Tan, ang BEITRAEGCE ; ZUR NATURGESCHICHTE VvoN BLASIUS MERREM, D, w. DR., ORD, PROF. D. NATURHIST. UND KAMMERALW., KURFURSTL, HESSISCHEM HOFRATHE, MEHRER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN MITGLIEDE. MIT ILLUMINIRTEN KUPFERN. ESSEN, BEI G D. BAEDEKER. 1821. $ BEI’ITRAEFRGE ZUR NATURGESCHICHTE en N DER WELTWEISH. DOCTOR, DER MATHEM, UND PHYSIK ORD. PRoFES= SOR AUF DER KÖNIGLICH- PREUSSISCHEN UNIVERSITAET ZU DUIs- BURG, DER BERLINISCHEN GESELLSCH. NATURF. FREUNDE EHREN= MITGLIEDE, DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCH. ZU GÖTTINGEN CORRESPONDENTEN. — un ‚DUISBURG UND LEMGO AUE KOSTEN DES VERFASSERS, UND IN COMMISSION IN DER MEYERSCHEN BUCHHANDLUNG, j e ‘ pi ' ' AS THE CONDITION OF THIS VOLUME WOULD NOT PERMIT SEWING, IT WAS TREATED WITH A STRONG, DURABLE ADHESIVE ESPECIALLY APPLIED TO ‚ASSURE HARD WEAR AND USE. R ie; VORREDE D. Ankündigung diefer Beyträge gemäß, follen die- felben gute fchwarze und ausgemahlte Abbildungen und genaue Befchreibungen feltner, wenigftens noch nicht gut abgebildeter, und unzulänglich-befchriebner Thiere, PBan- zen und Mineralien enthalten: Ich verfprach vierteljäh- rig Ein Heft, und auf der Oftermefle diefes Jahrs das erfte zu liefern. Eine gefährliche und durch die Entkräf- tung die fie mir verurfächte, langwierige Krankheit , lief mich kaum hofen dafs ich mein Wort in Rückficht der Er- fcheinung, des erften Heftes zu halten im Stande feyn würde, ich habe aber doch gethan, was ich Konnte, da - ich aus der Erfahrung weiß, wie unangenehme Folgen es zu haben pflegt, wenn man die verfprochne Zeit des Anfangs eines auf Pränumeration angekündigten Werkes voıbeygehen läßt; aber ebendadurch hat diefes erfte Hefe die Vollkommenheit nicht erhalten, die ich demfelben fonft zu geben im Stande gewefen feyn würde; einige Kupfer find weder fo genau noch fo fchön gerathen, wie es nach meinem Wunfche hätte feyn follen; und ich konnte von keiner der befchriebnen Schlangen die Zergliedrung liefern, welches meinem Plane gemäß hätte gefchehen müullen, müffen, Auch muß ich für die Folge um Entfchuldigung bieten, wenn ich, da ich jetzt durch eine traurige Erfah. rung belehrt, weiß, dafsmeine Gefundheitfchwächer fey; wie ich glaubte, nicht immer vierteljährig ein Heft liefre; iondern mit meinem Körper mehr zu rathe gehe, ob ich, ohne mir zu fchaden, meine Arbeiten dadurch vermehren darf, fo vieles indeflen meine Kräfte zu lafflen, werde ich auch hierin meiner Ankündigung getreuzu bleiben füchen. Die Befchreibungen habe ich mit der bündigften Kürze, und der gröfften Genauigkeit zu verfertigen gefücht: fie haben dadurch freylich das Angenehme verlohren, welches ich fonft vielleicht dem Style hätte geben können; ich glaubte aber für Narurforfcher, nicht für Liebhaber fchrer- benzumüflen; auch bedarf es wohl keiner Eurfchuldigung, dafs ich mich in den Befchreibungen bisher fo fehr vernach- läffigter Thiere neuer Kunftwörter bedient habe, und von den gewöhnlichen einigemal abgewichen bin. Endlich muß ich noch bemerken , daß die Äreufzmatter durch ein Verfehn als eine neue Art von mir angegeben fey, daich bey einem wiederhohltem Durchblättern von Sıpas Zhefaurus gefunden habe, dafs fie (chon in dem er- ‚ffen Bande deffelben auf der 1032en Tafel, Fig. 8, unter dem Namen Serpens minor, Africana, Iineis nigris et albis indor- jo diflineta abgebildet £Ey. Ein- EAN LES DuEhN.G zu den folgenden Befchreibungen einiger Schlangen. N. alle Naturforfcher, die fich, fo fparfam es auch bis jetzt ge- fchehen ift, der Schlangen annahmen, und einige Arten diefer Ord- nungausdem Dunkel hervorzuziehen fuchten, klagen über die Schwie- rigkeiten, denen ihre Kenntnifs unterworfen if, klagen über Man- gel tauglicher Kennzeichen und — willen keine beffre anzugeben, A Ihre zum ) 2 ( mu breit die Schwierigkeiten, die ihnen zu denfelben Anlafs gaben; nur Linne und mehr noch Gronov haben durch genauere Befchreibungen _ hierinn etwas geleiftet: diefe find zuverläfig auch der einzige Weg, fichere und unveränderliche Kennzeichen aufzufinden, wornach die Schlangen geordnet, und woran fie erkannt werden können, und wel- che ihnen gewils fo wenig, wie andern Thieren fehlen. Aber wie ift's möglich, bey unfrer noch fo geringen Kenntnifs der Schlangen; danoch gänzlich alle genauere und zuverläffigere Befchreibungen, "die alle ihre äuffern Theile richtig.darftellen, fehlen, bey dem, faft mögt’ ich fagen gänzlichem Mangel guter und genauer Abbildungen, Kennzeichen in einzelnen Theilen aufzufuchen. Die Methode, nach welcher immer nur einund derfelbe Theil, der ganz wohl bey zwo ganz verfchiednen Arten ganz ähnlich feyn kann, unterfcheidende Kennzeichen an die Hand geben foll,. mufs immer Verwirrungen erzeugen, und kann nie zur Wahrheit führen: um daher mit Gewifsheit von den Theilen urtheilen zu können, die am ficherften bey Syftemen angewandt werden können, find genaue Befchreibungen aller Theile , genaue Unterfuchungen , in wiefern fie Abändrungen unterworfen find, oder nicht, nothwendig. Die mannigfaltige Bildung des Kopfes bey den Schlangen, daer bald breiter, bald eben fo-breit wie derLeib, bald bald plattgedrückt, bald erhaben, bald höckrigt, bald kantig, bald herz= förmig, bald eyförmig, bald länglicht, bald elliptifch, bald parabolifch, bald kreisförmig, bald ipitz, bald ftumpf, bald vorn abgerundet ift, feine Bedeckung, und die Bildung [einer Schilder, vorzüglichder auf dem Wir- ; bel, am Rüffel, und unter der Kehle; die Geftalt desRumpfs, dertheils vollkommen walzenförmig, theils fünffeitig, theils viereckt, theils zu- fammengedrückt, theils faftdreykantigift, und baldüberall gleiche Dicke zeigt, bald gegen den Kopf hin fich in einen Hals verdünnt, bald fpindel- förmig gegen Kopf und After hin an Dicke abnimmt; bald hinten viel dicker wie vorn, die Figur eines Zapfens darftellt; die verfchiedne Bil- dung der fechseckigten, oder eyförmigen, oder runden, oder rhom- bifchen, oder rıomboidalifchen Schuppen, und ihre mannigfaltigeLa- gen; die Breite, Bildung und vielleicht auch die Anzahl der Schuppen und Schilder unter dem Bauche und dem Schwanze *; die Verhältnifs des # LINNE und GRONOV entlehnen von diefen beyden, und ihrer Summe, ihre Keunzeichens Der Zuverläffigkeit derfelben raue ich ehen fowenig , als andre neuere Narurforfcher : auffal« Iend war mirs aber doch, dafs die in diefem Hefte befehriebuen Schlangen, deren LINNE er« mwähnt har, fo genau in der Anzahl diefer Schilder mit der von ihm angegebnen Zahl übereine fimmeen. Ich mufs hierbey bemerken, dafs ich nie die Schilder unter dem Kinne mitzäble, want ich die Bauchfchilder angebe, aber mohl das Afterfehild, Diefes febeint mir Linne auch gethan ze haben, weil fo feine Zahl richtig heraus kommt , ob es gleich nach feinen Anmerkungen von den eigentlichen Merkmaalen der Schlangen im XIV, Bandeder Abhandle A232 — )y( — der Länge, und die Bildung diefes letztern; endlich die Bildung der Zih- ne, der Zunge, der Augen u. f,w. mufs ganz gewifs eine Menge zu- verläffiger Kennzeichen an,die Hand geben, und fo bald nur eine hin- längliche Anzahl von Schlangen nach allen diefen verfchiednen Theilen richtig und genau befchrieben feyn wird, kann es nicht fehlen, oder es mufs dem Syftematiker leicht werden, auffallende, unveränderliche und ohne Mühe zu beobachtende Merkmaale auszuheben, die jede ‘Schlangenart hinlänglich bezeichnen; ehe aber eine groffe Menge von Schlangen auf diefe Weife mit der gröfften Genauigkeit befchrieben if, ifteslächerlich und thörigt, Syfteme derfelben entwerfen und Kennzei- chen feftfetzen zu wollen, es fey denn, dafs man mit einem ungemein groffen Vorrathe von Schlangen verfehen fey,, der den Mangel guter Befchreibungen und Abbildungen nicht nur erfetzet , fondern gewifs ftets einen unendlichen Werth vor denfelben voraus hat, Ich wünfche herz- ‘ich , zum Beften der Naturgefchichte, dals Männer, die Gelegenheit befitzen, die von mir befchriebnen Schlangen zu unterfuchen, ihre Ex- emplare mit meinen Befchreibungen vergleichen, und die Abweichun- gen, welche fie bemerken, bekanntmachen, oder mir zur Bekanntima- chung der [chmwea. Akad. der Wiffenfch. febeins, als habe er die Sehilder am Kinne mirgezähls. So rechne ich zu den Schildern des Schwanzes auch die zwey oder dyey zur Seite des Afters lie- genden mir , weil fonf? ihre Zahl mir den Linzeifchen nicht flimmte. Dafs die Summe der Bauch- und Schwanzfehilder zufummengenommen ein falfebes Kennzeichen abgebe, davon bin ich fefl überzeugt, — )5( chung in diefen Heften mittheilen mögten, weil dies gewifs der ein- zige und ficherfte Weg feyn wird, mit Gewifsheit zu beftimmen, wel- che Theile der Schlangen, nach ihrer Bildung und ihrer Verhältnifs die beftändigiten, oder welche den mehrften Veränderungen unterwot- fen find. Auf diefe Weife kann und mufs man den Stoff zum Syfteme fammeln, und nicht eher ein Gebäude aufführen, oder wohl gar ein altes einreiffen wollen, ehe die Materialien da find, ein neues zu er- bauen und ehe mıan von der Güte derfelben überzeugt ift ; dadurch ver- ichwenden die mehırften Naturhiftoriker ihre Zeit, ftatt das fie fich noch begnügen follten, durch Befchreibungen Handlanger zur Errich- tigung eines natürlichen Syftems zu feyn, dafs unfern Nachkomınen überlaffen ift. Ich wenigftens halte es fürrühmlicher, gute Materialien zu einem dauerhaften Gebäude herbeygefchaft, als ein Kartenhäus- chen erbaut zu haben, das die geringfte Berührung umwirft, und das jeder Knabe fo gut als ich hätte aufitellen können, —— mn Damit mm )6( Damit. die Benennungen der Schilderam Kopfe der Schlangen fo viel leich- ter verftändlich feyn mögten, habe ich den Umriß eines Natterkopfs von oben» von der Seite und von unten in der Vignette auf der erften Seite darftellen laf- fen. Ich nenne der Kürze wegen das Schild A, das Wirbelfchild. B, die Hinterhauptsfchilder. C. die Augenbraunfchilder. D. die Schläfenfchilder. E. die Stirnfchilder. F. die Schnautzenfchilder. G. das Rüflelfchild. H. die hintern Augenfchilder; I. die vordern Augenfchilder, K. die Zügelfchilder. L. die Nafenlöcherfchilder. M. die Randfchilder der obern Kinnlade. N. das Lippenfchild der Unterkinnlade, O, die Nebenfchilder derfelben. P. die vordern Rinnenfchilder der untern Kinnlade. Q. die hintern Rinnenfchilder. R, die Randfchilder der untern Kinnlade. S. die Schuppen welche die Randfchilder uıngeben, T. die Kehlenfchilder. V. eine groffe Schuppe zwifchen den Hinterhaupsfchildern. X. einige andre groffe Schuppen hinter und neben denfelben. Y. eine grofle Schuppe auf der linken Seite, die an der rechten fehlt. Schmal- Sehmahlbauchigte Natter. 155 = 117.4 38. Die: Natter hat, fo viel ich weifs, noch kein fyftematifcher Naturforfcher Er- wähnung gethan, ich vermuthe aber daß Sera’s Afrikamjche, Jehöne , fafran- gelbe, weifsfirnigte Schlange * eben diefe Art fey, ob fie gleich nach feiner Be- fchreibung oben fafrangelb, unten weils war, und eine weifle Stirn hatte; und eben fo fcheint mir eben diefes Schriftftellers Ceylorfche Wallerfehblange, welche. die Cingalefen Daberria nennen **) nur eine Abändrung diefer Art zu feyn. Ich erhielt fie unter mehreren andern Oftindifchen Schlangen. Befchreibung der Schmahlbauchigten Natter -Erfes Kupfer. . Kopr klein, plattgedrückt, eyförmig, fumpf, Färbelfehild länglicht- fechseckigt, hinten zugefpitzt, vorn fpitz; Ahımterbauptsfchilder grofs, Au- genbraunfchilder mittelmäffig, halbmondförmig. Stirnfebilder und Schnautzen- Jebilder mittelmäfig, blattförmig, mit ihren Spitzen gegen das Wirbelfchild ge. *) Serpens, eximia, Africana, crocea, frente alba, SEBA Toef. II. pag. 92. tab, 68 fe. 5- **) Hydra, Zeylanica, Duberria dicta Cingulenfbus, SEBA Tbef, IL. pag. 2. zab. 1, fg. 6. Coluber Duberria, KLEIN Herperol. pag. 31. No, 53. Seba befechreibt diefe Abänderung folgendergeftalt: “ Dantur hae de fpecie multo maieres, »INNoxiz tamen, nec perpetuoin aguis degentes. Miro picturz ornatu gaudent. Dorfo eniın, » protenfa a capite ad caude vfque extremum, incumbit tznia lata, retichlaris, cyaneo co» „ lere amoeniflimo infignis, in medio ruffis diftincta punctis, veringue lateraliter fufeis tecta », (quamis, Ventrisimi fquamas cinerea tingit flavedo. ‚, sekehrt, an den Seiten abgerundet, Schmautzenfehild herzförmig, tief einge- Schnitten. Zwey kleine bintere und vordere Augenfebilder; ein etwas größeres fechseckigtes Schläfenfebild; Zügelfebild klein , rundlich; Mafenlöcherfehild gröf- fer, hinten ausgefchnitten, vorn rund, und in demfelben die kleinen kreisfor- migen NASENLÖCHER ; fechs fechsfeitige Rand/chzlder der obern Kinnlade. — Au- GEN grofs, rund — UNTERE KINNLADE kürzer: wie die obere, abperunden vorne mit einem kleinen, nach hinten fehr fpitzen Zrppenfebilde verfehn, Die Rin- nenjchilder find ziemlich grofs, und unregelmäffig - viereckt. Vier Randjfehiller. — In den Kinnladen liegen mäffig- lange, pfriemenförmige , äufferft fpirze Zähne. 2. Der Haus ift dünner wie der Kopf und Rumpf. Unter der Zeble liegen die Schilder wie unter dem Schwanze in einer doppelten Reihe in abwechlelnden La- gen, drey auf jeder Seite. Der Runpr nimmt vom Halfe an allmählig in Dicke zu, ift unten glatt, an den Seiten zufammengedrückt, und der Rücken dreyfeitig, Der Rücken und die Seiten find mit regelmäffigen fechseckigten Schuppen, und der fchmahle Bauch mit 117 geraden Schildern bedeckt. Der Schwanz ift kurz, fehr fpitz, oben abgerundet, ftark zufammenge- drückt, und hat auf jeder Seite 38 Schzlder. FARBE ober bräunlich - chocoladenfarben , die Seitez bläulich-eifengrau A der Bauch fchön gelb. Längeg“7’”— Kopf lang. 0 "5%, breit 28”. — Rumpf lang 73% — Schwanz 237% Vau —)9( m Vau: Natter”) "170=I50o— 20. ) D iefe Nater ift ohne allem Zweifel SEra’S artig.bandırte Siamifche Schlange , und eben deswegen glaubte ich auch das unten angeführte Synonym KLEIns hieher fetzen zu müflen , obergleich in demfelben auch die in der dritten **) und fünften ***) Figur derfelben Sebaifchen Tafel abgebildeten Schlangen, als zu diefer Art gehörig , hieher zieht, vermuthlich weil fie in den Farben einige Aehnlichkeit mit ihr, und dafielbe Vaterland haben ; die letztere von diefen bey- den ifl’zuverläffig eine von diefer ganz verfchiedne, und eben diejenige Art» welche ich in der Folge unter dem Namen ygzöens Natter befchreiben werde, und auf der fechften Tafel habe abbilden laflen; die erftere aber ift der Zeich- nung nach eben fo fehr von ihr verfchieden, und viel eher als ein Abänderung der Hygiäens Natter, als diefer Art anzufehn. Mit gröfferem Rechte würde Kıeın SeBa’s /ehlüpfrige febwarz und weils geringelte Afrikanifche Blindfeblei- che }) zu diefer Art haben bringen können, ob‘ich gleich noch zweifle, dafs fie diefelbe Schlangenart fey, weil die Figur ihren Kopf verhältnifsmäfig län- { ger SEBA Tbef: IL pag. 34. tab. 34. fig. 4. KLEIN Herpet. pag. 35: No. 84. **) Serpens, Corallina, Siamenfs, rariffims, leınnifcata. SEBA a, a. O. fig. 3. *#*) Serpens,, Siamenfis, .altera, tzuiolis variegäta.' - Der f. ebendaf fig. 5. F) Anguis, lubrfeus, Africanus, ex Promontorio Bonz Spei; tznis albis et nigris annulatus, SEBA. a. a. O. Seite 44. 106. 43. f 3. i Coluber -lubriens, Afvicanus, 'rzniis albis et -nigris. KLEIN Herper, pag, 36.: No, 97. Nawix lübriea. LAURENTI Specim, res. pag. So. No, 164. : *) Serpens,, Siamenfis, eleganter leınnifesta. Colubri lemnifeati Sismenfes, E = neh ——— )ıo( ger und fchmähler darftellt; auch mögte ich nicht fo dreift feyn, ohne genauere Unterfuchung die rotb und weils geringelte *), wie KrEım und LAuRENTI ge- #ıhan haben, für eine Abänderung derfelben zu halten, Befchreibung der Vau Natter. Zmweytes Kupfer- Kopr breit, wenig dicker wie der Rumpf, eyförmig, platigedrückt, vorn abgeftumpft. Hirbelfebild klein, vorn gerade mit zween Ausfchnitten', mehr rundlich als eckigt; Aönterbauptsfehrlder falk dreyeckt,. ftumpfeckigt; Aus genbraunfehilder mittelmäfig, hervorragend; Zwey kleine vordere und eben io viele hintere Augenfchilder. Hinter dem Auge liegen längft demäuffern Ran, de der Hinterhauptsfchilder vier kleine Schläfenfebilder ; die Stirnfcbilder und Schnmautzenfebilder {ind mittelmäfig und faf,rhomboidalifch; das Züge/fchzldund die Nafenlöcher[childer find klein. Die OBERKINNLADE umgeben fieben. Rand. Jebilder von denen das fechfte, von vorn an gezählt, fehr grofs ift, und die vier kleinen Schläfenfchilder einfchlie. — Die UNTERKINNLADE ift fchwach erhaben, vorn abgerundet „ doch ander Spitze etwas fpitz, und an derfelben mit einem kleinen dreyeckten Zippenfcbzlde, und zwey unregelmäffig -rhom- boidalifchen Nebenfebildern deflelben bedeckt, die fchon einen groffen Theil der fehr tiefen Rönze einfchlieffen.,. deren zwey vordere Schilder zufammengenom- men *) Anguis,. lubricas, Africanus’, tenäs albis- ct rubris annularıs. SEBA,a, m, O, Seite 45: ab, 43. fg. 4. u ) men die Figur eines breiten Kartenherzens darftellen, die’ beyden bizternaben. klein und fchenkelförmig find ; zwifchen diefen beyden liegt ein kleines .birn- förmiges Schildehen, ‚und ihnen zur ‚Seite, ein grölleres fechseckigtes . Sehild. Den Rand der Unterkinnlade umgeben Geben kleine ‚Rand ebilder , die von drey. Reihen fchmahler Schzppen eingefchloffen werden. — Unter der KenLe liegen zwey von zwo Schuppen auf jeder Seite eingefchloffene fchmahle Schilder. — Die Aucen find ziemlich klein und rund; die Zunge ift tief gefpalten, und in den Kinnladen liegen körnerförmige ZAEHNE, Der Hars ift vom Rumpfe gar nicht unterfchieden. Der Rumpr ift dick, vollkommen walzenförmig, und oben mit klei. nen, fchmahlen, hinten rundlichen Schuppen fo bedeckt, dafs ihre nach den Seiten hin herablaufenden Reihen die Figur eines breiten V bilden, deffen Spit. ze nach dem Schwanz hin gekehrt ift, und deflen Schenkel etwas / förmig ge- bogen find: unten it er mit150 breiten Schildern bedeckt. Das Afterfehild it ziemlich klein und gefpalten, Der Schwanz ift fehr kurz, rund, verdünnt, und endigt fich in eine Aumpfe Spitze; er ift oben mit breiten fechseckigten $Schzpper, und unten mit 20 Schildern bedeckt, FARBE gelblich - weils, Ueber die Stirn liegt eine fchwarze Binde von einem Auge zum andern, und einichwarzes V mit keilförmigen Hörnern vom Wirbelbis zudem Mundeswinkel. Den übrigenLeib umgebenfchwarze Bänder; von denen die beyden erficn die breiteften find, und die übrigen fchmählern 38 auf — )12( = auf dem'Rücken vein-breites V -bilden, .deflen ‚Spitze nach den. ‚Kopf. hinge- wandt ift, Länge gegen, PErA Kopflang GA “breit 3.0. 391 Rumpf lang zu; Umfang deffelben 10%, —- Schwanz lang Zetigiin Kreutz — ) 3 (le Kreu6z.,Ndatten. a EN Vi ET Ic finde bey keinem einzigen Naturforfcher irgend einige Erwähnung diefer Schlange, ‚und halte fie daher für eine ganz neue, noch nie befchriebne Art. Auch fe ift vermuthlich, wie die vorhergehenden in Oftindien zu Haufe, Befchreibung der. Kreutz Natten. Drittes Kupfer. Kopr ziemlich grofs, parabolifeh, kantig, hohl-eingedrückt. Wirbel. Jchild geigenförmig, ziemlich gro & fchmahl; Zäönterbauptsfehilder ziemlich grofs, fie Rellen jedes ein rechtwinkligtes Dreyeck dar, deflen rechter Winkel abgeftumpft, der fpitzefte aber abgerundet ift; zwifchen diefen Spitzen liegtein kleines fünffeitiges Schildchen; Augenbraunfchilder grofs; Zwey kleine hintere Augenjchild:r ; Hinter dem oberften derfelben ziehen fich drey Schlöfen/childer längfi dem Hinterhauptsfchilde hin, von denen das letzte fehr grofs, und un- regelmäflig gebildet ift, hinter'dem untern der hintern Augenfchilder aber lie- gen zweyrkleinere Schläfenfchilder, längft den. zwey vorderen'oberen Schläfen- fchildern. ‚Stirn/chzlder rundlich-fünffeitig; Schrautzen/childer klein, unregelmät- . ‚Ag; Räffelfebild klein, bohnenförmig; Ein kleines vorderes «dugenjchild;, das, Zügelfebıld und die MaJenlöcherfchilder find klein, und zwifchen den beyden letz. teren liegen die punctförmigen NAsENLÖCcHER, Acht Randfchilder der oBERN. KINNLADE. — Die UNTERE KINNLADE ift etwas erhaben, vern abgerundet, und uandan der Spitze mit einem kleinen dreyeckten Zippenfchilde bedeckt, neben welchem die beyden fchmahlen unregelmäffigen Nebenfebilder deflelben liegen; die fchwache Aizne hat vorne zwey Schilder, welche zufammengenommen ein fchmahles Kartenherz darftelen; die beyden bznters Rinnenfchilter find lang , fehmahl, ablang, und fchlieflen die Rinne dicht ein; die neun Randjebilder der Unterkinnlade umgeben funf Reihen Schuppen. — Unter der KEnHLe lie.. gen zwo abwechfelnde Reihen, jede von fünf fechseckigten fchwer zu erkennen- den Schildern. — In der untern Kinnlade liegen nach vorn hin einige groffe kegelförmige ZAEHNE. — Die Augen find ellipüfch und ziemlich groß. Rumpr fehrdünn, gegen den Kopf hin wenig fchmähler,, rundlich,, unten flach; oben mit eyföormigen Schup/er, unten mit 136 ziemlich breiten Schildern bedeckt. Afterfchild fchwach gerheilt, ScHwAnz rund, läuft in eine fchr feine Spitze aus, ‚und ift oben mit ähn- lichen, nur etwas breitern Schupper wie der Rücken, unten mit einer doppelten Reihe von 62 abwechfelnden Schzlderz bedeckt. FARBE oben bräunlich - grau, unten gelblich - weifsgrau: Kopf grau; Stirn und Rüffel dunkel-grau ; mitten auf dem Wirbelfchilde bis zum vorde- ren Rande deflelben, ein dunkelgrauer zapfenförmiger Strich; aufdem. Hinter. hauptsfchilde ein hufeifenförmiger Fleck, deflen Schenkel durch.ein. dunkel- graues Band verbunden find : hinterdem Auge ein grofler dunkelgrauer Fleck; hinter diefem ein etwas kleinerer, Mit dem hufeifenförmigen Fleck der Hinter- hauptsfchilder, verbindet fich ein sttombifcher Fleck -auf dem Nacken, mitdem an — )TI5( an jeder Seite fich zween fpiefsföormige Flecken verbinden: Diefer rhombifche Fleck hängt mit dem dunkelbraunen Striche des Rückens zufammen, und fo bilder fich durch diefe mannigfaltige Zufammenfetzungen ein braunes Kreutz auf dem Wirbel, Die Kehle ift grau gefleckt. Länge 810 — Kopf lang 58; breit 274 — Rumpf 62" — Umfang 7 — Schwanz 22, Gel[chlin- Re ) 16 ( bi RR Gefchlängelte Natter *). | Ob 2 ee D iefe in Surinam häufige Schlangenartift einer Menge von Abänderungen fowohl in der Zahl der Schilder, als der Farbe unterworfen; doch mehr noch in Rück- fichtder erftern. Linn bemerkt fchon in der Abhandlung Surimamenfia Grilliana „, Centum quadraginta octo inter et centum quinquaginta tria fcuta abdomina- „ lia, fquam« vero caudales inter quadraginta oeto et quinquaginta tria nume- . 3% ran- *) Serpentes, Cobellas dietz, Americane. SEBA Tief. TI. pag. 4. ab. 2. fg. $. 6. Coluber feutis abdominalibus CL. caudalibus LIV, LINN, Amphibia Gyllenborgiana: Amoen. Acad. I. pag. 117. Anguis feutis abdominalibus CL, fquamis caudalibus LIV, EIUSD. Mufeum Prineipisı Ibid. Pag. 302. Coluber feutisabdominalibus CL. (quamiscandalibusL,ETUSD, SarinamenfiaGrilliana. Ibid, P. 496. Coluber feut. abdom. 150. fquam. cand. 54, EIUSD. ff. nar, ed, 7. pag. 34. Coluber Cobella. EIUSD. ff. nar..ed. 12, I. page 213, j EIUSD, fi. nat. ed. 12. I, pag. 378. GRONOV, Muf. Fehtbyol, II. pag. 65. Colubri bini, Cobellas, Americani. KLEIN Herpezol, Pag. 31. Cobella, Dicr. des Anim. I, pag. 661. Couleuyre. La quatrieme efpece. Ebendafelbfi Seite 757. Cobella. Osomar. biff. nat, compl, III. Seite ır. Ceraftes Cobella. LAURENTI fpec. repz. pag. 82. Afpis Cobella. ID. idid, pag. 106. Die gefchlängelte Natter. Coluber Cobella. MUELL, Linn, Nar. Syfl. IIL. Seite 171. Coluber Cobella. gefchlängelte Natter. BOROWSKI gemeinn. Nazurg. IV. Seite 36. Coluber Cobell. \WEIGEL Beyer, z. Beflinmmung. der Schlangenarten, Ahhand, der hallifsben uaturf. Gefelljch. I, Seite 16, u ) 17 ( u „ Tantur; „ Auchhatte das an diefem Orte befchriebne Exemplar vier Schwanz- fchuppen weniger, als dieinder Gyllenborgifchen und königlichen Sammlung be- findlichen; in dem letztern aber ft nach Linnes Zeugnifle noch ein Exemplar, mit 153 Bauchfchildern und 49 Schwänzfchildern. Die im Mufeum Adolpbi Fride- ricibefchriebne Cobella *) aber fcheint mir, nicht allein wegen der abweichen- den Anzahl der Schilder, fondern auch wegen ihres verhältnifsmäffig längeren Schwanzes eine andre Art zu feyn; und eben diefes glaube ich auch von der in der Befchreibung des Grillifchen Naturaliencabinets angegebenen Abände- rung, von welcher Linne doch felbft zu vermuthen fcheint, dafs fie eine eigne Artausmache. Um foviel auffallender diefe Verfchiedenheit in der Schilderzaht darzuftellen, will ich die von Hrn. Weigel befchriebne Exemplare der Reihe nach hieher fetzen, und zugleich die Länge der Exemplare beyfugen **): ich mufs dabey bemerken, dafs unter denfelben das groffte Exemplar fich befinde, wovon Nachricht vorhanden ift. 208 =. 155 —+ 53. Länge 1/.1182% 194, = I m : 15% 205. == 152 --'54,., = RE UT 204 *) Coluber (Cobella) feutis abdominalibus 140, fquamis caudalibus 64. uf. Allolphz Fried, pag. 24. **) Da Herr WEIGEL das in Greifswalde gewöhnliche Maafs , dejfen Verhälmifs zum Pari fer er nach Krufenwie 1290: 1440 angiebt,, gebraucht bar, folche ungewöhnliche Maaffen aber fe wenn man es weils, dafs fie gebraucht fmd, bey dem Vergleichen nothwendig Unannehm- lichkeisen erwecken, fo habe ich die Länge diefer Schlangen auf Parifer Maafs gebracht, dejlen sch mich flers bediene, c —g )I( e— 205 — 152 —+ 53. Länge 1’ 9” 118% 204 = 152 4 52. 202 = 5ı- 5r : I. 4 I% = 150 +55 ? 1. 5. 0% = 154 +50 : 2. 6. 2:3. und darüber. = 153 + 5ı 1.8, 85. arg: 157 -F 56. 77° 0.8.55 1.9 6. ” zoi so era > NO. Ze, 204 153 + sı z DEE 202 150 + sm : 0.17.3095. Faft follte ich vermuthen , dafs einige von diefen Schlangen nicht bloffe Variatäten feyn mögten; da aber alle genauere Befchreibung fehlt, fo wage ich es nicht e:was hierinn zu entfcheiden. Nach Seua if der Kopf des Männchens höckerigt-erhaben. Da die Sebaifche Zeichnung diefer Schlange fehr fchlecht ift, fo glaube ich keiner Entfchuldigung zu bedürfen, dafs ich diefelbe ihrer anfcheinenden Verfchiederheit ungeachtet hier aufnahm. Befchreibung der gefchlängelten Natten. Viertes Kupfer. Koprr klein, plattgedrückt, eyföormig. Wirbelfebild ziemlich klein, läng. lich-fünfeckigt, mit etwas ausgefchnittenen Seitenrändern; Häönterhauptsfchil. der ziemlich grofs, unregelmäfüg fünfeckigt; Zugerbraumjehilder bohnenför- mig; zwey mittelmäffige bintere Zugenfch:ller; Ein fchmahles geigenförmiges Schläfenfehild, hinter demfelben längft dem Hinterhauptsfchilde ein unregel- mäffiges —— mäfliges geradiinigtes Schild, mit fünf ungleichen Seiten, und zwifchen diefem und den lerzten Randfchildern ein kleines unregelmäffig - fechsechigtes Schild- chen. Zwey ziemlich kleine unregelmäffige Stirnfchilder und Schnautzenfehil® der; Ein kleines vorderes Augenfebild; das Zügelfchild it klein, und unregel- mäffig viereckt; Nafenlöcherfchilfer fehr klein und zwifchen ihnen die kleinen NasENLöcHeR; das Aüfe/fchld ift bohnenförmig; Neun Aazd. febilder der OBERKINNLADE. — UNTERE KınNLADE nicht viel kürzer als die obere, an der Spitze abgerundet, und dafelbft mit einem dreyeckten Lippenfchilde „ und zwey blattförmig.- rhomboidalifchen fehr fchmahlen Neber- Jehildern deflelben bedeckt: Die beyden vorderz Rönnenfehildern ftellen zufammen- genommen ein fehr fchmahles Kartenherz mit parallelen Seitenlinien dar; von den beyden binzerez fchenkelförmigen auseinandergehenden Rinzenfehildern it das rechte größer als das linke: Die neun Rand/ehilder der Unterkinnlade wer- den auf der rechten Seite von vier, auf der linken ven drey Reihen ablanger Schuppen eingefaft, von denen drey Schuppen unter der KzuLE liegen, die von einem Äeblenfebilde von den Bauchfchildern abgefondert werden, welches letztere man vielleicht fchon zu dem Bauchfchildern zählen könnte, welches jedoch bey meiner Zählung nicht gefchehen ifl. — Das Auce ift mittelmäfig und rund. — Die ZAEHNE klein undkörnerförmig. — Die Zune iftin zwo äuflerflfeine Spitzen zertheilt. Der Rumpr ift wenig vom Kopfe abgefondert, rund, der Rücken erwas weniges kahnförınig, und der Bauch mehr fach. Er ift in der Mitte am dick- ften, und nimmt gegen den Kopf und Schwanz hin allmählig, doch fehr wenig Ca in ——n ( 20°) u ==> in Dicke ab. Der Rücken ift mit fechseckigten Schuppen, der Bauch mir ıza mäflig breiten Schildern bedeckt. Das Afterfebild it abgerundet und mäffig breit. » i KERN Der Schwanz ift ganz rund, fehr fpitz, oben mit ähnlichen aber etwas breitern und kürzern Schuppen wie der Rücken, unten mit zwo abwechfelnden Reihen jede von 54 Schildern ohne die Spitze bedeckt, welcheeinen kleinen fpit- "zen Kegel bilder. FARBE: oben hellbraun , die mehrften Schuppen am Rande dunkelbraun, aber bey je zwo und zwo Reihen am Rande weifslich; Das Dunkeibraune läuft in zackigten Bändern längft den gelblichen Seitenfchildern, und färbt unten die gelblichen Bauchfchilder bis zu ihrer Mitte mit fchwärzlichen Bändern , die felten über den ganzen Bauch laufen, fondern auf beyden Seiten abwechfeln Der After it ganz gelblichweifs. Länge 94°. — Kopf lang 62", breit 2’. — Rumpf, lang 7”; Umfang 1 in Schwanz TOUR: Aefkulaps sn ) 21 ( — . __ Aefkulaps Natter*) 223 = To 4 43. D a die Alten dem Aefkulap eine Schlange heiligten , fo nalımen einige Naturforfcher daher Gelegenheit, verfchiednen Schlangen den Nahmen der 4es JRulapsfeblangen zu geben; Da fie aber diefelben fehr mannigfaltigen ganz von einander verfchiednen Arten ertheilten, fo find daher mehrere Verwirrungen entftan- *) Serpentis Aefeulapii fpecies. SEBA Thef. II. pag. 19. tal. 18. fig. 4. Coluber feutis abdominslibus CXC, fquamis caudalibus XLIT, LINN. Surinamenf, Grilliane: Amoen. Acad, I. pag. 497. EIUSD. ff. nat. ed. 7. pag. 34. GRONOV. Muf, Ichthyol, TI. pag. 59. Coluber ( Asfeulapii) feutellis abdominalis 190, fquamis caudalibus 50. LINN. Muf, Ad Fried. I. pag. 29, 2. II. fig. 2. Coluber ( Acfeulapü) 2335 — 190 4 43. EIUSD, ff. nat, ed, 10, I. 220 Coluber (Aefeulapii) 223 — 180 — 43. EIUSD. ff. nar. ed, 12. I. 380. Coluber Aefeulapius; latiufeulis fafciis atro- firfeis. KLEIN Herper. pag. 28. Couleuyre A CXC bandes £cailleufes ä Pabdomen & & XLI Ecailles A la queue, Syfl. dee regne anım. I, 232» La fixisme couleuvre, une £fpece de Serpent Efculape. Serpent Efculape de \. Linnens, Ebend, II. pag. 126. Le premier Serpent Efculape de Seba. Ebendaf. a. a. O. The Anguis Aefeulapii, HILL Nar, bifl, of anim. pag. 105. Natrix Aefeulapiie LAURENT! fpec. repe. pag. 76. Coluber Acfeulapii, Die Aefeulapifche Schlange. Onomaz. bift. nar. compl, III. Seite 139. Aelkulapfchlange, Coluber Aefeulapi. MULL, Linn, Nat, Syß, ILL Seite 177. Tab. 6 fig. $. Die Abbildung der Chirons Natter, BOROWSKI Gemeinn. Nazurg. IP. Seite 81. Coluber Acfculapii, WEIGEL; Abhandl, der ball. nasurf, Gefellfeh. I. Seite 24, Diät. des amım. 1. 75% zen ı)22 ( & entitanden, die ich vorzüglich in diefem , und den folgenden Heften der Bey- träge fo viel wie möglich zu heben, mich bemühen werde, und wovon der Artikel Z/eulape in dem Diiorair: des an. maux, welcher in MarTınıs AUge- meinem Schauplaz der Natur faft wörtlich überferzt ift , fo wie die Befchreibung diefer Schlange nach der HouTrTuis- MüLtenscuen Veberfetzung, des. Linnäi- feben Syfeins den aufallenditen Beweis geben. Hier liefre ich zuer(t diejenige Schlange, der Linne den Namen der Aefkulapfchiange gegcben hat, und- welche, nicht wie er in dem Narurfyfteme behauptet, in Iadieu, fondernin Su- rinam fich aufhält, Befchreibung der Aeikulaps Natter. Fünftes Kupfer. Kopr klein, ablang, ftumpf. Das /Firdelfchild mittelmäfig, fechseckigt, mit langen Seitenlinien; Arnterbaupzs/ehilder unregelmäfiig fünfeckier, hinten abgerundet ; dugenbraunfebilder grofs , "bohnenförmig, vordere Ecke fpitz; Zwey kleine hintere Zugenfebilder; Ein länglichtes Sehläfenfebsld, und hinter demfelben zwifchen den Hinterhaupisfchildern und Randfchildern der obern Kinnlade zwey gleichfalls länglichte Schilder, von denen das obere etwas gröf- fer, als das untere it; Stirmfchilder trapezoidifches, Schmautzenfehilder unre- gelmäffig fünfeckigt; Aüfel/ebildbohnenförmig. Die OBERKINNLADE ift mi! fieben Randfcbildern eingefafft. — Die untere KınNLADe ift’an der Spitze abgerundet, und mit einem kleinen dreyeckigten Zzppenfehölde, und zwey keil- förmigen Nebenfehildern deffelben bedeckt: die Zönne fchliefen zwey ziemlich fchmahle Wersguusen 23 ( Z—— {chmahle rhomboidalifche vordere Rinnenfchilder ,„ von denen das auf der linken Seite in meinem Exemplare in zwey Schilder getheilt war, und zwey elliptifche bintere Rinnenfchilder ein. Von den acht Randfehildern der Unterkinnlade wer- den die letztern von drey Reihen fchmahler ablanger Schuppen eingefaflt. — Unier der KEHLE liegen zwo abwechfelnde Reihen jede von zwey rundlichen Schildcben, auf welche zwey breitere Schölder folgen. — Die AuGEn find ziem- lich grofs, rund und hervorragend. -— In dem Maule befinden fich zwoRei- hen feiner fpitzer ZAEHNE aufjeder Seite. Der Rumpr ift kaum merklich vom Kopfe abgefondert, und an demfelben nur fehr wenig dünner: er ift walzenförmig , doch etwas vierkantig, oben mit shombifchen an der Spitze abgerundeten Schuppen, unten mit 180 breiten Schi dern bedeckt. Das Afterfcbild ift klein, rundlich, fchwach geheilt. SCHWANZ kurz, rund, und endigt fich in eine ftumpfe Spitze. Oben ifl er mit breiten fechseckigten Scbuppez unten mit 43 abwechfelnden Schildchen bekleidet. FARBE gelblich. weifs, zuzeiten bräunlich mit fchwarzen Bändern . deren jedes durch ein dünnes weiffes Band getheilt wird, , 2 2 . Länge g Be Pre: Kopf, lang aA: breit NO u Rumpf, lang 770"; Umfang 7””0, — Schwanz 11%7", Hygi. 240 — Hygiäens Natter *), >] 225 =1 185 —+ 38. Ossteich diefe Schlange in der Summe der Bauchfchilder und Schwanzfchild- ehen mit:der vorigen genau übereinflimmt, fo zeigt doch ihre ganze Bildung» und.die Verhältnifs ihrer Theile, und der Zahl diefer Schilder felbft hinläng- lich, dafs fie nichts deflo weniger eine von ihr ganz verfchiedne Artausmache. Eben fo wenig ift fie mit der Vau Natter einerley, womit fie KLEIN wie ich fchon oben bemerkt, mit Unrecht vereinigt. Die Befchreibung wird mich am beften hierinn rechtfertigen. Nach SEBA iftfie in Siam einheimifch; ich erhielt fie, ohne nähere Beflimmung ihres Vaterlandes, mit der Vau Natter unter mehreren oftindifehen Schlangen. Befchreibung der Hygiäens Natter, Sechfes Kupfer. Kopr fehr klein, plattgedrückt, eyförmig, vorn rundlich. Wirbelfebild klein, fchmahl, länglicht - fechseckigr, an den Seiten ausgefchnitten, or und hinten fpitz; Hinrerbauptsfebilder groß , unregelmäflig-fechseckigt; Au- genbraunfchilder bohnenförmig; Ein kleines binzeres Augenfebild; Schläfenfebild etwas gröffer, hinter demfelben ein noch etwas gröfferes Schild, zwifchen deffen und des Hinterhauptsfchildes hinteren Rändern eine groffe punktirte fechseckigrte Schuppe *) Serpens Siemenfis, altera, tzniolis variegat SEBA Thief, I]. pag. 34. Tab. 34. fig. 5 Colubri lemnifcati Siamenfes, KLEIN HFerper. pag. 3$. La troifieme efpece de Serpens de Siam, Di, des anim. IV, pag. ı61- —— ) 25 ( Schuppe liegt: dies eben genannte Schild fehlt meinem Exemplare auf der rech- ven Seite, und dagegen ift das, in diefer Gegend liegende Randfchild der. obern Kinnlade fo viel gröffer, dafs es feinen Raum ausfullt, Das vordere Augenfebild it klein und keilförmig, die Zägelfebilder und Nafenlöcherfchilder find klein, hinten fpitz, vorn abgerundet, und in den beyden letztern liegen die äufferft kleinen Mafenlöcher ; die Stirnfehilder (ind ziemlich.grofs und fechseckigt; die Schmautzenfebilder {ind kleiner und von unregelmäffger Bildung; das Züffel- febild it breit- herzförmig.- Sechs Ramdfchalder der Opern KINNLADE auf jeder Seite, — Die UNTERE KInNLADe il kürzer wie die obere, rund, mir einem kleinen dreyeckten Zzppenfebzlde, und zwey kleinen blattförmigen Neben- Schildern deflelben an der Spitze bedeckt; die vordern und hinteren Rinnenfehil- JSebitder find länglicht, fchmahl, unregelmäffig-viereckigt; vier Randfebilder, — Die Kreuz ift an jeder Seite mit fechs herablaufenden Reihen fehr kleiner fechseckigter Schupper, in der Mitte mir zwo Reihen etwas breiterer Schuppen, deren die eine zwo, dieandre drey enthält, und hinter diefen mit drey fchmah- ien Schrllern bedeckt. — Die Augen find klein. — An jeder Seite der Ober- kinnlade befindet fich ein fpi'zer hervorragender, etwas gekrummter brauner _ ZAHN, ich kann aber nicht entfcheiden ob er ein Giftzahn fey; faft zweifle ich daran. — Die Zunge liegtin einer ziemlichflarcken walzenformigen Röhre, Der Rumpr ift beynahe eben {o breit als der Kopf, und faft gar nicht von demfeiben unterfchieden, walzenförmig, welches fich etwas dem vierfeitig-fäu- ienformigen nähert , und oben mit kleinen länglicht-fechseckigten, an den Sei- i en mit breiteren fechseckigren Schzbper, unten aber mit 185 ziemlich-breiten D ; Der —_—— ) 26 ( mm Der Schwanz ift rund und fehr fpitz; oben bekleiden ihn grofie regel- mäffig-fechseckigte Schuppen, unten zwo abwech/elnde Reihen , deren jede 30- Schzldchen enthält, FARBE hellgelb, mit einem röthliehem Streifen über den Rücken bis zur Spitze des Schwanzes, und fchwarzen Bändern, die an den Seiten fchmähler werden, auf dem Rücken mannchmahl zufammenfoflen, und den Schwanz faft gänzlich umgeben. Länge ır”6’“. — Kopf lang 37; ‘breit 2/34 — Rumpf, lang = g’+5'5 Umfang 72". — Schwanz 17. ——— — ( 27 ) mn Graue Natter 258 — 188 + 70. Oygtsich die Zeichnung des Coluber canus , welche Linne in dem Mufeum Adolpbi Friderici *) geliefert hat, mit der von mir befchriebnen Schlange gar keine Aehnlichkeit zu haben fcheint, obgleich Linne ihr braune Queerbänder zufchreibt, welche der meinigen fehlen, fo fiimmt doch feine Befchreibung in der Anzahl der Schilder unter dem Bauche und Schwanze, in der Verhält- nils des letztern zum Körper, in der Bildung des Kopfs und der Zähne, mit einem Worte ganz, auffer in der Farbe, fo genau mit meiner grauen Natter über- ein, dafs ich gar kein Bedenken trage, beyde für eine und diefelbe Art zu hal- ten. Auch verfchiedne von SEBA abgebildete Schlangen halte ich für Abän- derungen dieier Art, wenn er ihnen gleich ein andres Vaterland (die meinige war aus Indien) zufchreibt, und feine Befchreibungen auch nicht vollkommen flimmen. Ar ähnlichlten fcheinet ihr diejenige Guineifche Schlange zu feyn, welchs er .Zmmobates nennt **), und die nach feiner Meinung die wegen ihres giftigen *) Coluber (canas) feutellis abdominalibus 183, Tquamis caudalibus 70, LINN. Muf, Ad, Frid, I, pag. 31. rab. 11. fg.2. EIUSD, HR. nat. ed. 10. I, pag, z2i. EIUSD. ff. mar. ed: ız2. I. pag. 282. Die graue Natter, Coluber canıs. MULL, Linn. Nar, Syfl. III. Seite 186. sr Coluber canıs. Die weifsgraue indianifehe Narterfchlange. Onomaer. hift, mar. compl, II Seite 153. Coluber canus. Der Greis. BOROWSKI gemeinn. Naturg. IV, Seite. 87. ) Coluber, Ammobates, Africanus, ex Guinea, SEBA Tüöef. II. pe. 82. tab. 78: FR» 2 D ) ——_ ) 238 e— giftigen Biffes bey den Alten bekanate Dipfas feyn foll; welches auch KLein bewogen hat , fie mit Unrecht unter die Schlangen mit Giftzähnen zu ferzen- Auch feine blaue Amerikanifche Dıpfas *), ift gewifs, wenn nicht eben diefe Schlange, doch derfelben fehr nahe verwandt; vielleicht ill auch die äzfferß Schnelle, vöthliche Afrikanifebe Schlange aus Madera **), die kein Menfch im Laufe einzuhohlen im Stande feyn foll ,. mit noch verfchiednen andern nur eine Abänderung derfelben. Befchreibung der grauen Natter. Siebentes Kupfer. Kopr fehr klein, eyförmig , mäflig plattgedrückt, von, dem Augenbrau- nenbis zum Rüflel kanıg. HWirbelfebild grols, unregelmäffig fechsfeitig, !o dafs die beyden vorderen Seiten falt eine gerade Linie bilden, die hintern aber einen fehr fpitzen Winkel machen, der doch an der Spitze abgerundet ift, Hinter- Une Couleuvre de Gu’nee, nomm&e Ammobates. Sl, du vegne anim. T. pag. 238. Ammobate Dier, des Anim, I. pag. 1c9 Vipera Dipfas, Helluor Arab, Anger, Cruciator aliis. KLEIN Herper. pag. ı1. No. 33. *) Serpens, Americana, czrulca, Dipfas dit, SEA Thef. IL pag. 5. al. 3. fe. 2. Dipfas , Serpent bleu Amärigne, dont la morfure cıufe la foit, Syfd. mar. du regne anım, I. pag. 243. La preiniere Sorte de Difpas. Diä. ‚des anim, II paz. 34. Coluber Dipfas ezruleus Americanus, "KLEIN Herper. pag. 31. No. 48. SEBA Tbef, I. pag. 89» **) Serpens Africana, ex infula Maders, curfu velacifli:na ruTula, r ch. Sa Par}. Autre Serpent de Nsle de Malre ts prompt & la courf2, de couleur rouflärre, Syfl.nar. du regne aniım, I. Dag. 246. — Je Hinterbauptsfebilder nicht gröffer wie das Wirbelfchild, unregelmäffig- fünffeitig ; Augenbraunfchild ziemlich grofs lark hervorragend, mittelmäflig, länglich, fechs. eckigt. Drey bintere Zugenfcbilder, von denen das untere faft unter dem Auge liegt auf der linken, und vier auf der rechten Seite, indem die dreys welche wirklich hinter dem Auge licgen, kleiner find. Ein mittelmäffges fchup- penförmiges Schläfenfebild ‚ fat mögte ich fagen Schläfenfebuppe, liegt hinter dem erften diefer hintern Augenfchilder, und zwo etwas kleinere Schuppen hin- ter den andern: das vordere Augenfebild iA ziemlich grofs; das Zägelfehild mittelmäflig; die Maffenlöcher/ebilder ziemlich grofs, und zwifchen ihnen die rundlichen NAsENLÖCHER. Stirnfchzlder ziemlich groß, unregelmäffig fechs- eckig; Schrautzenfchilder mittelmäfhig, fünfeckigt; Aüfelfebild fchmahl mit parallelen Seiten, es endigt fich in einen mäfligfpitzen Wiukel gegen die Stirn. An der rechten Seite umgeben fieben, an der linken acht Randfehilder die OBERE KınnLADE.— Die UNTERE KınnLade ift kürzer wie die obere, breit, ftumpf ab. ‚gerundet. Zipper/ehild klein, dreyeckigt, Nebenfebilder deflelben blattförmig; vordere Rinnenfchilder , rhomboidalifch, binzere Rinnenfhilder wapezifch; Kil: Ran.jchilder, — Die KEHLE it ganz mit ähnlichen Scluppen wie der Rücken bedeckt. — AusEn mittelmäfig , elliptifch. — Kleine feine, dünne, Spitze ZAEHNE. Der Rumpr ift wenig vom Kopfe unterfchieden, dick, walzenfermig, in der Mitte am dickften, gegen Kopf und Schwanz hin verdünnt. Den Aüchen bedecken kleine länglıcht-rhomboidalifche Schuppen, mit eiwis abgerundeten Spitzen, die an den Seiten breiter find, und den Bauch ı$8 zu breite Sebihler. Aftırfebild fchmahl, aber lang, gerheilt, Der mn ) 30 ( sms Der Scuwanz ilt walzenförmig, dünner an der Wurzel wie der Rumpf, und endigt fich in eine mäflig dünne Spitze. Er iffmit etwas breitern (alt /echs- eckigten Schuppen von oben , unten mit einer doppelten Reihe jede von 70 Schildern bekleidet, und endigt fich in eine fehr fpitze kegelförmige Spitze, FaArsE bläulich, zuzeiten bräunlich grau. Bauch gelblich, mit einem grauen Striche der Länge nach. Jedes dritte oft.auch vierte Schild ift an feinen beyden Enden grau und die zwo dazwifchen liegenden Schuppen , nebft der zwifchen ihnen liegenden Schuppe weils. Ueber denfelben , eine oder zwo Schuppen höher, liegen ftets ein paar weils gefeckte Schuppen. Länge 2'3”% — Kopf, lang 1”; bis zu Ende der Schilder 07’; breit o''6'"2'". — Rumpf, lang 169”, Umfang 2'335. — Schwanz 55", nn —— — Wolken 0, (de) [7 en Wolken Natrer‘) : 266 — 185 + $r. Dir furinamifche Natter hat mit.der von SEBA abgebildeten fleckigten Goy- lonfchen Schlange **) fo groffe Achnlichkeit, dafs ich, des fo: fehr verfchiednen Vaterlandes ungeachtet, welches er angiebt, dennoch nicht zweifle,, dafs feine Abbildung unfre Wolken Natzer darftelle, und eben fo trage ich kein Beden- ken, feine jarbichte Amerikanijche Schlange ***) für eine geringe Abände- rung diefer Art zu halten. Befchrei»- *) Coluber (nebulatus) feuris abdominalibus 195. fquamis caudalibus 3%. LINN. Muf, Ad: Frid 1. pag. 32: rab.,24. fe. ı. EIUSD. ff. mar. ed, 10. I. pag. 222. EIUSD. fi. mar. ed, 12. I. pag. 387. Colaber nebulatuss Die neblichte amerikanifche Natterfchlange.. Oxomar. biff, nar.. compl‘ III, Seite 164.. Die Wolkenfchlange. Coluber nebulatus, MULL, Linn, Nar. Sy. IIT. Seite 199. Ceraftes nebulatus, LAURENTI fpee: repz. pag. 83. Coluber nebulatus. -Wolken-Natter. BOROWSKI Gemeiun, Narurg, IF, Seit2 87, Coluber nebulstus?- WEIGEL: Abhandl der ball, narurf. Gefellfeb. I, Seite 32.2 **) Serpens, Ceilonica, maculata, ob peractam vernationem valde glabra, SEBA Zief, L pag. 157. Tab, 160. f2. 3. La feizieme efpece.de Serpens de l’isle de Ceylan, Didh. des. anim. IV, pag; 166. The eleventh Yiper from Seba. — another Viper of the isle of Ceylon, BROCKES Naz, bift, III. pag. 224. ###) Serpens, Americana, verficoler, SEBA Tlef, IT, pag. 30. ad, 20: fig. 3. La guünzieme efpece de Serpens d’Am£iique. Dikt, desanım. IV. 182. Coluber cauda pretenfa acuta ;, marmoratus mirum in modum, KLEIN Ferper. pag, 33; — )32( Befchreibung der Wolken Natter.! Achtes Kupfer. Der ganze Lee ift fehr glatt. Kopr eyförmig, vorne verdünnt, flumpf, kinten breit, und zwar viel breiter als der Rumpf, plattgedrückt und ıniteiner ziemlich dicken Haut bedeckt. Wirbelfchild fechseckigt, doch bilden die beyden vorderen Seiten einen fo fum- pfen Winkel, dafs fie taft eine gerade Linie zu machen fcheinen; Hinterhaupts- Jehiller grofs, unregelmäffig-fechseckigt; Störn/ehzlder ziemlich grofs, fall vier- eckt, doch fo dafsihre beyden äuffern Ränder ausgefchnitten, die vordern rund. lich find; Schmautzenfchilder klein; Aüfelfebild herzförmig; Augenbraunfebilder ziemlich gro, halbmondförmig; zwey. kleine hintere - Auger/childer ;, Zügel. fehild und Nafenlöcherfebilder ziemlich grofs und viereckigt; zwifchen den bey- den letztern liegen die kleinen NAsSENLÖCHER. Sechs Auzfebılder faffen die OBERE KINNLADE ein. — Die UNTERE KınnLape läuft vorn ziemlich fpitz zu, und ift daher fat dreyeckigt, doch an der Spitze f.Ibft abgerundet, wo fie ein kleines dreyecktes Lippen/chzld ,; und ‚an jeder Seite deflelben‘ zwey kleine blattförmige Nebenfebilder defielben bedecken. Die Rinne fchlieffen zwey gro” fere vordere Rinnenfchilder, welche zu fanımen die Figur eines Kartenherzens hilden, und zwey hinten runde , vorne fpitze bintere Ringerd[childer ein, Kanten welchan noch zwey andre’ Schilder liegen, die gleichfalls hinten rund find, und mir ihren Spitzen zulammen ftoffen; zwifchen diefen befindet fich hinten noch ein zundes Schild: von.den fieben RumJ'childern-ift das ‚mittelfte fehr. orolßs, und die z._yarnr die drey hinteren derfelben find von drey Reihen länglichter Schuppen einge- fchloffen. — Die Aucen find ziemlich grofs. — In beyden Kinnladen liegen fpirze pfriemenförmige ZAEHNE. Der Rumpr bilder einen viel dünneren Als wie der Kopf, ift in der Mitte am dickfien, zufammengedrückt, etwas kantig, urd oben mit kleinen glatten fechseckigten Schuppen, unten mit ı85 breiten Schildern bedeckt. - Der Schwanz ilt durch feine geringere Höhe und Dicke, und feine mehr runde Figur deutlich vom Rumpfe unterfchieden, fehr fpitz, oben mit eben folchen Schuppen wie der Rumpf, unten mit zwo abwechfelnden Reihen von $: kaum zu unterfcheidenden Schildern bedeckt. ; “ FARBE weilslichgrau, ganz dicht und fein braunroth punctirt, und mit rorhbraunen Zackigten Bändern , welche bald gar nicht, bald auf einer, bald auf beyden Seiten weifs eingefafft find, gereifft: unten gelblich weifs, braun punetirt; am Schwanze unten faft von derfelben Farbe wie oben. e. 1710; — Kopf, lang 31"; breit 43‘ — Rumpf, lang 1'365 Umfang 1%4 5"; — Schwanz 55’. Ein kleineres Exemplar, welches nur einen Fufs lang ift, fiimmt vollkom- men mit diefer Befchreibung überein, nur ift das braune viel dunkler, DZ E Rauhe —— ul Rauhe .Natter 9, em = m8 —- 4% Dir Natter hat auffer Linn, fo viel ich weils, kein Naturforfcher nähere Erwähnung gethan; und keine Zeichnung im SEBA ift ihr ähnlich genug, dafs ich mich getrauen mögte, fie für die Abbildung diefer Art zu erklären, obgleich ihr manche etwas gleichen. Durch die fonderbare Bildung ihrer Schuppen, die alle in der Mitte mit einer kleinen kielförmigen Erhöhung verfehen find, unterfcheidetfie fich von allen andern mir bekannten Arten; mit Unrecht aber nennt fie Mürer die Stachelnatter, der wie feine Ucberfetrzung auf jeder Seite beweifft, Linnden nicht verftand. Ihr Vaterland ift Ofindıen. Befchreibung der Rauhen Natter. Neuntes Kupfer. Der Kopr ift plattgedrückt, Jänglicht - elliptifch, fehr ftumpf, und mit einer dicken Haut bekleidet, fo dafs die Schilder kaum zu erkennen find, Das Wirbe'fehild if fechseckigt, doch bilden die beyden vordern Seiten faft eine ge- rade Linie, der hinterßg Winkel aber ift Spitzer, obgleich wie die übrigen, vor- *) Coluber (fcaber) fentellis abdominalibus 228, fquamis caudalibus 44, LINN, Alf, Ad, Frid. I pag. 36. tab, 10, fig. 1. EIUSD. ff. naz. ed. 10. I, pag, 223. EIUSD. AP. mar, ed, ı2. F. pac. 394. Die Stachelnatter. Coluber fcaber, MULL. Zinn. Na, Syfl. HI. Seite 192, BOROWSR! gemein. Natzrg. IP. Seise' 87. 3 . 3 1 Tre Srluber Traber, Die rauhe Natterfehlange, Oxomaz, bi. mar. comp), IIE Seite 170. mu ) 55 ( um vorzüglich der vordere abgeltumpft; inder Mitte ift diefes Schild etwas mit einer hohlen Linie vertieft: die Zinzterbauptsfehtlder fchlieffen fich mit geraden Linien und fpitzen Winkeln aneinander, andie Augenbraunfchilder und das Wirbel- fchild an, ihr äuflerer Rand aber bildet eine krumme Linie, und eine trapezoi- difche Ecke hinter dem Augenbraunfchilde. Die Augenbraunfchilder find ziem- lich klein und fchmahl, und da wo fie an das Wirbelfchild gränzen, tief einge- drückt. Zwifchen den beyden der Breite nach parabolifchen Stirn/childern ift eine tiefe Grube: die Schmautzenfchilder haben jedes zween gerade Seitenränders der hintere Rand aber ift hohl, der vordere mit diefem parallel gekrummt: das Rüfelfebrld ik klein, breit, herzförmig. Zwey mittelmäfige birtere und ein ziemlich grofles vorderes Augenfechild, in dem Zügelfehilde, welches fich bis an das Rüffelfchild erfireckt, liegen nach vornehin die Mafenlöcher, deren befondre Schilder fehlen. Hinter den hintern Augenfchildern liegen fat£ der Schläfen- [ebilder drey lange, fchmahle , platte Schuppen. Die OBERE KınnLADE um- geben fieben Randfebilder, — Die UntErE KINNLADE ift etwas kürzer wie die obere ,„ breit, vorn ftumpf abgerundet, und hat an der Spitze ein kleines dreyecktes Zippenfebildehen, und zweyrhomboidalifche Nebenfebilder deflelben; dievorderen Birmenfebilder find fehr grofs, und bilden zufammengenommen die igur eines Kartenherzens; die beyden bintern Rinnenfchilder umgeben ihren äuffernRand, bis zur Hälfte feiner Länge, und find abgerundet. Fünf fehmahle Randfehiller ungeben die untere Kinnlade und die letztern faffen zwo fchma- le Schuppen ein. — Die Augen find rund, grofs, hervorragend. — DieZungE Jang, fchwarz, nicht fehr tief gefpalten. — Die Zacnne unbemerkbar, E 2 Der EN m ) 30 ( — Der Rumprift wenig fchmähler wie derKopf und bildet gar keinen abgelom derten Hals ; er it walzenförmig, doch der Bauch mehr flach, breit, und an den Seiten vom Rumpfe durch eine vertiefte Rinne abgefondert. Den Rücken bedecken äufferft fchmahle parabolifche kantige mit einem Kiel verfehne Schzp- pen in einer V förmigen Lage, deffen Spitzenach dem Rücken hingekehrt ift; den Bauch 228 breite Schilder , die gleich hinter den Rinnenfchildern anfangen, und auf deren Enden breitere Schuppen flach aufliegen. Die Aiterfchuppe ift ziemlich breit, und ganz. Der Schwanz it ganz walzenförmig, fpitz, oben mit. ähnlichen Sehzp- pen wie der Rücken, unten mit 44 Schildern ia jeder _der awech/elnden Reihen bedeckt, und an feinem Ende mit einer fcharfen kegelförmigen Spitze verfehn. Farze oben hellbraun oder lichtgrau, fchwarzpunetirt. Die Ränder der Augenbraunfchilder, Stirnfchilder , und Randfchilder der obern Kinnlade, ein fchmahler ausgefchweift-vauförmiger-Strich von den Ohren bis zur hintern Spitze des Wirbel[childes, und ein Vauförmiger Strich im Nacken find in der Mitte dunkler braun wie der Leib, am Rande fchwarzbraun; und eben fo die unregelmäffigen meift rhomboidalifchen Flecken des Rückens, und zikzack- förmigen Flecken der Seiten. Unten gelb mit dunkelbraunen Pünktchen, und fchwarzbraunen dendritifchen Zeichnungen an der Seite. Länge 1°4"6““ — Kopf, lang 6°”; breit 38“. — Rumpf, lang aloe“ Umfanz 106”, 2% Schwanz ER Chirons un )) 37 ( Chrrons Natter..). 284 = 157 ai 197. Wenn man in der Folge einmal im Stande feyn wird, die Nattern fyftematifch zu ordnen, fo wird man diefer hier unftreitig ihren Platze nahe bey der Co- belle geben müffen, mit welcher fie in Rückficht ihrer Bildung die gröffte Aehnlichkeit zeigt. Die Sebai/che Abbildung diefer Schlange führt Linne bey feinem Coluber fa/cus **) an, welche auch in der That meiner Chirons Nat- ter fehr nahe verwandt zu feyn fcheinet; ich würde auch kein Bedenken getra. gen *) Anguis, Aefculapii, Americanus, ex Panama. “SEBA Thef. II. pag, 54. tab. 4. fig. 2» Coluber Aefeulapins verus KLEIN Perper. pag. 28. La tro; figme forte de Serpens Efeulape du Sebs, — Un Serpent Efculape de Panama Did, des anim. II. pag, 126. Vipera madarenfis, LAURENTI fpec. repe. pag. 102. Die zwote Acfkulapiusfchlange von Panama. MARTINI allg. Schaupl. der Nat. I. Seite 456» £) Serpens, Americana, ex Jamaica fpecies laculi. SEBA 20 Il, pag. 56. Tab. 56. fig 3° Colaber arboreus, KLEIN Herper. pag. 38. Serpent de la lamaique. Die, des anım. IV. pag. 177, #*) Colaber (fufeus) feutisabdominalibas 149. fquamis caudalibus ı 17. LINN. Muf, Ad, Frid I. paz. 32. zab. 17. fg, ı EIUSD. ff. nat. ed. 12. I. pag. 383. Die Brunette, Coluber fufcus, MULL. Ems Nat, Sy. III. Seite 189. Taf. 6. fg. 5 Die Abildung der Chirons Natter nach Seba, die erauch bey der Aclkus lapsnatter snführt, und welche in der Folge inmehreren Naturhiflorifchen Weıken für die Tugend, als die Aefkulapsnatrer angeführt oder nach- ‚geflochen ift, So fehreibt 'mmer cin Compilator oder Compendienfchreis ber des andern Unrichtigkeiten nach, mm ) 38 { me gen haben, diefelbe als eine Abänderung des Coluber fufeus des Linnd anzu- {ehn, wenn nicht die Worte “ Dentes mites, Truncus vix carinatus „, in feiner Befchreibung, wsiche erindem Mufeum’Adolpbi Friderici geliefert hat, einen zu wefentlichen Unterfchied beyder von einander anzeigten, als dafsich fie hätte vereinigen dürfen, foähnlich fie in andern Dingen zu feyn fcheinen. Von den übrigen Schlangen des SEBA, welche Linne bey feinem Coluber fufeus anführt, getraue ich mich nicht zu behaupten, zu welcher von beyden Arten fie gehö- ten, da mir vielmehr manche derfelben, von beyden wefentlich verfchieden zu eyn fcheinen, Dagegen zweifle ich nicht, dafs SEBAs Serpens Imericana, ex Famaica , pecies Faculi ebendiefe Art fey, ob ihr gleich die weiflen netzförmi- gen Zeichungen am Rumpfe fehlen, die, ob fie gleich mein, wie das Sebaifche Exemplar an ähnlicher Stelle zeigen , dennoch ein Fehler der Exemplare zu feyn fcheinen, wo ihnen die obere Lage der Schuppen abgerieben it. Faf mögte ich auch SEBA’S Amboinifehe Boiguatrara *) für eine blofle Abänderung diefer Art in der Farbe halten, dadie Zeichnung derfeiben der Chirons Natter fo ähnlich ift, und die fabelhaften Erzählungen Sebas von derfelben hinlänglich feine Leichtgläubigkeit beweifen, die auch in Rückficht des Vaterlandes hinter- gangen feyn konnte; fo wie feine Meinung, dafs unfre Chirons Natter, eine bi Amerika- *) Serpens, ernatifima; Amboinenfis, Boiguatrara dieta. SEBA Tief. IL, pag. 86. rad, 86. pe. 1. Autre Boiquatrara. Sy. ner. du vegne anim, I. pag. 242. Le Boiquatrara d’Amboine, Diät. des anim. I. pag. 316. Vipera pi@a; Serpens Boigustrera dida, Amboinenfis. KLEIN Herper. pag. 20. The Boiguatrara of Amboyn.. BROOKES Nar, hiff, III. pag. 214. em 735 ( m Amerikanifche Schlange! die Acfkulaps Schlange der Alten gewelen fey, ein fchlechtes Zeugnifs von feiner Urtheilskraft ablegt. _ Befchreibung der Chirons Natter. Zehntes Kupfer. “ Diz Fignette auf der een Seite enthält die Skizze des vergröfferten Kopfes. Korr klein, gt - eyförmig, platt, an den Seiten flachgedrückt, fo dafs die Oberfläche und die Seitenflächen fcharfe Kanten bilden, JFirbelfebuld (7) mittelmäffig, mehr fünffeitig wie fechsfeitig, indem die beyden vorderen Seiten einen kaum merklichen Winkel, und alfo eine faft gerade Linte bilden 5 die Seitenränder find lang, und ausgefchnitten: Aunterhauptsfebilder (BJ groß; vorne breit, unregelmäffig fünffeitig; zwifchen ihren äuflerften Spitzen eine groffe, faft rhembilche Schuppe (Z’). Augenbraunfebilder (0) mittelmäfig,, birnförmig: Stirnfchzlder (E) ziemlich grofs, breit, der an den Seiten herun- tergehende Theil nicht fo breit, wie der übrige auf der Oberfläche liegende, welcher faft viereckt ift: Schwautzenfehilder ( F) ziemlich grofs, von geraden Linien da eingefchloffen, wo fie an die Stirnfchilder und an einander gränzen; der äuffere Rand rundlich: Zäffe/febild(G) herzförmig. Zwey. kleine bintere ( H)und Ein ziemlich groffes vorderes Augenfchild I1): Zügelfebild (K) läng- licht-trapezoidifch ; ne kleine Nafenlöcherfehilder (L), und zwifchen ihnen die Ben runden NAsENLöcHER: Schläfenfebild (D) grofs, länglicht, von unregelmäffger Bildung; hinter demfelben zwey groffe, rhombifche Schuppen (X) und aufder linken Seite hinter dem Hinterhauptsfchilde eine ähnliche etwas mu ) 40 ( mm erwas kleinere (7), welche auf der rechten Seite fehlt. Acht Rundfebälder ( M) der Opznn KINNLADE. — Die UNTERE KINNLADE ift breit, vorne abgerun- det, und kürzer wie die obere: an ihrer Spitze liegt ein kleines dreyeckigtes Lippenfehild (N), und zu jeder Seite 'deffelben ein rhomboidifches Nebenfehild (0). Die beyden vordırz Rinmenfchilder ( P) find fchmahl, und bilden en. men die unregelmäflige Figur eines langen Kartenherzens mit parallelen Seiten- linien; die binternRinnenfehilder (Q ) find gleichfalls fchmahl, und divergiren fehenkelförmig mitihren hinteren Enden. Den Rand umgeben neun Anzdfebilder; (R) und dieletztern derfelben auf der rechten Seite drey, auf der linken vier Reihen ablanger Schuppen ($), zwifchen welchen noch zwey Aeblen/childer ( 7) liegen, — Die Aucen find (ehr grofs, elliptifch, und hervorragend. — In der obern und untern Kinnlade liegen kleine, körnerförmige, und im Gaumen eineReihe längerer, pfriemenförmiger, fehr fpitzer etwas zurückgebogener, weit von einander entfernter ZAEHNE, welche jedoch beyweiten fo grofs nicht find, wie fie die Sebaifche Figur darftellt. — Die ZuNnGe endigt fıch in zwo fchr langeund feine Spitzen. | Der Rumprift fpindelförmig, doch gegen den Kopf hin nur maffig dünner als diefer; an denSeiten zufammengedrückt, der Rücken kahnformig, und derBauch flach. Der vordere Theil ift mit fchmahlen, der mittlere und hintere mit brei- ten groffen, rhombifchen , an der Spitze abgeflumpften Schuppen bedeckt, fo dafs fie bis auf acht Schuppen an Zahl abnehmen, die im Umfange des Rückens - liegen, da vorne ihre Anzahl über zwölf fteigt. Die Lage und Bildung der vorderen Schuppen läfft fich beffer aus der Zeichnung erfehen, als befchreiben- Den = )u(l — Den Bauch bedecken 157 ziemlich breite Schz/der. Die Ffterfchuppe it wie ge- wöhnlich gefpalten, und unter ihr ragt, nur auf der linkenSeite, eine umge- kehrt - kegelförmige Autbe mit ftachlichrer Eichel hervor. Der Schwanz ift an der Wurzel noch etwas kantig, hernach aber rund, und nimmt gegen das Ende hin äufl.rft ftark in Dicke ab. So weit er kantig ift, ift er mıt fechs Reihen Schzpper von ähnlicher Bildung wie die des Rückens, von da an mit vier Reihen bedeckt, die allmählig immer (chmähler und fchmah- ler werden, ob fie gleich nicht viel an Länge abnehmen. Unten liegen zwo Reihen von 127 Schzidern in abwechfelnder Lage. FARBE derSchuppen eifengrau, oder bleyfarben , von da an, wo fie breiter werden, gewöhnlich in der Mitte heller, am Rande dunkler, und da wo der Rumpf am dick(ten ift, am Rande weifslich eingefafft. Ueber den Rücken läuft bis etwa zu drey Viertheilen feiner Länge ein weifler Strich. Die Schuppen zu nächft an den Bauchfehildern groffentheils weifslich, bläulich-grau eingefafft. Am Schwanz verwandelt fich, gegen das Ende hin, das Graue allmählich in braun, Unten ift fie gelb, Länge 4/1”. — Kopf, lang 1"°3”6'; breit 60 — Rumpf, lang 2’6”1'; Umfang des Halies dicht am Kopfe 145‘; des Rumpfes da wo er am dickften ift 26”. — Schwanz 15. E Bronze It —— Bronze Natter”) 286 —, i190 —- 96. - Die Amerikanifche Natter, welche vollkommen mit der Linneiichen Abbil- dung und Befchreibung übereinflimmt, ift im geringften nicht Senas Serpens Americana annulata **) welche Linne als ein Synonim derfelben angiebt, und von welcher er den ihr nicht zukommenden Beynamen entlchnthat, den daher die Ueberfetzer und Bearbeiter feines Syflems eben fo unrichtig durch Ringelnat- xw ter gegeben haben; dagegen ift fe gewifs SEBas unten angeführte Serpens Fir Ziniana maculis notata ; auch fcheint eben diefes Schriftftellers Zärginifcbe I}. per *)' Serpens, Virginiana, maculis notato. SEBA Thef I pag. 116. zab, 72. fg. 6. Angnis fcutis abdominalibus CXT, caudalibus XCYIL LINN. Muf, Prineipisz Amoen. Acad. I. pag. 305, Coluber feut. abdom. 190. fquam. caud. 98. EIUD, fyf. nas. ed. 7. po. 34: Coluber (annulatus) Kutellis abdlominalibus 190, fquamis caudalibus 98. EIUSD. Maf. Ad, Frid. I pag. 34. tab. 8. fig. 2. 190 —- 96. EIUSD. ff mar. ed, 10, I, pag. 224. Coluber annulsatus 2585 — EIUSD. AA. nas, ed, 12. T.-pag: 336, Ea premiere efpsce de Serpens de la Virginie de Seb. Diä. dessanim, IV. pag. 177." Couleuvre, qui aCXC bandes Ccailleufesä l!’abdomen, & XCVIM. Ecailles ä la quue Hf, nat. du regne azim. I, pag. 232. Coluber annulstus. Die swerikanifche Ringelichlange. Onom. hif. nar. compl. III, Seite 145, The Aunulata HILL zar bifl. ofanim. pag. 10%. Das Ringeuge Coluberannulstus. MULL. Zi. Nas, Syß. ILL Seire 196, BOROWSKI gemeinn. Narurg. IV. Seite 83. Coluber'annulatus. No, 56, "WEIGEL?: Abb. der hall, natur. Gefellfeh. I. Seite 39, 2 Serpens.Americantı, annulara, SEBA Tief, II, pag. 38. zab. 38 fie. 2. . a3 ( per mit purpurfarbuen Flecken *), nur eine Abänderung diefer Art, der Krein, ich weifs nicht woher, kleine Giftzähne zufchreibt **), deren SEBA doch mirkeiner Sylbe erwähnt, Linne ficht eine in der Befchreibung der Am- phibien des Gylienborgifchen Natmraliencabiners angegebne Natzer mit 186. Bauchfehzlderz und 64 Schwanzfchilderz ***) für eben diele Art an, ich vermuthe aber dafs fie von derfelben wefentlich verfchieden fey. Noch muß ich bemerken, dafs ich die Befchreibungen fowohl diefer als der folgenden Natter nach etwas eingefchrumpiien Exemplaren verfertigt habe., wodurch fie minder vollländig und gerau, als die der vorherge- henden Arten find. Befchreibung der Bronze Natter. Eilftes Kupfer. Kopr länglicht- eyförmig, faft parabelifch, plattgedrückt. _Wirbelfebild mittelmäfig, -fechseckigt, doch der vordere Winkel äufferfi ftumpf, fo dafs die beyden Schenkel deflelben faft nur eine einzige gerade Linie bilden , die Seiten- linien find ausgefchnitren, der hintere Winkel if fpitz, und feine Schenkelgleich- falls etwas nach innen gebogen: Die Finterbauptsfchilder ftzllen zufammen ein an #) Yipera, Virginiena, maculis purpureis, SEBA Tief. Il. pay. 74. tab. 71. f18. 3° La guinxieme elpece des Viperes de Seba. Diät, des aniım. IV. pag. 353. Une Vipere de la Virginie, 4 taches pourpies, Syf, du vegne aniın. I. pag. 236. Vipera Virgirca, maculis purpureis. KLEIN Zerper. pag, ı1. { *#) » Antieidentes canini pro corporis ratione minati, attamen prominentes, „ KLEIN a.a.0, Soluber fcwtis abdominalibuüs CLEYXXVI, caudalibus- LXIV. LINN. Ampbib, Gyllienb,; Amoen, Acad, I, pag. 120. en an der Spitze etwas abgeftumpftes Kartenherz dar: Augenbraunfchilder felr Sehrautzenfehilder klein: Rül- klein: Szirmfchzlder ziemlich groß, viersckigt; Jelfebild bohnenförmig. UNTERE KInnLäbe an der Spitze rundlich mit einem | kleinen dreyeckten Zippenfchilde, und zwey kleinen rhomboidalifehen Neben- Jebäldern deffelben: Kizmerfehilder Schmahl; Acht Randfebilder von denen die drey hinterften drey Reihen fchmahler an der Spitze rundlicher Schzpper ein- fchlieffen, Drey KEHLEnschiLDEr. Der Rumpr ift fechseckigr, und bilder einen viet fehmühlern Hals gegen den Kopfhin, Oben ift er mit kleinen rhomboidälifchen, an den Ecken etwas abgerundeten Schzpper, unten mit rgo nicht fehr breiten Schöldern bedeckt. Der Scuwanz endigt fich in eine fehr dünne Spitze ,„ und ift oben mit ziemlichbreiten fechseckigten Schuppen, unten mit zwo Reihen von 96 Schilderz bekleidet. FARBE bräunlich ,„ auf dem Rücken dımkelbraune Fleckem, die fieh kinund wieder in eine Schlargenlinie vereinigen. Haube dunkelbraun; Wirbelfchild glänzt wie Bronze, Länge 1'2”8 5. — Kopf, lang 60%; breit 3’o, — Rumpf, 10 #735, — Schwanz 40’. ——n ) 45 (. ll Schillernde Natter 345 = 217 "7 128 I grofs auch die Ashnlichkeitift, welche diefe Natter mit Linne's Coluber miy- eeerizans hat, fo wage ich es doch nicht, fie mit Zuverläffigkeit dafür, oder für eine Abänderung derfelben auszugeben, fo wenig wie ich es wage , fie mit Zuverläfigkeit eine neue Art zu nennen, Auch fie ift aus Amerika, auch fe it fo dünn und fchmahl wie jene, har wie jene einen Hals, und einen langen fchmahlen Kopf: ihr fehlen aber, oder fcheinen wenigitens die Giitzähne zu fehlen, die Zinne dem Coluher zmyekerizans zufchreibt, ihr Kopf ift bey weiten nicht fo fpitz wie ihn die Abbildungen jener Natter darftellen, und in manchen andern Kleinigkeiten weicht fie von derfelben ab, Meine Befchreibung, die mit aller Genauigkeit verfafit if, die das etwas ve: fchrumpfte Exemplar zu. mie liefs, wird diejenigen, welche Gelegenheit haben den Coluber amyeterizans derfelben zu vergleichen, lehren, ob ich diefe Natter felbft, oder eine Abänt- derung der/elben , oder eine neue Art beichrieben habe. Befchreibung der Schillernden Natter. Zmwölfses Kupfer: Kopr lang, fchmahl, plattgedrückt, kantig , parabolifch, rundlich. b- gehumpft, HWirbelfchild ziemlich grofs, länglicht , vorn äuflerft ftump/wink. licht, mit zween eingebogenen Schenkeln diefes ftumpien Winkels, eingeboge- BEN. nn IEa6l Ten “ nen Seirenlinien; hinten fodzirinklicht, der Winkel aber abgerundet: die Aix- terbaupts/childer find fehr grofs, vorzüglich fehr breit, und ftellen beynahe ein rechtwinklichtes Dreyeck vor, deffen Spitze an der Grundlinie abgeflumpft ilt, und einen Ausfchnitt für das länglicht-bohnenförmige Augerfebild bilder: zwey kleine hintere Augenfchilder: drey fchmahle Schläferfebilder. liegen längft der äuffern Seite der Hinterhauptsfchilder: Stirnfchilser mittelmäfig, faft fcheiben- förmig, mit einem kleinen fpitzen Winkel nach der Schnautze hin: Schnau. tzenfchilder gleichfalls falt feheibenförmig; ARöfkifebild bohnenförmig: Ein ziem- lichgrofles vorderes Augenfchild: Zügelfebild und Nafenlöcherfehilder klein, und zwifchen den beyden letztern die kleinen NasENLÜcHER. Acht Randfebilder der OBERN KınNLADE, — Die UNTERE KınNLADe ıll vorn rundlich, und an der Spitze mit einem kleinen dreyeckigten Zippen/childe, und zwey umpfwin- klicht-dreyeckigten Nebenfebildern deflelben bedeckt: Die beyden vorderen Rin. nenfchilder ftellen zufammengenommen ein etwas länglichtes Kartenherz dar; die beyden dinzerez find lang, fchlieffen ihrer ganzen Länge nach die Rinne dicht ein, find auffen hohl, und ander Spitze abgerundet, Der Rand ift mit eilf Rundfebildern eingefafft, und die lerztern derfelben von fieben Reihen Schuppen umgeben. Die KEutE hat drey Keblenfchilder, — Die ZacHne find klein und pfriemenformig. Der Rumpr ift äufferft dünn, bildet einen etwas dünnen Hals , ift in der Mitte am dicken, und mehr rund, überall aber zufammengedrückt, der Rü_ cken kahnförmig, und der Bauch’ platt; oben ift er mit rhombifchen Schuppen unten mit 217 zicmlichfchmahlen Schilderz bedeckt. Das Afterfebild ift ein- facı und ganz, Der) ——— )a(l — Der Schwanz ift äufferft dünn, und endigt fich in eine auflerordentlich feine Spitze. Erift oben mit breiten ziemlichgroflen fechseckigten Schuppen, unten mit einer doppelten Reihe von 128 Schz/dern in abwechfelnder Lage be- deckt, FARBE eben bräunlich- violett, ins blaue fchillernd; der Rand der Schup- pen kaum merklich fehmutzig weils ; Kopf oben blau, unten "gelblich - weils: Bruftfchilder weifslich, das ins veilchenblaue fällt, am Rande fchmutzig weils Länge 17685”, — Kopf, lang 66”; breit 30", — Rumpf)» lang 1°0°°96””; Umfang 10’ 3'”% — Schwanz 371735, x nach 3a =. 14 ’ ig - # } N 135 Dr N A ann er Ze NUNDLIS I \ german D Moerrenz TVZ Senat REN SEUR ER B- 2 vI RS J . mm ul - en N | l N f / \' Im N AN | 2 I: \j ENT N 2 i N Il N INN NN (N N \ IN AUAUN) N IND (N INN HEHE, > ISIN EILICHAHN N N Ni Kin! {f N NN N I KRNN N N SS N if } N) Dr a " Bike RER? - DZ PER DERRAREN, EN h NER RN RN N 5 0 GOMAIAE VOL SD Merrerz + * € IE, \ \ N NN GEOLEEE GGG 2: GGG DZ N IE SEN: N I UV. EFAIENIEIG - x N (r BBERRAMEGE ZUR GESCHICHTE DER AMPHIBIEN VoN BLASIUS MERREM, D. W. DR., ORD. PROF. D. NATURHIST. UND KAMMERALW., KURFÜRSTL. HESSISCHEM HOFRATHE, MEHRER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN MITGLIEDER. N A; WE ES E TSE SS H EFT. "MIT 12 ILLUM. KUPFERTAFELN. ZWEITE AUFLAGE. EHER ngnmamnnnann—n nn LR———— n ESSEN, BEI G. D BAEDEKER, 1829 / SE HEFT ERAH BESCHREIBUNG DER AMPHIBIENSAMMLUNG DES HERRN DOCTORS unp MEDICINALRATHS JANSSEN IN DÜSSELDORF ERSTES STÜCK Königlicher Shlinger”". 292 = 240 -r 32. Die deutschen Gattungsnamen der Schlangen, wenn ich die beiden: Natter und Blindschleiche, ausnehme, scheinen mir in mehr als einer *%) Serpens, Americana, maximo in honore habita. SEBA Thes. I. pag. 58, tab. 36. Jig. 5. Serpens, Americana, äarborea, singuları artificio pieta, magnı aestimata. DERS. eben- das. Seite 85. tab. 53. fg. 1. Serpens, Ammodytes, Surinamensis, DERS. ebendas.. II. Seite 83. tab. 78, fig, 5. Tamaeuilla Huilla, seu serpens, Oculea, Mexicana, foemina. DERS, ebendas. Seite 104. tab. 98. Serpens, Ceilonica, spadicea, Manballa dieta, caput habens haud absimile canis ve- natici. DERS. a. a. O. zab. 99, fig. 1. Serpens, blanda, Ceilonica, Polonga dicta, prodigiosis maculis insignis. DERS. a. a, ©. Seite 107. tab. 101. { Cenchris scutis abdominalibus CCXL, scutis caudalibus LXIV. Lınn. Surinam, Grü- kana, in Amoen. Acad. T, pag. 497. tab, 17. fig. 3. (oline die Synonimen) Eıusp. Syst. nat, ed. 7. pug. 35. Boas (Constrietor) scutellis abdominalibus 240, sculellis caudalibus 60, Eıusp. Mus: Adolphi Frid, I. pag. 38. Boa (Constrictor) 300 = 240 -+ 60. Eıusp. Syst. nat, ed. 10. I. pag. 215. EıvsD. Syst. nat. ed. 12. J. pag. 313. Cenchris seutis abdominalibus CCXLVII et scutis caudalibus LX. Gronxoy. Mas. Ichthyol. II. pag. 69. EiusD, Zoophzl. pag. 253. Cenchris scutis abdominalibus ducentis quadraginta, seutis caudae sexaginta quatuor. The Boiguaeu. Hıız Nat, Hist, of Anim. pag, 106. Le Boiguacn. Syst, nat. du regne anım. I. pag. 239, 6 Rücksicht einer Verbesserung zu bedürfen; die Benennungen: Kurpa schlange, Riesenschlange, Runzelschlange, Aalschlange, Schuppenschlange, Un serpent femelle du Mexique, qui a des figures d’yenz sur la peau. Zbendas. pug. 239. h Un serpent d’arbre de l’Amerique, fort estime, parce qu'il est singulierement peint. Ebendas. | Mambella, serpent de I’Isle de Cey!an, qui a la tete faite comme un Chien de chasse. Zbendas. Seite 244. ä “ Polonga, serpent, qui ne fait point de mal, de I’Isle Ceylan. Zbendas. Seite 245. Tamacuilla - Huilla, serpent du Mexique. Abendas. Seite 246. Vipera oculea, Mexicana, foemina. KLEIN Herpet. pag. 20. ; Vipera, capite !ato tenui; oculis insignibus coruscis; rictu. supra et infra longis den- tibus scantente. DERS. a. a. O. i ve Vipera milis et tractabilis, blanda, Ceilonica, Polonga dicta. DERS. «. a. O, Coluber gliripeta. Ratzenfinger. Ders, a. a. O. Seite 25. Boiguacu Markgray. Onomat. hist. nat. compl. II. Seite 225. Die eigentliche Sandschlange, ‚die surmamische Ammodytenschlange. Ebend. Seite 732. Cenchris Linn. Zbendas. Seite 736. ; NManballa. . Zbendas. V. Seite 51. Polonga. Ebendas. FI. Seite 619. Te Sabloneux. Diet. des anim. 1]. pag. 112. Boiguacu. Ebendas. Seile 312. Mantabella. Zbendas, III. Seite 15. Polonga. .Zbendas. :Seite '519. La premiere espece de serpeus d’Amerique. -Zbendas. IV. Seite 1739. La troisieme espece de serpens d’Amerique. Zbendas,.a. a. :O. 'Tamacuilla-Huilla ou serpent a cent yeux. .Zbendas. Seite 253. The Ammodytes of Surinam. BAOOKES nat, hist. III. pag. 202. ‘The serpens ocellatus, or the ıeyed ‚serpent, .DERS. uw, a. O. 216. The Tree Serpent, DERS. a. a. ©. The Manballa. DERs. ebexd. «Seite 219, The Polonga. DERS. ebend. Seite 220. Constrictor formosissimus. LAURENT Syn. rept. pag. 107. Constrictor rex serpentum. DERS. a. a. O. Constrictor auspex. DERS. ebend. Seite 108. Le Sablonneux de Surinam. 'BoOMARE Diet, WDhist, nat, I. pag. 215. Manbala. DERS. ebend. 71. Seite 452. Polonga. DERS. ebend. IX. ‚Seite 241. 27. sind schon gröstentheils ihrer vielsylbigen Länge wegen dem Ohre un- ‚angenehm, das bei zusammengesetzten VVörtern leicht dadurch beleidigt wird; am auffallendsten aber ist dies Missfällige, wenn ein solcher Gat- tungsname noch mit einem Namen der Art innig verbunden wird, wo- durch ellenlange, kaum auszusprechende WVörter entstehen; so nennt z. B. Herr von MEIDINGER, dessen Nomenklatur freilich eins der schlech- testen Produkte dieser Art Schriften ist, Coluber militaris, Schleuder- klapperschlange; Boas murina, Mäuseriesenschlange; Anguis colubrina, Natterschuppenschlange; wer kann das aussprechen? wer kann das hören, ohne Schaudern? Kürze ist gewiss stets ein wesentlicher Vorzug, den man den Gattungsnamen auf jede Art und Weise ‘zu geben sich bemühen muss, und die deutschen Naturforscher besitzen in dem Reich- thume und. der Biegsamkeit ihrer Muttersprache einen unerschöpflichen Schatz, gute Gattungsnamen zu schaffen. Alle Benennungen müssen - daher nach meinem Urtheile verworfen werden, wo man durch die Zusammensetzung des Namens des Reichs, der Klasse oder Ordnung mit einem auch noch so passenden Beiworte einen Gattungsnamen schafft; man wähle dagegen, wenn keine andere ursprüngliche allge- meindeutsche Benennung für die Gattung vorhanden ist, einen Provin- ' zialnamen, er sey hochdeutsch oder plattdeutsch, gebräuchlich oder ungebräuchlich, nur entlehne man ihn nicht von einer andern Gattung. Ist kein deutscher Name vorhanden, und die Gattung ganz ausländisch, so wähle man einen Gattungsnamen, oder den Namen einer Art dieser Gattung, den der Körper in seinem Vaterlande führt, wenn derselbe - Die Königsschlange. Boa Constrietor. Mut. Zinn. Naturs. III. Seite 146. tab, 5.. fig. 2. nach SEBA. BERGMANHS Anfangsgr. der Naturgesch. III. Seite 235, ‚(Constrictor. Die Abgottsschlange) seutis 240, scutellis 60. BLUMENe. Hardb. der Naturg. I. Seite 269. — 2te Ausg. Seite 264. — 3te dusg. Seite 273. _ Die Königsschlange. Boa Consirietor. 320 Schilder. 240 am Bauche und: 80 unter dem Schwanze. LESKE Anfangsgr. der Naturg. I. Seite 364. — 2te Ausg. 1. Seite 318. . Abgottsschlange, . MARTIını Naturl. I. Seite 98. Boa Constrictor. Die Königsschlange. LENz Anfangsgr. der Thierg. Seite 245, Die würgende Riesenschlange, MEIDINGER Nomenkl, Seite 84. u x nicht für das deutsche Ohr beleidigend ist; ist endlich auch. kein solcher schicklicher Name vorhanden, so mache man einen, der so kurz, und so wenig zusammengesetzt ist, wie möglich, und ein wesentliches Kenn- zeichen aller zu der Gattung gehörigen Arten ausdrückt, oder wähle einen fast nicht mehr kenntlichen deutschen einer verwandten Gattung oder Art, Nach diesen Gesetzen werde ich in der Folge die linneischen . Gattungen der Schlangen, für welche keine eigenthümliche deutsche Na- men vorhanden sind, folgendergestalt benennen: Crotalus, Älapperer. Boa. Schlinger, sowohl von ihrer Gewohnheit sich um Bäume und Thiere zu schlingen, als auch von ihrem Vermögen grosse Thiere zu verschlinger. Gohiher. Natter. Anguis, Blindschleiche. Die Benennungen ee und Schup- ‚penschlange sind verwerflich, dagegen dieser Name den beiden in Deutschland einheimischen Arten eigenthümlich; mit Unrecht giebt MürLteR diesen Namen der Gattung Cae eilia. Amphisbaena, Ibiyara, nach ihrem: brasilianischen Namen. Ich würde sie Schnake geheissen haben, wenn nicht dieser alt- deutsche im Niedersächsischen noch hin und wieder ge- bräuchliche Name, so wie der: Otter, deswegen nicht an- gewandt werden dürfte, weil jener jetzt der Gattungsname gewisser Insekten, wie dieser gewisser Säugthiere ist. Caecilia. Schlüpfer, sowohl in Rücksicht ihrer Art sich zu be-. wegen, als der Beschaflenheit ihrer Haut. Die Gattung der Schlinger ist vielen Verwirrungen ausgesetzt, so- wohl wegen der Aehnlichkeit, die manche in ihrer Bildung und Farbe zeigen, als wegen des Mangels genauerer Bestimmungen der Arten.” Vor- züglich hat diejenige Art, welche ich hier beschreiben werde, zu vielen Irrthimern in den naturhistorischen Inventarien Anlass gegeben, und ihre Geschichte ist mit der Geschichte vieler andrer Arten, wie auch ihre Beschreibung mit der Beschreibung andrer durcheinander gewor- fen. Die erste Veranlassung dazu gab wohl Herr von Lısne dadurch, dass er sie in der Abhandlung Surinamensia Grilliana für den Boi- € 9 guacu der Brasilianer hielt, und das, was Pıso, MARKGRAF und andre vor demselben erzählen, auf diese Art anwandte. Der grosse Systema- tiker war aber viel zu scharfsinnig, um lange bei seinem Irrthume zu verharren, sondern bemerkte in den letzten Ausgaben seines Natursy- stems mit Recht, dass dasjenige, was er von der Lebensart des Boiguacu, dem königlichen Schlinger zugeschrieben hatte, der Boa Scytale eigen- thümlich sey, die in der That Pıso’s und MArkGrArs Boiguacu ist, aber freilich unterliess Hr. von Linne sie unter die Synonimen dieser Art zu stellen. Dagegen führte er einige nicht zu Boa Constrictor ge- hörige Figuren des Sebaischen "Thesaurus unter die Abbildungen ee, ben an, nämlich; Serpens, Phyticus, Alsschrus, ‚prodigiosus, ab indigenis diuino honore cultus. SesA Thes. 1. pag. 97. tab. 62. fig. 1. Serpens, Phyticus, Orientalis, alter, Gerende dictus, tortuosus, itidem diuinis honoribus cultus. Zbend. fig. 2. Serpens excellens ac speciosa, Brasiliensis, e regione Guaira; re- gina serpentum habita. Ebend. Il. Seite 105. tab. 99. Sig. Rex serpentum, Orientalis, Lamanda dictus, ex Java missus, ra- rissimus. Ebend. Seite 110. tab. 104. Imperator de Quadaljara, Mexicana, mas. Ebend. Seite 105. tab, 100, ‚fig. 1. welche, was die vier erstern betrifft, zwar alle grosse Aehnlichkeit mit demselben zeigen, aber doch durch die Schilder an der Stirn und Schnautze, die letzte aber durch den verhältnissmässig längern ‘und spitzeren Schwanz wesentlich von demselben verschieden sind. Durch diese geringern Fehler des Linn& entstand nun 'ein sonderbares Chaos in der Geschichte und den Beschreibungen dieser Schlangen, indem man nun alles durcheinander warf, und so diese verschiednen Arten aufs "unnatürlichste verband und trennte. Die Artikel Boiguacu, Cenchris und Abgottsschlange in dem Dictionnaire des animaux, der Onomato- logia historiae naturalis completa, MARTINI’Ss Geschichte der Natur, und die Nachrichten der Compendienschreiber von dieser Art, sind hiervon die auffallendsten Beweise, Freilich mag wohl vieles in der Geschichte beider Arten, der Boa Constrictor und Scytale übereinstim- men, da beide sehr gross sind, (Herr vow Linne beschreibt im Museum B 10 4d. Friderici, ein achtzehn Fuss langes Exemplar, des erstern) beide in. ‘ der Bildung sehr ähnlich, beide im südlichen Amerika zu Hause sind, - beide von den Eingebornen göttlich verehrt werden, aber demungeach- tet darf man sie doch nicht zusammenwerfen. Die Geschichte der hier - beschriebenen Art ist noch zu sehr im Dunkeln, da, so viel ich weiss, . kein Reisebeschreiber ihrer deutliche Erwähnung thut, man sollte daher vermuthen, dass sie seltener wie Boa scytale sey, welches doch schon deswegen nicht wahrscheinlich ist, da man sie häufiger in den Cabinet- ten, wie diese findet. SeBA’s Nachrichten verdienen’ zu wenig Glauben, als dass ich mich mit Aufzählung derselben sollte bemühen dürfen, et- was wichtiger scheinen die Abänderungen in der Farbe zu seyn, die Herr von Linne und er angeben, ünd die ich hier, um nicht etwa in der Uebersetzung, welches bei den Farben so leicht der Fall ist, einen Fehler zu begehen, wörtlich hersetze, ı) Die Farbe des Exemplars des Grillischen Natel, be- schreibt Herr von LinNe so: »Corpus crassum, sriseum, maculis viginti »quatuor dorsalibus magnis pallidis; quarum anteriores quinque utrin- »que emarginatae, posteriores transuersales lateribus bifidae sed albidio- »res, Cauda etiam magis rufescens; Latera ex griseo et pallido pulchre »variegata. Praeterea totunı corpus punctis paruis adspersum. » 2) Die Farbe des Exemplars des königlich-schwedischen Naturalien- cabinets war folgende: »Color griseus, masculis dorsalibus 23 - 26, latera »pulchre variegata. Abdomen cinereum purctis fuseis, Cauda saturatius »colorata. » SeB4’S Beschreibungen sind diese: 3) I. tab. 36. fig. 5. »Caput ejus retro latum, anteriora versus »elongatum, naso canino praeditum, tenues cutis squamulas colore ex »cinereo dilute griseo infectas gerit, longa linea bruni coloris supra »frontem decurrente Concinna caeterum wvariegatio hie conspicitur, »dorsumque oblongae ornant waculae, dilute flauescentes, fusco pig- »mento, catenae instar elaboratae. Reliquum corpus, simili modo com- $paratum, dilute griseis et subspadiceis maculis, oculos quasi in medio »referentibus, quas puncta nigricantia undique densissime distinguunt, spollet. Sola cauda punctis caret, cujus tenues squamulae, subruffi et . »crocei coloris, albicantibus quasi taeniis fimbriatae, maculas in medio II »nigricantes, marginibus nigris circumdatas, ad extremum usque osten- »tanf, > 4) I. tab. 53. fig: 1. »Ornamentum ei singulare conciliant squamu- »lae bee reticulari apparatu cutim obtegentes, ex dilute cinereo »et saturate flauo pictae, maculis nigricantibus, magnis, paruis, quasi »conspersae. Caput elegans, elongatum, longiuscula gaudet lingua, bi- »furcata: os acuminatis scatet denticulis. Per medium caput saturate »fusca decurrit taenia, quae inde per fotam corporis supinam partem »catenatim distributa, aliquibus in locis insulas quasi format et propug- snacula, varii coloris et figurae u. =. w.» 5) II. tab. 78. fig. 5. Von dieser erinnert SEBA nur, dass sie der im ersten Bande tab. 36. abgebildeten Schlange ähnlich sey. Er fand in ihrem Magen eine ganze Ratze. 6) IT. tab. 98. »A capite ad caudae usque finem circularibus et »angularibus annulis, tanguam oculis, ornatur; quorum qui supra dor- »sum haerent, maximi; minores vero utrinque ad latera ventris positi »sunt. Color primarius, quo grandes, rhomboideae squamae pinguntur, »ex cinereo ruber est; per dorsum autem'nigro-fuscus: annuli majores, »seu oculi, obscure nigri sunt; laterales vero dilutius spadicei, nigro »limbo cincti; medii demum prorsus candicant. Squamae ventris trans- »uersales, magnae, ex cinereo dilute flauent. Caput oblongum, supra »subrotundis squamis undique vestitum, dilute ruffulum, saturate fuscis »oblongis taeniis, tum et dimidio annulo, per ceruicem decurrente, et »quasi diffluxo, ornatur. Rictus amplissimus ad ceruicem usque dehi- sscit: mandibulae longis, acutis, introrsum recuruatis dentibus supra . »infraque replentur: labia oris limbo duntaxat angusto cinguntur, ex- »cepto superiore, quod lata fimbria quasi reflexuim est.» 7) II. tab. 99. fig. 1. »Pulcherrimus huic est veslitus: per corpus »supernum dilute luteis tegitur squamis; per frontem, et juxta maxillas, »saturate rubro pingilur colore, qui porro per totum dorsum, laeuissi- smum aeque ac politissimum, in ouales cetras, catenatim digestas, et »vinculo medio sibi inuicem allegatas, pulchre elaboratus, profunditur.» 8) II. tab. 161. »Caput sine ornatu, tenuibus squamulis ex cinereo »dilute flauis, quas oblongae, subruffae, maculae variegant, tegitur. »Oculi minuti, mites.. Rictus supra et infra dentibus refertus, simplici Ba 12 »limbo, non squamato, eingitur. Squamae superni corporis entaneae eX ‚sruffu dilute flauent. Totum dorsum, ad obtusae usque caudae finem, »elegantissime subfusco - rubris et longioribus 'cinereo - luteis maculis, »limbo pallide nigro circumscriptis, ornatur. Latera fusca quadrangu- »laria sunt, maculas cinereo-luteas in sui medio gerentia, Universum »corpus eelarbus. nigris, exiguis, maculis adspergitur, aeque ac »squamae ventris transuersales, quae in se ex cinereo dilute flauent. »Cauda, plus quam tertiam totius longitudinis partem constituens, sen- »sim magis saturatum prae se fert colorem: scilicet subruffa flauedo »valde exaltatur et jucundior euadit;, maculae centrales ex cinereo dilute »flauae tum fere albicant; et nigri margines tam latiores, quam aterrimi »fiunt, qua parti albae contigui sunt, ab altera vero subrufla parte »quasi imbibuntur. » Se Beschreibung des königlichen Schlingers. x Erstes Kupfer. Kopf klem, plattgedrückt, herzförmig', rüsselförmig - verlängert, vorn abgestumpft, Nase hervorragend. Das Hinterhaupt und die Schlä- fen bilden auf jeder Seite zwei hüglichte Erhabenheiten. Die Augen- braunen erheben sich .gleichfalls und sind durch einen hohlen. Strich voın übrigen Oberhaupte abgesondert. Hinter den Augen bildet sich eine starke Vertiefung. Von dem vordern Winkel des Auges bis zu den Nasenlöchern läuft eine Furche, welche die Nase bildet, die gleich- sam mit Nasenflügeln versehen ist, und ziemlich grosse fast dreieckigte stumpfwinkligte Nasenlöcher hat, und deren stumpfe Spitze sich niit einem etwas hohlen, grossen, in der Mitte am untern Rande mit einer kleinen scharfen Hervorragung versehenen Küsselschilde endigt. Ausser diesem Rüsselschilde umgeben den Rand der obern Kinnlade auf jeder Seite drei und zwanzig sehr kleine Randschilder. — Die untere Kinnlade ist stumpf, etwas kürzer wie die obere, in der Mitte mit einer länglichen Furche versehen, und vorn mit einem hohen dreieckten Lippenschilde, und auf jeder Seite mit fünf und zwanzig Randschildern eingefasst. — Uebrigens ist der ganze Kopf, sowohl oben wie unten, mit 15 Schuppen bedeckt: die Schuppen seiner ohern Fläche aber sind rundlich- sechseckigt, denen des Nackens vollkommen ähnlich, nur minder regel- mässig, klein und vorzüglich die auf dem Wirbel äusserst klein; die der untern Fläche sind grösser und länglicht, — Die Augen sind ellip- tisch. — Die Mundesöffnung ist sehr weit. — Die Zähne pfriemen- förmig, etwas gebogen, rückwärtsgekehrt, klein. — Die Zunge gespal- ten, wie das Innere des Mundes fleischfarben. Rumpf spindelförmig, zusammengedrückt, und oben mit kleinen sechseckigten Schuppen bedeckt. Der Bauch ist sehr schmahl und mit 240 Schildern bedeckt, von denen jedoch füglich die beiden ersten als Kehlenschilder angesehen werden können. Das Sfterschild, oder viel- mehr die verschiedenen Schilder in der Gegend des Afters, weichen so sehr von der gewöhnlichen Bildung ab, dass sie eine ausführlichere Be- schreibung erfordern, zu deren Erläuterung die Vignette auf einer Ku- pfertafel (Tab. XIII. Fig. a) beigefügt ist, da ihre Bildung nicht deutlich genug aus dem illuminirten Kupfer erhellet. Das 238te Bauchschild ist schmähler wie die übrigen, noch mehr aber nehmen das 239. und 240 in Breite ab, so dass diese dem Afterschilde, welches nur um ein gerin- ges länger wie das 140 Schild ist, fast gänzlich gleichen. An der Seite sind sie mit kleinern Schuppen, wie die andern Bauchschilder, eingefasst. Den untern Rand des Afters fassen äusserst kleine Schuppen, die mit etwas grössern Schuppen umgeben sind, ein. Auf diese folgen zunächst zwei kleine schmahle Schilder, eins auf jeder Seite, zwischen denen ein kleines Sehüppchen liegt; auf diese zwei grössere birnförmige Schilder, die zusammen die Gestalt eines etwas unförmlichen Kartenherzens dar- stellen, auf welche dann die eigentlichen Schwanzschilder folgen. Der Schwanz ist kurz, länglicht- kegelförmig, gleich an seiner Wurzel merklich dünner als der Rumpf, mit ähnlichen, aber viel klei- neren Schuppen als dieser, und unten mit 52 Schildern bedeckt, von denen die beiden ersten oben beschrieben sind; das neunte, von diesen ' angerechnet, aber aus drei Schildern, einem auf der rechten und zwei auf der linken Seite, bestand. Farbe gelblichweiss, mit schwärzlich- braunen, gleichsam ver- bleichten Zeichnungen, die am Schwanze dunkler sind, und auf dem Rücken grosse Schilder von weisslicher Farbe einschliessen, an ‘der 14 Seite unregelmässige rhombische Flecken mit einem weisslichen Flecken in der Mitte bilden. Von der Spitze der Nase läuft ein ähnlicher Fle- cken über den Kopf bis auf den Nacken, zwei ähnliche, mehr schwarze, finden sich hinter jedem Auge: vor demselben ein fast viereckter grosser Fleck. Zwei ähnliche Bänder an den Seiten der Unterkinnlade. Ein fast bohnenförmiger schwarzer Fleck auf dem Rüsselschilde. Sonst ist er hin und wieder, vorzüglich der Bauch, braun und schwarz punclirt. Länge 2'2'6’”,. — Kopf lang ı''4’; breit hinter den Augen 9”; am Rüssel 5‘; der Rüssel 25 — Rumpf lang 1/91", — Umfang desselben 33‘. — Schwanz lang 3” 1". Stumpfköpfiger Schlinger. 395 = 284 -- 100. Wenn dieser Schlinger nicht etwa eine Abänderung von des Herrn von Lınne Boa canina oder Enydris ist, so ist er vermuthlich eine ganz neue, noch gänzlich unbekannte Art; wenigstens ist mir keine ge- nauer auf ihn passende Beschreibung bekannt. Es ist wahr, dieser Schlinger weicht in der Zahl der Schilder unter dem Bauche und Schwanze, im Werhältniss des letzteren zum übrigen Körper, und in der Farbe von Lıxne’s Boa canina ab, aber die Anzahl dieser Schilder ist, wie andre Naturforscher es hinlänglich erwiesen ha- ben, äusserst wandelbar; das Verhältniss der Länge des Schwanzes zum übrigen Körper, das bei meinem Exemplare wie ı: 5, beim Linneischen und Gronovischen wie r : 7 ist, ist freilich auffallender, es werden aber mehrere und genauere Untersuchungen der Schlangen, als bis jetzt ange- stellt sind, erfordert, um dies WVerhältniss als ein unterscheidendes Merkmal der Arten anzunehmen, wenn sie nicht mehr, wie-bei diesen beiden, verschieden sind; und dass endlich die Farbe kein Unterschei- dungszeichen seyn könne, habe ich nicht nur öftrer an andern Orten bewiesen, sondern auch eben diese Boa canina liefert einen hinlänglichen Beweis dafür, da Sega Ein Exemplar beschreibt, welches nicht grün, sondern oranjefarben ist. Ausser diesen Unterschieden, zu denen ich 15 noch die verhältnissmässig geringere Dicke des vor mir liegenden Exem- plars rechnen muss, stimmen die Linneische und Gronovische Beschrei- bungen und Abbildung, wie auch die Sebaischen Kupfer so genau mit diesem stumpfköpfigen Schlinger überein, dass sie füglich für die Be- schreibungen und Abbildungen desselben angesehen werden können. Es wird meinen Lesern vermuthlich nicht unangenehm seyn, wenn ich ihnen hier die Linneische Beschreibung der Boa canina *) aus dem Museum Adolphi Friderici vorlege, mit Anzeige der Abweichungen der Gronovischen und Sebaischen Beschreibungen und Zeichnungen. »Caput cordalum **), ante oculos oblongum, depressum, postice *) Serpens, Bojobi, Ceylonica, buceulenta. SEBA Thes. ZI. pag. 86. tab. 31. Serpens, Bojobi, Brasiliensis, Tetrauchoatl Tleoa, Lusitanis Cobra verde® Ders. Ebend. pag. 101. tab. 96. fig. 2. Vipera labiis squamatis; squamis insignibus extuberantibus dilute rubicundis, fimbria- tus. KLEIN Zerpetol. pap. 19. Vipera Thalassina.. Ders. a. a. O. Boas (Caninus) seutellis abdominalibus 203, scutellis caudalibus 77. Linn. Mus. ee Frid. I. pag. 39. tab. 3. Boa (canina) 280 — 203 + 77. ID. Syst. De ed. 10. 7. ID. Syst. nat. ed. 12. J. pag. 373. Bojobi, Serpent de Ceylon & grosses babines. Dietion. des Anim. II, pag. 314. Le Bojobi, ou Cobra Verde des Portugais. Abend. Paz ‚315. Bojobi. Bomare Diet. 21. 115. Another Bojobi. BROOKES Nat. Hist. ZIT. pag. 213. Another Serpent called Bojobi. EBENDERS «@. a. ©. Boa ihalassina capite subruffo, corpore viridi thalassino diluto, labiis, maculisque dorsalibus candidis. LAURENTI Spec. rept. pag. 89. Boa aurantiaca, capite subruffo; corpore aurantiaco lucido; labiis dilute rubentihus; maculis dorsalibus dilute flauis, margine saturate rubris. DERS. a. a. O. Cenchris scutis abdominalibus CCV, et scutis caudalibus LXXIX. GRonov. Zoophyl, pag. 25. “ Der Hundskopf. Boa canına. MuLt. Zinn. Natursyst. III. — 145, BOROWSKI gemeinn. Nuturg, IV, Seite "16. BERGMANNS Anfangsg. der Naturg. III, Seite 235. Die hundsköpfige Riesenschlange. Boa canina, Meıpıne. Nomenkl, Seite 84. *#*) Diese herzförmige Bildung des Kopfes zeiget die Abbildung im geringsten nicht, eben so wenig die Sebaische tab. 96; etwas schwach ünd undeutlich die tab. 81. Auch 16 sgibbum, imbricatum squamis paruis *): anlicis, praesertim ad latera, »ante oculos majoribus. Labium superius antice retusum, album **), »emarginatum, lateribus scrobibus scalaribus profundis excauatum, unde »horrida facies. Dentes versus anteriora in utrisque maxillis, tam supra »quam infra, 2 vel z longi, acuti, fixi, nec retractilis. er lineares, »transuersae, Oculi orbiculares. — Truncus compressus, praesertim »versus abdomen: squamis laevibus. Abdomen albidum: scutellis 205 — »„Cauda 4 totius, subtus scutellis 77, spithamea, attenuata, obtusiuscu- »la.— Color viridis fasciis transuersis, albis, angustis, ante dorsalibus, »medio interruptis ***). — Longitudo quadripedalis ****). Crassities fere »brachii angustioris ***).» — Die andre verwandte Schlingerart Boa Enydris ****), deren Lınne allein in seinem Systeme gedenkt, beschreibt er nicht weiter, als dass er zu den angeführten Kennzeichen hinzufügt: an der vor mir liegenden Schlange bemerke ich keinen herzförmigen Kopf, ich finde aber, dafs ich ihr durch einen Druck auf dem Wirbel denselben verschaffen könne. Sollte diese herzförmige Bildung also wohl natürlich seyn ? ’ *%) So sind sie auch von SEBA tab. 81. vorgestellt, aber die andre von SEBA be- schriebene Schlange tab. 96. hat grosse Schilder auf dem Wirbel, welche gewis- sermassen eine Rose bilden. Sollte dies eine Abänderung oder ein Fehler in der Zeichnung seyn? Es ist hierbei merkwürdig, dass jene in der Farbe von dem Linneischen Exemplare mehr abweicht, diese demselben ähnlicher ist. %*) Bei SEBA tab. 81. röthlich. *kk) SEBA’S Ceylonscher Bojobi, dessen Zeichnung vollkommen der T tonkischen ent- spricht, war oben oranjefarben, mit gelben dunkelroth eingefassten Flecken. EBENDESSELBEN Brastlianischer Bojobi stimmt in der Farbe mit Liune’s Be- schreibung mehr überein, aber der Bauch ist gelb, die Zunge röthlich, und die weissen Flecken sind anders gezeichnet. ****) GRoNOY’S Exemplar war nur drei Fuss lang, Uebrigens stimmt seine Beschreibung vollkommen mit der Linneischen. x*2**) Die Sebaischen Figuren sind ansehnlich dicker. art) Boa Enydris 375 = 270 -+ 105. Linn. Syst. nat. ed. 12. 7, pag. 274. Die Wasserschlange. Boa Enydris. Mürr. Zinn. Naturf, III. Seite 150. BERGMANN Anfangsgr. der. Naturg. III. Seite 235. BorowskıI gemeinn. Naturg. IV. Seite 16. Die Wasserriesenschlange. Boa Enydris. MEıDınG. Nomenkl. Seite 34. - - 2 »Variegatus colore griseo. Dentes inferiores longi.» Noch muss ich bemerken, dass nach Linne diese beiden Schlangen in Amerika wohnen, nach Gronov die erstere aber in Ostindien, so wie nach SEBA die Tab. 81. abgebildete in Zeylon, die andre in Brasilien zu Hause seyn soll. Auf die Angabe des Vaterlandes kann man sich immer nur wenig, vor- züglich bei Hrn. von Linn& und SeBA verlassen. Ich vermuthe aber, _ dass Zeylon das Vaterland sey, und dass Linne nur durch SEBA be- wogen, den hundsköpfigen Schlinger nach Amerika versetzte, dessen Brasilianischer Bojobi, freilich gewiss nicht der Bojobi des Pıso und MARKGRAF, aber vielleicht ihr Carinana und von der Boa canina ver- schieden ist. Ich will mit dem hier angeführten, woraus die grosse Aehnlichkeit des hundsköpfigen und stumpfköpfigen Schlingers sattsam erhellen wird, gar nicht sagen, dass ich beide für einerlei Art halte; ich muthmasse nur, dass sie vielleicht beide nur Abänderungen einer Art seyn könnten, und wünschte, dass andre Naturforscher, welche Gelegenheit haben entweder beide in der Natur, oder den hundsköpfigen Schlinger mit meiner Beschreibung und Abbildung zu vergleichen, mit mehrerer Ge- wissheit hierin entscheiden möchten. Bis dahin sey es mir erlaubt, sie beide als verschiedene, obgleich sehr nah verwandte Arten zu betrachten. BANCROFT giebf in seiner Naturgeschichte von Guiana *) von einer Schlange Nachricht, welche vielleicht dieser stumpfköpfige”Schlinger ist, seine Beschreibung ist aber zu unvollständig, als dass ich dies mit eini- ger Zuversicht behaupten möchte, »Die Commodee, sagt dieser Schrift- »steller, ist eine Schlange, die im Wasser und auf dem Lande zugleich »leben kann, ohngefähr fünfzehn Fuss lang, und achtzehn Zoll im Um- »fange, Der Kopf ist breit und etwas platt, der Schwanz aber lang, »dünn und zugespitzt. Ihre Farbe ist braun, auf dem Rücken und an »den Seiten mit kastanienbraunen Flecken gesprenkelt. Ihr Biss ist nicht »giftig; aber sie sind ausserordentlich beschwerlich, indem sie die Krie- »ken und Teiche besuchen, und Enten und Gänse u. d, m. umbringen. »VVenn sie grössern Raub finden, sollen sie, wie die Indianer erzählen, »ihren Schwanz in deren Afterdarm hineinstecken. » ”) Seite 127. der deutschen Uebersetzung. Dr Beschreibung des stumpfköpfigen Schlingers. Zweites Kupfer. Kopf klein, plattgedrückt, das Hinterhaupt erhaben, kreisförmig, “nach vorne laufen die Seiten mehr parallel, und vorn endigt sich der 'stumpfe Kopf mit einer geraden Fläche. Das Aüsselschild ist nach dem Kopf hin spitzwinkligt, der untere Rand desselben ausgeschnitten, fünfrändig, von seiner Spitze bis zu den Winkeln der Grund'inie läuft auf jeder Seite eine erhabene Kante, die mit den parallelen Rändern, die an der Grundlinie anstossen, scharfkantige Flächen, und eine schar/- kantige Grube mit den beiden an ihm liegenden Randschildern bilden, und eine Aushöhlung an der Vorderfläche des Rüsselschildes selbst. Hinter des beiden obern Rändern dieses Schildes liegen die beiden vor- dern Nasenschilder, welche beinahe stumpfwinklichte Dreiecke darstellen, deren stumpfe Winkel mit dem spitzen WVinkel des Rüsselschildes : in einen Punkt zusammenkommen, und mit der Grundlinie längst -dem hin- tern, viel kleinern Nasenschilde, sich hinziehen, und von der andern Seite die ziemlich kleinen Nasenlöcher von oben, vorn, und unten bis zur Mitte umziehen. Hinter diesen, oder vielmehr zwischen ihren obern Rändern eingeschlossen, liegen zwei fast rechtwinklichte-dreieckige Schnautzenschilder, deren Hypothenuse an dem hintern Rande der vor- dern Nasenlöcherschilder hinlauft, und mit dem einen spitzen Winkel mit dem spitzern Winkel des Rüsselschildes zusammenstossen. Vor dem kreisförmigen, ziemlich grossen Juge, welches mit etwas grössern Schuppen, wie der übrige Kopf, umgeben ist, liegt ein fast vierecktes Augenschild, und vor demselben bis zum hintern Nasenschilde zwei grosse Zügelschilder. Der übrige Kopf ist mit kleinen unregelmässiger, rundlichen Schuppen bedeckt, nur die Oberkinnlade mit fünfzehn ‚Randschildern eingefasst, das am Mundeswinkel mitgerechnet, die durch scharfe Kanten und Höhlungen von einander abgesondert sind, und von denen diejenigen, welche hinter dem Auge liegen, eine länglichte tiefe Falte bilden. — Die untere Kinnlade ist etwas kürzer wie die obere- rundlich, mit zwei schwachen Vertiefungen am vordern Rande, an den Seitenrändern einwärts gedrückt und aufstehend, so dass sie bis vor dem „s) Auge von den Randschildern der obern Kinnlade bedeckt wird. Sie hat ein kleines dreiecktes Zippenschild, und achtzehn kantige, hinter- wärts ausgehöhlte Randschilder, übrigens ist sie mit länglichten Schup- pen bedeckt, nur ein Strich hinter dem Lippenschilde nackt und runz- licht. — Oben und unten liegen auf jeder Seite eine stark hervorragende Kinnlade, in deren jeder der obern drei, der untern zwei lange pfrie- menförmige, rückwärts gekrümmte durchsichtige Zähne liegen, von denen die vordersten die grössten sind. Innerhalb derselben im Gaumen liegen oben auf jeder Seite noch eine kleinere Kinnlade, mit zwei ähnli- chen aber etwas kleineren Zähnen. — Die Zunge liegt in einer spindel- förmigen, hinten rinnigten, in der grössten Breite mit einer grossen Oeffnung versehenen, wie das Innere des Mundes, fleischfarbenen Röhre, ist gross, tief gespalten und schwarz. — Zwei Kehlenschilder auf jeder Seite. Rumpf spindelförmig,, am ee viel dünner als dieser, etwas zusammengedrückt, mit breiten lederartigen Schuppen oben, und der schmahle Bauch mit 284 Schildern heikeke — After schiid ziemlich gross, ganz. Schwanz von der Bildung des Rumpfes, dumm, ziemlich stumpf, unten mit 109 Schildern bedeckt. Farbe oben bräunlich grau, mit braunen eichasgen an den Sei- ten und auf dem Kopfe, unten schmutzig gelb. Länge gralgllllR er Kopf lang Eizlll; breit hinten OB; vor den Augen 8’ — Umfang des Rumpfes am Kopfe ı“ men: in der Mitte 4. — Schwanz lang ı'. Schlingende Natter. 163 = I12 + 51. Diese merkwürdige Schlange ist mit der folgenden ein auffallender Be- weis, wie wenig solchen Kennzeichen zur Bestimmung der Gattungen in der Naturgeschichte zu trauen sey, welche von minder wichtigen Thei- len hergenommen sind.. Herr von Linne nimmt dieselben bei den Ge 20 Schlangen ‚bekanntlich von den Bedeckungen des Bauches und des Schwanzes her, und unterscheidet die Schlinger und Nattern dadurch, _ dass jene ganze, diese halbe Schilder (Schuppen nennt er die letztern wohl minder richtig,) unter dem Schwanze haben. WVären diese das einzige Unterscheidungszeichen beider Gattungen, so würde diese Art sie mit einander verbinden, und also beide vereinigt werden müssen; da der Schwanz, dem grössten Theile seiner Länge nach, unten mit einfa- chen, nur ganz an der vermuthlich ergänzten Spitze mit einer doppelten Reihe Schilder bedeckt ist. LAURENTI’Ss Kennzeichen, welche von der Bedeckung des Kopfes, seiner Bildung, dem Rumpfe und Schwanze her- genommen sind, sind grösstentheils zu wenig allgemein und zu. sehr zu- sammengesetzt, als dass sie mit Nutzen gebraucht werden könnten, und eben diese Mängel haben ihn veranlasst, die Zahl der Gattungen zu sehr zu vermehren. Um Krein’s Unterscheidungsmerkmale, welche von den Zähnen hergenommen sind, richtig anzuwenden, müssen erst eine viel grössere Menge von Schlangen, in Rücksicht derselben, untersucht wer- den, um sie mit Gewissheit darnach ordnen zu können. Er hat seinen Gattungen die Arten auch so willkürlich zugesellt, dass man die unähn- lichsten vereinigt, die ähnlichsten getrennt findet. Ich glaube nicht, dass man bis jetzt noch im Stande sey, richtige Gattungskennzeichen anzugeben, ich werde mich aber freuen, wenn diese Beiträge dazu die- nen sollten, Andren oder auch mir selbst zur Auflindung derselben An- lass zu geben. Bis dahin begnüge ich mich, die Linneischen Gattungen beizubehalten, und ihnen die Arten nach der anscheinenden Ueberein- stimmung im, ganzen Körperbau, nicht den Linneischen Kennzeichen unferzuordnen. Nach dieser allgemeinen Aehnlichkeit rechne ich diese sonderbare Schlange, die sich durch die Bildung ihres Kopfes, vorzüglich den hochhervorragenden Angenbraunen und ihrem Schwanze, so auffallend auszeichnet, nicht zu den Schlingern, womit der Schwanz durch seine untere Bedeckung mehr übereinkommt, sondern zu den Nattern, da sie einen vollkommenen Natterkopf, den Rumpf und runden Schwanz einer Natter hat. Ihr Vaterland und ihre Geschichte sind mir gleich unbekannt, und so viel ich weiss, hat kein andrer Schriftsteller sie abgebildet oder beschrieben. 2I Beschreibung der schlingenden Natter. Drittes Kupfer. Kopf mittelmässig, plattgedrückt, vorn stumpf-abgerundet, etwas herzförmig. FYirbelschild klein, schmahl, mit parallelen Seitenrändern, vorn geradlinicht, hinten abgerundet. Hinterhauptschilder klein, unre- gelmässig, am hintern Rande eingeschnitten. /ugenbraunschilder gross, über den Augen herzförmig hervorragend. Schläfenschild von der Bil- dung einer grossen Schuppe; zwischen demselben und den Hinterhaupt- schildern eine schmahle Schuppe. Das 4uge, welches klein und kreis- _förmig ist, umgeben hinten, unten und vorn fünf kleine Augenschilder. Stirnschilder mittelmässig, fünfeckig. Schnautzenschilder mittelmässig, unregelmässig. Zügelschilder fehlen gänzlich. Nasenschild eins an jeder Seite, länglicht, in demselben die ziemlich kleinen eyförmigen Nasen- löcher. Rüsselschild breit, von unbeträchtlicher Höhe, stumpfwinklig- dreieckig. Sieben ziemlich grosse Randschilder der obern Kinnlade Uebrigens ist der Kopf oben mit eben solchen Schuppen bedeckt, wie der übrige Körper. — Die untere Kinnlade ist kürzer wie die obere, vorn abgerundet und an der Spitze mit einem ziemlich grossen Zippen- schilde versehen, neben welchem zwei grosse verschoben - viereckige scharfwinklige Nebenschilder liegen, worauf acht Randschilder folgen, von denen das dritte das grösste ist. Die Nebenschilder und die schmahlen vordern und hintern Rinnenschilder schliessen die sehr ınerk- liche Rinne ein. Hinter dem stark vor den übrigen hervorragenden dritten Randschilde liegt eine grosse schildförmige Schuppe. Vier kleine Kehlenschilder liegen der Länge nach hinter der Rinne und fünf Reihen oblonger Schuppen schliessen die Randschilder ein. — Das Innere des Mundes ist braunroth. — Auf jeder Seite liegen oben und unten stark hervorragende Kinnladen, in denen ich mehrere kleine Oeffuungen, aber keine Zähne erblickte oder fühlte. — Die Zunge ist tief gespalten und schwarz, und in einer cylindrischen, oben mit noch einer Oeffnung ver- sehenen Scheide, versteckt. Rumpf a doch der Bauch platt, epindelörniz, am Halse viel dünner als der Kopf, oben mit ziemlich grossen, länglichten 22 Schuppen, unten mit ı12 breiten Schildern bedeckt. — Die Afterschuppe ist ganz und abgerundet. Der Schwanz ist oben mehr‘ scharfkantig ‚als der Rumpf, unten platt, und scheint abgebrochen gewesen und wieder gewachsen zu seyn, indem er bei Dreifünftheile seiner Länge plötzlich viel schmähler und dünner wird. Er endigt sich in eine kleine, feine, zusammengedrückte, stachelförmige,. scharfe, aufwärts gekrümmte Spitze, und ist oben mit viel grössern und breiten fast sechseckichten Schuppen, unten von der Wurzel an mit 38 ganzen sehr breiten Schildern, und an der Spitze noch mit einer doppelten Reihe von ız halben Schildern bedeckt. Farbe hell bläulich-grau, am dunkelsten am Kopfe; mit weissli- chen Queerstreifen über den Rücken, einem weisslichen Striche hinter den Hinterhauptschildern; Stirnschilder, Schnautzenschilder, Rüsselschild, Bandschilder der Kinnladen bräunlich, unten gelblich. Auf dem fünften »öbern Randschilde ein pechschwarzer Punkt, auf dem sechsten und sie- benten eine dergleichen schwarze Linie, Ueber die Nebenschilder der Unterkinnlade ein schräger schwarzer Streif. Auf dem dritten bis sieben- ten Randschilde der untern Kinnlade, der grossen Schuppe hinter dem dritten Randschilde, und den Schuppen, welche die Bauchschilder ein- fassen, ein schwarzer Punkt. Mitten auf dem ersten Bauchschilde ein schwarzer Punkt, auf dem zweiten an jeder Seite einer, auf den übrigen an der Wurzel nahe an der-Ecke ein schwarzer unregelmässiger Streif, Auf den Schwanzschildern ein ähnlicher Streif an der Wurzel in der Mitte, der aber grösstentheils bei dem Ende desselben und auf allen halben Schildern fehlt. Der ergänzte Theil ist mehr braun, und die stachelförmige Spitze weisslich, mit einem schwarzen Bande umgeben. Länge 1/2''7''5'1% — Kopf lang 11'4‘; breit 7'2/, — Rumpf lang 10'6'441; Umfang dicht am Kopfe ı’’2‘; in der Mitte 26. — Schwanz lang 338"; stachelförmige Spitze desselben 1'534. (s, Tab. XIII. Fig. b.) - 25 Unregelmässıge Natter. ee Ge Wen etwa jemand vermuihen sollte, dass das Abbrechen ünd Wic- ‚dererzeugen des Schwanzes bei der schlingenden Natter die sonderbare Abweichung in der Bildung desselben verursacht habe, den wird diese Art hinlänglich überzeugen, dass es noch andre Nattern gebe, die ohne gewaltsame Verletzungen erlitten zu haben, dieselbe Bildung in den Schwanzschildern zeigen. Auch bei dieser sind 17 Schilder rnter dem . Schwanze an der WVurzel desselben ganz, da die übrigen eine doppelte Reihe halber Schilder bilden. Ihr Kopf ist vollkommen der Kopf einer Natter, und eben so der Rumpf und Schwanz in Rücksicht seiner übri- gen Bildung. Sie ist, so viel ich weiss, hier zum eriknnäle abgebildet und be- schrieben. Ihr Vaterland ist mir unbekannt. Beschreibung der unregelmässigen Naiter. VDiertes Kupfer. Kopf klein, breit, plattgedrückt, kantig, vorn ziemlich stumpf, etwas herzförmig. Wirbelschild gross, länglicht-fünfseitig, stumpfwin- klicht, der vordere Rand etwas ausgeschweift. Hinterhauptschilder sehr gross, mit abgerundeten äussern Rändern. 4Jugenbraunschilder gross. Statt der Schläfenschilder mehrere !länglichte Schuppen. Zwei kleine hintere und zwei grössere vordere Augenschilder. Zwei ziemlich grosse, unregelmässig - fünfseitige, an den Kanten herabgebogene Stirn- schilder. Zwei kleine unregelmässige Schnautzenschilder, welche mit ihrem äussern Rande die Nasenhöhlen von oben bilden. Ein trapezoi- disches- Zügelschild und° zwei halbmondförmige Nasenlöcherschilder auf jeder Seite. Ein hohes bohnenförmig-winklichtes Aüsselschild. Zehn Randschilder der obern Kinnlade. — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, abgerundet, mit einem kleinen dreieckigten Zippenschilde; zwei schmahlen und langen rhomboidalischen Nebenschildern; vierzehn — ’ Randschildern und ziemlich grossen trapezoidischen vordern und hintern Rinnenschildern. Die Rinne ist nicht tief ucd wird von einer kahlen runzlichten Haut gebildet. Fünf Reihen länglichter Schuppen umgeben die Randschilder und schliessen drei Kehlenschilder en. Augen gross elliptisch, — Das Innere des Mundes ist bräunlich. _In den stark her- vorragenden Kinnladen liegen kleine rückwärtsgekehrte, spitze Zähne. — "Zunge schwach gespalten, in einer walzenförmigen, oben mit einer Oeffnung versehenen Röhre. — N ase nlöcher ziemlich gross, fast kreisförmig. Rumpf lang, dünn, stark zusammengedrückt, am Kopfe viel dün- ner, sonst fast gleich dick, mit ziemlich grossen länglicht-rhomboidali- schen spitzen Schuppen bedeckt; Bauch mehr flach, breit, mit 258 sehr _ breiten Schildern bedeckt, die sich an den Seiten etwas in die Höhe krümmen. — After schuppe gross, ganz, abgerundet. Schwanz dünner wie der Rumpf, spitz, fünfseitie, oben mit grös- sern und viel breitern Schuppen wie der Rumpf, unten mit ı7 ganzen und einer doppelten Reihe von 93 halben Schildern bedeckt, “ Farbe lebergrau, auf dem Rücken mehr braun, [mit weislichen Flecken. Unten schmutzig weiss. Länge 2’9’‘9’.— Kopf lang 11‘; breit 7%. — Rumpf lang 2'1’g'%; Umfang 173/544, — Schwanz 7’'ı'“. (s. Tab. XIIL Fig. c.) Ketten-Natter"). 177 = Izl AG Nach Szsa soll diese Natter diejenige Schlange seyn, welche nach VALENTIN anf Amhoina Bali-salan=Boekit heisst; dass sie es aber *%) Serpens Bali- Salan-Bockit, Ternalana. SEBA Thes. I. pag. 92. tab. 5%. fig. 3. Anguis scutis abdominalibus CXXVJII, squamis caudalibus XLVI. Linn. Mus. Prin- cip. in SEINEN Amoen, Acad. I. pag. 301. R Coluber scut. abdom. 123, squam. caud. 46. DERS. Syst. nat. ed, 7. pag. 34. 25 Se ‚nicht: sey, lässt sich leicht aus dem Mangel ihrer Giftzähne und andern ‚Umständen beweisen. Ihr Vaterland ist ‚vielleicht Ternate, da SzsA dasselbe angiebt; dies ist aber wohl, um gewiss davon zu seyn, ein zu ‚schwacher Beweis. SEBA’S mit Bändern und Ketien geschmickte Schlan- ge.*) scheint mir; eine blosse Abänderung dieser Art. ” Bescheiihnnie en Ketten- Natt er. Fünftes Kupfer. Kopf klein, oben und an den Seiten flach, und also vierkantig, gegen den Rüssel hin abnehmend, vorn eyförmig- abgerundet, vom Rumpfe gar nicht abgesondert. Wirbelschild gross, länglicht-sechsseitig, der hinterste Winkel sehr spitz, der vordere äusserst stumpf. Hinter- hauptschilder sehr gross, von unregelmässiger Bildung, und fast von derselben Beschaffenheit wie bei der Chironsnatter. Augenbraunschilder mittelmässig, hinten winklicht, und breiter wie vorn; der äussere Rand herzförmig. Statt der Schläfenschilder Schuppen. Zwei hintere und' ein vorderes Augenschild. Kein Zügelschild. Zwei kleine, fast schup- | penförmige Stirnschilder. Statt der Schnautzenschilder Eine einzige Coluber (plicatilis) seutis abdominalibus 131, squamis caudalibus 46. DERS. Mus. Ad. Frid. I. pag. 23. Coluber plicatilis 177 = 131 + 48. Ders. Syst. nat. ed. 10. Z. pag. 217. DERS. Syst. nat. ed. 12, I. pag. 376. fi Coluber plicatilis, Liws, die biegsame Natier. Onomat. hist. nat. compl. IL. Seite 167. » ‘ Balı - Salan - Boekit. Diction. des anim. I. pag. 244. Couleuvre, qui a CXXYIli bandes Ecailleuses a P’abdomen, et XLVI ecailles & Ia queue. Syst. du regn. anım. 7 pag. 237. Bali-Salan-Boekit, Serpent de Ternate. _Zbend. Seite 242. Cerasies (piicatilis) corpore cinericio-flavescente: lateribus maculatis maculis rubro- fuscis, in unam seriem cohaerentibus, antice ‚ocellatis; pupilla alba, quae versus caudam eyanescit. LAURENTI Specim. rept. pag. 81. so, Der Wickeler. Coluber plicatilis. Mürr. Zinn. Naturs. III. Seite 159. Die Wickelnatter. Coluber plicatilis. MEıpıns. Nomenkl. Seite 85. *) Serpens taeniolis et catenulis ornata. SEBA Täes, 1. pag. 1714. tab. 110, fig. 1 > D 26 kleine rundliche Schuppe zwischen den Stirnschildern und Nasenschil- dern, ‘die an der Stelle der Schnautzenschilder ganz nach vorne zu von dem vordern Augenschilde an sich erstrecken und geigenförmig sind; dadurch liegen die kleinen kaum merklichen punktförmigen Nasenlo- cher äusserst nahe beisammen und ganz nach vorne hin. Das Axssel- schild ist sehr klein, bohnenförmi&, sein oberer Rand aber schlangen- formig ausgeschweift. Neun schuppenähnliche Randschilder fassen die obere Kinnlade, den Mundeswinkel mit eingeschlossen, ein. — Die untere Kinnlade ist kürzer wie die obere, vorn abgerundet, an der Spitze mit einem kleinen fast fünfseitigen Zippenschilde versehen, dessen - Ränder hohl sind. Die kleinen Mebenschilder sind -blattförmig. Sechs _ Randschilder. Die ARinnenschilder, sowohl die hintern als vordern, ziemlich lang, schmal; hinter den letztern liegen 'noch zwei und zwei Schuppen hintereinander, die gewissermassen noch als Rinnenschilder angesehen werden können. Ein kleines Kehlenschild. Sechs Reihen Schuppen umgeben die Randschilder. — Die kleinen kreisrunden Augen ‚liegen weit nach vorne. — Die Mundesöffnung ist in Rücksicht an- drer Schlangen klein, — Die Kinnbacken liegen in einer doppelten Reihe oben, in einer einfachen unten, die Länge. des Gaumens herunter, sind gar nicht hervorragend, und mit kleinen spitzen Zähnen bewafl- net. — Das Innere des Mundes ist fleischfarben, wie auch die walzen- formige etwas plattgedrückte Röhre ohne obere. Oefnung, worin die Zunge liegt, die zu tief hereingezogen war, als dass ich sie hätte er- blicken können. Rumpf fast überall gleich dick, doch mehr in der Mitte, vom Kopfe gar nicht abgesondert; oben mit grossen rhombischen Schuppen, unten mit 1z1 ziemlich-breiten Schildern *) bedeckt, — Afterschild ge- spalten. Schwanz länglicht-kegelförmig, ziemlich'spitz, oben erst mit acht, dann mit sechs, von der Miite an mit vier und an der Spitze mit zwei Reihen ähnlicher Schuppen wie der Rücken, unten mit einer doppelten Reihe von 46 Schildern bedeckt. *%) Die Anzahl der Bauchschilder ist verschieden. Linne giebt im Mus. Prince. 128, (wobei er sich verzählt zu haben scheint) im Mus. dd. Frid. 130 bis 131 Baach- schilder, jedesmal aber 46 Schwanzschilder an. 27 Farbe oben leberbraun, mit einer doppelten Reihe dunkelbrauner Punkte, die bald zwei, bald drei Schuppen weit von einander entfernt sind, am Schwanze aber sich auf jeder Schuppe der zwei obersten Rei- hen befinden. Der Bauch und die ihm zunächst liegende Reihe Schup- pen sind gelblich weiss, auf jedem Bauschschilde aber befinden sich zwei, seltener ein dunkelbrauner Punkt. Der vordere, dem Rücken nächste Rand der gedachten Schuppen, ist mit einem ziemlich breiten ähnlichgefärbten Streif, und eben so der hintere dem Bauche nähere Rand der dritten Schuppenreihe, vom Bauche an gezählt, eingefasst. Die dazwischenliegende Schuppenreihe ist ganz dunkelbraun und an der Spitze weiss. Bei dem Schwanze hat jedes Schild einen grossen streifen- förmigen braunen Flecken an der Wurzel, bis zur Mitte gewöhnlich am Seitenrande noch einen kleinen Flecken von derselben Farbe; so lange er mit acht oder sechs Reihen Schuppen bedeckt ist, haben diejenigen, die zunächst an den Schildern liegen und die darüber befindliche Reihe, an ihren gegeneinander gekehrten Rändern grosse braune Flecken; von der Mitte an aber hat jede dieser Schuppen, die zunächst am Bauche liegen, an ihrer WVurzel nur einen grossen schwarzbraunen Fleck in der Mitte. Länge '>/o/2/%. — Kopf lang 1'048’; breit 548, — Rumpf lang wi rltllld: Umfang 26, Are Schwanz BIN Eckıste,Nakter.). er Diese Natterart, welche nach SEBA und Groxoy das südliche Amerika, nach Linse Asien bewohnt, zeigt in Rücksicht der Bauch- und Schwanz- *) Coluber scutis abdominalibus CXXIV, caudalibus LX. Linn. Amphib. Gylienborg. in SEINEN Amoen. Acad. 1. pag. 119. ° Coluber scut. abdom. 124, squamis caud. 60. Dess. Sysz. nat. ed. 7. pag. 34. Coluber (angulatus) scutis abdominalibus 120, squamis caudalibus 60. Dess. Mus. Ad, Frider. I. pag. 23. tab. 15. fig. 1. , "Ds 28 schuppen mamnigfaltige Verschiedenheiten, die man am besten aus 5 nach- folgender Tabelle übersehen wird. Bxemplare, Dänge, Bauchschilder. "Schwanzschilder, ı) Linse Amph. Gyllenb. ı' bis 1%. 124 ER 2) Mus. Ad. Fyid. >» — > ..ıo. 50 bis ee 2). —. Sysunat.ed.ı2..» — » 17 WIRT ) GRoNoVv. Zoophyl. ERS) ER SR 5 a 125 7: 6) WeEIGEL No. 4, alz!! 117 77: 7) — None DEAN oo) 42. 8) Das hier beschriebene I EEE TE ER: Lıinne rechnet zwei Amerikanische Schlangen (Serpens Americana, Vipera aemula, und Serpens, vel Sepedon, Americanus), welche SeBA im Thes. II. pag. 14. tab. ı2. fig. ı. und. pag. 76. tab. 73. fig. ı. abge- bildet und beschrieben hat, hieher; von der ersten, welche ich unten unter dem Namen der vipernköpfigten Natter beschreiben werde, bin ich überzeugt, und von der andern glaube ich auch mit Recht, ‘dass sie eine besondere Art sey. Coluber angulatus 181 = 120 + 60. Dress. Syst. nat. ed. 10. I. pag. 21. Coluber angulatus 187 = 117 + 70. DeEssELe. Syst. nat.. ed. 12. J. pag. 317. Coluber angulatus Linn. Serpens americana, Vipera .aemula. SEB. die weisslichte Natterschlange mit braungezackten Streifen. Onomat. hist. nat. compl. III. Seite 144. = Couleuyre qui a CXXIV bandes ecailleuses a Y’abdomen et EX ecailles sur la queue. Syst. du regn. anim. I. pag..237. La seplieme espece de Couleuyre. Diet. des anim. I. pag. 157. Coluber scutis -abdominalibus CXIX, et squamarum caudalium paribus LXXIV. GronoY. VII Zoophyl. pag. 25. } N Die eckigte Natter. Coluber angulatus. Mürr. Zinn. Naturs. I17.: Seite 167, MEIDINGER [Vomenkl. Seite 85. E Coluber angulatus. WEIGEL in den Abhandl. der Hall. naturf. Gesellsch. T. Seite 14. Nro. 4. 3. - - n | u 29 Beschreibung der eckigten Natier: Sechstes Kupfer. | Kopf klein, vom Rumpfe. kaum unterschieden, abnehmend, platt- gedrückt, eyförmig. Firbelschild mittelmässig, länglicht, fast fünfseitig, - Hinterhauptschilder gross, bilden zusammen eine halbe Ellipse. AZugen- braunschilder -mittelmässig, mit geigenförmig - ausgeschweiftem äussern Rande. Zwei hintere und ein vorderes Sugenschild. Ein schmales Schläfenschild, und hinter und unter demselben zwei grosse Schuppen. Zwei . kleine unregelmässige Stirnschilder. Ein einziges dreiseitiges Schnautzenschild, dessen Grundlinie gegen die Stirnschilder, die Spitze gegen die Spitze des breiten fünfseitigen Rüsselschildes gekehrt ist. Ein kleines unregelmässiges Zügelschild auf jeder Seite, Zwei grosse Nasen- löcherschilder, ganz nach vorn hin liegend, woher auch die kleinen punktförmigen Nasenlöcher nahe beisammen liegen. Acht grosse Rand- schilder fassen die obere Kinnlade ein. — Die untere Kinnlade ist fast eben so lang, wie die obere, an der Spitze eyförmig abgerundet und mit einem äusserst kieinen Zippenschilde, zwei kleinen rhombischen Nebenschildern, zwei rhomboidischen vordern und zwei trapezoidischen hintern Rinnenschildern, und neun Randschildern versehen, Sechs Rei- hen oblonger Schuppen fassen die letztern und die zwei Kehlenschilder ein, — Die kleinen kreisförmigen Augen liegen weit nach vorne. — Die Kinnladen liegen oben in einer doppelten, unten in einer einfachen Reihe, sind gar nicht hervorragend und enthalten viele höchst feine und kleine spitze, rückwärtsgekehrte Zähne. — Das Innere des Mundes ist - bräunlich; die Mundesöffnung verhältnissmässig klein; die Zunge, welche in zwei sehr feine Spitzen tief gespalten ist, liegt in einer plattgedrück- ten Röhre, ohne obere Oeffnung. = Der Rumpf ist mehr zusammengedrückt, oder viel mehr dreikan- tig als walzenförmig, fast von gleicher Dicke und vom Kopfe gar nicht unterschieden. Oben ist er mit neunzehn Reihen eyerförmiger, flacher, in der Mitte mit einem kielförmigen Strich erhöhter Schuppen bedeckt, welcher kielförmige Strich der Reihe der grösseren die Bauchschilder einschliessenden Schuppen fehlt. Den.ziemlich breiten Bauch bedecken ı15 Schilder. Afterschuppe gespalten. 30 Der Schwanz wird plötzlich viel dünner wie der Rumpf, und ist mehr walzenförmig wie derselbe, äusserst spitz, mit grössern sechseckig- ten Schuppen, deren Kiel erhabener ist, bedeckt, und daher mehr viel- kantig; unten hat er eine doppelte Reihe von 71 halben Schuppen. Die Spitze ist etwas in die Höhe gekrümmt, sehr spitz, und bildet eine ge- bogene vierkantige Pyramide. | Farbe schmutzig weiss, mit Ireiiie, an den Seiten schmäler werdenden, braunen, schwarzbraun eingefassten Flecken, die unter dem Bauche theils ganze, theils abwechselnde halbe dunkelbraune Bänder bilden. Kopf oben olivengrün. Länge 1 ELLE IR Kopf lang griguu, breit LE Da Rumpf lang 10”11'". Umfang 2. — en lang. 56’. Stumpfschwänzige Natter ”). 200 = 174 + 26. So sonderbar es auch vielleicht scheinen mag, so ist es demungeachtet höchst wahrscheinlich, dass die hier abgebildete und beschriebene Natter des Herrn von Linne Coluber albus sey. Die Zeichnung und Beschrei- bung, die er davon im Museum Adolphi Friderici gegeben hat, stimmt bis auf geringe Abweichungen in der Schilderzahl unter dem Bauche und Schwanze aufs allergenaueste mit dieser Schlange überein, und man be- merkt keine einzige Verschiedenheit als in der Farbe, die nach Lınne weiss und ungefleckt, bei der meinen oben braun, "unten weisslich ist, *) Coluber (albus) seuiis abdominalibus 170, squamis candalibus 20.. Linn. Mus. Ad. Frid. I. pag. 24. tab, 14, fig. 2 Coluber albus; 190 = 170 + 20. DESSELB. Syst. zat. ed. 10. Z. pag. 213. DESSELB. Syst. net. ed. 12. I. pag. 378. Coluber albus Linn, Die weisse indianische Natterschlange. Onomat. Rust, nat. compl. III. Seite 142. Die weisse Natter. Goluber Albin MüLL, Zinn. Naturs. III. Seite 168. Die schneeweisse Natter. Coluber albus. MEIDınc. Nomenkl. Seite, 85. zi st Ich muss hierbei noch anzeigen, dass der Kopf in dem Kupfer zu gross und stumpf angegeben, und auch der Schwanz wohl nicht zu dick, aber doch zu stumpf gezeichnet sey. — Linne’s Angabe von ihrem Va- terlande: »Habitat in Indiis» ist so unbestimmt, dass man dasselbe wohl als unbekannt ansehen muss. Beschreibung der stumpfschwänzigten Natter. Siebentes Kupfer. | Kopf sehr klein, plattgedrückt, eyförmig, sehr spitz. WVirbelschild unregelmässig, länglicht sechseckigt. Hinterhauptschilder fünfseitig; der Rand, mit dem beide Hinterhauptschilder zusammenstossen, bildet mit dem hintersten äussern Rande einen sehr spitzen Winkel; hinter diesem zuletzt genannten Rande liegt ein mit ihm gleich langes oblonges sehr schmales Schild. Schläfenschilder länglicht. Augenbraunschilder ziem- lich klein, der äussere Rand geigenförmig ausgeschweift. Zwei kleine hintere und ein kleines vorderes Augenschild. Stirnschilder ziemlich gross, unregelmässig-sechseckigt, sie vertreten zugleich. die Stelle der Zügelschilder, welche fehlen. Zwei kleine Schnautzenschilder, welche zusammengenommen die Gestalt eines stumpfen Kartenherzens darstellen, dessen Spitze nach dem Rücken hin gekehrt ist. Nasenlöcherschilder klein, unregelmässig. ARüsselschild klein, herzförmig. Sieben Randschil- der der obern Kinnlade. — Die untere Kinnlade ist kürzer als der stark hervorragende Rüssel, ziemlich schmal und vorn rundlich, Ein kleines Zippenschild mit hinten rundem an den Winkeln hohlem Rande; Nebenschilder mittelmässig, unregelmässig fünfseitig. Die vor- deren Rinnenschilder stellen jedes ein-der Länge nach in einiger Ent- fernung von der Axe durchgeschnittenes Ey dar. Die hintern Rinnen- schilder fehlen gänzlich. Sechs Randschilder umgeben die übrigens mit kleinen Schuppen bedeckte Kinnlade. — Zwei Kehlenschilder. — Die “Augen sind sehr klein und rund, — Die kleinen Zähne liegen oben in zwei, unten in einer Reihe auf jeder Seite, in gar nicht hervorragen- ‘den Kinnladen. Die Zunge war ganz in der ober mit einer Oeffnung versehenen Röhre versteckt. © 18) Der Rump f ist dick, fast gar nicht vom Kopfe unterschieden, ob- gleich nach vorn, wie der Kopf selbst, schmäler‘und dünner, sonst überall fast gleich dick, walzenförmig, und oben mit ‚grossen ,. ‘glatten, rhombischen, gegen-den Kopf hin etwas 'kleinern und stumpfen ‘Schup- pen, unten mit 174 mässig breiten Schildern bedeckt. Die Afterschuppe ist ziemlich gross und zweitheilig. 5. Schwanz kurz, dick, kegelförmig, und endigt sich in eine kurze stumpfe Spitze. Seine Schuppen sind kürzer, breiter und stumpfer als die des Rückens, und ihr Rand ausgeschweift. Unten hat er 26 Paar halber Schilder. Farbe. Kopf ieh an Rücken und Sehwanz oben dunkel- leberbraun, unten gelblich weiss; die Seiten werden allmählig immer heller, bis sich das Braune in das Weisse des Bauches verliert. Länge ı'7. — Kopf lang. 9’; breit 4' — Rumpf lang 1'0''6"7; Umfang 2''3. — Schwanz: 110°, Geschlängelie Natter. Zusätze zu der Geschichte und Beschreibung derselben im ersten Hefte Achtes Kupfer. Da man bei dieser, in dem südlichen Amerika so gemeinen Schlangen- art so viele Abänderungen in der Zahl der Bauch- und Schwanzschilder antrifft, wie auch GRONOY *) bemerkte, ‘welcher drei Exemplare be- schreibt, von denen ı) 163 Bauchschilder und 55 Schwanzschilder 2) 155 » » » 52 U » 3) 151 > > » SL. » » » *) Coluber seutis abdominalıbus CLI, et"sguamarum 6andaliom parıbus LI. Groxoy-VI Mus. Ichthyol, II. pag. 65. Coluber scutis, abdominalibus CLXUL, et squamarum caudalium narihus LY. nn Zoophyl. pag. 28. + 33 besass, da die Verschiedenheit der Zeichnungen mehr wie die der Farbe, überdem bei dieser Art, leicht zu Verwirrungen Anlass geben konnte, so hielt ich es der Mühe werth, die verschiedenen Individua, welche ich in der Janssenschen Amphibiensammlung antraf, mit meiner im ersten Heft beschriebenen geschlängelten Natter zu vergleichen, und die Resul- tate dieser Vergleichung und eine Abbildung der ersten dieser Schlan- gen, die so auffallend in der Grösse und Farbe abwich, den Lesern mitzutheilen. Länge. Kopf lang. Kopf breit. Rumpf lang. Umfang. Seas Buuchsch. Schwsch. 1) a gHgH, — 11/4048, Es Zidgeld, — 197/141 g441 — DUg4H1ge0, — 4! Hg, — 150. — 352. 2)1.2.4.—-10.3. —54 —16.20 —170 —340. —147. — 45%. )1.5:.8.— 29.2. —50. —143.0 —13 7 —355 —148. — 54, 4), 1.1..— 9.0. —50. —10.0.0 —12 0. —2.8.5 —150. — 53. 9)1.0.7— 20. —4a3. —10.58 —110 —25.2 —152. — 51. 90.9.4. —6.2. —28. —- 70.0. —10 0 —19 2. —152. — 54. Die erste von diesen unterschied sich von allen geschlängelten Nat- tern durch ihre verhältnissmässig" viel grössere Dicke, wie ich sie bei keiner andern wahrgenommen habe, und ihre fast ganz einförmige dun- kel leberbraune Farbe auf dem Rücken, welche an den Seiten mehr ins Graue fallt, Die Queerbänder umgeben bei ihr häufiger den ganzen Bauch, dessen Hauptfarbe mehr brandgelb ist. Der Schwanz stumpf. Bei der zweiten war der Kopf deutlicher vom Rumpfe unterschie- den, wie bei den übrigen, auch war er verhältnissmässig länger und spitzer. Das Braune des Rückens war stahlgrau oder rn und der Bauch okergelb. Bei der dritten war ebenfalls das Braune fast schwarz, an den Sei- ten mehr bräunlich-grau und das Weisse sichtbarer ; die Hauptfarbe des Bauches war fast ganz weiss. Der Schwanz aadiele sich in eine lange _ kegelförmige Spitze. Die vierte hatte einen olivenbraunen Kopf, ihre Hauptfarbe oben war dunkelbraun, gegen den Schwanz hin schwarzbraun, unten gelb. Sie unterschied sich vorzüglich durch zwei Kehlenschilder. Das Ende des Schwanzes ist eine kurze kegelförmige Spitze. *) Bei diesem Exemplare war die Spitze des ‘Schwanzes abgebrochen. **) Das im ersten Hefte beschriebene Exemplar. E “ 34 - Die fünfte war oben braunschwarz, fast einfarbig, nur selten er-. blickte ich die weissen Ränder der Schuppen. An den Seiten war sie greis, grau zickzackförmig gestreift, unten gelblich weiss. Der Schwanz endigt sich in eine lange kegelförmige Spitze. Noch muss ich im Allgemeinen bemerken, dass man bald wahrneh- men werde, dass die Länge des Schwanzes sich bei allen zum übrigen Körper ohngefähr wie 1:5 verhaltee Er.wird überdem nach der Höhe und Dicke stets plötzlich dünner, wie der Körper. Die Zähne liegen oben in zwei, unten in einer Reihe, die Kinnladen ragen gar nicht her- vor, und die Zähne schienen bei dem jungen Exemplare körnerförmig, weil sie kaum zu bemerken waren; bei dem ersten Exemplare aber sahe ich deutlich, dass sie pfriemenförmig, spitz und zurückgebogen sind. — Die Röhre, worin die Zunge liegt, ist etwas plattgedrückt und oben ohne Oeffnung. — Das Innere des Mundes: ist. fleischfarben. Uebrigens stimmen alle diese Exemplare vollkommen mit dem im ersten Hefte be- schriebenen überein. PerlfarbeneNattier 250 —= 184 + 66. Diese Natter, welche ausser SEBA bis jetzt kein Augenzeuge beschrieben hat, und bei der selbst die Sebaischen Beschreibungen und Zeichnungen *) Serpens, Ceilonica, Crucifera. SEBA Thes. Il. pag. 14. tab. 12. fig. 2 Serpens, Americana, minor, pulcherrima, maculis nigris et albis notata? DERS. a. a. O. Seite 24. tab. 22. fig. 2. Serpens, Brasiliensis, versicolor, species Aesculapii? DERS. ebend. 43. tab. 42. Sig.1. Serpens, Cenchrus vel Serenus, Brasiliensis? DERS. ebend. fg. 2. Coluber margariticus. KLEIN Herpetol. pag. 33. Coluber crucifer. DERS. a. a. O. par. 41. Le second Esculape. Diction. des anim. II. pag. 126. La dixieme espece de Serpens de !Isle de Ceylan — ur Serpent nomme ‚Croix. Diction. des anim. IV. pag. 165. L’onzieme espece de Serpens de l’Amerique. Daselbst. Seite 131. Die erste Aesculapiusschlange des SEBA aus Brasilien. Marrını Natur. I. Seite 455. 35 noch einige Zweifel überlassen, ob sie mit ihnen dieselbe Art sey, zeich- net sich durch ihre angenehme Farbe und Zeichnung vorzüglich aus. Ihr Vaterland ist ungewiss. Beschreibung der perlfarbenen Natter. Neuntes Kupfer. | Kopf ziemlich klein, kantig, spitz. FVirbelschild gross, länglicht- fünfseitig, der hintere Winkel sehr spitz, und seine Schenkel sehr lang. Hinterhauptschilder mittelmässig, unregelmässig fünfseitig. Augenbraun- schilder ziemlich gross. Statt der Schläfenschilder Schuppen. Auf der rechten Seite vier, auf der linken drei kleine hintere Augenschilder, auf beiden ein vorderes unförmlich-birnförmiges Augenschild. Stirnschilder und Schnautzenschilder mittelmässig, unre Em Ein fast dreieckig- tes Zügelschild. Zwei ziemlich grosse Nasenlöcherschilder, zwischen denen die kleinen Nasenlöcher an der Seite des Kopfes, dicht am Rande der Schnautzenschilder liegen. Rüsselschild herzförmig-fünßseitig. Auf der rechten Seite sieben, auf der linken sechs Randschilder der obern Kinnlade, — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, breit, vorn abgerundet, mit einem kleinen dreieckten Zippenschilde mit hohlen bogenförmigen Rändern, kleinen rhomboidalischen Nebenschildern, eilt Randschildern, und einem grossen schuppenförmigen Schilde hinter dem fünften derselben, zwei trapezoidischen vordern und zwei trapezoidischen hintern Rinnenschildern, und sieben Reihen Schuppen bedeckt. — Ein kleines Kehlenschild.— Augen mittelmässig, kreisförmig, in der Mitte, — Zunge braun, gespalten, in einer walzenförmigen, oben mit einer Oeff-- nung en Röhre. — Zähne klein, kaum merklich, oben in zwei, unten in einer Reihe. | Rumpf vom Kopfe wenig unterschieden, fast gleich dick, doch an den Enden etwas dünner, walzenförmig, unten flach, oben mit plat-. ten, länglicht- sechseckigen Schuppen, unten mit:ı84 breiten Schildern bedeckt. Afterschild gross, getheilt. Schwanz länglich- kegelförmig, sehr spitz, oben mit breiteren Schuppen wie der Rumpf, unten mit 66 Paar Schildern bedeckt, ohne die drei neben dem Afterschilde liegenden, E2 =6 Farbe perlfarben, mit schwarzen fast X-förmigen, reihenweis ge- ordneten, und einigen schneeweissen Flecken. Unten weiss mit braunen Flecken an den Enden der Schilder. Länge 1’9'’4%. — Kopf lang 9“; breit SR _ ul . u; Umfang 1”11“ — Schwanz 44, Vipernköpfige Natter‘") 253 = 166 + 87. Line hielt die Abbildung dieser Natter beim SezA für die, der eckig- ten; und leicht konnte er durch einige Aehnlichkeit in der Zeichnung dazu verleitet werden. Ich würde sie selbst dafür gehalten haben, wenn mir nicht die von SEBA beschriebene und abgebildete Art in die Hände gefallen, und ich dadurch überzeugt wäre, dass sie eine andre sey. Diese Aehnlichkeit ist noch grösser, wenn man erwägt, dass auch bei dieser Natter die Schuppen mit, obgleich kleinern kielförmigen Linien versehen sind, und der Unterschied der Schilderzahl würde mich nicht bewogen haben, sie von der eckigen Natter zu trennen, wenn ich nicht in der Bedeckung der Unterkinnlade, der Bildung und verhältnissmässigen Grösse des Kopfes, der Gestalt der Schuppen u. s. w. zu wesentliche Verschiedenheiten gefunden hätte, wodurch ich mit Recht bewogen wurde, sie von einander zu trennen. Beschreibung der vipernköpfigen Natter. Zehntes Kupfer. Kopf gross, gewissermassen dreieckt, vorn stumpf, am Hinter- haupte etwas erhaben, vorn plattgedrückt, dick. Wirbelschild mittel- *) Serpens, Americana, Viperae aemula. SEBA Thes. I/. pag. 14. tab. 12. fig. 1. Un Serpent de l’Amerique, semblable a la Vipere. Sys‘. du regn. anim. I. pag. 235. ° - Coluber Viperae capite crassiusculo; miro artifcio pictus. KLEIN. Zerpetol, pag. 41. 37 mässig; es würde länglich fünfeckig seyo, wenn nicht die beiden Seiten- winkel jeder durch ein kleines Schild verdrängt würden, dessen dem Wirbelschilde zugekehrten Rand der Bogen eines kleineın, so wie den äussern der Bogen eines etwas grössern Kreises bildet. Die Hinter- hauptschilder sind mittelmässig, und stellen den untern Theil eines mit der Grundlinie parallel durchschnittenen gleichschenklichen Dreieckes dar, dessen Winkel an der Grundlinie abgeschnitten sind. Hinter den- selben liegen drei Schildchen von unbestimmter Bildung. Augenbraun- schilder sehr breit. Zwei ziemlich grosse trapezische hintere, ein trape- zoisches vorderes Augenschild, dessen parallele vordere und hintere Ränder Bogen sind. Drei kleine Schildchen umgeben den untern Rand des Auges. Schläfenschild vielseitig, der Mittelpunkt von 6 Schildern, die es von oben, hinten und unten umgeben, von denen aber das letz- ‘ tere an dem untern der hintern Augenschilder, statt an dem Schläfen- schilde, anstösst. Zwei längliche trapezische Zügelschilder. Die Stirn- schilder gleichen in Bildung und Lage den Hinterhauptschildern, und schliessen die kleinen dreieckten Schnautzenschilder ein; deren Stelle eigentlich die grossen fast regelmässig fünfseitigen Nasenlöcherschilder einnehmen, wodurch die äusserst kleinen Nasenlöcher ihre Lage nahe bei einander oben auf dem Kopfe erhalten. Das Rüsselschild ist breit, fünfseitig. Eilf Randschilder schliessen die obere Kinnlade ein, von denen die ersten fünf sehr gross, die übrigen, welche unter denen, das Schläfenschild strahlenförmig umgebenden Schildern liegen, viel kleiner sind, zwischen welchen und den vier letztern dieser Schilder, noch eine Reihe von vier bis fünf schuppenförmigen sechseckigen Schildern liegt. — Die untere Kinnlade ist viel kürzer wie die obere, vorn rund, dick; an der Spitze ein kleines, spitzes, dreiecktes Lippenschild, zwei spiessförmige Nebenschilder, siebenzehn Randschilder; die vordern Rin- nenschilder bilden ein Kartenherz mit stumpfer Spitze, dessen äussern Rand drei hintereinander folgende Schilder einschliessen, deren Bildung sich deutlicher aus der sehr gut gezeichneten Abbildung sehen, als be- schreiben lässt. Die hintern Rinnenschilder fehlen gänzlich, und der übrige Untertheil des Kopfes ist mit kleinen Schuppen bedeckt. — Zwei Kehlenschilder. — Die Mundesöfnung läuft anfangs ganz horizontal, ist klein, und steigt dann mit einem stumpfen Winkel in die Höhe, — 38 . Die Zähne sind äusserst klein und sehr spitz, und liegen oben in zwei, unten in einer Reihe, ohne dass die Kinnladen merklich hervorragten. — Die 4ugen sind klein, rund und liegen ziemlich weit nach oben. Rumpf sehr wenig vom Kopfe unterschieden, in der Gegend des- selben mehr plattgedrückt, sonst walzenförmig; der Rückgrad etwas kan- tig, fast gleich dick, doch gegen den dehnen, hin etwas dünner. ©ben mit kleinen, rhomboidalischen Schuppen, die eine kleine kielförmige Er- höhung haben, bekleidet, welche bei den Seitenschuppen fehlt, ausser über den siebenzehn Bei Bauchschildern, wo die an dieselben an- schliessenden Schuppen mit grossen fast stachelförmigen Erhöhungen versehen sind. Der Bauch ist mit 166 nicht sehr breiten Schildern be- deckt. — Afterschild ziemlich gross, zwiefach. Schwanz an der Wurzel etwas zusammengedrückt, von der Mitte an rund und plötzlich dünner; er läuft in eine lange ‘etwas stumpfe Spitze aus, und ist oben mit ähnlichen, nur etwas breitern Schuppen wie der Rumpf, an welchem die kielförmigen Striche sichtbarer sind, unten mit 87 Paar ziemlich grossen Schildern bedeckt. | Farbe eisengrau, welche auf dem Kopfe heller ist, und hellere schmale Streifen (nach SrBA weisse) und dunkle schwarz eingefasste Bänder auf dem Rücken, und dunkle Zeichnungen auf dem Kopfe, nämlich einen Kleeblätlförmigen Flecken auf der Nase, einen Strich durch das Auge, ‚hinter jedem Hinterhauptschilde und mitten über das Hinterhaupt bildet. Die Seiten nahe am Bauche und der Bauch selbst gelblichweiss, mit bräunlich-grauen Flecken hin und wieder an den Sei- tenrändern der Bauchschilder. Die Schwanzschilder und das Afterschild sind braun, am hintern Rande heller. Länge 2’9'2'4',. — Kopf lang 12'454; breit 10°. — Rumpf lang r/ı1y'/4gH, Umfang 2'9'%. — Schwanz lang 8”, ag Zusammengedrückte Naiter. 280 — 2M + 060. Obgleich diese Natter in der Zeichnung des Kopfes einige Aehnlichkeit mit Livnes Coluber Hippocrepis, und in der Zeichnung des Rumpfes mit SEBA’S Yipera cornuta, Illyrica, e mari Adriatico, species Cerasiae zeigt, so ist sie doch von beiden zu sehr verschieden, als dass sie mit ihnen verwechselt werden könnte, und scheint eine ganz neue Art zu seyn. Ihr Vaterland ist unbekannt. .% Beschreibung der zusammengedrückten Natter. Eilftes Kupfer. Kop ‚f klein, länglich, schmal, kantig, oben flach, ziemlich stumpf. Wirbelschild mittelmässig, breit, fünfseitig. Hinterhauptschilder sehr gross, unregelmässig fünfseitig. Zugenbraunschilder ziemlich gross. Zwei schmale Schläfenschilder. Zwei kleine hintere und ein ziemlich grosses vorderes dugenschild. Zwei grosse. fünfseitige Stirnschilder. Zwei kleine unregelmässige Schnautzenschilder. Ein trapezisches Zügel- schild, und zwei ziemlich grosse Nasenlöcherschilder auf jeder Seite. Das Rüsselschild ist herzförmig, doch die Seitenlinien desselben stumpf- winklic. Acht Randschilder der obern Kinnlade — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, vorn abgerundet, an der Spitze mit einem kleinen dreieckigen gleichseitigen Zippenschilde, und zwei längli- chen rhomboidalischen Nebenschildern versehen Yordere Rinnenschil- der gross, trapezoidisch, hintere schmal, weit von einander, so dass zwischen ihnen zunächst zwei kleine Schildchen, hinter diesen zwei Schuppen liegen, Neun Randschilder, von fünf Reihen länglicher Schup- pen eingefasst. Zwei Kehlenschilder. — Augen ziemlich gross, kreis- rund. — Nasenlöcher gross, halbmondförmig. — Zähne sehr klein, oben in zwei, unten in einer Reihe, ohne hervorragende Kinnladen. _ Rumpf zusammengedrückt, ziemlich dünn, fast spindelförmig, unten schmal, der Bauch kantig, so dass sich die 214 Bauchschilder ge- 40 radkantig an den Seiten in die Höhe biegen. Oben ist er mit platten, mittelmässigen, rhomboidalischen, an der Spitze etwas abgerundeten Schuppen bedeckt. — „Afterschild gross, zwiefach, rund. Schwanz läuft in eine sehr lange dünne Spitze aus und ist oben mit grössern, breitern Schuppen wie der Rumpf, unten mit 66 Paar ‚Schildern bekleidet. Farbe, schmutzig weiss, oben mit grossen, bräunlichen, schwarz zickzackförmig eingefassten Flecken, einem ähnlichen zwischen und durch die Augen, und einem hufeisenförmigen Flecken auf dem Wirbel- und den Hinterhauptschildern. Kinnladen rein weiss, mit pechschwarzen Rändern der Randschilder. Unter dem Bauche weisslich, mit ganzen und halben schwarzen Bändern; unter dem Schwanze mit einem schwärz- lich-grauen Fleck auf jedem Schilde, welche Flecken fast in eine Linie _ zusammenlaufen. Länge 2'10'6“‘ — Kopf lang ı; breit 6. — Rumpf lang 2/4". — Umfang am Kopfe ı‘‘z''; in der Mitte 26; am After 175 — Schwanz 511%, Veränderliche Natter"). z19 = 212 «% 107. Dass die vielen in der Farbe manchmal so sehr verschiedenen Figuren des SEBA, welche ich hier unten angeführt habe, alle Eiue Art, alle diese *) Apachycoatl? FERNAND. Hist. anim, nov. Hispan. NIEREMB. Hlist. nat. pag. 284. JoNST. Serp. pag. 29. Serpens, ex Libya. SEBA T%es. 27. pag. 17. tab. 15. fig. 1. Serpens, Amboinensis, nigra et alba, Apachycoatl dicta, DERS. ebend. Seite 21. tab. 20. fig. 1. ) Serpens Peruviana, elegantissima et rara. DERS. ebend. Seite 22, tab, 21. fig. 1. Serpens, Americana, elegantissima, maculis nigris et albis notata. DERS. ebend. Seite 23. tab. 22. fig. 1. dı Natter darstellen, davon bin ich fast unwiederspreehlich überzeugt, auch weille ich kaum, dass sie von Lınne& in den _/moenitates Academicae Serpens, e regione Medok, Guineensi, eximia. DERS. edend. Seite 49. tab. 49. ig. 1 Aspis, Cobra, Brasiliensis, maxima. DERs. ebend. Seite 69. tab. 68. Sig. 1. Serpens, Ceilonica, Boyuna, id est Anguis, niger, Conspicillo .seu Diademate quo- dam album super caput insignitus. DERS. ebend. Seite 87. tab. 83. ig. 2 Serpens, Aesculapicus, Orientalis, maximus. DERS. ebend. Seite 91. tab. 86. fig. 1 Serpens, Tojuqua, coronatz; ex noya Hispania. DERS. ebend. Seite 112. tub. 105. Sig. 4. ; Anguis scntis abdominalibus CCXVII, squamis caudalibus CV. Linn. Mus. Prin- cip. in Amoen. Acad. I. pag. 300. z Coluber scut. abdom. 217. squam. caud. 108. ERNUN DESSELB. Syst. nat. ed. 7. pag. 34. Coluber (pullatus) scutellis abdominalibus 220, squamis caudalibus 102? Dess. Mus. Adolphi Frid. I. pag. 35. tab. 20. fig. 1. Coluber (pullatus) 325 = 217 -F 108. Dess. Syst. nat, ed. 10. 7. pag. 225. DESSELB. Syst. nat. ed. 12. I. pag. 388. Couleuyre nommee Apachycoatl, qui a CCXVIl. bandes ecailleuses a l’abdomen, et j CVIM. ecailles a la queue. Syst. nat. du regn. anim. I, pag. 229, Une Vipere de l’Amerique nommee Cobra. Syst, nat. di regn. anim I. Seite 235. "Un autre Bojuna. Ebend. Seite 242. Serpent de Lybie, qui se nourrit d’oisseaux et d’autres anımaux. Abend. Seite 242. Tajuqua, Serpent couronne de la nouvelle Espagne. Ebend. Seite 246. Vipera Boyuna. KLEIN. Zerpet. pag. 22. Coluber Peruvianus. DERS. ebend. Seite 25. Coluber Apachycoatl dictus. DERS. a. a. O. Coluber Aesculapius maximus, Orientalis. DERS. ebend, Seite 28, Coluber vittatus. DERS. ebend, Seite 34. Coluber Medock. DERS. ebend. Seite 37. Coluber cauda tota nigra. DERs. ebend. Seite 39. Coluber Lybicus. DERS, ebend. Seite 41. Apachikoatl. Diction. des Anim. 1]. pag. 144. La sixieme espece d’Aspic, ebend. Seite 178, “ L’autre Boyuna. ebend. Seite 331. Le septieme Esculape. ebend, II. Seite 127. Ta quatrieme espece de Serpens de (iuinde, ebend, 2 Serie 169. Serpent de Lybie, ebend. Seite 170, 2 42 beschriebene, hier angezeigte Natter, dieselbe sey; von FERNANDEz’S Apachycoatl aber, die fünf Ellen und vier Zoll larg werden und un- schädlich seyn soll, wage ich es eben so wenig zu behaupten, dass sie diese Art sey, als von FERMINS schwarz und weisser Schlange, die zwölf Fuss lang, Arm dick, und yon den Negern göttlich verehrt wer- den soll; denn ob es gleich wahrscheinlich ist, dass die veränderliche 'Natter diese Grösse und Dicke erreichen könne, obgleich sie von schwarz und weisser Farbe gewöhnlich zu seyn scheint, so kann doch diese Beschreibung eben so gut das Kennzeichen einer andern Schlange, als diese seyn. Auch habe ich nur ganz zweifelhaft den Coluber pullaius des Linndischen Museum Adolphi Friderici hier angeführt, da wenig- stens die Zeichnung derselben, wenn sie diese Natter vorstellen, sollte, sehr schlecht seyn muss; die Beschreibung derselben ist aber gar zu un- La premiere espece des Serpens du Perou. ebend. Seite 16. La dixieme espece de Serpens de l’Amerique. ebend. Seite 181. Tojugua. ebend. Seite 358. Coluber scutis abdominalibus CCXVI, et squamarum caudalium paribus LXX, GRo- Nov. Mus. Ichthyol. II. pag. 56. DESSELB. Zoophyl. pag. 14. The Boyuna, BROOKES nat, hist. III, pag. 212. Coluber pullatus — Die Apachikoatlschlauge. Onomat. hist, nat. comp. III. Seite 167. Serpent noir et blanc, nomme Phyticus? FERMIN. ist. nat. de la France equin. pag. 42. Cerastes (candidus) corpore candido, maculis rarissimis nigricantibus , nigris, inae- qualibus; caudae- apice nigro. LAURENTI Spec. rept. pag. 83. Cerastes (mexicanus) corpore supra atro, infra candido; dorso a nucha strüis obli- quis candidis; post medium vero fasciis similibus, in quibus apices squamarum nigrescunt, variato. DERS. a. a. O Cerastes (coronatus) aterrimus; maculis punclisque inaequalibus candidis. DERS. a. a. O. Die Trauernatter. Coluber pullatus. Mur, Zinn: Naturs. TZI, Seite 202. MEIDINGER Nomenkl. Seite 86. | Kr Die sechste Art Aesculapiusschlangen. MARTını Natur). J. Seite 458. Die brasilische grosse Aespingschlange. DERS. ebend. Seite 494. Coluber pullatus. WVEIGEL in Abhandl. der Hal, naturf, Geselisch. 1. ‚Seite 43. £ 45 ; vollständig und flüchtig gemacht, als dass man daraus dieselbe vollstär- dig kennen lernen sollte. BA Sgehe Da die Sesaischen Figuren eben so viele Abänderungen in der re und Zeichnung dieser Schlangen darstellen, 'als ihre Anzahl gross ist, so glaube ich meinen Lesern einen wesentlichen Dienst zu erzeigen, wenn ich ihnen seine Beschreibungen hier wörtlich mittheile. ı) Tab. ı5. fig. ı. »Tota alba, paucis hince inde maculis, nigris, »aspergitur. Caudae etiam extremus‘apex subnigrescit.» 2) Tab. 20. fig. 1. »Supernum ejus corpus ex albo et nigro elegan- »iissime variegatum est. Micantes squamae, ad dimidiam usque corpo- »ris longitudinem, latiusculos monstrant annulos, albo ibi colore maxi- »mam partem tinctae, deinceps vero nigrescentes rursum. — Scuamae »ventrales transuersae, penitus albicantes, taeniolis nigris distinguuntur. » 3) Tab. 2ı. fig. ı. »Superna corporis pars albis nigrisque maculis, »marmoris in modum, variegata,. circa squamas et latera miscelam ruf- »fulae flauedinis ostendit. Ventrem insignes obtegunt squamae, transuer- »sales, dilute rubescentes. Parui quidem, at numerosi, maxillae utrique »insident dentes. » 4) Tab, 22. fig. 1. »Omnem corporis superficiem squamae tegunt »niveo candore conspicuae; cui nigerrimae superinducuntur lineae, se »inuicem reticulatim decussantes.. Ortae hae lineae a medio capite (ubi »per dilutissimam et pene euanidam earum nigredinem subiectae cutis »candor pellucet) ad caudae (muss wohl nach der Zeichnung corporis »heissen) usque dimidium decurrunt; cujus reliquam dein partem non- »nullae hine inde quadrangulares maculae, nigricantes, tessellarum ae- »mulae, distinguunt. Caput fere album nigra quasi vitta tegit, » 5) Tab. 49. fig. ı. »Dimidium fere hujus corpus, albicans, ex ni- »gro, marmoris instar, variegatur. Quae restat, altera pars, una cum »acuminata cauda, obscure spadiceo colore, tota suffunditur.» 6) Tab. 68. fig. 1. »Caput ejus album, nigris lituris variegatum, »latam et angulosam habet frontem, magnis et albicantibus squamis tec- »tam. Caeterum versicolor est, dum albus ejus color saturate fuscis »maculis, ad quartam fere longitudinis partem, ‚variegatur: postea vero »picturam obtinet saturate fuscam, ex albo venuste variegatam, ad par- Fa 44 »tem usque caudae proximam; cauda dan prorsus obscura, in fine de- »mum tota nigra evadit. » ee 7) Tab. 83. fig. 2. »Caput album, latis tectum squamis, juxta ma- »xillas, ex nigro variegatur: pars ejus posterior occipitalis, seu ceruix »inscriptam gerit ‘signaluram, conspicilli aut Tiarae aemulam. Antica »corporis pars, ad dimidiae fere vlnae longitudinem, ex albo marmoralis . »quasi maculis ornatur, quae praecipue per dorsum, tum et hinc inde »per ventrem decurrunf.: Squamae ventris et candae tenuibus limbis, »albicantibus, praecinguntur. » 8) Tab, 86. fig. 1. »Ex insula Ceilonica missus hic. serpens, per »squamas infernas cinereo-Juteus, per corporis superni squamas saturate »fusco colore. obumbratus, magnis, latis, angustisque, taeniis, plane »spadiceis, annularibus totum eorpus ambientibus, ornatur: ad latera, »et ventris squamas transuersas, ex cinereo dilute flauus regnat color. »Caput breue et parvum ex albo et fusco pulchre variegatur: binae al- »bicantes maculae fronti, annulusque albicans cervici inscribitur: denies. »valde minuti. Caeterum visu pulcherrimus est hic serpens, totus teres »et carnosus. Squamae nigrofuscae eleganter lucidum emittunt tonum. >» 9) Tab. 105. fig. 4. »Frontem ostentat squamis latis, grandibus, »ornatam, ex nigro et albo undique variegatam.: Corporis superni squa- »mae cutaneae alerrimo suffusae sunt pigmento. Collum albicante con- »spicuum est macula, scutiformi, in qua corona nigricans, conspicilli »locum tenens, adparet, Deinceps vero elegans ex albo et nigro sequi- »tur variegatio. Maculae latiusculae squamas grandiores corporis supini, »ad longitudinis circiter dimidium usque, distinguunt: in decursu vero »paulo pallidior euadit squamarum nigritudo, annulisque illustratur ex scaeruleo albicantibus, qui tamen circa caudam, apice osseo terminatam »rursus evanescunt. Squamae ventrales, ‘ultra dimidiam ventris longitu- »dinem obscure spadiceae, ex albo fimbriantur. » Ihr Vaterland ist nach Lınne Asien, nach SeBA und den andern angeführten Schriftstellern, die es näher bestimmen, Zeylon, Amboina, Mexico, Brasilien, Surinam, Lybien und Guinea. Sie wäre darnach durch einen ansehnlichen Gürtel des Erdstrichs verbreitet, und in drei Welttheilen einbeimisch. Schwerlich lässt sich das Vaterland gewisser 45 Schlangsn so eng einschränken, wie das der warmblütigen T'hiere, und sie besitzen in ihrem Vermögen zu schwimmen und lange unter dem WVasser auszudauern, ein Hülfsmittel, sich ungemein weit zu verbreiten. So ist die gemeine Blindschleiche, nicht allein in dem ganzen nördlichen Theile von Asien und Europa, sondern auch in den mehrsten Gegenden von Amerika einheimisch %). Aus diesem anschnlichen Theile der Erde, welcher dieser Schlangenart zum Aufenthalte dient, kann man nun auch leicht die grosse Verschiedenheit in ihrer Farbe erklären, die ohnehin bei den Schlaugen nach ihrem Alter und der Jahrszeit so veränderlich ist, wovon uns die gemeine Natter hinlänglich überzeugen kann, wozu denn noch die Wirkung der geistigen Flüssigkeiten, das Schaben beim Versenden derselben in den Gefässen, wodurch die Oberhaut verletzt wird, und das Verbleichen kommt, wenn sie an der Sonne ausgesetzten Oertern stehen. Ihre’Nahrung sind nach den Nachrichten, die SrBA davon erhalten hat, kleine Säugethiere, Vögel, Eidechsen, Käfer, Heuschrecken, Wan- zen, und andre kasekten. i Beschreibung der veränderlichen Natter. Zwölftes Kupfer. Kopf klein, länglicht- eiförmig, spitz zulaufend, Rüssel abgestumpft, dick, plattgedrückt, kantig. /Yirbelschild gross, hinten stumpfwinklicht, Seitenränder etwas f-förmig gebogen, vorderer Rand stumpfwinkligt von dieser Bildung, ”°. Hinterhauptschilder gross, vorzüglich sehr breit, unregelmässig - fünfseitig, äusserer Rand ausgeschweift. Augenbraun- schilder gross. Zwei kleine hintere und ein ziemlich grosses vorderes Augenschild. Zwei trapezoidische Schläfenschilder , hinter denselben drei grosse rhomboidische Schuppen. Stirnschilder gross; ihr innerer und vorderer Rand. bilden einen geradlinichten rechten Winkel, der äussere und hintere eine krumme Linie, Schnautzenschilder mittelmäs- *) PENNANT’S Arctic. Zoology Suppl. pag. 96. 2 9) sig, fünfseitig, Ein kleines Zeigelschild. Zwei erosse Nasenlösherschil- der, zwischen deien- die grossen, weiten, ollenen, halbkreisfuormigen Nasen?öcher seukrecht liegen. Rüsselschild hörelörang init winklichten Seitenlinien. Acht Aandschilder der obern Kinnlade. Vebrieinn ist der Hinterkopf ınit kleinen unregelmässigen, an der Spitze mit zween ver- tieften Punkten versehenen Schuppen bedeckt, — Untere Kinnlade kür- zer wie die obere, vorn 'abgestumpft, und mit einem kleinen dreieckig- ten Zippenschilde, und zwei ziemlich grossen, länglicht-rhomboidalischen Nebenschildern bedeckt. Die Rinne erstreckt sich nur bis zu Ende der vordern Rinnenschilder, welche schiefe Parallelogramme sind, und en- digt sich in zwei kleine Schuppen. Die hintern Rinnenschilder diver- giren schenkelförmig, und schliessen drei Schuppen zwischen sich ein. Neun Rändschilder, von vier Reihen oblonger Schuppen umgeben, — Augen mittelmässig, kreisföormig. — Zunge schwarz, platigedrückt, schmal, an den Rändern schräg gekerbt, sehr tief gespalten, in einer plattgedrückten, oben mit einer Oefluung versehenen Röhre. — Zähne sehr klein, oben in zwei, unten in einer Reihe. — Zwei Kehlenschilder, Rumpf vorn zusammengedrückt, mit etwas kantigem Rückgrade, hinten walzenförmig, spindelförmig, vorn mit schmalen, laugen, para- bolischen, weiter nach hinten mit rhombischen, anfangs spitzen, weiter hin stumpfen, mit einer schwach erhöhten Linie in der Mitte der Länge nach und zweien Punkten versehenen Schuppen, unten mit 212 breiten Schildern bedeckt. — -Sfterschild mittelmässig, ganz. — Eine Authe ragte an der linken Seite unter demselben hervor; der Stiel derselben war . runzlicht, und hatte an der äussern Seite eine tiefe Falte; die Eichel, welche vorn abgestumpft, in der Mitte eingeschnürt war, bildete vorn häutige Zellen, und war mit vielen rückwärtsgekehrten Stacheln besetzt, ausser an der innern Seite, wo sie glatter und mit einer der Länge der ganzen Ruthe nach laufenden mit zwei Runzeln eingefassten Rinne ver- sehen war. | Schwanz dünn, sehr spitz, an der Wurzel mit kielförmigem Rücken, hernach rund, oben mit breiten, stumpfen, ganz glatten Schuppen, un- ten mit 107 Paar halben Schildern bedeckt. Er an sich in eine lange, harte, läuglicht-kegelförmige Spitze. 47 ; : Farbe, oben glänzend schwarz, gelblich- weiss marmorirt, hinten fast ganz schwarz, mit seltenen weissen Flecken und Bändern, unten bis zur Mitte des Rumpfs gelb, mit hin und wieder befindlichen bräun- lich-grauen Rändern der Schilder, hinten ganz bräunlich grau, gegen den Schwanz hin dunkler, endlich fast schwarz. Kopf oben ganz schwarz, Randschilder, Augenschilder, Nasenlöcherschilder, Rüsselschild, . und alle Schilder und Schuppen :ınten gelb, schwarz gerändet. Ruthe braun. Länge 6°1°3’% — Kopf lang 1"'11°%; breit 1°. — Rumpf lang 4'2'3'". Umfang am Kopfe 2''9”’; in der Mitte 49’; am Schwanze 26”. — Ruthe lang ı1''3‘'/8'; Länge der Eichel 92‘. — Schwanz 19'154, ; Spitze desselben 3. Mi - Nachricht für den Buchbinder. kommt gegen » » Yv vu u ,Y > YN UM UN VMYMUYUNY Seile 46. 14, 22, u. 24. )) \ | N il N, ll, Ji ge lachen vor Srrdenrig - gemllf or. 2 Er ng WM “ II: Ä = = S= < x CE Ri = ee L 2 77777 b: En or mEolE. GOLD La ER j = - 2 ‘2 are ERREGER un N - nen zer r En a Peg N VHL N .. nn a nn en R e L r 2 Sapir BE Di ” ee ee: re rg nr Be 7% ee II SR N \ RD geste. HITETETEES ee vn S NATNAS SIT N OR Day A ER ZZ N 7 BELLE < Tab: XI. ID BEITRAEGE ZUR GESCHICHTE DER AMPHIBIEN von. BLASIUS MERREM, D. W. DR., ORD. PROF. D. NATURHIST. UND KAMMERALW., KURFÜRSTL. HESSISCHEM HOFRATHE, MEHRER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN MITGLIEDE. DRITTES HEFT. MIT 3% KUPFERTAFTELN. TG ESSEN, BEI G. D. ee Vorrede Non diesen Beiträgen erschienen auf meine Kosten chemals nur die beiden ersten Hefte, Die französische Revolution mit ihren traurigen Folgen verhinderten mich, mehrere Hefte herauszugeben, weil durch diese, auch auf die Wissenschaften nachtheiligen Ereignisse der Verlust dabei zu gross gewesen wä- re. Wie ich von Duisburg wegzog, kaufte mir die dortige Universitäts - Buchhandlung das Verlagsrecht und die noch übrigen Exemplare jener beiden ersten Hefte ab. Die Ausar- beitung meines Systems der Ampkibien, in welches mehrere ganz neue Arten ihre Stelle fanden, so wie die oft schwer zu hebenden Verwirrungen, welche dadurch entstanden waren, dass man ganz verschiedenartige Amphibien vereinigt, ganz gleichartige getrennt hatte, und zwar beides aus Mangel hin- länglicher Renntniss derselben, erregte in mir den Wunsch, meine Beiträge fortzusetzen, um mehr, als es durch blosse Unterscheidungsmerkmale geschehen kann, den Thierforschern die neuen Arten bekannt zu machen, und von den minder bekannten, da wo ich es vermag, ihnen eine vollständigere Kenntniss zu verschaffen, II Der gegenwärtige Besitzer jener ehemaligen Universitäts- | Buchhandlung, Herr Bädeker, welchem ich dieses vorstellte, war auch gleich erbötig, den Verlag dieser Fortsetzung zu über- nehmen. Ehe ich aber bei dieser meinem Hauptzwecke ent- sprach, hielt ich es für meine Pflicht, Berichtigungen und Zu- sitze zu den beiden ersten Heften zu liefern, und eine alte Schuld in Ansehung der Capischen Amphibien abzutragen. Die folgenden Hefte, wenn anders die Naturforscher diese verlangen, werden vorzüglich und fast ausschliesslich neuen oder noch mit grosser Dunkelheit umhüllten Amphibien ge- widmet seyn, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, B. MERREM. © I. Verbesserungen und Zusätze zu den beiden ersten Heften der Beiträge zur Geschichte der Amphibien. E, sind jezt über dreissig Jahre, dass die beiden ersten Hefte meiner Beiträge erschienen. Seit der Zeit hat die Amphibiologie durch mehre- re wichtige Schriften, insbesondere aber-durch die Arbeiten der Herren BRONGNIARD, CuvIErR, DAuDın, LAZEPEDE, LATREILLE, OPPEL, SCHNEI- DER, SHAW, TIEDEMANN und andere eine solche Menge Bereicherungen und wahrer Verbesserungen erhalten, dass wirklich die Gestalt dersel- ben, als Wissenschaft, eine ganz andre geworden ist. Hierdurch, so wie durch die Gelegenheit, welche ich späterhin hatte, von verschiedenen in diesen Heften beschriebenen Schlangen mehrere und besser erhaltene Ex- emplare zu untersuchen, hat auch auf meine Ansichten von manchen derselben Einfluss haben müssen. Ich halte es für meine Pflicht, und ° glaube, dass es meinen Lesern augenehm. seyn werde, wenu ich ihnen «davon Rechenschaft ablege, und die seit jener Zeit hinzu gekommenen "wichtigsten Synonyme ıniltheile, ER Zur Eiunhestume Heft I. Seite ı. Use die Untauglichkeit der Zahl. der Schilder unter dem Bauche, noch mehr derer unter dem so leicht abweichenden, vielleicht nie sich vollkommen ergänzenden Schwanze zu Artkenntzeichen ist jezt wohl nur Eine Stimme, und eben deswegen habe ich sie auch in meinem Systeme der Amphibien als solche bei denjenigen Arten verworfen, welche als bestimmbar zu betrachten waren. Z. B. das Exemplar der schmalbauchi-, gen Natter, welches ich bei der Ausarbeitung des ersten Heftes vor mir hatte, besass 117 Bauchschilder. Nachher habe ich noch vier andre Schlangen derselben Art erhalten, und. bei keiner ist diese Zahl so klein; bei der einen sogar 143. Gleichwohl bleibt diese Zahl in gewis- sen Gränzen, und man kann überzeugt seyn, dass wenn die Zahl der Bauchschilder bei einer Schlange weit grösser oder kleiner ist, als bei einer andern ihr übrigens ähnlichen, man zwei verschiedene Arten vor sich habe. Diese Gränzen kann man mit ziemlicher Wahrschein- lichkeit so fmden. Man nehme die arilhmetische Mitte beider Zahlen, Wenn das Zehntheil derselben zu ihr addirt nicht mehr, davon abge- zogen nicht weniger wie die grösseste und kleinste Zahl der Bauchschil- der giebt, so ist es möglich, ja, bei übrigens übereinstimmendem Körperbaue selbst wahrscheinlich, dass beide Schlangen gleichartig sind. Die An- gabe dieser Schilderzahl kann also immerhin beitragen, das Nachschla- gen zu erleichtern. Noch bemerke ich, dass ich im ersten Hefte das Afterschild zu den Bauchschildern, die ihn zur Seite liegenden Schildchen zu den Schwanz- schildern zählte, dass dieses aber in der Folge von mir nicht geschehen sey. Schmalbauchige Natter. *) Hıft 1. Seite: 7. Tafel 1. Schmalbauchige Natter. Coluber arctiventris. Syst. d. Aınph. Seite 100. ' BD Exemplar, welches ich in dem ersten Hefte dieser Beiträge beschrieb, erhielt ich von einem meiner ehemaligen Zuhörer als aus Ostindien stamınend, und obgleich ich in demselben SeBA’s afrıkani- sche schöne, saffranfarbige, weisstriemige Schlange **) erkannte, so Lraute ich doch jener mündlichen Angabe mehr, als der Sesa’s. Gleichwohl war diese die richtige; denn in der Molee erhielt ich von dem der Welt zu früh entrissenen Hauptmann Rızss vier Nat- tern dieser Art unter mehreren andern von ihm selbst am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelten Amphibien, und zugleich dadurch die Gewissheit, dass nicht nur diese Schlange, sondern auch. alle mir von meinem Zuhörer als ostindische gegebene Aınphibien von der Südspitze Afrıka’s abstammten. El In ihrem Vaterlande führt die schmalbauchige Natler den Namen Schaepen-steeker (Schaafstecher), woraus man schliessen sollte, dass sie dort für giftig gehalten werde, obgleich sie es gewiss nickt ist, denn sie hat in beiden Kinnladen und im Gaumen mehrere Zähne, von fast gleicher *) Die schmalbauchige Natter. Coluber angustus Sucekow N.G.d. Thiere. IIT. $. 253. Doxss». zool. Beitr. 117, Seite 201. i Breusteix in Licer. Amph. IV. Seite 221. Taf. 24. Tas 1. (Merr.) Coulenyre & ventre eiroit. Coluher arcliventris. Daun. rept.. VII. pag. 221. VIII. pag. 417. Holländisch am WVorgebirge der guten Hoffnung: Schaepen - Steeker.- % **). Sera Thes. II. pag. 92. tab, 86, Fig. 5. A2 4 Länge. Vielleicht irrte ich daher auch vormals, wenn ich diese Schlange mit der von SEBA abgebildeten Ceylonischen Wasserschlange, welche die Cingalesen Duberria nennen für einerlei hielt, da diese nach Herrn SCHNEIDER, *) welcher sie im Blochischen und Lam= pischen Cabinette sahe, ein Elaps ist, und diess, nach seiner Anga- be die Beschaffenheit der Kinnladen und des Quadratknochens beweiset. Sagte mein verehrungswürdiger Freund dies nicht so ausdrücklich, so würde ich, bei der sehr übereinstimmenden Zahl der Schilder des Bauches und des Schwanzes (109 } 50), der Bildung und selbst der Zeichnung der Duberria bei meiner vorigen Meinung beharren. Höchst wahrscheinlich ist es mir aber jetzt, dass SHAw sehr rich- tig diese Natter mit Lınne’s Coluber Lutrix *) vereinigte,. denn der gelbe Rücken und gelbe Bauch, welche Lınn& dieser zuschreibt, sind unstreitig Wirkungen des Brannteweins, worin sein Exemplar lag, und der Ausdruck „Habitat in Indiis“ sagt nichts weiter, als: sie sey ausländisch, ihre eigentliche Heimath aber ee Bei der Besc 1b eibung dieser Schlange finde ich nur. folgendes zu bemerken: *) Elaps Duberria, Scnxzın. Zist, amph. II. pag. 297. Couleuvre Duberriaa Coluber Duberriaa Daun, vept. FIT. pas. 202, FI. pag. 410. Ale Duberria Elaps. Elaps Duberria, Merr, Syst, d. Amph. Seite 145. ?*) Coluber Lutrix. Liu. Syst. Nat. ed. 10. 7. pag. 216. ed. 12, 7. pag. 275. 5 Guer. Syst. Nat. Linn. T. pag. 1036. Der Gelbrücken. Coluber Lutrix, Mvrır, Zinn. Nat, Syst, ZIT. Seite 156.' Lutrix. Laerr., Quadr, ovip. et Serp. II. pag. 175. Die gelbe Natter, Coluber Lutrix, Suckow 7’uerr, III, Seite 170. Lacer. Amph. III. Seite 222. Die gelbrückige Natter, Coluber Lutrix, Doxnn. zoolog. Beitr, III. Seite 152. La Couleuyre Lu'rix. C. L. Larreırte rept. IP. pag. 143. Daun, zept. FIT, pag. 199. VIII. pag. 415, Intrix snake, C. L, Suaw gen, zool. IJl. pag. 472. IR 5 Nach meinen spätern Vergleichungen mehrerer Nattern unter einan- der möchte ich jetzt die Hinterhauptsschilder lieber miltelmässig als gross nennen. Seite 8 Zeile ı lese man Rüsselschild für Schnautzen- schild. Bei einem Exemplare fand ich nur zwei Schilder auf jeder Seite unter der Kehle. Die Seiten des Rumpfes sind nur wenig ga une der Rücken ist flach. Das eine der genauer untersuchten Exemplare, dessen Länge 10”; die des Kopfes 0’ 5"; die Breite des Kopfes 2”, 8; die Höhe desselben 2", 3; die Länge des Rumpfes 7" 8"; seine Breite am Kopfe 2%, 5m der Mitte 3",5; am After 2”,5; seine Höhe am Kopfe 2" 3; in der Mitte "5; am After e”o; die Länge des Schwanzes 2”o" betrug, hatte 126 Bauchschilder und 42 Paare Schwanzschildchen; dagegen das andre, dessen Länge nur 3" ı1" war, 143 Bauchschilder und 38 Paar Schwanz» schildchen. Bei allen endigt sich der Schwanz in eine schr scharfe Spitze. | Die Farbe ist auf dem Rücken bei frischen erwachsenen Exempla- ren fast ponceauroth, bei ganz jungen bräunlich grau; am Bauche bei Erwachsenen schön gelb, bei den Jungen gelblich- weiss. — "Waru-Nartter? Heft I Seite 9. Taj.s, > Kleinschuppiger Elaps. Elaps he ICUS., Syst. d. Amph. Seite 142. D.: um die Amphibiologie so sehr verdiente Herr ScnEiner trennte unter dem Namen Elaps **) einige Schlangen von der Linneischen Gat- tung Coluber, als eine zwischen dieser und den Blindschleichen in der Mitte stehenden Gattung. Als Unterscheidungsmerkmahle gab er an:. dass ilır Kopf in Breite und Dicke wenig oder gar nicht Vom Rumpfe verschieden und klein und ihre Mundesölfnung kurz und enge sey, weil sie, wie die Blindschleichen und Eidechsen, nur einen einzigen, micht wie die Nattern zwei Quadraikuochen he- sässen; eiwas, welches man durch eine solche Behandlung des Kopfes gleich hinter den Mundeswinkeln bemerken könne, wodurch die Unter- kinnlade auseinander gezogen würde, da denn die Mundesöflnung bei den Nattern mehr, wie noch einmal so weit, bei den Elapsen hingegen wenig erweitert würde. Ueberdem hätten die mehresten Eläpse kleine Augen, glatte, flache Schuppen und daher einen schlüpfiigen Körper; Bauch- und Schwanz -Schilder aber wie die Nattern, Diese Gattung, wie sie Herr SCNEIDER aufstellte, begreift giftige und unschädliche Schlar- gen unter sich, und kann in so fern als der Natur entsprechend nicht angeseheu werden. Herr Cuvier nahm daher diese Gattung unter der- selben Benennung doch mit dem Unterschiede auf ***), dass er nur *) Die Van - Natter, Coluber Vau. Becnsteis in Lacrr. Amph. IV, Seite 224. Taf. 34. Fig,-2. (Merr. ) ; La Couleuvre Latonie. Coluber Latonia, Daun, rept, FII, pag. 156, VIII, Pag. 413: Coluber Latonius. Cuvier regn. anim, II. pırz. $4. **) Hist. Amphib. II. pag. 289» ***) Mesne anim, d’apres son organisation, IL, pag. 83. 7 diejenigen Arten darunter liess, welche er für gifig hielt, wobei er be meıkt, dass freilich der Kopf dieser Schlangen nicht breiter sey, als der Rumpf, und sie die Kinnladen nur wenig erweitern können, dies rühre aber nicht vom Mangel des einen, sondern von der Kürze beider Qua- dratknochen her. Er fügt noch hinzu, dass sie auch nicht fähig seyen, ibre Rippen zu erweilern, und dass ihren Kopf ähnliche Schilder, wie bei den Natltern, bedeckten. Dass die gifiigen Schlangen von den siftlosen. als Gattungen getrennt werden müssen, leidet keinen Zweifel. Ungeachtet ihrer übrigens gros- sen Uebereinstimmung mit den Nattern sind daher die Elapse unstreitig von ihnen abzusondern, wenn ihre Oberkinnlade mit einzeln stehenden Giftzahnen bewaflnet seyn sollte. Ob aber die bei ihnen freilich an je- der Seite der Oberkinnlade befindlichen einzelnen Zähne Giftzähne, ob sie hohl oder dicht seyen, ist wenigstens noch nicht gewiss. Ich habe von -den dreizehn jetzt bestimmbaren Arten dieser Galtung sechs selbst zu untersuchen Gelegenheit gehabt, den Ibiboboca (Elaps Ibibo- boca), den dreiringigen (EZ. lemniscatus), den kleinschup- pigen, hier beschriebenen, den Hygeens, gleichfalls im ersten Hefte beschriebenen und abgebildeten, den braunen (E. fuscus) und den schönringigen (E.corallinus). Bei dem ersten und den vier letzten habe ich selbst den einzeln stehenden langen Zahn in der Ober- kinnlade wahrgenommen, aber, sogar mit dem Suchglase nicht bemer- ken können, dass er durchbohrt sey. Eben so wenig konnte mein, im uskroskopischen Untersuchungen so. sehr geübter Freund und Colleze, Herr HrroLD, die Oellnung in dem Zälınen bei diesen Schlangen ent. decken, und eben so wenig bei der ersten Art der durch seine Reisen in Brasilien so sehr verdiente Prinz MAxIMILIAN von VVIED- NEUWIED. Bei dem dreiringigen Elaps haben Lınn&, Gray *) und IcH keine einzeln stehende Zähne in der Oberkinnlade gefunden, da aber sowohl Herr SCHNEIDER, als Herr CuvIerR, sie ihm zuschreiben, so habe ich *) Fhilos, Transact. LXXIX, pag, 28, 5’ #4 ug: ‚nicht gewagt diese Schlange unter die Nattern zu stellen, da ich diesel- be gegenwärlig nicht untersuchen kann, obgleich in meiner ehemals ent- worfenen Beschreibung sieht: „kleine Zähne in den Kinnladen und im: Gaumen.“ Sollten die Zähne in der obern Kinnlade bei den Elapsen nicht durchbohrt seyn, so möchten sie vielleicht besser mit den Nattern vereinigt bleiben, ebenso wie die rimpfnasige Natler ( Coluber mycte- rizans), welche auch in der Oberkinnlade einen langen, aber undurch- bohrten Zahn besitzt, da allımählige Uebergänge von den Nattern zu den Elapsen stalt zu fihden scheinen Dass SepBa’s schlüpfrige, schwarz und weiss geringelle . Afrikanische Natter der hier beschriebene Elaps sey, worüber ich ehemals zweifelhaft war, glaube ich jetzt gewiss, so wie dass er das Vorgebirge der guten Hoflnung bewohne. *) Kr tem z IN a ten h Heft I. Seite ız. Taf. 2. Bekreutzte Natter. Coluber crucıifer. Syst. d. Amphib, Seite 106. Diese artige Schlange, welche vor mir bereits SrsA abgebildet hat, ist wahrscheinlich am Vorgebirge der guten Hoffnung und nicht, wie ich ehemals vermuthete, in Ostindien zu Hause. m *) Coluber lubrieus.. Gamer. Syst. Nat. Linn. Z. pag. 1101, Die schlüpfrige Nalter. Coluber lubrieus. Donxo, 2002. Beitr, III. Seite 179. Sucxow. N. G. d. Tiere III. Seite 202, Beenstein in Lacrr. Amph. IV. Seite 178. Taf. 26. Fig. 2. 3. (Seba) Glossy snake. C. L, Suaw Gen. 2002, III. pag. 457- **) Serpens minor, Alvikana, lineis nigris et albis in dorso distinceta, Sera Täes, Z, pas. 173. tab. 109. fig. 8 Coluber eruciatus. Doxnsp, z002. Beir, III, Seite 202, Elle les Natter. | ‚Heft T. Seite 16. Taf %. Heft IT. Seite 39. Taf. 8 Geschlängelte Natter. Coluber Cobella, Syst. d. Amph. Seite 102. BD Natter ist nicht blos in Surinam, sondern auch in Guiana und Terrafirma einheimisch; ja es hat für mich viele Wahrscheinlichkeit, dass CATESBY dieselbe unter dem Namen der kleinen braunköpfi- Die zweifarbige Natter. Coluber cruciatus. Suckow N. G. d. Thuere III. S. 254: Die Kreutz-Natter, Coluber cruciatus. Becustein in Lacer, Amph. IV S. 227. Taf. 35. Fig. 1. (Merr.) La Couleuvre porte-croix. Coluber crucifer. Daun». rept. VIL paz: 415. *) Gräugelbe oder braune Amerikanische Schlange, am Kopf und Hals gleich als mit £ einem Netz überzogen, mit-oft gebrochenen Banden am übrigen Leibe. Ser- pens Americanus, ex luteo et griseo (vel fusco) in capite et collo. veluti.re- ticulatus, religuo corpore taeniatus, taeniis veluti’fractis. Scnruchz. Phys. sacra. Seite 1152. Taf. 660. Fig, 4. Amerikanische Schlange mit schwarzem Rücken, weissen parallel und auch unor- dentlich liegenden Strichen, gelbem Bauch und schwarzen Banden. Serpens Americanus dorso nigricante , lineolis per maximam dorsi partem albis, iisque parallelo situs positis, tandem sine regula cocrdinalis, picto ventre flavescente nigricantibus taeniis notato. Scuzucuz, ebend. fig. 5. _ Eine Schlänge mit braunem Rücken, weissen kleinen Strichen und braunen Ban- den. Serpens dorso bruno, lituris albıs picto, ventre dilutiore, albido, fuscis taenüis cinclo, Scnruchz, ebend. Seite 1372. Taf. 733. Fig. 6: Coluber scutis abdominalibus CLI, et squamarum caudalium paribus LI. Groxov, Mus. Ichth. II. pag. 65. Coluber scutis abdominalibus CLXII, et squamarum caudalium paribus LV. Gros sxov, Zoophyl. I, pag. 23 Le Cobel. Coluber Cobella. en in Zneyel. method. ‚dnim. IT, pag. 602. Lacrr. Quadr. ovip. et. Serp, II. pay. 29. ; Bonnar. Ophiol. pag. 43. B ı0 m mn gen Schlange *) abgebildet habe. Sollte diese Vermuthang richtig seyn, so würde’ sie sich‘nicht ‘bloss im südlichen, sondern auch im nördlichen Amerika aufhalten. Gewiss ist sie schr häufig, denn man findet sie in vielen Sammlungen, und ich habe nach der Herausgabe des zweiten Heftes dieser Beiträge noch Gelegenheit gehabt, mehrere zu untersuchen. Ich halte es nicht für nöthig, die kleinen Abweichungen von den be- schriebenen hier anzugeben, und begnüge mich damit, einige nachträgli- liche Bemerkungen über den Körperbau dieser Natter mitzutheilen. Der Kopf ist oben flach und fast eben; seine Seiten hinter den Au- gensind convex, vor denselben beinahe senkrecht und durch keine schar- fe Kante von der Platte abgesondert. Der Rüssel ist ziemlich stumpf. Die Seiten des Wirbelschildes sind fast gleichlaufend und sein hinterer Winkel ist spitz. Die Stirnschilder sind sechsseitig, die Schnautzen- schilder fünfseitig, fast trapezoidisch. Die Mundesöffnung ist mit- telmässig, steigt geschleift karniesförmig von ihrem Winkel herunter und ist dann wagerecht. Zähne liegen in beiden Kinnladen und im Gaumen. Bei den ‚erwachsenern Fxemplaren sind sie spitz, pfriemen- förmig und zurückgebogen, bei jungen körnerförmig. Das Innere des Mundes ist fleischfarben. } Die Schuppen auf dem Rücken stehen in sechszehn Reihen, und die Bauchschilder sind nicht breiter wie der Bauch. Coluber Cobella. Gmer. Syst, Nat. Linn, I. pag. 1095. SEETzZEN Ophiol. frasm. in Meyers 2o0l, Archiv II. Seite 57. Elaps Cobell. Scuxeın. Zist. amph. II. pag. 296. Die weissstrahlige Nalter, Coluber Cobella. Suckow N. G. d. Tfier. III. S. ı9gr. \ Lacer. Zmph. IV, Seite 66. Taf. 7. fig. 2.‘ (Merr.) Coluber Cobella. Die geschlängelte Natter. Doxnn. 2007. Beitr, III. Seite 16). La Couleuvre Cobel. Coluber Cobella. LarrEıLeE rept. JV. pag. ı71 Daun», rept. FLI. pag. ı21. VIII. pag. ı11. La Couleuvie serpentine. Coluber serpentinus. Daun, rept. VIT. p. 87. VIII. p. 409. Cobella snake. Coluber Cobella. Suaw Gen, zool. ZII. pag. 493. ; *) Litlle brown- head snake, Caressy Car, II. tab, 49. ı1 Aeskulaps- Natrten 5 | nme Behende Natter. Coluber agilis. Syst. d. Amph. Seite 94. N icht sehr passend gab Lınne, durch SreBA dazu veranlasst, den Na- men Coluber Jesculapii einer Surinamischen Schlange, welche also den Alten durchaus unbekannt seyn musste. Um nicht zu sehr von deın grossen Manne abzuweichen, liess ich ihr auch denselben in dem ersten Hefte dieser Beiträge, Da aber eine von dem ihoffnungsvollen jungen Naturforscher, Herrn KunL aus Hanau, welcher gegenwärtig auf einer nalurhistorischen Reise nach Ostindien begriffen ist, mir mit- getheilte Schlange mich davon überzeugt hat, dass Linxes Coluber 4desculapii und sein Coluber agilis *) nur Eine Art aus. *) Coluber Aeseulapii. Gamer, Sysi, Nat. Linn. T, pas. 1009. La Bande noire, Dausenton in Eneyel, method, Anım. II. pag. 137. La-Bande noire, :Coluber nigro - fasciatus.- Lacer. opip. et en IT. p: 188 Bonnar, Ophiol, pag. 40. Die Aesculap-Natter,. Coluber Aesculapii. Doxn». zoo. Beitr, III. Seite 172. Die schwarzbindige Natter. Coluber Aesculapi. Suckow N, G. d, Thiere III. Seite 108. i ; “Die SH warzHanierte Natter. Coluber Aesculapii. Laczr. Amph, III, Seite 251. Taf. ı7. Fig. 2. (Merr.) ; La Couleuvre & bandes noires. Coluber atro-cincetus. DaAup, rept. FI. pas. 389. | - VIII. pag. 402. s Linnaean snake. Coluber Linnaei. Smaw Gen, zool. III. pag. 486. **) Serpens Ceilanica. Sera Thies. I. tab. II. fig. 2. Anguis scutis abdominalibus CLXXXIV, squamis candalibns L. Lust Mus. Prine. “ in Amoen. Acad. I. pag. 304. Coluber scutis abdominalibus 184, squamis caudalibus 50. Lınn. IS Nat. ed. 7. Pag. 34 Ba 12 machen, so hielt ich es für besser, dieser Schlange von der letztern die Benennung behende Natter zu geben, und den Namen Coluber Aesculapii, Aeskulaps Natter derjenigen, in Italien einheimi- schen Art zu lassen, welche Herr LACEPEDE so benannte. *). Da die Abbildungen, welche Lınn£ im Museum Adolphi Friderici sowohl von seinem Coluber Zesculapii $egeben hat, manchem zu verschieden vorkommen möchten, um sie als Abbildungen derselben Art zu betrachten, so bitte ich die Leser nur zu erwägen, dass nach der zwölften Ausgabe des Natursystems die Zahl der Schilder bei €. 4es- culapii 174 +47, oder 180 +43, nach den 4moenit. Acad..190 + 42, nach dem Mus. Adolph. Frid. 190 # 50, nach der zehnten: Jusgabe Coluber agilis. Linn. Mus. Ad. Frid. I, pag. 27. tab. 24, SS. Linn. Syst. Nat, ed, so, I, pag. 244. Linn. Syst. Nat. ed. 42, I, pag. 381. Guzr. Syst. Nat. Linn. I. pag, 1102. Cerastes agilis. LaAvr, rept. pag. 32. Coluber agilis, Die Ringelschlange mit der braunen Ärpenbiage Onomat, hist. nat, eompl. III. Seite 139. Schleuderer, Coluber agilis, Mürn. Znz, N, S. ZIT. Seite 181. Le Serpent agile. Daunenton iu Zxeycl, method, Arim. II. pag. 137-- Couleuyre agile. Coluber agilis. Laczr. Quadr. ovip. et, Serp. II. pag. 190. LALREILLE rept. IV, pag. 101. Daun. rept, FI. 424. VIII, pag. 404. L’Agile. C, a. Bosnär. Opkiol, pas. 48. tab. 16. fg. 26. (Linne) Die geschwinde Natter, C. a. Doxnn, 3002. Beitr. ZIT. Seite 176. Die lebhafte Natter. C. a Suekow N. G. d. Thiere 11I. Seite 204. - Die behende Natter C. a. Laczr. Amph. III. Seite 359. Taf. 18. Fig. 1. (Linne) Agile snake, C, a. Suaw Gen. 2002, ZII, page. 303. i %* *) Vielleicht gehören noch die folgenden Abbildungen zu dieser Art: i Amerikanische Schlange mit breitern kupferfarbigen und schmälern weisslichten Bin- den, Serpens Americanus annulis majoribus ex cupro et minoribus sordide albo, ‚Seurucenz, Phys.isacr. Seite 1133. Zaf. 654. Fig. 4. Serpens Americana, Szrsa Ties, 27. pag. 14. tab, 12. fig. 4 1ıd des Natursystems 190 +43; bei Coluber agilis aber nach Mus. 4Sdolphi Frid. 184 + 46, 184 + 50, 181 + 44 betrage; dass Lınn& in der Abhandlung: Surinamensia- Grüliana, in welcher nach dem Systeme Coluber 4Jesculapii beschrieben ist, so wie in dem Systeme selbst als Abbildung dieser Schlange SesA Thes. II. tab. ı8. fig. 4. anführe, dagegen in dem Museo Principis, welches nach dem Systeme .die Beschreibung des C. agilis enthält, von diesem letztern sage: „Hujus pulchra habetur figura in SEBAE thes. I. pag! 20. tab. ı1. fig. 3,“ wo ‘es denn nur der Vergleichung der beiden Sebaischen Figuren bedarf, um sich von ihrer Gleichartigkeit zu überzeugen. Am mehresten und. deutlichsten erhellet aber diese durch die Nebeneinanderstellung beider linneischen Beschreibungen: Coluber Aesculapii. Surinam, Grilliana. „Caput breuius quam in reliquis, de- Nares minimae, Os destituitur pressum, subrotundunı. Fascia nigra inter eculos. dentibus lethiferis, Gulam quinque squa- marum paria tegunt.“ „Corpus tectum est squamis ouatis, laeni- bus, glabris. — Squarmae in dorso per quindecim ordineg digestae. Scuta abdo- minalia centum et nonaginta.“ „Catda sextam partem corjoris atlingit, subtus tecta squamarum paribus quadra- ginta duobus distinclissimis.“ „Color in tergo, pallidus, fasciis latis, nigris, plus quam viginti, pictus, quae Jasciae saepius, totum eingunt corpus,“ Coluber asılis. Museum Prineipis. „Caput ouatum, parum depressum, vix angulalum, alkum, cum faccia transuersa fusca per oculos ducta, Nures patulae, retrorsum spectanles. * „Jruncus squamis cmatis, obtusiuseulis ; laeuibus tectus, sceulis cenlum et octosin- ta quatuor vestitus.“ „Cauda breuissima squamis quinquagin- ta paribus subtus teela et teres,“ „Color fasciis nigris et albis, undique corpus cingenlibus, guarum singula alter- na alba duplo angustior,“ Zur Beschreibung dieser. Natter habe ich nur das hinzuzufügen, dass ihr Kopf vom Rumpfe fast gar nicht unterschieden sey, und sie mehrere spilze Zähne in beiden Kinnladen und im Gaumen besitze. Ss hi Die Schuppen sind glatt. Das mir von Herrn Kunz mitgetheilte Exem- plar hatte, wie das meinige, ı80 Bauchschilder, aber 45 Paare Schwanzschildchen. In der ‘Farbe und Zeichnung glich es sehr der Abbildung der gelbkettig en Natter *) (Coluber Getulus) bei CATESBY, nur alles Gelbe und der Kopf waren weiss, und dieser letztere besizt ein schwarzes, durch die Augen gezogenes Band. Der Rumpf war oben schwarz und durch schmale Bänder in Felder einge- theilt, deren jedes etwa zwölf Bauchschilder lang ist, und in seiner 4 Mitte einen gelblichweissen Fleck hat, dessen Länge und Breite etwa drei Schuppen beträgt. Diese Schuppen sind schwarz eingefasst. Das Schwar- ze jeden Feldes schlägt sich in zwei grauschwarzen Bändern um den gelblichweissen Bauch, so dass an ‘diesem abwechselnd schwärzliche und weissgelbe Bänder sich befinden, deren jedes etwa drei Schilder breit ist, Länge des Kuhlischen Exemplars 25" " — Kopf lang 8”, », breit 5",o — Rumpf am Kopfe breit 5",8; ia der Milte breit 5",o; hoch „ un m z = 0",o — Schwanz z' y". Hygıäens Nattler..*) Heft I, Seite 24. Taf. 6. Hygeens Elaps. Elaps Hyzgeae. Syst. d. Amph. Seite 144. Diese Schlange ist nach den Zähnen ein Elaps und keine Natter, wenn anders beide Gattungen zu trennen sind, auch bewohnt sie wahrscheinlich weder Siam noch Östiodien, sondern das Vorgebirge der guten Hoflnung. *) Carol. 11]. tab. 52. ”*) Coluber siamensis. DoxxD. 2002. Beitr. IIT. Seite 203. Die Siamsche Natter. Breusrzin in Laczr, Amph. IV. Seite 232. Taf, 35. Fig. 1. (Merr.) j ı5- « SHaw hat ein Exemplar dieser ‚Schlange, welches dem meinigen vollkommen, selbst in der Grösse, gleicht, und nur darin von ihm ab- weicht, dass es 166 Bauchschilder und z6 Paare halbe Schwanzschilder bat, und ibm der rothe Strich über dem Rückgrade fehlt, als eine neue Art schr kenntlich abgebildet,*) vergleicht es aber mit SzBa Thes. IT. tab. 54. fig. ı , welche Abbildung Linn& bei seinem Coluber do- micella anführt. N Graue Natter. Heft I. Seite 27. Taf. 7. : Graue Natter. Coluber canus. Syst, d. Amph. Seite 103. D:. Abbildung dieser Natter im ersten Hefte meiner Beiträge hat da- durch, dass sie rund ist, wie eine Bratwurst, und eine sanfte gleich- förnıize Farbe hat, ein mahlerisch-schönes Ansehn,, aber leider entspricht sie eben dadurch der Natur gar nicht, und ich sehe mich daher genö- thizt, sie hier mit einer andern auf der ersten Platte zu vertauschen, welche freilich nicht so lieblich in die Augen fällt, aber getreu ist. Bei jener Abbildung muss es auch den Lesern fast un- begreillich gewesen seyn, wie ich sie ehemals mil Lınw#®s Coluber canus **) für gleichartig halten konnte. Couleuvre Iphise. Coluber Iphisa. Dav». rept. 1. pag. 416. FIIZ pag. 404. Ilygeian snake, Coluber Hygeiae, Saw Gen. zool. I1f. pas. 487. *, Coluber picalus.. Pied. snake. Smaw Naz. Miscell. IX. tab. 240. **) Coluber canns. Lımn. Mus. Ad. Trid. 1. Pag. 31, tab. 11. 718. 3. ‚Esusp. Syst Nat. ed. 10. I. pag. 221. E;usp. Syst. Nat. ed. ı2. I. pag. 321. Guer, Syst. Nat, Linn. I. pa3. 1100 ı6 Daunin tadelt ch wohl mit Recht, u ich verschiedne in Sm Bas Thes. *) befindliche Schlangen für diese Art hielt, da sie wahr- scheinlich andre Arlen sind. H Zuletzt bemerke ich noch, dass ich fast überzeugt bin, dass diese Natter nicht, wie ich ehemals angab, in Ostindien, sondern im südli- chen Africa einheimisch sey. Wolken-Natter Heft I. Seite 34. Taf. 8. Gewölkte Natter. Coluber nebulatus. Syst. d. Amph, Seite 10%, Candy führte Liwwe’s Beschreibung und Abbildung des Coluber nebulatus **)in dem Museum Adolphi Friderici zweifelhaft bei einer Die graue Natter, Coluber canus Mürr, Zänn, Nat, Syst. III. Seite 186, Doxnx», z002 Beitr. III. Seite 131. ! Svcxow N. G. d. Thiere III, Seite 211. Lacer. Amph. III, Seite 362. Taf 18. Fig. 2. (Linne) Fig. “La Crison. Coluber eanus Davsextox in ee ıneth. Anim. IT. Pag. Boxnar. Ophiol. pag, 39. tab. 13. fig. 32. (Linue) Griscon. Coluber cinerascens, Lacrr. Quadr. BR et Serp. IT, pag, 197. Le Coulenyre Grison. Coluber canus, LäwrEILLE zept, IV. pag, 147- , Daun». rept. FT. pag. 359, VIII. pag. 403. Grey snake. Colmber canus. Suaw Gen, zool, III. pag. 499 *) Srua Zhes, I. tab. 54. Jg. 3. II. tab. 7, fig. 2, tab. 78. Jig. 2 > - 3. r **) Coluber nebulatus. GmeL, Syst. Nut. Linn. 1. pag. 1107, SEETZEN in Mevens 200, Archiv. II. Seite 57. R: Hermann Obs, zool. T. pag. 232. Le Serpent nebuleux. Daurexton in Znoycl meth. Anim, IT, pag: 657. Couleuyre nebuleuse. Coluber ncebulalus, Laczr. Quadr. orip. et Serp. I]. p. 307: Lara, rept. IF. pag. 177» ? i7 Schlange seiner Sammlung an *)' welcher er 186 Bauchschilder und 80 Paar halbe Schwanzschilder zuschreibt, und welche GMELIN Coluber zeylonicus nannte, und nulich deswegen als eine besondere Art betrachtete, weil Livv# sie unter die von ihm nicht gesehenen Nat- tern stellt. Vollkommen stimme ich indess SuAw bei, dass beide Schlan- gen schwerlich verschieden seyen, sondern höchstens unbedeutende Abän- derungen in der Farbe zeigten. \Venn aber GRoNoV, so wie ich im ersten Hefte dieser Beiträge Szsa’s fleckige Ceylonische Schlan- ge *) für die wolkige Natter hielt, so ist dies ein Irrthum, zu welchem Daup, rept. VI. pag, 413. FIII. pag. 404: Le Nebuleux. C. n. Bonnar. Ophiol. pag. 36. _ Die gewölkte Natter. GC, n. Donnp, 2002, Beitr. III, Seite 134., Die Nebel-Natter. C..n. Suckow N.'G. d. Thiere III. Seite 215. Die Wolken-Natter. Laczrr. Amph. IF. Seite 96. Taf. II, Fig. 2. (Merr.) Clouded snake. C. n. Suaw Gen. z0o0l, JZI. pag. 479: *%) Americanische vielfarbige, schwarze, weisse, aschgrane, gelbe Schlange, bezeich- net mit allerlei Flecken ungleicher Gestalt und Grösse, welche an Farbe schwarz sind und Orientalischen Buchstaben gleichen, Serpens Americanus, ex coloribus nigro, albo, griseo, flauido varius, lituris per totum corpus atris va- riae figurae et magniludinis, characteres Orientales fere referentibus Phys. sacra Seite 1420,Taf. 748. Fig. ®. Coluber scutis abdominalibus CLXXX, et squamarum caudalium paribus LXXX, Gxonov Mus. ichth. II. pag. 60. Eysusp. Zooph, I. pag. 22. . SCHEUCHZ, Coluber zeylonieus. GmeL. Syst. Nat. Linn. 1. pag. 1106. Coluber maculis majoribus brunneis. Bopparrkr in Nov. det. Acad. Caes, VII, pag. 20. Die Zeilonische Natter, Coluber zeylonicus, Suckow N. G. d. Thiere III. S, 2132 Dos». zool. Beitr. LIT. Seite 133. Becusveın in Lacer, Amph. IV, Seite 187. La Couleuyre ceilonique. Co:uber ceylonieus, Daun, rept FI. rag. 437. VIII, Pag. 405. *) Sesa Thes, ], pag. 157. tab, 100. fig: 4» C ı8 die Uebereinstimmung im ‚Farbenkleide verleitete, und bei welchem ich noch jetzt beharren würde, wenn ich nicht Gelegenheit gehabt hätte, jene Ceylonische Schlange genauer zu untersuchen, und ihre Verschie- denheit von der gewölkten zu bemerken; Sie führt in meinem Systeme der Amphibien*) den Namen der MaximilianischenNatter (Co- luber. Maximilianı), zu Ehren Sr. Durchlaucht, des Prinzen MAXIMILIAN zu Wied-Neuwied, und wird in der Folge in diesen Bei- trägen beschrieben und abgebildet werden. So wie ehemals glaube ich- aber noch, dass SEBA’S farbige Americanische Schlange 4 eine geringe Abänderung dieser Art sey. ah, Rauhe. Natter +) “ Heft T. Seite 34. Tafel 9. Rauhe Natter. Coluber scaber. Syst. .d. dmph. Seite 126. # Syst. d. Amph. Seite 105. “) Sera Thes, II. pag. 30. tab. 29. fe. 3 ”*) Coluber scaber. Gmer. Syst. Einn, I. pag. 1100. Le Serpent äpre. Daunenton in Znc, meth. Anim, II. pag. 189. Couleuyre rude. Coluber scaber. Laczr. Quadr. orip. et Ser. dl. Pag» 198: Larr, rep&: IV. pag. 77. Daun. rept. FI. pag. 263. VIII. pag. 397: Die graue Natier. C, s. DoxnD. 2002, Beitr, III. Seite 186. : Suckow N, (@. d. Thiere III, ‚Seite 217. Lacer. Amph. III, Seite 374. Taf. 21. Fig. ı. (Merr.) Rough snake, C. s. Suaw Gen, zool, ZI. Pag, 4)% 19° nehschirons Nattıer % ei E Heft T. Seite 37» Tafel 10.. Chirons Narter! Coluber a "Spee d. dmph. Seite 120. a Van dass Nein Iofe Seh seit der Frscheinung des ersten Hoftes die- ser Beiträge mehrere in der Farbe sehr verschiedene Exemplare zu un- tersuchen und daher mein Urtheil über dieselbe zu berichtigen Gelegenheit gehabt. SeBa’s Amerikanische Aesculaps Natter aus Pana, ma, welche ich bereits bei der ersten Auflage als die beste Abbildung derselben erkannte, stellt sie ungeweifelt dar. Diese führt Linn& bei sei- nem Coluber fuscus **) BODDAERT hingegen als die Abbildung ei- ner bläulichen Natter mit gerändeten Schuppen »>ö)an Diese letztere kann sie nicht seyn, weil dieselbe 164 Bauchschilder und *) Coluber chironius. _Doxnn. 2002. Beitr, III. Seite 209. Die ‚Chirons - Natter, Coluber Chironis. “Breustzin in Laczr, Admphib. III, Seite 433. Taf. 23. Fig. 2. (Merr, ) **) Coluber fuseus, Gmer. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1108. i Le Serpent sombre. Dausenron in Zncyel, meth. Ani, IT. ‚pag» 680. Le Sombre, Coluber subfuseus. Laczr, Quadr. ovip. et Serp, 1, pag. 220. Die Netz - Natter. Borowsky gemein, Naturg, IV. Seite 34. A Coluber fuscus,, Die schwärzliche asialische Natter-Schlange, Onomat. hist. nat. IIL, Seite 159. Le Sombre. Coluber fuscus. Bownar, Ophiol. pag. 14. tab. 20, fig. 39. (Linne.) Die Brünet - Natter, C. f. Suckow N. G. d. Thiere III. Seite 216. Die graubraune Natter. C. f. Doxn», z00/, Beitr. JIT. Seite 185. Lacer, Amphib, III, Seite 431, Taf, 28. Fig. ı. (Linne.) La Couleuyre sombre, -C. £. Lars. rept, IV, pag. 152. La Couleuyre sombre ä deux races. C. f. Daun. rept. VIT. pag. 112. VIII, Z 410 Brown snake. C.f. Suaw Gen. zool. III. pag. 498. %%*) Coluber caerulescens squamis variegatis, Bopoarrr. in Now, Act. Be Caes.. VII, Pag: 1 9. Ca 20 nur 38 Paar halbe Schwanzschildchen besitzen soll, welcher Angabe die Sebaische Abbildung, auf welche man sich mehr, wie auf seine Be- schreibungen verlassen kann, widerspricht, es sey denn, dass man an- nehmen wollte, BoppArrT habe ein Exemplar mit sehr verstimmeltem Schwanze vor sich gehabt, welches allerdings möglich ist, Bei der frühern Ausarbeitung dieser Beiträge zweifelte ich, dass die _ Chirons Natter Linne’s Coluber fuscus sey, weil mir die Ausdrücke: »Dentes mites, Truncus vix carinatus« auf jene nicht zu passen schienen. Vielleicht hatte auch die Farbe, welche »cinereo -fuscus« seyn soll, auf mein Urtheil einen Einfluss. Nach der Zeit, da ich nicht bloss braungraue, sondern auch braune Schlangen dieser Art gesehen, habe ich mich überzeugt, dass »Dentes mites« nichts weiter als der Mangel an Gift- zähnen bezeichnen solle, und wenn auch der Rücken der Chirons: Natter gekielt ist, so ist doch der Kiel nicht scharf, sondern liegt zwi- schen den Kielen der beiden mittelsten Schuppenreihen des Rückens bei den mehrsten Exemplaren flach, welches Lixw& vielleicht durch das »vix carinalus« ausdrücken wollte, welches doch das gekielt seyn nicht ausschliesst.: Bei andern Exemplaren, wo sich die eine Reihe der Schup- penkiele mehr vorgeschoben hatte, erschien er freilich scharf gekielt. Ich vermuthe daher, dass Dauvın vielleicht nicht irre, wenn er dafür hält, dass ich unter dem Namen Chirons-Natter den Linndischen Coluber fuscus möchte beschrieben haben, und der einzige Zwei- fel, den ich gegen diese Meinung nicht unterdrücken darf, ist der, dass Coluber fuscus nach Lıxne glatte Schuppen in neun Reihen »(squa- mis laevibus, obtusis, ordinibus novem)« besitzen soll. Erwäge ich aber, dass ich bei meiner Chirons-Natter (von welcher ich das Coluber panamensis. Gamer. Sysz. Nat. Linn. I. pag. 1095. Die Natter von Panama, Coluber panamensis. Doxnp. z002. Beitr. III. Seite 168. Die Panamische Naätter. C. p. Suckow N. G. d. Thiere 111. Seite 191- Beenstein in Laczr. Amph. IV. Seite 168. Coulceuyxe de Panama. C. p. Davp, rept. FAT. pag. 84. FIII. pag. 409. 21 ehemals beschriebene Exemplar jetzt leider nicht untersuchen kann) wahrscheinlich die ohnehin nicht starken Kiele der beiden mittelsten Rei- hen der Schuppen auf dem Rücken übersah, um so leichter übersah, weil sie auf den vordersten Schuppen und auf den Schwanzschuppen fehlon; dass man an dem vorderen Theile des Rumpfes ır Reihen Schuppen wahrnehme, und diese hernach hinter der Mitte des Rumpfes bis auf acht Reihen abnehmen, und es also darauf ankomme, wo Lim NE die Menge der Schuppenreihen zählte; erwäge ich endlich, dass die vom LiNNE angegebene Anzahl der Bauchschilder: 149 und der Schwanz- schildehen ı17; die Grösse von drei Fuss; die Aehnlichkeit mit der Ahätulle und endlich die von ihm gelieferte Abbildung durchaus nichts Widersprechendes enthalten, so stimme ich gern DAupın bei. Gewiss ist die Chirons-Natter WEIGELS Coluder fuscus *) mit ı55 Bauch- schildern, 109 Paar Schwanzschildchen und 43 Zoll lang. : Mit noch grösserer Zuversicht wie vom Linndischen Coluber fus cus glaube ich von seinem Coluber carinatus **) behaupten zu können, dass er die Chirons-Natter, mithin von Coluber fuscus der Art nach nicht verschieden, nur ein ungewöhnlich grosses Exemplar ge- *) Coluber fuscus. WEIGEL in Abhandl. d. Hall. nalurf, Gesellsch. I. Seite 33. **) Coluber carinatus. Lıyw. Mus. Ad. Irid, I. pag. 31. Lısw. Syst. Nat. ed. 10. 7, pag. 223. Linn, Sysz. Nat. ed, 12. I. pag. 381. Gmer. Syst. Nat. Linn. I. pag. i100. Le Serpent car&ne. Dauzexton in Encycl, meth, Anim. II. pag, 600, La Carenee. Coluber carinatus. Laczr, Quadr. ovip, et Serp. IL, pag, 231. Couleuyre carenee, C. c. Larr. rept. IV. pag. 155. Davup, rept. FII. pag. 115. VIII. pag. 41., Der Kielrücken. C. c. Mürr. Zinn, N, $, III. Seite 192» Die Kielnatter. C. c. Doxnn. z002 Beitr. III. Seite 135- Suckow. Naturg. d. Thiere III, Seite 217. Licer. Amph. III. Seite 439. Ä u 7 Carinated snake. C, c, Saw. Gen, zool, III. pag. 457. 2,2. wesen sey; da LiNNE seine We ‚auf fünf und einen halben Fuss, und seine Dicke. über zwei Zoll angiebt. Die Schilderzähl ist sehr et stimmend 1537 + 115, die Farbe so, wie ich sie bei dem in dem ersten Hefte beschriebenen Exemplare ansah, und in der ganzen Beschreibung des grossen schwedischen. Natarlörschr: nichts enthalten, was diese Schlange wesentlich unterschiede. Ich glaube indess noch weiter gehn, und auch annehmen zu kön- nen, das Linnes Coluber exoletus*) hierher gehöre. Die der Ahä- “tulle ähnliche Bildung dieser Schlange, ihre Länge von drei Fuss, ihre 147 Bauchschilder, ihr länglicher, flacher Kopf, die ır Reihen stum- 'pfer Schuppen auf dem Rücken, die grau-bläuliche Farbe reden für die Vereinigung, nur das erregt bei mir einigen Zweifel , dass der dünne. Schwanz. mehr wie ein Drittheil der ganzen Länge ausmacht, und un- ten e32 Paare Halbschilder hat. Schwedische Naturforscher, welche Ge- legenheit haben, das Exemplar, welches Linne£ vor sich hatte, zu unter- suchen, und nit seinem Coluber fuscus und carinatus zu van können mit grösserer Zuversicht, wie ich, hier entscheiden, *) Coluber exoletus., Lınn, Mus. Ad, Frid. TI, pag. 54. tab. 10. a: 2. Linn. Syst. Nat. ed. ı0. J. pag. 223, — ed, ı2. ]J. Pag. 385. Guer. Syst. Nat: Linn. I. pag. 1110: Die Fahlnatter. Coluber exoletus. Mürr, Zinn, Naturg. III. Seite 195. Donnp, 2002. Beitr. ZII. Seite 188. Natrix exoleta, Laur. Syn. rept. pag. 78. Le Serpent decolore. DaAvsenton in Enc, meth. ‚Anim. II. pag. 630. La Deeoloree,. Coluber exoletus.. Laczr. Quadr, ovip. et Serp. II. pag. 232, Le Decolore, C. e. Bonnar. Ophzol. pag. 10. tab. 23. fig. 47. (Linne.) Die bleiche Natter, C. e. Suckow Naturg. d. Thiere III, Seite 220. Lacer. Amph. III, Seite 441. 2af. 29. Fig. 2, ( Linne. ) La Couleuvre decoloree. C. e. Larr. rept. IV, pag. 15% Daun. rept, VII. pag. 160. FIIT. pag. 413. Dinsy snake, C. e, Suaw Gen. zool, III, pag. 508. 23 Bei den’ drei Nattern, welche mir die des Chirons zu seyn scheinen, führt LiInne in seinem Museum Adolphi Friderici keine einzi- ge Abbildung des SEBA an; dagegen in seinem ‚Systema naturae bei seinem Coluber fu scus Sera Thes. II.t. 34. al 2. 87. f. 1.1.91. f. 1.° Von diesen habe ich die erste bereits als Chirons- Natter aneıkannt. Das letzte Citat ist unstreitig ein Druckfehler. Von den drei übrigen scheinen mir tab. 71. fig. ı. und tab. 87. fig.1. ganz andere Arten darzustellen, ‘ob aber nicht vielleicht tab. 72. fig. i. und ausser- dem tab. 56. fig. 3. diese,Schlange abgebildet sey, wage ich nicht zu unterscheiden. Das: Vaterland ist ungewiss. Die Abbildung einer braunen Schlange dieser Art, welche die zweite Tafel darstellt, wird das bis hierhin gesagte zu bestätigen dienen. Bei ihr sind zugleich die Kiele auf den Rückenschuppen deutlich ausgedrückt, welche ich bei allen späterhin von mir untersuchten Exemplaren antraf, ihre Farbe mochte grau oder braun seyn. In. der That ist auch das einzige, was ich zu der Beschreibung.dieser Schlange im ersten Hefte hinzuzufügen habe, dieses, dass ihre Schuppen glatt, und nur die bei- den mittelsten Reihen er dem Rücken einen schwachen Kiel haben, und zwar nicht in ihrer Mitte, sondern mehr nach der innern Seite hin; auch fehlt dieser Kiel auf dem ersten Yiertheil des Bumpke und auf dem Schwanze. Von den sechs von mir untersuchten. Exemplaren gleicht des e eine B dem im ersten Hefte beschriebenen 4, nur ist es etwas dunkler.; eben so das andre C, doch fehlt ihm der weisse Streif auf dem Rücken, und unten ist es grauweiss; das dritte D gleicht ebenfalls dem 4, doch ist der Rücken bräunlich-grau; das vierte E ist oben dunkelbraun, die Schuppen sind am Rande und der Spitze mehr ‚gelblich, der Kopf hell- braun, und überhaupt das ganze Thier vorn heller, am Schwanze am duukelsten, und hier und dort die Schuppen ohne bemerkbare hellere EA k Einfassung. Die ‚Randschilder der Kinnladen, der Kopf.unten ‚so wie der vordere Theil des Rumpfes unten sind gelb; der hintsre Theil und der Schwanz unten hall gelbbraun mit grauen Flecken. ‘Wo die Ober- haut fehlt, ist der Kopf bläulich - grau, der Rumpf aber leberbraun mit - weisser Einfassung der Schuppen, unten weisslich -grau; das fünfte Z ist oben dunkelbraun, die dem Bauche nächste Schuppen sind, ohnge- fähr von der Mitte des Rumpfes an in der Mitte weissgelb; wo die Oberhaut fehlt, ist die Farbe vollkommen wie bei 4. A B CD E F. Bauchschilder . . . . 157 451. 21454 150 447 150 Schwanzschilder- Paare |: 127 — _ 4117 | 120 415 Bingen”. 22.0. .140.0,01. — —. 4972,05, 11520250 Kopf lang i LEN 2 1 Sn 6 4" „, 6 ER 21 4 5 ‘0 q" 4”, 5 4 fi) 5 5 — breit ö . . . - 0 (65 00 7 00 2785 a0 75 410 55 60 6; (6) — hoch . . . ..:..- - -0. 6,00 5, 80 5,010 5, 00 4, 4 Rumpf lang . . 130"8', 0130" 6", 0,32" 8", os’ 3",0125'7°,0]20'2",0 — breit, am Kopfe |- — -0 3, 80 4, 20 4, 2l0 3, 00 3, 5 — -— in derMitte |- — -j0 8; 50 8, 00 8, 00 5; 8|0 5; 0 — am Alter 2. = — 0 5,50 5,50 5,300 4,5|0 3 8 — hoch, am Kopfe |- - 0 4, 6,0 5,20 3,00 4, 210 4, 0 — . „.z in der Mitte, 0 10,00 10,00 9, 50 8; 80 7, O ne en Alter len io 6, 80 7, 10 7, 00 5,00 4,5 — Umfangam Kopfe |1 4, ar 2,01.5, 01 5,01 2, 01 1, 0 — -— in der Mitte|2 6,.02 7, 02 8, 02 9, 092 2,01 55 Schwanz lang . . » 17 0, 0\- - |. - -116 5, 0115 4, 5|10 11,5 [e) ou Bronze-Natter *) Hofı 1., Seite, 42, Taf. ur, Braunfleckige Natter. Coluber annulatus. Syst, d. Amph. Seite 111, D:. Abbildung und Beschreibung dieser Schlange waren in dem ersten Heft dieser Beiträge, wie es auch dort bemerkt ist, nach einem etwas ein- geschrumpften Exempl:re verfertigt, und beide daher minder vollständig und genau, wie sie seyn sollten. Da ich hernach viele Gelegenheit ge- *) Eine Schlange mit marmorirtem , breitem, schwarzem, braunem, weiss und gelbem Kopfe, schwärzlichem, zuweilen unterbrochenem, sehlaugenweise über den Rü- cken fortgehendem, mit weisser Farbe bemerktem Bande, und -gelbem Bauch, Serpens lato capite marmorato, ex nigricante, fusco, albo et flauide varia, Fascia nigricante per medium dorsum ondatim veluti eunte, nunc cohaerentej nunc interrupta, albo colore en , ventre Hlauescente. Scnevenz, Phys! sacr. pag. 1132. tab. 652. fig. : Serpens, Virginiana, maculis nat Seza Thes, I. pag. 116. tab, 72. ig. 6. > Sera Thes. II, tab, 12 ‚fie. 4 Vipera Virginiana, maculis purpureis. SEBA Thes. II. pag, 74. tab. 71. fig. 3: Coluber scutis abdominalibus CLXXXVI, caudalibus LXIV. Lınn, Gylenb, Amoen. Acad, I. rag. 120. Anguis scutis abdominalibus CXC, caudalibus XCVII, Lınv. Mus, Princ, - Amoen‘ Acad, I. pag. 305. Coluber scut, abdom. 190. squam. caud 92, Lınm. Syst. Nat. ed. 7. pag. 34: Coluber. annulatus. Linn. Mus. Ad. Frid. I. pag. 34. tab. 8. fig. 2. ‚Linn. ‘Syst, Nat. ed, 10. I. pag. 224 — ed. 12, I. pag. 386. Gumer. Syst. Nat, Linn. I. pag, ıı11. WeiceL in Abhandl. d. Hall, naturf. Gesellsch. 1. Seite 37, SEETZEN in Mevers 200), Archiv. II. Seite 56, Coluber ignobilis. Lavr, rept. pas» 96. GmeL Syst. Nat. Linn, I. pas, 108°: x Coluber annulatus, Die amerikanische Ringel-Schlange, Onomat hist, nat, comp, JII, Seite 145. i D 26 habt habe, diese in Sammlungen nicht sellene Natter zu beobachten, so halte ich es für meine Pflicht, hier nicht nur auf zwei Platten richtisere Abbildungen der drei wichligsten von mir wahrgenom- menen. Abarten, sondern auch eine ganz neue und vollkommnere Beschreibung zu liefern und einige Bemerkungen hinzuzufügen , wozu mir die verschiednen Exemplare den Stoff boten. Hätte Lixne nicht diese Schlange. so deutlich ee N von ihr eine so unverkennbare Abbildung geliefert , so könnte man zweifeln, ob sein Coluber annulatus die braunfleckige'Natter sey, da er von den angegebenen drei Abbildungen in Sra’s Thhesau- rus, welche sie sehr gut darstellen, weder in den Amoenitatibus Aca- demicis noch in seinem. Natur systeme irgend eine bei ihr anführt, son- The Annulafa. Hırı. Nat. hist. of Anim. Pag. 105. Das Ringauge. Coluber annulatus. Mürr. Zinn. Nat. Syst. IIl. Seen en Borowskı gemeinn. Naturg. IV. Seite, 88. Le Serpent bai-rouge, Dauzenson in Zneyel, meth. Anim. II, ‚pas. 591. La Blanche et brune. Coluber albo-fuscus. Laczr,. Quadr, orip, et, Serp. 1I. pag. 312. Le Bai-rouge. Colaber annulatus. BoxxArt. Ophiol, pag. 19. tab. 25. fig: 51. (Linne.) Coluber annulatus, Die Bronzen-Natter, Doxx», 200, Beitr, III. Seite 139. Coluber ignobilis. Die graugelbe Natter. _Doxnn. ebend. Seite 157. Die schmutzige Natter. Coluber ignobilis. Suckow N. G.d. Thiere IIT. S. 179. Beeusteın in Lackr. Amph. IV. Seite 154. (Seba.) Die braunfleckige Natter. Coluber annulatus. Suckow N. G. d. Thiere LIT. Seite 222. ; Die braunfleckige oder Bronze-Natter, Laczr, Amph. IP. Seite 106. Taf. ı3. Fis. ı. (Merr.) La Couleuvre blanche et brune. Coluber annulatus. Larr. rept. IV. pag. 127. Couleuvre annelee. Coluber annulatus. Daun». rept. FI. pas. 369: FIII, pag. 402. Vipere ignoble. Vipera ignobilis. Dav». rep£. FI. pag: 11. VLLT. pas. 391. Annulated snake. Coluber annulatus. Smaw Gen, 2002. ZIZ. pag. 490, 27 dern eine Abbildung *) welche durchaus eine ganz andere Schlange darstellt. WVeil nun das zuerst von ihm beschriebene Exemplar in der Gyllenbergischen Sammlung nur ı86 Bauchschilder und besonders nur 64 Paar Schwanzschildchen hatte, so bewog mich diess, bei dem ersten Hefle, zu der Vermuthung, dass dort eine vom Coluber annulatus wesentlich verschiedene Art beschrieben sey. Da aber nach einer An- merkung Linn®&s im Museum Principis der Schwanz des Gyllenbergi- schen Prhdplar verstümmelt war (etwas das leicht bei dieser Schlange der Fall seyn muss, denn unter zwölf Exemplaren derselben, welche ich genauer untersuchte, war bei vieren der Schwanz ergänzt), so ist kein Bedenken dabei, dass nicht auch dort die braunfleckige Natter beschrie- ben wurde. LAURENTI erkannte in Sepa’s fleckiger virginischer Nat- ter wahrscheinlich Linn®’s Coluber annulatüs nicht, und nannte sie Coluber ignobilis, und unter diesem Namen stellte sie GMmELIN zum Zweitenmale auf, etwas, das dem Scharfsinne des Herrn BecH- STEIN nicht entging, mit welchem ich auch die Vermuthung theile, dass SeBa’s Brasilis cher Viper, Hirakoa **) gleichfalls die "braunfle ckige Natter sey. Bei den von mir untersuchten Exemplaren habe ich, 183 bis. 192, WEIGEL bei einem 196 Bauchschilder, und bei denen, deren Schwanz nicht ergänzt war, habe ich 87 bis 97 Paar Schwanzschildchen gezählt. Die gewöhnlichste Länge dieser Schlange scheint zwar 23 Zoll bis 2 Fuss pariser Maass zu seyn, doch habe ich auch eine unter Händen gehabt, welche wenn sie unbeschädigt gewesen wäre, beinahe 28 Zoll Länge gehabt hätte. Erwägt man dieses, so wird man kein Bedenken tragen, Hermans’sEpidaurische Natter***) mit 200 Bauchschildern *) Serpens, Americana, annulala, Sera Thes. II. pag. 38. tab. 38. Sig. 2 **) Vipera, Brasiliensis,@Mirakoa. Seca 7hes. IT. pag. 12. tab. 41. fig: 3. ***) Coluber epidaurius, Hera. Ols. z00l. /. pag. 235. & Dr 2 28 und 100 Schwanzschildchen von drittehalb Fuss Länge, so wie Gro- nov’s Natter mit 202 Bauchschildern und.97 Paar Schwanz- schildchen, *) welche 22 Zoll lang war, für diese Art zu halten, obgleich die von dem letztern dabei angeführte Figur des SEBA **) wahr- scheinlich der gemeinen Adder ( Coluber Berus) gehört. Die Schlange hingegen, welche Werıczr als Abänderung der braunfleckigen Natter, _‚wiewohl zweifelhaft, beschreibt, und welche 256 Bauchschilder und 166 Paar Schwanzschildchen hat, ist unstreilig ganz anderer Art, Sn wohl, wie er selbst vermüthet, neu. Die zuletzt beschriebene und Platte IY. abgebildete Abart dieser Natter macht es mir höchst wahrscheinlich, dass diejenige, welche Herr Laczp. in der Pariser Sammlung antraf und für Linn#s Coluber candidus ausah, ***) eine blösse ähnliche Abart der braunfleckigen Nat« ter sey; und selbst würde ich dem nicht widersprechen, welcher Sr- 34’ Bayhapua ****) als solche betrachten wollte, *) Coluber sculis abdominalibus CCM, et. sqguamarum caudalium paribus XCVIL Gronxov. Mus. ichth. II. pag. 37. Gronov. Zooph. I. pag. 19, Coluber’ dorso laeui brunneo, lateribus maculatis. BonpArrrT in Nov. Act, Acad, Caes. FII. pag. 18. Le Brun. CGoluber bruneus. Boxxar. Ophiol, pag. 24. Coluber orientalis. Gmer. Syst. Nat. Linn. J. pas. Iı12,. Coluber orientalis. Die orientalische Natter. Doxwo. 200), Beitr, III. Seite 137. Die morgenländische Natter. Colnber orientalis. Suckow N, Ga Thiere, LIT. Seite 224- . | Becnstein in zacer. Amph. IF. Seite 190. Vipere orientale. Vipera orientalis. Daun, rept. FI. pag. 50. FIN. pag: 58). “ **) Vipera, vera, Indiae Orientalis, Sera Thies. IT. pag. 9. tab. 8. fig. 4» ***) La Blanchätre. _ Lacer. Ouadr. ovip. et Serp. II. pag. 197- *»*) Serpens, Bayhapua, Africana. SEBA Thes, II. pag. 85. tab. -82. is. 2, Coluber Bayhapua, Krreın Herpet. pag. 40. Coronel'a africana. Laur, rep£. pas. 87. Coluber Pethola. Gärr. Syst. nat. Linn, T, pag, 1112 Coluber Alecto Var, ? Suaw Gen, z00l. Z/I. pag. 405. 29 ' Das Vaterland dieser Schlange ist nach Liwxt Amerika, nach den üunbestreitbarsten Abbildungen bei SrsA insbesondere Virginien; und Daupinx erhielt | die Fee in seiner Sammlung von MARIN DE BA1zE aus Surinam, wo dieser selbst sie gefunden hatte. Der seel. Hauptmann Rızss, welcher diese Schlauge in meiner Sammlung sahe, versicherte mich, sie sey am Vorgebirge der gulea Hoffnung einhei- misch und werde dort Kouzenband (Strump fband) genannt. Ich verinuthe indess, dass er sie mit einer ihr vielleicht ähnlichen ver- wechselte, und dass sie im südlichen Amerika zu Hause sey, um so mehr, da die in dem ersten Hefte von mir beschriebene gleichfalls aus Surinam stammen sollte, und CATESBY und PENNANT ihrer nicht ge» denken. Beschreibung der braunfleckigen Natter. Dritte und vierte Tafel, Der Kopf ist klein, aber sehr breit, besonders in der Gegend der Schläfen, eyförmig mit stumpfem Rüssel, oben flach; die Seiten hinter den Augen convex, vor denselben abschüssig., Die Jugen sind ziem- lich gross, rund, liegen mehr nach oben, wie gewöhnlich, und weit nach vorn. Die Mundesöffnung ist gross, vom Winkel: an etwas abschüssig, dann wagerecht und Kerarde, Das Ausselschild: ist sehr ‘breit und ner: sich dem herzförmigen nähernd. Die Schnautzenschilder sind klein und fünfseitig. Die Stirnschil- der ziemlich gross, vierseitig; sie biegen sich allmählich und stätig nach den Seiten hin; ihr hinterer Rand ist so weit wie er an das Wirbel- schild gränzt, convex, so weit wie er an das Augenbraunschild gränzt, hohl-bogenformig. Das Yirbelschild ist ziemlich gross, fünfseitig, hin. ten fast eben so breit als vorn, seine Seitenränder etwas convex; sein vorderer Rand b»steht aus zweien hohlen Achtelkreisbogen und hat die- "se Gestalt A Die Zugenbraunschilder sind klein, kaum so lang als das Kate) —— Auge, und an der Seite bisweilen nicht so bone wie dickes wodurch dasselbe fast auf der Platte zu liegen scheint. Die Hinter- hauptshilder sind ziemlich gross, und haben die Gestalt eines, rechtwin- keligen Dreiecks, dessen rechter, wie auch der spistze hintere "WVinkel schief abgeschnitten, der letztere überdem etwas abgerundet, und die Hypothenuse karniessförmig ist. Die beiden Nasenlöcherschilder sind ziemlich und fast gleich gross; ihr oberer und ihr unterer Rand sind gerade und gleichlaufend, und der vordere und hintere halbkreisförmig- convex. , Die Nasenlöcher sind ziemlich gross und halbmondförmig. Das Zügelschild ist klein und fast vierseitig. Zwei vordere und eben so viele hintere Augenschilder, von. denen die obern. die grössesten sind, und selbst einen kleinen Theil der Platte einnehmen. Die Schläfe bedecken grosse rautenförmige Schuppen. Von den acht oder neun Randschildern der obern Kinnlade sind die hinter dem Ange sehr gross. Die untere Kinnlade ist etwas schmähler und kürzer, wie die obere, Das Lippenschild mittelmässig und gleichseitig - dreieckig; die Neben- schilder desselben sind klein und schmal, die Rindnschilder nicht lang, die vordern derselben länglich rautenförmig, die hintern kurz, mit gleichlaufenden Seiten neben der Rinne, und übrigens hydißofisäh, Mit dem hintern hyperbolischen Theile gehn sie auseinander, und schliessen zwei oblonge Schuppen ein, hinter welchen eine dritte, bei mehreren Exemplaren aber zwei rundliche Schuppen liegen, auf denen zwei Kehlschilder folgen. Neun Randschilder werden von fünf Reihen länglicher Schuppen nen — Die äusserst kleinen, pfriemen- Taehiecnı nach hinten eu Zähne liegen in den Kinnladeu und im Gaumen. Die "Zunge endigt sich in zwei oe Spitzen. Der Rumpf ist am Kopfe viel dünner wie dieser, und nimnit gegen die Mitte hin allmählich in Breite und Dicke zu, da er dann bis gegen den Schwanz hin fast gleiche Dicke behält, hier aber, bei eini- gen plötzlich bei andern allmählig in Höhe und Breite abnimmt. Der Rumpf ist fast dreikantig, doch alle Kanten, besonders die am Bauche, 31 abgerundet. Oben bedecken ihn 2ı Reihen Schuppen, welche alle ganz glatt, und von denen die am Halse sehr klein, schmal ‚;länglich - sechs- eckig oder vielmehr rautenförmig und stumpf, die gegen den Schwanz hin etwas breiter und vollkommener sechseckig sind. An den Seiten, nach den Bauchschildern hin, nehmen die Schuppen nicht wie gewöhn- lich an Breite zu, sondern vielmehr sind sie daselbst bei manchen Ex- emplaren schmäler wie auf dem Rückgrade. Den Bauch bedecken 183 bis 192 schmale Schilder. Das Afterschild ist gespalten. Die Ruthen sind klein, und ihre Eichel sehr dick und fast ohne Stacheln. P Der Schwanz ist gleich an seiner Wurzel viel dünner wie der Rumpf, und läuft in eine sehr feine Spitze aus. Er ist rundlich - fünf- kantig, oben mit grossen sechseckigen Schuppen, unten mit 87 bis 97 Paar Schildchen bedeckt, und endigt sich in eine stumpf-kegelförmige Spitze. } Farbe: braunröthlich - weiss, der Kopf mehr gelblich, die Schnau- zenschilder und Stirnschilder hellbraunroth punctirt; das Wirbelschild und der erhabnere Theil der Hinterhauptschilder fallen ins Graue. Von der Nath der Hinterhauptschilder und von jedem hintern Augenwinkel läuft ein rostfarbner oder dunkelbrauner Strich zum Nacken. Der Rü- cken hat grosse dunkelbraune Flecken, die bald rundlich, bald halb- kreisförmig sind, und im letztern Falle mit ihren Enden zusammenhan- gen, und so eine Schlangenlinie bilden. Nicht selten lassen diese brau- ne Flecken weisse Stellen zwischen sich, oder sie haben auclı eine weis- se Einfassung. An den Seiten befinden sich bei ‚einigen Exemplaren zwi» schen jedem zwei Flecken des Rückens ein kleiner brauner Fleck; die mehresten Schuppen sind überdem an den Seiten braunroth eingefasst. Bei vielen Exemplaren ist das Braune gegen den Schwanz hin und an diesem dunkler, gegen den Kopf hin heller; auch hat bei den mehre- sten jedes Bauchschild an seinen beiden Enden ein’ braunrothes Fleck- chen, und die Schwanzschildchen sind in der Mitte des Schwanzes bleich braunroth punctirt. Die Farben vieler Exemplare waren dunkler ) DENE 32 und die, Schlaugenlinie nicht so gerade abgeschnitten wie in der Abbil- dung, auch ihre Krünmungen oft länger. Endlich hatle das WVirbel- schild bei .vielen einen Kupferglanz ann auch die Bauchschilder Blume ten bei manchen metallisch. Eine merkwürdige, in der folgenden Tabelle nit ‚M bezeich- nete Abänderung in der Bauen Sammlung in Düsseldorf, stimmt zwar in der Bildung des Körpers mit dem beschriebenen über- ein, war aber in der Mitte viel dicker, wie alle übrigen Schlangen, dieser Art, welche ich zu sehen Gelegenheit hatte. Sie besass zehn Randschilder der untern Kinnlade und Ah Schwanz endigte sich in eine scharf kegelförmige Spitze. Am mehrsten unterschied sie sich indess durch ihre Farbe und Zeichnung. Sie war braunröthlich - weiss, auf dem Rücken mit hellbraunrotben Flecken, welche viel grösser wie gewöhnlich, und nicht ganze oder halbe Kreise, sondern ganze oder halbe Rauten waren, und sehr häufig schlangenlinienformig zusammen- hingen, besonders in der Gegend des Kopfes. \WVeder die Seiten noch der Bauch hatten braune Flecken und Puncte, dagegen war der braune Strich auf dem Hinterhaupte und der hinter jedem Auge vorhanden. Die Oberhaut war verloren und vielleicht trug diess zu dem freidarti- gen Ansehn und der hellen Dinte der Farben bei, u) B e D E F. “Bauchschilder . 190 190 191 192 183 190 "Schwanzschildch. 06 90 gelähet 95 Ziele ange... ‘. 2. 28202100] = 121620 1 ee Kopf ....., ...., 96.0 038,.8.110.8.,5 WOraRAn 075,8 107 Rumpf .. . .110 7,5|15 9, 019 5, 5|1410,0|16 7, 0]17 0,0 Schwanz „ „ .140,0164,0|! - --160,51 -- - | - -- *) Das in dem ersten Hefte beschriebene Exemplar. G FERIEN VRd Bauchschilder . 192 190 186 15 186- Schwanzschildch. 97 - 95 sı 92 88 Tänge . . . .|21”5%,0| 234,0 |20’4”, 5| 22"#,0| 19" g", 0 Kopf . . “ie (0) 5 1° (0) 19 1 07 /3 6 (0) Tg 6 (08 10 Rumpf . . .115 0,016 3, 0/14 8, 5/15 3, 0/13 8, 0 «Schwanz TG 5 9, 0 6 6; 0) 5 0; 5 6 5 5 5 6, 0) + B sl, AR Dängeierı su „ugs si a2”10,g] 2atg”, an Kopf lang. . . » 08,8109,5 — biefvan der Schnauze 02;,0102,4 — — hinter den Augen 05,8|06,0 — hoch. . 2...1034|0435 Rumpflang . ... '. . |15 9, 0/16 9, 3 — breit am Kopfe 102,81] 0:3, 2 — — in derMitte 04,1|087 — — am Schwanze |03,2|03,5 — hoch am Kopfe . |03,0|03,0 \ — — in der Mitte 04,1|109,0 — _— am Schwanze |03,8|04,0 — UmfangamKopfe |0 10, S}0 11, 0 #— 222m der Mitte 14 6, 212 2,80 — .— am Schwanze |12,0|11,;, 2 Schwanz lang... ..:164,01]61,2 — breit hinter d. Wurzel | 0 2,1 | 02,3 "— hoch daselbst. . . 102,5!02,5 M. 187 87 bEY% 87 0 09, 0|16 9, 61 > 3 a Schillernde Natter y Heft I. Seite #5. Taf. 12. Grüne Natter. Goluberie idissimus. Syst. d. Amph, Seite 113, De: schlechte Beschaffenheit des Exemplars dieser Natter, nach) wel- chen in dem ersten Hefte die Beschreibung verfertigt ‚wurde, war “ Schuld, dass ich sie verkasute. Späterhin hatte ich Gelegenheit in der Gräilich- Borkischen und in der Beuthischen Sammlung besser erhaltene Exemplare zu untersuchen, wodurch ich- mich: überzeugte, dass, ob- gleich auch bei diesen die Farbe violett war, diese Natter keine an- dre, wie die grüne **) sey, wofür sie auch bereits- Herr CUVIER er- klärte ***), Es thut mir leid, dass ich keine neue Abbildung nach ei- nem besser erhaltenen Exemplare zu geben im Stande bin. *) Die Glanz-Natter, Colnber nitens. BecnsteıN in Lacer, Amphib. IV, Seite 32. s af. 5. Fir. 3. (Merr.) La Coulenyre janthine ou A couleurs elangeantes. Coluber janthinus. Daun repe. FI. pag: 390°. >”) Coluber viridissimus. Lıns. Mus. Ad. Frid. II. pag. 46. Linn. Syst, Nat. ed. 10. ]. pag. 226. — ed, ı2. 7. pag. 388. Guer. Syst, Nat. Linn. I, pag. 1113. SEETZEN in Meyers 2002. Arch, II. Seite 50. Le Serpent vert, Dausentox in Äneyel, meth. Anim, II, pag. 697. Die grüne Natter, Coluber viridissimus. Mürx. Zinn. Naturs. III. Seite 208. Lacrer. Amph. IV, Seite 113. ; La Verte, Coluber viridissimus. -Lacer, ‚Quadr., opip. et. Serp. LI: pag, 315. Le Vert. C. v. Boxnar. Ophiol. pag. 12. Coluber viridissimus Die grasgrüne Nalter. Doxxo, 200), Beitr. III. Seite 108. Die Gras-Natter. C, v. Suckow N. G, d, Thiere III, Seite 256. La Couleuvre verte. C. v. Larnzınze rept, IV. pag. 128. La Couleuyre tres- verte. C. v. Daun. rept. FI. pag. 302. VII. pag. 392. Blue-green snake, C. v. Suaw. Gen. 2002, Z/I. pag. 471. %°*) „Le Col. viridissimus et le Col. janthinus Merr. d. xıı. ne different que par l’ad- tion de l’esprit-de-vin,“ Cuy. regn, anim. Il, pag. 71. note, 35 Smaw halt SEBA. Thes. II. tab. 3. fig. 2. und tab. 67. fig. 1. 2. für wahrscheinliche Abbildungen dieser Schlange; das können sie aber nicht wohl seyn. Die Hinterhauptsschilder sind ziemlich gross. Die Sugenbraun- schilder sind gross, und ihr äusserer Rand ist hohl. Es ist nur Ein “vorderes Augenschild vorhauden. Die Stirnschilder sind unregelmässig vieleckig. Das Aüsselschild ist bohnenförmig, mit stumpfwinkelig ge- brochenen Seitenlinien. Die Zügelschilder sind klein und rautenförmig. Die Nasenlöcherschilder mittelmässig; die Nasenlöcher rund; die Ne- benschilder der Unterkinnlade lanzenförmig; die Seitenlinien der vor- deren Randschilder gleichlaufend; die hintern Randschilder trapezoi-. disch. Ihnen folgen zwei Reihen, jede von drei Schuppen. Die Zähne liegen im Gaumen und in den Kinnladen.. Das Innere des Mundes ist orangegelb; die Zunge aber schwarz und endigt sich in zwei feine Spitzen. Der Rumpf ist dünn, rund, doch etwas zusammengedrückt, an den Seiten kantig und am Bauche flach; gegen den Kopf und Schwanz hin verdiimnt. Oben bedecken ihn zwanzig Reihen glatter, "lanzenförmiger Schuppen , unten 217 bis 219 ziemlich schmale Schilder, welche alle in der Mitte einen convexen Bogen bilden, und daher diese Gestalt haben: —n_ 77 Das Afterschild ist einfach und ganz. Die Farbe dieser Schlange ist nach Linn£ und Laczpioe ein leb- haftes Grün; bei den Exemplaren, welche ich sahe, war sie stets violett, welches bei einigen mehr ins Braune, bei andern mehr ins Blaue fällt; unten heller, ein Exemplar sogar unten fast weiss. Man würde daher Bedevken tragen können, die schillernde Natter für eine durch Wir« kung des WVeingeistes anders gefärbte grüne Natter zu halten, wenn diese Veränderungen der Farbe sich nicht bei einer grossen Anzalıl län- gere Zeit in Sammlungen aufbewahrter Amphibien zeigten, und diese Natter so ganz eigenthünlich gebildete Bauchschilder hätte,"die sie nicht verkennen lassen *) *”) „Viridissimus s-utis addominis medio dilatatis“ Lıwx. 36 Bauchschilder DE 9) Schwanzschilder Paar . . . 1 131 Tanzen 2.194 06..01120 520° Kopf,laag*®, *. .. 2 .1-0,0- 09,0 breit ee EA LANs Rumpf, lang . ER LE ‚0/19 4,0 — Umfang, am Kopfe . | — 9,4|— 11,0 — — in der Mitte] 1 2,0)15,0 — — am After . |—9,0 |—11,0 Schwanz ern 2,0002 Berichtigungen und Zusätze zum zweiten Hefte, M; edler Bereitwilligkeit erlaubte mir der seel. Medicinalrath Jans- sEn in Düsseldorf seine zahlreiche und schätzbare Amphibiensammlung, welche sehr viele Stücke enthält, die ehedem SEBA *) besass, zu be- schreiben und abbilden zu lassen, und theilte mir zu dem Ende die Gegenstände mit, welche ich damals, von ilım nur wenige Meilen ge- trennt, mir äuswählte. Mit dem zweiten Hefte dieser Beiträge machte *) Viele Stücke aus der für die Amphibiologie so wichtigen Sehaischen Sammlung befinden sieh auch im Bremischen Museum, on. 97 . z ich den Anfang, diese. Beschreibungen und Abbildungen bekannt zu ma- chen. Nicht lange - währte indess diese für mich so lehrreiche und an- genehme Unterstützung. Ein zu früher Tod entriss den trefllichen ‘Tann den ‚WVissenschaften und seinen Freunden, und jetzt war .diese ‘Sammlung mir unzugänglich, bis ich erfuhr, dass der Herr Graf von BoRcxE auf Hueth sie angekauft, und durch seine eigene zahlreiche Samm- - Jung vermelsst habe. Ich wagte es, dem Herrn Grafen die Bitte vor- zulegen mir zur Beschreibung und Abbildung Amphibien zukommen zu lassen, und sie ward mir. nicht zur gewähret, sondern der wahr- haft Erlauchte Graf sandte mir gleich auf seine Kosten eine gros- se Kiste mit Amphibien, welcher, wie dieselben untersucht waren, eben so eine zweite folgte. Aber auch dieser Wohlthat musste ich bald ent- behren, weil durch meine Versetzung nach Marburg die Entfernung zu weit wurde. letzt hat der Herr Graf diese Sammlung, welche viel- leicht eine der besten von Amphibien ist, welche vorhanden sind, der Universität in Berlin geschenkt, und man kann nicht anders als mit freudigen Erwartungen den Aufklärungen -und Bereicherungen entgegen- sehn, welche von den ausgezeichneten Naturforschern dieser Lehranstalt ein so lange vernachlässigter Theil der Thierkunde erhalten wird. 'Könıglicher.Schlinger. *#%) Heft II. Seite ı. Taf, 1. Königlicher Schlinger. Boa constrictor, Syst d, Amph, Seile 86. D: Grundsätze zur Bildung von Gattungsnamen, welche ich in der Einleitung zur Geschichte dieses Schlingers, und hernach verbessert *) Serpens peregrinus, Clus, exot, lb, 5, cap. 18, cı Jg. 38 und ausführlicher in meiner Erkenntnisswis ssenschaft *) aufstellte, sind auch noch gegenwärtig die meinigen, und ich habe sie in meinem Sy steme der „Amphibien nach meinen Kräften befolgt, ausser dass ich jetzt das im. zweiten Hefte gegebene Gesetz, dass man bei Mangel von deutschen oder ausländischen Namen der Gaihun: oder einer zu ihr g- gehörigen Art »einen fast nicht mehr kenntlichen deutschen einer ver- wandten Gattung oder Art wählen solle« für falsch und verwerflich. Eine gar grosse bunte Schlange, Oxzar, Gottorf. Kunstk. Seite 17. Taf. 11. Fig. z. Eine vortrefllich - schöne, weiss - schwarz - gelb-rothe Americanische Natter, mit schwarzen Strichlein ohne eine gewisse Ordnung bezeichnet; oben auf dem Kopf weiss, aber mit einem « ist nicht sehr schwer auszumitteln, obgleich der vierte Band der ScHEUcCH- zeRschen Kupfer - Bibel und der zweite des SEBAischen Thesaurus in dem- selben Iahre 1735 erschienen. Erwägen wir aber, dass Linck die Ab- bildungen der Schlangen seiner Sammlung SCHEUCHZERN mittheilte, oh- ne einigen Vortheil davon haben zu können; erwägen wir, dass sein Sohn oder Enkel jene Abbildung nach ScHEUCHZER’s Äupfer - Bibel, Coluber coronatus. Die gekrönte. Natter. Donnn, ebend. Suckow N. G. d. Thiere 11I. Seite 175. Beensteis in Lacer. Amph. IV. Seite 151. Taf. 20. Fig. 2. (Seba.) Coluber humanus, Die gesellige Natter. Doxnp, a. a. O, Seite 176. Coluber pullatus. Die 'Trauer- Natter? Don». a. a. O. Seite 196. Laicer. Amph. IL, Seite 305. Taf. 23. Fig. 1. (Linne) Die schiefgestreifte Natter. CGoluber Novae Hispaniae, Suckow N. @. d. Thjere. III. Seite 175. Brees in Lacrr, Amph. IIT. Seite 150. Taf. 20. Fig. ı. (Seba.) Die Haus-Natter. Coluber humanus, Suckow. a. a. O. Seite 203, Beenstein.a. a. O. Seite 180. Die lohbraune Natter. .Coluber pullatus? Suckow «a. a. O. Seite 234. Die veränderliche Natter. Becustein a. a. O, Seite 398. Tuf. 23. Fig. 2. (Merr,) La Conleuyre minime, Coluber pullatus? Lurneizıe rept. IV. pag. 149. Daun. rept. VI. pag. 304. FIII. pag. 399. La Couleuyre Plutonie. Coluber plutonius. Daun». rept. FI. pag. 324. /Ill. P22. 4,00. - - - Mourning Snake, Coluber pullatus. Smaw Gen. zool. ZI. pag. 455. tab. 113. 111. 115. (alle nach Seba.) Caninana, Maxım. Prinz zu Wied. Reise I. Seite 138. . Peruvian Snake. Coluber peruvianus, Suaw a. a. O. Seite 85. Taf. ı22. (Seba.) *) Syst, d. Amph. Seite 145. 59 wiewohl gewiss ganz falsch als Coluber atrox Linn. anführt, be- trachten wir die Manier, worin die Linneischen, und die, worin die Sebaischen Figuren gezeichnet sind, und beurtheilen darnach die Ab- bildung der: veränderlichen Natter bei beiden; achten wir endlich dar- auf, dass SesA so oft das falscheste Vaterland, ja demselben Gegen- stande, z. B. dieser Natter, drei Welttheile als solches anweist, dass er die sonderbarsten Nanıen angiebt und oft ganz abentheuerliche Beschrei- ; bungen liefert, so fällt auf ihn nicht bloss der. Verdacht des Raubes, sondern überdem fast der Lüge, indem er erzählt, er habe diese seltene Schlange, die aus Peru .abstamme, von einem angesehenen Freunde be- een welcher sie sehr werth gehalten habe. Als Coluber pullatus des Linse sieht Link der Enkel die von SCHEUCHZERN Tafel 747. Fig. 5. abgebildete Schlange an. Ich wage nicht zu läugnen, dass auch sie es sey, halte sie aber für von dieser verschieden, und, wiewohl sehr zweifelhaft, für die Maximiliani- sche Natter. S" ‘ Se. Durchlaucht der Prinz MAxımILıan zu Wied-Neuwied hatte die Güte mich zu benachrichtigen, dass er die von mir unter dem Namen der veränderlichen beschriebene Natter in Brasilien gefunden zu haben glaube, wo sie Caninana heisse; dass sie sehr gross und unschädlich sey, und von vier näher untersuchten Exemplaren das erste 214 Bauchschilder, ı26 Paar Schwanzschildchen das zweite 210 — — 132 —_ — ER das dritte 208 — _— 128 — = — das vierte 2100 — _ 128 — PN ae gehabt hätte, Zahlen welche von denen des von. mir in dem: zweiten. Hefte beschriebenen Exemplares wenig abweichen. Eine von dem um die Naturhistorie und Länderkunde so rastlos sich verdient machenden Prinzen mir zur Ansicht huldreichst zugesandte sechs und einen halben Fuss lange trockene Haut erlaubte mir auch keinen Zweifel, ‚dass diese Caninana, welche selbst nach dem Briefe des Prinzen grosse Ver- schiedenheiten in der Farbe zeigt, nicht die veränderliche Natter seyn H 2 ® 60. nn nn sollte. Ziwveifelhafter bin ich dagegen, ob sie auch diejenige sey, welche. Pıso unter dem Namen Caninana aufführt, *) da seine Beschreibung zu: der veränderlichen Natter nicht schr zu passen scheint EN . WVahrscheinlicher ist es, dass die mexicanische Natter, deren Hen- NANDEZ unter ihrem naterländischen Namen: Apachycoatl gedenket, oder die Surinamische,. von FERMIN genannte schwarze und weis- se Phitticus genannte Schlange die veränderliche Natter seyen; : doch sind freilich die Nachrichten, llhz beide Schriftsteller mittheilen, zu unvollkommen, um mit Sicherheit etwas aus ihnen schliessen zu können, Sollten sie sich aber auf unsre Schlange beziehen, so würde sich dieselbe im ganzen miltleren America von Mexico bis in Eulaue aufhalten. g ' a Canina, Pıso Meth. Bras. ib. 3. Joxst. Serp. pag. 26. Ray Syn. Ouadr. pag. 328. Dict, des anim. I. pag. 418% Onomat, hist. nat. compl, II. pag. 535. **) Da ich gegenwärtig Pıso’s Werk selbst nicht nachschlagen kann, so iheile ich "hier seine Beschreibung aus dem Jossrosschen Werke mit: »Caninana Serpens sventre est flavo, dorso autem viridi, octo circiter palmos longus, inter mi- >nus venenatos habetur: ovis vielitatis et volucribus: Capite’et cauda reseclisy sah Afris et Americanis comeditur. : De peculiaribus Antidoto nihil adhuc certi »alirmare possum.- Vulgaribus alexipharmacis, sive Europaeis, sive indigenis »supra £enarratis, malum si quod infert, fäcile expugnatur. Familiare autem »illud decoctum antidotale ex radica Jurepeba cum pauxillo salis huie aliisque »morsibus vel puncturis venenatis saepe applicandum est nec non fructus A- »nanas viridis, isque in cataplasmalis modum eontusus. Denique si necessilas' »ulterius urgeat; pars laesa carificetur, moxque vivus gallinaceus pullus impo- »nalur.« Dagegen heisst es in dem Dietionaire des Animaux, und, vermuth- lich aus diesem überselzt, in der Onomatologia historiae naturalis; »Caninana, »Die Hunds-Schlange. ‘So heisst eine Schlange in America, welche ohngefähr »ein bis zwei Schulı lang ist, Man will sie für sehr giftig halten, Sonst aber, zist sie sehr zalun, denn sie läst sich von jedermann gar gerne fangen und abrich- 61 Ob Lixs£ in seinem Museum Prineipis, noch mehr aber, ob er in dem Museum Adolphi Friderici und den letzten Ausgaben semes Natursystems unter deın Namen Coluber pullatus diese Natter be- schrieben habe, wage ich weder bestimmt zu behaupten, noch zu ver- neinen. Dagegen reden in dem ersten Werke, wo er ihr 217 Bauch- schilder und 108 Paar. Schwanzschildchen zuschreibt, die Worte: »Dorsum tectum est squamis ovatis, laevibus, obtusiusculis, altero la- -tere fuscis; altero vero albidis;« in dem letztern, in welchem er ihr 210 Bauchschilder und 102 Paare halbe Schwanzschilder giebt, theils die Abbildung, iheils das angegebene Vaterland: Asien. Dennoch ist es mir wahrscheinlicher, dass Linx& diese, als dass er eine andre’ Art vor sich gehabt habe, kann aber !Davpım nicht geradezu wider- sprechen, welcher beide von einander trennt. h Noch zweifelhafter ist es, ob Herr LACEPLDE, es sey nun, dass man die veränderliche Natter und Coluber pullatus für einerlei für oder verschieden hält, die eine, oder die andre, oder eine von ihnen ganz verschiedene Art im Pariser Museum gesehen habe. Nach der {mir von Sr. Durchlaucht,” dem Prinzen MAXIMILIAN mitgetheilten nn füge ich der Beschribune dieser Natter folgendes bei: In der obern Äinnlade steht hinter den ‚Nasenlöchern ein grösserer Zahn; und unter demselben in der untern Kinnlade gleichfalls einer, und in dieser etwa 2 ıf2 Linie weiter rückwärts .noch ein grösserer Zahn. »ten, olıne dass sie jemand Schaden thäte. Die eingebornen Americaner essen »sie, schneiden ihr aber Kopf und Schwanz vorher ab, Sie enthält sehr viel »flüchtiges Salz-Oel. Die Indianer bedienen sich ihrer, gleichwie die Euro- »päer der Viper, weil sie in der Meinung stehen, sie seye ein Gegengift, und »treibe alles Gift von dem Herzen hinweg, Man heisst sie. Caninana oder »Hunds- Schlange, deswegen, weil sie sich anrühren und abrichten lässt, auch »jedermann nachkriechet, wie ein Hund, 62 ‘Die Schuppen stehn mitten auf dem Rücken in 22 Reihen; am vor« dern: Theile des Rumpfs. sind sie schwach, weiter hin stärker :gekielt, und die Zahl der Bauchschilder beläuft sich bis auf sı8,. Die den Schwanz bedeckenden Schuppen sind rautenförmig-sechs- eckig, nur an seiner WVurzel gekielt, weiterhin glatt. Die Schwans- schildchen belaufen sich bis auf 132 Paare. - Die Farbe der mir vom Prinzen MAxIMILIAN mitgetheilten Haut war bräunlich-grau, auf dem, Rücken mehr ins Braune fallend, und dort mit dunkleren schiefen Bändern und Zeichnungen versehen, welche einen mit dem Scheitel nach vorn gekehrten spitzen WVinkel bildeten, etwa wie bei den Schlangen in SEBA’s Thes. II. tab. zı. fig. ı. 2. An den Seiten war die Grundfarbe heller, unten. mehr bleigrau und, beson- ders’ nach vorn hin, okergelb. Der Kopf war wie beim Janssenschen Exemplare, und der Schwanz braun. Von der Länge der Haut, welche 6’ 6’ betrug, hielt der Schwanz ı' ö". II. Bemerkunge,n über ‘die Amphibien des Vorgebirges der guten Hoffnung und | e Beschreibungen einiger derselben. N man erwägt, dass KOLBE, DE LA CAILLE, die beiden FORSTER, THUNBERG, SPARRMAN, PATTERSON, LEVAILLANT, BARROW, LICHTEN- _ STEIN und andre mit vorzüglicher Rücksicht auf Naturhistorie die Süd- spitze Africas bereiseten und beschrieben‘, dass unter ihnen so ausge- zeichnete Naturforscher sind, so sollte man erwarten, dass von wenigen Ländern die Kenntniss der Thiere so vollständig, richtig, und genügend seyn müsse, als von denen des Cap’s, um so mehr, wenn man die Lust der Holländer, Naturalien zu sammeln und mit Sorgfalt aufzubewahren, und das in Anschlag bringt, dass List in Holland ziemlich lange leb- te, und SEBA und GRoNoOY ihre reichen Sammlungen beschrieben. Es ist aber nicht so. Nehmen wir aus, dass LEVAILLANT uns etwa die Hälfte der Africanischen Vögel, (denn die andre Hälfte ist er noch schuldig) sehr gut abbilden liess, und uns von ihnen schätzbare Nach- richten lieferte, so sind von allen übrigen Thierclassen nur wenige hin- 64 — veichend bekannt, und theils herrschen in den von ihnen gegebenen Be- stimmungen, Benennungen, Beobachtungen solche Verwirrungen, Dun- kelheiten, Widersprüche, ja solche Lügen, dass es schwer. fällt, sich heraus zu finden, und dieses selbst oft unmöglich ist. Sollte man es glauben, dass wir vom Capischen Elephanten noch nicht einmal eine brauchbare Abbildung oder Beschreibung haben? Welch Wunder dann, wenn die übrigen Thierclassen, und unter diesen die Amphibien, noch mehr versäumt wurden. Mein sel. Freund, der Hannimanı Ant der in der Schlacht bei Talavera del reina den Heldentod starb, hatte, als früherhin Fürst- lich- Waldeckischer Lieutenant in Niederländischen Diensten, einige Jahre am Vorgebirge der guten Hoffnung zugebracht, und dort unter andern Naturalien verschiedene Amphibien gesammelt und im \Vein- geist aufbewahrt. Diese war er so gültig mir zu schenken. Hierdurch wurde ich bewogen in den Anmerkungen, welche ich zu der von dem würdigen Oheim und Pflegevater dieses gebildeten, Wissenschaften schätzenden, und durch sein Herz ausgezeichneten liebenswürdigen jun- gen Mannes, dem Herrn Geheimen Rathe, Regierungsdirector und Rit- ter des Kurhess. goldenen Löwenordens Rırss herausgegebenen Reise des sel. Hauptmanns *) schrieb, zu versprechen, dass ich die Abbil- dungen und Beschreibungen einiger derselben in den Annalen der ERBES NEE EA MER Paaren *) Die Beschreibung der Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung belindet sich im Morgenblatte für ‚gebildete Stände 18313. Seite 31. 89. 94. 99. 101. 107. 125. 210, 249, 257. 205. 30653. 395. 402. 466. 479. 487. 490. 501. 542. 547. 657: 567. 570. 575. 582. 586, 607. 625. 631. 638. 658. 678. 686. 690. und‘ das Tagebuch über den TVeldzug in Spanien vom ı8. Aug. 1808 bis 28. Jul. 1809. in den Zuropäischen Annalen ı8ı3. ı2. Stück. Seite 345. — 1814. 1. Siück. Seite 3., 2. Stück. Seite 149. Von den Capischen Amphibien sind verschiedene vom sel. Rırss im Morgenblatte a. a. O. Seile 543. 544 547. genannt. — .Ich kann nicht unterlassen- hier zu bemerken, dass mehrere Druckfehler diese Reisebeschreibung und auclı meine Anmerkungen zu derselben entstellen, und unter diesen, welche die Amphibien beirellen, zwei verzüglich sind, welche "Wetterauischen Gesellschaft für die Naturkunde mittheilen wolle. Da aber dies verschiedne Kupfer erfordert hätte, deren Beifügung der ge- ringe Absatz der Annalen nicht erlaubte, so konnte ich mein Verspre: chen nicht erfüllen, und theile daher, mein Wort zu halten, hier das- jenige mit, was für die Annalen bestimmt war. Die Amphibien, welche der sel. Rızss mir schenkte, waren: ı. ein kleiner Gekko mit verstümmeltem Schwanze; der eidechsartige Stachelschwanz; die plattgedrückte Eidechse; der kielschuppige Skink; der blindscheichartige Erdschleicher,; die schmalbauchige Natter; der geperlte Chamäleon; Kaulquappen, vermuthlich von einer Frosch-Art. B EN aa Die Haut einer puffenden Viper hatte mein Freund schon früher dem Herrn Oberforstmeister von VVILDUNGEN geschenkt, durch dessen Güte sie jetzt in meiner Sammlung ist. Ausser von diesen kann ich noch von einigen andern Amphibien Beschreibungen und Abbildungen mittheilen, welche wahrscheinlich auch in südlichen Afrika zu Hause sind. Es würde thörigt seyn, wenn ich dabei auf andre, als auf die nicht hinlänglich bekannten Rücksicht neh- zu Irrthum verleiten können, seite 547. Anm. 7. nämlich heisst es: der sel. Burss habe mir Coluber annulatus unter dem Namen Koussenband ge'geben, da ich doch diese Schlange gar nicht von ihm empfing, sondern er das Ex- emplar, welches er in meiner Sammlung sah, mir als Coluber annülatus an- gab. — Seite 547. Anm. ı3. wird von mir, der Wahrheit gemäss, erzählt, dass mir, mein sel. Freund gesagt habe, am Gap würde Anguis bipes Er d- schlange genannt; da nun in der Reisebeschreibung eben dieser Name einer 10 bis ı2 Fuss langen Schlange zukommen soll, so äusserte ich die Vermu- tlung, dass hier (nämlich in der Reisebeschreibung) der Verfasser diejenige Schlange so nenne, welche bei andern Baumschlange heisst, Die Auslas- sung des Wortes hier giebt einen ganz falschen Sinn, I 66 men wollte; es scheint mir aber der Mühe weıth, eine Musterung der- jenigen Amphibien anzustellen, welche wir als am Vorgebirge der guten Hoffnung und im Lande der Kaflern einheimisch zu betrachten haben. Von den Schildpholidoten (Schildkröten) sind nach Kor. BEN’S ausdrücklichem Zeugnisse *) keine Seeschildkröten am Cap vorhanden, ob auch- keine Süsswasserschildkröten sagt er nicht ausdrücklich; dass aber diese auch dort vorhanden seyen, erhel- let deutlich aus den von TuuxBErG **) und LEVAILANT ***) mitgetheil- ten Nachrichten; aber weder die Arten, ja nicht einmal die Gattungen, zu denen sie gehören, lassen sich ausmitteln. Indessen, obgleich es Knorpelschilder in Africa giebt, ist es mir doch wahrscheinlicher, dass sie Emyden seyen, und dass sich zwei Arten derselben dort aufhalten, eine-kleine und eine grössere, welche bis zwölf Pfund schwer wird. Entweder de Gronovische, oder die beschriebene, oder dieschöne Emyde, deren Vaterland unbekannt ist mögen viel. leicht vom Vorgebirge der guten Hoffnung stammen. Von Chersinen (Ländschildkröten) kennen. wir mit Gewissheit, als im südlichen Africa einheimisch, die hügelige ****), die petschirte *****) und die geome- trische ******), doch bin ich sehr zweifelhaft , ob nicht die beiden er_ sten nur jene einzige Art ausmachen, wage aber nichts zu entscheiden, da ich sie nicht aus eigener Ansicht kenne. Von der dritten ist bis jetzt *) Caput bonae spei. Fol, Seite 16‘. ”*) Reise Band 1. Theil 1. Seite ı25. Theil 2. Seite 3. 40, 68. ”**) Voyage pag. 60. 139. »*) Testudo pusilla. Lin. Sysz. Nat. ed. 10. I. pag. 199 — ed. 12. ].pag. 357. — Tnunserc Reise Band I, Theil 2. Seite 3. — Barröw Reise im südl, Africa, Seite 64. 173. K Testudo minuta? Tuunsgerg Reise Band I. Theil ı. Seite 166. A) Testudo signata. Merr. Syst. d. Amph. Seite zo. Testudo cafra. Daup. rrp£. I/. pag. 291. ”*) Testulo geometrica. Tnunzere Reis. Band I, Theil 1. Seite 166, 266. — Bur- Row AHeis. Seite 6}. 307. 67 der Brustschild zum Theil unbekannt gewesen, da gewöhnlich sein vor- derer Theil abgebrochen ist. Weil er nun bei einem der drei Exem- plare meiner Sammlung ganz ist, so habe ich den Umriss desselben auf einer Tafel nmutgetheilt. ScHöPrrr vermulhete *), dass auch die ge täfelte Chersine sich am Cap aufhalte, weil er sie in derjenigen Schildkrötenschaale zu erkennen glaubte, die nach TuunBerg’s Abbil- dung **) am Halsschmuck der Hottentotten hängt; da aber diese Abbil- dungen nach THunBERG’s eigener Aeusserung schlecht sind ***), so glaube ich nicht, dass man in derselben eine andre Schildkröte zu er- warten habe, als eine der von THUNBERG genannten Arten. Panzer-Pholidoten oder Krokodile scheinen keine am Cap sich aufzuhalten, wenigstens kein Reisebeschreiber erwähnt ih- rer, und schwerlich wären dieselben ihrer Aufmerksamkeit ent- gangen, Zwar hat Sesa Krokodile unter dem Namen der afrikani- -schen abgebildet ****) und da er unter dem allgemeinen Namen A fri- ka nicht selten das Vorgebirge der guten Hoflnung insbesondere zu verstehn scheint, so könnte man vermuthen, diese Krokodile seyen dort zu Hause. Seine Abbildungen stimmen aber so sehr mit derjenigen sei- nes Curassaoischen Kroko dil’s *****) überein, dass man muthmassen muss, das eine oder andre Mal, vielleicht beide Male, habe er das Va- terland, wie es so oft der Fall ist, falsch angegeben. Ueberdem Jässt- sich keine der Abbildungen mit einer der näher bekannten Arten vergleichen, indem sie sich von allen durch die, nach den Zeichnungen ganz glatten Schildchen des Rückens und den ganz glatten Nacken un- terscheiden, Vielleicht sind es schlechte Darstellungen des knochen- braunigen Krokodils, und dann ihr Vaterland Süd - America. *) Hist, Testud. Pag. 30% ”*) Reis. Band I. Theil 2. Taf. 3. ***) Reise Band I. Theil 2. Vorrede, ”**) Crocodilus afrieanus. Sera Thes. I. pag. ı61. tab. 103. fig. 2. 3. 5: LAurentr rept. Tag. 51. *) Crocodilus, Americanus, ex Curassoa. SezA a, a, O. fig. 4 la 68 | Ä f Ganz leugnen will ich indess nicht, dass keine Krokodile an der Süd- spitze Aftika’s sich aufhalten. Barrow fuhr durch einen tiefen Fluss, welcher der Kaymanns- oder Krokodilen-Fluss heist, und setzt hinzu: »Man versichert, dass das Thier, von welchem der Fluss den Namen führt, sich zuweilen darin zeigen soll, obgleich keiner der Leu- te bezeugen konnte, je ein anderes Thier vom Eidechsengeschlechte da- rin gesehen zu haben, als sechs bis zehn Fuss lange Leguanen (Lacer- ‚ta Iguana)« *). Eben dieses erhellet aus LICHTENSTEINs Reise **) wenn er sagt: »der Kaimansrivier sey also genannt, weil sich hier eine grosse Art Leguans aufzuhalten pflegt, die man hier (abermals fälsch- lich) Kaiman nennt.« Diese Leguane sind unstreilig der geschmück- te Waran, welcher sich nach SPARRMANN sowohl auf dem Lande als wie im Wasser aufhält ***), Dass von den laufenden Schuppen-Pholidoten verschiede- ne Arten in grosser Menge .im südlichen Africa wohnen, erzählen uns sowohl Barrow ****), als Rızss *****) Von ihnen nennt aus- drücklich KOLBE nur eine Art, wovon er Folgendes erzählt: »Der grü- nen Eidexen, die mir auf meiner Stube manche Lust gemacht, und dabei niemalen Schaden zugefügt haben, muss ich nur noch mit wenig Worten gedenken: weil sie so anmuthig, lieblich und freundlich seyn, dass man sich darüber höchstens zu verwundern hat. Denn sie laufen dem Menschen nicht allein in der Stuben nach; sondern lassen sich auch willig fangen, kriechen auf seinem blossen Leib anmuthig her- um, und wenn man sie wieder hinweg thun will, so hüpfen sie selbsten auf und übereinander, und erzeugen also allerhand Lustbarkeit. Ihre grüne Haut, ob sie gleich schuppigt und eiwas hart, ist dennoch glatt *%) Bırrow Reise, Seite 356. *+) ]. Seile 306 *+#) SPannemann, Je,se, Seite 60). WEEK) Reise Seile 30. 297. FERRh) a, a, O, Seite 543° 54% 69 und kühl, dass man sie nur gerne, vornehmlich in den warmen Som- mer-Monaten anrühret, und in den Busen stecket« *). Schwer ist ause zumachen, was diesfür eine grüne Eydexe sey. Rıxss berichtet zwar aus dem Cantonnement zu Stellenbosch: »Die Eidechsen sind am un- schädlichsten und mit Recht werden sie auch im Französischen’ les amis de komme genannt. Sie thun keinen Schaden, wenn sie vorher nicht dazu gereitzt worden sind. In der Mittagshitze, wo sie den Schatten suchen, habe ich manchmal 20 bis z0 in meinem kleinen Zelt beisammen gehabt, die aber bei der geringsten Bewegung gleich wieder entflohen. Man hebt hier keinen Fuss auf, ohne sie zu verscheuchen, und ist ihrer schonso gewohnt, dass man sich wenig darum bekümmert.« - Unter” den von ihm mitgebrachten laufenden Pholidoten ist aber. keine einzige grüne. BArrow fand im Lande der Buschmänner eine unge- heure Menge Eidechsen. »Die meisten waren blau und grün auf dem Rücken mit einem dunkelblauen Striche und gelbeu Flecken bezeichnet, der Schwanz war gelb und roth gestreift, der Leib spitzzulaufend und acht Zoll lang **).« Sollteman denken, dass dies vielleicht die von KoLbE genannte Eidechse sey, so darf man, um sich vom Gegentheil zu über- zeugen, nur erwägen, dass KoLBE nicht im Lande der Buschmänner, son- _ dernin der Capsladt sich aufhielt, und schwerlich den roth und gelb ge- streifien Schwanz übersehen hätte. Zudem ist diese Barrowsche Eidech- se nicht bestimmbarer als die Kolbische, und höchstens lässt sich ver- mulhen, dass sie die, auch noch nicht hinreichend bekannte rosen- schwänzige Agame sey. Darf ich in Absicht jener grünen Ei- dechse rathen, so möchte sie vielleicht der podagrische Anolis seyn, welcher sich, nach dem von VAN ERNEST an DAUDIN mitgetheilten Berichte in Afrika aufhält. Nach THUNBERG »giebt es ausser dein seine Farbe verändernden Cha- mäleon am Cap zwei andere Arten Eidechsen in Menge, nämlich die *) Vorgebirge der guten Hoffnung. Seite 173. ##) Heise, 297. 79 Dorneidechse und der Krötensalamander (Zacerta Stellio und orbicularis).. Sie sitzen allenthalben. auf den Steinen und son- nen sich, laufen aber geschwind weg, wenn jemand kommt, und ver- kriechen sich unter die Steine. :Beide Gattungen sehen scheusslich aus.«: Hier haben wir also die ersten nach dem Tinneischen Systeme bestimm-. ten Schuppen-Philodoten; nur leider ist die Bestimmung der ersten Lacerta’als Stellio, oder als Hardim-Agame, wahrscheinlich falsch, und die der andern als Zacerta orbicula tis ist es gewiss; denn jene hielt sich im südlichen Europa, der Levante und dem nörd- lichen Afrika auf, und es ist nicht wahrscheimlich, dass sie von da bis zur Südspitze Afrikas verbreitet sey; die andre ist in Mexico einhei-_ misch. Was ich aus der ersten machen soll, weiss ich nicht; für die zweite hielt THUNBERG ohne Zweifel die dornige Agame, Bei seiner Reise durchs lange Thal wurde Sparman berichtet, dass sich um dem Wagenbaumfluss »eine ungefähr einen Fuss lange kohlen- schwarze Eidechse finde, die man für sehr giftig hält, da sogar die Hottentotten sich aufs äusserste vor ihr fürchten. Sie soll jedoch un. gemein selten seyn **).« Vermuthlich ist sie der schwarze Schleuderschwanz. Ausserdem hat SPARRMAN von zwei andern Eidechsen des Caps genauere Beschreibungen geliefert. Die erste, wel- che er Zacerta Geitje nennt ***), deren auch LICHTENSTEIN er- wähnt ****), und die vermuthlich, ‘wenn gleich in Rücksicht des Schwan- zes unrichtig SEBA abgebildet hat *****), ist vielleicht derjenige G e k- ko, von dem in der Folge einige ausführlichere Nachricht ertheilt wer- den soll, da ich ihn verstümmelt, von meinem seel. Freunde Rizss er- hielt, der ihn, wie ich glaube, in seinen Reiseberichten, so wie KoL- *) Reise. Band I. Theil ı. Seite 267. *+) Meise, Seite 279. *++) Das. Seite 605. und Götheborgs a ip och Vitterhets - Samhällets Handln- gar. I. Stück. Seite 75. Taf. 5 web) Meise, Seite 275. wer) Sesa Zhes, II. tab. 27. fig. 6 7ı st Salamander nannte. Die andre ist, wie schon DAupIn ver- muthete, wohl keine andre, als der von eben diesem ausführlicher beschriebene geschmückte Waran, dem SPARRMAN den Namen Lacerta capentis gab *), und welcher von LEVAILLANT **), BAR- Row ***) und LICHTENSTEIN ***) Leguan, und von den Holländern am Cap nicht selten Kaiman oder Krokodil genannt wird. Aus- serdem bemerkte SPARRMAN *****) zu Sigikama, wo, wie er wieder hin- kam, das trockne Gras abgesengt war, unter mehreren dadurch getödte- ten Schlangen, einige, welche Merkmale von vier Füssen zeigten. »Ver- muthlich, sagte er, gehörten sie also zu Lınn®’s Vierfuss, (Anguis quadrupes).« Obgleich nun dieser unstreitig am Cap, und wohl nicht, wie BLocH will, in Java sich findet *****), da sie VosMAER vom Cap erhielt *******), so ist es mir doch wahrscheinlicher, dass SPARRMAN den schlangenförmigen Einzehe sahe, welchem SeBA eben dieses Va- terland zuschreibt *******) Dagegen mag vielleicht KOLBENS »kleine Art Schlangen, welche schwarz aussieht, die sich in den Stroh- und Rieth-Dächern aufhält, ihre Eyer darinn legt, und Jungen ausbrütet: da doch die Alten nicht viel dicker als ein Federkiel, und kaum die Länge eines Fingers haben; wie denn auch die Eyer kaum so gross als eine Erbse *******).« der schleichende Skink seyn. Ob die Vierfüssige Schlange, deren hottentottischen Namen LICHTENSTEIN *) Reise, Seite 608. **) Voyage. pag. 171, 172 *+#) Reise, Seite 336. En *+*+) Reise, Band I. Theil ı. Seite 306. 604. 5 +#1##) Reise, Seite 535. | i ; wer) Beschäft. Berl. naturf. Preinde II. Seite 5o. rrrirr) Beschryring var de zeer zeldzaame langstaartige, ruw - geschubde Slang - Ha» gidis — gelyk mede, varı de zeldzaame Afrikanische glad - gesehubde Worm-Hagidis van de Kap de zgoode Hoop u. s. w. Amst. 177.1: 4 m. Abb, i - xrkerkkh) Thes. I. pag. 70. tab. 68. fig. 7- 8 werkrkttr) Vorgebirge der guten Hofjnung, Seite 216. 72 angiebt, der schlangenförmige Einzehe oder der schleichende Skink sey, bin ich nicht im Stande zu bestimmen. Ausser der bereits erwähnten , gedenkt BArrow noch einer Eidech- se, die er im Lande der Buschmänner antraf, welche sterbend ihre Farbe veränderte, und einer andern einen Fuss lang, von glänzend ‚gelber Farbe *). Die erste ist unstreilig eine Agame, deren Art sich nicht bestimmen lässt, die zweile vermuthlich ein Skink, von dem sich vielleicht die Abbildung bey S£eBA ( 7hes. IZ. tab. ı2. fig. 6.) findet. Soweit die Reisebeschreiber. Dass SeBA, welcher nur das Vater- land nach den Angaben Anderer kennen konnte, nicht das Gewicht bei der Nennung des Vaterlandes haben könne, weil er oft getäuscht wur- de, ist nicht anders möglich , und eben so verhält es sich mit allen Na- turforschern, welche nicht im Vaterlande des Thieres waren. Gleich- wohl bildete SEBA, wenigstens als afrikanischen Ursprungs , den unten näher zu beschreibenden eidechsenartigen Stachelschwanz, und als eine aus Mauritanien stammende, den blindschleichartigen Erdschleicher ab, welchen ich vom sel. Rızss unter den Namen Erdschlange erhielt. Sollte mich meine Vermutbung nicht trügen, und mehrere auf derselben Tafel **) mit diesem letzteren abgebildeten Amphibien vom Vorgebirge der guten Hoffnung stammen, so würden ‘vielleicht aus eben dieser Ordnung auch die raule und gehelmte Eidechse dort einheimisch seyn. Man darf nur mit einiger Aufmerksamkeit die Beschreibungen der Reisen nach dein Vorgebirge der guten Hoffnung lesen, um sich davon zu überzeugen, dass die Anzahl der sich daselbst aufhaltenden kriechen-. den Pholidoten oder Schlangen gross sey, und es unter ih- nen manche giftige geben müsse, wenn gleich gewiss nicht, wie BARROw behauptet, fast alle es sind ***). Der Mangel an unterscheidenden äus- *%) Reise, Seite 297. 208. *) Thes. I. tab. 86. "**) Reise, Seite 30 und 262. 3 seren Merkmalen der schädlichen und unschädlichen hat wohl dort, wie hier, die Furcht vor allen hervorgebracht, und manche der Mittel, welche am Cap gegen ihren Biss gebraucht werden *), möchten viel- leicht ohne Noth angewendet werden. Dagegen ist es den Hottenfotten bekannt, dass sie mit dem Gifte derselben, vermischt mit dem von Pflanzen, besonders der Zwiebel der giftigen Blutblume (Hae- manthus toxicarius) ihre Pfeile vergiften können, **) und dass das Fleisch, selbst der giftigen essbar :ey, ***) ja selbst das Gift ge- nossen nicht schade. ****) Durch eben diese rohen Menschen wissen wir sogar, dass Tabaksöhl sie tödte. *****) Merkwürdig ist es übri- geus, dass wenigstens manche Schlangen an der doch immer warmen Südspitze Afrikas einen WVinterschlaf halten, ******) una man bei eini- gen derselben, und, wie es scheint selbst bei unschädlichen, die ehe- mals nur den Klapperschlangen zugeschriebsae Zauberkraft bemerk- te. FRRrreh) Wie vorher wollen wir jetzt nach der Zeitfolge der Reisebeschrei- ber die von ihnen genannten Schlangen durchgehn. Ihrer sind bei KOLBEN zehn. Die erste, welche er /spis, Augen- oder Schoss -Schlange nennt *FFPk**r), ist vermuthlich die in der Folge zu beschreibende *)-Kozg Forgeb, d, gut. Hoffn. Seite 214. Tuuszere Reise Band I. Theil ı. S. 125. 143. Theil 2, S. 149: ?*) SPARRMAN Reise, Seite 190. ıgı. Pärers. Meise, Seite 159. Lrvaırr. Yoy.pag, 229, Levaıır, zweite Reise, II. Seite 78. 79. Banrow Reise, Seite 145: . Licutenst, Heise, II. Seite 73. 322. 324. *?*) Tuungerg Reise, Band I. Theil 2, Seite 138. Licutensr, Reise II. $. 316. 32% *#=#) Sparnman Heise, Seite 163. 3 »2#*#) Bırnow Heise, Seite 262. ######) Tnunsgeng Beis. Band I. Theil 1. Seite 148. ?737%=#) Lpyaıtn. zweite Reise I. Seite 85. Barnow Heise, Seite 126. PP#HH##) Vorgelirge der guten Hoffnung. Seite 212. K 74 puffende Viper, welche bei den spätern Reisenden Puffotter oder Pofadder heisst. *) - Nicht so leicht ist das Urtheil über die zweite, die Bam cHiiks ge, **) unter welchem Namen (holländisch: Boom-Slang) auch ei-. ne Schlange bei 'THUNBERG .***) und BarRrow ***) vorkommt... Nach KOLBEN hält sie sich an und in den Bäumen auf, »allwo sie sich in der Dicke eines Fingers, und 2 bis z Ellen lang, einem Ast gleich aus- strecket, auch demselben an der Farbe nicht viel ungleich siehet, aus- ser dass sie nur gesprerkelt scheinet.« Sie soll die dem Baume sich na- 'henden Menschen beissen, und der Gebissene nun auf seine Genesung denken müssen, die durch einen guten Schlangenstein bald bewirkt. wer-. den soll. Vermuthlich ist sie also gar nicht giftig, und wahrscheinlich. dieselbe, welche THUNBERG unter eben diesem Namen beschreibt. Er- sagt nämlich von ihr an dem ersten der beiden nach Groskurd’s. Ueber- setzung angeführten Oerter: »Unter andern findet man hier (in Rothe sand) eine Art Schlangen, die man Baumschlange (Boom - Slang) uenut, weil sie oft auf Bäumen sich aufhalten soll; sie ist acht Fuss lang, und sieht oben ganz braunroth, unten ganz gelblich aus.« Die zweite Stelle lautet so: »Unter andern Thieren sahe ich hier (im kalten Bockfelde ) eine Art Schlangen, die man Baumschlangen nennt, und von der man erzählt, dass sie auf den Bäumen die Vögel verschlingen.« Ich darf wohl kein Bedenken tragen, diese Thunbergische Baumschlange als die Natter zu betrachten, welche DonnDoRFr *****) so angiebt: »Col. (Capensis) 197 — 124 = z21 Thunberg it. ce. I. p. 179. *), Pırerson Reise, Seite 162. Levaıtı, zweite Meise, Seite 78. Licurenst. Reise 1. Seite 649, Rızss. a. a. O, Seite 543. 547: *”*) Kouse a. a. OÖ, Seite 213. ”**) Meise Band ]. Theil 1. Seite 144. Theil 2, Seite 24, *#t*) Meise. Seite 136. werk) Zool, Beitr. LIT, Seite 208, 75 Habitat in arboribus an b. spei. 8 pedes longus, su- pra totus fuscus, squamis carinatis, subtus flauescens. « und welche Suckow und er BECHSTEIN unstreilig aus ihm aufnah- men, *) ohne TuungeRg’s Reise selbst anzusehen, da sie beide mit dem deutschen Titel THUNBERG’S Reise anführen, in welcher Seite 179. von sar keiner Schlange die Rede ist. Uebrigens muss GROSKURD in seiner Uebersetzung das am meisten Bezeichnende dieser Schlange nach Tavx.- BERG’S Angabe, nämlich die Schilderzahl und gekielten Rückenschuppen als ihm unnöthig scheinend, weggelassen haben. Weit zweifelhafter ist es aber, ob diejenige Schlange, welche BaArrow unter dem Namen der Ben schlange aufführt, mit der von KoLBEN und THUNBERG so ge- nannten einerlei sey. Er sagt von ihr: »Von den verschiedenen Schlan- gen- Arten ist hier (im Lande der Kaffern) nur eine unschädlich: die- ses ist die Baumschlange, die ihren Namen von der Gewohnheit hat, sich um die Aeste der Bäume zu schlingen. Sie ist sechs bis zehn Fuss lang, sehr dick, und von Farbe dunkelstahlblau. Sie nimmt ihren Auf enthalt auf Bäumen, um sich ihre Nahrung desto bequemer verschaf- fen zu können, welche grösstentheils in kleinen Vögeln besteht,« Sollte diese Baumschlange diejenige seyn, welche Rızss ** vielleicht durch ‚einen Schreibfehler Erdschlange nannte?, und von ihrerzählt: »Von Schlangen-Arten giebt es hier (bei Stellenbosch) hauptsächlich Erd- schlangen, welche wohl manchmal ıo bis ı2 Fuss lang und z Zoll dick, aber äusserst furchtsam sind und keinen Schaden thun.« Dass hier ein Schreibfehler obwalte ist mir um so wahrscheinlicher, weil der seel. Rıess, wie ich bereits vorhin erwähnte, mir unter dem Namen Erdschlange den blindschleichartigen Erdschleicher gab, von welchem ich vermuthe, dass er KoLBEns dritte Art, die Blind- schleiche, sey. ***) *) Die Capsche Natter. C. capensis. Suckow N. G. d. Thiere III. Seite 255, Becnstein in Laczr. Amph. IV, Seite 211. =) a a. O. Seite 5 f ”er) a, a, OÖ, 76 »Es giebt auch allhier« so ertheilt KoLBE von seiner vierten Art Nachricht, *) »solche Schlangen, welche einen breiten Hals und schwärzlichten Rücken haben, an Grösse über eine Elle nicht ausma- chen, und dabei sehr schnell sind, jemand zu beissen, dass er bald da- von aufschwillt, und mit stetigem Durst gequält wird.« \Vegen dieser schädlichen Eigenschaft hält KorLBE diese Art für den Dipsas die Durst- Schlange oder Prester, die Brandschlange der früheren Na- turforscher, und erzählt die Wirkunzgen, welchen einst der Biss einer solchen Schlange hatte, und die Heilung desseiben. Da keiner der spä- tern Reisenden ihrer erwähnt, und Korsr’s Nachricht so höchst unvoll- ständig ist, so lässt sich nicht einmal die Gattung der giftigen Schlan» gen angeben, zu denen sie gehöret. Auffallender ist es, dass eben diese Unbestimmbarkeit in Absicht derjenigen giftigen Schlange stattfindet, welche die fünfte Art ausmacht, und nach dem unrichtig ausgesprochenen portugiesischen Namen der Naja, Cobra de Cabelo am Cap nach KoLBEN Cobra de Capek 20 heisst, da ihrer die mehresten spätern Reisenden erwähnen. **) Dass sie keine Naja sey, sondern nur durch ihre gelbe Farbe, worin sie mit der Brillenschlange übereinstimmt, {denselben Namen erhielt, hat FORSTER hinlänglich erwiesen. Die Abbildung derselben, wie sie Kor BE mittheilt, ist der Brillenschlange aus KäMPFERS Amoenitat. exot. entlehnt. ®) Cobra de Capello. Korsr e. a. O. Seite 21%. Gelbe Schlange, Srannuman. Reise. Seite 190. Gelbe Schlange, Cobra Capella. Pırters, Reise, Seite 161. Kooper-Capel. Levaıır. Foy. pag. 326. Levaııı, zweite Reise I. Seite ı8}. II. Seite 78. 79. Forster in den Anm. zw obiger Heise, Cobra Capella. Bırrow Zese. Seite 136, 249. Lichresst. Heise I. Seite 649. Rırss a. a, O, Seite 543: &) Ebendas, 7 Die sechste Art, »eine Schlange, welche über eine halbe Elle nicht lang und kaum eines Fingers dick.wird. Sie ist über den ganzen Rü- cken schönroth, mit weissen und braunen untermengten Flecken, und hat einen ganz weisslichten Kopf,« *) ist wohl entweder die Sibon Natter, oder wahrscheinlicher die schmalbauchige, und in diesem Falle Rızssens Schaafstecher. *) Was siebentens die Hausschlangen **) betrifft, » die weisslicht über den ganzen Leib, und etwa eines Kindes Arm dick, aber wohl dreimal so lang sind« und zu den Leuten ins Bette kriechen ohne zu schaden, so möchte ich wohl auf das vom SzsA abgebildete Maurita- nische Blödauge ****) rathen, welches in diesem Falle von dem von Brown abgebildeten jamaicaischen wurmförmigen Blödauge ver- schieden seyn würde. Die achte Art der Schlangen, die gehörnte, *****) würde ich ganz übergehen können, da sie KOLBE nur auf das Zeugniss TACHART’S anführt, aus dem er auch die Abbildung derselben entlehnt, so wie die Beschreibungen und Nachrichten, die ich von ihm in der Aligemeinen Historie der Reisen finde, mich wenig bedauern lassen, dass ich seine Reise nach Siam nicht lesen kann. Da indess PATTERSON, LEVAILLANT und LICHTENSTEIN sie als eine der giftigsten, als diejenige Schlange schildern, deren Gift vorzüglich angewendet wird, den Pfeilen der Hot- tentotten und Buschmänner ihre tödtliche Eigenschaft zu ertheilen, so verdient sie als Capsches Amphibium hier vorzüglich ihre Stelle. Sie *) Kouze Vorgeb, Seite 215, ”*) a. a. O, Seite 543. *%+) Korze a. a, O0, Seite 213. - ****) Serpens Caecilia, ex Mauritania. Sera Thes. T. pag. 137, Zab. 86. ig. 2. #*#) Gehörnte Schlangen. Korzz Vorgeb. Seite 215. Pırterson Heise, Seite ı21. 158. LevAsıLLant zweite Reise, II, Seite 73.79. Hornschlaugen. Luchzenst, Reise, II, Seite 324, „d ist von grauer Farbe, ohngefähr ı8 Zoll lang, ihr flacher Kopf ist sehr gross, und über-den Augen erheben sich kleine Schuppen, „welche die Einwohner Hörner nennen. Die gehörnte Viper ist sie also nicht, nicht der Cerast der Alten, und ich würde vermuthen, dass sie die schlin- gende Hochbraune sey, wenn nicht diese nach Lacrripe aus Neu- Holland stammte. Von der neunten Art der Schlangen bei KoLsr habe ich schon vorher der bemerkt, dass sie vielleicht der vierfüssige Skink ‘seyn möge. *) Endlich zehntens unter dem »\VVasser - Ungeziflfer« nennt KoLbE verschiedene Arten der Wasser-Schlangen, von denen er eine, ei. ne kleine Spanne lange, wie ein starker Schwanen - Kiel dicke, braun- grüne Art im warmen Bade gesehen, die sich aber stets von ihm we- nigstens einen halben Schuh weit entfernt gehalten habe. In dem Ver- zeichnisse der Wörter aus der Sprache der Koossa- Hottentotten, welches Herr LICHTENSTEIN mittheilt *) kommt eine grüne Wasser- Schlange vor, welche vielleicht eben diese seyn mag. Bestimmen lässt sie sich nicht. THUNBERG fand in dem Ataquathale » eine gelbe aber nicht giftige Schlange, von der Länge einer Viertelelle: sie lag am Wege unter Steinen.« ***) Vielleicht ist sie dieselbe, mit der »sehr schönen grossen Schlange, von vollkommen citrongelber Farbe, mit regelmässigen schwar- zen Flecken, die über fünf Fuss mass« und am Fischflusse getödtet wurde, deren LICHTENSTEIN gedenkt. ****) Beide verdienen mit den Nattern verglichen zu werden, von denen SEBA die eine unter dem Na- *) Vorgebirge der guten Hoffnung. Seite 217. **) Reise, Seite 649. “*t) Reis. Band I. Theil ı. Seite 162. **K) Meise /, Seite 585. 649. 29 men Serpens Africana, crocea,*) die andre unter dem der Ser- pens minuscula, Africana, flaua **) abgebildet hat. Noch erzählt THUNBERG die Wirkungen des Bisses einer giftigen Schlange, welche Ringhals genannt wurde, ***) aber ohne sie näher zu beschreiben. Auffallend ist es, dass dieser Name in PATTERsSon’s Abhandlung von thierischen Giftarten ****) nicht vorkommt, daer doch die Nachrichten über die giftigen Schlangen am Vorgebirge der guten Hoffnung, welche er erhielt, darinn zusammenstellt. Schade, dass er selbst. gestehen muss, dass es ihm an hinlänglichen zoologischen Kenntnissen fehle. Ausser den bereits angeführten nennt PATTERSON noch folgende drei Arten: »Die Kouseband- oder Strumpfband- See — ist den Reisenden vorzüglich gefährlich, da ihre Farbe mit dem Bodeh so vie- le Aehnlichkeit hat, dass man sie nicht leicht wahrnehmen kann. Das Kouseband ist klein und wird selten grösser als achtzehn Zoll lang.« ****) Auch Rızss nennt eben diese Schlange, ******) und dass er mir gesagt habe, die braunfleckige Natter, welche er in ‚meiner Sammlung sahe, sey ein solches Kousenband, habe ich bereits vorher bemerkt. »Die Springotter ist eine höchst gefährliche, allein nicht häu- fige Schlange; sie ist schwarz mit weissen Flecken, 3 bis 4 Fuss lang und verhältnissmässig dick.« *******) »Die Nachtschlange ist schöner, als irgend eine der vorigen Arten, 18 bis 20 Zoll lang, und sehr dünn. Sie hat schwarze, rothe und gelbe Gürtel; und wenn man des Nachts an sie kommt, so sieht *) Thes. I. pag. 21. tab. 12. fig. 4. ++) Thes. IT. pag. 28. tab.27. fig. 3. »**) Reise, Band ]. Theil ı. Seite 187- * *kkk) Reise, Seite 157. i *e+*) Ebendas. Seite 160. week) a, a. O. Seite’543,° »s####) PATVERsoNn Heise, Seite 16% 80 sie ganz feurig aus. Die Hottentotten nennen sie (Killman) Me ns schentödter. *) »Eine Schlange, welche man de Spung-Slang oder die spu- ckende, speichelwerfende Schlange nennt, ward von den Eingebornen des Landes gegen mich erwähnt; ich hörte von ihnen: sie könne ihr Gift verschiedene Ellen weit werfen oder sprützen, und es wären Leute ‘davon blind geworden. Diese habe ich aber nie selbst zu Gesicht be- kommen **).« Herr LEVATILLANT sahe auf der Robbeninsel schwarze Schlan- gen, von 4 bis 5 Fuss Länge, welche aber unschädlich sind. ***) Soll« te SrsA’s Serpens, Africana, fusca, Promontorii Bonae Spei *"**) eben diese Natter seyn? Eben derselbe fand das Thal zwischen dem Tafelberge und dem falschen Löwenkopfe »mit einer ungeheuren Menge grünlichen vier bis fünf Fuss langen Schlangen bevölkert *****), die ebenfalls unschädlich waren.« Barrovw endlich beobachtet »eine Schlange von zwei Fuss Länge und bläulicher Farbe,« welche sich fünf bis sechsmal um eine Eidexe gewanden hatte. ****) Nicht unvrahrscheinlich ist es, dass sie SEBA’S Serpens, Africana, ex Cyaneo dilute caerulea ***+*%) gewesen sey. Nach Sera werden noch die Sibon, die dicekschwänzige, die liebliche Natter, der kleinschuppige, doch auch, wie- wohl gewiss mit Unrecht, der dreiringige Elaps, überdem aber *) Ebendas, Seite 163. **) Ebend, **k) Serpents noirs. Levarzıanm Foy. pag. 45 veck) Thes. I]. pag. 35. tab, 35. fig. 3. KRKHH) LEVAILLANT zweite Reise I. Seite ız1. KEbbER) Meise, Seite 262. Werber) Tlies, IT, pas. 63. tab, 63, Jg. 2. S1 t folgende noch nicht näher bestimmte Nattern, als am Vorgebirge der guten Hoffnung einheimisch, angegeben: Serpens versicolor, tigrina Promontorii -bonae Splei. ”) Serpens Africana, annulata; ex promontorio bo- nae Spei. **) Serpens Africana, Promontorii bonae Spei, Leu- cophaea, elegantissima. ***) Von der einzigen Gattung der greifenden Schuppen-Pholi- doten, den Chamäleonen, scheinen mehrere Arten am Vorgebirge der guten Hoffnung zu wohnen, ***) nur mit Gewissheit kennen wir von diesen allein den in der Folge genauer zu beschreibenden geperl. ten Chamäleon. Dass es von den hüpfenden Batrachier-Fröschen am Cap ‘gebe, bezeugen nicht allein mehrere Reisebeschreiber, *****) sondern es beweisen mir auch die von dort erhaltenen Kaulköpfe. Kröten sollen sich nach KOLBEN ******) wenige daselbst finden, und die von LICHTEN- STEIN, nach dem ihm mitgetheilten JYörterbuche der Krossa-Sprache genannte Kröte mit Zähnen *****) kann, eben der Zähne wegen, keine Kröte seyn. Alle diese Batrachier sind bis jetzt als gänzlich un- bekannt zu betrachten. *) Thes. II. pag. 32. tab. 31. fig. 3. **) Thes. II. pag. 47. tab. 46. Jig. 4 *:%) Thes. II. pag. 62. tab. 62. Jig. 4. *+:4*) THUNBERG Reise, Band I. Theil ı. Seite 211. Birrow Heise, Seite 208. week) KoszE Vorgeb. d. g. Hoffn. Seite 150. Tnuunsere Reise, Band I, Theil ı, Seite 144. Licatenstein Reise 7, Seite 649. ep) a, a. O. Seite 15% sertr#tH*) Meise 1. Seite 649. 82 Ob es gehende Batrachier dort gebe, ist zweifelhaft, da die von KOLBEN und andern genannten Salamander wahrscheinlich Agamen oder Gekkoen sind. ’ Diese allgemeinen Betrachtungen werden es hinlänglich rechtfertigen, wenn ich mich darüber wunderte, dass die Amphibien des südlichen Afrika’s noch so wenig bekannt sind. Von einigen, welche nicht be- reits im ersten Hefte dieser Beiträge vorkommen, werde ich jetzt ge- nauere Beschreibungen und, wo es nützlich scheint und angeht, Abbil- dungen liefern. Eın-Gekko U der mir vom sel. Hauptmann Rızss geschenkten Amphibien des Vorgebirges der guten Hoffnung fanden sich auch zwei Exemplare eines kleinen Gekko’s, welchen beiden der Schwanz bald hinter seiner Wur- zel abgebrochen war. Sie gehören zu derjenigen Abtheilung der Gek- ko’s, welche Herr Cuvier Platy-Dactyles nenat, *) bei denen die Zehen ihrer ganzen Länge nach erweitert sind, und unten Quer- schildchen haben, und zwar unter diesen zu denjenigen, welche gar keine Krallen, und auch keine Schenkelöffnungen besitzen. In die Grös- se, die ganze Gestalt des Kopfes, des Rumpfes und der Gliedmassen, selbst zum Theil der schwarze Seitenstrich desjenigen Gekko, welchen Herr Cuvier inunguis nannte, **) stimmt nach der Abbildung so sehr zit denen des vor mir liegenden Exemplares (das andre habe ich be- reits einmal in Tausch weggegeben ) überein, dass wenn mich nicht das angegebene Vaterland, die Insel Frankreich, und die violette Farbe des *) Le regne animal distribue d’apres son organisation II.-pag. 45. *) Ebend. Seite 46. tab, 5. fig. 3. Cuvierscher Gekko, Gekko inunguis, Mean, Sysz, d, Amph. Seite 43. 83 Rückens zurückhielten, ıch ihn für unsern Gekko halten würde. Doch immerhin ist es möglich, dass die Inseln Frankreich und Bourbon, so wie Madagaskar ehemals mit Afrika zusammenhingen, und daher Am- Phibien des festen Landes auf diesen Inseln, so wie solche des festen Landes von Europa in Grossbrittanien, gefunden wurden, und die Far- be kann Wirkung des WVeingeistes, ja wie bei ahehen andern Am- phibien, des Geschlechtes, des Alters, der Jahreszeit seyn. Vielleicht hat auch SrBA diesen Gekko als ein junges Afrika- nisches Eidechschen *”) abgebildet. Wahrscheinlicher ist es mir jedoch, dass der vor mir liegende Gek- ko das am Cap wegen seines Giftes so berüchtigte Geitje **) sey, wel- ches zuerst und bis jetzt allein SPARRMAN beschrieben hat, um so mehr, da Grösse, Farbe, äussere Gestalt, die Zahl der Zehen und der Mangel der Kralien, weswegen SPARRMAN muthmasste, dass es eine Larve sey, so wie das Vaterland, noch mehr aber der’ Fehlende Schwanz an beiden Exemplaren dafür redete, indem dieser nach SPARRMAN »ohne viele Gewalt gar leicht abfällt, und mit einer gelben Materie wie der Eiter in Geschwüren oder Wunden angefüllt ist.« WVie ich mein System der Amphibien herausgab, hatte ich die Abhandlungen der Gothen- burgischen Gesellschaft der Wissenschaften nicht gesehen, und vermu- *) Lacertula, Africana, junior. Sera Thes. IT. pag. 29. tab, 27. Sig. #*) Lacerta Ceitje. Srarrman in Gotheborgs Vatensk. enlkhe: 1. nn 73. Taf. GR = SrArRM, Heise, Seite 605. GmeL Syst. Nat. Linn. I, Pag. 1068. Cuvier regne anim. II, pag. 46. ‚Note. Stellio Geitje. Scuxeiper Amph. physiol, II. pag. 34 Gecko Geitje, Mrver Syn. rept. pag. 26. Der Geitje. Lacerta Geitje. Doxxp. 2002. Beitr. III. Seite 106. Becusweın in Laczr, Amph. ZI. Seite 309. Die capsche Eidechse, Lacerta Geitje. Suckow N. G, d, Thiere III, Seite ı21. Sparrman’s- Gecko. Lacerta Sparrmaniana. Suaw Gen. Zool, III. Part, I.p. 27% Geitjes. Lichtenstein Reise II. Seite 275. Gitje Molch. Molge Geitje, Menn, Syst. d, Amph. Seite 187. L 2 84 thete daher: dass GMELIN in seiner Ausgabe des Zinneischen Natursy- stems folgende Nachricht vom Geitje: “ N »Lacerta (Geitje) cauda lanceolata mediocri, palmis tetradactylis. Sparrman act. gothenb. I. p. 75. t. 5. f: 1. Habitat ad caput bonae spei, vix 3 pollices longa, variegata, sub- _ tus albicans, gangraenam citrei el aurantii mali succo limitan- dam, et mortem ipsam excifans, cauda pedibusque salaman- dris, veneno et papillis sparsis geckoni propior; an forte larva ?« wenigstens das Kennzeichen treu nach SPARRMAN mitgetheilt habe- Dies ist aber nicht der Fall, und durch ihn irre geführt, hielt ich das Geitje für einen Molch. Jetzt, da ich die Gothenburgischen Abhand- lungen vor mir habe, bin ich überzeugt, dass es ein Gekko sey. Ver- muthlich ist es den Lesern angenehm, wenn ich ihnen SPARRMAN’S Be- schreibung, so gut ich es vermag, aus dem Schwedischen übersetzt , mittheile: »Grösse: kaum 3 Zoll lang. Der Schwanz noch kürzer als der Leib.« 3 »Farbe: weisslich unter dem Kinne, Vorderhalse, Bauche, an der in- neren Seite der Zehen, Beine und Schenkel; der übrige Leib schwärzlich, etwas gesprenkelt, ausser den Jugen, welche blau sind, mit einer weis- sen Pupille.« (Folge des WVeingeistes, worin SPARRMAN das Geitje erhielt.) - »Der Körper ist, besonders oben, nicht mit Schuppen bedeckt, son- dern mit kleinen zusammengehäuften (hopgytträde) Warzen, welche am Schwanze grösser und spitzer sind. Unter und an den Kanten der Kinnlade ist eine Reihe grosser und platter Warzen, welche Schuppen gleichen (die Randschilder?) von eben der Farbe, wie die untere Ba- - cke selbst, mit einem kleinen schwärzlichen Flecken auf einer jeden. Die mittelsten oder vordersten von ihnen sind gross. Ihre Zahl in allem 12 bis 14.« »Shcwanz sehr spitz gegen das Ende, sehr dick und gleichsam auf- geschwollen in seiner Mitte, und nicht viel schmähler als der Körper Oo selbst; nahe hei demselben und an seiner Wurzel mehr zusammen- gezogen.« »Zehen {fünf an beiden vorderen und hinteren Füssen, aber ohne Nägel oder Krallen.« Beschreibung eines Gekko, Kopf vom Rumpfe unterschieden , sehr gross, plattgedrückt, eyför- mig. Mundesöffnung gerade, nur unter den Augen, bis zu deren hin- teren Winkel sie sich erstreckt, etwas in die Höhe steigend. Kinnla- den gleichlang, und die obere an jeder Seite des ziemlich grossen, drei- eckigen Rüsselschildes mit vier, die untere an jeder Seite des kleinen Lippenschildes mit acht Randschildern eingefasst. Dicht hinter jedem Schenkel des Rüsselschildes liegen die grossen, runden Nasenlöcher. Die Jugen sind sehr gross. Die Ohren haben einen tiefen Gehörgang, so dass man von Aussen das Trommelfell nicht sehen kann. In den Kinnladen liegen sehr spitze, verhältnissmässig grosse Zähne. Die Zunge ist ganz randig und sehr dick. Hals etwas schmähler wie der Kopf. Rumpf spindelförmig, etwas plattgedrückt, mit convexem Rücken, auf dem ein schwacher Kiel vom Genicke bis zur Schwanzwurzel läuft, und flachem Bauche. Die Afteröffnung erstreckt sich von einem Schen- ckel bis zum-andern. Den ganzen Körper bedecken kleine, runde, auf dem Rücken und . Kopfe, so wie an der äussern Seite der Beine körnerförmige, an den untern Theilen glatte Schuppen. Auf dem Hinterhaupte stehen zerstreut einige grössere Körner oder Warzen. Beine kurz, ziemlich fleischig, und die kleinen Füsse wulstig. Zehen kurz, ohne Krallen, plattge- drückt, gleichweit und oben an der Spitze mit ganzen, unten bis über die vordere Hälfte mit getheilten, querliegenden Schildchen bedeckt. An den Yorderfüssen ist der erste Zehe der kleinste, der mittelste der längste; an den Hinterfüssen auch der erste der kleinste, der mittel- 86 ste und der vierte die längsten, und so wie der zweite und der äus- serste gleich lang. Schenkelöffnungen bemerke ich nicht. | Farbe oben heller und dunkler braun gewölkt, unten schmutzig. weis. Durch die Augen läuft, längs den Seiten des Halses, ein schwärzlicher Strich. Länge bis zur Schwanzwurzel ı" 5", o Kopf lang a7. 22.000020, 15502 — breiter 2120 0). ON O Rumpf in der Mitte breit . .o,3, 0 Dornige Agame oder Galeote. *) Va den unten angeführten Abbildungen dieser Agame sicht LinNw£ die letzte, Herr Laczripe beide für die der Hardun Agame (Zacer- ta Stellio Linn.) an, und als solche haben Herr BEcHsTEIN die sieben- te, Suaw die sechste Figur nachstechen lassen. Wie das möglich war, da Lınn& selbst den Hardun sahe und beschrieb, da er HAssELQuIsT’s Reise, in welcher eine Beschreibung desselben vorhanden ist, selbst her- ausgab, da er selbst ToURNEFORT’s Abbildung des Hardun anführte, die mit den Sebaischen auch nicht die entfernteste Aehnlichkeit hat, ja da er der Lacerta Stellio einen wirbeligen Schwanz (cauda verti- cillata) zuschreibt, welcher doch in den Sebaischen Bildern schindelar- tig geschuppt ist, ist unbegreiflich, Dadurch verleitet, mochte THUN- BERG aber wohl irgend eine Capsche Eidechse für Lınn#’s Lacerta Stellio halten, obgleich ich fast nicht zweifle, dass diejenige Eidechse, welche er Krötensalamander (Lacerta orbicularis) nennt, *) *) Lacerta, Aculeata, Promontorii Bonae Spei, Serra T7hes. IT. pag. 10. tab. 8. fig. 6. Tapayaxin, sive Lacerta, orbicularis, minor, Promontorii Bonae Spei. Sesa ibid, NiS- 7 Dornige Galeote oder Agame, Calotes aculeatus sive Agama aculeata. Mern. Syst. d. Amph. Seite 53. i **) Reise. Band I. Theil ı. Seite 267. na 87 die dornige Agame sey, da bei manchen Individuen der Rumpf hr flach gedrückt und in der Mitte sehr breit ist, und sich daher in sei- nem Umfange dem kreisförmigen nähert. Viel Wahrscheinlichkeit hat es auch für mich, dass KoLsE eben diese Agame unter dem Namen Salamander beschrieb, *) wenigstens scheint mir, wenn man das ab- rechnet, was er aus den Nachrichten, die ihm vom europäischen fle- ckigen Salamander bekannt waren, einmischt, wenige südafrikanische Amphibien zu seyn, auf welche das Folgende besser passte, als auf die dornige Agame: »Von dem Salamander aber, welcher wegen seiner Gestalt unter die Eidechsen gerechnet wird, wiewohl er etwas dicker ist, als eine andere Eidechse, melde nur dieses, dass er ganz scheusslich anzusehen, indem er über den ganzen Leib von gelber und dunkel- grauer Farbe zu glänzen scheinet, in welcher viele weisse Silber - far- bige Flecken oder Strieme sind« u.s. w. Möglich ist es indess, dass er, so wie der sel. Rırss, nach dessen Reiseberichten sogar mehrere Artn von Salamandern am Vorgebirge der guten Hoffnung vorzu- kommen scheinen, **) unter diesem Namen eine andre oder mehrere Ar- ten von Gekko.- Agamen, oder selbst gehenden Batrachiern verstehe. Die erste dornige Agame, welche ich zu beschreiben Gelegenheit hatte, erhielt ich aus der Sammlung des Grafen von Borckt. Sie glich der angeführten siebenten Sebaischen Figur ungemein, und ich würde diese nicht für gleichartig mit der sechsten Figur gehalten haben, wenn mich nicht ein Exemplar meiner eigenen Sammlung, welches ich damals noch nicht besass, und welches hier abgebildet ist, von der Gleichartig, keit beider überzeugte. *) Forgelirge der guten Hoffnung, Seite 164. **) Morgenblatt. 1813, Seite 543. 89 > Beschreibung der dornigen Agame, Fünfte Tafel. Der Kopf ist gross, sehr plattgedrückt, stumpf, sein Umfang para- bolisch. Das fast flache Hinterhaupt ist durch eine Falte von dieser Gestalt —— , deren Winkel nach vorn gekehrt ist, vom Nacken ab- gesondert, und zieht sich hinter den Ohren herum ; die Unterkinnlade erstreckt sich noch etwas rückwärts. Die Augenbraunen erheben sich in zween halbkreisförmigen Hügeln, welche ein nicht tiefes Thal zwischen sich lassen. Ihr Rand ragt kaum merklich über die Augen hervor, und erstreckt sich gegen den Rumpf bin nicht viel weiter wie der hintere Augenwinkel, läuft aber nach vorne wie eine scharfe Kante bis zu den Nasenlöchern. Die das untere Augenlied umgebende Augengegend ist schagrinartig; sie ist wenig geneigt, und die Hügelgegend fast senk- recht. Die Mundesöffnung liegt sehr niedrig, und die fast ganz flache Unterkinnlade ist daher so sehr ohne Höhe, dass sie einer blossen Plat- te gleicht. Sie ist wie die Mundesöffnung wagerecht, nur die letztere nach einem kaum merklichen nach oben hohlen Bogen gekrümmt, steigt hinter den Augen hin etwas mehr aufwärts, wird dann wieder gerade und wagerecht, und hat ihren Winkel etwas vor dem Ohre. Zwei Fal- ten, eine am Anfange, die andre am Ende des kaum vorhandenen, doch dünneren Halses trennen hier den Kopf vom Rumpfe. Eine we- nig erhabene Falte läuft von der Mitte des Kinnes über die erste Falte weg bis zur zweiten, scheint aber, weil sie dazu zu klein ist, keinen Kehlsack zu bilden. Beide Ainnladen siud fast gleichbreit und gleich- lang, doch die untere etwas weniges kürzer und gegen die Spitze hin schmähler wie die obere, Die Nasenlöcher liegen an der Spitze eines dreieckigen Schlidehens, weit rückwärts und hoch, gerade vor der schar- fen Kante der Platte des Kopfes. Sie sind klein und rund. Die Zugen sind klein, und liegen hoch, ziemlich weit nach vorn, und sind mit ei- nem ziemlich kleinen oberen und nicht viel grösseren unteren „Zugen- 09 liede versehen,. welches warzenartige Schuppen . bedecken, von denen die zunächst am Rande der Platte die grössesten sind. Die Ohröffnung ist mittelmässig, rundlich, doch vorn und unten mit geraden Linien be- * gränzt. Den ganzen Kopf bedecken wulstige Schuppen oder Schild- chen, von denen die auf der Stirn, der Schnautze und den Augenbrau- nen die grössesten sind, doch ist ihre Grösse verschieden. Sie haben einen sechseckigen Umfang. Die am Hinterhaupte sind unregelmässi- ger ine onen. und mit der Spitze nach vorn gekehrt. Mitten auf dem Hinterhaupte erhebt sich ein kaum merklicher Hügel, welcher aus vier Schildchen besteht, von denen eins vorn, die drei übrigen hinter diesem in einer Querreihe liegen. Das vorderste ist das grösseste und hat in der Mitte eine kleine Vertiefung. Von den drei hintern ist das mittelste das kleinste. Zwischen den übrigen unregelmässigen Schup- pen erheben sich einige gewölbte Schildchen, und von den andern sind viele kantig, so dass sie unregelmässige, mehrentheils vierseitige Pyra- miden darstellen. Unter den Augen und auf den Zügeln sind die Schup« pen klein, breiter als lang, platt, und nach unten gekehrt. Das Ohr unmgiebt oben und vorn eine Reihe äusserst spitzer, einem zweischnei- digen Pfriemen gleichender Stacheln. Eine Reihe ähnlicher Stacheln läuft vom untern Rande des Ohres schräg nach vorn zur Kehle; eine ähnliche vom hintern Rande des Ohres wagerecht bis zur Seite des Halses, unfer dieser noch eine an der Seite der Kehle bis zur zweiten Falte; eine andere an den Seiten des Nackens, und zwischen dieser und dem oberen Rande des Ohres, doch ihr näher, noch eine, welche noch kür- zer ist, da ihre Länge beim gräflich- Borkischen Exemplar nur andert- halb Linien beträgt. Das Rüsselschild ist nierenförmig, und überdem fassen den Rand der obern Kinnlade schmahle, gekielte, vorn abge- rundete Schildchen ein; so wie den der unteren glatie viereckige Rand- schilder und ein sechsseitiges Zippenschild, Uebrigens bedecken die Un- terkinnlade kleine rautenförmige, so wie die Kehlenfalten und die Ge- gend zwischen ihnen rundliche, körner- oder wärzchenförmige Schuppen. Der Rumpf ist kurz, plattgedrückt, breit, und die Seiten in der M 90 Mitte bogenförmig, bei dem einen Exemplare fast halbkreisfürmig er- weitert. Der Rücken ist kaum merklich kahnförmig. Der Bauch {lach, die Brust breit, die Schenkelgegend ziemlich schmahl, und hinter den Achseln und vor den Schenkeln der Rumpf an den Seiten eingezogen. Den Rücken bedecken ganz kleine rautenförmige, doch an der Spitze etwas abgerundete, gekielte, an der Spitze des Kiels, wie es scheint mit einem Löchelchen versehene, den Bauch spitz - rautenförmige,, platte Schuppen. Auf dem Nacken billen die Kiele der Schuppen kleine spi- tze Zähne, und machen dadurch den Rückgrad an dieser ‘Stelle etwas sägeförmig. Bei weitem schwächer ist dieses auch auf dem Kreuze der Fall. Die Schuppen auf dem Rückgrade und nahe an demselben sind etwas grösser, wie die übrigen. Längs der Seite des Rückens läuft vom Halse bis zu den Schenkeln eine Reihe etwas von einander ent. fernter Häufchen, jedes von drei bis vier ähnlichen Stacheln, wie die an der Seite des Hiuterkopfes, ausser dass diese Stacheln kleiner und mit ihren Spitzen ıneist nach hinten gekrümmt sind. Hin und wieder stehen noch zerstreut kleinere Stacheln auf den Seiten des Rückens, Ihrer waren mehrere bei dem gräflich- Borkischen als meinem Exem.- plare, und überhaupt können die Stacheln auf dem Rücken bei dieser Art der Agamen wenigstens nicht sehr wichtig seyn, da sie sich, selbst jene vorhin angegebene Reihe, bei meinem Exemplare auf der einen Seite anders wie auf der andern verhalten. Der #/ter liegt quer und ist ganz gerade; sein-hinterer Rand etwas wulstig, und beide Ränder mit äusserst kleinen Schuppen bedeckt. Die Yorderbeine sind ziemlich lang. Der Oberarm ist dick, drei- kantig, hinten ziemlich scharfkantig; der Yorderarm dünn, und zwar gleichfalls dreikantig, aber zusammmengedrückter; der Yorderfuss ziens- lich gross; seine fünf Zehen sind ganz gespalten und nicht sehr lang. Der erste und fünfte entspringen am nächsten bei der Handwurzel; der zweite etwas, der dritte und vierte noch entfernter von ihr, und zwar in gleicher Entfernung; auch sind diese beiden Zehen gleich lang, der zweile und fünfte etwas kürzer, der erste der kürzeste, Dieser hat ein, 91 der zweite und fünfte zwei, der dritte drei, der vierte vier Glieder. Beine, Füsse und Zehen sind mit ziemlich grossen, sehr stark gekiehlten, rau- tenförmigen Schuppen bekleidet, deren Kiele unterhalb an den Seiten der Zehen sägeartige Zähne bilden; nur an der innern Seite des Ober- arms sind die Schuppen klein und glatt. Die Ärullen sind zusammen- gedrückt, messerförmig, spitz , mässig gekrümmt, und gegen die Spitze bin, ‚am untern Rande mit emem halben Kreisbogen ansgeschnitten,’ Die Hinterbeine sind lang, die ee stark und an der Wurzel viel breiter wie am Knie, übrigens zusammengedrückt. Die Schienbeine sind gleichfalls etwas zusammengedrückt, spindelformig, doch am Fusse dicker, wie am Knie. Der Hinterfuss ist so wie seine Zehen ziemlich kurz. Der erste entspringt in einer nicht geringen Ent- fernung von der Ferse, und die Wurzeln der übrigen bis zum vierten liegen in einem Kreisbogen; der fünfte entsteht nicht weit von der Fuss- wurzel. Der erste Zehe ist sehr kurz und eingliederiz; der zweite nicht völlig noch einmal so lang und zweigliederig; der dritte um die Hälfte länger, wie dieser und dreigliederig; der fünfte beinahe so lang, wie der dritte und dreigliederig. Ärellen und Bedeckung sind wie bei den Vor- derbeinen, und über die Schenkel laufen drei Reihen kleiner, einzeln stehender, weit von einander entfernter Stacheln. Der Schwanz ist nicht sehr lang, an der Wurzel dick und platt- gedrückt, weiterhin fünfkantig, und gegen die Spitze hin dünner und - zusammengedrückt. Er ist ganz mit ziemlich grossen, rautenförmigen abgestumpften, stark gekielten Schuppen bedeckt, deren Kiele über ab Ende der Schuppen hervorragen, so dass sich die Schuppen fast in drei Spitzen zu endigen scheinen, und diese Kiele auf den scharfen Kanten kleine Sägezähne bilden. Die Farbe ist schwärzlich grau braun (wo die Oberhautfehlt, bläu- lich-grau). Der Rückgrad ist bei dem Borckischen Exemplare (4) oker- gelb, bei dem meinigen (3) bräunlich - weiss und eben diese Farbe haben die erhabenen Schildchen des Hinterhauptes und vicle Stacheln, die Glied- massen und der Schwanz auf der untern Seite. Oben ist der Schwanz M 2 92 bei 4 so wie die Beine gelb und braun, bei B weisslich braun und schwärzlich bandirt. Auch ist bei 4 die Platte gelb, die Zügel gelb und braunbunt, und die Stacheln am Hinterhaupte bläulich - weiss. Unten ist diese Agame dunkel-grau, gelb gefleckt. Länge von 4 6° 3”, 5; bis zum After 2 6” 5. Kopf, lang bis zum Genicke 7", 5; bis hinter das Ohr 8", 9, bis zum Gelenke der Unter- kinnlade 9", 2, bis zur ersten Kehlenfalte 9", 1, bis zur zweiten ı0” o. Kopf breit 8", 3; hoch 5", 1. Breite der Brust 7", 6; des Rumpfes, hinter den Achseln 7”, 1; in der Mitte 10", 6, vor den Schenkeln s", 7; der Schenkelgegend 73", 2. Oberarm 6", 2. Unterarm 5", o. Vorder- fuss bis zur Spitze der Zehen 5", ı; bis zur Wurzel des ersten Zehen ı”, 5, des dritten 1" g. Erster Zehe mit der Kralle 2", 2; zweiter 2”, 8; dritter 3”, 6; vierter 3”, 6; fünfter 2" 8. Schenkel 6", 9. Schienbein 6", 8. Hinterfuss mit den Zehen 8”, ı; bis zur WVurzel des ersten Ze- hen ı", 5;: des vierten 3", 0; des fünften ı", 1. Erster Zehe mit der Kralie ı", 9; zweiter 3", 3; dritter 4", 8; vierter 5", o; fünfter 4”, T. Krallen, sowohl der Vorderfüsse als der Hinterfüsse 0", 6. Schwanz 3 756. Länge von B 4" 10", 3, des Schwanzes 2" 10", 5. Die Zähne sind sehr klein, nur vorn in der Öberkinnlade unter den Nasenlöchern steht an jeder Seite ein längerer stumpfkegelförmiger Zahn, f Die Zunge ist an der Spitze kaum merklich gekerbt und fast ganz angewachsen. Gewölkte Agame oder Galeote. *) Ob ich dieser Agame mit Recht eine Stelle unter den Amphibien des Vorgebirges der guten Hoflinung anweise, oder nicht, weiss ich nicht *) Lacerta Umbra, Lınx. Mus. Ad, Prid. II. pag. 38. ° Lıxn. Syst, Nut. ed, 10, Z. pag. 207, — ed. ı2. I. pag. 367: 9 gewiss, Bloss die Gesellschaft andrer Amphibien, worin ich sie fand, und Lixxes fetwas unbestimmter Ausdruck: »Habitat in Meridionali- bus« haben bei mir die Vermuthung erregt, dass sie ım südlichen Afri- ka einheimisch sey, eine Vermuthung, welche indess leicht falsch seyn kann. Wäre sie aber auch dieses, so glaube ich doch, dass den Le- sern die Beschreibung und Abbildung derselben angenehm seyn werde, da sie bis jetzt kein andrer Naturforscher gekannt zu haben scheint, denn dasjenige Schnuppen-Pholidot, welches DAuDın unter diesem Na- men sowohl in der Latreilleschen als seiner eigenen Amphibiologie be- schreibt, *) ist die faltige Agame, etwas, welches ich viel zuver- lässiger behaupten zu können glaube, da diese letztere sich im zoologi- schen Museum der hiesigen Universität, die gewölkte in meiner ei- genen Sammlung befindet, und die Beschreibung, welche Linnt von ihr lieferte, aufs genaueste mit meinem Exemplare übereinstimmt. Diese Beschreibung scheint aber Daupın und überhaupt die spätern Amphi.. biologen nicht gekannt zu haben, wenn ich allein BONNATERRE aus- E Gmer. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1064. Der Wolkenschallten. Lacerta Umbra. Mürt. Zinn, Naturs, 1II, Seite 106. Doxsp, zooL Beitr. III. Seite 91. L’ Umbre. Dauzexton in Zncyel. meth. Anim. II. pag. 701. Laiczer. Quadr, orip. et Serp. J. pag. 564. Le Lezard Umbre, Lacerta Umbra. Boxsar, Zrp, pag. 43. Icuana UmLra, MryEr Syn, rept pag. 17. k Die gewölkte Eidechse. Lacerta Umbra, Suckow Naturg, d. Tiere III, S, 110. Laczr, Amph. II, Seite 89. Umbre Lezaırd. Lacerta Umbra. Snmaw Gen, Zool. I1I. pag. 226. L’ Agame Ümbre? Cuvıer reyne anim. II. pag. 34. 12 Gewölkte Agame oder Galeote, Agama seu Calotes Umbra, Murr, Syst. d, Anph, Seite 54. #) Le Stellion plisse. Stellio Plica. LATREILLE rept, II, pag- 27. Agame plisse, Agama Plica, Daun, rept. JAL, pag. 412. FL, pag. 36% 94 nehme. *) Bei dem auffallenden Fehler Daunın’s brauche ich wohl nicht zu zeigen, dass die übrigen Schuppen-Fholidoten, mit denen er seine /game Umbra vergleicht, zu der L'ws£ischen nicht gehören, Ich werde dies im nächsten, oder einem der nächsten Hefte thun, in welchem ich Lınn#’s Zacerta Plica beschreiben werde Das glaube ich indess noch hinzufügen zu müssen, dass GMELIN als eine Abart der gewölkten Agame LAURENTIs Jguana sepiformis betrachtete, welche, wenn gleich die kurze unzureichende Charakteristik keine ge- -naue Bestimmung erlaubt, mir weit eher die marmorirte Temaga- re zu seyn scheint. Beschreibung der gewölkten Agame. Sechste Tafel. Sie ist etwas kleiner wie die graue Eidechse, ihr Schwanz aber verhältnissmässig länger. —, — *) Theils, weil überhaupt Lınne’s Museum Ad. Frid, Tomi secundi prodromus sehr wenig bekannt zu seyn scheint, theils, weil Linn. Beschreibung so sehr genau mit der meinigen stimmt, dass ein Irrthum von meiner Seite in Absicht der Art unmöglich scheint, theile ich hier Lınnd’s Beschreibung wörtlich mit; »Corpus ex cinereo fuscoque nebulosum, magnitudine 1. agilis, »Caput oblusissimum , antice rotundatum, »Supercilia valde gibba. »Occiput callo s. sguama magnı, lata, laevi. „Gula eineta ruga magna, »Truncus ceylindrico- ventricosus, tectus Squamis minoribus aecnlis, supra in- strias, ad angulum acutum versus posteriora, ad suturam dorsalem concur- rentibus. « »Collum supra squamis erecliusculis substriatum, »Cauda corpore longior, versus valde attenuala, »Manus pentadactylae, unguiculatae. » Digitus I, brevissimus, tum 5, dein 2, demum 3, tandenı 4 longissimus. »Plantae pentadactylae, fissae, - 9) Der Kopf ist ziemlich klein, herzförmig, aber vorn stumpf und abgerundet. Er ist plattgedrückt. Von den Augenbraunen läuft bis zur Schnantze eine stumpfe Kante. Hinter den Augen ist die überhaupt et- was höckerige obere Fläche des Kopfes convex. Ueber jedem Nasenlo- che, auf dem Hinterhaupte, und noch mehr über jedem Auge erhebt sich ein wulstiger Hocker. Von den Augen an, gegen die Schnautze hin,ist die Platte des Kopfes stark abschüssig. Die Mundesöffnung er- streckt, sich bis hinter das Auge, und der Rand beider Kinnladen, von denen die untere fast vor der obern hervorragt, ist mitlangen, schmah- len Randschildern umgeben. Die Nasenlöcher liegen in der Kante, welche von den Augen zur Schnautze läuft, etwa noch einmal so nahe bei der Spitze der letzteren, als beim vordern Augenwinkel. Sie sind klein, rund, und mit einem erhabenen kreisformigen Schilde oder Ran- de umgeben. Den :ganzen Kopf bedecken Schuppen oder Schildchen , welche über den Augen länglich-sechseckig, übrigens auf der Platte breiter, rundlicher, und nicht nach hinten, sondern nach vorn gekehrt sind, wie es LInn£ bei der wahren Agawme angiebt. In der Zügel- gegend sind sie sehr klein und nach hinten gekehrt, und aın untern Augenliede fast körnerförmig. Zwischen den beiden Nasenlöchern liegt ein langes, schmähles, stark gekieltes Schild, und den Höcker des Hinterhauptes bedeckt ein ziemlich grosses, convexes, sechseckiges, et. was mehr breites als langes Schild. Die Augen sind in dem Exempla- re, welches ich vor mir habe, durch ein Paar Glasperlen ersetzt, über ihre Beschaffenheit kann ich daher nicht urtheilen, doch scheinen sie mir verhältnissmässig gross zu seyn. Die Ohren liegen weit hinunter- wärts, und haben ein grosses, rundes, flaches Trommelfell. Die unte- re Kinnlade und das Kinn sind mit sehr kleinen, schmahlen, nach hin- ten gekehrlen, an der Spitze abgerundeten Schuppen bekleidet. »Pollex profundius separatus, »Tres inlermedii dig:ti magis eonnexi. »Brevissimus 5; 2, sed ı, 5 longiores, 4 longissimus, « In diesem letzten Satze ist gewiss ein Schreibfehler oder Druckfehler, 96 Der Hals ist stark eingezogen und viel schmähler und enger, wie der Kopf und wie der Rumpf; doch kann dieses von dem Faden herrühren, woran diese Agame in dem Glase aufgehangen war, worin ich sie erhielt. Oben bedecken den Hals kleine rautenförmige, mit der Spitze nach hinten gekehrte, gekielte Schuppen. Diese sind in der Mit- te grösser und stärker gekielt, und ein ähnlicher Streifen stärker ge- kielter Schuppen läuft an jeder Seite in einiger Entfernung neben die- sem, doch nicht völlig mit ihm parallel, sondern gegen die Schultern hin sich etwas von ihm entfernend. Aehnliche Schuppen wie oben, ausser dass sie glatt sind, bedecken unten den Hals, und die hier weile Haut bildet von dem hintern Theile des Kinns an bis zur Brust eine Lüngsfalte, und näher nach der Brust hin eine tiefe Querfalte. Der Rumpf ist spindelförmig; doch bildet der Rückgrad eine wiewohl schwache Kante. Ihn bedecken kleine rautenförmige Schup- pen, welche an den untern Theilen platt, an den oberen gekielt sind, und deren Reihen, da sie abwechselnd stehen, auf dem Rücken ziem- lich spitze Winkel bilden. Der #fter ist sehr breit und gerade. Der Schwanz ist lang, an der Wurzel ziemlich stark, dann sehr dünn, spitz und mit ähnlichen Schuppen wie der Rumpf bekleidet, welche auch oben Winkel, unten dagegen Bänder bilden. Die Gliedmassen, besonders der Oberarm, der Yorderarm, der Schenkel und das Schienbein sind verhältnissmässig lang, dünn, zusammgedrückt, und mit ähnlichen Bedeckungen, wie der Rumpf ver- sehn. Eine Reihe Warzenöflnungen ist am Schenkel nicht vorhanden. Die Füsse haben die bei dieser Gattung gewöhnliche Bildung und Ver- hältniss der Zehen, nur sind die letztern an den Vorderfüssen verhält- nissmässig lang, an beiden Füssen düun. An den Forderfüssen ist der erste Zehe klein, der zweite scheinbar fast zweimal, der dritte dreimal länger, der vierte der längste von allen, der fünfte so lang wie der zweite. An den Hinterfüssen findet dasselbe Verhältniss statt, doch ist der fünfte Zehe sehr lang, und scheint nur verhältuissmässig Kurz, weil er mehr bei der Fusswurzel, der vierte weit von ihr entfernt, entspringt. 97 Die Krallen sind stark zusammengedrückt, messerförmig, schwach gekrümmt und äusserst spitz. Die Farbe ist oben hell bleigrau, braun gewölkt, unten weiss- lich -grau. : Länge 5" 6”. Kopf, lang 7"; breit 5"; hoch 3”, 2. Rumpf breit, un- ter der Achsel z''; in der Mitt 5”; vor den Schenkeln 4". Oberarm 4"; >. Vorderfuss, mit den Zehen ;”; bis zur Wurzel der ersten Zeche i”, 3; der dritten ı", 6; der fünften 0”, 3. Erste Zehe 2"; zweite 2", 6; dritte 4”, ı; vierle 4", 35 fünfte 2", 8. Schenkel 5", 8. Schien- bein 6”, 3. Hinterfuss, mit den Zehen 7"; bis zur Wurzel*der ersten Zehe.ı”, 4; der vierten 2”, 6; der fünften 0", 5. Erste Zehe 2”; zwei- te 2”, 5; dritte 4”, 1; vierte 4”, 8; fünfte 4”, 1». Schwanz, lıng 3” 8”, 5; an der Wurzel, breit 2", 3; hoch 2”, o. Die Zähne sind etwas zusammengedrückt, ziemlich breit, kegel- förmiz spitz. Die Zunge ist an der Spitze kaum merklich gekerbt, angewach- sen, weich und mit grossen Geschmackkörnern besetzt. Eidechsartiger Stachelschwanz. *) DD. Schuppen.-Pholidot muss am Vorgebirge der guten Hoffnung sehr häufig seyn. Kaum sieht man eine nur irgend etwas zahlreiche #) Lacertus, Africanus, cauda spinosa. Srsr Thes. ]. pag. 136. tab. 84. fig. 3- Lacerta, Africana, eauda spinosa, foemella. SeBA zb. fig. 4. Salamandra, Americana, eauda bifida; Laceriae species spuria. SerArbid, pag. 173. tab. 109. fig 5. Lacerta nigra, Africana. Sera Thes. ZI. pag. 62. tab, 62. fig. 5. Lacerta cauda verticillata, squamis denticulatis, pedibus pentadactylis, Lıns, N 98 Amphibiensammlung, ohne es in derselben anzutreffen, und ich selbst erhielt, besonders vom sel. Hauptmann Rızss, mehrere Exemplare dessel- ben von verschiedenem Alter. Desto auffallender ist es, dass es, wenigstens in keiner mir bekannten Reise nach diesen Gegenden, auf eine solche Art bezeichnet vorkommt, dass man es für das, was es ist, erkennen kann, und wir seine erste Kenntniss nicht nur, sondern auch die einzi- gen Abbildungen SeBA, so wie die ersten und einzigen guten Beschrei- bungen Lınn£ und Gronow verdanken, und dass noch dazu von den drei Sebaischen Abbildungen keine gut ist. Die T'hes. I. tab. 84.fig. 4. ist Armph, Gyllenb. No. 18 — Mus. Princ. No, ı3 == Amoen. Acad. TI. pag. > 516. 573. : Linn, Syst. Nat. ed. 7. pag. 36. Lacerta Cordylus. Linn. Mus. Ad. Frid, T, pag. 42. Lins. Syst. Nat. ed, 10. I. pag: 202. — ed, ı2. I. pag. 261. Guen. Syst. Nat, Linn. J. pag. 1060, Hermann tab, afin. pag. 253. Cuvier regn. an. ZI. pag. 31. Cordylus. Groxov. Mus. ichth. LI. pag. 79. Groxov Zooph. I. pag. 13. Cordylus verus, LAURENTI repä. pag, 52. Mezyer rept. pag. 17. Ä Der Stachelschwanz. Lacerta Cordylus. Mürrer Zinn. N. $.Z1I, Seite 89 Taf. 2, Fig. 4. (Seba.) ; Donsp». 2002. Beitr, III. Seite 80. Le Cordyle. Dausentox in Zncycl. meth. Anim. II. pag. 603. Lacer. Quadr. ovip. et. Serp. ]. pag. 324. Le Lezard Cordyle. Lacerta Cordylus, Boxnar. Zsp. pag. 49. tab. 6. fir. 4. (Seba) Die stachelschwänzige Eidechse. Lacerta Cordylus. Suckow N, G. d. Thiere III. Seite 99. Lacer. Amph. II. Seite 36. Taf. 2. Fig. 2. (Seba.) Le Stellion Cordyle. Stellio Cordylus. Lawreitte rept. ZJ. pag. 24, Daun. rept. IV, pag. 3. VIL, pag. 367. Cordyle Lizard. Lacerta Cordylus. Snaw Gen. Zool, IIT. pay. 228. Eidechsartiger Stachelschwanz. Zonurus Cordylus, Menr. Sysz, d. dmph, S. 37. 99 noch die der Natur getreuste. Ob die: Thes. IT. tab. 62. fig. 5. den Stachelschwanz darstellte, kann mit Gründen bezweifelt werden, so wie dies auch mit der Thes. I. tab. 84. fig. 3., welche MüLLer, BONNATERRE und Herr Kammerrath BECHSTEIN haben nachstechen lassen, wegen der spitzen Rückenschuppen, welche keine ordentliche Bänder bilden, der Fall ist; doch glaube ich, dass man sie, wegen mancher Aehnlichkei- ten, als eine äusserst schlechte Abbildung des eidechsartigen Stachel. schwanzes betrachten könne. Linn#s, GRonov’s und LAckripr’s Be- schreibungen stimmen so vollkommen mit meinen und andern Exempla- ren überein, dass ich nicht zweifeln kann, die Linn£ische Zacerta cordylus vor mir zu haben, »Habitus occulte consulendus est, ne genus erroneum levi de causa fingatur,« sagt der grosse Lehrer der Kräuterkunde, da wo er in der Bildung der Gattungen Unterricht giebt. *) Hätte man dieses erwogen, so würde man den Stachelschwanz nicht, wie es vor LAURENTI und, MEYER geschahe, mit Agamen, oder, wie DAuDIN und Orpzus es thaten, mit dem Schleudersch wänzer verbunden haben, als deren Unter- gattung ihn auch Herr CuvIEr betrachtet. *) Zwar bildet Davpın ei- ne besondere Abtheilung (Cordyles) daraus. Diese Trennung scheint aber nicht hinreichend, und OPPpELN musste dieses einleuchten , wenn er in der Beschreibung seiner Gattung: Stellio sagt: **) »Cordylus autem forma capitis et scutorum aliisque characteribus ita cum lacertis convenit, ut, si plures species haberemus, cum his melius conjungi de- beret. ***) Dentes in solo cordylo maxillae innati, in ceteris cum ea in unum connati. — In St. cordylo scuta abdomimalia dorsaliague squa- mis Jateralibus majora, verticillata.« Schon diess würde hinreichen, den *) Lınw. P/ilos. botan, $. 168. *=*) Les Cordyles. (Cordylus Dand,) Cvvırm regne anım, IT, pag. 30. ***) Die Ordn, Famil. u. Gatt, d. Reptil. Seite 24. *#+*) „Genus unica specie constare potest, licet plurimis saepius gomponatux: « Lıxw Philos, bot, $. 203. Na 100 Stachelschwanz, welcher in seiner äussern Bildung manchen Arten der Eidechsen weit ähnlicher ist, als den Agamen oder Stachelschwänzen, von ihnen abzusondern; wenn nicht auch der Mangel der ausdehnba- ren Kehle, und die beweglichere, tiefer gespaltene Zunge für die Tren- nung redeten. Von den Eidechsen ist er aber eben so sehr verschie- den, und eine wahre Mittelgattung zwischen ihnen und den Galeoten, Ich glaube daher mit Groxow, dem wir die ersten der Natur gemäss ge- bildeten Amphibien-Gattungen verdanken, ihn als eine besondre Gat- tung betrachten zu müssen, *) welchem ich indess den Namen Cor- dylus nicht lassen zu können glaube, weil derselbe bei ARISTOTELES entweder die Larve eines Batrachiers, oder, welches mir noch wahr- scheinlicher ist, den von wir sogenannten Kardyl (LAvrentrs Pro- teus anguinus) bezeichnet. Ob der Stachelschwanz in Afıika weiter verbreitet sey, als an der Südspitze desselben, wage ich weder zu behaupten, noch zu verneinen; irrig aber wies ihm Lıinx£ auch Asien als Vaterland an. Er soll sich nach Cvvier von Insecten ernähren, und kann also nicht, wie es von diesem vortrefllichen Thierforscher geschah, zur Familie der Leguane (/guaniens) gerechnet werden, deren Nahrung in Früchten und andern Pflanzentheilen besteht. Beschreibung des Eidechsartigen Stachelschwanzes, Siebente Tafel. Der Kopf ist ziemlich gross, plattgedrückt, dreieckig und vorn abgestumpft. Die Schläfe ‘ragen auf jeder Seite stark heryor. Die Platte des Kopfes ist hinten bis zur Mitte der Augen gleich breit, - und *) Cordylus. Groxov. Mus, zchth. II, pag. 79: — Zooph.. I, pag, 13» 101 wird dann, gegen das Ende der Schnautze hin, allmählig schmahler, so dass sie einen sehr spitzen Winkel bilden würde, wenn die Schnautze selbst nicht vorn abgerundet wäre. Die Ränder der Platte bilden über den Schläfen schwache Kanten, und sie selbst ist daselbst flach, etwas breiter wie lang, und durch zwei, fast in ihrer Mitte sich durchkreu- zende Furchen in vier Schilder eingetheilt, deren jede ein vollkommnes Quadrat seyn würde, wenn nicht mitten zwischen diesen vier Schildern ein rautenförmiges Schildchen läge, welches durch tiefe Furchen von ihnen abgesondert wird. Diese vier Quadrate sind nicht ganz gleich, sondern die beiden hinteren etwas grösser, wie die vorderen. An jeder äusseren Seite der vier Quadrate liegen drei Schildchen, von denen das vorderste das grösseste, das hinterste das kleinste ist. Hinter den bei- den hintersten liegen vier dicke, schuppenförmige Schildchen. Diese vier Quadraten und die sie umgebenden Schildehen, welche zusammenge- nommen eiu einziges grosses Quadrat bilden, sind durch Furchen ge- streift, die von dem mittelsten kleinen rautenförmigen Schilde aus wie Strahlen nach den Ecken sich verbreiten. Dies grosse Quadrat, oder das Zinterhaupt ist durch eine tiefe Furche von der Scheitelgegend abgesondert, welche mit den Stirnschildern und dem einzigen Schnau- zenschilde eine lanzenformige, gegen den Horizont etwas geneigte Fläche bildet. Diese ganze Gegend ist fast eben, wenn man kleine Unebenhei- ten der Schilder, und die tiefen Furchen ausninmt, welche diese von einander absondern, selbst die Gegend der Zugenbraunen, welche nicht länger, wie die Oeffnung der Augen ist, erhebt sich kaum merklich; je- de derselben hat eine halbelliptische Gestalt, ist in vier unregelmässige Schilder eingetheilt, und ihren stumpfen Rand fassen drei unregelmässige Schilder ein. In der Mitte der Gegend beider Augenbraunen liegt ein ziem- lich kleines vorderes Wirbelschild, über welches der Länge nach eine Fur- che läuft, und dessen Umfang ein schmahles VWVappenschild darstellt. Hin- ter demselben, vor dem Quadrate des Hinterhauptes, und zwischen dem hintern Theil der Augenbraungegend, liegen noch zwei trapezodische hin. tere JFirbelsehilder neben einander. Die beiden Stirnschilder sind mäs- 102 sig gross, fünfseitig und ihre Oberfläche rauh. Jedes derselben gränzt an das andere, an das vordere Wirbelschild, die Augenbraungegend, das Zügelschild und Schnautzenschild. Dies letztere ist ein gleichschen- keliges, fast rechtwinkeliges Dreieck, sehr erhaben, und der Länge nach mit einer Furche versehen. Vor demselben liegen an jeden seiner. Schenkel angelehnt, die Nasenlöcherschilder, deren Spitzen auf der Schnautze zusammenstossen. Es ist auf jeder Seite nur eins vorhanden, deren jedes ein sehr spitzwinkeliges Dreieck mit einer halbkreisformigen hohlen Grundlinie darstellt, in welcher die ziemlich kleinen kreisrunden Nasenlöcher liegen. Vor den Augen biegt sich die Haube stumpfkan- tig gegen die Zügelgegend herunı, welche eben und senkrecht ist. Das Zügelschild ist klein und rhomboidisch. Gleich hinter demselben liegt ein Schildchen, welches das erste einer Reihe von sechs Schildchen ist, welche das Auge von vorn, unten und hinten umgiebt. Das Fuge ist ziemlich klein, länglich, und ragt gar nicht hervor. Die Augenlieder sind platt, und das untere etwas grösser wie das obere.‘ Die sehr er- habenen Schläfe sind mit fünf- und sechsseitigen Schildern bekleidet, von denen die hintersten die halbkreisföormige Ohröffnung zur Hälfte bedecken. Die Mundesöffnung ist bis unter dem hintern Augenwinkel wagerecht, und steigt von da an nach dem Ohre bis zu dessen vorde- ren Rande schwach hinab. Beide Kinnladen sind fast gleich lang und gleich breit; die obere hat vorn ein grosses Rüsselschild, und bis unter das Auge auf jeder Seite vier Randschilder, von denen die drei vorde- ren kleiner und halbwalzenförmig sind, das” hinterste halbkegelförmig ist. Die untere Kinnlade ist ganz flach und hat eine sehr geringe Höhe. ' Das Zippenschild ist halbkreisförmig. Sechs Aandschilder erstrecken sich an jeder Seite bis zum Mundeswinkel, und werden von einer Rei« he von je fünf grösseren Schildern eingefasst. Den Winkel, welche diese beiden Reihen zusammen machen, füllen in seiner Ecke kleine, schmah- le, dickere Schildchen, den Rest ganz kleine, unregelmässige, sechsecki- ge Schuppen an. 10) Der Hals ist kurz und dick, der Rumpf kurz, plattgedrückt, an den Seiten convex, und hinter der Mitte sehr breit. Er hat den, Uinkreis eines schmahlen Eyes, dessen Spitze gegen den Kopf hin liest. Rücken und Bauch sind sehr flach, den erstern bedecken 26 Gürtel schwachgekielter, hinten abgerundeter Schuppen, von denen indessen die mittelsten fast viereckig sind, und deren Lage so ist, dass man die Seitenbänder und Ecken kaum wahrnimmt. Diese Gürtel laufen längs der Seite herunter, und ihre Kiele erheben sich daselbst ausser hinter den Achseln, in dornartige Spitzen, und die Schuppen verwandeln sich in dickere Platten, Der Hals ist unten mit sechsseitigen, losen Schup- pen, schieferartig bekleidet, und der Unterleib mit 24 Gürteln rhomboi- discher Schilder umgeben. Die Aftergegend ist zwischen den Schenkeln eingezogen, ganz flach, und mit zween nach hinten hohlen Viertelkrei- sen glatter Schildchen bedeckt, von denen der vordere aus nur etwa halb so grossen Schildern, als der hintere besteht. Hierauf folgen die eigentlichen Afterschilder, welche zusammengenommen einen linsenför- migen, convex-convexen Umfang haben. ' Ihrer sind sechs in einer Rei- he, von denen die beiden mittelsten die grössesten, die äussersten die ° kleinsten sind. Von hinten fassen den After kleine Schildchen ein. Der Sichwanz ist pyramidenförmig, an der Wurzel sehr plattge- drückt, gegen die Spitze hin rund, und mit 22 Ringen schuppenförmi- ger, dicker Schilder bedeckt. Diese Schilder erheben sich mit ihren Spitzen stark über die Wurzel der Schilder der nächstfolgenden Reihe, sind gekielt, gestreift, an der Spitze etwas gezähnelt, und ihr Kiel läuft in eine donarlige Spitze aus. Alles dieses ist bei weitem stärker an den Seiten, als oben und unten, stärker an der Wurzel als an der Spitze des Schwanzes. Die Yorderbeine sind mässig lang und ziemlich dick. Der Oberarm und der Unterarm haben fast gleiche Länge. Jener ist in der Mitte am dicksten, dieser gleicht einer kurzen, abgestumpften, drei- seitigen Pyramile mit abgerundeten Kanten; beide sind mit grossen, rautcuformigen, gekielten Schuppen bedeckt, Der Yorderfuss ist klein 104 und fleischig. Sein Umfang stellt ein Viertheil einer Ellipse dar, an deren Mittelpunct, an der Handwurzel, die äussere Zehe befestigt ist. Eben so nahe an der Handwaurzel entspringt die innere Zehe, und die übrigen drei am Bogen der Ellipse. Die erste Zehe ist schr klein und besteht aus einem; die zweite und fünfte, welche beinahe noch einmal so lang sind, aus zwei, die noch viel längere dritte aus drei, und die vierte, welche etwas länger wie die dritte ist, aus vier Gliedern, ohne die Kralle, welche sehr klein, breit, stark gekrümmt und sehr spitz ist. Die Hinterbeine sind Ziemlich kurz, aber sehr stark. Die Schenkel sind weit auseinander, und dreikantig - pyramidal, Die Schien- beine sind fast eben so lang, dreikantig-prismatisch und zusammenge- drückt. Der Hinterfuss ist klein. Alle diese drei Theile bedecken oben grosse, dicke, rautenförmige, gekielte Schuppen; den Schenkel unten kleinere, rundliche, platte Schuppen, und gegen seine vordere Kante grössere Schilder in zwei Reihen, von denen die der vorderen Reihe grösser und fast viereckig, die der zweiten unregelmässig sechseckig sind. Gegen die hintere Kaute bilden etwa zwölf kleine rundliche Schildchen eine scharfe, krumme Leiste. Auf jedem dieser Schildchen steht .eine kleine, harte, kegelförmige Warze mit einem Jusführungs- gange.- Die acht mittelsten dieser WVarzen sind die grössesten, die übrigen unbemerkbar klein. Das Schienbein ist unten mit ähnlichen, nur etwas schwächer gekielten Schuppen, wie oben, der Fuss unten mit kleinen, gefurchten, gezähnelten Schuppen bedeckt. Er hat die Gestalt eines rechtwinkeligen Dreiecks, dessen Grundlinie die Fusswurzel, der Kathete die äussere, die Hypothenuse die innere Seite ist, längs welcher die vier innerna Zehen, doch die dritte und vierte gleich weit von der Fusswurzel entspringen, nahe bei welcher die äusserste fünfte Zehe steht. Die erste Zehe ist sehr kurz; die übrigen nehmen bis zur vierten all- mählig in Länge zu, und die fünfte ist etwas länger wie die zweite. Die erste hat ein, die zweite zwei, die dritte und fünfıe drei, und die vierte vier Glieder ohne die Xrallen, welche denen an den Vorderfüs- sen gleichen. 105 Die Farbe des hier abgebildeten Exemplars meiner Sammlung ist -hellblau, unten mehr bläulich - silberfarben; der Schwanz weisslich-ocker- gelb. Ein Exemplar in der Sammlung des Grafen von BoRCckE, wel- ches dem so eben beschriebenen vollkommen ähnlich ist, ist ganz von einer bräunlich - weissen Farbe, nur die Schilder des Rückens und des Bauches sind an ihrer Wurzel braun, oben dunkler, unten heller, und da- her scheint das Thier braun und weisslich bandiert zu seyn. Die Exem- plare, welche ich durch die Güte des Hauptmanns Rızss vom Vorge- birge der guten Hoffnung erhielt, sind alle bräunlich. Das Exemplar des akademischen Museums ist braun. } Länge, bis zur Spitze des Schwanzes 6” 8", 5, bis zum After 3" 4”, 2; bis zwischen den Schenkeln 3’ ı", 1. Kopf, lang, bis zum Genicke und bis zum Ohre ı0", 5; hoch 5", 0; breit 7", 5. Mundesöffnung 8”, 4. Auge, lang 2”, 1. Rumpf, breit, hinter den Achseln 5", 2; hinter der Mitte, wo er am breitesten ist ıı", 2; vor den Hüften 7", 4; hoch, hinter den Achseln 5", 5; in der Mitte 4", 0; zwischen den Schenkeln 4‘, 8. Oberarın, lang von der Schulter bis zum Ellenbogen 5", 4; breit sowohl als dick 2”, », Vorderarm, lang 4”, 0; breit und dick 2", o Vorderfuss, lang, mit den Zehen, von der Fussbiegung 5", 4; unten, von der Handwurzel an 5”, 8; bis zur Wurzel des vierten Zehen, oben 1", 9. Erster Zehe, mit der Kralle ı", 7; zweiter 3", 0; dritter 4", 0, vierter 4”, 3; fünfter 2”, 9. Krallen 0”, 6. Breite der Schenkelgegend 450. Schenkel, lang 6" 6; breit 4", o; dick 2”, 6, Schienbein lang 5, 8; breit 2”, 8; dick z”,.4. Hinterfuss, lang, mit den Zehen, oben Lil 7", o; bis zur Wurzel der vierten Zehe 2" 8. Erste Zehe mit der m 5 D m m Kralle 2”,:3; . zweite = ‚0; dritte 4", 5; vierte 5", 5; fünfter 3”, '6. Krallen ı", o. Schwanz, lang 3" 6”, 3; breit an der Wurzel 6”, 5; hoch daselbst 4", 2. Die Kinnladen enthalten äusserst feine Zähne. Die Zunge ist vorne ziemlich tief, weit tiefer wie bei den Aga- men gekerbt, aber richt, wie bei den Eidechsen gespalten, auch ist sie beweglicher, wie beiden Agamen, doch kaum, fast gar nicht ausstreckbar, oO Sa 106 Plattgedrückte Eidechse #) DD. so viel ich weiss, bisher von keinem Naturforscher und keinem Reisebeschreiber genannte Eilechse, war unter denen, welche mein sel. Freund Rızss am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelt hatte. Beschreibung der plattgedrückten Eidechse _ dchte Tafel, Sie ist etwa halb so gross, wie eine erwachsene graue Eidechse. Der Kopf ist thurmformig, vierkantig, etwas plattgedrückt, und ziemlich spitz. Die obere Spitze des ziemlich grossen fünfseiligen Rüs- selschildes ist kaum merklich. Randschilder der obern Kinnlade sind auf der einen Seite sieben, auf der andern acht. Sie nehmen gegen den Mundeswinkel allmählig in Höhe zu, und sind beinahe Quadrate; nur das Schild unter dem Auge ist viel niedriger, wie die andern, und über demselben liegt unter den untern Augenliede ein grosses Schild, wel- ckes einen Kreisabschnitt von etwa 90.Graden bildet. Es sind drei Na- senlöcherschilder vorhanden, ein unteres, ein oberes, welches herzförmig ist, und mit seiner stumpfen Spitze bis zur Spitze des Rüsselschildes reicht, und ein kleines hinteres, Die Nasenlöcher sind klein und rund. Das einzi- ge Schnautzenschild ist breit, aber nicht lang‘, sechseckig, seine Seiten- linien schr kurz, der vordere Winkel sehr stumpf, und, statt des hin- tern Winkels eine Einbucht vorhanden. Die Stirnschilder sind unre- gelmässig sechsseitig. Zwischen ihnen liegen drei Schildchen; ein läug- lich..sechseckiges, welches in die Einbucht .des Rüsselschildes tritt, und *) Plattgedrückte Eidechse. Laterta depressa, Manr, Syst, d, Amph, Seite 63. 207 hinter diesem in einer Querreihe zweı unregelmässige Schildchen, wel: ches man vielleicht eben so gut als Theile des /Yirbelschildes betrach- ten kann. Dies letztere stellt ein langgezogenes Kartenherz dar, dessen Spitze nach hinten gekehrt und abgestumpft ist. Hinter dieser Spitze liegt ein kleines fünfseitiges Schildchen, welches vielleicht nur zufällig vom vordern Wirbelschilde getrennt ist, und hinter diesem noch neben einander zwei ziemlich grosse unregelmässig fünfseitige hintere Firbelschil- der. Das'grosse vordere Augenschild wird wohl besser als ein Zügelschild betrachtet, so dass dann zwei Zügelschilder vorhanden seyn würden, ein grösseres hinteres, und ein kleines vorderes. Die Gegend der dugenbraun- schilder ist wenig erhaben; ihrer sind vier vorhanden, und das hinterste äusserst klein. Das Zuge ist mittelmässig und elliptisch, und das grosse un. tere Augenlied ganz mit körnigen Schuppen bedeckt. Hinterhauptsschilder sind fünf vorhanden, *) nämlich zwei grössere, die aneinander stossen, aber vorn ein kleines Schildchen zwischen sich haben, und mit ihrem hintern Rand zusammen eine einzige gerade Linie bilden. Hinter jedem von. ihnen liegt noch ein sehr kurzes Schild, welches aber so breit wie ein solches grösseres -Hinterhauptsschild ist. Ihnen zur Seite sind zwei läng- liche trapezoidische Schilder, und zwischen diesen und den Randschil- dern liegen ähnliche Schuppen, wie die des Rückens. Die ziemlich klei. ne, schmahle, länglich-runde Ohröffnung umgeben Schuppen, von de. nen die oberen die grössesten, die vorderen kleiner, die hintersten und unteren von denen des Rückens nicht verschieden sind. Die untere Kinnlade ist etwas spitzer, aber so breit wie die obere. Neben dem Lippenschilde liegen an jeder Seite sieben Randschilder. Der Hals ist vom Kopfe wenig unterschieden und überall gleich breit. Das Halsband ist lose, und besteht aus neun rautenförmigen Schuppen, von denen die mittelste äusserst klein ist. Der Rumpf ist sehr plattgedrückt, etwas hinter der Mitte am brei. testen, und auf dem Rücken und an den Seiten mit kleinen rautenför- *) Durch einen mir unbegreiflichen Schreibfehler sind in meinem Systeme der Am- phibien szer angegeben. O2 100. migen, etwas abgerundeten Schuppen bedeckt, die mit einem kaum wmerklichen, von aussen nach innen laufenden Kiele versehn sind. Die Bauchschilder stehen in zehn der Länge nach laufenden Reihen. Die Beine sind sehr dünn, vorn mit mehreren Reihen grosser rautenförmigen Schuppen, übrigens wie der Rücken bedeckt. An den Schenkeln befinden sich zwölf Rosetten mit. Zusführungsgängen, und an den V orderfüssen ist die vierte Zehe, wiewohl kaum merklich kür- zer als die dritte. Uebrigens gleiche Beine, Füsse, Zehen und Krallen vollkommen ähnlich denen der grauen Eidechse, Der Schwanz ist verhältnissmässig länger, wie bei dieser, an der Wurzel sehr plattgedrückt, wird aber weiterhin rund, und läuft in eine sehr dünne Spitze aus. Ihn umgeben 98 Ringe länglich- viereckiger, fast ganz abgestumpfter, doch am Ende rundlicher, unten etwas mehr stumpfspitziger Schuppen, welche nicht stark gekielt sind. Da mein Exemplar gröstentheils seine Oberhaut verloren hat, so ‘wage ich es nicht, über seine Farbe zu entscheiden. Sie scheint hell- braun oder bläulich-grau zu seyn, nıit mehreren Reihen länglich -.ellip- tischer Flecken auf dem Rücken, welche einen dunkleren Rand haben, und in der Mitte heller sind. Länge 5"; bis zum After ı" 7”. Kopf, lang bis zu Ende der Hin- m terhauptsschilder 5”, 0; bis zu den Augen ı", 5; bis zum Halsbande 7", 3; breit 3" o; Auge, lang 2” 2. Oberarm 2”, ı. Vorderarm 2”, ‘o. Vorderfuss 3", 0. Erste Zehe 0” 9; zweite ı" 4; dritte 2”, 0; vierte 2”, 0; fünfte 1”, 4. Schenkel 2”, s, Schienbein 3", 3. Hinterfuss 6”, o Erste Zehe ı", 5; zweite 2”, 2; dritte 3", 2; vierte 4” 0; fünfte 2”, 5. Un Schwanz 3" 3", e. -ı109 KRielschuppiger Skiınk }) Il... SCHNEIDER sahe verschiedene Skinke, welche grosse Aehnlichkeit mit dem goldglänzenden haben, zu verschiedenen Zeiten und an ver- schiedenen Orten, weshalb er sie weder unter sich, noch mit dem gold- gläuzenden gehörig vergleichen konnte, von dem er sie zweifelhaft trennt, Er theilt unter dem Namen Scincus carinatus**) von ihnen folgen- de Nachrichten mit: »Dubitationem de veris (Lacertae) auratae (Linn.) notis auxit geminum exemplum scinci ex India orientali a Johnio transmissum ad Blochium. Primum auratae antea a me visae simil- limum totum colore ex atro fusco imbutum sine manifesto macularum vestigio, sguamas rotundas striatas gerebat:. Alterum similiter squamas omnes (exceptis inferiore cauda) ternis utplurimum carinis elevatas ge= rebat: cauda gracilitate‘ similis caudae vulgaris lacertae nostrae agilis, duplo longior reliquo corpore, supra et infra tecla eratscutislatis, quo- zum series superior ab altera parte dimidiata, inferior ab altera terlia exorditur. Color erat ex nigro fuscus, sed earum squamarum quibus cuticula abscesserat, cinerea: laterum et ventris albicans. Ab oculis inde juxta dorsum utrinque excurrit taenia albicans usque ad initium - caudae, infra quam altera adest multo latior colore dorsi fusco. Exem- plum Lampianum per dorsum, caudam, genas, latera et pedes dis- seminata puncia alba et strias similes habet: linea praelerea alba ante oculos exorsa obliqua ad aurium foramen descendit. Duo reliqua ejus- dem Musei exempla multo magis diversa sunt a prioribus. Latera nem- pe taenia ex nigro fusco carent, contra per dorsum caudam et pedes zonae sinuatae fuscae duclae conspiciuntur, et interruptae lineis z albis, quae post caput exorsae versus mediam caudam desinunt.« *) Kielschuppiger Skink, Seincus carinatus Merrr, Syst. d. dmph, Seite 70. *+) Seincus carinatus. ScHNEIDER, hist. amph. Il. pag. 133. Le Seinque carene, Scinens carinatus, Daup, rept, ZV. pag. 304. FI. Pag. 3774 110 Diese beiden letztern Exemplare der Lampischen Sammlung waren gewiss von derjenigen Art der Skinke, deren Beschreibung hier folgt, und von welchem. ich zwei Exemplare vom sel. Rızss er ielt, und be- reits früher ein drittes besass. Das Vaterland des kic Ischuppigen Skinks ist also unstreitig das Vorgebirge der guten Hoffnung, uni er ohne al- len Zweifel sehr wesentlich von den ostindischen und dem ersten Lam« pischen, deren Herr SCHNEIDER erwähnt, verschieden. Dem gold- glänzenden Skink, wenigstens dem Skinke, welchen ich mit Herrn SCHNEIDER für Linn®s Zacerta aurata halte, gleicht er so sehr, dass fast die Beschreibung des einen für die des andern dienen kann. Desto wichtiger ist die Vergleichung, welche ich im nächsten Hefte _ dieser Beiträge, wenn Gott will und meine Leser mich unterstützen, anstellen werde. Beschreibung des kielschuppigen Skinks ‚Neunte Tafel, Der Kopf ist klein, vom Rumpfe fast gar nicht unterschieden, eyförmig, vierkantig, oben flach-convex, gegen die Schnautze hin et- was hinabsteigend, unten eben. Die Kanten sind abgerundet, nur die der Augenbraunen scharf. Beide Kinnladen sind fast gleich lang und gleich breit. Die Mundesöffnung erstreckt sich nicht viel weiter wie der hintere Augenwinkel, ist bis milten unter dem Auge gerade und steist dann in Form eines / sehr geneigt in die Höhe. Die Nasen- löcher sind klein, und,- besonders hinten gerändet. Die Sugen liegen etwas vor der Mitte des Kopfes, in gleicher Fläche mit dem Rande der Augenbraunen und der Wange, sind ziemlich klein und elliptisch. Die Augenlieder sind körnig, und die Augenbraungegend fast gar nicht er- haben. Die mittelmässigen Ohröffnungen sind ein länglicher,, gebogener, oben hohler, schräg von hinten nach vorn herabsteigender Strich, den 111 vorn Schuppen einfassen, und in den hinten die Schuppen sich hinab senken. Der äussere Gehörgang ist so tief, das man das Trommelfell gar nicht sieht. Das Aüsselschild ist breit, bei einem Exemplare ein Trapezoid, bei einem andern gegen die Stirn hin abgerundet; bei dem dritten bildet es eben daselbet einen sehr stumpfen Winkel. Die Na- senlöcherschilder stellen zusammengenommen eine lanzenförmige Gestalt dar. Ihrer sind drei, das vordere und hintere sehr klein, das obere ist herzförmig, und die Spitze desselben stösst mit der Spitze des der an- dern Seite hinter dem Rüsselschilde zusammen. Das Schnautzenschild ist breit rautenformig, doch seine Seitenwinkel abgeschnitten, und es dadurch sechseckig. Es sind zwei Zügelschilder vorhanden, ein grössc- res hinteres, und ein kleines vorderes. Die Stirnschilder sind unregel- mässig- vierseitig, und ihre schärfsten Winkel stossen hinter dem Schnau- tzenschilde zusammen. Das vordere FHWirbelschild ist lanzenförmig und vorn viel breiter wie hinten. Die beiden hintern FVirbelschilder sind .fünfseitig. Augenbraunschilder sind vier vorbanden, von denen das vorderste sehr klein ist. Von den fünf Zinterhauptsschildern. gleicht das mittlere vordere dein WVirbelschilde, nur ist es etwas kleiner; die beiden ihm zur Seite liegenden sind fünfseitig, ziemlich breit und ihre vordere Seite concaV, die hintere conyex. Die beiden hintersten sind breite „ kurze, gebogene Streifen. Acht Randschilder fassen die obere, sieben die untere Kinnlade auf jeder Seite ein. Hinter dem grossen Lippenschilde liegen zwei grosse Schuppen. Uebrigens ist die Kehle ohne alle Falten, und wie die Beine und alle untere Theile mit glatten, rundlichen, ziemlich grossen, der Rücken mit mehr denn sechsseitigen sich nahernden Schuppen bedeckt, deren jede der Länge nach drei deutlich, gleichlaufende Kiele hat, welche Kiele man jedoch am Schwanze, wo die Schuppen breiter und sechseckig sind, nur auf dem ersten Viertheil bemerkt. Der Hals ist vom Rumpfe, so wie vom Kopfe, in seinen Durch- messern werig verschieden, und der letztere fast walzenförmig, doch etwas einfgedrsckt, und in der Mitte ein wenig dicker, als hinter den 112 Achseln und vor den Schenkeln. Der _4fter liegt queer, ist breit, und mit Schuppen verschlossen. Der Schwanz ist rund, kegelförmig, und läuft in eine dünne Spitze aus. Die. Beine sind kurz und dünn, etwas zusammengedrückt, undihre Zehen rund, frei, auf ähnliche Weise, wie bei den Eidechsen einge- lenkt, aber verhältnissmässig viel kürzer, wie bei diesen. Ausführungs- gänge an den Schenkeln sind nicht vorhanden, aber unter den Zehen aller Füsse scheint eine Reihe Drüsen zu seyn. Die Krallen sind zu- sammengedrückt, sensenförmig und sehr spitz. Farbe gelbbraun, in vollem Lichte, besonders am Schwanze, mit einem metallischen Glanze, und aus dem Spangrünen ins Kupferrothe schillernd, unten heller, ins grauweisse fallend. Von dem Hinterhaupte bis zu einem Viertheil der Schwanzlänge läuft über den Rücken ein wmässig breiter braungelber Streif, und an jeder Seite eine schmahle braungelbe Linie. In den Zwischenräumen zwischen diesen und an den Seiten sind braunschwarze Zickzacklinien, welche, besonders an den Seiten, von weisslich- braungelben Puncten unterbrochen werden, die an den Seiten zween oder drei Längsstriche bilden. — Wo die Ober- haut fehlt, is die Farbe bläulich -silbergrau. Länge 5" 7" bis 6" 4”, bis zum After 2" ı", 2 bis 2" 5". Bei dem grössesten Kopf, lang bis zum Ende der Hinterhauptsschilder 6”, o; bis zu. den Ohren 6”, 5; bis zu den Augen ı", 7; breit 4", 0; hoch 3", 2. ‚Auge ı", 7. Oberarm 2”, 9... Vorderarm =", 4. Vorderfuss mit den Zehen 2", 9. Erste Zehe ı", 0; zweite =", 0; dritte-2”,. 4; vierte 2", 7; fünfte ı", 5. Schenkel 3", 8. Schienbein 3", o.. Hinterfuss 6”, o, Er. ste Zehe ı", 6; %weite 2”, o; dritte 3", 5; vierte 4”, 25: fünfte 2”, 6. Schwanz 3" 5", 8 bis 4 Zoll. A 115 Blindschleichartiger Erdschleicher. *) nei Exemplare dieses artigen und merkwürdigen Schuppen - Pholidots erhielt ich von meinem sel. Freunde Rızss, welcher mir sagte, dass dasselbe von den Holländern am Vorgebirge der guten Hoffnung Eer.d- slange (Erdschlange) genannt werde Es hat dasselbe so viele Aehnlichkeit mit unserer europäischen Blindschleiche, dass ich keinen Augenblick zweifle, dass KoLsE es unter diesem Namen anführe. =) Linn# ist der einzige, welcher bis jetzt eine gute Beschreibung und in *) Die Blindschleiche? Korse Yorgb. d. g. Hojfn. Seite 213. _ Serpens, minor, Orientalis, cauda acuminala. Sera Thes. I. Pag: 8% &. 34. fi 8. Serpens pussilla, elegans, Mauritana. Serra. Zhes. 7. pag. 137. tab. 86. Jg. 3. Anguis bipes. Lınw, Mus. Ad. Frid. I. pag. 21. tab. 23. fig. 3. Lısx. Syst, Nat. ed. 10. I. pag. 227. ed. ı2. I. pas. 390. Laur. Syr. rep£, pag. 67- Herwmann. tab. afen. pag. 265. CvviEr. regne anim. II. pag. 56? Die zweifüssige Aalschlange. Anguis bipes. Mürt, Zinn, Naturs, IIT, Seite aıı. Lacerta bipes. - Gmer. Syst, Nat. Linn, I]. pag. 1079. Chalcida bipes. Meyer Syn. rept. pag. 31. Lacerta bipes. Die zweifüssige Eidechse. Doxx», 2002. Beitr, ZIT. Seite 1351. Sucxow. Naturg, d. Thiere III, Seite 146. Chamaesaura bipes. ScHNEIDER, hist. amph. Il. pag. 213. Le Seps Gronovien bipede monodactyle, Seps Gronoviüi. Daun. rept, IV. pag. 354. tab. 58. fig. 2. VIII. pag. 379. (Nach Linne’s Beschreibung. ) Biped. Lizard, Lacerta bipes. Smaw. Gen. Zool, III. pag. zu1. Blindschleichartiger Erdschleicher, Bipes anguineus. Merr. Syst, d. Amph. S. 76. *) »Die Blindschleiche ist eine auch selbst an vielen Orten Deutschlands gar wohl bekannte Schlange; dahero nicht nöthig zu sagen, wie sie eine schwarze geschuppte, und mit vielen braunen, weissen und rothen Puncten angespreng- te Haut habe, weil ihre Augen ganz klein und stumpf sind.‘ Dieses kann ich aber gar wohl sagen, dass sie gar leichtlich zu tödten, indem sie gemeinig- lich an den Weg lieget, und sich ohne grosse Mühe tödten lässet, vornehm- lieh da ihr Biss so gefährlich und tödtlich nicht, als wie der andern Schlan- gen ihrer ist.« Koızz a, a, O, p 114 Absicht der Füsse richlige Abbildung des Erdschleichers geliefert hat, doch hatte sein Exemplar unstreitig einen am Ende ergänzten Schwanz; und war daher daselbst schuppenlos, und wie er sich ausdrückt, fast ohne Haut. Eben dieses war bei dem Exemplare der Fall, welches Sera Taf. 553. abbildete. Einen wesentlichen Fehler hat aber sowohl diese, als die andre Sebaische Abbildung, ‚nämlich den, dass die Füsse als ohne alle Zehen dargestellt sind; übrigens sind beide Abbildungen so getreu, dass man sie nicht verkennen kann, und Lixn& sie auch als unserer Art angehörig betrachtete. Mangel der Aufmerksamkeit des Zeichners war es wohl, dass er die kleine Zehe übersah, und höchst wahrscheinlich begingen eben den Fehler Gronov und DAupin in ihren Beschreibungen, *) und ich, zu ängstlich, in dieselben bei ihren be- stimmten Aeusserungen **) Misstrauen zu setzen, bildete, wiewohl *) Scincus pedibus brevissimis subulatis monodactylis, anticis nullis, cauda apice- nudo. Groxov. Zooph. I. pag. ı1, i Seps Gronovien, Seps Gronovii. Daun. a. a. O. (Nach Gronovs und seiner ei- genen Beschreibung, wenn diese letztere nicht eine ganz besondere, noch näher zu bestimmende Galtung und Art ist.) Gronovischer Bodenkriecher. Pygodactylus Gronovii. Merrr, Syst. d, Amph. S. 77. **) » Ausser in dem eben angeführten Kennzeichen, fügt Groxov in der Beschrei- bung hinzu: »Quoad formam omnino convenit cum praecedente (dem schlei- chenden Skink), a quo maxime diflert pedibus, quorum anlici omnino defi- ciunt, et postici, qui ad lalera ani locum obtinent, subulati sunt et brevissimi, nullisque digitis aut ungıibus armati. Cauda trunco ferne dimidio brevior, cylindrica, ad apicem conica, qui nullis squamis sed tantum corio tenui obte- gitur. Squamae ut (in) antecedente. Per dorsum superius ac latera superiora lineae longitudinales aliquot nigrae extenduntur. Abdomen albescens. Habitat in Africa. Longitudo quatuor unciarum.« Daunın sagt dagegen: »J’ai ob- serve dans le museum d’histoire naturelle de Paris un seps bipede monodac- tyle, tres semblable a celui de Gronovius, ayant deux grandes ecaiilles devant Yanus, et les dimensions suivantes: Longueur totale ı’ 2” u”. Longueur de la tete 8”. Sa largeur pres des yeux 3”. Longueur du cou et du corps ' leur plus grande largeur 5”. Longueur des pieds posterieurs 3". Longueur Mm de la queue ." 0, Sa plus grande largeur 4”,< 115 höchst zweifelhaft, nach denselben die Gattung: Bodenkriecher. *) Fast ist es mir wahrscheinlich, dass DAupın einen Afterfuss oder Sheltopusik vor sich gehabt habe, weilauch CuvIEr dem Linneischen Anguis bipes die Zehen abspricht, und runde ungetheilte Füsse zu- schreibt, **) und beim Sheltopusik nicht immer die Füsse getheilt sind. ***) So unbegreiflich es ist, wenn SANDER sehr deutlich die hervorge- tretenen beiden Ruthen einer inländischen Schlange als »zween kleine fleischichte Füsse« beschreibt, und GMELIN bei seiner Zacerta bipes frägt: »An huc spectat serpens ille siluae nigrae inquilinus bipes, cujus Sander Naturf. 17. p. 246. mentionem injicit?« so leicht erklärbar ist es, wenn SEBA, noch mehr aber wenn HERMANN, welcher vermuthlich nie einen Erdschleicher sah, die kleinen Beine desselben für Zeugungs- theile hielten. Dass sie das indessen nicht sind, beweiset ihre ganze Be- schaffenheit. Deutlich kann man, wenn man sie biegt, Gelenke und Glieder bei ihnen wahrnehmen, deutlich Schenkel, Schienbein, Fuss und zween Zehen unterscheiden, ja, wenn mich das verstärkte Gesicht und das Gefühl .nicht täuschen (welches jedoch bei der Kleinigkeit dieses Thieres leicht der Fall seyn kann), so ist an der Spitze jeder Zehe eine kleine Kralle, welche ihnen aber Linn£, und vielleicht mit glei- chem Rechte, abspricht. Schon durch diese Bildung der Beine, noch mehr aber. durch seine Zunge, ja selbst durch das ganze äussere Ansehn ist der Erdschleicher als Gattung von dem #fierfusse und dem Sheltopusik, noch mehr unstreitig von den Blindschleichen verschieden, denen ihn Linn& beigesellte, und zwar wohl, wie Herr SCHNEIDER richtig muthmasset, *) Bodenkriecher, Pygodactylus, Mern. Syst. d. Amph. Seite 77. *%) »D’autres (Bipedes) ont ces pieds terminds en rond, et sans divisions, Z’ An-.: guis bipes Linn. (Lacerta bipes Gm). Seb; ıxxxvr, 3, est de ce nombre, Sa queue est plus courte que le corps.« ##&#) SCHNEIDER, hist, amplı. II. pag. 213. Pa 116 weil er keine Ohröffnungen entdeckte, *) welche er jedoch allerdings besitzt. ? : Es ist sehr zu bedauern, dass die Lebensart dieses in so vielen Rücksichten merkwürdigen Pholidots so ganz unbekannt ist. Beschreibung des Blindschleichartigen Erdschleichers. Zehnte Tafel. Der Erdschleicher hat so sehr das Ansehn einer Blindschleiche, so ganz ihre Bildung, dass ihn, wenigstens von Aussen von ihr nur die offenen Ohren und die kleinen Füsse unterscheiden. Der Kopf ist klein, vom Rumpfe gar nicht unterschieden, und gegen die abgerundete halbkreisförmige Schnautze hin, keilförmig platt- gedrückt. Diese flache Schnautze bildet vorn mit den Seiten oben und unten ziemlich scharfe Kanten. Die obere Kinnlade ragt mit ihrem ganzen Umfange über die untere flach hervor. Vorn bedeckt sie ein halbkreisförmiges Aüsselschild, in dessen Ecken die länglichen von ei- nem Rande eingefassten Nasenlöcher liegen. Hinter dem Rüsselschilde sind zwei Schnautzenschilder, deren jedes eine lange Raute darstellt, die ihrer Länge nach in der Queere liegt. Hinter ihnen ein ziemlich grosses fast dreieckiges, sehr stumpfwinkeliges, am stumpfen "Winkel abgerundetes Stirnschild, dahinter ein grosses fast fünfseitiges Wirbel. schild. In den Winkeln, welche diese Schilder zusammen bilden, sind *) Bei der Gelegenheit, dass er diese Vermuthung äussert, beschreibt Herr Scuxeipen eine ebengeborne, vielleicht gar eine aus dem Mutterleibe genommene brü- chige Blindschleiche, die er nicht für das erkannte, was sie war, und Davoım bildete daraus seinen j Seps Schneiderien bipede didactyle on tridactyle. Seps Schneideri, Dauo, rept, IV. pag. 348, VIII pas. 37% 117 die Sugenbraunschilder eingeschlossen. Hinter denselben liegen zwei kleine Hinterhauptsschilder, und dann fangen die Schuppen an, welche den Oberleib bedecken. Zwischen den Nasenlöchern und den Augen be- findet sich ein kleines dreieckiges Zügelschild. Die Zugen sind ziemlich lang, elliptisch, doch ihre Oeffnung vorne runder, hinten spitzer; sie haben aber eine geringe Höhe. Oben über ihnen ragt unter den Augen- braunen eine Kante viereckiger Schildchen hervor. Gleich hinter ihnen liegen Schuppen. Die Mundesöffnung erstreckt sich ziemlich weiter, wie die Augen. Bis zu ihnen ist sie, wie gewöhnlich gerade, dann etwas in die Höhe gebogen. Gleich; hinter der Schuppe am Mun- deswinkel sieht man die sehr kleinen Ohröffnungen, wie ein feines, rundes Löchelchen. Die untere Kinnlade ist, wie die obere, am Ran- de mit Schildern eingefasst, und übrigens ganz mit Schuppen bedeckt. Der Rumpf ist walzenförmig, nur unten etwas flacher, und überall von gleicher Dicke, etwa der eines Strohhalmes. Die Schuppen, sowohl die, welche ihn oben, so wie die, welche ihn unten bedecken, sind - ganz glatt, und breite, hinten abgerundete Sechsecke. Ich zählte, wie Lins£, zoo Bauchschuppen. Die breite, viertelkreisformige Oeffnung des Äfters ist mit einer breiten Schuppe, und am Rande derselben mit ei- ner gespaltenen, durchsichtigen Haut bedeckt. ä An jeder Seite des Alters liegen die beiden Beinchen ganz hin- tenausgestreckt, und in eine Vertiefung an der VWVurzel des Schwanzes wie hineingedrückt. Sie sind kegelförmig, sich dem walzenförmigen nähernd, etwas plattgedrückt, und man kann, wie es mir scheint, wenn man sie biegt, Schenkel, Schienbein, Fuss und Zehen unterschei- den. Der Schenkel ist äusserst kurz, und das Schienbein macht fast ihre ganze Länge aus. An der Spitze des höchst kleinen, kaum bemerk- baren Fusses, sitzt der kleine äussere, und an seiner Wurzel die noch weit kleinere innere Zehe, die, wenn ich mich nicht trüge, jede an der Spitze eine kleine, ziemlich dicke, kurz - kegelförmige, etwas plattge- drückte, kaum gekrümmte Xralle haben; doch könnte das, was ich da- für halte, auch das letzte Glied der Finger seyn, 1168 Der Schwanz ist vom Rumpfe gar nicht unterschieden, länglich- kegelföormig, und endigt sich in eine ziemlich scharfe Spitze. Er ist von der Wurzel bis zur Spitze mit ähnlichen Schuppen, wie der Rumpf bedeckt, deren ich unten 74 zählte. Farbe. Oben weisslich-braun, an den Seiten und unten weiss- lich-stahlgrau. Alle Schuppen haben an der Basis viele sehr kleine schwarze Puncte, welche, mit blossen Augen betrachtet, wie ein einzi- ger Punct erscheinen. Länge 4’ ı1", 5; bis zum After 2” ı0", o. Kopf, lang 3”, 5; breit 2”, 0; hoch ı", 4; Rumpf, breit 2”, 5; hoch ı", 7. Beine, lang bis zur Spitze der äussern Zehe 2", 5; bis zur Spitze der innern 2", 2; breit an der Wurzel o”,6. Aeussere Zehe 0", 8; Nagel? 0", 2. Innere Zehe 0” 4. in Schwanz 2" 2", o. Diekschwänzuwsgse Natter,) ren wir, dass eine so grosse Menge der Pholidoten, wie aus dem Vorhergehenden erhellet , wenn sie im VWVeingeiste ihre Oberhaut verlie- ren, ihre natürliche braune Farbe in eine bläuliche verändern, so wird man keinen Anstoss daran nehmen, dass ich hier eine oben braune Nat- ter aus dem Museum der hiesigen Universität als gleichartig mit einer oben bläulichen darstelle, welche SEesA abgebildet, Gronov und Bop- DAERT beschrieben, oder doch angedeutet haben, **) da die Sebaische Abbildung derselben sehr entspricht, und auch in den Beschreibungen Sr *) Dickschwänzige Natter. Coluber cerassicaudus, Merr. Syst. d. Amph. Seite 107. *+) Serpens, Africana, caerulea. Sera Thes. ZI. pag. 35. tab. 35. fig. 4. Coluber scutis abdominalibus exrır, et sqguamarum caudalium paribus ıx, Gro- nov. Mus. ichth. II. pag. 67. — Zooph. I. pag. 21. Coluher caeruleus, cauda crassa, Bovparrr in Nor. det, Acad. Caes. VII, pag. 21. 119 nichts enthalten ist, was dieser Vereinigung entgegen wäre. Sollte die- se Vereinigung der WVahrheit entsprechen , so ist diese Schlange in Af- rika, und sehr wahrscheinlich am Vorgebirge der guten Hoffnung zu Hause, in welchem Falie sie hier mit Recht ihre Stelle einniimmt. Ihre grosse Aehnlichkeit mit der geschlängelten Natter, welche be- reits Herr BEcHSTEIN erkannte, wird durch die hier gelieferte Beschrei- bung und Abbildung noch mehr erkannt werden, zugleich aber auch der Unterschied beider deutlicher erhellen. Der von GmeLIn gewählte Namen, welcher aus GRONoY’s und Bopp4err’s Beschreibungen entlehnt ist, ist nicht ganz passend. Ich mochte ihn indess nicht ändern, um die Namen nicht zu vermehren. Beschreibung derdickschwänzigen Natter. Eilfte Tafel, Der Kopf ist vom Rumpfe unterschieden, eyförmig, plattgedrückt, und vorn abgerundet. Die Oberkinnlade ist etwas länger, wie die un- tere, und die Mundesöffuug, welche in einem nach oben hohlen Bogen nach hinten hinauf steigt, ziemlich gross. Das Zuge steht weit nach vorn, ist klein und rund. Das Rüsselschild ist couvex, ziemlich gross, und eckig-nierenförmig. Die beiden Schnautzenschilder sind klein und unregelmässig fünfseitig; die beiden etwas grösseren Stirnschilder unre- gelimässig sechsseitig. Das /Yirbelschild ist ziemlich gross, nicht breit, Coluber crassicaudus, Gmer. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1095. . Couleuyre 36me de Gronoyius.. Laczrr. Quadr. ovip. et Serp. II. tabl, pag. 116. L’ Africain, Coluber africanus. Boxnar. Oph. pag. 49. Die diekschwänzige Natter, Coluber crassicaudus, Doxx». 2002. Beitr. LI. $. 168. Sucxow, N. G. d. Tliere III, Seite 191. Bzcausrein in Laczr. Amph, IP, Seite 169. Taf, 25. Fig. ı. (Seba,) 120 fünfseitig-thurmförmig, doch bildet seine vordere Seite einen äusserst stumpfen Winkel. Die 4ugenbraunschilder so wie die Hinterhaupts- schilder sind mittelmässig, und die letzten hinten stumpfwinkelig. Die vunden Nasenlöcher haben ein grösseres vorderes und ein kleineres hin- teres Schild. Das ziemlich kleine Zügelschild ist unregelmässig sechssei- tig. Es sind ein vorderes und zwei hintere Jugenschilder vorhanden. Beide Kinnladen haben auf jeder Seite acht Randschilder. Das Lippen« schild ist klein und dreieckig, Die Nebenschilder sind sehr schmahl und bilden den Anfang der tiefen Rinne, welche zwei ziemlich lange vordere, und zwei sehr kurze fast schuppenförmige hintere Rinnenschil- der hat. Es sind drei Paar Äehlschuppen und ein sehr kleines Kehlen- schild vorhanden. Der Rumpf ist fast walzenförmig, doch sind die Seiten und der Bauch, besonders der letztere flach, und an jeder Seite des Bauches da- her eine stumpfe Kante. Die Schuppen sind rautenförmig und glatt, die Bauchschilder, deren GRONOY 142, ich 158 zählte, mässig breit, und das /fterschild gespalten. Der stätige, etwas plattgedrückte, übrigens länglich kegelförmige Schwanz hat unten 60 Paar Halbschilder, und läuft in eine scharfe kegelförmige Spitze aus. Die Farbe ist nach SrsA, Gronov und BonDAERT oben bläulich oder- blau, bei dem Rückgrade am dunkelsten, an den Seiten allmählıg heller; unten weiss, mit braunen, theils ganzen, theils halben Bändern unter dem Bauche. Länge ı5" 7"; bis zum After 11" 2”. Kopf, lang 9”, o; breit 41,6; hoch 3", 5. Rumpf, in der Mitte hoch und breit 4", o., Schwanz lang BED. 121 Putgfende,Viper LOpreR den giftigen Schlangen am Vorgebirge der guten Hoffnung scheint diejenige, welche die dortigen Holländer Pof-odder, d.i, Puff- oder Stoss-Adder nennen, in Rücksicht ihrer Schädlichkeit die zweite oder dritte im Range zu seyn. Sonderbar wäre es, wenn sie den frühesten Reisenden dahin entgangen seyn sollte, und kaum zweifle ich, dass sie nicht diejenige giftige Schlange seyn sollte, welche KoLBE unter dem Namen 4spis, Augen- oder Schoss-Schlan- ge anführt. *) PATTERSON ist der erste, der ihrer in seiner Ab- handlung von den thierischen Giften, die den zweiten Anhang zu seiner Reise ausmacht, unter ihrem Namen gedenkt. Die Nachricht, welche er von ihr mittheilt, ist folgende: »Die Puffotter, welche die- sen Namen deswegen hat, weil sie sich so stark aufbläst, dass sie bei- nahe einen Fuss im Umfange bekommt, hat eine graue Farbe und un. gefähr drei und einen halben Fuss Länge. Sie ist dicker als irgend eine Schlange, die ich je in dem Lande gesehen habe, Ihr Kopf ist gross und flach; die Giftzähne sind einen Zoll lang und gekrümmt. Die Puff otter ist dem Viehe äusserst gefährlich. Bei einer meiner Excursionen in diesem Lande ward eins meiner Pferde, als es grasete, von einem Thiere dieser Art in den Mund gebissen, und lebte nur noch zwei Ta- ge nachher.« Vielleicht war es also eben diese Schlange, die durch ih- *) Die Pufotter, Pırrerson Reise, Seite 162. Pofadder. Lrvamırann zweite Reise II. Seite 78. 79% Licntenstein Reise I. Seite 55. Rızss im Morgenbl, 1813. Seite 547. Coluber intumescens, DoxnD, zool. Beitr. III. Seite. 209. Becusteıs in Laczr. Amph. IV. Seite 291. Puffende Viper. Vipera crictans, Meran, Syst, d, Amph. Seite 152. #*) Vorgeb, d. g. Hoffn. Seite 212. 0 122 ren Biss einen von SPparrmAn’s Zuchochsen unbrauchbar machte. *) Nach Patterson hat LEVAILEANT diese Schlange in seiner zweiten Reise genannt, **) er sagt aber, ausser dem, dass er sie zu denen zählt, deren sich die wilden Bewohner jener Gegenden zum Vergiften ihrer Pfeile bedienen, nichts weiter von ihr, als dass man sich vor ihrem. Bisse we gen ihrer Langsamıkeit leicht sichern könne. Hierauf hat ihrer Licn- TENSTEIN erwähnt. Er fand sie in der Gegend der Saldenhabay, und erzählt von ihr folgendes: »Dem zur Jagd gerüsteten Vortrab unseres Zuges stiess bei dem Umdrehen um eine scharfe Felsenecke eine hässli- liche Schlange auf, die sich blähend erhob, aber von einem raschen Hagelschuss zu Boden gestreckt ward. Es war eine Pof- _4dder, eine der giftissten und bösesten, die man hier kennt; sie zeichnet sich durch unverhältnissmässige Dicke und durch hübsche Zeichnung schwarzer und weisser Flecken auf bräunlichem Grunde vor den übrigen aus, und hat das eigene, dass sie, wenn sie ergrimmt, den Hals aufblähend erweitert. Ihre Länge mass anderthalb Ellen, ihr Umfang in der grössten Dicke sechs Zoll.« Als Anmerkung fügt Herr LICHTENSTEIN hinzu: » Kein Theil der südafricanischen Fauna ist bis jetzt noch mehr vernachlässigt geblie- ben, als die Amphibien; ich bin daher nicht im Stande, die systematischen Namen mit Gewissheit anzugeben und muss vorläufig auf den naturhi- storischen Theil verweisen, der die Resultate tieferer , zum Theil noch anzustellender Nachforschungen liefern wird.« Dass diese Schlange auch im Lande der Kaffern oder Koosa einheimisch seyn müsse, erhellt aus dem Kafferschen Namen derselben: Jchamba, den Herr LiCHTEN» STEIN in seinem WVörterbuche der Sprache dieses Volkes angiebt. Die ausführlichste Nachricht von derselben hat der treflliche in Spanien auf dem Felde der Ehre gebliebene Hauptmann BEnJamın Rızss in seiner Reisebeschreibung und in einem Briefe an den Herrn Oberforstmeister VON WILDUNGEN, dem er die Haut übersandte, geliefert. Ich theile *) Reise, Seite 322, **) eise Z, Seite 646, 123 hier beide nach den Original. Briefen mit: »Pofadder« sagt er in der Reisebeschreibung »nach der Cobra capella (der gelben capischen Viper) die gefährlichsten, giebt es auch hier (im Lager am Liesbecks Rivier), aber sehr selten. Ich habe eine gefangen, die 3 Fuss lang in, der Mitte 4 Zoll dick ist. Sie sahe fürchterlieh aus, wie sie auf der äussersten Spitze des Schwanzes beinahe ganz aufrecht mit vorgestrecktem Kopfe, der, wenn sie boshaft ist, so breit und lang wie eine flache Hand wird, und mit aufgesperrtem Rachen auf uns zukam. Wir neckten sie wohl eine halbe Stunde lang, um sie in ihrer Bosheit recht zu beobachten. Vor Wuth wurde ihr Kopf ganz blau, und dabei zischte sie, als wenn man WVasser in das Feuer giesst; endlich aLer wurde sie mit gehöriger Vorsicht getödtet, und da habe ich das Fell so behutsam abgezogen, und so gut zubereitet, dass nichts daran beschädigt ist. Es war das schönste, das ich je von der Art gesehen habe. Ich werde dasselbe dem Oberforstmeister von Wildungen schicken. Noch ist zu bemerken, dass diese Schlange von vorn nichts schädliches thun kann, sondern indem sie mit dem Kopfe rückwärts springt, von unten herauf mit den in der obern Kinnlade rückwärts gekrümmten Zähnen schlägt, woher auch ihr Name kommt.« Die ausführlichere Nachricht, die der sel. Rızss in seinem die Schlangenhaut begleitenden Briefe an den Herrn vo VWVILDUNGEN mittheilt, ist folgende: »Lager am Ziesbecks Rivier in der Caapschen Vlackte am Vorgebirge der guten Hoffnung den ı2. Decem- ber 1804.« »So eben beim Abgehen der Briefe an meine Eltern (eigentlich an seinen väterlichen Oheim den Herrn Geheimen Rath und Regierungs- Präsidenten, Rittern Rıerss und dessen verehrungswürdige Gattin, die den verwaisten jungen Mann erzogen, und wie eins ihrer eigenen zahl- reichen Kinder liebten) sehe ich, dass das Packet ein etwas grösseres Volumen meiner Einlagen erlaube, als ich vorher glaubte. Mit dem grössten Vergnügen benutze ich daher diese Gelegenheit, um Ew. Hoch- wohlgebornen die unschädliche Hülse eines der schädlichsten Thiere in der Welt, der hier befindlichen, allein sehr seltenen, Schlange, Pof- Q 2 124 adder (Puf-otter) als ein kleines Zeichen meiner unveränderlichen Hochachtung für Ihr Cabinet zu überschicken. Es ist ein äusserst ge- fährliches giftiges Thier, vor dessen blossem Felle sich die meisten hiesigen Thiere scheuten, und einige Hottentotten, denen ich es zeigte, in der grössten Angst davon liefen. Ihren Namen hat sie von der Art, ihren Feind zu verwunden; denn in einigen Krümmungen, beinahe ganz auf- recht stehend, kriecht und springt sie auf dem äussersten Ende des Schwanzes mit vorgestrecktem Kopfe und aufgesperrtem Rachen ( wenn sie gereizt wird) auf ihren Feind zu, dreht sich, wenn sie ihm nahe genug ist, mit dem Rücken nach ihm, schlägt den Kopf hinten über, und verwundet ihn im Zurückziehn mit einem Schlag oder Puff, durch die im Obermaule befindlichen zwei Reihen rückwärts gebogener Zähne, wobei sie einen kreisförmigen Sprung in der Luft macht. Ihr Kopf wird dabei, je wüthender sie ist, desto breiter und platter, dass er bei« nahe einer flachen Menschenhand gleicht, und verfärbt sich abwechselnd, blau, roth und violett. Der zischende Laut, welchen sie erbost von sich giebt, ist erstaunend stark und erregt auch bei Menschen eine Art von Grauen. — Um ihren Frass zu erhalten (welcher aus allen anima- lischen Körpern besteht) soll sie, wie viele Menschen erzählen, kleinere 'Thiere in der Nähe bezaubern können; andere sagten, dass sie dieselbe in einiger Entfernung ansauge, da sie sich dann ihr immer mehr näherten, bis sie dieselben endlich, wenn sie nahe genug sind, verschlinge. Gegen das erstere streitet die gesunde Vernunft, allein für das letztere redet doch wenigstens dies, dass man:oftmals Thierchen in Convulsionen auf einer Stelle bleibend antrifft, denen sich eine mit der Zunge spielende Schlange sachte näherte, bis sie dieselben mit einem Sprunge erhaschte und hinunter würgte. Ob aber diess nicht auch vielleicht durch eine starke Furcht und Angst, welche ja wohl selbst einen Menschen beim Anblick einer Schlange überfällt, verursacht werde, wage ich nicht zu entscheiden; es scheint mir indess natürlicher zu seyn. In jeder obern Kinnlade haben diese Schlangen 3 (?) spitze Zähne, unter denen sich ei- ne ‚gelbe Blase hinzieht, welche das Gift enthält, welches sie, wie man 117 hier glaubt, auch ohne zu beissen, von sich speien können und dessen blosse Berührung tödlich seyn soll. *) Derjenige, den sie verwunden, lebt sicher keine 24 Stunden mehr, wenn er nicht augenblicklich den -verwundeten Theil ab oder ausschneidet, denn man hat noch kein Mittel gefunden, welches den Biss dieser Schlange heilen könnte. — Noch will man behaupten, dass diesse Schlangenart keine Eyer lege, sondern le- bendige Junge zur Welt bringe, welche sie 6 — ıo auf einmal aus dem Schlunde gebären und ihnen nachher noch, bis sie erwachsener sind, gastfrei den Aufenthalt in ihrem Bauche gönne, aus welchem sie aur manchmal, bei warmem WVetter, eine kleine Excursion durch den Hals machten, jedoch bei der geringsten Gefahr, wenn die Alte pfiffe, wieder in den sichern Zufluchtsort zurückkehrten. Doch scheint mir diess so fabelhaft, dass es kaum der Anführung werth ist. — Die Pof- addern sind im Innera des Landes wiel häufiger als hier und halten sich gewöhnlich an kleinen Bächen in dem Gesträuch auf. Sie verschlin- gen nicht selten Thiere, welche grösser und schwerer sind, als sie selbst. Gänse-Eyer, grosse Ratten und Vögel würgen sie ganz in sich hinein, und scheinen dann an der Stelle, wo das 'Thier liegt, eine ungeheure Geschwulst im Leibe zu haben. — Dass der Stich der Sonne unter der Linie auf der Reise meiner Schlange nicht schade, dafür ist wohl ge- sorgt, ob aber nicht etwa die feuchte Nordsee die grellen, glänzenden Farben zerstören werde, ist eher zu befürchten, daher wird auch *) Nach Purrerson a. a. O. Seite 163. ist eine von ihm nicht gesehene Schlange am | Cap, welche man de spung-Slange ‘oder spuckende, speichelwer- fende Schlange nennt, welche ihr Gift verschiedene Ellen weit sprützen und dadurch Blindheit veranlasst haben soll. Sollte, so unwahrscheinlich dieses auch ist, -wie der ältere Forster in seiner Anmerkung zu dieser Stelle bereits bemerkt, nur die Sage am Cap statt finden, so liegt derselben, wie fast allen solchen Sagen, doch wohl etwas Wahres zum Grunde, und viel- leicht wird die Pof-adder in andern Gegenden des südlichen Afrikas Spung- Schlange genannt, j ’ 126 wohl eine Beschreibung derselben nicht überflüssig seyn. Die Schup- pen auf dem Rücken sind dunkelbraun mit Schwarz schattirt und mit blassgelben Flammen versehen; der Bauch ist hochgelb , wird aber nach unten zu etwas blässer und ist regelmässig mit dunkelschwarzen halben Ringen geziert.« In einem spätern Briefe an seine Pflegeeltern fügt der sel. Rızss noch folgendes hinzu: »Sagen Sie doch dem Oberforstm. v. WILDunGen; dass ich bei der Beschreibung der Schlange vergessen hätte, dass diese noch keine der stärksten sei, sondern dass man deren wohl 8 bis ı8 Zoll dick, aber nie eine länger als 3 bis 4 Fuss, fände.« Die hier erwähnte Schlangenhaut, welche sich jetzt durch die Güte des Herrn Oberforstmeisters v. WILDUNGEN in meiner Sammlung befindet, ist sehr gut erhalten und alles Fleisch und die Knochen sind aus dem Maule herausgenommen. Da dies nun auch mit den Knochen des Ko- pf:s geschehen ist, so kann ich von ihren Zähnen, seiner Bildung u. s. w. gar keine Rechenschaft geben und manche Zweifel und Vermuthungen in Rücksicht der erstern, die mir bei der Beschreibung in den Briefen und bei der Ansicht der Haut sich aufdrängten, weder haben noch bestätigen. Die Länge der ganzen Haut von der Spitze der Schnautze bis zu der des Schwanzes beträgt genau 3 Fuss Par. Maas, die des Kopfes o" 2’, des Schwänzes etwa 2’, Der Kopf ist gleich vor der Schnautze 11”, am Mundeswinkel ı" rı" breit; der Umfang des Halses beträgt 1" 8"; des Rumpfes in der Mitte 4 6"; am After 2" 2"; des Schwanzes an seinem Anfange ı" 4". Bei diesen Maassen wird man nicht verges- sen, dass sie von der getrockneten Haut genommen sind, Der Kopf hat die Gestalt eines am spitzen Ende sehr stumpfen, am stumpfen Ende sehr breiten Eyes. Oben ist er ganz mit ähnlichen, nur kleinern Schuppen, wie der Rumpf bedeckt, bloss ein breites Rüs- selschild und 15 Randschilder auf jeder Seite fassen die Oberkinnlade ein. Die Unterkinnlade hat ein langes sehr spitzes Lippenschild, zwei länglich -rautige Nebenschilder desselben, zwei grosse vordere, aber kei. ne hintere Rinnenschilder, und ist übrigens mit lanzigen an der Spitze abgerundeten platten Schuppen Deeekt” und auf der en Seite mit 197 15, auf der linken mit ıı Randschildern, deren Anzahl also unbestimmt zu seyn scheint, und welche man mit gleichem Rechte, so wie die Randschilder der Oberkinnlade Schuppen benennen konnte, eingefasst. Die Augen liegen sehr weit nach vorn, und müssen nach den noch übrigen Oeffnungen ungemein klein, die vor ihnen liegenden runden Na- senlöcher sehr gross seyn. Der Hals ist viel enger als der Kopf und der Rumpf nimmt von da an bis zur Mitte allmählich und so sehr in Dicke zu, dass er viel- leicht bei keiner Schlange im Verhältniss zu seiner Länge so dick wie bei dieser ist, dann nimmt er wieder: ebenso in Dicke ab. Er ist oben mit zı Reihen lanziger, an der Spitze abgerundeter stark gekielter Schup- pen, ausser den glatten Randschuppen des Bauchs und unten mit 142 breiten Schildern bedeckt. Das Afterschild ist ganz und sehr gross. Der Schwanz ist sehr kurz, gleich von seiner Wurzel an viel dünner wie der Rumpf, und wird an seiner Spitze plötzlich noch viel dünner. Oben ist er mit ähnlichen Schuppen wie der Rücken, unten mit 22 Paaren halber Schilder bedeckt; zählt man aber die an der Seite des Afterschildes liegenden Schilder hinzu, von denen mir manche selbst hieher zu gehören und beim Ausbalgen zerrissen oder durchgeschnitten zu seyn scheinen, so sind ihrer z0 bis 31, auch glaube ich kaum, dass die Spitze. des Schwanzes erhalten sey. Die Farbe der Schuppen ist umbrabraun, grösstentheils mit stroh- gelben Spitzen. Ueber die Nasenlöcher und durch die Augen läuft ein schmahles strohgelbes Band; an jeder Seite des Kopfes ist ein ähnliches, welches jedoch nur bis zur Kante des Kopfes zu reichen scheint. Auch auf dem Rücken sind so gefärbte Bänder, die aber nicht quer- über lau- fen, sondern einen mit seinem Scheitel nach hinten gekehrien spitzen Winkel bilden, und deren Schenkel an der Seite mit kurzen schwarz aufsteigenden ähnlichen Linien einen mit der Spitze nach vorn gekehr« ten noch spitzern WVinkel darstellen. Die Schuppen vor diesen Rü- ckenbändern sind schwarz. In einiger Entfernung unter den Enden der- selben sind an der Seite gelbe und schwarze grosse Flecken. Unten ist 128 die ganze Schlange hochockergelb, aber viele Schilder an der Seite mit einem halben schwärzlichen Bande versehen, welche halbe Bänder bald drei, bald vier, bald fünf Schilder von einander, entfernt sind. Wenn gleich Lınn®s Beschreibung und Abbildung seines Colu- ber Atropos *) eine sehr grosse Aehnlichkeit mit der Pofadder, aus- ser in der Farbenvertheilung zeigen, so sind doch beide wahrscheinlich der Art‘nach verschieden. Am ähnlichsten von allen Abbildungen der Schlangen, welche ich bis jetzt kenne, ist ihr die in SesAa’s Thesaurus II. tab. 54. fig. 4. *) In seinem S'ystema naturae I. pag. 379. führt Linn£ diese Abbildung als die seines Coluber severus an, aber nicht in dem Museum Adolphi Friderici, wo der Coluber severus pag. 25. beschrieben und tab. 8. abgebildet ist. _DAuBENnToN hielt auch bei- de für einerlei, und benannte sie daher !’Hebraique, weil SEBA von ihr sagt: »Inscripti characteres hebraicas fere literas referunt.« Herr LA- CEPEDE hat eben diesen Namen beibehalten, ***) und sieht auch SEBA’s Figur für die des linneischen C, severus an und dadurch veranlasst, hat sie als Coluber severus Herr BECHSTEIN in seiner Uebersetzung der DE LA Cerp£pischen Amphibiologie 3. Theil 5. Z’af. nachstechen lassen. Zwar lässt Lınn£’s Beschreibung der Farbe und Zeichnung seines Colu- ber severus ****) eine grosse Achnlichkeit desselben mit jener Sebaischen Schlange, und noch mehr mit der Puffadder vermuthen, die Abbildung ist aber weder der Sebaischen noch der Puffadder ähnlich und überdem hat darnach dieser Coluber severus Schilder, keine Schuppen, auf dem Kopfe, wie schon LAURENTI richtig bemerkt hat, der ihn deshalb Ce- rastes severus nennt. Ich vermuthe sogar, dass wenn die Zeich- nung hierin richtig ist, welches um so viel wahrscheinlicher ist, da *) Mus. Ad. Frid. pag. 22. tab. 13. ig. 1. **) Vipera, Japanica, literas inscripta. Sesa Thes. IT, pag. 35. tab, 54. fg. **3) list, nat, des Quadr. ovip. et des Serp. IT. pag. 106. 4 *#t) „Color cinereus fasciis albis, quae cruribus antrorsum spectantibus et margine ei= nereis anterius atra linca distinctae,« Lins, Mus, Ad! Frid, a, a, ©, 129 LINNE bei Coluber atropos und atrox es so sorgfältig, und bei dem ersten als etwas ungewöhnliches bei seinen Colubern bemerkt, dass die Bedeckung des Kopfes aus kleinen Schuppen bestehe, und überdem der Umriss des Kopfes ganz der eines Elaps, nicht der einer Viper ist, sein Coluber severus ein Elaps sey. *) Wenn ich nun gleich überzeugt bin, dass Lınnt’s Coluber se- verus unsre Puffadder nicht sey, so bin ich dagegen um so viel mehr geneigt, die beiden Schlangen, welche WVEIGEL unter diesem Namen be- schrieben kat, **) für die Puffadder zu halten. Er schreibt der einen 143 Bauchschilder und 37 Schwanzschilder, der andern 135, Bauchschil- der und 36 Schwanzschilderpaare zu, wo dann freilich die Zahl der Schwanzschilder grösser, wie hier angegeben ist, vermuthlich zählte er aber die neben dem Afterschilde liegende Schildchen mit, und dann ist der Unterschied unbeträchtlich, und vielleicht war an meinem Exem- plare der Schwanz nicht vollstäudig. Gewiss hat auch wohl SEBA die Puffadder unter dem Namen Ser- pens corallina, Amboinensis abgebildet. **) Der Kopf gleicht dem der Haut, welche ich vor mir habe, aufs vollkommenste; die Kür- ze des Schwanzes, die Dicke des Rumpfes stimmen genau überein; die beiden Hervorragungen des letztern am After sind wahrscheinlich zufäl- lige Missbildungen, und dass die Zeichnung des Rumpfes verschieden ist, rührt von der schlechten Beschaffenheit des Exemplars her, welche aus der Abbildung deutlich genug zu erkennen ist. Auch diejenigen beiden giftigen Schlangen, welche SEBA unter dem Namen Bitin abgebildet hat, ****) und welche durch ihre Giftzähne *) Zackstreifiger Elaps. Elaps severus. Mearr, Syst, d. Amph. Seite 145. _ **) Abhandl, d, Hallischen naturf. Gesellsch, I. Seite 22. ***) Serpens, corallina, Amboinensis. Srra Thes. I, pag. 30. tab. 30. ig. 1. La Viper & courte queue, Cuvier regn, an. II. pag. 82. *++*) Vipera, Bilin, Colubri de genere, minor, Ceilonica, elegantissima, Seza 7hes, IT. pag. 98. tab, 08, Cobra Clotho, Lavaentı, rept, pag, 104%. A rZ. 130 in beiden Kinnladen Laurrnti’x Gelegenheit zur Errichtung seiner Gat tung Cobra gaben, wo er jene Cobra Clotho, diese der Puffadder ähnlichere Cobra Zachesis nannte, und ihnen, ohne zureichenden Grund und wohl blos dcs äussern Anschns wegen Linn®s Coluber Adiropos zugesellte, muss ich als Abbildungen der Puffadder ansehn, da ich an der Richtigkeit von SeB4’s Darstellung der Giftzähne in bei- den Kinnladen jener Schlange zweiflle.e WVohi gewiss ist daher auch GRonov,s Viper mit rx4ı Bauchschildern und 24 Paar Schwanzschuppen, *) als deren Abbildung er die ebengenannten beiden Sebaischen Figuren an- Coluber Clotho. Gurr. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1086. Coluber Clotho. Die Clotho. DoxxD. 2002. Beitr. IIT. Seite 151. Die Clotho-Natter. Coluber Clotho. Suckow. N. G, d. Thiere III. Seite 16). Becusrein in Lacrr. Amph. IV, Seite 144. Taf. ı8. Fig. 2. (Seba,) Vipere Clotho. Vipera Clotho. Daun. rept. Fl. pag. ı71» Clotho, Coluber CGlotho. Suaw, Gen. Zool. III. pag. 401. - Vipera major. Ceilonicz, Bitin dicta, foemina, Szua, Thes. I. p- 99. &. 91. = Cobra Lachesis, Laurenti. rept pag. 104. Coluber Lachesis. Gmer. Sysi. Nat. Linn. I. pag. 1055. Coluber Lachesis. Die Lachesis. Doxso. 2902. Beitr. III. Seite 151: Die Parcen-Natter. Coluber Lachesis. Suckow. N. G, d. Thiere 1II. Seite 169. Beensıriıs in Lacer. Amph. IF. Seite 143. Taf. ı8. Fig. ı. (Seba.) Lachesis, Coluber Lachesis. Snaw. Gen. III. pag. 402. tab. 105. 106. (Seba.) ) Vipera scutis abdominalibus extı. et sguamarum caudalium paribus xxıy. Grox. Mus. ichth. Il. pag. 62.— Zooph. I. pag. 25. Coluber dubius. Gxuer. Syst. nat. Linn. T. pag. 1036. Le Bitin. Coluber Bitis, Boxyar. Ophiol. pag. 22. Die unbestimmte Natter, Doxn». zool. Beitr. ZII. Seite 154. Die Gronoyische Natter, Coluber dabius, Suckow N. G. d. Thiere III, ı71. Bacustein in Lacer. Anph. III. Seite 146. Taf. 19. Fig. 3. (Die Abbil- dung so wie die Beschreibung ist von Srva ZZ. tab. 98. entlelnt, welche Groxsov durch einen von allen abgeschriebenen Schreibfehler angeführt hatte, und welche den augigten Schlinger darstellt.) Noch kann man über die pulfende Viper vergleichen Daunın zept. VI. paz. 45- 5}, und Cuvıer regne anim, II. pay. 82. note. 191 führt, die Puffadder, und wenn er ihr einen vorne spitzen ‘Kopf zu- schreibt, so rührt diess wehl daher, dass er die Beschreibung, wie er selbst sagt, nach einer trocknen Haut verfertigte. Geperlter Chamaleen, 2 \ on diesem Chamäleon erhielt ich zwei Exemplare, eins vom sel. Rızss, das andre in einer Sammlung, wahrscheinlich capischer Amphi- bien, schon früher, und bin also von dem Vaterlande desselben gewiss, um so mehr, da es auch SEBA und Davpın (dessen letztern Abbiklung *) Cameleons. Bosmay Guinese Goud- Tand-en Slave - Kust. pag. 3°. ig. 6. 7- Camelion. 4Ug. Hist. d. Reisen III. Seite 325. Chamaeleones. Korze Vorgeb. d. g. Hoffn. Seite 144. Chamaeleo, Promontorii Bonae Sn .caeruleo alboquo colore marmoris instar, va- - Tiegalus. SRBA Thes. I. pag. 135. Lab. 83. fig. 5. Chamaeleo 'bonae spei. LAurENTI rept. pag. 46. | Lacerta pumila. Gamen Syst. Nat. Linn. I. pag. 1060. Die kleine Art Chamäleons. Lacerta pumila. Barrow Reise Seite 298. Chamaeleon pumilus. MEvEr Syn. rept. pag. 27. Der Capsche Chamäleon. Lacerta pumila. Doxxn. 2007, Beitr. JII. Seite 110. BecHastein in Laczer, Amph. Il. Seite 77. ! Le Cam£leon nain. Camaeleo pumilus. Larreiste rept. IT, pag. 20. Div», rept. IV. pag. 912. tab, 53. Un cameleon du Cap de Bonne Esperance. LArtrEiLer repz. IV, pag. 289. No. 3 Le cameleon, que nous appellons nain. Larreizız a a. O. No. 4. Little Chamaeleon. Lacerta pumila. Smaw Gen. Zool. IH. pag. 263. Le Camieleor nain du.Cap. Lacerta pumila Gm. CGuvier, regne anim. Il. 52. Geperlter Chamäleon. Chamaeleon margaritaceus. Menrr. Syst. d. Amph. 168. Durch ein sonderbares, mir indess leicht erklärbares Versehen, habe ich das Kennzeichen des geperlten Chamäleons in meinem Systeme unrichtig angege= ben, indem ich bei dem Ordnen des Systems eine frühere Arbeit über die Ar- Rz 192 aber so elend ist, dass man sie kaum erkennen kann) ihm zuschreiben. In seiner ganzen Bildung kommt er auch mit den beiden Chamäleonen von Guinea, welche der, wie es scheint, nicht genug gekannle und daher nicht genug geschätzte Bosman hat abbilden lassen, so sehr überein, dass man nicht zweifeln kann, dass diese Art sich auch in Guinea auf- halte, und seiner auch BanvorT (nach der allg. Hist. der Reisen) ex- wähne, und es sich mithin auch in Sierra Leona ‚befinde. Nach diesem letztern nennen es die Schwarzen von dem Vorgebirge Monte Dartor- foe, und es ist nach ihm »nicht grösser als ein grosser Frosch, ge- meiniglich blass mausefarben, die Haut fast durchsichtig; daher es die Farben der nahe liegenden Sachen leicht annimmt. Es lebt von Fliegen, und leget Eyer, wie das Krokodil und die Eidexe, die mit keiner Haut (soll wohl Schaale heissen), sondern mit einer dicken Membrane über- zogen sind.« Mit dieser Beschreibung stimmt BosmAn sehr überein, welcher zwar selbst keine Beschreibung geliefert, sondern nur die des DE Bruin vom gekielten Chamäleon mitgetheilt hat, und dann angiebt, was er bei dem Guineischen Chamäleon anders, als jener beim Smirnischen fand. Da dies nie die Farbe betrifft, so müssen beide wohl in dieser übereiostimmen, und von dieser sagt DE BRUIN: »Es sei die Wahrheit, dass sie zu Zeiten die Farbe verändern, und er habe sie manchmal in einer halben Stunde dieselbe drei bis viermal wechseln ge- sehn, ohne dass irgend einige Farbe um sie her war. Die Farbe, wel che sie am meisten annehmen, sei ein schönes helles Grün, mit gelben Puncten oder Flecken, zu Zeiten auch mit braunen Flecken, bisweilen nehmen sie eine braune Farbe an, wie die der Maulwürfe. Ihre ge- wöhnliche Farbe sei grau, oder lieber mäusefahl, und ihre Haut sehr ten der Chamäleone zum Grunde legte, und aus einem Kennzeichen ins an- dre gelesen hatte, Das Kennzeichen muss heissen : €, Hinterhaupt ilach, dreikielig, spitz; Rücken schwach gezähnelt; Kelle gezähnelt; Bauch glatt, €. oceipite plano tricarinato acuto, dorso subdenticulato, gula denticulata, abdomine glahro, 19) dünn und beinahe durchscheinend. WVas aber das betreffe, dass sie.die Farben von allen den Dingen annehme, worauf man sie setze, so habe er durch die Erfahrung gelernt, dass dies falsch sey, indein sie die ro- ihe und verschiedene andre Farben nicht annehmen.« Nach SrBA hin- gegen, welcher oft lebende Chamäleone dieser Art hatte, ist »ihr Schwanz grösstentheils aschgrau, übrigens aber ziehen sie die hohen Farben, worauf sie gesetzt werden, an, als blau, roth, gelb, grün u. s.w., die an sich wiederscheinend sind; denn, weil ihre schuppige Haut glatt und glänzend ist, so verursacht sie eine Zurückstrahlung; doch wenn sie todt sind, entsteht keine Veränderung. *) SEBA hielt ihnen Ameisen vor, aber sie genossen nichts, und starben abgemagert nach wenigen Wochen.x Mit SEBA stimmt KoLBE am mehresten überein. Er erhielt einige Chamäleone von der Robben- Insel, (auf welcher sie auch nach THUNBERG’s, LEVAILLANT’S, BARROW’S u. a. Zeugnisse am häu- figsten sind), auf einem grünen Zweige sitzend »allwo sie schon bereits die grüne Farbe der Baumblätter an sich hatten, auch selbige so lange be- hielten, als sie auf gedachtem Aste und dessen Blättern herumkrochen ; wenn ich sie aber (fährt er fort) herab nahm, und auf eine andre weis- se, blaue, rothe, schwarze oder andere Farbe setzte, so befand ich auch, dass sie dieselbe alsobald annahmen, allermassen ich denn einstens ganz genau zusahe, dass sie auf meinem Camisol, das roth und weiss gesteift war, herumkrochen, dass sie gedachte melirte Farbe streifenweiss an- nahmen.« Ich kann nicht läugnen, dass mir SeBA’s und KoLsBens Er- zählungen, so wie des ersteru Erklärung der Farbenveränderung gleich unwahrscheinlich sind. Ob der kleine Chamäleon, dessen Prosp£eR ALPIN gedenkt,**) diese Art sey, lässt sich zwar nicht behaupten und verneinen, da das einzige, woraus man sie näher erkennen könnte, die ganz abscheuliche Abbil- *) Ich habe diese Stelle nach dem holländischen, nicht nach dem lateinischen Texte mitgetheilt, da jener wahrscheinlich der ursprüngliche ist, und beide nicht ganz dasselbe sagen, **) Chamaelsones minores, Pnoszzr Alpin, hist, nat, deg. pag, 216, tab, 9. fig: 3. 134 dung ist; ich bezweifle es indessen. Sollte er es seyn, so würde der geperlte Chamäleon ganz Afrika bewohnen, sonst aber ist er doch von Sierra Leona an bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung an der \Vest« küste dieses grossen festen Landes einheimisch. Noch hat BONNATERRE, nach PETIvEr’s Gazophylacium einen Ca- pischen Chamäleon *) beschrieben und abgebildet, der aber von dem geperlten gänzlich verschieden, und dessen Figur, wenigstens gröss- tentheils, erdichtet zu seyn scheint. Meine beiden Exemplare des geperlten Chamäleons zeigen so viele Verschiedenheiten, besonders in Rücksicht ihrer Bedeckung, dass ich lange zweifelhaft gewesen bin, ob ich sie nicht für zwei verschiedene Arten halten sollte. Erwäge ich aber, dass sie in den mehresten Thei- len aufs vollkommenste übereinstimmen, dass auch LATREILLE, wie es scheint, aus einer zwei Arten bildete, dass DAUDIN, wenn er anders den geperlten Chamäleon sahe und richtig untersuchte (denn »Depuis le des- sout de Pextrdmit& de la machoire inferieure jusques sous toute la gor- ge on voit une rangde de onze & treize pelits appendices ou franges pendantes, legerement trifourchues A leur bout« ist etwas, das bei dem geperlten Chamäleon eben so wenig statt findet, als dass die Zehen alle nach vorn gekehrt sind, wie es die Figur darstellt), drei Arten dessel_ ben angiebt; indem er LarreirLes Cameleon nain als die beiden ersten, und dessen Cameldon du Cap de Bonne Esperance als die dritte Abart betrachtet; **) dass endlich, wenn man alle Original- Abbildungen von Chamäleonen vergleicht, keine zwei sich finden wer- EIN ION REG TEN rt *) Cameleon du Cap. Chamaeleo capensis. Boxxur, Zspec. pag. 32. tab. 7. Jg. 3. **) Dass die in der oben angeführten Stelle Daupıy’s genannten Franzen, die er auch in sein Kennzeichen aufgenommen hat, auf eine unrichtige Betrachtung beruhen, ist mir aus folgenden Gründen sehr wahrscheinlich, Daunın’s Kennzeichen seines Cameleon nain ist folgendes: »Chamaeleo pumilus; laete caeruleus, lineis binis flavescentibus et longitu- dinalibus in utwoque latere corporis, gala sublus longitudinaliter 11 - 13 den, die, wenn sie gleich zu derselben Art zu gehören scheinen, doch nicht in der Bildung, Bedeckung: u. s. w. einige Verschiedenheiten zei gen, so kann ich nicht anders, als sie für gleichartig halten, und muss zugleich glauben, dass die Chamäleonen, sey es nach dem Alter, oder nach dem Geschlechte, manche Abweichungen zeigen. Aimbriatag und dabei fülrt er als Synonym Larkeınre’s Hist, nat, des rept. tom, II.‘ pag. 20. tom. IV, pas. 239. No, 4 an. Die Stelle aus dem zweiten Bande kümmert uns hier nicht, da dort Larrzınne bloss aus SE- zı geschöpft hatte. Er erzählt aber selbst (ZF. pag. 286.), dass er in der Folge die Cameleone des National- Museums genau untersucht (&tudie) habe; und Dauoıs sagt auch von ihm (a. a. O, Seite 214.) »LATREILLE est le seul, qui ait examine les trois individus, qui sont dans le museum d’histoire naturelle de Paris; et cependant il a oublie de d’ecrire la for- me des &cailles, ce qui est pourtant essentiel A conoitre.c Am Schlusse des Artikels vom Cameleon nain nennt nun Daupın folgende drei Verschiedenheiten: »Premiere Variete Cameleon nain, du cap. de Bonne Esperance ayant la gorge frangee et une cröte formee de pelites ecailles legerement bombees ' dessus le dos seulement.« »Deuzieme Var, C.n.d. c. d. B. E., & casque plat, & dos et ventre sans erete, avec la gorse frangee.x »Ces deux varietes sont dans la collection du museum d’histoire naturelle de Paris. ' ME »Troisieme Variete. C. n., d.c.d. B. E., & sasque plat, & ventre sarıs crete, et ü gorge frangee, avec une rangee de pelits tubercules derrie- re chaque oeil.« 5 »Elle est placee dans la collection du mus. d’h. n. de Paris. (Latreille; Hist. nat. des. repiüles t. IV. p. 289. No. 2.< Man kann hier gar nicht zweifeln, welche von den, von LarreırLne beschriebenen Chamäleonen. Dauoıy jedesmal meine. Ilıre Beschreibungen lanten so; »3° Un cameleon du cap de Bonne-Esperance, Le casque ‚est tranche pres- que plan en dessus, et n’ayant qu’une foible arrete, tout le curps a de petits tabereules, dont plusieurs disposes sur une ligne derriere chaque oeil. Les dents du dos sont dcartees: on n’en vyoit, a la parlie infrieure, que sur le goitre,« \ 156 Beschreibung des geperlten Chamäleon: Zwölfte Tafel, P2 Der Kopf ist gross, zusammengedrückt und von vier Flächen be_ gränzt, nämlich der Haube, den beiden Seiten und der Kehle, welche sich vorn an der Schnautze in eine schief-pyramidale, etwas stumpfe Spitze vereinigen. Die Haubenfläche ist weit länger wie die Sei- tenflächen und bildet mit der Nackenhaut eine kurze Pyramide. Sie ist sehr schmahl und lanzenförmig. Hinten bildet sie einen sehr spitzen Winkel. Der vordere Winkel ist diesem fast gleich, aber am Scheitel abgerundet. Niedrige, kegelförmige Höcker trennen die Haube von den Seiten. Zwischen den Augen ist sie vertieft, und der Rand der Augen ragt auf jeder Seite viertelkreisförmig hervor. Hinter und vor der Augengegend ist die Haube etwas convex. Der vordere Theil ist mit ähnlichen, nur stumpfern Höckern bedeckt, als diejenigen sind, welche die Haube begränzen, und eben so der hintere Theil, nur läuft über den Hinterkopf der Länge nach eine Leiste dicht beisammen stehen- der ziemlich spitzer Höcker, und eine Queerleiste kleinerer, stumpfer Höcker, von der einen Augenbraune zur andern, etwas vor ihrer Mitte. Die Seitenflächen stellen ein stumpfwinkeliges, fast gleichschenkeli- ges Dreieck dar, dessen Grundlinie die Kante der Haubenfläche ist. »4°. Le cameleon, que nous appelons nain, parcequ’il est le plus petit de tous. Il est bleuätre, avec deux raies blanchätres et longitudinales de cha- que cöle; son casque est plan en dessus, et presque continu avec le dos, Le goitre seul, dans la partie inferieure du corps, a des dents,« Also nicht appendices ou franges, wie Daupın angiebt, sondern dents haben diese Chamäleonen unter der Kelle, nach der Beschreibung des wegen seiner Un- aufmerksamkeit auf die Gestalt der Schuppen getadelten Larzzırıe, und Zäh- ne, nicht Anhänge oder Frauzen, hahen auch meine Exemplare unter der Kehle, 137 Man kann fünf Gegenden bei derselben unterscheiden: . die Schläfe, die Backe, das Auge, die Gegend vor den Augen und den Rand der obern Kinnlade Die Schläfen liegen dicht unter der Haube, gleich hinter dem Auge, und nehmen die obere Hälfte der Hohe des Kopfes hinter dem Auge ein. Sie sind unregelmässig viereckig. Ihre oberste Seite ist die längste, nach oben etwas convex, und ein Theil der Kante der Haube. Die hintere Seite ist vom Rumpfe (denn ein als ist nicht bemerkbar), so wie der ganze Kopf an seinen Seiten durch eine flache, glatte Furche getrennt, etwas nach vorn convex, und bildet mit der untern, etwas nach unten convexen Seite einen abgerundeten, fast rech- ten Winkel. Die beiden Seiten sind mit ähnlichen Höckern, wie die Haubengegend eingefasst Ihre kleinste vordere Seite ist die obere Hälf- te des hintern Augenrandes. Die untere Hälfte desselben bildet die vor- dere Gränze der unter der Schläfengegend liegenden Backen, welche so wie jene eine glatte Haut bedeckt, welche kaum merklich in unre- gelmässige Schilder von verschiedener Grösse eingetheilt ist. Die Au- gen liegen etwas mehr nach vorn, wie in der Mitte, sind, wie bei al- len Chamäleonen, kreisförmig, und von einem einzigen Augenliede um- geben. Sie sind wenig hervorragend, und mit einem Kreise stärkerer Höcker wie die Haube eingefasst. Die Zugenlieder sind mit kleinen körnerförmigen Höckern bedeckt, und bilden eine kleine wagerechte Oeffnung für das Auge. Kleine stumpfe und flache Höcker bedecken auch die dreieckige Zügelgegend, in deren untern Rande die runden Nasenlöcher etwas näher bei dem Auge, als bei der Spitze der Schnau- tze liegen. Der Rand der Oberkinnlade ist sehr schmal, glatt, und in kleine, viereckige Schilder eingetheilt. Die Mundesöffnung ist bis hinter der Mitte des Auges gerade und wagerecht, dann aber macht sie einen stumpfen Winkel, und steigt schräg nach hinten hinab. So weit sie wagerecht ist, haben beide Kinnladen einen etwas hervorragenden Rand. Die untere Kinnlade ist eben so lang, fast noch länger, wie die obere, äusserst dick, und mit der Gurgel an jeder Seite durch drei der Länge nach laufende Furchen in den. Rand, die Seiten der Kinnlade, und die g 138 Kehle eingetheilt, von welcher wir noch die Gurgel unterscheiden wol- len. Der Rand ist ein länglicher, erhabener Wulst, der ganz an sei- nem Rande eine ziemlich scharfe Kante bildet, über welche der Rand der obern Kinnlade kaum merklich herüberschlägt. Diese Kante ist, wie der Rand der obern Kinnlade, mit einer glatten in kleine Schildchen eingetheilten Haut, der wulstige Theil aber mit runden Höckern be- deckt. Die Seiten der Unterkinnlade liegen flächer, und sind mit einer fast glatten, mit feinen Wärzchen bedeckten Haut bekleidet, wel- che sich in die, die Schultern bedeckende Haut verliert; längs der Kehle und der Gurgel aber ist diese Haut ein wulstiger Streif, der au der Spitze der Kinnlade kaum bemerkt werden kann, nach hinten aber immer an Breite zunimmt, und die grösseste Breite vor den Achseln hat, wo er auf jeder seiner Seiten eine tiefe Falte bildet. Ihn bedecken elliptische, etwas erhabene Schildchen , welche mit äusserst feinen run- den Höckerchen, wie mit Perlen umgeben sind. Die Kehle oder das Kinn, und eben so die wie eine Halbkugel hervortretende Gurgel sind amı Rande auf gleiche WVeise eingefasst, in der Mitte aber mit warzen- artigen Höckern bedeckt; nur läuft längs der Kehle und der Gurgel, bis zur Mitte der letztern der Länge nach eine Reihe von grossen, spi- tzigen Zacken, deren Spitze nach vorn gekehrt ist, und über die Kehle oder das Kinn weiter nach vorne eine sehr hervorragende Längsfalte. Hinter dem Rande der Oberkinnlade läuft eine Furche, welche durch einen zweiten scharfen Rand gebildet wird, und in welche der Rand der Unterkinnlade tritt. Hinter diesem Rande, so wie in einer kleinen Entfernung hinter dem Rande der Unterkinnlade liegt eine Reihe nicht sehr kleiner, kegelförmiger, mässig spitzer, ziemlich weit von einander entfernter Zähne. Die Zunge ist sehr lang und dick, und da ihre Länge noch ein- mal so gross ist, wie die des Rachens, so würde sie in demselben nicht liegen können, wenn. sie nicht gefalten wäre. Sie legt sich daher erst nach vorn, schlägt sich dann oberwärts zurück, und dann wieder vor- wärls, so dass ihre vordere Spitze vor der obern Falte hervorragt. 199 Dieser vordere Theil ist dicker, wie das Uebrige, walzenförmig, etwas plattgedrückt, und bekömwmt unten gleichsam einen wulstigen Anhang , dessen Spitze, da die übrige Zunge aus einem-sehr weichen Fleische besteht, hornartig ist, und beinahe zwei Lippen bildet, von denen die obere weit über die untere hervorragt, und rundlich-spitz, die untere aber abgestumpft ist. Der Rumpf ist oben scharfkantig, und seine Kante beschreibt über dem Rücken einen Kreisbogen. Der Bauch ist flach und breit, so dass der Durchschnitt des Rumpfes in der Mitte ein gleichschenkeliges Dreieck darstellt, dessen Grundlinie jedoch, wie die Seitenlinien convex und dessen \Vinkel an der Grundlinie abgerundet sind. Die Haut, wel- che den Rumpf bekleidet, ist gleichsam. körnig, und würde chagrinar- tig genannt werden können, wenn die Körner nicht dazu zu weich wä- ren, und zu wenig hervorragten, Die ganze Rückenkante ist mit klei- nen, kegelförmigen,, zusammengedrückten Zacken, welche etwas von einander entfernt stehen, und an jeder Seite mit kleinen kreisrunden fla- ehen Schildchen besetzt, zwischen denen kleine, auf die Kante des Rü- ckens senkrechte Reihen flacher Höckerchen liegen. Von den Achseln zieht sich nach der Pfanne eine Reihe grösserer, elliptischer, in der Mitte mit einem Hügelchen ( Umbo) versehener Schilder in bald grösse- rer bald kleinerer Entfernung von einander hin, deren jedes mit einem Kranze von Höckerchen umgeben ist. Etwas weiter nach unten, und dem Bauche eben so nahe bemerkt man noch eine, und am Rücken unter der Kante zwei ähnliche Reihen nur kleinerer Schilder auf jeder Seite. Die Oeffnung des Afters ist halbkreisförmig, nach vorn concav. Der Schwanz ist, wie bei allen Chamäleonen, nach unten ge- krümmt, und an der Spitze spiralförmig gewunden. Er ist dreikantig, doch keine seiner Kanten scharf, ausser zunächst am Rücken, die obe- r2, bis etwa zu einem Drittheile der Länge des Schwanzes, und bis da- hin ist sie mit stärkeren Zacken, wie die des Rückens besetzt. Uebrigens sind die beiden obern Flächen mit Queerreihen grösserer Höcker, und zwischen je zwei derselben mit zwei Reihen kleinerer Höcker, wie mit S 2 140 Perlen bedeckt. Unten ist er mit lauter Queerfalten versehen, auf de- ren Erhabenheit kaum merkliche Höcker stehen. Die Vorderbeine stehen nahe am Kopfe, und niedrig an den Seiten der schmahlen Brust. Der Oberarm ist etwas zusammengedrückt, gleichbreit, und etwas länger wie der Yorderarm, welcher rundlich- dreikantig, und in der Mitte am dicksten ist. Eine Fusswurzel des Vorderfusses ist nicht bemerkbar, so wie nur die Spitzen der Zehen, indem der Vorderfuss in zwei wulstige Theile, welche aber an der Wurzel nach vorn vereinigt sind, eingetheilt ist, von denen der äussere, etwas längere zwei, der innere, etwas breitere, drei Zehen enthält, von denen man indess nur das letzte Glied mit der Kralle wahrnimmt. Die Krallen sind etwas zusammengedrückt, messerförmig , sehr spitz, mässig gekrümmt, und gleich lang. Die Hinterbeine sind in ihrer Bildung von den vorderen wenig unterschieden. Die Schenkel sind an der Wurzel dicker, wie am Knie und etwas länger wie die überall gleich dicken Schienbeine, und diese wie jene dreikantig. Die Hinterfüsse sind auf gleiche Weise, wie die’ Vorderfüsse eingetheilt, nur die Theile etwas breiter wie an jenen, und hier enthält der äussere Theil drei, der innere zwei Zehen. Beide Beine sind an der äussern Seite mit vielen Queerreihen erha- bener grösserer Höcker bedeckt, deren Zwischenräume kleinere Höcker anfüllen; die innere Seite ist mit warzigen Höckerchen übersäet. Die Farbe ist weisslich -ockergelb; in den Vertiefungen zwischen den Falten, besonders am Kopf, den Seiten der Gurgel und des Bau- ches, der Rückenkante und an den Augen schwärzlich. Länge bis zur Schwanzspitze 5" 10”; bis zum After 3" 3", Kopf, bis zur Nackenfalte ı" 0”, 5; bis zur Spitze der Pyramide ı"; breit, hin- ter den Augen 5”, 5; hoch, über den Augen 5", 2; bis zur Spitze der Pyramide 8", 8. Haube breit hinter den Augen 2", 5», Mundesöffnung n", o. Von der Spitze der Schnautze bis zu den Augen z', 8. Augen lang und hoch 8", o. Breite des Rumpfes, hinter den Achseln 5 in der Mitte 7", o; vor der Pfanne 4", o. Höhe desselben in der Mitte 141 8", 8. Oberarm 6”, 5. Vorderarm ;", 2. Von. der Handwaurzel bis zur Spitze der äusseren Zehen 3”, 4; der inneren Zehen 2”, 5 Schen- kel 5", 2. Schienbein 4”, 9. Hinterfuss bis zur Spitze der äusseren Ze- hen 3", 8; der inneren Zehen 2", 9.‘ Schwanz, lang 2” 6", =; an der WVurzel breit und hoch >”, 7. Dies ist die Beschreibung des vom Hauptmann Rızss empfangenen Chamäleons. Derjenige, welchen ich bereits früher besass, und welcher - vielleicht nur ein jüngerer ist, unterscheidet sich von ihm durch folgen- de Stücke: x Am Kopfe ist die Schläfengegend breiter und daher ein Trape- zoid, dessen Einfassung aus zwei abwechselnden Höckerreihen besteht. Die Haube hat eine kauın bemerkbare Kante, ohne spitze Höcker der Länge nach auf dem Hinterhaupte, und die Queerreihe höherer Höcker über dem Wirbel zwischen den Augen fehlt, so wie man auch die drei Furchen an den Seiten der Unterkinnlade und den länglichen erhabenen Wulst mit seinen Schildern vermisst, dagegen läuft die ganze Kehle hinunter bis zu der. nicht aufgetriebenen Gurgel eine Reihe senkrechter, länglich-kegelförmiger, spitzer Zacken. Der Rumpf ist ganz mit kleinen Höckern, unter denen am Rü« cken hin und wieder einige etwas grössere stehen, gleichförmig bedeckt, und die Schilderreihen fehlen, ‘nur die von den Achseln bis zum Hült- gelenke ist vorhanden, doch sind die Schildchen weit kleiner und kreis. rund. Die grösseren Höcker am Schwanze und den Beinen sind ver- hältnissmässig viel kleiner. Die Farbe ist weısslich - ockergelb. Länge, bis zur Schwanzspitze 3’ 9", 2; bis zum After 2’ 2", 2; des Schwanzes ı" 7”, o. | een Verbesserungen und Druckfehler. SEaLE RE { . lese man Seite,ı Zeile g Lazepede...isnessenonsecnnnniene.n Lacepedie, — — -— ı2 Hierdurch, so wie durch die Dieses, so wie die — 9 — ı Geschlägelte „nenne. Geschlängelte — ı6 Note Zeile 5 Crison ..... o. 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