-.- - • I ■'-. / I *Q co 2*VAT0/fi,~ ^5 ...«oe .o -*N\Q Beiträge zur Flora von Aegypten und Arabien. Von ■x Georg Fresenius, Med. Dr. Mit Tafel IV und V. .PLu^c-fc^C/ /$3/£ ■aKV BüTANlCAU DtjOO «*%*gS*« °°botaniQl;; VILLEN ÖW*\« T Aegypten und Arabien, Lautier, die hinsichtlich ihrer Vegetation viele Aehnlichkeiten darbieten, sind, zumal ersteres, von dem Fusse des pflanzenkundigen und pflanzensammelnden Naturforschers öfter betreten worden. Bekannt sind die Resultate, die seit Alpini's Zeiten durch den Fleiss eines Lippi, Hasselquist, Forskai, durch dessen Commentator Vahl, durch die Botaniker der ägyptischen Expedition, Delde, Savigny und Nectoux *), durcli den vielgereisten Sieber gewonnen wurden. Dessenungeachtet ist die Untersuchung der Pflanzenwelt jener Gegenden noch ziem- lich weit davon entfernt, auf Vollständigkeit Anspruch machen zu können; ja es sind uns weit ferner gelegene Länder, wo die Natur einen Reichthum der mannich- faltigsten Gewächsformen angehäuft hat, in botanischer Hinsicht besser aufgeschlossen, als die im Vergleiche dürftige und leichter zu überblickende Flora von Aegypten. besonders aber die von Arabien. Zur Zeit noch unbekannt sind die Früchte, welche die Reisen von Hemprich und Ehrenherg der Pflanzenkunde brachten, wenigstens entbehren wir noch ausführlicher und zusammenhängender Berichte, und dem Ver- fasser dieses sind bis jetzt nur einige Fragmente **} zu Gesicht gekommen. Es ist aber die verzögerte Bekanntmachung der in Berlin angehäuften botanischen Schätz« aus jenen Ländern um so mehr zu beklagen, da die berühmten preussischen Natur- forscher mit Kennerblick ilir Terrain untersucht, zahlreiche Beobachtungen nach den. *) Das Werk von Nectoux: Voyagc dans la Haute Egyptc au dessus des Cataractes. Pari.» 180S. fol,, enthält nur Beobachtungen über mehrere Cassien, welche die Senna hefern. ' **) Ein Correspondenzartikel von Ehreuberg aus Dongola in der Bot. Zeit. 1822. 2. Bd. p. 692 theilt fast nur Namen gesammelter Pflanzen mit. Der Bericht über die Reisen Ehrenberg t nnd Hemprich*s von A. v. Humboldt (Berlin 1826) gibt nur Allgemeines, regt aber unsere Neugierde durch Erwähnung so zahlreicher neu entdeckter Arten in hohem Grade an, und lässt uns in gespannter Erwartung einer speciellen Darlegung. — In der Zeitschrift Linnaea Jahrgang 1829. pag. 396 ist unter der Aufschrift: Plantarum Cotylcdonearum nova genera der Anfang mit der Aufstellung 5 neuer Gattungen gemacht, bis jetzt aber noch kenn Fortsetzuns erschienen. 9 cn 66 Dr. Georg Fresenius, Leben an Ort und Stelle entworfen, und sicher eine grosse Zahl vollständiger Exem- plare zur weiteren Bearbeitung mit sich geführt haben. Der noch lebende dieser Forscher, Herr Elirenberg, ist sonach bei weitem mehr in den Stand gesetzt, wich- tige und interessante Beiträge zur Flora dieser Länder und Aufschlüsse über das Verhalten der dortigen Vegetation überhaupt zu liefern, als der Verfasser dieses, welcher, dem Wunsche seines unermüdlich thätigen Landsmannes Rüppell entsprechend, nur eine Aufzählung der von diesem, einem Nicht-Botaniker, gesammelten Pflanzen, die leider nicht sämmtlich in grösserer Zahl und in vollständigen Exemplaren über- schickt wurden, liiermit vorlegt. Wenn schon aus den Zwecken, die sich Rüppell für seine Reisen vorgesteckt hat, und die, in naturhistorischer Hinsicht, besonders auf die Erforschung der zoologi- schen Producte jener Länder hinauslaufen, hervorgeht, dass das Sammeln von Pflanzen nicht zu seinen wichtigsten Geschäften gehört, mitlün die Masse der gesammelten Pflanzen nicht so beträchtlich seyn kann, wie sie von Reisenden, die lediglich ein botanisches Interesse verfolgen, zusammengebracht zu werden pflegt ; so ist doch die Pflanzen- sendung aus Aegypten, besonders aber dem peträischen Arabien und vom Sinai, nichts weniger als bedeutungslos; denn wir erhalten manche neue Arten als Zuwachs für unsere Pflanzengruppen, und von den unten aufgeführten schon beschriebenen und länger bekannten, sind häufig die Standortes neu. Diese Sendung ist also auch als eine Erweiterung unserer pflauzengeographischen Kenntnisse anzusehen, und das um so mehr, da Rüppell zugleich das Verhältnis« der Höhe, auf welcher er die Pflanzen antraf, beigemerkt hat. Die Sendung enthält Species aus der Familie der Gramineen 8 Orobancheen 1 Cyperaceen 1 Labiaten . 10 Aspkodeken 1 Aea/ifhaceen 1 Toxinen 1 Convolvuleen 3 Urticeen 2 Cuscuteen 1 Polyyoneen 2 Solaneen 4 Nyctagineen 1 Asperifolien 10 Plantayineen 3 Asclepiudeen 2 Synanthereen 25 Rubiaceen 2 Scroßdarinen 3 Umbelliferen 1 It e 1 1 r. /,. Wl • r a \ . A e g _\ \> i •• a a. \ r a b i e n. 67 lieseileiii 3 Ftiinariateen 1 Papaveraceen -I Cruciferen 11 Capparidem 2 Cucurbitaceen 1 Cistineen 1 Ilg/tericineen 1 Chenopodieen 1 Paruni/ehieen li Alsineen 3 Sileneen 2 FHcoideen z Malvaceen jj Geramaceen 4 Rtttaceen 1 Zygophylleen f> Leguminosen 13 Von Algen mehrere Arien aus der Ordnung der Fueoideen und Dlvaceen, aus dem Meere von Souez und Tor; darunter auch die .schöne Caulerpa prolifera aus dem Meere von Alexandrien. Das Weitete über diese Gewächse .soll später in einei gemeinschaftlichen Bearbeitung derselben und der von Rüppcll an der abyssinischen Küste gesammelten Algen in dieser Schrift mitgetheilt werden. Die (Masse dir Flechten und Laubmoose vermisste Rüppell bei seiner Besteigung des Sinai gänzlich Hierunter befinden sieh nun manche Arten, die von Delile beschrieben und abgebildet sind, und viele, die wir bereits in der Sieber'schen Sammlung besitzet Die Standörter sind mitunter dieselben. Welche die genannten Pflanzenforscher, oder schon früher Forskai. angeben: häufig sind sie neu. zumal von Gewächsen, welche, aus Aegypten zwar bekannt. Rüppetl auch in Arabien angetroffen hat Die schon verzeichneten Standörter, soweit sie mir bekannt geworden, habe ich unten mit den ELüppeü'schen zusammengestellt. Es ist daraus zu ersehen, dass Arabien mit Aegypten. und. wenn Mir die Schriften über die benachbarten nordafricanischen Lander zu Rathe ziehen, mit Nordafrica überhaupt gemeinschaftlich besitzt : aus der Familie der Pennisetum dichotomuin. Aristida plumosa, Koeleria calycina, Oyno- dön Dactylon, Imperata cylindrica. Scirpus Holoschoenus. Asplmdeliis listiilosus. Ephedra frajjilis. Forskalea tenaeissima, Parietaria alsinefolia. Rumex vesicarius. Plantago Psyllium. 9* Gramineen . . Cyperaceen . Asphudeleen . Tu,rinen . . . Urticeen . . . Polygoneen . Pluntagineen. 68 Dr. G e o r g F r e s e n i u s. Synanthereen Chrysocoina mucronata, Inula crispa, undulata, Gnaphalium nmscoides, Leyssera discoidea, Antheinis Melampodia, Artemisia judaica. Scrofularia deserti, Linaria spinescens. Lavandula stricta, Lamium amplexicaule. Acanthus Delilii. Convolvulus lanatus, arveusis, Cressa cretica. Hyoscyamus rauticus. Trichodesma africanum, Anchusa Milleri, verrucosa, Echium Rauwolfli. Gomphocarpus fruticosus, Daemia cordata. Reseda cauescens, pruinosa, Ochradenus baecatus. Fumaria parviflora. Roemeria hybrida. Mathiola tristis, Morettia Philaeana, Diplotaxis Iiispida. Capparis spinosa. Lancretia suffruticosa. Paronychia arabica. Arenaria prosfrata, Cerastium dichotoinum. Silene canopica, Aizoou canariense. Peganum Harmala. Fagonia arabica, glutinosa. Unobrychis venosa. Die oben bei den Familien bemerkte Arteuzahl wird der Zabl der in der nun folgenden Aufzählung enthaltenen Species nicht immer entsprechen, da einige Pflanzen wegen Mangelhaftigkeit der Exemplare nicht näher zu bestimmen sind, und ich mich bewogen finde, über mehrere mein Urtheil noch zu suspendiren. Scrofularinen . Labiaten .... Acanthaceen . . Convolvulaceen Solaneen . . . . Asperifolien . . Asclepiadeen . . Resedeen. . . . Fumariaceen . Papaveraceen . Craciferen. . . Cappariäeen. . Hypericineen . Paronychieen . Alsineen . . . . Sileneen . . . . Ficoideen . . . Rutaceen. . . . Zygojyhylleen . Leguminosen. . U f i i r. z. Flora v. A e g y p t c n u. Arabien. 19 M o 11 o c o t y 1 e d o n e a e. Gramineae. S t i p a c e a. Aristida plumosa V a h l. A. iaternodiis culnn iuferioribus lanatis, foliis rigiilis convolutis subpungeiitibus. vajjmarum ort- barbatu. arista intermedia longissima plumosa apice nuda, latcralibus triplo brevioribus. ValU Symb. bot. I. p. 11. Thal Ilebrau. 3000'. Mai (Rüppcll). Die Aristida obtusa, ciliata uud plumosa bedürfen nacL meiner Ansidll nocli einer genaueren Untersuchung, besonders aber einer schärferen Hegranzung and Synonymenaufklärung ; was freilich nur dann ausführbar eeyn wird, wenn die Vahl- scheu, Delile'schen und Sieber'schen Original-Exemplare verglichen werden können. Die von ßüppell gesendeten Exemplare stimmen am bessten mit der Beschreibung der VahTschen plumosa übereiu, unterscheiden sich aber von der Pflanze, welche Sieber als plumosa gibt und wozu er die A. obtusa Del. und A. lanata Forde zieht, durch längere Mittelgraunen, durch längere plumose Ilaare derselben (sie sind bei der unsrigeu melir denn noch einmal so lang, als an den Sieber'schen Exemplaren) und durch eiu abweichendes Längenverhältuiss der seitlichen Grannen zur mittleren ; die aristae laterales sind nämlich bei der A. plumosa herb. Sieb, halb so lang, als die intermedia, bei unserer dagegen bat die letztere dreimal die Länge der seitlichen. Halme und Blätter sind graugrün, die ersteren an den unteren Internodien wollig] letztere zusammengerollt, gestreift, sehr spitz, zurückgekrümmt, starr, Seheiden kahl an der Mündung gebartet. 70 Dr. Georg Fresenius, Römer und Schuhes in der Mautiss. in Vol. II. p. 213 stellen ebenfalls die A. olnmosa Sieb, mit A. obtusa Del. zusammen, was insofern unpassend erscheint, als die letztere eine bis zur Spitze federige Mittelgranne, jene aber eine oben nackte, also mit hervorstehender freier Spitze versehene Granne zeigt. Unsere Rüppell'sclie Pflanze hat gleichfalls diese nackt vorstehende Spitze. B r o m e a. K o e 1 e r i a c a 1 y c i n a D e c K. foliis setaceis ad vaginani et Collum pilosis, panicula laxiuscula oblouga subinterrupta, spiculis lineaii-lanceolalis 2 — 5 floris, glumae valvulis subacqualibus obtusiusculis margine membra- naceis flosculus superantibus, glumellae valvulis aequalibus oblusis, externa nervosa basi puberula. Duby Bot. Gall. I. p. 521. Dec. Fl. Franc. Vol. VI. p. 271. Rocm. et Schult. Syst. Veg. II. p. 584. Link Hort. r. bot. Berol. I. p. 134. Schismus marginatus P. de Beauv. Fcstuca calycina Linn. Alexandriat: spontan. Cairi deserta (Forsk.). Wadi Scheck. 4000'. Mai. (Rüppcll.) Als ausser-europäische Pflanze bisher nicht namhaft gemacht. Es wird erwähnt ihr Vorkommen in Spanien, dem südlichen Frankreich, Sicilien. Aber auch in Aegypten fand sie schon Forskai (Festuca calycina Fl. Aegypt. Cat. pag. LXI.), welcher Stand- ort von den Verfassern der Pflanzensysteme unberücksichtigt blieb. Wir sehen nun- mehr, dass auch diese, wie viele andere Pflanzen, der Flora des südlichen Europa und des nördlichen Africa (hierher müssen wir vieler Uebereinstimmung der Vege- tation wegen auch das peträische Arabien bringen) gemeinschaftlich angehört. C h 1 o r i d e a. Tetrapogon villosus D e s f on I. T. culnio compresso, floribus dense sptcatis. corollae glumis villosis, floribus omnibus anstatis. Desfont. Fl. Atlant. II. p. 389. tab. 255. Chloris Tetrapogon Pal. de B. Roem. et Schult. Syst. Veg. IL p. 611. B 8 i I r. z. Flora v. A c ; y |i I c n u. A i ;i li i e n. 71 Der Fundort ist nicht bemerkt, wahrscheinlich aber Arabia petraesi wo Rwppell auch die übrigen Gräser aufnahm. Blätter an der Basis, da wo sie in die Blattocheiden übergehen, mit einer Reibe kürzerer und einigen beträchtlich langen Haaren gewimpert. Die genauere Beschrei- bung siebe bei Desfontaines. (' y n o d o u D a c t y 1 o n Richard. Rocin. et Schult. Syst. Vcg. II. p. 410. Mort. u. Koch D. FI. I. p. 473. Kahirae spont. (Forsk.). Wadi Rio». 30O0'. Mai (Rüppell). Ein neuer Beleg für den ausgedehnten Verbreitungsbezirk dieses Grases, der nunmehr als Europa, den Caucasus, das südliche Africa, Nordafrica "), Arabien, Ostindien, Neuholland und Xordainerica eiaschliessend bekannt ist. P a d i c e a. P e n n i s e t u m d i c h o t o m u m De l i l. P. eulmo geuiculato dichotomo-ramoso, foliis liuearibus couvolutis supra scabris, spicis distichis. setis involucri asperis. Dclilc Description de l'Egypte, p. 159. t. 8. Roem. et Schult. Maut. Cl. 111. p. 14». Link Hort. reg. Ber. I. p. 214. l'anicum dichotomum Forsk. Dcscr. p. 2U. Ubique iu campis Arabiae (Forsk.). Cairi deserta (Sieber). Dans les vallccs du desert de Soueys, ileur. au mois de janvier (üelile). Siuai-Gebirg. 4 — 5000'. Mai (Rüppell). Von Delile's und Sieber's Pflanze unterscheidet sich die unsrige durch behaarte Hhacliis und violette Aebrchen. Delile glaubt, Peuuisetum dichotomum der Flor. Aegypt. und Cenchrus rufescens der Flor. Atlant, seyen vielleicht Varietäten der- selben Pflanze; sie unterschieden sich weder durch die Structur ihrer Blätter, noch •) In arvis totius imperii frequentissime oecurrit. Schousb. Marocc. In Aegypten von Forskul bemerkt, s. o. 72 Dr. Georg Fresenius, durch die ihrer Aehren; nur die Axe der Ähre sey bei Cenchrus ruf. behaart und bei Pennis. dichotomum kahl. Les involucres (heisst es weiter) sont roux et les epillets violets dans le Cenchrus rufescens, tandis que les involucres et les epillets sont d'un jaune tres-päle dans le Penn, dichotomum. Ich finde diese Bemerkungen bestätigt und stelle unsere Pflanze auf als Pennisetum dichotomum ß. violaceum, rhachi hirsuta, spiculis violaceis. Sie ist sehr ästig, starr, Halme glatt, nebst den Blättern graugrün. Die abortiven Blätter, welche au den Theilungswinkeln den Halm und die Aeste scheidig umgeben, sind hell gelblichbraun. Sprengel führt im Syst. Veg. diese Art in der Abtheilung: setis involucri aequalibus auf; ich finde die Borsten von sehr ungleicher Länge, ausserdem aufwärts scharf, an der Basis federig. Aehrchen kurz gestielt. — In der Abbildung der Descr. de l'Eg. sind die Narben nicht dick genug dargestellt und mit zu kurzen Haaren; ebenso ist die Behaarung der Hüllborsten nicht genau. Saccharina. I m p e r a t a c y 1 i n d r i c a Pal. de B eauv. I. panicula subspicata cylindracea, foliis convolutis, geniculis glabris, floribus (plerumque) diandiis. Roem. et Schult. Syst. Vcg. II. p. 2SS. Alert, u. Koch ». Fl. I. p. 536. Saccharum cylin- dricum Lam. Aruudo Epigcios Forsk. Descr. p. 23 Alexandriae, Kahirae (Forsk.). ThaJ Rim. 3000'. Mai (Rüppell). Cyperaceae. Seirpus Holoschoenus L inn. Roem. et Schult. II. p. 115. Mert. u. Koch D. Fl. I. p. 441 Thal Arbain. 5000J. Mai (Rüppell). It i: 1 i r. z. Flor a v. Aeg y p f e n u A r a li i • i, T.i A s p h o d e 1 e a e. \ s u li ,« d e 1 u s f i s t u 1 o • u s JUi n n Willd. Sp. PI. II. p. 133. Schuttes Syst. Vegi VII. p. 1 Die Buxbanm'8Che Abbildung ist schlecht; iiaiiieiitlicb .sind, Mas sich durchaus nicht so verhall, gekrümmte Dornen dargestellt und es werden auch acolei anci erwähnt. Schon Dillen, der eine bei weitem bessere Abbildung gegeben hat, macht hierauf aufmerksam und bemerkt ausdrücklich, dass sich die Zweige in einen gradeo Dorn endigen; desgleichen rügt Gmelin jenen Buxbaum'schen Felder. — Uebrigens ist wohl zii merken, dass sich das Ansehen der Pflanze nach Alter *J und Standort sehr verschieden verhalt; so bieten die Exemplare aus dem peträischen Arabien einen ganz andern Habitus dar. als solche von andern Orten, die ich verglichen habe. Besonders fand ich die Blattform veränderlich ; an jenen Exemplaren im Allge- meinen melir rundlich - eiförmig, stumpf, fast ausgerandet, oder kurzgespitzl ; die Dornen weit derber und stechender. N yc'iagi ne'.a.e, B o e i b a v i a v i s c o s a. B. villoso-viscosa ; caule piocumbente. foliis ovatis mucronatis subrepandis, floribus capitatis triandris B. viscosa Jacq. Fragm. bot. t. 46. f. 2? Thal Arbain. 5000'. Mai (Rüppell). Diese Pflanze gleicht sehr der B. hirsuta, hat aber einen Ueberztig, der durch- aus verschieden ist von dein, welchen getrocknete und cultivirte lebende Exem- plare dieser Art darbieten. Bei lebenden Exemplaren der hirsuta finde ich den Stengel und die Blattstiele mit langen, nicht besonders dichtstehenden Haaren besetz.!, die Blatter sind fast kahl; unsere arabische Pflanze aber ist mit kurzen, sehr gedräng- ten Drüsenhaaren bedeckt, welche es bewirken, dass die Exemplare über und über mit anklebenden Sandkörnern und andern Körperu verunreinigt sind. Die Blattei haben übrigens dieselbe Form, wie die der hirsuta, sie sind ovata, mucronata, repanda, subtus albida, utrinuue glanduloso-pilosa. Staubgefässe bemerkte ich 3. — Uebri^cns scheinen mir die Boerhavien, wie wir sie gegenwärtig in den Schriften verzeichnet und charakterisirt finden, keineswegs hinreichend erläutert, vielmehr für eine genauere Bearbeitung sehr empfeldenswerth. *) Eine solche Ansicht drängte sich schon Gmelin auf. vergl. Fl. Sibir. III. p. 2S. 10* 76 ür, Georg Fresenius, Plantagineae. Plautago villosa M o e n c h. P. caule brevi declinato, foliis lineari-lanceolatis acuiuinatis subdenticulatis villoso-sericeis, spica ovato-subrotunda, bracteis late-membranaceis flore brcvioribus. 3Ioench. Meth. p. 459. Roth. Cat. b. Fase. II. p. 11. Thal Rini. 3000'. Mai (Rüppell). Corolle milchweiss mit rostbrauner Mündung, Zipfel eiförmig mit hervorgezo- genem Spitzchen und blassbraunem Mittelstreifen. Bracteen eiförmig, an der Spitze etwas gebartet, concav, mit grünem Kiele und breitem weissen durchscheinenden Hautrande. Blätter nach beiden Enden verschmälert, oben mit einigen Zähnchen versehen, länger als die Blüthen, besonders die jüngeren mit langen dichten anlie- genden Zottenhaaren bedeckt. Die ausführliche Beschreibung vergleiche bei Both a. a. 0. Ich zweifle nicht, dass unsere Pflanze die Mönch'sche ist; sie stimmt mit der Beschreibung und mit eultivirten Exemplaren der letzteren, geringe durch die Cultur im Habitus bewirkte Veränderungen abgerechnet, vollkommen überein. Die eultivirte PI. microeephala Poir. unserer Sammlung steht ihr sehr nahe; iudess habe ich die Angabe dieses und anderer hierher gezogenen Synonyme unterlassen, weil ich keine Originalexemplare vergleichen kanu und zur weiteren Verbreitung etwaiger Irrthümer iücht beitragen will. Plautago Psyllium L in n. PI. caulc herbaceo ramoso vel simplici, foliis linearibus integerrimis vel parce dentatis, peduneulis axillaribus, spica ovata, bracteis acuminatis spica brevioribus, laciniis calycinis lanceolatis acuiuinatis. Roem. et Schult. Syst. Veg. III. p. 145. Mert. u. Koch D. Fl. I. p. 812. Thal Riin. 3000'. Mai (Rüppell). Da die von Büppell gesammelten Exemplare in manchem Betrachte von den gewöhnlichen Formen der Plautago Psyllium abweichen, so hatte ich sie früher, B e i t r. /.. Flora v. A e g y p I c u u. A r a li i 6 u. 77 indem ich glaubte, sie für eine neue Art ansehen zu müssen, unter der Benennung Plant, psyllioides notirt Ich habe mich aber überzeugt, dass » n. I. caulc erccto ramoso, foliis amplexicaulibus cordato-lanceolatis unilulatis, foliolis involucri lineari- subulatis setacco-acuminatis, radio subelongato, setis pappi dcnticulatis. Dcscript. de l'Egyptc p. 270. t. 46. Willd. Sp. PI. DL p. 2092. Houttuyn Linti. I'll. Syst. IX. p. 420. Dans lcs descrts de Soucys (Dclilc). Woadi Gamuhs (Sieber). Weg von Cairo nach Souez. April ; Thal Arbaiu. 5000*. Mai (Rüppell). Delile maclit darauf aufmerksam, dass diese Pflanze nach dem Slaudorle sehr in ihren Formverhältnissen variire; ein Gleiches scheint hinsichtlich der Behaarung; zu gelten; Stengel, Aeste und Blätter der Sieher'schen und der von Rüppell an dem zuerst genannten Orte gesammelten Exemplare sind dicht wollig, dagegen an dem Exemplar aus dem Thale Arbaiu weit schwächer behaart und nur pubescirend zu nennen. — Sieber hat die Pflanze fälschlich als Inda crispa ausgegeben. G n a p h a 1 i u in R ü p p e 1 1 i n o v. spei: Gn. caulc humili simplici, foliis lanceolato-lincaribus breviter mucronatis utrinque scricco-lanatis, capitulis axillaribus cougestis, foliolis involucri exterioribus ovatis subulato-acuminatis albo- membranaeeis. pappo pcnicillato. Tafel IV. Fig. 1. a. ein Blüthenkopf. b. ein äusseres, c. ein inneres Involucral- blättchen. d. Corolle mit Acheue und Pappus. e. ein mehr vergrössertes Haar desPappus Thal Rim. 3000'. Mai (Rüppell). Beschreibung. Einen bis höchstens l\" hoch. Wurzel sehr dünn, einfach, geschlangelt, per- pendiculär. Stengel etwas gekrümmt, filzig -wollig, einfach, oben einen blättrigen Kopf tragend; nach oben nämlich häufen sich die Blatter beträchtlich an, tragen in ihren Achseln die Blüthenköpfe und stehen sehr dicht und gedrängt bei einander. Blätter lanzert-linealisch, mit einer kurzen stechenden Spitze, auf beiden Flächen seidenhaarig-wollig. Blüthenköpfe achselständig, sehr kurz gestielt, kahl, denen von Gn. germanicum ähnlich; die äusseren Blättchen der Blüthendeeke eiförmig, in eine 80 Dr. Georg Fresenius. lange pfriemliche Spitze auslaufend, concav, dünnhäutig, weiss, durchscheinend, glän- zend, die beiden äussersten und untersten sitzen an der Basis des Blüthenstielchens und umhülleu dasselbe vollständig ; die inneren lanzettförmig, zugespitzt, nach oben blassbraun gefärbt. Corolle nach der Basis allmählig etwas bauchig erweitert, weiss- lich, nach oben verschmälert, blassgelb, mit kurz-fünfzähniger Mündung Haare des Pappus unten schärflich, nach oben federig. Acheuen länglich, nach unten ver- schmälert, fast glatt, wenigstens nur mit sein' kleinen, bei stärkerer Vergrösserun^ erst deutlich werdenden Wärzchen besetzt, die bei den ähnlichen Achenen von Gn. germanicum weit grösser und augenfälliger sind. Diese durch die angegebenen Merkmale sehr ausgezeichnete Art gehört in die Nachbarschaft des Gn. muscoides Desf. und der Verwandten. Sie hat, wie bemerkt, in der Form ihrer Blüthenköpfe viele Aehnlichkeit mit Gn. germanicum oder pyrami- datum, nicht aber in der kuglig- kopfigen Stellung derselben, welche diese Arten bekanntlich darbieten. Leber eine zweite Species. gesammelt im Thal Arbain, habe ich Folgendes zu bemerken. Sie wurde bei einer Vergleichung mit Desfontaines Abbildung von Gna- phalium muscoides auf t. 231 des 2ten Tom., womit sie im Habitus und der Blatt- form übereinkommt, für diese Art gehalten, nachher, als ich sie mit der gleichnamigen Pflanze aus Aegypten von Sieber gesammelt, zusammenhielt, als solche wieder ver- worfen. Nun aber ergab eine genaue Untersuchung der Exemplare, die sich als Gn. muscoides Desf. in den Sammlungen befinden, und die Beachtung dessen, was Cas- sini :?). der ein Originalexemplar des Dcsfont. Herbarium vor sich hatte, hierüber sagt, dass die ägyptischen Exemplare nicht zu Gn. muscoides Desf. gehören können. Der dünne fadenförmige Stengel, die 2"' langen lineal-spateligen stumpfen Blätter, besonders aber der durchaus federige Pappus (aigrette tres-plumeuse, welches Merk- mal besonders Cassini bewogen hat. eine neue Gattung, Lasiopogon, aufzustellen) entspricht nicht; den Exemplaren aus Aegypten, welche längere zugespitzte Blätter und einen durchaus nicht federigen Pappus haben. Hierdurch Avurde ich bestimmt, wieder auf meine frühere Ansicht zurückzukommen und die arabischen Pflanzen für Gn. muscoides Desf. i= Lasiopogon lanatum Cass. zu halten. Inzwischen sind mir noch nicht alle Zweifel beseitigt, und leider kann ich die Flora atlantica, *) Dict. des scienc. nat. XXV. p. 302. B e i I r. '/ F I 0 r :i \. A c » y p I r n 11. A r .1 li i c n. s| die sich hier in Frankfurt nicht befindet, nicht von Neuem vergleichen; jedenfalla mag eine Beschreibung «Irr von Rüppell gesendeten Exemplare hier ihre Stelk findest \ im einer sein- dtnnen einfachen fadenförmigen \> nrzel erheben sich mehrere (an einen kleineren fixemplare nur ein] Stengel, welche dann, radenformig, 1 li" lang, mit Wölb bekleidet sind und sich oben verastein. Die Blätter sind abwech- selnd, sitzend, spathelförmig, stampf, mit einer langen Wolle bedeckt, etwa 2"4 lang, Die Blothenköpfe stehen an mehren beisammen, dicht mit WoDhaaren omhfillt und von sdu- stumpfen Bpatheligen Blattern (Bracteen) gleich einem äosseren [nvolncrnm umgeben. Die Blättchen der Bluthendecke sind linealisch, oben und am Rande mit einer dünnen durchscheinenden weissen Haut eingefasst, an der Spitze etwas abge- stutzt (.Volle gelb mit violetten Zahnen. Borsten des Pappus von der Basis bis ZMr Spitze dureh lange Ilaare federig. weiss, hinfällig. Achenen verkehrt-eiförmig-laiiglich. schwaoh-warzig, zusammengedrückt Die von Sieber als Cn. muscoides ausgegebene Pflanze aus Aegypten siehe ich nicht an, für Gn. pulvinatum Delil. zu erklären; sie entspricht der Abbildung und Beschreibung dieser Art in der Descr. de l'Egypte. Sprengel hatte wohl ebenfalls Sieber sehe Exemplare vor sich, die ihn bestimmten, Gn. pulvinatum als Synonym zu Gn. muscoides zu setzen. P h a g n a l o n n i t i d u m n o v. s p e c. Ph. foliis lincaribus intcgerrimis marginc revolutis subtus ramisque lanato-tomentosis. foliolis involurn marginc lato nicmbranacco scarioso, cxtcrioribus spathulato-subrotundis, intcrioribus spathulalo- lincaribus. Tafel IV. Fig. 2. a. äussere Involucralblättcr. b. ein inneres, c. Corolle mit Ovarium und Pappus. d. geöffnete Anthercnröhre. e. Griffel mit den Narben. Thal Arbain. 5000'. Mai (Rüppell). Beschreibung. Stengel in zahlreiche weissfilzige einfache oder etwas verästelte Zweige zer- theill, welche bis über die Mitte beblättert sind und an ihrer Spitze einen Blüthen- kopf tragen. Blätter 1 — 1^" lang, 1 — l^"' breit, abwechselnd, linealisch. an der Basis umfassend, ganzrandig, selten etwas gezähnelt. am Rande etwas umgerollt, unten mit dichtem weissem Filzüberzuge, oben grün mit dünner sich ablösender 11 82 Dr. Georg Fresenius, Wolle. Blüthenköpfe einzeln auf der Spitze eines verlängerten Stieles. Blättchen der Blütüendecke trockenhäutig, durchscheinend, silberweiss glänzend, mit braunem Mittelnerven : die äussersten mit breitem im Umfange rundlicli-spatheligem herablau- fendem Hautrande und einem kurzen Spitzchen, die innersten linealisch. Corollen- röhre unter der Linse gesehen mit zerstreuten kurzen Haaren besetzt, mit zurück- gekrümmten Zähnen. Fruchtknoten behaart; Pappus aus 5 — 7 mit der Corolle gleichlangen an der Spitze feingesägten Borsten bestehend. Diese ausgezeichnete Art gehört in die Nähe des Phagnalon rupestre und saxatile, und kommt besonders mit letzterer im Habitus übereiu; sie unterscheidet sich aber beträchtlich: durch viel längere durchaus linealische und gauzrandige Blätter, durch grössere Blüthenköpfe imd vorzüglich durch die Form der Involucralblätter. Leyssera discoidea Spreng. L. caule herbaceo tenui ramosissimo, ramis divaricatis, foliis subulato-filiformibus sublanatis, pedun- culis axillaribus monocephalis capillaribus folio longioribus, foliolis anthodii extcrioribus ovatis, interioribus lauceolatis, flosculis discoideis. Gnaphalium leysseroides Desfont. FI. atl. II. p. 267. Longchampia capillifolia Willd. *) Berl. Mag. 1811. p. 159. 160. Leyssera discoidea Spreng. Plaut, minus cogn. Pugill. See. p. 78. Pectis discoidea Hörnern. Leptophytus leysseroides H. Cassini Dict. des sc. nat. XXVI. p. 77—79. Berg Sinai. öGW. Mai (Rüppell). Krautartig, niedrig. Stengel schlank, rötldich, etwas wollig, von der Basis an sehr ästig, mit ausgespreitzten Aesten. Blätter gegenüberstehend und abwechselnd, lineal-pfriemlich, etwas wollig und mit gestielten Drüsen besetzt. Blüthenstiele achsel- ständig, einköpfig, kahl, haardüim, an der Spitze etwas verdickt, mehr als dreimal so lang als das Blatt, ßlüthendecke länglich, cylindrisch, glänzend, Blättchen dach- ziegelig, trockenhäutig, die äusseren eiförmig, die inneren lanzettlich und linealisch, zugespitzt, an der Spitze durchscheinend. Corollen gelb. Achenen des Radius mit *) Vergleiche, was Cassini (Dict. des sc. nat. XXXIV. p. 36 u. 37) gegen dieses Synonym vorbringt. Heil i . /.. fr' I i) r ■ \ . A c g y p ( e u u. A r :i I» i e D s-'< »preuigem Pappus, die der Scheibe ausser des Ssioubiäatchen noch mit ."> an der spii/.f lederigen Borsten rersehen. Ich glaube, dass diese Pflanze bei der Gattung Leysecra ka belassen ve\: selbst Cassini sagt, dass sie sieb kaum davon unterscheide. A n I h e in i d c a. A i) l li e in i s M e 1 a m p o d i a D e HL A. caule ramoso diftuso foüisque pinnatifulis laiialo-lomcntosis, laciuiis Iincaribus subiulegris. pedun- culia monoeephahs, achenüs membranula coronatis. Dcscript. de l'Kgyptc, p. 268. t. 45. Coinniunc. au mois de l'evrier, dans les plaiucs iucultcs de Birket el-IIäggy (Delile). Thal Arbain. 5000'. Mai (Rüppell). S a ii l o 1 i n a s i n a i c a n ov. s p e c. S. caule suflhiticoso, ioliis linearibus iueanis adultis biphuiatifidis, lobis subrotundis obtusissimis, raniis mouoccphalis. Sinai. 6500'. Mai (Rüppell). Beschreibung. Blatter graufilzig, langgestielt, mit an der Basis verbreitertem etwas scheidigem Stiele: die jüngeren einfaeh-fiederspaltig. mit gedrängten fast welligen oder gekerbten am Rande zurückgerollten Lappen. Bei der vollendeten Ent Wickelung, wo die Fieder- abschnitte auseinander gerückt sind, erscheinen dieselben deutlich fiederspaltig mit kurzen rundlichen sehr stumpfen Lappen, und bewirken also durch diese Form, dass das ganze Blatt doppelt fiederspaltig ist. ßlüthenstiele verlängert, an der Spitze mit einem ßlüthenkopfe, mit einigen spathel förmigen Blättern besetzt, welche den erwei- terten Blattstiel, woran der obere fiederspaltige Theil abortirt, darstellen, wie dies* auch deutlich bei S. pectiuata zu sehen ist. Involucralblätter spitz, behaart, mit grünem Mittelnerven und gelblichem etwas hautigem Bande, die äusseren eiförmig-, die inneren lineal-lanzetllich. (Vollen goldgelb, aussen mit Harzkörnchen besetzt, stark riechend. 11* §4 Dr. Georg Fresenius, Leider wurde nur ein einziges noch nicht im vollen Aufblühen begriffenes Exem- plar überschickt, das inzwischen hinreicht, um eine neue, besonders durch ihre Blatt- form ausgezeichnete, Art darin zu erkennen. Artemisia judaica Lin n. A. foliis sessilibus obtusis lobato-pinnatifidis exiguis tomentosis, capitulis hemisphaericis pedicellatis racemoso-paniculatis. Willd. Sp. PI. T. III. p. 1816. Descript. de l'Egypte p. 265. t. 43. Benisuef in desertis (Sieber). Dans le desert de Soueys (Delile). Weg von Cairo nach Souez. April ; Wadi Scheck. 5000'. Mai (Rüppcll). » Echinopea. Aus dieser Gruppe der Synantbereeu ist eine allem Ansehen nach neue, dem E. Ritro und spiuosus nahe verwandte Art zu erwähnen, im April gesammelt auf dem Wege von Cairo nach Suez, aber wegen unvollkommener Entwickelung des Blüthenkopfes nicht genügend zu bestimmen. Der Stengel ist violett-braun, mit gestiel- ten Drüsen besetzt, oben weissfilzig. Blätter dornig-fiederspaltig, die die Mittelrippe einfassende Blattsubstanz sehr schmal, so dass bei der Betrachtung des Blattes von unten die Mittelrippe zwischen den Blattabschnitten fast nackt erscheint; bei E. spi- nosus läuft längs der Mittelrippe eine breitere auch bei den obersten Blättern noch deutliche, zwischen den Abschnitten dornig - gewimperte Blattsubstanz herab; hier sind die Blätter zugleich oben steifhaarig, bei der unsrigen oben kahl und ausser dem filzigen Mittelstreifen nur nüt kleinen Drüsen besetzt, die Domen selbst, in welche die Blattabschnitte ausgehen, sind kürzer als bei E. spinosus. Auch der unentwickelte Blüthenkopf verhält sich hinsichtlich der Form der Involucralblättchen etwas anders, als bei dieser Art. Im allgemeinen Habitus kommt die Pflanze Exem- plaren des E. Ritro aus dem südlichen Frankreich näher noch, als den Sieber'schen des E. spiuosus ; aber auch hier macht die Blattform einen augenfälligen Unterschied, namentlich ist die lacinia terminalis des Blattes, von den letzten Fiederabschnitten bis zur Spitze gemessen, bei der unsrigen gegen 1" laug, und den Involucralblättcben fehlen die langen Wimperu des Ritro. B e i i r. /-. F 1 o r a \ . A e g y p l e D IL \ r a I) i u n. BS C a r »I ii a c e a. 0 ii • > |i ii r (1 n ii a in b i g u ii iu n 0 0. v /' i c. O. caulc ramoso, foliis decurrcntibus alho-tomcntosis sinuato-dentatis looge spinosis, foliolis involurn lanccolalis longissünc spüiosis patuiiüssimis. Thai Run. aOOtK Mai (Rüppell). ß e s c Ii r e i b u ii g. Das grösste Exemplar, dem aber, wie den übrigen, die Wurzelblätter fehlen, ist über 2' boch. Stengel ästig, weissfilzig, dureb Blattsubstanz geflügelt. Stengel- blütier länglich, lierablanfend, auf beiden Seiten weissfilzig, am Bande buchtig- gezähut, Zähne in lauge gelblicbe Dornen übergebend, von welchen die grössteu eine Lange von 9"' haben. Blüthenküpfe etwa von der Grösse derer des 0. illyricom. mattchen der Blütheudecke lanzettlicb, beträchtlich abstehend, wollig-filzig, an der Spitze violett, sich allmäblig in einen langen oben gelben Dorn zuspitzend, der zum Theil den ßlütben au Länge gleichkommt. Diese Art, die sieb besonders dureb die langen dichtsteheuden Domen dei Blätter und die Form ihrer lang-bedornten Involucralblätter auszeichnet, entspricht zwar in mancher Hinsicht der Diagnose des 0. niacracanthum Schousb. (squamis anihodii patentissimis lougissimis); ich habe aber, da ich von dieser Pflanze wedei Exemplare, noch auch die Abbildung von Schousboe vergleichen konnte, zudem Willdenow für nötliig erachtet, Unterscheidungsmerkmale derselben von 0. Acanthiiiin. mit welcher die Rüppell'sche Pflanze durchaus keine Aelndichkeit hat, anzugeben, bei der nicht vollkommen erwiesenen Identität beider Pflanzen vorgezogen, sie als neue Art aufzuführen. Carduus a r a b i c u s Ja e q. C. foliis obloügis decurrcuübus sinuatis spüiosis subtus villosis, laciniis divaricatis, capitulis sessilibus subglomcratis, foliolis involucri ovato-lanceolalis submarginatis spüiosis. Jacquin CoUectan. Vol. I. p. 56. Ic. rar. Vol. I. t. 166. Willi 8p. PI. III. p. 1647. Thal Arbain. 5000'. Mai (Rüppell). $6 Dr. Georg Fresenius, Blätlcben der Blüthendecke bei unserer Pflanze nicht kahl (vergl. Willd. a. a. O.), sondern etwas wollig-spinnenwebig, die innersten und längsten an der Spitze purpurroth. Centaureacea. Centaurea aegyptiaca Li nn. C. foliis lanalo-villosis, inferioribus lyrato-pinnatifidis, superioribus amplexicaulibus lanceolatis undulato- dentatis, foliolis involucri arachnoideo-Ianatis, spinis elongatis basi compositis. Willd. Sp. PI. III. p. 2316. Descript. de FEgypte p. 279. t. 49. Centaurea eriophora Forsk. Cat. PI. Aegypt. p. LXXIV. No. 463. Cairi deserta (Forsk.). Dans le de'sert aux environs du Kaire (Delile). Weg von Cairo nach Souez. April (Rüppell). Blätter fiederspaltig und ungetheilt, wellig-gezähnt, Lappen und Zähne mit einem kurzen stechenden Spitzchen. Dornen der Involucralblätter purpurroth-braun, an der Spitze gelb, mit 4 seitlichen Dornen. Blättcheu der Blüthendecke durch eine spinuen- webige Wolle verbunden. CoroIIen weisslich, Antherencylinder an der Spitze rötblich. Zoegea purpurea n o v. s pe c. 7t. caule ramoso scabriusculo, foliis summis lincaribus mucronatis, foliolis involucri exterioribus pectinato-ciliatis, nervo medio in arisiam longain producto, interioribus iutegerrimis aristato- acuminatis. Tafel V. a — b. äussere, c — d. innere Involucralblätter. c. Corolle des Radius, f. her- maphr. Blüthe der Scheibe, g. Achene nebst Pappus. h. stärker vergrössertcs Haar des Pappus. Der Ort, wo die Pflanze gesammelt wurde, ist nicht erwähnt. Beschreibung. Stengel aufrecht, oben ästig, gegen 6" hoch, \'" dick, schärflich, gestreift. Blätter schärflieb, die unteren länglich, allmählig in einen Blattstiel zugespitzt, die oberen an den Verzweigungen sitzenden linealisch, sitzend, f " breit, 4 — T" lang, Beil r. z. V I «» c a v. A e ^ j 4 » 1 <■ b u. A r a b i e u. s7 smuipl ini( einer aufgesetzten stechenden Spitze, welche an Lauge zunimmt, je mehr .sie sich den Blüthenköpfen nahem. Aeste fast fadenförmig, einköpfig, gleich den Mattem von kurzen Haaren schärflich, nach ohen nicht verdickt Die tasseren Manchen der Blüthendecke kürzer, ianzettlich, in eine lange leine grannige purpnr- rothe Spitze ausgehend, am Bande weissUch-kammförniig-gewimpert, «lie inneren länger, lanzettlich, mit ganzem weissem durchseheinendem Kunde, an der Spitze purpurroth, grannig zugespitzt. Corollen des Badhu fast zungenförnüg. an tler Spitze ungleich vierzähnig mit 2 grosseren Zahnen, mit dem Involuerum ungefähr gleich- lang; die hermaphroditischen Blüthen der Scheibe mit fünf spaltigem Saum uml Linea- Lischen Abschnitten. Achene zusammengedrückt, kahl, mit seitlicher Areola; Pappus mehrreihig, die äusseren kürzeren Schüppchen desselben an der Spitze abgestutzt und mit 3 Zähnchen versehen, die Borstenhaare der ganzen Länge nach scharf gesägt. Bhachis mit langen Fimhrillen besetzt. Diese niedliche, wegen Form und Farbe der Involucralblätter wirklich elegant zu nennende Pflanze stimmt so sehr im Habitus und Baue der Blüthentheile mit Zoegea Leptaurea übereiu, dass ich kein Bedenken trage, sie als zweite nunmehr bekannte Art dieser Gattung hier aufzuführen. Von Z. Leptaurea unterscheidet sie sich, ausser vielem Andern, besonders durch die langgegrannten Involucralblätter. Die Diagnose jener älteren Art dürfte nun etwa so lauten : Z. Leptaurea caule ramoso scabriusculo, foliis summis oblongis mucronalis, foliolis involucri exterioribus cihatis. nervo raedio in aristam brevem produeto, iuterioribus intcgcriiniis apicc ciliato-dentatis. Lactucea. M i c r o r h y u c h u s 11 u d i c a u l i s Le s s i n g. M. glabcrriinus, dccumbenti-düTusus, foliis inferioribus runcinatis albo-spinulosis, ramis paniculatis divaricatis dicliotomis, pcdiccllis abbreviatis, foliolis involucralibus albo-marginatis. Chondrilla nudicaulis Liun. Willd. Sp. PI. III. p. 1532. .Souchus divaricatu.s üesf. Ann. du Mus. II. p. 212. t. 46. Chondrilla juncea Has?eli|uist. Linn. Amoen. ac. IV |). 162. Lomatolepis nudicaulis Cass. Pyramides Aegypti (Hasselquist). Elle croit dans les terrains sablonncux eu Kgyplc (l)esfont. a. a. O.). Pyramides (Sieberj. [Weg von Cairo nach Souez. April (Rirppcll). 88 Dr. Georg Fresenius, Unsere Pflanze entsprich* genau der Sieber'schen Chondrilla nudicaulis, und kommt mit dem von Desfontaiues a. a. Orte geschilderten Sonchus divaricatus über- ein. Sprengel vereinigt Chondrilla nudicaulis L. und Sonchus divaricatus Desf., lässt aber die Pflanze, welche Sieber als Sonchus divaricatus Del. gegeben hat, unerwähnt Letztere scheint mir verschieden ; inzwischen muss ich die genauere Kritik Anderen überlassen, die bessere Exemplare, als ich, besitzen. Ueber eine auf dem Gipfel des Catharinenbergs (8000') gesammelte Tragopogon- Art, welche mit keiner der beschriebeneu und von mir verglichenen genau über- einkommt (6 — 8" hoch, mit lanzett- linealischen, etwas welligen, an der Basis umfassenden, auf der oberen Fläche flockig-wolligen Blättern, mit 8 lanzettlichen, besonders am Grunde und an der Spitze wollig-filzigen Involucralblättern, die etwas kürzer als der Radius oder mit demselben gleichlang sind, und mit blass-rosenrothen Blüthen) und einstweilen als Tr. laniger von mir bezeichnet wurde; ferner über eine an demselben Orte aufgenommene Scorzonera, welche, im Habitus und der Blattform der Sc. crispa nahestehend, sich besonders durch den Ueberzug, und von der gleichfalls ähnlichen Sc. mollis durch breitere, weniger nervige, nicht so lanzett- linealische und pfriemliche, mehr filzige und nicht zottig-wollige Blätter unterscheidet — behalte ich mir noch weitere Mittheilungen vor. Scrofularinae. Scrofularia deserti D etil. S. caule basi ramoso suffruticoso, ramis erectis. foliis incisis glabris margine cartilagineis, inferioribus sublyratis, superioribus piunatifidis, laciniis angustis obovatis dentatis, floribus paniculato- racemosis subsessilibus. Descript. de l'Egypte p. 840. t. 33. J'ai cueilli cette plante en fleur dans la vallee de l'Egarement, le 26 janvier 1800 (Delile). Catharinenberg. 7000'. Mai (Rüppell). Blüthen in etwas entfernten axillären Cymen, Blüthenstielchen selir kurz. Kelch- lappen am Rande häutig, gezähnelt. Beil r. z. F 1 (» r ■ v. A e g j p i <• n u. A r i b i e n. s<» L i i) a r i :i 8 |) i n »' 8 C «" n 8 Spreng. L. caulc suffruticoso ramoso pubesccntc. ramis spinesccntibus, foliis sparsis subscssilibus ovatis den- tatis hispidulis. tloribus axillaribus pedicellatis. calcarc arcuato corollam aequaiito. Spreng. Syst. Vcg. II. p. 789. Antirrhinum spincscens Viv. Weg von Cairo nach Souez. April; Thal Hebron. 3000'. Mai (Rüppell). Durchaus mit Drüsen haaren bedeckt. Aeste ausgespreizt, nebst den Blumenstielen zuletzt in einen Dorn übergebend. Blatter eiförmig, kurz gestielt, kurz, sfachelspitzig, an der Basis mit 2 — 4 Zähnen, oder ganzrandig. Kelclilapnen Lineal -Ianzetilich, stachelspitzig. Die an dem zuletzt genannten Orte gesammelten Exemplare sind mit längeren Drüsenhaaren besetzt. A n a r r h i n u in pubescens n o r. s p e e. Glanduloso-pubescens. Foliis radicalibus oblongis in petiolum decurrcntibus grosse-dentatis, lingula- tisquc integerrimis, caulinis liuearibus. floralibus pcdunculis lougioribus; caule erecto ramoso, ramis virgatis. Wadi Scheck. 4000'. Mai (Rüppell). Beschreibung. Stengel aufrecht, ruthenfönnig, über 2' lang, drüsig-weicliliaarig, nach der Spitze fast kahl, oben ästig, mit abstehenden fadenförmigen Aesten. Die unteren Blätter länglich, in den Blattstiel verschmälert, bis 2" und darüber lang, theils ganzrandig, sehr stumpf, zungenförmig, theils grob -gezähnt, spitz; die übrigen Steugelliläller schmal, linealisch, nach der Basis verschmälert, ganzrandig, sehr kurz stachelspitzig, zum Theil dreitheilig mit längerem mittlerem Fetzen, nach oben allmählich an Grösse abnehmend und in die Bracteen übergehend. Sämmtliche Blätter sind am Rande und auf beiden Flächen, uie der Stengel drüsig-Avenhhaarig. Inflorescenz eine verlän- gerte Traube; Blüthen achselständig, kurz gestielt, entfernt, blüthenständige Blätter länger als die Blüthenstiele. Kelchlappen linealisch, kurz stachelspitzig. Coroüe spoita- los, kahl, unter der schärferen Lupe jedoch nach oben von kurzen Härchen etwas schärflich. Staubfäden fein behaart. 12 *)0 Dr. Georg Fresenius, Labiatae. S a 1 v i e a. Salvia clandestina. S. foliis pinnatifidis rugosissimis hirsutis, laciniis linearibus obtusis inaequalibus, axillis sub-sexfloris, bracteis ovatis acuminatis, calyce hirsutissimo, labio superiori rotundato dentibus coalescendo evanidis, inferiori bifido dentibus mucronatis. Sibthorp Flor. Graec. Vol. I. Cent. I. p. 18. tab. 24. Desfont. Fl. atlant. I. p. 83. Weg von Cairo nach Souez. April (Rüppell). Die Kelche sind aussen und inwendig, zumal an der Basis, mit sehr langen weissen Haaren dicht besetzt, ausserdem noch mit Harzkörnchen bestreut. Die obere Lippe, mit verwachsenen fast obsoleten Zähnen, zusammengedrückt, etwas zurück- gekrümmt, die Zipfel der unteren stachelspitzig. Bracteen eiförmig, zugespitzt, kürzer als der Kelch. In der Flora Graeca werden die Kelche mutici genannt und auch so abge- bildet, das Uebrige bis auf die Caryopsen stimmt vollkommen mit der von Rüppell gesammelten Pflanze überein. Die Abbilduug von Barrelier auf t. 220 kann, wie schon Desfontaines und Sibthorp bemerken, nicht wohl hierher gezogen werden. N e p e t e a. Lavandula stricta D elil. L. foliis pinnatifidis scabris, laciniis linearibus integerrimis, spicis filiformibus elongatis interruptis, floribus oppositis, bracteis ovato-lanceolatis acuminatis calyce brevioribus. Descript. de lEgypte p. 238. t. 32. (a. calyx, at latior dentesque breviores latioresque ac in nostra planta, ceterum optime congruente). Spreng. Syst. Veg. II. p. 713. Dans la vallee de l'Egarement (Delile). Thal Rim. 3000'. Mai (Rüppell). Eine zweite Lavendel-Art, im Thale Arbain gesammelt, zeichnet sich aus durch doppelt-fiederspaltige rauhhaarige Blätter, rauhhaarigen Stengel, durch eine ästige Keil r. /.. V I <> r ;i v. A e g y |i t c n u. A r a li i e n. !M Blullienlraiibe mit gedrängt bei einander stabenden lllülheu und durch eiförmige ner- vige, zugespitzte, behaarte Bracteen, welche kürzer sind, als der Kelch. Sie ttebt der L. mullifitla am nächsten, aber nach einem, nicht besonder* vollständigen Exemplare, und wegen der spica ramosa (bei muliilida isl von einer spica simplex die Rede) wage lob Sicht, .sie mi( Bestimmtheit dafür auszugeben. Vielleicht kommt sie mit der Pflanze überein, welche H. Brown in: Voyages et Deeouveries cmi Afrique, par Denbain. Clapperton et Oiulney T. III. p. 323, erwähnt, welche in da Gebirgen von Tarhona gefunden wurde, und von der er sagt, dass sie vielleieln verschieden von L. multifida, ihr aber doch sehr nahe verwandt sey. L a in i u m a m p 1 e x i c a u I e Li n n. Willd. Sp. PI. III. p. 90. Damiatac in agris Brassicac oleraccae (Delile). Thal Arbain. 5000'. Mai (Rüppell). Von üppigen Exemplaren unserer einheimischen Pflanze nicht verschieden. S t a c h y s a f f i n i s n o r. s pe"c. St. caule erecto ramoso foliisque oblongo-lanceolatis utrinque attenuatis obtusis e pilis stellatis incaiio- tomentosis, axillis unifloris, calycibus stcllato-pilosis 10-striatis, dentibus tenuitcr niucronatis. Sinai. 6000'. Mai (Rüppell). Beschreibung. Der Stachys palaestina sehr ähnlich, aber in Folgendem verschieden. Die ganze Pflanze ist mit sehr deutlichen, schon dem blossen Auge sichtbaren, Stern haaren besetzt, bei St. palaestina erscheinen diese erst bei stärkerer Vergrösserung deutlich. Die Blätter sind länglich-lanzettlich, nach beiden Enden verschmälert, zum Theil kurz gestielt, stumpf, dreinervig, Nerven und Adern dick, beträchtlich hervortretend, die unteren Stengelblätter etwas gesägt; bei St. palaest. ei-lauzettlich. zugespitzt, stachel- spitzig, mit breiterer umfassender Basis, wenigstens fünfnervig, Nerven und Aden weit zarter und feiner. Blüthen der unsrigen sehr kurz gestielt, einzeln in den Blattwiukeln, blüthenständige Blatter ei-länglich. stumpflich; bei St. palaest. meist dreiblüthige Axillen, blüthenständige Blätter eiförmig, zugespitzt, stacbelspitzig. Kelch- 12* 92 Dr. Georg Fresenius, zahne mit einer sehr kurzen, zum Theil fehlenden, granmgen Spitze, bei St. palaest. schmäler, mein- zugespitzt, Ine und da etwas hakenförmig gekrümmt, Streifen des Kelchs weit schwächer hervor tretend. Corolle aussen behaart, der im Kelche ein- geschlossene Theil der Röhre kald, obere Läppe gewölbt, ganz. Sprengel (Syst. Veg. n. p. 740) setzt die Sieber'sche Stachys palaestina als Synonym zu Marrubium acetabulosum, wohin sie durchaus nicht gehört, so wenig wie überhaupt zur Gattung Marrubium, da sie die Charactere der Gattung Stachys an sich trägt. Marrubium undulatum Sieb. M. caule villoso, foliis petiolatis cordato-reniformibus undulatis crenatis rugosis villosis, tubo calycis villosissimo, limbo ampliato. Wadi Rim. 3000'. Mai (Rüppell). Diese dem M. acetabulosum nahe verwandte Pflanze kommt ganz mit dem von Sieber bei Jerusalem gesammelten M. undulatum überein; unbegreiflich bleibt mir, wie sie vom seligen Sprengel (Syst. Veg. II. p. 736) mit Stachys congesta zusam- mengestellt werden konnte, deren Diagnose der Sieber'schen Pflanze keineswegs entspricht. Acanthaceae. A'canthus Delilii Spreng. A. caule suffruticoso humili, foliis ovatis acutis subsessilibus dentato-spinosis, spicis 4fariam imbn- catis rigidis, bracteis ternis, media foliacea flores superante, lateralibus setaceis, seminibus villosis. Spreng. Syst. Veg. II. p. 819. Acanthodium spicatum Delile Description de PEgypte pag. 241. t. 33. J'ai trouve cette plante dans un des ravins de la plaine deserte pres de Soueys (Delile). Thal Rim. 3000'. Mai (Rüppell). I! e i i r. /,. F I Q r :i v. A <• i; y p t <• n u. A r a lt i 8 D ">:< C o 11 v o I v u I a c e a e. ( ' o ii v o l \ u I ii B 1 a ii ;i i u > V ah l. C. caule fruticoso, ramis soncsccntibus spinosis, foliis lanccolato-oblongis scssilihus toim-niiisix. lloribu* capitatis involucratis latcralibus, calycibus villosissimis. Vahl Symb. bot. I. p. 16. Willd. Sp. PI. I. p. 871. C. Forskalii DeUle IJcscripiion de PEgypte p. 190. t. 18. C Cneorum Forsk. Flor. Aegypt. p. LXIII. n. 124 et Fl. Arab. p. CVI. n. 120. Aegyptus et Sinai (Forsk.). Commuu dans le de'sert cntre le Kaire et Sälebye Ii (Dclilc). Deserta Cairi (Sieber). Weg von Cairo uach Souez. April (Rüppcll). Delile's Bemerkung: ,,il est rare de le trouver en bon etat; il est mange par les aniinaux" finde ich durch die Riippell'schen Exemplare bestätigt. Couvolvulus a r v e n s i s hinn. C. caule prostrato volubilive, foliis sagittato-hastatis glabriusculis mucronatis, peduneulis subuiiillons. bracteis subulatis a flore remotis, calycibus obtusis. Kahirae, Rosettae spontan. (Delile). Thal Arbain. SOOty. Mai (Rüppcll). Wenn man Sprengel's Syst. Veg. nachschlagt, sollte man glauben, der Ver- breiüingsbezirk dieser Pflanze sey lediglich auf Europa beschränkt. Dass dieser aber ein ausgedehnterer ist, ersehen wir nicht nur aus dem eben bemerkten Vor- kommen in Aegypten und Arabien, sondern auch aus weit früheren Angaben : Russell fand den C. arvensis um Aleppo; Desfontaines erwähnt ihn in der Flur:* atlantica und Loureiro in der Flora Cochinchinensis. Es ist also das Vorkommen dieser gemeinen Winden-Art auch in Asien und Africa nachgewiesen. 94 Dr. G. Fresenius, Beitr. z. Flora v. Aegypten u. Arabien. Cressa cretica lt i n n. C. caule suffruticoso diffuse procumbente, foliis ovatis acutis hirsutis, floribus in alis foliornm sum- morum subspicatis. VVilld. Sp. PI. I. p. 1320. Roein. et Schult. Syst. Veg. VI. p. 205. Corollenzipfel an der Spitze röthlich, gebartet. Diese Pflanze, deren specifischer Name längst nicht mehr passt, da ihr Vor- kommen bereits seit geraumer Zeit ausser Creta auch in Italien, dem südlichen Frankreich, Sardinien, in Griechenland, dem nördlichen Africa (ad maris littora prope Tunetum, Desfout., Alexandriae deserta et ad littora maris prope Soueys, Delile), Arabien (Forsk.) bekannt ist, scheint zu den im Orient weit verbreiteten Gewächsen zu gehören; denn sie kommt (da Cr. indica Retz. synonym ist) in Indien vor und findet sich in Africa bis Abyssinien, woher sie. wie später noch erwähnt werden wird, Rüppell ebenfalls gesendet hat. (Fortsetzung folgt) t V OK 389 F7 9tn FreMniu» Geo»y Britraoe »ur Flor« von . j ■ •- "