Ren ER REIZE eh ZEN NAyh a DER Ba! Er 2 ug A| a JuhANE WAHR 3 ISDN INTEREN N IIRIFTEREN Dee Er R. FRIEDLÄNDER & SOHN BERLIN WE ri8 11. Carlstrasse 11. Age, Vibrarp of tbe Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, | | AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Houndcd bp private subscription, In 1S61. NNnNnNnNNNDN Depositedby ALEX. AGASSIZ. No. 39 s\o x B0 AND NENSIZUSUL RR UN DAIEGZR VERHANDELINGEN. Er ; f ö a Pe Ko r ‘ j r { ’ 1 I UN h 1 } | a h { t Fi 4 N if 1 h N \ h % « h ) ’ i f I I B nes N f { j n \ un ” y x " X BE e ' 1 ji % IF} u f N a RORKTEN r N NULRR, Le RAN. 1 \ \ Rh RUN Y R | ) N BE, ’ h ö ar N ı f N % 5 x N NADUUORKUNDTI@E VERHANDELINGEN HOLLANDSCHE MAATSCHAPPIJ DER WETENSCHAPPEN TE Vol wein weh Deo Ja 0a, ll TWEEDE VERZAMELING. DERTIENDE DEEL. Tr HAARLEM, Bıs DE ERVEN LOOSJES. 1857. f iR ae Ar RR N N \ | = n R ı ‚ ur D & A k BEITRÄGE \ N Di ENTWICKLUNGS-GESCHICHTE EINGEWEIDEWUÜRMER, Dr. &. R. WAGENER. EINE VON DER HOLLÄNDISCHEN SOCIETÄT DER WISSENSCHAFTEN ZU HAARLEM 1. J. 1855 GEKRÖNTE PREISSCHRIFT. S N Waulkde OUESTIONS. D’apres MiescHEr et Steenstrup les Allaria et les Cercaria seraient des anımaux incomplets, qui se transformeraient en une masse immobile et renfermee dans un tissu cellulaire, laquelle apres avoir subi la perte de l’extremite caudale deviendrait plus tard un Tetrarhynchus ou un Distoma. 1°. La Societe demande: un examen detaille des changements que subissent les differents organes de ces animaux pendant leurs meta- morphoses et: 2°. Une serie d’observations sur de pareilles chrysalides des entozoaires. Die gestellten Fragen enthalten in sich die Aufgabe, die Zntwicklungsgeschichte der Tetrarhynchen und die der Distomen darzulegen, und zwar unter Berücksichtigung folgen- der Puncte: 1. Ist der Jugendzustand eines Tetrarhynchus ein Thier, das eine Filaria also ein Nematode genannt werden muss? oder : bleibt eine Filaria stets ein Nematode. 2. Finden sich keine Uebergänge zwischen Nematoden und Tetrarhynchen: welcher Art sind dann die Verändrungen, denen der Tetrarhynchus während seiner Verwandlung unterworfen ist? 3. Ist eine Cercaria ein Glied in der Entwicklungsreihe eines Distomen ? Ferner wird über die Larven andrer Entozoen eine Reihe von Beobachtungen verlangt. In den nachfolgenden Blättern ist der letzte Satz in der Weise behandelt worden, dass Oestodenlarven mit den Tetrarhynchen zusammen abgehandelt werden. Weiter sind die Beobachtungen über Zrematodenlarven der Entwicklungsgeschichte von Distoma ange- schlossen. Pseudotrematodenlarven, wo die nähere Untersuchung sie als mit Geschlechtsorganen versehn, aufzeigte, bilden ein eignes Capitel, dem sich Einiges über die Entwicklung der Echinorhynchen als besondrer Anhang anschliesst. Den Abschluss des Ganzen bilden Betrachtungen über den, von StEENSTRUP als Ge- nerationswechsel bezeichneten Vorgang im Thierreich. DIE ENTWICKLUNG GEST DEN NACH EIGNEN UNTERSUCHUNGEN. Post { N A y ER ORT WER {N ANanGen ADRRERUR I \ Aral a hi Haan \ N \ N ANKER Al HN BINNEN» SU AU N a a BERN, "u EINLEITUNG UEBER FILARIA PISCIUM. ıusscaer. Während meiner Untersuchungen über die Entwicklung der Cestoden habe ich häufig Gelegenheit gehabt, die Thatsachen , worüber MIEscHER in seiner bekannten Schrift berichtet, selbst zu sehn. Das, was er Filaria piscium nennt, ist keine Filaria. Es sınd vielmehr junge, zu verschiedenen Ascarisarten gehörige Nematoden. Sie haben alle 3 Lippen. Eine von diesen trägt gewöhnlich ein geflügeltes Häkchen. Die Gestalt desselben richtet sich nach der Art, zu der die betreffende junge Ascaris gehört. Der Haken geht späterhin verloren. Die einzige ächte Filaria, die unter 700 und darüber, zu den verschie- densten Species gehörigen, Fischen vorkam, war ilaria globieeps , aus dem Ovarium von Uranoscopus scaber, wo sie zuerst von Ruporpnı gefunden und benannt wurde. Diese Filaria kommt nicht im Peritoneum ineystirt vor. Sie findet sich stets zusammengeknäult im Ovarium ihres Wirthes und nie an einem anderen Orte. Anmerkung. Da diese Filaria eine gewisse Achnlichkeit mit Filaria medinensis zeigt, so möchten einige Bemerkungen wohl von Interesse sein. Das vivipare Weibchen von Zilaria globiceps ist ungefähr 200nm lang und 12mm dick, von blutrother Farbe. Es platzt ) ungemein leicht, wobei das Heer seiner Jungen in Freiheit gesetzt wird. Einen After habe ich nicht finden können. Doch legt sich das Ende des Darmes, dem sich im Kopfe ein ein- facher Oesophagus anschliesst, dicht an die Bauchwand, nahe dem Schwanzende an. Das & ist sehr klein, sehr selten, und habe ich es nur mal im Spätherbst in vielen Exemplaren gefunden. Es ist 0,29=m breit und 6Gmm lang. Man kann es mit blossem Auge nur an seinen Bewegungen erkennen. In der Mitte seines abgerundeten Schwanz- endes liegt die Geschlechtsöffnung. Dieser seitlich, dicht an der Leibesperipherie, befinden sich zwei kurze Läppchen, die in der Mitte seicht ausgeschnitten sind. Der Penis ist einfach. Sein im Leibe des Thieres befindliches Ende ist in 3 Muskelfortsätze ge- spalten, welche nicht in einer Ebene liegen; vielmehr würden sie in ihrer Lage zu einander den Kanten eines Tetraäders entsprechen. Die Eier entwickeln sich in derselben Weise wie bei anderen viviparen Nemateden. Das Junge unterscheidet sich von seinen Aeltern durch den feinen, langen Schwanz, der sich allmählich in eme scharfe Spitze auszieht, während beide Geschlechter, namentlich das Weibchen (&), im erwachsenen Zustande einen kurzabgerundeten Schwanz haben. Die Entwicklung der Nematoden ist fast in jeder Gattung zum min- desten von einer Species beobachtet. Die Arbeiten von v. SIEBOLD, Baser, KoELLIKER, Reichert u. A. weisen das leicht zu bestätigende Factum nach, dass der häufig schon im Mutterthiere sich entwickelnde Embryo in Gestalt und Anordnung der Organe dem Mutterthiere gleicht. Die Veränderungen, denen das junge Thier auf seinen grösstentheils noch unerforschten Wanderungen sich unterziehn muss, lassen die Ge- stalt und Anordnung der Organe unberührt. Bei den dem Anscheine nach sich oft wiederholenden Häutungen werden nur accessorische Organe abgeworfen oder neugebildet, die das Thier nie in der Weise verändern, dass man über seinen Ursprung oder über seine endliche Gestalt in Zweifel sein könnte. (5) Es musste deshalb um so mehr auffallen, als MiırscHhrrR, in seiner bekannten Arbeit zwei in jeder Beziehung so verschiedene Thiere, wie Nematoden und Cestoden, in Beziehung zu einander setzte. Dass die Tetrarhynchen sich im Wesentlichen ganz so verhalten, wie alle anderen Cestoden, wird gleich nachgewiesen werden. Anmerkung. Die auf die Entwicklung der Cestoden bezüg- lichen Thatsachen kann ich leider nur kurz anführen. — Eine grössere Arbeit, die meine auf diese Thierklasse bezüglichen Untersuchungen enthält, ist schon seit zwei Jahren nicht mehr in meinen Händen, ohne indess bis jetzt erschienen zu sein. In dieser Arbeit, der nahezu an 300 auf die Entwicklung der Cestoden bezügliche Figuren beigegeben sind, habe ich durch ein- fache Darlegung der Thatsachen, ohne die gebliebenen Lücken mit Vermuthungen auszufüllen, das bunte Allerley des Gefunde- nen zu Einem Bilde zusammenzufügen gesucht. Vom Embryo DER CESTODEN. Der Zmbryo der Cestoden entwickelt sich (wie es scheint, durchge- hends durch 'Theilung des Keimbläschens) schon im Bandwurmgliede. Ist er fertig gebildet, so stellt er eine überaus contractile Kugel von s. g. Sarcode dar. Sein Kopfende zeichnet sich nur durch 3 Paar Häk- chen aus. Jede Species hat anders gestaltete Häkchen , die innerhalb jeder Cestodenart constant bleiben. Bei Tetrarhynchus ruficollis (longicollis von BENEDEN, corollatus, BREM- ser) hat der Embryo nur 2 Paar sehr kleine Haken. (6) Anmerkung. Die Haken aller Taenien (vielleicht aller Oesto- den) verhalten sich der Art, dass die beiden mittleren gleich gestaltet sind, die beiden äusseren Paare aber aus ungleichen Häkchen bestehen. Von diesen sind diejenigen, welche den Anfang und das Ende (1 und 6) der Hakenreihe bilden, gleich gestaltet, ebenso der 2%** und der 5t. Der 3t° und Ate (das mittelste Paar) sind gleich in der Form. Wie der Embryo seine Hülle verläst, ist bis jetzt noch nicht direct beobachtet worden. Man sieht das Thier zuweilen Bewegungen mit seinen Häkchen in der Eihaut machen, die glauben machen können, dass diese Organe zur Oeffnung der Eischale benutzt werden. Die reifen d. h. embryonenhaltigen Glieder der Cestoden lösen sich sehr leicht vom Bandwurme los. Sie werden meist mit dem Kothe des Wirthes ausgestossen. Die so freigewordenen Glieder zeigen ungemein lebhafte Bewegungen. Sie kriechen anscheinend umher, und diese Thatsache schien so deutlich für eine Individualität der Glieder zu sprechen, dass ältere Beobachter sowohl wie neuere die Glieder als eine selbständige Thierform, ja als Schlussglied in der Entwicklungsreihe der Cestoden ansahen,, und die ent- wickelte Proglottis für das Analogon eines Trematoden mit Geschlechts- organen hielten. Es erscheint sehr schwierig, die Individualität der Proglottis zu be- weisen. So findet man keine vollständigen Geschlechtsorgane mehr, wenn viel Eier vorhanden sind. Solche Glieder bersten ungemein leicht , sie schütten ihren Inhalt aus und collabiren. KückenmEister giebt, auf Thatsachen gestützt, die Regel, die reifen Glieder von 'Taenia coenurus, die man zu Fütterungsversuchen benutzen will, nicht gleich zu füttern , sondern sie bis zum 14ten Tage liegen zu lassen. Die schimmelig gewordenen Taenienglieder seien am geeignetsten zum Experimente. Diese Thatsachen scheinen dem Gliede nur die untergeordnete Be- deutung eines Eibehälters zu geben, eines für die weitere Fortpflanzung Ga) unbrauchbaren Gebildes, dessen Vernichtung sogar für das Gedeihen der Nachkommenschaft erforderlich ist. Ueber die Art und Weise, wie der Embryo an den Ort seiner Bestim- mung gelangt, fehlen directe Beobachtungen. Alles Vorhandene deutet indess darauf hin, dass in die Kette der thierischen Verrichtungen und der sie begleitenden individuellen Gewohnheiten sich s. g. Zufälligkeiten einmischen, welche die Uebertragung der Keime vermitteln. Der Embryo mag nun, an dem ihm zusagenden Orte angelangt, seine sechs Häkchen ‚, wie Strin es beschreibt , abwerfen , oder sie, wie MrıssnEr es beobachtete, behalten; er mag sich mit einer Cyste umgeben oder nicht; — es sind dies Thatsachen, aus denen das Zufällige noch nicht sich ausscheiden liess. Der wachsende Embryo erhält jetzt eine structurlose Haut. Auf ihr bilden sich durch feine, schief sich durchkreuzende Furchen zuweilen Härchen oder kleine Stacheln. Unter ihr treten zottenartige Körper auf. Im Parenchyme des Thieres zeigen sich kleine helle Räume. In ihnen, den künftigen Gefässen , sieht man bald Flimmerläppehen. Die Kalkkörper und die auf die Muskelfasern bezügliche Streifung erscheinen zuletzt, wenn die Gefässe schon klar zu sehn sind. Die Gefässe bestehen meist aus 2 oder 4 Hauptstämmen (je einer oder je 2 zu beiden Seiten des Thieres) , die durch die structurlose Haut der Schwanzspitze einen einzigen pulsirenden Schlauch nach aussen senden. Bis hieher gleichen sich alle jungen Cestoden , oder sehen sich vielmehr so ähnlich, dass es schon sehr schwierig sein würde, sie nur auf bestimmte Gattungen, geschweige Species, beziehn zu wollen. Die Verschieden- heiten bestehen hauptsächlich in der Grösse der Thiere, ihrer Kalkkör- per und den Anhängseln der Haut, wie Härchen , Knötchen, Stacheln. Selten bilden sich am Kopftheile Gruben im Parenchym. Noch selt- ner erhält der Kopf eine eichelförmige Gestalt. (8) Nachdem der Cestode auf diesem Punct seiner Entwicklung ange- langt ist, scheint er in manchen Fällen in andere Thiere überzusiedeln oder zum wenigsten seine Wohnung wechseln zu müssen. Anmerkung. Ich fand nämlich im Darme von Smaris Gora und anderen Seefischen (Fische, die sich von kleinen Crustaceen zu nähren scheinen) 0,2um Jange Cestodenblasen frei im Darm- schleime. — Ferner fand ich im Winter in der Kaninchenleber viele kleine Cestodenblasen von 1—bmm Länge. Sie befanden sich anscheinend in den Gallengängen, und ragten zuweilen frei aus der Leberoberfläche in die Bauchhöhle hinein. Im Früh- linge fand ich das Peritoneum vo!l von Cysticercus pisiformis, mit sich entwickelndem oder schon ganz entwickeltem Kopfe. Dass die Cestodenblasen aus der Leber zu Cystic. pisiformis höchst wahrscheinlich gehörten, erlaubt die vom anatomischen Ge- sichtspuncte durchaus richtige Entwicklungsreihe anzunehmen, welche sich oft und leicht zusammenstellen liess. In den folgenden Stadien characterisiren sich schon die Gattungen. — Der ehemalige Embryo wird von jetzt an »Cestodensack” oder »Oesto- denblase’” genannt werden. Der Oestodensack als Larve. Während bei den Tetrakothrien der ehemalige Embryo noch weit entfernt von dem Ziele seiner Entwicklung ist, steht der der Zigule hier schon an der Grenze seiner Jugend. Die Schwanzöffnung des Gefäss- N) systemes nach aussen bleibt ihnen für ihr Leben. Geringe, unmittel- bare Modificationen des Kopfendes (Caryophyllaeus), oder auch gar keine (Ligula proglottis) , können nicht in dem Sinne als Kopfbildung betrachtet werden, wie es bei Echinococcus, Tetrarhynchus und Dibothrion ge- ‚ schieht. Die Cestodenblase erzeugt also hier nichts Neues. Was sie bildet, sind nur die Geschlechtsorgane und Massen zur Vergrösserung ihres Körpers. Sie ist also als Larve anzusehn. Der Cestodensack als Neubilder. Als Zwischenglieder zwischen dem einfachen Entwicklungstypus einer Ligula und dem zusammengesetzteren eines Tetrabothrium schalten sich die Jugendformen von Triaenophorus und den Taeniae inermes ein. 1. Bei Triaenophorus geschieht die Weiterbildung in folgender Weise: An der Cestodenblase entwickeln sich direct die Haken und die beiden flachen, oft übersehenen Gruben, die den Kopf dieses Thieres aus- zeichnen. Die Fähigkeit, den Kopf einzuziehn, ist bei ihm so wenig, wie bei Ligula, vorhanden. Triaenophorus kann diesen Act nur so ausführen, dass die zwei vierspitzigen Hakenpaare nicht mehr, wie sonst mit ihren Spitzen nach unten, sondern nach oben zeigen. Zum Eintritt in das Innere des Leibes aber gelangen sie nie. Die Gliedbildung, die bei Ligula so sehr zurücktritt, kann sich bei Triaenophorus nur zu unvollständigen Einschnitten erheben. Das Schicksal seiner Schwanz- oder Cestodenblase geht aus folgenden Thatsachen hervor: e10)) Im Schleie (Cyprinus tinca) aus dem Arno fand ich häufig die Leber voll von Triaenophoren. War der Kopf des Bandwurmes schon entwickelt, so war er durch eine Furche vom weichen, oft halb macerirten Schwanzanhange, der ehmaligen Cestodenblase, ge- trennt. In Esox lueius aus dem Arno fand ich den lebendigen Scolex eines Triaenophorus im Magen. Er hatte noch kein Glied gebildet. An seinem Schwanzende fand sich eine Narbe, an welcher noch einige Fasern, die Rudimente der ehmaligen Schwanzblase, hingen. In den Schleien hiesiger Gegend suchte man Tiriaenophorus ver- gebens. In Perca und Gasterosteus kommt Triaenophorus auch in der Leber vor. Aber hier ist seine Schwanz- oder Cestodenblase noch unversehrt. Keine Furche trennt sie vom Kopfe, dessen Gewebetheile sich unmittelbar ın sie fortsetzen. In demselben Zustande fand ich Triaenophorus in der Leber hiesiger Hechte. Im Darme dieser Thiere aber sah ich keinen pulsirenden Schlauch am Triaenophorusschwanze. Ich muss es unentschieden lassen , ob das Schwanzende abgeworfen wird, oder der pulsirende Schlauch sich durch Verwachsen schliesst. 2. Bei den Taeniae inermes bleibt der aus dem Embryo hervorgegangene Cestodensack nach den Srzm’schen Beobachtungen klein. Das eingezogene Kopfende der Cestodenblase scheint sich einfach mit Saugnäpfen und Rüssel zu versehn. Gleich nach der Kopfbildung bilden sich die Glieder durch Abschnü- rungen am Halse. Das letzte Glied trägt noch den pulsirenden Schlauch, ein Zeichen, dass es früher zum Embryo gehörte. Dies letzte Glied aber ist das erste, was abgeworfen wird. Das Abwerfen des letzten Gliedes tritt kei andern Cestodengattungen aber vor der Gliedbildung ein. Diese Gattungen zeichnen sich stets durch eine sehr grosse Schwanz- oder Cestodenblase aus. Bei den Teirabothrien, zu denen wohl der grösste Theil der von u») Rupornruı als Gattung sScolex hingestellten Thiere zu beziehn ist, ist die Entwicklung schwierig zu verfolgen, da man nur wenige Tetrabo- thrien genau kennt. Nach den von van BENEDEN, VON SIEBOLD und mir bis jetzt beobachteten Thatsachen würde sich der Entwicklungsgang in folgender Weise darstellen. Der kleine mit Kalkkörpern, Gefässen und dem, zu letzteren gehöri- gen, pulsirenden Schlauche versehenejCestodensack erhält 4 Gruben oder Saugnäpfe nebst einem Stirnnapfe. Die 4 Gruben vergrössern sich durch Verlängerung. In ihnen ent- stehen durch Aufsetzen oder durch einen quer die Grube durchsetzen- den Muskelwall neue Gruben, welche sich je nach der Tetrabothrium- species noch einmal durch eine Längsleiste theilen. Dies kann sehr weit gehn. So sah ich einen Scolex mit rothen Flecken und eingezoge- nem Kopfe unter vielen andern mit dreitheiligen Gruben, dessen Saug- organe in 44 Felder getheilt waren, ein andermal fand ich unter ähnli- chen Verhältnissen einen Scolex mit über 30 Feldern in je einer Grube. Wohin nun dieser Scolex, der in allen übrigen Beziehungen mit seinen Genossen grosse Aehnlichkeit zeigte ‚zu beziehen ist , weiss ich nicht. Die einzige mir bekannte Tetrabothrium-Species, die an diesen Scolex erin- nert, hatte nur 24 Felder in jeder Grube. — Von Sırsonn berichtet in seinem Aufsatze „Ueber den Generationswechsel der Cestoden” (Sır- BOLD & KÖLLIKER. Zeitsch, für wissenschaftl. Zoologie, 1850, II. Bd. pag. 213) dass der Scolex von Tetrabothrium aurieulatum (?) in seiner wei- teren Entwicklung Saugnäpfe verliere. Dies Factum angewendet, würde ın unserm Falle die Beziehung des Scolex mit 30 Grubenfeldern auf das Tetrabothrium mit nur 24 Feldern in je einer Grube nicht unbe- achtenswerth erscheinen lassen. Hat der Kopf seine nöthige Ausbildung erreicht, so löst er durch eine Abschnürung sich von seiner Cestodenblase, und wird frei, sei es, dass die Abschnürung erfolgt, wenn der Kopf von der Cestoden- blase umschlossen ist, sei es, dass sie nach der Ausstülpung des Kopfes Statt hat. Der Kopf des Tetrabothrium besteht also aus dem Vordertheile des (12) Embryo, der sich metamorphosirt hat. Der andre Theil des Embryo , das Schwanzende mit seinem pulsirenden Schlauche, wird abgeworfen und geht zu Grunde. 4. Die Taeniae armatae bilden den Kopf in der Weise, dass sich das meist sehr durchsichtige und mit dünner struturloser Haut überzogene Kopfende der Cestodenblase einzieht. Eine braune, feinkörnige blatt- artiggeforınte Masse häuft sich um den so entstandenen Kopfsack an. Der Boden desselben hebt sich, die Seitenwände bauchen sich aus. — Die etwa vorhandenen Anhängsel der Haut, wie Härchen u. s. w., schwin- den meist zu einem feinen Körnchenbelage des Kopfes zusammen, oder wuchern üppig auf. Bei den mit starken Haken versehenen Taenienspecies gehen die sta- chelartigen Härchen zu Grunde. Nur eine Reihe derselben , welche sich schon vorher durch ihre Grösse auszeichnete, bleibt. Diese vergrössern sich zu structurlosen Duten, in denen sich später unorganische Bestand- theile ablagern. Sie bilden die Grundlage der Haken. Die Hakenbildung schliesst ab mit der Bildung des soliden Stieles und des Hypomochlions. Ganz zuletzt schliesst sich auch die Hakenhöhlung. Eine ringförmige Grube, welche den künftigen Rüssel abgrenzt, fasst durch Substanzbrücken die Haken ein. So entstehn die Hakenscheiden. NB. Bei vielen Tetrarhynchen findet sich am Schwanzende des von seiner Blase losgelösten Kopfes ein schon von DusarDın beschriebener Haarbesatz. Es sind dies die entwickelten Härchen des Kopfendes der Cestodenblase. Die künftige Halslänge des Kopfes scheint mit der Länge des Kopf- sackes in Zusammenhang zu stehn. Um die Saugnäpfe und die Rüssel der Taenien zu bilden, häuft sich die braune Masse an den entsprechenden Puncten hinter der structurlo- sen Haut, unter den Wandungen des Kopfsackes, an. (13) Sie verliert ihre Färbung, und bildet sich zu Zellen um. Bei der Vermehrung derselben, welche anscheinend durch Kerntheilung geschieht , wird die Masse immer durchsichtiger. Das zellige Gefüge wandelt sich endlich in ein faseriges um. Der sich immer höher hebende Grund des Sackes zieht die Saugnäpfe und mit ihnen die Wandungen nach sich. Der gebildete Taenienkopf hat die braune Masse vollständig zu seinem Aufbau verbraucht. Wie viel von der Cestodenblase dabei in seine Bildung einging , lässt sich nicht angeben. Die Gefässe der Cestodenblase und die Muskeln derselben setzen sich ohne Unterbrechung in den Kopf fort. Späterhin erst nehmen letztere in der Cestodenblase ein andres Aussehn an. Dies ist der Process der Kopfbildung bei Cysticercus und Coenurus. Echinococeus unterscheidet sich nur darin von den beiden vorhergenann- ten, dass man bei ihm bis jetzt nicht die Kopfsackbildung beobachtet hat. Man sah statt dessen nur braune Masse an der Innenfläche der Cestoden- blase sich anhäufen und zum Kopfe sich umformen. Die Gefässe der structurlosen Cestodenblase aber setzen sich nach meinen Beobachtun- gen in die Knospe fort. — Der mit der Spitze nach dem Innern der Ce- stodenblase gerichtete Kopf ist nach Künn’s, J. MüuLter’s und meinen Beobachtungen zuweilen auch nach aussen gerichtet. Echinococeus unterscheidet sich sonach nicht wesentlich von Coenu- rus und Cysticercus. Nachträgliche ‚Bemerkung. Hvxtey, On the anatomy and development of Echinococcus vete- rinorum. Proceedings ofthe Zoological Society of London. 14 Dec. 1852. Dieser Aufsatz ist mir unbekannt geblieben bei Abfassung meiner grösseren Arbeit. Die Gefässe in der structurlosen Blase sind hier von Hvxuer zuerst beschrieben worden. (14) 5. Die Tetrarhynehen durchlaufen in ihrer Entwicklung einen den Taeniae armatae sehr ähnlichen Formencyclus. Der sich hebende Grund des Kopfsackes hat anfangs die Form eines cylindrischen Zapfens von brauner Masse. Durch Verbreitung seines oberen Endes nimmt er die Gestalt eines Pilzes an. Diese Verbreitung bildet die Grundlage der künftigen Gruben. Die Entstehung der Rüssel ist in den allerersten Anfängen sehr schwierig zu verfolgen. Man sieht indess in dem fast schon vollendeten Kopfe vier in Wellen- linien aufsteigende Hohleylinder. Ieder derselben umschliesst lose einen anderen von faseriger Masse. Der äussere wird die Rüsselscheide, der innere der Retractor probiscidis. An ihrer Kopfspitze gehen beide unmerklich in einander über. Die an der Wurzel des künftigen Rüssels anscheinend zuerst auf- tretenden, structurlosen Hakenduten grenzenden Rüssel vom Retrac- tor und von der Scheide ab. Die Rüsselkolben sind schon durch eine Erweiterung des äusseren Hohl- cylinders angedeutet. Durch diese geht der Retractor hindurch, durch- bricht den Boden des Kolben, und seine Fasern strahlen in die Mus- ceulatur des zuweilen auffallend contractilen Halses aus. Vergleicht man die Entwicklung der Tetrarhynchenrüssel mit dem fertigen Rüssel der Taenien, so ist eine Achnlichkeit zwischen beiden nicht zu verkennen. In beidend urchbricht der Retractor den Grund des Rüsselbehälters; bei beiden bilden die Haken die Grenze zwischen Retractor und Scheide. Man könnte den Rüssel der Tetrarhynchen als eine höhere Entwick- lungsstufe desselben Organes der Taenien ansehn. Hat der Kopf des Tetrarhynchus sich so mit seinen Anhängseln an der Cestodenblase entwickelt, so treten folgende Modificationen in dem Verhältniss zwischen Erzeugerin und dem Erzeusten ein. a. Die Cestodenblase bleibt bis zur Gliedbildung mit dem Kopfe wie eine cysticerke Taenie in Zusammenhang. In diesem Falle kann der Tetrarhynchus nach seiner Vollendung sich (15 ) in seine Schwanzblase ein- und ausstülpen. Die Gefässe und Muskeln der Blase sind auch die des Kopfes. Sie gehn unmittelbar in einander über. Der pulsirende Schlauch des Cestodensackes bleibt in Thätigkeit. Anmerkung. Hier, ist auch Tetrarh. scolecinus amzuschliessen , obgleich er in seiner Gestalt und seinem sonstigen Verhalten einige Verschiedenheiten darbietet. Seine Schwanzblase ist nicht ausgedehnt durch Flüssigkeit, und wenn er sich einzieht, stülpen sich die Gruben in seinen Hals, und nicht in die vom Kopfe durch eimen tiefen Einschnitt getrennte Blase. Dadurch aber, dass der Kopf von dem Cestodensacke nach aussen abfällt und der pulsirende Schlauch nicht obliterirt, ist Tetrarh. scolecinus den unter « begriffnen Formen ähnlich. 6. Der Kopf des Tetrarhynchus wird in der Cestodenblase frei. Bei den hieher gehörigen Formen werden die Wandungen des Kopf- sackes immer dünner, und schwinden zuletzt vollständig. Der Tetrarhyn- chuskopf liegt frei in der Blase, die noch nicht aufgehört hat zu leben. Die Erscheinungen, die sie in diesem Zustande bietet, lassen sich als eine Rückbildung auffassen. Das Loch, durch welches sich das Kopfende des Cestodensackes einstülpte, ist vollständig verschlossen. Der pulsirende Schlauch ist nicht mehr aufzufinden. Er hat seine Ver- bindung mit der Aussenwelt abgebrochen. Statt dessen entwickelt sich aber an dem von seiner Blase befreiten Tetrarhynchuskopfe ein contractiler Sinus, der von herzförmiger Ge- stalt fast den ganzen knopfförmigen, behaarten Schwanz des Thieres ein- nimmt. In ihn münden die 4 Seitengefässe des Tetrarhynchus. (Tetrarh. megacephalus lingualis ete). Bei den von LrsLonD und MizscHer beobachteten Tetrarhynchenformen, bei Anthocephalus macrurus (dieser hat eine Cestodenblase von 1 Metre Länge) und elongatus, bildet sich, statt des contractilen Sinus eine T för- mige Narbe oder Grube, welche bei manchen Species von den lang ge- wordenen Haaren des Cestodensackkopfendes ausgekleidet wird. (16 ) 6. Im Darme eines Scyllium fand ich eine platte, keilförmige Cesto- denblase mit grossen Kalkkörpern. Diese umschloss ein Dibothrium mit pfeilförmigem Kopfe, das in Windungen zusammengelegt in einem Beutel von Fasern sich befand, der am Kopfende der Cestodenblase befestigt war. Durch diese Form schliesst sich das Dibothrium den unter 5 auf- geführten Tetrarhynchenformen an. Hieraus geht hervor, dass die Taenie armatae, die Tetrarhynchen und Dibothrium sich in Form einer Knospe an der Oestodenblase entwickeln. Die Cestodenblase zeigt sich als ein mit deutlichen Organen versehenes Thier. Sie hat Kalkkörper, Muskelfasern und Gefässe mit einem pulsi- rende Schlauche. Das Neue, was sie in diesem Zustande entwickelt, ist eine indifferenzirte, braune Masse, die nach ihrer Verwendung zu einem Tetrarhynchen-, Taenien- oder Dibothriumkopfe sich loslöst und selb- ständig wird. Bei allen Cestoden entwickelt sich am Kopfende des Cestodensackes der Cestodenkopf. Am Schwanzende des letzteren aber formen sich die Glieder, nachdem der ehmalige Embryo seine Rolle beendet hat. Da man die cysticerken Formen der Cestoden in Thieren findet, die anderen zur Nahrung dienen ; da man ferner in diesen wiederum die ge- schlechtsreifen Formen der c ysticerken Cestoden antrifft; da ferner OREPLIN den geschlechtlich entwickelten Schizocephalus in fischfressenden Vögeln GR) als identisch mit dem ungeschlechtlichen aus Gasterosteus aufwies; KücHENMEISTER und nachihm von SIEBOLD, VAN BENEDEN, LEUCKART uU. A. die Cysticerken der Hausthiere den Hunden futterte, und so geschlechtliche Bandwürmer aus ihnen erzog: so nimmt man jetzt allgemein an, dass die Cestoden auf diese passive Weise an den für ihre fernere Entwick- lung günstigen Ort sich übersiedeln. Die, diese Behauptung stützenden Beweise erledigen auch eine Hy- pothese, die von Sızsoup aufstellte, um die eigenthümliche Gestalt der Cysticerken zu erklären. Er nahm an, dass diese Taenien aus ihren Wanderungen sich verirrt hätten und hydropisch geworden seien. Die KüchEnMmEister-HAaugnerschen Versuche weisen aber nach, dass Coenu- rus cerebralis in einem gewissen Stadium seiner Entwicklung stets im hydropischen Zustande sich befindet. 1 Te In, An $ en IR I. ENTWICKLUNGSGESCHICHTE VON DISTOMA CYGNOIDES RAN A. EINLEITUNG. SWAMMERDAM ist bekanntlich der Entdecker der Cercarien, die er in sich bewegenden Schläuchen aus einer Schnecke fand. In der Figur, die er gab, finden sich am Cercarienschwanze einige stumpfe Fortsätze , die auch Nrrzsch an einer der von ihm gesehenen Cercarien-Species abbildet und beschreibt. (SwAmmErDAMm, Biblia naturae. Leipzig, pag. 8, Ale ©, ae, 7 wine. ©) O. F. Mürser gründete die Gattung Cercaria, unter welchem Namen, ausser den auch von ihm gesehenen Distomenlarven,, er sehr verschieden- artige Thiere begriff. Erst durch Nırzsch wurde die Aufmerksamkeit wieder auf diese eigen- thümlichen Thiere gelenkt. In seinen „Beiträgen zur Infusorienkunde , Halle 1817’ beschrieb er mehrere Species, bildete sie, wenn auch unge- nügend, ab, schilderte die eigenthümlichen Bewegungen der Thiere, den Incystirungsprocess, namentlich von Cercaria ephemera, genau, und modificirte den Mürvuer’schen Gattungscharacter von Cercaria. Bosanuvs (Isis, 1818, I Bd. Seite 729) entdeckte SvaumERDAMm’s Fund noch einmal. Er wies nach, dass Cercarien in anderen „königsgelben’” Würmern vorkommen. Er beschrieb den Cercarienschlauch mit dem Kopfnapfe und den 2 fussähnlichen Fortsätzen. Von Baer (Nova Acta Leopold. Tom. V, Pars II. Beiträge zur Kennt- niss niederer Thiere) endlich klärte diese eigenthümlichen Verhältnisse auf. In lebendigen, selbständigen Schmarotzern fand er andere, die in den ersteren ihren Ursprung nahmen. Beide waren sehr verschieden von einander, und doch schloss die Existenz des einen die des anderen in sich. (22) Unter den vielen, von ihm beschriebenen Species von Cercarien , lassen sich Distoma duplicatum und Bucephalus polymorphus wieder erkennen. Die andern, von ihm beschriebenen Species sind selbst in den Ab- bildungen nicht genug characterisirt, um sie zu bestimmen. 1835 beschrieb Carus (Nova Acta Leop. Bd. IX. Pars I. pag. 85) unter dem Namen Leucochloridium paradoxum , ein Distom aus Succinea amphibia, das schon von Arens (1810 Magaz. d. Gesellschaft naturf. Freunde, Berlin. pag. 292) beschrieben worden war. Ein lebhaft sich bewegender bunter Schlauch enthielt ineystirte Distomen. In demselben Jahre veröffentlichte von SeBoLD in WrEeman’s Archiv seine bekannte Abhandlung über den Embryo von Monostomum mutabile. Im wimpernden Embryo fand er ein zweites Thier, das einem Keim- schlauche, wie ihn von BAER von Cercarien beschreibt, sehr ähnlich sah. Er sah die Hülle mit ihren Wimpern zerfallen, und das in ihr enthaltne keimschlauchartige Thier frei werden. Das Bekanntwerden dieser Erscheinung förderte wesentlich die Erkenntnis des Verhältnisses der Cercarien zu den Distomen. 1337 gab von SırBoLp in Burvacn’s Physiologie, II Bd. pag. 207, weitere Aufschlüsse über die Embryonen von Trematoden. — Pag. 192 l. c. findet man Erweiterungen der Nrrzsc#’schen Beobachtungen, nament- lich in Betreff der Incystirung. Vox SızrsonLn sah, dass eine Cercaria armata unter Abwerfen des Mundstachels und des Schwanzes durch die, von ihr geöffneten äusseren Bedeckungen einer Ephemerenlarve ein- kroch, und sich dort mit einer Cyste umgab. 1842 trat Smeenstrup mit seiner bekannten Schrift über den Gene- rationswechsel hervor. In dieser Schrift werden auch die Keimschläuche mit den ÜCercarien einer genauen Untersuchung unterworfen. Nichts desto weniger bleibt die Kluft, welche die beiden festen Puncte der von Barr’schen und von SıEBoLD’schen Beobachtungen trennt, unausgefüllt. STEENSTRUP versucht zwar die Umwandlung eines Paramaeciumartigen, sich häufig in den Muscheln findenden Infusoriums (es ist dies vielleicht mit EHRENBERG’s Paramaec. compressum aus Mya s. dessen grosses Werk, Taf. XXXIX (23) Fig. 12. identisch) in die dort ebenfalls manchmal häufigen Cercarien- schläuche darzuthun. Doch spricht dagegen, dass dies Paramaeciumar- tige Wesen *) ein ächtes Infusorium ist, da es eine contractile Blase be- sitzt, und keine Spur von gefässartigen Räumen mit Flimmerung zeigt. Es beruht demnach Srzrexstrur’s Darstellung auf einer Verwechselung , die leicht eintreten kann, da sich so wenig Merkmale an diesen Körpern aufweisen lassen, von denen das Urtheil sicher geleitet wird. Dusarpın beschrieb 1845 in seinem grossen Helminthenwerke (His- toire naturelle des Helminthes pag. 478) einige neue Üercarien. — De Filippi fand die Cercarien von Diplodiscus. I. Bibl. Italiana LXXXVIH. 394. Enrengere gab 1851 in den Bericht. d. Berliner Acad. pag. 776, u. d. T. „Ueber die Formbeständigkeit der Organismen” eine Kritik der neueren Ansichten über die Entwicklung der niederen Thiere, und nament- lich über den Generationswechsel STEENSTRUP’s. Er behauptet unter anderm, dass eine Cercarie, die den Schwanz abgeworfen habe, kein Distom sei. Es sei vielmehr eine verstümmelte Oercarie. Hiebei ist Leucochloridium paradoxum nicht in Betracht gezogen. Wenn man den von Ruvorpuı gegebenen Begriff von Distoma festhält, so muss man das Thier, das sich im dem Schlauche befindet, für ein Distom erklären. Eurzngere legt ferner auf den Umstand Gewicht, dass man in den Fischen, wo Distomen so häufig vorkommen, noch nie eine Cercarle angetroffen habe, was doch sein müsste, wenn Cercarien Distomen würden. Dagegen kann man einwenden, dass kein Grund vorliegt, zu behaup- ten, die Cercarie müsse mit dem Schwanze in den Fisch gelangen. Aus NitzscH’s, von Sırzoup’s und andrer Beobachtungen geht vielmehr her- *) STERNSTRUP giebt keine Abbildung von dem Paramariumartigen Wesen. Ich kann somit nicht behaupten, ob das seinige und das meinige identisch sind, zumal da seine Beschreibung nicht allein auf Infusorien, sondern auch auf andre wimpernde 'Thiere, wie Distomen-Embryonen passt. (24) vor, dass die Cercarie vor dem Einkriechen in den Wirth sich ihres Schwanzes entledigt. Schwanzlose Cercarien aber findet man häufig genug in den Fischen. EHrENBERG beruft sich ferner auf die Figur von Histrionella in seinen Symbolae physic. Taf. VI. Fig. 3. (Diese Figur lässt sich als eine wahrscheinlich auf Distoma trigonocephalum zu beziehende Cercarie wieder erkennen). Er will dort Geschlechtsorgane abgebildet haben. Man sieht in der Figur das s. g. Excretionsorgan sehr deutlich. Es ist nicht ein- leuchtend, warum die darin verzeichneten Körper Eier sein müssen. Aus den Einwürfen Eurrngere’s ergibt sich aber, dass die bis dahin bekannten Thatsachen noch nicht erlaubten, mit voller Sicherheit einen Zusammenhang zwischen Cercarien und Distomen zu behaupten. 1853 gab von SıEBoLD (v. SieBoLp und KÖLLIKER, Zeitschrift für wissen- schaftl. Zoologie, Bd. IV. pag. 425) ausführlichere Mittheilungen über Leu- cochloridium paradoxum, welche die Keimschlauchnatur der verzweigten Säcke, die, in ihrer eignen Haut incystirten, nie Cercarien gewesene Distomen enthalten, ausser Zweifel stellten. Von SızsoLn glaubt diese Cercarie auf Distomum holostomum beziehn zu müssen. In seinem 1848 erschienenen Lehrbuch d. vergleich. Anatomie, Bd. I. pag 159. sagt von SırsoLp: Über die Art und Weise, wie die Tre- matodenammen in die schlauchartigen Larven, in die s. g. Ammen, übergehn,, herrscht noch grosses Dunkel.”’ — Seine 1835 veröffentlichte Beobachtung über den Embryo von Monostomum mutabile steht noch immer isolirt da. Von SırsorLn’s 1848 gethaner Ausspruch gilt also noch heute. Vom Embryo der TREMATODEN. Man kann die bis jetzt bekannten Trematodenembryonen in 2 Klassen eintheilen: 1) in bewimperte und 2) unbewimperte. Die Unbewimperten sind in Distoma variegatum , Distoma tereticolle, Monostoma filum , As- pidogaster, Udonella und allen mit vier Augenpuncten versehenen @'y- rodactyli gefunden worden. (Von letzteren s. unten.) Distoma variegatum. Der Embryo zeigt an dem einen Ende seines Leibes vier an einander liegende plattenartige Körper, deren Structur nicht ermittelt werden konnte. Eine feine, structurlose Haut überzieht das nur träge sich bewegende Thier. Distoma tereticolle. Das Ei dieses Trematoden hat ausser der Eischale noch eine dicke structurlose Hülle, wie es NoRDMANN von seinem Dist. rosaceum abbildet. (Diese Species kann nicht von Dist. tereticolle un- terschieden werden.) Von SızsorLp gab zuerst an, dass dieser Embryo keine Wimpern trägt. Ich kann noch hinzufügen, dass der Kopftheil zuweilen einen Kranz von ungefähr 40 kleinen Streifen zeigt, die an Haken erinnern. Monostoma filum. Der Embryo dieses Monostoms hat Stacheln am Kopfe s. Mürrer’s Archiv, 1854, pag. 10. Taf. II. (Wacrner’s Bemer- kung zum Liegerkünn’schen Aufsatze.) Aspidogaster conchicola. s. DUJARDIN, Hist. nat. des Helminthes pag. 326. Der Embryo hat am Kopf- und Schwanzende einen Saugnapf. Dicht unter dem kleineren, dessen Rand in einen Zipfel ausgezogen ist, 4 (26) liegen zwei helle Blasen , jede mit einem dunklen Kerne versehn. Dusarpın scheint ein jüngeres Exemplar vor sich gehabt zu haben, da er einen hellen Raum dort sah. Er erwähnt aber nichts von den darinliegenden dunkel gerandeten Körpern. Er hält diesen Zache claire für den Darm. Er sah nicht die beiden Schläuche oder Blindsäcke, welche in die beiden , die Körperenden besetzenden Saugnäpfe ausmünden. Beide Blindsäcke erstrecken sich durch das ganze Thier. Der zum gezipfelten Napfe ge- hörige ist schmal. Ueber diesem liegt der geräumigere des anderen Napfes. Die Embryonen von Gyrodactylus und Udonella (van BENEDEN haben keine Wimpern. Von den ersteren werde ich unten die directe Entwick- lung nachweisen, von Udonella hat es van BENEDEN gethan. Bewimperte Embryonen sind bei folgenden Distomen, Monostomen und Diplodisceus gefunden worden. Distoma hians von Menuıs. „ nodulosum nr abıpon im h NORDMAN U. ÜREPLIN. ” cygnoides | ” longicolle > v. SIEBOLD. Monost. mutabile Dist.haematobium v. BıLHArz 1). Amphistoma subelavatum von SIEBOLD. Ich fand die flimmernden Embryonen ebenfalls in: Amphistoma subelavatum. Monostoma capitellatum " mutabile. Distoma cygnoides. 7 nodulosum. " Jolium „ ‚Pinnarum , Gasterostei nov. spec. NB. Die cursiv gedruckten Namen sind die von den Trematoden , deren Embryonen meines Wissens von mir zuerst beobachtet wurden. 1) SIEBOoLD u. KÖLLIkEr, Zeitschr. f, wiss. Zoologie Bd, IV. pag. 59, Taf. V. Taf. XVII. Fig. C—K. (27) Die Embryonen von Amphistoma subelavatum und Monostoma_ capitel- Zatum sehen sich sehr ähnlich. Sie haben beide einen Zlindsack, der von der Kopfspitze im den Leib herabhängt und meist mit körniger Masse gefüllt ist. Bei Monost. capitellatum ist der Blindsack sehr kurz, bei Diplodiscus Dies. (Amphistoma) lang. Flimmerläppchen innerhalb gefässartiger, heller Räume, die ich kurz- weg Gefässe nennen will, sah ich bei den Embryonen von Diplodiscus, Distoma cygnoides, nodulosum , folium. Diese zwei Stellen liegen in der Mitte des Thieres, nach den Seiten zu. Bei grösseren Embryonen sieht man auch an vielen anderen Stellen des Leibes deutliche Wim- perläppchen. Die Wimpern der äussern Haut sind am Kopfe etwas länger, als an dem Hinterleibe des Embryo. Die Cilien sieht man nach dem Abfalle des Wimperkleides auf gekernten Bläschen stehn. So sah ich es bei dem Embryo von Dist. cygnoides. Unter den Wimpern befindet sich eine sörzcturlose Haut. Von dieser wird der Z/nhalt umschlossen, der aus unbestimmt be- grenzten, durchsichtigen Kugeln besteht. Beim Zerfallen erweisen sie sich als gekernte Zellen mit markirtem Kerne. Von der Entstehung des Embryo. Von TuAer (1850 Mürrer’s Arch. pag. 602, Ueber Polystoma appen- diculatum’”) und von AusErt „Ueber das Wassergefässsystem etc. von Aspidogaster Conchicola p. 349” (SızBonn und KöLLıKEr , wissensch. Zeit- schrift VI Bd., 1855 ,) ist auf einen scharf begrenzten Hof um den Kern der Keimzellen-Kerne hingewiesen worden, der nie zu fehlen scheint. Morphologisch sind hiemit alle Theile eines Eies im s. g. Keimstock nachgewiesen. Sonach hätte der Keimstock Eierstock genannt wer- den müssen. In dieser Arbeit ist dies indess nicht geschehn, weil (28) hier die Function der in Rede stehenden Organe nicht behandelt worden ist und es nur darauf ankam, eine Bezeichnung für die zu erwähnen- den Organe zu haben, welche allgemein verständlich ist. Und hierzu erschien die von SıEBOLD gegebene Anschauungsweise überaus bequem. Nachdem die Producte des Keimstockes, des Dotterstockes und des Hodens in den Anfang des Uterus — den man als den gemeinschaft- lichen Ausführgang aller zum Geschlechtsapparate gehörigen Drüsen ansehn kann — eingetreten sind, werden sie durch die Contractionen desselben durcheinander geworfen und geballt. Die Samenthiere lassen sich bald nicht mehr erkennen. Die die Be- standtheile des Eies enthaltenden Klumpen rücken jetzt weiter im Uterus vor. Eine feine durchsichtige Haut hat sie bald umgeben. Diese Hülle nimmt an Dicke zu, je weiter das Eı sich von seiner Geburtsstätte entfernt. In den letzten Uteruswindungen erhält die Eischale bei manchen Distomen eine schöne gelb-rothbraune Färbung, bei andern Species bleibt sie farblos. Die Vorgänge, welche während dieser Zeit im Eie statt haben, be- stehen anscheinend, soweit dieser höchst schwierige Punct von mir bis jetzt hat erledigt werden können, darin, dass das s. g. Keimbläschen nicht verschwindet, sondern sich, von seinem Kerne anfangend, theilt. Der Dotter wird nicht, wie bei vielen anderen Thieren, ganz oder theil- weise mit in den Process hineingezogen. Bei dieser Vervielfältigung des Keimbläschens in Embryonalzellen pflegt das Ei sich etwas zu vergrössern und seine Schale wird dünner. Sehr auffällig war dies bei Distoma veliporum und Dactylogyrus. Körtı- KER stellt dies bei Dist. tereticolle (Mürter’s Archiv 1843, pag. 100) in Abrede. Dort sah ich aber auch, dass die entwickelteren Eier grösser waren, als die, deren Keimbläschen sich noch nicht getheilt hatte. Die Theilung des Keimbläschens ist von J. Mürter bei der Ento- concha mirabilis und von Leriwie bei den Rotiferen beobachtet. Vom Embryo von Distoma cygnoides. Die auf diese Weise entstandenen Embryonen haben alle die Gestalt , welche der innere Raum ihrer Hülle hat. Sie füllen diese nicht voll- ständig aus. Sie können sich frei in ihr bewegen. Sie liegen nicht , wie die Jungen von Aspidogaster und Dactylogyrus mit auf den Bauch gelegtem Kopfe in der Eischale. — Hat der Embryo von Distoma cygnoides seine vollkomne Reife erlangt , so genügt ein leiser Druck, um die schon lange angedeutete Nath des Deckels an der Eispitze zu lösen. Der Embryo tritt mit dem Kopfe voran aus, und schwimmt fort. Man erreicht dasselbe, wenn man recht reife Eier ins Wasser legt. Sind dagegen die Embryonen noch nicht ganz fertig entwickelt, so ge- lang es mir nicht, sie weiter zu entwickeln; die Eier gingen zu Grunde. Ich kann deshalb den Ausdruck ‚die Trematodeneier sich im Wasser entwickeln lassen” nur in diesem Sinne verstehen. Der eben ausge- schlüpfte Embryo von Distoma cygnoides hat einen Wimperpelz, dessen Cilien am Kopfe länger als am übrigen Körper sind. (Unter »Kopf” verstehe ich den beim Schwimmen vorangetragnen Körpertheil). Unter den Cilien liegt eine structurlose, an allen Orten gleich dicke Haut. Unter dieser findet sich der, aus undeutlichen Kugeln, nach dem Tode des Embryo aber, aus Zellen bestehende Inhalt. Ungefähr in der Mitte des Thieres, zu beiden Seiten, sieht man Flimmerlappen schwingen, und zwar in gefässartig geschlängelten,, hellen Räumen, die sich verzweigen, aber zu fein sind, um in allen ihren Theilen deutlich erkannt werden zu können. Das Beweglichste am lebendigen Embryo sind die Cilien der Haut und der Kopftheil. Im Eie sowohl, wie in der Freiheit sind die Wimpern zuweilen in Ruhe. Werden sie bewegt, so sind sie stets alle zusammen thätig. ( 30 ) Einzelne Cilien, oder einzelne Reihen derselben in Arbeit, während andre ruhten, wie man es häufig bei den Infusorien sieht, habe ich nie am Embryo von Trematoden beobachtet. Die Bewegungen des Kopftheiles bestehen besonders in Strecken und Verkürzen desselben. Ein Biegen nach aufwärts oder abwärts habe ich nicht wahrgenommen. Eben so wenig konnte ich eine Saugschüs- sel, wie von Sırsounp in seinem Lehrbuche pag. 156 Anm. 5 angiebt, bemerken. Ich sah nur einen kleinen Ausschnitt an der Kopfspitze , mit welchem sich das Thierchen an Gegenständen ziemlich festhalten konnte. Damit führte es auch Bewegungen aus, die man für ein Tasten ansehn kann. In Pisidium und Cyclas fand ich häufig Cercarien, deren Gestalt und Häufigkeit mich der Art auf Distoma eygnoides hinwiesen, dass es mir der Mühe werth erschien , die Embryonen dieses Trematoden mit genann- ten Muscheln in Berührung zu bringen. Ich zerriss deshalb einige 40 Thiere dieser Distomenspecies, nach- dem ich mich von dem Vorhandensein von Eiern mit Embryonen über- zeugt hatte, setzte in das Wasser, in welches ich die Trematoden ge- worfen hatte, eine der Grösse des Gefässes entsprechende Anzahl von Pisidien hinein, die mir eben gebracht waren, und beobachtete nun un- ausgesetzt den Erfolg dieser Combination. Es erschien mir aber auch wünschenswerth, einen ausgetragenen Em- bryo unter frischen Muschelfragmenten sich bewegen zu sehn. Ich brachte deshalb beide unter das Microscop. Nachdem der seiner Schale ledige Embryo zwischen den einzelnen Muschelstücken seine Kreuz- und Querzüge gemacht, sich häufig um seine Axe drehend, schien er seine Umgebung einer näheren Prüfung zu unterwerfen. Mit immer thätigen , bald langsamer, bald schneller sich bewegenden Wimpern, setzte er sich mit seinem spitzen, etwas vorgeschobenen Kopfende, bald an ein Ce) Stück Leber, bald an ein Muskelfragment an, es jedoch stets nach einiger Zeit wieder verlassend. Endlich befand er sich bei einer lebhaft wimpernden Kieme. Das Kopfende verlängernd und verkürzend, unter- suchte er das Organ an verschiednen Stellen. Bald schien er einen pas- senden Ort gefunden zu haben. Das verlängerte Kopfende sass fest. Weder die Gewalt der Kiemencilien, noch der Strom eines Wassertrop- fens lösten ihn ab. Während der 2 vollen, seiner Beobachtung gewid- meten Stunden, gingen hier folgende Veränderungen an ihm vor. Das Winperkleid, dessen Cilien unaufhörlich arbeiteten, hob sich an einer, dann an mehr Stellen blasenartig in die Höhe. Nach einiger Zeit liess sich eine zellige Structur an ihm wahrnehmen. Bald hatten sich die Zellen von einander gelöst. Das Wimperkleid zerfiel, jede Zelle trug 1 oder 2 Cilien, die sich noch einige Zeit hindurch schwach bewegten, und der Embryo lag als ein einfacher, lebhaft sich contrahirender Sack an der Kieme. Seine structurlose Haut, der unbestimmt kuglige Inhalt liess sich deutlich erkennen ; ebenso die beiden wimpernden Stellen im Gefässsysteme. Nach Verlauf der 2er Stunde wurden die Contractionen des Sackes schwächer und schwächer. Sie hörten endlich ganz auf. Die Flimmerung im Gefässsystem verlöschte , die Gefässe verschwanden, der Inhalt zeigte nach und nach seine Zellen mit den dunklen Kernen. Es wurden jetzt die Muscheln auf ähnliche Körper untersucht. Als Merkmale dienten die Grösse, die Gestalt, die Gefässe, mit den beiden flimmernden, seitlichen Stellen, die Zersetzungsproducte (d. h. Kernzellen des Inhaltes) und die das Ganze überziehende structurlose Haut. Die 40 bis 60 Pisidien blieben 2 Wochen hindurch lebendig. Sie krochen lebhaft in dem Gefässe umher und kamen oft mit den Em- bryonenhaltigen Distomenfragmenten in Berührung. Dass sehr viele Embryonen frei geworden sein mussten, liess sich aus den vielen deckellosen Eiern vermuthen, die sich im Detritus auf dem Grunde des Gefässes am folgenden Tage des Versuches vorfanden. Die Kleinheit und Farblosigkeit der Pisidien erleichtert ihre micro- (32) scopische Durchsuchung sehr. Man kann das ganze Thier zu einem ein- zigen Praeparate verwenden, ohne fürchten zu müssen, Theile des Mu- schelleibes für die Beobachtung zu verlieren. Ueber die Art des Vorkommens von Ammen in Pisidium und Cyclas. Die grossen ÜCercarienhaltigen Keimschläuche kommen in diesen Muscheln sze?s m 6—12 und mehr Exemplaren vor, die auf einem Flecke dicht gedrängt beisammen liegen. Manchmal, besonders in Oy- clas, finden sich 2, seltner 3 solcher stets isolirter Ammenhaufen. Noch unentwickelte Keime enthaltende, kleinere Ammen findet man theils in Haufen , wie die schon entwickelte Cercarien enthaltenden grossen Schläuche, theils aber auch einzeln. Ammen, welche Ammen enthielten, sah ich, regelmässig nur ein- zeln , an den Kiemen. Zwei solcher Grossammen waren in einer Muschel eine grosse Seltenheit. Sie lagen stets getrennt und nie dicht bei einander an den Kiemen. Die ganz kleinen Ammen, welche in allen Beziehungen mit dem seines Wimperkleides ledigen Embryo übereinstimmten , verhielten sich so, wie eben angegeben wurde. Nur in den mit Distomenleibern und deren Eiern zusammengebrachten Muscheln fand ich zwei auch drei solcher Embryoammen m einem Pisidium. Die Muscheln, welche den Embryo aufgenommen hatten, enthielten in der grossen Mehrzahl der Fälle entweder Cercarienhaltige Schläuche , oder kleinere Ammen mit Ammen oder mit blossen Keimen in der schon oben angegebenen Weise des isolirten Vorkommens dieser Art Keim- schläuche. Es scheint fast hienach, als ob die Muschel eine gewisse Disposi- tion haben müsste, wenn der Trematodenembryo in ihr seinen Wohn- sitz aufschlagen soll. (33 ) Der Embryo ohne Wimpern als Ammenerzeuger. Nachdem der Embryo sein Flimmerepithelium verloren hat, bleibt er auf der Kieme liegen. Man gewahrt in manchen Fällen eine feine, von ihm abstehende Linie, die man auf eine ihn umgebende Cyste beziehn kann. Eine Reihe von Formen , die ich fand, lassen sich leicht so zusam- menstellen, dass sie als die Entwicklung des wimperlosen Embryo aufge- fasst werden können. Der ganze Unterschied nämlich zwischen den einzeln an den Kiemen vorgefundnen Schläuchen und dem entwimperten Embryo bestand in der Grösse und in der mit dieser stets zunehmenden Deutlichkeit des Inhaltes. Das Gefässsystem im Embryo durch die beiden seitlichen Flim- merläppchen markirt, zeigte bei den nur 5mal grösseren Ammen nicht allein die beiden flimmernden, seitlichen Stellen, sondern war auch noch an mehreren anderen Orten damit versehn. Der kugliche, beim Zerfallen aus gekernten Zellen bestehende Zrhalt des Embryo war in den um das Doppelte desselben grösseren Formen nur deutlicher. In noch grösseren Formen konnte man die gekernten Zellen schon im lebenden Schlauche unterscheiden. Die sZructurlose Haut hatte in den grösseren Schläuchen hie und da eine feine Faltung oder Queerstreifung, welche von den Contractions- Zuständen des Thieres abhängig erschien. Die grössten, immer nur einzeln an den Kiemen gefundnen Ammen, enthielten nicht mehr grössere oder kleinere kuglige Massen. Sie ent- hielten neue Ammen, welche ihrer Mutter in allen Stücken, die Grösse ausgenommen, gleichen würden, wenn ich ein Gefässystem in ihnen hätte nachweisen können. Bis jetzt war dies unmöglich. Nichts desto weniger glaube ich, dass man es finden wird. Die Zahl der in Einer Grossamme enthaltnen Ammen ist verschieden. Ich zählte ihrer, so viel ich mich entsinne, nie unter sechs mit Sicherheit. 5 (34) Waren die Ammen recht entwickelt, so zeigte die Grossamme sich in ihren Bewegungen sehr träge. Sie lag auch zuweilen regungslos da. Man entdeckte mit Mühe die Flimmerläppchen. Ihre Wandungen waren durch viele Körnchen undurchsichtig geworden. Sie schienen im Begriff zu sein, zu zerfallen. Ob die Ammen überhaupt sich auch durch Theilung fortpflanzen können, weiss ich nicht. Nur einmal sah ich einen mit Gefässen, Wim- pern und kugligem Inhalt versehenen Keimschlauch unter lebhafter Be- wegung eine Einschnürung in der Mitte seines Körpers machen, welche eine vollkommne Trennung beider Hälften einleitete. Die Bruchstelle war nicht wie vernarbt, sondern bildete eine breite Wunde. Dr Fı- vıppr hatte mich vorher mündlich auf seine (I. Memoire pour servir & l’hist. des Trematodes. pag. 13. Fig. XII) darauf bezügliche Beobach- tung aufmerksam gemacht. Die Ammen als Cercarienerzeugerinnen. Die Cercarienhaltigen Keimschläuche von Distoma eygnoides scheint schon voN SIEBOLD gesehn zu haben. Er erwähnt ihrer in seinem Aufsatze: »Fer- nere Beobachtungen über die Spermatozoen wirbelloser Thiere” Mürner’s Archiv. 1838. pag. 388. Anm. als Keimstöcke in Cyclas rivicola, die Cer- carıien enthalten. Diese Keimschläuche liegen immer in Haufen beisammen. Sie sind, wenn sie Cercarien enthalten, meist sehr gross und erstrecken sich dann auch bis in das Innere des Leibes der Bivalve. Sie unterscheiden sich in nichts von den ammenhaltigen Schläuchen , wenn man von dem Inhalte absieht. Sie sind, wie diese, vollständig geschlossne Säcke , ohne irgend eine Oeffnung nach aussen. Wie schon gesagt, habe ich in ihnen kein Gefässsystem nachweisen (35 ) können, während ich in anderen Ammen , — deren vereinzeltes Vorkom- men allein mir ihre muthmasslich directe Abstammung vom wimperten Embryo nahe legte, und deren Inhalt weder aus Cercarien noch Ammen bestand, sondern aus kugligen Zellenhaufen, — ein mit Flimmerläpp- chen versehenes Gefässsystem leicht aufand. Ob der Cercarien erzeugende Keimschlauch im Stande ist, mehrere Generationen hervorzubringen, weiss ich nicht. Man findet aber bei ausgewachsenen Cercarien die Amme ohne Bewegungen, und ihre Haut sehr dünn und leicht zerreissbar. Ueber das innere Leben der ammenhaltigen und cercarienhaltigen Keimschläuche. Unter der structurlosen Haut der Amme liegt bei vielen Cercarien- schläuchen ein System von Längs- und Queerfasern. Bei der Amme von Distoma eygnoides muss ich die Existenz dieses Streifensystems unent- schieden lassen. Gleich auf diesem Fasergewebe, an seiner nach innen gekehrten Fläche, findet sich bei allen Ammen ein mehr oder minder starker Belag von einer Masse, die von SızsoLv als blasigkörnig bezeichnet hat. In dieser Masse zeichnen sich einzelne kernartige Gebilde und zellen- artige Körper aus. Die ersteren werden von LruckArt und anderen für Zellenkerne angesehn. R. Wacner’s Handwörterbuch der Physiologie. Art. Zeugung. pag. 967. Die zellenartigen Körper, denen LrvckArr eine von der Schleiden- Schwann’schen Zellentheorie angegebene Entwicklungsweise zuschreibt (l. c.), haben eine deutliche Haut, einen, fein granulirten Inhalt und einen Kern. Den Kern dieser, einzeln hie und da in den körnigen Belag der inneren ( 36 ) Fläche der Ammenwandung eingesprengten Zellen findet man zuweilen eingekerbt und doppelt. Die doppelt conturirte Zellenwandung folgt diesem Theilungsprocesse des Kernes. Dieser Act wird weiter fortgesetzt. Es bilden sich Kugeln, die aus dem körnigen Belage der Wand sich hervorheben. Die Spitzen der Ammen sind häufig ganz mit diesen Zellenhaufen in einer Weise erfüllt, dass man glauben möchte , ein Zellenconglomerat , das von einer einzigen Zelle abstammt, bilde nicht allein eine Amme oder Cercarie, sondern deren mehrere. Diese Zellenconglomerate zeigen , wenn man sie aus der Amme genommen hat, eine feine, die Contur des Haufens umgebende Membran, deren Entstehung mir unbekannt blieb. Es bleibt also die Frage noch offen, ob diese feine Haut von Seiten der Amme oder der Zellenhaufen selbst geliefert wird. Einzelne Zellen in der Ammenwand lassen diese Membran nicht erkennen. Erst nach mehrfacher Theilung, wenn die Zellenhaufen aus dem blasigkörnigen Belage der inneren Ammenauskleidung herausgefallen sind, wird sie deutlich. Bis hieher ist es unmöglich zu sagen, was aus diesen Keimhaufen wird. Es lässt sich kein Merkmal angeben, woraus man auf Ammen oder Cercarienbildung schliessen könnte. NB. LeverArr lässt die Zellentheilung in der Weise vor sich gehen, dass in der primitiven Zelle der Kern verschwindet oder unsichtbar wird. Nachher soll die Zelle wieder hell werden und 3—4 Tochterzellen zeigen, von denen die Weiterbildung ausgeht. Seine Beobachtungen sind an Distoma duplicatum von Barr angestellt. (I. c. Seite 967.) ( 37 ) Die Zellen oder Keimhaufen werden Ammen. Die Zellentheilung schreitet fort. Die einzelnen Zellen werden immer kleiner, je mehr ihre Anzahl und der Umfang des Conglomerates zunimmt. Nachdem der Keimhaufen eine längliche Gestalt angenommen hat, erscheint er von einer doppelten Contur, die anfänglich schmal, später breiter ist, umgränzt. Die immer undeutlicher werdenden Zellen lassen nur noch die Kerne deutlich sehn. Auch diese entziehen sich mehr und mehr der Beobach- tung. Innerhalb der jungen Amme erscheinen Furchen, von denen eine, in der Axe der Amme verlaufend, sich besonders hervorhebt. Der Inhalt der Amme hat sich in Kugeln oder Klumpen ge- sondert. Diese Klumpen werden nun wieder Oercarien oder Ammen, wenn mehrere Zwischengenerationen von Ammen sich einschalten. Ob Cercarien und Ammen in einer Amme zusammen sich entwickeln können, kann ich nicht angeben. Es wird von Carvs (zur näheren Kenntniss des Generationswechsels. pag. 12. Leipzig, 1849) gelegentlich behauptet. Die Zellen oder Keimhaufen werden Cercarien. An dem einen Ende des länglich gewordenen, häufig mit einer deutlichen Haut versehenen Conglomerates bildet sich eine Queerfurche. Es ist die Grenze des künftigen Schwanzes. Zwei Wülste, der eine am Kopfende, der andre in der Mitte des Leibes zeigen sich. Es sind die Anfänge ( 38 ) des Bauch- und Kopfnapfes. Der Bauchnapfwulst liest gewöhnlich zuerst dicht über der, den Schwanz absetzenden Queerfurche. Das Lumen des Schlundes und des Darmes ist in einzelnen 'Theilen sichtbar. Feine, bläulich erscheinende Intercellularräume deuten die Stämme und Aeste des in den Stamm des s. g. Exceretionorganes ausmündenden Gefässsystems an, das sich in die schon angedeutete Höhlung des Schwanzes fortsetzt. Die junge Cercarie, obgleich noch überall Kerne und Andeutung von Zellen zeigend, bewegt sich schon träge. Auch sieht man einzelne Flim- merläppchen schon an einzelnen Stellen des anscheinend noch wan- dungslosen Gefässsystems schlagen. Indem die Cercarie sich nach allen Dimensionen hin vergrössert,, sieht man zwischen Kopf- und Bauchnapf, dicht unter dem Rücken , bräunlich- körnige, drüsenartige Gebilde. Um den Stamm des Exeretionorganes lagert sich ebenfalls bräunlich- körnige Masse, welche ihn ganz umgiebt, und, an Dunkelheit in der Färbung zunehmend, ihn schliesslich gänzlich verdeckt. In der oberen, sich etwas zuspitzenden, Kopfnapfwandung bildet sich ein spitzes, vierkantiges Stilet. Die zuerst sich bildende Spitze wird an ihrer Basis von 4 Knötchen eingefasst. Von diesen gehen 4 Firsten, gleichlaufend, den Hakenstiel herab. Der zurückziehbare Stachel steckt in einer Scheide. Dicht an seiner Austrittstelle münden jederseits 4—6 Fäden oder Ausführgänge der auf dem Rücken liegenden braunen drüsigen Organe. Das stumpfe, im Fleische des Kopfnapfes steckende, Ende des Stachels dient Fasern zum Ansatze. Die Cercarie hat, wie die sich bildende Amme, eine structurlose Haut erhalten *). *) Die structurlose Haut ist anfangs ein Epithelium, dessen einzelne Zellen sich wie die einer serösen Haut in morphologischer Hinsicht verhalten. (839 ) Die Veränderungen der die Cercarie bildenden Substanz sind während der Entwicklung derselben sehr schwierig zu verfolgen. Wie bei der Ammenentwicklung schwinden zuerst die Conturen der Zellenmembranen , oder besser, werden unsichtbar. Dasselbe Schicksal haben auch nach und nach die Kerne. - Schliesslich besteht die Cercarie aus einer fein punctirten, höchst durchsichtigen Masse. Die Saugnäpfe bleiben immer klar. Man sieht noch die Zellenkerne, wenn sich schon ein fasriges Gefüge (die künftigen Muskeln) einstellt. Die Zellenkerne scheinen in der Peripherie der Näpfe zu liegen, im Innern des Organes dagegen die Fasern. Der Leib der Cercarie wird jetzt wieder undurchsichtiger. Spindelför- mige Gebilde werden sichtbar, und zwar zuerst im Kopfe, später im Schwanztheile. Der Sehwanz der Cercarie schnürt sich immer tiefer ab. Anfangs bestand er aus Zellen, wie das ganze Thier, dessen feine structurlose Oberhaut ihn auch umsgiebt. Die Höhlung in ihm bildet sich, entweder durch Erweiterung von Intercellularräumen in der Axe des Schwanzes, oder Zellen verschwin- den in der Axe des Schwanzes. Die Höhlung hängt durch den Porus excretorius mit dem Excretions- organe zusammen, und durch dieses mit den Gefässen. Bei der Cercarie von .Diplodiscus mündet das Gefässsystem mit zwei seitlichen Oeffnungen neben der Schwanzspitze nach aussen. Diese Ausmündung findet sich auch bei anderen Cercarien; z. B. sah ich es bei Cercaria echinata. (La vauterte. Diss. inaug. Symbolae ad Trematodum evolutionis historiam. Fig. I. Tab. I.) Ferner bei einer sehr kurzschwanzigen Cercarie aus Succinea amphibia und noch anderen Oercarien. Vollständig entwickelt besteht der Schwanz: 1. aus einer structurlosen (in manchen Cercarienspecies, queerge- ringelten Haut, welche die Fortsetzung der allgemeinen Oberhaut des Distomes ist. ( 40 ) %. aus einer Schicht von sich gerade durchkreuzenden Längs- und Queerfasern. (Bei manchen Cercarien erscheinen die Längsfasern über- wiegend.) 3. aus einer den hohlen Axenraum umgebenden Zellenschicht, welche unmittelbar hinter der Queer- und Längsfaserschicht folgt. (Diese Zellen platten sich späterhin ab, und verschmelzen mehr oder weniger zu einer Haut, an welcher noch, wie bei dem Peritonea- lepithelium der Wirbelthiere, hie und da Zellenconturen und Kerne sichtbar sind). Der Schwanz der Cercarie von Distoma cygnoides überschreitet um das Dreifache den Leib seines Distomes an Länge. Seine Bewegungen lassen ihn als Hauptsache, und das mit zusam- mengebogenem Halse an ihm hängende und von ihm umhergeschleuderte Distom als Anhang erscheinen. NB. Die Cercarien in Cyclas, obgleich in allen Beziehungen sich als identisch erweisend mit denen aus Pisidium, zeigten einige unwesentliche Unterschiede, die indess in Betreff der oben erwähnten Entwicklungsvarietäten von Triaenophorus einiges Interesse bieten. Die Cercarienschläuche in Cyclas fand ich stets zahlreicher, als in Pisidium. Die Cercarien in diesen waren in Bezug auf das Distom grösser als in Pisidium. Der Schwanz war kürzer und schmaler, ungefähr doppelt so lang, als das dazu gehörige Thier. In Pisidium dagegen war das Distom kürzer, und sein Schwanz ungefähr 3mal so lang, als das dazu gehörige Thier. Der. überaus stark durch Flüssigkeit ausgedehnte Schwanz zog zuweilen den Hin- terleib des Distomes in sich hinein, wie die Schwanzblase eines Cysticercus seinen Kopf. (pr Fırıppr, M&moire etc. Fig. XVII.) Der innerste Zellenbelag des Schwanzes war in seine einzelnen Zellen (al) zerlegt, und diese hingen an Stielen, wie kolbenförmige Zotten, in die Höhlung hinein. Weitere Veränderungen der ÜCercarie ausserhalb der Amme. Nach vollständiger Entwicklung verlässt die Cercarie den Keimschlauch. Dieser mag nun durch die Bewegungen der Cercarie gesprengt, oder von dem Stachel des jungen geschwänzten Distoms durchbohrt werden ; er mag platzen, oder allmählig zerfallen: genug, die Cercarie wird frei, wie man sich schon lange an anderen Cercarien überzeugt hat, und an dieser, in Rede stehenden, sich leicht überzeugen kann, indem einige Cycladen oder Pisidium bald das Wasser mit Cercarien beleben werden. Eine auf diese Weise in Freiheit gesetzte Cercarie leistet den Ein- wirkungen des Wassers einige Tage Widerstand. Künstlich befreite gehen meist schneller zu Grunde, da sie wahrscheinlich sich noch nicht in dem hinlänglich Widerstand leistenden Zustande befinden, obgleich sich kein Unterschied beider mit Bestimmtheit angeben lässt. Sobald die Cercarie ins Wasser gelangt, wirkt ihr Schwanz wie ein starkes Ruder. Sie erhält sich einige Zeit schwimmend, kriecht dann auf dem Boden des Gefässes umher, wobei sie den Schwanz öfters energisch zu schütteln pflegt. Zuletzt pflegt der Schwanz abzufallen und treibt für sich das Spiel, das älteren Beobachtern so auffällig erschien , dass sie dem Schwanze einer Cercarie Individualität beilegten. Diese Fähigkeit der Cercarie, sich durch Kriechen und Schwimmen fortzubewegen, kann es möglich machen, dass sie an den Mastdarm eines Frosches geräth, durch dessen After ein kurzer Weg zur Blase führt. Sicher ist es, dass der Stachel der Cercarie nicht immer so- gleich nach dem Einwandern abgeworfen wird, da ich andrer Dis- iomen Cysten in Phryganeen-Larven fand, deren Trematode noch 6 (42) den Stachel im Mundnapfrand führte. Dies ging daraus hervor, dass das Thier ihn bewegte und ihn beim Sich-Umwälzen immer im Saug- napfe behielt. Ein andermal fand ich den Stachel in der Oyste. Dass diein Rede stehende Cercarie von Distoma eygnoides den Stachel verliert, ist wohl anzunehmen, da die kleinsten, nur um ein Geringes die Cercarie an Grösse übertreffenden Distomen aus der Froschblase ihn nie besassen. Incystirt fand sich unsre Cercarie nie, obgleich sich die Cercarie von Distoma trigonocephalum, die in Planorben vorkam , die in demselben Gefässe aufbewahrt wurden, in den Cycladen daselbst ineystirt hatte. Im August, Ende Juli und Anfang September fand ich vollständig entwickelte Cercarien und auch sehr junge Distomen. (Erstere in Cyclas und Pisidium, letztere in der Froschblase). Um dieselbe Zeit fand ich auch die meisten reifen Embryonen in den Eiern von Distoma cyg- noides. Ueber die weitere Entwicklung der jungen Distomen. Schon in entwickelten Cercarien bemerkt man zwischen dem Ende des Exceretionsorganes und dem Bauchnapfe ein rundliches, unbestimmt gezeichnetes Organ. Bei jüngeren Exemplaren von Distomen (cygnoides) bemerkt man ebenfalls diesen Körper. Das Ende des Stammes vom Excretionsorgane ist bald etwas weiter vom Bauchnapfe entfernt. — Der kuglige Körper ist jetzt nicht mehr allein. Ein zweiter und bald ein dritter wird bemerkbar. Die Zahl dieser Körper mehrt sich anscheinend bis auf sieben. So viel zählte ich wenigstens einigemale. Es sind dies die Hoden. Unterdessen hat sich der Hinterleib oder der Schwanztheil verlän- (43 ) gert, dem das Exeretionsorgan nicht so schnell folste. Das innere, blinde Ende desselben, das früher dicht unter dem Bauchnapfe sichtbar war, liegt jetzt in der Mitte des Hinterleibes. Nach dem Erscheinen der ersten Anlage des dicht unter dem Bauch- napfe liegenden Keimstockes, sieht man zuerst entwickelte Samenfäden. Der Dotterstock bildet sich in der Weise, dass anfangs helle Hohlräume auftreten, deren Durchsichtigkeit nach und nach durch Ansammlung von Körnchen, die zuweilen wie in gekernte Zellen eingeschlossen erschei- nen, getrübt wird. Der Raum, den sie einnehmen, vergrössert sich mit der Vergrösserung des Thieres, indem die hellen, mit Körnchen sich füllen- den Räume, von den Seiten aus, über den Rücken und Bauch gehen. Bei manchen Distomenspecies überzieht der Dotterstock die ganze Peripherie des Thieres. Die Ausbildung des Uterus ist bei anderen Distomen deutlicher. Ein anfangs heller, gefässartiger Schlauch, mit meist deutlichen Wandungen, giebt in seinen Windungen schon die Grundzüge des künftigen Eierstock-Verlaufes. Die complieirten Knäuel sind nur durch secundäre Windungen der einzelnen Uterusschleifen entstanden. Sie sind so constant, dass ein Thier von demselben Alter und unter denselben Verhältnissen, wie ein andres derselben Species, genau dieselben Zeich- nungen zeigt. Resultate. Aus den mitgetheilten Thatsachen ergiebt sich: dass der Embryo von Distoma eygnoides eine mit einem Wimperkleide versehene Amme ist. Diese verliert das Wimperepithel an den Kiemen von Cyclas oder Pisi- dium,, vergrössert sich, erzeugt Ammen, und diese wieder erzeugen Cercarien. D) Dass diese Cercarie zu Distoma cygnoides gehört, ergiebt sich aus folgenden anatomischen Thatsachen. Der Schlundkopf von Distoma ceygnoides liegt so dicht dem Kopfnapfe an, dass Dusarpın in seiner »Hist. nat. des Helminthes. pag. 396” den Schlundkopf als znul’” (?) bezeichnet. Dasselbe Verhältniss findet bei der Cercarie statt. Hierin unterscheidet sich die Oercarie von den verwandten, jungen Distomen von Distoma globiporum, inflexum, perlatum, deren Bauch- napf ebenfalls sehr gross ist *). Das Excretionsorgan von Distoma cygnoides oder seiner Cercarie zeigt dieselben Verhältnisse wie bei Distoma globiporum und inflexum, aber nicht wie bei Distoma perlatum , dessen Excretionsorgan einen sehr kurzen Stamm hat. In den übrigen Organisationsverhältnissen als: Länge der Darm- schenkel, Verlauf des Oesophagus, sind die 4 Distomenspecies sich sehr ähnlich. Distoma globiporum hat einen dickeren Zipfel am Kopfnapf als Dis- toma cygnoides und seine Cercarie. Distoma perlatum ist das einzige von diesen Distomen, das eine be- stachelte Haut hat. Man findet an der Cercarie von Distoma cygnoides zuweilen am Halse, bei starken Vergrösserungen, kleine Knötchen in wenigen Reihen. Sie fanden sich nur an den Cercarien aus Cyclas, welche sehr entwickelt waren. An sehr kleinen Distomen aus der Froschblase fand ich am Halse diesen entsprechende Puncte oder Flecke, welche grösseren Distomen fehlten. *) Der Schlundkopf dieser genannten Distomen liest mehr nach der Mitte des Oesopha- gus zu, und ist leicht zu finden. (45 ) Man kann die vorhandenen, von andern und mir über die Tremato- den-Entwicklung beigebrachten Thatsachen sich in folgender Formulirung zurechtlegen. I. Der Zinbryo ohne Wimpern erzeugt direct Cercarien oder Distomen. 1. Zr verzweigt sich nicht. Distoma duplicatum. — Es gehört dies Distom höchst wahrscheinlich zu Distoma tereticolle, das durch das Maul und die Kiemen des Hechtes in den Magen desselben einwandert. 2. Der Embryo verzweigt sich, d. h. er bildet eine 2: Ammen- generation, die in dauernder Verbindung mit der Uramme, dem Embryo, bleibt. Gasterostomum fimbriatum , worauf vielleicht Du- cephalus polymorphus zu beziehn ist, Distoma holostomum mit dem dazu gehörigen Leucochloridium. (Nach v. SıEBoLD). Il. Der bewimperte Embryo ist eme Larve, deren Wimperkleid fällt. Die Larvenartige Uramme, erzeugt andre, welche Distomen oder Cer- carien erzeugen. 1. Die larvenartige Uramme erzeugt nach dem Abfallen der Wimpern ihr gleichende Aımnmen, welche Distomen oder Cercarien erzeugen, Distoma cygnoides und andre *). *) So wahrscheinlich Diplodiscws Monostoma capitellatum. Bei ersterem brauchte man sich nur den Schlundkopf am Embryo so entstehen zu denken, wie es die im Embryo enthaltne Ammevon Monostoma mutabile zeist. Dann gliche der entwimperte Embryo genau einer Amme von Diplodiscus. Pan ON At aLn.hı In VRRANN a) Falle Ä) N ur IR RUN DE, RG Sa nalLN, NR OR BERIRA HAB RUDHENSANION. Av vr I ET HD MAN SE LE in 2 a \ Ru, EN AN Nur I N IN De ET Kon iR Hal IH. GYRODACTYLUS DACTYLOGYRUS. EINE MONOGRAPHIE, KR, hi Ju) AUSRLEAN A 7 an Inn N LE SEHON ITIRE NDR ( \ A Se a Rn Mi EINLEITUNG. Von NORDMANN gab in seinen bekannten »Micrographischen Beiträgen ‚” am Schlusse des ersten Bandes, zuerst Nachricht von diesen 'Thieren , dieer mit dem Namen »Gyrodactylus’’ belegte. Er unterschied 2 Species: G. elegans und auriculatus. Er fand sie an den Kiemen von Cyprinus brama und carpio. Er gab einzelne Details der Anatomie und auch 2 Abbildungen, die ich auf keine der mir bekannten Species mit Sicher- heit beziehen kann. OrrPpLIin (Ersch und GRUBER, Encyclopaedie Art. Eingeweidewürmer 1841) fand einen Gyrodactylus auf der Haut von Gasterosteus, den er für Gyrodactylus elegans von v. Norpmann hielt. Dusarpın (Histoire naturelle des Helminthes, pag. 480) fügte zu den zwei von v. NORDMANN aufgestellten Species noch eine neue hinzu unter dem Namen: G. anchoratus. Diesen fand er an den Kiemen von Cyprinus carpio, wo auch von NoRDMANN die ersten Gyrodactylus antraf. Als G. auriculatus von v. NoRDMANN bildet er aber eine Species von den Kiemen von Cyprinus erythropthalmus ab. Er scheint nur sehr junge Thiere, nach seinen Abbildungen zu schliessen, vor sich gehabt zu haben. — Die Dusarpın’schen Abbildungen sind gut. Es ist indess der G. auri- culatus von NORDMANN höchst wahrscheinlich Dusarpın’s neue species G. anchoratus, während Dvsaroın in seinem G. auriculatus in der "That eine neue Species gefunden hat. Welche Species unter meinen später mitzutheilenden auf den G. auriculatus Dus. zu beziehn ist, kann ich nicht angeben. Es ist gerade diese Dvsaroın’sche Species nur durch sehr genau detaillirte Darstellun- 7 (50 ) gen zu bezeichnen, um sie nicht mit anderen, diesen sehr ähnlichen Species zu verwechseln. Die Dusarvın’sche Figur lässt in dieser Bezie- hung Ungewissheiten. 1348 machte von SIEBOLD seine Untersuchungen über Gyrodactylus bekannt. (SıeBouLp und KÖLLiKer, Zeitschr. für wissenschaftliche Zoologie Bd. I. pag. 347.) Was von Sızrsorp an Thatsachen über Gyrodactylus elegans bringt, kann ich nur bestätigen. Nur sehr wenig habe ich hinzuzufügen. Die Frage: Wie ist der Schlussact in der Entwicklung dieses ammenarti- gen Thieres ? — bleibt auch hier noch ungelöst. Ich fand dies Thier nicht häufig genug, um die von v. SIEBOLD schon angedeutete Lösung des Räthsels weiter verfolgen zu können. Welche Species von SIEBOLD für Gyrod. auriculatus, den er an den Kiemen von Cyprinus phoxinus fand, ansieht, weiss ich nicht, da hier genaue Abbildungen allein entscheiden können. Von SırsorLn sah keine Hoden in seinem Gyrod. auriculatus. Das Ei bezeichnete er »mit Wider- streben’ als Keimkapsel. Samenthiere suchte er vergebens. Den Keim- stock erkannte er richtig. Am Schlusse seiner Abhandlung vermuthet er in Gyrodactylus eine Entwicklungsform von Polystoma. In nachfolgenden Zeilen werden diese 'Thiere nach der von Diesme gegebnen Eintheilung beschrieben. Zuerst ist der von v. SırsoLp schon genau beschriebne Gyrodactylus elegans kurz der Vergleichung halber erörtert, ohne Hinzufügung wesent- lich neuer Thatsachen. Darauf folgen die näheren Beschreibungen der von den früheren Schrift- stellern auch als Gyrodactylus — hier: v Dactylogyrus Dies.” — genann- ten Arten, welche Eier legen und keine Ammen erzeugen. ÜEBER GYRODACTYLUS. Diszsıne. Elegans von NORDMANN. in Nächstehendem sind von NORDMANN’s, VON SIEBOLD’s und die von mir gefundene Species für eine und dieselbe angesehn worden. Ob dies wirklich der Fall ist, muss ich dahingestellt sein lassen, da man- ches für diese Bestimmung Nöthige in ihren Abhandlungen nicht aus- drücklich als fehlend bezeichnet ist. Das Anatomische Detail ist, wie schon erwähnt, von v. SIEBOLD ın allen Hauptpuncten erschöpft. Hier deshalb nur das Wesentlichste. Wohnort. G. elegans kommt an den Kiemen fast aller Fische mehr oder weniger häufig hier in Berlin vor. Unter nah an tausend oder darüber, auf Gyrodactylus untersuchten Kiemen fand er sich nur einige- male in sehr vielen Exemplaren. Gestalt und Bewegung sind von CREPLIN, von v. SIEBOLD u. A. schon beschrieben. 1. c. Haut. Sie ist structurlos. Ihre Dicke bleibt sich auf dem Leibe des Thieres überall gleich. Nur auf der Schwanzscheibe ist sie sehr dünn. Muskeln hat von SızgoLp nicht gesehn. An grossen Exemplaren sah ich im Schwanztheile des Leibes deutliche Längsstreifung, im der Schwanzscheibe zuweilen dergleichen radial verlaufend. Beide Faserzüge lassen sich als ein zusammenhängender Faserzug auffassen. Organe in den Kopfspitzen. Die beiden sehr beweglichen Kopflappen oder Kopfspitzen sind mit eigenthümlichen, bräunlichen Faserstreifen ausge- füllt, deren fasriges Gefüge bei Wassereinwirkung in Molecularbewe- gung zeigende Körnchen zerfällt. Man kann diese braunen Streifen mit den braunen drüsenartigen Körpern der Cercarien z. B. des Dist. duplicatum etc. vergleichen. ( 52) Diese fasrigen Streifen bilden in jeder Kopfspitze ungefähr sechs Bündel. Ihre unteren Enden verschwinden meist in der Höhe des Mundes. Selten gehen sie darüber hinaus. Sie weichen dabei von der Axe des Thieres ab, indem sie sich nach aussenhin wenden. In ihrem Verlaufe kreuzen sie sich zuweilen. In den beiden Kopfzipfeln bilden sie manchmal, je nach ihrer Zahl , kleine Hervorragungen. Aehnliche, aber bedeutend entwickeltere Organe kommen bei den Dactylogyrus-Arten vor. Die Function dieser drüsenartigen Körper ist unbekannt. Man wird an jene Art von Schwanzdrüsen bei Cucullanus elesans und an die von Leipıg bei Oncholaemus Echini (8. Mürzer’s Archiv. 1854. pag. 294 Taf. XI. Fig. 10) beschriebenen Schwanzorgane erinnert. Wie Beruın den Schwanz des Enoplus quadridentatus, so sahich zuweilen die Kopfzipfel von Dactylog. anchoratus und monenteron (mihi), sich an das Glas heften und Fäden spinnen. Der Mund ist meist eine runde, mit 8 Papillen umgebene Oeffnung. Die Papillen könen je 4 und 4 seitlich gegen einander bewegt werden. Auch schiebt sie das Thier, wie ein Roche sein Maul , weit hervor. Gleich hinter dem Munde liegt Der Sechlundkopf, der sich ähnlich verhält, wie bei Monostomum muta- bile und filum. Er kann auch, wie Dusaroın es abbildet, aus dem Munde hervortreten, was sich zuweilen durch Druck erreichen lässt. Dicht auf diesen folgt Der Darm. Er hat keinen oder nur einen sehr kurzen Oesophagus. Seine beiden blinden Schenkel reichen fast bis zum Ansatz der Schwanz- scheibe. Er enthält, wie das Parenchym des Thieres, fetttropfenartige Gebilde und Körnchen. Nerven sind nicht gesehn. Gefässsystem. Dies hat schon von Sırzou» beschrieben. Dem Anscheine nach mündet es auf dem Rücken aus, dicht über dem Anheftungspuncte der Schwanzscheibe. Ich sah, wie von SırsoLp, hie und da Flimmer- läppchen darin. Auf der Rücken- und Bauchseite geht jederseits ein ( 53 ) Gefässstamm, (also im Ganzen vier Hauptgefässe),, die sich besonders deutlich im Kopfe verästeln. Zwischen den beiden Darmschenkeln liegt der Raum, in welchem sich das Junge entwickelt. — Von SızrsoLp nennt den oberen Raum die Brut, den dahinter liegenden die Keimstätte. Die Keimstätte enthält ein Conglomerat von hüllenlosen Zellen. Die grössten liegen nach vorne, die kleinsten (bis zu unmessbarer Grösse) nach hinten. Die vorderste Zelle zeichnet sich durch ihre Grösse besonders aus. Indem sie sich ablöst, theilt und diesen, wie bei der Cercarien- oder Aınmenbildung verlaufenden Process wiederholt, bildet sie den Embryo in der Brutstätte. In der Brutstätte liegt der Embryo mit auf den Leib gebogenem Kopfe und zusammengelegter Schwanzscheibe. Letztere ist dem Schwanze der Mutter zu gerichtet. Während der Embryo noch aus Zellen besteht, enthält er schon einen anderen Embryo in sich, erkennbar an den Haken der Schwanz- scheibe. Den Keimstock im ersten Embryo konnte ich nicht finden. Nichts desto weniger scheint er sich sehr früh zu bilden, da das Resultat seiner Thätigkeit, der zweite Embryo, so frühzeitig vorhanden ist. Von Sırsoup giebt 1. c. pag. 359 an, dass er im August 2mal hinter der Keimstätte eme rundliche Höhle mit sich bewegenden, zoospermenarti- gen Körpern gefunden habe. Nach ihm deutet dies auf einen Entwicklung- typus des Gyrodactylus elegans hin, wie man ihn von den Aphiden kennt. Die Haken der Schwanzscheibe verhalten sich in Zahl und Anord- nung ganz so, wie von SıEBOLD und von NoRDMANN angeben. Die Aleinen Haken (16 an der Zahl)) von meiner Species sind eben- falls alle gleich gross. Sie bestehen aber aus einem dünnen Stiele, an dessen Ende im Scheibenrande ein Häkchen eingelenkt ist. An beide Sei- ten der Häkchenbasis setzen sich zwei andre Stäbchen von gleicher Länge. ‘Sie sind schwächer conturirt, als der mittelste, der ihnen an Länge gleich ist. Dieser geht nach der concaven Fläche der Haftscheibe, jene aber nach der convexen. Alle drei sind anscheinend sehr elastisch. ( 54 ) Nur die äussersten Spitzen der Häkchen sehen aus dem Rande der Scheibe hervor. Die grossen Haken liegen in der Mitte der Haftscheibe. Ihre freien Spitzen sind nach der Bauchfläche hingebogen (bei Dactylogyrus dage- gen sind sie dem Rücken zugekehrt). Die platten Haken liegen auf der Kante. Ihre untere Hälfte steckt im Fleische des Thieres. Die stark ge- bognen Spitzen sind frei. Aufdem unteren, im Fleische steckenden Theile der Haken liegt eine breite Klammer auf, der eine kleinere, einem gebogenen Drathe ähnliche, auf der anderen Seite oder Kante der Haken entspricht. Erstere liegt unter der freien Fläche der Haftscheibe (Bauchseite des Thieres), letztere unter dem Rücken derselben (Rückenseite des Gyrodactylus). NB. Die in von Norpmann’s Figur (Micrographische Bei- träge, Bd. I. Taf. X. Fig. 1) abgebildete zierliche Einkerbung des Scheibenrandes, die weder voN SIEBOLD, noch CrrpLın wieder sahn, habe ich mehreremale an meiner Species, die, so denke ich, wenigstens mit von NORDMANN’sS identisch sein wird, beo- bachten können. Dactylogyrus. DiESING. Die nachfolgenden Mittheilungen sind auf elf, von mir aufgestellte Species begründet. Sie finden sich sämmtlich an den Kiemen von Süss- wasser-Fischen. Folgende Fische lieferten das Untersuchungsmaterial : Cyprinus carpio. Cyprinus alburnus. 7 carassıus. „ blıcea. 7 amarus. 7 rutilus. „ brama. 7 erythrophthalmus. ( 55 ) Esox lucius. Acerrina cernua. Gobio fluviatilis. Perca fluviatilis. Jede der angeführten Fischspecies hat eine, vorzugsweise an seinen Kie- men lebende Dactylogyrusart. Unter den Cyprinen und Percoiden trat öfters der Fall ein, dass sich zwei, seltner mehr Species an einem und dem- selben Fische fanden. Diese Species waren aber immer den nächsten Verwandten des Wirthes eigenthümlich. Soz. B. kam der, dem Cyprinus brama eigenthümlich erscheinende Dactylog. anchoratus Dws. zuweilen mit Dactyl. fallax mihi oder mit Dactyl. crucifer mihi zusammen vor. Den Dactyl. monenteron mihi vom Hecht fand ich dagegen nie auf Percoiden oder Cyprinen, oder Dactylogyrus der letzteren auf den Kie- men von Esox. Diese Eigenthümlichkeit theilen die Daetylogyri mit anderen Eingeweide- würmern. Die Grösse. Die Dactylogyrus-Arten, die ich kenne, sind alle sehr klein. Sie sind nie über 1 Linie lang. Man thut deshalb am besten, sich nicht dar- auf einzulassen, die Thiere an den Kiemen aufsuchen zu wollen. Das beste Verfahren ist, die Kiemen mit einem Messer abzuschaben , und den so erhaltenen Schleim zu untersuchen. Sind die Fische recht frisch, so sind die Dactylogyri noch beweglich. Diese Eigenschaft erleichtert das Aufsuchen. Die Farbe. Die Thiere sind alle sehr durchsichtig. Diese Eigenschaft wird nur durch die Entwicklung und damit zusammenhängende Ausbreitung des Dotterstockes beschränkt, der bei auffallendem Lichte seiner vielen Körnchen wegen weiss, bei durchfallendem aber schwarz erscheint. Die vier, inder Höhe des Mundes auf dem Rücken liegenden schwar- zen Flecke, welche jedem mir bekannten Dactylogyrus von Jugend auf zukommen, sind bei jeder Beleuchtungsart schwarz. Der Darm ist zuweilen und dann gleichmässig gefärbt. Seine anscheı- nend von Blut abhängige Farbe variürt zwischen gelb und roth, auch braun. Die Bewegungen. der Daetylogyri sind höchst mannigfaltig. Sie können sich wie Blutigel strecken, sie können sich zu runden, auch unförmlichen Klumpen zusam- menziehn. Letzteres tritt ein, wenn der Fisch schon längere Zeit ausser- halb des Wassers oder in einem engen Gefässe gefangen zubrachte. An dem zählebigsten von allen, Dactyl. monenteron, von den Hecht- kiemen , kann man das Kriechen beobachten, ganz so wie es ÜREPLIN von Gyrodactylus sah. Das Thier streckt sich, umfasst mit dem verbreiteten Kopflappen die erreichte Stelle der Kieme, und lässt jetzt die grosse, als Stützpunet dienende Saugscheibe los, sie dicht hinter das fixirte Kopfende setzend. Nach den Seiten hin biegen sie sich selten, nach dem Rücken anschei- nend gar nicht. Unter dem Microscope sieht man häufig den Kopf auf den Leib gebogen. (8) Die Gestalt. Die Gestalt des Thieres ist, wie die von G. elegans, cylindrisch , oder etwas comprimirt, nach Schwanz und Kopf hin sich etwas verschmaech- tigend. Der Hinterleib ist zuweilen stärker entwickelt. Den Eingang zur Mundöffnung bildet ein Halbkanal, der vom Kopfende herabsteigt. In manchen Species D. megastomum, Amphibothrium mihi ist die Bauchseite des starken Hinterleibes ausgehöhlt und durch einen queeren Parenchymwall vom Vorderleibe geschieden. Der Rücken ist in diesen Fällen gewölbt. D. amphibothrium hat etwas über die Mitte ‘des Leibes hinaus, mehr dem Kopfe zu, an jeder Seite ein Rudiment von einer Grube. Das Kopfende ist stets abgeplattet, sein Rand meist mit 4 mit drüsenartigen Gebilden erfüllten Zipfeln (selten sind es 6) versehn, wel- che in stetiger, wie tastender Bewegung sich befinden. Die Schwanzscheibe ist immer deutlich abgesetzt. Sie wird zuweilen in den Hinterleib vom sterbenden Thiere eingezogen. Sobald die Thiere von den Kiemen entfernt worden sind, gehen sie zu Grunde. An gefangenen Fischen halten sie sich auch nur 1 oder 2 Tage. DIE ANATOMIE VON DACTYLOGYRUS. Die Haut. Die Haut ist structurlos. Sie überzieht das ganze Thier in sich gleich bleibender Dicke. Auf der Schwanzscheibe ist sie überaus fein. Sie 8 (38 ) tritt auch in die verschiedenen Oeffnungen des Körpers, welche sie aus- kleidet. Weiter in die Canäle hinein lässt sie sich schwierig verfolgen. Auf dem Leibe des Thieres ist sie fein geringelt. Die Breite und Tiefe der dadurch entstandenen Furchen hängt vom jeweiligen Contractions- zustande des Thieres ab. Bei D. ampmibothrium mihi sind die Furchen unregelmässig unterbrochen, von eckigen Linien begrenzt und tief. Man könnte die Haut dieser Species rissig nennen. Dies gilt namentlich von den seitlichen sauggrubenartigen Polstern, deren Queerfurchen von tiefen Längsfurchen rechtwinklig durchkreuzt werden. Diese Organe erhalten dadurch ein schuppiges Aussehn. Bei Dact. monenteron mihi bestehen die Queerrunzeln aus länglichen , kleinen Wärzchen. Die Haut erscheint wie mit kleinen, kurzen Stacheln besetzt. Je jünger das Thier, um so dünner die structurlose Haut. Dicht unter ihr auf dem Rücken gerade über der Mundöffnung liegen die Vier schwarzen Pıgmentfleche. Eine besondere, sie einzeln umschliessende Haut war nicht sichtbar. Ihre Gestalt ist unregelmässig. Sie liegen im Geviert. — Ihre Be- standtheile sind eiförmige, röthlich (bei durchfallendem Lichte) erschei- nende Körnchen mit schwarzem einfachem , Umrisse. Zuweilen sind einzelne solcher Körnchen nach den Seiten hin versprenst. Es erschemen dann bei schwachen Vergrösserungen die 4 Flecke wie verwaschen. Bei jungen Thieren sind die Flecke unverhältnissmässig gross. Das Corium. Unter der structurlosen Haut liegt bei grossen Dactylogyrusarten ein, aus schief sich durchkreuzenden Fasern bestehendes Gewebe, welches sich ebenso wie das Corium der Trematoden verhält. Auf der Schwanz- (39) scheibe konnte ich dies Gewebe nicht auffinden. Unter diesem liegen Die Muskelfasern , für welche man ein System von Längs- und Queerstreifen ansehn kann. Unter dieser Lage befindet sich, wie man an queerdurchrissenen Thieren sehen kann, eine schwer zu beschreibende structurlose Masse, auf die der Name »Sarcode’” auzuwenden ist. Sie enthält Körnchen. Grosse Species zeigen diese Verhältnisse deutlich, Die Muskeln der Haken. Im Innern des Thierleibes sieht man häufig 2 Faserstreifen. Sie ver- lieren sich nach oben unter den Dotterstock, nach unten hin gehen sie zur Schwanzscheibe. Sie laufen beide der Längsaxe des Thieres parallel. Ob diese Streifen in die Schwanzscheibe ausstrahlen, oder ob sie bloss an die Hypomochlien der grossen Haken gehen, weiss ich nicht. Die Hypomochlien dieser Haken zeigen aber an sie befestigte Fa- serzüge. Die kleinen Haken zeigten keine besondre, für sie bestimmte Museulatur. Musculatur der Schwanzscheibe. Man kann eine radiale Streifung, die ich zuweilen noch von einer concentrischen geschnitten sah, für den Ausdruck von Muskelfaserung dieses Organes halten. Die Centralscheibe des Schwanznapfes. Obgleich alle Species, die ich kennen lernte, in der Mitte des grossen Haftapparates ihres Schwanzes kleine Haken in ähnlicher Weise wie am Rande trugen, so konnte ich mich doch nur in einigen Fällen von der Existenz einer besonderen Centralscheibe überzeugen. (60) Nur von Dact. cerucifer mihi und minor mihi kann ich mit Gewiss- heit von einer Oentralscheibe reden. Bemerkung. Von SırzoLp’s und von NorDMANN’s Gyrodactylus sind gewiss unter sich verschiedene Species. Ob sie mit irgend einer von meinen Species identisch sind, kann ich nicht behaupten. Beide Forscher behaupten, eine Centralscheibe an ihren Species gesehn zuhaben. Von StEBOLD corrigirt von NoRDMANN’s Dartellung unter der Voraussetzung, dieselbe Species vor sich gehabt zu haben. Die Schwanzscheibe ist ungemein beweglich. Sie scheint oft nur mit einem dünnen Faden am Thiere zu hängen. Letzteres vermag sich auf ihr nach allen Richtungen hin zu drehen. Dact. amphibothrium kann unter Umständen die Schwanzscheibe in den Hinterleib einziehn, der sich unförmlich ausdehnt. Ich fand Exemplare desselben Thieres, die ein unverletztes Schwanz- ende ohne Scheibe hatten. Sie waren in allen anderen Beziehungen dem D. amphibothrium gleich. Dis Haken. Die Haken, bei jeder Species verschieden, lassen sich besser aus Abbil- dungen, als aus einer Beschreibung verstehen. Deshalb hier das Nöthigste. Dis zauı DER Haren. Es sind gewöhnlich in der Mitte der Scheibe 2 grosse Haken wahrzunehmen, deren Spitzen (umgekehrt wie bei Gyrod. elegans) dem Rücken des T'hieres zu gerichtet sind. Der kleinen Haken giebt es meist 14. Sie stehen am Rande der Central- und der grossen Schwanzscheibe. Ist erstere nicht da, so stehen sie in der Mitte und am Rande des grossen Haftapparates. (61) Die kleinen Haken sind in der Weise vertheilt , dass entweder je 5 auf den Seitenrändern und »„ 2 m der Mitte, oder je 4 auf den Seitenrändern und " 3 in der Mitte der Saugscheibe stehen. Letzteres ist bei den mit einer Doppelscheibe verschenen Dactylo- gyrusarten der Fall. Nur 2 Arten 1. D. monenteron 2. D. unguieulatus haben vier grosse Haken auf der Schwanzscheibe 1. Dactylogyrus monenteron. Die 4 grossen Haken sind mit ihrer Spitze gegen die Axe des Thieres nach unten gerichtet. Sie wirken wie die beiden Arme einer Muzeauxschen Hakenzange gegen einander. Die eine Klammer, welche alle 4 Haken berührt und dicht unter der con- caven Scheibenfläche liegt, hat die Gestalt zweier mit den Spitzen an- einander gelegter Dreiecke. Die Ränder dieses Doppel-Dreieckes sind umgefalzt. Die Kleinen Randhaken (es sind deren 16) sind meist paarweise ver- theilt. Der Grubenrand ist an diesen Stellen durch radiale Fasern etwas verstärkt und in Spitzen ausgezogen *). 2. Dactylogyrus unguiculatus. Zwei seiner 4 Haken biegen ihre Spitzen nach dem Rücken, die anderen zwei aber nach der Bauchfläche. Jedes Hakenpaar hat eine starke, aber kurze Klammer. *) Vier kleine Haken stehen in der Mitte der Grube, die anderen zwölf sind (je 6) am Scheibenrande vertheilt. (62) Die Gestalt der Haken. An den kleinen Haken kann man bei allen Species einen im Fleische steckenden und einen freien Theil, den eigentlichen Haken, dessen Basis etwas verbreitert ist, unterscheiden. Der eigentliche Haken ist nach innen der Grube gebogen. Der im Fleische steckende Theil oder Stiel besteht aus einem dickeren Theile, der durch einen dünnen Stab mit dem kurzen Haken verbunden ist. An dieser Stelle geht ein dünner Muskelfortsatz, wie bei dem s. g. Hammer des inneren Ohres der Wirbelthiere, nach der convexen oder Rückenseite der Schwanzscheibe. Die grossen Verhältnisse dieser Theile unter sich, so wie auch ihre absolute Grösse , variiren je nach der Species bedeutend. Die Gestalt der grossen Haken ist je nach der Species noch veränderlicher, wenn man auch in einem gleichschenklichen Dreiecke eine allen gemeinsame Grundform sehen könnte. Alle sind platt; alle haben eine starkgebogene, mehr oder minder dicke Spitze. Die hauptsächlichen Veränderungen werden durch Ausschweifung der Hakenbasis und Verlängrung des Hypomochlions hervorgebracht. So z. B. ist das Hypomochlion bei Dactylog. anchoratus sehr nach dem Rücken des Thieres zu verlängert , desgleichen aber weniger nm D. unguieulatus. u. s. w. Accessorische Gebilde der Schwanzscheiben- Haken. Die Klammern. Sie sind von derselben Masse wie die Haken geformt. Sie liegen meist den verbreiterten, auf der Kante liegenden , grossen Hakenenden auf. Sie sind zuweilen doppelt, (D. unguiculatus und D. megastomum) , in welchem Falle das eine nach dem Rücken zu liegende Stück nicht so ausgebildet, wie das der Bauchseite, erscheint. (63 ) Das Gerüst der Centralscheibe. Es kommt bei D. erucifer minor und difformis vor. Seine Grundform ist, wie die Klammer von D. monente- ron, ein Kreuz, dessen eines Paar Scheitelwinkel durch eine Verbrei- tung der Schenkel ausgefüllt sind. Man könnte dies Gerüst auch als eine Klammer mit verbreiterten Enden bezeichnen. In Betreff der näheren Details muss ich auf die Figuren-Erklärung verweisen. Die Kopfzipfel. Wie Gyrodactylus elegans zwei, so besitzen die Dactylogyri 4, zuwei- len selbst 6 Kopfzipfel. Dieser letztere Fall ist ungewöhnlich und an- scheinend von den Störungen hervorgerufen, denen das Thier bei der Untersuchung ausgesetzt ist. Indem ich auf das bei Gyrodactylus elegans Gesagte verweise, muss noch folgendes bemerkt werden. Die braunen, drüsenartigen, im frischen Zustande längsgestreiften Kanäle sind sehr entwickelt bei Dactylogyrus und zuweilen so wenig durchsichtig, dass sie bei auffallendem Lichte weiss erscheinen. Die Massen dieser Schläuche von je 2 zu einer Seite gehörigen Kopf- zipfel, vereinigen sich in der Höhe des Mundes, ganz auf die entspre- chende Seite tretend. Sie werden dabei, blässer und verschwinden unter den Ausbreitungen des Dotterstockes. In dem dadurch entstehenden Raume, der ein Dreieck darstellt, dessen Höhe der Abstand der mittelsten Kopfzipfel von einander und dessen Basis eine dicht über die Mundöffnung queer durch das Thier gezogne Linie ist, befindet sich gewöhnlich eine aus brauner Masse bestehende Figur, die man mit dem Schattenriss eines Berges vergleichen kann, auf dessen Gipfel ein Baum steht. Diese Figur, die man gewissermaassen als einen Behälter der braunen (64) Masse ansehn kann, steht mit den seitlichen Bündeln von streifigen Kanälen durch feine Röhren in Verbindung. Diese verbindenden Röhren kann man häufig durch leises Drücken auf dem Deckglase mit der in Körnchen zerfallenden braunen Masse füllen und wieder entleeren. Bewegungen des 'Thieres machen häufig diese Behandlung überflüssig. Eigene Wandungen habe ich nicht an diesen Röhren nachweisen können. Die mit brauner Masse gefüllten Kanäle liegen mehr auf der Rücken- , als auf der Bauchseite des Thieres. Dactylogyrus unguieulatus und monenteron (mihi) haben auch im Schwanze mehr der Axe des T'hieres zu gelegene, parallel verlaufende, braune, buchtige Streifen, deren Inhalt hin und her geschoben wird, wenn das Thier sich zusammenzieht. Es scheint, als stünden diese nach der Schwanzscheibe hin verschwin- denden Streifen mit denen des Kopfes in Zusammenhang. Die Körner des Dotterstockes sind zur Entscheidung dieser Frage sehr hinderlich. Bei jungen Thieren, deren Haken eben vollendet worden sind, sieht man noch nichts von diesen braunen Figuren. Das Gefässsystem, Das Gefässsystem hat denselben Typus wie bei Gyrodact. elegans und überhaupt wie bei den Trematoden und vielen Cestoden. Bei grossen 'Thieren sah ich deutlich doppelt conturirte Wandungen an den Hauptgefässstämmen. Das Contentum ist farblos. Bei jungen Thieren, die sich noch im Eie befinden, sind die beiden an den Seiten des Oberkörpers befindlichen Gefässe mit kalkkörperartigen Körnern gefüllt, die, wie bei den heran- wachsenden d. h. Geschlechtstheile bildenden Distomen, späterhin verschwinden. (65 ) Wie bei den Trematoden überhaupt, so ist das s. g. Exeretionsorgan und Gefässsystem ein und dasselbe. Denn in das Excretionsorgan mündet das Gefässsystem; eins ist die Fortsetzung des anderen. Die Scheidung beider ist nur künstlich, und wird hier nur der Bequemlichkeit wegen benutzt. An einzelnen Stellen des Gefässsystems gewahrt man Flimmerläppchen. Die Vertheilung der Gefässe. Zu beiden Seiten des Thieres laufen etwas geschlängelte, grosse Ge- fässe, je zwei auf der Bauchseite, je zwei auf der Rückenseite. Iedes Paar nimmt den auf dieser Seite liegenden Dotterstock zwischen sich. Von diesen werden Queeräste über Rücken und Bauch gesendet. Dicht unterhalb des Schwanzendes vom Dotterstocke machen sie viele kleine, oft unter einander anastomosirende Windungen, die sich schnell der Mittellinie des Thieres nähern. Dort, auf dem Rücken, münden sie in eine Oeffnung aus, wie ich gesehn zu haben glaube. NB. Diese Oeffnung ist schr schwierig zu finden. Ob die Gefässe vor ihrer Ausmündung einen gemeinschaftlichen Stamm bilden , weiss ich nicht. Er kann nur sehr kurz sein. Ich konnte ihn auf keinerlei Weise zur Anschauung bringen. Bei D. monenteron und unguiculatus sah ich, bevor die Gefässe von den Seiten nach der Mitte des Thieres einbogen, von dem so entstande- nen Winkel 2 Gefässe jederseits nach der Schwanzscheibe abgehn. Die geschlängelten Kanäle liessen sich nicht bis in die Scheibe hinein verfolgen. Oberhalb, dicht über den 4 schwarzen Pigmentflecken, vereinigen sich ebenfalls die Gefässe zu einer Schleife, von der Gefässe nach den Seiten abgehn. Dasselbe wiederholt sich dicht unter dem Schlundkopfe. Ein Ramus communicans, der gerade in der Mittellinie des Kopfes verläuft, verbindet beide Schleifen mit einander. Zuweilen sah ich noch 2 andere Schleifen im Kopfe, die eine Ver- längerung des Ramus communicans mit einander verband. g (66 ) D. monenteron zeigte namentlich deutlich diesen Gefässverlauf. D. amphibothrium mihi hat einen um die Basis jedes sauggruben- artigen Polsters herumlaufenden Gefässast, der in den entsprechenden Hauptseitenstamm der Bauchseite zurückläuft. Das muthmaassliche Nervensystem. Bei vielen Species von Dactylogyrus, namentlich den grösseren , sieht man, dicht unter dem Schlundkopfe, ein queergelagertes, plattes Organ, das der Länge nach gestreift ist, und gerade in seiner Mitte keine Continuitätstrennung zeigt. Seine Länge überschreitet wenig den Durchmesser des Schlundkopfes, auf dessen Rückenfläche es zuweilen durch die Contractionen des Thie- res zu liegen kommt. Seine beiden Enden sind etwas angeschwollen. Von diesen gehen, nach oben und unten, je ein Faserzug in einem leichten Bogen aus, der, bald sich zersplitternd, in dem Parenchym des Thhieres nicht mehr zu unterscheiden ist. Die Structur sowohl, als die Form dieses Organes zeigen eine grosse Uebereinstimmung mit dem bei den Trematoden als Nervensystem gemein- hin angesehenen Organe, wie es von Meurıs und vielen anderen, in neuester Zeit von Van-BEnepen auch bei einem Polystom, nachgewiesen ist. Der Verdauungsapparat. Er besteht aus dem Schlundkopfe und dem diesem sofort sich ohne Oesophagus anschliessenden Darme. (67) Die Mundöffnung ist ein rundliches, auch dreieckiges, oder ein mit klei- nen Wärzchen (8 an der Zahl) besetztes Loch, das emen kurzen, von oben nach unten in der Mittellinie verlaufenden Halbcanal abschliesst. Sie liegt stets auf der Bauchseite des Thieres. Gleich hinter ihr be- findet sich der Schlundkopf, der sich zuweilen, besonders nach einigem Drucke, aus ihr hervordrängt und dann sich wie ein Saugnapf verhält. Wenn dies geschieht, verschwinden die lippenartigen Vorsprünge voll- ständig. (Dusarpın, Hist. nat. des helm. Pl. 8. Fig. H.) Der Schlundkopf zeigt dieselbe Structur, wie der Schlundkopf oder Kopfnapf von Monostoma mutabile. Er zeigt meridionale und queere Streifung. Der Kanal, der ihn durchbohrt, und seine Peripherie sind von structurloser Haut umkleidet. Seine Grösse, im Verhältniss’zum Thiere,, richtet sich nach der Species. Sehr gross ist er bei D. megastomum mihi. Wenn das Thier sich stark ausdehnt, entsteht durch die Zerrung vorübergehend eine Art Oesophagus, der bei der Contraction wieder verschwindet. Der Darm bildet, wie bei den Trematoden, zwei zu beiden Seiten des Thieres fast bis in den Schwanz herab reichende Säcke, deren In- halt zuweilen gefärbt ist. Sie liegen etwas nach dem Rücken hin und sind meist ganz in den körnigen Dotterstock versteckt, durch den hindurch sie an den körnerfreien Stellen dadurch erkannt werden, dass bei den Bewegungen des Thieres dort Körner schnell auf und nieder gehn. Nur eine einzige Species bis jetzt hat einen einfachen Darm. Es ist Dactylogyrus monenteron mihi vom Hechte. Die Haut des Darmes zeigte mir immer nur eine feine, aber sehr deutliche Contur. Streifung auf ihr nahm ich nicht wahr. Eben so wenig fand ich am Darm Ausbuchtungen. Der Inhalt des Darmes besteht aus einer, mehr oder minder gefärbten , oder ganz farblosen Flüssigkeit, in der Körnchen und zuweilen Blut- körperüberreste sich vorfinden. In jungen Exemplaren, in denen der Dotterstock noch nicht voll (68) Körnchen ist, gelingt es meist, des höchst durchsichtigen Darmes voll- ständig ansichtig zu werden. In älteren Exemplaren mit dunklem Dotterstock ist es oft unmöglich, den Darm in seiner ganzen Aus- dehnung zu erblicken. Die Geschlechtsorgane. Sie zerfallen, wie bei den hermaphroditischen Trematoden, in eibildende , samenbildende und accessorische Organe. Die eibildenden zerfallen: in Dotterstock, Keimstock und Eiergang oder Uterus, der zugleich auch die Eischalenbildung übernimmt. Der Eiergang entsteht aus dem Zusammenflusse von dem Dotterstock, Keimstock und Hodenausführgange. Der Dotterstock umhüllt im ausgewachsenen Thiere fast alle Organe. Sein Hauptstamm liegt an der Seite. Von dort aus schickt er seine Aus- läufer nach der Mittellinie, wo sie denen des anderen Seitenstammes begegnen. Der Dotterstock liegt gleich unter dem Corium auf Rücken, Bauch und an den Seiten. Seine Länge ist fast genau die des Darmes. In recht ausgewachsenen Individuen überschreitet er auch mit seinen Ausläufern nach unten und oben dieses Gebiet. In jüngeren Thieren sieht man auf den beiden Seiten, statt eines einzelnen Hauptstammes, jederseits zwei Stämme, den einen unter dem Rücken, den anderen dicht unter der Bauchhaut. Diese 2 Paar Stämme verbinden sich theils durch Ausläufer, die über den Rücken und Bauch, theils durch andre, welche gerade an den Seiten in die Höhe gehn. Dieser Process, durch welchen Bauch und Rückenstamm einer und der- selben Seite mit einander sich verbinden , füllt schliesslich den an (69) dem Rande des Thieres befindlichen dotterfreien Raum so vollständig aus, dass man nur einen an der Seite liegenden Dotterstockstamm sieht. Der einzige Dactylogyrus, der hievon eine Ausnahme machte, ist D. monenteron. Bei ihm besteht der Dotterstock aus zwei Strängen von Körnchenmasse, die an den Seiten des Thieres liegen. Er giebt nur 3, manchmal auch nur einen, queer über das Thier- zum anderen Strange verlaufenden Verbindungsast ab. Einer von diesen geht über die Bauchseite, der andere über die Rückenseite. Der letztere liegt dem Kopfende näher. Er verbindet sich direct mit den vom Hoden und Keimstock kommenden Gängen. In ganz jungen Dactylogyren sieht man vom Dotterstock nichts. Etwas ältere zeigen an der Stelle, wo der künftige Dotterstock sich befinden soll, einzelne Körnchen unregelmässig verstreut. Späterhin nehmen die Körnchen an Menge etwas zu. Inihrer Anordnung finden sich die beiden Bauch- und Rückenstränge angedeutet. Nie habe ich die im unverletzten Dotterstock enthaltenen Körnchen in Molecularbewegung gesehn. Der Keimstock. Er ist unpaarig , oval von Gestalt, füllt das 2te Drittheil des zwischen den Darmschenkeln befindlichen Raumes aus. Er liegt dicht am Hoden, dessen Kopfende sich meist etwas über seine Rückenseite schiebt. Er enthält wandungslose, in seinem Kopfende grosse, klare Zellen, deren Kerne zuweilen 1 oder 2 kleine Höhlungen oder Körper zeigt. Bemerkung. Der helle kläuliche Hof um den Kern, den THAerR und AvgerT bemerkt haben, ist sehr deutlich bei den Dactylogyren. (70 ) In seinem Grunde werden die Zellen immer kleiner, so dass man nur mit Mühe den Zellenkern noch an seinem Glänzen erkennt. Die Länge seines Ausführganges ist je nach der Species verschieden. So ist er lang bei Dactyl. fallax, kurz bei Dactyl. amphibothrium mihi. Der Hoden. Er ist ebenfalls unpaarig. Er ist schwierig zu sehn, seiner Durchsichtig- ceit wegen, welche durch die dunklen, ihn bedeckenden Dotterkörnchen- massen sich noch zu erhöhen scheint. Er ist oval, liegt gleich hinter dem Keimstocke, den er auf der Rück- seite etwas mit seinem Kopfe bedeckt. Ein Ausführgang geht von ihm, unter der Rückenfläche, in die Höhe, über den Keimstock fort, der in die Ves. sem. externa ausmündet. (D. monenteron.) Ein anderer Ausführgang geht (in manchen Species sehr deutlich) zwischen Darm und Keimstock in die Höhe (d. h. nach dem Kopfe zu), und mündet mit dem Dotter und Keimgange zusammen. Bei Dactyl. fallax mihi sah ich bewegende Zoospermen in einem seit- lichen, zwischen Darm, Hoden und Keimstock verlaufenden Gange. Er schien vom Grunde des Hodens herzukommen, und enthielt hie und da Klumpen von zäher, brauner Masse, die von NoRDMAnN (l. c.) als Eier bezeichnete. Sie scheinen dasselbe zu sein, was voN SIEBOLD bei anderen Trematoden »Eischalenmasse” nennt. Dieser Gang bog ober- halb des Keimstockes wieder etwas nach unten um und ging nach der entgegengesetzten Seite herüber, von der ein anderer, leerer Gang (Eiergang), der vom Keimstock herkam, zur Geschlechtsöffnung auf- stieg. Seine Verhältnisse zu anderen Organen blieben unklar. Der Hoden enthält Zoospermen , die, wie die der 'Trematoden überhaupt , Cal) haarförmig sind und sich ebenso zu entwickeln scheinen. Sie finden sich oft in Schöpfen an einander hängend. Bemerkung. Bei Dactyl. monenteron liegt der Darm unter den Hoden und dem Keimstock auf der Bauchseite. Der Uterus oder Biergang. Er ist eine einfache, gerade verlaufende, von doppelten Conturen ein- gefasste Röhre. In ihr verweilen die Eier, erhalten ihre Schale, und werden von ihr durch die auf der Bauchseite, nicht weit vom Munde, befindliche Ge- schlechtsöffnung ausgestossen. Die Anhängsel des Geschlechtsapparates. Sie bestehen aus der Yesica seminalis interna , der n n externa , zweien mit brauner zäher Masse gefüllten Säcken zu beiden Seiten der Geschlechtsöffnung, und dem Bauchhaken. Die Vesica seminahs interna. Ist nicht immer deutlich. Sie liegt auf dem oberen Theile des Keim- stockes auf. Ihr Grund liegt seitlich unter dem Rücken. Ihr Ausführgang ist der, der Rückenseite nahe liegende Zusammenfluss von Dotter und Keimstock. Die Vesica seminalis externa. Liegt ebenfalls mit ihrem Grunde unter dem Rücken. Ihr Ausführ- gang mündet anscheinend in der Geschlechtsöffnung, die ich immer nur als ein einfaches, rundes Loch sah. Beide Samenblasen sind sehr durchsichtig, namentlich die Ves. sem. externa. Ihre Grösse hängt von der in ihnen enthaltenen Samenmasse ab. Sie scheinen blosse Erweiterungen der beiden Hodenausführgänge, die sämmtlich nur einfach conturirt sind, zu sein. . Die beiden braune Masse enthaltenden Säcke liegen zu beiden Seiten der Ves. sem. externa mit dem Grunde dem Rücken, mit den Ausführ- gängen, deren Oeffnung ich nicht habe nachweisen können, der Geschlechts- öffnung zugekehrt. Ihr /nhalt zeigt keine Structur. Bei jugendlichen Individuen ist der Inhalt dieser Säcke farblos, und bricht das Licht sehr schwach. *) ”) Ich fand einen in ähnlicher Weise sich verhaltenden Sack voll brauner Masse in Tristoma papillosum und coceineum. Dort mündet er besonders neben dem Biergange beim Penis aus. Dasselbe Organ fand ich in einem neuen Polystoma (Bronch. Scymni ainosi.) Von Polyst. borealis bildet es van BENEDEN ohne weitere Erklärung ab. Auch bei den Insecten findet sich ein ähnliches unpaariges Organ. Bei Dactylogyrus monenteron dagegen suchte ich diese Organe vergeblich. (13) Die Bauchhaken. Dieser Apparat findet sich bei allen Dactylogyrusspecies. Jede dersel- ben hat eine besondere Form desselben. Seine Gestalt ist ein gutes Specieszeichen. Der Bauchhaken ist sehr schwer zu verstehn. Seine Grundform scheint ein Doppelhaken zu sein. Seine Bedeutung ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln. Man kann ihn als Rudiment eines Penis ansehn. Er steht dem Anscheine nach, ausser Zusammenhang mit den Samenblasen und braunen Eischalensäcken. Bei Dactylog. crucifer sah ich ihn einmal die Bauchhaut des Thieres durchbohren, und erinnerte dieser Vorgang an gewisse Chirurgische Operationen, bei welchen ein sogenannter Spitzendecker plötzlich zurückgezogen und eine Spitze vorgeschnellt wird. Ich konnte in dem die Bauchwand durchbohrenden hohlen Haken, durch leisen Druck auf das Deckglas, eine Flüssigkeit ohne Zoospermen hin und her bewegen. Bei Dactylogyrus monenteron ist der Bauchhaken ein hohler, haken- artiger Stock um den ein andrer derselben Art einigemal umgewunden ist. Alle Bauchhaken haben doppelte Conturen und sind hohl. Das Ei und seine Entwicklung zum Embryo. Das Ei bildet sich genau so, wie bei den Distomen. Dotter, Samen und Keim treten zusamen, die Samenthiere verschwinden, und um die Masse bildet sich eine anfangs feine, farblose Schale, die durch Druck sich zu allerlei fadenförmigen Schläuchen (wie die Eier von Norp- MANN’s) gestalten lässt. 10 m) Später wird die Eischale braun. Ist der Embryo seiner vollständigen Entwicklung nahe, so verstreicht die Spitze, in welche der eine Pol des Eies sich auszog, und wird in die Peripherie der Schale hineingezogen. Die Eier einer und derselben Species sind von sehr ungleicher Grösse und Gestalt. Die reifen Eier aller Species sind braun. Befindet sich schon ein Embryo im Eie, so ist das Ei durchsichtig, seine Form ein schönes, regelmässiges Oval. Nach Beendigung des Furchungsprocesses sieht man bald an den Seiten des Embryo bläulich glänzende, helle Lücken im fein gra- nulirten Parenchyme desselben; die künftigen Gefässe mit dem Excre- tionsorgane. In diesen kommen anfangs feine Körner zum Vorschein, die sich nach und nach vergrössern, rund werden und wie die Kalkkörper der Cestoden aussehn. Nur sind siekugelig und nicht platt. Sonst sind sie auch zuweilen concentrisch gestreift. Jetzt höhlt sich das eine Ende des Embryo aus. Der zusammengeleste Rand der Grube zeigt blasse Spitzen, im mittleren Theile hingegen zeichnen sich 2 solche grössere aus. Diese werden länger, ihre Umrisse dunkler. Nach der Schwanzscheibe erscheint der saugnapfartige Schlundkopf, anscheinend in der Mitte des Thieres. Die Zahl der hellen Kugeln im Exeretionsorgane mehrt sich. Ein heller , durchsichtiger Raum, wahrscheinlich der Queerschnitt des Darmes, zeigt sich am Kopfende. Sprengt man jetzt das Ei, so tritt ein junger Dactylogyrus hervor, an dessen Brust man eine kleine, gewundene, schwarze Linie, den Bauch- haken , bemerkt. Das Thier lag im Eie mit auf die Brust geneigtem Kopfe, eine Stel- lung die, das Thier häufig noch im erwachsenen Zustande annimmt. Auf dieser Stufe der Entwicklung ist es leicht, einen Dactylogyrus zu erkennen. 5) Zu welcher Species er in diesem Zustande zu beziehen sei, ist indess bis jetzt nicht näher zu bestimmen. Den Fisch, an dessen Kiemen man das Ei fand, zur Grundlage einer Diagnose zu machen, geht deshalb nicht, weil das Ei durch das Was- ser dahin geführt sein kann. Erst die vollendete Form des Bauchhakens und der Haken der Schwanz- scheibe macht eine Diagnose möglich. Die zuerst erscheinenden Hakenspitzen (dies ist auch bei den Ce- stoden der Fall) haben nichts Characteristisches; wohl aber die sich später bildende Basis der Haken. Diese aber ist erst vollendet, wenn Hoden und Keimstock schon ihre Thätigkeit begonnen haben. Später erscheinen die Samenblasen und noch später die beiden braunen Eischalensäcke. Nach dem Verlassen des Eies treten am frühesten die vier schwarzen Flecke und die Kopfzipfel auf. Ihr Inhalt nebst den Kömern des Dotterstockes erscheinen am spätesten. NB. Es ist zu bemerken, dass sämmtliche 'Thatsachen dieser Entwicklunggeschichte an verschiedenen Eiern beobachtet worden, und nachher aus ihrer Zusammenstellung das oben entworfene Bild der Entwicklung gewonnen ist. (76 ) Über die Stellung des Dactylogyrus Im Systeme möchte folgendes verdienen, bemerkt zu werden. Von NorDMAnN 1. c. pag. 105 will diese Thiere zu den Cestoden gestellt wissen. Orxpuin ]. c. pag. 301 meint, durch das Gebahren des Gyrodactylus elegans veranlasst, dass sie gar nicht zu den Entozoen zu rechnen seien. DusarDın 1. c. pag. 480 zählt sie unter seinen zweifelhaften Trema- todenspecies auf, mit der Bemerkung: »Toutefoss on ne peut classer convenablement ces petits vers non adultes parmi les Trrematodes.’ Dizsing hat sie in seinem Systema Helminthum (er erkannte die Verschiedenheit zwischen Dusarvın’s und von Norpmann’s Dactylogyrus auriculatus) gleich hinter den Tristomen folgen lassen. S.1. ce. pag. 432 u. 651 (charact. reformat.) Bd. I. Die Tristomen bilden die 49ste Gat- tung, Gyrodactylus die 5lste, Dactylogyrus die 52ste seiner Myzelmintha. Die von ihm gegebenen Charactere müssen nach den mitgetheilten Thatsachen modificirt werden. Bemerkung. In der Folge würde sich vielleicht Dactylogyrus monenteron von den Kiemen des Hechtes als eine besondre Gat- tung hinstellen, da er durch die Einfachheit seines Darmes so- wohl, wie durch die Art seiner Schwanzscheibenbewaffnung wesentlich von der Gruppe der anderen Species sich zu unter- scheiden scheint. IV. ANHANG. ZUR ENTWICKLUNG voN ECHINORHYNCHUS LUNN N N N SR yi tun (ER, a, Ku UBER DIE EMBRYONEN EINIGER Eehinorhynchen. Dusaroın beschrieb 1845 den Embryo von Echinorhynchus transver- sus Duvs. (DuJsarpın, Hist. nat. des Helminthes, pag. 510 u. pag. 507) und von Echinorh. globocaudatus. Der erstere hat nach ihm schief sich durch- kreuzende Queerfurchen, der letztere aber hat Anzeichen von Haken an seiner vorderen Extremität. Pag. 494 sind sie »Hakenrudimente” genannt. 1848 beschrieb von SıEsoLD in seinem Handbuche pag. 156 Anm. 4 die Embryonen von Echinorhynchus gigas, nachdem er nach der Stelle in Burpacn’s Physiologie, 2 Bd. pag. 199 sie schon 1937 gesehn zu haben scheint. Die 4 Hornhäkchen derselben erinnerten in ihrer Lage und Gestalt an dieselben Waffen der Bandwurmembryonen.” In Betreff der Entstehung der Eier sind von SırsoLp und DusarDın nicht einer Meinung. Dusardın 1. c. 493 sucht den Ort, wo die platten Eierhaufen ent- stehen, an den Körperwänden. Vox Sızsorp hält das Lig. suspensorium , das sich an die Uterusglocke festsetzt, für das eiererzeugende Organ. Beide Meinungen sind zuvereinen. Das Lig. suspensorium ist näm- lich häufig mit der Körperwand verklebt. Der Uterus der Acanthocephalen besteht bekanntlich aus 2 Haupt- theilen: aus einem oberen, glockenförmigen Theile und einer Röhre, (80) in die sich die Glocke fortsetzt. Diese Röhre durchbohrt die Schwanz- spitze und mündet aus. An den glockenförmigen Theil setzt sich das Ligamentum suspensorium an, ein fasriges Band, das vom Grunde der Rüsselscheide entspringt , und oft hohl zu sein scheint. Dies Lig. suspensorium findet man mit sehr verschiedenem Inhalt. Man findet häufig in diesem Bande viele kleine, zellenartige Räume, welche, von einer doppeltconturirten Haut umschlossen und mit ziemlich klarer Flüssigkeit gefüllt, die Fasern desselben aus einander drängen. Ihr Kern ist ebenfalls klar, doppelt conturirt und gross. Er enthält mehrere oder auch nur einen Kernkörper. Diese Zellen findet man auch vielleicht noch um das Fünffache ihres Volumens grösser. Ferner finden sich andre mit doppelt conturirter Haut umgebene Körper von derselben Gestalt wie jene Zellen. Sie gleichen ihnen auch (in Bezug auf die grösseren) in den Maassen. Die Körper sind mit einer höchst fein granulirten, das Licht schwach brechenden Masse gefüllt, in welcher sich mehrere (6—24 und mehr) grössere, etwas unregelmässige Körperchen befinden. Letztere zeigten oft das Eigenthümliche, dass kleinere sehr nah bei einander lagen, und ihre Gestalt glauben machen konnte, sie seien durch Theilung eines Grös- seren entstanden. Von diesen Körpern sah ich häufig das eine Ende durch einen Schlitz aus dem Bande hervorsehn. Bei diesen war die feinkörnige Masse etwas dunkler geworden und enthielt mehr dunkle, gröbere Körner. Bei Ech. gigas fand ich zuweilen gar kein Lig. suspensorium; desgleichen in Ech. angustatus und tuberosus. An Stelle dieses Organes fand ich Fetzen desselben voll Fettkörnchen. Von weiterer Structur darin war kaum oder gar nicht die Rede. In anderen Fällen war das Lig. suspensorium voller Löcher. *) Die von mir besonders untersuchten Echinorhynchen sind: Ech. angustatus, vascu- losus, gigas, iuberosus und haeruca. (8) Im ersteren Falle war der Leib des Thieres mit embroyonenhaltigen Eiern gefüllt. Im letzteren fanden sich wenig Eier, alle ohne Embryo, aber viel platte Eierhaufen in den verschiedensten Stadien der Eibildung. Die eidildenden Scheiben, welche sich frei in der die Bauchhöhle aus- füllenden Flüssigkeit befinden, zeigen Erscheinungen, die einer von aussen nach innen fortschreitenden Furchung ähnlich sehn. Man sieht sehr selten Scheiben, deren Rand sich noch nicht im an einander liegende Kugeln getheilt hat. Die Mitte der Scheiben ist aber häufig noch unversehrt. Die Kugelbildung beginnt bald auch an der Oberfläche des von dem gefurchten Rande umgränzten Mitteltheiles oder Scheibe, und schreitet von dort nach innen vor. Eine aus solchen Kugeln bestehende Scheibe ist sehr durchsichtig , und lässt nur in sehr seltnen Fällen in jeder einzelnen Kugel einen Kern wahrnehmen, welchen man für ein Keimbläschen anzusehen hat. Diese Kugeln sind die Eier, die bei der eintretenden Reife aus der Scheibe fallen und ein Loch in ihr zurücklassen. *) Bei Ech. gigas findet sich zwischen dieser Eihaut und dem Dotter eine Substanzlage, aus welcher sich die drei zwischen Dotter und äusserster Schale liegenden Häute bilden. Ich glaube an den Eiern dieses Thieres bis 5 Häute gezählt zu haben. Drei Hüllen zählt man stets sicher an den ganz fertigen Eiern. Durch Sprengen der Eier erhielt ich noch zwei andre, *) Die losen Ovarien von Ech. gigassind in diesem Zustande ganz mit Fetttröpfchen besetzt. Fand ich wenig lose Ovarien oder keimzeugende Scheiben, so fanden sich statt dessen kleine Kugeln aus vielen Fetttropfen zusammengesetzt, deren Bedeutung mir fremd blieb. 11 (82 ) von denen eine dicht um den Embryo lag. — Die zweite Haut ist wie eine Melone gezeichnet, oder wie eine Muskatnuss. Vertiefungen werden von einem Netze von Erhöhungen umgeben, dessen Maschen eben diese Vertiefungen sind. Diese Haut ist gelb braun, fein granulirt. Ich habe nichts finden können, was von SıEBoLD als stumpfe Fortsätze bezeich- nen könnte. Hat er die Maschen vielleicht gemeint, oder hat er die feinen Pünctchen gemeint, die hier als Granulirung angegeben wurden? (v. BurpacH, Physiologie Bd. II pag. 196 unten) auch Dusarvın redet von rherissee de petites Epines mousses.” 1. c. pag. 494. Die Eier andrer Echinorhynchen zeigten nur drei Eihäute. Vox Sırsonn glaubt, dass die äusserste Haut beim Zerdrücken in feine Fäserchen sich zersplittert. Bei starken Vergrösserungen glaube ich diese Fasern als eine regelmässige Faltung, sowohl am zersprengten, als auch am unverletzten Eie namentlich bei schiefer Beleuchtung , (Oberhäuser’s Obj. 9 Oc. 3) gesehn zu haben. Die Sache ist schwer als gewiss hinzustellen. Die Frage über die Structur des Bindegewebes berührt einen diesem sehr ähnlichen Gränzpunct. Die Echmorhynchen-Eier sind sehr schwer zu zerdrücken. Von Echinorh. gigas habe ich Eier in feuchter Erde 6 Monate hindurch, bis auf eine geringe Verdunklung ihres Inhaltes, anscheinend unversehrt erhalten. Der Embryo schimmerte deutlich in allen Einzelnheiten durch die Hüllen. Das Echmorhynchen-Ei erschien wie ein frisches eben dem 'Thiere ent- nommenes, mit seinem Embryo darinnen. Der Bildung des Echinorhynchen-Embryo geht eine Durchfurchung,, die von SızBoLD als muthmasslich in Abrede stellte (S. Handbuch ete. 1. ce. pag. 156) vorher. Die Durchfurchung betrifft nur das, was man als Dotter ansieht. Das Keimbläschen in der Embryonalzellenbildung zu sehn, gelang mir nicht. Die Theilung geschieht in der gewöhnlichen Weise. Es bilden sich erst 2 Theile, dann 3 oder 4 u. s. w. Der Embryo, der am Schlusse des ganzen Processes erscheint, hat, je nach der Species, einige Verschiedenheiten, die sich auf drei Haupt- formen nach den bis jetzt bekannten Thatsachen zurückführen lassen. Der Embryo ist ganz mit Stacheln besetzt in allen drei Hauptformen. (83 ) Auf seinem Scheitel befindet sich ein Loch, das man als das Maul, das von älteren Helminthologen auf dem Scheitel des erwachsenen Echinorhynchus gesehn, abgebildet und als Oeffnung beschrieben wurde, ansehn kann. Dies Loch führt bei dem Embryo von Ech. tuberosus in einen kurzen Sack, der am Kopf des erwachsenen Thieres sich wieder nachweisen lässt und dort häufig intensiv gelb gefärbt erscheint. In wie weit der letztere aber mit dem ersteren in Zusammenhang steht, weiss ich nicht. lte Form. Beh. gigas. Der Embryo hat eine nach dem Schwanze zu etwas verschmälernde Gestalt. Sein Kopitheil trägt zwei grosse Haken an jeder Seite. Der übrige Theil des Kopfes ist mit 4—7 Hakenreihen besetzt, welche in den obersten Reihen am grössten, in den unteren aber allmählig die Kleinheit der Körperhaken annehmen, welche den Leib in seiner ganzen Ausdehnung besetzt halten in dichten Reihen. Ist der Embryo recht entwickelt, so ist der Kopf vom Leibe abge- schnürt. Der junge Echinorhynch würde, die auffallende Anordnung der grossen Haken abgerechnet, seinen Aeltern gleichen. Hat man durch zu starkes Pressen die im Leibe des Embryo sich befindenden Dotterreste hinten herausgedrückt, so nimmt der konische Embryo dieselbe Gestalt, wie der ganz entwickelte, an. Ein auf die eine oder andre Weise entstandner Embryo hat stets einen Kerb am Schwanze , der eine Oeffnung verbirgt. 2te Form. Ech. anyustatus haeruca globocaudatus. Dus. 1. ce. pag. 567. Die Form dieser ist spindelförmig. Der Kopf erscheint wie schräg abge- stutzt. Auf seinem Scheitel findet sich ein Schlitz, der nicht genau in der Thieraxe liegt, sondern auf einer Seite etwas herabgeht. Neben dieser Oeffnung liegen 2 grosse schräge Haken, jederseits einer, ähnlich den Haken eines Taenienembryo, doch mit gegen einander gekehrten Spitzen. Am Kopfe sind ausserdem 3—4 Hakenreihen, welche bis zu der Kopf und Leib trennenden Furche herabgehn. Hier fangen die kleinen Stacheln des Leibes an. 3te Form. Ech. tuberosus transversus. Dvs. Der Kopf des Embryo ist nur durch die Grube, die beim Embryo von Ech. tuberosus in einen Sack ( 84) zu führen scheint, ausgezeichnet. Vom Kopf bis zum Schwanze ist er mit gleich grossen feinen Stacheln bedeckt. Anm. Der Ech. tuberosus ist einer von den Echinorhynchen , deren Kopf nur zwei Reihen kleiner Haken trägt. Ech. transversus, von dem Dusarpın die Embryonen ganz so abbildet, wie ich von Ech. tuberosus, hat aber viel Haken am Rüssel oder Kopfe. S. l.c. Pl. 7 Fig. B. 4. Alle Embryonen bewegten sich träge. Ueber die weitre Entwicklung der Echinorhynchen ist nichts bekannt. Anm. In Solea vulgaris fand ich einen Echinorhynchus, der in Allem mit den Merkmalen von Ech. pumilio versehn war. In einigen Exemplaren fanden sich keine Stacheln am Halse, in anderen unter der Haut konische im Quincunx stehende Hohl- räume, die mich an die Hakenbildung der Cestoden erinnerten. In anderen hatten die Haken die Haut durchbrochen. Zugleich zeigten sich dabei am Kopfe neue Hakenreihen. Ech. pumilio hat 4—6 Hakenreihen, Ech. vasculosus 6—10 und Stacheln am Halse. Da ich sonst weiter keine Unterschiede von Belang in der Organisation und den Eiern auffinden konnte, so wird von mir Ech. pumilio als ein Jugendzustand von Ech. vasculosus angesehn. UÜEBER DEN GENERATIONSWECHSEL DER CESTODEN. iur DRNDN DR . A $ f “ j f Sihrdyn, Ne an) Pie ü EEE 3 {N 2 Y TE DLR 7 NIRINSTEL SEHR LEHE IR EG.N NE Für die nachfolgenden Betrachtungen werden nur die Stadien be- rücksichtigt, welche vom fertigen Embryo bis zur Kopfbildung zu durchlaufen sind. STEENSTRUP fasst seine bekannte Ansicht in die Worte zusammen: Ein Thier gebiert eine Brut, die ihrer Mutter unähnlich ist und bleibt, allein eine neue Generation hervorbringt, die entweder selbst oder in ihren Abkömmlingen zur ursprünglichen Form des Mutter- thieres zurückkehrt. Diese Ansicht wird an der Entwicklung der Distomen , Medusenpolypen , Salpen und Aphiden erläutert. In dieser Auffassung wird auf den Modus der Fortpflanzung kein Gewicht gelegt. Die Gestalt des Erzeugenden und Erzeugten ist die Hauptsache. Ob eine Vermehrung dabei stattfinden soll, ist in der von STEENSTRUP selbst gegebenen Zusammenfassung nicht erwähnt. Doch bejahen die gegebenen Beispiele diese Frage. (88 ) J. Mürszr und Victor Carus halten die Fortpflanzungsweise allein für das Wesentliche. In letzterer Anschauungsweise lassen sich die Tetrarhynchen, Taeniae armatae und Dibothrien leicht zum Generationswechsel ziehn. Der Embryo dieser Gattungen würde demzufolge Amme genannt werden müssen. Nimmt man dagegen den Generationswechsel so an, wie der Autor ihn erläutert, so fallen nur Echinococeus, Coenurus, Cysticercus biceps und die Ligulae darunter, welche monströser Weise Knospen trei- ben (vorausgesetzt, dass letztere sich individualisiren und geschlechtsreif werden). Alle übrigen Cestoden müssen dann vom Generationswechsel ausge- schlossen und zu den larvenbildenden Thieren gezogen werden. Was ist aber eine Larve? Die einzige mir bekannte Definition gibt VıcrTor Carus. (S. voN SIE- BoLo und KÖöLLıkEr, Zeitsch. f. wiss. Zoologie Bd. III pag. 367.) »Wir nennen Larve einen durch Auftreten provisorischer Ein- richtungen und Organe characterisirten Entwicklungszustand eines Thieres, von dem dasselbe unmittelbar zu den nächstfolgenden übergeht.” Da man unter provisorischen Einrichtungen und Organen aber conse- quenter Weise auch von Menschenlarven u. s. w. reden müsste, so will Carus nur die auffallenderen Umgestaltungen des Körpers und seiner äusseren Organe unter Metamorphose verstanden wissen. Auffallendere Umgestaltungen sind aber nichts Bestimmtes. Lruckarr, der das Fundament der von Carus gelieferten Anschauung bildete, sah den Conflict der Definition mit dem Sprachgebrauch. Er suchte ihn dadurch zu beseitigen, dass er das Auftreten provisori- scher Einrichtungen von dem an plastischer Substanz armen Eie bedingt sein liess. Es lässt sich aber bis jetzt von keinem Eie nachweisen, ob es arm oder reich an den zum Aufbau seines Embryo nöthigen Stoffen sei. Aus diesem Allen geht hervor, dass bis jetzt kein Begriff für Larve (89) und mit diesem für Metamorphose vorliegt, der nicht auch Erschei- nungen umfasste, welche man nicht zur Metamorphose zu rechnen pflegt. Der Begriff »Amme,” den Carvs |. c. pag. 367 giebt, unterscheidet sich von dem der Larve darin, „dass sie neue Keime produeirt und nicht unmittelbar, sondern mittelbar in die mütterliche Thierform übergeht.” Wir sehen Keim und Knospe als zwei Bezeichnungen für eine und dieselbe Sache an. 1. Müurer fasst die Knospe als ein Minimum, das in oder am anderen T'hiere entsteht, auf. Bei Tetrabothrium, bei Ligula, bei den Taeniae imermes entstehn Organe am Kopfende des Embryo m Form von Gruben, Saugnäpfen, Einschnitten, Haken u. s. w. Der ehmalige Embryo hat sich nicht durch eine Queerfurche oder durch Einschnitte von dem Theile seines Leibes, der seine Gestalt veränderte, abgeschnürt. Die Gefässe, die Muskeln und die Haut des einen Theils sind von Anfang bis zu Ende der Organ-Neubildung die unmittelbare Fortsetzung der gleichnamigen Organe des anderen Theiles. Bei Caryophyllaeus tritt nie eine Abschnürung ein. Bei den anderen Gattungen erscheint sie so spät, dass man eine Queertheilung annehmen müsste, wenn nicht nach diesem Vorgange das Schwanzende mit seinem pulsirenden Schlauche zu Grunde ginge. Ist bei den Tetrarhynchen etc. das entstehende Neue als braune, in- differenzirte Masse von der schon mit allem Requisite der Cestoden ausgestatteten Blase von Anfang an deutlich zu unterscheiden, so kann man bei den Tetrabothrien dagegen nicht den Punct angeben, wo das Neue, das selbständig werden soll, sich bildet. Der Embryo erhält Sauggruben oder Saugnäpfe, also nur neue Organe, bis auf einmal eine 12 (MW ) Abschnürung eintritt, welche den vorderen "Theil des Embryo zur Selb- ständigkeit erhebt, den hinteren Theil desselben aber vernichtet. Was bei Tetrarhynchus als keimproducirend erscheint, ist bei Tetra- bothrium ein provisorisches Organ, das die Gattung Caryophyllaeus während ihres ganzen Lebens zu behalten scheint. Es ist ersichtlich, dass die von Srteunstrup aufgestellte Bestim- mung des Generationswechsels zwingt, nur Echinococeus, Coenurus und Oysticercus biceps ihm unterzustellen, während Cysticercus tenui- collis ete., welche zuweilen ausnahmsweise zwei Köpfe an einer Üesto- denblase erzeugen und im übrigen nicht wesentlich von Coenurus sich unterscheiden, keinen Generationswechsel haben sollen. Die von I. Müruzr und Vıor. Carus vorgeschlagene Erweiterung der Be- stimmung des Generationswechsels umfasst auch die Cysticerken , schliesst aber die Tetrabothrien etc. aus, da die Köpfe dieser Taenien nicht aus einem Minimum des anderen Thieres als selbständiges Neues entstehen, sondern als Theile des anderen 'Thieres selbst angesehn werden müssen. Amkg. Unter Ligulae habe ich im Vorstehendem nur diejenigen berücksichtigt, welche keine Glieder haben; da ich die andern noch nicht im frischen Zustande habe untersuchen können. FIGUREN-ERKLAERUNG. TAFEL I—IIl. SCHEMA. NB. Die roth gezeichneten Gefässe sind noch nicht von mir gesehn. Tafel 1. Entwicklung der Tetrarhynchen. Fig. b) D7 oa S: 1 Der Embryo eines Tetrarhynchen. Er hat Kalkkörper, Gefässe und pulsirenden Schlauch gebildet. Am Kopfende hat er kurze Haare. . Derselbe ineystirt. Die dunkle Stelle in seinem Centrum ist die braune cactusförmige Masse.” 4. Derselbe mit eingezogenem Kopfende. . Der Grund des Kopfsackes ist ein brauner, oben etwas verbrei- terter Cylinder geworden. . Derselbe mit fertigem Tetrarhynchenkopfe ; die verdünnten Kopfsackwandungen enthalten noch Gefässe. . Derselbe mit dünnem gefässlos gewordenem Kopfsacke und fast ganz geschlossener Cestodenblase. . Die geschlossene Cestodenblase mit obliterirtem,, pulsirendem Schlauche und frei gewordenem Tetrarhynchenkopf mit be- haartem Schwanzende (den ehmaligen Kopfhaaren der Cesto- denblase). Die Gefässe des Kopfes münden in einen herzför- migen, contractilen Sinus, der schon in Fig. 7 angedeutet ist. Fig. 10. 13. 11. (9%) . Der Tetrarhynchenkopf frei, wie man ihn in verschiedenen Organen verschiedener Thiere frei oder incystirt findet. Ein cysticerker Tetrarhynch mit an der Blase festsitzendem Kopfe. In diesem Zustande gleicht das Thier einem Cysticercus der Taenien. Der Tetrarhynchuskopf löst sich nach aussen von seiner noch mit pulsirendem Schlauche versehenen Cestodenblase. Der Tetrarhynchenkopf hat in diesen Formen keine Schwanz- haare und keinen contractilen Sinus. Die von LeBLonp und MizscHer zuerst beschriebene Tetra- rhynchen-Form, ohne contractilen Gefässsinus im Schwanz- knopfe. Statt dessen findet man eine 7’ förmige Narbe. . Der Tetrarhynchenkopf frei. . Die drei Fuss lange cysticerke Form von Anthocephalus reptans aus Brama Rajı. . Anthocephalus elongatus Rup. aus der Leber von Orthago- riscus mola. In der vollständig geschlossenen Cestodenblase liegt der Te- trarhynchus losgelöst. An seinem Schwanzende findet sich ein mit der 7’ förmigen Narbe zu vergleichendes Loch. Tafel 1. . Ein Tetrarhynchus scolecinus frei im Darme von Cepola rubes- cens. Der Kopf, der noch keine Sauggruben gebildet hat, ist von der Schwanzblase abgeschnürt. Die Rüssel haben noch keine Haken. . Der darauf zu beziehende Tetrarhynchus eben daher, mit Gruben und behakten Rüsseln. . Embryo von Dibothrium. . Ein Scolex ohne Sauggruben, bloss mit einem Stirnnapfe versehn. & Fig. Nolo EL} 15. 16. kr 18. 119. ww oO (93) . Ein Dibothrium in semer Schwanzblase. Der Kopfsack um- schliesst ihn. Der pulsirende Schlauch war nicht nachzuweisen. . Dibothrium erassiceps ohne Glieder und pulsirenden Schlauch, frei im Darme von Merlangus. NB. Bei Dibothrium rugosum fand ich einen pulsirenden, mit Zotten ausgekleideten Schlauch am Kopfe, der noch keine Gliederbildung zeigte. Bei Köpfen mit schon sich gliederndem Halse war das letzte Glied verschrumpft, und öfters zur Seite geschoben. . Embryo von Teirabothrium. . Ein Scolex mit Sauggruben. . Ein solcher mit verlängerten Sauggruben. 10. 11. 12. 13. 14. Ein solcher mit getheilten Sauggruben. Mit drei getheilten Sauggruben. Mit eingezogenem Kopfe. Mit noch mehr getheilten Sauggruben. Mit gestieltem Stirnnapfe. In diesem Zustande gleicht der Scolex einem Tetrabothrium tumidulum. Muthmaasslicher Embryo von einer Zigula. Eine Ligula ohne Geschlechtstheile. Eine eben solche S. Zafel VII. Fig. 2. Caryophyllaeus. Ligula simplieissima mit Knospen an den Rändern. Tafel 111. . Muthmaasslicher Embryo eines 7riaenophorus. . Derselbe mit Gefässen. . Kopf des Triaenophorus mit noch anhängendem Schwanz- theile. S. Tafel VII. Fig. 1. . Kopf desselben, von seinem Schwanztheile der Schwanzblase entsprechend befreit. me. IL, [82] ( 94 ) . Schema der Hakenbildung bei Tetrarhynchen und Taenien. . Embryonen von Taenien. . Weiterer muthmaasslicher Entwicklungszustand desselben. | Kopfbildung bei Cyszicereus tenuicollis. we Kopfbildung bei Coenurus. . Ablösung des Kopfes. . Kopfbildung bei Zehinococeus. . Weitere Entwicklung der Köpfe desselben. . Muthmaassliche Umwandlung der Köpfe bei Echmococeus hominis. | Muthmaassliche Entwicklung einer s. g. Taenia inermis (Run.) . Veränderungen des pulsirenden Schlauches bei Taenia osculata. Tafel IV. Muthmaassliches Nervensystem von Zetrarhynchus grossus , durch einen von Rupournı selber gemachten Schnitt bloss- gelegt. S. Ruporpaı, Synopsis Entozoor. Tab. II. Fig. 9 und 10; ferner meine Dissertation Znthelminthica. 1848. Von dem viereckigen platten Knoten gehen Fäden nach der Stirn und den Rüsselscheiden. Letztere sind durch absteigende Muskelbündel befestigt. . Dasselbe von Teir. megacephalus. S. meine Dissertation : #n- thelminthica. Hier gehen die Fäden zu den Rüsselscheiden von einer Ecke des Knotensab, während von den andern stärkere Fäden in die Muskelhaut des Körpers gehen. Laon Fig. Fig. (9 ) Tafel N. . Die beiden in der Fig. 2 Taf. IV nach hintenzu gelegenen Ecken des Knotens 200mal vergrössert. Der ganze Knoten ist von structurlosem , mit Kernen durch- sätem Bindegewebe umhüllt. Die Masse des Knotens selber ist feinkörnis, ohne besondere Structur, wie bei den Salpen. Die abgehenden Fäden zeigen einen faserigen Bau. . Fasern mit Fettkugeln aus der Schwanzblase von Cystic. tenuicollis. . Muskelfasern aus dem Halse ebendesselben. In jungen Ce- stodenblasen sind die in Fig. 2 dargestellten Fasern denen in Fig. 3 sehr ähnlich. . Das Gefässsystem in der Blase von Cysticercus tenuicollis S. meine Diss. Znthelminthiea. Die dunklen Linien sind die Gefässe wie sie auf schwar- zem Grunde erscheinen unter der Loupe. Tafel VI. . Gryporhynehus pusillus Norpmann, aus Oyprinus tinca. Am Schwanzende befindet sich die Oeffinung des pulsirenden Schlauches. 180mal vergr. . Die Rüsselhaken. Sie bilden 2 Reihen, jede aus 10 Haken bestehend. 500mal vergr. | Kalkkörper. 500mal vergr. . Körper aus der Blase. 500mal vergr. Sie scheinen aus Fett zu bestehn und verdunkeln die Schwanzblase. (9% ) Tafel VI. Pulsirender Schlauch des der Schwanzblase analogen Schwanz - theiles eines in der Hechtleber ineystirten Triaenophorus. 240mal vergr. Es ist hier die epithelartige, im obern Theile der Figar oben deutlich sichtbare Zeichnung der Oberhaut des Thieres zu beachten, welche man mit dem ganz aus Zellen beste- henden Embryo, wie ich in der Leber von Oypr. tinca aus dem Arno fand, in Verbindung bringen kann. . Junger Caryophyllaeus mit plattem, aber noch nicht blattar- tig ausgebreitetem Kopfe. Die Verzweigung des Gefässsystems im Kopfe ist characteristisch. 70mal vergr. Tafel VIL. Ganglienzellen und verzweigte Fäden aus dem Rüsselknoten von Echinorhynchus gigas. 480mal verg. Bei den Echinorhynchen habe ich von diesen Zellen abge- hende Fäden zu beiden Seiten der Rüsselscheide mit sparsamen Verzweigungen bis fast zum Kopfe hinauf verfolgen können ; ebenso in das eibildende Lig. suspensorium. Tafel IX. Diplozoon-Ei, frei an den Kiemen von Oypr. rutilus. 310mal vergr. Tafel X. Frei an den Hechtkiemen gefundenes Ei von Diplozoon paradoxum Norpm. 310mal vergr. Rio: Fig. W Il. (80) ( 97 ) Tafel X1. Geschlechtsorgane, vom Rücken aus gesehn, von Daciylogyrus fallae mihi. 3l0mal vergr. (Branch. Cyprini erythrophthalmi.) Die beiden braunen Säcke, welche den waldhornartigen Bauchhaken bedecken, sind die s.g. Kittdrüsen , deren Ana- loga sich bei den Polystomen und Tristomen vorfinden. Die zwischen beiden liegende durchsichtige Blase ist die Samenblase , Ves. seminal. externa. Der durchsichtige, von ganz unten heraufsteigende Schlauch ist der Eierschlauch. Ganz unten sieht man den Keim oder Eierstock. Der queer über ihn verlaufende durchsichtige Schlauch mit dem braunen Klumpen, s. g. Eischalenmasse , enthält Samenthiere. Die dunklen Streifen von Körnchen , welche die Seiten einnehmen , gehören dem Dotterstocke an. Zellen des Bierstockes oder die Eikeime. 6801mal. Junger Dactylogyrus amphnbothrium wihi von den Kiemen von Acerrina cernua. 200mal. Samenthiere von derselben Species. 6801mal. Tafel X11. Schlundkopf, von unten gesehn , von Dactyl. amplibothrium (Branch. Acerrinae cernuae) 310mal. Die sechs Kreise innerhalb der Muskulatur sind Vacuolen , wie sie häufig bei Trematoden vorkommen. Die Augenflecke derselben Species. 500mal. Es finden sich constant an der Aussenseite jeder dieser Flecken kuglige linsenartige Körper, zu denen sich Fäden des nervenartigen queeren Schlundbandes verfolgen lassen. Das seitliche Polster von D. amphibothrium. 340mal, 13 Fig. Fig. H 4. wm 8 Ik 9. (98 ) Geschlechtsorgane derselben Species. 340mal. Man sieht das schon beschalte Ei, daneben die Bauchhaken. Neben diesen die durchsichtige Ves. seminal. externa. Unter dem im Eischlauche steckenden Eie laufen 2 mit Körnchen gefüllte Kanäle, vom Dotterstock herkommend. Unter diesen liest die Ves. seminalis interna deren Ein- führgang die Seite des Keims oder Eierstockes berührt. Unter letzterem liegt der Hode, von dem der Einführgang der erste- ren herkommt. Tafel XII. 1. Dactylogyrus monenteron wihi. (Branch. Esocis lucii.) Bauchhaken. Grosser Haken der Schwanzscheibe,, von der Kante angesehn. Haken der Schwanzscheibe. Die kleinen Haken sind die des Randes. 2%. Dactylogyrus uncinatus wihi. (Branch Percae fluviatilis.) Bauchhaken. Scheibenhaken. Die Weichtheile haben an der Durchtritts- stelle der grossen Haken eine hornige Einfassung, die hier auf dem Haken reitend dargestellt ist. Es kommen diese Einfassungen bei den meisten vor. Tafel XIV. 3. Dactylogyrus erucifer wihi. (Branch. Cyprini erythroph thalmı.) Bauchhaken. — Fig. 2. Scheibenhaken. 4. Dactylogyrus minor mihi. (Branch Cyprimi alburnı.) Bauchhaken. — Fig. 4. Scheibenhaken. oL (99) 5. Dactylog. megastoma mihi. (Branch. Cyprini amarı.) Bauchhaken. — Fig. 6. Scheibenhaken. Tafel XV. 6. Dactylogyrus difformis mihi. (Branch. Oyprini erythroph- thalmı.) Bauchhaken. — Fig. 2. Sogenannte Eischalenmasse farblos und zähe, Scheibenhaken. 7. Dactylogyrus fallae mihi. (Branch. Cyprini rutili.) Bauchhaken. — Fig. 5. Scheibenhaken. 8. Dactylogyrus anchoratus. S. Dvsardın, Histoire naturelle des Helminthes. Taf. 8. Fig. 1. 9. Dactylogyrus major wihi. (Branch. Gobio. fluviatilis.) 10. Dactylogyrus trigonostoma mihi. (Branch. Cyprini rutili.) 11. Dactylogyrus amphibothrium mihi, (Branch. Acerrinae cernuae.) 12. Dactylogyrus pedatus mihi. (Branch. Julis?) 13. Dactylogyrus echeneis mihi. (Branch. Chrysophrys auratae.) 14. Dactylogyrus aeguans mihi. (Branch. Labrac lupi.) Dies sind die 14 mir bekannten Species, Gyrodactylus elegans ausgenommen. Van BENeDENn führt (Bulletin de l’Ac roy. de Belgique tome XIX num 9) noch die Species Daciylogyrus calceostoma an, (Branchiae Sciaenae aquilae.) Tafel XV1. Fig. 1—-3. Ei und Junges von Aspidogaster conchicola. Fig. 3 ist mit (100 ) dem Kopf nach unten gezeichnet. Es gehen von beiden Näpfen Blindsäcke aus. 500mal. Fig. 4. Ein junger Diplodiscus aus dem Rectum vom Frosche. Rücken - ansicht. 45mal. Tafel XV. i9.1. Junges aus dem Eie von Diplodiscus subelavatus , aus dem Mastdarme vom Frosche. 500mal. Man sieht die Seitengefässe, in denen ab und zu Flim- merlappen zu sehn. Der Körper im Innern ist ein Blindsack, der Flüssigkeit enthält und durch ein Loch auf der Kopfspitze mit der Aussenwelt in Verbindung steht. *) Die kugligen Körper sind die Keimkörperconglomerate. „ 2. Schwanzende der Diplodiscuscercarie mit den seitlichen Aus- mündungen der Schwanzhöhle nach aussen. Letztere steht mit dem Excretionsorgane in Verbindung. 310mal. Bei vielen Cercarien sah ich auch neben der Schwanzhöhle im Schwanze Flimmerung. ; Tafel XVIM. Fig. 1. Stäbchenförmige Körperchen unter der Haut von einer noch unentwickelten Diplodiscuscercarie. Bei den reifen Cercarien verschwinden sie. 500mal. ” 2 Körperende des Schwanzes einer unentwickelteren .Diplo- discuscercarie. 340mal, um die Schichtung desselben zu zeigen. Die innere Höhlung des Schwanzes, bildet sick erst später. *) An dieser Oeffnung scheint sich ein Schlundkopf zu befinden. Fig. 3. fo) 1a 9 . 3. 4. (101 ) Noch ganz aus Zellen bestehende Cercarien bewegen sich schon sehr deutlich. Körperende des Schwanzes einer entwickelten Diplodiscus- cercarie. Man sieht noch die Spuren der Zellenhaufen. 340mal. Eime Diplodiseuscercarie. Bauchansicht mit Pigmentflecken bedeckt. 130mal. Tafel XIX. Junge Amme der Diplodiscuseercarie. Der helle Sack ist der der mit Flüssigkeit gefüllte Magen. Die blauen Streifen sind Gefässe. 310mal. Eine ältere Amme mit farbigem Magen. 70mal. Flimmerlappen aus letzterer in dem Gefässe, das doppelt eonturirte Wandungen hat. Eine andre Amme, in der die Gefässe blau gezeichnet sind. 70mal. Beide Ammen haben in der Körperwand ein Loch, dicht bei dem Schlundkopfe. Ich habe dasselbe Loch bei Eın- bryonen aus dem Darme der Ente gesehn, welche den Embryonen von Diplodiscus ähnlich sehen. Der Embryo von Monosi. capitellatum aus Boops Salpa. Dieser Embryo hat einen kurzen hellen Magen und zwei grosse herzförmige Pigmentflecke. Wie bei allen Embryonen sind die Wimpern des Kopftheiles länger, als die des Leibes. Tafel XX. Fig. 1-5. Freie Embryonen von Distoma tereticolle. Stomachus u 3. Esocis lucii. Der Embryo noch in seinem von einer in Wasser löslichen Fig. H ( 102 ) Schleimschicht umgebenen Eie. 500mal. Die übrigen Figu- ren sind 750mal vergr. Diese Embryonen zeigten keine weitere Structur, (sie be- wegten sich langsam) , als eine äussere structurlose Haut. Um den Kopftheil fand sich ein dichtstehender Kranz von Stäbchen , Stacheln oder Falten und auf dem Leibe eine Menge von feinen, öfter sich kreuzenden Streifen. Ob sie auf kleine Stacheln wie bei den Echinorhynchen-Embryonen zu bezie- hen sind oder nur Falten sind, kann ich nicht angeben. Tafel XXI. 1. Der Embryo von Distoma variegatum im Eie. 680mal. 2. Derselbe frei. Wie der Embryo von Distoma tereticolle, so besitzt auch dieser in seiner Kopfspitze einen viertheiligen Körper, dessen Bedeutung räthselhaft ist. 3—7. Ei von .Distoma nodulosum. 500mal. Der Dotter (von Sırsorn) furcht sich bei keinem bis jetzt darauf untersuchten Trematoden. Innerhalb des Dotters theilen sich die Embryonalzellen. Der Embryo von Dist. nodulosum ist bewimpert und hat 2 Pigmentflecke und wimpernde Gefässe. 5, Eine Embryonalzelle. Tafel XX1. »,1., Distoma Conus Creruin. Aus der Leber der Hauskatze. Bauchansicht. 65mal. 2. Das Ei. 500mal. Das Thier ist platt, an seinem unteren Ende schräg abgestutzt. Es erscheint , wenn die Ränder des abgeschrägten Randes et- zZ (103 ) was zusammengezogen sind, wie mit einem Saugnapfe ver- sehen, indem excentrisch die Ausmündung des Exeretions- organs (in der Figur roth bezeichnet) liegt. Der Leib des Thieres ist mit Stacheln besetzt die am oberen Körpertheile stärker entwickelt sind. Distoma aanthosomum Creruın? In der Gallenblase von Podicipes minor. Rückenansicht 65mal. Das Thier ist platt, mit feinen Stacheln besetzt. Sein Ma- gen enthält grüne Galle. Der Dotterstock nimmt die ganzen Seitenränder des Thieres ein. Das Ei. 50mal. Fafel XXIN. Distoma globipornm , frei in der Leber von Lymnaeus stag- nalis. 230mal. Distoma aus der Leber von Planorbis corneus. 180mal. Distoma luteum aus der Leber von Paludina vivipara. 130mal. Dies Distom fand ich, im Darm eines Hechtes geschlecht- lich entwickelt, m Nizza. Tafel XXIV. Gasterostomum fimbriatum v. SızsoLp. 110mal vergr. Intest. Esocis lucii. Rückenansicht zu beiden Seiten des blinden Kopfnapfes finden sich zwei drüsige Gebilde. Kopf desselben mit ausgestreckten Fimbrien. 310mal. Ei von Gasterostomum fimbriatum. 500mal. Der Penis nebst Eierstockmündung, welche auf der Bauch- seite bei der Schwanzspitze liegt. Die Theile sind eingezogen dargestellt. 310mal. Fig. 5 TO: mM. ( 104 ) Junges Gasterostom aus dem Hechte, vom Rücken aus gesehn. 110mal. Dasselbe von der Seite. Im erwachsenen Thiere wickelt sich der Eierschlauch ge- wissermassen um das Excretionsorgan herum, Körner aus dem Magen, 500mal, Tafel XXV, Fig. 1—3—5. Infusorien aus Anodonta. Paramecium compressum? EHRENBERG, 310mal. m AN, Kıcrr5» Todte Infusorien. Es sind alle diese Thiere ächte Infusorien, da sie contrac- tile Blasen und deutliche Kerne besitzen. Sie können deshalb keine Trematoden-Embryonen sein, Tafel XXVI. Sämtliche Ammen sind 240mal vergr. Aus der Leber von Paludina vivipara. Sie gehören zur Cercaria microcotyla Filippi. Die in Fig. 2 und 3 dargestellten haben ein saugnapfartiges Organ an der Kopfspitze, das jedoch nicht durchbohrt ist. An alten Ammen lässt sich zwischen dem Inhalte und der äusseren Haut noch eine besondere Schicht unterscheiden. Zeigt eme Einschnürung. Tafel XXVI. Fig. 1-3. Ammen derselben Cercarıe. 240mal. Fig. 4. m ds "6. Fig. 1. ma, (105 ) Eine dergleichen, welche sich abzuschnüren scheint. 500mal vergr. Die Uramme oder Embryo des dazu gehörigen Distomes scheint keine Wimpern zu besitzen. 110mal vergr. } Ammen von einer anderen Cercarie, aus 200mal. Lymnaeus stagnalıs. Letztere Amme ist theilweise mit einer Schicht von Zellen bedeckt, deren Ursprung mir unbekannt blieb. Tafel XXVI. Eine Echinostomacercarie, von der Bauchseite gesehen Hi, 240mal vergr. Dieselbe, von der Seite gesehn. Diese Cercarie ist die Cercarie die Lavallette Üercaria echinifera nennt. S. Lavarterte, Symbolae Taf. I. Fig. c. Fınıppr’s Cercaria echinatoides dagegen ist eine Cercaria ephemera, dieselbe , welche EurENBERG in seinen Symbolae physicae abbildet. Diese letztere Cercarie ist nach der Orga- nisation auf ein Echinostom zu beziehn, das im Igel und Fuchs vorkommt. (Distoma trigonocephalum). Tafel XXIX. Cerc. macrocerca Filippi. 240mal vergr. Die beiden Mundstachel, 500mal. Diese Cercarie ist nach ihrer Organisation auf Dist. cygnoides zu beziehn. Ich habe sie so wenig wie die von Diplodiscus sich incystiren sehn. Sie besitzt, wie alle mit Mundstachel versehenen Cerca- rien, ziemlich starke Rückendrüsen, welche hier in der Figur nicht deutlich sind, wohl aber deren Ausführgänge. 14 Fig. fo) U Fig. fe) W N ” LS} > 106) Diese Drüsen, von denen Analoga auch bei den Tetra- rhynchen vorkommen, wo sie zur Seite der Rüsselscheiden liegen, sind bei einigen Cercarien sehr ausgebreitet und gross. Zuweilen findet sich noch in der Unterlippe des Kopfnapfes ein Paar retortenförmiger drüsiger Körper; so bei C. virgula. S. Fırıprı, II Mem. pour servir & l’hist. des 'Trematodes. BI Re. VW. Tafel XXX. Cercarienhaltige Amme zu Dist. cygnoides gehörig; 110mal vergr. Furcocerce Cercarie aus Planorbis marginatus , 240mal vergr. Ihr Körper ist bestachelt und der obere Schwanztheil bla- senartig aufgetrieben. Tafel XXXI. Zu Dist. cygnoides gehöriger Ammen erzeugender Schlauch ; 200mal vergr. Er ist zerrissen und die jungen Ammen treten heraus. Er zeigte wimpernde Gefässe, während sie in den kleinen Ammen vergeblich gesucht wurden. Amme, welche man als in der 'T'heilung begriffen ansehn kann; 310mal vergr. Eine kleine Amme, welche oben eine Grube zeigt (vielleicht Ueberrest der kleinen Grube auf dem Kopfe des Embryo): 310mal vergr. Eine dergleichen etwas grösser; 31l0mal vergr. Alle diese Ammen (Fig. 2—4) kamen einzeln vor. Sie wurden bis tief im den September hinein gefunden. Dann traf man no) nur grössere einzelne an, wie Fig. I. Später fanden sich nur Ammen in Bündeln, welche späterhin mit Cercarien gefüllt vorkamen. Tafel XXXL. Fig. 1—4. 500mal vergr. U 1. Ein Embryo, der noch zwei flimmernde Stellen zeigte. In Cyclas gefunden. 2. Eine Amme mit flimmernden Gefässen, ebendaher. Die äus- serste Linie ist eine Art Cyste (vielleicht vom Epithel des Embryo herrührend). 3. Eine Amme mit nach unten liegendem Kopfe, worauf eine Grube sichtbar mit flimmernden Gefässen, wie Fig. 2, in einer Art Oyste. 4. Eine Amme mit flimmernden Gefässen , und deutlichen Keim- zellen. 5. Eine grössere Amme, isolirt vorkommend, mit flimmernden Gefässen ; 3l0mal vergr. Alle diese Formen wurden in Oycladen ashntndlem welche eine Zeit hindurch in einem Gefässe aufbewahrt wurden, in dessen Wasser eine grosse Masse von embryonenhaltigen Dist. cygnoides hineingeworfen waren. Tafel XXXIL. Fig. 1. Nicht ganz vollständig entwickelte Cercarie von Leucochlo- ridium paradoxum. Wohl zu Dist. holostomum gehörig, wie voN SIEBOLD vermuthet. Bauchansicht. 130mal vergr. Sie incystirt sich in ihrer eignen Haut. Aehnliche Zustände findet man bei einem Holostom, das Fruıprı in seinem I Memoire pour servir etc. Taf. II. Fig. 35 abbildet. Ich fand (108 ) dies Holostom sehr häufig ineystirt in dem Peritoneum von Acerrina cernua. x Fırıppı giebt den Darm dieses Holostom als verzweigt an. Ich fand den Darm in dem Holostom aus Acerrina immer unverzweigt, dagegen das Exeretionsorgan sehr verästelt. Vox Sıroun beschreibt eine blinde Oeffnung am Schwanzende der Leucochloridium-Oercarie. Ich sah sie auch, und nie mit irgend einem Organe in Verbindung, während dicht dabei mit den flimmernden Gefässen anastomosirend das Excretions- organ ausmündete. Fig. 2>—4. Cercarienkeime aus Leucochloridium; 130mal verg. „ 5. Ein zweigdes Ammenschlauches mit reifen Cercarien ; 16mal. Die runden braunen Körper darin sind die in ihrer eignen, braungewordenen Haut incystirten Cercarien. Tafel XXXIV. Distoma duplicatum aus Anodonta,; 130mal. Der Organisa- tion nach auf Distoma tereticolle zu bezielhn. Tafel KXXV. Fig.1. Schwanzende von dieser Cercarie, um die Faltung der äusseren Haut zu zeigen; 310mal. „ 2. Idealer Queerschnitt durch den Schwanz. „ 3. Eine Zelle aus dem Belag der Höhlung in der Schwanzaxe ; 620mal. Tafel XXXVI. Amme, schwanzlose Cercarien oder Distomen enthaltend , 110mal vergr. Diese Cercarie ist mit dem Distoma Lymnaei auricularis identisch. Fırıppr, I M&moire ete. Pl. II. Fig. XXVIIL—-XXXI. rose (109 ) Das Distom trägt feine Stacheln auf der Haut und lässt sich mit Dist. inflexum vergleichen. Tafel XXXVIE. Halbschematische Darstellung. Taenienembryo aus der Leibeshöhle von Nais; 312mal vergr. Er kam frei im der Bauchhöle vor. Er bestand ganz aus Zellen, welche von einer feinen Körperhaut umhüllt waren. Die Zellen schienen sich durch vom Kern ausgehende Theilung zu vermehren. a. Die sechs Haken am Kopfende. b. Eine grosse Zelle. c. Eine andere mit sich theilendem Kerne. d. Kleinere Zelle. Braungefärbtes reifes Ei von Dactylogyrus megastoma mihı von den Kiemen von Cyprinus blicca; 500mal vergr. Ein aus dem Eie gedrückter Dactylogyrus von den Kiemen von Esox lucius, 500mal vergr. a. Die zerdrückte Eischale, in weleher der Kopf des Em- bryo stecken geblieben. b. Körner des Excretionsorgans. c. Der etwas breitgedrückte Schlundkopf oder Mundnapf d. Die Anlage der Bauchhaken. e. Der Schwanznapf oder die Schwanzscheibe. f. Die Anlage der Scheibenhaken ; grössere und kleinere. Der Embryo scheint, nach den beiden oberen grossen Haken- spitzen f’, nicht zu D. monenteron zu gehören. a. Linke s. g. Nervensystemhälfte von D. pedatus mihi, mit den beiden linkseitigen Pigmentflecken. a. Linsenartige Körper nach aussen hinsehend. b. Pigmentkörner. c. Fäden zu d gehend. d. Platter ganglionartiger gestreifter Knoten. 30) Embryo von Echinorhynchus gigas; 480mal vergrössert. Aus dem Eie herausgedrückt. a. Grube oder vielleicht Loch des Kopfes. a'. Grosse Haken; jederseits zwei. a‘. Kleinere, in fünf bis sechs Reihen um den Kopf herum- . stehende Haken. d. Aeussere Haut, durch die kleinen im Quineunx stehenden Haken facettirt erscheinend. e. Innere Hautschicht. f. Grube oder Loch des Schwanzendes. Embryo von Echinorh. tuberosus; 680mal vergr. a. Kopfgrube oder Oeffnung. b. Ein von @ herabhängender heller Blindsack. c. Lemniskenartige körnige Körper, an Fäden oder Bän- dern herabhängend. e. ) bedeuten dasselbe wie in Fig. 4. y) Embryo aus einem spindelförmigen Eie aus dem Enten- darm; 510mal vergr. Ausserdem fanden sich im Darm der Ente viele retorten- förmige Eier mit Dotter in allen Stadien bis zur vollendeten Entwicklung des Embryo der diesem ähnlich sah. Der Stiel des Eies war um so länger, je grösser der Embryo. a. Das Loch auf dem Kopfe. b. Der Schlundkopf. b'. Der äussere mit punktirter Linie angedeutete Contur, welchen ich einmal gesehn zu haben glaube. c. Der Magenblindsack,, mit heller Flüssigkeit gefüllt. d. Körnchen, in der Magenflüssigkeit schwebend. e. Rückenwarze, der Geburtsöffnung der Ammen analog. f. Flimmernde Stellen in der Haut, durch Kommata nach verschiedenen Richtungen hin angedeutet. dELR) f Das grosse Seitengefäss, auf der dem Beschauer zuge- wendeten Seite. f‘ Das auf der dem Beschauer abgewendeten Seite des Thieres liegende Gefäss. 9. Keimzellenballen, welche das Thier ganz ausfüllen. &. Flimmerepithelialschicht der Haut. y. Hautschicht. 2. Innerste Schicht. Fig. 7. Embryo von Distoma eygnoides; 500mal. a. Eine Grube oder ein Loch auf dem Kopfe. /. Flimmernde Stellen (durch ein Komma angedeutet). f. Die beiden Seitengefässe. 9. Keimzellenballen. 2 y | Die drei Schichten. S. Fig. 6. » 8. 2. Eine Flimmerzelle der äusseren Haut des Embryo (Fig. 7), mit Kern und einer Cilie; 500mal. " 9. Schematische Darstellung der schwarzen Flecke des Embryo von Monost. mutabile; 500mal vergr. a. Linsenförmiger Körper. \ b. Körniges Pigment. ” 10. Seitengefäss desselben Embryo (dessen Amme sich stets mit ihm zugleich erzeugt und mit ihm zugleich fertig gebildet ist); 500mal vergr. F/. Grosser Flimmerlappen. J'. Das Gefäss mit doppelter Wandung. » 11—13. Ausmündungsart des Excretionsorgans verschiedener Cer- carien in dem Schwanze. x. Aeussere Haut. F. Gefässe. 0. Ausmündung der Gefässe im Schwanze. ” 11. Cercarie, wahrscheinlich identisch mit der von Mouumiık (112 ) Tab. XI abgebildeten Cercarie aus Limax rufa S. Mov- LINIE, Sur la Reproduction des Trematodes etc. Fig. 12. Echinostoma-Oercarie (Cercaria echinata Lavallette). » 13. Echinostomen-Oercarie aus der Leber von Lymnaeus stagnalıs. v» 14. Schwanz des Männchens von Zllaria globiceps ; 400mal vergr. a. Samengefäss, zweimal auf-und absteigend. b. Spiculum, 2’, 5’, 6" seine drei Schenkel. c. Die beiden Schwanzklappen. x. Haut und Muskellage. DES MH ERSTES Tu een N S PLT, LER Waßener del. ne uni rn r IS SE NN nelino. 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