Museum LiBrary. Br € V r Br Hitun. % BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER FISCHE AFRIKA’S UND BESCHREIBUNG EINER NEUEN SARGUS-ART VON DEN GALAPAGDO-INDELN, VON DR FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Mur 10 Bafeln. BESONDERS ABGEDRUCKT AUS DEM XLIV. BANDE DER DENKSCHRIFTEN DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER. WISSENSCHAFTEN. WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREIL. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD’S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1881. i S 2 br % BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER FISCHE AFRIKA’S UND BESCHREIBUNG EINER NEUEN SARGUS-ART VON DEN GALAPAGOS-INSELN, : FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Mr 10 Bafeln. BESONDERS ABGEDRUCKT AUS DEM XLIV. BANDE DER DENKSCHRIFTEN DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. | JÄN 24 ibz , ge Pa oe‘ WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI, IN COMMISSION BEI KARL GEROLD’S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, 1881. BEITRÄGE KENNTNISS DER FISCHE AFRIKAS BESCHREIBUNG EINER NEUEN SARGUS-ART VON DEN GALAPAGOS-INSELN. VON D* FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Mir 10 © felw. VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 23. JUNI 1881. I. Beitrag zur Kenntniss der Meeresfische Senegambiens. Im Laufe des Jahres 1880 sowie im gegenwärtigen Jahre erhielt ich zu wiederholten Malen Zusendungen von Meeresfischen aus der Umgebung von Gorde sowie von Rufisque durch die gütige Vermittlung meiner geehrten Freunde, des Herrn Höfler und des Freiherrn v. Maltzan, und da unsere gegenwärtigen Kennt- nisse über die Verbreitung der Meeresfische an der Westküste Afrika’s noch sehr lückenhaft sind, so glaube ich, dass die Aufzählung und Beschreibung der in diesen Sendungen enthaltenen Fische von Interesse für die Freunde der Ichthyologie sein dürfte und hoffe, in den nächsten Jahren noch weitere umfassendere Beiträge zur Kenntniss der Meeresfische Westafrika’s liefern zu können. Vier von den in den nachfolgenden Zeilen beschriebenen Arten der Küsten Senegambiens waren bisher nur aus dem indischen und dem stillen Ocean bekannt, nämlich Sphyraena jello, Mugel cephalotus, Belone choram und Platyrhina Schoenleini, während Serranus taeniops und Priacanthus macrophthalmus! bis an die Ostküste Amerika’s sich ausbreiten. Fast der'grösste Theil der senegambischen Meeresfische findet sich im mittelländischen Meere, insbesondere an den südlichen Küsten desselben vor, so Serranus serıba L. var. papilionacea, Serr. aeneus Geoffr., Labrax punctatus Bl., Diagramma mediterraneum Guich., Sargus vulgarıs Geoffr., Pagrus auriga Val., Pagellus erythrinusL., Trigla lineata Lin., Corvina nigra ©. V., Scomber collas L., Caranz rhonchus Ge offr., Hieher sind noch zu zählen: Argyreiosus vomer sp. L., Argyr. setipinnis sp. Miteh., Temnodon saltator sp. Lin., Tra- ehinotus goreensis C. V., Trach. ovatus Lin., Scomber colias sp. Gmel., Lin., Seriola Dumeriti Risso, Caranz carangus ©. V., Echeneis nauerates Lin., Citharichthys spilopterus, Blops saurus L., Pristis untiguorum Lath., Pr. Perotteti Val., Ohilomyeterus retieulatus Lin., ete. Dr 4 Franz Steindachner. [20] Serrola Dumerilu Risso, Lichia vadıgo Riss0, Lichia amia sp. Lac&p., Lichia glauca sp. Lin., Mugel capito Cuv., Julis pavo Hasselgq., Scarus ceretensis sp. L., Ammodytes sieulus Swains., Ophridium barbatum Lin., Exocoetus volitans Lin., (archaria glaucus Lin., Uarch. lamia Risso, Torpedo narce Nardo, Pristis antı- quorum Lath., Pr. Ferottoti Val., Khrnobatus halavı Rüpp., Branchiostoma lanceolatum sp. Pall. etc. Holocentrum hastatum C.\. Zwei vortrefflich erhaltene Exemplare in der Sammlung des Herrn Höfler. Der dritte Analstachel ist bei denselben bedeutend kürzer, doch eben so kräftig wie bei dem von C. V. abgebildeten Individuum. Zwei rosenrothe Längsbinden auf der stacheligen Dorsale. Ein grosser schwarzer Fleek zwischen den drei ersten Dorsalstacheln. Ein schwarzer Streif am Vorderrande der übrigen Stacheln derselben Flosse im. mittleren Drittel ihrer Höhe. Serramus scriba sp. Lin. Die beiden von Herın Höfler eingesendeten Exemplare gehören jener Farbenvarietät an, welche von Cuv. Val. und Günther als Serranus papilionaceus, von Bloch und Peters als Serranus (Holoe.) maro- canus angeführt wurde, von Serr. scrıba aber zweifellos nicht specifisch getrennt werden kann. Die Rückenflosse enthält bei sämmtlichen, im Wiener Museum befindlichen Exemplaren aus der Adria, dem Mittelmeere und von den canarischen Inseln normal 15 Gliederstrahlen und die Anale deren 7, von denen der letzte bis auf den Grund gespalten ist, und eben so viele zähle ich auch bei den beiden Individuen von Goree, von denen das grössere 9 Zoll lang ist. Die Peectorale, die Caudale und der grössere Theil der Anale sind bei diesem Exemplare intensiv orange- gelb, die Ventralen grünlichgrau, die beiden grossen Querbinden des Rumpfes, die sich auf die Dorsale fort- setzen, intensiv dunkelbraun, die beiden schmalen Querbinden am Schwanzstiele hellbraun und nicht scharf ausgeprägt. Zwischen den beiden breiten dunkelbraunen Querbinden ist der Rumpf unterhalb der Seitenlinie perlgrau. Bei dem kleineren Exemplare bemerkt man deutlich, dass die beiden breiten Rumpfbinden durch das Zusammenfliessen von je 2—3 Binden entstanden sind. Die blauen Flecken auf den Gliederstrahlen der Dorsale und Anale sind violett gesäumt und fliessen auf der Anale zu Längsstreifen zusammen. Die Seitenlinie durcehbohrt am Rumpfe bei Serr. serrba überhaupt nur 60—62 Schuppen und 7—12 auf der Caudale. Das Vorkommen der eigentlich nur durch die Intensivität und Pracht der Färbung charakterisirbaren Varietät „paprlionacea“ beschränkt sich auf die südlichen Küsten des Mittelmeeres und auf den atlantischen Ocean zwischen den canarischen Inseln und Senegambien (höchst wahrscheinlich dürfte dieselbe Varietät auch an den Küsten der Azoren und von Madera vicht fehlen). Serranus taeniops Q.\. Sehr gemein an den Küsten Senegambiens bis zu den capverdischen Inseln und Guinea, selten an den Küsten der Bahama-Inseln bis Florida. Die Sammlungen des Freiherrn von Maltzan und des Herrn Höfler enthielten Exemplare bis zu 13'/, Zoll Länge. Bei den beiden kleinsten Exemplaren von 8 und 9 Zoll Länge ist die Grundfarbe des Körpers nicht mennigroth, wie bei den übrigen grossen Individuen, sondern dunkel goldbraun oder fast schwarzbraun, daher erstere der Färbung nach mit Serr. guttatus Bl., Klunz., auffallend übereinstimmen. Ähnlich dunkel gefärbte Exemplare von Serr. taenıops erwähnt auch Prof. Troschel in seiner Abhandlung: „Ein Beitrag zur Ichthyo- logie der Inseln des grünen Vorgebirges.“* Zwischen dem Auge und der Schnauze liegt sehr häufig nur ein einziger Streifen, der aus der vollständigen Vereinigung einer Längsreihe von blauen Flecken entsteht und unter (und hinter) dem Auge sich ein wenig gegen den hinteren Vordeckelrand zu fortzieht. Der obere blaue Streif kommt in der Regel nicht oder nur theilweise zur Entwicklung, indem die ihn bildenden Flecken isolirt bleiben. [21] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 5 Die Kopflänge (bis zur Spitze des mittleren Operkelstachels gemessen) ist bei Jüngeren Individuen fast 2?/,mal, bei älteren 2'/,mal, die grösste Rumpfhöhe stets etwas weniger als 3mal in der Körperlänge, der Augendiameter 5°/,—5V,mal, die Schnauzenlänge bis zur vorspringenden Spitze des Unterkiefers mehr als 3mal, die Stirnbreite ec. 16mal in der Kopflänge enthalten. 1—2 Hundszähne jederseits vorne im Zwischen- und Unterkiefer, die oberen sind stärker und etwas länger als die unteren. Die Zahnbinden beider Kiefer nehmen nach vorne an Breite zu. In der Aussenreihe der Zahn- binde des Zwischenkiefers liegen bedeutend stärkere Zähne minder dicht an einander gedrängt als in den übrigen Reihen, deren Zähne beweglich, sehr schlank und spitz sind. Im vordersten breitesten Theile derselben Zahnbinde nehmen die Zähne nach innen rasch an Länge zu. Ähnlich verhält es sich mit den Zähnen im Unterkiefer ‚ nur fehlt hier die äussere Reihe gedrungener Zähne und die Zähne nehmen nicht nur im vordersten Theile der Zahnbinde, sondern auch an den Kieferseiten nach innen rasch an Länge zu. Der hintere Rand des Vordeckels ist sehr fein und gleichmässig gezähnt und schwach convex; über der Winkelgegend des letzteren zeigt sich ausnahmslos eine seichte Einbuchtung. Der 2. und 3. Deckelstachel liegen näher zu einander als der 2. zum 1. obersten Stachel, dessen Spitze nach oben und hinten gekehrt ist. Die Dorsalstacheln nehmen von dem 2. bis zum letzten, 9. Stachel oder nur bis zum vorletzten fast gleich- mässig an Höhe zu; der letzte Stachel ist im ersteren Falle c. 3°/,mal, der 2. e. 41/,—4'/, mal in der Kopf- länge enthalten. Der erste Dorsalstachel erreicht e. die Länge eines Auges. Bei einem Exemplare unserer Samm- lung ist von dem 7. bis zum 9. Stachel eine geringe Höhenabnahme bemerkbar. Die Dorsalstacheln sind kräftiger als bei dem nahe verwandten S. minvatus oder 8. guttatus, und durch keine Einbuchtung von dem gliederstrahligen Theile der Flosse getrennt. Die Caudale ist am hinteren Rande gerundet. Die Zahl der Fleckenreihen am Rumpfe nimmt mit dem Alter zu und beträgt e. 14—21. Auf der Pectorale beschränken sich die Flecken nur auf den beschuppten Theil der Flosse. Der gliederstrahlige Theil der Dorsale und der Anale, die Caudale und der Aussenrand der Ventralen sind stets ziemlich breit und intensiv blau gesäunmnt. Bei den Exemplaren mit rother Grundfarbe ist auch die Peetorale am ganzen freien Rande blau eingefasst, nicht aber bei Exemplaren von dunkler Grundfärbung. Circa 100—113 Schuppenreihen liegen zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte und der Basis der Caudale in einer geraden Linie ohne Berücksichtigung des Verlaufes der Seitenlinie. Serranus nigri Gthr. Sehr gemein bei Gor&e und Rufisque, überdies weit nach Süden bis gegen die Niger-Mündung verbreitet. Das grösste Exemplar, welches das Wiener Museum von dieser Art besitzt, stammt aus der Sammlung des Freiherrn von Maltzan und ist 9 Zoll lang, leider aber ganz entfärbt. Zwischen dem oberen Ende der Kiemen- spalte und der Basis der mittleren Caudalstrahlen liegen bei dem erwähnten Exemplare e. 78 Schuppen in einer horizontalen Reihe. 11 DIA A378. EL. 1ire: 78: -E. transv. 24 C. Serranus aeneus Is. Geoff. DIA 3/8. 7982. Ein einziges Exemplar dieser Art erhielt ich während meiner Reise nach dem Senegal in Gorde und ein zweites durch Herrn Höfler von derselben Localität. Zahlreiche Exemplare im Wiener Museum von Malaga, Beiruth, Damiette und von Port Said. | Junge Individuen von 6, —7 Zoll Länge sind am Rumpfe mit ziemlich grossen, doch nicht scharf ab- gegrenzten goldbraunen Flecken geziert und überdies ziehen fünf breite Binden von etwas dunklerer Schat- tirung als die Grundfarbe des Rumpfes von der Basis der Dorsale schräge nach vorne und unten; die Caudale 6 Franz Steindachner. [22] ist am hinteren Rande stark gerundet und die Anale enthält 8 Gliederstrahlen. Zwei hellblaue Streifen ziehen hinter dem Auge geradlinig, schräge nach hinten und unten. Bei eben diesen Exemplaren ist die Kopflänge bis zur Spitze des mittleren Operkelstachels fast ganz genau 3mal in der Körperlänge, (d. i. Totallänge mit Ausschluss der Caudale), der Augendiameter 4*/.,—5mal, die Schnauzenlänge (bis zur Kinnspitze gerechnet) genau oder ein wenig mehr als 4mal in der Kopflänge ent- halten. Die grösste Rumpfhöhe ist ziemlieh variabel und 3!/,-— kaum 3°/, mal in der Körperlänge begriffen. Der hintere Rand des Vordeckels ist nach hinten und unten geneigt, und ziemlich gleichmässig zart gezähnt. Drei bis sechs verhältnissmässig grosse Stacheln liegen am Winkel des Präoperkels, von denen die oberen mit der Spitze nach hinten und unten, die untersten mehr oder minder bedeutend nach vorne und unten geneigt sind. Der untere Vordeckelrand trägt keine Zähne. Die Hundszähne der Kiefer sind von keiner besonderen Stärke. An den Seiten der Kiefer liegen oben 5, unten 2 Zahnreihen; nach vorne nimmt die Zahl der Zahn- reihen zu. Bei einem Exemplare von 14'/, Zoll Länge fehlen die Querbinden am Rumpfe vollständig, von Flecken bemerkt man nur geringe Spuren am Schwanzstiele. In der Wangengegend ziehen drei hellblaue Streifen nach hinten und die Caudale ist am hinteren Rande äusserst schwach convex. Drei kräftige Stacheln am Winkel des Vordeckels, Rumpfhöhe 3Y/,mal, Kopflänge bis zur Spitze des mittleren Deckelstachels etwas weniger als 2?/,mal, bis zum häutigen Ende des Unterdeckels etwas weniger als 2'/,mal in der Körperlänge, Augendia- meter 5mal, Selmauzenlänge e. 4',,mal in der Kopflänge (bis zur Spitze des 2. Operkelstachels) enthalten. Anale am unteren Rande hellgesäumt mit 8 Gliederstrahlen. Nur bei diesem grossen Exemplare finden sich kleine Sehüppehen zunächst dem oberen Rande des Öberkiefers vor, bei den übrigen kleineren Exemplaren ist dieser Knochen schuppenlos. Von den Stacheln der Dorsale ist der dritte am höchsten und 3mal in der Kopf- länge (bis zum hinteren Ende des Suboperkels gemessen) enthalten. Nur selten ist der 4. Stachel ebenso hoch wie der dritte. NB. In dem von Herrn Alb. Perugia erst kürzlich veröffentlichten, vortrefflichen Cataloge der Fische der Adria (Elenco dei Pesci dell’ Adriatico) ist auf Tafel I eine Serranus-Art unter dem Namen Serr. acutirostris C. V. abgebildet. Nach der Zahl der Analstrahlen zu schliessen, dürfte jedoch diese Benennung nicht richtig sein, da bei Serr. acutirostris die Anale 11 Glieder- strahlen enthält (nicht aber 8, wie aus Perugia’s Abbildung zu entnehmen ist). Serranus goreensis C.\. Das Wiener Museum besitzt gegenwärtig fünf Exemplare dieser Art, und zwar vier von Gorde und Rufisque (durch Freiherrn von Maltzan und Höfler) und ein Exemplar von den canarischen Inseln. Bei einem e. 9'/, Zoll langen Exemplare ist die Caudale bei vollständig ausgebreiteten Strahlen äusserst schwach eonvex und der längste oberste und unterste Randstrahl überragt mit seiner Spitze nur ganz unbedeu- tend den hinteren Caudalrand, bei den übrigen Exemplaren von 141/,—17'/, Zoll Länge dagegen ist der hintere Rand der Schwanzflosse vertical abgestutzt oder schwach concav und nur die oberen wie die unteren Randstrahlen überragen denselben sichelförmig mehr oder minder bedeutend. Die Länge des zugespitzten Kopfes ist 2'/,—2”/, mal, die grösste Rumpfhöhe 31/,—3"'/, mal in der Körper- länge, die Länge der Pectorale 5°/,—6'/,mal in der Totallänge, der Augendiameter 5—6mal, die Stirnbreite 6'/,—6mal in der Kopflänge bis zum hinteren Ende des Unterdeckels enthalten. Der aufsteigende Vordeckelrand ist schwach convex, fast vertical gestellt oder aber ein wenig nach hinten und unten geneigt und zart gezähnt; gegen den hinteren unteren Winkel zu nehmen diese Zähnchen ein wenig an Grösse zu. An dem ziemlich stark nach hinten vorspringenden Vordeckelwinkel liegen dicht an einander gedrängt mehrere ziemlich grosse, plattgedrückte Stacheln oder Dornen, meist 3, seltener durch Theilung 5—6, deren Spitzen ein wenig nach hinten und unten geneigt sind. Die untersten dieser Zähne sind zuweilen schwach nach vorne umgebogen. Der untere Rand des Vordeckels ist geradlinig, zahnlos und mehr oder minder bedeutend nach’ vorne und hinten abfallend. [23] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 7 Der Oberkiefer zeigt an seiner Aussenfläche keine Schuppen. Jederseits 2 mässig grosse Hundszähne am vorderen Ende der Kieferhälften, welehe im Übrigen wie bei $. aeneus bezahnt sind. Von den Stacheln der Dorsale ist bald der dritte, bald der vierte am höchsten, doch unterscheiden sie sieh von einander selbst nur wenig an Höhe. Ein schwarzer Streif zieht sich längs dem oberen Rande des Oberkiefers hin. Der Rumpf ist bei den von mir untersuchten Individuen fast ungefleckt und auf den Wangen fehlen die für 5. aeneus so charakteristischen Streifen von blauer Färbung. D. 11/16. A, 3/8. Lutjanus Maltzani n. sp. Körperform gestreckt, oval. Grösste Rumpfhöhe mehr als 3'/, — fast 3'/, mal in der Totallänge oder ec. 2°,, nahezu 2'/, mal in der Körperlänge, Kopflänge 3'/,—3*/,mal in der Totallänge enthalten, somit der Rumpfhöhe ganz oder nahezu gleich, Augendiameter fast 3%/,—4mal, Schnauzenlänge 5—3?/,mal, Stirnbreite fast 5— 4!/, mal in der Kopflänge enthalten. Die grösste Höhe der Präorbitale gleicht e. ?/, einer Augenlänge; fünf Schuppenreihen liegen auf den Wan- gen, das Randstück des Vordeckels ist schuppenlos. Der Vordeckel ist am hinteren Rand über der Winkelgegend deutlich eingebuchtet und am ganzen auf- steigenden Rande äusserst zart gezähnt; etwas grösser sind die Zähne am gerundeten Winkel. Zwischendeckel ohne knotenförmige Anschwellung zunächst dem Winkel des Vordeckels. Schuppen am Deckel etwas grösser als auf den Wangen. Jederseits zwei schwache Hundszähne vorne im Zwischenkiefer. Zahnbinde in beiden Kiefern nieht sehr breit, mit etwas längeren und stärkeren Spitzzähnen in der Aussenreihe. Zahnbinde am Vomer nagelförmig, mit ziemlich langem Stiele. Gaumenzähne eben so zart wie die am Vomer, eine schmale Binde bildend. Eine lange Zahnbinde längs der Mitte der Zunge. Suprascapula am hinteren Rande fein gezähnt. Die ganze Oberseite des Kopfes ist mit Ausnahme eines bandförmigen Streifes, der über dem Deckel beginnt und nach vorne mit dem der entgegengesetzten Seite convergirt, unbeschuppt, ebenso die Knochen des Augenringes, die Kiefer und der Randtheil des Vordeckels. Von den Stacheln der Dorsale sind der 4. und 5. am höchsten und fast 2'/,mal in der Kopflänge enthalten. Der erste Gliederstrahl der Rückenflosse ist höher (e. um '/, eines Augendiameters) als der vorangehende Stachel, die folgenden Strahlen nehmen bis zum viertletzten nur wenig, die übrigen bis zum letzten rascher an Höhe ab. Die Pectorale ist schlank, lang, zugespitzt und schwach gebogen, die Spitze derselben fällt in verticaler Richtung über den Beginn der Anale. Die Länge der Pectorale sieht der des Kopfes nur um einen halben Augen- diameter nach. Die Länge der Ventralen gleicht ce. ?/, der Peetorallänge und die Spitze der ersteren erreicht die Analgrube. Der zweite Analstachel ist kräftiger, doch kürzer als der 3., dessen Länge etwas mehr als 3mal in der Kopflänge enthalten ist. Die Caudale ist am hinteren Rand halbmondförmig eingebuchtet und der obere Lappen derselben ein wenig länger und stärker zugespitzt als der untere. An Länge steht die Caudale der Peetorale ein wenig nach. Die Dorsale ist am oberen, die Caudale am hinteren Rande schwarz gesäumt. Kopf und Rumpf sind pracht- voll rosenroth gefärbt mit einem Stiche ins Graue gegen die Rückenlinie zu; in der oberen Rumpfhälfte liegt ein hell goldgelber Fleck in der Mitte jeder Schuppe, in der unteren Körperhälfte zeigen die Schuppen hinten eine silberweisse Umsäumung. Die Flossen sind in der basalen Hälfte zinnoberroth, gegen die Spitze der Strahlen zu intensiv gelb. Ein grauschwarzer Fleck an der Basis der oberen Peetoralstrahlen. 48—50 Schuppen liegen längs der Seitenlinie am Rumpfe und e. 10 auf der Caudale. 5'/,-—-6 Schuppen- reihen über und e. 13 unter der Seitenlinie. 8 Franz Steindachner. [24] Ein Exemplar, 10'/, Zoll lang, aus Gor&e, von Herrn Höfler eingesendet und vortrefflich erhalten, ein zweites von 8',, Zoll Länge aus Rufisque, von Freih. v. Maltzan gesammelt; letzteres ist leider sehr stark beschädigt (in Folge der Conservirung in einer Salzlösung) und vollständig entfärbt. D. 10/15. A.3/9. V. 1/5. L. 1. 48-50, Priacanthus macrophthalmus C.\. D. 10/14. A. 3/15. L.1. ce. 70—73. Grösste Rumpfhöhe 3'/, mal, Kopflänge ce. 4mal in der Totallänge, Augendiameter mehr als 2°/,mal in der Kopflänge enthalten. Die beiden Ränder des Vordeckels stossen unter einem stumpfen Winkel zusammen, welcher in eine zarte, stachelartige Spitze endigt. Die Zahl der von der Seitenlinie durehbohrten Schuppen beträgt nur 70—73 mit Einschluss der auf der Caudale gelegenen Schuppen, dagegen liegen 85—86 Schuppen zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte bis zum Beginn des unbeschuppten Theiles der Caudale in einer horizontalen Linie. Längs der Seitenlinie sind keine dunklen Flecke bemerkbar. An dem gliederstrahligen Theile der Dorsale und Anale zeigen sich dunkelgraue, undeutlich abgegrenzte Flecken. Die Ventrale ist wässerig dunkelgrau und nur wenig kürzer als der Kopf, während die Länge der Pectoralen fast 2 mal in der des Kopfes begriffen ist. Eine Reihe spitzer Stachelchen längs der Basis der Gliederstrahlen der Rückenflosse. Ein Exemplar, etwas mehr als 10 Zoll lang, durch Freilh. v. Maltzan. Nach Prof. Troschel kommt diese Prizcanthus-Art auch an den Küsten der Inseln des grünen Vor- gebirges vor. Pristipoma Peroteti C.\. Zahlreiche kleine Exemplare in der Sammlung des Freih. v. Maltzan aus den Sümpfen bei Rufisque (5 Meilen südlich vom Cap vert), leider ausnahmslos stark beschädigt. Das Wiener Museum besitzt Exemplare von der Mündung des Senegals bei St. Louis (durch den Verfasser) so wie von Liberia und Lagos. Zuweilen liegen nur 7'/, Schuppenreihen zwischen der Seitenlinie und der Basis des ersten Dorsalstachels in einer Querlinie. Pristipoma Jubelini C.\. Diese Art scheint an den Küsten Senegambiens seltener zu sein als die früher erwähnte und ist durch kein Exemplar in den Sammlungen von Maltzan und Höfler vertreten, während ich selbst mehrere Exem- plare bei St. Louis erhielt. In der von mir gegebenen Beschreibung dieser Art in dem 50. Bande der Sitzb. d. k. Akad. d. Wissensch. I. Abth., Novemb.-Heft, 1869 ist ein Druckfehler zu berichtigen: auf Zeile 2 der dritten Seite der ersten Abhandlung „Zur Fischfauna des Senegals“ (Separatabdruck) ist bezüglich des Verhältnisses der grössten Körperhöhe zur Totallänge 3°/,mal (statt 2°/,mal) zu lesen. Pristipoma suillum C.\. Ein gut erhaltenes Exemplar von 16 Zoll Länge in der Sammlung des Freih. v. Maltzan. Die Länge des Kopfes ist bei diesem Exemplare nahezu 3'/,mal in der Totallänge enthalten, die Höhe des Rumpfes e. 3°/,mal. Die Länge des Auges gleicht ?/, der Kopflänge, die Schnauzenlänge ist 2°/, mal, die Breite der gewölbten Stirne 4'/,mal, die grösste Höhe des Präorbitale etwas mehr als 4mal, die geringste Rumpf- höhe am Schwanzstiele 3'/,mal in der Kopflänge begriffen. Der hintere Rand des Vordeckels ist stark nach hinten und unten geneigt, concav und dessen Zähne nehmen gegen den hinteren Winkel ein wenig an Stärke zu, indem sie zugleich etwas weiter auseinander rücken; die oberen dieser Zähne sind ferner mit der Spitze nach oben und hinten gekehrt, während sie weiter nach unten allmälig eine horizontale Lage annehmen. - ARE [25] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 9 Sämmtliche Dorsal- und Analstacheln sind kräftig; der 4. höchste Dorsalstachel ist etwas weniger als 21/,—2'/,mal in der Kopflänge enthalten. Die Länge der Brustflossen gleicht der des Kopfes. Der 2. Analstachel ist nur wenig länger, viel stärker als der dritte. Die Anale enthält bei dem hier zu beschreibenden Exemplare 9 Gliederstrahlen, die Dorsale 16. Der erste Gliederstrahl der Ventralen endigt in eine kurze, fadenförmige Spitze. Die Seitenlinie durehbohrt 51 Schuppen am Rumpfe und ce. 14 auf der Caudale; 7(—8?) Schuppenreihen zwischen der Basis des 1. Dorsalstachels und der Seitenlinie. In der ganzen oberen Hälfte des Rumpfes liegt an der Basis jeder Sehuppe ein ziemlich kleiner, rundlicher brauner Fleck. Gegen die Caudale zu werden diese Flecken allmälig kleiner und sind zugleich minder scharf abgegrenzt. Auch die Caudale ist mit kleinen Flecken übersäet. Viel grösser als die Flecken des Rumpfes sind die auf den Gliederstrahlen der Doısale gelegenen Flecken, und bilden daselbst 3—4 Längsreihen; auf dem stacheligen Theile derselben Flosse vereinigen sich die dunklen Flecken zu kürzeren oder längeren Längsstreifen und sind zugleich minder intensiv gefärbt als auf den Glieder- strahlen. Die übrigen Flossen zeigen nicht die geringste Spur von Flecken. 7 (an 8?) D. 12/16. A. 3/9. Lt. "TI - 14 Pristipoma Bennettiü Lowe. Ziemlich häufig bei Gore. Mehrere Exemplare im Wiener Museum aus der Sammlung des Verfassers und des Herrn Höfler. vagramm literraneum ich. Dia mma mediterrane Guich Das von Freih. v. Maltzan bei Rufisque gesammelte Exemplar genannter Art unterscheidet sich von Guichenot’s typischem Exemplare hauptsächlich durch das Vorkommen von 11 Dorsalstacheln und ein etwas stärker gebogenes (nicht geradliniges) Kopfprofil, ferner durch die etwas bedeutendere Länge der Pectorale (im Vergleiche zu Guichenot’s Abbildung, pl. 3 der Eixplor. Alger. kept. et Porss.), und endlich durch die ein wenig gestrecktere Körperform, doch dürften diese Unterschiede wohl kaum von mehr als individueller Bedeutung sein. Die grösste Höhe des Rumpfes ist etwas weniger als 3'/,mal, die Kopflänge 4 mal in der Totallänge, der Augendiameter etwas mehr als 4mal, die Schnauzenlänge mehr als 2*/,mal, die Stirnbreite e. 4mal in der Kopflänge enthalten. Der ganze Kopf ist mit Ausnahme des vor den Narinen gelegenen Theiles der Schnauze, des Zwischen- und Oberkiefers sowie der Lippen dicht mit kleinen gezähnten Schuppen bedeckt. 4 Porenmündungen liegen an der Unterseite des Unterkiefers (2 jederseits). Die Mundspalte ist von geringer Längenausdehnung, halb unterständig, indem der Unterkieferrand von der Oberlippe ringsum umschlossen und überragt ist. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung ein wenig vor den Vorderrand des Auges in verticaler Richtung. Die Kieferzähne sind spitz, zahlreich, und die der Aussen- reihe länger und stärker als die Zähne der übrigen dieht an einander gedrängten Reihen. Der aufsteigende Deckelrand ist äusserst schwach nach vorne und unten geneigt und dieht mit spitzen Zähnen besetzt, von denen die meisten mit der Spitze nach oben und hinten geneigt sind; nur die zunächst über dem hinteren gerundeten Vordeekelwinkel gelegenen Zähne liegen nahezu horizontal. Der untere, nach unten eonvexe Rand des Vordeckels trägt nur in der hinteren Längenhälfte sehr kleine ZFähnchen. Der hintere gerundete Seapularrand ist gleichfalls zart gezähnt. Die obere Profillinie des Kopfes erhebt sich rasch bis zum Hinterhaupte und ist bogenförmig gerundet. (Steindachner,) 2 10 Franz Steindachner. [26] Von den 11 Stacheln der Dorsale ist der 4. und 5. am höchsten und c. 2?/,mal in der Kopflänge enthalten. Der erste Dorsalstachel ist e. 2'/,mal, der letzte etwas mehr als 1’/,mal in der Höhe des 4. oder 5. Stachels enthalten. Der obere Rand des ganzen stacheligen Theiles der Rückenflosse ist somit ungleich stark convex und beschreibt zwischen der Spitze des 1.—4. Stachels einen viel bedeutender gekrümmten Bogen als zwischen dem 5. und letzten. Der erste Gliederstrahl der Dorsale ist nur wenig länger als der vorangehende Stachel; die folgenden Gliederstrahlen nehmen bis zum 15. allmälig und gleichförmig an Länge zu und bilden daher nach oben einen geradlinigen Rand; die letzten 3 getheilten Strahlen nehmen rasch bis zum 18. an Höhe ab. Die zugespitzte Pectorale ist ebenso lang wie der Kopf; die Ventrale steht der Kopflänge beiläufig um die Länge der Schnauze nach, und die Spitze der Flosse fällt circa um 4—5 Schuppenlängen vor die Analgrube. Der 1. Analstachel ist sehr kurz, der 2. und 3. sehr lang und zwar der 2. merklich stärker, aber etwas kürzer als der 3. Stachel. Die 4 ersten Gliederstrahlen der Anale sind mehr als 1Y/, mal länger als der vorangehende Stachel, die übrigen getheilten Strahlen nehmen bis zum letzten sehr rasch an Höhe ab, daher die Anale nach unten spitz- winkelig zuläuft. Eine hohe Schuppenscheide umhüllt die ganze Basis der Rücken- und Afterflosse. Überdies sind auch die Gliederstrahlen der Anale selbst fast bis zum unteren Flossenrande überschuppt, während auf dem glieder- strahligen Theile der Rückenflosse nur zunächst dem Rande der einzelnen Strahlen eine schmale Schuppen- binde bemerkbar ist. Die Caudale erreicht nicht ganz eine Kopflänge; sie ist am hinteren Rande seicht halbmondförmig ein- gebuchtet und vollständig überschuppt. Die Schuppenreihen des Rumpfes steigen schräge nach oben und hinten an und sind im mittleren Theile am dunkelsten gefärbt. Die Seitenlinie durehbohrt am Rumpfe nur e. 60—63 Schuppen, doch zähle ich längs dem oberen Rande der Seitenlinie e. 80—82 quere Schuppenreihen (bis zum Beginne der Caudale). Auf der Schwanzflosse durehbohrt die Linea lateralis noch e. 15 Schuppen. Die grössten Rumpfschuppen liegen unterhalb der Seitenlinie im vordersten Theile des Rumpfes. Die grauviolette Grundfarbe des Rumpfes wird gegen den Bauchrand hinab etwas heller. Die Dorsale, Anale und Caudale sind dunkler gefärbt als die obere Rumpfhälfte. Der äussere Rand der Ventralen ist hell gesäumt. Länge des beschriebenen, leider nicht besonders gut erhaltenen Exemplares: 11 Zoll. 14 D. 11/18—19. A. 3/8. P.18. L.1. c. 60—63. L. tr. 1. 23 Smaris melanurus C.\. Ein Exemplar von 28°” Länge, von Herrn Höfler in Goree eingesendet. 9 D. 12/17. A. 3/16. L. lat. 73—74. L. tr. 2% 13 Die grösste Rumpfhöhe ist 23/, mal, die Kopflänge kaum weniger als 4mal in der Körperlänge, der Augen- diameter 3°/, mal, die Schnauzenlänge fast 3/, mal in der Kopflänge enthalten und der Stirnbreite gleich. Die obere Profillinie des Kopfes ist schwach concav und erhebt sich steiler bis zum Ende des Hinter- hauptes als die Nackenlinie bis zum Beginne der Dorsale ansteigt. Die weit vorstreckbare Mundspalte steigt ziemlich stark nach vorne und oben an und ist c. 2'/, mal länger als breit; die Mundwinkel fallen bei geschlossenem Munde unter den vorderen Augenrand, und die kräftigen Oberkiefer liegen vollständig unter den 2 ersten grossen Knochenplatten des Augenringes verborgen. Bei geschlossenem Munde überragt ferner der obere Mundrand ein wenig den Rand des Unterkiefers. Die äusserst zarten spitzen Zähne des Zwischen- und Unterkiefers bilden nur schmale Binden. [27] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrikas. 11 Drei Schuppenreihen liegen unter und hinter dem Auge auf den Wangen in der Richtung gegen die untere äusserst schwach entwickelte Randleiste und die Winkelgegend des Vordeckels; doch ist die oberste dieser Schuppenreihen fast ganz überhäutet. Der ziemlich breite Randtheil des Präoperkels ist nur zunächst der Vor- leiste beschuppt. Die Schuppen am Kiemendeckel und am Unterdeckel sind viel grösser als die der Wangengegend, die Schuppen am Zwischendeckel nehmen gegen das vordere Ende desselben allmälig an Grösse ab. Die Stirne und Schnauze, die Kiefer und die Knochen des Augenringes sind schuppenlos. Die Stacheln der Dorsale sind schlank, doch deutlich heteracanth; sie nehmen bis zum sechsten rascher an Höhe zu, als die folgenden Stacheln bis zum letzten an Höhe abnehmen. Der höchste, 6. Stachel erreicht nicht ganz die Hälfte einer Kopflänge. Die Zahl der Gliederstrahlen beträgt bei dem uns zur Beschreibung vorliegenden Exemplare 17; der 1. Gliederstrahl ist ein wenig höher als der vorangehende Stachel, die übrigen nehmen bis zum letzten, der bis auf den Grund gespalten ist, allmälig und ganz gleichförmig an Höhe ab; Dr. Günther fand bei den Exemplaren des britischen Museums nur 15 Gliederstrahlen in der Dorsale. Die Pectorale ist sehr lang, schlank und zugespitzt, e. 3, mal in der Körperlänge enthalten und 2mal so lang wie die Ventrale. Die Spitze der Brustflossen fällt in verticaler Richtung über die Analmündung, somit ein wenig vor den Beginn der Anale. Von den 3 Analstacheln ist der mittlere am längsten, e. 2°/,mal in der Kopflänge enthalten und der dritte etwas kürzer als der folgende Gliederstrahl. Die Analstacheln sind im Verhältnisse zu ihrer geringen Länge merklich stärker als die Stacheln der Dorsale. Der letzte Gliederstrahl der Anale wie der Dorsale gleicht an Höhe e. '/, der Kopflänge. Eine niedrige Schuppenscheide umhüllt die Basis der ganzen Rückenflosse und eine etwas höhere die der Afterflosse; eine lange schmale Flügelschuppe liegt über der Basis des Ventralstachels. Die Caudale ist vollständig mit Schuppen bedeckt und am hinteren Rande sehr tief drei- eckig eingebuchtet. Die beiden Lappen der Flosse sind schlank, zugespitzt; der obere ist ein wenig länger als der untere und nicht ganz um einen Augendiameter länger als der Kopf. Die Höhe des Schwanzstieles beträgt '/, der Kopflänge oder ist e. 4?/,mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten. Die Seitenlinie durchbohrt bis zum Beginne der Caudale 73—74 Schuppen (nach Dr. Günther nur 66 bei den Exemplaren des britischen Museums) und mindestens noch 15 auf der Schwanzflosse, auf letzterer steigt die Seitenlinie ein wenig nach hinten und oben an. Neun horizontale Schuppenreihen liegen zwischen dem Beginne der Dorsale und der Seitenlinie und 13 zwischen letzterer und dem Beginne der Ventrale. Die Körperfärbung ist in der oberen Rumpfhälfte bläulich-silbergrau, in der unteren nach allmäligem Über- gangc hell silberweiss. Ein hell goldgelber Streif liegt in der Mitte der einzelnen horizontalen Schuppenreihen über der Seitenlinie. Der schwärzliche Fleck am Scehwanzstiele wird eigentlich nur durch die dunkle Umran- dung der daselbst gelegenen Schuppen gebildet. Ein schmaler quergestellter, tiefschwarzer Fleck an der Basis der oberen Peetoralstrahlen nach aussen, und ein viel grösserer rundlicher an der Hinterseite sämmtlicher Brustflossenstrahlen an und zunächst deren Basis. Die grössere vordere Hälfte der Caudale ist schmutzig gelb, der Randtheil derselben wässerig rauchgrau. Die äusseren Strahlen der Ventrale sind wässerig bleifarben, die innere gelblichweiss. Die Stirne und Schnauze zeigen eine bläulichschwarze Färbung. Cantharus lineatus Flem. Ein Exemplar aus Gor6e, durch Herrn Höfler. Sechs Schuppenreihen auf den Wangen. Suborbitalring über den Mundwinkeln eingebuchtet und nicht höher als bei Exemplaren aus der Adria. Leibeshöhe bei einer Totallänge von nicht ganz 27°" unbedeutend mehr als 8°”. Acht nicht scharf abgegrenzte dunkle Querbinden und zahlreiche goldbraune Längsstreifen am Rumpfe. L. 1. 70— 75. 12 Franz Steindachner. [28] Sargus vulgaris Geoff. Ein vortrefflieh erhaltenes Exemplar von seltener Grösse (11 Zoll lang), dureh Herrn Höfler aus Goree eingesendet. Grösste Rumpfhöhe nicht ganz 2'/,mal, Kopflänge etwas mehr als 3'/,mal in der Körperlänge, Augen- diameter 3°/, mal, Stirnbreite weniger als 3mal, Schnauzenlänge (bis zur Spitzeder vorderen, stark vorspringenden Schneidezähne des Zwischenkiefers gemessen) fast 2'/, mal in der Kopflänge enthalten. Pectorale um mehr als die Hälfte eines Augendiameters länger als der Kopf, Länge der Ventralen c. 1°?/,mal in der der Peetoralen begriffen. Am hinteren Ende der Zahnbinde des Zwischenkiefers bilden die Molarzähne 3 Reihen, im Unterkiefer aber wie gewöhnlich nur 2 Reihen. 8 schief gestellte, nur mässig breite Schneidezähne im Zwischen- und Unterkiefer. Stirne zwischen den vorderen Augenrändern schwach höckerförmig aufgetrieben. Das stark entwickelte Präorbitale steht an Höhe der Augenlänge nicht bedeutend nach und deckt zugleich mit dem nach hinten folgenden 2. ebenso hohen, aber viel kürzeren Orbitale bei geschlossenem Munde den Oberkiefer vollständig. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung unter den Vorderrand des Auges. Hintere Narinen schlitz- förmig, schief gestellt; vordere Narinen viel kleiner, oval. Die schwärzliche Nackenbinde übertrifft an Breite ein wenig die Länge des Auges. Die Schwanzbinde ist vorne halbmondförmig ausgebuchtet und zieht sich nach vorne und oben fast bis zum Beginne des glieder- strahligen Theiles der Dorsale, nach unten und vorne bis zur Längenmitte der Analflossenbasis. Die Glieder- strahlen der Anale wie der Dorsale sind am freien Rand ziemlich breit dunkelgrau-violett gesäumt. Grundfarbe des Rumpfes goldgelb. Die Seitenlinie durchbohrt 59 Schuppen am Rumpfe und mindestens 6—7 auf der Caudale. 9, 11715..4,.592. 7.1.5932 E12 20 11—12 (bis zur V.). Lethrinus atlanticus C.\. 5 D. 10/9. A. 3/8. L.]. 44 (bis z. Bas. d. Caud.). L. tr. ı Körperform stark gestreckt und comprimirt; Kopf nach vorne zugespitzt, mit langer Schnauze. Die Kopflänge ist etwas mehr als 3mal in der Körperlänge oder etwas weniger als 4mal in der Total- länge, die grösste Rumpfhöhe 2°/, mal in der Körperlänge oder e. 3'/,mal in der Totallänge, der Augendiameter 4 mal, die Schnauzenlänge etwas weniger als 2mal, die Stirnbreite mehr als 4'/,mal in der Kopflänge enthalten. Die grösste Höhe des Präorbitale erreicht 1'/, Augenlängen. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung unter den vorderen Rand der hinteren Narinen und die ganze Länge der Mundspalte erreicht e. ®/,, der Kopflänge. Am vorderen Ende der Zwischenkiefer liegen jederseits 2 mässig starke, unter sich fast gleich lange Hundszähne, auf welehe unmittelbar nach hinten eine Binde sehr zarter Spitzzähne folgt, die sich auch über den Seitenast der Zwischenkiefer fortsetzt, daselbst aber nach Aussen eine Reihe kräftiger konischer Zähne zeigt. Gegen die Mundwinkel zu werden diese konischen Zähne allmälig gedrungener, an der Spitze stumpfer und nehmen zuletzt eine fast eiförmige Gestalt an, werden aber zugleich kürzer. Ebenso verhält es sich mit den Zähnen der Aussenreihe an den Seiten des Unterkiefers, während am vorderen Ende des Unterkiefers bei den mir zur Beschreibung vorliegenden Exemplaren die beiden äusseren Hundszähne in der Regel viel kräftiger und länger als die beiden inneren sind. Hinter diesen Hundszähnen liegt wie ein Zwischenkiefer eine Binde zarter Spitzzähne. Die Stirne ist querüber nur sehr schwach gewölbt und steht an Breite der Länge des ovalen Auges ein wenig nach. [29] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika's. 13 Der lange aufsteigende Ast des Vordeckels ist geradlinig und nur schwach nach vorne und unten geneigt, der Vordeckelwinkel stark gerundet, der untere Rand desselben Knochens nahezu horizontal gelegen. Das ganze Randstück des Präoperkel zeigt eine zarte Streifung. Der Kiemendeckel ist schmal, mindestens 2mal so hoch als lang und an seiner breitesten Stelle mit 6—7 Schuppenreihen bedeckt. Der hintere obere Deckelrand endigt in zwei stumpfe Vorsprünge, zwischen welchen er halbmondförmig eingebuchtet erscheint. Die hintere Narinenmündung ist oval und liegt nahe dem vorderen Augenrande; die vordere viel kleinere und runde Narinenöffnung trägt am hinteren Rande ein kleines Hautläppcehen und liegt ebenso weit von der hinteren Narine entfernt wie diese von dem Auge. Die obere Kopflinie erhebt sich rasch und fast ohne Krümmung bis zur Nackengegend. Die Dorsalstacheln sind ziemlich kräftig, heteracanth, der 4. höchste Stachel erreicht nicht ganz die Länge der Schnauze. Der letzte Dorsalstachel ist ebenso hoch wie der 3., eirca ebenso lang wie '/, des Kopfes und nicht sehr bedeutend kürzer als der folgende Gliederstrahl. Der 6. längste getheilte Strahl der Dorsale erreicht nahezu die Höhe des 4. Dorsalstachels, und über den 3 letzten Gliederstrahlen ist der Rand der Dorsale stark oval gerundet. Die 3 kräftigen Analstacheln nehmen bis zum letzten rasch an Höhe zu; der 3. ist 2mal so lang wie der 1. und etwas kürzer als der letzte Dorsalstachel. Der 1. Gliederstrahl der Anale ist etwas weniger als 2'/, mal in der Kopflänge enthalten und der höchste Strahl der Flosse, die folgenden Strahlen nehmen bis zum vor- letzten sehr wenig an Höhe ab. Der untere Rand der Anale ist daher gleichmässig gerundet, schwach eonvex und nur über dem letzten Strahle, der bis auf den Grund gespalten ist, etwas stärker (nach oben) gekrümmt. Der hintere Rand der Caudale zeigt eine dreieckige Einbuchtung und der obere Caudallappen ist bei den zur Beschreibung vorliegenden Exemplaren nicht bedeutend länger und stärker nach hinten zugespitzt als der untere Lappen. Die Länge der Pectorale gleicht der des oberen Caudallappens oder steht der des Kopfes eirca um eine halbe Augenlänge nach; die Spitze derselben fällt in verticaler Richtung ein wenig vor den Beginn der Anale und reicht nicht viel weiter zurück als die der Ventrale. Letztere Flosse ist um etwas mehr als eine Augenlänge kürzer als der Kopf; der 1. Gliederstrahl der Ventrale endigt in einen kurzen Faden, der Ventralstachel ist schlank und eben so lang wie der 4. Dorsalstachel. Die Seitenlinie ist etwas schwächer gebogen als die Profillinie des Rückens und durehbohrt bis zum Beginne der Caudale 44 Schuppen, auf letztgenannter Flosse überdies noch e. 4—5 Schuppen. Sämmtliche Körperschuppen sind am freien Rande deutlich gezähnt. Die grössten Rumpfschuppen liegen im vorderen Drittel des Rumpfes fast in der Höhenmitte desselben. Eine lange, schmale, stark zugespitzte Flügelschuppe über der Basis des Ventralstachels und eine breitere zwischen den beiden Ventralen. Die Caudale ist eirca im vordersten Drittel ihrer Länge dicht beschuppt. Die Schuppenscheide an der Basis der Anale ist im vorderen Theile der Flosse sehr niedrig, nimmt aber gegen den letzten Strahl ein wenig an Höhe zu. Auf den 4—5 obersten Schuppenreihen des Rumpfes liegt im mittleren Theile jeder Schuppe ein deutlich abgegrenzter runder oder ovaler himmelblauer Fleck; auf den übrigen Schuppenreihen zeigt sich eine mehr oder minder schmale dunkle Umrandung der einzelnen Schuppen, die am schärfsten im ganzen vorderen Theile des Rumpfes von der Seitenlinie bis in die Nähe der Bauchgegend ausgeprägt ist, während fast der ganze übrige Theil der Schuppen eine glänzend silbergraue (im Leben vielleicht bläuliche) Färbung zeigt. Die Bauch- seite des Rumpfes von den Ventralen bis zur Caudale und die Seiten des Rumpfes zunächst über der Anale ist hell rosenroth. Die unbeschuppten oberen und seitlichen Theile des Kopfes sind von schmutzig grauvioletter oder oliven- grüner Färbung. Die Unterseite des Kopfes ist intensiv gelb, die Mundhöhle rothgelb gefärbt. Der unterste Theil der Dorsale und der oberste der Anale ist röthliehgelb; am Vorderrande jedes Gliederstrahles der Dor- sale zieht sich ein kurzer dunkelvioletter Streif eirca bis zur Höhenmitte der Flosse hinan. Nur auf den 5—6 14 Franz Steindachner. [30] letzten Gliederstrahlen derselben Flosse zeigt sich zuweilen eine deutliche Spur dunkler Flecken in schrägen Reihen. Das von Freih. v. Maltzan eingesendete Exemplar ist etwas mehr als 11 Zoll lang und vortrefflich erhalten. Vier Exemplare von Goree, durch Herrn Höfler. Pagrus auriga \ al. 7 Do 38 een 14—15 Zwei Exemplare, von Goree und Rufisque, 20 und 26'/,“" lang. Grösste Rumpfhöhe unbedeutend mehr als 3mal, Kopflänge c. 4'/,mal in der Totallänge, Augendiameter 3/,—4mal in der Kopflänge enthalten. Die grösste Höhe des Kopfes ist bedeutend beträchtlicher als die Länge desselben. Das 1. und 2. vorderste Suborbitale bilden zusammen ein Viereck, dessen Länge 2°/,,—2?/,mal und dessen Höhe 3'/, bis etwas mehr als 3'/,mal in der Kopflänge begriffen ist. Seitlich liegen im Zwischen- und Unterkiefer 2 Zahnreihen, die 5 4 vordersten Zähne der Aussenreihe sind konisch mit breiter Basis, die übrigen wie sämmtliche Zähne der inneren Reihe rundlich. 7—9 Schuppenreihen auf den Wangen bis zum Winkel der Vordeckelleiste. Die vordere Längenhälfte der Stirne, Schnauze und die Knochen des Augenringes sind schuppenlos. Die Höhe des 3. längsten Dorsalstachels ist bei dem grösseren der beiden Exemplare von Senegambien der Höhe des Rumpfes gleich. Der ganze Rumpf und die Gliederstrahlen der Anale sind bei eben diesem Exemplare mit blauen Flecken ziemlich dicht gesprenkelt; bei dem kleineren Individuum fehlen diese Flecken, dagegen zeigt der Rumpf vier bräunliche Querbinden, von denen die 2. am breitesten ist. Pagellus erythrinus sp. Lin. Ein Exemplar, 8Y/, Zoll lang, aus Goree (durch Herrn Höfler). Die dunkel rosenrothe Grundfarbe der oberen Rumpfhälfte setzt sich in 4—5 querbindenförmigen. Aus- läufern auf die untere Leibeshälfte fast bis auf die Bauchseite herab fort. Einzelne kleine himmelblaue Fleckchen in der oberen Rumpfhälfte. Eine blaue Binde zwischen den Augen auf der Stirne. Zwei Reihen von Molarzähnen in beiden Kiefern. tumpfhöhe etwas mehr als 3'/,mal, Kopflänge nahezu 4mal in der Totallänge, Augendiameter 3'/, mal, Schnauzenlänge unbedeutend mehr als mal, Stirnbreite fast 3°/,mal in der Kopflänge enthalten. Eine seichte Einbuchtung am unteren Rande der Knochen des Augenringes über dem hinteren Ende des Oberkiefers. Höhe des Präorbitale */, einer Augenlänge gleich. 2.—6. Stachel der Dorsale in eine dünne bieg- same Spitze endigend. 3. und 4. höchster Dorsalstachel e. 1*/, mal in der Kopflänge enthalten. 6 L. lat. 58. L. transv. 1 12-13 (bis z. Bas. d. P.) Chaetodon Hoefleri n. sp. D. 11722 294.28. 3/18. Betr. . ale] Schnauze mässig vorgezogen, ebenso lang wie das Auge, dessen Durchmesser '/, der Kopflänge erreicht. Letztere ist genau oder nahezu 4mal, die Rumpfhöhe) nach oben bis zum Ende der grossen Schuppenreihen gemessen, von denen die zwei letzten obersten bereits über der Basis der Dorsalstacheln liegen) nahezu 2—23/,mal in der Totallänge enthalten. Der aufsteigende Vordeckelrand ist nahezu vertical gestellt und bildet mit dem unteren Rande desselben Knochens einen rechten Winkel. [31] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 15 Der gliederstrahlige -Theil der Dorsale und der Anale ist nach hinten gerundet, die Caudale am hinteren Rande fast vertical abgestutzt, der 1. längste Gliederstrahl der Ventrale in eine fadenförmige Spitze ausgezogen, unbedeutend länger als die Peetorale und nur wenig kürzer als der Kopf. Die Stacheln der Dorsale und der Anale sind sehr kräftig, eomprimirt. Der höchste 4. und 5. Stachel erreichen e. 1 Kopflänge mit Ausschluss der Schnauze. Vier braune Querbinden am Kopfe und Rumpfe. Die vorderste, schwach gebogene Querbinde beginnt oben an der Basis des 1. Dorsalstachels, nimmt bis zum oberen Augenrande allmälig an Breite zu und von dem unteren Augenrande bis zum unteren Rande des Zwischendeckels, an dem sie endigt, an Breite ab. Die 2. Querbinde beginnt von dem 3.—6. Dorsalstachel und endigt an der Basis des untersten Peetoral- strahles, sie ist fast ihrer ganzen Längenausdehnung nach von gleicher Breite und e. 1'/,mal so breit wie die 1. Binde am oberen Augenrande. Die 3. Querbinde ist schwach verkehrt S-förmig gebogen un: zieht von den zwei letzten Dorsalstacheln fast bis zur Basis der Anale herab. Die letzte, 4. Querbinde des Rumpfes kreuzt den Schwanzstiel und zieht sieh nach oben und vorne auf den gliederstrahligen Theil der Dorsale und nach unten auf den der Anale weit fort. Freier Rand der Dorsale und Anale hell gesäumt, vor diesem eine schwärzliche Linie. Die Caudale trägt fast in der Mitte ihrer Länge eine halbmondförmige hellbraune Querbinde, welche nach vorne convex ist. Ventralen zunächst der Basis röthlichgelb, nach hinten zu hell perlgrau. Ein hell goldgelber Fleck liegt auf fast jeder Rumpfschuppe zwischen der 2. und 3. Leibesbinde und entspricht seiner Ausdehnung nach der Grösse der einzelnen Schuppen. Von der Höhe der Pectorale angefangen bis in die Nähe des Bauchrandes herab sind diese Flecken stark in die Länge gezogen und bilden regelmässige, fast zusammenhängende Längsstreifen, während sie weiter nach oben eine kreisrunde Form annehmen. Die Grundfarbe des Rumpfes ist bei Weingeistexemplaren matt bräunlichgelb. Zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte und der Basis der Caudale liegen e. 42—44 Schuppen in einer Längsreihe. Gegen den Schwanzstiel zu nehmen die Rumpfschuppen rasch an Grösse ab, minder bedeutend gegen den Bauchrand zwischen den Ventralen und der Anale. Zwei Exemplare von 5 und 6 Zoll Länge aus Goree, durch Herrn Höfler. Nächstverwandte Art: Ohaetodon striatus Lin. Dactylopterus volitans sp. Lin. Zwei Exemplare von Gorde, dureh Herrn Höfler. Das grössere der beiden Exemplare ist 49°” lang; die Stirnbreite ist bei demselben inehr als 3%/,mal in der Kopflänge enthalten und bedeutend geringer als die Länge des Vordeckelstachels. Scorpaena senegalensis n. Sp. Körperform ziemlich gestreckt wie bei Scorpaena scrofa. Zahlreiche gefranste Hautläppchen am Kopfe und Rumpfe; von den zwei längeren am oberen Augenrande ist das hintere stark verästelt und von bedeutender Höhe. Eine kleine, aber tiefe, dreieckige Grube unter dem vorderen Theile des unteren Augenrandes. Rumpf- schuppen glatt, am hinteren Rande häutig. Am Kopfe sind die Wangen, ferner der grössere untere und der obere Theil des Kiemendeckels und der häutige Lappen zwischen und hinter den Stacheln des Deckels besehuppt. Grube am Hinterhaupte viereckig, breiter als lang. Stirne halbrinnenförmig tief ausgehöhlt, jederseits seitlich mit zwei stumpfen, schwach entwickelten Leisten, die nach hinten eonvergiren; am hinteren Ende der Stirne zwei starke Stacheln vor der Hinterhauptsgrube. Drei Stacheln am oberen erhöhten Augenrande. Die grösste Rumpfhöhe ist 4 mal, die Kopflänge bis zur Spitze des stark entwickelten Lappens, der hinter den beiden Operkelstacheln ganz beschuppt ist, 3mal in der Totallänge, die Länge der Schnauze etwas mehr als 3/,mal, der längere Durchmesser des Auges 5V/,mal, die Stirnbreite 5°%/, mal in der Kopflänge enthalten. Zahnbinde am Vomer äusserst schmal V-förmig; Binde der Gaumenzähne ziemlich kurz, nach vorne an Breite zunehmend. Vier Stacheln am hinteren gerundeten Rande des Vordeckels, gegen den obersten an Länge 16 Franz Steindachner. [32] zunehmend, weleher an seiner Basis einen Nebenstachel trägt. Bewaffnung der Suborbitalknochen wie bei Se. Plumieri B]., Schn. Pectorale sehr stark entwickelt, ein wenig länger als der Kopf mit Ausschluss der Schnauze. 2. und 3. Analstachel nahezu gleich lang, und nur ganz unbedeutend kürzer als der höchste 4. und 5. Dorsalstachel, welche etwas mehr als 2°/, mal in der Kopflänge enthalten sind. Die längsten mittleren Gliederstrahlen der Anale erreichen */,, die längsten mittleren der Dorsale kaum */, der Kopflänge. Die längsten Strahlen der Ventralen sind nur wenig kürzer als die der Anale, die Caudale um etwas mehr als eine halbe Augenlänge kürzer als die Peetorale. Die Seitenlinie durchbohrt nur 25—26 Schuppen (wie bei Sc. Plumieri), zwischen diesen liegen aber einige undurehbohrte Schuppen, und e. 38—59 Schuppen über der Schuppenreihe der Seitenlinie zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte und der Caudale in gerader Linie (gegen 43—45 bei Sc. Plumieri Bl., Schn.). Zeichnung des Rumpfes, der Dorsale, Caudale und der Vorderseite der Pectorale wie bei Se. Plumier:, dagegen ist die ganze Hinterseite der Pectorale mit Einschluss der Achselgegend mit grösseren und kleineren, intensiv braunen ovalen Flecken besetzt, welche die schmutzig grauweissliche Grundfarbe grösstentheils bis auf ein maschenförmiges Netz verdrängen, während bei Se. Plumier‘ die basale Hälfte der Hinterseite der Peetorale auf schwarzbraunem Grunde ziemlich.kleine weisse Flecken in mässiger Anzahl trägt und die hintere Hälfte derselben Flosse wässerig schwarzbraun und ganz ungefleckt ist. Die Ventrale ist bei Se. senegalensis gelblich, an der Unter- wie an der Oberseite in der grösseren vorderen Hälfte ungefleckt, in der hinteren kleineren Hälfte mit ovalen braunen Flecken geziert, die minder dicht an einander gedrängt und minder intensiv gefärbt sind als die Flecken an der Hinterseite der Pectoralen. An der stacheligen Dorsale ist kein schwarzer Fleck bemerkbar (übrigens vermisse ich denselben auch bei einem Exemplare von Sc. Plumieri, welches mir zum Vergleiche vorliegt). L 2.213 Doll. Te A. 3/5. Sq. lat. c. 33—39. L. lat. 25— 26. Länge des beschriebenen Exemplares von Rufisque (durch Freih. v. Maltzan): 13/, Zoll. Abgesehen von den Abweichungen in der Zeichnung der Peetorale und der Ventrale, die übrigens vielleicht von keiner besonderen Bedeutung für die Artunterscheidung sein dürften, ist die Grube unter dem vorderen Augenwinkel bei Se. senegalens’s viel kleiner doch ebenso tief wie bei Sc. Plumieri, welche Art der hier beschriebenen am nächsten steht. Trigla lineata Lin. Das von Herrn Höfler eingesendete Exemplar von nahezu 10 Zoll Länge zeigt an den Seiten des Rumpfes 6 sehr grosse schwarzbraune Flecken mit ausgezackten Rändern; zwischen diesen Flecken ist der Rumpf unter- halb der Seitenlinie mennigroth. Die Peetorale ist an der Aussenfläche, mit Ausnahme des basalen roth gefärbten Theiles, hell blaugrau und unregelmässig schwarzbraun gebändert; eine ähnliche Färbung zeigen die Seiten des Kopfes, welche unregelmässig schwarzbraun gefleckt sind. Die Hinterseite der Pectorale ist am oberen Rande blau gesäumt, mit Ausnahme der 3 unteren mit den übrigen Flossenstrahlen durch Haut verbundenen und der 3 letzten freien Strahlen bläulichschwarz und mit ovalen blauen, scharf abgegrenzten Flecken geziert; die übrigen Strahlen sind roth und schwarzbraun gefleckt. Caudale im vorderen Drittel auf rothem Grunde schwarzbraun gefleckt und am hinteren Rande breit röthlich- gelb gesäumt; Rest der Flosse schwarzbraun. 5 Stacheln am oberen Theile des vorderen Augenrandes. Kopflänge ce. 4°/,mal, Rumpfhöhe etwas mehr als 6?/,mal, Länge der Pectorale fast 2°/, mal in der Total- länge, Augendiameter e. 3°/,mal, geringste Stirnbreite 6%,mal, Kopfhöhe 1?/,mal, Schnauzenlänge 3mal in der Kopflänge enthalten. D. 10/16. A. 16. L.1. 65. [33] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrikas. 17 Galeoides polydactylus sp. Vahl. Vier kleine Exemplare in der Sammlung des Freih. v. Maltzan aus den Sümpfen bei Rufisque und ein grosses Exemplar von Gorde durch Herrn Höfler. Corvina nigra C.\. Ein grosses Exemplar von nahezu 15 Zoll Länge von Goree durch Herrn Höfler. D.10 Er A. 2/8. L. lat. 54 (-+- ce. 40 auf d. Caud.). L. trans. e. 9—10/1/e. 18. Körperform gestreckt, stark comprimirt. Die Kopflänge gleicht der grössten Rumpfhöhe und ist 3mal in der Körperlänge oder mehr als 3°/,„mal in der Totallänge, der Augendiameter 5mal, die Stirnbreite 4°/, mal, die Schnauzenlänge etwas mehr als mal in der Kopflänge enthalten. Die stark gewölbte Schnauze ragt ein wenig stumpfnasenförmig über die Mundspalte vor und der Unter- kiefer wird ringsum von dem Rande des Zwischenkiefers bei geschlossenem Munde umfasst. Am vorderen Abfall der Schnauze liegen zwei Reihen von Gruben und zwischen den grossen Gruben der unteren Reihe endigt der vordere Schnauzenrand in Läppchen. Die Zahnbinde des Zwischenkiefers ist etwas breiter als die des Unterkiefers und enthält zugleich etwas stärkere Zähne als die des letzteren, insbesondere in der Aussenreihe. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung nur wenig vor die Augenmitte. Der Oberkiefer liegt bei geschlossenem Munde vollständig unter den grossen unteren Augenrandknochen verborgen, deren grösste Höhe nahezu eine Augenlänge erreicht. Die hintere Narine ist länglich und viel grösser als die vordere. Der Abstand der Narinen einer Kopfseite von einander ist sehr gering und die Entfernung der hinteren Nasenöffnung vom Auge ist ebenso gross als die Länge dieser Narine. Der hintere Rand des Vordeckels ist vertical gestellt und gleichmässig fein gezähnt, der hintere Vordeckel- winkel ein rechter. Die beiden Spitzen am hinteren Rande des Kiemendeckels sind sehr klein, äusserlich kaum bemerkbar. Die Stacheln der Dorsale sind schlank, der 5. höchste Stachel ist etwas mehr als 1°/, mal in der Kopflänge enthalten, der vorangehende 4. Stachel nur wenig kürzer als der 5., die folgenden nehmen bis zum letzten Stachel rasch und gleichförmig an Höhe ab; die erste Dorsale endigt daher nach oben stark zugespitzt. Die Gliederstrahlen der 2. Dorsale nehmen bis zum 14. allmälig an Höhe zu, welche an diesem Strahle circa der Hälfte der Kopflänge gleiehkommt; die nächstfolgenden 4—5 Strahlen sind unter sich nahezu gleich hoch, die übrigen nehmen von dem 19. Strahle bis zum letzten rasch an Höhe ab. Die Länge der Pectorale ist e. 1?/,mal, die der Ventrale 1Y/,mal in der Kopflänge enthalten. Der erste Analstachel ist äusserst kurz, doch kräftig, der 2. lang, sehr stark und fast halb so lang wie der Kopf, während der erste Gliederstrahl der Anale nur um eine Schnauzenlänge kürzer als der Kopf ist. Die Gliederstrahlen der Anale sind wie die 2. Dorsale an der Basis stark überschuppt. Die Caudale ist um eine halbe Schnauzenlänge kürzer als der Kopf und am hinteren Rande in der unteren Hälfte mässig convex, in der oberen sehr schwach concav. Kopf und Rumpf dunkel rothbraun mit Metallglanz, Rumpfschuppen an der Basis mit einem dunkleren Flecke. Ventrale und Anale nahezu schwarz, die übrigen Flossen schwärzlich violett. Durch die auffallend schlanke Körperform und die theilweise Rundung der Caudale am hinteren Rande unterscheidet sich das hier beschriebene Exemplar nicht unbedeutend von den zahlreichen eben so grossen Exemplaren derselben Art, welche das Wiener Museum aus dem Mittelmeere besitzt. Bei Jüngeren Individuen aus der Adria und dem Mittelmeere ist übrigens die Caudale in der Regel am hinteren Rande convex. Scomber colias L. Ein stark beschädigtes Exemplar von Rufisque. (Steindachner.) 18 Franz Steindachner. [34] Echeneis naucrates L. Ein Exemplar, 54°. lang, von Rufisque (durch Freiherrn v. Maltzan). D. 34/38. ‘A. 37. -P. 22. Kopflänge bis zur Kiemenspalte 5mal in der Körperlänge oder e. 5°/,mal in der Totallänge, Länge der Scheibe 4°/,mal in der Totallänge, Schnauzenlänge bis zum vorderen vorspringenden Ende des Unterkiefers gemessen 2mal, Augendiameter 7*/, mal in der Kopflänge enthalten. Die Kopfscheibe ist nicht ganz 2mal so lang wie die Kopfbreite zunächst der Peetoralen und ce. 2°/, mal länger als breit. Die Breite der Mundspalte zwischen den Mundwinkeln steht der Länge des Unterkiefers nur um eine halbe Augenlänge nach. Die Zahnbinde auf der Zunge ist stark entwickelt, birnförmig und verschmälert sich nach hinten. Die enorm grosse Zahnbinde am Vomer und Gaumen endigt nach hinten in zwei Hörner. Die Pectorale gleicht der Ventrale an Länge und ist ce. 1°/,mal in der Kopflänge enthalten. Die lange Dorsale ist am oberen Rande gelb gesäumt, und zwar am breitesten über den höchsten Dorsal- strahlen; gegen das hintere Ende der Flosse ist dieser helle Saum fast nur linienförmig. Der höchste 6. Dorsal- 2 strahl erreicht ce. ?/, einer Kopflänge. Die oberen und unteren Randstrahlen der Caudale überragen ein wenig den eonvexen hinteren Rand der übrigen Caudalstrahlen. Die dunkle Seitenbinde des Kopfes ist nur am unteren Rand, und zwar breit gesäumt und verschwindet hinter der Basis der Pectorale. Carans rhonchus Geoffr. Mehrere Exemplare von Rufisque durch Freiherrn v. Maltzan, ausnahmslos sehr stark beschädigt. De a2 1 24—26 PE71%C3 20: Du) Kopflänge 3/,—3\,mal, Leibeshöhe e. 3°/,—3”/; mal in der Körperlänge, Augendiameter c. 4mal, Schnauzenlänge etwas mehr als mal, Stirnbreite ein wenig mehr als 3'/,, mal in der Kopflänge enthalten. Die Zwischen- und Unterkieferzähne bilden nur vorne 2—3 Reihen; sie sind klein, spitz, und vorne im Zwischenkiefer etwas länger als am Unterkiefer. Zähne auf der Zunge, am Vomer und Gaumen, wahrschein- lich nur einreihig. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung ein wenig hinter den vorderen (knöchernen) Augenrand. Eine breite, opake Fetthaut umhüllt das Auge am vorderen und hinteren Drittel seiner Längenaus- dehnung und zieht sich hinter dem Auge bis zum hinteren Rande des Vordeckels hin. Der hintere Winkel des Präoperkels ist stark bogenförmig gerundet, der hintere Rand desselben vertical gestellt. Die vordere grössere Längenhälfte der Seitenlinie ist im Ganzen nicht sehr stark gebogen, läuft jedoch nur bis gegen das Basisende der ersten Dorsale parallel zur Rückenlinie und krümmt sich hierauf bedeutender abwärts als letztere. Beiläufig unter dem 13. oder 14. Strahl der 2. Dorsale beginnt der horizontal liegende Theil der Seitenlinie, welche ein wenig vor wie hinter dem Ende der 2. Dorsale (in verticaler Richtung) die höchsten und am stärksten gekielten Platten trägt. Mit Einschluss des gebogenen vorderen Theiles der Seiten- linie liegen ce. 76 Schuppen längs dem Seitencanale, ce. 26 derselben sind deutlich gekielt und bedornt. Der letzte Strahl der 2. Dorsale und der Anale ist bedeutend weiter von dem vorletzten Strahle entfernt als dieser von dem ihm vorangehenden und zugleich auch fast 2mal höher, doch nicht vollständig isolirt, sondern durch einen niedrigen Hautsaum mit dem vorletzten Strahle verbunden. Der vordere erhöhte Theil der 2. Dorsale ist an der Spitze intensiv gelb, und unter dieser schwärzlich. Der Unterkiefer springt nach vorne in kaum bemerkenswerther Weise über den Zwischenkiefer vor und zeigt daselbst eine kleine knopfförmige Anschwellung. [35] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 19 Caranz goreensis C. V. sp. Drei Exemplare von Gor6e (durch Herrn Höfler), von Lagos (durch Salmin) und Rufisque (aus der Sammlung des Freiherrn v. Maltzan). D.1/20. A.1/19. L. lat. 10. Bei dem von Herrn Höfler eingesendeten vortrefflich erhaltenen Exemplare von fast 16'/, Zoll Länge ist die grösste Rumpfhöhe fast genau 2mal, die Kopflänge 3'/, mal, die Kopfhöhe 2'/,mal in der Körperlänge (bis zum hinteren Ende der kurzen mittleren Caudalstrahlen gemessen), der Augendiameter 3mal in der Kopf- länge enthalten. Die Profillinie des Kopfes erhebt sieh sehr steil bis zum Hinterhauptsende, ist nur unmittelbar vor den Augen schwach concav, unter denselben fast ganz ungekrümmt und über denselben am Hinterhaupte stärker convex. Die Nackenlinie steigt mässig bis zum Beginne der Dorsale an und ist der ganzen Länge nach schwach concav. Die Höhe des Schwanzstieles gleicht fast nur der Hälfte einer Augenlänge. Längs der langen Basis ‘der Dorsale senkt sich die Rückenlinie viel rascher zum Schwanzstiele herab, als die schwach eoncave Nacken- linie zur Dorsale sich erhebt. Die Mundspalte steigt mässig nach vorne an; das hintere freiliegende Ende des Oberkiefers fällt hinter den vorderen Augenrand, doch noch ziemlich weit vor die Augenmitte in verticaler Richtung. Die Kieferzähne sind sehr klein und bilden im Zwischenkiefer eine nach hinten bis zur Längenmitte desselben nicht unbedeutend an Breite zunehmende Binde, während im Unterkiefer die überhaupt schmälere Zahnbinde gegen den Mund- winkel gleichförmig rasch an Breite abnimmt. In beiden Kiefern sind die vorderen Zähne der Aussenreihe etwas länger als die übrigen. Das zarte Präorbitale ist bedeutend höher als die Länge des Auges und am unteren Rande etwas kürzer als hoch; es bildet ein Dreieck mit stark gerundetem oberen Winkel. Der Vordeckel ist e. 4mal höher als breit (lang), mässig nach vorne geneigt, und am hinteren Rande convex. Das untere Ende des Kiemendeckels reicht eirca bis zur Höhenmitte des Vordeckels herab und ist e. 2'/, mal höher als lang; seine Höhe ist fast nur 1?/,mal in der des Präoperkels enthalten, seine Länge dagegen nahezu 1'/, mal beträchtlicher als die des Vordeckels (an der breitesten Stelle des letzteren). Ein länglicher schwarzer Fleck liegt im oberen Theile des hinteren Deckelrandes. Die erste Dorsale fehlt spurlos. Der 1.—3. Gliederstrahl bilden einen langen, stark vorspringenden, sichel- förmigen Lappen, der bei dem hier zu beschreibenden Exemplare wie bei dem von Ouvier und Valenciennes abgebildeten Individuum nicht vollständig erhalten ist. Der von den ersten Gliederstrahlen der Anale gebildete schmale Lappen ist c. 1*/,mal in der Kopflänge enthalten. Die starke, säbelförmig gebogene Pectorale übertrifft den Kopf nahezu um einen Augendiameter an Länge und trägt an der Basis einen ziemlich grossen schwarzbraunen länglichen Fleck. Die Ventrale erreicht nicht ganz eine halbe Kopflänge und ist c. 2*/,mal in der Länge der Pectorale enthalten. Beide Caudallappen sind lang, schmal, stark zugespitzt; der untere ist etwas länger als der obere und, von dem Beginne der vordersten Stützstrahlen an gemessen, um einen halben Augendiameter länger als der Kopf. Die Seitenlinie ist in der vorderen etwas kleineren Rumpfhälfte stark bogenförmig gekrümmt, und am Schwanzstiel mit 12 deutlich bedornten Platten besetzt. Die Schuppen des Rumpfes sind äusserst klein, verhältnissmässig gross aber ringsum am Schwanzstiele und vor demselben in unmittelbarer Nähe der Seitenlinie. D. 720 £. 138 v1. 18. Bei dem zweiten Exemplare aus Lagos steigt bei einer Totallänge von 17'/, Zoll Länge die Nackenlinie bedeutend rascher an und fast ebenso rasch als die Rückenlinie längs der (2.) Dorsale sieh senkt. BE 20 Franz Steindachner. [36] Der erste Gliederstrahl der Dorsale ist um einen Augendiameter länger als der Kopf, ebenso der ent- sprechende Strahl der Anale. Von einem schwärzlichen Flecke an der Basis der Peetorale ist nicht die geringste Spur zu bemerken. Die grösste Rumpfhöhe übertrifft bereits die Hälfte der Körperlänge (bis zum hinteren Rande der mittleren kürzesten Caudalstrahlen gemessen), die Kopflänge ist ec. 3/,mal, Kopfhöhe etwas mehr als 2*/, mal in der Körperlänge, der Augendiameter fast 4mal in der Kopflänge enthalten. Das Auge ist somit bei diesem Exem- plare auffallend kleiner als bei dem erstbeschriebenen, nicht bedeutend kleineren Exemplare von Goree. An der Seitenlinie liegen in der Schwanzgegend nur 9 Schildchen, welche mit Dornen bewaffnet sind. Schuppen am ganzen Schwanzstiele und zunächst vor demselben zunächst der Seitenlinie wie bei dem früher beschriebenen Exemplare verhältnissmässig sehr gross. D- 1/20 A188. Bei dem 3. grössten Exemplare von Rufisque (aus der Sammlung des Freiherrn v. Maltzan), welches ec. 20%, Zoll lang ist, senkt sich die Rückenlinie minder rasch zur Caudale als bei dem Exemplare von Goree und Lagos, und der Rumpf ist bedeutend gestreckter als bei letzteren. Die grösste Rumpfhöhe ist 2°/,, mal, die Kopflänge ce. 3'/, mal, die Kopfhöhe unbedeutend weniger als 3mal in der Körperlänge (bis zum hinteren Rande der mittleren Caudalstrahlen), der Augendiameter etwas mehr als 4'/,mal in der Kopflänge enthalten. Die vordere Kopflinie erhebt sich ein wenig minder rasch zum Hinterhaupte als bei dem etwas kleineren Exemplare von Lagos und Goree, und ist ihrer ganzen Längenausdehnung nach schwach eoncav. Das Hinter- haupt beschreibt zugleich einen minder stark gekrümmten Bogen. 14 mit Dornen bewaffnete Platten längs der Seitenlinie am Schwanzstiele. Der vorderste, stark verlängerte Gliederstrahl der Anale ist nur einen Augendiameter kürzer, die Pectorale um ce. 1'/, Augendiameter länger als der Kopf. Fleek an der Basis der Peetorale nieht scharf ausgeprägt. Höhe des Präorbitale fast 1'/, Augenlängen gleich. Vordeckel fast 4°/,mal, Deckel 2mal höher als lang. Krümmung des vorderen Theiles der Seitenlinie, Beschuppung des Schwanzstieles wie bei den beiden übrigen Exemplaren. D: 1/20, Ale Seriola Dumerilii Risso. Ein vortrefflich erhaltenes Exemplar, nahezu 17'/, Zoll lang von Goree, durch Herrn Höfler. Der 1 On_ 4.2|5 L. lat.c, 125. 131. Die grösste Rumpfhöhe übertrifft die Kopflänge nicht bedeutend und ist etwas weniger als 4mal, die Kopf- länge ec. 4'/,mal in der Totallänge, die Augenlänge mit Einschluss des von der Fetthaut überdeckten schmalen vorderen und hinteren Theiles des Auges c. 4'/,mal, die Schnauzenlänge bis zur Kinnspitze 3mal, ohne diese bis zum vorderen Schnauzenrand mehr als 3/,mal, die Stirnbreite gleichfalls 3'/,mal in der Kopflänge enthalten. Kopf und Rumpf sind mässig comprimirt. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt bei geschlossenem Munde in verticaler Richtung ein wenig hinter die Augenmitte. Die Kieferzähne sind sammtförmig, dieht gedrängt und bilden insbesondere vorne im Zwischenkiefer eine viel breitere Binde als im Unterkiefer. Die Zahnbinde am Vomer ist nagelförmig, die an den Gaumenbeinen lang und ziemlich breit. Die grosse Zahngruppe auf Pterygoidbeinen zerfällt durch linienförmige Zwischenräume in mehrere Packete. Der hintere Rand des Vordeckels ist schwach nach hinten geneigt, ein wenig convex. Der Vordeckel- winkel stark gerundet und nahezu einem rechten gleich. Das breite schuppenlose Randstück des Präoperkels ist wie das Präorbitale mit baumartig sich verästelnden Canälen durchzogen. [37] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrikas. 21 Der Kiemendeckel zeigt am hinteren Rande eine dreieckige Einbuchtung, deren Spitze schräge nach oben und vorne geneigt ist. Von der Artieulationsstelle des Deckels lauft ein Bündel feiner, dicht an einander gereihter Streifen vertical am Vorderrande derselben herab, die übrigen nach hinten und unten strahlenförmig auslaufen- den Streifen sind viel zarter als die vorderen und durch viele Zwischenräume von einander getrennt. Nur das oberste Viertel des Deckels ist mit länglichen Schuppen bedeckt, der ganze übrige Theil desselben wie der Unter- und Zwischendeckel sind schuppenlos. Scapula und Suprascapula zeigen eine ähnliche dichte Streifung wie der vordere Rand des Deckels. 12 Schuppenreihen liegen beiläufig zwischen dem unteren Augenrand und der Vorleiste der Präoperkels gegen die hintere Winkelgegend desselben zu. Die Stirne ist querüber breit, oval gerundet und trägt längs der Mitte eine kammförmige Erhebung oder Leiste, die nach vorne in verticaler Richtung bis zur vorderen Narine, naeh hinten bis zum Ende des Hinter- hauptes reicht. Die grösste Höhe des Präorbitale, welches die Form eines langgestreckten Dreieckes zeigt, gleicht der Hälfte einer Augenlänge. Unter der Spitze des Hinterhauptkammes ist die grösste Kopfhöhe unbedeutend mehr als 1!/,mal, unter der Längenmitte der Stirne 1°/,mal, zunächst über dem vorderen Augenrande nahezu 2mal in der Kopflänge enthalten. Die obere Kopflinie erhebt sieh unter mässiger Bogenkrümmung zum Hinterhauptsende und ist etwas stärker gebogen als die Rückenlinie bis zum Beginne der 2. Dorsale, hinter dem die Rumpfhöhe all- mälig abnimmt und am Schwanzstiele nur unbedeutend mehr als '/, der Kopflänge beträgt. Der 4., höchste Stachel der ersten Dorsale erreicht nicht ganz eine Augenlänge und ist nur unbedeutend höher als der 5. Stachel. Die vordersten Gliederstrahlen der Dorsale bilden einen sichelförmig gebogenen, nach oben stark zuge- spitzten Lappen, dessen Spitze den oberen Rand der folgenden Strahlen mässig überragt. Der höchste 1. Glieder- strahl gleicht an Länge der Entfernung der Schnauzenspitze vom hinteren Augenrande oder übertrifft ein wenig die Hälfte einer Kopflänge; der 2. Strahl ist nur unbedeutend kürzer als der 2., der 3. fast 2'/,mal, der 4. e. 2”/,mal, der 5. Strahl 2°/,mal, der 6. 3mal, der 7. etwas mehr als 3V/, mal, der 9. mehr als 4'/,mal, der 12. Strahl 4°/, mal, der 14. fast 5'/,mal, der 19. Strahl 53/,mal und der letzte, welcher bedeutend länger als der vorletzte ist, ce. 4°/,mal in der Kopflänge enthalten. Der längste erste Gliederstrahl der Anale steht dem der 2. Dorsale an Höhe nach und verhält sich zur Kopflänge wie 1:21/,—2'/,, er überragt daher mit den nächstfolgenden 3—4 entsprechend kürzeren Strahlen . (wie in der 2. Dorsale) minder bedeutend sichelförmig den freien Rand der übrigen Strahlen als es bei der 2. Dorsale der Fall ist. Auch in der Anale übertrifft der letzte Strahl den vorangehenden ziemlich bedeutend an Länge. Die Pectorale ist ein wenig länger als die Hälfte des Kopfes und um mehr als eine halbe Augenlänge kürzer als die stark zugespitzte Ventrale, die c. 1'/,mal in der Kopflänge oder e. 1?/,mal in dem Abstande der Ventralflossenbasis von dem ersten Vorstachel der Anale enthalten ist. Die Caudale ist am hinteren Rande tief dreieckig eingeschnitten; die beiden Lappen derselben gleichen sich nahezu an Länge und sind zugespitzt. Vor dem Beginne der Caudale liegt an der Ober- und Unterseite des Schwanzstieles eine ziemlich tiefe Grube; von dieser an gemessen, gleicht die Länge der Caudale der des Kopfes. Die Seitenlinie ist im vorderen Drittel der Rumpflänge mässig stark, bogenförmig gekrümmt und bildet am Schwanzstiele einen zarten Kiel. Verglichen mit einem ce. 11 Zoll langen Exemplare von Seriola Dumer:li aus Nizza unterscheidet sich das hier beschriebene Individuum von Goree durch die auffallend geringere Krümmung und etwas grössere Länge der Schnauze und durch die mässig sichelförmige Erhebung des vordersten Theiles der 2. Dorsale und der Anale, stimmt jedoch in allen übrigen wesentlichen Charakteren mit dem ersterwähnten Exemplare überein, welches übrigens 29 Gliederstrahlen in der 2. Dorsale und 19 in der Anale besitzt, und dessen Körperhöhe gleichfalls nur '/, der Totallänge erreicht. 22 Franz Steindachner. [38] Lichia vadigo Risso. Ein grosses, etwas beschädigtes Exemplar von Rufisque in der Sammlung des Freiherrn v. Maltzan. Lichia amia sp. Lacep. DT 1 1 u | 2 Bei einem Exemplare von etwas mehr als 19 Zoll Länge ist die grösste Rumpfhöhe unbedeutend weniger als ömal in der Körperlänge bis zum Beginne der mittleren Caudalstrahlen oder ce. 3°/; mal in der Totallänge, die Länge des Kopfes mehr als 3°/, mal in der Körperlänge bis zur Caudale, oder genau 4mal in der Länge des Körpers bis zum hinteren Rande der mittleren Caudalstrahlen (oder weniger als 5mal in der Totallänge), der Augendiameter nahezu 5mal, die Stirnbreite ec. 3'/,mal, die Schnauzenlänge bis zur schwach vorspringenden Unterkieferspitze ec. 3'/, mal, die grösste Kopfhöhe am Hinterhaupte e. 1'/,mal, die grösste Kopfbreite c. 2°/, mal in der Kopflänge enthalten. Der hintere Rand des Oberkiefers fällt ein wenig hinter das Auge, welches am hinteren Endstücke von einer Fetthaut umhüllt ist. Dieht gedrängte bürstenförmige Zähne im Zwischen- und Unterkiefer. Zahnbinde am Vomer gestreckt rhombenförmig mit abgerundeter vorderer Winkelspitze. Zahnbinde auf den Gaumenbeinen lang, aber schmal, Zahngruppe auf dem mittleren Theile der Zunge oval. Der hintere Rand des Vordeckels ist ziemlich stark nach hinten und unten geneigt, fast geradlinig, der hintere Vordeckelwinkel ist nahezu einem rechten gleich. Ein schmales Bündel zarter Streifen liegt am vorderen Rande des Deckels; auch die Scapula ist zart gestreift. Die erste Dorsale enthält einen liegenden Stachel, dessen Spitze nach vorne gekehrt ist und sechs freie Stacheln, hinter denen bei dem hier zu beschreibenden Exemplare der 7. Stachel ganz bis zur Spitze von Haut umhüllt, fest mit dem Körperrücken verbunden ist und daher leicht ganz übersehen werden könnte. Die vorderen 5 Gliederstrahlen der 2. Dorsale bilden einen schwach sichelförmig gebogenen Lappen von ziemlicher Höhe, der viel bedeutender den oberen Rand der übrigen Dorsalstrahlen überragt als bei dem von mir in dem ichthyologischen Berichte über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise (VI.) auf Taf. I, Fig. 1 abgebildeten viel kleineren Exemplare; ebenso verhält es sich mit dem vorderen erhöhten Theile der Anale. Der längste erste Gliederstrahl der Dorsale ist ebenso lang wie der Kopf mit Ausschluss des vor der vor- deren Narine gelegenen Theiles der Schnauze oder dem ersten Gliederstrahl der Anale an Höhe gleich. Die Ventrale ist etwas länger als die Hälfte des Kopfes und die Länge der Pectorale ce. 1'/, mal in der des Kopfes enthalten. An dem stark comprimirten Schwanzstiele liegt unmittelbar vor dem Beginne der oberen und unteren Stützstrahlen der Caudale eine grubenförmige Vertiefung, von dieser an gemessen ist die Länge der Caudale genau 3mal in der Körperlänge bis zum hinteren Rande der mittleren Schwanzflossenstrahlen enthalten. Die Seitenlinie ist in den beiden vorderen Dritteln der Rumpflänge wellenförmig gebogen, und zwar über der Peetorale (mit nach oben gekehrter Convexität) bedeutend stärker als hinter derselben (bis beiläufig über der Längenmitte der Analflossenbasis in verticaler Richtung). Die Schuppen sind sehr klein, lanzettförmig. Die ganze nackte Oberseite des Kopfes und das breite Randstück des Vordeckels sind mit zahllosen den- dritisch verzweigten Canälchen durchzogen. Nebenkieme stark entwickelt. Die Strahlen des lappenförmig erhöhten Theiles in der 2. Dorsale und Anale sind gegen die Spitze zu dunkel bleifarben. Fundort: Rufisque. Durch Freiherrn v. Maltzan. [39] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 23 Lichia glauca sp. Lin. Ein kleines Exemplar, nahezu 4'/, Zoll lang, aus den Marigots bei Rufisque. Durch Freiherrn v. Maltzan. Die Kopflänge ist bei diesem kleinen Exemplare 4mal, die grösste Rumpf höhe 2°/, mal in der Körperlänge bis zum hinteren Rande der mittleren Caudalstrahlen enthalten. Seitenlinie über der Pectorale äusserst schwach gebogen und hinter derselben horizontal verlaufend. Rücken stahlblau, metallisch glänzend, Rest des Rumpfes gelblich weiss; Spitzen der höchsten Glieder- strahlen im vorderen Theile der 2. Dorsale und der Anale blauschwarz. Eine schwarzbraune, nicht scharf abge- grenzte Binde zunächst dem oberen und unteren Rande der Caudale, mittlere Caudalstrahlen gelblich. Sphyraena jello C.\. Syn.? Sphyraena dubia Blkr. M&m. sur les Poiss. de la Cöte de Guinee, 1863, p. 70, pl. XV, fig. 2. Ein grosses Exemplar, bis zur Spitze des oberen Caudallappens 27", Zoll lang und sehr gut erhalten; ein- gesendet von Freiherrn v. Maltzan. Grösste Rumpfhöhe etwas mehr als 8°/,mal, Kopflänge nahezu 4mal in der Totallänge, Augendiameter genau 7mal, Stirnbreite 5'/, mal, Schnauzenlänge bis zur Unterkieferspitze gemessen, fast genau 2mal, Kopfhöhe c. 2°/,mal in der Kopf länge enthalten. Kiemendeckel nach hinten in 2 Spitzen endigend. Der hintere Rand des Oberkiefers fällt in vertiecaler Riehtung unter den vorderen Augenrand. Der über den Zwischenkiefer nach vorne vorspringende Theil des Unterkiefers erreicht e. '/, der Augenlänge, und ist am vorderen Ende äusserst wenig fleischig verdickt. Das Auge ist nach hinten mit einer Fetthaut umgeben, so dass der nach aussen freiliegende Theil eigent- lich nur etwas mehr als 7°/, mal in der Kopflänge enthalten ist, während der Abstand des vorderen knöchernen Augenrandes von dem hinteren genau '/, der Kopflänge beträgt. Die Stirnbreite übertrifft ein wenig die Total- länge des Auges. Der hintere Rand des Vordeckels ist stark nach vorne geneigt, schwach convex und geht unmerklich in den vorderen Rand über. Die Leisten an der Oberseite des Kopfes sind nur mässig entwickelt. Die grösste Höhe der ersten Dorsale am 2. Stachel erreicht e. ?/,, der Kopflänge, der 3. Stachel ist unbe- deutend kürzer als der zweite, während der höchste 4. oder 5. Gliederstrahl der 2. Dorsale ec. 2'/,mal in der Kopflänge begriffen ist. Die Länge der Ventrale gleicht der Höhe der ersten Dorsale, die Länge der Pectorale ist ec. 2'/,mal in der Kopflänge enthalten. Die Basis des Analstachels liegt ein wenig hinter dem Anfange der 2. Dorsale in verticaler Richtung. Die stachelige Dorsale beginnt in verticaler Richtung ein wenig vor dem hinteren Ende der Pectorale und unbedeutend hinter der Einlenkungsstelle der Ventrale und letztere fällt nicht ganz um eine Augenlänge vor das hintere Ende der Pectorale. Beide Caudallappen sind stark zugespitzt, säbelförmig gebogen; der obere längere Lappen ist e. 1?/, mal in der Kopflänge enthalten. Der hintere freie Rand der Anale ist wie der der 2. Dorsale ziemlich stark concav, die Ventrale nach hinten fast geradlinig abgestutzt. Die Seitenlinie durchbohrt e. 126—128 Schuppen am Rumpfe und zieht sich längs der Caudale bis zum hinteren Ende der beiden mittleren Caudalstrahlen fort. 12 Schuppenreihen liegen zwischen der Basis des ersten Dorsalstachels und der Seitenlinie, e. 14—15 zwischen letzterer und dem Beginne der zweiten Dorsale, und ce. 17 zwischen dem Beginne der Anale und der Seitenlinie. Die obere kleinere Rumpf hälfte ist blaugrau und sendet e. 20 Binden nach unten, und zwar im vorderen Theile des Rumpfes bis zum Beginn des letzten untersten Drittels der Körperhöhe. D. 5/2. A.1/9. L.1’c. 126-128. Wie aus der hier gegebenen Beschreibung zu entnehmen ist, stimmt das vorliegende Exemplar aus Sene- gambien nahezu vollständig mit Günther’s Beschreibung von Sphyraena jello ©. V. überein, nur beginnt die erste Dorsale und die Ventrale in verticaler Richtung nicht über, respeetive unter der Spitze der Peetoralen, sondern vor letzterer und der Durchmesser des Auges erreicht nicht '/,, sondern nur '/, der Kopflänge. 24 Franz Steindachner. [40] Von Bleeker’s Beschreibung der Sphyraena dubia weicht das von uns untersuchte Exemplar nur durch die (grössere) Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie (126—128 gegen 110), die übrigens, wie bekannt, mit dem Alter zunimmt, und durch die geringere Grösse des Auges ab, stimmt jedoch genau bezüglich der Lage der ersten Dorsale und der Ventrale (im Verhältniss zur Peetorale) mit Sphyraena dubia Blkr. überein. Bei dem kleinen 14 Zoll langen Exemplare von Öphyraena jello aus Java, welches Kner in dem zoolo- gischen Theile des Reisewerkes der österreichischen Fregatte „Novara“ (Fische, pag. 139) erwähnt, beginnt die Ventrale gleichfalls in verticaler Riehtung vor der ersten Dorsale und beiden Flossen vor der Spitze der horizontal zurückgelegten Peetorale, und nur bei einem 8'/, Zoll langen Individuum von Madras fällt der Anfang der ersten Dorsale nicht aber der Ventralen vertical über die Spitze der Peetoralen. Ich vermuthe daher, dass gleich dem von mir hier beschriebenen grossen Exemplare von Senegambien auch Sphyraena dubia Blkr. von Guinea der Art nach zu Sphyraena jello C.V. zu beziehen sei, und dass die von Dr. Günther gegebene Charakteristik letzterer Art einer Berichtigung bedarf. Die Länge des Auges nimmt im Verhältniss zur Kopflänge mit dem Alter ab, und ist bei Exemplaren von 8'/,—14 Zoll Länge e. 5'/, mal, bei alten Individuen 7mal in der Kopflänge enthalten. Eleotris Maltzani n. sp. D.6/—. A.1/9. L.1. c. 27. L. trans. 7. Kopf nackt, mässig comprimirt. Kopflänge 3°/,mal, Leibeshöhe e. 6mal in der Kopflänge; Augendiameter der Schnauzenlänge gleich und e. mal in der Kopflänge enthalten. Mundspalte schräge ansteigend, mit verhältnissmässig ziemlich langen, spitzen Zähnen in mehreren Reihen bewaffnet. Die Zähne in der ganzen Aussenreihe des Zwischenkiefers, am Aussenrande des vorderen Theiles des Unterkiefers und 2—3 an den Seiten des Unterkiefers in der Innenreihe sind etwas länger als die übrigen Zähne und an der Spitze hakenförmig umgebogen. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung unter die Augenmitte. Die hochgelegenen Augen sind einander sehr genähert, oval und der vordere Augenrand springt nach Art eines plattgedrückten, dreieckigen Stachels merklich vor. Der 3.—5. Stachel der ersten Dorsale ist stark fadenförmig verlängert, die Strahlen der zweiten Dorsale und der Anale nehmen gegen den letzten Strahl an Höhe zu. Die Pectorale ist nahezu so lang wie der Kopf und reicht etwas weiter nach hinten zurück als die zugespitzte Ventrale. Die Rumpfschuppen sind am hinteren Rande fein gezähnt und nehmen gegen die Caudale allmälig an Grösse zu. Zwischen dem Beginne der 2. Dorsale und der Anale liegen 7 horizontale Schuppenreihen. Schwarzbraun; 2 Reihen himmelblauer Flecken mit Silberglanz am Rumpfe. Die Flecken der unteren Reihe sind schärfer ausgeprägt als die der oberen Reihe, bei dem einen Exemplare in die Länge gezogen, bei dem anderen aber querbindenähnlich gestellt. Eine intensiv gelbe, schmale Binde längs der Höhenmitte der ersten Dorsale. Zwei etwas beschädigte Exemplare, jedes e. 1'/, Zoll lang, von Freiherrn von Maltzan mit dem Schlepp- netze bei Rufisque gefischt. Mugil oeur Forsk., Klunz. (= cephalotus CO. \.). D. 4/ = A.3/8 L.1. 41 (bis zur Basis d.Caud.. L. tr. 13 (zwischen der Basis des 1. Stachels der 1. D. und der Basis der V.). Fettlid des Auges sehr stark entwickelt. Oberkiefer bei geschlossenem Munde äusserlich nicht sichtbar. Die beiden Unterkieferäste treffen vorne unter einem rechten Winkel zusammen. Leibeshöhe etwas mehr, Kopflänge unbedeutend weniger als 4mal in der Körperlänge, oder erstere 5°/, mal, letztere unbedeutend mehr [41] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 235 als 5mal in der Totallänge enthalten. Eine ziemlich grosse Gruppe von äusserst kleinen Zähnen jederseits weit hinten am Gaumen. Die Oberseite des Kopfes ist in der Stirn- und Schnauzengegend querüber nahezu flach, hinter der Augengegend schwach convex. Die grösste Kopfbreite ist e. 1Y/,mal in der Kopflänge enthalten und gleicht der Kopfhöhe. Die Breite der Mundspalte zwischen den Mundwinkeln verhält sich zur Länge derselben wie 1'/, :1. Fast ?/, des Auges sind von einer Fetthaut umhüllt, welche sich hinter dem Auge bis zum vordern Deckel- rande fortsetzt. Die Länge des Auges (bis zu den Knochenrändern gemessen) ist 4'/,mal, die Breite des knöchernen Theiles der Stirne 2"/,mal, die Schnauzenlänge 4*/,mal in der Kopflänge begriffen. Der hintere Winkel des Präoperkels ist weit nach hinten vorgezogen, spitz, der aufsteigende Rand des- selben Knochens concav. Die hintere Narine liegt etwas näher zum vorderen knöchernen Rande des Auges als zur vorderen Narine. Der zwischen den Ästen des Unterkiefers, sowie zwischen dem unteren Rande des Zwischendeckels gelegene Raum an der Unterseite des Kopfes ist lanzettförmig, fast genau so wie bei Mugel cephalotus nach Günther’s Abbildung im 3. Bande des Cataloges der Fische des Brit. Museums (p. 419), nur unmittelbar hinter dem vorderen Ende wird er rascher breiter. Die Oberlippe ist mässig entwickelt, das Präoeulare am hinteren und unteren Rande fein gezähnt. Eine tiefe Grube an der Gaumenfläche vor dem Vomer. Die Höhe des ersten Stachels der ersten Dorsale ist e. 1”/, mal in der Kopflänge enthalten und kaum kürzer als der höchste, zweite Gliederstrahl der 2. Dorsale, die am hinteren oberen Rande stark eingebuchtet und zwischen den vier ersten Gliederstrahlen beschuppt ist. Der Beginn der ersten Dorsale fällt nur wenig näher zum vor- deren Ende der Schnauze als Basis der Caudale. Die Länge der vollständig überschuppten Peetorale gleicht e. ?/, der Kopflänge; die Spitze derselben Flosse fällt auf den hinteren Rand der 11. Schuppe hinter dem oberen Ende der Kiemenspalte oder der 9. Schuppe hinter dem Beginne der Pectorale und in verticaler Richtung um zwei Schuppenlängen vor dem Beginne der ersten Dorsale oder ein wenig vor die Längemitte der Ventrale, welche an der Unterseite gleichfalls vollständig überschuppt ist. Eine lange, schmale Flügelschuppe sitzt an der Basis des Ventralstachels und eine eben so lange, aber viel breitere liegt zwischen den beiden Ventralen. Kürzer, aber breiter als die obere paarige Flügelschuppe der Ventralen ist die an der Peetoralachsel gelegene Schuppe. Die Anale fällt (in vertiealer Richtung) mit ihren zarten Stacheln und drei ersten Gliederstrahlen vor die 2. Dorsale; die Flossenhaut ist bis zum fünften gegliederten Analstrahl beschuppt. Die Caudale erreicht ec. 1'/, Kopflängen und ist am hinteren Rande sehr tief dreieckig eingebuchtet. Beide Caudallappen sind zu- gespitzt, bis zur Spitze beschuppt, und der untere ist ein wenig kürzer als der obere. Zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte und der Basis der mittleren Caudalstrahlen liegen 41, zwischen der Basis des ersten obersten Pectoralstrahles und der Basis der Caudale 39 Schuppen in einer horizontalen Reihe. Der Beginn der ersten Dorsale fällt über die 12., resp. 10., der Anfang der 2, Dorsale über die 24., resp. 22. Schuppe dieser. Reihe. 13 Schuppenreihen liegen zwischen der Basis des ersten Stachels der ersten Dorsale und dem Stachel der Ventrale in einer etwas schrägen Linie. Ein dunkelgrauer Streif längs der Mitte jeder der horizontalen Schuppenreihen des Rumpfes. Länge des beschriebenen Exemplares: 16 Zoll. Ich habe in den vorangehenden Zeilen eine ausführliche Beschreibung des von Freiherın v. Maltzan eingesendeten, vortrefflich erhaltenen Exemplares gegeben, um den sicheren interessanten Nachweis zu liefern, dass es zu Mugil cephalotus C. V. zu beziehen sei. Bisher kannte man diese Art nicht aus den Gewässern des atlantischen Oceans. In Bleeker’s „Me&moire sur les Poissons de la Cöte de Guinde“ ist eine Mugzl-Art unter dem Namen Mugil ashanteönsis beschrieben, von der ich vermuthe, dass sie von Mugıl cephalotus C. V. = Mugıl oeur Forsk., Klunz. nicht speeifisch verschieden sei. Nach Bleeker liegen wohl 43 Schuppen am Rumpfe in (Steindachner.) jr 26 Franz Steindachner. [42] einer horizontalen Reihe bei Mugrl ashanteönsıs, doch dürften in dieser Zahl wohl auch die vorderen grösseren Schuppen der Caudale mitgezählt worden sein. Mysus cewrvidens sp. C.\. Unter den von Freiherrn v. Maltzan in den Marigots bei Rufisque gesammelten Fischen befindet sich eine Reihe kleiner Mugiloiden, die zweifellos zur Gattung Myzus im Sinne Dr. Günther’s gehören und höchst wahr- scheinlich kaum von Mug:l eurvidens ©. V. specifisch verschieden sind, welche letztere Art von Cuvier und Valenciennes leider nicht mit hinreichender Genauigkeit beschrieben und abgebildet wurde. Bei den uns zur Beschreibung vorliegenden Exemplaren, die durehschnittlich nur 3 Zoll lang sind, ist die Kopflänge 2'/,mal, die grösste Rumpfhöhe etwas mehr als 3°/,mal in der Körperlänge (bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen), der Augendiameter 3'/,mal, die Stirnbreite nahezu 3mal, die Schnauzenlänge fast 5mal in der Kopflänge enthalten. Der Unterkiefer steigt rasch nach vorne an, sein dünner Rand ist ein wenig nach unten umgebogen und mit äusserst zarten, eilienähnlichen Zähnchen besetzt, die horizontal liegen. Der Zwischenkiefer ist stark nach unten vorstreekbar und mit stärkeren Zähnen besetzt als der Unter- kiefer. Die Spitze der Zähne ist nach innen umgebogen. Das Präorbitale trägt am unteren Rande, sowie am hinteren spitzen Winkel ziemlich kräftige Zähne, die gegen den hinteren Winkel des Knochens allmälig länger werden. /,wei Schuppenreihen liegen an den niedrigen Wangen unter dem Auge bis zur Vorleiste des unteren Randes des Vordeckels. Der hintere Winkel des letzteren ist auffallend stark nach hinten, nach Art eines dreieckigen häutigen Lappens, vorgezogen. Die breite Stirne zeigt querüber eine schwache Wölbung. Das Auge ist von keiner Fetthaut bedeckt. Der Beginn der ersten Dorsale fällt etwas näher zur Basis der mittleren Caudalstrahlen als zum vorderen Kopfende. Der erste Dorsalstachel ist der höchste der Flosse und auch kräftiger als jeder der drei folgenden Stacheln, seine Höhe varüirt jedoch bei den einzelnen Individuen und ist mehr als 1*/,—1°/,mal in der Kopf- länge enthalten. Der zweite Stachel ist nicht bedeutend kürzer als der erste, der vierte aber viel kürzer und schwächer als der dritte. Der erste höchste Gliederstrahl der zweiten Dorsale übertrifft den ersten Stachel der ersten Dorsale nur wenig an Länge. | Die Pectorale erreicht nicht ganz eine Kopflänge mit Ausschluss der Schnauze und ihre Spitze fällt auf die 11. (oder 12.) Schuppe hinter der Peetoralachsel. Die Ventralen sind ein wenig kürzer als die Peetoralen, über der Basis des Ventralstachels liegt eine zugespitzte Flügelschuppe. Die Caudale ist am hinteren Rande mässig tief dreieckig eingebuchtet und stark beschuppt. Der dritte längste Analstachel gleicht an Höhe nahezu der Entfernung des hinteren Augenrandes von der Schnauzenspitze und ist bedeutend kürzer als der folgende erste Gliederstrahl, der e. ?/, einer Kopflänge erreicht, während der letzte Gliederstrahl kaum länger als das Auge ist. Mindestens die vordere Hälfte der zweiten Dorsale und der Anale ist dicht überschuppt; wahrscheinlich dürften beide Flossen vollständig beschuppt gewesen sein, leider sind sie bei sämmtlichen Exemplaren, die uns zur Untersuchung vorliegen, beschädigt. 39 Schuppen liegen zwischen dem oberen Ende der Kiemenspalte und der Basis der mittleren Caudalstrahlen und 36 zwischen der Peetoralachsel und letzterer; 11 Schuppen- reihen zwischen dem Beginne der zweiten Dorsale und der Anale, und c. 20 zwischen der Schnauzenspitze und dem Beginne der ersten Dorsale. Die Schuppen an der Oberseite des Kopfes sind ziemlich gross mit Ausnahme der vordersten an der Schnauze. Rücken bleifarben, Rest des Rumpfes hell silberweiss. Basis der Peetorale blauschwarz. Zweite Dorsale gegen den obern Rand der Strahlen zu grauschwarz. Ein ähnlich gefärbter, ziemlich breiter Saum am hinteren Rande der Caudale. Zarte graue Pünktchen bemerkt man unter der Loupe auf sämmtlichen Flossen; auf dem mittleren Höhendrittel der vorderen Gliederstrahlen der Anale [43] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. | bilden sie zuweilen einen grösseren Fleck. Von dunklen Längsstreifen an den Seiten des Rumpfes ist keine Spur zu bemerken. D.4/-. A. 3/9. L.1.39. Höchst wahrscheimlich dürfte Mugrl pulchellus Trosch. mit Myxus eurvidens sp. C. V. zusammenfallen. NB. Mugl eilülabis C. V. gehört, wie Dr. Günther bereits vermuthete, gleichfalls zur Gattung Myxus und ist schr gemein an den Küsten der Galapagos-Inseln. Bei dieser Art ist die Kopflänge etwas mehr als Amal, die Leibeshöhe fast 33/ mal in der Körperlänge, die Stirnbreite 22/,mal in der Kopflänge enthalten. Das Auge gleicht an Länge der Schnauze oder 1/, des Kopfes, und ist von einer stark entwickelten Fetthaut zum grössten Theile verhüllt. Das Suborbitale ist am unteren und hinteren Rande sehr fein gezähnt und nur das hinterste schmale Endstück des Oberkiefers äusserlich sichtbar. Die beiden Unterkieferäste bilden nach vorne einen spitzen Winkel. er erste Stachel der ersten Dorsale liegt ein wenig näher zum vorderen Kopfende als zur Basis der Caudale un« D te Stachel d ten D le liegt ni; | le Kopfende al B der Caudal 1 ist genau halb so lang wie der Kopf. Die zweite Dorsale, die Anale und Caudale sind vollständig beschuppt. D.4/-. A. 3/9. L. lat. 46. L. tr. 14'/, (von der V. bis zur 1. D.). Glyphidodon Hoefleri n. sp. D. 13/13. A. 2/13. L. lat. 30. L. tr. 3%/, (bis zum Beginne der Schuppenscheide an der D.)/1/10. Die grösste Rumpfhöhe ist etwas weniger als 2mal, die Kopflänge ein wenig mehr als 3\/, mal in der Körperlänge (d. i. Totallänge mit Ausschluss der Caudale), der Augendiameter 3°/,mal, die Stirnbreite 3mal, die Schnauzenlänge ce. 3'/,mal, die grösste Kopfbreite 1?/,mal in der Kopflänge enthalten. Kieferzähne ein- reihig, am freien Ende abgestutzt und in der Regel in der Mitte 1— 2mal seicht eingebuchtet, daher 2—3zackig, dicht an einander gedrängt. Die grösste Höhe des Präorbitale erreicht die Hälfte einer Augenlänge. Vier Schuppenreihen auf den Wangen unter dem Auge, nahezu bis zum unteren Rande des Vordeckels herabreichend. Aufsteigender Rand des Vordeckels geradlinig, ein wenig nach unten und vorne geneigt; hinterer Winkel des Präoperkels gerundet und einem rechten gleich. Schuppen am Kiemendeckel sehr gross, ebenso am Unter- deckel. Schnauze, Knochen des Augenringes und Kiefer schuppenlos. Stirnschuppen klein. Die Dorsalstacheln nehmen von dem 1. bis zum 4. ziemlich rasch, von diesem bis zum letzten sehr wenig an Höhe zu. Der 13. Dorsalstachel ist von seiner unter der Schuppenscheide der Dorsalpasis verborgen liegenden Basis gemessen, etwas mehr als halb so lang wie der Kopf; der folgende erste Gliederstrahl der Dorsale erreicht fast ?/, der Kopflänge und der 5. höchste etwas mehr als eine ganze Kopflänge. Von diesem Gliederstrahle angefangen, nimmt die Dorsale rasch an Höhe ab und ist am hinteren Rande verkehrt S-förmig gebogen. Der zweite Stachel der Anale ist kaum kürzer als der 13. Dorsalstachel, der siebente höchste Glieder- strahl der Anale merklich kürzer als der höchste der Dorsale. Die Caudale ist am hinteren Rande tief dreieckig eingebuchtet und der obere längere Lappen derselben um einen Augendiameter länger als der Kopf, oder ce. 2°/, mal in der Körperlänge enthalten. Der Stachel der Ventrale ist halb so lang wie der Kopf, der erste Gliederstrahl in einen Faden verlängert und mit diesem an Länge dem Kopfe gleich. Die Pectorale erreicht gleichfalls eine Kopflänge. Sämmtliche Körperschuppen gezähnt; Dorsale und Anale an der Basis und zwischen den Strahlen fast bis zum freien Ende derselben beschuppt, Peetorale nur im vorderen Längendrittel an der Aussenseite. Eine nicht besonders lange Flügelschuppe an der Basis des Ventralstachels und zwischen den Ventralen an der Bauchseite. Caudale vollständig beschuppt. Blauviolett, jede Sechuppe am Rumpfe mit einem mehr oder minder scharf ausgeprägten und abgegrenzten, hell goldgelben Flecke. Totallänge des beschriebenen Exemplares, von Gorce (durch Herın Höfler): 20'/,°”. 238 Franz Steindachner. [44] Julis pavo Hasselg. Ein Exemplar von 16'/,°® Länge in der Sammlung des Herrn Höfler. Der Rumpf zeigt e. 47 rothbraune Querstreifen von der Basis der Pectorale bis zur Caudale zwischen der Rücken- und Bauchlinie. Eine breite gelbgrüne Querbinde in geringer Entfernung hinter der Basis der Pectorale. Die breite, violette Längsbinde der Dorsale beginnt bereits am Vorderrande des ersten Dorsalstachels und ist im vorderen Theile der Flosse am höchsten. Eine etwas schmälere, gleichfalls violette Längsbinde auf der Analflosse, zunächst der Basis derselben. Vier bogenförmig gekrümmte violette Binden an den Seiten des Kopfes. Oberes hinteres Eekstück der Peetorale grau-violett. Die Seitenlinie durehbohrt 26 Schuppen am Rumpfe und eine auf der Caudale. Cossyphus tredecimspinosus Gthr. (see. Troschel). Syn. Cossyphus jagonensis Trosch., Ein Beitrag zur ichthyol. Fauna der Inseln des grünen Vorgebirges. Archiv f. Naturg. 32. Jahrg., Bd. I, 1866, p. 229. /wei Exemplare von Gor6e, 7°/, und 13'/, Zoll lang; eingesendet von Herrn Höfler. Bei beiden Exemplaren enthält die Dorsale, wie bei jenen von Prof. Troschel beschriebenen 12 und 14 Zoll langen Individuen nur 12 Stacheln, und von einem weissen Flecke unter dem weichen Theile der Rückenflosse ist nieht die geringste Spur zu bemerken. Ich bin daher nieht so vollkommen, wie Prof. Troschel, überzeugt, dass Coss. jagonensis Trosceh. und Coss. tredecimspinosus Gthr. identisch seien, zumal auch der Fundort des typischen Exemplares des britischen Museums nicht bekannt ist. Bei dem kleineren Exemplare unserer Sammlung spitzt sieh der Kopf nach vorne regelmässig dreieckig zu; die obere Kopflinie ist nur schwach gebogen und erhebt sich rascher nach hinten und oben, als die untere, kaum gebogene Kopflinie nach hinten abfällt. Beide Kopflinien vereinigen sich nach vorne unter einem spitzen Winkel. Bei dem grösseren Exemplare von 14 Zoll Länge dagegen, ist die obere Kopflinie insbesondere in der Schnauzengegend ziemlich stark gebogen und die untere Profillinie des Kopfes fällt sehr rasch nach hinten und unten ab, wodurch die Kopfform bedeutend gedrungener erscheint, als bei den Jüngeren Individuen, und die beiden Kopflinien vorne unter einem stumpfen Winkel zusammentreffen. Die Kopflänge ist ec. 3- 3'/,mal, die grösste Rumpfhöhe 2*/,—2°/,mal in der Körperlänge, der Augen- diameter etwas mehr als 5/,—5",mal, die Schnauzenlänge ec. 3mal, die Stirnbreite etwas weniger als 4- unbedeutend mehr als 3mal (bei dem grösseren Exemplare) in der Kopflänge enthalten. Der hintere lange Rand des Vordeckels ist vertical gestellt oder nur schwach nach hinten und unten geneigt und bei beiden Exemplaren unserer Sammlung ganz deutlich und gleichmässig fein gezähnt, während Dr. Günther in der Beschreibung des Coss. tredecimspinosus Gthr. die Zahnlosigkeit des Vordeckels aus- drücklich erwähnt; bei dem kleinen Exemplare von 7?/, Zoll Länge ist der aufsteigende Vordeckelrand nur 1'/,mal, bei dem grossen dagegen 2mal länger als der untere Rand des Vordeckels. Ziemlich grosse Schuppen liegen am Deckel, Unter- und Zwischendeckel. Acht bis neun Schuppenreihen liegen in der Wangengegend bis zur Vorleiste des Präoperkels zunächst dem hinteren abgerundeten Winkel des letzteren; überdies ist auch das untere Randstück des Vordeckels zum grössten Theile beschuppt. Das hintere Ende des Oberkiefers, welcher bei geschlossenem Munde ganz unter dem Präorbitale verborgen liegt, fällt unter den vorderen Augenrand in verticaler Richtung. An den Seiten des Unterkiefers sind die vorderen Zähne fast ganz vollständig zu einer Zahnplatte vereinigt, hierauf folgen 3—4 ziemlich grosse und zuletzt 4—D5 kleine, freistehende konische Zähne. An den Seiten des Zwischenkiefers sind sämmtliche Zähne, mit Ausnahme des langen Eckzahnes, zu einer Platte verwachsen, so dass nur die Zahnspitzen frei hervorragen. Vorne im Zwischen- wie im Unterkiefer vier starke Hundszähne, von denen die äusseren des Unterkiefers am stärksten entwickelt sind und wie die entsprechenden des Zwischenkiefers mit ihren Spitzen divergiren. [45] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 29 Die Stirne ist bei dem kleineren Exemplare nur mässig, bei dem grossen aber sehr stark gewölbt und oO) oO oO wie die Schnauze, das Präorbitale des Augenringes und die Kiefer schuppenlos. Die Dorsalstacheln nehmen von dem ersten bis zum letzten gleichmässig an Höhe zu, der letzte Stachel ist im Verhältniss zum ersten Gliederstrahl etwas kürzer als der vorletzte 11. Stachel zum 12. letzten. Die Gliederstrahlen der Dorsale erreichen am achten die grösste Höhe, die folgenden nehmen rasch an Höhe ab. Die Ventrale läuft mit dem ersten und zweiten Gliederstrahle in eine Spitze aus und ist mehr oder minder bedeutend länger als die Pectorale. Die oberen und unteren Strahlen der Caudale überragen mit ihrem Ende den hinteren, fast querab- gestutzten Rand der übrigen mittleren Caudalstrahlen. Bei dem grösseren Exemplare ist das Präorbitale und das beschuppte Hinterhaupt dicht mit kleinen, runden, violetten Flecken besetzt, die bei dem kleineren Exemplare gänzlich fehlen. Zwei dunkelbraune Streifen, von denen der obere breiter als der untere ist, ziehen vom hinteren Augenrande nach hinten und ein wenig nach oben zur Gegend der Scapula und divergiren mässig nach hinten. Von der Basis des 9.—11. Dorsalstachels läuft eine breite, dunkelbraune Querbinde nach unten und vorne bis unter die Höhenmitte des , Rumpfes, und eine etwas heller braune Querbinde liegt am oberen und unteren Rande der Caudale. In der Ventrale sind der erste und zweite Gliederstrahl schwarzbraun, und auf der Pectorale liegt in der hinteren Hälfte der oberen Strahlen ein dunkelgrauer Fleck. Die Anale zeigt am freien Rande nur bei dem Oo grösseren Exemplare eine dunkel-blaugraue Umsäumung; bei dem kleineren Exemplare ist der Rumpf gelb- braun, bei dem grösseren in den beiden oberen Dritteln seiner Höhe blauviolett, im übrigen Theile rosenroth. Die Rumpfschuppen tragen an der Basis einen dunkeln quergestellten Fleck oder Streif. Lo) oO Die Seitenlinie durehbort im Ganzen 33— 84 Schuppen, von denen die zwei letzten auf der Caudale liegen, und verästelt sich nicht weiter auf den einzelnen Schuppen. D.12/10...8.3/12. L.]. 3334. Ltr. 5/12. Prof. Troschel hat für diese Art die Bezeichnung (ossyphus jJagonensis (= Labrus jJagonens's Bowd., Cuv., Val. vorgeschlagen, da Bowdich eine ganz oberflächliche Beschreibung und schlechte Zeichnung eines Labroiden von den Küsten der Inseln des grünen Vorgebirges als Labrus Jagonensis geliefert hat, mit welcher vielleicht, nach der Übereinstimmung des Fundortes zu schliessen, die von Prof. Troschel und von mir beschriebene Cossyphus-Art gemeint sein könnte. Ich kann mich nicht entschliessen Troschel’s Vorgange zu folgen, da Bowdich’s Beschreibung und Abbildung zu unvollkommen ist, als dass jemals eine ganz sichere Aufklärung zu erwarten steht, wie Prof. Troschel selbst zugesteht. Scarus ceretensis sp. Lin. Zwei vortrefflich erhaltene Exemplare von 14 und 16 Zoll Länge in Herrn Höfler’s Sammlung. Fund- ort: Gorce. Kopflänge 3'/,mal, Rumpfhöhe ce. 2*/, mal in der Körperlänge (bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen), Augendiameter nahezu 6mal, Schnauzenlänge 2mal, Stirnbreite e. 4'/,mal in der Kopflänge enthalten. Caudale am hinteren Rande halbmondförmig seieht eingebuchtet oder auch mässig convex mit vorgezo- genen oberen und unteren Randstrahlen. Nur die mittleren Caudalstrahlen sind bei dem kleineren Exemplare am hinteren Rande weisslich. Ein dunkler Fleck an und vor der Basis des ersten Peetoralstrahles, viel länger als hoch und nach vorne geneigt. Ventralen und Peetoralen von gleicher Länge. Eine einzige Schuppenreihe auf den Wangen, unter dem Auge; eine Schuppenreihe am Zwischendeckel. Obere grössere Rumpfhälfte sehmutzig rostfarben, untere bräunlichgelb. Eine ausführliche Beschreibung dieser Art habe ich nach zahlreiehen Exemplaren in meiner Abhandlung: „Iehthyologischer Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise (VI. Forts.)“ gegeben. 30 Franz Steindachner. [46] Pseudoscarus Hoejfleri n. sp. Kiefer grünlichblau; Oberlippe breit, mehr als zur Hälfte die Zwischenkiefer bedeckend. Zwei Schuppen- reihen auf den Wangen, und eine dritte nur von drei Schuppen gebildet am unteren Randstück des Vordeckels; eine Schuppenreihe am Unter- und Zwischendeckel und drei am obersten Theile des Kiemendeckels. L. lat. 25 (in einer Reihe). Innere Falte der Oberlippe nur an den Seiten des Oberkiefers entwickelt und frei; kein Spitzzahn zu- nächst den Mundwinkeln. Caudale bei vollkommen ausgebreiteten Strahlen am grössten mittleren Theile des hinteren Randes schwach convex mit mässig verlängerten oberen und unteren Strahlen. Kopfform oval; Kopflänge etwas mehr als 3mal, grösste Rumpfhöhe e. 23/,mal in der Körperlänge (bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen), Augendiameter e. 6\/,mal, Schnauzenlänge 2mal, Stirnbreite nahezu 2'/, mal in der Kopflänge enthalten. Die Kopfhöhe ist nur wenig geringer als die Kopflänge. Die obere Schuppenreihe auf den Wangen enthält 7, die untere 6 Schuppen. Die Dorsalstacheln nehmen von dem zweiten bis zum letzten Stachel äusserst wenig an Höhe zu, und die etwas höheren Gliederstrahlen allmälig bis zum vorletzten, der an Höhe 2°/,mal in der Kopflänge enthalten ist. Die obere kleinere Hälfte der Dorsalstacheln und die untere der Analstacheln ist so wie der ganze Ventralstachel von einer dieken, spongiösen Haut umhüllt. Die Anale enthält bei beiden Exemplaren neun Gliederstrahlen, die Peetorale 14. Die dendritisch sich ausbreitende Seitenlinie durchbohrt ausnahms- weise bei dieser Art 25 Schuppen und bei beiden der hier beschriebenen Exemplare liegen überdies noch unter der Krümmungsstelle des Seiteneanales zwei bis drei Schuppen mit gleichfalls dendritisch verzweigten Canälen. Eine zinnoberrothe Binde läuft diademartig von dem Vorderrande des Auges zu dem der anderen Kopf- breite, ist am Vorderrande convex, in der Mitte der Stirne und Schnauze am breitesten und vereinigt sich daselbst mit einer zweiten, eben so gefärbten Binde, welche an den Mundwinkeln beginnt. Die Schnauze ist intensiv grasgrün, die Oberlippe gelblich. Gegen die Seiten der Schnauze geht die grüne Färbung allmälig in ein helles Gelb über, welches sich nach hinten auch über die Suborbitalia hinzieht. Die Wangen sind blass-zinnoberroth gefärbt, zunächst den Seiten des Unterkiefers ins Gelbliche, hie und da mit Grün gemischt, übergehend, ebenso nach unten, von dem unteren Rande der zweiten Schuppenreihe der Wangen angefangen. Eine intensiv zinnoberrothe Binde am Kinn. Vom hinteren Augenrande angefangen, zieht eine schwärz- lich-violette, schmale Binde im Bogen bis zur Basis des untersten Pectoralstrahles herab. Die Grundfarbe des Rumpfes und des Kopfes bis zur rothen Stirnbinde nach vorne und dem dunkeln bogenförmigen Streif (vom Auge bis zur Pectorale) ist grünlich, geht jedoch nach oben allmälig ins Graue über. Die Basis der meisten Rumpfschuppen ist blass-rosenroth, der hintere Rand derselben zinnoberroth; nur am Schwanzstiele, am Hinterhaupte und an der Bauchseite fehlt die röthliche Umrandung vollständig. Die Dorsale zeigt in den beiden unteren Dritttheilen ihrer Höhe eine mennigrothe Färbung, der Rest der- selben ist graugrün. Die untere Höhenhälfte der Anale ist hell grünlichgrau und trägt zunächst der Basis eine ihrer ganzen Länge nach zinnoberrothe oder nur anfangs mennigrothe, weiter zurück aber weisslichgrau gefärbte Binde. Die äussere Hälfte der Ventrale ist gelblich, die innere mennigroth; die Caudale dunkel grünlichgrau mit einer rothgelben Querbinde an der Basis der mittleren Strahlen. Die Peetorale ist zunächst dem unteren und hinteren Rande graugrün, der Rest derselben rothbraun. Zwei vortrefflich erhaltene Exemplare von 18 und 18'/, Zoll Länge von Gorde durch Herm Höffler. D.:3/10.7A.2/9. P.1A, TW.1at,22 [47] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika's. 3l Chromis niloticus Hasselgq., Steind. Zahlreiche Exemplare mit langer Pectorale aus den Marigots bei Rufisque in der Sammlung des Freiherrn v. Maltzan. Ammodytes siculus Swains. Bei Exemplaren von 31/,— etwas mehr als 3'/, Zoll Länge ist die Kopflänge e. 4°/,—4'/, mal, die grösste Rumpfhöhe ce. 10/,—11mal in der Totallänge, die Länge der Schnauze (bis zur Kinnspitze gemessen) durch- schnittlich 3mal, der Augendiameter 5°/,—6mal in der Kopflänge enthalten. Die Dorsale beginnt mehr oder minder unbedeutend hinter der Spitze der Peetoralen in verticaler Richtung Nur der hinterste Theil des Rumpfes ist beschuppt. Eine silbergraue, oben himmelblau gesäumte Binde längs der Höhenmitte des Rumpfes. Rufisque, durch Freiherrn v. Maltzan. Ophidium barbatum Lin. (pt.) Müll. Ein kleines, kaum 2'/, Zoll langes Exemplar, bei Rufisque mit dem Schleppnetze von Freiherrn v. Mal- tzan gefangen. Belone choram sp. Forsk. Ein grosses Exemplar von ec. 25 Zoll Länge, bei Rufisque von Freiherrn von Maltzan gefischt. D. 23. A. 20. Schwanzstiel im Durchschnitte fast oval, an der Unterseite querüber flach, mit einem deutlich entwickelten Seitenkiele, der schwärzlich gefärbt ist. Kopflänge e. 3'/gmal in der Körperlänge enthalten. Kopf an der Oberseite flach mit einer mittleren rinnen- förmigen Vertiefung, die auf der Stirne schmal ist, vor dem Ende des Hinterhauptes sich aber stärker ausbreitet. Supereiliargegend gestreift. Auge etwas kürzer als die Stimmbreite und c. 2'/,mal in der Länge des hinter dem Auge gelegenen Kopftheiles enthalten. Zunge seitlich rauh, Vomerzähne nicht vorhanden. Intermaxillare an der Basis deprimirt, Maxillare von dem Präorbitale überdeckt. Peetorale ein wenig länger als der hinter dem Auge gelegene Theil des Kopfes. Der vorderste Theil der Dorsale ist mässig lappenförmig erhöht; von dem dritten Strahle bis zum siebenten nimmt die Flosse an Höhe ab, von diesem aber wieder bis zum 16. oder 17. ziemlich rasch an Höhe zu und hierauf bis zum vorletzten an Höhe ab. Der dritte Dorsalstrahl gleicht an Höhe nahezu 2, der 16. und 17. Strahl e. 1'/, Augenlängen; der letzte Dorsalstrahl ist fast genau so lang wie das Auge. Die Ventrale steht der Peetorale an Länge nach, und ihre Insertionsstelle fällt bedeutend (e. um die Länge der Pectorale) näher zum hinteren seitlichen Kopfende als zur Basis der Caudale. Der hintere Rand der Bauchflossen ist eoncav. Der obere Caudallappen erreicht kaum */, der Länge des unteren. Die Anale ist nur im vordersten Theile erhöht, die mittleren Strahlen derselben zeigen eine geringe Längenzunahme im Verhältniss zum achten oder neunten Strahle. Die Rumpfschuppen nehmen gegen die Caudale ein wenig an Grösse zu. Rücken bleifarben, gegen die Caudale zu grünlichgrau. Peetorale gegen den hinteren Rand zu bläulich- grauschwarz. Äussere Ventralstrahlen bleifarben, innere gelblich weiss. Bei jungen Individuen dieser Art ist der Augendiameter 2,—2? „mal in dem hinter dem Auge gelegenen Kopftheile enthalten und ebenso lang wie die Breite der Stirne. 39 Franz Steindachner. [48] Exocoetus volitans Lin. Ein Exemplar von ce. 16'/, Zoll Länge; Fundort: Rufisque (durch Freiherrn v. Maltzan). Bei diesem grossen Exemplare sind sämmtliche Ventralstrahlen (nieht die Verbindungshaut zwischen denselben) mit Ausnahme des innersten Strahles an der Oberseite bleigrau, und die Insertionsstelle der Ventralen liegt nur unbedeutend näher zum hinteren Deekelrande als zur Basis der mittleren Caudalstrahlen. Der Beginn der Anale fällt in verticaler Richtung unter die Basis des fünften Dorsalstrahles. Die Pectorale reicht weiter zurück als die Ventrale, endigt mit ihrer Spitze nicht ganz um eine Augenlänge vor der Basis der mittleren Caudalstrahlen und ist mal so lang wie der Kopf. Kopflänge 4°/,mal, Rumpfhöhe 5*/,mal in der Körperlänge, Augendiameter e. 3'/, mal, Schnauzenlänge 4mal, Stirnbreite ce. 2°/,malin der Kopflänge enthalten. Der Unterkiefer springt vorne ein wenig über den Vorderrand des Zwischenkiefers vor. 60—61 Schuppen zwischen der Pectoralachsel und der Basis der Caudale. Die untersten Pectoralstrahlen sind weisslich, ein heller Saum am hinteren Rande der Pectorale; ein heller, dreieckiger Fleck zieht sich beiläufig vom mittleren Theile des untersten Pectoralstrahles bis zum siebenten Pectoralstrahle hinauf. D512,243410. E46: Elops saurus Lin. Ein Exemplar, 59°" lang, von Rufisque, durch Freiherrn v. Maltzan. V.14. L. lat. 98 (+11 auf der Caud.). L. transv. 13/1/13. Kopflänge etwas mehr als 4mal, Rumpfhöhe Dmal in der Körperlänge, Augendiameter mehr als 4'/,mal in der Kopflänge enthalten und der Schnauzenlänge gleich. Elops lacerta C.\. Ein Exemplar von 27°” Länge, von Rufisque, durch Freiherrn v. Maltzan. L. 1. 77 (+ ce. 10 auf der Caud.). L. tr. 8-9/1/7. Kopflänge 4mal, Rumpfhöhe e. 5Y/,mal in der Körperlänge, Augendiameter 3°/,mal in der Kopflänge enthalten und der Schnauzenlänge gleich. Arüus latiscutatus Gthr. Ein Exemplar, fast 22 Zoll lang, von Rufisque (durch Freiherrn v. Maltzan). Stachel der Dorsale und der Pectorale abgebrochen. DPA, 20. 0Pe 2. Kopflänge bis zur Kiemenspalte 3°/, mal, bis zum hinteren Ende des Hinterhauptschildes fast 2'/, mal in der Körperlänge, Augendiameter etwas mehr als 7mal, Stirnbreite 1?/,mal, Schnauzenlänge mehr als 3°/, mal in der Kopflänge (bis zur Kiemenspalte gemessen) enthalten. Das Auge liegt mit seinem Vorderrande 2'/, mal näher zum vorderen Schnauzenrande als zur Spitze des Kiemendeckels. Schnauze vorne sehr stumpf gerundet, breit. Die beiden Zahnbinden des Gaumens sind am Vomer noch von einander getrennt und 2mal so breit wie lang. ’ Die Oberkieferbarteln reichen bis zur Basis des Pectoralstachels. Der erste höchste Gliederstrahl der Dorsale erreicht */, der Kopflänge und ist ein wenig länger als der erste gegliederte Pectoralstrahl. Die Basislänge der Fettflosse ist c. 3?/,mal in der Kopflänge enthalten. [49] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 33 Der obere schlanke, säbelförmig gebogene Caudallappen steht der Kopflänge kaum um einen Augen- diameter nach. Die grösste Kopfhöhe am Hinterhaupte unmittelbar vor dem kleinen Basalschilde der Dorsale ist e. 1?/, mal, die grösste Kopfbreite e. 1?/,„mal in der Kopflänge begriffen. Der an der Basis enorm breite Oceipitalfortsatz ist an den Seitenrändern gleichmässig schwach gebogen und daher nach hinten zu viel breiter als bei dem von Dr. Günther im 5. Bande (p. 151) des Cataloges der Fische des britischen Museums abgebildeten Exemplar. Muraena afra sp. Bl. Ein grosses Exemplar von e. 31'/, Zoll Länge. Fundort Rufisque, durch Freiherrn v. Maltzan. In der Körperzeichnung und Färbung stimmt es mit Bloch’s Abbildung des Gymnothorax afer überein. Rumpf stark eomprimirt; Schnauze lang, schlank, nach vorne zugespitzt. Kopflänge bis zum vorderen Ende der Kiemenspalte 3'/, mal (bei einem 2. Exemplar von Monrovia genau 3mal) in der Rumpflänge (bis zur After- mündung), Schnauzenlänge 4'/,mal, Länge der Mundspalte etwas mehr als 2mal in der Kopflänge, Augen- diameter 2*/, (bei dem zweiten Exemplare nur 2'/,mal) in der Schnauzenlänge enthalten. Schwanz ein wenig länger als der Rumpf. Kiemenspalte genau so lang wie das Auge. Vorne im Unterkiefer jederseits 2—4 lange, schlanke Hundszähne, hinter diesen gegen die Mundwinkel zu eine Reihe dreieckiger eomprimirter Zähne mit nach hinten geneigter Spitze von geringer, ungleicher Länge, indem sie bis auf die 3—4 letzten ein wenig an Höhe zunehmen; die Seitenränder derselben sind nicht gezähnelt. Der Oberkiefer ist bei dem von Rufisque stammenden Exemplare stark beschädigt; es liegen in der ganzen vorderen Hälfte des Kiefers 5—6 Fangzähne von ungleicher Länge zerstreut und erst in der hinter dem Auge 3 ersten minder gelegenen Kieferhälfte bilden die Zähne eine geschlossene Reihe, sind mit Ausnahme der 2 stark und lang als die gegenüber liegenden des Unterkiefers und nehmen rasch gegen den Mundwinkel an Höhe ab. Sowohl die Ober- wie Unterkieferzähne bilden nur eine einzige Reihe. Hinter den Mundwinkeln zahlreiche Längsfalten, deren jede einen braunvioletten Streif enthält und zahl- lose kurze Querlinien von ähnlicher Färbung. Die Zahl und Grösse der unregelmässigen bräunlichweissen Flecken sehr variabel am Rumpfe wie auf der Dorsale und Anale. Überdies liegen viele braunviolette, schräge, nach hinten ansteigende, langgezogene Linien oder Streifen auf der ziemlich hohen Dorsale, minder zahlreiche auf der viel niedrigeren Anale. Der freie Rand der Dorsale und der Anale zeigt keinen hellen Randsaum. Uber die Synonymie dieser Art, wie sie Dr. Günther gegeben hat, wage ich kein Urtheil abzugeben, da ich die Originalexemplare der von Castelnau beschriebenen brasilianischen Muraena-Arten nicht gesehen habe und will nur nebenbei bemerken, dass die von uns untersuchten Exemplare von Muraena afra in der Kopf- zeichnung, Kopfform und Bezahnung auffallend mit Muraenophrs curvrlineata Cast. und grösstentheils auch mit Mur. vvcina übereinstimmen. Muraena melanotis sp. Kaup, Gthr. Ein Exemplar von Goree, durch Herrn Höfler. Hintere Nasaltuben etwas länger und bedeutend weiter als die vorderen. Augendiameter ec. 2°/,mal in der Schnauzenlänge, Länge der Mundspalte 2'/, mal in der Kopflänge enthalten. Kiemenspalte 1'/,mal länger als ein Augendurchmesser. Kehle und Bauchseite bis zur Analmündung einfärbig grauweiss. Die hellen Flecken an den Seiten des Rumpfes nehmen von der Basis der Dorsale herab rasch an Umfang zu. Der Längsdurchmesser des grossen elliptischen schwarzen Fleckes an der Kiemenspalte gleicht an Länge der Mundspalte. (Steindachner.) or 34 Franz Steindachner. [50] Balistes forcipatus Gm., Lin. Ein Exemplar von Goree in der Sammlung des Herrn Höfler, 14'/, Zoll lang. Ich habe bereits eine ausführliche Beschreibung dieser Art unter dem Namen B. liberiensts Steind. gegeben (Ichthyol. Notizen, IV. Theil, 1867), es wäre nur noch hinzuzufügen, dass zuweilen am unteren Theile des Kopfes und desRumpfes himmelblaue Querstreifen liegen, dieschwach bogenförmig gekrümmt sind, ferner diadem- artige schmale Querbinden auf der Stirne und Schnauze. Die Zahl der fadenförmig verlängerten Strahlen der zweiten Dorsale ist ein wenig variabel, bei dem Exemplare von Goree ist der 3. — incl. 7. Strahl stark verlängert. Sehr gemein an den Küsten Liberias, seltener bei Goree. Torpedo narce Nardo, Risso. Ein Exemplar, 38°" lang, von Rufisque, in der Sammlung des Freihern v. Maltzan. Spirakeln ungefranst; Rückenseite des Körpers ohne Ocellflecken, hell chocoladbraun mit kleinen und etwas grösseren hellen Flecken gesprenkelt. Bei einem zweiten Exemplare von Goree (Coll. Höfler) liegen fünf Ocell- flecken am Rücken. Basis der ersten Dorsale nur 1?/, länger als die der zweiten Dorsale. Breite der Scheibe: 23°, Länge derselben bis zur Analmündung: 21°. Torpedo marmorata Risso. Ein Exemplar von Goree, 391/,°” lang. Breite der Scheibe: 27°”, Länge derselben bis zur Analmündung: 24”. Platyrhina Schönleinii Müll, Henle. Ein vortrefflich erhaltenes Exemplar (Männchen) dieser seltenen Art von Goree, durch Herrn Höfler. Scheibenbreite: 22'/,”. Länge der Scheibe bis zum hinteren Ende der Analspalte 19°”. Länge des Schwanzes 21°”. Die Länge einer Narine ist ein wenig grösser als die Hälfte der Entfernung der beiden Narinen von einander. Gaumensegel durch einen mittleren Einschnitt in zwei Hälften gesondert und am freien Rande gefranst. Zeichnung des Rückens und Gruppirung der Binden und der Stacheln im Wesentlichen wie bei dem von J. Müller und Henle abgebildeten Exemplare, einem Weibchen, nur ist die Grundfarbe mehr graubraun und über dem Spritzloche liegen nur 2, aber stärkere Dornen. Auch die Dornen auf der Mittellinie des Rückens bis zur ersten Dorsale sind bedeutend kräftiger entwickelt. Eine nach vorne eonvexe braune Binde zwischen den oberen Rändern der Spritzlöcher und hinter diesen eine V-förmig gebogene Binde mit nach hinten divergiren- den langen Ästen, noch weiter zurück eine regelmässige gerade Querbinde und zuletzt eine V-förmige Binde mit S-förmig gebogenen nach vorne divergirenden Ästen zwischen der Wurzel der Brustflossen am Rücken. Sechs, bald mehr, bald minder breite, dunkelbraune Querbinden am Schwanze in unregelmässiger Entfernung von einander. Flecken am Rande der Scheibe wie bei dem typischen Exemplare, die der zwei inneren Reihen fast 3- bis 4mal grösser als bei letzterem. Bauchseite ungefleekt. — Bisher war diese Art nur aus Indien bekannt. Trygon margarita Gthr. (1870). Syn. Trygon (Hemitrigon) Bennettii M. H.? Steind. an n. sp.. Steind., Zur Fisch-Fauna des Senegal, III. Abth., Bd. LXI der Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. I. Abth. April-Heft, 1870. Zwei Exemplare von Rufisque in der Sammlung des Freiherrn v. Maltzan. [51] Beiträge zur Kenniniss der Fische Afrıka's. 35 Länge der Scheibe bis zum hinteren Ende des Analschlitzes: 18 und 19'/, ”. Scheibenbreite: 19'/, und 21. Schwanzlänge: 44'/, und 59'/, ”. Ein grosses knöchernes, perlförmiges Tuberkel und hinter diesem 1—2 kleinere auf der Mittellinie des Rückens. Ich bin gegenwärtig nicht im Stande mit Sicherheit anzugeben, ob die von mir (?) zu Trygon Bennerti'M.H. (ann. sp.) 1. ce. gereihten Exemplare von der Mündung des Senegals zu Trygon margarita Gthr. oder zu Trygon Bennettu zu beziehen seien, da mir diese Exemplare gegenwärtig (wegen Verpackung) nicht zugänglich sind. Branchiostoma lanceolatum sp. Pall. Zwei kleine Exemplare, in der Bucht von Rufisque von Freiherrn v. Maltzan gedr. Zu den an den Küsten Senegambiens mehr oder minder häufig vorkommenden, in den Sendungen des Freiherrn v. Maltzan und Herrn Höfler aber nicht enthaltenen Fischen sind noch zu zählen: Labrax punctatus Bloch, Pristipoma Roger! C.V., Pristipoma maerophthalmum sp. Blkr., Otolithus sene- galensis Ö. V., Otolithus macrognathus Blkr. sp., Corvina nigrita Ö. V., Seiaena epıipercus Blkr. sp., Polynemus quadrıflis ©. V., Caran& carangus O. V., Caranz senegalus Ö. V., Argyreiosus vomer sp. L., Argyr. setipinnis sp. Mitch., Argyr. gabonenses Steind., Temnodon saltator sp. Lin., Trachinotus goreensis O.V., Trach. ovatus Linne, Trach. teraioides Guich., Trach. Martin! Steind., Psettus Sebae O. V., Echeneis brachyptera Lowe, Periophthalmus Koelreuteri Pall., Mug:l cephalus Cuv., Mug. faleipinnis C.V., Mug. grandisquamis C. \V., Mug. Dumerilii Steind., Gerres melanopterus Blkr., Trochocopus srofa ©. V. sp., Üitharichthys sprlopterus Gthr., Psettodes Dennettii Steind., Uynoglossus senegalensis sp. Kaup. Belone senegalensıs C.V., Hemi- rhamphus Schlegeli Blkr., Hemirh. vittatus V al., Ulupea dorsaliıs O.V., Olupea maderensis Lowe, Tetrodon (Hemiconiatus) guttifer Benn., Uhrlomyeterus reticulatus Willughby, Carcharvas (Scoliodon) acutus Rüpp., Carch. (Prionodon) lamia Risso, Uarch. glaucus L., Uestracion (Sphyrna) zygaena Lin., Pristis antiquorum Lath., Priest. Perotteti V al., Khrnobatus halavı Forsk., et Khrinob. Columnae M.H. Im Jahre 1830 beschrieb Dr. A. T. de Rochebrune noch folgende neue Arten von Meeresfischen aus Senegambien: Pteroplatea Vaillantil, (Uhaetodon Luciae von der Insel Santa Lucia, Capverdische Inseln), Sciaena Sauvager, Sparactodon nalnal,! P’omacentrus Hamyı, Heliastes bicolor und Doryehthis Juillerati (s. Bulletin de la Soeiete Philomathique de Paris, Ser. VII, T. 4 (?), 1580, p. 159—169.) 1 Ich vermuthe, dass die neue Gattung und Art Sparaciodon nalnal nur auf ein 35°” langes Exemplar von Temnodon sal- tator gegründet ist, bei welchem die beiden Vorstacheln der Anale entweder ganz unter der Haut verborgen liegen, was häufig vorkommt, oder vielleicht abnormer Weise nicht zur Entwicklung kamen, falls sie von dem Autor nicht etwa über- schefi wurden. Auch bei Temnodon saltator liegen im Zwischenkiefer zwei Reihen von Zähnen, die durch einen ziemlich weiten Zwischenraum von einander getrennt liegen. Die innere Zahnreihe enthält kleine, dieht an einander gedrängte spitz- konische Zähne, wie schon von Cuvier und Valenciennes im IX. Bande der „Histoire naturelle des Poissons“, p. 226 und 232 erwähnt wurde. Bezüglich des Randes der Vordeckel wäre zu bemerken, dass er auch bei Temnodon saltator nicht eigentlich gezähnt, sondern nur mit zahnähnlichen zarten Cilien besetzt ist, die leicht verloren gehen. Bezüglich der Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie existirt kein Unterschied zwischen Sparaetodon nalnal und Temnodon saltator, sie schwankt bei letzterer Art zwischen 90—100 (s. Günther, Catal. IL, p. 480; Steind., Ichthyol. Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise, V. Forts., p. 45 im Separatabdr.); auch in der Zahl der Flossenstrahlen, der relativen Kopflänge, Körperhöhe stimmen die genannten Arten genau mit einander überein. Bei 28—76°" langen Exemplaren von Temnodon saltator liegen 19—22 Schuppen zwischen der Seitenlinie und der Basis der Ventralen wie bei Sparactodon nalnal, 7—8 zwischen der Basis des ersten Dorsalstachels und der Seitenlinie, endlich 8S—11 (selten 11, in der Regel 9) Schuppen zwischen letzterer und dem Beginn der zweiten Dorsale. Mit Ausschluss des von Dr. Rochebrune angegebenen Mangels (?) von Stacheln vor der Dorsale, zeigt sich somit weder ein genereller noch specieller Unterschied zwischen Sparactodon nalnal und Temnodon saltator. 5* 36 Franz Steindachner. [52] Il. Bemerkungen über die Unterschiede der drei Polypterus-Arten des Nils. Bis zu dem Erscheinen des VIII. Bandes des Cataloges der im britischen Museum aufbewahrten Fische galt es als eine unbestreitbare Thatsache, dass drei verschiedene Po/ypterus-Arten, und zwar Polypterus bichir Geoffr., Pol. senegalus Cuv. und lol. Endlicher‘ Heck. in dem Nile vorkommen. Indem jede dieser drei Arten bezüglich der Zahl der Rückenflösschen ein wenig variirt und diese Zahlen zusammengenommen eine continuirliche Reihe von 8 bis 18 bilden, glaubte Dr. Günther aus diesem Grunde nur eine einzige Polypterus-Art annehmen zu dürfen, und übersah alle übrigen, geradezu auffallenden Unter- scheidungsmerkmale zwischen den genannten drei Polypterus-Arten. Mehrere dieser charakteristischen Eigen- thümliehkeiten habe ich bereits in einer kleinen Abhandlung über Polypterus Labradei m. und Pol. senegalus Cuv. aus dem Senegal (Bd. LX der Sitzungsber. der k. k. Akad. d. Wissensch., I. Abth., Juni-Heft, Jahrgang 1869) noch vor dem Erscheinen des VIII. Bandes des erwähnten englischen Cataloges hervorgehoben, blieben Jedoch im Nachtrage zu diesem Werke unberücksichtigt; leider ging die von Günther aufgestellte irrige Ansicht über die Vereinigung der Polypterus-Arten Afrika’s zu einer einzigen Art in mehrere, später erschienene zoologische Lehrbücher über. Ich beabsichtige in den nachfolgenden Zeilen nur jene äusseren Merkmale hervorzuheben, die für die ein- zelnen Polypterus-Arten charakteristisch sind, und erlaube mir zu bemerken, dass ich Gelegenheit hatte, jede der drei Polypterus-Arten des Niles in Exemplaren von ganz gleicher Grösse zu untersuchen. In einer ein- zigen vor einigen Monaten aus Chartum (durch Herrn Dr. Marno) eingetroffenen Fischsammlung fand ich nicht weniger als 145 Exemplare von Pol. senegalus, DB von Fol. Endlicher‘ und 12 von Pol, bechir vor. Polypterus senegalus Cuv. Kopf im Verhältnisse zur Totallänge kurz, nach vorne stärker zugespitzt als bei Pol. Endlicheri und Fol. bichtr, an der Oberseite querüber deutlich gewölbt. Kopflänge 7— Smalin der Totallänge, Kopfbreite 2—1?/, mal, Kopfhöhe 2'/,—2mal, Augendiameter 6—8'/;mal, Stirnbreite 5— 4mal, Schnauzenlänge 4'/,—5mal, in der Kopflänge (ohne den häutigen Lappen am hinteren seitlichen Kopfende) enthalten. Das hintere Ende der Pectorale fälltin verticaler Riehtung ausnahmslos vor den Beginn der Dorsale, doch weiter bei alten als bei jungen Individuen. Die Ventrale beginnt hinter der 30. und 31. transversalen Schuppenreihe des Rumpfes. Rings um den Rumpf liegen unmittelbar an der Dorsale 36— 37 Schuppen, und 16—19 zwischen dem Hinterl:aupte und dem Beginne der Dorsale. Die Dorsale enthält häufiger 9 als 10 Flösselchen, selten 11 (bei 5 Exemplaren von 148) und nur äusserst selten 8 (bei einem Exemplare der Wiener Sammlung). Rumpf und sämmtliche Flossen stets ohne Flecken und Binden. L. lat. 57—60. L. tr. 6/1/6—7 (zwischen der D. und dem Beginne der A.). Das grösste Exemplar dieser Art in den Sammlungen des Wiener Museums ist 50° lang. Fundort: Nil, Senegal, Gambia. Polypterus bichir Geoffr. Kopf stark deprimirt, nach vorne minder rasch sich verschmälernd als bei Pol. senegalus, an der Oberseite querüber flach. [58] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika's. 37 Kopflänge 5/,—6malin der Totallänge, Augendiameter 8'/,—13mal, Stirnbreite 6—4?/,mal, Kopf- breite unbedeutend mehr oder weniger als 2mal, Kopfhöhe 3—2?/,mal, Schnauzenlänge 5mal in der Kopflänge enthalten. Die Mundspalte ist länger als bei Pol. senegalus Cuv. Das hintere Ende der Pectorale fällt stets ein wenig hinter die Basis des ersten Dorsal- flösselehens. Dorsalstacheln ausnahmslos vielschmäler als bei Pol. senegalus. Die Ventrale beginnt hinter der 34.—36. transversalen Schuppenreihe des Rumpfes. Rings um den Rumpf liegen unmittelbar vor der Dorsale 48—51 Schuppen, und 14—16 zwischen dem Hinterhaupte und dem Beginne der Dorsale. Die Zahl der Flösselchen in der Dorsale schwankt nur zwischen 15 bis 18. Zahlreiche breite, nicht scharf abgegrenzte, bräunlichgraue Querbinden in der oberen Rumpfhältte; die graue Längsbinde in der Höhenmitte des Rumpfes und eine schmälere über dem Bauchrande verschwinden häufig im höheren Alter. Sämmtliche Flossen gefleckt, gebändert oder gestrichelt. L. lat. 64—66. L. tr. 7—8/1/7—8. Diese Art erreicht eine Länge von mindestens 82°”. Fundort: Nil, Senegal. Polypterus Endlicheri Heck. Kopf stark deprimirt, an der Oberseite flach wie bei Pol. bichir. Kopflänge 5/,—5'/,malin der Totallänge, Augendiameter 9'/,—13°/,mal, Schnauzenlänge 6 bis Dmal, Stirnbreite 5—4'/,mal, Kopfbreite 1°%/,—1'/,mal, Kopfhöhe 2'/,—2'/,mal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende der Pectorale fällt hinter den Beginn der Dorsale in verticaler Riehtung wie bei Pol. bichir, dagegen sind die Dorsalstacheln so breit und gedrungen Pol. senegalus. Zahl der Dorsalflössel- chen 12—13. Die Ventrale ist hinter der 28.—30. transversalen Schuppenreihe des Rumpfes eingelenkt, längs der Höhen- mitte des Rumpfes liegen 55—56 Schuppen, rings um den Leib zunächst vor der Dorsale 40—43 und 12--13 zwischen dem Hinterhaupte und dem Beginne der Dorsale. Nur 6 scharf abgegrenzte breite Querbinden am Rumpfe, doch schmäler als die sie trennenden Zwischenräume (bei Pol. biehir sind die Querbinden zahlreicher und breiter als die Zwischenräume); in der unteren Rumpfhälfte lösen sieh diese Binden zuweilen in 2—3 schmale Streifen auf. Sämmtliche Flossen sind dunkel gefleckt, gebändert oder gestrichelt. L. lat. 55—56. L. tr. 6—-7/1/6 -7. Das Wiener Museum besitzt von dieser seltenen Art Exemplare von 30— 75°" Länge aus dem Nile bei Shartum, aus dem Bahr el Seraf und Bahr el Gebel. In der Form des Kopfes, in der Zeiehnung des Rumpfes, sowie auch in der Grösse steht Pol. Endlicher! dem Pol. bichir am nächsten, in der geringen Zahl der Dorsalflösselchen und der Stärke des Stachelbeleges derselben aber nähert sich erstgenannte Art auffallend dem Pol. senegalensis, welcher nebenbei erwähnt, eine Länge von kaum als mehr 50% erreicht. 38 Franz Steindachner. [54] IM. Exocoetus obtusirostris Gthr. Zu dieser Art glaube ich ein Exemplar von Gabun beziehen zu müssen, welches in einigen Punkten von den typischen Exemplaren des britischen Museums, nach Dr. Günther’s Beschreibung zu schliessen, abweicht. Die grösste Rumpfhöhe ist nur wenig mehr als 4'/,mal, die Kopflänge etwas weniger als 4mal in der Körperlänge, der Augendiameter 3'/, mal, die Schnauzenlänge fast 4°/,mal, die Stirnbreite etwas weniger als 3mal, die Kopfhöhe 1'/,mal in der Kopflänge enthalten. Die Einlenkungsstelle der Ventrale fällt etwas näher zum vorderen Kopfende als zur Längenmitte der Basis der Dorsale. Vordere Dorsalstrahlen kürzer als die Hälfte der Kopflänge. Der oberste Strahl der Pecto- rale zeigt keine Längstheilung, 7 Schuppenreihen zwischen dem Beginne der Dorsale und der Seitenlinie. 20 Schuppen liegen zwischen dem Hinterhaupte und dem Beginne der Dorsale. Die untersten Peetoralstrahlen sind gelblich bis zur Spitze, die mittleren im ganzen vorderen Theile ihrer Länge. Totallänge: 19°", Exocoetus Holubii n. sp.? ID Ian. 12 12 ]20240 Leibeshöhe 4*/,mal, Kopflänge etwas mehr als 4mal in der Körperlänge, Augendiameter c. 3'/,mal, Schnauzenlänge 4'/, mal, Stirnbreite 2°/,mal, Kopfhöhe 1/,mal in der Kopflänge enthalten. Schnauze sehr kurz, Unterkiefer sehr rasch nach vorne ansteigend, und zwar noch ein wenig bedeutender als die obere mässig gebogene Profillinie des Kopfes von der Stirngegend zum vorderen Schnauzenrande ab- fällt. Keine Barteln am Unterkiefer. Peectorale sehr lang, wie bei Kixroe. obtusirostris bis zur Basis der mittleren Candalstrahlen oder noch ein wenig weiter zurückreichend. Nur der oberste Pectoralstrahl ist einfach, d. h. der Länge nach nicht gespalten. Die Einlenkungsstelle der Ventralen ist eben so weit von dem vorderen Kopfende wie von der Basismitte der Dorsale entfernt. Der 2. und 3. Dorsalstrahl sind bedeutend länger als die Hälfte des Kopfes und e. 1'/, mal in der Kopflänge enthalten. Der erste Dorsalstrahl selbst ist noch etwas länger als die Hälfte des Kopfes. Der Beginn der Anale fällt vertical über den der Dorsale. In der Anale sind der 2. und 3. Strahl am längsten, und jeder derselben ist merklich länger als die Hälfte des Kopfes. Der untere längere Caudallappen erreicht ®/, Kopflängen. Circa 20 Schuppen zwischen dem Hinterhaupte und der Dorsale, 7 zwischen letzterer und der Seitenlinie. Brustflossen schwärzlichblau mit Ausnahme der 5 unteren gelblichweissen Strahlen. Ventrale gelblichweiss. Hintere Hälfte der Dorsale schwärzlichblau. Ein Exemplar, 7 Zoll lang, von der westafrikanischen Küste in der Gegend des Äquators von Dr. Holub gefischt. Die hier beschriebene Art ist sehr nahe mit Kxoe. obtusirostris Gthr. verwandt, unterscheidet sich aber von dieser, wie ich glaube, wesentlich durch die Höhe der Dorsale. Acanthurus triostegus Bl. Schn. Von dieser Art erhielt ich kürzlich ein Exemplar von der Westküste Afrika’s zunächst dem Congo-Gebiete; bisher kannte man sie nur aus dem indischen und stillen Ocean. [55] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 39 Anhang. Über eine noch unbeschriebene Sargus-Art von den Galapagos-Inseln. Sargus Pourtalesii n. sp. In der Körperform nähert sich diese Art am meisten dem Sargus unimaculatus C. V., doch ist sie aus- nahmslos ein wenig gestreckter, regelmässiger oval und die Schnauze insbesondere stärker vorgezogen. Die grösste Kopflänge ist 3%/, —3/, mal bei grossen Exemplaren, e. 3°/,mal bei etwas kleineren Individuen (von 12 Zoll Länge), die grösste Rumpfhöhe bei letzteren 2°/, — nahezu 2'/,mal bei ersteren in der Körper- länge, der Augendiameter 4°/,—4?/,mal, die Schnauzenlänge 2?/,mal, die Stirnbreite etwas weniger als 3— nahezu 2?/, mal in der Kopflänge enthalten. Die Stirne ist zwischen den vorderen Augenrändern mässig aufgetrieben. Die Mundwinkel fallen in verti- caler Richtung unter das vordere Ende der langen, schlitzförmigen, vorderen Nasenöffnungen. Acht Schneidezähne im Unter- und 6 im Zwischenkiefer, sie nehmen gegen den freien Rand nicht unbe- deutend an Breite zu und die mittleren grössten sind nahezu vertical, die seitlichen schräge gestellt. Eine seichte Einbuchtung am freien, breiten Zahnrande. Hinter diesen Schneidezähnen liegen in der Regel 3, seltener im Unterkiefer zunächst der Mundwinkel zwei Reihen kleiner Molarzähne, die bei Exemplaren von 12 Zoll Länge häufig nur die Grösse von Hirsekörnern erreichen (s. Taf. X, Fig. 1a) und stets sehr bedeutend kleiner sind, als bei halb so grossen Exemplaren von Sargus unimaculatus Ö. V. (s. Taf. X, Fig. 2). Der vordere Rand des Präorbitale ist mehr oder minder bedeutend länger als das Auge. 4—5 Schuppenreihen liegen an den Wangen unter dem Auge in der Richtung zum hinteren Winkel des Präoperkels, dessen Randstück schuppenlos ist. Der Vordeckelwinkel ist abgerundet und ein wenig grösser als ein rechter, der aufsteigende Rand des Präoperkels fast vertical gestellt oder schwach nach vorne und unten geneigt. Die Pectorale ist länger als bei $. un.maculatus und die Spitze derselben fällt in verticaler Richtung über oder selbst noch ein wenig hinter die Basis des zweiten Analstachels. Die Peetoralstrahlen nehmen von dem obersten bis zum 6. längsten sehr rasch an Länge zu und vom 8. oder 9. bis zum untersten auffallend minder rasch an Länge ab. Der sechste Pectoralstrahl ist 2/,—2"/, mal, bei 5. unimaculatus aber etwas mehr als 2°/,mal in der Kopflänge enthalten. Dagegen ist die Ventrale bei Sarg. Pourtales:i verhältnissmässig kürzer als bei 8. un.maculatus und bei ersterer Art 5/,—5*/,mal, bei letzterer nur 4'/,—4*/. mal in der Körperlänge begriffen. Der höchste 6. oder 7. Dorsalstachel ist 2—2"/, mal in der Kopflänge enthalten, und steht dem kürzeren zweiten (höchsten) Analstachel bedeutend an Stärke nach. Die Höhe des zweiten Analstachels ist unbedeutend mehr oder weniger als 2'/,mal in der Kopflänge enthalten. Der obere, etwas längere der beiden Caudallappen ist ebenso lang oder nur unbedeutend länger als der Kopf. Die Seitenlinie durchbohrt wie bei Sarg. un.maculatus 47—48 Schuppen am Rumpfe, doch liegen über derselben bis zur Basis des ersten Dorsalstachels nur 7—8 (bei Sarg. unimaculatus 9) horizontale Schuppen- reihen. Der intensiv schwarze Humeralfleck beginnt bereits an der 2. oder 3. Sehuppe der Seitenlinie am Rumpfe (somit ein wenig weiter vorne als bei Sar'y. unimaculatus). 8—9 goldgelbe Binden zieren die zwei oberen Höhen- drittel der Rumpfseiten und sind schmäler als die sie trennenden prachtvoll metallisch glänzenden himmel- 40 Franz Steindachner. [56] blauen Binden. Unterhalb der Seitenlinie nehmen die goldgelben und blauen Längsbinden an Intensität der Färbung ab. Die untere kleinere Höhenhälfte des Rumpfes ist gelblichweiss, silberglänzend, nach oben allmälig in’s Bläuliche übergehend. Diese Art wurde zuerst während der Hassler-Expedition von mir entdeekt und schon vor Jahren 8. Pour- talesıı zu Ehren des Grafen Pourtales, eines der hervorragendsten Mitglieder dieser Expedition, genannt. Später erhielt sie das Wiener Museum durch Dr. Habel. Die von Dr. Günther in einer Abhandlung über die Fische der Galapagos-Inseln zu Sarg. unimaculatus ©. V. bezogenen Exemplare gehören wahrschemlich zu Sarg. Pourtalesit, und ich war selbst einige Zeit im Zweifel, ob letztere Art von ersterer getrennt werden darf oder nicht. Leider besitzt das Wiener Museum von Sarg. unimaculatus C. V. nur Exemplare bis zu 8°/, Zoll Länge, von Sarg. Pourtalesii dagegen kein Exemplar unter 12 Zoll Länge, so dass ich also nieht Exemplare ganz gleicher Grösse der einen und der anderen Art mit einander vergleichen konnte; ich fand jedoch, dass bei Sarg. un'macu- latus ©. V. die Molarzähne mit dem Alter an Grösse zunehmen, und dass die Zähne der Innenreihe in beiden Kiefern bei dem Exemplare von 8°/, Zoll Länge mindestens 2-, einige dieser Zähne selbst 3—4mal grösser sind als bei 12—14 Zoll langen Individuen des Sarg. Pourtalesii m. 7—8 D. 13/10. A. 3/10. L. 1. 47—48 (bis zur Basis der Caud.). L. tr. 1 16—17 Übersicht der in dieser Abhandlung beschriebenen Arten. 1. Holocentrum hastatum ÜO.V.. » . » . 2 2.2... . Senegambien. 2. Serranus seriba sp. Lin., var. papilionacea © taeniops C. NV. 2 nıgri Gthr. 7. »2..% 5 Geneuse sa G BOTH 2 Eee mE, he 2 goreensis C. NV. Lutjanus Maltzanı n. sp. . . Priacanthus macrophthalmus C.\. > Rn -ı m Poistnoma Lerote G.Nu 2 ze 10. " Tubentaı. N Meer en ee 11. © suillum C.V. . 12. ® Benettil Lowe. . . . 13. Diagramma meditteraneum Guich. . . . .... 14. Smares melanurus C.V. . . 15. Oantharus lineatus Flem. . . . 2 2 2... 16, Sargusoulgarıs Geofft. . ». . oo. 17. Lethrinus atlantieus O.V. . .» .:..% 18. Pagrus auriga Val... .. - Sa 19. Ohaetodon'’ Hoeferi n.%...: . 2... >... 20. Scorpaena senegalensis D.SP. © = ze... 21. Trigla lineata Lin. 22. Dactylopterus volitans sp. Lin. . . ». . 2 22 .. 23. Galeoides polydactylus sp. Vahl.. 24.1:Coroina nigra EC. Vers at. ee] 29. Scomberccohas Lin. >. „nn. 08 26. Echeneis naucrates L. . . 27. Caranz rhonchus Gevffr. 28.2 Carana, g0onBeNsLshap. C- Na ARE 157] Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrila’s. 41 29. Seriola Dumerilü RiSS0. . . » » 2% 2.2.2.2... Senegambien. 30. Lichra vadıgo Risso. 3l. ,„ amia sp. Lacep. 320. olauca sp. Lin. 33. Sphyraena jello C. V 34. Bleotris Maltzanı n. Sp.. i ; 35. Mugil öeur Forsk. (= M. BAHN: ©. V) s 36 Myxus eurvidens P.C.V. . . . cn at r (36a. Myaus erlulabis sp. C.V.). . » 2.2 2.2.2... . Galapagos-Inseln. 37. Glyphidodon Hoeflerin. SP. -» » -» » » 2 ©. 2... Senegambien. 38. Julis pavo Hasselq. . . 2: 4 39. Cossyphus tredecimspinosus Gh. (fide Tr De Eee „ AlScarus eretensis sp. Lin. or 2. er n 41. Pseudoscarus Hoefleri n.sp.: . - ee EM: r 42. Uhromis nrloteus Hasselq., Steind... . » . . Marigots bei Rufisque. 43. Ammodytes sieulus Swains.. . » 2. ...2.2.200 +. Nenegambien. 44, Ophidium barbatum Lin. Se 1 h ADe Belone.chor aM sp. Forsk. . 2, . 2 2 22 2. M Abs Brocetuswöltans Lin... u. wu on. nn n Aenlopsasaunus Um. ee. nn ah. nh. n oe En Gera ee x A Arwuslatiseutatus Gthis 2 2 2 22 22. 22 .% ni BOSMurdenaasra Bloch. 2 2... 22.2 T SsTEU.2.: A Hl. es melanotis sp. Kaup. . rare we m D2sbahstes forcıpatus Gmel. Lin. ©: „2.2... ” Das lorpedomarce Nardo, R1830. » nen... = 54. „ marmorata Bise RUE ae a = 55. Platyrhina Schoenlewmü Müll. ent a ” Dur london manganıa Sthur: Zaun neun. Bi 57. Branchiostoma lanceolatum sp. Pall. . a R 58. Polypterus senegalus CuVv. . » . 2 2'222... . Nil, Senegal. 59 ” Dich GCOftt een er Nil, Senegal (nach Dum,), 60. n endıcherr deck... 22.2.2 Senil. 61. Exocoetus obtusirostris Gthr. . . . » . .. .. . Gabun. 62. 5 Holubön. SPP. 2 2 22.2.2 2220. . Äquatorialgegend von West- Afrika. 63. Acanthurus triostegus Bl. Schn. . . » . » 2... . Westküste von Afrika, zunächst dem Congo- Gebiete. 64. Sargus Pourtalesii n. SP.» : .» 2.22.2000... .„ Galapagos-Inseln. [11 (Steindachner.) 42 Franz Steindachner. Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. PAREL Fig. 1. Serranus taeniops C. V., juv. eo > gorsensis Ü.V. TATEL W. Fig. 1. Serranus aeneus Geoffr., juv. 2. Smaris melanurus C.\V. TABELLE Fig. 1. Lutjanus (Mesoprion) Maltzani n. sp. 2. Lethrinus atlantieus C. \ TARETL IV. Scorpaena senegalens’s N. SP. PAFRIIV Fig. 1. Ohaetodon Hoefleri n. Sp. 2. Glyphidodon Hoeferi n. Sp. TAFEL VI Fig. 1. Cossyphus tredeeimspinosus Gthr., juv. n alor = = adult, »„ 2. Pseudoscarus Hoefleri n. Sp. TAEFEBE NIE Platyrhina Schoenleinü J. Müll.& Trosch., mas. TAFEL VIUI und RX. Fig. 1. Polypterus biehir Geoffr. ao: = senegalus Cuv. nu: 5 Endlicheri Heck. Sämmtliche Figuren nach Exemplaren gleicher Länge und in natürlicher Grösse gezeichnet. TAFERX Fig. 1. Sargus Pourtalesii n. Sp. „ Laund 12. Kieferzähne derselben Art bei Exemplaren von 12—14 Zoll Länge, 2mal vergrössert. » 2. Sargus unimaeulatus C. V., Kieferzähne eines Exemplares von 83%/, Zoll Länge, 2mal vergrössert. [88] Zi, Taf.l. Steindachner Fische Afrika's. N.d.Nat.gezu.ithv. Ed.Konopicky .K =u.8 ] v piely K.K.Hof-u Staatsdruckerei Denkschriften d.k.Akad d.W. malh.naturw. Classe XLIV. Bd. 1. Abth. ar Steindachner :Fische Afrika’. Denkschriften d.k. Akad d.W. malh.naturw. Classe XLIV. Bd. 1. Abth. Taf.d. K.K.Hof-u.Staatsdruckerei Steindachner :Fische Afrika’. | Taf.ıl. N.d.N atgezuliinzEd.Kon ‚picixy .K.Hobu.Staatsdruckerei Denkschriften d.K.Akarl d.W. math.naturw.Classe NLIV. Bd.T. Abth. = Steindachner:Fische Afrika’. | Tatıv. f Tas 41 h az N.d.Nat ger.u.lihn. td Kon: picky K.K.Hofu Staatsdruckerei, Denkschrilten d.k.Akad d.W. math.naturw Classe NLIV Bed.T. Abth. Steindachner :Fische Afrika's. Taf. V, K.K.Hofu Staatsdruckerei N d.Nat.gez ulithv Ed Konopicky, Denkschriften d.k.Akad d.W. math.naturw. Classe XLIV. Bd.T. Abth. Steindachner :Fische Afrika’. Taf.Vı. N.d Nat.gez ulithv. Ed.Konopicky f Denkschriften d.K. Akad d.W. math.nalturw. Classe XLIV. Bd.I. Abth. Steindachner :Fische Afrika’s. Taf. VI. KERNE ER (n.6Or.) Nd Nat.gez ulithv. Ed.Ko nopicky K.K.Hofu.Staatsdruckerei. Denkschriften d.K.Akad d.W. malh.naturw. Classe XLIV. Bd.I. Abth. Steindachner :Fische Afrika's. Taf.VIH. N.d.Natgez.ulith.v Vinz.Uwira K.K.Hof-u. Staatsdruckerei. Denkschriften d.k.Akad d.W. math.naturw. Classe XLIV. Bd.I. Abth. Steindachner :Fische Afrika’. TarIX. 1.lthv. Vinz.Uwira K.K.Hof-u. Staatsdruckerei Denkschriften d.k. Akad d.W. malh.naturw.Classe XLIV. Bd. I. Abthh. Steindachner :Fische Afrika's. Denkschriften d.K. Akad d.W. malh.nafurw. Classe XLIV. Bd.1. Abth. K.K.Hof-u. Staatsdruckerei EM MITGLIRDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCIIAFTEN. , e m Bon BEI KARL GEROLD’S SOHN, DRR 'KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1882. BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER FISCHE AFRIKAS Il UND _ BESCHREIBUNG EINER NEUEN PARAPHONINUO-ART AUS DER HERZEGOWINA, VON D*® FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. (Mir 6 Bafeln.) BESONDERS ABGEDRUCKT AUS DEM XLV. BANDE DER DENKSCHRIFTEN DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. ee un 13 1882 } 07 & hf 7 en N) E PN SITYSONIAN ver; / u u WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREIL, IN COMMISSION BEI KARL GEROLD’S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSOHAFTEN. 1882. BEITRÄGE ZUR KENNTNISSDER FISCHE AFRIKA’ [ID UND BESCHREIBUNG EINER NEUEN PARAPHOXINUS-ART AUS DER HERZEGOWINA. VON D" FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Mut 6 Bafeln. VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 9. FEBRUAR 1882. In einer am 23. Juni vergangenen Jahres der hohen kaiserlichen Akademie der Wissenschaften überreichten Abhandlung: „Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s“, welche in dem 44. Bande der Denkschriften publieirt wurde, habe ich mir erlaubt, einen ausführlichen Bericht über drei reichhaltige Sammlungen senegambischer Meeresfische zu geben, welche in den Jahren 1880 und 1881 von Freiherrn v. Maltzan und Herrn Höfler in Gore und Rufisque angelegt und mir zur wissenschaftlichen Bearbeitung überlassen wurden. Im October verflossenen Jahres erhielt ich durch meinen geehrten Freund, Herın Höfler eine vierte Sammlung von Meeresfischen aus Gor6e, welche mir Gelegenheit gibt, einen neuen Beitrag zur Kenntniss der Meeresfische an der Westküste Afrika’s in den nachfolgenden Zeilen zu liefern. Überdies habe ich in vorliegende Abhandlung noch einige, wie ich glaube, unbeschriebene Arten aufgenommen, welche mir in gut conservirten Exemplaren von Herrn Dr. Bellotti in Mailand freundschaftlichst zur Untersuchung überlassen wurden und von den eanarischen Inseln stammen. Holocentrum hastatum C.\. Taf. I, Fig. 1. Ich habe bereits in meiner Abhandlung: „Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s“ in dem 44. Bande der Denkschriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften das Vorkommen dieser Art bei Gorde erwähnt. Die beiden von Herrn Höfler eingesendeten, vortrefflich erhaltenen Exemplare sind 19 und 20° lang. Die Kopflänge, bis zur Spitze des langen Operkelstachels gemessen, ist c. 3'/,mal, die grösste Rumpfhöhe 3/,—3"/,mal in der Totallänge, der Augendiameter genau 1 2 Franz Steindachner. oder ein wenig mehr als 3mal, die Stirnbreite 4'/,—4*/,mal, die Schnauzenlänge etwas mehr als 4%/,—5mal in der Kopflänge enthalten. Die Mundspalte ist von mässiger Länge; der hintere, quer abgestutzte Rand des Öberkiefers fällt in verticaler Richtung vor die Augenmiitte. Sämmtliche Kieferzähne sind klein, sammtartig, dicht aneinandergedrängt. Der obere Mundrand ragt nur ganz unbedeutend über den unteren vor. Im Verhältniss zur Grösse des Auges ist die Längenausdehnung der Schnauze gering und c. 4*/,—4°/, mal in der Kopflänge enthalten. Das vordere Endstück des Präorbitale ist in einen ziemlich starken Stachel ausgezogen, auf welchen nach hinten am unteren Knochenrande zahlreiche kleinere Zähne, die unter sich von ungleicher Grösse sind, folgen. Fünf Schuppenreihen liegen auf den Wangen zwischen dem unteren Augenrande und dem Winkel des Vordeckels. Der aufsteigende Rand des Vordeckels ist vertical gestellt und dieht gezähnt; die Zähnchen desselben nehmen gegen den Vordeckelwinkel allmälig, gleichförmig an Länge zu. Der grosse Stachel am Winkel des Vordeckels ist eirca halb so lang wie das Auge. Der Kiemendeckel zeigt zahlreiche erhabene Streifen, von denen jeder am hinteren Knochenrande in eine zahnartige Spitze endigt. Der grosse Operkelstachel variirt ein wenig an Länge und Stärke; auf ihn folgt nach unten ein zweiter, viel schlankerer Stachel, der bezüglich seiner Länge sehr variabel ist, und, nach den von mir untersuchten Exemplaren zu schliessen, höchstens die halbe Länge des grossen Operkelstachels erreicht. Eine einzige Schuppenreihe liegt am Vorderrande des Kiemen- deckels. Die Streifen am Unterdeckel sind etwas stärker und minder dicht aneinander gedrängt als am Kiemen- deckel, und endigen nach hinten zuweilen in längere Zähne als am Deckel. Unmittelbar vor der Basis der Peetorale ist der hintere Rand des Unterdeckels zahnlos. Am Hinterhaupte liegen jederseits 9—10, nach hinten fächerförmig sich ausbreitende, stumpfe Leisten. Die Stine ist querüber nahezu flach und zeigt zwei schwach vorspringende Leisten. Der 4. und 5. Dorsalstachel sind bei beiden Exemplaren unserer Sammlung von gleicher Höhe, halb so lang wie der Kopf und ein wenig kürzer als der höchste Gliederstrahl der Dorsale. Der dritte überaus kräftige, stark comprimirte Analstachel ist an Länge ce. 1°/, in der des Kopfes enthalten. Die Ventralen erreichen nahezu die Länge des Kopfes mit Ausschluss der Schnauze; die Peetoralen sind stets mehr oder minder bedeutend kürzer als die Bauch- flossen. Die Seitenlinie durchbohrt 41—43 Schuppen am Rumpfe und 3—4 auf der Basis der mittleren Caudal- strahlen. Die Caudale ist mehr als zur Hälfte mit Schuppen überdeckt. Zwei Reihen kleiner Schuppen liegen an der Basis des gliederstrahligen Theiles der Dorsale und eine Reihe langer, flügelartiger Schuppen an der Basis der Gliederstrahlen der Anale. . Die neun rosenrothen Längsbinden an den Seiten des Rumpfes sind durch etwas breitere, dunkle Binden von einander getrennt, von denen die acht oberen purpurfarben, die unterste aber goldbraun sind. Die Hinterseite der Peetoralbasis ist grauviolett, das Hautläppchen über der Basis der Brustflossen ist hell rosenroth. Ein sehwarzvioletter Fleck zwischen den drei ersten Dorsalstacheln in der oberen, grösseren Hälfte der Dorsale und ein ähnlich gefärbter Streif vor jedem der folgenden Stacheln. Eine hell rosenrothe Binde unter der Höhenmitte der stacheligen Dorsale und eine Reihe von Flecken derselben Färbung unter der Spitze der Dorsalstacheln. Anale hinter dem dritten Analstachel bis zum zweiten Gliederstrahl derselben Flosse verschwommen grau- violett. Aussenrand der Ventralen blass rosenroth. 3 R. br. 8. D. 11/13—14. A.4/9. L.1.41—43 (+3—4 auf d. C.). L. transv. 7. V. 1/7. 7 Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 3 Serramus fuscus Lowe. (= 8. emarginatus V alenc.) Ein Exemplar, 32° lang, von Goree, durch Herrn Höfler. Der hintere Rand des Vordeckels ist sehr schwach gebogen, fein gezähnt, und zeigt eine Einbuchtung über der Winkelgegend, die mit drei platten grösseren Zähnen besetzt ist. Die Caudale ist am hinteren Rande äusserst schwach concav. Die Kopflänge ist e. 3%, mal, die grösste Rumpfhöhe ce. 3%/,—3°/,‚mal in der Totallänge, der Augen- diameter fast 7mal in der Kopflänge enthalten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass das ‘hier erwähnte Exemplar zu S. emargenatus Val. zu beziehen sei; ich glaube jedoch annehmen zu dürfen, dass letztere Art von 8. fuseus Lowe nicht speeifisch getrennt werden könne, wie ich schon früher in einer Abhandlung über die Fische von Spanien und Portugal bemerkte. Dass bei S. emarginatus V al. an den Seiten des Zwischenkiefers die Sammtzähne fehlen, wieValeneiennes angibt, ist entschieden irrig. Der Unterkiefer springt am vorderen Ende bedeutend über den Zwischenkiefer vor. Der Oberkiefer ist beschuppt. Sämmtliche Kopfschuppen, mit Ausnahme der grösseren am Deckel, klein. Längs der Seitenlinie liegen ec. 80 Schuppen. D. 11/16. A. 3/11. Dentex canariensis Steind. Ein Exemplar von Goree, 30°” lang, von Goree, durch Herrn Höfler. Dentex vulgaris L. Zwei grosse Exemplare, 77 und 84°" lang, von Goree, durch Herrn Höfler. Kopflänge '/, der Totallänge gleich, und nur unbedeutend grösser als die Kopfhöhe am Hinterhaupte. Die grösste Rumpfhöhe beträgt bei dem einen Exemplare von 77° Länge 19'/,°", und bei dem grösseren Exemplare von 84°” Länge 22°“, übertrifft somit ein wenig die Kopflänge. Dentex filosus Val. Von dieser Art, welche an den Küsten der canarischen Inseln und Senegambiens häufig vorkommt, wurde am 4. December 1881 ein ce. 25°" langes Exemplar zugleich mit mehreren kleinen Exemplaren von Dentex macrophthalmus sp. Bloch in der Adria bei Spalato gefangen und mir durch Prof. Kolombatovie gütigst eingesendet. Pagrus auriga Val. Taf. IV, Fig. 2 und 2a. Die von mir in der Abhandlung „Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s“ p. 30 der Denkschriften der kais. Akademie, Bd. 44, gegebene Beschreibung dieser Art bedarf einer Berichtigung, indem ich irriger Weise zu einem kleinen Exemplare von Pagrus auriga zwei Exemplare von Pagrus Ehrenbergei CO. \V. bezog. Bei Pagrus auriga Val. ist die grösste Rumpfhöhe 2°/,- etwas mehr als 2?/,mal, die Kopflänge mehr als 3*/,—4'/,mal in der Totallänge, der Augendiameter etwas weniger als 3- fast 3”/,mal, die Stirnbreite 3?/.— unbedeutend mehr als 3mal, die grösste Höhe des Präorbitale e. 3%, mal in der Kopflänge enthalten. Sieben bis neun Schuppenreihen auf den Wangen. Zwei Reihen kleiner Molarzähne an den Seiten des Zwischen- und Unterkiefers, doch sind die vorderen Zähne der Aussenreihe ein wenig comprimirt, etwas höher als die übrigen und mit einer stumpfen Spitze versehen. Vorne im Zwischenkiefer 4 grössere, im Unterkiefer 6 etwas kleinere Hundszähne; unmittelbar hinter ihnen liegen einige kleine stumpf-konische Zähne mit umgebogener Spitze. Stirne, Schnauze, Knochen des Augenringes, Kiefer und Randstück des Vordeckels schuppenlos. Nackenband ziemlich deutlich entwickelt. L :& 4 Franz Steindachner. Pectorale sichelförmig, sehr lang und e. 3'/,mal, Ventrale e. 4/,—4”/,mal in der Totallänge enthalten. Die Spitze der Ventralen fällt in vertiealer Riehtung über die Basis des dritten Analstachels oder noch ein wenig weiter zurück, die der dunklen Ventralen erreicht genau oder nahezu den Beginn der Anale. Die Rückenlinie bis zum Beginne des Schwanzstieles gleichförmig und zwar stark bogenförmig gekrümmt. Die Dorsale enthält in der Regel 11, selten 12 Stacheln und in der Regel 11, selten 10 Gliederstrahlen, die Anale 3 Stacheln und 8, sehr selten 9 Gliederstrahlen. Die Seitenlinie durchbohrt am Rumpfe 49—51 Schuppen, und 7 horizontale Schuppenreihen legen zwischen der Seitenlinie und dem Beginn der Rückenflosse, deren 3. bis 5. Stachel stark verlängert ist; die Höhe des dritten, längsten Stachels kommt zuweilen nahezu /, der Totallänge gleich. Die vorderen dunkeln Querbinden des Rumpfes erlöschen im höheren Alter mehr oder minder vollständig. Himmelblaue Flecken oder Punkte fehlen bei sämmtlichen (8) Exemplaren, welche gegenwärtig das Wiener Museum von dieser Art besitzt. Das grösste Exemplar der Wiener Sammlung ist 21° lang. Fundort: Canarische Inseln. Meines Erachtens ist Pagrus Bertheloti V al. nieht unter die Synonyma von Pagrus auriga Val., sondern höchst wahrscheinlich von Pagrus Ehrenbergil C. V. zu reihen. Pagrus Ehrenbergii C.\. Taf. V, Fig. 1 und 1a. Sehr gemein an der Küste Senegambiens bei Goree. Herrn Höfler’s Sammlung enthält drei Exemplare dieser Art; von den canarischen Inseln besitzt das Wiener Museum gleichfalls dıei sehr grosse Exemplare und endlich ein kleines Exemplar von Sherboro an der Westküste Afrika’s, welches au" afel V dieser Abhandlung abgebildet ist. Von Pagrus auriga Val. unterscheidet sich I. Ehrenbergii hauptsächlich durch den gänzlichen Mangel dunklerer Querbinden am Rumpfe, durch die viel schwächere Krümmung der Rückenlinie längs der Basis der Dorsale, durch die stärkere Entwicklung der Suborbitalia, die geringere Anzahl der Schuppenreihen auf den Wangen, durch das Vorkommen himmelblauer Flecken am Rumpfe und endlich durch die stets geringere Höhe des Rumpfes im Verhältniss zur Totallänge. In der Regel erhebt sich auch die obere Kopflinie von der Schnauzenspitze bis zum Beginne der Dorsale minder rasch bei /. Ehrenbergir als bei F. auriga, doch kommen bei beiden Arten in dieser Beziehung Ausnahmen vor. Die grösste Rumpfhöhe ist bei P. Ehrenbergel stets ein wenig mehr als 3mal, die Kopflänge etwas mehr als 4- nahezu 4'/, mal in der Totallänge, der Augendiameter 3°/,- nahezu 4mal, die grösste Höhe des Präorbitale (richtiger erstes Suborbitale zu nennen) 3—2*/,mal in der Kopflänge enthalten. Nackenband bei grösseren Exemplaren deutlich, bei kleineren nur schwach angedeutet. Die Stirne ist querüber stark gewölbt, und springt zwischen den vorderen Augenrändern stumpf höcker- förmig vor, was bei P. aurıga nicht der Fall ist. Nur 7—6 Schuppenreihen auf den Wangen. Vorne im Zwischenkiefer 4, im Unterkiefer 6 Hundszähne, letztere merklich kleiner als erstere. Hinter den Hundszähnen des Zwischenkiefers liegen einige stumpf-konische Zähnchen, hinter denen des Unterkiefers aber bereits bei kleinen Individuen halbeiförmige Zähne, die unmerklich der Form nach in die seitlichen Molarzähne desselben Knochens übergehen, und bei grösseren Exemplaren ‚kleine Molarzähne. Die Zahl der Molarzahnreihen an den Seiten der Kiefer nimmt mit dem Alter zu; bei einem Exemplare von c. 23°” Länge liegen daselbst 2, bei einem Exemplare von 39°” Länge 3 Zahnreihen, und bei einem Exemplare von fast 55°" Länge sogar 4 Zahnreihen im Zwischenkiefer. Nur die vordersten Zähne der äussern seitlichen Reihe sind in beiden Kiefern etwas comprimirt und mit einer stumpfen Spitze versehen. Die Schuppen des Hinterhauptes setzen sich bei älteren Individuen nach vorne auf den mittleren Theil der hinteren Stirnhälfte fort, nicht aber bei jüngeren Exemplaren; es gibt daher die theilweise Beschuppung Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 5 oder gänzliehe Schuppenlosigkeit der Stirne keinen sicheren Anhaltspunkt zur Unterscheidung der Gattungen Ohrysophrys und Pagrus. Die Länge der Peetorale ist 3'/,— nahezu 3°/. mal, die der Ventrale e. 5— mehr als 5'/,mal in der Total- länge enthalten. Der dritte, vierte und fünfte Dorsalstachel ist fadenförmig verlängert, der dritte höchste Dorsalstachel erreicht bei einem Exemplare von ce. 23°" Länge etwas mehr als '/,, und der sechste e. ?, der Totallänge. Der obere, stets längere Caudallappen ist bei einem Exemplare von 39°" Länge */,, bei kleineren Exemplaren oft nur '/, der Totallänge gleich. Die Seitenlinie durehbohrt 53 Schuppen am Rumpfe, über derselben liegen 6—6'/,, unter derselben (bis zur Basis der Ventralen) 13—14 horizontale Schuppenreihen. . Himmelblaue Flecken in der oberen Rumpfhälfte, ein dunkler Fleck an der Basis der letzten Gliederstrahlen der Dorsale. D.127/10..4.3/9. Wie schon früher erwähnt, ist die Art an den Küsten der canarischen Inseln und Senegambiens nicht selten; aus dem Mittelmeere kennt man dieselben nur von der Küste Egyptens, Syriens und Sieiliens. Von letzterer Localität beschrieb Prof. Döderlein in Palermo zwei grosse Exemplare (S u. ?) in dem „Giornale di Seienze naturali ed economiche della Societä di Scienze naturali ed eeonomiche di Palermo“, Anno 1879, Vol. XIV, p. 112—121. Auf dem Fischmarkt von Nizza werden nicht selten grosse Exemplare von P. Ehren- bergei verkauft, dieselben stammen jedoch, wie mich Dr. Bellotti versicherte, aus der Umgebung der canarischen Inseln (Baneo d’Arglim) und werden in Eis verpackt von Marseille weiter nach Genua und Nizza versendet. Pagellus Bellottii n. sp. (?) Taf IIT, Pio, 1, Die obere Profillinie des Kopfes erhebt sich steil, nahezu ohne Krümmung bis zur Nackengegend. Die Kopflänge ist genau oder ein wenig mehr als 3mal in der Körperlänge und 4- oder unbedeutend mehr als 4mal in der Totallänge, grösste Rumpfhöhe ce. 2'/,mal in der Körperlänge enthalten. Die grösste Kopfhöhe gleicht der Kopflänge oder übertrifft sie nahezu um '/, einer Augenlänge. Die Länge der Schnauze ist bedeutend geringer als bei P. erythrinus und genau 3mal, der Augendiameter etwas mehr als 3%/,— nahezu 4mal, die Stirnbreite 3°%/, —4mal in der Kopflänge enthalten. Die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung unter die Mitte der vorderen Hälfte des Auges. Die grösste Höhe des ersten, vordersten Suborbitale steht der Augenlänge merklich nach; der untere Rand der beiden vorderen Suborbitalia ist bogenförmig cingebuchtet, so dass das hintere Endstück des Oberkiefers äusserlich sichtbar wird, während der Rest dieses Knochens unter den zwei vordersten unteren Augenrandknochen bei geschlossenem Munde verborgen liegt. Die Wangengegend zeigt sieben Schuppenreihen. Die Schuppen der Hinterhauptsgegend dehnen sich bogenförmig bis zur Mitte der Stirne aus; der übrige Theil der Stirne, die Schnauze, die Suborbitalia, das breite Randstück des Vordeckels und die Kiefer sind schuppenlos. In der Bezahnungsweise der Kiefer unterscheidet sich I. Dellortil nicht von P. erythrinus. Die Molarzälıne bilden an den Seiten der Kiefer zwei Reihen. Der Kiemendeckel endigt nach hinten in zwei kurze, platte Spitzen, die dureh einen halbmondförmigen Einschnitte von einander getrennt sind. Die Nacken- und Rückenlinie sind sehr schwach gebogen, letztere senkt sich längs der Basis der Gliederstrahlen der Dorsale etwas rascher als längs der Basis der Dorsalstacheln. Der 2., 3., 4. und 5., zuweilen auch der 6. Dorsalstachel sind mässig verlängert und endigen in eine dünne, biegsame Spitze. Der 3., 4. und 5. dieser Stacheln sind an Höhe durehsechnittlich °/, der Kopflänge gleich, während der höchste Dorsalstachel bei gleich grossen Exemplaren von I. erythrinus mindestens 2mal in der Kopflänge enthalten ist. 6 Franz Steindachner. Die Peetorale ist lang, schwach säbelförmig gebogen; ihre äusserste Spitze fällt in vertiealer Richtung noch ein wenig hinter die Basis des dritten Analstachels. Die Länge der Peetorale erreicht ?/,,, die der Ventrale kaum '/, der Totallänge. Die Caudale ist am hinteren Ende tief dreieckig eingebuchtet; beide Lappen der Flossen endigen nach hinten zugespitzt und der obere ist ein wenig länger als der untere. Die Caudale ist wie bei P. erythrinus stark beschuppt, doch fallen die Schuppen leicht ab. Die Anale ist länger als bei /. erythrinus und enthält nicht 9 Strahlen wie bei letztgenannter Art, sondern zehn gegliederte Strahlen, welche gegen den letzten Strahl zu ein wenig an Höhe zunehmen. Der Schwanzstiel ist etwas höher als bei P. erythrinus. Die Seitenlinie ist schwach gebogen und durchbohrt 55—59 Schuppen, über derselben liegen 6—7, unter derselben 12 --14 horizontale Schuppenreihen. Rücken blass rosenroth mit Silberglanz, unterhalb der Seitenlinie nach allmäligem Übergange weisslich gelb mit röthliehem Schimmer. Ein himmelblauer verschwommener Fleck an der Basis der einzelnen Schuppen in der oberen Rumpfhälfte. Im Leben zeigen sieh einige rosenrothe Querbinden in der unteren Rumpfhälfte als Ausläufer der Grundfärbung der oberen Rumpfhälfte. Fundorte: Küsten der eanarischen Inseln (Banco Arglim) und Goree. Zwei Exemplare, 31 und 33° lang, im Besitze des Museo eivico in Mailand, das grössere derselben ( ?) ist auf Taf. III, Fig. 1 dieser Abhandlung abgebildet; es zeigt einen stumpfen Dorn am vorderen unteren Ende des Präorbitale, der anch zuweilen bei grossen Exemplaren von P. erythrinus (5) entwickelt ist. Vielleieht sind die in den vorangehenden Zeilen beschriebenen beiden Exemplare nur als Repräsentanten einer besonderen Varietät von P. erythrinus aufzufassen. D. 12/10. A. 3/10. P. 16. L. 1.5559. Sargus Bellottii n. sp. Dar sen er2: Körperform etwas gedrungen, Kopf nach vorne stärker zugespitzt als bei S. annularis Geoffr., der nächstverwandten Art, mit der sie durch das Vorkommen einer dunklen Binde am Schwanzstiele übereinstimmt. Die grösste Rumpfhöhe ist ce. 2'/, mal in der Körper-, oder etwas mehr als 2*/, mal in der Totallänge, die Kopflänge 3'/,mal in der Körper- oder etwas mehr als 4mal in der Totallänge, die Länge der Schnauze 2*/,mal, die Stirnbreite etwas mehr als 3'/,mal, der Augendiameter ce. 3/,mal in der Kopflänge enthalten. Die Stirne ist ziemlich stark eingedrückt, und die obere Kopflinie steigt rascher nach hinten an als bei S. annularıs. Vier Schuppenreihen liegen auf den Wangen. Die Höhe des Präorbitale’ist geringer als die Augenlänge und ce. 4mal in der Kopflänge enthalten. Zehn Schneidezähne im Zwischen- und acht im Unterkiefer; die vorderen dieser Zähne sind am freien Rande in der Mitte seicht eingebuchtet, die seitlichen kleineren Schneidezähne schräge gestellt. Zwei Reihen kleiner Molarzähne an den Seiten der Kiefer. Der Oberkiefer ist bei geschlossenem Munde vollständig von den beiden ersten Knochenplatten des Augen- ringes überdeckt, die Mundwinkel fallen in verticaler Richtung ein wenig hinter den vorderen Augenrand. Der hintere Rand des Vordeckels ist vertical gestellt, der untere schwach gebogen. Sechs verticale Schuppenreihen liegen am Kiemendeckel, der nach hinten in einen zarten, platten Stachel ausläuft. Der sechste, höchste Stachel der Dorsale ist kaum halb so lang wie der Kopf. Die Peetorale ist ziemlich lang, ihre Spitze fällt in verticaler Riehtung ein wenig vor den Beginn der Anale. Die Länge der Pectorale ist ein wenig mehr als 3mal, die der Ventrale e. 5mal in der Körperlänge enthalten. Die Seitenlinie ist etwas schwächer gebogen als die Rückenlinie und durehbohrt 52 Schuppen am Rumpfe und ec. 4—5 auf der Caudale. Ein grauer Fleck liegt am Beginn der Seitenlinie und ein grosser, querbindenartiger, bleigrauer Fleck am Schwanzstiel. Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 7 Totallänge des beschriebenen Exemplares: ce. 15°. Fundort (nach Bellotti): Canarische Inseln (Banco d’Arglim). D. 11/14. A. 3/14. L.1.52 (+4—5 aufd. C) L. tr. 7/1/12. Otolithus macrognathus sp. Bleeker. Ein grosses Exemplar, 65°” lang, von Goree, dureh Herrn Höfler. Grösste Rumpfhöhe e. 3°/,mal in der Körper- oder 4'/;mal in der Totallänge, Kopflänge e. 3°/;mal in der Körper- oder ein wenig mehr als 4mal in der Totallänge, Augendiameter e. 6°/, mal, Stirnbreite 6mal, Schnauzenlänge e. 4?/,mal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt in vertiealer Richtung um unbedeutend mehr als !/, der Augenlänge hinter das Auge. Eine Reihe locker gestellter, grosser Hundszähne im Zwischenkiefer vor der ziemlich breiten Binde kleiner Spitzzähne, im Unterkiefer "hinter der Reihe kleiner Spitzzähne. Die beiden mittleren Hundszähne vorne im Zwischenkiefer hinter der Binde der Spitzzähne nicht sehr stark entwickelt. Zunge gross, frei, vorne oval gerundet. Pectorale und Ventrale nahezu gleich lang und ebenso lang wie der Kopf von der Unterdeckelspitze bis zum hinteren Augenrande. Die Seitenlinie durehbohrt 50—51 Schuppen am Rumpfe und mindestens 30 auf der Caudale zwischen den beiden mittleren längsten Strahlen. Ober- und unterhalb der hinteren Spitze dieser beiden Strahlen der Caudale ist der hintere Flossenrand mässig concav, und zwar der obere Theil länger als der untere. Eine über- schuppte Flügelschuppe liegt über der Basis des äusseren Ventralstrahles. Zahlreiche braune, ziemlich breite Streifen ziehen, der Richtung‘der Schuppenreihen folgend, schräge von unten und vorne nach oben und hinten. Die ganze Hinterseite der Peetoralbasis ist schwärzlich braun. Die stachelige Dorsale zieren braune Längsstreifen in mehreren Reihen, die zweite Dorsale zeigt Längsreihen brauner Flecken. Die übrigen Flossen sind ungefleckt. D. 10 n. A. 2/8. L.1.50—51. L. tr. 6/,/1/12—13 (bis zur Basis der Ventrale). Diese Art steigt in den Senegal bis nach S. Louis hinauf (s. Steindachner, „Zur Fischfauna des Senegal“, Bd. 60 der Sitzb. der k. Akad. d. Wissensch., I. Abth. Nov. Heft, Jahrg. 1869, p. 22—24 im Separatabdr., Tat. VII). Das Wiener Museum besitzt überdies noch kleine Exemplare von Lagos und Gabun. Umbrina cirrhosa Lin., var. canariensis (V al.) (= Umbrina eanariensis Valenc., Ichthyol. des Iles Canar., p. 24—25, nee Steind., Ichthyol. Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise, IV. Fortsetzung, p. 36—38, Taf. VI, Fig. 1.) Kata, ner 1. In einer im October vergangenen Jahres erhaltenen Sendung senegambischer Meeresfische befand sich ein Prachtexemplar der von Valenciennes als Umbrina canariensis beschriebenen Art, welche meiner Ansicht nach nur als eine Varietät von Umbrina eirrhosa Linn. zu deuten wäre, da mit Ausnahme der grösseren Strahlenzahl in der zweiten Dorsale kein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sich vorfindet. Valenciennes’ Beschreibung von U. canariensis passt bezüglich der Körperzeichnung und der Zahl der Flossenstrahlen in der zweiten Dorsale genau auf das uns von Gore dureh die Güte des Herrn Höfler eingesendete Exemplar, nicht aber bezüglich der Schuppenzahl der Seitenlinie, der Grösse des Auges, der Rumpfhöhe ete. ! ! In dieser Beziehung (sowie auch in der Zahl der Dorsalstrahlen) stimmten die von mir l. ec. als Umbdrina ceanariensis beschriebenen Exemplare viel genauer mit Valenciennes’ Charakteristik von UT. eanariensis als mit der von UT. ronechus überein; ich zweifle jedoch gegenwärtig nicht, dass diese meine frühere Deutung, hauptsächlich durch Valenciennes’ inrige (?) Angabe der Flossenstrahlen in der zweiten Dorsale, der Schuppen der Seitenlinie und theilweise auch der Körper- zeichnung veranlasst, unrichtig ist. Es ist somit nach meiner gegenwärtigen Ansicht U. canariensis Steind (nee Valene.) 8 Franz Steindachner. Das hier zu beschreibende Exemplar der Var. canarrensis ist 47°® lang. Die grösste Rumpfhöhe erreicht nahezu "/, der Körperlänge oder ist etwas mehr als 3°/,mal in der Totallänge, die Kopflänge etwas weniger als 3'/, mal in der Körper- und e. 41/, mal in der Totallänge enthalten. Die stumpf-konische Schnauze überragt die Mundspalte bedeutend und ist an Länge '/, des Kopfes gleich, während die Augenlänge fast nur '/; der Kopflänge erreicht. Die Stimbreite ist e. 3%/,mal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung unter die Augenmitte. Der aufsteigende Deckelrand ist nach hinten und unten geneigt, die Zähnchen desselben nehmen gegen die Winkelgegend herab allmälig an Grösse zu und rücken zugleich ein wenig weiter auseinander. Kopf seitlich und oben vollständig überschuppt. Kinnbartel kurz, dick. Von den Stacheln der ersten, nach oben zugespitzten Dorsale ist der dritte und vierte am höchsten und jeder derselben nur um ce. ?/, der Augenlänge kürzer als der Kopf. Die zweite Dorsale enthält 29 Gliederstrahlen. Die Länge der Ventralen ist etwas weniger als 1Y/,mal, die der Peetoralen 1°/, mal in der Kopflänge enthalten. Der zweite kräftige Analstachel ist e. halb so lang wie der folgende Gliederstrahl, dessen Höhe ce. ?/,der Kopf- länge gleicht. Die Seitenlinie durehbohrt e. 53 Schuppen am Rumpfe und mindestens 30 auf der Caudale, über welche sie sich bis zum hinteren Flossenrande fortsetzt; 10 Schuppen zwischen der Seitenlinie und der Basis des ersten Dorsalstachels. In der Zeiehnung und Färbung des Körpers unterscheidet sich das uns zur Beschreibung vorliegende Exemplar von Goree nicht wesentlich von jenen der gemeinen Umbrina cirrhosa aus dem Mittelmeere und der Adria; nur ist die Grundfarbe des Körpers etwas dunkler, die wurmförmig geschlängelten himmelblauen, silber- glänzenden Streifen sind schärfer ausgeprägt, und die Umgrenzung derselben dunkler braunviolett. Die Anale und Ventrale zeigen eine schwärzlich blaugrauviolette Färbung. Die Var. canarvensis der U. eirrhosa zeichnet sich somit nur durch die brillantere, intensivere Färbung und die grössere Zahl der Gliederstrahlen in der Dorsale vor der gewöhnlichen typischen Form aus den europäischen Meeren aus. D, II 20 SA 2, 122 1. Umbrina ronchus Val, Gthr. (= DT. eanariensis Steind. ]l.c. Taf. VI, Fig. 1, nee Valenc.). Ein Exemplar von Goree. — Von dieser Art habe ich bereits I. e. eine ausführliche Beschreibung und getreue Abbildung nach zahlreichen Weingeistexemplaren von der Küste Teneriffa’s unter der irrigen Bezeichnung U. canariensis Val. gegeben. Nach Valenciennes’ Beschreibung in der „Ichthyologie des fles Canaries“ allein wäre diese Art wohl kaum zu erkennen. Bei keinem einzigen der von mir untersuchten 20 Exemplare finde ich weniger als 23—29 Gliederstrahlen in der zweiten Dorsale (nach Valene. 25) und die Seitenlinie durehbohrt nur 48 50 Schuppen (nach Valene. 60). Coryphaena hippurus Lin. Ein Exemplar von Goree, durch Herrn Höfler. Totallänge: e. 53°", Körperlänge von der Schnauzenspitze bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen: nahezu 42°, Länge des Kopfes: unbedeutend mehr als 91/,°”, grösste Rumpfhöhe: 91/,°®. Die grösste Rumpf- höhe gleicht somit fast genau der Kopflänge und ist ec. 4'/,mal in der Körperlänge (d. i. Totallänge mit Aus- schluss der Caudale), der Augendiameter e. 5'/,mal, die Schnauzenlänge etwas weniger als 3mal, die grösste Ichthyol. Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise, 4. Fortsetz., Sitzber. der Wiener Akad. Bd. 56, Oct.-Heft 1867, p. 36—38 im Separatabdr., Taf. VI, Fig. 1 mit UT. ronchus Val. identisch, und U. ronchus Val. aus der Synonimie von U. eirrhosa Lin. in derselben Abhandlung auf pag. 35 zu streichen. Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. N) Kopfhöhe unbedeutend mehr als Imal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt in vertiealer Richtung e. unter die Augenmitte. Die obere Kopflinie erhebt sich bereits steil unter sehr mässiger Bogenkrümmung bis zum Beginne der Dorsale. Die Pectorale ist schwach säbelförmig gebogen und c. 1'/,mal, die Ventrale aber nur 1Y/,mal in der Kopf- länge enthalten. Die Insertionsstelle der Ventrale fällt in verticaler Richtung ganz genau unter die Basis des obersten Pectoralstrahles, und der Beginn der Anale unter die des 38. Dorsalstrahles, d. i. ein wenig näher zur Basis der Caudale als zum vorderen Augenrande, somit ziemlich bedeutend hinter die Mitte der Körperlänge. Die Dorsale enthält 58, die Anale 25 Strahlen. Kleine runde dunkle Flecken liegen unregelmässig am Rumpfe und Kopfe zerstreut, einige wenige unmittelbar unterhalb der Basis der Dorsale. Die Seitenlinie erhebt sich über den vorderen Theile der Peetorale nach Art eines Dreieckes oder unregelmässig bogenförmig. Bei einem zweiten kleinen Exemplare von nur 34°” Länge, welches bei R. Janeiro gefangen wurde, ist die Kopflänge 4'/,mal, die grösste Rumpfhöhe ce. 5'/,mal, der Augendiameter 5mal, die Schnauzenlänge c. 3mal, die Kopfhöhe mehr als 1'/,mal, die Länge der Pectorale ce. 1'/, mal, die der Ventrale 1'/, mal in der Kopflänge enthalten. Die obere Kopflinie erhebt sich sehr wenig, allmälig bis zur Dorsale und ist nur am vordersten Theile der Schnauze zunächst über der Mundspalte gekrümmt. Der Beginn der Dorsale ist ebenso weit von der Basis der mittleren Caudalstrahlen wie von den Narinen entfernt. D. 54. A. 25. Die Insertionstelle der Ventralen fällt in verticaler Richtung unter die Basis der mittleren Pectoralstrahlen. Auf einer Körperseite 3, auf der anderen 7 oder 8 dunkle Flecken zunächst unterhalb der Basis der Dorsale in einer Längsreihe, und verschwommene, viel kleinere Flecken an den Seiten des Rumpfes. Caranz senegallus U.\. Ein Exemplar, nieht ganz 9 Zoll lang, von Gabun. Es stimmt genau mit ©. V.’s Beschreibung (Hist. nat. des Poiss. IX., p. 78—79) überein, doch liegt in der Einbuchtung des hinteren Deckelrandes ein schwaiz- brauner Fleck. Das vordere Drittel der Seitenlinie ist bogenförmig gekrümmt, der horizontal verlaufende Theil der letzteren beginnt in verticaler Richtung unter dem ersten Strahl der zweiten Dorsale. Sieben verschwom- mene, dunkle Querbinden ziehen vom Rücken zur Höhenmitte des Rumpfes herab. Selene goreensis C.\V.sp. (= (aranx goreensis Gthr. Steind.) Taf, VI Von dieser Art erhielt ich neuerdings ein vortrefflich erhaltenes Exemplar von Gorce durch Herrn Höfler. Es ist mit Einschluss der Caudale e. 39 lang. Der zweite und dritte Gliederstrahl der (zweiten) Dorsale und der Anale sind stark fadenförmig verlängert: Ein grosser, verschwommener, am hinteren Rande hell gesäumter dunkler Fleck liegt an der Basis der Pectorale und ein kleiner am überhäuteten Ausschnitt des hinteren Deckel- randes. Elf bis dreizehn bedornte Platten läugs der Seitenlinie am Schwanzstiele. Körperhöhe etwas weniger als 2mal, Kopfhöhe e. 2°/,mal, Kopflänge etwas mehr als 3mal in der Körperlänge bis zum hinteren Rande der mittleren Caudalstrahlen enthalten. Der Augendiameter ist e. 3'/,mal, die Höhe des Präorbitale nicht ganz 3mal in der Kopflänge begriffen. Keine freien Stacheln vor dem Beginne der Anale am schneidigen Bauchrande. DD. 1720, %, 1019. Selene (?) setipinnis sp. Miteh. (= Argyrerosus setipinnis Gthr = Vomer Brown Cuv.) Drei Exemplare, das grösste von 28°“ Länge durch Herın Höfler von Gorce, die übrigen von den capverdischen Inseln. tv (Steindachner.) 10 Franz Steindachner. Grösste Rumpf höhe 1°,,— 2mal in der Körperlänge bis zum Beginne der Schwanzflosse enthalten, 23—24 Gliederstrahlen in der zweiten Dorsale, und 13—20 in der Anale. Erste Dorsale rudimentär mit 5—8 kurzen Stacheln. Bei keinem dieser drei Exemplare liegen (zwei) freie Stacheln vor der Anale, dagegen sind bei jedem derselben am Schwanzstiele 10—20, dieht aneinander gedrängte und gekielte, kleine Schuppenplatten längs der Seitenlinie vorhanden, deren schwach entwickelte Kiele in zarte Dornen endigen. Diese Dornen decken sich gegenseitig dachziegelförmig; nach Hinwegnahme der dünnen Oberhaut und Isolirung der einzelnen Schuppenplatten kann man aber ganz deutlich die einzelnen Dornen unterscheiden, in welchen die Kiele endigen. Nach Günther’s Charakteristik der Gattung (Caranx müsste somit Argyreiosus mit Caranx vereinigt werden, da, wenngleich nicht immer ganz deutlich, bei Argyrevosus setipinnis gekielte und bedornte Schuppen- platten am Endtheile der Seitenlinie liegen. Dr. Lütken hat in seinem höchst verdienstlichen Werke „Spolia atlantica“* die Caranx-ähnlichen Arten in sechs Genera geschieden, und zwar Trachurus Cuv., Gthr., Megalaspıs Blkr., Decapterus Blkr., (aranz Cuv., Gallichthys Cuv. und Selene (= Vomer, Argyreiosus) Lac. Die beiden letztgenannten Gattungen glaube ich unter dem Namen Selene Lac. zusammenfassen zu müssen, da der Mangel oder das Vorkommen von Schuppenplatten an der Seitenlinie kein genügendes Unterscheidungsmerkmal zwischen Gallzchthys und Selene abgibt. Ephippus goreensis UC.\. Ein Exemplar, 35°” lang, von Goree, durch Herrn Höfler. D.? = A.3/15. L. lat. 47. L. fr. 9/1/e. 16-17. 9 In der Körperform stimmt das uns zur Beschreibung vorliegende Exemplar fast ganz genau mit dem typischen von Cuvier und Valenciennes beschriebenen und abgebildeten Individuum überein, nicht aber in der Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie und der Rumpfzeichnung, die vielleicht von den französischen Autoren nicht genau angegeben sein dürfte. | Die Rumpfhöhe zwischen dem Beginne der stacneligen Dorsale und der Ventrale mit Ausschluss der ziemlich hohen Schuppenscheide am basalen Theile der stacheligen Dorsale ist etwas weniger als 2mal, die Koptflänge ce. 5'/, mal in der Körperlänge, die grösste Rumpfhöhe aber zwischen dem Beginne des gliederstrahligen Theiles der Dorsale und dem Beginne der Anale 1°/, mal in der Körperlänge oder etwas weniger als 2mal in der Total- länge enthalten. Die Länge des Auges übertrifft '/, der Kopflänge und steht der Stirnbreite nach. Die Profillinie der fast vertical abfallenden Schnauze ist stark concav, die Stirne gewölbt, stumpf höcker- förmig vorspringend. Das Hinterhaupt erhebt sich rasch über und hinter der Stirne, und ist im Profile gesehen schwach concav. Der aufsteigende Rand des Vordeckels ist vertical gestellt und trifft mit dem unteren Rande unter einem rechten Winkel zusammen, dessen Spitze stark gerundet ist. Die Mundspalte ist klein, der hintere Winkel derselben fällt in verticaler Richtung unter den vorderen Augenrand. Eine breite Binde spitzer Zähne liegt in beiden Kiefern, die Zähne nehmen gegen die äusseren Reihen ziemlich rasch an Länge zu. Die Schnauze, das Präorbitale und die Kiefer sind schuppenlos, die Schuppen auf den Wangen, der Stirne und am Hinterhaupte klein, am Deckel und Unterdeckel verhältniss- mässig sehr gross. Der zweite, dritte und vierte Dorsalstachel ist säbelförmig gebogen, stark verlängert, der zweite längste Stachel ce. 2°/, mal, der vierte c. 4*/,mal in der Kopflänge enthalten. Der erste Dorsalstachel ist sehr kurz, dornenförmig; vor demselben liegt ein mit der Spitze nach vorne gekehrter, horizontaler Stachel. Die Glieder- strahlen der Dorsale sind wie die der Anale und der Caudale vollständig überschuppt. Die Pectorale ist kurz, e. 1°/,mal in der Kopflänge enthalten. Die Ventrale ist am ersten Gliederstrahle fadenförmig verlängert und an diesem fast so lang wie der Kopf. Ventrale und Peetorale zeigen eine schwärzlichbraune Färbung und sind überschuppt. Die Stacheln der Anale liegen ziemlich weit von einander, insbesondere der zweite von dem dritten; der zweite Analstachel ist etwas stärker aber kürzer als der dritte, der sich seiner ganzen Länge nach an den Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrila’s. 1 folgenden ersten Gliederstrahl anlegt und an Höhe kaum eine halbe Augenlänge erreicht. Die Stellung und Stärke der Analstacheln ist in der von Cuvier und Valeneiennes publieirten Abbildung (pl. 178) irvig angegeben. In der grösseren oberen Rumpfhälfte sind die Schuppen braun und am ganzen hinteren Rande breit glänzend- silbergrau gesäumt, tiefer herab am Rumpfe aber goldgelb und gleichfalls hell gesäumt. Glyphidodon saxatilis L. Ein grosses, e. 21°" langes Exemplar von Gor&e, durch Herrn Höfler. D. 13/13. A. 2/13. L. lat. 30. L. tr. 4/,/1/11. Rumpfhöhe etwas mehr als 1%/,mal, Kopflänge 3'/, mal in der Körperlänge, Augendiameter 3'/,mal, Stirn- breite unbedeutend mehr als 3mal in der Kopflänge, Höhe des unteren Augenringes unterhalb der Mitte des Auges 2mal in der grössten Höhe des Präorbitale enthalten. 2, Schuppenreihen auf den Wangen. Zähne der Aussenreihe in beiden Kiefern am breiten, freien Rande seicht eingekerbt. Der fünfte, höchste Gliederstrahl der Dorsale erreicht genau eine Kopflänge. Fünf Querbinden am Rumpfe, an ihrer breitesten Stelle in der Mitte der Rumpfhöhe nicht breiter als die sie trennenden Zwischenräume. Die hinterste der Rumpfbinden liest am Beginne des Schwanzstieles, die vorderste zieht vom Beginne der Dorsale vertical zur Seitenlinie herab. Ich habe mir erlaubt, eine kurze Beschreibung des mir von Gor6e eingesendeten Exemplares zu geben, um den sicheren Nachweis izu liefern, dass Glyphrdodon saxatelıis sp. Lin. bisher nur von der Ostküste Amerika’s bekannt, auch an den Küsten Senegambiens heimisch sei. Mugil Hoefleri n. sp.? (an Mugel Smithur Gthr.?). Taf. IV, Fig. 1. Zwei Exemplare, 26 und 28°” lang, von Gorde durch Herrn Höfler. D. 41 A.3/9. L. lat. 34-85. L. tr. 12—13. Die Leibeshöhe ist 3°/,mal, die Kopflänge 4—4'/,mal in der Körperlänge, der Augendiameter 4'/,—4'/,mal, die Stirnbreite 3—2°/,mal, die Schnauzenlänge ce. 3°/,— nahezu 4mal in der Kopflänge enthalten. Stirne querüber sehr mässig gebogen, noch schwächer die Oberseite der Schnauze. Auge mit sehr schwach entwickeltem Fettlide, daher die hier zu beschreibende Art in die zweite Gruppe der Mugel-Arten nach Günther gehört. Hinteres Ende des Oberkiefers an der Unterseite des Kopfes deutlich sichtbar. Die Ränder des Unterkiefers stossen unter einen mehr oder minder stumpfen Winkel nach vorne zusammen. Der hintere Rand des Präorbitale ist aı hinteren, schräge abgestutzten Rande stärker gezähnt als am unteren, der über der Mundwinkel-Gegend fast dreieckig, doch seicht eingebuchtet ist. Zahlreiche, haarförmige Zähnchen am Rande der Oberlippe. Schneidiger Rand des Unterkiefers zahnlos. Zähnchen am Vomer in einen flachen Bogen sich ausbreitend. Gaumenzähne weit hinten am Gaumen gelegen. Der Beginn der ersten Dorsale fällt um eine Augenlänge näher zur Basis der Caudale als zum vorderen Ende der Schnauze. Bei dem einen Exemplare unserer Sammlung ist der erste Stachel der ersten Dorsale ein wenig höher als der zweite Stachel, bei dem zweiten Exemplare findet das verkehrte Verhältniss statt, doch übertrifft die grösste Höhe der ersten Dorsale bei beiden nur wenig die Hälfte der Kopflänge. Die zweite Dorsale und die Anale sind am freien Rande der Strahlen tief bogenförmig eingeschnitten; der zweite Gliederstrahl der zweiten Dorsale und der Anale erreicht an Höhe c. ?/,—”/, der Kopflänge. Nur die vordersten Strahlen dieser beiden Flossen sind zart beschuppt, doch fallen diese Schuppen leicht ab, so bei dem auf Taf. IV abgebildeten Exemplare; der Beginn beider Flossen fällt nahezu in eine verticale Linie. Circa 23—24 Schuppen zwischen dem vorderen Schnauzenrande und dem Beginne der stachligen Dorsale. 12 Franz Steindachner. Die Caudale ist am hinteren Rande tief dreieckig eingeschnitten; beide Caudallappen sind stark zugespitzt und der obere ein wenig länger als der untere. Die Länge der Caudale übertrifft die des Kopfes nahezu um einen Augendiameter. Die Peetorale spitzt sich nach hinten stark zu und ist nur unbedeutend kürzer als der Kopf. Die Spitze derselben Flosse fällt auf die 10. Schuppe der sogenannten Seitenlinie. Die hintere Rumpfhälfte ist stark eomprimirt, die geringste Rumpfhöhe am Schwanzstiele gleicht genau oder nahezu der Hälfte der Kopflänge. Eine lange, dreieckige Schuppe liegt an der Bauchseite zwischen der Basis der Ventralen; die Länge der letzteren ist variabel und bei dem einen Exemplare unserer Sammlung fast 1?”/,mal, bei dem zweiten aber 1'/, mal in der Kopflänge enthalten. Der freie Rand der Schuppen erscheint unter der Loupe sehr fein gezähnt. Ein stark versechwommener breiter, grauer Streif, durch Anhäufung von Pünktchen gebildet, längs der Höhenmitte der einzelnen horizontalen Schuppenreihen in der oberen Rumpfhälfte. Caudale an sämmtlichen freien Rändern schmal schwarzgrau gesäumt. Ebenso gefärbt ist der vordere Rand der zweiten Dorsale und der obere der Peetorale. Ventrale gelblich. Anale in der vorderen Hälfte dieht grau punktirt; ebenso punktirt ist die zweite Dorsale ihrer ganzen Aus- dehnung nach. Die hier geschriebene Art scheint mit Mag. Schlegel Blkr. und insbesondere mit Mugel Smithiv Gthr. am nächsten verwandt zu sein, unterscheidet sich aber von erstgenannter Art, nach Bleeker’s Beschreibung zu schliessen, durch die grössere Körperhöhe und Länge der Schnauze, durch die grössere Anzahl der Schuppen zwischen der Kiemenspalte und der Caudale und durch das Vorkommen von Zähnen am Vomer. Mit Mugel Smethiül Gthr. stimmt Mugil Hoefer: in der Zahl der Längs- und Querschuppenreihe am Rumpfe bezüglich der Körperhöhe, in der Forın des Unterkiefers ete. ziemlich genau überein, doch ist bei M. Hoeflerı der Kopf merklich kürzer, die Stirne etwas schmäler, die erste Dorsale weiter nach hinten gerückt, die zweite Dorsale gleich der Anale nur im vordersten Theile beschuppt. Die Peetorale ist überdies bedeutend länger als bei M. Smithir; endlich fällt die Anale bei M. Hoefler: nicht mit dem vorderen Drittel ihrer Längenausdehnung in vertiealer Richtung vor den Beginn der zweiten Dorsale, sondern der Beginn dieser Flossen fällt nahezu in eine Verticallinie. Da jedoch Günther’s Beschrei- bung von M. Smithrr nur auf die Untersuchung eines einzigen, halb erwachsenen Exemplars basirt ist, so halte ich es nicht für unmöglich, dass ein grosser Theil der angeführten Unterschiede aus der Altersverschiedenheit der beschriebenen Exemplare zu erklären und theilweise auch auf individuelle Schwankungen zurückzuführen sein dürfte. Ich habe daher M. Horfler/ nur als fraglich neue Art hingestellt. Cymoglossus goreensis n. Sp. Tat. T, Fir. >. D.126> A. 98, V.dext. 4 sın.2. L. 1.103. Körperform stark verlängert, zungenförmig. Die grösste Rumpfhöhe ist 4'/,mal, die Kopflänge etwas mehr als Dmal in der Totallänge, die Länge der Schnauze 3mal in der Kopflänge enthalten. Augen oval, das obere derselben ist ein wenig weiter nach vorne gerückt als das untere. Entfernung beider Augen von einander oder die Stimbreite gleicht der Augenlänge, und diese ist ec. 4'/,mal in der Schnauzenlänge enthalten. Beide Narinen der Augenseite münden in kurze Röhrchen, die obere liegt zwischen den Augen, die untere iiber dem Mundrande vor dem unteren Auge. Der Schnauzenhaken ist von keiner besonderen Längenausdehnung. Beide Kiefer tragen an der Blindseite des Kopfes eine ziemlich breite Binde kurzer Spitzzähne; der Mundwinkel fällt auf der Augenseite ein wenig hinter den hinteren Rand des unteren Auges. Am Rumpfe sind an der Augenseite des Körpers zwei Seitenlinien vorhanden, beide sind durch 17 Längs- schuppenreihen an dem Punkte ihres grössten Abstandes von einander getrennt. Die obere Seitenlinie zieht sich Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 13 (8) am Kopfe längs dem Schnauzenrande bis zum Ende des Schnauzenhakens fort und sendet an der Schnauze einen kurzen Seitenast nach hinten, der aber die Stirngegend nicht erreicht. In einiger Entfernung hinter dem Auge sind die beiden Seitenlinien des Rumpfes durch einen Querast verbunden, der sich schräge nach hinten und unten fast bis zum unteren, hinteren Ende des Kopfes fortsetzt, und hierauf schlingenförmig nach vorne und oben sich wendet und zuletzt in fast horizontaler Richtung zur vorderen Unterkieferspitze zieht. Die Dorsale beginnt am vorderen Schnauzenrande ein wenig über der Stelle, an welcher die zweite untere Seitenlinie des Rumpfes an der Schnauze mit der oberen zusammentrifft und enthält nur einfache Strahlen wie die Anale. Die linke Ventrale der Aussenseite ist auf zwei Strahlen redueirt, welche über dem Bauchrande des Rumpfes liegen; die rechte Ventrale enthält vier Strahlen, welche gleichfalls ein wenig über dem Bauchrande eingelenkt sind, und ist durch einen Hautsaum mit der Anale gleiehsam zu einer einzigen Flosse verbunden. Die nach hinten sich zuspitzende Caudale gleicht an Länge der Schnauze. Die Schuppen des Rumpfes sind an der Augenseite in dem der Dorsale und Anale zunächst liegenden Theile sehr stark gezähnt, ebenso sämmtliche Kopfschuppen derselben Seite; die bedeutend grösseren Schuppen in dem ganzen übrigen Theile der Rumpfseiten aber sind nur mit äusserst kleinen Zähnchen besetzt. Die Schuppen der rechten Körperseite sind ausnahmslos ganzrandig. Linke Rumpfseite ehoeoladebraun, Dorsale und Anale mit 2—5 Reihen dunkler Flecken geziert. Ein wenig vor dem hinteren Rande der Rumpfschuppen der linken Körperseite eine scharf vorspringende verticale Linie. Totallänge des beschriebenen, von Herrn Höfler eingesendeten Exemplares: 60”. Fundort Gorce. Von Cynoglossus senegalensis Kaup unterscheidet sich Oyn. goreensis durch die geringe Zahl und die bedeutende Grösse der Rumpfschuppen längs der Seitenlinie (104, bei (€. senegalensis 134—135) und durch die grössere Längenentwicklung des Kopfes. ® Cynoglossus canariensis n. Sp. Taf. II, Fig. 2. D. c. 130. A. e. 100. C. 10. L.1. 102—103. V. sin. 2, dext. 4. Leibeshöhe etwas mehr als 4'/, mal, Kopflänge unbedeutend mehr als 5mal in der Totallänge, Schnauzen- länge 3'/,mal in der Kopflänge enthalten. Oberes Auge unbedeutend weiter nach vorne gerückt und zugleich kleiner als das untere. Stirnhöhe ein wenig kleiner als der Längsdurchmesser des oberen Auges. Das untere Auge liegt mit seiner kleineren hinteren Längenhälfte bereits hinter dem Mundwinkel der Augenseite. Deckel und Unterdeekel nach hinten und unten vorgezogen. Rostralhaken zugespitzt. Die obere Narine liegt ein wenig vor den Augen auf der Mitte der Stirn- höhe, die untere am oberen Mundrande vor dem unteren Auge. Ventrale der Augenseite mit zwei kurzen, zarten, fadenförmigen Strahlen; Ventrale der rechten Rumpfseite mit vier bedeutend längeren Strahlen und mit der Anale durch einen Hautsaum in Verbindung. Drei Seitenlinien auf der linken Körperseite, die mittlere Seiten- linie von der oberen durch e. zwölf Schuppenreihen getrennt, die untere von der mittleren dureh e. 10—11. Sämmtliche Rumpfschuppen der Augenseite sind deutlich gezähnt. köthlich graubraun auf der Augenseite, mit einem Stiche ins Grünlichgelbe zunächst der Basis der Dor- sale und der Anale. Totallänge des beschriebenen, theilweise entschuppten Exemplares: e. 28°". Fundort: Canarische Inseln (Banco d’Arglim) nach Dr. Bellotti, dem ieh die Zusendung des hier beschrie- benen Exemplares verdanke. IHemirhombus quwineensis Blkr. DR8II A270: Be sin. 12) dext10: V. 6. L. latıc. 56. Körperform oval; grösste Rumpfhöhe e. 2'/,mal in der Körperlänge oder etwas mehr als 2°/,mal in der Totallänge, Länge des Kopfes etwas weniger als 4mal in der Körperlänge, der Augendiameter 4*/,—4*/, mal, 14 Franz Steindachner. die Schnauzenlänge c. 6mal, die Länge der linken Peetorale (an der Augenseite) ce. 1?/,mal, die der rechten c. 2'/, mal in der Kopflänge enthalten. Das untere Auge ist ein wenig weiter nach vorne gerückt als das obere, am oberen Auge erhebt sich der vordere und untere Rand, am unteren der obere und vordere Rand leistenförmig. Die Stirne ist schuppenlos und schmal, querüber stark eingedrückt; die Höhe derselben erreicht nicht ganz '/, der Augenlänge an ihrer schmälsten, und ?/, eines Augendiameters an ihrer breitesten Stelle, d. i. zu- nächst ihrem vorderen Ende. Ein tiefer, halbelliptischer Ausschnitt hinter dem oberen Auge, ein viel schwächer entwickelter hinter dem unteren Auge. Die Mundspalte steigt rasch nach vorne an; der hintere schräg gestellte Rand des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung unter die Mitte des unteren Auges. Zwei Zahnreihen im Zwischenkiefer und nur eine am Unterkiefer. Die Zähne der Aussenreihe sind länger und stärker als die der Innenreihe, und nehmen gegen die Mundwinkel allmälig an Höhe und Stärke ab. Die beiden rundlichen Nasenmündungen an der Augenseite liegen vor dem unteren Auge in der Höhe des oberen Randes desselben. Die Stirne, Schnauze, Unterkiefer und die Lippen sind schuppenlos, das dreieckige Endstück des Ober- kiefers ist beschuppt. Die Caudale ist rhombenförmig, somit am hinteren Rande dreieckig, und nicht oval gerundet, wie sie Bleeker darstellt (s. Blkr., M&moire sur les Poissons de la Cöte de Guinee, pl. 3); sämmtliche Strahlen der Dorsale, Anale und Caudale, nicht aber die sie verbindende Flossenhaut, sind beschuppt, was auf Bleeker’s in vieler Beziehung fehlerhaften Abbildung nicht angedeutet ist. Die Schuppen der Seitenlinie sind bei wohlerhaltenen Exemplaren fast ganz mit kleineren Schuppen über- deckt. Sämmtliche Flossen, vielleicht nur mit Ausnahme der Ventralen, die bei dem hier besehriebenen Exem- plare verletzt sind, zeigen zahlreiche kleine, dunkelbraune Flecken und Punkte. Die Augenseite des Rumpfes ist dunkelbräunlichgrau und mindestens an den freien, fein gezähnten Schuppenrändern sehr zart, dunkler punktirt. Totallänge des beschriebenen Exemplares von Goree durch Herrn Höfler: 29, Clupea (Alosa) setosa Steind. Diese Art, welche ich bereits im Jahre 1869 (Ichthyol. Notizen [IX.] Bd. LX d. Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. I. Abth. Juli-Heft, 1569) beschrieb, ist an den Küsten von Liberia und Gabun heimisch, nicht aber an der Westküste von Amerika (bei Mazatlan), wie ich I. ce. nach einer irrigen Angabe Salmin’s mit- theilte; dasselbe dürfte vielleicht auch bezüglich der Clupea (Alosa) notacanthordes Steind. der Fall sein, während viele andere Arten, welche ich 1. e. p. 25 u. 26 (fide Salmin) als von Mazatlan stammend anführte, zweifellos von den Küsten Chile’s und Peru’s herrühren. Rhinobatus Columnae Bonap. Ein vortrefflich erhaltenes Exemplar, &, 75° lang, von Gor6e durch Herrn Höfler. Bezüglich der Ausdehnung der oberen Nasenklappe stimmt dasselbe genau mit Müller und Henle’s Beschreibung und Bonaparte’s Abbildung überein; die Basis dieser Klappe reicht nach innen etwas über den inneren Winkel des Nasloches und ihre Insertion entfernt sich weit über den oberen Rand desselben. (M. & H., System. Beschr. d. Plagiostomen, p. 113.) Die Länge der Schnauze verhält sich zur Distanz der Augenfirsten wie 4°/,:1, die Distanz der inneren Winkel der Naslöcher ist merklich kleiner als die Länge eines Nasloches, die Distanz der äusseren Winkel vom Rande der Scheibe ebenso gross wie die Länge eines Nasloches. Schnauze gelblich, Rest der Oberseite des Kopfes wie der Rumpf schmutziggrau. Carcharias (Prionodon) faleiformis Müll. & Henle. Ein grosses Exemplar, 91°" lang, Weibehen von Goree durch Herrn Höfler. Es stimmt genau mit J. Müller’s und Henle’s Beschreibung überein, doch gleicht die Länge einer Nasenspalte ce. ?/, einer Augen- Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrilka’s. 1 CR länge und an der Unterseite der Pectoralen liegt zunächst der Flossenspitze ein ziemlich grosser dunkler Fleck wie bei Carcharias Bleeker‘ Dum., dessen Unterkieferzähne aber fein gezähnelt sind. Die Schnauze ist ziemlich verlängert, vorne elliptisch gerundet, und bis zum Vorrande der Augen gemessen, genau 3mal in der Kopflänge (bis zur letzten Kiemenspalte) enthalten. Das innere, hintere Ende der Narinen ist e. 2mal so weit von dem vorderen Schnauzenrande als vom Vorderrande der Mundspalte entfernt. Die Ent- fernung der Mundwinkel von einander ist e. um ?/, eines Augendiameters grösser als die Länge der Mundspalte. Die Stirnbreite gleicht der Schnauzenlänge. Die Länge der sichelförmigen Pectoralen gleicht dem Abstande der Basis dieser Flossen von der Augen- mitte; die grösste Breite der Brustflossen ist etwas mehr als 1°/, mal in der Flossenlänge enthalten und der vordere Rand derselben endlich 3'/,mal länger als der untere. Der Beginn der Dorsale fällt fast um die Länge der Mundspalte näher zur Wurzel der Pectoralen, als zum Beginne der Ventralen. Beide Dorsalen und die Anale sind nach hinten in eine lange Spitze ausgezogen. Die zweite Dorsale ist etwas kleiner als die Anale, welchen sie gegenüber liegt. Die erste Dorsale ist c. 3mal höher als die zweite Dorsale (unter dem vorderen, oberen Winkel) und auch 3mal länger als letztere Flosse. Am unteren, vorderen Winkel der Anale liegt ein schwärzlich blaugrauer Fleck. Die Caudale ist 26° lang, erreicht somit */, der Totallänge, der allgemeinen Form nach gleicht sie jener von (arch. menisorrah. Übersicht der in dieser Abhandlung beschriebenen oder erwähnten Arten. Holocentrum hastatum ©. V. — Gorce. Serranus fuscus Lowe. — Goree. Dentex canariensis Steind. — Gorce. Dentex vulgarıs L. — Gor6e. Dentex filosus V al. — Gor6e, Spalato (Dalmatien). Vagrus auriga Val. — Canarische Inseln. Pagrus Ehrenbergivl C. V. — Goree. a ee fer Pagellus Bellotti n. sp. — Canarische Inseln. Sa Sargus Bellotti‘ n. sp. — Canarische Inseln. Fi = Otolithus macrognathus sp. Blkr. — Gorce. 11. Umbrina eirrhosa Linn. var. canariensis V al. — Gorce. 12. Umbrina ronchus Val., Gthr. — Goree, canarische Inseln. 13. Coryphaena hippurus Lin. — Gor6e, Rio Janeiro. 14. Caranx senegallus C. V. — Gabun, Gorce. 15. Selene goreensis sp. C. V. — Gorce. 16. Selene setipinnis sp. Miteh. — Capverdische Inseln. 17. Ephippus goreensis Ö. V. — Gorce. 15. Glyphrdodon saxwatilh's sp. Lin. — Goree. 19. Mugel Höflerl n. sp. ? — Gorte. 20. Uynoglossus goreensis n. sp. — Gor6e. 1. Uynoglossus Bellottei n. sp. — Canarische Inseln. 22. Hemirhombus gwineensis Blkr. — Gorce. 23. Olupea (Alosa) setosa Steind. — Liberia, She:bero, Gabun. 24. Rhinobatus Columnae Bonap. — Gorce. 25. Carcharias (V’rionodon) faleiformis M.&H. — Goree. 16 Franz Steindachner. Anhang. Über eine neue Paraphoxinus-Art aus der Herzegowina. Paraphoxinus Ghetaldii n. sp. Taf. V, Fig. 2. Körpergestalt spindelförmig. Grösste Rumpfhöhe 4—5mal, Kopflänge e. 3°/,mal in der Körperlänge, Augendiameter Dmal, Schnauzenlänge 3'/,mal, Stirnbreite etwas mehr oder weniger als 3mal, die grösste Kopfhöhe am Hinterhaupte 1Y,—1?/, mal in der Kopflänge enthalten. Schnauze vorne konisch gerundet. Die Kiefer reichen gleich weit nach vorne; die Lippen sind ziemlich wulstig, die Unterlippe ist in der Mitte unterbrochen. Die Mundwinkel fallen in verticaler Riehtung unter die hintere Narine oder zwischen beide Narinen, die übrigens nur durch ein Hauptläppchen von einander getrennt sind. Die Oberseite des Kopfes ist querüber schwach gebogen. Die grösste Höhe des Rumpfes fällt in die Nackengegend zwischen dem Hinterhauptsende und dem Beginne der Dorsale. Die letztgenannte Flosse beginnt in vertiealer Richtung ein wenig vor der Einlenkungs- stelle der Ventralen, eben soweit vom hinteren Augenrande wie von der Basis der Schwanzflosse entfernt. Der obere hintere Rand der Dorsale ist schwach eonvex, die Höhe der Flosse 1°/,—2mal grösser als die Basislänge derselben. Die Zahl der Dorsalstrahlen beträgt 9 (?/.). Die Länge und Entwicklung der Ventralen ist variabel, in ersterer Beziehung erreicht sie bald nahezu die Höhe der Dorsale, bald steht sie derselben bedeutend nach. Bei der Mehrzahl der von uns untersuchten Exem- plare reicht das äusserste, hintere Ende der Ventralen bis zur Analgrube zurück oder noch ein wenig hinter (den Beginn der Anale, und nur bei wenigen, auffallend schlanken Exemplaren fällt dasselbe ziemlich weit vor (die Analgrube. | Die Pectorale gleicht an Länge der Höhe der Dorsale oder übertrifft sie ein wenig. Das hintere Ende der- selben fällt mehr oder minder weit vor die Insertionsstelle der Ventrale. Die Anale enthält 9—10 Strahlen, der vordere und untere hintere Winkel derselben ist gerundet, und der untere Flossenrand zwischen beiden sehr schwach concav. An Höhe steht die Anale der Dorsale nach. Die Caudale ist am hinteren Rande dreieckig eingebuchtet, beide Lappen derselben sind gleich lang und am hinteren Ende mehr oder minder schwach zugespitzt oder in der Regel oval gerundet. Die Länge der Cau- dale ist e. 1?/,mal in der des Kopfes enthalten. Der Schwanzstiel ist ziemlich lang, schlank, und erreicht an Höhe kaum die Hälfte der grössten Rumpfhöhe. Die Schuppen an den Seiten des Rumpfes sind äusserst klein, rundlich, decken sich nieht dachziegelförmig und sind von einer dieken, faltigen Haut ganz umhüllt; die grössten Schüppchen liegen am Schwanzstiele und zunächst der Seitenlinie, die bis zum Beginne des Schwanzstieles in der unteren Rumpfhälfte verläuft und gleich hinter dem oberen Ende der Kiemenspalte sich mässig rasch herabsenkt. Brustgegend und mittlerer Theil der Rückenfläche und Unterseite des Schwanzstieles schuppenlos. Rücken schmutzigbraun, untere Hälfte der Körperseiten goldgelb, Bauchseite weisslich. Zahlreiche grössere und kleinere schwärzlichbraune Flecken von unregelmässiger Form und an den Rändern verschwommen liegen an den Körperseiten zerstreut, und ein grösserer, schmaler Fleck an der Basis der Caudalstrahlen. Zähne auf den unteren Schlundknochen einreihig, 5—4 (d. contusorü). D+9. A910. BP. 16.2988: Mehrere vortrefflieh erhaltene Exemplare (bis zu 13° Länge), erhielt ich aus den unterirdischen Höhlen der Ebene von Popovo in der Herzegowina durch die Güte meines hochgeehrten Freundes, Herrn Baron Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. ar! Ghetaldi &ondola, nach dem ich diese noch unbeschriebene Art als Zeichen meines Dankes zu benennen mir erlaubte. Was den Gattungsnamen Paraphowinus anbelangt, so wurde derselbe von Bleeker für Phoxinellus alepr- dotus Heck. vorgeschlagen, während die Heckel’sche Bezeichnung Phowinellus für Phowinellus zeregi belassen wurde. Bekanntlich hat Heckel bereits im Jahre 1343 die Gattung ereirt (s. Heck., Abbildung und Beschreibungen der Fische Syriens, pag. 49), und in folgender Weise charakterisirt: „Dentes contusorii 5—4. Os antieum; labia teretia; eirrhi nulli. Pinna dorsalis et analis brevior, illa radio osseo apice flexili pone pinnas ventrales ineipiens. Squamae minutae aut nullae.* In die Gattung Phoxinellus reihte Heckel zwei Arten: Ph. Zeregi Heck. (aus Syrien) und Ph. aleprdotus Heck. (aus Bosnien bei Livno und aus Dalmatien). Im Jahre 1863 trennte Bleeker die Gattung Phoxwrnellus Heck. in zwei Gattungen, nämlich Phowirnellus Heck.— Pseudophoxinus Blkr. ol. (Corpus ubique squamosum, oblongum, eompressum ete.) mit der Art Phoxinellus Zeregi Heck. und Paraphoxinus Blkr.—=Phowinellus Blkr. ol. nee Heck. (Corpus linea laterali tantum squamosum, elongatum fusiforme ete.) mit der Art: Paraphoxinus alepıdotus—= Phowinellus alepidotus Heck. (s. Bleeker, Atlas Ichtlıyol. des Indes Orient. Neerland. T. III, 1863, p. 31). In dem siebenten Bande des Cataloges der Fische in den Sammlungen des britischen Museums reihte Dr. Günther Phoxinellus Zeregi Heck. als Repräsentant einer besonderen Untergattung Pseudophoxinus in die Gattung Leueiscus, bezüglich deren Umfanges ich Günther’s Ansicht nicht theile, ein, und führt Phowz- nellus alepidotus Heck. als Faraphowinus alepidotws (gleich Bleeker) an. Der Gattungsname Phowxinellus Heck. ist somit gänzlich aus dem Systeme verdrängt, wozu meines Erachtens kein triftiger Grund vorliegt, denn er sollte mindestens als Bezeichnung einer Subgattung für die Species Phowrnellus Zeregi Heck. statt Pseudophoxinus Blkr. reservirt werden. Sämmtliche, bisher bekannte Arten der Gattung Paraphoxinus Blkr. = Phowinellus Heck., mit Aus- schluss von Ph. Zeregi Heck., sind auf bestimmte Localitäten beschänkt und schliessen sich bezüglich ihrer Körperform (nicht aber in den übrigen Charakteren) bald näher an Phowinus (so Paraphoxinus Ghetaldır m.), bald näher an Leuciscus an, wie Phoxwinellus adspersus sp. Heck. Schuppen entwickeln sich entweder nur längs der Seitenlinie, wie bei Phoxinellus alepidotus Heck., oder aber in grösserer oder geringerer Zahl an den Seiten des Rumpfes; sie sind jedoch stets rudimentär, klein, rundlich, und liegen unter der Oberhaut, die bald dicker, bald dünner ist, in der Regel verborgen. Die Schlund- zähne zeigen comprimirte Kronen und sind einreihig; der Zahl nach variiren sie bei den einzelnen Individuen einer und derselben Art (s. Steind., Allgemeine Bemerkungen über die Süsswasserfische Spaniens und Portugals, Wien, 1. Aug. 1866), in der Regel kommen 5—4 oder 5—5 Schlundzähne vor, seltener nur 4—4. Der Beginn der Dorsale fällt in verticaler Riehtung mehr oder minder bedeutend hinter die Insertionsstelle der Ventralen. Die bisher bekannten Arten der Gattung Paraphoxinus Blkr. = Phoxinellus Heck. (excel. Phox. Zeregı Heck.) sind in ihrem Vorkommen auf den Süden Europa’s, das sogenannte illyrische Dreieck und auf Spanien beschränkt; ihre Zahl beträgt 5, nämlich: 1. Paraphowinus eroatieus sp. Steind., Gthr. Fundorte: Bäche und Flüsse Croatiens, welche aus unter- irdischen Wasserbehältern und aus Felssehluchten mit grosser Wassermenge hervorbreehen und nach kürzerem oder längerem Laufe wieder in Felsschlünden verschwinden, so die Lieea und Novchicza bei Gospich, Ottucha bei Gradae, Richieza bei Stikada. 2. Paraphoxinus adspersus sp. Heck., Steind. (Leucos adspersus Heck., Fische Syriens). Schlundzähne 4—4, 5—4, 5—5. Fundort: See, zwischen kraterähnlich vertieften Felsen bei Imosky, Jessero rosso genannt, der seinen Abfluss unterirdisch in das Thal findet, und in dem daraus gebildeten Bache (nach Heckel und Kner), ferner See bei Gradac. Ich habe auf Taf. III sub Fig. 3 eine getreue Abbilduug dieser von Heckel & Kner irriger Weise in die Gattung Leucos gereihten Art nach dem am besten erhaltenen der typischen Exemplare des Wiener Museums gegeben. (Steindachner.) bi) 18 Franz Steindachner. Beiträge zur Kenntniss der Fische Afrika’s. 3. Paraphoxinus alepidotus sp. Heck., Blkr. Fundort: Cettina, Narentafluss bei Sign und Livno in Bosnien. 4. Paraphoxinus Ghetaldii Steind. Fundort: Unterirdische Höhlengewässer in der Ebene von Popovo in der Herzegowina. 5. Paraphoxinus hispanteus Steind. (Phoxinus hispanieus Steind. olim, Ichthyol. Bericht über eine nach Spanien und Portugal unternommene Reise, 3. Fortsetz., Sitzb. der k. Akad. d. Wissensch. Jahrg. 1866, Juli-Heft, p. 8—9 im Separatabdr. Taf. I, Fig. 1). Fundort: Ein kleiner Bach, der bei Merida in die Guadiana sich ergiesst). Schlundzähne 4—4. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFELTI TAFEL IV. Fig. 1. Holocentrum hastatum C.\V. ; ; i 5 ec Fig. 1. u. 1a. Mugil Hoefleri n. sp. ? 2. Uynoglossus goreensis 1. SP. TAFEL 1. Fig. 1. Umbrina eirrhosa L. var. canariensis Val. Uynoglossus canariensis D. SP. Fig. Lu.1a. Pagrus Ehrenbergiü C.V. juv. : 2. Paraphoxinus Ghetaldii n. Sp. INERESI Fig. 1. Pagellus Bellottü n. sp.? TAFEL VI 2. Sargus Dellottii n. Sp. Paraphosinus adspersus sp. Heck. „ 2u.2a. Pagrus auriga Val. adult. DARERN N. XD n Selene goreensis sp. C. V. juv. Steindachner:Fische Afrika’s. (II) Taßıl: RE, ER N d.Natgezu hthvEdKo nopicky K.K.Hot-u. Staatsdruckerei Denkschriften d.k.Akad.d.W math.naturw. Classe XLV.Bd.I. Abth. Taf. . (a1) Ss ka fri Fische A Steindachner EFLLLELKLS REEL, f/ FIH; I, // K.K.Hof-u Staatsdruckerei. N.d.Nat.gez.u.lith vw.Ed.Konopicky. Denkschriften d.k.Akad.d.W math.naturw. Classe XLV.Bd.l.Abth. Steindachner:Fische Atrika’s. (Il) Tag H. N.d. Nat ezulithv.Ed.Konopicly KlcHof-u.Staatsdruckerei, Denkschriften d.k.Akad.d W.math.naturw. Classe XLV. Bd. I. Abth. Ta£IV. :Fische Afrika's. (II) Steindachner TC) ‚K.Hof-u.Staatsdruckerei r \ K Nd.N at.gez.ulith wEd.Konopicky lasse XLV. Bd.1. Abt. \ , hriften d.k.Akad d.W. malh.naturw. ( r Denk Steindachner:Fische Afrika's. (IN) Tafßv. K.K.Hof-u.Staatsdruckerei Denkschriften d.k.Akad d.W. malh.naturw. Classe XLV. Bd.T. Abth. Steindachner:Fische Afrika’. (I) N.d.Nat.dez.ulith.v.Ed.Konopicky. Denkschriften d.k.Akad.d W.mallh.naturw. Classe XLV. Bd. 1. Abth. K.\cHof-u.Staatsdruckerei, NUNINIMINN 8 01623 67