^^&}^'tsma:r'''- o5'^;^.iÄ«r\n^*/v^A ^rSrA'^^M:^^ ^A'^--)A-^'' iiuSFiO ;nr.V^^A^m^/^n^^isÄ;|s'^^ .aaAa/S^A/ '^^w^^^m&w^ l^lillÄiiiiilP^^^^^^ yBBi ,r^Phenia late-carinata Allmau. Fundangabe: Angola, Ambrizotte, lim, an Algen; C. Hupfer, 1893. Es erscheint fraglich, ob sich nicht unter diesem Namen in der Tat zwei Arten bergen. Die von Broch (1913, p. 7) beschriebenen Corbiüae seiner Kolonien aus der Sargasso-See weichen von den sonst beobachteten Corbulae erhebUch ab. Im vorliegenden Material wurde nur eine schlecht erhaltene Corbula gefunden ; sie hat die gewöhnliche Gestalt und entbehrt die von Broch erwähnten, verlängerten distalen Blätter, die frei sind. Sonstige Unterscliiede konnten aber nicht nachgewiesen werden; es ist deswegen fraglich, welchen systematischen Wert wir dem genannten Merkmal der Corbula zuschreiben müssen. Aglaophenia calamus Allmau. Fundangabe: Isla Annob(5n, Flachwasser; A. Schiiltze, 7. Oktober 1911. Die ziemlich starren Kolonien sind doppel bis mehrfach zusammen- gesetzt federförmig mit Ästen, die gewöhnlich am Stamm alternierend ent- springen. Die Verzweigung der Kolonie kann in einer Ebene vor sich gehen, oder die Zweige gehen in allen Eichtungen von dem Hauptstamme aus. Der Hauptstamm, der an den vorliegenden Kolonien bis 3 mm dick ist, ist ebenso wie die Hauptäste zusammengesetzt, und nur die äußeren kleinen Partien der kleinen Federn zeigen uns deutlich die Bewelirung des primären Stammtubus. Der primäre Stammtubus liegt ventral (vorne) und entsendet alternierende Hydrocladien, die in der Breitenebene oder schwach nach der vorderen Seite der Kolonie geneigt verlaufen. Der primäre Stammtubus ist in ziemlich kurze GHeder geteilt, die sehr eigen- tümlich bewehrt sind (Textlig. 5 a). Neben der seitHch gestellten Basis des Hydro cladiums imd an der entgegengesetzten Seite des ventralen Feldes des GHedes findet sich eine unpaare, mächtig entwickelte Nema- tothek (I); in der PZ»ma-Gruppe finden wir an der Oberseite der Basis der Hydrocladien ein Hydrothekenpaar; bei der vorliegenden Art ist so- mit nur die eine (ventrale) Nematothek dieses Paares erhalten geblieben, dafür aber wie gesagt um so stärker entwickelt. Die untere, unpaare Nema- tothek der PZwma-Gruppe hat sich bei Aglaophenia calamus auch divergent entwickelt (II), insofern sie sehr groß geworden und mit zwei öfinungen versehen ist. Oberhalb dieser doppelten Nematothek finden wir auf der Zweigbasis selbst endlich auch eine kleinere Nematothek (III), die fast nur als eine rundliche Öffnung walirgenommen werden kann. Diese eigent- 30 Hjalmar Broch. tümliche Bewehrung der Stamminternodien berechtigt die Aufstellung einer eigenen Ca/amws-Gruppe der Gattung Aglaophenia. Die Bezahnung der Hydrotheken (Textfig. 5 b — d) stimmt mit der in der PZww^a-Gruppe gewöhnlichen überein. — An der öönuug der Hydro- thek sitzen wie gewöhnlich ein paar Nematotheken, die nichts besonderes darbieten. Die mediane Nematothek, die mit dem Lumen der Hydrothek in offener Verbindung steht, hat einen verschieden weit vorragenden freien Teü, und zwar so, daß der freie Teil basal am Hydro cladium nur kurz Fig. 5. Aglaophenia calamus Ai.i.MAT>i von Annobon; 60:1. a = Bewehrung des Gliedes am primären Tubus des Hydrocaulus; b= Hydrothek von vorn gesehen; c = Hydrothek basal an einem Hydrocladium ; d = distale Hydrothek desselben Hydrocladiums. ist, während er nach der Spitze des Hydrocladiums zu immer länger wird, und hier mitunter die Länge des Öffnungsdurchmessers erreichen kann. Die vorliegenden Kolonien sind leider steril. Nach Allman (1883 PI. Xn, Fig. 8) weicht die Corbula in ihrem Baue nicht von dem gewöhn- lichen Typus der Aglaophenia- Arten ab. Es ist notwendig gewesen, eine eingehende Beschreibung vorliegender Art zu geben, da die Erörterungen bei Allman (1. c.) und Nutting (1900 p. 91) viel zu dürftig sind. Es ist zweifelhaft, ob die artliche Trennung zwischen Aglaophenia rigida Allman und der vorliegenden Art berechtigt ist. Hehella corrugata (Thornely) Vanhöffen. Fundangaben: Isla Annobon, im Flachwasser; A. Schultze, 7. Okt. 1911. Angola, Kinsembo; C. Hupfer, 17 m, 1888. Die vorliegende Art ist zweifellos zu Hebella zu ziehen; ihre Gonangien sind leider bis jetzt unbekannt. Campanularia mutabilis KrrcHiE') von den ') Die neuerdings von mir (191S p. 13) unter diesem Namen von den Azoren auf- geführte Art gehört nicht hierher und läßt sich zur Zeit nicht sicher identifizieren. Hydrozoa benthonica. 31 Kapvordischen Inseln muß, wie er selbst später (1910 p. 816) vermutet, zweifellos in Hebella corrugata einverleibt werden. Ritchie erwähnt die große Variabilität der Art, die auch aus den hier beigefügten Kamera- zeichnungen (Textfig. 6) deutlich hervorgeht. Im vorliegenden Material Fig. 6. Hebella corrugata (ThorJjelt) von Annobon; 30: 1. a = kurzstielige Hydrothek ; b und c = langstielige Hydrotheken desselben Stolo, b = der gewöhnliche Typus, c = aberrante Hydrothek mit lateralen Zähnchen. wurden einige ganz sonderbare Varianten angetroffen (Textfig. 6 c), die zwei niedrige Zähnchen der Hydrothekenkante aufweisen. Anfangs war ich dazu geneigt, diese Eigentümlichkeit als Artmerkmal anzusehen, umso- mehr, da festgestellt werden konnte, daß sie nicht durch äußere Ein- wirkungen hervorgerufen sind. Indessen finden sich auf derselben Stolo auch Hydrotheken von dem gewöhnhchen Typus (Textfig. 6 b), und dem Auftreten dieser Zälinchen kann deswegen kein besonderer Wert bei- gemessen werden.') ') Stechow zieht in einer während der Drucklegung dieser Arbeit erschienenen Ab- handlung (Hydroidpolj'pen der japanischen Ostküste II. Teil in : Beiträge zur Natur- geschichte Ostasiens, München 1913, p. 106) die vorliegende Art zu Scandia mutabilis (Ritchie) Fräser, die er anscheinend mit vollem Rechte von der typischen Jlebella corrugata artUch trennt. 32 Hjalmak Broch. Hehella Michaelserii n. sp. Tafel I, Fig. 2. Fundangaben: Angola, Ambrizette, 11 m; C. Hupfer, 1890. ,, Mussera, 11 m; C. Hupfer, 1888. „ Kinsembo, 17 m; C. Hupfer, 1888. Auf Sertularella polyzonias und auf Bruchstücken einer nicht identifizier- baren Sertulariide kriechend findet sich eine kleine Hebella, die ich zuerst geneigt war, als ein Filellum anzusehen. Die kleinen, unregelmäßigen Hydrotheken schmiegen sich oft mit ihrer proximalen Partie der Unterlage an, und nur der kürzere distale TeU der Hydrothek ragt wegen einer Kniebiegung frei empor. Andere Hydrotheken aber ragen in ihrer ganzen Länge frei empor. Die ein- gehende Untersuchung ergab nun- melu-, daß die kriechende Partie der gebogenen Hydrotheken nie mit den Stolonen verwachsen ist, und da die Hydrotheken weiter auch mit einem deutlichen Dia- Fig. 7. Hebella Michaelseni n. sp. von Kinsembo, phragma versehen sind, liegt hier Hydrotheken- Variation einer kleinen Kolonie; 40: 1. eine sichere Hehella VOr. Die primären Hydrotheken haben mit 0,5 bis 0,7 mm Länge einen Öfiiiungsdurchmesser von von 0,14 bis 0,22 mm. Die Erneuerung der Hydrotheken muß selu- oft geschehen, und Hydrotheken, die keine Reduplikation der Öffnungskante zeigen, sind sehr selten zu beobachten. Die Form der Hydrothek (Taf. I, Fig. 2, Textfig. 7) ist wegen unregelmäßig auftretender Biegungen und Wandausbuchtungen ganz außerordentHch variabel; doch muß man sie im allgemeinen als zylindrisch mit sehr schwach umgebogener Kante charakterisieren. Der winzig kurze und dünne Stiel ist fast immer scliief an der abgerundeten Hydrothekenbasis inseriert. — Die vorliegenden Kolonien sind steril. Da sich die niedhche kleine Art nach der vorHegenden Literatur nicht identifizieren läßt, habe ich mir erlaubt, sie nach dem Erforscher südlicher Meeresgegenden, Herrn Professor Dr. W. Michaelsen, zu benennen. JLovefiella corruijafa Thornely. Fundangabe: Togo, Anecho, 15 m; C. Hupfer, 1889. Auf der Schaio eines Pecten sp. angesiedelt finden sich viele bis 2 cm Hydrozoa benthonica. 33 hohe Kolonien dieser Art, die zu einer Ergänzung der selir dürftigen Bo- schreibung von Thornely (1908 p. 82, PL 9, Fig. 4) erlauben. Die Kolonien, die nach Thornely bis 2 Zoll hoch werden, sind nur sehr wenig oder gar nicht verzweigt. Der im Zickzack gebogene Hydrocaulus trägt an jedem Knie eine ziemlieh kurzgestielte und schwach asymmetrische Hvdrothek (Textfig. 8), deren untere 2/3 mit tiefen Querfurchen ausgestattet sind, während das distale Drittel prismatisch mit 10 bis 12 Prismenflächen ist. Die Hydrotheken haben wohl entwickelte Diaphragmen. Die Hydro- thekenkante ist mit 10 bis 12 niedrigen Zähnchen ausgestattet, und zwar so, daß die Zähne von der Mitte der Prismenflächen ausgehen, während die Kanten des Prisma von den tiefsten Stellen der Einbuchtungen zwischen den Zähnen entspringen. Diese eigen- tümlichen Verhältnisse der distalen Hydrothekenpartie sind auch in Thor- NELYS Zeichnung angedeutet, aber im Text, gar nicht erwähnt worden. Der Deckelapparat ist von von- einander getrennten Platten gebildet, die in den Einbuchtungen zwischen den Hydrothekenzähnchen befestigt sind. Die Deckelplatten sind nicht, wie man erwarten könnte, an dem freien Ende spitzwinkelig, sondern sie sind \'ielmehr breit abgerundet. Beim Schließen des Deckelapparates legen sich die Platten in der Weise gegeneinander zusammen, daß die Randpartien zweier benachbarter Platten aneinander gepreßt flügelartig über das pyramidenähnliche Dach vorragen. Die vorhegenden Kolonien sind fertü. Die langgestreckt und um- gekehrt kegelförmigen Gonotheken sind mit ihrem spitzen Ende mittelst eines kurzen Stieles neben dem Ursprung des Hydrothekenstieles am Hydrocaulus befestigt. Das distale Ende der Gonothek ist nach eiaer kurzen aber ziemlich starken Verengerung quer abgeschnitten. Die ganze Gonothek ist ebenso wie iln- Stiel mit tiefen Querfurchen versehen (Textfig. 8) und enthält 2 Gonophoren, die einen deuthch medusoiden Bau zeigen, und die sich sehr wahrscheinlich zu Medusen entwickeln. Fig. 8. Lovenella corrugata Thoenely yon Anecho ; zwei Hydrotheken (die untere unter Regeneration) und eine Gonothek (G). 3 ilichaelsen, Westafrika. Q^ Hjalmar Broch. Sertularella pölyzonias (Linn6) Uray forma typica Broch. Fundangaben: Angola, Ambrizette, 11 m; C. Hupfer, 1890. „ Mussera, 11 m; C. Hupfer, 1888. ,, Kinseinbo,17m; C. Hupfer, 1888. Sertularia turbinata (Lamouroux) Busk. Fundangaben: Französisch-Kongo , Sette Cama, 13 m; C. Hupfer, 1889. Angola, Kinsembo, 17 m; C. Hupfer, 1888. Sertularia distans (Lomouroux). Fundangaben: Goldküste, Prampram, steiniger Grund, 9m; C. Hupfer, 1888. Togo, Port Seguro, 13 m; C. Hupfer, L II ha de Säo Thome, II ha das Rolas, auf einem lebenden Murex] R. Greeff, 1889. Angola, Kinsembo, 17 m; C. Hupfer, 1888. Sertularia tubuliforniis (Marktanner-Turneretscher) Leviusen. Fundangaben: Isla Annobon, im Flachwasser; A. ScmiLTZE, 7. Okt. 1911. II ha das Rolas bei Säo Thome, an Area] R. Greeff, 1889. Es ist unzweifelhaft diese Art, die Billard (1907 p. 355) als var. Balei zu Pasythea quadridentata zieht. Einige wenige fertile Kolonien von Bha das Rolas weisen Gonangien auf, die mit der Beschreibung und den Zeiclmungen bei Nutting (1904, p. 70, Taf. XI, Fig. 4, 7 und 8) vöUig übereinstimmen. Sertularia Hupferi n. sp. Fundangabe: Goldküste, Prampram, 9 m, steiniger Grund; C. Hupfer, 1888. Einige kleine Kolonien einer Sertularia, die auf Algen sitzen, können nach der vorhegenden Literatur nicht identifiziert werden. Die kleinen feingebauten bis 7 mm hohen Kolonien sind der Sertularia distans selir ähnlich; die vorliegenden intakten Kolonien sind unverzweigt; jedoch deuten einige Bruchstücke, die wahrscheinlich mit vorliegender Art identisch sind, an, daß die Kolonien sich auch verzweigen können. Hydrozoa benthonica. 35 Von den oft verzweigton und untereinander anastomosierenden dünnen Stolonen erheben sich die fadendünnen, dunkel braungefärbten Stämmchen; die untere, sterile Partie des Hydrocaulus (Textüg. 9 a) ist durch Ein- schnürungen oder Chitinverdickungen, die in das Lumen des Hydro caulus hineinragen, in eine schwankende Zalil unregelmässiger Internodien auf- geteilt. Der hydrothekentragende Teil der Kolonie ist von der unteren sterilen Partie des Hydrocaulus durch ein kräftig vortretendes, von vorne unten nach hinten oben schräg verlaufendes GHed getrennt; der sterile Teil des Hydrocaulus ragt hinten oft dornenartig ein wenig vor. Der obere Teil der Kolonie ist durch stärker oder schwächer vortretende Fig. 9. Sertularia Hupferi n. sp. von Prampram ; a = basale Partie einer Kolonie in seitlicher Ansicht, 40 : 1 ; b = basales Hydrotheken-Paar, 60 : 1 ; c = die beiden distalen Hydrotheken-Paare einer Kolonie, 60 : 1. schräge Glieder in Internodien aufgeteilt, die je ein Hydrothekenpaar tragen; die Glieder verlaufen auch hier von vorne unten nach dorsal oben. Die Hydrotheken sind paarig angeordnet, und in der unteren Hälfte sowohl miteinander wie mit dem Stamme verwachsen (Textfig. 9, b — c); die distale Partie ragt wegen einer Kniebiegung der Hydrothek frei vor und ist schräg nach der vorderen Kolonieseite gerichtet. Auf der hinteren Kolonieseite hegt ein nacktes Feld des Hydrocaulus zwischen den Hydro- theken eines Paares. — Die Hydrothek ist in ilirer ganzen Länge mit kleinen aber deutlich vortretenden Querfurchen versehen. Die Mündung der Hydrothek ist mit zwei stärker hervortretenden lateralen Zähnen ver- sehen, zwischen denen ein viel kleineres Zälinchen in der Mitte der ad- caulinen Ausbuchtung sitzt. Abcaulin findet sich in der Mitte der Aus- buchtung ein zungenförmiger, nach innen gerichteter Zahn. Der Opercular- .3* gg Hjalmar Broch. apparat wird von zwei Membranen gebildet, die zwischen den lateralen Zähnen ausgespannt sind. Gonangien wurden im Material nicht vorgefunden. Odontotheca operciilata (Linne) Levinsen. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika; J.Fischer. Thujaria aHiculata (Pallas) Fleming. Tafel I, Fig. 3. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, im Flachwasser; W. Michaelsen, 5.-24. Juli 1911. Die Kolonien dieser Art fallen wegen ilires gToben Baues und wegen der Gregenständigkeit aller Zweige und Hydrotheken sofort auf, und zeigen in der Tat keine Ähnlichkeit mit Thujaria lonchitis (Ell. u. Sgl.) und Thujaria la.ra Allman, mit denen die Art in der Literatur oft vergemischt worden ist. Die Verwechselung muß in der Tat meist darauf beruhen, daß die Unter- sucher nur die Literaturangaben und nicht die Kolonien selbst verglichen haben. Während die genannten nordischen Arten konstant nur alter- nierende Zweige haben, die dazu oft in der oberen Partie der Kolonien um den Stamm spü"alig angeordnet sind, so weist Thujaria articulata immer nur gegenständige Zweige auf (Tafel I, Fig. 3). Der Artname trägt inso- fern auch sehr gut zur Charakterisierung der Art bei, da die Gliederung des Stammes und der Zweige bei der vorliegenden Art viel auffälliger als bei den meisten Arten der Gattung ist. Jedes Glied des Stammes trägt drei Hydrothekenpaare und zwei gegenübergestellte Zweige, jedes Inter- nodium der Zweige meist drei oder vier Hydrothekenpaare. Die paarige Anordnung der gegenübergestellten Hydrotheken ist auch gänzhch ver- schieden von den oben genannten nordischen Arten, deren Hydrotheken alternierend oder jedenfalls subalternierend an den Zweigen angeordnet sind. Endlich haben die Hydrotheken Andeutungen zweier lateralen Mündungs- zähne, die bei Thujaria lonchitis und Thujaria laxa gänzlich fehlen. Die Synonymie vorliegender Art ist leider auch dadurch noch ver- worrener geworden, daß Bedot sie in seinen verdienstvollen nomenkla- torischen Arbeiten (1901, 1905, 1910 und 1912) nicht von Thujaria lonchitis getrennt gehalten hat, und daß ihm hierin mehrere Untersucher südlicher Meere Folge geleistet haben. Hydrozoa benthonica. 37 Thecaphora proboscoidea Broch. 1909. Laomedea yeniculata (Linn6) Lamouroux. Fundangabe: Deutscli-Südwestafrika, Lüderitzbucht, im Flachwasser; W. Michaelsen, 5.-24. Juli 1911. Es liegen zalilreiche derb gebaute, fertile Kolonien dieser Art auf Laminarienblättern vor. Lao^nedea noliformis (McCrady)? Fundangaben: Süd-Nigeria, Lagos, O. Hauschild, Januar 1914. Französisch Kongo, Sette Cama, 7 Fd.; C. Hupfer, 1889. Fig. 10. Laomedea noliformis (McCrady)? Kelche einer kleinen Kolonie von Süd-Nigeria; 45:1. Fig. 1 1 . Laomedea sp. (afF. gracilis M. Sars). Ganz junges Exemplar von Kinsembo; 60:1. Zu dieser Art gehören wahrscheinhch einige kleine und fertüe, aber sclilecht erhaltene Kolonien, die auf kleinen Algen sitzen. Eine sichere Identifikation läßt sich leider nicht ausführen. Laomedea dichotoma (Linn^) Lamouroux. Fundangabe: Ilha de Säo Thome, 6 Ed., C. HupferM891. Laomedea sp. (äff. gracilis M. Sars.) Fundangaben: Kamerun, Victoria, an Pfählen; C. Manger, Dezember 1913. Angola, Kinsembo; C. Hupfer, 1891. OQ Hjalmah Broch. Die vorliegende Art hat 0,3 bis 0,5 mm lange schlanke Hydrotheken mit großen spitzen Zähnen ähnhch wie Laomedea gracilis M. Sars. Die Kolonien, die eine Höhe von 65 mm erreichen, haben ziemHch derbe, dunkelbraime HydrocauU, die jedoch nicht zusammengesetzt gebaut sind; sonst erinnert der Kolonieaufbau stark an Laomedea gelatinosa (Pall.). Da Gonangien felilen und die Kolonien außerdem wenig gut erhalten sind, läßt sich eine sichere Identifizierung der Art zur Zeit nicht durchführen. — Ein Jugendstadium von Kinsembo (Textfig. 11) muß wahrscheinlich auch zur selben Art gezogen werden. Stylasteridae. Nach späteren Untersuchungen an nordatlantischen Stylasteriden, die in der dänischen In golf- Expedition veröffentlicht werden, müssen die Stylasteriden, wie von älteren Forschern angenommen wurde, als eine HydroidenfamiHe angesehen werden, die zwar mit den Bougaln^-illiiden nahe verwandt sind. Die Gattung Allopora ist eine Untergruppe der Gattung Stylaster, in welcher letzteren Gattung auch Stenohelia einzubeziehen ist. Unsere Kenntnisse von der westafrikanischen Stylasteriden-Fauna beschränken sich auf eine kleine Mitteilung von R. Greeff (1887). Er erwähnt in allem nur drei Arten. Allopora subviolacea W. S. Kent, dessen Heimatsort bis dahin unbekannt geblieben war, hat Greeff bei Säo Thome und Hha das Rolas erbeutet; er sieht in ihr die „blaue Koralle" oder „Akori" des Kamerun-Gebietes. Eine Art, Allopora rosacea Greeff wird bei derselben Gelegenheit von der Hha das Rolas neubesclu-ieben, jedoch ohne irgend eine Abbildung; da mir GREEFF'sche Exemplare dieser beiden Arten zur Nachuntersuchung vorliegen, habe ich sie unten etwas näher erörtert. Die dritte Art endhch Stenohelia madeirensis W. S, Kent ist nur von der Umgebung der Kapverdischen Inseln, nicht in dem westafrikanischen Küstengebiet, vorgefunden und auch von Greeff an dieser Stehe erbeutet worden. Allopora rosacea Crreeff. Tafel I, Fig. 4 und 5. Fundangabe: Ilha de Säo Thome, zwischen der Südwestküste der Insel und Ilha das Rolas, 37 m, R. Greeff. 1880. Hydrozoa benthonica. 39 Bei der schon oben zitierten Gelegenheit hat Greeff (1887, p. 19) eine AUopora-Art heschrioben; seine Boschreibung, die ziemlich schwer zugänglich ist, lasse ich hier in extenso folgen: „Korallenstock lebhaft rosenrot, kaum 3,5 cm hoch, erhebt sich auf einem kurzen starken Stamm, um sich alsbald baumförmig auszubreiten mit Neigung zur Fäc h erb il düng. Bei einem der Stöckchen treten die Hauptäste unter sehr spitzem Winkel, mehr oder minder gerade nach oben strebend, voneinander ab und verzweigen sich unter offeneren Winkeln. Stamm und unterer Teil der Äste etwas komprimiert in der Fächerebene, die äußeren Zweige zylindrisch. Die Polypenkelche stellen regelmäßige Kreissysteme („Cyclosystems") dar, ähnhch denjenigen von Allopora subviolacea, nur etwas kleiner und mit einer etwas geringeren Anzahl von Dactyloporen. Sie sind über die ganze Fläche des Stockes unregelmäßig zerstreut, entweder ungefähr gleich an Zahl auf beiden Seiten des Fächers oder auf der einen zalüreicher als auf der anderen. Auch die äußeren Zweige tragen in der Regel mehr Kelche, als Stamm undÄste. In der Tiefe des mittleren Gastroporus erscheint ein zyhndrisches, ,,. ,^ ,„ ,, '■ •' lig. 12. Allopora rosacea Greeff von nach oben zugespitztes und rundum mit säo Thome, 20 : 1. Drei verschieden- feinen Spitzen und Zacken besetztes artig entwickelte Cyklosysteme. Kalksäulchen, ähnlich dem der Allopora subviolacea. Dactyloporen 8 bis 10, selten mehr bis 12 oder Aveniger als 8 bis zu 5 und 4, spaltförmig, bilden wie bei Allopora subviolacea einen Stern um den Gastroporus. In der Tiefe sind sie rundUch mit einem, an der äußeren Wand angehefteten, selir feinen Säulchen. Ampullen als halbkugelige Kalkblasen über die Oberfläche des Stockes zerstreut, an den äußeren Zweigen am zahlreichsten, zuweilen auch auf der einen Fläche des Fächers zahlreicher als auf der anderen. Sie sind entweder ebenfalls rot, der Farbe des Stockes ent- sprechend, oder hell bis weiß. Die merkwürdigen, bei Allopora subviolacea vorkommenden Einzelporen zwischen den Kelchen (siehe oben) fehlen der Allopora rosacea. Ich fischte diese zierliche, durch ihre lebhaft rote Farbe auffallende Stylasteride mit dem Schleppnetze aus ca. 20 Faden Tiefe an der Süd- westküste von S. Thome, zwischen dieser Insel und Rolas." Der ausgezeichneten Beschreibung wu-d nach dem zur Untersuchung vorliegenden Originalexemplar (Taf. I, Fig. 4 und 5) nur wenig hinzuzu- fügen sein. Eine nähere Untersuchung unter stärkerer Vergrößerung zeigt, daß die Cyklosysteme meist von einem wenig vorspringenden Wall um- ^Q Hjälmar Broch. geben werden, die gewöhnlieh zungenähnliche Vorsprünge zwischen den Zooiden hineinsendet; man beobachtet jedoch auch oft, daß die Vorsprünge verwischt werden (Textfig. 12) oder daß das Zooid in der Mitte eines solchen zungenartigen Vorsprunges isoliert auftritt. Die größeren Cyklo- systeme sind auch mehr oval, während die kleineren kreisförmig sind; seltener sieht man, daß die größeren Cyklosysteme halbmondförmig werden. Die Kolonie ist in Alkohol leuchtend bläulich-rot, und zeigt unter dem Mikroskop eine retikulierte Oberfläche, indem ein Netzwerk von etwas helleren Streifen die Oberfläche in kleinere Felder zerlegt (Taf. I, Fig. 5). — Damit das einzige, vorliegende Stückchen nicht verdorben werde, wurde auf eine nähere Untersuchung des feineren Baues verzichtet. Allopora suhviolacea W. S. Kent. Tafel I, Fig. 6 und 7. Fundangabe: Ilha das Rolas bei Säo Thome, am Strande; E. Greeff, 1880 Es liegen mir eine ganze Reihe getrockneter Bruchstücke dieser Art vor, die in Marbiu-g aufbewalu-t wurden und die zu den Stücken gehören, die R. Greeff im Jaln-e 1880 am Strande der Insel Rolas sammelte. Da die Stücke meist stark abgerieben sind, konnte die Untersuchung fast nichts neues ergeben, umsoweniger, da die Erörterungen Greeff's (1887, p. 1 1) sehr eingehend und genau sind; ihm hat auch frisches Material zu Gebote gestanden. Es wird deswegen hier genügen, die Unterschiede von der vorhergehenden Art etwas näher auseinanderzusetzen. Schon beim ersten Anblick wird man durch die eigenartige Farbe vorUegender Art gefesselt, dessen lebhaftes blau-\'iolett mit dem leuchtenden rosa der Allopora rosacea stark kontrastiert. Die Farbe macht uns die Annahme Greeff's sehr wahrscheinHch, daß wir es hier mit der ,, blauen Koralle" der Kamerunküste älterer Zeiten zu tun haben. — Während nun die Farbe an und für sich kein entscheidendes Artmerkmal abgibt, so müssen wir Greeff beistimmen, wenn er ein Hauptgewicht auf die zwischen den Cyklosystemen zerstreut und in unregelmäßiger Anordnung auftretenden Einzelporen legt. Die Natur dieser Einzelporen liegt noch heute im Dunkel. Zwischen den Kreissystemen treten weiter auch die großen AmpuUen auf, die aber an den mir vorliegenden Bruchstücken niemals solche Verunstaltungen der Kreissysteme wie bei der vorhergehenden Art hervorrufen. Ein weiteres Artmerkmal läßt sich möghcherweise in der Kolonieform finden. Die Kolonien vorliegender Art neigen zur Fächerform oder werden Hydrozoa benthonica. 4J aus kleineren Fächern zusammengesetzt; die ein wenig dickeren Zweige haben einen ovalen oder abgeplatteten Querschnitt mit dem größeren Durchmesser in der Fächerebene liegend. Die Zweige waren bei der vor- hergehenden Art im Querschnitt immer kreisrund; doch könnte dies an größeren Kolonien — die bis jetzt nicht untersucht worden sind — anders werden, und man darf diese Besonderheit deswegen noch nicht als gutes Artmerkmal endgültig feststellen. Der Wall, der das Kreissystem umgibt, ist bei Allopora suhviolacea erhabener als bei der vorhergehenden Art. Es ist mir deswegen an den vorliegenden Bruchstücken von Allopora suhviolacea fast nicht möglich ge- wesen, Cjklocvsteme zu finden, deren Ringwall fast unverletzt ist. Die Stücke sind meist stark abgerieben, so daß die Dactyloporen vom Gastro- porus durch ein Septum vollständig abgetrennt sind. Die Cyklosysteme sind regelmäßig kreisförmig und enthalten gewöhnlich 7 bis l^ Dact)^lo- poren, die fast immer von gleicher Größe sind. In der Tiefe des großen zentralen Gastroporus läßt sich der mächtig entwickelte Gastrostylus fast immer leicht beobachten; auch die kleinen Dactylostyli lassen sieh hier und dort wahrnehmen. — Die Kreissysteme sind bei vorliegender Art sehr regel- mäßig ausgebildet, und auch hierin läßt sich, wie schon oben angedeutet wurde, ein Unterscliied von der vorigen Art feststellen, bei der die regelmäßige Kreisform der Cyklosysteme durch die Entwickelung der Ampullen ver- unstaltet werden. Auch die vorliegenden Bruchstücke von Allopora suh- violacea haben zahlreiche ganz oberfläclilieh liegende Ampullen aufzuweisen; trotzdem sie sehr oft ein Kreissystem berüliren, behält das letztere seine regelmäßige und symmetrische Form bei. Ein letzter aber gar nicht unwesentlicher Unterschied zwischen den beiden westafrikanischen Allopoi'a-Arten tritt in der mikroskopischen Struktur der Kolonieoberfläche zu Tage (Taf. I, Fig. 5 und 7). Wälirehd die Ober- fläche der Allopora rosacea ziemlich grob retikuliert erscheint, finden wir, daß die Kolonieoberfläche von Allopora suhviolacea vielmehr fein punktiert ist (Taf. I, Fig. 7). Die Punktierung ist wenig dicht. Z^wischen diesen feinen Punkten fallen die schon früher erwähnten größeren Poren (Taf. I, Fig. 7, p.j auf; sie sind unregelmäßig und zerstreut angeordnet, und ilire Natur ist rätselhaft. Schon Greeff (1887 p. 19) macht darauf aufmerksam, daß die Art möglicherweise von der Gattung Allopora abgetrennt werden muß, wenn es sich heraussteUen sollte, daß die Einzelporen Dactylozooide enthalten. Die Art würde in diesem FaUe eine mittlere SteUung zwischen Sporadopora und Allopora einnehmen. t? L I BR A ^2 Hjälmae Beoch. Die Hydroiden Westafrikas in tiergeographischer Beziehung. Unsere Kenntnisse von der westafrikanischen Hvdroidenwelt zwischen Kap Verde und der Mündung des Oranje- Flusses" sind bis jetzt außer- ordentlich lückenhaft. Allslax (1888 p. 42) erwähnt von der Tiefsee bei Sierra Leone Grammaria (Cryptolaria) diffusa (Allmax'j, die bei der Challenger-Expedition erbeutet wurde, und später gibt Ritchie (1907 p. 524 und 525) St. Helena als Fundort für Halecium macrocephalum Allslax (unter dem Xamen Halecium rohustum Allslaxj und Halecium tenellum Hixcks an und erwähnt zuletzt i'1909 p. 78) auch Sertularella Gayi fLAMOLTioux; von derselben Lokalität. Andrerseits aber sind die faunistischen Verhältnisse der Kapverdischen Liseln besser bekannt, Dank den Arbeiten von Quelch fl885j, Ritchie (^1907) und Billard (1906j, und ebenso haben wir in den späteren Jahren die Hydroidenfauna von der Kapkolonie und von Madagascar durch die Arbeiten von Bellard (1907; und Warrex f 1908; 'j etwas näher kennen gelernt. Li den zwei Tabellen, die demnächst folgen, werden die geographischen Verhältnisse der Arten des besprochenen Grebietes dargestellt, und zwar gibt die erste Tabelle über die cirkumterrestre Verbreitung der Arten Aus- kunft, während die zweite das Auftreten in den verschiedenen Regionen von Norden bis Süden darlegt. Die vorhandenen Daten reichen leider nicht für eine Darstellung der bathymetrischen Verteilung der Arten inner- halb der einzelnen Regionen aus, die sonst wahrscheinlich das Bdd noch verständlicher machen A^-ürde. Die nähere Betrachtung der ersten Tabelle zeigt uns, daß mehrere biogeographi.^che Gruppen des Gebietes auseinandergehalten werden müssen. Der Hauptcharakter wird von tropisch-subtropischen Arten gegeben, die bisher ihre meisten Fundorte in dem Lidischen Ozean aufzuwiäs^n liaben; solche Arten .sind Lytocarpn» ßlainentoHu-<, T]iecocariJU.-i formosus, Hebella corrugnta. LavenfVa corrugata und Sertularia tuhuliformii ; die letztgenannte Art ist jedoch auch an der amerikanischen Seite des Atlantischen Ozeans nachgewiesen worden, und es ist deswegen sehr leiclit möghch. daß eine vielmehr cirkumterrestre Verbreitung dieser Art durch eingehendere Unter- suchungen nachgewiesen werden wird. Die übrigen aber haben wahr- scheinhch den ^^ ea um die Südspitze Afrikas gefunden, und sind von hier '; Die Arbeit \\ aubkx's ist mir leider nicht zugänglich gewesen. Hydrozoa bentlionica. 43 aus in das untersuchte Gebiet eingedrungen. — Auch eine zweite Gruppe von Arten ist von Süden her eing(nvandert, iiäailieh die in subantarktisch- antarktischen Meeresgebieten gewöhnlicher auftretenden Arten Ilalecium macrocephalum, Antenella quadnaurita und Thujaria articulata. Dagegen müssen wii- annehmtni, daß Plumularia pinnata, Cladocarpus f?j Ujorti, I. Tabelle. Hl 111 5 «1 o ■X Ö u > 5" TS d =^ s .2 S a «3 ® ^ p— 1 Cu O ns ^ d ^^ S'2 a <» o § a o « (D O <1 C es o 0) 5 « 53-3 -« 00 's S3 5« Tubularia crocea L. Aga.-s^i/. + + + Hydractinia Michaelseni n. sp. „ fallax n. sp. Halecium macrocephalum Allman + „ tenellum Hincks + + ? + + Plumularia pinnata (Lixne) + „ setacea (Linne) + + + ? + + „ lagenifera Allman + + Antenella quadriaurita Ritchie + Halicornaria arcuata (Lamouroux) + + + Lytocarpus filamentosus (Lamoukoux) + + Cladocarpus (?) Hjorti Broch + Thecocarpus myriophyllum (Linne) + + + ,, formosus (Bisk) + + •) Aglaophenia pluma (Linne) + + 4- „ late-carinata Allman + + + „ calamus Allman + Grammaria(€ryptolaria)diffusa{kiA.T>Lk^) Hebella corrugata (Thornely) + + + „ Michaelseni n. sp. Lovenella corrugata Thornely + Sertularella polyzonias (Linne) 4- + ? + + + + „ Gayi (Lamouroux) + + + + + Sertularia turbinata (Lamouroux) + + + + + •p + „ distans (Lamouroux) + + + + + + „ tubuliformis (Marktanner- Turneretscher) + + + „ Hupferi n. sp. Odontotheca operculata (Linne) + + + 4- + + + Thujaria articulata (Pallas) + + Laomedea geniculata (Linne) + + ■f + + + „ ■ dichotoma (Linn6) + + + „ noliformis (McCrady) + + + + 44 Hjalmar Broch. II. Tabelle. 1 < o « CD ;-! o 05 Ö o •a o .23 H o u O ^ o Xi CO 1 s < Tubularia crocea L. Agassiz * + * Hydractinia Michaelseni n. sp. + „ fallax n. sp. + Halecium macrocephalum Allman * + + „ teneUum Hincks + + + + + Plumularia pinnata (Linke), forma typica + + „ „ forma elegantula * + „ setacea (Linne), forma typica + + „ „ forma microtheca + „ lagenifera Allman + + * Antenella quadriaurita Ritchie, forma typica + „ „ forma africana + Halicornaria arcuata (Lamouroux) + + Lytocarpus filamentosus (Lamouroux) + + Cladocarpus (?) Hjorti Broch + Thecocarpus myriophyllum (Linne) + + „ formosus (Busk) + + Aglaophenia pluma (Linne) * + + „ late-carinata Allman + ,, calamus Allman + Grammaria (Cryptolaria) diffusa (Allman) + Hebella corrugata (Thornely) + * „ Michaelseni n. sp. + Lovenella corrugata Thornely + Sertularella polyzonias (Linne), forma typica ■K- 1 + + „ „ forma gigantea + + „ Gayi (Lamouroux) + + Sertularia turhinata (Lamouroux) * + * „ distans (Lamouroux) * + * „ tubuliformis (Marktanner-Turneretscher) + * „ Hupferi n. sp. + Odontotheca operculata (Linne) * + + Thujaria articulata (Pallas) + + Laomedea geniculata (Linne) * + + + „ dichotoma (Linne) * + + ? „ noliformis (McCrady) + + + nur als seltener Gast auftritt. Hydrozoa bentlionica. 45 Thecocarpus rayriophyllum und Aglaoplienia pluma violmohr von Norden herstammen, wenn sie nicht ursprüngliche, tropisch-subtropisch atlantische Arten sind. Zur letzteren Kategorie scheinen jedenlaUs Aglaophenia late- carinata, Aglaophenia calamus und Sertularia distans zu gehören, obschon die letztere Art auch in austraHschen Gewässern vereinzelt nachgewiesen sein soll.') Das kosmopolitische Element spielt bei der Zusammensetzung der Hydroidenfauna des untersuchten Gebietes eine sehr große Rolle, indem es durch Halecium tenellum, Plumularia setacea, Sertularella polyzonias, Odontotheca opercidata und Laomedea geniculata vertreten ist ; auch Sertula- rella Gayi, Sertularia turhinata und Laomedea dichotoma sind in ihrer Vei'breitung annähernd kosmopolitisch. Dagegen ist der biogeographische Charakter rätselhaft bei Arten wie Hydractinia Michaelseni, Hydractinia fallax, Plumularia lagenifera (die doch möglicherweise nur von äußerlichen Varianten von Plumularia setacea gebildet wird), Grammaria diffusa, Hehella Michaelseni und Sertularia Hiipferi. Eine Betrachtung der zweiten Tabelle bestätigt das bisher erörterte in melireren Richtungen. Die Hauptmenge der Arten ist an die tropisch- subtropischen Meere gebunden; einige Arten wie Aglaophenia pluma, Hehella corrugata und Sertulai'ia tubuliformis sind seltene Gäste des borealen oder des subantarktischen Gebietes, oder können wie Sertularia turhinata und Sertularia distans in den beiden temperierten Regionen vereinzelt auftreten. Zwei Arten, nämlich Halecium tenellum und Laomedea geniculata, sind vöUig kosmopolitisch und sind mehr oder weniger selten in den polaren Meeren angetroffen worden, während eine dritte Art, Laomedea dichotoma, noch nicht mit Sicherheit in subantarktisch-antarktischen Gewässern nachgewiesen ist, trotzdem sie in allen Regionen der nördlichen Halbkugel schon wieder- holt erbeutet ist. Wenn wir nunmehr auch das Verhältnis der verschiedenen Formen der Arten mit in Betracht ziehen, so gibt uns das Material sehr schöne Beiträge zum Verständnis derjenigen Vorgänge, welche zur Entstehung bipolarer Arten geführt haben, und es lohnt sich deswegen an dieser Stelle auf das Bipolaritätsproblem etwas näher einzugehen. Von ganz besonderem Interesse in dieser Beziehung sind die Ver- hältnisse bei Plumularia pinnata und Plumularia setacea. In einer früheren Arbeit (1912, p. 5) habe ich kürzHch die allgemein geltenden, geographischen Gesetze der Variationen unter den Hydroiden dargelegt. Es wurde an Neuerdings von Stechow auch in Japan nachgewiesen. ^g Hjalmak Broch. der zitierten Stelle hervorgehoben, daß das Verhältnis von der Dicke zur Länge der Zweiginternodien in wärmeren Meeren kleiner, in kälteren Meerespartien dagegen größer ist. Weiter wurde auch darauf aufmerksam gemacht, daß die Hvdrothekengröße einer Art in wärmeren Meeresgebieten sowohl relativ "wde auch absolut kleiner als in kälteren Meeren ist. So hat z. B. die Warmwasserform elegantnla der Plumnlaria pinnata nur kleine Hydrotheken von '/§ bis '/s der Interno dienlänge, während die boreale forma typica Hydrothekenlängen von ungefähr der halben Länge der Inter- no dien aufweist. In dem vorliegenden Material findet sich nunmehr die forma typica auch von südafrikanischen Küstenpartien, die subantarktische Lebensbedingungen darbieten. — Ähnliche Verhältnisse waren schon früher bei Plumularia setacea nachgewiesen worden, indem Hartlaub (1905, p. 680) von den Küsten von Chile eine mit sehr großen Hydrotheken ausgetattete Varietät dieser Art erwähnt, die zwar einen etwas aberranten Koloniebau aufweist, aber sonst mit der borealen forma typica übereinstimmt und sich selir deutlich von der tropischen forma microtheca unterscheidet. In den vorliegenden Sammlungen finden sich von subantarktischen Fundorten des südwestlichen afrikanischen Küstengebietes Kolonien von Plumularia setacea forma typica, die sich in keiner Beziehung von borealen Kolonien dieser Form unterscheiden. Wir stehen liier zweifellos den ersten Stufen einer Entwickelungsreihe gegenüber, die zur Entwickelung „bipolarer Arten" führen muß. Die forma typica sind bei beiden Arten besondere Variantengruppen, die sich wegen der Einflüsse temperierter Lebensbedingungen sowohl in nördlichen wie auch in südlichen Meeren aus den tropischen Mutterformen — f. elegantula bei Plumularia pinnata und f. microtheca bei Plumularia setacea — ent- wickelt haben. Wäln-end nun diese Arten nm- bis zu der Grenze der im strengeren Sinne polaren Meeresgegenden vordringen, so können wir auch Beispiele anführen, die eine wirkliche Bipolarität der Formen aufweisen. Die forma typica der Lafoea gracillima zeigt eine ganz und gar kosmopolitische Ver- breitung, An der Grenze der Arktis beobachten wir sehr oft, wie Kolonien der Art sich verändern, so daß hier neben der forma typica eine forma elegantula auftritt; je weiter wir in die Arktis vordringen, um so deutlicher trennt sich die letztgenannte Variantengruppe von der forma typica ab, und in hocharktischen Gegenden wird die letztgenannte Form auch an Zalil viel seltener als die gröbere und dicht gebaute forma elegantula. Lafoea gracillima dringtauch in die Antarktis vor, und Vanhöffen (1909, p. 312) hat uns berichtet, daß er von Possession-Eiland eine Kolonie untersuchen Hydrozoa benthonica. 47 konnte, dio in ihrem Wuclis „an Lafoea elegantula erinnerte"; nach seinen Erörterungen scheint es, als ob in der Tat di(^ forma elegantula vorgelegen hat. Dies muß als ein weiteres Beispiel angesehen werden, daß die gleichen biophysikalischen Fakoren die gleichen Variantengruppen in ark- tischen und antarktischen Meeren hervorrufen können. Wii- haben bis jetzt nur Variantengruppen behandelt, die wegen der ziemlich häufig auftretenden Zwischenglieder von den heutigen Untersuchern nicht als getrennte Arten aufgefaßt werden. Etwas anders stellen sich aber die Anschauungen, wenn wii- uns an die einzige bipolare „Art" unter den Hydroiden wenden, nämlich &n. Sertularella gigantea. Kramp (1911, p- 388) behauptet, daß „no one has as yet found transitional forms" zwischen dieser Art und der vermeintlichen Mutterart Sertularella poly zonias ; es scheint ihm somit entgangen zu sein, daß schon Kirchenpauer (1884, p.34) darauf aufmerksam macht, daß es an Übergängen doch nicht fehlt, und ich habe persönlich in den Sammlungen des Museums in Kopenhagen melnrere Kolonien untersuchen können, die weder der forma typica noch der forma gigantea mit Sicherheit zugeordnet werden können, da sie in der Tat in der Mitte zwischen beiden VariantengTuppen stehen. Immerhin muß zugegeben werden, daß solche Übergänge verhältnismäßig selten nach- gewiesen sind. — Es wäre möglich, daß dio Gonangion Unterschiede auf- weisen könnten, die zu einer artlichen Trennung der Gruppen führen würden. Beschreibungen und Zeichnungen der Gonotheken der forma gigantea sind von Jäderholm (1896, p. 10) und Stechow (1912, p. 360) gegeben worden; sie zeigen mit jeder wünschenswerten Deutlichkeit, daß die Gonotheken der forma typica und der forma gigantea keine qualitativen Unterschiede aufweisen, insofern die der letzeren Form nur wie riesenhafte Gonotheken der forma typica aussehen. Das Resultat wird durch das Material des Museums in Kopenhagen vollauf bestätigt. Wir stehen hier der nächsten Stufe gegenüber: eine bipolar auf- tretende Variantengruppe, die durch derart selten auftretende Zwischen- glieder mit der kosmopolitisch oder fast kosmopolitisch verbreiteten Mütter- art verbunden ist, daß man oft geneigt ist, sie als besondere bipolare Art aufzufassen. Die Andeutungen, die uns die Hydroiden über die Entstehung art- licher Bipolarität geben, müssen deswegen noch größeres Interesse bean- spruchen, da sie eine sehr natürliche Erklärung des Phänomens darbieten. Wir brauchen nicht mehr theoretische Wanderungen der Art von Pol zu Pol durch die zwischenliegende Tiefsee anzunehmen, eine Theorie, die sich auch nicht beweisen läßt. Wir brauchen auch nicht unsere Zuflucht zu jener ^g Hjalmar Broch. erdgoschichtlich kaum haltbaren Theorie zu nehmen, nach der Arten, die ursprünghch überall in den Meeren niedriger Breitegraden lebten, durch später entstandene tropische Verhältnisse der äquatorialen Gegend in zwei Individuengruppen gespalten worden sind, die wegen der für sie ungünstigen Verhältnisse tropischer Meere nach den polaren Gebieten immer weiter geflüchtet und doch ihre artlichen Charaktere unverändert beibehalten haben. Es läßt sich wegen der immer wiederkehrenden, geographisch — oder vielleicht besser: hydrographisch — gesetzlichen Verteilung der Varianten unter den Hvdroiden nicht mehr bestreiten, daß die Richtung der fluk- tuierenden Variation oft durch äußere biophysikalische Faktoren geregelt wird. Wir können auch mit Sicherheit behaupten, daß gewisse, biophy- sikalisch schroß'ere Grenzen auf die Variation in der Weise einwirken können, daß einige Variationsstufen numerisch seltener auftreten, und daß die fluktuierende Variation in solchen Fällen wie bei Sertularella polyzonias anscheinend in eine sprungweise übergeht. Hierdurch nimmt die Form dann auch vielmehr den Charakter einer besonderen „Art" an. Wenn nun die Organismen komplizierter als die Hydroiden gebaut sind, werden auch die Variationsmöglichkeiten und Variationen mannigfaltiger, und sie geben dann viel leichter zur Entstehung der „bipolaren Art" Anlaß. Wenn wir das Problem noch etwas weiter verfolgen, so können wir kaum leugnen, daß bipolare Arten auf diese Weise entstehen können. Die fluktuierende Variation kann wahrscheinhch oft eine kritische Grenze („Elastizitätsgrenze" der Mutterart) aufweisen; wenn die Variation diese Grenze überschritten hat, kann sie über sie nicht mehr zurückgehen. Es ist möglich, daß die forma gigantea der Sertularella polyzonias die Elastizitätsgrenze der forma typica bereits überschritten hat und nicht mehr in die letztere Form zurück- schlagen kann. Solange das aber nicht bewiesen ist, muß man die Vari- antengruppe als Form und nicht als besondere Art ansehen. Es ist mög- lich, ja vielmehr walirscheinlich, daß mehrere bipolare Arten aus anderen Tiergruppen ebensolche durch biophysikalische Faktoren bestimmte Varianten- gruppen darstellen, die die Elastizitätsgrenze der Mutterart überscliritten haben und somit jetzt als eigene Arten auftreten. SoUen wir nun zum Schluß das über die Entstehung des Bipolaritäts- phänomens Gesagte kurz zusammenfassen, so zeigen uns die Hydroiden, daß bipolare Formen oder Arten von fast weltweit verbreiteten Mutterarten durch biophysikalisch bestimmte (fluktuierende) Variation abgespalten sind, und daß die Annahme einer Verbindung der bipolar auftretenden Arten durch die Tiefsee ebenso wenig notwendig ist wie die einer geographischen Spaltung der arthchen Individuengruppen durch erdgeschichtliche Um- wälzungen der ozeanischen Verhältnisse. Hydrozoa benthonica. 49 Yerzeielmis der zitierten Literatur. Allmax, G. J., 1883, Eoport on tho Hydroids drodgod by H. M. S. Challenger. Part 1, The Plumularidae (Rep. scient. Res. Challenger, Zool., Vol. VII) London. Allmax, G. J., 1888, Part 2, The Tubularinse, Corymorphinae, Campanularinae, Sertnlarinae and Thalamophora (Rep. scient. Res. Challenger, Zool., Vol. XXIII) London. Bedot, M., 1901, 1905, 1910, 1912, Materiaux pour servir ä l'histoire des Hydroides (Revue Suisse de Zoologie, Vol. 9, 13, 18 und 20) Geneve. Billard, Arm., 1906, Hydroides (Exped. scient. Travailleur Talisman, Vol. 8) Paris. Billard, Arm., 1907, Hydroides de Madagascar (Archiv Zool. exper., Ser. 4, Vol. VII) Paris. Billard, Arm., 1910, Revision d'une partie de la collection des Hydroides du British Museum (Ann. Sei. nat., Ser. 9, Vol. XI) Paris. Brock, Hj., 1912, Hydro iduntersuchungen. III Vergleichende Studien an adriatischen Hydroiden. (Det kgl. norske Vidensk. Selsk. Skr. 1911) Trondhjem. Broch, Hj., 1913, Hydroida. (Rep. Scient. Res. „Michael Sars" North Atlant. Deep-Sea Exped. 1910, Vol. 3) Bergen. Greeff, R., 18S7, Über westafrikanische Stylasteriden. (Sitzungsber. Ge- sellsch. Beförd. ges. Xaturwiss. Marburg, Jahrg. 1886) Marburg. Hartlaub, C, 1905, Die Hydi-oiden der Magalhaensischen Region und Chilenischen Küste. (Zool. Jahrb. Suppl. 6. — Fauna Chilensis Vol. 3) Jena. Jäderholm, E., 1896, Über außereiu-opäische Hydroiden des Zoologischen Museums der Universität Upsala. (Bih. Svenska Vet.-Akad. Handl.^ Vol. 21) Stockholm. Kramp, P., 1911, Report on the Hydroids (Danmark-Expeditionen til Grönlands Nordöstkyst 1906—1908, Bd. V) Köbenha\Ti. Marktaxxer-Turxeretscher, G. V., 1890, Die Hydroiden des K. K. Xatur- historischen Hofmuseums (Ann. Xaturhist. Hofmus. Wien, Vol. V) Wien. XuTTixG, C. C, 1900, American Hydroids, Part I, The Plumularidae (Special Bulletin, Smithson. Inst. U. S. Xat. Mus.) Washington. XuTTixG, C. C. 1904, American Hydroids. Part II, The Sertularidae (Special Bulletin, Smithson. Inst. U. S. Nat. Mus.) Washington. QuELCH, J. J., 1885, Deep.-sea and Shallow-water Hydrozoa. (Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 5, Vol. XVI) London. 4 Michaelsen, "Westafrika. 50 Hjalmak Bkoch. KiTciiiE, ,1.. 1907. Tho Hydi-oids of tlio Scottish National Antaretie Expo- dition. (Transact. Roy. 8oe. Edinburgh. Vol. XLV, Part II) Edinburgh. 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Phimularia setacea (Lix.) forma tiipica aiü" einer Aecia sp. von Swakop- mund. 1:1. Fig. 2. IleheUa Micliaelseni n. sp. Teil einer Kolonie von Kinsembo auf SertulareUa polyzonias (Lix.) ki'ieehend. 30:1. Fig. 3. Thujaria articulata (Paix.) von der Lüderitzbucht. 1:1. Fig. 4. Ällopora 7'osacea Gkeeff. Originalexemplar von Säo Thome. 1:1. Fig. 5. AUopora rosacea Greeff. Eine Zweigspitze, die zwei Cyklosysteme aiüweist; die äußere Spitze scheint ein wenig beschädigt zu sein. 30 : 1. Fig. 6. AUopoi'a suhviolacea W. S. Kext. Drei Bruehstücke aus der Samm- lung Greeffs von Ilha das Rolas. 1:1. Fig. 7. AUopora sxihviolacea W. S. Kext. Eine kleine Partie von der Ober- tläche eines der am wenigsten abgeriebenen Bruchstücke, p = zer- streut auftretimde Einzelporen. 30 : 1 . Michaelsen, Meeresfauna Wtistafrikas : ßfvch , Rifdroiden. Taf.L Fig.'h. ,C-f ••• Fig. 3. Fig. 5. Fig. ärocr. gez u pr>ct L. Friederichsen u. Co.,Hamburg. Utl\.Arst.v.KWesserJen2L */ll Pennatulacea von Hjalmar Broch (Trondhjem). Mit einer Kartenskizze im Text. 4* Das zur Untersuchung vorliegende Material enthält nur ein einziges Glas mit Pennatuliden, Virgularia Schnitzet Kükenthal, von Lüderitzbucht. Wenn es demnach auch keine Neuheiten bringt, so mag doch eine Zu- sammenfassung unserer Kenntnisse von der westafrikanischen Pennatulaceen- Fauna von Kap Verde bis der Mündung des Oranje-Flusses gerechtfertigt sein. Leider müssen wir gestehen, daß unsere jetzigen Kenntnisse von der Littoralfauna dieses Gebietes außerordentlich dürftig sind, und eine Über- sicht über die Pennatulaceen zeigt nur zu klar, welche große Lücken unseres Wissens eben hier gefüllt werden müssen, bevor wir ein sicheres Urteil über die faunistischen Faktoren geben können, die bei der Zusammensetzung der Fauna bestimmend sind. In dieser Beziehung darf es hier erlaubt sein, an eine besonders fühlbare Lücke hinzudeuten, nämlich die mangel- haften Kenntnisse von der Littoralfauna der isoliert liegenden Inseln St. Helena und Ascension; eben durch das Studium der faunistischen Ver- hältnisse in der littoralen Zone solcher isoliert liegenden Inseln werden Avir wahrscheinlich Antwort auf mehrere marine, tiergeographische Fragen bekommen, die zur Zeit noch nicht zu beantworten sind. Folgende Arten von Pennatulaceen sind bis jetzt in dem hier be- handelten Gebiet nachgewiesen worden: Veretillum cynomoriuni (Pallas) Cuvier. Während der Deutschen Tiefsee-Expedition der „Valdivia" (Kükexthal und Broch, 1911, p. 176) wurden zahlreiche Exemplare dieser Art in der Großen Fisch-Bucht in 14 Faden (= ca. 26 m) Tiefe erbeutet. Stüder (1879, p. 674) hat sie früher von den Kapverdeschen Inseln gehabt. Diese Art, die ihre meisten Fundorte nördlich von Kap Verde aufweist, gehört der littoralen Zone an. Cavernularia elegans (Herklots) Kölliker. Diese Art scheint die häufigste littorale Seefeder der westafrikanischen Küste zu sein. Nach Kükenthal und Broch (1911, p. 185) sind folgende 54 Hjälmar Broch. Fundorte in dem hier besprochenen Gebiete nachgewiesen worden : Liberia (Kap Mount, Gross Bassa, Kap Palmas), Dahomey (Gross Popo, Wliydah), Französ. Kongo (Loango, Pointe Noire) und Angola (Säo Paulo de Loanda). Außerhalb dieses Gebietes sind verschiedene Fimd- orte bei Japan und in dem Indischen Ozean angegeben worden, die aber zum gTöi3eren Teil der Bestätigung bedürfen. Pavonaria afvicana Studer. Studer (1879, p. 672) beschreibt diese Art nach einem Exemplare von der „GazeUe-Expedition; Jungersen') sieht sie jedoch als identisch mit Pavonaria ßnmarchica (M. Sars) an. Die Kolonie -vA^irde an der West- küste Afrikas (100 12' 9" n. Br., 17« 25' 5" w. Lg.) in 648 m Tiefe erbeutet. Virgularia Schultzei Kükeuthal. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, in der Bucht vor dem Diazfelsen, in grauem Schlamm, 10 — 11 m; W. Michaelsen, 23. Juli 1911. Von der Lüderitzbucht hat Michaelsen zahlreiche Bruchstücke dieser Art mitgebracht, die eben hier iliren klassischen Fundort hat. Eine erste Erwähnung der Art finden wir bei Hickson-), der sie irrtümlicherweise als Virgularia lieimvai'dti (Herklots) bespricht. Jugendliche Kolonien aus der Lüderitzbucht führten Broch (1910, p. 231) zu dem Schlüsse, daß eine andere Art als Virgularia Reinicardti vorliegen müsse, und diese Schlußfolgerung wurde durch die Befunde der „Valdivia" und durch die Nachuntersuchung an Hickson's Original ex emplare vollauf bestätigt (Kükenthal und Broch, 1911, p. 326). Der ausführlichen Beschreibung an den zitierten Stellen ist nach dem vorliegenden Materiale nichts neues hinzuzufügen. Virgularia Schultzei ist eine littorale Art, die bis jezt nur an den süd- lichen Küsten Afrikas gefunden worden ist; der nördlichste Fundort ist Lüderitzbucht. — Betrachten wir die Avenigen und zerstreuten Daten, die von der westafrikanischen Pennatulaceen-Fauna vorliegen (vergi. die Karte), so fäUt es sofort auf, daß die Arten, von der rätselhaften Pavonaria africana ab- sehen, je ihren faunistischen Hauptfaktor repräsentieren. ') 1904, Pennatulida. In: Danish Ingolf Expedition, vol 5 p. 39. *) 1900, The Alcyonaria and Hydro cor alUnae of the Cape of good Hope. In: Marine Invest. iu South Africa, p. I. Peniiatulacea. 55 1 .'•"•. •y 0/ Pennatulaceen-Fundstelleu an der Küste Westafrikas. O VeretiUu7)i cynomorium. — % Cavernularia elegans. — A Pavonaria africana. — -|- Virgularia Schultzei. Veretillmyi cynomoriiun ist eine sehr gewöhnliche Art des Mittelmeeres und der atlantischen Küsten von dem Biscayischen Meeresbusen bis zu den Kapverdischen Inseln; vereinzelt dringt sie jedoch auch bis zu der Großen Fischbucht hervor. Die Art dürfte somit eine nördlich subtropische und tropische sein, die in das hier besprochene Gebiet die weit vordringenden südlichen Ausläufer ihres Verbreitungsbezirkes hineinsendet. Die tropische Cavernularia elegans ist die einheimische Art des Gebietes, deren Vor- dringen nach Norden und nach Süden durch mehr temperierte Meeres- verhältnisse schon so eng begrenzt wird, daß sie nördlich von Kap Verde nicht nachgewiesen worden ist, und daß sie nach Süden auch nicht bis zu der Lüderitzbucht hervorzudringen scheint. Die letzte Art, Virgnlaria Schultzei, gehört allem Anschein nach zu den subantarktischen faunistischen Elementen, die von Süden her in das westafrikanische Faunengebiet eine Strecke weit hineindringen. 5 g Hjälmär Broch. Literatur über die Pennatulaceen Westafrikas. 1879, Stitder, Th., Übersicht der Anthozoa ÄlcT/onaria, welche während der Reise S. M. S. Gazelle um die Erde gesammelt wurden. In: Monatsber. Akad. Wiss. Berlin, 1878. 1910, Broch, H., Anthozoa, Nachtrag: Pennatuliden. In: Schultze, L., Zool. u. anthropol. Ergebn. einer Forschungsreise im westl. und zentr. Südafrika, IV (Denkschr. Jena, XVI). 1911, Kükenthal, W. und Broch, H., Pennatulacea. In: Wiss. Erg. deutsch. Tiefsee-Exp., XIII. Gephyrea von W. Fischer (Bergedorf bei Hamburg). Mit 1 Tafel. Das in dieser Arbeit berücksichtigte Gebiet umfaßt die Küste und Inselwelt Westafrikas vom Kap Verde, einschließlieh Kapverdesche Inseln, bis zum Oranje-Fluß. Es kommen darin 18 Sipunculiden und 4 Echiuriden vor. Sipunculoidea. Sipunciilus (Slphonosotna Spengel) 'j ciitnanensis opaeus Sei. und Bül. Fundangabe: Ascension fnach Selexkaj^j. Sipunculus cumanensis kSel. und Bül. stellt Spexciel zu seiner neuen Gattung Siphonosoma. Botreffs der Varietäten, die bisher für wenig scharf geschieden und doshalb für bedeutungslos [Sluiter^i, Augexer*)] gehalten Avurden, sagt er ,,die als circumtropische Art aus Westindien, dem indischen und stülen Ozean beschriebene S. cumanense hat sich besonders als inter- essant und einer sorgfältigen Prüfung bedürftig erwdesen, die dazu geführt hat, eine ganze Anzahl von Arten oder wenigstens Unterarten innerhalb derselben zu unterscheiden, die bisher nur für bedeutungslose Farben- varietäten gehalten worden sind." Da aber eine Veröifentlichung betreffs dieser neu aufzustellenden Arten resp. Unterarten noch nicht erfolgt ist, führe ich vorläufig die von Selexka und Bülow aufgestellten Varietäten weiter. Die wichtigsten Gründe für die Aufstellung einer neuen Gattung die Spexgel in der schon erwähnten Schrift (1)*) resp. auch in der 1913 er- schienenen Abhandlung ,,Zur Organisation und Systematik der Gattung ') Spenüel: Einige Organisationsverhältnisse von Sipunculus- kvt&n und ihre Bedeutang für die Systematik dieser Tiere. Verhandl. der zool. Gesellschaft. Halle 1912. 2) Selexka: Die SipuncuUden, 1883, p. 106. ^) Sluiter: Die SipuncuUden und Echiuriden der Siboga-Expedition, 1902, p. 4. *) Augenek: Beiträge zur Kenntnis der Gephyreen. Archiv für Naturg. 69. Jahrgang, 1903, p. 311. *) Diese Ziflernmarken beziehen sich auf die fortlaufend numerierten Literatur-Fußnoten. QQ W. Fischer. Sipunculus" ^) erörtert, stelle ich hier kurz zusammen. Zu der neuen Gattung Siphonosoma rechnet er die altbekannten Arten australis, cumanensis, vastus, hoholensis und e.dulis, sowie die neuen aS. arcassonensis Cuenot, /S. amarniensis Ikeda, S. honliourei Herubel, »S. rotumanus Shipley und S. funafuti SfflPLEV. Diese scheidet er von der anderen Gruppe, deren Repräsentant Sipunculus nudus L. ist und zu der er die alten Arten norvegicns, pinapulo'ides, tesselatus, rohustus phalloides, tituhaus, mimdanus und indicus, sowie die neuen S. discrepans Sluiter, S. hranchiatus Fischer (= aS. mundanus hj'cmchiatus Fischer) *S. graviert Herubel und S. incongruens Spengel (= S. tituhans 8el. und Bül., Lanchester) rechnet. Die beiden Gattungen Siphono'^oma und Sipunculus im engeren Sinne, sind durch verschiedene Organisationsverhältnisse getrennt. Vor allem sind es die Integumentalkanäle der Haut, die bei den beiden Gattungen einen sehr verschiedenen Verlauf nehmen. Während nämlich bei der Gattung Sipun- culus diese Kanäle, welche durch Stomata oder Löcher an den Kreuzungs- stellen je zweier Längs- und Ringmuskelbündel mit der Leibeshöhle in Verbindung stehen, nur einfache Längskanäle darstellen, führt bei der Gattung Siphonosoma jedes Stoma in je einem Integumentalfeld nur in je ein System von Blindsäcken ,,die sich in das Corium und das Muskel- system hinein erstrecken, und deshalb Corialcöca genannt werden, die also, wie ich schon erörterte, nicht miteinander in Verbindung stehen. Die Art der Verzweigimg dieser Cöca soll für jede Art charakteristisch sein, so daß sie sich also bei der Unterscheidung resp. Zusammenziehung verwandter Arten vorteilhaft verwerten lassen wird. Ferner sollen die meisten Arten der Gattung Siphonosoma mit Ausnahme des S. euwayiense und der nach Spengel ihm nahestehenden Arten S. edule Sluiter und S. hillitonense Sluiter Rüsselhaken besitzen, ein Ergebnis, das umsomehr in Erstaunen setzt, als bis jetzt außer bei S. australis und S. arcassonensis keiner der vielen Gephyreen- forscher Rüsselhaken bei diesen Exemplaren gefunden hat. Auch ist die Beschaffenheit der Tentakel, was schon länger bekannt war, bei diesen Gruppen selir verschieden. Während bei der Gattung Sipunculus statt der eigentlichen Tentakel eine den Mund umstellende Falte mit um-egelmäßigen und wechselnd tiefen Randeinschnitten vorhanden ist, sind die Tentakel bei Siplionosouia scharf voneinander getrennt, lang und spitz und zu Gruppen vereinigt, so daß man 2 seitliche und ventrale und 2 dorsale unterscheiden kann. Ferner liegt das Bauchmark im Bereiche des Rüssels bei Siphonosoma der Haut dicht an, während es bei der Gattimg Sipunculus von dieser weit *) Spengel: Zur Organisation und Systematik der Gattung Sipunculus. Verhandl. der Zool. Gesellschaft zu Bremen 1913. Gephyrea. (5 1 abrückt, aber durch lange Nervenfäden mit ilir verbunden bleibt. Außer- dem ist die Ringmuskulatur bei der Gattung Sipunculus in Bündel zerlegt, bei SipJionosoma nicht, die erstere Gattung besitzt einen Spindelmuskel, der hinten nicht aus der 8pira heraustritt und also dieselbe nicht an das Hinterende befestigt, bei Siphonosoma ist dies aber der Fall. Die Gattung Sipuncuhis besitzt 2 kontraktile Schläuche, die Gattung Siphonosoma nur einen. Die Retraktoren entspringen bei der ersten Gattung alle auf gleicher, bei der zweiten auf verschiedener Höhe. Außerdem hat Spengel bei der Gattung Siphonosoma am Grunde der Tentakel am Vorderrande des Bauch- marks ein Organ gefunden, von dem er vermutet, daß es eine Statocyste sei. Ein ähnliches Organ sah er bei der Gattung Sipunculus, aber hier an der Spitze der Eichel. Ferner fand er zwischen den beiden dorsalen Tentakel- gruppen der Gattung Siphonosoma ein charakteristisches Sinnesorgan, ein aus 2 symmetrischen HäH'ten bestehendes Wimperorgan, das der andern Gattung vollständig felilt. Endlich sind bei der ersten Gattung die Nephro- stomen der Xephridien sehr groß und nach jeder Seite in einen längeren oder kürzeren Zipfel ausgezogen, der nach liinten gebogen ist, so daß das Neplirostom etwa halbmondförmig erscheint. Alle diese erwähnten Unter- scliiede sind gewiß geeignet die beiden Gattungen scharf zu treunen. Ich berücksichtige bei der Feststellung des Verbreitungsgebietes aus oben erörterten Gründen alle bis jetzt bekannten Fundorte der früheren Art Sipunculus cuma7ie7isis Sel. und Bül. unter Einschluß ihrer Varietäten opacus, vitreus und senmmgosus. Diese findet sich an beiden Küsten Afrikas vor und ist sonst verbreitet im Indischen Ozean (Koseir. Golf von Aden, Djibouti. Mauritius. Madagaskar. Laccadiven und Malediven, Minikoi. Nordwachter Eiland), sowie imPazifischen Ozean (Loyalty-Islands bei Neu-Kaledonien. Neu-Kaledonien, Noumea. New-Britain :^ Bismarck-Archipel, Blanche Bav) und auch im Atlantischen Ozean (Azoren. Ascension. Venezuela, Cumana. Philippinen. Florida, Tortugas. Ihr Verbreitungsgebiet liegt hauptsächlich in den tropischen Meeren, so daß sie als circumtropische Art bezeichnet werden könnte, da aber der Fundort Azoren in die gemäßigte Zone fällt, stellen wdi- sie zu den ch'cummundanen Arten. Sipunculus tltubans Sei. und Bül. rar. diptyehus Fischer.^) Fundangabe: Goldküste, Accra, S'/o m: C. Hupfer (nach Fischer). "^j ') W. Fischer, Gephyreen des Naturhistorischen Museums zu Hamburg, Abhandlungen Xaturwissensch. Ver. Hamburg, Bd. XIII, 1895, p. 7, Fig. 3. Q'2 W. Fl-SCHER. Die . Varietät entspricht im allgemeinen der Beschreibung Selenkas von der Hauptart (2, p. 100), doch fand er bei dieser keinen Spindelmuskel, den ich sowohl bei vorliegender Varietät wie an der Hauptart, bei Exemplaren von Nossi-Be (Madagaskar) und von San Jose di Guatemala deutlich sehen konnte; auch Avurde ein kugeliges Divertikel am Enddai-m, das Selexka nicht erAvähnt, konstatiert. Die Hauptform hat nach Selexka nur 26 Längsmuskelstränge ohne Anastomosen. Ich sah Anastomosen an der Ansatzstelle der ventralen Retraktoren und vor dem After und zählte vorn 26 — 27, hinten 32 Längsmuskelstränge. Die Varietät besitzt deren 32 — 33, so daß sie also hierin nicht von der Hauptart abweicht. Aber die Ansatzstellen der Retraktoren zeigen Abweichungen, sie entspringen nach meinen Untersuchungen vom 9. — 12., resp. vom 8. — -13. (nach Selexka vom 8. — 11.), bei der Varietät aber vom 11. — 14. Längsmuskelbündel, während die Ansatzstellen der venti-alen Retraktoren (vom 1. — 5. Strang) sich entsprechen. Die Segmentalorgane münden genau wie bei der Haupt- art zwischen dem 4. und 5. Längsmuskelbündel nach außen und sind eben- falls zur Hälfte angeheftet. Außerdem besitzt die Varietät zwei an der Eichel befindliche sich gegenüber stehende Hautfalten, die bei allen Exemplaren beob- achtet wurden, nicht also etwa zufällige Bildungen eines Exemplares waren. Diese Bildungen also und die differierenden AnsatzsteUen der dorsalen Retraktoren sind die Merkmale der Varietät. Die Stammform des Sipunciilus tituhaiis Sel. u. Bül. kommt vor bei Madagaskar, Nossi-Be. San Jose di Guatemala und Punta-Arenas (Costa- Rica ■?). Antillen*). (2, p. 101 u. p. XXIIIj. Die Varietät ist bei Accra an der Britischen Goldküste gefunden worden. Ich muß liier auf einen Irrtum Herubels'j aufmerksam machen, der sie von Acca (pres de Colon) aufzeichnet. Da dieser Fundort nirgends in der Literatur zu finden ist, so liegt hier wohl eine Verwechselung mit Accra in Westafrika vor. Die Art ist also unter Einschluß der Varietät an beiden Küsten Afrikas kon- statiert, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Indischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean und bleibt innerhalb der Wendekreise, so daß man sie als circumtropische Art bezeichnen könnte, sie würde also auch den circummundanen Arten zuzuordnen s(nn. *) Selexka gibt (2, p. 101) Puntarenas als Fundort an, in der Übersichtstabelle über die Verbreitungsgebiete der Arten (2, p. XXIII) steht aber „Antillen''. Da ich eine Pun- tarenas in den Antillen nicht finden kann, sind beide wohl als getrennte Fundorte auf- zufassen. '') M. A. Heiuhel: Eecherches sur les Sipunculides, Memoires de la Societe de France. Tome XX, 1907, p. 226. Gephyrea. ßg Sfpunciflifs norvef/feiis Kor. und Dau. Sipiincidus priapuloides Kdi;. und Dan/) Fundangabe: Kap verde sc li c Inseln [naeli Shiter^)]. Vorliegende Art ist von Sluiter^) im Atlantischem Ozean bei diMi Kapverdeschen Inseln, bei den Azoren, Monaco und an der spanischen Küste (4o"21' N. und lO'' W) konstatiert worden, früher war sie nur aus den nördlichen Brenten bekannt (Hardangru-fjord. Bergenfjord). Eigentüm- lich ist ihr Vorkommen im Mittelmeer in einer Tiefe von 950 Meter. An der spanischen Küste geht sie sogar bis auf 2779 Meter hinab, bestätigt also die Beobachtungen früherer Autoren, daß eine Anzahl nordischer Arten sich äquatorwärts weit in das Gebiet des Unterwassers zu verbreiten vermag. Slpunculus norvegicus ist von Theel^) vind Southern'") als identisch mit Slpunculus priapuloides Kok. und Dax. erklärt worden, er repräsentiere, sagen diese, nur den unreifen Zustand von Slpunculus priapuloides. Da aber der erstere Name Priorität habe, so müsse er beibehalten werden. Slpunculus pi'iapuloides geht im nordatlantischen Ozean bis zu den Lofoten hinauf, sonst kommt er im GoLf von Gascogne und Bergenfjord vor. kSniPEEY will ihn auch im Pazifischen Ozean bei den Loyalty-Islands gefunden haben, ein Vorkommen, das noch merkwürdiger Aväre als das des Slpunculus norvegicus im Mittelmeer bei Monaco, also wohl noch der Nachprüfung bedarf. Es würde also, wenn beide Arten unter dem gemeinschaftlichen Namen Slpunculus norvegicus Kor. und Dan. zusammengefaßt würden, ihr Ver- breitungsgebiet im Atlantischen Ozean im Norden bis zu den Lofoten, im Süden bis zu den Kapverdeschen Inseln (einschließlich Mittelmeer) reichen, während event. ein vereinzeltes Vorkommen im Pazifischen Ozean bei den Loyalty-Islands zu konstatieren wäre. Physcosotna scolops Sei. und de 3Ian. Tafel II, Fig. Q—^. Fundangaben: Goldküste, Gr. Friedrichsburg (Old Fort Branden- burg); H. Brauns [nach Fischer^)]. Ilha das Rolas bei Ilha de Säo Thome; R. Greeff.*) Isla Annobön; Arnold Schultze, 7. Okt. 1911, Mildtbrandt 1911. ^) Theel: Northern and Arctic Invertebrates, 1905, p. 56. '■>) Slotek: Resultats des campagnes scientifiqiies de la Princesse Alice. Gephyriens, Fase. XXXVI, 1912, p. 21. '°) SouTHEEx: Gepliyrea of the coasts of Ireland, Scientific Investigations, 1913, p. 9. *) Alle Fundangaben, bei denen nicht ein bestimmter Autor angeführt ist, sind neu. 04 W. Fischer. Die von „Old Fort Brandenburg" sowie die von der kleinen Insel Baui bei Sansibar (Ostafrika) stammenden Exemplare hatte ich (6, p. 10) als Phi/scosoma granulatmn scolops beschrieben, weil ich die Art scolops als Varietät von Phjjscosoma granulatum aufzufassen geneigt war. Beide Arten besitzen außerordentlich viele Ähnlichkeiten. Es ist mir dies wieder vor die Augen gefülu-t worden bei Untersuchung eines Exemplares von Physcosoma grarmlatum aus Sansibar, das Collin ") beschrieben hat, und das er die Liebenswürdigkeit hatte, mir zur Nachuntersuchung zu senden. Er selbst hatte anfangs Zweifel, ob er es zu der Art scolops oder granulatum stellen sollte, und sagt, was ich ja auch schon betont habe (6, p. 10) „daß sich kaum irgend ein Unterschied zwischen den genannten Arten als durchgreifend wird aufrecht erhalten lassen, wenn man namentlich die Varietät mossamhicense als Bindeglied in Betracht zieht." Als einziges diagnostisches Merkmal scheint sich ihm die Rüssellänge zu ergeben. Die Berücksichtigung dieses Verhältnisses sowie die Undurchsichtigkeit der Haut und das Vorkommen mehrerer ungesehlossener Hakenringe, welche nach Selenka bei Physcosoma scolops stets fohlen sollen, bewogen ihn, das Exem- plar von Sansibar zu Pkyscosoma granulatum Leuk. zu stellen. Meine Untersuchungen zeigten mir, daß Collin zweifellos recht hat; nur möchte ich darauf aufmerksam machen, daß die Haken beider Arten resp. auch ihrer Varietäten trotz gewisser Ähnlichkeiten doch auch Unterschiede zeigen. Daß indessen die Haken ein und desselben Tieres verschieden gezeichnet seien, wie Augener (4, p. 338) und auch Collin (11, p. 181) behaupten, habe ich nie beobachten können. Es ist allerdings nicht immer ganz leicht, die Haken aus den Reihen zu isolieren und sie in die richtige Lage zu bringen. Sobald sie nur etwas von oben oder von der Seite gedrückt werden, zeigen sie eine von der Normalform abweichende Gestalt und Zeichmmg. Herubel, der eine vergleichende Übersicht der Hakenformen aller bekannten Arten liefert, sagt gleichfalls (7, p. 267): „Tous les crochets d'utie meme espece ou variete distribues selon un certain nombre de cjcles sont construits sur la meme modele et appartiennent toujours au meme ordre. Tis ne varient que par leur quantite ou leur grandeur." Ich füge behufs Vergleichs eine Zeichnung der Haken von Physcosoma granulatum aus Sansibar (Tafel II, Fig. 9), von Physcosoma scolops von Groß-Friediüchsburg (Fig. 8) und vom Originalexemplar des Physcosoma scolops var. mossamhicPMse (Taf. II, Fig. 7), das mir Collin aus der Berliner Sammlung freundlichst zur Verfügung stellte, bei. Die Hakenzeichnung der ersten Art stimmt nicht genau mit der SELENKA'schen (2, Tafel X, Fig. 147), ") Collin: Gepliyreen gesammelt vom Stabsarzt Sander, Archiv für Naturgeschichte, 55. Jahrgang 1892, p. 187. Gephyrea. 65 überein. Der Verlauf der hellen Linie ist ein anderer als dort, zudem findet sich hinton an der Basis des Hakens eine, freilich nicht immer gleich deutliche, Dreieckszeichnung, die auch die beiden anderen Haken, aber deutlicher besitzen. Bei Physcosoma scolops ist nun diese helle Linie unten ziemlich scharf (Fig. 8 hi.) geknickt. Sanfter ist diesc^r Knick bei Physcosoma scolops var. mossambicense (Fig. 7). Bei Physcosoma granulatum (Fig. 9) verläuft die helle Linie fast genau so wie bei Physcosoma scolops var. mossambicense. Eine Ähnlichkeit der 3 Haken ist indessen nicht zu verkennen, und da auch sonstige Unterschiede der beiden Arten kaum vorhanden sind, hatte ich in einer früheren Abhandlung (6, p. 9) die Art scolops als Varietät von Physcosoma granulatum Leuck aufgestellt, da der Artname granulatum die Priorität hat. Selenk.\ ist der Meinung, daß Ph. granulatum eventuell sich aus Physcosoma scolops umgebildet hätte. Er sagt (2, p. 82) bei der Beschreibung von Ph. granulatum ,, diese Art ist dem Ph. scolops sehr ähnlich, scheint mit diesem stammverwandt zu sein und ist offenbar während der früheren Kommunikation d(^s Mitt<^lmeeres mit dem roten Meere aus diesem in jenes eingewandert." Da aber jetzt viele Fundorte der Art granulatum aus den nördlichen und ^^üdlichen Teüen des Atlantischen Ozeans vorliegen, ist diese Behauptung wohl nicht mehr aufrecht zu erhalten. Sluiter sagt (3, p. 12) dagegen ,,die Vermutung Fischers, daß Ph. scolops und Ph. granulatum identisch seien, ist nicht zu verteidigen; der ganze Habitus der kleinen, das Riff be- wohnenden tropischen Form ist verschieden von der Mittelmeerform. Bei Ph. scolops kommen höchstens 1 7 Hakenreihen vor, während die jungen Tiere von Ph. granulatum fast immer zalilreichere Reihen besitzen, die Haken selbst sind bei Ph. granulatum weit größer. Auch in den übrigen anatomischen Verhältnissen weisen beide Formen einige, wenn auch gering- fügige Unterschiede auf.'' Dem muß ich widersprechen. Die älteren Tiere beider Arten haben gleich viele Hakenringe, nur jüngere Exemplare von Ph. granulatum besitzen mehr. Darauf ist kein Unterschied zu gründen, da bei vielen Sipuncididen die Zähne im Alter teilweise oder ganz ausfallen. Die Haken von Ph. granulatum und Ph. scolops sind ferner gleich groß, wie meine Zeichnungen zeigen, Fig. 8 und 9 sind bei derselben Vergrößerung von 380: 1 gemacht. Eine Abweichung in den anatomischen Verhältnissen habe ich nicht finden können; sie müßte von Sluiter näher erörtert werden. Die Anordnung der Plättchen der Papillen bei unseren Exemplaren (Fig. 6) entspricht weit eher der Zeichnung, die Selenka von Ph. granulatum (2. Taf. X, Fig. 150) als der, die er bei Ph. scolops gibt (2. Taf. X, Fig. 143). Die Plättchen sind hier (Taf. H, Fig. 11) dichter gestellt; sie stehen fast lückenlos, und di(^ der Mitte sind nur wenig größer als die übrigen. Trotz aller dieser 5 Jlichaelseu, Westatrika. QQ W. FlSCHEK. Ähnlichkeiten will ich vorläuhg die Zusamm enziehung Pliyscosoma granulatum var. scolojys nicht aufrecht erhalten, da auch andere Arten der Gattung Physcosoma außerordentlich viele Ähnlichkeiten zeigen und ich es späteren Untersuchungen überlassen will, hier Licht zu schaffen und Verwandtes zu- sammenzufassen. Auch hatte ich nicht behauptet, wie »Sluiter angibt, daß Physcosoma scolops und Physcosoma granulatum identisch seien, sondern sagte ausdrücklich (p. 10). ,,Ich fasse demnach Ph. scolops als Varietät von Ph. granulatum auf. Diese Art ist also, wie die vorliegenden Fundorte beweisen, ebenso häufig an der Westküste Afrikas wie an der Ostküste, wo sie im Golf von Tadjourah (Golf von Aden), bei Mauritius, Sansibar, Madagaskar und Durban gefunden wurde. Sie ist sonst außerordentlich häufig im Indischen Ozean, ebenso im Pazifischen. (Austrahen. Tasmanien. Ke?rmadec-Islands ^-), zwischen Fidschi - Inseln und Neu -Seeland. Loyalty - Islands bei Neu- Kaledonien. Rotuma und Funafuti, Ellice-Inseln. Tonga-Inselnj und ini Atlantischen Ozean an den eingangs erwähnten Fundorten. Sie beschränkt sich also in ihrer Verbreitung wesentlich auf die Tropen, nur der Fundort Kermadec-Islands liegt schon in der gemäßigten Zone, so daß sie zu den circummundanen Arten gestellt werden muß. Physcosoma nigrescens Kef. Fundangaben: Kapverdesche Insel, Säo Vincente; R. Paessler. Goldküste, Prampram, 9,5 m. steiniger Boden; C Hupfer (nach Fischer 6, p. 10— 12j. Isla Annobon; Arnold Schultze, 7. Okt. 1911. Zahlreiche gut erhaltene Exemplare von Annobon, deren eines so- gar eine Länge von 7,5 cm hat, zeigen die typische grau-bräunliche Färbung der Art. Auch ist die Rückenseite des Rüssels mit vielen rotbraunen Halb- binden geziert, die mit lichter gefärbten abwechseln, selbst der Körper hat auf der Rückenseite braune oder schwarze Flecke. Einige Tiere zeigen abweichend einen dunkel fleischroten Ton, alle diese sind aber dick mit den Geschlechtsprodukten, Eiern oder Spermaklumpen angefüllt, die eine gelbrötliche Färbung haben, so daß wohl bei der durchsichtigen Haut außen eine rötliche Tönung vorherrschen muß. Die Hautpapillen zeigen betreffs der Anordnung der Plättchen die Zeichnung, die Selenka von aus Mauritius resp. den Philippinen stammenden Exemplaren entwirft (2. Taf. IX, Fig. 136;. '') Benham, Transactions of the New-Zealand Institute, Vol. XLIV, 1911, p. 137. Gephyrea. gy Es sind liicn* um don hellen Ausführungsgang herum mehrere Reihen größerer polYgonal(>r Plättehen zu sehen. Der Unterschied in der Größe dieser Plättchen und d(>r darauf folgenden ist kein so großer, daß man darauf, Avie Selenka will, eine Lokal- Varietät gründen könnte. Die Hakenzeichnung entspricht indessen der der Tiere Selenkas von den Fidschi-Inseln (2. Taf. IX, Fig. 130), nicht der der Tiere von Mauritius, wie man erwarten dürfte, so daß also die Charaktere seiner vermeintlichen Lokalvarietäten hier ge- mengt erscheinen und man füghch wohl nicht mehr von Varietäten sprechen kann. Geringe lokale Abweichungen kommen bei jeder Art vor. Die Längsmuskeln vercnnigen sich nicht dicht vor dem After, wie Selenka an- gibt (2, p. 74), sondern hier weit hinter diesem z. B. bei dem 7,5 cm langen Exemplar erst 1,5 cm hinter ihm. Die innere Anatomie zeigt keinerlei Abweichungen . Physcosoma riigi^escens kommt an beiden Küsten Afrikas vor, ist außer- ordentlich verbreitet im Indischen Ozean und lebt ferner im Pazifischen Ozean (Fidschi-Inseln. Rotuma und Funafuti, EUice-Inseln. Loyalty-Islands. Bismarck- Archipel), sowie also im Atlantischen Ozean (Säo Vincente. Prampram. Annobon) hält sich also innerhalb der Wendekreise und ist als circumtropische Art auch den circummundanen Formen zuzurechnen. Physcosomu Ar/assizli Kef. Fundangaben: Liberia, Kap Palmas, 15 m, steiniger Grund; C. Hupfer (2 Exemplare). Angola, Ambrizette; C. Hupfer (nach Fischer, 6, p. 10). Die Körperlänge der Tiere von Ambrizette beträgt 20 — 23 mm, die der vom Kap Palmas nur 10 — 15 nun, sie besitzen eine hellgelbliche bis weißliche Haut, die bei dem Tiere von Kap Palmas dünn, bei dem anderen dick ist. Der Rüssel ist dunkler, etwas schwärzlich gefärbt. Die Papillen treten besonders an der Basis desselben und am Hinterende als braune Flecke deutlich hervor. Bei dem kleinen Exemplare befinden sich, wie dies Kefehstein von Jugendformen angibt, auf der Rückenseite des Körpers 3 große braune Pigmentflecke. Der Rüssel trägt 15 — 16 Hakenreihen und hinter diesen dunkle Binden. An den Haken sind Nebenzähne schwer, oft gar rdcht zu erkennen, sonst entspricht die Zeichnung derselben der Kefer- STEiNS. Bei den jugendlichen Tieren von Kap Palmas waren Längsbündel nur unter dem ]VIikroskop an Hautpräparaten zu sehen. Die innere Anatomie zeigt keine Abweichung von der Beschreibung Kefersteins. gg W. Fischer. Diese Art felilt bis jetzt an der Ostküste Afrikas, kommt aber sonst im Indischen Ozeane nicht selten vor (Ceylon. Lakkadiven und Malediven), auch im Atlantischen Ozean ist sie nicht selten (Punta-Arenas an der Magalhaens- Straße. Pernambuco. Ambrizette. Kap Palmas), ebensowenig im Pazifischen Ozean (Vancouver. Panama. Californien. Loyalty Islands). Da sie über die Tropenzone hinaus bis weit in die gemäßigte Zone hinein (Vancouver und Punta Arenas an der Magalhaens-Straße) geht, ist sie als circummundane Art zu bezeichnen. Physcoso7na graniilatum Leuk. Fundangabe: Kapverdesche Inseln, Sal, 12 m (nach Sluiter, 9, p. 19j. Sluiter, der diese Art bei den Kapverdeschen Inseln konstatiert, gibt keinerlei Abweichungen vom Urtypus an. Ich habe ihre Verwandtschafts- verhältnisse zu Ph. scolops schon iu vorliegender Arbeit (p. 64) erwähnt. Sie ist eine bekannte Mittelmeerform, findet sich aber auch im atlan- tischen Ozean sowohl im nördlichen (Bretagne. Irland. Norwegen) wie im südlichen Teile (Azoren. Kapverdische Inseln) desselben, ferner im Indischen Ozean bei Sansibar. Der letzte Fundort zeigt, da sie sonst im Indischen Ozean noch nicht gefunden wurde, daß sie sich ähnlich Mae Asjndosiphon Mülleri jetzt, sowohl nach der Westküste, wie durch den Suezkanal nach der Ostküste ausbreitet. Herubel (7, p. 239) vertritt dieselbe Ansicht über Aspidosiphon Mülleri. Er sagt: „Je n'hesite pas ä croire, que le canal de Suez est utüise par certaines especes comnie Aspidosiphon Mülleri. Voila trente annees, qu'il est ouvert. Je sais bien qu'il faut compter avec la traversee des lacs Amers. Mais les Sipunculides en general, les Aspidosiphons en particulier, supportent des degres de salure enormes. Et puis d'autres animaux y passent. 44 '^'/^ des Poissons mediterraneens ont traverse le canal du nord au sud et 30 ^/^ seulement des Poissons erythreens ont fait le chemin inverse." Aspidosiphon venahulutn Sei. und Bül. Fundangaben: Senegal, Goree; Liberia, Sinoe; Goldküste, Salt PondundAccra; Kamerun, Victoria; Französisch- Kongo, Sette Cama, Nyanga-Fluß und Loango; Catinda, Landana und Cabinda; Angola, Ambrizette und Säo Paolo de Loanda; C. HuPFER (nach Fischer 6, p. 18). Gephyrea. 69 Biologisches: In Schalen von Tomella lineata Lam., Turritella angolina L., T. sp., Nassa sp., Natica sp., Terehra sp., Verona perron Reevei Strebel, Clionella sp. und Dentalium sp. Die vorstehende Art besitzt unregelmäßig gekörnelte After- und Schwanzsehilder. Sie ist bis jetzt nur in Westafrika gefunden worden und tritt hier, besonders um die Mündung der Congo herum, außerordentlich häufig an den verschiedensten Fundorten auf. Aspidosiphon Jfülleri Dies. Aspidosiphon Mülleri, Fischer 6, p. 18. Aspiodosiphon mirabilis Theel, Southern 10, p. 32. Fundangaben: Kap verde sehe Inseln (nach Sluiter). Dahomey, Groß-Popo; C. Hupfer (nach Fischer). „ Whyda; C. Hlt>fer (nach Fischer). Süd-Nigeria, Bugama (irrtümlich als Boguma bezeichnet), Brackwasser, fast frisch; C. Hupfer (nach Fischer). Quissembo (Kinsembo); C. Hupfer (nach Fischer). Biologisches: In Schalen von N^assa sp., Pleurotoma sp., Terebra sp. und Clionella sp. A. Mülleri besitzt gefurchte After und Schwanzsehilder und war früher nur aus dem Mittelmeer bekannt, ist aber jetzt von Herubel bei Djibouti (Golf von Aden), von mir neuerdings bei Suez*) (Korallem-iff; W. Michaelsen) und von SLL^TER bei den Azoren, Madeira und den Kapverdeschen Inseln konstatiert worden. Letzerer hat es sogar bei Djampea im malayischen Archipel, allerdings nur in einem Exemplare gefunden. Nach den Unter- suchungen des Fürsten von Monaco '3) ist es nicht nur littoral, wie bisher angenommen wurde, sondern kann in eine Tiefe von 800 m hinabsteigen. Southern, der die Originalexemplare Theels von Aspidosiphon mirahilis Theel genauer untersucht hat (10, p. 31), erklärt diese Art für identisch mit Aspidosiphon Mülleri. Der Hauptunterschied dieser nordischen Art ist nämlich der Besitz von nur einspitzigen Haken, während bei der Mittel- meerform vorn 14 Ringe von zweispitzigen Haken, dahinter solche von einspitzigen Haken vorkommen. Nun habe ich bei Aspidosiphon Mülleri *) Neue Fun dan gäbe. '•') Sluiter: Resultats des campagnes scientifiques de l'Hirondelle et de la Princesse Alice. 1899, Gephyriens, p. 14. 70 W. Fischer. von Westafrika (6, p. 18) und Southern bei allen atlantischen Formen nur einspitzige Haken gefunden, während Sluiter bei seinen Tieren von den Azoren und Kapverdeschen Inseln Tiere mit nur zweispitzigen oder nur einspitzigen oder ohne Haken gesehen hat, so daß auf diese Form der Haken also wohl kein Unterscheidungsmerkmal zu gründen ist. So hat Southern wohl mit Recht beide Formen für identisch erklärt. Aspidosiphon Mülleri ist seit langer Zeit aus dem Mittelmeer bekannt und ist dort außerordentlich häufig, hat sich jetzt aber sowohl nach der Westküste Afrikas (Azoren. Kapverdeschen Inseln. Goldküste. Nigeria. Französisch Kongo) wie nach der Ostküste (Suez. Djibouti) ausgebreitet, und ist sogar von Sluiter schon im malayischen Archipel (Djampea), allerdings hier nur in einem Exemplar, gefunden worden. Berück- sichtigen wir auch die identische Art Aspidosiphon mirabilis, so würde seine atlantische Verbreitung bis weit in die nördlich gemäßigten Zonen (Irland, Shetlands-Inseln, Trondhjem) hineinreichen. Im pazifischen Gebiet ist es noch nicht nachgewiesen, so daß wir es als fast circummundane Art auffassen können. AspldosipJion Klun^ingeri Sei. und Bül. Fundangabe: Kapverdesche Inseln, 52 Meter (nach Sluiter, 9, p. 20). Diese Art soU nach Sluiter den von Max Weber'*) bei Durban ge- sammelten Tieren sehr ähnlich sehen. Sie kommt an beiden Küsten Afrikas vor, im roten Meer bei Koseir und bei Djibouti, Golf von Aden. Da es auch im Indischen (Amboina) und im Pazifischen Ozean (Rotuma, Funafuti imd Loyalty Islands) gefunden wurde, ist es ebenfalls als circummundan zu betrachten. Aspidosiphon Steenstriipli Diesin§. Fundangabe: Kapverdesche Inseln, Säo Vincente; R. Pässler. Die Farbe des Körpers sowie des Rüssels des Tieres ist weißlich- gelb, die der Schilder braun. Hinter dem Afterschild findet sich eine ziemlich breite, dunkler gefärbte Zone, ebenso vor dem Schwanzschild. '^) Sluiter, Beiträge zur Kenntnis der Fauna von Südafrika. Zool. Jahrbücher XI. Bd., 1898, p. 444. Gephyrea. 'J ], Der Rüssel trägt oinon hellen Ring. In der Körperfarbe gleicht das Tier der Varietät Aspidosiphon Steenstrupü var. fasciatiis Augexer (4, p. 323). Das Afterschild zeigt aber d(>n für die typische Art cliarakt(>ristischen Über- zug mit weißen Kalkkörnolien. Die Hautk(ir})er bestehen wi(> Selenka angibt, „aus nebeneinanderliegenden polygonalen Plättchen, von denen nur 4 oder mehr in ihrer Mitte je eine Öffnung ti'agen." Hakenringe sind ca. 25 vorhanden, sie entsprechen in ilirer Form und Zeichnung denen der typischen Art. Auch sind am Hinterrande des Rüssels viele braune Zähn- chen zu sehen wie sie Augener zeichnet (4, Tafel XVI, Fig. 3). Längs- muskelstränge, die außerordentheh häufig anastomosieren, zälile ich in der Mitte 20, vorn 16. Die Segmentalorgane reichen nicht ganz 'bis zur Re- traktorenwurzel. AUes Übrige entsprach der Beschreibung Selenkas. A. Steenstrupü ist im indischen Meere sehr häufig (Koseir, rotes Meer. Djibouti, Golf von Aden. Mauritius. Golf von Manaar, Ceylon. Miniko'i, Malediven und Laccadiven. Labuan. Pundan. Lombock. Java-Meer. Bai von Batavia. Celebes-See. Molukken-Meer), kommt aber auch im Pazifischen Ozean (Bohol, Mindanao, Philippinen. Japan. Loyalty-Islands) vor. Im Atlantischen Ozean soll sie außer bei Säo Vincente auch bei den Bahamas (SmPLEY) vorkommen. Ilire Fundorte liegen alle in den Tropen, so daß sie als circumtropisch resp. auch als circummundan zu bezeichnen wäre. Aspidosijihon speculator Selenka. '^) Fundangabe: Kap verde sc he Insel Säo Vincente (nach Selenka, 15, p. 25). Diese Art hat ein gekörneltes Afterschild, während das hintere Schild gefurcht (30 Furchen) ist. Die Schilder sind dunkler gefärbt als die gelb- braune Haut. Sie besitzt im vorderen Körperdrittel über 22 Längsmuskel- stränge, die hinten häufig anastomosieren. Die beiden ventralen Retraktoren, die dicht am Hinterschild entspringen, vereinigen sich erst in der Körper- mitte. Die zweispitzigen Haken haben einige Ähnlichkeit mit denen des Asp. Steenstrupü, ebenso die Stacheln am Hiuterende des Rüssels. Auch sind zwei lange zur Hälfte angeheftete Segmentalorgane und ein Divertikel am Enddarm bei beiden Tieren vorhanden. Indessen weichen sie diu-cli den Verlauf der Retraktoren und die Form und Anordnung der Plättchen auf den Papillen wesentlich von einander ab. ^') Selenka: Eeport ou the Gephyrea collected during tlie voyage of H. M. S. Challenger 1875—76, Vol. xni, p. 25. Y2 W. Fischer. Dendrostoma signifer Sei. u. de Man. Tafel II, Fig. 12—16. Fundangabe: Deutsch-SüdAvestafrika, Lüderitzbucht, Flachwasser; W. Michaelsen. 5.— 24. Juli 1911. Diese Art ist in zalilreichen gut erhaltenen Exemplaren von 10 — 20 mm Länge vorhanden. Die Haut des Körpers ist heUgelblich-braun gefärbt, der Rüssel ist etwas dunkler und besitzt ungefähr in der Mitte das charakte- ristische dunkelblaue Band, das meist auch die Haken trägt. Oft aber ist der ganze Rüssel bis auf eine helle hakenlose Zone am vordersten Teile desselben blau gefärbt, allerdings hebt sich dann die blaue Binde durch dunklere Färbung von der Umgebung ab. Die Tentakel sind entweder gelblich oder blau mit gelblichen Spitzen. Sie stehen in 4 Gruppen. Über die Hautkörper sagt Selenka (2, p. 87) : ,,Das Tier erscheint für das bloße Auge völlig glatt, nur bei Lupenvergrößerung erkennt man die zer- streuten zahlreichen dunkel pigmentierten Hautkörper, welche überall die- selbe Größe haben und sich nicht zu Papillen erheben. Diese Hautkörper sind oval und besitzen einen zylindrischen Kanal, der nach innen zu gegen den meist körnigen Boden des Hautkörpers verläuft; der ovale, die zentrale öffoung umgebende Hof ist nicht körnig." Augener sagt dagegen (4, p. 301): ,,Über die Beschaffenheit der Hautpapillen ist zu bemerken, daß dieselben am Hinterende und in der Aftergegend größer und mehr hervorragender sind, als am Mittelkörper." Er behauptet also, die Hautkörper erheben sich auf der Haut zu Papillen und diese seien besonders am Hinterende und in der Aftergegend mehr hervorragend, als am Mittelkörper. Herubel zeichnet und beschreibt sogar Papillen von Dendrostoma signifer von der Form eines abgestumpften Kegels (7, p. 261, Fig. 2), er nennt sie ,,tron- conique". Demgegenüber muß ich bemerken, daß von Papillen bei dieser Art nichts zu sehen ist, die Hautkörper erheben sich, wie Selenka sagt, überhaupt nicht zu Papillen, wie dies Querschnitte deutlich zeigen (Taf. II, Fig. 12j. Sie sind oval, vorn hell, hinten dunkler gefärbt und erscheinen bei Lupen Vergrößerung als ovale dicht nebeneinander liegende Flecke (Taf. II, Fig. 15 u. 16). Der Querschnitt entstammt der Haut des Hinterendes. Er zeigt eine dicke, geschichtete Cuticula (c). Dieser folgt die aus Zylinderzellen bestehende Hypodermis oder Epidermis (hjy), die die Hautkörper (hk) ein- schließt. In diesen sieht man viele Drüsen. Der Boden des Hautkörpers ist meist körnig. Von den Hautkörpern geht ein langer Ausführungsgang (g), der oft gerade, bisweilen etwas gebogen verläuft, durch die Cuticula, um oben trichterförmig zu münden (ag). Plättchen sieht man nirgends um Ge))hyrea. Y3 diosp öfthung herum. Betrachtot man die Haut des Hinterkörpers von oben, nac'lidinn man sie mit Nelkenöl dvu-clisichtig gemacht hat, ohne daß die Muskelschichten abpräpariert wurden, so hinkommt man ein Bild, wie es Fig. 16 zeigt. Präpariert man dagegen die beiden Muskelschichten ab, wobei man auch die diagonale Muskelschicht zu sehen bekommt, so bleiben mit der Hjpodermis immer die Hautkörper an den abpräparierten Muskel- schichten sitzen und man erhält ein Bild (Fig. 15), das nur die Cuticula und den in ihr sitzenden Ausführungsgang (Fig. 16 g) zeigt. Das ist das Bild, welches Selenka (2, Taf. XI, Fig. 165) zeichnet. Nur zeigt dies Bild nicht den Hautkörper, sondern wie gesagt nur die Cuticida mit dem Aus- fülu-ungsgang des Hautkörpers. Im vorderen Teile, wo die Hautkörper etwas heller sind, kann man oft Drüsen und Ausführungsgänge in ihnen imterscheiden. Die Zeichnung, die Selenka (2, Taf. XI, Fig. 166) gibt, entspricht den Tatsachen, nur ist sie schwer verständlich, da sie den Hautkörper außer- halb des Zusammenhangs mit Cuticula und Hypodermis darstellt; sie scheint mir zu Mißverständnissen Veranlassung gegeben zu haben. Die vSegmental- organe waren bei unserem Exemplare nur von '/g Körperlänge, nicht wie Selenka angibt von Ya Körperlänge. Ich habe früher schon '6) erörtert, wie wenig konstant ihre Länge ist. Haken waren an allen Tieren vorhanden, sie waren kürzer und stumpfer (Fig. 13) als sie Selenka von einem Tier aus Sidney zeichnet (2, Tafel XI, Fig. 164). Unser Naturliistorisches Museum besitzt eine Dend7\ signifer aus Tasmanien, die dieselben langen, spitzen Haken wie Selenkas Tier von Sidney zeigt; und 6 Tentakelstämme besitzt. Die von Selenka bei den Philippinen konstatierten Tiere besaßen keine Haken, Augener hat denen der vorliegenden Art ähnliche Haken bei einem Exemplare aus Neu-Seeland gefunden (4, p. 337). Wir be- sitzen gleichfalls von Neu-Seeland (Auckland) eine Dendr. signifer, deren Haken ich zum Vergleich mitzeichne (Fig. 14). Diese sind etwas größer als die der afrikanischen Art aber von ähnlicher Form. Ein Divertikel am Enddarm, das Augener bei einem Tiere aus Amboina im Jalu*e 1903 fand, wurde von mir auch beobachtet. Ikeda'^) macht im Jahre 1904 gleichfalls auf einen solchen Befund aufmerksam „There occurs on the rectum a distinct blind diverticulum, such as has not been noticed in any species of X^ewtfros^oma y et described"; er hat also augenscheinlich Augeners Arbeit nicht gekannt. Wie bei Ikeda sind bei unseren Tieren immer nur ") W. Fischer, Über einige Sipunculiden des Naturh. Mus. zu Hamburg. Jahrbuch d. Hamb. Wissensch. Anst. Bd. XXX, 2. Beiheft 1913, p. 98. '') Ikeda, The Gephyrea of Japan. Tokyo 1904, p. 57. 74 W. Fischer. 4 T(>ntakelstämmo vorhandon, während Selenka angibt, daß dio Tentakel aus der Verzweigung von 5^6 Hauptstämmen entstehen. Ebenso haben AuGENER bei dem erwähnten Exemplare aus Neu-Seeland und ich jüngst bei einem Tiere von Tasmanien 6 Tentakelquasten gefunden. Augener will ähnlich wie Selenka auf den Besitz der 6 Tontakelquasten und der Haken eine Varietät gründen, die somit hinfällig wäre, da die vorliegenden Tiere mit 4 Tentakelstämmen ebenfalls Haken tragen. Unsere Art ist als erste Dendrostoma-AYi Afrikas von Michaelsen in der Lüderitzbucht gesammelt worden. Sie ist auch ist im Indischen Ozean verbreitet (Batavia. Kwandang, Celebes Meer. Amboina. Singapore.) und ferner im Pazifischen Ozean (Japan. Philippinen. Neu-Seeland. Tasmanien. Australien) anzutreffen. Wir bezeichnen sie, da sie durch den Fundort Lüderitzbucht in die gemäßigte Zone hineinreicht, als circummundane Art. Phascolosotna Semperi Sei. u, de Mau. Phascolosoma Martensi, Collin.'^) Fundangaben : Lib eria, 68 m, schwarzer, zäher Schlamm (nach Collin 18, p.302). Fernando Pöo (nach Fischer, 6, p. 13). Das bei Fernando-Po gefundene Exemplar weicht in einigen unwesent- lichen Punkten von der Beschreibung Selenkas ab. Der Körper ist gleich- mäßig dunkelbraun gefärbt. Selenka gibt an „Körperfarbe gTau, Rüssel braun". Auch setzen die Wurzeln der Retraktoren nicht so dicht am Nervenstrang an, als der erwähnte Autor dies zeichnet (2, Taf. 5, Fig. 56). Sonst entsprach die innere Anatomie vollständig den SELENKAschen Angaben. Phascolosoma Martensi, das mir von Collin freundlichst zur Verfügung gestellt wurde, entspricht in ihrem anatomischen Verhalten ebenfalls diesen Angaben; selbst der bei dieser Art charakteristische geschlängelte Verlauf des Oesophagus innerhalb der sich zu einer Rinne zusammenlegenden Retrak- toren ist deutlich zu sehen. Die Form und Anordnung der Papillen der Körperhaut ist die gleiche wie bei Phascolosoma Semperi Sel. und de Man. ebenso deckt sich der Verlauf des Bauchstrangs, der starke Seitenäste abzweigt, mit der Zeichnung Selenkas (2, Taf. 5, Fig. 56). Die zahlreichen Blindsäcke des kontraktilen Schlauches sind bei beiden Tieren vorhanden. Auch entspricht '^) Collin : Die Gyphyreen der deutschen Expedition S. M. S. Gazelle. Archiv für Naturg. 67. Jahrgang. Beiheft p. 302. Gephyrea. 75 die Lag(> des Afters zu der Mündung der Segnientalorgane und der Verlauf dm' Darmspira vollkommen doxx früheren Angab(^n Selenkas. Collin selbst sagt, daß Fhascolof^oma Martend dem Phase Semperi am nächsten stehe, aber sich durch die Länge der Segmentalorgane, die hier bis zur Ansatz- st(41e der Retraktoren reichen, während sie bei Phase. Semperi bedeutend kürzm' sind, imd durch den die ganze Spira durchziehenden Spindelmuskel unterscheide. Was die Länge der Segmentalorgane anbetrifft, so habe ich schon früher (16, p. 98) bei Physcosoma scolops von Tou. (Golf von Suez) Segmentalorgane gefunden, die fast von Körperlänge waren, während sie sonst nur halbe Körperlänge haben. Diese Tiere befanden sich im Reife- zustande, ihre Segmentalorgane waren dick mit Eiern gefüllt, so daß als sicher anzunehmen ist, daß die Länge derselben sehr variabel ist und si(^ zu Unterscheidungen von Arten nicht dienen können. Eine ähnliche Be- obachtung machte ich bei Dendrostoma signifer von der Lüderitzbucht. Auch andere Autoren haben schon auf diese Variabilität hingewiesen. So geben z. B. Selenka bei Phascolosoma pellucidum an „Segmentalorgane von '/g Körperlänge", Keferstein dagegen „Segmentalorgane kurz" und M. A. Lanchester bei Exemplaren von Singapore „Segmentalorgane von Vfi Körperlänge". Was den Spindelmuskel anbetrifft, so sagt Selenka: „Es existiert nur ein vorderer Spindelmuskel, welcher die Spira nicht verläßt." Das ist etwas unklar und leicht mißzuverstehen. Es heißt doch Avohl aber, daß nur die hintere Ansatzstello des Spindelmuskels an die Körperwand fehle, was ja bei Phascolosoma Martevsi auch der Fall ist. Übrigens sah ich deutlich bei dem CoLLix'schen Exemplare vom Darmdiver- tikel aus den Spindelmusk(4 bis unter den After verlaufen, eine Beobachtung, die dieser anfangs auch machte, bei einer Revision aber nicht wieder finden konnte. Ferner konnte ich auch bei Ph. Semperi von Fernando Poo im hinteren Teile der Spira den Spindelmuskel deutlich sehen. Der Spiramuskel ist also bei beiden Tieren vorhanden, und tritt nicht aus der Spira heraus. Damit fällt auch der zweite Unterschied der beiden Arten und ich kann nicht umhin Phascolosoma Martensi Collin für identisch mit mit Phascolosoma Sempei'i Sel. und de Man. zu erklären. Phascolosoma Semperi kommt an beiden Küsten Afrikas vor, an der Westküste also bei Liberia und bei der Insel Fernando-Poo, an der Ost- küste im Golf von Tadjourah (Golf von Aden), also im Indischen und Atlantischen Ozean, ferner im Pazifischen Ozean bei Bohol (Philippinen), so daß es, obwolü bis jetzt nur wenige Fundorte bekannt sind, als circum- mundan bezeichnet werden muß. 76 W, Fischer. Phascolosoma papilliferum Kef.'^) Phascolosoma dissors Sel. und de Man. (2, p. 32). Phymosoma papilliferum Kef. (Augener 4, p. 342). Fundangabe: Kapverdesche Inseln, 91 m, (nach Sluiter, 9, p. 9j. Mit Recht nimmt Sluiter, (9, p. 9) den alten Namen Phascolosoma papilliferum wieder auf, der von Selenka in Phascolosoma dissors Sel. u. DE Man. umgeändert worden ist, mit der Begründung, daß der Name Phascolosoma papilliferum mit dem ähnlich klingenden Namen Phascolosoma papillosum Thompson verwechselt werden könnte. Augener (4, p. 342) will es zu der Gattung Phymosoma (= Physcosoma) stellen; seiner Ansicht nach spräche die Form der Haken dafür. Solche Haken kommen aber auch bei der Gattung Phascolosoma vor. Dagegen spricht aber meiner Meinung nach, was wichtiger ist, das Fehlen deutlich gesonderter Längsmuskelstränge, die doch ein Hauptmerkmal der Gattung Physcosoma sind, wenn er auch (3, p. 342) behauptet: „Das vorliegende Exemplar (Originalexemplar von St. Thomas) befindet sich in einem so zarten dünnhäutigem Zustande, daß die Anordnung der Hautmuskidatur schwer zu erkennen ist, immerhin läßt sich im hinteren Körperabschnitt eine Sonderung der Längsmuskulatur in Stränge feststellen", so ist die Sonderung in Längsmuskelstränge nicht sicher genug fundiert, um eine derartige Umstellung rechtfertigen zu können, zumal Keferstein'^) ausdrücklich sagt: „Muskulatur dünn, ohne gesonderte Ring- oder Längsstränge." Auch triftt seine Vermutung, daß die von mir zuerst beschriebene Phascolosoma lobostomum (6, p. 14) ebenfalls eine Physcosoma mit schwer erkennbarer Sonderung der Längsmuskulatur sei, nicht zu. Phascolosoma papilliferum ist zuerst von Keferstein bei St. Thomas (Antillen) konstatiert worden. Shipley hat sie bei Minikoi (Laccadiven und Malediven) gefunden, so daß sie also im Indischen und Atlantischen Ozean verbreitet ist. Aus dem Pazifischen Ozean ist sie nicht bekannt. Immerhin kann sie als fast cirummundane Form betrachtet werden. Phacolosoma lagense Fischer f6, p. 13). Tafel II, Fig. 1—3. Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garke (nach Fischer). Figur 2 meiner Tafel gibt eine Zeichnung des Tieres in natürlicher Größe. Figur 1 eine Ubersichtszeichnung der anatomischen Verhältnisse. '") Zeitschrift für wissensch. Zoologie. Bd. XV, p. 434. Gephyrea. 77 Es tritt hior besonders der kurz(> kontraktile Sehlaucli (Fig. 1 kt. g.) hervor, durch den es sich von dem ähnlichen Phascolosoma capense Teuscher unter- scheidet, welches einen kontraktilen Schlauch besitzt, der bis zum Anfang der Darmspira reicht und zudem noch kurze Zotten hat. Auch die Papillen des Hinterendes sind mehr birnenförmig (Fig. 3). Die des Phascolosoma capense nähern sich mehr der cylindrischen Gestalt (Fig. 4 u. 5) und sind länger. Im Übrigen verweise ich auf meine frühere Beschreibung dieser Art (6, p. 13). JPhascolosonia pusillutn Sluiter (9, p. 14). Fundangabe: Kapverdesche Inseln, Sal (nach Sluiter). Diese Art ist von anderen unterschieden durch die vier sehr kurzen Retraktoren, die sich weit nach vorn, dicht hinter dem After an die Körper- Avand heften, die lockere Darmspirale, den Mangel der Haken und die eigentümliche Form der Papillen des Körpers und des Rüssels. PhascoUon Hupferi Fischer (6, p. 16 und 17). Fundangaben: Liberia, Kap Mount, 11 m; C. Hupfer (nach Fischer), Süd-Nigeria, Bugama (irrtümlich [6, p. 17] als Bog"uma an- gegeben), Brackwasser, beinahe frisch; C. Hupfer (nach Fischer). Kamerun, Victoria; C. Hupfer (nach Fischer). Angola, Mucula, 11 m; C. Hupfer (nach Fischer). Das bereits beschriebene (6, p. 16) Tier, wurde in einer Oliva- Schale gefunden und ist demgemäß spiralig aufgerollt. Der Körper hat keine Haftpapillen. Bei der früheren Beschreibung ist ein Versehen untergelaufen. Es steht dort ,,die Segmentalorgane imgefälir von '/^ Körper- länge waren hinten fest." Es muß natürlich heißen ,,das Segmentalorgan ungefähr von '/^ Körperlänge war hinten fest." 78 AV. Fischer. Echiuroidea, Thalassemci pellucidutn Fischer. Fundangabe: Dahomey, Whyda (nach Fischer, 6, p. 19). Diese Art hat 13 Längsbündel und 2 Paar Segmentalorgane mit Spiraltuben hinter den großen goldglänzenden Hakenborsten. Sie hat mit Thalassema Baronii Greeff von den kanarischen Inseln, das aber 18 bis 19 Längsmuskelbündel besitzt, wie ich seinerzeit aus dem Original exemplar Greeff's ersehen konnte, einige Ähnlichkeit. TJialasscfna Hupferl Fischer. Fundangabe: Französisch-Kongo, Nyanga-Fluß (nach Fischer, 6, p. 20). Das Tier hat nur 10 — 11 Längsbündel und 2 Paar Segmentalorgane mit Spiraltuben, nicht 2 Segmentalorgane, wie ich in den Gephyreen des Naturhistorischen Museums (6, p. 20) irrtümlich geschrieben habe, so daß Shipley in seiner Übersicht der Echiuriden^o) zu dem erklärlichen Irr- tum verleitet wurde, daß es nur 1 Paar Segmentalorgane besäße. Von der vorhergehenden Art unterscheidet es sich durch die geringere Anzahl der Längsmuskelbündel und den Rüssel, der gleich an seiner Basis aus- einander weicht, während er dort an der Basis gesclilossen ist. Thalassema Tnultilineattim n. sp. Tafel II, Fig. 10 und 11. Fundangabe: Westküste Afrikas (ohne nähere Angaben); Schilling. Das Exemplar ist 7,5 cm lang und in der Mitte 3 — 3,2 cm breit, der Rüssel fehlt. Der Körper ist vorn und hinten zugespitzt (Fig. 11). Die Haut ist ziemlich durchsichtig und läßt die 21 — 22 Längsbündel, eine bisher bei der Gattung Thalassema noch nicht konstatierte Anzahl deutlich durchschimmern. Die Hautfarbe der Spiritusexemplare ist hell ledergelb, ^°) Shipley, On a Collection of Echiurids from the Loyalty Islands New-Britain and Cliina-Straits. Willeys Zoological. Results. Part. III, 1899, p. 348 und 354. Gephyrea. 79 stollonweiso bläulieh, dio Papillen, die die Haut gleichmäßig und ziemlich dicht bed(^eken, sind am Körper klein, mit bloßem Auge kaum sichtbar, nur am Vorderende und Hinterende treten sie stärker hervor. Besonders am Hinterend<> sind sie zu großeu, eng aneinander schließenden, meist eckigen Warzen (Fig. 11 w) umgewandelt, die Spitze ist wieder glatt. Die Längs- bündel (hn) sind äußerlich 2 mm breit, ebenso ihre Zwischenräume, innen dagegen (Fig. 10 Im) sind sie bedeutend breiter, als ihre Zwischen- räume. Diese Breitendifferenz der Bündel innen und außen rührt daher, daß äußerlich die Haut der Zwischenräume blasenartig aufgetrieben ist und die Längsmuskelbündel zu beiden Seiten überwölbt und so deren Breite verringert. An Flächenpräparaten der Haut sieht man deutlich von innen schon mit bloßem Auge, die von Spengel^') geschilderten, die Zwischenräume der Längsmuskeln überbrückenden Diagonalfaserbündel (Taf. H, Fig. 10 .sp.), welche in regelmäßigen Abständen Löcher zwischen sich lassen, durch die die Cölomflüssigkeit in die Muskelzwischenräume oder Intramuskularräume tritt. Bei Lupenvergrößerung und guter Beleuchtung kann man sogar, die von diesen Bündeln senkrecht nach innen bis zur Leibeswand gehenden Scheidewände oder SeptaUeisten wahrnehmen, die also die Zwischenräume in einzelne Kammern abteilen, welche regelmäßig hintereinander in den Zwischenräumen der Längsbündel liegen. Längsschnitte zeigen die Septal- leisten, wie auch Spengel sagt, deutlich als ziemlich nahe bei einander stehende Zacken eines Kammes von der Längsmuskelschicht in das Cölom hinein- ragend. Spengel behauptet, daß die Diagonalfaserschicht bei Thal, ei^ythro- grammon auf den Längsbündeln eine gesclüossene Schicht bildet, also dort nicht in Bündel zerfiele, das scheint mir bei unserer Art nicht der Fall zu sein. Man kann die einzelnen Bündel auch auf den Längsmuskeln deutlich ver- folgen. In diese so entstehende Kammern tritt nun die Cölomflüssigkeit ein und so kann, wie Spengel sagt, ,,ein starker Druck derselben, wie er infolge der Kontraktion der Hautmuskulatur eintritt, die Außenwände im Bereich jedes Intermuskularraumes stark nach außen verwölben. Daduix-h aber entsteht ein sehr charakteristisches schon verschiedenen Beobachtern am lebenden Tiere aufgefallenes und von ihnen beschriebenes Bild des Auftretens von Buckeln der Haut, die regelmäßig Längs- und Querreihen bilden." Über die Funktion dieser Intermuskularräume behauptet derselbe Autor ist ebensowenig etwas Sicheres zu sagen, wie über die der Integumental- räume der Sipunculus-ÄTten. Die Hakenborsten (Taf. 11, Fig. HA) sind ^') Spengel: Über den Hautmuskelschlauch gewisser Thalassema-Arten. Verhandl. d. zool. Gesellschaft 1912, p. 315. gQ W. Fischer. verhältnismäßig klein und goldglänzend, an der Spitze stark umgebogen. Diese umgebogene Spitze ist bräunlich. Ein Interbasalmuskel, wie er bei Echivrus 2^) vorkommt, felilt. Die 3 Paare von Segmentalorganen, von denen das erste, wie bei allen Arten mit 3 Paar Segmentalorganen, vor den Hakenborsten liegt, haben 2 lange Spiraltuben, sie selbst sind sehr lang, von ca. V4 Körperlänge. Der Darm war mit Muschelbruchstücken und Korallenkalk angefüllt. Am Enddarm befindet sich ein kugeliges Divertikel. Die Analschläuche sind von etwa '/^ Körperlänge, etwas dunkler als der Darm melir bräunlich ge- färbt. Wimpertrichter schienen vorhanden zu sein. Die vorstehende Art steht dem Thalassema eryth'ogrammon Leuck. und Rüpp. (= Tli. caudex. Lampert), das aber nur 16 — 18 Längsbündel besitzt, nahe. Spengel will für diese Art wegen der vielfachen Unterschiede, die sie von anderen Arten dieser Gattung trennen, den alten Gattungsnamen Oehetostoma wieder einführen und den Gattungsnamen Thalassema auf Arten mit nicht gesonderter Längsmuskulatur beschränken. Thalassema elapsutn Sluiter (9, p. 24). Fundangabe: Kap verde sehe Inseln, 628 m (nach Sluiter). Die Tiere sind im Alkohol von blaßgrauer Farbe, im Leben wahr- scheinlich grün. Die Hakenborsten sind graubraun, nicht goldglänzend. Die Haut ist selu" dünn und durchsichtig und trägt zahlreiche kleine Papillen, die vorn und hinten größer sind und dichter stehen als in der Mitte, hinten sind sie in Kreisen angeordnet. Die Muskellage ist kontinuierlich. Ein Divertikel am Rectum wurde nicht gefunden. Sie besitzt nur 1 Paar von Nephrostomen mit Wimpertrichtern ohne lange Filamente. Am Rectum sind 2 Analscliläuche mit Wimpertrichtern vorhanden. ÄhnUchkeit soll sie mit Thalassema faex. Selenka und Thalassema Lankesteri Herdman haben. Die folgende Tabelle möge die Verbreitungsverhältnisse der 22 in Westafrika vorkommenden Gephyreen illustrieren: ") Ph. Seitz, Der Bau von Echiurus (Urecliis) chilensis. Zool. Jahrb., 24. Bd., 1907, p. 332 und Taf. 29, Fig. 2 und 16. Gephyrea. 81 tJbersichtstabelle der Verbreituugsj;ebiete der west- afrikauischeii Uephyreen. Arten iiiste von West- Küste von Atlan- tischer Mittel- In- discher Pazi- fischer afrika Ostafrika Ozean nieer Ozean Ozean 1. Sipunculus cumanensis 2. Sipunculus titubans — — — — — 3. Physcosoma scolops — — — — — 4. Physcosoma ntgrescens — — — — — 5. Phascolosoma Semperi — — — — — 6. Aspidosiphon Klunzingeri — — — — — ■ 7. Aspidosiphon Steenstrupii — — — — — 8. Physcosoma Agassizii — — — — 9. Dendrostoma signifer — . — — 10. Phascolosoma papilliferum — — — 11. Aspidosiphon Mi'dleri 1 — — — — — 12. Physcosoma granulatum — — — — 13. Sipunculus norvegicus — — — ? 14. Phascolion Hupferi — — 15. Phascolosoma lagense — — 16. Aspidosiphon venabulum — — 17. Aspidosiphon Speculator — — 18. Phascolosoma pusillum — — 19. Thalassema pellucidum 20. Thalassema Hupferi — — 21. Thalassema elapsum — — 22. Thalassema muetilineatum — ■ — 10 von diesen Arten [Sipunculus cumanensis, Sipunculus titubans, Physcosoma scolops^ Physcosoma nigrescens^ Physcosoma Agassizii^ Aspidosophon Klunzingeri^ Aspidosiphon Steenstrupii^ Dendrostoina signifer, Phascolosoma Semperi und Phascolosoma papilliferum (dissors) sind als cir cummundan e Formen, deren Verbreitungsgebiet meist innerhalb der Tropen liegt, anzu- sehen. Drei davon Physcosoma Agassizii, Dendrostoma signifer und Phasco- losoma papilliferum kommen noch niclit an der Küste Ostafrikas vor, da sie aber aus dem indischen Ozean bekannt sind, ist ihre Ausbreitung an diese wolil nur eine Frage der Zeit. Zwei weitere Aspidosiphon Mülleri und Pliyscosoma granulatum sind altbekannte Mittelmeerformen. Sie treten an beiden Küsten Afrikas auf. Das erstere ist sogar schon in den Indischen Ozean vorgedrungen. Allerdings ist bis jetzt nur ein ver- einzeltes Vorkommen bei Djampea konstatiert. Im Atlantischen Ozean ist es sowohl nach Norden bis Norwegen und Irland als auch im Süden bis fast nach Kamerun verbreitet. Das Verbreitungsgebiet der letzteren 6 Michaelsen, Westafrika. 32 W. Fischer. Art reicht im Atlantischen Ozean bis hinauf nach Norwegen, im Indischen Ozean ist es nur von Sansibar bekannt. Sipunculus norvegicus, eine alt- bekannte nordische Form, geht in das Gebiet des Unterwassers des süd- lichen Teiles des Atlantischen Ozeans bis zu einer Tiefe von 2779 Meter herab. Die übrigen 9 Arten (siehe Tabelle) sind in unserem Gebiete endemische Formen. So weist also das Verbreitungsgebiet der meisten Arten unserer Fauna auf eine Verwandtschaft dieser Arten mit denen der Ostküste Afrikas und damit auch der indopazifischen Meere hin. Nur 2 haben sich wahrscheinlich vom Mittelmeer aus hierher verbreitet, eine Form ist aus den nordischen Gewässern in das Tiefseegebiet unserer Fauna eingewandert. Es widerspricht diese Folgerung allerdings der altbekannten Tatsache, daß die Faunen der Ost- und Westküste Afrikas Faunen von der allergrößten Verschiedenheit darstellen, indessen sind Ausnahmen hierbei betreffs pela- gischer Tiere und besonders guter Schwimmer, die bei unserer Gruppe in die Larvenform gegeben wären, zu machen. Denkbar wäre es allerdings, aber wenig walirscheinlich, daß die an beiden Küsten Afrikas auftretenden cirummundanen Formen von zwei Seiten her, also vom Indischen und vom Atlantischen Ozean her, an die Küste Afrikas herangekommen wären. Gephyrea. 83 Figarenerkläruni>. Taf.4 11. Fig. 1. Phascolosoma lageyise Fischer. Geöffnetes Tier; 4:1. a = After; bf = Befestigter; d = Darm; dr = dorsale Retraktoren ; vi" = ventrale Eetraktoren ; kt. g. = kontraktiles Gefäß ; n = Nervenstrang; r = Rüssel; sg = Segmentalorgane. Fig. 2. — — — — — — Ganzes Tier in nat. Gr. Fig. 3. — — — — — — Papille vom Hinterend(^; stark vergr. Fig. 4. Phascolosoma capense Teuscher. Papille vom Hinterende; stark vergr. (wie Fig. 3). Fig. 5. — — — — — — Eine andere Papille vom Hinterendo; in gleicher Vergr. Fig. 6. Physcosoma scolops Sel. und de Man. Papille; 380:1. Fig. 7. — — — — - — — var. mossambicense. Haken vom Originalexemplar, 560 : 1. liz = Hauptzahn; nz =^ Nebenzahn; hn = Knick der hellen Linie. Fig. 8. — — — — — — von Groß-Friedrichsbm-g. Haken; 380:1. Buchstabenbezeichniing wie in Fig. 7. Fig. 9. Physcosoma gramdatum Leuck. von Sansibar. Haken; 380:1. Buchstabenbezeichnung wie in Fig. 7. Fig. 10. Tlialassema iiudtilmeatum n. sp. Hautstück von innen gesehen; natürl. Gr. im, = Intramuskularräume ; hn = Längs- muskeln ; tni = schiefe Muskeln ; sp = Septalleisten. Fig. 11. — — — — — — Ganzes Tier; in nat. Gr. h = Hakenborsten,- tv = warzenartige Anhäufung der Papillen am Hinterende; sonst wie bei Fig. 10. Fig. 12. Dendrostoma sigrdfer Sel. und de Man. Querschnitt durch die Haut vom Hinterende; 380:1. hk = Hautkörper; g = Ausführungsgang des Hautkörpers ; ag = Ausführungs- öffnung des Hautkörperganges ; c = Cuti- cula; dr =^ Drüsen im Hautkörper; hp = Hyi^odermis ; Im = Längsmuskeln ; rm = Riugmuskeln. 84 W. Fischer. Yia 13. — — — von Lüdcritzbucht. Haken; Stark vergT. Yia, 14. — — — — von Auckland. Haken; in gleicher Vergr. wie Fig. 13. Fio-. 15. — — — — Hautkörper vom Hinterende (Muskel- scliichten entfernt); 380 : 1. Buchstabenbezeichnung wie bei Fig. 12. Yio-. 16. — — — — — Hautkörper vom Hinterende (Muskel- schichten nicht entfernt); 380:1. Buchstabenbezeichnung wie bei Fig. 12. Michnelsen, Meeresfauna Westafrikas: Füsckcr, Cepliyrea. Taf.E. Flg. 9. hp dr ag--^:^ ff-m Fig. 13. IPV — '' -^ g hk Fig. 12. ^^^'Sii" Fiq. Vt. Fin. II. f'^ fe '^. \(^ ;.'S ■ - (ly % yr ^- -9 ■^V,- '\' Fig. 15. Fiq. 16. W.Fischer gpz. L. Friederichsen u. Co.. Hamburg. LithAiislv,K.Wesser,Jena. i Mollusca I, Gen. Pusionella von Hermann Strebel (Hamburg). Mit 1 Tafel. 7 Michaelsen , Westafrika. M Die letzte zusammenfassende Arbeit über die Gattung Pusionella Gray ist meines Wissens die von Tryon in seinem Manual of Conchology, vol. VI, 1884. Die spätere Literatur hat nur wenige neue Arten hinzu- gefügt, aber besonders wichtige Ergänzungen über die Fundorte gebracht. Ich gebe, bevor ich an die Einzelbeschreibung gehe, ein Litteraturver- zeichnis, für dessen Zusammenstellung ich besonders dem Verwalter der Conehylien-Abteilung unseres Museums Herrn Dr. Leschke zu Dank ver- pflichtet bin. Wie ich in meiner Arbeit Bemerkungen zu den C/aua^iiZa-Gruppen. Perrona und Tomella im 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, Band XXIX, 1912 anführte, kann ich mich auch hier im wesentlichen auf das von Kapitän Hupfer von der Woer- MANN-Linie in den Jahren 1887 — 1891 mit großer Sorgfalt gesammelte Material stützen, wozu noch ergänzend bemerkt sein mag, daß dies Material vom Boot aus gedrakt wurde. Außerdem ist mir wieder in liebenswürdiger Weise Vergleichsmaterial aus dem Berliner Museum und aus der Sammlung LöBBECKE in Düsseldorf zur Verfügung gestellt, wofür ich den Herreu Thiele und Wenck dankbar bin. Ganz besonders hat mich aber Herr Ph. Dautzenberg in Paris verpflichtet, der mir nicht nur Literatur und wichtige Auskunft mancherlei Art, sondern auch Co-Typen mich inter- essierender Arten aus seiner reichen Sammlung zukommen ließ. Ferner hat auch diesmal wieder Herr E. A. Smith in London mit stets bereiter Liebenswürdigkeit mir manche» wichtige Auskunft erteilt, desgleichen Herr Gaston Mermod in Genf über einige LAMARCK'sche Typen und die Herren Pfeffer und Michaelsen von unserm Museum über allgemeine, für meine Arbeit wichtige Fragen. Ihnen Allen sei herzlicher Dank ausgesprochen. Es erscheint ziemlich zwecklos eine Gattungs-Diagnose aufzustellen, da man nur wenige Schahmcharaktere zur Verfügung hat, die überein- stinamend bei allen Arten vorkommen. Das Gehäuse ist im allgemeinen selir starkschalig, was wohl auf den starken WeUenscldag zurückzufüliren 7* 88 Hermann Strebel. ist, der an der ganzen Westküste Afrikas vorherrschen soll Das Gehäuse ist meist glänzend, einfarbig und ohne Zeichnung. (Kur P. nifat ist mit Fleckenreihen verziert). Die weißliche, gelbliche bis braune Färbung, die schlankere oder gedrungenere Form, das Verhältnis der Höhe des Ge- windes zu der der letzten Windung, wie auch die Form der 10—12, meistens wenig gewölbten, zuweilen seitlich abgeplatteten Windungen zeigen sogar bei ein und derselben Art Verschiedenheiten auf, die es oft schwer machen, die Arten richtig abzugrenzen. Es ist auch eine eigenartige Er- scheinung, daß bei ein und derselben Art die Windungen von der Naht in Gewöhnlicher Wölbung aber auch wulstig bis stufenartig absetzen. Die letzteren Formen scheinen mit der Absonderung einer weißen Schmelz- schichte in gewisser Beziehung zusammen zu hängen, die das Tier in größerer oder geringerer Stärke in der oberen Innenkante der Windungen absondert, und die mehr weniger deutlich oben an der Mündung als Schwiele auf die Spindelwand heraustritt, wenigstens scheint diese Ab- sonderung den ersten Anstoß zu der Kantenbildung oder Wulstbildung zu geben. Die gleich(^ Erscheinung hndet sich bei den Gattungen Perrona und Tomella. Das Gewinde ist zugespitzt und die letzte Windung setzt sich etwas sackartig vom Schnabel ab. Die Mündung ist oval, oben zugespitzt, am Spiudelrand stumpfwinkelig, unten in einen Kanal ausmündend. Der Außen- rand ist scharf, dem Kontur der Windungen entsprechend gebogen. Der Basalrand ist mehr weniger deutlich kurz nach außen umgebogen, daher erscheint er, wo er sich an das wulstige, nach außen gedrehte Spindelende anlehnend ins Innere zieht, mehr weniger deutlich kammartig vorstehend (Fig. 22). Die Spindel wand ist in ihrem Kontur schwach winkelig eingebogen und mit einem oben meist dünnen, nach unten dickeren und abgegrenzten Belag versehen. Die obersten Windungen sind meistens abgebrochen; wo sie er- halten, sind die ersten l'/a oder 2 V2 Windungen glatt, glänzend und etwas durchsichtig, oft blauschwarz oder schwarzviolett gefärbt. An einzelneo Stücken kann man übrigens sehn, daß bei abgebrochener Spitze die Öffnung durch Schalensubstanz geschlossen ist. Auf die glatten Windungen folgt die Skulptur, die einerseits aus Rippenfalten besteht, die durch Zwischen- räume getrennt, sich über 4 — 7 Windungen erstrecken und allmählich an Schärfe der Ausprägung abnehmen. Bei einer Gruppe von Formen (P. milleti) sind die Falten von Anfang an flacher und nur durch Furchen voneinander getrennt; sie erstrecken sich dann über aUe Windungen, wobei Mollusca I, Gen. Pusionclla. 89 zuletzt freilich nur die Furelieu übrig bleiben. Andererseits treten b(u all(Mi Arten von Aulang an Spirallurchen auf, die anfangs dichter gereiht, später weitläuhger stehn, auf dem mittleren Teil der letzten Windungen häufig ganz verschwinden, in der Nahtnähe am längsten erhalten bleiben, dort auch zuweilen gedrängter stehn, ja selbst, wie bei P. vulpina, Reifen umsclüießen können. Den Schnabel umzielm immer gröbere Furchen, zwischen denen häufig Reifen liegen. Scheinbar mit den äußeren Spiral- furchen zusammenhängend, treten zuweilen im Innern der Mündung Spiral- leisten auf; ihre Ausbildung scheint erst bei vorgeschrittenem Alter einzu- treten, insofern als bei jüngeren Stücken sie entweder ganz fehlen, oder nur vereinzelt auftreten. Sie befinden sich zwischen der oberen Kante und dem Schnabel, bezw. dem Kanal. Wenn ich diese Erscheinung auch nur bei der Gruppe P. aculeiformis-catelini gefunden habe, so ist es mir doch nicht klar geworden, inwieweit sie für Art oder Varietät als kon- stantes Merkmal zu verwerten ist, und ob man sie auf anatomische Anlage oder auf den Einfluß der Umwelt bezw. auf Beides zurückzuführen hat. Hierfür, wie auch für das weiter oben angeführte Vorkommen von wulstig oder stufenförmig von der Naht absetzende Windungen, können nur Unter- suchungen an Ort und Stelle, sowohl der umgebenden Lebensbedin- gungen wie des genauen anatomischen Verhaltens an möglichst frischem Material Aufschluß bieten. Auch ein anderer Umstand wäre hier zu er- wähnen, daß ähnlich wie bei der Gruppe Perrona 1. c. p. 22 angeführt wurde, auch hier scheinbar anormal große Formen einer Art zur Ausbil- dung kommen, oder wenn man will, wenn die großen Formen die normalen sind, Kümmer- oder Zwerg-Formen etwa lokal beschränkt auftreten. Ich komme auf diese nicht sicher festgestellte Erscheinung noch zurück. Der Deckel ist in der Form und dem seitlich situierten Nucleus derselbe wie bei den Gruppen Perrona und Tomella (Fig. 24 a, b). Die Innenseite ist nach außen mit einer breiten, nach innen schmalen glänzenden Randzone versehn. Soweit er herauszuholen war, ist er bei allen Arten gleich. Die Anwuchs streifen, bezw. der äußere Mundrand zeigen nur eine sehr schwache Einbuchtung etwas unterhalb der Naht, jedenfalls durchweg schwächer als bei den Gruppen Perrowi und Tomella, wo er noch mehr dem Pleurotomiden-Typus entspricht. Als fossile Vorfahren der Gattung aus dem Miocän werden in CossMANN, Essais de Paleoconchologie comparee, 10. Lieferung Decb. 1896 folgende aufgeführt: Pleurotoma saucatsensis Mayer, P. pedemontana und tauronifat Sacco. Nach den Abbildungen zu urteilen, erinnert die vorletzt- QA Hermann Strebel. genannte Art an PusioneUa vnlpina oder aculeiformis, die letztgenannte an F. nifat in sehr verkleinerter Form. Bei der Besprechung der Arten werde ich auch diejenigen anführen, die bisher fälschlich zu PusioneUa gezählt wurden. Nach Abzug derselben bleibt das Vorkommen der Gattung nach den bisherigen Sammelergeb- nissen auf die Westküste von Afrika beschränkt. Es ist aber dabei zu bedenken, daß bisher vorwiegend nur diejenigen Lokalitäten berück- sichtigt wurden, die durch Anlagestellen der regelmäßigen Dampfer- oder Schiffs-Verbindungen geboten sind. Selbst das durch draken gewonnene Material hängt doch vielfach von Zufälligkeiten ab. Es bedarf noch vielseitiger und gründhcher DurcMorschung der Strand- bezw. Littoral-Fauna seitens Fachleute, die auch möglichst zu den verschiedenen Jahreszeiten vorge- nommen wird, und nicht zu vergessen, des Studiums der umgebenden Ver- hältnisse, sowie der anatomischen Untersuchung der Tiere. Nur auf solcher Basis wird es sich ermöglichen, über die Verbreitung der Arten und ihrer Varietäten, bezw. über die richtige Abgrenzung derselben maßgebende Aufschlüsse zu gewinnen. Es fehlt beispielsweise zur Zeit noch Material von den Bezirken nordwärts von Senegambien, die wie schon Dautzenberg (vergl. Literaturverzeichnis Nr. 23 p. 1) bemerkt, allerdings schwer zu- gänglich sind, und wohl nur von eigens dazu ausgerüsteten Expeditionen erforscht werden können. Pallary berichtet im Bulletin scientilique de la France et de la Belgique, Tome 41, 1907, an den Küsten von Marokko eine PusioneUa rafel Adanson gedrakt zu haben, wobei es freilich dahin- gestellt sein muß, ob er darunter eine P. vulpina oder recluziana ver- standen hat. Er knüpft daran die nicht mehr neue Bemerkung, daß das Mittelländische Meer einen Teil seiner Fauna vom Atlantischen Ozean er- halten habe, wofür es ja viel Beweismaterial gibt. Was die Pusionellen anbetrifft, so hat bisher nur Weinkauff (Literaturverzeichnis Nr. 13) eine Bestätigung dafür vermerkt, in dem er angibt, P. nifat an der Küste von Algier persönlich aus einem Schleppnetz gezogen zu haben. Zum Schlüsse sei hier noch bemerkt, daß ich wie schon bei den Gruppen Perrona und Tomelia auch hier das Material nach den Fundorten von Nord nach Süd fortschreitend ordnen werde. Ferner werde ich, um Wiederholungen zu vermeiden, das selbst untersuchte Material von Hupfer stammend mit H, das des Berliner Museums mit B, das vom Löbbeke- Museum mit L, und das von Dautzenberg stammende mit D bezeichnen. Ebenfalls zur Ersparung von unnötigen Wiederholungen, gebe ich nach- stehend ein vollständiges Verzeichnis der gebotenen Fundorte nicht nur von dem von mir untersuchten Material, sondern auch von dem aus der Mollusca I, Gen. Pusioiiella. 91 luor vorz(üc'lin(>t(Mi Lit(>ratur bekannt goword(Mion. Das Verzeichnis ist wie die Besfhreibung des Materials von Nord nach Süd fortschreitend geordnet und numeriert, so daß bei den Besclu-eibungen nur die Nummer des Fundortes angegeben zu werden braucht. Liste der Fundorte. 1 Lemsid 2 Bilaouak 3 Tonei'l 4 Senegal (ohne nähere Angabe) 5 Bai von Goree Innerhalb derselben a) Goree b) Dakar c) Beiair d) Rufisque 6 Cape Rouge 7 Njaning 8 Guinea im Allgemeinen 9 Monrovia 10 Grand Bassa 11 Little CuUoh (CuUan) 12 Sinoe (Sinu) 13 Little Kootan (Potan, Gootan) 14 Sess Town (Sass Townj 15 Cape Palmas 16 Wataboo 17 Liberia im Allgemeinen. 18 Cape Coast Castle 19 Accra (Akkra, Akra) 20 Prampram 21 Addah (Adda, Ada) 22 Port Seguro 23 Anecho (Klein Popo) 24 Grand Popo 25 Kotonou 26 Whydah (Weida, Quida) 27 Victoria 28 Insel St. Thome 29 Libreville (Freetown) 30 Nyanga(Nyango)-Fluß 31 Sette Cama (Sette Kamma, Setta Gamma) 32 Loango 33 Landana 34 Cabinda 35 Pointe Padrone (Padrao) 36 Shart Point 37 Ambrizette (Ambrizete) 38 Ambriz 39 Mossamedes 40 Gr. Fisch-Bai (Tiger-Bai) 41 Insel Ichabo e. Q2 Hekmann Strebel. Literatar-Yerzeiclmis. 1. Adanson. Histoire Naturelle du Senegal, Paris 1757. 2. Born. Testacea Musei Caesarei Vindobonensis, Wien 1780. 3. Tableau Encyelopodique et Methodique des Trois Regnes de la Nature, Vol. 1 und 3, Paris 1827. 4. Bruguiere, Lamarck, Deshayes. Encyclopedie Methodique, Vol. 2, Paris 1830. 5. Kiener. Species General et Iconograpliie des Coquilles Vivantes, Vol. 4/5, Paris 1834—1845. 6. Lamarck -Deshayes. Histoire Naturelle des Animaux sans Vertebres, Vol. 9, Paris 1845. 7. Reeve. Conehologia Iconica. Vol. IV, London, Novb. 1847. 8. Philippi. Abbildungen und Beschreibungen neuer oder wenig gekannter ConchyHen, Vol. 3, Cassel 1851 (Septb. 1850). 9. Petit de la Saussaye. Notice sur un Groupe de CoquiUes classes panni les Fuseaux (Fusus Lam.), Journal de ConchyHologie, Vol. 2, Paris 1851. 10. W. Dunker. Zeitschrift für Malakozoologie, 1852, p. 191, Cassel 1852. 11. A. Adams. Proceedings Zoological Society, London 1853. 12. W. Dunker. Novitates Conchologicae, Mollusca marina, Cassel 1858/70. 13. Weinkauff. Die Conchylien des Mittelmeers, II, Cassel 1867. 14. F. P. Marrat. Quarterly Journal ofConchology, Vol. 1, London 1874/78. 15. H. VON Maltzan. Jahrbücher der Deutschen Malakozoologischen Ge- sellschaft, Vol. 10, Frankfurt a. M., 1883. 16. Tryon. Manual of Conchology, Vol. VI, Philadelphia 1884. 17. Ph. Dautzenberg. Memoires de la Societe Zoologique de France, Vol. III, Paris 1890. 18. Derselbe. Ebendaselbst, Vol. IV, 1891. . 19. JoussEAUME. Le NaturaHste. Paris 1896. 20. E. R. Sykes. Description of new forms. Proceedings Malacological Society, London, Vol. VI, London 1905. 21. Lamy. Bulletin du Museum d'Histoire Naturelle, Vol. XIV, p. 286. Paris 1908. 22. A. Nobre. Materiaux pour l'etudo de la faune malacologique des possessions portugaises de l'Afrique occidentale. Bulletin de la Societe portugaise des Sciences naturelles, Vol. III, Supplement 2, Lisbonne 1909. 23. Ph. Dautzenberg. Contribution ä la Faune malacologique de l'Afrique occidentale. Actes de la Societe Linneenne de Bordeaux 1910. Mollusca I, Gen. Pi^sionella. 93 24. Dorsolbo. Mission Gruvcl sur la (Juto occid(>ntal(' d'Afrique. Annales de i'Institut Oceanographiquc, Paris 1912. Bei den Beschreibungen der Arten werde ich, um Wiederholungen zu vermeiden, nur den Autor und die betreffende Nummer des vorstehenden Verzeichnisses anführen. Ich nuiß noch hinzufügen, daß ich besonders die alten Autoren, wie sie ja in Lamarck-Deshayes üb(^rall aufgeführt werden, hier nicht weiter berücksichtigt habe, soweit sie wed(>r für die Bestimmung der Art, noch für die Fundorte Bedeutung haben. Gruppe nifat. Pusionella nifat Brugi^re (Figg. 19—23, 24 a, 24 b). Adanson N. 1 Terebra Le Nifat p. 52 pl. 4, Senegal, Cote de Ben, Sable. Tableau Encyclopedique N. 3. Vol. 1, p. 174, Vol. III, pl. 437, Fig. 2. Fusus scalarinus Lam. Encyclopedie N. 4. p. 161 N. 38 Fusus nifat Lam und scalarinus Lam. Kiener N. 5. Fusus nifat p. 42, pl. XXIII Fig. 1, Fusus nifat var. angulosa (sca- larinus) p. 43, pl. XXIV Fig. 2. Lämakck-Deshates N. 6. Fusus nifat p. 459. scalarinus p. 462. Eeeve N. 7. Fusus nifat, Fig. 30. Weinkauef N. 13. p. 112 Fusionella nifat, an den Küsten von Algier gedrakt. V. Maltzan N. 15. p. 129. Pusionella nifat und var. angulosa Kiener. Trton N. 16 p. 235. F. nifat pl. 31, Fig. 13, var. scalarinus Fig. 14. Lamy N. 21. p. 296. F. nifat. Dautzenbekg N. 24. P. nifat und scalarinus als Synonym. Die Art ist aus der vorhandenen Literatur genügend gekennzeichnet. Immerhin mögen noch einige genauere Angaben von Nutzen sein. Die Veränderhchkeit in der Form bewegt sich einerseits in der sclilankeren bis breiteren Form, bezw. in dem Unterschied in der Höhe des Gewindes im Verhältnis zur Höhe der letzten Windung. (VgL Figg. 20, 21.) Auch die Form der Windungen ändert sich von der gleichmäßigen sanften W^ölbung ausgehend, (Kiener Taf. 23, Fig. 1) durch ein mein- weniger wulstiges Absetzen von der Naht (Fig. 20) hindurch, bis zur Kantenbildung, dessen schärfste Ausprägung die Fig. 21 wiedergibt, so daß mit Recht die sog. Varietät angulosa Kiener oder scalarinus Lam als Synonym ange- Q^ Hermann Strebel. sehn -ward. In der Regel werden am Gewinde die Windungen allmählich zunehmend wulstig von der Naht absetzend, seltener zunehmend kantig, oft verschwindet aber auch das wulstige, und die letzten Windungen setzen normal von der Naht ab, so daß hier eine Absonderung von Varietäten ungerechtfertigt wäre. Leider steht mir kein Stück mit vollständig erhaltener Spitze zur Verfügung. Vom best erhaltenen bilde ich sie in Fig. 23 ab. Darnach sind von den glatten Windungen nur 1 '/2 erhalten, aber es scheinen 2'/2 wie bei der Mehrzahl der Arten vorhanden gewesen zu sein. Die dann folgenden Windungen zeigen wulstige Falten in der Anwuchsrichtung, die an der Naht oben und besonders unten angeschwollen erscheinen und in der Mitte abgeflacht sind. Sie werden von 4 Spiralfurchen durchschnitten, von denen die obere eine wulstig berandete, in Körner zerteilte Naht ab- sondert. Die unten stark geschwollenen Falten springen über die Naht vor. Diese Skulptur erstreckt sich nur über etwa 2 Windungen, die Falten verschwinden zuerst, etwas später die wulstig berandete Naht, am spätesten die Spiralfurchen. Auf den unteren Windungen zeigen sich höchstens noch in der Nahtnähe Spuren von Spiralfurchen, bis dann wieder unten am Schnabel 3 — 5 sehr seichte und weitläufig gereihte Furchen auftreten. Die Einbuchtung in den Anwuchsstreifen liegt unterhalb der Kante, wo eine solche vorhanden ist. Der Deckel ist in Fig. 24 b abgebildet, in 24 a ist die Innenseite ver- größert wiedergegeben. Der Nukleus Hegt in der Mittelhöhe der nach innen gerichteten Kante. 1. Coli. ScHOLviEN. Fundort 4. 3 Stücke, schlank, mittlere Windungen wulstig bis schwach kantig absetzend, was auf der letzten zum Teil ver- schwindet. Das größte Stück mißt bei 10 erhaltenen Windungen: Fig. 20 51,8 — 21,1 — 25,3.1) 1 Stück bis zuletzt mit scharf ausgeprägter Kante und stark aus- geprägter Schwiele, Gewinde kurz, 11 erhaltene Windungen. 51,8 — 24,2 — 27,5. 2. N. 7326. ex Coli. Geodeffroy, Fundort 4. 1 Stück mit stumpfkantig absetzenden und 12 erhaltenen Windungen. 47,0 — 18,5 — 23,4. 3. Von engl. Händler. Fundort 4. 3 Stücke, eins davon mit kantig ab- setzenden, 10 erhaltenen Windungen. Ein anderes schlank, mit normal und schwach gewölbten, 11 erhaltenen Windungen. ') Von den Zahlen bedeutet die erste immer die ganze Höhe, die zweite die Breite der letzten Windung, die dritte die Höhe der letzten Windung in Millimeter. Mollusca I, Geu. Pasionella, 95 Das crstoro Stück mißt 41,3 — 18,6 — 22,9. Das zweite 58,5 — 22,9 — 27,0. 4. N. 1425. Alte Sammlung. Ohne Fundort. 4 Stücke. Das grüßte hat kantig absetzende, 9 erhaltene Windungen. 5G,3 — 24,8 — 28,8. 5. Lamy, K. 21. Fundort 5 b. 6. V. M.4LTZAN, N. 15. Fundort 5, selten in der Bai auf Sandgrund. Die var. angulosa Kienek [scalarina Lam.) Fundort 7 häufiger. 7. CoU. B. Hoffmann, Fundort 8. 3 Stücke mit wulstig bis schwach kantig absetzenden Windungen. Das größte hat 1272 erhaltene Windungen. 45,8 — 18,5 — 22,1. 8. Dautzenberg 24, p. 8. Fundort N. 10. 9. Coli. H. N. 14516. Dezb. 5. 1887. Fundort 10, 8 Fad., Salzwasser. 1 Stück, mittlere Windungen wulstig absetzend, letzte nicht mehr. 10 erhaltene Windungen. 40.5 — 17,3 — 21,1. 10. Coli. H. N. 21253, Fundort 12, Mai 23. 1891. 7 V2 Fad., Salzwasser, Schlammgrund. 1 Stück mit nur wenig wulstig absetzenden Windungen. 10 erhaltene W^indungen, deren oberste in Fig. 23 abgebildet sind. 29,4 — 12,4 — 16,2. 11. CoU. H. N. 14 625, Fundort 14, Dezb. 5. 1882. 14 Fad., Muddgrund. 1 Stück mit erst wulstig, dann schwach kantig absetzenden Windungen, deren 10 erhalten sind. 35,8 — 15,0 — 18,2. 12. Coli. H. N. 10234, Fundort 16, 1887. 9 Fad., Sand- und Mudd-Grund. 1 Stück mit schwach wulstig absetzenden, 10 erhaltenen Windungen. 36,4 — 15,6 — 19,4. 13. Coli. H. N. 25 741, Fundort 19, 1889. Salzwasser, 5 Fad., Muddgrund. 3 nicht ausgewachsene Stücke mit schwach wulstig absetzenden Win- dungen. Davon 1 Stück mit 11 erhaltenen Windungen. 38,1 — 15,8 — 20,0. 1 Stück mit 9 erhahenen Windungen. 26,0 — 11,5 — 14,6. 14. Coli. H. N. 25234, Fundort 21. Septb. 1888, Salzwasser, 6 Fad., Sand- gTund. 1 Stück mit schwach bis stärker kantig absetzenden, 8 er- haltenen W^indungen. 26,0 — 12,2 — 15,3. 15. Dautzenberg, 24 p. 8. Fundorte 25 und 29. 16. Coli. H. 26939, Fundort 33, 1889. 4 Fad., Salzwasser, selu- weicher SchlammgTund. 1 Stück mit zunehmend scharf kantig absetzenden, 11 erhaltenen Windungen. 39.6 — 17,4 — 21,7. (jg Hermann Strebel. 17. Dautzenberg, 24 p. 8. Fundorte 35, 36. 18. Coli. H. 16 899, Fundort 37, März, 6. 1890. 6 Faden. 1 Stück mit scharf kantig absetzenden, zuletzt kantig vorspringenden Windungen, tot gesammelt. 19. Coli. H. 25812. Fundort leider nicht genau verzeichnet. 10 erhaltene, zumeist mit scharf vorspringender Kante absetzenden Windungen. Fig. 21, 22. 44,9 — 20,0 — 24,2. Verbreitung : Außer dem bisher vereinzelt vorkommenden Funde an der Küste von Algier, vom Senegal bis zum nördlichen Angola. (Ambrizette.) P, nifat var. major nov. var. (Fig. 19.) Im Berliner Museum befindet sich ein leider selir abgerolltes Stück aus der Coli. TmERMANN, das v. Marxens mit conf P. alhocincta Petit, Journ. Conch. 1851, Vol. VI, p. 76, PI. 1, Fig. 12 bezeichnet hat, das aber entschieden zu nifat gehört. Das Gehäuse ist spindelförmig, starkschalig, von der schlanken Form, ohne wulstig oder kantig von der Naht absetzende Windungen, wie sie auch bei der typischen P. nifat verzeichnet werden konnten. Nur an den 4 — 6 oberen Windungen ist ein leicht wulstiges absetzen von der Naht bemerk- bar. Die Mündung und die Spindelpartie sind genau wie bei P. nifat. Der abgerollte und vielfach angefressene Zustand des Stückes hat von der Zeichnung nur die Hauptmomente erhalten. Die braunen Flecke laufen vielfach ineinander, so daß sie als solche kaum mehr zu erkennen sind, nur weiße unregelmäßige Striemen in der Anwuchsrichtung und die 4 weißen Spiralbänder, die auch teils in Flecke aufgelöst sind, bis auf das zweite von oben, das auf der letzten Windung durchgehend erhalten ist, sind erkennbar. Von einer Skulptur ist auch auf den oberen Windungen nichts mehr vorhanden. Trotz dieser Mängel unterliegt es keinem Zweifel, daß wir es hier mit einer besonders großen Varietät von P. 7iifat zu tun haben, wie auch aus der Abbildung ersichtlich sein wird. Ein Fundort ist nicht gegeben, es wird also von der Zukunft abhängen, ob wir über Vorkommen wie auch über den frischen Zustand dieser Form genauere Auskunft erhalten. Bei 10 erhaltenen Windungen sind die Maße folgende: 70,9 — 28,5 — 32,0. Mollusca I, Gen. Pusionella. 97 Gv*uppe vulpina. Gemeinsame Merkmale sind folgende: Am Embryonalgewinde sind nur die ersten J '/o Windungen glatt. Die Rippenfalten an den folgenden Windungen schwächen sehr i-asch ab und erstrecken sich nur auf 2 — 3 Windungen. Die Spiralfurchen dagegen bleiben besonders in der Naht- nälie bis zuletzt ziemlich scharf ausgeprägt. Die Schwiele oben auf der Spindelwand tritt im allgemeinen wenig hervor. Pusionella vulpina Born. (Fig. 8, 9, 9 a, 9 b, 10, 10a, 16, 16 a). Born, N. 2, p. 317, Taf. 11, Fig. 10, 11. Murex vulpinus, Patria ignota. Kiener, N. 5, p. 46, pl. VIII, Fig. 2. Fusus buccinatus Lam., Cote du Senegal. Lamarck, N. 6, p. 461. Fusus buccinatus. Hab.? V. Maltzan, N. 15, p. 129. Pusionella vulpina und buccinata. Tryon, N. 16, p. 234, pl. 31, Fig 4. Nobre, N. 22, p. 10. Dautzenberg, N. 23, p. 69, N. 24, p. 7. Die auf Born folgenden Autoren haben sich wohl meistens an dessen schlechte Abbildung gehalten, die nebenbei gesagt auch nicht die in der kurzen Beschreibung erwähnten Spiralstreifen an der Naht zeigt. Hätte man die angegebenen Maße 1 poU. 5 lin. berücksichtigt, so würde man sich überzeugt haben, daß die Abbildung zu breit im Verhältnis zur Höhe geraten ist, und es hätte kein Grund vorgelegen, Fusus buccinatus Lam. als schmälere Form von vulpina abzusondern. Wenn auch individueUe Verschiedenheiten in den Maßverhältnissen vorkommen, so muß doch buccinata als Synonym von vulpina betrachtet werden. Deshayes in Lamarck 1. c. fügt dem Fusus buccinatus noch als Synonym Buccinum Le Rafel Adanson hinzu, und ihm folgt v. Maltzan, der wie Tryon auch noch Fusus recluzianiis Petit als weiße Varietät hinzufügt. Dautzenberg stellt Le Rafel zu recluziana, was ich für richtiger halte. Meiner Auffassung nach möchte auch ich reclu- ziana von vulpina vorläufig getrennt halten, worauf ich noch zurückkomme. Das Gehäuse von vulpina ist festschaUg, fettglänzend, gelblich weiß oder auch hell- bis dunkelbraun, zuweilen auch graubraun. Die 12 Win- dungen sind regelmäßig und schwach gewölbt, bezw. sie setzen nicht wulstig von der Naht ab; nur die letzte hebt sich wie bei der Gattung überhaupt etwas sackartig vom Schnabel ab, und sie ist bedeutend niedriger 98 Herxianx Strebel. als das Gewinde. Unter den feineren Spirallurchen treten unterhalb der Naht von Anfang an 2 gröbere hervor, die sieh bis zuletzt erhalten und zuweilen auch, besonders auf den mittleren Windungen, etwas wulstige Reifen umschließen. Während die feinen Spiralfurchen zuweilen auf der Mittelpartie der letzten Windung mehr weniger undeutKch werden, treten dann am Schnabel 4 — 6 wulstige Reifen auf, die durch grobe Furchen ge- trennt werden. Das nach außen gewamdene wulstige Spindelende ist unten immer durch einen weißen, verdickten Spindelbelag abgegTenzt, der bei farbigen Stücken sich immer besonders hervorhebt. Nach oben zu wird der Spindelbelag dünner und hebt sich kaum in der Farbe ab. 1. Ich stelle hier ein Stück voran, das, leider ohne Fundortsan- angabe, sich im Genfer Museum befindet, und das mir Herr Mermod mit der Bemerkung zur Ansicht geschickt hat, daß es sich außer- gewöhnlich gut dem LAMARCK'schen Typus von buccinatus nähert, der sich ja wie die LAMARCK'schen Typen überhaupt im Genfer Museum befindet. Es entspricht auch tatsächlich ganz gut der KiENER'schen Abbildung 1. c, die ja nach LAMARCK'schem Typus angefertigt wau'de. Die Maße des Stückes sind bei 12 Windungen 42,7 — 17,2 — 18,6. Ich bilde das Stück in Fig. 9 ab, dem ich noch in Fig. 9 b ein Stück der letzten Windung für die typische Skulptur und in Fig. 9 a die obersten Windungen darstellend, hinzufüge. Zu dieser Figur be- merke ich noch, daß hier scheinbar 2 V2 glatte Windungen anstatt der sonst üblichen 1 '/a erscheinen, was aber offenbar auf AbroUung zurück- zuführen ist. 2. ex CoU. Dautzenberg, Fundort 2. 1 Stück, das mir Herr Dautzenberg als reduzianus zugeschickt hat, das ich aber der Form des Gewindes und seiner Windungen nach zu vulpinus rechnen möchte. Es ist milchweiß, vollständig und gut erhalten, wenn auch mit Pagurus be- setzt, und mißt bei 9 '/o Windungen: 28,0 — 11,0 — 13,0. 3. Coli. L, Fundort 4. 1 sehr abgerolltes Stück, so daß von der Skulptur wenig erhalten ist. Die Spitze ist abgebrochen, 9 erhaltene Windungen. 41,0 — 17,7 — 18,7. 4. CoU. B, ex Coli. Paetel, Fundort 4. 1 Stück von brauner Farbe, ähnlich wie das Genfer Stück. Die Spitze ist abgebrochen, 8 V2 g^" haltene Windungen. 37,0 — 15,8 — 17,1. 5. Coli. B, ex Coli. VON Maltzan N. 37811. Fundort 5. 4 Stücke von einem französischen Kapitän erhalten, hell bis dunkler bräunlich, un- ausgewachsen. Alle Stücke zeigen unterhalb der Naht etwas wulstige Reifen. Ein vollständiges Stück mißt bei 974 Windungen: 28,1 — 12,3 — 14,1. Mollusca I, Cieii. Pusionella. 99 6. Coli. B, ex Coli. VON Maltzan N. 37 216. Fundort 5, vulpina var. palUdior bestimmt. 1 junges, hellbraunes Stück. 7. Coli. B, ex Coli. VON Maltzan N. 37217. Fundort 5 d, 20 Met., Sand- gi-und. 1 vollständiges Stück hellbraun, jung, 9 '/a Windungen. Fig. 10, 10 a. 24,G — 10,8 — 12,3. 8. Coli. B, ex Coli. VON Maltzan N. 37 220. Fundort 5e, 15 Met., Sand- grund. 1 vollständiges Stück huccinata var. alba bestimmt, gelblich- weiß, Figg. 16, 16a. 9'/o Windungen. 27,0 — 10,8 — 13,0. Dies wird wohl das Stück sein, das v. Maltzan 1. c. p. 129 unter huccinata für recluziana gehalten hat. 9. Dautzenberg, N. 23 p. 19. Fundort 6. 10. NoBRE, N. 22 p. 10. Insel St. Thome. 11. Dautzenberg, N. 24 p. 7. Fundorte 35 — 36. 12. N. 18746 ex Coli. Filby (N. 5649). 1 Stück ohne Fundort, grau- eraun, auf den mittleren Windungen mit 2 deutlichen Spiralreifen unterhalb der Naht, die zwischen den groben Furchen hervortreten; sie werden auf den beiden letzten Windungen immer schwächer, so daß nur die gröberen Spiralfurchen nachbleiben. Von feineren Spiral- furchen ist hier nichts mehr zu erkennen. Die Spitze ist abgebrochen; es sind 9 erhaltene Windungen. Fig. 8. 47,3 — 19,2 — 20,4. Es liegen noch einige Stücke aber ohne Fundortsangabe und ohne besondere Merkmale vor, so daß es überflüssig ist, sie noch aufzu- führen. Verbreitung. Die angefülu'ten Fundorte gehn von Bilonak in Maure- tanien bis Shart Point in Angola, doch ist zu bemerken, daß zwischen Goree bezw. Cap Rouge und der Insel St. Thome uns eine große Lücke entgegentritt. Man muß abwarten, ob spätere Funde hier noch eine andere Verteilung bringen, und wenn nicht, ob für das Nichtvorkommen der Art in der erwähnten Lücke eine Erklärung gefunden wird. P, vulpina var. recluziana Petit. (Figg. 5, 6, 11, 12, 12a). Petit de la Saussäye N. 9 p. 77. Fusus recluzianus. Cotes du Senegal. V. Maltzan N. 15 p. 29. (Vergl. jP. vulpina.) Tryon N. 16 p. 235. (Vergl. JP. vulpina.) Dautzenberg N. 18 p. 29. N. 23 p. 20 unter dem Namen P. Candida Phil, und als Synonym Le Rafel Adanson hinzufügend. N. 24 p. 7 ebenfalls unter dem Namen P. Candida Phil. 100 Hermann Strebel. Wie schon bei P. vulpina bemerkt wurde, halten v. Maltzan und Tryon die reduziana für eine Farbenvarietät von vulpina, so daß man von den von ihnen angegebenen Fundorten nicht wissen kann, zu welcher der beiden Formen sie in Wirklichkeit gehören. Was nun Dautzenbergs Vor- gehen anbetrifft, recluzianns unter dem Namen Candida Phil, aufzuführen, so begründet er dies schriftlich mir gegenüber damit, daß die Beschreibung der Form der Windungen an der Naht ihm nur auf reduziana zu passen scheine, und da der PniLippi'sche Name Priorität habe, er voranzustellen sei. Der PmLippi'sche Typus ist offenbar ein junges Stück gewesen und jedenfalls schlecht, bezw. der hervorgehobenen Beschreibung nicht ent- sprechend abgebildet. Solange nun nicht dieser Typus unsern heutigen Anschauungen entsprechend nachgeprüft werden kann, so scheint es mir richtiger solche fragliche Arten lieber unberücksichtigt zu lassen, sie jeden- falls nicht auf das ungewisse hin mit gut bekannten Arten zu identifizieren. Dasselbe gilt von Le Rafel Adanson, wobei auch die Beschreibung der Form der Windungen für die Zurechnung zu reduziana anstatt zu vulpina maßgebend wurde. Die Abweichung der P. reduziana von imlpina besteht meiner Auf- fassung nach in folgendem. Die Färbung ist ausnahmslos milchweiß. Das Gewinde ist im Ver- hältnis zur letzten Windung niedriger, die Form des Gehäuses ist ge- drungener, und das Gewinde steigt weit weniger regelmäßig konisch empor, da es oben ziemlich plötzlich sich verengert, indem die ersten ca. 3 Win- dungen sehr langsam an Breite zunehmen, die folgenden dann plötzlich rascher, dann wieder langsamer breiter werden. Die Windungen setzen mehr weniger deutlich wulstig von der Naht ab, und die letzte ist deutlich seitlich abgeplattet und erscheint mehr walzenförmiger in ilirem Hauptteil als bei vulpina. Ob das vereinzelte Auftreten einer schwärzlich blauen Färbung der obersten Windungen ein charakteristisches Merkmal ist, wie Dautzenberg anzunehmen scheint, ist für mich fraglich, konstant ist es jedenfalls nicht. Die Original-Beschreibung und Abbildung der reduziana entspricht nun nicht ganz den vorstehend etwas übertrieben hervorgehobenen Charak- teren, aber sie sind doch besonders in der Abbildung entschieden ange- deutet und auch das unter N. 6 aufgeführte Stück entspricht diesen etwas abgeschwächten Charakteren. Es kann daher befremden, daß ich bei der schon in der Gattungsbeschreibung hervorgehobenen und bei P. nifat stark betätigten Veränderlichkeit gewisser Schalencharaktere, hier eine Sonderung vornehme, die nicht gerade auf sehr fester Grundlage ruht. Der Grund Mollusca I, Gen. Pusionella. |01 dafür liegt Avosoiitlich darin, daß die Form rerluziana, wie ich sie auffasse, besser zu P. grandis bezw. zu P. valida, die ich später folgen lasse, hin- überführt als es P. vulpina tut. 1. Dautzenberg 23 p. 20, Fundorte 1, 2, 3. 2. Coli. B, ex Coli. Paetel, Fundort 4. 1 Stück mit stark wulstig von der Naht absetzenden Windungen; die starke Abrollung läßt die Skulptur nicht mehr gut erkennen. Die Spitze ist abgebrochen, es sind 9 Win- dungen erhalten. Fig. 11. 33,2 — 14,8 — 16,0. 3. ex Coli. ScHOLYiEN, Fundort 4. 1 Stück mit schwach, aber deutlich wulstig absetzenden Windungen. Die Rippenfalten erstrecken sich wenn auch allmälilich abschwächend doch über 3 Windungen. Die Spiralfurchen sind noch auf der letzten Windung vorhanden und die 2 gröberen unterhalb der Naht deutlich, fast bis zuletzt ausgeprägt. Das Stück ist vollständig und hat 11 Windungen. Fig. 6. 36,5 — 15,3 — 17,0. 4. Von der Linnaea bezogen, Fundort 5. 1 Stück, sehr typisch nach meiner Auffassung, ganz ähnlich dem sub 2 verzeichneten, aber kleiner. Die schwachen Rippenfalten erstrecken sich nur auf 2 Windungen. Das Stück ist vollständig und hat 8 V2 Windungen. Figg. 12, 12 a. 23,7 — 10,9 — 12,3. 5. Coli. B auch von der Linnaea, aber offenbar von v. Maltzan stam- mend, Fundort 5 e, 15 Met. Tiefe. 2 Stücke, ganz wie das voran- gehende. Das größte Stück hat 9 Windungen und mißt 28,2 — 12,1 — 14,7. 6. Coli. D, Fundort zwischen 5 d und 5e gedrakt in 6 — 9 Met. 1 Stück mir zum Studium geschenkt. Die Windungen setzen nicht so deutlich wulstig von der Naht ab, wie die vorangehenden, es scheint mehr dem PETiT'schen Typus zu entsprechen, die Spitze ist violett gefärbt. Die Spiralskulptur zeigt ziemlich weitläufig, nur an der Naht ge- drängter stehende Furchen, die Betonung der 2 groben Fiu-chen unter- halb der Naht fehlt. Von Rippenfalten lassen sich nur auf der 3. Windung Spuren entdecken, es scheint hier x\brollung vorzuliegen. Das Stück ist vollständig und hat 9V2 Windungen. Fig. 5. 33,5 — 14,1 — 16,0. 7. Dautzenberg N. 18 p. 29, Fundort 5 c, gedrakt in 8 Met., „fond de sable vasard fin". N. 23 p. 20, Fundorte 5d und 5e und 5 d, in 18—20 Met. gedrakt. 8. Coli. L, ohne Fundort, fälschlich milleti bestimmt, dabei der Name 8 Michaelsen, Westafrika. 1Q2 Hermann Strebel. SowERBY. Ist offenbar verwechselt. Das Stück ist vollständig und hat 10 Windungen. 29,4 — 12,5 — 13,8. 9. Dautzenberg N. 24 p. 7, Fundort 39. Verbreitung. Hier tritt uns dieselbe Lücke in den Fundstellen entgegen wie bei P. vulpina. JPusionella valida Dunker. (Figg. 1-4.) Dunker N. 10 p. 191. Bullia valida. Hab.? Oceano pacifico. Derselbe N. 12 p. 33, Taf. 10, Figg. 1—2. A. Adams N. 11 p. 73. JPusionella grandis. Tryon N. 16 p. 234. P. valida, Taf. 31, Fig. 9. NoBRE N. 22 p. 10. Von dieser als valida bekannten, scheinbar ziemlich seltenen Art, liegen mir 2 Stücke vor, und zwar der Dunker'scIio Typus aus der REENTs'schen Sammlung, und ein Stück aus der Coli. Lübbecke, das letztere trägt innen eine Etikette mit der Bemerkung: Museum Norris, Pusionella gt^andis. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß gi^andis A. Adams (nicht Gray wie in Paetels Katalog irrtümlich steht) nach den mir vorliegenden Stücken nur eine etwas kleinere Form von valida ist, auch Edgar A. Smith stimmt mir darin bei. Andererseits stimme ich Dautzenberg bei, der vermutet, grandis sei nur eine große Form von recluziana, wonach dann valida eine noch größere Form sein dürfte. Eine sichere Entscheidung kann ich deshalb nicht treffen, weil sowohl den mir vorliegenden Stücken von valida so wie denen von grandis die Spitze fehlt, und ihr Erhaltungszustand auch die richtige Skulptur nicht mehr erkennen läßt. Die Form der geschwollen von der Naht absetzenden und seitlich abgeplatteten letzten Windungen, so wie Reste von groben Spiralfurchen unterhalb der Naht sprechen dafür, daß die Art zu reclii- zianus in naher Beziehung steht. 1. Der DuNKER'sche Typus aus dem Berhner Museum hat ein etwas gelb- liches Äußere mit einzelnen rostbraunen Striemen und Flecken, die mir aber von einem künstlichen, zum Teil abgeriebenen Überzug her- zurühren scheinen. Die Abbildung in den Novitates ist so weit gut, nur setzen die Windungen in Wirklichkeit geschwollener von der Naht ab. Auf den erhaltenen ersten Windungen erscheint es fast, als ob Spuren von Rippenfalten vorhanden seien, jedenfalls sind aber auf Mollusca I, Gen. Pusionella. 103 4 Wiüdiinticn noch Kosto von groben SpiralfurclKMi imtorlialb dor Naht zu erkennen. Es sind 117+ ^^'indungen erhalten. Fig. 1. 79,7 — 28,3 — 31,9. 2. Das Stück aus der LöBBECKE'schon Samndung ist noch schlechter er- halten als das DuNKER'sche, zeigt aber das gleich gefärbte Äußere, nur daß vor Auftragen des Firnis {?) das Stück mit Sandpapier ab- gerieben zu sein scheint. Ich gebe nur die Maße, um zu zeigen, daß das Verhältnis des Gewindes zur letzten Windung und die ßreiten- verhältnisse verschieden von denen des DuNKER'schen Stückes sind. Auch hier ist die Spitze abgebrochen, es sind 10 Windungen erhalten. Fig. 2. 71,1 — 28,3 — 33,4. 3. Coli. B, ex Coli. Paetel. P. grandis Gray bestimmt. Fundort Africa occidentalis. Das Stück ist milclnveiß, sehr abgerollt, sonst identisch im Aufbau imd in der Form der Windungen wie valida, nur kleiner. Die Spitze ist abgebrochen, es sind 8 Windungen erhalten. 54,9 — 21,7 — 25,0. 4. Dautzenberg schickt mir 2 Stücke zur Ansicht. Sie sind milchweiß, aber auch sehr schlecht erhalten, so daß von Skulptur nur bei dem größeren auf der 4. und 5. erhaltenen Windung Spuren von 2 groben Spiralfurchen sichtbar sind. Auf das kleinere Stück, von dem ich nur den Kontur der Spitze wiedergebe, stützt Dautzenberg mit Recht seine Bemerkung, daß dies Stück ihn zu der Annahme bringe, grandis sei eine große Form von recluziana. Wenn Dautzenberg schriftlich hin- zufügt, daß diese Stücke weniger gestreckt seien als valida, so hatte er dabei die Abbildung des DuNKER'schen Typus im Auge. Ich wies schon darauf hin, daß das LößBECKE'sche Stück ein viel kürzeres Ge- Avinde als das DuNKER'sche hat und doch ganz entschieden eine valida ist. Fig. 3. 10 Windungen erhaUen. 57,8 — 22,5 — 26,4. Fig. 4. 11 Windungen erhalten. 53,2 — 21,3 — 25,6. Bei diesen Stücken steht Senegal als Fundort. Adams gibt für den Typus von grandis die Insel Ichaboe an. Für F. valida gibt Nobre 1. c. die Bai dos Tigres (Große Fisch-Bai) an und bemerkt dazu „Ein vollständig ausgebildetes Stück" da er aber weder Be- schreibung, bezw. Maße, noch Abbildung gibt, so bleibt es unsicher, ob seine Bestimmung richtig ist. Ich habe mich an das Musee Bocage, wo dieser Typus liegen soU, gewandt, aber keine Antwort erhalten. Sonst ist für P. valida kein sicherer Fundort bekannt. \()^ Hermann Strebel. Gruppe Kraepelini. Die gemeinsamen Charaktere der Gruppe sind folgende: Das Ge- häuse ist spindelförmig, festschalig. Das Gewinde ist kürzer als die letzte Windung und der Schnabel ist verhältnismäßig lang. Die Windungen sind wenig gewölbt; die ersten sind glatt und glänzend. Wie es scheint, sind es deren 2'/2 7 meistens sind die obersten Windungen nicht ganz erhalten, aber an einem Stück der var. nana sind doch fast 2 Windungen erhalten, so daß das typische wohl 2 V2 sein wird. Mündungs- und Spindelpartie weichen nicht von denen der Gattung ab, ebensowenig der Deckel. Die auf die glatten Embryonalwindungen folgende Skulptur besteht einerseits aus Rippenfalten, die oben und unten angeschwollen sind; der obere Teil fällt mit einem etwas wulstigen, die Naht abgrenzenden Reifen zusammen, während der untere, stärker angeschwollene Teil etwas die folgende Naht überragt. Zwischen den Rippenfalten stehn sehr feine Spiralreifen, die aber früher verschwinden als die Rippenfalten, welche zuerst in der Mitte obsolet werden, so daß nur der obere Teil in der Form von Knötchen, der untere in der Form von Tropfen nachbleibt. Diese Skulptur erstreckt sich über mehr oder weniger Windungen, auf den letzten sind meistens nur Spiralfurchen in der Nahtnähe vorhanden, dann auf der letzten am Schnabel wieder ca. 20 feine Reifen, die nach oben zu in Spiralfurchen übergehen. Die Mündungspartie ebenso wie die Spindelpartie haben die übliche Form, der äußere Mundrand ist scharf, der Basalrand wie üblich etwas nach außen gebogen, der Schnabel ist verhältnismäßig lang, breit, offen und etwas nach links gerichtet. Das Innere ist mit einer weißlichen Schmelzschichte belegt, die sich in der inneren oberen Kante der Win- dung verdickt und bald kaum oder etwas deutlicher als Schwiele auf die Spindelwand austritt. Der Deckel ist typisch. Die Anwuchsstreifen zeigen eine nur schwache Einbuchtuno-. Pusionella kraepelini nov. spec. (Figg. 37, 40, 43, 44.) Das Gehäuse ist glänzend, kastanienbraun, zuweUen an der Naht weißlich berandet, wie auch die ersten Windungen glänzend und farblos sind. Die wahrscheinlich 10 — 11 Windungen (kein Stück ist vollständig) sind wenig gewölbt, an der Naht schwach wulstig, die letzte ist seitlich etwas Mollusca I, Gen. rusioiiella. 105 abgeplattet und setzt sich wie o(>wühnlicli etwas sackartig von dem ziemlich br«nten, off'c^nen, unten (>twas nach links gebogenen Schnabel ab. Die Spindelwand ist mit einem glänzenden, farblosen Callus belegt, oben ist von der austretenden Schwiele wenig zu sehen. Die weiter vorne ge- schilderte vollständige Skulptur erstreckt sich eigentlich nur auf 2 Windungen, ihre Abschwächung dagegen kann sich individuell noch bis auf weitere 3 Windungen erstrecken. Die letzten Windungen zeigen an der Naht zu- weilen noch einige schwache Spiralfurchen. 1. Coli. H, N. 25353, Fundort 5, Salzwasser, 12 Fad. 2 unausgewachsene Stücke. 8 erhaltene Windungen. Figg. 40, 43. 15,7 — 7,0 — 9,6. 2. Coli. H, N. 25 414, Fundort 26, 5 '/u Fad., Salzwasser, Septb. 1888. 1 junges Stück. 3. Coli. H, N. 25 761, Fundort 31, 6 Fad., Salzwasser, Muddgrund. 6 Stücke, darunter : Fig. 37. 9 erhahene Windungen, 29,9 — 12,6 — 16,9. 8 erhaltene Windungen, 30,7 — 13,0 — 18,7. 4. Coli. H, N. 26 987. Fundort 34, 1889, Salzwasser, 4 Fad. 1 junges Stück. 5. Coli. H, Fundort 34, 3 '/i bis 4 Fad., Salzwasser, Muddgrund. 1 junges, totes, zerbrochenes Stück. Aus dem MuddgTund, wo alle leeren Ge- häuse mit Sipuncididen besetzt waren. P, Uraepelini rar. nana u. var. (Fig. 39.) Coli. H, N. 21254, Fundort 30, 8 Fad., Sclüammgrund. Es Hegt nur 1 Stück vor, das sich durch folgendes vom Typus unterscheidet. Das Gehäuse ist gedrungener in der Form und kleiner, von etwas ohvengelber Farbe, an der Naht etwas heller gefärbt, mattglänzend. Die Windungen setzen verhältnismäßig wulstiger von der Naht ab, die letzte ist seitlich melir abgeplattet und steigt etwas steiler herab. Die Skulptur ist die- selbe, nur erstreckt sie sich besonders in dem unteren Teil der Rippen- falten über 1 — 2 Windungen mehr, so daß auf der letzten, von vorne gesehen, oberhalb des Schnabelansatzes sich noch 2 Faltenansätze befinden. Ich bilde in Fig. 39 das Stück ab und zum Vergleich daneben ein Stück vom Typus. 8'/2 erhaltene Windungen. 20,5 — 8,2 — 12,3. 206 Hermann Strebel. P. kraepelini var. extense sculpta u. var. (Figg. 38, 41, 42.) Wenn ich diese Form absondere, so geschieht es, weil wenigstens für 2 junge Stücke der Fundort ein anderer ist, als er beim Typus vor- konamt, walirscheinlich ist es allerdings, daß bei weiterem Material sich Übergänge finden, welche die ganze in dieser Gruppe verzeichneten Formen als zusammengehörig ergeben. Der Unterschied vom Typus besteht in folgendem. Das Gehäuse ist vielleicht etwas gestreckter, die Färbung ist an einem frischeren jungen Stücke wie die der var. naria. Der Skulptur- typus ist der gleiche, nur erstrecken sich die Rippenfalten, besonders ihr unterer Teil an jungen Stücken bis auf die letzte Windung wie bei nana, während sie bei dem größeren Stück nur bis zur Hälfte der vorletzten Windung vorhanden sind, an dem Spuren des oberen Teils noch bis auf die letzte Windung reichen. An jüngeren Stücken sind auch noch bis zuletzt Spiralfurchen vorhanden. 1. Coli. B, ex coli. Paetel, fälschlich als P. catelini bestimmt. Ein größeres aber ziemlich abgerolltes Stück mit abgebrochener Spitze, an dem aber die Rippenfalten noch gut ausgeprägt sind. 7 V2 erhaltene Windungen. Fig. 41. 29,3 — 11,6 — 16,6. Als Fundort ist nur Africa occidentalis verzeichnet. 2. Coli. H, N. 26027, Fundort 24, Salzwasser, 6 Faden. 2 unausge- wachsene Stücke, von denen das eine noch 2 glatte Windungen zeigt; es werden also wohl 2 V2 gewesen sein. Das weitere Verhalten dieser Stücke ist schon oben erwähnt. 9 erhaltene Windungen. Fig. 38, 42. 16,3 — 6,2 — 9,3. P. Tiraepelini var. pallida d. var. (Figg. 45-47.) Die in mehreren Stücken, zum Teil von anderen Fundorten als der Typus, vorliegende Form zeigt im oberen Teil noch die kastanienbraune Färbung, die dann aber rasch in ein hell bräunliches Gelb übergeht, sie ist auch matter und nicht so glänzend und gewissermaßen durchscheinend wie der Typus, als ob die Schale kalkiger sei. Die Seitenwände besonders der letzten Windung steigen etwas senkrechter herab, und die Naht ist nicht wulstig berandet. Der Spindelwandbelag ist etwas weißlich und die Schwiele oben auf der Spindelwand ist etwas deutlicher ausgeprägt. Sonst finden keinerlei Abweichungen statt. Mollusca I, Gen. Pusionella. 107 Es kann fraglich sein, ob man diese Stücke einfach als Farbenvarietät zum Typus rechnen soll. Da sich konstante, wenn auch nicht bedeutsame Formuuterschiede zeigen, so mag eine vorläufige Absonderung gerecht- fertigt sein, bis weitere Aufschlüsse über das Warum solcher Abänderungen erfolgen. 1. Coli. H, ohne Nummer, Fundort 30. 1 Stück. 2. Coli. H, N. 26935, April 1889, Fundort 33, Salzwasser, 4 Fad., sehr weicher Sclüanimgrund. 2 Stücke. Fig. 47. 10 erhaltene Windungen. 33,1 — 14,8 — 19,2. 3. Coli. H, ohne Nummer, Fundort 34, S^^ bis 4 Fad., Salzwasser, Mudd- grund. 2 Stücke, jung, zusammen mit N. 5 vom Typus. 4. Coli. H, N. 25670. Fundort 38, März 1890, Salzwasser, 7 Fad., Sclilamm- grund. 1 Stück etwas gedrungener in Form und mit deutlich seitlich abgeplatteter Windung. Die oberen Windungen sind nicht braun, sondern melir gelblich gTau. 10 erhaltene Windungen. Figg. 45, 46. 30,3 — 13,2 — 18,5. Verbreitung. Auch in dieser Gruppe tritt wieder eine große Lücke in der Verbreitung der Formen auf. Gruppe milleti. Diese Gruppe nimmt durch die Art ihrer Skulptur eine gesonderte Stellung in der Gattung ein, während die sonstigen Schalencharaktere keine Besonderheit aufweisen. Die Rippenfalten stehen dicht gereiht und sind nur durch scharfe Furchen getrennt. Sie sind auf den oberen Windungen fein und werden rasch gröber aber auch flacher bis zum obsolet werden, nur in der Nahtnähe pflegen sie noch länger erhalten zu bleiben. Sie werden von Spiralfurchen durchschnitten, die besonders in der Nahtnähe am schärfsten ausgeprägt sind, dort meistens 2 bis 3 wulstige Reifen um- schließen und meistens schärfer hervortreten als die senkrechten Furchen. Durch das Zusammenwirken beider Skulpturen entsteht auf den oberen Windungen eine gegitterte Skulptur, während man auf den unteren, beson- ders in der Nahtnähe und bei der Hauptform, geradezu von einer ge- pflasterten Skulptur sprechen kann. Das Embryonalgewinde beginnt mit 1 V2 glatten Windungen. IQg Hermann Steebel. Pusionella milleti Petit. (Figg. 32, 36, 36 a.) Petit de la Saussaye N. 9. p. 77. Fusus milleti. pl. 1, Fig. 6. Cöte de l'Afrique occidentale. V. Maltzan N. 15 p. 130. v. Maltzan faßt die Art als Var. von suhgranulata Petit auf. umgekehrt wäre wohl richtiger. Da ich die beiden Formen vorläufig getrennt halten möchte, so ist es nicht ganz sicher, für welche der beiden Formen v. Maltzan's Fundort „Insel Goree im Geröll, 10 Meter Tief, selten," gilt. Tryon Nr. 16 p. 235. PI. 31, Figg. 7, 8. Auch Tryun vereinigt beide Formen und fügt noch als wahrscheinlich P. Vir ata A, Adams und P. lupinus Phil, hinzu, was wohl nicht statthaft ist; ich komme darauf noch zurück. Dautzenberg N. 23, p. 20 und 24, p. 8. Auch Dautzenberg wirft beide Formen zusammen, so daß man seine Fundorte bei beiden Formen anführen muß. Die Petit'scIio Abbildung 1. c. ist besser als die Beschreibung, be- sonders was die Skulptur anbetrifft, über die ich weiter vorne schon ein- gehender berichtet habe. Für P. milleti gilt insbesondere, daß die Rippen- falten zunehmend breiter aber auch obsoleter werden. Dementsprechend stehn auch die sie trennenden Furchen zunehmend weitläufiger. Die Spiral- furchen stehn auch zunehmend weitläufiger und pflegen auf dem mittleren Teil der letzten Windung auszusetzen. An der Naht umschließen sie an- fangs 2, später 3 wulstige Reifen, die dort zusammen mit den senkrechten Furchen die gepflastert erscheinende Skulptur bewirken. Am Schnabel bezw. an der Basis stehn ca. 8 schmale Reifen, die nach unten abschüssig in die trennende Furche übergehn, nach oben schärfer kantig sind; oben gehn sie unmerklich in einige Spiralfurchen über. Der Spindelbelag ist weißlich, unten abgegrenzt, weil dicker, in der Mitte selir dünn, oben mündet er in eine deutliche Schwiele aus. Das Grehäuse ist spindelförmig, das Gewinde höher als die letzte Windung, die Färbung ist bräunlich weißlich, von der von Petit erwähnten bräunlichen Binde kann ich an den mir vorliegenden Stücken nichts ent- decken. Die ca. 12 Windungen sind wenig gewölbt, von der Naht ein wenig vorspringend absetzend, die letzte ist seitlich ziemlich abgeplattet und geht sackförmig in den kurzen, wie üblich unten etwas nach links gewundenen Schnabel über. Mündungs- und Spindelpartie sowie Deckel zeigen keine besonderen Merkmale. 1. Dautzenberg N. 23, Fundort 2. 2. Coli. ScHOLviEN, Fundort 4. 1 trockenes Stück mit abgebrochener Spitze, ausgewachsen, 7 '/a erhaltene Windungen; auf der letzten sind die 3 Spiralreifen an der Naht sehr abgeschwächt. 35,1 — 15,5 — 16,8. Mollusca I, Geu. Pusionella. 109 3. Dautzenberg N. 23. Fundort 5d, 5p, 5d, gedrakt 18—20 Meter. 4. Von Fundort 9 die folgenden Stücke: Coli. H, N. 14 689, 7 Fad., «rrober öandgrund. 1 Stück in Spiritus; 9 erhaltene Windungen. 26,4 — 10,3 — 12,5. Coli. H, N. 26 807, Salzwasser, 6 Fad., August 1889. 3 Stücke in Spiritus. Coli. B, N. 26G01, von der Gazelle Expedition. 4 Stücke, das größte hat 9 erhaltene Windungen, es ist fast vollständig. 25,9 — 10,7 — 12,2. 5. Dautzexberg gibt brieflich noch Fundort 10 auf. 6. Coli. H, N. 14G07. Fundort 11, Dezb. 1887, 16 Fad., Muddgrund. 1 Stück fast vollständig, 11 erhaltene Windungen. Figg. 36, 36 a. 31,4 — 11,8 — 14,2. 7. ex Coli. B, N. 24088. Schweitzer, Fundort 17. 1 junges Stück. 8. Vom Fundort 24 folgende Stücke : Coli. H, N. 14598, Dezb. 1887. 8 Fad., feiner Sandgrund. 1 totes, zerbrochenes Stück. Coli. H, N. 14599, Dezb. 1887. 8 Fad., feiner Schlickgrund. 1 junges Stück in Spiritus. Coli. H, N. 25176, Septb. 1888, Salzwasser, 6 Fad. 1 junges Stück. Coli. H, N. 25 506, Septb. 1888, Salzwasser, 6 Fad. 2 vollständige Stücke 9 V2 Windungen. Fig. 32. 20,5 — 7,0 — 9,4. 9. Dautzenberg N. 24 p. 8, Fundort 25, gedrakt in 25 Meter. 10. Coli. H, Fundort 26. N. 14689, 7 Fad., grober Sandgrund. 1 Stück mit 9 erhaltenen Windungen. 26,4 — 10,3 — 12,5. Ohne Nummer, Novb. 1890, 5 V2 Fad., Salzwasser, Lehmboden. 1 totes, zerbrochenes Stück. N. 25421, Septb. 1888, 5 V2 Fad., Salzwasser, 1 totes, unausge- wachsenes Stück. Verbreitung von Senegambien bis Dahomey. JP. niilleti rar. suh(jranulata Petit. (Figg. 35, 35 a.) Petit de la Saussaye, N. 9, p. 78, pl. 2, Fig. 1. Cotes occidentales de TAfrique. A'. Maltzän und Tryon. Vergl. P. milleti. Wie es schon bei Petit's Beschreibungen und Abbildungen hervor- ]^]^Q Hermann Strebel. tritt und auch bei dem mir vorliegenden Material, ist diese Form größer als die typische milleti. In der Skulptur stehn die senkrechten Furchen eno-er als bei milleti und die Spiralfurchen im ganzen auch, so daß die Skulptur einen rauheren Eindruck macht. Es mag bemerkt sein, daß bei jungen Stücken beide Formen schwer auseinander zu halten sind, aber schon bei mittlerer Größe ist es leicht. Ob es sich hier wie bei so manchen Verschieden- heiten in Arten dieser Gattung etwa um Geschlechtsunterschiede handelt? 1. Coli. ScHOLViEN, Fundort 4, von den Linnaea, milleti bestimmt. 1 Stück. 2. Coli. B, ex Coli. Paetel, Fundort 4. 1 1 erhaltene Windungen. 42,8 — 15,2 — 17,1. 3. Von Rolle gekauft, wahrscheinlich aus der MALTZAN'schen Sammlung, Fundort 5. 1 Stück, 10 erhaltene Windungen. 31,8 — 11,8 — 13,9. 4. Coli. H, N. 25 354, Fundort 5, 1888, Salzwasser, 12 Fad. 3 unausge- wachsene Stücke. 5. Coli. B, N. 37 218, ex Coli. v. Maltzan, Fundort 5, Sand, 15 Met., Geröll 10 Meter. 1 vollständiges Stück mit 12 Windungen. 32,6 — 11,8 — 13,6. 6. Dautzenberg, Fundort zwischen 5d und 5e gedrakt in 6—9 Meter. 1 geschenktes Stück mit 11 erhaltenen Windungen, fast vollständig. Figg. 35, 35 a. 41,1 — 15,2 — 17,0. 7. Aus Coli. B, ohne Fundort, verzeichne ich noch 2 Stücke: das eine stammt aus der Coli. Thiermann, hat nur 8 V2 erhaltene Windungen und mißt: 40,0 — 15,8 — 17,3. Das andere aus der Coli. Paetel ist vollständig, hat 12 Windungen und mißt: 34,6 — 13,0 — 15,2. Pasionella conipacta n, sp. (Figg. 31, 33.) Diese Form paßt insofern nicht in die Gruppe milleti, als ihr das charakteristische Skulpturmerkmal der durchgehenden senkrechten Spiral- furchen fehlt, sie sind nur bis zur 7. Windung vorhanden und ver- schwinden dann ganz, und da auch sonst Abweichungen vorhanden sind, so muß die Form abgesondert werden. Das Gehäuse ist gedrungen in der Form, das Gewinde ist etwas niedriger als die letzte Windung. Die 11 — 12 Windungen sind wenig gewölbt und setzen zunehmend geschwollen von der Naht ab, die letzte ist seitlich abgeplattet. Mündungs- und Spindol- partie sind wie bei milleti; die Schwiele oben an der Mündungswand tritt deutlich heraus. Auf die ersten 1 72 glatten Windungen folgt die Skulptur, die zuerst noch vollständig den Eindruck von milleti bezw. subg ramilata Mollusca 1, Gen. Piisionella. 111 macht. Wie schon ob(Mi bemerkt, hören die Rippenfalten bezw. die sie trennend(>n Fm-chen bei der 6. oder 7. Windunp- auf. Die Si)iralfurchen sind bis zuletzt erhalten; sie stchn aber zunehmend weitläufiger, es sind aber auch etwa 3 — -1 an der Naht schärfer ausgeprägt, aber eigentlich wulstige Reifen gTenzen sie nicht ab. Die Spiralreifen am Schnabel verhalten sich wie bei milleti. 1. Coli. H, N. 24330, 1888, Fundort 31, Salzwasser, 7 Fad., Muddgrund. 1 unausgewachsenes, totes Stück. 2. Coli. H, N. 24411, 1888, Fundort 32, Salzwasser, 5 Fad., Sand mit Muscheln. 1 vollständiges Stück in Spiritus. 9 Windungen. 19,5 — 8,6 — 10,7. 3. Coli. H, Fundoit 34. N. 26964, Salzwassei. 3 '/^ Fad.. Muddgrund. 1 Stück mit 9 er- haltenen Windungen. Fig. 31. 23,8 — 11,2 — 13,6. Ohne Nummer, 1888, 3 V4 bis 4 Fad., Muddgrund 3 Stücke mit Sipunculiden besetzt. Darunter: Fig. 33. Mit 10 erhaltenen Windungen. 27,2 — 11,8 — 13/3. „ 9 „ „ 27,3 - 11,4 — 14,2. Verbreitung: Diese Art ist nach dem mir vorliegenden Material auf Franz ö sis ch-K o ng o beschränkt. Gruppe aculeiformis. Das Gehäuse ist spindehörmig, festschaUg, von gelblich weißer bis gelblich grauer, aber auch hell bis dunkel bräunlicher Färbung, zuweilen mit einer hellen Binde auf der Mittelhöhe der letzten Windung, und an der Spitze tritt meistens eine schmutzig blaue oder violette Färbung auf. Das Gewinde ist höher als die letzte Windimg. Die Windungen sind mäßig gewölbt und setzen nicht, oder mehr weniger deutlich wulstig bis kantig von der Naht ab ; die letzte ist zuweilen seitlich abgeplattet, geht aber nie stark sackartig in den Schnabel über. Die Form der Mündungs- und der vSpindelpartie weicht nicht von dem üblichen ab, ebensowenig die Mündungsränder und der Deckel. Die Skulptur besteht nach 2 V2 glatten Windungen aus Rippen oder Rippenfalten, die durch Zwischenräume getrennt sind, und die sich über mehr oder weniger Windungen hinziehen. Außerdem treten feine Spiral- r J J 2 Hermann Strebel. furchen auf, die allmählich weitläufiger gereiht stehn, doch auf den letzten Windungen zuweilen ganz oder zum Teil aussetzen; eine stärkere derselben pflegt auf den oberen Windungen unterhalb der Naht aufzutreten, die diese berandet erscheinen läßt. Dies setzt sich aber zuweilen bis unten fort, womit, wie bei P. catelini, der Wulst oder kantige Vorsprung abgegrenzt wird. Am Schnabel stehn 5 — 6 schmale Spiralreifen, die oben scharf ab- gegrenzt, unten etwas abschüssig sind, daher durch ziemlich breite Zwischen- räume getrennt erscheinen. Im Innern der Mündung treten zuweilen Spiral- reifen auf, die sich bei ausgewachsenen Stücken bis nahe an den Mund- rand ziehen, die aber erst bei vorgeschrittenem Wachstum aufzutreten scheinen, denn bei jüngeren Stücken sind sie kürzer und vereinzelter, was ich schon bei der Charakterisierung der Gattung besprach. Die vorangehende Charakterisierung wird durch die Verschiedenheit in der Ausprägung einiger Schalencharaktere wenig anschaulich. Aber darin liegt gerade in dieser Gruppe die Schwierigkeit, die Formen, die mir ge- boten schien auseinanderzuhalten, richtig zu charakterisieren. Einerseits drängt sich die Überzeugung einer engen Zusammengehörigkeit dieser aus- einander gehaltenen Formen auf, andererseits sprechen gewisse, wenn auch vielleicht einseitig bewertete Schalencharaktere für ein Auseinanderhalten. Wüßte man das Warum und Wozu dieser Verschiedenheiten wissenschaft- lich zu begründen, so würde sich wahrscheinlich die Bewertung dieser Verschiedenheiten ganz anders gestalten. Bis wir zu solcher Kenntnis vor- dringen, mag meine Bewertung als Notbehelf zur Übersichtlichkeit gelten. Ich muß hier noch darauf hinweisen, daß mit Ausnahme der P. catelini die andern beiden Formen bisher nicht abgesondert sind. Dautzenberg, mit dem ich über diese schwierigen Formen mich brieflich unterhalten habe, fand die sie kennzeichnenden Charaktere auch bei Material vor, das er für aculeiformis gehalten und unter diesem Namen veröffentlicht hat, so daß die Fundorte, die er dafür angibt, zum Teil wenigstens auch für meine sogenannten Varietäten gelten mögen. Fusionella aculeiformis Lam. (Figg. 13 a, 13 b, 17, 18.) Table au etc. N. 3, Vol. I p. (173) Vol. III, pl. 426 Figg. 3 a, b. Kiener N. 5. Fuseaux, p. 47, pl. 29, Fig. 2. Cötes du Senegal. Lamarck N. 6 p. 461. Hab ? V. Maltzan N. 15 p. 130. Pusionella aculeiformis. Tryon N. 16 p. 234. Dautzenberü N. 17 p. 164, N. 18 p. 29, N. 23 p. 20, N. 24 p. 8. Mollusca I, Gen. Pusionelia. 113 Lamarck-Desuayks Boschroibiing, so wie die Abbildung in Tableau N. 3 geben, selbst ergänzt durch die von Kiener, kein richtiges Bild dieser Art, die ich als Hauptform für sich halte, und die durch nachstehende Schil- derungen vervollständigt wird, welche ich aus Mitteilungen des Herrn Gaston Mermod vom Musee d'Histoire Naturelle] in Genf wiedergebe, Avo sich die LAMARCK'schen typischen Stücke befinden. Da die Originale nicht verschickt werden, hatte ich um nähere Auskunft unter Anführung der fraglichen Punkte gebeten. „La coloration donnee par Kiener ne correspond pas avec les types. Un des exemplaires est brun marron tres fonce, tandis que les deux autres sont brun clair et meme blancs dans la moitie du dernier tour. Le plus gTand exemplaii-e mesure 43 mm de longueur. La figure de Kiener ne correspond pas a sa description. Des 3 exemplaires types de Lamarck, les 2 plus äges presentent une disposition des tours subetagee qui ne se remarque pas du tout sur Pexemplaire de buccinatus (mit dem Kiener aculeiformis für selir nahe verwandt hält). Ce qui donne l'aspect subetage aux tours, c'est que leur partie superieure est en effet nettement deprimee tout au moins dans les derniers tours des exemplaires adultes. Chez les individus adultes les tours superieurs sont nettement munis de replis Orientes presque dans le sens de l'axe de la coquille. Les replis sont surtout tres visibles sur les 6 premiers tours, chez les individus jeunes sur les 9 premiers tours (?). Le reste de la coquille est completement depourvu de ces replis. Quant aux lignes spirales Pexemplaire t)^pe le plus äge presente 3 de ces lignes paralleles mais extremement fines et visibles seulement ä la loupe. Sur un exemplaire autre, on remarque 5 de ces lignes sur les premiers tours, tandis que le dernier n'en montre plus que trois. (Nach einer beigefügten Zeichnung 2 dicht nebeneinander an der Naht, die folgenden 2 weitläufiger darunter.) Des trois exemplaires de la collection Lamarck aucim ne presente de replis spiraux ä l'interieur du labre; celui ci est parfaitement lisse." Zu dieser Feststellung der LAMARCK'schen Typen bemerke ich, daß bei den wenigen Stücken, die mir vorliegen, ein stufenförmiges bezw. wulstiges Ab- setzen der Windungen von der Naht vereinzelt nicht vorkommt, so daß dies Merkmal, das bei den abgesonderten Formen auch bald vorkommt, bald fehlt, kein charakteristisches ist. Ich erbHcke das charakteristische Merkmal der echten aculeiformis darin, daß die Windungen stärker an Breite zunehmen als bei den andern schlankeren Formen, imd daß es sich auf den oberen Windungen um wirkliche Rippen handelt, die ziemlich kräftig und durch Zwischenräume getrennt sind. Auch ist das Gehäuse nicht so glänzend wie die abgesonderten Formen. W^ Hermann Stkeüel. 1. Dautzenberg N. 23, Fundort 1, 2. 2. Fundort 4. Coli. B, ex Coli. Paetel. 2 Stücke, milchweiß, von denen das größere etwas wulstig an der Naht ist. 10 erhaltene Windungen. Fig. 17. 33,2 — 12,4 — 15,4. Coli. L. 1 Stück entsprechend dem vorangehenden größeren. 10 er- haltene Windungen. 29,0 — 10,5, — 13,9. 3. Dautzenberg N. 17, Fundort 5 b, N. 18 p. 29, östlich vom Fundort 5 in 15 Meter, Muschelgrund. 4. CoU. B, von V. Maltzan, Fundort 5 d. 1 Stück milchweiß, schwach wulstig an der Naht. 9 erhaltene Windungen. 27,1 — 9,5 — 12,7. 5. v. Maltzan N. 15. Fundort 5 e, in 15 Meter; Sandgrund. 6. Coli. B, N. 33312, von v. Maltzan N. 15, Fundort 7. 4 Stücke mit und ohne wulstig absetzende Windungen, milchweiß. Das größte Stück bietet in der wulstigen Berandung der Naht gradezu einen Übergang zu catelini, ein kleineres ebenfalls, es fehlen aber Leisten in der Mündung. Ich gebe einige Maße. Vom zweiten Stück der Maßliste gebe ich die oberen Windungen vergrößert. Fig. 13 a. 9 erhaltene Windungen. 31,2 — 11,6 — 15,2. Fig. 13 b. 9 Vi „ '„ 26,0 — 9,6 — 12,2. 10 „ „ 23,8 — 8,6 — 11,0. 7. Dautzenberg N. 24, Fundort 10. 8. CoU. H, N. 25319. Fundort 18, Septb. 1888. Salzwasser, 7 Faden. 1 Stück milchweiß, schwach wulstig von der Naht absetzend. 10 Win- dungen erhahen. 23,0 — 8,6 — 12,0. 9. Coli. H, N. 25446, Fundort 20, Septb. 1888, Salzwasser, 5 Fad., steiniger Grund. 1 Stück milchweiß, nicht wulstig an der Naht. 10. Coli.. H, ohne Nummer, Novb. 1890, Fundort 23, 7 Fad., Salzwasser, 1 Stück tot gesammelt, milchweiß, mit Bryozoen besetzt. 11. Coli. H, N. 25494, 1888, Fundort 24, Salzwasser, 6 Fad. 1 Stück milchweiß, nicht wulstig an der Naht. 9 erhaltene Windungen. 23,1 — 8,3 — 11,8. 12. Dautzenberg N. 24, Fundort 25, gedrakt in 25 Met. 13. Coli. B, von Buchholz, Fundort 27. 1 totes, zerbrochenes Stück, weißlich. 14. Dautzenberg N. 24, Fundort 29, und gedrakt zwischen 35 und 36. 15. CoU. B, ohne Fundort von Dr. Büchenau. 1 Stück von gelblich grauer Farbe, durch das verhältnismäßig hohe Gewinde ziemlich schlank, Mollusca I, Gen. Pnsionella. |15 Windungen gloichmäßig aber schwach gewölbt, nicht wulstig an der Naht. Dies Stück bildet einen Übergang zu der Form vexans- es ist fast vollständig, nur der Nucleus fehlt. 11 Windungen erhalten. Fig. 18. 30,2 — 10,4 — 13,3. 16. Coli. L, 2 Stücke von van Lennep, ohne Fundortsangabo, sclüießen sich in Allem, bis auf die Größe, dem vorangehenden an. 10 Win- dungen, nur der Nucleus fehlt. 24,1 — S,() — 10,7. Verbreitung. Vom Senegal bis Angola. I*. aeiileifonnis var. veocans ii. var. (Figg. 7, 7 a, 7 b, 14, 15.) Die Abweichungen von der Hauptform bestehen in folgendem. Geringere Größe, schlankere, oft etwas walzenartige Form der letzten Windung, graugelbliche Färbung, häufig mit einer helleren Binde auf der Mittelhöhe der letzten Windung und in dem stärkeren Glanz. Die Rippen an den oberen Windungen verschwinden bald, und markieren sich dann nur noch an der Naht \xm. sich eigenartig auszubreiten (Vergl. Fig. 7 b), die letzten Win- dungen zeigen aber keine Rippen oder Falten melir, nur bemerkt man zuweilen unten am Übergang in den Schnabel kurze Falten. Nicht immer sind diese Abweichungen von der Hauptform scharf ausgeprägt, wie ja auch die Hauptform schon Stücke mit Annäherung an die abgesonderten Formen zeigte. 1. CoH. H, N. 14508, Dezb. 1887, Fundort 10, 8 Faden, Salzwasser. 1 typisches Stück. Die Spitze ist abgebrochen, es sind daher nur 7 Windungen erhalten, die etwas wulstig von der Naht absetzen, die letzte hat Falten am Bauch. Fig. 14. 22,7 — 8,2 — 10,1. 2. Fundort 12. Coli. H, N. 25440, Septb. 1888, Salzwasser, 7 Fad. 1 Stück typisch, ohne Falten am Bauch. 10 Windungen erhalten. Figg. 7, 7 a, 7 b. 20,7 — Q,S — 10,0. Coli. H, N. 21253, Mai 1891, 7 'A Fad., Salzwasser, Schlammgrund. 1 totes Stück. 3. CoU. H, N. 14464, Fundort 13, Dezb. 1887, 14 Fad., Muddgrund. 2 Stücke tot gesammelt, von mehr heUbräunlicher Färbung. Das größere Stück hat keine wulstig absetzende Windungen, aber Falten unten am Bauch. 10 erhaltene Windungen. 21,9 — 8,0 — 10,9. \\Q Hekmänn Strebel. Das kleinere Stück ist schlanker, hat deutlich wulstig absetzende Windungen und keine Falten am Bauch. Es ist vollständig, hat 11 Windungen und mißt 20,0 — 6,5 — 9,6. 2 weitere Stücke in Spiritus sind jung. 4. Coli. H, N. 25 319, Fundort 18, 1888, Salzwasser, 7 Fad. 3 Stücke, jung, typisch, aber nur eins davon hat Falten am Bauch. 5. Coli. H, N. 25238, Fundort 21, 1889, Salzwasser, 6 Fad., Sandgrund. 2 Stücke, ohne wulstig absetzende Windungen, von typischer Färbung, Glanz und Skulptur. Das Größte hat abgebrochene Spitze, daher nur 7 erhaltene Windungen. Fig. 15. 31,4 — 10,2 — 15,9. 6. Fundort 24. Coli. H, N. 14 596, 1887, 8 Fad., feiner SchlickgTund. 1 Stück typisch mit 10'/., Windungen. 21,1 — 6,7 — 10,0. Coli. H, 25481, 1888, Salzwasser, 6 Faden. 1 Stück tot gesammelt, daher weißlich, sonst typisch, vollständig. 10 Windungen. 20,9 — G,G — 10,2. Coli. H, 25 483, 1888, Salzwasser, 6 Faden. 1 junges Stück, und ferner N. 25 494 desgleichen. 7. Coli. H, N. 26 883, Fundort 26, Salzwasser, 7 Fad., Muddgrund. 2 Stücke, das größere gehört zur Var. intuslirata, das kleinere hatte ich an Dautzenberg geschickt, ehe ich die inneren Leisten entdeckt hatte, der mir aber schreibt, daß es keine Spur von Leisten im Innern auf- weist, daher hierher gehört. Verbreitung: Von Liberia bis Angola. PI aculeiformis var. intuslirata n. yar. (Figg. 25-28.) Wie der Name es sagt, unterscheidet sich diese Form nur dadurch, daß im Innern der Mündung SpiraUeisten stehen, eine Eigentümlichkeit, der man gewohnt ist eine größere Bedeutung beizulegen, als sie hier an- gebracht erscheint, denn im allgemeinen habitus nähern sich die Gehäuse bald der typischen aculeiformis, bald der var. ve.vans, bald der var. catelini, so daß bei besserer Kenntnis der in Betracht kommenden Ursachen viel- leicht eine Zuordnung der entsprechenden Stücke zu den genannten Formen geboten wird. L Coli. B, von der Expedition der Gazelle, N. 26603, Fundort 9. 2 Stücke und 1 Bruchstück, offenbar tot gesammelt. Gehäuse nach der Form und dem Aufbau der Windungen und den scharf ausge- Mollusca I, Gen. Pusiouella. 117 prägten Rippen, zu acnleiformis gehörig, dabei aber im Innern mit melir oder weniger Spiralloisten versehen. Die Stücke sind tot ge- sammelt und von gelblieh weißer Farbe. Von einer Abgrenzung des widstigen Absatzes von der Naht durch eine grobe Furche ist nichts bemerkbar, sonst müßte man an catelini denken, nur an den oberen Windungen ist die abgrenzende gröbere Furche unterhalb der Naht vne bei allen Formen der Gruppe vorhanden. Das größte Stück ist unten etwas ausgebrochen und die Spitze felilt. 9 '/2 erhaltene Win- dungen. Fig. 25. 40,3 — 15,1 — ca. 19,0. Das kleinere ist fast vollständig und hat 11 Windungen, an denen nur die erste felüt. Fig. 26. 32,8 — 12,0 — 15,2. 2. Coli. H, N. 14 627, Fundort 14, 1887, 14 Fad., Muddgrund. 1 Stück in Farbe und Habitus der var. vexans entsprechend, vollständig mit 11 I/o Windungen. 26,4 — 8,4 — 12,4. 3. Coli. H, N. 25 381, Fundort 15, 1888, Salzwasser, 7 Fad. 1 Stück von milchweißer Färbung, in der Form sich mehr der aculeiformis nähernd, aber olme wulstig absetzende Windungen, und die Skulptur mehr der var. vexans entsprechend. 11 erhaltene Windungen. Fig. 27. 33,5 — 11,5 — 14,5. 4. Coli. H, N. 14497, Fundort 16, 1887, 9 Fad., Sand- und Muddgrund. 1 Stück ganz im Habitus der vexans, Spitze abgebrochen. 9 1/2 er- haltene Windvmgen. Fig. 28. 29,0 — 9,3 — 13,6. Vom gleichen Fundort besitzt Dautzenberg ein junges Stück, im Habitus wie das vorangehende, von Dr. Jull^en 1887 stammend. Und ferner von Piccinini (Piccaninny !) in Liberia. 1 totes Stück auch von Dr. JuLLiEN stammend. 5. Fundort 19. Coli. H, N. 26 841, Aug. 1889, Salzwasser, 6 Fad. 1 jüngeres Stück vollständig mit 11 Windungen. 17,9 — 6,0 — 8,2. CoU. H, N. 26 844, wie vorangehend. 2 jüngere Stücke, alle vom i7eA'aws- Typus, 6. CoU. H, N. 25 483, Fundort 24, Sept. 1888, Salzwasser, 6 Faden. 2 Stücke vom v^a-ans-Typus. 10 Windungen. 18,7 — 6,6 — 9,5. 7. Coli. H, N. 25 883, Fundort 25, Aprü 1889, Salzwasser, 7 Fad., Mudd- grund. 1 Stück in der Form wie aculeiformis, in Färbung und Skulptur wie vexans. 10 erhaltene Windungen. 29,0 — 10,2 — 14,6. Verbreitung: Von Liberia bis Dahomey. 9 Michaelsen, Westafrika. 1 ] g Hekmänn Steebel. P. aculeiformis yar. catelini Petit. (Figg. 29, 29 a, 30.) Petit de la Säussaye N. 9 p. 75. Taf. 1, Fig. 2. Cote d'Afrique. Fusus catelini. VON Maltzan N. 15 p. 130, nur als Varietät von aculeiformis angeführt. Tkton N. 16 p. 234, pl. 31 Fig. 3, als geschulterte Varietät von aculeiformis an- geführt. Dautzenberg vertritt die Ansichten von Maltzan und Tkyon, so daß die von ihm für aculeiformis angegebenen Fundorte zum Teil auch für die Form catelini gelten mögen. Schon Petit hält seinen Fusus catelini für dem Fusus aculeiformis ähnhch, und die ihm folgenden Autoren bezeichnen sie einfach als ge- schulterte Varietät. Von keinem sind die Spiralleisten im Innern bemerkt worden, und diese bilden mit dem wulstigen bis kantigen Abstehen der Windungen von der Naht die Eigentümlichkeit dieser Varietät, die im übrigen der Form [und Skulptur nach zu aculeiformis .^ der Färbung, dem Glänze und den Leisten im Innern nach zur var. intuslirata hinüberspielt. 1. Fundort 9. Coli. H, N. 14 479, Dezb. 1887, 7 Fad., grober Sandgrund. 1 Stück mit stufenförmig, wenn auch nicht scharfkantig absetzenden Windungen. Spitze abgebrochen, 9 erhaltene Windungen. 31,4 — 11,8 — 15,0. Ein jüngeres Stück zeigt nur noch auf der letzten Windung die gröbere Furche, welche schon von den oberen Windungen an die Naht abgrenzt und diese schwach wulstig berandet erscheinen läßt. Das Stück ist vollständig erhalten mit 10 '/2 Windungen. 23,5 — 9,4 — 11,4. Coli. H, 26 817, Aug. 1889, Salzwasser, 6 Fad. 1 vollständig er- haltenes Stück, mit bis zur vorletzten Windung wulstig berandeter Naht, die durch eine Furche abgegrenzt wird ; die letzte Windung mit scharf gekieltem Wulst. Vollständig erhalten mit 12 Windungen. Figg. 29, 29 a. 30,2 — 10,2 — 13,8. CoU. B, N. 26 602, von der Expedition der Gazelle. 1 junges Stück, das nur erst bis zu den Rippen und der die Naht abgrenzenden Furche gekommen ist. 2. CoU. H, N. 20 796, Fundort 10, März 1890, Salzwasser, 8 Faden. 1 Stück wie N. 14479 sub 1. Vollständig, mit 11 '/2 Windungen. 28,3 — 10,4 — 13,2. 3. CoU. H, N. 26976, Fundort 15, 1889, Salzwasser, 8 Faden, Sandgrund. 1 Stück bis zuletzt wulstig berandet an der Naht, mit abschließender Furche. Mollusca I, Geu. Pusionclla. 119 4. Coli. H, N. 25151, Fundort 22, 1888, Salzwasser, 7 Faden. 1 Stück wie das vorige, mit besonders hohem Gewinde. 11 erhaltene Win- dungen. Fig. 30. 34,5 — 12,3 — 15,6. Verbreitung: Liberia bis Togo. Vereinzelte Formen. Pusionella haasl Dautzenberg. Dautzenberg N. 24 p. 8. Fundort Mossamedes (Angola), in 15 — 20 Meter gedrakt. Ich verdanke der Freundlichkeit des Autors 2 Stücke, die in ihrer olivenbraunen Cuticular- Färbung den Eindruck von Süß- oder Brackwasser- schnecken machen, und wie der Autor richtig bemerkt, eine oberflächliche Ähnlichkeit mit der sogenannten Pusionella rapulum haben, wenn sie auch in der Spindelpartie und der ausgezogenen Spitze fraglos zu Pusionella gehören. Über die Embryonalwindungen sagt der Autor nichts, wahrschein- lich sind sie wie bei den mir vorliegenden Stücken nicht gut erhalten, an denen ich nur sehe, daß die oberen Windungen verhältnismäßig lang aus- gezogen sind. An den mir vorliegenden Stücken kann ich nur ein paar feine, ziemhch weitläufig stehende Spiralfurchen entdecken, dann am Schnabel 10 — 11 dichtstehende Furchen an dem jüngeren Stück, an dem größeren kaum Spuren davon. Der übliche Kamm als Fortsetzung des Basalrandes, der auch nach außen gebogen ist, zieht sich oberhalb des wulstigen vor- gebogenen Endes der Spindel empor. Der Spindelbelag ist glänzend und bräunlich grau. Pusionella albocinctus Petit. Petit de la Saussaye N. 9 p. 76, pl. 1 Fig. 12 als Fusus. Tryon N. 16 p. 235 hält sie für eine Varietät von vuljnna mit weißem Band. Dautzenberg schreibt mii-, daß das Original nicht bei ihm vorhanden ist. Die Art muß also vorläufig fraglich bleiben, wenn sie auch wohl jedenfalls zu Pusionella gehört. 120 Heemänk Strebel. JPusionella remorata Sykes. Sykes N. 20 p. 317, pl. 17 Fig'. 11. Der Autor bemerkt dazu, daß die nächste Verwandte P. milleti Petit zu sein scheine, dagegen spricht aber das Fehlen des charakteristischen Merkmals dieser Art, nämlich die senkrechten Furchen, und daß nur auf der 2. bis 4. Windung Spuren einer länglichen Skulptur vorhanden sein sollen. Das Alles wie auch die Abbildung selbst, lassen mich annehmen, daß diese Art in die Gruppe vulpina gehört. Man vergleiche mein bei vulpina sub 12 verzeichnetes und abgebildetes Stück. JPusionella recurvirostris Marrat. Märrät N. 14 p. 180. Tryon N. 16, p. 236 bemerkt nur dazu ? aculeiformis. Die Be- schreibung ist zu kurz und eine Abbildung wird nicht gegeben, so daß ich mir keine Vorstellung dieser Art machen kann. Fusus candidus Phil. Philippi N. 8 p. 117, Taf. V, Fig. 7. Senegal. (Läkgillert). Tryon N. 16 p. 234 j^l. 31 Fig. 10, rechnete diese Art als vielleicht zu valida Der. gehörig. Däutzenberg N. 23 p. 20 bezieht die Art auf P. recluziana Petit. Ich habe schon bei P. recluziana ausgesprochen, daß, und warum ich es für richtiger halte, diese PuiLippi'sche Art unberücksichtigt zu lassen. Fusus lupinus Phil. Philippi N. 8 p. 118. Tryon N. 16 p. 235, nimmt als wahrscheinlich an, daß sie zu milleti gehört. Diese nur ganz kurz beschriebene und nicht abgebildete Art von un- bekanntem Fundort gliedert Philippi an die vorangehende Art als zur selben Grruppe gehörig an. Ich bin der Meinung, man soll auch diese Art unberücksichtigt lassen. Mollusca I, Gen. Pusionella. 121 Arten, die nicht zu l*}(sioiiella gehören, die aber bisher dazu gerechnet wurden. Pusionella testabilis Jousseaume von Adon, beschrieben in „Le Xaturaliste", Paris 1896, pag 93. Auf meine Aufrage teilt mir Herr E. A. Smith, London mit, daß nach dem ihm vorliegenden Material es sich dabei um eine junge Daphnella rissoides Reeve handelt. J*. rajyulum Reeve. Reeve Conch. Jcon. Fig. 83. Tryon, p. 235. P. Wallaysi Petit, 9 p. 74. Der Beschreibung und Abbildung, sowie dem Fundorte Java nach durfte Trvon 1. c. recht haben, wenn er diese Art zu P. rapulum zieht. In unserm Museum lagen 2, von verschiedenen Händlern erworbene Stücke mit der Bestimmung P. t^apulum, beide Stücke mit Deckel, der aber einen endständigen Nucleus hatte, mithin eher zu den Bucciniden ge- hörte. Da es vorkommt, daß besonders in früheren Zeiten von Händlern beliebige Deckel beigegeben wurden, so fragte ich bei E. A. Smith in London an, wo ja die RsEVE'schen Tjpen liegen, und erhielt die überraschende Antwort, daß eine große Anzahl lebend gesammelten Materials dieser Art tatsächlich einen solchen Deckel habe, so daß die Art aus der Gattung Fusionella auszuscheiden ist, was ja auch eigentlich schon die bisher be- kannten Fundorte andeuteten. P. lit'cita Adams. Adams 11 p. 73. Tryon 16 p. 235 als vermutliches Synonym zu P. milleti gezogen. Da das Original sich im Londoner Museum befinden mußte, frug ich darnach bei Edg. A. Smith an, der mir folgende Auskunft gibt: Die Art gehört seiner Ansicht nach in die Gruppe Surcula, die Dall antiplanes genannt hat und wozu PL opldoderma Dall und incisa Cakpenter gehören. Er gibt mir dazu die in Fig. 34 wiedergegebene Bleistiftzeichnung. Ich bin bei der Beurteilung der mir vorliegenden Formen von Pusi- onella zu einer Wertschätzung der zu Tage ti-etenden Unterschiede in den Schalencharakteren gelangt, die bei den Kollegen befremden mag, welche ] 22 Hermann Strebel. ■] \ wohl ein stärkeres Zusammenziehen unter eine Art, oder ein andere ^ Gruppierung vorgezogen hätten, wie es die meisten meiner Vorgänger ge- \ tan haben. Aber je genauer man das Material prüft, und je gewissen- hafter man es bearbeiten will, um so mehr steht man vor Fragen, deren i Beantwortung nur durch eine genaue Kenntnis der anatomischen Ver- j hältnisse und der Einflüsse, die die Umwelt auf das Tier und sein Grehäuse i ausüben mag, möglich wird. Solche Kenntnis felilt zur Zeit ganz, da muß I dann jede Bewertung und systematische Anordnung des Materials eine ! künstliche werden, die je nach der Anschauung des Bearbeiters verschieden ] ausfallen mag, wenn es sich um eine Gattung handelt, in der die Ver- I änderlichkeit eine so hervorragende Rolle spielt. Ich bin selbst am : wenigsten befriedigt von dieser Arbeit, die aber immerhin eine Unterlage I bietet, welche sich bei fortschreitender Erkenntnis der für eine Systematik | notwendigen Grundlagen immerhin verwerten lassen wird. j i I Ende Februar 1914. i Mollusca I, Gen. Pnsionella. 123 liiliiiltsveizeiclinis. Gattung I*t(sionella. g^j^^ Einleitung 87—91 Fundstellen 91 Literaturverzeichnis 92 — 93 Arten: aculeiformis Lajm 112 var. catelini Petit 118 var. intuslirata n. var. . .' 110 var. ve.vans n. var 115 alhocincta Petit 119 angulosa Kiener = scalarinus Lam 93 huccinata Lam. = vulpina 97 Candida Phil 120 catelini Petit zu aculeiformis 118 compacta n. spec. HO extensesculpta n. var. zu kraepelini lOG grandis A. Adams =: valida Dki' 102 haasi Dautzenberg 11^ intuslirata n. var. zu aculeiformis 116 kraepelini n. sp 104 var. extensesculpta Strebel. 106 var. nana Strebel 105 var. pallida Strebel 106 lirata A. Adams (Surcula) 108, 121 lupinus Phil 108, ItO major n. var. zu nifat 96 milleti Petit 108 var. subgranulata Petit 1^8, lOJ nana n. var. zu kraepelini 105 7iifat Brug (Adanson) "^ „ „ var. major n. v ^" pallida n. var. zu kraepelini 1^" rafel Adanson "^"^ rapuluiji Reeve (Buccinide) 1^1 recluzianus Petit zu vulpina "^ recurvirostris Marrat ^^^ remorata Sykes ^^^ J24 Hermann Strebel. Seite scalarina Lam. = yiifat 93 ftubgroniilata Petit zu milleti 108, 109 testahilis Jouss. = Daphiella rissoides 121 valida Dunker 102 ve.cans n. var. zu aculnformis 115 vulpina Born 97 var. recluziamis Petit 99 Figurenerklärung. Tafel III. Fig. 1 Pusionella valida Dunker N. 1 102 Fig. 2 „ „ N. 2 .103 Fig. 3, 4 „ grandis Adams N. 4 103 Fig. 5 „ recluziana Petit N. 6 101 Fig. 6 „ „ „ N. 3 101 Fig. 7 „ aculeiformis Lam. var. ve,rans Strebel N. 2. . .115 Fig. 7a „ Dieselbe, obere Windungen vergrößert. . . . 115 Fig. 7b „ „ Ausläufer der Skulptur vergrößert. . 115 Fig. 8 „ vulpina Born N. 12 99 Fig. 9 „ „ „ N. 1 98 Fig. 9a „ „ „ N. 1, obere Windungen vergrößert.. 98 Fig. 9 b „ „ „ N. 1, Skulptur, letzte Windung. . . 98 Fig. 10 „ „ „ N. 7, obere Windungen vergrößert. 99 Fig. 10a „ „ „ N. 7 99 Fig. 11 „ recluziana Petit N. 2 101 Fig. 12 „ „ „ N. 4 101 Fig. 12a „ „ „ N. 4 obere Windungen vergrößert. 101 Fig. 13 a „ aculeiformis N. 6 114 Fig. 13b . „ „ N. 6 obere Windungen vergrößert. . 114 Fig. 14 „ „ var. vexans Strebel N. 1 115 Fig. 15 „ „ „ „ „ N. 5 116 Fig. 16a „ vulpina Born N. 8 99 Fig. 16b „ „ „ obere Windungen vergrößert. ... 99 Fig. 17 „ aculeiformis Lam. N. 2 114 Fig. 18 „ „ „ N. 15 114 Fig. 19 „ nifat Brug var. major Strebel 96 Mollusca I, Gen. PnsionelJa. 22') Seite Fig. 20 Fusionella nifat Brug N. 1 94 Fig. 21 „ „ „ N. 19 96 Fig. 22 „ ., „ N. 19 letzte Windung vergrößert . . 96 Fig. 23 „ „ „ N. 10 obere Windungen vergrößert . 95 Fig. 24a „ „ „ N. 19 Deckel, Innenseite vergrößert . 96 Fig. 24b „ „ „ N. 19 Deckel, natürl. Größe .... 96 Fig. 25 — 26 „ aculeiformis Lam. var. intusUrata Strebel N. I . .116 Fig. 27 „ „ „ „ „ N. 3 117 Fig. 28 „ „ „ „ „ N. 4 117 Fig. 29 „ „ „ „ catelvn Petit N. 1 obere Win- dungen vergrößert . . 118 Fig. 29 a Pimonella aculeiformis Lam. var. catelini Petit N. 1 . . .118 Fig. 30 „ „ „ „ „ „ N. 4 ... 119 Fig. 31 „ compada Strebel N. 3 111 Fig. 32 „ milleti Petit N. 8 obere Windungen vergrößert , 109 Fig. 33 „ compacta Strebel N. 3 111 Fig. 34 Surcula lirata Adams 121 Fig. 35 Fusionella suhgranulata Petit N. 6 110 Fig. 35 a „ „ „ letzte Windung vergrößert . .110 Fig. 36 a „ milleti Petit N. 6 109 Fig. 36 „ „ „ N. 6 letzte Windung vergrößert . . 109 Fig. 37 „ kraepelini Strebel N. 3 105 Fig. 38 „ „ „ var. extensesculpta Strebel N. 2 vergr 106 Fig. 39 „ kraepelini var. nana Strebel 105 Fig. 40 „ „ N. 1 105 Fig. 41 „ „ var. e.vtensesculpta Strebel N. 1 . . .106 Fig. 42 „ „ „ „ „ N. 2 obere Windungen vergrößert 106 Fig. 43 Fusionella kraepelini N. 1 obere Windungen vergrößert . . 105 Fig. 44 „ „ N. 3 letzte Windung vergrößert . . .105 Fig. 45, 46 „ „ var. pallida Strebel X. 4 107 Fig. 47 „ „ „ „ Strebel N. 2 107 Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea par R. Koehler (.Lyon). Avec 12 planches. La collection d'Echinodermes provenant de la cöte occidentale d'Afri- que que possede le Musee de Hambourg est relativement considerable, et eile offre un interet d'autant plus grand qu'eUo renferme de nombreux echantillons recueillis dans des localites situees au Sud de l'Equateur, c'est-ä-dire dans des regions dont la faune etait encore fort mal connue jusqu'ä present. Certes, nous ne sommes plus au temps ou Agassiz pouvait ecrire, qu'au point de vue de la geographie zoologique, la cöte occidentale d'Afri- que, dans la region tropicale et au Sud de l'Equateur tout au moins, etait comme une terra incognita. Depuis cette epoque, qui remonte a 1872, nos connaissances ont progresse gTäce au devouement de quelques explorateurs ; mais quelle pauvrete en documents si nous mettons en com- paraison les renseignements que nous possedons sur la faune des cotes americaines situees de l'autre cöte de l'Ocean Atiantique ou sur celle du domaine Indo-Pacifique ! Je ne parle ici que de la faune littorale, et il ne sera question que de la faune littorale dans les pages qui suivent, car tous les echantillons que j'ai re9us du Musee de Hambourg ont ete recueillis ä mer basse ou ä quelques metres de profondeiu- seulement. La plupart des explorateurs auxquels je fais allusion n'ont d'ailleurs pas beaucoup depasse l'Equateur. Sans entrer ici dans une etude historique qui n'oflrirait qu'un interet secondaire, et laissant de cöte les noms des anciens voyageurs qui ont visite les A§ores, Madere, les Canaries, les lies du Cap Vert, le Senegal ou la region du Cap (Castelneau, Prince de Joinville, BouviER, DE Cessac, Lerois, Reynaud, ctc), je rappelerai surtout que la ,, Gazelle", au cours de son voyage effectue en 1874 — 76, s'est arretee dans diverses regions de la cöte occidentale d'Afrique (iles du Cap Vert, Cap Palmas, Congo, Cap de Bonne Esperance), oü eile a capture quelques Echinodermes qui ont ete decrits par Studer. Un peu plus tard, le „Chal- lenger" a aussi explore quelques localites de cette cöte. Greeff, en 1879 — 80, a visite les iles du Cap Vert et surtout les iles do Principe, das Rolas et Säo Thome, situees tres pres de l'Equateur; les resultats de ces recher- 23Q R. KOEHLER. ches n'ont d'ailleurs fait l'objet que d'ime note assez sommaire publiee dans le „Zoologischer Anzeiger" en 1881. Plus recemment, Gravier a fait un sejour ä Säo Thome et il en a rapporte d'importantes collections (1906). Barrois, en 1888, et Simroth, en 1889, ont fourni quelques renseigne- ments sur la faune des Agores, et, plus tard, le Dr. Jullien a rapporte quelques especes tres interessantes de la cote du Liberia. Les expeditions du ,,Travailleur" et du ,, Talisman", qui ont surtout effectue des dragages a de grandes profondeurs au large des cotes du Sahara et du Maroc, et qui se sont avancees jusqu'aux lies du Cap Vert, ont aussi rapporte de ces regions quelques formes littorales (1880 — 1883). Le Prince de Monaco, a bord de r,,Hirondelle" d'abord, a bord de la ,,Princesse Alice" ensuite, a effectue pendant de longues annees toute une serie de dragages, de sondages et de peches, au cours desquels il a recueilli diverses formes littorales fort interessantes sur les cotes des iles africaines : A9ores, Madere, Canaries et du Cap Vert. Enfin, tout recemment (1913), Louis Gain, sur le ,,Sylvana", a explore Madere, les Canaries, les iles du Cap Vert, les Bissagos et les iles de Los ') ainsi que diiferentes localites de la cöte meme, depuis la Baie du Le^Tier jusqu'ä Konakry. Les documents les plus importants que nous possedons actuellement sur la faune de la cöte occidentale d'Afrique ont ete fournis par Gruvel, qui commen^a en 1905, et poursuivit dans les annees qui suivirent, toute une Serie de recherches zoologiques sur les cotes de la Mauritanie (Cap Blanc, Banc d'Arguin, Baie du Levrier, etc.). En 1910 et 1911, ce natura- liste etendit ses recherches sur toute la cote occidentale d'Afrique jusqu'au Cap de Bonne Esperance et il a rapporte des collections fort importantes recu- eillies en diverses localites comprises principalement entre la Baie du Levrier vers 20 ^ N. et l'Angola jusque vers 12 — 15 '^ S. Les resultats de ces recherches fönt actuellement l'objet d'une serie de memoires dans les Annales de l'Institut Ocean o graphique , oü j'ai moi-meme decrit les Echino- dermes rapportes par cet explorateur si devoue. La liste que j'ai publiee en 1911, et qui se rapporte aux trois classes des Asteries, des Ophiures et des Echinides, comprend dix-neuf especes parmi lesqueUes neuf etaient nouvelles. Si la faune des cotes occidentales d'Afrique, et plus specialement ceUe de cet immense territoire qui s'etend entre le Senegal et l'Angola inclus, est encore tres insuffisamment connue, il n'en est pas de meme ') Les Echinodermes recueillis au cours de cette exploration m'ont ete remis par M. le Prof. JouBiN. II ne m'a pas encore ete possible de publier mes determinations, mais j'anrai l'occasion plus loin de dire quelques mots des exemplaires recueillis. Echinodernia I: Asteroidea, Ophiiiroidea et Ecliinoidea. 131 poiir la region sud-africaino qui constituo une province zoologiquo bion etudiee, et connue sous le nom de region du Cap. Je n'insiste pas sur la faime de cotte region car Döderlein a etudie assez recemment les Ecliino- dcrmes de Lüderitzbucht dans un memoire accompagne de tres bollos photographies ou il donne une liste raisonnee des especes connues dans la region du Cap. Les expeditions de la „Valdivia" et du ,,Gauß" ont egalement rapporte quelques collections de cette region, et ont explore en outre divers parages de la cöte africaine, mais elles ont surtout effectue, au large de ces cötes, des dragages ä une certaine profondeur. Nous ne connaissons d'ailleurs encore que les Echinides recueillis au cours de ces deux expeditions. On ne saurait etudier la faune de cet immense developpement de cötes que presente l'Afrique occidentale sans faire une mention des lies de 1' Atiantique meridional: l'Ascension et Sainte-Helene, qui se rapportent evi- demment au meme domaine. Malheureusement ces iles ont ete ä peine explorees ; et cependant Tetude de leur faune littorale fournirait certaine- ment aux zoologistes qui voudraient l'entreprendre des resultats fort interes- sants, a en juger par les quelques renseignements tres sommaires que nous possedons. J. Bell a public une liste tres courte des Echinides de l'Ascension et de Sainte-Helene; les expeditions de la „Scotia" et du „Gauß" ont aussi rapporte quelques echantillons de ces iles. J'ai fait connaitre, en 1908, les especes d'Asteries, d'Ophiures et d'Echinides trouvees par la ,,Scotia", et Mortensen a etudie les Echinides recueillis par le ,, Gauss''. Ces quelques renseignements ne constituent pas un ensemble süffisant pour nous faire connaitre exactement les caracteres de la faune de ces iles, qui paraissent renfermer quelques formes tres particuKeres. En somme, nos connaissances actuelles sur la faune echinologique des cötes occidentales d'Afrique se reduisent ä des renseignements sur les cötes du Maroc, la baie du Levrier, le Senegal et la Guinee fran9aise, puis, plus loin, sur les iles situees vers TSquateur: Säo Thom(3 et das Rolas. Toutes les regions qui fönt suite a la Guinee, le Liberia, la cöte d'Ivoire, la cöte d'Or, la Nigerie du Sud, le Cameroun, qui se trouvent au Nord de FEquateur, le Congo et T Angola au Sud de TEquateur, sont encore peu connues: les quelques documents que nous possedons sont ä peu pres dus exclusivement aux explorations de Gruvel dans diverses localites, telles que Grand Bassan, Kotonou, Libreville, Tembouchure du Congo, Saint Paul de Loanda, Lobito, Mossamedes, etc. Bien que ce naturaHste soit descendu jusqu'au Cap, il n'a pas recueiUi d'Echinodermes au Sud de Mossamedes ; pour le moment, la faune de la cöte qui s'etend Av." > ife » '*fci.' 232 ^- KOEHLER. entre cette localite (environ 15 ^ S.) et Lüderitzbucht (26 ^ 38' S.) est totalement inconnue : c'est encore la terra incognita dont parlait Agassiz en 1872. On ne peut pas esperer que de telles lacunes puissent etre comblees dans un avenir plus ou moins rapproche, mais, dejä, l'etude que j'ai pu faire des precieuses coUections du Musee de Hambourg peut fournir des documents de la plus haute valeur sur la faune echinologique des cotes occidentales d'Afrique, principalement des regions situees de part et d'autre de l'Equateur, depuis 13 ° N. jusque 12 ^ S. environ. Les coUections qui m^ont ete remises renferment plus particulierement des Echinodermes de la Gambie (13« 35' N.), de Sierra Leone (8« 30' N.), de tres nom- breuses localites du Liberia entre 6° 20' et 4° 22' N., de la cote d'Ivoire et de la cote d'Or, du Togo, du Dahomey, de la Mgerie du Sud et du Cameroun, des iles espagnoles ou portugaises de Fernando Po, Principe, Säo Thome, Rolas et Annobon. II existe egalement plusieurs echantillons provenant de nombreuses localites au Sud de l'Equateur: Congo fran9ais, Cabinda, Congo beige et Angola. Malheureusement la collection ne ren- forme aucun exemplaire de la cote de TAngola au delä de Benguella, qui se trouve a 12° 32' S. En revanche, eile contient differents specimens des possessions sud -africaines aUemandes: Swakopmund, Walfish-Bay, (baie de la Baieine) et Lüderitzbucht, entre 22 o et 26 " S. Ces divers Echinodermes ont ete recueiUis principalement par le Prof. Greeff, le capitaine Hupfer, le Dr. Maltzan, le Dr. A. Schultze et le Professeur Michaelsen. J'indiquerai avec soin, dans l'etude descriptive qui va suivre, les diverses localites mentionnees sur les etiquettes des echantillons respectifs; il est rare que la provenance ne soit pas indiquee clairement. Comme il s'agit le plus souvent de localites peu connues, et qui ne sont meme pas toujours mentionnees sur les cartes ordinaires, il est important d'en faire connaitre la longitude et la latitude. Pour eviter des redites, je donne ci- dessous, et une fois pour toutes, l'enumeration de toutes les localites que j'aurai ä mentionner, avec l'indication du pays correspondant et les coor- donnees geographiques auxquelles je prie le lecteur de vouloir bien se rep orter. Echinodernia I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 133 Liste des localites de la Cöte occidentale d'Afrique ayani fourni des Echinodermes. Senegal. Goree. — 14^ 36' N., 17" 30' W. Gambie. Bathiirst. — 13° 35' N., 16° 40' W. Guinee Franpaise. lies de Los. — 9° 28' N., 13» 50' W. Sierra Leone. Freetown. — 8° 30' N., 13» 15' W. Liberia. Cap Mount. _ 6° 44' N., 12'» 36' W. Monrovia. — 6" 20' K, 10" 45' W. Grand Bassa. — 5» 58' N., 10° 1' W. Petit Culloh. — 5« 40' K, 9" 50' W. Sinoe. — 5° 0' N., 9» 2' W. Petit Kootau. — 4« 58' K, 9" 0' W. Settra Kru (Setta Kroe). — 4» 54' N., 8 « 50' W. Nanna Kru (Nanna Kroe). — 4" 50' N., 8° 42' W. Wappi. — 40 48' K, 8° 36' W. Sess Town (Sass Town). — 4» 40' N., 8» 24' W. Garraway. — 4" 32' K, 7° 56' W. Cap Palmas. — 4" 22' N., 7» 37' W. Cöte D'lvolre. Wappoe (Wapoo). — 4" 32' N., 7" 22' W. Petit Drewin (Half Drewin). — 4° 53' N., 6" 14' W. Cöte D'Or. Friedrichsbourg, Gross-Friedrichsburg (Old Fort Brandenburg). — 40 48' N., 2 0 2' W. Elmina. — 5« 5 ' N., 1 0 22' W. Cap Coast. — 50 10' N., 1« 14' W. Saltpond. — 50 10' N., 1» 6' W. Accra (Akra). — 5° 30' N., 0° 14' W. Prampram. — 5° 42' N., 0^' 5' W. Addah (Ada, Adda). — b^ 48' N., 0" 37' W. Kitta (Zwitta, Quitta, Kita). — 5° 52' N., 1° 0' W. 10 Michaelsen, Westafrika. 134 R- KOEHLER. Togo. Lome. — 60 7' N., 1^ 16' W. Port Seguro. — 6° 12 ' N., 1 « 30 ' W. Anecho (Petit Popo). — 6^ 15' N., lo 33' W. Dahomey. Grand Popo. — 6« 16' N., 1° 52' W. Whydah (Ouidah, Weida, Weida Plage). — 6° 18' N., 2« 4' W. Nigerie Meridionale. Lagos. — 60 28° N., 30 26' W. Cameroun. Victoria. — 4« 0' N., 9» 12' W. Embouchure du Cameroun. — ca. 3^ 50' N., 9« 30' W. Ile Fernando Po. ca. 30 30' N., 80 40' W. Ile do Principe. ca. 10 40' K, 70 26' W. Ile Saö Thome. ca. 00 6' K, 60 30' W. Ile das Rolas. — Oo 1' S., 6« 30' VV. Ile Annobon. 10 28' S., 50 36' W. Guinee Espagnole. Ile Eloby. — lo 0' N., 90 30' W. Congo Francais. Cap Lopez. — Oo 34' 8., 8« 42' W. Fernand Vaz (Fernando Vaso). — 1 0 35 ' S., 9» 30' W. Sette Cama (Sette Kama). — 2o 30' S., 9° 43' W. Fleuve Nyango. — 30 1' S., 10 0 15' W. Loango. — 4« 34' S., 11« 48' W. Pointe Noire. — 4« 48' S., 11 0 48' W. Cabinda. Landana. — 5« 13' S., 12o 4' W. Cabinda. — 5" 33' S., 12o 7' W. Echinoderma I: Asteroidea, Opliiuroidca et Echinoidea. 135 Congo Beige. Banana. — 6" 0' S., 12" 20' W. Embouchure du Conoo. — ca. 6° i' S., 12^ 20' W. Angola. Cacongo. — 6" 45' S., 12 o 42' W. Ambrizette (Ambrisette). — 7« 12' S., 12° 52' W. Mussera (Musserra). — 7 « 40' S., 13« 3 ' W. Kinsembo (Kissembo). — 7" 46 ' S., 13" 4 ' W. Säo Paulo de Loanda. — 80 48' S., 13« 14' W. Benguella. — 12° 32' S., 11 o 24' W. Sud-Ouest Africaln Allemand. Swakopmund. — 22» 41' S., 14" 30' W. Walfisch Bay (Baie de la Baieine). — 22" 55' S., 14« 28' W. Lüderitzbucht. — 26« 38' S., 15° 10' W. La premiere partie de ce memoire, qui sera aussi la plus etendue, sera consacree ä la description des diverses especes d' Asteries, d'Ophiures et d'Echinides qui m'ont ete confiees par le Musee de Hambourg. Je consacrerai ensuite un chapitre special a une etude d'ensemble de la faune echinologique des cötes occidentales d'Afrique, depuis le Maroc jusqu'au Cap, ainsi qu'ä des comparaisons entre cette faune et celle des mers d'Europe d'une part, des cötes atlantiques de l'Amerique d'autre part. Ces considerations ne sauraient trouver leur place qu'apres l'examen detaille des Echinodermes que possede le Musee de Hambourg, vu l'appoint important que cette etude apportera a nos connaissances sur la geographie zoologique de la region Ouest-africaine. Les especes que j'ai reconnues sont au nombre de cinquante huit qui se decomposent ainsi: Seize Asteries (dont quatre nouvelles); Vingt-sept Ophiures (dont onze nouveUes); Quinze Echinides. J'attirerai particulierement Tattention sur la richesse de la collection en Ophiures et le nombre tres eleve des formes nouvelles que cette classe a fournies. Voici Tenumeration des cinquante-huit especes (les formes nouveUes sont imprimees en caractere gras). 10* 236 ^- KOEHLER. Asteries. Astropecten africanus Koehler Ästropecten aurantiacus (Linne) Astropecten Hupferi nov. sp. Astropecten Mic7iaelse7ii nov. sp. Astropecten mamillatus nov. sp. Astropecten liberiensis nov. sp. Luidia numidica Koehler Pentaceros dorsatus (Linne) Goniaster africanus Verrill Ophidiaster ophidianus Lamarck Linckia Bouvieri Perrier JLinckia Guildingii Gray Patiria hellula Sladen Asterina exigua (Lamarck) Asterina marginata Hupe Crihrella ornata Perrier. Ophiures. Ophioderma appressa (Say) Ophioderma longicauda, var. guineense Greeff Ophiolepis affinis Studer Ophiolepis paucispina Müller et Troschel Ophiarachnella africana nov. sp. Ophiactis africana Koehler Ophiactis Mülleri Lütken Ophiactis Savignyi Müller et Troschel Ophiocnida ahrwrmis Lyman Amphiocnida semisquaniata nov. sp. Amphiura capensis Lyman Amp)hiura grandisquama Lyman Aniphipholis clypeata nov. sp. AmpTiipholis niidipora nov. sp. Amphipholis squamata (Delle Chiaje) Ajriphiodia acutispina nov. sp. Amjyhiodia clncta nov. sp. Ampliioplus congensis (Koehler) Amphioplus oecidentalis nov. sp. Ophiopsila guineensis nov. sp. Echinodernia I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 137 Ophiopslla platisphia nov. sp. Ophiocouia pumila Lütken Ophiotlirix congensis Koehler Ophiothrix graciUs Koehleh Ophiothrix tomeiitosa nov. sp. Ophiothru' fragilis Abildgard Ophiopteron atlanticum nov. sp. ^chinides. Eucidaris trihuloides var. africana Mortensen Cidaris minor Koehler Diadema antillariim Philippi Arbacia africana Troschel Arhaciella elegans Mortensen Tripneustes esciilentus (Leske) Paracentrotus Gaimardi (Blainville) Pareclünus angulosus (Leske) Echinoinetra lucunier (Linne) Ecliinometra Matliad (Blainville) Laganum Ludwigi (Pfeffer) Clypeaster sjj. Rotala Augustl Klein Rotula Rumphii Klein. Rhahdobryssus Jullieni Cotteau Je tiens ä adresser ici mes plus vifs remerciements ä Mr. le Prof. Michaelsen, pour la confiance qu'il m'a temoignee en me chargeant de Tetude des Echinodermes du Musee de Hambourg, etude que j'ai aeceptee avec le plus grand plaisir, pensant bien qu*'elle offrirait un tres grand interet: ä ce point de vue mes esperances n'ont pas ete degues. J'adresse egalement l'expression de ma tres vive gratitude aux collegues qui m'ont aide dans ma täche en me communiquant, avec une amabilite que je ne saurais trop rappeler, divers echantillons qui m'ont ete tres precieux pour des comparaisons. J'ai notamment re9u de Mr. le Prof. Korschelt plu- sieurs exemplaixes du Musee de Marbourg, et de M. le Prof. Hartmeyer plusieurs echantillons du Musee de Berlin. M. le Prof. C. Viguier a bien voulu m'envoyer d'Alger les Arbacia dont j'avais besoin. Mes excellents amis, M. Bedot, directeur du Musee d'histoire natureUe de Geneve, et M. JouBiN, Professeur au Museum, m'ont aussi prete de nombreux Echino- dermes. Je prie tous ces savants de recevoir mes plus vifs remerciements. 138 ■^' KOEHLER. Asteroidea. Astropecten africanus Koehler. Astropecten africanus^ Koehler (11), ') p. 5, pl. II, fig. 8 et 9. Habitat: Senegal, Goree; 22 m. C. Hupfer (Un echantillon). L'indiyidu est en bon etat bien qu'uu bras soit incomplet. R = 80 mm. Cet exemplaire est bien conforme au type que j"ai decrit d'apres les specimens recueillis par Gruvel au banc d'Arguin. Astropecten aurantiacus (Linn^). Voir principalement poiir la bibliographie : Ludwig (97), p. 3. Koehler (09), p. 41. Koehler (11), p. 11 k 13. Habitat: Senegal, Goree; 25 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 21250). R = 61 mm, r == 16 mm. Lindividu etait etiquete Astropecten hispinosus, niais Terreur de deter- mination est manifeste. Par sa forme, par les dimensions respectives du disque et des bras, par les caracteres de la face ventrale, enfin par l'armature des plaques marginales ventrales et des plaques adambulacraires, ce specimen est bien conforme a 1'^. anrantiacus de Naples dont j'ai represente la face ventrale 1911 (11, pl. III, fig. 3), et qui m'a servi de terme de comparaison pour etablir VA. Gruveli. Seule Tarmature des plaques marginales dorsales est un peu differente ; en effet, ä part quel- ques-unes d'entre eUes, ceUes-ci ne portent qu'un seul piquant chacune, et le piquant interne fait defaut; je ne trouve en tout que deux plaques marginales sur lesqueUes les deux piquants soient developpes. Toutefois un certain nombre de ces plaques presentent, vers leur angle interne, un ou deux tubercules notablement plus gros que les granulös voisins et qui montrent ainsi une tendance ä la formation d'un piquant interne. J'ai compare avec le plus grand soin l'echantillon de Goree avec cekii de Naples, car, au premier abord, et en raison de l'origine, on aurait pu supposer qu'il s'agissait plutot d'une A. Gruveli, mais il ne peut j avoir de doute, et c'est bien d'une A. anrantiacus qu'il s'agit. La seule difference que je releve avec des echantillons mediterraneens de meme taille consiste dans un developpement moindro des piquants sur les plaques marginales ') Les chiffres imprimes en caracteres g'ras renvoient k la liste bibliograpbiqiie placee la fin du Memoire. Echinoderma I: Asteroiden, Ophiuroidea ot Ecliinoidoa. X39 dorsales, mais, ainsi (jue je \o disais deja en l!)ll on decrivant IM. Gruveli, cos difteronccs pcuvont ctro accidontollcs ou individii(>lles, (^t jo possede dans ma collection un tres grand echantillon d'^. aurantiacus ou lo piquant interne n'existe que sur les premieres plaquos marginales dorsales de chaque serio. D'ailleurs les piquants de VA. aurantiacus de Goree sont beaucoup plus forts que sur les difFerents exomplaires d'J. Gruveli que j'ai pu etudior en 1911, et l'examen comparatif que j'ai fait ä nouveau des doux especes me permet de confirmer la validite des caracteres sur les- quols j'ai etabli VA. Gruveli qui reste bien difterente specifiquement de VA. aurantiacus. Astropecten Hifj^feri nov. sp. (PI. IV, fig. 1, 2, 12 et 13). Habitat: Afrique occidentale; C. Hupfer. (Deux echantillons. L'eti- quette qui les accompagnait portait seulement la mention: ,, West- Afrika; C. Hupfer".) Le plus petit individu, que je designerai par la lettre A, est en tres bon etat et tous ses bras sont complets : Tun d'eux est en voie de regene- ration; dans l'autre, qui est plus grand et que j'appellerai B, un des bras est casse et l'un des autres est en voie de regeneration. Voici les dimensions principales que je releve sur ces deux speci- mens : A B mm mm R 70 100 r 17 22 Diametre du disque entre deux bras non consecutifs ... 21 46 Largeur du bras au niveau de la troisieme plaque marginale dorsale 17 23 Largeur du bras au niveau de la dixieme plaque .... 15 19 Largeur du bras au niveau de la vingtieme plaque .... 10 16 Largeur du bras au niveau de la vingt-huitieme plaque . . — 9 Largeur de l'aire paxillaire au niveau de la troisieme plaque marginale dorsale 12 14 Largeur de l'aire paxillaire au niveau de la dixieme plaque 9 11,5 Largeur de l'aire paxiUaire au niveau de la vingtieme plaque 2,5 6 Largeur de l'aire paxillaire au niveau de la vingt-huitieme plaque — 3 Nombre des plaques marginales dorsales 27 33 240 •^- KOEHLER. Le disque n'est pas tres grand. Dans Tindividu A (PI. IV, lig. 1) il est bien separe des bras qui sont plutöt un peu etroits ä la base, et dont la largeur ne diminue que d'une maniere peu marquee dans la premiere moitie; au contraire, dans l'individu B (PI. IV, fig. 13), les bras sont un peu plus elargis ä leur origine, et ils vont en se retrecissant lentement, mais regulierement, jusqu'ä Fextremite qui est pointue. La plaque termi- nale est petite. Les plaques marginales dorsales sont plus larges que lon- gues et elles empietent sur la face dorsale du disque d'une maniere un peu plus marquee dans l'echantillon B que dans A; chez ce dernier, les premieres plaques marginales, de la deuxieme ä la sixieme, sont un peu plus etroites que les suivantes quand on examine l'Asterie par en haut, et c'est ä cette circonstance que les bras doivent d'etre comparativement un peu moins elargis ä leur origine, car l'aire paxillaire va en se retre- cissant assez regulierement depuis la base des bras. A partir de la cin- quieme ou de la sixieme plaque, la largeur des plaques marginales dor- sales augmente et c'est entre la douzieme et la dix-huitieme qu'elles ofirent leur largeur maxima. Ces plaques sont separees par un sillon transversal bien marque. Leur face dorsale est reunie par un bord tres arrondi ä leur face laterale ; la hauteur est comparativement un peu plus grande dans l'individu A que dans l'individu B. La surface des plaques marginales dorsales est couverte de petits granules arrondis, tres serres, plus gros vers le milieu des plaques, et dont les dimensions decroissent ä mesure qu'on se rapproche des bords. Au voisinage de ceux-ci, les granules s'aUongent et üs se transforment en petits piquants qui sont surtout developpes le long des cötes anterieur et posterieur, oü ils se dirigent obliquement vers leurs congeneres de la plaque voisine qu'ils arrivent a rencontrer. Chaque plaque marginale dor- sale porte, en principe, un piquant plus ou moins developpe qui ne parait faire defaut sur aucune d'elles dans l'individu A, et qui est moins con- stant chez l'individu B, au moins dans la moitie distale des bras. Sur les premieres plaques qui forment le fond des arcs, ces piquants, tres deve- loppes, sont coniques, pointus, legerement aplatis et ils s'inserent pres du bord interne de la plaque; ils conservent cette position, tont en diminuant de taille, sur les trois ou quatre premieres plaques de l'individu A, et sur les six ou sept premieres plaques de l'individu B. Puis le piquant change rapidement de place et il vient se placer sur le bord externe ar- rondi de la plaque, un peu plus pres du bord distal que du bord proxi- mal. L'ensemble de ces piquants forme des lors une ränge e externe tres reguliere. A partir de la cinquieme plaque, les piquants deviennent beau- Echinodemia I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 141 coup plus petits que les precedents, mais leurs dimensions no diminuont plus que fort lentement dans Tindividu A oü ils rcstont potits, coniques, deux fois plus longs que largos. Dans Tindividu B, la taille dos piquants diminuG aussi assez rapideinent a partir de la troisieme ou de la quatrieme plaque, mais les dimensions so reduisont encore plus quo ehez Texemplaire A, lorsque le piquant abandonne le cöte interne pour aborder le cote externe de la plaque, et des lors les piquants successifs restent plus petits que dans cot exemplaire ; sur beaucoup de plaques, ces piquants se reduisent ä un tubercule arrondi et ils peuvent memo faire parfois totalement defaut sur certaines plaques de la moitie distale des bras. Les paxilles du disque, de petite taille, sont serrees et tres nom- breuses ; le diametre des plus grandes varieentre 1,1 et 1,*2 mm ehez Tindividu A, et atteint 1,4 cliez Tindividu B. Chaeune d'elles comprend d'abord plusieurs granulös arrondis, disposes en un cercle qui entouro lui meme un petit groupe de deux a quatre gTanules centraux, ceux-ci pouvant meme se reduire k un soul; puis vient une bordure peripherique de quinze ä vingt petits piquants. Sur les bras, les dimensions des paxiUes se reduisent progressivement et elles finissent par ne plus montror qu'un seul granule central tres pro eminent, entoure d'un cercle de petits piquants. Chez l'in- dividu A, ces paxiUes se disposent des la base des bras on rangees trans- versales partant d'une bände mediane tres etroite, et chaque rangee ren- ferme une demi douzaine de paxilles ä la base. Chez Tindividu B, Par- rangement en rangees transversales est parfois un peu moins regulier, la bände mediane est plus large et chaque rangee comprend six ä sept paxilles ä la base des bras. La plaque madreporique, de forme un peu irreguliere, est separee des plaques marginales par deux rangs de paxilles. Dans Tindividu A, eile est pentagonale avec les cötes excaves, aussi longue que large, et eUe mesure ä peu pres 4 mm de diametre; les sillons qu'offre sa surface divisent celle-ci en nombreux petits grains subegaux. Dans l'individu B, la plaque, tres peu apparente, est allongee dans le sens interradial, et sa longueur atteint 5 mm ; sa forme est plutot triangulaire avec im sommet proximal tres arrondi, la base est tres convexe et les cötes sont un peu concaves; sa surface est aussi divisee en nombreux petits grains. Les plaques marginales ventrales correspondent exactement aux dor- sales, mais elles ne forment qu'une partie peu importante de la face late- rale des bras, qui est presque tout entiere formee par les plaques margi- nales dorsales, et elles ne debordent point ces dernieres en dessous. Leur face ventrale est recouverte de nombreuses squamules, tres serrees, courtes 242 ^' KOEHLER. avec Textremite tres arrondie, imbriquees de dedans en dehors, et disposees en qninconce. Ce revetement reste tres uniforme sur toute la surface de la plaque et il ne se modifie que sur les bords oü les squamu- les sont remplacees par de petits piquants tres fins et tres courts, disposes obliquement, et qui, sur les deux grands eötes, vont a la rencontre de leurs congeneres. Independamment de ce recouvrement de squamules, les plaques marginales ventrales portent, vers leur bord distal, quelques gTands piquants, qui, a l'exception des deux ou trois premieres plaques, sont toujours separes en deux groupes, l'externe comprenant quelques piquants marginaux et l'interne comprenant un seul piquant seulement, sauf sur les premieres plaques oü ce chiffire monte a deux ou trois ; entre les deux groupes de piquants se montre toujours un Intervalle assez large et nette- ment marque. Le piquant interne est place pres du bord interne et distal de la plaque, mais non pas sur cet angle lui-meme : il est conique, aplati, avec un sommet emousse ; il se dirige obliquement en avant et en dehors, et il est a moitie dresse ; sa longueur est plus petite que la moitie de la largeur de la plaque qui le porte. Puis, vers Tangle externe de chaque plaque et ä une assez gTande distance du precedent, il existe un groupe de trois piquants : le premier est tres petit, plus faible et plus court que le piquant interne dont je viens de parier, il est conique et pointu; le deuxieme, beaucoup plus long, atteint et meme depasse la longueur de la plaque; il est aplati, legerement recourbe et se termine en pointe obtuse. Ces deux piquants appartiennent ä la face ventrale, et ils sont diriges obliquement en avant et en dehors. Le troisieme piquant, qui est beaucoup plus developpe et qui atteint deux fois la longueur de la plaque, s'insere sur le bord externe de celle-ci et vers son milieu : il est large, un peu aplati, legerement recourbe et termine comme le precedent en pointe obtuse ; il est dirige perpendiculairement a Taxe du bras. Quant on regarde l'Asterie par la face dorsale, c'est surtout ce dernier piquant qui frappe la vue, mais on apergoit cependant les deux autres en dessous. Ce grand piquant marginal est le seul que porte le bord externe des plaques, et il n'est precede ni suivi d'un piquant accessoire plus faible, ainsi que cela arrive souvent dans le genre Astropecten. J'ai dit plus haut que le groupe externe de piquants etait bien separe du piquant interne par un espace tres large sur le bord distal de la plaque : c'est ce qui arrive en eflfet sur la plus grande partie de la longueur des bras. Toutefois, sur les deux premieres plaques marginales, dont les deux piquants externes sont d'ailleurs moins developpes que les suivants, il existe une Serie de petits piquants au nombre de trois ou quatre qui s'etendent, ä des Echinodernia I: Asteroidea, Oi)liiuroiclea et Eelüiioidea. 143 int(^rvalles egaux, de l'arigle interno a Tangle externe. Cette disposition est surtout marqiiee sur Tindividu B. Sur los quatro ou cinq plaque« qui siiivent, on retrouve encore vors l'angle interne, doux picpiants siibögaux: rintorno, situe sur cet angle lui-meme, et Tautro place un peu plus loin. Ce n'est qu'a partir de la huitieme plaque environ quo co dernier piquant persiste seul: il so continue des lors, et d'une maniere ti-es reguliere, jusqu'ä l'extremite du bras. Dans l'individu A, la troisieme plaque margi- nale ventrale porte ordinairement deux piquants internes, mais dejä, ä partir de la quatrieme, il n'en existe plus qu'un seul. II resulte de cette disposition que la face ventrale des bras öftre, sur toute sa longueur, une largo bände depourvue de piquants qui donne ä cette face un aspect tres caracteristique. Los piquants adambulacraires forment d'abord une premiere rangee interne de trois piquants : le median, extremement developpe, est allonge et aplati d'avant en arriere, legeroment recourbe avec la pointe emoussee; ce piquant atteint exactement la longueur des deux piquants de la rangee moyenne contre losquels il s'applique habituellement; los deux autres piquants internes sont tres petits et cylindriques. La rangee moyenne est formee de deux grands piquants aplatis, ä cötes paralleles et termines par un bord arrondi ; cos deux piquants se dressent parallelement l'un ä l'autre et ils sont subegaux: cependant, au commencement des bras, on remarque que le piquant proximal est un peu plus faible et plus court. En dehors, vient un troisieme groupe assez regulier de piquants, parmi lesquels on peut distinguer, ä la base des bras chez Tindividu A, deux qui sont un peu plus forts et cinq ou six autres plus petits situes en dehors et for- mant un cercle autour dos precedents. Sur l'individu B, los deux piquants plus grands sont moins apparonts, et les autres, qui sont fins et cylindriques, sont au moins au nombre d'une dizaine et ils sont disjDOses sans ordre. Les plaques laterales ventrales, peu nombreuses, sont couvertes de petits piquants, cylindriques et dresses. Rapports et DifFerences. — L'^4. Hupferi est tres voisine des A. au- rantiacus Linne et Gruveli Koehler; eile presente quelques caracteres speci- aux k chacune de cos especes, mais olle se distingue de Tune et de l'autre par des particularites importantes. Les piquants adambulacraires de la rangee interne rappellent VA. Gruveli, mais les piquants moyens, qui sont aplatis et subegaux, sont identiques ä ceux de VA. aurantiacus. L'arm^tm-e des plaques marginales dorsales rappelle celle de VA. Gruveli et pas du tout Tarmature beaucoup plus forte de VA. aurantiacus] et meme dans le grand individu, le piquant, toujours unique, tend a s'eftacer, ou tout au I ^^ K. KOEHLER. moins il se reduit a un petit tubercule. La forme des bras rappelle VA. aurantiacus, et ceux-ci ne s'amincissent pas rapidement dans leur deuxieme moitie comme chez VA. Gruveli. L'armature des plaques margi- nales ventrales est bien differente de celle que l'on observe chez cette derniere espece aussi bien que chez 1'^. aurantiacus: les piquants du bord distal sont en efFet tres peu nombreux et ils ne forment une serie continue que sur les toutes premieres plaques de la face dorsale des bras, tandis que sur tout le reste de la longueur de ceux-ci; ils sont dissocies en deux groupes bien distincts, separes par un Intervalle tres apparent et tres constant. Astropeeten Michaelseni nov. sp. (PI. IV, fig. 3 ä 6 et 8 ä 11 ; PI. V, fig. 1, 2, 13 et 15 ä 17). Habitat: Liberia, Petit Kootau, 27 m. C. Hupfer (Un petit echan- tillon "N. 14458). Cöte d'Or, Grand Friedrichsb ourg. Dr. H. Brauns (Quatre echantillons). Cöte d'Or, Elmina. C. Hupfer (Un echantillon N. 10 214). „ „ Saltpond. C. Hupfer (Un echantülon N. 25140). „ „ Accra. C. Hupfer (Un echantillon de tres petite taüle N. 26586). C. Manger, 1911 (Deux echantillons secs en mauvais etat). Cöte d'Or, Addah. C. Hupfer (Neuf echantillons N. 10 205, 25240 et 25 246). Cöte d'Or, Kitt a; 30 m. Dr. H. Brauns, 1893 (Deux echan- tillons). Togo, Lome. C. Hupfer (Deux echantillons. N. 25 386). „ Port Seguro. 1909 (Deux echantillons). Dahomey, Grand Pop o. C. Hupfer (Un echantillon N. 10219). Whydah. C. Hupfer (Cinq echantillons N. 10220, 24362 et 26 908). Nigerie meridionale, Lagos. 0. Hausschildt, 1914 (Deux echantillons). Congo fran9ais, Sette Cama; 16 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 21254). Congo fran9ais, Embouchure du fleuve N'Yango. C. Hupfer (Quatre echantillons N. 24236 et 26 923). Cabinda, Landana; 17 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 26948). Eehinoderma I: Asteroidea, Opliiuroidea et. Ecliinoidea. 145 Cabinda, Cabinda. C. Hupfer (Trois echantillons N. 25 798, 26 982 ot 26960). Angola, Ambrizottc. C. Hupfer (Six echantillons N. 10244, 25 640 et 25670). Los deux individus do Lagos sont d'assez grande taille et sensible- nicnt plus gros quo les autros ; dans le plus grand, R = 75 mm. Les echantillons de Friedrichsbourg, de Saltpond, d'Addah, de Grand Popo et de Port Seguro sont plus pctits, mais ils paraissont offrir les dimensions moyennes habituelles de l'espece, et ils doivent evidemment etre consideres comme des adultes. Les autres individus sont encore plus petits, R variant entre 10 et 25 mm, mais leurs caracteres sont dejä bien marques et il ny a pas ä hesiter sur leur determination. Les seules differences qu'on puisse noter d'ailleurs sur tous ces indi\ddus portent soulement sur l'arma- ture des plaques marginales dorsales. Voici quelques dimensions principales que je releve sur un certain nombre de ces echantillons: Provenance des echantillons R r Largeur du brasauniveau delatroisieme plaque margi- nale dorsale. Diametre du disque entre deux arcs non consecutifs. Longuenr du bras depuis le bord interne delapreniiere plaque margi- nale dorsale. Nombre des plaques mar- ginales dor- sales. mm m m mm mm mm Friedrichsbourg 47 12 10 22 40 40 Saltpond 35 10 9 19 31 36 Le plus grand echantillon de Addah 51 12 13 2(; 43 39 Grand Popo 29 7 8 17 26 29 Le plus grand echantillon de Port Seguro 50 12 14,5 26,5 41 39 Lagos 60 14 14,5 28 52 43 Lagos 75 16 16.4 32 65 46 Le disque est assez grand et les bras sont plutöt un peu elargis ä la base, puis ils vont en se retrecissant graduelloment et tres reguHerement jusqu'ä l'extremite qui est assez pointue, L'aire paxillaire est relativement large, la bordure formee par les plaques marginales dorsales restant assez ]^g R. KOEHLER. etroite et n'empietant pas beaucoup sur la face dorsale (PI. IV, fig. 3 et 10; PL V, fig. 1 et IH). La face dorsale du disque est couverte de paxilles tres serrees, qui deviennent meme confluentes dans la region centrale chez les adultes. En dehors de cette region, les paxilles restent distinetes les unes des aiitres, tout on etant extremement räpprochees. Chacune d'elles comporte un groupe central de granules assez gros et un peu allonges, dont le nombre peut varier de cinq ä dix-huit, tantöt disposes assez irregulierement, tantot formant un ou deux cercles autour d\m granule central; puis vient un cercle peri- pherique d'une dizaine de granules, qui, chez les individus adultes, ne sont pas beaucoup plus allonges que les granules centraux et qui restent assez epais avec Textremite arrondie : ces granules sont souvent retrecis ä leur extremite proximale en un petit pedoncule, ce qui leur donne un aspect piriforme (PI. IV, fig. 4 et 6). Sur les bras, la structure des paxilles devient plus simple et le nombre des granules centraux diminue de plus en plus: ce nombre tombe a quatre, a trois, et meme a deux granules seulement; on remarque aussi une tendance des piquants peripheriques ä s'allonger davantage (PI. IV, fig. 11). Cet allongement est surtout marque sur les paxilles des deux premieres rangees marginales qui ne possedent pas plus de six ou sept piquants peripheriques ; ceux-ci sont une fois et demie plus longs et parfois meme deux fois plus longs que larges, et ils entourent tantöt un seul granule, tantot deux granules centraux. Lors- que le granule central est unique, il est assez souvent un peu plus grand et plus pro eminent que d'habitude. Vers l'extremite des bras, les paxiUes n'ofirent plus que quatre ou cinq piquants peripheriques entourant un piquant central aussi developpe qu'eux. Ces paxilles restent toujours tres serrees sur les bras et eUes sont disposees en series transversales tres regulieres, qui, a la base des bras, comprennent au moins huit paxilles dans chaque rangee; celles-ci partent d'une bände mediane tres etroite qui ne renferme pas plus de deux paxilles habituellement. Sur des exemplaires plus petits, comme par exemple sur celui d'Elmina represente PI. IV, fig. 11, chez lequel R = 21 mm, les paxiUes sont constituees par un nombre moindre de piquants. Ceux qui forment le cercle peripherique, au nombre de six a huit, sont toujours allonges et ils constituent une rosace tres reguliere autour d'un groupe central comprenant de un ä quatre granules; il arrive souvent que l'un de ces derniers est plus gros et plus saillant que les autres. Le nombre de ces granules centraux diminue d'ailleurs assez rapidement dans la deuxieme Echiiiodcrma 1: Asteroiden, Ophiuroidea et Echinoidea. 147 moitie des bras, et Ton nVu trouvo en general plus qirun soul par paxille. D'une maniere generale, le piquant ou granule central parait d'autant plus saillant quo les individus sont plus jeunes: dans los petits individus chez lesquels R est inferieur ä 20 mm, co piquant se montre toujours plus allonge que les granides peripheriques, qui eux-memes sont deux ou trois fois plus longs que larges, et il peut alors formor un veritable petit piquant. Chez quelques uns de ces petits exemplaires meme, certaines paxilles montrent au centre un piquant central tres developpe et tres apparent : ces paxilles ä piquant se montrent plus particuKerement localisees sur la ligne carinale. Je represente PI. IV, tig. 5 une portion de la face dorsale d"un bras d'un petit individu provenant de Cabinda et chez lequel les paxilles carinales possedent un piquant central tres developpe. La plaque madreporique, de dimension moyenne, est circulaire, et eile est assez eloignee des plaques marginales dorsales dont eile est separee, dans les grands individus, par six rangs de paxilles, et par trois ou quatre seulement dans les exemplaires moyens. Elle presente des sillons tres nets qui partent d'un point plus rapproche de son bord interne et qui limitent des lames legerement sinvieuses. Les plaques marginales dorsales sont petites, assez etroites, beaucoup plus larges que longues, sauf dans la region terminale des bras, et relati- vement nombreuses. En raison de leur faible largeur, elles laissent tou- jours k la face dorsale des bras une aire paxillaire tres developpee. J'ai indique plus haut le nombre des plaques marginales dorsales sur un certain nombre d'individus et l'on voit que les chiffres sont toujours tres eleves: ils varient, en effet, entre trente-cinq et quarante dans des exemplaires de moyenne dimension, et ils arrivent ä quarante -six chez le plus grand individu de Lagos. Ces plaques sont en general un peu retrecies au fond des arcs interbracliiaux et elles atteignent leiu^ maximum de lar- geur ä partir de la quatrieme plaque : elles peuvent alors etre deux fois plus larges que longues ainsi que je l'observe, par exemple, sur l'exem- plaire represente PI. V, fig. 1. Leur face dorsale est un peu bombee, et eile se relie par un bord tres arrondi avec la face laterale qui reste en general oblique en dehors, et n'est jamais bien nettement separee de la face dorsale; il y a naturellement des variations suivant Tetat de con- servation des individus, mais, en principe, la largeur des plaques est tou- jours superieure ä leur hauteur. La surface est recouverte de granulös peu saillants, tres serres, souvent polygonaux dans la partie centrale : ces granulös s'allongent un peu en memo temps qu'ils deviennent plus etroits ä mesure qu'on so rapproche des bords adjacents des plaques, et ils Li L I B R ^ 148 E. KOEHLER. finissent par former de petits piquants tres courts, diriges obliquement vers leurs congeneres, et recouvrant les lignes de Separation des plaques suc- cessives; mais ces piquants ne se montrent jamais ni tres fins ni tres serres, et, dans les grands individus meme, ils restent encore plus ou moins legerement renfles ä leur extremite. D'une maniere generale, ces granulös se montrent un peu plus saillants et quelque peu allonges sur les individus de petite taille (PI. IV, lig. 5 et 11). C'est au milieu de ce recouvrement de granulös que s'eleve un petit piquant qui se montre constamment ä partir de la quatrieme ou de la cinquieme plaque marginale dorsale pour se continuer sur toute la longueur des bras, et qui sinsere vers le bord externe tres arrondi de la plaque, un peu plus pres du cöte distal que du cote proximal. Ces piquants sont petits, en forme du cöne tres emousse, et leur ensemble forme une serie reguliere qui s'etend jusqu'ä T extremite du bras. Teile est du moins la disposition que l'on peut regarder comme normale et qui me parait la plus repandue: je l'observe chez tous les exemplaires de luoyennes dimen- sions. C'est egalement la meme disposition qui se montre chez tous les jeunes individus: aussi Ton peut considerer que c'est eile qui apparait tout d'abord, et que les modilications que nous observons sur divers exem- plaires arrivent avec les progres de l'äge. Les piquants proximaux sont en general tres petits, mais ils atteignent tres vite la taille qu'ils conservent ensuite sur presque toute la longueur des bras. En principe, les premieres plaques marginales dorsales sont depourvues de piquants et ceux-ci appa- raissent, ä,un niveau variable, entre la troisieme et la sixieme ou la septieme plaque. Les modifications que presente cette armature des plaques margi- nales sont comparables ä ceUes que j'ai eu l'occasion d'etudier chez 1^4. irregularis : elles sont dues ä des variations dans la taille des piquants, ensuite ä la presence de piquants sur les premieres plaques marginales dor- sales et enlin ä l'apparition d'un piquant interne, coexistant sur la meme plaque avec le piquant externe dans le premier tiers ou le premier quart du bras. L'existence de piquants sur les premieres plaques marginales dorsales peut se manifester sur des individus comme celui de Grand Popo (PI. IV, Hg, 3) chez lequel la premiere plaque marginale de chaque bras porte, sur son bord interne, un gTanule plus grand que les voisins; ce granule peut meme se developper en un petit piquant rudimentaire ; quant au piquant externe normal, il apparait ordinairement sur la troisieme plaque, mais parfois il se montre deja sur la deuxieme. Dans l'exemplaire de Saltpond, le piquant externe n'apparait que vers la sixieme ou la septieme plaque, et les plaques precedentes sont presque toutes inermes; je n'observe Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 149 en offct qiie sur trois cötcs seulemont un granulo plus grand que los autres au bord interne de la premiere plaque marginale dorsale. Sur quelques individus d'Addah, la premiere placpie mai'ginale dans eliaquo serie, porte toujours un granule interne plus gros que les voisins, et le petit piquant externe apparait a une hauteur tres variable, entre la deuxieme et la sixieme plaque. Dans le plus grand exemplaire d'Addah, toutes les plaques marginales dorsales portent normalement un petit piquant, mais celui-ci est tellement com-t et globuleux qu'il merite plutöt le nom de gros granule. Ce piquant se trouve vers le bord interne des trois premieres plaques, puis il passe, soit progressivement, soit assez brusquement, au bord externe, et il se continue des lors sur toute la longueur des bras pour former une serie regidiere et continue; cependant je remarque parfois que ce granule se montre encore sur le bord interne des troisieme, quatrieme et cinquieme plaques, malgre la presence sur ces memes plaques d'un tubercule externe, de teile sorte que ces plaques portent chacune deux tubercules ä la fois. Dans d'autres exemplaires de la nieme Station, chez lesquels R varie entre 32 et 38 mm, cette disposition n'existe pas, et les quatre ou cinq premieres plaques marginales dorsales sont absolument inermes. Dans un seul des exemplaires, chez lequel R = 39 mm, les deux premieres plaques margi- nales dorsales sont pourvues chacune d'un tubercule interne, puis apres une Interruption sur deux ou trois plaques qui restent inermes, le petit piquant externe fait son apparition. Dans le plus grand individu de Porto Seguro, chez lequel R = 50 mm, il existe un petit piquant tres court sur toutes les plaques marginales dor- sales. Le premier piquant apparait sur le bord interne de la premiere plaque marainale, puis il passe progTessivement au bord externe des plaques suivantes ; ces piquants sont d'ailleurs presque tous arraches. Dans Tautre individu, qui est un peu plus petit (R = 41 mm), les premieres plaques marginales dorsales n'ont pas de piquants et la serie tout entiere reste externe. C'est dans les individus de Friedrichsbourg que les plaques margi- nales dorsales acquierent l'armature la plus developpee. Dans le plus grand de ceux-ci, chez lequel R = 47 mm et qui est represente PI. IV, fig. 9 et 10 la premiere plaque marginale dorsale porte un petit piquant rappro- che du bord interne; les piquants se continuent en diminuant progTessive- ment de taille sur les quatre ou cinq plaques suivantes et ils finissent par disparaitre apres avoir ainsi forme une petite rangee interne tres courte. Puis la serie des petits piquants externes qui, ici, sont reduits ä des tuber- 11 Michaelsen, Westafrika. 250 ^* KOEHLER. cides allonges, fait son apparition ä partir de la troisieme ou de la qua- trieme plaque marginale, et cela tout ä fait independamment de la serie interne que la serie externe ne continue en aucune fa9on. II en resulte que quelques plaques marginales du commencement des bras, de la troisieme a la sixieme ou ä la septieme en general, portent chacune deux piquants a la fois. Sur un deuxieme individu un peu plus petit, les piquants internes se continuent sur un plus grand nombre de plaques, et meme sur Tun des bras, ils peuvent persister jusqu'ä la quatorzieme, tandis qu'ä partir de la troisieme chaque plaque marginale dorsale possede un piquant externe. Une disposition analogue se montre dans le plus petit individu chez lequel R = 32 mm, et je constate encore que sur l'un des cötes d'un bras le piquant interne persiste jusqu'ä la neuvieme plaque marginale inclusivement. Dans deux autres individus chez lesquels R =:= 43 mm, le piquant interne se continue encore jusqu'ä la septieme ou la huitieme plaque marginale dorsale, mais il arrive alors que certaines plaques, entre la cinquieme et la dixieme, acquierent, en dehors du piquant externe, un autre piquant accessoire : il en resulte que chacune de ces plaques porte, des lors, trois piquants. On voit que ces modifications rappellent, mais d'une maniere beaucoup moins remarquable, les differences que j'ai indiquees autrefois entre VÄ. irregularis et sa variete serratus. L'un des exemplaires de Kitta atteint une tres grande taille : R = 52 mm, et r = 17 mm. Les deux individus sont tres aplatis et c'est Sans doute pour cette raison que, dans le plus grand, les plaques marginales dorsales paraissent plus larges tandis que Faire paxillaire se montre un peu plus etroite que d'habitude. Les piquants des plaques marginales dor- sales sont d'ailleurs peu developpes et je n'en observe jamais plus d'un seul par plaque. Dans le deuxieme individu qui est un peu plus petit (R = 45 mm.), les plaques marginales dorsales du commencement des bras ont souvent deux piquants chacune, comme cela arrive dans les indi- vidus de Friedrichsbourg. On voit dejä par ce que je viens de dire que le developpement des piquants sur les plaques marginales dorsales ne depend pas uniquement de l'äge des sujets. Les premieres plaques marginales dorsales sont, en prin- cipe, inermes chez les jeunes: or on peut observer des individus de grande taille, comme par exemple celui de Kitta, chez lesquels ces piquants restent tres peu developpes, tandis que dans des exemplaires plus petits, comme dans le deuxieme individu de Kitta ou certains individus de Friedrichsbourg, les piquants existent sur toutes les premieres plaques Echinoderma I: Asteroidea, Opliioroidea et Echinoidea. 151 marginales dorsales et qii'ils peuvent memo se montrer au nombre de deux ou meme de trois sur certaines d'entre ellos, entre la troisiemo et la huitieme. J'ai eu iine })reuve nouvelle de ces irregularites en etudiant deux gi-ands iudividus de Lagos, que j"ai reyus seulement au moins d'avril 1914, lorsque ee memoire etait deja presque completement redige et que plu- sieure planches etaient terminees. J'ai tenu cependant ä representer ici le plus grand de ces deux exemplaires (PL V, flg. 16 et 17). On peut con- stater que Tarmature des plaques marginales dorsales est relativement peu developpee, et les piquants ne depassent guere les dimensions de petits tubercules emousses. Les piquants des premieres plaques marginales dor- sales, inseres sur le bord interne, ne sont pas plus developpes que les suivants. Le piquant interne existe sur les cinq ou six premieres plaques et le piquant externe apparait en general sur la troisieme, de teile sorte que les troisieme, quatrieme et cinquieme plaques, parfois meme la sixieme portent chacuno deux petits piquants, puis eeux de la serie externe se continuent seuls jusqu'ä Pextremite des bras sans changer de caractere, ou en devenant a peine un peu plus gi'os relativement dans le tiers termi- nal. Dans le deuxieme individu qui est un peu plus petit, les premieres plaques marginales sont completement inermes ; le piquant externe ne fait son apparition que sur ia septieme et meme sur la huitieme plaque de chaque rangee. Daus ces deux grauds exemplaires de Lagos, les rangees transver- sales de paxilles a la base des bras comprennent jusqu'ä treize ä quatorze paxilles dans le grand exemplaire, et la plaque madreporique est separee des plaques marginales dorsales par six paxilles. Les piquants marginaux restent toujours peu developpes par rapport ä la taille des individus. Les plaques marginales ventrales correspondent aux dorsales qu'elles debordent legerement en dessous. Le recouvrement de ces plaques consiste essentiellement en squamules, petites, triangulaires, aplaties, appliquees contre la surface de la plaque et assez serrees ; ces squaniiües sont dispo- sees irregulierement et elles ne forment pas de rangees reguHeres, sauf vers les bords adjacents des plaques. Sur ces bords eux-memes, la rangee de bordure se transforme en petits piquants extremement courts, diriges obli- quement, mais qui n'atteignent meme pas leurs congeneres de la plaque voisine. Plusieurs squamules de la rangee qui precede immediatement cette bordure marginale du cöte distal de la plaque, s'allongent legerement, mais en s'elargissant de maniere ä former de petits piquants au nombre de quatre ou cinq en general; ces piquants n'acquierent jamais une grande 11* 152 ^* KOEHLER. longueur: ils ne depassent guere le double de celle des squamules voisines, et leur taille reste la meme du premier jusqu'ä l'avant dernier; je remar- que que sur les deux grands individus de Lagos ils sont un peu plus developpes que d'habitude. Le dernier piquant seul de cette rangee s'allonge notablement et il forme alors un passage au grand piquant margi- nal qui part de l'angie anterieur et externe de la plaque. Un autre piquant, plus petit que le precedent, s'insere vers le milieu du bord externe de la plaque, et il fait, lui aussi, transition au deuxieme grand piquant marginal qui s'insere sur le milieu du bord externe de cette plaque. Ces deux grands piquants marginaux sont aplatis et pointus; ils aftectent une forme en lame de sabre qui est due moins ä leur courbure qui est a peine marquee qu'ä la forme convexe de leur bord posterieur. Le piquant anterieur est toujours un peu plus grand que le piquant poste- rieur et sa longueur est egale ä ceUe de deux plaques marginales. Enfin Tarmature marginale est completee par un troisieme piquant qui s'insere un peu au-dessus et en arriere du piquant posterieur: sa longueur ne depasse pas, en general, la moitie de celle de ce dernier; ce petit piquant, qui reste plutöt cylindrique, n'est visible que par la face dorsale. Ces piquants marginaux s'etalent horizontalement, mais leur ensemble ne constitue jamais une armature bien importante, surtout dans les indi- vidus de moyennes dimensions, comme ceux qui sont representes PI. IV, fig. 3 et 9, et PI. V, fig. 1 et 2, oü ils restent toujours assez greles; ils sont comparativement un peu plus epais, mais sans jamais s'allonger beau- coup neanmoins, sur les individus plus grands (PI. IV, fig. 9, et PI. V, fig. 16 et 17). Les piquants adambulacraires sont places sur trois rangs (PI. IV, fig. 9, et PI. V, fig. 2, 13 et 17). La rangee interne comprend comme d'habitude trois piquants disposes en divergeant; ils sont cylindriques et le piquant moyen est plus fort que les autres. La rangee moyenne comprend aussi trois piquants ; le median seul est bien developpe, tandis que les deux autres restent courts et cylindriques. Ce piquant median est meme extre- mement grand, epais, aplati, termine en pointe emoussee, et il est dresse verticalement; il frappe immediatement la vue quand on regarde la face ventrale de VAstropecten. La rangee externe comprend quelques petits piquants au nombre de trois ou quatre identiques aux deux piquants externes de la rangee precedente : ils sont disposes assez regulierement, mais ils forment souvent, avec ces deux derniers, un petit arc qui parait entourer le grand piquant median moyen. Dans les deux grands exemplaires de Lagos, ce piquant median de la rangee moyenne est peut-etre plus Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Ecliinoidea. 153 developpe encoro com})arativemont ({uc dans h^s autros individus, et il se fait romarquer par sa largem- aussi bion que par sa longueur (PL V, lig. 17). Les dents, petites, portent chacune doux rangees de piquants tres coiirts, aplatis et assez serres; les piquants rapproches de la sutiire sont iin peil plus forts que ceux de la serie externe. Siu* les faces laterales des dents, on remarque encore une rangee de piquants, d'abord tres uns et tres courts, mais qui s'allongent rapidement et passent progressivement aux trois grands piquants allonges et aplatis qui partent de l'extremite libre de la dent en se dirigeant horizontalement vers la bouclie. Les dents ne sont pas tres allongees et les piquants de la plaque adambulacraire voisine ne prennent pas non plus un grand developpement; ils ne se disposent pas en rangees allongees, comme on l'observe par exemple chez les A. irregularis et pontoporeus, oü ils forment une sorte de pedicellaire tres allonge, de chaque cöte et imme diätem ent en dehors de la dent. L'^. Michaelseni parait tres repandue sur les cötes de l'Afrique occidentale et eile est particulierement abondante dans les coUections du Musee de Hambourg. On voit, par les indications de localites que j'ai donnees plus haut, qu'elle s'etend depuis Petit Kootau, sur la cöte du Liberia, vers 5*^ N., jusqu'ä Ambrizette sur la cöte de 1' Angola, vers 7'^'S., et qu'elle a ete rencontree dans de nombreuses localites situees entre ces deux points extremes. Rapports et Differences. — C-est evidemment avec VA. irregularis Linck que VA. Michaelseni oflre le plus d'affinites, et on pourrait etre tente de rapporter ä la prcmiere espece les individus africains. Malgre les variations que presente 1'.4. irregularis, variations qui ne portent d'ailleurs guere que sur l'armature des plaques marginales dorsales, notre espece en est cependant bien distincte. D'abord la forme du corps est differente: si nous com- parons, en effet, des individus ayant ä peu pres le meme diametre, nous constaterons que les bras sont toujours plus larges ä la base et relative- ment plus courts, pour le meme diametre du disque, que chez IM. irregu- laris. D'autre part, chez des exemplaires ayant les memes dimensions egalement, les plaques marginales dorsales, quel que seit le developpement. des piquants a leur surface, ont les granulös plus gros et plus convexes chez VA. irregularis (PL V, fig. 9). Le recouvrement des plaques mar- ginales ventrales est aussi different: les squamules sont tres petites, serrees et appliquees plus etroitement contre la surface des plaques chez l'espece africaine, tandis qu'elles sont plus allongees et tendent ä prendre les 25^ K. KOEHLER. caracteres de petits piquants chez 1"^. irregularis] les piquants du bord distal sont peu developpes et leur longueur n'augmente pas du plus interne au plus externe comme ohezV A. irregularis, oü ils sont plus longs; les pla- ques marginales ventrales elles-memes sont plus larges a la base des bras et leur largeur decroit plus rapidement dans Fespece nouvelle que chez Y A^ irregularis, disposition qui est en rapport avec la forme des bras plus elargis ä la base que j'ai signalee tout a Theure. Enfin les piquants adam- bulacraires de la rangee moyenne ont une disposition differente dans les deux especes. En principe, chez l'^4. irregularis, ces piquants sont au nombre de trois, aplatis et presque egaux, le median cependant un peu plus grand, mais jamais la difference de taille n'est aussi accentuee que dans 1'^. Michaelseni ou le piquant moyen se fait remarquer par sa taille considerable qui contraste avec les dimensions exigues des deux autres. On voit souvent chez 1'^. irregularis le piquant moyen et le piquant distal offrir la meme taüle tandis que le piquant proximal reste plus petit; d'autre part, ces piquants forment toujours une rangee bien definie et bien distincte des piquants externes qui sont ordinairement au nombre de deux. Je donne ici, ä titre de comparaison, deux photographies de la face ventrale de VA. irregularis, l'une empruntee ä un echantiUon recueilli ä bord du „Caudan" dans le Golfe de Gascogne (PL V, lig. 12), et l'autre a un individu de Cette appartenant a la variete pentacanthus (PI. V, fig. 6). Les dents sont toujours plus courtes chez VA. Michaelseni et il existe deux rangees de piquants sur leur face ventrale; la premiere plaque adambulacraire n'est pas particulierement allongee, tandis qu'elle est tres longue chez VA. irregularis avec des piquants disposes de maniere ä former une sorte de pedicellaire de ehaque cöte de la paire dentaire. Comme la coUection du Musee de Hambourg renferme une assez grande quantite d'individus jeunes et chez lesquels, ainsi que je Tai dit plus haut, les caracteres distinctifs apparaissent deja d'une maniere tres nette, il m'a paru interessant de leur comparer un exemplaire di'A. irre- gularis, de petite taille egalement, que j'ai recueilli autrefois a Cette. Je represente (PI. VI, fig. 14 et 15) les deux faces dorsale et ventrale de ce petit individu: on peut voir les differences enormes qui le separent d'un A. Michaelseni de taile voisine (R = 13 mm) dont j'ai reproduit la Pho- tographie PI. IV, fig. 8. Les bras de la jeune A. irregularis sont rela- tivement tres courts, epais, peu pointus, et les plaques marginales dorsales sont peu nombreuses, ä peu pres aussi longues que larges; bref les deux individus sont completement differents, et Ton peut constater en les com- parant qu'il s'agit bien de deux especes tres distinctes. Echinoderma I: Asteroidea, Ophinroidea et Echinoidea. 155 Parmi les autros cspeccs dont VA. Michaelseni pout ctro rapprochee, se trouvent les A. capensis Studer et pontojjoreus 8i.aden, qui proviennent toutes deux de la region du Cap. UA. cajyensis a ete decrite par Studer, mais la description, qui n'est pas accompagnee de dessin, est un peu incom- plete, et il est impossible de se faire une idee des caracteres qui distinguent cette forme a la fois des A. iri^egularis et pontoporeus. Gräce ä l'obligeance de M. le Prof. Dr. Hartmeyer, j'ai pu avoir en communication Tun des types de Studer qui se trouvent au Musee de Berlin: or j'ai constate que cette Astropecten etait parfaitement identique ä VA, pontoporeus dont je possede moi-meme quelques echantillons provenant de l'Expedition du „C hall eng er", et qui m'ont ete donnes autrefois par M. J. Bell. Studer dit que VA. pontoporeus, comparee ä 1'^, capensis, a les bras relativement plus longs avec des plaques marginales ventrales ne debordant pas les plaques dorsales, et que les piquants marginaux paraissent plus courts et moins courbes: ce sont lä des caracteres de tres faible valeur et il est certain que si Studer avait eu sous les yeux des echantillons dL4. pontoporeus il n'aurait pas separe de cette derniere espece les Asteries de la „Grazelle". Je n'ai donc ä comparer r^4. Michaelseni qu'a la seide A. pontoporeus. Or d'apres les echantillons que j'ai sous les yeux, cette derniere est tou- jours plus robuste et plus trapue, le disque est plus large, enfin les bras sont plus courts et plus epais ä la base que chez VA. Michaelseni, ainsi qu'on peut le voir sur les photographies que je reproduis PI. V, flg. 3, 4 et 5 de 1^4. pontoporeus] au point de vue de certains caracteres, cette espece est evidemment plus voisine de VA. irregularis que de VA. Michaelseni, et cette derniere s'en ecarte immediatement par ses bras relativement plus minces et plus effiles, et par les plaques marginales dorsales, couvertes de granulös plus fins et plus nombreux. Ces derniers montrent toujours une tendance moins forte ä se transformer en veritables piquants. Les plaques marginales dorsales sont plus petites, plus courtes et plus nombreuses chez l'^4. Michaelseni-.! leur surface est peu convexe, tandis que ces plaques sont saillantes, largement separees et fortement convexes chez 1'^. pontoporeus ; les granides qui les recouvrent sont grossiers et ceux qui se trouvent au voisinage du piquant et vers le miheu des plaques sont toujours plus gros que chez 1^4. Michaelseni. Chez cette derniere les paxilles sont plus petites et beaucoup plus nombreuses. Les plaques marginales ventrales sont cou- vertes, chez VA. jjontoporeus, de squamules plus fortes, les piquants du bord distal sont plus grands et leur longueur augmente un peu du plus interne au plus externe. Les piquants adambulacraires de la rangee moyenne sont au nombre de trois, le piquant median plus fort que les U I 6 R A I 156 ^' KOEHLEK. autres, mais sans cependant prendre un developpement tres considerable et depasser largement les deux autres piquants qui restent toiijours assez importants. Les dents sont plus longues et elles sont couvertes de pi- quants plus forts ne formant qu'une seule rangee ventrale; enfin les piquants de la premiere plaque adambulacraire se developpent sur une grande longueur en formant une sorte de pedicellaire. On pourra apprecier faci- lement les caracteres distinctifs des deux especes en comparant les photo- graphies que je donne PL V, fig. 3, 4 et 5, d'une A. pontoporeus ayant ä peu pres les memes dimensions (R = 38 mm) que cliez Tindividu de Saltpond represente PI. V, fig. 1 et 2. Voici quelques mesures comparatives qui montreront nettement ces differences : A. pontoporeus A. Micliaelseni mm mm R 38 37 Diametre du disque 23 18 Longueur d'un bras depuis la premiere plaque marginale dorsale 27 30 Largeur d'un bi'as au niveau de la deuxieme plaque marginale dorsale 12 10 Nombre des plaques marginales dorsales . 23 36 Je dois aj outer qu'apres avoir compare les A. pontoporeus et irre- gularis, je considere que ces deux especes sont difFerentes bien que tres voisines: 1'^^. po??tojoorews a les bras plus courts, plus larges et moins effiles, le disque est plus grand, les plaques marginales dorsales sont plus epaisses, plus grosses, plus longues et moins nombreuses que chez l'^4. irregularis] toutefois Tarmature des plaques marginales dorsales rappelle beaucoup la Variete „serratus" de l'^l. irregularis, et l'^l. pontoporeus est certainement plus voisine de cette derniere espece que de VA. Micliaelseiii. II resulte de ces comparaisons que les trois especes di Astropecten qui s'etendent le long des cotes atlantiques de TEurope et de l'Afrique, depuis la Norvege jusqu'au Cap, sont tres voisines les unes des autres. Je ne connais cependant pas de formes de passage entre eUes; pour le moment, l'^4. irregularis possede la repartition geographique la plus vaste, puisqu'elle remonte jusqu'aux cötes de Norvege, se rencontre sur toutes les cötes d'Angleterre et de France, qu'elle passe en Mediterranee et qu'eUe descend jusque sur les cötes du Sahara. L'^4. Micliaelseni n'a Echiiioderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea.' 157 encore ete rencontrec quo dans les regions equatoriales de l'Afrique occidentalo entre 5" N. et 7" S. Quant klW. po7itoporeiis olle n'ost comme quo dans la region du Cap. II ne peut y avoir aucune confusion entre V Astropecten Michaeheni et 1\1. africanus Koehler quo j'ai decrite d'apres des echantillons rapportes par Gruvel des cötes du Maroc et du Sahara. Quant aux especes habitant la cote americaino de l'Atlantique dans la region tropicale, et avec lesquelles on pourrait confondre l'espece afri- caine, elles s'en ecartent toutes plus ou moins. UA. artiailatus Say dont les plaques marginales dorsales sont k peu pres inermes ou n'ofirent qu'un. petit piquant dans la moitie distale des bras, a les bras longs et etroits avec un disque petit; les plaques marginales dorsales sont tres larges et Taire paxillaire est etroite ; le recouvrement des plaques marginales ven- trales rappellerait VA. Michaelseni, mais les piquants adambulacraires sont disposes tout differemment. UA. duplicatus Gray rappelle 1^4. Michaelseni par le grand piquant quo presente la rangee moyenne des piquants adambulacraires, mais ce grand piquant n'est accompagne que d\m piquant proximal plus petit; les trois piquants de la rangee interne sont tres greles. De plus, les premieres plaques marginales dorsales portent chacune, sur leur bord interne, un tres grand piquant qui est beaucoup plus fort que chez VA. MichaeUeni :, les bras sont aussi plus longs et plus etroits et le disque est plus petit; les plaques marginales dorsales sont tres larges, Taire paxillaire est etroite et enfin les plaques marginales ventrales sont couvertes de piquants plus allonges. UA. antillensis Lütken a ete bien etudiee par Perrier. Ses bras sont aussi allonges et etroits, avec des plaques marginales dorsales elargies qui ne laissent qu'une aire paxillaire etroite couverte de paxilles ä structure tres simple ; le disque est petit. Les plaques marginales ventrales sont couvertes de petits piquants; les piquants adambulacraires n'ont pas la meme disposition que chez VA. Michaelseni, et, en resume, les deux especes sont bien differentes. II n'y a pas de confusion possible entre VA. hrasiliensis Müller et Troschel et 1'^. Michaelseni. UA. cingulatus Sladen du Bresil, qui n'est d'ailleurs connue que par un exemplaire unique de petite taille (R = 28 mm) et sans indication de profondeur, a les trois piquants adambulacraires moyens subegaux. L'^. c«7ia^Ms Grube de Puerto Cabello est mal connue: on sait qu'elle est tres voisine de 1'^. articulatus, a laquelle eile est peut- etre meme identique. 258 ^- KOEHLER. Astropecten maniillatus nov. sp. (PI. V, fig. 13 et 14; PL VI, fig. 1 ä 4). Habitat: Liberia, Cap Palmas. C. Hupfer (Un echantillon N. 14577). Cote d'or, Kitta; 9 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 25163). Togo, Lome. C. Hupfer (Deux echantillons N. 10216). Togo, Anecho; 13 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 14690). Je decrirai Tespece surtout d'apres les deux exemplaires de Lome qui sont les plus grands: leurs dimensions respectives sont, pour R, 24 et 21 mm, et pour r, 7 et 6,5 mm. Dans les autres individus, R varie entre 15 et 10 mm, r entre 5 et 3 mm. Le disque est plutot petit; les bras sont assez etroits ä la base et ils vont en s'amincissant regulierement jusqu'ä l'extremite qui forme une pointe emoussee. La face dorsale est plane, la face ventrale est un peu convexe. L'aire paxülaire des bras reste tres etroite sur toute sa longueur par rapport a la largeur des plaques marginales, surtout dans le plus grand echantillon, et meme sur les deux bras qui sont diriges en haut et sur celui qui est dirige en bas dans la fig. 14 de la Planche V, la largeur de cette aii'e au niveau de la troisieme plaque marginale dorsale est egale ä laar Igeur meme de cette plaque. Sur les deux autres bras, de meme que chez les autres individus, la largeur de l'aire paxillaire est plus grande, et eile est egale a peu pres ä une fois et demie la largeur des plaques marginales dorsales correspondantes sur presque toute la longueur des bras. La face, dorsale du disque est couverte par des paxilles extremement serrees. Les plus grandes offrent un tres gros tubercule centi-al, entoure d\m cercle peripherique comprenant une douzaine de piquants diriges horizontalem ent, assez courts et arrondis a l'extremite. Le gros tubercule central est large et epais et il fait une forte saillie : c'est une sorte de mamelon conique ä sommet emousse, deux fois et demie plus haut que large, et dont la hauteur egale ou depasse le diametre de la paxille. Ces tubercules epais et hauts se montrent sur presque toute l'etendue du dis- que, sauf a sa peripherie, mais il existe aussi des daxilles chez lesquelles le tubercule central est notablement moins developpe, tout en restant tou- jours bien apparent. La surface de ces tubercules est rugueuse, mais les asperites sont tres fines et serrees. Ces gros tubercules se montrent encore sur quelques paxilles de la base des bras, mais ils ne depassent pas la deuxieme plaque marginale dorsale : ä partir de ce niveau leurs dimensions diminuent rapidement en meme temps que le diametre des paxilles decroit aussi Echinodorma I: Asteroidea, Opliiuroidea et Ediinoidea. 159 pou a pou. Les paxilles se simplifiont ensuito a mosuro qiron sV'loigno du disquc, ot, dans la deuxieme moitie des bras, olles sont constituees par un petit tuborcule central arrondi, entoure d'un cercle compronnant une demi-dou- zaiuo de granulös un peu plus allonges quo ce dernior et arrondis ä l'oxtremite. Ces paxilles sont disposees sur les bras en petites rangees transversales de part et d'autre d'une bände mediane etroite, et, a la base des bras, chaque rangee ne comprend pas plus de trois paxilles. Toutos ces paxilles rostent tres serrees et olles sont memo quelquo peu confluen- tes dans le tiers terminal des bras. La plaque madreporique est assez grande, tres rapprochee des pla- ques marginales dorsales dont eile est separee par une petite paxille plus ou moins aplatio ; eile est circulaire et ses bords sont tres distincts. Sa surface est convexe et des siUons peu nombreux la divisent en petites aires allongees et inegales. Les plaques marginales dorsales sont au nombre de dix-sept dans les deux exemplaires de Lome. Sur le plus grand, elles sont particuliere- ment elargies dans la moitie proximale des bras, et elles sont d'abord beaucoup plus larges quo longues; elles deviennent ensuite relativement moins larges et les deux ou trois plaques qui precedent la derniere, la- quelle est fortement raccourcie, sont un peu plus longues quo larges. Ces plaques recouvrent une partio importante de la face dorsale des bras, et l'aire paxillaire reste toujours assez etroite sur toute leur longueur ainsi que je Tai dit plus haut. II nVst pas possible de distinguer sur ces plaques une face dorsale et une face laterale : en realite elles s'etalent obliquement sur les cotes des bras avec une surface arrondie et convexe, et elles restent visibles sur toute leur largeur lorsqu'on regarde l'Asterie par la face dorsale; elles sont debordees legerement en dessous par les plaques marginales venti-ales auxquelles elles correspondent exactement. Leur sur- face est couverte de granulös arrondis et serres, plus gros vers leur milieu et au voisinage de leur bord interne, et qui deviennent plus petits ä mesure qu'on se rapproche du bord externe ainsi que des deux cotes anterieur et posterieur. En abordant ces derniers, les granulös s'allongent en forme de tres petits piquants qui s'entrecroisent avec leurs congeneres, tout en laissant cependant bien distinctes les limites des plaques successives. Chaque plaque marginale dorsale porte un piquant dont la presence est absolument constante, et qui est extremement developpe sur les premieres plaques. Ce piquant est epais, tres elargi ä la base et conique avec un sommet pointu; il reste de forte taille sur les trois ou quatre premieres plaques tout en diminuant rapidement d'epaisseur, puis il continue ä dimi- IßQ R. KOEHLER. nuer sur les plaqiies suivantes. II s'insere exactement sur le bord interne des trois ou quatre premieres plaques, puis, sur les plaques suivantes, il s'ecarte legerement de ce bord tout en en restant toujours tres voisin. Ces piquants meritent toujours le nom d'internes sur toute la longueur des bras et la rangee qu'ils constituent reste parfaitement continue : jamais l'on n'observe ce changement de position que l'on constate souvent chez les autres especes d''Astropecter), oü les piquants places d'abord sur le bord interne des premieres plaques marginales dorsales passent au bord externe ä une certaine distance de la base des bras. Les plaques marginales ventrales offrent un recouvrement regulier de squamules petites, arrondies, assez serrees et legerement imbriquees, qui conservent ä peu pres les memes dimensions sur presque toute l'etendue de la face ventrale de ces plaques. Vers le bord interne, ces squamules s'allongent cependant en petits piquants tres courts et aplatis, et ellos subissent une modification analogue le long des bords adjacents des plaques, mais les piquants ainsi formes restent toujours tres courts. Vers le bord externe de la plaque et ä l'angle proximal, apparaissent brusquement trois piquants : le premier, extremement court, aplati et lanceole, reste presque horizontal et il ne depasse guere le bord distal de la plaque ; le deuxieme, beaucoup plus long, tres epais a la base, aplati et pointu, est une fois et demie plus long que la plaque correspondante, et il est dirige presque transversalement par rapport a Taxe du bras. Le troisieme piquant est encore plus developpe : il est place au-dessus et en arriere du precedent, au milieu du bord externe de la plaque ; il a la meme forme quo ce dernier, mais sa longueur est egale au double de la plaque marginale. Ce sont ces deux piquants que l'on aper9oit en regardant VAstropecten par la face dorsale. Sur les deux premieres plaques marginales ventrales, on remarque que le premier piquant marginal est plus fort que sur les sui- vantes, et, en dedans de lui, se montrent des piquants supplementaires. La premiere plaque porte deux de ces piquants dont la longueur est egale ä Celle du premier piquant marginal, et qui forment avec lui une petite rangee transversale occupant le milieu de la plaque qui est d'ailleurs tres courte. La deuxieme plaque n'offre qu'un seul piquant en dedans du premier piquant marginal; enfin les quatre ou cinq plaques marginales suivantes possedent ordinairement, a la base du deuxieme piquant margi- nal, mais sur son cöte proximal, un tres petit piquant aplati qui n'ost guere plus developpe qu'une squamule allongee. Les piquants adambulacraires sont disposes sur trois rangees. La rangee interne comprend trois piquants cylindriques, diriges obliquement Ecliinodcrma I: Asteroidea, Ophiuroidca et Ecliinoidea. IGl on dodans, le median deux fois plus grand quo los deux autres. La rangeo moyonno ronfermo doux gros piquants aplatis, dresses, avec l'extre- niite arrondio et do dimensions presque egales : le piquant proximal est eependaut toujoiirs un peu plus petit. Enlin, en dehors, viennent un cer- tain nombre de piquants assez longs et un peu aplatis, qui, sur le petit individu de Lome, formont un groupe assez regulier de trois piquants sur chaque plaque, le median un peu plus grand, taudis qua sur le plus grand oxemplaire, ce groupe est souvent accompagne d'un ou de deux piquants plus petits. Los dents portont deux rangees de piquants rapproches de leur bord externe : la rangee interne comprend six ou sept piquants plus forts que ceux de la rangee externe dont le nombre est de cinq ou six soulement. Deux paires de grands piquants aplatis, allonges et diriges horizontalement vers la bouehe, terminent chaque paire de dents. Rapports et Differences. — C'est surtout des A. hispinosus (Otto) et platyacanthits (Philippi) que se rapproche notre espece. Elle oflfre, en effet, comme ces dernieres, une rangee tres reguliere et continue de gros piquants assez developpes et s'inseraut sur le bord interne des plaques marginales dorsales, mais ici ces piquants prennent un developpement moindre. De plus, les deux grands piquants marginaux que portont los plaques marginales ventrales ont ä peu pres la memo forme Tun et Tautre: le dernier est seulemont plus developpe que le precedent mais sans s'elar- gir sensiblement, tandis que chez les A. hispinosus et platyacanthus, celui-ci est fortement elargi, tres aplati et beaucoup plus gros que le piquant precedent. D'autre part, dans les deux especes mediterrane ennes, les pla- ques marginales ventrales montrent toujours, sur toute la longueur de leur bord distal, une serie de petits piquants formant une rangee transversale qui precede les trois piquants marginaux; cette rangee fait totalement defaut dans VA. mamillatus. Nous savons que les plaques marginales dor- sales sont tres etroites et tres hautos dans les A. hispinosus et platyacan- thus] leur face dorsale, tres etroite, est presque tout entiero occupee par la base du piquant qu'elles portont, tandis que leur face laterale, qui fait un angle droit avec la precedente, est tres haute ; cette face roste ä peu pres constamment nue chez VA. hispinosus, tandis qu'eUe porte au con- traire des piquants bien developpes chez VA. platyacanthus. Les piquants adambulacrairos offrent aussi une disposition un peu differente, et, on parti- cuHor, les piquants de la rangee externe sont plus nombreux dans les deux especes mediterraneennes ; je reviendrai d'ailleurs tout a l'heure sur la ] 62 R- KOEHLER. disposition de ces piqiiants chez ces deux dernieres especes. La plaque madreporique est plus rapprochee des plaques marginales dorsales chez l'^4. mamillatus. Enfin les paxilles de la face dorsale du disque sont tout a fait caracteristiques dans la nouvelle espece, gräce ä leur piquant central remarquablement grand et epais, et constituant un gros tubercule tres saillant. En somme l'^l. mamillatus se distingue des A. bispinosus et platyacan- thus par les plaques marginales dorsales empietant beaucoup sur la face dorsale des bras: ces plaques, peu elevees et munies de piquants moins developpes, oifrent, en dehors de ces piquants, un recouvrement uniforme de granules; par les plaques marginales ventrales ne portant de veritables piquants qu"a leur angle proximal et externe, et enfin par la structure des paxilles de la face dorsale du disque. Les comparaisons que j'ai faites entre VA. mamillatus et les deux especes mediterraneennes ont ete etablies d'aprcs des echantillons un peu plus gros que les individus africains, mais de dimensions cependant assez voisines: ainsi chez le plus petit ^1. bispinosus que je possede et qui provient de La Ciotat, R egale 30 mm, et, chez mes A. plati/acanthus, R varie entre 25 et 32 mm. Les differences sont absolument frappantes sur ces differents individus. J'ai etendu ma comparaison ä des specimens beaucoup plus grands et il m'a paru utile de reproduire ici quelques pho- tographies de VA. bispinosus (PI. V, fig. 8 et 11) et de l'^i. plati/acanthus (PI- V, fig. 7 et 10), non seulement pour faciliter mes comparaisons avec VA. mamillatus, mais aussi pour affirmer les difierences qui existent entre les deux especes mediterraneennes dont nous ne possedons pas beaucoup de figures. Dans les lignes qui precedent j'ai parle des ^1. bispinosus et platyacan- thus comme de deux especes distinctes. La validite de ces especes a dejä ete discutee, et dans deux sens differents, d'abord par Marenzeller (75, p. 362), ensuite par Ludwig (97, p. 16), le premier auteur concluant k la Separation des deux especes, et le second a leur reunion en une seule ä laquelle il conserve le nom de A. bispinosus et qui comprendrait 1^4. platt/ acanthvs k titre de variete. Je dois avouer que, malgre la date plus recente des travaux de Ludwig, je partage la maniere de voir de Maren- zeller. En effet, j'ai toujours pu observer entre les deux formes les diffe- rences tres nettes signalees par Marenzeller, et ces differences m'ont paru tres constantes et tres marques. Sans parier du developpement relatif des bras et du disque et du nombre de plaques marginales, le mode de recouvre- ment des plaques marginales dorsales et ventrales m'a toujours permis, et cela Sans la moindre hesitation, d'attribuer tel echantillon a 1^4. bispinosus, et Echinoderma I : Asteroidea, Ophiuroidea et Kcliinoidea. 163 to\ autre a IM. platyacanthus. J'ajouterai quo dans tous los individus dM. bispinosus que j'ai etudies, lo nombre des piquants adambulacraires de la rangee moyenne est de trois, le median plus grand quo les deux auti-es qui sont subegaux, tandis que chez VA. platyacanthus cette rangee moyenne ne ronferme que deux piquants soulemont qui sont plus grands que chez VA. bispinosus, tres elargis et en general sub-egaux; le piquant proximal est cependant quelquefois un peu plus faible que l'autre. Cos differences sont de l'ordre de Celles que l'on admet habituelle- ment pour scparer les especes du genre Astropecten, qui, il faut bien le reconnaitre, sont souvent tres affines. J'estime donc, en definitive, que IM. platyacanthus doit etre conservee comme une espece independanto et distinete de l'^l. bispinosus, sans etre ramenee au rang d'une simple variete de cette derniere. Astropecten liheriensis nov. sp. (PI. VI, fig. 5 ä 8). Habitat: Liberia, Ca'p Mount; 11 m. C. Hupfer (Un echantillon). Monrovia; 13 m. C Hupfer (Un petit echantillon N. 10222). Grand Bassa. C. Hupfer (Un petit echantillon N. 20 796). Sinoe. C. Hupfer (Un echantillon N. 10228). Settra Kru; 11 m. C. Hupfer (Deux echantillons). Je decrirai l'espece d'apres les individus du Cap Mount, de Sinoe et de Settra Kru, qui sont les plus grands, et, en particulier, d'apres celui du Cap Mount qui est represente PL VI, fig. 7 et 8. Je reproduis egale- ment la photographie d'un individu beaucoup plus petit chez lequel R ne depasse pas 13 mm (PI. VI, fig. 5 et 6). Voisi les principales dimensions des trois plus grands individus : Provenance des individus R r Nombre des plaques mar- ginales dor- sales. Largeur des brasauniveau de la deuxieme plaque margi- nale dorsale. Largeur de l'airepaxillaire auniveaudela deuxieme pla- que marginale dorsale. Diametre du disque. Cap Mount Sinoe Setta Kru mm 28 26 20 mm 8 7 5,5 29 27 23 mm 8 7 6 mm 5,5 5 4 mm 14 14 12 ] ß4 ^' KOEHLER. Le disque n'est pas tres grand; les bras sont minces chez les adultes, assez etroits ä la base et ils vont en s'amincissant progressivement jusqu'ä leur extremite ; mais, malgre leur minceur relative, l'aire paxillaire reste cependant assez large, les plaques marginales dorsales etant tres petites. Dans Tensemble, les echantillons sont plutöt delicats et faibles (PI. VI, fig. 7 et 8) chez les adultes. Chez les jeunes les bras sont plus larges et plus courts relativement (PI. VI, fig. 5 et 6). La face dorsale du disque est couverte de paxilles confluentes dans la region centrale oii elles restent nombreuses, serrees et tres petites. Les plus grandes comprennent deux ou trois piquants centraux, courts, globu- leux et ressemblant plutöt ä des granules, entoures d'une dizaine de petits piquants peripheriques, courts, minces et un peu renfles ä l'extremite ! Sur les bras, le nombre de ces piquants peripheriques diminue, et il ne reste egalement qu'un seul granule central entoure de six ou sept petits piquants peripheriques qui gardent une disposition etoUee tres reguliere. Les paxilles forment, comme d'habitudo, des rangees transversales sur les bras, et, ä la base de ceux-ci, je trouve sept et parfois meme huit paxUles dans chaque rangee sur l'exemplaire du Cap Mount. Ces paxilles sont extremement petites: elles restent tres serrees jusqu'ä Textremite des bras oü le nombre de leurs piquants diminue et se reduit ä trois ou quatre entou- rant un petit granule central beaucoup plus petit. Vus avi microscope, et sur un exemplaire desseche, ces piquants se montrent couverts de tres fines spinules. La plaque madreporique est tres petite et rapprochee des plaques marginales dorsales dont eUe est separee par une seule paxiUe; eile offre, ä sa surface, de petits siUons tres nets, partant en divergeant de son bord interne. Les plaques marginales dorsales sont petites, courtes, etroites, un peu plus larges que longues, et leur nombre est relativement tres eleve puis- que j'en compte vingt-huit sur le plus grand individu chez lequel R ne depasse pas 28 mm. Leur face dorsale est convexe et eile passe pro- gressivement, par un bord tres arrondi, k la face lateral equi n'est pas tres haute. Ces plaques sont recouvertes par un petit nombre de gros granules convexes et non contigus, dont la largeur diminue vers les bords en meme temps qu'üs s'allongent un peu mais sans devenir cependant de veritables petits piquants. En outre, chaque plaque est armee, sur sa face dorsale, d'un piquant assez developpe, qui reste toujours unique et dont la pre- sence est absolument constante. Sur les deux premieres plaques marginales, ce piquant est tres gros, elargi a la base, de forme conique et emousse Eehinodernia I: Asteroiden, Opliiuroidea et Echinoidea. 165 ä l'extremite : il s'insere vers le bord interne de la plaque et cclui de la premicre plaque marginale est un peu plus fort que le suivant. Des la troisieme plaque, le piquant passe au bord externe, et il se place de suite sur Talignement de tous les piquants suivants sans aucuno transition, con- trairement a ce que l'on remarque souvent chcz d'autres especes. Tous ces piquants forment des lors une rangee trcs reguliere, et ils conservent ä peu pres les memes dimensions sur la premiere moitie des bras ; ils sont plutot grands, tres saUlants, de forme conique, avec l'extremite arrondie, et ils sont beaucoup plus developpes que chez VA. Michaelseni, Les plaques marginales ventrales correspondent aux plaques dorsales qu'elles debordent legerement en dessous. Elles sont deux ou trois fois plus larges que longues, et elles sont couvertes de petits piquants aplatis, a moitie couches sur la plaque avec l'extremite arrondie ou tronquee; ces piquants ne sont pas tres serres et üs de\'iennent plus fins vers les bords adjacents des plaques. Ils sont plus longs sur la region interne que sur la partie externe de la plaque, oü ils prennent un bord plus arrondi et meritent alors le nom de squamules. Les deux ou trois premieres plaques de chaque serie montrent, en plus de ce revetement, deux petits piquants allonges et pointus, rapproches du bord distal; sur la plaque suivante, ü n'existe qu'un seul piquant: eniin celui-ci disparait et ü fait completement defaut sur toutes les autres plaques du bras. Les piquants marginaux presentent la disposition suivante. Sur Fangle anterieur et externe de chaque plaque, il existe d'abord un piquant dont la longueur depasse la largeur de la plaque, et, en arriere de lui, on distingue un deuxieme piquant beaucoup plus petit, puis, en dehors de ce dernier, vient un troi- sieme piquant identique au premier. Ces trois piquants sont cylindriques avec la pointe emoussee. Au-dessus d'eux, et s'inserant alors sur le bord memo de la plaque marginale, se montre un tres grand piquant aplati, legerement recourbe en lame de sabre et dirige horizontalement; sa longueur atteint presque celle de trois plaques marginales. En arriere de ce grand piquant, et partant de Fangle posterieur et externe de la plaque, se trouve un deuxieme piquant beaucoup plus petit et tres etroit. Lorsqu'on regarde V Astropecten par en haut" on ne voit donc qu'un seul grand piquant margi- nal, precede, sur chaque plaque, d'un autre beaucoup plus petit. Les piquants adambidacraires ne forment guere que deux rangees dont chacune renferme trois piquants. Dans la rangee interne, le piquant median est plus fort que les deux autres, un peu aplati et legerement recourbe. Les piquants de la deuxieme rangee, plus grands que les prece- dents, sont aplatis avec l'extremite arrondie; ils sont a peu pres tous de 12 Michaelsen, Westafrika. l(3ß R- KOEHLER. memes dimensions, cependant le piquant moyen est en general un peu plus gros et plus epais que les deux autres. Je ne distingue pas de piquants entre cette rangee et ceux qui reeouvrent les plaques marginales ventrales. Les dents, assez petites, portent au voisinage de la suture une premiere rangee de piquants serres, un peu aplatis et peu allonges. Sur leur bord externe se montre une autre rangee, et, vers Textremite de la dent, les trois piquants proximaux s'allongent rapidement de maniere ä former de chaque cote un groupe de trois grands piquants aplatis et diri- ges horizontalement vers la bouche. La premiere plaque adambulacraire adjacente a chaque dent n'est pas tres allongee ; les petits piquants qui la reeouvrent forment cependant un groupement assez allonge rappelant un pedicellaire, mais moins marque cependant que chez l'^l, irregularis. Rapports et Differences. — L\l. Uheriensis ne peut etre con- fondue avec l'^l. irregularis dont eile se distingue par l'armature differente des plaques marginales dorsales et par la presence, sur les plaques margi- nales ventrales, de ce grand piquant marginal accompagne d'un deuxieme piquant tres petit, tandis que chez l'^4. irregularis il existe toujours deux grands piquants marginaux accompagnes d\m troisieme tres petit. Par ce meme caractere, VA. Uheriensis s'ecarte immediatement de VA. Micliaelseni que je viens de decrire, chez laquelle les piquants marginaux conservent une disposition constante, meme chez les tres petits exemplaires ; l'armature des plaques marginales dorsales et la disposition des piquants adambulacraires sont aussi differentes, et il ne saurait y avoir le moindre doute sur la necessite de separer ces deux especes. II ne peut etre question de comparer VA. Uheriensis aux deux espe- ces mediterraneennes A. bispinosus (Otto) et platyacanthus (PmLippi). Chez ces dernieres, en effet, les piquants des plaques marginales dorsales for- ment une rangee parfaitement continue qui n'abandonne jamais le bord interne des plaques, sans ofirir ce changemont de position entre les premi- ers piquants inseres sur le bord interne des plaques et les autres piquants qui partent du bord externe; d'aiUeurs ces piquants sont beaucoup plus forts dans les deux especes mediterraneennes que chez l'^4. Uheriensis. Les plaques marginales ventrales n'oflfrent qu'un seul grand piquant marginal dans ces deux especes, caractere qu'elles partagent avec VA. Uheriensis, mais, chez elles, ces plaques portent toujours au moins une rangee de piquants repartis sur toute l'etendue de leur bord distal, ce qui n'arriv© pas dans l'espece du Liberia. EcliiiKulcrniiv I: Asteroiclea, Opliiuroidea et Ecliinoidea. I(j7 Cette derniere est encorc j)lus differonte de IM. mamillatus, quo se fait remarquor par rarmaturo des plaquos marginales dorsales beaucoup plus developpees, et, rappelant Celles que Ton conuait ehez IM. bispinof^ . Le plus grand exemjölaire du Cameroun est en parfait etat de con- servation et il a meme garde dans l'alcool une coloration rouge brique assez claire sur la face dorsale, avec les tubercules plus fonces; la face ventrale est d'un rose jaunätre tres clair; R = 75 mm, r = 33 mm. Dans les exemplaires de Säo Thome, qui sont ä peu pres completement deco- lores, R varie entre 105 et 67 mm. Le P. dorsatus est bien connu par les descriptions de Müller et Troschel et par les remarques detaillees ajoutees par Bell en 1884. Toute- fois ces auteurs indiquent trois piquants adambulacraires internes seulement; ce chififre est inexact et il est trop faible : ces piquants sont en effet, tant(jt au nombre de quatre, tantöt au nombre de cinq; ceci est d'ailleurs le nombre qui a ete observe par Greeff sur les individus de Säo Thome. En revanche, Greeff a note la presence de pedicellaires sur toute la surface du Corps, aussi bien sur la face dorsale que sur la face ventrale. Or, sur les exemplaires du Musee de Hambourg, les pedicellaires fönt defaut sur la face ventrale et meme sur les plaques marginales ventrales; je ne les observe que sur la face dorsale oü ils sont assez repandus, quoique de petite taUle, et Us n'existent pas sur les plaques marginales dorsales. Je possede dans ma collection un exemplaire desseche de P. dorsatus dont la provenance exacte est inconnue et chez lequel R = 100 a 105 mm; les piquants adambulacraires restent toujours au nombre de quatre sur toute la longueur des bras, le piquant proximal etant au moins deux fois plus petit que les trois autres, mais il n'existe pas de piquant distal comme je l'observe sur les individus du Musee de Hambourg. Sans faire com- pletement defaut sur la face ventrale, les pedicellaires se montrent beau- coup moins abondants que sur la face dorsale. Kcliinoderma I: Astoroidojv, Opliiurdidca et Echinoidea. 169 Goniaster afvicanuA Yerrill. (PI. VII, fig. 1 a 4.) Voir ponr la bibliographie : Goniaster africanus, Veuuili. (99), p. 15(i. Goniaster semilunatus, var. africanus, Koehlek (09), p. 87. Habitat: Afrique o ccidentale. Pohl. (Deux grands echantillons desseches Sans autre indication que „West- Afrika", et chez losquols R mesiire respectiveruent 40 et 30 mm). II e das Rolas. Dr. R. Greeff. (Deux echantillons tres jeunes; dans le plus grand, R = 3,4 mm, et dans l'autre R ne depasse pas 1,55 mm). Comme il est interessant de noter les caracteres des tres jeunes Goniasterides, j'ai represente ici ces deux derniers individus ; dans le plus petit les caracteres specifiques sont a peine reconnaissables, mais la com- paraison avec Tautre specimen un peu plus grand, montre bien qu'il s'agit de la meme espece. (Jn sait que Ton a reuni pendant longtemps sous le nom de Pentago- naster semilnnatus Linck, les deux formes vivant respectivement sur la cöte occidentale d'Afrique et dans la Mer des Antilles, formes que Verrill avait deja distinguees, en 1871, sous les noms de Goniaster afriaanus et G. ame- ricanus. Verrill a invoque, pour separer ces deux especes, des carac- teres qu'il affirme tres constants, et je partage completement son opinion au sujet de cette Separation. Le plus grand exemplaire du Musee de Hambourg est absolument conforme aux dessins que Verrill a publies en 1899 (pl. XXV, iig. 1 et 2) et il a la meme taille que Tindividu represente par lui. Je remarque en particulier que les plaques marginales dorsales de Pavant derniere paire sont plus grandes que les precedentes, et que les granulös qui recouvrent la region centrale des plaques laterales ventrales sont beaucoup plus gros que les autres. Sur la rangee qui fait immediatement suite aux plaques adambulacraires. Tun de ces gros granulös s'allonge meme quelque peu, et il tend ä prendre Tapparence d'un petit piquant. Dans le deuxieme individu desseche, qui est plus petit que le prece- dent, on peut ä peine reconnaitre une legere difference entre les granulös de la region centrale des plaques laterales ventrales et ceux de la peri- pherie ; les plaques marginales dorsales de Tavant derniere paire oörent ä peu pres la meme taille ou elles sont meme legerement plus petites que Celles de la paire precedente ; elles sont d'aiUeurs largement en contact 170 R- KOEHLER. sur la ligne mediane. Les plaques marginales dorsales ont la face dor- sale fortement convexe, surtout les deux ou trois premieres de chaque rangee, mais elles ne forment pas encore de tuberosites bien saillantes. Les gros piquants des plaques laterales dorsales sont peu nombreux: en dehors de six piquants centraux, d'ailleurs petits, il n'existe de gros piquants que sur la premiere plaque de chaque ränge e carinale, et sur les quatre ou cinq premieres plaques de la premiere rangee laterale; un petit tuber- cule se montre parfois, mais sur une seule plaque seulement, dans la deuxieme rangee. Ophidiaster opJiidianus Lamarck. (PL XV, fig. 85.) Voir principalement pour la bibliographie : Ophidiaster ophidianus, Perrier (96), p. 44. Ophidiaster ophidianus, Ludwig (97), p. 300. Ophidiaster ophidianus, Koehler (09), p. 92. Habitat: II e das Ro las. Dr. R. Greeff (Plusieurs exemplaires dans Talcool ou desseches). L'espece a ete signalee par Greeff aux iles das Rolas et Säo Thome oü eUe est tres abondante; eUe parait atteindre dans ces parages sa limite d'extension meridionale et eile n'a pas encore ete signalee plus bas vers le Sud. Greeff a dejä observe que les exemplaires recueillis par lui etaient absolument identiques ä ceux de la Mediterranee. Ludwig, en parlant de Fanatomie interne, rappeile (97, p. 312) que Teuscher a iigure et decrit en 1876, les corpuscules calcaires des pedicelles. Cet auteur indique de plus la presence de spicules simples ou ramifies dans la paroi des vesicules ambulacraires, ainsi que dans celle de l'intestin terminal. Les depöts calcaires des pedicelles et des vesicules ambulacraires sont peu compliques, tandis que ceux que j'observe dans les parois de 1 intestin peuvent atteindre des dimensions assez considerables : j'en represente un certain nombre PI. XV, fig. 85. Linckia Bouvieri Perrier. Voir pour la bibliographie : Linckia Bouvieri, Koehler (09), p. 90. Habitat: Ile Annobon. Dr. A. Schultze 1911 (Quatre echantillons). Dans le plus grand individu, R = 51 mm, et dans le plus petit 41 mm. Echinodernia I: Asteroidea, Opliiiiroidca et Ecliinoidea. 171 Cotto especo a ete parfait(Mii(>nt decrito par Pekuier ot jo Tai repre- sentee eu 1909 (09, pl. V, fig. 6, ot pl. XX, lig. 1^); on sait eile n'a encore ete reneoutree quo sur los cutos occidentales de TAfriqne. Lhickia Guildingfi Gray. A'oir pour la bibliogTapliie : Linckia Guildingii, Koehler (09), p. 90. Habitat: Ile Säo Thome (Deux echantillons, Tun dans Talcool et Tautre desseche. N. 850). Les individus sont tont ä fait conformes a la description et aux figures publiees par Agassiz en 1877, et je ne vois aucune difference entre les individus des cotes africaines et ceux des cotes americaines. Patiria helliila Sladen. Patiria hellula, Slauen (89), p. 385. Patiria bellula, Koehler (08), p. 632. Callopatiria bellula. Verrill (13), p. 480. Habitat: Sud-Ouest Africain allemand, Lüderitzbucht. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Un echantillou: R = 40 mm, r = 17 mm) Aster ina exigua (Lamarck). Voir pour la bibliographie : Asterina exigua, Döderlein (10), p. 250. Asterina exigua, Koehler (10), p. 129, pl. IX, %. 6 et 7. Patiriella exigua, Verrill (13), p. 484. Habitat: Sud-Ouest Africain allemand, Lüderitzbucht. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Quelques echantillons). Asteriiia marginata Hup6 (PI. VI, lig. 9 ä 13). Voir principalement pour la bibliographie : Asterina marginata, Perrier (75), p. 300. Asterina marginata, Käthbun (80), p. 149. Asterina marginata, Ludwig (82), p. 5. Asterina marginata, Sladen (89), p. 775. Asterina stellifer, Leitpold (95), p. 592. Asterina stellifer. Bell (93), p. 26. 172 ^- KOEHLER. Asterina stellifer, Meissner (04), p. 16. Aste7-ina lüderitziana, Döderlein (10), p. 252. Enoplopatiria marginata, Verrill (13), p. 480.. Habitat: Cute d'Or, Gr oß -Friedrich sb ourg. Dr. H. Brauns (Trois echantillons). Cöte d'Or, Accra. C. Manger, 1911 (Un echantillon sec). Togo, Lome. Boehler, Mars 1914 (Trois echantillons), Cameroun. Petersen (Un echantillon N. 12115). Angola, Ambrizette, 11 m. C. Hupfer (Quatre petits echantillons N. 25 672 et 25 673). Angola, Mussera; 11 m. C. Hupfer (Un petit echantillon). Angola, Kinsembo; 18 m. C. Hupfer (Un petit echantillon N. 25665). Walfish Bay, Dr. W. Michaelsen, 1911 (Sept echantillons). Sans indication de localite. Maltzan (Un echantillon). Le plus grand individu est celui du Cameroun : R ^= 42 mm, r = 22 mm. Ces differents exemplaires proviennent de localites assez diverses qui sont comprises entre la cöte d'Or, c'est-ä-dire vers 5 ° Lat. N., et Walfish Bay vers 23° Lat. S. Bien que leurs dimensions soient tres diffe- rentes, R variant entre 42 et quelques millimetres, ils ofFrent bien tous les memes caracteres. Ils sont d'ailleurs tout ä fait conformes aux nombreux specimens d'^4. marginata que je possede dans ma coUection et auxquels j'ai pu les comparer, specimens qui proviennent soit de regions plus septentrionales de la cöte d'Afrique (Senegal, baie du Levrier, etc.), soit des cötes du Bresil. La localite la plus meridionale que je releve pour les exemplaires du Musee de Hambourg est Walfish Bay, c'est-ä-dire 23 ^ S., mais il est certain que l'espece peut descendre encore plus bas vers le Cap. J'avoue, en effet, ne pas pouvoir distinguer les differents specimens dont i'ai donne l'enumeration plus haut, de l'^L lüderitziana que Döderlein a decrite recemment d'apres des individus provenant de Lüderitzbucht. Les echantillons africains provenant de la baie du Senegal ou de la baie du Levrier, que j'ai eu occasion d'examiner, ainsi que ceux que possede le Musee de Hambourg, ofirent absolument les caracteres que je retrouve sur les belies photographies publiees par le savant naturaliste de Strass- bourg. J'ai cru devoir reproduire ici quelques photographies des exem- Echinodcrma I: Asteroidea, Opliiuroidea et Echinoidca. 173 plaires africains, qiii pinirront Otro comparees ä coUcs qu'a publiec^s DÖDERLEIN (PL VI, fig. 9 ä 13). On sait d'autre part, quo IM. marginata a ete indiquee vers l'extre- mite meridionale de TAmerique du Sud, ainsi que dans le detroit de MageUan. Leitpold, qui a etudie des individus provenant de ces localites et qui les a eompares a d'autres de provenances diverses, declare qu'il s'agit bien de la meme espece, tout en proposant une variete nouvelle „obtusa" pour la forme sud-amerieaine. Je n'ai jamais vu d'^l. marginata provenant des regions magellanes, et je ne puis rien dire au sujet de cette determination qui me parait cependant assez douteuse. Cribrella ornata Perrier. Voir pour la bibliograpliie : Cribrella ornata, Koehler (08), p. 629, pl. XII, fig. 105 et 106. Cribrella ornata, Döderleix (10), p. 252. Habitat: Sud-Ouest Africain allemand, Lüderitzbucht. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Cinq echantillons). Dans le plus grand individu R = 47 mm et dans le plus petit 34 mm. Tous les specimens presentent une ressemblance frappante avec les individus de Lüderitzbucht signales par Döderlein et photogi-aphies par lui (10, pl. IV, fig. 2 et 2 a). Opliiuroidea. OpJiioderma lotif/icauda var. guineense Grreeff. (PI. IX, fig. 1-3.) Voir principalement pour la bibliographie : Ophioderma longicauda, Ludwig (80), p. 545. Ophiura laevis Lyman (82), p. 10. Ophioderma guineense, Greeff (82), p. 156. Ophioderma longicauda, Koehler (94), p. 8. Ophioderma longicauda, Marchisio (96), p. 3. Ophioderma longicauda, Koehler (07), p. 281. Ophioderma longicauda, Koehler (07 bis), p. 249. Ophioderma longicauda, Koehler (11), p. lo. Habitat: Ile das Rolas. Dr. R. Greeff, 1880 (Six echantillons). 174 ^- KOEHLER. Ces exemplaires sont evidemment identiques ä ceux d'apres losqiiels Greeff a etabli Tespece nouvelle qu'il avait distinguee de VO. longicauda et ä laquelle il a donne le nom d'O. guineense] cette derniere est surtout carac- terisee, d'apres cet auteur, par les plaques brachiales dorsales indivises, par les boucliers radiaux recouverts de graüules, par les plaques brachiales ventrales ofFrant une legere encoche au milieu de leur bord distal, et par le nombre des piquants brachiaux qui varie entre douze et quatorze. Ces difFerents caracteres ne me paraissent pas avoir une bien grande importance specifique. Le morcellement des plaques brachiales dorsales se rencontre d'une maniere ä peu pres constante sur les 0. longicauda de la Mediterranee : or je Fobserve egalement sur un individu que je possede de Madere, ainsi que sur un exemplaire rapporte par Gruvel du Senegal; en revanche d'autres echantillons accompagnant les precedents, aussi bien celui du Senegal que celui de Madere, ont presque toujours les plaques brachiales dorsales indivises. D'autre part, je trouve parfois sur les echan- tillons de l'ile das Rolas, une plaque brachiale dorsale ofirant une fissure longitudinale plus complete meme que celle que l'on peut voir PL IX, hg. 1. Dans les echantillons de Guinee, les plaques brachiales ventrales oörent un bord distal plutöt tronque et meme legerement excave en leur milieu (fig. 3). Or, dans un echantillon de Madere chez lequel le diametre du disque egale 28 mm, et dont les plaques brachiales dorsales sont assez fortement morcelees, comme on peut le voir PL IX, fig. 5, les bouchers radiaux sont absolument nus et les plaques brachiales ventrales ont le bord distal tronque, mais il est rare qu'on j observe une encoche, meme legere (PL IX, fig. 4). En revanche, un autre individu de la meme localite, et que j'ai re9U avec le precedent, dont les boucliers radiaux sont absolument couverts de granules, et qui possede des plaques brachiales dorsales indivises, le bord distal des plaques brachiales ventrales est plutöt legerement arrondi, mais il offire en son milieu une encoche etroite et assez profonde, plus marquee meme que sur les echantillons recueillis par Greeff sur les cötes de Guinee (PL IX, fig. 6). Je reproduis ici a titre de comparaison une photographie de la face ventrale d'un bras d'un indi- vidu recueilli ä La Ciotat, et qui montre la forme habituelle des plaques brachiales ventrales chez les specimens de la Mediterranee (PL IX, fig. 7). Dans les echantillons que je possede de differentes provenances (Me- diterranee, Canaries, Madere, Senegal) et que je rapporte äl' 0. longicauda typique, les piquants brachiaux sont en general au nombre de dix ä onze, mais on peut en trouver douze et meme treize, tandis que dans les individus recueillis par Greeff ä l'ile das Rolas, ce nombre peut s'elever ä quatorze. Echinodernia I: Asteroiden, Opliiviroido.a et Ecliinoidca. 175 L'examcu dos 0 phioderma recuoillis par Greeit sur la cote do Guinee me confirme donc dans ropinion que j'ai drja cu roccasion d'oxprimor, a savoir que los differoncos signalees par cet autour d'aprös dos öchantillons adultes n'ont pas do valour spocilique, et qu'ollos ne sauraiont ötro invo- quees quo pour la ereation d'uno varite. Je souligne le mot adultes, car je n'ai pas eu roccasion d'etudier des formos jounes, qui offriraient pout-etre des caracteres differents, bien que cela ne soit pas tres vrai- semblable. On sait cependant que les 0. antillarum et longicauda sont beaucoup plus distinctes dans leur jeune äge qu'a l'etat adulte. Je possede dans ma coUection un exemplaire de Madere, avoc des boucliers radiaux nus et des plaques brachiales dorsales morcelees, que je ne peux pas distinguer d'une 0. antillarum ayant les memes dimensions. Ophioder^na appressa (Say). Voir pour la bibliograpbie: Ophioderma appressa^ Koehler (13), p. 353. Ophioderma appressa, Koehler (14), p. 3. Habitat: Senegal, Goree. C. Hupfer (Un echantillon). Angola, Ambrizette. C. Hupfer, (Un echantillon N. 25 672). Sans indication de localite. Maltzan, 1901 (Huit echantillons). Les individus sont bien conformes ä ceux des Antilles et du Bresil; dans les plus grands les piquants brachiaux sont au nombre de huit a neuf. Ophiolepls affinis Studer. (PL IX, iig. 15, 16 et 20). Ophiolepis affinis, Studer (84), p. 6, pl. I, fig. 3. Habitat: Liberia, Monrovia; lim. C. Hupfer, (Un echantillon N. 26576). „ Grand Bas sa; 15 m. C. Hupfer (Deux echantillons N. 20796). Liberia, Settra Kru; 30 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 10229). Togo, Lome. C. Hupfer (Trois echantillons N. 14 631). „ Anecho, 13 m. C. Hupfer (Quatre echantillons N. 10217 et 26 577). Dahomey, Whydah; 13m. C. Hupfer (Cinq echantillons N. 26907). Congo francais, Fernand Vaz. C. Hupf er (Quelques echan- tÜlons N. 24435). Congo fran9ais, Loango. C. Hupfer (Deux echantillons N. 24 434). Sans indication de localite. Maltzan, 1901 (Un echantillon). JYß E. KOEHLER. Le diametre du disque varie entre 8 et 12 mm; les echantillons de Fernand Vaz sont beaucoup plus petits et leur diametre est compris entre 4 et 6 mm. L'espece a ete etablie par Studer d'apres un exemplaire unique re- cueilli par la "Gazelle" ä 4» 40' N. et 9« 16' 6" W. (59 brasses). Dans le type les piquants brachiaux etaient au nombre de deux seulement: or je n'observe ce chiffre que tres rarement, et meme chez les petits indi- vidus de Fernand Vaz, il y a toujours trois piquants brachiaux; chez certains individus meme je trouve parfois quatre piquants sur les premiers articles brachiaux. L'espece africaine est donc plus voisine encore de VO. elegans que le croyait Studer, et il est indispensable de comparer tres soigneusement les deux especes pour faire ressortir leurs caracteres distinc- tifs. Cette comparaison sera facilitee par les photographies que je repro- duis ici (PL IX, fig. 15, 16 et 20), et celle d'une 0. elegans (PI. IX, iig. 18) provenant des Antilles (Pindividu photographie est un peu plus grand que YO. affinis, le diametre de son disque etant de 11,5 mm, tandis qu'il est de 9,5 seulement chez cette derniere). On peut voir par ces photographies, ainsi que par le dessin public autrefois par Lyman de la face dorsale d'une 0. elegans (65, pl. II, hg. 5), que les plaques dorsales du disque offrent des dispositions identiques dans les deux especes. Sur la face ventrale, les plaques des espaces interra- diaux sont plus nombreuses chez VO. afßnis'^ de plus elles sont aplaties et meme quelque peu imbriquees, tandis qu'elles sont convexes chez VO. elegans. Les boucUers buccaux sont un peu moins larges dans leur ensemble, et ils sont plus fortement retrecis en leur miheu chez VO. af/inis'^ les papüles buccales sont aussi un peu plus etroites et plus pointues, Les bras sont tres nettement carenes dans l'espece africaine, et les plaques brachiales dorsales sont plus larges: leur forme est trapezo'idale avec un grand cöte distal, et Fangie externe et proximal de chacune d'elles est simplement tronque par la plaque laterale supplementaire. Au contraire, chez VO. elegans, la face dorsale des bras est simplement convexe ; les plaques dorsales, plus etroites comparativement, sont plutöt hexago- nales avec deux bords lateraux bien distincts et se reunissant par un angle obtus; le bord antero-lateral, un peu plus petit quo Fautre, est contigu k la plaque laterale supplementaire. Celle-ci a la forme d'un triangle equi- lateral avec les sommets arrondis, tandis que chez VO. affinis le triangle qu'eUe forme est allonge et sa base est tres etroite, trois fois plus petite que les cötes qui se reunissent en un sommet tres pointu. Les piquants sont au nombre de quatre chez VO. elegans, et ils s'eten- Ecliinoflerma I: Asteroidoa, Opliinroidea et Ecliinoidea. ] 77 dent, sans etro tres sorres, lo long- du bord libro de la plaque laterale ; le premier dorsal s'insere tout pres de la plaijue supplementaire. (Jomme, d'autre part, ces piquants, tout en restant fort potits, ne sont pas appliques contre le bras, on les aper^oit facilement en regardant l'Ophiure par en haut. Chez YO. affinis, au contraire, les picpiants laissent libre })lus de la moitie superieure de la plaque brachiale laterale, en raison de l'allon- gement de la plaque laterale supplementaire qui s'etend sur pres des deux tiers de la hauteur de celle-ci. Ces piquants, au nombre de trois, restent donc localises ä la partie inferieure des plaques laterales, et, comme d'autre part, ils sont appliques contre la surface du bras, on n'aper9oit guere que le dernier piquant dorsal quand on regarde l'Ophiure par en haut. Ces trois piquants restent tout ä fait contigus ; ils sont d'ailleurs tres petits, papilliformes, et un peu plus courts que chez l'O. elegans. Je ne vois pas de diflference importante a signaler dans la forme des plaques brachiales ventrales. Les bras sont un peu plus courts dans l'espece africaine ; dans Texemplaire que je represente PI. IX, tig. 15 et 16, ils ont 27 mm de longueur, tandis qu'ils atteignent 38 mm chez YO. elegans de la tig. 18. Dans d'autres exemplaires d'O. afßnis, je note que les longueurs respectives des bras sont de 28, 28 et 25 mm dans des echantillons dont le disque mesure 11, 10 et 9 mm de diametre. La couleur est un peu variable : ce sont les teintes grisätres, olivätres ou brunätres qui dominent. Le disque est le plus souvent d'un brun oli- vätre avec une tache de forme irreguliere, blanchätre ou parfois rougeätre sur la plaque centro-dorsale ; les bras sont anneles de clair et de fonce. La face ventrale est incolore. Dans Tindividu de Settra Kru, la face dor- sale reste tout entiere d'un brun rougeätre. Op/iiolepis paucispina Müller et Troschel. (PL IX, fig. 14). Voir pour la bibliographie : Ophiolepis paucispina, Koehler (13), p. 355. Ophiolepis paucispina, Koehler (14), p. 11. Habitat: Ile das Rolas. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons). ^ Ile Annobon. Dr. A. Schultze (Un echantillon). Sans indication de localite. Maltzan, 1901 (Quatre echantillons). Cette espece a deja ete signalee par Greeff (82, p. 183) aux iles Säo Thome et das Rolas (15 — 20 brasses). 178 K- KOEHLER. Je represente ici la face dorsale cVun echantillon de Tile das Rolas, la figure publice autrefois par Lütken ne montrant pas d'une maniere bien nette les caraeteres des plaques dorsales du disque. Ophiarachnella afHcana nov. sp. (PI. IX, fig. 8, 9 et 17). Habitat: Cameroun. C. Hupfer (Un echantillon N. 1'2212). Diametre du disque 7 mm, longueur des bras 35 mm. Le disque est nettement pentagonal, la face dorsale est peu convexe. Les bras sont relativement greles et assez allonges. Cette Ophiarachnella s'ecarte des especes littorales connues dans rOcean Atiantique, et eile ressemble d'une maniere tres frappante ä deux especes de TOcean Indien, les 0. infernalis (Müller et Troschel), et similis (Koehler). Comme chez ces deux dernieres especes, la face dorsale du disque est ici couverte de granules tres fins, arrondis et serres, qui, toutefois, laissent ä nu cinq plaques a la base de chaque bras. Ce sont d'abord deux bou- cliers radiaux assez regulierement ovalaires, tres ecartes l'un de l'autre dans chaque paire, et situes vers le bord du disque au point de reunion de celui-ci et des bras. Entre les boucliers radiaux et la premiere plaque brachiale dorsale, se trouvent trois autres plaques tres rapprochees et recouvrant ensemble une aire triangulaire ; la plaque mediane est plus grande que les autres, de forme triangulaire avec les angles et les bords arrondis: eile est un peu plus longue que large et son sommet est tourne vers le bras ; de chaque cote, et en dehors de cette plaque, on en recon- nait deux autres plus petites, de forme egalement triangulaire, mais avec les cotes et les angles moins arrondis, et dont le sommet est tourne du cote du disque. A la base des bras, le disque offre une incisure peu pro- fonde, qui regoit tantöt les deux premieres plaques brachiales dorsales, et alors ceUes-ci sont tres courtes, tantot une seule plaque, et alors celle-ci est un peu plus allongee; sur les bords de l'incisure se montrent quelques petites plaques imbriquees, qui restent nues. Au milieu de chaque espace interradial, et ä la j)eripherie du disque, il existe une plaque ovalaire elargie transversalement. La face ventrale du disque est uniformement couverte par des granules identiques ä ceux de la face dorsale. Les fentes genitales sont etroites et assez courtes, car elles ne s'etendent guere que sur les deux tiers de l'espace interradial, jusque vers le milieu de la quatrieme plaque brachiale ventrale. Echinoderma I: Asteroiden, Ophiuroidea et Echiuoidea. 179 Les boucliers buccaux sont grands, triangulairos, ä pou pros equila- teraux, avoe le sommet un peu arrondi ot los dinix autres angles tres fortemont arrondis; les deux cotes sont un peu convexes, tandis que la base est droite; celle-ci est contigue au bouclier accessoiro qui est plus etroit, mais encore tres large et de forme demi-circulaire. Le bouclier qui porte le pore mädreporique est plus grand que les autres, tandis que la plaque aeeessoire correspondante est extremement reduite. Les granules recouvrent completement les plaques orales et une partie des plaques adorales: la region de ces dernieres qui rcste a nu forme un triangle allonge, avec le sommet arrondi. Les papilles buccales sont au nombre de neuf ä dix de chaque cöte, les premieres un peu plus allongees et pointues, les externes plus courtes et obtuses ; l'avant derniere papille est beaucoup plus grande que les autres, et la derniere, de forme trian- gulaire, est petite. Les deux premieres plaques brachiales dorsales, comprises dans les incisures du disque, sont tres courtes et assez reduites. La troisieme est grande, rectangulaire, beaucoup plus large que longue, avec des cotes divergents. Les suivantes sont plus longues, tout en restant d'abord un peu plus larges que longues ; elles ont un bord proximal etroit et droit, un bord distal large et convexe et des cotes divergents et droits. Ces plaques deviennent ensuite ä peu pres aussi larges que longues, et meme un peu plus longues que larges dans la derniere partie des bras, oü leur forme est triangulaire ; elles sont alors separees l'une de Tautre par un intervalle etroit. D'une maniere generale, les plaques brachiales dorsales sont tres developpees relativement ä la largeur des bras, et elles recouvrent une assez grande partie de la face dorsale de ceux-ci. La premiere plaque brachiale ventrale est grande, tres elargie, avec un angle proximal aigu, limite par deux cotes un peu excaves et un bord distal large et fortement convexe. Les deux ou trois plaques suivantes sont quadrangulaires, aussi longues que larges, avec Tangle proximal un peu tronque, puis cette partie tronquee devient plus grande et le bord proximal se decompose en trois petits cotes; les bords lateraux sont exca- ves par Tecaille tentaculaire, et le bord distal est convexe. Ces plaques deviennent peu ä peu plus longues que larges. Le petit cöte proximal median se reduit de plus en plus dans la deuxieme moitie des bras, et il disparait finalement, de teile sorte que les plaques prennent une forme pentagonale, tout en restant toujours plus longues que larges, mais elles se separent Tune de l'autre par un intervalle etroit. H n'y a pas de pores distincts ä la base des bras. ] 80 K- KOEHLER. Les plaques laterales n'empietent pas beaucoup sur la face dorsale des bras. A la base de ceux-ci, elles portent chacune neuf piquants sube- gaux, pointus, plus petits que la moitie de la longueur de la plaque et formant une rangee reguliere sur les cötes des bras ; ce nombre tombe ensuite ä liuit et plus loin ä sept. Les ecailles tentaculaires sont au nombre de deux: l'interne est grande et assez large; l'externe, qui recouvre la base du premier piquant brachial, est beaucoup plus petite, avec un bord arrondi. La couleur est d'un gris jaunätre uniforme sur le disque. La face dorsale des bras öftre des traces assez vagues d'annulations alternativement plus claires et plus foncees. Rapports et Differences. — L'O. africana se rapproche beaucoup des 0. infernalis (Müller et Troschel) et similis (Koehler) ; eile est surtout extremement voisine de la premiere espece au point qu'on peut se demander s'il j a lieu de l'en separer. Elle s'en ecarte cependant par son apparence plus grele, par ses bras relativement plus allonges et plus etroits, par les plaques brachiales laterales qui empietent moins sur la face dorsale des bras et laissent les plaques dorsales relativement un peu plus larges. Les piquants brachiaux sont au nombre de neuf dans le seul individu que je possede, qui est relativement petit, tandis que chez des individus beaucoup plus grands d'O. infernalis, leur nombre reste ordi- nairement limite a huit. Les boucliers buccaux sont plutöt un peu plus longs que larges et leurs plaques accessoires sont notablement plus petites et plus etroites chez VO. infernalis que chez Fespece africaine. On voit que ces diff'erences sont assez faibles et il est tres regrettable que la forme africaine ne soit representee que par un exemplaire unique ; on peut esperer que l'examen de nouveaux echantillons, qui seront peut etre plus grands, permettra de reconnaitre des difterences plus marquees, que la forme du corps avec ses bras plus longs et plus greles permet dejä d'en- trevoir. Je donne ici deux photographies de VO. itfernalis (PI. IX, iig. 10 et 11) qui permettront une comparaison avec l'espece nouvelle, et je reproduis egalement deux photographies de VO. similis (PI. IX, fig. 12 et 13), non pas tant pour faire mieux saisir les difterences avec l'espece africaine, que pour me permettre de montrer ä nouveau, et mieux qu'ä l'aide de dessins schematiques, les difterences sur lesqu elles je me suis base en 1905 pour etablir VO. similis et la separer de VO. infernalis (05, p. 7). Echinodernia I: Asteroidea, Ophiiiroidea et Echinoidea. 181 En 1909 Lyman Clark (09, p. 124) a cru clovoir reunir ces deux especes, et il a cherche ä prouver que les variations observees par lui chez VO. infernalis ne permettaient pas d'admettre la Separation specifique que j'avais proposee. Je erois que depuis lors Topinion de Lyman Clark s'est modifiee. Pour ma part, je ne puis que maintenir la distinction que j'ai ötablie en 1905 pour les raisons que j'ai developpees alors: on pourra voir, en comparant les photographies que je donne ici, que les deux especes sont reellement bien differentes. Les memes caracteres qui separent VO. similis de VO. infernalis la separent egalement de l'O. africana\ on remarquera, de plus, chez VO. similis, la forme et Tirregularite dans les contours des boucliers radiaux, les petites dimensions et meme Tinconstance des trois plaques qui se trouvent entre ces boucliers ä la base des bras, l'absence de plaque marginale dans l'espace interradial sur le disque, la forme diiferente des boucliers buccaux et Fetat rudimentaire des plaques accessoires de ces boucliers, la diffe- rence de taiUe moins grande entre les deux ecailles tentaculaires, le nom- bre des piquants brachiaux, etc. On connait actuellement deux especes littorales ou sublittorales d'' Ophiarachnella sur les cotes occidentales de l'Afrique. L'une d'elles est VO. semicincta (Studer), decouverte aux iles du Cap Vert par la „Gazelle", ä une profondeur de 38 brasses (71 m), et retrouvee par les Expeditions du „Travailleur" et du „Talisman" dans les memes parages ä 105 metres de profondeur; Tautre est VO. capensis (Bell). L'O. a/ricana est bien diffe- rente de VO. semicincta: chez cette derniere, en effet, il n'existe pas de plaques distinctes ä la base des bras entre les boucliers radiaux, les plaques brachiales ventrales sont quadrangulaires et un peu plus larges que longues, les piquants brachiaux sont au nombre de sept seulement, les deux ecailles tentaculaires sont subegales, le bouelier buccal accessoire est tres petit, et enfin il existe une paire de pores entre la premiere et la deuxieme plaque brachiale ventrale. Je reproduis ici (PI. IX, fig. 20) une portion de face laterale d'un bras d'un individu recueilli par le „Travailleur" et le „Talis- man", chez lequel le diametre du disque atteignait 14 mm: les piquants brachiaux sont au nombre de sept; c'est le chifire que j'ai toujours ob- serve, tandis que Studer n'en indique que six. Je ferai remarquer ä ce sujet que, sur le dessin que donne cet auteur, (82, pl. I, fig. 1 d) de deux articles brachiaux, Tun de ceux-ci porte sept piquants et l'autre six; ces piquants depassent legerement le milieu de Tarticle. L'O. capensis n"a que sept piquants brachiaux et la nouvelle espece ne peut etre confondue avec eUe. 13 Michaelsen, "Westafrika. 132 ^- KOEHLER. Ojyhiactis africana Koehler. Ophiactis africana Koehler (11), p. 17, pl. III, fig. 4 et 5. Habitat: Senegal, Goree; 21 mm. C. Hupfer 1888 (Un echantillon). Liberia. Freyschmidt, 1893 (Un echantillon). Cote d'or, Prampram; 9 mm. C. Hupfer (Trois echantillons N. 25 943). Congo frangais, Sette Cama. C. Hupfer 1888 (Un echantillon N. 24 284). Angola, Ambrizette; 8 m et 11 m. C. Hupfer (Un echan- tillon Sans numero et quelques echantillons N. 25 673). Angola, Mussera; 11 m. C. Hupfer (Trois echantillons N. 24213). Angola, Kinsembo. C. Hupfer (Trois echantülons N. 21274, et un echantillon sans numero). Angola, Kinsembo; 13 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 24495). Afrique occidentale. C. Hupfer 1889 (Deux echantillons K 25 812). Les individus restent toujours de tres petite taille et le diametre du disque atteint rarement 4,5 et 4 mm, chiffres que j'ai releves sur les exem- plaires recueillis par Gruvel ä la Baie du Levrier et ä l'estuaire du Congo, et qui m'ont servis comme types de cette espece : dans la plupart de ceux du Musee de Hambourg, en effet, le diametre du disque ne depasse pas 2 ou 3 mm. Les piquants de la face ventrale du disque sont souvent moins nombreux et moins serres que siu' les tjpes : Ton peut alors observer facilement les plaques qui recouvrent cette face et qui sont toujours bien developpees. Je remarque aussi que les deux piquants brachiaux qui suivent le premier ventral sont souvent rugueux et que les asperites se montrent surtout vers l'extremite. L'O. africana se trouve donc assez abondamment repandue le long de la cote occidentale d'Afrique, dans la region tropicale, au-dessus et au-dessous de l'equateur. Je rappellerai que Gruvel l'a recueillie dans la Baie du Levrier, c'est-ä-dire a 21° N., ainsi qu'ä l'embouchure du Congo vers 6° S. ; eUe peut descendre encore plus bas jusqu'ä Kinsembo vers 8° S. ; les autres stations enumerees plus haut se trouvent comprises entre ces deux points extremes. Comme toutes ces stations sont assez nom- breuses et assez eloignees les unes des autres, et que dans aucun des individus observes le diametre du disque ne depasse 4,5 mm, il est tres vraisemblable que l'espece reste toujours de tres petite taille. Ec'hinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Efhinoidea. 1^3 Apres avoir decrit on 1911 YO. africana, je Tai comparee aux 0. Mülleri LüTKEN et Lütkeni Marktanner, En ce qui concerne l'O. Mülieri, qui se trouve d'aillours ropresenteo dans les coUeotions du Musce de Ham- bourg par plusieurs individus ä six bras et dont je parlerai ci-dessous, il n'y a aueune eonfiision possiblo. II n'en est pas de meme pour VO. Lütkeni, et Texamen des individus assez nombreux que possedo le Musee de Ham- bourg me laisse assez perplexe au sujet de la synonymie de cette espece. LY). Lütkeni a ete etablie par Marktanner-Turneretscher, d'apres un echan- tillon unique et tres petit, chez lequel le diametre du disque etait de '2,5 mm seulement; les caracteres sont donc assez difficiles ä saisir: d'ailleurs la description de Marktanner est tres courte et les deux photo- graphies qu'il publie sont loin d'etre claires. Le type unique etait absolument depourvu de piquants, aussi bien sur la face dorsale que sur la face ven- trale du disque. Comme les trois echantillons rapportes par Gruvel, et d'apres lesquels j'ai etabli mon espece, ofiraient tous trois sur la face ventrale du disque un revetement de piquants extremement developpe, ils paraissaient s'ecarter considerablement de l'O. Lütkeni. Or, maintenant, je trouve parmi les Ophiactis du Musee de Hambourg, des exem- plaires chez lesquels les piquants sont moins nombreux: je me de- mande si ceux-ci n'arriveraient pas ä disparaitre completement chez certains individus, et, dans ce cas, la ressemblance avec YO. Lütkeni serait plus marquee. Toutefois, je dois faire observer que, d'apres la description de Marktanner, la face ventrale du disque de l'O. Lütkeni n'a qu'un recou- vrement de plaques tres delicat (sehr zart beschildert), ce qui n'est pas conforme ä ce que j'observe sur mes echantillons oü les plaques ventrales du disque, meme chez les tout jeunes specimens, sont toujours bien for- mees, tres apparentes, et munies de piquants plus ou moins nombreux ; d'autre part, Marktanner dit que la couleur de l'O. LAitkeni est verdätre sur la face dorsale, ce que je n'observe jamais, les echantillons en alcool etant tantöt grisätres, tantöt brunätres, mais le plus souvent ä peu pres completement decolores. Les autres caracteres indiques par Marktants^er sont trop peu precis pour qu'on puisse en faire etat. J'estime donc devoir maintenir Tespece que j'ai creee en 1911, et que j'ai appuyee d'une description detaillee avec des photographies suffi- samment demonstratives pour serw ä des comparaisons utiles, car je ne crois pas que les documents fournis par Marktanner, d'apres un specimen tres jeune, puissent jamais permettre de reconnaitre l'O. Lütkeni avec certitude. 13* 134 ^- KOEHLER. 0])hiactis Mülleri Lütken (PI. VII, fig. 9 et 10). Voir poiir la bibliographie : Ophiactis Mülleri, Koehler (14), p. 41. Habitat: Senegal, Goree; 21 — 25 m, C. Hupfer (Quelques echantillons N. 25778 et 26 582). Togo, PortSeguro; 13 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 2435). Ile das Rolas. Dr. R. Greeff (Un echantülon). Tous les individus ont six bras. L'O. Mülleri a ete decrite avec soin par Lyman, mais, en dehors du dessin que cet auteur donne des boucliers radiaux, Tespece n'a jamais ete representee; j'ai cru bon d'en reproduire ici deux photogTaphies. Je reviendrai sur cette espece en etudiant plus loin VO. Savignyi. L'O. Mülleri n'a encore ete signalee que sur les cotes occidentales de l'Atlantique, mais sa presence sur les Gutes africaines n'est pas sur- prenante. OjJhiactls Savif/iiyi Müller et Troschel (PI. VII, fig. 15; PI. X, fig. 1, 2 et 3). Voir pour la bibliographie : Ophiactis Savignyi, Koehler (05), p. 26. Ophiactis Savignyi, Koehler (13), p. 355. Ophiactis Savignyi, Koehler (14), p. 41. Habitat: Ile das Rolas. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons). Ile Annobon. (Un echantillon). Ile Anno bon. Dr. A. Schultze, 1911 (Deux echantillons). Les exemplaires du Musee de Hambourg sont tous de tres petite taille : le diametre du disque ne depasse en eftet jamais 3 mm et il reste souvent plus petit; tous ces individus sont neanmoins bien caracteristiques et parfaitement determinables : üs ont tous six bras. Ils sont evidemment identiques ä coux que Greeff a rencontres sur la cote S. W. de Säo Thome, entre ä 15 et 20 brasses (28 et 37 m) de profondeur, et qu'il a designes sous le nom de 0. Krebst Lütken (81, p. 153). En ce qui concerne la synonymie et l'extension geographique de cette espece tres repandue et assez polymorphe, je ne puis que renvoyer a mon travail de 1905 (05, p. 26). Bien que YO. Savignyi ait ete souvent citee, seit sous ce nom, seit sous Tun de ses nombreux synonymes, les auteurs n'en ont pas donne de Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 135 boiis dcssins. J(^ no pnis pas comblor cotte lacuno on utilisant les oxom- plaires du Musee de Hamboiii'g qui sont do trop potites dimensions, mais il m'a paru utile de reproduire ici quelques photographies d'individus provenant egalement de la cote oceidentale d'Afrique, et plus grands qua ces derniers. Ces individus ont ete recueillis par la Mission Gfain a Mato Grande, sur les cötes de la Guinea portugaise, vers 11 ^ 36 ' N. (Station 93); presque tous ont six bras, quelques-uns cependant n'en ont que cinq. J^ai pu m'assurer que tous ces individus sont parfaitement identiques a des exemplaires de l'Ocean Indien que je possede dans ma collection. H est inutile de decrire ici ä nouveau VO. Savignyi qui est, en somme, suffisamment connue; j'attirerai seulement l'attention sur deux de sas caracteres principaux: la presence de deux papilles buccales et la grossaur des boucliers radiaux. En raison du developpement de ces der- niers, la face dorsale du disque presente un facies bien caracteristique (PI. X, jfig. 2 et 3), et on ne saurait la confondra avec VO. Mülleri dont il est facile de la distinguer. J'ai tenu a representer ici les deux faces d'un exemplaire ä cinq bras (PI. VII, fig. 15 et PI. X, fig. 1), car, si de tels individus sont faciles ä determiner lorsqu'ils sont associes ä des exemplaires ä six bras, on pourrait meconnaitre leurs caracteres lorsqu'ils sont isoles. C'est ce qui est arrive sans doute pour VO. Jyjungmani, etablie par Marktanner-Turne- RETSCHER cu 1887 pour une forme de Haiti (87, p. 297); il est inconte- stable que cetta Ophiure n'est antra cliose qu'une 0. Savignyi ä cinq bras et qu'on doit ajouter son nom aux nombreux synon^Tnes de cette der- niera especa. En somme, on rencontre sur la cote oceidentale d'Afrique deux Ophiactis ä six bras: les 0. Savignyi et Mülleri, qui sont littorales l'une et l'autre, et pauvent se trouver dans les memas stations ; toutas deux ont ete rapportees de Goree par Greeff. On distinguera facilement la premiere espece de la seconde par ses grands boucliers radiaux et par ses deux papilles buccales. Peut-etre rencontrara-t-on egalement sur les cötes occidentales d'Afri- que une troisieme espece d' Ophiactis, qui, jusqu'a maintenant, n'a ete signa- lee, an dehors de la Mediterranee qu'ä Madere seulement et dont il n'est pas inutile de rappeler ici le nom: je veux parier de VO. virens (Sars). C'est une forme qui est restee assez rare jusqu'a present, peut-etre parce qu'on n'a pas su la reconnaitre. L'O. virens a ete volontiers comparee a l'O. Balli, mais eUe me parait surtout voisine de l'O. Mülleri. II est donc bon de ne pas la perdre de vue lorsqu'on etudie las Ophiactis des cötes Igg R. KOEHLER. occidentales d'Afrique. L'O. virens a ete etudiee avec beaucoup de soin par SiMROTH, mais les quelques dessins que cet auteur a donnes des carac- teres exterieurs ne sont pas tres demonstratifs ; j'ai cru bon de reproduire ici deux photographies d'un individu provenant de Naples (PI. X, fig. 4 et 5). f Ophiociiida abnormis Lyman. Voir pour la bibliographie: Ophioenida abnormis, Lymän (78), p. 227. Ophiocnida abnormis, Lyman (82), p. 155. Ämphipholis abnormis, Verrill (99), p. 316. Habitat: Ile Säo Thome. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons). Les individus etaient etiquetes Ämphipholis subtilis. De fait, la dis- position des papilles buecales est absolument identique ä celle qu'on con- nait dans le genre Ämphipholis : aussi Verrill, dans la revision qu'il a faite du genre Ophioenida, range-tll VO. abnormis dans ce dernier genre (99, p. 312). Cette maniere de voir peut se defendre, mais je ne la partage pas, d'abord parce que nous ne connaissons pas d'especes d'' Am,phipholis chez lesquelles les plaques de la face dorsale du disque possedent un recouvrement de piquants aussi developpe que celui que montre VO. ab- normis' chez les rares Ämphipholis dont le disque est muni de piquants, ceux-ci restent toujours localises ä la peripherie. D'autre part, les deux ecailles tentaculaires de VO. abnormis ne sont pas disposees comme dans le genre Ämphipholis: elles sont en effet placees ä peu pres ä cote l'une de l'autre et elles restent paralleles, au Heu de former ensemble un angle plus ou moins voisin de 90*^. Pour ces deux raisons, je prefere laisser cette espece dans le genre Ophioenida, bien quo les limites de celui-ci soient assez peu precises. En ce qui concerne les ecailles tentaculaires, Lyman dit qu'il en existe deux ä la base des bras et une seule plus loin. Or je constate sur les individus du Musee de Hambourg que les ecailles tentaculaires restent au nombre de deux sur toute la longueur des bras; il arrive par- fois que l'ecaille externe se montre un peu plus gi-ande que l'ecaille interne au delä des premiers articles, mais cela n'est pas constant, et, sur le memo bras, on peut voir les deux ecailles tentaculaires, d'abord egales, dovenir inegales, pour reprendre ensuite les memes dimensions. Des variations aussi faibles ne sauraient justifier une Separation specifique, et l'Ophiure de Säo Thome se rapporte si bien a la description de Lyman, a part ces petites variations dans la taüle des ecailles tentaculaires, qu'il ne me parait pas possible de l'en separer. Eclnuoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 187 Le type de Lyman proviont des di'agages du "Blacko" dans la mer des Antilles (Station 45), et il a ete capture a une profondeur de 101 brasses (184 m). Ampliiociiida sewiisquaniata nov. sp. (PI. VIII, lig. 17 a 19). Habitat: Cöte d'Or, Accra; 8 m. C. Hupfer (Deux echantillons N. 25209). Sans indication de localite. C. Hupfer (Un echantillon N. 25812). L'exemplaire sans indication de localite est beaucoup plus grand que les deux autres, et le diametre du disque, qui est deforme (PI. VIII, fig. 19), mesure 6 mm suivant une des dimensions, et 7,5 mm suivant Fautre ; les bras, incomplets, sont conserves sur une longueur de 30 mm. Dans les deux individus d' Accra, le diametre du disque atteint ä peine 4 mm et les bras ont 25 mm; je represente l'un d'eux PI. VIII, flg. 17 et 18. Je reproduis egalement la photographie de la face ventrale du plus grand exemplaire ; celui-ci ne differe d'ailleurs des deux autres que par ses ecailles tentacidaires plus apparentes. Le disque est plutöt pentagonal, avec une tendance ä s'excaver lege- rement dans les espaces interradiaux. La face dorsale est couverte de nombreuses plaques inegales, plus grandes dans la region centrale, et devenant beaucoup plus petites ä la peripherie du disque, sauf dans le milieu des espaces interradiaux oü l'on remarque une bände assez etroite et en forme de triangle aUonge, qui continue les plus grandes plaques ventrales vers le bord du disque, mais sans l'atteindre toutefois. Parmi les plaques cen- trales, on distingue une rosette primaire qui est encore assez marquee sur le plus grand individu, mais qui est beaucoup plus distincte sur les deux autres. Les boucliers radiaux sont plutöt courts et assez larges, triangu- laires, avec le bord interradial arrondi; üs ne se touchent que par leur angle externe, et vont ensuite en divergeant mais sans s'ecarter beaucoup l'un de Fautre; ils sont separes sur la plus grande partie de leur longueur par une seule rangee de plaques. Ces boucliers sont une fois et demie plus longs que larges et leur longueur egale a peu pres le tiers du rayon du disque. Les plaques centrales sont tout ä fait planes, un peu imbri- quees, sauf Celles de la rosette primaire ; ä mesure qu'on s'avance vers la Peripherie, on voit les plaques s'epaissir sur leur bord libre qui devient alors saiUant, en meme temps que la taiUe des plaques diminue, et l'on passe finalement ä des plaques extremement petites, qui sont situees vers le bord du disque et qui sont armees chacune d'un petit piquant dont la Igy E. KOEHLER. base occupe presque tonte la surface de la plaque correspondante. Ces petits piquants sont assez epais, courts, cylindriques et arrondis ä l'extre- mite. Ils passent ä la face ventrale du disque sur laquelle ils se montrent d'abord assez serres pour qu'il soit impossible d'apercevoir les contours des plaques qui les supportent, mais, ä mesure qu'on se rapproche de la bouche, ils deviennent plus petits et finalement ils disparaissent vers le tiers proximal de l'espace interradial. Les plaques sont alors tres appa- rentes: elles sont tres petites, un peu imbriquees, puis elles s'aplatissent et elles deviennent en menae temps un peu plus grandes ä mesure qu'on s'avance vers les boucliers buccaux. Les fentes genitales sont allongees et etroites. Les boucliers buccaux sont petits, losangiques, ä peu pres aussi longs que larges, avec un angle proximal obtus ; l'angie distal est au con- traire aigu par suite de la forme de ses deux cötes qui sont legerement excaves: il en resulte que cet angle distal tend a proeminer dans l'espace interradial sous forme d'un petit lobe etroit et court. La surface de ces boucliers est mamelonnee. Les plaques adorales sont tres allongees, conti- gues sur la ligne interradiale mediane vers laquelle elles vont en s'amin- cissant, tandis qu'elles sont plus larges en dehors ; leur bord oral est legerement excave et leur surface est aussi mamelonnee. Les plaques orales sont courtes, mais tres saillantes, surtout dans leur moitie proximale oü elles s'adossent l'un ä l'autre en formant un angle diedre. Les papilles buccales sont disposees exactement comme dans le genre A^nphiura s. str. ; il existe en effet une papille externe plutut petite, un peu aplatie et squami- forme, avec le bord libre trilobe, et une papille interne conique, assez epaisse et courte; entre les deux, sur un plan superieur, on aper9oit une papille triangulaire, ä sommet pointu, dirigee vers le centre du disque. Les plaques brachiales dorsales sont grandes et elles couvrent la plus grande partie de la face dorsale des bras. Elles sont plutöt trapezoidales, avec un bord proximal etroit, un bord distal tres large et des cötes diver- gents. Dans le grand exemplaire, le bord distal est peu convexe, et meme il reste presque droit en son milieu; il se relie aux bords lateraux par des angles assez vifs, tandis que dans le petit echantillon, ce bord est convexe et les angles lateraux sont arrondis. Toutes ces plaques sont contigues. La premiere plaque brachiale ventrale est assez petite, trapezoi'dale, avec le bord proximal plus grand que le bord distal. Les plaques sui- vantes ont une forme plutöt pentagonale, mais l'angie proximal est tres arrondi, ce qui los fait paraitre souvent quadrangulaires avec un cöte Echinodernia I: Asteroidea, Ophiuroidea ot Echinoidea. Ig9 proximal convexe ; le bord distal est, au contrairo, plus ou moins forto- ment excave, et les cötes sont droits ou tres legerement oxcaves par les pores tentaculaires. EUcs sont a peu pres aussi longues que larges et eontigues. Sur le premier tiers de la longueur des bras dans les deux petits echantiUons, et sur plus de la moitie de cette longueur dans le plus grand, les plaques brachiales ventrales presentent un aspect tres particulier du a la presence de deux larges sillons longitudinaux, sortes de cannelures qui s'etendent sur toute la longueur de la plaque de cliaque cöte de sa partie mediane, de teile sorte que la face ventrale de ces plaques offre trois cötes longitudinales assez saillantes, une mediane et deux laterales. Cette structure devient moins marquee a mesure qu'on s'eloigne du disque et eile disparait completement ä une petite distance au delä du disque dans les petits echantillons, et beaucoup plus loin dans le grand; la sur- face ventrale de la plaque devient alors parfaitement lisse et reguliere. Les plaques laterales, peu saillantes, portent des piquants qui sont au nombre de six sur les premiers articles du grand individu; ce nombre tombe ensuite ä cinq et iinalement ä quatre. Ces piquants sont subegaux, un peu plus courts que l'article et coniques avec Textremite arrondie. Le premier piquant ventral est un peu plus long et plus mince que les autres ; la surface de ces piquants est tout ä fait lisse. L'ecaille tentaculaire est unique et eile n'existe que sur les six ou sept premiers articles dans le grand individu : cette ecaille est assez petite et appliquee le long du bord lateral de la plaque ventrale; son cote libre est convexe. La taille de cette ecaille diminue progressivement a partir du premier article et eile disparait finalement avant meme que l'on at^igne le bord du disque. Sur les deux petits echantillons, cette ecaüle n'est visible que sur les deuxieme, troisieme et quatrieme plaques ventrales. Rapports et Differences. — L'^1. semisquamata. se ränge parmi les especes que Verrill a demembrees du genre Opliiocnida sous le nom d'' Amphioctiida, et qui est caracterise par ses papilles buccales disposees comme chez les Amphiura s. str, Elle se distingue de toutes les especes connues par la presence d'une ecaiUe tentaculaire sur les premiers articles brachiaux seulement, par les cannelures longitudinales si curieuses que portent les plaques brachiales ventrales sur une certaine partie de la longueur des bras, et enfin par le recouvrement tres epais de petits piquants que porte la moitie externe de la face ventrale du disque. Elle ne peut etre confondue avec aucune autre espece. 190 K- KOEHLER. Amphiura capensis Ljungman. Voir pour la bibliographie : Amphiura capensis, Döderlein (10), p. 253. Amphiura capensis, Djäkonov (13), p. 291. Habitat: S enegal, Goree; 23 m. C. Hupfer (Deux echantillons N. 25371). Angola, Kinsembo; 18 m. C. Hupfer (Six echantiUons N. 25665). Sud-Oiiest Africain allemand, Lüderitzbucht ; 0 — 10m. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Quelques echantillons). Les exemplaires de Lüderitzbucht sont plus grands que les autres et le diametre du disque varie entre 5 et 6 mm; ils se rapportent exacte- ment ä la description et aux photographies de Döderlein (10, p. 253, pl. V, fig. 2 et 2 b). Je ne puis en distinguer les individus beaucoup plus petits de Goree et de Kinsembo, chez lesquels le diametre du disque ne depasse pas 2 ou 3 mm. D'apres les observations tres recentes de Djakonov, l'espece est vivipare. Amphiura grandisquania Lyman. Voir pour la bibliographie: Amphiura grandisquama, Koehlek (09), p. 177. Amphiura grandisquama, Koehler (14), p. 63. Habitat: Ile das Eolas. Dr. R. Greeff, 1879—80 fCinq echantiUons). II ne peut j avoir aucun doute sur la determination de ces exem- plaires. Je les ai examines avec le plus grand soin et j'ai constate qu'ils ne differaient en rien d'individus dragues soit dans la mer des Antilles, soit au large des cötes de l'Afrique ou dans le Golfe de Gascogne, et vivant a plusieurs centaines de metres de profondeur. On sait que le type de j'espece a ete decrit par Lyman d'apres des individus vivant ä 174 brasses (ca. 318 m): ce meme auteur, dans son "Report" sur les Ophiures du "Challenger" (82, p. 143), indique que l'espece se trouve aux Antilles entre 10 et 240 brasses (18 et ca. 262 m), indication que Verrill a reproduite en 1899 (99, p. 310). L'^4. grandisquama peut descendre encore ä des profondeurs plus grandes puisque la „Princesse Alice" l'a recueillie a 552 et ä 880 metres, et que les Expeditions du „Travailleur" et du „Talisman" l'ont draguee ä 1635 metres. Cette espece a dejä ete rencontree au large des cötes occi- dentales de l'Afrique: r„Hh-ondelle" l'a capturee par 38 ^ N. et 30 ^W. k Echinodernia I: Asteroidea, Ojjhinroidea et Ecliinoidea. ]91 uno profondeur do 861 metres, et la „Princesse Alice" par 37" N. et 9" W. a 552 metres, ainsi que par 37 « N. et 25° W. a 880 metres. Le „Caudan" Ta egalement capturee dans le Golfe de Gascogne entre 400 et 500 metres. On voit que toutes ces stations se rapportent a une certaine profondeiir. J'ignore a quelle localite des Antilles se refere Lyman en indiquant la profondeur de 10 — 240 brasses (18 — ca. 262 m), mais sa citation montre que l'espece peut vivre dans des stations littorales. II n'est donc pas surprenant que Greeff l'ait rencontree ä l'ile das Rolas: la profondeur n'est pas mentionnee sur l'etiquette, mais tous les echantillons que Greeff a recueillis proviennent de stations littorales, et ils ont ete captures par quelques brasses seulement de profondeur. Uä. grandisquama possede donc une aire de repartition ä la fois bathymetrique et geographique tres large. Awiphipholis clypeata nov. sp. (PL VII, fig. 16 et 17). Habitat: Angola, Ambrizette. C. Hupfer (Un echantillon N. 25 673). „ Kinsembo. C. Hupfer (Quatre echantillons N. 21272). Sans indication de localite (Un echantillon N. 25 812). Le diametre du disque ne depasse guere 4 mm dans l'exemplaire d'Ambrizette qui est le plus grand; dans les autres, il est compris entre 2 et 3,5 mm. Les bras sont relativement assez courts et leur longueur ne depasse pas 15 a 18 mm dans les plus grands individus. Je decrirai l'espece surtout d'apres l'echantiUon d'Ambrizette. La face dorsale du disque est couverte de plaques subegales, imbri- quees, un peu plus grandes dans les espaces interradiaux et devenant plus petites au voisinage des boucliers radiaux. II existe une rosette centrale de grandes plaques plus ou moins regulierement disposees : la plaque centro-dorsale est arrondie et beaucoup plus gTande que les cinq autres qui sont tantöt circulaires, tantöt elargies transversalement. A la peripherie du disque, on peut observer un tres leger rebord, mais celui-ci est ä peine indique. Les boucliers radiaux sont assez allonges, trois fois plus longs quo larges, amincis dans leur region proximale et contigus siu- toute leur longueur, sauf ä l'extremite ou leurs pointes sont separees par une petite plaque triangulaire ; leur longueur egale deux fois et demie environ le rayon du disque. 192 R- KOEHLER. La face ventrale est couverte, sur toute son etendue, par de petites plaques minces, egales et legerement imbriquees. Les fentes genitales sont tres etroites. Les boucliers buccaux sont remarquables par leur forme et leur longueur. 11s sont en effet au moins deux fois plus longs que larges, et de forme lanceolee; leur contour est quadrangulaire, avec deux bords lateraux qui se reunissent en un angle proximal tres arrondi, et deux petits bords distaux qui forment un angle tres obtus et arrondi egalement. Les plaques adorales, triangulaires, sont tres petites, limitees aux cotes adjacents du bouclier buccal, et largement separees par l'extremite proxi- male de celui-ci. Les plaques orales sont petites et basses, un peu plus longues que larges. Les papilles buecales sont disposees comme d'habitude : les deux premieres sont petites et subegales, et la papille externe, rectan- gulaire, est deux fois plus longue que large. Les plaques brachiales dorsales sont tres grandes et eDes couvrent la plus grande partie de la face dorsale des bras ; leur forme est demi- circulaire, avec un bord proximal tres fortement convexe et un bord distal presque droit; elles sont toutes contigues. La premiere plaque brachiale ventrale est extremement petite, qua- drangulaire, ä peu pres aussi large que longue, ou un peu plus large que longue. Les suivantes sont grandes, pentagonales, ä peu pres aussi larges que longues, avec le bord distal tres legerement concave et un angle proximal obtus. EUes sont d'abord contigues, puis, au delä du disque, elles se separent par un intervaUe etroit. Les plaques laterales portent chacune trois piquants subegaux et egalant l'article: ces piquants sont cyHndriques, un peu elargis ä la base, avec l'extremite arrondie ; leur surface est finement rugueuse. Les ecailles tentaculaires, au nombre de deux, sont relativement grandes et placees ä angle droit. L'ecaille externe, inseree sur la plaque laterale, est plutot triangulaire avec le sommet arrondi : eile est dirigee en dehors et un peu plus large que longue ; l'ecaille interne, qui s'allonge le long du bord externe de la plaque brachiale ventrale, est plus longue que large et eile se termine en pointe emoussee. Rapports et Differences. — U'A. clypeata se distingue immediate- ment de VA. squamata par la forme tres particuliere de ses boucliers buccaux qui sont beaucoup plus longs que larges, par les plaques adorales tres petites et rejetees de chaque cöte du bouclier buccal, et par la taille des ecailles tentaculaires. Elle ne peut etre confondue avec l'^l. suhtilis Echinoderma I: Asteroidea, Opliiiiroidea et Ec-liinoidea. 193 Ljungman du Bresil et des Antilles, qui a des bras tres longs, dos boucliers radiaux separes sur la moitie de leur longucur, des boucliers buccaux de forme pentagonale, etc. VA. Goesii Ljungman a aussi des bras tres longs avee des piquants courts, et les boucliers buccaux ont une forme diffe- rente, ISA. gracUlima Stimpson, qui rappelle la nouvelle espece par la forme des boucliers buccaux et des plaques adorales, possede quatre ou cinq piquants brachiaux. Aniphipholis nudipora nov. sp. (PL VIII, fig. 15 et 16). Habitat: Liberia, Sinoe; 13 m. C. Hupfer (Deux echantillons N. 10228). Cöte d'Or, Accra; 9 m. C. Hupfer, 1889 (Un tres petit echantillon N. 21 781). Les exemplaires sont incomplets: tous trois ont le disque ampute et les bras sont casses ä une petite distance de la base. L'exemplaire d'Accra est tres petit et en fort mauvais etat, mais les deux individus de Sinoe peuvent parfaitement etre decrits et ils montrent des dispositions tres caracteristiques qui ne se rapportent ä aucune espece connue. Le diametre du cercle circonscrit par le bord externe des boucliers buccaux n'est que de 2 mm. Ces boucliers buccaux sont tres allonges, deux fois ou deux fois et demie plus longs que larges, et d'une forme nettement lanceolee : leur region principale, plus longue que large, est triangulaire avec un sommet assez aigu et pointu; le lobe qui fait suite en dehors s'allonge dans Tespace interradial, et il oflfre des cötes legere- ment excaves avec une extremite largement arrondie. Les plaques adorales sont petites, triangulaires, et elles se retrecissent tres fortement en s'appro- chant de la Ugne interradiale mediane qu'elles atteignent ä peine ; parfois memo elles sont completement separees par la pointe du bouclier buccal. Les plaques orales sont tres etroites et assez hautes. Les deux papiUes buccales internes sont subegales, coniques, avec l'extremite emoussee ; la papille externe est tres elargie, trois fois plus longue que large dans sa region moyenne : sa forme est plutöt celle d'un triangle rectangle allonge avec la base proximale, et dont la hauteur diminue jusqu'au sommet distal qui est arrondi. Les plaques brachiales dorsales sont tres larges et elles couvrent une grande partie de la face dorsale des bras; elles sont pres de deux fois plus larges que longues. Leur forme est presque demi-circulaire, avec un bord proximal fortement arrondi et un bord distal legerement convexe ; /:^-^, ] 9^ R. KOEHLER. elles paraissent tres minces et leur bord distal est muni de stries trans- versales extremement lines et tres rapproehees. Ces plaques sont toutes contigues. La premiere plaque brachiale ventrale est tres petite, triangulaire, courte, plus large que longue, avec un bord distal un peu convexe. Les plaques suivantes sont pentagonales, aussi longues que larges ou un peu plus longues que larges, avec un angle proximal assez ouvert, un bord distal un pou concave et des cötes tres legerement excaves par les gxands pores tentaculaires voisins. Ces plaques sont d'abord contigues, puis elles se separent les unes des autres par un espace d'ailleurs tres etroit. Les plaques laterales portent chacune trois piquants subegaux, et dont la longueur egale celle de Tarticle: ces piquants sont assez minces, coniques, avec la pointe arrondie; leur surface est un peu rugueuse. Les pores tentaculaires sont tres grands, mais les ecailles tentaculaires fönt completement defaut. Rapports et Differences. — Malgre le mauvais etat des echan- tillons, cette Amphipholis se trouve parfaitement caracterisee par la forme des boucliers buccaux jointe ä Tabsence complete d'ecailles tentaculaires. En raison meme de cette derniere particularite, je ne vois aucune Amphi- pholis k laquelle on pourrait la comparer. La forme des boucliers buccaux rappelle celle que j'ai decrite plus haut chez VA. clypeata, mais les con- tours sont diflferents et d'ailleurs cette derniere possede deux ecailles tentaculaires. D'autre part, notre espece me parait bien devoir etre rangee dans le genre Amphipholis: eile ne peut pas appartenir au genre Ophio- stigina dont eile s'ecarte par la forme des plaques adorales qui sont forte- ment amincies en dedans, et d'ailleurs toutes les Ophiostigma connues ont des boucliers buccaux courts. Le genre Ophiophragmus renferme une espece, VO. septus, chez laquelle la disposition des papilles buccales rappelle ce qui existe dans le genre Amphipholis, mais les ecailles tentaculaires sont toujours bien developpees, et il ne parait pas possible de ranger l'espece nouvelle dans ce dernier genre. Amphipholis sqnamata (Delle Chiaje). Voir pour la bibliographie : Amphipholis squatnata, Koehler (13), p. 356. Amphipholis squamata, Koehler (14), p. 66. Habitat: Senegal, Goree; 21 m. C. Hupfer (Trois echantillons N. 25778 et 26557). Ecliinodornia I: Asteroidea, Opliinroidea et Echinoidea. 195 Angola, Kinsembo; 13 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 24318). Sud-Ouest Africain allemand, Swakopmund. Dr. W. Micha- elsen, 1911 (Quelques petits echantillons). Sud-Ouest AfricaiD allemand, Lüderitzbuclit. Dr. W. Micha- elsen, 1911 (Deux echantilllons). Sans indication de localite (Un echantillon). A^nphiodia acntispina nov. sp. (PI. VII, fig. 11 ä 14.) Habitai : C ö t e d ' I v o i r e , W a p o e. C. Hupfer, 1887 (Cinq echantillons N. 14551 et 14554). L'exemplaire qui porte le N. 14 551 a conserve la face dorsale du disque, mais ce disque, d'ailleurs irreguher, est tres petit et son diametre ne depasse pas 3 mm ; les bras devaient atteindre en\'iron 25 mm de longueur. Les c^uatre autres exemplaires ont tous la face dorsale du disque amputee : j'ai retrouve, dans le tube qui les renfermait, l'une de ces faces dorsales, mais celle-ci etait incomplete et fortement deformee; eile devait mesurer 5 mm de diametre environ. Les bras de ces quatre echantillons sont tous incomplets; ils etaient certainement tres longs et devaient atteindre au moins 40 mm. Je represente ici la face dorsale de Texemplaire qui porte le N. 14 551 (PL VII, fig. 12), et je me servirai surtout de l'un des autres individus pour decrire la face ventrale (PI. VII, iig. 11). Le disque est pentagonal et excave dans les espaces interradiaux. La face dorsale est couverte de plaques petites, minces, imbriquees, sube- gales, devenant seulement un peu plus grandes ä la peripherie dans les espaces interradiaux; ü n'y a pas la moindre indication de plaques pri- maires. Les boucHers radiaux sont petits et peu developpes : ils sont etroits et allonges, environ cinq fois plus longs que larges ; ils sont dispo- ses parallelement l'un ä l'autre dans chaque paire, et contigus sur toute leur longueur. Leur bord externe reste presque parallele au bord interne, et ü est seulement legerement convexe ; leur longueur est plus petite que le tiers du rayon du disque. A la peripherie du disque, on remarque une rangee de plaques un peu plus grandes que les autres et qui forment une bordure d'ailleurs peu marquee, mais chacune de ces plaques porte \in piquant extremement fin, assez allonge, pointu et tres transparent. 196 ^- KoEHLER. La face ventrale du disque est couverte de plaques tres petites, minces et imbfiquees, formant sur toute l'etendue de cette face un recou- vrement bien distinct. Les fentes genitales sont tres etroites, mais cepen- dant bien apparentes. Les boucliers buccaux sont tres developpes, grands et larges, plus longs que larges et de forme pentagonale, avec un angle proximal aigu, mais arrondi, et limite par deux cötes droits, deux bords lateraux droits et ä peu pres paralleles, reunis aux precedents par un angle obtus et arrondi, et un bord distal droit dirige transversalement. Les plaques adorales sont tres petites, triangulaires, et elles se retrecissent fortement vers la ligne interradiale mediane qu'elles n'atteignent pas tout a fait. Les plaques orales sont petites, etroites, trois fois plus hautes que larges. Les papilles buccales sont au nombre de trois de chaque cote : les deux pre- mieres sont subegales, spiniformes, coniques, mais assez courtes ; l'externe est plus large que les autres, et meme, dans l'un des quatre exemplaires qui portent le N. 14554, eile est squamiforme et assez elargie, mais son angle oral s'allonge cependant en une pointe obtuse (PI. VII, fig. 13). Les plaques brachiales dorsales sont extremement grandes et elles couvrent ä peu pres toute la face dorsale des bras. EUes sont presque deux fois plus larges que longues et de forme biconvexe, avec un bord distal plus fortement convexe que le bord proximal, et des angles lateraux tres largement arrondis. Elles sont toutes contigues. Chacune d'elles porte sur la ligne mediane une petite empreinte qui s'etend sur toute la longueur des bras (PI. VII, fig. 14). La premiere plaque brachiale ventrale est assez grande, trapezo'idale et elargie transversalement, avec un bord distal plus etroit que le bord proximal. Les plaques suivantes sont grandes, pentagonales, un peu plus larges quo longues, avec un angle proximal obtus, des cötes droits, et un bord distal tres legerement excave. Ces plaques sont d'abord exactement contigues, puis eUes se separent par un espace tres etroit. Les plaques laterales portent chacune trois piquants subegaux et de meme longueur que l'article: ces piquants sont coniques et ils deviennent assez pointus ä l'extremite ; leur surface est simplement rugueuse. Les pores tentaculaires sont assez grands. L'ecaille tentaculaire, unique, est aUongee, deux fois et demie plus longue que large, et eile s'etend le long du bord libre de la plaque brachiale ventrale. Rapports et DifFerences. — Bien que la papille buccale externe puisse prendre une forme elargie et meme quelque peu squamiforme dans Echinodernia I: Asteroidea, Ophiuroidea et I<>clnnoidea. 197 l'un dos exemplaires, Tespece no pout pas ctre placee dans le genre Äm- phipholis, et eile appartiont bien au gonre Aniphiodia. Elle se ränge panni les formes qui ne posscdcnt qu'uno seule ecaillo tentaculaire. On peut la rapprocher des A. pulchella (Lyman) et repens (Lyman), qui sont connues toutes deux dans la mor des Antilles. La premiere especc, qui possede egalement des boucliers buccaux tres developpes, a trois papilles buccales egales et une ecaille tentaculaire petite et arrondie; chez VA. repens, la face ventrale du disque est en tres grande partie nue, les trois papilles buccales sont egales et les boucliers buccaux sont petits. Aucune de ces especes d'ailleurs ne possede, sur le bord du disque, ces piquants qui sont si caracteristiques dans l'espece africaine, et on ne peut les confondre avec cette derniere. Amjihiodia cincta nov. sp. (PL VIII, fig. 13, 14 et 20). Habitat: Liberia, SassTown. C. Hupfer (Un echantillon). Dahomey, Whydah. C. Hupfer (Un echantillon N. 26913). Malgre la presence d'une rangee de plaques formant une bordure ä la Peripherie du disque et rappelant ainsi la disposition caracteristique du genre Ophiophragmus, il me parait plus correct de placer cette espece dans le genre Amphiodia en raison du nombre des papilles buccales. L'exemplaire de Sass Town est un peu plus grand que l'autre: je le prendrai comme type de la nouveUe espece. Le diametre du disque est un peu superieur ä 4 mm, et la longueur des bras depasse 25 mm; dans Tindividu de Whydah, le diametre du disque est de 3,5 mm. La face dorsale du disque est couverte de plaques subegales, imbri- quees, restant un peu plus grandes dans le milieu des espaces interradiaux. A la Peripherie du disque, on remarque une rangee de plaques dressees presque verticalement et formant une bordure tres nette (PI. VIII, fig. 13). Cette bordure est a peine indiquee sur le petit individu (PI. VIII, fig. 14); en revanche celui-ci montre une rosette centrale de six grosses plaques primaires, la centro-dorsale arrondie, et les cinq radiales tres legerement elargies transversalement et separees de la precedente par un cercle de petites plaques ; on observe, en outre, en dehors de la rosette, une grande plaque dans chaque espace interradial. Cette disposition n'existe pas dans le grand individu. Les boucliers radiaux sont assez grands, deux fois plus longs que larges, contigus sur toute leur longueur, avec un bord 14 Michaelseu, Westafrika. 198 K- KOEHLEK. externe arrondi; leur longueur egale presque le tiers du rayon du disque. Dans le petit exemplaire, ces boucliers radiaux sont separes ä leur ex- tremite proximale. La face ventrale est recouverte de plaques tres petites, serrees et imbriquees. Les fentes genitales sont assez etroites. Les boucliers buccaux sont tres allonges, deux fois et demie plus longs que larges et de forme lanceolee; leur partie principale triangulaire est ä peu pres aussi longue que large, avec un sommet proximal assez aigTi; eile est suivie d'un lobe assez etroit, arrondi ä l'extremite, mais qui proemine dans l'espace interradial sur une longueur egale ou superieure ä Celle de la partie principale. Dans le petit individu, ce bouclier buccal est moins allonge, et le lobe distal etant plus large, la forme reste simple- ment losangique. Les plaques adorales sont petites, triangulaires, tres etroites en dedans. Les plaques orales sont etroites, mais assez allongees, deux fois et demie au moins plus longues que larges. Les papüles bucca- les, au nombre de quatre, forment une rangee assez reguliere: l'externe est cependant un peu ecartee de la precedente ; celle-ci est plutot squami- forme et plus large que longue. Les plaques brachiales dorsales sont tres grandes et larges et elles couvrent ä peu pres la totalite de la face dorsale des bras ; elles sont deux fois et demie plus larges que longues, de forme rectangulaire, avec un bord proximal un peu plus etroit que le bord distal. Les cötes, legere- ment divergents, sont un peu convexes et ils se relient au bord distal par des angles arrondis. Ces plaques sont toutes contigues. La premiere plaque brachiale ventrale est extremement petite, qua- drangulaire, avec des angles arrondis, et eile est elargie transversalement. Les suivantes sont pentagonales, k peu pres aussi larges que longues, avec un angle proximal tres obtus et arrondi, qui se convertit souvent en un simple cote convexe; le bord distal est tres fortement excave et il montre meme en son milieu une veritable encoche; les cötes sont un peu concaves. Toutes ces plaques sont contigues. Les plaques laterales portent d'abord cinq piquants a la base des bras, mais ce nombre ne tarde pas ä tomber ä quatre; ces piquants egalent a peu pres la longueur de l'article, le piquant dorsal est cependant un peu plus petit. Ce dernier, comme le premier piquant ventral, est cylin- drique avec l'extremite arrondie, tandis que les autres ont l'extremite tronquee et souvent munie, ä l'angle distal, d'un tres petit crochet hyalin, dirige perpendiculairemont ä Taxe du piquant on peut meme observer parfois une petite pointe analogue sur l'angle oppose. D existe en outre, Echinodcrnia I: Asteroidea, Oi)liinroidoa ot Ecliinoidea. 199 sur lo boi'd proximal de cos piquants et dau« la partie terminale, quelques tres fines spinules. Los ecailles tentaculaires sont au nombre de deux. L'externe, plus petite, est demi-circulaire, un peu plus large que longue et inseree sur la plaque laterale ; Finterne, deux fois plus longue que large, s'etend le long du bord externe de la plaque ventrale; son bord libre est arrondi. Rapports et Differences. — UA. cincta rappelle les A. Andreae LüTKEN, depressa Lütken et relicta Koehler, qui appartiennent ä l'Ocean Indien: eile s'en ecarte par la forme particuliere des plaques brachiales ven- trales et par le nombre des piquants brachiaux. La seule forme de l'Ocean Atiantique dont on pourrait la rapprochor est 1'^. ahdita Verrill des An- tilles, mais celle-ci a les boucliers radiaux separes, les piquants brachiaux sont au nombre de trois seulement, les papilles buccales ont une dispo- sition differente, et enfin le bord distal des plaques brachiales ventrales ne montre pas cette encoche profonde qui me parait caracteriser d'une maniere particuliere la nouvelle espece. A^nphioplus congensis (Studer). Amphiura congensis, Studer (84), p. 19- Ämphiura resecta, Koehler (11), p. 16, PI. II, fig. 10 — 12. Habitat: Guinee frangaise, lies de Los. C. Hupfer (Trois echan- tillons N. 10209). Liberia, Grand Bassa; 15 m. C. Hupfer, 1888 (Deux echan- tillons N. 25264). Liberia, Petit Culloh. C. Hupper (Six echantillons N. 10225). Liberia, Settra Kru; 30 m. C. Hupfer (Un echautillon N. 14560). „ Sass Town. C. Hupfer (Deux echantillons N. 10232). Cöte d'Ivoire, Petit Drewin. C. Hupfer (Un echantillon K 10213). Cöte d'Or, Quittah; 9 m. C. Hupfer (Deux echantillons). Togo, Anecho; 15 m. C. Hupfer (Deux echantillons N. 26583). Dahomey, Whydah; 10 — 12 m. C. Hupfer (Cinq echantillons N. 14440, 25277 et 26913). Cameroun. C. Hupfer (Trois echantillons N. 24 525). Cabinda, Landana. C. Hupfer (Trois echantillons N. 21204). Sans indication de localite. C. Hupfer (Deux echantillons). 14* 200 ^- KOEHLEK. L'insuffisance, ou mieux l'inexactitude de la description publiee par Studer de VA. congensis (84, p. 19), a ete cause qu'en 1911 j'ai decrit, comme nouvelle, et d'apres les echantiUons recueillis par Gruvel, une forme dejä rencontree par la „GazeUe"; mais cette erreur est tres excusable comme on pourra en juger. La description de Studer n'est pas accom- pagnee de dessins et l'auteur attribue ä VA. congensis trois papilles buccales seulement: il dit en effet dans la diagnose de cette espece ; „drei Mund- papillen, die innerste spitz, zahnartig". Or, en realite, notre espece possede quatre papilles buccales ainsi que je l'ai explique en 1911. J'etais donc bien excusable, ne connaissant aucune forme d'Amphiuridee munie de quatre papilles buccales ä laquelle il etait possible de rapporter la forme recueiUie par Gruvel, d'en faire une espece nouveUe. C'est en revoyant la description de Studer, en vue de comparaisons avec les autres especes africaines, que je me suis doute d'une confusion, et j'ai prie M. le Dr. Hartmeyer, de vouloir bien me communiquer l'un des types de l'^4. congensis recueillis par la "Gazelle" et conserves au Musee de Berlin, ce que cet excellent coUegue a fait avec son obligeance habituelle. J'ai pu me convaincre au premier coup d'oeil que cette Ophiure possedait quatre papilles buccales et qu'elle etait identique ä 1'^. resecta que j'avais etablie en 1911. Je m'empresse de signaler cette synonymie,') L' espece recueillie par la "Gazelle" et retrouvee par Gruvel doit donc etre rangee parmi les Amphioplus '). Comme d'autre part les exemplaires que possede le Musee de Hambourg sont beaucoup plus nombreux que ceux que Gruvel m'a communiques, qu'ils proviennent de diverses localites et qu'ils presentent egalement des dimensions assez differentes, je puis aj outer ici quelques renseignements complementaires ä ma premiere description. Le disque atteint 9 mm de diametre dans les plus grands echantiUons, mais il est alors souvent ampute; ce disque est au contraire toujours conserve sur les petits individus chez lesquels le diametre ne depasse pas 4 ä 5 mm. Les papilles buccales se montrent constamment au nombre de quatre. Je remarque que dans les grands exemplaires ces papilles restent con- tigues, et que la papiUe externe est un peu plus petite que les trois autres, surtout que la troisieme, laquelle se montre parfois assez fortement elargie. Sur les petits individus au contraire, ces quatre papilles ont a peu pres ') C'est par suite d'une faute d'impression qui n'a pas dte corrigee que j'avais ecrit (11, p. 17): „VÄ. resecta appartient k la section Amphiodia" ; c'est Amphioplus qu'il faut lire, puisque, comme je le disais d'une maniere formelle p. 16, les papilles buccales sont au nombre de quatre. Echinoflerma I: Asteroidea, 0])hiuroidea et Ecliinoidea. 201 les memos dimonsions, mais la papillo extorne est separee de la prece- dento par un petit espace libro. Dans ces petits individus, les plaquos brachiales ventrales sont comparativement plus larges, et leur bord distal est plus fortement excave que chez les grands specimens. En ce qui concerne les piquants brachiaux, le chitfre trois n'apparait d'une maniere definitive qu'a une certaine distance de la base des bras et les Premiers articles portent quatre piquants, parfois meme cinq chez les grands exemplaires. Dans la Photographie que j'ai reproduite en 1911 (11, PI. II, fig. 11), on voit d'ailleurs tres nettement que le nombre des piquants est superieur a trois sur les premiers articles brachiaux. Ces piquants sont assez epais et presque lisses chez les grands individus, tandis que chez les petits, leur surface est rugueuse et leur extremite ofFre meme de petites denticulations, qui, sur le deuxieme piquant ventral, peuvent se developper d'une maniere assez marquee pour kii donner une apparence bihamulee. Le piquant median est un peu plus developpe que les autres, et, ä la base des bras, ou le nombre des piquants est de quatre ou meme de cinq, les deuxieme et troisieme piquants sont un peu plus grands que les autres. En ce qui concerne ces piquants eux-memes, je ne m'explique pas une contradiction que je releve dans la description de Studer. Cet auteur ecrit, en effet, (82, p. 19), "Vier Armspinen, die oberste am größten," et p. 20, "Vier . . . Armspinen, von denen die ventrale am längsten ist". — Est-ce le piquant dorsal ou le piquant ventral qui est le plus grand pour Studer? En realite, ce sont les deux piquants medians qui sont les plus grands quand il y en a quatre, ou le piquant median lorsqu'il n'y en a que trois en tout. Je suis heureux d'avoir pu remettre les choses au point en ce qui concerne la synonymie de 1'^. congensis. Amphioplus occidentalis noY. sp. (PL VII, fig. 5 a 8). Habitat: Liberia, Sinoe; 13 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 25442). Sass Town. C. Hupfer (Un echantillon). Dahomey, Whydah; 10 m. C. Hupfer (Quatre echantiUons N. 25429). Congo fran9ais, Fleuve Nyango; 13m. C. Hupfer (Trois echantillons N. 24335). Sans autre indication que: West-Africa. C. Hupfer, 1890 (Quel- ques echantillons). 202 E- KOEHLER. Dans quelques-uns des indi\T.dus, la face dorsale du disque est ampii- tee. Le disque reste toujours de tres petite taille et son diametre n'atteint meme pas 5 mm; les bras sont greles et tres longs; dans Tun des indi- vidus du Fleuve Nyango chez lequel le diametre du disque n'a que 4 mm, ils depassent 50 mm de longueur. Je deerirai l'espece surtout d'apres les echantiUons de Sinoe et de Sass Town. Le disque est arrondi, mais plus ou moins profondement deprime, parfois meme excave dans les espaces interradiaux. La face dorsale est uniformement couverte de petites plaques imbriquees, qui deviennent un peu plus petites dans les espaces interradiaux vers le bord du disque. II ny a pas de plaques primaires distinctes, mais les plaques qui occupent la partie centrale du disque sont seulement un peu plus grandes et elles ne sont pas imbriquees ; Celles de la peripherie ne forment pas non plus de bordure distincte. Les boucliers radiaux sont plutöt petits, aUonges, trois fois plus longs que larges, contigus sur presque toute la longueur de leurs bords internes qui sont droits, et ils se separent seulement dans leur tiers proximal par une rangee de plaques extremement etroites. Leur longueur est superieure au tiers du rayon du disque. La face ventrale est completement nue. Les fentes genitales sont bien apparentes et elargies. Les boucliers buccaux sont grands, beaucoup plus longs que larges, losangiques ou en forme de soulier, avec une partie principale triangulaire terminee par un angle proximal tres arrondi, et un lobe externe qui proe- mine dans l'espace interradial et qui va en se retrecissant jusqu'ä son extremite arrondie. Les plaques adorales sont tres petites, triangulaires, limitees aux cötes du bouclier buccal et separees Tune de Tautre par Fextremite proximale de celui-ci. Les plaques orales sont etroites, mais hautes, trois fois plus longues que larges. Les papiUes buccales sont au nombre de quatre: la plus interne est courte, conique et obtuse, la deuxi- eme est assez elargie, la troisieme est conique avec l'extremite plus ou moins arrondie 5 enfin la papille externe est plus petite que les deux precedentes et legerement ecartee de la troisieme. Les plaques brachiales dorsales sont tres grandes et elles couvrent a peu pres toute la face dorsale des bras. Leur forme est presque quadran- gulaire et eUes sont deux fois et demie plus longues que larges, avec le bord proximal arrondi, le bord distal presque droit, et des cötes legerement convexes. Elles sont toutes contigues. Ces plaques offrent, sur la ligne mediane dorsale, une tache etroite et aUongee, qui forme une ligne longi- tudinale discontinue, et d'ailleurs peu apparente, sur la face dorsale des bras. Ecliinoderniii 1: Asteroidea, Opliiuroidoa et Echinoidea. 203 La promiero plaque brachiale ventrale est tres petite, trapezoidale, avec le bord distal im peu plus grand que le bord proximal. Les suivantes sont assez gi-andes, pentagonales, plus larges que longues, avec un angle proximal d'abord assez ouvert mais (|ui devient ensuite un peu plus aigu tout en restant arrondi; les cötes sont droits et le bord distal est en general un peu excavc en son milieu. Ces plaques sont toutes contigues. Les plaques laterales portent d'abord quatre piquants subegaux et egalant l'article, mais ce nombre tombe rapidement ä trois. Le premier piquant ventral et le dernier dorsal sont un peu plus courts, de forme cylindrique avec la pointe obtuse; le piquant median est aplati et son extremite tronquee porte a son angle distal un petit crochet hyalin; il arrive assez souvent qu'un autre crochet se developpe sur l'angle oppose, de teile sorte que le piquant devient bihamule. Les ecailles tentaculaires, au nombre de deux, sont assez petites et disposees ä angle droit. L'ecaille externe qui s'insere sur la plaque bra- chiale laterale est plus large que longue ; l'ecaille interne est un peu plus allongee, et eile s'etend le long du bord libre de la plaque ventrale. Rapports et Differences. — L'^-1. oecidentalis ne pourrait etre confondue qu'avec 1'^. congensis (Studer), mais eile s'en distingue facilement, comme d'ailleurs de la plupart des autres especes du genre Amphioplus, par la face ventrale du disque qui est nue. Ophiopsila guineensis noY. sp. (PI. VIII, fig. 1 a 4, 7 et 8). Habitat: Senegal, Goree. C. Hupfer (Un echantillon). Ile das Rolas. Dr. R. Greeff, 1880 (Quatre echantillons). Dans le plus grand individu, qui est celui de Goree, le diametre du disque est egal ä 8 mm; les bras doivent etre assez longs, mais aucun d'eux n'est complet: le plus grand est conserve sur une longueur de 50 mm. Les autres exemplaires sont beaucoup plus petits et le diametre du dis- que varie entre 3 et 3,5 mm; les bras sont aussi incomplets, sauf un seul dont la longueur est de 30 mm environ. Je decrirai Tespece d'apres le grand individu de Goree. Le disque est irregulierement arrondi, excave dans les espaces inter- radiaux. La face dorsale, fortement plissee, est couverte d'ecailles tres r 204 ^- KOEHLEU. petites, egales et imbriquees, dont les contours, sans etre tres apparents, peuvent toujours etre reconnus facilement au microscope, et qui ne sont nullement recouvertes par le tegument. Dans les petits exemplaires, comme celui que je represente ici PI. VIII, fig. 3, ces plaques sont aussi tres distinc- tes et il n'y a pas la moindre indication de rosette primaire. Les boucliers radiaux sont etroits, tres allonges et largement separes par plusieurs rangees de plaques ; ils sont deux fois plus longs que larges et leur lon- gueur est egale au quart du rayon du disque. Les plaques de la face ventrale sont moins apparentes que sur la face dorsale, mais elles existent neanmoins sur toute l'etendue de cette face. Les fentes genitales sont tres elargies. Les boucliers buccaux sont allonges, piriformes, avec un bord proxi- mal fortement convexe et plus ou moins nettement decompose en deux cotes qui se reunissent suivant un angle tres obtus ; la region distale se prolonge en s'amincissant dans l'espace interradial sous forme d'un lobe etroit, termine en pointe obtuse. Les plaques adorales sont assez petites, retrecies en dedans, mais cependant contigues sur la ligne interradiale mediane; elles s'elargissent en dehors et il existe une lame etroite qui separe le bouclier buccal de la premiere plaque brachiale laterale. Les plaques orales sont allongees et etroites, deux fois plus longues que larges. II existe deux papilles buccales externes inserees sur la plaque adorale ; toutes deux sont aplaties et allongees, la papille externe un peu plus grande que l'autre. Sur un plan superieur, se trouve une troisieme papille spiniforme, tres allongee, aigue et extremement etroite, qui se dirige parallelement aux plaques orales, et dont la pointe tres fine arrive au meme niveau que l'extremite des papilles dentaires. Ces dernieres, bien Separees des papilles buccales, sont disposees comme chez les vraies Ophiopsila, c'est-a-dire qu'elles rappellent la disposition bien connue 'dans le genre Ophiotkrir. Elles forment trois rangees verticales dont chacune comprend une demi douzaine de papilles. Les deux ou trois premieres plaques brachiales dorsales sont petites, etroites, presque circulaires, un peu plus longues que larges. Les suivantes deviennent rapidement plus larges que longues : eUes sont elargies trans- versalement et de forme ovalaire; cependant leur bord proximal est plus aplati que le bord distal; leur surface est granuleuse. Toutes ces plaques sont contigues. Sur les petits individus, ces plaques restent toujours un peu plus longues que larges: elles offrent alors un bord proximal etroit, deux cotes legerement divergents et un bord distal elargi tres convexe, se reunissant aux cotes par des angles tres arrondis (PI. VIII, fig. 3). Ecliinoderma I; Asteroidea, Ophiuroidea et Ecliinoidea. 205 La premiere plaque brachiale ventrale est tres petite, elargie trans- versaloment. Les suivantes sont pentagonales, a peu prcs aussi larges que longues, avec un angle proximal obtus et arrondi. Ellcs sont toutes contigues. Les plaques laterales portent a la bas(» des bras ordinairement liuit piquants, mais ce nombre tombe rapidement a sept. Le premier piquant ventral est allonge et fort, legerement recourbe, et sa longueur depasse un artiele et demi. Les suivants, plus courts, sont subegaux et ils depassent legerement Tai-ticle; le dernier dorsal n'est pas plus long que les prece- dents, mais il est plus large. Tous ces piquants sont aplatis, avec Textre- mite tronquee, et leur surface est munie d'asperites qui forment memo de tres petites spinules ä Fextremite de chacun d'eux. Sur les petits exem- plaires, les asperites sont plus marquees et elles arrivent meme ä former sur les bords des piquants de tres petites denticulations serrees, qui sont encore plus developpees vers l'extremite tronquee de ceux-ci. L'ecaille tentaculaire externe est petite, aplatie, avec l'extremite arrondie. L'ecaille interne est remarquablement developpee: eile est tres grande, aplatie, lanceolee, elargie en son milieu, plus longue meme que le premier piquant ventral, et sa longueur atteint meme parfois deux articles; sa surface est tres rugueuse (PI. VIII, fig. 7 et 8). La livree de cette Ophiure est tres elegante. La face dorsale du disque offre des marbrures irregulieres, les unes Manches, les autres d'un brun-rougeätre. La face dorsale des bras est annelee de blanc et de brun rougeätre avec des taches grises ; les piquants sont tantot gris, tantöt bruns; la face ventrale est grise. Rapports et Differences. — L'O. guineensis est bien differente des deux especes connues en Mediterranee, les 0. aranea Forbes et annu- losa LüTKEN. EUe s'ecarte de la premiere espece par ses piquants brachi- aux plus nombreux, plus longs et plus rugueux, par les ecailles de la face dorsale du disque bien distinctes, par l'ecaille tentaculaire interne extre- mement allongee, aplatie, pointue et de forme lanceolee, et par les plaques brachiales dorsales elargies transversalement chez Tadulte. Par certains caracteres eile se rapproche davantage de l'O. annulosa, chez laquelle l'ecaille tentacalaire interne est aussi tres developpee et dont les bras sont anneles de brun et de jaune clair; mais cette derniere espece possede des piquants tres nombreux qui peuvent atteindre le chifire douze, des plaques brachiales dorsales plus petites et etroites, un peu plus longues que larges 206 R- KOEHLER. et fortement granulouses, enfin les plaques dorsales du disque sont plus ou moins cachees par le tegument.') Comme les dessins qui ont ete publies des deux especes mediterra- neennes sont assez schematiques, je reproduis ici quelques photographies soit de rO. aravea (PI. VIII, fig. 5 et 9), soit de VO. annulosa (PI. VIII, fig. 6 et 12) qui permettront une comparaison plus facile avec la nouvelle espece que je decris. Quant ä VO. Eissei Lütken, des Antilles, eile possede des piquants brachiaux moins nombreux et plus courts ; la forme des boucliers buccaux et des plaques brachiales dorsales est bien differente, et il ne peut j avoir confusion entre les deux especes. J'ai decrit recemment sous le nom d'O. Hartmeyeri (13, p. 368) une Ophiopsila des Antilles, chez laquelle les piquants brachiaux sont tres de- veloppes ; cette espece, qui n'etait malheureusement representee que par un echantillon incomplet, se fait remarquer exterieurement par sa coloration jaune, les piquants brachiaux sont au nombre de six seulement et les deux Premiers vontraux sont tres allonges ; les plaques brachiales dorsales et les boucliers buccaux ont une forme difterente de celle que je viens d' indi- quer chez VO. gnineensis, et l'ecaille tentaculaire interne est moins developpee. Je decris ci-dessous une deuxieme espece dC Ophiopsila provenant de la cote occidentalo d'Afrique, et dont VO. guineensis est completement differente. Ophiopsila ]yl(itlsplna nov. sp. (PI. VIII, fig. 10 et 11.) Habitat: Afriquo occidentale, Maltzan, 1901 (Un echantiUon; il n' y a pas d'autre indication de localite). Diametre du disque 5 mm; les bras sont casses a 15 mm de la base. L'indi\T.du est en mauvais etat: la face dorsale est fortement plissee et eile a memo ete arrachee en partie; les bras sont casses ä leur origine sur le disque ou bien ils ne sont conserves que sur une tres faible longueur. ') II n'y aiirait rien d'etonnant h. ce que l'on retronvät les detix especes de la Medi- terrant'e sur les cötes occidentales d'Afrique. A ce sujet, je dois dire que j'ai rencontre, parmi les Ophiures du Musee de Hambourg, un bras d'Ophiopsila recueilli par Hupfer k Sinoe (Liberia) et portant le No. 1448. Ce bras presente bien les caracteres de VO. annulosa et les piquants bracliiaux sont au nombre de onze ; il parait provenir d'un individu plutdt petit. Comme aucune dctermination precise ne peut etre faite, je suis content de signaler ici la presence de ce fragment. Ecliiuodernia I: Asteroidea, Ojjliiuroidea et Ecliinoidea. 207 On peut neanmoins s'assuror qu'il s'agit certainoment d'unc forme nouvelle, et Fespece peut etre decrito malore le mauvais etat de rcxoniplairo. Lo disque est arrondi. La i'avo dorsali^ est recouverto de plaques relativement grandes pour unc Ophiopsila, et qui sont tres distinctes, egales et imbriquees. Les boucliers radiaux sunt, comme d'habitude, etroits et tres allonges, largement separes par quelques rangees de plaques. La face ventrale du disque est recouverte de plaques imbriquees ä poine un peu plus petites que Celles de la face dorsale. Les fentes genitales sont ex- tremement larges et aUongees. Les boucliers buccaux sont grands, un peu plus longs que larges en raison de la presence d'un lobe distal qui proemine dans l'espace inter- radial: ce lobe est assez large, mais tres court, et son bord libre est tres convexe. La partie principalo du bouclier est triangulaire, un peu plus large que longue, avec un angle proximal tres obtus limite par des cötes un peu arrondis, et qui rejoignent le cöte distal par des angles tres arrondis egalement. Les plaques adorales sont assez petites, un peu elargies en dehors, retrecies en dedans et non contigues sur la ligne mediane inter- radiale, n existe deux papilles buccales externes qui s'inserent sur les plaques adorales et qui sont separees des papiUes dentaires: eUes sont aplaties, assez aUongees, et leur surface porte de fines asperites, qui, sur le bord libre des papilles, peuvent meme s'aUonger en petites spinules tres courtes. Les papilles dentaires sont mal conservees : on reconnait cependant qu'elles affectent la disposition ordinaire des vraies Opliiopsila et qu'elles sont disposees en trois rangees verticales. Les plaques brachiales dorsales, de forme presque circulaire, sont k peu pres aussi longues que larges, avec un cöte proximal plus aplati que le cöte distal; elles sont toutes contigues. Leur surface est couverte de gros granules tres apparents. La premiere plaque brachiale ventrale est petite, rectangulaire, un peu plus longue que large. Les suivantes sont assez grandes, rectangxilaires, un peu plus longues que larges, avec un cöte proximal legerement convexe, un bord distal plus large et concave qui se relie par des angles arrondis aux deux bords lateraux convexes. La surface de ces plaques est tres finement granuleuse; elles sont toutes contigues. Les plaques laterales portent chacune six piquants. Le premier pi- quant ventral est beaucoup plus developpe que les autres, et il depasse largement Tarticle; il est epais et fort, et il est habitueUement dirige obli- quement en dedans, comme l'ecaille tentaculaire interne qu'il recouvre. Les autres piquants ont a peu pres tous la meme longueur et ils sont un 208 ^- KoEHLER. peu plus Courts que l'article contre lequel ils restent appliques : ils sont larges, epais, aplatis avec l'extremite arrondie; leur surface est rugueuse et l'extremite du premier piquant ventral ofire nieme quelques spinules tres fines. L'ecaille tentaculaire externe est tres petite et courte. L'eeaille in- terne est allongee, aplatie, tres mince, legerement elargie dans sa region moyenne et un peu plus longue que l'article. La face dorsale du disque offire une couleur jaune orange avec des marbrures blanches ou gris fonce. La face* dorsale des bras est jaune fonce avec des annulations grises qui n'occupent qu'un seul article et se montrent tous les quatre ou cinq articles environ; la face ventrale est blanche. Rapports et DifFerences. — Cette espece ne peut etre confondue avec VO. aranea de la Mediterranee dont eile s'ecarte par les plaques dor- sales du disque tres distinctes, par la forme des plaques brachiales dorsales, par ses piquants brachiaux courts, elargis et aplatis ; le facies est complete- ment different ainsi que la coloration. L'O. platispina est aussi tres differente de l'espece nouvelle que je viens de decrire ci-dessus. Elle se rapprocherait plutot de VO. Hartmeyeri que j'ai fait connaitre en 1913, d'apres un exemplaire de St. Thomas (13, p. 368), mais chez celle-ci les deux Premiers piquants ventraux sont plus longs, et d'aillevtrs tous les piquants brachiaux sont plus longs que chez Tespece africaine; les plaques brachiales dorsales offrent aussi une forme bien differente car elles sont ä peu pres rectangulaires. Ophlocoma pumila Lütken. Voir pour la bibliographie : Ophiocoma pumila, Koehler (13), p. 375. Ophiocomo pumila, Koehler (14). Habitat: Ile das Rolas. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons). Ile Annobon. Dr. A. Schultze, 1911 (Quelques echantillons). L'espece a dejä ete signalee par Greeff aux iles Säo Thome et das Rolas. Les echantillons africains sont tout ä fait conformes ä ceux des Antilles. Ophiotlirix conyensis Koehler. Ophiothrix congensis, Koehler, (11), p. 21, PI. I, fig. 5 ;i 7, PI. II, fig. 15. Habitat: Ile Säo Thome. Dr. R. Greeff, 1880 (Un echantillon). Ile das Rolas. Dr. R. Greeff, 1880 (Un echantillon). Ecliinoderma I: Asteroidca, Opliiiiroidoa ot Echinoidea. 209 Angola, A m b r i z e 1 1 (> : 11 m . C . Hupfer ( D oux echantillons N. 25 672). Angola, Mussera; lim. C. Hupfek (Un echantillon N. 24339). „ Kinsembo. C. Hupfer, 1891 (Quelques echantillons K 21271). Lo type de Tespece rencontre par Gruvel ä rembouchure du Congo, pres de Banana, etant unique, j'ai ete tres heureux de retrouver cette espece dans la collection du Musee de Hambourg. Les individus sont tout a fait conformes ä celui de Banana; Tun des exemplaires de Kinsembo est assez grand et le diametre du disque atteint 8 mm; les autres sont plus petits. Ophiothridc gracilis Koehler. (Fl. X, %. 8). Ophiothrix gracilis, Koehler (11), p. 19, PI. I, fig. 1 — 4. H abitat: Liberia, Cap Palmas; 15 m. C. Hupfer (Trois echan- tillons). Congo fran9ais, Cap Lopez; 6m. C. Hupfer (Un echan- tÜlon N. 24 936). Congo fran9ais, Fernand Vaz. C. Hupfer (Quelques echan- tillons N. 10 236). Angola, Mussera; 13 m. C. Hupfer, 1890 (Quelques petits echantillons associes ä des Opliiopteron africanum N. 25 773). Les exemplaires sont tout ä fait conformes au type qui a ete decou- vert par Gruvel ä l'embouchure du Congo. Dans un des individus de Fernand Vaz, je remarque que les plaques brachiales ventrales, au Heu d'offrir un bord distal simplement excave, ont ce bord au contraire tres nettement trilobe ; je represente ici cet individu, qui ne differe d'ailleurs des autres, que par ce seul caractere (PI. X, lig. 8). OpMothrix p'agiUs (Abildgard). Voir Ophiothrix fragilis, Koehleb (08), p. 107. OpMothrix aristulata, Dödeklein (10), p. 254. Habitat: Sud-Ouest Africain allemand, Swakopmuud. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Quatre echantillons). Sud-Ouest Africain allemand, Lüderitzbucht; 0 — 10 m. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Huit echantillons). 210 R- KOEHLER. Le diametre du disque varie entre 12 et 4 mm. Ces exemplaires sont identiques ä coux que la „Scotia" a recueillis dans la baie de Saldanha (Cap) et que j'ai mentionnes en 1908 sous le nom d'O. fragilis var. j)entaphi/llum-^ ils me paraissent d'autre part etre parfaitement conformes ä ceux que Döderlein a decrits en 1910 sous le nom d'O. aristulata et qui proviennent de Lüderitzbucht, autant que j'en puis juger d'apres les photographies publiees par ce savant. Ds s'ecartent au contraire des 0. aristulata que je possede dans ma collection et qui pro- \dennent de TOcean Indien, et je crois devoir maintenir la determination ä laqueUe je me suis arrete en 1908. Ophiothrix toitientosa nov. sp. (PI. X, iig. 9 et 10.) Habitat: Cöte d'Ivoire, Wapoe; 39 m. C. Hupfer (Un echantillon N. 14 555). L'exemplaire unique est malheureusement de tres petite taille, le diametre du disque ne depassant pas 4 mm; il est neanmoins tres bien caracterise et l'on peut se rendre compte facilement qu'ü ne se rapporte ä aucune espece connue. Le disque est circulaire. La face dorsale, assez convexe, et couverte entre les grands boucliers radiaux de plaques inegales, dont les plus gTandes occupent la region centrale. On distingue d'abord une tres grande plaque centro-dorsale arrondie, entouree de plaques plus petites disposees suivant deux cercles concentriques plus ou moins distincts et reguliers. De cette region centrale partent des rangees radiales et interradiales : les premieres ne comprennent qu'une seule serie de plaques successives assez etroites, s'etendant entre les boucliers radiaux qu'elles separent sur toute leur longueur, mais en devenant plus etroites a mesure qu'on s'approche du bord du disque. Les bandes interradiales sont, au contraire, tres larges et elles comprennent plusieurs rangees serrees de plaques, dont les limites sont d'ailleurs tres peu marquees ; ces bandes s'elargissent un peu en arri- vant ä la peripherie du disque. Toutes les plaques, sauf la centro-dorsale, sont garnies de petits bätonnets serres, tres courts, dont la longueur ne depasse pas la largeur, et qui sont termines par deux ou trois spinules divergentes, egalement peu aUongees. Ces bätonnets se montrent aussi bien sur les espaces interradiaux que sur les espaces radiaux et ils forment un recouvrement assez uniforme, qui se retrouve egalement sur les bou- cliers radiaux oü les bätonnets se montrent cependant un peu moins abon- Echinoderuia I: Astcroidea, Opliiuroidea et Echinoidoa, 211 dants quo sur Ic roste du disqu(\ Cos bouoliors sont grands, triangulaires, separes sm* toute lour longuour et deux fois ot domie plus longs quo larges ; leur longuour est egale environ aux trois cinquiemes du rayc>n du disque. La face ventrale du disque est couverto de potites plaques qui ne s'etendent pas jusqu'aux boucliers buccaux, et qui sont munies de batonnets tres serres identiques ä ceux de la face dorsale ; en dehors de chaque bouclier, il existe un petit espace nu. Los fentos genitales sont assez larges et bien apparentes, mais elles ne S'etendent que sur les deux tiers du rayon du disque. Les boucliers buccaux sont triangulaires, une fois et demie plus larges que longs, avec les deux bords proximaux tres legerement convexes, et un bord distal tres convexe qui peut memo so decomposer en deux cotes reunis par un angle obtus tres arrondi, ce qui donne alors aux boucliers une forme losangique. Les plaques adorales, de taille moyenne, sont un peu elargies en dehors. Les plaques orales sont assez hautes et epaisses. Les papilles dentaires sont disposees sur deux rangees regulieres avec quelques papiUes intermediaires. Les bras sont tres courts, et leur longueur ne depasse pas 12 ä 14 mm. Les plaques bracliiales dorsales sont arrondies et leur surface est convexe ; les premieres sont presque exactement cii-culaires, ä peu pres aussi larges que longues, avec un petit bord proximal distinct. Les suivantes sont un peu plus longues que larges et leur forme est ovalaire ; elles sont presque exactement contigues dans la premiere moitie des bras et elles se separent ensuite par un Intervalle tres court; leur face dorsale reste toujours assez fortement convexe. Cette face est armee de petits batonnets analogues ä ceux de la face dorsale du disque, mais plus petits, et qui se trouvent irregulierement dissemines a leur surface ; ils deviennent plus nombreux en se rapprochant des bords et principalement du bord distal. Le nombre de ces batonnets diminue k mesure qu'on se rapproche de l'extremite des bras et l'on finit par ne plus en trouver que deux ou trois sur le bord distal des plaques. La premiere plaque brachiale ventrale est trapezoidale, avec un bord proximal elargi et convexe. La deuxieme est rectangulaire, un peu plus longue que largo, avec les cötes droits. Les suivantes sont assez petites et Separees les unes des autres par un espace membraneux; eUes sont d'abord un peu plus longues que larges, puis elles deviennent plus larges que longues, avec un bord proximal etroit et arrondi et un bord distal excave. On remarque ä leur surface des granulös tres apparents. 212 K. KOEHLER. Les plaques laterales portent d'abord six piquants, puls ce chiffre tombe rapidement a cinq et ä quatre. Le prämier piquant ventral est extrem ement petit et il ne se transforme en crochet que vers le huitieme article. Le deuxieme, plus long, est epais et il porte dans sa partie ter- minale un peu elargie un certain nombre de spinales serrees. Le troisieme piquant, beaucoup plus long, depasse l'article, et sa partie terminale un peu elargie porte de nombreuses spinules ; le quatrieme piquant, dont la longueur depasse un article et demi, s'amincit legerement vers l'extremite et U porte dans sa deuxieme moitie des denticulations assez ecartees. Les cinquieme et sixieme piquants sont plus courts. L'ecaille tentaculaire est tres petite, courte et spiniforme. La face dorsale du disque est d'une eouleur gris fonce uniforme; la face ventrale est beaucoup plus claire. Rapports et Differences. — Cette espece appartient e la soction des Ophiothrix chez lesquelles les boucliers radiaux portent un recouvre- ment analogue ä celui du reste de la face dorsale du disque et dont les bras sont courts; mais eUe se fait remarquer par les boucliers radiaux tres grands, par la forme ovalaire des plaques brachiales- dorsales, forme qui n'est connue que chez un tres petit nombre d'especes, et surtout par les petits bätonnets nombreux dont ces plaques sont munies, aussi bien sur toute l'etendue de leur surface que vers les bords. Par ce dernier caractere eUe rappeUe VO. nociva que j'ai decrite d'apres un specimen unique rapporte du Congo par M. Dybosky et chez lequel le disque mesure 5,5 mm de diametre. Dans cette derniere espece les contours des boucliers radiaux sont en partie invisibles, et la face dorsale du disque ofire, en plus des bätonnets, quelques piquants greis et aUonges; les plaques brachiales dor- sales sont trapezo'idales, plus larges que longues ; les plaques brachiales ventrales deviennent aussi rapidement plus larges que longues et entin le nombre des piquants brachiaux est plus iteree que chez VO. tomentosa. Ophioteron atlanticiim nov. sp. (Ph X, fig. 6, 7, 11 et 12.) Habitat: Senegal, Goree. C. Hupfer (Un echantillon N. 24 344). Cote d'Or, Prampram. C. Hupfer (Un echantillon en tres mauvais etat N. 25 448). Congo franQais, Sette Cama; 13m. C. Hupfer (Un echan- tiUon N. 24 266). Ecliinodernia I: Asteroidea, Opliinroidea et Kchinoidea. 213 Angola, Mussera; 11 m. C. Hupfeu (Cinq cchantillons associes a des Ophiothrix gracilis N. 25 773). La presence d'ime Ophiopteron sur les cötes occidontales de l'Afrique äquatoriale etait d'autant plus inattendue que les quatre especes actuelle- ment eonnues de ce genre habitent toutes rOcean Indien. Ainsi que nous le verrons plus loin, la nouvelle espece, par l'armature du disque compose de piquants, de bätonnets spinuleux, se rapproche surtout de l'O. puncto- coeruleum que j'ai decrite en 1905, d'apres les exemplaires recueiUis par le „Siboga" dans l'Archipel de la Sonde. Ainsi que cela arrive dans les autres especes du genre, les dimen- sions de Tespece africaine restent toujours assez faibles : le diametre du disque atteint ä peine 4 mm dans le plus grand exemplaire, et il varie g.eneralement entre 2,5 et 3,5 mm; les bras restent assez courts. Je decrirai l'espece d'apres les specimens de Mussera. Le disque est arrondi. La face dorsale est couverte de plaques assez grandes et peu nombreuses dans la region centrale, dont elles ne recouvrent qu'une aire assez restreinte, et qui sont plus nombreuses et serrees dans les espaces interradiaux. On reconnait une plaque centro- dorsale tres grande, arrondie, entouree de trois cercles irreguliers de petites plaques. Celles-ci se continuent entre les deux boucliers radiaux de chaque paire, sous forme d'une simple rangee qui separe ces boucliers sur la moitie ou les deux tiers de leur longueur, et s'arretent bien avant d'atteindre la peripherie du disque. Les espaces interradiaux, au contraire, sont couverts de plusieurs rangees de plaques qui deviennent plus serrees et plus petites ä mesure qu'on s'approche de la peripherie du disque, en raison de l'elargissement progressif de ces espaces. Ces plaques sont un peu imbriquees. Dans la region centrale du disque, eUes portent, en general, chacune un grand piquant, allonge et cylindrique, dont l'extremite est obtuse; le nombre de ces piquants varie beaucoup avec les echantillons, et ils doivent se detacher assez facilement. Hs se montrent plus parti- cuKerement nombreux siir l'un des echantillons de Mussera qui est repre- sente PI. X, fig. 6. Dans les espaces interradiaux, les dimensions de ces piquants diminuent tres rapidement, et ils passent presque brusquement ä de petits bätonnets tres courts, ä peine plus longs que larges, et termines par quelques courtes spinules. Chaque plaque porte un bätonnet, et comme ces plaques sont assez petites, les bätonnets eux-memes sont tres serres. A la peripherie du disque, ces bätonnets s'allongent de nouveau, et meme tres rapidement, tout en restant beaucoup plus petits que les piquants de la region centrale, et ils forment alors des bätonnets cylindriques, greles, 15 Michaelsen , Westafrika. 214 . R- KOEHLER. allonges, termines par trois ou quatre spinules tres courtes. Ces bätonnets se continuent sans changer de caractere, mais en devenant cependant moins serres, sur la face ventrale qu'ils recouvrent sur une partie plus ou moins considerable suivant les exemplaires. Dans le plus grand echantillon de Mussera (PI. X, fig. 12), ils s'arretent ä peu pres a egale distance entre le bord du disque et les boucliers buccaux ; les plaques ne sont pas distinctes sur la face ventrale de cet individu, mais chez le specimen de Prampram, qui est un peu plus grand, les bätonnets s'avancent un peu plus pres des boucliers buccaux, et on peut distinguer les contours des plaques sur lesquelles ils s'inserent (PL X, fig. 7). Les boucliers radiaux sont extremement grands et ils recouvrent une grande partie de la face dorsale du disque : leur longueur est egale aux trois quarts et meme aux quatre cinquiemes du rayon du disque; ils sont triangiilaires, contigus en dehors sur la moitie ou sur le tiers de leur longueur, et separes en dedans par une rangee de plaques ainsi que je l'ai indique plus haut. La surface de ces boucliers est absolument nue et les quelques plaques radiales qui separent les deux boucliers de chaque paire sont egalement depourvues de piquants. Les fentes genitales sont bien apparentes sur la face ventrale du disque, mais elles sont assez courtes en raison du developpement des plaques genitales. Les pieces buccales ne presentent rien de particulier. Les boucliers buccaux, deux fois plus larges que longs, sont triangulaires ou losangiques, avec les deux cotes proximaux legerement excaves ; les deux cotes distaux sont convexes et ils se reunissent suivant un angle tres arrondi, en formant parfois un bord unique plus ou moins renfle en son milieu. Les plaques adorales sont assez petites mais elargies en dehors, et parfois elles envoient un petit prolongement qui s'insinue entre le bouclier buccal et la premiere plaque laterale, surtout dans les plus grands exemplaires. Les plaques orales sont assez grandes. Les papilles dentaires sont disposees suivant trois rangees verticales. Les plaques brachiales dorsales sont petites, ovalaires, beaucoup plus longues que larges, et separees des la base des bras. Leur surface est tres convexe et leur bord distal est ordinairement plus ou moins releve au-dessus des tissus sousjacents ; elles sont couvertes de granules assez gros, mais peu saillants. On distingue parfois sur le bord distal de ces plaques deux petits piquants extremement courts et obtus, rapproches de la ligno mediane, mais ceci arrive tres rarement, et habituellement Fun des deux piquants fait defaut. Je ne sais si cette structure est normale et si chaque plaque brachiale dorsale porte toujours sur son bord distal Efliinodernia I: Asteroiden, Opliiuroidea et Ecliinoidea, 215 deux tres potits piquants qui soraiont trrs cadiics. L'ospace qui separo les plaques brachiales dorsales s'allonge un peu dans la deuxieme moitie des bras. LVspaee qui separo les plaques succesives n'est pas recouvert par les plaques laterab^s, mais il toujours reste nu. La premiere plaque brachiale ventrale, de taille moyenne, est rectan- gulaii'e ou ti-apezoi'dale et elargie transversalem ent. Les plaques suivantes sont assez grandes, plus longues que larges, avec un bord proximal tres arrondi et plus etroit que le bord distal: celui-ci est fortement excave. Les cötes sont droits et legerement divergents. Toutes ces plaques sont eontigues. Les plaques laterales portent, sur les premiers articles, chacune au moins huit piquants dont la longueiu- augmente depuis le premier ventral jusqu'au sixieme qui depasse deux articles ; puis la longueur decroit rapi- dement sur le septieme et surtout sur le huitieme. Les cinq derniers piquants, qui sont lisses, sont reunis par l'expansion caracteristique du genre Op/iiopteron et qui se montre tres developpee sur les premiers articles brachiaux. Mais le nombre des piquants diminue rapidement et il tombe ä six. Ce sont alors les quatre derniers piquanls qui sont reunis par Fexpansion et le troisieme offro une extremite elargie portant quelques spinules aigues; un peu plus loin Fexpansion ne compread plus que trois piquants, et eile disparait finalement vers le douzieme article. Le premier piquant ventral prend tres rapidement la forme d'un crochet muni de deux ou trois spinules recourbees et hyalines; le deuxieme piquant, dont la longueur egale celle de Farticle, s'elargit dans sa partie terminale qui est armee de plusieurs spinules tres rapprochees. Sur le troisieme piquant qui est beaucoup plus long et qui est egalement elargi k Fextremite, ces spinules sont moins nombreuses. Les autres piquants sont plus greles et leur longueur diminue progressivement, sauf sur les premiers articles bra- chiaux oü ils sont plus nombreux ainsi que je viens de le dire. L'ecaille tentaculaire, bien qu'assez petite, est tres apparente; eile se termine souvent par deux petites pointes divergentes, tres courtes, mais il arrive aussi que la pointe reste simple. Les individus dans Falcool sont d'une couleur grisätre ou meme tout k fait blancs. Rapports et Differences. — L"0. atlauticmn est la premiere espece d'Ophiopteron rencontree en dehors de FOcean Indien, et eile re- presente la cinquieme espece connue du genre. Ces cinq especes peuvent etre divisees en deux groupes assez distincts: le premier; qui comprend 15* 216 R. KOEHLER. les formes les plus differenciees, renferme le type du genre, VO. elegans Ludwig, et PO. Sihogae Koehler, chez lesquelles la face dorsale du disque porte des piquants tres differencies : ceux-ci sont tres compliques chez VO. elegans, mais ils se reduisent chez VO. Sibogae, a des bätonnets dont la tete est trilobee. Dans le deuxieme groupe, qui renferme les 0. puncto- coeruleum Koehler, gymnatum Mac Intosh, et l'espece de la cöte occiden- tale d'Afrique, la face dorsale du disque ressemble beaucoup a celle d'une Ophiothrix avec des piquants et des bätonnets non modifies entre les grands boucliers radiaux; cette face devient meme completement nue chez VO. gymnatum. L'espece africaine est surtout voisine de VO. puncto-coeruleum: eile en differe par la face dorsale du disque qui offre ä la fois des pi- quants et des bätonnets, ceux-ci etant tres serres dans les espaces inter- radiaux qui sont couverts de plaques nombreuses et petites, par les bouc- liers buccaux beaucoup plus larges que longs, par les plaques brachiales dorsales tres petites, de forme ovalaire et tres saillantes, par les plaques brachiales ventrales plus longues que larges et fortement echancrees sur leur bord distal; entin les exemplaires en alcool sont completement de- colores. Echinoidea. Eucida7'is trlbuloides var. africana Morteiisen. (PI XI, fig. 11 et 23.) Voir: Moktensen (10), p. 40. Habitat: Liberia, Petit Culloh. C. Hupfer (Un piquant N. 10225). „ Sinoe. C. Manger, 1907 (Un echantillon sec). „ Petit Kootau; 27 m. C. Hupfer (Piquants isoles N. 14 932). Liberia, Nanna Kru; 28 m. C. Hupfer (Piquants isoles N. 14 787). „ Wappi. C. Hupfer (Piquants isoles N. 14881). „ Garraway. C. Hupfer (Un echantillon et quelques piquants isoles. N. 14773). Cöte d'Or, Groß-Friedrichsbourg. Dr. H. Brauns (^Deux echantillons secs). Ile Säo Thome (Un echantillon). II e Annobon. Dr. A. Schultze, 1911 (Huit echantillons). Ecliinoderma I: Asteroidea, Ophiiiroidea et Echiiioidea. 217 Congo fran9ais, Sottö Cama; 9 m. C. Hui'fer (Un pctit echantillon N. 10237). Sans indication do localite (Un echantillon). La Variete africana de YE. trihulo'ides a ete distingueo par Moktensen d'apres las exemplaires recueillis par l'Expedition Antaretique Allemande a Saint- Vincent (iles du Cap Vert). Je retrouve sur tous les exemplaires du Musee de Hambourg les dispositions indiquees par Mortensen et je conserve la variete etablie par le savant naturaliste danois, mais les diffe- rences qui la separent du type ne me paraissent pas assez importantes pour necessiter une Separation specifique. Je donne ici (PL XI, tig. 11) la Photographie d'un exemplaire plus petit que celui dont Mortensen a represente le test, afin de completer les documents dejä fournis par lui. Je represente egalement (PI. XI, fig. 23) la face dorsale du petit individu de Sette Cama, chez lequel le diametre du disque est de 9 mm seulement et qui me servira comme terme de comparaison avec les Cidaris minor dont les dimensions sont tres voisines. Cidaris minor Koehler. (PI. XI, fig. 16 et 17, et PI. XII, fig. 10.) Cidaris minor, Koehler (08), p. HO, PI. XV, fig. 136 k 138. Habitat: IleSäoThome; 11 m. C. Hupfer (Un echantillon K 21266.) Ile das Rolas. Dr. R. Greeff, 1880 (Onze echantillons de differente taille). Les individus sont tous plus petits que l'individu recueilli par la "Scotia" ä l'Ascencion, qui m'a servi de type pour etablir l'espece. Dans le plus gTand exemplaire de File das Rolas, le diametre du test sans les piquants est de 9,5 mm; dans deux autres, il egale 8 mm; quelques in- dividus n'ont pas plus de 5 mm et les autres enfin sont encore plus petits. Dans Tindividu de Säo Thome, le diametre est de 7 mm, la lon- gueur des grands radioles egale ä peu pres le diametre du test. Tous ces individus sont bien conformes ä celui de l'Ascencion. Dans les specimens mesurant 5 mm seulement de diametre, les radioles montrent un verticille de dents coniques, dejä tres nettes et des traces d'un deuxieme verticille ; dans les quatre individus plus grands, les deux verticilles sont bien formes. Ces radioles ofixent en outre des bandes alternativement blanches et brunes, au nombre de six ä sept. On reconnait facilement, sur le plus grand specimen, dont le diametre est de 9,5 mm, les orifices 218 E. KOEHLEK. genitaux qui ne sont pas visibles chez les autres : ce fait est interessant u noter car il semble prouver que le C. rninor ne doit jamais atteindre une tres grande taille. J'ai Signale plus haut un Eucidaris tribuloides de petite taille re- cueilli par Hupfer ä Sette Cama en 1888; le diametre du test est de 9 mm seulement. II est tres interessant de lö comparer aux deux plus grands spefeimens de Cidaris minor dont les dimensions sont tres voisines. Je reproduis ici une photographie de ce petit E. tribuloides (PI. XI, üg. 23). Les caracteres de l'espece apparaissent deja d'une maniere tres manifeste et Ton peut juger combien les Cidaris minor en sont differents. Cette comparaison montre bien qu'il s'agit de deux formes tres diiferentes speci- fiquement. Je crois devoir maintenir le nom de Cidaris minor que j'ai applique en 1008. Le genre Cidaris avait alors une acception plus large que maintenant car Mortensen n'en avait pas encore rostreint les limites par la creatien du genre Eurocidaris. Or nos petits Cidaridiens ne me pa- raissent pas pouvoir etre ranges dans ce dernier genre car leurs pedicel- laires rappellent beaucoup plus ceux des Cidaris que ceux des Eucidaris (voir le dessin que j'ai public en 1908, PI. XV, fig. 138). Diadeifna antillarum Philippi. (PI. XI, iig. 12, 13 et 15; PI. XV, tig. 64 ä 72.) Voir pour la bibliograpliie : Diadema antillarum, Moktensen (04), p. 9 ä 17. Diadema antillarum, Mortensen (07), p. 193. Diadema antillarwin, Agassiz et L. Clatk (07), p. 112. Diadema antillarum, Mortensen (10), p. 56 ä 58. Diadema antillarum, Mortensen (10 bis), p. 21. Habitat: Liberia, Garraway. C. Hupfer (Un echantillon N. 14433.) Ile das Rolas. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons.) II e Annobon. Dr. A. Schultze, 1911. (Quelques echantillons.) Les caracteres distinctifs des diverses especes de Diadema ont ete nettement precises en 1904 par Mortensen, qui a ajoute encore quelques renseignements complementaires en 1910 sur le D. antillarum, en meme temps qu'il etablissait, pour un Diadema trouve a l'Ascension, une nou- velle espece: le D. ascensionis. A ce sujet, le savant danois se demandait (10, p. 58) si les Diadema de la cote dAfrique signales par les auteurs a Madere, au Cap Vert, sur les cötes de Guinee, et meme plus au Sud Ecliinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 219 jusqu'au Cap, le plus souvont sous le nom do D. setosum, etaient bien des D. antillarum, ou s'ils n'appartenaiont pas ä la nouvello espece D. ascensionis. La premiere Hypothese lui paraissait de beaucoup la plus vraisemblable : en efFet l'examen qu'il avait pu faire de trois individus recueillis autrefbis par Greeff ä Lanzarote lui avait montre des pedicellaires identiques a ceux du D. antlUarum, les spicules des pedicelles etaient seulement un peu plus robustes. Mortensen cxprimait le desir quo de nouvelles recherches fussent faites sur les Diadema de la cöte occidentale d'Alrique. J'ai examine tres attentivement plusieurs exemplaires de Diadema provenant de cette cöte. Les uns appartiennent au Musee de Hambourg; les autres se trouvent, soit dans ma coUection, soit au Jardin des plantes, et ils proviennent des Canarios, de Madere ou des iles du Cap Vert. Or chez aucun d'eux je no puis decouvrir aucun caractere permettant de les distinguer du D. antillarum. Je me suis tout particulierement occupe de Tetude des pedicellaires, qui ont fourni ä Mortensen des caracteres tres precis pour separer les difFerentes especes de Diadema. Quant au test lui-meme, ü ne fournit pas de caracteres bien nets : c'est pour cette raison que certains auteurs, qui negligent systematiquement l'examen des pedi- cellaires, n'ont pas su distinguer le D. antillarum du D. setosum ; on est vraiment surpris de trouver cette erreur maintenue dans l'ouvrage recent et si fortement documente de Jackson. Je dois cependant attirer l'attention sur un caractere invoque par Mortensen pour separer les D. antillarum, setosum et ascensionis. Ce savant indique sur les plaques genitales de la deuxieme espece, entre l'orifice et le periprocte, la presence d'une depression foncee, qui correspond evi- demment ä cette tache bleue qu'on observe en ce memo point chez l'animal vivant (04, p. 11, üg. 1); cette structure n'existe pas d'apres lui, chez le D, antillarum. Au contraire, chez le D. ascensionis, les plaques genitales offrent, en leur milieu, une ligne recourbee et convexe en dehors, qui divise leur surface en deux moities, l'une interne un peu bombee, et Fautre externe qui reste plane. La photographie reproduite par Mortensen (10, pl. VII, iig. 10) ne montre pas cette disposition d'une maniere bien nette, et je donne ici une autre photographie un peu plus grossie, d'apres l'exem- plaire que je possede et que Mortensen a etudie (PI. XI, fig. 14). II s'agit simplement, dans cette espece, d'une ligne foncee d'ailleurs tres iine et produite par du pigment et non pas d'une depression reelle: cette ligne s'etend sur toute la largeur de la plaque; en dedans et en dehors d'elle se montrent des hnes ponctuations dues ä un pigment de meme nature. L.. I i R.P A D > 220 ^' KOEHLER. En examinant les plaques genitales des Diadema de la cöte occiden- tale d'Afrique, je remarque que, la plupart du temps, les plaques genitales ofirent, en dedans de Forifice et vers le milieu de leur longueur, une tres legere depression en forme de V tres ouvert; cette depression est plus ou moins marquee suivant les echantillons, et les branches du V sons plus ou moins longues : elles se reduisent parfois ä un tres petit arc de cercle, ou meme elles peuvent faire completement defaut. Ces difFerences tiennent vraisemblablement ä ee que la surface des plaques apicales est couverte d'un piquant tres fonce qui gene pour l'observation, et doit faire disparaitre en partie l'impression en V. Dans de jeunes exemplaires de Diadema, comme ceux de l'ile das Rolas, cette depression est particulierement mar- quee: eile s'etend en forme d'un arc de cercle sur toute l'etendue de la plaque et eile est meme contigue par ses extremites avec celle des plaques voisines. II s'agit bien ici dune depression reelle et non pas d'une simple ligne pigmentee, comme chez le D. ascensionis : on la reconnait facilement sur l'appareil apical d'un jeune Diadema de l'ile das Rolas, chez lequel le diametre est de 10 mm (PI. XI, fig. 13). II semble que cette Impression s'efface, au moins en partie, ä mesure que l'animal grandit, tout en per- sistant ä des degres variables chez l'adulte. Je represente ici l'appareil apical de deux Diadema antiUarum adultes (PI. XI, fig. 12 et 15), mais les photographies ne peuvent pas montrer les impressions d'une maniere bien nette, en raison du pigment qui recouvre cet appareil. Quoiqu'il en seit, cette depression en forme de V ou d'arc de cercle tres ouvert, et plus ou moins effacee chez l'adulte, n'a pas du tout la meme forme que chez le D. setosum. Les pediceUaires du D. setosum sont tellement differents de ceux du D. antiUarum, qu'aucun naturaliste de bonne foi ne peut se refuser ä ad- mettre la Separation de ces deux especes. Les Diadema de la cöte occi- dentale d'Afrique que j'ai examines me montront, dans la forme des grands pediceUaires tridactyles, quelques variations qu'il est bon de noter, mais dans leurs caracteres generaux ces pediceUaires se rapportent bien ä ceux que MoRTENSEN a representes chez le D. antiUarum (04, PI. III, fig. 1, et PI. IV, fig. 28). Ce sont surtout ceux des echantillons de Madere et des Canaries qui s'en rapprochent le plus. Chez ces derniers (PI. XV, fig. 65 et 70), la longueur des valves peut atteindre 0,9 mm dans des exemplaires ayant 60 a 70 mm de diametre. Le limbe est un peu plus allonge com- parativement que sur les valves representees par Mortensen; sa largeur augmente progressivement de.puis la base jusqu'ä une petite distance de l'extremite, et les bords sont munis de dents coniques, basses et ecartecs. Echinodenna I: Astcroidca, Ophinroidea et Echinoidea. 221 qiii se rapprochont pour disparaitre onsuite sur rextremite arrondie. Les petits pedicellaires tridactyles mesurent 0,4 mm de longueur; lo limbo est aussi un peu plus allonge quo sur les figures de Mortensen, et la partio terminale offro de petites denticulations. Dans un Diadema du Cap Vert, dont lo diametre est de 67 mm, la longueur des valves des grands tridactyles est de 0,55 a 0,60 mm. Le Hmbe (PI. XV, fig. 64 et 67) est comparativement un peu plus court que dans les eehantillons precedents, et il est separe de la partie basilaire par un etrangleraent moins marque; il conserve une largeur presque constante jusqu'au voisinage de l'extremite ; ses bords sont a peu pres completement lisses et l'on n'observe que quelques denticulations vers Textremite. Les petits tridactyles atteignent 0,3 a 0,35 mm de longueur (PL XV, fig. 68), et ils sont ä peu pres identiques a celui que Mortensen a represente PI. III, fig. 10. Dans un exemplaire de Annobon, dont le diametre est de 47 mm, les grands pedicellaires tridactyles (PI. XV, fig. 66) rapellent beaucoup ceux que j'observe dans les individus des Canaries et de Madere, mais le limbe est un peu plus court relativ ement; il va en s'elargissant tres legere- ment et ses bords n'ofirent que quelques denticulations assez faibles, jusqu'ä la partie terminale un peu elargie, sur laqueUe on observe encore quelques denticulations obtuses et basses. D'une maniere generale, ces grands pedicellaires sont tres voisins de ceux que Mortensen a representes chez le T). mexicanum, ce qui vient confirmer les affinites qu'a signalees le naturaliste danois entre cetto espece et le D. antillarum. Les pedicelles de la region ventrale du corps renferment des plaquettes allongees et elargies aux deux extremites (PI. XV, fig. 72), analoques ä Celles que Ton connait dans le genre Arhacia, et des spicules dont la forme varie beaucoup. Tantöt ce sont de petits corpuscules ä deux, ou trois, ou quatre branches, tres rarement munies de ramifications plus nombreuses : c'est ce que j'observe par exemple, dans les individus des Canaries et d" Annobon. Dans Texemplaire de Madere, je trouve des spicules un peu plus compliques offrant trois ou quatre branches laterales de chaque c6te et analogues a ceux que Mortensen a representes chez le D. ascensionis (10, PI. XVI, fig. 8 c). Dans les deux exemplaires de File das Rolas, chez lesquels le diametre du disque varie entre 53 et 48,5 mm, ces spicules sont plus abondants, et ils oftrent presque tous plusieurs ramifications de chaque cöte, tout en restant toujours d'une structure plus simple que ceux du D. ascensionis. Je donne ici la photographie de diflerentes formes de ces spicules (PI. XV, fig. 71). 222 ^" KOEHLER. Je n'ai pas parle plus haut des pedicellaires de ces deux individus, car ü m'a ete impossible de rencontrer chez eux un seul tridactyle : ils ne paraissent posseder que des pedicellaires claviformes et trifolies. J'ajouterai que Tun de ces specimens porte un tube anal bien distinct, tandis que l'autre n'oflre pas trace de cette formation. La pigmentation est beaucoup moins developpee que chez les autres D. antillarum, et, au lieu d'etre presque noirs, ils sont d'un gris assez clair: ä ce point de vue, ils rappellent le D. ascensionis qui est encore beaucoup plus clair. Bien que les spicules aient une certaine ressemblance avec ceux que Mortensen a decrits chez ce dernier, je reporte neanmoins ces deux specimens au D. antillaimrn, d^abord parce que j'ai rencontre des spicules analogues dans Tindividu de Madere dont j'ai parle plus haut, ils sont seulement plus abondants ici, et ensuite en raison de la structure des plaques genitales qui portont chacune une empreinte deprimee en forme d'arc de cercle tres court, et pas du tout cette ligne tres fine et superficielle que l'on observe chez le D. ascensionis. Le D. antillarum s'etend donc le long des cötes occidentales d'Afrique depuis Madere jusqu'ä l'ile Annobon, c'est-ä-dire depuis 35*^ N. jusqu'ä 1 " S. II serait interessant de savoir si cette espece descend plus loin vers le Sud, mais jusqu'ä present nous n'avons aucun renseignement precis ä ce sujet. Arhacia afrieana TroscheL (PL XIII, fig. 7 ä 15; PL XIV, lig. 1 ä 18, 20 et 21 ; PL XV, fig. 1 ä ß, 11 et 12). Arhacia afrieana, Troschel (73), p. 327. Arbacia afrieana, Loven (87), p. 111. Arbacia afrieana, Mortensen (11), p. 31. Habitat: Ile Säo Thome. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons desseches). II e das Rolas. Dr. R. Greeff (Quelques echantillons). Ile Annobon. Dr. A. Schultze, 1911. (Dix echantillons dont deux desseches). Cameroun (Un echantillon) . Sans autre indication que "West-Afrika" ; Maltzan (Un echantülon). Avant d'etudier les echantillons que possede le Musee de Hambourg et que je crois devoir rapporter ä IM. afrieana, U me parait indispensable de precisor les caracteres de cette espece. On sait qu'elle a ete decrite d'abord par Troschel, puis etudiee de nouveau par Loven en 1887; plus Ecliinoderma I: Astcroidea, Oiiliinroidca et FA-liinoidea. 22'') recemment, Mortensen a ajoiite (luolques ronsoignements aux descriptions de ces doux autours, ot il a public des photograpliies du tost. Mais ce naturalisto n'a pas ou cn iiiain los memos echautillons quo sos predecesseurs, et, d'autro part, los types de Tuoschel sont irrem ediabloment perdus, ce qui rond touto eomparaison impossible. Je rappellerai d'abord quo Troschel a decrit VA. africana d'apres quatre specimens recuoillis par Finsch a la Cöte d'Or, et qui se trouvaient au ]Musee de Bonn; los diametres du test etaient compris entre 22 et 15 mm, les individus etaient donc de petite taille. D'autre part, Loven a etudie ces memes exemplaires, et, en plus deux echantillons du Musee de Berlin et qui avaient ete recueillis ä Novo Redondo ') : ceux-ci sont etiquetes sous le No. 2063. L'un d'eux, de tres petite taille, etait, d'apres Loven, iden- tique au plus petit des types de Troschel; Tautre mesurait 38 mm de diametre sur 24 de bauteur. Loven nous dit que von Martens considerait ce dernier comme adulte, mais qu'il lui avait ecrit que la taille de Fespece pouvait atteindre 47X26. Mortensen a etudie aussi les exemplaires du Musee de Berlin qu'avait vus Loven, et, en plus, un specimen en alcool portant le No. 2310, mais il n'a pu etudier les types de Troschel qui ne se trouvent ni a Bonn ni a Stockbolm. Mortensen fait romarquer que les ecbantillons secs du Musee de Berlin ayant ete vus par Loven, qui les a compares aux types de Troschel, on doit considerer qu'ils se rapportent bien ä 1'^. africana. Comme il etait important d'etre fixe sur les types de Troschel, j'ai prie M. le Dr. Reichensperger, de vouloir bien encore les rochercher ä Bonn, ce qu'il a fait de la maniere la plus obligeante, et il m'a informe que non seulement ces types n'existaient plus, mais qu'il lui avait meme ete impossible de trouver la moindre trace de leur existence sur les registres d'entree. II parait donc bien prouve maintenant que ces quatre specimens de Troschel sont perdus; mais d'autre part on peut considerer les echantillons du Musee de Berlin comme des co-types, puisque Loven les a compares aux types. M. le Dr. Hartmeyer a bien voulu me communiquer tous les echan- tillons d'J. africana que possede le Musee de Berlin; ils sont au nombre de cinq. L'un d'eux est en alcool et il a conserve tous ses piquants, c'est celui dont Mortensen a dejä parle et qui porte le No. 2310; les quatre autres, qui portent le No. 2063, sont desseches : l'un d'eux a conserve ses piquants, mais les trois autres sont completement depouilles. ') Novo Redondo se trouve siir la cote de l'Angola, vers 11° S., entre Saint Paul de Loanda et Lobito. itillons A jj B » C n D »» E 224 R- KOEHLER. Voici les dimensions respectives de ces cinq echantillons que je designerai par les lettres A a E: Diametre Hauteur 46,5 mm 26 mm 39 „ 23,8 „ 34,5 „ 20 „ 36 „ 20,5 „ 36,2 „ 20,8 „ II est incontestable que c'est l'echantillon B que Loven a etudie et auquel il attribue un diametre de 38 mm sur une hauteur de 24 mm ; c'est aussi ce meme exemplaire que Mortensen a represente en 1911, (11 PI. V, fig. 3 ä 5). J'insiste sur ce fait que la description de Loven est faite ä la fois d'apres Tun des typ es de Troschel (dont le diametre ne depassait pas 22 mm), et d'apres ce dernier individu du Musee de Berlin ; mais l'auteur suedois n'a pas vu le plus grand echantillon A, dont VON Martens avait du lui faire connaitre non seulement l'existence mais aussi les dimensions puisqu'il les indique dans son travail (87, p. 106). Quant au deuxieme individu du Musee de Berlin dont parle Loven, cet auteur nous dit qu'il etait tres petit et identique au plus petit des exem- plaires de Troschel (lequel mesurait 15 mm): ce n'est donc certainement pas l'echantillon C qui est beaucoup plus grand; je ne vois pas ä quoi ce petit individu se rapporte. Mortensen a deja public les photographies de l'echantillon du Musee de Berlin que je designe par la lettre B. II m'a paru indispensable de reproduire ici les photographies des deux autres exemplaires, dont le test est denude (PI. XIII, fig. 7 a 13). Or, si nous comparons ces photographies ä ceUes qu'a public es Mortensen, on remarquera immediatement que les Oursins sont loin d'etre identiques, la difference de taille etant bien entendu mise de cöte. L'echantillon B, etudie et photographie par Mortensen, est tout a fait conforme u la description de Loven: les tubercules de la deuxieme rangee interambulacraire apparaissent sur la troisieme plaque comptee ä partir de l'appareil apical, et l'espace qui reste a nu au sommet des aires interradiales est tres faible. Au contraire dans le plus grand individu A (PI. XIII, fig. 12 et 13), le premier tubercule de la deuxieme rangee ne se montre pas avant la quatriemo plaque, et quelquefois meme il n'apparait que sur la cinquieme, aussi reste-t-il, sur la region dorsale du test, un large espace nu au milieu de chaque zone interambulacraire : il en resulte la formation d'une etoile moins developpee et moins apparente toutefois que chez VA. punctulata par exemple, mais cependant tres appa- Ecliinodernia I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 225 ronto. II est incontestable quo si Loven avait vu cot exemplaire, il aurait modilic'' sa closcrij)tion, ot peut-ctro aurait-il place 1'^. africana dans sa section Agarites. Lo plus potit ecliantillon du Musee de Berlin (PI. XIII, fig. 7 et 8) rappelle tout a fait le plus grand par la disposition des tuber- cules interambulacraires de la deuxieme rangee qui commoncent en general ä la quatrieme plaque celle-ci etant toujours comptee ä partir de l'apparoil apical, et il reste au milieu de cliaque zone un ospace nu assez largo, s'etendant jusqu'au voisinage de Tambitus. On remarquera sur les photograpliies du tost vu de profil (PL XIV, fig. 17) quo les tubercules sont de grande taille, et, qu'a l'ambitus, il n'oxiste jamais plus de quatre tuborcules par plaque interambulacraire, cela aussi bien dans le plus grand ecliantillon (PL XIII, fig. 13) que dans le plus petit (PL XIII, fig. 8). Sur les zones ambulacraires, les tuborcules primaires sont tres serres, presque contigus chez le petit individu, un peu ecartes chez les deux autres et separes par une rangee de granulös epistromiens. Les caracteros de l'epistroma-indiques par Loven se retrouvent surtout sur l'echantillon B (PL XIII, fig. 10) ou los granulös sont particulierement saillants ; sur la region nue des plaques interambulacraires, cos granulös sont serres, presque confluents et leurs limites peu distinctos. Sur Lechan- tillon A (PL XIII, fig. 11), los granulös de la partie nue sont fins, circulairos, peu saiUants et disposes en lignes paralleles bien distinctes ; des caracteros analogues se montrent sur Lechantillon C (PL XIII, fig. 9). La forme du tost varie legeremont du plus potit au plus grand individu. Dans le plus petit le tost est nottoment conique (PL XIII, fig. 8), tandis que dans le plus gros il est hemispherique et le profil de la face dorsale est arrondi (PL XIII, Fig. 13); dans l'individu mojen la forme est inter- mediaire (voir Mortensex, 11, pl. V, fig. 13). Dans les deux individus qui ont conserve leurs piquants, le tost est conique, mais il est comparativement un peu plus surbaisse que chez les trois autres. Les piquants de l'individu desseche D surtout sont parfaitemont conformes ä la description de Loven (PI. XIII, fig. 14), c'est-ä-dire qu'ils sont assez epais et plut(3t eourts, les plus grands atteignant a peine 17 mm de longueur. Dans Lindividu on alcool (E), ces piquants ont 18 ä 19 mm et ils depassent ainsi un peu la moitie du tost. La partie mediane des zones interambulacraires est depourvue de piqu^ants sur une bonne partie de sa longueur, et eUe forme uno bände nue comparable ä cello qui existe chez l'individu A, mais un peu plus etroite. Je represente (PI. XV, fig. 1 et 2) les valves de pedicollairos 226 ^- KOEHLER. ophicephales provenant, les uns de la membrane buccale, les autres de la face dorsale du test oü ils sont tres abondants chez les individus D et E ; par leur forme generale ces pedicellaires sont conformes a ceux qu'on trouve dans les differentes especes du genre Arhacia : on remarquera cependant que leur limbe est toujours plus ou moins arrondi et qu'il est separe de la partie basilaire par un etranglement bien marque. La couleur du test du petit individu C est d\m rouge vif devenant de plus en plus clair a mesure qu'on se rapproche de l'ambitus ; le mamelon des tubercules est vert-olivätre et le cercle scrobiculaire est blanc. Les deux individus A et B ont le test d'un vert-olivätre assez fonce avec les zones poriferes rouge-brunätre ; les tubercules sont blancs avec le mamelon olivätre. Dans Tindividu sec qui a conserve sos piquants (D), ceux-ci sont d'un gris-rougeätre fonce et le test est gris fonce. Enfin dans l'individu en alcool (E), la coloration generale est d'un rouge brun fonce et les piquants plus clairs ; les mamelons des tubercides sont verdätres ou legere- ment rougeätres. L'examen comparatif des einq echantillons du Musee de Berlin souleve d'abord une premiere question. Pouvons-nous les considerer comme des A. africana. et avons-nous le droit d'en faire les co-types de cette espece? II est certain que Tun d'eux au moins a ete examine par Loven qui Ta identifie avec les types de Troschel; puisque ces types sont perdus, il semble que nous pouvons nous baser sur l'autorite du savant suedois pour faire de ces echantillons les co-types de IM. africana. Ce qui complique un peu la question, c'est que precisement Loven n'a eu en main que l'individu B qui differe precisement des autres par le developpement plus marque des tubercules dans les zones interambulacraires au voisinage de l'appareil apical, tandis que chez les quatre autres specimens ces zones sont en partie nues dans leur region proximale. Comme quatre echantillons sur cinq presentent ce caractere, on peut bien admettre comme tres vraisemblable que c'est la la disposition la plus constante chez l'adulte, et que d'autre part cette repartition des tubercules ä la surface, ä la region dorsale des zones interambulacraires ne depend pas exclusivement de l'äge des Sujets, puisque l'individu B est intermediaire comme taille entre A et C. Les differences entre B et les quatre autres specimens ne portent d'ailleurs que sur ce seul caractere, et l'on sait qu'il est sujet ä certaines variations dans le genre Arhacia ; nous en retrouverons tout ä Theure d'autres exemples. L'identification faite par Loven a une grande importance, et eile me parait d'autant plus interessante ä noter que les types de Troschel etaient Ecliinoderma I: Asteroiden, Opliiuroidea et Ei-hinoidea. 227 tous do petito taille. II est inutili^ do faire remarqiier qu'il est tonjours prefV'rable, lorsqiron le peut, de s'adresser a des specimens adultes ])()iir decrire une espece, plutot qu'a des jounos dont ou ne pout i)as dcn;ager les caracteres essentiels. A ee point de vue, les echantillons du Musee de Berlin meritent toute Fattention, et meme si les exemplaires de Troschel existaient encore, il vaudrait sans doute mieux prendre les premiers comme types de 1'^. africana, sinon au point de vue historique, du moins au point de vue descriptif. Quoiqu'il en soit, il resulte nettement des descriptions de Troschel et de LovEN que pour ces auteurs VA. africana est essentiellement carae- terise par diverses structures que j'observe sur les echantillons du Musee de Berlin, notamment par les tubercules primaires de grande taille et ne depassant jamais le chiffre quatre sur chaque plaque interambulacraire ä l'ambitus. Cette disposition est tres importante, et eile permettra de distinguer cette espece de 1'^. lixula Linke oii les tubercules sont de petites dimensions et peuvent atteindre le chifire six ou meme sept sur chaque plaque interambulacraire a Tambitus dans des individus ayant un diametre voisin de 45 mm, ainsi que de IM. aequituherculata de Blainyille oü les tubercules sont tres gros et au nombre de cinq ou six. Les tuber- cules interambulacraires de la deuxieme rangee commencent en general a se montrer chez V A. africana vers la quatrieme plaque comptee ä partir de Pappareil apical, ils se montrent parfois dejä sur la troisieme plaque, mais il reste tonjours, au milieu de chaque zone, un espace plus ou moins large et plus ou moins etendu formant une etoile comparable a celle que Ton connait chez VA. punctulata, tout en restant tonjours moins developpee que dans cette derniere espece. A ce point de vue, VA. africana se rapproche de VA. punctulata et s^ecarte a la fois, des A. ILvula et aequi- tuherculata. La forme du test varie quelque peu et le rapport entre le diametre et la hauteur est compris entre 1,7 et 1,8. Ayant eu la bonne fortune d'etudier les A. africana du Musee de Berlin, j'ai pu leur comparer un echantillon que Gruvel a recueilli l\ Lobito ') et que j'avais signale en 1911 sous le nom de A. punctulata (11, p. 22). Le diametre du test de cet individu est de 36 mm et sa hauteur de 22 mm; les piquants sont fins et assez longs, et les plus longs mesurent 20 mm. Les pedicellaires sont absolument identiques ä ceux que j'obsorve dans les echantillons du Musee de Berlin (PI. XV, fig. 3 et 4). Cet in- dividu est, sauf la taille, parfaitement identique ä ceux qui existent au ') Lobito se trouve sur la cote de TAngola, un peu au Nord de Benguela, vers 12^ 25'S. 228 ^- KOEHLER. Musee de Hambourg et qui ont ete recueillis par Schultze ä Annobon; d'autre part, il est tellement voisin, par tous ses caracteres, de l'individu E du Musee de Berlin qu'il appartient incontestablement ä la meme espece. Je considere qu'il forme le passage entre ce dernier et les individus d' Annobon. C'est precisement parce que je m'etais fie ä la photographie, publice par Mortensen, de l'individu B du Musee de Berlin, seul document que je possedais en 1911 pour me permettre une comparaison, que j'ai pu ecrire que cet Arbacia etait distinct de 1'^. africana et que je l'ai rapporte a 1'^. punctulata. Je represente (PI. XIII, fig. 14 et 15) cet individu en partie depouille de ses piquants: il me sera tres utile pour etablir des comparaisons avec les individus que possede le Musee de Hambourg. Les Arbacia de la cöte occidentale d'Afrique que possede le Musee de Hambourg sont assez nombreax, mais ils sont malheureusement tous de petite taille, circonstance qui n'est point faite pour faciliter leur determi- nation. Apres beaucoup d'hesitations et de nombreuses comparaisons avec d'autres echantillons, je crois devoir les rapporter a VA. africana, bien que LovEN qui a etudie quelques individus rapportes par Greeff de Säo Thome et de Liberia certainement identiques ä l'une ou l'autre des series que j'ai sous les yeux, les ait determines A. ILvula. Ces echantillons peuvent se repartir de la maniere suivante : Une premiere serie comprend des exemplaires desseches dont le diametre varie entre 17 et 24 mm. Deux seulement ont conserve les piquants, chez tous les autres le test est absolument denude. J'ai complete l'etude de cette serie par l'examen d'individus identiques, egalement re- cueillis par Greeff ä Säo Thome, et qui se trouvent actuellement au Musee de Marbourg: ils m'ont ete fort aimablement communiques, avec d'autres Echinides, par M. le Prof. Korschelt. Ils sont absolument identiques aux specimens du Musee de Hambourg, et leur diametre est compris entre 18 et 27 mm. Je reproduis ici un certain nombre de photographies repre- sentant divers de ces echantillons vus soit de cote, soit par la face dorsale (PL XIV, fig. 6 ä 11, 15 et 16), pour montrer les differences qui peuvent exister dans le developpement des tubercules interambulacraires au-dessus de l'ambitus, differences qui ne tiennent en aucune fagon a la taille des Sujets. Les figures 6, 9 et 15 de la Planche XIV se rapportent a des Oursins dont les aires interambulacraires sont tres pauvres en tubercules dans leur region mediane au-dessus de l'ambitus, et qui offrent, ä la face dorsale du test, une etoile tres apparente. Dans d'autres echantillons au Echiuodeima I: Asteroidea, Ophiuroidea et Ecliiuoidea. 229 contraire (PL XIV, fig. 7, 8, 10, 11 et 16), los tuborcules do la deuxieme rangee s'etendent plus haut vers Tapparoil apical et Petoile n'est pas plus apparente vue dans rechantillon B du Musee de Berlin. Les deux indi- vidus qui ont conserve leurs piquants, dont l'un est represente PI. XIV, fig. 9, ressemblent absolument a Tiiidividu D du musee de Berlin, surtout Tun d'eux dont les piquants sont tres courts; Fautre, que j'ai Photographie, a los piquants plus fins et plus longs. Le nombre des tubercules int(u-ambulaeraii*es a Tambitus ne depasse jamais le chiftre quatre et il n'y on a souvont quo trois. Le tost est en general tres deprime, surtout dans Tun des individus; choz quelques autres cependant il se montre franchement eonique. Voici d'ailleurs les dimensions que je releve sur quelques-uns d'entre eux: Diametre Hauteur 27,2 mm 12,2 mm 27,4 „ 12,9 „ 20,2 „ 10,1 „ 18 „ 9 „ L'epistroma varie bcaucoup commo Ta deja indique Loven, et chez certains individus il est remarquablement grossier; je represente ici trois portions de test d'individus chez lesquels les granulös se montrent plus particulierement developpes (PI. XIV, fig. 14, 20 et 21). La couleur est tres variable. Les deux exemplaires qui ont con- serve leurs piquants ont le test gris fonce ; les piquants sont gris-rougoätre, et le mamelon est rouge. Parmi les autres, le test est tantöt gris fonce, tantöt et le plus souvent d'un gris clair avec le milieu des zones inter- ambulacraires rose et les zones poriferes tout rougoätres ; oü encore le tost ofire sur toute la face dorsale uno coloration rose qui peut meme passer au rouge assez fonce, les tubercules sont parfois olivätros ou rouge- verdätre, mais le plus souvent rouges ou roses. J'ai examine avec d'autant plus d'interet cos petits exemplaires des- .seches que Loven a dejä examine et decrit coux que Greeff a recuoillis sur los cötes de Guinee et do Liberia. Je n'ai pas pu reconnaitre toutofois dans los echantillons du Musee de Hambourg coux que cot auteur a re- presentes PI. III, fig. 7 a 9 : il parle d'ailleurs d'un diametre de 30 mm, tandis que dans los plus grands que j'ai re9us, ce diametre ne depasse pas 27,4 mm. Neanmoins je retrouve, comme d'ailleurs aussi dans los individus du Musee de Hambourg, plusieurs exemplaires oftrant un epi- stroma remarquablement developpe conforme aux indications et aux photo- ^raphios publiees par Loven. 16 Michaelsen, Westafrika. 230 K- KOEHLER. La deuxieme serio comprend los echantillons en alcool recueillis par Greeff ä l'ile das Rolas. Le diametre du test varie entre 18 et 26 mm. Voici les dimensions que je releve spr trois d'entre eux: Diametre Hauteur 25,5 mm 14 mm 26 „ 13,7 „ lo,2 „ u,D „ Ces specimens rappeUent absolument, par l'aspect exterieur, l'individu en alcool E du Musee de Berlin (PI. XIV, fig. 1 et 2). L'etoUe dorsale est large, tres remarquablement developpee, la partie nue des zones inter- ambulacraires s'etendant presque jusqu'ä l'ambitus, et cette partie reste toujours tres large. Les tubercules de la deuxieme rangee ne se montrent souvent que sur la cinquieme plaque, et, quand üs existent sur la quatrieme, ils j sont toujours tres petits. Les piquants sont relativement courts: ils mesurent seulement 13 ä 14 mm de longueur sur les exemplaires ayant 25 ä 26 mm de diametre. Jamals le nombre des tubercules interambula- craires ä l'ambitus n'est superieur ä quatre. L'epistroma est assez developpe et les gros tubercules qui se trouvent au voisinage des tubercules primaires entre ceux-ci et le bord dorsal de la plaque, sont tres apparents (PI. XIV, iig. 18). A l'ambitus, les tuber- cules sont assez gros, courts, occupant avec leur cercle scrobiculaire toute la hauteur des plaques, et les granules epistromiens ne se montrent plus que sur les espaces qui separent les tubercules de la meme rangee. Dans les zones ambulacraires, les granules sont assez developpes (PI. XIV, Iig. 13) tandis que les plaques de l'appareil apical sont tres peu gTanuleuses. La coloration du test est presque identique a celle de l'individu E du Musee de Berlin; les piquants sont un peu plus clairs avec l'extremite blanche, et parfois ils offrent quelques annulations fort peu marquees d'ailleurs. Les mamelons sont d'un vert rougeätre. La troisieme serie comprend les exemplaires recueülis par Schultze a Annobon; les dimensions du test sont de 28,7 X 14,5 mm dans le plus grand, et de 20 X 12,5 mm dans le plus petit. L'un de ces individus est represente PI. XIV, fig. 4 et 5. Par l'aspect exterieur, ces echantillons difterent quelque peu de ceux de l'ile das Rolas, et, au premier abord, on pourrait penser qu'il s'agit d'une autre espece. La difFerence est surtout due aux piquants qui sont un peu plus longs et un peu plus fins, et a la coloration qui est un peu plus foncee ici; cette coloration est d'ailleurs absolument conforme a celle du grand exemplaire du Musee de Berlin (E). Quant aux piquants, ils Ecliinodenna I: Asteroidea, Ophiiiroidea et Eclunoidea. 231 sollt fins et alloiigcs: dans 1(> plus grand iiuli\i(lu loiir longuour atteint 15,5 mDi; dans un auti*p, chez lequel le diametro du test est de 25 mm, ils atteignont meme 16 mm. Le mamelon dos tiiborcules est vert-olivätre Oll legerement rose. Ces tiibercules sont comparativement un pou plus petits quo dans les exomplaires de File das Rolas, mais Icur nombre no depasse jamais le chiffre qiiatre sur les plaque» intorambulacraires ä Fam- bitiis. La region denudee des zones interambulacraires de la face dorsale est im peil moins developpee que dans les individus de l'ile das Rolas. L'epistroma (PI. XIV, fig. 12) est moins developpe et im peu moins apparent quo sur les individus de l'ile das Rolas ; sur les premieres pla- ques interambulacraires, qui ne portent oncore qu'un ou deux tuberculos, il existe autour de ceux-ci de gros tuberculos allonges verticalement, et qui so montrent surtout entre les tubercules et le bord superieur de la plaque oü ils formont une rangee assez reguliere. Le roste de la plaque est cou- vert de granidos beaucoup plus fins, serres, disposes souvont on files trans- versales plus ou moins apparentes. A l'ambitus, il n'existe guere qu'une rangee de gros granulös le long du bord dorsal de la plaque, ainsi que LovEN l'a figure (84, PL VII, fig. 1). Dans los zones ambulacraires l'epistroma consiste, sur la zone interporifere on granules plus ou moins confluents, s'etondant le long de la suture mediane, et, sur la zone porifere, en saillies successivos qui s'elevent le long du bord dorsal de chaque plaque en s'accentuant quelque peu vors son milieu et vors son extremite externe. Sur los plaques de l'appareil apical, l'epistroma est forme de granules souvont confluents et qui sont disposes en files radiaires plus ou moins apparentes. Ainsi que je Fai indique plus haut, ces exomplaires d'Annobon sont absolument idontiquos, sauf la taille, ä celui quo Gruvel a rocueiUi ä Lobito ; ce dornior est seulement beaucoup plus grand : il s'agit incontestablement de la memo espece et il ne saurait y avoir le moindre doute ä cot egard. Je rapporte encoro ä VArbacia africana un exemplaire rocueilli par Maltzan, Sans autro indication quo "West-Afrika" et qui rapoUe los prece- dents par les piquants relativement developpes (PI. XIV, fig. 3). L'indi- \'idu est toujours de potito taille: le diametre du disque est de 25 mm et la hautour de 13 mm; los plus grands piquants mesurent 18 mm. La coloration generale est rouge fonce. Les tubercules sont relativement tres gros et il n'en existe que trois sur chaque plaque intorambulacrairo ä l'ambitus. Cet individu est accompagne de hiiit tres petits specimens chez lesquels lo diametre du tost varie entre 4 et 8,5 mm. Enfin un exemplaire de Cameroun doit aussi etro rapporte ä VA. africana: 16* 232 K- KOEHLER. il mesure 18 X 9 mm; les piquants, relativement tres longs et minces, atteignent 16 mm de longueur. Les tubercules sont tres gros et restent au nombre de trois sur chaque plaque interambulacraire ä l'ambitus. Le premier tubercule primaire de la deuxieme rangee apparait sur la troi- sieme plaque interambulacraire comptee ä partir de l'appareil apical. La region denudee des zones interambulacraires de la face dorsale est etroite et courte, Tetoile dorsale est donc peu marquee. En revanche l'epistroma est tres developpe sur la partie denudee et les granules sont confluents, formant des stries transversales tres apparentes. La coloration est iden- tique ä celle des echantillons d' Annobon. II est incontestable que la determination de tous ces jeunes Arhacia ne peut pas etre faite avec toute la certitude desirable. C'est parce qu'ils offrent tous de gros tubercules dont le nombre ne depasse pas le chitlre quatre ä l'ambitus chez les plus grands exemplaires, que j'ai cru devoir les rapporter ä VA. africana et non pas ä VA. ILrula, quelles que soient d'ailleurs les variations que l'on peut observer, surtout chez les petits specimens, au point de vue du developpement de l'epistroma ou de l'ex- tension que peut prendre la region nue des zones interambulacraires ä la face dorsale du test. Plusieurs de ces echantillons sont parfaitoment con- formes aux A. africana du Musee de Berlin, les differences de taille etant mises de cöte bien entendu; ou bien je trouve entre eux et ces derniers des passages qui montrent d'une maniere indubitable qu'il s'agit bien de la memo espece. Mais une question vient alors se poser: y a-t-il Heu de maintenir une distinction entre VA. lixula et 1'.4. africana? La question a dejä ete posee par MoRTENSEN (11, p. 31), mais le savant naturaliste danois n'a pas donne une reponse precise. Si nous comparons des individus adultes d'^. africana, comme ceux du Musee de Berlin et comme celui que Gruvel a recueiUi a Lobito, aux photographies publiees par Loven de VA. lixula ayant a peu pres les memes dimensions (84, PI. III, fig. 1, 5), le sens de la reponse ne fait aucun doute: il s'agit bien de deux especes distinctes. Malheureuse- ment je n'ai jamais eu en main dC Arhacia pouvant etre rapportes ä 1'^. lixula et je ne connais cette derniere espece que par la description et les photographies de Loven. Mais si, nous en tenant ä la description meme de cet auteur, qui a etudie les types de Linne, nous reserverons comme lui, le nom d'^. lixula k des Arbacia possedant de nombreux tubercules primaires, toujours de tres petite taille, assez ecartes Tun de l'auti*e, et qui peuvent atteindre le chiflEre sept sur les plaques interambulacraires a l'ambitus, cela chez des individus dont le diametre est voisin de 45 mm, Echinodcrma I: Asteroidoa, Oiiliinroide.a et Echinoidca. 233 nous de\Tons forceniont srparcr i\o cette fiirme dos Arhacia ch(;z l(\squols los tiiboreulos sont gros, rapproches, et no depassent jamais lo chiffro de quatre ä rambitiis sur los plaques intorambulacraires, quel que soit d'ail- lours le devoloppement de ces tuberculos sur les plaques voisines de l'appareil apical, et quel que soit aussi le developpement des piquants; les variations qui peuvent etre constatees en ce qui concerne ces deux caracteres passent en effet au deuxieme plan. II est bien eutendu ([uo nos comparaisons doivent etre limitees ä des exemplaires adultes: la de- termination des jeunes restera toujours fort diflicile, et parfois memo eile est impossible comme eela arrivo du roste pour quantites d'autres especes; mais Tincertitude qui resulte de Tetude de ces jeunes ne doit pas entrer en ligne de compte pour apprecier la validite dos caracteres que l'on peut relever chez les adultes. Nous verrons d'ailleurs plus loin que VA. lucnla est boaucoup plus voisin de 1'.4. aequituherculata quo de VA. africana. L'espece de la Mediterranee appelee, tantot A. pustulosa, tantöt A. aequituherculata ') est bien distincte de VA. africana, et l'independance speci- iique des deux especes ne peut faire aucun doute, a la condition bien entendu que nous tenions compte exclusivement des caracteres fournis par Tadulte. II suffit de comparer le test denude d'un A. aequituherculata de la Mediterranee ayant 35 ä 45 mm de diametre, ä un exemplaire de taille voisine dM. africana comme l'un de ceux du Musee de Berlin, pour con- stater immediatement los differences qui separent les deux especes. Je represente (PI. XIII, lig. 1 et 6) deux exemplaires d'^. aequituherculata ayant respectivement 50 et 40 mm de diametre, et montrant les carac- teres de l'espece qui sont d'aiUeurs bien connus: les tuberculos, gros et serres, recouvrent toute l'etendue des aires interambulacraires, et, a l'am- bitus, il en existe cinq ou six sur chaque plaque. Ces tuberculos sont assez developpes pour qu'il no roste qu'une faible place pour l'epistroma, de teile sorte que celui-ci est peu im])ortant (PL XIII, fig. 2); il y a une difference tres marquee entre ces tuberculos et ceux de l'^I. africana, qui sont comparativement plus gros, dont le nombre ne depasse pas le chifire quatre ä Fambitus, et qui laissont h. nu sur lo miliou des zones interam- bulacraires de la face dorsale un espace plus ou moins important couvert d'un epistroma tres developpe. Bien que les comparaisons outro les individus jeunes ne puissent pas fournir de renseignements bien precis, ü m'a paru cependant neces- saire de comparer les divers echantiEons dM. africana que possede le ') Le nom A' aequituberculata doit etre prefere h. pustulosa poiir les raisons (jue LovEX a developpees dans son memoire (84, p. 108j. 234 I^- KOEHLER. Musee de Hambourg, et qui sont tous de petite taille, avec des A. aequi- tnherculata de dimensions analogues, et ä cet effet, j'ai prie M. le Prof. ViGuiER, d' Alger, de vouloir bien me procurer quelques A. nequituherculata de petite taille, c'est-ä-dire dont le diametre du test fut inferieur ä 30 mm. Avec son obligeance habituelle, M. Viguier a bien voulu m'envoyer toute une;5 serie de petits exemplaires. Je reproduis ici la pbotogTaphie du test de 3'un d'eux, dont le diametre est de ^G mm (PI. XIII, lig. 3), ainsi qu'une photographie plus grossie de l'epistroma (lig. 5). On reconnaitra facilement que cet individu est bien differont des A. africana de meme taille ou de taüle voisine, dont les photographies sont reproduites (PI. XIV). J'ai aussi trouve dans les collections du Jardin des Plantes plusieurs A. aequituherculata de differentes dimensions et de provenances diverses, qui m'ont ete tres utiles. Dans les tres petits individus, chez lesquels le diametre du test est inferieur a 20 mm, on peut deja constater que les tubercules sont toujours plus developpes dans les zones interambulacaires que chez IM. africana; le test est en general aussi plus surbaisse; mais je dois reconnaitre que la distinction de ces deux especes devient fort diffi- cile, sinon impossible, chez ces tres jeunes individus. L'examen des pedi- cellaires peut aussi fournir quelques caracteres interessants, les pedicellaires ophicephales de l'.-l. aequituberculata differant un peu de ceux de VA. afri- cana. Dans les pedicellaires de la membrane buccale chez la premiere espece, le limbe est separe de la partie basilaire par un etranglement insignifiant (PI. XV, fig. 9); dans les individus assez grands, ce limbe est assez allonge et il est un peu plus etroit que la partie basilaire. Dans les individus de petite taille chez lesquels le diametre du test est compris entre 20 et 30 mm, les valves sont plus ramassees, le limbe "est plus ar- rondi et plus court, presque aussi large que la partie basüaire, mais il n'est separe de cette derniere que par un etranglement tres peu marque (PI. XV, fig. 8). Les pedicellaires du test, un peu plus etroits et moins trapus (PI. XV, lig. 10), ressemblent davantage k ceux de YA. africana, le limbe etant un peu mieux separe de la partie basilaire: il reste cependant toujours un peu plus long que dans cette derniere espece. II serait interessant de reviser les Arhacia africains qui ont ete rap- portes par les auteurs a YA. aequituberculata, peut-etre certains d'entre eux sont-ils en realite des ^. africana"! II est certain toutefois que YA. aequitu- berculata peut descendre assez loin vers le sud. Voici ce que j'ai pu constater ä ce sujet. Je possede dans ma collection quelques Arbacia des Canaries qui sont bien des A. aequituberculata: je reproduis (PI. XIII, lig. 4), la Photographie du plus petit dont le diametre est de 28 mm seulement. Echinodeniia I: Asteroidea, Oiiliiuroidea et Kcliinoidea. 235 L'Arbacia rocuoilli j)ar la „Princesse-Alice" au niouillago do Grande 8al- vage, que j"ai signale (mi 1909 (09, p. 226), est bicn aussi un A. aeliinroidea et Ecliinoidea. 249 Sud-Ouest Africain aUomand, Lü do ritz b u cht. Dr. W. Michaelsen, 1911 (Quatre echantillons) et C. Manger, 1910 (Deux echantillons). Afrique occidentale; Freyschmidt (Un echantillon). L'especo a ete etudiee recemment par Döderlein avec beaucoup de 8oin, et je n'ai rien a ajouter aux ronseignements fournis par ce savant. Echinonietra liicuntet' (Linu^). (Ecliinometra suhangularis [Leske]^. (PI. XV, fig. 83 et 84). Voir pour la bibliographie : Echinometra suhangularis, Ives (90), p. 328. Echinometra suhangularis, L. Clakk (98), p. 2. Echinometra suhangularis, L. Clark (99), p. 132. Echinometra lucunter, Mortensen (03), p. 128. Echinometra lucunter, Mortensen (07), p. 193. Echinometra suhangularis, Verrill (07), p. 151. Echinometra suhangularis, Koehler (08), p. 640. Echinometra lucunter, Jackson (12), p. 147. Habitat: Liberia, Nanna Kru. C. Hupfer (Un echantillon N. 10231). Cöted'Or, Gross-Fried richsbourg. Dr. H. Brauns, 1892 (Quatre echantillons). Cameroun. Petersen (Un echantillon). II e Säo Thome (Plusieurs echantillons secs). II e das Rolas. Dr. R. Gkeeff, 1880 (Quatre echantillons en alcool et quelques autres secs). II e Annobon. Schmidt, 1911 (Cinq echantillons) et Dr. A. ScHULTZE, 1911 (Quelques echantillons). J'ai compare avec le plus grand soin les exemplaires de la cöte d'Afrique avec differents specimens de la region occidentale de l'Atlantique et provenant, soit des Antilles, soit du Bresil, et il ni'a ete impossible de noter la moindre difference, aussi bien dans la structure du test quo dans les caracteres des pediceUaires ou des spicules ambulacraires. La colora- tion des echantillons pourrait presenter peut-etre quelques particularites. Je remarque que les exemplaires en alcool de la cöte d'Afrique ont le test d'un noir voilace assez fonce, mais la membrano buccale ainsi que les pediceUes • de la face ventrale sont souvent beaucoup plus clairs que le reste du corps; dans certains individus, ces pedicelles sont encore d'un 250 R- KOEHLEK. brim plus ou moins clair, mais dans d'autres, comme par exemple ceux de Gross-Friedrichsbourg, la membrane buccale et les pedicelles de la face ventrale sont a peine legerement teintes, et dans celui de Cameroun, les pedicelles, tres allonges et fortement serres, forment cinq grosses touffes remarquables par leur blancheur qui contraste avec la coloration foncee du reste. Ces pedicelles se pigmentent progressivement ä mesure qu'on s'anproche de l'ambitus et ils iinissent par etre aussi fonces que les regions voisines. Au contraire, dans l'individu de Nanna Kru, la face ventrale est ä peu pres aussi foncee que le reste du corps. On peut d'ailleurs observer dans les individus americains des differences analogues ä Celles que je viens de signaler, mais elles s'y montrent toujours moins marquees. On sait qu'en principe, chez VE. lucunter, la plaque ocellaire V seule touche le periprocte, mais il n'est pas rare de voir les plaques V et I contigues au periprocte : cela arrive, d'apres Jackson, dans 46 % des cas. Au contraire, le cas ou les trois plaques ocellaires V, I et IV atteignent le periprocte est tres rare (0,6 ^/q). Les variations me paraissent un peu plus frequentes dans les Ecldnometra africains : je n'ai pas examine ä ce point de w\e tous les individus de la coUection qui m'a ete remise, mais sur quinze individus dont j'ai brosse l'appareil apical, j'en trouve onze qui ofirent la structure normale avec la plaque V contigue au periprocte; dans deux autres les plaques V et I sont contigoies au periprocte et dans les deux derniers enfin, toutes les plaques en sont exclues. Je constate en outre que sur les onze exemplaires ayant la structure normale, deux seulement ont la plaque ocellaire V de forme rectangulaire comme celle que Jackson a representee iig. 159 (12, p. 147); dans tous les autres, cette plaque ne touche au periprocte que par un cöte moitie plus court au moins que le cote externe. Dans Tun d'eux meme, la plaque ocellaire V est triangulaire, et eile ne touche au periprocte que par son angle proximal; sa forme est des lors analogue ä celle de la plaque I dont le sommet proximal est tres rapproche du periprocte sans le toucher cependant. Ainsi que Mortensen l'a dejä fait remarquer, les pedicellaires de VE. lucimter ne presentent pas de caracteres particuliers. Je represente ici (PI. XV, hg. 84 et 85), deux valves de pedicellaires ophicephales prove- nant, Fun de la cöte occidentalo d'Afrique et l'autre du Bresü. Echinometra Mathaei (de Blainville). (PI. XV, hg. 78 ä 82.) Voir pour la bibliographie : Echinometra Mathaei, IVIeijeke (04), p. 101. Ecliinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea et Echinoidea. 251 Echinometra Mathaei, L. Clauk (08), p. 303. Echinometra Mathaei, L. Clakk (12), p. 371. Habitat: II e Säo Thome (sans autre indication). (Un echantillon). La diametro du disquo, non compris les piquants, ost de 43 mm. Co a'ost pas san;^ un tres vif etonnement quo j'ai trouve cot Echinide dans la collection du Musee de Hambourg avec l'etiquette „Säo Thome". Une deuxieme etiquette portait deux indieation.s, malheureusement pres- que eompletement eftacees : un numero d'ordre dont le premier chifFre est illisible et les trois autres paraissent etre 313, puls un nom eomplete- ment illisible. J'ai compare cet individu ä des E. Afathaei que je possede de differentes locaHtes de TOcean Indien et je ne puis relever aucune difte- rence dans les caracteres du test. Les pediceUaires et les spicules offirent egalement des dispositions absolument identiques; je reproduis ici quel- ques photographies de pediceUaires appartenant les uns ä Texemplaire de Säo Thome, les autres ä des individus de Maurice ou des iles Andaman, ces organes n'ayant pas encore ete representes d'une maniere süffisante; ils ne sont d'ailleurs pas caracteristiques. L'appareil apical presente la disposition normale, aucune plaque oceUaire no touchant le periprocte. Les plaques genitales portent chacune, inde- pendamment de quelques petits tuberculos , un gros tubercule dont la taille est plus reduite sur la plaque madreporique. Les piquants ont une coloration violacee assez uniforme, un peu plus claire cependant a la base. S'il n'y a pas eu une erreur d'etiquette, cet Echinometra , consideree jus- qu'ä maintenant comme special au domaine indo-paciiique, pourrait donc se rencontrer sur la cote occidentale d'Afrique; c'est, jusqu'ä maintenant, le seul exemple connu. Lagamim Ludivigi (Pfeffer). (PL XI, fig. 8, 9 et 10). Peronella Ludwigi, Pfeffer (81), p. 61, pl. I, fig. 3. Habitat: Ile Säo Thome (Un echantiUon). L'exemplaire unique que possede le Musee de Hambourg mesure 31X30 mm. L'espece est tres reconnaissable, d'autant plus qu'elle est la seule du genre Laganum signalee jusqu'ä ce jour sur la cöte occidentale d'Afrique; eile appartient ä la section de ce genre dans laqueUe les orifices genitaux >.. L I 252 ^- KOEHLER. sont au nombre de quatre seulement (sous-genre Peronella). Pfeffer l'a decrite un peu brievement et le dessin qu'il donne de la face dorsale n'est pas tres net; je reproduis ici une photographie de cette face dorsale (PI. XI, fig. 8). On voit que le contoiir est nettement decagonal et la longueur est ä peine superieure ä la largeur. La hauteur du test est de 5,2 mm seulement. Le specimen du Musee de Hambourg est sec et completement de- pouille de ses piquants ; de plus une partie de la face ventrale manque. M. le Prof. KoRSCHELT a bien voulu me communiquer un echantillon que possede le Musee de Marbourg et qui provient egalement de Säo Thome ; 11 est un peu plus petit que le precedent, et le corps est un peu plus allonge ; il mesure en effet 25,8 X 24,3 mm ; la hauteur du test est de 4 mm. L'exemplaire est egalement depouille de tous ses piquants, mais il est parfaitement intact; je reproduis PI. XI, fig. 9 et 10 deux photo- grapliies qui representent les deux faces dorsale et ventrale. Le corps est tres aplati, legerement renfle vers les bords ; le pole apical est reporte legerement en avant. Les quatre orifices genitaux sont tres petits, et Torifice posterieur droit est encore moins apparent que les autres; ils sont situes, comme d'habitude, aux quatre angies d'un trapeze, les deux orifices anterieurs scpares Tun de Tautre par un espace egal ä celui qui les separe des orifices posterieurs. Les petales sont petits et lanceoles, l'anterieur un peu plus long que les autres qui sont subegaux. Dans l'individu du Musee de Hambourg, le petale anterieur mesure 5 mm de longueur sur 3,4 mm de largeur ; les petales lateraux n'ont que 8 mm de longueur. Le maximum de largeur se montre, ainsi que Pfeffer l'a indique, vers leur premier tiers; au delä, les petales vont en se retrecis- sant rapidement jusqu'ä l'extremite qui est pointue et toujours fermee. Les zones poriferes sont tres etroites et les premieres paires de pores tres rapprochees. L'extremite des petales se trouve eloignee du bord du test ä une distance qui est de 5 mm pour les petales anterieurs, de 6,5 mm pour les petales antero-lateraux, et de 7 mm pour les petales posterieurs. Le peristome est legerement excentrique et reporte ea avant; dans rechantillon du Musee de Marbourg, son bord anterieur se trouve ä 10,5 mm du bord anterieur du test, et son bord posterieur a 13 mm du bord posterieur du test; il est un peu plus long que large. Le periprocte, elargi transversalement, est petit et son bord posterieur se trouve ä 1,9 mm du bord posterieur du test. Les cinq sillons qui partent du peristome sont tres peu marques et leur longueur ne depasse pas 3 mm. Echinodernia I: Asteroidoa, Ophiviroidca et Kcliiiioidea. 253 Los orifices genitaux sont tres petits et circulaires dans rechantillon du Musee de Hambourg; iis sont comparativement im peu plus grands et legerement allonges dans le sens interradial sur l'exemplaire du Musee de Marbourg. Clffpeaster sp. Habitat: Ile Säo Tliome. Dr. R. Greeff (Un grand exemplaire sec et completement depouille de ses piquants). L'individu mesure pres de 12 cent. de longueur. Presque toute la face dorsale du test manque et un grand fragment de la face ventrale a aussi ete arrache. Le specimen etait certainement mort depuis longtemps lorsqu'il a ete capture, car le test est recouvert, aussi bien sur sa face externe que sur sa face interne, par de nombreux tubes de Serpules qui en masquent entierement les caracteres. Ce Clypeaster appartient evidem- nient ä la meme espece que Greeff a designee en 1881 sous le nom de C. subdejyresus, mais Texemplaire qui m'a ete remis est absolument indeter- minable et je Tai vivement regrette car il serait fort important de savoir si la forme africaine est identique ä la forme americaine. Rhahdohryssus JiiUieui Cotteau. (PL XI, iig. 1 a 7 ; PI. XV, fig. 44 ä 55). Bhabdobrissus Jullieni, Cotteau (89), p. 140, PI. II, fig. 1, 11, et PI. III, fig. 1, 6. Rhabdobrissus Jullieni, Mortensen (07), p. 194. Habitat: Liberia, Cap Palmas, 13 m. C. Hupfer (Cinq echantillons No. 10210). Ces exemplaires etaient etiquetes Metalia africana, denomination evi- demment incorrecte et il s'agit bien de l'Ecbinide decrit par Cotteau. La longueur du test est de 32 mm dans le plus grand et de 25 mm dans le plus petit. Le type du genre et de l'espece a ete decrit en 1889 par Cotteau d'apres des echantillons provenant egalement du Cap Palmas, et trouves, ä une profondeur de 20 metres, enfonces dans le sable. La taille etait plus elevee que dans les individus que possede le Musee de Hambourg, car la longueur atteignait 44 mm. Je ne sais pas que cette forme ait ete revue. Les exemplaires que j'ai sous les yeux se rapportent exactement ä la description tres complete et aux dessins de Cotteau. J'ai cependant 254 ^- KOEHLER. cru bon de reproduire ici quelques photograpliies d'un test denude (PI. XI, üg. 4 ä 7) afin de bien montrer les contours des plaques qui ne sont pas nettement indiques sur les dessins de Cotteau. Je represente egalement deux individus munis de leurs piquants (PI. XI, fig. 1, 2 et 3). Cotteau a decrit le test et les piquants du R. Jullieni, mais il ne dit pas un mot des pediceUaires dont j'ai trouve les formes tridactyle, rostree, et trifoliee, que je puis donc faire connaitre. Auparavant, j'ajouterai une remarque aux rens eignem ents que Cotteau fournis sur les caracteres de la face ventrale du test. La disposition des plaques de cette face rappelle beaucoup ce que Ton connait chez la Metalia pectoralis, dont le test a ete represente par LovEN (72, PI. XL). Ainsi que cela arrive chez cette derniere espece, et comme on le voit sur la photographie que je reproduis (PI. XI, fig. 7), representant un B. Jullieni dont le cote droit est intact, les zones inter- radiales posterieures paires ne comprennent que les deux tres grandes plaques 4a2 et ba- Dans l'espece africaine les tubercules primaires qui recouvrent ces plaques n'atteignent pas tout ä fait leur bord radial, sur- tout sur 4b2, et l'on peut distinguer sur la partie qui reste ä nu une Serie de stries transversales tres fines et tres nombreuses, qui partent du bord radiales et qui disparaissent progressivement entre les tubercules voisins. Ces stries prennent leur origine au bord de la plaque, chacune dans une tres petite depression et elles se dirigent sur la plaque aa un peu obli- quemenfen arriere. Sur la plaque bj, les stries conservent d'abord cette meme direction, puis, vers leur premier tiers, eUes se placent transversale- ment et enfin eUes prennent progressivement une direction oblique en avant: en somme, elles partent toutes de la base de la plaque dont la forme est triangulaire et elles s'etendent dans la direction du sommet oppose, qui se trouve ä l'ambitus. J'observe aussi quelques stries analogues sur la partie marginale de- pourvue de tubercules des plaques sternales, mais ces stries, quoique plus larges, sont moins apparentes que celles des interradius 2 et 3; elles sont aussi moins nombreuses. Ces stries existent sur tous les exemplaires et on peut les distinguer meme sur le test non depouille de piquants (PL XI, fig. 1 et 3). Je ne connais pas de Spatangide offrant une sti'ucture analogue. Ainsi que cela arrive chez la Metalia pectoralis, la fasciole sous-anale renferme les extremites des cinq plaques ambulacraires 1 ag — aio et Vbg — bjo- Ces plaques ont la meme forme chez le JR,. Jullieni que dans cette derniere espece. Leurs contours sont completement invisibles sur les Efhinoderma 1: Asteroidea, Uphiuroidea et Eeliinoidea. 255 figures de Cotteau: on pout les voir d'iino manirro plus nette sur les plio- tographies reproduites ici (PI. XI, tig. 4 et 7). J'observe de nombreux pedicellaires tridactyles qui appartiennent k quatre types differents. Dans les plus grauds (PI. XV, fig. 44 et 50), la tete atteint et depasse meme 1 mm. Les valves sont tres allongees avec unc partie basilaire courte et large, et un limbe tres etroit et tres long. La partie basilaire est beaucoup plus large que longue et sa longueur egale seulement le sixieme de la longueur totale; Tapophyse est extreme- ment developpee, saillante, et arrondie avec les bords lisses. Les per- forations nombreuses sont tres fines et serrees. Le limbe conserve sur toute sa longueur la forme d'une gouttiere etroite, armee de dents tres grandes et fortes, coniques, avec l'extremite arrondie, disposees de distance en distance jusqu'au voisinage immediat de l'exti-emite, oü il existe une region tres courte sur laquelle les dents se montrent brusquement extreme- ment petites, fines et serres; la pointe de la valve so recourbe en un petit crochet terminal. Les perforations du limbe sont petites, allongees et peu nombreuses. Dans quelques autres pedicellaires qui ressemblent alors beaucoup ä une forme que nous retrouverons chez la Metalia sternalis, mais qui sont plus rares que les precedents, la partie proximale du limbe munie de fortes dents espacees se reduit, tandis que la partie terminale garnie de dents nombreuses fines et serrees, s'allonge beaucoup et eile devient presque aussi longue que la region precedente (PI. XV, fig. 47). Les tridactyles de la deuxieme forme sont beaucoup plus petits que les precedents et la tete ne depasse pas 0,25 ä 0,3 mm de longueur. Les valves sont beaucoup plus courtes et plus elargies que chez les precedents (PL XV, fig. 48). La partie basilaire est plus longue que large et sa lon- gixeur depasse beaucoup le tiers de la longueur totale; l'apophyse est peu saillante et les perforations sont assez gi-andes. Le limbe, qui n'est pas tres retreci ä son origine, s'elargit progressivement en un cuilleron dont l'extremite est arrondie, et qui porte sur les deux tiers de sa longueur des dents tantot assez petites, tantöt un peu plus fortes, serrees, coniques et tres regulieres. Les perforations, assez grandes, sont allongees et peu nombreuses. Les pedicellaires de la troisieme forme difi'erent des precedents par une tete un peu plus grande et atteignant 0,6 ä 0,65 mm de longueur; la partie basilaire est relativement plus etroite tandis que le limbe est plus developpe. Cette forme est surtout caracterisee par la presence sur les bords du limbe de grands lobes allonges et arrondis ä l'extremite, qui 256 R- KOEHLER. apparaissent presque des la base du limbe ot se continuent sur plus de la raoitie de sa longueur; ees lobes fönt place ensuite ä de petites dents coniques, pointees et serrees (PL XV, fig. 51). Cette forme rappelle beau- coup Celle que j'ai decrite chez le Paraster gihherulus (14 bis, p. 179). Je considere eniin comme tridactyles des pedicellaires dont le pedon- cule est extrem ement court et dont les valves ont une structure tres par- ticuliere: leur longueur est de 0,45 a 0,5 mm. La forme des valves rap- pelle Celle d'une bouteille (PI. XV, fig. 53); la partie basilaire conserve a peu pres la meme largeur sur le quart de la longueur laterale, puis eile se retrecit progressivement et se continue sans limite de Separation avec le limbe qui s'amincit encore un peu et reste tres etroit jusqu'ä son ex- tremite. Celle-ci forme un petit bord legerement arrondi avec deux ou trois sinuosites ä peine marquees. II n'y a pas la moindre indication de dents. L'apophyse est extremement peu developpee ; les valves restent tres aplaties sur toute leur longueur: elles sont formees par des mailles tres serrees limitant de tres petits orifices ; le tissu devient moins serre dans la partie terminale du limbe avec des perforations plus grandes et moins serrees. Dans le voisinage immediat de l'extremite, le tissu de^dent complete- ment hyalin. Les valves s'articulent directement sur l'extremite du pedoncule. Ces pedicellaires me paraissent comparables aux pedicellaires tridac- tyles decouverts par Döderlein chez la Lovenia elongata, que j'ai egalement etudies chez cette espece, et que j'ai retrouves chez la L. suhcarinata (14, p. 111 et 114), mais les valves ont ici une structure differente et le pedon- cule, tres court, ne renferme qu'une petite tige calcaire cylindrique, n'offrant d'autre particularite que sa taille tres reduite, car la longueur n'atteint meme pas deux fois la largeur. J'ai observe une forme analogue chez la Metalia pectoralis et je la decrirai ci-dessous. Les pedicellaires rostres ne presentent pas de caracteres bien saillants ; leur tete n'est pas tres longue et eile ne depasse pas 0,4 mm. La partie basilaire est grande et eile reste tres elargie sur presque toute son etendue: eile est un peu plus large que longue ot sa longueur depasse beaucoup le tiers de la longueur totale de la valve. Le limbe est tres etroit et en forme de gouttiere sur presque toute sa longueur: il s'elargi seulement un peu a l'extremite qui forme un bord arrondi, muni de quelques dents coniques et courtes (PI. XV, fig. 48). Les pedicellaires trifolies ont les valves allongees et leur longueur est de 0,12 a 0,13 mm cn moyenne. Le limbe est deux fois plus long que large et il porte sur toute sa longvieur des dents tres fines et aUongees. Je n'ai pas rencontre de pedicellaires ophicephales ni de globiferes. EchiiiodiTiiiii 1: Asteroidoa, Ophiuroidea et Eeliinoide.'i. 257 Los pi(juant.s miliairos sont uns et allon.ces. Ils sunt t'oniu's sculc- mont par (jaolcpics baguettos calcaiiws ot Icur surface montro des dcnts cM)niquos, aigues, assez fortes et dirigees obliquemont vcrs \o sominct du ])i([iiaut. A une certaine distanco de rextremite, cos donts s'allongent on mönie temps qu'clles s'appli(piont contro la surface du piquant, qui dovient ainsi uu pou plus epais et so montro forme par un plus grand nombre de baguettes calcairos serrees. Cette partio forme ainsi uno töte qui consorve la meme largeur jusqu'ä son extremite oü les parties terminales des ba- guettes se montrent libres sur une tres petite longueur (PI. XV, fig. 54). Les clavules du fasciole sous-anal sont extremement minces et leur tige ne eomprend qu'un tres petit nombre de baguettes calcairos. Leur surface est munie de donts, mais qui sont beaucoup plus faible que sur les piquants miliairos. La tige consorve le memo diametre jusqu'au voisinage de l'extremite Oll les dents s'allongent en baguettes paralleles formant une petite tete courte et pou elargie (PI. XV, iig. 55). Je me demande si l'Oursin irregulier trouve par Greeff en 1881 sur la cöte sud de Säo Thome et appele par liii Meoma ventricosa Lütken, ne serait pas im R. JuUieni. En etablissant le genre Rhahdohryssus, Cotteau l'a surtout compare aux genres Eupatagus et Metalia. Par la structure du tost, les affinites me paraissent beaucoup plus etroites avec le genre Metalia, et l'examen dos pedicollaires vient confirmer cette ressemblance. J'ai dejä etudie tout recemment (14, p. 128), les pedicellaires de la M. maculosa de l'Ocean Indien, et il m'a paru interessant de continuer la comparaison avec coux des M. pectoralis et sternalis Je n'ai malheureusement eu ä ma disposition que des exomplaires desseches de cos dernieres especes, de tolle sorte que mos observations sont incompletos; j'ai cependant trouve, surtout chez la M. pectoralis, certainos formes interessantes que je ferai connaitre sommairement. Chez la M. sternalis, il existe d'abord des pedicellaires tridactyles de tres grande taille et tres voisins de la premiere forme que j'observe chez le R. JuUieni. Le limbe est un peu plus epais et l'ensemble plus trapu, et la partie basilaire plus longue (PI. XV, fig. 61). Le limbe öftre sur ses deux Premiers tiers des dents assez fortes et ecartees, mais plus petites que chez le R. JuUieni; en revanche la partie terminale garnie de donts tres petites et serrees est plus longue. J'ai roncontre un de cos pedicel- laires possedant cinq valves. La longueur de la tete varie entre 0,8 et 1,20 mm dans un echantillon dont la longueur totale etait de 82 mm. 258 ^- KOEHLER. Les valves peuvent se raccourcir beaucoup en meme temps qu'elles s'elargissent et Ton passe alors ä des tridactyles d'une deuxieme forme oü le limbe forme, sur pres des deux tiers de sa longueur, un cuilleron assez elargi et muni de dents tres fines, tandis que dans le premier tiers, qui est retreci, les denticulations sont assez faibles et espacees (PI. XV, fig. 56 et 57). La longueur varie entre 0,6 et 0,7 mm. II y a aussi des tridactyles tres petits dont le limbe forme un cuilleron sur les trois quarts de sa longueur et completement depourvu de denticulations sur la partie retrecie; la longueur des valves n'est plus que de 0.2 ä 0,3 mm (PI. XV, fig. 62). Enfin, dans une quatrieme forme, les valves peuvent s'allonger consi- derablement tout en restant tres etroites ; la partie basilaire elle-meme est aussi tres etroite et allongee, plus longue que large, le limbe conserve la meme largeur sur toute sa longueur et il est sept ou huit fois plus long que large. II offre d'abord, sur son premier quart ou sur son premier tiers, quelques denticulations basses et espacees, ensuite viennent des dents extremement fines, courtes et serrees se continuant jusqu'ä l'extremite (PI. XV, fig. 60). Chez la M. pectoralis je trouve d'abord des pedicellaires tridactyles comparables a ceux de la troisieme forme que j'ai decrite plus haut chez le H. Jullieiii, et qui appartiennent certainement au meme type. Ces pedicellaires sont de plus grande taille, mais l'exemplaire auquel je les ai empruntes etait lui meme tres gTand, sa longueur atteignant 21 centimetres. Je represente ici (PI. XV, fig. 58) un de ces pedicellaires entier, et (fig. 59) une valve isolee. La tete mesure 0,55 ä 0,6 mm de longueur, et le pedoncule, extremement court, n'a que 0,15 ä 0,2 mm; il s'articule directe- ment sur la base des valves. CeUes-ci ont la forme d'un triangle tres aUonge, allant en s'amincissant jusqu'au sommet qui est tres etroit et qui se termine en pointe arrondie avec des contours un peu irreguliers. La partie basilaire est tres courts et extremement reduite, sa longueur egalant au plus le dixieme de la longueur totale; eile est un peu plus large que le limbe qui lui fait suite, et son bord proximal est legerement excave en son milieu pour recevoir l'extremite du pedoncule; les autres bords sont arrondis. Cette partie est formee d'un reticulum calcaire dont les maüles prennent une disposition radiaire ä la peripherie, et sont au contraire dirigees transversalement dans la partie centrale. Le limbe est separe de la partie basilaire par un leger etranglement et il va en se retrecissant progressivement. II est forme d'un tissu calcaire ä mailies tres serrees qui deviennent un peu plus larges dans sa region terminale ; il est assez epais, legerement recourbe, en forme de gouttiere au moins dans sa partie Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidca et KdiiiKiidca. 259 proximale. L'apophyse est peii ])roeniinente et eile disparait assoz rapide- mont. Ces pedicellaires se reeonnaissout faciloincnt a la loupc sur mon echantillon: la tete est ä peine coloree et ello tranche sur lo tost qni est assez foncee; lo resoau calcaire qui la forme ne parait pas enveloppe do tissus mous. II existo aussi chez la M. pectoralU do «jrands pedicellaires tridactyles semblables a eeux que j'ai decrits comme premiere forme chez la M. Sternalis et chez le R. Jullieni, mais il m'a ete impossible do rencontror un seid de ces pedicellaires ontior et je ne puis pas en indiquer los carac- teres. Les seuls tridactyles quo j'ai trouves intacts sont de tres potite taille, et leur tete, tres etroite, ne depasse pas 0,45 mm de longueur (PI. XV, fig. 62). Los valves sont extremement minces et relativement allongees. La partie basilaire, triangulairo, est un peu plus longue que largo. Le limbe conserve la memo largeur sur touto sa longueur, et il porte des donts extremement fines et serrees sur plus do la moitie do sa longueur. Ces pedicellaires ressemblent ainsi ä la quatrieme forme que nous avons vue chez la M. sternalis, mais ils sont notablement plus potits. Les pedicellaires rostres sont petits; la tete, courte et assez elargie, mesure 0,4 a 0,5 mm au plus de longueur. La partie basilaire est tres dereloppee, un peu plus longue quo largo, et sa longueur depasse lo tiers de la longueur totale. Le limbe, etroit et en forme de gouttiere, s'elargit un peu ä l'extremite ou Ton obsorve des dents assez basses, coniques, emoussees et un peu inegales (PI. XV, lig. 63). On voit par les descriptions qui precedent que les pedicellaires du R. Jullieni presentent de grandos analogies avec ceux qui existent dans le genre Metalia: l'on retrouvo notammont, chez la M. pectoralis, ces pedicel- laires tridactyles si particuliers que j'ai decrits comme une quatrieme forme do tridactyles. Aucune comparaison n'est malhoureusement possible avec les pedicellaires du genre Eupatagus qui nous sont encore completemont inconnus. Motula Augusti Klein. (PL XII, fig. 17 et 18; PI. XIV, fig. 19; PI. XV, fig. 31 a 43). Voir pour la bibliographie : Rotula Augusti, Greeff (81), p. 137. Rotula Augusti, Mortensen (07), p. 193. Rotula Augusti, Koehler (11), p. 24. Habitat: Liberia, Cap Mount, 11 m. C. Hupfer (Un echantillon). Liberia, Monrovia. C. Hupfer (Un echantillon N» 26 587). 260 ^- KOEHLEK. Cöte d'Or, Gross-Friedrichsbourg. Dr. H. Brauns, 1881 (Un echantillon sec). Togo, Anecho, 13 m. C. Hupfer, 1890 (Un echantiUon) et Schmidt, 1893 (Deux echantillons secs). Dahomey, Grand Popo, 11 m. C. Hupfer (Un echantillon NO 25 385). Dahomey, Whydah. C. Hupfer (Trois echantillons N« 25270). Nigeria nieridionale, Lagos. 0. Hauschildt (Une dizaine d' echantillons). Les exemplaires de Anecho et de Lagos sont d'assez grande taiUe et leur diametre varie entre 55 et 70 mm; les autres sont beaucoup plus petits. Motula Umrujhii Klein. (PI. XV, fig. 23 ä 30). Voir : Rotula Rumphii, Koehler (11), p. 24. Habitat: Gambie, Bat hurst. C. Hupfer, 1888 (Quelques petits echan- tillons secs). Togo, Lome, 13 m. C. Hupfer (Un petit echantillon sec). Ile do Principe. Dr. R. Greeff, 1879 (Nombreux echantillons secs et tous d'assez petite taille). Angola, Cacongo, 8 m. C. Hupfer, 1888 (Quelques petits echantillons secs et en assez mauvais etat). Angola, Säo Paul de Loanda, 8 m. C. Hupfer (Deux petits echantillons en alcool, N° 24 314). Apres avoir signale, en 1911, les deux especes du genre Rotula que Gruvel avait recueiUies sur la cöte occidentale d'Afrique, entre les lies de Los et Lobito, je rappelais que certains auteurs avaient cru devoir les placer dans deux genres differents ; j'ajoutais que pour trancher la question de Separation generique soulevee par eux, il serait bon d'avoir quelques renseignements sur les appendices du test, et notamment sur les pedicellaires qui etaient alors completement inconnus. Je puis fournir aujourd'hui les renseignements que je ne pouvais donner en 1911, les exemplaires que j'avais ä ma disposition etant tous desseches et denudes. La coUection du Musee de Hambourg renferme en efFet plusieurs exemplaires en alcool de R. Aiigusti bien conserves et munis de leurs piquants ; certains d'entre eux, comme ceux Echinodenna I: Asteroidea, Opliiaroidea et Ei-liinoidea. 261 cl(> Lagos ot de Anocho attcigniMit meine do grand(>s dimonsions. D'autro part j'ai regu reconunont d(> M. Guuvioi. deux echantillons do R. Rumphii en alcool chez lesquols lo dianii'trc du test atteionait ^T) mm, ot qui sont donc voisins par lour taillo d(>s grands R. Augusti du Musco do Hambourg provonant de Aneclio ot do Lagos. Des comparaisons peuvent etre faites des lors entre les deux especes. Les piquants miliairos de nos deux Rotula sont presque identiques: ils sont seulement vm peu plus grands chez la R. Ru7nphn (PI. XV, fig. 27) que chez la R. Augusti (PL XV, fig. 36 et 37) ; dans la premiere espece ils attoignent uno longuour do 0,3 k 0,32 mm, et chez la deuxieme de 0,24 a 0,25; le nombre des travees transversales est ä peu pres le meme chez Tune et Tautre et s'eleve ä douze ou ä treize, mais l'extremite du piquant est souvent un peu plus elargie chez la R. Augusti. Les piquants primaires offrent au contraire certaines difFerences. Ils sont plus Courts et relativement minces chez la R. Rumphii (PI. XV, fig. 27, 28, 29 et 30). Dans les echantillons que j'ai en main, leur longueur ne depasse pas 0,6 mm ; ils conservent ä pou pres la meme largeur dans leur moitie proximale, puis ils s'elargissent dans la region distale qui fait ordinairement un angle tres obtus avec la precedente, et le cüte externe suit une courbe assez convexe. Cette partie terminale elargie porte des denticulations grosses et espacees, de forme conique, qui so montrent sur les deux cotes quand le piquant est droit, et sont ordinairement limitees au bord convexe lorsque le piquant est coude, ce qui est le cas le plus habituel. Tous les piquants primaires conservent les memes caracteres chez la R. Rumphii et üs ne difterent les uns des aütres que par leur- taille qui' ne varie d'ailleurs que dans des limites peu etendues. Chez la R. Augusti, les piquants primaires afi'ectent deux formes differentes. Les uns sont grands, en general amincis et tres allonges, leur longueur pouvant atteindre 1,5 mm (PI. XV, fig. 38 a 42), mais ils peuvent so raccourcir beaucoup (PI. XV, fig. 43). Ils ofirent sur toute leur longueur dos dents coniques, assez courtes, pointues, dirigees obliquement vers l'extremite du piquant et rapprochees les unes des autres; ces piquants se renflent legerement ä une petite distance de leur base et ils conservent a peu pres la meme largeur sur presque toute leur longueur pour diminuer seulement un peu dans leur partie terminale jusqu'ä l'extremite qui est arrondie. Le plus souvent ces piquants ne sont pas parfaitoment rectilignes, mais se montrent legerement sinueux. Les plus grands piquants se trouvent entre los digitations du bord du test, Les autres piquants, beaucoup plus 18 Michaelsen, Westal'rika. 262 ' K. KOEHLER. courts, se trouvent entre les precedents et ils couvreut les deux faces dorsale et ventrale du test : leur longueur ne depasse guere 0,35 mm (PI. XV, fig. 31 a 35). Ils forment, vers lo milieu de leur longueur et assez brusquement, un angle obtus, au niveau duquel ils s'elargissent fortement, puls ils vont en se retrecissant peu a peu jusqu'a Textremite qui se termine en pointe arrondie, l'ensemble rappeile ainsi la forme d'une botte ou d'un soulier. La partie elargie porte sur son bord eonvexe quelques dents tres fortes, coniques et rapprochees, mais celles-ci diminuent rapidement et elles ne s'etendent pas jusqu'a l'extremite. Je n'ai pas rencontre de piquants analogues ehez la R. Rumphii. Les pedicellaires sont identiques chez les deux espeees de Rotula. Je n'en ai rencontre que deux sortes qui appartiennent respectivement aux formes tridactyles et globiferes. Les premiers sont extremement petits, leur tete atteignant ä peine 0,1 mm de longueur (PI. XV, fig. 23 ä 26). La partie basüaire est extremement courte. Le limbe, presque aussi large que cette derniere, conserve des bords paralleles sur presque la moitie de sa longueur, puis il s'elargit progressivement et forme alors un cuilleron arrondi qui porte dans ses deux tiers ou sur les deux tiers de sa longueur une Serie de dents extremement fines, allongees, pointues et serrees. Ces pedicellaires sont assez repandus sur les deux faces du test. Ils sont assez voisins du pediceUaire represente par Meijere chez le Laganum Lesueuri (04, pl. XVIII, fig. 333), mais les denticulations du limbe sont beaucoup plus fines et plus nombreuses chez les Rotula. Les pedicellaires globiferes sont un j)eu plus gros que les precedents, et leur tete atteint 0,18 mm de longueur. Les valves sont de forme triangulaire, avec un sommet pointu (PI. XV, fig. 23). La partie basilaire est courte, avec les angles arrondis, et eile se continue sans ligne de demarcation avec le limbe. Celui-ci porte sur les deux tiers au moins de sa longueur, un tube glandulaire extremement deve^oppe, qui est d'abord tres elargi et qui va ensuite en se retrecissant jusqu'a l'extremite. Le limbe proprement dit n'existe que dans la moitie proximale de la valve et il se presente sous forme d'une bände etroite, situee en dehors du tube glandulaire, mais sa region distale n'est constituee que par une paroi extremement mince, toute la largeur du limbe etant occupee par le tube glandulaire. Deux crochets coniques et assez allonges terminent la valve. Les perforations, extremement petites, n'existent que sur la partie basilaire et dans la region proximale du limbe dont le reste n'est forme que par du tissu hyalin. Le tube glandulaire offre aussi des perforations identiques aux precedentes, mais celles-ci disparaissent dans son tiers terminal. Ces Ecliinodeniia I: Asteroidea, Oi)lMurni(lca et Kdiinoidca. 263 pedicellaires se montrent avoc d(\s i-aractcros aljsolunicnt Idcntiqiu's dans les deux especes de Rotula. La strueturo dos pedicellaires etant la mcme ehez les R. Augusti et Rnmphii, nous ue pouvons relover ontre ces deux especes qu'une difference dans la structure des piquants primaires, qui sont plus Courts, plus petits et tous de mcme forme chez la R. Rumphii] cette difference ne sufiit pas pour justifier une Separation generique, et j'ostime que les deux especes peuvent ctre maintenues dans le meme genre. J'ai sacriüe deux des R. Augnxfi de Lagos pour ctudif^r l'organisation interne qui n'est pas encore connue dans ce genre et je reproduis (PI. XIV, tig. 19) la Photographie d'uu de ces exemplaires ouvert par la face ventrale, l'appareil masticatoire etant enleve (cet appareil masticatoire isole est re- presente sur ses deux faces PI. XII, iig. 17 et 18). Le tube digestif se fait remarquer par les sinuosites tres marquees de la premiere anse in- testinale, ou anse ventrale, qui se developpe beaucoup dans les cinq radius successifs III, IV, V, I et IL Cette premiere anse, d'abord tres elargie dans la partie qui fait suite a l'oesophage, se retrecit progressivement a partir du radius III, ou sa largeur atteint 8 mm jusqu'au radius I oü eUe tombe ä 2,5 mm; ä ce moment le tube digestif prend une forme cylindrique et il se continue jusqu'au radius II. En ce point, le tube change brus- quement de direction : il prend un trajet inverse de l'anse ventral, et il s'etend, en presentant a peine une legere sinuosite, jusqu'a l'interradius V, qu'il suit sur une tres faible longueur en passant au-dessus de Tanse ventrale, pour aboutir au periprocte. Le siphon intestinal et la lacune marginale interne se distinguent facilement par leur coloration qui est blanche poiu" le premier et d\in pourpre tres fonce pour la deuxieme. Ces canaux debutent Fun et Fautre vers le radius III et ils restent accoles ä l'intestin, sauf au niveau de la sinuosite que celui-ci decrit dans le radius IV, le siphon suivant son trajet direct sans s'enfoncer dans l'angle etroit que forme Tintestin. La lacune marginale interne en fait autant, mais en fournissant toutefois a fait une brauche collaterale qui suit toute la concavite de l'intestin et vient rejoindre la lacune marginale interne un peu plus loin. L'orifice distal du siphon se trouve situe entre le radius V et l'interradius 5, ou, d'une maniere plus exacte, au delä de la sinuosite tres developpee que le tube digestif forme dans le radius V. La lacune marginale interne ne disparait pas complete- ment au niveau de l'orilice distal du siphon, mais eile devient beaucoup plus line et ehe se continue sous forme d'un canalicule extremement etroit jusqu'au voisinage du radius II. Je me borne pour le moment k ces quelques indications sommaires 18* 264 -^- KOEHLER. qu'oa pourra verilier i^ur la photogi'aphie que je reprodiüs ici. Je me propose de revenir un peu plus tard sur l'anatomie des RoUila dans im travail plus etendu qui sera consacre exclusivement aux Clypeastrides, et notamment ä ceux de l'Ocean Indien. On sait que les deux especes actuellement connues du genre Rotula restent localisees sur les cotes occidentales de l'Afrique : elles s'etendent depuis la Guinee, vers 9^ N., jusques et y compris les cotes de 1' Angola, la R. Rumphii ayant ete recueillie par Gruvel ä Lobito vers 12^ S. ; entre ces deux points extremes les Rotula ont ete signalees dans un grand nombre de localites. La R. Augusti parait descendre moins loin vers le Sud que la R. Rumphii, et je n'en eonnais pas de localites authentiques au-dessous de l'Equateur. Enfin J. Bell a signale la R. Rumphii {R. dentaia Leske) ä TAscension. Deuxieme partie. Remarques sur la faune echinologique littorale des cotes occidentales d'Afrique. J'ai donne plus haut p. 136 et 137 l'indication des especes d'Echino- dermes littoraux provenant des cotes occidentales d'Afrique que possede le Musee de Hambourg (Asteries, Ophiures et Echinides). Avant de jeter un coup d'oeil d'ensemble sur les caracteres de la faune de cette cöte, il convient de completer cette liste par une enumeration aussi exacte que possible des formes que les auteurs ont signalees jusqu'a ce jour depuis Tanger jusqu'ä la pointe meridionale de l'Afrique. Une teile enumeration comportera forcement quelques erreurs dues h des determinations incorrectes ou ä des synonymies meconnues: j'en signalerai quelques-unes plus loin. Je crois d'ailleurs preferable d'eliminer de ces listes les formes extremement douteuses qui ne modifieraient pas beaucoup les resultats que pourront fournir nos comparaisons, mais qui auraient l'inconvenient de susciter de longues dis- cussions. Comme, d'autre part, la faune de l'extremite meridionale de l'Afrique, entre Lüderitzbucht et le cap des Aiguilles, est relativement mieux connue que celle des regions situees plus au Nord, j'en donnerai la composition dans une liste speciale. J'indiquerai enfin les especes d'Echinodermes actuellement connues aux des de l'Ascension et de Sainte- Helene. Ecliiiio(lerni;i I: Asteroidea, 0]iliiuroi(U>a et Echiiioidea. 2(55 I Je ra]ip(>llo encoro uno fois ([uil uv sora qiiostiou ici quo crcspecos J littoralos et quo los eomparaisons (|uo j'etablirai se rapportoroiit aux trois j classes d'EcliinodoruK^s dont il a ete question dans co memoire, c'est-ä-diro 1 les Asteries, les Ophiures et los Echinides. Ast6ries. i Astropecten irregulavix Lixck ! Astropecten irregularis, var. pentacanthics (Delle Chiaje) ! Astropecten platyacanthus Müller et Tkoschel Astropecten Gruveli Koehler I Astropecten guineensis Koehler j Plutonaster suhinermis (Philippi) ' Luiclia ofricana Sladen \ Luidia ciliaris (PmLiPPi) i lyuidia Sarsi (Düben et Koren) '' Luidia senegalensis (Lamarck) \ Pentaceros forßculatus Lütken Hacelia attenuata Ctray j Narcissia canariensis d'Orbigny ' Chaetaster longipes (Retzius) Cliaetaster nodosus Perrier '. Astei'ina gihhosa (Permant) j Aster ina squamata (Valenciexnes) Asterias glacialis Linne ;; Asterias viadeirensis Perrier Asterias tenuispina Lamarck. II n'y a pas Heu de faire figurer dans cette Jiste d'especes littorales • les Psilaster patagiatus, Psilaster Cassiope et Nymphaster alhidus trouvees i par le "Challenger" aux iles du Cap Yert sans indicatioiis de profondeur: j ees formes ajant un caractere abyssal. " ] \ Especes de la region du Cap. Astropecten pontoporeus Sladen i fjuidia aß icana Sladen Pentagonaster tuherculatus (Gray) Calliastev baccatus Sladen \ Culcita veneris Perrier i Patiria bellula Sladen 266 K- KOEHLER. Asterina coccinea (Müller et Troschel) Asterina exigua (Lajmarck) Asterina granifera (Gray) Asterina calcarata (Valexciennes) Iromia Schultzei Döderlein l Cribrella ornata Perrier Asteinas africana (Müller et Troschel) Asterias capensis Perrier Asterias glacialis Linxe Asterias rarispina Perrier. Je ne mentionne pas V Asterina lüderitziana Döderlein qui est incon- testablement identique ä 1'^, marginata. Especes des iles de l'Ascension et de Ste-Helene. Moiraster magnifieus (Bell) lAnckia Bouvien Perrier Chaetaster longipes (Retzius). Ophiures. OpJiioderma longicauda Müller et Troschel Ophioglypha albida (Forbes) Ophiactis Lütkeni Marktanxer Ophiactis virens (Sars) Amphipholis bananensis (Koehler) Ophiostigma africanum Lymax. Ophiocoma nigra Müller et Troschel Ophiothrix lusitanica Ljuxgmax Ophiothrix rubra Ljungman. Especes de la region du Cap. Ophioderma leonis Döderlein Ophioderma tonganum Lütken OpliiaraclineUa capensis (Bell) Ophiozona capensis Bell Ophiactis carnea Ljungman Amphiura capensis Ljungman Amphiura incana Lyman Amphiura squarnata (Delle Chiaje) EcliiiuxltM-iiia I: Astt>roi(loa, Oiihiuioidoa ot F.cliiiinidoa. 267 AmphipholU minor (1)()I)Erlein) ') Ophiocoina scolopendritia (Lamarck) (Jphiothriv aristulata Lyman OpliiothvLv capensis Lütkex Ophiothriv fragilü Abildgard Opliiothrir roseo-coerulans Grube Ophiothriv triglochis Müller et Troschel Ästrocladus verrucosus (Lamarck). Especes de l'Ascension de Ste-Helene. Amphiura capensis Bell OphiotlirLr roseo-coerulans Grube Echiuides. Dorocidaris nuda Mortexsex Arhacia aequituherculata (Blainville) Arhacia Uvula Lixxe Centrostephanus longispinus (Philippi) Gonocidaris maculata Agassiz Paracentrotus lividus (Lamarck) Parechinus microtuherculatus (Blainville) Echinus melo Lamarck Sphaerechinus granularis (Lamarck) Echinocyanus pusillus (0. F. Müller) Echinolampas Blanchardi Cotteau Echinolampas Heilei Valenciennes Spatangus purpureus O. F. Müller Brissus unicolor Klein Metalia africana Verrill Meoma ventricosa (Lamarck) Schizaster Edwardsi Cotteau Echinocardium ßavescens (0. F. Müller). ') Cette espece a ete classe.e par Döderlein dans le genre Ophiactis, mais il y a nne erreur si manifeste que je ne puis l'expliquer que par une faute d'impression. Döderlein indiqne dans le texte (10, p. 253), trois papilles buccales de chaque cote, l'externe tres elargie et presque aussi grosse que les plaques adorales; l'excellente Photographie qu'il reproduit PI. V, fig. 3 a, indique la meme disposition et l'explication des planches reproduit le meme nom generique dejk mentionne dans la liste de la p. 245. 11 s'agit bien d'une Amphipholis et non pas d'nne Ophiactis. 9gC R. KOEHLER. Especes de la region du Cap. Diadema sa.vatile (Lixxe) Protocentrotus angulosus (Leske) Protocentrotus annulatus Mürtexsen EcMnus Gilchristi Bell Paleolampas crassa Bell ßrisaster capensis (Studer) Brissopsis lyrifera var. capemis Mortexsen Spatangus capensis Döderlein Ecliinocardium cordatum (Penkant) Echinocardium capense Mortensen Especes des iles de l'Ascension et de Sainte Helene. Eucidaris tribido'ides (Lamarck) Eucidaris metularia (Lamarck) ') Cidaris minor Koehler Tetrocidaris spinosa Mortensen Diadema ascensionis Mortensen 2) Coelopleurus ? ßoridanus Agassiz Tripneustes gratilla (Leske) ') Pseudoholetia maculata Echinometra lucunter (Linne) Echinoneus cyclostomus Leske ') Rotula Rumphii Klein. La lecture de ces listes suggere les quelques remarques suivantes principalement au point de vue taxonomique. Astropecten irregularis, — Cette espece est indiquee par Studer (84) comme ayant ete capturee par la "Gazelle" au Cap Palmas, i\ une profondeur de 59 brasses. Je suppose qu'il s'agit en realite de VA. Michaelseni. Astropecten, Irreyularis yslt. pentacanthus, — h'A.pentacanthus a ete trouvee, d'apres Studer, par la "Gazelle" aux iles du Cap Vert ä 115 brasses de profondeur; la determination doit etre correcte. Je possede ') Mortensen suppose (07, p. 184) que les trois especes signalees par J. Bell k l'Ascension (81), et qui sont essentiellement Indo-pacifiques, doivent repondre respectivement aux Eucidaris trihulo'ides, Tripneustes esculentus et Echinoneus semilunaris de l'Atlantique. *) Bell a indique k l'Ascension un Diadema ([u'il appelle D. setosum: c'est tres vraisemblablement un D. ascensionis. Echinodernia I: Asteroiden, Opliiuroidca et Eeliinoidea. 2B9 des exemplaires dM. irregularis a plaques marginales dorsales depourvues de piquants et se rapj)ortant a la variete pentacanthus, qui proviennent des cötes du Sahara par 17° N.; il n'est donc pas surprenant que cetto forme mediterraneenne s'etendo jiisqu''aux iles du Cap Vert. Pliitonaster siibinermis. — Je cite encore cette espece sur la foi de Studer qui Tindique au Cap Palmas ("Gazelle"). Comme l'espece est tres facilement reconnaissable, il n'y a certainement pas ou d'erreur de determinatiou. Luidia aft'icana. — A ete indiquee au Maroe et au Cap; Gruvel Fa retrouvee aux iles de Los. On la rencontrera vraisemblablement dans d'autres localites intermediaires. Chaetaster longipes. — Cette espece possede une assez vaste repartition geographique car eile est conmie sur les cötes du Maroc, et, d'apres Studer, eile existe au Cap Palmas ; on l'a signalee egalement aux Bermudes; enfin J. Bell l'a indiquee ä l'Ascension. Chaetaster nodosus, — C'est encore d'apres Studer que je signale ici cette espece, dont le type provient de la Guadeloupe et qui aurait ete retrouvee par la "Gazelle" aux iles du Cap Vert; mais comme l'exemplaire unique recueilli par la "Gazelle" est tres jeune (R = 14, r = 2 mm), on peut se demander sil s'agit bien de l'espece des Antilles. Asterina gibhosa» — Observee aux A9ores par Barrois ; la deter- mination ayant ete faite par Ludwig est certainement correcte. Asterina squamata. — N'est connue que par un seul exemplaire desseche qui se trouve ati Jardin des Plantes et dont l'origine n'est pas certaine. Asterias glacialis, — Cette espece possede une aire de repar- tition geographique extremement vaste. On la connait aux Agores, aux Canaries et aux iles du Cap Vert. L".^. madeirensis n'en est-elle qu'une simple variete, ou doit-on la considerer, ainsi que Perrier Pa fait, comme une espece distincte? c'est ce que je ne puis decider. D'autre part, r^l. glacialis existe aussi au Cap : je Tai retrouvee dans les coUections du "Gauss" que je viens d'examiner, et qui renferment plusieurs echantillons provenant de Simon's Town. Elle n'a jamais ete observee jusqu'a ce jour dans la region guineenne. Ophioderina longicauda, — Le tjpe de l'espece descend au moins jusqu'au Senegal, mais des individus passant deja a la variete guineense se montrent dejä ä Madere. Ophiaetis Liltkeni. — II est possible que cette espece ne puisse pas etre maintenue, ou que VO. africana en soit synonyme, ainsi que j'ai 270 R- KOEHLER. eu Toccasion de l'expliquer p. 183. J'estime, en effet, que la description de Marktanner est trop incomplete pour permettre de reconnaitre Tespece. Les Ophiofjlifpha alhida et Ophlocoma iiigt*a^ rapportees par Barrois des Agores, ont ete determinees par Ludavig. Elles n'ont pas eneore ete signalees sur la cote africaine proprement dite. Ophiothrioc vuhva. — Je suppose que cette espece, etablie par Ljungman, n'est qii'ime simple forme de \0. fragilis. Ophiothrix aristulata. — Cette Ophiure a ete signalee par DöDERLKiN a Lüderitzbucht, mais je ne puis pas distinguer de VO. fragilis la forme dont il reproduit la photographie et qui existe egalement dans la collection du Musee de Hambourg. L'O. aristulata a ete trouvee dans rOcean Indien, par le "Challenger" a 244 metres, et par r"Investigator" ä 562 metres. J. Bell mentionne aussi VO. aristulata dans la region du Cap ä des profondeurs de 22 ä 35 brasses: l'une des deux localites qu'il indique (Mossel-Bay) appartient ä l'Ücean Indien; je n'ai pas trouve sur mes cartes l'autre localite (Great Fish Point). S'agit-il bien de l'espece decouverte par le "Challenger" ou d'une forme de VO. fragilis'^ Dorocidaris fiuda, — Mortensen a etabli cette espece d'apres un Echinide trouve par la "Gazelle" au Cap Palmas, a une profondeur de 59 brasses; eile a ete rencontree par les expeditions du "Travailleur" et du "Talisman" dans les parages des lies du Cap Vert, mais a une profondeur de 450 metres. Eucidaris trlhuloides et var. africana. — D serait interessant de rechercher si tous les individus provenant de la cote occidentale d'Afrique appartiennent ä la variete africana. J. Bell a indique a l'ile de l'Ascension V Eucidaris metularia-^ Mortensen (07, p. 184) estime qu'il s'agit de VE. trihulo'ides. Je ferai remarquer, ä ce sujet, que j'ai rencontre dans le petit lot d'Echinodermes recueiUis ä Ste-Helene, par la "Scotia", deux Eurocidaris qui se rapportent bien ä VE. trihulo'ides, et non pas a VE. metulai'ia; je ne puis malheureusement pas dire s'il s'agissait du type ou de la variete africana, mes notes ne m'apprenant rien ä ce sujet et les echantillons n'etant plus entre mes mains. Mortensen a egalement fait remarquer que les Tripneustes angulosus et Echinoneus cyclostomus, indiques par Bell a TAscension, doivent etre en realite des E. esculentus et E. semilunaris. Arhacia aequituberculataf africana et llxula. — Le genre Arhacia est represente sur les cötes occidentales d'Afrique par deux especes au moins : l'^l. arquituherculata, qui, de la Mediterranee, s'etend sur les cötes de la Mauritanie jusqu'aux lies du Cap-Vert, et 1^4. africana qui Ecliinodtniia I: Asteroiden. ( )i(liiur(.i(le;i et KeliiiiDidea. 271 apparait v(m-s rK(iuatour ou ixnit-Otri» deja (luchiucs dcores an Kord d«- la ligne, ot so continuo juscjao sur los cotes do TAnoüla. (JuKioFr a indi(|iio la prösonoo de l'^l. punctulata k Siorra-Lcone : cette detormination est evidommont iucorrecte et il s'ao^it sans doute de IM. a/ricana. Quant ä IM. lirula, j'ai eu roceasion d'iudiquer plus haut (p. 227 et 235) que los exemplaires de Linke, represontos ])ar Loven, differaiont certainomont dos doux autros osp("'ces, mais Forigino de VA. Uvula n'est ])as cortaine. Genre Diadenia. — II serait tres important de savoir si d'autres especes que le D. antillarum, existent sur la cote occidentale d'Afrique. Le D. ascensionU n'est encore connu qu*a TAsceusion, mais il ])ourrait se trouver sur la cote africaine, vers la meme latitude. Le D. setosum, indique par J. Bell ä rAscension, est evidemment le I). meensionis. D'autro part, le genre Diadema existe dans la region du Cap. J. Bell a, en effot, signalö (04 — 05) un D. sa.ratHe provenant de Simon's Bay et du Cap Morgan. Cette derniere localite, qui est situee vers 28° 30' E bien au delä de Port-Elisabeth, se trouve donc dans rOcean Indien, tandis que Simon's Bay se trouve encore dans TAtlantique. II est possible que les individus provenant respectivement de ces deux localites appartiennent ä deux especes differentes. Le Diadema de Simon's Bay est-il un D. antillarum ou un />. ascensionis, et celui du Cap Morgan un T). .setosum f C'est ce qu'il serait tres important de savoir; une etude attentive des exemplaires permettra seule d'etablir ce point. CUjpeastei* suhdepressiis. — L'espece est citee sur la foi de Greeff, mais une comparaison avec des individus provenant des Antilles serait indispensable (voir p. 253). 3£etalla africana, — L'espece n'a pas ete revue depuis Fepoque oü Verrill l'a signalee et decrite d'apres un individu provenant de Siorra- Loone. 3Ieoma ventrieosa, — Cette espece n'a encore ete signalee sur la cöte occidentale d'Afrique que par Greeff, qui n'en a d'ailleurs trouve qu'un seul exemplaire ä Säo Thome. J'ai suggere qu'il s'agissait peut-etre du Rhahdobrijssus JuUieni. JPaleolam^yas crassa. Cette forme tres remarquable d'Echinide est littorale ä False-Bay oü J. Bell l'indique a une profondeur de 22 m. La "Valdivia" Ta drague ä une profondeur de 500 m dans le courant d'Algulhas. La faune echinologique littorale de la cöte occidentale d'Afrique peut etre divisee en trois groupes qui correspondent ä trois provinces ou regions 272 E. KoEHLER. bien distinctes : une province du Nord ou Mauritanienne, une province Equatoriale ou Guineenne, et une province du Sud ou du Cap. Los limites exactes de ces provinces ne peuvent pas etre indiquees d'une maniere absolument precise, en raison de linsuffisance des documents zoologiques que nous possedons actuellement : elles peuvent cependant etre tracees d'une maniere suffisamment approximative. Chacune de ces provinces comprend un nombre plus ou moins eleve d'especes qui lui sont propres, avec un contingent de formes qui sont communes avec d'autres regions et dont il importe d'examiner soigneusement la repartition. La province du Nord comprend toute l'etendue des cötes africaines depuis le Maroc, plus exactement depuis Tanger, jusqu'ä un point qui me parait devoir etre fixe un peu au Sud du Cap Vert, vers l'embouchure de la Gambie, c'est-ä-dire vers 13*^ N. A cette region appartiennent egalement les iles africaines : Madere, les Canaries et les iles du Cap Vert. On peut aussi rattacher ä cette region les Agores, bien que ces iles se trouvent loin des cötes et a une latitude un peu plus elevee que Tanger, mais la faune des Aeores presente beaucoup d'affinites avec celle de Madere et des Canaries, tout en renfermant un nombre plus eleve d'especes medi- terraneennes. Quant aux iles Bissagos i), elles doivent etre rapportees ä la province suivante ; dejä Ton connait aux iles du Cap Vert quelques especes caracteristiques de la province Guineenne, teile que la Rotula Rumphii par exemple. La province Equatoriale ou Guineenne s'etend depuis la Gambie jusqu'au delä de la frontiere de l'Angola. Ainsi que je le faisais remarquer plus haut (p. 131 et 132), nous n'avons aucun renseignement sur la faune des cötes qui s'etendent entre Mossamedes (vers 15 ^ S) et Swakopmund (22 '^ 41 ' S) : la limite meridionale de la province Guineenne ne peut donc etre indiquee qu'ä quelques degres pres. Cette limite peut etre placee aux environs du Cap Frio vers IS*^ S. La province Guineenne renferme les formes les plus caracteristiques de la cöte occidentale d'Afrique. ') J'ai re^u recemment quelques Echinodermes recueillis par la mission Gain, aux iles Bissagos et sur les cötes de la Guinee Portugaise, vers Mato-Grande, Roiiban, etc., c'est-ä-dire vers 11° N, ainsi qu'aux iles du Cap Vert, et leur etude ni'a fourni quelques renseignements interessante. Les especes recueillies en Guinee Portugaise sont completement differentes de Celles du Cap Vert et elles comprennent notamment des Opliiures de la region Guineenne: Ophiactis africana, Ophiactis Mülleri, Ophiactis Sat/km^ji, Ophiothrix gracilis, ainsi que VOphiopteron africanum que j'ai decrit ci-dessus d'apres les echantillons du Musee de Hambourg. Les Echinodermes provenant des iles du Cap Vert consistent surtout en Linckia Guildingü, Linckia Bouvieri, Pentaceros dorsatus, Echinometra lucunter, et «luelques Ophiactis Savignyi. II semble donc bien (jue la Guinee Portugaise doive etre comprise dans la region Guineenne. Et'liiüodcrma I: Asteroidoa, 0])lünroi(lca et Ecliinoidea. 273 Enfin la jjrovincc nu'ridionalo, ou provincc du Cap, commence au voisinage de la frontiero septeutrionalo des possessions africaines allemaudes, c'est-a-dire aux environs du Cap Frio, et eile s'etend au delä du Cap de Bonne-Esperauoc jusqu'au Cap des Aiguilles, par 20*^ E., de maniere ä comprendre tonte la partic de la eute comprise entre ces deux caps et qui se trouve baignee par les eaux de l'Ocean Atiantique. En general, on comprend dans la region du Cap iion seulement les eötes de l'Ocean Atiantique jusqu'au C^ap de Boune-Esperance, ou jusqu'au Cap des Aiguilles, mais aussi Celles de l'Ocean Indien jusqu'au Natal (voir Bell 04 — 05 et DöDERLEiN 10). II n'y a pas Heu d'envisager ici la faune de cette deuxieme portion de l'extremite meridionale de l'Airique et je ne m'occuperai ex- clusivement que de la faune des parties baignees par l'Ocean Atiantique, dont la limite occidentale extreme se trouve au Cap des Aiguilles. Je donne ici la liste de toutes les especes d'Asteries, d'Ophiures et d'Echinides actueUement connues sur les cötes occidentales d'Afrique dans les trois provinces que je viens d'indiquer, en mentionnant les quelques particularites que peuvent presenter des diverses especes dans leur repar- tition geogTaphique. Les especes de la region Mauritanienne sont marquees par la lettre M, Celles de la region Guineenne par la lettre G, et Celles de la region du Cap par la letti-e C ; Celles qui se rencontrent dans deux provinces sont precedees des deux lettres correspondantes. Echiiioclermes des Cotes occidentales d'Airique. Asteries. M Astropecten africanus .... Ban d'Arguin et Goree M Astropecten aurantiacus C Astropecten cajyensis G Astropecten Gruveli . . G Astropecten guineensis . ? G Astropecten Hupferi. . Madere, Canaries, Goree. Cap. lies de Los ; Lobito. lies de Los. L'etiquette porte seulement: W. -Afrika, Hupfer. M Astropecten irregularis ... Je ne conuais pas d'exemplaire authen- . tique au 8ud de 17" N. M Astropecten irregularis var. pentacanthus A9ores (Barrois) ; iles du Cap Vert (Studer).. 274 E. KOEHLER. Gc Astropecten liheriensis .... Cotes du Liberia. Gr Astropecten mamiUatus . . . Du Cap Palmas au Dahomey. G Astropecten AlichaeUeni . . . Du Liberia ä l'Angola. M Astropecten platyacanthus . . A9ores (Barrois). C Astropecten pontoporeus . . . Cap. M Plutonaster subinermis . . . Trouve par la "Gazelle" au Cap Pal- mas (Studer). MGC Luidia africana Rufisque; iles de Los; Cap. M Luidia ciliaris Trouve par la "Gazelle" aux iles du Cap Vert (Studer). MG Luidia nutnidica Rufisque ; iles de Los. M Ljuidia Sarsi Trouve par la "Gazelle" aux iles du Cap Vert (Studer). M Luidia senegalensis Senegal; existe aussi au Bresil. Moiraster magnif-cus .... Ascension. MG Pentaceros dorsatus Senegal ; Säo Tliome ; Cameroun. G Pentaceros for/iculatus . . . Guinee. C Calliaster haccatus Cap. MG Goniaster afriranus ..... Senegal; iles du Cap Vert; ile das Rolas. C Pentagonaster tuberculatns . Cap. M Hacelia attenuata A^ores. MG (Jphidiaster opliidianus . . . A9ores; Canaries ; Madere ; iles du Cap Vert; tres commun ä l'ile das Rolas. MG Linckia Bouvieri Senegal; iles du Cap Vert; Annobon; Ascension. MG Linckia Guildingii lies du Cap Vert, Säo Thome et das Rolas; connu aussi sur les cotes americaines. M Narcissia canariensis .... lies Canaries et du Cap Vert. MG Chaetaster longipes A9ores; iles du Cap Vert; Cap Palmas (Studer) ; connu aussi a l'Ascension et aux Bermudes. M Chaetaster nodosus lies du Cap Vert; cite par Studer d'apres un echantillon tres jeune. C Lomia Schnitzel Lüderitzbucht. C Patiria hellula . , Cap. C Asterina calcarata Cap. C Asterina coccinea Cap. C Asterina e.rigua . De Lüderitzbucht au Cap. C Asterina granifera Cap. Efhinoderma I: Asteroiden, Oi>hiuroidea et Keliinoidea. 275 MGC Asteiina margh^ata S'etcnd de la baic du Levrl«n- jus(|ii'au C'ap d(i Bonne-Esperanc(i ; connue aussi (Ml Ameri([U('. M Asterina squamata 8cue<2al. C Crihrella oniata Lüd(>ritzbueht ; Cap. C Asterias africana Cap. C Asterias capensis ...... Cap. MC Asterias glacialis lies africaines des Ayores aux iles du Cap Vert; Cap. M Asterias madeirensis Madere. Perrier affirme que Tespece est bien distincte de l'^-^. glacialis. C Asterias rarispina Cap. M Asterias tenuispina Iles africaines des A9ores aux iles du Cap Vert. Ophiures. C Ophioderma leonis Lüderitzbucht. M Opliioderma longicaiida . . . A§ores ; Madere; Canaries ; tles du Cap Vert; Senegal. MG Ophioderma longicauda var. guineense Madere ; Senegal ; iles Säo Tliome et das Eolas. MG Ophioderma appressa .... Goree ; Ambrizette. Existe aussi sur les cötes americaines. G Ophiolepis afßnis Plusieurs loealites entre Monrovia et Loango. G Ophiolepis paucispina .... Iles das Rolas et Annobon ; existe aussi en Amerique. C Ophiozpna capensis Cap. G Ophiarachnella africana . . Cameroun. M Ophiarachnella semicincta . lies du Cap Vert. MG Ophiactis africana Nombreuses loealites entre la Baie du Levrier et Ambrizette. C Ophiactis carnea ...... Cap. MG Ophiactis Mülleri Goree; Guinee Portugaise; Togo; ile das Rolas. MG Ophiactis Savigniji lies du Cap Vert; Guinee Portugaise; iles das Rolas et Annobon. 276 E. KOEHLER. M Ophiactis virens . . . Gr Ophiocnida ahnormis M Ophiocnida lihera G Amphiocnida seinisquatnata C Amphiura capensis .... G Amphiura grandisquama . C Amphiura incana . . G Amphipholis bananensi-'i G Amphipholis clypeata . C Amphipholis m,inor . . G Amphipholis nudipora MGC Amphipholis squamata G Amphiodia acutispina . G Amphiodia cincta . . . G Äm,phioplus congensis . G Amphioplus occidentalis M Ophiostigma africanum MG Ophiopsila guineensis . ? G Ophiopsila platispina . MG Ophiocoma pumila . . C ? Ophiothrüf aristulata . . C Ophiothrix capensis . . G Ophiothrix congensis . . . M Ophiothrix echinata .... MC Ophiothrix fragilis . , . . . M Ophiothrix fragilis var. /wsi- tamca Mader e. Säo Thome ; existe aussi sur les cotes americaines. lies du Cap Vert. Cöte d'Or. Cap. Ile das Rolas oü Fespece est littorale; diverses localites au large des cotes d'Afrique oü eile reste toujours abys- sale; Antilles (entre 10 et 240 brasses d'apres Lyman). Cap. . Embouchure du Congo. Angola. Lüderitzbucht. Liberia et Cöte d'Or. Diverses localites entre Goree et Lüde- ritzbucht; eosmopolite. Liberia. Liberia et Dahomey. Nombreuses localites entre les iles de Los et Tembouchure du Congo. Diverses localites entre le Liberia et r embouchure du N'yango. lies du Cap Vert. Goree et ile das Rolas. L'etiquette porte seulement "W.-Afrika". Senegal; iles Säo Thome, das Rolas et Annobon; Congo Frangais. Existe egalement en Amerique. Lüderitzbucht; Cap. Espece de l'Ocean Indien. Cap. Säo Thome; estuaire du Congo; Angola, lies du Cap Vert (collections du Jardin des Plantes). Maroc ; Cap. Maroc; Senegal. FA'liiuoderma I: Asteroiden. Opliinroidea et Ecliinoidea. 277 G Ophiotlni.v graciUs Qii('latangus capensis . M Bi'issus unicolor , . . G Metalia afncana . . G Meorna venfricosa . . G Rhabdohryssus JuUieni . G Schizaster Edwardsi . . C Brixaster capensis .... C Echinocardium capense . M Echinocardium flavescens C Brissopsis lyrifera, var. ca- pierisis Cap Palmas fpout-ctrc synonyuio de 17-;. IMlei). Senegal. Indique par J. Bkll a l'Ascension ; il s'agit peut-etre de 1' E. semilunaris ; cette derniere espece, coimue sur los cotes americaines, n'a pas encore ete signalee sur los cotes oecidontales d'Al'riquo. C^ap (Kromliout-False Bay). A^ores. Cap. lies Canaries et du Cap Vert ; existe aussi sur les cotes americaines. Ile Sherbro (Sierra-Leone). Un seul exemplaire a ete trouve par Greeff a Säo Thome, mais n'etait-ce pas un Rhabdohryssus Jullienif Espece speciale aux cötes americaines. Cap Palmas. Cap Palmas. Cap. Cap. Acores; l'espece a ete signalee aux Acores par Barrois d'apres des spe- cimens de tres petite taille que ce naturaliste a bien voulu me commu- niquor, mais je n'ai pas pu on faire une determination certaine (voir KOEHLER, 09, p. 239). Cap. I. La province du Nord ou Mauritanienne ronferme 24 especes ou varietes d'Asteries. Sur ce nombro, 4 sont speciales ä cette province. Ce sont: Asiropecten africanus Narcissia canariensis 19* 280 E. KOEHLER. Asterina squamata Ästerias madeirensis. Les Ophiures comptent 18 especes dont 3 speciales: Ophiai'achnella semicincta Opliiocnida lihera Opliiostigma africanum. Enfin les Echinides qui comptent 17 especes en tout, De renferment qu'une seule forme particuliere k la province Mauritanieune : c'est VEchi- nolampas Heilei, qui est peut-etre synonyme de VE. Blam-hardi trouve dans la region Guineenne. Les especes suivantes, qui se retrouvent dans la region Guineenne, sont aussi tres caracteristiques de la cote occidentale d'Africjue : * Luidia africana Luidia numidica Pentaceros dorsatus Goniaster africanus Linckia Bouvieri Opliiactis africana * Ampliiura capensis Ophiopsila guineensis Ophiopteron atlanticum Dorocidaris nuda Eucidaris trihidoides, rar. africana Rotula Ruviphii. Les Luidia africana et Ampliiura capensis, marquees dun asterique, descendent jusqu'au Cap. La plupart des autres especes au nombre de 26, sont communes ä la cote africaine et a la Mediterranee, et certaines d'entre elles peuvent meme remonter dans l'Atlantique au Nord du detroit de Gibraltar. Asteries : Astropecten aurantiacus Astropecten irregularis var. pentacanthus Astrop>ecten platt/acanthus Plutonaster subinermis Luidia citiaris Luidia Sarsi Hacelia attenuata Ophidiaster op>hidianus EcliiiiotleriiKV I: Asteroidea, Opliiuroidca et Ecliinoidoa. 281 Chaetaster longipes Astevina gihhosa Asterias glacialis Asterias tenuispina. Ophiures: Ophioderma longicauda Ophioglypha albida Ophiactis virens Ophiothriv echinata Ophiothri.r fragilis. Echinides: Arbacia aequituherculata (existe aussi sur les cötes americaines) Centrostephanus longisphius Parechinus microcuberculatus Echinus melo Sphaerechiniis granularis Paracentrotus licidus Ecliinocyanus pusillus Spatangus purpureus EcJiinocardium ßavescens. Le Centrostephanus longispinus n'a qu'une aire de repartition tres restreinte ; il parait plutot partir des iles africaines pour passer en Medi- terrane e que suivre un itineraire inverse. Les Asterias glacialis et Ophiotln'ix fragilis se retrouvent dans la region du Cap. Quelques autres especes appartiennent ä la faune americaine tropicales elles se retrouvent d'ailleurs dans la province Guineenne. Ce sont: Linckia Guildingii Asterina marginata Ophioderma appressa Ophiactis Mülleri Ophiocoma pumila Diadema autillarum Gonocidaris maculata Tripneustes esculentus Echinometra lucunter Brissus unicolor. 282 K- KOEHLER. lu'Asterina marginata existe aussi dans les provinces Guineenne et du Cap. Enfin on peut considerer comme cosmopolites deux Ophiures : OphiactU Savignyi Amphipliolis squamata. II. Les especes de la province Guineenne peuvent se repartir de la maniere suivante: 10 — Formes pouvant etre considerees comme propres a cette pro- vince: leur nombre en est assez eleve et atteint le chiffit'e 3'2. La liste est tres interessante : Asteries : Astropecten Gruveli Astropecten guineensis Astropecten liheriensis Astropecten Michaelseni Astropecten mamillatus f Astropecte7i Hupferi Pentaceros forcipatus. Ophiures: Ophiolepis afßnis Opliiarachnella africana Opli iocnuJa a hno rmis Amphiocnida semisq namata Amphipliolis hananensis A itiphipholis clypeata Amphipliolis tindipora Amphiodia acutispina Amphiodia cincta A mphiop Ins congensis AnipJiioplus occidentalis ? Ophiopsila platispina Ophiothrix congensis Ophiothriv gracilis Ophiothrix tomeniosa. Echinides: Cidaris minor Arhacia africana Echinodeniia I: Asteroidea, O|ihiuroi(loa et Ecliinoidea. 283 ? Arhacia iirula Arbaciella elegans Laganum Ludwigi Kfhinolampas Blanchardi (peut-etro synonyme d'7!^. Heilei du Senegal) Rotulh Augusti Metalia africana Rh a hdo bryssus Ju llieni Schizaster Edxoardd. J'ai mentionne dans cette liste les Astropecten Hupferi et Ophiopsila p)latispina, qui sont essentiollement propres ä la cöte occidentale d'Afrique, mais dont le lieu d'origine exacte n'est pas connu: les etiquettes du Musee de Hambourg portant seulement la mention "W. -Afrika". 2"^ — Especes communes aux provinees Guineenne et Mauritanienne : j'en ai donne la liste plus haut (p. 280). Le Dorocidaris nuda, qui est littoral dans la province Guineenne, a ete trouve dans les parages des iles du Cap Vert a une profondeur de 450 metres. 3" — Especes qui passent a la province du Cap: Luidia africana Asterina marginata Amphiura capensis. 4*^ — Especes qui se retrouvent sur les cotes americaines: Asterina marginata OpJiioderina appressa Opliio ctis Mü lleri Amphiura grandisquam^a Ophiocoma piimila Diadema antillarum Gonocidaris maculata Tripneustes esculentus Paracentrotus Gaimardi Echinometra lucunter Clypeaster subdepressus Meoma ventricosa Presque toutes ces especes, sauf les Tripneiistes esculentus, Paracen- trotus Gaimardi, Clypeaster subdepressus et Meoma ventricosa, sont connues egalement dans la province Mauritanienne. 50 — Espece du domaino Indo-Pacifique : Echinometra Mathaei. 284 R. KOEHLER. III. Province du Cap. La faune echinologique de cette province s'ecarte notablement de Celle de la province precedente, et en particulier eile renferme quelques formes ä caracteres indo-paciiiques. Elle se recompose de la maniere suivante : P — Especes speciales ä la province du Cap, au nombre de 24. Asteries: Astropecten pontoporeus * Pentagonaster tuberculatus Calliaster haccatus Patiria hellula * Asterina corcinea Asterina granifera Iromia Schultz ei Asterias africana Asterias capensis Asterias rarispina. Ophiures: Ophioderma leonis Opliiarachnella capensis Ophiozona cajyensis * Ophiactis carnea * AmpMura incana Amphiphoiis minor Opliiothrix capensis Ophiothrix triglochis. tchinides: Protocentrotus angulosus Protocentrotas annidatus * Echinus Gilchristi * Paleolampas crassa * Brisaster capensis Brissopsis lyrifera var. capensis Spatangus capensis * Echinocardium capense. Eeliinodcrnia I: Asteroidca, Opliiuroidea et Echiuoidea. •285 Los especes qui sont niari^iKM's d'iin ast(''ri(|ui' iic sont [ins locnlisc-os a la cöt(> atlantique, mais ellos so retrouvcnt do rautiv^ cöte du cap des Aiguillos, 8ur la cöte baignöe par rOcöan Indiou. 2" — Les especes suivantes, qui oxistont sur la cöto atlantiquo de la provinee du Cap sont d'ailleurs connuos dans lo domaino Indo-Pacilique : Culcita veneris (indiquö par J. Bell a Cap-Town). Asterina calcarata Ästerina exigua CrihreUa ornata Ophioderma tonganum Ojyhiocoma scolopendrina Ophioth rix aristu lata Astrocladus verrucosus. 3*^ — Especes connues dänö d'autres provinces de la cöte occi- dentale dAfrique : Luidia africana Astei'ina marginata Asterias glacialis Ainp>hiura capensis Ophiothrix fragilis Diadema sp. ? Ij'Asteinna marginata se troiive egalement sur les cötes americaines, et V Asterias glacialis remonte tres haut le long des cötes europeennes. 4*^ — Especes communes aux iles de l'Ascension et de Sainte-Helene : Amphiura capensis Ophiothrix roseocoerulans. 5^ — Especes cosmopolite : Amphipholis squamata. Quelques especes d'Echinodermes de la cöte occidentale d'Afrique, provenant de stations littorales et signalees dans les listes precedentes, peuvent descondre ä des profondeurs plus ou moins considerables, soit sur cette cöte elle-meme soit dans d'autres regions. Je signalerai notamment : Calliaster baccatus (de 9 ä 240 m) Ophiozona capensis (de 47 ä 1646 m) Amphiura grandisquama (voir p. 190 et 191) Ophiothrix aristulata (voir p. 270) Dorocidaris nuda (trouvee ä 450 m dans les parages des iles du Cap Vert) Echinus Gilchristi (de 60 a 1280 m) 286 ß- KOEHLER. Brissopsis lyrifera var. capensis (de 9 ä 500 m) Spatangus capensis (de 70 a 500 m) Echinocardiuni capense (de 57 ä 274 m) Paleolampas crassa (de 22 a 500 m). lies de TAsceDsion et de Sainte-H^lene. La faime de ces iles est malheureusement encore fort peu connue; il est en outre tres probable qu'il y a eu des erreurs de determinations pour quelques especes eitees. On connait seulement: * Moiraster magnificus Linckia Bouvieri Chaetaster longlpes Amphiura capensis OphiotlirLv roseocoerulans Eucidaris irUmlo'ides (sans doute var. afrlcana) EuciJarls metularia (probablement cont'oudu avec le precedent) Cidaris minor * Tretocidaris f (Asti-rios, Ophiurcis et Kchinidos) ; P — Province Mauritanienne. — La fauno est constitiu'o par un total de 60 especes oii varietes qui peuvent etre reparties de la maniero suivante: Espeees propres a la region Mauritanienne 8 Especes venant de la Mediterranee 27 Espeees venant des cotes d'Amerique 10 Especes communes avec la region Guineenne 12 Especes communes avec la region du Cap 5 Especes cosmopolites 2 (La somme de ces especes est plus eleve que le chiffre GO indique comme total parceque certaines d'entre elles se retrouvent dans plusieurs regions.) 2*^ — Province Guineenne. — Total des especes ou varietes: 61 Especes propres k la region Guineenne 32 Especes communes avec la region Mauritanienne ... 8 Especes communes avec la region du Cap ....... 3 Especes communes avec l'Amerique 12 Especes communes avec l'Ocean Indien ..../... 1 Especes cosmopolites 2 30 — Province du Cap. — Total des especes ou varietes : 36 Especes propres a la region du Cap 25 Especes communes avec la region Guineenne 3 Especes communes avec la region Mauritanienne ... 4 Especes communes avec l'Ocean Indien 16 Especes communes avec l'Amerique 1 Especes communes avec les iles de l'Ascension et de Ste-Helene 2 Especes cosmopolites 1 Liste des ouyrages cites. 25 Blainville, H. 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Linckia G'iildingii 171 Patiria hellida 171 Asterina eivigua 171 Asierina marginata 171 CrihreUa ornata 173 Opliiuroidea 173 Opliioderma longicauda var. guineense 173 Ophioderma appre.ssa 175 Opliiolepis afßnis 175 Ophiolepis paucispina 177 Opldaraclinella africana 178 Ophiactis africana 182 Ophiactis Müllen 184 Ophiactis Savignyi 184 Opliiocnida abnormis 186 Amphiocnida semisquamata 187 Amphiura capensis 190 Aitiphiiira grandisquama 190 Amphipltolis clypeata 191 Aiupddpholis nudiqyora 193 Aniphipholis squamata 194 Aniphiodia acutispina 195 Amphiodia cincta 197 Arnphioplus congensis - 199 AmpJdoplus occidentalis 201 Ophiopsila guineensis 203 Ophiopsila platispina 206 (Jphiocoma pumila 208 Op>hiothri,r congensis 208 Opliiotlirix g?'acilis 209 Ophiothrix fragilis 209 Ojyhiothrix tf>mentosa 210 Ophiopteron atlanlicum 212 JEchinoidea 216 Eucidaris trihulo'ides var. africana 216 Cidaris minor 217 Dladema antillarum 218 Arbacia africana . 222 Remarques sur les especes du genre Arbacia 236 Ecliinodoniiii I: Asteroidoa, ( )i)liiiirt)i(U'a et FAliiiuiidea. 293 Arhacia australif^ •237 Arhacia yvandinosa 239 Arhacia Dufresnii 240 Arhacia ^patuligera 240 Arhacia stcllata 241 Arhacia punctulata 241 Arhacietla elegans 242 Tripneustes esculenfus 244 Paracenirotus Galmardi 245 Paracenirotus aiKiuk^ius 248 Kcliinometra lucanter 249 Eclnnometra Mathaei 250 Paganum LuJirigi 251 Cli/pea-ster sp 253 Rhahdohryixux Jidlieni 253 Kotula Augusti 259 Rotiila Rumphii 260 Deuxieme partic 264 Remarques sur la faune echinologique littoralo des cötes occiden- tales d'Afrique 264 Echinodermes des cotes ocoidentales d'Afrique 273 Asteries 273 Ophiures 275 Echinides 277 Faune de la province du Nord ou Mauritaneenne 279 Faune de la province Guineenne 282 Faune de la province du Cap 284 Faune des lies de l'Ascension et de Sainte-Helene 286 Relations numeriques '28ii Liste des ouvraiies cit^s -88 20 Michaelsen, ■\Vcstafi-iku 294 ^- KOEHLER. Explieation des Planclies. Planche IV. Fi^. 1. Astropecten Hupferi; petit individu. Face dorsale. Fig. 2. Astropecten Hupferi. Face ventrale du meme. Fig. 3. Asti'opecten MichaeUeni; individu de Grand Popo. Face dorsale. Fig. 4. Astropecten Michaelseni ; portion de la face dorsale d'un bras de l'individu de Saltpond, represente PI. V, fig. 1 et 2. Fig. 5. Astropecten Michaelseni:, portion de la face dorsale d'un bras de l'individu de Cabinda. Fig. 6. Astropecten Michaelseni; portion de la face dorsale d'un bras de l'individu de Grand Popo. Fig. 7. Luidia numidica'^ face dorsale. Fig. 8. Astropecten Michaelseni :, tres jeune individu (R := 13 mm). Face dorsale. Fig. 9. Astropecten Michaelseni \ un des deux specimens de Port Seguro. Face ventrale. Fig. 10. Astropecten Michaelseni; un des specimens de Friedrichsbourg. Face dorsale. Fig. 11. Astropecten Michaelseni; exemplaire de Landana. Portion de la face dorsale d'un bras. Fig. 12. Astropecten Hupferi'., grand individu. Face ventrale. Fig. 13. Astrop)ecten Hupferi: grand individu. Face dorsale. Planche V. Fig. 1. Astropecten Michaelseni\ echantillon de Saltpond. Face dorsale. Fig. 2. Astropecten Michaelseni. Face ventrale du mcme. Fig. 3. Astrojyecten pontoporeus du Cap. Face dorsale. Fig. 4. Astropecten ponto^wreus. Face ventrale du meme. Fig. 5. Astropecteyi pontoporeus. Portion de la face dorsale d'un bras avec les plaques marginales. Fig. 6. A.stropecten irregularis var. pentacanthus de Cette. Portion de la face ventrale d'un bras. Fig. 7. Astropecten p)latyacanthus des cotes de Tunisie. Vue laterale d'un bras. Fig. 8. Astropecten bispinosus. Portion de la face ventrale d'un bras. Fig. 9. Astropecten irregularis du Golfe de Gascogne. Portion de la face dorsale d'un bras. Echiiioderm.a I: Astoroidea, Oiiliiuroidca cf Ki-liinoiVloa. 2i)5 Fig. 10. Astropecten platijacanf/i/is des i-r.tos de 'riniisic. Fnci- vi-ntralc. Fig. II. Ästvopecten hispbwsus. Vue latc-ndc d"im bras. Fig. VI. Astroperfeu Irvegularis ; inrnio (>\cini>lair(' ([uc c-(>lui de la Hg. 9. Face vtMitralo dun bras. Fig. 13. Astroperfcn Mir]uielsenl\ grand individu de Lagos, rortion de la face ventrale dun bras. Fig. 14. Astropecten mamiUatu-<] eehantillon de Lome. Face dorsale. Fig. 15. Astropecten inamillatas. Face ventrale du nieme. Fig. 16, Astropecten Michaelseni: grand individu de Lagos. Face dorsale. Fig. 17. Astropecten Michaelseni. Face ventrale du meme ('chantilldn. Planche VI. Fig. 1. Astropecten mamiUatus\ grand eehantillon de Lome. Face dorsale. Fig. 2. Astropecten mami/latus] meme eehantillon. Portion de la face dorsale d'un bras. Fig. 3. Astrop)ecten mamillatus] vue laterale d'un bras. Fig. 4. Astropecten mamillatus: face ventrale d'un bras. Fig. 5. Astropecten liheriensis\ exemplaire de Grand Bassa. Face dorsale. Fig. 6. Astropecten li/jeriensis. Face ventrale du meme. Fig. 7. Astropecten liheriensis ] eehantillon de Sinoe. Face ventrale. Fig. 8. Astropecten Uheriensis. Face dorsale du meme. Fig. 9. Asterina marginata. Portion de la face dorsale d'un individu de Walfish bay represente en entier fig. 11 et 1'2. Fig. 10. Asterina marginata: exemplaire de Cameroun. Face dorsale. Fig. 11. Asterina marginata- exemplaire de Walfish bay. Face dorsale. Fig. 12. Asterina marginata. Face ventrale du meme. Fig. 13. Asterina marginata ; exemplaire de Cameroun. Face ventrale. Fig. 14. Astropecten irregnlaris var. pentacanthus '^ exemplaire tres jeune (R = 13 mm). Face dorsale. Fig. 15. Astropecten irregnlaris var. pentacantlms. Face ventrale du meme individu. Planche VII. Fig. 1. Goniaster africanus] jeune exemplaire (R = 3,4: mm). Face dorsale. Fig. 2. Goniaster africanus:, face ventrale du meme individu. Fig. 3. Goniaster africanus; exemplaire encore plus jeune (R = 1,55 mm). Face dorsale. Fig, 4. Goniaster africanus. Face ventrale du meme. 20* 296 ^- KOEHLER. Fig. 5. Amphioplus occidentalis] exemplairo sans provenance. Face dorsale. Fig. 6. Amphioplus oecidentalis -^ exemplaire de Sinoe. Face dorsale. Fig. 7. Amphioplus occidentalis. Face ventrale de l'individu represente üg. 5. Fig. 8. Amphioplus occidentalis; exemplaire de Sess Town. Face ventrale. Fig. 9. Ophiaciis Mülleri. Face dorsale. Fig. 10. Ophiaciis Mülleri. Face ventrale. Fig. 11. Amphiodia ucutispina. Face ventrale d'un exemplaire dont le disque est ampute. Fig. 12. Amphiodia acutispina-^ exemplaire N*^' 14551. Face dorsale. Fig. 13. Amphiodia acutispina. Face ventrale d'uu autre exemplaire ä disque egalement ampute. Fig. 14. Amphiodia acutispina. Face dorsale d'un bras. Fig. 15. Ophiuctis Savigmji de la Guinee Portugaise; exemplaire a cinq bras. Face ventrale. Fig. 16. Amphipholis clypeata. Face ventrale. Fig. 17. Amphip)holis clypeata. Face dorsale. Planche VIII. Fig. 1. Ophiopsila gutneensis'^ exemplaire de Goree (type). Face dorsale. Fig. 2, Ophiopsila guineensis. Face ventrale du meme. Fig. 3. Opliiopsila giiinecnsis\ individu plus petit de File das Rolas. Face dorsale. Fig. 4. Ophiopsila guineensis', exemplaire de Goree. ^'ue laterale d'un bras. Fig. 5. Ophiopsila aranea de La Ciotat. Vue laterale d'un bras. Fig. 6. Ophiopsila annulosa de Naples. Face ventrale d'un bras. Fig. 7. Ophiojjsila guineensis (type). Portion de face ventrale d'un bras ä une certaine distance du disque. Fig. 8. Ophiopsila giiineensis (type). Portion de face ventrale d'un bras au voisinage du disque. Fig. 9. Ophiopsila aranea de La Ciotat. Face dorsale. Fig. 10. Opliiopsila platispina. Face dorsale. Fig. 11. Ophiopsila jylatispina. Face ventrale. Fig. 12. Ophiopsila annnlosa. Vue laterale d'un bras. Fig. 13. Amphiodia ein da ; exemplaire de Sass Town (type). Face dorsale. Fig. 14. Amphiodia cinrta; exemplaire de Wliydah. Face dorsale. Fig. 15. Amphipholis nudipora] un des specimens de »Sinoe. Face ventrale. Fig. 16. Amphiopholis nudipora-., deuxieme specimen de Sinoe. Face ventrale. Fig. 17. Arnphiocnida semisiadevia antillanun; exemplaire de^ Cauaries. (irand tridactylo. Fig. 71. Dicuh'ma aiitillai'um; exemplaire de l'ilo das Kolas. Spicules des pcd'uM'll»\s. Fig. 72. Biadema antillarum ; meme oxemplairo. Placpio perforee d'im pedircllo du meme. Fig. 73. Arhaciella elegans. PedieoUaire ophicephale. Fig. 74. Arhaciella elegans. Pedieellaire tridactyle. Fig. 75. Arhaciella elegans. Extremite distale du pedoncule d'uu ophicephale. Fig. 76. Arhaciella elegans. Spicules des pedicelles. Fig. 77. Paracentrotus lividus. Grand pedieellaire tridactyle. Fig. 78. Ecldnometra Mathaei; exemplaire de Maurice. Tridactyle elargi. Fig. 79. Echi)ioinetra Mathaei- exemplaire des Audamans. Tridactyle aUonge. Fig. 80. Echinometra Mathaei; exemplaire de Säo Thome. Globifere. Fig. 81. Ecldnometra Mathaei-, exemplaii-e de Maurice. Ophicephale de la membrane buccale. Fig. S'2. Echi)io))ictra Mathaei-, exemplaire de Maurice. Ophicephale du test. Fig. 83. Echinometra lucunter: exemplaire de la cote occidentale d'Afrique. Ophicephale du peristome. Fig. 84. Echinometra lucunter] exemplaire du Bresil. Ophicephale du peristome. Fig. 85. Ophidiaster opkidianus. Diverses formes de plaques perforees provenant des parois du tube digestif. Anmerkung des Herausgebers. Wegen der Unterbrechung der Postverbindung zwischen Deutschland und Frankreich war der Autor nicht in der Lage, die Korrektur des letzten Teiles seiner Arbeit (von Seite 205 an), selbst zu erledigen. Aus dem gleichen Grunde war es nicht möglich, in der Tafel- erklärung die ^'ergr^lßerungsverhältnisse der Figuren anzugeben. Es ist beabsichtigt, später eine Liste der Vergrößerungsziffern zu veröffentlichen, möglichst als Anhang zu einer Ab- handlung über an4ere Echinodermen von West-Afrika. Echinoderma II Orinoidea by A. H. Clark (Washington). Crinoids are verv few in the collections upon which the „Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas" are basod; although all of the known west Afriean material has previously been recorded, still a discussion of the geographical relationships of the Crinoid fauna of the Atlantic Ocean, and particularlv of the west eoast of Africa, may profitably be incorporated in the series of treatises on the marine fauna of western Africa. As at present understood the Africau records for species of this elass represent the species as follows, regardless of the names under which they were originally published: Antedon Hupfevi Hartl. 1882, Antedon rosacea K. Gkeeff, in : Zool. Anz., V, p. 159. 1890, Antedon Hupf er i, Cl. Haktlaub, in: Nachr. Ges. Göttingen, Mai 1890, p. 171. 1891, „ „ „ in: Nova Acta Leopold. Card., LYIII, p. 88, Taf. 5, Fig. 53, 59. Localities: Ivory Coast, Wapoo, ca. 40 m: C. Hupfer, 5. Dec. 1887 (Type specimen). II ha das Rolas near II ha de Saö Thome: Dr. R. Greeff. Antedon niovoccana A. H. Clark 1911, Antedon bifida, A. H. Clark, in: Proc. U. S. Nat. Mus., XL, p. 38. 1914, Antedon moroccana, A. H. Clark, (see beyond). Locality: Senegal, Cloree (teste A. H. Clark). Further Distribution: Mediterranean (Ajaccio, Messina'), Algiers, Tangier, coa.sts of Morocco), Azores, Bay of San Pedro, Madeira, Canary Islands (Lanzarote). ') A. mediterranea also occurs in Sicily. I have not examined the specimens from the Bay of Benzert (Bizerta) in Tunis ; tliese may be referable either to A. moroccana or to A. mediterranea, thougli most probably to the latter, which occurs in the Cyclades. 308 ■^- H. Clark. , 1. The Atlantic Criiioid-Fauna. The crinoid faima of the Atlantic Ocean and of tlie adjacent enclosed seas is composed of types all of which are very closely related to the characteristic types of other areas, and none of which can in any way be assumed to have arisen in their present habitat. There are plainly indicated four paths of migration by which crinoids have intruded into the Atlantic from other regions, two of which are now closed. These fonr paths of migration are: — - 1. From the Arctic. The crinoids which have intruded into the Atlan- tic from the Arctic Ocean are all inhabitants of very cold water, and they are more or less sharply differentiated in habitat from the crinoids from other sources by a distinct temperature barrier, being confined exclusively to far noi'thern waters. The Arctic crinoid fauna appears itself to be in the main a derivative from the fauna of the Indian Ocean and of the Pacific region generally, as represented in the Bay of Bengal, to which is added an antarctic element. It occurs outside of the Arctic Ocean and north Atlantic Ocean only in the seas of Japan and Okhotsk, where it is characteristic of the belt of very cold water along the Asiatic shores from Korea northward. The antarctic element in this portion of the arctic realm is not the same as that in the arctic ocean. 2. From the southern Indian Ocean. The deep water crinoids of the Atlantic are all representatives of types characteristic of the deep water of the Indian and Pacific Oceans and of the waters about southern Africa and further southward ; these types do not occur in the Magellanic region. This route should probably be considered as in reality only a part of the succeeding, including the deeper water species characteristic of it ; but as it is still open to migration while the succeeding has long been closed it seems best to keep them separate. These deep water crinoids, like those of the shallow water, are better represented on the western than on the eastern side of the Atlantic. In the Pacific Ocean we find a curious state of affairs: the Antarctic fauna, as represented by its Magellanic subdivision, extends uninterruptedly northward from the Magellanic region along the coast of South and North America to Alaska, passes westward along the Aleutian Islands to Kamt- chatka, and thence southward along the Kuril Islands and the Pacific coast of Japan as far as Tokyo Bay where it occurs in the samo localities and depths as certain Clements of the East Indian fauna. EclüiKKlernia II: Crinoidea. 309 This indieates clearly an uninterrupted land connection at some one or more epochs in the past about tliis entire portion of the Pacific, though this continuity is now brokcn south of Tierra del Fuego, in the western end of the Ah^utian chain of islands, and again in the deep Channels of the Kurüs. In the Atlantic no such thing occurs; the Antarctic fauna does not reach South Africa, nor does it pass the Magellanic region. It is thus clear tliat froni the evidence afforded by the recent crinoids there can never have been any land connection between South Africa and Antarctica. 3. From the southeastern Indian Ocean i'Madagascan region). This path of migration extended from Madagascar and the adjacent islands and portion of Africa in a general northwesterly direction to the Antillean region. Among the most characteristic shallow water genera of the Caribbean Sea and adjacent regions, connecting the Caribbean area with southeastern Africa and Madagascar, but not occurring on the west coast of Africa, are the foUowing; each of these is but a slightly differentiated derivative from the widely ranging Indo-Pacific genus listed in the second column. Caribbean Genus. East Indian Genus. Nemaster Capillaster Lepionemaster Comissia ( Cominia Comactinia Comatula Analcidometra Oligometrides In addition to these the genus Tropiometra is represented at Mada- gascar and in the adjacent territory by one species (carinata)^ while an- other (picta) occurs at 8t. Helena and along the American coast from St. Lucia in the West Indies to Santa Catharina Island in southern Brazil (28 0 S. lat.). The Indo-Pacific genus Comatdla, occurring at Madagascar, is represent- ed in the Atlantic by Neocomatella which occurs throughout the Caribbean, at St. PauFs Rocks in the mid-Atlantic, aad oft' southwestern Europe and northwestern Africa as far south as the Canary Islands. This genus, how- ever, has a somewhat deeper habitat than any of the preceding, and is not therefore strictly comparable with them. A very curious thing about the section of the Indo-Pacific fauna from which this fauna has been derived is that the progressive decrease in the number of species inhabiting progressively increasing depths is not as would naturally be supposod uniform, but is represented by a curve 21 Michaelsen, Westafrika. 310 A. H. Clark. wliich shows periods of greater abimdanco or nodes, and these nodes are at approximately regulär intervals. The intervals between these nodes arrange themselves according to the ascending powers of 2. If we take 50 fathoms as cur unit (a) and calculate the nodes we would find nodes indicated at 50 fathoms (a), at 200 fathoms ('2^a), at 400 fathoms {2'^a), at 800 fathoms {-I^a] and at ] 600 fathoms (2'^a). We actually find nodes at 0—50, 100—150, 300—400, 750 — 900, and 1600 — 2000 fathoms. The spacing of the nodes is appro- ximately represented by the Inversion of the curve representing the de- crease in temperature with depth. In the Caribbean area the same thing occurs, biit the nodes are closer together, being represented by the series a, 2 a, '2^a, 2^a and 2*a. This is probably the result of the much greater bathymetrical ränge of the individual speeies. This path of migration, from southeastern Africa to the Antillean region, has long been closed, and it is a significant faet that the speeies which entered the Atlantic by this route are largely confined to the Ameri- can side, being represented on the opposite coast by but a single form, which is capable of existing in deep water. This suggests that the inflvix of eastern speeies into the Atlantic by this route was along the southern border of a large land mass which in- cluded both Madagascar and the West Indian region, but which did not include the present south Africa. The southerly extension of Africa into a region of comparatively cold water (or the closing of a route once open across south central Africa) interposed a barrier to the further spread of East Indian forms into the Atlantic, while the subsidence of the land in the Atlantic area left the intrusive speeies segregated in the An- tillean region and on the southwest African coast. Unfavourable conditions in the latter locality resulted in the disappearance from this region of all of these types except one which, able to live at a considerable depth as well as near the surface, has succeeded in surviving. In the Antillean region they have been able to persist throughout the succeeding ages and to survive all the geological changes by which the geography of the region has been fundamentally altered, and we therefore find in the West Indies a crinoid fauna strikingly like that of Madagascar, the Mascarene Islands, and the adjacent portion of Africa, in correlation with the well known similarity between the land fauna of the two districts. From the evidence aftorded by the stalked crinoids of the West Indies, belonging to genera not represented on the west coast of Africa Ecliiiioilerina II: Crinoidea. 311 it would appear that this path of migration was interruptod, at least in so tar as its wostorn portioii is coneornod, during, or just subsequent to, Cretacoous timo. 4. Through the Mediterranean region. At tho time of tlie passage of erinoids from tho ludo-racilic rogion into the Atlantic by way of the Mediterranean, that sea Avas of far greater extent than at present, and reaehed eastward to the Bay of Bengal. This path of migration has long been closed: only two genera of the many which reaehed Europe by this route now survive, both of them being but slightly diftbrentiated from the original Indo-Pacific types from which they took their origin. Of these two genera one inchides only littoral species just as do its eastern aUies, Avhile the other includes species inhabiting water of moderate depth, it too corresponding in this respect to its Indo-Paciüc representative. The former is more plastic than the latter and, though its speciss are strictly littoral, they have collectively a greater ränge than the species of the latter. The better known of these genera is Antedon to which all of the common erinoids of the European littoral belong. Antedon occurs throughout the Mediterranean, along the shores of Europe and Africa from Norway to the Gulf of Guinea (including the outlying islands), and also on the American coast from the island of St. Thomas in the Danish West Indies to Rio Janeiro in Brazil, The second genus, Leptometra, an oflfshoot of tho widely spread Indo-Pacific Psathyro'm£tra, inhabits the Mediterranean, and in the eastern Atlantic ranges from the Hebrides to the Canary Islands, being found in deeper water than Antedon. It is a common thing in discussing the zoögeography of southwestern Europe for authors to assume that at some time the Straits of Gibraltar have been closed, thus affording an entry into Europe for various Clements of the north African fauna. But there are no animals in southern Europe of undoubted African ancestry which cannot reasonably be supposed to have been brought over from Africa by human agency. In this connection the constant communication between the two shores, uninterrupted for centuries, must be borne in mind. In a study of the very earliest works on the West Indies (these dated prior to 1700) one is constantly Struck with the mention of introduced animals and plants from Africa. Even so large a mammal as the camel was established on Ijarbados before 1647, at which time there had also been introduced horses from the Cape Verde Islands and sheep from Guinea. Monkeys (of several species, two of which still survive), Guinea fowl, and hosts of smaller creatures were also 21* 312 A. H. Clark. brouglit to these young colonies on the first ships from Europe, which commonly called at some African port on the way out. If all these ani- mals were successfully brought from Afriea to the West Indies imder the exceedingly trying and unfavourable conditions of ship life in the early years of the seventeenth Century, it is only reasonable to suppose that a much greater exchange of faunas has taken place between north Afriea and Spain in the hundreds of years of constant intercommunication. The crinoids of the region of the Strait of Gibraltar are very interesting in the light which they throw upon this question. From Malaga (the loca- lit^" nearest to Gibraltar from which crinoids are known) we have Antedoii mediterranea^ representing an extreme type of the genus, while at Tangier and on the coast of Morocco we lind A. mor^occana, the most extreme species in exactly the opposite direction. II. The Crinoid Fauna of The West Coast of Afriea. Having thus briefly sketched the relationship between the crinoid fauna of the Atlantic Ocean as a whole and that of the Indo-Pacific region (taken in a broad sense) from which it took its origin at various epochs in the past, and having shown that, so far as the crinoids are concerned, the Atlantic is biologically an Inland sea instead of a true ocean, just as oceanographically and meteurologically it is an inland sea, we now pass to a consideration of the crinoid fauna of the African west coast in detail. Only three littoral crinoids are knoAvn to occur on the west coast of Afriea, including the outlying islands. These belong to two widely diffe- rent genera, Antedon^ exclusively Atlantic, included in the suborder Macro- phreata and in the family Atitedonidae, and Tropiomeira, represented in the Atlantic, Indian and Pacific Oceans, included in the suborder Uligo- phreata and in the family Trojnonietridae. The Genus Trojno^netrci. The genus Tropiometra as a whole has a very extensive ränge, being, in fact, the most widely spread of all the genera of recent littoral crinoids. Its species fall naturally into two quite distinct specific groups. One of these, including species of very large size with perfectly smootli arms, is confined to the east, one form (T7'opiornetra afra) occurring in the Au- stralian region and the other (T. macrodiscus) in the waters about southern Japan. Ki-liinodeniia II: Criiioidea. 313 The other grou}) is eouipuscd ol" miieh smallor torms, all of which agree in having a dorsal carination on the arms ; this group includes live species Avhich, witli tlioir respective ranges, are as foUows : Tropiometra picta: East coast of South America from St. Liicia in the Lesser Antilles and Venezuela south to Santa Catharina Island in southern Brazil (28" S. lat.), and eastward to St. Helena. — T. carinaia: South Africa, northward to Zanzibar, also occurring ab out Madagascar and the Seyclielles, and gene- rally among the islands of the southwestern Indian Ocean. — T. audouini: Red Sea. — T. indica: Ceylon and the adjacent portion of southern India. — T. encrinus: known from „V India", „East Indies" and „Eastern Asia". — A speeies, undetermiued, has also been recorded from „?Fiji," and from the „VKingsmill (<", e., Gilbert) Islands." In the present connection the item of interest is the occurrence, commonly, at St. Helena of the same speeies which is found abundantly along the east coast of South America, and the existence of a different, though related, form, which is similarly abundant, in south and south- eastern Africa. The Genus Antedon. The genus Antedon has remained the chief unsolved puzzle with. which the Student of the recent crinoids has to deal. Only a single attempt has been made at its Solution, and this was more a confession of defeat than a step in advance. Just before he died P. H. Carpenter suggested that all of the speeies of the genus in reality represent but a single speci- fic type. The ränge of the genus is : Throughout the Mediterranean Sea; both coasts of the Atlantic, in the east from Norway to the Gulf of Guinea, and in the west from St. Thomas in the Danish West Indies south to Rio Janeiro. In the east we find a number of genera which are closely related to Antedon, none of which extend further to the westward than the Bay of Bengal. Two of these deserve special mention as being but very slightly differentiated from the European type. These are, Mastigometra (with two speeies) occurring at Ceylon and in the East Indies, and Euantedon (with four speeies) occurring on the Chinese coast, in the Moluccas, and at Tahiti. The fact that all of the close relatives of Antedon are confined to the region east of the Bay of Bengal except one which only ranges to Ceylon, just as Psathy r ome.tr a, the dosest relative of Leptometra, the other 314 A. H. Clark. characteristic east Atlantic genus, is restricted to the region east of the central part of the Bay of Bengal, and that the fossil comatulids of Europe in so far as they have been aceurately determined also belong to genera similarly restricted, appears to otfer indubitable proof that the path b} which these genera reached the Atlantic or the past seas covering more or less of Europe was „overland" from the Bay of Bengal to the north- ward of what is now India, or at least southern India; that is, that the Mediterranean Sea at the time these crinoids attained approximately their present ränge was connected with the Bay of Bengal, across Asia. Had these genera ever passed through the Arabian Sea or through the Red Sea we would surely find some representative of theirs there now. The Status of the species of the genus Äntedon as at present under- stood, the charaetors diflerentiating the seven species, and the distribution of each, is briefly set forth in the following key and accorupanying list of species showing their respective ranges. Key to the species of the Genus Antedon. 18 or more cirrus segments, all of which ar long, the distal dift'ering but slightly from the proximal; distal portion of cirri not compressed laterally, so that the cirri appear of the same diameter throughout ; no perisomic interradials in angies of calyx; arms slender and very long, the proximal triangulär brachials beiug considerably longer than broad; IBrj long, not more than three times as broad as long, regu- larly oblong or slightly trapozoidal, the lateral edges making usuallv a straight line, more rarely a broadly obtuse angle, with those of the IBra (axillary). b ' Cirrus segments usually 18 — 20 A. ynediterranea. b - Cirrus segments usually 24 — 28 A. adriatica. 17 or fewer cu'rus segments (more than 15 only in exceptional casesj of which the proximal are long but the distal, which are more or less compressed laterally, are shorter, usually about as long dorsallv as broad, and broader, usually twice as broad, in lateral view; inter- primibrachial plates usually prominently developed in tlie angies of the calyx; arms comparatively short and stout, the proximal triangulär brachials being usually noticeably broader than long, never longer than broad; IBr, short, rarely so few as three times as long as broad, much narrower distally than proximally so that the lateral angies of the axillaries project beyond the distal angies of the IBr,. Efliiiiodermu II: Criiioidea. 315 b • Cirri incroasing iii latoral diamotor voiy gradually, the distal portion being not grcatly difforent from tho proximal; shortest outcr cirrus sogmont.s measuring along tlunr dorsal protile one third to one half moro tlian their lateral diametor. c ' P, with more than 25 segments A. hißda. c2 P, with loss than 20 segments A. hupferi. b^ Outer cirrus segments strongiy compressed laterallj, so that the cirri are in lateral view nearly or quite twice as broad distally as proximallj; longer proximal segments half again to twice as long as the median diameter; shorter distal segments as long dorsally as broad proximally. c' Size large ; cii-ri usually more than XL; interradial peii- omic plates usually inconspicuous or undeveloped. A. petasus. c'^ Size small; arms less than (iO mm in length; cirri less than XXXV. d' Centrodorsal very low, evenly convex, Avith very sloping sides; dorsal pole very small, from one third to one half of the diameter of the centrodorsal; arms 30 mm to 40 mm long. A. dühenii. d- Centrodorsal thin discoidal, the large flat dorsal pole occupying more than two thirds the basal diameter; arms usually about 60 mm long. A. moroccana. The species of the genus Antedon have the following geogi-aphical ranges : Group A. Group Characters. — Long, approximately uniform, ch-ri composed of 18 — 30 segments of whieh the distal are little if any shorter than the proximal ; long and slender arms, composed of long segments. Group Range. — Northern and eastern part of the Mediterranean Sea: from Malaga northeastward along the coasts of Spain and France to Italy, thence southward to Sicily; Adriatic and Aegean Seas. 1. Antedon niediterranea (Lamarck). Range. — From Malaga northeastward along the coasts of Spain and France to Italy, thence southward to Sicily; Aegean Sea. 3. Antedon adriatira A. H. Clark. Range. — Adriatic Sea (Trieste). ; • ;^ ;? A R V 316 A. H. Clark. Group B. Group Characters. — Short cirri composed of 10 — 15 (rarely more) Segments of which the distal are laterally compressed and recurved, and, in lateral view, broader and shorter than the proximal; short and compa- ratively stout arms, composed of short segments. Group Range. — Both coasts of the Atlantic, from Norway to the Gulf of Guinea, and from the West Indies to Rio Janeiro. 3. Antedon petasus (DübeD and Koreu). Range. — Norway, the Faroe Islands, the Shetlands and northern Scotland, extending southward in deep water to the southern coasts of Eng- land and Ireland; absent from the North Sea. 4. Antedon bifida (Peunaat). Range. — Coasts of Ireland, southern Scotland and England (except the North Seaj, the Channel Islands and southward to Cezimbra, Portugal, 5. Antedon rnoroceana A. H. Clark. Range. — Corsica and Sicily westward along the northern coast of Africa to Tangier, and southward to Senegal, including the Azores, Madeira, and the Canary Islands. 6. Antedon dühenli Böhlsche. Range. — St. Thomas, Danish West Indies, southward to Rio Janeiro, Brazil. 7. Antedon hupferi Hartlaiib. Range. — Gulf of Guinea, from Wapoo, Ivory Coast, eastward to Ilha das Rolas, off the southern coast of Säo Thome. Well preserved speeimens of each of these species are very distinc- tive, and are very easily distinguished from similarly well preserved speei- mens of all the others when one has succeeded in mastering the various difFerential characters; but unfortunately examples of all but two of them are very rare in collections, and no museum contains a eomplete series, though the Copenhagen museum collection includes all but one (A. hupferi). lu'liiiKxlerina II: Crinoidea. 317 .1. (h'ihenii is at prosent only known from the type, from Rio Janeiro, aud from a specimen from St. Thomas (^4. antillensis Lütken, MS.) in the Copenhagen musoum wliicli rosomble.s the type very closely. Verrill's record of this t^peeies from Jirazil, aud the specimen from the „Challenger" eoUection taken at Bahia, whieh was deseribed and ligured by Caepenter, are both young Tropiometra picta. A. hupfen is only known with eertainty from the type in the Ham- burg uuiseum, aud the identitication of Greeff's specimens from Rolas with it rests solely on the ground of maximum probability, as I have seen none from thie region. I formerly identihed with A. hupferi a number of specimens from Goree in Senegal which I found in various museums, but a prolonged study of the Information available, and of my notes on the largest of them (they are all small), has induced me to consider them rather as representing ^4. moroccana. It is quite possible that A. moroc- cana will eventually turn out to be only the fully developed form of A. hupferi, though the two appear to be distinct enough at present; and it is further possible that A. dühenii may be found to be the same as A. moroccana, though as w^e know them now each seems to be distinctive. The correlation and exposition of the specilic characters within the genus Antedon appear to be far more than is usually the case the direct result of the influence of the environment, so that the several species are to a considerable extent merely indiees of the oceanographic conditions obtaining in their habitat. Outside of the records published by the present author, the foUo- wing excerps present our entire knowledge of the littoral crinoid fauna of west Africa. Carpenter says: Antedon rosacea has been deseribed by Greeff as occurring at the Canary Islands and even at the Equatorial Island of Rolas, in the Gulf of Guinea. But the question whether the forms meution- ed by him are identical with the North British variety whieh goes by the same name, is one which cannot be definitely decided without a care- ful comparison of the individuals in question and of others from inter- mediate localities. Carpenter, under the heading of „Antedon dühenv' , writes : The ori- ginal of this species was obtained at Rio Janeh-o, and another example was dredged by the ,, Challenger" at Bahia. Some specimens from Ma- deira, kindly given to me by Professor Loven, prove to belong to the same type ; and Mr. Johnson has sent me others ,,from deep water, at- tached to corals and masses of Ostraea shells", in the same locality. Greeff's 318 A. H. Clark. examplos from the Canaries and from tho Equatorial Island, Rolas, in the Gulf of Guinea, are doubtless of the same nature. They have been describ- ed as Antedon rosacea, and I find some difficulty in differentiating the Madeira specimens aniong the many forms of this protean species. One of the chief characters of Böhlsche's type is the presence of a minute plate between the first costals (second radials, auct.) {i. e., the I Br^ and I Br.,). But this intercostal (i. e., interprimibrachial) plate is not well marked in the ,,Challenger" specimens of A. düheni, though it reappears in all those from Madeira, in which also the first two brachials have sharp and straight outer edges. The latter feature, however, is very characteristie of the Naples variety oi' Antedon rosacea, in which, too, the intercostal plate sometimes appears, while both peculiarities occur in examples of this type from Ilfracombe, Müford Haven, the Shetlands, and the Faroe Channel The Madeira specimens are unquestionably identical with those from Brazü In the ,,Challenger" report Carpenter gives an exceUent figure (plate 37, fig. 2) of the type specimen of Böhlsche's Antedon dübenii, en- larged six times, and a similarly enlarged figure (plate 37, fig. 3) of the arm base and the first two pinnules. These figures bring out very well the general characteristics of the form. P , has twenty-four segments ; the cirri have 14, 13, 12 (twice) and 10 segments; the arms are between 35 mm and 40 mm long. It is evident from what Carpenter says that the specimens of Ajite- don from Madeira belong to the di'ihenii-moroccana type of the genus and, on account of the proximily of the Islands to the African coast, I have, guided by what Carpenter has said, referred them to A. moroccana. The specimens from the Azores and all avaüable specimens from Portugal should be reexamined. The former probably and the latter possi- bly represent A. moroccana. Michaelseii, Mec ■resfama Wcslajrikas: SIrchcl, Mollusca I. PusioneUa. Midiaetsen, , Meeresfauna Westafrikas: Koehkr. Echinodcrma I: Asteroidea, Ophiaroidea, Echinoidc,. Taf. IV. Michaelsen. Meeresfauna Westafrikas : Kochler. Echinodermal: Astcroidca, Ophiuroidea, Eehinoidea. Taf. V. m m w m Midiacisen, Meeresfauna Westafrikas: Koehler, Echinoderma I: Astcroidca, Opimroidea, Ech Taf. VI. \ u sen, Meeresfauna Westafrikas: Kochler, Echinodcrma I: Asteroidea, Opiüuroidca, Echinoidea. Taf. VII. If MMacIsat. Meeresfauna Weslafrikas: Koehler, Eehimdcrma I: Asiewidca, Ophiuroidea, Eehinoidc Taf. VIII. Miciwciscn, Meeresfauna Westafrikas: Koehler, Echinoderma I: Astcroidca, Ophiiiroidca, EclnnoU Taf. IX. i Michaclscn, Meeresfauna Westafrikas: Kochler. Edmoderma l: Asieroidca. Ophiuroidea. Eehinoidca. Taf. X. I Midiaciscn, Meeresfauna Westafrikas: Kochler, Eehinoderma I: Astcroidea, Ophiuroidea, Echinoid, Taf. XI. Michactsen, Meeresfauna Wcslafrikas: Kochler. Echmodermgl^eroidea. Ophiuroidea, Echinoid, Taf. XII. MUlwclscn, Meeresfauna Westafrikas: Koehler, Ednnoderma l: Asieroidca, Opliiuroidea, Echinoidea Taf. Xtll. Michaelscn, Meeresfauna Westafrikas: Koehler, Echinodenna I : Asteroidca, Opiuuroidea, Echinoidea Taf. XIV. Mii1i,niscn. Mccrcsfuuim Westafrikas: Kochlcr. Edünodcrma I: Asicroidca, Opliiuroidca, Ecliinoidcn. Taf. XV. •M': 'My -'f^ '^^^ ^ /E\ Ä I iwBlltiJir 4^l^diMT 4'1^'riä'Vii^r ^^^ Vf^ 1!./ V®, ! 'ff, 5 f EMS. t W' m Tiinicata von W. Michaelsen Hamburg Mit 4 Tafeln und 4 Abbildungen im Text. 22 Michael Ben, Westafrika. Die vorliegende Abhandlung beschäftigt sich mit den lit oralen Tunicaten Westafrikas von KapVerde bis zur Mündung des Orange-Flusses mit Einschluß der Inseln des Golfes von Guinea, aber unter Ausschluß der Kap Verde'schen Inseln. Das dieser Arbeit zu Grunde liegende Material besteht hauptsächlich aus benthonischen Tunicaten, also Ascidien. Planktonische Tunicaten waren nur sehr spärUch vertreten, und zwar nur durch einige Salpen. Die Zusammenstellung der planktonischen Tunicaten von den Küstengewässern Westafrikas bescliränkte sich demnach fast ganz auf eine Ausnutzung der Literatur, und ich muß auch für die Feststellung ihrer geographischen Beziehungen auf diese Li- teratur (siehe unten!) verweisen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt demgemäß in der Erörterung der Ascidien. Allgemeines. Die Erforschung der Ascidien-Fauna Westafrikas war eine dankbare Aufgabe, entsprach sie doch einem zumal von den Tiergeographen lange gehegten Wunsche nach Ausfüllung einer empfindlichen Lücke in unserer Kenntnis von der Verbreitung dieser Tiere. Bis fast zum Ende des vorigen Jalu-hunderts (bis 1896) war das ganze Gebiet für den Ascidienforscher tatsächlich eine terra incognita, wie es der ganze tropische, süd- lich-subtropische und südlich gemäßigte Teil Westafrikas bis vor we- nigen Jahren (bis 1913) noch blieb, und wie es der ganze tropische Teil zwischen Senegal und Deutsch-Südwestafrika noch beim Beginn meiner Bearbeitung des hier abgehandelten Materials war. Erst im Jahre 1896 wurde von Pizon die erste westafrikanische Ascidie, Eugyr& [Gamaster] dakaremis von Senegal, beschrieben. Aus dem gleichen Bezirk stammten 5 Ascidien, die ich einige Jahre später untersuchte, die aber, sämtlich von 2-2* 322 W- Michaelsen. Kapitän C. Hupfer gesammelt, dem hier behandelten Material angehören, und deren Veröffentlichung eigentlich als eine vorläufige angesehen werden müßte. Scliließlich machte uns vor kurzem (im Jahre 1913) Hartmeyer mit 3 deutsch-südwestafrikanischen Ascidien bekannt. Die Zahl der zu Beginn dieser Arbeit bekannten westafrikanischen Ascidien war also nur gering, nämlich 9 bezw. 4 (4, wenn ich nämlich meine eigenen Veröffent- lichungen nur als vorläufige ansehe). Ebenso spärlich ist natürlich die be- treffende Literatiu". Füge ich der eigentlichen älteren Literatur die zu dieser Arbeit gehörenden vorläufigen Mitteilungen an, so erhalten wir folgende Liste : Literatur über westafrikauische Ascidien. 1896, PizoN, A., Description d'un nouveau genre d'Ascidie simple de la famille des Molgulidees, Gamaster Dakarensis. In : C.-E. Ac. Sei., CXXII 1898, — Etüde anatomique et systematique des Molgulidees appartenant aux collections du museum de Paris. In: Ann. Sei. nat., Zool., VII. 1904, Michaelsen, W., Revision der compositen Styeliden oder Polyzoinen. In: Mitt. Mus. Hamburg, XXL 1908, — Die Molguliden des Xaturhistorischen Museums zu Hamburg. In: Mitt. Mus. Hamburg, XXV. 1908, — Die Pyuriden [Halocynthiiden] des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. In: Mitt. Mus. Hamburg, XXV. 1913, Hartmeyer, R., Tunicata, in: L. Schultze, Zool. und anthropol. Ergebn. einer Forschungsreise im westlichen und zentralen Süd- afrika, V ; in : Denkschr. Jena, XVII. 1914, Michaelsen, W., Über einige westafrikanische Ascidien. In: Zool. Anz., XLIII, Nr. 9. 1914, — Diagnosen einiger neuer westafrikanischer Ascidien. In: Mitt. Mus. Hamburg, XXXI. Durch das reiche mir zur Verfügung stehende Material steigt nun die Zahl der westafrikanischen Ascidien-Arten auf 33, die der Arten und Va- rietäten auf 42. Bevor ich auf die systematische Erörterung eingehe, stelle ich in einer Liste die sämtlichen Ascidien Westafrikas von Kap Verde bis zur Mündung des Oranje-Flusses zusammen und knüpfe hieran zunächst eine Be- sprechung der geographischen und biologischen Verhältnisse dieser Fauna. Tiinicata. 323 Liste der beiithonischen Tuiiicaten des westafrikaiiischeii Litorals und ihre weitere Verbreitung. Farn. 3Iolgulidae Gcu. Eugyra [Aldek u.] Hang. E. Woermanni Mich Walfisch Bay. E. dakarensis (Pizon) .... Senegal. Gen. MolgiiUna Hartmeyer M. celata (Mich.) Goldküste, Angola. Af. Heydemanni (Mich.) . . . Deutsch-Südwestafrika. Gen. Molgula Forb. M. Kophanieli Mich Senegal, Ostpatagonische Bank, Magalhaens- Straße. Gen. Ctenicella Lac.-Duth., Hartmeyer C. Hupferi (Mich.) Senegal. Farn. Pyiii'idae Gen. Pyura Mol. P. stolonifera (Heller) . . . Deutsch-Südwestafrika, Kapland, Natal. P. Hxipferi Mich Senegal. P. sansibarica Mich. f. typica I. d. Säo Thome, Sansibar, var. guinensis Mich. . . I. Annobön. Gen. Microcosmus Heller M. senegalensis n. sp Senegal. Farn. Styelidae Gen. Styela Flem. St. cosiata (Hartmeyer) . . . Deutsch-Südwestafrika, Südwestl. Kapland. *S^. Hupferi Mich. f. typica . Französich-Kongo, Angola, var. pygmaea Mich. . Angola. St. aequatorialis Mich. . . . I. d. Rolas bei I. d. Säo Thome. aS^. asymmetra (Hartmeyer j . Deutsch-Südwestafrika, Südwestl. Kapland. Gen. Polycarpa Heller P. goreensis (Mich.) Senegal. P. angolana (Mich.) .... Angola. P. Arnoldi (Mich.) I. Annobön. Gen. Distomus Sav. D. Hupferi (Mich.) Senegal. Gen. Chorizocarpa Mich. (li. elegans (Quoy u. Gaim.) . Deutsch-Südwestafrika, Kapland [?? Nord- australien]. 324 ^ • Michaelsen. Farn, Botryllidae Gen. Botryllus Gaertner. B. niger (Herdm.) var. mag- nicoecus Hartmeyer . . . . Deutscli-Südwestafrika, Kapland [sp.: Bermu- das, Kapland, Mosambique]. Farn. Mhodosomatidae Gen. Corella Ald. ii. Hang. C. eumyota Traust Deutsch-Südwestafrika. Chile, Magalhaensi- sches Gebiet, Brasilien, Kapland, südlicher Indischer Ozean, Neu -Guinea, Chatham Inseln, (var.?: Auckland- Inseln, Booth Wandel im Antarktischen Meer). Farn. Phallusiidae Gen. Ascidiella Roule ^1. senegalensis Mich Senegal. Farn. Clavelinidae Gen. Polycitor Ren. Subgen. Eudistoma Caull. P. (Ell.) Schultzei Mich. f. typica I. d. Säo Thome, I. Annobön. var. dualana, n. var. . Kamerun. P. (Ell.) paesslerioides Mich. f. typica Goldküste. var. Hupferi Mich. . . Angola, var. intermedia, n. var. Französisch-Kongo. P. (Eu.) angolanus Mich. f. typica Angola. var. togoensis (Mich.) . Togo. P. (Eu.) Lüderitzi Mich. . . Deutsch-Südwestafrika. Gen. Cystodytes Dräsche C. guinensis Mich Goldküste. C. tetrascelifer Mich Angola. C. roseolus Hartmeyer var. Greefß Mich I. d. Säo Thome, [sp.: KaplandJ. C. Dellechiajei (D. Valle) f. typica Goldküste , Kamerun , Kanarische Inseln , Mittelmeer, I. d. Rolas bei I. d. Säo Thome, Bermuda-Inseln, var. cei/^owewsis (Herdm.) Senegal, Ceylon. Tunicata. 325 Farn. Didemnidae Gen. Leptoclinum Edw. L. listerianum Edw. var. ge- latinosum Edw Deutsch -Südwestafrika, Nordwest - Europa, Mittelmeer, [sp.: Ceylon]. YSLT. Koehleri Lah. . . Deutsch - Südwestafrika, (Spanisch - Guinea f), Nordwest-Europa, Mittelmeer. Gen. Leptoclinides Bjerk. L. nfricanus Mich. f. ti/pica . Goldküste, Angola, Deutsch-Südwestafrika, var. trigonostoma Mich. Goldküste. Farn. Synoicidae Gen. Macroclinum Verr. M. angolanum Mich Angola. Faunistisches und Biologisches. Das erste, was bei Durchsicht dieser Liste auffallen muß, ist die grolBe Verschiedenheit in der Beiteilung der verschiedenen Familien an der Zusammensetzung dieser Fauna, die ungemein spär- liche Vertretung, die einige der größeren Familien hier fanden. In erster Linie ist zu beachten die Spärlichkeit der Diktyobranchia: Die große Fa- milie der Phallusiidae ist nur durch eine einzige Art im nördlichsten Bezirk (Senegal) vertreten, durch eine anscheinend neue Ascidiella, die sich aber eng an Mittelmeer-Formen und nordwest-europäische Formen anlehnt; die mäßig große Familie der Rhodosomatidae ist ebenfalls nur durch eine ein- zige weit verbreitete Art (die südlich-circummundane Corella eumyota Traust) im Südbezirk (Lüderitzbucht) vertreten. Weitere Diktyobranchier sind nicht nachzuweisen; so scheinen Diazonidae und Cionidae ganz zu fehlen. Eine zweite schwache Stelle der westafrikanischen Ascidien findet sich in der Ordnung der Krikobranehia, deren Familien in unserem Gebiet in gerade umgekelirtem Verhältnis zu ihrem allgemeinen Artenreichtum auf- treten. Die artenreichste Familie dieser Ordnung, die Synoicidae, weisen im westafrikanischen Litoral nur eine einzige Art auf, die etwas weniger artenreiche Familie der Didemnidae nur 2 Arten und 2 Varietäten, die im allgemeinen artenärmste Familie der Clavelinidae ( Clavelinidae s. s. plus Polycitoridae) dagegen die verhältnismäßig große Zahl von 8 Arten und 4 Varietäten. Als dritter schwacher Punkt in der westafrikanischen Ascidien- fauna ist noch die Familie Botryllidae zu erwähnen, die durch eine ein- zige südafrikanische Form im Südbezirk (Lüderitzbucht) vertreten ist. Eine 326 W. Michaelsen. Gegenüberstellung der westafrikanischen und der allgemeinen Arten- und Varietätenzahl der verschiedenen größeren Ascidienfamilien (die ganz kleinen, meist aberranten und der Tiefsee angehörenden Gruppen lasse ich aus) mag dieses eigentümliche Vertretungsverhältnis illustrieren. Für die allgemeinen Zahlen der Arten und Varietäten halte ich mich an Hartmeyer's Zusammenstellung in „Bronn, Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs, III, Supplem., Tunicata (Manteltiere)". Wenn diese Zahlen auch durch Neu- beschreibungen in den letzten Jahren etwas vergrößert worden sind, so ist doch das Verhältnis — und auf dieses kommt es mir lediglich an — kaum wesentlich verändert. Ich berücksichtige dabei aber nur die von Hartmeyer als „sicher" angegebenen Arten und Varietäten und mache keinen Unterschied zwischen Arten und Varietäten, gebe also in beiden Kolumnen die Zahl der Arten plus der besonderen Varietäten. Ptychohranchia Fam. Molgulidae Fam. Pyuridae Fam. Styelidae Fam. Botryllidae Diktyohranchia Fam. Rhodosomatidae Fam. Phallusiidae Fam. Peroplioridae Fam. Cionidae Fam. Diazonidae Krikoh7'anchia Fam. Clavelinidae (Polycitoridae incl. Fam. Didemnidae Fam. Synoicidae Dieses sonderbare Verhältnis in der zahlenmäßigen Vertretung der verschiedenen Familien im w^estafrikauischen Litoral w^ürde noch schärfer ausgeprägt sein, w^enn man den Nordbezirk (Senegal) und den Südbezii-k (südliches Deutsch-Südwestafrika), die ja durch das Hineinragen der reichen Ascidien-Fauna Nordwest-Europas und des Mittelmeeres einerseits, des Kaplandes andererseits, bereichert sind, von der Betrachtung ausschlösse. Zahl der überhaupt Zahl der bekannten Arten westafrikanisclien Arten und Varietäten und Varietäten 107 6 151 5 275 10 88 1 29 1 108 1 20 0 11 0 10 0 105 13 151 4 199 1 Tunicata. 327 Dann würden auch die beiden Diktyobraneluer und der Botryllidc noch wegfallen ; denn diese Gruppen sind im Litoral des tropischen Westafrikas tatsächlich gar nicht vertreten. Bei der Frage nach den Ursachen dieses Verhältnisses müssen wir zunächst prüfen, ob sie in der Art des Materials, in der Sammelmethode, liegen können. Die Sammelmethode könnte höchstens für ganz kleine und hinfällige Formen, wie z. B. zarte Ecteinascidia- Arten, zur Verantwortung gezogen werden, sicher aber nicht für leichter konservierbare, wenn auch unscheinbare. Formen. An der deutsch-südwestafrikanischen Küste habe ich übrigens selbst gesammelt und auch das unscheinbarste, wenn es mir nur in die Hände geriet, mitgenommen; aber auch aus den übrigen Ge- bietsteilen sind selbst unscheinbare Sachen nicht leicht übersehen worden; denn das meiste Material habe ich eigenhändig von großen, als Ganzes in Spiritus konservierten Gesteinsbrocken, größeren Konglomeraten von Mol- lusken, Spongien, Gorgoniden etc. abgesucht. Es ist nicht einzusehen, warum gerade die doch gar nicht unscheinbaren und auch nicht besonders hinfälligen Phallusiiden beim Sammeln und Sichten sollten übersehen worden sein, oder die ebenfalls durchaus nicht hinfälligen, wenn auch häufig un- scheinbaren Sjnoiciden ; sind doch die vielfach ebenso unscheinbaren Claveliniden in dem Material verhältnismäßig sehr reich vertreten, also Formen, die sich im allgemeinen Habitus und in der Art des Vorkommens jedenfalls nicht wesentlich, in der Walirscheinlichkeit des Gefundenwerdens offenbar gar nicht von den fast ganz fehlenden Synoiciden unterscheiden. Ebensowenig liegen die Ursachen in einer Vernachlässigung gewisser Gruppen bei der Untersuchung; wurde doch das Material restlos verar- beitet; nicht die geringsten Krusten oder die geringsten Klümpchen, die überhaupt als Ascidien erkannt wurden, sind unberücksichtigt geblieben. Die Ursachen liegen sicherlich in wesentlichen faunistischen Verhältnissen; sie müssen also in historischen oder in physio graphischen Momenten ge- sucht werden. Historische Momente mögen für den speziellen Inhalt der Ascidien- fauna des westafrikanischen Litorals in Frage kommen; aber für die hier in Rede stehende Eigentümlichkeit, für das vollständige Fehlen mehrerer zum Teil sehr großer Familien im tropischen Gebiet dieser Küstenregion und für das auffallend schwache Vertretensein anderer dürften sie jedenfalls nur in vmtergeordnetem Grade, wenn überhaupt, in Betracht kommen. Wir finden die im westafrikanischen Litoral so schwach vertretenen Familien, die Botrylliden, die Familien der Diktyobranchier, sowie die Synoiciden, in den direkt benachbarten Gebieten (Mittelmeer und Westeuropa einer- 328 ^^ • MiCHÄELSEN. seits, Kapland andererseits) sehr gilt, zum Teil sogar besonders üppig entwickelt. Es ist nicht anzunehmen, daß ihnen die Zeit mangelte, sich auch über Westafrika zu verbreiten, wenn die physiographischen Verhältnisse es ihnen gestattet hätten. Es bleibt uns nichts übrig als die Annahme, daß die physiographischen Verhältnisse dieses Gebietes hauptsäclilich für die hier in Rede stehende: Eigentümlichkeit der Ascidien- Fauna zur Verantwortung zu ziehen sind. Bei der Prüfung der physiographischen Verhältnisse sind zunächst die ganz allgemeinen, die sich auf die Polferne beziehen, ins Auge zu fassen. Es muß zugegeben werden, daß manche Ascidiengruppen in den polaren Gebieten vorwiegen, in den Tropen zurücktreten, und um- gekehrt. Kann aber nun das Fehlen der Diktyobranchier und Botrylliden, sowie das offenbare Zurücktreten der Synoiciden im Mittelgebiet West- afrikas dadurch erklärt werden, daß es sich hier um einen tropischen Küstenstrich handelt? Wohl kaum! Mögen diese Gruppen auch zum Teil in den gemäßigten Breiten etwas üppiger entwickelt sein, so kann doch keineswegs gesagt werden, daß sie die Tropen meiden. Zum Beispiel von den 90 Phallusia-Arten, die Hartmeyer als sichere Arten bezeichnet, kommen 41 in der tropisch-subtropischen Zone vor, nämlich 2 im Roten Meer, 2 an der Ostküste Afrikas, 3 bei Ceylon, 27 im Malayischen Archipel, 1 in Kalifornien, 6 in Westindien und 1 bei den Bermudas. Was die Synoiciden anbetrifft, so kennt man allein vom tropischen Malayischen Archipel 24 Arten, nämlich 10 Aurantium, 1 Glossoforum, 1 Atopogaster, 5 Amaroucium, 3 Aplidiwn, 1 Synoicum und 3 Psavimaplidium, vom Roten Meer 8 Arten, nändich 5 Aurantium, 1 Amaroucium und 2 Aplidium, von Ostafrika 6 Arten, nämlich 4 Atirantiiwi, 1 Amaroucium und 1 Aplidium. An der Tropennatur kann es nicht liegen, daß an der westafrikanischen Küste keine Phallusia und nur eine einzige Synoicide nachgewiesen werden konnte. Es liegt zweifellos an den spezielleren physiographischen Ver- hältnissen dieses Gebietes. Als speziellere physiographische Momente kommen haupt- sächlich drei in Betracht, Temperaturverhältnisse, Ernährungs Verhältnisse imd Bodenständigkeitsverhältnisse. Wahrscheinlich spielt als viertes Moment auch der Salzgehalt eine Rolle. Was zunächst die Temperaturverhältnisse anbetrifft, so ist zu be- merken, daß wir liier ein tropisches Küstengewässer vor uns haben, dessen Temperatur durch verschiedene, zum Teil kalte Strömungen (z. B. den Benguella-Strom) und vor allem durch den kalten Küstenauftrieb modifi- ziert wird. Die Temperatur des Küstengewässers ist demnach nicht gleich- Tunicata. 329 mäßig tropisch warm, aber andererseits auch nicht gleichmäßig kühl, denn die BeeinÜnssung durch KaltAvasserzufuhr ist zweifellos keine ganz gleich- mäßige. Zumal der kalte Küstenauftrieb unterliegt jahreszeitlichen Ver- schiedenheiten, die eine starke Schwankung in der Temperatur des Meerwassers an der Küste zur Folge haben müssen. Schwankungen der Temperatur sind aber für die Entwicklung einer üppigeren Meeresfauna zweifellos ungünstig. Auch die Ernährungsverhältnisse müssen als ungünstig be- zeichnet werden. Die Zufuhr der planktonischen Nahrung der Ascidien mag dort, wo nahrungsreiche Oberllächenströme die Küste bestreichen, wie im Südbezirk der kalte Benguella-Strom, im Nordbezirk der warme Ka- narien-Strom, eine reiche sein; und so sehen wir auch tatsächlich im Süd- und im Nordbezirk (Deutsch- Südwestafrika und Senegal) eine noch ziemlich gute Entwicklung der Ascidien-Fauna. Dagegen sind die Gewässer des aus der tierärmeren Tiefe aufsteigenden kalten Küstenauftriebes zweifellos nalu-ungsarm. Wir können also im Bereich dieses Küstenauftriebes kaum eine üppige Fauna von Tieren, die hauptsächlich auf planktonische Nahrung angewiesen sind, erwarten. Auch das dritte physiographische Moment, die Verhältnisse der Bodenständigkeit, kann für festsitzende Tiere kaum als günstig be- zeichnet werden. Die Küste des tropisch-subtropischen Westafrikas ist zum weit überwiegenden Teil eine Ausgleichsküste mit lockerem Sand- strand, der schutzlos einer ozeanischen Brandung ausgesetzt ist, und dessen Sande einem unaufhörlichen Trieb ausgesetzt sind. Die Stellen, wo das Felsenskelett des Kontinents sich frei unter die Gewässer des Litoral ein- schiebt, und die deshalb einer Fauna seßhafter Tiere Gelegenheit zur An- siedelung geben, sind nur spärlich, und Mangel herrscht auch an ruhi- geren Buchten, die den sich im ruhenden Sande und Schlamm verankern- den Ascidien (z. B. Molguliden) Wohngelegenheit darbieten. Es gibt wohl derartige örtlichkeiten, so gewisse Fels- und Klippenstrand -Partien bei Swakopmund, gewisse ruhige Buchten, wie die Wallisch-Bay und die Große Fisch-Bay; doch sind sie meist weit isoliert, durch lange Strecken offenen Sandstrandes von einander getrennt. Wahrscheinlich haben auch die Verhältnisse des Salzgehaltes un- günstig auf die Ascidien-Fauna eingewirkt. Wie ungünstig eine Verstißung des Wassers auf diese rein marine Tiergruppe einwirkt, sieht man an der Ascidien-Fauna der Ostsee, die nur in ihrem salzreicheren westlichen Teil Ascidien beherbergt, und zwar nur eine spärliche Zahl von Arten und, was besonders beachtenswert ist, meist nur kleine Formen. Zweifellos ist 330 W. Michaelsen, aber die Quantität des Süßwassers, das durch die großen Ströme, zumal durch den Kongo, in die oberflächlichen Schichten der westafrikanischen Küstengewässer eingeführt wird, eine enorme. Da mir aber bestimmte Angaben über den Einfluss und die oberflächliche Verbreitung dieses zugeführten Süßwassers nicht zur Hand sind, so muß ich mich mit diesem Hinweis begnügen. Ich habe diese ungünstigen physiographischen Verhältnisse dargelegt zur Erklärung der Tatsache, daß manche der großen Ascidiengruppen im tropisch-westafrikanischen Litoral ganz fehlen oder doch nur sehr spärlich ver- treten sind. Welche dieser Momente, und in welchem Grade die verschiedenen hier aufgeführten Momente bei den verschiedenen systematischen Gruppen wirksam gewesen sind, läßt sich im einzelnen kaum nachweisen. Mit der hier erörterten Spärlichkeit der Artenzahl und dem Fehlen ganzer Gruppen ist aber der Einfluß dieser Momente nicht erschöpft. Auch in anderen Hinsichten wirkten sie auf den Charakter der westafrikanischen Ascidien- Fauna ein. Eine zunächst auffallende Charaktereigenschaft der tropisch-westafri- kanischen Ascidien-Fauna ist das Fehlen großer Formen und das Vorherrschen von Zwergformen, Gattungen, die in anderen Ge- bieten recht große Formen, zum Teil Riesenformen, hervorbringen, treten im tTopischen Westafrika in sehr kleinen Formen, zum Teil geradezu in Zwerg- formen auf. In den subtropischen Grenzbezirken, in Senegal uud Deutsch- Südwestafrika, finden sich, wenn auch keine Riesenformen, so doch noch recht stattliche Formen, wie Pyura Hupferi Mich, und Microcosmus sene- galensis Mich, in Senegal , wie Pyura stolonifera (Heller) und Styela costata (Hartmeyer) in Deutsch-Südwostafrika. Doch erreichen selbst diese Arten hier meistens schon nicht mehr die Größe , wie verwandte Formen im Mittelmeer bezw. wie die gleiche Art am Kaplande. Das tropische Westafrika zwischen diesen Grenzgebieten hat aber nur kleine oder winzige Ascidienformen hervorgebracht, wie die folgende Zusammenstellung der Dimensionen der größten gesclüechtsreifen Stücke der sämtlichen tropisch- westafrikanischen solitären Ascidien (die kompositen Formen mit ilu-en überhaupt und überall nur winzigen Einzeltieren kommen hier natürlich nicht in Betracht) zeigen mag.') ') Die Dimensionen sind in mm angegeben. Die größte Dimension, meist die Höhe, ist durch fetten Druck hervorgehoben. Eingeklammerte Zahlen bedeuten die betreffende Dimension mit Einrechnung eines dünnen Stieles oder Anwachs-Saumes, der zur eigentlichen Größe des Körpers, auf die es hier ankommt, nicht beiträgt. Tunicata. 331 Maximale Orößenvcrhältiiisse der solitäreii Ascidien Westafrikas. Senegal Gold- küste Säo Tlioim' und Annobün rG TS o a •/•; CO o :; o tc r>o htj a CS pH §<5 Deutsch-Süd- westafrika Außer-westafri- kanisclie Gebiete Eugyra dakarensis {Pizo^i) — ^Voermanni Mich. . . Molgulina celata (Mich.) , — Heydemanni (Mich.) . Molyida Ko'phameli Mich. Ctenicella Hupferi (Mich.) I'yura stolonifera (Heller) — Ilupferi Mich — sansibarica Mich. f. typica var. guinensis Mich. . Microcosmus senegalensis n. sp Styela costata (Hartmeyer) - — Ilupferi Mi CH . f . typica var. pygmaea Mich. . — aequatorialis Mich. . — «s^/mwiefra (Hartmeyer) PoJycarpa goreensis (Mich.) — angolana (Mich.). . . — Arnoldi (Mich.) . . . Corella eumyota Traust. . Äscidiella senegalensis Mich 8:8:8 23:17:12 (29)19:18:13 55 : 50 : 30 50:30:25 15:11:7 15:11:8 6:5:3 27:20:16 12: 8: 4 (7)5:4:1V3 16:12:9 6:5:3 8:5:3 4:3 150:75:75 80 45 :35 (32) 12 5:3 5:2 >/,: 2'/, 28:19:14 14:10:8 j 26 : 22 : 20 (Ost- I Patagonien) 230: 120: 60 (Kap- land) 28: 22: 16 (Ostafrika) 45:25:20 (Kapland) 35 : 22 : ? (Kapland) 29 : 20 : 13 (Chile) Die Zwergenhaftigkeit der tropisch-westafrikanischen Ascidien muß einleuchten, wenn man die Größen dagegen hält, die nahe verwandte Formen und Gattungsgenossen in anderen Gebieten erreichen, wenn man z. B. in Vergleich zieht, daß die von Angola bis zm* Goldküste nur durch ganz winzige Formen vertretene Gattung Styela in anderen Gewässern bis fast kindskopfgroße Individuen zur Ausbildung bringt, und daß auch Pyura und Polycarpa in anderen tropischen Meeren durch recht stattliche Formen vertreten sind. Zu beachten ist übrigens noch, daß einzelne Formen der küsten- ferneren Inseln des Golfes von Guinea, Säo Thome und Annobön, eine be- trächtlichere Größe als die Formen der Küste aufweisen. So erreicht Pyura 332 ^^ • Michaelsen. sansiharica Mich, von Säo Thome fast die Dimensionen des Originalstückes von Sansibar, das allerdings im Verhältnis zu den meisten übrigen Arten dieser Gattung noch als kloin, wenn auch nicht als winzig, bezeichnet werden muß. Es scheinen demnach die physiographischen Verhältnisse, die den soeben erörterten Charakter der Ascidienfauna der tropisch-west- afrikanischen Küste verursachten, im Bereich der küstenferneren Inseln nicht in ebenso hohem Grade wirksam gewesen zu sein. Ein weiterer eigentümlicher Charakter der westafrikanischen Ascidien- fauna liegt darin, daß die größere Zahl der Formen eine meist sehr starke Inkrustation des Zellulosemantels aufweist. Ein Blick auf die Tafeln III und IV mit den Habitusbildern der meisten westafrikanischen Ascidien läßt das starke Überwiegen derartiger sandiger Formen, zumal unter den zusammengesetzten Ascidien, erkennen. Auch dieser Charakter mag mit physiographischen Eigenheiten des Gebietes, dem häufigen Auftreten von Treibsand, zusammenhängen. Creograpliische Beziehuogen der benthonischeu Ascidien des westafrikanischen Litorals. Ich möchte in dieser Erörterung zwei Gattungen, Leptoclinides und Macroclinum, unberücksichtigt lassen, da mir die Natürlichkeit ihrer Um- grenzung zweifelhaft ist. Was die allgemeinen geographischen Beziehungen anbetrifft, wie sie durch die in dem westafrikanischen Material repräsentierten Gattungen zum Ausdruck kommt, so lassen sich nach dem Charakter des Verbrei- tungsgebietes dieser Gattungen einige verschiedene Züge erkennen. Aus- druckslos sind zunächst die Züge, die durch einige kosmopolitische Gattungen, Molgula, Pyura und Sti/ela, geboten werden, sowie durch einige weltweit verbreitete Gattungen, die nur darum nicht kosmopolitisch ge- nannt werden können, weil sie in einem bestimmten Meeresgebiet noch nicht nachgewiesen sind, wie Eugyra, Microcosmus, Polycarpa, Botryllus (s. 1., siehe unten!), Corella, Polycitor (Eudistoma) und Cystodytes. Die letzte dieser Gattungen, Cystodytes, ist allerdings in ihrer Verbreitung so beschränkt, daß man sie tropisch-subtropisch circummundan nennen müßte, wenn sie nicht im Bereich des Pacifischen Ozeans bis in notiales Gebiet (Neuseeland) hineinreichte. Eine ebenfalls noch weltweite, aber in eigen- tümlicher Weise beschränkte Verbreitung zeigen zwei der in Westafrika vertretenen Gattungen, MolguUna und Ctenicella. Beide sind der Haupt- sache nach atlantisch, MolguUna beiderseitig atlantisch, vom arktischen Tunicata. 333 Spitzbergen über die amerikanischen und europäisch-afrikanischen Küsten bis Feuerland und Südwestafrika verbreitet, Ctenirella östlich atlantisch, von Norwegen über Westeuropa, das ]\Iittelmeer und Westafrika bis zum Kaplande verbreitet; außerdem treten diese beiden Gattungen aber noch im MalaWschen Gebiet (Ctenicella auch an der Australischen Küste?) auf. Eine solche auffallende, zweifellos durch die westafrikanischen bezw. süd- afrikanischen Vorkommnisse vermittelte östliche Beziehung dieser sonst atlantischen Gattungen kommt in ähnlicher Weise noch bei zwei anderen Gattungen mit beschränkterer Verbreitung zum Ausdruck, bei Distomus (AVesteuropa, Mittelmeer, Senegal, Süd-Australien) und bei Chorizocarpa (Südwest- und Südafrika — Australien, Malayischer Archipel). Ganz interessant sind einige spezielle geographische Beziehungen west- afrikanischer Ascidien, augenfällig zunächst gewisse Beziehungen der ex- tremen Gebietsteile der westafrikanischen Küste zu den benachbarten Ge- bieten. So zeigt die Ascidienfauna des nördlicheren Westafrikas (Senegals) deutliche Beziehungen zum Mittelmeer und zu den westeuropäischen Küsten. Distomus Hupfen (Mich.) von Senegal ist ein naher Verwandter des />. fuscus (D. Ch.) vom Mittelmeer, Ascidiella senegalensis (Mich.) gehört einer Gattung an, die sonst überhaupt nur noch im Mittelmeer, an den west- und nordwesteuropäischen Küsten und an der atlantischen Küste Nord- amerikas vorkommt, Microcosmus senegalensis n. sp. steht dem im Mittel- meer lebenden JA. j^olymorphus Heller so nahe, daß ich sie früher für eine Varietät dieser Art ansah und bezeichnete, und Pyura Hupferi Mich. von Senegal scheint eine nahe Verwandte der P. coi'aUina Roule und der P. dura (Heller) vom Mittelmeer zu sein. Eine ähnliche engere geogra- phische Beziehung zeigt die Meeresküste Deutsch-Südwestafrikas in Hin- sicht auf ihre Ascidienfauna. Mehrere Arten dieser Region kommen zu- gleich im Kap-Gebiet vor, so Pyura stolonifera (Heller), Styela asymmetra (Hartmeyer), «S^. costata (Hartmeyer), Chorizocarpa elegans (Qu. Gaim.) und Botryllus niger (Herdm.) var. magnicoecus (Hartmeyer). Man findet also eine Ascidienfauna mit deutlichen mediterran-westeuropäischen Anklängen im senegalensischen Meer, eine solche mit deutlichen kapensischen An- klängen im deutsch-südwestafrikanischen Meer, und zwar sind diese An- klänge beträchtlich genug, um einen Sondercharakter dieser Faunen aus- zumachen. Man kann das ganze westafrikanische Küstengebiet demnach in drei Untergebiete sondern, ein nördliches oder mauretanisches, ein tropisches oder guinensisches und ein südliches oder namaquaensisches. Diese drei Untergebiete decken sich, soweit wir die Ascidienfauna kennen, anscheinend genau mit denjenigen, die R. Koehler für die von ihm be- 334 W. Michaelsen. arbeiteten Echinodermen (Asteroideen, Ophiuroideen und Echinoideen) festgestellt und als „province du Nord ou Mauritanienne", „province Equatoriale ou Guineenne" und „province du Sud ou du Cap" bezeichnet hat'). Ich vermeide in meiner Einteilung des Westküstengebiets die von KoEHLER gebrauchte Bezeichnung „du Cap" bezw. kapensisch, da sie irre- führend wäre ; man kann diese Bezeichnung nicht wohl gebrauchen für einen Bezirk, der die ganze Südküste Kaplands vom Kap Agulhas oder gar vom Kap der guten Hoffiiung an ausschließt, wie ich es glaube tun zu sollen. Diese Südküste unterscheidet sich von der Küste Deutsch- Südwestafrikas durch eine viel größere Mannigfaltigkeit der Ascidienfauna, die hauptsächlich wolil auf einem Hineinragen der üppigen Fauna des Indischen Ozeans, zum Teil aber auch auf dem Vorhandensein typisch- kapensischer Formen beruht. »Schon in der nächsten Umgebung des Kaps der guten Hoffnung, und zwar schon an dessen Westflanke (Camps Bay am Westfuß des Tafelberges), treffen wir Formen \Gynandrocarpa placenta (Herdm.)], die eine Abtrennung dieses Gebietes von dem deutsch- südwestafrikanischen oder „namaquaensischen" befürworten. Leider sind für die Ascidien, wie in geringerem Maße für jene Echinodermen, weite Strecken des westafrikanischen Gebietes unbekannt, so daß die Grenzen der Untergebiete noch nicht festgestellt werden können. Es spricht aber jedenfalls nichts in der bis jetzt bekannten Verbreitung der Ascidien gegen die von Koehler befürwortete Abgrenzung zwischen dem tropischen Mittel- gebiet und den anderen Untergebieten. Ich adoptiere deshalb die KoEHLER'sche Gebietseinteilung unter Vorbehalt einer Änderung nach er- weiterter Kenntnis von der Verbreitung der Ascidien. In der südlichen Begrenzung des südlichen Untergebiets, das ich aus dem oben angegebenen Grunde auf den Küstenstreif der Namib (Deutsch-Südwestafrika und den sich daran anschließenden kleinen Teil der Westküste Kaplands) be- schränkt wissen will, weiche ich dagegen von Koehler ab. Ich halte es für richtiger, ein eigenes kapensisches Gebiet zwischen das rein westafri- kanische namaquaensische Gebiet und das vom Indischen Ozean bespülte rein ostafrikanische Gebiet einzuschieben. Naturgemäß sind die Grenzen zwischen den verschiedenen Untergebieten keine scharfen. So sehen wir zum Beispiel in der südlichen Hälfte des guinensischen Untergebiets ver- schiedene Formen \^Styela Hupferi (Mich.) und Polycarpa angolana (Mich.)] auftreten, die enge Beziehungen zum namaquaensischen und zum kapen- sischen Untergebiet verraten. Die Grenzen mögen noch mehr verwaschen R. Koehler, in: Beitr. Kenntn. Meeresfauna Westafrikas, I, p. 271 u. f. Tunicata. 335 erschoiueü, wenn wir erfrsuchenden gefärbten Kanadabalsam-Präparat (abge- bildet in Fig. 33 der Taf. XVIII dieser Abhandlung). Auch dieser rechtsseitige Apparat ließ von einem weiblichen Teil nichts Sicheres erkennen, nicht mehr als der früher (Michaelsen, 1. c. sub 1900, p. 137, Taf. III, Fig. 14) geschilderte linksseitige Apparat. Der männliche Teil besteht aus einem nicht ganz regelmäßig ovalen, an einem Pol durch eine schmale Lücke unterbrochenen, im übrigen eng geschlossenen Kranz von Hodenbläschen, deren nach innen gerichtete, zugespitzte distale Pole in je einen zarten Son- der-Ausführ gang auslaufen, und deren breite proximale Pole durch einige wenige, mehr oder weniger tiefe Kerbschnitte geteilt sind. Die Zahl der Hodenbläschen dieses rechtsseitigen Apparates beträgt — nach der Zahl der Sonder- Ausführgänge gemessen — 12, nicht 15, wie ich in der Origi- nalbeschreibung angab. Diese jetzt als irrefülirend erkannte Angabe beruht darauf, daß ich 3 am proximalen Pol besonders tief eingeschnittene Hoden- bläschen als je zwei auffaßte. (Ebenso ist die irreführende Angabe über die Zahl der Hodenbläschen des linksseitigen Apparates zu erklären und zu korrigieren; der linksseitige Apparat besteht aus 10, nicht aus 12 Ho- denbläschen.) Die zarten Sonder- Ausführgänge vereinen sich nach und nach, meist dichotomisch, zu einem gemeinsamen, ebenfalls zarten Mittel- gang, der ungefähr im Zentrum des Kranzes in einen dickeren und der- beren, unregelmäßig verbogenen, mäßig schlank stempeiförmigen gemein- samen Ausführgang übergeht. Während die zarten Sonder- Ausfülu-gänge und der zarte Mittelkanal fest an die Innenseite des Innenkörpers angelegt sind, erhebt sich der gemeinsame Ausführgang nahezu senkrecht über dieses Niveau, um durch eine unregelmäßige Öffnung frei in den Peribranchialraum auszumünden. Ein mäßig zarter Strang setzt sich seitlich an diesen ge- meinsamen Ausfülirgang an und geht andererseits nach dem Kiemensack hin. Die bei diesem rechtsseitigen Geschlechtsapparat sehr deutliche, bei dem linksseitigen nur undeutliche Lücke im Hodenbläschen-Kranze deutet darauf hin, daß das bei dem Originalstück noch nicht zur Ausbildung ge- langte (oder schon wieder aufgelöste?) Ovarium bei dieser Art eine ähnliche Gestaltung aufweisen mag, wie bei Eu. Woermanni und Eu. dakarensis. Der männliche Teil des Geschlechtsapparates gleicht bei Eu. guttula also im wesentlichen, zumal im Besitz des gemeinsamen Ausführganges, dem von Eu. Woermanni. Ein bemerkenswerter Unterschied liegt nur darin, daß bei Eu. Woermanni die Zahl der Hodenbläschen geringer ist, daß diese Hodenbläschen proximal in eine weit größere Zahl von Läppchen gespalten 24* 354 ^^ • Michaelsen. sind, und daß sich die Sonder-Ausfülirgänge fast in einem Punkte, beinahe sternförmig, vereinen, daß es also nicht zur Bildung eines gemeinsamen zarten Mittelganges kommt. Eu. dahare.nsis (Pizon, 1. c. sub 1898, p. 330, PI. XI, Fig. 4) unterscheidet sich in dem männlichen Teil des Geschlechts- apparates wesentUeh von den beiden soeben erörterten Arten dadurch, daß es nicht zur Bildung eines gemeinsamen Ausführganges kommt, sondern daß jedes Hodenbläschen im allgemeinen gesondert durch eine kleine Ampulle ausmündet, wobei höchstens ausnahmsweise die Sonder-Ausführ- gänge zweier benachbarter Hodenbläschen zusammenfließen und durch eine gemeinsame Ampulle zur Ausmündung gelangen. Im weiblichen Teil des Geschlechtsapparates scheint Eu. dakarensis mit Eu. Woermanni (und mit Eu. guttulaf) übereinzustimmen; wenigstens glaube ich annehmen zu dürfen, daß sich das Ovarium proximal in der Tat noch etwas weiter fortsetzt, als in der Abbildung Pizon's gezeichnet ist, nämlich ganz in den Kranz der Hodenbläschen hinein. Dieses proximale Ende des im übrigen scharf umrandeten Ovariums ist nämlich unscharf, ohne Umrandung, gezeichnet, so, als ob der Beobachter sich über den weiteren Verlauf des Ovarial- schlauches nicht ganz im Klaren gewesen sei. Der schwache Zusammen- hang zwischen dem männlichen und dem weiblichen Teil des Geschlechts- apparates, der kaum gestattet, von einem zusammenhängenden Zwitter- apparat zu sprechen, sowie die kranzförmige, lockere Anordnung der Hodenbläschen, erschien mir anfangs als ein Sonder-Charakter der engeren Gruppe von Eu. dakarensis, Eu. Woermanni und Eu. guttula. Eine nähere Prüfung der anderen Arten der Eugyra-(yvw^^e ergibt jedoch, daß sich bei anderen, nicht zu jener engeren Gruppe gehörenden Arten Anklänge an die oben geschilderte Bildung des Geschlechtsapparates finden. Der Geschlechtsapparat von Eugyra adriatica (Dräsche, 1. c. sub 1885, p. IBl, Taf. VI, Fig 2) stimmt sogar fast mit dem von Eu. dakarensis überein; unterscheidet er sich von diesem doch fast nur darin, daß die Hoden- bläschen, wie durch starke Wucherung gegeneinander gepreßt, mitein- ander verwachsen sind und nun das Innere des Hodenbläschen-Kranzes samt dem proximalen Ende des Ovariums überwachsen haben. Ähnlich scheint auch der Geschlechtsapparat von Eu. symetrica Dräsche gestaltet zu sein, bei dem die Hodenbläschen das blinde Ende des Ovariums in einem hinten offenen Bogen umgeben und „entweder einzeln oder zu einem gemeinsamen Vas deferens sich vereinigend, in den Peribranchialraum hineinragen". (Dräsche, 1. c. sub 1886, p. 104.) Ein weiteres Stadium innigerer Verwachsung des männlichen mit dem weiblichen Teil des Ap- parats steht vieUeicht Eu. rara (Kiär) dar (Kiär, 1. c. sub 1896, p. 17), Tunicata. 355 wenn ich die botreftondc Sclüldorung richtig verstehe, und auch Eu. trans- lucida (KiÄR, ebendaselbst p. 19) scheint sich hier anzuschließen. Leider ist die Gestaltung des Geschlechtsapparates bei den meisten Arten in den Einzelheiten, zumal iu Hinsieht auf die Ausmündungsart der männlichen Gonaden, unbekannt. Doch scheint mir sicher zu sein, daß die verschie- denen Formen eine ziemlich kontinuierliche Reihe bilden, von dem Zu- stand der Eugyra Woermanni, mit nur lockerem Zusammenhang zwischen dem männlichen und dem weiblichen Teil, bis zu den Formen, bei denen der männliche Teil das Ovarium gänzlich überwuchert und dadurch einen typischen Zwitterapparat entstehen läßt. Euyyra dakarensis (Pizon). 1896. Ganiaster dakarensis, Pizon, in : Comptes Rend. Ac. Sei., CXXII, p. 1345. 1898. Gamaster dakarensis, Pizon, in: Ann. Sei. nat., Zool., VII, p. 327, PI. XI, Fig. 5-8. Fundangabe: Senegal, Dakar (nach Pizon). Bemerkungen: Vergleichende Betrachtungen über diese Art, die ich nicht selbst untersuchen konnte, finden sich unter Eu. Woermanni (siehe oben, p. 351—355). Gen. Molgulina Hartmeyer. Molgulina celata (Mich.). Tafel XVIII, Fig. 17—19. Vorläufige Mitteilung: 1914, Caesira celata, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 423. Fundangaben: Goldküste, Prampram, 9 m, steiniger Boden, Salz- wasser; C. Hupfer, 1898 (2 Exempl.). Angola, Ambrizette, Hm; C. Hupfer, 1890 (1 Exempl.). Diagnose: Körpergestalt unregelmäßig eiförmig. Dimensionen: Länge 5 — 6 mm, Höhe ca. 3 — 4 mm. Breite 2 — 3 mm. Äußere Siphonen breit warzenförmig. Körperoberfläche lückenlos mit Sandkörnern und ähnlichen Fremdkörpern besetzt, mit spärlichen zerstreuten feinen Haftfäden versehen. Körp er ö f fnungen mäßig weit von einander entfernt, unregelmäßig gerundet. Färbung lediglich durch den Fremdkörper- Besatz verursacht. Zell u lose mantel sehr dünn und weich, aber zäh, WB«serhell. Weichkörper mit deutlichen inneren Siphonen. Innenkörper nur dorsal mit stärkeren Muskelbündeln. Mundtentakel gering an Zahl (8 Vj, mit Fiederung 4. Ordnung, fast wollig. Flimmerorgan zusammengedrückt urnenförmig, zur rechten Seite niedergebogen, mit langem, schmalem Flimmerspalt. Kiemensack rechts mit 7, links mit 6(?), wenn nicht 7, fast rudimentären Falten. Die 6 obersten Falten mit je 2 inneren Längsgefäßen, die unterste, siebte Falte rechts 356 ^ • MlCHAELSEN. (und links?) manchmal nur mit einem einzigen inneren Längsgefäß. Kiemenspalten gerade oder schwach gebogen, zu Doppelspiralen mit je IV2 bis 2' , Windungen zusammengestellt. Raum zwischen Endostyl und unterster Falte ohne besondere Kiemenspalten-Spiralen. Dorsal falte glatt und glattrandig. Darm an der linken Seite des Kiemensackes, eine fast in ganzer Länge fest ge- schlossene, nur am Wendepol sehr wenig klaffende Schleife bildend, die nach Durchsetzung der ganzen Körperlänge an der ventralen Körperkante nach hinten zurückgeht, so daß der Wendepol beinahe den Beginn des Mitteldarms erreicht ; eine weite, hinten durch eine "Ver- engung sich öffnende Schleifenbucht zwischen den Doppellinien der Darmschleife. Magen eine Verdickung des Darmes; in seiner dicken Wandung liegen die Leberkanälchen. Niere plump oval, an der Oberseite etwas weniger stark konvex als an der Unterseite. Geschlechtsorgane jederseits einen Zwitterapparat bildend, rechts oberhalb der Niere, links in der Darmschleifeu-Bucht, unten auch noch etwas zwischen Innenkörper und Mitteldarm sich einschiebend. Ovarien (nur rechts beobachtet) in der mittleren Partie des Geschlechtsapparates, in einige Stränge auslaufend. Hoden aus vielfach dichotomisch ver- ästelten Hodenbläschen bestehend, einen dünnen, unregelmäßig umrandeten, linkerseits mehr- teiligen Belag bildend. Vorliegend drei Exemplare, deren Untersuchung sieh der Kleinheit wegen seliwierig gestaltete. Leider konnten nicht sämtliche untersuchten Organisationsverhältnisse klar festgestellt werden. Äußeres. Die Körpergestalt ist unregelmäßig eiförmig, an der An- wachsstelle abgeplattet. Die Tiere zeigen folgende Dimensionen: Sie sind ungefähr 5 — 6 mm lang, 3 — 4 mm hoch und 2 — 3 mm breit. Bodenständigkeit: Das Stück von Ambrizette ist mit einem ziemlich großen Teil der rechten Seite, und zwar einem Teil oberhalb der Mitte, an einer flachen harten Bryozoen-Kolonie angewachsen, so daß die Körperöftnungen nur wenig über der Anwachsfläche erhaben sind und, bei horizontaler Lage der Anwachsfläche, schräg abwärts gerichtet scheinen. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß das Tier an der Unterseite des wahr- scheinlich schräg aufwärts gestellten Bryozoen-Stockes gesessen hat, tat- sächlich also aufwärts gerichtet gewesen ist. Die beiden Stücke von Pram- pram lassen keine Anwaehsstelle erkennen. Die äußeren Sip honen sind schwer auftindbar, als breit warzen- förmige Erhabenheiten ausgebildet. Die ganze K ö rp er o b erfläch e ist dicht mit Sandkörnern besetzt, so daß selbst die Körperöffnungen ganz versteckt und äußerlich kaum auf- findbar sind. Die Fremdkörper haften zumeist direkt an der Körperober- fläche, zum Teil auch an zerstreuten feinen Haftfäden des Zellulosemantels. Die K ö rp er ö ff nunge n sind mäßig weit von einander entfernt. Eine zahlenmäßige Feststellung kann ich nicht machen, da sie erst am Tunicata. 357 4* zerschnittenen Zelluloseniantel untersucht werden konnton. Sie sind nicht deutlich gelappt. Von der Innensfüte der Wandung dos herauspräparicrton und geöffneten Weichkörpers erscheint die Ingestionsöffnung als unregel- mäßiges, gerundetes Loch, das breiten- als lang, fast biskuitförmig ist. Die Färbung ist lediglich durch den anhaftenden bunten, im ganzen grauen Sand verursaclit. Innere Organisation. Der Z oUulosemantel ist sehr dünn und weich, aber zäh, ganz wasserhell. Der Weichkörper (Taf. XVIII, Fig. 17) haftet nur an den Körper- öffnungen fest am Zellulosemantel. Er ist seitlich komprimiert, fast bocks- beutelförmig und besitzt deutliche innere Siphonen. Der innere Ingestions- sipho ist etwas länger und schlanker als der innere Egestionssipho. Die beiden inneren Siphonen divergieren ziemlich stark. Der Innenkörper (Taf. XVIII, Fig 17) ist im allgemeinen sehr zart, nur dorsal etwas fester und mit stärkerer, wenngleich nur mäßig dicker und ziemlich lockerer Muskulatur versehen. Vom Ingestionssipho strahlen nur 16 mäßig starke Längsmuskelbündel aus, die ziemlich weite Lücken zwischen sich lassen und nicht sehr weit ventralwärts zu verfolgen sind. Endocarpen scheinen zu fehlen. Der Mundtentakelkranz besteht aus einer anscheinend nur sehr geringen Zahl (8?) kompliziert gebauter Tentakel von etwas verschiedener Größe. Die Tentakel (wenigstens die größeren) weisen eine deutliche Fiederung 4. Ordnung auf. Die Fiederanhänge höchster Ordnung sind sehr zahlreich, fingerförmig. Die Tentakel haben im ganzen ein dicht- wolliges Aussehen. Das Flimmerorgan (Taf. XVIII, Fig. 19) hat die Gestalt einer zur rechten Seite niedergebogenen und seitlich zusammengedrückten Urne mit erweitertem, auswärts gebogenem Oftnungsrande. Der Flimmerspalt ist in- folgedessen lang und schmal. Der Kiemensack (Taf. VXIII, Fig. 18) weist rechterseits 7, linkerseits 6, wenn nicht ebenfalls 7, rudimentäre Falten auf. Jede Falte ist im all- gemeinen durch 2 hohe, saumförmige innere Längsgefäße markiert. Die siebte Falte rechterseits trug dagegen bei dem Stück von Ambrizette nur ein einziges inneres Längsgefäß. Leider konnte ich nicht feststellen, ob auch linkerseits neben den sechs oberen Falten mit je 2 inneren Längs- gefäßen noch eine siebte Falte vorhanden war. Die Falten sind nicht merklich erhaben. Die Quergefäße sind durchweg ziemlich zart und weisen keine besonderen Größenunterschiede auf. Die Kiemenspalten (Taf. XVIII, Fig. 18) sind zu mehreren, bis zu je 4, zu Spiralen von 1 '/o bis etwa 2'/.^ 358 ^^ • Michaelsen. Windungen aneinander gereiht. In der Regel greifen in einem Feldchen zwei derartige Spiralen zu einer Doppelspirale ineinander. Es kommen jedoch auch Unregelmäßigkeiten vor, wie eine solche in Fig. 18 der Tafel XVIII zur Darstellung gebracht ist. Hier schiebt sieh eine dritte Spirallinie zwischen die beiden normalen ein, erreicht jedoch nicht das Zentrum der Doppelspirale. Die Kiemenspalten sind zum Teil fast gerade, zum Teil stark gebogen (meine Angabe in der Originalbeschreibung [1. c. 1914, p. 424]: „Kiemenspalten gerade oder schwach gebogen" ist irrtümlich. Sie sollte sich nur auf die äußeren Kiemenspalten der Spiralen beziehen). Die innerste Kiemenspalte jeder Spirale ist stark gebogen, spiralig, und macht meist fast eine ganze Spiralwindung, manchmal sogar etwas mehr als eine ganze Windung aus. Die sich außen an diese innerste Kiemenspalte an- schließenden Kiemenspalten sind schwach gebogen bis ganz gerade oder am Ende bogenförmig geknickt. Sie sind meist etwas oder sehr viel kürzer als die Zentral-Kiemenspalten, machen aber trotzdem den Eindruck einer bedeutenderen Größe, da sie meist viel breiter sind als die zentrale Kiemenspalte, deren Fortsetzung sie bilden. Diese äußeren Kiemenspalten bilden in der Regel ungefähr eine viertel Spiralwindung, manchmal etwas mehr, manchmal aber auch viel weniger. Die von den Kiemenspalten ge- bildeten Spirallinien sind keine gleichmäßig gekrümmten Kreisspiralen, sondern vielmehr Polygonspiralen, Pentagon- oder Quadratspiralen. In der Regel scheinen sie Quadratspiralen darzustellen, und dann legen sich die äußeren Kiemenspalten teils parallel zu den Längsgefäßen, teils parallel zu den Quergefäßen, Pentagonspiralen (und andere Polygonspiralen?) be- ruhen wohl nur auf Unregelmäßigkeiten der Kiemensack-Struktur. Die Zentren der Doppelspiralen sind nicht merklich vertieft. Sie liegen unter den Längsgefäß-Paaren. Der Raum zwischen der untersten rudimentären Falte und dem Endostyl besitzt keine besonderen Spiralen, sondern nur die unteren Hälften der Spijcalen, deren Zentren unter den untersten Längs- gefäßen liegen. Von den Zentren der Spiralen, oder genauer von dem innersten, die zentralen Enden der beiden Kiemenspalten-Spiralen trennenden Gefäß gehen einige feine Radiärgefäße aus, die die innersten Kiemenspalten als parastigmatische Gefäße überbrücken, währ'end sie die äußeren Kiemen- spalten voneinander und von der innersten Kiemenspalte abtrennen. Die Dorsalfalte ist ein langer, glatter und glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. XVIII, Fig. 17) liegt an der linken Seite des Kiemen- sackes. Er ist zu einer fast in ganzer Länge fest geschlossenen Schleife zusammengelegt, die nur am Wendepol in kurzer Erstreckung einen schmalen Lückenraum aufweist. Diese Schleife ist wiederum stark gebogen. i Tunicata. 359 Nachdem sie zimäoht fast die üanze Hinterseite und dann die ganze Ven- tralseite nahe der Protilliuie des Weichkürpers, also dicht neben dem En- dostyl bis vorn hin durchzogen hat, biegt sie sich nach hinten zurück und geht etwa in der mittleren Höhe des Weichkörpers bis ziemlich dicht an ihre Enden, den Ösophagus und Elnddarm, zurück. Es bleibt zwischen dem Wendepol der Schleife und dem Magen nur ein sehr schmaler Zwi- schenraum. Die Schleife umschließt einen ziemlich breiten, hinten durch eine Verengung sich öffnenden, also fast geschlossenen Raum, der nicht mit dem Schleifen-Lumen verwechselt werden darf, und der dem Raum oberhalb der Schleife bei anderen Molguliden homolog ist. Er ist vielleicht am richtigsten als Schleifen-Bucht zu bezeichnen. Der Magen ist eine durch seine gelbliche Färbung auffallende schwache Verdickung des Darmes, in dessen dicker Wandung schlauchförmige Leberkanälchen enthalten sind. Der Mitteldarm zeigt eine regelmäßig spiralige Anordnung des dünn-faden- förmig zusammengebackenen Darminhalts. Die Gestalt des Enddarms und des Afters konnte ich nicht feststellen. Die Niere liegt an der rechten Körperseite etwas oberhalb des ventralen Randes und etwas nach hinten verschoben; sie ist plump oval, unten stark konvex, oben ebenfalls konvex, wenngleich nicht ganz so stark wie unten. Geschlechtsorgane: (Taf. XVIII, Fig. 17) Es findet sich jederseits ein ZAvitterapparat, rechts dicht oberhalb der Niere, die er nach vorn und hinten noch etwas überragt, links in der Darmschleifen-Bucht (nicht in dem hier fast ganz zurückgebildeten Darmschleifen-Lumen), also morpho- logisch oberhalb der Darmsclüeife. Der linksseitige Geschlechtsapparat füllt die Darmschleifen-Bucht ganz aus und schiebt sich unten noch eine Strecke zAvischen Innenkörper und Darmschleife ein, so daß er bei der Betrachtung des Weichkörpers von der linken Außenseite einen Teil des Mitteldarms zu überdecken scheint. Das Ovarium bildet den inneren Teil des Ge- schlechtsapparates. Es ist nicht einfach und kompakt, sondern besteht aus einigen (3 — 4) Strängen, die von einem Punkt in der unteren Partie des Geschlechtsapparates (einem gemeinsamen Ovarialkern V) ausstrahlen. Am Geschlechtsapparat der linken Seite (Taf. XVIII, Fig. 17; fiel eine gi-oße Gruppe anscheinend reifer Eier oberhalb des Wendepols der Darmschleife dicht unterhalb der Egestionsöffnung, also außerhalb der Darmschleifen- Bucht, in die Augen. Es handelt sich hier sicherlich um ausgestoßene reife Eier, die aber leicht den Eindruck erwecken könnten, als erstrecke sich hier der weibliche Teil des Geschlechtsapparates über die Darmschlei- fen-Bucht hinaus nach oben. Der männliche Teil der Geschlechtsapparate ist ebenfalls nicht kompakt, sondern besteht aus vielfach dichotomisch ver- 360 \V. MiCHÄELSEN. zweigten Hodenblasen, die sich als dichter Besatz mit feinstrahligen Rand- partien an den Innenkörper anlegen. Rechtsseitig umfaßt dieser unregel- mäßig und gerundet dreiseitige Hodenbelag das ganze Ovarium, linksseitig (Taf. XVIII, Fig. 17) nimmt er in anscheinend drei rundlichen, einem kreis- förmigen und zwei unregelmäßig länglich ovalen Partien die ganze Darm- schleifen-Bucht ein, und schiebt sich unten auch noch zwischen Innenkörper und Mitteldarm ein. Bemerkungen: M. celata steht der M.georgiana^) (Mich.) von Süd-Georgien nahe, mit der sie die schwache Ausbildung der Falten und die geringe Zahl der inneren Längsgefäße, im allgemeinen je zwei auf einer Falte, zum Teil nur ein einziges auf einer Falte, gemein hat. Beide Arten unterscheiden sich hauptsächlich in folgenden (Jrganisationsverhältnissen. Die Mundtentakel sind bei M. celata geringer an Zahl, dafür aber viel reicher gefiedert. Der Kie- mensack hat bei M. georgiana nur 6, bei M. celata wenigstens rechtsseitig 7 Längsfalten. Gleich aber ist bei beiden Arten die Zahl der Längsreihen von Kiemenspalten-Spiralen, da sich bei M. georgiayia noch eine solche Längsreihe in den Raum zunächst am Endostyl einschiebt, offenbar das Rudiment einer bei M. celata wenigstens links noch vorhandenen siebten Kiemensack-Falte. Auch bei M. georgiana bilden die Kiemenspalten in- einandergreifende Doppelspiralen, wie ich durch Nachprüfung von Original- Präparaten feststellen kann ; doch ist bei M. georgiana der spiralige Verlauf nicht ganz so deutlich ausgesprochen wie bei M. celata. Bei M. georgiana nähert sich die Anordnung der Kiemenspalten mehr dem C^^m'ceZ/a-Tvpus (im Sinne Hartmeyer's), insofern die Längserstreckung der Kiemenspalten überwiegt. Die Kiemenspalten stehen in den Zentren der Spiralen in in- einandergeschachtelten langgestreckten Rauten, zu je vieren zusammenge- hörend. Gegen die Faltenzwischenräume streckt sich der Winkel zwischen zwei Kiemenspalten einer Rauten-Doppellängsseite mehr und mehr, bis die Kiemenspalten schließlich parallel den Falten stehen und zwischen zwei Hauptquergefäßen Doppel-Querreihen bilden. Der Hauptunterschied zwischen M. georgiana und M. celata liegt in der Lagerung des Darmes. Während der Wendepol der Darmschleife bei M. celata fast bis an den Beginn des Mitteldarms nach hinten reicht, also die Darmschleifen-Bucht fast geschlossen ist, reicht der AVendepol bei M. georgiana nur wenig über die Mitte der Körperlänge nach hinten, so daß die Darmschleifen-Bucht weit offen bleibt. Die Niere ist bei M. georgiana stärker gebogen als bei M. celata. Die Geschlechtsorgane sind bei M. georgiana viel kompakter gestaltet als bei M. celata. Molgula georgiana Michaelsen, in Zoolog-ica, Heft XXXI, p 132. Tnnicata. 361 Auch von M. complanata Ald. Hane. [= Ctenicella Lancepiaini Lac. Dltu.')] unterscheidet sieh M. celata sofort durch die Gestaltung des Darmes und der Geschlechtsorgane. Molf/nlina Iletßdenianni (Mich.). Tafel XYI, Fig. 6, Taf. XVIII, Fig. 20—23. Vorläufige Mitteilung: 1914, Caesira Heydemanni, W. Michaelsen, in: Mt. Museum Hamburg, XXXI, p. 75. Fundangabe : Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, Flachwasser, an Pyura stolonifera (Heller) ; W. Michaelsen, 5. — 24. Juli 1911. Diagnose: Bodenständigkeit: In kleinen Aggregationen mit der Ventralseite festen Gegenständen (Ascidien) aufgewachsen. Körpergestalt unregelmäßig kugelig oder oval. Äußere Siphonen warzenförmig. Dimensionen: Größter Durchmesser 2 — 7 mm. Körperoberfläche vollständig mit feinem Sand und Schlamm inkrustiert, ohne Haftfäden. Färbung das des Inkrustationsmaterials. Zellulosemantel sehr dünn, weich und zäh, fast wasserhell. Innere Siphonen etwas länger als an der Basis dick; mit 7 (Ingestionssipho) oder 6 (Egestionssipho) dreiseitigen Läppchen 1. Ordnung, 6 Läppchen 2. Ordnung und manchmal einigen wenigen Läppchen 3. Ordnung. Mundtentakel (nur etwa 12 annähernd gleich große, wenn nicht dazwischen noch weitere kleinere?) mit spärlicher Fiederung 1. Ordnung und dichtem Besatz fingerförmiger Anhänge 2. Ordnung. Flimmer organ mit S-förmiger Oberfläche und darauf einem eng geschlossenen Spalt. Kiemensack mit 7 rudimentären, nicht erhabenen, nur durch je 2 innere Längs- gefäße markierten Falten. Kiemenspalten sehr kurz, nur selten bis etwa 4 mal so lang wie breit, meist kürzer, bis kreisförmig, im Bereich der rudimentären Falten zu nicht immer deut- lichen Spiralen (Doppelspiralen?) aneinander gereiht, manchmal (variabel!) in den Falten- zwischenräumen mit Neigung zur Einstellung in die Längsrichtung. Dorsalfalte ein langer, lireiter, glatter und ganz glattrandiger Saum. Darm eine in ganzer Länge eng geschlossene Schleife bildend, deren Weudepol nach hinten zurückgebogen ist, aber nicht die Mitte der Körperseite erreicht; Darmschleifen-Bucht nach oben weit ofien. Niere bohnenförraig, mit stark konvexem ventralen und fast geradem dorsalen Rande. Geschlechtsorgane zwitterig, der der linken Seite in die Darmschleifen-Bucht eingeschmiegt und von hier in einem nach vorn-oben konkavem Bogen aus der Darmschleifen- Bucht herausragend. Ovarium kompakt. Eileiter am Vorderende des Ovariums, mit engem Hals und fast kopfförmigem, mit breiter maul- oder viertelmond-förmiger Mündung versehenen Ausmündungstrichter. Hodenbläschen birnförmig bis mehrlappig, das Ovarium als lockerer, an den Innenkörper angeschmiegter Kranz umgebend. ') Lacaze-Duthiees, in : Arch-zool., exper. gen., VI, p. 604, PI. XXIII. 362 ^^ • Michaelsen. Vorliegend 5 Exemplare dieser winzigen Ascidien-Art. Äußeres. Bodenständigkeit: Die Tiere sind, kleine Aggregationen bildend, mit der Ventralseite am Untergrunde, in diesem Falle einem Exemplar der Ascidie Pyura stolonifera (Heller), angewachsen und zu wenigen, 2 oder 3 (Taf. XVI, Fig. 6), mit den Vorder- oder Hinterseiten aneinander gewachsen. Die Tiere einer AggTegation lassen sich nicht leicht und kaum ohne Zerreißung des Zelliüosemantels voneinander trennen. Die Körpergestalt (Taf. XVI, Fig. 6) ist unregelmäßig kugeUg oder etwas oval, durch Pressung an den Anwachs- und Zusammenwachsungs- Seiten unregelmäßig abgeflacht. Äußere Siphonen (Taf. XVI, Fig. 6) sind als undeutliche Warzen, ziemlich dicht hintereinander an der Oberseite stehend, zu erkennen. Die Dimensionen sind winzig: Kugelige Tiere etwa 2 — 4 mm im Durchmesser messend, ovale Tiere bis 7 mm lang bei etwa 4 mm Höhe und 3 mm Breite. Beachtenswert ist, daß das kleinste Tierchen von 2 mm Durchmesser vollkommen geschlechtsreif ist. Die Körperoberfläche ist vollständig, auch an den Siphonen, mit Schlamm und feinem Sand und ähnlichen Fremdkörpern besetzt, runzelig und rauh, aber anscheinend ohne Haftfäden. Das Aussehen ist das des Inkrustationsmaterials, nämlich dunkel sandgrau. Innere Organisation. Der Z ellulosemantel ist sehr dünn und weich, aber zäh, seinem Wesen nach, d. h. nach Ablösung der ihm anhaftenden Fremdkörper, fast wasserhell. Der Weichkörper (Taf. XVIII, Fig. 22) haftet nur an den Körper- öffuungen fest am Zellulosemantel. Bei den konservierten und kontrahierten Stücken hängt er an den Siphonen-Enden frei im weniger stark kontra- hierten Sack des ZeUulosemantels. Der eigentliche Körper ist fast kugelig oder oval, seitlich ein wenig abgeplattet. Die inneren Siphonen sind deutlich ausgebildet, ungefähr so lang wie an der Basis dick oder wenig länger. Bei ovalen Tieren stehen sie in der Mitte einer Längsseite. Die Entfernung zwischen ihnen ist nur wenig größer als ihre basale Dicke. Der Inge- stionssipho läuft an seiner Spitze in etwa 16 verschieden große sclüank dreiseitige (die größeren) bis fingerförmige (die kleinsten) Läppchen aus. Die Läppchen scheinen ein bestimmtes, aber nicht ganz regelmäßig innegehaltenes Gesetz der Anordnung darzustellen. Bei einem näher untersuchten Stück, das die Läppchen am Eingang des Ingestionssiphos gut erkennen ließ, fand sich folgende Anordnung: Zwei hervorragend große Läppchen stehen dicht nebeneinander an der Hinterseite rechts und links von der Medianlinie. Tunicata. 363 Tch Tormuto, daß diese größten Läppchen nicht immer in der Zweizahl vorlianden sind, sondern zusammen einem einzigen Läppchen L Ordnung entsprechen; denn es linden sich ziemlich regelmäßig verteilt 5 Läppclum nächster Ordnung, die ihrer Anordnung nach mit dem Paar größter, die einen medianen hinteren Lappen vertreten, eine Sechs 1. Ordnung bilden. Zwischen diesen 6 bezw. 7 Läppchen 1. Ordnung steht je 1 viel kleineres Läppchen 2. Ordnung, und außerdem linden sich ganz unregelmäßig da- zAvischen geschoben noch drei winzige, fingerförmige Läppchen einer 3. Ordnung. Es ist also eine Sechser-Ordnung nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 nicht zu verkennen; jedoch erscheint sie insofern unregelmäßig gemacht, als die Läppchen 3. Ordnung bis auf wenige nicht zur Ausbildung gelangt sind und das hintere mediane Läppchen 1. Ordnung durch zwei (normal?) stark vergrößerte vertreten ist. Auch am E g e s t i o n s s i p h o sind sclilank dreiseitige Läppchen vorhanden, und zwar anscheinend deren 12, in zwei verschiedenen Größen regelmäßig wechselnd, also ganz regelmäßig nach dem Sechserschema angeordnet. Der Innenkörper (Taf. XVIII, Fig. 22) besitzt nur an den inneren Siphonen und in ihrem nächsten Umkreis eine kräftige Muskulatur, und zwar sind es die Längsmuskeln, deren kräftige Ausbildung hier ins Auge fällt, während die Ringmuskulatur auch hier zarter ist. An den Siphonen bilden auch die Längsmuskeln eine geschlossene Schicht. An der Basis der Siphonen löst sich jedoch diese Schicht in eine Anzahl gesonderter Muskelbündel auf, die sich strahlenförmig von der Basis der Siphonen verbreiten. Diese strahlenartigen Muskelbündel reichen jedoch nicht weit auf den eigentlichen Körper hinauf. Nach sehr kurzem Verlauf enden sie plötzlich, fast wie scharf abgeschnitten. Die Mundtentakel, deren Zahl und Anordnung ich nicht genau feststellen konnte, bilden einen dichten, dicken wolligen Ringwall im Um- kreis der Ingestions Öffnung. Ich konnte ungefähr 12 größere Tentakel zählen. Ob außerdem noch dazwischenstehende kleine Tentakel vorhanden sind, konnte ich nicht erkennen. Manchmal schien es so ; doch ließ sich nicht sicher ausmachen, ob es sich bei diesen, anscheinend einer 2. Ord- nung angehörenden Tentakeln nicht etwa um tiefstehende Fiedern 1. Ordnung eines der größeren Tentakeln handelte. Die zur Beobachtung gelangten größeren Tentakel wiesen außer einer ziemlich spärlichen Fie- derung 1. Ordnung eine dichte starke Fiederung 2. Ordnung auf. Die spärlichen (manchmal ganz leidenden?) Fiedern 1. Ordnung zeigten die gleiche seitlich plattgedrückt dreiseitige Gestalt wie die Tentakelstämme, während die Fiedern letzter Ordnung (bei Vorhandensein von Fiedern 364 W. Michaelsen. 1. Ordnung also die 2. Ordnung) fingerförmig und dabei verhältnismäßig groß und sehr dicht gestellt sind und damit hauptsächlich das wollige Aus- sehen des Tentakelwalles verursachen. Das Flimmer Organ (Taf. XVIII, Fig. 23) ist ein ziemlich stark erhabener, an der Basis etwas verengter Körper, dessen freie obere Fläche eine lang gestreckte, parallelrandige, an beiden (V) Enden (an einem Ende?) halb- kreisförmig gerundete, S-förmig gebogene Figur bildet. In der Mittellinie verläuft zwischen den Zentren der End-Abrundungen ein eng geschlossener, in Anpassung an die Figur der Oberfläche S-förmiger Spalt. Leider konnte ich die Lage des Flimmerorgans in bezug auf die Körperrichtungen nicht feststellen, da ich es nur an einem Zerreißungspräparat untersuchen konnte. Auch war das eine Ende des Organs abgerissen; doch schien es die gleiche Gestalt besessen zu haben wie das andere intakte Ende. Der Kiemensack (Taf. XVIII, Fig. 21) trägt jederseits 7 rudimentäre, nicht deutlich erhabene, nur durch je 2 saumförmige innere Längsgefäße markierte Falten. Die Zahl der Falten scheint nicht ganz konstant zu sein. In einem Falle sah ich ein die mittlere rudimentäre Falte repräsen- tierendes einzelnes Längsgefäß nur über das vordere Viertel des Kiemen- sackes verlaufen und hier enden. Auch verläuft meist nur ein einziges zweier zusammengehöriger Längsgefäße bis ans hintere Ende des Kiemen- sackes bezw. bis an die Retropharjngealrinne. In der Regel endet eines zweier Längsgefäße weit vor dem Ende des Kiemensackes. Fällt dieses vorzeitige Längsgefäß-Ende nicht gerade mit einer Anheftungsstelle zu- sammen, so ist das über die letzte Anheftungsstelle hinausgehende, schlank dreiseitig zugespitzte und häufig etwas geschweifte Längsgefäß-Ende in der Regel aus der normalen Linie des Längsgefäßes herausgebogen und ragt zungenförmig in den Kiemensack hinein. In der Regel tritt ein derartig frühzeitig endendes Längsgefäß weiter hinter wieder auf, meist aber nur in kurzen Bruchstücken mit nur einer einzigen Anheftungsstelle, und dann wie ein geschweift dreiseitiges Züngelchen in den Kiemensack hineinragend^ seltener in etwas größerer Länge, mit zwei Anheftungsstellen, und dann zwischen diesen Anheftungsstellen wie ein regelrechtes Längsgefäß saum- förmig am Kiemensack entlanglaufend, parallel und dicht neben dem voll- ständigen Längsgefäß, dessen Begleiter es ist. Eigentümlich erscheint mir, daß diese hinteren Zerfallstücke des zweiten Längsgefäßes nicht immer an derselben Seite des vollständigen ZwiUingsgefäßes wie das zu ihnen ge- hörende Vorderende stehen (Fig. 21). Dieser Umstand könnte die An- schauung hervorrufen, daß diese Bruchstücke gar nicht zu jenem frühzeitig endenden vorderen Gefäßteil gehören, sondern ein drittes Längsgefäß dieser Tunicata. 365 Gcfaßoruppo darstellon. Da jodoeli in keinem Falle ein solches Bruchstück neben zwei Längsgefäßen auftritt, also niemals tatsächlich drei Längsgelaße nebeneinander beobachtet wurden, so halte ich diese Anschauung nicht für berechtigt. Dieser Zerfall des einen der beiden Zwillings-Längsgefäße scheint mir die Art anzudeuten, wie die Gattungen Pammolgula und Eugij7^a (s. 1.) sich aus Molguliden mit zahlreichen Längsgefäßen auf einer Falte entwickelt haben. Die Quergefäße zeigen einen selir unregelmäßigen, vielfach zick- zackartigeu Verlauf, selbst manchmal di(> breiteren 1. Ordnung. Sie sind in den Faltenzwischenräumen meist nicht oder nur wenig erhaben. Zwischen den wenigen breiteren 1. Ordnung verläuft je ein viel schmäleres 2. Ordnung, und dazu kommen dann noch sehr unregelmäßig und vielfach verkürzt solche 2. oder gar noch 3. Ordnung, die letzteren manchmal eine längere Kiemenspalte über- brückend, also parastigmatisch. Die Kiemenspalten sind verhältnismäßig sehr kurz, länglich, bis etAva viermal so lang wie breit, meist kürzer, spindelförmig und oval bis fast kreisförmig. Sie sind meist ganz unregelmäßig zerstreut, nur im Bereich der rudimentären Falten zu meist aber sehr undeutlichen Spiralen aneinander gereiht, deren Zentrum unter den Längsgefäßen liegt. Manch- mal schien es mir, als ob ihre Anordnung eine Doppelspirale darstelle. Bei einigen Individuen zeigen die Kiemenspalten die Neigung, sich in den Faltenzwischemäumen mit ihrer Längsachse parallel zu den Längsgefäßen zu stellen. Bei anderen Individuen ist von einer solchen, an die Ctenicella- Anordnung erinnernde Stellung der Kiemenspalten kaum etwas zu erkennen. Es herrscht bei dieser Art also eine gewisse Variabilität in der Anordnung der Kiemenspalten. Die Dorsalfalte ist ein ziemlich langer, sehr breiter, gerade aufge- richteter, glatter und ganz glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. XVIII, Fig. 22) ist linksseitig gelegen und bildet eine in ganzer Länge eng geschlossene Schleife, die sich in weitem Bogen dicht an der ventralen Mittellinie des Weichkörpers hinzieht, sich aber, am Vorderende angelangt, mit dem Wendepol nach hinten zurückbiegt, jedoch nicht so weit, daß der Wendepol die Mitte der Körperseite ganz erreichte. Die Darmschleife bildet demnach eine nach vorn vorspringende, nach oben weit offene Bucht. (Diese Darmsclileifen-Bucht ist nicht zu verwechseln mit dem bei dieser Art ganz reduzierten Lumen der Darmschleife zwischen den beiden Ästen; die Darmschleifen-Bucht liegt außerhalb der Darmschleife, der Hauptsache nach oberhalb des oberen, rücklaufenden Darmschleifen- Astes). Der ÖsophagTis ist kurz und eng, stark gebogen. Der Magen ist undeutlich begrenzt, mit vielen kurzen, anscheinend aus Fältelungen der Magenwand gebildeten Leberschläuchen ausgestattet. Der After ist, wenn 366 W. Michaelsen. ich ein Präparat richtig deute, ganzraudig, undeutlich zweilippig, jedoch mit gerade vorgestrecktem, nicht zurückgeschlagenem Rand. Die Niere ist bohnenförmig. Ihre stärker gebogene Seite ist der Medianlinie des Körpers zugewendet. Die andere Seite ist fast gerade. Der Geschlechtsapparat (Taf. XVIII, Fig. 20 u. 22) besteht aus je einem Zwitterorgan an jeder Seite; beide Apparate besitzen ungefähr die gleiche Gestalt und Größe. Der der linken Seite schmiegt sich mit seinem proximalen Ende in den Winkel der Darmschleüen-Bucht ein und erstreckt sich von hier zunächst wagerecht am Darm entlang nach hinten, um dann bald, ungefähr in der Mitte der Körperseite, nach oben umzubiegen. Der der rechten Körperseite zeigt die gleiche Biegung; sein wagerecht ver- laufendes proximales Ende stößt mit seiner unteren Kante an die Ober- kante der Niere, von der aber sein distales Ende sich abbiegt. Die Haupt- masse jedes Geschlechtsorgans wird vom Ovarium gebildet, das die charak- teristische bogenförmige, nach vorn-oben konkave Gestalt des ganzen Organs bildet. Das in der Mitte der Körperseite gerade nach oben ge- richtete distale Ende des Ovariums geht in einen gerade nach oben weiter- geführten, zunächst engen Eileiter über, der nach kurzem Verlauf durch einen scharf abgesetzten, verhältnismäßig sehr großen, fast kopfförmigen Ausmündungstrichter mit großer, maulförmiger oder viertelmondförmiger Öffnung ausmündet. Diese Gestaltung des weiblichen Ausführapparates fand sich stets in der gleichen charakteristischen Weise. Der männliche Geschlechts- apparat besteht aus einer Anzahl ziemlich kleiner, dick schlauchförmiger, birnförmiger oder zusammengesetzter, zwei- oder viellappiger oder gefingerter Hodenbläschen. Diese Hodenbläschen haften außerhalb des Ovariums eng am Innenkörper und bilden einen das ganze Ovarium in lockerer An- ordnung umgebenden Kranz. Die distalen Enden der Hodenbläschen sind gegen das Ovarium hin gewendet. Ihre Sonder-Ausführgänge scheinen unter (oder über?) das Ovarium zu treten. Ihre Vereinigung und einen gemeinsamen Samenleiter konnte ich nicht erkennen. Brutpflege: Im Peribranchialraum finden sich zahlreiche Embryonen und geschwänzte Larven. Bemerkungen: Molgulina Heydemcmni scheint diev M. georgiana (^ica.y) und der oben beschriebenen M. celata (Mich.) nahe zu stehen. Sie stellt mit Individuen von 2 mm Durchmesser die kleinste Molgulide, ja wohl überhaupt die kleinste solitäre Ascidie dar. ') Molgula georgiana, Michaelsen, in : Zoologica, Heft XXXI, p. 132. Tuuicata. 367 Gen. Molgula Forb. 3ToIgnla Kophameli (Mich.). Tafel XVI, Fig. 7, 8. 1900. Molgula Kophamellf Michaelsen, in: Zoologica, Heft 31, p. 125. 1908. 3Iolgula Kophameli, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXV, p. 141. 1909. Caesira Kophameli, Hartmeyer, in : Bronn, Kl. Ordn. Tierr., HI, Suppl., p. 1323. 1915. Molgula africana, Sllüter, in: Tijdschr. Ned. Dierk, Ver., (2) XIV i, p. 38, Taf. IV, Fi^. 1—4.') Fundangabe: Senegal, Groree, 24 m; C. Hupfer, Mai 1891. Weitere Verbreitung: Süd-Atlantischer Ozean, Ost-Patagonische Bank, 43« 6' südl. Br., 60^ westl. Lg. und 48« südl. Br., 61» westl. Lg. (neue Angabe nach einem Exemplar im Hamburger Naturhist. Museum, R. MiETHE leg.); Gente Grande in der Magalhaens-Straße (nach Michaelsen) . Bemerkungen: Bodenständigkeit: Neuerdings fand ich unter dem reichen Material der Pyura Hupferi Mich, von Goree noch ein kleines Exemplar von Molgula Koj^hameli. Dieses Stück, fast kugelig, etwa 10 mm dick, zeichnet sich von den bisher bekannt gewordenen Exemplaren dieser Art dadurch aus, daß es mit der einen Hälfte der linken Seite an Ba- lanen angewachsen, und zwar an Balanen, die auf einer kleinen, von einem Paguriden bewohnten Jiw/r.r-Schale sitzen. Ich kann dieser Besonderheit keine große systematische Bedeutung zusprechen. Es handelt sich hier höchstwahrscheinHch nur um eine Anpassung an die zur Verfügung stehenden Gelegenheiten. Die bisher bekannt gewordenen Stücke konnten sich in dem ihnen zur Verfügung stehenden Kies und Schill nur inkrustieren — ') Während des Druckes dieser Abhandlung erhielt ich die neueste Arbeit Sluiters, in der eine Anzahl Ascidien vom nordwestafrikanischen Litoral beschrieben werden. Wenn- gleich die Fundorte dieser Arten nicht in dem von mir behandelten Gebiet liegen, so bedaure ich doch, daß ich diese Arbeit nicht mehr in dem allgemeinen Teil meiner Abhandlung be- rücksichtigen konnte. Die SnixERSchen Befunde stehen übrigens mit den meinigen in guter Harmonie und zeigen, daß der nördlichere Teil des mauretanischen Untergebietes sich eng an das Mittelmeer- Gebiet sowie an Westeuropa anschließt. Alloeocarpa [Distomus] rudentiformis und Stolonica conglutinata weisen direkt auf dieses nördlichere Gebiet hin. Die 6 Synoiciden, Polyclinum reticulatum, P. maeandrium, Aplidium mauritaniae, Macroclinum diligens, M. recedens und 3f. durum, deren Gattungen ebenfalls in jenem nördlicheren Gebiet gut vertreten sind, bestätigen meine Ansicht, daß das Zurücktreten dieser Familie an der westafrikanischen Küste auf den tropischen und subtropischen Teil derselben beschränkt ist. Die von Sluiter als neu beschriebene Molgula ist zweifellos mit der von mir schon im Senegalensischen Meer nachgewiesenen M. Kophameli identisch. wO Michaelsen, Westafrika. 368 ^^- Michaelsen. man könnte in diesen Fällen ja auch sagen, sie seien an kleinen Schill- und Kies-Stückchen angewachsen. Erwähnen will ich noch, daß das neuerdings untersuchte Stück von Goree im Gegensatz zu dem früher untersuchten Stück von dem gleichen Fundort fTaf. XVI, Fig 8), aber in Übereinstimmung mit den Originalen, eine Einsenkung der Rückenpartie mit den Körperöffnungen nicht deutlich erkennen läßt. Die Ansicht, daß es sich hierbei nur um eine Kontraktions-Verschiedenheit handelt, wird durch einen neueren Fund der Molgula Kophameli auf der Ost-Patagonischen Bank noch befestigt. Dieses neuere, von Herrn Kapitän E. Miethe gesammelte Stück (Taf. XVI, Fig. 7) zeigt die dorsale Längseinsenkung nämlich ebenfalls, so daß jetzt auch von diesem Fundort beide Formen (ohne und mit Einsenkung) be- kannt sind. Bei diesem neueren Stück ist diese dorsale Einsenkung um so auffallender, als sie ganz rein ist, ohne jegliche Inkrustation. Auch hebt sie sich durch eine besondere, braunrote Färbung ab. Gen. Ctenicella Lac.-Duth. Ctenicella Hupferl (Mich.). 1908. Molgula Hupferi, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXV, p. 119, Taf. 1 Fig. 3— fi, Taf. III Fig. 15. 1909. Caesira Hupferi, Hartmeyer, in: Bronn, Kl. Ordn. Tierr., IH, Suppl., p. 1323. Fundangabe: Senegal, Goree, 24 m; C. Hupfer, Mai 1891. Bemerkungen: Nach dem Aussehen der Kiemen spalten, die im allgemeinen ganz gerade gestreckt und parallel dem Verlauf der Falten und inneren Längsgefäße gestellt sind, und nur im Bereich der Falten etwas gebogen und undeutlich zu Spiralen zusammengeschlossen erscheinen, gehört diese Art zur Gattung Ctenicella (im Sinne Hartmeyer's — 1. c. 1909, p. 1327). Durch die ganz glatte und glattrandige Dorsalfalte weicht Caesii'u Hupferi jedoch von der Gattung Ctenicella ab. Es könnte die Frage sein, welchem dieser beiden Charaktere man die größere Bedeutung beimessen Avill, und ob überhaupt ein einziger Charakter — nach Ein- ordnung von C. Hupferi in eine der beiden Gattungen bleibt nur ein ein- ziger trennender Charakter übrig — für die Sonderung in Gattungen genügt. Vielleicht wäre es richtiger, diesen durch einzelne, nicht immer scharf ausgeprägte Charaktere ausgezeichneten Gruppen nur den systematischen Wert von „Gruppen innerhalb einer Gattung" zu lassen. Gerade der Haupt-Charakter von Ctenicella, die Gestalt und Anordnung der Kie- menspalten, zeigt, wie schwierig die Sonderung nach einem derartigen Tunicata. 3ö9 Charakter ist. Auch bei typischen Ctenu-ella, z. ]>. Ct. conrhata (Sluiter)') uud Ct. appendiculata (Heller)'-), zeigen di(^ Kiemenspalten in großen Distrikten des Kiemensackes eine mehr oder W(Miiger gebogene Gestalt und eine unregehuäßige Anordnung, stellenweise sogar deutlich die Tendenz zu spiraliger Aneinanderreihung. Dem zweiten Charakter in der Hakt- MEYER'schen Diagnose für Ctenicella, der Gestalt der Dorsalfalte, glaube ich in diesem Falle kein Gewicht beimessen zu sollen. Die Gestalt der Dorsalfalte ist bei den verschiedenen Arten dieser Gruppe doch sehr verschieden. Bei Ct. appendiculata (v. Dräsche 1. c. Taf. VII, Fig. 22) ist sie in ganzer Länge am Rande mit langen Fortsätzen besetzt, bei Ct. conchata (Sluiter 1. c. Taf. VII, Fig. 13) ist sie in den vorderen zwei Dritteln ganz glattrandig und nur im hinteren Drittel mit wenigen (6) breiten, kurzen Randläppchen versehen, bei Ct. Carpenteri (Herdman)'^) ist ihr freier Rand „irregulär, but is not distinctly toothed". Bis zu der in ganzer Länge glatti'andigen Dorsalfalte der Ct. Hupferi ist nur ein kleiner Schritt weiter. Den generischen Wert des dritten Charakters in der Diagnose Hartmeyer's, die Gestalt des Flimmergrubenspaltes des Flimmer o rgans betreffend, belegte Hartmeyer selbst mit einem Fragezeichen. Ct. Hupferi steht zweifellos der Ct. Carpenteri (Herdman) (1. c.) aus dem nördlichen Atlantischen Ozean (etwas südwestlich von den Fär-Öer) nahe. Sie hat mit dieser, sonst mit keiner anderen Ctenicella-Art, die ge- ringe Zahl der Kiem ensack- Falten i5 jederseits) gemein. Sie unter- scheidet sich von dieser verwandten Art aber Avesentlieh durch den Kör- perstiel, und in dieser Bildung steht sie ganz allein in ihrer Gattung. Ferner weicht sie in der Zahl und Anordnung der inn(M-en Längsge- f ä ß e stark von Ct. Carpenteri ab. Ob auch in der Gestaltung der Ge- schlechtsorgane Unterschiede bestehen, muß dahingestellt bleiben, da Herdman nichts von den Geschlechtsorganen seiner Art erwähnt. Die Ausstattung der Ct. Hupferi mit einem Stiel könnte dazu ver- führen, sie in die Gattung Ascopera Herdman^) einzuordnen. Das würde aber eine generische Sonderung von der ihr nahestehenden Ctenicella Carpenteri bedeuten. Diese augenscheinlich nahe Verwandtschaft zeigt, daß der Ausstattung mit einem Stiel in dieser Ascidien-Gruppe, ebenso ') Molgula conchata Sluiter, in: Zool. Jahrb., Syst., XI, p. 58, Taf. VIF, Fig. 14. ^) Molgula appendiculata, v. Dräsche, in: Verh. zool. -bot. Ges. AVien, XXXIV p. 164, Taf. VII Fig. 17. 19. ^) Molgula Carpenteri, Herumax, in: Rep. Voy. Cliallenger, XIV, p. 401, PI. XLVIII Figs. 1—4. *) In: Rep. Voy. Cliallenger, VI, Tunicata, p. 61. 2.5* 370 ^^ • Michaelsen. wie in anderen Gruppen, keine besonders ^roße systematische Wertigkeit beigemessen werden darf. Damit sehwindet aber zugleich die Bedeutung dieses Charakters für die Gattung Ascopera, für die dann überhaupt kein wesentlicher Charakter übrig bleibt — die Zahl der Kiemensack-Falten (jederseits 7) wird wohl keiner als genügendes Gattungsmerkmal bezeichnen wollen. Meiner Ansicht nach enthält die HERDMAN'sche Gattung Ascopera recht heterogene Formen, die sich zum Teil, so ^4. nana Herdman') und A. bouvetensis Micn.^), ungezwungen an die typischen CteniceUa-Arten anreihen lassen, während die übrigen, A. gigantea Herdman^^) und A. pedimculata Herdman^''), der komplizierteren Gestaltung ihres Flimmerorgans wegen eine etwas isolierte Stellung einnehmen. Doch mögen auch diese beiden Arten der Gattung Ctenicella zugeordnet werden. Die auf Vergrößerung des Flimmerspalts hinauskommende besondere Gestaltung des Flimnier- organs hängt wohl mit der enormen Größe der Tiere zusammen, ist also wohl wie die Körpergröße systematisch ohne besonderen Belang. Ich vereine demnach die Gattung Ascojjera mit der älteren Gattung Ctenicella im modernen HARXMEYER'schen Sinne. Hartmeyer äußerte schon 1909 (1. c- p. 1328) Zweifel an der Natürlichkeit der Gattung Ascopera, die, abgesehen von der Ausstattung mit einem Stiel, nur durch den Charakter der Glatt- randigkeit der Dorsalfalte von Ctenicella unterschieden w^urde. Wie oben auseinandergesetzt, halte ich auch diesen Charakter für unzureichend bei der Sonderung der Gattung Ctenicella, also auch der Gattung Ascope7'a. Farn. Pyuridae Hartmr. Gen. Pyura Mol. Pyura stolonifera (Heller). 1878. Cynthia stolonifera Heller, in: Sb. Ak. Wien, LXXVII, p. 92, Taf. II. Fig. 10 1884. Microcosmus Herdmani v. Dräsche, in: Denk. Ak. Wien, XLVIII, p. 370 Taf. II, Fig. 3—7. 1897. Microcosmus coalitus Sluiter, in: Zool. Jahrb., Syst., XI, p. 57, Taf. II, Fig 8, Taf. VII, Fig. 9, 10. 1904. Halocynthia Vanhöff'eni -]- Cynthiopsis Yaldiviae -p ^- Herdm,ani -\- C. coalitua, Michaelsen, in: Wiss. Ergebn. D. Tiefsee-Exp. 1898—1899, VII, p. 197, Taf. X, Fig. 13, Taf. XII, Fig. 44, p. 201, Taf. XII, Fig. 35—40, p. 208, Taf. XII, Fig. 41—43, p. 201. ') In: Descr. Cat. Tunicata Australian Mus. Sydney, p. 57, PI. Mol. I, figs. 10 — 14. 2) In: Deutsche Tiefsee-Exp. 1898—1899, VII, p. 188, Taf. X, Fig 7, Taf. XI, Fig. 20—22. 3) In: Rep. Voy. Challenger, VI, Tunicata. a) p. 62, PI. I, PI. II, figs. 1—4, PI. III figs. 3—5. b) p. 65, PI. II, figs. 5, PI. III, figs. 1, 2. Tunicata. 37 1 1909. Pyura stolonifera -\- P. YaUUviae -\- Cynthiopsis Ilerdmani -\- C. coalitus, Hahtmeyer, in: Bronn, Kl. Ordn. Tierr., III, Suppl., p. 1341, 1342, 1343, 1343. 1911. Pyura stoJonifera, Hartmeyer, in: D. Südpolar-Exp. 1901—1903, XII, p. 554^ Taf. LVII, Fig 9, 10. 1912. Pyura stolonifera, Hartmeyer, in: Wiss. Ergebn. D. Tiefsee-Exp. 1898 — 1899 XVI, p. 246. 1913. Pyura stolonifera, Härtmeyek, in: Jena. Denk., XVII, p. 133. Fundangaben: SAvakopmund , an Bojen sowie am Ebbestrande; W. Michaelsex, 12. IV. — 2. VII. 1911. L ü d e r i t z b u c h t , an Plahlwerk ; W. Michaelsen , 5. — 24. Juli 1911 und C. Manger, 1911 (sowie nach Hartmeyer). Weitere Verbreitung: West-Kapland, Port N oll oth (nach Sluiter), Sil dwest-K apland, Kapstadt (nach Heller und v. Dräsche), Süd- K a p 1 a n d , P 1 e 1 1 e n b e r g b u c h t (nach Hartmeyer) , Algoa-Bay (nach Hartmeyer), Natal, Durban (neue Angabe; W. Michaelsen, I.Dez. 1911). Bemerkungen : Ich stimme in der Zusammenfassung von Microcosmus Herdmanl v. Dräsche, M. coalitus Sluiter, Halocynthia Vanhöffeni Mich. und Cynthiopsis Valdiviae Mich, mit Cynthia stolonifera Heller durchaus mit Hartmeyer (1. c. sub 1911) überein. Durch den Fund von Swakopmund wird die bisherige Nordgrenze der Fundorte dieser Art ander atlantischen Seite Afrikas (Lüderitzbucht) noch um gut 4 Breitengrade nordwärts verschoben, während gleichzeitig durch den Fund von Durban die Grenze der Fundorte dieser Art am Indischen Ozean beträchtlich vorgeschoben wird. Verwertung : In Swakopmund wird der Weichkörper dieser am Ebbe- strande leicht zu sammelnden Art als Fischköder benutzt. In noch größerem Maße dient er in den kleinen Fiseherorten der False Bay bei Kapstadt, sowie bei Durban in Natal diesem Zweck. Die orange-gelben Weichkörper werden von den Fischern zu vielen rosenkranzförmig auf Bindfaden gezogen. Byura Hu2jferi Mich. 1908. Pyura [Halocynthia] Hupferi Michaelsex, in: Mitt. Mus. Hamburg, XXV, p. 238, Taf. I, Fig. 1—3, Taf. II, Fig. 31—33. Fundangabe: Senegal, Gore e, 22 — 24 m, Sand- und Steingrund ; C. Hupfer. Bemerkungen: Bei der Originalbeschreibung (1, c. p. 243) mußte ich die GestalUmg der Geschlechtsorgane bei dieser Art im Unklaren lassen; ich konnte damals nicht feststehen, ob es sich um gesonderte, Polycarp-artige Bildungen handle, oder um Gonadensäckchen, die durch 3J2 ^^ ■ Michaelsen. einen gemeinsamen Ausführgang ausmünden, also einen zusammenhängenden Geschlechtsapparat bilden. Die jetzt vorgenommene Untersuchung eines halbwüchsigen Stückes, bei dem die Geschlechtsorgane noch klein, aber schon deutlich erkennbar sind, ergab, daß meine Vermutung von dem Vorhandensein eines gemeinsamen Ausführgauges richtig ist. Bei diesem Stück zog sich ein langer, gebogener Ausführgang in Gestalt eines ziemlich dicken Schlauches (Doppelschlauches?) am Innenkörper hin; an jeder Seite münden alternierend die Sonderausführgänge einer Anzahl von Geschlechts- säckchen in diesen gemeinsamen Ausführgang ein. Diese Sonderausführ- gänge sind sehr kurz, aber fast so dick wie der gemeinsame Hauptaus- führgang. Sie verursachen durch ihre Einmündung eine geringe Richtungs- änderung des Hauptausführganges, so daß der ganze Ausführapparat den Vorlauf eines Grätenstichs erhält. Am proximalen Ende jedes Sonderaus- führganges sitzt ein bei diesem halbwüchsigen Exemplar noch ziemlich kleines, unregelmäßig kugeliges Geschlechtssäckchon. Jedes Geschlechts- säckchen enthält hauptsächlich in seiner in den Peribranchialraum hinein- ragenden proximalen Partie die männlichen Gonaden, nämlich kurzgelappte Hodenbläschen, in seiner basalen distalen Partie ein Ovarium. Die Ovarien sind aber nicht auf die eigentlichen Geschlechtssäckchon beschränkt, sondern ragen in die Ausführgänge und sogar in den Hauptausführgang hinein. Ich konnte an den Geschlechtssäckchen keine männlichen Sonderausführgänge erkennen, nur Befestigungsstränge (Blutgefäße) gingen von ihnen nach dem Kiemensack hin. Ich vermute deshalb, daß die männlichen Ausführwege sich eng mit den weiblichen vereinen und mit ihnen zusammen den oben geschilderten Ausführapparat bilden. Auch am distalen Ende des Haupt- ausführganges konnte ich keine gesonderte männliche Öffnung erkennen; doch hatte es den Anschein, als ob hier durch Ineinanderschachtelung ein Doppelschlauch gebildet sei. Vielleicht aber wurde diese Anschauung nur durch Bildung von Längsfalten bei der postmortalen Kontraktion vorgetäuscht. Pytira sansibarica Mich. f. typica Tafel XVIII, Fig. 38. 1908. Pyura [Halocynthia] sansibarica Michaelsen, iu : Mt. Mus. Hamburg, XXV. p. 251, Taf. II, Fig. 27—29. 1909. Pyura sansibarica, Hartmeyek, in: Bronn, Kl. Ordn.Tierr., III, Suppl., Tunicaten, p. 1341. 1914. Pyura sansibarica, typische Form, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 424. Fundangabe: Ilha de Säo Thome; R. Greeff, 1879/80 (1 Exemplar). Weitere Verbreitung: Sansibar (nach Michaelsen). Tunicata. 373 Bemerkungen: Ich konnte ein einziges Exemplar dieser Art von Säo Thome uutersuelieu, das zweifellos der typisclien Form angehört. Es hat di(> gleiche Gestalt der 8 c h ii p \) e n d o r n e und des Darmes. Die M u n d - tentakel konnte ich aber nicht untersuchen. Das Stück von Säo Thome ist fast so groß wie das Uriginalstück. Der Inges tio nssiph o ist bei dem Stück von Säo Thome ungefähr so lang wie dick, ganz zur rechten Seite hinüber gebogen. Diese bedeutendere Länge des Ingestionssiphos bei dem neuen Stück bestätigt meine in der Beschreibung des Original- stückes ausgesprochene Vermutung, daß der Ingestionssipho des Original- stückes lediglich einen kontrahierten Zustand repräsentiere. Die K örp er Oberfläche ist bei dem Stück von Säo Thome auch ventral sehr uneben, runzelig, anscheinend bei der Konservierung unregel- mäßig verschrumpft. Auch ist sie nicht fast nackt, wie beim Originalstück, sondern stellenweise mit harten Bryozoen-Krusten und fädigen Algen besetzt, aber nicht eigentlich inkrustiert wie die var. guinensh (siehe unten!) Der W e i c h k ö r p e r (Taf. XVIII, Fig. 38) läßt sehr deuthch die charak- teristische Gestalt der inneren Siphonen erkennen. Der dünne, schlanke Egestionssipho entspringt anscheinend auf der Basis des breiten, etwa ebenso langen Ingestionssiphos. Die Figur des Flimmergrub eu-Sp altes weicht bei dem neuen Stück von dem Original insofern ab, als beide Hörner einwärts gebogen sind. Es kommt dadurch eine allerdings sehr unregelmäßige, schief- herz- förmige Figur zustande. Weitere Bemerkungen siehe unten bei der Erörterung der var. guinensis! var. guinensis, Mich. Tafel XVIII, Fig. 39. Yorlätilige Mitteilung 1914. Pyura sansibarica, Mich. var. guinensis Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 424. Fundangabe: Isla Annobon, Ebbestrand; Arnold Schultze, 9. Okt. 1911. Diagnose: Schuppendorne an und in den Siphoneti an der unteren Partie des frei aufragenden Domes verbreitert, frei aufragender Dorn deutlich klauenförmig gebogen. Mundtentakel 3. Ordnung -/um größten Teil einfach fingerförmig (?). Darmschleife höchstens zu einem Halbkreise zusammengebogen (?). Im übrigen wie die f. typica. Es liegt nur ein einziges gut konserviertes, aber noch jugendliches Exemplar zur Untersuchnng vor, das in den wesentlichen Zügen mit Pyura sansibarica, Mich, übereinstimmt, in einigen Hinsichten aber Abweichungen zeigt, die mir die Absonderung als Varietät gerechtfertigt erscheinen lassen. 374 ^ • Michaelsen. Die Abweichungen beruhen im wesenüichen auf der Gestalt der inneren und äußeren Schuppendorne der Siphonen. Andere Abweichungen, wie die einfach fingerförmige Gestalt der meisten Mundtentakel 3. Ordnung und die etwas geringere Biegung der Darm schleife hängen vielleicht nur mit dem jugendlichen Zustand zusammen. Zum Zweck der Vergleichung mit dem neuen Stück habe ich das Originalstück der typischen Form einer Nachuntersuchung unterzogen, und kann nun die Originalbeschreibung in einigen Punkten ergänzen bezw. korrigieren. Äußeres. Die Dimensionen des Originals der \SkV. guinensis sind insofern belanglos, als es ein jugendliches Tier ist. Es ist 12 mm lang, 8 mm hoch und 4 mm breit. In der Körpergestalt ähnelt das neue Stück dem Originalstück der typischen Form, ist jedoch seitlich etwas stärker abgeplattet und etwas länger. Die äußeren Siphonen sind nicht so stark ausgeprägt und scheinen, da sie auch verhältnismäßig nicht so groß sind, wie bei dem Original der typischen Form — da das Tier viel kleiner als das Original, so sind sie natürlich tatsächlich sehr viel kleiner — etwas weiter auseinander gerückt zu sein. K ö r p e r 0 b e r f 1 ä c h e : Während das an einen Korallen-Ast ange- wachsene Originalstück der typischen Form überall nackt ist, zeigt das Original der var. guinensis von Annobun eine ziemlich dichte Inkrustation von groben Sandkörnern an der ventralen Partie des Körpers. Diese Fremdkörper sind zum Teil tief in den Zellulosemantel eingebettet und verursachen stellenweise sogar Ausbuckelungen an der Innenfläche des Zellulosemantels. Dieser Unterschied beruht vielleicht nur auf verschiedenen äußeren Umständen. Dem am Korallen-Ast hängenden Originalstück der typischen Form stand vielleicht kein Sand für Inkrustation zur Verfügung. Die Färbung des neuen jungen Stückes ist heller, im allgemeinen rein weiß, nur an den Siphonen und in ihrem Umkreis mit bräunhchem Anflug. S c h u p p e n d 0 r n e : Ungemein charakteristisch für die Art ist der dichte Besatz mit schlanken, mikroskopisch kleinen Dornen an den Siphonen und in ihrem Umkreis. Diese Dorne der äußeren Siphonenwand sind genau ebenso gestaltet wie die Schuppendorne der inneren Zellulosemantel-Aus- kleidung der Siphonen und gehen ohne Absatz in diese letzteren über. Ich habe diese Identität des äußeren und inneren Siphonen-Besatzes bei der Originalbeschreibung der typischen Form nicht erwähnt, wahrscheinlich überhaupt nicht erkannt. Der anscheinende Unterschied zwischen den Tunicata. 375 Angaben über die Länge dieser äußeren und inneren Dorne beruht lediglich darauf, daß icli von den äußeren Dornen nur den frei über die Körper- oberfläche hinausragenden Teil gemessen habe, von den inneren Dornen jedoch dieses freie Stück ])lus d(>s im Zellulosemantel eingeschlossenen Basalstückes, soweit ich es erkannte. Ein neuerdings gemessener mittel- großer ganzer äußerer Schuppendorn der typischen Form erwies sich als 0,26 mm lang, also fast so lang wie der größte früher gemessene innere Schuppeudorn. Die Angabe der Länge dieses letzteren (angeblich 0,28 mm) ist übrigens inkorrekt, wie auch die Angabe über seine Gestalt. Der unter- suchte innere Schuppendorn war nämlich nicht vollständig, sondern ein beti'ächtlicher Teil seines Basalstückes war abgerissen. Tatsächlich besitzen auch bei dem Originalstück der typischen Form dieser Art die inneren Schuppendorne (wie die äußeren) ein kompaktes, abgeplattet stabförmiges Basalstück, das fast so laug ist wie der frei vorragende Dorn und am schwach verbreiterten äußersten proximalen Ende eine Einkerbung aufweist. Die größten inneren Schuppendorne sind etwa 0,32 mm lang. Bei dem viel kleineren unreifen Stück der var. guinensis von Annobön sind auch die Schuppendorne (Taf. XVIII, Fig. 39) entsprechend kleiner, im Maximum etwa 0,16 mm lang. Zugleich aber weichen sie auch in ihrer Gestalt von denen des Originalstückes der typischen Form ab. Sie sind an der Öffnung, vorn an der Unterseite des Basalstückes, etwas weiter auseinander gebogen und erscheinen demnach, von oben gesehen, in der Mitte ziemlich stark ver- breitert; auch sind sie an der freien Spitze meist etwas stärker gebogen, mehr klauenartig. Höchstwahrscheinlich handelt es sich hier um eine Variation. Die Zalil der Mundtentakel ist bei dem Originalstück der typischen Form (fraglich erweise 16?) zweifellos zu gering angegeben. Bei dem jungen Stück der var. guinensis von Annobon konnte ich etwa 30 zählen, die sehr verschieden groß und ziemlich regelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 geordnet waren. Die größten dieser Tentakel wiesen wie die des Original- stückes der typischen Form eine vollkommen durchgeführte Fiederung 2. Ordnung an den Fiedern 1. Ordnung auf und keine Spur einer Fiederung 3. Ordnung. Die Tentakel der 3. Ordnung waren entweder ganz einfach, fingerförmig, oder wiesen nur eine spärliche Fiederung 1 . Ordnung auf. Derartige einfache Tentakel 3. Ordnung kann ich auch jetzt bei dem Originalstück der typischen Form nicht finden. Die Tentakel 3. Ordnung sind zwar auch bei diesem Stück sehr klein im Verhältnis zu denen der nächst größeren Form, aber, soweit ich sie erkennen konnte, doch deutlich, wenn auch einfach gefiedert. Das Vorkommen einfacher Tentakel 3. C)rd 376 ^^ • Michaelsen. nung ist vielleicht nur ein Anzeichen der Jugendlichkeit des Annobon- Stückes. Der Flimmergrub ens}3 alt ist bei dem Stück der yqx. guineyisis von Annobon ähnlich gestaltet wie bei dem Originalstück der typischen Form; doch sind beide Hörner ziemlich dicht aneinander gebogen, und auch das rechte ist fast gerade nach vorn gestreckt. Aber auch bei diesem Stück der var. guinensis ist das rechte Hörn des Flimmergrubenspaltes etwas verbogen, mit einigen wenigen kleinen und unregelmäßigen Ausbuchtungen versehen. Am Kiemensack konnte ich bei der vav. guinensis keine wesent- lichen Abweichungen vom Originalstück der typischen Form sehen; doch kann ich über die hintere Partie des Kiemensackes bei diesem Stück nichts aussagen. Auch die Dorsalfalte zeigt keinerlei Abweichungen. Die Darmschleife war bei der va,v. guinensis von Annobön nicht ganz so stark gebogen wie bei dem Originalstück der typischen Form, nicht zu einem Dreiviertel-Kreisbogen, sondern höchstens zu einem Halb- kreise. Das ist vielleicht nur eine individuelle Variation, beruhend auf der niedrigeren und etwas gestreckteren Gestalt des Annobön-Stückes. Die charakteristische Gestalt der Leberläppchen ist bei dem neuen Stück ebenso deutlich ausgeprägt wie bei dem Originalstück. Von Geschlechtsorganen war bei dem Original der var. guinensis noch keine Spur zu erkennen. Gen. Microcosmus Heller. Jficrocosiiius senegalensis n. sp. 1908. Microcosmus polymorphus, var.?, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXV, p. 279, Taf. II, Fig. 14, 15. 1910. Microcosmus polymorphus (part.), Hartmeyek, in: Bronn, Kl. Ordn. Tierr. III, Suppl., p. 1636. 1912. 3£icrocosmus, non-sulcatus [31. sulcatus = j[f. polr/morphus], Hartmeyer, in: Denk. Ak. Wien, math.-nat. Kl., LXXXVIII, p. 179. Fundangabe: Senegal, Goree, 20 und 24 m; C. Hupfer. Diagnose: Körperg-estalt unregelmäßig ellipsoidisch. Dimensionen des größten Stückes: Länge 50 mm, Höhe 30 mm. Breite 25 mm. Körperoberfläche dicht besetzt mit warzenförmigen und birn- bis keulenförmigen, rauhen, zum Teil sogar blumenkohlartigen unregelmäßigen Auswüchsen, manchmal mehr oder weniger dicht inkrustiert. Färbung warm braun. Äußere Sip honen nicht ausgeprägt. Körperöffnungen sehr weit von einander entfernt, ca. -^/^ der Körperlänge. Schuppendorne der Siphonen : schwach nach außen übergebogene Hohldorne, von Souftieurkasten-Gestalt, basal ca. 25 |J, lang, im Maximum 16 |ji breit und 15 fi hoch. Tunicata. 377 Zellulosemantel ziemlich dick, liart knorpelig, zäh aber biegsam. Weichkörper mit gleich langen deutlichen inneren Siphonen. Älun dt en takel, ca. 25, unregelmäßig alternierend verschieden groü, die größeren mit wdhl ausgebildeter Fiederung 3. Ordnung. Flimmerorgan: Hörner des Flimmergruben-Spaltes spiralig eingerollt, (jfinung zwischen den Hörnern nach vorn gerichtet. Kiemensack mit 7 Falten jederseits, die von unten nach oben an Breite zunehmen; VH. Falte neben dem Endostyl viel kleiner und verkürzt, nur bis zur Mitte oder zum Ende des zweiten Drittels der Kiemensack-Länge reichend, [7J 13 — 22 innere Längsgefäße an den Falten, 2 — 6 an den Zwischenräumen. Quergefäße verhältnismäßig sehr breit, unregelmäßig nach dem Schema 1, 4, 3, 4. 3, 4, 3, 4, 2, 4, 3, 4, 3, 4, 3, 4, 1 angeordnet. Maschen sehr klein und tief, weit getrennt; bis 7 Kiemenspalten in einer Masche. Dorsalfalte lang, glatt und glattrandig. Darm eine ziemlich lange, etwas gebogene, am Wendepol klaffende Schleife bildend. Leber als dick-polsterförmiger Belag am Magen. Afterrand an der Innenkörper-Seite mit breitem, dreiseitigem Einschnitt, an der Kiemensack-Seite mit ca. 7 gleich breiten gerundeten Läppchen. Geschlechtsorgane aus jederseits 3 oder 4 unregelmäßigen zwittrigen Polstern bestehend, links zum Teil in der Darmschleife, zum Teil auf dem dorsalen Ast derselben und oberhalb der Darmschleife. Ich halte es jetzt, nach dem Vorgange von Hartmeyer (1. c, 1912, p. 179) für richtiger, diese Senegal-Form artlich von M. sulcaius (Coq.) [=J/. poIt/7norphus Heller], zu deren Formenkreis sie gehört, zu sondern. Da meine frühere Beschreibung (1. c. 1908, p. 279) lückenhaft ist, so er- gänze ich sie durch folgende Angaben: Äußeres. Bodenständigkeit: Die Tiere sind zu mehreren aneinander und an Steinen und anderen festen Körpern, z. B. einer Steinkohle, an- gewachsen. Die Auswüchse der Körperoberfläche sind oberflächlich rauh, zum Teil warzig, zum Teil sogar blumenkohlartig. Die Körp er Öffnungen liegen sehr weit von einander entfernt, ungefähr Vi der ganzen Körperlänge. Innere Organisation. Der Kiemensaek zeigt einige von mir in der früheren Beschreibung nicht hervorgehobene Besonderheiten. Was zunächst die Größenverhältnisse der Falten anbetrifft, so ist meine Angabe „jeder- seits anscheinend konstant sieben wohlausgebildete Falten" (1. c. 1908, p. 281) etwas genauer zu fassen, wenn man will, zu verbessern. Jene Angabe, sowie die daran gefügte zahlenmäßige Feststellung der Anordnung der inneren Längsgefäße bezieht sich nur auf den vorderen Teil des Kiemen- sackes. Schon hier im vorderen Teil ist die siebte Falte, jederseits neben dem Endostyl, beträchthch kleiner als die zunächst größere, die sechste 378 W. Michaelsen. Falte. Diese kleinere siebte Falte ist aber außerdem viel kürzer als die übrigen Falten und reicht bei weitem nicht bis an die Retropharyngealrinne, wie die übrigen. Sie endet bei den größten Exemplaren ungefähr am Ende des zweiten Drittels der Kiemensack-Länge, bei kleinen und kleinsten Exemplaren — so bei einem ganz jungen Exemplar von nur 11 mm Länge — ungefähr in der Mitte der Kiemensack-Länge. Sie kann also kaum als „wohlausgebildet" bezeichnet werden, wenngleich sie auch kaum noch „ru- dimentär" genannt werden kann, denn in der vorderen Hälfte des Kiemen- sackes ist sie als deutliche Falte ausgebildet. In dieser Rückbildung der siebten Falte liegt oifenbar ein bisher von mir nicht beachteter bedeut- samer Unterschied zwischen der Senegal-Form und typischer M. sulcatus CoQ. \=M. polymorphus Heller]. Zu bemerken ist aber, daß auch bei M. sulcatus die siebte Falte jederseits schwächer ist als die übrigen. An einigen wenigen Stücken des Naturhistorischen Museums zu Hambung, nach einem von Triest, einem von Nizza und einem von Nossi-Be bei Mada- gaskar (neuer Fundort für diese Art!), konnte ich erkennen, daß auch bei M. sulcatus die siebte Falte im hinteren Drittel des Kiemensackes sehr schmal wird. Aber sie schwindet nicht ganz und stößt, wie die übrigen Falten, fast an die Retropharyngealrinne. Bei der Konstanz, die die Faltenzahl bei M. sulcatus im Gegensatz zu anderen Microcosmus -Arten aufweist, ist dieser anscheinend geringfügige Unterschied zwischen M. sulcatus und M. senegalensis beachtenswert. Eine eigentümliche Struktur zeigt die Wandung des Kiemensackes bei M. senegalensis. Die Quergefäße sind verhältnismäßig sehr breit, die L Ordnung geradezu ungemein breit, fast so breit wie die Falten-Zwischenräume. Die Quergefäße 2. Ordnung sind ungefähr halb so breit Avie die 1. Ordnung. Zwischen den unter sich alternierenden Quer- gefäßen 1. und 2. Ordnung liegen in der Regel 7 unter sich wieder alter- nierende Quergefäßo 3. -|- 4. Ordnung, die zwar viel schmäler als die der 2. Ordnung, aber doch, noch verhältnismäßig breit sind, zum Teil breiter als die Maschenlänge. Die schmälsten Quergefäße sind hoch, rippenförmig, besonders hoch an der Dorsalfalte, ohne sich aber als Dorsalfalten-Rippen an dieser hinaufzuziehen. Unter den inneren Längsgefäßen verschmelzen die Quergefäße zu breiten Längsgefäßen in der Kiemensackwand, und die Folge ist, daß die Maschen sehr stark verengt und verkürzt erscheinen. Diese kleinen rundlichen Maschen sind im allgemeinen verhältnismäßig weit von einander getrennt. Sie enthalten bis 7 gerade und parallelrandige Kiemenspalten. Zumal im Bereich des Endostyls, also ventral, ist diese Struktur des Kiemensackes auffallend, und da besonders hier auch viele Unregelmäßigkeiten (schräger Verlauf und Gabelungen der Quergefäße) Tuiiicata. 379 auftreten, die eine Verdrehung der Maschen und schrägen Verlauf der Kiemenspaken zur Folge haben, so gewinnt der Kiemensack hier ein sehr unregelmäßiges Aussehen. Dorsal ist die Anordnung etwas regelmäßiger. Die Dorsal falte ist ein langer, glatter und glattrandiger, ziemlich hoher Saum. Farn. Styelidae Herdm. Gen. Styela Flem. Sti/ela costata (Uartmeyer). 1855. Ci/nthia angularis, Stimpson, iu: Proc. Acad. Philadelphia, YII, p. 387. 1911. Tethyum costatum, Hartmeyer, in: Deutsche Südpolar-Exp. 1901 — 1903, XII, p. 564, Tat'. XLVII Fig. 9, Taf. LVII Fig. 11, 12. 1913. Styela costata, Hartmeyer, in: Jena. Denkschr., XVII, p. 133. Fundangabe: Deutsch - Südwest - Afrika, Lüde ritz bucht (nach Hartmeyer) . Weitere Verbreitung: Kapland, Simons Bay fnach Hartmeyer). Bemerlla])pt(>ni und gezacktoni Kand über. Der Umrii3 dor Haftsehoibo ist in Anpas>suni> an den unregol- mäßigen Untergrund sehr unregelmäßig. Dimensionen: Das größte Stück ist im Ganzen 3'2 mm lioi-h: davon entfallen ca. 12 mm auf den eigentlichen Körper und ca. 20 mm auf den Stiel. Die größte Breite, dicht unterhalb des Poles der Körperöfthungen, beträgt 5 mm. Der Stiel ist am oberen Ende ca. 1 mm, dicht oberhalb des verbreiterten unteren basalen Endes kaum 'Yi ™iü dick. Äußere Siphon en waren nicht deutlich ansgeprägt; sie sind nicht höher als die polsterförmigen Erhabenheiten bezAV. Verdickungen der Körper- oberfläche am Vorderende des Körpers; einige der letzteren sind sogar beträchtlich liöher als die Erhabenheiten, die man als äußere Siphonen ansprechen muß. Die äußeren Siphonen liegen dicht hinter einander am oberen breiten Pol des eigentlichen Körpers, der geringe Zwischenraum zwischen ihnen gerade gegenüber dem Stiel-Ende. Die Körperoberfläche ist in den verschiedenen Regionen sehr verschieden beschaffen. An der Dorsalseite, dem breiten Pol des eigent- lichen Körpers, ist sie dicht mit unregelmäßig gestalteten Polstern besetzt, deren Oberfläche durch unregelmäßige Furchen und Vorwölbungen ganz uneben erscheint. Einzelne dieser Polster sind stärker erhaben und stellen fast Blumenkohl-ähnliche Wucherungen dar. Etwas weiter unten schließen sich diese Polster zu mehr oder weniger deutlichen Zonen an einander. Ganz anders erscheint die Körperoberfläche in den unteren zwei Dritteln des eigent- lichen Körpers und am Stiel. Hier weist sie eine Anzahl parallele scharfe Furchen und dazwischen liegende wallförmige Erhabenheiten auf, die mehr oder weniger genau in der Längsrichtung der Körpererstreckung, also nach methodischer Orientierung dorsoventral, verlaufen. Diese Längsfurchen und Längswälle treten auch auf die basale Verbreiterung des Stiels über: sie erstrecken sich aber nicht sämtlich über die ganze Länge des Stiels und zeigen stellenweise Gabelungen bezw. Verschmelzungen. Die Zahl der Längswälle beträgt ca. 20. In der breiteren Partie, am eigentlichen Körper, sind sie verbreitert und etwas unregelmäßiger. Die beiden verschiedenen Formen der Körperoberfläche, die des unregelmäßigen Polsterbesatzes und die der Längswälle, sind ziemlich scharf von einander 'abgesetzt. Eine weitere, feinere Bewaffnung der Körperoberfläche ist nicht vorhanden. Fremdkörperbesatz: An der Dorsalseite, zumal in den vertieften Partien zwischen den stärker erhabenen Polstern, zeigt die Körperober- fläche einen dünnen, filzigen Besatz von mikroskopisch feinen, fädigen Algen. Im übrigen ist die Körperoberfläche fast rein und nur stellenweise mit krustenförmigen Brjozoen imd anderen Fremdkörpern besetzt. 382 ^^ • Michaelsen. Die Färbung ist gelblich bis bräunlich-gelb. Die Körper Öffnungen liegen ziemlich nahe bei einander an dem breiten Pol des eigentlichen Körpers, ungefähr V? der größten Dimension (der Höhe) des eigentlichen, birnförmigen Körpers von einander entfernt. Sie sind regelmäßig kreuzförmig, manchmal äußerlich kaum zu erkennen. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist im allgemeinen mäßig dick, zäh und fest knorpelig, biegsam, im Schnitt weißlich. Er scheint keine Inkrustationen zu führen. Der Weichkörper ist überall ziemlich fest mit dem Zellulosemantel verwachsen, nicht als ganzes herauszulösen. Die inneren Siphonen sind nicht besonders deutlich ausgeprägt, sie bilden nur schwache, gerundet kegelförmige Hervorragungen. Der Innenkörper ist mäßig dick. Der Mundtentakelkranz besteht aus einer sehr großen Zalil, ca. 70, einfachen Tentakeln, die sehr unregelmäßig alternierend verschieden lang sind. Auch die kürzesten Tentakel sind noch von beträchtlicher Länge. Die größten Tentakel sind basal ziemlich dick, von den Seiten her platt- gedrückt, terminal dünner. Die kleineren Tentakel sind mehr fadenförmig, basal nur wenig verdickt. Das Flimmerorgan ist nicht genau erkannt worden; anscheinend besteht es aus einem einfachen, kurzen, dickwandigen Trichter von ovalem, fast kreisförmigem Umriß, dessen zentrale Einsenkung von den Seiten her verengt ist und wie ein kurzer Längsspalt aussieht; doch bleibt dies fraglich. Der Kiemensack (Textiig. 2) ist ganz symmetrisch gebaut, ellip- soidisch, ungefähr bis zum Ende des zweiten Drittels der Länge des eigent- lichen Körpers gerade nach unten (ventralwärts) ragend. Er trägt jederseits 4 wohl ausgebildete, aber verschieden starke und nicht sämtlich bis an das Hinterende verlaufende Falten. Die Falten I jederseits neben der Dor- salfalte sind am stärksten ausgebildet und ragen stark vor, die Dorsalfalte zwischen sich fassend imd fast verbergend; sie behalten in ganzer Länge ungefähr die gleiche Stärke. Die Falten II sind deutlich schmäler und weniger hoch. Die Falten III gleichen ungefähr den Falten II, wenn sie nicht ein geringes schwächer sind. Die Falten IV jederseits neben dem Endostyl sind am schwächsten ausgeprägt, deutlich schmäler und niedriger als die Falten III, aber am Vorderende noch deutlich erhaben; diese Falten IV nehmen aber nach hinten zu bald an Stärke ab ; in der Mitte des Kiemensackes sind sie nur noch schwach erhaben; weiter nach hinten flachen sie sich ganz ab und verlieren sich schließlich ganz noch bevor sie das Hinterende des Kiemensackes erreicht haben. Im Vorder- Tiinicata. 383 ende siud die Zwischenräume zwischen den Falten nur selimal, nach hinten nelunen sie, besonders ventral, an Breite zu auf Kosten der Falten. Dicht hinter dem VordeDMide des Kiemensackes ergab eine leider nicht genau auszuführende Prüfung folgende Anordnung der inneren Längsgefäßc auf den Falten und Fakenzwischenräumen : D. 1 (11) 1 (9) 2 (8) 2 (6) 3 E. (ungenau!) Die Quergefäße sind, abgesehen von einzelnen weit ausein- ander stehenden sehr dicken, ziemlich regelmäßig abwechselnd verschieden stark. Die dünneren Quergefäße sind meistens sogenannte secundäre Quer- gefäße, die die Kiemenspalteu überbrücken ohne sie zu durchschneiden. Stellenweise wachsen aber diese feinsten Quergefäße auch zu primären, die Kiemenspalten durchschneidenden Quergefäßen aus (also stellenweise secundäre Quergefäße fehlend!). Die Maschen sind verhältnismäßig schmal und enthalten im Maximum, d. i. in den Faltenzwischenräumen der hin- a h Fig. 2. Styela Hupferi Mich. f. typica. Kiemensack und Darm, a von der linken Seite, b von der rechten Seite, schematisch; */,. teren Partie des Kiemensackes in der Nähe des Endostyls, nur 3 Kiemen- spalten, meist nur deren 2 oder 1. Die Kiemenspalten sind ppralleh-andig und meist lang gestreckt, nur an den Stellen, wo die sekundären Quer- gefäße durch primäre ersetzt sind, etwas kürzer und zwar ungefähr halb so lang wie die normal langen. Die Kiemenspalten sind stellenweise etwas schräg gegen die Richtung der inneren Längsgefäße gestellt. Die Dorsalfalte ist ein glatter und glattrandiger, ziemlich breiter, nach der rechten Seite hin übergeklappter Saum, der in ungefälir zwei Dritteln der ganzen Länge des Kiemensackes gerade nach hinten verläuft. Der Darm (Textfig. 2) liegt der Hauptsache nach an der linken 26 Miehaelsen, Westafrika. 3g4 W. Michaelsen. Seite des Kiemensackes, den er aber mit verschiedenen Partien nach hinten beträchtlich überragt; der Magen ragt, sich etwas unter dem Endostyl durch- zwängend, mit einer Seite auf die rechte Körperseite hinüber. Der Darm bildet, vom Ösophagus abgesehen, eine die ganze Länge des eigentlichen Körpers einnehmende Doppelschleife, an die sich noch eine kurze öso- phagusschleife anschließt. Die enge ösophagusmündung liegt ungefähr am vorderen Ende des hinteren Drittels der Kiemensack-Länge. Der sehr dünne, lange, glatte, gerundet dreikantige Ösophagus geht von hier aus in schlankem, fast halbkreisförmigem Bogen nach oben und hinten bis etwas hinter das Hinterende des Kiemensackes. Hier geht er unter scharfem Absatz in das ösophageale Ende des Magens über. Der Magen ist ungefähr doppelt so lang wie dick, am ösophagealen Ende fast kugelig gerundet, am Pjlorus-Ende wenig verengt. Sein ösophageales Ende ist nach oben (dorsalwärts) abgebogen und liegt gerade hinter dem Hinterende des Kie- mensackes ; im übrigen erstreckt sich der Magen unterhalb des Kiemen- sackes bis etwas über die Mitte des Kiemensackes hinaus nach vorn; seine stärker gekrümmte Seite ragt, wie oben angegeben, nach rechts hin über die Mediane des Körpers hinweg, sein Pylorus-Ende liegt jedoch schon wieder ganz an der linken Körperseite. Die Magenwandung weist 14 (15?) auch äußerlich scharf und undeutlich ausgeprägte Längsfalten auf. Diese Längsfalten enden jedoch nicht sämtlich am eigentlichen ösophagealen Ende des Magens, sondern zum Teil an einer Magennaht. Einige Falten zeigen am ösophagealen Ende kleine meist buckeiförmige Aussackungen; bei zweien dieser Falten sind diese Aussackungen stärker ausgebildet, deutlich vorragend, bei einer dieser letzteren sogar mit secundären Buckeln versehen, gleichsam gelappt (4-lappig). Diese Hervorragungen haben fast das Aussehen win- ziger Leber-Anhänge. Am Pylorus-Ende des Magens, hinter dem Ende der Wandungsfalten, sitzt ein kleiner, fast kugeliger Blindsack. Der Mit- teldarm, der anfangs nur wenig dünner als das Pylorus-Ende des Magens ist, geht zunächst eine sehr kurze Strecke gerade nach vorn und biegt dann, sich verengend, in kurzem Bogen nach oben und hinten um ; er streicht nun, gerade nach hinten verlaufend, an der Oberseite des Magens entlang und geht noch etwas über diesen hinaus bis in das verengte Hin- terende des eigentlichen Körpers, bis fast an den Stiel-Anfang, nach hinten. Hier biegt er wieder scharf um und verläuft schließlich nach vorn bis ziemlich dicht vor die Egestionsöffnung. Der Mitteldarm besitzt eine Leit- rinne. Der Enddarm ist scharf abgesetzt, kaum halb so dick wie das distale Ende des Mitteldarms und ungefähr doppelt so lang wie dick. Er ist distal trichterförmig erweitert. Der Afterrand ist undeutlich zweUippig, Tunicata. 3^5 zum Toil zm-üek,ooschla.jTon. Er trägt ca. 24 zu kleinon Falten zusammen- geknifiVnc nindlicho Züngi^k-luMi. Dio Gonaden (Ti^xtfig. 3) verschiedenen Geschlechts sind anscheinend vollständig von einander getrennt. Es liegen jederseits zwei dick-wurst- förmige, unregelmäßig verbogene Ovarien in ganzer Länge fest an den Innenkörper angeheftet. Die verhältnismäßig großen Hodenbläschen scheinen nur sehr locker am Innenkörper zu haften. Die meisten lösten sich bei der Eröffnung der Tiere von selbst los. Sie nehmen jederseits den ganzen Peribranchialraum, soweit er von anderen Organen freigelassen ist, ein, umgeben also geAvissermaßen die Ovarien. Ich zählte im Ganzen 24 Ho- Fig. 3. Styela Hupferi Mich. f. typica. Hodenbläschen im Umriß; •^/j. denbläschen. Die Gestalt derselben ist sehr charakteristisch (Textfig. 3). Ihre Grundgestalt, die jedoch bei keiner in ganzer Einfachheit angetroffen wurde, ist ein kurzer, an den Enden gerundeter Zylinder. Im einfachsten Fall, nur bei einem Hodenbläschen gesehen, zeigt dieser Zylinder einige Buckel, bei den anderen ist die Gestalt viel komplizierter; sie erscheinen unregel- mäßig gelappt oder verzweigt, z. T. sogar mehrfach verzweigt. Sie ähneln sehr den Hodenbläschen von St. partita (Stimps), wie sie von Hartmeyer') abgebildet werden, sind jedoch noch ein wenig komplizierter gebaut und vor allem auch verhältnismäßig viel größer. Auch die Hodenbläschen von *S^ costata HAR-mEYER-) zeigen einen ähnlichen, wenn auch viel einfacheren Bau. var. pygmuea Mich. Taf. XVI, Fig. 4, Taf. XVIII, Fig 24. Vorläufige Mitteilung: 1914, Styela Hwpferi Mich. var. pygmaea, Michäelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXXI, p. 76. Fundangaben: Angola, Ambrizette, 8 m, Steingrund; C. Hupfer, Sept. 1890 (Originalstücke). Angola, Kinsembo, 17 m, Steingrund; C. Hupfer, 1890. 26* ') R. Hartmeyer, in: Fauna arctica, IH, p. 216, Taf. XI Fig, b, a, b. '^) R. Hartmeyer, in: Wiss. Erg. Deutsch. Südpolar-Exp. 1901—1903, XII. p. 568. 386 W. Michaelsen. Diagnose. Körper dick kolbenförmig, basal etwas verengt aber nicht deutlich ge- stielt, bis ca. 5 mm lang und 2', 3 mm dick. Magen mit sehr winzigen, gerade distalwärts, nicht seitwärts gerichtetem Blindsack. Hodenbläschen einfach oder schwach eingekerbt, imdeutlich gelappt. Weitere Abweichungen von der typischen Form nicht erkannt. Vorliegend 3 Exemplare einer winzigen Styela, die ich als Varietät der Styela Hupferi Mich, zuordne, in deren Gesellschaft sie gefunden wurden. In manchen Hinsichten steht diese var. ipygmaea aber der St. costata Hartmeyer') näher (siehe die Erörterungen zu St. Hupferi!). Der Spärlieh- keit und Winzigkeit des Untersuchungsmaterials wegen, konnte leider die innere Organisation dieser Varietät nicht vollständig klar gestellt werden. Eine Ergänzung der bis jetzt noch lückenhaften Kenntnis derselben ist um so mehr erwünscht, als sie erst eine endgültige Feststellung über das ver- wandtschaftliche Verhältnis derselben zu St. Hupferi und St. costata er- möglichen wird. Äußeres. Bodenständigkeit: Die Tiere sind durch eine Haft- scheiben-artige Platte an festem Untergrunde angewachsen. Kö rp er g estalt: Der Körper ist dick kolbenförmig, bei dem sclilanksten Stück ungefälu* doppelt so lang wie dick, bei dem kürzesten nur wenig länger als dick. Er ist an der Basis etwas verengt, jedoch nicht so sehr, daß man ihn gestielt nennen könnte. Auch ragt der Weichkörper bis fast an das AnAvachs-Ende in diese Verengung hinein, während der „Stiel" bei der typischen Form kompakt ist. Dimensionen: Das größte vollkommen geschlechtsreife Exemplar (der ganze Peribranchialranm ist fast vollständig von den Gonaden aus- gefüllt) ist nur 5 mm lang bei einer maximalen Höhe und Breite von etwa 2 '/2111m. Die beiden anderen Exemplare sind etwas kürzer bei sonst an- nähernd gleichen Dimensionen. aS^. Hupferi var. pygmaea ist also eine der A\dnzigsten Styelinen. In den übrigen äußeren Charakteren stimmt die var. pygmaea anscheinend ganz mit der typischen Form überein, so zumal in der regel- mäßigen Längsfurchung am basalen Teil des Körpers. Innere Organisation. Var. pygmaea besitzt wie die typische Form einen Blindsack am Pylorus-Ende des Magens; doch ist derselbe kleiner als bei der typischen Form und gerade nach hinten gerichtet, nicht wie bei der typischen Form seitlich abstehend (Taf. XVIII, Fig. 24). ') R. Hartmeyer, Deutsche. Südpolar-Exp. 1901—03, XII, Zool. lY, p. 5G4, Taf. XL VII, Fig. 9, Taf. LVII, Fig. 11, 12 (als TetM/um costatum). Tunicata. • 387 Ein beachtenswerter Unterschied von der typisclien Form liegt in der (lostah der männlichen Gonaden. Die Hodenbläschen sind nicht so kom})liziert gestaltet wie bei der typischen Form, sondern einfacher, etwa so wie bei aS^. costata Hartmeyer (1. c. p. 568). Sie sind einfach birnförmig oder am proximalen Ende verbreitert, in der Fläche gesehen gerundet dreiseitig, oder am proximalen Pol eingebuchtet oder eingekerbt, herz- förmig bis kurz-gegabelt. Zum geringsten Teile zeigen sie zAvei Einkerbungen, so daß sie im Höchstfalle der Kompliziertheit als kurz-di-eilappig bezeichnet werden können. Weitere Abweichungen von der inneren Organisation der typischen Form sind nicht beobachtet worden, doch ist zu beachten, daß viele Punkte der Organisation dieser Varietät unaufgeklärt bleiben mußten. Bemerkungen zur Art Styela Hupferi Mich. : Styela Hupferi steht zweifellos der beiSüdwest-Kapland und Deutsch-Südwestafrika vorkommenden St. costata (Hartmeyer) (= Tethyum costatum Hartmeyer ') nahe. Beide Arten bilden zu- sammen mit einigen Arten vom nördlichen Pazifischen Ozean, nämlich mit St. clava Herdm.-) von Japan, St. clavatum (Pall.) [= St. Greeleyi Ritter] 3) vom Beeringsmeer, »S^. yakutatensis Ritter*) von Alaska und St. montereyensis (Dali.)'') von Kalifornien, eine enge Gruppe gestielter Formen, die auchf sämtlich?) in wesentlichen Eigenschaften des Geschlechtsapparates mit einander tiber- einstimmen. Die typische Form von St. Hupferi unterscheidet sich von den übrigen Formen dieser Gruppe durch die komplizierte, vielästige Gestalt der Hodenbläschen, die bei den übrigen Formen, soweit angegeben oder aus den Abbildungen erkennbar ist (von St. clava unbekannt!), meist ganz einfach sind. Bei aS^. costata sollen vereinzelt zwei Hodenbläschen am dicksten Ende mit einander verschmolzen sein, so daß ein anscheinend gegabeltes Hodenbläschen vorliegt. Der Gestalt der Hodenbläsehen der aS^. Hupferi f. typica kommt am nächsten die der Hodenbläschen von aS^. partita Stimps.*'), einer aus dem nördlichen Atlantischen Ozean stammenden Art, die zwar ') E. Hartjieyek, in: Deutsche Südpolar-Exp. 1901—1903, XII, Zool. IV, p. 564, Taf. XLVII, Fig. 9, Taf. LVII, Fig. 11, 12. 2) Herdman, in: Challenger Rep., VI, p. 158, PI. XIX, Fig. 9, 10. ') Pallas, Spicilegia zoolog., fax. X, Berlin 1774. — W.Ritter, in: The Für Seals and Für Seal Islands of the North Pacific Ocean, part 3, p. 516, Textfig. 9 — 13. *) W. Ritter, in: Papers Harriman Alaska Exp., XXIII, p. 239, PI. XXVII, Fig. 20, 21. — A. G. HuNTSJLiN, in: Contr. Canad. Biol., 1906—1910, p. 147, PI. XII, Fig. 3, PI. XIX, Fig. 5, 7 (als Katatrofa yakutatensis). 5) Dall, in: Amer. J. Conch., VII, p. 157. — A. G. Huntsman, I. c. p. 151, PI. XII, Fig. 4, 10, PI. XIX, Fig. 3, 9. ^) R. Hartmeyer, in: Fauna arctica, III, p. 216, Taf. XI, Fig. 1 — 3, 5. 388 "^V. Micha KLSEN. ungestielt ist, aber trotzdem den Arten der hier erörterten Gruppe sehr nahe steht. Aber auch St. partita erreicht in ihren Hodenbläschen bei weitem nicht die komplizierte Gestalt wie St. Ilupferi f. typica. Auch var. pygmaea Mich, (siehe oben!) weicht von der typischen Form der St. Hupferi durch die einfachere Gestalt der Hodenbläschen ab, erreicht sie in dieser Hinsicht doch kaum St. partita', sie scheint hierin der «S^ costata zu ähneln. Falls var. pygmaea tatsächHch zu St. Ilupferi zu stellen ist — ich halte diese Anordnung nicht für ganz sicher, man könnte sie auch der St. costata als Varietät an die Seite stellen — so stellt St. Hupferi eine Variabilität in der äußeren Form dar, die an die von Hartmeyer bei St. costata gefundene Formverschiedenheit erinnert, insofern sie nämlich deutlich- und schlank- gestielte Formen und undeutlich gestielte, nur basal verengte Formen umfaßt. In geringerem Maße soll auch St. monteregensis eine solche A^erschiedenheit der Form aufweisen. Bei diesen beiden Arten hängt die Formenver- schiedenheit jedoch deutlich, wenn auch nicht ganz regelmäßig, mit dem Alter, oder wenigstens mit der Größe der Tiere zusammen. Bei »S^ Hupferi ist das nicht der Fall. Die typische Form wird erst nach Erreichung einer verhältnismäßig bedeutenden Größe geschlechtsreif. Ein Stück, dessen eigentlicher Körper (ohne Stiel) schon 6 mm lang ist, zeigt noch keine Spiu- von Geschlechtsorganen. Viel kleinere, unreife Stücke zeigen jedoch schon die charakteristische Gestaltung der typischen Form, so zwei Stücke von Sette Cama, deren eigentlicher Körper noch nicht ganz 2 mm lang ist, einen deutlichen, scharf abgesetzten, dünnen, kompakten Stiel von 2 mm Länge. Die var. pygmaea dagegen zeigt bei 5 mm Totallänge vollständig entwickelte Geschlechtsorgane. Es handelt sich hier also sicherlich nicht um eine noch ungestielte Jugendform, wie wahrscheinlich bei St. costata. Ich habe lange geschwankt, ob ich die var. pygmaea der Styela Hupferi oder der St. costata zuordnen sollte. Sie steht ihrer inneren Organisation nach zwischen beiden. Sie hat mit St. costata die Gestalt der Hoden- bläschen gemein, während die typische Form von St. Hupferi sich von ihr wie von allen übrigen Gliedern dieser Verwandtschaftsgruppe durch die komplizierte, vielfach und unregelmäßig verästelte und gelappte Gestalt der Hodenbläschen unterscheidet. Var. pygmaea weicht abei' von St. costata durch den Besitz eines allerdings sehr kleinen Blindsackes am Magen und durch die viel geringere Zahl der Magenfalten ab. Sie schließt sich in diesen Hinsichten enger an St. Hupferi an, bei der aber der Pylorus- Blindsack noch größer ist als bei var. pygmaea. Die genaue Zahl der Magenfalten konnte ich leider bei var. pygmaea nicht feststellen; doch ist sie sicherlich viel geringer als bei St. costata, bei der der Magen über Tunicata. 3g9 30 innere Längsfalten besitzen soll. Nach Schätzung an dem Bruchstücke des zerfetzten ]SIagens scheint var. pi/gmaea in dieser Hinsicht ziemlich genau mit der typischen Form von St. Jlupferi (14 oder 15 innere Längs- falten am Magen) übereinzustimmen. Sie gleicht dieser typischen Form auch darin, daß der Darm mit dem ersten Wendepol (Magen -Wendepol) deutlich nach unten über den Kiemensack hinausragt, ein Verhältnis, das von 5^. costata wenigstens nicht angegeben ist, und darin, daß die Darm- schleife nicht eng gesclilossen ist. Styela aeqnatorialis n. sp. Tafel XVI, Fig. 3, Tafel XVIII, Fig. 25—27. Vorläufige Mitteilung: 1914, W. Michaelsen, in: Mt, Mus. Hamburg, XXXI, p, 76. Fundangabe: Ilha das Rolas bei Ilha de Säo Thome, an Muscheln der Gattung Perna; R. Greeff, 1889—90. Diagnose: Körper schräg seitlich-dorsoventral sehr stark abgeplattet, polsterförmig, oval, mit unregelmäßigem, ziemlich breitem Randsaum, mit der einen Abplattungsfläche, haupt- sächlich der linken Seite, ganz an einen flachen Untergrund angewachsen. Kiickenmittellinie auf der freien Abplattungsfläche etwa '/j der Körperbreite vom oberen Rande entfernt. Dimensionen: Körper mit Randsaum ca. 7 mm lang und 5 mm breit, im Maximum etwa l'/j mm dick. Kö rp er öf f nun ge n kreuzförmig, etwa ^/j der Länge des eigentlichen Körpers (ohne Randsaum) von einander entfernt, die Ingestionsöflnung dem Vorderende sehr wenig genähert. Äußere Siphonen nur wenig erhaben, sehr niedrig polsterförmig, mit je 4 einfach polsterförmigen radiären und interradiären Lappen und 4 meist in Gruppen kleinerer Warzen aufgelösten Nebenlappen. Körperoberfläche mit Furchennetz, dessen schwach erhabene Maschen sehr zart gefurcht sind. Färbung weißlich mit schwachem gelblichem Anflug an den Siphonen und in ihrem Umkreis, Zellulosemantel im allgemeinen ziemlich dünn, weich, lederartig, biegsam, aber sehr zäh. Mundtentakel ca. 32, alternierend verschieden groß. Flimmerorgan unregelmäßig kopfförraig, mit breit umrandetem, eng geschlossenem, von hinten nach vorn und weiter von unten nach oben verlaufendem Flimmergraben. Kie mensack jederseits mit 4 wohlausgebildeten Falten, aber Falte IV jederseits und Falte II linkerseits nach hinten geringer, fast rudimentär, werdend. Etwa 5 — 9 innere Längsgefäße auf den Falten, 1 — 2 auf den Faltenzwischenräumen, keine auf dem Raum links von der Dorsalfalte. Kiemenspalten lang gestreckt, bis zu 6 in den breitesten Maschen. Dorsal falte ein glatter, glattrandiger Saum mit stellenweise unregelmäßig ge- faltetem Rande. Darm eine einfache, weit klaflende, bis an das vordere Körperdrittel nach vorn ragende Schleife bildend. Magen mit ca. 16 parallelen und annähernd gleich langen Längs- falten und einen halb-ovalen, buckeiförmigen Blindsack. 390 ^^ • ^IltHAELSEN. Geschlechtsorgane zwittrig, linkerseits eines, dicht vor dem Wendepol der Darm- schleife im vorderen Körperdrittel gelegen, rechterseits zwei, eines ungefähr in der Körjier- mitte, das andere im hinteren Körperdrittel gelegen. Geschlechtsorgane fast parallel mit einander ventrodorsal sich erstreckend, dorsal ausmündend. Ovarium dick- und kurz-wurst- förmig, höchstens })roximal schwach gebogen, durch einen geraden, gerundet kegelförmigen Eileiter ausmündend. Hoden aus einer geringen Zahl (bis 4?) unregelmäßig sackförmigen oder kiirz gelappten Hodenbläschen im Umkreis des proximalen Endes des Ovariums be- stehend. Sonderausführgänge schlank und dünn. Vorliegend ein einziges Exemplar. Äußeres. Körpergestalt und Bodenständigkeit: Der Körper (Taf. XVI, Fig. 3) ist sehr stark abgeplattet, und zwar nicht genau seitlich, sondern schräg seitlich-dorsoventral, so daß die Rückenmittellinie, durch die Körperößnungen markiert, etwa '/^ der Körperbreite vom oberen Rande entfernt auf der hauptsächlich rechtsseitigen Abplattungsfläche verläuft. Der Körper ist mit der ganzen gegenüberliegenden Abplattungsfläche, also mit dem größeren Teil der Hnken Seite imd einem schmalen unteren Streifen detr rechten Seite, fest an einer platten Unterlage angewachsen, nämHch an der Schale einer lebenden Perna, die aber zunächst noch mit einer dünnen, blutroten Polytr€ma-\\.v\\sie überzogen war. Die Gestalt des eigenthchen Körpers ist niedrig polsterförmig, oval. Der Rand des Polsters ist jedoch in einen unregelmäßigen, stellenweise ziemlich breiten Anheftungs- saum ausgezogen. Die äußeren Siphonen beeinflussen die Körpergestalt nur in geringem Maße. Dimensionen: Der Körper ist ohne Anwachssaum ca. 5 mm lang und 4 mm breit (scliräg seitlich-dorsoventral), mit Anwaehssaum ca. 7 mm lang und 5 mm breit. Die Dicke des Körperpolsters beträgt im Maximum etwa l'/g mm. Die K ö r p e r ö f f n u n g e n (Taf. XVI, Fig. 3) liegen etwa -/s der Länge des eigentlichen Körpers (ohne Anrechnung des Randsaumes) von einander entfernt (bei dem Originalstück 1,9 mm), die Ingestionsöfftiung dem Vor- derende sehr wenig näher als die Egestionsößnung dem Hinterende. Die Körperöfftiungen sind deutlich und gleichstrahlig kreuzförmig. Die äußeren Siphonen (Taf. XVI, Fig. 3) sind zwar deuthch ausgeprägt, aber kaum erhaben, höchstens als sehr niedrig-polsterförmig zu bezeichnen. Ihre Erhabenheit beruht im kontrahierten Zustand, wie ihn das vorliegende Exemplar wahrscheinlich repräsentiert, lediglieh auf der Dicke der polster- förmigen Siphonenlappen. Es sind an jedem Sipho 4 in Kreuzform an- geordnete Siphonenlappen zu erkennen. Die Kreuzform ilirer Anordnung wird aber durch mehr oder weniger weit dazwischen eingeschobene Neben- lappen etwas undeutlich gemacht. Meistens werden diese nterradialen Tunicata. 391 Nebonlappon durch Gruppon zahlroichor kloiuoror, warzcnförmisfor Er- liabonhoiton vortroten. K ö rpe r ob 0 rfl äeh o (Taf. XVI, Fig. 3): Dio freie Oberfläche des eigentlichen Körpers zeigt ein Netzwerk von P^irchcn. Die Maschen dieses Netzwerkes sind schwach erliaben, der feineren Struktur nach sehr zart gefurcht, fast glatt. Nur im nächsten Umkreis der Siplionon lindon sich winzige warzenförmige Erhabenheiten, die sieh aber an die Warzengruppen der Siphonen-Nebenlappen anschließen und zweifellos noch zu diesen gehören. Der äußerst dünn auslaufende Randsaum ist fast ganz glatt. Die Färbung ist weißlich mit schwachem gelblichen Anflug zumal auf und zwischen den Siphonen und in ihrem näheren und weiteren Umkreis. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist im allgemeinen ziemlich dünn, in den mittleren Teilen der Anwachsfläche und an den äußersten Teilen des Randsaumes sehr dünn. Er ist weich, lederartig, biegsam, aber sehr zäh, an den dünnsten Stellen etwas durchscheinend, an den dickeren kaum durchscheinend. Seine Innenfläche zeigt einen schwachen Perlmutterglanz. Viele schlank keulenförmige Blutgefäß -Blind- enden treten in den Randsaum ein, ohne jedoch bis in seine äußersten dünnsten Teile vorzudringen. Der Weichkörper haftet in ganzer Ausdehnung mäßig fest, an d(»n Körperöffnungen sehr fest, am Zellulosemantel. Innere Siphonen sind nur als abgestumpft kegelförmige Hervorragungen ausgebildet. Der Innenkörper ist mit einer sehr zarten Muskulatur ausgestattet, die nur an der Basis und im nächsten Umkreis der inneren Siphonen eine Sonderung in zahlreiche feine, sich nach kurzem Verlauf auflösende Längs- muskelbündel aufweist. Viele kleine zarte Endocarpe sitzen an der Innenseite des Innen- körpers. Einige wenige ragen in das Darmschleifen -Lumen hinein. Die Egestionsöifnung ist innen von einem schmalen Ringsaum umgeben, der anscheinend in einfacher Reihe (?) eine große Zahl schlanker, fadenförmiger Atrialtentakel trägt. Diese Atrialtentakel sind bei etwa 0,15 mm Länge ca. 6 (J. dick. Ich schätze ihre Zalil auf etwa 100 (sehr unsichere Schätzung!). Mundteutakel-Kranz: Die Mundtentakel sind seitlich etwas ab- geplattet, einfach bandförmig, stark gebogen, einfach zugespitzt. Das Original- stück besitzt deren 32, und zwar 16 große, in ihren Dimensionen nur wenig verschiedene, und mit diesen alternierend 16 viel kleinere, deren Dimensionen sehr verschieden sind. Einzelne dieser kleinen Tentakel sind als winzig zu bezeichnen. Das Flimmer Organ ('Taf. XVIII, Fig. 26) ist ein ziemlich stark vor- 392 W. MlCHAELSF.N. ragender, basal verengter, unregelmäßig buckeliger Kopf, auf dessen ge- bogener Vorderfläche ein eng geschlossener, breit umrandeter Flimmer- gruben-Spalt von hinten nach vorn und dann, im vorderen Abschnitt, von unten nach oben verläuft. Der Kiemensack trägt jederseits 4 wohlausgebildete, meist etwas überhängende Falten, die jedoch in ihrem Verlauf nicht sämtlich gleich stark bleiben. Die vierte Falte jederseits (die dem Endostyl zunächst liegende) flacht sich nach hinten fast ganz ab unter gleichzeitiger Ver- schmälerung; sie wird fast rudimentär; ebenso die zweite Falte linkerseits. Die Falten tragen etwa 5 bis 8 (und zum Teil noch einige mehr?) innere Längsgefäße. Auf den Faltenzwischenräumen verläuft meist nur ein einziges Längsgefäß, in wenigen Fällen finden sich hier auch deren 2. Zwischen der Dorsalfalte und der ersten Falte links, die sich sehr eng an die Dorsal- falte anschmiegt, ist kein inneres Längsgefäß vorhanden. Die Quergefäße sind verhältnismäßig zart. In der Mitte des Kiemensackes sind die primären Quergefäße alternierend verschieden dick. Dorsalwärts werden jedoch die dünneren Quergefäße der 2. Ordnung noch dünner und zugleich sekundär oder parastigmatisch. In den ventralen Teilen des Kiemensackes schieben sich noch sehr feine parastigmatische Quergefäße zwischen die der beiden ersten Ordnungen ein, verlieren sich aber dorsalwärts. Wir finden also, vom Endostyl gegen die Dorsalfalte fortschreitend, folgende Schemata der Quergefäß-Anordnung, wobei die eingeklammerten Marken parastigmatische Quergefäße andeuten: ventral: 1, (3), 2, (3), 1; in der Mitte: 1, 2, 1 5 dorsal: 1, (2), 1. Die Kiemenspalten sind lang gestreckt und parallelrandig. Es liegen bis zu 6 in den breitesten Maschen. Die Dorsalfalte ist ein ziemlich breiter, glatter, nicht deutlich übergebogener Saum, dessen freie Kante besonders hinten, aber auch in kleineren Strecken des vorderen Teils, eine unregelmäßige Fälterung auf- weist, so daß der Rand stellenweise eine wellige Kontur zu haben scheint. Ich glaube jedoch, die Dorsalfalte den geradlinig gekanteten zuordnen zu sollen. Der Darm (Taf. XVIII, Fig. 25) liegt an den linken Seite des Kiemen- sackes, eng an die Anheftungsfläche des Körpers angeschmiegt. Er bildet eine stark klaft'ende einfache Schleife, deren breiter Wendepol bis etwa zum Ende des vordersten Körperdrittels nach vorn ragt, während die nach vorn zurückgebogenen Schleifen-Äste sich einander nähern. Der Ösophagus Tunicata. 393 ist stark gebopen. Der am Hinterende des Körpers beginnende Magen nimmt mehr als die Hälfte des vorlaufenden Darmselileifen-Astes ein. Er ist in Anschmiegung an die Unterlage abgeplattet, vorn eng, hinten etwas verbreitert und zeigt ca. 16 auch äußerlich scharf ausgeprägte Längsfalten, die sämtlich parallel der Magennaht verlaufen, so daß die der Magennaht zunächst stehenden nicht auffällig verkürzt sind. Am hinteren Ende der Magennaht entspringt ein kurzer, halb-ovaler, buckeiförmig gerade nach vorn (parallel dem Anfangsteil des Mitteldarms) vorspringender Blindsack. Der Mitteldarm ist ziemlich scharf vom Magen abgesetzt, viel enger als der Magen, im ganzen Verlauf ungefähr gleich weit. Der Enddarm ist ver- engt. Die Gestaltung des Afterrandes konnte ich leider nicht feststellen, da der Enddarm durch einen Mißgriff bei der freihändigen Präparation zerstört worden ist. (Fragliche Kotiz : 14 unregelmäßige kurze Läppehen.) Geschlechtsapparat (Taf. XVIH, Fig. 27): Es finden sich linksseitig 1, rechtsseitig 2 zwitterige Geschlechtsorgane. Das Ovarium ist dick- und kurz- wurstförmig, gerade gestreckt oder höchstens proximal etwas gebogen, etwa 1 ,8 mm lang und '/.^ ^^i^ dick. Es ist fast ganz erfüllt von großen, etwa 140 — 200 |J, dicken reifen Eizellen, deren Inhalt hauptsächlich von sehr großen, ca. 15 [x dicken, gleichmäßig granulierten, sich in Pikrokarmin färbenden Dotterkügelchen gebildet wird. Am proximalem Ende geht das Ovarium gerade in einen kurzen, abgerundet und etwas geschweift kegel- förmigen Eileiter über, der sich durch einen breiten, maulförmigen Spalt öffnet. Der männliche Geschlechtsapparat besteht aus verhältnismäßig wenigen, mindestens 4 (bis 4 ?, einige wenige weitere bei der Präparation verloren gegangen?) Hodenbläschen von unregelmäßiger, einfach sackförmiger oder wenig- und kurz-lappiger Gestalt, die im Umkreis des proximalen Endes des Ovariums ziemlich frei liegen. Die feinen, schlanken Sonder- ausführgänge der Hodenbläschen treten au das Ovarium heran. Ob sie sich hier zu einem gemeinsamen Samenleiter vereinen, und wo und wie sie aus- münden, konnte ich nicht feststellen. Das Geschlechtsorgan an der buken Seite liegt dicht vor dem Wendepol der Darmschleife im vorderen Drittel des Körpers; die der rechten Seite liegen in der Mitte des Körpers und in seinem hinteren Drittel. Alle drei Geschlechtsorgane liegen annähernd parallel zu einander; sie verlaufen fast ventro-dorsal; ihre Ausmündung ist dorsalwärts gerichtet. Sie haften fester am Kiemensack als am Innen- körper. Bei der freihändigen Präparation des Originalstückes blieben sie sämtlich am Kiemensacke haften. Bemerkungen: Styela aequatoi'ialis ist eine der wenigen Tropenformen dieser Gattung, liegt das Inselchen Ilha das Rolas, an deren Küste diese Ascidie gefunden worden ist, doch unter dem Äquator. 394 ^^ • Michaelsen. St. aeqiiatorialis erinnert in mancher Hinsicht an die ebenfalls tropische, fast aequatoriale St. orhicuiaris Sluiter') von der Java-See, zumal durch ihre Gestalt. Sie unterscheidet sich von jener malayischen Art haupt- säclilich durch die viel geringere Zahl der inneren Längsgefäße auf den Faltenzwischenräumen, sowie durch die abweichende Zahl, Lage imd Gestaltung der Geschlechts o r g a n e , wenngleich der Bau derselben bei diesen Arten im wesentlichen übereinstimmt. Ob weitere wesentliche LTnterschiede vorhanden sind, etwa im Verlauf und der Organisation des Darmes, läßt sich zur Zeit nicht feststellen, da die Organisationsfest- stellung bei beiden Arten Lücken aufweist (Blindsack, Afterrand). Styela asymnietra (Hartmeyer). Tafel XVIII, Fig. 28—30. 1912. Tethymn [Styela] asymmetron, Hartmeyer, in: Wiss. Ergebn. D. Tiefsee-Exp. 1898— 1899, XVII, p. 253, Taf. XXXVII Fig. 6, Taf. XLI Fig. 5—7. Fundangabe: Lüderitzbucht, '/o — l^i, Sandgrund mit Algen; W. Michaelsen, 12. Juli 19n. Weitere Verbreitung: Südwest-Kapland, Kapstadt (nach Hakt- meyer). Ein Fischzug mit dem Strandnetz brachte mit vielen Algen ca. 24 an diesen Algen sitzende Exemplare einer Styela-ÄTt, die trotz einiger Ab- weichungen als St. asymmetra (Hartmeyer) bestimmt werden muß. Äußeres: Bodenständigkeit: Die Tiere sitzen zum Teil einzeln, zum Teil zu vielen (bis zu 12 beobachtet) eng verwachsen an diesen Algen. Die Körpergestalt gleicht im allgemeinen ziemlich genau der von Hartmeyer bei dem großen Originalstück gefundenen. Dimensionen: Die Tiere von Lüderitzbucht scheinen im allgemeinen etwas kleiner zu sein als die Originale von Kapstadt. Das größte Exemplar von Lüderitzbucht ist 28 mm lang und 19 mm hoch, also kleiner als das größte Originalstück; dabei aber in der Entwicklung der Gonaden offenbar weiter vorgeschritten als jenes Originalstück. Aber auch ein kleines, etwa 12 mm langes und 8 mm hohes Stück erwies sich als gesclilechtsreif, und zwar schienen die Gonaden bei diesem kleinen Stück ungefähr auf der Entwicklungsstufe zu stehen, wie Hartjieyer sie bei seinem größten Original- stück fand (siehe unten!). Die äußeren Sip honen sind stets deutlich, wenn auch manchmal nur als niedrige breite Warzen erkennbar, bei dem größten Stück fast so stark hervorragend, wie bei dem größten Originalstück. ') C. Ph. Sluiter, in: Siboga-Expeditie, LVIa, p. 71, Taf. I Fig. 5, Taf. IX, Fig. 2, 3. Tunicata. 395 Die K ö r p 0 r o b (> r fl ä c h c entspricht im allgemeinen der Angabe Hartmeyers; doch ist zn bemerken, daß auf den äußeren Siphonen sowie im nächsten Umkreis derselben stets, manchmal ziemlich dicht gedrängt, eine Anzahl von verhältnismäßig großen warzenförmigen Papillen stehen. Die Färbung ist bei dem großen Stück ziemlich dunkel, fleckig dunckelgrau bis mäßig hellgrau, bei den kleineren Stücken heller, manchmal von bläulich milchigem Ton mit schwachem Perlmutterglanz. Die lebenden Tiere waren rotbraun. 1 )ie K ö r p e r ö f f n u n g e n sind deutlich kreuzförmig. Innere Organisation: Der Zellulosemantel ist stets dünn, bei dem größten Stück hart lederartig, bei den kleineren Stücken weicher, wie zartes Handschuhleder. Mundtentakelkranz: Ich fand bei dem großen Stück von Lüderitz- bucht wie Hartmeyer bei dem Originalstück ca. 40 Tentakel 1. plus 2. Ordnung. Die Zalil der Tentakel 3. Ordnung schien dagegen bei meinem Stück viel geringer zu sein. Es fand sich nicht stets ein Tentakel 3. Ordnung zwischen zwei größeren Tentakeln, so daß die Tentakelzahl sich im ganzen viel niedriger stellt als die von Hartmeyer gefundene (etwa 60 gegen 80 bei dem HARTMEYERSchen (original). Der Kiemensack entspricht im allgemeinen der Schilderung Hart- meyers; doch ist festzustellen, daß die Zahl der inneren Längsgefäße sehr variabel, bei den Stücken von Lüderitzbucht anscheinend viel größer als bei den Originalen, ist. Ich stelle zwecks lUustrierung dieser Verhältnisse die Befunde an zwei Stücken von Lüderitzbucht mit den Angaben Hart- meyers tabellarisch zusammen: rechts links Stück von Lüderitzbucht, 28 mm lang: E. 3 (8) 2 (10) 2 (1 1) 2 (8) 0 D. 0 (8) 2 (10) 2 (9) 2 (8) 1 E. = 88. 12 mm lang: E. 2 (5) 2 (8) 2 (6) 2 (7) 0 D. 0 (7) 2 (7) 2 (5) 2 (4) 1 E. = 66. „ „ Kaptstadt, 3.5 mm lang: E. 3(3)3 (4) 3 (4) 3(5)0D. 0(6)2 (4) 3(5)2(4)2 E. = 56. Man ersieht hieraus zugleich, daß eine Sonderung der Lüderitzbucht- Form mit größerer Zahl von inneren Längsgefäßen nicht wohl angängig ist, da die Variabilität innerhalb des Materials von einem und demselben Fundort schon so groß ist, daß man diesen Verhältnissen einen besonderen Wert als Art-Merkmal nicht zusprechen kann. Die Geschlechtsorgane (Taf. XVIII, Fig. 28 — 30), die ich an dem großen, 28 mm langen Stück, und an einem kleinen, 12 mm langen Stück unter- sucht habe, stimmen im wesentlichen mit denen der Originalstücke überein; doch bedarf es einiger Ergänzungen zu der Schilderung Hartmeyers. Was zunächst die Lage der Geschlechtsorgane anbetrifft, so ist festzustellen, daß das Q(jg W. Michaelsen. rechtsseitige Organ bei den von mir untersuchten Stücken nicht so weit nach vorn reicht wie bei den Originalen. Während es bei den letzteren gerade so Aveit nach vorn geht wie das linksseitige, so daß also sein Vorder- ende dicht neben dem linksseitigen Organ liegt, geht es bei meinen Stücken nur soweit nach vorn, daß es eben den Hinterrand des linksseitigen Organs erreicht. Das sogenannte rechtsseitige Organ liegt übrigens nicht ganz auf der rechten Seite, sondern ziemlich genau in der ventralen Medianlinie. Dieses Organ hat sich gerade unter den Endostyl geschoben, der hier nicht fest am Innenkörper liegt, sondern, leicht ablösbar, sich über das sogen, rechtsseitige Geschlechtsorgan hinzieht, sich mehr oder weniger eng in eine Längsfurche zwischen zwei in der Längsrichtung verlaufenden Schläuchen des Geschlechtsorgans einschmiegend (Taf XVIII, Fig. 28). Es ragt also die linke Hälfte des sogenannten rechtsseitigen Organs auf die linke Körper- seite hinüber. In seinem Bau ähneln die Geschlechtsorgane des kleinen, 12 mm langen Stückes, ganz abgesehen von ihrer sehr viel geringeren Größe, viel mehr denen der Originalstücke, als die des großen, 28 mm langen Stückes von Lüderitzbucht. Die Geschlechtsorgane des kleinen Stückes sind anscheinend noch nicht vollständig entwickelt, und ich glaube an- nehmen zu dürfen, daß auch die Originalstücke trotz ihrer viel beträcht- licheren Größe noch nicht voll ausgereift waren. An dem kleinen Stück ist die ursprüngliche Schlauchform der Gonaden noch deutlich zu erkennen, und zwar scheint sieh das linksseitige Organ, genau wie bei den Originalen, aus 2 hinten verschmolzenen Schläuchen entwickelt zu haben, während sich an der Bildung des rechtsseitigen Organs mindestens 4 Schläuche be- teiligten. Bei dem großen Stück von Lüderitzbucht (Taf. XVIII, Fig. 28) sind diese Schläuche so dick geworden und so in die Breite gegangen, daß sie sich gegenseitig pressen, und meist nur noch durch furchenartige Einschnitte von einander gesondert erscheinen. Zumal das Geschlechtsorgan der linken Seite scheint durch das Wachstum der Gonaden stark umgebildet zu sein; es sieht aus wie ein Netz, dessen Maschenräume durch das Dickenwachstum der Fäden ganz ausgefüllt worden sind. Eine besondere Eigenart zeigen auch die von Hartmeyer nicht erwähnten Ausführgänge der Geschlechts- organe (Taf. XVIII, Fig. 28 — 30). Was zunächst ihre Gestalt anbetrifft, so sind die Eileiter durch ihre Plumpheit sofort von den schlanken Samenleitern zu unterscheiden. Die sich frei von den Gonaden erhebenden Edeiter sind bei dem großen Stück von Lüderitzbucht (Taf. XVIII, Fig. 30) kaum so lang wie dick, etwa 0,3 mm lang und 0,35 mm dick. Ihre Öffnung ist ziemlich weit, schnörkelig, ihr Offnungsrand manchmal etwas erweitert und zurückgebogen. Die sich frei von den Gonaden erhebenden Samenleiter Tmiifata. 397 sind bei doinselbou 8tlu-k dagegen etwa 0,9 mm lang und 0,2 mm dick, mit tief eingeschnittener, zweilippiger Öffnung. Bemerkenswert ist vor allem die verhältnismäßig große Zahl und di(^ Anordnung dieser Ausführgänge. Bei dem großen Stück von Lüderitzbucht fand ich an der im ganzen lang- gestreckten rechtsseitigen Gonade (Taf. XVIII, Fig. 28) 5 Eileiter und 9 Samenleiter. Im allgc^meinen ragt dicht neben jedem Eileiter ein Samen- leiter in die Höhe, so zwar, daß die Basen von Eileiter und Samenleiter sich berühren, nur bei einer Gruppe von Ausführgängen war der betreffende Samenleiter durch einen allerdings sehr geringen Zwischenraum von seinem Eileiter getrennt. Die überzähligen Samenleiter, in diesem Falle 4, stehen ganz isoliert. Je zwei Gruppen von Ausführgängen stehen am äußersten Vorderende und am äußersten Hinterende des Geschlechtsapparates, der hinten und vorn ziemlich deutlich in je zwei Schläuche gesondert erscheint. Die übrigen Ausführgänge (darunter auch die fünfte, nicht ganz dicht ge- schlossene, aus männlichem und weiblichem Ausführgang zusammengesetzte Gruppe) entspringen anscheinend aus den dazwischen liegenden Partien der Gonadenschläuche. Auch das linksseitige Geschlechtsorgan trägt eine größere Zahl zum Teil zu Zwittergruppen zusammengeschlossener männlicher und weiblicher Ausführgänge. Da bei diesem linksseitigen Organ die ursprüng- liche Schlauchform der Einzelgonaden ganz verwischt ist, so macht sie beinahe den Eindruck einer Gruppe von innig mit einander verwachsenen Polycarpen, bei denen jedoch nicht jedes Polycarp mit Ausführgängen ver- sehen ist. Ich vermute, daß hier nicht nur eine äußerliche Ähnlichkeit mit Polycarpen vorliegt, sondern daß diese Art tatsächlich einen Übergang von den Gonaden-Schläuchen der Gattung Styela zu den Polycarpen der Gattung Polycarpa darstellt. Wir haben uns zweifellos die Entstehung der Polycarpe so vorzustellen, daß sie durch Teilung aus Gonaden-Schläuchen hervor- gegangen sind, w^obei die einzelnen Teilstücke ihre besonderen Ausführ- gänge erlangten. Nach Betrachtung der Verhältnisse bei St. asynnvietra wäre dieser Vorgang noch genauer so zu erklären, daß die Bildung der be- sonderen Ausführgänge der Teilung der Gonaden-Schläuche vorangegangen sei, und das ist physiologisch sehr wohl verständlich. Ein bedeutend anderes Aussehen hat der Ausführapparat bei dem kleinen, 12 mm langen Stück von Lüderitzbucht, bei dem die Geschlechtsorgane offenbar noch nicht vollständig ausgebildet sind (Taf. XVIII, Fig. 29). Wie oben erwähnt, ist bei diesen unreifen Geschlechtsorganen die ursprüngliche Schlauchform der Einzelteile noch deutlich erkennbar. Jeder dieser Schläuche geht nun an einem Ende allmähhch in einen mehr oder weniger lang gestreckten Aus- führgang über, und zwar bei den beiden Schläuchen der linken Seite am gy§ W. Michaelsen. Vordorende, bei den 7 (?) Schläuchen des rechtsseitigen Organs sowohl an den mittleren Partien wie am Vorderende (bei den melir vorn liegenden Schläuchen), und am Hinterende (bei dem am weitesten hinten liegenden Sclilauch). Diese manchmal sehr langen Ausfülirgänge entsprechen aber nicht den frei aufragenden kurzen Ausführgängen des ausgebildeten Ge- sclilechtsapparates. Der größte Teil enthält einen noch dünnen Ovarial- strang, und nur ihr äußerstes Ende ist leer, also als eigentlicher Ausfülirgang zu bezeichnen. Zweifellos tritt die Sonderung dieses äußersten, eigentlichen Ausführganges erst mit dem Dicken Wachstum des hier noch dünnen distalen Endes des Ovarialstranges ein. Bemerkenswert ist ferner, daß sich bei diesen unausgebildeten Ausführgängen Samenleiter und Eüeiter noch nicht von einander getrennt haben. Der Samenleiter ist hier kaum länger als der Eileiter, und nur sein schon deutlich zweilippiges äußerstes Ende erscheint von dem Eileiter gesondert. Überzählige Samenleiter konnte ich an diesem unreifen Geschlechtsapparat nicht auffinden. Da Hartmeyer bei seinen Originalstücken die charakteristische Gestaltung der kombinierten Ausführgänge im ausgebildeten Zustand nicht erwähnt, so glaube ich an- nehmen zu sollen, daß bei seinen Objekten eine schärfere Sonderung zwischen Eileitern und Samimleitcrn noch nicht eingetreten war. Gen. Polycarpa Heller. I*olycarpa goreensis n. sp. Tafel XVI, Fig. 1, Textfigur 4. Vorläufige Mitteilung: 1914, Pandocia goreensis, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 425. Fundangabe: Senegal, Goree, 24 m; C. Hupfer, Mai 1891. Diagnose: Körpergestalt mehr oder weniger unregelmäßig, bei freierer Ausbildung häufig eiförmig bis kalmförmig; Dorsalseite einsenkbar. Äußere Sip honen undeutlich, gerundet vierkantig-polsterförmig, kaum halb so lang wie dick oder noch kürzer, Ingestionssipho dem Vorderende näher als der Egestions- sipho dem Hinterende, ihre Kuppen etwa V4 der Körperlänge von einander entfernt. K örp er ob erfläch e sehr uneben, dorsal mit papillenförmigen und rauh-polster- förmigen Erhabenheiten, ventral mehr runzelig, ohne Haftfäden, mehr oder weniger dicht mit Fremdkörpern besetzt. Dimensionen: Größte Tiere bis 15 mm lang. Bodenständigkeit: Mit einem großen Teil der Ventralseite, wenn nicht mit der ganzen, an anderen Ascidien, Muscheln und Schnecken etc. angewachsen. Zell u lose mantel mäßig dick, fest lederartig, sehr zäh, biegsam. Tentakel ca. '20. Flimmergruben-Spalt hufeisenförmig, nach vorn offen. Tunicata. 399 Kieuieusack mit 4 verschiedeu stark ausgebildeten Falten, mit 3 — 10 Längsgefäßeu auf den Falten und 1 — 3 auf den Faltenzwischenräunien. Falten IV jederseits und Falte II linkerseits schmäler als die übrigen. Dorsalfalte breit saumförmig, glatt und glattrandig. Darm eine lange, fast geschlossene oder etwas klaffende Schleife bildend, die den Körper in fast ganzer Länge gerade durchzieht, und deren End-Aste nach oben-vorn hin abgebogen sind. Magen wenig scharf beg^^enzt, mit zahlreichen, zum Teil verkürzten und verzerrten Längsfalten, die an der dem Innenkörper zugewendeten Seite auch äußerlich scharf ausgeprägt, im übrigen äußerlich nicht deutlich zu erkennen sind. Ein kleiner unscharf begrenzter, buckeiförmiger Blindsack am Pylorus-Ende des Magens. Gonaden jederseits durch zum Teil lange Stränge ziemlich locker am Innenkörper befestigt und ziemlich frei in den Peribranchialraum hineinragend, eine mäßig große oder, bei größeren Tieren, eine große Zahl (etwa bis 50) zwittrige, torijedolörmige Folycarpe, an deren distaler Spitze Ei- und Samenleiter ausmünden. Vorliegend eine ziemlich große Zahl von Stücken, die meistens erst neuerdings in meine Hände gelangten. Die Untersuchung der neueren Stücke erfordert eine geringe Erweiterung der ursprünglichen Fassung der Diagnose. Äußeres. Die Körpergestalt (Taf. XVI, Fig. 1) ist mehr oder weniger unregelmäßig, bei freierer Ausbildung ellipsoidisch oder eiförmig bis kahn- förmig. Die Kahnform kommt dadurch zustande, daß die Dorsalseite, das Siphonenfeld, eingesenkt ist. Viele Stücke zeigen jedoch keine Spur einer solchen Einsenkung. (Verschiedener Kontraktionszustand!). Die Sip honen sind dick und kurz, kaum halb so lang wie dick, manchmal noch kürzer, gerundet vierkantig polsterförmig. Sie stehen in der dorsalen Einsenkung, wenn eine solche vorhanden ist, und nehmen dann deren ganze Breite ein. Der Ingestionssipho steht dem Vorderende des Körpers etwas näher als der Egestionssipho dem Hinterende. Die Siphonen sind nur durch einen geringen Zwischenraum von einander ge- trennt, und dieser Zwischenraum ist durch eine breit wallförmige Erhabenheit überbrückt. Die Entfernung zwischen den Kuppen der Siphonen gleicht ungefähr dem Äderten Teil der Körperlänge. Die K ö r p e r ö f f n u n g e n sind kreuzförmig. Die Körp er 0 b erfläch e ist sehr uneben, dorsal, zumal an den Siphonen, mit papillenförmigen und rauh polsterförmigen bis fast blumen- kohlförmigen Erhabenheiten besetzt, ventral melir runzelig. Sie ist mit verschiedenartigen Fremdkörpern, feinem und gröberem Sand, Muschel- schalen-Fragmenten, zerbrochenen Schneckenschalen, kleinen Steinen und anderem besetzt. Dieser Fremdkörperbesatz kann spärlicher oder dichter bis vollständig geschlossen sein. Die Fremdkörper sitzen der Oberfläche 27 Michaelsen, Westafrika. ^QQ W. Michaelsen. direkt auf und sind zum Teil selbst etwas in dieselbe eingesenkt. Haft- fäden zur Bildung eines besonderen Fremdkörpermantels, wie sie für P. comata (Alder) charakteristisch sind, kommen bei P. goreensis nicht vor. Die Färbung ist, wenn man von dem Fremdkörper-Besatz absieht, bräunlich gelb. Diese Grundfarbe wird durch die bunte Färbung der Fremdkörper mehr oder weniger stark überdeckt. Bodenständigkeit: Die Tiere sind meist mit recht breiter, ventraler Fläche festen Körpern, Muscheln und kSchnecken, sowie anderen Ascidien {Pyura Hupferl [Mich.]), Balanen-Gruppen, auf- und angewachsen, häutig eng in die Winkelräume dieses Grundmaterials eingeschmiegt. Dimensionen: Die größten Tiere erreichen eine Länge von 15 mm. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist mäßig dick, fest lederartig, biegsam, nach Ablösung des Fremdkörperbesatzes schwach durch- scheinend, an der Innenfläche hell perlmutterglänzend. Der Weich körp er ist breit- und kurz-kahnförmig; die inneren Siphonen sind wie die äußeren sehr kurz. Der Weichkörper haftet nur mit der dorsalen Seite, zumal mit der Randpartie, am Zellulosemantel. Der Kiemensack trägt jeder seits 4 verschieden stark ausgeprägte, zum Teil überhängende Falten. Die Falten IV jederseits und die Falte II linkerseits sind deutlich schwächer ausgeprägt. Auf den Falten verlaufen 3 — 10 innere Längsgefäße, auf den Faltenzwischenräumen 1 — 3, auf dem Raum links neben der Dorsalfalte keines. Ein großes Exemplar zeigte folgendes Schema der Längsgefäß- An Ordnung: links: D. 0 (10) 2 (3) 2 (10) 3 (6) 2 E.; rechts:!). 2 (10) 3 (9j 1 (10) 2 (5) IE.; ein anderes Exemplar links : D. 0 (8) 2 (5) 1 (8) 1 (5) IE. Die Quei'gefäße sind nach dem Schema 1, 5, 4, 5, 3, 5, 2, 5, 3, 5, 4, 5, 1 verschieden dick. Die feinsten Quergefäße 5. Ordnung werden stellenweise in kleineren Strecken parastigmatisch und können stellenweise auch ganz wegfallen. Die Kiemenspalten sind mehr oder weniger lang gestreckt, parallelrandig. Es hnden sich bis zu 8 in den breiteren Maschen neben dem Endostyl, in den Faltenzwischenräumen meist nur bis zu 6 in einer Masche. Die Dorsalfalte ist ein glatter und glattrandiger, nach hinten an Breite zunehmender und manchmal eingerollter, manchmal flach ausgebreiteter Saum. Der Darm (Textfig. 4) liegt an der linken Seite des Kiemensackes. Er bildet eine lange, bei langgestreckten, schmalen Tieren fast parallel- ästige, ziemlich eng geschlossene, bei breiteren Tieren eine mehr ovale. Tunicata. 401 etwas klartV'iidc Si-hlcifc, die sich fast durch die ganze Länge des Körpers von liinton nach vorn hinzielit und deren End-Äste, Ösophagus und End- darni, (nnfacli und paraUel mit einander nach obon-vorn abgebogen sind. Der weder vom Ösophagus noch vom Mitteldarm scharf abgesetzte Magen bildet den Anfangsteil des vorlaufend<^n Darmschleifen-Astes. Der Magen ist nur wenig dicker als der Mitteldarm und besitzt eine ziemlich große Zahl (ca. IGV) zum Teil auch äußerlich scharf ausgeprägte Längsfalten. Diese Falten sind nur an der dem Innenkörper zugCAvendeten Seite, zumal in der Pyloruspartie des Magens, auch äußerlich scharf aus- geprägt, jedoch nicht so an den übrigen Partien des Magens, wie es vielleicht aus der nicht ganz genau for- mulierten Angabe in der vorläufigen Mitteilung über F. goreensis (1. c. p. 425) entnommen werden könnte. Die Falten sind sehr unregelmäßig, zum Teil stark verzerrt, gebogen und geknickt, teils auch sehr verkürzt; sie verlaufen nur teilweise parallel zur Längsachse des, Magens. Auch ein kleiner, breit buckeiförmiger, manch- mal nur sehr wenig vorragender Blindsack ist vorhanden. Der Mitteldarm bildet den Hauptteil der Darmschleife, nämlich den größeren Teil des vorlaufenden Astes und den ganzen rücklaufenden Darmschleifen -Ast. Er ent- hält eine ziemlich breit- und dick-saumförmige Typhlo- solis, die äußerlich als hellerer Längsstrich in die F^r- scheinung tritt und auch den Enddarm ganz durchläuft, nach vorn hin abgebogen, etwas verengt. Der Afterrand ist zum Teil etwas zurückgeschlagen und durch etwa 14 Kerbschnitte in ebenso viele nicht ganz gleichbreite kurze Läppchen geteilt. Geschlechtsorgane: Es liegen jederseits unregelmäßig angeordnet eine bei kleineren Tieren mäßig große, bei größeren Tieren ziemlich große Zahl (bis etwa 50?) zwittrige Polycarpe. Die Polycarpe sind relativ groß, länglich, fast Torpedo-förmig. An ihrem spitzen Ende münden dicht neben einander Ei- und Samenleiter in je einem konischen Vorsprung. Der Konus der Eileiter-Öffnung bildet meist die äußerste Spitze des Geschlechts- säckchens und ist größer als der Konus der Samenleiter-Öffnung, der häutig auch schlanker ist und etwas zur Seite gerückt erscheint. Die Polycarpe liegen im allgemeinen nicht direkt am Innenkörper, sondern sind frei im Peribranchialraum aufgehängt, und zAvar an mehreren zum Teil ziemlich langen Strängen, die zum Teil nach dem Kiemensack, zum Teil nach dem 27* Fig. 4. Polycnrpa goretnsis, Mich. Darm 5/1. Der Enddarm ist ^Q2 W. Michaelsen. Innenkörper hingehen. Selten sind die letzteren Stränge verkürzt und undeutlich, und nur in diesen seltenen Fällen sitzt ein Geschlechtssäckchen anscheinend direkt am Innenkörper. Bemerkungen: Polycarpa gorei}nsis steht der P. comata (Alder) nahe. Sie gleicht ihr darin, daß das Siphouenfeld modifiziert und einziehbar ist; sie unterscheidet sich jedoch in mehreren Punkten sehr scharf. Sie lebt nicht Molgula-avtig frei wie jene, sondern ist mit breiter Fläche an- gewachsen. Sie entbehrt der für jene Art charakteristischen Haftfäden am Zellulosemantel. Ihr Darm bildet eine weit längere Schleife und die abgebogenen Enden der Schleifen-Äste, Ösophagus und Enddarm, sind andererseits viel kürzer. Recht charakteristisch für P. goreensis ist auch die Art der Anheftung der Geschlechtssäckchen. Polycai'pa angolana Mich. Tafel XVIII, Fig. 45—47. Vorläufige Mitteilung: 1914, Pandocia angolana, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 4-25. Fundangabe: Angola, Kinsembo, an Steinen; C. Hupfer, 1891. Diagnose: Körpergestalt ein der Länge nach halbiertes Ellipsoid, dessen gewölbte Mittelpartie etwas erhöht und mit einer undeutlichen Längsfurche ausgestattet ist. Bodenständigkeit: Mit der ganzen Ventralseite angewachsen. Dimensionen: Länge ca. 8 mm, Höhe ca. 3 mm, maximale Breite ca. b mm. Körperoberfläche fast vollständig mit ziemlich grobem Sand und ähnlichen Fremdkörpern inkrustiert, nur die Körperöffnungen selbst und die dorsale Medianlinie zwischen ihnen frei. Körp er öf f n unge n ungefähr '/5 der Länge des Tieres von einander entfernt in der dorsalen Medianlinie, gleichweit von den Körperenden entfernt. Dorsalpartie im Umkreis der Körperöffnungen und dazwischen etwas erhaben, mit einer medianen Längsfurche zwischen den KörperöÖ'nungen. Körperöfl'nungen unregelmäßig lochförmig, nicht deutlich gelappt. Zellulosemantel im allgemeinen sehr dick und in Folge vollständiger Inkrustation hart, dabei mäßig zäh, brüchig, im Bereich der Ansatzfläche sehr dünn. Mundtentakel im Ganzen etwa ;30, meist ziemlich lang und gleich lang, faden- förmig, dazwischen wenige kleinere. Flimmergruben-Spalt ein länglich ovaler, sich in der Längsrichtung erstreckender einfacher Spalt. Kiemensack mit 2 Falten jederseits. Schema der Längsgefäß -Verteilung rechts: D. 0 (7) 3 (5) 3 E., links: D. 0 (5) 2 (4) 2? £. Quergefäße gleich breit; sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemenspalten oval, im allgemeinen bis 4 in den breiteren Maschen. Dorsal falte glatt, im allgemeinen glattrandig, hinten mit unregelmäßigen schwachen Einkerbungen. Darm eine etwas klaffende Schleife mit abgebogenen End-Asten bildend. Magen die hintere Hälfte des vorlaufenden Darmschleifen-Astes einnehmend, mit einer sehr geringen Zahl (6 oder 7?) von Längsfalten, und einem am Blind-Ende kugelig angeschwollenen Blind- Tunicata. 403 sack (der in jjanzer Länge mit der IXarniwand verwachsen ist?) Darmfalten zum größeren Teil (4?) auf den Mitteldarm übergehend, und zum Teil (3) bis an den Enddarm verlaufend. Afterrand-Saum mit vielen unregelmäßigen Läppehen, die aber nicht den ganzen Umkreis des Afters einnehmen. Geschlechtsapparat: Jederseits eine Anzahl (rechts 8 V, links 5 V) zwittriger Polycarpe, gerade gestreckt wurstförmig, distal unter Verengung ausmündend. Ovarium und Hode neben einander liegend und in ganzer Länge mit einander verwachsen, beide breit schlauchförmig. Ausmündung des Samenleiters etwas schmäler als der des Ovariums, diese meist ein wenig überragend. Zwei gut konservierte Exemplare vorliegend, deren Untersuchung sich ihrer Kleinheit wegen, und da der Innenkörper allseitig an dem dicken, festen, aber brockehgen Zellulosemantel haftete, sehr schwierig gestaltete; auch mochte ich nur ein einziges der beiden Stücke für die Untersuchung der inneren Organisation opfern. Es müssen deshalb geringe Einzelheiten der inneren Organisation einstweilen unaufgeklärt bleiben. Äußeres. Die Körpergestalt ist ein der Länge nach halbiertes Ellipsoid, dessen Halbierungsschnitt-Seite die Ventralseite darstellt, und dessen dorsale Mittelpartie etwas erhöht und mit einer undeudichen Längsfurche ausgestattet ist. Bodenständigkeit: Die Tiere sind mit der ganzen Ventralseite an einem Stein angewachsen. Ein Anwachs-Randsaum ist nicht deuthch aus- gebildet. Dimensionen: Beide Stücke sind gleich groß, ca. 8 mm lang, 3 mm hoch und im Maximum 5 mm breit. Die Körperoberfläche ist fast vollständig mit ziemlich grobem Sand und ähnlichen Fremdkörpern inkrustiert. Nur die eigentlichen Körper- öffnungen (ihre nächste Umgebung schon nicht mehr) und die dorsale Medianlinie zwischen ihnen bleibt frei. Die Körperöffnungen liegen ziemlich nahe bei einander, ca. P/5 mm, d. h. ca. ein Fünftel der Länge des Tieres, von einander entfernt auf der dorsalen Medianlinie, die Ingestions Öffnung ungefähr ebenso weit vom Vorderende entfernt wie die Egestionsöffriung vom Hinterende. Die Körper- partie in nächster Umgebung der Körperöffnungen und der dorsalen Median- Hnie ist schwach erhaben, die dorsale Medianlinie zwischen den Körper- öffiiungen furchenartig eingesenkt. Es hat den Anschein, als sei hier eine ähnliche Falte zum Zurückziehen der Körperöffnungen angelegt wie bei Molgula Kophameli Mich, (siehe oben p. 367) und ^. conchata Slüiter.') Jedenfalls aber ist dieser Apparat bei den vorhegenden Stücken von Polycarpa ') C. Ph. SuTiTER, in: Zool. Jahrb. Syst., XI, p. 59, Taf. VII, Fig. 11, 12. ^Q^ W. Michaelsen. angolana nicht sehr deutlich ausgeprägt, sodaß ich nicht mit Sicherheit sein Vorhandensein angeben kann. Die K ö rp er Öffnungen sind unregelmäßig locliförmig. Eine Vier- lappigkeit war jedenfalls nicht deutlich zu erkennen. Es erwies sich aber die Längsmuskulatur am inneren Egestionssipho als in 8 regelmäßig drei- seitige Spitzen auslaufend, sodaß wenigstens der Anlage nach eine Teilung der Egestionsöffnung nach der Vierzahl wahrscheinlich ist. Die Färbung ist in Folge der Inkrustation sandgelb. Innere Organisation. Der Z e 1 1 u 1 o s e m a n t e 1 ist im Bereich der Ansatz- fläche sehr dünn, im übrigen aber sehr dick, vollständig mit Sand und anderen Fremdkörpern inkrustiert, die an der Oberfläche frei vorragen, aber auch die ganze Dicke des Zellulosemantels durchsetzen und seine Innenfläche stellenweise körnelig machen. Der Zellulosemantel ist in Folge der Inkrustation sehr hart, aber nur mäßig zäh, sodaß er leicht zu brechen ist. Seine eigentliche Masse ist milchig weiß, weich und mäßig zäh, fein-faserig. Der Weichkörp er haftet in ganzer Ausdehnung ziemlich fest am Zellulosemantel. Innere Siphonen sind nur schwach ausgeprägt, als warzen- förmige Erhabenheiten. Der Innenkörper ist in der dorsalen Partie sehr dick und fest, mit starker, fast geschlossener Längsmuskulatur und etwas zarterer, im Umkreis der Körperöfl'nungen kräftiger Ringmuskulatur versehen. An der ventralen Ansatzflächo ist der Innenkörper dagegen sehr zart. Endocarpe sind nicht deutlich erkannt worden. Sehr schlank fadenförmige Atrial- tentakel sind vorhanden, doch konnte ich ihre Zahl nicht feststellen. Der Mundtentakelkranz besteht aus etwa 30 fadenförmigen Tentakeln. Die meisten, etwa 22, sind ziemlich groß und ungefähr gleich lang. Einige sehr viel kleinere, etwa 8, sind unregelmäßig zwischen die größeren eingestreut. Das Flimmer organ (Taf. XVIII, Fig. 45) ist ein unregelmäßig herz- förmiger, vorn etwas eingebuchteter Körper mit einem kleinen, einfachen, in der Längsrichtung sich erstreckenden, schwach gebogenen, länglich ovalen Flimmergrub en-Spalt. Der Kiemensack trägt jederseits zwei deutliche, wenn auch kaum überhängende Falten; die oberen sind stärker ausgeprägt als die unteren, dem Endostyl benacj^barten; die der rechten Seite sind stärker als die der linken. Es verlaufen 4 — 7 innere Längsgefäße auf den Falten, 2 — 4 auf den Faltenzwischenräumen, während die Räume jederseits neben der Dorsal- falte keine inneren Längsgefäße tragen. Ich fand an einem Querschnitt durch Tnnicata. 405 die Mitto des Kiemen.sack(>s folgende Anordnung dn' inneren Längsgefäße : Rechts: 1). 0 (7) 3 (5) 3 E. (=: 18) Links: I). 0 (5) 2 (4) [2?J E. (= 13V) Die Partie links neben dem Endostyl war zerrissen, sodaß ich die Zahl der in diesem Raum befindlichen inneren Längsgefäße nicht genau angeben kann. Der Raum rechts neben der Dorsalfalte ist zumal hinten stark verbreitert. Die Quergefäße sind sämtlich annähernd gleich stark; jedenfalls stellen die geringfügigen Unterschiede in ihrer Stärke keine regelmäßige Alteruation dar. Sie sind im allgemeinen ganz flach, in den Räumen jederseits neben der Dorsalfalte dagegen rippenförmig erhaben. Sekundäre, die Kiemenspalten überbrückende, aber nicht durchschneidende Quergefäße fehlen gänzlich. Die Maschen sind in den Faltenzwischen- räumen meist etw^as breiter als lang und enthalten hier bis 4 Kiemenspalten. In den stark verbreiterten Maschen in dem Räume hinten-rechts neben der Doi'salfalte finden sich bis 8 Kiemenspalten. Die Kiemenspalten sind in den Maschen der Faltenzwischenräume oval, durschnittlich etwa 2V2i^^l so lang wie breit, auf den Falten dagegen verschmälert, ein Vielfaches so lang wie breit. Die Dorsalfalte ist ein langer, ziemlich breiter, ganz glatter und im allgemeinen glattrandiger Saum; nur in der hintersten Partie weist ihr Rand eine ziemlich große Zahl feine, unregelmäßige Einkerbungen und dazwischen liegende wenig hohe Vorwölbungen auf. Der Darm (Taf. XVIII, Fig. 47) liegt an der linken Seite des Kiemen- sackes. Seine Gestaltung konnte leider nicht mit voUer Sicherheit festge- stellt werden, da er bei der ersten Eröffnung des Tieres in drei Stücke zerriß. Er bildete eine etwas klaffende, fast parallel-ästige Schleife, deren End-Äste gebogen sind, der Ösophagus-Ast in scharfer, spitzwinkeliger Um- knickung, der wenig längere, von einem Teil des Mitteldarms und dem Enddarm gebildete Ast in sanfter Rundung, deren Endrichtungen einen Winkel von etwa 60^ bilden. Der Wendepol der Schleife stellt einen ziemlich scharfen, Spitzbogen-förmigen Knick dar. Der Ösophagus ist ziemlich kurz, kantig, fast gerade; er geht unter scharfem Absatz und bei scharfer Umknickung in den ungefähr doppelt so dicken Magen über. Der Magen nimmt etwa die hintere Hälfte des vorlaufenden Darmschleifen-Astes ein. Der Magen — bei der Eröffnung des Tieres zerquetscht — ist ungefähr doppelt so lang wie dick und besitzt eine sehr geringe Zahl (6 oder 7?) auch äußerlich sichtbare Längsfalten. Eine besondere Falte oder Magennaht (?) geht hinten in einen wenig gebogenen, am Blind-Ende kugelig angeschwollenen Blindsack über. Der Blindsack scheint in ganzer Länge, vielleicht aber mit Ausnahme der 406 ^^ • Michaelsen. kugeligen Anschwellung, mit der hinteren Darmwand verwachsen zu sein; doch konnte ich diese V^erhältnisse nicht sicher* feststellen. Der Magen geht hinten ohne scharfen Absatz in den sich allmählich etwas verengenden Mitteldarm über. Die Längsfalten des Magens scheinen zunächst der größeren Zahl nach (4?) auf den Mitteldarm überzutreten und sich erst später auf 3 zu verringern, die bis an den Enddarm (Taf. XVIII, Fig. 47) ver- laufen. Ich bin mir nicht ganz klar darüber geworden, ob diese Falten des Mitteldarms wii-klich dasselbe sind wie die Magenfalten, oder ob wir es hier mit einem Typlilosolis-artigen Gebilde zu tun haben. Bei der ersten Betrachtung konnte ich überhaupt ein deuthches Pylorus-Ende des Magens nicht erkennen und glaubte, er erstrecke sich über den ganzen vorlaufenden Darmschleifen-Ast bis an den Wendepol, wenn nicht sogar bis etwas über diesen hinaus, denn erst hier wird die Verringerung der Faltenzahl auf 3 deutlich. Später erkannte ich dann am durchsichtig gemachten Präparat des proximalen Teils den Blindsack, und diesen muß man doch wolil als am Ende des Magens stehend betrachten. Vor dem Enddarm, von dem After entfernt um eine Strecke, die nur etwa um die Hälfte länger ist als der Darm hier dick, laufen die 3 Mitteldarmfalten in ein schlankes, überge- bogenes oder in ein kaum vorgewölbtes Ende aus. Der Enddarm (Taf. XVIII, Fig. 47) ist nicht vom Mitteldarm abgesetzt. Er bildet distal eine kuppei- förmige Rundung, auf der der After, etwas auf die Seite verschoben, als Komma-förmiger Spalt sichtbar ist. Der an der breiteren Partie des After- spaltes etwas breitere Randsaum des Afters ist zurückgeschlagen und der Wandung des Enddarms fest angeschmiegt. An der Verbreiterung weist dieser Afterrand-Saum eine große Anzahl scharfe Einkerbungen auf, zwischen denen lappige Vorsprünge hegen, etwa 24 (?). Am schmalen Ende des Afterspalts fehlen diese Kerben und Lappen. Der Geschlechtsapparat (Taf. XVIII, Fig. 46) besteht aus einer An- zahl zwittriger Polycarpe. Jedes Polycarp ist aus einem dick schlauchförmigen Ovanum und einer engeren, ebenfalls schlauchförmigen Ho de zusammen- gesetzt. Ovarium und Ho de scheinen neben (nicht über) einander zu liegen und sind in ganzer Länge zu einem gerade gestreckten wurstförmigen Organ verwachsen. Am distalen Ende verengt sich das ganze Organ, und hier münden Ovarium und Hode dicht neben einander, aber anscheinend gesondert, aus. Meist überragt die engere Ausmündung der Hode (?) die breitere des Ovariumsf?) um ein Geringes. Die Polycarpe sind durch zarte Stränge in ganzer Länge locker an den Innenkörper und an den Kiemen- sack angeheftet und haben im ganzen eine entfernte Ähnlichkeit mit kleinen Bärtierchen etwa der Gattung Macrohiotus, wobei die Anheftungsstränge Tnnicata. 407 die FuiDstuinmel der Bärtiereliou zu repräsentieren haben. Ich fand rechter- seits 8, linkerseits 5 Polycarpe, doch mögen einige bei der Eröffnung des Tieres abgefaHen und verloren gegangen sein; ihre Zahl muß also vielleicht etwas größer angenommen werden. Sic stehen zum Teil parallel zu einander und konvergieren zum Teil fast strahlig gegen das nach oben gerichtete distale Ende. Ihre Größe ist ziemlich verschieden. Das größte beobachtete ist fast 2 mm lang und '/g mm dick, das kleinste beobachtete nur etwa l mm lang imd kaum '/^ nim dick. Bemerkungen. Poli/carpa angolana erinnert in mancher Hinsicht, zumal im Habitus, aber auch in gewissen Verhältnissen des Flimmerorgans (einfache Spaltöffnung), des Kiemensackes (reduzierte Faltenzahl, gleiche Stärke sämtlicher Quergefäße), des Darm es (geringe Faltenzahl des Magens, Blindsack) und der Geschlechtsorgane (eine Hodenblase eng an das Ovarium angelegt), an P. tritonis (Mich.)') von der Platten bergbucht am südlichen Kaplande. Beide Arten unterscheiden sich von einander haupt- sächlich durch die Faltenzahl des Kiemensackes und die Anordnung der Längsgefäße, durch gewisse Verhältnisse des Darmes und durch die Gestalt der Polycarpe. Polijcavpa Arnoldi Mich. Tafel XVI, Fig. 2, Taf. XVIII, Fig. 40—44. Vorläufige Mitteilung: 1914, Pandocia Ärnoldi, Michaelsen, iniZool. Anz.,XLIII, p.426. Fundangabe: Annobön; Arnold Schultze, 7. Okt. 1911. Diagnose: Körpergestalt unregelmäßig bohnenförmig, dorsal in der Mitte etwas eingesenkt. Äußere Siphonen nicht ausgebildet. Körperött'nungen 4 lappig, etwa 'A Körper- länge von einander entfernt an der Rückenseite, Ingestionsöflnung dicht hinter dem Vorderende. Körp er o b erfl äch e uneben, mit Vertiefungen unA wulstigen Erhabenheiten, mäßig dicht mit Sandkörnchen und anderen Fremdkörpern besetzt. Färbung durchscheinend dunkel gelbgrau mit winzigen dunkleren Pünktchen. Zellulosemantel dick, weich knorpelig. Gewöhnliche Endocarpen fehlen. Mundtentakelkranz mit ca. 60 alternierend verschieden langen Tentakeln. Flimmergruben-Spalt ein geschlossenes Oval mit etwas eingedrückter vorderer Breitseite. Kiemensack mit 4 annähernd gleich großen Falten jederseits. Auf den Falten 9 — 12 innere Längsgefäße, auf den Faltenzwischenräumen 1 — 3 (linkerseits neben dem Endostyl 4). Bis 10 Kiemenspalten in den breitesten Maschen. Dorsal falte ziemlich lang, glatt und glattrandig. ') Monandrocarpa tritonis Michaelsen, in: Wiss. Ergebn. Deutsch. Tiefsee-Exp. 1898 bis 1899, VII, p. 240, Taf. X, Fig. 2, Taf. XIII, Fig. 55—57. 408 ^^ • Michaelsen. Darm in der hinteren Hälfte der linken Körperseite, eine am Wendepol klaffende, an den abgebogenen End-Ästen eng geschlossene Schleife bildend, mit einem großen Darm- schleifen-Endocarp. Enddarm kurz, nicht so weit nach vorn ragend, wie der Wendepol der Darmschleife. Magen mit Magennaht bezw. -rinne, kleinem frei vorragenden, hakenförmig- gebogenen Pylorus-Blindsack und ca. 20 auch äußerlich sichtbaren Falten. Afterrand etwas erweitert, unregelmäßig schräg zugeschnitten, nicht gezähnt oder eingekerbt. Geschlechtsorgane: rechts ca. 45, links ca. 30 zwittrige Polycarpe. Ovarium zentral liegend, warzenförmig bis fast kugelig, mit schräg aufragendem, fingerförmigem Eileiter. 6 — 10 birnförmige bis ovale Hodenbläschen im Umkreise des Ovariums strahlenförmig an den Innenkörper angelegt; Sonder- Ausfuhrgänge über das Ovarium hinziehend, sich auf demselben vereinend und schließlich als gemeinsamer Samenleiter an den Eileiter an- geschmiegt, etwas unterhalb des distalen Endes des Eileiters ausmündend. Dimensionen: Länge ca. 16 mm, Höhe ca. 12 mm, Breite ca. 9 mm. Ein einziges, gut erhaltenes Stück zur Untersuchung vorliegend. Äußeres. Die Körpergestalt (Taf. XVI, Fig. 2) ist uni'egelmäßig, dick-bohneuförmig, länger als hoch und höher als breit, mit etwas ein- gesenktem mittleren Dorsalteil. Äußere Sip honen sind nicht ausgebildet. Die Körperoberfläche (Taf. XVI, Fig. 2) ist sehr uneben, mit großen Vertiefungen und unregelmäßigen dick wulstigen und warzenförmigen Er- habenheiten versehen, dem feineren Bau nach ziemlich eben, aber nicht glatt. Sie ist überall mit mäßig dicht, stellenweise sogar ziemlich dicht gestellten Fremdkörpern besetzt. Diese Fremdkörper bilden jedoch nirgends einen vollständig geschlossenen Besatz, sondern lassen wenigstens kleine Zwischenräume zwischen sich, an denen die nackte Körperoberfläche sichtbar ist. Die Fremdkörper sind meist kleine Sjm'orbis-Röhren und Sandkörner von weißer oder gelblicher bis hellbrauner Farbe. Sie sind nicht in den Zellulosemantel eingebettet, sondern haften ihm äußerlich an. Dazu kommen bei dem vorliegenden Stück rechts und links neben der Mitte der Ventral- linie noch zwei größere weiße Steinchen, anscheinend Fragmente von Kalkalgen. Diese haften aber dem Zellulosemantel nicht oberflächlich an, sondern sind tief in denselben eingebettet. Otfenbar stellen diese beiden Steinchen das Anwachs-Material dar. Die Färbung des Tieres ist, abgesehen von dem Aufwuchs, ein ziemlich dunkles, gallertig durchscheinendes Gelbgrau, im feineren noch modifiziert durch ziemlich regelmäßig zerstreute, stellenweise ziemlich dicht stehende, kreisrunde dunkle Pünktchen, die durchschimmernden, dicht mit schwarzen Pigmentkörnchen angefüllten AmpuUen der den Zellulosemantel durchziehenden Grefäße. Die K ö r p e r ö f f n u n g e n sind äußerlich schwer auffindbar. Sie liegen ganz flach und sind beide vierlappig, von je 4 mäßig stark erhabenen, Tiinicata. 409 brtüton. krouzfiirmig angoorduoton Wülsten umgeben. Diese Wülste sind ab(M' zwischen den zum Teil ähnlich gestalteten Erhabenheiten der Körper- oberfläche schwer auffindbar. Die Ingestions-öfFnung liegt dicht hinter dem Vorderende der Rückenlinie, die Egestions-Öffnung ungefähr die Hälfte der Körperlänge hinter jener, und etwas hinter der Mitte der Rückenlinie. Dimensionen: Das vorliegende Stück ist l(i mm lang, 12 mm hoch imd 0 mm breit. Innere Organisation. Der Zellulo se mantel ist weich knorpelig, zi(^mlich leicht zerreißbar, biegsam, verhältnismäßig sehr dick, an den dünnsten Stellen fast 1 mm dick (0,9 mm dick), an anderen Stellen, zumal an den Anwachsstellen, viel dicker, bis 4 mm dick. Der Zellulosemantel ist von vielfach verästelten feinen Blutgefäßen durchzogen, die in dick- birnförmige, zum Teil fast kugelige Ampullen auslaufen. Die größten Ampullen sind etwa 0,2 mm dick. Sowohl diese Ampullen wie die feinen Blutgefäße sind mit schwarzen Pigmentkörnern ziemlich dicht angefüllt. Der Weichkörper haftet überall sehr fest am Zellulosemantel. Er ist ziemlich dunkel, graubraun. Innere Siphonen sind nicht deutlich aus- gebildet. Der Innenkörper (bei der Untersuchung nicht vom Zellulosemantel abgelöst, sondern nur „in situ" untersucht) ist zart und seine Muskulatur anscheinend ziemlich weitläufig. Gewöhnliche Endocarpe sind nicht er- kannt worden; doch ist ein großes Darmschleif en-Endocarp (siehe bei der Beschreibung des Darmes!) vorhanden. Der M u n d t e n t a k e 1 - K r a n z besteht aus ca. 60 einfachen Tentakeln, die ziemlich regelmäßig nach dem Schema 1, 2, 1, 2, 1 alternierend ver- schieden lang sind. Die Tentakel der größeren Ordnung sind sehr lang, säbelförmig gebogen, kantig. Die Tentakel der kleineren Ordnung sind immer noch beträchtlich lang, aber zierlicher als die der größeren Ordnung, im Maximum etAva halb so lang, aber sehr viel dünner; sie sind ebenfalls säbelförmig gebogen. Während die Tentakel der größeren Form unter sich nur geringe Größenunterschiede aufweisen, sind die der kleineren Form an verschiedenen Stellen des Kranzes sehr verschieden groß, aber selbst im Minimum noch deutlich fadenförmig. Atrialtentakel scheinen nicht vorhanden zu sein. Das Flimmer Organ (Taf. XYIII, Fig. 40) bildet ein ziemhch großes, aber nur sehr schwach erhabenes Polster in dem dorsalmedianen Winkel- raum zwischen den Flimmerbögen. Der Flimmergrubenspalt beschreibt eine geschlossene Figur, ein queres Oval mit etv/as eingedrückter vorderer Breitseite (liegend-bohnenförmig). ^IQ AV. Michaelsen. Der Kiemensack nimmt fast die ganze Länge und Höhe des Körpers ein. Er trägt jederseits 4 annähernd gleichgroße, nur wenig überhängende, mittelgroi3e Fähen. Es finden sich 9 bis 12 mehr oder weniger dicht ge- drängt stehende innere Längsgefäße auf den Falten und 1 bis 3 weitläufiger gestellte auf jedem Faltenzwischenraum. Die Auszählung (nicht an einem Querschnitt ausführbar, sondern kombiniert aus den Teilstücken verschiedener Querschnitte, demnach nicht ganz genau!) ergab für das vorliegende Stück folgende Anordnung der inneren Längsgefäße: rechts: D. 1 (9) 1 (11) 1 (11) 2 (10) 2 E. links: D. 1(10)3 (12) 3 (12) 2 (9) 4 E. Die Quergefäße zeigen viele Unregelmäßigkeiten, Gabelungen imd Anastomosen. Es sind etwa 8 sehr große Quergefäße 1 . Ordnung vor- handen und zwischen je zweien derselben in den stark gedehnten ventralen Partien 3 bis 7 dünnere Quergefäße höherer Ordnung, deren Zahl dorsal- wärts stark abnimmt, da sie dorsal zunächst in Quergefäße niedrigerer Ordnung und zum Teil in sekundäre Quergefäße übergehen und als solche zum Teil enden, bevor sie die Dorsalfalte erreichen. In den breiteren Räumen der ventralen Partie sind die Quergefäße verschiedener Ordnung ziemlich regelmäßig nach dem Schema 143424341 geordnet, wobei der Aus- s s s s druck „4" bedeuten soll, daß die Quergefäße 4. Ordnung streckenweise, s meist an den Enden, durch sekundäre, die Kiemenspalten überbrückende, aber nicht teilende Quergefäße ersetzt sind. Die sekundären Quergefäße sind meist sehr kurz und enden meist bevor sie eine Maschenbreite durchlaufen haben. Nur selten sieht man sie eine ganze Maschenbreite, sehr selten mehr als eine Maschenbreite überspannen. Manchmal liegt zwischen zwei überbrückten Maschen eine durchschnittene oder deren zwei oder noch mehr, sodaß also das betreffende schon sekundär gewordene Quergefäß für eine kurze Strecke wieder primär wird. Die Kiemenspalten sind in der Längsrichtung des Kiemensackes langgestreckt, parallelrandig. Es liegen bis 9 Kiemenspalten in den breitesten Maschen der ventralen Partien des Kiemensackes. Die Dorsalfalte ist ein ziemlich langer, glatter und glattrandiger, röhrenartig zusammengerollter Saum. Der Darm (Taf. XVIII, Fig. 42—44) Hegt an der Hnken Seite des Kie- mensackes in der hinteren Hälfte des Tieres und reicht nach vorn ziemlich genau bis zur Mitte des Körpers. Er bildet eine nach vorn hin ragende ovale Schleife, die ein im Umriß birnförmiges Lumen umschließt, und Tunieata. 411 deren End-Äste, Ösophagus und Enddarm, fest aneinander gelegt und nach oben und vorn hier abgebogen sind. Das Lumen der Schleife ist fast so breit wie der Mitteldarm dick und wird vollständig von einem großen schild- förmigen, hinten verschmälerten Darmschleifen-Endocarp (Taf. XVIII, Fig. 44) ausgefüllt. Der ösophageale End-Ast der Schleife ragt nicht ganz bis zur Mitte der Schleife nach vorn, der Enddarm-Ast nicht ganz bis zur Mitte des Körpers ; dieser wird also nach vorn hin von dem Wendepol der Darmschleife überragt. Der Ösophagus ist eng und kantig, stark gebogen. Der Magen nimmt fast die Hälfte des vorlaufenden Darmschleifen-Astes ein. Er ist vorn und hinten ziemlich scharf begrenzt, dick birnförmig, gegen den Ösophagus verengt, am Pylorus-Ende verdickt. Er ist äußerhch, wenn auch nicht glatt, so doch eben, läßt aber auch äußerlich die zweifel- los in sein Lumen hineinragenden Falten als scharf ausgeprägte hellere Doppelstreifen deutlich erkennen, ebenso die Magennaht oder -rinne. Die Magenuaht (Taf. XVIII, Fig. 43) verläuft an der dem Innenkörper zuge- wendeten Seite des Magens nahe dem Innenrande des Darmschleifen- Lumens. Sie geht am Pylorus-Ende in einen kleinen, äußerlich frei her- vortretenden, hakenförmig gebogenen Pylorus-Blindsack über. Die Zahl der Falten beträgt ungefähr 20. Sie verlaufen nur zum Teil von einem Ende des Magens bis zum andern; zum Teil sind sie mehr oder weniger verkürzt und enden an der Magennaht. Der Mitteldarm läßt als hellereu Längsstreifen auch äußerlich eine in seinem Innern verlaufende Leitrinne bezw. Leitfalte erkennen, die bis an den After verläuft, aus dem ihr Ende als rundlicher Wulst herausragt. Der Enddarm (Taf. XVIII, Fig. 42) ist nur wenig verengt. Der Afterrand ist etwas erweitert bezw. schwach auswärts gebogen, schräg zugeschnitten, im allgemeinen glatt, aber mit einem breiten lippenartigen Vorsprung, der am weiter vorragenden Teil noch einen etwas weiter vorragenden Lappen und einen seichten Ausschnitt auf- weist. Neben dieser Lippe tritt das halbkreisförmig umrandete Ende der Leitfalte aus dem After hervor. Geschlechtsorgane (Taf. XVIII, Fig. 41) : Es finden sich jederseits eine große Anzahl zwittrige Polycarpe von sehr charakteristischer Gestalt, bei dem vorliegenden Stück rechterseits deren 45, linkerseits ca. 30, Die geringere Zahl der linken Seite beruht darauf, daß der vom Darm ein- genommene Raum des Innenkörpers keine Polycarpe trägt, während rechterseits der ganze Innenkörper ziemlich gleichmäßig mit Polycarpen besetzt ist. Die Polycarpe zeigen eine nicht ganz regelmäßige Anordnung in den Kreuzungspunkten zweier Liniensysteme, die durch die Quergefäße 1. Ordnung und die Falten des Kiemensackes bestimmt sind. Dies beruht ^J2 ^^ • Michaelsen. darauf, daß sich die Polycarpe vorzugsweise an die zwischen Kiemensack und Innenkörper ausgespannten Trabekel anlehnen, die ihrerseits durch jene Liniensysteme des Kiemensackes der Lage nach bestimmt werden. Jedes Polycarp besteht aus einem zentralen Ovarium und einer peri- pherischen Hodenbläschen-Gruppe. Das Ovarium ist dick-warzenförmig und mit einem mehr oder weniger scharf abgesetzten, schräg in den Peribranchialraum hineinragenden fingerförmigen, häufig etwas verbogenen Eileiter versehen, oder es bildet zusammen mit dem Eileiter einen birn- förmigen Körper, dessen verengter Stielteil, der Eileiter, schräg aufragt. Der männliche Teil jedes Polycarps besteht aus einer Anzahl von etwa 6 bis 10 birnförmigen oder ovalen Hodenbläschen, die im Umkreis des Ovariums fest an den Innenkörper angelegt sind und so eine strahlen- förmige Figur bilden, deren Zentralraum vom Ovarium eingenommen wird. Die aus den Hodenbläschen hervorgehenden Sonderausführgänge ziehen sich zentripetal über das Ovarium hin, um sich auf demselben zu vereinen. Der aus dieser Vereinigung hervorgehende gemeinsame Samenleiter zieht sich noch etAvas am Eileiter in die Höhe und mündet dann etwas unterhalb der Mündung des Eileiters aus. Ein gemeinsames Häutchen umhüllt das ganze Polycarp. Bemerkungen: Polycarpa Aimoldi scheint zAvei anderen atlantischen Arten nahe zu stehen, nämlich der F. obtecta Traustedt') von St. Thomas und der F. tuberosa (Mac Gillivray)-) von Großbritannien und Nordwest- Frankreich. F. Arnoldi unterscheidet sich von F. obtecta, soweit die nicht ganz vollständige Beschreibung von letzterer erkennen läßt, durch den sehr dicken und weich-knorpeligen Zellulosemantel (bei F. obtecta: ,,tynd og seig" — dünn und zäh), durch die größere Zahl von Mundtentakeln (bei F. obtecta nur 36 — 40), durch die geschlossene Figur des Flimmer- gruben-Spaltes (bei F. obtecta nach links offen, mit eingebogenen Hörnern), durch die Zahl der Kiemensack-Falten (bei F. obtecta rechts 5 Falten) und vielleicht (wenn ich den betreffenden Ausdruck richtig ver- standen bezw. übersetzt habe) auch durch die Gestalt des Aft erran des (bei F. obtecta ,,noget fortykket og rundtakket" — mit runden Zacken versehen'?). ^) Polycarpa obtecta, Traustedt, in: Vid. Medd., 1882, p. 126, Tav. V, Fig. 7—8, Tav. VI, Fig. 15 ^) Cynthia tuberosa Mac Gillivray, Styda tuberosa, Alder a. Hancock, in: The Koy. Society, London 1907, p. 103, PI. XXXIV, figs. 1—5, Fl. XXXV, fig. 1, PL XXXVI, figs. 1 -7, PI. XLVIII, fig. 9, figs. 60 u. 61 im Text. — Polycarpa tuberosa, Lacaze- DuTHiERs et Delage, in : Mem. Ac. Sei., XLV, p. 205, PI, XV. 'runieata. 413 Nach dei- Abbildung (1. c. Tav. V, Fig. 7 und 8) ist auch dio Zahl und Gestaltung der Polycarpe bei P. ohtecta anders als bei P. Arnoldi. In dem Besitze eines D arm s c hl eif en- En d o carp s scheint P. ohtecta, Avenn ich Fig. 7 dm- Tav. V (1. c.) richtig deute, mit P. Arnoldi überein- zustimmen. P. Arnoldi unterscheidet sich von P. tuberosa (Mac Gillivrayj nach der ausführlichen Beschreibung, die Lacaze-Duthiers et Delage von dieser Art geben, durch folgende Organisationsverhältnisse : durch die Gestaltung des Darmes (bei P. tuberosa eine offene Schleife, zwischen deren Ästen einige Polycarpe stehen, nicht außerdem ein großes Darmschleifen- Endocarp, sondern mehrere kleine Endocarpe, ferner Afterrand viel- zackig), durch das Fehlen der kleinen E ndo c arp e am Innenkörper (bei P. tuberosa zahh-eiche kleine Endocarpe vorhanden) und schließlich durch die Anordnung und Gestalt der Polycarpe (bei P. tuberosa Hodenbläschen fest an das ( )varium angelegt, mit diesem zusammen einen dicken, unregel- mäßig ovalen Körper bildend). Gen. Distomus Sav. Distonius Hupferi (Mich.). 1904. Älloeocarpa Hupferi Michaelsen, in ; Mt. Mus. Hamburg, XXI, p. 77, Tat". TI, Fig. 14 — 1(3. 1912. Distomus Hupferi, Hartmeyer, in: Jena. Denk., LXXXVHI, p. 34. Fundangabe: Senegal, Goree, an anderen Ascidien, vorzugsweise an Pyura Hupferi Mich.; Sand- und Steingrund, 20 u. "23 m; C. Hupfer. Gen. Chorizocarpa Mich. Chorizocarpa elegans ((^uoy A: Graim.) Tafel XVIII, Figur 37. 1834 [1833]. Distomus elegans Quoy & Gaimard, in: Voy. Astrolabe, Zool., IH, p. fi23, PI. gen. XCII, Fig. 11-13. ? ? 1895. Synstyela incrustans (err., non Herdman), Sluiter, in : Jena. Denk., VHI, p. 183 (Wahrscheinlicli nicht Chorizocarpa elegans, sondern Diandrocarpa monocarpa [err., non Sluiter] Mich. f. typica). 1897. Synstyela monocarpa (in toto!) Sluiter, in: Zool. Jahrb. Syst., XI, p. 55, Taf. VII, Fig. 5—8. 1900. Synstyela Michaelseni Sluiter, in: Zool. Anz., XXIII, p. 110. 1900. Crynandrocarpa 3Iichaelseni, MicHAELüEy, in : Zoologica., Heft XXXI, p. 24, 31, Textf. anf p. 24. 1904. Chorizocarpa Michaelseni, Michaelsen, in; Mt. Mus. Hamburg, XXI, p. 108, Taf. II, Fig. 27, 28. 4^24 W. Michaelsen. 1909. Chorizocarpa Michaelseni, Poli/citor elegans, Hartmeyer, in: Brunn, Kl. Ordn. Tierr., III, Suppl., p. 1376, U3i!. 1912. Clwrizocaiya elegans, Hartmeyer, in: Wiss, Erg. Deutsch. Tiefsee-Exp. 1898 bis 1899, XVI, p. 266. Fundangabe: Dcutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, "/o bis 4 m, an Algen; W. Michaelsen, 5—24. VII. 1911. Weitere Verbreitung: Kapland, Seapoint bei Kapstadt (nach Sluiter) und A 1 g o a - B a y (nach Hartmeyer) ; ?? Nord-Australien, Thursday -Insel (nach Sluiter) , Bemerkungen : Der Fund von Chorizocarpa Micliaelseni im Hafen von Lüderitzbucht bestätigt Hartmeyer's Feststellung, daß Chorizocarpa Michaelseni, von Sluiter nachträglich als die von Semon bei der Thursday-Insel ge- sammelte Synstyela incrustans, Sluiter (non Herdman, err.) ausgegeben, eine südafrikanische Form ist. Hartmeyer läßt es nach dieser Feststellung (1. c. 1912, p. 267) noch unentschieden, ob hier eine totale oder eine partielle Verwechslung des Materials vom Kapland und von der Thursday-Insel stattgefunden habe. Er hält es nicht für ausgeschlossen, daß die Chorizo- carpa auch auf der Thursday-Insel vorkommen möge, oder daß die Diandro- carpa, die mir von Sluiter alh ,,Synstyela monocarpa" von Kapstadt über- geben wurde, tatsächlich auch vom Kaplande stammen könne. Ich habe an der Hand des neuen Materials diese Verwechslungsfrage nochmals ge- prüft und komme zu dem Schluß, daß höchstwahrscheinlich eine totale Verwechslung der Materialien stattgefunden habe, und zwar erst nach dem Jahre 1897. Die Untersuchung des neuen Materials hat nämlich ergeben, daß Chorizocarpa elegans (= Ch. Michaelseni) in einer Hinsicht, in der Zahl der Mundtentakel, variabel ist, und daß die von dem Gewöhnlichen abweichende Angabe Sluiter's nicht auf Untermischung einer zweiten Art (angeblich der Diandrocarpa) beruht, sondern auf Variabilität innerhalb der einen Art Cliorizocarpa eleyans. Viele der Kolonien von Lüderitzbucht zeigen wie die von Sluiter und von mir nachträglich untersuchte Kolonie (die wahrscheinlich irrtümhcherweise als von der Thursday-Insel stammend ausgegeben wurde) konstant 16 Mundtentakel, die ganz regelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet waren. Ich fand jedoch unter dem Lüderitzbucht-Material eine sonst ganz typisch ausgebildete Chorizocarpa elegcms-Kolonie , bei der die Zahl der Mundtentakel schwankte und zugleich die Anordnung unregelmäßiger war. Ich fand an einem kleinen Stück dieser Kolonie ] Person mit LS Tentakeln, 3 Personen mit 20, je 1 Person mit 21 und 22, und 2 Personen mit 23 Tentakeln. Bei der einen dieser beiden letzteren Personen fand sich, von der dorsalen Medianlinie in der Tunicata. 415 Richtung nach hnks gehend, folgende Anordnung nach Größen: 2 12 1 3 2 3-23132313212 13232. Diese Zahl und Anordnung kommt der SLuiTEu'schen Angabe über die Zahl (24) und der aus der Schilderung und Abbildung ersichtlichen Anordnung (1. c. 1898, p. 56, Taf. VII, Fig. 6) so nahe, daß es nicht mehr der Annahme bedarf, hier läge die Beobachtung an einer anderen Art vor, nämlich eben der Diandro- carpa, die mir als von Kapstadt stammender Typus für Synstyela monocarpa übersandt worden war. Sluiter hatte für die Feststellung der Tentakelver- hältnisse zufällig eine solche vom Gewöhnlichen abweichende Kolonie zur Hand genommen. Es geht aus dieser Betrachtung des Weiteren hervor, daß Sluiter's Synstyela monorarpa (1. c. 1898, p. 55j in toto synonym mit Chorizocarpa Michaelseni (Sluiter) und IHstoinus elegans Quoy & Gaim. ist und nichts mit einer Diandrocarpa zu tun hat. Dieses Ergebnis hat die weitere nomenklatorische Folge, daß die Art-Bezeichnung „monocarjya'' für eine Diandrocarpa hinfällig wii'd. Die von mii- als „Diandrocarpa monocarpa (Sluiter) forma typica^' bezeichnete, wahrscheinlich nicht wie angegeben von Seapoint bei Kapstadt, sondern von der Thursday-Insel stammende Form muß demnach eine andere Bezeichnung erhalten. Ich nenne sie Diandro- carpa Semoni forma typica und stelle ihr die Pliiiippinen-Form als D. Seinoiti var. philippinensis (Mich.) zur Seite. Die Art-Bezeichnung „monocarpa''' sclnvindet ganz infolge des Nachweises Hartmeyer 's, daß diese kapländische Chorizocarpa mit Chorizocarpa elegans (Qucv & Gaim.) identisch ist. Ich hatte das Glück, unter dem Material von Lüderitzbucht ver- schiedene Kolonien mit vollständig geschlechtsreifen Personen und solchen in verschiedenen Stadien der Entwicklung zu finden. Die Geschlechts- verhältnisse dieser Art sind ganz eigentümlich. Was zunächst die Gestalt und Lage der weiblichen Geschlechtsorgane anbetrifft, so bilden diese jederseits in der Person ein kleines im Innenkörper gelegenes Büschel, das der rechten Seite ungefähr in der Mitte der Körperlänge, das der linken Seite ein wenig vor der Mitte, dicht vor dem Wendepol der Darmschleife. Der Innenkörper ist liier etwas aufgetrieben und häufig geradezu in den Zellulosemantel hinein aufgebeult. Die größten Eizellen an einem solchen büscheHgen Ovarium erwiesen sich als ca. 120 {jl dick. Derartige Ovarien fanden sich nur bei ganz jungen Knospen, deren Organe noch nicht vollständig ausgebildet sind. Bei mittelgroßen Knospen mit vollständig entwickelten, wenn auch noch nicht vollständig ausgewachsenen Organen fanden sich niemals derartige Ovarien und ebenso wenig bei vollständig ausgewachsenen Personen. In ganz vereinzelten Fällen fanden sich aber bei vollständig ausgewachsenen Personen zwei größere Eizellen 28 Michaelsen, Westafrika. 416 W. Michaelsen. von ca. 350 \i Dicke, und zwar jederseits eine, genau an den Stellen, an denen sich bei vielen Knospen die Ovarien fanden. Diese großen Eizellen Heften aber nicht mehr im Innenkörper, sondern ragen vermittelst eines kurzen, engen Stiels vom Innenkörper in den Peribranchialraum hinein. Auf diesen Befund habe ich noch zurückzukommen. Die männlich en Geschlechtsorgane (Taf.XVIII, Fig. 37), jederseits eines in einerPerson, bestehen aus einer einzigen viellappigen Hodenblase, die durch einen kurzen, kegelförmigen, aus ihrem Zentrum entspringenden Samenleiter ausmündet. Die Läppchen der Hodenblase, deren Anzahl verschieden ist und im Maximum etwa \'2 betragen mag, sind ungefähr so lang wie dick und gehen in ganzer Breite ineinander bezw. in den ebenso dicken Zentral- raum der Hodenblase über. Die Läppchen liegen rosettenförmig in einer Ebene, ganz in den Innenkörper eingebettet; der aus der Hodenblase her- vorragende Samenleiter mündet in den Peribranchialraum aus. Die Lage der männlichen Geschlechtsorgane ist auffallend. Die Hodenblase der rechten Seite liegt hinten neben dem Kiemensack, also hinter dem Ort, an dem bei anderen Personen das rechtsseitige Ovarium saß, bezw. bei dem die von einem solchen Ovarium übrig gebliebene Eizelle liegt. Die Hodenblase der linken Seite dagegen liegt ganz vorn neben dem Kiemen- sack, eine kleine, aber deutliche Strecke vor dem Wendepol der Darm- schleife und etwas vor dem Ort des linksseitigen Ovariums. Männliche Geschlechtsorgane fanden sich nur bei vollständig erwachsenen Personen vmd bei halb ausgewachsenen Personen, die aber schon die verschiedenen Organsysteme vollständig entwickelt zeigten. In keinem Falle fand ich Hoden und Ovarien gleichzeitig in einer Person (wohl aber, wie schon oben erwähnt, in einzelnen Fällen Hoden und je eine ausgewachsene Eizelle). Häufig fand sich in einer mittelgroßen Person, die noch mit einer vollständig ausgewachsenen geschlechtslosen Person zusammenhing, ein Paar Hoden, während eine an dieser mittelgroßen Person haftende ganz junge Knospe ein Paar Ovarien enthielt — also Elter geschlechtslos, Knospenkind männlich, Knospen-Enkel weiblich. Wenn ich noch hinzu- füge, daß viele Kolonien keine Spur von Geschlechtsorganen aufweisen, weder an Knospen noch an ausgewachsenen Personen, so habe ich sämt- liche mir vorliegende geschlechtlichen Stadien erwähnt. Ich vermute aber, daß außer diesen Hauptstadien noch ein kurzes Zwischenstadium (von Sluiter beobachtet?) existiert, wenigstens in manchen Fällen. Die Er- klärung dieser eigentümlichen Befunde liegt auf der Hand : Die geschlecht- liche Vermehrung ist an ein gewisses Wachstumsstadium, vielleicht auch an eine gewisse Jahreszeit, gebunden. Geschlechtliche Personen fanden sich Tunicata. 417 fast ausschließlich an solchon Kolonion oder an solchen Teilen von Kolonien, deren Weiterwachstum behindert war, die die ganze ihnen zur Verfügung stehende Algenblatt-Spreite umwachsen hatten. Die Personen sind zwittrig und dabei proterogyn. Es entwickeln sich die weiblichen Gonaden im frühesten Knospenstadiiuii der Person und stoßen die nacheinander reifenden J^izellen einzeln ab. Bevor die Knospe die Mittelgröße des ausgewach- senen Stadiums erreicht, hört die Abstoßung von Eizellen auf und die Ovarien verschwinden vollständig. Nur einzelne Eizellen bleiben ausnahms- weise im Peribranchialraum am Innenkörper sitzen, auch nachdem die Ovarien schon geschwunden sind. Eine kurze Zeit vor oder nach (?) dem Schwinden der Ovarien bilden sich in der noch mittelgroßen Person die männlichen Geschlechtsorgane aus, die bis zvim vollständigen Auswachsen der Person erhalten bleiben. Ich vermute, daß Avährend einer wahrschein- lich sehr kurzen Zeit männliche und weibliche Geschlechtsorgane zuammen vorkommen, daß also die männlichen sich schon bilden eine kurze Zeit bevor die weiblichen schwinden, und zwar aus folgenden Gründen. Die auffallende Asymmetrie in der Lage der männlichen Organe läßt mich vermuten, daß diese Lage durch die der Ovarien, die ja jederseits den Mittelraum ein- nahmen, beeinflußt ist. Diesen Einfluß könnten die Ovarien doch wohl nur ausüben, falls sie während der ersten Anlage der Hoden noch vorhanden waren. Es könnte allerdings bei dieser Anordnung auch die Vererbung eines Ahnenzustandes mit gleichzeitiger Ausbildung weiblicher nnd männ- licher Gonaden vorhegen. Beachtenswert ist aber, daß Sluiter (1. c. 1898, p. 56) Zwitterdrüsen erwähnt: „in jeder dieser zwei Drüsen immer nur ein großes Ei mit noch einigen ganz jungen Eietn und etwa 8 bis 10 kleine Hodenbläschen" ; also ein typisches Oyarium zusammen mit einer Hode, vorausgesetzt allerdings, daß die „ganz jungen Eier" wirklich Eizellen und nicht verkannte Läppchen der Hodenblase sind. In der betreffenden Abbildung, 1. c. Taf. VII, Fig. 7, ist nämlich von „ganz jungen Eiern" nichts zu erkennen. Diese Figur zeigt ganz typisch das von mir oben, geschilderte Stadium, in dem neben einer viellappigen Hodenblase — die Läppchen dieser einen Hodenblase sind offenbar von Sluiter erkannt und als gesonderte Hodenbläschen gezeichnet worden — ein einziges freies Ei liegt, aber kein eigentliches Ovarium. Im übrigen stellt diese Abbildung zweifeUos kein Diandrocarpa-G eschlechtsorgsm dar, wie ich fraglich erweise annahm (1. c. 1904, p. 44), ebenso wenig wie der Abbildung des Mund- tentakelkranzes (1. c. Fig. 6) eine Art dieser Gattung zugrunde liegt. Irre führen könnte an der SLuiTER'schen Abbildung (1. c. Fig. 7) außer der fehlerhaften Zeichnung der Hodenblase noch die scharfe Umrandung des 28* ^]g W. Michaelsen. angeblichen Zwitterapparats, nach der die männlichen und weiblichen Organe in einer gemeinsamen Umhüllung zu liegen scheinen. Diese Um- randung beruht wahrscheinlich nur auf der gemeinsamen Einsenkung der frei im Innenkörper liegenden Organe in eine seichte Aushöhlung des Zellulosemantels hinein. Die Greschlechtsorgane der Cliorizocarpa elegans scheinen in ihrer Ausbildung bedeutsam von denen der übrigen Chornzocarpa-Arten ab- zuweichen. Ch. guttula Mich. (1. c. 1904, p. 104) ist vielleicht ebenfalls proterogyn, denn ich fand in deutlicher Ausbildung nur Hoden (1. c. Taf. II, Fig. 20), die in ihrer Gestalt sehr an die der Ch. elegans erinnern, wenn auch die Hodenläppchen bei letzterer plumper und weniger zahlreich sind. Ch. sydneyensis (Herdman) aber scheint doch beträchtlich von diesen beiden Arten abzuweichen. Sollten bei dieser Art die Geschlechtsorgane aber tatsächlich, wie ich vermute (1. c. 1904, p. 103, Taf. II, Fig. 26), in Knospen entstehen und nach Resorption der Knospenorgane allein übrig bleiben, also gewissermaßen die am Muttertier sitzenden Knospen reprä- sentieren, so hätten wir hier einen Zustand vor uns, der sieh sehr wohl von dem bei Ch. elegayis gefundenen ableiten ließe. Wir hätten hier an der ausgewachsenen Mutterperson einerseits eine Knospe mit 2 (!) Hoden- bläschen, andererseits eine Knospe mit einem (?) Ovarium. Ob tatsächüch mit einem Ovarium, erscheint mir fraglich. Es könnte ebensogut das Vorhandensein zweier nach Resorption der übrigen Knospen-Organe gegen- einander gepreßter Ovarien angenommen werden. Farn. Botryllidae Giard. Gen. Botryllus Gaertn. (s. latissimo). 1774. Botryllus Gaektnjik, in: Pallas, Spicilegia zoologica quibus novae imprimis et obscurae animalium species iconibus, descriptionibus atqiie commentariis illustrantur, fasc. X, p. 35. 1815. Polycyclus Lamarck, in: Mem. Mus, Paris, I. p. 575. 1841. Botrylloides Milne-Edwards, in: Mem. pres. Ac. France, XVIII, p. 85. 1883. Sarcobotrylloides v. Dräsche, Die Synascidien von Eovigno, p. 14. Alle modernen Tunicaten-Forscher, die Gelegenheit hatten, sich mit der Farn. Botryllidae zu beschäftigen, haben sich dahin ausgesprochen, daß die bis jetzt übliche Einteilung dieser Familie in die 4 Gattungen Botryllus, Polycyclus, Botrylloides und Sarcobotrylloides eine künstliche, nicht aber der Ausdruck phyletischer Sonderung ist. In seiner neuesten Zu- sammenfassung der Ascidien (in Bronn, Kl. Ordn. Tierr., III, Suppl., p. 1377 u. f.) hält Hartmeyer diese Einteilung noch aufrecht, lediglich, weil Tuiiicata. 419 or nichts Besseres an ihre Stelle zu setzen weiß. Meine Untersuchungen über einen Betrylliden von Lüderitzbucht bestätigen die Unhaltbarkeit jener Gattungseinteilung, insofern sie den Unterschied zwischen BotryUus (s. s.) und Botrylloides als durchaus unzulänglich hinstellen und den Nachweis erbringen, daß die betreffenden Charaktere nicht einmal den Wert von Art-Charakteren besitzen, sondern lediglich verschiedene Wachstumsformen, walu-scheinlich sogar nur verschiedene Altersstadien der Kolonie, darstellen. Ebenso belanglos wie die verschiedene Anordnung der Personen — Unterschied zAvischen Botryllus und Botrylloides, sowie zwischen Polycydus und Sarcobotrylloides — ist der Unterschied im Dickenwachstum der Kolonie — Unterschied zwischen Botryllus und Polycydus, sowie zwischen Botrylloides und Sarcobotrylloides — , wie mehrfach nachgewiesen. Ist es, so frage ich, überhaupt notwendig, diese im Bau der Personen so einför- mige Familie in Gattungen zu teilen? Ich muß diese Frage verneinen. Die Gattungssonderung hat den Zweck, hervorstechende verwandtschaftliche Gruppen zusammenzufassen und übersichtlich neben einander zu stellen. Falls keine hervorstechenden Charaktere zu derartiger Gruppenbildung Ver- anlassung geben, hat auch eine gezwungene Gattungssonderung keinen Wert. Die große Zalil von Arten kann eine Gattungssonderung erwünscht machen, aber nicht durchaus bedingen. Übrigens kennen wir in anderen Tiergruppen Gattungen mit größerer Artenzahl als in der Fam. Botryllidae, in der Hartmeyer fraglicherweise (!) 75 sichere Arten gelten läßt (1. c). Ich bin mit Hartmeyer der Ansicht, daß sich unter den von ihm als sicher angeführten Arten zahlreiche Synonyme linden. Nach meinen unten dar- gelegten Untersuchungen ist es wahrscheinlich, daß selbst manche Botrylloides- Arten mit Botryllus- Arten zu verschmelzen sein werden, sowie etwaige Sarcohotrylloides- Avien mit Polycydus- Arten. Ferner stellen vielleicht manche Botryllus- und Sarcobotryllus- Arten nur Jugendformen von Polycydus- bezw. Sarcobotrylloides-Kolonien dar. Ich ziehe aus diesen Überlegungen den logischen Scliluß und vereine alle bis jetzt aufgestellten Botrylliden-Arten in der Gattung Botryllus sensu latissimo. Botri/llus niyev (Herdm.) rar. magnicoecns (Hartm). 1912. Botrylloides nigrum var. magnicoecuni Hartmeyer, in: Wiss. Erg. deutsch. Tiefsee-Exp. 1898—1899, XVI, p. 271, Taf. XLI, Fig. 11. 1913. Botrylloides nigrum, var. magnicoecuni, Hartmeyer, in: Jena. Denkschr., XVH, p. 135. Synonyraie und Literatur der forma typica : 1886. Botrylloides nigrum Herdman, in: Rep. Voy. Challenger, Zool., XIV, p. 50, PI. I, fig. 8, PI. III, %s. 19—21. ^OQ W. Michaelsen. , 1897. Botrylloides nigrum, Sliiter, in: Zool. Jahrb. Syst., XI, p. 49. 1902. Botrylloides nigrum. Van Name, in: Trans. Connect, Ac, XI, p. 374, PI. LIII, fig. .54, PI. LXI, fig. 11^5. 1912. Botrylloides nigrum, Hartmeyek, in: Wiss. Erg. deutsch. Tietsee-Exp. 1898 bis 1899, XVI, p. 270, Taf. XLI, Fig. 10. Fundangaben: Deut.sch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, 1 — 10 m; W. Michaelsen, 5. — 24. Juli 1911, (mehrere Kolonien) (und nach Hartmeyer). Weitere Verbreitung: Kapland (nach Hartmeyer). Verbreitung der fonna typica: Bermuda (nach Herdman u. Van Name), K a p 1 a n d (nach Hartmeyer), M o .s a m b i q u e (nach Sluiter). Bemerkungen: Färbung: Die meisten der von mir bei Lüderitzbucht gesammelten Kolonien waren im Leben, wie auch jetzt im konservierten Zustande, einfarbig und wiesen eine rötlich violette Färbung auf, stimmten also mit dem Original dieser Varietät vom Kaplande wie mit den von Hartmeyer beschriebenen Lüderitzbucht-Exemplaren überein. Eine einzige ziemlich große Kolonie von Lüderitzbucht zeigte dagegen eine auifallende Abweichung in der Färbung. Ich beschrieb die Färbung des lebenden Tieres als „purpurbraun mit winzigen hellgrünen Punkten bezw. Kreisen". Die hellgrünen Punkte bezw. Kreise markierten die kleinen Hofe der Ingestionsöffnungen. Noch jetzt, im konservierten Zustande, heben sich die Höfe der Ingestionsöffnungen durch bleichere, aber nicht mehr grünliche, Färbung von der wenig veränderten, nur schwach abgeblal3ten Grund- farbe ab. Systeme: Unter den von mir bei Lüderitzbucht gesammelten Botrylliden fanden sich zwei Gruppen, die sich durch eine sehr verschiedene Gestaltung der Systeme von einander unterschieden. Ein Teil der Kolo- nien zeigte typische ßotrt/llusSysteme, deutlich in mehr oder minder regel- mäßiger Ellipse oder in Krei.sform angeordnete Personengruppen mit deutlicher, vielfach fast kegelförmig vortretender Kloakenöffnung in der Mitte des Systems, die übrigen Kolonien dagegen zeigten typische Botri/lloitJes- Anord- nung der Personen, lang gestreckte und zum Teil gegabelte Parallelreihen oder ganz undeutliche Systeme mit unregelmäßig gestellten Kloakenöffnungen. Nur an wenigen Stellen einzelner Kolonien war der Charakter der Systeme, ob Botiyllus- oder Botrr/Iloides-Anordnung der Personen, undeutlich. Ich glaubte das Material hiernach zwei verschiedeneu Arten zuordnen zu müssen, einer Bofr/jllus- und einer Botnjlloides-Axt. Sehr groß war meine Über- raschung, als meine Untersuchung verschiedener Kolonien in AufheUungs- präparaten und in Schnittserien ergab, daß die verschiedenen Kolonien im Bau der Personen und in den Charakteren des gemeinsamen Zellulose- Tnnicata. 421 mantols durchaus miteinander und, abgesehen von den Abweichungen in der Gestaltung der Systeme bei einzelnen Kolonien und geringfügigen Unterschieden im Bau der Personen, mit Botrylloides nigrum Herdman var. magnicoecum Hartmeyer, einer bereits von Lüderitzbucht bekannten Form, übereinstimmten. Ich hebe nur hervor die Übereinstimmung im Bau des K i e m e n s a c k e s und des Darmes mit dem aufFaUend großen Blindsaek am Magen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als sämtliche Kolonien meines Materials dieser HARTMEYER'schen Form zuzuordnen. Diese Art bezw. Varietät zeigt also zAvei verschiedene Formen der Systeme, eine Botryllus- und eine Botrylloides-F ovm. Es stellt sich dieser Unterschied demnach nicht nur als für eine Gattungssonderung, sondern sogar für eine artliche Sonderung als belanglos heraus, und es erübrigt nur eine Erklä- rung für die Entstehung dieser Verschiedenheit in der Gestaltung der Systeme. Ich glaube diese Verschiedenheit als verschiedene Ausbildungs- bezw. Altersstadien der Kolonie erklären zu sollen und stelle mir den Umwandlungsvorgang wie folgt vor. Das ursprüngliche, jüngere Stadium der Kolonie ist Avahrscheinlich ein Botryllus-TiVi^tsindi, mit kleinen, gesclilos- senen und weitläufig gestellten Systemen. Solange die Kolonie Gelegenheit zur Ausdehnung hat, also soweit der Untergrund reicht, behält die Kolonie diese Form der Systeme auch bei Vermehrung der Personenzahl bei. Es kommt aber eine Zeit, wo der Untergrund für eine Ausdehnung der Kolonie nicht mehr ausreicht und die neu sprossenden Personen nicht mehr Raum genug zur Bildung neuer Kreis- und Ellipsen-Systeme finden. Nach den Untersuchungen Oka's') ist festgestellt, daß nur ein Teil der neugebildeten Tochterpersonen an die Stelle der absterbenden Mutterperson treten, daß sich die übrigen aber dorthin wenden, wo sie Platz finden. Das ist bei etwas älteren Kolonien mit gedrängteren Systemen hauptsächlich der Lückenraum zwischen den älteren Systemen, also ein Labyrinth ge- streckt netzförmiger längerer Linien, die, von beiden Seiten her bevölkert, zu lang gestreckten, stellenweise gegabelten Doppelreihen werden, soweit die Gedrängtheit überhaupt noch die Bildung deutlicher Systeme gestattet. Hierbei gehen die ursprünglichen kleinen geschlossenen Systeme, deren Personen nach Bildung neuer Sprossen absterben, schließlich ganz verloren. Es muß natürlich dahin gestellt bleiben, ob auch bei anderen Arten eine derartige Umwandlung von Botryllus-y^y Giemen in Botn/lloides-i*)Ysteme vor sich geht. Mundtentakelkranz: Die Zahl der Mundtentakel ist bei meinem Material von Lüderitzbucht variabel. Ich fand stets eine größere Zahl, als *j in : Zeitschr. wiss. Zool., LIV, p. 542 u. f. ^22 ^^ • Michaelsex. Hartmeyer es von der Kapland-Kolonie (8 — 10) angibt, im Minimum mindestens 14 (15?), bei einer Kolonie konstant 16 in sehr regelmäßiger Anordnung nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1, wobei die der 3. Ordnung sehr klein, die der 2. Ordnung mittelgroß und die der 1. Ordnung sehr groß waren, bei anderen Kolonien meist 19 oder 20, in einem Falle sogar 21, die sehr unregelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 oder stellenweise 1, 2, 1, 2, 1 angeordnet sind. Brieflich teilt mir Hartmeyer mit, daß eine Nachuntersuchung seines Lüderitzbucht - Materials auch bei diesem eine größere Zahl von Mundtentakeln ergab: „Es sind mindestens 16, doch mag der eine oder andere ganz kleine Tentakel auch schwer sichtbar sein, da die Tiere sehr stark pigmentiert sind, sodaß die Tentakelzahl schließHch Ihrem Befunde entsprechen würde." Ob auch bei dem kapländischen Originalmaterial etliche der kleinsten Mundtentakel übersehen worden sind, muß einstweilen dahin gestellt bleiben. Da sie „sämtlich ziemlich lang" sein sollen, so entsprechen die beobachteten 8 — 10 Tentakel zweifellos nur denen der 1 . und 2. Ordnung des Lüderitzbucht-Materials. Hart- meyer schreibt mir darüber : „Vielleicht war bei ihm [dem kapländischen Material] die Tentakelserie 3. Ordnung so klein, daß ich sie übersehen oder nicht besonders erwähnt habe, oder überhaupt noch nicht entwickelt." Geschlechtsorgane: Hartmeyer erwähnt nichts von Geschlechts- organen. Ich fand bei allen Kolonien von Lüderitzbucht an einzelnen Personen Geschlechtsorgane, aber nur an ganz jungen Personen, die zwar die verschiedenen Organe ausgebildet hatten, aber noch mit der Mutter- person zusammenhingen und erst etwa den dritten Teil der Länge ausge- wachsener Personen erlangt hatten. Die Geschlechtsorgane zeigten folgende Lage und Gestaltung. An der linken Körperseite hat der Innenkörper dicht dorsal von einer neuen Enkel-Knospe, die noch im Anfangsstadium ihrer Entwicklung ist, eine annähernd halbkugelige Aushöhlung in den all- gemeinen ZeUulosemantel hinein getrieben, und in dieser Aushöhlung hat sich am Innenkörper ein Ovarium mit deutlich diff"erenzierten Eizellen gebildet. Bei manchen dieser Tochterpersonen hat sich diesem linksseitigen Ovarium gegenüber, an der rechten Seite ebenfalls dicht dorsal an einer (Enkel-) Knospe, eine ähnliche Aushöhlung gebildet, die jedoch nicht so deutlich und nicht so tief ist wie die der linken Seite. Auch diese Aus- höhlung enthält eine Zellgruppe, die nur als Gonade angesprochen werden kann. Die Zellen dieser rechtsseitigen Gonade sind jedoch nicht in deut- liche Eizellen differenziert. Ich halte es für wahrscheinlich, daß wir hier die Anlage eines männlichen Geschlechtsorgans vor uns haben. Vielleicht aber mag sich auch diese Gonade als weibliche herausstellen und nur ein Tnnicata. 423 jüngeres Stadium eines Ovariums sein. Zur sicheren Feststellung genügt das für histologische Zwecke nicht geeignet konservierte Material leider nicht, Subordo Dictyobranchia. Farn. Rhodosomidae Hartmr. Gen. Corella Aid. & Hanc. Corella euinyota Traustedt. 1882, Corella eumyota Traustedt, in: Yid. Medd., 1881, p. 273, Tav. IV, Fig. 2, 3, Tav. V, Fig. 13, 14. 1884. Corella novarae v. Dräsche, in: Denkschr. Math.-Nat. Cl. Ak. Wien, XLVIII, p. 382, Taf. VIII, Fig. 1—4. 1898. Corella eumyota, Sluiter, in: Zool. Jahrb. Syst., XI, p. 40, Taf. V, Fig. 14. 1900. Corella Novarae, Sluiter, in: Zool. Jahrb. Syst., XIII, p. 20. 1900. Corella eumyota, Michaelsen, in: Zoologica, Heft XXXI., p. 10. ?1906. Corella antarctica, Sluiter, in: Exp. Antarct. Fran^. 1903—1905, Tuniciers, p. 31, PI. II, Fig. 29—32, PI. V., Fig. 56. 1910. Corella eumyota, Herdman, in: Nation. Antarct. Exp. Nat. Hist., V, Tanicata, p. 16, PI. III, Fig. 1—6. Fundangabe: Lüderitzbucht , 72 — 10 mm, an Balanen -Schalen; W. Michaelsen, 10. Juh 1911 (2 Exemplare). Weitere Verbreitung: Chile (Valparaiso), Süd-Feuerland, Ost- Patagonien, Brasilien (Baliia), Kapland, südlicher Indischer Ozean (St. Paul), Neu-Guinea (D"Urville-Insel), Chatham-Ins ein; var.?: Auckland-Ins ein, Insel Booth Wandel im Antarktischen Meer. Bemerkungen : Das größere Exemplar ist geschlechtsreif und weist in größter Dimension einen Durchmesser von 14 mm auf. Das kleinere Exemplar scheint noch unreif zu sein. Das näher untersuchte größere Exemplar entspricht in jeder Hinsicht der (vrella nocarae v. Dräsche, die ich als Synonym der in gewissen Hinsichten stark variierenden C. eumyota Traustedt ansehen muß. Die Variabilität dieser Art beruht einenteils auf der ver- schiedenen Zahl der Mundtentakel, anderenteils auf der mehr oder weniger starken Ausbildung der Epibranchialrinne'), d. h. der dorsal- medianen, sich hinter dem Flimmerorgan nach hinten liinziehenden Fort- setzung der Hypobranchialrinne-), oder, mit anderen Worten, der ver- schiedenen Länge der dorsalmedianen Fortsetzung der Flimmerbogen. 3) ') „Gonttiere epibranchiale" nach Julin, Etüde sur l'Hypophyse des Ascidies et sur les Organes qui l'avoisinent, in : Bull Ac. Belgique, (3) I, Nr. 2, p. 6 (des Separat- Abzuges). ^) „Gouttiere hypobranchiale" nach Julin, 1. c. p. 6. (des Separat-Abzuges). ^) Nach Michaelsen, in: Zoologica, Heft XXXI, p. 11. 4.24 ^- Michaelsen. Ich zählte bei dem näher untersuchten Stück von Lüderitzbucht 175 Tentakel. Da jedenfalls nur ganz vereinzelt ein Tentakel übersehen worden ist, so mag als äußerste Möglichkeit das Vorhandensein von 180 Tentakeln angenommen werden (also 175 — 180 Tentakel). Die Angaben über die Zahl der Tentakel bilden demnach jetzt folgende Reihe: 175 [bis 180?] (Lüderitzbucht), weit über 100 (St. Paul), 104 (Ost-Patagonien), 100 (D'Urville-Insel und Chatham-Inseln), 90 [— lOOVj (Feuerland), ca 50 (Valparaiso, Bahia), 50 (Kapland). Es ist wohl kaum möglich, diese Reihe durch einen Arten-trenu enden Schnitt in zwei natürliche Teile zu spalten, um so weniger, als die geographische Verbreitung durchaus nicht in Be- ziehung zu den verschiedenen Gliedern dieser Reihe zu setzen ist (Stück mit größter Tentakelzahl einem Stück mit geringster Tentakelzahl benach- bart: Lüderitzbucht — Tafel-Bay bei Kapstadt). Die Tentakel sind bei dem Stück von Lüderitzbucht im allgemeinen abwechselnd verschieden lang, sehr lang und mäßig lang; doch schiebt sich stellenweise noch ein ziemlich kleiner Tentakel zwischen einen sehr langen und einen mäßig langen ein. Die kleinsten Tentakel repräsentieren eine 3. Ordnung, also den Be- ginn oder den letzten Rest einer Anordnung nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1. Auch nach der Länge der Epibranchialrinne ist eine Arten- Sonderung nicht gut durchführbar, denn Traustedt gibt von einem Stück mit ca 50 Tentakeln (Stück von Valparaiso) an, daß sie hier besonders deutlich sei, (1. c. p. 273: Den of Dr. Junx kaldte „gouttiere epibranchiale" „var isar tjdelig hos det storste af mig undersogte Exemplar" — das ist das Exemplar von Valparaiso. Aus dieser Angabe ist doch wohl zu ent- nehmen, daß sie bei den anderen Exemplaren wie bei dem später von Sluiter untersuchten kapländischen Stück (1. c. Taf. V, Fig. 14) undeutlich ist. Es ist also bei Tieren mit 50 Tentakeln die Epibranchialrinne manch- mal deutlich, manchmal undeutlich, und andererseits schwankt die Tentakel- zahl bei Tieren mit deuthcher Epibranchialrinne zwischen 50 und 175 (180?). Fraglich erscheint es mir, ob Corella antarcttca Sluiter (1. c.) von (\ eumi/nta gesondert gehalten werden kann. Herdman (1. c. p. 16) vereint sie mit dieser. C. antarctica würde sich den C. eumyota mit geringer Ten- takelzahl (50) und deutlicher Epibranchialrinne anschließen. Eine Ab- weichung scheint in der Gestaltung des Darmes zu liegen, insofern der Ösophagus bei C. antarctica sehr kurz, nur einen geringen Bruchteil der Länge des Magens einnehmend, und auffallend dünn ist, während er bei C. eumyota bei dem geschlechtsreifen Stück von Lüderitzbucht etwa halb so lang wie der Magen ist. Die relative Länge des Ösophagus scheint aber in verschiedenen Größenstadien des Tieres verschieden zu sein, denn Tiinicata. 425 bei dem kleinou imreifen Stück von Lüderitzbucht erwies sich der Öso- phagus als ungefähr so hing wie der Magen. Der extreme Zustand dieses Größenverhältnisses bei C. antarctica mag also von der hervorragenden Größe der Tiere bedingt sein. Ob in der Ausbildung der G eschl echt s - Organe ein charakteristisches Merkmal für C. antarctica liegt, kann ich nicht angeben, da das mir vorliegende Material von C. eumyota zu spärlich für die Feststellung dieser Organisationsverhältnisse ist. Ich hege die Ver- mutung, daß die verhältnismäßig geringe Ausbildung der Geschlechtsorgane bei dem Originalstück von C. antarctica, zumal die Beschränkung der Ge- schlechtsorgane auf die Wandung des Darmes in der Region des Wende- pols, nur einen Zustand der Unreife darstellt. Ich vermute, daß wir in C. antarctica nur eine antarktische Riesenform der C. eumyota sehen dürfen, die vielleicht als Varietät gesondert werden könnte. Farn. Phallusiidae Traust. Gen. Ascidiella Roule. Ascidiella senegalensis Mich. Tafel XIX, Fig. 48—50. Vorläufige Mitteilung; 1914. Ascidiella senegalensis, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 426. Fundangabe: Senegal., Goree, 24 m, steiniger Grund-, C. Hupfer, Mai 1891. Diagnose. Körpergestalt: Seitlich mehr oder weniger zusammengedrückt, unge- fähr um die Hälfte höher als lang. Bodenständigkeit : Mit einem mehr oder weniger großen Teil der linken Seite, manch- mal fast mit der ganzen linken Seite angewachsen. Äußere Sip honen nicht oder nur undeutlich (Egestionssipho !) ausgebildet. Körperöfinungen ungefähr ^/g der größten Körperdimension (der Höhe) von einander entfernt. Ingestionsöifnung am oberen Körperpol, Egestionsöflnung auf der Rückenkante oder auf die rechte Körperseite geschoben, beide flach oder die Egestionsöffnung auf einer breit-warzen- förmigen Erhabenheit. Dimensionen des größten Stückes: Höhe 15 mm, Länge 11 mm, Breite 8 mm, Entfernung zwischen den Körperöfifnungen 6 mm. Aussehen hell gelblich grau, Weichkörper durch den Zellulosemantel hindurch scheinend. K ö rp er o berf lache im allgemeinen fast glatt, nur mit weit zerstreut stehenden spärlichen Dörnchen und mit netzartiger Furchenzeichnung. Im Umkreis jeder Körperöffnung eine Anzahl gedrängt stehender warzenförmiger Erhabenheiten mit dichterem Dörnchenbesatz. Freie Oberfläche nackt oder mit spärlichem Fremdkörperbesatz. Körperöffnungen: Ingestionsöffnung 8-lappig, Egestionsöffnung 6-lappig. 426 ^' Michaelsen. Z elliilo s eman t el weich knorpelig, zäh, im allgemeinen sehr "dünn und wasserhell, ^m Umkreis der Körperöflfnungen und am Rande der Anwachsstelle etwas verdickt und hell gelblich grau, durchscheinend, ohne Blasenzellen und Blutgefäße, aber mit spärlichen, win- zigen Pigmentpünktchen. Innenkörper an der rechten Seite und im Umkreis der Körperöffnungen mit kräftiger Muskulatur, die nicht bezw. nicht weit auf die linke Körperseite übergreift. Mundtentakel ca. 64 verschieden lange, unregelmäßig nach dem Schema 1, 2, 1, 2, 1 und stellenweise 1, 3, 2, 3, 1 angeordnet. Flimmergruben-Spalt klaffend, mehr oder weniger regelmäßig U-förmig, vorn mehr oder weniger weit offen oder zusammengebogen. Kiemensack mit feiner Längsfältelung. Quergefäße sämtlich dünn, nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 etwas verschieden stark. Längsgefäße ohne Papillen, vorn vor dem ersten vollständigen Quergefäß in hakenförmig abwärts gebogene Blind-Enden auslaufend. Maschen so lang wie breit bis doppelt so lang wie breit. Kiemenspalten lang und parallel- randig, bis zu 10 in einer Masche. Dorsal falte im allgemeinen gleichmäßig breit, an der linken Seite mit Rippen versehen, die bis an den freien Rand verlaufen, aber nur in der basalen Hälfte stark aus- geprägt sind, Rand der Dorsalfalte mit zahlreichen, unregelmäßigen, im allgemeinen nur schwach konvexen, in der Region der Osophagus-Oflniing aber lappenartig vorspringenden Vorwölbungen, am äußersten, schnell schmäler werdenden Hinterende glatt. Darm an der linken Seite des Kieniensackes, unten nur wenig vom Kiemensack überragt, eine am Wendepol verbreiterte und etwas klaffende Schleife bildend, die über die Mitte der Körperhöhe hinaufragt und deren End-Aste nach oben abgebogen sind. Ösophagus kurz und eng, stark gebogen. Magen äußerlich glatt, die untere Hälfte des vorlaufenden Darmschleifen-Astes einnehmend. Mitteldarm kaum dünner als der Magen. Enddarm scharf abgesetzt. Afterrand verdickt und zurückgeschlagen, schief zugeschnitten, mit einer tiefen Einkerbung (zwei Einkerbungen?), im übrigen glatt. Geschlechtsorgane an der linken Körperseite. Ovarium aus dicken, verästelten und anastomosierenden Strängen bestehend, am Innenkörper im Bereich des Darmschleifen- Lumens. Eileiter lang und dick, sich am Mitteldarm bis dicht unter den After hinziehend. Hode aus dünnen, vielfach verästelten und gelappten Schläuchen bestehend, die das Ovarium umkränzen und an der Kiemensack-Seite überdecken. Vorliegend 3 Exemplare, 2 geschlechtsreife und ein kleines unreife.s. Äußeres. Die Körpergestalt ist etwas verschieden, seitlich mehr oder weniger, manchmal nur sehr schwach, abgeplattet, ungefähr um die Hälfte höher als lang. Bodenständigkeit: Die Tiere sind mit einem mehr oder weniger großen Teil der linken Seite, bei dem kleinsten Stück mit der ganzen linken Seite an einem flachen Untergrund, Balanen oder Muscheln, angewach- sen. Das größte Exemplar haftet nur mit einem kleinen unteren Teil der linken Seite am eigentlichen Untergrund; doch zeigt es weiter oben an der linken Seite einzelne zum Teil sehr große Fremdkörper (Schill und Kies), die als Untergrundmaterial angesehen werden könnten. Das kleinste, Tnnicata. 427 mit der gauzou linken S(Mto am llnt(>rg"runde angewachsene kStück hat einen deuthehen Randsaum (Anwachssaum) zur Ausbildung gebracht. Äußere Siphon en sind nicht deutlich ausgebildet, doch hegt bei dem größten Stück die EgestionsöfRiung auf einer breit-warzenförmigen Erhabenheit, die als sehr kurzer Egestionssipho angesprochen werden könnte. Die Körperöflnungen liegen ziemlich nahe bei einander, weniger als die halbe größte Körperdimension, nämlich ziemlich genau -/s der Körperhöhe, voneinander entfernt, die Ingestionsöfihung am oberen Pol, die Egestionsöffnung bei dem größten Stück auf der Rückenkante, bei den beiden kleineren auf die rechte Körperseite hinaufgeschoben. Dimensionen: Das größte Stück ist 15 mm hoch, 11 mm lang und 8 mm breit. Die Entfernung zwischen den Zentren der Körperöff- nungen beträgt bei diesem Stück 6 mm. Das Aussehen der Tiere ist sehr hell gelblich grau, stark beeinflußt von dem halb durchsichtigen oder fast undurchsichtigen Weichkörper, der durch den fast wasserhellen Zellulosemantel hindurch schimmert. Die freie Körperoberfläche ist im allgemeinen fast glatt, nur mit spärlichen, weit zerstreuten Dörnchen von etwa 145 [x Länge besetzt. Diese Dörnchen sind kegelförmig, basal verbreitert, oder an der Basis ange- schwollen. Außerdem erkennt man an der Oberfläche ein melir oder weniger regelmäßig und scharf ausgebildetes Netz feiner Furchen. Im Um- kreis jeder Körperöfliiung stehen ziemlich dicht gedrängt einige warzen- förmige Erhabenheiten von etwa '/s bis 2/5 iiim basaler Breite, die zum Teil mit einander verschmolzen sind. Die Oberfläche dieser Erhabenheiten ist dichter mit spitz-kegelförmigen oder spitz-klauenförmigen Dornen besetzt, deren durchschnittliche Länge etwa 90 — 140 (x beträgt, während sie an der Basis durchschnittlich etwa 60 — 100 \i dick sind. Bei dem kleinen unreifen Stück sind die Warzen höher und schmäler, zum Teil basal etwsis einge- schnürt, und die Dörnchen wenigstens verhältnismäßig etwas größer, z. T. isoliert neben den Warzen stehend, oder, vielleicht richtiger gesagt, ein einzelnes Dörnchen auf einer sehr kleinen Warze stehend. Die freie Körperoberfläche ist fast nackt, nur mit spärlichen, sehr feinen Fremdkörpern, feinsten Sandkörnern und Schmutzpartikelchen, besetzt. Körperöffnungen: Die Ingestionsöftnung ist 8-lappig, die Egestions- öifnung 6-lappig. Die Lappen der Körperöfiiiungen bestehen aus wulstig erhabenen gleichschenkligen Dreiecken. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist weich knorpehg, aber zäh, im allgemeinen papier-dünn, etwa 30 [i dick, nur im Umkreis der Körperöfiiiungen mit ihren warzenförmigen Erhabenheiten und am 428 ^ • Michaelsen. Kande der Ansatzstelle etwas dicker, im allgemeinen wasserhell, an den verdickten Partien hell gelblich gTaii, durchscheinend. Blasenzellen und ßlutffefäße waren im Zellulosemantel nicht aufzufinden. Der Weichkörper hängt nur an den Körperöffnungen fest am ZeUulosemantel und löst sich im übrigen sehr leicht los. Er hat fast genau die Gestalt des ganzen Körpers; auch sind innere Siphonen ebenso wenig deutlich ausgebildet wie äußere. Der Innenkörper ist ziemlich zart und durchsichtig, aber an der rechten Seite und im ganzen Umkreis der Körperöffaungen mit kräftiger Muskulatur versehen. Die Muskulatur geht aber, von der Umgegend der Körperößnungen abgesehen, nicht oder nicht weit auf die linke Körper- seite hinüber. Der Mundtentakelkranz besteht bei dem größeren geschlechts- reifen Stück aus G4 fadenförmigen Tentakeln, die im allgemeinen abwech- selnd verschieden lang sind. Es kommen aber viele Unregelmäßigkeiten vor, und stellenweise sind sehr kleine Tentakel einer 3. Ordnung zwischen die der 1. und 2. Ordnung eingeschoben. Das kleinere geschlochssreife Exemplar zeigt annähernd die gleiche Zahl von Tentakeln (mindestens 55, am kleinsten Stück konnte die Tentakelzalil nicht festgestellt werden). Das Flimmerorgan (Taf. XIX, Fig. 48) ist ungefähr so lang wie breit. Der Flimmergruben-Spalt ist weit und unregelmäßig klaffend und beschreibt eine hinten geschlossene und konvexe, U-förmige Figur, deren Hörner bei dem größeren geschlechtsreifen Stück vorn bis zur gegen- seitigen Berührung gegeneinander hin gebogen sind, während sie bei dem kleineren, unreifen Stück ohne Abbiegung sich gerade nach vorn erstrecken. Auch sind die Hörner des Flimmergruben-Spaltes bei dem gToßen Stück verhältnismäßig bedeutend länger, zumal das linke, das noch etwas vor dem Ende des rechten Horns vorbeistreicht. Das Ganglion (Taf. XIX, Fig. 48) ist viel länger als breit, und sein Vorderende liegt unmittelbar am Flimmerorgan. Der Kiemensa ck (Taf. XIX, Fig. 50) zeigt eine feine, aber deutliche Längsfältelung. Die Quergefäße sind durchweg sehr dünn und wenig ver- schieden, abwechselnd etwas verschieden dick oder nach dem Schema 1, 3, "2, 3, 1 in drei Dicken- Ordnungen vorhanden. Besonders starke Quergefäße kommen nicht vor, und andererseits findet sich nur sehr sporadisch und nur für eine sehr kurze Strecke die Degradierung eines Quergefäßes zu einem sekundären Quergefäß. Es sind stets nur einzelne Kiemenspalten, die von den feinsten Quergefäßen nicht durchschnitten, sondern überbrückt werden. Die inneren Längsgefäße sind mäßig und Tunicata. 429 glpiflimäßig dick. Sie sind durch dicke, gorundet drcnseitige, quer ge- stellte, an der breiten Basis seitlich tlach auslaufende Träger (Taf. XIX, Fig. 50) mit den Quergetaßen verbundcni. Das gerundete innere Ende der Längs- gefiißträger zeigt häutig eine oder zwei unregelmäßige, manchmal niedrig warzenförmige Verdickungen. Diese überragen manchmal in geringem Maße das innere Niveau der Längsgefäße, und in diesem Falle hat es fast den Anschein, als trüge das betreffende Längsgefäß an dieser Stelle eine sehr niedrige Papille. Eine genauere Untersuchung ergibt jedoch, daß die Längsgefäße keine Papillen tragen. Eine eigentümliche und sehr charak- teristische Bildung zeigen die Vorderenden der Längsgefäße. Die Längs- gefäße erreichen nicht die Vorderkante des Kiemensaekes, enden aber auch noch nicht an dem Punkt ihrer Verbindung mit den vordersten, von dem ersten primären Quergefäß ausgehenden Längsgefäß-Trägern, sondern ragen von diesem Punkt als hakenförmig abwärts gebogene Blindgefäße noch eine Strecke nach vorn (Taf. XIX, Fig. 48j. Manchmal sind diese hakenförmigen Blindgefäße an dem Punkt ihrer Verbindung mit dem Längs- gefäß-Träger etwas nach innen abgebogen und sehen dann fast wie schlanke, hakenförmige Papillen aus. Daß es aber keine Papillen, sondern Teile des eigentlichen Längsgefäßes sind, geht deutlich aus einer Übergangsbil- dung hervor. In kurzen Strecken schieben sich nämlich sekundäre Quer- gefäße, die in der Mitte auch primär werden können, zwischen das erste vollständige Quergefäß und den Vorderrand des Kiemensackes ein. Dort, wo diese unvollständigen eingeschobenen Quergefäße die Meridiane der Längsgefäße kreuzen, stehen kleine, in der Richtung von vorn nach hinten mehr oder weniger abgeplattete Erhabenheiten, rudimentäre bezw. unvoll- ständig ausgebildete Längsgefäß-Träger. In einem Falle sah ich deutlich von einem solchen unfertigen Längsgefäß-Träger ein dünnes Blutgefäß nach dem in seinem Meridian liegenden Längsgefäß-Blindende hingehen und in dasselbe einmünden. Die von den Längs- und Quergefäßen gebildeten Maschen sind meist länger als breit, manchmal fast doppelt so lang wie breit, seltener kürzer, kaum länger als breit. Die Kiemenspalten sind lang gestreckt und parallelrandig. Die Zahl der auf eine Masche entfallenden Kiemenspalten ist schwer festzustellen, einenteils der Fältelung des Kiemensackes wegen, die seine Fläche streckenweise parallel zur Beobachtungsrichtung stellt, anderenteils, weil die Richtung der Fältelung und der Kiemenspalten meist mehr oder weniger schräg zur Richtung der Längsgefäße liegt, sodaß die Kiemenspalten zum Teil die Grenzen der Gefäßmaschen kreuzen. Die Zahl der Kiemenspalten in einer Masche scheint im Verhältnis zu anderen Arten der Gattung Ascidiella recht groß zu sein. Ich fand mehrfach 9 oder 10 in einer Masche, in anderen Distrikten weniger, 7 oder 8. 430 ^^ • MiCHÄELSEN. Die Dorsal falten ist ein ziemlich breiter und gleichmäßig breiter Saum, der nach links flach an die Ebene des Kiemensackes angelegt ist, und dessen äußerster Rand streckenweise noch wieder nach der linken Seite umgeschlagen ist. Die Dorsalfalte ist an der linken Seite gerippt. Die Rippen steigen von den dorsalmedianen Enden der Quergefäße scln-äg nach hinten an der Dorsalfalte hinauf. Bis zur Mitte der Dorsalfalten- Breite sind sie scharf ausgeprägt, nehmen dann aber ziemlich plötzlich an Stärke ab. Als schwache, nur am gefärbten Material durch ilire dunklere Färbung deutlich erkennbare Verdickungen verlaufen sie aber bis an den freien Rand der Dorsalfalte, wo sie (meist?) in einem winzigen, gerundeten Randzahn zu enden scheinen. Außer diesen Rippenzähnen zeigt der Rand der Dorsalfalte noch zahlreiche unregelmäßige, schwach konvexe Vorwöl- bungen, die sich aber in der Region der Ösophagus-Mündung zu verhält- nismäßig hohen, deutlichen aber schmalen und unregelmäßigen Lappen auswachsen. Gleich hinter der ösophagusmündung nimmt die hier ganz glattrandige Dorsalfalte schnell an Breite ab. Ob sich ihr hinteres Ende zu einem Trichter zusammenlegt, konnte ich nicht deutlich erkennen; es kann dies aber jedenfalls nur mit ihrem äußersten Ende geschehen. Der Darm (Taf. XIX, Fig 49) liegt an der linken Seite des Kiemen- sackes, von dem er unten nur sehr wenig überragt wird, während er mit dem Wendepol seiner Hauptschleife deutlich bis über die Mitte der Körper- höhe hinausragt. Er bildet eine in der oberen Hälfte (am Wendepol) ziemHch breite und etwas klaffende, in der unteren Hälfte (Magen und distale Partie des Mitteldarms) eng gesclilossene Schleife, deren kurzer proximaler (Ösophagus) und längerer distaler (distale Partie des Mitteldarms plus Enddarm) End-Ast nach oben abgebogen ist. Der Enddarm ragt nicht ganz so weit in die Höhe wie der Wendepol der Darmschleife. Der Öso- phagus ist kurz und eng, kantig, stark gebogen. Der dick-birnförmige Magen ist äußerlich glatt. Er nimmt die untere Hälfte des vorlaufenden Darmschleifen-Astes ein. Der Mitteldarm ist kaum dünner als die dickere distale Partie des Magens. Der Euddarm ist durch eine starke Verengung vom Mitteldarm abgesetzt. Der Afterrand ist verdickt und zurückgeschlagen, schief zugeschnitten, im allgemeinen glatt, aber durch eine tiefe Einkerbung (zwei tiefe Einkerbungen?) gespalten. Die Geschlechtsorgane (Taf. XIX, Fig. -49) liegen an der linken Körperseite, der Hauptsache nach innerhalb der Darmsclileife. Das Ovarium besteht aus dicken, verästelten, stellenweise anastomosierenden, fast netz- förmig angeordneten Strängen, die im Bereich des Darmsclileifenlumens am Innenkörper sitzen und von hier sich auch noch in den Winkelraum Tunicata. 431 zwischen Mitteldarui und luncnkörjxn' einzwängen. < )ben geht aus diesem Ovarium cnn langer Eileiter hervor, der ungefähr ebenso dick wie die < )varialstränge und prall mit Eiern gefüllt ist. Der Eileiter zwängt sich durch die untere Verengung der Darmschleife hindurch und zieht sich, an der Schleifen-Innenseite fest an den Mitteldarm angeheftet, bis zum Enddarm hin. Dicht unterhalb des Afters mündet der Eileiter durch eine schlitzförmige öftnung am zipfelförmig ausgezogenen Ende aus. Die Hode besteht aus vielfach verzweigten und gelappten dünnen Schläuchen, die eine einfache, in den mittleren Partien geschlossene Schicht bilden und einer- seits, an der Kiemensack-Seite, das Lumen der Darmschleife und die darin liegenden Ovarialstränge überdecken, andererseits, an der Innenkörper-Seite im Umkreis der Ovarialstränge sich an den Magen- und Mitteldarm anlegen. I]inen Samenleiter habe ich nicht auffinden können. Bemerkungen : Ascidiella senegalensis ist die südlichste der bisher be- kannt gewordenen Arten ihrer Gattung. Über ihre Beziehung zu den Gattungsgenossen ist kaum etwas Endgültiges auszusagen, da die Beschrei- bungen jener fast durchweg große Lücken aufweisen. Zumal über die Ge- staltung der Geschlechtsorgane ist nur in den wenigsten Fällen etwas Genaues a,ngegeben. Die neue Art scheint am nächsten der nordischen A. patula (Müll.)') zu stehen. Sie unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch die große Zahl von Mundtentakeln (bei Ä. patula nur 18 — 20). Von A. aspersa (Müll)^) ist sie durch den gleichen Charakter {A. aspersa mit €a. 30 Tentakeln) und vielleicht durch die spärlichere Ausbildung der Rauheiten an der Körperoberfläche unterschieden, vielleicht auch durch den geringeren Abstand der K ö rp er Öffnungen von einander. A. opalina M'GiLL.3), die eine ähnlich große Tentakelzahl wie A. senegalensis besitzt, ist äußerlich ganz glatt und weicht in der Gestalt des Flimmerorgans sh. A. Zw^orm RouLE*) soU durch eine stielartige Verlängerung des Z eil u - losem an tels am Hinterende charakterisiert sein. Bei A. pellucida Ald. & Hanc.^), die äußerlich fflatt sein soll, ist der Kiemensack nicht ') Phallusia patula, Kupffer, Tunicata, in : Jahresber. Comm. Unt, deutsch. Meere, II und III, Kiel 1875, p, 213. ^j Phallusia aspersa, Tralstedt, in: Mitt. Zool. Station Neapel, IV, p. 467, Taf. XXXIII, Fig. 19—22, Taf. XXXIV, Fig. 19, Taf. XXXV, Fig. 14, 15. 18. ^) Phallusia virginea, Traustedt, in : Mitt. Zool. Station Neapel, IV, p. 466, Taf. XXXIII, Fig. 23. *) L. RouLE, in: C. R. Ac, Sei., XCVII, p. 1016. *j Ascidia pellucida, Alder & Hancock, The British Tunicata, London 1905, I. p. 142, PI. XVI, Fig. 8, 9. PI. XVIII, Fig. 12. 2J Michaelsen, Westafrika. ^32 ^^ • Michaelsen. gefältelt und die Zahl der Kiemenspalten in einer Masche viel geringer. A. Griffini Herdm.'), mit Papillen und sogar auch mit intermediären Papillen an den inneren Längsgefäßen, gehört meiner Ansicht nach über- haupt nicht in diese Gattung hinein. Sie ist wohl als eine Phalluda anzusehen. Subordo Krikobranchia Farn. Clavelinidae Forb. (s. 1.) Nach den Vorschlägen Lahille's und Caullery's und in Überein- stimmung mit den neueren Anschauungen Hartmeyer' s^) behandle ich die Familie der Claveliniden im erweiterten Sinne, die frühere engere Fam. Clavelinidae zusammen mit der Fam. Polycitoridae umfassend. Es scheint mir sehr fraglich, ob man die Fam. Didemnidae von dieser erweiterten Fam. Clavelinidae ausschließen kann. Der Befund an einigen neuen Cystodytes- Arien (siehe unten : C. guinensis Mich, und Q. tetrasceliferlÄ.iCYi.\) scheint die Grenze zwischen diesen beiden Gruppen noch mehr zu ver- wischen. Ich behalte bis zu einer Entscheidung über die Bedeutung der Sondercharaktere dieser beiden Gruppen (jetzt nur noch der Modus der Knospung) einstweilen noch eine Trennung derselben bei. Gen. Polycitor Ren. Subgen. Eudistoma Caull. Polycitor (Eudistoma) Schnitzel Mich, forma typica. Tafel XVII, Figur 11, Tafel XIX, Figur 56-68. Vorläufige Mitteilung: 1914, Polycitor {Eudistoma) Schultzei, Michaelsen, in: Zoo). Anz., XLIII, p. 427. Fundangaben : II h a d e S ä o T h o m e , an Bruchstücken von Kalkalgen, die mit Spongien und anderem besetzt sind, 11 m; C. Hupfer, 1891. (Originalstück). Isla Annobön, im Flachwasser-, A. Schultze, 7. Okt. 1911. Diagnose: Kolo nie auf unregelmäßiger Anwachsfläche eine unregelmäßige ca. 2 — 5 mm dicke Kruste von grobkörnig sandgrauer Färbung bildend. O b er fläche inkrustiert, rauh. Personen und Körp eröffn un ge n äußerlich nicht deiitlich sichtbar. Systeme nicht deutlich ausgebildet. Gemeinsame Kloakenöffnungen wahr- scheinlich vorhanden, jedenfalls unscheinbar. Zellulosemantel weich knorpelig, faserig, in ganzer Dicke mit grobkörnigem Sand inkrustiert, ohne Blasenzellen, mit Sternchenzellen und, zumal in den oberen Schichten, farblosen Pigmentzellen. ') Herdman, in: Trans. Liverpool Biol. Soc. 1898, XII, p. 256, PI. XII, Fig. 1—3. ^) R. Hartmeyer, in : Bronn, Kl. Ordn. Tier-ßeichs, TU, Snppl., p. 1428. Tunicata. 433 Einzel tiere iinregclniiißii;: zerstreut, W oic lik örper ohne ektodermalen Fortsatz M — 4 nini lang. Thorax etwas länger als breit, Abdomen in kontrahiertem Zustand wenig länger als der Thorax und annähernd ebenso breit, in gestrecktem Zustande doppelt so lang wie der Thorax oder noch länger, schlank birnförmig, mit engerem Halsteil. Ektoder- nialer Abdominalfortsatz vorhanden, sehr zart (ca. 10 ji dick) und kurz (0,12 bis mehr als 0,16 mm lang). Siphon en gleichartig-, scharf abgesetzt, etwas dicker als lang, oder so lang wie dick, regelmäßig in G kurze, breite oder gleichseitig dreieckige Läppchen auslaufend, Ingestions- sipho gerade am Vorderende, Egestionssipho vor der Mitte der Rückenseite des Thorax. Innenkörper am Thorax mit weitläufiger Ring- und Längsmuskulatur, am Abdomen jederseits dorsallateral mit einem in der Mitte klaffenden Doppelstrang von Längsmuskeln. Mundtentakel ca. 45 verschieden lange, nicht ganz regelmäßig nach Schema 1, 3, 2, 3, 1 geordnet. Flimmerorgan ein niedriger Ringwall (mit lappenförmigera Anhang?) Kiemensack mit 3 Kiemenspalten-Zonen. Je ca. 60 (jederseits ca. 30) im allge- meinen sehr lange und schmale, gegen den Endostyl kürzer werdende Kiemenspalten in einer Zone. Dorsal falte: 2 schlanke, gebogene Züngelchen. Darm eine im allgemeinen eng geschlossene, am Wendepol weit klaffende und hier 180° um die Schleifen-Achse gedrehte Schleife bildend. Ösophagus lang und eng. Magen groß, hinter der Mitte des Abdomens liegend, oval bis unregelmäßig kugelig, dünn- und glattwandig, scharf vom Ösophagus und vom Mitteldarm abgesetzt, einseitig etwas verkürzt. Mitteldarm dicht vor dem Wendepol mit birnförmiger Erweiterung, die eine dickere, drüsige AVandung besitzt. After mit ZAvei breiten, kurzen Lippen. Geschlechtsap parat: Einzeltiere zwitterig. Hode und Ovarium eng aneinander und, etwas hinter dem Magen, an die Darmschleife angeschmiegt. Hode ein Büschel von ca. 12 dick-birnförmigen bis fast kugeligen Hodenbläschen, deren Sonderausführgänge sich an einem Funkte zu einem etwas dickeren Samenleiter vereinen. Samenleiter an die Darm- schleife angeschmiegt nach vorn gehend. Ovarium röhrenförmig, Eileiter an den Samenleiter angeschmiegt. Vorliegend 3 Kolonien. Äußeres. Kolonie-Gestaltung (Taf. XVII, Fig. 11): Die Kolonie bildet eine sehr unregelmäßig umrandete und unregelmäßig dicke Kruste von etwa 2 — 5 mm Dicke, deren dickere Partien durch Einschmiegung in Ver- tiefungen des UntergTundes entstehen. Bodenständigkeit: Die Kolonien überziehen einen sehr unregel- mäßigen breiten Untergrund; das Originalstück von Ilha de Säo Thome z. B. Bruchstücke von abgestorbenen Kalkalgen, die von Spongien und anderen besetzt waren. Dimensionen der gi-ößten Kolonie (Originalstück) : Die Länge beträgt ca. ■lo mm, die Breite etwa 15 — 20 mm, die Dicke 2 — 5 mm. Die Oberfläche der Kolonie ist infolge der Sand - Inkrustation sandig rauh. 29* 434 ^- Michaelsen. Die Färbvmg der Kolonie wird bei farbloser Grundmasse ganz durch die grobkörnig gi-aue Farbe des Inkrustations-Sandes bedingt. Die Einzel tiere und In ge s ti o ns Öffnung e n sind äußerlieh ebensowenig deutlich wie etwaige gemeinsame Klo aken Öffnungen zu erkennen. Systeme sind nicht deutlich ausgeprägt. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist weich- knorpelig, etwas faserig, leicht zerreißbar, milchig-trübe dm'chscheinend, ganz farblos. Er ist durch die seine ganze Dicke einnehmende, mehr oder weniger dichte Inkrustation mit ziemlich grobkörnigem Sand gehärtet und brüchig gemacht. Der Inkrustations-Sand besteht bei den Kolonien von beiden Fundorten fast ausscliließlich aus Kalkkörnern, Foraminiferen und kleinen Bruchstücken von Muschel- und Schneckenschalen. Es finden sich da- zwischen nur selir spärliche Körnchen, die sich nicht in Salzsäure lösen, Kieselkörner und Spongien-Nadeln. Die Grundmasse des Zellulosemantels erscheint im Schnitt feinkörnig bezw. fein-faserig. Blasenzellen sind nicht vorhanden, sondern nur sehr kleine Sternchenzellen und in den äußeren Schichten kleine ovale bis kugelige Zellen mit grobkörnigem farblosen Inhalt, der sich in Pikrokarmin und Haematoxylin intensiv färbt. Diese rundlichen Zellen sind zweifellos als Pigmentzellen anzusprechen, deren Pigmentkörner aber nicht farbig, etwa dunkel violett wie bei dem nahe verwandten Polycitor multiperforatum Sluiter'), sondern farblos sind und nur eine milchige Trübung der Zellulosemantel-Substanz verursachen. Die violetten und roten Pigmente der Ascidien sind, wie viele seit langen Jahren in Alkohol konservierte Stücke dartun, sehr beständig. Es ist deshalb kaum anzunehmen, daß bei diesen zum Teil nur sehr kurze Zeit in Alkohol auf- bewahrten Stücken eine Entfärbung des Pigments stattgefunden habe. Ein dunkel violettes Pigment, wie es für P. multiperforatum, charakteristisch sein soll, ist jedenfalls nicht vorhanden gewesen. Die Einzel tiere sind unregelmäßig zerstreut und unregelmäßig, mehr oder weniger schräge, nur zum Teil senkrecht gegen die Oberfläche gestellt. Die Weichkörper fTaf. XIX, Fig. 57) lösen sich im allgemeinen sehr leicht aus dem allgemeinen Zellulosemantel heraus, nur die zarten abdominalen Ektodermfortsätze reißen beim Herauspräparieren der Einzel- tiere leicht ab. Die ausgewachsenen Einzeltiere sind im ganzen etwa 3 — 4 mm lang, in Thorax und Abdomen geteilt. Das Längenverhältnis zwischen Thorax und Abdomen, sowie die Gestaltung derselben, ist sehr 'j Sluiter in : Siboga-Expeditie, LVI b, p. 25. Tnnicata. 435 verschieden. Die Weichkiirper sind offenbar sehr kontraktil, wie schon aus der starken Entwickhmg der Längsmnsk(4bü:ndelj am Abdomen sowohl wie am Thorax, zu schließen ist. Bei stark zusammengezogenen Weich- körpern ist das Abdomen nur wenig länger als der Thorax, bei gestreckten Weichkörpern ist es dagegen doppelt so lang, wenn nicht noch länger. l)(n' Thorax ist etwas länger als breit. Die Gestalt des Abdomens ändert sich bei Kontraktion dadurch bedeutend, daß der bei Streckung schlanke Halsteil sich in einige breite quere Windungen zusammenlegt, so daß er kaum enger erscheint als der Thorax. Bei gestreckten Weichkörpern erscheint der Thorax hinten verdickt, fast schlank birnförmig, bei zusammen- gezogenen Weichkörpern ganz unregelmäßig, häufig mit Vorwölbungen. Vom Hinterende des Abdomens entspringt ein sehr zarter, etwa 10 |Jt- dicker ektodermaler Fortsatz. Bei einer näher untersuchten Person schien dieser Fortsatz anscheinend vollständig, und zwar 0,12 mm lang zu sein; bei anderen Personen war schon das hinten abgerissene, unvollständige Bruchstück des Fortsatzes viel länger, bis 0,86 mm lang, also fast so lang Avie die maximale Dicke des Einzeltieres. Die inneren Sip honen sind annähernd gleichgestaltet, meist etwas dicker als lang, höchstens so lang wie an der Basis dick, scharf vom Thorax abgesetzt, kronenförmig, regelmäßig in 6 kurze, breite, herzförmige, gleichseitig dreieckige oder gerundet rechteckige Läppchen auslaufend. Der Ingestionssipho steht in der Mitte des Vorder-Endes des Thorax; der Egestionssipho entspringt an der Rückenseite des Thorax melir oder weniger weit vor der Mitte, manchmal erst dicht vor der Mitte der Thorax-Länge. Der Innenkörper (Taf. XIX, Fig. 57) ist mit einer charakteristisch angeordneten Muskulatur ausgestattet. Die Ringmuskulatur ist nur am Thorax deutlich zu erkennen. Sie besteht aus sehr zarten, weitläufig an- geordneten Muskelbündeln. Die Längsmuskulatur wird am Thorax eben- falls von zahlreichen zarten, weitläufig., gestiellten Muskelbündeln gebildet. Sie ist hier dorsal etwas dichter angeordnet als ventral und weist ventral- median eine breite Lücke auf. Am Abdomen haben sich die Längsmuskel- bündel zu vier dicht geschlossenen Muskelsträngen, oder vielmehr zu zwei Doppelsträngen zusammengefügt, jederseits dorsallateral zu einem Doppelstrang, dessen beiden Einzelstränge in der Mitte des Abdomens mehr oder weniger weit auseinander treten, wälu-end sie sich am Hinter- ende des Abdomens zu einem gemeinsamen schlank-zungenförmig abge- rundeten Ende vereinen. Mund -Tentakelkranz bei einer näher untersuchten Person mit 45 sclilanken, sehr verschieden langen, nicht ganz regelmäßig nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 angeordneten Tentakeln. 436 ^'^' Michaelsen. Das Fl i mm er Organ ist ein der größeren Masse nach unter der Wandung der Praebranchialzone liegender tonnenförmiger, von einem ziem- lich engen Zentralkanal durchbohrter Körper, der nach hinten unter hals- artiger Verengung in die Neuraldrüse einführt, vorn als niedriger Ringwall mit zentraler lochförmiger Einsenkung etwas über die Wand der Prae- branchialrinne hervorragt. Das eigentliche freie Flimmerorgan hat also die Gestalt eines niedrigen Ringwalles. Bei einigen Personen schien dieser Ringwall einseitig in einen kurzen, breiten Lappen auszulaufen; doch konnte ich das nicht mit Sicherheit feststellen. Die Wandung der Praebranchial- zone ist dorsalmedian samt dem Flimmerorgan imd samt der dahinter liegenden dorsalmedianen Partie der Flimmerbögen stark nach vorn hin übergeneigt, so daß das Flimmerorgan in der Fläche des Tentakelkreises betrachtet nur im Profil erscheint. Der Kiemensack (Taf. XIX, Fig. 57) besitzt 3 Kiemenspaltenzonen, deren jede ungefähr 60 Kiemenspalten, ca. 30 jederseits, enthält. Die Kiemenspalten sind im allgemeinen sehr lang und schmal. Gegen den Endostyl verkürzen sie sich jedoch derart, daß der Raum zwischen je zwei Kiemenspaltenzonen, also das Quergefäß, stark verbreitert wird. Auffallend breit ist außerdem der Raum zwischen der vordersten Kiemenspalten-Zone und den Flimmerbögen, sowie auch der zwischen der hintersten Kiemen- spalten-Zone und der Ösophagus-Mündung. Der Endostyl ist breit und kräftig. Die Dorsalfalte wird durch zwei große, meist hakenförmig ge- bogene schlanke Züngelchen, je eine dorsalmedian zwischen zwei Kiemen- .spalten-Zonen, repräsentiert. Der Darm (Taf. XIX, Fig. 50 u. 51) bildet eine in der hinteren Partie, hinter dem Magen, klaffende, sonst eng geschlossene Schleife, deren hintere klaffende Partie eine Drehung von 180*^' um die Mittellinie der Schleife erfahren hat. Nur bei vollkommen gestreckten Einzeltieren zeigt der Darm diesen einfachen schlanken Verlauf (Taf. XIX, Fig. 56). Bei kontrahierten Personen (Taf. XIX, Fig. 57) zeigt er mehrere starke, anschei- nend nicht immer gleiche Knickungen der Schleife, wobei jedoch die beiden Schleifen-Äste eng aneinander geschmiegt bleiben. Bei gestreckten Einzel- tieren besitzen die einzelnen Darm- Abschnitte folgenden Verlauf und folgende Gestaltung (Taf. XIX, Fig. 56) : Der gerade aus dem Hinterende des Kiemen- sackes entspringende Ösophagus ist lang und eng und geht gerade nach hinten. Der Magen liegt infolgedessen etwas hinter der Mitte der Abdomen- Länge. Der Magen ist verhältnismäßig groß, oval oder etwas unregel- mäßig kugelig, dünn- und glattwandig. Ösophagus imd Mitteldarm sind sehr scharf vom Magen abgesetzt und münden nicht ganz genau in die Tunicata. 437 t'inauder gogcnüberlicgcMidcn Pule dos Magons, soiidoni oin (Geringes nach einer Seite verschoben, so daß die Meridianlinien dos Magen-Ovals an einer Seite etwas verkürzt erscheinen. Der Anfangsteil des Mitteldarms bildet eine vom Magen nach hinten ragende weit klaffende, den Wendepol der ganzen Darmschleife in sich fassende Sclilinge, deren schräg nach vorn zurücklaufender Ast den nach hinten laufenden Ast dicht hinter dem Magen kreuzt, um dann im weiteren Vorlauf nach vorn hin eng an den Magen und den Ösophagus angeschmiegt zu bleiben. Der aus dem Magen ent- springende, nach hinten verlaufende Anfangsteil des Mitteldarms ist sehr dünn und eng. Dicht vor dem Wendepol erweitert sich der Mitteldarm dann plötzlich, um langsam wieder an Dicke abzunehmen. Diese Partie des Mitteldarms ist also birnförmig. Sie scheint auch in der Struktur der Wandung, die etA\^as dicker ist und drüsig aussieht, von den übrigen Partien dos Mitteldarms abzuweichen. Bei einigen Personen konnte ich diese so umgebildete Partie des Mitteldarms nicht deutlich erkennen; bei den meisten, so bei allen gut gelungenen Einzeltier-Präparaten, war diese eigentümliche Bildung ganz deutlich und gleichartig. Ich kann doshalb nicht annehmen, daß es sich hier um eine zufällige Kontraktionsbildung handelt. Der End- Ast der Darmschleife, der Enddarm, verläuft wieder ganz frei im Peri- branchialraum nicht ganz bis zur Mitte der Länge des Thorax. Der etwas hinter der Mitte dos Thorax, also auch deutlich hinter der Basis des Egestionssiphos liegende After ist durch zweite tiefe, enge Spalten in zwei breite, stumpfe Lippen geteilt. G es chl echtsapp arat (Taf. XIX, Fig. 58): Die Einzeltiere sind zwitterig. Hode und Ovarium liegen dicht aneinander geschmiegt neben der Darmschleife etwas hinter dem Magen. Die Hode bestellt aus ca. 12 mehr oder weniger großen, dick-birnförmigen bis fast kugeligen Hoden- blasen, deren feine Sonderausführgänge sich büschelartig zu einem etwas weiteren Samenleiter vereinen (der Samenleiter spaltet sich also nicht dichotomisch in die Sonderausführgänge der Hodenbläschen, sondern an einem einzigen Punkte, nach Art einer einfachen Dolde). Der Samenleiter geht anscheinend eng an die Darmschleife angeschmiegt und bei kontra- hierten Einzeltieren die Knickungen der Darmschleifo mit machend nach vorn bis in den Thorax hinein. Bei manchen Einzeltieren war er in langen Strecken etwas angeschwollen und mit Samenmassen angefüllt. Seine Ausmündung habe ich nicht erkennen können. Das Ovarium liegt dicht neben der Hode. Es ist dick röhrenförmig. Die Eizellen sitzen in der Wandung dieser Röhre und verursachen Anschwellungen dieser Wan- dung. Die größten EizoUen fanden sich am hinteren blinden Ende der 438 ^^'- Michaelsen. Ovarialröhre. Nach vorn geht die Ovarialröhre in einen engen Eileiter über, der sich eng an den Samenleiter anschmiegt imd mit diesem nach vorn zu gehen scheint. Die Ausmündung des Eileiters habe ich ebenso wenig erkennen können wie die des Samenleiters. Die von mir beobach- teten Ovarien, die beträchtlich kleiner als die Hoden waren, scheinen ein noch frühes Entwicklungsstadium zu repräsentieren. yar. dualafia, d. var, Tafel XVII, Figur 12 a. Fundangabe: Kamerun, Duala, an der Schale einer lebenden Avicularia, von Eitzen: Dez. 1912. Diagnose: Kolonie-Gestalt: eine dünne Kruste, auf der freien Fläche mit zapfen- förmigen Auswüchsen von etwa l'/a — 3 mm Dicke und bis 10 mm Länge. Weichkörper bei anscheinend ausgewachsenen, aber nicht geschlechtsreifen Einzel- tieren ohne ektodermalen Fortsatz 1 — 1,4 mm lang. Ektodermaler Abdominalfortsatz fast so lang wie der Weichkörper, wenn nicht länger. Im übrigen an der lediglich mit ungeschlechtlichen Einzeltieren besetzten Kolonie keine Abweichungen von der typischen Form erkannt. Vorliegend eine einzige Kolonie, die ich für eine Varietät des Poly- citor Schnitzel halte. Leider waren verschiedene Organsysteme nicht klar zu stellen. Äußeres. Kolonie-Gestaltung (Taf. XIX, Fig. 17 a) : Die Kolonie bildet eine dünne Kruste, aus deren freier Fläche zahlreiche, stellenweise ziemlich dicht stehende keulenförmige oder zylindrische Zäpfchen heraus- ragen. Diese Zäpfchen sind zum Teil mehr oder weniger unregelmäßig gebogen bezw. verbogen, etwa 1 '/a — 3 mm dick und 5 — 10 mm lang. Bodenständigkeit: Die Kolonie zieht sich über die beiden Schalen einer lebenden Avicularia hin, über den Schloßrand von einer Schale zu der anderen hinübergehend. Sie bedeckt etwag mehr als die Hälfte der einen Schale, etwas weniger als die Hälfte der anderen. Dimensionen der Kolonie: Die größte Dimension der Kruste an einer Seite der Avicularia-^chaXe beträgt etwa 50 mm, ihre Dicke etwa 1 mm. Die Färbung ist entsprechend der Färbung des Inkrustationsmate- rials dunkel sandgrau, dunkler als bei den von mir beobachteten Kolonien der typischen Form. Innere Organisation. Die Weich körper sind viel kleiner als bei der typischen Form, ohne ektodermalen Abdominalfortsatz nur etwa 1 bis- 1,4 mm lang. Der ektodermale Abdominalfortsatz erwies sich als ver- hältnismäßig lang. Trotzdem nur abgerissene zur Beobachtung gelangten, konnte ich doch Längen bis zu 0,85 mm feststellen. Tunicata. 439 Im übrigen konnte ich keine Abweichungen von der typischen Form erkennen; doch ist zu beachten, daß sämtliche zur Untersuchung gekommenen Einzeltiere noch keine Geschlechtsorgane besaßen, und daß die Organisation des Kiemensackes in Folge schlechter Konser- vierung nicht erkennbar war. Es ist demnach die Zuordnung zu Poly- citor Schultzei vielleicht bei späterer, besserer Kenntnis von dieser Form nicht aufrecht zu erhalten. Bemerkungen zur Art: Polycitor Schultzei scheint dem P. multiper- foratus Sluiter') von Borneo nahe zu stehen. Er gleicht ihm vor allem im Bau des Kiem ensack es , weicht aber von ihm ab in der Pigm ent- färbe (siehe oben!), Inder Größe der Einzeltiere (bei P. multiper- foraius bis 9 mm langj, in dem Fehlen von Blasenzellen im Zellu- losemantel sowie durch die Zweihppigkeit des Afters. Auch P. Renieri Hartmeyer-) vom Kaplande errinnert in vielen Hinsichten an P. Schultzei, zumal durch die Inkrustierung mit Sand, die allerdings bei P. Renieri viel schwächer zu sein scheint. P. Renieri unterscheidet sich von der neuen Art durch die Gestalt der Kolonie, durch die Spärlichkeit der In- krustierung, die die Oberfläche noch „ziemUeh glatt" läßt, und durch die Glattrandigkeit des Afters. Die Zahl der Kiemenspalten bei P. Renieri ist leider unbekannt. P. psamrnophorus Hartmeyer^) von der Agulhas-Bank steht wegen der Längsfältelung der Magen wand (8 Falten) und der geringen Kiemenspalten-Zahl ziemlich fern von P. Schultzei. P. psammohius Gottschaldt*) von Ternate ist zu lückenhaft beschrieben, um genau genug erkennen zu lassen, wie fern oder wie nahe er der neuen Art steht. Er unterscheidet sich von letzterer deutlich dadurch, daß bei ihm der Egestionssipho am unteren Teil des Thorax entspringt. Be- achtenswert erscheint mir, daß sich auch bei P. psammohius die Längs - muskeln am Abdomen „zu vier starken MuskelfibriUenbändern verei- nigt" zeigen. Van Name^) beschreibt einige inkrustierte Polycitor-[I)istoma-^ Arten von den Bermudas. Diese unterscheiden sich aber von P. Schultzei sowie von den übrigen hier in Vergleich gezogenen Arten durch den Besitz von 4 Kiemenspalten-Zonen (gegen 3 bei P. Schultzei und Ver- ') C. Ph. Sluiter, in : Siboga-Expeditie, LVI b, p. 24, Taf. II, Fig. 5, Taf. VI, Fig. 6. 2) R. Haktmeyer, in: Wiss. Erg. Deutschen Tiefsee-Exp., XVI, p. 309, Taf. XXXVIII, Fig. 3, Taf. XLIII, Fig 1. 3) 1. c. p. 300, Taf. XXXVIII, Fig. 1, Taf XLIII, Fig. 2 u. 3. *) Distoma psammobium, E. Gottschaldt, in: Abb. Senckenberg, naturf. Ges., XXIV, p. 642, Taf. XXXVI, Fig. 1 a u. b. ') W. G. Van Name, in: Trans. Connecticut Ac., XI, p. 341 u. i. 440 ^^ • MiCHÄELSEN. wandten). Hartmeyer') erweitert die Diagnose des Subgen. Eudistoma, in- sofern er dieser Untergattung „3 — 5 Reihen Kiemenspalten" zuschreibt, im Gegensatz zur älteren Diagnose Caullery's, nach der nur 3 — 4 Reihen vorkommen sollen. Hartmeyer's Begründung: „E. lobatum Ritter besitzt aber 5 Reihen" ist jedoch nicht durchaus stichhaltig. Ritter sagt von „Distoma lobata^' : Apparently iive series of Stigmata, though some uncertainty here."2) Bei schlecht konserviertem Material erscheint die Zahl der Kie- nienspalten-Zonen häufig irrtümlich größer als sie tatsächlich ist, und zwar hauptsächlich dann, wenn einzelne Ringmuskelbündel stärker zusammenge- zogen sind und am Kiemensack eine quer verlaufende Einknickuug im Bereich einer Kiemenspalten-Zone, die dann leicht für geteilt angesehen werden kann, verursachen. Die RiTTER'sche Angabe, von ihrem Autor selbst als unsicher bezeichnet, darf höchstens unter Anfügung eines Fragezeichens in die Diagnose aufgenommen werden. Polycitor (Eudistoma) paesslerloldes Mich. 1914. PoJycitor {Eudistoma) paesslerioides^ part. (f. typica imd var. Hupferi), MicHAELSEK, in: Zool. Anz., XLIII, p. 428. non 1914, Polycitor {Eudistoma) paesslerioides var. togoensis, Michaelsek, in: Mt. Mus. Hamburg-, XXXI, p. 77. Diagnose: Kolonie unregelmäßig klumpig (Anfangsstadium V) oder mit kolbigen oder birnförmigen Auswüchsen. Z eil ul o s e mant el. manchmal mit Ausnahme der Oberflächen- schicht am apikalen Ende der Kolonie, dicht inkrustiert, ohne Blasenzellen. Längs muskulatur am Innenkörper des Thorax 8 — 18 Bündel bildend, die sich erst dicht vor dem Hinterende des Abdomens zu jederseits zwei breiten Muskelbändern vereinen und am Hinterende des Abdomens schließlich jederseits zu einem Muskelbaud verschmelzen. Ing-estionssipho und Egestionssipho mit 6 regelmäßigen Läppchen und einem Ringsaum. Mundtentakel sehr zahlreich, ca. 100, in mehreren (bis 6?) Kreisen angeordnet. Kiemensack mit 3 Kiemenspalten-Zonen. Darm eine mehr oder weniger einfache Schlinge bildend. Magen glattwandig Hoden aus ca. 10 Teilstückchen bestehend. Samenleiter angeschwollen, höchstens einige unregelmäßige Schlängelungen bildend. Bemerkungen: In den vorläufigen Mitteilungen über westafrikanische Ascidien (1. c.) habe ich 4 verschiedene Formen in der Art F. (Eu.) paessleriodes zusammengefaßt, f. typica, var. Hupferi, var. angolana und var. togoensis. Die Untersuchung einer neuen Form „intermedia'-', die, geogra- ') R. Hartmeyee, in: Bronn, KI. Ordn. Tier-Reichs, III, Suppl., p. 1431. 2) W. E. Ritter, in: Ann. N. Y. Acad. Sei., XII, p. 607. Tnnicata. 441 ])lüseh oine Mittelstolluni»" zwiscluMi var. Hnpferi und der f. typica einnimmt, veranlaßt mich, die weit umfassende Art P. (Ka.) paesslerioides in zwei Arten zu spalten, in P. (Eu.) paesslerioides (s. s.) mit f. typica, var. inter- media und var. Hupf er i, und P. (Eu.) angolanus mit f. tyjnca {= var. ango- lana der P. (Eu.) paesslerioides [s. 1.]) und var. togoensis. Die beiden Formen mit ungemein stark ausgebildeten und scharf begrenzten Siphonen- Sp hinkt ern [P. (Eu.) angolanus^ unterscheiden sich meiner jetzigen An- schauung nach doch zu scharf von P. (Eu.) paesslerioides mit kaum aus- geprägten uud jedenfalls nicht scharf begrenzten Siphonen- Sphinktern. Diese beiden Arten stehen sich aber zweifellos recht nahe. f. tijpica, Tafel XIX, Fig. 51. Vorläufige Mitteilung: 1914, Polycitor (Eudistoma) paesslei-ioides var. t^picus, Micha- elsen, in: Zool. Anz., XLIII, 429. Fundangabe: Goldküste, Prampram, 9 m, steiniger Boden; C. Hupfer, 15. Sept. 1888. Diagnose. Gestalt der Kolonie krustenförmig mit hocliaufragenden dicken Buckeln bis unregelmäßig klumpig. Dimensionen: Dicke der Krusten 2 — 3 mm, der größten Klumpen bis etwa 6 mm. Färbung dunkel sandgrau ( durch Inkrustation). Oberfläche rauh (durch Inkrustation) aber ziemlich eben. Zellulosemantel überall dicht inkrustiert mit Saud und anderen Fremdkörpern, dadurch brüchig, in reinen Partien ziemlich zäh. Einzeltiere unregelmäßig zerstreut, 2V2 — ^ ™di lang (und länger?) bei einer maxi- malen Dicke von 0,6 — 0,7 mm. Thorax etwas länger als dick bis mehr als doppelt so lang wie dick, Abdomen vorn verengt, mehrfach so lang wie der Thorax, hinten oder etwas vor dem Hinterende in einen meist gegabelten, dünnen, fadenförmigen, an den blinden Enden angeschwollenen Fortsatz auslaufend, der ungefähr so lang ist wie das Abdomen dick. Ringmuskulatur am Thorax aus ca. 30 Muskelbündeln bestehend, ungefähr so weitläufig wie die Längsmuskulatur, die jederseits ca. 18 Muskelbänder aufweist. Siphonen in 6 regelmäßige, ungefähr gleichseitig dreiseitige Läppchen auslaufend, mit mäßig verstärkter Ringmuskulatur (breitem, dünnem Sphinkter). Ingestionssipho mitten in der Vorderfiäche, Egestionssipho an der hinteren Kante dar breiten Vorderfläche (oder an der Rückenseite?) entspringend. Mnn dte ntakeln sehr zahlreich (ca. 100?), fadenförmig, in mehreren Kreisen ange- ordnet, verschieden lang. Kiemensack mit 3 Kiemenspalten-Zonen, jede mit ca. 36 langen, schmalen Kie- menspalten (ca. 18 jederseits). Dorsalfalte: 2 dreiseitige Züngelchen. Darm eine lange, einfache Schleife bildend. Magen kastenförmig, glattwandig, hinter der Mitte des Abdomens, hinter dem Magen ein undeutlicher Nachmagen und ein Drüsenmagen. 442 ^^ • Michaelsex. Geschlechtsapparat zwittrig. Gonaden neben der Darm schleife dicht hinter dem Magen gelegen, aber nicht bis ans Ende des Abdomens reichend. Hoden mit ca. 10 un- regelmäßig birnförmigen, sehr unregelmäßig strahlig angeordneten Hodenbläschen und fast gerade nach vorn gehendem Samenleiter, Ovarium der Hode gegenüber bezw. seitlich von derselben, kurz röhrenförmig, nach vorn in einen engen, dünnwandigen Eileiter auslaufend, mit mehreren, stufenweise verschieden weit ausgebildeten Eizellen. Einige vielleicht nicht ganz vollständige Kolonien zur Untersuchung vorliegend. Äußeres. Gestalt der Kolonie: Die Kolonien stellen Krusten von 2 — 3 mm Dicke dar, aus denen sich unregelmäßige dickere Buckel erheben, oder eine bis 6 mm dicke unregelmäßig klumpige Masse. (Zweifellos han- delt es sich hier nur um ganz junge Kolonien, die die endgültige Gestaltung noch nicht erkennen lassen). Die Oberfläche ist, von dieser gTöberen Buckelung abgesehen, ziemlich eben, aber infolge von Inkrustation rauh. Die Färbung ist ein auf der Färbung der Inkrustation beruhendes dunkles, gekörneltes Sandgrau. Die K örp er ö ffnungen sind äußerlich nicht erkennbar. Innere Organisation. Der Zellulosemantel besitzt keine Blasen- zeUen, sondern nur Sternchen- und heUgTaue PigmentzeUen. Seine eigent- liche Masse ist ziemlich zäh knorpelig, doch wird er durch Inkrustation brüchig. Der Zellulosemantel ist durchweg, von seiner Oberfläche bis zur Basalfläche, dicht mit Sand und anderen Fremdkörpern inkrustiert, so daß seine eigentliche Masse auf ein Minimum reduziert erscheint. Die Einzeltiere sind unregelmäßig im ZeUulosemantel zerstreut. Ihre in einer Schicht dicht unter der Oberfläche der dickeren Buckel der krustenförmigen Kolonie oder unter der distalen Oberfläche der massigeren Kolonie hegenden Thorakalpartien nehmen kleine ovale Höhlungen von etwa 3/^ — 1 mm Breite ein. Da der ZeUulosemantel durch diese Höhlungen geschwächt wird, so bricht die Oberflächenpartie in der Lage dieser Höhlungen leicht ab, so daß die Thorakalpartien der Personen frei zu liegen kommen. Die Abdomina erstrecken sich von hier in mehr oder minder regelmäßigem parallelen Verlauf oder unter unregelmäßig verschlun- genem Verlauf nach unten und zum Teil in die krustenförmigen Partien der Kolonie hinein. Thorakalpartien finden sich in den krustenförmigen Teilen der Kolonie anscheinend nicht. Die Einzeltiere sind für einen Polycitor ungewöhnlich schlank, bei einer maximalen Dicke von etw^a 0,6 — 0,7 mm bis 7 mm lang, wenn nicht noch länger. Es ist mir leider nicht gelungen, eine der längeren Einzeltiere unzerrissen aus der ziemhch Tunicata. 443 foston, brüchigen Masse heraus zu präparieren. Kleine, anscheinend noch nicht vollständig ausgebildete Einzeltiere ohne Spur von Geschlechtsorganen sind bei fast gleicher Dicke beträchtlich kürzer. Ich fand Einzeltiere von nur ^'/o mm Länge. Der Thorax der Einzeltiere (Taf. XIX, Fig. 51) ist etwa um ^/^ länger als dick oder mehr als doppelt so lang wie dick. Das Abdomen ist durch eine halsartige Verengung vom Thorax abgesetzt, bei sehr kurzen Einzeltieren nur etwa um die Hälfte länger als der Thorax, bei langen Einzeltieren etwa dreimal so lang wie der Thorax, wenn nicht noch länger. Das Abdomen ist in der hinteren Hälfte angeschwollen, am Hinterende gerundet oder (seltener) kegelförmig verjüngt, vielfach mit einem kleinen Höcker oder deren zweien versehen. Vom Abdomen entspringt ein dünn fadenförmiger, meist lang-gegab elter, am blinden Ende bezw. an den beiden Blind-Enden angeschwollener Abdominalfortsatz, der in den meisten Fällen etAva so lang wie das Abdomen im Maximum dick ist. Der Abdominalfortsatz entspringt nur selten am „kegelförmigen" Hinter- ende des Abdomens, bei gerundetem Abdomen-Hinterende dagegen seitlich etwas vor dem äußersten Pol. Innere Siphonen (Taf. XIX, Fig. 51): Der Ingestionssipho entspringt gerade in der Mitte der breiten Vorderfläche des Thorax, der Egestions- sipho an der hinteren Kante dieser Vorderfläche. Der Ingestionssipho ist meist kurz, am herauspräparierten Einzeltier etwas weniger lang als dick und ragt wenig vor, da die Vorderfläche des Thorax meist etwas einge- senkt erscheint. Zweifellos war der Ingestionssipho beim lebenden Tier weiter ausstreckbar, sodaß, wie bei P. angolanus (siehe unten!), die bei dem vorliegenden Material von P. paesslerioides sich horizontal erstreckende, die Vorderfläche des Thorax bildende ziemlich breite Tentakelzone als Mantelfläche eines abgestumpften Kegels zur Bildung des Ingestionssiphos ausgezogen würde. Der Egestionssipho ist bei den zur Untersuchung ge- langten Einzeltieren etwa doppelt so lang wie dick und etwa '/i so lang wie der eigentliche Thorax. Ein Vergleich mit var. interrnedia (siehe unten !) läßt es mir fragHch erscheinen, ob diese Gestalt des Egestionssiphos für diese Form charakteristisch sei. Beide Siphonen laufen in 6 regelmäßige, annähernd gleichseitig dreiseitige, manchmal etwas geschweifte Läppchen aus. Die distalen Partien der Siphonen enthalten eine mäßig stark ver- dickte Ringmuskulatur, einen breiten, aber dünnen Sphinkter; diese be- sondere Ringmu^kelzone ist jedoch bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei P. angolanus (siehe unten!) Die inneren Siphonen sind (der Ingestionssipho dicht aber oberhalb der Tentakelzone) durch einen trichter- förmig nach außen geneigten Ringsaum verengt. ^^^ AV. >IlCHAELSEX. Der Innenkörper (Taf. XIX, Fig. 51) besitzt eine zarte, ziemlich gleichmäßig verteilte, mir dorsal (infolge von Aufblähung?) etwas weitläufiger angeordnete Muskulatur, am eigentlichen Thorax etwa 30 meist spitzwinklig gegabelte, anastomosierende oder sich kreuzende Ringmuskelbündel und jederseits etwa 18 Längsmuskelbündel. Die Zwischenräume zwischen den Muskelbündeln sind mehrfach so breit wie die Muskelbündel, nämlich durch- schnittlich etwa 5 mal so breit. Die Längsmuskelbündel setzen sich auf das Abdomen fort, treten hier aber zu mehreren (nicht 1 oder 2) unregel- mäßigen Muskelbändern zusammen. Die Breite dieser Längsmuskelbänder und der Lücken zwischen ihnen ist verschieden (unregelmäßig !) ; stellen- weise verschmelzen auch benachbarte Bänder. Eine Ringmuskulatur ist am Abdomen nicht erkannt worden. Die Längsmuskulatur ist an den Siphonen anscheinend auf einige wenige, sich von Thorakal-Längsmuskel- bündeln abzweigende Muskeln beschränkt. Die Mundtentakel sind sehr zahlreich, nach ganz unsicherer Schätzung ca. 100, fadenförmig. Wenn ich gewisse Bilder an einem durch- scheinend gemachten Einzeltiere richtig deute, so stehen die Mundtentakel wie bei P. angolanus (siehe unten !) in mehreren Kreisen, wobei sich ihre Basalflächen Quinkunx-artig aneinander ordnen. Die des vordersten, der Ingestions Öffnung zunächst stehenden Kreises sind am kleinsten, die des hintersten Kreises am längsten. Der Kiemensack (Taf. XIX, Fig. 51) weist 3 Kiemenspalten-Zonen auf. In jeder Zone stehen jederseits ca. 18 lange, schmale Kiemenspalten, also ca. 36 in einer ganzen Zone. Die Dorsal falte ist dm-ch zwei drei- seitige Züngelchen (Taf. XIX, Fig. 51) zwischen je zwei Kiemenspalten- Zonen repräsentiert. Der Darm bildet eine entsprechend der Länge des Einzeltieres ver- schieden lange, hinten etwas klaffende Schleife. Der Magen liegt etwas hinter der Mitte bis etwa am Ende des zweiten Drittel der Länge des Abdomens. Er ist kastenförmig, glattwandig. Sowohl das Ende des Öso- phagus wie der Anfang des Mitteldarms sind etwas in den Magen einge- drückt. Hinter dem Magen liegt ein undeutlicher Nachmagen (?) und unmittelbar hinter diesem ein Drüsenmagen. Diese Organe sind nicht so deutlich modifiziert wie bei P. angolanus (siehe unten!). Der Drüsen- magen ist bei P. paesslerioiJes anscheinend nicht so dickwandig wie bei P. angolanus. Der After (Taf. XIX, Fig. 51) ist breit-zweilippig. Geschlechtsorgane: Die Einzeltiere sind zwittrig. Die Gonaden liegen neben der Darmschleife hinter der Region des Magens, erreichen jedoch nicht das Hinterende des Abdomens. Die Hode besteht aus ca. 10 Tunicata. ■445 unrog(>lmäl3ig birnförmigen Hodeubläsclion, dio unregelmäßig strahlig an einer Breitseite der Darmschleife liegen, jedoch zum Teil (etwa 2?) auch nach der anderen Seite des Abdomens herumragten. Die Sonderausführ- gänge der Hodenbläschen veronnen sich anscheinend annähernd, wenn nicht genau (?) an einem Punkte zur Bildung eines bei Füllung mit Samenmassen mäßig dicken Samenleiters. Ein besonderes Samenmagazin ist am Samen- leiter nicht ausgebildet. Der Samenleiter geht fast gerade nach vorn. Er bildet nur einige schwache und unregelmäßige Ausbuchten (infolge von Kontraktion des Abdomens?). Das Ovarium liegt an der anderen Seite der Darmschleife der Hode gegenüber, bezAv. zwischen den nach der anderen Seite hinüberragenden Hodenbläschen. Es ist kurz röhrenförmig. Die Wandung der Röhre zeigt verschieden große, zum Teil sehr große kugelige Auswüchse, Eizellen in verschiedenen Stadien der Ausbildung. Es ist meist eine sehr große Eizelle vorhanden, die nächst kleinere steht jedoch nur durch ein verhältnismäßig Geringes in der Entwicklung hinter der größten zurück, und so fort. Die Ovarialröhre geht nach vorn in einen engen, dünnwandigen Eileiter über. Bemerkungen zur Var. : f. t>/pica unterscheidet sich von den übrigen Varietäten hauptsächlich durch die größere Zahl der King- und Längsmu sk elb ündel am Thorax, sowie durch die große Zahl der Ki em enspal ton. Tar. HupfeH n. var. Tafel XIX, Fig. 52. Vorläufige Mitteilung: 1914, Polycitor {Eudistoma) paesslerioides var. Hupferi, Michaelsen, in : Zool. Anz., XLIII, p. 429. Fundangabe: Angola, Kinsembo, 18 m; C. Hupfer, 1890. Diagnose : Kolonie unregelmäßig klumpig oder angeschwollene Aste (gegabelt) bildend, Färbung die des Inkrustationsmaterials, dunkel sandgrau. Oberfläche der Kolonie seitlich (oder nach Abfallen einer inkrustationslosen Oberflächenschicht überall) infolge von Inkrustation rauh, an der distalen Fläche uneben, aber im Feineren glatt. Zellulosemantel ohne Blasenzellen, bis auf eine dünne Oberflächenschicht am distalen Ende der Kolonie dicht inkrustiert und brüchig, in den inkrustationslosen Teilen weich, leicht zerreißbar. Einzeltiere 2 — 3V4 Him lang und etwa '/3 — '/a ™™ dick. Abdomen doppelt bis dreimal so lang wie der Thorax, mit 1 oder 2 kleinen, stummeiförmigen bis kurz-fadenförmigen Anhängen. Innenkörper: Thorax mit ca. 8 Längsmuskelbündeln jederseits. Ringmuskulatur am eigentlichen Thorax eng, aus ca. 26 Bündeln bestehend; außerdem ca. 10 Bündel an der thorakalen Partie des Egestionssiphos. 446 ^ • Michaelsen. Innere Sip honen kronenartig, tief in 6 regelmäßige, geschweift-dreiseitige Läppchen gespalten. Siphonen mit einem deutlichen inneren Ringsaum versehen, mit kaum verstärkter Bingmuskulatur (undeutliche Sphinkterbildung). Mundtentakel mehr als 100, in 5 oder 6 engen Kreisen stehend. Kiemensack mit 3 (?) Kiemenspalten -Zonen und 2 (?) Dorsalfalten -Züngelchen; mindestens 12 (ca. 14?) Kiemenspalten in einer Halbzone. Darm eine einfache, hinten klaffende Schleife bildend oder mit queren Knickungs- partien. Magen groß, glattwandig, gerundet kastenförmig bis fast kugelig. Drüsenmagen in der hinteren Partie des Abdomens, kleiner als der Magen. Geschlecht s apparat: Hode aus 9 oder 10 unregelmäßig gestalteten Hodenbläs- chen bestehend. Sonderausführgänge sehr dünn, beträchtlich lang, ziemlich weit getrennt voneinander in den zunächst dünnen Samenleiter einmündend. Samenleiter erst nach Aufnahme sämtlicher Sonderausführgänge anschwellend, unter unregelmäßigen Schlängelungen und Windvmgen nach vorn gehend. Zur Untersuchung vorliegend 3 Kolonien bezw. Bruchstücke von Kolonien. Äußeres. Gestalt der Kolonien: Zwei der vorliegenden Kolonien sind ganz unregelmäßig gestaltete Klumpen, die anscheinend mit einer Breitseite angewachsen waren, während die dritte Kolonie eine regelmäßigere Gestalt aufweist, eine Gabel, deren beide Gabel-Äste und deren ebenso langer Stiel zu einem länglichen Oval angeschwollen sind. (Diese Gabel entspricht wahrscheinlich nur einer der Hervorragungen, wie sie an der großen Kolonie von var. intermedia auftreten. Die Färbung der Kolonie ist die des Inkrustationsmaterials, dunkel sandgrau, manchmal (normal!) mit einem dünnen milchigem Überzug. Die Ob erfläche ist an der distalen Fläche bei normaler Ausbildung uneben, mit winzigen blasigen Auftreibungen, aber im Feineren glatt, und zwar infolge Fehlens der Inkrustation in der distalen Oberflächenschicht. An den Seitenflächen ist die Oberfläche durch die Inkrustation rauh ge- macht. Bei einer Kolonie hing die inkrustationslose Oberflächenschicht nur noch in lockeren Fetzen am übrig bleibenden, äußerlich rauhen Teil der Kolonie, bei der dritten Kolonie war von einer Oberflächenschicht ohne Inkrustation überhaupt nichts zu erkennen. Die Inkrustation ließ die ganze Oberfläche rauh erscheinen, wie bei der ersten Kolonie nur an den seitlichen Flächen. Innere Organisation: Die Einzeltiere sind unregelmäßig zerstreut. Systeme scheinen nicht gebildet zu werden, Der Zellulosemantel entbehrt der Blasenzellen und weist nur Testazellen und größere Zellen mit körneligem, hellgrauem Inhalt auf. Er ist im Allgemeinen weich, leicht zerreißbar, in den inkrustierten Partien brüchig. Mit Ausnahme einer dünnen Oberflächenschicht am distalen Ende Tunicata. 4.47 der Kolonie ist er dicht mit Sand und anderen Fremdkörpern inkrustiert. Die inkrustationslose Ob(>rtlächenseliicht scheint sehr hinfällig zu sein. Bei einer Kolonie hängt sie nur noch in Fetzen an den festeren Teilen der Kolonie, bei einer anderen fehlt sie ganz. Die Weichkörper sind etwa 2 bis SV-i mm lang bei einer Dicke von V3 ^i*^ V2 mm- Da^^ Abdomen ist meist durch eine schwache hals- artige Verengung vom Thorax abgesetzt. Der Thorax ist 2 bis 3 mal so lang wie dick, etwa V4 bis V2 ^o lang wie das Abdomen. Das Abdomen ist hinten meist stark angeschwollen oder verbreitert und endet meist in zwei kurz stummeiförmigen Anhängen oder deren nur einem; manchmal kommen auch noch weitere, mehr buckeiförmige Aussackungen hinzu; selten sind die Anhänge etwas länger, fadenförmig, im Höchstfalle noch nicht so lang wie das Abdomen an seiner breitesten Stelle breit. Nur selten sitzen die Abdominal- Anhänge gerade am distalen Pol des Abdomens ; meist sind sie ein wenig vom äußersten Pol weg seitw^ärts verschoben. Die Muskulatur des Innenkörpers (Taf. XIX, Fig. 52) ist wie bei verwandten Formen sehr charakteristisch angeordnet. Auffallend und für diese Varietät charakteristisch ist die verhältnismäßig geringe Zahl der Längsmuskelbündel am Thorax. Ich zählte jederseits nur etwa 8. Am Abdomen ändern diese Längsmuskelbündel durch Vereinigung von benach- barten und durch Spaltung an anderen Stellen ihre Znsammensetzung. Es finden sich in den vorderen und mittleren Teilen jederseits ca. 6 — 8 Längsmuskel-Bänder, die sich vor dem Hinterende des Abdomens jederseits zu zwei Bändern vereinen. Am Hinterende fließen schließlich die sämt- lichen Längsmuskelbündel einer Seite zusammen. Die Ringmuskulatur ist am Thorax sehr dicht angeordnet. Ich zählte am eigentlichen Thorax ca. 26 Ringmuskelbündel. Weitere derartige Ringmuskelbündel schließen sich am thorakalen Teil des Egestionssiphos an die des eigentlichen Thorax an, während an den thorakalen Teilen des Ingestionssiphos, also in der Zone der Mundtentakel, keine Ringmuskelbündel zu erkennen waren. Innere Sip honen (Taf. XIX, Fig. 52): Der Ingestionssipho ent- springt gerade vorn am Thorax. Seine distale Partie ist kronenförmig, nicht ganz so lang wie breit, ziemlich tief in 6 regelmäßige, geschweift- dreiseitige Läppchen zerschlitzt. Der Egestionssipho ist bei allen näher untersuchten Einzeltieren länger als bei den verwandten Formen. Er ent- springt ungefähr in der Mitte der Rückenlinie des Thorax, manchmal (be- sondere Kontraktionsform?) sogar etwas hinter der Mitte, und ragt etwas weiter vor als der Ingestionssipho. Der Egestionssipho ist in seiner hinteren Hälfte verbreitert, abgeplattet und halbröhrenförmig gebogen. Er oü Michaelsen, Westafrika. 44:8 ^^- Michaelsen. schmiegt sich mit seiner Aushöhhmg ziemlich eng an die Rückenwölbimg des Thorax an. Seine distale Hälfte geht allmählich in die Ganzröhren- form über. In der Profillage erscheint der Egestionssipho infolge dieser basalen Abplattung keulenförmig. Das äußerste distale Ende ist schwach abgesetzt, wie das distale Ende des Ingestionssiphos kronenförmig, tief in 6 regelmäßige, geschweift-dreiseitige Läppchen gespalten. Die kroneu- förmigen distalen Enden der Siphonen sind durch einen deutlichen, in ihr Lumen einspringenden Ringsaum gesondert. Die Ringmuskelschicht der Siphonen ist kaum verstärkt; es ist demnach nur eine undeutliche Sphinkterbildung vorhanden. Die Mundtentakel (Taf. XIX, Fig. 52) sind ungemein zahlreich, mehr als 100. Sie sind nicht ganz regelmäßig in ca. 5 oder 6 Kreisen angeordnet. Ihre dicht gedrängt stehenden Basen weisen eine nicht ganz regelmäßige Anordnung in Quinkunx auf. Da sich die alternierenden Tentakel zweier Kreise eng ineinander schieben, so ist nicht immer deutlich zu erkennen, ob man zAvei Kreise oder deren nur einen mit der doppelten Zahl der Tentakel vor sich hat. Die Tentakel der hinteren, äußeren Kreise sind länger und dicker als die gradweise an Größe abnehmenden Tentakel der weiter vorn bezw, innen gelegenen Kreise. Die Organisation des Kiemensackes ließ sich infolge starker Schrumpfung desselben nicht genau erkennen. Ich glaube ziemlich sicher zwei Dorsalfalten-Züngelchen erkannt zu haben und schließe daraus ziemlich sicher auf die Dreizahl der Kiemenspalten-Zonen. Es stehen mindestens 12 (ca. 14?) Kiemenspalten in einer Halbzone, wie ich an einer durch- schimmernden Reihe von Kiemenspalten-Enden erkennen konnte. Der Darm bildet eine hinten ziemlich weit klaifende Schleife, die bei gestreckten Personen einfach zu sein scheint, bei stark kontrahierten Personen jedoch breite Knickungen und Querverlagerung in ziemlich langen Strecken aufweist. Der Magen ist groß, gerundet kastenförmig bis fast kugelig, glattwandig. Der Drüsenmagen, am Ende des Abdomens liegend, ist viel kleiner als der Magen. Von Geschlechtsorganen konnte ich nur männhche erkennen, diese aber bei allen näher untersuchten Personen (einer einzigen Kolonie) und stets in sehr starker Ausbildung. Auch eine vollständige Schnittserie durch eine Person ergab keine Spur weiblicher Gesclilechtsorgane. Die Hode besteht aus ca. 9 oder 10 großen Hodenblasen von gerundeter, aber sehr unregelmäßiger, häufig etwas gelappter Gestalt. Die Hodenblasen nehmen den ganzen von den übrigen Organen frei gelassenen Raum der hinteren Hälfte des Abdomens ein und liegen hier dicht aneinander, an Tuniciita. 449 dio A\'andiuio- d('s Innenkörpers und an die and(u-en Organe angepreßt. Jedes Hodenl)läschen hat einen sehr feinen, in ziemlich scharfem Absatz entspringenden Sond(>rausführgang von beträchtliclier Länge, oft länger als das Hodenbläschen. Die 8onderausführgänge vereinen sich nicht an einem Punkte, sondern münden in beträchtlicher Entfernung voneinander in einen zunächst fast ebenso dünnen gemeinsamen Ausführgang oder Samen- leiter ein. Erst nach Aufnahme sämtlicher Sonderausführgänge schwillt der Samenleiter zu beträchtlicherer Dicke an und wird dadurch gewisser- maßen zum Samenmagazin. In annähernd gleicher Dicke und bei allen untersuchten Personen prall mit Samenmassen gefüUt, zieht er sich unter unregelmäßigen Schlängelungen oder Schleifenbildungen, entsprechend der verschiedenen Kontraktion der Person, nach vorn hin. Bemerkungen : Var. Hupferi unterscheidet sich von den anderen Varie- täten hauptsächlich durch die geringe Zahl der Längsmuskelbündel am Thorax, die dafür aber breiter und aus einer größeren Zahl von Muskel- fäden zusammen gesetzt sind. In der Zahl der Ringmuskelbündel und der Kiemenspalten scheint var. Hupferi zwischen f. typica und var. intermedia zu stehen, in ersterer Hinsicht näher der f. typica, in letzterer Hinsicht näher der var, intermedia. var. intermedia^ n. var. Tafel XVII, Fig. 16. Fundangabe: Französisch -Kongo, Sette Cama, 13 m, steiniger Grund; C. Hupfer. Diagnose. Gestalt der Kolonie: Krustenförmige bis klumpige Basalmasse mit zahlreichen, zum Teil verästelten Hervorragungen, die dicklich kolbig, manchmal schwach abgeplattet sind. Dimensionen: Dicke der Hervorragungen oder ihrer End-Aste etwa 3 — 5 mm bei ca. 4 — 8 mm Länge. Färbung dunkel sandgrau (durch Inkrustation). Oberfläche rauh (durch Inkrustation), aber ziemlich eben. Zellulosemantel überall dicht mit feinem Sand und anderen Fremdkörpern in- krustiert und dadurch brüchig, in reinen Partien ziemlich zäh. Einzeltiere unregelmäßig zerstreut. Thorax etwas länger als dick, seitlich etwas ab- geplattet. Abdomen mehriäch so lang wie der Thorax, vorn und in der Mitte sehr dünn, hinten stark angeschwollen und in 2 oder 3 buckeiförmige oder kegelförmige Anhänge aus- laufend, von denen einer meist (stets ?) fadenförmig verlängert ist. Innere Siphonen in 6 regelmäßige Läppchen auslaufend, mit sehr wenig ver- stärkter Ringrauskulatur (undeutlicher Sphinkter). Ingestionssipho mitten aus der meist breiten und flachen, manchmal auch kegelförmig erhabenen Vorderfläclie des Thorax aufragend, 30* 450 W. Michaelsen. nicht ganz so lang wie dick. Egestionssipho an der Hinterkante der Vorderfläche oder an der Rückenseite des Thorax dicht vor der Mitte entspringend, gerade nach vorn ragend, 74 bis V2 so lang wie der Thorax. Mundtentakel sehr zahlreich (ca. 100?, unsichere Schätzung!) fadenförmig, in mehreren (3 oder 4?) Kreisen in Quinkunx angeordnet, verschieden lang, die des äußersten (hintersten) Kreises am längsten, die des innersten (vordersten) Kreises am kürzesten. Kieraensack mit 3 Kiemenspalten-Zonen, jede mit ca. 16 langen, parallelrandigen bis länglich-ovalen Kiemenspalten (ca. 8 jederseits). Dorsal falte: 2 Züngelchen. Darm eine lange Schleife bildend. Magen gerundet kastenförmig, glattwandig, weit "hinter der Mitte des Abdomens liegend; hinter dem Magen ein spindelförmiger Nachmagen und, am Wendepol des Darmes, ein birnförmiger Drüsenmagen. Geschlechtsorgane, soweit erkannt, wie bei der typischen Form. Vorliegend eine große Kolonie und mehrere Bruchstücke oder junge Kolonien. Äußeres. Gestalt der Kolonie (Taf. XVII, Fig. 16): Von einer kleinen krustenförmigen oder klumpigen Basalmasse erheben sich zahlreiche, zum Teil verästelte Hervorragungen, die dicklich kolbig, manchmal etwas abgeplattet sind oder, falls es sich um verästelte Hervorragungen handelt, in derartig gestaltete End-Äste auslaufen. Ganz junge Kolonien sind einfach, dick-polsterförmig. Dimensionen der Kolonie: Die größte Kolonie ist ca. 50 mm lang und 30 mm dick und hoch. Die einzelnen Hervorragungen oder ihre End-Äste sind etwa 3 — 5 mm dick bei einer Länge von 4 — 8 mm. Die Färbung ist die des Inkrustationsmaterials, nämlich dunkel sandgTau. Die Oberfläche ist infolge der Inkrustation rauh, aber dabei ziem- lich eben. In der inneren Organisation vermittelt var. intermedia in manchen Hinsichten zwischen f. typica von der Goldküste und var. Hupferi von Angola. Var. intermedia zeigt in einigen Organisationsverhältnissen eine auffallende Verschiedenheit bei verschiedenen Einzeltieren, und zwar in Charakteren, die ich bei der früheren Untersuchung an f. typica und var. Hupferi für konstant hielt. Ich muß deshalb annehmen, daß meine frühere, auf der Spärlichkeit des Materials beruhende Anschauung wahrscheinlich irrtümlich ist, und daß die betreffenden Charaktere in der Diagnose keine Berücksichtigung finden dürfen. Der Zellulosemantel und seine Inkrustation gleichen vollkommen denen der beiden anderen Varietäten; ebenso die Anordnung und Lagerung der Personen. Weichkörper: Die Länge der Einzeltiere war nicht festzustellen. Der Thorax ist etwas länger als breit, seitlich etwas abgeplattet, bei aus- Tunicata. 451 gCAvachsonen Einzeltieron etwa 0,5 mm lang, 0,3 — 0,4 mm dick und ca. 0,25 mm breit. Das Abdomen ist mehrfach so lang wie der Thorax, scharf vom Thorax abgesetzt, in der Anfangs- und Mittelpartie sehr dünn, strang- förmig, höchstens etwa 0,1 mm dick, am Hinterende stark angeschwollen, bis '/a mm dick. Das Abdomen läuft hinten in 2 oder 3 buckel- oder kegelförmige Anhänge aus, von denen meist (stets?) einer in einen dünn- fadenförmigen Abdominalfortsatz ausgezogen ist. Innere Sip honen: Die Gestaltung und Stellung der Siphonen ist bei verschiedenen (verschieden gestreckten?, oder verschieden alten?) Einzel- tieren verschieden, und zwar zeigen gewisse Einzeltiere hierin die Charak- tere, die ich früher für f. typica als WesentHche bezeichnete, während andere Einzeitiere derselben Kolonie die angebhchen Charaktere der var. Hupferi aufweisen. Ich kann demnach diese Bildungen nicht mehr als für die Varietäten charakteristisch ansehen. Die Ringmuskulatur der Siphonen ist nicht deutlich verstärkt (Siphonen-Sphinkter undeutlich), Innenkörper: Die Muskulatur des Innenkörpers ist am Thorax ziemlich spärHch und ziemlich unregelmäßig. Ich zählte ca. 12 — 14 zarte Längsmuskelbündel an jeder Seite des Thorax und ca. 18 — 20 sehr zarte Ringmuskelbündel. Auffallend war die ungleichmäßige Anordnung der Längsmuskulatur, die eine große Verschiedenheit in der Größe der Zwischenräume aufwies, auffallend besonders ein hervorragend großer Zwischenraum etwa in der Mitte der Seiten bei den meisten Einzeltieren. Mundtentakel-Kranz: Die Zahl der in 3 oder 4 Kreisen in Quinkunx angeordneten Mundtentakel mag an 100 heranreichen. Sie stehen bei eingezogener Ingestionssiphonen-Basis in einer Ebene, bei ausgestreckter Ingestionssiphonen-Basis an einer Kegelfläche. Die Länge der fadenför- migen Tentakel nimmt nach hinten, gegen die Peripherie des Kreissystems, zu, nach vorn, gegen die Ingestionsöffnung, ab. Der Kiemensack unterscheidet sich von dem der übrigen Varie- täten durch die geringe Zahl der Kiemenspalten. Ich konnte meist deutlich 16 Kiemenspalten in einer Zone (8 jederseits) zälilen. Abweichungen von dieser Zahl sind nicht mit Sicherheit erkannt worden und sind bei den näher untersuchten Einzeltieren jedenfalls nicht beträchtlich. Es scheint demnach in diesem Organisationsverhältnis ein wesentlicher Charakter dor Varietät zum Ausdruck zu kommen. Der Darm gleicht dem der übrigen Varietäten. Der Nachmagen und der Drüsenmagen waren meist sehr deutlich ausgeprägt, seltener undeutlich. Die Geschlechtsorgane (anscheinend bei keinem der unter- 452 ^^ • Michaelsen. suchten Einzeltiere vollkommen ausgebildet) scheinen mit denen der anderen Varietäten übereinzustimmen. Pölycitor (Eiidistoma) angolanus n. sp. 1914. Polycitor {Eudistoma) paesslerioides, part. (var. angolanus), Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 430. 1914, Polvcitor {Eudistoma) paesslerioides, part. (var. togoensis), Michaf;lsen, in: Mt. Mus. Hamburg:, XXXI, p. 77. Diagnose: Kolonie: unregelmäßig klumpig und (oder?) mit kolbigen Auswüchsen. Zell u lose mantel dicht inkrustiert, ohne Blasenzellen. Einzeltiere unregelmäßig zerstreut. Thorax länger als dick, Abdomen mehrfach so lang wie der Thorax, scharf abgesetzt, am Vorder- und Mittelteil dünn, am Hinterende angeschwollen, mit kegel- bis fadenförmigem Abdominalfortsatz. Innen kör per: Eingmuskulatur am Thorax aus ca. 60 — 80 Bündeln, Längsniuskn- latur am Thorax aus 20 — 30 Bündeln bestehend. Innere Siphonen mit kegelförmiger Basis, in 6 regelmäßige Läppchen auslaufend, unterhalb des distalen Endes mit einem sehr dicken, scharf begrenzten Sphinkter. Mundtentakel ungemein zahlreich, weit über 100, in mehreren (bis 8?) Kreisen an der Innenseite einer Kegeltläche stehend, in Quinkunx angeordnet. Kiemensack mit 3 Kiemenspalten-Zonen, deren jede etwa 20 — 30 Kiemenspalten enthält. Darm eine einfache, hinten klaflende Schleife bildend. Magen hinter der Mitte des Abdomens, gerundet kastenförmig bis fast kugelig, glattwandig. Geschlechtsapparat zwittrig. Gonadt^n in oder neben dem Darmschleifen-Lumen. Hode (stets?) aus ca. 8 Hodenhläschen bestehend. Ovarium (stets?) vor der Hode gelegen, Bemerkungen. In den Bemerkungen zu P, (Eu.) paesslerioides habe ich die Beziehung des P. angolanus zu jener Art auseinander gesetzt. f. typica Tafel XIX, Figur 54 u. 55. Vorläufige Mitteilung: 1914, Polycitor {Eudistoma) paesslerioides var. angolanus, Michaelsen, in : Zool. Anz., XLIII, pag. 430. Fundangaben: Angola, Ambrizette, 11 m; C. Hupfer, 6. März 1890. Diagnose: Kolonie einfach zapfenförmig. K örp er 0 b erfläch e eben, aber infolge von Inkrustation sehr rauh. Färbung die der Inkrustation, sandgelb. Körperöffnungen äußerlich nicht erkennbar, am gerundeten freien Pol der Kolonie (sämtlich?). Einzeltiere (sämtlich?) der Länge nach in der Achsenpartie der zapfenförmigen Kolonie liegend, sehr lang und schlank, 4 — 9 mm lang bei einer Dicke von etwa '/:( — V2 "im am Thorax. Thorax ^/,o (junge Person) bis ^/,o der Länge der ganzen Person einnehmend. Abdomen vorn halsartig verengt, hinten verbreitert (mit sehr kurzem Anhang am Hinterende?). Tuuicata. 453 1 11 n c nkö rj) it: Kiii<;imiskul;itxir rviu Thorax aus ca. (\0 Muskclhiiiulclii bestehend, viel ciifi'er als die LängsmiiskTilatur, die jederseits ans ca. 20 Muskelbündeln besteht. Innere Siplionen in je 6 dreiseitige Läppchen auslaufend, mit starker Verdickung der Kingmuskelschicht (Sphinkterbildung) an den fast eichelartig geformten distalen Enden, breite der verdickten Ringmuskelschicht mehrfach so groß wie ihre Dicke. Egestionssipho bei voller Ausstreckung ungefähr halb so lang wie der Thorax, etwas vor der Mitte der Kückenlinie des Thorax entspringend. Mundtentakel ungemein zahlreich, weit über 100 (ca. 150?), in ungefähr 8 Kreisen, rautenförmige Basalflächen in Quinkunx angeordnet, eng gedrängt. Kieraensack mit 3 Kiemenspaltenzonen ; Zahl der Kiemenspalten in einer ganzen. Zone ca. 20 (sehr unsichere Schätzung!). Dorsalfalte: zwei dreiseitige Züngelchen. Darm eine einfache, hinten klaffende Schleife. Magen hinter der Mitte des Ab- domens, glattwandig, gerundet kastenförmig bis fast kugelig, mit verkürztem Pylorus-Meridian Unmittelbar hinter dem Magen ein birnförmiger Nachmagen und ein eiförmiger Drüsenmagen. Geschlechtsapparat: zwittrig. Gonaden in oder neben dem Darmschleifen-Lumen. Hode aus ca. 8 Hodenbläschen bestehend. Ovarium vor der Hode gelegen. Zur Untersuchung vorliegend zwei Kolonien. Die Kolonie von Am- brizette (einfach zapfenförmig) wurde zur Feststellung der inneren Organi- sation benutzt. Äußeres. Die Gestalt der Kolonie ist einfach zapfenförmig. Dimensi onen: Die ganze Kolonie ist 8 — 9 mm lang und 272 ^^^^ dick. Die Oberfläche der Kolonie ist eben, aber infolge der Inkrustation mit gi'oben Sand sehr rauh. Die Färbung ist die des Inkrustationsmaterials, sandgelb. Die K örp er Öffnungen, sämtlich (?) am freien Pol der Kolonie liegend, sind äußerlich nicht erkennbar. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist weich knorpeHg, zäh, durch Inkrustation mit grobem Sand gefestigt. Seine Oberflächenschicht scheint etwas härter zu sein. Der Zellulosemantel enthält keine Blasen- zeUen, sondern nur Sternchenzellen und ovale Pigmentzellen mit grauem, körneligem Inhalt. Zahlreiche verästelte Blutgefäße mit birnförmig ange- schwollenen BHnd-Enden durchziehen den Zellulosemantel. Die Einzeltiere liegen (sämtlich?) der Länge nach in den Achsen- partien der zapfenförmigen Kolonie, an deren freiem Pol sie (sämthch?) ausmünden. Sie sind für einen Polycitor ungewöhnlich lang und sclilank, nämlich etwa 4 mm (unausgebildete Personen) bis 9 mm lang. Ihre Dicke beträgt am Thorax etwa '/g bis '/a moi- Die Länge des Thorax (vom Ende des Ingestionssiphos bis zur Osophagusmündung) beträgt etwa 1,2 bis 1,8 mm, also etwa ^/^^^ (bei unausgebildeten Einzeltieren) bis Vio ^^^ ganzen Länge des Einzeltieres. Das Vorderende des Abdomens ist hals- artig verengt, das Hinterende abgeplattet-birnförmig verbreitert. Das einzige ^54 ^- Michaelsen, (junge) Einzeltier, dessen Hinterende nur wenig versehrt war, besitzt einen kegelförmigen Abdominalanhang, der ungefähr so lang wie breit (0,07 mm) ist. Eine andere Person, deren Hinterende aber zerfetzt war, wies eine ungefähr ebenso große buckeiförmige Vorragung am Hinterende des Ab- domens auf; doch blieb es mir zweifelhaft, ob diese einen Abdominalfort- satz oder eine zufällige Bildung oder gar ein Kunstprodukt darstellt. Der Innenkörper (Taf. XIX, Fig. 54) besitzt eine ziemlich dichte Muskulatur. Der eigentliche Thorax (von der Basis der Siphonen, bezw. von der Zone der Flimmerbögen an gerechnet) ist mit etwa 60 Ring- muskelbündeln ausgestattet (gegen etwa 80 bei der var. togoensis), die viel- fach spitze Gabelungen, Anastomosen und Kreuzungen aufweisen. Die Zwischenräume zwischen den Ringmuskelbündeln sind durchschnitthch kaum doppelt so breit wie die Ringmuskelbündel, stellenweise aller- dings etwas breiter, bis viermal so breit, dagegen an anderen Stellen viel schmäler, selbst noch schmäler als die Ringmuskelbündel. Die Längs- muskelbündel, deren ich an einer Seite des Thorax ca. 20 zählte (also ungefähr 2/3 ^o viel wie bei var. togoensis) sind mehr als doppelt so weit- läufig gesteht wie die Ringmuskelbündel. Die Maschen der Muskulatur am Thorax sind also quere Rechtecke, die mehr als doppelt so breit wie lang sind. Der eigentliche Thorax (Taf. XIX, Fig. 54) (von der Höhe der Flimmerbogen bis zum Beginn des Abdomens) ist ungefähr doppelt so lang wie hoch, seitlich etwas abgeplattet (stets? postmortales Kunstprodukt?). Er geht nach vorn unter ziemlich scharfem Absatz in einen kegelförmig verjüngten Ingestionssipho über, der ungefähr halb so lang wie der eigent- liche Thorax ist. Der Egestionssipho entspringt etwas vor der Mitte der Rückenlinie des Thorax. Er ist ungefähr ebenso lang wie der vollkommen ausgestreckte Ingestionssipho, halb so lang wie der eigenthche Thorax, an der Basis etwas schmäler als der Ingestionssipho, nicht kegelförmig wie jener, sondern mehr zapfenförmig. Beide Siphonen laufen in einen Kranz von 6 regelmäßigen, gleichschenklig dreiseitigen Läppchen aus. Ihr distales Ende ist dicht unter diesem Läppchenkranz eichelartig verdickt. Diese Verdickung beruht auf einer Verstärkung der Ringmuskulatur, die hier je einen breiten, dicken, deutlich abgesetzten Siphonensphinkter bildet. Die Dicke der Ringmuskelschicht dieses Sphinkters beträgt jedoch nur einen geringen Bruchteil (etwa '/g bis 1/4) von der Breite des Sphinkters (Haupt- unterschied von var. togoensis, siehe unten!). Die Mundtentakel (Taf. XIX, Fig. 54) sind ungemein zahlreich. Es war mir nicht möglich, ihre Zahl auch nur annähernd sicher festzustellen. Tunicata. 455 Es sind sicher ihrer Aveit über hundert vorhanden. Ich schätze ihre Zahl auf etwa 150. Sie nehmen den größeren basahm Teil des ausgestreckten In- gestionssiphos ein, und zwar etwa V5 der ganzen Länge des Ingestionssiphos. Ihre Basalflächen sind rautenförmig und schmiegen sich ziemhch eng an- einander an in nicht ganz regelmäßiger Quinkunx. Die Tentakelbasen bilden ungefähr 8 übereinander liegende Kreise und stehen, alternierend in benachbarten Kreisen, ungefähr zu 16 — ^24 in je einem Kreise (etwas weniger zahlreich in den vorderen Kreisen, normal 24?). Die Tentakel sind lang fadenförmig, die der vorderen (inneren) Kreise viel kleiner als die der hinteren (äußeren) Kreise. Sie ragen meist als dichter Zottenbe- satz nach innen, die längsten, hinteren weit in den Kiemensack hinein. Der Kiemensack enthält 3 Kiemenspalten-Zonen. Die Zahl der langen, schmalen Kiemenspalten konnte ich nicht feststellen. Sie schien nach sehr unsicherer Schätzung etwa 10 jederseits, also etwa 20 in einer ganzen Zone, zu betragen. Die Dorsallalte wird durch zwei dreiseitige Züngelchen repräsentiert. Der Darm (Taf. XIX, Fig 55) bildet eine einfache, hinten vor dem Wendepol etwas klaffende, entsprechend der verschiedenen Länge der Einzeltiere verschieden lange Schleife. Ösophagus eng und sehr lang, sodaß der Magen weit hinten, nicht allzuweit vor dem Hinterende des Abdomens, zu liegen kommt. Der Magen ist glattwandig, unregelmäßig kugelig bis gerundet kastenförmig. Das etwas verengte Hinterende des Ösophagus tritt nicht gerade vorn, sondern etwas zur Seite geschoben in den Magen ein, auch entspringt der Mitteldarm nicht gerade am hinteren Pol aus dem Magen, sondern nach der Seite des Ösophagus-Eintrittes verschoben. Die Anfangspartie des Mitteldarms zeigt bei den beiden zur Untersuchung ge- langten Abdomina die gleiche eigentümliche BUdung. Sofort nach dem Ursprung aus dem Magen büdet er eine birnförmige Partie mit dicker, aus schmalen, zart granulierten Zylinderzellen bestehender Wandung, einen Nachmagen. Unmittelbar darauf, aber durch eine scharfe Einschnürung von dieser wie von der darauf folgenden Partie des Mitteldarms abgesetzt, folgt ein dicker, eiförmiger bis fast kugeliger Drüsenmagen, der sich durch seine dicke, aus grob granulierten, breit zylindrischen Zellen bestehende Wandung und sein ziemlich enges Lumen auszeichnet. Dieser Drüsen- magen bildet zusammen mit dem Anfang des eigentlichen Intestinums den Wendepol der Darmschleife. Der After (Taf. XIX, Fig. 54) ist breit- zweilippig. Geschlecht sapparat (Taf. XIX, Fig. 54): Die Einzeltiere sind zwittrig. Die Gonaden liegen in oder neben der Darmschleife, teils neben 456 ^^' Michaelsen. der hinteren Hälite des Magens, teils neben dem birnförraigen Nachmagen, Die Hode, in noch ziemlich jungem Entwdcklungsstadium beobachtet, besteht aus ca. 8 unregelmäßig birnförmigen Hodenbläschen und liegt hinter dem Ovarium. Den Samenleiter konnte ich nicht erkennen. Das Ovarium liegt neben und vor der anscheinend noch nicht vollständig ausgebildeten Ho de, bei voller Ausbildung der letzteren mutmaßlich zwischen den nach vorn ragenden Hodenbläschen. Das Ovarium scheint röhrenförmig zu sein. Sein hinterer Pol wird von einer einzigen großen Eizelle eingenommen. Vor dieser liegen bei dem untersuchten Objekt zwei kleinere neben ein- ander, die zusammen so breit wie jene größte sind, nach vorn hin schließen sich dann viel kleinere Zellen an jene deutlich ausgebildeten Eizellen an. Den Eileiter konnte ich nicht erkennen. Bemerkungen. Von var. togoensis unterscheidet sich f. typica besonders durch die gTößere Breite und die geringere Dicke der Sphinktermuskulatur an den Siphonen. var. tof/oeiisiSf d. var. Tafel XVII, Fig. 15, Tafel XIX, Fig. 53. 1914. Polycitor {Eudistoma) paesslerioides Mich. var. togoensis, Michaelskn, in: Mt. Mus. Hamburg;, XXXI, p. 77. Fundangabe: Togo, Port Seguro, 13 m, an einem Stein; C. Hupfer, 15. Sept. 1888. Diagnose: Gestalt der Kolonie unregelmäßig- keulenförmig bis sebr dickwandig zerschlitzt-schalenförmig. Dimensionen: Größte Höhe der Kolonie ca. 16 mm, größter Durcbmesser 45 mm. Bodenständigkeit: Mit scbmälerer Basis an festem Untergrund (Stein) angewachsen. Färbung dunkel sandgrau. Oberfläche der Kolonie uneben, rauh. Zellulosemantel in ganzer Dicke mit Sand inkrustiert, weich, leicht zerreißbar, brüchig, ohne Blasenzellen. Einzeltiere unregelmäßig zersteut, lang gestreckt, ohne Abdominalfortsatz 5 — 11 mm lang (und länger?), bei einer durchschnittlichen Dicke von etwa 0,5 mm. Thorax mehr oder weniger scharf abgesetzt, ca. '/^ der Länge des Abdomens oder, bei langen Personen, weni- ger messend. Abdomen hinten etwas angeschwollen und schließlich kegelförmig verengt und in einen feinen, mindestens 1,2 mm langen Abdominalfortsatz auslaufend. I n n e n k ö r p e r mit ziemlich unregelmäßig gitterförmiger Muskulatur, mit ca. 60 Längs- muskelbündeln und ca. 80 Kingmuskelbündeln am eigentlichen Thorax. Eigentlicher Thorax ungefähr 3 mal so lang wie breit, Ingestionssipho ungefähr '/^ so lang, am Vorderende des Thorax, Egestionssipho etwa '/e ^^i^ Vs so lang, weit vor der Mitte der Rückenlinie des Thorax. Siphonen mit regelmäßigem Kranz von 6 Läppchen und mit einer scharf ausge- jjrägten, äußerlich Ringwall-artig vortretenden Sphinktermuskulatur, die so dick wie der Sphinkter lang ist, wenn nicht noch dicker. Tnnieata. 457 Mundteutakol selir zalilreicli (ca. 100'?), in breiter Zone sehr unregelmäßig (?) angeordnot. Kiemensack mit 3 Kiemenspaltenzonen, etwa 30 Kiemenspalten in einer ganzen Zone. Darm eine lange, fast bis ans Ende des Abdomens reichende Schleife bildend. Magen weit hinter der Mitte des Abdomens gelegen, eiförmig, glattwandig; Ösophagus eng, etwas vor der Mittelzone an der Außenseite des Magens mündend. Mitteldarm gerade am hinteren Pol des Magens entspringend, mit vorn scharf, hinten unscharf begrenztem Nach- magen am Wendepol. After zweilappig. Geschlechtsorgane: Ovarium etwas hinter der Region des Magens am Innenkörper. Vorliegend eine große Kolonie mit einigen kleinen (selbständigen?) Nebenkolonien. Äußeres. K o 1 o n i e - G e s t a 1 1 u n g (Taf . XVII, Fig. 15) : Die Kolonie erhebt sieh auf engerer Basis zu breiteren, an der oberen Fläche mehr oder weniger eben abgestutzten Massen, Bei geringer Basis ist die Kolonie abgestutzt keuleniormig (Nebenkolonie) ; die Hauptkolonie hat bei ausge- dehnterer Basis die Gestalt einer sehr dickwandigen ovalen Schale mit unregelmäßig eingescliHtztem Rande. Ob die Nebenkolonien mit der Haupt- kolonie zusammen hängen oder ob sie selbständig sind, ließ sich nicht erkennen. Dimensionen der Kolonie: Die größte Länge der Hauptkolonie (längster Durchmesser des Kummenrandes) beträgt 45 mm, die größte Breite ca. 25 mm, die Höhe ca. 16 mm. Bodenständigkeit: Die Kolonien sind an einem scharfkantigen Stein angewachsen. Die Färbung der Kolonie ist die des Inkrustationsmaterials, nämlich dunkel sandgrau. Die Oberfläche der Kolonie ist sehr uneben, infolge der Inkrustation rauh. Die Einzeltiere sind infolge der Undurchsichtigkeit der Inkru- stationsmassen äußerlich nicht zu erkennen, ebenso wenig iln-e Aus- mündung. Systeme sind nicht erkennbar. Innere Organisation. Der Zellulo semantel ist in ganzer Dicke von Sandmassen dicht inkrustiert. Er ist weich und leicht zerreißbar, infolge der Inkrustation brüchig. Blasenzellen sind nicht vorhanden. Die Einzeltiere sind ganz unregelmäßig zerstreut, stellenweise weitläufig, stellenweise dichter liegend, vielfach stark gebogen und unter- einander verschlungen. Der Weichkörper löst sich überall ziemlich leicht vom Zellulosemantel ab. Die Einzeltiere sind lang gestreckt, nicht ganz regelmäßig zylindrisch. Das Abdomen ist nur durch eine scharfe Ein- schnürung oder, bei stärker gestreckten Tieren, durch seine im vorderen ^.58 ^ • Michaelsen. Teil geringere Dicke vom Thorax abgesetzt. Der Thorax nimmt bei einer Dicke von ca. 0,5 mm mindestens, bei kleinen Einzeltieren, den vierten Teil des eigentlichen Körpers (ohne Abdominalfortsatz) ein. Das größte zur Beobachtimg gekommene Einzeltier ist ohne Abdominalfortsatz 11 mm lang, das kleinste nur etw^a 5 mm. Das Abdomen ist vorn enger oder nicht enger als der Thorax hinten, in der Magenregion oder hinter der- selben etwas angeschwollen, bis etwa 0,6 mm dick, am äußersten Hinter- ende kegelförmig verengt und in einen langen, dünnen Abdominalfortsatz auslaufend. Der Abdominalfortsatz war bei allen zur Beobachtung ge- kommenen Personen unvollständig, im Maximum 1,2 mm lang; er ist sehr dünn, ca. 30 \i dick, und zeigte in einem Falle die Spur einer Gabelung fbei der jedoch der eine Gabel-Ast kurz abgerissen war). Der Innenkörper (Taf. XIX, Fig. 53) besitzt eine mäßig dichte Längsmuskulatur und am Thorax eine ziemlich dichte Ringmuskulatur. Diese Muskulatur ist am Thorax anscheinend nicht ganz so regelmäßig gitterförmig wie bei den anderen zur Untersuchung vorliegenden Varietäten dieser Art. Gabelungen und Anastomosen der Muskelbündel scheinen häufiger zu sein. Ich zälüte an einer Seite des Thorax bei einem Einzel- tier ungefähr 30 Längsmuskelbündel und von den Flimmerbögen abwärts ca. 80 Ringmuskelbündel. Der eigentliche Th orax (Taf. XIX, Fig. 53) (von der Höhe der Flimmerbögen bis zum Beginn des Abdomens) ist ungefähr dreimal so lang wie durchschnittlich hoch, seitlich etwas abgeplattet. Er verengt sich vorn zum kegelförmig verjüngten Vorderende und Ingestionssipho, die zusammen etwa ein Drittel so lang wie der eigentliche Thorax sind. Der Egestions- sipho entspringt dicht hinter dem Ingestionssipho, weit vor der Mitte der Rückenlinie des Thorax. Er ist kürzer als der Ingestionssipho, ungefälnr von der Gestalt und Größe der distalen Hälfte oder des distalen Zwei- drittels des Ingestionssiphos. Beide Siphonen laufen in einen sehr regel- mäßigen Kranz von 6 gleichschenklig dreiseitigen Läppchen mit häufig etwas geschweiften Seitenrändern aus. Bei beiden Sjphonen hat sich ferner die Ringmuskelschicht zu einem scharf gesonderten, schmalen, aber sehr dicken Sphinkter verstärkt. Die Dicke der Sphinktermuskulatur kommt der Breite des Sphinkters gleich, wenn sie diese nicht gar noch etwas übertrifft. Diese Sphinktermuskela treten an den Außenseiten der Siphonen als schmale, aber sehr stark vorragende RingwäUe in die Erscheinung. Am Ingestionssipho liegt dieser Sphinkterwall etwas vor der Mitte, am kürzeren Egestionssipho etwas hinter der Mitte. Der Kiemensack (Taf. XIX, Fig. 53) besitzt 3 Kiemenspaltenzonen, Tunicata. 459 deren jede nach ziemlieli unsicherer Zählung etwa 30 Kiemenspalten (jeder- scits ungefälir 15) enthält. Die Dorsal falte wird durch 2 schlanke Züngelchen dargestellt. Der Darm bildet eine lange, etwas gedrehte (?), hinton etwas klaffende Schleife, die fast bis ans Ende des Abdomens, nämlich bis an den Beginn der kegelförmigen Verjüngung des Abdominal-Endes, reicht. Der Ösopha- gus ist eng und sehr lang. Der Magen liegt infolgedessen weit hinter der Mitte des Abdomens. Er ist eiförmig, ganz giattwandig. Der enge Öso- phagus mündet nicht in den vorderen Pol des Magens ein, sondern etwas vor der Mittelzone des Magens in dessen Außenseite. Der Mitteldarm dagegen entspringt gerade am hinteren Pol des Magens. Der Mitteldarm ist anfangs eng, schwillt aber nach einer ziemlich kurzen Strecke (etwas länger als die Magenlänge) plötzlich zu einem anscheinend drüsigen Nach- magen an. Dieser Nachmagen bildet den Wendepol der Darmschleife; er geht ohne scharfen Absatz in den wenig engeren oder eben so weiten eigentHchen Mitteldarm über. Der Enddarm (Taf. XIX, Fig. 53) ist verengt und mündet durch einen ' zweilippigen After etwas hinter der Mitte des Thorax aus. Geschlechtsorgane waren bei keinem der zm- Untersuchung ge- kommenen Stücke vollkommen ausgebildet. Ich konnte nur die Anlage des Ovariums bei einigen Personen erkennen: Es war ein schlank birn- förmiger (flaschenförmig hohler?), nach vorn spitz auslaufender Körper, der etwas hinter der Magenregion am Innenkörper haftete. Bemerkungen zu P. (Eu.) paesslerioides und P. (Eu.) angolanus: Diese beiden Arten bilden anscheinend eine nahe Verwandschaftsgruppe, die nicht nur durch den Habitus der Kolonie, der an die früher von mir gesonderte Gattung Paesslena (Bemerkungen zu dieser Gattung siehe unten !) erinnert, sondern auch durch Verhältnisse der inneren Organisation (Zahl und Anordnung der Mundtentakel) charakterisiert ist. Diese Gruppe unterscheidet sich von allen Polycitor- Arten der Gruppe mit 3 Kiemenspaltenzonen durch die enorm große Zahl der Tentakel, die ja hundert überschreitet, und durch die Anordnung dieser Tentakel in melireren, ca. 3 — 8, Kreisen, die zusammen eine breite Zone in der Basis des Ingestionssiphos einnehmen. In dieser Tentakelzahl kommt ihr von inkrustierten Formen, so weit ich es feststellen kann, P. Schultzei Mich. (siehe oben, p. 432) am nächsten, erreicht jedoch mit seinen ca. 45 Tentakeln noch nicht die Hälfte der in dieser Gruppe gefundenen. Eine der Ten- takelzalü und -anordnung von P. paesslerioides und P. angolanus noch näher kommende Bildung besitzt der aber zu den nicht inkrustierten Formen 460 W. Michaelsen. gehörige P. posidoniarum DaumJ), bei dem die Mundtentakel „sont extre- mement nombreux et disposes en trois ou quatre verticilles de 10 — 15 ele- ments a la base du siphon buceal". Unbekannt ist die Tentakelzahl der von Gottschaldt beschriebenen inkrustierten Formen Distoma psamuiobium und D. ?naculatum von Ternate^). Soweit die sehr lückenhafte Beschreibung dieser Arten erkennen läßt, stimmen P. paesslerioides und P. angolanus nicht mit ihnen überein. P. psammohius imterscheidet sich von ihnen dadurch, daß der Egestions- sipho am unteren Teil des Thorax entspringt, und P. maculatus dadurch, daß die Gonaden im „Postabdomen", also hinter dem Wendepol der Darmschleife, hegen. Die folgende Tabelle mag eine Übersicht über die Arten und Varie- tjiten der P. paesslerioides-GruTpi^e geben. Poly var. Hwpferi var. intermedia oides f. typica Polycitor f. typica angolamis var. togoensis Siphonen- Sphinkter nicht deutlich ausgeprägt nicht deutlich ausgeprägt schwach ausge- prägt, sehr dünn, undeutlich be- grenzt. stark ausgeprägt, scharf begrenzt, ca. '/i so dick wie breit. sehr stark aus- prägt, scharf be- grenzt, ungefähr so dick wie breit Zahl der Längs- muskelbündel am Thorax jederseits ca. 8 ca. 12—14 ca. 18 ca. 20 ca. 30 Zahl der Eing- muskelbündel am Thorax ca. 26 ca. 18—20 ca. 30 ca. 60 ca. 80 Zahl der Kiemen- spalten in einer Halbzone mindesten 12 bis 14 (?) ca. 8 ca. 18 ca. 10 (unsichere Schätzung) ca. 15 (unsichere Schätzung) Fundort : Angola Französisch- Kongo Goldküste Angola Togo Bemerkungen über Paessleria Mich.: Polycitor paesslerioides erinnert mich durch seinen Habitus zunächst an Paessleria magalhaensis Mich.^) von der Magalhaensstraße und veranlaßte mich, diese Art einer Nachuntersuchung zu unterziehen. Das Ergebnis dieser Nachuntersuchung zwingt mich, einen ') G. Daumezon, in: C. R. hebdom. Soc. biol., Paris, Annee LX, 1908, p. 535. *i R. Gottschaldt, in: Abh. Senckenberg. Ges., XXIV, p. G42, Taf. XXXVI, Fig. 1 a u. b und p. 644, Taf. XXXVI, Fig. 2. ^) W. Michaelsen, Tunicaten, in : Erg. Hamburg. Magalhaeus. Sammelr., 1907, p. 69, Taf. I, Fig. 1 u. 2, Taf. III, Fig. 11—13. Tunicata. 461 rocht oroben Irrtum in dor Originalboschreibimij; von Paesdcrla magalhaerisis festzustolleu. Ich bezeichnete di(^ in den- oberen Schicht des gemeinsamen Z e 1 1 u 1 o 8 e m a n t e 1 s liegenden eigentümlichen K u g e 1 n als Kalkkörperbezw. als bazillenförmige Kalkkörperchen, die in eine weiche, elastische Substanz (>ingebettet seien. Aul"di(> Kalk-Natur der Körperchen schloß ich ungerechtfer- tigterweise lediglich daraus, daß die eingetrockneten Kugeln eine kalkstein- harte brüchige Konsistenz aufweisen. Die neuere Untersuchung zeigte, daß diese Körpercheu nicht aus kohlensaurem Kalk bestehen. Sie lösen sich nicht, oder Avenigstens nicht sofort in Salzsäure und färben sich leb- haft in Eosin, dagegen anscheinend nicht in Pikrokarmin. Diese mit bazillenförmigen Körperchen dicht angefüllten membranlosen Gallertkugeln haben ganz das Aussehen von Microsporidien (sind aber nach Aussage des Protozoen-Kenners Dr. H. Schubotz keine Microsporidien, überhaupt keine zu den Protozoen gehörigen Gebilde). Es erscheint mir jetzt sehr wahr- scheinlich, daß diese Kugeln gar nicht Teile der Ascidien, sondern pflanz- liche Fremdkörper, Symbionten, sind, über deren systematische Natur mir keine Entscheidung zusteht. Die Erkenntnis, daß diese Körper den charakteristischen Kalkkörpern der Gattung Cystodytes nicht homolog sind, beeinflußt auch das Wesen der Gattung Paesslena> die ausschließlich durch den Besitz dieser besonderen Körper von der Gattung Polycitor (Unter- gattung Eudistoma) zu sondern war. Ich hebe deshalb jetzt die Gattung Paessleria auf und bezeichne ihren Typus als Polycitor (Eudistoma) magal- haensis (Mich.). Derartige Gebilde, wie sie für Paessleria charakteristisch sein soUten, kommen auch bei anderen PoHcytor-Arten vor, und zwar bei einigen von Sluiter') beschriebenen Arten vom Malayischen Archipel; doch verhinderte zweifellos meine irrtümliche Angabe von der chemischen Natur dieser Körperchen Sluiter, seine Befunde mit meinem früheren in ParaUele zu setzen. Sluiter erwähnt derartige Körper von Polycitor arenaceus Sluiter (1. c, p. 13: „in dem Testagewebe"), und von P. discolor Sluiter (L c, p. 17: „durch die ganze Testa verbreitet, häufen sich aber stellenweise zu dicht aneinander gedrängten Klumpen an, besonders dicht unter der Oberfläche"). Bei der Erörterung von P. discolor (1. c, p. 18) spricht er auch dem P. mollis derartige Körperchen zu; in der Beschreibung dieser Art (1. c, p. 11) Avird jedoch derartiger Körper keine Erwähnung getan. Ob auch die bei P. amplus d. c, p. 24) von Sluiter erwähnten Kügel- chen, von denen Sluiter sagt: „Walir scheinlich sind es KotbaUen", hierzu zu rechnen sind, erscheint mir fraglich. Eine umhüllende Membran, wie ^) C. Pli. Sluiter, in: Siboga-Expeditie, LVI 6. 462 ^ • Michaelsen. sie Sluiter bei diesen Kugeln von F. discolor (1. c, p. 17j gesehen haben will, konnte ich bei den Kugeln von P. magalhaensis nicht nachweisen. Diese Kugeln erwiesen sich (ziemlich sicher!) als membranlos. P. magal- haensis erweist sich nach der neueren Untersuchung als eine Art, die nur in der unteren Partie der Kolonie dicht inkrustiert ist, in der oberen Partie jedoch, abgesehen von den Kugeln, nur feine, wahrscheinlich aus Kot bestehende Inkrustationen aufweist. Sie stimmt hierin mit ver- schiedenen anderen zu dieser Gruppe (3 Kiemenspalten-Zonen) gehörenden Arten überein, zunächst mit P. discolor Sluiter, von der sie sich aber durch die größere Zahl der Kiemenspalten (nach neuerer Untersuchung mindestens 12, wenn nicht einige mehr, in einer Halbzone, gegen 6 — 7 bei P. discolor) unterscheidet, sodann mit P. mollis Sluiter, bei der aber die Inkrustation ganz auf die unterste Basalschicht beschränkt ist. Am nächsten kommt dem P. magalhaensis in der Art der Inkrustation (abge- sehen von den erörterten Kugeln) P. loricatus Sluiter (1. c, p. 19), wenn er nicht geradezu mit ihm identisch ist. Polycttor (Eudistoma) Lüderitzi Mich. Tafel XVII, Fig. 10. Vorläufige Mitteilung: 1914, Polycitor {Eudistoma) Liideritzi, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLTII, p. 428. Fundangabe: D eutsch - Südwestafrika, Lüderitzbucht, an Algen im Flachwasser; W. Michaelsen, 5. — 24. Juli 1911. Diagnose: Kolonie kreisförmige, ovale oder biskuit- bis kurz-rosenkranzförmige niedrige, regelmäßig gewölbte Polster bildend. Dimensionen der Kolonie: Größter Flächendurchmesser der einfach konturierten Kolonien ca. 8 mm. Dicke der Kolonien 1 — l'/^ mm. Färbung und Aussehen der Kolonie wie das von gelblich grauen, locker mit feinem Sand bestreuten Gelatine-Biskuitchen. Oberfläche der Kolonie rauh. Systeme anscheinend nicht ausgebildet. Zellulosemantel hart knorpelig, durch Inkrustation, hauptsächlich in der Ober- flächenschicht, sehr spärlich in der tieferen Schicht, brüchig gemacht, ohne Blasenzellen. Einzeltiere mehr oder weniger gebogen, fast ganz flach im Kolonialposter liegend. Abdomen länger als der Thorax, hinten in 2 (konstant?) verschieden lange, manchmal sehr lange, dünne Fortsätze auslaufend. Innere Siphonen abgestumpft kegelförmig, mit 6 dreiseitigen Läppchen. Egestions- sipho ca. Vs der Thorax-Länge hinter dem Ingestionssipho. Mundtentakelkranz mit ca. 30 nach Schema 1, 2, 1, 2, 1 oder 1, 3, 2, 3, 1 ge- ordneten Tentakeln. Kiemensack mit 4 Kiemenspalten-Zonen; jede Zone jederseits mit etwa 10 — 15 Kiemenspalten. Dorsalfalte aus 3 hakenförmig gebogenen schlanken Züngelchen bestehend. Tunicata. 463 Darm eine einfache Schleife bildend. Magen ungefähr in der Mitte des Abdomens, glattwandig, gerundet kastenförmig bis orangenförmig. After zweilippig. Geschlechtsapparat zwittrig. Gonaden ganz hinter dem Wendepol der Darm- schleife gelegen. Hode mit ca. 12 — 13 büschelig ziisammenliängenden birnförmigen Hoden- bläschen. Ovarium eng an die Hode angeschmiegt. Viele Kolonien zur Untersuchung vorliegend. Äußeres. Gestalt und Bodenständigkeit der Kolonie (Taf. XVII, Fig. 10) : Die Kolonien bilden regelmäßig gewölbte niedrige Polster, die mit ihrer ganzen Unterfläche fest an Florideen-Blättern oder -Stengeln an- gewachsen sind. Der Umriß der Polster ist sehr verschieden. Junge Kolonien sind mehr oder weniger regelmäßig kreisförmig oder oval. Ältere Kolonien sind meist in die Länge gestreckt oder biskuitförmig, ja manch- mal kurz-rosenkranzförmig, gleichsam wie aus melireren an den Polen verschmolzenen Kolonien zusammengesetzt, wenn nicht tatsächlich aus melireren Kolonien zusammengesetzt. Dimensionen der Kolonie: Die größten einfach konturierten (kreisförmigen und ovalen) Kolonien haben einen Flächendurchmesser von etwa 8 mm im Maximum. Lang gestreckte rosenkranzförmige Kolonien haben im Ganzen eine weit größere Länge (beim vorliegenden Material bis 20 mm). Die Dicke der Kolonien beträgt 1 — l'/i mm. Färbung und Aussehen: Die Kolonien haben das Aussehen von ziemhch stark gehärteten, gelbHch grauen, locker mit feinem Sand durch- setzten und bestreuten Gelatine-Biskuitchen. Die Oberfläche der Kolonien ist infolge der Sand-Inkrustation rauh. Körperöfihungen waren äußerhch nicht zu erkennen, ebensowenig die Ingestionsöffiaungen wie etwaige gemeinsame Kloakenöffuungen, die, nach der meist sehr w^eitläuiigen Anordnung der Einzeltiere zu urteilen, anscheinend nicht vorkommen. Systeme scheinen nicht ausgebildet zu sein. Innere Organisation. Der Z ellulosemantel ist hart knorpelig, durch Inkrustation stark brüchig gemacht. Er enthält keine Blasenzellen, sondern nur kleine Sternchen-Zellen und rundliche PigmentzeUen mit gelblich gTauem Inhalt. Die aus Foraminiferen, Spongien-Nadeln und verschieden- farbigen Sandkörnern bestehende Inkrustation ist in der Oberflächenschicht ziemlich dicht, in der tieferen Schicht dagegen sehr spärlich. Auch die Grundfläche erscheint Avieder mit Fremdkörpern besetzt; doch handelt es sich hierbei zweifellos um Körperchen (meist Diatomeen), die schon vor- her dem Untergrunde anhafteten und dann von der darüberhin wachsenden Ascidie bedeckt wurden. Die Einzeltiere sind unregelmäßig zerstreut, manchmal weitläufig, Ol Michaelsen, Weslafrika. manchmal etwas dichter angeordnet. In einer einfachen, ca. 4V2 mm langen und 3 mm breiten Kolonie fanden isich nur 4 Einzeltiere, die sämtlich ausgewachsen waren, in einer anderen, 4 mm langen und breiten Kolonie dagegen 16 Einzeltiere, die jedoch meist noch sehr jung und unausge- bildet waren. Die Einzeltiere erreichen einschließlich der Abdominal-Fort- sätze eine Länge von etwa 4 mm, wovon etwa 0,75 mm auf den Thorax und 1,50 mm auf das Abdomen, also ca. 2,25 mm auf den eigentlichen Körper und 1,75 mm auf die Abdominal-Fortsätze entfallen. Diese Zahlen- verhältnisse sind aber sehr variabel; zumal die Länge der Abdominal- Fortsätze ist sehr schwankend, vmd bei unausgebildeten Einzeltieren ist natürlich auch die Länge der eigentlichen Körperteile verhältnismäßig und zusammengefaßt sehr viel anders. Die oben angegebenen Maße sind dem größten beobachteten Einzeltier entnommen. Bei der verhältnismäßig großen Länge hnden die Einzeltiere in der Kolonie nur dadurch Platz, daß sie sich fast ganz flach, mit mehr oder weniger steil aufgerichtetem Thorax, in das Kolonialpolster einbetten. Es bedarf des Weiteren sogar noch einer Krümmung der Einzeltiere und vor allem einer Abbiegung der Abdominal-Fortsätze ; vielfach würde selbst die Länge und Breite der ganzen Kolonie kaum ausreichen, um eine in ganzer Länge gerade gestreckte Person zu beherbergen. Der Thorax ist meist etwas länger als breit. Das Abdomen ist länger als der Thorax, durch eine mehr oder weniger deutliche halsartige Verengung vom Thorax abgesetzt, hinten verbreitert, ungefähr so breit wie der Thorax. Das Abdomen setzt sich am Hinterende an- scheinend konstant (bei allen näher untersuchten unverletzten Personen beobachtet) in zwei gesondert voneinander aber dicht nebeneinander ent- springende Anhänge fort. Diese beiden Abdominalfortsätze sind verschieden lang, manchmal sehr lang, anfangs sehr dünn-schlauchförmig, am blinden Ende birnförmig angeschwollen. Diese Abdominalfortsätze sind zum Teil fast so lang wie der eigentliche Körper, bei kleineren und bei zusammen- gezogenen Personen manchmal länger als der eigentliche Körper. Ich finde das Vorkommen von zwei Abdominalfortsätzen nur bei einer Art mit 3 Kiemenspalten-Zonen, Folycitor ( Eudistoma) Mayeri Hartmeyer') von den Tortugas erwähnt; doch nicht als konstantes Vorkommen. In den meisten Fällen soll bei dieser Art nur ein einziger Abdominalfortsatz vorkommen ; manchmal sollen diese Fortsätze auch ganz fehlen. Der Innenkörper besitzt eine nur schwache und spärliche Muskulatur. Die inneren Sip honen sind ziemlich regelmäßig und gleichgroß, ') R. Hartmeyer, in: Publ. Carnegie Inst. Washington, No. 132, p. 92, PI. I, Fig. 2 — 6. 'runicata. 465 abgt'stumptt pyramidonloruiig, manchmal etwas kantig, nngofähr so lang wie an der Basis breit. 8ie laufen distal in 6 gleichmäßige, dreiseitige, manchmal etwas gosclnvoit'te und gezipfelte Läppchen aus. Der Ingestions- siplu) steht gerade am vorderen Ende des Thorax, der Egestionssipho ungefähr am Ende des vorderen Drittels der Rückenseite des Thorax. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 30 Tentakeln, die stellen- weise nach dem Schema 1, '2, 1, 2, 1, stellenweise nach dem Schema 1, 3, 2, 3, 1 verschieden lang sind. Die erster Größe (12 an Zalü?) sind mäßig lang, die dritter Größe sind nur winzig. Der Kiemensack besitzt 4 Zonen von Kiemenspalten mit etwa je 10^ — 15 Kiemenspalten jederseits, also etwa 20 — 30 Kiemenspalten in einer Zone. Die Zahl der Kiemenspalten in der vordersten und hintersten Zone ist beträchtlich geringer als die in den mittleren Zonen. Die Kiemenspalten sind lang gestreckt, schmal oder etwas verbreitert. Die Dorsalfalte wird durch 3 schlanke, hakenförmig gebogene Züngelchen markiert. Der Darm bildet bei gestreckten Tieren eine einfache Schleife. Bei kontrahierten Personen ist er stellenweise anscheinend unregelmäßig geknickt. Der Magen liegt ungefähr in der Mitte des Abdomens, bei verschieden kontrahierten Personen anscheinend etwas verschieden. Er ist glattwandig, gerundet kastenförmig bis unregelmäßig orangenförmig. Der After ist mit zwei breiten, kurzen Lippen ausgestattet. G e s ch 1 e c h t s ap p ar a t : Die Einzeltiere sind zwitterig. Die Gonaden liegen ganz hinter dem Wendepol der Darmschleife (nicht neben der Darmschleife !), markieren also ein äußerlich nicht abgesetztes Postabdomen. Die Hode ist büschelig; sie besteht aus etwa 12 — 13 birnförmigen Hoden- bläschen, deren kurze enge Sonderausführgänge sich in einem Punkte zur Bildung des (nicht weiter verfolgten) Samenleiters vereinen. Das Ovarium ist nur bei einer Person beobachtet worden. Es ist hier eng an die Hode angeschmiegt und enthielt nur eine einzige größere Eizelle. Bemerkungen: Pohjcitor (Eudistouia) Lüderitzi Mich, ist hauptsächlich durch die besonders oberflächliche Inkrustation, niedrig polsterförmige Gestalt der Kolonie, durch die 4-Zahl der Kiemenspalten-Zonen, und die Zahl (10 — 15 jederseits) der Kiemen spalten in einer Zone, durch die doppelten Abdominal-Fortsätze, die gering entwickelte Muskulatur des Innen körpers, sowie durch die postabdominale Lage der Gonaden und die Zahl (etwa 12 — 13) der Hodenbläschen charakterisiert. Diese deutsch-südwestafrikanische Art scheint besonders einigen Arten von den Bermuda-Inseln, Distoma capsulatum van Name, D. conve.xum van Name 31* 466 W. Michaelsen. D. ohscuratum van Name, D. olivaceuin vak Name uud D. darum van Name') nahe zu stehen. Keine dieser van NAME'schen Art stimmt jedoch in der Art der Inkrustation mit der neuen Art überein, und von keiner ist ein doppelter Abdominal forts atz erwähnt. Auch in der postabdomi- nalen Lage der Gonaden scheint P. Lüderitzi von diesen Bermuda- Arten abzuweichen. P. capsulatus weicht ab in der Art der Inkrustation (in der Umgebung der Einzeltiere kapselartig verstärkt, im Übrigen in der ganzen Dicke der Kolonie) und durch die Zahl der Kiemen spalten (nach der Abbildung ca. 22 in einer halben Zouej, P. convexus durch die Art der Inkrustation (nur in den tieferen Schichten der Kolonie), durch die Gestalt der Kolonie (dick, gerundet) und durch die Zahl der Kiemenspalten (mehr als 20 in einer halben Zone), P. olivaceus A\xvc\\ die Gestalt der Kolonie (dick, gestielt), durch die Art der Inkrustation (auf den Stiel beschränkt) und die Färbung, P. elarus durch die Dicke der Kolonie, durch das Felilen der Inkrustation und die Weichheit des Zellulosemantels. Da manche der van NAME'schen Beschreibungen nicht vollständig sind, so mögen noch weitere Unterschiede hinzukommen. Nach den Abbildungen besitzen diese sämtlichen Bermuda-Arten einen einzigen Abdominalfortsatz, über dessen Länge jedoch nichts ange- geben ist. Von den übrigen Polycitor- Arten mit 4 Kiemenspalten-Zonen scheint nur Distoma niacnlatum Gottschaldt-) von Ternate Inkrustationen zu bilden, aber offenbar in sehr viel spärlicherem Maße (wenige Ein- schlüsse der verschiedensten Fragmente) als Polycitor Lüderitzi. P. macu- latus besitzt ferner lange Abdominalfortsätze, ob je 1, oder je 2 wie P. Lüderitzi, ist nicht angegeben. P. maculatus stimmt auch in der post- abdominalen Lage der Gonaden und die Zweilippigkeit des Afters mit P. Lüderitzi überein, ist aber auch durch das Aussehen und die Gestalt der Kolonie (gefeldert, massig) von ihm unterschieden. Die Zahl der Kiemenspalten-Zonen soll bei P. maculatus variabel (im Maximum 4) und die Kiemenspalteu sollen sehr klein sein. Wenngleich auch dieser letztere Punkt eine Abweichung von dem Befund an P. Jjüderitzi bildet, so läßt sich doch die nahe Verwandtschaft zwischen diesen Arten nicht verkennen. Colella Kückenthali Gottschaldt, ■') von Spitzbergen, bei der nichts 'j VAN Name, in: Trans. Connecticut Acad., XI, p, 341, PI. XLVI, Fig. 2, PI. LVIII, Fig. 107, — p. 342, PI. XLIX, Fig. 16, PI. LVIII, Fig. 104, PI. LIX, Fig. 118, — p. 343, PI. XLVIII, Fig. 11, PI. LVIII, Fig. 105, 106, — p. 344, PI. XLVIII, Fig. 9, PI. LIX, Fig. 113, — p. 345, PI. XLVIII, Fig. 10, PI. LIX, Fig. 117. 2) K. Gottschaldt, in : Abh. Sencken-berg. Ges., XXIV, p. 644, Taf. XXXVI, Fig. 2. 3) R. Gottschaldt, in : Jena. Zeitschr. Nat. XXVIII, p. 363, Taf. I, Fig. 6. Tiinicata. 467 voll Inkrustation erwähnt ist, besitzt je einen einzigen langen Abdo- uiinalfortsatz , unterscheidet sieh aber auch durch die massige Gestalt d n zwischen den Abdominal- kapseln, dann weiter oben, die Abdominal-Kapseln distalwärts verlängernd sowie auch zwischen den Thorakalpartien in den oberflächlicheren Schichten. In den basalen Teilen der Kolonie finden sie sich ebenfalls durchaus nicht spärlich zerstreut. Diese Kalkkugeln haben im Maximum, im ausgewachsenen Zustand, einen Durchmesser von etwa 40 [x. Sie lassen, zumal in Kanadabalsam- und Glyzerin-Präparaten, eine feine strahlige Struktur erkennen. An kleineren unausgewachsenen Kugeln ist diese Struktur besonders deutlich sichtbar. Die Oberfläche dieser Kugeln erscheint bei sehr starker Vergrößerung rauh, wie wenn die an die Oberfläche tretenden Strahlen der inneren Struktur eine oberfläcliliche Körnelung bildeten. Manelimal schienen diese inneren Strahlen geradezu als spitze Höcker oberflächlich vorzutreten; doch glaube ich, daß dies nur das Resultat einer oberflächlichen Korrodierung, eines Abblätterns der äußersten Oberflächen- schicht, war, denn meistens zeigten die betreffenden Kugeln zugleich eine gestörte, unregelmäßige Umrißlinie. Außer diesen Scheiben und Kugeln aus kohlensaurem Kalk kommen im Zellulosemantel noch Körperchen vor, die aus anderer chemischer Substanz bestehen. Sie lösen sich nicht schnell und nicht unter Aufbrausen in verdünnter Salzsäure, bestehen also nicht aus kohlensaurem Kalk; sie lösen sich aber in verdünnter Salzsäure langsam, im Laufe von Stunden, und ohne ein Aufbrausen zu verursachen. NoTT, der ebensolche und chemisch ebenso reagierende Körperchen bei C. aucklandicus und C. perspiruus von Neuseeland fand, hält dieselben trotz ilirer besonderen chemischen Reaktion für Kalkkörperchen'), deren ab- weichende Art der Auflösung in Salzsäure darauf beruhe, daß erstens die chemische Natur der Kalkkrystalle eine andere, und daß zweitens die um- hüUende Zellulosemantel-Masse schwer durchdringbar sei. Die letztere Begründung ist meiner Ansicht nach nicht stichhaltig; denn die sich leicht und schnell in Salzsäure lösenden Scheiben sind von der gleichen Masse ebenso eng umhüUt. Ich kann mir über die chemische Natur dieser Kör- perchen kein Urteil erlauben. In ihrer Gestaltung gleichen diese Körperchen durchaus den von Nott beschriebenen und abgebildeten Körperchen von C. aucklandicus und C. perspicuus (1. c. p. 324 — 325 und 326, PI. XXX, Fig. 1, 4 — S), sowie den von Hartmeyer abgebildeten Körperchen des ') J. T. Nott, in: Trans. New Zealand Inst., XXIV, p. 326. 4Y2 W. Michaelsen. C. roseolus vom Kaplande'). Es sind dendritische glattästige Körpercheu und krystallinisch faserige und schuppige Balken und Sternchen oder Kom- binationen von solchen; häufig sind unregelmäßige Balken, von denen an verschiedenen Stellen dünnere radiär angeordnete Stralilen ausgehen, stellen- weise findet man auch ganze Bäumchen von ähnlicher Struktur. Fädige Körperchen, wie Nott sie in Fig. 1 der Tafel XXX bei c. f. abbildet, habe ich in C. guinensis nicht finden können; doch will ich ihre vollständige Abwesenheit bei dieser Art nicht behaupten. Die Einzeltiere liegen in den regelmäßigeren Partien der Kolonie parallel zueinander fast senkrecht zu der Oberfläche, etwas schräge ; in anderen Partien der Kolonie, zumal in den Randpartien, stehen sie unregel- mäßiger. Sie nehmen im allgemeinen nur die oberen Schichten bis etwa zur Mitte des allgemeinen Zellulosemantels ein, nur in dünneren Partien der Kolonie mehr als die Hälfte der Kolonie-Dicke. Die Einzeltiere lassen eine scharfe Sonderung von Thorax und Abdomen erkennen. Der Thorax ist im ausgestreckten Zustand nach Maßgabe der bei dem vor- hogenden Material anscheinend nur wenig geschrumpften ZeUulosemantel- Höhlung, die er im lebenden Zustande ausfüllte — jetzt ist der Thorax sehr stark eingeschrumpft und hat sich von der Zellulosemantel-Wand zu- rückgezogen — , etwas länger als breit, unregelmäßig zylindrisch oder, durch Pressung bei enger Aneinanderlagerung benachbarter Personen, ge- rundet prismatisch. Das Abdomen entspringt mit einer meist sehr dünnen halsartigen Partie unter scharfem Absatz aus dem Thorax und schwillt hinten zu einer seitlich abgeplattet-kugeligen oder -birnförmigen Endpartie an. Das Abdomen ist ungefähr so lang wie der Thorax im ausgestreckten (nicht im geschrumpften) Zustand, oder etwas länger. Seine angeschwollene Hinterpartie ist selbst im Maximum noch schmäler als der Thorax. Ein postabdominaler Ektodermfortsatz fehlt vollkommen. Das Abdomen ist hinten glatt abgerundet. Dimensionen: Ein ausgewachsenes Einzeltier ist etwa 272 ^^^^ lang. Weichkörper (Taf. XIX, Fig. 59): Der Thorax ist bei allen Einzel- tieren des vorliegenden Materials wahrscheinlich infolge schlechter Konser- vierung ungemein stark geschrumpft. Er hat sich ganz von der Zellulose- mantel-Wandung zurückgezogen und sitzt nun als verhältnismäßig kleines Köpfchen am Grunde der anscheinend nur wenig geschrumpften Zellulose- mantel-Höhlung, die er im lebenden Zustand zweifellos ganz ausfüllte. >) Haktmeyer, in: Deutsche Tiefsee-Expedition 1908—1909, XVI, p. 313, Taf. XLIII, Fig. 12-14. Tunicata. 473 Di(^ Eiuzoltoile des Thorax, zumal dor Kiemonsaok, sind meist j>anz fest zu- sammen gebacken, so daß ihre Struektur nicht mehr erkennbar ist. Ich kann deshalb nur Avenige Angaben über die Organisation des Thorax macheu. Innere Sip honen (Taf. XIX, Fig. 59): Der Ingestionssipho ist am Vorderende des Thorax gelegen, sehr kurz, warzen- oder kegelförmig. Die Ingestionsöffnung ist von 6 kurzen, herzförmigen, in einen sehr kurzen schmalen Zipfel ausgezogenen Läppchen umstellt. Der Egestionssipho ist ziemlich kurz oder mäßig lang, im Maximum etwa halb so lang wie der Thorax, und entspringt der verschiedenen Länge entspreohend mehr oder weniger weit vom Ingestionssipho entfernt an der Rückenseite des Thorax. Er ist mehr oder weniger schlank zylindrisch. Die Egestionsöffnung ist von einigen (6?) Läppchen umstellt, deren zwei vordere, der Ingestions- öftnung zugekehrte, länger als die übrigen sind. Der M und tentak el-Kranz besteht aus vielen, etwa 30, ungemein dünnen und langen, schlanken Tentakeln. Die Gestaltung des Flimm erorgans , der Flimmer bogen und des Kiemen sackes war an dem ungünstig konservierten Material nicht erkennbar, der kräftige, ziemlich stark gebogene Endostyl war das einzige deutlicher erkennbare Organ dieser Region. Der Darm (Taf. XIX, Fig. 59) bildet eine vorn und in der Mitte eng geschlossene, hinten meist in scharfem Absatz kreisförmig oder birn- förmig erweiterte Schleife, die jedoch hinten nur selten eine einfache Krümmung darstellt. Vielfach ist die Darmschleifen - Erweiterung durch quere, aus der allgemeinen Darmsclileifen-Ebene heraustretende Knickungen unregelmäßiger gestaltet. Als Magen betrachte ich eine manchmal fast kastenartige Erweiterung des Darms am Beginn der Schleifen-Erweiterung oder etwas vor derselben. Der Magen ist glattwandig, doch manchmal anscheinend etwas kollabiert. Bei vielen Einzeltieren konnte ich den Magen nicht erkennen, vielleicht nur, weil er infolge schlechter Konser- vierung gestreckt war. Übrigens sehen auch manche durch zwei Knickun- gen begrenzte Partien des Darms in der Region der Darmschleifen-Erwei- terung fast magenartig aus. Geschlechtsorgane (Taf. XIX, Fig. 59): Die Einzeltiere sind bei dem vorliegenden Material zum größten Teil geschlechtslos, zum ziemlich großen Teil rein männlich, zum sehr geringen Teil zwittrig. Da bei diesen zwittrigen Einzeltieren sämtliche Eizellen noch am Ovarium saßen, sich also noch keine reifen Eizellen abgelöst hatten, so glaube ich annehmen zu dürfen, daß bei ihnen der w^eibliche Teil des Geschlechtsapparates noch auf einer niedrigen Stufe der Ausbildung steht, daß sich also der weib- 474 ^^ ■ Michaelsen. liehe Teil später als der männliche Teil entwickele, daß, mit anderen Worten, die Einzeltiere protandrisch seien, daß sich aber die weiblichen Organe schon ausbilden, während die älteren männlichen Organe noch in Funktion sind. Der männliche Gesclilechtsapparat besteht aus ca. 6 (stets 6?) birnförmigen Hodenbläschen, die ziemlich eng aneinander geschmiegt in der Darmschleifen-Erweiterung vor dem Wendepol liegen. Diese Hoden- bläschen vereinen sieh zu einem sclüanken, an verschiedenen Stellen etwas angeschwollenen Samenleiter, der sich, eng an die beiden Darmschleifen- Äste angeschmiegt, nach vorn bis zur Basis des Egestionssiphos hinzieht. Der Samenleiter verläuft im größten Teil gerade gestreckt, bildet aber hier und da kleine und schmale Windungen oder gar Schleifen. Das Ovarium liegt dicht an die Hode angeschmiegt ebenfaUs in der Darmschleifen-Er- weiterung. Bei den wenigen Einzeltieren, bei denen ich Ovarien fand^ war neben sehr kleinen, auf niedriger Entwicklungsstufe stehenden Eizellen nur eine einzige sehr große, anscheinend fast reife Eizelle vorhanden. Eine solche große dotterreiche Eizelle mißt im Durchmesser etwa 350 [x. Einen Eileiter konnte ich nicht deutlich erkennen. Von Brutsäcken, wie sie NoTT bei C. aucklandicus fand (1. c. p. 326), war bei C. guinensis nichts zu entdecken ; doch mag das daran liegen, daß der weibhche Geschlechts- apparat bei den wenigen Einzeltieren, bei denen er überhaupt gefunden wurde, das höchste Stadium der Ausbildung noch nicht erreicht hatte. Es ist wohl anzunehmen, daß sich eine besondere Bruttasche erst nach Ab- lösung der reifen Eier vom Ovarium ausbilden würde; derartige vom Ovarium abgelöste reife Eier waren aber bei keiner zur näheren Unter- suchung gelangten Person vorhanden. Bemerkungen : C. guinensis scheint den beiden neuseeländischen Arten C. aucklandicus Nott und C. perspicuus Nott') und der kapländischen Art C. roseolus Hartmeyer^) nahe zu stehen. Er ähnelt diesen Arten zumal in dem Besitz und in der Gestaltung der nicht aus kohlensaurem Kalk be- stehenden Körperchen im Zellulosemantel und in der Gestalt der Kalkscheiben, wenngleich die zirkuläre Innen- und Oberflächenstruktur bei C. guinensis nicht so deutlich, bei vielen Scheiben überhaupt nicht, erkennbar ist. C. guinensis unterscheidet sich von jener kapländischen und jenen beiden neuseeländischen Arten, wie überhaupt von allen anderen Cystodytes- ') J. T. Nott, in; Trans. New Zealand Inst., XXIV, p. 323, PI. XXX, Fig. 1?, 2, 4, 7?, 8'?, 10, und p. 326, PI. XXX, Fig. 1?, 3, 5, 6, 7?, 8?, 9, 11. ') R. Hartmeyer, in: Deutsche Tiefsee-Exp. 1908—1909, XVI, p. 310, Taf. XLIII, Fig. 7—14, Textf. 4. Tunicata. 475 Arten, durch d(Mi Besitz der Kalkkugeln mit strahliger Struktur. Diese Kalkkugeln erinnern sehr an die steruförmig-strahligen Kalkkörperchen der Leptocihium- Arten. kSie unterscheiden sich von den letzteren eigentlich nur durch gi-aduelle Verhältnisse. Denkt man sich die in der Gattung Leptoelinum sehr variable Zahl der HtraUen dieser Kalkkörperchen stark vermehrt und zugleich die Dicke der Strahlen oder der Strahlenspitzen stark verringert und die freien Spitzen der Strahlen mehr oder weniger abgescliliffen, so gelangt man zu solchen Körperchen, wie sie für Cystodytes (juinensis charakteristisch sind. Übrigens erreichen die Kalkkörper von JJidemnum gramdosum v. Dräsche') fast schon die für Cystodytes guinensis charakteristische Vielstrahligkeit und Feinheit der Strahlung, Das Vorhanden- sein dieser strahligen Kalkkugeln bei Cystodytes guinensis nähert diese Art also der Gattung Didemnum und bedeutet einen weiteren Fürspruch für die Vereinigung der Familien Polycito7'idae [früher Distoinidae] und Didem- nidae, wie sie von LAmLLE und Caullery angeregt, von Hartmeyer^) be- fürwortet wurde. Cystodytes tetrascelifer Mich. Tafel XIX, Figur 63—65. Vorläufige Mitteilung: 1914, Cystodytes tetrascelifer, Michaelsex, in: Zool. Anz., XLIII, p. 430. Fundangaben: Angola, Ambrizette, 11 m; C. Hupfer, 6. März 1890 (1 mittelgroße Kolonie). „ Mussera, Hm; C. Hupfer, 4. Juni 1888 (kleinste, bernsteingelbe Kolonie, Cotypus). „ Mussera; C. Hupfer, Nov. 1890 (größte Kolonien, Typus;. Diagnose: Kolonie-Gestalt dick polsterförmig (bei Umwachsung von Stengel-Enden Pseudo-Klumpen bildend). Dimensionen der Kolonie: Dicke des Polsters ca. 3 — 5 mm (des Pseudo-Klum- pens 10 — 11 mm). Färbung weißlich, stellenweise mit schwach gelblichem Anflug, grau oder bernsteingelb. Oberfläche der Kolonie uneben, an den Stellen der ausgewachsenen Personen blasig aufgetrieben, im übrigen glatt, bei kleinen Kolonien fast eben. Einzeltiere unregelmäßig zerstreut, meist ziemlich weitläufig stehend. Zellulosemantel im Innern mit zahlreichen, sehr dicht gedrängt stehenden Blasen- zellen, mit festerer, ca. 100 [i dicker Oberflächenschicht, ca. 20 |ji dicker Basalschicht und ca. 10 {i dicken Personenkapsel-Schicht fast ohne Blasenzellen. Kalkkörper: 1) In der härteren Oberflächenschicht eine regelmäßige, meist einschichtige Lage von meist regulären ') R. VON Dräsche, Die Synascidien der Bucht von Rovigno, Wien 1883, Taf. XI, Fig. 50, Leptaclium granulosum. *) R. Hartmeyer, in : Bronn, Kl. Ordn. Tierr., III, Suppl., p. 1428. ^Y6 ^- Michaelsen. Tetrasceles. Strahlen derselben ca. 9 |i, lang, an der Basis ca. S'/o p. dick und am distalen, abgerundeten Ende ca. 3 |ji dick. Unregelmäßigkeiten selten vorkommend. 2) Scheiben bis 350 |i. (430 |J. ?) Durchmesser, nicht an der Kapselbildung teilnehmend, kreisförmig oder fast kreisförmig, mit winziger zentraler Verdickung, aber sonst in der mittleren Partie nur wenig verdickt, mit feinstrahliger Struktur, gekörnelter Oberfläche und meist sehr fein gezähntem Eande. Außer diesen Kalkkörpern noch unregelmäßig sternförmige Körper mit krystallinisch- faseriger Struktur der Strahlen vorhanden, die sich nicht iinter Aufbrausen in Salzsäure lösen. Einzeltiere im stark kontrahierten Zustand bis etwa 1,8 mm lang, mit verschieden stark abgesetztem, verbreitertem Abdomen, ohne Abdominalfortsatz. Innere Siphon en: In- und Egestionssipho 6-lappig, ungefähr gleich dick. In- gestionssipho am Vorderende des Thorax, weniger lang als dick. Egestionssipho ungefähr in der Mitte der Rückenlinie des Thorax entspringend, mehrfach so lang wie dick. Magen glattwandig, orangenförmig. Geschlechtsapparat zwitterig, neben der Darmschleife gelegen. Hode aus 8 — 10 unregelmäßig birnförmigen, manchmal distal eingeschnittenen Hodenbläschen bestehend. Sonderausführgänge kui"z, sich (nicht ganz genau an einem Punkte) zu einem zunächst gerade nach vorn gehenden, in langen Strecken etwas angeschwollenen Samenleiter ver- einend. Ovarium zwischen die beiden am weitesten nach vorn ragenden Hodenbläschen eingeschmiegt. Zur Untersuchung vorliegend drei kleine Kolonien. Äußeres. Gestalt und Bodenständigkeit der Kolonie: Zwei Kolonien stellen einen Ps endo -Klumpen dar, entstanden aus der allseitigen Umwachsung von Stengel-Enden durch ein dickes Polster. In dem einen Falle bildete das Endstück eines drehrunden CeUepora{?)- Astes das An- wachslnaterial ; in dem anderen Falle (nicht genau untersucht) schien das Anwachsmateral aus einer weicheren Substanz (Alge?) zu bestehen. Die dritte Kolonie ist ein ovales Polster. Dimensionen der Kolonie: Die Dicke des fast kugeligen Pseudo- Klumpens der größten Kolonie beträgt 10 bis 11 mm; es ist also die Dicke des Polsters als ca. 4 bis 5 mm anzunehmen. Das Polster der kleinsten Kolonie ist nur etwa 2 mm dick. Die Färbung ist bei den größeren Kolonien weißlich, stellenweise mit schwach gelblichem Anflug und mit grau durchschimmernder Innen- masse, bei der stark abweichenden kleinsten Kolonie bernsteingelb. Die Oberfläche der Kolonie ist bei den größeren Kolonien uneben und zeigt viele kleine blasige Auftreibungen, auf deren Kuppen die einfach lochförmige Ingestionsöfinung je einer Person liegt. Im übrigen ist die Oberfläche glatt. Die kleineren, unausgewachsenen Personen scheinen keine merklichen Auftreibungen an der Oberfläche zu bewirken. Bei der ab- weichenden kleinsten Kolonie ist die Oberfläche ganz eben. Einzeltiere: Die auch äußerlich erkennbaren, als weißliche Massen Tunicata. 477 liindurchschimmerndon Einzoltiore sind unregolmäßicr und meist ziemlich weirläutlg zerstreut, mir stc^lleiiweise dichter godräii<:;t stehend. Ob gemein- same Kloakal-Öffnungen vorhanden sind, konnte ich niclit sicher nach- weisen. Es schien mir last, als seien äußerlich überhaupt keine Egestions- öffnungen vorhanden. Jedenfalls Averden die meisten Fäkalballen im Innern des gemeinsamen Zellulosemantels abgelagert, zumal die basalen Partien desselben waren ziemlich dicht von Fäkalballen erfüllt. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist in seinen inneren und basalen Partien sehr weich, fast gallertig und enthält hier so dicht ge- drängt stehende Blasenzellen, daß diese sich gegenseitig zu unregelmäßig polyedrischen Gestalten abplatten und meist nur eine sehr feine Membran mit Verdickungen an den Kanten imd Ecken jener Polyeder zwischen sich lassen. In diesen dickeren Partien der Zellulosemantel-Masse an den Kanten und Ecken jener Blasen-Polyeder liegen kleine Testa-Zellen. Eine besondere Verstärkung durch Wegfall der Blasenzellen zeigt der ZeUulose- mantel zunächst an der freien Oberfläche. In einer Dicke von etwa 100 |j, ist die Oberflächenschicht fast ganz frei von Blasenzellen. Sie enthält hier, abgesehen von Kalkkörpern und anderen festen Einlagerungen, fast nur Sternchen-ZeUen. Nur ganz vereinzelt treten spärliche Blasenzellen näher oder ganz nahe an die Oberfläche heran. Diese infolge des Fehlens oder der Spärlichkeit der Blasenzellen sehr feste Oberflächenschicht läßt sich leicht als Häutchen abheben. Eine ähnliche, aber geringere Verstärkung durch Zurückweichen der Blasenzellen erfährt der allgemeine Zellulose- mantel an der Basalfläche der Kolonie, hier jedoch nur in einer Dicke von etwa 20 [i, und an der Wandung der Einzeltiere, hier nur in einer Dicke von etwa 10 [i. Diese, wenn auch geringfügige, Verstärkung des Zellulosemantels an der Wandung der Einzeltiere läßt dünnwandige aber ziemlich zähe Kapseln entstehen, in die die Personen eingebettet sind. Sehr charakteristisch sind die festen Einlagerungen im ZeUulosemantel. In der festen Oberflächenschicht findet sich eine sehr gleichmäßige, meist ein- fache, nur steUenweise eine mehrfache Lage ganz eigentümlicher Kalkkörper (Taf. XIX, Fig. 64), wie sie meines Wissens von keinem Cystodytes bekannt sind. Es sind reguläre Tetrasceles, gleichmäßig vierstrahlige, nach dem Tetraedersystem gestaltete Körperchen, die sich in Salzsäure unter Aufbrausen lösen, also zweifeUos der Hauptsache nach aus kolilensaurem Kalk bestehen. Im allgemeinen ist kein verdicktes Zentrum dieses Straldensystems erkenn- bar. Das gemeinsame Zentrum ist nicht dicker als die einzelnen Strahlen an ihrer Basis. Ein einzelner Strahl ist ca. 9 \i lang (von seiner Basis, nicht von dem Zentrum des Systems an gerechnet), an der Basis etwa S'^a [J- 478 ^^ • Michaelsen. dick, gegen das distale Endo gleichmäßig auf etwa 3 \x verjüngt. Sein distales Ende ist in einer ziemlich regelmäßigen Kugelfläche abgerundet. Die Spannweite zweier Strahlen beträgt ca. 16 |ji. Verhältnismäßig selten treten Unregelmäßigkeiten auf, zunächst dadurch, daß die Winkel zwischen den Strahlen nicht ganz gleich sind, sodann, aber selten, durch eine Ver- mehrung der Strahlen auf fünf. Einmal fand ich einen sechsstraliligen Kalkkörper dieser Kategorie. Schließlich wird sehr selten auch eine Unregelmäßigkeit dadurch hervorgerufen, daß sich das Zentrum des Strahlonsjstems in der Ebene dreier Strahlen etwas scheibenförmig ausdehnt. Diese Unregelmäßigkeit ist insofern beachtenswert, als sie meiner Ansicht nach einen Übergang der Tetrasceles zu den Scheiben darstellt (siehe unten !) Am deutlichsten war dieser Übergang zu den Scheiben an zwei Körperchen ausgeprägt, die die Gestalt eines Sternchens mit 5 bezw. 7 (Taf. XIX, Fig. 64 links oben !) in einer Ebene liegenden kurzen und am freien Ende gerun- deten Strahlen besaßen und deren Zentralscheibe im Zentrum deutlich den für die Kalkscheiben dieser Art charakteristischen Knoten aufwies. Die Tetrasceles stehen bei den größeren Kolonien in der (Jberflächenschicht so dicht, daß der Strahl eines derselben in den Zwischem'aum zwischen zwei Strahlen eines benachbarten Körperchens hineinragt; doch scheinen Berührungen zwischen benachbarten Körpern nicht vorzukommen. In der Dichtigkeit dieser Körperch(>n- Einlagerung weicht die kleinste Kolonie stark von den beiden größeren ab. Bei ihr stehen die Tetrasceles in durchaus einfacher Schicht so weitläufig, daß der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten im allgemeinen viel größer ist als die Länge eines Strahles. Auf der Spärlichkeit dieser Tetrasceles beruht die abweichende Färbung dieser kleinsten Kolonie. Da die Masse des Zellxdosemantels in der Oberflächenschicht hier die Masse der Kalkkörper viel stärker über- wiegt als bei den größeren Kolonion, so überwiegt hier auch deren Fär- bung, das durchscheinende Bernsteingelb. Stellenweise flndet man Tetra- sceles auch in den inneren weichen Schichten des Zellulosemantels, und zwar manchmal bis zur gegenseitigen Berührung zu dichten Klumpen zu- sammengeballt. Aus diesem letzteren Grunde halte ich diese in den inneren Schichten vorkommenden Tetrasceles nicht für hier entstanden. Sie be- iindon sich hier zweifellos in sekundärer Lagerstätte, als Einschlüsse, die von älteren, in Zerfall geratenen, vielleicht vorjährigen Teilen der Kolonie herrühren, sind also gewissermaßen als eingebettete Fremdkörper zu be- trachten. Auch die für Cystodijtes charakteristischen Scheiben aus kohlen- saurem Kalk zeigen bei dieser Art eine besondere Gestaltung (Taf. XIX, Fig. 65). Sie sind meist kreisrund, zum Teil aber in geringem Maße ver- Tanicata, 479 zerrt, nach der Eiform oder der Ellipse liin, wenn nicht nach unregelmäßiger Umrißlinie; stets aber kommt di(^ Umrißlinie mindestens der Kreisform nahe. Der Durchmesser der Scheiben beträgt im Maximum im allgemeinen etwa 350 \i, doch fand ich einmal auch eine Scheibe von 430 |i Durchmesser. Die Scheiben sind häufig schwach gewölbt, im allgemeinen dünne, in den mittleren Partien nur wenig verdickt, jedoch mit einer winzigen, aber ziemlich stark vortretenden Verdickung im Zentrum, die in der Durchsicht als dunkler Zentralpunkt erscheint. Die Scheiben lassen in der Durchsicht eine feine strahlige Struktur erkennen, besonders deutlich in der Randzone. Ihr Rand ist ungemein fein gezähnt; doch ist diese Zälmelung manchmal wie abgeschliften, sodaß die Scheiben fast ganzrandig erscheinen. Eine zirkuläre Struktur ist nicht erkennbar. Die Oberfläche ist körnelig. Sehr beachtenswert erscheint mir eine Unregelmäßigkeit, die ich an einer dieser Scheiben fand. Bei dieser erschien der Zentralpunkt in der Durchsicht nicht dunkler, sondern wasserhell, imd erhob sich als kurzer Zapfen etwas weiter über die Oberfläche als sonst die zentrale Verdickung. Dieser zen- trale Zapfen machte ganz den Eindruck, als sei er ein Homologen eines Stralües der Tetrasceles, die, wie oben erörtert, manchmal, wenn auch selten, nur einen freien Strahl zur Ausbildung bringen, während die übrigen Strahlen durch eine scheibenförmige Dehnung der gemeinsamen Zentral- partie schwimmhautartig miteinander verbunden sind. Ich glaube, daß es sich auch bei dieser Scheibe mit zentralem Zapfen um eine Übergangs- bildung zwischen Scheiben und Tetrasceles handelt. Die Kalkscheiben liegen wenigstens zum größten Teil unregelmäßig zerstreut in den tieferen Schichten des Zellulosemantels und zwischen den Einzeltieren. Einmal fand ich zwei sehr kleine Scheiben, ungefähr von der Größe der Tetrasceles, in der Oberflächenschicht zwischen den Tetrasceles. An der Kapselbildung scheinen sich die Kalkscheiben nicht zu beteiligen, doch fand ich sie häufig unterhalb einer Person dichter gehäuft. Außer den Kalkkörpern enthält der Zellulosemantel auch noch Körperchen, die sich nicht unter Aufbrausen in Salzsäure lösen, ähnlich den entsprechenden Körperchen von Cystodytes guinensis Mich, (siehe oben!) und anderen. Diese Körperchen stellen un- regelmäßige Sternchen mit krystallinisch-faseriger Struktur der Strahlen dar. Zu erv. ahnen ist schließlich noch, daß die weichen inneren Schichten des ZeUulosemantels eine aufl'allend große Menge eiförmiger Kotballen enthal- ten, sodaß es den Anschein erweckt, als würde der Kot bei dieser Art überhaupt nicht nach außen entleert. Weichkörper: Die unregelmäßig zerstreuten Einzeltiere scheinen beim vorliegenden Material sehr stark kontrahiert zu sein. Sie sind im 32 Michaelsen, Westafrika. ^gQ W. Michaelsen. Maximum nur etwa 1,8 mm lang bei einer Dicke von etwa 0,45 mm am Thorax und einer Breite von 0,6 mm am Abdomen. Das Abdomen ist meist nur durch seine Verbreitung deutlich vom Thorax abgesetzt, nur selten durch eine schwache halsartigo Verengung. Das Abdomen erscheint ebenso lang wie der Thorax bis etwa doppelt so lang. Ein Abdominal- fortsatz ist in keinem Falle erkannt worden. Innere Sip honen: Der Ingestionssipho entspringt gerade am Vor- derende des Thorax. Er ist meist scharf abgesetzt, nicht ganz so lang wie dick und läuft in 6 regelmäßig gerundete Läppchen aus. Der Egestions- sipho entspringt ungefähr in der Mitte der Rückenlinie des Thorax und ragt von hier meist gerade nach vorn ungefähr ebenso weit vor wie der Ingestionssipho. Er ist demnach viel länger als der Ingestionssipho, dabei ebenso dick, ungefähr zwei- bis dreimal so lang wie dick. Er läuft ebenfalls in 6 regelmäßig gerundete Läppchen aus. Von der Organisation des Thorax konnte ich leider nichts Sicheres feststehen, da derselbe in allen FäUen sehr stark kontrahiert war. Der Darm bildet eine hinten breite Schleife, deren Äste vielfache kleine Knickungen aufweisen. Der Magen ist glattwandig, orangenförmig. Geschlechtsapparat: Die Personen sind zwitterig. Der Ge- sclilechtsapparat liegt neben der Darmschlinge. Die Hode besteht aus 8 bis 10 unregelmäßig birnförmigen, manchmal zum Teil am proximalen Pol scharf eingeschnittenen Hodenbläschen, die sich zumeist in vorn unter- brochener strahlenförmiger Anordnung an die Innenseite des Innenkörpers anschmiegen, zum geringen Teil (stets nur eines?) in das Innere des Ab- domens hineinragen. Die Sonderausführgänge der Hodenbläschen sind eng und kurz und vereinen sich ungefähr im Zentrum der Strahlenanordnung zu einem zunächst engen Samenleiter. Die Vereinigung der Sonderaus- führgänge geschieht nicht ganz genau in einem Punkte, sondern gedrängt- und unregelmäßig-dichotomisch. Das Ovarium, bei allen zur Beobachtung gelangten geschlechtsreifen Personen mit einer einzigen besonders großen, dotterreichen, dicken Eizelle, liegt vor der Hode, eingeschmiegt in den etwas weiter klaffenden Raum zwischen den beiden vordersten Hodenbläschen, wie diese am Innenkörper. Die reife EizeUe ist nach hinten gerichtet, die unreifen Eizellen nach vorn. Der aus der Vereini- gung der Sonderausführgänge entstehende Samenleiter geht, in allen be- obachteten FäUen eng an die Außenseite der reifen EizeUe angeschmiegt, zunächst gerade nach vorn. Weiterhin besclireibt er, die um egelmäßigen Knickungen des Abdomens mit machend, einige unregelmäßige Ausbuch- tungen. Der Samenleiter ist in langen Strecken etwas angeschwollen und Tunicata. 48 1 mit Samenmasson gefüllt, doch kann ich in dioson Anschwellungon keine besonders ausgebildeten Samenmagazine erkennen, wenngleich ich annehmen muß, daß die Fähigkeit des Anschwellens der Funktion eines Samenmaga- zins (Mitspricht. Bemerkungen : Cystodyte^ tetrascelifer unterscheidet sich von all seinen Gattungsgenossen durch den Besitz der eigentümlichen Kalk-Tetrasceles in seiner Oberflächenschicht, Er erinnert durch diese Tetrasceles an manche Formen der Farn. Didemnidae, vor allem aber an die ihrer syste- matischen Stellung nach noch unsichere Gattung Echinoclinnm Van Name mit der einzigen Art E. Fern'/^i Van Name ') von den Bermuda-Inseln. Bei dieser Art bilden jedoch die Tetrasceles, die übrigens in ihrer besonderen Gestaltung von denen des Cystodytes tetrascelifer abweichen, Kapseln um die Einzeltiere herum. Da die Geschlechtsorgane von Echinoclinnm Verrilli unbekannt sind, so konnte bisher nicht mit Sicherheit bestimmt werden, ob diese Gattung der Fam. Clavelinidae [Polycitoridae] oder der Fam. Didemnidae zuzuordnen sei. Die auffallende Übereinstimmung in der allgemeinen Form der Kalkkörper mit denen von Cystodytes tetrascelifer und auch die Tatsache, daß diese Kalkkörper bei Echinoclinum wie die Kalkscheiben bei vielen Cystodytes- Arien sich zu dichten, die Einzeltiere umhüllenden Kapseln zusammen schließen, spricht für eine nahe Verwandt- schaft von Echinoclinum mit Cystodytes, also für eine Zuordnung von Echino- clinum zur Fam. Clavelinidae [FolycitoridaeJ. Diese Unsicherheit in der systematischen Stellung von Echinoclinum erscheint mir übrigens als weiterer Beleg für die enge Beziehung zwischen diesen beiden Familien. Cystodytes roseolus Hartmeyer var. Greeffi Mich. Vorläufige Mitteilung: 1914. Cystodytes roseolus var. Greeffi, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 431. Synonymie und Literatur der Art: 1912, Cystodytes roseolus Hartmeyer, in: Wiss. Erg. Deutsch. Tiefsee-Exp. 1898—99, XVI, p. 310, Taf. XLIII, Fig. 7—14, Textf. 4. Fundangabe: Ilhade Säo Thome; R. Greef, 1889 — 90. Weitere Verbreitung der Art: Kapland, AlgoaBay (nach Hartmeyer). Diagnose: Kolonie dick-krustenförmig. Färbung im allgemeinen milchig weiß; Grundsubstanz fast wasserhell gallertig, stellenweise mit sehr schwach gelblichem oberflächlichen Anflug; Einzeltiere opak weißlich durchschimmernd. PigmentzeUen in den äuJJeren Schichten mit gelbem bis dunkelbraunem Pigment. Kalkscheiben bis 0,72 mm im größten Durchmesser messend. Im übrigen wie die typische Form. ') G. Van Name, in: Trans. Connecticut Acad., XI, p. 371 bezw. p. 372, PI. L, Figs. 23—25. 32* 482 ^^ • Michaelsen. Es liegt mir eine vollständige Kolonie zur Untersuchung vor, sowie das Bruchstück einer zweiten. Äußeres. Gestaltung und Bodenständigkeit der Kolonie: Die Kolonie bUdet ein ca. 4 mm dickes, unregelmäßig umrandetes Polster, das auf einem unregelmäßigen UntergTunde, BalanusSchslen mit hartkrustigem Anwuchs, sitzt. (Die Kolonie der typischen Form ist mehr massig; doch mag das nur auf einem weiteren Auswachsen der Krustenform beruhen). Die Färbung ist im allgemeinen milchig weiß. Die Grundsubstanz ist fast wasserheU durchscheinend gallertig, nur schwach getrübt und stellen- weise mit einem selir schwachen gelblichen oberfläclilichen Anflug. In diese Grundsubstanz eingebettet erkennt man auch äußerlich schon mit bloßem Auge die opak weißlichen Einzeltiere. (Die typische Form be- sitzt eine hellere bis dunklere rötlich-violette Färbungj. Dimensionen der Kolonie: Die vollständige Kolonie ist 35 mm lang, in der einen Hälfte ca. 11 mm, in der anderen Hälfte ca. 20 mm breit, bei einer durchschnittlichen Dicke von etwa 4 mm. Im übrigen wie die typische Form. Innere Organisation. Zellulosemantel in den äußeren Schichten mit zahlreichen, zum Teil kugeligen PigmentzeUen, die ein gelbes bis dunkel braunes, fast schwarzes Pigment enthalten. Nirgends habe ich ein violettes Pigment finden können, wie es für die typische Form charakteristisch ist. Da diese Pigmente auch bei konserviertem Material sehr beständig sind, so darf angenommen werden, daß man es hier mit einer charakteristischen Eigenschaft der Varietät zu tun hat. Die Kalkkörper zeigen im allge- meinen die charakteristische Gestalt derjenigen der typischen Form; doch scheinen die Kalkscheiben etwas kleiner als bei jener zu sein. Die größten kreisförmigen Kalkscheiben wiesen einen Durchmesser von 700 \i auf, der sich nur bei einzelnen unregelmäßigen Scheiben bis auf 720 (x in der Längsrichtung steigerte (gegen 760 — 850 \i bei der typischen Form). Selir charakteristisch für diese Art scheint mir die häufig auftretende unregel- mäßige Gestalt der Kalkscheiben zu sein. Wenngleich die größere Zahl derselben regelmäßig kreisrund ist, so treten doch überall daneben auch unregelmäßige Formen, auf, manchmal ovale und eiförmige, besonders häufig schiefe, palettenförmige, vereinzelt (anscheinend nicht so häufig wie bei der typischen Form) auch solche mit Einschnitten und Auswüchsen. Be- merkenswert ist auch die Gestaltung des Randes der Kalkscheiben. Nur bei den größeren, ausgewachsenen oder annähernd ausgewachsenen findet sich ein gezähnter Rand. Die Anfangstadien der Zähnelung fand ich bei Scheiben von ca. 35 — 50 (jl Durchmesser. Die kleineren, die zweifellos Tunicata. 483 unausgebildote kSchcibon darstollon, sind ganzrandig; sio weisen einen ganz glatten, zart-saumt'örmigcn Rand auf. Einen solchen feinen Rand fand ich zum Beispiel noch bei (^iner Scheibe von 32 |x Durchmesser. In dieser Bildung unterscheidet sich C. roseolus von der oben beschriebenen C. gui- nensU Mich., bei dem gerade die kleinsten Scheiben die Zähnelung des Randes scharf und regelmäßig ausgeprägt zeigen und daher wie winzige Uhrräder aussehen (vergl. Taf. XIX Fig. 62). Die innere Organisation des Weichkörpers habe ich nur an einer Schnittserie und nur in Bezug auf die Geschlechtsorgane untersucht. Hartmeyer hat bei seinem Material von der typischen Form keine Ge- s cid echts Organe gefunden. Es darf wohl als sehr wahrscheinlich angenom- men Averden, daß die typische Form in Hinsicht auf den Geschlechtsapparat mit dieser Varietät, bei der ich geschlechtsreife Einzeltiere untersuchen konnte, im Wesentlichen übereinstimmt. Die Einzeltiere sind zwitterig. Der männliche Geschlechtsapparat ist dicht an die hintere weitere Partie der Darmsclileife angeschmiegt und besteht aus etwa 8 oder 9 ziemlich großen, unregelmäßig birnförmigen Hodenblasen, deren kurze Sonderaus- führgänge sich in einem Punkte, also nach Art einer Dolde, zu einem Samenleiter vereinen. Der Samenleiter, der bei den untersuchten Personen prall mit Samenmassen gefüllt und infolgedessen etwas angeschwollen und beträchtlich dicker als die Sonderausführgänge der Hodenblasen war, zieht sich unter Bildung weniger Krümmungen, die mir den allgemeinen Krüm- mungen des Abdomens zu entsprechen scheinen, nach vorn hin bis in den Thorax hinein. Das Ovarium ist eng an die Hode angeschmiegt. Es ist in dem von mir beobachteten Stadium kurz röhrenförmig bezw. hohl-birn- förmig. Die Wandung enthielt einzelne unvollständig entwickelte Eizellen. Vorn geht die Ovarialröhre direkt in den dünnwandig - schlauchförmigen Eileiter über, der sich eng an den Samenleiter anschmiegt. Der Geschlechts- apparat ähnelt also dem von Polycitor ( Eudistoma.) Schultzei Mich, (vergl. oben, p. 437 und Taf. XIX, Fig. 58); doch ist die Zahl der Hodenblasen bei Cystodytes roseolus var. Greeffi anscheinend etwas geringer als bei jener Pohjcitor-Avi. Cystodytes DelleeJiiajel (D. Valle.) f. typica, Tafel X\^II, Fig. V2h u. 13. V1841. Aplidium lobatum Sav., Delle Chiäje, Descrizione e Notomia degli Animale invertebrati della Sicilia citoriore osservati vivi negli Anni 1822 — 1830, III, p. 20, Taf. LXXXIV» Fig. 9, 10, Taf. LXXXV, Fig. lil, 20. 434 ^ • Michaelsen. 1877, Distoma Dellechiaiae, Della Valle, Contribiizioni alla storia naturale delle Ascidie composte del Golfo di Napoli; NapoH, p. 40. 1883, Cystodytes durus, von Dräsche. Die Synascidien der Bucht von Rovigno (Istrien); Wien, p. 18, Taf. III, Fig. 13, Taf. IX, Fig. 3, 3 a. 1890, Cystodytes durus Dr. und C. Delle Chiajae, D. V., Lahille, Contribution k l'etude anatomique des Tuniciers, Toulouse; p. 143, Textfig. 77, 78 und p. 149. 1902, Cystodytes Draschei, Van Name (non Herdmann), in: Trans. Connecticut Acad., XI, p. 347, PI. XLIX, Fig. 17, PI. LVIII, Fig. 99—101. 1912, Cystodytes Dellechiajei, Hartmeyer, in: W. May, Gomera die Waldinsel der Kanaren, Karlsruhe, p. 171, Fundangaben: Goldküste, Prampram, 9 m ; C. Hupfer, 15. Sept. 1888. Kamerun, Duala, an den Schalen lebender Avicularien; von Eitzen, Dez. 1913. Kamerun, Dikollo, an abgestorbenen Gorgoniden-Stämmen ; Leder- mann (Mus. Berlin). Ilha das Rolas bei II ha de Säo Thome, an Kalkalgen; R. Greeff, 1889/90. Weitere Verbreitung: Bermuda-Inseln (nach Van Name), Kanarische Inseln (nach Hartmeyer), Mittelmeer (nach Della Valle u. a.). Bemerkungen: Als hauptsächlichste Charaktere des Cystodytes Dellechiajei sehe ich folgende an: Zellulosemantel mit dicht gedrängt stehenden Blasenzellen und zahlreichen winzigen Pigmentzellen. Von Kalkkörpern nur kreisrunde Scheiben vorhanden, die lediglich, im Umkreis der Personen stehend, zur Kapselbildung dienen und v^^enigstens im unausgebildeten Zu- stand (kleinere Scheiben) eine deutliche zirkuläre Struktur erkennen lassen. Was die Struktur der Kalkscheiben anbetrifft, so ist in der Abbildung Drasche's von seinem C. durus nichts von einer zirkulären Streifung zu erkennen (1. c. Taf. IX, Fig. 39). Trotzdem identifizierte Lahille sein Material, an dem er ausdrücklich eine zirkuläre Struktur der Kalkscheiben feststeht (1. c. p. 145), mit C. durus. Die Untersuchung einer von den Kanarischen Inseln (Gomera) stammenden, schon von Hartmeyer bestimmten und erwähnten (1. c. p. 171) Kolonie belehrte mich, daß Lahille hierin gerechtfertigt ist. Die Kalkscheiben dieses Gomera-Materials zeigten näm- lich im unfertigen Zustande, d. h. bei allen kleineren Scheiben, eine deut- liche zirkuläre Struktur, von der bei ausgewachsenen, etwa 300 bis 400 [x breiten Scheiben kaum noch etwas zu erkennen war. Auch das Material vom Golf von Guinea zeigte diese Eigenheit, wenngleich nicht ganz so deutlich. Die Abbildung Drasche's könnte nun alh^rdings zu der Ansicht führen, daß bei seinem Material auch die kleineren Scheiben keine zirkuläre Struktur aufweisen. Eine Betrachtung der Vergrößerungs-Verhältnisse zeigt Tunicata. 485 nhor, daL) von Dräsche khnnsto Scheiben, wie sie bei anderem Material zirkuläre iStruktiir aufweisen, überhaupt nicht abgebildet hat. Die Kalk- scheiben Süllen bei seinem Mlaterial 200 — 600 (x breit sein. Nimmt man an, daß die größeren in Fig. 3 a der Tafel IX abgebildeten Scheiben 600 [i breit sind, so wäre die mit Sti-ukturzeichnung versehene kleinere Scheibe als etwa 250 [i, breit zu erachten. Das ist eine Große, bei der auch in anderem Material die zirkuläre Struktur schon undeutlicher wird. Eine solche Scheibengröße, wie von Dräsche sie angibt (bis 600 |x breit), ist von keinem anderen Material angegeben. Es erscheint mir deshalb doch angebracht, diese DRAscuE'sche Form als var. duvus von der typischen, von Lahille geschilderten Form mit ca. 350 — 400 [a Scheibenbreite abzu- sondern. Ebenso füge ich eine andere Form, die das entgegengesetzte Extrem der Scheibengi-öße repräsentiert, als Varietät an, nämlich var. cey- lonensis (Herdm.) nach dem von C. Hupfer bei Gorree gesammelten Material. Bei dieser var. ceylonensis (siehe unten!) erreichen die gTößten zur Beobachtung gekommenen Kalkscheiben nur eine Breite von 185 [x, bleiben also noch beträchtlich hinter denen der typischen Form zurück. Bei diesen Kalkscheiben der var. ceylonensis ist die zirkuläre Struktur selbst bei den -größten Scheiben noch sehr deutlich zu erkennen. Dem C. Dellechiajei f. typica ordne ich auch Van Name's C. Draschii von den Bermuda-Inseln zu, den ich als artlich von C. Draschii Herdman') verschieden halte. Van Name's Form unterscheidet sich von dieser Herd- MAN'schen Art hauptsächlich dadurch, daß die Blasenzellen im Zellulose- mantel eng gedrängt, bei C. Draschii Herd man nicht eng gedrängt stehen (1. c. p. 140 — hier ist die dichte Anordnung der Blasenzellen von C. phi- Uppinensis ausdrücklich als ein Unterscheidungsmerkmal dieser Art von C. Draschii angeführt). Bei C. Dellechiajei sind die Blasenzellen des Zellu- losemantels eher noch dichter zusammengedrängt als bei C. philippinensis Herdman (1. c, PI. XX, fig. 6). Tatsächlich platten sich bei C. Dellechiajei die Blasenzellen gegenseitig zu polyedrischen Gestalten ab. Die Anordnung der Personen in Systemen (Taf. XVH, Fig. 12 6 u. 13) ist nur selten deutlich ausgeprägt, besonders deutlich bei einer Kolonie von Kamerun, während andere Kolonien von demselben Fundort nur ge- ringe oder gar keine Spuren von Systemen erkennen lassen. Diese Be- obachtung zeigt wieder, daß das Vorhandensein charakteristischer Systeme in der Personen-Anordnung systematisch wenigstens bei gewissen Arten von gar keinem Belang ist. Es ist deshalb nicht angängig, die Arten der Gat- ') W. J. Herdman, in: Voy. Challenger, Zool., XIV, p. 137, PI. XIX, figs. 1-15. 486 W. Michaelsen. tung Cystodytes nach dem Vorhandensein oder Fehlen derartiger Systeme zu sondern, we Herdman (1. c., p 136) es tat. Über die Beziehungen des C. Dellechiajei zu den HEiDEN'schen Arten von Menorca, C. inßatus, C. poliorchis und C. irregularis^), kann ich nicht zu einem Schhiß kommen, da die Beschreibungen dieser Arten zu lücken- haft sind. Auch über eine etwaige nähere Beziehung zu C. aucklandicus Nott-) möchte ich mich eines endgültigen Urteils enthalten. Beachtenswert er- scheint mir, daß die mit C. aucklandicus an dem gleichen Hilf lebende C. perspicuus Nott (1. c. p. 326) sich nur durch das Felden der Farbe von jener Art unterscheidet und dadurch eine Parallele zu C. ci^etaa^us V. Dräsche (1. c. p. 18, Taf. III, Fig. 15, Taf. IX, Fig. 4) bildet, der sich von dem mit ihm im Mittelmeer lebenden (\ Dellechiajei ebenfalls nur durch das Fehlen der Farbe unterscheidet. Diese bleichen Formen stellen wohl nur „formae'* ihrer Hauptart bezw. Varitäten vor, und sind demgemäß als C. aucklandicus f. pei^spicuus (Nott) bezw. als C. Dellechiajei var. durus f. cretaceus (v. Dräsche) zu bezeichnen. var. ceylonensis (Herdm.) 1906, Cvstodytes ceylonensis, Herdman, in: Kep. Pearl Oyster Fish. Golf of Manaar, V, p. 334, PI. VIII, ligs. 23—25. Fundangabe: Senegal, Goree, an Balanen-Schalen ; C. Hupfer, 1888. Weitere Verbreitung: Ceylon fnach Herdman). Vorliegend mehrere kleine, meist zerstückelte Kolonien. Bemerkungen: Ich kann die vorliegende Form nur als eine Varietät des C. Dellechiajei (D. Valle) betrachten, und zwar als eine Varietät, die dxirch die Kleinheit ilirer Kalkscheiben der mit den größten Kalkscheiben ausgestatteten var. durus von Dräsche gegenübersteht. Diese Kalkscheiben gleichen durchaus den durch Herdman von seinem Cystodytes ceylonensis ab- gebildeten fl. c. PI. VIII, fig. 25), und zwar nicht nur in der scharfen Ausprägung der zirkulären Struktur, sondern auch in der Größe. Die größte von Herdman abgebildete Scheibe hat nach Messung an der Ab- bildung einen Durchmesser von etwa 190 [x. Ich fand bei meinem Sene- gal-Material als Maximum einen Durchmesser von 185 (x. Bemerken will ich noch, daß die Färbung meines westafrikanischen Materials hell bräunlich grau ist; doch ist es fraglich, ob diese Färbung ') H. Heidek, in: Zool. Jahrb. Syst., VII, p. 344, p. 346 u. p. 347. 2) J. T. Nott, in: Trans. New Zealand Inst., XXIV, p. 323, PI. XXX. Tunicata. 4JlJ7 nicht durch Rost — dio Balanon liatten an einem eisernen Untergrund (Bojenkette?) gesessen, und die Ascidien zeigten stellenweise wie die Balanen deutliche Rostspuren — hervorgerufen sei. Das Pigment der Pigmentzellen ist sclnvarz. Farn. Didemnidae. Gen. Leptociinum Edw. Leptocliuwni listeriatiutn Edw. Zusammenfassende Erörterung der Art siehe unter : 1890, Diplosoma Listeri, Lahille, Contribution ä l'etude anatoniitiue et taxonomique des Tuniciers, Toulouse, p. 194 u. f., Textf. 58—60, 62, 65— 6'J. Weitere Verbreitung der Art: Nordwest-Europa, westliches u. öst- liches Mittelmeer, Ceylon. var. gelatlnostim Edw. 1841, Didemnum gelatinosus, Milne-Edwards, in: Mem. pres. Ac. France, XVIII, p. [295], 310, PI. Vir, Fig. 5. 1883?, Diplosoma cri/staUinum, part., v. Dräsche, Die Synascidien der Bucht von Rovigno (Istrien), Wien, p, 40. 1890, Diplosoma gelatinosuni-Listeri, Lahille, Contribution k l'etude anatomique et taxonomique des Tuniciers, Toulouse, p. 107. 1909, Leptociinum listerianum var. gelatinosum, Hartmeyer, in: Bronn, Kl. Ord. Tier-Reichs, III Suppl., p. 1455. Fundangaben: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, an fädigen und laubförmigen Rotalgen im Flachwasser, in Gesellschaft der var. Koehleri-^ W. Michaelsen, 5.-24. Juli 1911. Weitere Verbreitung der Var.: Nordwest-Europa, Mittelmeer (Adri- atisches Meer, Golf von Neapel). Vorliegend mehrere Kolonien dieser Varietät. Bemerjtungen : Die Einzeltiere des vorliegenden Materials scheinen durchweg eine größere Zahl von Mund-Tentakeln zu besitzen, als es nach Lahille für die var. ti/pica das Gewöhnliche ist (1. c. p. 115: „Les indi- vidus adultes presentent ordinairement seize tentacules".). Ich fand bei aUen genauer untersuchten Einzeltieren 24 bis 30 Mund-Tentakel, also eine Anzahl, die mehr dem Befund Lahille's an var, punctata entspricht (1. c. p. J16: „trente-deux tentacules"). Eine der Kolonien besaß geschlechtsreife Tiere. Zum Bau der Ge- schlechtsorgane ist folgendes zu bemerken. Das Samenreservoir (LAmLLE 1. c. Textf. 67 u. 68 Rs) ist proximal nicht immer so schnell zum Samen- leiter verengt, wie Lahille es darstellt. Meist ist der Samenleiter in seiner distalen und mittleren Partie stark angeschwollen und wie das eigentKche 488 W. Michaelsen. Samenreservoir prall mit Samenmassen gefüllt, fast halb so dick wie das letztere an seiner dicksten Stelle. Viele Einzeltiere tragen am Ovarium eine einzige reife Eizelle mit grob -granulierten Dottermassen, Diese reifen Eizellen besitzen eine Dicke von etwa 375 [i, sind also etwas größer als die von LAmLLE beobachteten, die nur 300 [x im Durchmesser ergaben (1. c. p. 121). yar. Koehleri Lahille. 1872, Pseudodidemnum crystallinura, part., Giäkd, Eecherches sur les Ascidies com- posees on Synascidies, Conlommiers, p. 156. 1883?, Diplosoma cri/stallinum, v. Dräsche, Die Synascidien der Bucht von Rovigno (Istrien), Wien, p. 40, Taf. IX, Fig. 11, 12. 1886, Diplosoma Koehleri, Lahille, in: C. K. Ac. Sei., CII, p. 446. 1890, Diplosoma koehlerianum- Listen, Lahille, Contribution ä l'etude anatomique et taxonomique des Tuniciers, Toulouse, p. lOy. 1909. Leptoclinum listerianum var. Koehleri, Hartmeyek, in: Beonn, Kl. Ord. Tier- Reichs, III Suppl., p. 1455. Fundangaben: Westafrika zwischen 15^ nördl. Br. und 13^ südl. Br. (Spanisch-Guinea, Insel-Eloby?), an Pinna] C. Hupfer. Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, an fädigen Rotalgen im Flachwasser in Gesellschaft der var. gelatinosa Edw. ; W. Michaelsen, 5.-24. Juh 1911. Weitere Verbreitung der Var.: Nordwest-Europa, Mittelmeer (Adri- atisches Meer). Vorliegend mehrere an einer einzigen fädigen, vielfach verzweigten Alge sitzende Kolonien. Geschlechtsreife Personen sind nicht aufgefunden worden. Bemericungen: Auch bei dem Lüderitzbuchter Material dieser Varietät fand ich durchweg eine verhältnismäßig hohe Zahl von Mund-Tentakeln; das einzige Einzeltier, an dem ich die Tentakel zienüich genau zählen konnte, besaß deren ungefähr 24. Die übrigen nur ungenau zu schätzenden Zahlen scheinen hiervon nicht beträchtlich abzuweichen. Durch den seiner genaueren Lage nach leider nicht sicher festzu- stellenden Fund vom tropischen Westafrika (wahrscheinlich von Spanisch- Guinea, von Insel-Eloby !) wird der deutsch-südwestafrikanische Fund dieser Form mit den europäischen Funden verbunden. Gen. Leptociinides Bjerk. Leptoclinides aft'icanus Mich. f. typica, Tafel XIX, Fig. 66—68 Vorläufige Mitteilung: 1914, Leptoclinides africanus f. typica, W. Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXXI, p. 78. 'runicata. 489 Fundangaben: Goldküsto, Prampram, 9 m, stoinigoi- Grund, an Al- gen; C. HuPFEK, 15. Sopt. 1888. Kam(>run, Groß -Batanga, 2 — 3 m; Ledeumann (Mus. Berlin). Angola, Ambrizette, 8 m, an Steinen; C. Hupfeu, Sept. 1890. „ , Kinsembo, an Steinen; C. Hupfer (Originalmaterial). Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, Flachwasser, an Algen; W. Michaelsen, 7. — 24. Juli 1911. Diagnose: Kolonie-Gestalt und Bodenständigkeit: Eine unregelmäßig um- randete, etwa ^/g — l'/s nini dicke Kruste, die mit ganzer Unterseite einem mehr oder weniger ebenen Untergrunde aufgewachsen ist. Dimensionen der Kolonie: Größte Kolonie 25 mm lang, Lei einer maximalen Breite von 10 mm (an einer verengten Stelle nur 2 mm breit). Oberfläche der Kolonie ziemlich eben, meist nur mit schwacher Einsenkung der Personen-Feldchen, im Feineren glatt. Aussehen der Kolonie: Kreidig weiß bis gelblich weiß, mit dunkleren, ovalen Per- sonen-Feldchen. Systeme nicht deutlich ausgebildet. Personen-Außenflächen elliptisch oder eiförmig, ca. 30 fji breit und 45 (i lang. Ingestionsöffnung nahe dem hinteren Pol des Personen-Feldchens, mehr oder weniger regelmäßig 6-lappig. Kloakal-Öffnungen spärlich, kleiner als die Personen-Feldchen. Zellulose mantel ohne Blasenzellen, in allen Schichten von dicht gedrängt stehen- den Kalkkörpern durchsetzt. Kalkkörper sternförmig, bis 30 |i dick (von Strahlenspitze zu Strahlenspitze gemessen), mit etwa 24 gerundet kegelförmigen Strahlen von etwa 3'/2 (i. Länge und basaler Breite, von denen etwa 7 — 9 im Profil des Sternes vorragen. Je 1 Paar Säckchen mit stärkerer Anhäufung von Kalkkörpern an einer Person jederseits neben dem Thorax. Vom Hauptkloakalraum gehen anastoraosierende horizontale Kloakalkanäle aus, die die Thorakalpartien der Personen in der Mitte und noch etwas unterhalb der- selben umfassen. E in z eitlere bis ca. 1 mm lang. Weichkörper durch halsartige Verengung am An- fang des Abdomens scharf in Thorax und Abdomen gesondert. Ingestionssipho am Vorderende, 6-lappig, mit dünner, gleichmäßig verteilter, nicht scharf begrenzter Sphinktermuskulatur. Eges tionssipho (nur bei unausgewachsenen Personen?) sehr weit und sehr kurz, im Maximum kaum 74 so lang wie breit, an der Rückenseite weit nach hinten geschoben, sein Zentrum hinter der Mitte der Thorax-Länge, seine Vorderkante in oder eben vor der Mitte. Bei ausgewachsenen Tieren Egestionssipho bis auf ein Züngelchen am Vorderrande(?) anscheinend ganz zu einem umfangreichen gerundeten Ausschnitt der Körperwand zurückgebildet. Mundtentakel zahlreich, 24 und mehr. Kiemen sack mit 4 Kiemenspaltenzonen, 6—10 Kiemenspalten in einer Zone. Magen orangenförmig, annähernd so lang wie dick, glattwandig. Vorliegend mehrere Kolonien, von denen leider keine Einzeltiere mit wqhl ausgebildeten bezw. erhaltenen Geschlechtsorganen zu enthalten scheint. 490 ^^ • Michaelsen. »- Äußeres. Kolonie-Gestaltung und Bodenständigkeit: Die Kolo- nie ist eine unregelmäßig umrandete, ^j^ bis V3 mm dicke Kruste, die mit ihrer ganzen Unterseite einem flachen Untergrunde, einem Stein oder einer Spongie, aufgewachsen ist. Der Umriß der Kolonie ist sehr unregel- mäßig. Vielfach ist ihr Rand in spitze Vorsprünge ausgezogen. Dimensionen der Kolonie: Die größte vorliegende Kolonie hat bei unregelmäßig hanteiförmiger, in der Mitte stark verengter (bis auf eine Breite von ca. 2 mm verengter) Gestalt eine größte Länge von 25 mm und eine größte Breite von etwa 10 mm, bei einer Dicke von ^/^ — 1 mm. Die Oberfläche der Kolonie ist ziemlich eben, meist nur durch schwache Einsenkung der Personen-Außenflächen modifiziert, im Fei- neren glatt. Aussehen der Kolonie: Die Färbung der Kolonie ist im allge- meinen rein weiß, fast kreidig, vielfach aber mit gelblichem Anflug. Die Personen-Außenflächen, die meist schwach eingesenkt sind, heben sich als etwas dunklere, mehr oder weniger regelmäßig ovale Flecke von dem kreidig weißen oder gelblich weißen Grunde ab. Das dunklere Aussehen der Personen-Fleckchen beruht auf der besonderen Dünne der Zellulose- mantelschicht über den Einzeltieren, die nur Raum für eine dünne, einfache und spärliche Lage von Kalkkörpern bietet, während die kompakteren Partien des Zellulosemantels mit ihrer dichten, dicken Durchsetzung von Kalkkörperchen kreidig weiß oder gelblich weiß von diesen Einzeltier- Feldchen abstechen. Systeme sind nicht erkennbar, doch scheinen die Einzeltiere zu reihenweiser bezw. Netzknoten-artiger Anordnung zu neigen. Die Einzeltier-Außenflächen sind elliptisch oder eiförmig, etwa 45 [X lang und 30 (Ji breit. Die Ingestionsöffhung liegt dem hinteren Pol des Einzeltier-Feldchens sehr nahe ; sie ist meist ziemlich regelmäßig 6-lap- pig. Die Läppchen des Zellulosemantels sind durch dichtere Lagerung der Kalkkörper an ihrem Rande ziemlich deutlich (bei auftallendem Licht heU umrandet) markiert. Die Klo akal -Öffnungen sind spärHch. Ich konnte an manchen Kolonien überhaupt keine erkennen. Nur bei zwei Kolonien erkannte ich je eine. Ob überhaupt mehr als eine an einer Kolonie vorkommen, muß dahin gestellt bleiben. Vielleicht waren etwaige weitere Kloakal-Ofinungen nur infolge vollständiger Scliließung unsichtbar geworden. Die eine der zur Beobachtung gekommenen beiden Kloakal-Öffnungen ist ein einfaches unregelmäßig umrandetes Loch, das direkt in den Kloakalraum hinein führt; die andere, an einem Vertikalschnitt zur Anschauung gekommene Kloakal- Tnnicata. 491 Öffnung (Taf. XIX, Fig. G6) war (>in kleiner Schlitz an der Spitze einer etwas überhängenden, breit und niedrig kegelförmigen Erhabenheit. Die Kloakal-Öffnungen waren beide viel kleiner als die Einzeltier-Feldchen. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist in seiner Grundmasse weichknorpelig, leicht zerrreißbar, infolge der dichten Einlagerung von Kalkkörperchen aber sehr brüchig bei größerer Druckfestigkeit. Der Zellu- losemantel enthält außer feinsten Spindel- und Sternchen-Zellen zalilreiche eiförmige und kugelige, etwa 7 — 16 (i, dicke, mäßig grob granulierte Zellen (Pigmentzellen?). Blasenzellen sind nicht vorhanden, doch täuscht ein durch Salzsäm-e entkalkter Zellulosemantel mit den gedrängt stehenden, früher von den Kalkkörpern eingenommenen Hohlräumen leicht das Vor- handensein von Blasenzellen vor. Die Kalkkörper (Taf. XIX, Fig. Qß) liegen dicht gedrängt in allen Teilen des Zelküosemantels, von seiner Oberflächen- Schicht bis hinunter nach seiner Basalschicht. Die Kalkkörper sind im ausgebildeten Zustand ziemlich regelmäßig-strahlige Sternchen, die in der Ebene eines optischen Durchschnittes (im Profil) etwa 7 — 9 Strahlen auf- weisen und im Ganzen etwa 24 Strahlen (Zahl nur nach ungefährer Schät- zung festgestellt) besitzen mögen. Die ausgewachsenen Kalkkörperchen haben einen Durchmesser, von Strahlenspitze zu Strahlenspitze gemessen, von ungefähr 30 [Ji, wovon etwa 23 |ji auf den Durchmesser der kompakten Innenmasse entfallen. Die freien Strahlen sind demnach etwa S'/o H- lang bei fast der gleichen basalen Breite. Die Strahlen sind gerundet kegel- förmig. Es ist nicht nur ihre Spitze etwas abgerundet, sondern auch die Seitenlinien ihres Profils erscheinen etwas gewölbt. Manche Kalkkörper- chen weichen von dieser Normalgestalt mehr oder weniger ab. Viele sind beträchtlich kleiner, wahrscheinlich noch nicht ganz ausgewachsen. Bei diesen kleineren, wolil unausgewachsenen Kalkkörperchen sind die freien Stralilen nicht nur absolut, sondern auch relativ viel kürzer. Diese Kalk- körper sehen mehr wie kleine grob granulierte Kugeln aus. In manchen Fällen ist auch eine wesentliche, nicht vom Größen-Wachstum abhängige Abweichung vom Normalen feststellbar. Es finden sich nämlich vereinzelt Kalkkörperchen, bei denen die Zahl der Strahlen viel geringer ist und die einzelnen freien Strahlen relativ und meist auch positiv viel größer sind. Jederseits neben dem Thorax der Einzeltiere liegt ein ovales, etwa 0,13 mm langes Säckchen mit dichter zusammen gepackten Kalkkörpern, wie sie für manche Arten verschiedener Didemniden-Gattungen, u. a. für Leptoclini- des faerörensis Bjerk.'), charakteristisch sind. I) P. Bjerkan, in: Bergen« Mus. Aarbog 1905, nr. 5, p. 20, Taf. III, Fig. 4—8. 492 W* Michaelsen. Kloakalräume (Taf. XIX, Fig. 67): Durch die Kloakalößriung ge- laugt man in einen ziemlich umfangreichen Hauptklo akalraum, von dem nach den verschiedensten Richtungen horizontal verlaufende mehr oder weniger breite, teilweise sein* breite, kaum noch als „Kanal" anzusprechende Kloakalkanäle ausgehen, die vielfach miteinander Anastomosen eingehen und die Thorakalpartien der Einzeltiere etwa in der Höhe des dritten und vierten Fünftels der Thorax-Länge umfassen. Die Festigkeit der Kolonie ist in dieser durch die Kloakalkanäle geschwächten Schicht stark verringert, sodaß sich die obere Schicht hier leichter von den unteren loslöst. Immerhin ist der durch breite Balken gesicherte Zusammenhang zwischen den oberen und untereren Schichten noch stark genug, daß sich die Ablösung der oberen Schicht nicht ohne Zerreißung, also nur in kleineren Partien, ausführen läßt. Die Einzeltiere sind im ausgewachsenen Zustande etwa 1 mm lang und liegen meist etwas schräg im Zellulosemantel. Der Weichkörper (Taf. XIX, Fig. 67, 68) zeigt eine scharfe Son- derung in Thorax und Abdomen, hervorgerufen durch eine bedeutende halsartige Verengung am Anfangsteil des Abdomens. Der Thorax, bei voll ausgewachsenen Tieren meist ein wenig länger als breit, ist nur w;enig kürzer als das Abdomen, das unterhalb der halsartigen Verengung stark in die Breite geht. Verschiedene Wachstums- und Kontraktionszustände lassen jedoch die Gestaltung des Weichkörpers etwas verschieden erscheinen. Innere Siphonen (Taf. XIX, Fig. 67, 68) : Der Ingestionssipho steht genau am Vorderende des Thorax. Er ist mäßig schlank, bis etwa doppelt so lang wie breit und läuft in 6 sehr regelmäßige dreiseitige, etwas geschweifte Läppchen aus, die ungefähr so lang wie an der Basis breit sind. Die Sphinktermuskulatur am Ingestionssipho ist deutlich, aber selir dünn und ziemlich zart, am ganzen Ingestionssipho mit Ausnahme der Läppchen und einer schmalen Partie unterhalb derselben gleichmäßig dick, nicht scharf begrenzt. Der Egestionssipho scheint nur bei selir jungen Einzeltieren deutlich ausgebildet zu sein. Bei einem noch, tief in den unteren Schichten des ZeUulosemantels liegenden Einzeltier, dessen Thorax nur etwa 2 mm lang war (Taf. XIX, Fig. 68), fand s-ieh ein weiter, sehr niedriger kragen- förmiger Egestionssipho weit hinten an der Rückenseite des Thorax in einer Lage, daß seine Vorderkante ungefähr in der Mitte der Thorax-Länge oder etwas vor derselben hegt, während seine Hinterkante noch etwas über das dritte Viertel der Thorax-Länge nach liinten ragt. Dieser Egestionssipho war kaum ein Viertel so lang wie breit. Bei ausgewachsenen Einzeltieren war in keinem Falle ein Egestionssipho vorhanden. Bei diesen fand sich Tnnicata. '493 an der Stollo. bei (l(>r au doni juni^cn Einzolti(>r dor Egestionssipho saß, also der Hauptsache nach hinter der Mitte der Thorax-Länge an der Hückenseite, ein sehr w'^eiter, seithch fast bis zur Mitte der Flanke des Thorax reichender, regelmäßig gerundeter lochartiger Ausschnitt ohne Rand- saum. Nur von der vorderen Kante schien eine kleine Zunge vom Rande her diese Egestionsöfiiiung zu überragen, vielleicht das Rudiment eines eigentlichen Egestionssiphos. Diese weite Egestionsöffnung mündet direkt in den Hauptklo akalraum (Taf. XIX, Fig. 67) oder in einen der Kloakal- kanäle ein. Auch der Enddarm scheint sich wegen des Fehlens eines eigent- lichen Egestionssiphos direkt in den Kloakalraum zu öffnen. Ich glaubte anfangs, das anscheinende Fehlen eines Egestionssiphos (den kurzen Egestionssipho des jungen Einzeltieres bekam ich erst später in Sicht) als postmortale Abnormität, vielleicht infolge von Zerreißung, erklären zu sollen. Als ich jedoch bei vielen Einzeltieren die gleiche Bildung fand, konnte ich an dieser Auffassung nicht festhalten. Prinzipiell ist auch wohl gegen eine Rückbildung des Egestionssiphos nach der auffallenden Erweiterung der Öffnung bei der Einmündung in den Kloakalraum nichts einzuwenden; müssen doch bei den betrachteten jungen Einzeltieren Veränderungen in der Gestaltung nachweislich auch noch am Ingestionssipho vor sich gehen, wenn seine hier ganzrandige Form sich in die endgültige der erwachsenen Einzeltiere, die 6-lappige, umwandelt. Der Befund am jungen Einzeltier zeigt jedenfalls, daß wir es hier mit einer rückwärts gerichteten Verlagerung des Egestionssiphos bezw. der Egestionsöffnung zu tun haben, wie sie für die Gattungen Le.ptoclinides und Trididemnum charakteristisch sein soll. Der Mundtentakelkranz (Taf. XIX, Fig. 67) besteht aus einer recht großen Zahl (mindestens 24, manchmal anscheinend noch mehr) schlank fadenförmiger, an der Basis etwas verbreiterter Tentakeln von ziemlich regelmäßig abwechselnd verschiedener Länge. Die längeren Tentakel sind verhältnismäßig sehr lang, die kürzeren etwa halb so lang, also auch noch von ansehnlicher Größe. Das Flimmer Organ scheint einfach gestaltet zu sein (nicht ganz deut- lich erkannt) ; es ist breit knopfförmig erhaben (Taf. XIX, Fig. 67). Der Kiemensack (Taf. XIX, Fig. 67 u. 68) besitzt 4 Kiemenspalten- zonen. Die Zahl der Kiemenspalten ist nur gering; im Maximum zählte ich deren 10 in einer Zone, jederseits 5. Meist standen sie nur zu 4 in einer Halbzone. Das Minimum in einer Halbzone schien 3 zu sein. Bei jungen Einzeltieren (Taf. XIX, Fig. 68) sind die Kiemenspalten klein, kreis- rund bis kurz oval, bei ausgewachsenen Einzeltieren (Taf. XIX, Fig. 67) ver- hältnismäßig viel größer, meist sehr unregelmäßig gestaltet; doch ist schwer 494 ^- Michaelsen. ZU entscheiden, ob diese Unregelmäßigkeit normal ist, oder ob sie auf unregelmäßiger postmortaler Kontraktion beruht. Der Endostyl ist dick und glatt, wenig gebogen. Die Dorsalfalte konnte ich nur am jungen Einzel- tier als 3 unregelmäßige Erhabenheiten an der dorsalen Wand des Kiemen- sackes erkennen (Taf. XIX, Fig. 68). Der Darm bildet eine anscheinend etwas unregelmäßige (abnorm vorschrumpfte?) breite Schleife. Der Ösophagus ist ziemlich lang. Der Magen ist fast kugelig, oder vielmehr orangenförmig, ungefähr so dick wie lang, glattwandig, im Querschnitt annähernd kreisrund. Im optischen Längs- schnitt erkennt man, daß sowohl der Ösophagus wie an der Hinterseite der Mitteldarm mit seinem Ende sehr tief in den Magen einspringt. Der After (Taf. XIX, Fig, 67) ist zweilippig. Von Geschlechtsorganen konnte ich nur weibliche und die aus den weiblichen Organen hervorgegangenen Bruttaschen mit ihrem Embryo erkennen. In vielen Einzeltieren fand sich an die Darmschleife ange- schmiegt eine einzige mehr oder weniger große dotterreiche Eizelle, neben der ich manchmal noch Reste des Ovariums zu erkennen glaubte. Zweifellos liegt diese reife Eizelle in ursprünglicher Lagerung, an der Stelle des Ovariums, aus dem sie hervorgegangen ist: Die größten derartigen Eizellen erweisen sich als etwa '/i ^^^^ l^^g ^^^ einer Dicke von etwa Ve mm. Schon diese Eizelle bedarf zu ihrem Wachstum eines größeren Raumes, als ihn der ursprüngliche Umfang des Abdomens bietet; sie verursacht des- halb eine Aushöhlung, die von der Seite des Abdomens in den Zellulose- mantel hineingetrieben wird und als Brutraum bezeichnet werden könnte. Spätere Stadien, die sich offenbar hieran anscliließen, zeigen uns einen mein* oder weniger weit entwickelten Embryo in einer gesonderten, eiför- migen Hölüung des Zellulosemantels; teils, und zwar offenbar jüngere Embryonen, stehen sie noch mit mehr oder weniger schwer definierbaren Resten eines Einzeltieres in Verbindung, zweifellos den Resten des mütter- lichen Körpers, der bei der Entwicklung des Embryos resorbiert zu werden scheint. Die höher entwickelten geschwänzten Embryonen lassen keine Spur des mütterlichen Körpers melir erkennen. Die Kolonien von Lüde- ritzbucht enthielten fast nur derartige weit entwickelte Embryonen, nur in kleinen Distrikten noch erkennbare Einzeltier-Körper. Es liegt hier wahr- scheinlich ein Winterstadium vor. Von männlichen Gesclilechtsorganen war leider bei keiner Kolonie eine Spur zu erkennen. Beachtenswert ist, daß BjERKAN bei der Kolonie der verwandten L. faerörensis nur männliche Ge- schlechtsorgane fand, während mein Material von L. africanus nur weibliche Geschlechtsorgane und Embryonen aufweist. Ich vermute, daß die Arten dieser Gattung protandrisch sind. Tunicata. 495 Bemerkungen : Lejjtoclinides africanus Mich, unterscheidet sich von seinem einzigen Gattungsgenossen L. faerörensis Bjerk. (L c), mit dem er die wesentHchstim Organisatiousverhäknisse gemein hat, in einigen Punkten recht beträchtlich, so in der Ausbildung bezw. Zurückbildung des Egestions- siphos, hauptsächlich aber jn der viel geringeren Zahl der Kiemen- s palten, deren L. africanus höchstens 10 in einer Zone enthält, während L. faerörensis nach der Abbildung Bjerkan's (1. c. Taf. III, Fig. 6) deren 16 in einer Halbzone, also etwa 32 in einer Zone aufweist. var. trigonosfotna ii. var. Tafel XIX, Fig. 69. Vorläufige Mitteilung: 1914, Leptoclinides africanus var. trigonostoma, Michaelsen, in: Mt. Mus. Hamburg, XXXI, p. 69. Fundangabe: Goldküste, Prampram, 9 m, steiniger Grund, an Algen und an Bryozoen; C. Hupfer, 15. Sept. 1888. Diagnose: Oberfläche rauh, körnelig. Ingestionsöffnungen 6-lappig, mit alternierend großen und kleineren Lappen, von denen nur die großen bis zum Zentrum der Öffnung vorragen, die dadurch 3-spaltig erscheint. Kalkkörper im Zellulosemantel oberflächlich dichter gestellt, ziemlich regelmäßige, von Strahlenspitze zu Strahlenspitze ca. 20 (i breite Sterne mit etwa 24 ziemlich schlanken, scharfspitzigen Strahlen, die etwas länger als an der Basis breit sind. Kalkkörper-Säckchen an der Seite des Thorax groß, an der Basis verengt. Muskelschicht des Ingestionssiphonen-Sphinkters ungefähr 65 p. breit und 10 [i dick. Kiemenspalten der vordersten Zone groß, ca. 6 jederseits, der hinteren Zone gradweise kleiner und in geringerer Zahl (bis auf 2 jederseits reduziert?). Vorliegend einige kleine Kolonien. Äußeres. Kolonie-Gestaltung, Dimensionen, Aussehen und Bodenständigkeit: Die Kolonien bilden kleine, 1 bis etwa 1,3 mm dicke, rein weiße, kreidig undurchsichtige, unregelmäßig umrandete Krusten, die mit der ganzen Unterlläche an Algen oder Bryozoen angewachsen sind. Die größte zur Beobachtung gekommene Kolonie ist ungefähr 8 mm breit. Die Oberfläche der Kolonie ist rauh, körnelig. Die Einzeltier-Außenflächen sind breit-oval, fast kreisrund, durch- schnittlich etwa V2 1^^^ lang. Sie erscheinen bei auffallendem Licht als schwach dunklere Fleckchen, da in ihrem Bereich die Kalkkörpersc hiebt nur eine einfache und dazu spärliche Lage bildet. Die Ingestionsöffnungen liegen etwas exzentrisch. Sie sind 6-lappig, jedoch die Lappen alternierend groß und klein. Xur die 3 großen Lappen stoßen im Zentrum der Öffnung aneinander und lassen daher die Ingestionsöffnung als Dreispalt erscheinen. 00 Michaelteii, Westafrika. 496 ^ • Michaelsen. Die Lappen sind wulstig dreiseitig, durch Zusammenhäufung von Kalk- körperehen sichtbar gemacht. Innere Organisation. Die Kalkkörper chen (Taf. XIX, Fig. 69) bilden oberflächHch eine sehr dichte Schicht, gegen die Basalfläche wird ihre An- ordnung lockerer. Die Kalkkörper sind in ihrer Größe etwas verschieden, im Maximum, von Strahlenspitze zu Strahlenspitze gemessen, etwa 20 \i dick. Es sind sehr regelmäßige Sterne mit ungefähr 24 Strahlen, von denen etwa 7 bis 9 in der Profilebene vorragen. Die Strahlen sind ziem- lich schlank und fein zugespitzt, etwa 5 [x lang und an der Basis etwa 3Vo [i breit. Die innere Organisation der Einzeltiere unterscheidet sich von der bei der typischen Form hauptsäclilich in folgenden Punkten: Die Kalkkör persäckchen, die zu j o einem Paar zuseiten des Thorax stehen, sind groß, ausgeweitet, an ihrer thorakalen Basis etwas verengt. Die Ringmuskulatur des Ingestionssiphos ist kräftig, sphink- terartig, vorn und hinten scharf begrenzt, aber breit und überall fast gleich dick, (Sphinkter, wie er sich im optischen Längsschnitt repräsentiert, etwa 65 |Ji breit und 10 [x dick). Die Kiemenspalten zeigen an verschiedenen Stellen des Kiemen- sackes bei ausgewachsenen Einzeltieren eine sehr verschiedene Größe. Die der vordersten Zone sind sehr groß, zumal verhältnismäßig sehr lang, die der zweiten Zone sind etwas kleiner, die der beiden hinteren Zonen sein* viel kleiner, zumal die der hintersten Zone, die vielfach undeutlich und schwer zu erkennen sind. Auch die Zahl der Kiemenspalten einer Zone ist dementsprechend verschieden. In der vordersten Zone zählte ich z. B. bei einem gut ausgewachsenen Einzeltier jederseits 6, also in der ganzen Zone 12, während ich in der hintersten Zone an einer Seite nur 2 erkennen konnte. Geschlechtsorgane waren bei dem Material dieser Form nicht ausgebildet. Farn. Synoicidae. Gen. Macrociinum Verr. Macroelinum angolanum Mich. Tafel XIX, Fig. 70—72. Vorläufige Mitteilung: 1914, Macrociinum angolanum, Michaelsen, in: Zool. Anz., XLIII, p. 431. Fundangabe: Angola, Kinsembo, 17 m, steiniger Grund ; C. Hupfer 1890. Tunicata. 497 Diagnose: Kolonie unrei;eliii;ißig, massige, breit aufgewachsen, fast so hoch wie breit,, fast undurchsichtig, schwach wachsartig durchscheinend, gelblich mit grau-körneliger In- krustierung. Oberfläche ziemlich eben, aber nicht glatt, an den Seiten infolge der Inkrustion rauh, an der Oberseite nicht rauh, aber duff. Systeme anscheinend nicht ausgebildet. Zellulosemantel hart knorpelig, sehr zäh, ohne Blasenzellen, in der härteren Oberflächenschicht der oberen Seite mit abgeplattet rundlichen Riesen-Pigmentzellen, die bis 70 |i im Durchmesser messen und etwa bis 20 graue, grobgranulierte Kügelchen enthalten. Äußere Schicht des Zellulosemantels dicht unter der festeren Oberhaut inkrustiert, an den Seitenflächen der Kolonie und an der Grundfläche die äußerste Schicht inkrustiert. Einzeltiere verschieden dicht und meist sehr unregelmäßig in den Zellulosemantel eingebettet, ca. '/s — ^'2 ™ra dick und 6 — 8 (?) mm lang; Thorax 0,75 — 1,2 mm lang. Körper- regionen nur undeutlich voneinander abgesetzt. Postabdomen mit 1^3 kleinen, höckerför- niigen bis birnförmigen Fortsätzen, die im Maximum noch etwas kürzer als die Dicke des Postabdomens sind. Innenkörper mit deutlicher Längsmuskulatur, die aus ca. 20 nicht ganz regel- mäßigen Muskelbäuderu besteht und sich über Thorax, Abdomen und Postabdomen erstreckt. Ingestionssipho nicht scharf vom Thorax abgesetzt, IngestionsöÖ'nung unregelmäßig gelappt (6-lappig?). Egestionssipho '/s ^^^ Thorax-Länge weiter hinten entspringend, bei Streckung so lang wie breit, ohne Analzunge. Egestionsöffnung regelmäßig 6-lappig. Tentakel sehr zahlreich (ca. 100?), in 4 oder 5 Kreisen. Kiemensack mit 10 (oder 11?) Kiemenspalten-Zonen. Darm: Magen an der Rückenseite der Person gelegen, sehr wahrscheinlich glattwandig, möglicherweise mit Längsfaltung. Geschlechtsapparat: Hoden fast die ganze Länge des Postabdomens einnehmend. Voi'liegend eine einzige kleine Kolonie, deren Untersuchung sich als sehr schwierig erwies, da der allgemeine Zellulosemantel sehr hart und schwer in einer gewissen Richtung zerreißbar, die Einzeltiere dagegen sehr weich waren, und ziemUch fest am ZeUulosemantel hafteten, sodaß das Herauspräparieren derselben nur kurze Fetzen zur deutlicheren Anschauung brachte. Es mußten deshalb verschiedene Verhältnisse der inneren Or- ganisation unaufgeklärt bleiben. Selbst die Gattungszugehörigkeit konnte nicht mit voller Sicherheit festgestellt werden. Wenn ich trotzdem nicht von einer Beschreibung und der Aufstellung einer neuen Art absehe, so geschieht dies, weil die Familie der Synoieiden an der Westküste des tro- pischen Afrikas so auftauend spärlich vertreten ist, und jeder noch so ge- ringe Beitrag aus dieser Familie besonders wertvoll erscheint, und auch, weil die betreff'ende Art viele scharfe IVIerkmale zeigt, die ihre Wiedererken- nung leicht erscheinen lassen. Äußeres. Kolonie-G-estalt und -Dimensionen: Die Gestalt der Kolonie ist ganz unregelmäßig, ein an den Kanten gerundeter Klotz, 33* 498 ^^- MlCHAET^SEN. der mit einer ca. 7 mm langen und 5 mm breiten Grundfläche an einen flachen Untergrund angewachsen war und etwa 6 mm hoch ist. Aussehen der Kolonie: Die Kolonie ist fast undurchsichtig, schwach wachsartig durchscheinend, an den Seitenflächen gelbhch mit grau- körneliger Inkrustierung, an der oberen Fläche weißlich. Die Oberfläche der Kolonie ist ziemlich eben, an den Seiten- flächen infolge der Inkrustierung rauh, an der oberen Fläche schwach und unregelmäßig buckelig, duft', aber nicht rauh. K ö r p e r ö f f n u n g e n waren äußerlich nicht zu erkennen. Systeme sind anscheinend nicht gebildet. Innere Organisation. Der Zellulosemantel ist hart knorpelig, sehr zäh, schwer zerreißbar, im Aussehen im allgemeinen milchig bläulich. Er enthält keine Blasenzellen, nur kleine, rundliche Zellen mit zart-körneligem, sich in Pikrokarmin färbendem Inhalt. Die Oberflächenschicht (Taf. XIX, Fig. 71) der oberen Seite ist noch fester als der Zellulosemantel im all- gemeinen und läßt sich in großen dünnen Fetzen abreißen. Diese Ober- flächenschicht enthält in anscheinend einfacher Lage zahlreiche Riesen- Pigmentzellen von abgeplattet-ovaler bis -kreisförmiger Gestalt, und ungefähr bis 37 [X Durchmesser. Die Wandung dieser Riesen-Pigmentzellen ist zart. Sie enthalten eine Anzahl (etwa bis 20) ziemlich dicht gedrängt in die Zelle eingelagerte körnelige Pigmentkügelchen, die am ungefärbten Objekt farblos grau sind und sich in Pikrokarmin intensiv färben. Viele derartige Zellen sind beträchtlich kleiner als die größten und enthalten eine ent- sprechend geringere Zahl von granulierten Kügelchen. Diese Riesen-Pig- mentzellen liegen meist so dicht, daß der Zwischenraum zwischen zwei benachbarten etwas geringer ist als ihr Durchmesser; doch rücken sie nur selten bis zur gegenseitigen Berührung aneinander. Herdman beschreibt ähnliche große Pigmentzellen, von ihm als „test cells" oder „granulär cells" bezeichnet, in der Zellulosemantel-Oberhaut von Aplidinm fumigahim Herdm., Ämaroucium laevigntum Herdm. und Psammaplidium ßavum Herdm. '). Lahille,- der seiner Ansicht nach homologe Organe bei Aplidium zostericola Giard fand^), spricht diese Organe als „extremites ampulliformes de prolongements ectodermiques" an. Bei Macroclinum angolanum handelt es sich sicherlich nicht um Ektodermfortsatz-Ampullen. Diese Körperchen sind hier vollkommen abgeschlossen. Es ist keine Spur von dünnen Schläuchen, aus denen sie durch Anschwellung hervorgegangen sein könnten, ') W. A. Herdman, in: Rep. Voy. Challenger, XIV, p. 213, PI. XXVI, flg. 9 zean (nach C. Ai'steinj. Cifclosalpa floridana Apstein. 1894,