Von Dr. Paul Kuckuck. : ei Die Gattung werhar Kuckuck. Mir Tafel IX 8) und X (4). e: "Über zwei höhlenbewohnende Phaeosporeen. Mit Tafel XI (5), XI (6) und XII (7) und = een: 1 ur Ei Ss inderabtmck aus: Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, herausgegeben von der Kommission zur Untersuchung der deutschen 2 in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Neue Folge. II. Band, Heft 1. N u Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius & Tischer, 1897. Aus der Biologischen Anstalt auf Helgoland. beiträge zur Kenntnis der Meeresaloen. Von Dr. Paul Kuckuck. Über Rhododermis parasitica Batters. Mit Tafel VII (1) und VIII (2). Über Rhodochorton membranaceum Magnus, eine chitinbewohnende Alge. Mit 7 Textfiguren. Die Gattung Mikrosyphar Kuckuck. Mit Tafel IX (3) und X (4). Über zwei höhlenbewohnende Phaeosporeen. Mit Tafel XI (5), XII (6) und XII (A) un 2 Textfiguren. om m NEO WOrt. ie vorliegenden Untersuchungen bezwecken in einer Reihe kürzerer Aufsätze die Kenntnis der Meeresalgen, besonders ihrer Morphologie und Entwicklungsgeschichte zu fördern. Den Anlass dazu gab die Errichtung einer biologischen Anstalt auf Helgoland, die in ihr Programm auch die floristische Erforschung der deutschen Nordsee aufgenommen hat. Obgleich naturgemäss in erster Linie die Meeresalgen Helgolands berücksichtigt werden sollen, so beabsichtige ich doch später auch die Bewohner anderer Meeresabschnitte heranzuziehen. Mögen diese Aufsätze, die als eine Art Fortsetzung des „Atlas deutscher Merresalgen‘ betrachtet werden können, auch die Botaniker des Binnenlandes zum Studium der marinen Algen anregen. Die Sonderabzüge und Tafeln werden fortlaufende Paginierung erhalten, sodass die im Laufe der Jahre erscheinenden Abhandlungen zu einem besonderen Bande vereinigt werden können. Dr. Pauli Kuckuck: k; Über Ahododermis parasitica Batters. Hierzu Tafel VII und VIII (1 und 2).') ie Crouan’sche Gattung Rhododermis, welche auf die bei Brest vorkommende Rhododermis 155 eleyans basiert wurde, findet sich zum ersten Male 1852 bei J. G. Agardh?) beschrieben, wo dieselbe eine eigene Tribus (Rhododermeae) bei den Squamariaceen bildet. An derselben Stelle führen sie Crouan 1867 in Florule du Finistere (p. 145), wo einige schematische Abbildungen gegeben werden (Pl. 19), und Batters in der 1859 erschienenen „List of the marine Algae of Berwick-on-Tweed“ (p. 91 ff.) auf. Letzterer bereichert die Gattung zugleich mit einer neuen Art, welche er Äh. parasitica nennt. Schmitz stellt Rhododermis dagegen in der „Systematischen Übersicht der bisher bekannten Gattungen der Florideen® (1889 p. 21) zu den Genera incertae selis. Da die Beschreibungen und Abbildungen, welche sich auf Ahododermis beziehen, ziemlich dürftig sind, so gab mir die Auffindung von Ph. parasitica Batters bei Helgoland Gelegenheit, unserere Kenntnisse in diesser Richtung etwas zu vervollständigen. Rhododermis parasitica wird hier ebenso wie an der englischen Küste vorzugsweise an den Stämmen von Laminaria hyperborea angetroffen, wo sie Krusten von rundlichem Umriss bildet, die in ihrer festen Konsistenz an Hrldbrandtia vose« Kütz. erinnern (Taf. VII [1] Fig. 1). Sie sind von dunkelroter, fast schwarzer Farbe und ihre Dicke ist sehr wechselnd, scheint aber doch nie 0,1 bis 0,2 mm zu übersteigen. Batters giebt I. ec. an, dass sie „roundish or irregular in outline“ wären und äussert sich weiterhin: „The outline of the thallus is hardly ever to be seen as the ARhododermis usually entirely encircles the stems of the Laminaria for a distance of several inches and is more or less infested by other Algae“ etc. Obgleich auch die von mir bei Helgoland gesammelten Pflanzen ihr Substrat mit anderen Algen, besonders mit Plumaria ele- 1) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich bei Tafel- und Seitenverweisungen auf die Sonderabzüge 2) Species Algarıum p. 504 f. {er} P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. gans, Delesseria alata und Polysiphonia urceolata teilen, so pflegen sie doch selbst meist frei von diesen Epiphyten zu sein. Der Umriss der einzelnen Krusten, welche oft ineinanderfliessen, ist kreisförmig oder mehr elliptisch und ihr Durchmesser von sehr verschiedener Grösse, von 0,3 em bis 4,5 em wechselnd. Der Rand ist sehr scharf von dem Gewebe der Wirtspflanze abgesetzt und in der Regel kann man schon bei lebenden Exemplaren in der Nähe desselben eine hellere Zone erkennen. Setzt man Krusten von Rh. parasitica in ein Gemisch von Alkohol und Glycerin, so tritt besonders am Rande eine sehr deutliche konzentrische Streiftung mit 5—7 verschieden starken Liniensystemen auf, welche sich jedoch später wieder verliert. Batters fand Rh. para- sitica nur auf Laminaria hyperborea. Ich habe sie jedoch hier bei Helgoland auch auf den Kreidefelsen und Feuersteinen der Dünenriffe beobachtet, wo die Pflanze, die hier überhaupt häufiger zu sein scheint als an ihrem englischen Fundort, bei Niedrigwasser emergieren kann. Einen Unterschied im Bau der epiphytischen und der an Steinen wachsenden Exemplare habe ich nicht beobachten können. Der Thallus von Rh. parasitica lässt sich auf ein System von monosiphonen, verzweigten Zellfäden zurückführen, deren kräftige Membranen fest mit einander verwachsen sind. Die Spitzen- zelle jedes Fadens oder Fadenastes fungiert als Scheitelzelle, ohne sich durch ihre Grösse besonders auszuzeichnen, und auch im Einzelnen bestätigt sich das von Schmitz klar formulierte und für die allermeisten Florideen geltende Gesetz, dass „Querteilungen der einzelnen Gliederzellen und ebenso Längsteilungen, deren Teilungswände die organische Längsachse der Gliederzellen in sich fassten, niemals vorkommen“.!) Die am Rande einschichtige Scheibe wird sehr bald dadurch, dass Verzwei- gungen nach oben ausgesandt werden, mehrschichtig. In dem durch Figur 12 auf Tafel VIII [2] dargestellten Falle ist eine ältere Kruste über den Rand einer jüngeren hinweggewachsen und be- sonders in dieser Partie, wo das Wachstum ziemlich ungestört ist, tritt die horizontale Anordnung der Zellfäden im unteren Teile hervor. Aus der Basalschicht erheben sich bogenförmig auf- steigend (Fig. 11) ganz ähnlich wie bei einem Thallus von Ralfsia verrucosa verzweigte Zellfäden, die sehr deutlich gegen einander abgesetzt zu sein pflegen und parallel verlaufen. Dadurch, dass sie sehr eng beisammen stehen, platten sie sich prismatisch ab und die Flächenansicht zeigt da- her polygonale Zellen, welche stellenweise ziemlich regelmässig sechsseitig sind (Taf. VII [1] Fig. 6). Die ganze Oberfläche des Thallus ist von einer ziemlich kräftigen Zelluloseschicht überkleidet. Wie schon oben bemerkt wurde, kommt Rh. parasitica auch auf Steinen vor, ist also nicht an Laminaria hyperborea gebunden und steht auch zu dieser, wie man etwa aus dem Namen ver- muten könnte, in keinem parasitären Verhältnisse. Die äussere Rinde von L. hyperborea besteht aus Zellen mit diehtem zum Teil gebräunten Inhalt, deren oberste Lage nach aussen nicht durch eine kontinuierliche glatte Kutikula abgeschlossen, sondern durch mannigfache Risse, Rillen und Wülste unterbrochen ist, sodass die Oberfläche des Laminarienstammes eine rauhe Beschaffenheit 1) Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wissensch., 1884, p. 215 ff. und La unova Notarisia, 1892, p. 111 ff. Rhododermis parasitica Batters. zeigt. Die basalen Zellpartien von Rhododermis folgen nun beim Wachstum allen Unebenheiten des Substrates, füllen die Vertiefungen aus und dringen hier und da mit kurzen zapfenartigen Fort- sätzen zwischen die Zellen des Wirtes ein (Taf. VIII [2] Fig. 11—15). Zuweilen findet man auf dem Querschnitt scheinbar ganz isolierte Gruppen von Rhododermis-Zellen (Fig. 16), die aber doch eimen nur nicht in der Ebene des Schnittes liegenden Zusammenhang mit der Hauptkruste haben. Mit der Beschaffenheit des Substrates hängt es auch zusammen, dass der wachsende Rand des Thallus, wie man schon bei schwacher Vergrösserung erkennt, in zahlreiche Lappen zerteilt ist (Taf. VIII [2] Fig. 9). Aber auch diese Lappenabschnitte lösen sich bei Anwendung stärkerer Linsen in einzelne verzweigte, durch Lücken getrennte Zellfäden auf, von denen zuweilen einer den übrigen beträchtlich vorauseilt (Taf. VIII [2] Fig. 10). Dabei ist es auffallend, dass dennoch die rundliche Gestalt des Thallus für das makroskopische Aussehen nicht gestört wird und dass gerade bei Ih. parasitica sich der Rand durch seinen ausserordentlich scharfen Kontur auszeichnet. Nach dem Gesagten ist ersichtlich, dass das Verhältnis, in welchem #h. parasitica zu seiner Wirtspflanze steht, nicht einmal als Endophytismus, viel weniger als Parasitismus bezeichnet werden kann. Das Eindringen zwischen die Zellen von Laminaria ist nur ein gelegentliches und so wenig ergiebig, class eine Schädigung durch mechanische Zerstörung kaum stattfindet. Beginnt die Alge zu fruktifizieren, so bilden sich an einzelnen Stellen bei hoher Einstellung leicht erkennbare polygonal angeordnete Risse in der Kutikula, ein Zeichen, dass die vertikalen Fäden rascher in die Länge zu wachsen und sich von einander zu isolieren beginnen. Letzteres wird besonders dadurch bewirkt, dass die den neuen Zuwachs repräsentierenden Zellen einen geringeren Durchmesser haben als die Zellen des verwachsenen Thallusteiles.. Zugleich sind sie oanze Faden krümmt sich, während die Membran ziemlich diek ist, und es cl mehr gestreckt, der entstehen so jene unverzweigten, gebogenen, starren Paraphysen, welche dem Sorus em so charak- teristisches Aussehen geben (Taf. VII [1] Fig. 3—5). Ihre Länge ist übrigens sehr wechselnd; in manchen Sori bestehen sie durchweg nur aus zwei bis drei Zellen, in anderen wieder, und dies ist wohl das normale Verhalten, aus fünf bis sieben Zellen. Zwischen den Paraphysen der Nematheciumfäden werden nun Tetrasporangien dadurch angelegt, dass die Scheitelzelle eines vertikalen, dem festen Zellverbande angehörigen Fadens, nachdem sie sich gestreckt hat, keine Querwand mehr bildet, sondern unter beständiger Vergrösserung ihres Volumens eine eiförmige Gestalt annimmt (Taf. VII [1] Fig. 5 bei sp,). Dabei gehen im Zellinhalte verschiedene Ver- änderungen vor sich, die nicht näher verfolgt wurden, unter denen aber die wichtigste die zu sein scheint, dass die Chromatophoren undeutliche Konturen annehmen, sich teilweise von der Wand abheben und nach dem Inneren wandern. Während dessen teilt sich der Kern und der Inhalt wird durch eine äquatoriale Furche in zwei Portionen gespalten. Solche Stadien, wo das Sporan- gsium nur zwei Sporen zu enthalten scheint und wie es bei sp, in Figur 5 (Taf. VII [1]) dar- gestellt ist, sind sehr häufig und auch von Batters wiedergegeben worden (l. e. pl. XI, fig. 2a). Nach nochmaliger Teilung der Kerne und Sonderung der oberen und unteren Inhaltshälfte in je zwei Portionen ist die Reife des Tetrasporangiums erreicht. Die Teilung ist meist nicht regelmässig ) 6) P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. kreuzförmig, sonderen die beiden oberen Sporangiumpaare erscheinen gegen die unteren gewöhnlich mehr oder weniger stark verschoben. Die unter dem Sporangium stehende Zelle zeichnet sich meist durch besondere Grösse sowie die oben verbreiterte Gestalt aus und kann als besondere Stielzelle unterschieden werden (Taf. VII, Fig. 3 u. 4 bei p.). Die Entleerung der Sporangien erfolgt durch einen Riss am Scheitel der Sporangialhülle. Die fertilen Teile der 'Thallusoberfläche bilden nicht wie bei ähnlich gebauten krusten- förmigen Algen z. B. bei Lithoderma fatiscens einen zusammenhängenden, die Mitte einnehmenden Sorus, sondern sind in zahlreichen unregelmässig - fleckenförmigen Partieen, die sich durch die stumpfere Färbung von den benachbarten sterilen Partieen abheben, über die ganze Thallusober- fläche zerstreut (Taf. VII [1] Fig. 2). Bhododermis stimmt darin also mit der Gattung Peysso- nellia überein. Der Inhalt in den vegetativen Zellen, auf welchen Batters nicht eingeht, gestaltet sich in den einzelnen Zellen etwas verschieden. Die noch stark in horizontaler Richtung wachsenden Zellen am Rande des Thallus (Taf. VII [1] Figur 7, 8) besitzen eine beträchtliche Anzahl von rundlichen bis polygonalen Chromatophoren. In den übrigen Zellen des vegetativen Thallus, also in den höher gelegenen Partieen und besonders in den Oberflächenzellen sind die Chromatophoren weniger zahlreich und grösser, besitzen etwas ausgebuchtete Ränder und sind von bedeutender Dicke, sodass sie einen dunkelroten Ton haben (Taf. VII [1] Fig. 6). In den Paraphysen da- gegen sind sie dünner und infolgedessen heller gefärbt (Fig. 3, 4) und ich möchte die Vermutung aussprechen, dass diese deshalb weniger als Assimilationsfäden dienen, sondern den Schutz der heranwachsenden Sporangien bezwecken. Als Fruktifikationszeit giebt Batters Januar und Februar an, ich fand Tetrasporen tragende Scheiben auch schon im Oktober und noch im März, die Pflanze scheint also während der ganzen kühleren Hälfte der Jahre Fortpflanzungsorgane zu produzieren. Cystokarpien habe ich leider nicht finden können, obgleich mir bei der Häufigkeit der Pflanze zahlreiche Exemplare durch die Hände gegangen sind. Schon oben p. 330 (6) erwähnte ich, dass Rh. parasitica hier auch auf Kreidefelsen wächst. Dass die von mir so bezeichneten Helgoländer Pflanzen mit den englischen Pflanzen übereinstimmen, zeigt mir authentisches Material, das Herr Batters mir freundlichst übersandte. Bei e. 6 m Tiefe kommt nun im Nordhafen eine Rhododermis-Art vor, die ich ım Sommer 1896 mit Sporangien antraf und die ganz den Proben entspricht, welche ich gleich- falls von Herın Batters unter den Namen Rh. elegans Crouan F. polystromatica erhielt. Ich muss mich, da ich Crouan’sche Exemplare nicht zur Verfügung habe, mit dieser Notiz begnügen und will nur andeuten, dass eine nähere Vergleichung von #h. elegans und Rh. parasitica mög- licherweise zu einer Vereinigung dieser beiden Arten führen könnte. Die systematische Stellung von Rhododermis wird so lange zweifelhaft bleiben, als die Cystokarpien uns nicht bekannt sind. Will man der Gattung einen vorläufigen Platz anweisen, so scheint sie mir sich hinter Peyssonellia zwanglos einzufügen. » u . Rhododermis parasitica Batters. ) ee ich noch einige Zahlenangaben in Mikron (£ 0,001 mm), die über nisse von Rh. parasitica orientieren sollen. Dicke der ganzen Kriste an verschiedenen Stellen: 40 16 0 190. e Vegetative Zellen: j Höhe 9,2 11,5 5,0. u Breite 80 7,0 11,5. ji Tetrasporangien:: . Höhe 32 34,5 36,8. = Breite 18,4 185,4 20,7. Zellen der Paraphysen: Länge 32 54H Breite 4,6 4,0. 10 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Fig 1. Teil eines Stammes von Laminaria hyperborea mit einigen Krusten in natürlicher Grösse. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. / Tafelerklärung. Tafel VII [1]'). Rhododermis parasitica Batters. 2. Kruste mit den zerstreuten unregelmässig-fleckenförmigen Tetrasporangiensori. Vergr. —_ 3 und 4. Teil eines Vertikalschnittes durch einen Sorus mit den gekrümmten heller gefärbten Para- physen und einem reifen Tetrasporangium; p Stielzelle. Verg. nn 5. Do. mit jungen Sporangien bei sp,, einem einmal geteilten bei sp, und einem entleerten bei sp;; die Paraphysen zeigen nur 2 Zellen. Vergr. a | 6. Aufsicht auf ein steriles Thallusstück; in jeder polygonal geformten Rindenzelle sieht man mehrere plattenförmige Chromatophoren. Vergr. m | 7. Ein Stück der untersten Zellenlage von unten gesehen; die gestreckten Zellen besitzen zahl- reiche rundliche Chromatophoren von kleineren Dimensionen. Vergr. m 8. Radialer Vertikalschnitt in der Nähe des Thallusrandes. Vergr. m 1) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Sonderabzüge. Wissensch. Meeresuntersuchungen II. Band Taf. VII | I ID A | N IS f» \ ER II \ | SEN | / I Br N), | a e ll Or DENN AN eh| ZR | ao ST IE RT el. N >’ ) _, m Ef r E74 Ay ee U $. Va a ) u), uU ins | “.. el eo b \ IA ( > N | Po LR wo ade, | Rz Im -FunFur h 22) _ Fa) ) | 110 a = s | 4 er Er | \ SL ee P wg EPERT DE FkKuckiich dst. Ahododermis parasitica Better R Pa =) Fe | Fo — = Zu 5 ® 4 A or N = En AR r We BG . B u. en | 5 5 . = 2 . u. u u ° u. - we i e, . . F . oe‘ . S u da Be Dun. nn . ’ u Dr D ESS = Fi . . N - u > ° Bye. n 5 IS m” u 5 I . ‚ [ap . Er Kur : - Ps h 1 E“ u rn L W 2) . a r Zr u IR .n wz u u . i Ar u u Pen . ur = u zu 5 BE ö u = or P 5 D n* u u ® . .. a . 5 L u > N In { j we . = {4 5 = E j "ur — > u er. 5 | u 2,8 > . > WW u ni © en u “ Zi 5 5 p u z E00 i f I u 5 A y2 E : 100 P . u s i . u, ie ae ae Ba. 5 = 2 2 5 . Eur u B nr + u u u - Dis = o nz Ey. u i Eu . u i Ve: . 2: i a. bs s . N je - u . Be j je > 0 5 | 5 - ı ie - u - 5 5 B u B Br u ü j i s . . u ’ P a ) ß “ nr. . u u Ka u n . ei . zu | . Ö ü u > u . u 5 5 . = u 5 j = Lei] > 5 2 D er 5 . y ne u nn ä 2 u = D N D Er: 5 u | nr u . > Tui u = ns 5 ws wu x — u - Y ez = u. VE Be u: Be - Fa u er» Fe j $ 3 Pi L u RR . - ee j j Br 5 Bun: j « 2 u i AE Zu i 5 j . = I NN au F gg Fi ger . 5, OO m. ; 5 Kay . u EV i 4 Du = ,y 4 Zr u . u Fe _. . Eid 5. er { WE - SE 5 PT si; v en un u . re u Eu. Zu » . u a ur u = R Fe » u u 5 r Bi) = > = 0 . 54 - u > . f 5 u i er . u j a u ws j 5 2 5 u u Ze | Ge B j u - . w . > u i 4 = bg . Ps u > . . u ue- - E u Be ° % en ‚ 5 a 2 c Erd FA r\ . - D ä . j Fu - [ a4 E u u u u on 007 1 In ee 4 E an y u >’ 2 u 2 2 . 5 j . u u n I; G u u . Br > si 5 “ — . u u 5 u BE .-° Pe er Ä re I,: . . ns u u ® % Lu ze “. EL Erw we . ww 5 d I BR er u . Bu Per 6 . = & =, = . KE ! = = Pe es 4 5 2 u u r A 2. „se . Br . D 5 . . . u j) 5 B a Baer rn 5 ° DE s Bu . - hd N i 4 a u. . . er en Var I En BL u n u . . u u . . . j u u . = u Tu Er s me Bye . & I . L u ® \ . - i Ü 5 oo. R DO u . e ve = . L uı> f . nA Du - Ay D & Di . "a ‚ u (Fe u = Ds 25 IE v u o F - 7 D BZ m 24 . r bu u = 5 D . u “= u u “ B . . B 9% . . er . en 12 EEE Em Em On Tem m mn ——— —— Fig. 10. P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen Tafelerklärune. Tafel VIII [2]. Rhododermis parasitica Batters. Aufsicht auf den Rand einer wachsenden Kruste; die Randpartieen sind in einzelne Lappen geteilt; die dunkelen Zellen sind Zellen von Laminaria hyperborea mit gebräuntem Inhalt. Verg. — Unterste Zellschicht aus dem wachsenden Rande, von unten gesehen. Vergr. € Vertikalschnitt durch eine fertile Kruste mit einem Sporangiensorus; links eine überwachsene Kruste. An der Unterseite sind, besonders rechts, die zapfenartigen in’s Zaminaria - Gewebe dringenden Auswüchse zu beachten. Vergr. — Vertikalschnitt durch zwei über einandergewachsene Krusten. Vergr. = Vertikalschnitt durch eine Krustenpartie mit zapfenförmigem in’s Lamtinaria-Gewebe eindringenden Fortsatze. Vergr. a F> Radialer Vertikalschnitt durch eine Randpartie mit der grossen Scheitelzelle links. Vergr. N. Eine ähnliche Partie wie Fig. 13. Vergr. —_ | Zwei scheinbar isolierte Nester von Ahododermis-Zellen; die grossen, zum Teil dunkel gehaltenen Zellen gehören zu Laminaria. Vergr. nn : 4 a hf HB L- un Ir hsch. Moeresuntersuchungen I1.Band. BER. u) \ L R sr Et, P2 n; = Pr) IF, lodermis parcsitica Batters Fig. 1a. Lilh Amt 5 . Taf. VII(2). An? vo * Rhodochorton membranaceum Maernus. 2. Über Rhodochorton membranaceum Magnus, eine chitinbewohnende Alge. Mit 7 Textfieuren. ]» zweiten Jahresberichte der Kommission zur Untersuchung der deutschen Meere berichtet Sb Prof. M agnus über die botanischen Ergebnisse der Nordseefahrt im Spätsommer 1572 und hier teilt er auch die Entdeckung der in der Überschrift bezeichneten kleinen Floridee mit, welche er zum ersten Male Ende Juli zwischen Sproge und Korsor im grossen Belt aus einer Tiefe von 22 bis 32 Faden heraufholte.e Auch auf der Haddockbank bei Cromer an der englischen Küste (Norfolk) fand er das kleine Pflänzchen, welches auf den Stöcken eines Hydroidpolvpen, Sertularia abietina, rosenrote Anflüge bilde. Auf p. 67 1. ec. widmet dann der Verfasser der neuen zur Sektion Prhodochorton des Genus Callithammion gestellten Floridee eine etwas ein- gehendere, auch von einigen Figuren begleitete Besprechung, welche in allen Punkten als durchaus zutreffend bezeichnet werden kann. Seitdem ist Ahodochorton membranaceum — diesen Namen gab Magnus seiner Pflanze— noch an mehreren anderen Punkten konstatiert worden, so z. B. von Batters!) 1889 bei Berwick an der Grenze von England und Schottland, von Reinke 1889 bei Kiel und bei Helgoland, von Collins?) 1855 bei der Insel Nantucket (Massach.). Weiterhin hat sie auch Hauck?) schon 1885 für das adriatische Meer aufgeführt, wo sie auf Valonia macrophysa, Zoophyten u. s. w. wachsen soll, aber ich stehe dieser Angabe etwas zweifelnd gegenüber. Wenigstens konnte ich sie bei zweimaligem längeren Aufenthalte an der istrischen Küste nicht auffinden und muss die kleine auf Valonia macrophysa vote Anflüge bildende Floridee, wohl dieselbe, welche Hauck zu seinen Angaben veranlasste, als spezifisch, vielleicht auch generisch von Rh. membranaceum verschieden betrachten ®). Endlich giebt Rosenvinge in seinen 1093 !) Batters, Marine Aleae of Berwick on Tweed 1559 p. 101. 2), T. S. Collins, Marine Algae of Nantucket 1SSS. °) Hauck, Meeresalgen, p. 69. %) Die Anflüge blieben auch in den Kulturen, die ich monatelang von adriatischen Meeresalgen unterhielt, leider immer steril. 14 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. erschienenen „Gronlands Havalger““ Rh. membranaceum für die Westküste von Grönland an und fügt bei dieser Gelegenheit einige Notizen über eine als f. macroclada bezeichnete Varietät der- selben bei. Ende Januar 1896 fand sich unter Material, das ım Nordhafen aus 13 m Tiefe herauf- geholt war, auch ein Stein mit schönen Büscheln von Sertularia abietina, die Dr. Hartlaub in Kultur nahm und die mich wegen ihres roten Anfluges interessierten. Ich hielt diese bald zu einem wolligen Pelz sich entwickelnden Überzüge für Rosenvinge’s Rh. membranaceum f. ma- croclada und sie waren es, welche mich zu einem erneuten Studium der von Magnus entdeckten Pflanze anregten, dessen Resultate ich nun folgen lasse. 1. Das Basallager. Das Basallager ist bei Ah. membranaceum sehr kräftig entwickelt und verursacht vornehm- lich die rosenrote Färbung der Stöckchen von Sertularia pumila, welche bei Helgoland fast keinem Büschel von Halidrys siliguosa zu fehlen pflegen. Es fällt nicht nur bei mikrosko- pischer Betrachtung am meisten im die Augen, sodass man die hier und da hervorsprossenden aufrechten Fäden leicht übersieht oder für et- was Fremdartiges hält, sondern ist auch zu jeder Jahreszeit in schönster Entwicklung vor- handen. Schon Magnus, auf dessen Aus- führungen ich hier im übrigen verweisen kann, hat gezeigt, dass seine Zellen von „zwei von einander entspringenden Fäden, nämlich schmalen langgliedrigen und breiten kurzglied- rigen gebildet‘ werden. Dieser Unterschied tritt auch in unserer Fig. 1 5 gut hervor, geht aber bei älteren Thallomen, die fast nur aus isodiametrischen Zellen bestehen, verloren. Auch die Membranfalten, auf die Magnus aufmerksam gemacht hat, treten, so sehr ich auch besonders bei den auf Sertularia abietina wachsenden Exemplaren darauf achtete, nicht Basallager von Rhodochorton membranaceum Magnus auf Sertularia pumila. A Stück von Sertularia mit den teilweise zu parenchyma- tischen Lagern sich zusammenschliessenden Fäden von Rhodochorton. Fall sein muss, nach der M agnus seine °®, _B Partie mit langgestreckten und mit isodiametrischen Zellen. Verer. ce. —- C Einige Zellen mit gefalteten Membranen. j Verer. c. Der genannte Autor führt in einleuchtender 1 so massenhaft auf, wie es bei der Pflanze der EL Figuren zeichnete (vergl. unsere Fig. 1 bei C). | N 3 Rhodochorton membranaceum Magnus. 1» Weise die Bildung dieser Falten auf einen Mangel an Raum zurück, aber ich sah in meinen Präparaten sehr oft, wie die Fäden untereinander hinwachsen und habe dieses Verhalten auch auf Querschnitten konstatiert (s. w. u.). Fig. 1 4 bringt endlich ein einzelnes Glied einer Sertularia pumila zur Anschauung, wie es von den Rhodochorton-Fäden allmählich eingehüllt wird, indem die zwischen den einzelnen Zellen und Zellkomplexen übrig bleibenden Lücken nach und nach von kurzen Zweigen, ganz wie es Magnus ausführt, geschlossen werden. 2. Die aufrechten Triebe und die Sporangien. Aus einer beliebigen Zelle des basalen Lagers, mit Vorliebe aber aus einer Randzelle !) derselben erhebt sich eine zu jenem vertikale Ausstülpung, die durch Scheitelwachstum zu einem monosiphonen Faden heranwächst. Bei Randzellen kann man öfters beobachten, dass sie zwei solchen aufrechten Trieben zum Ursprung dienen; dann ist der eine von ihnen als vertikale Fort- setzung der Randzelle, der andere aber als Zweig aufzufassen (vergl. bei «a in Fig. 2 (). Ich habe Sporangienbildung bei Helgoland nicht selten beobachtet, immer aber waren, auch bei gut entwickeltem horizontalen Thallus, die Sporangientriebe recht vereinzelt. Erst im letzten Frühjahr fand ich sie in reichlicherer Ausbildung an Material, das ich aus dem flachen Wasser an der Nordostseite heraufholte. Als die Alalidrys- Pflanzen mit den sie bewohnenden Kolonien von Sertularia pumila darauf in Kultur genommen wurden, trat die Produktion von Tetrasporangien bald sehr allgemein und in prächtigster Weise auf und zwar ganz unabhängig von dem Grade, bis zu welchem sich der vertikale Thallus entwickelt hatte. Nicht selten wird schon nach einmaliger Teilung der durch eine horizontale Wand vom Basallager abgetrennten Aus- stülpung die oberste Zelle in ein Sporangium verwandelt, welches in diesem Falle mit einzelligem Stiel dem Basallager aufsitzt (Fig. 2 A). Ob auch in seltenen Fällen dieser einzellige Stiel wegfallen kann, vermag ich nicht zu sagen; wit Bestimmtheit beobachtet habe ich etwas der- artiges nicht. Häufiger krönt das Sporangium einen 3—6zelligen Faden, welcher kurze Zweige tragen kann, deren Scheitelzellen alsbald wieder in Sporangien umgewandelt werden können (Fig. 2 B, C, D). Derartige Fälle scheint Magnus hauptsächlich beobachtet zu haben, doch fügt er hinzu, dass er noch Zweige zweiter Ordnung mit in Sporangien verwandelten Scheitelzellen sah. Bei den auf Sertularia pumila wachsenden Exemplaren ist aber die Neigung zur Zweig- bildung immer eine beschränkte. Oft wird hier die noch einzellige Aussprossung erster Ordnung bereits fertilisiert, wie man es in den zitierten Figuren vielfach bemerken wird. — Endlich können die aufrechten Fäden zu einer recht ansehnlichen Länge heranwachsen — ich zählte bis 30 Zellen —, um sich erst jetzt mit einer Schaar bald sitzender, bald ein- bis mehrzellig gestielter 1) Dass gerade Randzellen gern als Ausgangspunkt für die freien Zellfäden benutzt werden, zeigt sich auch bei anderen ähnlich gebauten Algen; so sah ich öfters die Basalscheiben von Sphacelaria olivacea, welche sich an der Glaswand von Kultur- behältern entwickelt hatten, am Rande massenhaft in freie aufrechte Zellfäden ausstrahlen. 16 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Tetrasporangien zu beladen (Fig. 2 E). Die gereihte oder zerstreute Anordnung der kurzen fertilen Aste überwiegt dabei sehr bedeutend die opponierte Stellung. IS SI —I Ye > RS Fig, 2. Rhodochorton membranaceum Magnus. A Basalpartie mit einzellig gestielten Tetrasporangien; DB, C, D Partieen mit kurzen sporangientragenden Sprossen; E Partie mit stark verlängerten sporangientragenden Sprossen; a Zelle mit 2 aufrechten Trieben, db horizontales Lager, ? entleertes Tetrasporangium mit jungem Ersatzsporangium, » Haar, d Chitinmembran von Sertularia pumila. Verg. , ,D@. BE =. Die sporangientragenden Zweige sprossen bei spärlich fruktifizierenden Exemplaren aus dieser und jener Zelle des Basallagers hervor, aber auch hier tritt schon die Neigung zu gruppen- ei) thodochorton membranacenm Magnus. li förmigem Zusammenstehen hervor. Bei reichlicher Fruchtbildung ist die sorusartige Vereinigung der aufrechten fertilen Stämmchen die Regel. Die Sporangien zeigen kreuzförmige Teilung, oft mit stark verschobenen oberen und unteren Sporenpaaren, ähnlich wie es oben (p. 332 |S]) für Ahododermis parasitica beschrieben wurde. Die Sporen werden durch einen Riss am Scheitel entleert und in die leere Hülse nicht selten ein Ersatzsporangium entsandt. In einem ganz vereinzelten Falle habe ich «ie Bildung eines farblosen einzelligen Haares beobachtet (h in Fig. 2 E), wie es z. B. auch für viele C'hantransia-Arten charakteristisch ist. Die oben beschriebenen Fälle beziehen sich durchweg auf Pflanzen, die auf den Stöcken von Sertularia pumila leben. Dieser kleine Hydroidpolyp ist ein charakteristischer Bewohner der bei Helgoland in flachem Wasser prächtig gedeihenden Büschel von Halidrys siliguosa und seiner- seits wieder ein so bevorzugter Aufenthaltsort der kleinen Floridee, dass ich mich nicht erinnere, dieselbe hier auch auf einem anderen Substrat beobachtet zu haben!) Reinke giebt in der „Alsenflora der westlichen Ostsee“ p. 22 als Fundort für Ah. membranaceum an: „In einer Tiefe von 7—20 m auf Sertularien, Chaetomorpha Melagonium, Florideen u. s. w.“; Collins fand das Pflänzchen 1 ..c. p. 10: „in the tubes of Sertularia and other zoophytes“; Rosenvinge bemerkt |. ce. p- 795 zu seinem Vorkommen: „Besonders auf Sertwlaria . ... .. seltener auf Bryozoen“; Magnus endlich, sein Entdecker, sah es in beiden von ihm namhaft gemachten Fällen auf Sertularia abietina. Als ich daher im Januar 1896, wie bereits erwähnt, auch bei Helgoland einige Exemplare dieser prächtigen Sertularia-Art dredgte, von denen mehrere Stücke gänzlich mit einem roten Überzuge von Rhodochorton bekleidet waren, lag die genauere Untersuchung dieses Vorkommens nahe. Das Basallager zeigte sich von dem der typischen Form, wie sie mir aus der Öst- und Nordsee von zahlreichen Proben her bekannt war und oben beschrieben wurde, nicht verschieden; auffällig war dagegen, dass die Entwicklung von freien Zellfäden in der ganzen Aus- dehnung des horizontalen Lagers Platz gegriffen hatte und sehr bald einen solchen Grad erreichte, dass die Hydroidstöcke auch makroskopisch mit einem kurzen, sammetartigen, dunkelrosenroten Pelze bekleidet erschienen. Die freien Fäden zeigten abweichend von den in Fig 2 dargestellten Pflanzen reichliche Produktion von Zweigen, welche zerstreut oder zuweilen fast gereiht (Fig. 3 A) angelegt wurden. Tetrasporangien traten erst nach längerer Zeit auf, als die vegetative Entwick- lung schon weit vorgeschritten war, und waren entweder kurz gestielt oder terminal einem Seitenast (Fig. 3 B und D) aufgesetzt, während die Hauptäste stets mit einer sterilen Zelle endigten. Leider starben trotz sorgsamer Pflege die Hydroiden nach einigen Wochen ab und aufkommende Pilze erstickten die Rhodochorton - Vegetation. So kam eine reichlichere Fruchtbildung, die ver- mutlich sonst eingetreten wäre, nicht mehr zur Enttaltung. Obgleich Magnus, wo er von der Verwandlung der Scheitelzellen in Sporangien spricht, an- giebt, dies noch beim dritten Grade der Verzweigung beobachtet zu haben, so möchte ich doch aus t) Damit soll jedoch nicht behauptet werden, dass sie bei Helgoland auf den genannten Fundort beschränkt wäre. 3 15 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. seinen Figuren schliessen, dass er meist Fälle wie die in Fig. 2 B, C dargestellten vor sich hatte. Andernfalls hätte er wohl auf das charakteristische makroskopische Aussehen mit Worten wie rasen-, pelz- oder sammetartig hingewiesen, während er die Sertularia-Stöcke einfach als „über- wachsen von einem rosenroten Algenüberzuge“ bezeichnet. Da ich eine so kräftige Entwicklung der freien Zellfäden, wie sie in Fig. 2 E dargestellt ist, erst später kennen lernte, kam ich auf die Vermutung, dass Rosenvinge’s forma macroclada vorliegen möchte. Der dänische Algolog, dem ich Zeichnungen und Präparate zur Beurteilung Ir ma SS: II, Sr nn = Fig. 3. Rhodochorton membranaceum Magnus. Auf Sertularia abietina wachsende stark verzweigte Form; A ein junger aufrechter Spross, .. . a r 150 B—E ältere tetrasporangientragende Sprosse. Vergr. — übersandte, hatte darauf die Liebenswürdigkeit, mir folgendes mitzuteilen: „Ihr Rodochorton . . . . ist viel stärker verzweigt als die Exemplare von Ah. membranaceum f. macroclada, die ich bis jetzt gesehen. Es erinnert in dieser Hinsicht an Ah. penicilliforme, von dem es aber durch seine Basalpartie und durch kleinere Dimensionen wohl geschieden ist. Meine Exemplare haben nur kurze Zweige, welche in ein Sporangium endigen. Trotzdem halte ich Ihre Exemplare für zu der- selben Spezies gehörig, weil sie in allen anderen Beziehungen mit meinen Exemplaren überein- stimmen“. Diese Übereinstimmung erstreckt sich nun aber auch, was das Basallager, den Zellinhalt und die Grössenverhältnisse anbetrifft, auf die oben beschriebene Fauptform und ich rechne da- her ebenso wie Rosenvinge diese auf Sertularia abietina wachsende Form zu Ph. membranaceum, glaube sogar, dass die Unterscheidung einer besonderen f. macroclada unthunlich ist. Es scheint Rhodochorton membranaceum Magnus. 19 vielmehr, dass der Grad, bis zu welchem sich die freien Zellfäden entwickeln, ausserordentlichen Variationen unterworfen ist, sodass Unterschiede entstehen, die bei anderen Algengruppen, z. B. bei den Sphacelariaceen zu einer spezifischen, ja generischen Trennung beitragen können !). Bei Rh. membranaceum trifft man aber trotz der weiten Kluft, die scheinbar zwischen Fällen wie den in Fig. 2 bei A und bei # abgebildeten bestehen, dennoch, oft an demselben Exemplare, alle Übergangserscheinungen. Wollte man eine f. macroclada abtrennen, so dünkt mich, hätte die auf Sertularia abietina wachsende Helgoländer Form noch cher ein Recht darauf, als die von Rosenvinge Il. c. Fig. 10 abgebildeten und beschriebenen Fälle, welche durchaus in den Rahmen unserer Fig. 2 E fallen. Es erübrigt hier auch noch kurz an die als „Ahodochorton mesocarpum (Carm.) Kjellm. rar. (?) penieilliforme Kjellm‘“ bezeichnete Form zu erinnern, welcher Rosenvinge |. c. ebenfalls einige Bemerkungen und Abbildungen (p. 792 f., fig. 9) widmet und die er in der französischen Ausgabe der Gronlands Havalger als eigene Art Rh. peniecilliforme (Kjellm.) Rosenv. unterscheidet, nachdem ihn Schmitz inzwischen darauf aufmerksam gemacht hatte, dass nach Untersuchungen Harvey’scher Originalexemplare Callithamium mesocarpum Carm. sich als zur Gruppe der Spermo- thamnieae gehörig herausgestellt habe. Bei Vergleichung der Rosenvinge’schen Figur 9 B mit unserer Figur 2 5 könnte man nämlich zweifeln, ob nicht auch diese Alge in den Kreis von Rh. membranaceum gehöre, jedoch spricht dagegen mehr als ein Grund. Brhodochorton penicilliforme besitzt nicht nur bedeutendere Dimensionen wie Rhodochorton membranaceum —- die freien Zell- fäden werden bei ersterer 10—12 „?), bei letzterer nur 6—9 x diek —, auch die scharf be- grenzte Basalscheibe giebt ein trennendes Merkmal ab. Weiter ist zu beachten, was Rosenvinge über das Auftreten der Sporangien bei dieser Art sagt (l. c. p. 792 £.): „Die langen vom Basal- lager ausgehenden Sprossen endigen nicht mit einem Sporangium, auch nicht die längeren Seiten- sprossen; aber zwischen den gewöhnlichen langen aufrechten Sprossen kommen oft kurze unver- zweigte Sprosse mit terminalen Tetrasporangien vor, ja in vielen Fällen gehen eine Menge ganz kurz gestielter und dicht sitzender Tetrasporangien direkt vom Basallager aus. Der Stiel ist dann 1—2zellig oder kann auch ganz fehlen“. DBildet ein derartiges Verhalten die Regel — und man muss es annehmen, da Rosenvinge, der die Alge auf den verschiedensten Substraten fand, reichliches Material zur Verfügung gehabt haben dürfte —, so läge hier eine Diffenzierung zwischen langen, verzweigten, der Assimilation dienenden und kurzen, der Fortpflanzung dienenden Sprossen vor. Als Fruktifikationszeit giebt Rosenvinge für Ah. membranaceum die Monate Mai bis August an; Reinke bemerkt: „Fruktifiziert im Winter und Sommer“, während Magnus seine Tetrasporangienexemplare im Juli und August sammelt. Ich selbst fand spärliche Tetrasporangien- 1) So zeigt Sphacelaria eirrhosa bei gering entwickeltem Basallager reich verzweigte aufrechte Fäden, während bei Sp/aece- laria olivacea ersteres kräftig entwickelt ist und bei Battersia mirabilis überwiegt. 2) Dieser Wert ist aus der Rosenvinge’schen Figur 9 B abgeleitet. 20 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. bildung, wie schon bemerkt, das ganze Jahr hindurch, während ich reichlich fruktifizierende Exem- plare im letzten Frühjahr beobachtete. Eine andere als die Tetrasporenfruktifikation ist mir nicht bekannt geworden. 3. Der Zellinhalt. Der Zellinhalt ist bisher von den Autoren, die sich mit Rh. membranaceum beschäftigen, unberücksichtigt geblieben. Sowohl die eylindrischen Zellen des aufrechten wie die meist isodia- metrischen Zellen des basalen Thallus beherbergen stets nur einen schon ohne Färbung deutlich erkennbaren Kern, welcher meist das Zentrum des Zelllumens, aber einer Wand genähert oder ihr anliegend einnimmt (Fig 4 bei » in E, Fig. 7). Fig. 4. Zellen mit Chroma- tophoren. 3 Zellen der Basalpartie mit dichten Ohromatophören, (€, D Zellen des aufrechten Thallus von oben, E, F Zellen des aufrechten Thallus im optischen Längsschnitt, » Kern. Vergr. A, B = u ,„ Oo-F —. > 1 Rhodochorton membranaceum Magnus. 4 Zellen der Basalpartie mit lockeren, Zum Vergleiche mögen hier noch zwei Bei Rhodochorton Rothii (Engl. Bot.) Näg. (Fig. Ein Kernkörperchen habe ich nicht erkennen können. Der Chromatophorenapparat besteht in mehreren zahlreich verzweigten und mannigfach gewundenen und ausgebuchteten Bändern, die sel- tener locker gelagert sind (A in Fig. 4), in der Regel vielmehr so dicht angeordnet sind, dass sie ein- ander fast berührend nur schmale Rinnen zwischen sich frei lassen (Fig. 4 B, C, D). Bald sind diese Bänder so schmal, dass es fast zur Abschnürung einzelner Stücke kommt, bald verbreitern sie sich wieder zu fast polygonartigen Zweigen; dies ist besonders in den Zellen des Basallagers der Fall (Fig. 4 B). bemerkt man bald vereinzelt bald massenhafter Das Lumen der Zelle wird gewöhnlich durch eine Zwischen und unter den Bändern die glänzenden Körner der Florideenstärke. grosse Vakuole eingenommen; zuweilen aber und besonders bei kräftiger Entwicklung der körnigen Bestandteile erstrecken sich einzelne Plasmasepten auch in’s Innere, sodass zahlreiche kleinere Va- kuolen entstehen (Figur 4 F), und geht dieser Prozess noch weiter, so erscheinen schliesslich ganze Teile der Zelle lückenlos mit protoplas- matischen und körnigen Inhaltsstoffen angefüllt (Fig. 4 E). andere Rhodochorton - Arten herangezogen worden. 5) liegen die Verhältnisse im ganzen ähnlich wie °) Rhodochorton membranacenm Magnus. 21 bei Ph. membranacenm. Der Chromatophor besteht aus mehreren stark verzweigten und ausge- buchteten Bändern, die hier entsprechend den grösseren Zelldimensionen etwas robuster sind. In jeder Zelle befindet sich ein Kern und auch Florideenstärke tritt zuweilen sehr massenhaft auf. 3emerkenswert ist hier, «dass sich der Chromatophorenap- | parat nicht selten so kräftig | entwickelt, dass seine Bänder im protoplasmatischen Wand- belag nicht mehr Platz finden und unter einander weg, den Septen der Vakuolen folgend, in das Zelllumen hineinwach- sen. Dann ergiebt der optische Längsschnitt Bilder, wie sie Fig. 5 B darstellt, wo ch die im Profil gesehenen Chroma- tophorenbänder und » den Zell- kern bedeutet. Fig. 6. Fig. 5. Scheinbar abweichend, im Rhodochorton floridulum (Dillw.) Näg. Zellen der auf- rechten Zweige mit Chromatophoren. 1 die Bänder der Rhodochorton Rothrii De. iu ce : | I rımzıp ade ähnlich gestal- sternförmigen Chromatophoren sind sehr schmal, B dis (Engl. Bot.) Näg. Zellen der auf- rechten Zweige. A von derÖber- tet sich der Chromatophoren- Bänder sind breiter, € die Bänder lasssen nur rinnen- fläche, B im optischen Längs- \ . förmige Lücken zwischen sich. Vergr. = schn , e% Chromatophor, n» Zell- apparat von Rh. Floridulum \ an N nz (Dillw.) Näg. Hier tritt ein neues, den Zellen von Rh. membranaceum und Rothüi fehlendes Organ hinzu, indem jeder der wieder in der Mehrzahl vorhandenen Chroma- tophoren ein schön entwickeltes Pyrenoid trägt. Von diesem die Mitte einnehmenden Pyrenoid strahlen die einzelnen Zweige des Chromatophors, oft wieder geweihartig verzweigt, nach allen Seiten gleichmässig aus und so erhalten wir 6—10 sternförmige lebhaft rot gefärbte Platten, welche dem Zellinhalt ein äusserst zierliches Aussehen verleihen. Fig. 6 stellt bei 3 den normalen Fall dar. Weniger häufig sind die Strahlen der Sterne, wie in 4, stark verschmälert und zugleich infolge geringerer Dicke des Chromatophors heller gefärbt, dagegen kommt es häufig, wie man bei € sieht, durch lebhaftes Wachstum der Chromatophoren - Ränder zu gegenseitiger Abplattung der ganzen Sterne sowohl wie ihrer einzelnen Strahlen und wunwillkürlich erinnert uns das so entstehende Bild an die schildförmigen Antheridienzellen einer Chara. Im übrigen entspricht der Zellinhalt von Rh. floridulum dem der beiden anderen Arten: in einer äquatorialen Zone findet sich ein ziemlich grosser Kern (links in A), von welchem einige hier und da etwas Florideenstärke beherbergende Plasmasepten ausstrahlen. = P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. 4. Das Verhältnis von Phodochorton membranaceum zum Substrat. Schon bei oberflächlicher Betrachtung erkennt man, einmal aufmerksam geworden, dass das Basallager von Rhodochorton nicht der Aussenseite des Sertularia-Gehäuses aufsitzt. Sertularia, eine zur Unterordnung der Campanularien gehörige Gattung der Hydroidpolypen, besitzt nach Claus!) „verzweigte Hydroidstöckchen, deren Polypen in flaschenförmigen Zellen an entgegengesetzten Seiten der Äste sich erheben“ Die Stöckchen selbst entspringen wieder einem auf Algen, Steinen, u. s. w. kriechenden Geflecht von Zweigen, den sogenannten Stolonen. Magnus, der das Basal- lager sorgfältig untersuchte, spricht bei der ausführlichen Beschreibung schlechtweg von einem roten Überzug, erwähnt aber im Reisebericht, wenn auch nur beiläufig, dass die Rhodochorton- Fäden auch in der Sertularia vorkämen. Auch Collins?) erwähnt 1583, dass „Oallithamnion membranaceum grows in the interior of polyzoa, sponges“ etc, aber erst Stroemfelt scheint 1887 auf die Sache etwas näher eingegangen zu sein. Die mir von Herrn Dr. Kolderup Rosenvinge mitgeteilte Stelle aus den Botaniska Notiser?) lautet wie folgt: „Stroemfelt förevisade teck- ningar och preparat af Rhodochorton membranaceum Magn. fran Bohuslän, hvilka bekräftade Collins’ iakttagelse, att denna egendomliga floride ej växer utanpa utan inuti kitinväggen hos Tubularia, Diphasia m. fl. Hydrozöer“ '). Möbius hat 1591 eine Zusammenstellung der endophytischen Algen gegeben’), aus welcher hervorgeht, .dass vor allem die Membranen von Wasserpflanzen infiziert werden; daneben sind aber auch eine Anzahl anderer Substrate bekannt, so die Membranen gewisser Landpflanzen, die Gewebe einiger Schwämme, die Haare von Bradypus, besonders aber die Kalkschalen von Mollusken und Würmern. Allen diesen Pflanzen muss die Fähigkeit eigen sein, das von ihnen bewohnte Sub- strat entweder mechanisch auseinanderzutreiben oder chemisch zu lösen. Mögen auch mechanische Kräfte insofern wirksam sein, als sie durch die räumliche Ausdehnung des Eindringlings die Ab- lösung ganzer Zellkomplexe unterstützen, so kann es sich doch bei der Lösung des den Endo- phyten beherbergenden Mediums selbst, wie auch Pfeffer in seiner „Pflanzenphysiologie“ (1881) p. 231 hervorhebt, nicht um eine einfache mechanische Durchbohrung handeln. Bei den kalk- bewohnenden Algen würde das Ausscheiden einer Säure durch die wachsende Thallusspitze genügen» 1, Claus, Lehrbuch der Zoologie 1591 p. 290. 2), Coilins, Notes on New England Marine Algae II p. 56 1883. (Bulletin of the Torrey Botanical Club. Vol. X). °) Botaniska Notiser unter „Botaniska sektionen af naturvetenskapliga studentsällskapet; Upsala, d. S. Februari 1557*. Die Stelle war mir leider unzugänglich. Im Botan. Zentralblatte habe ich darüber nichts gefunden. *, Während des Druckes wird mir noch eine Arbeit von Alfred Giard bekannt: ‚Le laboratoire de Wimmereux en 1589 (Recherches fauniques)“. Separatabdruck aus dem Bull. scientif. de la France et de da Belgique 1890, wo auch die Aufzählung einiger Meeresalgen gegeben wird (p. 259 - 63). Hier wird ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dass Rhodochorton membranaceum „vit en parasite & l’interieur du revetement solide des cormus de Sertularia abietina et Hydrallmannia falcata“. 5») Möbius, Conspectus algarım endophytarum in La Notarisia 1891. No. 24—26. ID ww Rhodochorton membranaceum Magnus, um ihr Vordringen in dem ungewohnten Medium zu erklären; der Algenfaden würde sich also ähnlich verhalten, wie das Wurzelhaar einer Phanerogame. Bei denjenigen Algen, die in der Membran anderer Pflanzen wachsen, müsste man, wie es Pfeffer und Sachs für die Pilze thun, die Ausscheidung eines diastatischen Fermentes annehmen, durch welches die Cellulose in lösliche Glycose umgewandelt wird. Für unsere im Chitinpanzer von Sertularia wohnende Floridee finden wir schliesslich ein Analogon in den insektentötenden Pilzen, von denen Empusa Museae, der im Herbst unsere Stubenfliegen befal- lende Pilz, jedem Laien bekannt ist und über die sich Sachs!) wie folgt äussert: „Ebenso durchbohren Keimschläuche verschiedener para- setischer Pilze die Körperdecken von Insekten, wozu in ähnlicher Weise, wohl ebenfalls notwendig ein Fer- ment an der Oberfläche des Keim- schlauches vorhanden sein muss, welches in diesem Falle, wo es sich um Auflösung von Eiweissubstanzen und vielleicht sogar von Chitin han- delt, als ein peptonisierendes be- trachtet werden darf“. Doch führt die Analogie mit den Pilzen nicht so weit, dass Rhodochorton mem- branaceum das unbekannte Um- A l rs thodochorton membranaceum Magnus. Querschnitte durch infizierte Partieen von wandlungsprodukt der Chitinsub- Sertularia pumila. A An die Oberfläche dringende Zellen des Basallagers, 2 Ngr 7: Verer. —. B Fäde 's Basallagers ie eanze Dicke des Chitinpanzers :ch- stanz als Nahrung verbraucht. Viel- gr. — 3 | iden des Ba Hirn ; di: ganze Dicke des ( hitin] anzers durch setzend, rechs ein an der Oberfläche kriechender Faden. Verer. —. G,D Ba- mehr scheint hier nur eine Art sallager mit Tetrasporangiensori etc. Vergr. °. r Fäden des Basallagers, a auf- Raumparasitismus vorzuliegen , da rechte Fäden, ? Tetrasporangien, p freier Raum vor der wachsenden Spitze, s Chitin- 5 N R E panzer von Sertularta. unsere Alge sich ja vermöge ihrer Chromatophoren selbständig organische Nahrung zu verschaffen im Stande ist und nicht nur mit ihren aufrechten Trieben, sondern zuweilen auch mit den kriechenden Fäden aus dem umschlies- senden Chitinmedium heraustritt. Auf Querschnitten, die mit dem Mikrotom angefertigt wurden, zeigte es sich, dass die Fäden von Rhodochorton alle Schichten des Sertularia-Gehäuses durchziehen, also sowohl dicht unter der Aussenseite wie auch im Innern und ganz nahe dem Lumen der Gehäuse vorkommen; doch durch- setzen sie die übrigens sehr verschieden dichten Schichten selten in querer Richtung, sondern !) Sachs, Vorlesungen über Pflanzenphysiologie 1552 p. 471. 24 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. bevorzugen vielmehr die der Oberfläche parallele Ebene (Fig. 7). Oft entstehen, indem einzelne Fäden und deren Zweige sich dicht aneinander schmiegen, kleine Zellpolster, die dann gewöhnlich als Ursprungsstelle für die nach aussen hervorbrechenden Sori der Sporangienzweige dienen. Zu- weilen aber bahnt sich auch ein einzelner Zweig selbständig den Weg nach aussen und in diesem Falle beobachtete ich vor der Spitze der Endzelle einen durch Lösung der Chitinmasse entstandenen Hohlraum (Fig. 7 A bei p). a Dass es sich bei Sertularia wirklich um Chitin handelt, darüber hatten die Zoologen, bei denen ich mich erkundigte, keinen Zweifel. Dr. Hartlaub machte mich auch darauf aufmerksam, dass diese Fähigkeit, die Chitinwand zu durchbrechen, auch den Gonangienknospen der Sertularien sowie den jungen Anlagen von Stolonen zukäme; es müssen hier also ähnliche Fermentwirkungen stattfinden, wie wir sie bei dem pflanzlichen Eindringling vermutet haben, der übrigens das Wachs- tum der Hydroidstöckchen in keiner Weise zu beeinträchtigen scheint. Wenigstens fand ich sehr oft durchaus lebenskräftige Kolonien völlig bedeckt mit dem roten UÜberzuge unserer kleinen Alge. - Mikrosyphar Kuckuck. 9. Die Gattung Mikrosyphar Kuckuck. Hierzu Tafel IX und X [3 und 4]. ich im Sommer 1892 im Kieler Botanischen Institut abgestorbene Zostera - Blätter auf kleine epiphytische Algen durchmusterte, erregte eine winzige Phaeosporee dadurch meine Aufmerksamkeit, dass einzelne Zellen ihrer zarten kriechenden Fäden, auf welche der Thallus reduziert war, direkt in Sporangien umgewandelt werden konnten. Ich musste mich damals be- .. OD I 5 age .. .. . gnügen, einige Zeichnungen anzufertigen, und würde auch heute noch zögern, dieselben zu ver- (= OS c > c öffentlichen, wenn ich nicht mittlerweile bei der Untersuchung des Helgoländer Florengebietes auf zwei weitere und zwar endophytisch lebende Phaeosporeen gestossen wäre, welche in die unmittel- bare Nähe des Kieler Pflänzchens gehören und zugleich zeigen, dass es sich hier in der That um einen neuen und gut ausgeprägten Typus der Phaeosporeen handelt. In einer kleinen im vorigen Jahre erschienenen Abhandlung‘) habe ich daher die Diagnose der mit dem Namen Mikrosyphar belegten Gattung mitgeteilt und auch in den „Bemerkungen zur marinen Algenvegetation von Helgoland II“) ihre beiden Vertreter mit aufgezählt und durch zwei Figuren kurz erläutert. An dieser Stelle sei es mir nun gestattet, auf die drei kleinen Phaeosporeen, denen ich die Namen Mikrosyphar Zosterae, M. Porphyrae und M. Polysiphoniae gegeben habe, etwas näher einzugehen. 1. Mikrosyphar Zosterae \ck. Der kleine Epiphyt lebt gemeinschaftlich mit anderen epiphytischen Meeresalgen und Keimpflänzchen derselben auf abgestorbenen Zostera - Blättern, wie sie das Schleppnetz in der Kieler Föhrde an einzelnen Stellen massenhaft aus der unteren litoralen und der oberen sublitoralen 1) „Über einige neue Phaeosporeen der westlichen Ostsee“ (Botan. Zeitung Heft VIII p. 177) 1805. ?) Diese Berichte Bd. II Heft 1 Abteilung 2. 99h Eyucen y a 26 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Region heraufbefördert, und kann speziell mit den kriechenden, gleichfalls sehr zarten Fäden des Basallagers von Leptonema fasciculatum Rke. verwechselt werden, mit denen er zuweilen den Wohnort teilt. Er siedelt sich mit Vorliebe an solchen Stellen des Substrates an, die von Üorco- neis-Schalen bedeckt sind, einer kleinen zu den Cocconeidaceen gehörigen Diatomeengattung, deren Angehörige bekanntlich auch an vielen Meeresalgen eine oft erstickende Mikrovegetation bilden. Mag auch der Zufall und die Gemeinsamkeit des Vorkommens hierbei eine Hauptrolle spielen, so lässt sich doch andererseits auch die Vermutung nicht ganz von der Hand weisen, dass den flachen und im Querschnitt etwas ovalen Fäden von M. Zosterae von den wie sehr niedrige Schachteln auf der Zostera-Membran liegenden und durch ihre kräftige Kieselmembran wider- standsfähigeren Zellen der Cocconeis ein gewisser Schutz gewährt wird, welcher z. B. bei Seegras- blätttern, die auf Sandboden hin- und hertreiben, für den zarten Epiphyten die Gefahr des Abseriebenwerdens sehr vermindert. Die Figuren 1 und 2 unserer Tafel IX [3] geben bei starker Vergrösserung einige Partieen wieder, welche alle Verhältnisse der kleinen Phaeosporee zeigen. Rechts in Figur 1 sehen wir einige lebhaft wachsende Fäden (b 0), welche sich, der Zostera-Membran dicht an- liegend, zwischen einigen Cocconeis- Zellen (d d) hinschlängeln und stellenweise den Rändern der- selben folgen. Der mittlere, am weitesten vorgedrungene Faden hat eine Anzahl Zweige (a a) und zwar auf jener Seite gebildet, wo ihre Anlage und Entwicklung unbehindert von den Zellen der Diatomeen erfolgen konnte. Hierbei wurde aber der noch einzellige Zweig, welchen die vierte Zelle des Hauptsprosses entsandte, gezwungen, am Rande einer Cocconeis- Schale in einer der Richtung jener diametral entgegengesetzten Richtung entlang zu wachsen. Solche Stellen machen es zuweilen ‚schwierig, besonders wenn Zellreihen verschiedener Sprosse pseudoparenehymatisch aneinander schliessen, den Verlauf der einelnen Fäden zu verfolgen, und auch im vorliegenden Falle könnte man vielleicht geneigt sein, den einzelligen Zweig bei «a für die Spitze der sich krümmenden und durch eine Cocconeis in ihrer Entwicklung beengten Hauptaxe, diese selbst aber für einen Zweig zu erklären, welche an der Diatomeenschale vorbei einen Ausweg gefunden hat und nun an Stelle des Hauptsprosses die Verlängerung des Thallus übernehmend, rasch in die Länge gewachsen ist. Doch erscheint mir die zuerst entwickelte Auffassung als die natürlichere. Vergeblich bemühte ich mich, Stellen zu finden, wo die interkalare Bildung einer Querwand zweifellos war. Die Teilungen dürften mithin auf die Spitzenzelle beschränkt sein, ein Wachs- tumsmodus, der mir nach den Beobachtungen an anderen Phaeosporeen von vornherein wahr- scheinlich war!). Die Anlage der Zweige geschieht zwar im allgemeinen in akropetaler Reihenfolge, doch sind adventive Bildungen von jüngeren Zweigen zwischen oder hinter etwas älteren ein häufiger Fall (Fig. 1). Haarbildungen habe ich nicht beobachtet. Da dieselben aber auch bei der unserer Art sehr nahestehenden M. Porphyrae sowie bei einer ähnlich gebauten Art, Phaeostroma bertholdi Kek., sehr spärlich und leicht zu übersehen sind, das zur Verfügung stehende Unter- !, Verel. Kuckuck, Über Schwärmsporenbildung bei den Tilopterideen u. s. w. p. 293 (Pringhsheims Jahrbücher Bd. XXVIII Heft 2, 1895). Mikrosyphar Zosterae und Porphyrae Kek. 27 suchungsmaterial auch nicht gerade reichlich war, so ist ihr Vorhandensein ebenso wahrscheinlich wie ihr Fehlen. Der Thallus ist durchweg monosiphon. Seine Zellen strecken sich meist bis zum Doppelten, seltener bis zum Dreifachen ihrer Breite und nur ausnahmsweise, besonders kurz vor der Sporangien- bildung sowie bei beschränkten Raumverhältnissen und parenchymatischem Aneinanderlegen bleiben sie kurz und gedrungen (Fig. 2). Ihre zarten Aussenwände sind in der Regel etwas ausgebuchtet und da auch die Fäden selbst einen geschlängelten Verlauf zu nehmen pflegen, so erhalten sie dadurch einen rhizinenartigen Charakter. Jede Zelle enthält meist nur einen, seltener zwei ziemlich zarte, oft etwas ausgelappte, plattenförmige Chromatophoren, ganz ähnlich wie dies bei Ascosyelus foecundus (Strömfelt) Rke. var. seriatus Rke., Ascoeyelus globosus Rke. und Eetocaryus repens Rke., auch bei Mikrosponyium gelatinosum der Fall ist!),. Pyrenoide scheinen ihnen zu fehlen und die den Eindruck derselben hervorrufenden hellglänzenden Körper physodenartiger Natur zu sein. Alle Zellen, auch die der Zweige, sind dem Substrate dicht angeschmiegt und etwas flach- gedrückt. Erst wenn das Pflänzchen zur Sporangienbildung schreitet, beginnen sich die der Zostera- Membran abgekehrten Zellwandseiten einzelner Zellen in einer zu ihr ungefähr senkrechten Richtung emporzuwölben. Zuweilen wird schon während dieses Vorganges der Zellinhalt fertilisiert, indem der Chromatophor in die flache Kuppe hineinrückend eine kleine meist kreisförmige und rötlich gefärbte Stelle als Augenpunkt ausbildet und die physodenförmigen Bestandteile eine wenn auch schwache Vermehrung erfahren. Schliesslich verlässt der so umgeformte Inhalt als einziger Schwärmer durch einen am Scheitel der Papille entstehenden Schlitz das Sporangium, welches mithin - einer ganzen vegetativen Zelle gleichwertig ist (Fig. 1 links). Häufiger grenzt sich die einer Zweiganlage entsprechende Papille durch eine uhrglasförmige Wand von der Mutterzelle ab und wird sofort oder nach nochmaliger Querteilung fertilisiert. Indem nun in der Regel auch die basale Zelle zur Fortpflanzung mit herangezogen wird, erhalten wir die unscheinbare für die ganze Gattung charakteristische Form der als Trichosporangien (plurilokuläre Sporangien) zu be- zeichnenden Fortpflanzungsorgane. Die Entleerung der Sporangien selbst habe ich nicht beobachtet. Auch über die Gestalt der Schwärmer kann ich bei dieser Art keine Angaben machen, doch dürften dieselben von dem für die Phaeosporeen allgemein bekannten Bau in keiner Hinsicht abweichen. 2. Mikrosyphar Porphyrae \Kcek. Die zweite hierher gehörige Art, Mikrosyphkar Porphyrae Kek., beobachtete ich zum ersten Male Ende Juni 1894 auf Porphyra leucosticta, welche am Nadhurnbrunnen im flachen Wasser auf den roten Felsen wuchs. Auch im Herbst (Oktober) 18595 fand ich sie ohne Mühe wieder, 1) Vergl. die Figuren im „Atlas deutscher Meeresalgen IQ = Spak = > 28 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. diesmal auf Porphyra laciniata, welche ich an der Südspitze sammelte und auf den kleinen Endophyten untersuchte. Er bildete besonders in der Nähe des Randes der Porphyra- Lappen rundliche, ausstrahlende, braune Scheiben von ca. 1 mm Durchmesser und darüber (Taf. IX [3] Fig. 3) und wuchs gemeinschaftlich mit einigen kleinen Chantrania- Arten, trat aber nicht so massenhaft auf wie diese. Der Thallus von M. Porphyrae besteht aus einem zarten Geflecht monosiphoner, zerstreut verzweigter Fäden, welche, aus der Spore sich entwickelnd, die weiche Gallerte des Porphyra- Laubes nach allen Richtungen durchsetzen. Anfänglich breiten sie sich nur in der die Aussen- wand bildenden, gegen das Wasser und die Porphyra- Zellen durch ein zartes festes Häutchen abgeschlossenen Grallertmasse aus und folgen dabei mit Vorliebe den Umrissen der Porphyra- Zellen, da hier durch die angrenzenden Vertikalwände dicke Gallertbalken gebildet werden, in denen das Wachstum mit grosser Leichtigkeit vor sich gehen kann. Sehr bald aber dringen einzelne Zweige auch zwischen die Zellen des Wirtes selbst ein, vermeiden aber die zwischen eben entstandenen Tochterzellen befindlichen dünnen Membranen, deren Dehnung eine grössere Arbeit und daher für die rasche Ausbreitung einen Zeitverlust bedeuten würde. So findet man die aus- gewachsenen Scheibchen auf beiden Seiten des Porphgra-Laubes und kann auf Querschnitten leicht feststellen, dass ihre Fäden in wirrem Durcheinander den Thallus der Wirtspflanze in seiner ganzen Dicke durchsetzen. Wenn sich hierbei auch oft mehrere Fäden mit ihren Zweigen an- einander legen und es dadurch stellenweise zur Bildung eines Pseudoparemchyms kommt, so wird das Zustandekommen eines geschlossenen Thallus hier doch in derselben Weise durch die Porphyra- Zellen gehindert, wie es bei M. Zosterae durch die Zellen der Cocconeis geschah. Die dem Auge als kleine braune Flecken erscheinenden Pflänzchen zeigen daher in der Aufsicht bei mittlerer Vergrösserung ein nur in der Mitte sehr dichtes, nach dem Rande hin aber immer lockerer werdendes Netzwerk sich in mannigfacher Weise kreuzender, berührender und ausweichender Zell- fäden (Taf. IX |3] Fig. 5 und 6). Trägt mithin bei unserem kleinen Endophyten das Gesamtbild des Thallus von denen der erst besprochenen Art verschiedene Züge, so herrscht doch eine grosse Übereinstimmung, sobald wir das Wachstum der Zellfäden, den Inhalt der Zellen und die Sporangienbildung von M. Por- phyrae näher in’s Auge fassen. Fig. 11 auf Tafel IX [3] stellt einen der lebhaft wachsenden Zweige dar, wie sie die Vergrösserung des Thallus übernehmend und sich oft weit in die Porphyra- Gallerte vorbohrend allgemein an seiner Peripherie auftreten, auch wenn die mittleren Partieen desselben schon reichlich Sporangien produzieren. Hier wie dort scheint die Verlängerung des zerstreut, nie opponiert verzweigten Thallus ausschliesslich durch die Thätigkeit der Spitzenzellen vor sich zu gehen; auch hier pflegt die Länge der Gliederzellen das Doppelte bis Dreifache ihrer Breite zu betragen und ebenso wie bei M. Zosterae ist auch bei M. Porphyrae der Assimilations- apparat in Gestalt eines oder zwei meist etwas gelappter plattenförmiger Chromatophoren ausgebildet. Der vegetative Thallus des Endophyten beschränkt sich durchaus auf die gallertigen Wände des Wirtes; er dringt also weder in das Lumen der Porphyra-Zellen ein, deren Wände er Mikrosyphar Porphyrae und Polysiphoniae Kck. 29 höchstens hier und da, doch meist ohne nachteilige Beeinflussung ihres Inhaltes, einbeult, noch breitet er sich auf der äusseren Oberfläche der Porphyra-Lappen aus; nur in einem Falle wird hiervon eine Ausnahme gemacht. M. Porphyrae besitzt echte Phaeosporeenhaare und diese ent- wickeln sich, wie es auch anders nicht gut denkbar ist, stets ausserhalb der Wirtspflanze. Sie entstehen als terminale Fortsetzung eines senkrecht gegen das äussere Membranhäutchen (e in Fig. 12 auf Tafel IX [3j) des Porphyra-'Thallus- wachsenden Fadens, welches sie alsbald unter Bildung eines manschettenartigen, ihre Basis umschliessenden Walles () durchbohren, um nun 'asch durch Teilung der zwei untersten Zellen () und ausgiebige Streckung der nach oben ab- geschiedenen Zellen in die Länge zu wachsen. Da die Fortpflanzung, wie allgemein bei den Phaeosporeen, durch Schwärmsporen statt- findet, so wird der Endophyt gezwungen, bei der Sporangienbildung an die Oberfläche zu kommen. Daher finden wir auf Querschnitten durch das Porphyra-Laub, wie besonders in den mittleren Partieen des Mikrosyphar -Geflechts die Enden der Astspitzen oder die Kuppen kurzer ein- bis wenigzelliger Zweigchen an zahlreichen Stellen das dünne, aber ziemlich feste Häutchen, welches die gallertige Zwischensubstanz der Wirtspflanze nach aussen abschliesst, erst etwas emporheben und dann durchbrechen. Schon während dieses Prozesses kann wenigstens die oberste Zelle direkt fertilisiertt werden, ganz in derselben Weise, wie dies oben für JM. Zosterae beschrieben wurde, und zuweilen werden eine oder zwei der darunter liegenden Zellen ohne weiteres zur Sporangien- bildung herangezogen; häufiger aber scheinen sich die oberste oder die beiden obersten Zellen erst noch zu teilen und auf diese Weise jene kurzzylindrischen, wenigfächerigen, häufig zu sorusartigen Gruppen vereinigten Sporangien zu entstehen, welche in jedem ihrer Fächer nur eine, im ganzen also kaum mehr als vier Zoosporen heranreifen lassen (Tafel IX 3, Fig. 7—-9). Die Schwärmer, welche ich hin und wieder beobachtete und die durch eine schlitzförmige Öffnung am Scheitel des Sporangiums austreten, zeigen durchaus den gewöhnlichen Bau; von birnförmiger Gestalt besitzen sie am hinteren Ende einen kahnförmigen Chromatophor, dessen runder, rötlicher Augenpunkt zugleich als Ansatzstelle für die beiden ungleich langen Geisseln dient. 3. Mikrosyphar Polysiphoniae Kek. Die kleine leicht zu übersehende Phaeosporee wurde von mir an Exemplaren von Poly- siphonia urceolata gefunden, die ich im Juni 1893 auf den Kreideklippen bei der Helgoländer Düne gesammelt hatte. P. urceolata ist durch 4, besonders in den unteren Teilen sehr lang ge- streckte Perizentralzellen ausgezeichnet, in deren äusserer Membran die zarten monosiphonen Fäden des Endophyten in scheinbar ganz unregelmässiger Weise umherkriechen und bei schwacher Ver- grösserung als bräunlicher Anflug sichtbar sind. Die Verlängerung des Thallus geschieht, soweit festgestellt werden konnte, durch Teilung der vordersten Zelle und Streekung der nach hinten abgeschiedenen Zellen, sodass auch hier die Teilungsfähigkeit auf die Spitzenzelle beschränkt bleibt, =) J In: = : 9) P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. deren keilförmige Gestalt ihr Vordringen in die Polysiphonia-Membran erleichtert (Tafel X [4] Fig. 3 bei ©). Wo eine wachsende Fadenspitze auf einen älteren Thallusteil stösst, kann es geschehen, dass sie ihr Wachstum gänzlich sistiert; in der Regel wird sie aber, wenn noch irgend Raum vorhanden ist, die Richtung ihres Wachstums ändern, wie sich dies besonders schön bei «a in Fig. 1 (Taf. X [4]) erkennen lässt. Nur sehr selten und ausnahmsweise werden Längswände gebildet, deren meist schiefe Stellung darauf hindeutet, dass ursprünglich eine Zweiganlage bezweckt wurde, deren Entwicklung später unterblieb. Bemerkenswert ist, dass die Zweige keine gleiche Richtung, etwa nach der wachsenden Spitze der Mutterachse hin, haben, sondern, meist im rechten Winkel abgehend, oft vielfach gewunden und ganz unregelmässig verlaufen. Die Hauptäste da- gegen bevorzugen die Kanten der Polysiphonia - Zellen, da wo zwei benachbarte Zellen aneinander stossen, und verlaufen infolgedessen parallel zur Längsachse der Wirtspflanze; die radialen, nach innen abgehenden Wände werden von ihnen vermieden (Fig. 7 auf Taf. X [4]. Haare wurden, ebenso wie bei M. Zosterae, vermisst. Jede Zelle beherbergt einen bis wenige Chromatophoren, die als ausgebuchtete, zuweilen etwas bandförmig verlängerte Platten meist der oberen Zellwand anliegen. Es herrscht also auch hier im wesentlichen Übereinstimmung ımit den beiden vorigen Arten, obschon der Fall, dass eine Zelle drei Chromatophoren beherbergt, nicht selten ist. Schickt sich das Pflänzchen zur Sporangienbildung an, so schliessen sich, wie dies auch bei sterilen Teilen öfters geschieht, seine Zellfäden zu einem Pseudoparenchym zusammen. Indem hierbei ganz kurz bleibende Zweige, welche sich eng aneinander drängen, nach oben entsandt werden, entsteht ein mehrschichtiges Zellenlager, das schliesslich die Membran der Polysiphonia zum Bersten bringt (Taf. X 4) Fig. 7) und den jungen Sporangiensorus darstellt. Diese Art der Sporangienentstehung entspricht durchaus dem für die beiden anderen Arten beschriebenen Verhalten; nur wird hier infolge des beschränkten Raumes, den das Substrat dem Endophyten gewährt, ein engerer Zusammenschluss der einzelnen Sporangien herbeigeführt, welche unter einander verwachsen und so einen geschlossenen Sorus bilden. Die Figuren S und 9 auf Tafel X [4] zeigen zwei Sporangiensori im optischen Längsschnitt. Man sieht in der linken Figur eine Anzahl 1 Sporangien. Ahnliche Partieen in der Aufsicht stellen die Figuren 6 und 7 dar. Nicht immer Sfächeriger, meist reifer Sporangien, in der rechten Figur eine Reihe junger und entleerter ist die Sporangienbildung so regelmässig, oft sind die Sori mehr knäuelförmig, indem vegetative Zellen, junge und reife Sporangien von verschiedener Höhe durcheinander wachsen. Der Austritt der Zoosporen, die ich selbst nicht beobachtet habe, erfolgt ebenso wie bei den beiden anderen Arten. Mikrosyphar Polysiphoniae Kck.; Diagnosen der drei Arten von Mikrosyphar. n Alk Schluss möge hier die Diagnose der Gattung und ihrer drei Arten folgen. Die systematische Stellung derselben erscheint mir unsicher; doch sind durch die kurzen einreihigen Sporangien und den Mangel aufrechter Assimilationsfäden Beziehungen zu der Gattung Phykocelis vorhanden. Mikrosyphar Kuckuck. Thallus nur aus kriechenden, monosiphonen, zerstreut verzweigten, zuweilen zu einem Pseudoparenchym zusammenschliessenden Fäden be- stehend; aufrechte Fäden ganz fehlend. Zellen meist doppelt so lang wie breit, mit 1—3 plattenförmigen Chromatophoren. Haare fehlend oder vor handen. Fortpflanzung durch Schwärmsporen, welche einzeln aus dem ganzen Inhalt einer vegetativen Zelle entstehen können. Meist teilt sich diese aber unter Entsendung einer papillenartigen Aussprossung noch ein- oder zwei mal, sodass kleine unscheinbare 2—4fächerige Sporangien gebildet werden. M. Zosterae Kck. Bildet mikroskopische braune Anflüge auf abgestorbenen Zostera- Blättern. Niederliegender Thallus mit Vorliebe zwischen Gruppen von Cocconeis kriechend. Fäden 3—5 ı breit. Haare fehlen. Auf Zostera-Blättern, die im Sommer 1891 in der Strander Bucht (Kieler Föhrde) gedredgt wurden. M. Porphyrae Kck. Bildet braune, kreisrunde, ca. Il mm im Durchmesser haltende Flecken in der Membran von Porphyra laciniata und leucostieta. Fäden 3—5 x breit. Haare mit basalem Wachstum vorhanden. Heleoland, im Sommer in flachem Wasser. > ’ M. Polysiphoniae Kcek. Bildet braune Anflüge in der Membran von Polysiphonia urceolata. Fäden 6-9 x breit. Haare fehlen. Plurilokuläre Sporangien oft zu kleinen Sori vereinigt. Helgoland, im Sommer. P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. TatelerkIas ung Tafel IX (3). Figur 1-3 Mikrosyphar Zosterae Kuckuck. Fig. 1 und 2. Auf Zostera zwischen Gruppen von Coecconeis (d d) gewachsene fertile Pflänzchen; ss reife, Fig. le zum Teil entleerte plurilokuläre Sporangien, b b wachsende Fadenspitzen, a a Zweige. Vergr. — Auf einem Objektträger in der Kultur gemeinschaftlich mit Phaeostroma pustulosum gewachsenes Pflänzchen mit reichlicher Sporangienbilduug (s s). Vergr. — Fig. 4—12 Mikrosyphar Porphyrae Kuckuck. Stück einer Porphyra mit einigen Pflänzchen im linken Zipfel bei natürlicher Grösse. 40 3 Einzelnes Pflänzchen. Verg. —- Partie aus der Nähe des Randes; b d Zellen des Endophyten, ss plurilokuläre Sporangien, p p 700 Porphyra- Zellen. Vergr. —- Fertile Partie mit reifen entleerten Sporangien bei ss und sterilen Zellen bei db d, von oben gesehen. Vergr. — Fig. 8--10. Wie Fig. 7, aber im Querschnitt; e Kutikwa des Porphyra - Gewebes, p Porphyra - Zelle. Vergr. —r Wachsender Mikrosyphar-Faden mit der Scheitelzelle bei 5 und einem Zweige bei a; p Zellen der Porphyra. Vergr. — ig. 12, Querschnitt durch ein infiziertes Stückchen von Porphyra; b b Zellen des Endophyten, p p Zellen der Wirtspflanze, Haar mit dem basalen Vegetationspunkt bei i, w ringförmiger von der Porphyra-Kutikula (e) gebildeter Wall. Vergr. = Sur EEE Fig 6 SR \ Sy d e s ) e y al x ] ar gi JOB IN ON >“ EN U N REN (Dr DT PR NEIN € = I Bm EM / £ ve) \ REN PX \ —IMIFKN SL Ä ” REN DER 92 Be) Te FE Nuckuck det r Wissensch. Meeresuntersuchungen. II.Band UI We 2, NO ea) Kia min IS MZCKTSEON ANDI \ - / \\ Vans NEN a R ( ie! ar N ML DE) N BER 3 q u IN m’ er 4 N 1) ur EN { \C { Ä pn) BrU er IE \v SE ) u> N a \X| Ta ers 8 \E L/ C re \W) \ FATY P. p \ \ \ EN es) Ka ‚N s In MER, j WM N El (Wr ) AN O), ER LEN € .2 z.\ u) i x Aut ArA)N \ “ NEO EN U] ) n WR A ER BL Ta WERE 19 a K Ss \\ Sn. .\ f%,;) « NED SE u [2 > >) T | 7? ( KR BOB \ 47 Fa Fig. 1-5 Mikmsyphar Zosterae Kck. /tg.4-12 Mikmwsyphar Porphyme Rek. h Ir. AM / p / f I — ( \ me r- ) YrE RG . ah NER SCHEN 1 ne Bea et. Ri “L ns 4 F nn = Ta 4° 34 ie. 1 und 2. Im Laube von Polysiphonia urceolata kriechende Thallome des Endophyten; p Membran der . 3. Optischer Längsschnitt durch die Aussenmembran von Polysiphonia mit einem Mikrosyphar-Faden; ig. 4. Sterile Partie von oben gesehen. Vergr. —- .5 und 6. Fertile Partieen von oben gesehen mit plurilokulären Sporangien bei s s und sterilen Zellen . 7. Querschnitt durch eine infizierte Stelle von Polysiphonia; p Membran der Wirtspflanze, a keil- ie. 8 und 9. Optische Längsschnitte durch die Membran von Polysiphonia (p). welche durch Sporangien- P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Tatrelerklar une Tafel X (4). Mikrosyphar Polysiphoniae Kuckuck. Wirtspflanze, b b wachsende Spitzen, « a Zweige, s Sporangiensorus des Endophyten. Vergr. = b Scheitelzelle, « a Zweige, p Membran von Polysiphonia. Vergr. 1200 ER 500 N e 1200 aan Names = URN: ‚om 1200 förmige Zelle des Endophyten. Vergr. —. sori aufgetrieben ist; s* entleerte Sporangien, b b sterile Zellen. Vergr. — Taf. X Ik) Alikrosyphar Polysiphoniae ACK. TE IS De | Wissensch. Meeresuntersuchungen II Band. (mu) IV \ \ (1 v h > ‘) I Te — u Ze Über zwei höhlenbewohnende Phaeosporeen. ww. 4. Uber zwei höhlenbewohnende Phaeosporeen. Hierzu Tafel XI—XIII [5—7] und 2 Textfiguren. Sr Ss = =s 3 ° = 5 n F = In Winter 1895/96 fand ich an der Westseite von Helgoland in grotten- und höhlenartigen ch Einschnitten der Felswand zwei Phaeosporeen, die zwei bisher unbekannte, den Gattungen Ectocarpus und Leptonema angehörige Arten darstellen und auch durch ihre Lebensweise unser Interesse erwecken. 1. Ectocarpus lueifugus n. sp. Diese neue Ectocarpus- Art bildet an der senkrechten Felswand auf weite Strecken hin dichte, kurzwollige, hellbraune Überzüge (Tafel XI [5] Fig. 1), welche aus dicht gedrängten, durch einander geworrenen Fäden bestehen, die mit ihren untersten Teilen zwischen den Gesteinspar- tikelchen umherkriechen (Tafel XI [5] Fig. 2). Auf Präparaten, die man durch Zerdrücken kleiner Proben zwischen zwei Objektträgern gewinnt, gelingt es den Verlauf der unteren Fäden zu ver- folgen und festzustellen, dass dieselbe eine direkte Fortsetzung der oberen Fäden bilden, aber dadurch, dass sie sich bogig krümmen, eine zu jenen senkrechte Richtung annehmen und einen rhizomartigen Charakter erhalten. Ihre Zellen sind ebenso lang oder etwas länger als breit, von gedrungener Gestalt und mit einer stark verdickten Membran ausgestattet (Tatel NII [6] Fig. 19). Hier und da schmiegen sie sich dicht an die kleinen Steintrümmerchen des Felsens an und treiben kurze Ausläufer, welche die Befestigung am Gestein verstärken und zuweilen, wiederum bogig aufsteigend, in senkrechte Fäden auswachsen. Diese letzteren stehen sehr dicht und rasenförmig und tragen aufrechte, oft bogig verlaufende Zweige oder unilokuläre Sporangien. Ihre Zellen sind 8—15 1 breit, ebenso bis doppelt so lang als breit und in den oberen wie den unteren Teilen «der aufrechten Fäden gleichgestaltet; diese laufen also nicht in haarförmige Zellenreihen aus, sondern bestehen bis zur Spitze aus chromatophorenreichen Zellen. DIE = rn - 3 510 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Das Wachstum scheint vornehmlich durch Teilung der Spitzenzellen zu erfolgen; daneben gehen, wenn auch spärliche interkalare Teilungen einher. ‚Jede Zelle beherbergt in der Regel nur einen Chromatophor, der eine mannigfach und tief zerschlitzte Platte darstellt und an die sternförmigen Chromatophoren gewisser Ohantransia - Arten erinnert (Tafel XII [6 mit einigen Zipfeln auch ein wenig nach der anderen herüber (Tafel XII [6] Fig. 17). Nur selten Fig. 16). Er bedeckt die Zellwand nur auf der einen Hälfte, greift jedoch habe ich zwei Chromatophoren in einer Zelle beobachtet (Tafel XII [6] Fig. 15) und ich vermute, dass dies nur ein vorübergehendes Stadium ist, welches vor einer interkalaren Teilung eintritt. In der Zelle der unteren rhizomartigen Fäden wird der Chromatophor rückgebildet, während die tropfenförmigen Bestandteile sich stark vermehren und zu grossen glänzenden, unregelmässig gestal- teten Klumpen zusammenballen, die das Lumen der Zelle zuweilen fast ganz erfüllen (Tafel XTI [6] Fig. 19). In jeder Zelle findet sich, wie es bei den Phaeosporeen ausnahmslose Regel ist, ein Zellkern. Oft ist das Zelllumen durch zarte Plasmasepten in zahlreiche Vakuolen geteilt (Tafel XIT [6] Kiez): Ich habe bisher mit Sicherheit nur unilokuläre Sporangien beobachtet. Dieselben sind läng- lich keulenförmig und mit der Basis in den Stiel verschmälert. Ihre Länge beträgt 30—55 1, ihre 3reite 11—16 ft. Ihre Anheftung ist eine sehr variable. Bald stehen sie terminal an den Lang- trieben (Taf. XI [5] Fig. 6), bald seitlich auf mehr oder weniger langen Stielen (Taf. XI [5] Fig. 4 und 5), bald sind sie nur einzellig gestielt, bald, wenn auch seltener, sitzend. Ihre Ent- wicklung verläuft ähnlich, wie ich sie früher für Ketocarpus litoralis geschildert habe. Bei jungen Stadien (Taf. XII [6] Fig. 15 links) sind alle Chromatophoren wandständig und bis zur polygonalen Abplattung einander genähert. Dann rücken sie allmählich nach dem Innern und vermischen sich mit dem übrigen Zellinhalt, um bald nachher unter Freilassung einer beschränkten zentralen Zone eine zur Aussenwand senkrechte Stellung einzunehmen. Das nun folgende Stadium zeigt sie wieder im ganzen Zellinhalt verteilt (Taf. XII [6] Fig. 14) und man bemerkt jetzt auch die ersten Anlagen der Augenpunkte. Schliesslich grenzen sich die einzelnen Sporenportionen undeutlich von einander ab, die Membran quillt am Scheitel des Sporangiums auf und mit dem in Fig. 15 (Taf. XII |6)) abgebildeten Stadium ist die Reife desselben erreicht. Ausser der in den Figuren 1—8 auf Tafel XI [5| dargestellten Hauptform beobachtete ich an demselben Standort eine durch ihr gedrungenes Wachstum ausgezeichnete Nebenform, welche in den Figuren 9—13 wiedergegeben ist (Taf. XI [5]. Die Äste sind hier bedeutend kürzer und tragen sehr reichlich Sporangien, die mehr länglich-oval gestaltet sind und entweder terminal stehen oder noch häufiger den vegetativen Fäden ohne Stiel direkt aufsitzen; gar nicht selten wird hier- bei auch die Tragzelle zur Sporangienbildung herangezogen und die Sporangien stehen dann mit ihrem unteren Ende interkalar. In Fig. 12 (Taf. XI [5]) fällt links eine zweigliedrige Sporangien- kette auf, die lebhaft an gleiche Bildungen bei Eetocarpus litoralis var. varia erinnert. Ertocarpus heeifugus Kek. u Reife plurilokuläre Sporangien sind mir nicht zu Gesicht gekommen. Dagegen möchte ich die in der nebenstehenden Textfigur 1 wiedergegebenen Bildungen als junge plurilokuläre Sporangien ansprechen. Man könnte geneigt sein, den hier beschriebenen Ketocarpus für die unilokuläre Sporangien tragende Form von Eetocarpus tomentosus Lyngbye zu halten, welchem Sauvageau!') neuerdings eine sorgfältige Beschreibung gewidmet hat. Abgesehen davon, dass ich die Pflanze ein ganzes Jahr hindurch an ihrem Standort beobachtet habe, ohne sie zu dem typischen, auch hier im Sommer häufigen Ectocarpus tomentosus heranwachsen zu sehen, zwingt auch besonders die Verschiedenheit der unilokulären Sporangien zu einer spezifischen Trennung. Sauvageau beschreibt dieselben bei Fetocarpus tomentosus 8 $ wie folgt: „Ils sont sessiles ou portes par un court p@di- 7 DR celle de 1—2 cellules, sont spheriques ou ovoides ; = leurs dimensions peuvent varier du simple au double: la s longeur de 20 & 45 x et la largeur de 15 & 30 „“. Die A Sporangien von Eetocarpus lucifugus sind dagegen verlängert- rn & keulenförmig, sehr oft terminal oder langgestielt und ihre 2 grösste Breite, die immer im oberen Drittel liegt, beträgt N bei einer Länge von 30—35 „ nur 11—15 g. Viel tief- 7 greifender aber ist der Unterschied im Inhalte der Sporangien. 7 Bei Ectocarpus tomentosus werden in jedem Sporangium nur u 6—16 Sporen gebildet, welche der Zilien entbehren und in- c Fig: 1: folgedessen bewegungslos sind. Bei Ectocarpus lneifugus Eetocarpus lueifugus Kek: A Zweig nit zwei dagegen beherbergt jedes Sporangium, wie es bei den Arten unilokulären Sporangien bei s# und den ver- n = P a $ ” mutlichen jungen plurilokulären Sporangien bei von Ectocarpus meist der Fall ist, sehr zahlreiche Schwärmer sp. B, C Zweige mit den vermutlichen jungen — ich schätzte deren 60 bis 70 —, die mit einem Augen- a bei;2p. punkt ausgestattet sind und ohne Zweifel den gewöhnlichen 7 Bau der Phaeosporeenschwärmer besitzen, obgleich ich ihren Austritt nicht beobachtet habe. Auch hat Sauvageau Büschel, an denen plurilokuläre Sporangien vorhanden waren oder sich beide Formen gemischt vorfanden, häufig beobachtet, während die Helgoländer Pflanzen, abgesehen von den oben erwähnten, übrigens sehr selten auftretenden Bildungen, immer nur unilokuläre Sporangien trugen. Die Fäden des echten Ectocarpus tomentosus gehen ferner von einem basalen einschichtigen Zellen- lager aus und endlich scheint auch der Chromatophor dort abweichend gestaltet zu sein, da Sauvageau ihn als „ruban unique dont les inflexions sont densement rapprochdes“ beschreibt. Auch Reinke?) sagt von Ectocarpus tomentosus: „In den Zellen dieser Art finden sich 1 bis 2 bandförmige, z. T. spiralig gewundene, aber unverzweigte Chromatophoren“. 1) Sauvageau, Note sur !',,Eetocarpus tomentosus“ Lyngbye. 1805. (Journal de Botanique S und V). > ?) Reinke, Algenflora der westlichen Ostsee 1850 p. 43. a1 SL) GE ur , Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. &) 5 l Leptonema lucifugem 2. sp. Tr Diese Art wächst an demselben Standort wie Ectocarpus lucifugus und bildet wie dieser auf den Felsen über der Wasserlinie gelbbraune, doch etwas feinwolligere und kürzere, mehr sammetartige Rasen. Sehr häufig nehmen an der Bildung der Rasen auch beide Arten glei- chen Anteil. Die aufrechten Fäden sprossen ähnlich wie bei Eetocarpus lucifugus aus einem rhizom- artig niederliegenden Teile hervor, dessen Zellen sehr kurz und gedrungen sind und zuweilen fast rosenkranzförmige Ketten bil- den (Taf. XII [6] Figur 20). Ein auf dem Substrat kriechen- des Basallager, wie es Reinke für Leptonema fascieulatum beschreibt und abbildet !), ist nicht vorhanden. Die aufrech- ten Fäden, deren Dicke nur 3 “ x beträgt, sind in der Regel unverzweigt, ihre Zellen ebenso lang bis doppelt so lang als breit. Die Gestalt des Chromatophors ist wegen der Kleinheit der Zellen ziemlich schwer aufzuklären; sie stimmt Fig. 2. mit dem, was Reinke für Lep- Grottenpartie von der Westseite von Helgoland, um die Lokalität zu zeigen, wo Eetocarpus tonema fasciculatum angiebt, lueifugus und Leptonema lueifugumn wachsen. or = überein. Wie dort sind also eine beschränkte Anzahl platten- bis kurzbandförmiger, die Zellwand meist in querer Richtung bedeckender Scheiben vorhanden (Tafel XII [6] Fig. 24). Die Fruchtbildung erinnert dadurch, dass die Sporangien meist nach einer Seite gerichtet sind, an Lepfonema fasciceulatum Rke. var. uncinatum. In den oberen Zellen treten Längswände auf und die Zellen wölben sich papillenförmig empor (Taf. XII [6] Fig. 22) oder die Papillen werden erst nachträglich durch eine Wand abgegliedert (Fig. 23). Die reifen Sporangien sind dann meist zweifächerig und nur im obersten Teile pflegt jeges Sporangium ähnlich wie bei Mikro- syphar aus einem- einzigen Fache zu bestehen (Taf. XII [6] Fig. 21 und 22). Seltener teilt sich 4 Fächer be- sitzt. Jedes Fach enthält nur eine Zoospore, die in der Regel durch einen besonderen seitlichen die seitliche Papille noch ein- oder zweimal, sodass das reife Sporangium dann 3 !) Reinke. 1. ce. p. 50 und Atlas deutscher Meeresalgen Tafel 9 Fig. 10. Leptonema lueifugum n. sp. Schlitz ausschlüpft. Die fertilisierten Äste werden ebenso wie bei Leptonema uneinatum durch die einseitige Sporangienbildung konvex. Obgleich ich reichliches Material von Leptonema lneifugum in Händen gehabt habe, war die Sporangienbildung doch ausserordentlich spärlich. Meist schien sie auf halbem Wege stehen zu bleiben und die jungen papillenförmig vorgewölbten Anlagen wuchsen schliesslich, wie es z. D. Fig. 21 (Tafel XII [6]) bei «a zeigt, zu kurzen Zweigen aus. Unilokuläre Sporangien habe ich niemals beobachtet. | Die spezifische Trennung von Leptonema Jascienlatum Bke. erscheint wegen des ganzın Habitus, der Verschiedenheit des basalen Teiles und wegen der wenigfächerigen Sporangien geboten. N \s erübrigt noch mit einigen Worten auf den Standort der beiden Arten einzugehen. Sie wachsen gemeinschaftlich an der Westseite in der Nähe des Lummmenfelsens und zwar an der senk- rechten Felswand der Insel selbst an Stellen, wo der Felsen mannigfach zerklüftet ist und grotten- förmige Einschnitte bildet. Sie bedecken hier in kurzen zusammenhängenden Rasen, die oft grosse Flächen einnehmen, das Gestein etwa in Manneshöhe, sodass sie von der Flut auch bei hohem Wasserstande niemals bedeckt werden (Textfigur 2 und Tafel XIII [7)). Sie müssen sich viel- mehr mit dem Wasser begnügen, das bei unruhigem Wetter zu ihnen emporspritzt oder von dem Gestein aufgefangen zu ihnen herabsickert. Ihr sehr dichtes rasenförmiges Wachstum erleichtert ihnen dabei das Festhalten des von aussen kommenden Spritzwassers und zugleich vermengen sich ihre untersten Fäden so innig mit den Felspartikelchen, dass ein fortwährendes Aufsaugen der Feuchtigkeit des nie ganz trockenen Felsens stattfindet. Es kommt nun hinzu, dass der Standort der beiden Algen nie oder nur sehr selten von der direkten Sonne getroffen wird, sondern auch im Hochsommer nur ein sehr gedämpftes Licht erhält. Diese Bedürfnislosigkeit dem Lichte gegen- über haben sie wiederum mit den Tiefenalgen gemein, denen ja auch die am Meeresboden herr- schende Dämmerung zum Assimilieren genügt. Vielleicht dürfen wir in der Anordnung des Chromatophors, der wenigstens bei Kefocarpus Iucifugus regelmässig nur die eine Hälfte der Zell- wand bedeckt (Taf. XI [5] Fig. 3, Taf. XII [6] Fig. 16 und 17), eine Anpassung an diese un- günstigen Lichtverhältnisse erblicken. Zum Schluss gebe ich noch die Diagnosen der beiden Arten. Zetocarpus lucifugus n. sp. Bildet auf Felsen dichte, wollige, gelbbraune Rasen. Aufrechte Fäden aus einem rhizomartig niederliegenden Teile aufsteigend, spärlich zerstreut verzweigt; Zellen bis zur Spitze der Fäden chromatophorenreich, S—15 y breit, ebenso lang bis doppelt so lang als breit. Chromatophor eine, selten . = u, 5 NG x Kr . 40 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. ü ) en zwei vielfach ausgebuchtete und zerschlitzte Platten. Unilokuläre Spo- rangien verlängert-keulenförmig oder länglich-oval sitzend, gestielt oder terminal. = Helgoland, auf Felsen an der Westseite; fruktifiziert im Winter Leptonema lueifugwmn. Bildet auf Felsen sehr kurze, sammetartige, gelbbraune Überzüge. j Aufrechte Fäden aus einem rhizomartig niederliegenden Teile aufsteigend, in der Regel unverzweigt; Zellen bis zur Spitze der Fäden chromatophoren- reich, 5—7 x breit, ebenso lang bis doppelt so langalsbreit. Chromatophoren eine beschränkte Anzahl unregelmässig gestalteter Platten. Plurilokuläre Sporangien meist zweifächrig, nach einer Seite ge- wendet. | Helgoland, auf Felsen an der Westseite; fruktifiziert im Frühjahr. sn E 42 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Tatelerklarum., Tafel XI [5]. Eetocarpus lucifugus Kuckuck. Fie. 1. Felsstückchen mit dem wolligen Überzug von Eetocarpus lueifugus. Vergr. = u = Fig. 2. Übersichtsfigur eines Büschels mit den keulenförmigen Sporangien; unten zwischen den Fäden Gesteinstrümmerchen. Vergr. —_ Fig. 3. Untere Partie des Thallus; bei s ein reifes und ein entleertes unilokuläres Sporangium. Vergr. u Fig. 4-6. Obere fertile Partieen mit den Sporangien bei s s. Vergr. —, Fig. 7 und 8. Partieen mit gereiften Sporangien. Vergr. > Fig. 9—13. Fertile Partieen emer sehr gedrungenen kurzen Form mit reichlicher zum Teil interkalarer - 300 “ Sporangienbildung. Vergr. 7 iz Taf.X (5). en EL Anserül, Fu Parr 8 [3 us Kek. N NR Dmm{\ % = Wr, clocapus lucifug r Be = = Ir N Nr N Sp \ —Terzer=yS u . — 25 = er N 29 x ssensch.Meeresuntersuchungen. 1.Band @ u. up Eu ey 44 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 14. 15. 16; E7, 18. 19. 20. 21. 22 und 23. Wie Fig. 21 Vergr. 100 24. P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Tafelerklärung. Tafel XII [6]. Fig. 14—19 Eetocarpus lucifugus Kuckuck. / Ein sich der Reife näherndes unilokuläres Sporangium. Vergr. > Oben ein reifes, links ein junges Sporanzinm. Vergr. —. Sterile Zellen mit den sternförmigen, dem Beschauer zugewandten Chromatophoren. Vergr., 100, Sterile Zellen; Chromatophoren dem Beschauer abgewandt. Die Plasmasepten mit den First in der oberen und unteren Zelle auch der Kern erkennbar. Vergr. an, Zellen mit je 2 Ohromatophoren. Vergr. - Basale Partie mit reduzierten Chromatophoren, grossen lichtbrechenden Klumpen und dicken R N) Zellwänden. Vergr. u Fig. 20—24 Leptonema luecifugım Kuckuck. Basale, rhizomartige Partie mit den aufrechten Ästen. Ver gr. an Oberes fertiles Stück mit den zum Teil entleerten Silo ee Sporangien bei s und einigen 700 Zweigen bei aa. Verer. —— Sterile Zellen mit den plattenförmigen geschlitzten Chromatophoren; «@ im N, Längsschnitt, . b von oben. Vergr. —_ Kur FE u De er 1 Wissensch. Meeresuntersuchungen I.Band. Taf. X] (6). NO EN ar | = karr BF ; : Be ep 2 N o 2 EB Fig.18. CA 7 EL CIZER ee N Fig. 14 - 19 Eetocarpus lueifugus kck Br, zo Zeptonema. lucifugum Kck. 473 » N } . ER F Bisi_ f% 54 7 9 ur. u 2 46 P. Kuckuck, Beiträge zur Kenntnis der Meeresalgen. Tatelerklarung. Tafel XIII [7]. Die Photographie stellt eine mit mannigfachen grotten- und trichterförmigen Einschnitten ver- sehene Felspartie von der Westseite Helgolands in der Nähe des Lummenfelsens dar, um die Tokalität zu veranschaulichen, in der die auf Tafel XI [5] und XII [6] abgebildeten Braunalgen wachsen. Die- 3 selben bedecken in hellbraunen, dichten, sammetartigen oder kurzwolligen Rasen besonders die senkrechten dunklen Wände in dem von den Helgoländern Trichter genannten Durchgange links und in der spaltenförmigen Grotte rechts und zwar in einer Höhe, dass sie auch bei Flut nicht untertauchen, sondern höchstens von Spritz- oder salzigem Sickerwasser feucht gehalten werden. Die Photographie ist bei ‚Niedrigwasser aufgenommen, sodass man zugleich ein gutes Bild der Fucus serratus-Vegetation erhält, E wie sie.bei Helgoland für die obere litorale Zone charakteristisch ist. IR 4 Be en (2) TIIX EL ‚pure °JJ USDUnYyONnS12JUNsII3a]N "YUISUASSIAA BL/ Pa “ # A u ur Se wen — SE en Up 4 I EAN ER a ih: ET ä Ba 4. ur y“ o er * e v 4, ARTE I % ’ F L M Pa na: 13 Dane Druck von Ad. Littmann in Oldenburg.