BEITRÄGE ZUR KRYPTOGAMENFLORA DER SCHAVEIZ Auf Initiative der Schweiz. Botanischen Gesellschaft UND AUF Kosten der Eidgenossenschaft HERAUSGEGEBEN VON EINER Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft — >c^^ BAND I Heft 1 : Ed FISCHER: Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen ÜBER Rostpilze Heft 2: H. CHRIST: Die Farnkräuter der Schweiz Heft 3: R CHODÄT: AlguesVertes de la Suisse. Pleurococcoides- Chroolepoides BERN Druck und Verlag uon K. J. WYSS 1901 BF^TRÄGE ZUR KBIPTOGlEiLORA Ml ME Auf Initiative der Schweiz. Botanischen Gesellschaft UND auf Kostex der Eidgenossenschaft Herausgegeben VON einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft. -$Hf<- BAND I, HEFT (. ENTWICKLUNGSGESCHICHTLICHE UNTERSUCHUNGEN ÜBER ROSTPILZE VON Ed. FISCHER. BERN Druck und Verlag von K. J. WYSS 1898. ENTWICKLÜNGSGESCHICHTLICHE UNTERSUCHUNGEN ÜBER ROSTPILZE Q O T A H ZUR MONOGRAPHISCHEN DARSTELLUNG DER SCHWEIZERISCHEN UREDINEEN VON Dr. Ed. FISCHER, Pkofessok an der Universität Bern. e: Mit sechzehn Textfiguren und zwei Tafeln. :^ BERN Druck und Verlag von K. J. WYSS 1898. p EINEM LIEBEN VATER y- « ERRN ROFESSOR Dr. L. -Fischer f zur teier seines siebenzigsten Ueburtstages Kjr; IN KINDLICHER DANKBARKEIT GEWIDMET VOM VERFASSER J' Inhaltsangabe. Pag. Vorwort IX Versuchseinrichtung . 1 üromyces Junci (Desmaz.) 2 Uromyces Faba,e (Pers.) 3 üromyces Alcheniillae (Pers.) und Uromyces Alchemillae alpinae Ed. Fischer . 5 Uromyces Cacaliae (DC.) 7 Puccinia dioicae Magnus 8 Puccinia Caricis-frigidae Ed. Fischer 13 Puccinia Caricis-montanae Ed. Fischer und Puccinia Aecidii-LeucanthemiEd. Fischer 28 Puccinia silvatica Schröter 45 Puccinia Caricis (Schum.) 47 Puccinia graminis (Pers.) 48 Puccinia Phragmitis (Schum.) und Puccinia Magnusiana Körn 50 Die Puccinia zum Aecidium Ligustri Strauss 52 Puccinia Festucae Plowr 57 Puccinia persistens Plowr 58 Puccinia Smilacearum-Digrajjhidis (Soppitt) Kleb 68 Puccinia helvetica Schröter 65 Puccinia expansa Link und Puccina conglomerata (Str.) 68 Puccinia Trollii Karst 70 Puccinia Morthieri Körnicke und Puccinia Geranii-silvatici Karsten ... 72 Puccinia Anemones-Virginianae Schweinitz 74 Puccinia Veronicarum DC. 78 Puccinia Malvacearum Mont 79 Gymnosporangium confusum Plowr •. . . 80 Gymnosporangium clavariaeforme (Jacq.) 82 Gymnosporangium tremelloides A. Braun 85 Melampsora Laricis R. Hartig 88 Cronartium asclepiadeum (Willd.) und Cronartium flaccidum (Alb. et Schw.) . 90 Coleosporium 94 1. Coleospoi'ium Inulae (Kze.) 95 2. Coleosporium Senecionis (Pers.) 101 3. Coleosporium Sonchi-arvensis (Pers.) 102 4. Coleofiporium Tussilaginis (Pers.) 103 5. Coleosporium Cacaliae (DC.) 104 6. Coleosporium Petasitis de Bary 105 7. Coleosporium Campanulae (Pers.) 105 Nachtrag zu Aecidium Ligustri 108 Theoretisches 109 1. Ueber Beziehungen zwischen Uredineen, welche alle Sporenformen besitzen, und solchen von reduciertem Entwicklungsgange 109 2. Die biologischen Arten 116 Erklärung der Tafeln 121 VorAA^Ort. Die in vorliegender Arbeit niedergelegten Untersuchungen können in gewissem Sinne als Vorarbeiten zu einer Monographie der schwei- zerischen Uredineen betrachtet werden : bei diesen Pilzen hängen ja bekanntlich die biologischen Verhältnisse so eng mit der Systematik zu- sammen, dass eine floristische Bearbeitung derselben nur dann als wirklich vollständig betrachtet werden kann, wenn jenen Verhältnissen in weit- gehendster Weise Rechnung getragen ist, wie dies z. B. in Plowrights British Uredineae and Ustilagmeae geschah. Jeder Beitrag zur Ent- wicklungsgeschichte, insbesondere auch jede genauere Präcisierung des Kreises der Nährpflanzen für eine Uredineenspecies bietet daher zugleich einen Beitrag zur besseren Abgrenzung der Arten und hat also auch einen Wert für die Systematik. Die Versuche, über welche im Folgenden Bericht erstattet werden soll, erstrecken sich über circa vierzig schweizerische Uredineenspecies. Der Mehrzahl nach waren es heteroecische Arten, aber es fanden auch die sonst in experimenteller Hinsicht bisher mehr oder weniger ver- nachlässigten autoecischen Arten eine eingehendere Berücksichtigung. Ich hielt es dabei für zweckmässig, auch diejenigen unter meinen Ver- suchen kurz zu besprechen, welche nicht neue Resultate, sondern eine blosse Bestätigung der Beobachtungen früherer Forscher ergaben. Abgesehen von der Untersuchung von Aecidium Ligustri aus dem Jahre 1898 wurden meine Versuche in den Jahren 1891 — 1896 ausgeführt; ihre eingehendere Darstellung erfuhr aber infolge anderweitiger Inanspruch- nahme eine unliebsame Verzögerung. Indess sind die wichtigsten Er- gebnisse jeweils von Zeit zu Zeit in kürzeren Notizen vorläufig mitgeteilt worden an folgenden Stellen : Compte-rendu des travaux de la societe helvetique des sciences naturelles reunie ä Bäle 1892 (in Archives des sciences physiques et naturelles) p. 93. X Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1894, p. Xlll— XIV und aus dem Jahre 1895, p. X— XL Bulletin de la societe botanique de France T. XLI, p. CLXVIII— CLXXIII und p. CCXL-CCXLIU. Compte-iendu des travaux de la societe helvetique des sciences naturelles reunie ä Zürich 189G (in Archives des sciences physiques et naturelles) p. 182-185. Bulletin de Iherbier Boissier T. V, No. 5, 1897, p. 396 und T. VI, No. 1, 1898, p. 11. Versuchseinrichtung. Die meisten Infectionsversuche, von denen im folgenden die Rede sein soll, wurden mit Teleutosporen resp. mit den im Frühling aus ihnen hervorgegangenen Basidiosporen ausgeführt. Um keimfähiges Material zur Verfügung zu haben, ist es in erster Linie erforderlich, dass die Teleutosporen in der richtigen Weise überwintert werden. Es geschah dies meist in der Weise, dass die im Spätsommer oder Herbst gesammelten Sporen, den Blättern oder Stengelstücken noch aufsitzend, in kleine Tuchsäckchen gebracht und den Winter über im Freien auf- gehängt wurden, so dass sie dem Regen und Schnee, dem Gefrieren und Auftauen in ähnlicher Weise wie an ihrem natürlichen Standorte aus- gesetzt waren. Im März oder April, als befürchtet werden musste, es könnte durch warmen Regen oder starke Feuchtigkeit die Keimung der Sporen in einem unerwünscht frühen Zeitpunkt hervorgerufen werden, brachte ich die Säckchen auf eine offene Laube, wo sie den Nieder- schlägen nicht direkt ausgesetzt waren. Überwinterung in der trockenen Zimmerluft scheint dagegen die Keimfähigkeit der Sporen zu unter- drücken. Sollten nun die überwinterten Teleutosporen zu einem Versuche verwendet werden, so wurden sie erst einige Stunden in Wasser auf- geweicht, hierauf mittelst Filtrierpapier vom anhaftenden Wasser befreit und auf die zu inficierenden Topfpflanzen aufgelegt. Da bekanntlich die Keimschläuche der meisten Uredineen-Basidiosporen nur in' junge Gewebe eindringen (eine Ausnahme macht hierin besonders Coleospormni), so musste natürlich darauf geachtet werden, dass die Basidiosporen nach ihrer Entstehung sofort auf jugendliche Blätter ausfallen können. Die Versuchspflanze wurde dabei mit einem Pulverisator fein mit Wasser bestäubt, hierauf mit ■ einer Filtrierpapier-ausgekleideten Glasglocke so lange bedeckt gehalten, bis angenommen werden konnte, es habe das Eindringen der Keimschläuche stattgefunden, d. h. während etwa 4—6 Tagen. Später wurden die Pflanzen in ein Gewächshaus gestellt, natür- lich unter möglichster Beobachtung aller Vorsichtsmassregeln gegenüber Verunreinigung durch die Sporen aus andern Versuchen. 1 Boi Infoction durch solche Teleutosporcn, welclie sofort nacli ihrer Reife keimen, kam luitürlich immer frisches Material zur Verwendung, ebenso bei Experimenten, in denen von Uredo- oder Aecidiosporen ausgegangen wurde. Die letztern wurden entweder durch Ausklopfen der befallenen Ptlanzenteilo ausgesät, oder es wurden die Uredolager resp. Aecidien auf die Versuchspflanzen aufgelegt , damit die Sporen spontan ausfallen könnten. lli'omyces Juiici (I)esmaz). ') Fuckel*) ist der Erste gewesen, der die Zugehörigkeit des auf Pulicaria dysenterica vorkommenden Aecidiurn zonale zu Uromyccs Junci vermutet hat, gestützt auf die Thatsache, dass er lange Jahre hindurch beide stets nebeneinander und nur auf einer bestimmten Sumpfwiese beobachtet hatte, während das Aecidium sonst in der ganzen Gegend nicht vorkommt. Die experimentelle Bestätigung wurde aber erst von Plowright^) gegeben. Ausser Pulicaria gibt Winter^) als Nähr- pflanze der Aecidiengeneration noch Biq^hfhalinnm salicifolium an ; er begründet diese Annahme dadurch, dass er bei Zürich den Uromyces Junci massenhaft vorfand, während in dessen Nähe keine Pulicaria dysenterica, sondern Biiphthahmim salicifolium mit einem Aecidium zu finden war. Zur Prüfung obiger Angaben führte ich einige Infectionsversuche aus mit Teleutosporen, welche ich im Oktober 1893 im Seihofenmoos bei Bern auf Junctis oUiisiflorus in Menge gesammelt hatte. Am 30. Mai 1094 wurden die Teleutosporen-tragenden überwinterten Halm- und Blattstücke auf folgende Pflanzen aufgelegt : Buphthalmum salicifolium, Keimlinge diesjähriger Aussaat, in 5 Blumen- töpfen. Palicaria dysenterica, Keimlinge diesjähriger Aussaat, in 5 Blumen- töpfen. Imda Vaillantii in 2 Töpfen. Senecio cordatus, . Lappa minor, > je in einem Blumentopf. Chrysanthemum Leucanthemum ' Ein gleichzeitig eingerichteter Kontrollversuch auf Objektträger zeigte am 4. Juni vereinzelte ausgeworfene Basidiosporen^), wodurch die Keimfähigkeit der Teleutosporen erwiesen war. 1) Die Resultate der Versuche mit U. Junci wurden vorläufig mitgeteilt in den Mit- teilungen der bernischen naturf. Gesellsch. 1895. Sitzungsbericht vom 25. Mai. 2) Symbolae Mycologicae 1869 p. 60. 3) Nach British Uredineae and üstilagineae 1889 p. 133. *) Bemerkungen über einige Uredineen und Ustilagineen. Hedwigia. 1880 p.l05— 110 — Rabenhorst Kryptogamenfiora, Pilze I p. 168. ^) Ich bediene mich im folgenden der Ausdrücke Basidie und Basidiospore statt. Am 9. Juni waren in 3 Töpfen an den Versuchspflanzen von Puli- caria helle Flecke, zum Teil auch sehr junge Spermogonien sichtbar ; am 11. Juni waren Spermogonien in allen 5 Versuchen entwickelt, am 19. Juni Aecidien, teils offen, teils noch geschlossen. Chrysanthemmn Leucanthcmum starb ab; die sämtlichen übrigen Versuchspflanzen, inbe- griffen Buphthalimim salicifolium, zeigten keine Spur von Spermogonien oder Aecidien. Ebenso sind P<(?«car ia-Keimpflanzen , die im gleichen Gewächshause standen, denen aber keine Teleutosporen aufgelegt worden waren, völlig gesund geblieben. Aus dieser Versuchsreihe ergibt sich also : 1. TJromyccs Junci bildet seine Aecidien auf Pulicaria dysenterica. 2. Das Aecidium auf BupJdhalnmm salicifolium gehört nicht zu Uro- myces Juiwi. 3. TJromyccs Jimci geht nicht auf Inula Vcällantii, Senecio cordatus und Lappa minor über. Freilich sollten, um dies letztere ganz sicher aussprechen zu können, zahlreichere Versuche ausgeführt werden. Uromyces Fal) I> t» C >> > > j2 E^ C tb B2 C 32 Cb 3 Bb C o 3 |l er 1 p- CD 2. O CD o B- o er CD B' B" B' B- B- B- B^ ^ • C 83 c (— ' • 5. . £? S-W o (~> - O o ■a 3 5'"' rr (. J cc o CD B" o -g £.o- a cc B ß VI • CD OQ c-f- CO =3 £»-■ c r^ Cß B 02 B M ^="1 CD o o ri o CD ■-! 1 tu r-( P n C O c t^ ^ CTQ UQ pr crq t^ "^ crp CIO aq PT 1 i-t OQ cp rr' »-S t-* i-i >2 5' 5' O CO C CO CO 3 o cc CD 5' 2. 5" CD B CD o CO o Ol o CA CD B CD O 00 03 O oa CO 2.K CD ro n Ctl CD CD CD B CD CD CD — CA CD O re :;, p P pj 1 p ?= P2 S3 S» w P3 P p ,S sr !^ w Jr»? "^ CD 'S 'S CD O 'S CD UC5 CD oq ^. l'^ fD CD aq CD 'S Cd o CD 5: 1 = "-i i-S i-j »-i t-j i-< -^ JB 1 ^ B h; JB 1 ^ H-; « C3 P SB , ^ ' : " ^ , CD aq : . • o ^ CO 2. a ?» — CD < " 1 - -.-^ 1 + • • + • 1 r 1 r + + • + + ! Centaur. Scabiosn 3 1 r- + 1 1 _1_ i 1 • 1 + 1 1 1 Ccnfaur. viontana + 1 + . 1 — Centaurea Jacea • • + • 1 1 Centaurea nigra 4- r + + Chrys. Leucanth. i Senecio cordatus 1 1 m -» ff 1 3 Cirs. eriophorum o ca i^ 1 Taraxaciim offic. • • • 00 er 1 Cirs. oleraceum Ajioseris foetida M 1 1 1 Bellidiastr. Mich. 3 1 Chrysanth. alpin. a S o 9? 1 1 Chrysanth.grandifl. o 1 1 ) Chrys. Partheniiim 41 Ein Erfolg zeigte sich nur bei Versuch Nr. 1 und 2, auf Chrt/s- anthemum Leucanthemum, auf welchem an zahlreichen Blättern Aecidien auftraten. Der dritte Versuch mit Chrysanthemum sowie diejenigen auf Centaurea montana und C. Scabiosa dagegen blieben erfolglos. Das Resultat dieser letzten Versuchsreihen stimmt somit überein mit den frühern, gibt auch bezüglich der Aecidien auf Centaurea montana und C. Scabiosa nicht entscheidendere Resultate. In nebenstehender Tabelle sind die sämtlichen mit Teleutosporen ausgeführten Versuche nochmals übersichtlich zusammengestellt. Es er- geben sich aus denselben folgende Resultate: 1. Die Aecidien auf Centaurea Scabiosa, Centaurea montana und Chrys- anthemum Leucanthemum gehören zu Puccinien, welche auf Carex montana leben. 2. Mit demselben Teleutosporenmaterial Hessen sich niemals Centaureen und Chrijsanthemum zugleich inficieren. Eine einzige Ausnahme zeigt Ver- suchsreihe XXI, hier lag aber ohne jeden Zweifel eine Verunreinigung vor, da die Teleutosporen-besetzten CarexhVsitier, die als Infections- material dienten, von Isenfluh stammten und sehr gut mit zweierlei Teleutosporen besetzt gewesen sein konnten. Das Aecidium auf Chrysanthemum Leucantliemum gehört somit nicht zur gleichen Puccinia wie das Aecidium auf Centaurea. 3. Mit demselben Teleutosporenmaterial wurden Centaurea Scabiosa und Centaurea montana nie gleichmässig stark inficiert, aber andererseits gelang es sozusagen nie, die eine dieser beiden Centaureen aus- schliesslich zu inficieren: zeigte die eine reichliche Aecidien, so zeigten sich an der andern wenigstens Spermogonien. Ich war anfangs der Ansicht, es sei dieses Resultat darauf zurückzuführen, dass kein reines Teleutosporenmaterial vorgelegen habe. Aber da sich dasselbe Resultat auch in den Fällen zeigte, wo nach Möglichkeit für reines Infectionsmaterial gesorgt worden war, d. h. wo letzteres durch Aussaat von Aecidiosporen auf Carex gewonnen war, wurde ich doch stutzig und frage mich, ob nicht hier zwei Arten vorliegen, von denen die eine sich auf Centaurea Scabiosa leicht und vollständig, dagegen auf Centaurea montana nur schwer entwickelt, während die andere leicht auf Centaurea montana und nur schwer auf Centaurea Scabiosa ihre Ausbildung findet. Es hätte dann Magnus') mit seinem Ein- wände recht, wenn er sagt: «ich glaube, dass die aus den Aecidien von Centaurea montana auf Carex montana erzogene Puccinie wirk- lich in Cetitaurea Scabiosa eingedrungen ist und das eingedrungene und ausgewachsene Mycel bis zur Spermogonienbildung vorgeschritten 1) Botanisches Centralblatt, 1895. Bd. LXIII, No. 2/3. 42 sei.» Ich habe es leider bisher versäumt, mich über das Eindringen der Keimschläuchc direkt auf mikroskopischem Wege zu verge- wissern. 4. Das Verhalten von Ventaurea Jacea und 7Ü()ni war ein zu incon- stantes, um klare Schlüsse zuzulassen. So viel erscheint aber sicher, dass die zum Aecidium auf Cent. Scabiosa gehörige Puccinia unter Umständen auch Ceuf. Jacea und Cent, nigra befallen kann, 5. Beüidlastrum Micheln, Chrysanthemum alplnum, (Jhrysanth. (jrandiflorum, Chri/santh.Farthefiium scheinen von der Puccinia zu Äecid. Leucanthemi nicht inficiert werden zu können. Das Gleiche gilt von Senecio cor- datus, Cirsium eriophorum, Taraxacum officinale, Cirsium oleraceum, Aposeris foetida mit Bezug auf die zum Cewfawrea-Aecidium gehörige Puccinia. Ich habe nun an anderer Stelle ') für die zum Aecidium auf Chrijs- anthemum Leucanthenium gehörige Puccinia den Namen Puccinia Aecidii- Leucanthemi vorgeschlagen, für die zum Centaurea-Aecidium gehörige den Kamen Puccinia Caricis montanae, wobei ich vorläufig die beiden Formen von denen oben sub 3 die Rede war, vereinigt lasse. Es bleibt jetzt noch übrig zu untersuchen, ob zwischen Puccinia Aecidii-Leucanthemi und Pucc. Caricia ^nontanae auch morphologische Unterschiede bestehen. Bereits bei der Besprechung der Resultate von Versuchsreihe XIX wurde erwähnt, dass die aus der Infection mit den Sporen von Aecidium Leucanthemi hervorgegangenen üredolager kleiner sind , als die zum Aecidium auf Centaurea Scabiosa gehörigen, dieselben blieben auch länger epidermisbedeckt. Den gleichen Unterschied ergab die Vergleichung der Teleutosporenlager, welche aus den Versuchsreihen XXVII. XXVIII, XXX und XXXI hervorgingen: die Teleutosporenlager, welche aus dem Aecidium Leucanthemi erzogen wurden (s. Taf. I, Fig. 2), sind meist sehr klein, sie erreichen selten mehr als V4 i^^ni. Länge auf eine noch geringere Breite; gewöhnlich erscheinen sie ziemlich regelmässig in Längsreihen angeordnet; sie sind meist lange von der Epidermis voll- ständig bedeckt, oder es ist letztere bloss in der Mitte der Pustel auf- gerissen. Bei Puccinia Caricis-montanae dagegen sind die Teleutosporen- lager meist grösser; sie erreichen nicht selten die Länge von 1 mm. und eine Breite von ^|^ — '/a nim,; dabei erscheinen sie ziemlich stark vorgewölbt und treten aus der aufgerissenen Epidermis nackt hervor (s. Taf. I, Fig. 3). Mit dem Gesagten scheinen in Widerspruch zu stehen Versuchs- reihe XI, XVI und XVIII, bei denen das Infectionsmaterial, welches zur ») Bulletin de l'herbier Boissier S. VI 1898. p. 11 et 12. 43 Verwendung kam, kleine Lager zeigte und doch auf Centaureen mehr oder weniger deutlichen Erfolg ergab neben den kleinen Lagern auch grössere vorband Man mus^^ annehmen, dass hier gewesen, aber über- Fig. 4. Teleutosporcn der Puceinia Aecidii-Leucaiithemi, erhalten durch Aussaat der Aeeidiosporen in Versuchsreihe XXVIIl. Vert^r. ü20. h. Fig. 5. Teleutosporen der Puceinia Caricis-montanae — a erhalten durch Aussaat der Aeeidiosporen im Versuch XXXI 1 — h von Isenfluh (von gleichem Material, wie das, welches zu Versuchsreihe Vll diente). Verg-r. 620. sehen worden seien und dass diesen, nicht den kleinen, das Resultat zu- zuschreiben ist; deshalb habe ich in der Tabelle die Angabe bezüglich der Grösse der Lager in Klammern gesetzt. 44 Etwas schwieriger fassbar sind die müroskojjischeit Unterschiede zwischen den Teleutosporen beider Arten, da dieselben individuelle Schwankungen zeigen, die griisser sind als die Artunterschiede. Immerhin kann man sagen, dass bei der Fucclnla Aecidü-Leucant/iemi die Teleuto- sporen am Scheitel häufiger papillenförmig ausgezogen oder ungleich- seitig sind, während man bei Faccinia Caricis-montanae besonders häufig Teleutosporen mit sehr regelmässig gerundetem Scheitel findet. Ver- gleiche Figuren 4 und 5 auf voriger Seite. Puccinla Aecidii- Leiicanthemi und P. Caricls-muntamie lassen sich also sowohl in biologischer wie in morphologischer Beziehung unter- scheiden. Ihre Beschreibung, wie ich sie bereits an anderer Stelle ') gegeben, lautet: Puccinia Aecidii- Leucantheml n. sp. Sporenlager klein, in der Längs- richtung des Blattes verlängert, selten mehr als V4 i^ii^- lang ; lange von der Epidermis bedeckt bleibend. Uredosporen kugelig bis eiförmig; Durchmesser derselben 18 — 21 »j.; Membran farblos oder gelblich, mit kurzen, ziemlich entfernt stehenden, conischen Stacheln besetzt: Keim- poren 2, etwas über der Mitte der Spore liegend. — Teleutosporen birn- förmig bis keulenförmig, am Scheitel oft papillenartig vorgezogen, zu- weilen ungleichseitig, seltener regelmässig gerundet; an der Basis all- mählig in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen wenig eingeschnürt; Länge 42 — 50 [j-, Durchmesser 18—21 \i, untere Zelle oft etwas länger und schmäler als die obere; Membran glatt, braun, am Scheitel stark verdickt (bis zu 14—17 jj.). Stiel kurz, meist kürzer oder nur wenig länger als die untere Zelle, farblos, Sporen nicht abfallend. Puccinia Caricis-montanae n. sp. Sporenlager bis 1 mm. lang und '/i—^'s mm. breit, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, früh- zeitig nackt. Uredosporen kugelig bis ellipsoidisch ; Durchmesser der- selben 18 — 21 [j. ; Membran braun, mit äusserst kleinen, entfernt stehen- den, farblosen Wärzchen besetzt; Keimporen 2, dem der Anheftungsstelle der Spore abgekehrten Pole genähert. — Teleutosporen birnförmig, am Scheitel regelmässig gerundet, oft auch ungleichseitig, seltener papillen- artig vorgezogen; an der Basis allmählig in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt, 42 — 52 [x lang, 18—24 |x breit, untere Zelle schmäler, oft auch etwas länger als die obere, Membran glatt, braun, nach der Basis hin heller werdend, am Scheitel stark verdickt (bis zu 10 — 14 [x); Keimporus der obern Zelle seitlich von der Scheitelverdickung gelegen, derjenige der untern Zelle dicht neben der Scheidewand. Stiel farblos, zuweilen die Länge der Spore erreichend. Sporen nicht abfallend. 1) Bulletin de Tlierbier Boissier 1. c. 45 Puccliiia silvatica Schröter. Seit Schröter') den Nachweis erbracht hat, dass das Aecidium auf Taraxacum officinale und ein solches auf Senecio nemorensis zu einer Piiccinia auf Carex hrizoides gehört, welche er P. silvatica nennt, sind von verschiedenen Forschern Experimente mit diesem Pilze angestellt wor- den: 1889 teilt Dietel-) mit, er habe durch Auflegen teleutosporen- behafteter Carex hrizoides ein Aecidium auf Lappa officinalis {Äec. Bar- danae) erzogen; da aber in diesen Versuchen Taraxacum nicht beigezogen wurde, so war immerhin nicht ausgeschlossen, dass auf Carex silvatica zwei verschiedene einander sehr nahestehende Puccinien vorkommen, von denen die eine Taraxacum, die andere Lappa befällt. Für diese An- nahme sprechen Versuche von Wagner^), welcher über Teleutosporen- material von verschiedenen Standorten verfügte, aber niemals mit dem- selben Material zugleich Taraxacum, Lappa officinalis und Senecio nemo- rensis erfolgreich inficieren konnte, sondern immer nur je eine dieser Arten. Sonach müsste man sogar drei verschiedene Puccinien auf Carex hrizoides unterscheiden. Dem widerspricht aber bis zu einem gewissen Punkte wieder eine Beobachtung von Dietel.'') Diesem gelang es, mit Teleutosporen von einem Standorte, an dem nur Taraxacum, nicht aber Lappja wuchs, letztere zu inficieren, wenn auch schwach. Die Versuche, welche ich mit Puccinia silvatica ausführte, ergaben stets nur auf Taraxacum officinale ein positives Resultat: Am 27. Mai 1891 fand ich am Eingange des Mettlengutes bei Muri bei Bern Stöcke von Taraxacum officinale, deren Blätter reichlich mit Aecidien besetzt waren. Ich schaute mich in der Nähe nach den Te- leutosporen um und fand denn auch in unmittelbarer Nähe in einer Hecke Carex hrizoides, an deren letztjährigen abgestorbenen Blättern Teleutosporenlager von Puccinia silvatica entwickelt waren; dieselben hatten natürlich alle schon gekeimt und waren daher inhaltleer. Dass wirklich die Infection der TaraxacumhVätter von diesen Teleutosporen ausgegangen ist, beweist der Umstand, dass die Zahl der Aecidien mit der Entfernung von der Hecke abnahm. Andere Pflanzen, z. B. Crepis hiennis und Centaurea, welche in der Nähe standen, zeigten keine Aeci- dien. Im Jahre 1892 wurden nun mit keimfähigem Material der ge- nannten Teleutosporen Infectionen von Taraxacum vorgenommen, welche ') Entwicklungsgeschichte einiger Rostpilze III. Cohns Beiträge zur Biologie der Pflanzen. 2) Oesterreichische botanische Zeitschrift, Jahrg. 1889, Nr. 7. 3) Hedwigia 1895, p. 228 ff., und Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft 1896, p. 212 ff. *) Berichte der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 1895/96, p. 198 ff. 46 von Erfolg begleitet waren, während ein gleichzeitig besäetes Cirsmm oleraceum, wie zu erwarten stand, gesund blieb. Etwas genauer mag berichtet werden über die im folgenden Jahre ausgeführten Versuche. Versuchsreihe IV.') Das Teleutosporenmaterial auf Carex brizoides, das hier zur Ver- wendung kam. stammte vom Kande des Bremgartenwaldes beißern; es war im Herbst 1892 gesammelt und überwintert worden. Am 27. März 1893 wurde dasselbe aufgelegt auf je einen Blumentopf mit Centaurea montana, C. Scabiosa, Apostris foetida, Senecio cordatus, Chrnsanthenium Leucanthemum, Cirsiuni eriophorum, Taraxacum officinaJe. — Am 7. April waren auf mehreren Blättern der Tara.racwm-Pflanzen Spermogonien sicht- bar, die sich bis zum 10. April stark vermehrt hatten; am 19. April zeigten sich schon einige offene Aecidien. Die übrigen Pflanzen dagegen blieben gesund. Versuchsreihe VI. Teleutosporenmaterial von der Mettlen bei Muri wurde am 19. April 1895 aufgelegt auf; Crepis aiirea (3 Töpfe), Taraxacum officinale (3 Töpfe), Aposeris foetida (2 Töpfe), Lappa minor (3 Töpfe). Am 27. April zeigten alle drei Versuche mit Taraxacum mehr oder weniger reichliche Sper- mogonien, am 2. und 7. Mai hatten sich dieselben stark vermehrt und am 11. Mai fand ich viele offene Aecidien, während an sämtlichen übrigen Versuchspflanzen noch am 29. Mai weder Spermogonien noch Aecidien aufgetreten waren. Versuchsreihe VIII. Nach den oben erwähnten Beobachtungen von Wagner und Dietelmusste es mich interessieren, zusehen, ob vielleicht mit Material anderer Herkunft eine Infection auf Lappa erzielt werden könne. Ich wandte mich daher an Herrn Dr. F. Dietel mit der Bitte um Mate- rial aus der Gegend von Leipzig ; auf seine Veranlassung hatte Herr Dr. Pazschke die Güte, mir solches im Herbst 1895 zuzusenden. Dieses Te- leutosporenmaterial wurde am 21. Mai 1896 aufgelegt auf Crepis grandi- flora (3 Töpfe), Taraxacum officinale (4 Töpfe), Lappja minor (3 Töpfe). — Am 30. Mai zeigten sich Spermogonien an zwei Versuchen mit Taraxacum; am 6. Juni waren solche auch an den beiden andern Taraxacum sichtbar, wenn auch in geringerer Menge; am 20. Juni trugen alle vier Pflanzen Aecidien. Crepis grandifiora und Lappa minor dagegen blieben ohne Infectionsresultat. 1) Auch hier behalte ich einfach die Nummern meiner Versuchsprotokolle bei. 47 In meinen Versuchen ging also Puccinia silvatica stets auf Taraxacum, aber niemals auf Lappa minor. Freilich ist zu bemerken, dass von letzterer nur 3 ziemlich schwache Pflanzen bei den Versuchen zur Ver- wendung kamen, die im Momente der Versuchseinleitung wohl nur ein oder höchstens zwei jugendliche Blätter besassen. Puccinia Caricis (Seliuiii.). Seitdem nachgewiesen ist, dass auf Carex eine ganze Reihe von verschiedenen Puccinia- Arien ihre Teleutosporen bilden, kann man selbst- verständlich eine Carex-hewohnende Puccinia erst dann P. Caricis nennen, wenn für dieselbe experimentell der Nachweis der Zugehörigkeit zum Urtica aecidium geleistet ist. Dies geschah bisher für Puccinien auf folgenden Caricea: C. hirta durch Magnus*), Cornu^), PloicrifjJit'^), Schröter"^) und Klehahn^), C. riparia durch Schröter*) C. acutifonnis durch Schröter'^) und Klehalin^), C acuta durch Klehahrf) C. Goodenoughii durch Klehahn^), C. Pseudocijperus durch Schröter*), C. pendula durch Schröter*). Barclaif) endlich erwies die Zugehörigkeit einer Puccinia auf Carex setigera zu einem Aecidium auf Urtica parvifiora. Bei Adelboden im Berner Oberland fand ich im Sommer 1893 Carex ferruginea befallen von einer Puccinia. Im folgenden Frühjahr: am 27. März 1894 wurden die teleutosporentragenden Blätter derselben auf- gelegt auf Centaurea montana, Cirsium oleraceum, Bellidiastrum MicheUi, Taraxacum officinale, Äposeris foetida, Centaurea Scabiosa, bekanntlich fast alles Pflanzen, welche Aecidien von Carea;-bewohnenden Puccinien beherbergen. Obwohl am 9. April diesen Pflanzen nochmals Teleutosporen aufgelegt wurden, blieb doch der Versuch gänzlich erfolglos. Am 9. April wurde ausserdem mit gleichem Teleutosporenmaterial eine zweite Versuchsreihe eingeleitet auf Bellidiastrum MicheUi (1 Ex- emplar), Centaurea montana (1 Exemplar), Taraxacum officinale{l Exemplar), Urtica dioica (2 Exemplare). Hier zeigte sich nun ein Erfolg auf den beiden C//f «ca-Exemplaren : am 19. April waren an einem derselben auf 3 Blättern Spermogonien sichtbar, am andern an einem Blatt ein solches ') Verhandl. des botan. Vereins der Provinz Brandenburg 1872 p. XL — Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1878 p. 75 — 76. 2) Bulletin de la societe botanique der France 1880 p. 209. ') British üredineae and üstilagineae p. 170. *) s. Schlesische Kryptogamenflora Pilze I, p. 328. '") Kulturversuche init heteroecischen Rostpilzen in Zeitschrift f. Pflanzenkrank- heiten: Bd. IV p. 13, 85, Bd. V p. 76 ff., Bd. VI p. 328 f. 6) Scientific Memoirs by medical Officers of the army of India Part. II 1886 p. 29 fi. 48 in sehr jungem Zustande, etwas unsicher. Am 30. April trugen beide i'flanzon Spermogonien, an einer derselben waren sogar schon 1 — 2Aeci- dien sichtbar, am 18. Mai trugen beide Aecidien auf stark verkrümmten Blättern. Die übrigen Versuchspflanzen blieben dagegen frei von Sper- mogonien oder Aecidien. Wir haben somit in Carex ferruginea eine weitere sicher festgestellte Nälirpflanze für Puccinia Caricis. Puccinla ffraiiiinis (Pers.). Im Kanton Wallis tritt auf Berberis vulgaris an verschiedenen Stellen in grosser Menge das hexenbesenbildende Aecidium auf, welches Magnus mit Aecidium Magelhaenicum Bevk. ideni\üciert\is.t. Wie durch Peyritsch') und seither auch durch Eriksson-) gezeigt wurde, gehörtdas- selbe zu einer siuf Arrhenathenim elatius auftretenden, von Fucc. graminis verschiedenen Puccinia. In den Jahren 1891 und 1892 hatte ich mich auch mit diesem Aecidium beschäftigt, ging aber damals von der An- nahme aus, es gehöre dasselbe zu Puccinia graminis: ich stellte mir vor, dass letztere dann Hexenbesen produziere, wenn ihre Basidiosporen auf junge in der Entwicklung begriffene Knospen gelangen, indem sie dort ein perennierendes Mycel produzieren. Ich nahm daher eine Anzahl von Versuchen vor, in welchen ich junge Knospen zu inficieren suchte. Diese Experimente bieten, trotzdem meine damalige Voraussetzung durch die von Peyritsch und Eriksson erzielten Resultate sich als irrig erwiesen hat, doch einiges Interesse und sollen daher hier kurz dargestellt werden : Am 28. April 1891 wurden auf zwei kleinere Topfpflanzen von Berberis^ bei welchen je 2—4 der äussersten Blätter der einzelnen Blatt- rosetten entfaltet waren, Stücke von Grashalmen mit Teleutosporen von Puccinia graminis aufgelegt. Am 6. Mai, als auf den Blättern bereits Spermogonien aufgetreten waren, wiederholte ich an einer der beiden Berberitzen die Infection; es waren in diesem Zeitpunkte einige der Blattrosetten sehr schön entfaltet und zeigten in der Mitte eine kleine Knospe; die Grasstückchen wurden in der Weise aufgelegt, dass die abfallenden Basidiosporen diese kleine Knospe treffen mussten. Am .5. Mai war ausserdem noch eine dritte Berberitze inficiert worden. Es traten nun in Folge dieser Infectionen auf den Blättern Aecidien auf. •) P. Magnus: Die von J. Peyritsch in Tirol gesammelten und im Herbarium der k. k. Universität zu Innsbruck aufbewahrten Pilze. Bericht des naturwiss.-medicin. Vereines zu Innsbruck. Jahrg. XXI 1892/93 p. 17. 2) In Cohn, Beiträge zur Biologie der Pflanzen. Bd. VIII, Heft I. 49 z. T. mit langTöhriger Peridie; die betreffenden Blätter waren dabei, wenigstens zum Teil, in mannigfacher Weise verkrümmt und deformiert. An den Knospen, resp. den aus ihnen hervorgegangenen Rosetten, war ein Erfolg der Infection zunächst nur an den beiden Berberitzen zu konstatieren, welche am 5. und 6. Mai Pucc'mia graminis erhalten hatten : Hier zeigten sich Ende Juni und im Juli folgende Erscheinungen: die äusseren Blätter der betreffenden Rosetten, soweit noch vorhanden, sind in manchen Fällen im wesentlichen normal ausgebildet; weiter nach innen folgen sodann Blätter, deren Basis sehr dick, fleischig geworden ist und eine gelbliche oder rötliche Farbe zeigt ; die Spreite derselben ist meist klein oder kann vollständig fehlen, so dass eine knospenartige, mit dicht übereinanderstehenden fleischigen, rötlichen Schuppen besetzte Bildung entsteht. Tafel I Fig. 4 stellt eine solche deformierte Rosette dar, aber nicht den extremsten beobachteten Fall, indem hier die meisten deformierten Blätter noch Spreiten besitzen. Mitunter wuchsen dann solche deformierte Knospen nachher dennoch zu normalen Langtrieben aus; die meisten derselben gingen zu Grunde; einzelne aber blieben bis in den August hinein erhalten ; ja als ich im Oktober die Pflanzen untersuchte, da war an zwei derselben je eine neue abnorme Knospe aufgetreten, die sich offenbar langsamer entwickelt hatte, als die übrigen und mir deshalb vorher entgangen waren ; aber auch diese konnte ich nicht über- wintern. Im folgenden Jahre wurden die Versuche wiederholt und auch diesmal traten an einzelnen der inficierten Berberitzen einzelne Knospen mit fleischig angeschwollenen schuppenförmigen Blättern auf. Eine der- selben konnte ich, erst im Kalthause, dann im Zimmer, bis zum Februar mehr oder weniger lebendig erhalten, bis sie dann schliesslich vertrocknete. Bei mikroskopischer Untersuchung einer solchen abnormen Knospe, am 25. Juni 1891, konnte ich in den deformierten Blattbasen, sowie in der Axe bis in die Nähe des Vegetationspunktes Mycelfaden auffinden. Aecidienbildung habe ich in den meisten Fällen nur in der ersten Zeit der Entwicklung finden können, aber doch zeigten auch die im Ok- tober 1891 aufgefundenen abnormen Knospen Spermogonien. Aus diesen Versuchen und Beobachtungen geht hervor, dass die Basidiosporenkeim schlauche von Pucc'mia graminis in die Langtrieb- knospen eindringen und diese zu abnormer Entwicklung veranlassen können. Das Mycel ist im Stande, während der Dauer einer Vegetations- periode in diesen abnormen Sprossen lebend zu bleiben und kann mit- unter noch in vorgeschrittener Jahreszeit zur Spermogonienbildung schreiten. Es scheinen aber diese deformierten Knospen nicht im Stande zu sein sich zu Hexenbesen weiterzuentwickeln. Die Hexenbesenbildung 4 50 dürfte demnacli wirklich eine specifische Eigentümlichkeit der Puccinia Ärrhenatheri sein. Piireiiiia Plirairmitis (Sclium.) und P. Mairiiiisiana Körn. Die biologischen Verhältnisse von Puccinia Phragmitis und P. May- nusiana sind von Plowright') endgültig klargelegt worden. Derselbe zeigte, dass P. Maf/nusiana ihre Aecidien auf Rammcuhm hulhosus und R. repens bildet, P. Pliragmitis auf Riunex ohtusifolitis, comjlomeratiis, crispus, hijdrolapaiJmm und Rhemn officinale, nicht aber auf Rumex acetosa. Das auf letzterer auftretende Aecidium gehört zu einer dritten auf Phray- mites lebenden Puccinia: P. Trailii Plowr. Die Versuche, welche ich in den Jahren 1892 und 1893 mit den beiden in der Ueberschrift genannten Arten ausführte, ergaben gegen- über Plowrigths Versuchen nichts wesentlich Neues. Nichtsdesto- weniger halte ich es für nützlich, dieselben kurz zu besprechen. Beide Arten kommen auf Phragmites coimnunts in der Nähe von Bern sehr häufig vor, dagegen habe ich P. Trailii bisher nicht beobachtet. Versuch I. Eingeleitet am 6. April 1892. — Als Versuchspflanzen dienten zwei im Vorjahre in Töpfe eingepflanzte Rumex acetosa. Auf dieselben wurden Phragmifeshläiter aufgelegt, welche ich im vorangehenden Herbste am Aaredamm beim Belpmoos gesammelt hatte und Avelche Teleutosporen- lager der Pucc. Phragmitis trugen. Der Erfolg dieses Versuches war negativ, obwohl sich in einem Kontrollversuch auf Objectträger das betreffende Teleutosporenmaterial als keimfähig erwiesen hatte. Versuchsreihe II. Eingeleitet am 6. April 1892. -- Als Infectionsmaterial diente Pucc- Magnusiana auf Phragmites communis, gesammelt bei der Ausmündung der Gürbe in die Aare am 20. Oktober 1891. Diese Teleutosporenlager wurden aufgelegt auf: Aquilegia vulgaris, Rumex acetosa , Ranunculus acer, aus dem Freien in einen Topf gepflanzt, R. repens, ebenfalls unmittelbar vor dem Versuch aus dem Freien in einen Topf verpflanzt. Das Infectionsmaterial erwies sich, auf Objectträger feucht gestellt, als keimfähig. Am 16. April zeigte Ranunculus repens junge Spermo- gonien an mehreren Stellen auf Blattstielen, Stengeln und Blattspreiten ; ') British Uredineae and Ustilagineae p. 175—178. 51 am 9. Mai waren vereinzelte, am 14. Mai zahlreiche offene Aecidien sichtbar. Die übrigen Pflanzen dagegen, auch R. acer, blieben voll- ständig pilzfrei. Versuchsreihe IV. Als Infectionsmaterial diente Puccinia Magnnsiana mid Puccinia Phragmitis, welche in folgender Verteilung auf Versuchspflanzen auf- gelegt wurden : Nr. 1 — 3. Pucc. Magnnsiana auf Ranunculus bulbosus. Nr. 4—7. Pucc. Magnnsiana auf Ranunculus repens. Nr. 8 und 9. Pucc. Phragmitis auf Rammcuhis repens. Nr. 10 — 12. Pucc. Magnusiana auf Ranunculus acer. Kontrollversuche auf Objectträger ergaben Keimfähigkeit beider Puccinien. Das Resultat war folgendes: Die Versuche Nr. 1 — 3 zeigten am 13. Mai auf Blättern resp. Stengel- stücken Spermogonien, am 25. Mai waren bei Nr. 2 und 3 Aecidien resp. Aecidienanfänge sichtbar. Die Versuche Nr. 4—7 zeigten am 13. Mai Spermogonien an den Blattspreiten, am 25. Mai entwickelte Aecidien. Die Versuche Nr. 10—12 ergaben ein vollständig negatives Resultat: es traten weder Spermogonien noch Aecidien auf. Bei den mit Pucc. Phragmitis inficierten Ran. repens in den Versuchen Nr. 8 und 9 zeigte sich ebenfalls ein Resultat der Infection, aber im ganzen weniger reichlich als bei den meisten übrigen Versuchen. Dieses Ergebnis ist jedenfalls dem Umstände zuzuschreiben, dass das Infectionsmaterial nicht reine Pucc. Phragmitis war, sondern demselben auch P. Magmisiana beigemengt war. Im folgenden Jahre wurde dann noch eine Versuchsreihe ausgeführt, welche das Verhalten verschiedener Rumex- Arten gegenüber Pucc. Phragmitis illustrieren sollte. Als Infectionsmaterial diente Puccinia Phragmitis auf Phragmifes communis, gesammelt im Oktober 1892 im Dalmazi bei Bern. Dasselbe wurde aufgelegt auf Rumex acetosa (2 Töpfe), R. obtusifoUus (5 Töpfe), R. crispus (1 Topf). — Spermogonien waren zum erstenmal mit Sicherheit zu erkennen bei Durchsicht der V^er- suche am 27. April und zwar auf sämtlichen Rumex obtusifoUus und auf R. crispus, während R. acetosa gesund geblieben war. Am 4. Mai zeigten sich an R. obtusifoUus überall Aecidien; R. crispus war inzwischen ver- welkt und R. acetosa von Spermogonien und Aecidien frei geblieben. 52 Die Piicciiiii) zum Aecidiiiiii Liiiiistri Straiiss/) Am 19. Mai 189S fand ich ain .Steilabsturz gegen die Aare bei Steinisweg (Gemeinde Wohlen, Kanton Bern) einige Li(/ustriini-Stmucher, deren Blätter mit Gruppen des weissen Aecldium Llijudrl (.Strauss) be- setzt waren. Da die Zugehörigkeit dieses offenbar bisher nicht gerade häutig beobachteten Aecidium noch nicht festgestellt ist, so forschte ich nach einem allfälligen Teleutosporenwirt. In der Nähe standen grosse, meist sterile Exemplare von Carex (ßauca, deren letztjährige Blätter ziemlich reichlich alte Teleutosporenlager einer Pmcinia trugen; es lag daher nahe, die letztere für die gesuchte Teleutosporenform anzusehen. Ausserdem befanden sich in der Nähe auch Exemplare von Phragmites oder Phalaris, aber noch nicht blühend. Wenige Tage später, am 4. und 5. Juni, bemerkte ich dieses Aecidium wieder auf den Ligustrum, die in der Nähe der Hunzikerbrücke bei iiubigen (b. Bern) sehr zahlreich, besonders den Aaredämmen entlang, stehen. Es war dasselbe hier viel reichlicher entwickelt als am ersten Standorte, an einigen Sträuchern geradezu massenhaft. Genauere Besichtigung ergab nun aber, dass gar nicht überall Carex glauca dabei stand; ich musste daher meine erste Annahme bezüglich der Teleutosporennähr|)flanze auf- geben ; dafür wurde ich aber auf eine andere Spur geleitet : In der Nähe stehen nämlich häufig Phragmites communis und Phalaris arund'macea, und an einigen Stellen fand ich an den abgestorbenen Halmen von sol- chen, auf Blattscheiden und Blattspreiten, ganz gewaltige polsterförmige Teleutosporenlager, die, abgesehen von ihrer Grösse, sehr an diejenigen von Puccinia Phragmitis erinnerten. Ob diese Halme zu Phragmites oder Phalaris gehörten, Hess sich bei der grossen Ähnlichkeit der vegetativen Teile dieser beiden Gramineen nicht absolut sicher entscheiden. Ich bin allerdings eher geneigt, anzunehmen, es handle sich um die erstere, denn als ich am 21. Juni die Stelle besuchte, fand ich zwischen Ligustern, welche ganz besonders reichlich Aecidien-befallen gewesen waren, die diesjährigen Phragmiteshsdme mit grosssen, dunkelbraunen Uredolagern reichlich besetzt, während die unmittelbar daneben stehenden Phalaris keine Uredinee erkennen Hessen. Es legten diese Beobachtungen die Annahme nahe, dass die gesuchte Teleutosporenform eine Phragmites- (resp. Plialaris-) bewohnende Puccinia aus der Verwandtschaft von Pucc. Phragmitis sei ; diese Vermutung erschien um so gerechtfertigter, als ich ja, wie oben erwähnt wurde, Phragmites (oder PJialaris) auch bei Steinisweg in der Nähe der Aecidien-tragenden Liguster gesehen hatte. ') Dieser Abschnitt wurde nach Abschluss des übrigen Manuscriptes, im Juni 18Ö8, beigefügt. 53 Ferner ist es auch auffallend, dass unser Aecidium in beiden Fällen in der Nähe von Flussufern auftrat, während ich dasselbe an den Ligustern, die bei uns so häufig in Hecken an Strassenrändern wachsen, nicht beob- achtet habe. Auf alle Fälle war Grund genug vorhanden, einen Versuch zu unter- nehmen. Zum Glücke hatte sich bei der Untersuchung der erwähnten grossen Teleutosporenlager herausgestellt, dass noch zahlreiche unge- keimte Teleutosporen in denselben enthalten waren. Ich verschaffte mir nun aus aecidienfreien Ligusterhecken einige kleinere Exemplare mit jugendlichen Blättern und befestigte über denselben die am 5. Juni bei der Hunzikerbrücke gesammelten Teleutosporenlager. Kontrollversuche auf Objectträger ergaben, dass die Sporen noch reichlich keimfähig waren. Das Resultat einer ersten am 6. Juni eingeleiteten Versuchsreihe mit 4 kleinen Ligustriim war nun folgendes: Nr. L Die Versuchspflanze welkte im Laufe des Versuches und ergab daher keinen positiven Infectionserfolg. Nr. 2. Am 15. Juni waren auf zwei der jüngsten Blätter stark vor- tretende gelbgrüne Flecken zu sehen, doch konnte ich mit der Lupe noch keine deutlichen Spermogonien erkennen. Am 23. Juni zeigen dieselben an ihrer Unterseite deutliche weisslich gefärbte höcker- förmige Aecidienanlagen, die sich am 24. Juni zu öffnen beginnen. Nr. 3. Wie Nr. 1. Nr. 4. Schon am 13. Juni bemerkte ich auf einem jungen Blatte, in dessen unmittelbarster Nähe sich das aufgelegte Teleutosporen-tragende Blattstück befunden hatte, zahlreiche Spermogoniengruppen auf etwas helleren Flecken. Am 16. Juni waren diese Flecken unterseits weiss- lich gefärbt ; später begann dieses Blatt zu schimmeln, wurde daher abgenommen und mikroskopisch untersucht: es zeigten sich dabei zahlreiche Spermogonien und auch Anfänge von Aecidien. An circa 6 weiteren Blättern fand ich Spermogonien, die aber stets sehr un- scheinbar sind, weil sie durchscheinend weisslich gefärbt erscheinen und daher wenig von der Blattfläche sich abheben. Ein fernerer Versuch wurde am 7. Juni eingeleitet mit Teleuto- sporen-tragenden Blattstücken, die schon zu Objectträgerversuchen gedient, bei denen also nicht anzunehmen war, dass noch sehr viele nicht ausge- keimte Teleutosporen vorhanden seien. Der Erfolg war daher von vornherein ein etwas fraglicher. Diese Blattstücke wurden an einem Zweig eines im botanischen Garten im Freien stehenden Liguster angebunden und sich selbst überlassen. Am 20. oder 21. Juni bemerkte ich nun an zwei Blättern des Zweiges; an welchem die Teleutosporen befestigt waren, und ausserdem noch an einem andern in der Nähe befindlichen Blatte 54 gelbliche Infectionsllecke, von denen die einen am 23. Juni unterwärts deutliche weissliche Aecidienanlagen erkennen Hessen. Wenn auch diese Versuche nicht als abschliessende betrachtet wer- den dürfen, so thun sie doch unzweifelhaft dar, dass das ÄecicUum Lüjustri zu einer auf Phrar/mifes communis (oder FJiaJarls (irunduiacea) lebenden Puccinia gehört. Es handelt sich jetzt noch darum, festzustellen, wie sich diese Puccinia in morphologischer Hinsicht zu den übrigen auf Plirarjmites und Phalaris lebenden Puccinien verhält. Untersuchung der Teleuto- sporenlager ergab folgende Merkmale: Teleutosporenlager auf den Blättern und Blattsclieiden, stark vor- gewölbt, in der Längsrichtung der Blätter sehr stark verlängert (bis 5 cm. lang beobachtet), breit, dunkelbraun. Teleutosporen meist el- lipsoidisch; am Scheitel gerundet, ohne farblose Papille; an der Basis meist ebenfalls gerundet; an der Grenze beider Zellen sehr wenig ein- geschnürt, 45—52 [j.. lang, 20-26 [x. breit; beide Zellen meist ungefähr gleich lang. Membran glatt, braun, dick, am Scheitel nur wenig dicker als an den übrigen Stellen ; Keimporus der obern Zelle meist genau scheitelständig, derjenige der untern Zelle hart neben der Scheidewand. Stiel sehr lang (bis 4 — 5 mal die Sporenlänge), fest, farblos; Sporen nicht abfallend. Von den bisher auf Phragmites beobachteten Puccinien steht unserem Pilze in Bezug auf die Ausbildung der Teleutosporen Pucc. Phragmitis am nächsten ; dieselbe unterscheidet sich aber dadurch, dass die Teleuto- sporenlager, wenn auch oft stark verlängert und hoch gewölbt, doch im allgemeinen kleinere Dimensionen zeigen. Sodann sind die Teleutosporen an der Grenze beider Zellen deutlich eingeschnürt und am Scheitel etwas vorgezogen, mit niedriger, farbloser Papille versehen. Puccinia Trailii Plowr. hat nach Plowright ebenfalls kleinere Te- leutosporenlager (2—4 mm. lang); die Teleutosporen sind auch hier deutlich eingeschnürt und erscheinen nach unten verschmälert. Noch abweichender verhält sich Puccinia Magnusiana mit ihren viel kleineren Teleutosporenlagern und ihren kurzgestielten^ am Grunde all- mählig verschmälerten Teleutosporen. Die auf Phalaris arundinacea lebenden Puccinia Smilacearum-Digra- 2)hidis und Verwandte sind ebenfalls durch ihre lange von der Epidermis bedeckt bleibenden kleinen Lager beinahe ungestielter Teleutosporen durchaus von unserer Form verschieden. Dagegen finden wir bei Otth') eine bisher offenbar übersehene Be- 1) G. Otth. Fünfter Nachtrag zu dem Verzeichnis schweizerischer Pilze. Mit- teilungen der bernischen naturforschenden Gesellschaft aus dem Jahre 1865. S. pag. 175. 55 Schreibung einer Fuccinia-F orm, die eine ganz auffallende Ueberein- stimmung mit unserem Pilze zeigt, also lautend: «Puccinia arundinacea Hedw. Var. Phalaridis Octii. Amphigena. Caespites nigrobadii, magni, elongatissimi, maximi autcm in vaginis. Fig. 6. Puccinia obtusata Otth. a. von der Huuzikerbriicke, b. aus Otths Herbar. Vergr. 620. Sporangia (= Teleutosporen) fulva, diametro duplici vulgo breviora, utrinque late rotundata, in medio septifero parum nihilve constricta ; ar- ticulis aequalibus; episporio laevi, in vertice subincrassato at non api- culiformi ; stipite longissimo dilute fucato. - Bei der Aare, unter dem Wylerholz, an den Blättern und Blattscheiden von Phalaris arundinacea.— 56 Unterscheidet sich von der auf Schilfblättern wachsenden Hauptform durch die etwas schmälern und zugleich längern, auf den Blattscheiden aber ganz besonders grossen Rasen, durch die breitern, wenig oder gar nicht eingeschnürten Sporangien (=Teleutosporen) und durch den Mangel an einem Apiculum, und dürfte daher vielleicht ebensogut wie viele andere als eine eigene Species betrachtet werden.» b. Fig. 7. Puccinia Phragmitis (Sclmni.) a. von Scherzligen, b. aus Wartmanu uud Schenk Schweiz. Krypto- gamen. Nr. 2046. Vergr. 620. Offenbar hat hier Otth unsern Pilz vor sich gehabt. Es geht dies auch aus einer Abbildung hervor, die Otth hinterlassen und welche sich im Besitze des bernischen botanischen Institutes befindet. Alle charakteristi- schen Merkmale sind in derselben wiederzufinden, namentlich wenn man diese Abbildung vergleicht mit einer andern, welche Otth von Pucc. Phragmitis ausgeführt. Hier nennt freilich Otth die Puccinia nicht Var. PhalaricUs, sondern Var. ohfusata. Endlich besitzt das Berner botanische 57 Institut auch Otths Herbarium und aus den dort enthaltenen Original- exemplaren (als Phcc. arundinacea Var. bezeichnet) erhellt wiederum aufs deutlichste die Uebereinstimmung seiner Pucc. arundinacea var. Phalaridis mit unserem Pilze. In obenstehender Figur 6 geben wir die Abbildung der Teleutosporen von der Hunzikerbrücke und daneben diejenigen aus Otths Herbarium. Fig 7 stellt zum Vergleiche die Teleuto- sporen von Pucc. Phragmitis dar. Die einzige Schwierigkeit, welche der Identifikation unserer zu Aecidium Lirjnstri gehörigen Puccinia mit der von Otth beschriebenen Form entgegensteht, ist die Bestimmung der Nährpflanze. Im Herbar hatte Otth dieselbe als Phraymites bezeichnet, in seiner Publikation da- gegen als Phalaris ariindinacea. Bei der grossen Ähnlichkeit der vege- tativen Teile dieser beiden Gramineen ist nun in der That eine sichere Bestimmung der Otth'schen Originalexemplare, denen keine Blüten bei- liegen, sehr schwierig, doch stimmen dieselben durch die dünneren und unterwärts etwas rauhen Blätter in der That besser mit Phalaris, während wir oben für unsern Pilz eher auf Phragmites geführt wurden. Für den Fall aber, dass weitere Nachforschung die Identität der Nährpflanze für beide Fälle darthun sollte, steht nichts mehr im Wege, die Puccinia zum Aecidium Ligustri als identisch zu erklären mit dem von Otth be- schriebenen Pilz, für den wir, da der Name Pucc. Phalaridis inzwischen von Plowright anderAveitig vergeben worden ist, die auf der Otth'schen Abbildung gegebene Bezeichnung Puccinia obtusata wählen möchten. Puccinia Festiicae Plowr/) Für das Aecidium Periclgmeni auf Lonicera Pericli/menum hat Plowright 1890 -) die Zugehörigkeit zu einer der Puccinia coronata ähnlichen Puccinia auf Festuca ovina L. und F. duriuscula L. nachgewiesen, was seither auch von Klebahn^) bestätigt worden ist. In den Voralpen kommt dieses Aecidium auf verschiedenen Lonicera- Arten häufig vor. In reichlicher Entwicklung fand ich dasselbe unter anderem auf Lonicera nigra in einem Hohlweg zw^ischen Sigriswyl und der Wylerallmend im Berner Oberland. Ich suchte daher im Herbst 1892 an dieser Stelle nach den Teleutosporen und fand solche in der *) Vorläufige Mitteilung hierüber siehe Mitteilungen der naturt'orschenden Ge- sellschaft in Bern aus dem Jahre 1894 p. XIII. 2) Gardeners Chronicle, Vol. VIII, 1890, p. 46. 3) Kulturversuche mit heteroecischen Rostpilzen, III. Bericht. Zeitschrift für Ptianzenkrankheiten Jahrg. 1895, p. 150. 58 That auch auf Festuca rubra L. var. fullax ThueJlJ) Diese letzteren wurden nun zu Versuchen benützt, welche in der That die Zugehörig- keit zu den Aecidien ausser Zweifel setzten und zugleich ergaben, dass diese Pnccinia mit der P. coronata und coronlfera trotz der grossen Aehnlichkeit nicht identisch ist. Versuchsreihe I. Eingeleitet am 11. April Iö93. — Als Versuchspflanzen dienten: Nr. 1—4. Lonicera nigra, kleine Pflanzen, im vorangehenden Herbst aus dem Bremgartenwalde in Töpfe verpflanzt. Nr. 5. Rhamnus cathartica. Kleine Pflanze, durch Aussaat erhalten. Nr. 6 und 7. Rhamnus Framjula. Keimlinge einer Aussaat vom No- vember 1892. Am 19. April waren Spermogonien noch nirgends mit Sicherheit nachzuweisen; am 21. April zeigte Nr. 4 auf einem Blatte ein solches, während Nr. 1 — 3 da und dort blasse Flecke erkennen Hessen. Am 24. April waren auf allen vier Lonicera nigra Spermogonien entwickelt; am 3. Mai Aecidienanlagen, zum Teil dem Oeffnen nahe, und endlich am 12. und 20. Mai waren offene Aecidien zu konstatieren, Rhamnus cathar- tica und Rh. Frangula dagegen zeigten während des ganzen Verlaufes des V'ersuches kein Infectionsresultat. Puccinia Festucae ist also mit P. coronata und P. coronifera nicht identisch. Dies bestätigte sich auch in Versuchen, die von mir mit P. coronata und P coronifera ausgeführt wurden; es w^urden hier Rh. Frangula resp. Rh. cathartica, nicht aber Lonicera nigra mit Erfolg inficiert.^) Puccinia persistens Plowr. Plowright^) hat experimentell nachgewiesen, dass AsiS Aecidium Thalictri fiavi (DC) auf Thalictrum fiavum zu einer Puccinia auf Triticum repens gehört, welche er Puccinia persistens nennt. Mit diesem Aecidium Thalictri fad wurden nun in den Floren die Aecidien identificiert, welche auf Th. aquilegifolium, Ih. minus und Ih. Jacquinianuin auftreten (so z. ß. bei Winter). — Späterhin fand Johanson^), dass auf Thalictrum >) Nach gütiger Bestimmung meines Freundes Prof. C. Schröter in Zürich. 2) Auf diese mit P. coronata und P. coronifera ausgeführten Versuche näher ein- zutreten, wäre gegenstandslos, da diese Arten von Klebahn und Eriksson bereits in gründlichster Weise experimentell durchuntersucht sind. 3) British Uredineae and Ustilagineae p. 181. 4) Svampaz fran Island. Oefversigt af kgl. Vedenskaps Academiens Förhaud- lingar. Stockholm 1884, Nr. 9, p. 161. 59 alpinum zwei verschiedene Aecidien auftreten, von denen er eines als Aec. ThaUctrl Grev., das andere als Aec. Sommerfeltü (= Caeoma Thalictrl Sominerf.) bezeichnete. Für beide ist durch Juel*) die Zugehörigkeit nachgewiesen worden: das erstere ist die Aecidienform von Puccinia horealis Juel auf Agrostls borealis Hartm. und wahrscheinlich auch Antho- xantlmm odoratum, das letztere diejenige der Puccinia septeyitrionalis Juel, deren Teleutosporen auf Polijgonum vkiparum und P. Bidorta leben. — Als besondere Art endlich stellte dann Magnus''^) das Aecidium ThaUctrl foetidi auf, welches Thalictrum foetidum bewohnt. Dasselbe stimmt in der Gestalt der Aecidienbecher mit Aecidium Sommerfeltü etwa überein, unterscheidet sich aber dadurch, « dass die Aecidienbecher auf dem vom Pilze ergriffenen und angeschwollenen Teile dicht gedrängt beieinander hervorbrechen, nicht unregelmässig weit von einander abstehen». Am 15. August 1895 fand ich oberhalb Samaden im Oberengadin Exemplare von Thalictrum minus, welche sehr reichlich mit Aecidien be- setzt waren; zwischen denselben stand Poa nemoralis rar. firmula^), welche besonders an den Blättern in Menge Teleutosporenlager trug, von denen also anzunehmen war, dass sie zum genannten Aecidium ge- hören. Ich nahm daher Exemplare dieser Poa mit und überwinterte dieselben in Bern. Im folgenden Frühjahr wurden mit diesem Material zwei Versuchsreihen eingerichtet. Versuchsreihe I. Eingeleitet am 13. Mai 1896. — Die genannten Teleutosporenlager werden aufgelegt auf folgende Pflanzen: Nr. 1 und 2 Thalictrum, aquilegifolium. Nr. o und 4 Aquilegia vulgaris. Nr. 5 — 8 Thcdictrum minus, welche im vorhergehenden Sommer im Ober- engadin gesammelt worden waren. Nr. 9-11 Thalictrum foetidum., die schon einige Jahre im botanischen Garten standen. Die Versuche wurden am 21., 23., 27. und 30. Mai, am 6. und 18. Juni kontrolliert und ergaben folgendes Resultat : Nr. 1 {Thalictrum aquilegifolium). Am 21. Mai sind an Blattstielen und -Spindeln, auch an einem Fiederblättchen Spermogonien aufgetreten ^) Mykologische Beiträge I. Zur Kenntnis einiger üredineen ans den Gebirgs- gegenden Skandinaviens. Oefversigt af kg]. Vedenskaps Akad. Förhandl. Stockholm 1894, Nr. 8, pag. 411 ; — Mykologische Beiträge IV, Aecidium Sommerfeltü und seine Puc- cinia Form. Ibid. 1895, Nr. 6, p. 379 ff; — Mykolog. Beiträge V. Ibid. 1896, Nr. 3, p 216. 2) Erstes Verzeichnis der ihm aus dem Kanton Graubünden bekannt gewordenen Pilze. 1890, p. 82. 3) Nach gütiger Bestimmung durch meinen Freund Prof C. Schröter in Zürich. 60 und zwar in ziemlicher Zahl. Am 27, Mai erhlickt man solche in grosser Zahl an Stengeln, Blattspindeln, Blattiiedern und auch an Blütenknospen ; am fi. .Juni sind Aecidien in Menge vorhanden. Nr. 2 [Thalictrum a) Kulturversuclie mit heteroecischen Rostpilzen, IV. Bericht 1895. Zeitschr. f. Pflanzenkranklaeiten, Bd. V, Heft 5, p. 263 ff. 2) Ibid. Bd. VI, Heft -5, p. 261. 3) G. Wagner. Beiträge zur Kenntnis der Puccinia silvatica Schröter und der Puccinia sessilis Schneid. Berichte der deutschen bot. Gesellsch, 1896. p. 212. ConvaUaria majalis (3 Tupfe). Am 28. April zeigten die iniicierten Fohigonatinn bereits Spermogonien, am 30. April sah man solche ver- einzelt auch auf zwei Convulltu-ia\>^i\\YAe\\. Am 10. Mai ist das eine Polpf/onatum abgestorben, das andei-e, sowie auch die 3 Convallarien zeigen Spermogonien in grosser Zahl; am 18. Mai sind junge, z. T. eben sich öttnende Aecidien zu konstatieren. Eine Ergänzung finden diese Versuche durch sorgfältige Beob- achtungen, welche Herr Dr. v. Tavel am Standorte selbst machte. Er schrieb mir unter dem 16. Mai 1894 folgendes: « Der Standort liegt am rechten Ufer der Sihl oberlialb Zürich, Es handelt sich um ein Buschwäldchen, im Westen umflossen von der Sihl, östlich an einen steilen, stellenweise etwas felsigen Molasseabhang sich anlehnend, welcher bewaldet ist. Die Vegetation des Wäldchens ist äusserst üppig. An der betreffenden, nicht ausgedehnten Stelle wuchern im Gebüsch mehrere Stöcke der Fhalaris, rings umgeben von Cornus, Vihurnum, Liyustrum, Spiraeu Ärtmcus und Ulmaria, Mercarialis perennis, Aegopodium, Viola mirahüis, Orcliis maculata und fiisca, Listera ovata, ferner den Liliaceen Lilium Martagon^ Ällium ursinnm, Majunthemum hifolinni, Polggonatiwi muUißoruni., Paris quadrifolia^ letztere an der Stelle spärlich. Diese Liliaceen stehen so dicht nebeneinander, dass sie sich und die Plialaris berühren. Die dürren Pilz-tragenden Halme senkten sich im Frühjahr zum Teil geradezu über die jungen Triebe, wie man's im Laboratorium nicht besser machen kann. Gleichwohl war weder AUiitm, noch Lilium, noch Majantlieinam inficiert, wohl aber reichlich und auf allen vorhandenen Stöcken Polygonatuni und Paris. Ich wieder- hole, es erscheint gänzlich ausgeschlossen, dass Majanthemum bei der Infection etwa übergangen worden wäre. Amin war nicht zur Stelle, ConvaUaria majalis fand sich am Abhang in einiger Entfernung, ihre Infection war dort nicht möglich und alle Stöcke denn auch gesund. Die Infection ist wohl des Gebüsches wiegen nur auf kurze Entfernung gelungen; keine 10 Schritte von der Phalaris waren Paris und Polygona- fum gesund. Weit und breit war auf den oben genannten massenhaft wuchernden Liliaceen nichts von einem Aecidium zu finden. Nur in einer Entfernung von vielleicht 1 Kilometer fand ich auf Allium ursinum ein einziges Blatt mit Spermogonien Vielleicht kommen die Aecidien auf Majanthemum noch, wahrscheinlich nicht. » Aus dieser Darstellung geht hervor, dass das zu den Versuchen verwendete Teleutosporenmaterial aus einer Infection durch die Aecidio- sporen auf Polygonatuni und Paris hervorgegangen ist. Es ergeben sich aus meinen Experimenten und diesen Mitteilungen folgende Resultate : 1. Die Puccinia auf Phalaris geht nicht auf Lilium Martagon und Allium ursinum. Ebenso geht sie nicht auf Listera ovata, was mit Kle- 65 bahns Ansicht übereinstimmt, es sei Pacc. Orchidearum-Phalaridis nicht identisch mit P. Sniilacearum-Digraphidis. 2. Ebenso wurde durch dieselbe Majanthemum bifolium nicht inficiert. 3. Teleutosporen, welche aus Aecidiosporen von Polygonatum und Paris hervorgegangen sein müssen, inficieren nicht nur Polijgonatum und Paris, sondern auch Convallaria tnajalis. Mit andern Worten : die hier angeführten Beobachtungen stehen in vollem Einklang mit denjenigen von Kleb ahn, abgesehen von dem abweichenden Verhalten des Majanthemum bifolium, sofern bei diesem nicht ein Infectionsresultat erst nachträglich auftrat. Man wird hier, wie auch Dr. v. T a v e 1 meint, am ehesten geneigt sein, an eine indi- viduelle Disposition der MajanthemumT^tüanze zu denken: z. B. frühere oder spätere Entwicklung der Blätter, so dass im Momente der Infection keine empfängnisfähigen vorlagen. Ein solcher negativer Erfolg auf Majanthemum. ist übrigens seither auch von K 1 e b a h n ') in einer Versuchs- reihe vom Jahre 1897 beobachtet worden. Piiceiiiia lielvetica Schröter.'] Dieser Pilz, zum erstenmale von FuckeP) infolge falscher Be- stimmung der Nährpflanze unter dem Namen Puccim'a Rubiae beschrieben, dürfte in der Schweiz im ganzen Verbreitungsbezirk der Asperula tau- rina vorkommen. — In ihren Beschreibungen desselben geben Fuckel (1. c.) und auch Winter'*) nur Uredo- und Teleutosporen an; dagegen fand Barclay^) für diese oder doch jedenfalls eine nahe verwandte Art, welche in Simla auf Rubia cordifolia vorkommt, auch Spermogonien. Eine Reihe von Infectionsversuchen, die ich mit diesem Pilze aus- führte, ergaben denn auch in der That, dass wir es mit einer Brachij- puccinia zu thun haben: Versuch !. Eingeleitet am 4. April 1892. Als Infectionsmaterial dienten Te- leutosporen, welche ich im September 1891 bei Schöneck am Vierwald- stättersee gesammelt hatte, als Versuchspflanze Asperula taurina, die ') Kulturversuehe mit heteroecischen Rostpilzen, VI. Bericht, 2. Teil, 1897. Zeit- schrift f. Pflanzenkrankheiten, Bd. VIII. 1898, p. 23. ■-) S. vorläufige Mitteilung in Comptes rendus de la societe helvetique des seiences naturelles reunie ä Bäle 1892, p. 93. 3) Symbolae Mycologicae, Nachtrag II p. 14 — 15. *) Rabenhorst Kryptog. Flora, Editio 2. 5) Descriptive List of the üredineae of Simla 1889. 5 66 im vorangehenden Jahre aus den Alpenanlagen des Berner botanischen Gartens in einen Topf eingepflanzt worden war. Dieselbe zeigte ejne Anzahl junger, eben aus dem Boden hervorbrechender Sprosse mit je 1—3 entwickelten Blattquirlen. Noch sei bemerkt, dass ich an dem betreffenden Stocke in den Alpenanlageu auch seither nie Puccinien auf- treten sah. — Gleichzeitig wurden als Kontrollversuch Teleutosporen- tragende Blattstücke aut Objectträger feucht gestellt. Tags darauf zeigten letztere ausgebildete Basidieii und Basidiosporen. — Am 5. April wurden ferner Teleutosporen-tragende Blattfragmente auf abgeschnittene junge Blätter von Aspenda taurina aufgelegt. Am folgenden Tage waren bereits da und dort die Keimschläuche der abgeworfenen Basidiosporen in die Epidermis eingedrungen und am 7. April waren solche eindringende Keimschläuche in Menge zu finden; an einer Stelle sah ich z. B. vier solche in eine einzige Epidermiszelle sich einbohren (s. Tafel II, Fig. 7). Als dann am 13. und 14. April die inficierten Topfpflanzen wieder nachgesehen wurden, da waren an mehreren Blättern, meist an der Oberseite, weniger zahlreich an der Unterseite, Spermogonien sichtbar. Dieselben sind ziemlich unscheinbar, weil die von ihnen besetzten Blatt- teile wenig verfärbt erscheinen (sie sind bloss etwas heller grün als die Umgebung). Am IG. April sind die Spermogonien-tragenden Stellen schon auffallender : sie erscheinen bräunlich-gelb, was hauptsächlich von der entsprechenden Farbe der Spermogonien herrührt. Am 25. April fand ich die letztern geöffnet, resp. Spermatien entleerend. Am 29. April beginnen an einigen Blättern Uredolager hervor- zubrechen und zwar zerstreut zwischen den Spermogonien. Letztere sind noch gut entwickelt und zeigen einen starken, angenehmen Geruch. Am 5. Mai sind die Uredolager auf beiden Blattseiten sehr zahlreich geworden; sie haben oft eine verlängerte, gebogene Gestalt und sind kreisförmig je um eine Gruppe von Spermogonien angeordnet, was dem Umstände zuzuschreiben ist, dass sie an der Peripherie desselben Mycels, welches die Spermogonien bildete, entstehen. Die Äspe.rtdasi^rosse haben jetzt etwa 4-6 Quirle, von denen aber die jüngsten (nach dem 4. April entstandenen) pilzfrei sind. Versuch II. Am 7. und 8. April 1892 wird Teleutosporenmaterial gleicher Her- kunft wie dasjenige von Versuch I auf zwei Töpfe mit jungen Sprossen von Aspenda taurina aufgelegt. Das Resultat war dasselbe wie oben: am 20. April bemerkte ich die ersten Spermogonien^ am 13. Mai Uredo- lager (wohl schon 2-3 Tage früher hervorgebrochen); am 23. Mai sind letztere massenhaft entwickelt, wiederum zum Teil in sehr schöner kreisförmiger Anordnung. 67 Versuch III. Es war sehr nahe liegend, zu untersuchen, ob Puccinia helvdica auch auf andere Äsperula-Arten, z. B. Ä. odorata, übergehe. Die Frage musste schon bei der nähern Durchsicht des Standortes bei Schöneck verneint werden: die Äsperula odorata, welche dort neben den stark be- fallenen A. taurina stand, war nämlich gesund; bloss in einem Falle fand ich auf derselben eine Puccinia, die sich aber schon bei flüchtiger Untersuchung als von P. helvetica verschieden erwies; es war das wohl P. Gcdii. Nichtsdestoweniger aber wurde noch ein Versuch ausgeführt: am 9. April legte ich Teleutosporenmaterial von P. helvetica auf abge- schnittene junge Blätter der Äsp. odorata und stellte das Ganze unter Glasglocke feucht. Am 11. April waren zahlreiche Basidiosporen abge- worfen, welche auch bereits Keimschläuche gebildet haben; manche dieser letztern sind um ein mehrfaches länger als die Sporen und haben sich eingerollt, aber nirgends war ein Eindringen in die Epidermis zu konstatieren, auch am folgenden Tage nicht. Puccinia helvetica scheint demnach Asp. odorata nicht zu befallen. Versuch IV. Am 17. Mai 1892 wurden Uredosporen-behaftete Blätter und Sprosse des Versuchs I über einen Blumentopf mit zahlreichen gesunden, zum Teil blühenden Sprossen von Aspcrula taurina ausgeklopft. Am 4. Juni sind an der Unterseite mehrerer Blätter kleine Uredolager aufgetreten. Dieselben stehen einzeln, hie und da auch zu mehreren, umgeben von einem blasser grün gefärbten Hofe. Die entsprechende Stelle der Blatt- oberseite ist ebenfalls etwas blasser grün als die Umgebung. Spermo- gonien dagegen sind nicht zu finden. Es entstehen somit bei der In- fection durch Uredosporen direkt wieder Uredolager ohne vorausgehende Spermogonien. Am y. Juni waren diese Uredolager an vielen Blättern zum Teil in grosser Zahl sichtbar, teils einzeln, teils in Gruppen un- regelmässig beisammen stehend. Mikroskopische Untersuchung ergab keinen Unterschied zwischen diesen Uredosporen und den in Verbindung mit den Spermogonien (Versuche I und II) aufgetretenen. Am 3. August endlich sind an einigen Blättern und Stengelstücken Teleutosporenlager aufgetreten und zwar zeigen diese nun ihrerseits eine kreisförmige An- ordnung an der Peripherie der Uredo-tragenden Blattflecken. Es ent- stehen somit die Teleutosporen am gleichen Mycel wie die Uredosporen, aber in besondern Lagern. Nach diesen Versuchen gestaltet sich somit der Entwicklungsgang von Puccinia helvetica folgendermassen. Die Teleutosporen producieren im Frühjahr Basidiosporen, diese dringen in die jungen Blätter von 68 Aspcrnla tanrina ein und pioducieren ein Mycel, das nach 9 — 12 Tagen Spermogonien bildet und nach weitern 15 — 20 Tagen die primären Uredo- lager zu reifen beginnt. Ob dasselbe Mycel im Stande ist, später auch Teleutosporenlager zu bilden, wurde nicht festgestellt. Die Uredosporen gelangen auf neue und zwar diesmal ausgewachsene Blätter und Stengel von Aspcrnla t aar ina xxndi bilden dort ein Mycel, welches keine Spermo- gonien, sondern direkt wieder (sekundäre) IJredolager bildet, welche cirka 16 Tage nach der Infection hervorzubrechen beginnen; an der Peripherie des gleichen Mycels entstehen später Teleutosporenlager. Fiiceinia expaiisa Link und Piicciiiia con^iomerata (Str.). unter Pucciniopsis führt Winter in der zweiten Auflage der Kabenhorst'schen Kryptogamenflora üxxch Fucchiia conglomerata (Str.) an und gibt an, dass dieselbe auf Homoyyne alpina, Adenostyles albifrons, Senecio cordatus, S. nemorensis u. a. vorkommt, immerhin mit der Be- merkung, dass die Form auf S. cordatus und Adenostyles (Pucc. expansa Link) vielleicht nicht hieher gehöre. D i e t e 1 '), welcher sich seither mit diesen Puccinien beschäftigt hat, hält dagegen, gestützt auf genauere Formvergleichung der Teleutosporen, folgende Arten auseinander: 1. P. conglomerata (Str.) auf Homogync alpina^ 2. P. Senecionis Lib. auf Senecio nemorensis, 3. P. expansa Link auf Senecio Doronicuni, S. cordatus, S. suhalpinus^ S. aquaticus und Adenostyles alpina, dazu käme dann noch eine vierte, ausländische Art: Pucc. Tranzschelii Dietel. Unter diesen vier Arten kann nur für die zweite mit Bestimmt- heit ausgesagt werden, dass sie Aecidien besitzt. Für P. conglomerata und P. expansa ergibt sich dagegen aus den hier mitzuteilenden Ver- suchen, dass ihnen die Aecidien fehlen. Im August 1892 sammelte ich in Saas-Fee im Wallis eine Puccinia auf Senecio cordatus, die mit P. expansa nach Dietels Beschreibung übereinstimmt. Dieselbe wurde in Bern überwintert und am 3. April 1893 aufgelegt auf: Nr. 1 und 2 Senecio cordatus, letztjährige Sämlinge aus dem botanischen Garten. Nr. 3 und 4 Uomogyne alpina von Isenfluh im Berner Oberland. >) Über Puccinia conglomerata (Str.) und die auf Senecio und einigen verwandten Compositen vorkommenden Puccinien. Hedwigia 1891, p. 291 ff. 69 Nachdem noch am 19. April an den Versuchen nichts Auffallendes zu bemerken gewesen, waren am 25. April im Versuche Nr. 1 (also auf Senecio cordatus) an einem Blatte mehrere helle Flecken sichtbar, die an der Unterseite Teleutosporenlager trugen; je ein einzelner solcher Fleck fand sich noch an zwei weiteren Blättern. Im Versuche Nr. 2 (ebenfalls S. cordatun) zeigte sich an einem Blatt ein solcher unterwärts Teleutosporen-tragender Fleck, Spermogonien waren dabei nicht zu konstatieren. Später zeigte sich beim Versuch Nr. 1 an einem der In- fectionsflecke auch an der Blattoberseite ein vereinzeltes Teleutosporen- lager und es erschienen solche auch an einem vierten Blatte am Blatt- stiel. Auf Homogyne alpina dagegen zeigte sich bis zum 20. Mai keinerlei Resultat der Infection. — Es ergibt sich also aus diesem Versuche mit Bestimmtheit, dass F. expansn eine Mihropuccinia ist, ferner mit Wahr- scheinlichkeit, dass dieselbe auf Homogyne alpina nicht übergeht, mithin mit P. conglomerafa, wie es Dietel, gestützt auf die morphologische Untersuchung annimmt, nicht identisch ist. Ein Versuch, welcher im folgenden Jahre mit Puccinia conglomerata auf Homogyne ausgeführt wurde, blieb ohne Erfolg. 1895 dagegen gelang mir ein mit dieser Art ausgeführter Versuch, wenn auch nicht so vollständig, wie ich es gewünscht. Das Infections- material bestand aus Teleutosporen auf Homogyne, die ich im August 1894 bei Zermatt gesammelt hatte, üieselben wurden aufgelegt auf: Nr. 1 und 2 Senecio cordatus, Nr. 3 und 4 Homogyne alpina, Nr. 5 Bellidiastrum Michelii. Ein Kontrollversuch auf Objectträger ergab nur vereinzelte Bildung von Basidiosporen. Am 11. Mai sah man an einem Blatte der Homo- gyne Nr. 3 einen heilem Fleck, an dessen Unterseite am 24. Mai eine Gruppe von Teleutosporenlagern sichtbar war; auch an der entsprechenden Stelle der Oberseite waren 1 — 2 kleine Teleutosporenlager erschienen. Aecidien oder Spermogonien dagegen zeigten sich nicht. An den übrigen Versuchspflanzen war kein Erfolg der Infection zu konstatieren. — P. conglomerata ist mithin ebenfalls eine Mihropuccinia und scheint nicht auf Senecio cordatus überzugehen. Indess darf dies letztere aus dem Versuche nicht mit Bestimmtheit geschlossen werden, da ja auch auf einer Homogyne der Erfolg der Infection ausblieb. 70 riircinia '[i'{)\\\'\ Karst. Nach Winter (in Uabonliorst Kryptogamonflora, kommt Pure. TroUii Karst, sowohl auf TrolUus ciiropaens als auch auf Aconitum Ly- coctonum vor. Auf ersterer Nährpflanze sind nur Teleutosporcn bekannt, auf letzterer fand Winter auch Aecidien, die er für zugehörig hält; er schreibt darüber ') : « An derselben Lokalität wie Pucc. Lycoctoni, teil- weise an denselben Pflanzen, kommt ein Aecidiuni vor, das anfangs August zwar meist schon verdorben war, doch fand sicli noch eine ganze Zahl guter Exemplare, die von dem Aecidium, was meiner Ansicht nach zu Uromyces Acouüi gehört, wohl zu unterscheiden waren. » Indess fügt VV i n t e r selber zu seiner Beschreibung -) die Bemerkung hinzu : « Es ist noch nachzuweisen, dass das Aecidium, welches bisher nur auf Aco- nitum gefunden wurde, zu der Puccinia gehört. Im Oberengadin kommen beide gemeinschaftlich vor. Dagegen habe ich auf TrolUus noch kein Aecidium gefunden ; die Puccinia (am Kigi) war wenige Tage nach dem Schmelzen des Schnees (Mitte Juni) schon vorhanden.» J oh an so n dagegen spricht'), gestützt auf Beobachtungen im Norden, die Meinung aus, es sei Pucc. TroLln eine Mikropuccinia. Gutes Material von Puccinia TroUii, welches ich im August 1895 am Wege von St. Moritz nach der obern Alpina (Ober-Engadin) auf TrolUus europaeus sammelte, gab mir Gelegenheit die Frage nach der Zugehörigkeit des Aecidium experimentell zu prüfen und zugleich zu untersuchen, ob wirklich Pucc. TroUii auch auf Aconitum Lycoctonum. übergeht. Zu dem Zwecke wurde am 21. Mai 1896 überwintertes Te- leutosporenmaterial vom genannten Standorte auf je vier Topfpflanzen von TrolUus europaeus und Aconitum Lycoctonum aufgelegt. Am 3U. Mai war noch kein Erfolg der Infection äusserlich wahrzunehmen, aber am 6. und 8. -Juni zeigten sich an 2—5 Blättern der sämtlichen TroUius- pflanzen auf der Spreite mehr oder weniger zahlreiche rundliche Flecke von 1—2 mm. Durchmesser. Dieselben waren an der Blattoberseite gelbgrün, an der Unterseite weisslich gefärbt; von Spermogonien war keine Spur zu bemerken, dagegen sah man in der Mitte der Unter- seite der Flecke je eine kleine schwärzliche Pustel, welche sich bei näherer Untersuchung als ein epidermisbedecktes Teleutosporenlager zu erkennen gab. Auch an den Blattstielen zeigten sich diese hellen Flecken, zum Teil mit schwarzen in der Längsrichtung verlaufenden Streifen (jungen Teleutosporenlagern) ; dabei waren die betreffenden Stiele M Mykologisches aus Graubünden. Hedwigia 1880. 2) In Rabenhorst Kryptoganienflora. Edit. 2. p. 199. 3) Bot. Notiser 1886 und Botan. Centralblatt Bd. XXVIH. p. ::'.79. 71 zum Teil stark verkrümmt. — Die gleichzeitig inficierten Aconitum Lyco- doniim dagegen hatten keine Spur von Flecken oder Teleutosporen- lagern. Am 13. Juni waren an den hellen Flecken meist 1 — 3 Teleuto- sporenlager zu bemerken, zuweilen aber auch mehr. Häufig sind auch benachbarte Flecke zusammengeflossen. Vereinzelt war die Epidermis über den Lagern gesprengt. Dagegen sind noch jetzt und bei einer weitern Kontrolle am 20. Juni die Aconitum^^Mxzen durchaus gesund. Ebenso blieb auch eine Topfpflanze von Trollius europaeus , welcher keine Teleutosporen aufgelegt worden waren, gesund. Dieser Versuch ergibt also , dass aus den Basidiosporen von Puccinia Trollii ein Mycel hervorgeht, das direkt wieder Teleuto- sporen, nicht aber Spermogonien, Aecidien und Uredolager produciert. Pacc. Trollii ist somit eine Mikropuccinia und nicht eine Pucciviopsis. Zweitens geht Pucc. Trollii nicht auf Aconitum Lycoctonum über, darf daher mit Pucc. Lycoctoni Fckl. nicht identificiert werden. Es musste Fig. 9. Puccinia Trollii. Tclcntospon-n auf Trollius euroimt'us von St. Moritz. VergT. 6-'0. Fig. 10. Puccinia Trollii. Teleutosporen, durch Infectiou auf Trollius europaeus erzogen. Resultat des oben beschriebenen Versuch?. Vergi". 620. sich nun fragen, ob zwischen diesen beiden Arten"auch ein morpholo- gischer Unterschied besteht. Soweit meine Untersuchung reicht, ist dies aber nicht oder nur in sehr schwachem Masse der Fall : Teleutosporen der 72 Puccinia Aconiti Lj/codoni aus Kabenhorst Fungi europaei Nr. 2713 und von Mauvoisin im Val des Bagnes sind denen von Pucc. Trollii gleich, höchstens scheinen bei denselben keine so langen und schmalen Formen vorzukommen wie bei letzterer, wie sich dies aus nebenstehenden Figuren Fig. 11. Puccinia Acouiti Lycoetoui auf Aconitum Lyeoctouuni von Mauvoisin, Val de Bagnes. Vei'gr. 6ä0. ergibt. Für Pacc. Aconiti Lycodoni ist natürlich durch obige Versuche die Frage nach dem Vorkommen oder Fehlen von Aecidien nicht er- ledigt. An Exemplaren, die ich bei Mauvoisin sammelte, traten die Teleutosporenlager dicht neben oder mitten in Aecidiengruppen auf, so dass ich geneigt bin, an die Zugehörigkeit der letztern zu glauben. Puccinia Mortliicri Körn, und Puccinia (leranii-silvatici Karsl. Auf Geranicum silvaticum treten in der Schweiz zwei durch ihren äussern Habitus sowohl, als auch besonders durch die Beschaffenheit ihrer Teleutosporen verschiedene Puccinien auf: Pucr: Morthieri Körn, und Pucc. Geranii-silvatici Karst. Erstere ist ziemlich verbreitet, letztere war bis vor nicht langer Zeit nur im Oberengadin bekannt, wo sie aller- dings häufig auftritt ; seither habe ich sie auch im Wallis (Zermatt, Val de Bagnes) und in den Freiburger und westlichen Berner Alpen (Les Morteys, Walopalp) aufgefunden. Beide werden in der Litteratur unter den Mikropuccinien angeführt; der direkte experimentelle Beweis hiefür soll im folgenden erbracht werden. Die Teleutosporen von Pucc. Morthieri waren am 25. August 1895 unweit Silvaplana im Oberengadin gesammelt worden. Am 28. Mai 1896 wurden dieselben auf eine gesunde Topfpflanze von Gcranium silvaticum aufgelegt, welche neben ausgewachsenen Blättern nur ein einziges jugendliches zeigte. Am 6. Juni waren an diesem kleinere Flecke 73 sichtbar, die etwas heller grün waren als die übrige Blattfläche, unter- wärts erschienen sie weisslich gefärbt: am 10. Juni hatten dieselben einen Durchmesser von cirka 2—3 mm. erreicht und waren oberwärts gelbgrün, unterwärts heller gelb. Am 13. Juni betrug ihr Durchmesser 3 — 5 mm., die Färbung war an der Oberseite intensiv hellgrün, an der Unterseite erschienen sie ockergelb und zeigten einige leichte Pusteln als Anfänge der Teleutosporenlager; von Spermogonien war dagegen auf der Blattoberseite keine Spur zu erblicken. Am 17. Juni sind die Flecken noch grösser geworden; ihr Durchmesser erreicht cirka 7 mm.; die Oberseite beginnt etwas rötlich zu werden ; in der Mitte der Unter- seite sieht man deutlich schwärzlich anlaufende Pusteln. Am 27, Juni endlich sind die Flecken sehr gross und zum Teil zusammengeflossen, mit Durchmesser bis zu 1 cm.; im ganzen zählte ich auf dem einzigen befallenen Blatte deren cirka 50 ; an der Oberseite sind sie stark rötlich angelaufen, an der Unterseite fast bis zum Rande besetzt von sehr dicht stehenden schwärzlichen Höckern: epidermisbedeckten Teleutosporen- lagern; an einzelnen der letztern ist die bedeckende Epidermis gesprengt. Anders gestaltete sich die Entwicklung bei Puccivia Geranii-silvafici. Die Teleutosporen , welche hier als Infectionsmaterial dienten, waren am 24. August 1896 ebenfalls unweit Silvaplana gesammelt worden. Als Versuchspflanzen dienten drei Geranium süvaticum, an deren jedem ein noch nicht vollständig entwickeltes Blatt neben fertig ausgebildeten vorhanden war. Der Versuch wurde am 21. Mai eingeleitet. Am 30. Mai zeigte sich äusserlich noch kein Erfolg der Infection, aber am 6. Juni waren am Blattstiel oder an der Spreite je eines Blattes der drei Versuchspflanzen blasser gefärbte Flecken aufgetreten, am Blatt- stiel von Verkrümmungen begleitet, und an diesen Flecken zeigten sich, besonders an den Spreiten, mehr oder weniger zahlreiche Teleutosporen- lager, welche bereits die Epidermis durchbrochen hatten. Späterhin vermehrten sich diese Teleutosporenlager an den einzelnen verfärbten Flecken noch stark. Als Kontrollexemplare zu beiden Versuchsreihen dienten 5 Stöcke von G. silvatlcum, welche nicht inficiert wurden und denn auch in der Folge keine Teleutosporenlager ausbildeten. Als Resultat beider Versuche ergibt sich also: 1. Sowohl P. Mortlüeri als auch P. Geranii-süvatici sind Mikropucci- nien, besitzen auch keine Spermogonien. 2. Zwischen beiden besteht in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht der Unterschied, dass bei P. Gerann-silvatici die Entwicklung der Teleutosporenlager rascher vor sich geht, insbesondere die Epi- dermis über denselben viel früher durchbrochen wird. 74 Piicciiiia Aiieinoiu's vir^iiiiaiiac Scliweinitz. Puccinia Anenioncs virginianae ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass ihre Teleutosporenlager zu grösseren harten Krusten verbunden sind, wobei die Zwischenräume zwischen den einzehien Lagern durch senkrecht stehende, fest verbundene braune Paraphysen ausgefüllt sind. Sie gleichen in dieser Hinsicht der Pticc. Virgaureae. In Bezug auf ihre Entwicklung ist diese Puccinia bisher nicht untersucht worden: die Autoren stellen sie zu Leptopuccinia, aber es ist, wie Schröter bemerkt, die Keimung ihrer Teleutosporen noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Abgesehen davon war noch eine andere Frage zu prüfen: P. Anemoncs- Virginianae ist auf einer ziemlich grossen Zahl von Nährpflanzen be- obachtet worden: Anemone cylindrica, montana, alpina, ailvcstris, p)enn- sylvanica^ virginiana, nigricans und Atragene aljnna; lassen sich nun mit der Form auf Atragene auch Anemonesivten inficieren und umgekehrt? Die Versuche, welche ich im Frühjahr 1895 und 1896 unternahm, führten zur Verneinung dieser Frage. Versuchsreihe I. ') Im August 1894 hatte ich an der Südseite der Passhühe des Grossen St. Bernhard auf Anemone sulphnreu reichliche Teleutosporenlager von Pacc. Anemones virginianae gesammelt. Dieselben wurden in Bern über- wintert. Im nächsten Frühjahr erwiesen sie sich als noch ungekeimt, woraus hervorgeht, dass wir es hier nicht mit einer Leptopuccinia zu thun haben. Sie wurden nun am 18. April aufgelegt auf: Nr. 1. Eine Topfpflanze von Anemone montana, die im gleichen Frühling in Sitten ausgegraben worden war. Nr. 2. Eine Topfpflanze von Anemone montana, die sich schon längere Zeit im botanischen Garten in Bern befunden. Nr. 3 — 6. Sämlinge von Atragene alpina. Nr. 7 — 10. Kleine Pflanzen von Anemone sulpliurca^ im gleichen Früh- ling von Froebel in Zürich bezogen. Nr. 11. Anemone nemorosa Nr, 12 und 13. Topfpflanze von Anemone silvcstris, schon längere Zeit im botanischen Garten befindlich. Ein Kontrollversuch auf Objectträger zeigte am 22. April abge- worfene Basidiosporen. Bei der Durchsicht der Versuche am 29. Mai zeigten sich bloss auf Nr. 1 (Anemone montana) an einem Blatte 2 — 3 Gruppen von zum ') Die Resultate von Versuchsreihe I und II wurden bereits kurz mitgeteilt in Bull. Soc. botanique de France. '1". XLI, p. CCXLl. 75 Teil ziemlich stark vorgewölbten Teleutosporenlagern ; auf den übrigen Pflanzen dagegen war nichts derartiges zu bemerken. Versuchsreihe II. Zu dieser Versuchsreihe diente Teleutosporenmaterial gleicher Her- kunft wie bei der ersten Versuchsreihe. Dasselbe w^urde am 11. Mai 1895 aufgelegt auf: Nr. 1 und 2. Je eine Topfpflanze von Anemone sulphurea i?i (behaart). Nr. 3. Eine Topfpflanze von Anemone sulphurea (kahl). Nr. 4 und 5. Atragene alpina. Am 29. Mai zeigten sich bei Versuch Nr. 3 an einem Blattab- schnitt der Anemone sulphurea an der Unterseite gelbliche , höckerig- runzelige Flecken; die entsprechende Stelle der Oberseite war braun gefärbt und zeigte auch zum Teil gelbliche Höcker. Mikroskopische Untersuchung ergab, dass es sich hiebei um junge, noch von Epidermis bedeckte Teleutosporenlager handle ; Spermogonien dagegen waren nicht zu bemerken. Auch an zwei andern Blättern sind braune Flecken an der Oberseite der Blattfläche zu erkennen und bei einem derselben zeigen sich unterseits gelbliche junge Teleutosporenlager. Am 3. Juni sind an derselben Versuchspflanze an vier Blättern Teleutosporenlager ausgebildet, die nunmehr zum Teil eine glänzend braune Farbe ange- nommen haben. Die übrigen Pflanzen zeigen keine Teleutosporenlager. Das Resultat dieser beiden Versuchsreihen ist also nicht ein ganz entscheidendes: Zwar blieb die Atragene frei von Teleutosporen, allein da auch bei den Anemonen ein positives Resultat nur ganz vereinzelt erzielt wurde, so ist der Schluss noch nicht definitiv zulässig, dass Fucc. Anemones virginianae von Anemone auf Atragene nicht übergeht. Zudem könnte — namentlich bei der ersten Versuchsreihe — an die Möglichkeit gedacht werden, dass die bei Anemone montana (resp. A. snljjJiureaj auf- getretenen Teleutosporenlager von einer vor dem 18. April (resp. 11. Mai) stattgehabten spontanen Infection herrühren. Ein besseres und entscheidenderes Resultat ergaben Versuche mit Teleutosporen auf Atragene alpina, welche am 4. Oktober 1S95 in der Schlucht des Schlatteinbaches bei Samaden von Herrn Revierförster Candrian gesammelt worden waren: C3^ Versuchsreihe III. Eingeleitet am 13. Mai 1896. — Teleutosporenmaterial auf Atragene obiger Herkunft werden aufgelegt auf: 7r, Nr. 1 und 2. Eine Topfpflanze von Anemone alpina '), im Sommer 1895 im Oberengadin ausgegraben. Nr. 3 — 5. Atragcne alpina, Sämlinge. Nr. 6. Anemone monfana, aus dem botanischen Garten in Bern. Ein gleichzeitig eingerichteter Kontrollversuch auf Objectträger ergab am 15. Mai reichliche Bildung von Basidiosporen. Am 23. Mai zeigte Versuch Nr. 4 verkrümmte, heller gefärbte Blatt- resp. Fiederstiele und an einer Spreite einen hellen Fleck, unterwärts mit gelben Pusteln , Nr. 5 mehrere verfärbte Blattstellen, ebenfalls unterwärts mit gelblichen Pusteln. Am 27. Mai waren auch in Nr. 3 vereinzelte blasse Flecke aufge- treten; Nr. 4 trägt an 7, Nr. 5 an 3 (von fünf) Blättern solche, unter- seits und zum Teil auch oberseits mit gelben Pusteln, die sich bei mikroskopischer Untersuchung als Teleutosporenlager ausweisen. Am 6. Juni fangen die Flecke an sich zu bräunen. Die übrigen Versuchspflanzen, Anemone alpina und montana zeigen dagegen keinen Erfolg der Infektion. Versuchsreihe IV. Eingeleitet am 28. Mai 1896 mit Teleutosporenraaterial derselben Her- kunft wie dasjenige der Versuchsreihe III. Als Versuchspflanzen dienten : Nr. 1 und 2. Atragene alpina: kleinere Pflanzen aus dem botanischen Garten in Bern. Nr. 3 und 4. Atragene alpina, Pflanzen mit schon ziemlich langem Stengel, ebenfalls aus dem botanischen Garten. Nr. 5 — 8. Anemone aljnna, Pflanzen, die im Sommer 1895 aus dem Ober- engadin mitgebracht worden waren. Am 6. Juni zeigen die Versuche Nr. 2, 3 und 4 helle Flecke an einzelnen Blättern. Am 13. Juni ist der Zustand der Versuche folgender: Nr. 1 (Atragene alpina): an mehrern Blattstielen reichlich gelbe Flecke mit Pusteln. Nr. 2 (Atragene alpina): an zwei Blättern dunkelgelbe Pusteln, zum Teil mit beginnender Bräunung. Nr. 3 (Atragene alpina): an den (5 jüngsten Blättern gelbe Flecke mit Pusteln, zum Teil sehr reichlich. Nr. 4 (Atragene alpina): an den 5 jüngsten Blättern zum Teil reichliche gelbe Flecke mit Pusteln. '') Unter A. alpina ist hier und in der folgenden Versuchsreihe anch A. sulphurea mitinbegriffen ; da die Pflanzen nicht blühten, Hess sich nämlich nicht feststellen, ob die gelbe oder die weissblühende Art vorlag. 77 Nr. 6 (Anemone alpuia): kein Infektionsresultat. Nr. 5, 7. 8 waren schon am 3. Juni zu Grunde gegangen oder gewelkt. Am 24. Juni ergab die Durchsicht der Versuchspflanzen: Nr. 1 (Atragene alpina): an einigen Blattstielen, deren Spreite leider abgefressen, glänzend tiefschwarze Teleutosporenlager-Gruppen. Nr. 2 (Atragene alpina): an zwei Blättern dunkelbraune Teleutosporen- lager-Gruppen, von gelbem Hofe umgeben, zum Teil angefressen. Nr. 3 (Atragene alpina): an 6 Blättern zum Teil ziemlich zahlreiche Teleutosporenlager-Gruppen, welche zum Teil dunkelbraun gefärbt sind. Nr. 4 (Atragene alpina): an sämtlichen 9 Blättern der Pflanze Teleuto- sporenlager-Gruppen, bei den untern Blättern mehr vereinzelt, bei den oberen zahlreich, zum Teil schwarz, zum Teil braun gefärbt. Nr. 6 (Anemone alpina) : kein Infektionsresultat. Der Vollständigkeit halber sei noch bemerkt, dass drei Topfpflanzen von Atragene alpina^ welche nicht inficiert worden und im Freien stehen geblieben waren, am 24. Juni keine Spur von Teleutosporenlagern zeigten. In den Versuchsreihen III und IV wurde also in allen Fällen Atragene alpina erfolgreich inficiert und zwar entstand aus den Basidio- sporen direkt ein teleutosporenbildendes Mycel ohne Spermogonien, und zwar erst im Frühling nach Ueberwinterung : Wir haben es also auch hier mit einer Mikropuccinia zu thun. In allen mit Anemone alpina und montana eingeleiteten V^ersuchen dagegen blieb die Infection erfolglos. Man könnte aber immerhin noch einwenden, es seien die Anemonen, welche als Versuchspflanzen dienten, zu wenig zahlreich und vielleicht auch zu wenig kräftig gewesen, und es hätte sich bei Vermehrung der Versuche auf denselben vielleicht doch ein Resultat gezeigt; allein dem regelmässigen und reichlichen Erfolg auf Atragene gegenüber lässt sich dies doch wohl kaum aufrecht erhalten. Aus allen 4 Versuchsreihen ergibt sich aber doch mit grosser Wahrscheinlichkeit, dass Pucc. Anemones virginianae von Atragene nicht auf die Anemonen, und umgekehrt Pucc. Anemones virginianae von Anemone alpina nicht auf Atragene übergeht. Greifbare morphologische Unter- schiede zwischen den Teleutosporen beider Formen aufzufinden, gelang mir aber nicht. Es ist ein solcher übrigens auch schon deshalb schwer nachweisbar, weil in ein und demselben Lager resp. in ein und derselben Teleutosporenlager-Gruppe die einzelnen Sporen ausserordentlich ungleich gestaltet sind. 78 Piiccinia Veronicariiin DC. Bekanntlich liat für diese in den Voralpen auf Veronica urücifolia ausserordentlich häufig auftretende Puccinia Körnicke') zum erstenniale auf das Vorkommen von zweierlei Teleutosporen hingewiesen : die einen (var. a. fragUqjes) sind derbwandiger, lebhafter gefärbt, leicht abfällig und keinem nicht sofort aus, während die andern (var. ß. persisfens) dünnwandiger, heller gefärbt, nicht abfällig sind und sofort auskeimen. Im Jahre 1893 führte ich einige Versuche aus, welche über die entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen dieser beiden Sporenformen untereinander Auskunft geben. Das Teleutosporenmaterial , welches zur Verwendung kam, war Ende September 1892 am Sigriswylergrat (Berner Oberland) auf Veronica urticifoVia gesammelt und in Bern überwintert worden. Am 11. April 1893 legte ich dasselbe auf: Nr. 1 und i Veronica urticifolia \ beide im vorangehenden Herbst aus dem Nr. 3 und 4 Veronica officinalis \ Bremgartenwald b. Bern in Töpfe gepflanzt. Ein Kontrollversuch auf Objectträger ergab tags darauf Bildung von Basidiosporen. — Noch am 27. April zeigte sich an den inficierten Topfpflanzen nichts auffallendes, als aber am 2. Mai dieselben wieder durchgesehen wurden, da waren an beiden V. urticifolia an der Unter- seite der Blätter blassbraune kompakte polsterförmige Sporenlager auf- getreten, die von einem etwas blassen Hofe umgeben waren ; die ent- sprechende Stelle der Blattoberseite war ebenfalls etwas blasser gefärbt als die Umgebung, lässt aber keine Spermogonien erkennen. Am 4. Mai wurden diese Sporenlager näher untersucht und es zeigte sich, dass sie aus Teleutosporen bestanden, die eine farblose Membran besassen und viel- fach gekeimt hatten : mithin handelte es sich um die forma persistens. Die hiebei gebildeten Basidiosporen schienen mir etwas kleiner zu sein, als die an den überwinterten Teleutosporen entstandenen, doch kann dies Zufall gewesen sein. — Von den beiden Veronica officinalis ist die eine tot, die andere befindet sich in schlechtem Zustande, lässt aber keine Teleutosporenlager erkennen. Ebenso sind zwei Veronica urticifolia, die nicht inficiert worden waren, ohne Teleutosporenlager geblieben. Am 9. Mai sind auf V. urticifolia weitere Sporenlager aufgetreten; dieselben umgeben die erstentstandenen zuweilen in kreisförmiger An- ordnung, sind mithin aus dem gleichen Mycel hervorgegangen. Diese neu- entstandenen Lager bestehen aus braunwandigen, nicht gekeimten Sporen {f. fragilipes) ; aber neben letzteren, in den gleichen Lagern zeigen sich ^) Hedwigia 1877, p. 1. 79 auch farblose, gekeimte (f. persistens) ; immer prädominieren jedoch in der weitern Entwicklung (kontrolliert am 17. und 24. Mai) offenbar die erstem bei weitem, denn die nachträglich entstandenen, kreisförmig angeordneten Lager zeigen meist braune Farbe, während die von ihnen umschlossenen weisslich bereift erscheinen. Man kann also sagen, dass bei der ersten Infektion im Frühling zunächst die forma persistem gebildet wird, dass dann später am gleichen Mycel Lager entstehen, in welchen die forma fragilij^es überwiegt. Es fragt sich nun aber weiter, was bei der Lifektion durch die Sporidien der forma persistens entsteht. Pflanzt sie sich als solche fort oder kann aus ihr direkt die f. fragilipes hervorgehen ? Zur Entscheidung dieser Frage wurden die beiden erwähnten gesunden Exemplare von Veronica urticifoUa am 4. Mai neben die beiden oben besprochenen erfolgreich inficierten Pflanzen gestellt. An letztern befanden sich in diesem Zeitpunkte gekeimte Sporen der /'. persistens, die also die ge- sunden Pflanzen inficieren mussten. Das geschah denn auch : eine der letztern zeigte am 24. Mai Teleutosporenlager und am 10. Juni konnte festgestellt werden, dass auch hier wieder beide Teleutosporenformen aufgetreten waren. Dabei zeigte sich z. Th. wieder die Anordnung, dass Lager mit unzweifelhafter persistens-Y ovm von Lagern mit nicht ge- keimten Sporen umgeben waren. Es besteht also zwischen beiden Teleutosporenformen keine regel- mässige Alternation, bloss scheinen an den aus der Lifektion entstan- denen Myceiien im allgemeinen zuerst Lager mit prädominierender f. persistens zu entstehen, später solche mit /'. fragilipes. Puccinia llalvaceariiiu Moiit. Abweichend von Pucc. Veronicarum bildet Puccinia Malvacearum keine besondern, zur Überwinterung bestimmten Sporen, vielmehr sind hier sämtliche Sporen sofort keimfähig. Es erhebt sich daher die Frage, in welcher Weise dieser Pilz überwintert : die nächstliegende Annahme ist die, dass die Teleutosporen durch hereinbrechende Kälte am Keimen verhindert, aber in ihrer Keimfähigkeit nicht beeinträchtigt werden. Zur Feststellung dieses Sachverhaltes beobachtete ich während des Winters 1892/93 die P. Malvacearum, welche in reichlicher Entwick- lung auf den Malven im botanischen Garten in Bern aufgetreten waren. Vom 4. Dezember an waren dieselben schneebedeckt. Am so 13. Dez. holte ich unter dem Schnee hervor ein Teleutosporen-tragendes J/((//-abhitt, das noch ganz frisch grün war. Die Sporen erwiesen sich bei der Untersuchung fast sämtlich als ungekeimt : als ich sie aber im Zimmer unter eine Glasglocke brachte, bildeten sie bis zum folgenden Tage reichlich Basidiosporen. — Am 10. Januar wiederholte ich den Versuch : es hatte vor diesem Zeitpunkte längere Zeit hindurch z. T, sehr intensive Kälte geherrscht, dabei waren die Malven nur von einer dünnen Schneeschicht bedeckt gewesen, aus welcher die Blätter z. T. hervorragten. Nichtsdestoweniger erfolgte an den ins Zimmer gebrachten Teleutosporenlagern eine reichliche Bildung von Basidiosporen. — Von da ab dauerte die Kälte an, und am 23. Januar trat reichlicher Schnee- fall ein. Am 31. Januar wurden wieder einige Blätter unter dem Schnee hervorgeholt, die freilich meist noch jugendliche Lager trugen ; Tags darauf waren im Zimmer wieder eine Anzahl Basidiosporen gebildet worden. Ein erneuter Versuch am 3. Februar blieb dagegen erfolglos. Trotz diesem letztern Resultate glaube ich aus obigen Versuchen schliessen zu dürfen, dass die Teleutosporen in der That durch die Kälte am Keimen verhindert werden, aber ohne ihre Keimfähigkeit einzu- büssen. Es können also auch solche Teleutosporen, welche sofort zu keimen befähigt sind, zur Überwinterung dienen. Tritt jedoch im Laufe des Winters milde Witterung ein, so kann die Keimung auch in dieser Jahreszeit vor sich gehen und in unserm Falle werden dann wohl auch in der Regel zur Infection geeignete il/a/!mblätter entwickelt sein. Selbstverständlich werden sich dagegen die sofort keimenden Teleuto- sporen in denjenigen Fällen nicht als Überwinterungsmittel eignen, in welchen die Blätter der Nährpflanze schon früh im Jahre absterben ; hier werden natürlich nur die Teleutosporen vom Typus der Mikropuccinien die Überwinterung vollziehen können. Oyiniiosporaiigium coiifusum Plowrl^lit. In einer früheren Arbeit') habe ich durch zahlreiche Versuche dar- oelegt, dass Plowright-) mit Recht neben Gymnosporangium SaMnae ein zweites Gijmnosporangium auf JimvpeA-us Sabina unterscheidet, welches •) Über Gymnosporangium Sabinae (Dicks.) und G. confusum Plowr. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiteii Band I, p. 193-208, 261-283, 1891/92. 2) Experimental observations on certain British heteroecious Uredines. .lournal of the Linnean Society, Botany Vol. XXIV, 1887, p. 97 ff. — Monograph of the british Uredineae and Ustilagineae 1889, p. 232. - Heteroicous Fungi. Gardeners Chronicle 8. Ser., Vol. 4. London 1888, p. 18-19. 81 er G. confusum nennt. Es bildet dasselbe seine Aecidien auf Cydonia vulgaris, Crataegus oxyacantha und C. monoggna, Mespilus germanica, M. grandifiora (?) und weniger regelmässig auch auf Pirus communis. Ich habe in jener Arbeit einlässlich die entwicklungsgeschichtlichen und morphologischen Verhältnisse dieses Pilzes und seine Unterschiede gegen- über andern Arten besprochen und speciell auch das Vorkommen des- selben in der Schweiz nachgewiesen. Seither haben Versuche von Klebahn*) das Auftreten von G. confusum in der Umgebung von Bremen dargethan und Magnus-) stellt eine ganze Reihe von Stand- orten aus der Mark Brandenburg zusammen. Versuche, die seit der Publikation meiner genannten Arbeit unter- nommen wurden, bestätigten zunächst die Thatsache, dass G. confusum seine Aecidien regelmässig entwickelt auf Crataegus und Cijdonia, wäh- rend auf den Birnblättern in den einen Versuchen Aecidien entstanden, in den andern dagegen nicht. Hauptsächlich aber bezogen sich dieselben auf die Frage, wie lange es geht, bis das aus den Aecidiosporenkeim- schläuchen entstandene Mycel auf Juniperus Sahina Teleutosporenlager bildet. Meine frühern Versuche und Beobachtungen hatten nämlich zu dem Resultate geführt, dass G. confusum schon im Frühling nach der Infection auf J. Sahina Teleutosporen bilde, während Plowright sie erst im zweitnächsten Frühjahr auftreten sah. Zu meinen damaligen Versuchen hatten kleinere, aus einer Handelsgärtnerei bezogene Topf- pflanzen gedient, bei welchen, bevor sie in meine Hände gelangten, spon- tane Infection stattgefunden haben konnte und thatsächlich wohl auch stattgefunden hatte, wodurch selbstverständlich die Deutung des Ver- suchsresultates sehr erschwert wurde. Um diese Fehlerquelle zu ver- meiden, verwendete ich diesmal zur Infection mit den Aecidiosporen junge Pflanzen, die im gleichen Frühjahr aus Samen gezogen waren. Am 31, Juli 1891 wurden elf Sämlinge von Juniperus Virginiana^), welche von einer Aussaat vom 19. Mai 1891 herrührten und ausser den Cotyledonen noch je einige Laubblätter gebildet hatten, mit Aecidio- sporen von G. confusum bestreut. Während der Reifezeit der Aecidien von G- Sabinae wurden dann diese Pflänzchen, um eine Infection durch letzteres zu vermeiden, im Grewächshause abgeschlossen gehalten. Nur eine einzige dieser elf Versuchspflanzen ergab ein positives Resultat : es ') Bemerkungen über Gymnosporangium confusum Plowr. und G. Sabinae (Dicks.) Zeitschrift f. Pfianzenkrankh. ' Band II, 1892, p. 94-95. — Ferner ibid. Bd. II, 1892, p. 335. -) Über die europäischen Gymnosporangium-Arten. Verhandlungen des botani- schen "Vereins der Provinz Brandenburg XXXIV, p. XIV— XV. 3) Die Samen hatte ich unter dem Namen J. Sabina erhalten, aber als ich im November 1894 einige der noch übriggebliebenen aus diesen Samen erzogenen Pflanzen nachsah, bekundeten sie sich durch ihren aufrechten Wuchs als J. Virginiana. 6 82 war der betreffende Keimling während des Winters 1891/92 im Ge- wächshiiuse gestanden ; am 26. Februar 1892 bemerkte ich, dass an einem Blatte des vierten Quirles (Cotyledonen mitgerechnet) auf einem kleinen, scharfumschriebenen braunen Flecke Teleutosporen, allerdings nur in geringer Zahl, ein sehr kleines Lager bildend, hervorgebrochen waren. Es standen dieselben auf noch kurzen Stielen und das Lager zeigte noch keine gallertige Beschaffenheit; die obere Zelle der Sporen war gerundet, woraus unzweifelhaft hervorging, dass wirklich G. con- fusum vorlag. Es ergibt sich aus diesem Versuch in durchaus einwand- freier Weise '), dass die Teleutosporen von G. confusum schon im ersten auf die Infection folgenden Frühling gebildet werden können. Ich sage ausdrücklich: können, denn andere Beobachtungen sprechen dafür, dass Fälle vorkommen, in welchen die Teleutosporen erst im zweiten Früh- jahr auftreten. Der auf Seite 262 meiner frühern Arbeit besprochene J. Sahina, welcher im Sommer 1890 inticiert worden war und im Früh- ling 1891 an jungen Zweigen kleine Teleutosporenlager von G. confusum zeigte, bildete im Frühjahr 1892 wieder kleine Teleutosporenlager von G. confusum, und zwar an Stellen, von denen ich vermute, sie hätten im Vorjahre keine Lager getragen. Ein anderer im Jahre 1890 inficierter Juni'perus, an dem ich 1891 keine kleine Teleutosporenlager sah, trug 1892 an mehrern Jüngern Zweigen Lager von G. confusum. Wenn auch diese Beobachtungen Einwände nicht ganz ausschliessen, so lassen sie doch, zusammengehalten mit Plowrights Versuchsresultaten, die Mög- lichkeit offen, dass es vorkommen kann, dass das Mycel erst im zweiten Jahre nach der Infection fructificiert. Gymnosporansi'ium clavariacforine (Jacq.) Seitdem Oersted-) den Nachweis geliefert hat, dass Gymnosporan- gium clavariaeforme seine Aecidien auf Weissdorn bildet, haben zahl- reiche Autoren Infektionsversuche mit diesem Pilze ausgeführt, wir nennen hier insbesondere Rathay''), Plo wright''), Thaxter^), Tu- 1) Höchstens könnte noch geltend gemacht werden, dass der Aufenthalt im Ge- wächshause die Entwicklung der Teleutosporen beschleunigt habe. 2) Über Roestelia lacerata (Sow.) nebst Bemerkungen über die andern Arten der Gattung Roestelia. Botanische Zeitung 1867 p. 222. 3) Vorläufige Mitteilung über den Generationswechsel unserer einheimischen Gymnosporangien. Österreichische botan. Zeitschrift Jahrg. XXX 1880 Nr. 8 p. 241—244. — Untersuchungen über die Spermogonien der Rostpilze. Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wissenschaften Wien. Math.-naturwiss. Klasse Bd. 46 1883. ■*) Experimental Observations on cei'tain british heteroecious üredines. Journal of Linnean Society. Botany Vol. XXJV, p. 88-100. 1887. =) On certain cultures of Gymnosporangium with notes on their Roesteliae. Pro- ceedings of the American academy of arts and sciences. New Ser. Vol. XIV. Whole Ser. 83 beuf), Cornu-) und Peyritsch^). Dieselben haben ebenfalls auf Weissdorn positive Erfolge erzielt und Thaxter, welcher statt Cra- tae(jus oxyacantha und monogyna Crataegus tomentosa verwendete, erhielt auf dieser die Aecidien. Ferner fanden Rathay und Plowright die Aecidien des G. clavariaeforme auf Pirtis communis, was durch einen Teil von Peyritsch's Versuchen bestätigt wird; Thaxter erzog die Ae- cidien auf Ämelanchier canadensis, Tubeuf auf Sorbus latifolia, Crataegus nigra, grandifiora und sanguinea, Peyritsch auf Crataegus nigra, Dou- glasii und tanacetifolia, sowie auf Cydonia vulgaris. Auf Sorbus torminalis wurden von einzelnen der genannten Autoren Spermogonien erhielt. Über Pirus Malus und Sorbus Aucuparia gehen die Resultate ausein- ander: auf letzterem erhielt Tubeuf Spermogonien, denen keine Ae- cidien folgten, während Plowright und Peyritsch, allerdings bloss je in einem einzelnen Versuch gänzlich negatives Resultat erzielten. Auf Firns Malus erhielt Oersted Spermogonien; ob in seinen Ver- suchen auch Aecidien folgten, ist aus seiner Darstellung nicht ersichtlich. Auch Peyritsch erzielte auf Pirus Malus Spermogonien; in den Ver- suchen von Rathay, Plowright und Thaxter war dagegen das Resultat ein ganz negatives. Kni Sorbus Ar ia endlich erhielt Peyritsch zahlreiche Pilzfleckchen. Unter diesen Umständen scheint es mir nicht überflüssig, im fol- genden auch die Resultate einiger eigener Versuche mit G. clavariae- forme mitzuteilen. Zu denselben dienten mehrere charakteristische Teleuto- sporenlager, die ich am 11. Mai 1892 auf einem Juniperus communis unweit Isenfluh im Lauterbrunnenthale gesammelt hatte. In Wasser aufgeweicht stellten dieselben dünne bandförmige Gallertkörper dar, deren Länge IVa cm. und deren Breite 5 mm. erreichte, am freien Ende waren sie oft in 2 oder 3 Zacken geteilt. Sie waren hell orangefarben und sehr durchscheinend. Zu bemerken ist noch, dass die sämtlichen zu den Versuchen verwendeten Lager von ein- und derselben befallenen Zweigstrecke herrührten. — Am 12. Mai wurden die Experimente ein- geleitet in der Weise, dass die Gallertlager teils über den zu inficieren- Vol. XXir. Part I, Boston 1887, p. 259 - 260. — Notes on cultures of Gymnosporangium made in 1887 and lb88. Botanical Gazette Vol. XIV 1889, p. 164-172. ') Generations- und Wirtwechsel unserer einheimischen Gymnosporangiumarten und die hiebei auftretenden Formveränderungen. Centralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde Bd. IX 1891, p. 89-98, 167-171. — Mitteilungen über einige Pflanzen- krankheiten V. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten Bd. III, Heft 4, p. 201-203. -) Notes et remarques sur les Uredinees : Roestelia se montrant en dehors de la Saison ordinaire. Bulletin de la societe botanique de France. T. XXV 1878, p. 221 — 224. 3) Nach unpublicierten Versuchen, deren Belegexemplare und Protokolle aus dem Jahre 1888 mir durch Hrn. Prof. Heinricher in Innsbruck gütigst zur Benutzung über- lassen wurden. 84 den Topfpflanzen an einem Holzstabe befestigt, teils den Jüngern Blät- tern derselben direkt aufgelegt wurden. Als Versuchspflanzen dienten paarweise in Töpfe gepflanzte Pomaceen in folgenden Kombinationen : Nr. 1 : Pirus Malus und Crataegus monogyna, Nr. 2 : Pirus Malus und Sorhus Aucuparia, Nr. 3 : Pirus Malus und Sorhus Aucuparia, Nr. 4 : Pirus Malus und Pirus communis. Das paarweise Zusammenpflanzen je zweier verschiedener Poma- ceen, wie ich es schon bei meinen frühern Versuchen mit G. confusum zur Anwendung gebracht hatte, bezweckte eine Infection der beiden Pflanzen unter möglichst gleichen Bedingungen. Das Resultat dieser Versuchs- reihe ist aus folgender Tabelle ersichtlich : S Name der Versuchspflanzen. bD a 3 ■^ ö I I o 1> y: iE QJ o iß S ^ Oj c^ o ^ a 'T ? S = ä .- CS ^i ts -= 0^ C tH w w c^2 '- !f ^ CD • '-^ ei o 2 - '^ -♦— — — "i^ +- a '/^ - 'S a oi q p N Pirus Malus . Crataeg. monogyna Pirus Malus . Sorbus Aucuparia Pirus Malus Sorbus Aucuparia Pirus Malus Pirus communis 12. Mai 12. Mai 12. Mai 12. Mai 12. Mai 12. Mai 12. Mai 12. Mai 19. Mai 7 6. Juni 23. Mai 11 — 23. Mai 11 — 23. Mai 11 13. Juni 25 32 Vollständigen Erfolg hatte also die Infection vor allem auf Cra- taegus : Hier bemerkte ich die ersten Anfänge von Spermogonien am 19. Mai und zwar auf 3—4 Blättern, am 21. Mai sind solche auf 5, am 23. Mai auf 6, am 25. Mai auf 7 Blättern wahrzunehmen; in ihrer Um- gebung ist das Blattgewebe nur wenig verfärbt. Am 4. Juni waren die Spermogoniengruppen von einem hellen gelblichen Hofe umgeben und es sind an diesen Flecken höckerige Anschwellungen sichtbar, aus denen am 6. Juni die ersten Aecidien hervorgetreten sind, denen später noch zahlreiche weitere folgen. Es haben diese Aecidien eine röhrige Peridie ; die Seitenwände der Peridienzellen sind mit kleinen rundlichen Höckern skulptiert, wie ich dies an anderer Stelle '^) als charakteristisch für G. chwariaeforme hervorgehoben habe. — Ein ähnliches Resultat ergab M Da die Versuche nicht alle Tage kontrolliert wurden, so mag dieses Datum in manchen Fällen auf 1—2, bei den Aecidien sogar z. T. vielleicht auf mehrere Tage zu spät lauten. 2) ?. Hedwigia 1895, p. 2 u. 3. 85 die Infection der Birnpflanze. indess war dort, wenn ich nicht irre, ein Erfolg bloss an einem Blatte zu konstatieren. Am 23. Mai sah ich hier die ersten Spermogonien, am 4. Juni waren die befallenen Blattstellen bereits etwas angeschwollen und am 13. Juni fand ich zum erstenmale die Aecidien, ebenfalls mit engröhriger Peridie, deren mikroskopische Untersuchung ich aber leider versäumt habe. — Etwas abweichend war das Verhalten von Firns Malus : Bei zwei Exemplaren blieb der Versuch ohne Erfolg ; bei einem dritten zeigten sich am 23. Mai spärliche Sper- mogonien auf einem Blatt, am 25. Mai auf 2 Blättern ; beim vierten Exemplare endlich waren am 23. Mai auf 6 Blättern z. T. reichliche Spermogonien sichtbar ; das Blattgewebe, auf dem sie sich befanden, war nur sehr schwach verfärbt. Eine weitere Entwicklung aber erfolgte nicht : wohl zeigten sich späterhin um die Spermogonien herum gelb- liche Höfe, aber eine Anschwellung trat nicht ein, die Aecidienbildung unterblieb und zuletzt starben die inficierten Blattstellen ab. — Auf Sorhus Aucuparia endlich war der Erfolg ein ganz negativer. Es stehen diese Beobachtungen hinsichtlich Crataegus und Firus im Einklänge mit denjenigen der übrigen Beobachter. In Übereinstimmung mit Oersteds Angaben beweisen sie ferner, dass G. davariaeforme auf Firus Malus wenigstens Spermogonien zu bilden vermag. Ob unter Um- ständen hier auch Aecidien entstehen können, mag dahingestellt bleiben. Aus allen bisherigen, von den verschiedenen Forschern erhaltenen und den obigen Resultaten ergibt sich, dass G. davariaeforme auf ge- wissen Pomaceen (Crataegus) unter allen Umständen leicht und reichlich sich entwickelt, auf andern dagegen nicht immer (Firus communis bei Plowright z. B. unter 7 Versuchen nur in zweien) oder nicht vollständig (Firus Malus). — Ganz ähnliches Verhalten zeigt übrigens auch G. con- fusum: Crataegus und Cydonia werden regelmässig, Firus communis da- gegen nicht immer befallen. Gymiiosporan^iiini trenielloides A. Braun. An anderer stelle') habe ich gezeigt, dass das Aecidium penicillatum Müll., welches auf Sorhus Äria, S. Chamae^nespilus, S. Hostii und Firus Malus vorkommt, weder zu G. davariaeforme noch zu G. juniperinum ge- hört, sondern zu einem besondern Gymnosporangium, für welches der Name G. tremeUoides A. Br. beizubehalten ist. Dieses lebt, wie aus unpubli- ^) Die Zugehörigkeit von Aecicliuin penicillatum. Hedwigia 1895, p. 1. 86 eierten Versuchen von Pey ritsch hervorgeht, ebenfalls auf Juniperus communis. Seither hat nun D i e t e 1 ') gezeigt, dass auch zwischen den Teleutosporen von G. tremelloides und von G. juniperinum Verschieden- heiten bestehen, und machte es sehr wahrscheinlich, dass letzteres auf Blättern und Jüngern Zweigen von Juniperus communis lebt, ersteres dagegen grössere Polster auf den Zweigen bildet. Auch ich konnte dies durch einige Beobachtungen bestätigen."^) Indess fehlt aber doch bisher noch der genaue experimentelle Nachweis der Verschiedenheit beider Arten. Peyritsch's Versuche bewiesen nämlich, wie ich 1. c. gezeigt habe, in dieser Richtung nichts. ü\q einzige in Betracht fallende An- gabe ist von Plowright^) gemacht worden; derselbe erwähnt näm- lich, er habe mit G. juniperinum Sorbus Aria und Pirus Malus nicht inficieren können, während er bei Sorhus Aucuparia reichlichen Erfolg erzielte. Im folgenden sollen einige Experimente beschrieben werden, in welchen gleichzeitige Infection von Sorbus Aria und S. Auciqmria nur auf ersterem einen positiven Erfolg ergaben. Am 4. Juni 1895 brachte mir mein Freund Professor Dr. C. Schröter zwei Aste von Juniperus communis mit, die er am 3. Juni bei St. Luc im Eifischthale abgeschnitten hatte und welche reichlich entwickelte Gallertmassen eines Gymnosporangium trugen. Dieselben hatten eine unregelmässig muschelförmige Gestalt und breiteten sich von der An- satzstelle am Zweige mehr oder weniger horizontal aus. Die Basidio- sporenbildung erfolgte bloss auf der Oberseite, nur am Rande griff sie ein wenig auf die Unterseite über. Die Teleutosporen hatten — wie dies bei den Gymnosporangien bekanntlich meistens der Fall ist — je nach der Dicke ihrer Membran auch eine verschiedene Form : die dick- wandigsten waren am kürzesten und breitesten und es hatten beide Zellen, wenn inhaltleer, eine mehr oder weniger zugespitzte Gestalt. Die Länge der Sporen schwankte zwischen 35—58 [a., der Durchmesser von 17 — 30 [1. Papillen sind über den Keimporen nicht vorhanden. Wie nebenstehende Figur 12 zeigt, stimmt die Form der Teleuto- sporen mit den von Dietel (1. c. Fig. 1 — 3 und 14 — 16) gegebenen Ab- bildungen von G. tremelloides gut überein. Mit diesen Gallertmassen wurden zwei Versuchsreihen eingeleitet. Die erste derselben, bei welcher Pirus Malus, Sorbus Aucuparia und •) Über die Unterscheidung von Gymnosporangium juniperinum und G. tremel- loides. Forstlicli-naturwissenscliaftliche Zeitschrift 1895. 2) Beiträge zur Kenntnis der schweizerischen Rostpilze 6. Gymnosporangium juniperinum (L.) und G. tremelloides Hartig. Bulletin de l'Herbier Boissier T. VI, No. 1, Janvier 1898. 3) British Uredineae and Ustilagineae p. 236. 87 Sorhns Aria als Versuchspflanzen zur Verwendung kamen, blieb er- folglos. Anders die zweite, welche am 5. Juni eingeleitet wurde. Fig. 12. Gymnospoi-angium tremeUoides von St. Luc. Vcrgr 620. hervorgegangen aus einer Aus- Es dienten zu derselben folgende Pflanzen Nr. 1 — 3 Sorbits Aria, kleine Pflanzen, saat vom Spätherbst 1893. Nr. 4 Sorbiis Aucuparia. Nr. 5 Firns communis. Nr. 6 Piriis Malus. Nr. 7 Pirus communis und P. Malus, in einen Topf zusammengepflanzt. Nr. 8 Cydonia vulgaris. Die Teleutosporengallerte, welche als Infectionsmaterial für Ver- such Nr. 2 — 7 diente, entstammte ein und derselben befallenen Zweig- strecke, war. also unzweifelhaft aus ein und demselben Mycel hervor- gegangen. Bei Versuch Nr. 1 und 8 dagegen kam auch Gallert zur Ver- wendung, die ganz in der Nähe am gleichen Zweig entsprang, aber möglicherweise nicht dem gleichen Mycel wie die übrigen angehörte. Am 14. Juni war noch kein Erfolg der Infection zu konstatieren, am 17. Juni dagegen zeigten die drei Pflänzchen von Sorbus Aria (Versuch 1 — 3) Flecke, an welchen zum Teil Spermogonien zu erkennen waren. Am 88 20. Juni waren bei Nr, 1 an einem Blatte zwei gelbe Flecken mit Sper- mogonien zu sehen ; Nr. 2 zeigte an einem Blatte zahlreiche gelbe Flecke, auf denen ziemlich locker, in grösserer Zahl Spermogonien standen; ein zweites Blatt trug vereinzelte Flecke mit 1 — 2 Spermogonien; Nr. 3 trug auf einem Blatte ziemlich viele gelbe Flecke mit vereinzelten Sper- mogonien. Die letztern erreichen ungefähr die Grösse derjenigen von G. Sahinae. — Am 3. August sind die Flecken grösser geworden, zum Teil zusammenfliessend und erscheinen auf der Blattunterseite stark an- geschwollen, zum Teil die Anfänge höckerförmiger Aecidienanlagen zei- gend. — Bei der nächsten Durchsicht der Versuche, am 6. September, treten an allen drei Pflanzen die charakteristischen Peridien des Aeci- dium peniciUatuni hervor, welche bei mikroskopischer Untersuchung die ihnen eigentümliche Membranskulptur der einzelnen Zellen erkennen lassen. — Bei sämtlichen übrigen Versuchspflanzen, auch bei S. Aucu- paria, blieb dagegen die Infection erfolglos. Diese Versuchsreihe lässt somit folgende Schlüsse zu: 1. Das Aecidium peniciUatuni gehört zu einem zweigbewohnendefl Gymnosporangium , dessen Lager eine unregelmässig muschel- förmige Gestalt besitzen (G. tremelloides). 2. Die Entwicklung dieser Aecidien erfolgt langsam, ungefähr ebenso wie bei Gymnosp. Sahinae. 3. In Verbindung mit Plowright's Erfahrungen darf aus dieser Versuchsreihe geschlossen werden, dass es nicht gelingt, mit ein- und demselben Teleutosporenmaterial gleichzeitig Sorhus Aria und S. Aucuparia zu inficieren. Es ist dadurch somit auch experi- mentell die Nichtidentität von G. tremelloides und G. juniperinum erwiesen. Melampsora Laricis R. Harti^. Die Verhältnisse des Wirtwechsels bei den Melampsora-Arten sind zur Stunde noch nicht vollständig bekannt. Ich verweise für die Zu- sammenstellung der bis jetzt ausgeführten Versuche auf Kleb ahn in Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten 1896, p. 336, und 1897, p. 326 ff., sowie auf Dietels Bearbeitung der Uredineen in Engler-Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen ist daher jedes erfolgreiche Experiment, auch wenn sein Resultat sich mit denjenigen früherer Beobachter deckt, von Interesse. Deshalb seien im folgenden auch die paar Versuche beschrieben, die ich mit Melampsora ausgeführt habe. 89 Am Aaredamm zwischen Elfenau und Bodenacker bei Bern sind eine Anzahl von Popidus nigra var. pyramidalis angepflanzt, an denen sich eine 3Ielampsora entwickelt, deren Epidermis-bedeckte Teleuto- sporenlager im Herbste in Menge auf der Blattoberseite') entwickelt sind. Die Membran der Sporen ist am Scheitel nicht oder kaum verdickt. Am 21. Oktober 1892 sammelte ich solche Teleutosporen-tragende Blätter und legte dieselben am 3. April des folgenden Jahres auf kleine in zwei Blumentöpfen stehende Larix decidua. Kontrollversuche auf Objectträger ergaben Bildung von Basidiosporen. Am 25. April waren beim einen der beiden Versuche Caeoma hervorgebrochen, beim andern traten aus mehrern Nadeln kleine Tröpfchen hervor, die aus Spermogonien zu stammen schie- nen, und am 4. Mai war auch hier das Caeoma entwickelt. Am 26. April wurde der Versuch wiederholt: das Teleutosporen- material wurde auf 4 Blumentöpfe mit jungen Larix und ausserdem auf Allium ursinum, aufgelegt. Tags darauf ergaben Kontrollversuche auf Objectträger massenhafte Basidiosporenbildung, zum Teil auch sekundäre Sporen. Am 20. Mai waren in 3 Versuchen die Zarixpflänzchen mit zahlreichen Spermogonien besetzt, bei einem derselben waren auch be- reits einige Caeoma hervorgebrochen. Im vierten Versuch war die Larix welk, zeigte aber doch vereinzelte Spermogonien. Später starb sie ab. Bei den drei andern Versuchen sah man am 24. Mai viele, ja zum Teil massenhaft hervorbrechende Caeoma. Allium ursinum dagegen blieb während der ganzen Versuchsdauer gesund. Im Jahre 1896 nahm ich die Versuche nochmals auf mit Teleuto- sporen gleicher Herkunft, gesammelt im November 1895; dieselben wurden aufgelegt auf: Nr. 1—4 Finus silvestris, kleine Pflanzen, die eben ihre neuen Sprosse zu entfalten beginnen. Nr. 5—6 Larix decidua 3 (?) jährige Pflanzen, deren Blätter entfaltet, aber noch ziemlich zart sind. Nr. 7 — 10 Larix decidua, letztjährige (?) Keimlinge mit entfalteten, aber noch zarten Blättern. Am 6. Juni zeigten mehrere der Larix-Füanzen an ihren Blättern etwas heller gefärbte Partien. Am 13. Juni war in Versuch Nr. 5 die Larix abgestorben, die übrigen Lärchen zeigten sämtlich Spermogonien, eine derselben sogar schon offene Caeoma-Lager ; am 17. Juni sind letz- tere in allen Versuchen zum Teil in grosser Menge zu konstatieren. Die Pmwspflanzen dagegen blieben sämtlich frei von Spermogonien oder i] Dies ist aufFallend, da auf Populus tremula, wie unten gezeigt werden soll, entsprechend der Angabe von Klebahn, die Teleutosporenlager auf der ßlattunterseite stehen. 90 Caeoma, ebenso auch acht junge Zanrcpflanzen, die nicht inüciert worden und im Freien stehen geblieben waren. Ausser den beschriebenen Versuchen wurde am 2G. April 1893 noch ein solcher eingeleitet mit Teleutosporenlagern, die ich anfangs Oktober 1892 im Niederlindachwald bei Bern auf Populus tremula gesammelt hatte und welche hier auf der Blattunterseite entwickelt waren. Als Versuchspfianzen dienten Ällinm ursinum , Listera ovata , Chelidonium maJHS (je 1 Topf), Larix decidua (2 Töpfe). — Am 20. Mai waren auf den Larix teils Spermogonien, teils Caeoma\a.gev sichtbar, am 7. Juni in einem dieser zwei Versuche viele, im andern vereinzelte Caeoma. Da- gegen blieben Ällinm ursinum, Listera ovata., Chelidonium majus während der ganzen Dauer des Versuchs frei von Pilzentwicklung. Es sind das Ergebnisse, welche genau übereinstimmen mit den- jenigen, welche Hartig ^) erzielt hat. Cronartium asclepiadeuin (Willd.) und Cronartium flaccidum (All), et Schw.). Bekanntlich ist es Cornu-) gewesen, der zum erstenmale fest- gestellt hat, dass der Rindenblasenrost der Kiefer (Peridermium Fini corticolum = P. Cornui Kleb.) die Aecidienform von Cronartium asclepia- deum (Willd.) ist. Seither hat Klebahn^) gezeigt, dass Cronartium ribicolum zu einem Rindenblasenrost der Weymouthkiefer (Peridermium Strohi Kleb.) gehört. Nach Beobachtungen von Eriksson") und Nielsson^) in Schweden und solchen, die ich selber^) im Oberengadin gemacht, ist es indes sehr wahrscheinlich, dass ein Teil der Ribes- bewohnenden Cronartien der Aecidiengeneration entbehrt. — In der Schweiz kommt häufig eine dritte Cronartium- kvt vor, nämlich C. flac- cidum (Alb. et Schw.) auf Paeonia. Über die zu dieser gehörigen Aeci- dien liegt eine Angabe von Geneau de Lamarliere") vor; derselbe 1) S. Botanisches Central blatt, Bd. 46, 1891, p. 18. 2) Comptes rendus hebdomad. de l'Academie des sciencea Paris 1886, p. 930. 3) Hedwigia 1890, p. 23—30. — Berichte der deutschen botan. Gesellschaft VIII, 1880. p. 59 ff. ■*) Centralblatt f. Bacteriologie und Parasiten-Kunde, Abteil. II, Band II, 1896, p. 382. 5) Nach Eriksson 1. c. «) Bulletin de l'herbier Boissier 1898, p. 11. ^) Association fran9aise pour ravancement des sciencea, 23 Session de Caen. II, p. 628—629. 91 erzielte nämlich die Uredo- und Teleutosporen, indem er Aecidiosporen eines Rindenblasenrostes der Kiefer auf Paeonia officinalis und P. grandi- flora aussäete. Zugleich spricht er die Vermutung aus, es könnten Cro- nartium flacddum und C. asclepiadeum nur eine einzige Art ausmachen. Ohne von diesen Versuchen Kentnis zu haben, führte ich in den Jahren 1895 und 1896 Experimente aus, die mich zu dem Resultate führten, dass mit den Aecidiosporen des Cronarüum asclepiadeum (Peridermium Cornui) nicht nur Vincetoxicum, sondern auch Paeonien erfolgreich in- ticiert werden können.^) Ü^ber diese Versuche soll im folgenden etwas eingehender berichtet werden. Im Mai 1892 erhielt ich von Herrn Sekundarl ehrer Baum berger, damals in Twann am Bielersee, eine Sendung von prächtig entwickelten Rindenblasenrosten auf Zweigen von Pinus silvestris. Dieselben stammten aus einem Kiefernwäldchen in den sog. Schluchten an der Trämelfluh ob Twann. Sporen derselben wurden am 23. Mai auf die Blätter einer Topfpflanze von Vincetoxicum officinale ausgesät und am 24. Mai auf einige frisch aus dem Walde gebrachte Senecio silvaticus. Am 4. Juni zeigten sich an den Blattunterseiten des erstem kleine Uredolager, während Senecio verwelkte, ohne einen Erfolg der Infection erkennen zu lassen. Die Uredolager auf Vincetoxicum vermehrten sich stark und am 13. Juli waren auch die charakteristischen Teleutosporenlager des Cronartium. asclepiadeum zu beobachten. Entsprechend diesem Resultate fand auch Herr Baumberger in der Nähe der oben erwähnten Kiefern die VincetoxicumT^ÜSinzen reichlich mit üredo besetzt und zwar hebt er her- vor, «dass im Umkreis des Pm«sbestandes das Cronartium keinen Schwalben- wurz verschont, und dass in der Richtung der Radien die inficierten Pflanzen seltener werden und dann ganz ausgehen.» Im Jahre 1895 wurden weitere Versuche mit Aecidienmaterial vom gleichen Standorte ausgeführt. Frische Sporen, die ich wiederum der Güte des Herrn Baumberger verdankte, wurden am 25. Mai auf fol- gende Pflanzen gesät: Nr. 1. Vincetoxicum officinale^ Topfpflanze. Nr. 2 und 3. Paeonia tenuifolia, aus einem Beete des botanischen Gartens in Töpfe verpflanzt. Nr. 4. Gentiana asclepiadea, in der Alpenanlage des botanischen Gartens (im Freien besät). Am 14. Juni waren in den Versuchen Nr. 1, 2 und 3 an den Blättern zahlreiche Gruppen von Uredolagern aufzufinden ; am reichlichsten zeigten sich dieselben auf einer der beiden inficierten Paeonien. Die im Freien gebliebenen Stöcke der Paeonia tenuifolia dagegen zeigten keine Uredo- ') Compte-rendu des travaux de la societe helvetique des sciences naturelles re- unie a Zürich 1896, p. 184-185. ^2 lager, woraus hervorgeht, dass die in den Versuchen Nr, 2 und 3 auf- getretenen Uredolager wirklich auf die Infection durch die Aecidiosporen zurückzuführen sind. — Gentiana asdepiadea blieb vollkommen gesund. — Am 3. August waren in Versuch Nr. 1 und 2 auch Teleutosporenlager aufgetreten, während die Paeonia Nr. 3 abgestorben war. Aus dieser Versuchsreihe geht also erstens mit grosser Wahr- scheinlichkeit hervor, dass Gentiana asdepiadea durch die Aecidiosporen des Perideruiium Cornni nicht befallen wird, dass mithin das auf Gentiana asdepiadea lebende Crofiartium (C. gentianeum Thümen in ()sterr. bot. Zeitschrift, XXVIIl, 1878, p. 103) mit Unrecht in manchen Floren zu G. asdepiadeum gezogen worden ist. — Zweitens ist durch diese Ver- suche festgestellt, dass Cronartium faccidum zu einem Zweig-bewohnen- den Peridermiiim auf Pinus silvestris gehört. — Drittens ergibt sich als auffallendstes Resultat, dass Cronartium fiaccidum aus den gleichen Aecidiosporen hervorgeht wie Cr. asdepiadeum, mithin diese beiden Arten als identisch anzusehen sind. Immerhin konnte diesem dritten Resultat noch eine andere Deutung der Versuchsergebnisse entgegengehalten werden : Als Infectionsmaterial waren Aecidien von verschiedenen Pinus- zweigen zur Verwendung gekommen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass die einen derselben zu Cronartium asdepiadeum, die andern zu Cronartium ßaccidum gehörten. Dieser Einwand konnte um so eher gemacht werden, als nach Mitteilung des Herrn Baumberger in den Dörfern Twann, Wingreis, Gaicht, welche den Peridermiumstandort umgeben, Paeonia officinalis als beliebte Gartenpflanze cultiviert wird. Um diesen Einwand zu beseitigen, musste ein Versuch ausgeführt werden mit Aecidiosporen, die alle aus demselben Mycel hervorgegangen sind: Bekanntlich tritt das Rmdenperidermium gewöhnlich in der Weise auf, dass ein kürzeres oder längeres Stück des Zweiges dicht von einer grösseren Gruppe von Aecidien besetzt erscheint. Man geht nun wohl nicht fehl, wenn man annimmt, es sei eine solche Aecidiengruppe aus ein- und demselben Mycel hervorgegangen. Wenn also mit Sporen, die sämtlich aus den Aecidien einer und derselben solchen Gruppe stammen, gleichzeitige Infection von Vincetoxicum und Paeonia gelingt, so ist die Identität beider Cronartien erwiesen. Ein solcher Versuch wurde nun im nächstfolgenden Jahre (1896) ausgeführt. An dem Standorte des Peridermium bei Twann wurde ein einziger Zweig abgeschnitten, der mit einer Aecidiengruppe besetzt war, von der angenommen werden konnte, sie entstamme ein- und demselben Mycel. Mit den Sporen dieser Aecidien wurden nun besät : Nr. 1. Vincetoxium ofßdnale, eine Pflanze gewonnen durch Teilung eines grösseren Stockes, welcher schon im vorangehenden Jahre zu Ver- suchen gedient hatte. 93 Nr. 2. Paeonia officinalis, im Herbst 1895 aus einem Beete im botanischen Garten in einen Topf eingepflanzt. Nr. 3 und 4. Paeonia tenuifolia, im Herbst 1895 aus einem Beete im botanischen Garten in Töpfe verpflanzt. Nr. 5 und 6, Gentiana andepladea, Topfpflanzen. Nr. 7. Vincetoxicum officinale, wie Nr. 1. Nr. 8. Paeonia tenuifolia, wie Nr. 3 und 4. Als Kontroll exemplare dienten : drei Pflanzen von Vincetoxicum officinale, vom gleichen Stocke stammend wie Nr. 1 und 7, drei Paeonia officinalis und eine Paeonia tenuifolia, sämtlich im vorangehenden Herbst aus dem Freien in Töpfe verpflanzt. Das Resultat dieser Versuchsreihe stimmte vollkommen mit dem der vorjährigen überein : Nr. 1 (Vincetoxicum officinale) zeigte am 17. Juni an den mittleren Blättern der Sprosse junge, zum Teil eben hervorbrechende Uredolager in ziemlicher Menge. Am 4. Juli sind die Uredolager in sehr grosser Zahl entwickelt, da und dort bemerkt man auch Teleutosporenlager. Nr. 2 (Paeonia officinalisj. Am 17. Juni constatierte ich noch kein Re- sultat der Infection ; am 27. Juni sind an mehrern Blättern unter- wärts vereinzelte Uredolager hervorgebrochen, die auch später, am 4. Juli ziemlich vereinzelt geblieben sind. Nr. 3 (Paeonia tenuifolia). Am 17. Juni sind an der Unterseite der Blätter massenhafte Uredolager zu finden, am 4. Juli auch Teleuto- sporenlager in Menge. Nr. 4 (Paeonia tenuifolia i. Am 17. Juni zahlreiche Uredolager auf den Blattunterseiten, am 4. Juli Uredo- und Teleutosporenlager in Masse. Nr. 5 und 6 (Gentiana asclepiadeaj. Bis zum 4. Juli keinerlei Uredo- oder Teleutosporenlager. Nr. 7 (Vincetoxicum officinale). Am 17. Juni sind an mehrern Blättern junge, noch nicht hervorgebrochene Uredolager zu bemerken, am 4. Juli viele Uredo-, zum Teil auch Teleutosporenlager. Nr. 8 (Paeonia tenuifolia) zeigt am 4. Juli viele Uredo- und Teleutosporen- lager, doch weniger reichlich als Nr. 3 und 4. Die obenerwähnten Kontrollexemplare, welche in einem Kasten im Freien standen, zeigten bei einer Durchsicht am 24. Juni keine Spur von Infection. Am 16. Juli wurden dann die Kontrollexemplare von Paeonia tenuifolia einer nochmaligen Durchsicht unterworfen und er- wiesen sich auch da noch als völlig frei von Uredo- oder Teleutosporen- lagern. Diejenigen Exemplare dieser Pflanze aber, welche im Freien in einem Beete stehen, zeigten am 16. Juli ganz vereinzelte Uredolager, deren Herkunft mir unklar geblieben ist. Trotz dieses letzten Umstandes aber ist das Resultat dieser Versuchsreihe ein derart frappantes, dass. 94 man kaum bezweifeln kann, dass mit den Aecidiosporen ein- und des- selben Peridermlum Cornui sowohl Vincetoxicum officinale als auch Paeonia tenulfolia (für F. ofßclnall)^ ist das Resultat weniger sicher) inficiert wer- den können, mithin Cronartium asclepladeum und Cr. flaccidum identifiziert werden können. Kleb ahn') äussert freilich nach Kenntnisnahme meiner vorläufigen Mitteilung über diesen Gegenstand noch einige Bedenken, da sich seines Erachtens nicht constatieren lasse, dass die Aecidien von einem einheitlichen Mycel stammen. Ich verweise dem gegenüber auf meine obigen Ausführungen, gebe aber Klebahn durchaus Recht, wenn er zur Kontrolle noch einen Versuch betreffend Übertragung der Uredo- sporen auf Paeonia und umgekehrt verlangt ; dieser muss die endgültige Entscheidung bringen. Coleosporium. Die Gattung Coleosporium ist in neuerer Zeit Gegenstand sehr zahl- reicher entwicklungsgeschichtlicher Untersuchungen gewesen. Nach den Versuchen von R. Wolf'-) und Cornu^) hatte man angenommen, dass das nadelbewohnende Peridenninm der Kiefer zu Coleosporium Senecionis gehöre. Allein schon Plowright"*) erhielt bei Infection von Senecio mit den Sporen des l^adel-Peridermium so zahlreiche Misserfolge, dass er zur Vermutung geführt wurde, es seien hier wahrscheinlich verchiedene Arten versteckt. Kleb ahn ist es aber gewesen, der durch sehr zahl- reiche und sorgfältige Versuche nachwies, dass dies in der That der Fall sei: in einer ersten Mitteilung im Jahre 1892^) zeigte er durch Aussaatversuche mit Aecidiosporen, dass neben C. Senecionis noch zwei weitere Coleosporien, nämlich eines auf Tussilago Farfara (C. Tussilaginis) und ein solches auf Älectorolophus major und Melampyrum (C. Euphrasiae) zu nadelbewohnenden Peridermien gehören. 1893 gelang ihm**) auch um- gekehrt die Infection von Pmt^spfianzen durch die Basidiosporen von Coleo- sporium Tussilaginis. Inzwischen hatte ich mit einem in der Nähe von Bern auf Inula Vaillantii auftretenden Coleosporium, erfolgreiche Infectionen 1) Zeitsclirift für Pflanzenkrankheiten, Bd. VII, 1897, p. 340. 2) Botanische Zeitung 1874. p. 183-184. 3) Comptes-rendus hebd. de l'acad. des sciences Paris 1886. T. 102, p. 930-932. *) British Uredineae and üstilagineae 1889, p. 250. 5) Kulturversuche mit heteroecischen Uredineen, Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten Bd. II, Heft 5 und 6. 6) Ibid. Bd. IV, Heft 1. 95 von Pinusnadeln erzielt und gezeigt, dass es sich dabei um eine Art handelt, die mit den Coleosporien auf Sonchus, Tussilago und Senecio nicht identificiert werden kann. Diese Ergebnisse wurden im Sommer 1894 in einer kurzen Notiz ^) veröffentlicht und zugleich teilte ich mit, dass Infection von Pinus- nadeln auch durch Coleosporium Petasitis, C. Cacaliae, C. Sonchi-arvensis, C. Tussllaginis, C. Senecionis und C. Campanulae gelungen sei, letzteres in Be- stätigung einer Beobachtung die Rostrup') in einer Baumschule gemacht hatte. Ende 1894 veröffentlichte sodann Kleb ahn 3) weitere Versuchs- resultate, aus denen hervorging, dass das Coleosporium auf Melampyrum einerseits und dasjenige auf Äledorolophus und Euphrasia andererseits als verschiedene Arten auseinandergehalten werden müssen; ferner er- hielt er durch Aussaat der Aecidiosporen eines Nadel-Peridermium auf Sonchus arvensis das Coleosporium Sonchi. In den Jahren 1894 und 1895 experimentierte ferner G. Wagner*) mit Nadel-Peridermien auf Pinus montana und wies deren Zugehörigkeit zu wenigstens zwei Coleosporien nach, nämlich C. Cacaliae und C. subalpmum n. sp., letzteres auf Senecio subalpinus. Meine Versuche schloss ich der Hauptsache nach mit Ende 1894 ab. Eine Zusammenstellung der Resultate derselben wurde im Bulletin de la societe botanique de France Ende 1895 ^) gegeben, doch konnte dort nicht auf die Versuche im einzelnen eingegangen werden. Dies soll nun im folgenden nachgeholt werden. 1. Coleosporium Inulae (Kze.) Am Aaredamm längs der Elfenau bei Bern sind Kiefern angepflanzt, an deren Nadeln man Ende Mai und Anfangs Juni zum Teil in reich- licher Entwicklung ein Peridermium auftreten sieht. Als mir dasselbe im Jahre 1892 zum erstenmale entgegentrat, musste ich — da ja damals Klebahns Untersuchungen noch nicht veröffentlicht waren — in der nächsten Umgebung das Vorkommen von Senecio als Teleutosporenwirt erwarten, konnte aber einen solchen in der Nähe nicht finden. Dafür aber standen in unmittelbarer Nähe der befallenen Kiefern Exemplare von Inula Vaillantii, an deren Blättern ein Uredo sichtbar war; es er- schien daher mehr als wahrscheinlich, dass dieser zu dem gesuchten Coleosporium gehöre. Als ich am 4. Oktober die Stelle wieder besuchte, 1) Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern. Sitzungsbericht vom 28. April 1894. 2) Bot. Tidsskrift 19 Bind 1894, p. 39. 3) 1. c. Bd. V, p. 13 ff. 4) Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten Bd. VI, Heft 1, p. 9 ff. 5) Tome XLI, p. CLXVIIl ff. 96 waren die zugehörigen Teleutosporenlager reichlich entwickelt. Da nun bei den Colcosporien die Teleutosporen sofort keimen, so war anzuneh- men, dass die Infection der Pm?-(5nadeln auch in diesem Zeitpunkt er- folgen müsse; es wurden daher entsprechende Versuche eingeleitet; in der That bildeten denn auch die Teleutosporenlager, als sie feucht ge- stellt wurden, bis zum folgenden Tage reichlich Basidiosporen ; bekannt- lich gehen dieselben auf langen Sterigmen direkt aus den Zellen der in vier geteilten Teleutosporen hervor und zeichnen sich durch bedeu- tende Grösse aus: ich mass bei denselben Werte von 28 — 35 (x fi\r die Länge und 17 — 21 ;x für die Breite. Die Keimung der Basidiosporen erfolgte sofort, zum Teil durch Bildung mehrerer Keimschläuche ; auch sekundäre Sporen wurden gebildet. Da im Herbste keine jugendlichen Pinusnadeln zur Verfügung stehen, so musste angenommen werden, es finde das Eindringen in die ausgewachsenen Nadeln statt. Bei Aussaat von Basidiosporen auf solche sah ich denn auch in der That sehr häufig die Keimschläuche nach den Spaltöffnungen hinwachsen, zuweilen auch in den Hof derselben oder bis in die Spalte hineinbiegen (Taf, II, Fig. 8), doch gelang es mir nirgends, den Durchtritt wirklich zu beobachten. Immerhin darf aus diesen Wahrnehmungen geschlossen werden, dass hier das Eindringen durch die Spaltöffnungen vor sich geht und nicht eine Durchbohrung der Epidermiswand stattfindet. Es steht dies eben mit dem Umstände in Verbindung, dass das Eindringen hier in erwachsene Organe erfolgt, während sonst die meisten Basidiosporen jugendliche Epidermen befallen, deren Membranen leicht perforiert werden können. Am 13. Oktober 1892 wurden sodann Basidiosporen auf ein kleines Topfexemplar von Pinus silvestris ausgesät (Versuch III) '), ferner legte ich am 21. Oktober zwei weiteren Pm?<5pflänzchen Teleutosporen-tragende frische Jn?«Za-Blätter auf (Versuchsreihe IV). Diese inficierten PmMspflanzen wurden dann im botanischen Garten in einem Kasten im Freien über- wintert. Als dieselben am 2. März 1893 durchmustert wurden, fand ich auf zahlreichen Nadeln der beiden am 21. Oktober inficierten Kiefern kleine, oft etwas vorgewölbte orangefarbene Flecke, manchmal in grösserer Anzahl an einer Nadel. Mikroskopische Untersuchung ergab, dass die- selben durch die Entwicklung einer subepidermidalen Gruppe orangeroter' palissadenförmig gestellter Hyphenenden hervorgerufen werden : wir haben es mit jungen Spermogonien zu thun. Auch in Versuch III sind solche zu finden, aber viel spärlicher. Vereinzelt zeigten sich zwar solche Sper- mogonienanlagen auch an andern, nicht inficierten Kieferpflänzchen. Nichts- destoweniger aber kann nicht daran gezweifelt werden, dass die reichliche ') Auch hier behalte ich die Nummern meiner Versuchsprotokolle bei. Die über- sprungenen Nummern beziehen sich auf die andern Coleosporien und Cronartium. 97 Entwicklung derselben auf den inficierten Kiefern der im Herbste vor- genommenen Basidiosporenauösaat zuzuschreiben ist, was denn auch durch den weitern Verlauf der Versuche bestätigt wurde. Die gleichen gelben Flecke fand ich auch, als ich einige Tage später die Kiefern in der Elfenau untersuchte, an welchen ich anfangs des vorigen Jahres die Aecidien aufgefunden hatte. Es waren hier die Sper- mogonien bereits reif und die Spermatien traten in kleinen Tröpfchen von leichtem Hyacinthengeruch nach aussen aus. Am 14. März zeigten sich an einer der Versuchspflanzen ebenfalls reife Spermatien und am 16. April sind an allen 3 Exemplaren Aecidien hervorgebrochen, aber noch nicht offen. — Die nicht inficierten Plnus- pflänzchen, welche als Kontrollexemplare dienten, zeigten ganz vereinzelt auch Aecidien, welche auf eine spontane Infection zurückzuführen sind. Um nun aber ganz sicher zu sein, dass wirklich die in den beiden Versuchen III und IV auf den Kiefernadeln aufgetretenen Aecidien zum Coleosporium auf Inula gehören, musste der umgekehrte Versuch aus- geführt: die Aecidiosporen auf Inula VaiUantii ausgesät werden. Zu- gleich suchte ich die Frage zu lösen, ob das Coleosporium auf Inula mit C. Senecionis und andern Compositen-bewohnenden Coleosporien identisch sei oder nicht. Zu dem Ende wurden mit den in meinen obenbeschrie- benen Versuchen aufgetretenen Aecidiosporen folgende Pflanzen besät: Am 6. Mai (Versuchsreihe VI): Nr. 1 Inula Helenium und Tussüago Farfara aus einem Beete des bota- nischen Gartens zusammen in ein- und denselben Blumentopf ver- pflanzt. Nr. 2 Senecio vulgaris, aus dem Freien in einen Blumentopf verpflanzt. Nr. 3 und 4 Senecio vulgaris, Keimlinge. Nr. 5 Senecio vulgaris, wie in Nr. 2. Nr. 6 Ttissilago Farfara aus einem Beete des botanischen Gartens. Nr. 7 und 8 Inula VaiUantii^ im vorangehenden Herbst aus dem Freien in einen Topf verpflanzt ; haben jetzt neue Triebe gebildet. Am 10. Mai (Versuch VIII): Sonchus oleraceus, aus dem Freien in einen Topf verpflanzt. Am 23. Mai (Versuch IX): Inula VaiUantii, junge Sämlinge. Das Resultat dieser Versuche war folgendes : Versuchsreihe VI: Nr. 1 (Inula Helenium und Tussilago Farfara). Am 5. Juni beginnen auf J. Helenium Uredolager sichtbar zu werden; am 24. Juni sind 7 98 an einem der älteren Blätter auf vereinzelten gebräunten Stellen üredolager zu finden, die aber viel kleiner sind als die auf 1. Vau- lantii auftretenden. Tussüaffo Farfara zeigt dagegen keine Üredolager. Nr. 2 (Srnecio vulgaris). Die Pflanze ist abgestorben. Nr. 3 und 4 (Senecio vid(jaris). Weder am 5. noch am 24. Juni sind Üredolager sichtbar. Nr. 5 (Senecio vulgaris). Am 5. Juni befindet sich die Pflanze in schlechtem Zustande und zeigt keine Uredo, am 24. Juni ist sie abgestorben. Nr. 6 (Tassilago Farfara) ist noch am 24. Juni gänzlich uredofrei. Nr. 7 (Inula Vaillantii). Am 5. Juni sind an den untern Blättern (etwa bis zur halben Höhe des Stengels) massenhafte Üredolager zu finden; die obern Blätter dagegen, welche offenbar nach der Infection ent- standen, sind ganz gesund. Am 24. Juni sind neben den üredo- lagern vereinzelt auch Teleutosporenlager zu bemerken. Nr. 8 (Inula Vaillantii). Im wesentlichen gleiches Verhalten wie Ver- such Nr. 7. Versuch VIII: (Sonclms oleraceus). Am 24. Juni noch keine Spur von Uredo. Versuch IX: (Inula Vaillantii, Keimlinge ) Leider welkten die Pflanzen ; bloss einige wenige erholten sich wieder und zeigten am 16. Juni Üredolager. Diese Versuche ergeben also das Resultat, dass die Aecidien auf den P/><»snadeln wirklich wieder Coleosporium Inulac producieren und dass dieses letztere ausser auf Inula Vaillantii auch auf I. Helenium übergeht (freilich ist es nicht sicher, ob hier Teleutosporen gebildet werden), nicht aber auf Sonchus oleraceus^ Senecio vulgaris und Tassilago Farfara. Ein übereinstimmendes Resultat ergab ein im Freien angestellter Versuch: Am 14. April wurden neben die aecidientragenden Topfpflanzen der Versuche III und IV folgende Pflanzen gebracht (teils in die gleichen Töpfe gepflanzt, teils in besondern Töpfen) : Senecio vulgaris, Inula Vaillantii, I. Helenium und Tussilago Farfara, die auf diese Weise also spontaner Infection durch die Aecidiosporen ausgesetzt w^aren. Am 5. Juni waren auf Inula Helenium an einem Blatte zahlreiche, an andern mehr vereinzelte Üredolager zu bemerken, aber auch diesmal blieben dieselben kleiner als bei I. Vaillantii, und konnte ich wiederum nicht mit Sicherheit Teleutosporenbildung nachweisen ; auf Inula Vaillantii sind an einer Pflanze vereinzelte, an einer zweiten sehr zahlreiche Üredolager, wiederum an den untern Blättern nachzuweisen; Tussilago Farfara und Senecio vulgaris dagegen sind auch am 24. Juni noch vollständig uredofrei. 99 Drei weitere Versuchsreihen wurden ausgeführt mit Aecidienmate- rial, welches im Freien auf Pinus silvestris teils am Aaredamm bei der Elfenau, teils am Aaredamm beim Seihofenmoos (bei Bern) gesammelt worden war. Der Kreis der Versuchspflanzen wurde hier noch erweitert, um weitere Anhaltspunkte zu gewinnen über Identität oder Nichtiden- tität mit andern Coleosporien: Versuchsreihe VII (eingeleitet am 8. Mai 1893). Aecidiosporen vom Aaredamm bei der Elfenau wurden ausgesät auf: Nr. 1 und 2 Senecio vulgaris (Keimlinge). Nr. 3 Senecio vulgaris, erwachsene Pflanze, aus dem Freien in einen Topf gepflanzt. Nr. 4 und 5. Tussilago Farfara, aus einem Beet im botanischen Garten in einen Topf gepflanzt. Nr. 6 und 7. Iniila Vaillantii, im vorangehenden Herbst beim Bodenacker bei Muri gesammelt. Nr, 8 und 9 Senecio cordatus, Aussaat vom vorhergehenden Herbst. Am 24. Juni zeigen die beiden Inula Vaillantii (Nr. 6 und 7) an den untern Blättern Uredolager in Menge, dazwischen auch Teleutosporen- lager, dagegen bleiben Senecio vulgaris (Nr. 1—3), Tussilago Farfara (Nr. 4 und 5) und Senecio cordatus (Nr. 8 und 9) ohne Uredo. Versuchsreihe XX (eingeleitet am 15. Mai 1894): Aecidiosporen vom Aaredamm am Seihofenmoos wurden ausgesät auf: Nr. 1 und 2 Imda Vaillantii. Nr. 3 und 4 Sonchus oleraceus. Nr. 5 Adenostyles alpina, ältere Pflanze. Nr. 6 Adenostyles alpina, Keimpflanze. Nr. 7 Senecio silvaticus, Keimling. Nr. 8 und 9 Campanula rapuncidoides, Keimlinge. Nr. 10 Campanula Trachelium. Am 14. Juni zeigen beide Imda Vaillantii (Nr. 1 und 2) an den Blättern des untern Stengelteiles reichliche Uredolager, weiter oben sind zum Teil auch solche vorhanden, aber in geringerer Zahl; am 11. Juli sind noch keine Teleutosporen da, wohl aber am 18. August. Dagegen bleiben die sämtlichen übrigen Versuchspflanzen : Sonchus oleraceus (Nr. 3 und 4), Adenostyles alpina (Nr. 5 und 6), Senecio silvaticus (Nr. 7), Campamda rapunculoides (Nr. 8 und 9) und C. Trachelium (Nr. 10) bis zum 18. August, an welchem Tage sie zum letztenmale kontrolliert wurden, vollkommen frei von jeglicher Infection. Versuchsreihe XXV (eingeleitet am 28. Mai 1895) : Aecidiosporen vom Aaredamm am Seihofenmoos wurden ausgesät auf: 100 Nr. 1 und 2 Liula Vaillantii, Sämlinge vom vorigen Jahre. Nr. 3 und 4 Biiphthcdmum saliciniim, Sämlinge vom vorigen Jahre. Nr. 5 und 6 Pulicaria dysenterica, Sämlinge vom vorigen Jahre. Am 14. Juni zeigten sich bei Inula Vaillantii (Nr. 1 und 2) ver- einzelt die ersten Uredolager; am 3. August waren dieselben sehr zahl- reich, da und dort zeigten sich auch Teleutosporenlager; Buphthalmum salicinum (Nr, 3 und 4) und Pulicaria dysenterica (Nr. 5 und 6) dagegen blieben gesund. Noch sei zum Schlüsse angeführt, dass im November 1893 eine weitere Versuchsreihe (XVI) ausgeführt wurde, in welcher Basidiosporen von Coleosporium Inidae auf Pinwspflanzen ausgesät wurden: das Te- leutosporenmaterial wurde am 13. November beim Bodenacker bei Muri gesammelt, war aber nicht sehr reichlich entwickelt. Dasselbe legte ich auf 6 PmMspflanzen, welche im vorangehenden Sommer aus einer Baum- schule im Thanwalde bei Rüeggisberg entnommen worden waren. Am 28. Februar 1894 waren noch keine sichern Spermogonien zu finden, am 20. April sah man solche an 4 Pflänzchen, allerdings fast überall nur sehr vereinzelt. Am 23. Mai zeigten sich bei der Revision des Versuches, dass an einem Pflänzchen ziemlich zahlreiche Nadeln Aecidien trugen; zwei weitere zeigten nur an 1 — 2 Nadeln je ein Aecidium und die drei übrigen trugen gar keine Aecidien. Dieser unvollständige Erfolg ist wohl der nicht sehr günstigen Beschaffenheit des Infectionsmaterials zu- zuschreiben. Fassen wir die Resultate der sämtlichen Versuche zusammen, so ergibt sich, dass das Coleosporium auf Inula Vaillantii seine Aecidien auf den Nadeln von Pinus silvestris bildet, dass dasselbe ausser Inida Vaillantii auch I. Helenium bewohnt, obwohl noch zweifelhaft bleibt, ob es daselbst auch Teleutosporenlager bildet; dagegen lässt es sich nicht übertragen auf Senecio vulgaris, S. silvaticus und S. cordatus, Tussi- lago Farfara, SoncJius oleraceus, Adenostyles alpina, Campanida Trachelimn und C. rapunculoides. Es kann somit das Coleosporium auf Inula nicht mit C. Senecionis, C. Tussilaginis, C. Sonchi-arvensis, C. Cacaliae, C. Cam- panulae identificiert werden. Dasselbe stellt vielmehr eine besondere Art dar. Nun wurde schon von Kunze') ein Uredo Inulae beschrieben,, den Fuckel-) zu Coleosporium Inulae stellt und auf /. salicina und hirta angibt. Obwohl /. Vaillantii dort nicht als Nährpflanze angegeben wird, ist es kaum zweifelhaft, dass unser Pilz mit demselben identificiert werden darf; derselbe ist also zu bezeichnen als Coleosporium Inulan (Kze.) Fckl. •) In Klotzsch : Herbarium vivum mycologicum Nr. 589 (nach Fuckel). 2) Symbolae Mycologicae 1869, p. 44. 101 2. Coleosporium Senecionis (Pers.) Die Zugehörigkeit von Coleosporium Senecionis zum Nadel^jert^^er- mium ist schon im Jahre 1874 von Wolff nachgewiesen worden; für mich handelte es sich hier bloss darum, die Identität oder Nichtidentität mit andern Coleosporien zu untersuchen. In dieser Hinsicht liegt meines Wissens bloss ein Versuch von Cornu*) vor, der mit den Aecidiosporen iüwar Senecio vulgaris, nicht aber S. coriaceiis und Sonchus oleraceus erfolgreich inficieren konnte ; dieser Versuch ist aber deshalb für unsere Frage nicht einmal beweisend, weil die Aecidiosporen, welche zur In- fection des Sonchus dienten, nicht von der gleichen Lokalität stammten, wie die auf Senecio ausgesäten. Zu: diesem Zwecke war es nötig, verschiedene Compositen mit Aecidiosporen zu besäen, von denen es ganz sicher war, dass sie dem C. Senecionis angehören. Dies wurde folgen dermassen erreicht : Am 30. Oktober wurden frische, Teleutosporen-tragende Blätter von Senecio silvaticus, welche ich in der Nähe von Bern gesammelt hatte, auf 5 Töpfe mit V2- "i^d iVJährigen Exemplaren von Pinus silvestris (aus einem Saatbeet im Thanwalde) aufgelegt. Am 6. November, als ange- nommen werden konnte, es seien die Basidiosporenkeimschläuche in die Nadeln eingedrungen, wurden die Versuchspflanzen ins Freie gestellt. Am 28. Februar 1894 waren noch keine Spermogonien zu erkennen; bloss in einem der Versuche zeigten sich hellgelbe Flecken an den Blättern. Am 20. April waren dann in diesem und zwei weitern Ver- suchen an mehrern resp. zahlreichen Blättern Aecidien zu finden. Zwei Versuche dagegen zeigten keinen Erfolg der Infection. Die in dieser Versuchsreihe aufgetretenen Aecidiosporen wurden nun am 29. Mai auf folgende Pflanzen ausgesät: Senecio silvaticus (2 Töpfe), .S'. cordatus, Adenostyles alpina, Inula Vaillantii, Sonchus oleraceus (je 1 Topf). Der Erfolg war folgender: am 12. Juni zeigten sich je an einem Blatte der beiden Senecio silvaticus vereinzelte Uredolager, am 21. Juni waren an einem dieser beiden Senecio- versuche fünf Blätter mit solchen besetzt (aber nur eines trug dieselben in grösserer Zahl), am andern trugen zwei Blätter vereinzelte Lager. Später starben leider die Pflanzen ab. Die übrigen Versuchspflanzen : Senecio cordatus, Adenostyles alpina, Inula Vaillantii, Sonchus oleraceus waren noch am 11. Juli gänzlich frei von Uredo. Aus dieser Versuchsreihe ergibt sich also, dass Coleosporium Senecionis höchst wahrscheinlich Senecio cordatus, Adenostyles alpina, Inula Vaillantii und Sonchus oleraceus nicht befällt; nimmt man dazu die negativen >) Bulletin de la soc. botanique de France 1880, p. 179 ff. 102 Resultate der Aussaat von Aecidiosporen anderer Coleosporien auf Senecio (siehe bei den betreffenden Arten), so ergibt sich mit Bestimmtheit, dass Coleosp. Senecionis nicht identisch ist mit C. Cacaliae, C. Inidae und C. Sonchi-arvensis. 3. Coleosporium Sonchi-arvensis (Pers). Am 9. Oktober 1893 wurden Teleutosporen-tragende Blätter von Sonchua asper aus der Umgegend von Bern aufgelegt auf sechs Töpfe mit 7? und 1 Va Jahre alten Pflanzen von Puius sUvestris aus dem Thanwald. (Versuchsreihe XL) Am 12. Oktober waren ziemlich viele Basidiosporen auf die Nadeln ausgeworfen worden; am 14. Oktober wur- den sodann die Versuchspflanzen in ein Kalthaus, eine Woche später ins Freie gestellt. Am 21. November wiederholte ich die Infection wiederum mit Teleutosporen auf Sonchus asper und stellte die Pflanzen am 28. November wieder ins Freie. — Am 28. Februar waren in vier von diesen sechs Versuchen Spermogonien, teils vereinzelt, teils zahl- reich nachzuweisen ; am 20. April waren solche in 5 Versuchen zu finden, von denen zwei auch junge Aecidien zeigten. Diese Aecidien verwendete ich am zweiten Mai zur Aussaat auf: Sonchus oleroceus (2 Töpfe), Senecio silvaticus (Sämlinge), Inula Vaillantü (2 Töpfe), Adenostyles alpina, Tussilago Farfara, Caiiipanula Trachellum (je 1 Topf). — Das Resultat war ganz entsprechend dem der vorangehen- nden Coleosporien : Am 18. Mai fanden sich in einem der Versuche mit Sonchus vereinzelte kleine Uredolager an der Unterseite zweier Blätter, am andern solche in ziemlicher Zahl an der Unterseite von 5 Blättern; am 25, Mai sind 5 resp. 6 Blätter mit zum Teil zahlreichen Lagern be- setzt, am 11. Juli bemerkte ich an einer der beiden Pflanzen auch ver- einzelte Teleutosporenlager. Die übrigen Versuchspfianzen dagegen blieben während der ganzen Dauer der Beobachtung, bis zum 11. Juli, durchaus uredofrei. Dieses Resultat in Verbindung mit dem bei andern Coleosporien erhaltenen (s. dort) bestätigt und erweitert die Ergebnisse Kleb ah ns^), welcher mit Aecidiosporen Sonchus arvensis erfolgreich, dagegen Tussilago Farfara ohne Erfolg besäte. Es geht daraus hervor, dass Coleosporium Sonchi-arvensis seine Aecidien auf den Nadeln von Pinus silvestris bildet und dass dasselbe nicht mit C. Senecionis, C. Inulae, C. Tussilaginis und C. Campanulae zu identificieren ist. Dagegen ist das Coleosporium auf S. oleraceus mit demjenigen auf S. asper identisch, da ich mit den von ') Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, 1894. 103 Teleutosporen auf Sonchus asper stammenden Aecidien S. oleraceus in- ficieren konnte. 4. Coleosporiuin Tussilaginis (Pers.). lieber diese Art liegt bereits eine Reihe von Versuchen von Kle- bahn vor, welcher Aecidiosporen auf Tussilago Farfara mit Erfolg, auf Sonchus oleraceus und Petasites albus dagegen ohne Erfolg aussäte. Ebenso gelang ihm auch die Infection der Kiefernadeln durch Aussaat von Basidiosporen. Meine Versuche, soweit sie sich auf dieselben Pflanzen beziehen, ergaben ein damit übereinstimmendes Resultat: Teleutosporen auf Tussilago Farfara, welche ich im Berner Ober- lande gesammelt hatte, wurden am 17. Oktober 1893 auf vier Töpfe mit Va" und iVs jährigen Kiefern (aus dem Thanwalde) aufgelegt. Später stellte ich die letztern zu den übrigen Versuchen ins Freie. — Am 28. Februar 1894 waren in einem dieser Versuche ziemlich viele Spermo- gonien anfange zu erkennen, in einem zweiten fanden sich einige wenige solche, in den beiden übrigen rote Flecken. Am 20. April waren in drei Versuchen Spermogonien in mehr oder weniger grosser Zahl ent- wickelt. Am 23. Mai zeigten alle Versuche Aecidien, freilich einer der- selben nur ein einziges. — Diese so erhaltenen Aecidien wurden am 24, Mai zur Infection folgender Pflanzen verwendet: Tussilago Farfara^ Adenoshjles alpina, Inula Vaillantii, Sonchus oleraceus, je in einem Exemplar, — Am 7. Juni waren auf Tussilago Farfara auf 5—6 Blättern vereinzelte Uredolager sichtbar, am 11, Juni bemerkte man solche auf 7 Blättern und zwar an zweien reichlich, an den übrigen mehr oder weniger vereinzelt. Die übrigen Versuchspflanzen blieben ganz gesund, mit Ausnahme davon, dass am 11. Juni ein vereinzeltes Uredolager auf Sonchus oleraceus bemerkt wurde; ohne Zweifel rührt dasselbe von einer Verunreinigung des Ver- suchs her, die ja sehr wohl möglich ist, da die Experimente gleichzeitig mit verschiedenen Coleosporien ausgeführt wurden. Trotz dieses Versuchsfehlers dürfen wir unter Mitberücksichtigung von K 1 e b a h n s Resultaten sagen : Coleosporium Tussilaginis geht auf Tussilago Farfara, nicht aber auf Ädenostijles alpina, Inula Vaillantii, Sonchus oleraceus und Petasites albus. Was speciell die Nichtidentität von Coleosporium Tussilaginis mit C. Cacaliae anbelangt, so ergibt sich diese auch aus einer Beobachtung, welche ich im August 1893 in der Nähe von Adelboden im ßerner- Oberland zu machen Gelegenheit hatte. Ich fand dort im sog, Bunderli 104 Blätter von Adenostples alpina, welche äusserst reichlich mit Jüngern Teleutosporenlagern von Coleosporium Cacaliae besetzt waren, während unmittelbar daneben stehende Blätter von Tussilarjo Farfara sich als voll- ständig Coleosporium-frei erwiesen. 5. Coleosporium Cacaliae (DC). Blätter von Ädenosfi/les alpina, welche ich oberhalb Isenfluh im Berner Oberland gesammelt hatte und welche reichlich mit Coleosporium- Teleutosporen besetzt waren, wurden am 17. Oktober 1893 auf sechs Töpfe mit '/a" und l'/? jährigen Topfpflanzen von Pinus silvestris aufgelegt. Letztere stammten, wie die der frühern Versuche, aus einem Saatbeet im Thanwalde bei Rüeggisberg. Am 28. Februar 1894 zeigten sich in einem dieser Versuche junge Spermogonienanlagen, in den übrigen dagegen sah man höchstens rote Flecken. Am 20. April waren Spermogonien in 3 Versuchen entwickelt, freilich meist nicht in grosser Zahl; die übrigen trugen zwar zum Teil gelbe Flecke, aber keine sichern Spermo- gonien. Eine weitere Revision der Pflanzen am 23. Mai, an welchem Tage die mit andern Coleosporiumsirten inficierten Kiefern meist reich- liche Aecidien zeigten, ergab keine Aecidienbildung und es konnte mit- hin der umgekehrte Versuch : Infection von Ädenostyles durch die Aecidio- sporen, nicht ausgeführt werden. Dieses Resultat lässt sich verschieden deuten: man kann annehmen, dass die Nichtentwicklung von Aecidien einer Zufälligkeit zuzuschreiben sei; eine andere Möglichkeit ergibt sich aber aus den Versuchen von Wagner'): demselben gelang es nämlich, durch Aussaat von Basidio- sporen des Coleosporium Cacaliae eine reichliche Aecidienentwicklung auf Pinus montana zu erzielen. Es wäre daher sehr wohl denkbar, dass die eigentliche Aecidiennährpflanze von Coleosporium Cacaliae Pinus montana ist, während auf P. silvestris die Entwicklung weniger leicht erfolgt. Damit würde auch der Umstand im Einklang stehen, dass das zu obigem Versuche verwendete Teleutosporenmaterial auf Ädenostyles aus einer Höhe von ca. 1850 m. über Meer stammt, bei der im Berner-Oberland Pinus silvestris nicht oder nur selten vorkommt.'') 1) Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, Bd. VI, Heft 1. ") «Selten bis zur Waldgrenze aufsteigend», s. L. Fischer, Verzeichnis der Ge- fässpflanzen des Berner-Oberlandes. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 1875. — «Der Baum hält sich bei uns in der Höhenzone der Birke, selten geht er höher als 1500 m. Ein sehr merkwürdiges Vorkommen, und jedenfalls das Höhen- maximum in unserm ganzen Gebiet, ist das im Oberengadin (bis 1800 m ) » Christ, Püanzenleben der Schweiz, 1879, p. 170. 105 6. Coleosporium Petasitis de Bary. Teleutosporenlager auf Petasites officinalis, am 14. September 1893 bei Trimstein (bei Worb) gesammelt, wurden Tags darauf V?- und l'/a" jährigen Kiefern aufgelegt. Am 19. Sept. konnte man von blossem Auge konstatieren, dass Basidiosporen auf die Nadeln gefallen waren. Der Erfolg der Infection zeigte sich hier auffallenderweise schon im gleichen Herbst, indem am 19. Oktober in drei von den 5 Versuchen (es waren das diejenigen der diesjährigen Aussaat) massenhafte Spermogonien an den Nadeln sichtbar waren ; im Februar des nächsten Jahres erschienen dieselben meist schwärzlich , bloss relativ wenige waren gelb. Am 20. April fand ich an mehreren Nadeln offene Aecidien ; dieselben waren von auffallender Kleinheit, welche wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Blätter dieser jungen Exemplare sehr dünn und schwach sind und daher auch den Pilzfruchtkörpern nicht viel Nahrung bieten. Die beiden übrigen Versuche zeigten keinen Erfolg der Infection. Was bei dieser Versuchsreihe besonders auffällt, ist der Umstand, dass die Spermogonien, statt wie sonst im Frühjahr, hier bereits im Herbste auftreten. Die gleiche Beobachtung machte Kleb ahn auch für Coleosporium Melamptjri ; er erblickt in diesem frühzeitigen Erscheinen der Spermogonien eine specifische Differenz gegenüber C. Tussilaginis. Ich bin meinerseits eher geneigt, diese Erscheinung darauf zurückzu- führen, dass auch die Infection besonders früh erfolgte : in meinem Ver- suche Mitte September, in demjenigen von Klebahn sogar schon im Juli, während sie bei den andern Arten in meinen Versuchen erst am 9. Ok- tober begonnen, in denjenigen von Kleb ahn mit C. Tussilaginis am 11. Oktober ausgeführt wurde. Ich vermute daher, dass auch bei den andern Arten unter geeigneten Umständen eine solche frühzeitige Ent- wicklung der Spermogonien stattfinden kann. 7. Coleosporium Campanulae (Pers.). Zur Einrichtung der Versuche dienten hier Teleutosporenlager auf Campamda TracheVmm, welche in der Nähe von Bern gesammelt worden waren. Am 11. Oktober 1893 wurden dieselben auf Va' und iVaJährige Kiefernpflanzen von gleicher Herkunft wie die zu den übrigen Versuchen verwendeten aufgelegt. Nach Überwinterung der Kiefern waren am 28. Februar in vieren dieser Versuche zahlreiche oder vereinzelte Spermo- gonien, in dem fünften rote Flecken sichtbar. Am 20. April waren in allen Versuchen Spermogonien mehr oder weniger reichlich entwickelt und in einem derselben bereits Aecidien hervorgebrochen ; letzteres trat später 106 aucli an den übrigen Pflanzen ein ; freilich sind die Aecidien an den Vajährigen Kiefern, welche sehr dünne Nadeln besitzen, sehr klein. Die so entstandenen Aecidiosporen wurden am 19. Mai 1894 ausgesät (resp. die Aecidien-behafteten Nadeln aufgelegt) auf : Keimlinge von Cam- panula Rapiwculoidrs (2 Töpfe), ferner auf Sonchiis oleraceus, Campanula Traclielium, Inula Vaillantii. — Am 8. Juni zeigte Campanula Trachelium an zwei Blättern vereinzelte Uredolager, am 19. Juni sind solche an cirka 7 Blättern z. T. vereinzelt, z. T. zu 2 — 3 Gruppen vereinigt zu bemerken, am 12. Juli tragen zahlreiche Blätter an der Unterseite Uredo-, z. T. auch Teleutosporenlager. Die Pflanze blieb dann den ganzen folgenden Winter über in einem Kalthause stehen und zeigte, wenn ich mich recht erinnere, die ganze Zeit hindurch stets lebende Blätter mit Uredo ; als dann am 7. Mai des folgendes Jahres die Pflanze nachgesehen wurde, war massenhaft Uredo entwickelt. — Die übrigen Versuchspflanzen, auch Campannla rapuncidoides, blieben während der ganzen Dauer der Beobachtung, die bis zum 12. Juli 1894 dauerte, gesund. Übereinstimmend mit der von Rostrup, gestützt auf Beobach- tungen in einer Baumschule'), ausgesprochenen Vermutung, ergibt sich also aus unsern Versuchen die Zugehörigkeit von Coleosporium Campa- mdae zu einem nadelbewohnenden Peridermium der Kiefer. Dasselbe ist nicht identisch mit den Compositen-bewohnenden Coleosporien. Ferner scheint es, als ob mit den aus Teleutosporen von Camp. Trachelium er- zogenen Aecidiosporen Campamda rapunadoidcs nicht inficiert werden könne, daher die auf diesen beiden Campamda- Arten vorkommenden Coleosporien nicht identisch wären ; doch sind zur sichern Feststellung dieser Thatsache noch weitere Versuche erforderlich. Endlich geht aus obigen Mitteilungen hervor, dass Coleosporium Campamdae — wenigstens in milden Wintern — fähig ist mittelst des Uredo zu überwintern. Fassen wir unter Berücksichtigung unserer Versuche und derjenigen anderer Autoren die derzeitigen Kenntnisse über die Coleosporien zu- sammen, so erhalten wir folgende Übersicht : Coleosporium, Senecionis (Pers.). Teleutosporen auf Senecio vtdgaris und S. silvaticus. Aecidien (Peridermium ohloiKjisporum Kleb.) auf Pinus silvestris. Coleosporium subalpinum Wagner. Teleutosporen auf Senecio suhalpinus. Aecidien (Peridermium Kriegerii Wagner) auf Pinus montana. ') Botanisk Tidsskrift 19 Bind, 1 Hefte 1894. Es standen in jener Baumschule Campanula rapunculoides und Pinus silvestris und montana nebeneinander. 107 Coleosporium Tussllagmis (Pers.). Teleutosporen auf Tussilago Farfara. Aecidien (Peridermium Plowrigliüi Kleb.) auf Pinus süvestris. Coleosporium Petasitis de By. Teleutosporen auf Petasites officinalis. Aecidien (Peridermium Boudieri Ed. Fischer) auf Pinus silvestris. Coleosporium Cacaliae (DC.) Teleutosporen auf Adenostyles alxnna. Aecidien (Peridermium Magnusianum Ed. Fischer) auf Pinus mon- tana (und P. silvestris, hier aber nur Spermogonien beobachtet). Coleosporium Inulae (Kze.). Teleutosporen auf Inula Vaillantii (und Heleniiim). Aecidien (Peridermium Klehahnii Ed. Fischer) auf Pinus silvestris, Coleosporium Sonchi-arvensis (Pers.). Teleutosporen auf Sonchus asper^ oleraceus, arvensis. Aecidien (Peridermium F'ischeri Kleb.) auf Pinus silvestris. Coleosporium Eiiplirasiae (Schum.). Teleutosporen auf Älcctoroloplius major, minor, Euphrasia officinalis. Aecidien (Peridermium Stahlii Kleb.) auf Pinus sdvestris. Coleosporium Melampyri (Rebent.). Teleutosporen auf Melampyrum 2)rafense. Aecidien (Peridermium Soraueri Kleb.) auf Pinus silvestris. Coleosporium Campamdae (Pers.) I. Teleutosporen auf Campanida Trachelium. Aecidien (Peridermium Rostrupi Ed. Fischer) auf Pinus silvestris. ? Coleosporium Campanulae (Pers.) IL Teleutosporen auf Campanula rapunculoides. Aecidien (Periderminum ohlongisporum Rostrup) auf Pinus montana und P. silvestris. Man kennt ausserdem noch eine Anzahl Coleosporien, für die das Aecidium nicht experimentell nachgewiesen ist : Coleosporium Pulsatillae (Strauss), C Clematidis Bsivcl., C. Cerinthes (Schroet.), C. Plectranthi (Barch), ferner einige weitere Compositenbewohner und endlich ein Coleosporium Pini Gallo w. auf Pmws inops\). Für alle diese mit Ausnahme des letzt- genannten ist wohl anzunehmen, dass sie ihre Aecidien auf Pinus bilden. ») B. T. Galloway A new pine leaf rust (Coleosporium Pini n. sp.) Journal of Mycology Vol. VII 1894, p. 44. 108 IVatiitraj^' zu Accidiiim Lii»iistri (p. 52 11'.). Eine nochmalige Untersuchung der Nährpflanze bei den Otth' sehen Originalexemplaren von Paccinia ohtusata mit specieller Berücksichtigung des Blatthäutchens ergab mit Bestimmtheit, dass es sich hier nicht um Phcdaris arundinacea, sondern um Phragmites communis handelt; das Blatt- häutchen ist nämlich nicht gross wie bei ersterer, sondern besteht aus einer Reihe dichtstehender kurzer Haare. Es ist damit jeder Zweifel über die Identität unserer zu Aecidium Lifjnstrl gehörigen Paccinia mit Paccinia ohtusata Otth. gehoben, und definitiv festgestellt, dass Phragmites communis die Teleutosporennährpflanze des Aecidium. Ligustri ist. — Bestätigt wird dies in sehr klarer Weise durch eine weitere Beobachtung : In der Nähe der Hunzikerbrücke steht ein Liguster, welcher am 4./5. Juni 1898 massen- hafte Aecidien trug. Zwischen die Zweige derselben wuchsen Phragmites- halme empor. Diese zeigten sich am 9. Juli über und über besetzt teils mit Uredolagern, teils mit Teleutosporenlagern, die völlig der oben (p. 54) gegebenen Beschreibung entsprechen : die gleichen grossen Lager, welche besonders auf den Blattscheiden gewaltige Dimensionen erreichen, die gleichen Sporen mit gerundetem Scheitel ohne Papille und mit sehr schwacher Einschnürung an der Grenze beider Zellen. Zu bemerken ist noch, dass der Name Paccinia arundinacea var. ohtusata Otth. bereits 1859 von Trog publiciert wurde ') und daher auf alle Fälle vor der Bezeichnung var. Phalaridis die Priorität hat. 1) Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1857, pag. 48. Theoretisches. 1. lieber Beziehungen zwischen Uredineen, welche alle Sporenformen besitzen und solchen von reduziertem Entwicklungsgang. In seiner Bearbeitung der Uredineen für die « natürlichen Pflanzen- familien » von Engler und Prantl weist D i e t e 1 darauf hin, dass eine auffallende Übereinstimmung bestehe zwischen den Teleutosporen der auf Rhaimms- Arten lebenden Puccinia Mesneriana Thüm. und denjenigen der Gruppe von Puccinia coronata, welche bekanntlich auf Rhamnus- Arten ihre Aecidien bilden; das gleiche hebt er auch hervor für die Teleuto- sporen von Puccinia ornata Arth. et Holw. auf Ruinex hritannica und die- jenigen von Pucc. Phragmitis. Granz unabhängig von D i e t e 1 waren mir bei meiner Beschäftigung mit Uredineen eine Reihe von derartigen Beziehungen ebenfalls aufge- fallen; man kann dieselben in folgendem Satze zusammenfassen: Auf den Nähr pflanzen der Aecidiengeneration bestimmter heteroecischer Arten kommen auch Lepto-Formen*) vor, derenTeleutosporen mit denen der betreffenden heteroe- cischen Art annähernd oder völlig übereinstimmen. Zum Belege hiefür seien zu den beiden obengenannten, von Dietel angeführten Beispielen noch eine Reihe weiterer hinzugefügt. Ich stelle dieselben in der Weise zusammen, dass ich jeweils die Nährpflanzen, welche die mit einander übereinstimmenden Teleutosporen tragen, über- einander und die Aecidien-Nährpflanze der betreffenden heteroecischen Art daneben setze : *) Ich brauche im folgenden diese abgekürzte Bezeichnung um zusammenfassend von Lepto-Uromyces, Lepto-Puccinia, Lepto-Chrysomyxa etc. zu sprechen; in analoger Weise werde ich von Mikro-, Hemi-Formen etc. sprechen. HO Puccinia Aecidii Leucanthemi m. Puccinia Leucanthemi Pass. Puccinia Caricis montanae m. Puccinia Asteris Duby. ') Puccinia dioicae Magn. Puccinia Asteris Duby. ') Puccinia extensicola Plow. Puccinia Asteris Duby. ') Puccinia Caricis (Schum). Puccinia ürticae Barclay. ') Chrysomyxa Rhododendi'i (DC). Chrysomyxa Abietis (Wallr.). Chrysomyxa Ledi (Alb. et Schw.J Chrysomyxa Abietis (Walh-.). Melampsora alpina Juel. ^) Melampsora verualis Niessl.*) Teleutosporen auf: Carex montana Chrysanth. Leucanth. Carex montana Centaurea Scabiosa Carex dioica Cirsium oleraceum Carex extensa Aster tripolium Carex-Arten. Urtica parviflora Rhododendron Picea excelsa Ledum palustre Picea excelsa Salix herbacea Saxifraga granulata Aecidien (resp. Caeoma) auf: Chrysanth Leucanth. Centaurea Scabiosa. Cirsium oleraceum. Aster tripolium. Urtica. Picea excelsa. Picea excelsa. Saxifraga oppositifolia. Als Beleg stelle ich die folgenden Figuren nebeneinander : Puccinia Aecidii- Leucanthemi und Puccinia Leucanthemi (Fig. 13), ferner Puccinia Asteris Duby und Puccinia dioicae Magn. (Fig. 14), Piicc. Asteris Duby und P. Caricis-montanae (Fig. 15). (S. folgende Seiten.) Bei weiterem Nachforschen und Vergleichen dürften sich wohl noch mehr solche Fälle finden lassen; so vermute ich z. B. , dass hieher gehört : Coleosporium Senecionis etc. Coleosporium Pini Gallow. Senecio u. a. Pinus inops Pinus silvestris freilich ist es bisher meines Wissens noch nicht experimentell bewiesen, dass bei C. Pini üredo und Aecidium fehlt. *) Puccinia Asteris ist jedenfalls eine Sammelart: vermutlich werden die Formen derselben auf Centaurea, Cirsium, Aster von einander als besondere Arten zu trennen sein, wie dies durch Plowright für die Form auf Achillea millefolium bereits ge- schehen ist. ^) Vergl. die Abbildung bei Barclay Descriptive List of the Uredineae occuring in the neighbourhood of Simla Part IL 3) Die Zugehörigkeit des Caeoma Saxifragae auf Saxifraga oppositifolia zu einer Melampsora auf Salix herbacea ergibt sich aus Versuchen, die Herr E. .Jacky im Berner botan. Institut im Frühling und Sommer 1898 ausführte und die an anderer Stelle publiziert werden sollen. 4) Schröter vermutet allerdings, es handle sich hier um eine Melampsoropsis mit Caeoma. 111 n Fig. 13 A. Fig. 13 B. Fig. 13 A. Puccinia Leucanthemi Pass. nach Originalexemplaren aus dem Herbarium Passerini. B. Puccinia Aecidii Leucanthemi. — Vergr. 620. 112 Fig. 14 A. Fig. ICB. Fig. U A. Puccinia Asteris Duby auf Cirsium oleraceum. B. Puccinia dioicue Magn. — Vergr. 620. Fig. 15 A. 113 Fig. 15 B. Fig. 15 A. Piiccinia Asteris Duby aiif Centaurea Scabiosa. B. Puecioia Caricis montanae. — Vergr. 620. Mikro- und Hemi- Formen dagegen dürften weniger häufig zu heteroecischen Formen in derselben Beziehung stehen. Ich wüsste zur Stunde nur folgende Fälle zu nennen: Uromyces Pisi Pers< Uromyces scutellatus Schrank (fein warzige Form) Uromyces striatus Schröter Uromyces scutellatus Schrank (gestreifte Form) Puccinia borealis Juel Puccinia rhytismoides Johans. Papilionaceen .Euphorbia Cyparissias. Papilionaceen Euphorbia Cyparissias. Agrostis borealis Thalictrum alpinum. Ferner könnte hier noch angeführt werden Uromyces Junci Uromyces Soliclaginis Juncus obtusiflorus Solidago Virgaurea. Euphorbia Cyparissias. Euphorbia Cyparissias. Thalictrum alpinum.') Pulicaria dysenterica. *) Vergl. die Abbildungen bei Juel Mykologische Beiträge V (1. c). Statt Pucc. borealis könnte man ebensogut auch unsere oben besprochene Puccinia (s. pag. 58 ff.) einsetzen, doch ist bei derselben nicht nachgewiesen, ob sie auch auf Thalictrum alpinum lebt. Die Form der Teleutosporen würde bei letzterer fast noch besser passen. 8 114 obwohl hier die Aecidiennähipflanze der heteroecischen Form mit der Nährpflanze des Mihroiiromyccs woniger nahe verwandt ist als in den vorangehenden Fällen (Fig. 16). B Fig. 16. Fig 16 A. Uroniyces Soliilaginis von Zermatt. B. Uromyces Jimci auf Juncus obtusiflorus aus der Gegend von Bern. Vergr. 620. Aber neben diesen Fällen gibt es zahlreiche andere, in denen Mikro-Formen nicht mit den auf derselben Pflanze aecidienbildenden heteroecischen Arten übereinstimmen, so z. B. Face. Ranunculi und P. Magnusiana. Dafür aber zeigen häufig Mikro-, Brachy- und -opsis-Formen völlige Übereinstimmung mit Aut-Eu-Formen, welche nahe verwandte Nährpflanzen bewohnen. Ich erinnere z. B. daran, dass unter den Puccinien vom Typus der P. Hieracn sowohl Aut-Eu-, als auch Brachy- und Mikro- Formen vorkommen.') Ebenso finden wir unter den in ihrer Teleuto- sporenform unter einander sehr übereinstimmenden UromT/cesarten, welche ') P. Magnus, Über die auf Compositen auftretenden Puccinien vom Typus der P. Hieracii etc. Berichte der deutschen bot. Ges. Bd. XI, 1893, p. 453 fF. 115 alpine Primeln bewohnen, eine Aut-Eu-, eine -opsis und eine Mikro- form.i) Derartige Beispiele Hessen sich noch mehrere anführen. Man wird sich nun naturgemäss fragen müssen, ob wir in diesen Form-Übereinstimmungen bloss eine zufällige Erscheinung zu erblicken haben, oder ob wir darin den Ausdruck einer nähern natürlichen Ver- wandtschaft zwischen den betreffenden Lepto- und Hetero- resp. zwischen den Mikro-, Brachy- und Aut-Eu-Formen erkennen dürfen. Ich möchte mich für letztere Alternative entscheiden. Sollte ich damit Recht haben, so würde durch diese Beziehungen vielleicht ein Weg gezeigt, der zu einer natürlicheren Gruppierung, z. B. der zahlreichen Paccinia-Arten führen könnte, als dies durch die rein künstliche Scheidung in Mikro-, Lepto- etc. -Puccinia bisher geschehen ist, eine Scheidung, durch die bekanntlich sehr oft Formen weit auseinander gerissen wurden, welche nach allen übrigen Merkmalen einander sehr nahe stehen (so gerade z. B. bei den oben erwähnten Puccinien des Typus der P. Hieracii und anderen). Wie will man sich nun aber eine derartige Beziehung phylogene- tisch entstanden denken? Was zunächst die Übereinstimmung von Brachy- und Mikroformen mit den Aut-Eu-Formen anbelangt, so wird man geneigt sein, die erstem durch Wegfall einzelner Sporenformen von letztern abzuleiten. Ob dies, wie es sich Magnus^) vorstellt, durch klimatische Verhältnisse herbeigeführt werden kann, mag einst- weilen dahingestellt bleiben. Schwerer wird es dagegen sein, sich die Beziehungen zwischen den Hetero- und Lepto-Formen zurechtzulegen; es bleibt hier kaum eine andere Vorstellung übrig als die, dass die be- treffenden Uredineen ursprünglich omni- oder doch plurivor gewesen seien, dass also z. B. Puccinia coronata sowohl auf Gramineen als auch auf Bkamnus-Arten ihre ganze Entwicklung durchzumachen befähigt war; bei den Descendenten wäre dann eine Specialisation eingetreten in der Weise, dass die einen Abkömmlinge eine schärfere Anpassung des einen Entwicklungsgliedes (Aecidiengeneration) an Rhamnus, des andern (Uredo- Teleutosporengeneration) an Gramineen erfahren hätten, während andere Abkömmlinge einen Teil ihrer Sporenformen (Aecidien und Uredo) ein- gebüsst und sich zugleich auf eine der verschiedenen Nährpflanzen (Rhamnus) specialisiert hätten. 1) Ed. Fischer, Beiträge zur Kenntnis der Schweiz. Eostpilze. 5. Die Uromyces- Arten der alpinen Primeln. Bulletin de l'herbier Bossier, T. VI, 1898, p. 13. 2) Über die auf Compositen auftretenden Puccinien mit Teleutosporen vom Typus der Puccinia Hieracii. Berichte der deutschen bot. Gesellschaft Bd. XI, 1893, p. 453 ff. 116 2. Die biologischen Arten. Die zahlreichen Untersuchungen über die Biologie der Uredineen, welche im Laufe der letzten Jahre durch Plovvright, Klebahn, Eriksson und andere vorgenommen worden sind, haben zu dem Re- sultate geführt, dass es bei den Uredineen Formen gibt, die, obwohl mor- phologisch nicht oder nur sehr wenig von einander verschieden, sich dennoch durch die Wahl der Nährpflanzen scharf von einander unter- scheiden; man hat dieselbe als biologische Arten, Species sorores, spe- cialisirte Arten, Gewohnheitsrassen bezeichnet.*) Wir wollen im folgenden in aller Kürze untersuchen, was die oben zusammengestellten Beobachtungen über diese biologischen Arten lehren. a. Die Abgrenzung der biologischen Arten gegen einander. Wir treffen in dieser Beziehung zwischen den verschiedenen oben besprochenen Artengruppen ziemlich erhebliche Verschiedenheiten. In mehreren Fällen ist die Auswahl der Nährpflanzen, infolge dessen auch die Abgrenzung der einander nahe stehenden biologischen Arten, eine strenge, scharf durchgeführte : üromyccs Junci bildet seine Aecidien auf Pulicaria dysenterica, meidet dagegen Biiphthalmum vollständig; Puccinia Caricis-montanae geht nur auf Centaureen, während die in mor- phologischer Beziehung von ihr nur sehr wenig verschiedene P. Äecidii- Leucanthemi nur Chrysanthemum Leucanthemum bewohnt, P. ^^crsistens befällt nur Thalictren, nicht Aquilegia, P. Trollii TroUius und nicht Aco- nitum; P. Anemones-virginianae zerfällt in zwei streng geschiedene For- men, von denen die eine nur Atragene, die andere nur gewisse Anemone- Arten bewohnt; endlich sind auch die verschiedenen Coleosporien sehr ausschliesslich an ihre Nährpflanzen gebunden. Man kann nun aller- dings den Einwand erheben, dass vielleicht thatsächlich die Abgrenzung doch nicht überall eine so scharfe sei, wie dies aus den Versuchen her- vorzugehen scheint, indem die Versuche mit negativem Resultat nicht absolut strikt beweisend seien: es könnten ja Pflanzen, die sich in un- sern Versuchen einer gegebenen Uredinee gegenüber immun verhielten, unter bestimmten andern Verhältnissen vielleicht doch noch der Infection zugänglich sein. Speciell sei darauf hingewiesen, dass ein und dieselbe Pflanzenart in verschiedenen Rassen oder vielleicht sogar in verschiedenen Standortsformen für eine gegebene Pilzform verschieden empfänglich sein kann. Ich verweise auf das verschiedene Verhalten der Carex montana aus den Alpen und aus der Gegend von Bern gegenüber den Aecidio- *) Vergl. die zusammenfassende Darstellung von Klebahn: «Über den gegenwär- tigen Stand der Biologie der Rostpilze». Botanische Zeitung 1898, II. Abteil., p. 145—158. 117 Sporen der Fiicc. Caricis montanae (p. 38), ferner auf das ungleiche Ver- halten der Centaurea montana gegenüber den Basidiosporen derselben Art: die Form aus dem Jura konnte ja nirgends erfolgreich inficiert werden. Daneben gibt es andere Artgruppen, in denen die einzelnen bio- logischen Arten bei ebenfalls strenger gegenseitiger Scheidung doch einen Teil der Nährpflanzen gemeinsam haben. Das schönste Beispiel hiefür gewähren Puccinia dioicae und P. Caricis-frUjidae. Erstere befällt Cir- sium erioplwrum, heterophyllum^ spinosissimum, oleraceum und palustre, letztere dagegen geht nicht auf die beiden letztgenannten Arten. Endlich scheint es auch biologische Arten zu geben, die hinsicht- lich ihrer Nährpflanzen, wenn ich mich so ausdrücken darf, nur graduell von einander verschieden sind : zwei oder mehrere nahestehende Formen befallen dieselben Nährpflanzen, entwickeln sich aber auf denselben nicht gleich vollkommen. Für einen derartigen Fall dürften vielleicht unsere Beobachtungen an Puccinia Caricis montanae sprechen: diese Puccinia zerfällt möglicherweise in zwei Formen, von denen die eine sich auf Centaurea Scabiosa regelmässig und reichlich, auf C. montana nur dann und wann und wenig reichlich, die andere dagegen umgekehrt auf C. montana vollkommen, auf C. Scabiosa dagegen nur in vereinzelten Fällen entwickelt. Übrigens scheinen derartige unscharfe Abgrenzungen in Bezug auf die Wahl der Nährpflanze auch zwischen Arten vorzukommen, die mor- phologisch scharf geschieden sind, nämlich bei den Gymnosporangien : G. confusum und G. Sabinae zeigen ein Verhalten ganz analog demjenigen von Puccinia dioicae und P. Caricis frigidae: erstere geht auf Cydonia, Crataegus und Pirus communis, freilich auf letzteren nicht immer, G. Sa- binae dagegen nur auf Pirus communis. G. clavariaeforme entwickelt sich regelmässig und vollständig auf Crataegus, während es auf Pirus Malus, der Nährpflanze von G. tremelloides (oder einer andern Art) nur Spermogonien zu bilden scheint. b. Art der Entstehung der biologischen Arten. Wir gehen von der Annahme aus, dass die Formen, welche wesent- lich nur durch biologische Merkmale von emander abweichen, Abkömm- linge ein und derselben Species seien. Dies kann man sich nun auf zweierlei Art zu Stande gekommen denken : entweder die Stammform bewohnte nur eine Nährpflanze und die Descen deuten gingen dann nach und nach auf neue Nährpflanzen über, — oder aber die Stammform be- wohnte alle diejenigen Arten, welche noch jetzt von deren Descendenten bewohnt sind, aber die Descendenten beschränkten sich im Laufe der Zeit auf verschiedene einzelne dieser Nährpflanzen. Bestimmte Argumente 118 zu Gunsten der einen oder andern dieser Annahmen lassen sich aus unseren Beobachtungen kaum ableiten, auch ist es nicht gesagt, dass sich in allen Fällen die Sache gleich verhalten haben müsse. Die zweite Alternative würde, weiter ausgeführt, schliesslich zur Annahme leiten, dass die ältesten Uredineen mehr oder weniger omnivor gewesen seien (sich vielleicht von Saprophyten ableiten). Dies Hesse sich gut in Ein- klang bringen mit den im vorigen Abschnitte gebrachten Ausführungen über die Beziehungen zwischen den' Uredineen mit allen Sporenformen und denen, welche ausschliesslich Teleutosporen besitzen. Es wären dann die ältesten Uredineen nicht bloss plurivor, sondern auch pleomorph gewesen und im weitern Verlauf der Entwicklung hätte dann eine Ein- schränkung in der Zahl der Nährpflanzen und zugleich auch in vielen Fällen eine Reduktion in der Zahl der Sporenformen stattgefunden. c. Ursachen der Entstehung der biologischen Arten. Es ist dies die Frage, welche bis jetzt von den verschiedenen über die Uredineen arbeitenden Forschern am meisten diskutiert worden ist. Setzen wir die Nährpflanzen in ihren Praedispositionen einmal als kon- stant voraus, so stehen wir hier wiederum im wesentlichen vor zwei Alter- nativen : entweder, es sind die biologischen Arten entstanden durch Angewöhnung an bestimmte Nährpflanzen, respektive durch Abgewöh- nung von solchen, oder aber sie sind unabhängig von den Nährpflanzen entstanden, d. h. der Übergang auf eine neue Nährpflanze, respektive die Einschränkung auf eine solche ist die Folge innerer Veränderungen, die sich im Parasiten vollzogen, Anhaltspunkte zu Gunsten der einen oder andern dieser Ansichten wird man aus unsern Beobachtungen hauptsächlich in der Weise zu gewinnen suchen , dass man die Ver- breitungsverhältnisse der Nährpflanzen mit berücksichtigt. Die interes- santesten Thatsachen liefern in dieser Richtung Puccinia dioicae und P. Caricis-frigidae einerseits, Puccinia Caricis-montanae und P. Aecidii- Leucanthemi andererseits, sowie Coleosporiiim Cacaliae. Puccinia dioicae und P. Caricis-frigidae. P. dioicae lebt im Seihofenmoos bei Bern, wo ihr jedenfalls seit undenklicher Zeit nur Cirsium oleraceum und C. palustre zur Verfügung standen. Cirsium hetero- phyllum dagegen kommt in der ganzen Gegend nicht vor; seine nächsten Standorte befinden sich im Gadmen- und Haslethale, weit drinnen im Berner Oberlande. Wäre nun die Theorie einer Angewöhnung (resp. Ab- gewöhnung) richtig, so müsste man unter diesen Umständen erwarten, dass Cirsium Jieteropliyllum von Pucc. dioicae nicht befallen wird, da der Pilz ja nicht Gelegenheit gehabt hat, sich diese Nährpflanze anzuge- wöhnen, resp, er hätte sich dieselbe, falls er sie je früher bewohnte, 119 während der langen Zeit abgewöhnen müssen. Thatsächlich aber befällt P. dioicae dennoch C. heterophyllum nicht weniger leicht als C. oleraceum und paliistre. — Umgekehrt fehlt nach einer Mitteilung des Herrn Revier- förster Candrian in Samaden Cirsium oleraceum dem Oberengadin. *) Dies stünde nun sehr gut mit der Angewöhnungstheorie im Einklang, da Pticc. Caricis-frigidae nicht auf Cirsium oleraceum geht. Also bis zu einem ge- wissen Punkte ein Widerspruch ! Puccinia Caricis-montanae und Pucc Äecidii-Leucan- themi. Bei Isenfluh kommen diese beiden Arten am gleichen Standort, ganz nahe beieinander vor und sind daselbst vermutlich auch schon seit sehr langer Zeit beieinander gewesen. Nichtsdestoweniger wird von Puccinia Caricis-montanae Chrysanthemum nicht befallen, von Puccinia Äecidii-Leucan- themi ebensowenig die Centaurea-Arten. Ferner kommen dort Centaurea montana und Centaurea Scahiosa nebeneinander vor und trotzdem scheint sich eine Scheidung der betreffenden Puccinia in zwei biologische Formen vollziehen zu wollen. Das Fehlen der einen oder andern Nährpflanze kann also hier für die Entstehung der biologischen Arten nicht verant- wortlich gemacht werden. Eher könnte man sich vom Standpunkte der Gewöhnungstheorie aus die Sache so zurecht legen, dass man sagt: Puccinia Caricis-montanae hat anfänglich nur auf Centaurea Scahiosa gelebt, beginnt sich nun aber an Centaurea montana, weil sie ihr zu Gebote steht, allmählig anzugewöhnen. Ich muss aber eingestehen, dass ich mir ein solches Übergehen auf eine neue, schon lange vorher zur Verfügung stehende Nährpflanze nicht wohl denken kann, ohne zugleich anzunehmen, dass derselben innere Veränderungen des Parasiten vor- angegangen seien. Endlich ist es klar, dass nicht bloss das Fehlen oder das Vorhandensein gewisser Nährpflanzen als Faktoren für die Ange- wöhnung, resp. Abgewöhnung gewisser Wirte in Betracht gezogen werden könnten; vielmehr könnten sich z. B. gewisse Nährpflanzen zur Zeit der Sporenkeimung in ungünstigem Entwicklungszustande befinden oder dgl. Doch liegen hiefür in den uns beschäftigenden Beispielen kaum Anhaltspunkte vor. Coleosporium Cacaliae. Dieses bildete in meinen Versuchen auf P. silvestris nur Spermogonien, während Wagner auf P. montana Aecidien erhielt. Nun stammte das Material zu meinem Versuche aus einer Höhe, in welcher P. silvestris nicht zur Verfügung stand, wohl aber P. montana. Dies spräche zu Gunsten einer beginnenden Abgewöhnung der nicht zur Verfügung stehenden P. silvestris. Dem gegenüber stehen je- doch wieder die Erfahrungen mit den Teleutosporen derselben Art, welche auch da, wo Tussilago zur Verfügung steht, nur Adenostyles bewohnen. 1) Herr Candrian teilt mir mit, es solle dasselbe bei Ponte vorkommen ; er glaubt aber, dass diese Angabe auf Irrtum beruhe. 120 Noch komplicierter wird aber die Sache, wenn man die Praedis- position der Niihrpflanzen nicht als eine konstante annimmt, sondern be- rücksichtigt, dass dieselbe sich im Laufe der Zeit aus innern oder äussern Ursachen verändert haben kann. Hierüber liegen freilich bisher wenig Erfahrungen vor; aus unseren Beobachtungen könnten höchstens die oben betreffs Carex montana und Centaurea montana angeführten Fälle in Betracht zu ziehen sein, welche aber weiterer Untersuchung be- dürfen. Es werden noch sehr zahlreiche Beobachtungen hier nötig sein, insbesondere wird man den Weg einschlagen müssen, den Kleb ahn für Puccinia Digraphidis bereits betreten hat, *) nämlich das Experiment, in der Weise durchgeführt, dass eine biologische Art, welche mehrere Nährpflanzen bewohnen kann, lange Jahre hindurch nur auf einer der- selben kultiviert wird, wobei sich dann herrausstellen muss, ob sie all- mählig die Fähigkeit einbüsst auf die andern überzugehen. ') Kulturversuche über heteroecische Rostpilze, VI. Bericht, IL Teil (1897). Erklärung der Tafeln. Tafel I. Fig. 1. Puccinia Caricis-frigidae. Teleutosporen auf Carex frigida, gegen- über Celerina neben Cirsium heterophyllHm gesammelt. Vergr. 620. Fig. 2. Puccinia Aecidii-Leucanthemi. Teleutosporenlager auf einem Blatte von Carex montana, ca. 6 mal vergr. Fig. 3. Puccinia Caricis-monfanae. Teleutosporenlager auf einem Blatte von Carex montana, ca. 6 mal vergr. Fig. 4. Puccinia graniinis : deformierte Blattrosette von Berber is vulgaris am 21. Juli 1891. a. Spreiten von normaler Dicke, b. junge Blätter, die bis zur Spitze der Spreite dick angeschwollen sind, c. verdickte rotgefärbte Blattbasen. (Nur bei d sind Aecidien vorhanden). Fig. 5. Puccinia persisiens Plowr. auf Poa nemoralis var. firnitila, von Samaden. Teleutosporenlager. Vergr. 340. Fig. 6. Dieselbe: einzelne Teleutospore. Vergr. 620. Tafel II. Fig. 7. Puccinia helvetica Schröter. Eindringen der Keimschläuche in die Epidermis. Vergr. 720. Fig. 8. Coleosporiiim Inulae Kze. Hinwachsen der Keimschläuche der Basidio- sporen zu den Spaltöffnungen von Pinus silvestris. Vergr. 620. \ V--.// i ■■ F i ^ . 1 r-M Fl 6. 4. \\. Fl Tafel I. ,nj^m ^ i^tlA h ^'8^ "^ ; liJ Fi$5. 2. O^r 1, i 1 ^\ ^'i * Fi^. 3. .^ ,;C' 1 i V'-l Fi!5.6. Ed.Fisclier del. R. Armbrust er, Bei"!! ^itt etinip. Tafel H. £asiä.. sp. — \ ^~ ^\ ^/^^"%^ ,/ :rv M. Sp. ^.-s V Fi^. 8 SpaUoffn^. =7^^ / / 'B r ^ Ed.FisclieT del. R..A^mbnlS^e^,SeTn litk.et mp. BEITRAG!; ZUR KRYPTOGAMENFLORA DER SCHWEIZ Auf Initiative der Schweiz. Botanischen Gesellschaft UND AUF Kosten der Eidgenossenschaft HERAUSGEGEBEN VON einer Kommission der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft ■^S(HS- BAND I, HEFT 2 DIE FARNKRÄUTER DER SCHWEIZ von H. CHRIST BERN Druck und Verlag von K. J. WYS^$ L9U0 DIE FARNKRÄUTER DER SCHWEIZ VON H. CHRIST -o- MlT ACHTUNDZWANZIG TeXTFIGUREN BERN Druck und Verlag von K. J. WYSS lüOO A.llgemeinei^ Teil. Die in unserm kleinen Lande so reich vertretene Familie der Farne hat, ausser in den verschiedenen allgemeinen und Lokalfloren nur eine systematische Bearbeitung gefunden : von C. Gustav Bernoulli : Die Gefässkryptogamen der Schweiz, Basel 1857. 96. S. So schätzbar diese Darstellung damals war, so ist sie nunmehr weit überholt durch bedeutende Arbeiten der neuern Zeit, welche wesentliche Gesichtspunkte in den Vordergrund stellen, an die man damals noch nicht dachte. Namentlich sind es Chr. Luerssen : Die Farnpflanzen oder Gefäss- bündelkryptogamen in L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Oesterreich und der Schweiz, Leipzig 1889 und P. Ascherson : Synopsis der Mitteleuropäischen Flora L Lief. 1 u. 2 1896, welche sich auch über unsere Farne in einer so einlässlichen Weise verbreiten, dass auf den ersten Blick wenig mehr zu thun bleibt. Seit Bernoulli hat die morphologische Erkenntnis dieser Gewächse namhafte Fortschritte ge- macht, und man hat auch begonnen, die anatomischen Merkmale zu ihrer Unterscheidung heranzuziehen, wenn auch der Versuch von M. P. Par- mentier : Recherches sur la structure de la feuille des fougeres et sur leur Classification in den Annales des sciences naturelles Ed. von Tieghem, 7 serie Botanique. Paris. IX 19. 289 noch beträchtlicher Vervollständigung und Sichtung bedarf. Alsdann aber hat sich die neuere Richtung mit grosser Energie dem Studium der Formenreihen zugewandt, in welchen die Arten unserer Filices auftreten, und diese Subspecies und Varietäten bis zu den mon- strösen und teratologischen, namentlich den Frostformen herunter werden immer mehr der Gegenstand eifrigster Erforschung. Es versteht sich, dass die neue Bearbeitung der Farne unserer Flora, die ich im Auftrag der Kryptogamen-Kommission der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft unternahm, sich diesen Gesichtspunkten zuwenden musste. 1 Auch war es geboten, angesichts der ganz neuen, in hohem Grade vollendeten Darstellung Luerssen's und Ascherson's nicht dort (iegebenes zu wiederholen. Deshalb sind Diagnosen der Arten unterblieben, Hiefür wird einfach auf Ascherson's sehr knappe und handliche Synopsis ver- wiesen, wo auch die Synonymik in erschöpfender Weise behandelt ist. Ich begnüge mich daher, ausser dem vollständigen Autorencitat jeder Art und jeder Varietät, stets mit dem Hinweis auf Luerssen und Ascher- son, ohne weiter zurück zu greifen. Dagegen fand ich es wünschbar, die Varietäten und die hybriden Formen kurz zu charakterisieren, schon deshalb, weil ich in der Lage war, in diesem Gebiet einiges Neue und von meinen Vorgängern Ab- weichende zu geben. Auch folge ich dem Wunsch meiner schweizerischen Freunde, indem ich einen Schlüssel zur handlichen Bestimmung der Genera und Species beigebe. Der Darlegung der geographischen Verbreitung habe ich besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und das allgemeine Areal der Arten etwas eingehender behandelt, als dies bisher geschah. Ich habe die Equiseten, Lycopodien, Isoetes und Selaginellen nicht in meine Darstellung aufgenommen, sondern mich auf die Farne und Wasserfarne beschränkt. Ich war hiezu veranlasst durch den Umstand, dass jene Gruppen, namentlich die Equiseten, von den neuern schweiz- erischen Botanikern bisher bei weitem nicht so vollständig beobachtet und gesammelt sind, als die Farne, Erst wenn diese Lücke, was hof- fentlich nicht allzulange anstehen wird, ausgefüllt sein wird, besonders wenn unsere Equisetenformen nach dem Vorgang der Deutschen (deren Arbeit bes, in der Pteridophyten-Sammlung von F, Wirtgen und den Exsiccaten von Baenitz zur Anschauung gelangt) und des Abbe Hy in Angers einmal gehörig beisammen sein werden, ist es Zeit, auch an den Rest der Pteridophyten unsers Landes zu gehen. Es wird auch unter diesen in petto bleibenden Gruppen Interessantes geben. So sah ich vom Simplon eine, der nordischen var, pungens Desv\ sehr nahe kommende Form des Lycopodium annotinum L. H. Lüscher fand bei Zofingen in 500 — 550 m, Höhe auf erratischem Terrain mit Alnus viridis und Lycopodium Selago im Sept. 1893 sehr entschiedenes L, alpinum L., ein dem Rhododendron bei Schneisigen ganz gleichste- hendes Glacial-Relict, Auch scheint mir die Isoetes echinispora Du Rieu von Muralto eine von der Schwarzwaldform abweichende, und die bes. im Wallis sehr hoch ansteigenden zwergigen Equiseten-Formen des Glet- schersandes wie die ungemein variierenden grossen hyemale- und ver- wandten Farnen des Genferseeufers bei Morges etc, werden auch noch man- ches Besondere bieten. Aber das alles muss auf der Basis der bisherigen Arbeiten — wie sie in Ascherson's Synopsis vortrefflich resümiert sind, gesammelt und gesichtet sein, ehe eine Gesamtdarstellung möglich ist. Das benutzte Material. Ich bin von den schweizerischen botanischen Instituten und Bota- nikern aufs bereitwilligste mit dem, in ihren öffentlichen und Privat- sammlungen vorhandenen Material unterstützt worden, was ich mit herzlichem Dank anerkenne. Es sind folgende : Herb. Helvet. des Eidgenössichen Polytechnikums (enthaltend bes. Herb. U. A. V. Salis, Brügger, Jaeggi, Favrat, F. v. Tavel) durch Hrn. Prof. C. Schroeter. Herb. Turic. der Universität Zürich (enthaltend bes. Herb. Schalch, Vetter, Prof. A. Meyer, Hegi, Schlatter) durch Hrn. Prof. Hans Schinz. Herb. Bern, der Universität Bern durch Hrn. Prof. Ed. Fischer. Herb. Luzern. (enthaltend bes. Herb. Rob. Steiger und Dr. Suppinger) durch Hrn. Prof. Bachmann. Herb. Lausann, (enthaltend bes. Herb. Blanchet, J. C. Du Commun, Le- resche, J. Muret, Rosine Masson) durch Hrn. Prof. Wilczek. Herb. Delessert (enthaltend bes. Herb. Haller fil., Fauconnet, Payot, Guinet, A. de Candolle, Dupin etc.) durch Hrn. Direktor John Briquet. Herb, des Kollegiums in Schwyz, das Herb. Rhiner enthaltend, durch Hrn. D. Capeder. Herb, des Museo in Locarno, das Herb. Franzoni enthaltend, durch Hrn. Emilio Balli. Herb. Reuter in Valleyres durch Hrn. William Barbey. » Boissier (Cystopteris) durch denselben. Aus dem Herb, des Nat -Historischen Museums in Aarau durch Hrn. Prof. F. Mühlberg. Herb, de l'Academie de Neuchätel, enthaltend bes. Herb. Ch. H. Godet, Lerch, Tripet, Morthier u. Sire, durch Hrn. Prof. F. Tripet und E. Sire. Ferner die Herbarien der Herren : A. E. Ayasse in Genf. W. Bernoulli in Basel, das Herbarium Gustav Bernoulli enthaltend. M. Bosse Chanoine in Lens, Wallis. Dr. A. Binz in Basel. (Asplenien.) E. Burnat in Nant, Vevey. M. Candrian in Samaden. Coaz, Oberforstinspector, Bern. Dr. E. Cornaz Vater in Neuchätel. Ed. Fischer, Professor in Bern. L. Fischer, Professor in Bern. H. Jaccard in Aigle. H. Lüscher in Bern. Mari, Bibliothekar in Lugano, gest. Aug. 1899. Mariani, Professor in Locarno. Ph. Paiche, Genf. Wiiczek, Professor in Lausanne. (Die Farne von Pont de Nant) VVirtgen F. in Bonn. (Die Farne aus der Umgebung von Lugano). Wolf, 0., Professor in Sion. Herr Dr. med. 0. Nägeli in Zürich hat mir sein Manuskript der Thurgauer Flora gütigst zur Einsicht mitgeteilt. Ferner haben mich durch Material und Notizen aus benachbarten und weitern Gebieten unterstützt die Herren: Lino Vaccari, Prof. in Aosta; D. Alfr. Chabert, Chambery, Savoyen; Flahault, Professor in Montpellier; Gaston Gautier in Narbonne; Geo Nicholson in Kew; Chs. Clarke in Kew; C. W. Hope in Kew; Geisenheyner in Kreuznach; Chr. Luerssen in Königsberg; C. Bsenitz in Breslau; P.Ascherson und R. Beyer in Berlin ; A. Kneucker in Karlsruhe ; Dr. E. Levier in Florenz (Flora von Bormio und Italien überhaupt) ; Loesch, Hauptlehrer in Zastler, Schwarzwald; Dr. Naumann in Gera; Osswald in Nordhausen, Harz; •J. Kaulfuss in Nürnberg ; Prof. Ant. Magnin und Dr. Parmentier in Besancon ; G. Vidal in Nice ; Thomas Hanbury in La Mortola; Ant. Le Grand in Bourges ; Prof. 0. Penzig in Genua ; Dr. Dieck in Zoeschen. Herr Prof. W. Schimper hat mir stets bereitwilligst die Hilfe des Basler botanischen Instituts für mikroskopische Untersuchungen gewährt, welche meist Frl. Dr. Tornetz gütigst ausgeführt hat. Die beigegebenen Textbilder sind ausser ganz wenigen von meiner Hand, durch Hrn. Dr. Roland Anheisser ausgefertigt, dessen schöne Zeichnungen bereits aus W. Schimpers pflanzengeographischem Werk bekannt sind. Abgrenzung des Gebiets und Auswahl der notierten Standorte. In der Abgrenzung des Gebiets habe ich mich im Ganzen an die, leider im Süden höchst unnatürlich verlaufende politische Grenze ge- halten, aber doch auch die Vorkommnisse unserer Nachbarschaft nicht unerwähnt lassen können. In der Auswahl der einzelnen notierten Standorte bin ich knapp verfahren ; nur bei den seltenern oder bisher vielfach verwechselten Arten und Var. habe ich sie nach dem mir vorgelegenen Herbarien-Material vollständig notiert, sonst habe ich bloss irgendwie durch Höhenlage, Ge- stein etc. interessante Beispiele gegeben. Aus der Litteratur habe ich dabei nicht geschöpft, ausser wo ich es speziell unter Hinweis auf meine Quellen angeführt habe. Ich gebe zu, dass dadurch die Standortsver- zeichnisse vollständiger geworden wären, aber ich zog vor, nur selbst Gesehenes aufzunehmen, was bei gewissen, früher vielfach misskannten Arten und bei dem, für einige Species neuerdings modifizierten Artbe- griff (z. B. Aspidium aculeatum) entschiedene Vorzüge zu haben schien. Meine eigenen Funde habe ich mit einem ! kenntlich gemacht. Litteratur. Die Litteratur über schweizerische Farne findet sich zerstreut in den von Ascherson mit grosser Genauigkeit citierten Werken und Zeit- schriften, sowie in den Deutschland und die Schweiz, oder die Schweiz allein behandelnden Floren (neueste A. Gremli Exkursionsflora für die Schweiz,- 8. Auflage, 1896. S. 459; H. Schinz und R. Keller, Flora der Schweiz 1900 S. 2) und den Lokalfloren und -Verzeichnissen der einzelnen Kantone und Gebiete. Das einzige, die schweizerischen Farne ex professo behandelnde Buch ist das von G. Bernoulli, das im Eingang citiert ist. Ich führe einige neuere Publicationen, in so fern sie für die Gruppe der Farne, sei es durch genauere Standortsangabe, sei es durch Charak- terisierung einzelner Arten oder Formen, von etwelchem Literesse sind, hier besonders an : • 1. Chr. H. Godet, Flore du Jura, 1853. Supplement 18(;9. 2. Reuter, Catalogue des plantes vascul. de Geneve, 2 Ed. 1861. 3. L. Fischer, Verzeichnis der Gefässpflanzen des Berner Oberlandes, 1875. 4. Th. Durand et H. Pittier, Catalogue de la flore vaudoise, II u. III 1883, 1887. 5. E, Killias, Flora des Unter-Engadin. Beilage zu den Verhandlungen der Naturforsch. Ges. von Graubünden 1887/1888. 6. R. Wartmann und Th. Schlatter, Kritische Uebersicht der Gefäss- pflanzen der Kantone St. Gallen und Appenzell, III. 1888. 7. M. Cottet et F. Castella, Guide du botaniste dans le Canton de Fribourg im Bullet. Soc. bist. Nat. Fribourg 1891. 8. A. Lenticchia, Le crittogame vascolari della Svizzera insubrica, ap- pendice all' opera di A. Franzoni sulle plante fanerogame della Svizz. insubr. Genova 1894 9. Jos. Rhiner, Gefässpflanzen der Urkantone und des Kantons Zug, 2. Aufl. III. 1895. 10. H, Jaccard, Catalogue de la flore Valaisanne 1895. Neue Funde und Standorte werden alljährlich in den Berichten der schweizerischen botanischen Gesellschaft mitgeteilt. ^ö^ Taxinomlsche Einheiten. In der taxinomischen Abstufung Art, Subspecies, Varietät und Lusus bin ich Luerssen und Ascherson ziemlich genau gefolgt. Unter Subspecies verstehe ich mit ihnen und mit Wettstein (Grund- züge der geographisch-morpholog. Methode, Jena 1898) eine systematische Einheit, welche morphologisch dem Typus der Art gegenüber bereits einen bedeutenden Grad von Selbständigkeit erlangt hat, und sich meist auch durch gewisse Unterschiede im geographischen Areal von ihr ent- fernt: sei es, dass sie einem südlichem oder nördlichem Gebiet, oder der höhern Bergregion, oder einer andern Gesteinart angehöre, oder dass sie ausser morphologischen auch biologische Unterschiede zeige. Beispiele aus unserm Gebiet sind Polypodium vulgare und Asplenium Adiantum nigrum einerseits, und ihre Subspecies P. serratum und Asplen. Onopteris anderseits. Die beiden typischen Arten gehören der mittel- europäischen, die beiden Subspecies der mediterranen Flora an : Polypod. serratum ist winter-, P. vulgare sommer- bis immergrün. Unter Varietäten verstehe ich alle die Abänderungen, welche den Grad der Selbständigkeit der Subspecies nicht erlangt haben, sondern durch oft ununterbrochene Zwischenformen sich an die typische Aus- prägung der Art anlehnen. Es hält deshalb oft schwer, eine vollkommen ausgebildete Varietät zu konstatieren: die meisten Individuen zeigen oft nur amiähernde Formen, die ich hie und da mit « versus » bezeichnete. Zuweilen zeigen ^uch nur ein oder w^enige Blätter einer sonst typischen Pflanze die Abänderung der Varietät: so bei Asplenium Ruta muraria und Cystopteris. Dieser Umstand erschwert wohl die Behandlung, erhöht aber nur das Interesse; denn wir stehen hier Formen der Art gegen- über, die W'ahrscheinlich nichts anderes sind als «Momentaufnahmen» aus einer Entwicklungsreihe, die zur Bildung neuer Arten führt. Innerhalb einiger Varietäten lassen sich Subvarietäten unterscheiden. Die unter Lusus zusammengefassten Formen sind singulare Aberra- tionen, aber nur zum Teil Produkte äusserer teratologischer Reize; zum Teil entziehen sie sich jeder ursächlichen Vermutung. Aber auch sie nehmen Teil an dem Interesse, das jeder von der Norm abweichenden Bildung in Bezug auf die « Specifikation » gebührt. Luerssen hat die Form, die ich als var. attenuatum bei Aspidium Filix mas aufzustellen berechtigt war, nur als Frostform beobachtet. Be- rechtigt war ich dazu, weil in der Alpenregion diese Gestaltung ohne jedes Anzeichen einer Missbildung vorkommt. In den hohen Anden giebt es Farnformen, die genau die Facies einer Frostform der Ebene dar- bieten (Cheilanthes micropteris). Es ist daher keine Spielerei, sich ernstlich in das Gebiet dieser Varietäten und Lusus zu vertiefen. Freilich gilt es auch hier, sich vor allzu grosser Vervielfachung zu hüten. Es giebt zahlreiche Formen, die gewisse kleine Besonderheiten darbieten, die aber so flüchtiger Natur sind, oder auf so rein quantitative Verhältnisse hinauslaufen, dass man sie unmöglich neben Varietäten aufführen kann, denen einige Stabilität und markante Ausprägung innewohnt. Solche Formen habe ich nur bei- läufig im Text oder bei Anführung ihres Standortes erwähnt, ohne ihnen die besondern , von manchen Autoren seit Moore u. Newman gegebenen Namen beizulegen. Sunt certi denique fines ! Namentlich habe ich streng vermieden, die Teilungen der Spindel, wie sie fast bei allen Farnen vor- kommen, speziell zu erwähnen oder gar zu benennen, ausser in 2 bis 3 Fällen, wo sie durch auffallend häufiges Vorkommen einige Bedeutung gewinnen. In der Aufstellung von Gesamtarten, unter welche Ascherson die nach seiner Ansicht phylogenetisch verwandten Arten gruppiert, bin ich ihm nicht gefolgt. Diese Einführung phylogenetischer Gesichtspunkte in eine Synopsis hat den Uebelstand, abstrakte Diagnosen für ideale Gesamtarten kon- struieren zu müssen, aus welchen alle speziellen Merkmale der einzelnen Glieder entfernt werden müssen. Dann aber erscheint für umfassende Darstellungen, welche alle be- kannten Arten eines Genus begreifen, die phylogenetische Gliederung derselben passender, weil dann die Gefahr sich vermindert, mit allzu fragmentarischem Material zu arbeiten. Wenn es z. B. im Rahmen der armen europäischen Farnflora plausibel erscheinen mag, das Asplenium viride unter die Gesamtart Trichomanes (Aschers. 55, 58) zu stellen, und wenn das A. adulterinum diese Auffassung besonders nahe legt, so zeigt ein Blick auf das gesamte Genus Asple- nium, dass anderwärts diese 2 Arten Typen darstellen, welche ein jeder in eine Anzahl von Arten auseinandergehen (zu A. Trichomanes : A. mo- nanthemum L, A. normale Don., A. Petrarcha? DC, A. ebeneum Ait , A. formosum Wild., A. triphyllum Frsl. etc. Zu A. viride: A. dentatum L, A. flabelliforme Cav., A. fragile Prsl., A. vagans Bak. etc.) und dass man also bei der Darstellung des Genus in seinem Zusammenhang ge- nötigt ist, eine Gruppe Trichomanes und eine Gruppe Viridia anzunehmen. Aspidium cristatum erscheint in Europa ohne Schwierigkeit einer Gesamtart A. spinulosum unterstellt w^erden zu können (Aschers. 30). Eine Pflanze aus Japan aber: A. transitorium Chr., Bullet. Boiss. VII. 11. 822, zeigt, dass mindestens ebenso nahe Beziehungen des A. crista- tum gegen A. Filix mas bestehen. So viel um zu zeigen, dass das phylogenetische Schema um so frag- licher wird, je beschränkter das Florengebiet ist, auf w^elches wir es anwenden. Ich zog daher für unser kleines Gebiet vor, auf ideale Arteinheiten zu verzichten, die Arten neben einander zu stellen, und die Subspecies und Varietäten diesen unterzuordnen. Hiebei nahm ich als Typus die Pflanze, w^elche nach ihrer Ausprägung und nach ihrem Vorkommen diesem Begriff am nächsten kommt. So gelangte ich z.B. dem bisherigen 8 Gebrauch entgegen, zur Yoranstellung des Aspidium dilatatuni, an wel- ches ich das A. spinulosum (A. euspinulosum Aschers.) als schwächere und zugleich weniger verbreitete Subspecies anreihe. Variation. Die Differenzierung der Farne in Arten und schwächere systematische Einheiten verhält sich durchaus nicht wesentlich anders als bei den Phanerogamen. Es giebt unter unsern Farnen höchst stabile Species, die nicht oder wenig variieren. Dahin gehören Adiantum, Ceterach, Pteridium, Notho- laena, Asplenium septentrionale, Blechnum, Aspidium montanum, A. Thelypteris, A. Phegopteris, A. Dryopteris, Osmunda, Struthiopteris: also vorwiegend Monotypen und Arten aus Genera oder Gruppen, die bei uns nur in einer oder wenigen Arten vorhanden sind. Andere zeigen reiche Yarietätenreihen : so namentlich Polypodium vulgare, Aspidium Filix mas, dilatatum, Cystopteris fragilis, die Athyrien, Asplenium Adi- antum nigrum und vor Allen A. Ruta muraria, dieser Proteus unter unsern Farnen, von denen jeder etwas ausgedehnte Standort in AVallis oder Tessin stets 2, 3 und mehr Varietäten aufweist, und zwar so, dass mitten unter der gewöhnlichen Form einzelne kleinere Rasen der Va- rietäten wachsen, und dass sich zwischen den normalen Blättern hie und da eine kleinere Zahl variierter auf demselben Rasen erhebt. Mehrere Farn-Varietäten haben einen mehr oder w^eniger monströsen Charakter, unterscheiden sich aber doch von zufällig auftretenden, oft durch äussere Reize veranlassten Missbildungen und Wucherungen durch eine merkwürdige Stabilität, vermöge welcher diese Gestaltung immer wdederkehrt. Athyrium Filix femina var. latipes, Aspidium Filix mas v. Heleopteris, Asplenium Ruta muraria var. pseudo-Germanicum sind Bei- spiele dieser Art. Scolopendrium vulgare, das sonst kaum variiert, zeigt wenigstens eine Tendenz zu Monstrositäten, welche so häufig wiederkehren, dass sie im Begriff sind, zu monstrogenen Varietäten zu werden. Auch solche Varietäten kommen vor, die stabil gewordene Ent- wicklungsstufen der Pflanze darzustellen scheinen. Aspidium lobatum var. Plukenetii ist in ihrer Erscheinung identisch mit dem fast einfach gefiederten Jugendzustand des A. lobatum, bleibt aber auf diesem Sta- dium stehen und fructifiziert. Athyrium Filix femina v. dentatum und v. multidentatum sind eben- sogut sehr spärlich entwickelte und sehr luxuriante Individuen des Ty- pus, als Varietäten, welche hie und da annähernd stabil werden. 9 Varietät und Standort. Der Einfluss der klimatischen und Standortsbedingungen auf die Varietäten ist in gewissen Fällen deutlich nachzuweisen, zwar nicht in den Einzelheiten der Gestaltung, aber doch in der allgemeinen Richtung. Ein Standort im Basler Jura ist instructiv für die Modificationen, welche unsere Farne in Folge der Veränderung in den Waldbeständen erleiden, » Ein kleines Seitenthal in der N.-Seite des Ergolzthales bei Liestal war früher mit Buchenhochwald bestanden, an dessen gelichteten Rän- dern grosse Schattenformen von Aspidium Filix mas : v. deorsolobatum mit lusus Heleopteris u. erosum, Athyrium Filix femina v. multidentatum reichlich wuchsen. Vor 4 Jahren wurde die eine Seite des Thalhintergrundes stark ab- gepläntert und zum Teil kahl geschlagen. Heuer (IS99) bot nun der Farnbestand eine ganz andere Facies dar als früher: immer noch waren einzeln die grossen Farne zu finden, aber da, wo die Stöcke dem vollen Licht ausgesetzt waren, boten sich ganz andere Varietäten dar, die deutlich den Einfluss vermehrter Trockenheit und Insolation zeigten: Athyr. Filix femina zeigte in grosser Menge die kleine, und dabei reichlich fructifizierende var. dentatum in Uebergängen durch fissidens zu multidentatum, und — was früher hier durchaus fehlte — überall auch reichlich die v. Rhaeticum, Dass diese schmale, eingerollte und abwärts gerichtete Form nichts anderes ist als das Produkt starker In- solation, zeigte sich deutlich daran, dass sie an allen genannten Varie- täten sich erst im Lauf des spätem Sommers entwickelte, während die Blätter des Frühsommers an denselben Stöcken die normale flache Ge- staltung zeigten. Manche Stellen der Lichtung sind mit dichten, weit ausgreifenden Brombeergebüschen von Meterhöhe bedeckt. In diesem Dickicht stehen Gruppen von A. Filix femina v. latipes Moore. Diese seltene Varietät bietet einen sehr auffallenden Kontrast mit den übrigen Formen, indem das ziemlich kurze Blatt breit oval, mit breiter Basis, von einem langen nackten Stiel getragen, sich in herablaufende unregelmässige, bogig und schlauderig gezahnte Fiederchen teilt, die sehr reichlich fructifizieren. Uebergänge zur v. multidentata (v. sublatipes Luerss.) sind vorhanden. Ganz analog variiert nun an gleicher Stelle Asp. Filix mas. Einmal wird die Pflanze kleiner und zeigt, statt der Schattenform mit seitlich gezahnten Abschnitten der Fiedern, eine Hinneigung zu der mehr süd- lichen var. subintegrum Milde: seitlich fast ganzrandige Abschnitte. Dann aber bildete sich eine von Moore schon beschriebene, dem Athyr. F. fem. v. latipes durchaus gleichberechtigte var. latipes. Die Pflanze bleibt 10 klein, das Blatt, auf langem sehr derben Stiel ist breit oval deltoid, am Grunde kaum versclimälert, die Fiedern sind unregelmässig ge- schweift gelappt, die Lappen tief gezahnt und aus breiter Basis zuge- spitzt, die Sori befinden sich spärlich im Gipfel des Blattes. Bei beiden Formen: dem Athyrium und dem Asp. Filix mas v. latipes, ist die Spitze des Blattes monströs kraus und unregelmässig zerschlissen. Es ist, als ob der kombinierte Reiz der schattenlosen Lage und der steten Berührung mit der lockern Brombeerschicht diese bi- zarren Varietäten hervorgebracht hätte. Von nicht zu unterschätzendem Interesse ist auch die Thatsache, dass die von Luerssen in Bibl. Botan. Heft 28 Tab. 20 bis 23 als tera- tologische Frostform N 8 und N 8. 2 beobachtete Abänderung des Aspi- dium Filix mas in unsern Alpen ohne jedes Anzeichen von Verstümmelung der Axe durch Frost und in einiger Verbreitung auftritt: unsere var. attenuatum, sodass wir diese var. als eine teratogene, aus einer Frost- form stabil gewordene werden auffassen dürfen. Subspecies in geographischer Beziehung. Die Abänderungen der Typen, die wir als Subspecies betrachten, zeigen, wie bereits erwähnt, in den meisten Fällen Areale, deren Gren- zen, seien es horizontale oder vertikale, mit denen des Typus nicht zu- sammen fallen (Wettstein, Grundzüge der geographisch-morphologischen Metliode der Pflanzensystematik, Jena 1S98.), und ihre Merkmale lassen auch teilweise die Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen erkennen. Dahin geholt die Subspecies Folypodium serratum des F. vulgare und die Subspecies Asplenium Onopteris des A. Adiantum nigrum. Die Typen gehören der mitteleuropäischen Buchenzone an; die Subspecies sind mediterrane Pflanzen, die sich von ihrer südlichen Heimat bis in unsere wärmsten Südthäler erstrecken. Beim Asplenium zeigt sich die Anpassung an eine vermehrte Trocken- heit durch die derb lederige Textur der Spreite, beim Folypodium da- durch, dass die Blätter sich während des Winters entfalten und fructifi- zieren, und den Sommer über abwelken: also durch die echt südliche Erscheinung des Sommerschlafs. Bei dem Asp. spinulosum und dilatatum, von dem das eine als Sub- species des andern allgemein betrachtet wird, trifft das Wettstein'sche Gesetz der räumlichen gegenseitigen Ausschliessung in weit schwachem! Masse zu: Das Areal ist in der Hauptausdehnung dasselbe: aber A. spinulosum geht nicht so weit nach Süden und Norden als A. dilatatum, und letz- teres bevorzugt die höhern Waldgebirge, in die A. spinulosum weniger 11 hinaufsteigt. Es ist vielleicht der Beginn eines Entwicklungsprozesses, der mit einer stärkern Ausschliessung und zugleich einer schärfern Ab- grenzung beider Formen endigt: denn heute sind in der That die mor- phologischen Merkmale beider noch sehr fliessende. Jedenfalls mahnen räumlich so wenig geschiedene Subspecies, wie diese Aspidien, zur Vorsicht gegen eine absolute Verallgemeinerung des Satzes von der räumlichen Ausschliessung. Wie bei den Phanerogamen, so sind auch bei den Farnen die Merkmale der Varietäten oft in er- staunlichem Grade unabhängig von den Einflüssen der Aussenwelt. Nicht in Betreff des Areals im Ganzen, sondern bloss in Betreff des mineralogischen Substrats innerhalb desselben Gesamtareals verhalten sich verschieden Aspidium (Phegopteris) Dryopteris und Robertianum, und zwar so, dass erstere Art auf allen Gesteinarten, Bobertianum nur auf Kalk und selten auf — jedenfalls kalkhaltigen — Sandsteinen vor- kommt, während das Gesamtareal beider Arten ungefähr dasselbe ist, mit der leichten Modification, dass Dryopteris mehr Schattenpflanze ist und in nördlichere Lagen hinaufgeht. Die Merkmale beider Pflanzen stehen sich so nahe, dass Z. b. Aschers. 21, 22 sie als Glieder einer Ge- samtart auffasst. Ob auch hier ein fortschreitender Differenzierungsprozess im Gang ist, scheint viel w^eniger wahrscheinlich als bei den vorhin genannten Aspidien, eben weil die eine der parallelen Arten sich auf einem speziellen Substrat eingerichtet hat. Im Ganzen tritt bei A. Dryopteris und Robertianum die Hypothese von Species und Subspecies nicht in den Vordergrund, weil die räumlich sehr ähnlichen Beziehungen nicht den Schluss der Ableitung einer Jüngern Form aus einem altern Typus nahe legen. Cystopteris regia ist eine Subspecies von C. fragilis, welche sich durchaus als Alpenpflanze gegenüber dem Typus verhält. Die morpho- logischen Unterschiede sind ebenso fliessend, wie bei Aspidium spinn- losum und dilatatum. Athyrium alpestre steht dem A. Filix femina weit selbständiger gegenüber. Zwar ist es Bewohner der untern Alpenregion, in deren untern Gürtel freilich A. Filix femina es begleitet : seine Merkmale jedoch sind, trotzdem sie wenig in die Augen fallen, so durchgreifende, dass mir auch hier der Begriff der Gesamtart nicht sehr nahe liegt Ganz gleich verhält es sich mit den Woodsien. Die eine, W. ilven- sis, ist um eine Stufe weniger alpin als W. alpina. Die Unterschiede sind aber sehr prägnant, und nur wegen der Kleinheit der Pflanzen we- niger beachtet. Auch die Konstruktion der Aculeatumgruppe von Aspidium bei Aschers. 37 bis 40 ist hypothetisch. Die Auffassung von A. aculeatum Sm. (angulare Willd.) und von A. lobatum als Unterarten einer idealen 12 Stammart ist an sich plausibel, denn die Merkmale sind zum Teil sub- tile, und die Areale decken sich in Europa durchaus nicht: A. lobatum ist eine verbreitete Pflanze der Buchen- bis in die Tannenregion, A. aculeatum (angulare) eine solche des milden Westrandes und Südens, also eine räumlich viel beschränktere. Immerhin muss ich beifügen, dass die «Uebergänge», von denen Luerssen redet, und die ich möglichst genau untersucht habe, auf hybride hinauszulaufen scheinen. Die Betrachtung der Areale giebt uns keinen Aufschluss darüber, ob Aspidium lobatum eine aus A. aculeatum entstandene Subspecies sei oder umgekehrt. In Europa zwar ist A. lobatum allgemeiner verbreitet, und die Area des A. aculeatum erscheint als eine mediterrane und at- lantische Subspecies. Allein bereits das Vorkommen des letztern in den Kaukasusländern, und vollends dessen geradezu kosmopolitische Ver- breitung, ziemlich parallel mit jener von A. lobatum durch die Tropen und über sie hinaus schliesst den Gedanken eines so direkten genetischen Zusammenhangs aus. A. Braunii als Parallele der Stammart von A. lobatum und angulare zusammenzufassen, ist eine rein theoretische Abstraktion, hat aber Manches für sich. Die Merkmale sind nicht nur morphologisch, sondern biologisch scharf getrennte, und das Vorkommen des A. Braunii von Norwegen und Moskau bis nach Grasse in der Provence, ja von den Sandwichs-Inseln nach Japan und bis N. 0. Amerika ein so disjunctes, dass daraus auch für den überzeugtesten Anhänger der Wettstein'schen Theorie nichts zu folgern ist. Innerhalb Asplenium viride scheint sich deutlich eine alpine Va- rietät hervorzuheben, die eine spätere Zeit wohl als Subspecies an- nehmen wird. Was die gegenseitige Ausschliessung der Areale der typischen Art und der Subspecies betrifft, so hat man sich zu hüten vor allzu scharfer Fassung dieses Satzes, dessen Gültigkeit doch nur eine relative ist, in- dem sich mannigfache Grade der Abstufung in der Ausschliessung zeigen. So gellt J. Klinge (Zur geograph. Verbreitung und Entstehung der Da- ctylorchis-Arten in Act. hört. Petropolit. 17. 2. N. 7. 51) etwas weit, wenn er annimmt, die Subspecies derselben Art seien weniger imstande, mit einander Bastarde zu erzeugen, weil sie sich gegenseitig räumlich aus- schliessen. Die Entstehung der Subspecies aus dem Typus bringt es ja mit sich, dass eine mehr oder weniger breite Berührungsfläche statt- findet, innerhalb der die Differenzierung der Subspecies vor sich gieng, und dass daher auch vielfach heut^ noch in einem mehr oder weniger breiten Grenzgebiet ein Nebeneinanderwohnen stattfindet. Bei unsern Farnen ist P. vulgare serratum nördlich der Alpen in ausgeprägter Gestalt nicht vorhanden: wir treffen es erst in ünterwallis 13 und der insubrischen Seezone, und von da an in der Küstenregion des Mittelmeeres und im milden atlantischen Westen Europa's. Aber wenn die Subspecies die klimatische Grenze nicht überspringt, so ist dies ziemlich allgemein mit dem nördlichen Typus des P. vulgare der Fall, der sehr tief in den Süden hinabgeht und reichlich mit dem P. serratum an denselben Standorten zusammentrifft: so gerade an den schweiz- erischen Lokalitäten des serratum, wo oft nur das verschiedene Ent- wicklungsstadium der Blätter ein Kriterium zwischen dem echten serra- tum und grossen Formen des vulgare attenuatum abgiebt. Dasselbe Nebeneinanderwohnen des Typus mit der südlichen Subspecies bezeugt E, Burnat in litt, in der Küstenregion der Alpes Maritimes, Erst in Madeira tritt der Typus als seltene Bergpflanze der Gipfel gegenüber dem überall gemeinen serratum der untern Region auf. Auf den Canar. Inseln sah ich den nördlichen Typus überhaupt nie, so wenig als in der Strandregion von Sorrent und auf Capri. Beim Asplenium Adiantum nigrum ist die südliche Subspecies Onop- teris noch mehr beschränkt auf die wärmsten Punkte unserer Südalpen und von da durch die Mittelmeer- und die atlantische Küstenregion. Aber der nördliche Typus dringt herab bis Sestri ponente im ligurischen Littoral (Herb Genua) und auf die Ponza-Inseln nördlich vom Golf von Neapel (Bolle), und erst auf den atlantischen Liseln und im Atlas von Blidah scheint Onopteris ausschliesslich vorzukommen. Hybridation und hybridogene Species. Die Hybridation spielt bei unsern Farnen im Verhältnis zu den Phanerogamen eine sehr grosse Rolle= Nicht weniger als 14 Bastarde sind überhaupt unter den in der Schweiz vorkommenden Arten beob- achtet, nämlich: Asplenium Ruta muraria X Adiantum nigrum. » Ruta muraria X septentrionale. * » fontanum X viride. » Trichomanes X septentrionale in 4 Stufen, von denen . eine zur Species sich fixiert hat : A. Germanicum, und die übrigen Tripelbastarde : Germanicum X Trichomanes und Germanicum X septentrionale sind. * » Trichomanes X Adiantum nigrum (dolosum). »* Trichomanes X Ruta muraria. Aspidium lobatum X Lonchitis in 3 Stufen. » lobatum X aculeatum. » lobatum X Braunii. * » Braunii X aculeatum. 14 Aspidiiim Filix mas X spiiuilosiim. » Filix mas X dilatatum. » spinulosum X cristiitum. Cystopteris fragilis X niontana. Von diesen 14 Bastarden ist der erste nicht über alle Zweifel er- haben, allein 13 sind als sicher zu betrachten. Dagegen sind die mit * versehenen noch nicht in unserm Gebiet beobachtet. Dabei zeigt sich das Genus Asplenium am aktivsten : A. Rata niu- raria und A. Trichomanes sind jedes bei 3, A. septentrionale und A. Adiantum nigrum jedes bei 2 Hybriden beteiligt. Besonders merkwürdig ist, dass eine so energisch, fast monotypisch verschiedene Art wie A. septentrionale mit 2 unter sich wieder so sehr verschiedenen Arten wie A. Ruta muraria und A. Trichomanes Bastarde bildet. Und wiederum fällt es auf, wie A. Trichomanes mit A. viride keine Bastarde erzielt; eine Bestärkung der Ansicht, dass die innere Verwandtschaft dieser physiognomisch ähnlichen Arten keine nahe ist. In engern Grenzen hält sich die Hybridation bei den Aspidien und bewegt sich nur unter den nächst verwandten Arten. Im Grade der Entwicklung ragen Aspidium lobatum X Braunii und A, lobatum X aculeatum durch luxuriante Grösse hervor, während Asple- nium dolosum eher als Kümmerform zu bezeichnen ist. Von diesen Hybriden sind die meisten seltene Erscheinungen. Nur Aspidium lobatum X Lonchitis scheint durch die obere Waldregion, wo beide Eltern zusammentreffen, in der ganzen Schweiz vom südlichen Jura bis Graubünden ein gar nicht ungewöhnliches Vorkommnis; alsdann aber hat A. Germanicum, ein sicher hybrides Produkt von A. septentrionale und Trichomanes, durchaus, nach Vorkommen und Merkmalen, die Stel- lung einer hybridogenen Species erlangt, die ihrerseits wieder Hybride mit den einstigen Stammarten hervorbringt. Von einem heute zufällig entstehenden Bastard unterscheidet sich A. Germanicum durch sein sehr zahlreiches Vorkommen in einem be- stimmten Areal, das mit den Arealen der Stammarten sich nicht deckt. Während diese letztern den Norden und die mittlere Zone Europa's bis in die südlichsten Gebirge und die Subpolargegend, ebenso einige Di- strikte N.-Amerika's vereint bewohnen, benimmt sich A. Germanicum bei uns ähnlich einer insubrisch-südalpinen Pflanze: in Tessin und über- haupt in südlichen Alpenlagen ist sie allgemein, im Wallis ziemlich ver- breitet, und auf der Nordseite der Alpen fast fehlend. Sie erscheint wieder in Mittel-Frankreich und den Pyrenäen, sowie in den mittel- deutschen Gebirgen in milden und feuchten Lagen: im übrigen fehlt sie (einzelne übergreifende Punkte des geschilderten Areals ausgenommen) im Gesamtareal der Eltern. 15 Ferner ist sie in ihrer morphologischen Erscheinung ganz fixiert, Sie zeigt keinerlei Schwanken der Merkmale, keine mehr zur einen oder zur andern Stammart hinneigenden Individuen, auch nicht die unvermit- telte Juxtaposition der Merkmale beider Eltern, die so häufig bei Bastar- den (und auch bei Farnhybriden: so bei den lobatum- und aculeatum- Hybriden) wahrzunehmen ist : es ist mit einem Wort eine feste Art ge- worden, die sich jedenfalls auch wie eine solche fortpflanzt, weil sie sonst unmöglich diese starke Verbreitung hätte erreichen können, und die wiederum mit den 2 Stammarten Hybriden zweiter Ordnung bildet. Diese Erscheinung hybridogener Arten findet bekanntlich ihre Ana- logien in den Phanerogamen, wo sehr wahrscheinlich mehrere Rosen (R. alba L. R. centifolia L. R. trachyptylla Rau), Alchemillen (A. splen- dens Christ) und Potentillen (P. procumbens Sibth.) keines andern Ur- sprungs sind. Die übrigen von Ascherson als TrichomanesXseptentrionale-Bastarde bezeichneten Formen lehnen sich so innig an A. Germanicum an und sind auch in ihrem Vorkommen so sehr an dasselbe gebunden, dass sie von ihren Findern sofort als Bastarde dieser hybridogenen Art, also als Tripelbastarde angesprochen wurden und mir auch als solche gelten, worin ich übrigens auch mit Ascherson mich nicht im Widerspruch befinde. Auswahl und Einfluss der Standorte. Anpassungen. In Bezug auf ihre Standorte muss man im Auge behalten, dass die Farne von Hause aus tropische Waldbewohner, hygrophile Humus- und Schattengewächse eines frostfreien Klimas sind, und dass auch die, un- serm extremen Klima angepassten Formen immer noch die, wenn auch räumlich noch so beschränkten, localen Klimate aufsuchen, welche jene Existenzbedingungen in möglichst erreichbarem Grade bieten. Es ist zu wenig bekannt, wie sehr so viele Organismen sich vor der Winter- und Sommertemperatur, vor der Austrocknung durch Kälte und Hitze und deren tötlichen Folgen dadurch schützen, dass sie diejenigen Nischen, Spalten oder waldgeschützten Stellen bewohnen, wo ihnen der allge- meine Zustand der Atmosphäre nicht beikommt, wo sie das milde, locale Klima umgiebt. So ist auch im grossen und ganzen der Standort un- serer Farne entweder der beschattete Waldboden oder ganz spezielle, überhöhte, vertiefte Stellen, wo der Humus sieht feucht hält, und wo die Insolation nicht ihre volle Gewalt ausübt. Diese strenge Auswahl geeigneter Standorte macht allein die Erscheinung begreiflich, dass manche Farne durch alle Tropen bis in die kältern Länder beider Halb- kugeln so verbreitet sind. So verschieden das allgemeine Klima dieser weltweiten Areale ist, so übereinstimmend sind die physikalischen Ver- hältnisse der einzelnen Standorte. 16 So kommt es, dass Aspidinm Filix mas, A. aculeatum und lobatum, auch Atliyrium Filix femina in Wäldern, Asplenium Trichomanes an schattigen Felsen so zu sagen kosmopolitische Pflanzen aller Weltteile werden konnten. In der That tragen unsere Waldfarne durchaus den Habitus der tropischen. Grössere Dimensionen als die unserer Arten bilden im äqua- torialen Walde vielleicht die Regel, aber was Aufbau, zarte Textur, reiche Zerteilung des Laubes betrifft, so ist kein durchgreifender Unter- schied vorhanden. Schon Fee bemerkt in seiner Betrachtung der Farne S.-Brasiliens, wie sehr dieselben in ihrer grossen Mehrzahl im Habitus den unsrigen gleichen. Das teleologische Motiv zur starken, doppelten bis mehrfachen Zerteilung des Farnblattes ist bei den im Waldschutz stehenden Arten wohl kaum in einer Schutzvorrichtung gegen zu starken Regenfall zu finden, eher nur in der Verminderung des Gewichts einer so grossen Spreite im Verhältnis zu einer eher schwachen Spindel. Mag dem sein, wie ihm wolle, so ist ein solches Blatt in unserer Flora eine entschieden tropische Note, die nur durch die ganz besondern Standorte der Farne möglich ist. So kommt es aber auch, dass unsere vom Wald entblösste Zone des Weinbaues, namentlich in der Tiefe des Wallis, fast ebenso aber auch die trockene Region des ausschliesslichen Lärchenwaldes im O.- Wallis so auffallend arm sind an Farnvegetation, wenn auch das Vor- kommen einiger südlicher, xerophiler Felsen- und Mauerfarne die Flora unserer wärmsten Thäler bereichert. Auch die mineralogische Unterlage spielt hier eine Rolle. Im Jura, der vorwiegend aus hellen und kompakten Kalkschichten besteht und daher sehr trocken ist, herrscht grosse Dürftigkeit der Farnvegetation im Vergleich zu den umliegenden Vorgebirgen des Schwarzwaldes und der Vogesen, und auch zu unsern Kalkalpen. Erst in den subalpinen Höhen gleichen die stark vermehrten Niederschläge diesen Unterschied aus. Privilegiert ist das insubrische Gebiet, dem bis an die Seen hinab und durch das ganze Rebgelände hindurch vermöge seiner ausgiebigen Regenmenge und Luftfeuchtigkeit der Schmuck einer reichen Farnbe- kleidung an allen Mauern, selbst Strassenmauern, nirgends mangelt. Hier z B., von Locarno nach Brissago, oder von Paradiso nach Morcote, hüllt eine dichte Farndecke Mauern und Felsen ein, und selbst grosse Formen : Aspidien, Scolopendrium, Athyrium, ja selbst Osmunda! werden hier zu Mauerpflanzen. Und wenn auch zeitweilig die Sonne die Blätter etwas mitnimmt, so bleibt doch der Stock, der seine Wurzeln ins stets feuchte « Hinterland -> der Mauer treibt, völlig unbeschädigt. Wie congenial unser Südabhang der Alpen den Farnen ist, indem sich hier das Maximum der Niederschläge mit äusserst günstigem, man- 17 nigfaltigem Substrat verbindet, zeigt auch die besonders luxuriante Ent- wicklung im Einzelnen. Nirgends erreichen unsere Farne so mächtige Dimensionen (z B. Blechnum Spicant, Scolopendrium, Osmunda), nirgends auch giebt es so viele Varietäten, besonders in monströser Richtung, und so viele Bastarde als hier. Ich erinnere an die bizarren Gestaltungen, in denen in Tessin z. B. Asplenium Trichomanes und Scolopendrisum in Menge auftreten, und an die Hybriden der Asplenien Trichomanes, sep- tentrionale, Germanicum, Ruta muraria und Adiantum nigrum, die hier auf kleinem Gebiet gefunden werden. Die Gruppe echt xerophiler Farne, die schon im Mittelmeerbecken ansehnlich ist, bleibt bei uns auf wenige Eindringlinge aus dieser Region beschränkt. Wesentlich ist es blos Ceterach, der aber den Xerophyten in voller Ausprägung darstellt. Er ist bekanntlich ein rosettenartig wachsender Mauer-, seltener Felsenfarn, dessen zungenförmige, tief ein- gekerbte, dick- aber schlafflederige Blätter auf Unterseite und Rand mit einem dachziegelig anschliessenden Belag von trockenen Spreu- schuppen : dem besten dankbaren Isolator gegen Verdunstung, geschützt sind. Unter dem Einfluss der Insolation rollt er die Blätter bogig ein- wärts und die Spreite schliesst sich zugleich einwärts, sodass die grüne Oberseite völlig verborgen ist. Bei Regen legt sich dann die Rosette wieder flach, die Blätter öffnen sich und die Pflanze sammelt für die nächste Trockenzeit. Ganz ebenso geschützt ist auch die, uns nur im südlichen Tessin streifende JNotholaena, indess die Cheilanthes der nahen italienischen Thäler durch drahtartig harte Stiele und zwar zarte, aber sich völlig einrollende" kleine Blattabschnitte sich verteidigt. Einige echte Felsenfarne finden sich in unserer Alpenregion, wo sie von der über dieser ganzen Zone ruhenden Nebelschicht und ihren Nie- derschlägen feucht genug erhalten werden. Dahin der Allosoms, eine wahre Geröllpflanze des groben Steingetrümmers im Urgebirg, ebenso Aspidium rigidum, eine Schrattenpflanze des Kalkgebirges und seiner Karrenfelder, und Cystopteris regia. Ein merkwürdiger Farn ist hier noch speziell zu erwähnen, weil er durchaus die Organisation eines hochtropischen Epiphyten trägt: der einzige eines nach Hunderten von Arten zählenden tropischen Genus, der sich in Europa an so verschiedene Verhältnisse angepasst hat, ohne im mindesten seine tropische Ausstattung daran zu geben. Es ist Po- lypodium vulgare. Gleich einer Davallia hat er ein wagerecht kriechen- des, fleischiges, schuppengeschütztes, dorsiventrales Rhizom, das nicht in die Erde eingesenkt ist, sondern an der Oberfläche kriecht, indess die Oberseite frei ist und die reihenweise wachsenden Blattstiele trägt. Selbst die Artikulation des Blattstiels an der Basis, damit der Epiphyt 2 18 während der Trockenzeit zwischen den Monsunen das Bhitt abwerfe und das Rhizom sich so vor Erschöpfung bewahre, ist dem Polypodium geblieben. Aber all' diese Ausrüstung ist ihm bei uns scheinbar kaum nötig, denn er lebt wie unsere andern Farne in der Regel nicht epi- phytisch. Ich sage in der Regel, denn hie und da sieht man ihn auch (z. B. Haardt bei Basel einst!) in der Gabel alter Bäume; ein echt äqua- toriales Bild und eine Reminiszenz. Unsere gewöhnliche Polypodiumform entfaltet sich im Frühling und bringt im Spätsommer ihre Sori zur Reife, um dann noch meist in den Winter hinein auszudauern. Eine andere Oekonomie befolgt ihre Subspecies P, serratum, welche dem regenlosen Sommer der Mittelmeerregion Stand zu halten hat. Sie entfaltet sich im Herbst und gegen den Winter zur Zeit, wo die Regen einsetzen, und reift den Winter hindurch ihre Sori, sodass die Pflanze im ersten Frühling in voller Reife dasteht. Gegen den Sommer hin ver- gilben die Blätter und fallen durch Abgliederung an der Basis ab: das Rhizom ruht, um im Herbst wieder zu treiben. Sehr schön konnte ich diese biologischen Charaktere im Okt. 1899 am Lago di Lugano verfolgen. In der Kastanienregion des Malcantone stand reichlich an den trockenen Granitmauern das gemeine P. vulgare in mehreren Varietäten mit rotbraunen überreifen Sori auf der Höhe der Entwicklung oder darüber hinaus. In Val Solda in den wärmsten Lagen auf dem weissen Dolomit ob S. Mamette standen zu gleicher Epoche, einen Tag später, Reihen von P. serratum eben entwickelt, mit zartem Laube, die Sori erst als dunkle Punkte angelegt, von Sporangien eben erst eine Spur. Ein Jahr vorher hatte ich im Mai das P. serratum an der Seestrasse von Ascona nach Brissago in reifster Entfaltung mit rotgelben Sori gesehen. Prof. 0. Wolf sandte mir aus dem ünterwallis im Herbst 1899 eine Ernte von Polypodien, wo bekanntlich sich P, serratum mit sehr grossen Formen des P. vulgare räumlich nahe beisammen finde. Diese letztern waren so gross (v. attenuatum), dass sie in Gestalt und Grösse nur mit Mühe vom serratum zu unterscheiden waren. Aber deutlich zeigte sich der Unterschied an der Entwicklung der Sori: serratum hatte sie erst in punktförmiger Anlage, bei vulgare attenuatum waren sie gross und entwickelt. Das zarteste unserer schweizerischen Farnkräuter ist das Adiantum Capillus Veneris, dessen Fiederchen an haardünnen Stielchen schweben, und ein sehr dünnes Parenchym zeigen. Die Anpassung an den Sprüh- regen kleiner Quellen, an denen es sich fast ausschliesslich findet, zeigt sich in der stark zerteilten Spreite, deren Abschnitte auf elastischen Stielchen isoliert sind, sodass auch schwere Tropfen nur den durch sie 19 getroffenen Abschnitt, nicht das ganze Blatt erschüttern, und durch die, wenn auch sehr schwache, Bereifung der Laubflächen mit Wachsteilen, die das Benetzen hindern. Die Auswahl der Standorte einer so frost- scheuen Pflanze ist eine äusserst strenge: auch im Tessin und in Sa- voyen sind es stets kleine, überhöhte Schluchten oder schattige Mauer- nischen. Nördlich der Alpen ist der eine Standort : die Schlucht bei €onflans, völlig eingeschlossen : ein Canon , in den weder Wind noch Kälte dringt, und der am See von Neuchätel besteht in mehreren nie- drigen, ziemlich flachen, nach dem See offenen Grotten, deren Gewölbe überhängt, und die so die volle Feuchtigkeit und Wärme der Wasser- masse im Verein mit einer Lage nach S. 0. bieten. Ob diese kleinen natürlichen « Kalthäuser » seit der merklichen Erniedrigung des See- spiegels, die infolge der Juragewässerkorrektion eintrat, immer noch dem Adiantum genügenden Schutz bieten, oder ob es dieser Veränderung zum Opfer fiel, ist mir unbekannt, steht aber jedenfalls zu befürchten. An die äusserste Grenze ihi-er Existenzberechtigung tritt diese Art im subalpinen Bergkessel von Bormio, wo bei ca. 1500 M. über Meer die klimatische Grenze längst überschritten ist, wo aber die beständig durchwärmten Tuffe der mächtigen Thermen der Bagni vecchi eine Ko- lonie der Pflanze unterhalten, ähnlich wie etwa die Thermen auf Ischia einem Cyperus, und die warme Quelle Pecze bei Grosswardein der Nym- phaea thermalis Unterkunft bieten. Das Adiantum wächst daselbst in dichtem, rasenartigem Wurzelgeflecht in den Mauerwinkeln der Gebäude, welche die Quelle einschliessen, und an den Leitungen selbst, und zwar in einer ungewöhnlichen Form, von nur 3 bis 5 cm. Höhe, mit sehr ver- kürzten, wenig geteilten Stielen, aber fertilen Fiederchen. Diese Zwerg- form bildet einen grünen, dichten Anflug an den geschilderten Stellen, und nur ausnahmsweise erheben sich an besonders geeigneten Stellen normale Blätter, die immerhin weit hinter den Dimensionen zurück- bleiben, welche die Pflanze im Tieflande erreicht. Eine besondere Stellung nimmt das kosmopolitische Pteridium ein, das in beträchtlichem Grade xerophil und zugleich Sandpflanze ist: bei nns namentlich der Waldblössen, wo es zuweilen imposante Gruppen bildet. Sein horizontales, dicht behaartes, viel verzweigtes Rhizom kriecht mit wunderbarer Energie zentrifugal in die Weite, seine harten elastischen Stiele tragen das Blatt um so höher, je kieselreicher der Boden ist, und wenn die Sonne auch das lederige Parenchym bleicht, so verliert dieser übrigens ebenfalls echt tropische Farn dadurch nichts von seiner Lebenskraft. Von eigentlichen Sumpfpflanzen, deren Rhizom im Wasser leben will, haben wir unter unsern Farnen nur Aspidium Thelypteris, unter den Hydropterides Marsilea und Pilularia. 20 Schwimmpflanze ohne Befestigung ist allein die uns benachbarte Salvinia. Aspidium cristatum und Osmunda stehen mehr in der Nähe des Wassers, ersteres besonders gern an alten Wurzeln der Erlen im tor- figen Humus. Keine -Humus-, sondern Lehmpflanze und Pflanze des mineralischen Bodens ist Ophioglossum und meist auch ßotrychium Lunaria: unter unsern Farnen stehen sie in dieser Beziehung allein. Hervorzuheben ist noch die spezielle Anpassung der Farne in freiem Stande. Die unbeschatteten oder höchstens im Phragmitetum stehenden Sumpffarne Aspidium Thelypteris und A. cristatum schützen sich gegen die Insolation: ersteres durch Einrollen der Abschnitte, letzteres durch halbe Drehung der Stielchen der Fiedern, sodass sie senkrecht stehen, mit der untern Seite nach aussen. Unsere wenigen übrigen alpinen Farne zeigen, ausser in den kleinen Dimensionen, jene besondern An- passungserscheinungen nicht, wie sie so viele Phanerogamen besitzen. Woodsia ilvensis, welche tiefere Standorte bevorzugt als W. alpina und glabella, ist sogar etwas stärker beschuppt als diese. Einzig Cystopteris regia v, alpina hat stark verschmälerte Abschnitte, die auf möglichste Verminderung der exponierten Teile hindeuten. Aehnlich schützt sich auch an seinen unbeschützten alpinen Stand- orten Aspidium rigidum, indem es die Fiedern schief nach oben richtet. Die durch Insolation bewirkten, im Falten der Fiedern und Fiederchen bestellenden Lusus bei Athyrium, Aspidium dilatatum, und ähnliche Er- scheinungen bei Asplenium fontanum und viride und Cystopteris fragilis werden im speziellen Teil erwähnt werden. Laubdauer. In Bezug auf die Laubdauer giebt es, selbst unter den wenigen Farnen unserer Flora, verschiedene Stufen. Die Waldfarne beginnen im Frühling gleichzeitig mit dem Laub der Bäume sich zu entfalten, und ziehen ein mit dem Laubfall. Wo aber ein spezieller Schutz in Schluchten oder Höhlungen vorhanden ist^ da halten sich auch die zarten Arten oft tief in den Winter hinein. Fast Wintergrün sind Polypodium vulgare und Scolopendrium, ob- schon letzteres von zarter und schlaffer, wenn auch etwas dicker Textur ist. Ganz Wintergrün ist Aspidium lobatum, das, obwohl entschieden Schattenpflanze des Waldes, die straff lederige Textur, die stechend grannige Zahnung und die polierte Oberfläche einer xerophilen Pflanze hat und lebhaft an Hex und Ruscus erinnert. 21 A. Braunii ist nur sommergrün : Anf, Juni waren bei Engelberg von den vorjährigen Blättern nur gebräunte und vertrocknete Leichname zu sehen ! A. aculeatum der atlantisch-insubrischen Region nimmt eine Mit^l- stellung ein. Im Mai sind bei Locarno und ebenso bei Baden-Baden! noch genug grüne, wenn schon im Beginn des Zerfalls befindliche Blätter zu finden, neben noch mehr bereits vergilbten. Sehr entschieden Wintergrün ist das alpine, auffallend dickblätterige A. Lonchitis. Ich sah im Juni auf der Trübseealp bei Engelberg dicht am schmelzenden Schnee die Büsche desselben, zwar platt gedrückt von der soeben gewichenen Schneelast, aber die Blätter strotzend und glän- zend, ohne ein Zeichen von Alter, und weiter unten, wo sie schon länger frei standen, richteten sie sich auch wieder auf. Asplenium Adiantum nigrum und A. fontanum sind wenigstens halb Wintergrün, doch sind im Mai die alten Blätter schon bedeutend gewelkt. Die kleinen Asplenien fristen im Schutz von Mauern alle auch den Winter über das Dasein ihrer Blätter. Entwicklungsgrade der Fortpflanzungsorgane. In der Entwicklung der Sporangiengruppen sind alle unsere Arten sehr thätig, keine zögert damit, wie dies einige tropische Gruppen thun, z. B. Elaphoglossum, wo fertile Blätter oft geradezu Seltenheiten sind, und manche Baumfarne, wo man oft lange und vergeblich in ganzen Beständen nach einem fertilen Stamm oder Blatt zu suchen hat. Un- fehlbar c fruktifizierend » sind die Botrychien, wo kaum je ein, auch noch so verkümmertes Blatt ohne sporangientragenden Teil sich entwickelt, nahezu auch unser Ophioglossum. Nur die grosse Struthiopteris braucht manche Jahre, bis sich aus dem Zentrum des Blatttrichters die «Frucht- kolben» entwickeln; die Vermehrung durch Ausläufer scheint bei ihr wohl die durch Prothallien-Bildung zu überwiegen. Auch Osraunda bildet erst bei einiger Stärke der Pflanze die Sporangienrispe aus. Sobald sich luxuriante oder gar monströse Ausbildung des Blattes zeigt, leidet in gleichem Grade die Ausbildung der Sporangiengruppen. Der prachtvolle Lusus Vaccarii des Adiantum zeigt nur sehr rudimen- täre Sori, Aspidium Filix mas Heleopteris und latipes bilden deren nur wenige und schlecht entwickelte in der Blattspitze aus. Dagegen sind auch die monströsesten Athyriumformen meist noch stark mit Sori ver- sehen. Ich verdanke Hrn. Osswald vom Harz Ex. des Polypodium vulgare, bei dem die Sori stark an den Rand vorgeschoben und mehrere völlig auf die Oberseite gerückt sind: ein in der Schweiz noch nicht beobachtetes Vorkommnis. 22 Einfluss der Gesteinsart. Zur mineralogisch-chemischen Beschaffenheit des Untergrundes ver- halten sich die meisten Farne indifferent, weil sie im reinen Waldhumus leben, der vom Substrat wenig oder nicht beeinfiusst ist. Darum kommen in unserm hohen Jura Farne vor, die man sonst vorwiegend auf dem kalkfreien Schwarzwald findet : Athyrium alpestre, Aspidium montanum,^ Phegopteris, ßlechnum, und die auf dem trockenen niedrigen Jura fehlen. Aber es giebt auch bei uns gewisse Arten, die nicht auf Kalk, und solche, die nicht anders als auf Kalk wachsen. Es sind fast durchweg Felsenpflanzen, die mit der Unterlage in direktem Contakt stehen. 1. Kalkfarne sind Asplenium fontanum, Aspidium Robertianum, A. rigidum und Cystopteris montana. Ersteres ist kaum anders als auf Kalk, die übrigen jedenfalls nur selten anderswo gefunden. Das bisher meist für A. fontanum gehaltene Asplenium des zentralfranzöschen Granit- gebirgs ist eine wesentlich abweichende Subspecies : A. Foresiacum Le Grand. Asplenium viride und Scolopendrium herrschen jedenfalls auf Kalk vor. Sehr auffallend ist das Verhalten des Aspidium Robertianum zu dem, nur durch schwache (oder bisher zu wenig gewürdigte) Merkmale von ihm getrennten A, Dryopteris. Letzteres ist eine reine Humuspflanze und die auf jeder Unterlage, auch im Kalkgebirge vorkommt. A. Robertianum ist mehr auf Steingeröll, Mauern und an weniger humosen Stellen, aber immer nur auf Kalkunterlage heimisch, und liebt jedenfalls innigem Kontakt mit den mineralischen Bestandteilen des Bodens als A. Dryop- teris, welches durch die Auswahl rein humoser Standorte von den Ein- flüssen des Untergrundes in hohem Grade unabhängig ist. Ist also A. Dryopteris nicht geradezu als kalkfeindlich aufzufassen, so steht doch eine Kalkpflanze (A, Robertianum) einer faktisch von Kalk meist unbe- rührten Humuspflanze gegenüber. Cystopteris montana benimmt sich sehr oft wie eine reine Humus- pflanze und findet sich bei uns nicht mit A. Robertianum, sondern mit A. Dryopteris zusammen, aber sie ist, soviel ich weiss, an all den zahl- reichen Standorten der Schweiz immer nur auf Kalk gefunden worden. Asplenium viride entfaltet im Jura und in den Kalkalpen sich weit reichlicher als in den kalkfreien Gebieten der Zentralalpen, fehlt aber auch hier nirgends ganz. 2. Der kalkfreien Unterlage eigen sind: Asplenium septentrionale und Germanicum mit vollster Ausschliesslichkeit, so sehr, dass erstere Art als Leitpflanze für unser Granit- und Gneisgebirge bis zu den in der Molasseebene und am Jurarand zerstreuten erratischen Granitblöcken gelten kann. 23 Die grossen Moränenzüge des Rhonegletschers durch das Leman- becken zum südlichen Jura, und von da in abnehmender Dichtigkeit längs des Jurarandes bis ins Aargau sind deutlich durch das Auftreten dieser Pflanze bezeichnet, ebenso aber die alten Gletscherfächer der Nordseite der Alpen in's Becken des Vierwaldstättersees bis zur Mythenkette, und des Linththalgletschers, so weit die erratischen Verrucanoblöcke gehen, also bis an den Zürichsee; endlich am Fuss der Berner Alpen, ja bis in den K.'Freiburg hinein. Ich habe im speciellen Teil die einzelnen Fund- orte genau mitgeteilt. Eine höchst lokalisierte Station dieser kalk- feindlichen Pflanze ist ein , « Eisenstein » genannter erratischer Block des braunen Jura bei Resti Meyringen, der stark quarzhaltig ist und so der Pflanze kleine kalkfreie Nester bietet. Ebenso kalkflüchtig sind Allosorus crispus und die zwei Woodsien ilvensis und alpina, während W. glabella in Tirol auf Dolomit ange- geben wird. Asplenium Adiantum nigrum herrscht auf dem kalkfreien Urgebirg in Tessin vor, findet sich aber am Jurarande und im Unterwallis auch auf Kalk. Pteridium aquiliaum, Sandpflanze, passt sich im Jura auch sehr sandarmem Kalk-Lehmboden an. Leider fehlen uns die Serpentinfarne der östlichen Alpen, Sachsens und Schlesiens. Es sind Asplenium adulterinum Milde und A. cuneifolium Viv. (A. serpentini Tausch.). Es ist wunderbar, dass ein so stark gemengtes Mineral, wie der Serpentin, dessen Vorkommen lokal so beschränkt ist, so deutlich ausgesprochene Formen hervorgebracht hat, und dass diese sich so ausschliesslich an dies Gestein halten. Das A. adulterinum steht in den Charakteren dem A. viride am nächsten (ungeflügelte, oben grüne, nicht elastische Spindel) und lässt sich nach Sadebeck (Aschers. Ü8) durch fortgesetzte Saatkultur in das normale viride überführen. Da es z. B. auf dem Glatzer Schneeberg bis 1100 m. ansteigt (Aschers. 57 \ könnte es, der Höhenlage nach, wohl auf unsern alpinen Serpentinen (Daves, Maloya etc.) vorkommen. Das A. cuneifolium ist eine Subspecies oder Var. des A. Adiantum nigrum, dessen östlicher Verbreitungsbezirk sich ziemlich mit dem des A. adulterinum deckt, das jedoch im Westen : in Zentralfrankreich (A. Lamotteanum Heribaud) und einigen anderen Punkten (Aschers. 72) wiederkehrt, namentlich auch in Ober-Italien : bei Sestri ponente, alle Caponne und sotto il Buggio im Apennin 1. Gennari. Es unterscheidet sich von unserm Typus durch weichere Textur und kurze breitkeilige, kurz gezahnte Abschnitte: im Habitus neigt es von A. Adiantum nigrum etwas zu Ruta muraria. Auch hier hat Sadebeck Rückschläge gegen den Typus des A. Adiantum nigrum beobachtet. 24 Unsere Serpentine liegen alle zu hoch, als dass Hoffnung wäre, diese Form der untern Region auf ihnen zu finden. Eine zweite specielle Felsart, welche einigen Farnen ihr Gepräge verleiht, ist der Dolomit. Die südöstlichen Dolomiten S. Tirols bis Krain, aber westlicher nicht als die Westseite des Lago di Garda, beherbergen das endemische Asplenium Seelosii Leybold, mit A. septentrionale in dieselbe Gruppe (Acropteris) gehörend, aber doch von ihr höchst prägnant verschieden. Von Cystopteris fragilis kommt var. Huteri Milde in denselben Do- lomiten vor, und von C. regia die var. deltoidea Milde. Nur die letztere, eine wenig distinkte Form, fand sich bis jetzt im Dolomit Graubündens vor. Unsere südlichen Dolomiten beherbergen nur die letzten Ausläufer aus dem reichen südöstl. Gebiet; ich habe vergeblich die Wände in V^al Solda nach dem A Seelosii abgesucht: es sind Standorte vorhanden, die genau denen dieser Seltenheit entsprechen, aber sie bergen nur Varr. von A. Ruta muraria. Für den Einfluss der Felsart auf den Standort der Farne ist die Felsmasse von Tourbillon und Valere sehr bemerkenswert. Nicht die Thal- sohle der Rhone, sondern das kleine Thälchen, welches diesen Berg in die zwei genannten Gipfel zertrennt, bildet geologisch die Scheide zwischen den Berner- u. Walliser-Alpen. Tourbillon ist Kalk, Valere Verrucano : ein Gemenge von Quarz, Talk und Feldspath, genau wie die Felsen von Longe- borgne am Fusse der Penninenkette. Auf Tourbillon wachsen Asplenium fon- tanum, A. Adiantum nigrum, A. Trichomanes, A. Ruta Muraria, Polypodium vulgare, auf Valere Asplenium septentrionale, A. Trichomanes, A. Ruta muraria, Ceterach officinarum und Polypodium vulgare. (0. Wolf.) Grade der Verbreitung. In Bezug auf Verteilung der Standorte und Menge des Vorkommens ist zu sagen, dass eigentlich gesellig bei uns wie überall Pteridium aqui- linum auf Waldblössen und an Waldrändern, bes. in den stark ver- wüsteten Buschwäldern Tessins vorkommt. Gesellig auch tritt gelegentlich das zarte, lebhaft hellgrüne und stark duftende Aspidium montanum am Rande des Tannenwaldes und an dessen Saum auf offener Weide auf; im tiefen Tannenschatten ebenso Blechnum. Gruppenweise, aber doch meist zahlreich und oft tonangebend im Landschaftsbilde kommen im Waldschatten und auf Waldblössen Athyrium Filix femina, Aspidium dilatatum und Aspidium Filix mas vor; nach der Waldgrenze hinauf auch Athyrium alpestre. Noch höher, im Kalkgebirg, kommen zahlreiche Gruppen von Aspi- dium rigidum vor. Auf granitischen Geröllhalden bildet oft Allosorus bedeutende hellgrüne Anflüge. 25 An den Mauern von Tessin und Unterwallis überdecken oft weithin Asplenium Trichomanes, A. Ruta muraria, in ei-sterm Gebiet mit A. septentrionale, Germanicum und Adiantum nigrum die Flächen. Sonst bilden unsere Farne kleine Gruppen bis herab zu punktförmig zerstreuten einzelnen Stöcken. Merkwürdig ist namentlich die isolierte Zerstreuung des Ophio- glossum und der Botrychien. Selten sind hier die Gruppen : normal ist eher das punktförmige, wenn auch im ganzen zahlreiche Vorkommen einzelner Pflanzen, wie wenn sie absichtlich so ausgesäet wären. Die Sprossung des Wurzelstockes ist bei den Ophioglossaceen eine spärliche : in der Regel verjüngt sich die Pflanze nur um ein einziges Blatt, indess das alte abstirbt, und an den meist von dichtem Gramineenrasen besetzten Standorten ist auch die Prothallienvermehrung eher beschränkt. Gesellschaften. Vergesellschaftet sind die Farne in der Regel mit den Waldkräutern des Buchen- und Tannenwaldes, die Mauerfarne mit Selaginella helvetica und den phanerogamischen Mauerpflanzen; die Ophioglossaceen mit den Orchideen, Parnassia, Tofjeldia, Gentiana cruciata, ciliata und germa- nica, Euphrasia: kürz, den Wiesenkräutern der Bergmatte. Gesellschaften der Farne unter sich sind etwa folgende anzuführen : Im Buchenwald finden sich meist Aspidium lobatum, Filix-mas, dilatatum, Athyrium Filix-femina, am Rande an geeigneten Stellen Cystopteris fragilis, Aspidium Robertianum, Asplenium Trichomanes, Polypodium vulgare, Scolopendrium zusammen. In der Schweiz kommt Cystopteris montana durchaus nicht regel- mässig mit Aspidium Robertianum vor, das vielmehr untere, und weniger feuchte Lagen bevorzugt, sondern mit A. Dryopteris und Phegopteris, Asplenium viride, dann mit Moehringia muscosa, Corallorhiza, Listera cordata, Carex tenuis, Dentaria, Adenostyles etc. Nach oben, gegen die Tannenregion, mischen sich Blechnum, Aspidium montanum, Dryopteris und Phegopteris, Asplenium viride bei. Im obern Tannengürtel treten Aspidium lobatum und Filix mas zurück, montanum wird herrschend und Athyrium Filix femina macht dem A. alpestre allmälich Platz. An der Tannen grenze und weiter hinan in die Alpenregion tritt Aspidium Lonchitis, Aspidium rigidum (Kalk), Athyrium alpestre, Cystopteris regia, Allosoms (Granit), Asplenium viride v. alpinum auf. Eine besonders interessante Gesellschaft unter sich bilden die kleinen, seltenen Botrychien in den Zentral-Alpen. Eigentümlicher Weise finden sich gar nicht selten an den Orten, wo überhaupt eine Art der Gruppe B. ramcsum, lanceolatum, simplex, 26 ternatum auftritt, auch andere dieser Arten beisammen: eine Vergesell- schaftung uralter glacialer oder postglacial nordischer Relikte, wie sie ja an ähnlichen Orten auch aus dem Gebiet der Phanerogamen sich linden: O.-Engadin, Gr.-Glockner, Zermatt etc. So wird bei Cles i, Tirol (Aschers. 107) B. lanceolatum, ramosum und ternatum beisammen gefunden. Ebenso in der Gegend von Bormio B. ternatum und ramosum, und von Chamounix ß. simplex, lanceolatum, ramosum und ternatum. Bei uns dürften bei genauer Nachforschung wohl auch ähnliche Gesell- schaften nachzuweisen sein, z. B. im Gebiet des Galium triflorum Michaux im Unter-Engadin, einer in N.-Amerika und N. -Europa mit diesen Bo- trychien zusammengehenden nordischen Pflanze. Specielle Gruppierungen sind: 1. Osmunda, Struthiopteris, Aspidium aculeatum, A. montanum, A. Filix mas, v. subintegrum im Walde Tessins. 2. Pteris Cretica, Adiantum Capillus Veneris, Polypodium vulgare, Subsp. serratum, Asplenium Adiantum nigrum, Subsp. Onopteris, Notholaena Marant« (einst) in den wärmsten Lagen Tessins. 3. Asplenium Trichomanes, Ruta muraria, septentrionale, Germanicum, Adiantum nigrum, v. obtusura, Ceterach officinarum, Polypodium vulgare, v, attenuatum an den Mauern der Kastanienregion Tessins. 4. Polypodium vulgare, Subspec. serratum und v. attenuatum, Asple- nium Adiantum nigrum, v. argutum, fontanum und Ruta muraria, Scolopendrium, Ceterach officinarum an den Mauern und Felsen im Unter Wallis. ö. Aspidium Thelypteris, A. cristatum, Marsilea quadrifolia in den Sümpfen der untern Rhoneebene. 6. x4.spidium lobatum, A. Braunii, A. dilatatum, A. Filix mas, var. deorsolobatum, Dryopteris, Robertianum, Phegopteris, Blechnum Spi- cant, Cystopteris fragilis, v. cynapifolia, C. montana bei E n g e 1 ber g. 7. Asplenium fontanum, Ceterach, A. Adiantum nigrum, v. argutum, A. septentrionale, letzteres auf erratischen Granitblöcken, am Saleve und Jurarand bei Genf. 8. Athyrium alpestre, Cystopteris regia und var. alpina, C. montana, Aspidium dilatatum, Lonciiitis und rigidum auf dem hohen Genfer Jura. 9. Dieselben Arten, mit Aspidium lobatum, v. subtripinnatum. A. Filix mas, v. incisum in den Waadtländer Alpen. 10. Aspidium dilatatum, A. spinulosum, A. cristatum, A. Thelypteris auf den Möösern des Mittellandes. 11. Aspidium dilatatum, A. Filix mas v. attenuatum, Athyrium alpestre, Allosorus, Asplenium septentrionale, Germanicum, Woodsia alpina, in den subalpinen Süd-Thälern des Wallis. 27 Höhengrenzen. Ueber die obern Grenzen, welche unsere Farne erreichen, und über untere Grenzen, an welche einige Alpenfarne herabsteigen, findet sich im speciellen Teil das angegeben, was ich in den Herbarien hierüber angemerkt fand. Im Allgemeinen bildet die obere und untere Waldgrenze auch die der meisten Waldfarne, und stets bezeichnen sie da, wo sie über der heutigen obern Waldgrenze sich finden, das frühere Vorkommen der Waldung. Nur die kleinen Felsenfarne machen hievon eine Ausnahme, indem sie an geschützten Standorten bedeutend höher steigen, und die xerophilen Mauerfarne finden sich in Wallis und Tessin unterhalb der heutigen (meist künstlichen) untern Waldgrenze. Aus einigen Lokalfloren stelle ich hier eine Uebersicht der darin angegebenen Grenzwerte zusammen. J. bedeutet Jaccard's Catalogue de la flore valaisanne 1895. D. P. Durand u. Pittier's Catalogue de la flore vaudoise 1S83 u. 1887. F. Fischer's Verzeichnis der Gef. Pfl. des Berner Oberlandes 1875. W. S. Wartmann's u. Schlatter's Krit. Uebers. St Gallen und Appen- zell 1888. Polypodium vulgare Pteridium aquilinum J. Wallis. 2000 1500 D. P. F. Waadt. O.-Land. 400-1600 1500 W. S. St. Gallen u. Appenzell. Allosoms crispus 2400 2300 Blechnum Spicant 2100 1200-2100 800-1700 Scolopendrium Ceterach 2000 800 420-1700 Asplenium septentrionale 2500 » Trichomanes 1600 375 — 1500 1600 » viride 2500 SÖO,1GOÖ-2ÖOO » Germanicum 1600 » fontanum 1500 » Ruta muraria 2000 375—2000 Simplen (Favrat) » Adiantum nigrum 2350 1300 Athyrium Filix femina 2000 450-1700 » alpestre 2400 1200—1600 1800 Aspidium Phegopteris 2000 » Dryopteris 2100 400-1700 » Robertianum 2000 1700 » montanum 2100 ' 1700 28 J. D. P. F. W. S. Wallis. Waadt. ( D.-Land St. Gallen u. Appenzell. Aspidium rigidum von 1400—2200 1150,1100-2200 1700 1600 » Filix mas 2000 400-2000 1800 » spinulosum mit Inbegr] iffvon » dilatatum 1500 am St. Bernhardt bis 2350 » Lonchitis 2500 400—2300 1200-2000 » lobatum 2000 2200 Cystopteris fragilis 2460 400—2300 2300 » regia von 1800-2700 » montana 2000 Woodsia alpina von 800—2400 Botrychium Lunaria 2470 2300 2000 Es darf bei dieser Liste nicht ausser Acht gelassen werden, dass in Wallis, bes. im Innern und obern Wallis, die Grenzen aller Gewächse 100 bis 200 Meter höher liegen, als in der übrigen Schweizer Alpen- kette, mit Ausnahme des farnarmen O.-Engadins. Im Ganzen beweisen diese Zahlen, dass auch über der allgemeinen Baumgrenze und in der offenen Alpenregion sich immer noch, selbst für grössere Farne, kleine lokale « Klimate » linden lassen, wo ihre Existenz möglich ist. Florengebiete und Verbreitungssreale. Die Verbreitung der in der Schweiz zusammentreffenden Farne ist in ihren Grundzügen nicht wesentlich verschieden von der der Phane- rogamen. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass die Farne vermöge ihrer zahlreichen kleinen Sporen eine völlig diffuse Verbreitung erlangt haben, welche alle Unterschiede verwische, und sie beim Studium von Vege- tationszentren und Florenreichen zu ungeeigneten Objekten mache. Wahr ist nur, dass — namentlich in unserer europäischen Flora, eine relativ viel grössere Zahl von Arten sehr grosse, in mehrere Weltteile über- greifende Areale aufweisen, als in der Phanerogamenflora. Das hängt aber damit zusammen, dass sich unser Gebiet überhaupt der nördlichen Grenze des Vorkommens der Farne nähert, und hauptsächlich solche Arten besitzt, die sich der grössten Expansionskraft nach ihrer Peri- pherie hin erfreuten. Ganz anders sind die Verhältnisse in den Aequa- torialgebieten. Hier spielten der Endemismus und die lokalisierten Arten so ziemlich dieselbe Rolle wie unter den Phanerogamen, so sehr, dass z. B. fast jede Inselgruppe der Südsee einige streng endemische Baumfarne (Alsophila, Cyathea, Dicksonia) besitzt, und dass den durch hohen En- demismus ausgezeichneten Gebieten (Sandwichs-Inseln, Neu-Caledonia, S.- 29 W.-China, Anden) stets auch ein sehr hoher Quotient endemischer Farne eigen ist. Sobald wir in der Schweiz das Gebiet betreten, wo auch unter den Phanerogamen die beschränkten Areale und der Endemismus beginnen : die Alpen und unsere südlichste Zone, so stossen wir auch auf mehr localisierte Farne. Auch in der Schweiz folgt die kleine Zahl ihrer Farne den allge- meinen Verbreitungslinien der Flora. Auch bei ihnen haben wir mehrere Floren-Elemente zu unterscheiden, nämlich angohörige: 1. der Waldflora des gemässigten Asiens und Europas. 2. der Steppenflora. 3. der subarktisch-alpinen Flora. 4. der endemischen Alpenflora. 5. der Mittelmeerflora. 6. Diesen Kategorien ist noch eine wesentliche, bei unsern Phanero- gamen kaum vorkommende, anzureihen : Cosmopolitische, ursprünglich tropische Arten. 1. Asiatisch -Europäische Waldflora. Charakteristisch für unsere, hieher gehörigen Farne ist ein nach West und Ost sehr weit ausgedehntes, meist bis O.-Asien einerseits und bei N. -Amerika über- greifendes Areal. Bei mehrern bildet das zwischen Ural und dem Amur- land gelegene Gebiet eine — vielleicht nur unserer Unkenntnis jener Länderstrecken zur Last fallende — Cäsur. Besonderes Interesse haben die Arten, webhe der von Asa Gray zuerst hervorgehobenen Gruppe von Pflanzen angehören, die sich im östlichen N.-Amerika und im östlichen Asien, nicht aber in W. -Amerika finden, für welche also die Brücke nicht über den stillen, sondern über den atlantischen Ozean führte. Zu diesen gehören: Aspidium Braunii: Mitteleuropa, Ostasien, Nordostamerika. Struthiopteris und Scolopendrium : Gleiche Verbreitung. Ziemlich gieichmässig durch Europa, Nordasien und Nordamerika gehen: Aspidium Phegopteris, A. Dryopteris, A. Robertianum, Gystop- teris montana, Asplenium Ruta muraria, A. septentrionale. Europa und Nordamerika bewohnen, ohne in Asien verbreitet zu sein, Aspidium spinulosum und cristatum, letzteres mit einer gegen A. Filix mas hin gehenden Form auch in Japan. Diese beiden Arten sind dadurch merkwürdig, dass sie sich in Europa in einem mittlem Bezirk gefallen, und ebensosehr dem höhern Norden Russlands und Skandinaviens, als dem Süden jenseits der Alpen fehlen, während sie im östlichen Amerika auf einer weiten Strecke verbreitet sind. A. cristatum dringt zudem nirgends in die Alpen ein, und erinnert dadurch an eine post- oder interglaciale Gruppe von Phanerogamen, welche sich ganz ähnlich benehmen: Trientalis, Ledum, Calla palustris, Salix myrtilloides, Betula 30 huinilis, luncus squarrosiis, welche in den Mooren Bayerns oder des norddeutschen Flachhmdes auftreten, aber die Alpen fliehen. Nur europäisch-pontisch und japanisch ist A. niontanum. Blechnum Spicant hat ein europäisch-ostasiatisches Areal, und findet sich in Amerika nur im Nordwesten, also mit einer, der Asa Gray'schen entgegengesetzten Wanderungsgeschichte. Eine besondere Gruppe hat einen Verbreitungsschenkel tief in die Tropen hinunter, ja in die südliche Hemisphäre : Polypodium vulgare ist in Europa, Tibet und Japan, im östlichen und westlichen Nordamerika, aber auch in Südafrika zu Hause. Aspidium dilatatum, in Europa und Nordamerika, hat in Südafrika und auf Reunion Varietäten. Aspidium Thelypteris, in Nordasien und Nordamerika verbreitet, taucht in Südafrika und Neuseeland wieder auf. Botrychium Lunaria, in Europa, Nordasien und dem östlichen Nord- amerika, hat in Chile und Australien Standorte. Botrychium Virginianum und ternatum, in Europa, dem östlichen Asien und Nordamerika, gehen tief nach Zentral- und Südamerika hinab, letzteres auch tief in's tropische Ostasien bis Australien. Athyrium Filix femina, in Europa, N. Asien und N. Amerika, mischt in S. Asien und längs den Anden in mehrfachen Formen sich der tro- pischen Vegetation bei. Von Aspidium Filix mas ist es zweifelhaft, ob wir es den cosmo- politischen oder den nördlichen Waldformen beizählen sollen, die sehr tief in die Tropen gehen. Angesichts der breiten Entfaltung des Typus im Himalaya und im tropischen Ostasien muss fast die erstere Ansicht vorwalten. Es tritt auf in Europa, N. Asien, nur sehr selten in N. Amerika, aber von Centralamerika bis Brasilien und zahlreich in S. Asien. 2. Von der Steppenflora haben sich nur die zwei Wasserfarne Marsilea und Pilularia bei uns erhalten: Pflanzen der periodisch aus- trocknenden und sich wieder füllenden Steppenseen und mit diesen lang- sam aus der europäischen Flora verschwindend. Aus dem Gebiet der Phanerogamen teilen ihre Herkunft und ihr Schicksal z. B. Trapa, Littorella, Zanichellia, Cyperus fuscus und flavescens, Scripus mucro- Tiatus, Carex filiformis und cyperoides, Lemna, Heleocharis etc., die teils schon Seltenheiten geworden, teils bereits bei uns verschwunden sind, 3. Der su häretisch- alpinen Flora gehören an: Aspidium Lonchitis, die beiden Woodsia, Allosoms, Asplenium viride, Athyrium alpestre, und die drei Botrychien simplex, ramosum und lan- ceolatum. Diese Arten haben bei uns subalpine bis alpine Standorte, und kommen zugleich im höhern Norden der alten Welt und Amerika's wieder vor, das Athvrium freilich in Amerika nur im N, Westen, 31 4. Zur endemischen Flora der Alpen kette, im weitern Sinn Boissier's von Vorderasien bis zu den Pyrenäen, mit zerstreuten Punkten durch die südlichem und nördlichem Bergketten Europas, ge- hören Aspidium rigidum, Cystopteris regia, AspJenium Germanicum und A. fontanum, letzteres dadurch merkwürdig, dass es nur dem westlichen Flügel, von den Centralpyrenäen bis zum nördlichen Jura angehört und in die Central- und Ostalpen nicht eintritt, jedoch im N. VV. Himalaya, wo so viele europäische Arten ihre Ostgrenze erreichen, noch einmal auftaucht. Wunderlicherweise überspringt das ebenfalls endemisch-alpine A. fissum Kit. unser Gebiet, indem es vom östlichen Tyrol und Bayern an erst wieder in den Seealpen auftritt, ähnlich wie Ranunculus Seguierii Vill. Die gleiche Cäsur hat das Areal von A. cuneifolium Viv. (serpentini Tausch) das von Kärnthen bis zum centralen Frankreich (A. Lamotteanum Heribaud) und Ligurien nicht vorkommt. Auch besitzen wir den ganz localisierten Endemen der südlichen Dolomiten : das A. Seelosii Leyb. in der Schweiz nicht. '). Die Mittelmeerflora sendet uns in unsere südlichen Alpenthäler, und zum Theil über die Alpen hinaus einige endemische xerophile Arten, daneben aber dient sie auch als Etappe, über welche uns Arten weiterer Gebiete: tropische und besonders afrikanische zugekommen sind: Pteris Cretica, eine vorwiegend tropisch indisch-afrikanische, in's östliche Mittelmeerbecken eintretende, und unsere insubrischen Seen erreichende Pflanze von durchaus tropischem Habitus. Adiantum Capillus Veneris, eine Pflanze der altafrikanischen Rand- flora, ist im gleichen Fall, bloss dass ihre Verbreitung im ganzen Süden Europas bis England hinauf eine ganz allgemeine ist. Cheilanthes fragrans uud Notholaena Marantae sind eminent xerophile Mauerpflanzen der ganzen Mittelmeerzone; erstere bis Yemen, letztere bis Abessinien, beide bis zum westlichen Himalaya sich erstreckend. Am kräftigsten dringt Ceterach officinarum, fast genau derselben Verbreitung, in den Continent bis in die Thäler Mitteldeutschlands vor. Asplenium Onopteris erreicht als Seltenheit aus seinem mediterranen Vaterland unsere südlichsten Tessiner Thäler. Mit südlichem Verbreitungsschenkeln treten folgende mediterrane Arten auf : Polypodium serratum erscheint in varr. auf den Sandwichs-Inseln und in N. W. Amerika w^ieder, Asplenium Adiantum nigrum, der Zwischenzone der Castanie und der wärmsten Buchenzone angehörend, im tiefen Mittelmeerbecken von A. Onopteris ersetzt, und bis Vorderasien reichend, tritt im altafrikanischen Randgebiet und auf den Sandwichs-Inseln auf. 32 Gyninogranime leptophylla ist nahe an der cosmopolitischen Grenze angelangt, indem es im Mittelnieerbecken gemein ist, nahe an unsere Grenze streift, im afrikanischen Randgebiet, in S. Indien, in den Anden und in der südlichen Hemisphäre wächst. Ich versuchte in einer frühern Arbeit (Die afrikanischen Bestand- teile in der Schweizerflora in Ber. Schweiz, bot. Ges. VII 1897) zu zeigen, dass ein bedeutender Teil der mediterranen Flora diesem afrikanischen Element angehih-t, und füge hier bei, dass ausser den bereits schon genannten Farnen Pteris Cretica, Adiantum, Asplenium Adiantum nigrum und Gymnogramme auch die, unserem VValdgebiet angehörigen Poly- podium vulgare (Typus) Aspidium Thelypteris und dilatatum in Süd- Afrika wieder erscheinen — die eigentlichen Cosmopoliten nicht ge- rechnet — was den lebhaften Austausch der südeuropäischen, ja selbst der mitteleuropäischen Flora mit dem altafrikanischen Randgebiet deut- lich macht. Es versteht sich, dass die Farne dieser fünften Katesrorie in unserer Schweiz genau das Gebiet einnehmen, welches auch die südlichen Vertreter der Phanerogamenflora bewohnen: nämlich unsere insubrische Region, das Wallis vom Genfersee aufwärts, den Jurarand, die Föhn- und Seezone am Nordfuss unserer Alpen und das warme obere Rheinthal zwischen Chur und dem Wallenstattersee. Am besten markiert Ceterach diese ganze Region. Dass zwei grosse deutsche Farne : Osmunda und Struthiopteris, die in der Schweiz sonst fast fehlen, in Tessin wieder auftreten, zeigt, dass diese grossen Arten in dem Areal der Alpen keine geeignete Stätte fanden. G. An echten Cosmopoliten betreten unser Land: Pteridium aquilinum, die allgegenwärtige Art des sandigenWaldbodens aller Länder, mit alleiniger Ausnahme des tiefen Südens von Amerika. Asplenium Trichomanes ist Mawer- und Felsenpflanze aller Länder, in den Tropen der Gebirge, und fehlt kaum irgendwo in einem grössern Gebiet, es sei denn in den Flächen des Steppengürtels. Osmunda regalis ist fast cosmopolitisch und fehlt wohl nur in Australien und im malayischen Inselgebiet. Cystopteris fragilis ist Felsenpflanze aller nicht allzutrockenen Länder von Canada bis S. Chile, von Lappland bis Vandiemens Land. Endlich sind zu nennen unsere beiden nahe verwandten Aspidium lobatum und aculeatum. Erstere Art wächst vom Himalaya und Vorder- indien bis ganz Europa und bis China und Japan, in S. Afrika, in S. Chile und Neuseeland, aber in N. Amerika ist sie selten, ja fast fehlend : nur eine Calif-ornische var. kann hieher gezogen werden. Ebenso weltweit ist das Areal des aculeatum : gemein in den Wäldern aller Gebirge des tropischen und wärmern Asiens bis Australien, in S. 33 West-Europa, auch in S. Afrika; dagegen in Amerikas Norden ebenfalls nicht, wohl aber längs der Anden von Mexico bis S. Chile. Über die Verbreitung von Ophioglossum vulgatum sind die Acten noch nicht geschlossen. Mehr in's Einzelne habe ich die Verbreitung jeder Art im speziellen Teil geschildert. Es ist mir zweifellos, dass sämtliche Glieder der sechsten Kategorie nebst Pteris Cretica ihren Ausgangspunkt in den tropischen Gebieten haben, und sich unserem Klima vermöge der bereits hervorgehobenen strengen Auswahl der möglichst geschützten lokalen Standorte angepasst haben. Aber auch für mehrere Glieder der Waldflora (zweite Kategorie) wie Athyrium Filix femina und Aspidium Filix mas ist die Vermutung gleichen Ursprungs nicht abzuweisen. Wie sehr der Himalaya, besonders dessen nordwestlicher Teil noch von unserer Faruflora beeinflusst ist, zeigt folgende Liste daselbst vor- kommender Arten, von denen die meisten nicht weiter nach Osten gehen, oder erst in 0. China und Japan sich wieder finden : Cystopteris montana. Cheilanthes fragrans. Notholaena Marantae. Allosoms crispus var. Asplenium viride. A. septentrionale. A. Germa- nicum. A. Kuta muraria. A. fontanum. A. Adiantum nigrum, Aspidium Lonchitis. A. Phegopteris. A, Dryopteris. Botrychium Lunaria. Endemismus. Vergleichen wir hier mit der Gesamtzahl der Farnarten die Fälle von Endemismus, so werden sie eher das bei den Phanerogamen herrschende Verhältnis übertreffen, als hinter ihm zurückbleiben. Das Gebiet der Alpen im weitern Sinn von den östlichsten Ketten zu den Pyrenäen mit den südlichen und nördlichen Ausläufern wird in runder Zahl 65 Arten besitzen. Hievon sind endemisch : Asplenium fissum, in den Ostalpen bis in die ßalkanhalbinsel, die Westalpen und Apenninen. Asplenium lepidum, in den südlichen Ostalpen bis zur untern Donau, den Apenninen und Sicilien. Asplenium fontanum, in den westlichen Kalkalpen von den Pyre- näen zum nördlichen Jura, freilich mit einer Colonie im nordwestlichen Himalaya. Asplenium Foresiacum, eine zwischen A. lanceolatum und A. fon- tanum einzuschaltende Subspecies der Gebirge des südöstlichen Frank- reichs mit schwachen Ausstrahlungen bis zu den Euganeen (?) und ins Berry. A. Seelosii, ein höchst prägnanter Monotyp der östlichen Dolomiten 34 A. adulterinum und A. cuneifoliuni, Seipentinpflanzen, die von Schlesien und Sachsen in die Ostalpen eintreten und von denen letztere bis Italien und Frankreich nach Westen geht. A. Germanicum, nach Norden, Osten und Westen ausstrahlende Pflanze der Alpenkette mit einem Vorposten im W. Himalaja. A. Petrarchaj der Küstengebirge des nördlichen Mittelmeerbogens bis Sicilien. Aspidium rigidum und Cystopteris regia, Alpenpflanzen von Osten zu den Pyrenäen. Bei dieser Aufzählung habe ich die, das Alpengebiet bloss streifenden westeuropäischen und mediterranen Endemen (Asplenium lanceolatum, A. obovatum, Scolopendrium Hemionitis, Cheilanthes, NotholiTena etc.) weg- gelassen, und komme doch auf 11 Arten oder Ve der Gesamtzahl. Und von diesen Arten sind A. Foresiacum und A. Seelosii auf kleine, ovale Bezirke beschränkt, während A. Petrarchae und lepidum auf einer längern, vielfach unterbrochenen Bogenlinie nur an wenigen sehr beschränkten Punkten auftreten ; letzteres eine Grottenpflanze von höchst sparsamem Vorkommen. Wir sehen : die Farne geniessen ganz mit Unrecht des Rufs breiter Areale. Man verwechselt dabei zweierlei: die allerdings stark hervor- tretende allgemeine Verbreitung einiger, dominierender Arten, und den Mangel an Endemismus innerhalb beschränkter Areale. Erstere That- sache ist durchaus richtig. Letztere Behauptung passt auf die Farne noch weniger als auf die Phanerogamen unseres Gebiets, und noch un- richtiger wäre es, sie zu einem allgemeinen, die Farne überhaupt be- schlagenden Lehrsatze zu erheben. Namentlich beweisen die angeführten höchst lokalisierten Dolomit- und Serpentinfarne, dass die Filices min- destens im gleichen Grade fähig sind, sich auch durch ganz vereinzelte Einwirkungen der Unterlage zu modificieren und in Arten auszugestalten. Die Stufe, welche sie hierin erreichen, geht, mit Rücksicht auf ihre so beschränkte Gesamtzahl, mindestens parallel mit den Dolomit- und Gaimei-Phanerogamen. Die Farne, obschon geologisch älter als die Blütenpflanzen, haben bis heute dieselben phylogenetischen Modificationen durchgemacht, und sind von denselben Gesetzen geographischer Anpassung beeinflusst worden, wie jene; sie bilden mit ihnen einen integrierenden Bestandteil der Flora, und würden nur höchst widernatürlich in der Schilderung der geogra- phischen Verhältnisse irgend eines Gebiets übergangen werden können. Vergleichung mit der europäischen Gesamtflora. Vergleichen wir die gesamte Farnflora Europas mit unserer Schweizer Farnflora, wobei wir die im speziellen Teil angeführten, unmittelbar an 35 unsere Grenzen herantretenden Arten mitzählen, so ergiebt sich, dass wir von 85 europäischen Species und Subspecies 53 besitzen, dank unserer günstigen, fast alle Florengebiete Europas berührenden Lage. Wir entbehren nur zwei dieser Gruppen: 1. Die Atlantische. Sie besteht aus der reichen, zum Teil der altafri- kanischen Randflora angehörigen Farnflora der nordatlantischen Inseln von den Capverden bis zu den Azoren, und erstreckt sich in freilich stets abgeschwächtem Grade über die atlantische Küste Europas von Portugal bis Irland, dringt auch, namentlich längs der afrikanischen N. Küste, etwas ins westliche Mittelmeerbecken ein. Die auf diesem Wege Europa berührenden und uns fehlenden Arten sind : Aspidium asmulum 8w. Asplenium lanceolatum Hds. A. Hemionitis L. A. marinum L. Cystopteris Canariensis Prsl. Davallia Canariensis Sw. Pteris arguta Ait. Trichomanes speciosum Sw. Woodwardia radicans Sw. Von diesen westlichen Arten dringt A. lanceolatum im untersten Elsass (Fischbach Waldner) in unsere relative Nähe vor. Auch darf nicht übergangen werden, dass das nach seinem Gesamt- areal cosmopolitische Aspidium aculeatum wenigstens in Mitteleuropa die Rolle einer atlantischen Art spielt, indem sie von den atlantischen Inseln her am Westrand des Continents häufig ist (bis Bretagne und Irland) und nicht weiter eindringt als zum Rhein. Freilich findet sie sich dann im Mittelmeergebiet und bis zu den Süd- und Ostalpen hinauf gemein in der gesamten Kastanienregion, und wiederum von Constantinopel an tief in die Balkanländer bis Bosnien (Brandis) und in den Kaukasus. Alsdann beginnt ihr grosses indisches Areal, und von da geht sie be- kanntlich durch alle Tropen und weiter. Es ist diese Pflanze ein Bei- spiel einer allgemein pantropischen, für unser Mitteleuropa vorwiegend atlantischen. 2. Die subarctische, die keinen Verbreitungsschenkel nach den Alpen besitzt. Dahin Athyrium crenatum Rupr. (von 0. Sibirien bis Scandinavien) und Botrychium boreale Mlde (incl. B. crassinervium Rupr.) ebenda. Aus den bei uns vertretenen Floren-Gruppen fehlen uns folgende europäische Species : Aus dem asiatisch-europäischen Waldgebiet : Asplenium adulterinum Milde und cuneifolium Viv., beides Serpentin- farne. Cystopteris Sudetica A. Br. Milde, von Osten bis in die bayrischen Alpen Naumann vorrückend. Aus dem endemisch alpinen Gebiet : Asplenium Seelosii Leyb. der südöstlichen Tirolerdolomiten. A. Foresiacum Le Grand, mittelfranzösische Subspecies des A. fontanum. A. fissum Kit. Ost- und Westalpen. Aus dem subarctisch-alpinen Gebiet: 36 Woodsia glabella K. Br. im hohen Norden und den dolomitischen Tiroleralpen. Aus dem Steppengebiet zieht sich Marsilea strigosa Willd. mit ihrer Varietät pubescens Tenore ins südliche Mittelmeergebiet heran. M. Aegyptiaca berührt bei Astrachan gerade noch die 0. Grenze Europas. Aus dem mediterranen Gebiet fehlt uns natürlich das Hauptcontingent, weil unsere südlichen Stationen allzuweit vom Centrum entfernt sind. Asplenium obovatum Viv., mediterrane Subspecies des atlantischen A. hinceolatum. A. lepidium Prsl. sehr zerstreut in den Gebirgen der Mittel- meerzone von Kleinasien (A. Haussknechtii God. Reut, scheint mir nur eine grössere drüsenlose var.) bis in einige vereinzelte Stationen Süd- Tirols im Dolomit. A. Petrarchge DC. Notholsena vellea Desv. Cheilanthes hispanica Mett. Ch. Persica Mett. Scolopendrium Hemionitis Sw. Ophio- glossum Lusitanicum L. Pilularia minuta Du Rieu. Von tropisch-cosmopolitischen Arten erreichen dann noch das süd- lichste Europa : Gymnogramme Pozoi (Lag.) Desv. Pteris longifolia L. Besonders merkwürdig ist Hymenophyllum Tunbridgense Sm., einziger Vertreter eines höchst zahlreichen Genus, das besonders in der südlichen Halbkugel sehr verbreitet, in Europa mit seiner Subspecies H. peltatum Desv, tief in den atlantischen Norden (Faroer und Norwegen) ins Mittel- meerbecken (Lucca) ja bis Sachsen (Utewalder Grund Luerssen) und Luxem- burg eindringt, ohne die Schweiz zu erreichen. Physiognomisches. Zuletzt ist noch der Farne in physiognomischer und ästhetischer Beziehung zu gedenken. Es wäre ein Irrtum, wenn man diese Beziehungen zwischen der Seele des Menschen und der Erscheinungsform von Naturkörpern als gleichgültig oder als ungeeignet zu einer wissenschaftlichen Betrachtung bei Seite legen wollte. Ästhetische Faktoren spielen in der Erforschung der Natur eine weit grössere Rolle als man sich dies gewöhnlich einge- steht. Die erste Anregung, der erste entscheidende Zug zu einer Gruppe von Wesen als Gegenstand wissenschaftlicher Erforschung ist fast immer ein ästhetischer Eindruck, und die ästhetische Freude am Object ist der beste Antrieb und die sicherste Garantie für eine frucht- bringende Ausbeute des Studiums. Woher kommt nun der sehr hohe ästhetische Wert, der ganz allgemein den Farnen beigelegt wird ? Ohne Zweifel von einer Eigenschaft, welche geradezu als Definition der Schönheit gebraucht wird: von ihrer Einheit in der Mannigfaltigkeit. Die Einheit ihres Aufbaues ist ja grösser als bei den Phanerogamen, 37 insofern ganze grosse Gruppen — namentlich innerhalb unserer be- schränkten mitteleuropäischen Flora — im grossen und ganzen denselben Aufbau bieten, während doch die Ausgestaltung im Einzelnen eine er- staunlich mannigfaltige ist. Unsere Aspidien und Athyrien sind, mit Ausnahme der Phegopteris- und Dryopterisgruppe, nach einem streng einheitlichen Typus gestaltet, aber die einzelnen Arten sind doch in mannigfacher Weise differenziert. Die normale Regelmässigkeit ist aufs angenehmste unterbrochen. Die Gesamtanlage des Blattes ist höchst regelmässig: fast rechtwinklig abzweigende Fiedern, Fiederchen und Ab- schnitte dritter Ordnung. Dabei aber sehr oft schief entwickelte Ab- schnitte, so dass deren obere Basis vor der untern vorherrscht bis zur Oehrchenbildung, oder dass die unterste Fieder des Blattes asymmetrisch, nämlich mit Vorherrschen der abwärts gerichteten Seite entwickelt ist, was dem Blatt eine spiessförmige Basis giebt. Gerade diese Abweichungen von der im übrigen herrschenden genau symmetrischen räumlichen Ökonomie bewirken die Grazie, die Freiheit der Gestaltung von den Bedürfnissen der Materie, die wir in allen Farnen mit schief angelegten Segmenten: Aspidium lobatum, dilatatum, Cystopteris bewundern. Dazu kommt, dass das Farnblatt überhaupt zu den grössten der Pflanzenwelt, und zugleich zu den feinst zerteilten gehört, so dass sich an eine, in geschweifter Linie sich vom Stock nach aussen abbiegende Spindel die spitzenartig durchbrochene Blattfläche anschliesst. Zugleich ist das Blattgewebe sehr zart, und erscheint bei durchfallendem Licht in einem leuchtenden Goldgrün, das mit dem schimmernden Belag gold- brauner Schuppen contrastiert, in welchen die noch nicht entfalteten, oben nach Art eines Bischofsstabes eingerollten Blätter gehüllt sind. Unsere grössern Farne, mit Ausnahme des ziemlich wirr durcheinander wachsenden, aber um so feiner zerteilten Athyrium alpestre, bilden mit ihren Blättern einen nach unten geschlossenen Trichter, dessen Saum aus den ziemlich übergeneigten Blattspitzen besteht, und aus dessen Grunde sich bei Struthiopteris in grellem Contrast zu dem zarten Grün die schwarzbraunen Kolben der fruchttragenden Blätter erheben. Unsere kleinern Arten sind in ihrer Art ästhetisch ebenso bedeutsam. Pteris Cretica und Adiantum Capillus Yeneris werfen eine entschieden tropische Note in unsere nördliche Flora. Erstere hat die lang, fast in eine Träufelspitze vorgezogenen einfachen und dabei wellenförmig ge- schweiften Fiedern der südlichsten Arten des Genus, an flamboyante Gothik entfernt erinnernd, und wo ein Büschel davon von einem, mit Selaginella und Lebermosen bekleideten Felsenbande herabhängt, so ist das Gesamtbild ein durchaus fremdartig herrliches. Adiantum, mit den haarfeinen, glänzendschwarzen Stielen und den infolge der Dünn- heit der Stiele scheinbar frei im Räume zitternden rundlich keilförmigen, 38 frisch grünen, höchst zahlreichen Fiederchen gleicht einer grünen Wolke, welche die Tnffgrotten Tessins umhüllt. Auch Asplenium Adiantuni nigrum mit kräftigem dunkelrot poliertem Stiel und der glänzenden Fläche des sehr dunkelgrünen, straffen Laubes ist eine tropisch anmutende Erscheinung. Des derben, in dichter Rosette ausgebreiteten, fast ganz in schimmernd ockergelbes Schuppengewand gekleideten Ceterach sei, namentlich als Contrast mit den feinzerteilten Asplenien, auch gedacht. Was nun aber die Physiognomie unserer Gebii'gsgegenden ohne die Farne wäre, das zeigt uns eine Vergleichung mit den farnlosen zerrütteten Waldresten der südlichen Mittelmeerzone. Auch in unsern Alpen bringt der Farn die tropische Note in unsere zuweilen eintönigen Buchen- und tiefdunkeln Tannenwälder. Namentlich letztere werden wunderbar erhellt durch die Bestände unserer, darin so üppig gedeihenden grossen Arten. Auch hier ist es im grossen der er- greifende Contrast des zarten und lichtgrünen Blattes mit dem tiefdunkeln Detritus des Waldbodens und den ebenfalls tiefbraunen Kissen der ab- gestorbenen Farnblätter, zum Teil auch mit den schwärzlichen Stämmen der Bäume, welcher unserm Wald erst seine volle ästhetische Wirkung schenkt. Auch das einfache, kräftige Scolopendrium hat hier seinen wirkungsvollen Platz. Und so ist es im Kleinen mit den Mauer- und Felsenfarnen, die das Starre, Dunkle und Chaotische der Unterlage mit einem zarten, hellen Gewände beleben. Der schönste unserer Mauer- farne ist Aspidium Robertianum, dessen höchst fein und elegant zer- teilte Spreite im rechten Winkel von dem sehr dünnen Stiel horizontal nach aussen sich wendet, wo er frei zu schweben scheint. Selbst das tiefernste Schwarzgrau der alpinen Geröllhalden am Gott- hard oder im Oberhasli vermag der fein zerteilte Allosoms mit einem freudig grünen Schleier zu verhüllen. Diese hohe ästhetische Bedeutung unserer Farne entschädigt uns reichlich für den ökonomisch nicht sehr erheblichen Wert dieser Familie. Zwar ist auch dieser nicht zu gering zu taxieren ; denn die Farne sind es ja, welche, als erste unter den Gefässbündelflanzen, die Trümmer des Gebirgs besiedeln und den vegetabilischen Detritus des tiefen Wald- schattens verarbeiten. ;-9 Schlüssel zur Bestimmung der Genera und Species. Dieser Schlüssel gilt nur für die Arten unserer Flora und ist für diese allein brauchbar; er dient lediglich der raschen Orientierung und kann daher keine streng systematische Bedeutung haben. Sporangien frei, nicht in besondere capselartige fertile Blätter ein- geschlossen, aber meist in Gruppen (Sorij vereinigt, die häufig durch Indusien bedeckt sind. Landpflanzen 1, — Sporangien in besondere capselartige fertile Blätter (Sporocarpien) eingeschlossen, neben denen sterile Laubblätter sich entwickeln. Wasserpflanzen 46. 1. Blatt in der Knospenlage an der Spitze eingerollt, Sporangien aus der Epidermis entspringend, ihre Wand aus einer einzigen dünnen Zellschicht bestehend 2. — Blatt in der Knospenlage an der Spitze nicht eingerollt, Sporangien aus dem tiefern Blattgewebe entspringend, ihre Wand homogen, dick, aus mehrzelh'ger Schicht bestehend, Blattstiel an der Basis mit Scheide. Kleinere Pflanzen mit geteiltem Blatt: hinterer (unterer) Teil blattartig, steril, vorderer (oberer) Teil stielartig verschmälert, sporangientragend 3. 2. Sporangienwand mit einer Anzahl stärkerer Zellen in rundlicher Gruppe, durch einen Längsriss von oben sich öff"nend. Grosse Pflanze mit doppelt gefiedertem, an der Basis des Stiels scheidenartig ver- breitertem Blatt, das an der Spitze den stark zusammengezogenen fertilen Abschnitt trägt: Osmunda regalis L. — Sporangium mit einem elastischen Ring aus stärkern Zellen um- geben, durch einen Querriss sich öff'nend. Pflanzen mit Sporangien- gruppen (Sori) auf der Rückseite der Spreite. 4. 3. Steriler Blattteil ganzrandig, oval, fertiler eine lang gestielte lineale Ähre mit zweizeilig angeordneten Sporangien: OpJnoglossum vuUjatum L. — Steriler Blatteil geteilt, fertiler eine kurz- bis langgestielte sporangien- tragende Rispe: Botrijchium Sw. 22. 40 4. Sori mit deutlichem, von der Blattfläche abgesetztem Indusiuni, nicht randständig. 5. — Sori randständig und durch den indusiuniartig umgeschlagenen Teil des Blattrandes bedeckt. 11. — Sori ohne Indusium oder indusiumartige Randbedeckung. 14. 5. Sori rundlich, dorsal auf dem fertilen Nervchen. 6, — Sori länglich bis lineal. 8. 6. Indusium oberständig zum Sorus, schildförmig rund oder nieren- förmig, central oder seitlich befestigt. Grössere Pflanzen, meist mit mindestens doppelt fiederschnittigen Blättern : Aspidium Sw. 27. — Indusium unterständig. 7. 7. Indusium halbdütenförmig mit gelapptem Rande, bald hinfällig. Blätter stark dimorph: sterile doppelt fiederschnittig, fertile kolben- förmig, bei der Reife braun, mit walzlich eingerollten, die Sori einhüllenden Fiedern. Pflanze gross: Struthlopteris Germanica ^iWA. — Indusium ovallanzettlich, schwach gezähnelt. Blattstiel ungegliedert- Blatt mehrfach fiederspaltig. Pflanzen nicht gross, zart, schwach- beschuppt : Cystopteris Beruh. 37- — Indusium tief zerschlissen, den Sorus kragenförmig umgebend. Blattstielbasis gegliedert. Kleine, kaum zweifach gefiederte meist stark spreuschuppige alpine Pflanzen : Woodsia R. Br. 39. 8. Sori an den Seitennerven, schief oder senkrecht zur Costa des fertilen Blattabschnitts oder Blattes. 9. — Sori parallel der Costa der fertilen Fieder und fast so lang als sie. Indusium lineal, gegen die Costa sich öifnend. Mittelgrosse, starr lederige Pflanze, einfach gefiedert, dimorph : Fiedern des fertilen Blattes stark verschmälert : Blechnum Spicant With. 9. Sori rechtwinklig zur Costa des einfachen ganzrandigen Blattes, an den parallelen Seitennerven. Indusien lineal, je zwei mit den freien Rändern genähert. Scolopendrium vulgare Sm. — Sori an den Seitennervchen der fertilen Blattabschnitte der einfach bis mehrfachgefiederten Blätter, schief nach der Costa der Fieder, die Öffnung des länglichen Indusiums gegen dieselbe gewendet 10. 10. Grosse Pflanze, Gefässbündel des Blattstiels nach oben im Quer- schnitt hufeisenförmig verbunden. Zell wände der Spreuschuppen zart. Blatt zwei- bis dreifach gefiedert. Sorus klein, oval, Indusium oft über den Nerv hufeisenförmig übergreifend. Athi/rlum F'dix femina. Roth. — Kleinere Pflanzen. Gefässbündel des Stiels im Querschnitt nicht hufeisenförmig verbunden. Zellwände der Spreuschuppen gitter- artig verstärkt. Sori länglich bis lineal, Indusium selten über- greifend. Asplenium L, 41. 41 11. Sori lineal dem Blattrand folgend. 12. — Sori rundlichoval, in Abständen am Blattrand sitzend. 13. 12. Wurzelstock kurz, aufrecht, schwach beschuppt. Blätter gehuschelt einfach gefiedert oder nur die untersten Fiedern gespalten. Fiedern verlängert, lanzettlich, über l Decimeter lang, ganzrandig oder gezähnelt. Tessin. Pteris Cretica L. — Wurzelstock lan^r kriechend, behaart, Blatt einzeln, sehr gross, 3 bis 4 fach fiederspaltig, letzte Abschnitte kammförmig, zahlreich, kurz, dreieckig länglich Pteridium aquUmuin Kuhn. 13. Blatt mehrfach gefiedert, letzte Abschnitte abgerundet mit keiliger Basis, zart, 1 cm. breit, an haardünnen Stielen. Stiele schwarz, glänzend. Sori mehrere am Aussenrande der Abschnitte, auf zu- rückgeschlagenen, indusiumartigen, rundlichen Läppchen sitzend. Adiantum Cupillus Veneris L. — Blatt klein, lederig, deltoid oval, dreifach fiederspaltig. Fiedern klein, schmal, gekerbt. Stiel braun, starr, beschuppt. Sori von dem um- gebogenen scariosen Blattrand verdeckt, zuletzt zusammenfliessend. Xerophiler Farn unserer Südgrenze. Cheilanthes fragrans Webb. 14. Sori rundlich. 15. — Sori länglich den fertilen Nervchen folgend, bei der Reife oft zu- sammenfliessende Massen bildend. 19. 15. Blattstiel an der Basis gegliedert, Rhizom dorsiventral, kriechend, Spreite einfach fiederschnittig, Sori je in einer Reihe längs der Costa der Fieder. Blatt sommer- bis immergrün. Ein Gefässbündel im Blattstiel: Seitennerven meist ein- bis zweifach gabelig. Pohjpodium vulgare L. — Wie vorige, aber grösser, Blatt Wintergrün, im Sommer welkend. Mehrere Gefässbündel im Blattstiel. Seitennerven 3 bis 4 gabelig. Subspec. Polypodium serratwn Willd. — Blattstiel an der Basis ungegliedert. Spreite doppelt bis mehr- fach fiederschnittig. 16. 16. Rhizom aufrecht, kurz, Blattstiel kurz, an der Basis angeschwollen. Pflanze gross. Spreite oval, länglich, sehr stark zerteilt. Sori rund, klein (zuweilen mit ganz kleinem, verkümmertem, seitlichem In- dusium). Athyrium alpestre Rylands. — Rhizom lang kriechend, Blattstiel dünn, so lang als die deltoide Spreite, Pflanzen ziemlich klein. 17. 17. Zwei Gefässbündel iöi Blattstiel, nach oben sich in eine Rinne vereinigend. Spreite behaart, Spindel mit alternierenden Lappen geflügelt. Fiedern breit ansitzend. Aspidium Phegopterift Baumg. — Zwei getrennt bleibende Gefässbündel im Blattstiel, untere Fiedern gestielt, mit knotig gegliederten Insertionen der Stielchen. 18. 42 18. Rhizom sehr dünn, glänzend schwarz, Pßanze kahl, kupfergrün, die drei Teile der Spreite ungefähr gleich gross, Sori entfernt stehend. Äspldium Drijopteris Baunig. — Khizom dunkelbraun, matt. Pflanze kurz drüsig behaart, trübgrün, Endteil der Spreite grösser als die Seitenteile, Sori gedrängt. Aspkliuin Robertianum Aschers. 19. Frühlingspflanze, klein, zart, einjährig, kahl. Spreite dreifach ge- fiedert, fertile Blätter länger gestielt als die sterilen, Sori längs den fächerig gestellten Nervchen. An unserer Südgrenze Gymnoyramme leptophjlla Desv. — Pflanze perennierend. 20. 20. Pflanze klein, krautig, kahl, dreifach fiederschnittig, dimorph: Ab- schnitte der sterilen Blätter oval, keilig, tief gezahnt, der fertilen halbcylindrisch eingerollt, die kurzen, aber in eine längliche Masse zusammenfliessenden Sori mit den Rändern umhüllend. Alpen. Allosorus crispiis Bernh. — Pflanzen derb, unterseits dicht mit braunen Spreuschuppen bedeckt 21. 21. Blatt langgestielt, Spreite ovallanzettlich, doppeltfiederschnittig. Sori in Linien längs den gegabelten Nervchen bis zum Blattrande. Südgrenze Notholct^na Marantce R. Br. — Blatt kurzgestielt, Spreite länglich, einfach alternierend gelappt. Sori seitlich an den Nervchen, schief zur Costa. Ceterach officinarum VVilld. 22. Botnjchiiim. Steriler Blattteil breit deltoid, 2 bis 4 fach fieder- schnittig, Spaltöffnungen nur auf der Unterseite. Pflanzen in der Jugend etwas behaart 23. — Steriler Blattteil länglich bis oval deltoid, einfach gelappt bis doppelt fiederschnittig, Spaltöffnungen beiderseits. Pflanzen kahl 24. 23. Pflanze klein. Blattstiel mit einem Gefässbündel. Abschnitte letzter Ordnung des sterilen, gestielten Blattteils rundlich oval, gekerbt, ohne Mittelnerv. Textur lederig. Botrtjchium ternatum Thnbg. — Pflanze grösser. Blattstiel mit drei und mehr Gefässbündeln. Steriler Blattteil ungestielt, stark zerteilt, Abschnitte schmal, scharf gezähnt bis fiederspaltig, mit einem Mittelnerv. Boinjchiinn Virginiamim Sw. 24. Steriler Blattteil länglich, einfach gelappt, seltener an der Basis geteilt, an oder unter der Mitte der Pflanze abzweigend. Lappen ohne Mittelnerv 2.5. — Steriler Blattteil ovaldeltoid, doppelt fiederteilig, über der Mitte der Pflanze nahe der fertilen Rispe abzweigend, sitzend. Letzte Abschnitte mit Mittelnerv 2ü. 25. Steriler Blattteil länglich, fast sitzend, in der Mitte der Pflanze 43 abzweigend, mit 6 bis 8 halbnierenförmigen Lappen jederseits. Pflanze ziemlich gross. Botrychium Lunaria Sw. — Steriler Blattteil breiter, mit dreieckiger und oft dreigeteilter Basis, nahe der ßlattbasis abzweigend, deutlich gestielt, Lappen stumpf- keilig, 2 bis 4 jederseits, fertiler Blattteil sehr lang gestielt, Pflanze sehr klein, 3 bis 5 cm lang. Botrychium slmplex Hitchk. 26. Letzte Abschnitte des sterilen Blattteils rundlich stumpf. Botrychium ramoaum Aschers. — Letzte Abschnitte des sterilen Blattteils spitz Botrychium lanceoUitum Angstr. 27. Aspidium. Indusium schildförmig. Textur des Blattes lederig, Fiederchen stark einseitig geöhrelt, Zähne grannig bis weich- stachelig. Poly&tichum Roth 29. — Indusium nierenfürmig, Textur krautig, Zähne nicht weichstachelig begrannt 29. 28. Gefässbündel des Blattstiels 4 bis 10, nicht vereinigt, im Querschnitt in einem nach oben geöffneten Bogen. Sori mittelständig, nur an einem Ast des Seitennerves, Lidusium bleibend. Lastrea Bory ex parte. 32. — Zwei Gefässbündel, die sich nach oben in eine Kinne vereinigen. Pflanzen von dünner Textur, meist drüsig. Seitennerven an beiden Gabelästen Sori tragend. Lidusium klein, vergänglich. Hemestheum Newm. 36. 29. Spreite einfach gefiedert, lineal lanzettlich, sehr kurz gestielt. Fiedern kurz, sichelförmig, stark geöhrelt. Aspidium Lonchitis Sw. — Spreite doppelt fiederschnittig. 30. 30. Spreite kurz gestielt, in die Basis verschmälert, Fiederchen sitzend bis breit gestielt. 3L — Spreite länger gestielt, in die Basis nicht oder kaum verschmälert, weichlederig, halb winterhart, Fiederchen zahlreich, eher klein, kurz aber dünn und abgesetzt gestielt, stumpfeckig, plötzlich in eine Granne endigend. Fiedern lang zugespitzt, Sori klein, zahlreich, nicht zusammenfliessend, an den fertilen Nervchen subterminal. Aspidium aculeatum Sw. 31. Spreite starrlederig, winterhart. Fiedern lang zugespitzt, Zähne stechend begrannt, Sori gross, zusammenfliessend, auf dem Nervchen mittelständig. Aspidium lobatum Sw. — Spreite weichhäutig, nicht winterhart. Fiedern sehr kurz zugespitzt, Fiederchen gross, wenig zahlreich, zart begrannt, Sori wenige, sehr gross, an den Nervchen subterminal. Aspidium Braunii Spann. 32. Blattstiel fest, elastisch, viel kürzer als die in die Basis ver- verschmälerte oder doch nicht verbreiterte Spreite. 33. 4 4 — Blattstiel dünn, zerbrechlich, nahezu so lang als die aus breiter Basis deltoide bis lanzettliche Spreite. 34. 33. Indusium kahl, Pflanze gross, meist schwach spreuschuppig, nicht drüsig. Spreite in die Basis verschmälert, Fiedern locker, Abschnitte, bes. obere breit ansitzend, namentlich vorn gezähnt, meist stumpf. Aspidium Füix mos Sw. — Indusium drüsig behaart, Pflanze ziemlich klein, stark spreuschuppig und zugleich drüsig (nach Äpfeln riechend). Spreite gegen die Basis kaum verschmälert, Fiedern kurz, gedrängt, etwas nach oben gerichtet, Abschnitte spitz oval, tief spitzig gesägt, unterste etwas gestielt. Alpin. A&pidium rigidum Sw. 34. Spreite lanzettlich, fast einfach gefiedert. Fiedern des obern fertilen Blattteils aufwärts gedreht, untere Fiedern breit dreieckig länglich, stumpf, tief gekerbt, Kerben gezahnt, untere an der Basis tief ein- geschnitten, Sori gross, Indusium kahl. Sumpfpflanze. Aspidiiiin crlstatum Sw. — Spreite aus deltoider Basis oval, mindestens zweifach fiederschnittig, Sori und Indusium kleiner. 35. 35. Pflanze gross, Spreuschuppen des Blattstiels gelb mit tief braunem Centrum, untere Fiedern länglich, w^enig entfernt. Spreite 3 bis 4 fach fiederschnittig. Fiedern lang zugespitzt, Fiederchen tief zer- teilt, Abschnitte meist schmal, buchtig. Sori grösser, Indusium meist drüsig gewimpert. Aspidium dilatatum Sw. — Spreuschuppen des Blattstiels hellgeblich. Spreite zweifach fieder- schnittig, Spitze der Spreite ovallänglich, unterste breiteste Fiedern entfernt, dreieckig oval. Fiedern kurz gespitzt, Fiederchen oval, nicht tief eingeschnitten. Sori klein, Indusium meist kahl. Subspec. Aspidium spinulosiim Sw. 36. Rhizom aufrecht, Blätter gehuschelt, gross, Spreite in die Basis verschmälert, dicht drüsig (nach Äpfeln riechend). Sori nahe dem Rande. Aspidium montanum Vogl. — Rhizom lang kriechend, Blätter zerstreut, mittelgross. Spreite lang gestielt, in die Basis nicht verschmälert, schwach drüsig. Sori zu- sammenfliessend, mittelständig, aber der Rand des fertilen Ab- schnitts darüber zurückgeschlagen. Aspidium Tlieli/pteris Sw. 37. Ct/stojiteris. Rhizom kurz, dick, liegend, Blätter gehuschelt, oval- lanzettlich. 38. — Rhizom langkriechend, dünn, Blätter einzeln. Spreite sehr lang ge- stielt, breit deltoid, vierfach zerteilt Cf/stopteris montana Beruh. 38. Blattabschnitte ovallanzettlich. Nervchen in die Spitze der lanzett- licben Zähne verlaufend. Cystopteris fragilis Beruh. — Blattabschnitte lineallanzettlich bis lineal und auf den schmal ge- 45 "flügelten Nerv reduziert, letzte Abschnitte oft gestutzt, zweizähnig, Nervchen oft in deren Bucht verlaufend. Pflanze kleiner, Fiederchen und Abschnitte gedrängt. Alpin. Subspec. Ci/stopteris regia Prsl. 39. Woodsia. Alpenpflanzen. Blatt kahl oder fein kurz und sparsam behaart, nur die Stielbasis spreuschuppig. Fiedern klein, breit keilig, tief eingeschnitten, Lappen keilig spitzlich. Pflanze sehr klein, fraglich für unsere östlichen Alpen. Woodsia glahella R. Br. — Blatt spreuschuppig. 40. 40. Klein, Blatt dünn, zerstreut spreuschuppig. Fiedern aus breiter Basis stumpf oval, mit je 2 bis 3 stumpfen Lappen jederseits. Woodsia alpina Gray — Grösser, Stiel derber. Pflanze stark rötlich spreuschuppig. Fiedern verlängert oval bis lanzettlich, mit 5 bis 6 länglichen Abschnitten jederseits. Woodsia ilvensis R. Br. 41. Asplenium. Blätter einfach gefiedert, kurz gestielt, Fiedern klein, zahlreich, meist rundlich. 42. — Blätter lang gestielt. Spreite kurz, unregelmässig dreiteilig oder dichotom mit Endlappen. Lappen lineal, spitz gezähnt. Asplenium septentrionale Sw. — Blätter doppelt bis mehrfach fiederschnittig. 43. 42. Spindel rotbraun elastisch kantig, schmal geflügelt. Asplenium Tricliomanes L. — Spindel grün, weich, stielrund mit Furche Asplenium viride Huds. 43. Blatt sehr kurz gestielt, Spreite ovallanzettlich in die Basis ver- schmälert, doppelt bis dreifach fiederschnittig, Abschnitte klein, gedrängt, keilig oval, fein zugespitzt. Spindel grün. Sori öfters über den Nerv übergreifend. Kleine Pflanze. Asplenium fontanum Bernh. — Blatt lang gestielt. Spreite aus breitester Basis deltoid, oval oder verlängert schmal. 44. 44. Spreite lineallanzettlich verlängert, oben einfach, an der Basis doppelt gefiedert. Fiedern und Abschnitte schmalkeilig, gestutzt, vorn gezahnt. Blattstiel dünn, lang, rotbraun. Kleine Pflanze. Asplenium Germanicum Weis. — Spreite deltoid-oval. 45. 45. Kleine Pflanze mit dreifach gefiederter Spreite, lockern ovalen oder rhombisch-keiligen gestielten Abschnitten, vorn kurz gezahnt. Blatt- stiel grün, Textur weich lederig, glanzlos. Indusium gezähnelt- gewimpert. Asplenium Ruta mui'aria L. — Grössere Pflanze mit deltoid-ovaler bis lanzettlicher Spreite, 2 bis 4 fach gefiedert, Abschnitte meist gedrängt, verlängert oval keilig, oft scharf zugespitzt, tief scharf gezahnt, Blattstiel steif, glänzend 4G rotbraun, Textur straff lederig, Fläche glänzend, Indusium ganz- randig. Asplenutm Adiantum nüjrum L. — Wie vorige, aber grösser, untere Fiedern stark verlängert, nach der Spitze des Blattes zu aufwärts gebogen, Abschnitte schmal lanzettlich bis lineal, stark liegend gesägt-gezähnt. An unserer Südgrenze. Subspec, Asplenium Onopteris L. 46. Im Schlamm wurzelnde Pflanzen mit dorsiventralem kriechendem Rhizom, in der Knospenlage spiralig eingerollten Blättern ; Sporo- carpien hartwandig, zwei- bis mehrfächerig, auf kurzen Stielen achselständig am Grund der langen sterilen Blätter. 47. — Schwimmende Pflanze mit verzweigtem Stämmchen, an dem Quirle sitzen, die aus je zwei ungeteilten rundlichen Schwimmblättern und einem wurzelähnlichen, zerschlitzten, untergetauchten Wasser- blatt bestehen. Die häutigen einfächerigen Sporocarpien sitzen zu zwei oder mehreren an der Basis des Wasserblattes. Salvinia natans All. 47. Sterile Blätter binsenartig, stielrund fadenförmig zugespitzt. PUularia glohuUfera L. — Sterile Blätter lang gestielt. Spreite aus vier keilig dreieckigen vorn gerundeten Blättchen bestehend. Marsilea quadrifolia L. Speciellei" Teil, I. Filices. L. Gen. Plant. Ed. I. 322, ex part. A. Polypodiaceae. Mart. Icon. Crypt. Brasil 83. Polypodiese Prantl. Bot. Garten Breslau I. 17 Polypodium. L. gen. Plant Ed. I. 322. Luerss. 52. Aschers. 98. 1. P. vulgare. L. Spee. Plant. Ed. I 1085. Luerss 53. Aschers. 94. Hab. Der Typus oder die nördliche Form ist, wie überall in Mittel- europa, auch in der Schweiz ganz allgemein verbreitet. Er hat Habitus und Ausrüstung eines tropischen Epiphyts : auch sind die Standorte in der Regel sehr geschützt und bieten ein weit milderes Localklima als das allgemeine. Fehlt bei uns, ohne eigentlich häufig zu sein, nur in der eigentlichen Älpenregion und in den sehr trockenen untersten Lagen. Auffallend hohe Standorte sind Muottas 0. Engadin 1800 m. M. Candrian. Nuttauns ob dem Silvaplaner-See 2000 m. Coaz. Bernardino 5100—5300 Brügger. Zermatt Heubalm 1800 m. ! Bützistockgipfel C. Glarus nahe 8000' Fischer- Oster. Ich führe die von den Autoren unterschiedenen Varietäten an, die bei uns gefunden sind, wobei zu sagen ist, dass sie sehr oft nicht scharf charakterisiert sind, sondern — sogar auf demselben Rhizom — inein- ander übergehen. Die als Typus zu betrachtende Form ist Var. commune Müde fil. Europ. 18 mit lanzettlicher, ziemlich schmaler Spreite (5 bis 6 cm.) eher weiten Buchten zwischen den meist zahlreichen:' 12 bis 15 Abschnitten; diese ziemlich schmal: ^/4 cm., bis gegen die Spitze gleich breit, dann plötz- lich zugespitzt, nach vorn gesägt. 48 }Iah. Überall zerstreut, nur in den untersten Lagen von Tessin und dein llhonetlial in der Nähe des Gent'ersees durch die Subspec. serratum VVilld. ersetzt und hier erst im feuchtern Waldgebiet: z. B. Rossa Calanca. Valetta di Fregiera Locarno Franzoni. Ponte Brolla! und Solduno ! noch im 0. Wallis J. J. Bernoulli. Zermatt! Im 0. Engadin Revers sous les melezes Favrat. Samaden M. Candrian. Lac Tanay 1400 m.! Sehr grosse Form von den Dimensionen der Subspec. serratum aber den Charakteren des commune Gesslersburg bei Küssnacht Herb. Luzern. Sontenberg ob Weggis Herb. Luzern. Subvar. sinuosum. Grössere Exemplare mit auffallend breiten Buchten zwischen den Abschnitten, so dass die Abstände der letztern um mehr als die eigene, bis zu der doppelten Breite getrennt sind, was der Pflanze einen sehr veränderten Habitus giebt, indem die Abschnitte sehr entfernt alternieren. Hab. besonders schattige, subalpine Standorte: Lac Tanay 1400 m. ! Engelberg 1200 m. ! Brünig 1000 m.! Val Furva 1600 m. E. Levier; versus sinuosum Figino bei Lugano Wirtgen. Dieselbe vom Harz Ilfeld C. Ossivald. Kümmerform ist: Subvar. pygmaeum Schur. Enum. Transilv. 830. Pflanze nur einige cent. lang. Stiel sehr kurz, Spreite dreieckig oval, mit wenigen Abschnitten, aber reichlich fructifizierend. Hab. Hie und da neben der Normalform, zuweilen auch allein und in Anzahl. Pontresina au glacier E. Biirna\ St. Moritz Engadin E. Burnat. S. Leonard Wallis E. Burnat. Zermatt 1800 m, ! Subvar. rotundatum Milde fii. Europ. 18. Wie commune, allein die Abschnitte vorn ohne Verschmälerung zu- gerundet, Habitus dadurch sehr abweichend. Diese sonst seltene Form ist, mit der Normalform vielfach und selbst auf gleichem Rhizom gemischt, besonders in unserer See- und Föhnzone nördlich der Alpen verbreitet. Hab. Sponthal Glarus 1500 m. Schroeter, F. v. Tavel. Zürichberg Lehmann. Kehrsiten ! Giessbach ! Sandsteinfels ülmitzberg Bern L. Fischer. Gueuroz U. Wallis Favrat. Mordes Jaccard. Chillon ! Versus rotundatum : Au dessus de Neuchätel Sire. Axenstein Eggler. Giebel Mythen und Rossberg Rhiner. Emmetten L. Irischer. Herren- rüti Engelberg ! hier auch mit kammförmig dicht gestellten Abschnitten. Reichenbach Meyringen F. v. Tavel. Kreuzegg Toggenburg J. Hegi. Muottas N. Hang Engadin Candrian. Tourbillon Wolf. Locarno Franzoni. Barbengo Wirtgen, 49 Ein rotundatum mit sehr kurzen Abschnitten und daher bloss 2V2 cm. breiter Spreite ist nach einem Orig. Ex. von Hammann Bozen 1853 im Herb. Kneucker: var. angustum Hausm. nach Milde fil. Eur. 48. In der Schweiz wohl auch zu finden, Var. platylobum. Eine bisher noch nicht unterschiedene, aber deutlich ausgeprägte var. Die obere Figur auf Tab. I bei Moore nat. print. Brit. ferns. Octav. I. stellt sie sehr deutlich vor. Spreite nicht lanzettlich, wie bei commune, sondern breit oval, mit deltoider Basis, in Folge der oft vorherrschenden untersten Fiedern viel breiter: 6 bis 9 cm. Abschnitte weniger zahlreich, meist 10 unter der Spitze, aber breiter: ca. ! cm. stumpf oval endend, Textur fleischiger, Sori grosser, Nerven häufig dreifach gegabelt. Diese var. tritt besonders häufig mit geöhrelter Basis des untersten Fiederpaars auf, und wird oft als var. auritum Willd, bezeichnet, aber der geöhrelte Lusus kommt bei allen Varietäten nicht selten vor, selbst bei v. stenolobum. Hah. Tessin : Sorengo , mit dem 1. auritum Wirtgen. Rovio id. Novaggio, einige Exemplare geöhrelt ! Rigi Vitznau ! Muottas 0. Engadin Candrian ebenfalls geöhrelt. Diese var. habe ich auch vom : Harz Oss- ivald- Gera Reuss Endschütz und Stadtwald Dr. Naumann. Unteressen- dorf Würtemberg Probst (geöhrelt). Swinemünde Pommern C. Bolle (ge- öhrelt). England Ch. Bailey. Rhön Nassau Goldschmidt. Pterid. Wirtg. 132. Nassau Taunus Müller Pterid. Wirtg. 23. b (geöhrelt). Saffenburg Ahr Wirtgen. 20. Drachenfels Wirtg. 19. b (stark geöhrelt). Var. stenolobum. Gegensatz zu platylobum : Spreite ähnlich commune aber Abschnitte sehr zahlreich: 20 bis 30 Paare, sehr schmal, lineal 2 ctm. lang auf 4 bis 5 mm. Breite, fast ganzrandig, spitz. Habitus sehr verändert, ähnlich P. plebejum Schlecht. Mexico's. Nerven meist nur einmal gegabelt. Hah. Locarano Mariani. Novaggio ! Pietro Pombio bei Lugano Wirtgen. Giessbach Herb. Turic. So auch Harz Ossivald. Versus stenolobum: Herrenrüti Engelberg! Kriensbach Herb. .Luzern. Mit sehr breiten Buchten zwischen den schmalen Abschnitten Gurten- dorf Bern E. Fischer. Var. attenuatum Milde fil. Europ. 18. Grössere, stärkere Form mit zahlreichen Abschnitten oft von der Breite des platylobum. Nerven häufig dreigablig, das Blatt verlängert breit lanzettlich, die Abschnitte zahlreich, von der Basis an allmälich zugespitzt, also verlängert dreieckig und längs dem ganzen Rande liegend gesägt, oft spitz. 4 50 Hab. Form der wärmeren Gegenden, in der Schweiz mindestens so häufig als commune, namentlich in tiefern Lagen, um den Genfersee, an den Seen am N. Fuss der Alpen. Z. B Tessin Locarno Franzoni. Ponte Brolla ! Mordes Jaccard. Koche Favart. S. Triphon Secretan. Sion Wolf. Nuttauns ob dem Silva- planersce 2000 m. Coaz. Gegend von Genf Beider^ Paiche. Audessus de Neuchätel Sire. Subvar. alatum. Grosse Form mit ziemlich stumpfen, kaum gesägten Abschnitten, die nicht zur Spindel eindringen, sondern einen jederseits 3 mm. breiten Flügel lassen, was den Habitus verändert. Hab. M. Vergy Savoyen Herb. Bernens. Audessus d'Hauterive et Vorin 1835 Herb. Godet. Subvar. acutum Moore nat. printed Brit, ferns Octavo I Tab. 2 A. Ein attenuatum, aber mit nahezu ganzrandigen und sehr spitzen Abschnitten. In der Schweiz meist bloss versus acutum. Hab. Novanco bei Lugano Wirtgen. Lutry Mauern Rosine Masson. Versus acutum : Haardt bei Basel D. Käppeli. 1 855 Herb. Luzern. Bernardino Kurort 5100 — 5300' Brilgger. Bützistockgipfel, Glarus nahe 8000' Fischer-Ooster. Thonon E. Ayasse. Crete de la montagne de Don Savoye mit geflügelter Spindel Briquet. Zu bemerken ist übrigens, dass alle Blätter von P. vulgare im un- entwickelten Zustand spitze, ganzrandige Abschnitte zeigen und sich die Zahnung derselben erst am voll entwickelten Blatt deutlich zeigt. Subvar. prionodes Aschers 91, P. vul;^are v. serratum Mooie (non Willdj nat. print. Brit. ferns Octavo I 3 B. Sehr grosses attenuatum, mit tief gezahnten bis gelappten Ab- schnitten und dadurch der var. crenatum der Subspecies serratum ähnlich, mit Neigung zu luxurianter und monströser Entfaltung der Lappen der untern Fiedern. Hab. Morcote Wirtgen. U. Wallis Wolf. Subvar. stenosorum. Eine sehr merkwürdige Abänderung des attenuatum mit lanzettlichen, schief stehenden Sori von 2'/? mm Länge und V2 ni^^i Breite, anscheinend meist fehlschlagend und wenige entwickelte Sporangien tragend. Kommt oft nur an einem Teil der Fiedern vor, während einige Fiedern an der- selben Pflanze runde, voll entwickelte Sori tragen. An einem Exemplar der var. omnilacerum aus Irland Klogher Kane sind ähnliche längliche aber sehr sporangienreiche Sori vorhanden. Bekanntlich kommt bei einigen tropischen Polypodien diese Erscheinung oft vor. Überhaupt 51 erscheint die Spalte des Gewebes, in dem die Sporangien bei Polypodium vulgare befestigt sind, öfters nicht rund, sondern etwas länglich, was sich nach dem Abstossen der Sporangien erst zeigt, während die Sporangien- haufen selbst rund erscheinen. Bei der subvar. stenosorum ist die Er- scheinung sehr auifällig. Hah. Rovio in Anzahl Wirtgen. Der bei Lowe our native ferns I 52. 35 abgebildete lusus supra- soriferum Wollast., mit Sori am Rande und sogar auf der Oberseite, ist bei uns noch zu suchen. Ich habe ihn von Rudigsdorf Harz Ossivald. Areal der Art in der Beschränkung auf die bisher geschilderten nördlichen Formen. Ich führe bei Angabe dieses merkwürdigen Areals die, eine auf- fallende Übereinstimmung mit unsern var. zeigenden fremden Formen ausführlich nach meinem Herb, an : 1. Ganz Europa bis zur subarctischen Zone in sämtlichen oben ver- zeichneten var. Nur in den heissesten Küstenländern auf die Gebirge reduziert. 2. Tibet nach Hope. 3. In Japan eine kleine, der v. stenolobum nahe, aber mit sehr dichten Abschnitten und schmälerer Spreite versehene Form Faurie, und eine durch halbkreis- bis kreis-, ja spiralförmig sich rollende Spindel ausgezeichnete, noch kleinere, meist mit Goniphlebien- Nervatur versehene Form : P. Fauriei Christ. Bullet. Boiss. IV 10. Oct. 1896. 672. 4. Im östlichen Amerika selten und sehr zerstreut : v. commune: Washington D. C. Mahel Miles. Smithfield Rh. J. W. W. Baileij. v. rotundatum: Ellisons Bay Door Wisc. Schuette. versus rotundatum : Egg harbour Wisc, Schuette. Virginia Allegh. Hb. Kew. Niagara Hb. Kew. V. versus attenuatum: Ohio Foerste. 5. Im Küstengebiet von N.-W. Amerika von Californien bis Was- hington die bes. var. falcatum (Polypodium Kellog.) mit sehr fein und dicht gesägten, fein zugespitzten, etwas gebogenen Abschnitten. Ganz nahe steht auch P. CaUfornicum Klfs. Ex. fil. 102 mit Neigung zu anastamosierenden Nerven (Goniphlebium.) €. Im extratropischen S. Afrika : var. commune Boschberg Sommerset East. Hb. Kew. Tafelberg Eckion und Zeyher. var. rotundatum Natal Inanda Wood. 52 2. Snbspecies P. serratnm.*) Willd spec. plant. V 173. Luerss. ö'.\ Aschers. 97. Von dem nördlichen Typus verschieden als geographische (medi- terrane) Unterart durch den biologischen Charakter einer wintergrünen Pflanze mit Sommerruhe, durch grössere Dimensionen, dickern meist zwei getrennte Gefässstränge zeigende Stiele, an der Basis deltoide ovaldreieckige Spreite, die unten am breitesten ist, lederig fleischige Textur, grössere zahlreichere Sori. Dimensionen der Spreite 20 auf 12 bis 25 auf 15 cm. Abschnitte horizontal parallelrandig, relativ schmal: ^1^ cm., meist scharf gesägt. Nerven 8 bis 4 gabelig. Buchten schmal. Hab. Felsen und Mauern der wärmsten Region : 1. Im Becken der insubrischen Seen: Becken des Lago Maggiore: Von Ascona abwärts an den Felsen der Strasse und deren Stützmauern gegen Brissago! in Menge und in ganz so ausgeprägter Gestalt und Grösse wie in S. Italien, Capri, Sorrento etc. Anf, Mai mit reifen Sori. Valletta di Frezina Locarno Franzoni. Becken des Lago di Lugano: Gandria Mari. Sasso bei Gandria F. V. Tacel. Wirtgen. Val Solda S. Mamette! im October mit frisch ent- wickelten noch weichen Blättern und erst angedeuteten Sori. Melano-Rovio Fuss des Generoso Wirtgen. 2, ßhonethal am obern Ende des Genfersees, hier mit meist scharf gezähnten Abschnitten : S. Triphon Gremli, Jaccard, Favrat. Arvel Jaccard. La Fraise bei Roche Jaccard. Vionnaz, Vouvry, Massonger, Vernayaz, Grottes des Fees bei S. Maurice Wolf. Die Subspecies serratum bietet Varietäten, die mit denen des nörd- lichen Typus parallel gehen : Subvar. rotundatum. Mit vorn plötzlich zugerundeten Abschnitten. Hah. Val Solda ! S. Triphon Gremli. *) Die biologische Verschiedenheit des P. serratum und des nördlichen Typu't zeigt sich deutlich gegen Ende des Sommers. Alsdann entwickelt sich erst das serratum und ist zart und saftig, mit noch ganz unentwickelten Sori, während es im Frühling erwachsen ist und reife Sori trägt, um im Lauf dos Sommers zu vergilben und zu welken. Der nördliche Typus des P. vulgare entfaltet sich im Frühling, hat Ende des Sommers bereits reife Sori und dauert auch in den Winter hinein aus. Wo beide Formen zusammentreffen, ist dieser Unterschied meist deutlich wahrnehmbar. Dabei aber ist nicht zu übersehen, dass ausnahmsweise Formen vorkommen, die im Herbar sehr schwer zu erkennen und nicht ohne Zweifel dem P. serratum oder dem P. vulgare, v, attenuatum zuzuweisen sind. Siehe Aschers syneps I 9.5. Solche Formen sind mir einzelne aus U. Wallis begegnet: sie gehören aber nach ihrer Entwicklungs- zeit doch zu letzterer Form. 53 Var. stenolobum. Mit auffallend schmalen, nur V2 bis l cm. breiten, linealen, fast ganz- randigen, langen Abschnitten. Hab. Val Solda! Vouvry 0. Wolf. Subvar. Caprinum. Vielleicbt zum Teil v. pumilum Hausm. bei Lueiss. 58. Das Analogon der Subvar. pygmseum von P. vulgare v. commune kleine Form, mit breit deltoider Spreite. Stiel 10 bis J2 cm. Spreite 12 bis 15 cm. lang und ö bis 9 cm. breit, Abschnitte horizontal, breit lineal 1 cm. breit, 6 bis 8 jederseits, reichlich fructificierend. Hab. Monte Caprino, Lago di Lugano. Wirtgen. Diese Zwergform ist verbreitet in der Mittelmeerzone: Fiesole! Capri! Var. crenatum. (Wölkst.) Moore Bnt. nature print. ferns III 13. Abschnitte tief, bis zu '3 der Lamina und tiefer grob eingeschnitten gezähnt, unterste oft geöhrelt. Hab. S. Triphon /rtccarc?. Ascona! Melano-Rovio. Spreite bis 1 I cm. breit. Wirtgen. Eine weitere monströse Ausbildung dieser Form ist der unregel- mässig zerschlissene Lusus Cambricum (Willd. sp. plant. V 173) dessen Abschnitte sich gegen die Spitze verbreitern und in Lappen ge- teilt sind, die sich wiederum vielfach fiederspaltig zerteilen. Hab. Diese Form, in der Cultur besonders in England häufig, liegt in einem Ex. von Chillon 1845 E. Burnat in dessen Herbar, und ist von ihm (in litt.) nur einmal gefunden. Auch beim nördlichen Typus kommen Ohrchen und eingeschnittene Abschnitte vor, meist aber nur an den untersten Paaren. Areal der Subspecies. 1. Im westlichen Teil des Mittelmeerbeckens, jedenfalls von Italien an häufig, besonders auf den Inseln und nahe den Küsten, ebenso an der südlichem atlantischen Küste Europas (z. B. Igou Basses Pyrenees Soc. Dauphin 2676) und namentlich auf den atlantischen Archipoln von den Azoren zu den canarischen Inseln. Auf Madeira kommt sie allge- mein, die nördliche Form commune als Seltenheit nur auf dem höchsten Gebirg vor (Moniz.) 2. An den Küsten von Californien und Oregon in der Var. Scouleri (Polypodium Scouleri Hook Grew. 56), die sich nur durch dick lederige Textur, Neigung zu anastomosierenden Nerven und sehr grosse, halb- 54 kugelig vortretende Sori unterscheidet. Dje Form rotundatum erscheint bei ihr die normale. 3. Auf den Sandwichs-Inseln in der Var. pellucidmn (Polypodium pellucidum Kits. Enum. fil. 102) nur ganz unbedeutend verschieden von unserer europäischen Pflanze, und sowohl in der zugespitzten Form als in der f. rotundatum, sowie in einer fast bipinnatitiden, mit der f. cre- natum durchaus analogen Gestaltung auftretend. Siehe Hooker I cent. ferns. Tab. 44 und 45. Pteridefe. Prantl. Bot. Gart. Breslau I. 17. Pteridium. Gleditsch in Böhmer fl. Lips. 295 nach Kuhn Bot. v. d. Decken Reise III. 3. 11. Luerss. Farnpfl. 100. Ascher?. 8'2. 3. P. aquilinam. (Pteris L. spee. pl. Ed. I. 107.^.) Kuhn cit. Luerss, 104. Hah. Dieser kieselhaltige Farn der Waldblössen und Waldränder des vorzugsweise sandigen Bodens überzieht auch bei uns gesellig die geeigneten Stellen der untern Region bis in den Buchengürtel. Auf dem Kalkgebirg besonders da, wo in Folge glacialer Ablagerungen Spuren von Thon und Quarzsand beigemengt sind. Er wird vom tiefen Wald- schatten verdrängt, und bleibt daselbst, ehe er ausstirbt, sehr oft bei der dünnkrautigen Textur und der tiefen, rundlichen Kerbung des Jugend- stadmms stehen. Er fructificiert meist nur in einzelnen Individuen der Bestände und an warmen trocknen Orten, aber doch noch z. B. bei St. Gallen Solitude Th. Schlatter. Den Tannengürtel erreicht er seltener. Im hohen Jura noch bei Fonts C. Neuchätel JJ. Grezet. Im 0. Engadin fehlt er nach Candrian. Abgesehen von den sehr veränderlichen Stufen in der Zerteilung der Abschnitte und der Behaarung der Unterseite, die unmöglich als Varietäten auszusondern sind, bietet er nur eine var. dar : Var. osmundaceum. Entwickelte Pflanze kaum 60 cm. hoch, Blatt 25 bis 30 cm. lang, kaum dreifachfiederspaltig. Fiedern nicht oder kaum gestielt. Fiederchen mit breiten, stumpfen Abschnitten : Abschnitte 2 cm. lang '/j cm. breit, obere Hälfte der Fiederchen fast ungelappt, 3 cm. lang 7 mm. breit, sehr stumpf. Blattabschnitte doppelt so breit als an den übrigen, auch den tropischen Formen. Die Form fructificiert ziemlich reichlich, und 55 zwar an den unveränderten (nicht wie bei den andern Formen an con- trahierten) obersten Abschnitten. Habitus einer kleinen Osmunda oder noch mehr der Pteris incisa Thnbg, Hah. Subalpine Varietät: Alveneu 1891 V. A. v. Salis. Herb. Helv. An dem Saum des S. Gallo -Waldes bei Premadio 1300 m, ausserhalb unseres Gebietes 1890! und von mir im Herb. Helvet. gefunden aus derselben Gegend: Bormio Aug. 1835 U. A. v. Salis. Ebenda E. Levier 1899. Casa Antonio Mongnone, Torrepiano und S. Maria Maddalena bei Bormio. Cornaz. Lusus crispum. Bemerkenswerte Monstrosität : Textur meist dünn krautig, letzte Abschnitte sehr zahlreich, schmal, etwas geöhrelt und mit tief wellig gekerbten und dabei gekräuselten Rändern. Hab. Granitmauer über Biasca! Madonna di Sasso Locarno Schinz. Auch von Killias in Florad Unter-Engadin 1887/1888. 211 bei Tarasp an_ gegeben. Areal der Art. Cosmopolitisches Wald-Unkraut durch alle Klimate der Erde, oft in gewaltigen Beständen wuchernd, auch in den Tropen und der östl. Südhemisphäre gemein, und hier in zwei besondern, in Europa fehlenden Formen : 1. V ar. escidentum (Pteiis Forster) mit entfernt stehenden Fiederchen und geflügelten Spindeln. 2. Var. caudatum (Pteris L.) mit entfernt stehenden linealen unge- teilten Fiederchen und stark verlängerten, linealen Endabschnitten. 3. Im trockenen S. Afrika tritt hinzu : Var. Capense (Pteris Thunbg.) mit dicht stehenden, kurzen dreieckig ovalen Fiedern und sehr dicht kammförmig eingeschnittenen Fiederchen mit kurzen, gedrängt stehenden Abschnitten. Der Farn fehlt nur im tiefern Süden der westlichen Halbkugel, wo er durch die, ihr habituell gleichende Pteris deflexa Link vertreten wird, und ebenso in der arctischen und vegetationslosen Wüstenzone, sowie in den Gebirgen von der Baumgrenze an. Pteris. L. Gen. Plant Ed. I. 322. Luerss. 92. Aschers. 8i. 4. P. Cretia. L. Mantiss. I. 130. Luerss. 94. Hah. Dieser tropische und subtropische Farn steigt aus dem öst- lichen Mittelmeerbecken mit Überspringung der lombardischen Ebene 56 in unsere südlichen Seethäler hinan. Er bewohnt geschützte Schluchten, wo die Winteikälte nicht eindringt, meist mit Aspidium aculeatum oder Adiantum Capillus Veneris, reichlich frnctiticierend. 1. Becken des Lago Maggiore: Locarno Ilaller ß. Ebenda al Taz- zino Frauzoni 1S60. Christ 1874. Bei der Birraria Nazionale unter Brione Mariani, Ed. Fischer. Entre Locarno et le couvent des Capucins Leresche. Madonna di Sasso Käser. Herb. Lucern. Minusio J. Muret, Lüscher, Favrat. Val Verzasca auf Granit Killius. 2. Becken des Luganer-Sees : Gandria Haller ßl. Herb. Delessert. zwischen Gandria und Castagnola Schlucht 300 m. Mari, F. v. Tavel. Areal der Art. 1. Von sehr allgemeiner Verbreitung durch das wärmere Asien von China (in Shen Si bis zum 40 '^ N. Br. Giraldi) durch Lulien und Vorder- asien, Südfuss des Kaukasus, Mittelmeerländer nach W. bis Italien, aber nicht in die westliche Hälfte des Beckens, bis Finale Marina Bicknell und Nizza Aspremont vallon de Donares Vidal vordringend. Fehlt der atlantischen Küste und den so fanireichen atlantischen Inseln ; dagegen in 0. und S. Afrika. 2. Zerstreut im subtropischen N. Amerika und Mexico. Geht vom östlichen Mittelmeer her an die insubrischen Seen: Garda- see, Comersee bei Varenna Bertram, Lago Maggiore zwischen Cannero und Ghifa G. Gibelli. Ornavasso presso la cava di marmo della Candoglia G. Gagliardi 18G1. Herb. Franzoni. Aquafraggia : Mairathai bei Chia- venna 1200' Briigger. Allosorus. Beinh. Schrad. N .[ouin. 1. 'i. 30. Aschers 86. Cr_yptogramme 11. Br. in Piichardson Botan. Journ. Polar See b. Franklin 767. Luerss. 72. 5. A. crispns. (Osminid.i L Sp. pl Ed. 1. 1067) Beinh. cit. Hab. Gesellige, rasenbildende Art des Felsgerölls und der Mauern, seltener des anstehenden Felsens im Urgebirg unserer Centralalpen in subalpiner bis in den Anfang der alpinen Höhe, hier verbreitet, aber in den äussern Ketten und im Kalkgebirge fehlend. Dringt in steilen, feuchten Schluchten im Tessin einzeln tief herab. Ich gruppiere hier die in den Herbarien notierten Standorte : Gotthard : 18Ü0 m. Christ, bis 2200 m. Coaz. Schöllenen Nägeli, Regel. Amsteg Mayenthal, Urseren Rhiner. Göschenen A. K. Rau. Susten. Regel. Hüfifirn Maderanerthal Herb. Lucern, Berner Oberland Guttannen Handeck Grimsel ! 57 Graubünden: Morigel Tawetsch 1800 m. Coaz. Hinterrhein Dr. Fries. Ascherson Splügenhöhe Heer. La Greina Heer. Sils 2100 m. Kiener. Flüela Theobald. Wallis: Nufenen 2100 m. Wilczek. Simplon W. Bernoiilli, Fauconnet. Zwischenbergen Briquet. Almagell Favrat. Zwischen Taesch und Zermatt Herb. Kneucker. Alesse ! J. Thomas. Joux brulees Wolf. Cret Bagne Miller ex Jaccard. Montblanc-Gruppe : Montenvert etc. Beuter. Brevent Paj/ot. Col de Bonhomme Fauconnet. Tete noire Vogel, Wolf. Vanhaut und Marecotte sur Salvan Wolf, Favrat. Salanfe Favrat. Besonders häufig auf der Südseite der Alpen : Maloja Morthier. Inter Campovico et Masino V. A. v. Salis. Tamar. Sassello sopra Cug- nasco._ S. Bernardino Franzoni. Isone Favrat. Inter Isone et Tavurno Muret. Zwischen Quinto und Piora W. Bernoulli. Airolo J. J. Bernoulli. Fusio Schulthess. Ponte Brolla ! Piano di Bioggio Mari. Im ganzen Calanca schon bei Poccia 850 m. Coaz. Golimo-Losone 250 m, H. Lüscher Bondasca Eikli. Bergell Casaccia Lehmann. Chiavenna U. Ä. v Salis. La Pala Val di Sotto und Alpe delle Mine Val Tresenda bei Bormio Cornaz. Sehr oft geht innerhalb desselben Blattes der sterile untere Teil nach oben m fertile Abschnitte über. Var. pectinata. Abschnitte des sterilen Blattes nicht keilig verkehrt oval, an der Spitze 3 bis 4 spaltig mit stumpflichen Zipfeln, sondern oval, seitlich kammförmig gezähnt mit zahlreichen stumpflichen bis spitzen Zähnen, eine ovale Spreite freilassend. Hab. Susten Eegel. Haiideck ! Auch Hofsgrund Schwarzw. Maus. Areal der Art 1. Unserer europäischen Form: ein alpines mit breiter Ausdehnung bis in die südlichsten und scandinavischen Gebirge: von Steyermark zu den Westalpen, Pyrenäen durch die spanischen Gebirge : Guadarrama Reuter zur Sierra Nevada Boissier und zur Lagoa da Salgadeira in Por- tugal Daveau, in den Apennin: Abetone Toscana Buhani. Boscolungo Levier. Auvergne, Vogesen Beleben ! Schwarzwald Hofsgrund Maus. Loesch. Riesengebirge, Siebenbürgen (Aschers. 86.) Sehr vereinzelt und in verschwindenden Spuren auf einigen Punkten des Harzes und der Ardennen: zwischen Pepinster und Spa A. Thielens. Entre Juslenville et Spa id. 1862, Kaukasus: Abkhasia Kliutsch Levier und Sommier. Lazistan Djimil Balansa. Norwegen Soolnör Lofoten Bcenitz. Gr. Brit- tannien Lochnagar Aberdeenshire, Coroall Shiddaw Cumberland Bailei/. 58 2. Var. Brunonianus (Cryptogramnie R. Br.) N.-W. Ilimalaya Chamba, Pangi 11,000 bis 15,000' Duthie. Sikkim-Hinmlaya King. Shensi sept. China Giraldi. Riishiri Japan Faurie. 3. Var. acrostichoides (Cryptogramme R. Br.) N.-W. Amerika Cascades E. Washington lioeU. Lassens Peak Calif. Miss Pelton. Wahsach Miss Mabel Miles. Ellisons Bay Wisc. Schuette. 4 Var. ChUensis (A. crispus R. A. Philippi Plant, nuev. Chilenas in Annal. Univers, de Chile 94. 356.) Von der europäischen Form durch etwas ledrigere, schmäler zerteilte Abschnitte abweichend. Südliche Anden von Chile 1. Philippi c. Reiche. Noch stärker zerteilt ist Pellaea fiimariaefolia Philippi bei Baker Summary 35, aber spezifisch nicht ver- schieden. El Nitrite, S. Chile Philippi. An diese Formenreihe schliesst sich sehr genau an Pteris Stellen Gmel (Pellaea gracilis Hook), im Blatte dem A. crispus täuschend ähn- lich, aber mit kriechendem Rhizom und nicht gebüschelt stehenden Blättern: eine Kalkpflanze des höhern Nordens von Sibirien und dem östlichen N. Amerika, die auch in Tibet und dem Himalaya in grossen Höhen vorkommt Punjab Hozara, Chamba Pangi 12,600' Duthie. Cheilanthes, Swarz. synops. fil. 126 Luerss. 8t. Aschers. 88. 6. Gh. fragans. (Polypodium L. mantiss II. 307.) \V. bb. Hi.st. nat. Canar. III. 452 Luerss. 86. Hah. Höchst xerophile Mittelmeerpflanze, an Trockenmauern und Felsen. Von dieser, noch bei Bernoulli 33 und Milde fil. Europ. 34 als in Tessin und in Helvetia angegebenen Art fehlt in den Herbarien jede Spur: dagegen ist sie von benachbarten Standorten vorhanden: Aostathal Müller Arg. Rochers pres de la Cite d'Aoste E. Thomas. Gegenüber Aimavilles an einem Felsen an der Landstrasse Leresche in litt. Rupi aridissime presse la Cascata di Silloe 650 m. Val d'Aosta con Opuntia etc. Lino Vaccari 1898. Zwischen Domo d'Ossola und Villa Thomas nach Bernoulli 33. Auch bei Susa Piemont Aschers. 89. Areal der Art. Im warmen Littoral des ganzen Mittelmeeres sehr verbeitet, bis Dalmatien, in die obere Provence und Languedoc, Spanien, atlantisches Littoral in Portugal und Frankreich, atlantische Inseln, Vorderasien bis zum W. Himalaya, Sinai Figari Bey und Yemen Schiceinfurth. 59 Nothol £613 a. R. Br. Prodrom, fl. Nov Holland 115. 7. N. Marantse. Luerss. 67. Aschers 91. (Acrostichum L. Spec. PI. Ed. I. 1071) R. Br cit. Luerss. 68. Hah. Eminent xerophile Art trockner Mauern und Felsen des ür- gebirgs, Serpentins und namentlich neuerer vulkanischer Gesteine, aus dem Becken des Mittelmeeres in die südlichsten Alpenthäler eindringend. An einem einzigen, leider durch den Sammeleifer der Liebhaber zerstörten Standort innerhalb der Grenzen: im Becken des Lago Maggiore, aber ziemlich weit vom See selbst im untern Centovalli, dem untersten östlichen Seitenthal der Maggia : Mauer längs dem Wege von Cavigliano nach Intragna auf Quarzgestein Üct. 1839 Franzonl, und mir noch 1875 lebend von ihm zugesandt; später daselbst ausgerottet, jedoch vorher an die Mauer des Klosters der Madonna di Sasso bei Locarno verpflanzt. Nach brieflichen Mitteilungen von Hrn. Emilio Balli wiederum an den ursprünglichen Standort verpflanzt, aber ohne dauernden Erfolg. Die benachbarten Standorte sind Maccagno sopra rupi verso Zenno nahe der Grenze nördlich von Luino Franzoni. Baradello bei Como Leresche. Monte Calvario Domo d'Ossola vecchi muri del Castello di Matterella Bossi Wolf. Rupi nella valle Rughetto ebenda Chiovenda. Veltlin bei Morbegno U. A. v. Salis 1836. Schleicher im Herb. Haller fil. Aostathal Thomas im Herb. Bernoulli. Val d'Aoste Morgex pres Cour- mayeur Paijot. Mont Jovet 500 m. Ivrea sponde del laghetto di S. Giuseppe val d'Aosta Lino Vaccari. Areal der Art. Mediterranpflanze, oder wenn wir die höchst verwandte N. Eckloniana Kunze dazu nehmen: altafrikanische Pflanze von grosser Expansivkraft bis Abessinien, zum Himalaja, den Canarischen und Capverdischen Inseln Bolle und Madeira einerseits, S.Afrika anderseits (hier nur N. Eckloniana). Verbreitet sich nach N. bis in die Serpentine von Mähren, N. Osterreich und Steyermark, ins Etschthal, und zur untern Donau (Aschers 92.) Die abessinische und die Himalayapflanze weichen ebenso stark von unserer Form ab als N. Eckloniana. Gymnogramme. Desv. Magaz. Naturf. Berlin V. 30(3. Luerss. 61. Aschers. 92. 8. G. leptophylla. (Polypodium L. Sp. pl. Ed. 1. 1U92) Desv. cit. Luerss. 64. Hab. Dieser kleine Frühlingsfarn, der sich vor allen andern euro- päischen Arten durch blos einjährige Dauer auszeichnet, ist innerhalb 60 unserer Grenzen noch nicht nachgewiesen. Er dringt aber aus der Mittelmeerregion tief in die südlichen Alpenthäler ein, und rückt uns ganz nahe: Vallee d'Aoste Em. Thomas 1832 in Herb. Blanchet Mus. Laus. Au Dar pres Farette Albertville Savoie 1833 presque detruit depuis par la secheresse E. Perrier Herb, Reuter. S. Tirol bei Meran Bamberr/er 1853. Das Pflänzchen wächst gesellig auf feiner Erdkrume besonders Tuff an geschützten etwas überwölbten Stellen, wo es ein « locales Klima» vor Frost bewahrt, denn die Entwicklung findet schon Anf. Winter statt. Areal der Art. Seltsam zerfahren durch beide Hemisphären : 1. Gemein im Mittelmeerbecken, atlantische Küste Europas bis Jersey, atlantische Inseln, N. S. und 0. Afrika, Madagascar. S. Indien. 2. Andenländer von Central- und dem nördlichen S. Amerika. 3. Südhemisphäre in Australien und Neuseeland. Anmerkung. Die Pflanze biUL.'t mit einigen ähnlichen kleinen und zum Teil ebenfalls jährigen Arten das Genus Anogramme von Link, das in einer Gesamtdar- stellung der Gymnogrammese wohl lestzuhalten sein wird. Adiantum. L. gen. pl. Ed. I. 322. Luerss. 78. Aschers 87. 9. A. Gapillns Veneris. L. spec. pl. Ed. I. 1096. Luerss. 80. Hab. Altafrikanische im Mittelmeerbecken allgemein verbreitete Pflanze besonders auf dem von Tropfwasser befeuchteten Kalktuff, aber auch auf ürgebirg, in der untersten Region, in Nischen, kleinen Schluchten und sonst überhöhten und gegen den Frost Schutz bietenden Orten, und da gesellig. Dringt tief in die südlichen Alpenthäler ein. In der Schweiz : 1 . Im insubrischen Gebiet zerstreut. Lago Maggiore : Locarno unter Brione 340 m. Mariani, Coaz mit gewaltig grossen Fiederchen von S^^g cm. Durchmesser mit 12 Sori. Ponte Prolla F. v. Tavel, Wilczek Madonna di Sasso F. V. Tavel. Solduno ! Ascona Schnebli. Valletta del Repitale Franzoni. Lago di Lugano: Lugano J. L. Thomas. Zwischen Castagnola und Gandria L. und E. Fischer. Gabbiano Farrat. Arogno 590 m. Coaz. Val Solda! Au-dessus de Crevola ausserhalb der Gvenze Favre. Auch imAostathal: S. Vincent ponte Romano 500 m. und Silloe 650 m. Lino Vaccari. 2. Am Fuss des Jura: Rumilly Paget. Parois d'une grotte pres Bellegarde 23 mai 1858 J. C Ducommun. Fort l'Ecluse Briquet. 61 La Sarraz C. Waadt rochers de la Venoge Th. Durand, der im Catalogue de la fl. vaud, IT. 887 die Localität also beschreibt: en sept. 1898 lors d'une promenade en bateau dans la gorge de la Tine de Con- flans, nous avons trouve cette charmante fougere croissant dans les excavations d'une grande paroi de rocher, dont le pied est baigne par la Venoge. Rochers des Gorges au dessus de la Tine de Conflens pres La Sarraz C. Luginbühl 18S5. Grotte aux filles am Ufer des Neuchäteler-Sees zwischen St. Aubin und Sauge in tuffhaltigen Höhlungen 1837 6'. H. Godet, Cornaz 1849, Christ 1856. Au-dessous de Sauge am See E. Sire ein Ex. von 5 Dec. Länge. Der von Murith angegebene Standort La Ravoire bei Martigny ist von 0. Wolf vergeblich abgesucht worden. Var. Burmiense Brügger in Wartmann und Schenk Schweiz. Crypt. exsicc. 800. Durch gehäufte und sehr verkürzte Blattentwicklung auf den weit verzweigten Rhizomen dichte Rasen bildend. Blattstiele 1 bis 3 cm., Blätter 2 bis 5 cm. hoch, oft vom Rhizom an verzweigt, Fiederchen klein oft nur zu 3 oder 5, oft nur ^3 bis ' , cm. Diam. sehr dicht stehend, fast dachziegelig sich deckend, wenig eingeschnitten. Habitus vollkommen verändert. Keine Jugendform, denn sie fructificiert reichlich. Übergänge zur Normalform kommen am Rande der Standorte vor, die dann etwa die Grösse der englischen Pflanze: IV2 Dec. erreichen. Hab. Reihenweise am warmen Tuif der alten Thermen von Bormio bei 1150 m. an der Pliniana einen grünen niedrigen Anflug bildend. Grössere Exemplare auch an der Nibelungenquelle U. A. v. Salis 1835. Brügger, Cornaz, Thiry, Christ 1891. Normalform von da E. Levier. Eine ähnliche niedrige, aber in den Fiederchen grössere Form zwischen Ascona und Ronco A. Schlitz. Eine gleiche Form sah ich in Plant. Palaest. Blanche 889 von inter Abugosch et Jerusalem. Lusus Vaccarii. Höchst bemerkenswert als genaue Analogie des A. Farleyense Hort. Pflanze gross, Fiederchen monströs ausgebildet : theils kaum vergrössert doch tief rundlich gekerbt, teils sehr vergrössert: 3 cm. im Durchmesser, rundlich nierenförmig, tief und mehrfach eingekerbt und dabei gefaltet, mit flach abgerundeten breiten Kerben, teils noch mehr verbreitert: bis zu 4 cm., vielfach tief gelappt, Lappen teils abgerundet, teils lang vor- gezogen, sehr zahlreich, ungleich, lineal, bis 2 cm. über den Rand vor- stehend, 3 mm. breit, vorn gestuzt und hie und da einen rudimentären Sorus tragend. Die grössten Fiederchen zeigen 15 und mehr solcher, häufig wieder gespaltener und etwas gekräuselter Lappen. 62 Habitus von A. Farleyense, von dem es sich durch rudimentäre Sori, einfachere Verzweigung, vielfach vorhandene fast normale rundlich ge- lappte Fiederchen und das fehlende Articulationsknütchen am Gründe des Fiederchens unterscheidet. Die Übergänge zur *Normalform sind bei der Form Vaccarii deutlich und zahlreich, die von A, Farleyense zum normalen A. tenerum Svv. sind nicht mehr erhalten. Gleicht auch etwas dem bei Lowe our native ferns II. 194 abge- bildeten 1. incisum Footii Lowe, das aber weniger zerteilt und steril ist. Hab. Diese schönste aller Formen fand Prof. Lino Vaccari im Aosta- thal: Rupi di Silloe 't., presse Aosta al marginedi unasor- gente calcarea 650 m. Dccember 1898. Areal der Art. Die Pflanze ge- hört der rund um Afrikaverbreiteten altafrikanischen Flora an , deren wesentlicher heu- tiger Bestandteil die Capflora bildet, und ist in diesem Gebiet überall : im Capland, in Angola, am Niger, am Mit- telmeer; in Natal, Zambesiland, Abes- Fig. 1. Adiantum Capillus Yeneris 1. Vaccarii. ^^^.^^ vorhanden und fehlt auch den atlantischen Inseln und den Maskarenen nicht. Sie geht auch hinüber nach Asien bis China, Japan und zu den Sandwichs- Inseln (Baldwin). In Amerika ist sie selten und wird im tiefern Süden von andern Arten: A. tenerum Sw. und A. cuneatum Langsd. Fischer vertreten. In unserer Nachbarschaft ist sie in S. und W. gemein ; von W. Frankreich geht sie bis Grossbritannien hinauf. In den 0. Alpen steigt sie ähnlich aufwärts wie bei uns : Meran, Tarvis in Kärnthen {Aschers. 88) Bosnien Brandis. 63 Blechnesp. Hook. Synops. filic. Ed. IL 183 Blechnum. L. gen. Plant. Ed. V. 485. Luerss. 109. Aschers. 48 10. B Spicant. (Osmunda L. Spec. Plant. Ed. 1 1066.) Withenng Arrang. Ed 3. III 765. Luerss. 113. Aschers. 49. Eine sehr formbeständige, eigentliche Varietäten nicht bildende Pflanze ; dagegen sind Monstrositäten der sterilen Blätter durch Gabelung oder Übergang zu fertilen Spreiten nicht selten. Die. Abänderungen bestehen in der dichten oder lockern Stellung der breitern oder schmälern, längern oder kürzern, etwa auch schwach geöhrelten Abschnitte, Übergängen steriler in fertile Spreiten und mehr oder weniger verschmälerte Basis und sind oft nur an einzelnen Blättern normaler Pflanzen vorhanden. Hah. Schattenpflanze des Waldhumus, oft gesellig, fast immer in der Tannenwaldung bis zu deren oberen Grenze und hier allgemein ver- breitet. Hält sich vorherrschend in den feuchten äussern Alpenketten und ist in der Lärchenzone der Centralalpen selten. In der Buchen- region sparsam und tiefer unten durchaus fehlend, nur im Alpengebiet in Steilschluchten gelegentlich tief herabsteigend, z. B. zwischen Ascona und Locarno Schnebli. Locarno Madonna di Sasso Burnat. Ponte Brolla LerescJie. Pento Nord du Cenere Favrat. Novaggio 600 m. Wald von Kastanien und Quercus Cerris ! Wallensee Murg. ! Höhere Standorte der innern Alpen z. B. Grindelwald N. Abhang ! Urserenthal G. BernouUi. Zwischen Oberwald und Gletsch 1500 m. Coaz. Gletsch Favrat. Tavernettes Simplen Wolf. S. Bernhardino Franzoni. Valzeina U. A. v. Salis. Parpan A. Meyer. Jura: Grand Saleve Ph. Paiche. Entre Chaux-de-Fonds et Planchettes Godet. Verraux sur Chasseral Sire. Grebille Chaux-de-Fonds Sire. Cornee Lerch. Nantua (Frankreich) Dupin. Pouillerel Locle Godet. Plateau : Bannwald Zofingen Lüscher. Schrütiwald Köniz bei Bern L. Fischer. Bachtel 600 m. Ed. Benz. Chalet ä Gebet sur Lausanne A. Giiinet. Pflanzen mit dichten dachziegeligen Abschnitten: Valzeina U. A. v. Salis. Schwendikaltbad Vetter, Einsiedeln Schinz. Individueller Nanismus mit 12 cm. langen und 13 mm. breiten sterilen und 12 cm. langen und 14 mm. breiten fertilen Blättern: Ponte Brolla Leresche. Besonders gross ist die Pflanze in Tessin Malcantone, wo sie bis 64 600 ni. herabgeht: Spreite 7 cm. breit. Abschnitte V2 cm. breit, sichelig, allmälich zugespitzt: Novaggio! So aucli Figino Muzzano Wirtgen. Areal der Art. 1. Ostrand N. Asiens von Kanitscliatka bis Japan. 2. Waldgebiet Europas von Polen und Ostpreussen bis in die süd- lichen Gebirge der Mittelmeerzone und Madeiras, nach Kleinasien und dem Kaukasus. 3. Nordwestküste Amerikas, wo eine die europäische an Grösse über- treffende aber sonst identische Form vorkommt. Kommt im benachbarten Schwarzwald tief: bis Hauingen bei Lörrach herab. Aspleiiiea». Hook, synops. fil. Ed. II 190. Scolopendrivim. Smith Mein. Acad. Taurin V 410. Lnerss. 117. Aschers. 50. 11. S. vulgare. Sm. cit. 421. Luer^s. 118. S. Scolopendrium Karsten Deutsch. Flor. 278. Aschers. 51. Hab. Schattenpflanze des steinigen Waldbodens, der Felsen, Mauern und der Höhlungen, am reichlichsten auf Kalk, bis in die Tannenregion, meist einzeln, hie und da aber auch gesellig. Fast nirgends fehlend, nur in den trockensten Gebieten und in der untersten Region selten und auf die wenigen geeigneten Standorte beschränkt. Spezielle Fund- stellen, weil zu zahlreich, sind nicht anzugeben. Scheint im innern Wallis noch nicht gefunden, in Wolfs Herb, sind nur Exemplare aus dem Unterwallis bis Trient vorhanden. Die Exemplare wechseln von eigentlichem Nanismus (so auch fructificierend) bis zu sehr grossen. Grosse Formen : Giessbach ! Blattstiel 38 cm., Spreite 40 cm. lang. Seltener ist eine Form mit relativ sehr breiter Spreite : Wartenberg Basel W. BernouUi. Rotzloch F. v. Tavel : Spreite 15 cm. lang 6V2 cn^- breit. Sasso Gandria 300 m. F. v. Tavel : Spreite 8,3 cm. breit. Saleve A. Ayasse : Spreite 23 cm. auf 8 cm. Monte Caprino bei Lugano 7 cm. breit. Guidino 7V2 cm. breit, 50 cm. lang und 8 Vi cm. breit. Melano 8 cm. breit Wirtgen. Kleine schmale Form: Saleve Pas de l'Echelle Spreite 8 bis 10 cm. auf IV2 cm. stark fructificierend. A. Ayasse. Val Solda Spreite 3 cm. breit ! Salvatore Spreite 2 bis 3 cm. breit Wirtyen. Normale Grösse aber mit bloss 2 cm. langem Stiel ebenda 1. derselbe. 65 Seltener sind Exemplare mit Sori bis in die Ohrchen der Basis: Creux du Van Lerch, oder in den Ohrchen der Basis und dann erst wieder in der obern Hälfte der Spreite: In den Böden Scheidegg Töss Benz. Bachtel Benz. So auch England Hb. Kew. Seealpen Bickjiell. Eine Form hat eine Spreite, die sich aus normaler Breite in der untern Hälfte stark verschmälert um sich an der Basis wieder zu ver- breitern («geigenförmig») die Sori sind dann nur im obern Teil: Hab. Savigny Vuache Briquet. Brison Savoy. Bourgeau. Zuweilen kommen auch Blätter mit sehr entfernt stehenden, von 6 bis 8 Seitennerven getrennten Sori vor. Bonn Wirtgen. Die bei der Hirschzunge üblichen Monstrositäten fehlen auch bei uns nicht : Lusus Dsedaleum«) Willd. Spec. Plant. V 349. mit mehrfach dichotom oder unregelmässig zerteilter Spitze, sonst aber normaler Spreite. So besonders an luxurianten Exemplaren sehr schattiger feuchter Standorte. Hab. «Stadt Kamber» Wittinsburg Baselland ! Massongex Wolf. Melano Wirtgen. Lusus multifidum Willd. cit. Blatt tief hinab verzweigt, in fächerförmig gestellte Lappen geteilt, die wiederum mehrfach geteilt und an den Rändern gekräuselt sind. Hab. Diese bekannte besonders in englischen Gärten häufig cultivierte und durch Aussaat erzielte Form scheint wild sehr selten : Lieux humides et couverts dans les haies aux environs de Veytaux Sept. 1835 herb. Chavannes Herb. Lausanne. Lusus lobatum. Rand bis über die Hälfte in breite abgerundete Lappen eingeschnitten. Hab. Villeneuve Vetter. Lusus heterosorum. Die Sori sind sehr ungleich und wechseln ziemlich regelmässig zwischen langen und ganz kurzen, die nahe vom Rande stehen. Hab. Oberried St. Gallen ZoUikofer. 1) Ascherson glaubt Syn. 44 diese Schreibart in dsedalum berichtigen zu sollen, weil Dsedaleum sich auf den Kreter Daidalos beziehen würde. Aber gerade auf diesen Erbauer des Kretischen Labyrinths soll der Name hinweisen, indem er für eine Pflanze gebraucht wird, deren Axe sieb durch Missbildung unregelmässig und wiederholt (laby- rinthisch) zerteilt und kräuselt, wie denn auch H. Milde Fil. Eurojj. 89 das Wort einfach für gekräuselt-dichotom gebraucht: lamina b-)si hastata lobis patentissimis, acutis, apex laminae dsedaleus. Vergl. auch den Genusnamen eines Pilzes : Dajdalea. 5 66 Lusus reniforme Moore bei Milde fil. Kurop. 89. Spreite nur einige cm. lang, unten normal, aber oben plötzlich durch Atrophie der Rippe abgerundet endigend. Hah. Guidino und Melano, Lago di Lugano Wirtyen 1900. Von ersterm Ort ein Exemplar mit einigen reifen Sori. Von Melano ein Blatt, an der Basis von beschriebener Form, das aber sich nach der nierenförmigen Zusammenschnürung wieder normal verlängert.^) Lusus crispum Willd. spec. Plant. V 349. Rand stark wellig gekräuselt und gezähnelt. Hah. Salvatore Wirtejen 1900. Areal der Art. 1. Ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens, Vorderasien, N. Afrika (Chiffah Blidah !) Azoren und Gipfel von Madeira Moniz, Fritze. 2. Japan. 3. Selten im östlichen Nordamerika. Ceterach. -) Willd. Spec. PI. V 47. Lüerss. 282. 12. C. officinarum. Willd. cit. 186. Luerss. 287. Asplenium Ceterach L. Spec. PI. Ed. I 1080. Asplenum Aschers. 53. Hab. 1. Häufig an sonnigen Mauern und Felsen der untern Region vor- wiegend desUrgebirgs im Rhonethal vom Genfersee bis ins mittlere Wallis. 2. Zerstreut in der Gegend von Genf und von da längs dem waadt- ländischen Ufer des Genfersees und dem Jurarand. 3. Sehr zerstreut im Föhngebiet der Schweiz diesseits der Alpen. 4. Häufig wieder im insubrischen Gebiet, 1. Die Walliser Standorte sind zu zahlreich, um einzeln angegeben zu werden. Höchster mir bekannter Standort Iserabloz 1250 m. Wolf, ') Dieselbe Missbildung, die in der Regel vom Stich einer Insekten-Larve herrührt, findet sich bei vielen Farnen: so bei Elaphoglossum (siehe Abbildung N 3 Seite 18 Monogr. gen. Elaphoglossum in Denkschriften Schw. Nat. Ges. 36. 1. 1899) und auch bei mehrern unserer Flora, so besonders bei Athyrium Filix femina, A. alpestre und Aspi- dium dilatatum. An der Spitze des plötzlich in seinem Wachstum unterbrochenen Blattes steht dann ein dichter Schopf sehr gedrängter, oft abnorm geteilter Fiedern. *) Nach Aschers. Syn. 52 soll dieser Name em deutsches Wort sein und (wegen der Spreuhaarbekleidung) kräzig bedeuten. Unterstützt wird diese Vermutung durch ein Wort « Ziterab » das in dem allemannischen Dialekt von Basel früher üblich war und Plechteukraukheit bedeutet. 67 2. Aus der Lemangegend : Remparts de Geneve Jack, Reuter. Mornex A. de CandoUe, Guinet, Reuter, Monnetier Äuhert. Petit Saleve Bernet. Orand-Sacconnex E. Ayasse. Sierne Ph. Palche. Benachbartes Savoyen: Vullens Vuache Mehling. Mariquier base du Mole, Paijot Rochers d'Aise Briquet. Montbenon Lausanne 1848 M. Michaud. Selbst bei Romont auf dem Freiburger Plateau nach Cottet und Castella Guide Fribourg 354. Nant Vevey Burnat. Jougny Vetter. Chardonne Favrat. Ciarens Dupin. Montreux ! Aigle, Hall. fil. Roche Dupin. Mur ä St-Leger Burnat. Jurarand: Vaumarcus Lac de Neuchätel 1856! Auvernier Mlle. Lardij Hb. Godet. Cressier Godet, L. Fischer. Porrentruy Herb. Hofstetter. Herb. Lucern. Küttigen Aargau Jceggi 1863. 3. Wykon Luzern Lascher. Weggis 1886 Hb. Lucern. Bielenstein 1824 Sßhulthess. Altorf an Schuhmacher Jauchs Mauer Dr. Lusser. Hb. Rhiner. Schattorf Uri 1858 Herb. Lucern. Nach Wartmann und Schlatter Krit. Übers. HI 530 zwischen Rapperschwyl und Schmerikon. Bei Chur im Verzeichnis von Brügger in den naturgeschichtlichen Beiträgen 1874 nicht angegeben. 4. Überall in der Rebenzone Tessins. Im nahen Val Solda auf Dolomit! Bergeil Castasegna Brügger. Puschlav Brusio 700 m. Coaz. Var. crenatum Moore Brit. nat. printed ferns. II 43. A. 3. 4. mit deutlich gekerbten am Grunde oft geöhrelten Abschnitten. Hab. Entre Cressier et la Chapelle, murs des vignes 1837 Godet. Lerch, Lascher, Tieche. Lugano Du Coinmun. Wirtgen. Eine Kümmerform ist : Var. depauperatum (Moore cit.) an welcher fast fehlende Abschnitte mit vergrösserten ausgebissen ge- kerbten abwechseln. Pflanze klein. Hab. Altorf Dr. Lusser Hb. Rhiner. Locarno F. v. Tavel. Ebenso Kreuznach Geisenheyner. Areal der Art. Dieser am meisten xerophile unserer Farne ist eine Pflanze des ganzen Mittelmeergebietes, ausstrahlend längs dem Kaukasus durch Vorderasien bis zum westlichen Himalaya, und bis N. Afrika (Tunesien Kralik. S. Marocco c. Cosson) Yemen [Schireinfurth Herb. Reuter) zu den atlantischen Inseln und längs dem Westrand Europas bis England. Das Maximum seiner Entfaltung erreicht er an seiner westlichen Grenze auf den Canaren : C. aureum L. v. Buch. Link. Nach Norden geht er ähnlich dem Aspidium aculeatum vom Mosel- und Nahethal her ins Rhein- gebiet bis 0. Elsass und 0. Baden, mit Ausstrahlungen nach Hessen, Thüringen, Bregenz (Luerss. 292), Böhmen. In die Südthäler der Alpen dringt er überall vor, so weit der Weinbau reicht. 68 Asplenium. L. gen. Phint. Ed. J 322. Luerss. 148. Asplenuni Kuhn filic. At'r. 95. Aschers. 53. § Ruta muraria. Tournef. Instit. I ^S. 13. A. Ädiantum nigrum. L. Spec. plant. Ed. I 1U81. A. Ädiantum nigrura L. Unterart A. nigrum Heufler Zool. Botan. Ver. Wien VI 310. Aschers. 72. Luerss. 270. Die meisten Schweizer Exemplare gehören zu den beiden Var lancifolium Heufl, cit. Blattspreite länglich lanzettlich, meist zweifach, nur an der Basis etwas dreifach fiederschnittig. Fiedern deltoid-länglich, mit länglich zu- gespitzten Abschnitten und Var. argutum Heufl. cit. Eine höhere Entfaltungsstufe : Spreite fast doppelt grösser, besonders breiter, ovallanzettlich, reichlich dreifach gegliedert, Abschnitte oft breiter oval, tiefer und schärfer gezahnt. Die scharfe Scheidung dieser Formen ist hier weniger als anderswo durchzuführen : höchstens kann gesagt werden, dass in der südlichen •Schweiz: Rhonethal und Tessin, das argutum vorwiegt, während in der mittlem das lancifolium vorherrscht. Sehr häufig aber kommen beide zusammen vor: so an dem Genfer Standort des Petit Saleve und an der Ravelle Önsingen. In Tessin scheint oft die lancifolium-Form die Kümmer- form des, daneben vorkommenden argutum zu sein. Zu bemerken ist,^ dass die zuerst sich entwickelnden und sterilen Blätter stets breitere, schärfer und tiefer gezähnte Fiederchen und Abschnitte haben, als die höchstentwickelten fertilen, deren Fiederchen stumpfer und kürzer ge- zahnt sind, sodass man geneigt sein könnte, ohne Kenntnis dieses Um- standes die Varietäten zu vervielfachen. Zu bemerken ist, dass das Bild bei Luerss. 271 Fig. 125 nicht das argutum darstellt, so wie wir es in der Schweiz haben, sondern eher ein grosses lancifolium. Unser argutum ist viel stärker zerteilt und die Abschnitte verlängert. Hab. Die Art bewohnt ohne Bevorzugung einer Gesteinsart das warme Gebiet namentlich innerhalb der Kastanienzone an Mauern und Felsen und ist ziemlich xerophil. Nicht selten im Gebiet des Genfer- sees und des Rhonethals bis Mittelwallis, sehr zerstreut am Jurarand, in der Föhn- und Seezone nördlich der Alpen; gemein und in grossen Mengen im Tessin. 69 1. Chancy Müller Arg. Saleve Reuter, beide entschiedenes lancifolium. Petit Saleve Bernet, lancifolium und sehr grosses argutum mit bedeutend verlängerten untersten Fiedern. Ebenda E. Ai/asse dieselbe sehr grosse Form. Chäteau d'Etrambieres Reuter : schmales lancifolium. 2. Roche ! Favrat, Jaccard. Ravoire Martigny Jaccard. Salvan H. Lüscher. Joux brülees 5000' J. Thomas, W. BernoiiUi. St. Leonhard Th. Brown in Herb. E. Burnat. Valere Sion Wolf. Schallberg Simplon Besse. 3. ßöle Godet. Pied du Chaumont Neuchätel Godet, Tripel. Bois de l'Höpital Morthier, Bois de Peux et foret de St-Blaise Sire. Biel G. Christen. Ravellen Onsingen ! W. Bernoulli. 4. Ralligen Fr. v. Tavel. Beatenberg ! W. Bernoulli. Sundlauenen Thunersee Lüscher. Zwischen Murren und Isenfluh Coaz 1898 gross, sehr entschiedenes argutum. Zwischen Küsnacht und Meyerskappel Herb. Lucern. Zwischen Vitznau und Gersau ! Herb. Lucern. Morschach-Flüelen Rhiner. Bann- wald Altorf H. Lüscher. Zwischen Amsteg und Wasen Brügger. Mels St. Gallen Rheinthal Meli. Auch bei Chur von Brügger in den Naturgeschichtlichen Beiträgen 1874 S. 47 angegeben. 5. Locarno am ganzen Abhang gemein Christ. Madonna di Sasso Wilczek. Tenero al ponte Franzoni. Faido Jaccard. Ascona Schnehli, W. Bernoulli. Lugano Mori J. J. Bernoulli. Im ganzen Malcantone 500 bis §00 m. ! Zwischen Luino und Pontetresa Jcßggi. Mendrisio Burnat. Misocco Grono Brügger. Calanca Arvigo Brügger. Bergeil Bondo 2200 bis 2500' Brügger. Poschiavo nach R. Beyer. Unter der Var. argutum kommen besonders grosse Exemplare vor, die durch sehr zahlreiche schmale tief gezahnte Abschnitte und besonders stark entwickelte unterste Fiederpaare etwas an die folgende Subspecies Onopteris L. mahnen: Hah. Mairathai ob Chiavenna bei Prosto 1000 bis 1200' Brügger. Calanca Arvigo 2500 bis 3000' Brügger. Subasio Favrat. Lugano Favrat. Roche Vetter, Favrat, Blanchet. Allaman Vetter. Monthey Blanchet. Branson Favrat. Petit Saleve Bernet. Subvar. latissimum. Spreite breit deltoid oval, 17 auf 13 cm. unterste Fiedern 8 cm. lang, Fiedern von der Mitte der Spreite an bloss doppelt gefiedert, Fiederchen gross, oval, mittlere l'/g cm. lang, ^/.^ cm. breit und sehr seicht gelappt, alle steil und tief gezahnt. Sori lang, nicht zusammen- fliessend, Habitus sehr breit und laubig. Hab. Fontaine Andre Neuchätel H. Lüscher 1891. 70 Subvar. Wirtgenii. örösste Entfaltung des argutum, mit untersten Fiedern von 10 cm. Länge und 5 cm. Breite: Stiel 20 cm., Spreite 20 auf 14 cm., im Umriss breitdeltoid. Unterscheidet sich von der folgenden Subspecies nur durch horizontal abstehende untere Fiedern und ovale, nicht schmallängliche bis parallelrandige Abschnitte. Fig. 2. Aspleniuni adiantum nigrum v. Wirtgenii aus Elsas.?. Hab. Petit Saleve sentier des Chätaigniers A. Guinet. Schloss Wasserburg bei Münster Elsass 1885 Wirt(jen. So auch Cherbourg Herb. Lyon. Versus Wirtgenii : mit 7 Va cm. langer unterster Fieder Sorengo Wirtgen. Var. Obtusum Milde öporeni)fl. 26. Spreite breit oval, meist kürzer als bei argutum, dreifach gefiedert, namentlich die fertilen Fiederchen klein 4 bis 5 mm. lang, zahlreich, gestielt, länglich verkehrt oval, ganz stumpf oder kurz gespitzelt, kurz und fein gezähnelt. Habitus etwas an die uns fehlende Subspecies A. cuneifolium Viv. fl. Ital. Fragment I 16. mahnend, aber Fiederchen schmäler, nicht breitkeilig. Ich bemerke, dass diese var. ebensosehr durch ihre breite und nicht in eine lange Spitze verlängerte Spreite und die deutlich gestielten kurzen zahlreichen Abschnitte auffällt, als durch deren Stumpfheit, und dass also bloss stumpfe Exemplare des lancifolium nicht dahin gehören. 71 Hah. Chaumont au dessus de la Roche de rHermitage Godet. Ver- breitete Tessiner Form : Melano-Rovio. Sorengo Cortivallo Wirtgen. Colline di Cadro Lugano Mari. Subasio Favrat. Novaggio ! Agno Lüscher. Cavigliano Favrat. Madonna di Sasso F. v. Tavel. Bei Astano fand ich eine etwas monströse Form, deren Fiedern von der Mitte an in ein geschwänztes verlängertes bloss gezähntes Ende auslaufen. Besondere Erwähnung verdient eine Pflanze des Jurarandes, die ich als Subvar. Serpentinoides bezeichne. Hier steigert sich die Ähnlichkeit mit A. cuneifolium Viv. A. Serpentini Tausch flora 1839 22 und 77 zu einem solchen Grade, dass wenn die Pflanze aus einem Serpentingebiet stammen würde, wir sie ohne weiteres dieser Subspecies zuweisen würden. Die Spreite ist sehr breit eiförmig, iVg dem. auf 1 dem., stumpf, fast vierfach gefiedert, Fiederchen zahlreich, dünn gestielt, keilig verkehrt eiförmig, oben rhom- bisch mit seitlich etwas auswärts gebogenen Zähnen, kurz zugespitzt, grob, kurz und stumpflich gezahnt. Hab. Au dessus de Neuchätel Chaillet Herb. Haller fil. Entre Fontaine Andre et Chaumont Sire 1866. LUSUS microdon Moore nature print. Brit. ferns octavo II 576. 89. Lowe cur native ferns II 5. 174. Fig. 515. Ausgezeichnet durch verkürzte und grossenteils ungefiederte, länglich rautenförmige, bloss unregelmässig gezähnte Fiedern. Habitus dadurch völlig verändert, an A. marinum mahnend. Stiel etwas länger als die Spreite, 4 bis 5 cm., bis über die Hälfte schwarz, der Rest nebst der geflügelten Spindel grün. Spreite aus breitester Basis lanzettlich, 5 bis 7 cm. lang, unten 3 bis 4 cm. breit, fast einfach gefiedert. Fiedern ge- drängt stehend, kurz gestielt, schief rautenförmig, gegen die Basis keilig verschmälert, obere stumpf, gezahnt, mittlere am Aussenrand seicht gelappt und tief gezahnt, l^/g cm, lang, 1 cm. breit, unterstes Paar zu- gespitzt, an der Basis tief, fast zur Costa eingeschnitten, 3 cm, auf 2 cm., Lappen rhombisch keilig, Sori sehr unregelmässig, reichlich, fächerig zum Rande, bis 18 auf eine Fieder. Sporen normal, gleichmässig, 004 mm. Längsaxe, 002 mm. Queraxe. Diese Form, die Anfangs den Verdacht einer Hybride erwecken kann , findet ihre Analogie in der durchaus ähnlichen Var. microdon Moore des A. lanceolatum Hds. und in Var. refractum Moore des A. fon- tanum. Hah. Mit der Var. lancifolium an einer Mauer bei Schallberg, Simplen N. Seite Besse 1891. Bekannt ist die Form bisher nur von Guernsey 72 und Devonsliire, mit noch etwas weniger einge- schnittenen Fiedern als unsere Pflanze. Areal der Art. 1. Milde Gegenden in Mittel- und S. Europa nach Osten über den Kaukasus bis zum Himalaya, nach Norden bis Scandinavien (Christiania Herb. Reuter) und Grossbritannien (Midlothian Schott- land Hope) in Deutschland noch bei Gera Naumann. In unserer Nachbarschaft sowohl im angrenzenden Elsass : (Drey Ähren !) als in Baden (Brennet !) rheinabwärts nicht selten. Auch im Aostathal Lino Vaccari: muri 600 m. zwischen argutum und obtusum. Im Mittelmeerbecken weicht sie mehr und mehr der folgenden Subspecies, doch habe ich noch Exemplare zwischen lancifolium und argutum von den Ponza-Inseln Bolle. 2. Im altafrikanischen Randgebiet: zahlreich in S. Afrika: Pappe, Rehmann 690. 3996. 802. Schlechter 173. Abessinien Simen Schimper 128. Schoa Traversi. Insel Reunion Bedier. Camerun Hook, synops. Atlantische Inseln sparsam, weil meist durch A. Onopteris vertreten Yemen Schwein- furth Herb. Reuter. Die afrikanische Form (A. tabulare Schrader) stimmt gut mit var, argutum, hat aber zum Teil schärfere und sparrigere Zahnung als die Schweizerpflanze. 3. Nordwestlicher Himalaya: Panjab, Siran Range Duthie, identisch mit unserm argutum. 4. Sandwichs-Inseln Maui Baldwin. Hawaii Hillebrand mit ovalen wenig gezahnten Abschnitten und starr ledriger Textur var. Gaudichaudii Hillebrand. In Nord-Amerika tritt eine andere kleine, stark gegen R. Ruta muraria neigende Art A. montanum Willd. als Seltenheit an ihre Stelle. 14. Subspecies A. Onopteris. L. spec. Plant. Ed. I 1081. Luerss. 281. Aschers. 74. Eine der Subspecies P. serratum Willd. das Polypodium vulgare L. analoge klimatische, südliche Unterart, vom nördlichen Typus verschieden durch grössere Dimensionen, ovale bis breit ovale nach oben lang zu- gespitzte Spreite, reichlich 3 bis 4 fach gefiedert, unterste Fiedern lang Fig.3. AspleniumAdiantum nio^rum 1. microdon. 73 gestielt, untere Fiedern mit den Enden senkrecht nach oben gerichtet und an der Blattspitze zusammengeneigt. Abschnitte gedrängt, schmal- länglich, oft mit parallelen Rändern, tief und sehr spitz bis lineal (meist liegend) gezahnt. Textur dicklich, Fläche dunkel, glänzend. Hab. Dies die Form des Mittelmeerbeckens, seltener in die Alpen- thäler heraufsteigend. Bei uns nur in letzten Spuren im Tessin : Tenero 1850 Franzoni, Ostseite des Salvatore 1882 Favrat. Sehr charakteristisch, Blattspreite 20 auf 9 cm. dreieckig oval spitz, untere und mittlere sämtlich gestielte Fiedern aufwärts zusammengeneigt. Maroggia Rovio Generoso Coaz 1884. Spreite 20 auf 12 cm., unterste Fiedern 7 cm. lang, fertile mit lanzettlich linealen tief gezahnten Ab- schnitten, sterile mit breit rautenförmigen 2 cm. langen, 1^2 cm. breiten, scharf und fein gesägten Fiederchen. Ebenda Wirtgen 1900. Areal der Subspecies. Gemein und in bedeutenden Mengen im westlichen Mittelmeergebiet bis zum algerischen Atlas (Glaciere de Laval und Chiffa bei Blidah!) Atlantische Inseln (hier der häufigste Farn bis über 1500 m. !) und atlantische Küsten Europas bis Irland (Killarney Geo. Maiv 1854 Herb. Delessert: ein charakteristisches' Exemplar.) Scheint östlich von Dalmatien seltener zu werden und nicht wesentlich über Syrien hinaus nach Osten zu gehen. Post. fi. Syr. Palaest. 909. Giaur-Dagh Adana Manissadian. In unserer Nachbarschaft gelit die Pflanze vom Gardasee : Torre di Benaco Rigo nach Meran, Viadonico inValle Caleppio ob Bergamo tranzoni, und an den Comersee (Aschers. 74). Das von den Autoren hieher gezogene A. Adiantum nigrum Var. Sile- siacum Milde vom Serpentin Schlesiens gehört für mich, nach der mir durch Prof, Luerssen gütigst gewährten Ansicht von Milde's Orig. Ex., zur Subspecies cuneifolium Viv., zu der sie sich ähnlich verhält wie Onopteris zum Typus von Adiantum nigrum. Ich bemerke, dass die Grösse an sich kein Merkmal dieser Subspecies ist. An ihren südlichen Standorten kommen neben den grossen auch kleine Exemplare, oft in vorherrschender Menge vor (Atlas von Blidah !, Tenerife !) welche viel einfacher zerteilt sind, aber im breit geschweift ovalen Umriss und den geschwänzten Fiedern doch immer den Charakter des A. Onopteris zeigen. Eine solche Form beschreibt auch K. Fritsch Acad. Denkschriften Mathem. Naturwiss. Klasse Wien 1899. S. 8. Sep. Abz. 29 von Con- stantinopel 1. Xemetz. Eine auffallend kleine mit breiten wenig ge- zahnten Abschnitten, aber doch noch hieher gehörig, sammelte Dr. Dleck auch in Albanien Ueskueb 1893. 74 A. Adiantnm nigrum x Buta muraria. A. Adiantum nigrum var. Adianto-rutoides. Penird Bull. Soc. bot. France XVI. 262, 1869. A. Kuta muraria L. v. pseudo-uigrum Heufl. 7 B. V. Wien 6. 338. V Dieser Bastard findet sich Fig. 4. Asplfuium Adiantum nigrum X Ruta muraria von Neuchätel. in zwei Formen im Herb. Helvet. vor: 1 . Grössere Form : Stiele V2 dem., dicklich, oberseits bis zur Hälfte und unterseits bis in die Spreite blass rotbraun, Blattspreite 6 bis cm. lang, 3 bis 4 cm. breit, breit oval deltoid, drei- fach gefiedert, Abschnitte breit keilig, vorn gestutzt, 4 bis 5 mm. lang, 3 bis 4 mm. breit, einfach oder in zwei Lappen geteilt, am Aussenrand dicht gekerbt ge- sägt, nicht granniggezähnt, Nerven und Sori fächrig, letztere meist zwei auf den Lappen, schmal, blass. Hab. Bois de l'Höpital Neuchätel 1898. Herb. Jeanjaqxiet. 2. Kleinere Form : Stiele 3 cm., gefärbt wie bei 1., Blatt- spreite 4 cm. auf 3 cm., oval, doppeltgc- fiedert, Abschnitte breit keilig, vorn ge- stutzt, am Aussen- rand e fein gekerbt gesägt, Sori fäch- rig, 2 mm. lang, Hab. Madonna di Sasso Locarno 23. Mai 1885 Schroeter. Textur beider Formen im trocke- nen Zustande starr, Flächen matt, Farbe blassgrün. Habitus genau zwi- schen den Stammarten : Abschnitte grösser als bei den meisten Ruta muraria, in der Länge und Anordnung der Sori und der Zahnung deutlich an A. Adiantum nigrum erinnernd. Indusium ganz- randig. Textur die von A. Ruta muraria. Verdächtig gleicher Hybridität ist auch ein Fig. 5. Asplenium Adiantum nigrum X Ruta muraria von Lccarno. 75 Exemplar von Roche C. de Vaud Favrat, das sich durch Gedrungenheit des Wuchses, kurze oval-deltoide Spreite (7 cm. auf 4 cm.), dicht ge- näherte, gestielte breit keilig ovale kurze Segmente und kurze unregel- mässige Kerbung von dem Typus des grossen A. Adiantum nigrum von Roche sehr entfernt und sehr stark an ein grosses A, Ruta muraria er- innert. Immerhin ist hier der hybride Charakter nicht so entschieden als bei den geschilderten Formen. 15. A. Rata muraria. L. Spec. Plant. Ed. I 1081. Luerss. 218. Aschers. 68. Ilah. Überall in den untern Lagen und hier an etwas schattigen Mauern, seltener an Felsen, überaus häufig und oft gesellig ganze Flächen bekleidend, durchaus nicht nur auf Kalk, namentlich im insubrischen Gebiet und im Wallis, wo der Farn auf allen Gesteinen gleich häufig vorkommt. Wie überall auch in der Schweiz sehr vielförmig, und zwar so, dass an den ausgedehnten Standorten die verschiedenen Varietäten gruppen- weise unter der typischen Form vorkommen, sodass eine Lokalität 4 und mehr Var. liefert; auch sind die Stöcke, welche die Merkmale einer Var. recht entschieden zeigen, in der Minderheit gegenüber solchen, welche Annäherungen der Var. zum Typus oder zu andern Var. bilden; auch zeigen sehr oft nur einzelne Blätter die Charaktere der Var, Dies ganze Verhalten giebt das Bild einer noch im Fluss befindlichen Formenbildung, wie kaum irgend eine andere Pflanze unserer Flora. Endlich sind mon- ströse Gestaltungen: verkrüppelt reduzirte Fiederchen und anderseits abnorm vergrösserte und unregelmässig gelappte Fiederchen nicht selten. Als normale Form ist anzusehen Var. Brunfelsii. Heufl. Zool. Bot. Ver. Wien VI. 335. Ziemlich klein, 6 bis 10 cm lang. Spreite oval deltoid, reichlich geteilt, dreifach gefiedert, Abschnitte abstehend, rautenförmig verkehrt- oval, am Vorderrande gezähnelt. Hah. An Mauern fast nirgends fehlend, bis in die Bergregion: Iserabloz 1000 m. Besse. Lens 900 m. Besse. Ob Vouvry 1400 m! Binn 1800 m. E. Fischer. 0. Engadin. M. Ccmdrian. Hieran schliesst sich Subvar, heterophyllum, Heufl. cit. 3H5, welche neben normalen Blättern niedrigere, kurz gestielte, bloss 1 bis 3 teilige aber fruktifizirende mit breiten fast nierenförmigen Abschnitten hat. Hab. Brünighöhe 1886! 76 Von der Normalform ist nicht zu trennen, weil bloss durch grosse Dimensionen verschieden, eine im insubrischen und Föhngebiet gewöhn- liche aber auch sonst iiie und da vorkommende, deren Blätter 1 bis 2 dem. lang und deren Abschnitte auch grösser sind. Dies Subvar elatum. Lang S.yllog. plant, nov. Ratisb. 188. Hab. Porlezza Franzoni. Locarno ! Marlani. Mendrisio Schrcater. Roche Jaccard. Sion Wolf. Planjean ob Lens 1600 m. Bes^e. Ringgen- berg mit ^/4 cm breiten Fiederchen ! ßremgartenwald F. v. Tavel. Schoss- halde Bern id. Ramlisbura- ßaselland ! t> Hierhin ist ferner zu ziehen Subvar. macrophyllum Wallr. flov. Cript. I. 22. Klein, dünn. Spreite kaum doppelt gefiedert, aber Fiederchen bis 1 cm lang und breit, eckig breit oval, tief gezähnt. Sori zerstreut, kurz. Jedenfalls Schattenform. Hab. Sandsteinmauern Basel! Val Solda Dolomit! Grotte au Bord du lac entre Serriere et Auvernier Sire. Var. Matthioli. Heufl. dt. 336. Ausgezeichnet durch stumpf rautenförmige grosse Abschnitte, die so breit als lang und fast ganzrandig sind. Hab. Signal de Chexbres Favrat. Ringgenberg! Besonders charak- teristisch Brugg C. Aargau ! Schrattengebiet der Melchalp Rätimeyer. Genf Mauern E. Aijasse. Auch von dieser Form kommt eine grosse, der var. elateum analoge Form vor: Hab. Cadro bei Lugano Favrat. Ebenso eine kleine Form mit fast runden Fiederchen: Hab. Iserabloz Besse. Bormio Longa Herb. Cornaz. Eine kleine Pflanze hat bleibende grosse Drüsen an Stiel und Spindeln: Hab. Dolomit: Costazza bei Torrepiano Brägger. Var. microphyllum Wallr. flor. crypt. I 22. Deutlich bezeichnet durch reichlich dreifach gefiederte aber ziemlich kleine Spreite, sehr dünn gestielte kleine spatelige bis runde zahlreiche scharf gekerbte Fiederchen von 2 bis 3 mm Länge, die oft verkümmern. Scheint nur teilweise Kümmerform und ist oft sehr normal entwickelt. fiab. Geneve Villette Chäteau blanc Fauconnet. St. Maurice Kirch- hofmauer ! Vouvry Kalkmauern ! Novaggio Tessin ! Val Solda Dolomit ! 77 Var. leptophyllum Wallr. cit. 22. v. angustifolia Haller fil. mss Ziemlich gross, Spreite stark dreifach gefiedert, Fiederchen dünn gestielt, sehr schmal rautenförmig bis schmallanzettlich spitz, wenig gekerbt. Hah. Schattenpflanze. Wallensee N. Seite Schrceter. Haltingen b. Basel Franz BernouUi. Baselaugst B Anheisser. Wasen G. BernouUi, Steinen Schwyz Rhiner. Kehrsatz Bern L. Fischer. Bern Haller fil. Wilczek. Roche E. Bonzon. Sion Wolf. Vevey Burnat. St. Aubin Shuttleworth in Hb. Godet. Besonders extrem schmale Form: Genf Mauern Chätelaine E. Ai/asse. Bagni vecchi Bormio ! Locarno F. v. Tavel. Subvar. Godeti. Extrem schmale Form. Pflanze mittlerer Grösse, sehr zart, Stiele sehr dünn. Spreite schmal oval mit verlängerter Spitze, dreifach gefie- dert, Abschnitte lineal lanzettlich bis schmal lineal, geschlängelt lang zugespitzt, bis */, cm lang, zahlreich, mit unregelmässigen linealen ge- schlängelten Zähnen besetzt. Habitus eines sehr schmalen Aspl. fissum, aber Abschnitte nicht keilig gestutzt. Hah. Koche de l'Hermitage Neuchätel 1878 Godet. Var. cuneatum. Fiederchen keilförmig, am vordem Ende mehr oder weniger abge- stutzt und hier mehr oder weniger gezähnelt. Folgende, nur in den Dimensionen und sonst sehr unbedeutenden Merkmalen verschiedene Formen der Autoren zusammenfassend : Subvar. tenuifolium. Milde nov Act. 26. IL 593. Fiederchen schmal keilig, sehr klein, an der Spitze unregelmässig eingeschnitten. Hah. Mauer des Kirchhofs von St. Maurice! Subvar. pseudo-lepidum. Christ, fougeres Alp. Marit. in Burnat Materiaux pr. Hist. flor. Alp. Marit 1900. 9. Klein. Fiederchen sehr zahlreich, klein, breitdreieckig, keilig, vorn wagrecht gestutzt, fast ganzrandig oder mit wenigen Zähnen. Hah. Pont avant Travurno Favrat. Dieselbe Pflanze Seealpen Burnat Toulon M. Boivin 1846. Herb. Delessert. Fischlein-Boden bei Sexten S. 0. Tirol Naumann. Sehr stark an A. lepidum Presl. erinnernd, aber Textur derb und nicht drüsig. Subvar. brevifolium. Heufl. cit. 335. Abschnitte breitkeilig, vorn gestutzt und tief kammförmig gezähnt. 78 Hab. Geneve Aijasse Soc. Dauphin. 4330. Kirchhofmauer von St. Maurice ! Subvar. Zoliense. Heufl. cit. 335. Sehr lang, schlaff, Spreite verkehrt oval, Fiederchen gross, lang gestielt, wenig zahlreich, langkeilig, vorn tief eingeschnitten. Hab. Am Bach zwischen dem Kandergrien und den Zwieselbergen Fischer-Ooster. Castagnola Ducomnmn. Blanchet. Var. pseudoGermanicum. Heufl. cit. 338. Sehr ausgezeichnet durch Grösse 10 bis 15 cm und weniger zahlreiche, aber um so grössere, meist zu 3 vereinigte oder genährte Fiederchen mit dominirenden Endfiederchen. Fiederchen verlängert rautenförmig mit keiliger Basis, oft lang herablaufend, tief und unregelmässig 2 bis 3 lappig, Lappen spitz gezahnt, oft mit lang vortretenden Zähnen versehen: sehr oft monströs eingeschnitten und ausgebissen. Luxuriante Form. Hab. Bern Wilczek. Schosshalden Bern F. v. Tavel. Genf E. Atjasfte. Pully chemin de la Rochette Favrat. 1880. Vevey Blanchet. G. Müller 1873. Cadro Tessin Favrat. Lugano Ai Grotti und Sorengo Wirtgen. Zwischen Gadmen und Innertkirchen F. v. Tavel. Kirchhofmauer von St_ Maurice sparsam! 1899. Neuchätel Murs Herb. Delessert. Ormonds Fauconnet. Annähernd mit lang zugespitzten schmalen Abschnitten, Bormio E. Levier. Ähnlich auch Böle. C. Neuchätel Tripet. Subvar. Bergamascum. Besonders merkwürdig durch kaum doppeltgefiederte schmale Spreite, aus breitester Basis verlängert lanzettlich, lineal endigend, 7 bis 8 cm lang IV2 bis 2^/2 cm breit, und 1 bis 2 unterste Fiederpaare doppelt ge- fiedert, mittlere Fiedern gedreit, 3 bis 4 oberste nur seitlich schwach gelappt, Abschnitte lanzettlich keilig nach der Spitze verschmälert, nach vorn seitlich schwach gelappt, stumpflich, Ränder scharf gesägt. Habitus von A. Germanicum, von ihm nur verschieden durch grüne, nur an der untersten Basis rotbraune Blattstiele, scharfe Zahnung und dicke Textur der Fiederchen. Hab. „Fl. Bergam". Siber-Gysi in Herb. Helv. Anmerkung: Die grösste und entwickeltste der Ruta Muraria- Varie- täten ist Var, pseudo-Serpentini. Milde fil Europ. 77 mit sehr langen (bis l\/., dem.) Blattstielen und einer oval länglichen, reichlich 3 bis 4 fach geteilten Spreite. Fiederchen lang gestielt, gross, breitkeilig-oval, vorn abgerundet, tief und oft abstehend spitz gezähnt. 79 Sori schmal, zahlreich, fächerig, meist nicht bis zum Rande reichend. Habitus stark an A. adiantum nigrum Subspec. A. cuneifolium Viv. (Serpentini Tausch) mahnend. Diese Pflanze liegt mir bes. charakte- ristisch aus Schlesien: Sprottau Rückendorf Przijremhl Wirtgen Pteridoph. und auch ähnlich aus Weimar Ehringsdorf Torges Wirtgen Pteridoph. vor; aus der Schweiz habe ich sie noch nicht deutlich gesehen. Erwähnt wird sie von Pasquale Conti in Feuille jeunes Naturalistes III. Ser. 279. 1. Jan. 1894 von Loreto und S. Salvatore bei Lugano. Wirtgen fand bei Pazzallo Exemplare, die als versus pseudo-Serpentini bezeichnet werden könnten. Areal der Art. 1. Ganz Europa, auch Mittelmeer-Region und subarctische Zone. Vorderasien bis Afghanistan und zum östl. Himalaya. Nepal nach Beddome. 2. Östliches und inneres N.Amerika (Wisconsin Schtiette), wo ähnliche Formen wie die unsrigen, auch pseudo-Germanicum vorkommen. A. Ruta muraria X septentrionale. Murbeck. Tvenne Asplenier. Lund Univ. Arsskrift 27. 36. Tab. 2. A. septentrionale X Ruta muraria. Aschers. 75. Unsere Pflanze stimmt etwas überein mit Mur- becks cit. Abbildungen der schwedischen, ist aber nicht so luxuriant, sondern schmächtig, Abschnitte weniger scharf und tief gezahnt, meist nur der Endzahn stärker entwickelt. Stiel 8 cm, 3 cm aufwärts rotschwarz, sonst grün, dünn, gebogen, Spreite 3 cm auf 2 cm verkehrt oval mit fast keiliger Basis, doppelt gefiedert, 3 Fiedern jeder- seits, Fiederchen aufrecht, gestielt, Va bis ^/^ cm lang, schmal keilig, zweigeteilt, seitlich sehr kurz gezahnt, an der Spitze in einen längern und schär- fern Zahn endend, Sori für A. septentrionale höchst concludent : jederseits des Hauptnerves des Ab- schnitts eine lange Linie bildend, die aus 1 bis 2, selten mehr dicht anschliessenden Sori besteht (also nicht fächerig ge- stellt wie bei A. Ruta muraria). Indusium fest, bleibend, hellgrau, ganz- randig. Textur dicklich, Farbe grau-grün, glanzlos. Habitus mehr gegen A. Ruta muraria v. Zoliense als gegen A. septentrionale. Hab. Entre Melide et Morcote 27. 7. 1892. Wilczek. Herb. Lausann. Bisher nur aus Schweden bekannt. Fig. 6. Asplenium Ruta mu- raria X septentrionale. 80 § Athyrioides. Aschers. Syn. I. 61. 16. Ä. fontanum. (Polypodium L. Spec. plant. Ed. 1 108!'.) Bernh. Schrader Journ. 1799. I 814. a) forma typica und b) var Halleri Luerssen 202. 203. A.) pedicularifolium und B.) angustatum Aschers. 62. A. Halleri (Polypodium Hoffm, Ü. Germ. U 10.) DC. ü. frany. V 240. Koch synops. Ed. II 982. Hab. Kalkpflanze, am anstehenden Fels und an Mauern, etwas xerophil, gruppenweise in der untern und mittlem Zone meist mit A. Trichomanes und Ruta muraria ; an den Flühen des Jura sehr verbreitet, ebenso im Rhonethal vom Genfersee aufwärts bis ins mittlere Wallis, sporadisch am Wallenstattersee. 1. Vuache Du Commim, Briquet. Fort de l'Ecluse Briquei. Saleve Fauconnet, Reuter. Genf J. Müller. Collonge Jura E. Aijasse. Chaumont Lercliy Vetter. Neuchätel Payot. Rochers de l'Hermitage Godet, E. Cornaz, Boudry K. Rastetter. Creux du Van id. 1887 Herb. Kneucker. Romont Jura Bernois E. Tische. Weissenstein A. Neuburger, E. Schneider, Lascher. Ravellen Önsingen ! W. Bernoulli. Ballstall Reinsch Bilstein Basler Jura R. Preiswerk. T rimbach Lüscher. Froburg! Ranzfluh Aargau Coaz. Bözingen v. Ratte. Laegern Jceg(ji. 2. Aigle Planterre Jaccard. Roche Leresche. Ormonds Bugnion. Porte du Scex ! Entre Lavey et Mordes Wilczek. ' St. Maurice Kirchhof- mauer! Vionnaz-Muraz Jaccard. Saillon vers les Gorges et Sommites de Riddes Besse. Montorge F. v. Tavel. Valleo de la Liserne G. Bernoulli. Hinter Tourbillon Wolf. St. Leonard 700 m. Besse. Leukerbad Spt. 1834 Roth Herb. Rugel. 3. Wallenstadt erste Runse am N. Ufer Schroßter, F. v. Tavel, zwischen Quinten und Wallenstadt Felsen am See Jceggi. ob Quinten IIUO m. Schrceter, Jceggi. Was die Varietäten dieser Art betrifft, so unterscheidet Koch Synops. Ed. n 982 deren zwei: a. pedicularifolium (Polypodium Hoff'm. Deutsch, fl, H 10.) pinnis oblongo-ovatis pinnatis. Dies die bei uns gemeine Form. ß. angustatum, pinnis breviter ovatis subcordatis lobulo uno alterove ad basin pinnae in pinnulam sejuncto, frondes igitur ratione longitudinis angustiores. Er fügt bei: helveticum specimen hujus varietatis nondum vidi, a cl. Salzmanno in Cebennis lectam possideo. Es ist mir nun evident, namentlich seit dem Studium des reichen Materials aus den Cevennen, Corbieres und östlichen Pyrenäen des Herb. Gautier, dass Koch unter seiner var. ß. angustatum nicht die von 81 Ascherson synops. I 63 dafür genommen und von Luerssen Farnpfl. 202 als forma typica bezeichnete Pflanze versteht, sondern eine sehr reduzierte und seltenere, wirkliche Varietät : Var. angustatum Koch cit. sie ist sehr klein, 6 cm. hoch, IV2 cm. breit, und die oval stumpflichen Fiedern sind in ihrem mittlem und obern Teil nicht wieder gefiedert, sondern bloss stumpf eingeschnitten gekerbt, und nur zuweilen am Grunde der untern Fiedern sind 1 bis 2 der Lappen bis zur Rippe der Fieder eingeschnitten, stellen also Fiederchen dar, die einige kurzzugespitzte Zähnchen tragen. Sori sehr reichlich. Luerssens (202) und Aschersons (63) var. angustatum stellt dagegen bloss die kleinern Exemplare und Blätter der Normalform dar, wie solche überall mit den grössern Pflanzen in gleicher Häufigkeit vorkommen und sich nur durch verkürzte, mit wenigem und kürzern Fiederchen versehene Fiedern graduell unterscheiden. Siehe die Abbildung Luerssen's 115 a.b. auf welche Aschers, verweist. Will man diesen kleinen Exemplaren durchaus einen Varietätennamen geben, so wäre dies var. minus Milde Fil. Europ. 71, Hah. Var. angustatum Koch ist verbreitet neben der Normalform in den Kalkgebirgen des südwestlichen Frankreich : von den Cevennen zu den Corbieres Gautier und den öst- lichen Pyrenäen Naudln. Bei uns scheint sie selten zu sein. Ich fand sie in einem Exemplar August 1899 Fig. 7. Aspleniumfontanumv. angustatum. an der Kirchhofmauer von St. Mau- rice ! und Kneucker an der Eremitage daselbst und am Saleve 1895. Var. obtusilobum. Normale grosse Pflanze, aber mit rundlichen etwas gestielten Lappen der Fiederchen, ohne Zahnung oder mit ganz selten auftretenden ein- zelnen Zähnchen. ' Hab. Roche Favrat, H. Jaccard. Lusus ceratophyllum. Mehr ein Lusus als eine Var. ist eine 2 bis 3 fach gefiederte Form, deren Abschnitte nebst der Lamina der Fiederchen auf einen schmal 6 82 •f/ fe?^^ Fig. 8. Asplenium fontanum V. ceratophyllum. linealen geflügelten Nerv reduziert sind. Zähne lang vorgezogen, lineal, lang zugespitzt, oft gebogen. Tritt meist nur an einzelnen Blättern und an diesen zuweilen nur partiell auf. Habitus höchst fremdartig. Analogie von Athyrium Filix femina v. latipes. Hab. Roche Leresche 1856. Aigle Hauss- knecht 1862. Planterre Aigle Jaccard. Eine Mittelform zwischen der Normalform mit ovalen Abschnitten und oval geschweiften Zähnen und dem Lusus ceratophyllum ist eine Pflanze von S. Triphon l Wolf mit ovalen aber tief kammförmig gezahnten Fiederchen und ge- raden breit linealen stark grannigen Zähnen von 2 mm. Länge. Dahin gehört auch annähernd v. laciniatum Stans- field bei Lowe our native ferns II 167 Fig. 509, und als extreme Form auch V. depauperatum Stansfield eod. 166 Fig. 508. An letzterer ist das Blatt auf die mit kurzen spitzen alter- nierenden Läppchen besetzte Spindel reduziert. Ahnliche Missbildungen kommen an unsern Exemplaren auch vor, aber nur an der obern Hälfte der Spindel. In diesem Bezirk des untern Rhonethals variiert überhaupt die Pflanze stark in monströser Richtung. Ferner ist hervorzu- heben: Lusus abbreviatum. Blatt verlängert, lineallanzettlich 1 bis 1 V2 dem. Untere Fiedern stark abwärts gerichtet. Fiedern sehr verkürzt, 1 Va bis 2 cm. lang, 1 cm. breit, dreieckig eiförmig aus breitester Basis, stumpf, 5 bis 6 Fiederchen jederseits, kammförmig dicht, unterste mit 3 bis 5 horn- förmigen Zähnen, obere zweispaltig. Habitus von Aspl. Glenniei. v. refractum Moore ex Lowe our native Fig 9. Asplenium fontanum v. versus ceratophyllum. 83 ferns 1867 II 170 Tab. 42 unterscheidet sich nach der Abbildung nur durch rotbraune Spindel. Hah. Pentes sur Roche 550 m. Jaccard et Wilczek. Lusus recurvatum. A. fontanum zeigt an besonders insolierten Orten, z. B. an der Kirch- hofmauer von St. Maurice! regelmässig die Erscheinung convex nach unten gefalteter bis mit der Unterseite zusammengeklappter und dabei nach unten gebogener Laubteile bei dunklerer Farbe, genau wie die Form Rhaeticum des Athyrium Filix femina und die Form recurvatum des Aspidium dilatatum. Var. Insubricum. Fiedern breiter oval, sehr kurz gestielt, stark geteilt, Abschnitte gedrängt, zahlreich, über 2 mm. breit, rundlich, wenig gezahnt, sondern nur 3 bis 5 eckig, Ecken kaum gespitzelt. Tritt der Subspecies A. Foresiacum (A. Halleri v. Foresiacum A. Le Grand Bullet. Soc. bot. france 16. 61 1869) etw^as nahe, das im centralen und südöstlichen Frankreich auf dem Urgebirg das A. fontanum vertritt, sich aber durch unten braune stärkere Spindeln, grössere Dimensionen, viel grössere ovale ebenfalls kaum stachelspitzige Abschnitte dritter Ordnung und oft dunkle Farbe von A. fontanum unterscheidet und dem A. lanceolatum Huds. schon recht nahe steht. Hah. Felsen und Mauern unterhalb Ronco d'Ascona nel luogo detto Croasca Franzoni 1853. Favrat 1862. Christ 1898. Brissago Franzoni 1839. Das Gestein besteht dort aus Diorit und Kalk. Einziger mir bekannter Standort in unserm insubrischen Gebiet und zugleich Ostgrenze für den südlichen Alpenbogen. Areal der Art. 1. Felsenpflanze der Kalkgebirge der untern bis mittlem Bergregion des südwestlichen Europa längs dem Saum des Mittelmeeres von 0. Spanien her : Albarrazin Zapater. Teruel Beverchon. Pena Galosa C. Fau, zu den östlichen und centralen Pyrenäen Canigou Gaufier. Troncade d'Amboulla Guillou. Louvon Pyr. sept. med. Deville, den Corbieres und Cevennen Gautier in die Seealpen Val Pesio Burnat^ Blcknell, Val di Roja Bichnell ins Dauphine, durch die Kalkzone von Savoyen, Verel Pragondran bei Chambery Chabert. Gorges de Colonnay, Col d'Aix Briquet. Sur toute la chaine des Fiz et du Buet Payot. Brizon Bourgeau. Chamounix Jack, durch unsern und den westlichen Jura von Besan9on (nach Magnin), um an der Grenze des Vogesensandsteins bei Beifort: Fort de Justice Parisot fl. Gall. Germ. ed. Schultz 896, einst auch bei 84 Rheinwciler unterhalb Basel an einer Mauer 1. Störk 1882, c. Loesch und schliesslich im schwäbischen Jura bei Überkingen Gaislingen Herter zu erlöschen. Also im Grunde eine westliche Alpenpflanze, welcher das Kalk- substrat mit seinen warmen Lokalstationen eine besonders starke Aus- strahlung nach N. 0. ermöglicht, ähnlich Buxus, Quercus pubescens, Carex gynobasis Vill. (C. Halleriana Asso) etc. Auf der atlantischen (meist granitischen) Westseite Europas fehlt sie, die Angaben Moore's und Lowe's für England beziehen sich wohl kaum auf echt wilde Standorte; ihre allgemeine Ostgrenze scheint die Juralinie. Die Angaben in den östlichen Alpenländern (Aschers. 62) sind mir zweifelhaft. 2. Der nordwestliche Himalaya, und zwar in der grossem sowohl als in der kleinern, mit der europäischen identischen Form. Erstere von Chamba Pangi Kilar to Phindru 8500' Duthie, letztere ebenda Hudan Valley 8000 bis 12,000' Duthie. Die mangelnde Verbindung zwischen W. Europa und dem N. W. Himalaya ist bei dieser Art sehr auffallend, um so mehr, als in Amerika und 0. Asien sehr nahe stehende Formen vorhanden sind. Etwas mehr weicht ab A. Yunnanense Franchet in Bullet. Soc. fran^. 32, kommt aber im Habitus mit der Forma minor Milde sehr überein. W, China Yunnan Henry. Verwandt, aber doch ziemlich deutlich unterscheidbar ist eine Parallel-Art des Himalaya und Vorderindiens A. exiguum Bedd., die neuerdings von Hope identifiziert wird mit dem A. Glenniei Baker (A. gracile Fournier) der südlichen Ver. Staaten und Mexikos. Anmerkung. Das Aspl. Foresiacum Le Grand ist, obschon bisher in der Schweiz nicht nachf^^ewiesen, noch so wenig bekannt und von so grossem Interesse als eine geo- graphisch und nach der Beschaffenheit der Felsart abgegrenzte Zwischenform zwischen zwei Species: A fontanum und A. lanceolatum Hds., dass es hier seine Stelle finden möge, um so mehr, da ich durch die Güte des Hrn. Ant. Le Grand in Bourges mit reichlichem Material versehen wurde. A. Foresiacnm, A. Halleri var. Foresiacum Ant. Le Grand in Bull. Soc. bot. Frauce 1869. XVI 61 : «L'Asplenium Halleri De. est une espece variable. Ni le type « (pedicularifolium Kch. F. Schultz Herb. norm. N. 782 et 782 bis) ni le « fontanum n'habitent Montbrison et ses environs. La forme qui y croit « abondamment a, au premier abord, le port de l'Asplenium lanceolatum, « mais une etude plus attentive la fait rapporter ä l'A. Halleri. Elle « en differe toutefois par ses larges proportions, les segments deux ou « trois fois plus grands, ä divisions moins profondes et souvent seulement « dentees. Je l'appellerai A. Halleri var. Foresiacum. » 85 A. Forisiense Ant. Le Grand in Statisti- que du Forez 1873. 252: « Observ. Plante tres-variable ä frondes « moins decoupees que dans les Pyrenees, le « Jura, r Alsace. Segments elargis, ovales, peu « dentes (A. Forisiense Nob ) Elle se trouve «aussi dans la Haute -Vienne et a ete prise « pour l'A. lanceolatum Huds. dont eile a le « port. » A. fontanum var. macrophyllum St. Lager in Etüde des fleurs de Cariot 8 Ed. 1889 III 963 : « Frondes grandes , segments elargis ä « divisions moins profondes et souvent seule- « nient dentees. » Le Grand flore analytique du Berry 2 Ed. 1894. 383: «Fronde ovale-oblongue, elargie, ä seg- « ments allonges pourvus de lobes nombreux, « dentes, parfois lobules, jusqu'ä 6 — 12 nette- « ment subpetiolules sur les segments moyens, «quelquefois assez larges, ce qui rapproche « les grands exemplaires de cette forme de « l'A. lanceolatum. » Siehe Christ Fougeres (Alp.-Marit.) in Burnat Materiaux pr. bist. flor. Alp, Marit. 1900. 14. Habitus von A. lanceolatum Huds., aber Spreite nach unten mehr verschmälert, Fie- derchen nicht gelappt, sondern grob und kaum grannig gezahnt, Dimensionen mehr als um die Hälfte kleiner, Blattstiel und Spindel weniger rot gefärbt. Vom Typus des A. fon- tanum verschieden durch stärkere Dimen- sionen , verlängert lanzettliche Fiedern , stumpfe und wenig tief gezahnte Fiederchen, bis in die Blattspreite hinauf rötlich angehauchter Stiel und Spindel, weniger lang nach der Basis verschmälerte, oft überhaupt kaum ver- schmälerte Spreite. Farbe frisch lebhaft gelb grün, trocken oft trüb- braun grün wie A. lanceolatum. Hier die vergleichende Diagnose: Fig. 10. Asplenium Foresiacum. 86 A. fontanum. A. Foresiacum. A. lanceolatum. Rhizom dicht rasenbil- Khizom 5 bis 10 Blätter Rhizom 5 bis 10 Blätter deii'\, Blattstiele 20 und tragend. tragend, mehr. Pflanze klein: 10 bis 12 Pflanze 2 bis 2»/, dem. Pflanze 2V2 bis SVg dem. cm. lang. Blattstiel kurz : lang. Blattstiel länger V4 lang. Blattstiel ^/g des ^/g des ganzen Blattes, nur bis ^/j des Blattes, 1 mm. Blattes, rotbraun, Spindel an der Basis braun, sonst dick, oft bis zum Anfang auf der Unterseite bis über mit der Spindel grün, matt, der Spreite braun über- die Mitte der Spreite eben- kaum 1 mm. dick. haucht, etwas schimmernd, so, glänzend. Spreite lanzettlich, in Spreite eilanzettlich, un- Spreite eilanzettlich, un- Folge allmälig abnehmen- tere Fiedern etwas verkürzt, terste Fiedern etwas, oft der Länge der ixntern auch gar nicht verkürzt. Fiederpaare nach der Basis verschmälert. Stiel 2 bis 5 cm. Spreite, Stiel 6 bis 8 cm., Spreite Stiel 8 bis 10 cm., Spreite 8 bis 10 cm. lang, 2 bis 12 bis 18 cm. lang und 17 bis 25 cm. lang und 3 cm. breit. 4 bis 6 cm. breit. 7 bis 12 cm. breit. Fiedern dreieckig oval Fiedern verlängert lan- Fiedern verlängert lan- kurz zugespizt, 20 bis 24, zettlich stumpf, etwa 15 zettlich etwas zugespitzt, IV2 cm. lang, 8 mm. breit, bis 20, 3 cm. lang und 15 bis 18 5 cm. lang und 1 cm. breit, die untern 2 bis 3 cm. breit, oft stark zurückgebogen. Fiederchen 4 bis 7 jeder- Fiederchen 6 bis 8 jeder- Fiederchen 5bis 13 jeder- seits, 3 bis 4 mm. lang seits, 6 mm. lang und etwas seits, unterste 1^/2 cm. lang und 2 bis 3 mm. breit, schmäler, rundlich oval und 8 mm. breit verkehrt mit 3 bis 5 eckigen tiefen keilig stumpf, flach eckig oval, grannig grob gezähnt, grannig zugespitzten Zäh- grob gezähnt, nicht gelappt, unterste gelappt, 3 bis 5 nen jederseits. Zähne nicht oder kaum be- Lappen jederseits, Lappen grannt, 3 bis 4 jederseits. grobgrannig gezahnt, Zähne ovallanzettlich. Sori klein, kurz, am Sori klein, kurz, vom Sori etwas mehr läng- Mittelnerv, vom Rand ent- Rand ^entfernt. lieh, mehr gegen den Rand fernt. hinausgerückt. Indusium ganzrandig Indusium oft stark zer- Indusium meist ganz- oder etwas eingeschnitten, fetzt, hie und da überge- randig, hie und da über- hie und da übergebogen bogen. gebogen, (athyrioid.) Aus dieser Vergleichung tritt die Mittelstellung des A. Foresiacum deutlich ins Licht, sodass man schwanken kann, ob es eher als Subspecies dem A. fontanum oder dem A. lanceolatum zu unterstellen sei. Hab. Es wächst in einem streng abgegrenzten Gebiet, in den Ge- birgen, welche das Becken der obern Loire umgeben, in den Landschaften 87 Forez, Vivarais, Velay und Lyonnais, deren Centrum Montbrison bildet, wie es scheint häufig. Ich sah es von Annonay Alex. Forel. Vallee du Vizezy ä Mont- brison, Rochers granitiques A. Le Grand. Lempdes, Haute-Loire Gatier, Ant. Girardet Valleraugue rochers quartzeux Andre. Aveyron vallee du Rance ä Balaguier rochei's schisteux 300 m, H. Coste. Rochers grani- tiques ä Chaillac Indre Le Grand. Ausserhalb dieses Bezirks ist es sehr zerstreut: Berry nach Le Grand, Prades Pyren.-Or. Seneyi Herb. Gautier. Zweifelhaft ist mir noch die Pflanze der Euganeen Pendice G. Bizzozero und eine durch sehr allmälich nach der Basis verkürzte Spreiten und scharfe Zahnung schon weit mehr nach A. fontanum neigende Form : Pesio Prov, de Cuneo Burnat, die ich in Fougeres Alp. Marit. in Burnat Materiaux hist. flor. Alp. Marit. 1900. 14 A. fontanum var. pseudolanceolatum nannte. A. Le Grand gibt folgende Ortlichkeiten an : Stat. bot. du Forez cit. : C. Rochers de la region moyenne et in- ferieure des montagnes de 450 ä 800 m.: Rochers des bords de la Loire C. ! Chaine du Forez C. ! Montbrison et la vallee du Vizezy, Soleymieu, Vallee du Lignon etc. pentes du Pilat A. R. ! Fl. anal, du Berry cit.: R. R. Saint-Benoit-du-Sault, rochers granitiques du Montgarnaud (Ed. Bernard) ! de Seillant commune de Chaillac (Abbe Sabourain) ! St. Lager cit. bemerkt : « a ete observe sur les rochers siliceux du Forez et du Vivarais. » Allgemein wird das Vorkommen der Pflanze auf Quarzgestein an- gegeben, im Gegensatz zu A. fontanum, das kalkstet ist, aber durchaus in Übereinstimmung mit A. lanceolatum, das kalkfreie Unterlage liebt. Das nach dem Bezirk und der Unterlage so stark lokalisierte Vorkommen dieser Subspecies im Verein mit den sehr starken Analogien zu beiden genannten Arten lässt an eine hybridogene Art denken, ähnlich dem A. Germanicum. Gerade im südöstlichen Frankreich stossen in der That die Areale beider Arten zusammen : A. fontanum ist gemein auf den Kalkketten des Südostens von den Pyrenäen bis zum Jura ; A. lanceolatum hat sporadische Standorte von den Liseln her am Littoral der Provence (Hyeres Herb. Montpell. Esterei Burnat) und kommt auch von Westen her, wo es bis Cherbourg hinaufgeht, und z. B. bei Paris (Fontainebleau Pariatore) vorkommt, in Frage. Immerhin bleibt es sehr merkwürdig, dass das A. Foresiacum einen rundlichen Bezirk besiedelt hat, der ziem- lich weit von beiden Arten nach dem Centrum Frankreichs vorge- schoben ist. Anmerkung. Ein im südlichen Frankreich auftretender Bastard zwischen A. viride Hds und A. fontanum Beruh könnte wohl auch im Jura oder im Wallis gefunden werden. Ich gebe daher hier dessen Beschreibung: 88 A. Fontannm x viride. A. Gautieri Christ Fougerea Alp.-M;int. in K. Bninat Materiaux pr. bist. Floie des Alpes-iMarit. 1900. 15. Wurzelstock kurz, aufrecht, stark rasig, Blattstiele sehr zahlreich, schlaff, an der Basis schwarzpurpurn, mit wenigen pfriemlichen schwarzen Schuppen, sonst wie die übrige Pflanze kahl und blass grün, 2^/5 bis 5 cm. lang, unten fast stielrund, nach oben mit einer Furche, Spreite lineallanzettlich, bis unter die Spitze ziemlich parallelrandig, stumpflich, gegen die Basis verschmälert, 6 bis 8 cm. lang, 10 bis 13 mm. breit, einfach gefiedert, Fiedern ungefähr 10 beiderseits der Spindel, dünn krautig, Fiedern abwechselnd, kurzgestielt, untere entfernt stehend, rautenförmig rundlich etwas ungleichseitig, nämlich der untere Rand etwas keilförmig nach der Basis verlaufend, der obere etwas geöhrelt, die obern mehr dicht stehend, stumpf oval, 6 mm. lang, etwas schmäler, beiderseits tief dreizähnig, Zähne spitz, recht- eckig, begrannt, seltener stumpflich, die mitt- lere Lamina der Fieder ungeteilt 3 mm. breit, unterste Fiedern kleiner und fast zur Basis eingeschnitten, Spitze der Spreite bloss fieder- spaltig. Fruchthaufen einzeln am Grunde der Zähne, rundlich 1 ^/j mm. breit, Schleierchen weisslich oval ^/g mm. breit, fast ganzrandig, Tracht und Farbe von A, viride, aber die Fie- Fig, 11. Asplenium fontanum ^^^.^ weniger zahlreich, tiefer gezahnt, Zähne S/ viriQB. grannig spitz und ein wenig von der geschweiften Form von A. mucronatum Presl Brasiliens (Hook. Jcon. ferns 1 cent, Tab. 17). Hah. Foret d'Estables pres d'Axas, Aude 1400 m, 1, G, Gautier 1888. Unter den A, fontanum dieser Region finden sich kleine Exemplare der var, angustatum Kch. die mit dem Bastard leicht zu verwechseln sind; und unter denen einer andern Lokalität (Col de Fraisse) finden sich unter Exemplaren des A. Gautieri solche, an denen die Fiedern sich mehr verlängern und tiefer eingeschnitten sind, und welche mir ein A, perfontanum X viride darzustellen scheinen. Siehe Fig. 12. 89 § Vlridia. Hook fil. synop^. Ed. 11 194. Huds. Engl. flor. 385 17. A. viride. Luerss. 159. A.^cher.s. 59. Hah. Allgemein verbreitet und nirgends ganz fehlend in der Berg- und untern Alpenregion der ganzen Schweiz, in der obern ßuchenzone beginnend und oft tief herabkommend ; namentlich im Jura und den äussern Kalkalpen, aber ohne Unterschied des Gesteins. An Felsen, Blöcken, Baumwurzeln im Schatten und Halbschatten. Tiefe Standorte : Liestal ! Köniz- und Schwarz- wasserthal Bern L. Fischer. Bremgarten-Wald Fischer- Ooster Gattiker Weiher 547 m. Eug. Baumann. Kehr- siten ! Molasse b. Brittnau Lnscher. Standorte in Graubünden : Valzeina Würzek Padella und Channera 0. Engad. Candrian. St. Moritz N. Ä. v. Salis, Burnat. Bevers Brown. Im Tessin : Cimalmott, Campo alla Torba valle Maggia Franzoni, Fruca di Bosco id. S. Bernardino id. Der Farn variiert im Grade der Zahnung der Fiedern : fe5 Var. incisum. Bernoulli Gef. Crypt. d. Schw. 15. (1857.) Var. inciso-creatuin. Milde nov. Act. 27. IL 582. (1858). Zähne bis zu ^/g und tiefer in die Fläche der Fiedern eindringend. Der Typus und diese Form sind local nicht ge- trennt und kommen auch auf demselben Rhizom vor. Hab. Überall mit der Normal form z. B. Avants Burnat. Rochers d'Ai 1800 m. Jaccard. Chäteau d'Oex id. Weisstannenthal Wilczek. rj Ti 7 Fig. 12. Asplenium per Zug Bamherger. fontanum X viride. Subvar. eectum. Milde cit. 582. Noch stärker eingeschnitten: untere Fiedern gross, drei- und mehr- lappig, Lappen gezahnt. Luxuriante Form. Hah. Alpe Tanay 1600- m! Pont de Nant Wilcze}:. Imfeid Binn 1600 m. Ed. Fischer. Saleve Grande Gorge Fauconnet Couvet Lerch. 90 Subvar. oblongum. Christ fougeres Alp. Marit in Biiniat Mutt'iiiuix Hist flor. Alp Marit. lÖOO. 7. Wie incisum aber Fiedern länglich oval zuge- spitzt, mit wenigen aufrechten lanzettlichen zuge- spitzten Zähnen. Vielleicht extreme Schattenform. Hab. Schattige Felsen Gex (Ain) b. Genf Paiche. Ähnlich Pont de Nant WUczek. Oouvet Lerch. Am stärksten ausgeprägt Alp. marit. Burnat. Var. microphyllum. Grösse normal, aber Fiedern entfernt stehend, sehr klein, 3—4 mm im Durchmesser, sitzend, rund- lich, kaum gekerbt. Hah. Liestal! Engelberg G. Hefji, Christ. Parpan A. Mei/er. Var. alpinum. Schleicher bei Bevnonlli Gef. Crypt. Schw. 16. Pflanze doppelt bis dreifach kleiner. Blätter ausgebreitet liegend, 2 bis 3 cm lang, Fiedern bloss 6 bis 10 jederseits, dachziegelig sich berührend, kreis- rund, gewölbt, schwach gekerbt, Textur fast lederig, Farbe gelblich. Eine entschiedene Alpenform, bleibt in Kultur unverändert. Hab. Höhere Alpen. Grosse Scheidegg Höhe ! Zwischen Brünig und Hohfluh ! Arni Engelberg ! Martinets Favrat. Kalt- wassergletscher Simplen Besse. Albrun 1900 m. E. Fischer. Colombire 2000 m. Besse. Emserhorn Wallis 2100 m. Coaz. ' Zermatter Rothorn 2000 m. Favrat. Grund- berg Saas 2400 m Coaz. Cambrena Glet- scher Theobald. Calanda Favrat. Silser- See id. Stelvio I und IV Cantoniera und valle de Vittelli bei Bormio Cornaz. A. viride nimmt oft die bei A, adul- terinum Milde (Luerss 165 Fig. 108 und 109) Fig. 13. Asplenium viride ^Is Regel beobachtete Stellung der Fiedern y.oblongum. rechtwinklig- zur Spindel an, wohl ein Insolationseffekt. 91 Hab. Filsbachtobel VVallensee Schrceter. Churwalden G. Jeanjaquet Liestal 1899! Areal der Art. 1. Alpenzug und europäische Gebirge im N. u. S. durch Vorderasien und den Kaukasus zum Himalaya, wo auch die var. alpinum auftritt: Hazara Kugau Duthie. 2. Sibirien nach Aschers. 59. 3. Westl. N. Amerika, Rocky Mountains und östlich N. Amerika in New-Brunswick (Hook.) § Trichomanoides. Hook. Synops. fil. Ed. II. 196. 18. Ä. Trichomanes. L. Spec. Plant. Ed. I. 1080. Luerss. 184, Aschers. 55. Hab. Gemein im ganzen Gebiet von der wärmsten Region — und gerade hier im Tessin sehr zahlreich — bis zur Baumgrenze, vorwiegend an Mauern und in Felsschluchten, oft gesellig. Auch im 0. Engadin. Stark ausgeprägte Varietäten kommen nicht vor, sondern nur Grade der Zahnung, und besonders luxuriante Ausbildung der Fiedern. Sehr grosse Exempl. mit Fiedern bis I'/? cm lang und 8 mm breit. Zb. Rovio-Melano Wirtgen. Var. microphyllum. Milde fil. Em-. 65. Fiedern sehr klein, länglich oval, 3 bis 4 mal länger als breit, fast ganzrandig. Hab. Murs de Geneve (einst) Beider. Chillon Reuter. Subvar. Wirtgenii. Ähnlich, Fiedern kammförmig, dicht stehend, 20 bis 25 jederseits, lanzettlich parallelrandig, 7 mm lang, 3 mm breit, vorn fast recht- winklig stumpf, an der Basis schwach geöhrelt, der fast ganze Rand eingerollt. Pflanze graugrün, dick lederig, Sori lang, sehr schief liegend, nicht zusammenfliessend : Hab. Ai Grotti Lugano in Anzahl Wirtgen. Ahnlich Nice, nouvelle Route de Villefranche Vidal. Var. auriculatum. Milde fil. Europ. cit. Die Form mit bloss oberseits geröhrelten, sonst normalen Fiedern. Hab. Zerstreut und oft nur an einzelnen Blättern und Fiedern unter 92 der gewölinlichon Form: Zb. Pont de Nant WiJczech. Umgebung von Lugano, gemein Zb, Tassino WirU/en. Var. hastatum. Fiedern am Grunde ober- und unterseits mit grossen, oft rückwärts abstehenden und also die Spindel deckenden Ohrchen, Textur meist derb, Fiedern und Öhrchen oval, oft ganzrandig. Von lusus Harovii durch Mangel der tiefen Kerben verschieden. Hab. Mehrfach in der Umgebung von Lugano: Sorengo, Viotallo, Tassino, Pazzallo Wirtf/en. Var. inciso-crenatum. Aschers, yyn. I. 65 Fiedern normal, rundlich, aber scharf und tief bis zu V3 eingekerbt. Hab. Gandria 1889! Ebenso aber Fiedern spiessförmig: Lugano Wirfi/en. Var. lobato-crenatum. DC. fl. franc. II. 554 ex. Luerss. 189. Klein, Fiederchen mit wenigen rundlichen tiefen Lappen, unterste keilig und blos 3 lappig. Hab. Isteiner Klotz bei Basel (Gr. Baden). A. Braun man. propr. Herb, Kneucker. Bess 1863, Die folgenden Formen charakterisieren sich schon durch die abnorm dünne Textur und hellgrüne Farbe, sowie die Grösse der Fiedern als luxuriante: Lusus incisum. Moore ferns Brit. Nature printed 1. Tab. 39. Fiedern gross, breit keilig rautenförmig, tief und an der Basis bis zum Grunde eingeschnitten und die Abschnitte tief eingekerbt. Hab. Chardonne Vevey Burnat. Bouveret Fat^rat. Besonders gross mit abgerundeten Lappen und fast doppelt gefiedert. Einzelne Fiedern zeigen sogar basale Lappen, die wiederum fast zur Costa eingeschnitten sind. Pazzallo und Loreto b. Lugano Wirtgen. Lusus Harovii. Milde Sporenpfl. 39. Fiedern sehr dünn häutig, verlängert oval, an der Basis mit 2 Ohr- chen, also spiessförmig, und an den Rändern stark wellig gekerbt bis gelappt, Lappen hie uud da wieder gekerbt. Hab. Schattige Felswände: Ai Grotti, M. Caprino, Sorengo Corti- vallo, Lago di Lugano Wirtgen. Aigle Favrat. Les Plans id. Richard Alpes de Bex if/. Bouveret ^'c?. Pied du Muverand ?d Axenstrasse! Thiry. Sublusus pachyrachis. Wie Harovii, aber mit stark verdickten Spindeln und ledrigen, dach- ziegelig gestellten Fiedern. 93 Hah. St. Maurice Eremitage Wallis 1891 Kneucker. Viotallo Tassino bei Lugano Wirtgen. In Tessin (Gegend von Lugano Wirtgen) sind gegabelte Spindeln sehr häufig; hervorzuheben ist aber doch: LUSUS multifidum. Moore nat. Printed Brit. ferns Octav. II. 1863. 76 bis B. Spindel gegen die Mitte dichotom, die Gabeln bis 4 fach wiederum dichotum geteilt, gleich Scolopendrium multifidum. Fiedern klein, zum Teil verkümmert. Hah. Astano Tessin Mariani. Hb. Helv. und wiederum 1899 Novb. Hb. Christ. Ganz ähnlich Trevano und Lugano Wirtgen. Areal der Art. Cösmopolitisch durch die gemässigte und subarctische Zone und die Gebirge der warmen Länder beider Hemisphären. Nur in den Steppen und Wüstenländern zurücktretend. In den Tropen in vielen Var, und Subspecies, so schon auf den atlant. Inseln (A. anceps Soland.) Das trop. amerikanische A. castaneum Cham. Schlecht. (A. heterochroum Kunze) scheint nur grosse Var. des Typus. Im indischen Monsun-Gebiet wird es durch das grössere A. normale Don vertreten, doch kommt auf den Philippinen Luzon hoher davon eine kleinere, dem euiopäischen Typus sich eng anschliessende Form vor. Aber im Himalaya Gamhle Blanford. China Faher, Henry. Japan Makino, Faurie, in N. Amerika: New- York Miles Columbia Ward, den Sandwichsinseln Baldwin, Hillebrand, in Abessinien Traversl, S. Afrika Bolus 577, Neu Holland Port Jackson Maiden ist genau unsere europ. Form vorhanden. In Californien Blaisdell ist auch der Lusus Harovii gefunden. ö 19- A. Germanicnm. Weis (nach Pritzel ist der Name zu schreiben: Weiss) Plant, cryptog. fl. Götting. 299. Luers. Farn. p. fl. 238. A. Trichomanes X septentrionale Aschers, fl. Brand, sub. I 916. synops. I 75. Dieser Farn ist nach meinen Beobachtungen ein völlig fixierter und zur Species gewordener Bastard von A. Trichomanes und septentrionale, der sich heute nach seiner Morphologie und seinem Vorkommen genau wie eine andere Species benimmt. Morphologisch ist er stabil geworden, und es findet weder die unvermittelte Juxtaposition der Merkmale noch das Schwanken der Form statt, wie sie andere Farnbastarde zeigen. Namentlich liegt nicht eine unbestimmte Mehrheit von Formen vor, von denen sich die eine bald dem einen, bald dem andern Parens nähert. Nur als grosse Seltenheit treten Pflanzen auf, welche andere Stufen der Hybridität zwischen beiden Stammarten darstellen, und diese nehme ich als neue, unter unsern Augen entstandene Bastarde in Anspruch. A. Germanicum hat zudem einen Verbreitungsbezirk, der sich mit dem der Eltern nicht völlig deckt, und kommt auch in so ansehnlicher Anzahl vor, dass nur die Annahme einer hybridogenen, als solche sich nun weiter fortpflanzenden Art übrig bleibt. Derlei hybridogene Species sind ja auch Zb. im Genus Rosa (R. alba L., R. centifolia L., R. trachy- phylla Rau). Alchemilla (A. splendens Christ) und Hieracium durchaus anerkannt. Dass dem A. Germanicum auch die den hybriden Formen im all- gemeinen anklebende mangelhafte Ausbildung der Sporen immer noch zu einem geringen Teil anhaftet - aber jedenfalls ohne die Fortpflanzung zu hindern — zeigt folgende Vergleichung, die ich dem botan. Inst. Basel {Hrn. Prof. W. Schimper) und speziell dem Frln. Dr. Ternetz verdanke : Asplenium septentrionale: Sporen regelmässig ausgebildet, länglich elliptisch. Exine ausser- ordentlich charakteristisch, durchaus verschieden von A. Germanicum, nicht körnig flockig, sondern häutig mit Verdickungsleisten. Längs- durchmesser 55 — 60,5 [i.. Breitendurchmesser 35 —40 [jl. A. Germanicum : Sporen etwas unregelmässig, rundlich, Exine körnig-flockig. Länge Maximum 37 bis 40 \i.. Breite Maximum 32 jx. Meistens isodiametrisch und dann Durchmesser 29 {x. Hab. Während bei uns A. Trichomanes überall, und A. septen- trionale in der ganzen Centralalpenkette von Wallis und Bern bis Grau- bünden vorkommt, benimmt sich A. Germanicum fast wie eine insubrische Pflanze: sie hat in den Thälern Tessins ihr Haupt vorkommen, tritt im U. Wallis auf und kommt daneben nur noch punktförmig und sehr sparsam an einzelnen Stellen des mittlem und obern Wallis und an je einer einzigen des Berner Oberlandes, Uris, des Obern Rheinthals und ü. Engadins vor. Die Standorte sind feuchte Mauern und Felsen der untern und mittlem Region, während sowohl A. septentrionale als A. Trichomanes bis zur Baumgrenze heraufgehen. Das Vorkommen ist in einzelnen Rasen und Gruppen, hie und da fast gesellig, meist aber nicht immer in der Nähe der Stammarten. In Betreff der Unterlage folgt A. Germanicum dem A. septentrionale, und findet sich nur auf kalkfreiem Gebirg. L Insubrisches Gebiet. Giornico Brügger. Faido Jaccard, Gijsberger. Medeglia sur Bironico Muret. Zwischen Mogno und Fusio Franzoni. Fusio Correns. Gordola Favrat. Orsellina Franzoni. Ascona Schnebli. Locarno ! Tamaro Franzoni. 95 Ponte Brolla reichlich Schroeter. Intragna Leresche. Isone id. Losone Brügger. Zwischen Melide und Morcote E. Fischer ob Morcote Wilczek. Rovio Generoso Wilczek. Barbengo Wirtgen. Surreggio-Comano H. Lüscher. Verzasca Wilczek. Cevio inter (?) Bosco Schleicher. Herb. Haller fil. Calanca Arvigo Brügger. Bondo Bergell Brügger. Zw. Bondo und Stampa F. v. Tavel. Poschiavo Rapin. Iselle Wolf. Sandoz. 2. Rhonegebiet. Collonges U. Wallis Favrat. Trientschlucht über Salvan bei Finhaut Wolf. Trient 1000—1250 m. Jaccard. Gueuroz unter Salvan 900 m. Wilczek. Jouxbrülees sur Branson Jaccard. Bemont sur Bovernier Wolf. Sembrancher Miller u. Jaccard. Fionnay Bagne id. Ebenda 1400 m. mit den Eltern selten W. BernoulH. Vissoie Wilczek. Unterhalb Vex Wolf. Tourtemagne 1877 Favrat. Ebenda 1200 m. Wilczek. Saasthal Thomas, Reuter. 3. Nördliche Seite der Alpen: Supra Meyringen Guthnick. Mühlestalden unterhalb Gadmen L. und E. Fischer. Maderanerthal Hegetschweiler 1851 Herb. Coaz. Von Wart- mann und Schlatter Krit. Übers. HI 530 angegeben bei Flums am Schilzbach St. Gall. Rheinthal C. Brügger ; von Killias Flor. Unt. Engad. bei Ardez inter parentes 1869. In unserer Nachbarschaft ist die Pflanze in den Thälern des süd- lichen Schwarzwaldes (Schweighof Badenweiler F. v. Tavel. Strasse von Säckingen nach Egg Dr. Ä. Blnz 1891) und den Vogesen nicht selten. Phonolith des Twiel nach 0, Nägeli. Östliche Grenze : im Gargellen- Thal bei Schruns Bornmüller und nach Killias cit, bei Ischgl, 1. Sünder- mann. Südliche Grenze : im Gebiet von Bormio an vier Standorten Cornaz. Val Vigezzo bei Villette Rossi nach Wolf. Val Anzasca Macu- gnaga Reuter 1853. Westgrenze: Savoyen Collonge Puget. Miage derriere le Mont Blanc Fauconnet. Conflans Perrier. A. Germanicum tritt bei uns in zwei, freilich nur dimensional ver- schiedenen Formen auf: 1. Die eine ist die grössere, typische. Sie entspricht dem A. Breynii Retz. observ. bot. I 32: und der Forma montana Milde Sporenpfl. 33. Lang gestreckt, 14 bis 18 cm. lang. Spreite bis 8 cm., mit 6 bis 8 Fiedern jederseits, Fiedern bis 2V2 cm. lang, lanzettlich- bis linealkeilig untere nach der Basis in einen Stiel verschmälert, unterste dreigeteilt, Teile lang gestielt, dadurch Basis der Spreite deltoid. Das Maximum der Entwicklung dieser Form zeigen insubrische und südfranzösische Exemplare, so von Gondo Wolf. Melide-Carona H. Lüscher. Faido Gysherger. Villefranche, Aveyron Dr. Bras. Die Sori sind zu- weilen sehr entwickelt, zusammenfliessend, über den Rand hinaus sich ■erstreckend. 96 2. Die kleine : Var. alternifolium lAsplenium Wulfen in Jacq. Mise.) Forma alpestris Milde cit. Blatt 6 bis 8 cm. lang, Fiedern 3 bis 5 jederseits, IV2 cm. lang, breitovalkeilig, kurz gestielt bis sitzend, meist nur zweilappig oder unterste seicht dreilappig, letztere kaum vergrössert. Bei uns sind die kleinen Formen vorherrschend, aber so, dass beide regellos gemengt sind, selbst in demselben Rasen. Z. B. Salvan Wolf, Gordola Favrat. Im Schwarz wald ist die grosse Form am meisten ver- treten. Eine zur kleinen Form gehörige Pflanze mit auffallend schmalen linealkeiligen Fiedern von Innichen Pusterthal 1200 m. Naumann habe ich aus der Schweiz noch nicht gesehen. Anmerkung. Eme sehr bemerkenswerte Form, aber nicht aus der Schweiz liegt im Herb. Kneucker : Var. Kneuckeri, Von A. Germanicum Breynii unterscheidet sie sich durch stärkere Zerteilung, mehr abstehende Piedern, deren unterste sehr verlängert sind, Avodurch die Spreite noch mehr deltoid wird, kleinere zahlreichere, kürzere, mehr ovale Fiederchen mit zahlreichern und kürzern Zähnen. Grösse eines mittlem A. Breynii, Blattstiel bis in die Hälfte der Spreite hinauf rotbraun, 4 bis 5 getrennte Fiedern jederseits unter der tief ge- lappten Blattspitze, unterste 2 cm. lang, die 2 bis 3 untern dünn ge- stielt, mit drei Fiederchen unter der gelappten Spitze, von denen die zwei untersten gestielt sind. Fiederchen 4 mm. lang, keilig oval stumpf, mit 3 bis 6 kurzen drei- eckigen Zähnchen, Endfiederchen der Fiedern und Blattspitze verlängert r-' * keilig, tiefer gelappt und gezähnt ^^ I i und dem A. Breynii ähnlich, während die untern Fiederchen fast an A. Ptuta muraria mahnen. Sori 2 bis 3 jeder- seits, fast senkrecht, breit lineal, Fig. 14. Asplenium Germanicum V. Kneuckeri. Indusium graubraun, ganzrandig. 97 Verdacht eines Bastards von A. Germanicum und A. Ruta muraria, aber bestimmte Anhaltspunkte fehlen. Hah. Heidelberg im Herb. Kneucker, aus dem Herb, des verstorbenen Dr. Serger, eines Zeitgenossen von A. Braun. Areal der Art. 1. In den Gebirgsthälern von Mitteldeutschland, nach Norden mit Beginn des Flachlandes aufhörend, aber wieder im südlichen Skandi- navien und Finnland. Dem Alpen- bogen von den Ostalpen bis zu den West- und Seealpen (Forno valle di Strono, Piemont E. Levier. Valdieri Reuter. Pesio Bkknell) namentlich in den Südthälern folgend, ins mitt- lere Frankreich zu den Pyrenäen bis Portugal (Luerss. 250) und nach Gross- britannien. Aus dem wenig bekann- ten französischen Areal gebe ich, vorzüglich nach Herb. Gautier, fol- gende Standorte : westliche Vogesen, Mont des Planches Haute-Saone 600 m. Vendreleij. Bas sur le Rupt Vosges Boulay. Isere St-Martin : Same. Rhone Aveize Faustinier. Lamotte- Abbe, Aveyron, Villefranche Dr. Bras. Cantal Boisset Heribaud. Loire So- leymieu A. Le Grand. Puy de Dome Billet. Prades Pyr. or. Frere Serien. Canigou Herb. Gautier. 2. Vereinzelt im westlichen Hima- laya nach Beddome. A. Trichomanes X Ruta muraria Aschers. 79. Stark rasig, Habitus von A. Tri- chomanes, aber Stiel im Verhältnis zur Spreite viel länger, Spindel dünner, im obersten Viertel grün, nicht ge- flügelt, Fiedern entfernter stehend, namentlich im untern Drittel des Blattes sehr entfernt, von der untern 7 Jf.C Fig. 15. Asplenium Trichomanes X Ruta Muraria von Lugano. 98 Hälfte des Blattes abwärts seicht — die untersten aber tief dreilappig bis dreiteilig. Sori kurz, oval, Indusium unregelinässig gezähnelt. Blatt 10 bis 15 cm. lang, Stiel nur V3 kürzer als die Spreite, dünn, rotbraun, elastisch, mit einer Rinne auf der Bauchseite und zwei leichten Furchen auf der Rückseite, ohne Flügel; Spreite lineal-lanzettlich, ein- fach gefiedert. Fiedern nahezu paarig, 8 bis 11 jederseits, obere um ihren Durchmesser entfernt, untere 3 Paare sehr (bis zu 2 cm. und mehr) ent- fernt, Spindel im obern Drittel grün. Fiedern alle besonders am Vorder- rand klein — oft doppelt gezähnelt, obere sehr kurz, untere kurz gestielt. Endfieder stumpf, dreilappig keilig herablaufend, obere Fiedern keilig verkehrt oval, rundlich stumpf, Va bis Vi cm. lang, mittlere keilig oval, an der Basis seicht dreilappig, Lappen sehr stumpf, unterste 2 oder 3 Paare tief spiessförmig dreilappig bis fast zum Grund dreiteilig. Sori 2 bis 4 in den Lappen, klein, oval, tief braun, mit dünnem blassem ausgebissen gezähneltem Lidusium. Textur krautig fast winterhart, wie A. Trichomanes, Farbe tiefgrün. Von A. Trichomanes durch oben grüne nicht geflügelte Spindel, lang gestielte Spreite, dreilappige Fiedern, kurze Sori, gezähneltes Indusium verschieden. Von A. Germanicum durch zahlreiche rundliche kurze bloss stumpf dreilappige Fiedern verschieden: dem A. Ruta muraria habituell sehr fern stehend, aber durch das Indusium und die Form der Fiedern daran erinnernd. Hah. Lugano, Strassenmauer, l Exemplar F. Wirtgen. Ich verdanke der Güte des Entdeckers F. Wirtgen folgende Zusammen- stellung unserer Form mit den drei von Aschers. 80 beschriebenen Formen dieses Bastards aus Österreich, Tyrol und Steyermark : A. Freissmanni Aschers, u. Lnerss. Doerfl. Herb. Norm. 3679 II. Stiel bauchseits bis A. Reicheliaß Doerfl. und Asciiers. Doerfl. Herb. Norm 3679 IL Der ganze Stiel und der Mittelstreif bis z. 2. oder 3. Fiederpaar (rückenseits höher hinauf) braun. Stiel V4 — Vs solang als die lanzettliche, am Grunde wegen Kleinheit der unter- sten nur dreiteiligen Fiedern deutlich ver- schmälerte Spreite. Fiedern jeders. 9—12 A. Uanchecornei Aschers. Form von Lugano. Der ganze Stiel und der untere Teil des Mittelstreifs, rücken- seits öfters bis über die Mitte hinauf, braun. Stiel etwa Va so lang als die länglich-lan- zettliche, am Grunde nicht verschmälerte Spreite. Unterste Fie- dern 3 bis (selten fast 5) zählig. bis 9 einige mm. unterhalb Der ganze Stiel und der Mittelstreif bis der Spreite, rücken- weit hinauf, unter- seits öfter bis über das seits noch weiter, etwa unterste Fiederpaar ^jx des ganzen Blattes, hinauf, braun. braun. Stiel V2 bis nahezu '/s bis Vä so lang ebenso lang als die als die länglich-lan- länglich-lanzettliche, zettlich, am Rande am Grunde nicht ver- kaum verschmälerte schmälerte Spreite. Spreite. Unterste Fie- Unterste Fiedern 3 dem dreizählig bis zählig. dreiteilig. 6 bis 8 8 bis 11. 99 sehr kurz gestielt, kurz, die obersten sehr sämtlich kurz gestielt untere kurz, obere in der Mehrzahl ge- sehr kurz gestielt. oberste sitzend kurz gestielt in der Mehrzahl un- in der Mehrzahl un- geteilt alle kerbig geteilt gezähnt. Freudig alle seicht gekerbt grün. graugrün A. Germanicum X Tricbomaiies. Liegt aus unserm insubrischen Gebiet in drei Stufen vor : teilt in der Mehrzahl un- alle seicht gekerbt geteilt. graugrün alle seicht gekerbt. die untern tiefer. dunkelgrün. a. A. Germanicum X pertrichomanes. A. Heufleri Reichardt Zool. bot. Ges. Wien 1859, Tab 4. Luerss. 250. Doerfler Herb. Norm. 3681. I. Aschers. 77. Steht einem kleinen wenig geteilten A. Germanicum sehr nahe, so nahe, dass ich längere Zeit schwankte, ob ich diese Form nicht als v. obtusum zu A. Germanicum stellen solle. Allein ich halte sie nun doch mit genügender Wahrscheinlichkeit für eine Hybride von diesem und A. Trichomanes. Sie unterscheidet sich von A. Germanicum durch kürzere Stiele, die nicht nur bis zur Spreite, sondern bis zum dritten Fiederpaar und höher Fig. 16. Asplenium Germanicum X Trichomanes. Puschlav. Fig. 17. Asplenium Germanicum X Trichomanes. Barbengo. schwarzbraun sind, oft nur auf der Rückseite ; durch länglich ovalstumpfe bis etwas rhombische schwach gekerbte, nicht in das Stielchen herab- 100 laufende mittlere Fiedern, und länger gestielte, ebenfalls ovale, aber etwas keilig herablaufende und tief zweilappige unterste Fiedern. Lappen in offenem Winkel abstehend. Blattspitze grob gelappt, Lappen stumpf, wie überhaupt die ganze Zahnung der Pflanze. Sori zusammenfliessend. Von A. Germanicum durch die ovalen nicht keiligen fast ungeteilten Fiedern sofort verschieden. Stimmt mit der citierten Abbildung Reichardts genau überein, ausser dass bei dieser die untern Fiedern etwas breiter und mehr rautenförmig eckig sind. Reichardt sowohl als der Entdecker der Pflanze v. Heufler halten die Hybridität zwischen A. Germanicum und Trichomanes (S. 93 und 95 cit.) für sicher. Hah. Puschlav Schroeter August 1888. Herb. Helv. Calanca Piezzo 4000 — 5000' Brügger Herb. Helv., Fiedern etwas weniger stumpf, also dem A. Germanicum sich noch mehr nähernd. So auch zwischen Plurs und Chiavenna Reuter. Fast gleich Barbengo bei Lugano, Februar 1900 Wirtgen, aber die sterilen Blätter haben breitere etwas keilige Fiedern. Ganz ähnlich auch im Lahnthal Gräveneck bei Weilburg M. Dürer Herb. Kneucker 1898. Bisher aus Tyrol Sündermann und Rheinpreussen F. Wirtgen bekannt. b. A. per germanicum X Trichomanes. A. Baumgartneri Doerfler östr. Bot. Zeit. 45. 169 mit Abbildung Taf. 9. Aschers. 77. 7 Eine Stufe näher dem A. Germanicum ") ^ als vorige Form, indem die untern Fiedern wiederum tief dreiteilig sind. Habitus von A. Germanicum, aber etwas kleiner, und Fiedern resp. Fiederchen kürzer, breiter, mehr rundlich, ohne die langen, schmalen Lappen und tiefen Zahneinschnitte. Blatt 12 cm. lang. Stiel und Spindel bis über deren Mitte hinauf braun, dünn. Spreite 4 bis 6 cm lang, mit mehrfach tief gelappter oval stumpfer keilig herablaufender kleiner Endfieder und vier alternierenden Seiten- fiedern jederseits, von denen die obern und mittlem kurz gestielt, ziemlich entfernt ste- ^'^•??-J^'l^^°'''°'P'T''°'™"' hend, breit keilig rautenförmig, vorn seicht X Irichomanes. Tesserete. . , i ^ i. p zweilappig smd, mit abgerundeten stumpt gekerbten Lappen; die untersten Fiedern sind bis 1 V2 cm. lang, länger gestielt, breitkeilig fächerig, fast zur Basis in drei Lappen geteilt, von 101 denen der terminale wieder in zwei rundlieh stumpfe seichte Lappen eingeschnitten ist : alle Abschnitte stumpf, etwas gekerbt. Hab. Lugano : Mauer zu Tesserete F. Wirtgen. Die von Doerfler cit. abgebildete und in seinem Herb. Normale 3681 II photographierte Pflanze aus Osterreich ist grösser und hat zahlreichere noch etwas mehr geteilte Fiedern, kommt sonst mit der unserigen ziemlich überein. c. A. Germanicum X perseptentrionale. A. Hansii Aschers. 78. Sehr nahe dem A. Germanicum und von dessen Habitus, aber ver- schieden durch ledrige, fleischigere Textur, grünen Blattstiel, dickere Stiele und Spindeln und schmalere Fiedern. Blattstiel nur am Grunde etwa 2 cm. hinauf, also nicht einmal zu ^/g braun, sonst grün, stielrund. Fiedern drei, seltener vier Paare, etwas alternierend, an der Basis lineal- keilig, nach oben verbreitert und in 4 bis 5 längliche, stumpfliche Zähne gespalten, unterstes Paar zuweilen länger gestielt und tief 2 bis 3 teilig, bis 2 cm. lang; gezähnte oder gelappte Blattspitze fast bis zum obersten Fiederpaar keilig herablaufend. Sori zu drei in der Fieder, lineal, Indu- sium ganzrandig. Die Originalpflanze Ascherson's, deren Ansicht ich dem Autor verdanke: vom Schülerberg bei Zittau W. Hans 1870, ist von unserer Lugano-Form nicht wesentlich verschieden, wie die Ab- bildung Nr. 20 zeigt. Eine zweite, mir ebenfalls durch Güte Ascherson's vorgelegene Form von den südlichen Vogesen: Kochesson 500 m. alt. zwischen Gerardmer und Remiremont Aoüt 1870 Martin, neigt etwas mehr zu A. Germanicum, namentlich auch durch höher hinauf dunkelrot gefärbte dünnere Stiele. Ich verdanke dem Entdecker F. Wirtgen folgende Zusammenstellung der Merkmale : A. Germanicum X perseptentrionale. A. Hansii Aschers. Blatt meist kürzer als 14 cm. Blatt bis 15 cm. lang. Blattstiel bis 8,5 cm. bis 2 cm., braun. Blattstiel 9 cm., im untern ^/g seiner Länge braun. Fiedern meist vier jederseits, mit 4 bis Fiedern 2 bis 3 jederseits, mit 2 bis 5 länglichen stumpflichen Zähnen ver- 6 länglichen spitzlichen Zähnen versehen, sehen. Das mehr oder mindere Herablaufen der Blattspitze, auf das Wirtgen Gewicht legt, finde ich an seinem Exemplar von Ascherson's Beschreibung nicht abweichend. Hab. Lugano: Mauer zu Massagno, Strasse nach Bioggia 360 m., 28. März 1900. F. Wirtgen. Anmerkung. In den östlichen Alpen ist noch folgender Trichomanes- Bastard beobachtet worden, der wohl noch in unserm insubrischen Gebiet sich finden könnte: 102 A. Trichomanes X Adiantum nigrum Aschers. 80. A. dolosum Milde Zool. Bot. G. Wien XIV 1864. 165. Kümmer-Bastard, sehr klein 8 bis 10 cm. lang. Von kleinen Jugend- Formen des A. Adiantum nigrum verschieden durch verlängert lanzett- liche fast einfach gefiederte, an der Basis nicht wesentlich verbreiterte Spreite. Fiedern etwa 10 jeder- seits, unterste etwas entfernt, alle fast sitzend, unterste dreieckig breit oval, an der Basis 1 bis 2 mal tief, selbst bis zur Rippe eingeschnitten, Lappen spitz oval; obere länglich, alle kurz zugespitzt und kurz fast rechtwinklig spitz gezahnt. Spindel etwas geschlängelt, grün. Blatt- W stiel viel kürzer als die Spreite, schwärzlich, unge- flügelt Textur ledrig. Sori etwas fächerig gestellt. Eab. S. Tyrol Sünder- mann c. Thiry. Ähnliche Pflanze, aber vielleicht doch bloss Kümmerform von Adiantum nigrum Aarthal F. Wirtgen. § Acropteris. Link hört. Berol. II 56. 20. A. septentrionale. (Acrostichum L. Spec. Plant. Ed. I 1068). HofFm. Deutsch, fl. II 12. Luerss. 209. Aschers. 63. Sehr constante Art, die nur — und zwar sehr oft in demselben Rasen — mit sehr verkürzter und relativ breiter fast rechteckiger zu sehr verlängerter schmal linealer Spreite wechselt. Erstere Form ist zugleich die sehr stark fructificie- rende mit über den Rand heraus tretenden Sori, letztere mit spärlichen sehr schmalen Sori. Fig. 19. Asplenium Ger- manicumXpersepten- trionale. Massagno. Fig. Orig Hans. Asplenium Hansii. Ex. von Zittau 1, 1.03 Hah. Eine Felsen- und Mauerpflanze des quarzhaltenden und kalk- freien Urgebirgs durch alle Regionen bis in die alpine. Flieht den Kalk und ist eine Leitpflanze erratischer Granitblöcke im Molasse- und Jura- gebiet, sowie des Urgebirgs auf Granit, Gneis und Glimmer-Schiefer durch unsere ganze Kette vom Montblanc durch die Berner-, Walliser- über die Tessineralpen durch Graubünden, namentlich in der feuchten Bergregion, aber auch in der Tiefe : Follaterres auf Montblanc-Porphyr E. Burnat. Charrat Lerch. Locarno ! Tirano Coaz. Auch auf dem Por- phyrit und Quarzporphyr der Gegend von Lugano : Sorengo-Cortivallo, Melano-Rovio, Morcote F. Wirtgen. Noch im Ober-Engadin bei 1800 m. Selvas Plaunas Candrian. Riffel Zermatt Fauconnet. Niedrige Standorte: Aostathal am Mont Jovet 650 m. mit Notholaena Lino Vaccari. So auch in den Weinbergen von Ettlingen Gr. Baden mit A. Adiantum nigrum und Ceterach Maus Herb. Kneucker. Gemein auf dem Gneis und Granit des benachbarten Schwarzwaldes und der Vogesen bis in die südlichsten Ausläufer : Säckingen ! Dr. Binz. Gneisfelsen des Wasserfalls von Laufenburg, Twiel und Mägdeberg 0. Nägeli. Seltener auf Verrucano und alten Sandsteinen: Flims auf Flysch und Bündnerschiefer spärlich. W. BernoulU. Auf anstehendem weissen und roten Verrucano der Alpen des St. Galler Oberlandes mehrfach nach Wartmann und Schlatter Krit. Übersicht III 536. Verrucano von Valere bei Sion Wolf, Vetter, aber nicht auf dem anstossenden Kalk von Tourbillon (Wolf.) Ausserhalb dieses Gebietes nur vereinzelt aber an zahlreichen Punkten auf den erratischen Blöcken. Ich gebe hier diese geologisch interessanten Standorte vollständig, soweit sie mir aus den Herb, bekannt sind : 1 Rhone- und Lemanbecken : Bloc erratique pres Bex Thomas. L'Abergement C. de Vaud J. Jacob Herb. Tripet. Vevey Campagne Walther Buttier. Mont de Char- donne Blanchet 1828. Weitere Angaben für Waadt siehe Durand und Pittier Catal. fl. Vaud H 389. 2. Südlicher und mittlerer Jurarand : Gre au dessus de Vernant Savoye Guinet. Petit Saleve bloc de granit Rapin. Granit aux Rocailles E. Aijasse. Bloc erratiques au pied oriental du Saleve Ph. Paiche , 1838 Vetter. La Croisette grand Bloc Müller Arg. Ezery bloc de granit pres Mornex Reuter, Fauconnet. Pierre du Bon Chäteau au pied du Suchet Reuter. Bloc de granit entre Montautier et Provence 1801 Dr. Petitpierre Herb. Godet. Bloc au dessus des Trois rods A'Ivernols 1837 Herb. Godet. Bloc de granit au Bois de l'höpital Neuchätel Godet 1852 Sire Bloc de granit au dessus de Corcelles Jules Purij. Murs au dessus de Corcelles 1837 Chapuis Herb. Godet. 104 3. Nordöstlicher Jurarand; Nach freundlichen Angaben und Mit- teilung von Exemplaren aus dem Herbar. des Museums Aarau durch Prof. Mühlberg: auf einem nun zerstörten Granitblock bei Künten Bez. Baden Boll, nach Mühlbergs Verzeichnis der Standorte d. Gef. Pfl. d. Aargau 1880. Auf dem Larenstein, einem grossen Granitblock bei Hägg- lingen Bez. Bremgarten Miihlberg. Mauern von Aarburg Dr. Wieland, bestätigt durch ein Exemplar im Herb. Aarau, kommt aber nach Dr. H. Fischer-Siegwart daselbst nicht mehr vor, so wenig als am Sälischloss, wo es Rhiner nach Wieland angiebt. Die Herkunft der Pflanze in letzterm Gebiet ist wahrscheinlicher aus dem sehr nahen Schwarzwaldgebiet, das mit seinem Gneis bei Laufen- burg den C. Aargau erreicht, wo die Art noch vorkommt. Freilich sprechen andere Vorkommnisse (Flechten, Moose und das Rhododendron bei Schneisingen) wiederum für die alpine Provenienz. 4. Nördlicher Alpenrand: Grauwackenblock in der Eu unten am Hacken, Schwyz, ein Rasen Rhiner. Findlinge bei Morschach, am Axen, Immensee, Seelisberg an einer Granitmauer Rhiner. Küssnachter Tobel, Sernifitblock P. Calmann. Alexanderstein ebenda E. Baumann. Granit- mauer bei Äschi L. tischer. Granitmauer bei Seftigen L. Fischer. Gneisblock bei Spiez id. Pflugstein, erratischer Sernifitblock bei Erlen- bach, Bez. Meilen E. Baumann, Lüscher. « Eisenstein », quarzhaltiger, brauner Jura bei Resti, Mey ringen L. Fischer. Im C. Freiburg nach Cottet und Ca Stella Guide 358 an erratischen Graniten bei Gueyres, Charmey. Anmerkung. Von E. Levier habe ich aus dem Appennin von Pistoja Fortezza 1700 bis 1800 m. eine einfache Form mit ungeteilter lineal- lanzettlicher scharf gezahnter Spreite, die bei uns sich wohl auch finden wird. Annähernde Exemplare von S. Gottardo zur Alpe Confinale bei Bormio Cornaz. Var. depauperatum. Besonderer Erwähnung verdient eine Form des A. septentrionale, die sich einzeln unter der Normalform findet, und die wohl nicht anders als eine stabile Jugendform anzusehen ist. Sie zeichnet sich durch Klein- heit, durch unregelmässig dichotom gegabelte Spreite ohne Endfieder, durch gekerbte bis ganz kurz gezahnte schmalkeilige Abschnitte, und durch sterile Niederblätter aus, welche auf kurzen Stielen eine fächer- förmig dreieckige, vorn gestutzte und mehrfach eingeschnittene Spreite zeigen, die fächerig von 3 bis 6 Nerven durchzogen ist, deren jeder in einen Zahn endigt. Die Pflanze ist 4 bis 5 cm. lang, die sterilen Blätter bloss 3 bis 4 cm., ihre Spreite 1 cm. lang und beinahe so breit, dreieckig, keilig, meist fast zum Grunde in zwei Lappen geteilt, deren Aussen- 105 rand stumpf gezähnelt ist. Die fertile Spreite ist meist zweifach ge- gabelt, und die Endlappen, etwa 2 mm. breit, zeigen 2 bis 4 spitze, kurze, zusaramenneigende Zähne. Der Sorus ist sehr schmal, faden- förmig, meist unterbrochen, die Sporen sind ziemlich gleichmässig aus- gebildet, länglich oval, durch ge- genseitigen Druck etwas polyed- risch, Exine flockig, ganz ent- schieden an die der ausgebildeten Form des A. septentrionale erin- nernd, nur die Verdickungslinien nicht so scharf: Längsdurchmesser 43 bis 46 [x, Breitendurchmesser 28 bis 34 (x. Ich war Anfangs ge- neigt, diese, mir von mehreren Standorten vorliegende Kümmer- form als eine besondere Modifi- cation von A. perseptentrionale X Germanicum aufzufassen, allein dieser Schluss scheint doch weniger berechtigt als der auf eine, ver- einzelt auftretende, fertil gewor- dene Jugendform, Hah. Ich sah diese Modifi- cation von Salvan Spt. 1869 Farrat Fig. 21. Asplenium septentrionale V. depauperatuni. Salvan. Herb. Helv. Salvan Marecottes Spt. 1899 0. Wolf. Lugano Barbengo Feb. 1900 Wirtgen. Tesserete Massagno, Rovio id. mit grossem A. septen- trionale, dessen stumpfe Abschnitte sich nach der Spitze auffallend ver- breitern. Ferner Bormio Casa Morignone Cornaz 1888. Forno Val Strona Piemont 1000 m. Levier 1888 in einem Rasen von A. Germanicum. Volken- roter Steig bei Wertheim 1896 Kneucker. Kleine Kyll bei Manderscheid Westram 1898 Herb. Wirtgen. Endertbach bei Kochem Wirtgen 1896. Areal der Art. 1. Urgebirge Europas von Norden nach Süden, auch in den deutschen Mittelgebirgen, und in die Thäler, aber nicht in die Alluvialebenen herab- steigend, es sei denn auf erratischen Blöcken. Durch Vorderasien über den Kaukasus zum Himalaya Duthie und bis Centralasien und zum Altai. China Nord-Shen-Si Giraldi, aus Japan von mir nicht gesehen. 2. Rocky Mountains in den südlichen Vereinigten Staaten. 106 Athyrium. Roth Teilt, flor. Germ. III 58. Luerss. 120. Aschers. 10. Ob die Gattung Athyrium den Asplenieae oder den Aspidieae am natürlichsten anzureihen sei, wird wohl am besten dahin beantwortet, dass sie eine Mittelstellung zwischen beiden Gruppen einnimmt, dass aber doch ihr Anschluss an Asplenium deutlicher ist als an Aspidium, obschon zugegeben werden muss, dass Athyrium in den nach oben in einen halbcylindrischen Strang sich vereinigenden zwei Gefässbündeln des Blattstiels und in der Natur der zarten Spreuschuppen, auch in der kurzen und oft gekrümmten Gestalt des Sorus den Merkmalen von Aspidium sich nähert. Jener Anschluss an Asplenium liegt vor in dem vorwiegend tropischen Genus Diplazium Sw. Athyrium legt sich durch die grossen Formen des A. umbrosum (R. Br.) J. Sm. (A. australe Brackenr. und A. bellum Clarke) direkt an Diplazium an. Dieses Genus kann von Athyrium über- haupt nur durch quantitative Merkmale, wenn überhaupt, getrennt werden. Diplazium seinerseits legt sich ungemein nahe an Asplenium an. Nicht nur ist das besondere Merkmal der Diplazien : die Verdoppelung des Sorus mit Öffnung der benachbarten Indusia nach aussen, mehrern echten Asplenien gemeinsam und hängt überhaupt nur von der An- näherung der fertilen Nerven ab, sondern der Sorus verlängert sich bei vielen Diplazien eben so stark, als bei irgend einem Asplenium und die einfachem Diplazien: D. lanceum (Thunbg.) und D. Ceylanicum (Hook.) können im Gesamtaufbau nur mit Mühe von echten Asplenien unter- schieden werden. Asplenium porphyrorachis Baker und A. Wardii Hook, sind genaue Zwischenformen zwischen beiden Genera. Merkwürdig ist auch die Annäherung der echten Asplenien fontanum und A. Bourgaei Boiss. an Athyrium durch ihre oft athyrioiden (über- gebogenen) Sori. Endlich ist doch durch die seitliche Anheftung des Sorus längs des fertilen Nervs und das ebenso seitlich angewachsene Indusium bei Athyrium und Diplazium eine starke Zugehörigkeit zu den Asplenieen gegeben, im Gegensatz zu den Aspidien, bei denen der Sorus einem in der Regel punktförmigen Receptakel aufgesetzt ist, das sich auf dem Rücken des Nerves erhebt. 21. A. Filix femina. (Polypodium L. Sp. pl. Ed. I 1090.) Roth cit. 65. Luerss. 133. Aschers. 11. Hah. Im ganzen Gebiet auf Waldhumus aller Bodenarten, aber doch so, dass in der untern Region der wärmern Landesteile die Pflanze nur im localen feuchten Klima, also besonders in Waldschluchten vor- kommt, und erst in der mittlem Waldregion sich häufiger und zum 107 Teil gesellig einstellt. Sie pflegt also zu fehlen im Gebiet des Wein- baus. In Wallis beginnt sie erst mit der Bergregion bei 800 und 1 000 m. Im Buchen- und untern Tannengürtel ist sie herrschend und oft viel zahlreicher als Aspidium Filix-mas, erst in der obern Hälfte des Tannen- gürtels in den höhern Alpen macht sie dem A. alpestre allmälig Platz. In der Regel im tiefen Schatten, seltener in freiem Stande und auf Waldblössen und auf der freien Alpenweide oft rasch sich in die Var. dentatum verkleinernd und dann verschwindend. Variiert bei uns wie überall nach dem Entwicklungsgrade von kleinen weniger zerteilten zu sehr grossen stark zerteilten Formen, wobei der mehr oder weniger feuchte oder besonnte Standort sehr massgebend ist. Diese Entwicklungsstadien nehmen aber auch das Wesen von ausgeprägten Varietäten an, freilich ohne wesentliche räumliche Sonderung. Var. fissidens. (Dcell Flor. Bad. 24 sub Aspidio.) Dies die häufigste Form mittlerer Grösse: 6 bis 8 dem. auf 2 dem. Fiedern fast bis oder bis zur Rippe geteilt, Abschnitte 3 bis 4 mm. lang, lineallanzettlich, seitlich kaum gezahnt, an der Spitze meist scharf zweizähnig. Hab. Überall gemein. Auch im Tessin : Valletta di Tazzino Locarno Franzoni. Fusio Chenevard. Höhere Standorte: Andermatt Russell. Binn 1800 m. E. Fischer. Village du Simplen Wilczek. Mayens de Sion 1600 m. ! Bovonnaz Bex sehr klein, aber Abschnitte tief gespalten Jaccard. 0. En- gadin Muntarütsch und Muottas Samaden 1800 m. Candrian. Subvar. pseudo-nigripes. Kleine Form. Spreite 4 dem. auf 14 cm. länglich oval, Fiedern ge- nähert, zugespitzt, obere durch breiten Flügel verbunden, Fiederchen oval, 12 bis 15 jederseits, stumpf, 7 bis 8 mm. auf 4 bis 5 mm., mit jederseits vier zum Teil gespaltenen kurzen Zähnen, welche ein beträcht- liches Centrum ungeteilt lassen. Sori asplenioid, gerade, sehr kurz, oval. Habitus eines kleinen indischen A. nigripes Mett., auch an Aspidium spinulosum Sw. erinnernd, aber kleiner. Hab. Murgthal in der Kastanienregion ! Tourbiere de Jougny Vevey Favrat. Vielleicht Frostform ? Einige leichte Deformationen sind an obern Fiedern zu sehen. Subvar. pseudo-Nipponicum. Die Fissidens-Form, jedoch mit sehr kurzen Fiedern, also verlängert- lanzettlichem Blatt, und mit geschwänztzugespitzten Fiedern und Ab- schnitten, letztere scharf aber wenig tief gesägt : genau wie die japanische Form Nipponicum (Mett.) 108 Hab. Diese sehr zierliche Form fand ich 1899 bei Liestal! Subvar. COnfluens. Moore ferns Gr. Brit, nature printed £d. octav 53. Kleine Pflanze mit unregelmässig gezahnten lang und geschweift herablaufenden Fiederchen, die einen breiten Flügel der Fiederrippe bilden. Steril. Hab. Etwas monströs beeinflusste Jugendform des tiefen Schattens : Liestal ! Feldberg Schwarzwald 1500 m. ! Ähnlich aber gedrungener Pont de Nant Wilczek. Var. dentatum. (Doell. Rhin. Flora 12 sub Asplenio.) Kleine Form insolierter Standorte. 2 bis 3 dem. auf ^/^ bis 1 dem. Fiedern mit ziemlich entfernt stehenden einfach gezahnten Fiederchen. Meist steril als junge oder schlecht ernährte Pflanze, doch auch reichlich fruchtend. Hab. Einzeln oder in kleinen Gruppen am Waldrande oder sehr steinigen Standorten: fertil z. B. Bern L. Fischer. Schwyz Rothenfluh und Mythen Rhiner. Iseltwald ! Les Plans und Morde Favrat. Bovonaz Thomas. Lac Tanay ! Pont de Nant Wilczek. Pantenbrücke Schroeter. Gütschenthal Uri 1600 m. Coaz. Lötschen Gampel Berclaz. Flims 1000 m. W. Bernoulli. Vogorno Verzasca Franzoni. Biasca Jaccard. Tenero Franzoni. S. Bernardino V. A. v. Salis. In geschlagenem Wald bei Liestal! massenhaft an Stellen, wo früher nur die grössern Var. fissidens und multidentatum zu finden waren. Eine Frostform hat sehr entfernte Fiederchen, die meist auf kurze Rudimente reduziert sind, zwischen denen einzelne von normaler Länge stehen: Dole Wilczek. Subvar. angustissimum. Dentatumform mit ganz schmalen und weit von einander abstehenden Fiederchen: sterile 2 mm., fertile IV3 mm. breit, seicht gekerbt. Hab. Liestal! Mooswald bei Freiburg i./B. Thiry. Var. multidentatum. (Doell. Ehein. Flor. 12 sub Asplenio.) Grosse Form des tiefen Humus und sehr schattiger Standorte meist höherer Lagen. Spindel des Blattes stark, oft weisslich oder rötlich, Blatt über 1 m. lang, 3 dem. breit, Fiederchen wiederum gefiedert, Ab- schnitte tief und oft doppelt gezähnt, auch an den Seiten. Hah. Im Gebirg überall einzeln oder in Gruppen verbreitet, nicht so häufig als fissidens, an Grösse, Zartheit, tausendfacher Zerteilung der Spreite und reicher Blätterkrone weitaus die schönste der europäischen 109 Farnformen. Besonders mächtig z. B. Einsiedeln F. v. Tavel, Zug Bamberger, Seewen Bhiner, Liestal ! Subvar. pseudo-umbrosum. Sehr gross, kurz gestielt, Spreite breit oval länglich, Fiederchen dicht stehend, 2 cm. lang, ovallanzettlich mit lang geschweifter Spitze, mit breiter ungeteilter Lamina, nur am Grunde bis zur Rippe einge- schnitten, und hier an den Abschnitten etwas gezahnt, sonst bloss kurz anliegend gesägt. Habitus des grossen A. umbrosum (Ait.) Prsl. Madeira's und Tenerife's. Durch Grösse und dabei wenige Zerteilung ausgezeichnet. Hab. Kehrsiten in dichtem Tannenwald ! Lauch Basler-Jura ! Subvar. pseudo-dilatatum. Grösste und entwickeltste Form. Dreifach gefiedert, Stiel sehr stark, kurz, Blatt oval deltoid, nur die zwei untersten Fiederpaare verkürzt. Fiedern und Fiederchen sehr entfernt, letztere mit Distanzen von 4 mm.,^ aus angewachsener Basis ovallänglich, bis zur Rippe gefiedert, bis 3 cm. lang und 1 cm. breit, Abschnitte um ihre Breite von einander getrennt^ lanzettlich, jederseits 3 bis 5 zähnig. Sori klein, asplenioid, fast rund. Habitus täuschend von Aspidium dilatatum v. oblongum. Hab. Einsiedeln 930 m. F. v. Tavel. Pont de Nant Wilczek. Schlucht am Egelsee bei Maschwanden: Fiedern mit breit geflügelten Spindeln Wilczeh Lac Tanay 1400 m. ! Fusio Chenemrd. Auch Feldberg Schwarz- wald ! Boscolungo und Vallombrosa Appennin von Toscana E. Levier. Subvar. auriculatum. Eine dem pseudo-dilatatum ähnliche Form, aber mit kleinern dichter gestellten Fiederchen, und fast kammförmig dichten lineallanzettlichen vorn abgestutzten Abschnitten, deren unterster und vorderster parallel der Fiederspindel sehr stark verlängert hervorgezogen ist, was eine sehr auffallende scheinbare Flügelung dieser Spindel bildet. Hab. Liestal ! LUSUS latipes. Moore Natur, print. Brit. ferns Ed. octav. II 30. Genau die von Luerssen in Beitr. z. Kenntnis der Flora West- und Ost-Preussens 28. 1893 S. 17 beschriebene und Tab. 6 bis 9 abgebildete prächtige Form. Pflanze gedrungen, eher klein. Blattstiel fast so lang als die Spreite 25 cm. Spreite deltoid breit oval, 25 bis 30 cm. auf 13 bis 16 cm. unterste Fiederpaare nicht oder kaum verkürzt. Fiedern und Fiederchen sehr genähert, sich berührend bis deckend, Fiedern aus 3 cm. breiter 110 Basis spitz oval, kurz, Fiederchen gross 2 cm. auf 1 cm. wenig zahl- reich (12 bis 14 jederseits) breit herablaufend angewachsen. Abschnitte sehr gedrungen, unregelmässig und mehrfach geschweift und geschlängelt- gezähnt, Zähne fast grannig spitz. Spitze der Spreite meist monströs vielgeteilt, Nerven tief eingesenkt, Textur straff, Farbe tief dunkelgrün, Blätter reichlich fructificierend, Sori sehr gross, stark übergebogen (athyrioid) oval, sehr connex. Hah. Nebst Übergängen zu kleinern multidentatum bei Liestal 1899 in geschlagenem Wald zwischen Brombeergestrüpp, an gleichen Stellen mit kleinem Aspid. Filix mas v. heleopteris lusus latipes ! Offenbar spezielle Standortform. 1900 nicht mehr. Ganz ähnlich, aber mit verkürzten untersten Fiederpaaren und schmalen lineal- geschlängelten Abschnitten steril ebenda! Dies Var. sublatipes Luerss cit. 21. Lusus laciniatum. Moore nat. print. Brit. ferns Ed. octav. II 59. A. Frostform analog dem Aspidium Filix mas 1. erosum, nämlich mit unregelmässig verschmälerten, selbst bis auf die Rippe reducierten und dadurch sehr entfernt stehenden Fiederchen von ganz ungleicher Länge. Hab. Pont de Nant Wilczek. Feldsee des Schwarzwaldes ! Hieran schliessen sich die mannigfachen, durch partiell reducierte Wedelteile gebildeten cultivierten Zierformen an. Die reducierteste ist 1. Fritzellise Bain. bei Lowe our native ferns II 53. 346, wo sich die Reduction auf die Fiedern erstreckt. Das Interesse, das diese Formen bieten, liegt darin, dass die accidentelle Verkümmerung in der Cultur constant bleibt. Diese Formen geben einen Fingerzeig für die Ent- stehungsgeschichte mehrerer singulärer Arten, z. B. von Cheilanthes micropteris Sw. der hohen Anden, die sich durch ganz ähnliche Reduction der Fiedern auszeichnet. • Lusus Rhaeticum Moore ferns Brit. Nat. print. 30. Fiederchen längsgefaltet, also mit der Sorus-tragenden Unterseite zusammengeklappt und zugleich abwärts gebogen, dabei meist gebräunt. Eine bei den kleinern Varr. dentatum und fissidens nicht seltene Er- scheinung, die meist auf den Einfluss starker Insolution zurückweist. Hah. Stellenweise unter den genannten Formen auch höherer Lagen : z. B. Bernardino U. A. v. Salis. Bei Liestal! fand sich 1899 in dem sehr warmen Sommer im ge- schlagenen Wald diese Var. häufig, und zwar so, dass auf demselben Stock die im Frühling erschienenen Blätter die flache Normalform, die erst im spätem Sommer entwickelten aber die Form Rhaeticum zeigten und einen Dimorphismus darstellten. 111 Areal der Art. 1. Gemein im Waldgebiet Nordasiens von Japan und China durch den Himalaja und Vorderasien nach ganz Europa (Portugal Serra de Cintra Levier) bis N. Afrika (Blidah Gai/) und zu den atlantischen Inseln, hier aber zum Teil schon in vollem Formen A. axillare (Wild.) A. um- brosum (Ait.) Prsl. die gegen das tropisch asiatische A. australe (Brack.) hinneigen. 2. Dann in N. Amerika und hinab in die Anden C. Amerika's und bis Peru, wo ebenfalls grössere Formen auftreten. Die Formenreihen, zumal im ostindischen Gebiet, sind überaus zahl- reich und ihre Affinitäten noch nicht genau festgestellt. Fehlt der tiefern südlichen Halbkugel. In Abessinien, S.-O. Afrika und dem Kamerunberg, also in der echt afrikanischen Gebirgsflora ist A. Schimperi (A. Er.) Moug. Fee vorhanden, das sich von der europäischen Pflanze nur durch kriechendes Rhizom unterscheidet. 22. A. alpestre. (Aspidium Hoppe Bot. Taschenb. 1805. 216 ) Rylands bei Moore ferns Brit. natur. Print. 7. Luerss. 143. (der Autor unrichtig Nylander) Aschers. 14. Der am meisten misskannte unserer Farne, in den Herbarien sehr oft unter A. Filix femina und Aspid. dilatatum aufgelegt und öfters auch mit dem, richtiger einer Var. des A. Filix femina zukommenden Namen A. Rhaeticum (Polypodium L.) belegt. Von A. Filix femina leicht durch die im entwickelten Zustand runden kleinen schleierlosen Sori, durch die bräunliche Spindel, die stärkere Zerteilung der Spreite, grössere Breite der Fiederchen, die mehr bogigen Buchten der Abschnitte und Zähne und die rundlich stumpfen Zähne zu unterscheiden. Bei A. Filix femina sind Buchten und Zähne spitzwinklig. Nach Milde fil. Eur. 53 ist auch meistens das unterste Fiederchen der Oberseite der Fieder nicht grösser als das folgende, während es bei A. Filix femina grösser ist. Im Jugendzustand ist ein kleines wenige Wimperhaare tragendes Indusium vorhanden (siehe Luerss. 145 Fig. 102. c bis g). Die Sporen sind dunkler und mit starken Leisten versehen, während die von A. Filix femina glatt oder feinkörnig sind. Die Farbe des A. alpestre ist ein bräunlicheres Grün. Die schwarze kantige Anschwellung der Blattstielbasis ist bei ihm entschiedener als bei der Parallelart. Hab. Durch die subalpine und untere Stufe der alpinen Region unserer innern Alpen verbreitet, selten tiefer herabsteigend, rauhe Weiden und buschige Abhänge oft gesellig bekleidend. Liebt kältere Expositionen und Nordlagen, wo der Schnee lange lagert. Keine Schatten- pflanze, selten im eigentlichen Walde, scheut exponierte Stellen nicht 112 findet sich aber in der höhern Lage von 2000 ni. aufwärts meist in Kesseln und Terrainsenkungen, die es oft gänzlich einnimmt. Trifft in den untern Lagen mit A. Filix femina zusammen. Scheint die äussern Kalkalpen zu meiden, findet sich meist in Begleitung von Alnus viridis und nur sparsam und fast erratisch in den Voralpen und höchsten Teilen des Jura. In der Schweiz vorwiegend auf Ur- und Schiefergebirg. Um ein Bild der Verbreitung der vielfach unrichtig bestimmten Art zu geben, gruppiere ich folgende Standorte : Gotthard: Herb. Luzern. Zwischen Boneren und Tauelenalp Uri mit Pinus uliginosa Herb. Luzern. Bristen, Golzeren, öorneren, Realp, Gries- thal, Unterschächen, Furka Herb. Rhiner. Berner Alpen: Rosenlaui Fischer- Ooster. Hasli von Gutannen bis Hauseck Grimsel ! Wallis: Maienwand Coaz. Rhonegletscher F. Schneider. Ulrichen Jaccard. Gerenthal Favrat. Egina Favrat. Col d'Etablon Riddes Besse. Fionnay Mauvoisin Chodat. Sur Evionnaz 1700 m. Jaccard. Graubündten: Flims Bargis W. Bernoulli. Stätzersee Churwalden 5000 bis 6000' Brikjger. Splügen Theobald. Ferrera Avers 5000' Huguenin. Campsut Avers Brügger. Val Marigel Tawetsch 2000 m. Coaz. Silvretta Alp ob Klosters 5500 bis 6000' Brügger. Julier Oberhalbstein Leresche. Waadtländer Alpen: Aux Plans Ros. Masson. Outannaz Favrat. La Planaz Chäteau d'Oex Leresche. Bovonnaz Leresche. Tessiner Alpen : S. Bernardino Franzoni, Brügger. Piora 1950 m. W. Bernoulli. Albigna 1800 bis 1900 m. Rikli. Voralpen: Schweinalp Klönthal Brügger. Voralp Schwand bei Lowerz an einem Granitblock eine Reihe Rhiner. Fronalp östlich ein Trupp Rhiner. Wasserburg C. Schwyz Rhiner. Beim Hackenwirtshaus Rhiner. Schaffmatt C. Luzern H. Lüscher. Jura: de Chasseral ä Sonceboz ä la forme Mittlerberg: wohl nörd- lichster Standort im Jura. Zuerst A. Braun 1850 Herb. Godet. Lerch. Chasseral 1100 m. E. Tihche. Chasseron entre Grandsoune et le sommet Lerch, sous la cime Jaccard. Mont Tendre W. Barhey. Vuarne Dole Favrat, Vetter. De St-Cergues ä la- Döle Reuter. Faucille Michalet pl. Jur. 144. Colombier 4000' Bernet. Savoyen : Mery. Reposoir Fauconnet. Voirons petite Combe au dessus du Couvent Reuter. Sur Thönes Perrier. Variiert genau wie A. Filix femina, nämlich: Var. fissidens nach Luerss. Farnpfl. 146, Pflanze mittlerer Entwicklung, Fiederchen doppelt gezahnt, d. h. mit gezahnten Lappen. 113 Var. multidentatum nach Luerss. Farnpfl. 146. Dreifach gefiedert, mit tief fiedergeteilten Fiederchen, deren Lappen verlängert und reichlich gezahnt sind. Beide Formen gehen noch un- merklicher als bei A. Filix femina in einander über. Die extremsten Exemplare mit l'/j m. langem und 7 dem. breitem Blatt, 4 cm. langen und 172 cm. breiten Fiederchen fand ich in den kleinen Schluchten des Feldseeabhanges im Schwarzwald 1500 m. ! Habitus zwischen A. umbrosum (Ait.) Prsl. Madeira's und A. australe (Brack) der Nilgherries; in den Alpen mögen an passenden Stellen wohl auch ähnliche gefunden werden. Fast so grosse von Bovonaz 1. Leresche und von Col d'Emaney U. Wallis 1. Favrat: Fiederchen 3 cm. lang und 7 mm. breit. Rosenlaui Fischer-Oster. Anmerlcung. Am Feldsee des Schwarz waldes, wo beide Athyrien gemischt wachsen, kommt eine vielleicht als Hybride anzusprechende grosse Form zwischen Var. fissidens und multidentatum, vor. Die Zähne der Fiederchen sind gedrungen, spitzer als bei A. alpestre, die Sori zwischen rund und oval, und mit einem kleinen einseitigen rundlichen Indusium versehen, das vom Sorus fast bedeckt wird. Habitus genau in der Mitte zwischen beiden Arten. Hah. Halde am Seebuck in einem Exemplar Sept. 1899 ! Ähnlich, aber mehr gegen A. Filix femina hin: Zähne geschweift-zugespitzt : Fau- cille A. Guinet Herb. Delessert. Var. dentatum nach Luerss. cit. Pflanze klein, 2 bis 3 dem. hoch, Fiederchen schmal, dicht gestellt, Lappen kurz, rundlich doppelt gesägt gekerbt, Zähne zusammenfliessend. Hah. Seltener und oft steril. Tamaro Tessin Schroeter. Grimsel Hauseck ! Zsesenberg F. v. Tavel steril. Feldberg Schwarzwald und hier fertil ! Areal der Art. Subarctisch und alpin: 1. Der Alpenzug und die benachbarten Gebirge von den Pyrenäen zum Kaukasus. Li den nördlichen Vorgebirgen von den Karpathen zu den Vogesen und Auvergne sehr verbreitet; in den S.-W. Alpen bis Tenda und Pesio (Burnat). Nicht in dem norddeutschen Tieflande. 2. Im Norden von N. Russland über Skandinavien bis Grossbritannien. 3. Im nordwestlichen Amerika : Western Washington Chenalis County Baldy Peak 3500' Fratik H. Lamh 1897. Shasta 7500' Calif. Pringle. M. Stanford 8500' Lemmon 65. In unserer Nachbarschaft massenhaft auf den Vogesen und im Schwarz- wald; auch in Savoyen: Mt. Joigny bei Chambery Songeon. Modane Chabert. In Piemont: Petit St-Bernard Vaccari. 114 Aspidieae. Aspidiaceae Luerss. 47. Aspidium. Swartz Schraders Journ. 1800 II 4. 19. Luerss. 3<'9. Aschers 20. § Pol3^stichum. Roth, tent fl. germ. III. 71 emend. Schott, gen. fil. (1834) Tab. 9. Luerss. Farnpü 3.8. 23. A. Lonchitis. (Polypodium L. Sp. pl. Ed. I. 1088.) Sw. Schrad. Journ. 1800. II. 30. Luerss 324. Aschers. 36 Hah. Gemein durch unsere obere Berg- bis in die mittlere Alpen- region auf steinigen, buschigen Stellen, seltener im schattigen Walde, auf allen Bodenarten, meist erst im obern Teil des Tannengürtels be- ginnend, nur ausnahmsweise in die Tiefe herabsteigend. Vielleicht etwas häufiger in den äussern Ketten, als in der Lärchenzone der Centralalpen, aber auch hier nicht fehlend, Z. B. : Medels /. J. Bernoulli. Mortaratsch- Gletscher 2700 m, Coaz. Roseg und Charnadüra 1800 m. 0. Engadin. Candrian. S. Moritz 0. Engad. ! Zermatt Wolf. Saas Grundberg Wallis 2400 m. Coaz. Bagne Mauvoisin massenhaft i. Walde! M. Thion bis 2500 m ! Fusio Maggia ! Campo alla Torba Maggia Franzoni. S, Bernar- dino. Campo Franzoni. Niedrige Standorte: Bönigen Brienzersee! Kleine Warte (Zürich) 1100 m. G. Hegi. Jura: Zwischen Weissenstein und Hasenmatt JJ. Bernoulli. Chasseral Pouillerel Sire. Chasseron Lerch. Mont Damin Morthier. Creux du Van Godet. Reculet Hb. W. Bernoulli. E. Aijasse. Guinet. Fauconnet. Marchairuz Vetter. Faucille Bernet. Variiert wenig; allenfalls können folgende zwei Formen unterschieden werden : Var. long'earistatum. Fiedern dicht und kammförmig, doppelt gesägt, Sägezähne spitz und steif lang begrannt. Meist kleinere Pflanze und Jugendzustand, aber auch stark fructificierend Hah. Gemmi Fischer- Ooster Herb. Bernens. Engelberg Trübsee! Längithal Binn E. Fischer. Aiguille de Beaulmes Jura 1400 m. Andreae. Var. hastatum. Grosse Pflanze, mit sehr stark entwickeltem, rechtwinklig abstehendem Ohrchen der Oberseite der Fiederbasis, und öfters auch einem kleinern 115 Öhrchen an der Unterseite. Zuweilen ist das obere Öhrchen völlig ein- geschlitzt-abgetrennt, oder zeigt mehrere unregelmässige Einschnitte an der Basis der Fieder. Hab. Sandalp Regel. Valzeina 1600 m. Wilczek. Engelberg Trübsee- Alp ! Giessbach Bleuler. Dimensionen dieser Form zuweilen sehr gross: Fiedern 4 cm auf '/a cm. mit Habitus von A. munitum Klfs: Gruyere Rapin. Alp Tanay 16jO m! Blatt 48 cm, lang, 7 cm. breit. Areal der Art. 1. Nordasiatisch-alpin von Sibirien durch den Himalaya und Kau- kasus nach den Hochgebirgen Europas, in die nördlichen wie auch in die südlichsten Ketten dringend. 2. Östliches N.-Amerika bis Grönland. In die Ebenen geht die Pflanze nirgends herab; in den Gebirgen unserer Nachbarschaft ist sie selten in den Vogesen (Ballon de Servance J. F. Jacquel. Daarensee NicoUe 1821) und im Schwarzwald (Feldberg Seebuck Loesch) eben so selten vorhanden. J. Kaulfuss (Pteridophyten des nörd. Jura etc. Nürnb. 18'J9) giebt einige ganz sporadische Standorte im fränk. Jura an. Auch in den nördlichen Deutschen Gebirgen spärlich; nur im Hauptzuge von den Karpathen zu den Pyrenaeen häufig. 24. Ä. lobatam. Swartz Schiad. Jouru. 1800 II. 37. A. lobatum I. grenuinum Mett. fil. Hort. Li|js. 88. Luerss. Farnpfl. 332. A. aculeatum Doell Rhein, flor. 20. Subspec A. lobatum Asehers. synops. I. 37. Ich fasse die von Luerssen und Ascherson mit unserer folgenden Art A. aculeatum in eine Gesamtart zusammengezogene Pflanze als wohl zu trennende, wenn auch verwandte Species auf. Hab. Die gewöhnliche Form mit eher schwach entwickelten Öhrchen und wenig eingeschnittenen Fiederchen ist eine Schattenpflanze des Buchenwaldes, nicht gesellig, aber allgemein verbreitet und bis in den mittleren Tannengürtel hinaufsteigend, nirgends fehlend, es sei denn im trockensten Gebiet und in der offenen Alpenregion. Auch im Innern Wallis, Chandolin Annivier Wolf. Aus dem 0. Engadin und den Visp- thälern ist sie mir noch nicht vorgelegen, wohl aber aus Davos, Bonnet Hb. Kneuker. Auch im untern Tessin: Locarno Franzoni, Melano Rovio. Scairoli Pietro Pambio Figino b. Lugano Wirtgen. Sie zerfällt in mehrere wenig deutlich ausgeprägte Formen und eine mehr der subalpinen Flora angehörige Varietät. Diese ist 116 Var. aristatum. Christ. Schweiz, bot. Ges. I. 85. Blätter schmaler, länglich lanzettlich, sehr dicht stehende Fiedern mit sehr gedrängten kleinen Fiederchen, die tief und langstachelspitzig gesägt sind. Textur der Pflanze weicher, Schuppenüberzug sehr dicht und allgemein, namentlich die Haarschuppen der Fiederchen dicht und lang; die grossen Sori bedecken zusammenfliessend die ganze Unterseite der Fiederchen. Dies die Var., die so vielen Anlass zu Verwechslungen des A. loba- tum mit A. Brauuii Spen. und A. aculeatum Sw. gegeben hat. Es ist die Var. der höhern Gebirgs-, namentlich Tannenwaldung. Von A. aculeatum unterscheidet sie sich durch geringere Dimensionen und schmaleres Blatt, die kurz gestielte nach der Basis allmälich ver- schmälerte Spreite, die nicht so deutlich gestielten Fiederchen, die weniger endständigen zusammenfliessendon grossen Sori. A. Braunii ist leicht zu unterscheiden durch sehr kurz zugespitzte bis stumpfe Fiedern, die viel grössern nicht gedrängten Fiederchen, die krautige Textur, die kurze wenig grannige Zahnung, die breitere Spreite, die fast schwarzen wenigen einzelnen Sori. Hab. Reichlich in unsern höhern Bergwäldern, öfters allein und ohne den Typus, sich hierin fast wie eine Subspecies benehmend : Brünigwaldungen und Hasliberg! 1885. Hasli Thiry. Herrenrüti Engelberg! Grafenort Brägger. Im Vorder- und Hinterwäggithal Brügger. Mythenjoch Rhiner. Stockhorn Fischer- Oost er. Linththal Pantenbrücke Schroeter. Murgthal ! Trienger Schiltwald D. Suppiger. Prätigau Schlapina 5500—5700. Brügger. Fionnay Bagne! Alp Tanay 1600 m. ! Pont de Nant Wilczek. Charone Martigny 1500 m. Besse. Valletta del Tazzino Franzoni als A. Braunii bestimmt. Cavallino b. Lugano Wirtgen. Saleve Treize arbres et Piton Gtmiet. Jura : Oftringen Ä. Lang. Lampenberg Baselland ! Burg b. Basel J. J. Bernoulli. Diese Varietät findet sich zerstreut durch die europ. Gebirge. Ubine Savoye Briquet. Cochem Moselthal Wirtgen. Cronstadt Siebenbürgen als A. pilosum Schur J. Barch. Eaux Bonnes Pyren. de Meray. Salzburg, Reichenhall, Schneeberg Aschers. 38. Pesio Piemont Bicknell. Boscolungo Moden. Apen. Levier. Bosnien Erich Brandis. Macedon. Olymp Sintenis und Bornmüller 1543. Die folgenden Var. des A. lobatum sind mehr nur Entwicklungs- formen und Standortsvariationen: Var. auriculatum. Luerss. 336 fig. 138. h. Grosse Pflanze mit dreieckigen fast ganzrandigen, aber an der Basis mit einem besonders grossen und rechtwinklig abgesetzten Ohrchen ver- 117 sehenen Fiederchen, das von der halben Grösse des Fiederchens ist. Von dieser extremen Entwicklung des Ohrchens bis zu kaum geöhrelten Formen ist die Reihe eine ununterbrochene. Hab. Tessin s. i. 1. Franzoni. Madonna di Sasso Locarno H. Schinz. Herrgottswald Herb, Lucern. IJrtenbach Schwyz Rliiner. Bremgarten- wald L. Fischer. Engelberg Herrenrüti ! Liestal ! Gueuroz b. Martigny E. Fischer. Pissevache Wolf. Var. subtripinnatum. Milde nov. Act. 26 II 494 Luerss. fig. 138 k. Höchster Entwicklungsgrad in Betreff der Zerteilung: Fiederchen tiefer eingeschnitten und besonders das unterste der Oberseite der Fiedern in drei und mehrere Lappen fast bis zur Rippe geteilt. Zähne meist lang begrannt. Hab. Selten. Pont de Nant Wilczek. Arvel foret de Traversin 1100 m. JaccarcL Annähernd auch Tanay 1500 m.! Var. rotundatum. Doell. fl. Bad. 89. Schwache, meist jugendliche Form mit durchaus ungeöhrelten, rund- lich ovalen, mit breiter Basis angewachsenen, geschweift zugespitzten, kaum gezähnten Abschnitten. Hab. Hie und da unter der Normalform und stets in sie übergehend Ziemlich charakteristisch im bad. Schwarzwald Kneucker. Bonnet in Herb. Kneucker. Var. microlobum. Milde cit. Form mit zahlreichen kleinen rundlich rhombischen kaum ge- zahnten und an der Basis stark zusammengezogenen deutlich gestielten Fiederchen. Hab. Selten. Schloss Bipp C. Bern Jura! Zug Bamberger mit sehr kleinen dünn gestielten Fiederchen : Habitus von A. aculeatum und als A. angulare Kit. bestimmt. Var. Plukenetii. (Polypodium Loisel. Notice 146.) Gegensatz zu subtripinnatum: bedeutende Reduction aller Teile, welche der Pflanze den Habitus des Bastardes A. lobato-Lonchitis verleiht. Sie tritt auf a. Als Jugendform, an der dann die spätem Blätter zur normalen Entwicklung des Typus auswachsen, was ich durch Kultur nachgewiesen habe; aber auch b. als bleibende, auf der ursprünglichen Stufe verharrende und fructi- ficirende Kümmerform, wofür ich ebenfalls Kulturbelege habe. Sie ist klein, von 1 bis 2 Dec. Höhe, fast einfach gefiedert; Ab- schnitte der Fiedern nur bis zur Hälfte der Lamina eindringend, nur 118 die Basis der untern Fiedern zeigt einen bis zur Spindel eindringenden Einschnitt, also ein Öhrchen in Gestalt eines Fiedeichens. Bei den Übergängen zum Typus sind diese Fiederchen mehrfach vorhanden. Die obern Fiedern sind ähnlich dem A. Lonchitis, aber tiefer eingeschnitten. Sori kleiner, zerstreut, nicht gross und nicht in dichter Linie wie bei A. Lonchitis. Steril ist diese Form unter der normalen wohl überall vorhanden, fertil aber seltener: Hab. Roche des Craux Chaux de Fonds Favrat. Chaumont Jeanjaquet. Bachtel Benz. Engelberg Thirtj. Champey Wolf. Derborenze Wolf. Morgins Wolf. La Tourne C. Neuchätel Godet. Die grösste Ausprägung des Lobatum-Typus in Indien, A. 'rufobar- batum Wall, zeigt in den alpinen Höhen des Himalaya eine analoge Form in A. ilicifolium Don. Var. umbraticum. Kunze Flora 31. 375. Tiefe Schattenform. Textur krautig. Einschnitte normal aber nicht tief eindringend, fast ganzrandig, unterstes vorderes Fiederchen sehr stark vorherrschend. Hab. Kehrsiten Vierwaldstättersee ! Zürich Kaef^er. Im Schwarz- wald sehr entwickelt Herb. Kneucker. Areal d^r Art. 1. Durch das ganze Waldgebiet Europas und Vorderasiens zum Himalaya (A. setosum Wall.) nach China (Shen-Si Giraldi), Japan und den Sandwichsinseln. (A. Hillebrandii Carruth. Baldivin). Eine grosse Form in allen Teilen mächtiger entwickelt, in V. Indien: A. rufobar- batum Wall, an welche sich die ebenfalls sehr grosse A. discretum Don Ostasiens anschliesst. 2. In N. Amerika ist die Art kaum vertreten : nur A. Californicum Eat. Californiens lässt sich hierher ziehen. 3. Dagegen zeigt sie sich in Formen, die nur durch die Schuppen- bekleidung etwas abweichen, auf der südl. Halbkugel in S. Afrika (A. luctuosum Kze.) Neuseeland (A. Richard! Hook.) und Chile. Doch finden sich von der S. Afrikanischen kaum unterscheidbare Formen auch in China {A. Tsussimense Hook ) A. lobatum X Lonchitis. Mnrbeck. Lund Univers. Arsskr. 27. ir*. In der Mitte zwischen den Parentes. Von A. lobatum durch schmallanzettliches, nach dem ganz kurzen Blattstiel durch sehr allmäliche Verkleinerung der Fiedern verschmäler- 119 tes Blatt, kürzere, eingeschnitten gesägte, nur an der Basis tief geteilte Fiedern mit breiter ungeteilter innerer Fläche, schmale ovallängliche Abschnitte, von denen nur der unterste vordere vergrössert und geöhrelt ist, und einreihige grosse Sori parallel der Rippe der Fieder mit grossem Indusium. Von A. Lonchitis verschieden durch tiefere und breitere Zahnung: Umriss der Zähne ovallänglich wie bei A. lobatum, nicht seicht buchtig zugespitzt wie bei Lonchitis, Zähne weniger steif begrannt als bei letz- terem. Von der Var. Plukenetii des A. lobatum ist der Bastard durch stramme breite Spindel, breite reichlichere Schuppen, auch (Aschers. Synops. 42) längere Spreite mit zahlreichern Fiedern verschieden, die sich verkleinernd fast den ganzen Blattstiel einnehmen, durch die straffere Textur und die grossen dicht stehenden einreihigen Sori. Bei Plukenetii sind sie klein und zerstreut. Habitus durchaus zwischen den Eltern. Unterer Teil des Blattes infolge stärkerer Zerteilung der Fiedern eher an lobatum, oberer Teil durchaus an Lonchitis erinnernd. Hab. Durchaus nicht selten in der höhern Bergregion, wo die Ge- biete der Eltern zusammenstossen, und daselbst wahrscheinlich ziemlich überall vorhanden. Jedenfalls in der Schweiz der verbreitetste Aspi- dium-Bastard. Tritt auf in 3 unterscheidbaren Stufen: 1. A. lobatum Xperlonchitis. A. LoDc'nitis-lobiitum. Aschers. 42. Blattumriss des A. Lonchitis 25 cm. lang, 5 — 7 cm. breit. Fiedern der obern Blatthälfte wie Lonchitis, bloss etwas steiler gezahnt ; untere Fiedern mit abgetrenntem Ohrchen und tiefen zahlreichen ovalen spitzen Lappen bis nahe zur Rippe. Sori sich fast berührend aber nicht zusammenfliessend. Hah. Zingel bei Seewen Schwyz RUner 1862. Alp Tanay 1600 m! Audessus de Mordes 1600 m. Jac- card. Valien des Plans pente Orien- tale 1863 Favrat. Col de Marchairuz Jura Vetter. Fig. 22 Aspidium lobatum X perlonchitis. 2. A. aeque lobatum X Loncüitis. Grösser, Spreite 45 cm. auf 10 cm.; Fiedern aus breiter Basis sichel- förmig ovallanzettlich zugespitzt, an der Basis mit einem grossen bis zur Rippe abgetrennten 2 V2 nini. breiten Öhrchen, sonst bis zu -/g, nach oben 120 y^ jedoch nur zur Hälfte in viele dicht stehende kammförmig sich berüh- rende spitz oval geschweifte seicht gezähnte oder ganzrandige begrannte Lappen eingeschnitten. Sori nur von der Mitte der Fiedern an einreihig, etwas zu- samnienfliessend. Nur die oberste Spitze ähnelt A. Lon- chitis, das Blatt ist sonst infolge der etwas löffelförmigen gedrängten Abschnitte und der V2 ci^- breiten intacten Lamina der Fieder sehr originell. Hab. Zingel bei Seewen Rhiner 1863 mit voriger. Fionnay Bagne 1894! inter Fig. 23. Aspidium aeque lobatum parentes. Valzeina 1600 m. Wilczek. Plan- X Lonchitis. jean Lens 1600 m. M. Besse. Alp Tanay 1600 m. 1899 ! mit voriger. 3. A. perlobatum X Lonchitis. Spreite bis 10 cm. breit, aber sehr lang in die Basis verschmälert mit zuletzt ganz breit dreieckigen kurzen Fiedern ; unterstes Fiederchen viel grösser als die andern, deutlich gelöst, etwas entfernt, 3 mm. breit, die folgenden auch bis zur Spindel einge- schnitten, aber nebst den obern weniger tief eindringenden sämtlich ovalläng- lich, schmal, 3 bis 2'/? nim. breit, ge- schweiftgespitzt, durchaus ungeöhrelt: die Sori sehr gross, von der obern Hälfte der Fiedern an einzeln, in den untern Lappen mehrere, zusammen- fliessend. Hab. Ob Lens gegen den Raw^yl M. Besse 1899. Alp Tanay 1600 m! mit vorigen. Pont de Nant Wilczek 1899. Rochers de Naye Ph. Paiche. Pizogel bei Chur 1000 m. Coaz. Anmerkung: Fräulein Dr. Ternetz vom bot Institut in Basel hatte die Güte, die Sporen dieser Hybriden zu untersuchen. a. A Lonchitis von Tanay hat längliche gleichmässig ausgebildete Sporen. Grösserer Durchmesser rund 40 [x, kleinerer rund 28 [x. b. A. aequelobatumX Lonchitis von Tanay: Sporen rundlich, sehr un- regelmässig ausgebildet, teils viel grösser, teils kleiner als bei A. Lon- chitis. Die grössten Sporen haben einen Durchmesser von (rund) 54 [x, die kleinsten von 17 p, und darunter. Die Verdickungen der Exine sind bei beiden Formen dieselben. Fig. 24. Aspidium perlobatum X Lonchitis. 121 c. A. perlobatum X Lonchitis von Tanay : Sporen unregelmässig, rund- lich, mit flockig-körniger Exine. Maximaldurchmesser 57 — 58 [j,, Mini- maldurchmesser 23 \i. Die Mehrzahl der Sporen hat einen Durchmesser von 43 \L oder von 29 [jl. Sporen zieml. gleichmässig ausgebildet, wenn der Durchmesser 43 [x oder 29 [j. beträgt. Wo aber sehr grosse Sporen vorkommen ("57—58 [x), enthalten die Sporangien auch verkümmerte Exemplare von nur 23 [x Durchmesser. d. A. perlobatum X Lonchitis von Lens : Sporen, wie oben, ungleich- massig ausgebildet. Exine flockig - körnig. Maximaldurchmesser 52 [x. Gewöhnlich beträgt der Durchmesser entweder 43 jx oder 23 [x. Sporen denjenigen von 1 ausserordentlich ähnlich, nur von etwas geringerer Grösse. Durchmesser nicht in so bedeutenden Grenzen schwankend. Dieses Ergebnis lässt deutlich die hybride Deformation dieser Formen in ihren Fructifikationsorganen erkennen. 25. A. acnleatnm. (Polypodium L. Sp. Plant Ed. I. 1090 ex. parte) Swartz in Sclirader Journ. 180 J II. 37. A. lobatum ß angulare (Mett. fil. Hort. Lips 88) Luerss. 343. A aculeatum Doell. subspec. B.A. angulare (Kit. bei Willd. Spec. plant. V. 257.) Aschers. 89. Kitaibels Name ist neuer (1810) als der von Swartz, der Linnes Bezeichnung für die hier zu behandelnde Pflanze verwandte. Ascherson verfügte über den Namen aculeatum für seine, auch A. lobatum um- fassende Gesamtart, und musste deshalb für seine Subspecies zum spätem angulare greifen. Für mich ist unsre Pflanze eine gute Art, und die von Luerssen 346 unter Berufung auf Milde und Doell behaupteten Übergangsformen sind nach meinen Beobachtungen als Bastarde aufzufassen. A. aculeatum ist nur halb Wintergrün, die Textur dünner und weicher, die Fläche matt; die Spreite ist länger gestielt, am Grunde wenig verschmälert, dieFiederchen stehen mehr rechtwinklig von der Spindel ab. sind mit dünnem scharf abgesetztem Stiel versehen, zahlreicher, etwa 20 auf jeder Seite der Rippe der Fiedern, kleiner (l cm.), relativ breiter, stumpf und plötzlich in eine Granne verschmälert, rundlich oder eckig ^) trapezoidisch, mit rechtwinklig vorspringendem Ohrchen, die Zahnung tiefer, feiner, die Lappen geschweift oval, die Spitzen der Zähne weicher begrannt, die Granne abgesetzt, nicht allmälich aus der Blattsubstanz verlängert; die Sori kleiner, zahlreicher (12 — 18), nicht zusammenfliessend, an den fertilen Nervchen endständig; das Indusium kleiner; die Be- schuppung der Pflanze reichlicher, namentlich Stiel und Spindel mit dichtem hellem Filz linealer Schuppenhaare, und zugleich mit grössern dunkeln breiten Schuppen besetzt. *) Daher Kitaibe's Name. 122 A. lobatnm ist wintergriin, härter, Fläche meist etwas glänzend, Stiel kurz, Spreite nach unten verschmälert, Fiederchen angewachsen mit stark verschmälerter Basis oder breit gestielt. Stiel in das Fiederchen verbreitert, Fiederchen weniger zahlreich, etwa 12—15 auf jeder Seite der Rippe der Fieder, grösser, schief zur Spindel und etwas liegend, geschweift, oval zugespitzt mit länglichem Öhrchen, Zahnung schmaler, spitzer, nicht geschweift, Zähne allmälich in eine starre Granne ver- längert. Sori grösser, weniger zahlreich (10 bis 12) zusammenfliessend, auf den fertilen Nervchen dorsal, Indusium gross. Beschuppung der Pflanze, bes. der Spindel lockerer und der feine hellere Filz linealer Schuppenhaare fehlend. Hab. Schattenpflanze feuchter Waldschluchten. Einzig in unserm insubrischen Gebiet in der untern Region in Bachrinnsalen des Kastanien- und Buchenwaldes, und in solchen bis in die tiefsten Lagen zu den Seen herabgeführt. 1. Sehr häufig im Becken des Lago Maggiore, am ganzen Abhang ob Locarno, an geeigneten Stellen vom Einlauf der Verzasca bis zur Schlucht der Maggia bei Ponte Brolla nirgends fehlend, hie und da mit A. lobatum zusammentreffend, von mir schon 1874 beobachtet, von Fran- zoni schon weit früher gesammelt. Zb. AI Tazzino Franzoni. Christ Madonna di Sasso und unter Brione! Schroeter. Ponte Brolla F. v. Tavel. Schroßter. Wilczek. 2. Im Gebiet des Lago di Lugano: Caprino 300 m. Coaz. Lascher. Maroggia Fuss des Generoso Schroeter. Rovio ebenda 400 m. Wilczek. Wirtgen. Zwischen Carona und Melide F. v. Tavel. Cavallino. Figino Muzzano. Morcote Wirtgen. Var. hastulatum. (Aspidium Tenore Atti Istitut incorrag. Napol. V. 149. Tab. 1.) Gross und voll entwickelt, Fiederchen tief eingeschnitten, unterstes vorderstes Fiederchen sehr verlängert und nebst den nächstfolgenden bis zur Rippe mehrfach fiederspaltig. Geht so unmerklich in die wenig eingeschnittene Normalform über, dass keinerlei Grenze zu ziehen ist. Hab. Überall mit dem Typus Zb. ob Locarno! Mariani. Zwischen Melide und Morcote Luganersee Wilczek. Wirtgen. Einzeln auftauchende Standorts-Formen sind : Var. auriculatum. Analog der gleichnamigen Form von A. lobatum. Fiederchen lang zugespitzt, fast ganzrandig, mit wenigen liegenden Grannenzähnen. Ohrchen sehr gross, fast von der Grösse des Fiederchens. Fiederchen dreieckig in 2 rechtwinklige Zacken endigend. Vielleicht Frostform. Hab. Locarno ! 123 Ebenso von West-Cowes Isle of Wight Herb. Kew, Dahin auch ungefähr das bei Moore natura print. Brit. ferns Octavo I 23 abgebildete v. proliferura Wollast. Var. microlobum, Warnsd bei Aschers. 39. Form mit äusserst kleinen, zahlreichen Fiederchen von blos 4—5 mm. Länge bei ziemlich grosser Spreite. Wird häufig in Gärten cultiviert. Hah. Wild al Tazzino Locarno! 1S74. Var. rotundatum. Fiederchen rundlich abgestumpft, fast ganzrandig. So sporadisch oft nur an einem sterilen oder verkümmerte Sori tragenden Blatt der Normalform. Hah. Locarno ! Cavallino b. Lugano WirUjen. Areal der Art. Ein cosmopolitischer Farn beider Halbkugeln, vorherrschend und fast nirgends fehlend in den Gebirgswäldern der Tropen, und in den mildern Teil der gemässigten Zone ausstrahlend L Gemein und in verschiedenen, zum Teil sehr hoch entwickelten Formen (Maxima mit durchweg fiederspaltigen Fiederchen sind A. Moluccense Blume eniim fil. Jav. 168 und A. Batjanense Christ in fil. Warburg Monsunia I 77 aus der östl. Sundasee Warhurg) im trop. und subtrop. Asien: Himalaya, Vorderindien bis Ceylon, Hinterindien, den Sundainseln (A. mucronulatum Blume), Philippinen (A. obtusum Hook.) h\'ä'^'^imo2^.(Betche) und zu den Sandwichs-Inseln (A. HaleacalenseBrackenr.). Verbreitet im mildern China und Japan. 2. Nach W. ausstrahlend durch Vorderasien zum Kaukasus, Constan- tinopel, Bosnien (Brandis) längs dem S. Fuss der Alpen durch die südl. Hälfte von Frankreich nach der atlant. Küste bis Grossbritannien, im Mittelmeerbecken bis Algerien (Chiffa Blidah ! Gay) u. auf den atlant. Inseln. Längs dem nördlichen Alpenbogen fehlend, aber vom atlantischen Gebiet her, wie so manche südlichen Pflanzen, nach Belgien, an die Mosel, ins mittlere Rheingebiet vom Neanderthal aufwärts bis Baden-Baden ! und Freiburg i. Br. Günthersthal ! Rosskopf. Thiry. St. Valentin Loesch. 3. Verbreitet im Waldgebiet von 0. W. und S. Afrika in veränderten Formen, aber auch in der typischen, ausstrahlend zur Reunion Cordemoi/. 4. In N. Amerika fehlend, aber gemein in den Andenländern von Mexiko abwärts bis ('hile. 5. In fast typischer, nur durch proliferierende Spitze ausgezeichneter Form im Waldgebiet Australiens. 124 Die stärker divergierenden Formen und Subspecies sind bei der Dar- stellung dieses weltweiten Areals ausser Betracht gelassen. Bemerkens- wert als östliche Grenze des ausgedehnten französischen Areals ist St. Sulpice Savoyen ISfil Sonyeon. Herb. Chabert, und es ist sehr auffallend, dass die Pflanze sich nicht, wie so viele Arten dieser Verbreitung, auch am Fuss der Waadtländer Alpen wieder findet, wo doch Polypodium serratum und grosse Adiantum nigrum-Formen auftreten. A. lobatum x acaleatnm. A. aculeatum vulgari-Swartzianum Doell mss. in Herb. Kneucker. « Mittelform zwischen A. aculeatum und Swartzianum Thiry mss. 1885. » A. Bicknellü Christ in Fougei'es Alp. Marit. in E. Burnat, Materiaux pr. hist. flor. Alp. Marit. 1900. « Überganasform zwischen A. lobatum genuinum und lobatum ß angulare » Luerss. Farnpfl. 346. Nach reichlichen Beobachtungen mit Dr. Thiry an dem ausgedehnten Standort bei Günthersthal bei Freiburg i. B. ist mir die Bastardnatur dieser Form nicht mehr zweifel- haft, und ist auch wohl nur deshalb nicht bereits neuer- dings wieder betont worden, weil die neuern Autoren, bes. Luerssen und Ascherson, die Eltern nicht als Arten anerkannten, sondern nur als Glieder einer Gesamtart, oder die eine als Varietät der andern. An den Standorten treten die in Kede stehenden Formen nicht etwa so auf, dass Reihen zu beobachten wären, welche die beiden A. lobatum und acu- leatum verbinden, oder Individuen, bei denen man über die Zugehörigkeit zur einen oder andern Art unentschieden wäre. Vielmehr stellen die Stöcke beider Arten sich in prägnanter Deutlichkeit dar, dazwischen aber stehen einzelne Stöcke, deren hybride Natur durch die ungleiche Mischung der Charaktere, den luxurianten Wuchs und die auffallend kleinen und sehr oft verkümmerten Sori genügend ins Auge fällt. Die Textur ist ungefähr die von Fig. 25. Aspidium lobatum X aculeatum. lobatum, also starrer als bei aculeatum 125 und ziemlich Wintergrün. Die Beschuppung ist häufig die gedoppelte des A. aculeatum. Die Fiederchen sind um die Hälfte grösser als bei A. aculeatum, weniger zahlreich: 12 bis 15 jederseits unter der bloss eingeschnittenen Spitze, sind deutlich, aber breiter gestielt, der Stiel an der Basis des Fiederchens weniger abgesetzt als bei aculeatum, mehr keilig verlaufend, die Zähne mehr oval als bei A. lobatum und auch das Ohrchen oft mehrmals tief eingeschnitten, in starre Grannen ver- laufend. Die Sori sind zahlreich, circa 6 jederseits, klein, nicht zu- sammenfliessend, unregelmässig, ungleich, mit wenigen Sporangien, das Indusium verkümmert. Von A. lobatum v. aristatura durch bedeutende Grösse, die nach der Basis etwas weniger verschmälerte und länger gestielte Spreite, die gestielten tiefer gelappten Fiederchen, die bedeutendere Blattbreite (15 Centimeter), sowie die nicht zusammenfliessenden Sori verschieden. Auch von diesem Bastard kann gesagt werden, dass er im untern Teil des Blattes mehr der einen Art, und zwar dem A. aculeatum, und im obern mehr dem A. lobatum gleicht, indem hier (verschieden vom Verhalten desA. lobatum XBraunii) die Fiederchen der untern Fiedern stark eingeschnitten und stark gestielt, die der obern Fiedern aber schmaler und wenig deutlich gestielt sind. Hab. Locarno in einer kleinen Bachschlucht, Strasse gegen Orsel- lina, mit A. aculeatum 1898. Melano-Rovio, Fuss des Generoso, F. Wirtgen. Pflanze eher klein, im Habitus sehr nahe A. lobatum und aristatum, aber Abschnitte 16 bis 18 bis 2ü unter der Spitze, kleiner als aristatum, eckiger, mit deutlich abgesetztem kurzem Stiel, feiner und tiefer gezahnt, Sori unregelmässig, klein, zu 16. Melide-Morcote H. Lascher. Unter den 1900 im März von F. Wirtgen gesammelten Exemplaren aus der Umgegend Lugano's sind hervorzuheben: A. lobatum X aculeatum v. rotundatum. Klein, mit kleinen, sehr zahlreichen, rundlich abgestumpften, schwach begrannten Fiederchen, die sich durch derbere Textur und breitern Stiel von der var. des aculeatum unterscheiden und gegen A. lobatum hinneigen. Hab. Pregassona. Wirtgen. Hievon unterscheidet sich eine luxuriante sehr grosse Form A. lobatum X aculeatum v. pseudo-Braunii durch sehr grosse Fiederchen der untern Fiedern, die 13 mm. auf 6 mm. messen und aus rechteckiger Basis rhombisch oval, stumpf, fast ganzrandig und nur nach der Spitze begrannt und dünn lederig durch- scheinend, aber Wintergrün sind : Habitus von A. Braunii. Erst die obern oval-rundlichen Fiedern zeigen tiefere Zahnung. Stiel der Fiederchen 126 sehr kurz, ziemlich dünn, Fiedern auffallend kurz zugespitzt. Sori gross, weniger zahlreich. Hah. Ligamo b. Lugano 350 ni. Wirtgen. A. lobatum X aculeatum v. hastulatum. Riesenform, höchst luxurianter Bastard, wohl der stattlichste Farn unserer Flora. Pflanze 90 cm. hoch , Stiel 1 ^Z, cm. dick, bloss 12 cm. lang, unterste Fiedern etwas kürzer als die mittlem ; Stiel und Spindel mit dichten hellbraunen Spreuhaaren und eingestreuten grossen braunen, bis 2 cm. langen, länglichen Schuppen bedeckt. Spreite 25 cm. breit. Fiedern 14 cm. lang, 2 72 cm, und unten 3 cm. breit, mit 20—25 Fieder- chen. Diese sehr kurz, aber abgesetzt ge- stielt, sichelig, breit lanzettlich, oben sehr stark geöhrelt, tief eingeschnitten, gesägt, Lappen spitzwinklig. Ohr parallel der Costa, nicht rundlich wie bei A. aculeatum, obere Fiederchen der Basis der mittlem Fiedern 1 V2 — 2 cm. lang, in 4 — 6 tiefe Abschnitte geteilt, deren unterster völlig gelöst ist. Habitus von A. aculeatum v. Batjanense Christ in Warburg. Monsunia I, 77 des malayischen Archipels und Assams. Hab. Pregassona inter parentes. Wirtgen. A. lobatum X aculeatum ist ferner ge- funden in Baden : Yburg, Baden-Baden ! Doell. Maus. herb. Kneucker. Inter parentes in meh- reren grossen Stöcken im Günthersthal bei Freiburg i. B. 1885. Thiry. Christ. Auch in Bosnien Erich Brandis. Dahin ohne Zweifel A. Braunii v. Bosniaca Formanek östr. bot. Zeit. 38. 243. In diesem Gebiet wachsen A. lobatum und A. aculeatum auch zusammen. Eine näher dem A. aculeatum stehende, also als Fig. 26. Aspidium lobatum X aculeatum v. hastulatum Schwarzwald A. peraculeatum X lobatum zu bezeichnende Pflanze habe ich aus dem Baden-Baden 1897 M. Lange (als A. Braunii-lobatum be- 127 stimmt). Die Textur ist dünn, gleich flacciden Schattenformen des A. acu- leatum, Fiederchen sehr deutlich gestielt, kleiner, tiefer und wiederholter gelappt als bei der gewöhnlichen Form; Sori sehr klein, punktförmig, verkümmert, 6 jederseits. Weder das Schuppenkleid der Spindel noch Gestalt und Dimension der Fiederchen noch der Sori deuten auf A. Braunii, das übrigens, soviel ich weiss, bei Baden-Baden fehlt. Der Bastard A. Braunii-aculeatum ist mir bis jetzt überhaupt aus West-Europa noch nicht vorgekommen. Beide Arten sind sehr selten beisammen. Ich kenne die Freiburger Gegend und etwa noch Locarno, wo dies der Fall ist. Ganz ähnliche, aber derbere Pflanzen auch aus der Umgebung von Lugano. Wirtgen. 26. A. Braunii. Spenner Flora Friburg I. 9. Luerss. Farnpfl. .350. Aschers 40. Zu bemerken ist, dass die Pflanze frisch durchaus nicht glanzlos erscheint, wie dies an trockenen Exemplaren der Fall ist, sondern dass sich die Oberseite durch einen ganz eigentümlichen, ziemlich starken Fettglanz auszeichnet. Hab. Schattenpflanze des tiefen Waldhumus in der Bergregion zwischen Steinen. In einzelnen Colonien, in den Alpenthälern, sehr sparsam. 1. Haslithal: zum ersten Mal gefunden von Doell 1847 (Fl. Bad. 40) zwischen Imhof und Gutannen Oct. 1847 Duell Herb. Kneucker und Herb. Bernens. ein Exemplar mit Alex. Brauns Etiquette: «Unterhasli Doell.» 2. Engelberg (J. Müller nach Bernoulli .59) ob Herrenrüti mit Asp. lobatum, A. lobatum X Braunii und Streptopus amplexifolius 1. Thirij 1890 und wieder Sckroeter, E. Fischer und Christ 1897. Auch Juni 1899! wo an den jungen Blättern der Fettglanz der obern Fläche stark hervortrat. 3. Schächenthal bei Rosslaui gegen den Stäuberfall 1150 m F. v. Tavel 1885. ünterschächen Hinterbanzig unter Alnus Correns 1895. 4. Gotthard in den Schöllenen H. Lüscher 12. 9. 1889 siehe auch v. Tavel in den Ber. der Schweiz, bot. Ges. IV 1894. 91. 5. Fra Bre e il Colmanicchio ne' monti sopra Locarno, ein sehr gut charakterisiertes Exemplar Franzoni in Herb. Locarno. Sehr interessante Localität, weil die einzige auf der Südseite unserer Alpen. Die Angabe im Bericht der Schweiz, bot. Ges. III 1893. 127 bei Rovio Generöse und zwischen Melide und Morcote 1. Wilczek bezieht sich auf A. aculeatum. Die Art ist ungemein constant und zeigt nirgends stark hervor- tretende Varietäten. Var. subtripinnata. Milde. Nov. Act. 26. 6. 501. Grössere Form mit tief gelappten Fiederchen. Das unterste Fiederchen der Vorderseite hat jederseits bis 5 Lappen, deren unterster fast bis zur 128 Costiila geht. Dabei sind die Soii zahlreicher: bis 12. Unsere gewöhn- liche Form hat seicht- und grobgelappte, nicht tief eingeschnittene Fiederchen. Hah. Herrenrüti Engelberg ! Besonders schön und entwickelt kommt diese Form vor in Russland Gouv. Moskau Kunze wo Zickendrath Pterid, Wirtgen 1899. Var. rotundata. Ihr gegenüber steht eine kleinere Form mit schmalem, lanzettlichem, bloss 7 cm. breitem Blatt, wenigen Abschnitten (kaum 8 bis 10), die doppelt kleiner als an unserer Form, rundlich rhombisch und fast ganz- randig sind: Hah. Kaukasus Alagir 1. Marowicz. Pterid. Wirtgen. Ähnlich und weniger entschieden in kleinen Exemplaren der Schwarzwaldstandorte ! Areal der Art. Weit zerstreute, aber überall seltene Pflanze. 1. Mittel- und Nord-Europa bis zum Kaukasus. Entdeckt bei Frei- burg i,/B. und sehr kenntlich abgebildet in der Flora Friburgensis von Spenner cit. Tab, 2 (182.ö), wo sie an mehreren Punkten der Schwarz- %valdthäler noch vorkommt: Hirschensprung 1891 ! Zastler St. Wilhelm LcescJi. Es ist vielleicht nicht ohne Interesse aus dem jedenfalls seltenen cit. Buche, das ich Dr. Thiry verdanke, die Diagnose und Beschreibung hier zu wiederholen : « A. Braunii Spenn. Pinnis rectis subhorizontaliter patentibus, pinnulis mollibus, Omnibus gequalibus, oblongo-trapezoideis, basi exteriore oblique truncatis, obtusis, ciliato-serratis, stipite, rachibus venisque paleaceis. ß. minus pinnis pinnatifidis laciniis latissimis. In rupibus humidis muscosis dumetosis in d. Hoelle prope d, Hirschen- sprung ego primus legi varietatem ß. In iisdem locis serius variet. a. detexit Alex. Braun 7 — 9. Affinis quidem priori (d. h. dem A, loba- tum) tarnen distinctissima species. Differt habitu laxiore, paleis in stipite rachibusque multo majoribus, frequentioribus, in venis capillaribus, pinnis rectis, obtusiusculis nee acuminatis, saepissime horizontaliter patentibus, pinnulis obtusis basi exteriore oblique attenuatis, interiore truncatis, Omnibus aequalibus (dies im Gegensatz zum A. lobatum wo es heisst : pinnula infima superior auricula seu angulo valde prominente triangulari in basi exteriore a caeteris distincta) mollibus tenuibus intense viridibus, serraturis ciliatis mollibus, nee rigide mucronatis, venis ciliato-paleaceis. Nota. Speciem novam in honorem amicissimi Alex. Braunii Carls- ruhensis, qui multas piantas rarissimas in regionibus nostris detexit. 129 denominavi, Cl, Dr. Mougeot specimen a me communicatum etiam pro diversa ab A. aculeato specie declaravit. Obs. var. ß est planta imperfecta sterilis multo minor vix 3 — 5 unc. optime varieti ß prioris speciei (nämlich dem A. Plukenetii Lois) correspondens. » Sehr sporadisch vom Schwarzwald durch Deutschland (Zb. Württem- berg ünteressendorf Dr. Probst im Herb. Christ) nach Österreichisch Schlesien, wo sie wohl am reichlichsten auftritt. Durch Galizien nach Siebenbürgen im süd- und südöstlichen Tirol und von da durch die östliche Alpenkette. Unter der grossen, mir von Erich Brandis aus Bosnien durch Güte des Hrn. Kseser vorliegenden Farnsammlung nicht vorhanden, sondern nur sehr mannigfache Formen von A. lobatum und aculeatum. Auch aus den Vogesen von mir nicht gesehen. Auf der Südseite der Alpen sind mir ausser unserm insubrischen nur zwei Stand- orte bekannt: Im Val Masino oberhalb Ardenno, Veltlin 1000 m. E. Levier 18. Sept. 1899 und der völlig erratische bei Grasse Alp. Marit. Vidal Herb. Christ. (Christ Foug. Alp. Marit. in E. Burnat Materiaux 21.) Diese Standorte lassen jenen bei Locarno weniger isoliert erscheinen. Wieder in Norwegen : Bogedal Friedtz. Stavanger Kok. Russland und weiter : Moskau Zickendrath. Ossetien Alagir 700 m. Marcowicz. Wirtgen Pterid 222. Kaukasus Levier und Sommier. 2. Ostasien : Pachal Amur Maximoivicz 1859. Mittl. China : Thae pei San und Tun u Tsse in Shen Si Giraldi. Japan Otaru Faurie 2998. Sandwichs-Inseln D. D. Baldivin. Slamat, Java (Aspid. diaphanum Zollinger) Raciborski. 3. Nordost- Amerika : Smugglers Noch Vermont Butler. Willougby Vermont Faxon. Indian Pass Adirondacks N. Yers. Britton. Katskill falls N.-York Hb. Kew. A. lobatum x Brannii. Luerss. Farnpfl. 357, ¥ig. 143, wohl auch Fig. 138 K., welche diesem Bastard genau gleicht, wofür auch der Fundort: Gesenke spricht, wo beide Eltern zusammen wachsen. Aschers. 41. Dieser Hybride übertrifft an Grösse die Stammarten. Spreite über meterlang, 2 dem. breit. Beschuppung ähnlicher dem A. lobatum, indem die sehr grossen stumpfen blassen Spreuschuppen der Spindel fehlen. Fiederchen breiter, mit mehr rundlicher Basis als bei A. lobatum, jedoch länger zugespitzt und deutlicher gestielt als bei A. Braunii, Textur derber als dieses, jedenfalls halb immergrün. Die Zahnung der Fiederchen ist weniger fein und weniger grannig als bei A. lobatum, tiefer, gröber, d. h. die Zähne weniger zahlreich aber breiter, rundlich oval, in eine feine weiche Granne auslaufend, das Öhrchen ist stumpf, breit und sehr 9 130 tief 3 bis 4 mal eingeschnitten. Sori zahlreich, rundlich, nicht zusammen- fliessend, in Folge des Fehlschlagens der Sporangien auffallend ungleich, schwärzlich, mit dem grauen verschrumpften Indusium teilweise be- deckt. Mit Recht bemerkt Aschers. 41, dass dieser Bastard in der untern Blatthälfte mehr an A. Braunii, in der obern mehr an A. lobatum er- innere, nämlich so, dass die untern Fiedern ungeteilte, nur grob gekerbte rundlich stumpfe Fiederchen tragen, während erst im obern Teil des Blattes die Fiederchen mehr sich zuspitzen und tiefer eingeschnitten sind. Dieselbe disharmonische und unvollkommene Vermengung der Merkmale bei Hybriden zeigen auch A. lobato X aculeatum und A. lobatoXLonchitis, und sie ist von mir schon bei einigen Rosen (R. dichroa Lerch u. a.) bemerkt worden. Hah. Zwischen den Eltern in höchst luxurianten Stöcken bei Herren- rüti Engelberg Sept. 1897 Schroeter, E. Fischer und Christ (siehe Bullet. Schweiz, bot. Ges. VIII 1898 S. VII, wo das Vorkommen einlässlich be- schrieben ist). Ich besitze dieselbe Form vom Feldberg, felsige Thäler A. Braun. Ustron schlesisches Gebirg Milde. Gura Humora Bukowina Doerfler 1889. Kunzewo Gouv. Moskau Zickendrath 1898. Die drei ersten Pflanzen stimmen genau mit der Engelberger Pflanze, letztere ist ge- drungener, die Fiederchen berühren sich, sind breiter, weniger einge- schnitten, aber stärker und dichter begrannt. A. Braunii X aculeatum. AnmerTcuwf . Da in unserm Gebiet ein Beisammenwohnen von A. aculeatum und A. Braunii stattfindet, so ist auch an einen Bastard dieser Arten zu denken. Als einen solchen möchte ich ansprechen das von Wirtgen Pterid. 222 ausgegebene Exemplar von « A. Braunii ^> aus dem Kaukasus Ossetien Alagir 701) m. Marcowiez Oct. 1899, zu welchem F. Wirtgen bemerkte : « Abweichend von der typischen Form durch längere Blattstiele, «länger zugespitzte Segmente erster Ordnung, und weniger zahlreiche « Spreuschuppen. » In der That ist der Blattstiel fast 2 dem. lang, seine Schuppen, wie die der Spindel, bestehen vorwiegend aus kleinen linealpfriemlichen, mit sparsam eingemischten grossen, die lanzettlich lang haarförmig zuge- spitzt sind; die untersten Fiederpaare sind weniger verschmälert, und an meinem Exemplar ist nur 5 cm. unterhalb des letzten Paares eine rudimentäre iVa cm. lange bloss gezahnte Fieder als Erinnerung an die stark verkürzten untersten Fiedern des A. Braunii geblieben. Die Fiedern sind in eine lange Spitze mit liegenden Einschnitten ausgezogen, während bei Braunii die Fiedern kurz und stumpf endigen ; sie zählen unter- halb der bloss eingeschnittenen Spitze 12 Fiederchen jederseits. Diese 131 sind kleiner als bei Braunii, deutlich sehr kurz und schmal gestielt, rhombisch stumpf, rechtwinkelig geöhrelt, das unterste vorherrschend, 2 bis 3 lappig, die andern fast ganzrandig, sehr seicht und fein liegend gezahnt, Zähnchen sehr klein, mit einer feinen Granne, nur die Spitze des Fiederchens mit stärkerer Granne. Sori rundlich, viel kleiner als bei Braunii, heller braun, 8 in dem untersten, meist 6 oder 5 in den übrigen Fiederchen, am fertilen Nervchen mittelständig. Textur von A. Braunii. Habitus zwischen beiden Arten. Vom gleichen Standort liegen entschiedene A. Braunii v. rotundatum vor. Von A. aculeatum hat der Bastard den längern Blattstiel, die schmälern Schuppen, die nach unten wenig verkürzte Spreite, die schmal gestielten kleinen Fiederchen, und deren kurze Zahnung; die lang ausgezogene Spitze der Fiedern, an Braunii erinnert die zartkrautige Textur, die dunkelgrüne Farbe, die plumpere Form der Fiedern und Fiederchen. § Lastrea. (Bory Dict. Class. VI 588) pro parte. Die Lastrea-Gruppe ist, namentlich nach der weiten Hooker'schen Auffassung, eine durchaus künstliche und allzu heterogene Farne be- greifende Schöpfung, indem sie in den Arten mit seitlich befestigtem Schleierchen und unverbundenen Seitennerven bestehen soll, während es mehrere Arten giebt, bei denen der Charakter der verbundenen und un- verbundenen Nervchen schwankt, und während bei den unverbundenen Arten der Aufbau (kleine Pflanzen von einfacher Fiederung bis zu sehr grossen mit mächtiger 3 bis 4 fach componierter Fiederung) solche Ver- schiedenheiten aufweist, dass eine neue Gruppenabteilung absolut ge- boten ist. Für unsere Flora beschränken wir die Gruppe auf die Arten mit mehrern (4 bis 10) getrennten Gefässbündeln des Blattstiels, die auf dessen Querschnitt als Punkte in einem nach oben geöffneten Bogen gruppiert sind und von denen die zwei obern die dicksten sind, und mit mittelständigen Sori und bleibendem Schleierchen. Es sind die Unter- Gruppen Filix mas J. Smith history of ferns (1875) 214 mit starkem, elastischem Blattstiel, der bedeutend kürzer ist als die länglich lanzett- liche, wenig geteilte Spreite, und Dilatatum J. Smith cit. 215. mit schwachem, zerbrechlichem, längerm Blattstiel und breit ovaldeltoidem, stärker zer- teilten Blatt von dünnerer Textur. Zur ersten gehört A. Filix mas und A. rigidum, zur zweiten A. dilatatum, A. spinulosum und A. cristatum. 132 27. A. Filiz mas. (Polypodium L. Spec. Pant. Ed. I 1090.) Swartz Schrader Journ. 1800. II 38. Luerss. 372. Aschers. 26. Von den Formen, in denen dieser Farn bei uns vorkommt, ist die vorherrschende Var. crenatum Milde fil. Europ. 119 welche Luerssen 377 mit Recht die typische nennt. Blattstiel kurz, Fiedern dicht stehend, auch die untern nicht weit auseinander gerückt, zwar verkürzt, aber wenig verbreitert. Fiedern fiederspaltig oft bis zur Rippe, aber die Abschnitte nicht auseinander gerückt, an der Spitze stumpf abgerundet, an den Seiten und an der Spitze mehr oder weniger tief gekerbt, an der Spitze meist tiefer gezähnt. Buchten zwischen den Abschnitten schmal oder null. Selten sind übrigens normale Formen mit sehr langem Blattstiel und in Folge Vorherrschens der untersten Fiedern deltoidem Blatt: Arnitobel Engelberg! Ob Vitznau! Hab. Mit Athyrium Filix femina der häufigste Farn unseres ganzen Waldgebiets bis zur obern Bergregion, aber noch innerhalb der Baum- grenze aufhörend und in der obern Region hinter den geselligen Athyrien und Asp. montanum zurückbleibend. Auch einzeln im Innern Wallis Vercorins Wolf. Zwischen Zermatt und Zmutt! Pralong und La Barma Heremance 2000 m. Wolf. Gremenz Wolf. Saas Grundberg 2300 m. Coaz. Simplon Hospiz Favre. 0. Engadin Roseg. Muntarütsch 1800 m. Candrian. Samnaun Compatsch 1600 m. Coaz. Diese Form geht allmälich über in die zwei folgenden, höher ent- wickelten Schattenformen : Var. deorsolobatum. Lastrea Filix mas var. Moore Gr. Brit. Nature-printed ferns 14 bis 17. Sehr gross, Blatt 10 bis 12 dem. lang, wovon auf den Stiel 3 bis 4 dem. entfallen, 25 cm. breit, unterste Fiederpaare verkürzt, zuweilen entfernt stehend und an der Basis verbreitert, gefiedert, Fiederchen der untersten Fiedern länglich, tief gelappt. Mittlere und obere Fiedern lanzettlich zugespitzt, dicht stehend, 3 cm. breit, bis zur Spindel fieder- spaltig, Fiederchen etwas auseinander gerückt, lanzettlich, stlimpflich, unregelmässig gekerbt-gezähnt, Zähne (2 bis 3 mm. lang) oft unten gegen die Spindel herablaufend, mit stumpfen Öhrchen breit ange- wachsen. Hah. Häufig in humusreichen beschatteten Bergwaldungen besonders in der Tannenregion und mit Mulgedium, Streptopus, Petasites albus und den Adenostyles in unsern feuchten Voralpen bei 1000 m. und dar- über. Auch im Jura und Mittelland an geeigneten Stellen z. B. Krienser 133 Hochwald Bob. Steiger. Gurnigel E. Burnat. Vernans Lausanne Favrat. Lully Jaccard. Justi Thal F. v. Tavel. Engelberg! Binn 1400 m. E. Fischer. Filzbach: Wallensee F. v. Tavel. Chur V. A. v. Salis. Pon- tresina 1820 m. Coaz. Zwischen Filisur und Bergün F. v. Tavel. Aiguille de Baulmes Jura F. v. Tavel. Engl Schaffhausen Schalch. Als Extrem in der Entwicklung ist zu betrachten : Var. affine. (Aspidium Fisch. Mey. in Holaenacker Talüsch 10 ex Aschers. 27.) Var. incisum Moore Phytol. III 187 Luerss. 383. Unterste Fiederpaare oft entfernt, verkürzt, verbreitert, oft bis 7 cm. breit, und alsdann unterste Fiederchen der Unterseite verlängert (Ähnlichkeit mit A. spinulosum) sehr tief gelappt, Lappen bis 1 cm. lang, oft etwas gezähnt; mittlere und obere Fiedern breit lanzettlich, 3 bis 4 cm. breit, gefiedert: Fiederchen meist etwas entfernt, an der Basis nicht geöhrelt, unterste auch nicht herablaufend, sondern gegen die Basis oft verschmälert, auch nach der Spitze verschmälert, oft spitz zulaufend, sämtlich tief eingeschnitten: Zähne 3 mm. lang, lanzettlich spitz. Diese grösste und am meisten geteilte unserer Formen ist sehr oft nur im untern Teil des Blattes deutlich entwickelt, während die grössere Hälfte desselben in deorsolobatum oder in crenatum übergeht. Hab. Eher vereinzelt. Am schönsten ausgebildet sah ich sie aus Deutschland: Rückertsberg Geisa Rhön Goldschmidt (Wirtgen Pterid 116) und Gera Hainburg Naumann. Ahnlich auch von Boscolungo Toscana 1500 bis 1800 m. Levier und Bosnien E. Brandis. So auch die englische bei Lowe our native ferns I 254 Fig. 204 als v. dentatum abgebildete Pflanze. Diesen Exemplaren nahe kommend folgende Schweizer Exemplare : Vauderens C. Freiburg Favrat Herb. Tripet. Aux Plans 1200 m. Ros. Masson. Pont de Nant Wilczek. Brünig! Gerschniwald und Arnitobel Engelberg ! Kleiner zwischen Taesch und Randa Wolf. Heilig Kreuz Binn 1900 m. E. Fischer. Unsere Pflanze von Pont de Nant steht dem A. Goldieanum (Neph- rodium Hook.) N. Amerikas sehr nahe : dieses hat noch breitere ent- fernter stehende Fiederchen, deren unterste verkürzt sind. Eine besonders auffallende Form von affine hat sehr stark, um 1 bis 2 cm. entfernte bis 3 cm. lange und ^/g cm. breite tief gelappte Fiederchen, deren Lappen wieder gezahnt sind, und die gegen die Basis des Blattes sehr unregelmässig gestaltet und jedenfalls monströs defor- mirt sind. Hab. Cornee Jura von Neuchätel Godet. 134 LUSUS Heleopteris. (Polypodium ßorkh. Roemers Archiv I 3. 319.) Milde Nov. Act. 27. 2. 510. Schattenform, meist im Dickicht. Wie vorige oder auch wie deorso- lobatum, aber Abschnitte breit lanzettlich dreieckig geschweift, aus breiter Basis nach der Spitze stark verschmälert, daher ebenso breite dreieckige Buchten lassend, tief grob und schleuderig gezahnt und oft bis zum Grunde unregelmässig gezahnt. Meist steril. Hab. Zürichberg Kceser. Flims 1000 m. W. BernouUi. Emmatten L. Fischer. Brünig! Weisstannenthal (fertil) Wilczek. Javernaz Rosine Masson. Clou (fertil) Favrat. Aux Plans (fertil) Eosine Masson. Sublusus latipes. Moore Nature Printed Brit. ferns Octavo I. 192. Klein, gedrungen, langgestielt, Stiel 20 bis 25 cm.. Spreite fleischig, 40 bis 60 cm. auf 16 cm. oval deltoid, an der Basis ziemlich plötzlich oder auch gar nicht verschmälert, Fiederchen ähnlich Heleopteris, sehr gross, bis 1 cm. breit, oval zugespitzt, sichelig gebogen, unten herab- laufend, geschweift gekerbt bis tief geteilt, Spitze der Spreite etwas monströs gekräuselt, Sori wenig zahlreich, nur in der Spitze, verkümmert. Genaue Analogie von Athyrium Filix femina v. latipes Moore. An dem- selben Standort: Hab. Geschlagener Buchenwald bei Liestal ! Ahnlich aber grösser Gera Stadtwald Br. Naumann 13. An die Form Heleopteris, weil meist bei dieser, aber auch bei andern Var. das A. Filix mas vorkommend schliesst sich LusUS erosum. (Aspidium Schkuhr Krypt. I 46 Tab. 45.) Doell Rhein flor. 16. Ausgebildete Fiederchen wechseln mit verkürzten, einseitig ent- wickelten, oft tief ausgebissenen und fast auf Null reducierten. Analogie des Athyrium Filix femina multifidum. Durch teratologische Einflüsse hervorgerufen, zum Teil Frostform. Hab. Z. B. Liestal ! Cornee Neuchätel Ch. H. Godet. Hinterer Bachtel E. Benz. Bantiger Bern F. v. Tavel. Roggenfluh Schroeter. Combes des Moulins Chaux-de-Fonds (fertil) G. BernouUi 1856. Dole E. Ayasse. Eine Form von Küngeldingen Zofingen H. Lüscher hat nach oben bloss gelappte, nicht gefiederte Fiedern. Eine solche von Schür Zofingen H. Lüscher hat Fiedern, deren obere Hälfte fehlt, mit 5 cm. langen Fiederchen, etwa 6 jederseits, stumpf, gross, fast gestielt, Basis verschmälert, oval rautenförmig. Offenbar teratologisch. Var. pseudo-rigidum. Durch Combination tiefer Zahnung und kleiner Fiederchen ausge- zeichnet. Nicht grosS; duppelgefiedert, Spindel reichlich abstehend be- 135 schuppt, Spreite ovallanzettlich in die Basis verschmälert. Unterste Fiedern abwärts nicht vorherrschend entwickelt. Fiederchen durch Ab- stände getrennt, klein : 1 cm. auf 3 mill., oval endigend, Basis nicht verbreitert, bis zur Hälfte jeder Fiederchenseite in abstehende, etwas nach vorn gebogene Zähne eingeschnitten, die an der Spitze öfters wieder spitz gesägt sind. Habitus durch Kleinheit der Teile von Var. affine ganz verschieden, an A. rigidum mahnend, doch immerhin noch von doppelter Grösse. Auch an Athyrium Filix femina v. fissidens erinnernd. Hah. Baden-Baden bei Gunzenhausen ein Ex ! Aehnlich aber grösser bei Brennet Schwarzwald ! Wohl auch in der Schweiz zu finden. Var. subintegrum. Dcell flor. Bad. 27. Pflanze meistens mittelgross bis klein. Bloss fiederspaltig, Ab- schnitte parallelrandig sich berührend, an den Seiten ganzrandig, nur an den stark gestutzten Enden feingezähnt. Milde fil. Europ. 119, der diese Var. sehr unpassend genuinum nennt, sagt von ihr : vulgare prseser- tium in regionibus borealibus. Dies ist ein Irrtum. Hah. In ausgeprägter Form bei uns im insubrischen Gebiet und hier nicht selten : sonst sehr sparsam und wie zufällig unter v. crenatum. Trockene warme Standorte besonders an Mauern. In sehr charakteristischer Gestalt: klein 3 bis 4 dem. lang, reich fructificierend, Spindel mit langen rotgelben Spreuschuppen zottig. Fiedern und Segmente fast dachziegelig genähert, letztere sehr klein, breitlineal, ganzrandig, nur am horizontal- gestutzten Ende etwas gekerbt: Castanienwaldung des Malcantone: No- vaggio, Astano und daselbst vorherrschend Oct. 1899! Mahnt an die extreme Form glandulosum Mild. fil. Eur. 123 von Corsica Chahert. Morcote Guidino bei Lugano Wirtgen. Lago di Muzzano Knetsch. Locarno Mariani. Bignasco und Fusio Maggia Chenevard. Ebenso ob Sondrio 500 m. Coaz. Brusio 700 m. Coaz. Val di Gerola S. von Morbegno Veltlin 2000 bis 4000' Brügger. Orta Wilczek grosse Pflanze. Savoyen Les Echelles Chahert Soc. Dauph. 3939. Versus subintegrum : Luzern Boh. Steiger. Oberhasle unter Handeck ! Sur Vionnaz Wolf. Salvan E. Ayasse. Nur im obern Teil der Spreite versus subintegrum: Liestal! Wiederum sehr deutlich im Gr. Baden: Mercur, Schloss und Yburg bei Baden-Baden Doell Herb. Kneucker. Gunzenhausen ! ob Brennet ! Hofsgrund Sickert. Var. attenuatum. Diese Form gleicht sehr der von Luerssen in Bibl. Bot. Heft 28. 1894. Tab. 19 abgebildeten Frostform, zeigt aber keine Spur der Ver- 136 stüminelung der obern Fiedern, wie sie Luerssen's Abbildung darstellt, und bildet eine gut charakterisierte Var. Kleine Pflanze, 3 bis 5 dem. hoch, 10 bis 12 cm. breit, Fiedern ent- fernt, aus breitester Basis bis zur Spitze allmälich verschmälert, also dreieckig-lanzettlich, Abschnitte nach der Spitze zu ebenfalls allmälich verschmälert, lineallanzettlich, jederseits etwa 15 bis 20, kammförmig dicht meist seitlich etwas gezahnt, reichlich fructificierend. Hah. Verbreitet bes. in der höhern Region: ob Lac Tanay 1700 m. Baumgrenze ! ob Vernayaz Wolf. Herrenrüti Engelberg ! Pierreuse Chäteau d'Oex Favrat. Mordes Ph. Paiche. Liestal C. Basel mit In- dusien die sich der Var. paleaceum nähern ! Chaux-de-Fond Sire. So auch von Unteressendorf Württemberg Dr. Probst. Isle of Wight England Hb. Kew. Was unser attenuatum im Verhältnis zu crenatum, ist f. tenuisecta Kaulfuss Pteridoph. nördlich. Jura S. 15 im Verhältnis zu deorsolobatum : nämlich eine diesem durch tief geschnittene und etwas auseinander ge- rückte Fiederchen angehörige, aber äusserst schmale Form, deren Fieder- chen nur 3 bis 5 mm. breit sind. Hab. Nürnberg Kaulfuss. Wohl auch bei uns zu finden. Die oben erwähnte Frostform Luerssens bei Liestal! 1900. Var. paleaceum. (Mett. Abh. Senkenberg. Ges. II 55.) Diese Form beruht nicht auf Eigenschaften des Aufbaus, sondern lediglich des Indusiums, welches oft aber nicht immer klein, nicht flach und hinfällig, sondern bleibend und lederig hart ist, und den Sorus der Art überwölbt, dass der Rand des Indusiums auf der Blattfläche ruht und nur durch seitliches Einreissen des Randes zuletzt der Sorus Luft bekommt. Farbe des Indusiums meist grau oder tief rotbraun. Diese Var. kommt bei grossen und breiten stark spreuhaarigen, aber auch bei andern Formen vor. Hab. In ausgeprägter Form selten und ganz einzeln. Novaggio Oct. 1899! Auch aus den Seealpen Bichnell. West Coves Isle auf Wight Hb. Kew. Madeira Monlz. Versus paleaceum, mit kleinen braunen weniger entwickelten In- dusien Baden-Baden M. Lange. Zastler Schwarzwald Loesch. Übrigens treten solche bleibende, übergreifende Indusien auch bei andern, uns fremden Var. des A. Filix mas auf. So ganz normal bei der Subspec. A. elongatum Sw. syn. A. durum Lowe Madeira's, und am stärksten bei der Subspec. A. chrysocoma Christ. Bull. Boiss. VI. 12. Dec. 1898. 966. W. China's Henri/. Ferner bei A. argutum Kaulf. N.-W. Amerika's Durch ihre Bekleidung zeichnet sich aus 137 Var. setosum. Blatt kurz gestielt, weich, sehr hellgrün, 40 auf 25 cm., breit oval, aus der Mitte nach oben und unten verschmälert. Abschnitte schmal, 1 cm. lang, dicht stehend fast ganzrandig oder fein gesägt, nach dem Ende etwas verschmälert. Blatt durchweg von feinen zum Teil drüsigen Spreuhaaren pubescierend. Sori klein, blass. Indusium klein, ganzrandig wie beim Typus. Hah. Kehrsiten üferwald ! Hohe Rohnen SchuUhess in Hans Sieg- fried Schulherbar. In der Bekleidung ähnlich dem Var. giandulosum Milde von Corsica, aber in der Tracht davon total verschieden. Areal der Art. Weit verbreitete, in eine Menge von Formen zerfahrende Waldpflanze. 1. Unsere geschilderten Formen kommen, mit Vorherrschen der Var. crenatum, in ganz Europa vor und gehen auch nach den atlantischen Inseln und Abessinien. Auf den Canaren findet sich in Var. Canariense (Aspidium AI. Braun Flora 1844. 708) die entwickeltste Form mit reich- lich dreifach gefiederten Blättern, wozu unsere Var. affine (incisum) nur einen schwachen Anlauf nimmt. Unsere Formen sind weiterhin zu verfolgen durch N. Asien bis China und Japan, wo Faune die Var. crenatum und deorsolobatum in deutlicher Gestalt sammelte, dann nach dem Himalaya und S.-O. Asien. Schon in China und Japan, noch mehr aber in den letztgenannten Gebieten treten aber allmälich grössere, entwickeltere Subspecies auf; immerhin ist in S, Indien (Mez), Celebes (Sarasin) und den Sandwichs- Inseln (Baldtv'm) eine Form zu Hause, die sich nur durch grössere Dimension und stärkere dunklere Beschuppung von unserer Var. subin- tegrum unterscheidet. 2. S. Afrika hat die Subspec. elongatum Sw., die auch zu den Masca- renen hinübergeht. 3. In N. Amerika ist die Art in der Var. crenatum nur als Selten- heit in Canada und Vermont Faxon und neuerdings in Colorado Jones gefunden. 4. Dagegen ist dieselbe grosse Form der Var. subintegrum, die auch in S. Asien auftritt, in den Anden von Mexiko Schumann bis S. Brasilien Schwache vorhanden. Alsdann aber kommt in den nördlichen Vereinigten Staaten das grosse A. Goldieanum (Nephrodium Hook) vor, welches sich direkt an die Var. affine (incisum) anlehnt und sich nur quantitativ von ihr unter- scheiden lässt, nämlich durch Fiedern, die nach Basis und Spitze mehr verjüngt, also breit lanzettlich und gröber gezahnt sind. Im tiefern S. Amerika und in Australien fehlt die Art. 138 A. Filix mas x spinulosam. A. Braun in Doell. fl. Bad. 30 ex parte. Aschers. 35. ex parte. A. remotum. A. Braun. Verjüngung 329 ex parte. Luerss. 394 fig. 144, Spreite schmal: 12 cm. Fiedern, besonders untere, entfernt gestellt, aus breiter Basis verlängert, dreieckig, kurz (6 cm.), Fiederchen kaum 1 cm. lang, 4-5 mm. breit, ovallanzettlich, an A, rigidum erinnernd, durch ganz kurze Abstände getrennt, ovallänglich, eingeschnitten grob doppelt gezähnt, Zähne scharf. Schuppen des Stiels ungleich : ovale grössere mit schmallanzettlichen gemischt, sehr wenig zahlreich, blass gelb-braun. Von A. spinulosum durch verlängertes Blatt, weniger entschieden vergrösserte unterste Fiederpaare, zahlreichere mehr gleichmässige Fiederchen mit kürzerer Zahnung; Vtn A. Filix mas durch dünneren zerbrechlichen Stiel, schmaleres Blatt , entferntere dreieckig nach der Spitze verjüngte Fiedern und sparsame Beschuppung des Stiels verschieden. Hah. Liestal Baselland mit den Eltern 3 Stöcke August 1899 ! Dieselbe cultiviert im botanischen Garten von Strassburg seit A. Braun's Zeit c. Flückiger. Ebenso « e Geroldsau oriunda stirps » A. Braun (man. propr.) Herb. Christ. A. Filix mas x dilatatum. A. Filix mas = spinulosum A. Braun cit. et Aschers cit. ex parte. Luerss. 394 ex parte. A. remotum var. subalpinum Borbas ex Luerss. 402. Pflanze um die Hälfte grösser als A. Filix mas X spinulosum. Spreite relativ breiter, 60 cm. auf 18 bis 20 cm., mittlere und obere Fiedern mm Fig. 27. Aspidium Filix mas X dilatatum länger, bis 12 cm. an der Basis wenig verbreitert, lanzettlich, weniger 139 entfernt, nach oben dicht gestellt, Fiederchen durch deutliche Abstände getrennt, unter einander ziemlich gleich, spitz oval, 1, IV2 und bis 2 cm. lang und -/g cm. bis über 1 cm. breit, untere tief eingeschnitten gezähnt und Zähne scharf klein gezähnt. Stiel derber als bei voriger Form, ähnlich A. dilatatum, zerbrechlich, Schuppen zahlreich, abstehend , pfriemlich lanzettlich, hell- bis tiefbraun, mit einigen grossen ovalen gemischt, ohne deutlich verdunkeltes Centrum. Von A. Filix mas durch die relativ breiten scharf fast grannig ge- zähnten, durch Abstände getrennten Fiederchen und die länger gestielte an der Basis deltoide Spreite sofort zu erkennen. Hah. Oben im Haitiwald bei Kriens, bezeichnet als « Riesenexemplar von A. spinulosum » Roh. Steiger Herb. Lucern. Stadtwald b. Winterthur Hirzel Herb. Schalch. Dieselbe : « Planta unica prope Aachen autumno ann. 1859 reperta et in Horto Berolin. transplantata ubi adhuc vegetat. 1876. » ex. herb. A. Braun in Rabenhorst Crypt. vasc. Europ. Schwarzwald : Oberriederthal Thlrii. St. Wilhelm Thiry. Loesch. Zastler Loesch. In dieser Gegend in namhafter Anzahl ca. 50 Stöcke vorhanden ex Loesch. Saargebiet Montclair Korkum c. Wirtgen. Am nächsten an Filix mas tritt die Farn von Rottenburg, Tirol. Woynar : Fiedern wenig entfernt, Fiederchen sich berührend, nur noch durch Form und Zahnung der letztern an dilatatum mahnend. 28. Ä. rigidum. (Polypodium Hoffm. Deutschi. fl. 11, b) Swartz Schrader Journ. 1800, II, 37. Luerss. 403. Aschers. 29. Bei dieser Art sind, ähnlich A. cristatum, die fertilen Fiedern nicht horizontal, sondern schief zur Spindel und zugleich etwas aufrecht ge- stellt. Sie variiert nicht wesentlich, nur hie und da kommen grössere, an der Basis stärker doppelt gefiederte Blätter vor (dies wohl die forma meridionalis Milde fil. Europ. 127); ferner solche, deren Fiederchen scharf kammförmig einfach gezahnt sind: dies eine sterile, wohl etwas monströse Gestaltung. Hah. Bewohnt oft gesellig die offene subalpine und Alpenregion der äussern Kalkalpen von Ost nach West auf steinigen buschigen Abhängen, namentlich den Karrenfeldern und scheint an Kalk und Dolomit ge- bunden. Selten und nur an Felswänden tiefer herabsteigend. Ebenso- selten in den innern Alpenketten. 1. Nördlicher Alpenzug : Saxer Lücke Appenzell F. Schneider. Ex. sehr tief und fein gezahnt. Messmer. Rossmahd, Menschlein, Appenzell W. Bernoulli. Vorderrhein-Thal Custer. Rautispitz Glarus F. Schneider. 140 Churfirsten Schroeter. Wäggithal Oberalp 1500 m. Suppiger. Jaeggi. Melclialp, Schratten Rütimeyer. Brngger. Schrattenfluh, Karrenfelder Herb. Lucern. Stoss RJiiner, Mythen Bamberger, Rhiner, Eggler. Alp Sali gegen Uri lihiner. Guggenfluh Sihl-Thal Brügger. Kinzigpass Uri, 5000— GÜOO' Brügger. Pilatus 1850 m. Jaeggi, Christ, W. Bernoulli. Faulhorn 6000-7000' Guthnick. Axalp Faulhornkette 1750-1900 m. W. Bernoulli. Justis - Thal F. v. Tavel. Alpthal Schwyz R. Schinz. Stockhorn 6000' Fischer -Ooster. Ganterisch D. C. Brunner 1808 Herb. Bernens. Gastlose 1700 m. Wilczek, Mortais L. Fischer. In den Bergen der Gruyere an mehreren Orten nach Cottet und Castella Guide du bot. C. Fribourg 1891. Bouellaire sur Bex Thomas. Lavaraz Tripet. Favrat. Col des Essets Lerch. Paneyrossaz Haller fil. Col d'Essert Anzeindaz Vetter. Planaz, Parey, Chateau d'Oex Leresche, Favrat. (Tour de) Mayen Bürdet. Martinets 1700 m. Christ. Grammont 1800 m. Jaccard. Tanay 1800 m. Wilczek. Mortenne sur Vouvry, Novil sur S. Gingolf, Fontaine blanche sur Morgins Wolf. Savoyen : Vergy Faiiconnet, Brison giaciere Bourgeau. 2. Saleve u. Jura : Saleve Sommet Chavin. Theobald Hb. G. Bernoulli. Grand Piton E. Ayasse. Thoiry Dupin. Reculet cret des neiges Reuter. Jea?ijaquef. M. d'Allamogne Michalet 700 m. Rochers au Pre de Biere Jura Vaudois 1872 Vetter. N. de Marchairuz Vetter, sehr grosse, der V, meridionale Milde ähnliche Ex. 3. Südliche Voralpen : Grigna Reuter 1859, Schroeter W. Bernoulli. Resegone W. Bernoulli, bis jetzt noch nicht auf unserm insubrischen Gebiet nachgewiesen. 4. Innere Alpen : Trützithal Ober- Wallis Jaccard, sehr grosse, tief eingeschnittene Form. Sanetsch : Glacier de Sanfleuron E. Burnat. Plan-neve Schleicher. Herb. Haller fil. Source de la Sionne Wolf. Besse. Chapieu derriere le Montblanc herb. Reuter. Alpe de Cheville und Su- .sanfe Wolf. Gürgaletsch bei Parpan F. Schneider. Areal der Art. Äussere Alpenketten von Siebenbürgen und Macedonien Dieck zu den West-Alpen, Col delle finestre Bourgeau, Pyrenäen, Grossbritannien. Das mit ihr als Var. vereinigte Asp. pallidum (Nephrodium Bory Exped. Moree 287) Link. Spec. fil. 107 ist eine, auch durch biologische Merkmale verschiedene Subspecies der heissen Küsten- und untern Berg- region des Mittelmeerbeckens von Kleinasien bis Algerien und Süd- Spanien. Das mit ihr zusammengeworfene Asp. argutum Kaulfuss Enum. fil. 242 Californiens, das ich schon lange Jahre neben unserm A, rigidum cultiviere, ist sehr energisch verschieden. 141 Das von den englischen Autoren und Aschers. 31 citierte Vorkommen der Art in Afghanistan bezieht sich nicht auf unser alpines A. rigidum, das (Hope mss.) in Indien ganz fehlt, sondern auf A. odontoloma (Moore), das dem A. pallidum näher steht, als unserm alpinen A. rigidum. Nahe unserer alpinen Art steht A. barbigerum (Hook) syn. Nephro- dium Falconeri Hook. Cachemir's Levinge, Trotter, und kann als Homo- logon gelten, immerhin sind die Unterschiede sehr erhebliche. 29. Aspidiam dilatatum. (Polypodium Hoffm. Deutschi. Fl. II. 7. 8.) Smith, fl. Brit. 1125. A. spinulosum. var. resp. Subsp. dilatatum Sw. Syn. fil. 54. Luerss. 439. Aschers. 33. Aspid. spinulosum Sw. in Schraders Journ. 1800 H 38 umfasst be- kanntlich A. spinulosum Smith cit. 1124 oder A. spinulosum genuinum (Nephrodium Roeper flor. Mecklenb. I. 93) und das Asp. dilatatum. Conventionell wird ersteres als Typus vorangestellt. Allein es scheint mir richtiger, diesen Rang dem A. dilatatum zuzugestehen, weil es nicht nur die allseitig am vollsten entwickelte, sondern auch die verbreitetste Pflanze ist. Im ganzen Waldgebiet Europas und N. Amerikas dominirt entschieden A. dilatatum, und nur im nördlichen Flachland Deutschlands tritt es etwas hinter A. spinulosum zurück. Vollends in der Schweiz ist letzteres entschieden spärlicher, und findet sich nur zerstreut und in kleinen Gruppen im untern Waldgebiet, während A. dilatatum gesell- schaftlich und massenhaft bis in den hohen Bergwald auftritt. Was die Charaktere betrifi't, so steht in Allem: den Dimensionen^ den Schuppen, dem Grade der Zerteilung, A. spinulosum zurück und bildet eine entschiedene schwächere Ausprägung. Zugleich zeigt es eine gewisse Hinneigung gegen A. cristatum. A. dilatatum ist eine grosse Pflanze mit grossen braungelben in der Mitte dunkelbraunen Spreuschuppen des Blattstiels. Dieser ist halb so lang oder doch stets kürzer als die überhängende Spreite. Diese ist 8 dm. lang und länger bei 4 bis 5 dm. breite, deltoid bis länglich del- toid und verlängert oval; Fiedern genähert in fast gleichmässigen Ab- ständen, lang zugespitzt ; unterste bis dreifach gefiedert, lang zugespitzt, Fiederchen tief eingeschnitten, letzte Abschnitte tief weichgrannig ge- zahnt. Sori gross, Indusium gross, drüsig gewimpert. Hab. Einer der gemeinsten Waldfarne, fehlend in der warmen Hügelregion, besonders häufig aber vom Beginn der Tannenregion und bis an deren obere Grenze, gesellig den beschatteten Waldboden über- ziehend, gemischt mit den Athyrien. Zurücktretend aber nicht fehlend in der Lärchenzone von Wallis und Graubünden. Beispiele subalpiner Standorte: 142 Wallis: Trützithal 0. Wallis Jaccard. Binnthal 1800 m. E. Fischer. Graubünden : Avers Ferrera 5000' BriUjger. Churwalden 4000' Brügger. Samnaun Kccser. Muntarütsch 1800 m. 0. Engad. Candrian. Tessin: Val di Frodo S. Gottardo Franzoni. Bernardino Franzoni. Camoghe. Campo sotto le Gase dei Pedrazzini. Tamar Franzoni. Piora 1900 ni.! Eine sehr kleine fructificierende Alpenforni. 2 dm. hoch 0. Engadin. Charnadüra 1800 m. Candrian. La Barma Val des Dix und Pralong Heremance Wolf. Mauvoisin Bagne Wolf. Unsere normale Form ist die Var. deltoidea Milde fil, Europ. 137 mit deltoid von der Basis zur Spitze verjüngter Spreite. Var. oblongum. Milde cit. Meist höhere Bergform : Spreite verlängert oval bis breit eilanzett- lich, 4 dm. auf 1 dm., Ränder fast parallel, Fiedern zahlreicher: 16 bis 18 Paare, Pflanze dreifach gefiedert, untere Fiedern kürzer, alle etwas aufgerichtet, Fiederchen entfernt, die dritter Ordnung sehr tief einge- schnitten, sehr schmal, lineal, spitz. Wenn unsre Schweizerformen im Vergleich zu den Mittel- und Norddeutschen (Gegend von Gera 1. Dr. Naumann) überhaupt schmäler zerteilte Fiederchen haben, so steigert sich diese Zerteilung an dieser Var. so sehr, dass bei der stark verlängerten Spreite eine starke habi- tuelle Ähnlichkeit mit Athyrium entsteht, wie sich denn auch in den Herb, manche Ex. unter dieser Bezeichnung finden. Diese stark schmal- lappige Form ist Var. alpinum. Moore ex. Lowe our native ferns I 302 fig. 247. Hab. Li Alpen Wäldern, Ritomsee Piora i. Alpenrosengebüsch 1890 m ! Gletsch 1900 m. Coaz. St. Moritz E. Burnat. Bagne E. Burnat. Ganz gleich aus Schottland Perthshire Ch. Clarke. Ähnlich auch Schächenthal F v. Tavel. Schlucht am Lac Tanay! Lochje Binn 1750—1800 m. E. Fischer. Pont de Nant Wilczek. Frostform mit sichelig einseitigen Fiederchen 1600 m. Wilczek. Ebensolche mit schmalen ausgebissenen Fiederchen und dadurch an den Rand gerückten Sori (Lusus Dicksonioides) Feldsee Schwarzw. Förster. Var. dumetorum. (Moore nat. printed. Brit. ferns Ed. octavo I 48. Schwache Pflanze. Blattstiel fast so lang als die Spreite. Spreu- schuppen blass, kaum oder nicht dunkler im Centrum. Spreite 2 dm. auf 1 dm., oval deltoid, unterstes Fiederpaar kaum breiter als das mittlere, Fiedern lanzettlich, in fast gleichen Abständen, genähert, Fiederchen etwas entfernt stehend, länglich oval. Zahnung kaum zur Hälfte der halben Lamina eindringend, zusammenneigend, oft einfach. 143 Diese schwache Form ist es, welche man als Verbindung des Typus mit A. spinulosum ansehen kann; immerhin sprechen die genäherten und verlängerten Fiedern mehr für A. dilatatum. Hah. Vereinzelt mit der Normalform: Grosmont Gruyere! Ablänt- schen Alp Gruben 1600 m. Schroeter u. Wilczek. Pfäffikonsee Wilczek. Niederurnen Glarus Baumann. Bachtel Gyrenfeld Briigger. Foret de Joux Jura Jeanjaquet. Sur Vionnaz Wolf. S. Bernardino TJ. Ä. v. Salis. Val Furva U. A. v. Salis. Schieitheim Schalch. Liestal! Diese Form habe ich auch aus England. Hb, Kew, und N. Amerika Niagara Hb. Kew. und aus dem bad. Schwarzwald Bermersbach Kneucker. Var. Chanteriae. Moore nature Printed Brit. ferns octavo I 45. Form mit verlängert ovaler in eine lange Spitze ausgezogener Spreite, die bloss doppelt gefiedert ist, mit breit gezahnten Fiederchen, ausge- nommen die zwei untersten Fiederpaare, deren unterste Fiederchen ver- längert und fast zur Rippe eingeschnitten sind. Fiedern und Fiederchen sehr entfernt, der Habitus dadurch sehr verändert. Hab. Pont de Nant Wilczek. Lac Tanay 1426 m. Wolf. Ganz ähnlich Gera Naumann. LUSUS recurvatum. Lascli verh. B. ver. Brandenburg II 80. Normalform mit convexen Abschnitten, deren Ränder und Zähne stark nach unten eingebogen bis zusammengeklappt sind. Farbe meistens etwas dunkel. Analogen des Lus. Rhaeticum bei Athyrium Filix femina. Hab. Häufig unter der flachen Form, auch oft nur an einzelnen Blättern derselben. Areal der Art. 1 . Waldfarn von ganz Europa, namentlich auch der südlichen Gebirge und des subarctischen Gebiets. In N. Asien, namentlich in China und Japan, treten etwas abweichende Subspecies auf. In S. Asien und schon im Himalaya fehlt die Pflanze; über die Balkanhalbinsel und das nördl. Kleinasien geht sie in dieser Richtung nicht hinaus. 2. In N. Amerika in identischer, meist aber in einer Form mit schmälern und kürzer gezahnten Fiederchen, die auch auf Madeira Kny. Favrat, Moniz vorkommt. 3. Sehr nahe verwandt ist A. inaequale (Nephrodium Hook.) S. Afrikas und A. spinulosum Cordemoy fl. Isle Reunion 76 von der Reunion. 144 30. Snbspec. A. spinulosum. (Folypodium fl. Dan. 12. 7. 707.) Smith H. Brit. 1124. A. epjnulosum genuinum (Nephrodium Roeper z. Flora. Mecklenb. 93.) Milde fil. Eur. 132. Luerss. 433. A. spinulosum Subspecies A. euspinulosum Aschers. 32. Unterscheidet sich von A. dilatatum durch kleinere Dimensionen, in der Mitte nicht verdunkelte Schuppen des Blattstiels. Dieser ist un- gefähr so lang als die aufrechte Spreite. Spreite doppelt gefiedert, 4 bis 6 dm. auf 1 bis 2 dm., aus deltoider Basis eilanzettlich, Fiedern kurz zugespitzt, unterste Fiederpaare entfernt, oft um ihre Breite, drei- eckig aus sehr breiter Basis und untere Fiederchen der Basis stark ver- grössert, mittlere Fiedern an der Basis ebenfalls stark verbreitert, oval- dreieckig. Fiederchen nur grob doppelt gezähnt, nicht fiedergeteilt. Die sterilen Blätter haben mehr genährte und etwas tiefer geteilte Fiedern und Abschnitte und ähneln oft denen von A. dilatatum. Die Sori sind kleiner, oft nur punktförmig, das Indusium klein, mit kahlem oder wenig drüsigem Rande. Grosse Ex. werden als A. exaltatum Lasch verh, B. v. Brandenb. II 1860. 79 bezeichnet, verdienen aber die Tren- nung als Varietät durch keine Besonderheit. Hah. In der Schweiz zerstreut und ziemlich verbreitet, doch einzeln oder in kleinen Gruppen, dem eigentlichen Hochgebirg fast fehlend. Waldpflanze des Buchenwaldes, auch an Torfmooren. Katzensee Rosine Masson. Robenhausen F. v. Tavel. Einsiedeln 875 m. F. v. Tavel. Uto Kaeser. Rothenthurm Brügger. Stadtwald Winterthur Hirzel. Meyenmoos b. Bnrgdorf. L. Fischer. Luzern Herb. Lucern. Brünig ! Hohe Rohne Eggler. Töss-Stock C. Zürich G. Hegi. Vögelisegg Schlatter. Tourbiere de Gourze und Vernand dessus Favrat. Sauvabelin Favrat. Chäteau d'Oex Dupin. Sagnettes Jura Neuch. Lerch. Planchettes Sire. Cornee Godet. Liestal ! Höhere Lagen: Champey 1400 m. Wolf. S. Gottardo jprf/w^owi. Fusio Chenevard. Tenero Franzoni. Muntarütsch 0. Engadin 1700 — 1800 m. Candrian. Im Unterengadin giebt Killias flor. Unt. Eng. 1887/1888 nur A. dilatatum an. Var. elevatum. A. Braun in Doell. Rhein, flor. 18 und fl. Bad. 31. Sehr bemerkenswert durch Annäherung an A. cristatum. Blatt steif aufrecht, Spreite parallelrandig, am Grunde gleich breit, untere Fieder- paare sehr entfernt. Fiedern aufwärts gerichtet (daher der Name) Fieder- chen genähert, kurz, spitz oval, seicht aber scharf gezahnt. Hab. Form der Torfmoore, öfters zusammen mit A. cristatum. Katzensee Rosine Masson. Robenhausen H. Schinz. Inkwyl Du Commun. Meyenmoos b. Burgdorf L. Fischer. Gümlingen - Moos Bern Guthnick. Rothsee Luzern Herb. Luzern, Geissboden Zug Bamberger. Bois de la ville 145 Lausanne! 185G. Tourbiere de Gourze Rosine Masson. Dole Wilczek. Joux du Plane Godet. Provins E. BouteUler. Marais de Noiraigue Lerch. Versus elevatum Brünig! Seegräben Zürich H. Schlnz. Areal der Subspecies spinulosum: 1 . Waldfarn tieferer Lagen von Mitteleuropa, auch der Flachländer, nicht der höhern Gebirge, nicht des höhern Nordens, und nicht oder nur ausnahmsweise im Gebiet südlich der Alpen. Aus N. 0. Asien habe ich die Pflanze nie gesehen. 2. In N. 0. Amerika in sehr ähnlicher Form. 31. A. cristatnm. (Polypodium L. Spec. Plant. Ed. I, 1090 ex parte.) Swartz in Schrader Joiirn. 1800 II, 37. Luerss. 412. Aschersen's 30 Unterordnung dieser Art unter eine Gesamtart mit A. spinulosum und dilatatum ist als phylogenetische Hypothese sehr berech- tigt, aber zur Zeit verfrüht. Bei der häufigen Verwechslung mancher anderer Farne (selbst von Athyrien !) mit dieser in der Schweiz seltenen Art in den Schweiz. Herb, ist eine kurze Charakteristik nicht ganz überflüssig. Durch die schmale, breit lanzettlich-parallelrandige Spreite und die kurzen, breit dreieckig länglichen, stumpflappigen Fiedern sofort kennt- lich. Pflanze kahl, derbkrautig, gelbgrün, Schuppen des Stiels hell, dünn. Pflanze etwas dimorph; sterile Blätter kürzer, mit breiten stumpfen Fiedern. Fertile Blätter: Stiele straff, 20 — 30 cm. lang. Spreite schmal länglich, parallelrandig, 30—50 cm. lang, 8 cm. breit. Fiedern sehr kurz gestielt, unterste sterile Paare entfernt, verkürzt, breit dreieckig, fast herzförmig, tief eingeschnitten, untere hintere Lappen am grössten. Obere fertile Fiedern aus breiter Basis dreieckig länglich, zur Blattfläche senk- recht und etwas aufwärts gestellt, mit 6 — 10 tiefen, rundlichen, ohne Bucht sich berührenden Lappen; diese gekerbt bis scharf doppelt ge- zahnt. Sori gross, 8 in jedem Lappen, sich zuletzt berührend. Indusium gross, kahl, bleibend. A. spinulosum v. elevatum unterscheidet sich na- mentlich durch die von Buchten getrennten, spitz ovalen, bis zur Spindel eingeschnittenen Fiederchen. An allen Standorten kommen zwei Formen vor: var. crenatum mit sehr seicht und stumpf gekerbten Lappen. Vorwiegend am sterilen Blatt. 10 146 var. senatum mit ziemlich tief doppelt eingesägten Lappen und scharf zugespitzten Zähnen. Hab. Pflanze alter Torfmoore, weniger im Wasser selbst, als an den Wurzeln der Erlen und anderer Holzpflanzen. Sehr zerstreut und spär- lich an den nach und nach aussterbenden Mooren des schweizerischen Plateau, und auf je einem kleinen Gebiet des Jura und des Rhonethals. 1. Plateau: Thurgau Bischofszell Weyelin 1881. Östlicher Teil des Hudelmooses, der zu Hagenwil gehört, reichlich 1893 nach 0. Naegeli. Nieder -Wetzikon E. Benz, Jaeggi 1891. Robenhausen Jaeggi, F. von Tavel 1890. M. Rikli 1897. Wauwyler-Moos, Luzern. Suppiger Herb. Lucern. Lascher. Löhrmoos, Kt. Bern, L. Fischer. Schmidtmoos bei Amsoldingen Vulpius. Fischer-Ooster. Tourbieres de Reutigen pres Thoune 615 m. H. A. Romieux 1891. 2. Jura : Tourbieres des Ponts, Neuchätel, A. 31er mod. 3. Muraz-Vionnaz, marais, Bas-Valais 1891 Jaccard. Vouvry Wolf. Areal der Art. Eine Pflanze der interglacialen aber nicht arctischen Gruppe und der Waldmoore, nach S. rasch verschwindend: 1. Nördliches Europa, vom östlichen Russland nach Nord- und Mittel- deutschland, aber nicht in den hohen Norden vordringend, auch nach S. rasch abnehmend und bei uns ihre allgemeine Südgrenze erreichend, die nur auf wenigen sporadischen Punkten in Oberitalien (Aschers. 31) überschritten wird. Im nordöstlichen und nordwest- lichen Frankreich (Abbeville De Martrins Bonos, Senlisse Chatin, Dampierre, Seine et Oise Rouy) hat sie ihre südwestliche Grenze. In unserer Nachbarschaft bei Freiburg i. B. Mooswald Thinj und im französischen hohen Jura nach Magnin. Flieht die Alpenkette und verhält sich ähnlich wie Trientalis, Betula humilis, Salix myrtilloides, Calla palustris, Ledum, Juncus squarrosus, Isoetes etc. Meist mit A. spinulosum zusammen, mit der sie reichlich Bastarde bildet. 2. Im östlichen Nordamerika verbreitet. In Japan in einer gegen A. Filix mas hingehenden Subspecies A. transitorinm Christ. Bull. Boiss. VII, 11. Nov. 1899, 822 Faurie. Verwandt auch ist A. Floridanum Hook. Fil. exot. 99 der südl. Verein. Staaten. 147 A. spinDlosnm X cristatam. Lasch, bot. Zeit. 1856. 43.5. Luers3. 421. A. cristatum X sijinulosum Aschers. I. 34. Unsere Schweizer Pflanze steht näher dem A. spinulosum Var. elevatum als die bei Luerssen 421, Fig. 153 abgebildete und, wie es scheint, in Deutschland ziemlich oft inter parentes auftretende Pflanze, indem die Fiederchen von einander entfernter stehen und die Zerteilung derselben etwas beträchtlicher ist. Im übrigen ist die Mittelstellung zwischen beiden Arten unverkennbar und namentlich die Schmalheit der Blattspreite und die breitdreieckige Form der untern Fiedern an cristatum erinnernd. Stiel so lang als die Blattspreite, 2V2 dem.. Spreite länglich lanzett- lich, Basis etwas breiter; etwa 12 entfernt stehende Fiederpaare, die fiederspaltige Spitze ungerechnet; Fiedern rechtwinklig zur Spindel ge- stellt; untere Fiedern breitdreieckig, die basalen Fiederchen stark ent- wickelt; untere Fiederchen oft fast bis zu ihrer Breite von einander entfernt, bis über die Hälfte hinein kurz grannig doppelt gesägt, untere bis zum Grunde eingeschnitten. Hah. In Turfosis Schmittmoos pr. Amsoldingen. Juni 1851. Fischer- Ooster. Herb. Bern. Dieselbe Stufe auch vom Lindenweiher bei Unteressendorf (Württem- berg). Dr. Probst 1891. A. perspinulosum X cristatum. Eine dem A. spinulosum Var. elevatum noch näher stehende, aber immer noch mit dem Verdacht der Hybridität behaftete Pflanze hat eine Spreite von 40 cm. bei bloss 10 cm. Breite, circa 20 Fiederpaare, die weniger entfernt stehen als bei voriger ; die untersten sind länglich drei- eckig und etwas stärker abwärts entwickelt; die Fiederchen gleichen denen des A. spinulosum F. elevatum, sie sind einige Millimeter aus- einander gerückt, oval, fast einfach und etwas grannig gezahnt, mit breiter, ungeteilter Mittelfläche, nur die untersten tiefer und hie und da zum Grunde eingeschnitten. Hab. Robenhausen. F. v. Tavel. Dieselbe Stufe liegt mir vor von Nienstedt (Hannover) 1887 Beck- mann; sie stimmt auch völlig überein mit A. Boottii Tuckerm. bei Asa Gray Manual Ed. 2. 598 von Boston C. E. taxon. 148 § Hemcsthcum. Newman thc Phytologist 1851, Append. 22. M. P. Pannentier, Recherches in Annal. Sciences Nat. Bot. van Nieghem IX. 19. 318. Eine von den Lastreeii unserer Flora vorzüglich gut sich abspaltende Gruppe: durch 2 bandförmige, sich im obern Teil des Stieles in einen rinnenförmigen Strang vereinigende Gefässbündel des Blattstiels, durch dünne Textur, relative Kahlheit oder Drüsigkeit und Seitennerven der fertilen Blattabschnitte, die an beiden Gabelästen einen Sorus tragen. Schleierchen klein, vergänglich, drüsig. Abschnitte der Fiedern ganzrandig. 32. A. montannm. (Polypodium Vogler Dissert. Giessen 1881.) Aschers, fl. Brand. 3. 13H. Synops. I. 25. Luerss. 366. A. Oreopteris (Polypodium Ehrb. crypt. 22). Swartz Schrad. Journ. IL 35. Hab. Ein sehr verbreiteter Farn in unserer montanen und subalpinen Region, häufig namentlich von der obern Buchenregion zur Tannengrenze, im Walde so gut als am Waldsaum und auf buschigen Weiden, wo er oft dichte Bestände bildet. Fehlt im warmen Hügelgebiet. Auch im Tavetsch A. Meyer. Ober-Engadin, Val Bevers, M. Can- flrian. Wallis: Commun dans le Haut-Valais: Binnenthal, Oberthal, Niederthal, etc. Jaccard. Therezen Wolf. Bagne Thomas. Derborence Wolf. Und in den Südalpen : Orsellina, S. Bernardino, Lago di Muzzano, 385 m. Coaz. Tamar, Roncaccio Franzoni. Cenere Leresche Cadro Favrat. No- vaggio 600 m.! Val Solda über der Grenze! Calanca, Arvigo Brügger. Im Jura seltener: Cornee, Ct. de Neuchätel Le.rch. Chineul La Bre- vine Lerch. Hasenmatt Lerch. Tiefere Standorte des Plateau: Ostermundingen Haller fil. Luzern Herb. Lucern. Entfelder Wald, Aargau J. Müller. Herb. G. Bernoulli. Im Thurgau an 4 Standorten 0. Naegeli. Sauvabelin und Jorat Favrat. Voirons pres le couvent Reuter. Saeckinger See! Fuss des Schwarzwaldes. Jurarand: Enge, Schaffhausen Schalch. Mühlethal bei Zofingen Lascher. Oehrli, Pratteln bei Basel li. Preiswerk ob noch ? Var. crenatum. (Milde Sporenpfl. 60.) Gezähnt-gekerbte Abschnitte. Hab. Murgthal, St. Gallen! Evionnaz Jaccard. Sehr entwickelt und bis zu doppelter Fiederung, freilich monströs im Schwarzwald Feldsee ! U9 Areal der Art : 1. Mitteleuropa vom Pontus und westlichen Russland durch den Alpenzug, Deutschland und Frankreich, in die Gebirge der westlichen Mittelmeerregion und nach Madeira Moniz; ferner nach Grossbritannien und dem südlichen Norwegen. 2. In Japan in einer etwas mehr beschuppten Var. Fauriei. Christ. Bull. Boiss. IV. 10. 671. Faurie. 33. A. Thelypteris. (Acrosichum L. Spec. PI. Ed. I. 1071.) Sw. Schrad. Journ. 1800 II. 40. Luerss. 360. Aschers. 24. Hab. Sumpfwiesen der untern Region, mit dem kriechenden Rhizom unter Wasser, in grössern Gruppen bis gesellig, an sehr vielen Stellen, aber mit den Sümpfen allmälich verschwindend. Z. B. Freidlingen bei Basel an der Grenze R. Preiswerk. Christ. 1879 Courvoisier. Eglensee bei Thaingen Schalch. Thurgau an 5 Standorten nach 0. Nägeli. Katzensee zwischen Reichenau und Taefligen Herb. Lucern. H. Scliinz. Robenhausen Herb. Lucern. Rothsee Herb. Lucern. Zwischen Zug und Sihlbrücke E. Burnat. Seewen, Seeried und unterhalb dem Steinerberg Bhiner. Unterhalb Weggis Rhiner. Gümligenmoos L. Fischer. Burgäschimoos bei Herzogenbuchsee L. Fischer. Geistsee bei Uetendort F. v. Tavel. Seedorfsee, Kt. Freiburg Vetter. Vervey pres d'Aigle Jaccard. Villeneuve-Noville Blanchet. Unter- Wallis gemein: Vouvry, Maladeire, Bouveret, Vionnaz, Muraz Wolf. Geronde pres de Sierre, Valais Fmiconnet, Jaccard. Roellebot, Geneve Chenevard, Ph. Paiche. Loquiat ä St-Blaise Jeanjaquet. Lerch, Godet. Pereux au-dessus de Boudry Godet. Marais tourbeux au Fuet pres Tavannes, Jura Bernois Tieche und U. Grezel, mit Saxifraga Hirculus und Polygala depressa, höchster mir bekannter Standort. Montcherand, Orbe Möhrlen. Troenex, Reuter, Valleyres Barheij. Epinex pr. Lignerolles Buttin. Arcegno Fran- 2oni. Muzzano Favrat, Mari. Var. incisum Aschers. FI. Brand I, 922. Hab. Vervey pres d'Aigle Jaccard. Var. Rogaetzianum. (Bolle B. V. Brand. I. 1859. 73.) Fertile Abschnitte, Vj cm. breit, so breit als die sterilen, nicht ein- gerollt. Hab. Montherod, Vaud, 1873 Favrat. Loquiat ä St-Blaise Lerch. 150 Areal der Art. 1. Nordasien von Japan bis Europa, ausser seinen südöstlichen Gebieten. 2. Ostliches Nordamerika. 3. Nilgherries Herb. Warburg. 4. Kehrt wieder in einer etwas stärker beschuppten Form (Var. squa- muligerum (Schlecht) in S. W.-, S.- und 0.- Afrika und Madagaskar: Herero-Land Schinz. Cap-Land Zeyher. Rehmann 1644, Grahams Town Hb. Kew. Transvaal Hartmann. Usambara Holst. Mada- gaskar, Ankafina Hildebrand. 5. In Neuseeland Craig. § Phegopteris. Fee gen. filic. 242 pro parte minima. Aschers. 21 pro parte (mit Ausschluss von A. Dryopteris und A. Robertianum). Pflanze klein, Rhizom lang kriechend, Blattstiele lang, einzeln stehend, Gefässbündel im Blattstiel zwei, die sich im obern Teil desselben in einen rinnenförmigen Strang vereinigen. Laubteile behaart. Sori sub- marginal. Schleierchen rudimentär oder null. 34. A. Phegopteris. (Folypodium L. Spec. PL Ed. 1 1089) Baumgarten Transsilv. IV. 28. Aschers. 23. Phegopteris poljijodioides Fee cit. 243 Luerss. 296.) Hab. Gemeine Waldpflanze der montanen Region unseres ganzen Gebietes, steigt in den Bachschluchten herab, fehlt aber unserm warmen Hügelgebiet und der untern Buchenregion des Plateau und des Jura- randes. Im Jura überhaupt seltener und erst in grössern Höhen : Bevi- lard Lerch, Tuet pres Tavannes Tische und von da südlich; Chasseron, Creux du Van Lerch. Ste-Croix, Vraconnaz Reuter. Chaux - de - Fonds NicoUet. Geht bis zum Hospiz des Simplon Favre. Charnadüra 1800 m. 0. Engadin M. Candrian. Niedere Standorte : Mühlethal Zofingen Lüscher. Solrütiwald Bern L. Greif Hb. Godet. Im Thurgau mehrere Standorte nach 0. Nsegeli. Var. Obtusidentatum. (Warnsd. Nat. Ver. Harz VII 83.) Nicht selten unter der gewöhnlichen, bloss gekerbten oder ganz- randigen Form. Die Abschnitte sind sehr deutlich grob- und oft spitz- gezahnt. Hab. Valletta di Fregiere Locarno Franzoni. Biasca Jaccard. Valien de St-Barthelemy sur Evionnaz 1000 m. Jaccard. Combe des Moulins Chaux-de-Fonds G. Bernoulli. Gryon G. Bernoulli. Flims W. BernouUi. Brünig Christ. Weisstannenthal Wilczek. Pont de Nant Wilczek. Mühle- 151 thal Zofingen Lüscher. Lac Tanay ! Creux du Van und Ste-Croix, Jura Lerch. Var. nephrodioidea. Auffallend durch sehr verlängerte ovallanzettliche an der Basis kaum verbreiterte Spreite. 30 Fiedern beiderseits unter der fiederspaltigen Spitze. Fiedern der Basis kaum verlängert, nicht abwärts gerichtet. Hab. Löhrmoos bei Bern G. Christen. Areal der Art. 1. Von Japan [Faurie] durch das nordöstliche Asien, Vorderasien und den westlichen Himalaya nach ganz Europa, im Süden im Hochgebirg. 2. Durch das kältere N. Amerika, hier mit der sehr ähnlichen Par- allelart A. hexogonopteron (Polypodium Michaux), das auch im Himalaya (Simla) auftritt. § Diyopteris. Kleine Pflanze mit langkriechendem Rhizom, vereinzelt stehenden, langen Blattstielen, mit zwei getrennten Gefässbündeln ; Spreite an der Insertion des Blattstiels in einem Winkel gebrochen, mehrfach ge- teilt, untere Fiedern gestielt, mit knotig gegliederter Insertion der Stielchen. Pflanze kahl oder mit kurzer drüsiger Pubescenz. Sori sub- marginal. Schleierchen rudimentär oder null. 35. A. Dryopteris. (Polypodium L. spec. plant. Ed. I 1093) Baumgarten Enum. Transsilv. IV 29. Aschers. Synops. I 21. Phegopteris Dryopteris Fee gen. fil. 243. Luerss. Farnpfl. 300. Unterscheidet sich ausser den ungefähr gleich grossen drei Teilen der Spreite und den entfernt stehenden Sori schon durch die Glätte und das lebhafte Kupfergrün der Spreite von A. Robertianum. Variiert nicht bei uns. In Deutschland (Thüringen Naumann) kommt eine sehr grosse, reichlicher zerteilte Form mit sehr tief und regelmässig eingeschnittenen, verlängerten Abschnitten vor. Dies vielleicht Poly- podium disjunctum Ruprecht bei Aschers. 21. Unter dem Einfluss der Insolation rollen sich die Lappen und Fiederchen nach unten ein, wie auch bei A. Robertianum, nach Analogie der Var. Rhseticum des Athyrium Filix femina. Hah. Überall, auf allen Bodenarten, aber zerstreut in schattiger Waldung von der Ebene bis über die Baumgrenze hinauf, und in der Bergregion am häufigsten, auch noch im Schutz von Felsblöcken auf offenen Alpenweiden. So Trübseealp Engelberg! Mittenbach Simplon 152 1600 m. Besse. Pralong 1600 in. Heremance Wolf. Lens 1600 m. Besse. Muntarütsch 0. Engadin 1800 m. Candrian. Auch im Jura gemein, sehr oft mit A, Robertianum, aber meist an schattigen Orten : Liestal ! Creux du Van, Montagne de Boudry Godet. Areal der Art. 1. Durch N. Asien von Japan über den westlichen Himalaya nach Vorderasien und ganz Europa, im S. in den Gebirgen sparsam. 2. Im kältern N. Amerika: mit dem Areal von A. Phegopteris sich ziemlich deckend, aber höher und tiefer steigend. 36. A. Bobertiannm. (Polypodium Hoffmann Deutsch, flor. II 20) unter Gesamtart A. Dryopteria. Aschers. 22. Polypodium calcareum Smith fl. Brit. 1117. Phegopteris Robertiana A. Braun bei Luerss. 303. Durch die zwei seitlichen Teile der Spreite, die kleiner sind als der endständige Teil, die zahlreichen Fiedern dieses Teils, die zahlreichen genäherten bis zusammenfliessenden Sori, die Pubescenz des graugrünen Laubes und der Axenteile, sowie das dickere nicht glänzend schwarze sondern braune Rhizom von voriger Art rasch zu unterscheiden. Ebenfalls ohne Varietäten. Hah. Ebenso verbreitet als vorige, aber nur im Kalkgebiet, und auch in den warmen Lagen der untern Region an Mauern und im Geröll, fast gesellig, auch in lichtem Stand. In den Kalkalpen häufig bis zur und über der Baumgrenze im Schutz von Blöcken, reihenweise an ihrem Rande: Surenenthal bei 1800 m.! Gemein längs dem ganzen Jura von den Weinbergen bis in die Höhen und in der Föhn- und Seezone : z. B. Vitznauer Stock « Kalk » Herb. Luzern. Südabhang der Alpen : Brusio 700 m. Coaz. Höhere Lagen : Lucomagno Franzoni. Aux Plans Rosine Masson. Nax Wolf. Iserabloz 1150 m. Besse. Piz Alun bei Ragaz Coaz. Selten auf der Molasse des Plateau: Wikoner Säge Herb. Luzern, Stockernsteinbrüche Bern « auf Sandstein » L. Fischer. Mit glatter Spindel Alpe di Melano Generöse 1050 m. Coaz. Zwischen Celerina und Pontresina 1700 m. an einer Mauer Coaz. Areal der Art. Ein südlicheres als für A. Dryopteris. 1. Von Afghanistan zur Balkanhalbinsel, nach den Alpen, Pyrenäen und in die südlichen Gebirge Europas. Nach Norden zerstreut bis Fin- land, S. Schweden und Grossbritannien. 2. N. Amerika, nicht in hohe Breiten wie A. Dryopteris. 153 ÄnmerJcung. Der Anschluss der Glieder des Genus Phegopteris an das Genus Aspidium, von dem sie sich nur durch rudimentäres oder fehlendes Indusium unter- scheiden, den Aschers. 21 nach Vorgang von Roth vornimmt, ist entschieden zu billigen. Dann aber empfiehlt es sich auch, nicht mehr die schleierlosen Aspidien in einer Gruppe beisammen zu lassen, sondern sie nach ihrer natürlichen Verwandtschaft unter die ver- schiedenen Gruppen von Aspidium einzureihen, wie es im Grunde eigentlich schon Mettenius (Phegopteris und Aspidium 1858) gethan hat, indem er beide Genera nach denselben Kategorien parallel behandelte. So gehört z. B. Phegopteris Drepanum (Sw.) platyphylla (Willd) und rigida (Mett.) zur Gruppe Polystichum, Ph. decussata (L.) zur Gruppe Lastrea (sensu latiori), P. crenata (Sw.) und tetragona (Sw.) zur Gruppe Nephrodium, P. dubia (Karst.) zur Gruppe Cyrtomium und P. difformis (Blume) zur Gruppe Sagenia. Bei Anwendung dieses, allein richtigen Princips haben wir also auch für unsere schweizerischen, schleierlosen Aspidien die Gruppe aufzusuchen, an welche sie anzugliedern sind, und da finden wir, dass sie im Grunde allen andern Aspidien recht ferne stehen, und am besten kleine Gruppen für sich bilden. Und da man bei einem so gewaltigen Genus wie Aspi- dium froh sein muss, irgend welche natürliche Sektionen abspalten zu können, seien sie gross oder klein, so stehen wir auch nicht an, es für diese Arten zu thun. Hienach nehmen wir für A. Phegopteris eine Gruppe in Anspruch, welche ausser unserer Art noch das nordamerikanische A. hexagonopteron (Polypodium Michaux) und das japanische A. Crameri (Polypodium Franchet Savatier Enum. Jap. II 244) Tosa Makmo (Hooker III cent. ferns 1668) umfasst. Verbunden wird es mit den Lastreen durch A. decursive pin- natum (v. Hall) Kunze, welches in den Laubteilen, namentlich der ge- flügeltgelappten Spindel und der Behaarung dem A. Phegopteris sehr nahe tritt, aber kein lang kriechendes ßhizom mit einzelnen Blättern, sondern gebüschelte Blätter hat. Zu dieser Gruppe gehört noch, trotz ihres höchst fern entlegenen Areales, das Polypodium molle Roxb. (P. Dianes Hook Spec. IV 234) von St. Helena. Die Pflanze ist doppelt grösser und stärker als A. Phegopteris, das Rhizom scheint nach meinen nicht ganz vollständigen Exemplaren dicker und die Blätter nicht immer einzeln, die decurrente Lappung der Spindel findet sich im obern Teil der Spreite; im übrigen aber ist die Pflanze sehr übereinstimmend, die Spreite ebenfalls breit deltoid, der Blattstiel so lang als die Spreite, die Pubescenz allgemein, etwas dichter als bei N. Phegopteris, und es kommen, analog der Var. obtusidentata, an den grössern Exemplaren auch gezahnte Abschnitte vor. Die Sori sind dem Abschnittrande weniger genähert als bei N. Phegopteris und an den grossen Exemplaren mehrreihig. Ein ganz isolierter Endeme auf St. Helena: Hutts Gate und Longwood Herb. Kew. Für A. Dryopteris und A. Robertianum stellen wir die Gruppe Dryop- teris auf, welche sich durch die knotig articulierten Stielchen der Fiedern 154 von allen uns bekannten Aspidien prägnant unterscheiden und auch sonst im Aufbau höchst eigenartige Erscheinungen sind. Die Verbindung dieser kleinen Gruppe mit den tropischen stark zusammengesetzten Lastreen bildet das Polypodium rufescens Blume Hook, sp. IV 257, Das Rhizom ist ebenso dünn und langkriechend wie bei A. Dryopteris, die Blattstiele einzeln, länger als die Spreite, diese ist um die Hälfte grösser, aber von gleicher Gestalt und gleicher Zu- sammensetzung, nur sind die Fiederchen und Abschnitte breiter, länger zugespitzt und scharf gezähnelt, und flaumig etwa wie A, Robertianum. Die Fiedern und untern Fiederchen sind deutlich, wenn auch etwas kürzer gestielt, jedoch entbehren sie der deutlichen, durch einen Wulst markierten Gliederung, schliessen sich vielmehr, immerhin etwas abgesetzt, ohne Lösung der Continuität an die Hauptspindel an. Ceylon Wall. Wird auch im Archipel von Java bis Nord-Australien angegeben. StruHiiopteris. Willcl. Magaz. Nat. Freunde Berlin 160. Onoclea L. Gen. Plant. Ed. V. 484. Luerss. 480. Aschers. 41. 37. S. Germanica. Willd. Sp. Plant. V. 288. Onoclea Struthiopteris (Osmunda L. Sp. PI. Ed. 1. 1066.) Hoffm. Deutsch, flor. IL 12. Luerss. 482. Aschers. 43. Ich halte die Trennung dieser Pflanze, sowie der S, orientalis Hook, vom Genus Onoclea für gerechtfertigt. Die Anheftungs- und Bedeckungs- weise des Sorus ist zwar mit der von Onoclea sensibilis L. verwandt, allein der Aufbau ist total verschieden : aufrechtes, Ausläufer treibendes, fast baumartiges Rhizom und spiralig in eine Krone gestellte Blätter mit freien gefiederten Nerven, also der Typus der Aspidien Sect. Lastrea. Onoclea hat ein lang kriechendes Rhizom, zerstreut stehende Blätter mit anastomosierenden Nerven, also der Typus der Sagenien. Übrigens ist auch die Umhüllung der Sori nicht identisch. Bei Struthiopteris bilden die zurückgeschlagenen Lappen der fertilen Fieder in ihrer Gesamtheit einen, die Sorusreihe umhüllenden Cylinder, während bei Onoclea die fertile Fieder wiederum gefiedert ist, jede Sorusgruppe also einzeln steht und von dem zerschlitzten Fiederchen allseitig umschlossen ist. Hab. Dieser mächtige Farn zeigt bei uns in seiner Verbreitung grösste Übereinstimmung mit Osmunda: ziemlich verbreitet im insubrischen Gebiet, tritt er nur in Spuren in der nördlichen Schweiz auf, obschon er in Deutschland nicht selten ist. Pflanze feuchter Wälder und Bach- schluchten der untern Waldregion. 155 1. Schiltwald bei Triengen Bez. Sursee, ein fertiles Blatt. Herb. Wieland im Herb. Polytechn, Zofingen Dr. Straehl im Herb. Wolf steril und fertil, aber vielleicht cultiviert. 2. Insubrisches Gebiet: Becken des Lago Maggiore: Giubiasco bei Locarno J. Muref. Maga- dino Leresche. Becken des Lago di Lugano. Hier häufiger: Valle dell' Agogna Franzoni. Agno Lascher. Oberhalb Paradiso ! N. 0. von Lugano Strasse nach Cadro Mari Val Colla unterhalb Cadro Favrat. Val Muggio östl. vom Generoso 3000 — 3500'. Leresche. Muret. Papon. Von hier ein fertiles, nach oben einerseits in schwach gekerbte sterile Fiedern von 1 cm. Breite übergehendes Blatt (Forma epiphyllodes Aschers, flor. Brandenb. I 931). Lago di Muzzano Dr. S. Stadler. Benachbarte Standorte: Vallone di Vagna bei Domo d'Ossola Wolf. Valletta ebenda Chiovenda. Val del Betto S. von Morbegno Veltlin 2300' Brügger. Val d' Ambria ob Piateda 700 — 900 m. Cornaz 1882. E. Levier 1898. Auf unserer N. Grenze kommt die Art nicht in den Vogesen, wohl aber in den mittlem gegen den Rhein offenen Schwarzwaldthälern der Wolfach, Einzig, Rench und Murg vor (Doell. fl. Bad. 44). Auf der 0. Grenze erst bei Innsbruck, Seilrain 900 — 1000 m. Zimnieter. Areal der Art. 1. Ostliches N. Asien vom Ostrande zum Altai. Mittel-China Shen- Si Giraldi. 2. Ostliches und mittleres Europa vom Kaukasus und Russland bis Skandinavien und Belgien einerseits, und bis Italien (selbst Sicilien) anderseits. Auf der N. Seite der Alpen bildet die Schweiz die West- grenze gegen Frankreich hin, auf der S. W. Seite kommt sie noch in den Vallees Vaudoises (Rora ob Luserne!) vor. 3. Östliches N. Amerika, Cystopteris. Bernh. Schrader Neues Journ. 1806 I. 2. 26. Luerss. 446. Aschers. 15. 38. G. fragilis. (Polypodium L. spec. plant. Ed. I. 1091.) Bernh. cit. 27. C. fragilis Subspec. genuina (Bernoulli Gef. crypt. Schweiz 42) Luerss. 451. C. fragilis Subspecies G. eufragilis Aschers. 15. Hab. Gemein und nirgends an Mauern, Felsen und Steinen in be- schatteten Lagen fehlend, indifferent gegen die Unterlage, von der Tiefe bis in die alpine Region, 156 Variiert sehr im Grad und der Art der Zerteilung der Spreite, aber nirgends sind die Varietäten unbeständiger und gehen mehr — sogar auf demselben Rhizom — in einander über. Als normale, weil weitaus am häufigsten vorkommende Form ist zu betrachten die Var. anthriscifolia. (Polypodium Hoffm. Deutsch flor. II. 9. 10.) Koch syuops. Ed. II. 980. Reichlich doppeltgefiedert, Fiederchen länglich oval, fiederspaltig, Abschnitte länglich oval, kurz gezahnt. Hab. Überall, Ich gebe einige Beispiele aus der subalpinen und alpinen Region, wo die Pflanze zuweilen mit C, regia vorkommt: Val Tremola 5000', Campo alla Torba Maggia. Campo, Verzasca. Lucomagno Franzoni. Val del fain. Val Roseg, Scarlthal. ßevers Favrat. Val Furva A. U. v. Salis. Albrun Binn 1900 m, E. Fischer. La Barma Heremance Wolf. Kaltwassergletscher-Gallerie Favre. Grand-Vire Muve- rand Favrat. Hierher gehört auch als Subvar, deltoidea. Milde fil. Europ. 149 für welche Milde sich auf das Herb. Boissier beruft. In diesem Herb, trägt die Pflanze die, aus einem alten Herb, (wohl Hall, fil,) stammende Etiquette : «Videtur esse Poly. regium Linei, vel non vidit Hall, vel confudit cum fragili 1707. 1708. ex Alpibus Valesiae, Difi^ert a fragili habitu triangulär! non lanceolato, pinnis magis laci- niatis acutius dentatis, fructificationum pulvillis majoribus». Von Milde's Hand steht dabei: «Var, pulcherrima rarissima deltoidea teste Milde». Ich sehe in der Pflanze, abgesehen von 2 normalen Blättern von Var. anthriscifolia, nur eine sehr wenig abweichende Form dieser Var, mit verlängerten untern Fiedern, sodass in der That die Spreite «elongato- pyramidata» (Milde) zu nennen ist. Hab. In annähernder Gestaltung auch von Lens 1600 m, Besse. Subvar. Favrati. Gross, Fiederchen sehr entfernt, kurz, rundlich, mit kurzen stumpfen Kerbzähnen, Habitus sehr abweichend. Hab. Zernetz Favrat. Bevers: Fiederchen weniger entfernt, sonst gleich. Favrat. Val Canaria mit breit oval-keiligen Fiederchen Coaz. Ähnlich Maloya Hegi. 157 Var. acutidentata. Doell. fl. Bad l 43. Wie vorige Var., aber Fiederchen spitzoval, dicht und fast kamm- förmig lang und spitz gezahnt. Hah. Hasliberg Hoehfluh 1000 m. ! Engelberg! Emserhorn Wallis 2000 m. Coaz. Muraz bas Valais Jaccard. Alpes de Bex Thomas. Gram- mont ! Valle di Muggio tra Obino e Monte, rupi calcarei Franzonl. Valien d'Ardran Reculet Du Commim. Jura Neuchätelois Morthier. Schloss Bipp ! Var. angUStata. (Polypodium fragile angustatum Hoffm. in Roem. üsteri mag. fasc. 9) Koch Syn. Ed. 11. 980. Fiederchen lanzettlich, Abschnitte und Zähne schmallanzettlich, spitz. Die schmälsten Formen mit lineallanzettlichen Zipfeln stellen Var. stenoloba A. Braun bei Milde fil. Europ. 149 dar. Hab. Buchberg bei Nuolen Schwyz Wilczek. Seelisberg Fz. Bernoulli. Oschenenalp Kandersteg L. Fischer. Maloya Bleuler. St. Moritz Engadin Burnat. Chasseral Jeanjaquet. Sire. Breuil Piemont Lerch. Versus angu- statam Engelberg ! Var. cynapifolia. (Polypodium Hoffm. Deutschi. flor. II. 9. 10) Koch syn. cit. Verlängerte Form meist des dunkeln Schattens. Gross, Fiederchen entfernt, länglich, keilig herablaufend, Abschnitte grob und stumpflich gezahnt, oft abgestutzt. Hab. Fast ebenso verbreitet als Var. anthriscifolia, mehr einzeln. Zb. Zwischen Frutigen und Adelboden Coaz. Kienthal F. v. Tavel. Grafenort Rhiner. Arnitobel Engelberg ! Thun Brown. Grindelwald Manch. Boltigen F. v. Tavel. Pilatus Herb. Lucern. Gaebris N. Seite Schlauer. Forstegg St. Gallen ZoUikofer. Calanda A. ü. v. Salis. Vallee de la Liserne Wallis G. Bernoulli, Annivier id. Bovernier Favrat. Vex Wolf. Gryon G. Bernoulli. Mauvoisin Herb. Univ. Turic. Les Plans Rosine Masson. Chäteau d'Oex Jaccard. Combe des Moulins Chaux de fonds G. Bernoulli. Hasenmatt 1400 m. W. Bernoulli. Hauenstein Jura Heilmann. Var. dentata. (Polypodium Dickson PI. Crypt. Brit. III 1.) Hook. spec. fil. I 198. Kleine Pflanze mit fast einfach gefiederten Blättern ; nur die unter- sten Einschnitte der Fiedern sind als Fiederchen getrennt, die übrigen reichen nicht zur Rippe hinab und sind grob und stumpf gezähnt. Diese in Norddeutschland und besonders Nordamerika wie es scheint nicht seltene Form tritt bei uns meist nur als sterile Jugendform, selten fruktifizierend und stabil auf. Hab. Mayens de Sion F. v. Tavel. Ober - Engadin M. Candrian. Brontallo und Campo alla Torba Maggia Chenevard. Dahin gehört auch 158 Subvar. woodsioidea. Kleine Pflanze von 10 cm., Fiedern IV2 cm., dreieckig, tief fieder- spaltig, nur am Grunde gefiedert, Abschnitte sehr dicht stehend, fein gekerbt, Sori die ganze untere Fläche deckend. Habitus täuschend von Woodsia. Hab. Gorge de l'Inn sous Cresta, O.-Engadin, Favrat. Ebenso auch Subvar. Tavelii mit sehr wenig zahlreichen, oval keiligen, sehr stumpfen, unregelmässig gekerbten Fiederchen von 7 mm. Länge und 4 mm. Breite. Hah. Schöllenen F. v. Tavel. Anmerkung. Die kleine var. Hüter i Milde fil. Eur. 149 der südöstlichen Dolomiten (Innichen am Hannold Naumann), klein, mit einem Stiel, der etwas kürzer ist als die Spreite, kleinen, tief geteilten und fein gezahnten Fiederchen und kurz drüsig spreu- haarig, könnte in unserer insubrischen Zone oder deren nächster Nachbarschaft (Val Solda?) gefunden werden. Areal der Art. Kosmopolitischer Farn aller Zonen und Erdteile vom nördlichen Polarkreis nach Vandiemensland, Neuseeland, S. Chile (Neger) und Süd- afrika. In den Tropen in der Bergregion. Auf den atlantischen Inseln und am südwestlichen Küstensaum von Nord-Spanien und Portugal bis S. Marokko (Ibrahim c. Cosson) in einer grössern drüsigen Subspecies: C. Canariensis Prsl. Tent. 93, sonst trotz sehr mannigfaltiger Laubzerteilung sehr constant. 39. Snbspec. C. regia. (Polypodium L. Spec. pl. Ed. I 1091.) Presl. Tent. Pter. 93. C. fragilis Subspecies II C. alpina (Desv. Ann. Soc. Linn. Paris VI, 264 ) Luerss. 463. C. fragilis Unterart C. regia Aschers. 18. Durch zartere Textur, feinere Zerteilung und schmälere Abschnitte vom Typus der C. fragilis verschieden, nur zum Teil jedoch durch die von den Autoren besonders hervorgehobenen Merkmale : fast parallel- randige, an der Spitze ausgerandete oder gespaltene Lappen, in deren Sinus der Nerv verläuft. In Wirklichkeit kommt dieser Charakter vor- wiegend den fertilen Blättern zu, während die sterilen vielfach schmal- lanzettliche in eine scharfe Spitze ausgezogene Lappen haben, in deren Spitze der Nerv verläuft. Diese Formen lehnen sich der Art an schmale Formen von C. fragilis an, dass im Herbar die Unterscheidung oft unmöglich wird. An den Standorten der C. regia ist deutlich auf denselben Rhizomen der Dimorphismus wahrzunehmen, dass neben Blättern mit lineallanzett- lich spitz verlaufenden Abschnitten solche, vorwiegend fertile, mit an 159 der Spitze gestutzten ein- bis zweispaltigen Abschnitten stehen. Ich habe im Jahr 1897 in den Waadtländer Alpen aux Martinets dieses Verhältnis genau verfolgt. Wenn Hausmann fl. Tyrol. III 1045 mitteilt, dass Dr. Custer die C. fragilis und C. regia auf demselben Rasen wachsend gefunden habe, so steht mir fest, dass es sich um die spitzlappige und stumpflappige Form der regia gehandelt hat. Nach dem Material des Herb. Alp, Leman, das J. Briquet in den Savoyeralpen sammelte, und in dem promisque beide Formen beisammen liegen, hat auch dieser dieselbe Beobachtung gemacht. Im allgemeinen werden — mit Unrecht — die spitzen, nicht immer sterilen Formen für gleichenorts mit C, regia vorkommende C. fragilis gehalten. Diese Formen unterscheiden sich aber doch von C. fragilis durch viel dichter stehende Fiederchen und Abschnitte, die sehr schmal gegen die Basis verlaufen und in nur 2 mm, breite lineallanzett- liche geschweift-zugespitzte Zipfel endigen. Was nun die Unterscheidungen der C. regia in die Var, Koch's fumariaeformis und alpina betrifft , so nimmt Reuter im Catalogue des plantes vasc, de Geneve 1861, 252 die spitze Form für den Typus der C. regia Pres], indem er sagt : «se distingue du precedent (C, fragilis) par la fronde plus finement divisee ä lobules dentees en scie •», während er die v. ß alpina Koch also beschreibt : « se reconnait ä sa fronde tres finement divisee ä lobules etroits obtus ou tronques ä peine plus larges que le rachis, bi-tridenticules au sommet». Reuter scheint also die soeben von mir erwähnte spitzlappige Form für den Typus von C. regia, die stumpflappige für die var, alpina zu nehmen, Koch selbst (Synops, Ed, II, III 980) und ihm folgend Milde fil, Eur, 150, 151, Luerss. und Aschers, fassen die var. anders auf: sie nennen fumariaeformis die subalpine grössere , entfaltetere Pflanze, deren Abschnitte kürzere und gedrängtere Zähne haben (Luerss. 465 Fig. 160 a), und alpina nennen sie die alpine, kleinere Pflanze mit schmälern, lineal verlängerten Abschnitten. Wir folgen dieser letztern Abgrenzung und betonen dabei, dass bei der grössern Form fumariaeformis das dimorphe Auftreten von Blättern mit lanzettlich spitzen Abschnitten weit häufiger vorkommt als bei der kleineren alpina. Die fumariaeformis, die wir als Normalform unserer Subspecies regia betrachten können, geht unmerklich in die var. alpina über, findet sich aber im allgemeinen in geschützteren überschatteten Lagen und auf nahrhafterem Boden. Hab. Durch unsere sämtlichen Gebirge ohne Unterschied der Ge- steinsart von der Baumgrenze an aufwärts an Felsen und auf rauhen 160 Alpenweiden zwischen Felsblücken zerstreut , aber ohne sehr grosse Lücken. Z. B. ob Sigriswyl Fischer-Ooster. Kriesiloch Pilatus Herb. Lucern. W. BernoulU. Diesseits der Schöllenen Herb. Lucern. Sachseier Alpen, grosser Mythen, Fluhberg Schwyz, Sihlwald bei Studen Rhiner. Kleines Kienthal F. Schneider. Am Mönch 2000 m. L. Fischer. Matmar mit Woodsia Bosine Masson. Simplen, Egina Favrat. Gietroz Bagne Schleicher. La Varaz Bex Gaudin Herb. Lausanne. Rosine Masson ibid. 1750 m. Jacob. Herbignon und Col des Essets Lerch. Martinets sous le Glacier 2500 m. ! Anzeindaz Favrat. Sex perce, Derriere Coufins, Savoleyres Favrat. Parey Cliäteau d'Oex Leresche. Jaccard. Cresta Avers Schroeter. Piora 2000 m. W. BernoulU. Reculet Vogel. Colombier 1680 m. Michalet pl, Jur. 147. Sehr grosse Form mit ziemlich breiter Spreite der Abschnitte bei stumpf ausgerandeter Zahnung : Paray Chäteau d'Oex Favrat. Leresche. Exemplare mit langzugespitzten, lineallanzettlichen Abschnitten Zb. Val del fain Favrat. Sandalp Schroeter. Les Martinets ! Pas de la Bosse, Savoie 1700 m. Briquet. Var. alpina. (Polypodium Wulfen in Jacquin Collect. 2, 171). Koch syn, cit. Rhizom stark, Blattstiele zahlreich, Blätter kleiner, schmäler, aber Abschnitte sehr zahlreich, aus der 1 bis l^/j mm. breiten geflügelten Spindel bestehend, entweder abgestutzt oder in 2 bis 3 kurze Zähne auslaufend, in deren Sinus der Nerv verläuft. Hab. Form des alpinen Gerölls und der Karrenfelder, eben so ver- breitet als die grössere Form, aber nur eine Stufe höher: in der alpinen Region von 1800 m. an aufwärts, seltener tiefer. Z. B. Pilatus Herb. Lucern. Kinzigkulm Briigger , zwischen Wäggi- und Klönthal Brügger, Fernithal, Bannalp, Melchalp Rhiner. Obertrübsee- Alp ! Stockhorn Fischer- Ooster. Wandfluh 2100 m. Wilczek. Axalp 1700 m. W. BernoulU. Faehlen-Alp Appenzell F. Schneider. Menschli Appenzell W. BernoulU. Mönch 2000 m. L. Fischer. Trümleten-Thal L. Fischer. Calfeuser-Thal Theobald. Gafien Schroeter und F. v. Tavel. Albula Regel. Val del fain Favrat. Generoso herb. Univ. Turic. Paray Chäteau d'Oex v. Rütte, Jaman 1500 m. Wilczek. Lavaraz A. De Candolle 1825 Thomas. Col de Cheville G. Be7-noulli. Fully Ducommun. Dent du Midi Ducommun. Dent de Ruth Wilczek, Col d'Emaney bas Valais Favrat. Pont de Nant Rosine Masson : Bellarrete Camus ex Jaccard. Mauvoisin Bagne Miller ex Jaccard. Alpes de Bex Jaccard. Grammont 2000 m. ! Val Triquent Wolf. Val Ferret, Col de fenetre Wolf. Enzeindaz Vetter. Chamoson 2100 m. Jaccard. Matmar Saas Rosine Masson. Reculet creux de neige Reuter. Faucille Bernet. Suchet Davall. Herb. Haller fil. 161 Subvar. deltoidea. Milde Zool. Bot. Ges. Wien 14. 10. Umriss der Spreite verlängert deltoid, weil das unterste Fieder- paar das längste, Fiederchen kurz, stumpf keilig, Zähne sehr kurz. Hah. Weinberg ob Cresta Avers im Dolomitschutt 2800 m., 6. Aug. 1890 Schroeter Herb. Polyt. Sonst nur (Aschers. 18) in den Dolomitalpen Süd-Tirols. Areal der Subspecies. Der Alpenzug, vorwiegend doch nicht ausschliesslich die Kalkalpen von Siebenbürgen und der Tatra und von Bosnien über den Karst bis zu den Seealpen, ausstrahlend in die Pyrenäen und die hohen Ketten Süd-Europas und Kleinasiens einerseits, und bis Schweden und Gross- britannien anderseits. Fehlt in den Mittelgebirgen Deutschlands und geht auch im Jura nicht nach Norden in die niedrigem Teile der Kette. Im Gebiet ihres Vorkommens reichlich verbreitet. 40. G. montana. (Polypodium Lam. fl. fran?. I. 23) Link Hort. Berolin. II. 131. Luerss. 468. Aschers. 19. Hah. Schattige Felsen und Geröll im sehr feuchten Tannenwald der montanen und subalpinen Region verbreitet, aber oft in Buschwerk ver- borgen und leicht übersehen. Mit Corallorhiza, Listera cordata, Dentaria digitata, Veronica montana etc., jedenfalls vorwiegend (wenn nicht immer ?) auf Kalk. Einzelne Standorte: Beim Untern Grindelwaldgletscher Christ; sehr grosse Exemplare, die einigennassen an C. Sudetica A. Br. und Milde erinnern. Faulhorn Favrat. Pilatus Herb. Lucern. Arnitobel, Engel- berg! Grafenort C. Gramer. Kandersteg! Axalp, 1700 m., W. BernoulU. Faulhorn Reuter. Giessbach Reuter. Rigi Bamberger. Oltscherenalp L. Fischer. Rawyl, N. Seite Leresche. Wildhaus Brilgger. Mürtschen Schroeter. Panten-Brücke Schroeter. Churwalden, 1400 m. Brilgger, Coaz. Cauma-See b. Flims, 1010 m., W. BernoulU. Ob Flims Christ. Piora 1900 m! Calveuser-Thal Theohald. Cresta Avers Schroeter. Zwischen Avers und Ferrera Brilgger. Seealpsee, Appenzell Vetter. Valien des Mar- tinets Rosine Masson. Pied du Muveran R. Masson. Pierreuse Chäteau d'Oex, 1500 m., Jaccard. Parey Chäteau d'Oex Leresche; mit sehr breiten, dicht stehenden Abschnitten. La Planaz Chäteau d'Oex Sandoz. Lac de Chavannes sur OUon Jaccard. Pont de Nant Jaccard. Bovonaz Thomas. Pont de Mauvoisin Reuter; jedenfalls selten bei Bormio II Contoniera Cornaz. Im Jura besonders zahlreich: Passwang, Schilt und Bölchen, Basler Jura! Hasenmatt, sommet Tieche, F. Schneider. Creux du Van et Combe 11 162 de la Vaux, Jura Neuchätelois Lerch. Combe de A\alanvron, Neuchätel Godet, Jeanjaquet. Combe des Moulins Chaux-de-Fonds G. BernouUi. GrandyiWsLYd Jacquet. Fonts Reuter. Herb. Ayasse; entre Ponts et Vallorbes Beuter. Source de l'Orbe Du Coinmun. Döle Muret. Suchet Davall. Herb. Haller fil. Faucille J. Müller, Gentij, Bernet, Michalet pl. Jur. 148. Thoiry Reuter. Keculet, Creux de neige Fauconnet, E. Aijasse. Jura de Geneve Reuter. Areal der Art. 1. Alpenzug von den Dinarischen Alpen bis zum Dauphine, Car- pathen, Pyrenäen, mittlerer Appennin, aber nicht in den (meist dem Urgebirg angehörigen) benachbarten deutschen Mittelgebirgen, dagegen im nördlichen Jura bis Spaichingen Hegelmaier. 2. Gr. Britannien, Skandinavien und N. Russland. 3. W. Himalaya, Kaschmir, 1. Aitchison und Kumaon 1, Duthie ex Hope ferns of N. W. India in Bombay Nat. bist. Soc. 1899. 4. Kamtschatka. 5. N. Amerika. Die Pflanze ändert bei uns nur in den Dimensionen und in der Breite der Abschnitte ab. Besonders breite und wenig tief eingeschnittene Ab- schnitte zeigt die Pflanze Brüggers aus dem Pradafenzer Wald bei Chur- walden, und eben so breite und dabei stark auseinander gerückte Ab- schnitte die Pflanze von Grindelwald ! die deshalb im Habitus, aber nicht in den Charakteren, etwas an C. Sudetica A. Br. und Milde erinnert. Besonders kleine und dicht gestellte, fast lineale Abschnitte haben Exemplare vom Creux du Van herb. Godet. G. fragilis x montana. C. fragilis var. •( deJtoidea Shuttlew. (non Milde fil. Europ. 149.) in Ch. H. Godet Flore du Jura 1853. 856. «Feuilles a circonscription deltoide, les 2 segments inferieurs etant aussi longs que les moyens ; du reste semblable ä la var. ß (cynapifolia), mais ä lobes plus ecartes et plus etroits. » C. fragilis forma 3 deltoidea Bernoulli Gef. Crypt. Schweiz 45 : « Folia circuitu deltoida segmentis primariis inferioribus ceteris longioribus, laciniaß augustiores, magisque remotae, laciniis nonnulJis ad sequentem varietatem (C. regiam) accedit. » Rhizom kurz, dick, ähnlich dem von C. fragilis. Pflanze in allen Teilen sehr zart. Stiel und Spindel sehr dünn, Stiel 10 cm., Blatt 10 cm. lang, breitoval deltoid, unterste 2 Fiederpaare am breitesten, die folgenden sich dann allmälich gegen die Spitze verkürzend ; Spreite unten 6, in der Mitte öVj) ini obern Viertel noch 3 cm. breit, Spindeln fast haardünn, 163 dunkel, Fiedern aus breiter Basis oval zugespitzt, Fiederchen geschweift keilig, Abschnitte dritter Ordnung lanzettlich, schmal, etwas herablaufend, tief spitz gelappt, Lappen an der Spitze kurz ge- zähnt, Nerven in die Spitze verlaufend, Habitus ungefähr in der Mitte zwischen C. fragilis und montana. Sori zahlreich, klein, sich nicht berührend. C. montana ist verschieden durch schnurförmig kriechendes llhizom, drei- eckige Spreite, dichter stehende, kürzere Abschnitte ; C. fragilis weicht ab durch stärkere Stiele und Spindeln, längere, verlängert oval lanzettliche Spreite, die unten etwas schmäler ist als in der Mitte. (Normale Dimensionen: Spreite 15 cm. lang, in der Mitte 5 cm. breit, im untern Siebentel S^/j cm., im obern Fünftel 3 cm. breit.) Ferner durch breitere Abschnitte. Die Kleinheit und Verteilung der Sori des Bastardes ähnlich C. montana. Hab, Creux duVan Aug. 1834Shutt- leworth in Herb. Godet. Ebenda 1. Aug. 1862 Favrat. Was die C. fragilis v. del- toidea Milde cit. im Herb. Boiss. be- trifft, so verweise ich auf Seite 156. Sie stellt nicht unsern Bastard, sondern nur eine unbedeutende Form von C. fragilis dar. Anmerkung. Cystopteris Sudetica A. Braun et Milde. Jahresb. Schles Ges. 33. 1855. 92. Luerss. 475. Aschers. 19. Diese östliche Pflanze, die bisher von Ost- asien, Tibet (C. Moupinensis Franchet) dem östlichen Russland, dem Caucasus und den Kar- pathen und Sudeten, von Siebenbürgen bis zum Schlesischen Gebirg bekannt war, hat Dr. Nau- mann im August 1892 im Alpelthai bei Berchtesgaden 1200 m. gefunden. Somit könnte sie ganz wohl in einer feuchten Schlucht der Nordseite unserer Alpenkette noch gefunden Fig. 28. Cystopteris fragilis X montana. 164 werden. Sie verbindet das langkriechende Rhizora und das langgestielte dreieckige Blatt von C. montana mit den breiten, keilig stumpfen und grobstumpf gezahnten, bedeutend grössern Endabschnitten von C. fragilis. Das unterste, hintere Fiederchen der untersten Fiedern ist länger als das nächstfolgende, und ungefähr so gross als die siebente Fieder, von unten gezählt. Das Indusium ist drüsig gewimpert. Die Farbe der Pflanze heller als bt'i C. montana. Das Berchtesgadener Ex. nähert sich durch stark verlängerte unterste Fiedern im Habitus mehr der C. montana als die Ex. der Karpathen. Woodsla. R. Br. Linn. Transact. XI. 170. Luerss. 495. Aschers. 44. 41. W. alpina. (Acrostichum Bolton fil. Brit. 76.) Gray nat. arrang. II. 17. W. Ilvensis Babingt. mon. brit. bot. Ed. I. 384. Subspecies W. alpina Gray Aschers. 46. W. hyperborea a arvonica Koch Synops. Ed. II. 975. Luerss. 5ü2. Hab. Sehr zerstreut und in kleinen Gruppen, aber an zahlreichen Standorten durch die montane und subalpine Region unserer Süd- und Central alpen auf Urgebirg, am häufigsten in den Südthälern. Standorte feuchte Felsen, seltener Mauern. 1. Südliche Thäler : Val di Peccia, Lucomagno rupi tra Campiglia e Campora. Cimal- mott rupi, Campo, Cerentino ne' muri tra il bosco, Bellinzona presso il ponte del Ticino, Dangio in un muro. Val Tremola Franzoni. Fusio sotto Naret Maggia Bhiner. Brontallo ; un peu partout sur les vieux murs dans les Val ßroglio et Lavizzara Chenecard. Bignasco Maggia Scliroeter. Zw. Bignasco und Broglio Coaz. Faido 0; Heer. Fall der Piumogna Faido! Gysherger. Fongio Piora, 2000 m., W. BernoulU. Vallee d'Airolo Herb. Jaccard. Dazio grande Hb. Schasrer Brügger. Mauern zw. Giornico und Lavorgo, 1600 — 2000', Brügger. Val Blenio Herb. Lausann. Bosco sopra Cevio Schidthess 1609. Murs au-dessus d'Intragna, 2000', region de la vigne Leresche. Ad lacum in Val Ternanza Seringe, Hb. Haller fil. Calanca : Rossa Franzoni. Piezzo Feldmauern über Rossa, 4000', Brügger. Bergell, Castasegna Brügger. Pied du Col Muretto, Bergeil Favrat. S. Carlo Poschiavo nach R. Beyer. Simplon Thomas. Vom Dorf bis Iselle Wolf. Gondo, 850 m., Favre, Wilczek. Algaby Wolf. Zwischenbergen Wolf. 2. Nordseite der Alpen: Wallis: Saas Matmar Rosine Masson 1869. Schwarzberg Saas, Wolf. Zermatt Favrat 1869. St. Nicolas Herb. Reynier. Tufteren daselbst Wolf. Anniviers St. Jean d'en bas bei Grimenz Wolf, W. Bernoidli 1894. Heremance, Pralong Wolf. Bagne E. Thomas. Lourtier Wolf. Fionnay derriere l'hötel et Alpe de Louvie Jaccard. Erins : Miribi von Ruette 165 1859. Naters Wolf. Fison nach Jaccard. Ob Betsch bei Morel Wolf. Lötschen: zwischen Bietsch und Oberried Wolf. Graubünden: Bevers H. Feer. Entre Bevers et Ponte Tripel 1873. Sils, Barseglia Herb. Univers. Turic. Sils, 5630', Brügger. Rochers vis- a-vis de l'Au entre Ponte et Bevers Favrat, Burnat 1873. Rosegthal am Serpentin Fischer-Ooster 1868. Piz Ner und Piz Padella M. Candrian. Entre Mühlen et le Oberhalbstein, Julier J. L. Thomas. Julier, 1500 m., W. BernoulU. Sous le village de Cresta Avers Jaccard. Ob Davos-Dörfli E.Fischer 1890. YaX Tallar Theobald 1861. Arosa, Flöcka-Stein i/encÄ02;. Uri: auf Blatti Gisler 1869 Hb. Rhiner. Berner Oberland : Strasse von Innertkirchen nach Gadmen unterhalb der Frauenbrücke, 1130 m., L. und E. Fischer 1881. Aufstieg vom Lauterbrunnenthal zur Stufensteinalp v. Bütte 1873. Var. pseudo-glabella. Habitus von W. glabella R. Br. in Richardson narrat. Journey polar See Franklin bot. 754. W. glabella ist ohnehin nicht leicht zu unterscheiden, und wenn man absieht von der Kleinheit und zarten Textur der Pflanze, so bleiben nur die zahlreichen Fiedern, die kahlere Spindel und die mehr fächerig- keiligen Abschnitte als Merkmale übrig. Die stärker zugespitzte Spreite ist nicht konstant. Ich habe sehr typische Ex. der W. glabella von der klassischen Stelle Willoughby Lake Vt. 1. Jesup, welche stumpf zulau- fen. Unsere Var. hat Kleinheit und Habitus der glabella, aber doch etwas spreuschuppige Spindel und eine geringere Zahl von Fiedern. Hab. Simplon Thomas. Gondo Favre 1856. Rochers ä Au pres de Bevers 1880 R- Feer. Hb. Leresche. Rochers sur Bevers Favrat 1880. St. Moritz, rive droite de l'Inn au-dessous de la Cascade Muret. Sous Cresta, Eng. sup. Favrat 1866. Matmar Saas Rosine Masson 1869. Auch ob Tirano in den Weingärten Coaz. Anmerkung. Die W. glabella R. Br. ist bisher nicht bei uns, sondern ausser dem hohen Norden Asiens, Europas und Amerikas nur im Dolomitgebirg Südtyrols gefun- den. Ich habe- sie von der Seiser Alpe 1. liosenstocJc herb, pterid. Wirtgen 124. Areal der Art. Subarctisch-alpin im N. von Asien, Europa und 0. Amerika und da- selbst verbreitet, steigt aber nicht in die deutschen Mittelgebirge herab, sondern benimmt sich durchaus als echte Alpenpflanze. Sie erscheint nur auf dem höchsten Kamm der Sudeten und der Tatra, hat dagegen sehr viele Standorte in der ganzen Alpenkette von Kärnten bis zu den W. Alpen (Glacier des Allues en Tarentaise Fauconnet. La Gardiole, Cott. Alpen! Rostan), den Seealpen (Burnat) und den Pyrenäen. In 166 unserer Nachbarschaft ist sie in Chamounix: Les Ouches Rapin. Base de la chäine du Brevent jusqu'au Pont Pelissier ä Servoz, rive droite de l'Arve Payot und bei Bormio von 8 Standorten bes. Confinale, Li- vigno, Val Furva Cornaz, Longa, Levier. 42. W. Ilveosis. A(crostichum L. Spec. pl. 1071) R. Br. Linn. Transact. XI 173. W. hj'perborea ß rufidula Koch synops. £d. II 975. Luerss. 507. W. ilvensis Babington cit. Subspecies W. rufidula Aschers. 45. Da ich unsere beiden Woodsien für genügend verschieden halte, und die Behauptung von Luerss. 502, dass sie allniälich in einander übergehen, bei der Untersuchung eines umfassenden Materials aus allen Bezirken ihres Vorkommens nie bestätigt fand, so kann ich auch nicht nach Ascherson's Vorgang den Namen Linnes Ilvensis für eine Gesamt- art verwenden, sondern folge R. Br. und dem Grundsatz der Priorität in Verwendung dieses Namens für die nunmehr zu behandelnde Art. Hab. Nur an drei bekannten Stellen unserer Centralalpen : 1. St. Moritz Engadin Rive gauche du lac J. Muret 1865, Favrat 1865. Rochers ä gauche de l'Inn en face des bains de St-Moritz 1868 Leresche und Muret. Rochers vis-a-vis de la maison des Bains de St- Moritz 1860 und 1873 E. Biirnat. Parois de rochers au dessus de»- Bains 2000 m. Kiener. Maloja nach R. Beyer. 2. Calanca Feldmauer ob Arvigo 2700' Brügger. 3. Nach E. Killias flor. Unter -Engadin 211 an Felsen gegenüber Lavin 1856 1. Theobald und bei Süs und Sürön d'Ardex 1. Mohr. n. v. Areal der Art. Um eine Stufe weniger subarctisch-alpin als VV. alpina. Verbreitet in N. Asien, N. Europa und N. Amerika, kommt herab an zahlreiche Standorte in die mitteldeutschen Gebirge bis Thüringen und zur Röhn, nach Böhmen, Mähren, in die Karpathen, und in den südlichen Schwarz- wald am Hirschensprung bei Freiburg i./B., woher mir ein Exemplar 1. Stud. Rees Aug. 1864 c. Loesch vorliegt. Dagegen tritt die Art nur an sehr wenigen vereinzelten Punkten in den Alpen (glaciales Relict) auf; ausser den von uns schon genannten im Oetzthal und in Steiermark nach Aschers. 46. Aus Chamounix, wo W. alpina nicht selten ist, habe ich die Pflanze nicht gesehen, obschon V. Payot in der zweiten Auflage seiner Fougeres des env. du Montblanc 1881. 5 beide Woodsien aufführt. 167 B. Osmundaceae. Brongniart Hort. Veget. Fossil. I 144. Osmuiida. L. Gen. Plant. Ed. I 322. Luerssen 519. Aschers. 99. 43. 0. regalis. L. Spec. PI. Ed. I 1065. Hah. Ahnlich wie bei Struthiopteris, dringt dieser stattliche Farn in die nördliche Schweiz nur in Spuren ein, oder hat sich daselbst nur in solchen erhalten, während er in der untern Zone der Tessiner See- thäler an quelligen Orten, Waldrändern und ia Gebüsch, selbst an nassen Mauern (Melide!) verbreitet ist. 1. Bünzenmoos (nicht Büngermoos Luerss. 533) Bez. Muri C. Aargau F. Miihlherg 1876. Lascher 1890. Der Standort von Noville bei Villeneuve (Luerss. 533) wird durch die Herbarien nicht bestätigt. Dies die gewöhnliche, von Milde fil. Europ. 176 als Forma borealis bezeichnete Pflanze mit ansitzenden ovalen ziemlich stumpfen und am Rande nicht oder kaum gezähnelten Fiederchen. 2. Im insubrischen Gebiet herrscht vor Var. Plumieri. Osmunda Tausch flor. Regensburg. 1836. 426. Pflanze grösser, Fiederchen entfernt, zahlreicher, verlängert lanzett- lich bis parallelrandig 4 bis 6 cm. lang, und scharf kleingesägt, oft etwas gestielt, oft geöhrelt. Hab. Becken des Lago Maggiore: Magadino Haller fil. M. Cenere J. J. Bernoulli, W. Favrat. Troijon. Valle di Moscia Favrat. Valle del Rebissale Locarno Franzoni. Arcegno Franzoni. Ponte Brolla Lüscher, Sch'mz, Christ. Ascona Miiret. Madonna di Sasso Burnat. Orsellina L. Fischer. Ronco d' Ascona Franzoni eine etwas monströse sehr grosse Form mit an der Basis tief gelappten Fiederchen. AI Molino Lorazzi strada di Ronco d'Ascona Franzoni eine zu der Kümmerform pumila Milde cit. 197 neigende Form. Becken des Lago di Lugano : Figino W. vom Salvatore E. Fischer. Zwischen Melide und Morcote ! L. Fischer (ein Exemplar mit geflügelten Spindeln) Piano Scairolo bei Lugano Lüscher, mit ganzrandigen aber sehr verlängerten Fiedern. Lago di Muzzano E. Fischer. 168 Eine Pflanze von Piano Scairolo bei Lugano IL Lascher hat in der fertilen Blattspitze fertile Fiederchen, welche in sterile Lappen enden, und hinwiederum in der sterilen untern Blatthälfte Fiederchen, welche an der Basis etwas fertil sind. Dies Forma interrupta Milde nov. act. 26. 2. 649. Areal der Art. Fast cosmopolitische Sumpfpflanze, die nur im hohen Norden, und in den Hochgebirgen fehlt und in Amerika von den Vereinigten Staaten bis zum südlichen Brasilien (Minas Gerses Schwacke) wohl ihr ausge- dehntestes Gebiet hat. In Europa ist sie mehr im Westen als im Osten zu Hause und scheint von Österreich an durch Russland zu fehlen, um erst in Asien auf der Südseite des Kaukasus wieder zu beginnen. Im östlichen Asien geht sie über Vorderindien nach China und Japan. Aus dem Malayischen Gebiet und Australien habe ich sie nicht gesehen. In Afrika ist sie vom Süden durch die Tropen bis Abessinien hinauf und bis Madagaskar (Forsyth Maijor) und Reunion (Cordemoy) verbreitet. In unserer Nachbarschaft ist sie längs dem ganzen südlichen Alpen- bogen (Val Malenco Veltlin E. Levier Domodossola Llaller fil. Herb, De- lessert) und durch Frankreich (Savoyen Verel-Montbel Chabert) von den Pyrenäen bis Belgien verbreitet, ebenso in der Rheingegend (Fuss des Schwarzwaldes bei Freiburg i./B. Doell. fl, Bad. 46) bis Norddeutschland, im östlichen Deutschland ist sie schon seltener. C. Ophioglossaceae. R. Brown Prodr. Fl. nov. Holland 163. Ophiog'lossuin. L. gen. plant. Ed. 1. 322. Luerss. 540. Aschers. 102. 44. 0. vulgatum. L. spec. pl. Ed. I 1062. Luerss. 512. ILab. Dieser Farn ist wie Botrychium Lunaria keine eigentliche Humuspflanze, sondern zieht mineralische Erde, besonders Kalk vor, und wächst in freiem Stande zwischen dem Rasen auf etwas feuchten lehmigen Weiden mit Juncus, Orchis conopsea und militaris. Weil in gleicher Höhe mit dem Rasen, wird er meist leicht übersehen, wächst aber durch die ganze Schweiz in kleinen Gruppen zerstreut, mit Ausnahme des Hoch- gebirgs, aber bis in die Berg-Region. Nirgends häufig, aber selten ganz fehlend, oft in der Nähe unserer Seen und Moore, aber nicht im 169 Wasser, sondern wohl nur deshalb, weil diese Localitäten an ihren Rändern noch alten, d. h. nie bedüngten Boden bieten. Ich nenne nach den verglichenen Herbarien folgende einzelne Stand- orte : Mittelland und Voralpen : Rottenschweil bei Bremgarten Lascher. Belpmoos Bern L. Fischer. Radefingen v. Bütte. Rüggisberg Dr. Trachsel 1823. Seegwatt und Neu- haus Thun L. Fischer. Itschnach Zürich Frcebel. Mettmenstetten Dr. Hegetschweiler. Albis G. BernouUi. Regensdorf H. Schinz. Katzensee Prof. Meyer. Altstetten Jcpggi, Wilczek. Hüttensee Eggler. Ehrlen, WoUerau Eggler. Lorzenbett- und See Zug Hürlimann. Zwischen Cham und Zug Weber- Strebel. Einsiedeln bei der Weid Pat. Bruhin. Gütsch- wald Luzern Herb. Lucern, Marais d'Avenches Wilczek. Chamberonne Lausanne Jaccard, Wilczek. Savigny Aubonne Favrat, Vetter. Echichens Jaccard. Flocheres Aigle Jaccard. Brent sur Vevey Blanchet. Devens Bex Favrat. S. Prex C. de Vaud F. Suter. Jurarand : Mosenthal Schaff hausen Schalch. Lostorf Aargau Herb. Wieland. Ettingen R. Preiswerk. Dornacher Schloss Älioth, Christ. Entre Delemont Vicques et Courrendelin Lerch, Tieche. Yverdon v. Riltte. Boudry Grandson Godet. Marais de Cornaux Chaillet Hb. Godet. Creux de Cro- settes bei Valleyres W. Barbeij. Chaux-de-Fonds Godet. Genf Bernet in Wartmann und Schenk 399. Avenue d'A'ire Posine Masson, Ph. Paiche. Chätelaine, Bois des freres, Glacis de St.-Jean (einst) Reuter. Saleve Dtipin. Alpen : Hanz Amstad. S. Bernardino luoghi erbosi fra boschi presse il lago Franzoni. Tessin : Losone prati sotto Lorenzo Franzoni. Die Art variiert nicht ausser in den Dimensionen : Exemplar von Ai're : Pflanze 36 cm., steriler Blattteil 10 cm. auf 4 cm., Ähre 5 cm. Exemplare von Wollerau Eggler sind sehr klein : sterile Spreite 2^/^ cm. auf IV2 cm. An einzelnen Exemplaren ist das Nervennetz so deutlich als bei 0. reticulatum L. Areal der Art. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnis von der Affinität der unendlich zahlreichen Formen des cosmopolitischen Genus ist das Areal unmöglich genau anzugeben. Die Pflanze N. Asiens von Japan bis Europa und des östlichen N. Amerika ist genau unsere Form, die sich aber auch an den verschiedensten tropischen Standorten ganz ähn- lich oder identisch findet. In unsern Nachbarländern ist die Art überall sporadisch vertreten. 170 Botrychium. Sw. Schrad. Journ. 1800. II Stück p. 8. 110. Luerss. 551. Aschers. 103. 45. B. Lunaria. (Omunda L. Sp. pl. Ed. 11 1519) Sw. cit. 110. Luerss. 555. Aschers. 104. Hab. Keine Pflanze des rein vegetabilisclien Humus, sondern in oft recht schwerer Thon- und Kalkerde. In der norddeutschen Ebene eine Wiesenpflanze des Tieflandes, findet sie sich bei uns erst auf den Weiden des Gebirgs von 800 bis 1000 m. an häufig; niedrigere Standorte sind weit seltener. Ihre Verbreitung ist eine sehr allgemeine durch Jura, Voralpen und Alpen bis in die höhere Alpenregion bis 2000 m. und höher : z. B. Mont Thion Wallis 2200 m. ! meist in zerstreuten, oft punkt- artig vereinzelten Exemplaren, hie und da auch in Menge und dann im Entwicklungsgrade sehr veränderlich ; stets in offenem Stand zwischen der Grasnarbe. Angabe einzelner Standorte ist wegen der allgemeinen Verbreitung zwecklos. Ausnahmsweise niedrige Fundorte des Plateau sind : Reiden H. Lascher. Neubi'ückstrasse Bern L. Fischer, H. Lascher. Burgdorf Zolli- kofer. Wohlen F. Fischer. Variiert im Grad der Entwicklung des fertilen und noch mehr des sterilen Blattteils, und in der Zahl der einem Rhizom entspringenden Blätter. V&r. incisum. Milde Monogr, Ophiogloss. 5. Die Fiedern des sterilen Blattstiels sind mehr oder weniger tief gekerbt (dies v. subincisa Bceper fl. Mecklenb. 111) bis in keilige Lappen eingeschnitten. Dies ist besonders an grossen Exemplaren der Fall, wo dann auch oft die untern Fiedern ziemlich lang gestielt sind. In unserm Gebiet ist diese Erscheinung so häufig, dass man versucht ist, den Charakter der mehr oder minder geschlitzten Fiedern in die Art- merkmale der entwickelten Pflanze aufzunehmen. Hab. Fast überall mit der ganzrandigen Normalform : Engelberg ob Ölten H. Lascher. Neubrückstrasse Bern Lüscher. Murren E. Fischer. Combettes Chäteau d'Oex 2000 m. Jaccard. Joux-brülees Martigny Jaccard. S. Bernardino Franzoni Bistinenpass Saas 2300 m. Wilczek. Silvaplana Rosine Masson. Marchairuz Vetter. Oberberg Churwalden 5000 bis 5500' Brüfjger. Val Minor Bernina Schroeter. Ein Exemplar Arosa Weisshorn 2200 m. C. Wilczek ist 27 cm. hoch, der sterile Blattteil 9 cm. lang, 4 cm. breit, die drei untern Fiederpaare sind gestielt und fast zum Grunde gelappt. Ähnlich Champey Catogne Wilczek und Jaccard. Ein Exemplar Treize Arbres Saleve Du Cotnmim: unterste Fiedern 3V2 cm. lang dreifach eingeschnitten. 171 M. Lachat Chamounix Payot : Exemplar mit nierenförmigen in einen Stiel verlängerten tief eingeschnittenen Abschnitten von 3 cm. Länge und Breite, an Gingko mahnend. Creux du Van Morthier mit sehr grossem, breit deltoidem sterilem Blattteil. Var. fasciculatum. V. tripartita Moore nat. print. Brit. ferns II 324. 332. ex parte. Ich begreife unter dieser Bezeichnung die Pflanzen, welche an der Abzweigungsstelle des fertilen und sterilen Blattteils eine mehrfache Gabelung zeigen, und zwar meist so, dass neben den fertilen Teil noch zwei weitere treten, wodurch die bei B. ramosum sehr gewöhnliche, bei Luerssen S. 571 Fig. 180 abgebildete Gestaltung entsteht. Zugleich wird dann auch öfters die fertile Lamina unregelmässig dreiteilig, oder es tragen die untersten Aste der Rispen rudimentäre Blattsegmente. Diese bei uns gar nicht seltenen Formen sind kaum als monströse an- zusehen ; ich finde darin eher eine Analogie mit dem B. ramosum, wo diese Formen beinahe die Regel sind. Hah. Zwischen Pfäffikon und Hürden Eggler Herb. Rhiner. Frin- villers Biel Wartmann und Schenk Schweiz. Crypt. 398. Coullaytes Chäteau d'Oex Jaccard. Röthe Weissenstein F. Schneider. Chätel sur l'Isle Jura Vaudois Wilczek. Exemplar am Insertions- punkt zweiteilig, ein Teil trägt eine dreiteilige fertile Rispe, der andere ein fertiles Blatt und eine fertile Rispe. Petit Saleve A. Guinet: Pflanze 2 dem. lang, mit gehuschelt ver- ästeltem fertilen und sterilen Teil: ersterer dreiteilig, letzterer verästelt und mit kleinen sterilen Spreiten und fertilen Ähren alternierend: Ab- schnitte sehr gross, lang gestielt, tief doppelt gelappt. Reiden 1882 Lascher: steriler Blattteil stark gelappt, an den zwei untersten Abschnittpaaren fertil, fertiler Blattteil normal. Feegletscher Engadin E. Fischer : monströse Form mit Sporangien an sonst normalen Fiedern des sterilen Blattteils. Lusus nanum. Kümmerform meist von Standorten, wo viele Pflanzen zusammen vor- kommen : sehr kleine Pflanze von 2 bis 6 cm. Länge mit nur rudimentär angedeuteter oder 2 bis 3 mal eingekerbter steriler Spreite und fast einfacher fertiler Ähre. Hab. Pilatus Lascher. Mauvoissin Bagne Vetter. Piora! Simplen Hospiz Vetter. Binn Vetter. Bormio E. Levier. Lusus multicaule. Aus einem Rhizom erheben sich mehrere, normale Blätter mit wohl ausgebildeten sterilen und fertilen Abschnitten. Jede Blattbasis zeigt ihre macerierte Scheide, das Rudiment des vorjährigen Blattes. 172 Hab. Exemplar mit sieben Blättern Kleiner Mythen Herh. Rhiner. Exemplar mit fünf Blättern Grindelwald S. Würz, nun in meinem Garten in Liestal cultiviert. Exemplar mit drei Blättern Saleve Sommet E. Ayasse. Exemplar 3 und 4 blätterig auch von Weissenburg Elsass Herb. Normale Schultz Cent. 10. 984. Exemplar dreiblätterig Ballon d'Alsace M. Ä. Desmeules Herb. Delessert. Areal der Art. . 1. Europa und N. Asien bis Japan. [Faurie). 2. N. Amerika in den mittlem und nördl. Staaten, 3. Temperierte Südhemisphäre: Australien und Chile. 46. B. Simplex. Hitchcock in Silliman Amer. Journ. VI. 103. Luerss. 576. Aschers. 108 Hab. Das Indigenat dieser in der Alpenkette sehr seltenen Art in der Schweiz ist immer noch ganz genau festzustellen. Nach Zabel (Gartenmeister in Münden) ist ihm ein Ex., in einem Rasen von Selaginella spinulosa versteckt, frisch aus der Gegend von Engelberg (Gerschni-Alp?) zugekommen (in litt, und Österreich, bot. Zeitung 1877. 91). Ich habe es daselbst stets vergeblich gesucht. Dagegen fand ich ein Ex., dem Bilde bei Luerssen S. 578 Fig. 181 k. ziemlich entsprechend, nur etwas stärker, nahe der Grenze in der Schlucht von Finstermünz vor dem kleinen Tunnel Nauderser Seits im Gebüsch etwas unter der Strasse an einem Fusssteig gegen den Inn Juli 1891, das ich leider, weil verloren gegangen, nicht mehr controlieren kann und daher nur mit einem ? anführen will. Die nächsten alpinen Standorte sind in Chamounix au Couveret Payot 1848 Herb. Reuter: 3 sehr grosse Ex. mit gezweiter und gedreiter steriler Spreite, genau der Fig. 181. q. bei Luerss. entsprechend, von Reuter in Sched. B. Lunaria v. ambigua genannt. Von V. Payot im Catalogue des fougeres etc. des environs du Montblanc 1860. 15 als B. Reuteri beschrieben. Gremli Excurs. fl. Ed. 8. 460 zieht Payot's Pflanze unrichtiger Weise zu B. ramosum. Dann erst im östl. Tirol : Windisch Matrei Utenpranger, Virgen und Pregraten. Von kleinen Ex. des B. Lunaria ist die Art durch die ge- stielte kurze, mehr breit dreieckige und oft dreigeteilte, näher an der Basis abzweigende sterile Spreite mit stumpfkeiligen — nicht eckig halbnierenförmigen — wenig zahlreichen Lappen und den lang gestielten fertilen Blattteil zu unterscheiden. 173 Areal der Art. 1. Nordöstliches Amerika. 2. Zerstreut im nördlichen Europa bis herunter nach Magdeburg und Thüringen. 3. Auf den oben angegebenen Punkten der Alpenkette als glaciale Relicte. 47. B. ramosam. (Osmunda Roth Tent. flor. germ. I 444) Aschers, synops 1 105. fl. Brandenb. I 906. B. matricariaefolium A. Br. bei Doell Rhein, fl. 24. Luerss. 569. Hah. Ganz vereinzelt in Wäldern der Urner- Alpen: Bannwald über Altorf Gisler (f Chorherr in Altorf) 1885 5 Ex. und 1887 Juni 12 Ex. Herb. Rhiner, entsprechend der Fig. 180 d. S. 571 bei Luerssen. Die sterile Spreite ist fast einfach gefiedert, nur die untersten Fiedern ein- geschnitten gezähnt. Das Ex. im Herb. Polyt. derselben Provenienz ist entwickelter und gleicht dem Bilde Luerss. 108 e. Madranerthal Prof. Huguenm Herb. Univ. Turic. Ex. mit 3 fertilen langgestielten Ästen; steriler ßlattteil wie 108 e. Areal der Art. Ein ziemlich ausgedehntes aber vielfach punktförmig zerstreutes: 1. Norden der östl. Halbkugel, in Europa bis Grossbritannien und in die Gebirge Deutschlands und Frankreichs, an vielen Orten bis in die Alpen. Südlichster mir bekannter Standort : Boscolungo in Monte Majori, Appennin. v. Pistoja 1886 E. Levier. Siehe auch Bullet. Soc. bot. Ital. 1900. 135. 2. Nordamerika in höhern Breiten auf der 0. und Westseite. Benachbarte Standorte sind die Vogesen, Hoheneck und lothringische V. bei Bruyeres Doell fl. Bad. 52) Bitsch F. G. Schultz fl. Gall. Germ, exs. 575 und nach Luerssen der Schwarzwald bei Freiburg, die Gegend von Bormio und Chamounix. Exempl. aus letzteren 3 Gebieten sah ich nicht. 48. B. lanceolatum. (Osmunda Gmelin Nov. Comment. Acad. Petrop. XII 516.) Ängstroem Botaniska Notiser 1854. 68. Luerssen Farnpfl. 567. Aschers, synops. I 107. Hab. Vereinzelte Punkte der innern hohen Alpenthäler. 1. S. Bernardino luogo erbose presse il laghetto vicino al villaggio. 13. Juli 1850 Franzoni, schon von F. v. Tavel (Bericht Deutsch, Bot. Ges. IX 1891, 172) richtig im Herb. Franzoni (jetzt im Museum von Locarno) erkannt. 2. Au dessus de Pontresina Reuter 1859 in Herb. Reuter und Herb. Boiss. Ebenda Caviezel 1890 Herb. Polyt. 174 Sonst in der Alpenkette nur bei Cles in S, Tirol nach Luerssen cit. Nach Milde Monogr. Botrych. 183 auch am Col de Bahne auf franzüs. Gebiet, aber von mir in keinem unserer Herb, gesehen, auch von V. Payot nicht angegeben. Die Ex. Franzoni's sind entwickelter als das bei Luerss. 568 f. 179 abgebildete und ganz Nord-Amerikanischen von Subbery Mass. Faxon und aus Skandinavien : Urne Bagybölo Almquist gleich. Die sterile Spreite ist an der Basis in 2 und mehr Teile geteilt. Das Ex. von Pontresina Reuter gleicht genau der Abbildung Luerssens. Die Art ist von B. ramosum sofort durch die spitzen Lappen der sterilen Spreite zu unterscheiden. Areal der Art. Der höhere Norden : 1. Im subarctischen Europa und N. Ostasien. 2. A uf den angegebenen zerstreuten Punkten der Alpen : versprengte Leitpflanze der subarct. Flora. 3. In Grönland und im nordöstl. Amerika. 49. B. ternatum. Thunbg fl. Japon 239. Var. Matricariae (Osmunda Schrank Baier. flora II 419) B. Matricariae Sprengel Syst. IV 23. Aschers. 110. B. rutaefolium A. Br. bei Doell Rhein, fl. 24. Luerss. 582. Die nordrussischen und zum Teil auch die ostasiatischen und nord- amerikanischen Exemplare dieser Pflanze zeigen in entscheidender Deut- lichkeit die Zugehörigkeit der europäischen Form zu der, besonders in Ostasien bis in die Tropen verbreiteten. Die Unterschiede sind rein quantitativ ; alle Dimensionen auf ^/g bis ^/^ reduciert, die letzten Ab- schnitte des sterilen Blattteils kürzer, stumpfer, der Stiel des fertilen Blattteils namhaft verkürzt. Siehe Luerss. 584 Fig. 182. d. Hab. Nicht auf Schweizergebiet, aber demselben so nahe, dass die zwischen Gras verborgene bloss 5—8 cm. hohe blassgrüne Pflanze wohl noch daselbst aufgefunden werden kann : in den Vogesen Kirschleger fl. Vogeso-Rhen. II, 275. Chamounix : Pied du Couvercle et au Beuchet au Heu dit Hortaz et Pliampraz 1848, Payot Herb. Reuter. Bormio, salendo da Presura a Cardone 1890. 9. Sept. Massimino Longa Herb. Cornaz. Pascua subalpina supra ripam dextram fluminis Viola et Ponte All pr. S. Carlo 1600—1700 m. Sept. 1895. id. Herb. Levier. 175 Areal der Art. Das Gesamtareal mit Inbegriff der grössern Formen beherrscht Nordamerika bis nach Centralamerika (Guatemala BernouUi), Nordeuropa bis Süddeutschland und in die Alpen, und Ostasien von hohen Breiten durch die Tropen bis Australien. Die europäische kleinere Form tritt in den höhern Breiten von Asien und Nordamerika ganz ähnlich, wenn auch selten in solcher Kleinheit auf. 50. B. Virginianum. Sw. in Schraders Journ. II, Hl. Luerssen 588. Ascherson 110. Hab. Seltenheit der mittlem Waldregion unserer nordöstlichen Alpen, nicht in den centralen Ketten, im tiefen Humus des halben oder ganzen Waldschattens. 1. Sackberg bei Glarus, 3 Kolonien von ungefähr 20 bis 30 Stück, J. Gehring, Waisenvater in Glarus, 1895. 2. Serneus im Prätigau, Erlenauen zu beiden Seiten der Landquart, 900—980 m., mit Malaxis monophylla, 3, Aug. 1880 Brügger. Ebenda taillis en face des bains le long de la Landquart rive droite Favrat 1886. Lüscher 1890, welcher auch ein Exemplar weiter oben in der Nähe von Klosters fand (mündliche Mitteilung). Diese Exemplare an Grösse entsprechend der skandinavischen Pflanze 2 dem. hoch, sterile Spreite 1 dem. lang. 3. Gebüsch am Cauma-See Flims G. Klebs, 1880. W. BernouUi, 1881 und später, in Anzahl. Diese Exemplare klein, Pflanze 1 dem. hoch, sterile Spreite 6 cm. lang und breit, entsprechend Ex. aus N. Russland, Wologda 1. Ivanitzkg. 4. Tschiertschen, Schanfig 1. Tarnuzzer nach C. Schroeter. n. v. Areal der Art. 1. Waldpflanze Amerikas von der subarctischen Zone längs der Anden bis Brasilien, schon in den nördlichen Ver. Staaten von 3 bis 5- facher Grösse unserer Form. 2. Dann im nordöstlichen Asien und nordöstlichen Europa bis Schwe- den, Ostpreussen, Galizien und Banat ; weder im Tiefland, noch in den Gebirgen Mitteleuropas. 3. An zerstreuten Punkten der östlichen Alpenhälfte : uns zunächst erst bei Lienz und Berchtesgaden (Aschers. 111). IL Hydropterides. Willd. Acta Acad. Erfurt. I. 8. excl. Isoetes. Marsilea. L. Gen. PL I, 326. Marsilia Luerss. 607. Aschers. 116. 51. M. qnadrifolia. L. Spec. PI. Ed. I, 1099. Luerss. 613. Hab. Sumpf- und Wasserpflanze grösserer Sümpfe der Ebene von altem Bestände, und mit diesen überall im Verschwinden begriffen. 1. Seit Haller (Bernoulli 89) auf der Rhoneebene in den Gräben und Sümpfen zwischen Villeneuve und Roche : marais de Roche E. Thomas 1823. Les Grangettes entre Villeneuve et l'embouchure du Rhone J. Muret 1854 Herb. Bern. Noville Ph. Bridel 1828. Favrat 1868. Jaccard 1892, mit der Bemerkung: pas trouve de fructifications. 2. Marais d'Anet (bei Erlach C. Bern.) 1866 0. Schnijder. 3. Seit Thurmann auf dem Moor von Bonfol bei Porrentruy (Ber- noulli 89) 1. Wischer 1897, mit der Bemerkung : « ich fand ein einziges^ Fruchtexemplar ». Benachbarte Standorte sind oder waren : Hiltelingen unterhalb Basel (bei Leopoldshöhe) nach Haller (Bernoulli 89). Hüningen (Bernoulli 89), Von den Neuern nicht mehr gefunden. Colico Brügger. Herb. Helv. Zweifelhaft, weil von Niemand verificiert, ist die Angabe der fl. Comense von ComoUi : Paludi d'Agno (Lenticch. 19). Areal der Art. Pflanze der Steppenseen und mit diesen verschwindend. Zerstreut, aber in zahlreichen Kolonien von Japan und China durch Asien und Mitteleuropa bis Spanien, und selten im östlichen Nordamerika : Lich- field Conn. W. W. Baileij. Rings um die Schweiz nicht selten: Rhein- 177 thal in Baden und Elsass, bayr. Innthal, Adda- und Tessinthal (Pavia Penzig). La Bresse am Fusse des französischen Jura (Grenier fl. Jur. 949), mit welchem Gebiet der Vorposten bei Bonfol zusammenhängt. Pilularia. L. gen. Plant. Ed. V. 486. Luerss. 616. Aschers 117. 52. P. globulifera. L. Spec. PL Ed. I, 1100. Luerss. 619. Hah. In der Schweiz einzig (ob noch vorhanden ?) im Moor von Bonfol bei Pruntrut mit Marsilea 1. Fagnard in Herb. Thurmann in Pruntrut und von Schroeter verificiert. Siehe Bericht Schweiz, bot. Ges. 111, 1893; 127. Von ebenda im Herb. Delessert und im Herb. Fauconnet : letztere Exemplare mit reichlichen Fruchtblättern. Areal der Art. Art der Steppenseen meist mit Marsilea vergesellschaftet, aber nur in Europa vom mittlem und südlichen Russland nach Westen hin zer- streut, wohl vielfach übersehen. In Asien nicht beobachtet. Benach- barte Standorte : Rheinthal, Hugstetten bei Freiburg, Baden, Loesck. Elsass. Rhonethal Lyon Jordan. Bresse Grenier fl. Jur. 949, woher die Pflanze ihren Vorposten bis Bonfol vorschiebt. Salvinia. Michel. Nowa plant, gen. 109. Luerss. 598. Aschers. 113. 53. S. natans. (Marsilea L. Spec. pl. Ed. I, 1099) All. fl. Pedem. II 289. Luerss. 600. ist rings um die Schweiz vorhanden, und könnte wohl in Gräben am Lago Maggiore oder Lago di Lugano, an der Rhone am Genfersee oder im Rheinthal noch gefunden werden. Wartmann und Schlatter, kritische Übersicht der Gefässpflanzen Kt. St. Gallen und Appenzell Hl 525 teilen mit, die Pflanze sei 1810 von Apotheker Dl. Meyer in etwa 20 sterilen Exemplaren in einem kleinen Teich auf Mühlegg bei St. Gallen gesam- melt und im Herb. Wartmann aufgelegt ; seither sei sie völlig ver- schwunden. Dies erinnert an die Aldrovanda, die im obern Rheinthal sich einige Zeit (ob noch) vorfand, und an andere erlöschende Arten der Steppenseen, die noch als Seltenheit bei uns auftreten oder schon er- loschen sind. (Trapa, Scirpus mucronatus, Heleocharis ovata, Carex cype- roides etc.). Benachbarte Standorte sind : Rheinfläche von Strassburg 12 178 Fauconnet an abwärts, Lombardei bis ins Aostatha! (Bernoulli 88) zum Gardasee und im Etschthal aufwärts bis unter Meran. Areal der Art. Diese Schwimmpflanze ist in stehenden Gewässern der mildern Gegenden von China und Japan bis zum westlichen Europa auf vielen zerstreuten Punkten verbreitet. Berichtigungen und Zusätze. 44 „ 20 46 „ 6 59 „ 4 76 „ 11 89 „ 14 113 „ 14 Seite 44 Zeile 15 von unten statt spinulosum Sw. lies Sm. „ ,, dilatatuni Sw. lies Sm. oben. Polypodieae Prantl ist als Untergruppe mit stärkerer Schrift hervorzuheben, unten statt leptophylla lies Zeptophylla. oben statt Cript. lies Cri/pt. unten statt creatum lies crewatum. oben nach Hybride schalte ein: zwischen A. alpestre und A. Filix femina. 121 unterste Zeile lies Kitaibel. 135 Zeile 11 von oben. Identisch aus England und in Gotha von Dr. ßosen- stock cult. als v. Elworthii. Dasselbe ist nach ihm wahrscheinlich auch V. dentatum Lowe Brit. Ferns 135. 148 Zeile 3 von oben statt Nieghem lies Tieghem. „ „ Acrosich. lies Acrostich. „ ,, Freidlingen lies Friedlingen. „ setze nach Letnan einen Punkt, unten : nach H. Lüscher (in litt.) 24. Aug. 1900 an neuem Standort im Bassin von Bonfol '/a St. vom Dorf in einem Weiher am Waldrand, einen grossen Bogen ohne Begleitpflanzen bildend und am trockenen Ufer so reichlich fruchtend, « dass man glaubt es seien Erbsen ausgeschüttet». 177 Zeile 12 von oben : nach H, Lüscher (in litt.) im Herb. Helv. von Plan- fayon (C. Freiburg? 0. Schnyder ?) n. v. 149 „ 9 149 » 14 159 » 7 176 „11 '^f^ Register des speziellen Teils und des Schlüssels. NB. Die für die Schweiz recipierten Arten und Formen sind cursiv gedruckt. Die Synonymen und nicht recipierten, der Schweiz fremden Arten und Formen sind mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. Acropteris Link . Adiantum L. . . . „ Capülus Veneris L „ ,, V. Burmiense ßrügg, „ ,, 1. Vaccarn Allosoms Beruh. „ crispus Beruh. . „ ,, V. acrostichoides (R. ßr.) „ „ V. Brunonianus (R. Br.) „ „ V. Chilensia ,, „ V. pectinatus Anogramme Link Aspidiaceae Luerss. . Aspidieae . Aspidium Sw. . „ aculeatum Sw. „ „ Subsp. angulare (Kit.) Asch. „ „ V. auriculatum „ „ V. hastulatum (Ten.) „ „ subsp. lobatum Asch. „ „ V. microlohum Warnsd „ „ V. proliferum Wollast. „ „ V. rotundatum „ aeque lobatum X Lonchitis „ argutum Klfs. . „ barbigerum Hook „ Batjanense Chr. „ Bicknellii Chr. . „ Boottii Tuckerm. „ Braunii Spenn.. „ „ X aculeatum „ „ V. rotundatum 42 42 Seite 102 41 60 41 60 61 61 56 56 58 58 58 57 60 114 114 27 114 43 121 121 122 122 115 123 123 123 119 136 140 141 123 124 147 43 127 130 128 181 11 5» )> Ji ») )) 5» Aspidium Braunii v. subtripinnatum Mild. „ Californicum Eat. „ chrysocoma Chr. „ cristatum Sw. . „ „ V. crenatum „ V. serratum ,. X spinulosum Asch. diaphanum Zolling. dilatatum Sm „ V. alpinum Moore . „ V. Chanteriae Moore „ V. deltoideum Mild. „ V. dumetorum Moore ,, V. oblongum Mild. . „ 1. recurvatum Lasch discretum Uon. Dryopteris Baumg. . durum Lowe elongatum Sw. . exaltatutn Lasch. Füix mas Sw. V. afßne Fisch. Mey V. attenuatum V. Cananense (A. Br.) V. crenatum Mild. . V. deorsolobatum Moore X dilatatum . 1. erosicm (Schk.) 1. Heleopteris (Borkh.) V. inci8um Moore . 1. latipes Moore V. paleaceum Mett. V. pseudo-rigidum . V. suhintegrum Doell X spinulosum ,, „ „ V. tenuisectum Kits. ,, Floridanuro (Hook) . ., Goldieanum (Hook) Aspidium Haleacalensß Brackenr. „ Hillebvandii Carruth. ., ilicifolium Don. „ lobatum Sw. „ „ X ciculeatum „ „ „ V. hastulatum „ „ „ V. pseuao-Braum „ V. rotundatum ß. angulare Mett. V. aristatum Chr. V. auriculatum Luerss. )1 Seite 127 118 136 44 131 145 145 146 147 129 44 131 141 142 143 142 142 142 143 118 42 151 136 136 137 144 44 131 132 133 135 137 132 132 188 134 134 133 134 136 134 135 1.38 136 146 133 137 123 118 118 43 124 126 125 125 121 116 116 182 Aspidium lobatum X Braiinii Luerss. „ „ I. genuinum Mett. „ „ X Lonchitis Murb. „ „ V. microlobum Mild „ „ X pcrlonchüis . „ „ V. Plukenetn (Lois.) „ „ V. rotundatum Doell. „ „ V. subtripinnatum Mild „ „ V. umbraticum Kze. „ Lonchitis Sw. . „ „ V. hastatum „ „ X lobatum Aschers „ „ V. longearistatum „ luctuosum Kze. „ Moluccense Bl. . „ montanum Vogl „ „ V. Faiiriei Chr. „ „ V. crenatum Mild. „ mucronulatum Bl. „ munitum Kits. „ obtusum Hook „ odontoloma Moore . ,, palliduQi (Bory) „ peraculeatum X lobatum perlobatum X Lonchitis „ perspinulosum X cristatum „ Phegopteris Baumg. „ „ V. übtusidentatum Wai'nsd. „ ,, V. nephroäioides „ pilosuQi Schur „ remotum A. Br. „ ,, V. subalpinum Borbas „ Richardi Hook . „ rigidum Sw. „ „ V. meridionale Mild. „ Bobertianum Aschers. ,, rufobarbatum Wall „ seto.sum Wall. . ., spinulosum Sm. j. „ Sw. „ „ X cristatum Lasch, „ „ Subsp. dilatatum Luerss. Asch. „ „ V. elevatum a. Br. ,, „ subsp. euspinulosum Asch. „ „ genuinum (Roep.) „ Thelypteris Sw. „ „ V. incisum Asch. „ ,, V. Hogaetzianum Bolle „ ., V. squamuligerum Schlecht. Seite 129 115 118 117 119 117 117 117 118 43 114 114 119 114 118 123 44 148 149 148 123 114 123 141 140 126 120 147 41 150 150 150 116 138 138 118 41 131 139 139 140 42 152 118 118 44 131 144 141 147 141 144 144 144 44 149 149 149 150 183 Aspidium transitorium Chr. „ Tsussimense Hook . Asplenieae Hook Asplenium L „ Acliantum nigrum L. V. Atlianto-rutoides » !> )> J5 » J> » >1 t> ») 1> )> ••> »> n »1 ij ») K H 1> »> >> » » V. argutum Heufl. V. Gaudichaudii Hilleb. V. lancifolium Heufl s. V. latissimum 1. microdon Moore V. ohtusuvi Mild X Buta muraria s. V. serpentinoides s. V. Wirtgenii adulterinum Milde anceps iSoland. .... Baumgartneri Doerfl. Bourgaei Boiss Breynii Retz castaneum Cham. Schlecht. . Ceterach L cuneifolium Viv „ V. Silesiacum (Mild.) dolosum Milde .... fontaniim Bernh „ 1. abbreviatum „ V. angusiatum Kch. ,, 1. ceratopliyllum „ V. depanperatum Stansf. „ V. Halleri (D. C.) Luerss. „ V. Jnsubricum „ V. macrophyllum St. Lager „ 7. minus Mild. ,, V. obiusilobum „ V. pedicularifolium Kch. „ 1. recurvatum „ f. typica Luerss. . ,, X viride Foresiacum (Le Grand) . Forisiense (Le Grand) . Gavitieri Chr Germanicum Weis „ f. alpestris Mild. ,, V. alternifolium Wulf „ V. Kneuckeri . „ X perseptentrionale „ X pertrichomanes . „ X Triehomancs Per.i 40 46 45 80 45 Seite 146 118 64 68 68 74 68 72 68 69 71 70 74 71 70 90 93 100 106 95 93 66 73 73 102 80 82 81 81 82 80 83 85 81 81 SO 83 80 8 84 85 88 93 96 96 97 101 99 99 184 » Asplemum Halleri DC ., ,, V. Foresiacum Le Grand ,. Hansii Asch. ... „ Hauchecornei Asch heterochroum Kze. . Heufleri Reich, lanceolatum Huds. montanum Willd. . mucronatum Prsl. . normale Don Onopteris L perfontanum X viride . pergermamcutn X Trichomanes porphyrorachis Bak. Preissmanni Asch. Luerss. Reicheliae Doerfl. Asch. Ruta muraria L. . „ „ s. V. Bergamascum „ „ V. hrevifolium Heufl V. Brunfelsii Heufl. „ ,, V. cunecdum . ., „ s. V. elatum Lang 8. V. Godeti . 8. V. heterophyllum Heufl. ,. „ V. leptophyllum Wallr. „ „ s. V. macrophyllum Wallr. ., „ V. Matthioli Heufl. „ ,, V. microphyllum Wallr. „ ., V. pseudo-Germanicum Heufl „ „ g. V. pseuäo-lepidum Chr. ,. „ V. pseudo-nigrum Heufl. „ ,, V. pseudo-Serpentini Mild. „ ,, X septentrioncüe Mnrb. „ ,. s. V. tenuifolium Mild. . ,. s. V. Zoliense Heufl. SeptentrionaJe L ,, V. depauperatum . „ X Ruta muraria Asch. tabulare Schrad Trichomanes L ,, X Adiantum nigrum Asch. „ V. auriculatum Mild. „ 1. Harovii Mild. „ V. hastatum „ V. inciso-crenatum Asch. „ 1. incisum Moore. ,, V. lobatu-crenatum DC. . „ V. microphyllum Mild. . „ 1. multifidum Moore . 46 45 45 45 Seite 80 84 101 98 93 99 86 72 89 93 72 88 100 106 98 98 75 78 77 75 77 76 77 75 76 76 70 76 78 77 74 78 79 77 78 102 104 79 72 91 102 91 92 9i 92 92 92 91 93 185 Asplenium Trichomanes s. 1. pachyracMs „ „ X ÄMto mwran'a Asch. „ „ X septentrionale Asch. „ ,, 8. V. Wirtgenii „ viride Huds. „ „ V. alinnum Schleich. ,, „ V. inciso-crenatum Mild. „ „ V. incisum Bernoull. „ „ V. microphyllum . s. V. oblongum Chr. s. V. sectum Mild. „ Wardii Hook. . Asplenum Kuhn .... § Athyrioides Asch, .... Athijrium Roth „ alpestre Ryl. V. dentatum (Luerss.) V. fissidens (Luerss.) „ V. multidentatum (Luerss.) australe (Brack) axillare (Wild.) bellum (Clarke) Filix femina Rth. . „ „ s. V. angustissimum „ „ s V. auriculatum ,, 8. V. confluens Moore „ V. dentatum Doell. „ V. fissidens Doell. „ 1. Fritzelliae Baiu. „ 1. laciniatum Moore 1. latipes Moore ,, V. multidentatum Doell. „ s. V. pseudo-dilatatum „ „ „ s. V. pseudo-nigripes „ „ „ s. V. pseudo- Nipponicutn „ ., „ s. V. pseudo-umbrosum „ „ M L Rhaeticum Moore . „ ,, ,, V sublatipes Luerss. „ Rhaeticum (L.) ,, Schimperi (A, Br) „ iimbrosum (R. Br.) Blechneae Hook. Bleclmum L. , . . ,, Spicant With. . Botrychium Sw. „ lanceolatum Angstr. „ Lunaria Sw. V. ambigua Reut. V. fasciculatum 45 Seite 92 97 93 91 89 90 89 89 90 90 89 106 6S 80 40 106 41 111 113 112 113 106 111 111 106 40 106 103 109 108 108 107 110 110 109 108 109 107 107 109 110 110 111 111 106 109 111 63 40 63 40 63 39 170 43 173 43 170 172 171 186 Botrychium Lumaria v. incisum Mild. . „ ., 1- multicaule . „ „ 1. nanum „ ,, V. tripartitum Moore „ Matricariae Spreng „ matricariaefolium A. Br. „ ramosum Asch. „ Reuteri Payot „ rutaefolium A. Br. „ ternatum Thnbg. . „ V. Matricariae (Spreng.) „ Simplex Hitch. „ Virginicinum Sw. . Ceterach Willd ., aureum L. v. Buch „ ofßcinarum Wild. „ „ V. crenatum Moore ,, „ V. depauperatum Moore Cheilanthes Sw. „ fragrans Webb. „ micropteris Sw. . . Cryptogramme R. Br Cyrtomium Prsl Cystopteris Bernh ,, Canariensis Prsl. „ fragilis Bernh. „ ,, V. acutidentata Doell. „ „ subsp. alpina (Desv.) Asch ,, ,, V. angustata Kch. „ „ V. anthriscifolia Kch. „ ,, V. cynapifolia Kch. . „ s. V. deltoidea Mild. „ V. deltoidea Shuttlew. „ „ V. dentata Hook. ,, subsp. eufragilis Asch. s. V. Favrati „ • subsp. genuina Bernoull „ X itiontana „ subsp. regia Asch. „ s. V. Tavelii „ s. V. Woodsioides montana Bernh. „ Moupinensis Franch. „ regia Prsl „ „ V. alpina (Wulf.) Koch. „ „ s. V. deltoidea Mild. „ Sudetica A. Br. Mild. Dilatatum J. Sm Diplazium Sw j) 42 41 41 Seite 170 171 171 171 174 173 48 173 172 174 42 174 174 43 172 42 175 42 66 67 66 67 67 58 58 111 56 153 40 155 158 44 155 157 158 157 156 157 156 162 157 155 156 155 162 158 158 158 44 161 168 45 158 160 161 163 131 106 187 Diplazium Ceylanicum (Hook) ,, lanceum (Thnbg.) § Dryopteris Filix mas J. Sm. Gynmogramme Desv. „ leptophytla Desv. § Hemestheum Newm. Hydropterides Willd. § Lastrea Bory . Märsüea L. ,, (juadrifolia L. Nephrodium Rieh. „ Falconeri Hook Notholaena R. Br. „ Eckloniana Kze. „ Marantae R. Br. Onoclea Struthiopteris (L.) Hffm. „ sensibüis L. Ophioglossaceae R. Br. Ophioglossum L. „ reticulatum L. ,, vulgatum L. Osmunda L. . . . „ regalis L. . ,, „ 1. interrupta Mild. „ ,. V. Plumieri (Tausch) ,, „ 1. pumila Mild. Osmundaceae Brongn. § Phegopteris Fee „ Crameri (Fr. Sav.) „ crenata (Sw.) „ decursive pinnata (van Hall) ,, decassata (L.) „ Dianae (Hook) . „ difformis (Bl.) . „ Drepanum (Sw ) ., üryopteris Fee . „ dubia Karst. „ bexagonoptera (Mich.) ,, molle (Roxb.) platyphylla (Willd.) ., polypodioides Fee ,, rigida (Mett.) „ Robertiana A. Br. ,, rut'escens (Bl.) . Pellaea fumariaetblia Philippi „ graciliä Hook Filularia L ., glohulifera L. Seite 106 106 151 131 42 59 42 59 43 176 42 13 1 148 153 46 176 46 176 153 141 42 59 59 42 59 154 154 168 39 168 169 39 168 39 167 . 39 167 168 167 167 167 150 153 153 153 153 153 1.53 153 151 153 . 151 153 153 153 150 153 152 154 58 58 46 177 46 177 188 § Polystichum Roth. Polypodiaceae Mait. Polypodieae Prantl. Polypodium L. ... „ Californicum Klfs. „ disjuuctiiin Rnpr. „ falcatum Kellog. . „ Fauriei Chr. „ pellucidum Klfs. . „ Scouleri Hook Gred. „ serratum Wild. „ „ 1. Cambricum Wild. „ „ s. V. Caprinum „ „ V. crenatum Moore „ „ s. V. rotundatum . „ „ 8. V. stenolobum . „ vulgare L „ „ s. V. acutum Moore „ „ s. V. alatum „ „ s. V. angustum Hausm. „ „V. attenuatum Mild. „ „ V. commune Mild. „ ,, V. platylobum ,, ,, s. V. prionodes Asch. „ ., s. V. pygmaeum Schur „ „ s. V. rotundatum Mild „ ,, s. V. serratum Moore non Willd. „ ,, s. V. sinuosum „ „ 8. V. stenosorum Pterideae Prantl. Pteridium Gled. „ aquilinum Kuhn ,, V. Capense (Thnbg.) „ V. caudatum (L.) „ 1. crispum V. esculentum (Forst.) „ V. osmundaceum Pteris L. . . . „ Gretica L. „ Stelleri Grael. § Ruta muraria Tournef. Sagenia Prsl. Salvinia Michel. ,, natans All. . Scolopendrium Sm. „ Scolopendrium Karst. „ vulgare Sm. „ „ 1. crispum Wild. . 1 Daedaleum Wild. 41 41 41 Seite 48 114 153 47 47 47 51 151 51 51 54 53 52 53 58 53 52 53 47 50 50 49 49 47 49 50 48 48 50 48 50 54 54 54 55 55 55 55 54 55 55 58 68 153 154 46 177 46 177 40 64 64 40 64 66 65 41 41 41 41 1) » >1 )) 189 Seite Scolopendrium vulgare Sm. 1. heterosorum 65 „ „ „ 1. lobatum 65 „ 1, multifidutn Wild. ...... 65 „ 1. reniforme Moore 66 Struthiopteris Wild 40 154 ,, Germanica Wild 154 § Trichomanoides Hook 91 § Viridia Hook 89 Woodsia R. ßr 40 164 „ alpina Gray 45 164 „ „ V. pseudo-glabella 165 glabelia R. Br 165 „ hyperborea a arvonica Koch 164 ß ruBdula Koch 166 ,, Jlvensis R. ßr. 45 166 „ „ subsp. alpina Asch . . . 46 164 „ „ subsp. rufidula Asch. . 45 166 t^^^^t^^^ MATRRIAUX FOUK LA FTX)RE GRYFrOGAMIQUE SUISSE »♦» PUBLIES SUR L'lNITIAXn'E DE LA SOCIETE BOTANIQUE SUISSE PAR UNE COMMLSSION DE LA SOCIETE HELVETIQUE DES SCIENCES NATURELLES AUX FRAIS DE LA CONFEDERATION — ^^-4^ VOL. I, FASCICULE 3 ALGUES VERTES DE LA SUISSE PLEUROCOCCOIDES-CHROOLEPOIDES PAR R. CHODAT BERNE K.-J. WYSS, Libraire-Editeur 1902 ALGUES VERTES DK LA SUISSE PLEUROCOCCOiDES-CHROOLEPOIDES PAR R. CHODAT PKOFESSEUR DE BOTANIQLE A L'UXIVERSITE DE GEXEVE AVEC 264 FIGURES -^^ BERNE K.-J. WYSS, Libeaire-Editeue 1902 AVANT-PROPOS. Le premier travail important publie sur les Algues suisses avait pour titre : Histoire des Conferves. Le genevois Vaucher y etudiait avec un rare bonheur la morphologie et la physiologie sexuelle des Siphonees auxquelles on a donne plus tard son nom. II decouvrait la conjuguaison des Spirogyra et l'interpretait exactement, ä un moment oü la notion de Protoplasma et de noyau n'existait pas. Dans le genre Hydrodictyon il montrait l'origine des nouveaux reseaux. Ces grandes decouvertes n'eurent pas de lendemain ; l'etude des Algues vertes en Suisse fut delaissee jusqu'au moment oü Naegeli publia son important Memoire sur les algues unicellulaires. Ce magistral expose, oii les qualites remarquables du celebre botaniste zuricois ap- paraissent clairement ne comprend evidemment qu'une faible partie des Chlorophycees unicellulaires connues, mais le choix qu'il en fit montre qu'il preferait etudier serieusement quelques-uns des types les plus sail- lants que d'enumerer une foule de formes mal observees. Le « Gattungen einzelliger Algen » est le vrai point de depart d'une systematique raisonnee des algues inferieures. C'est un livre qu'on consulte encore avec fruit. Dans le meme domaine, mais d'une maniere moins scientifique, Perty, en 1852, accumule un grand nombre d'observations sur les vegetaux Interieurs. Son oeuvre est malheureusement assez embrouillee et confuse. Elle ne saurait etre comparee au sobre et methodique Memoire de Naegeli. Cependant bien des formes nouvelles y sont pour la premiere fois decrites, et la systematique des algues suisses s'enrichit ainsi de plu- sieurs especes et genres nouveaux. Depuis lors aucun travail d'ensemble sur les algues vertes n'ap- paratt. Par contre, de nombreux botanistes suisses ou etrangers publient des notes ou des Memoires qui viennent enrichir notre flore algologique. La plupart de ces travaux ont ete enumeres dans le consciencieux Catalogue de la Plore algologique de la Suisse, de M. De Wildeman, commence dans mon laboratoire en 1895. Ce travail bibliographique fut VT le bienvenu, car il facilitait les lecherches de ceux qui voulaient aborder de plus pres l'etude critique des algues en general et des Chlorophycees en particulier. Oll verra, en coniparant ce catalogue avec le present travail, com- bien de formes nouvelles ont ete decouvertes, decrites et etudiees de- puis lors. Sous le nom « Algues vertes de la Suisse » je n'ai pas eu l'intention de publier un uouveau catalogue de toutes les Chlorophycees signalees en Suisse. J'ai surtout voulu ecrire un livre qui put servir de guide a ceux qui, n'etant pas familiarises avec cette brauche de la botanique ou qui, ne disposant pas de vastes bibliotheques, renoncent a aborder un sujet sur lequel on n'a public que des observations isolees ou des cata- logues sans descriptions. Persuade qu'il est aussi important de connaitre Tevolution de chaque espece que la niorphologie des formes adultes et definitives, j'ai autant que possible, expose les resultats obtenus par d'autres ou par moi sur le developpement ontogenique. Plusieurs de ces micro-organismes etant pleomorphes, j'ai signale en lieu et place le cycle evolutif et leur polymorphisme. Je me reserve de publier, dans une serie de Monographies, les resul- tats de recherches methodiques sur la morphologie experimentale et la Physiologie de ces algues. Ces plantes, en effet, se pretent admirableinent ä l'experimentation. En cultures pures ^), elles se laissent multiplier ä volonte. La valeur specifique des nombreuses formes signalees pourra etre ainsi verifiee, le cycle evolutif et le polymorphisme excessif de certaines especes ramene ä des causes connues, entin les particularites biologiques, si saillantes chez beaucoup de Protococcacees, faire Fobjet d'experimen- tations. On concoit que mon but ayant ete beaucoup plus d'ecrire une his- toire raisonnee de Tevolution des formes chlorophyceennes, j'aie renonce a essayer d'etablir une enumeration methodique des stations. C'est k peine si, sur un territoire restreint comme le canton de Geneve, cette statistique floristique serait possible apres bien des annees de recherches assidues. D'ailleurs, ainsi que cela ressort clairement de l'exposition que j'ai faite plus loin, les algues vertes inferieures et en particulier Celles dont nous nous sommes occupees sont ubiquistes, pour autant qu'elles trouvent des conditions biologiques convenables. II est donc d'une utilite douteuse de sacritier un temps precieux ä etablir une enumeration floristique des ') Voir Chodat et Grintzesco, Actes du Congres international de botanique, Paris, 1901. VII algues d'eau douce, ä raoins que cette enumeration ne soit faite ä un point de vue biologique. J'ai essaye dans mes Etudes de biologie lacustre de montrer ä quels resultats interessants il est possible d'arriver, en groupant les algues d'apres les conditions biologiques et le milieu. II y a encore dans cette direction de norabreuses recherches ä executer. Je n'ai fait qu'aborder ces questions captivantes dans le present travail; on y trouvera cependant sous une forme concise une esquisse biologique, qui pourra servir de programme provisoire ä plus d'un debutant. Si j'etais arrive ä provoquer chez nos etudiants un interet nouveau pour cette partie trop delaissee de la biologie, en leur facilitant les premieres recherches, j'aurais atteint le but que je me proposais. TABLE DES CHAPITRES. Page Liste des travaux les plus importants concernant les algues vertes de la Suisse X Introduction 1 A. Recolte et conservation des algues d'eau douce 4 B. Morphologie 7-71 Protoplasma - 7 Vacuoles 10 Vacuoles contractiles 11 Flagellums 12 Stigma 17 Chromatophore 17 Pyrönoide 22 Noyau 25 Membrane 27 Thalles pluri-cellulaires 39 Poils, soies, piquants . . . . , 45 Rhizo'ides et organes de fixation 51 Organes de multiplication 56 Hypnocystes - . . .60 Arthrospores 61 Conidies . . ■ 62 Spores, zoospores, aplanospores 62 Gametes et reproduction sexuelle 65 C. Biologie 72-98 Lumiere 74 Temperature 75 Aliment 76 Nutrition gazeuse 77 L'Eau comme aliment 77 Tropismes 80 Classification d'apres la biologie 81 Parasitisme 82 Symbiose 83 Holophytes 84 Aquatiques limnophiles 86 Plancton 91 IX Page Cryoplancton , 95 Dispersion 97 D. Classification 99 I. Pleurococcoides 101 Farn. Palmellacees 102 Volvocacees 116 Gymnomonadees 155 Protococcacees 156 I. Euprotococcees 157 A. Protococcees 182 B. Pediastrees 221 II. Characiees 238 III. Endospherees 242 Chetopeltidacees 245 Ulvacees 254 Ulothriciacees 259 Pleurococcacees 274 Chetophoracees 298 A. Euchetophorees 322 B. Chetonemees 322 Coleochetace'es 329 I. b. Schizogonioides 341 Schizogoniacees 341 IL Chroolepoides. Trentepohliacees 345 - Liste des travaux les plus importants concernant les algues vertes de la Suisse'). 1803, Vaucher, .J. P. E 1849, Naegeli, C. 1847, Rabenhorst, H. 1852, Perty, M. 1849, — 1853-54, Theobald, G. 1856, Schnetzler, J. B. 1861-62, Brügger, Ch. G. 1863, Cranier, C. 1871, - 1880, Schnetzler, .1. B. 1881, Girardet, F 1882, Schnetzler, .1. B. Histoire des Conferves d'eau douce , contenant leurs differents modes de reproductmi et la des- cri'ption de leurs principales especes. Geneve. Gattungen einzellifjer Algen physiologisch und systematisch bearbeitet. Zürich. Deutschlands Krgptogamenflora. Bd. II, Abth. 2. Algen. Leipzig. Zur Kenntniss kleinster Lehensformen nach Bau- funktionen, Systematik, etc., Bern. Mikroskopische Organismen der Alpen und der italienischen Schweiz, in Mitth. der natf. Ges. Bern. Algues des environs de Geneve. Soc. Hallerienne, 69. Sur une matiere verte. Archives des Sciences,^ Geneve. Bündner Algen, in Jahresbericht der naturf. Ges. Graubündens, T. VIII, 1863. Algologische Notizen, in Hedwigia, 1863. Ueber Entstehung und Paarung der Schwärm- sporen von Ulothrix. Bot. Zeitung, 76. Chroolepus Jolithus Ag., Bull. soc. vaud. d. sc. nat., II>^e ser., vol. XVI, 248. Chroolepus aureum. Bull. soc. sc. nat. 1. c, 13. Pandorina Morum, dans le port de Morges^ Bull. soc. vaud., II"»<= ser., XVII. Sur les rapports qui existent entre Palmella uvae- formis et une algue de Vordre des Confervac^eSr ]. c, p. 115. •) Pour la question de la neige rouge voir E. Fischer, Flora Helvetica, Biblio- graphie der Schweiz. Landeskunde, Bern, 1901. XI 1886, De Wildeman, E. 1888, Kirchner, 0. 1889, 1892, De Toni, Artari, A. 1893, Cliodal el Malinesco. 1893, Schmidle, W. 1894, Chodat, R. Schmidle, W. Borge, 0. Chodat et Huber. Chodat, R. Chodat et Huber, J, Huber, J. 1895, De Wildeman, E. Note sur deux especes terrestres du yenre Ulo- thrix, Bull. Soc. royale de bot. de Belgique, p. 7. Süsswasser-Alg-en, in Bericht über neue und wichtigere Beobachtunr/en. Ber. d. deutsch, bot. Ges. VI, 1. Id. 1892, 1. c. Sylloge Algarum, Patavii, vol. I. Untersuchmigen über Entwickelung und Syste- matik einiger Protococcoiden, (These de Bäle), in Bull. Soc. Imp. des naturalistes, n" 2, 1892. Sur Je Poli/morphisme du Scenedesmus acutus Mey., Bull. Herb. Boiss., I, 184, PI 8. Sur le Polymorphisme du Raphidium Braunii et du Senedesmus caudatus, 1. c, PI. 28. Algen aus dem Gebiete des Oberrheines, Ber. d. d. bot. Ges., 554. Beiträge zur Algenfiora des Schirarzwaldes und der Rheinebene, Ber. d. natforsch. Ges., Frei- burg, in Br. IV, 63. Materiaux pour servir ä l'histoire des Protococ- co'idees. Bull, de l'Herbier Boissier, vol. II, 585. Golenkinia , genre nouveau de Protococco'idees. Journal de botanique de Morot., Paris 305, PI. III. Obserrations sur les algues des environs de Geneve, Arch. sc. phys. et naturelles, III'"^ periode, 623. Einzellige Algen aus den Bern er Alpen, Hed- wigia, Bd. XXXIII, 86. Ueber Rhizo'idenbildung bei einigen fadenförmigen Chlorophyceen, Upsala. Developpement des Pediastrum. Remarques sur le Systeme des algues vertes inferieures. Arch. d. sc. phys. et naturelles, Avril. Nouvelles recherches sur les Raphidiunis, 1. c. Monostroma bullosum, Bull. soc. bot. de France, sess. extraordinaire en Suisse, pg. CXXXIV. Sur le developpement de V Hariotina Dang. eod. loc, pg. CXLIH. L' Aphanochaete repens, eod. loc. pg. Sur iin etat particulier de Chaetonema irreguläre, Nowak. Bull, de l'Herbier Boiss., 163. Catalogue de la Flore algologique de la Suisse^ Memoires de la soc. royale des sc. de Liege, II»»* Serie, XIX. XII Schmidle, W. Chodat, R. Dill, O. 1896, Chodat, R. 1895, De Wildenian, E. Le yenre Palmodactylon Naeg., Hull. de i'Herbiei- Boissier, vol. III. Beiträge zur Alpinen Älgenfiora, Oesterr. bot. Zeitschrift . Svr le genre Lagerheimia, Nuov. Notarisia. — Veber die Entwickelung der Eremosphaera vi- ridis By. Bot. Zeit., LIII. — MaUriaux pour servir ä l'histoire des Protococ- co'idees, Bull, de l'Herb. Boiss. Chodat et Huber, J. Rechenhes experimentales sur le Pediastrum Bo- ryanum, Bull. soc. bot. Suisse, 1895, 109. Id. 308. Die Gattung Chlamydomonas , in Pringsheims Jahrb., XXVIII. Materiaux, etc., Bull. Herb. Boiss., p. 273. Note sur la florule pelagique d'un lac de mon- tagne, 1. c, 543. Sur la flore des neiges du cot des Ecandies, PI. IX, 879. Oti the polymorphism of the Green Algae and the principles of their evolution, Annais of botany, 1896, 97. Sur la structure et la biologie de deux algues pelagiques, Journ. de bot., Morot., Paris. Beiträge zur alpineti Algenflora, 1. c, pg. 20. Algen des Süssirassers, B. d. d. bot. Ges. Fl. v. Deutschland. Algologische Notizen in Ofversigt of Finska Vet. Soc. Förhandl. XXXVIII, Helsingfors. Die Bedingungen der Fortpflanzung hei einigen Algen und Pilzen, Jena. Die Vegetation des Bodensees, Lindau. Die Schwebeflora unserer Seen, 99. Neujahrsblatt der naturforsch. Ges. Zürich. Algues pelagiques de quelques lacs suisses et frangais, Arch. sc. phys. et nat., 4^^ periode, 286. Algues pelagiques nouvelles. Bull, de l'Herbier Boissier, 119. Etudes de biologie lacustre. Bull, de l'Herbier Boissier, 289. Nouvelles recherches sur la flore pelagique, Arch. 1. c, 166. Schmidle, W. 1896, Hirn, K. E. 1896, Klebs, G. 1897, Schrffler ii. Kirchner Schroeter, C. Chodat, R. XIII Chodat, R. Algues incrustantes et perforantes, Archives, 1. c, 512. — A propos du polt/morphisme des algues vertes, Archives, Janvier. Notizen über die Wasseryewächse des Oherenga- dins, Ber. d. Schweiz, bot. Ges. VII, 49. Etudes de biologie laciistre, Buil. de l'herbier Boissier, VI. Algues littorales du lac de Genhe, Archives, T. V. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen, Hed- wigia, Dresden, 303. Developpement d'algues epiphytes sur les plantes de serres, Archives, VI. Pseudo-Pleurococcus, in Annais of Bot., XII, n'^ 2. Pseudo-Pleurococcus et Pleurococcus, Bull. Herb. Boiss. VII, 827. JJeher einige koloniebildende einzellige Algen, Bot. Zeit. Recher ches sur le Plankton du Katzensee, Ar- chives, 394. 1900, Chodat, R. et Griiilzesco, J. Sur les methodes de culture pure des algues vertes, Paris, Congres international, 157-162. 1901, Bachmann, H. Beitrag zur Kenntniss der Schwebeflora der Schweizerseen, Biolog. Centr. Blatt. Overton, E. 1898, Chodat, R. Lemmermann, E. Maurizio, A. 1899, Snow, J. W. Chodat, R. Senn, G. Amberg. Introdiaction. L'etude des Algues vertes presente, pour le commeiKjant, de reelles difficultes. II n'existe pas de travail general en langue fran^aise, et quoique les Allemands possedent plusieurs ouvrages sur ce sujet, aucun ne peilt pretendre etre assez complet pour servir de guide. L'excellente monographie des genres, ecrite par Wille pour les Natürliche Pflanzenfamilien d'Engier et Prantl, est bieii Foeuvre la plus importante qui soit parue depuis longtemps. Cependant l'auteur n'a pas pousse sa critique jusqu'ä l'espece; cet important memoire ne peut donc servir qua une premiere orientation. Tous ceux qui voudront faire des algues une etude suivie devront consulter constamment le Sylloge Algarum de de Toni. Ils ne sauraient s'en passer, car nulle part ils ne trouveront condenses d'une maniere aussi heureuse tous les renseignements biblio- graphiques parus jusqu'en l'annee 1889. Les commengants ont pu egalement s'orienter au moyen de l'Atlas de M. Kirchner, tres incomplet, il est vrai, mais oii se trouvent decrites les plus communes des algues d'eau douce. Le sueces de ce livre etait ä prevoir, vu la competence de l'auteur de la Flore algologique de Sil^sie. Enfin, le Prodrome de la flore algologique de Boheme, par M. Hans- girg, qui est l'enumeration la plus complete que l'on possede sur la flore d'une region pourra etre consulte avec fruit. Parmi les atlas modernes, je ne citerai que Britsh fresh water Algae, de Cooke, ouvrage ä planches nombreuses, malheureusement fort gros- sieres et tres incompletes. Dans ces conditions, il est extremement difficile ä un debutant et tout particulierement s'il est de langue fran^aise, de se retrouver au milieu du dedale des formes algologiques. Depuis quelques annees et surtout depuis que l'etude de la flore pelagique ou flottante a inspire tant de chercheurs, le nombre des tra- vaux parus sur les algues et tout specialement les EiicUorophycees, a eonsiderableinent augmente. J'ai, pour ma part, etudie ces plantes depiiis plus de 7 ans et c'est le resultat de ces etudes, interrompues dailleurs par les charges de mon enseignement et le soiici d'autres reclierches, que je viens presenter au public botaniste. J'ai eu beaucoup a puiser dans les opuscules de toute une pleiade de botanistes-algologues auxquels on est redevable de reels progres dans ce domaine : MM. Flahault, üay, Goroschankine, llieronymus, Borge, Kircbner. Huber, Lagerheim, Wittrock, Nordstedt, Aghard, Bornet, Lem- mermann, Schmidle, de Wildeman, Schroeder, Klebahn, Borge, Bohlin, Wille, Klebs, sont ä l'avant-garde. J'ai jm, gräce ä une bibliotheque algologique tres complete, profiter de chacune de leurs decouvertes. Jaurais voulu donner a cet ouvrage une valeur plus grande en y faisant entrer toutes les familles des algues vertes. J'ai di'i, a mon regret, me limiter aux Eiichloropht/cees. Je me suis, en effet, rapidement convaincu que surcharge de besogne comme je letais, il m'eüt ete impossible'de mener ä bien, dans un temps donne, une ceuvre aussi vaste qu'une monographie complete et critique des algues vertes. Fidele a mon principe de ne parier que de questions sur lesquelles javais des informations personnelles, je me suis egalement renferme dans de plus etroites limites en me bornant, lä oü je manquais de ren- seignements, aux seules algues suisses. 11 en resulte que certaines familles sont plus completement traitees que les autres. Les Palmellacees, Volvocin6es, Protococcoid§es et Pleurococ- cacees sont etudiees monographiquement, et cela se con^oit. La Suisse possede, en effet, le plus grand nombre des genres et des especes de ces familles. J'ai du me limiter quant aux algues filamenteuses ; elles sont beaucoup moins bien etudiees specifiquement et il se passera encore de longues annees avant qu'elles puissent etre enumerees d'une maniere scientifique. J'ai cependant la conviction de les avoir groupees d'une maniere logique et nouvelle et d'avoir ainsi contribue ä faire avancer la question. Malgre les limites que je me suis imposees, ce travail ne saurait etre considere comme n'ayant qu'une valeur locale. Je rappelle que la Suisse, par la variete de son paysage, offre aux plantes inferieures des condi- tions d'existence extremement differentes ; la composition de la flore chlorophyceenne d'eau douce ne variant presque pas d'un continent ä l'autre, un traite des algues suisses est utilisable au Japon comme au Paraguay. Partout oii je n'ai pu verifier moi-meme les faits avances, je l'in- dique expressement, laissant ä l'auteur cite la responsabilite de sa description. Presque toutes les descriptions sont originales et le plus grand nombre des especes ont ete etudiees ä l'etat vivant, soit dans leur milieu naturel, soit dans des cultures de laboratoire. Ce travail pourra ainsi servir de base pour la Solution de pro- blemes de physiologie et de biologie. L'algologie actuelle devra s'inspirer des methodes en honneur en mycologie et en bacteriologie. La delimi- tation scientifique des especes ne deviendra possible que par l'emploi de cultures pures dans des conditions variees. Ces methodes sont encore dans l'enfance, niais elles ont dejä fourni quelques resultats importants. Geneve, 29 aoüt 1899. Recolte et conservation des algues d^eau douce. L'herborisation algologique presente moins d'interet immediat que Celle qui a pour objet les Phanerogames, les Mousses et les Champi- gnons. II est, en effet, tres plaisant de savoir au für et ä mesure de l'excursion quelles sont les plantes interessantes trouve'es, de les exa- miner sonimairement et de prendre immediatement des notes sur leur habitat, leur couleur naturelle et toutes les particularites qui ne pour- ront plus etre etablies ä la maison. Malheureusenient, les algues sont en general trop exigues pour pouvoir etre distinguees, meme ä la loupe, et ce n'est qu'au bout d"un temps assez long que le botaniste acquiert assez d'experience pour reconnaitre les plus grosses d"entre elles. Dans un pays tres accidente comme la Suisse, il n'est pas neces- saire de faire des excursions lointaines pour trouver un grand nombre d'especes. II vaudra mieux explorer avec soin et d'une maniere repetee les environs imniediats, que d'entreprendre des voyages qui sont souvent tres peu productifs et durant lesquels il n'est pas toujours possible de consacrer un temps süffisant ä l'examen de la recolte. En limitant tout d'abord les recherches, il sera toujours aise d'examiner les algues a l'etat vivant. De cette maniere, lobservateur pourra toujours etre informe de la couleur du chromatophore et d'une foule de particularites que les meilleurs reactifs ne conservent pas chez toutes les especes. Un microscope de voyage rend de grands Services; deux objectifs 3 et 7 (Reichert) et un oculaire 3 ou 4 suffisent. La boite du micros- cope placee sur une pierre, une poutre ou tout autre objet eleve peut servir de table. II est inutile de prendre une trop grande quantite de materieL Voici les differents cas principaux qui peuvent se presenter : on veut etudier la flore suspendue dans l'eau des etangs, des marecages ou des lacs. Elle est parfois si abondante qu'il suffit d'aspirer l'eau avec une pipette pour obtenir une quantite süffisante d'organismes; cela s'observe surtout dans les flaques d'eau verte sur les routes, flaques souvent riches en Chlamydomonadees. II faudra en general se servir du filet de soie^), meine lorsque la surface de l'eau serait occupee par ime efflores- cence compacte (fieur d'eau), qui souvent ne comprend qu'un seul oii quelques organismes seulement (Oscillatorla, Clathrocystis, Anabaena). Le filet ne devra pas avoir un diametre trop grand; il deviendrait encombrant dans les excursions; j'ai fait usage de filets de 15 cm, de diametre, les uns en forme de sac peu profonds (20 cm.), les autres (6), coniques et munis ä la base d'un tube en zinc ouvert aux deux bouts; l'extremite de ce dernier est coiffee d'un morceau de toile semblable'-) ; le bord de l'orifice est en anneau, de maniere ä pouvoir attacher facilement la toile avec une ficelle. A ces filets sont fixes solidement deux cordons qui serviront ä les trainer dans l'eau pendant que le bateau avance. La rapidite avec laquelle ce dernier est mis en mouvement est importante ä considerer; le filet doit plonger au-dessous de la surface, ä moins qu'on ne veuille recolter que les algues superficielles, Selon la richesse de l'eau en organismes, la peche durera de 5 minutes ä une demi- heure. II n'est pas toujours possible. de se procurer un bateau ; il faudra alors sarmer de patience et puiser de l'eau que l'on filtre jusqu'ä ce que les organismes soient assez concentres pour pouvoir etre retrouves facile- ment. — Les etangs, lacs-etangs dont l'emissaire sort en cascade ou en pente sont plus faciles ä etudier; il suffit de laisser entrainer par le courant le filet retenu par les cordons pour que l'eau filtre regulierement. J'ai examine ainsi le Potamo-plancton du Rhone, de l'Arve et de plu- sieurs lacs et ruisseaux alpins. Les algues pelagiques doivent etre examinees immediatement, car ä cet etat de concentration beaucoup s'alterent rapidement, en particu- lier certaines Peridiniacees. D'autre part, le mucus secrete par les unes empäte les autres, et si l'on n'y fait attention on pourrait attribuer ä des algues nues des secretions mucilagineuses qui ne sont pas de leur fait. — On verse le residu, au moyen d'un petit entonnoir, en rin^ant plusieurs fois pour detacher le plus possible les organismes qui se seraient attaches aux parois, dans un tube de verre qu'on ne remplit qu'ä moitie, de maniere a pouvoir conserver la recolte ä l'etat vivant. On peut reraplacer i'entonnoir, encombrant meme s'il est petit, par une pipette au moyen de laquelle on aspire le residu du fond du filet. Dans le cas du filet {h) il suffit de rincer le morceau de toile, sur lequel sont venus se deposer les organismes, dans l'eau d'un des flacons. ') La toile a employer est celle qu'on utilise dans la meunerie pour tamiser les pouclres les plus fines; gaze de soie a bluter, n" 18-20. '-) .J'ai aussi emploj^e des filets plus compliques ; voir a ce sujet : Apstein, Das Süsswasserplanidon, 1896. Kiel u. Leipzig. 6 J'arfois le fond des tiaques d'eau qui sejourne dans le creux des roc'hers du rivage est colore en vert ou en rouge par les organismes ; il suflira de frotter a la main ce fond pour Ic melanger a l'eau et de laspirer avee une pipette. Un lac pauvre en especes planctoniques peut etre au contraire assez riche en formes üxees dans le mucus qui recouvre les pierres. Si ce sont exclusiveinent des unicellulaires qui tapissent les pierres, trop grosses pour pouvoir ötre omportees, il suffira de les laver dans une assiette ou un autre ustensile et conserver l'eau de lavage. On examinera avee soin tous les objets submerges, galets, pierres^ morceaux de bois, debris de plantes phanerogames, tiges submergees des vegetaux ampliibies, feuilles ou tiges fanees de vegetaux de la saison precedente, oeufs de canard ou de cygne, coquilles ou squelettes d'ani- maux, animaux vivants, sur tous se trouvent des algues variees. L'e- tude d'un tres petit bassin re'serve beaucoup de surprises si Ton ne neglige aucun des substratums naturels qu'on peut y rencontrer. Ces objets peuvent etre siniplement entoures d'une feuille de papier, qui empeche la dessication, si la distance n'est pas trop grande. Quant aux algues filamenteuses fixees, il est de toute importance de les recolter avee leurs crampons. On les detachera au moyen d'un cou- teau ; il sera toujours facile de separer de la plante les debris mineraux ou vegetaux qui auraient ete empörtes avee eile. Pour ce qui est des algues perforantes, cariantes ou incrustantes, il sera preferable d'emporter avee soi les galets ou les coquilles entieres. Les algues corticoles seront emportees avee le morceau d'ecorce qui les Supporte ; les saxicoles seront detachees au moyen d'un couteau ou en- levees avee les fragments de la pierre ä examiner si Ton possede un marteau de geologue, necessaire d'ailleurs au botaniste pour la recolte des lichens sur röche. On explorera ainsi lacs, etangs, mares, marecages, fosses, ruisse- lets, bassins ä poissons rouges, ä canards, re'servoirs d'eau de toute es- pece, flaques sur routes ou rochers en se souvenant toujours que des conditions variees existent dans chacune de ces categories et que deux mares presentent parfois de grandes differences au pomt de vue algo- logique seien que la Vegetation les a plus ou moins envahies ou que leur fond est nu, que les animaux y vont s'abreuver ou que des canards y sont installes, qui par leurs dejections alterent la composition de l'eau. C'est ainsi que dans un rayon restreint, les environs de Geneve, il ni'a ete possible de retrouver ä peu pres tous les genres decrits et un grand nombre des especes enume'rees dans ce memoire. II est indispensable de faire un croquis exact de toutes les formes rencontrees si elles sont en melange , car il se peut qu'une espece soit rare et qu'il ne soit plus possible de la retrouver. Le dessin sera ainsi un document permettant la verification. Les recoltes sont alors divise'es en deux parties , l'une qiii entrera dans la coUection , l'autre qui sera re'servee pour l'etude et la prepara- tion des cultures. Parlons tout d'abord de la premiere categorie ; on peut conserver les algues en les faisant secher sur un morceau de papier blanc ou de mica ; ce mode de conservation est mauvais ; il faut, lorsqu'on veut re- etudier ces vegetaux , leur redonner leur apparence quasi-primitive en les faisant gonfler dans l'acide lactique. (Les Cyanophyce'es se laissent cependant souvent admirablement conserver par la simple dessication.) II vaut mieux etablir une coUection en liquides fixateurs et conser- vateurs. De tous les liquides utilises je prefere actuellement le formol que l'on ajoute ä raison de 3 ä 5 Vo au liquide qui contient les algues. Elles ne subissent de ce fait le plus souvent aucune contraction appre- ciable, et les moindres de'tails tels que cils, stigma, enveloppe gelifiee sont conservos avec une admirable nettete. J"ai pu ainsi etudier le nou- veau genre Stapfia, le Brachiomonas marina, etc. On a propose le liquide de Ripart, mais j'ai du y renoncer, car les Champignons finissent par l'envahir. L'alcool, l'alcool iode conviennent parfaitement aux Protococcacees et ä beaucoup d'autres algues. Quant aux methodes de preparation, de coloration, etc., ce n'est pas ici la place d'en parier. Je lenvoie le lecteur au traite de Strasburger (Das botanische Praktikum) ou ä l'excellent opuscule de M. Pfeiffer von Wellheim (Zur Präparation der Süsswasseralgen, Jahrb. f. wiss. Bot. 1894, XXVI, 694), traduit dans le Bulletin de la Societe Beige de Mi- croscopie, (T. XXIV, p. 22 et seq.), par M. J. Challon. Protoplasma. Le Cytoplasma est loin de remplir toute la cavite de la cellule des algues vertes. Cela parait etre cependant chez quelques Protococ- cacees oü l'on n'aper^oit point de vacuoles. Chez beaucoup, il forme un sac continu, parfois tres mince, duquel partent des trabecules et des cordons qui, en s'anastomosant, constituent le protoplasma reticulaire de beaucoup de cellules d'algues. Cette disposition est surtout visible chez Celles dont les cellules atteignent une dimension considerable (Eremosphaera, Cladophora). Je ne saurais admettre l'idee de M. Dan- geard, Selon laquelle le protoplasma de certaines Chlamydomonadees serait limite ä un cordon axial ou parietal, ou ä une calotte anterieure '). ') Dangeard — Histoire d'une cellule, Le Botaniste, 1899. 8 Toujours, le plasma forme une vesicule complete qui ii'est, ä l'etat vivant, inteiTompue en aucun point. C'est avec raison que ce savant insiste sur le balancement qui s'etablit entre les organes de la cellule et en particulier le cliromatüpliore et le cytoplasma ; mais les experiences de Plasmolyse montrent que partout ces organes sont renfermes dans un utricule continu. Comme partout dans les vegetaux superieurs, il est incolore ; on a, il est vrai, pretendu que chez certaines algues le plasma pouvait etre partiellement colore en vert la oii le chromatophore n'etait pas diffe- rencie {Hi/drodidi/on) ^). Cela parait etre ainsi chez plusieurs Protococca- cees, mais il est probable qu'en emploj^ant des reactifs on arriverait ä montrer qu'ici, encore, le chloroleucite est nettement differencie. Dangeard dans ses belies recherches sur les Chlami/doinonadinees a constate les varietes suivantes de protoplasma : 1° Cytoplasma homogene chromatique ou achromatique ; 2" Protoplasma reticule chromatique ou achromatique. Cet auteur n'a pu constater aucune loi dans la distribution de ces deux Varietes du protoplasma qui dans les deux cas est en connexion directe avec les flagellums. Le cytoplasma contient parfois des granulations, des corpuscules qui ne se colorent pas avec les reactifs, d'autres qu'on peut colorer ä l'hematoxy- line ammoniacale, d'autres enfin que la fuchsine acide teint en rouge vif ainsi que l'hematoxyline. Dangeard les a etudies chez les Chlamy- domonadinees ; nous les avons retrouves chez les algues les plus diverses, Tetrasporacees, Chetophoracees, Botr/jococcus. Cette derniere categorie de granulations simule parfois des granulations de nucle'o- chromatine qui peuvent alors, lorsqu'elles abondent, rendre l'etude du noyau difficile. Ces corpuscules proteiques diminuent ou disparaissent lors de la di- vision ou de la production des zoospores ou des gametes (Chlorogonimn, Boiryococcus, Palmella, Tetraspora, Pleurococcus, Eudorina). L'existence d'un sac protoplasmique continu peut etre facilement demontree par la plasmolyse. J'ai montre, avec M. Boubier-), que quelle que soit la plante examinee l'adherence du protoplasme ä la membrane etait tres grande et que , dans son retrait , il s'en separait comme le ferait une substance visqueuse eloignee du substratum auquel eile adhe- rerait, c'est-ä-dire qu'il reste pendant un temps, souvent assez long, relie ä cette membrane par un grand nombre de filets de protoplasma homogene et hyalin. ') Klebä — Hydrodictyon, Bot. Zeit. 1891. 2) Chodat et Boubier, Snr la Plasmolj'se et la membrane plasmique, Paris 1898, Journal de Botanique de Morot. 9 C'est ä cet etat que se trouve le plasma des Sphcerella reuni ä la membrane par des filets simples oii ramifies. Le plasma de la plupart des cellules d'algues semble etre limite ä sa cellule. Chez quelques-unes , on a essaye de demontrer l'existence de Communications protoplasmiques. A. Meyer') a reconnu lexistence de Fig. 1. — Volvox globator. — A. Cellule de rhemisphere trophique, vne de face. On y voit six prolongements protoplasmiques qui vont se joindre aux filets des cellules voi- sines ; B. Pores avec filets connectifs ; — Volvox aureus. — C. Deux cellules qui envoient au dehors, a travers la gelee, les deux flagellums, reunies par un filet protoplasmique : D. Cellule vivante, vue de face, munie de cinq anastomoses pro- toplasmiques. (D'apres A. Meyer.) ces filets dans les colonies de Volvox, qui constitueraient ainsi im tout organique. Klein croyait que la cloison entre deux cellules n'etait pas perforee et que les filets lateraux de chaque cellule s'approcliaient de tres pres de ceux des cellules voisines, mais ne se reliaient pas directe- ment ä eux. On a pretendu que de semblables Communications existe- raient entre les cellules des Gonium. Je n'ai pas reussi ä les apercevoir. Selon Klebs les zoospores &' Hijdrodictyon sont des le debut reunies par des filets protoplasmiques, ce qui expliquerait leur motilite attenuee et leur disposition reguliere enreseau. Senn admet, sans preuve aucune, l'existence de semblables filets entre les zoospores du Pediastrum. ij A. Meyer. Die Plusmaverbindwigen etc. von Volvox globator, aureus und tertius, Bot. Zeit. 1896, pag. 187. 10 La iiK'thode plasmolytique utilisee par Kohl ') pour demontrer l'exis- tence de ces filets est incertaine ; . j'ai niontre que ces filets s'observent aussi bien vers les parois laterales que vers les diaphragmes lorsqu'on fait subir une retraction au protoplasma. En resume, ce qu'oii sait de certain sur les Communications proto- plasmiques entre les cellules des algues vertes se reduit k fort peu de chose. II ne faut pas oublier que l'individualite de cliaque cellule est tres grande dans la plupart des Chlorophycees et qu'une division du tra- vail ne s'observe que rarement. Jstvanfi a montre clairement les Com- munications protoplasmiques qui unissent les protoplastrs des cellules contigues dans le Cladophora glonierafa. Bibliographie. Strasburg-er, ScJuvärmsporen. tTüinefcn ntid das Wesen der Befnichhonj. Dangeard, La Cellule, Memoire snr les Clilannjdomonadinees. L. Klein, Volroxsi/udien. Pringsheims Jahrb. f. wiss. Bot. XX, 132 (fil. plasmiques). Rostafinski, Ueher den rofJi. Farhsfoff einiger Chlorophijceen, Bot. Zeit. 1881. Kohl, Flasniarerhindiingen hei Algen. Ber. d. d. bot. Ges. IX, 9. Pring-sheini, Bau und Bildung der Pflansetiselle, Berlin 1854 (filets plas- miques). Townsend. Pfeffer, Ber. der mathm. phys. Classe der K. Ges. Leipzig, p. 506 (filets plasmiques). H. de Vries, B. d. d. bot. G. VII (1889) (Tonoplasme de Spirogijra). Klebs, Bild, der Forfppanzungssellen hei Hydrodicfifon. Bot. Zeit. 1891 (Plasmolyse et filaments plasmiques qui adherent en reseau ä la menibrane). Yacuoles. Les vacuoles des algues vertes ne different pas essentiellement de Celles des autres plantes. On y trouve en Solution toute espece de subs- tances minerales et vegetales. De Wildeman a trouve les vacuoles ä tannin tres repandues. -) Le suc cellulaire est tres rarement colore. Je neu connais aucun cas parmi les Ek chlor ophtjcees. Par contre, les Conjuguees ont parfois le suc cellulaire colore en violet {Aucylonema Nordenskiöldii des neiges — Spirogyra diverses fä Champex p. ex.Jj. Lagerheim qui a etudie ce pig- ment soluble l'appelle phycoporphyrine. ') Kohl, Protoplasmaverbindungen bei Algen , Ber. d. Deutschen bot. Gesell. IX, 99, Tab. ]. ') De Wildeman C. R. de la Soc. Royale de Botanique ; Bruxelles, 1886. 11 La presence d'un pigment surnumeraire est peut-etre en relation avec le mode de vie nivale pour ce qui concerne V Ancylonema ; pour le Spirogyra et d'autres Conjuguees aucune explication satisfaisante ii'a en- core ete proposee. Je n'ai pas ä entrer ici dans la discussion relative a l'autonomie des vacuoles. Je rappellerai seuleinent que la vacuole centrale s'individua- lise dans les grandes cellules d'Hydrodictyon (Klebs, 1. c.) et que c'est autour d'elle que nait le reseau nouveau. Comme eile ne se divise pas, chaque vacuole centrale des nouvelles cellules sera de neo-formation. J'ai pu constater le meme phenomene chez le Cladophora. Klebs a d'ail- leurs critique avec raison la theorie de Went au sujet des vacuoles qui ne sauraient etre considerees comme des individualites permanentes de la cellule. Went a defendu l'idee que toutes les vacuoles des algues de- riveraient de la vacuole de la zoospore par division. Elles peuvent par- fois s'individualiser mais ne sont pas toujours issues d'anciennes vacuoles par division. Vacuoles contractiles. Ces curieuses formations ne s'observent pas exclusivement chez les zoospores ou les gametes des algues vertes. Ce n'est que chez les Vol- vocinees, c'est-ä-dire chez des algues qui ont realise un etat zoospore pre- ponderant que pendant la periode vegetative elles sont en activite. Les vacuoles contractiles sont ordinairement au nombre de deux: quelques Chlamijdomonadees et Volvox ylohator en possedent un plus grand nombre (Chlamydomonas globulosa, Cercidium, Chlorogonium). Les vacuoles contractiles alternantes sont generalement placees au- dessous des cils, vers la partie anterieure du corps. Parfois on en ren- contre dispersees dans tout le corps. Bibliographie. Went, Die YermehruiKj der Vacuohn, Jahrb. für wiss. Bot. 1888. XIX. Klebs, Einige Bemerkungen über die Arbeit ron Went (die Eiitstelnmg der VacHolen in den Fortpfansnugszellen der Algen) . Bot. Zeit., 1890, p. 549. Cienkovskl, JJeber einige chloropliytlhaltige Gleocapsen. Bot. Zeit. 186.5, s. p. 20 (vacuoles caracteristiques pour les Palmellacees). Cohn, Beiträg-e 2, p. 102, 1877 (vacuoles du Gonium). N. Pringsheim, UeJ)er Lichttvirknng und CliloropJiytlfunction, p. 354. Jahrb. f. w. Bot. XII (vacuoles ä tannin). Pfeffer, Ueber Aufnahme von Anilinfarben in lebenden Zellen, p. 335. Untersuch, aus dem bot. Institut. Tübingen, Bd. II. (Vacuoles ä tannin). 12 Lag-erheini, Ueher dat^ Pliycoporplnjrin, einen conJHfjafcti Farhsfoff', in Vi- (ienskabs-Selskabets Skrifter. I. Mathem.-naturv. kl. 1895, n** 5, Kris- tiania. Fla^ellunis. Les zoospores et les gametes de beaucoup d'algues ont comme les cellules des Volvocinees un ou plusieurs cils vibratils qu'on nomine /Utf/eUunis. Les elements mobiles des Volvocinees ont deux ou qiiatre cils ; chez les Protococcacees oü l'etat zoospore est rare il y a tantöt deux cils {Dicfijosphaerium, Eremosphaera, Pediastrum, Hydrodictyon) tantöt quatre cils [GoJenkinia] ; les Protococcacees ont des zoospores ä deux cils comme les Trentepohliacees ; chez les Chetophoracees il y en a tantöt quatre tantöt deux, les gametes ayant le meme nombre de cils que les zoospores {Aphanochaete) ; tandis que les Vlothrix dont les zoospores sont ä quatre cils ont des gametes bicilies, les Cylmdrocapsa de la meme famille ont deux cils aux zoospores comme aux gametes; les Ulvacees, Coleocheta- cees ont deux cils egalement. Dans toutes ces familles ils sont dispo- ses symetriquement. Dans les Confervoidees, les genres Conferva, HonnkUuni, Bumilleria, et toutes les Chlorotheciacees n'ont qu'un eil sur une zoospore souvent symetrique. II faut aller jusqu'aux Oedogoniacees pour trouver des zoospores munies d'une couronne de cils subapicaux ; dans les Siplionacees les seules Vaucherla ont une zoospore couverte de cils. Des genres tres voisins comme Chlamijdoryionas et Carteria ne different que par le nombre des cils ; Chaetophora et Draparnaldia sont evidemment tres voisins par tous leurs autres caracteres, mais le premier a deux cils ä sa zoospore tandis que le second en a quatre. II est ordinairement malaise de compter le nombre des cils pendant que les zoospores sont en mouvement. On se sert alors avec avantage d'une Solution de coca'ine (2%o) proposee par Borzi, ä la suite des ob- servations de Schnetzler sur l'influence des alcaloides sur le mouvement des vegetaux Interieurs. Par cet anesthesique le mouvement se trouve ralenti et les cils se laissent mieux distinguer. On utilise avec avantage le formol qui en fixant ne produit pas de contraction des cils, ou des vapeurs de brome ou d'iode. Les flagellums des zoospores des algues varient beaucoup comme longueur d'une espece ä lautre ; en general ils sont finement cylindri- ques et egaux dans toute leur longueur, Chez les algues vertes les cils 13 d'une zoospore sont egaux. De quelle substance sont-ils formes ? On sait que les cils des Bacteriacees ont ete consideres comme dependant de la membrane ; chez les algues vertes cela n'est certainement pas le cas car on les voit traverser la membrane et venir s'inserer directement sur le cytoplasma. Cela est surtout visible chez les Clüamydomonadees fixees par le formol oü le cytoplasma un peii contracte est clairement Fig. 2. — Brachiomonas submarina (Ajaccio, Mars 1899). — A. Individu en voie de division, montrant les deux cils attaches ä l'une des moitie's. — Eudorina elegans (Saleve, OctoLre 1897). — B. Cellule en division; s, stigma; les cils sont regulierement repartis ; C. Phase moins avancee ; D. Division pendant que les cils sont encore actifs; on les voit sortir au travers de la gelee; leur point d'attache n'a pu etre deterniine exactement. separe de la membrane. Nous nous rattachons ä la theorie de Hertwig qui les considere comme formes d'hyaloplasma et ressemblant a de minces pseudopodes. On n'a pas jusqu'ä present etabli chez les algues vertes une relation entre les flagellums et un centrosome ou blepharo- plaste analogue ä ceux des Characees, Pteridophytes et Cycadees- Gingkoacees. Tl est important pour la distinction des especes de Chlamydo- monadees de noter si ces flagellums naissent de l'extremite arrondie 14 anterieure de la eelliilc oii siir unc papille cytoplasrnique souvent sur- iiuditee d"une papille appartenant ä la membrane'). Pas plus que les vaciioles Ics flagellums ne sont des organes abso- liiment individualises ; taiitöt lors de la inultiplicatiou ils sont rejetes, tantüt ils sont devolus par moitie aux deux cellules filles (fig. 2) (ä verifier). »«5»«. S« Fig. 3. — Tetraspora gelatinosa. — (Geneve, Mars 1895). A, B, C. Divers etats des cellules en vüie de division et munies de leurs pseudo-cils. — Stapfia cylindrica (Autriche) cellules regulierement dispose'es a la peripherie du cylindre gelatineux et poussant leurs pseudo-cils vers la surface de ce dernier; g, manteau periplierique de la gelee ; n, nucleus. II est interessant de constater que dans plusieurs cas düm^nt ob- serves ils sont mobiles durant la division de la cellule en deux, en quatre ou en un plus grand nombre de cellules. J'ai eu l'occasion d'ob- server ce phe'nomene plusieurs fois dans les genres suivants : Gonium, ') Voir Goroschankine, Chlamydomonas Beinhardi. 15 Eudorina, Brackiomonas. Dans ce dernier genre les deux cils restent attaches ä l'une des moities (division longitudinale). Chez Eudorina il semble qu'ils restent en relation avec une couche mince de cytoplasma. Comme durant ee phenomene le noyau perd son individualite en se divisant, l'independance du raouvement et de l'existence des cils vis-a- vis du noyau me semble demontree. Le plus souvent les cils sortent obliquement c'est ä dire des deux cötes de la papille de la membrane. Chez le genre Eudorina et chez les Volvox on voit les deux flagellums sortir parallelement comme au travers Fig. 4. — Apiocystis Brauniana. — A. Colonie quadricellulaire dont l'enveloppe plus dense est traversee par les fins pseudo-cils qui au sortir de la colonie s'entourent d'une game de gelee speciale; B. Cellules en voie de division, dont les pseudo- cils traversent le manteau de la colonie ; i, cellule dedoublee avec repartition egale des cils; 1, manteau de la colonie (d'apres Correns). d'un tube cylindrique qui parait se prolonger au delk de la membrane generale gelifiee, car ils ne commencent ä diverger que peu au delä de cette limite (fig. 2, D). Le peu d'importance qu'ils jouent dans les phenomenes importants de la vie cellulaire est indique par leur raaniere d'etre durant la fusion des gametes ; les deux protoplastes se rencontrent tantöt bec ä bec, tantöt lateralement ; il Importe peu car les plasma sont dejä confondus et les noyaux accoles que les cils simplement additionnes entrainent la zygospore au loin. 16 Lors möiiie qu'ils viendraient a se loncontrer comme dans le fu- sionnement apical ils restent distincts. Comme la membrane plasmique les cils presentent peu d'clectivite pour les substances colorantes. Les pseudo-cils sont des forinations analogues que Ion rencontre chez quelques Palmellacees. Thuret les a constates pour la premiere tbis chez les Tetraspora, Fresenius chez les Äpiocystis, et Stapf et nous meme chez les Sfajjp'a. Correns en a fait une etude approfondie en ce qui concerne Äpiocystis. Nous les avons vus et examines dans ces trois genres. Chez Stapfia ils naissent a la fa^on des vrais cils de Volvocinees ou de zoospores de Palmellacees ; ils traversent la gelee speciale, membrane, puis la gelee generale pour aboutir librement dans le milieu liquide (Stapf). Ils sont entoures chacun d'une gaine colorable en violet par le bleu de methylene : eux-memes se laissent impre'gner assez facilement par les couleurs d'aniline, par exemple la safranine-eau d'aniline. Le pseudo-cil dans ces conditions parait un peu toruleux et discontinu. Cela est Sans doute un effet du reactif. Lors de la division les cils ne jouent aucun röle actif. II semble que parfois {Stapßa, Tefraspora) ils sont de- volus par moitie aux nouvelles cellules (fig. 3, C). Les pseudo-cils d' Äjjiocystis sont entoures d'une gaine epaisse ä leur sortie de la colonie, pour le reste ils concordent avec ce qui a ete dit de ceux de Tetraspora et de Stapfia (fig. 4, B). On ne sait jusqu'ä present quelle est la relation qui peut exister entre ces pseudo-cils et les soies muqueuses des Chetopeltidees (nob). Ces dernieres sont probablement comparables aux pseudo-cils engaines des Äpiocystis. Bibliographie. Dangeard, Memoire snr les Chlamydomonadinees. Le botaniste, 1899. Strasburger, Schwärmsporen, Gameten nml das Wesen der Befruchtung, Histolog. Beiträge. Heft IV, 62. Thuret, Zoosjjores des aJgues, Ann. Sc. nat., III ser., 1850, t. XIV, Fl. XXI. Fresenius, Abhandl. der Senkenb. natf. Ges. II, 129, tab, XI. Correns, Äpiocystis Brauniana, in Zimmermann Morphol. und Phys. der Pflanzenzelle. Chodat, Stapftet, un nouveau genre de Palmellacees, Bull, de l'Herb. Bois- sier 1897. 17 Stii^oia. On appelle Stigma oii point oculiforme, une taclie rouge qu'on ren- contre chez les Volvocinees, et a l'etat mobile zoospore cliez beaucoup de Chlorophycees, de Flagellees et de Pheophycees. Le Stigma varie peu ; c'est en general un corps baculiforme ou hemispherique sous la membrane, ä la limite extreme du protoplasma; tantöt situe en avant, tantöt vers le pole posterieur, sa Situation semble invariable chez une meme espece. Cette position si variable d'espece ä espece ne semble pas parier en faveur d'une fonction visuelle. Son röle me parait actuellement totalement inconnu. La substance rouge qu"il contient se colore en bleu par l'iode; eile a donc une certaine analogie avec Ihematochrome des Trentepohliacees et des Sphcerella. Le^ stigma ne prend pas part au phenomene de la division comme element actif. Chez Eudorina, il est devolu ä Fun des produits de la division et doit se former de novo dans les autres. (Fig. 2, B, C, s.) Lors de la fusion des gametes les deux stigma restent longtemps visibles, ne se fusionnent pas, mais finissent par disparaitre (Chlaniydo- monas). J'ai observe que chez les zygotes de Monostroma, qui germent immediatement, les deux stigma sont devolus aux deux cellules filles. II y a des zoospores qui sont depourvues de stigma; ce sont Celles des Confervacees et des Trentepohliacees (?). Cliroiuatopliore. La question de l'origine du chromatophore chez les algues vertes ne presente pas de difficultes. En effet, aucune cellule capable de se diviser ou de fonctionner comme cellule reproductrice n'en est depourvue. Les crampons ont le plus souvent le chromatophore tres reduit, ou decolore ; il en est de meme des rhizines et des poils des Chetopho- racees. Parfois assez difficile ä definir (Hydrodlctyon, quelques Protococca- cees), il est le plus souvent tres distinct et n'occupe qu'une partie de la cellule. Chez certaines Chlamydomonadinees il remplit presque la cellule, ne laissant libr^ que la partie anterieure oü sont loges les vacuoles et le noyau cellulaire ; chez les Volvocinees et les Palmellacees, il est souvent en forme de cloche plus ou moins massive ; parfois sa sur- face est munie de cretes longitudinales (Fig. 5. G.) {Chlamijdomonas grcmdis Stein) ou fendu en lanieres {Chi. Kleinii Schmdl.), ou irregu- lierement perfore, reticule (Fig. 5, A.) (Ch. reticulata), ou perfore par 2 18 uno fenetre rectangulaire (C/i. j/ertusa Cliod.). Cette variabilite extreme qu'il presente dans le geiife Chlamifdomonas est remplacee par iine grande uniformite chez les autres Volvocinees, oü il est toujours plus ou iiioins cn cloche. J»»».K>.>^ Fig. 5. — Divers aspects du cliromatopliore chez les Chlorophycees. — A. Chi nmy dorn onus reticulata, chromatophore perfore : B. Deux cellules de Pediastrum Bon/anum montrant la fragmentation du cliromatopliore ; C. Cellule de Scenedesmus costatus en voie de division, montrant le cliromatopliore lobe; D. Filament de Plenrococcus Ntegelü avec cliromatopliore en plaque ou lobe ou subspirale'; E, F. Divers etats du Pleurococcus precedent montrant la Variation du chromatophore; G. Section op- tique du Clilamj/domonas Steinii Goroscli. montrant les cretes du chromatophore ; 1. Chromatophore pulvinule d'Eremosphaera vu de profil; K, Chromatophores du meme vus de face. Chez les Protococcacees, il est ordinairement en plaque parietale simple ou ondulee {Didijosphoiriiim, Golenkinia, lurchneriella, etc.). epaissie 19 ordinairement au niilieu pour y former le pyrenoide. Cette plaque parie- tale peut, avec Taccroissement de la cellule, devenir lobee, incisee sur ses bords et, par accroissement inegal, finir par etre irregulierement perforee (Fig. 5, B) (Sceneäesmiis quadncaudatus, S. OpoUensis Rieht., S. curvatus Bolilin, Pediastruni Boryanum). II en est de meme cliez beaucoup de Pleurococcacees et de Cheto- phoracees. Dans le Pleurococcus Ncegelü nob., la plaque parietale de S»«». Ä Fig. 6. — Divers aspects du chromatopliore cliez les Chlorophycees. — A. Cellules em- bryonnaires du Coleochaete pulvinata, le noyau est indique par les hachures et le pyre'noide par le double contour : B. Cellule du Bumilleria a plusieurs cbroma- tophores sans pyreno'ides; C. Cellule du Botnjococcus Braunii, section optique montrant le chromatopliore en V et le plasma nuclee; D. Oocystis lacustris, avec chrcmatopliore en j^laque; E. Cellules de branclies d'ordres divers du ChcBtophora cornu-daviae ; F. Cellules des branches, G. Cellules de Taxe de Draparnaldia x>lu- mosa montrant la variabilite du chromatophore. conchoidale devient lobee, quadri ou multilobee; si la cellule s'allonge, cette plaque devient plus ou moins spiralee, (Fig. 5, D—F). Le Pleu- rococcus ndgaris Menegh. a un chromatophore central presentant d'un cöte une echancrure. De cet axe central plus ou moins massif se detachent des ailes ou des cretes epaisses ou plus minces, lobees sur leur bord, 20 ce qiii donue a co chroniiituphore une apparence etoilee. Lecliancrure fait supposer, qu'ici encore, le chroniatophore est en eloche massive cou- verte de cretes. Le type du chroniatopliore se maintient dans une meine espece, mais varie dans les branches d'ordre dirterent. Ceux de VEremosphwra out la forme de clous (Fig. 5, I) ; la tete pulvinulee a bords diversement echancres, se prolonge en un appen- diee centripete aigu; dans VOoci/stis solitarla, qui est voisin d' l'Jremos- phcera, les cliromatophores multiples sont en coussinets qui presentent leur convexite vers linterieur. Chez les Ulvacees, les Ulothriciacees, les Coleocbetacees, le chroma- tophore est en plaque parietale unique. (Fig. 6.) Celui des Scliizogoniees est nettement etoile. Les Trentepohliacees en ont un assez grand nombre en forme de petits disques, Karsten pre- tend qu ils resultent de la division d'une plaque unique. Je n'ai pu veri- fier cette assertion. Les Confervoidees en ont un ou plusieurs par cellule et dans le Botryococcus Braunii, le chromatophore en eloche est lobe sur ses bords. 11 y a en somme peu de variations importantes de cet organe de la cellule chez les algues vertes tilamenteuses, ä l'exception des Desmidiees et des Zygnemacees, oii il prend les apparences les plus bizarres. II n'y a guere que les Cldamydomonas qui offrent une variete aussi grande. Pour autant que nous avons pu nous en convaincre, la structure du chromatophore est spongieuse et le pigment est adhe'rent au stroma lacuneux. Comme chez les autres plantes, le chromatophore se reproduit par division. A chaque zoospore ou nouvelle cellule correspond Une portion de Tancien chromatophore. Ce dernier se perfore, puis se divise, si bien que peu avant la formation definitive des nouvelles cellules, la cellule mere semble avoir un nombre considerable ou restreint de chromatophores en petits disques {Pleurococcus vulgaris). Le chromatophore est en gene'ral moins chromatophile que le cyto- plasma. Organe d'assimilation par excellence, le chloroplaste est sensible ä l'action de la lumiere. On na pas encore etudie en detail la nature meme du pigment chlorophyllien des algues vertes. II est cependant certain qu'il n'est pas unique, mais que, comme chez les plantes supe- rieures, il y a plusieurs chlorophylles ! En effet, les differentes algues sont inegalement sensibles ä la lumiere ; les Ancylonema et les Spirogi/ra, dejä cites, paraissent proteger leur chlorophylle par un ecran de suc cellulaire colore. D'autres, qui vivent sur la neige, le sol, ou les rochers humides developpent un pigment röuge-orange, l'hematochrome, qui semble egalement fonctionner 21 comme ecran. II est ä remarquer que beaucoup d'algues aeriennes pro- tegent ainsi leur chlorophylle ; ce sont les Trentepohlia, les Sphcerella, les Pleurococcus (sur mur), les Pahnellococcus et beaucoup d'etats durables d'algues de diverses familles. C'est ainsi que les zygotes sont souvent colorees en rouge ou rouge-orange. Le Botrijococcus Braunii colore egale- ment l'huile qu'il excrete en rouge-orange ou en rouge vif. Cette colo- ration est-elle le fait de la dessication, de la lumiere ou d'un cliange- ment quelconque des circonstances que determine la fecondation ? Autant que j'ai pu m'en assurer, la lumiere active l'elaboration du pigment pro- tecteur, car lorsqu'on cultive Sphcerella pluvialis, PalmeUococciis miniatus ou Palmella miniata ä l'abri de la lumiere directe, la coloration rouge •diminue ou disparait completement. Le pigment chlorophyllien, vert chez la plupart, parait jaunätre ou olivätre chez plusieurs Confervoidees, glauque chez certaines Schizogo- niees, bleuätre chez les algues mal definies etudiees par Lagerheim, Hansgirg et Hieronymus [Glaucocystis, Allogonium, etc.). II y aurait toute une etude ä faire sur les pigments chlorophylliens ■des algues vertes et sur l'influence de diverses conditions sur les fonc- tions de ces chlorophylles. Gerassimoff, dans des expe'riences fort ingenieuses, reussit ä montrer que la fonction assimilatrice des chromatophores ne depend pas du noyau: les cellules non nucleees des Sjnrogyra, obtenues par son procede •de l'abaissement de la temperature lors de la division, assimilent encore «t produisent de lamidon. Les chromatophores des algues vertes produisent de l'amidon, qui tantüt accorapagne le pyrenoide, tantöt se forme en dehors de ce dernier : ainsi chez les Chloroyonium, les Phacotus, les Scenodesmus, etc. Bibliographie. Gautier, Pluralite des Chlorophylles, Comptes-rendus Acad. sc. Paris, 1895. Lagerheim, Ein neues Beispiel des Vorkommens von Chrom,atophoren hei den Phijcochromaceenr Ber. d. d. b. Ges. I, 302 (Glaucocystis). Palla. Ueher ein neues Organ der Conjugaienselle (Karyoides). Ber. d. bot. Ges. XII, 152, tab. VIII. Zopf. Biolog-. C. B. XV, 1895, Heniatochrome de V Haemafococcns pluvialis. Schmitz, die Chromatophoren der Algen, Bonn 1882. in-4'', 180 p. et 1 pl. 22 Le PM'eiiOHle. Les pyronoides sont tres repandus dans ]a classG des Chlorophycees et ne manquent qu'ä quelques Protococcacees, ä toutes les Trentepohlia- cees et aux Coiifervoidees. La naturc meme de ces corps, encore assez problematiques, n'est pas tout ä fait elucidee; on les a compares aux grains d'aleurone, mais ces derniers ne sont pas acconipagnes habituellement d'une enveloppe amylacee. II y a des pyrenoi'des sans amylosphere. Hieronymus a decrit avec soin celui de Dicranochcete renifonnls. L'analogie du pyrenoide avec le cristalloide des grains d'aleurone est grande. En effet, tous les cristal- lo'ides sont loin davoir la regularite de ceux du Ricimis communis; il en est qui ont un contour beaucoup moins anguleux ou qui paraissent constituer des niacles empätees : la regularite cristallographique n'est pas d'ailleurs necessaire pour qu'on assimile ces formations a des cris- talloi'des. Beaucoup de cristallisations dans des milieux organiques presentent cette absence de contours definis. L'amidon meme, dont la birefringence et la structure intime parlent en faveur d'une structure cristalline intime, n"a pas de contours anguleux et prend parfois des formes bizarres. La refringence du pyreno-cristal, ainsi que nous appelons le corps principal du pyrenoide, est faible. Ce pyreno-cristal se colore par les colorants du noyau ou des cristalloi'des d"albumine : la fuchsine acide, le bleu de methylene, l'hema- toxyline, etc., le colorent souvent moins vivement que le noyau. Ün de mes eleves, M. le D'" Boubier, auquel j"avais conseille une etude sur le pyrenoide, a examine celui des Zygnemacees. II le considere 4 comme entoure d'une membrane qui deviendrait specialisee et qui serait en rapport avec un epais- sissement du cliromatopliore qui reunit les pyrenoides Cbsetopliora d'une meme bände chlorophyllienne. Le pyreno-cristal est le plus souvent anguleux. Fig. 7. cornu-damse (Geneve). A. Cellule avec pyre- noide, pyreno-cristal C'est aiusi que je Tai decrit chez le Stappa et plu- (hachures) et amylos- sieurs Volvocinees ; les Cha'tophora en ont egalement L? meme^isolö'''' ^' ^^ i^ettement anguleux (v. fig. 7). Par contre, chez d'autres, les angles sont comme emousses ou meme arrondis. Cette apparence peut etre due au fait que sur le pyreno-cristal central sont venues se deposer de nouvelles couches ou que le pyrenoide a subi un commencement de dissolution. J'ai pu me convaincre de la structure cristalline de ce corps dans des chromatopliores du Pleurococcus 23 A. 1—3, de Pleuro- coccus vulgaris, eellules geautes deve- loppees sur bois humide ; ß. 4—8 divers aspeets du meme pyreno'ide, l'amylos- phere n'est pas dessinee, en 7 le con- tour du chromatophore ; C, D, du Ea- pliidium pyroiogerum (Ariana, Geneve); E. du GolenJänia radiata. milgaris (sur bouleau). On y voyait parfois deiix cristaux macles et pre- sentant chaciin une section hexagonale bien distincte. (Fig. 8, Ä, B.) Chez la raeme espece, cette forme peut etre masquee par une croissance tres inegale, comme cela se voit dans les eellules geantes. Parmi les plus curieux pyreno-cris- taux cites sont ceux de certains Chla- mydomonas. Celui de Chlamydomonas Monadina Stein (Chi. Braunü Gorosch.) est en forme de fer a cheval dispose perpen- Fig. 8. diculairement ä Taxe et qui entoure le noyau. Le pyreno-cristal se multiplie sou- vent par division. 11 parait parfois s'al- longer en biscuit et se multiplier par segmentation ä la faQon du noyau dans la division directe. Je Tai vu. chez d'autres, se briser ä la fagon des cristalloides de Ricinus, c'est-ä-dire se diviser en plusieurs fragments. On ne sait pas jusqu'ä present avec certitude si la sphere amylacee qui Tentoure est librement plongee dans le chromatophore ou si eile est entouree d'une membrane speciale ä la faQon de celle des grains d'aleurone. Chez les Spirof/j/ra, en utilisant le reactif de Milien on peut se convaincre de lexistence d'une semblable membrane que M. Boubier considere comme individualisee mais qui pourrait n'etre que lanalogue du tonoplaste des vacuoles. Lorsque le pyreno'ide se dissout, comme cela arrive dans les eellu- les en voie d'allongement des Pleurococcus, ou dans les eellules qui se preparent ä la zoosporulation, il reste parfois a sa place une cavite qui persiste pendant longtemps et dont les bords sont bien definis. Cette vesicule est souvent comprimee par la turgescence du chromatophore ; on n'en remarque pas moins une strie, une fente aigue. Ceci semble parier en faveur de lexistence d'une vacuole bien definie et subindivi- dualisee. L'amidon qui entoure le pyreno-cristal semble le plus souvent for- mer une sphere continue, mais chez les Spirogyra il est aise de s'assurer que cette amylosphere est constituee par un certain nombre de grains separes par des trabecules de plasma qui partent de la paroi pyrenoidienne. Parfois la sphere amylacee n'a pas un contour defini mais parait lobee et comme penetrant dans le plasma du chromatophore, auquel cas l'existence d'une membrane pyreno'idienne parait douteuse. 24 M. Boubicr a inontre que les pyrenoides du Spirogi/ra naissent exclusiveiuent en relation avec une crete particuliere du chromatophore, a laquelle il a doune le noin de pyrenodesme. C'est bien le degre le plus eleve de differenciation et de localisa- tion qu'atteigiiü le pyrenoide, Sa place n'est d'ailleurs pas indeterminee. Chez les Palmellacees et les Volvocinees, comme aussi chez la plupart des Protococcacees, il occupe une place determinee ; en general löge dans un epaississement du chroma- tophore il est situe au centre du chromatophore etoile {Pleurococcus vulgaris Menegh. Schlzogonium), au miliou de la calotte epaissie (diver- ses Chlamydomonadees) ; en avant et en arriere de la fenetre du chlo- roplaste [Chi. pertiisa). Chez les Chlorophycees filamenteuses oii il y a souvent plusieurs pja-enoides par cellule sa Situation dans le chromato- phore parait quelconque. II ne se forme cependant jamais au bord de ce dernier mais en occupe constamment les parties les plus epaisses. Lors de la division de la cellule ordinairement le pyrenoide se divise egalement. On voit apparaitre dans la vesicule pyrenoi'dienne qui grossit. un etranglement ou une fragmentation du pyreno-cristal (Palmellacees, Volvocinees). Parfois, au contraire, le pyrenoide est devolu a Fun des protoplastes et de l'autre cöte' du jeune diaphragme nait un nouveau pyreno-cristal, tout d'abord exigu, puis qui grossit ä mesure que la cel- lule se libere [Tetraspora, Stnpßa, Eiidorina). Chez d'autres et chez ceux-ci egalement, sans que je puisse indi- quer pourquoi, le pyrenoide s'evanouit progressivement a mesure que le phenomene de la division progresse pour re'apparaitre dans les nou- velles cellules {Eudorlna, preparation ä la production des zoospores dans le Pleurococcus vulgaris Menegh). Les pyrenoides devront donc naitre de nouveau. La possibilite de cette origine spontanee du pyrenoide est parfaitement demontree lors de la production de cellules ge'antes hibernantes de certaines Volvoci- nees [Haemaiococcus, Sphaerella, Pleurococcus) ou lors de la production de nouvelles colonies dans le genre Eudorlna. Le pyrenoide primitif ne subit aucune alteration, ou au contraire il grossit demesurement, tandis que naissent en complete independance du premier de petits pyrenoides qui seront devolus aux cellules filles lors de la division de ces cellules geantes. En resume : Le pyrenoide se multiplie par divisions egale ou inegale ou se re- produit par neo-formation K) ') Chodat, Stapfia 1. c. et Materiaux pour servir a l'histoire des Protococco'idees. 20 II semble que d'une maniere generale le pyrenoide se multiplie par division dans les cellules bieii nourries, ou lersque le phenomene iie necessite pas une reserve albumineuse trop considerable. Dans les colo- nies ou les cellules mal nourries l'amidon disparait d'abord, puis le cris- talloide. Lors de la production des nouveaux reseaux d'Hydrodictj^on c'est ce dernier mode qui a lieu. II en est de meme lors de la production des zoospores chez plusieurs algues (Pleurococcus). La presence ou l'absence du pyrenoide est un caractere systemati- que important. II parait constant. Ainsi chez les Chlamydomonadees quelques especes seulement en sont depourvues. Parnii les Protococcacees le Ixaphidium Brmimi, li. poh/morphum, le Palmelhcoccus, le Schizochlamys, etc., en sont constamment depourvus. [Pleurococcus Naegelii). Par contre, il peut disparaitre pendant l'evolution de certaines especes. Ainsi lorsque le Pleurococcus ruhjaris Menegh. donne naissance a des lilaments, les pyrenoides disparaissent tres souvent. II en est de meme lorsque les etats Hormotila du meme genre donnent naissance aux thalles filamenteux decrits'). Ce caractere etant donc de la plus grande iniportance il doit avant tout etre distingue, Malheureusement la plupart des anciens algologues descripteurs ont neglige d'indiquer si leurs especes etaient pourvues ou non de pyrenoTdes. le iioyaii. Les cellules des Euchloropliycees possedent en general un noyau ; il n"y a que les Cladophoracees dont les cellules logent typiquement un ou plusieurs noyaux. Cependant nous avons constate, M, Huber et moi-), que de tres bonne heure deja, c'est-ä-dire dans les colonies peu apres leur formation, le nombre des noyaux se multiplie insensiblement de teile Sorte que la celluie adulte y est multinucleee. Cette multiplication de noyau n'est pas suivie immediatement dune segmentation correspondante du protoplasma. II en est saus doute de meme de beaucoup d"algues qui produisent en peu de temps des zoospores et des gametes [Ulothrix, Hydrodictyon) ou qui donnent naissance ä des autocolonies (Scenedesmus, Polye- drium, etc. 1) M. Senn comniet une mauvaise plaisanterie quancl il nie fait dire que des orga- nismes sans pyieooides se tL-ansforment en organisines avec pyrenoides. Oii ai-je dit celaV 2) Chodat et Huber, JRecherches experimentcäes sur le Pediastrum Boryamim. 2(i La grosseur des noyaux varie beaucoup. Excessivement petits dans le genre Pediastruni ils sont assez gros cliez les V'olvocinees, les Te- trasporacees et quelques Protococcoidees pour qu'on puisse les voir sans employer de reactifs. Soit dans leur coustitutiou. soit dans leur inode de division, les noyaux des algues vertes, dailleurs encore inconipleteineiit etudies, cor- respondent ii ceux des plantes superieures. La karyokiuese a ete decrite chez les Chlamydomonadees par Dangeard'),' chez les Sfapfia par nous- meme, chez les Oedogonium par Klebahn^), chez les Coleochuete par Oltmans^) (en ne considerant que les Euchlorophycees). Aucun de ces auteurs na pu constater de spheres attractives et le phenomene en lui-meme no differe en rien d'essentiel de ce qui est connu des autres plantes. En etudiant avec Mlle Cretier la Cytologie du Botrijococcus Bnoinii nous avons decouvert dans cette curieuse Confervoidee (?) deux nucleus. Tun normal, le macronucleus, assez gros niuni ordinairement d"un nucleole tres chromatophile et Tautre plus petit, situe ä la base de la cellule. J'avais dejä cite ce corps dans mon premier memoire sur ce sujet. Lors de la division cellulaire ü y a division conjuguee. Nous ne savons jusqu'ä present quelle est la signification de la presence de ces macro- et micronucleus. Notre but netant pas de faire de la botanique generale niais de ne signaler que ce qui a une importance algologique, nous nous bornons aux quelques remarques suivantes. Le noyau a selon Klebs et Haberlandt une importance considerable en ce qui concerne la formation des membranes. Ayant plasmolyse des Zygnemacees de maniere ä obtenir des protoplastes partiels dont los uns etaient nuclees, les autres sans noyau, Klebs n'a pas vu se fornier de membranes autour des portions enucleees. Palla .arrive ä une conclu- sion contraire ce qui est explique par Townsend par la supposition que dans les experiences de ce dernier auteur, les masses enucleees auraient ete en relation avec des protoplastes nuculees par des filets protoplasmi- ques. La question ne me semble pas encore resolue. II a ete dit plus haut que l'assimilation se fait dans les cellules depourvues de noyau. L"importance du noyau dans la cellule n'est pas ä etablir, cependant son mode d'agir dans la fecondation des algues vertes Euchlorophycees est encore peu connu. II n'y a jusqu'ä present que des recherches peu recentes de Goroschankine et dautres peu suggestives de Klebahn et dOltmans. ') Dangeard, Histoire d'une cellule. ') Klebahu, Studien über Zygoten, Pringsh. Jalnb. HJ. 'li. 3) Oltmaiis, Die Entu-ickdung der Sexualorgane hei Coleocltaete pulvinata, Fiora. 1898, page 1. Tab. I et II. 27 II est cependant certain qii'ici comme autre part la fecondation est caracterisee par la fusion de noyaux. Bibliographie. Klebs, Beifräge znv Plnjs. der PfansenzeUe, Ber. d. d. l)ot. Ges. V, 181 (Influence du noyau sur la nienibrane). PaUa, Flora XLVIII, 1890, 314-331, lab. Xlll. (Influence du noyau sur la formation de la niembrane). Dang-eard, ChJannjdoiiioHadinecs, 1899. Oltmans, Sexitalorgane hei Coleochcrte, Flora, 1898, p. 9. Tab. I et II. Klebahn, Sfudien über Zygoten. I et II, Pringsheims Jahrb. Bd. 22 et 24. Klebs, Ueher den Einßitss des Kernes in der Zelle, Biolog-. Centr. Bl. 1887, Bd. 7. Chodat, Sfapfia, Bulletin de l'herbier Boissier, 1897, p. 939. Tab. V. Chodat et Huber, BecJierclies experinienfaJes sur Je Fediasfnun Borijannm, Bidl. de la soc. bot sidsse, 1895. Gerassimoff, Ueher die kcriilosen Zellen hei einigen Conjitgtden, Bull. soc. imp. des naturalistes de Moscou, 1892, p. 109. Goroschankine, Beifräge zur Kennfniss der Morphologie und Sijsfeniatik der Chla nujdontonaden , Bull. mosc. 1890, n" 3. Heinricher, Zur Kemtfniss der AlgengaffHug, Sphwroplea, Ber. d. d. bot. Ges. 18ä3, p. 433. Schmitz, Die Zellkerne der TUallopliyien, Verhandl. d. Nat. Vereins d. preuss. Rheinlande. 1879-1880. Weber van Bosse (Trichophilus). Efndes snr les Algncs jtarasifes des Paressenx. Verhandl. der Hollandsche Maatschappij der Wetenschap- pen, 8, Verz. Deel 5, Stuck I. Istvanffi, Zur Kennfniss ron Ulofhrix zonafa. Bot. C. Bl. 1888. Bd. 85, p. 122. Overton. Ein Beifrag zur Kennfniss der Gaff. Volrox. Bot. C. Bl. 1889^ Bd. XXXIX. Rauwenhoff, Onderza'kingen over Sphwroplea annulina Ag. Verhandl. der Kong. Akad. van Wetenschappen te Amsterdam, Deel 26, 1887. (Ar- chives neerlaudaises, T. 22, 1887, p. 91). Askenasy, Ueher die Enf Wickelung von Pediasfruni, Ber. d. d. Bot. Ges. Bd. VI. H. 3, 1888. La Membrane. La question de la membrane est l'une des plus difficiles de la bota- nique. Les auteurs ne sont pas encore arrives ä une Solution satisfai- sante quant ä son origine et ä sa croissance. La membrane la plus simple est celle qui se forme ä la peripherie de tout protoplaste, au contact de l'eau ou d'un suc cellulaire. Cette 28 zone liniite, consideree par les uns comme un organe differeiicie de la celliile> parait n'etre que le resultat du contact du protoplasme avec un niilieu liquide qui produit une espece de coagulation a la surface de lalbumine vivante. Plusieurs auteurs Tont consideree conime l'expression dune simple tension superücielle. Cette niembrane plasnnquc nest pas definie vers rinterieur et ne se laisse pas separer du plasnia sous-jacent. Elle est Sans doute le resultat dactions combinees plus complexes que Celles que je viens d'enumerer. Quoi quil en soit, c"est eile qui preside ii la regularisation des echanges osmotiques. Les algues capables de mouvements metaboliques n'ont guere que cette limite eminemment mobile et capable de suivre les mouvements de deformation du protoplasma {Eiiglhies, spores amboides de Golen- kinia, zoospores de Confervoidees). Mais de tres bonne heure deja, nait autour du plasma une couclie limite qui merite le nom de membrane cellulaire. Que Ion vienne ä plasmolyser le contenu des cellules d'algues dans une Solution additionnee de Rouge-Congo. on pourra suivre pas ä pas l'origine de cette dependance du protoplasma. La jeune membrame dejä cellulosique, ne se laisse pas separer du plasma sous-jacent'). Elle est continue avec la zone periplasmique. D'ail- leurs, plus tard, eile adhere encore fortement ä cette zone plasmique peripherique. Nous avons montre-) combien est generale cette adherence. La jeune membrane est, comme celle dautres plantes, de composition variable. Autant quon peut en juger par l'emploi des colorants, eile contient de la cellulose, parfois egalement de la pectose. Les celluloses des membranes des algues ne se colorent pas toutes directement avec le Congo-ammoniacal. Pour s'assurer de la presence de ce corps, il vaut mieux utiliser le chlorure de zinc iode ou l'acide iodhydrique iode fumant, qui colorent les celluloses en violet. En general, une differenciation s'opere dans la membrane peu apres sa formation. Les composes pectiques sont refoules vers l'exterieur oii ils f'orment une bordure plus ou moins epaisse, tandis que le cadre interne reste cellulosique. Ainsi, dans la plupart des algues etudiees par moi : Fleurococcus vulgaris, Scencdesmus quadricaudatus, Eremosphcera, Pediasirum, Ooci/stis, llothrix, etc. • On sait combien variables sont les composes pectiques; les uns, insolubles dans l'eau et les acides; les autres, solubles dans les alcalis ou les carbonates alcalins ou les combinaisons ammoniacales d'acides orga- ') Klebs, Gallerte, in Untersuch, aus dem Labor. Tiibiugeu. -.) Chodat et Boubier, Journal de botanique, 1898. 29 niqiies (Oxalate crammoniaque). Ces coniposes pectiques se laissent im- pregner de couleurs traniline, parmi les plus importantes desquelles il faut noter la vesuvine ou brun de Bismark, le bleu de methylene, la safranine, la fuchsine, le violet de gentiane. Ces compose's pectiques, comme les celluloses, peuvent passer par une foule de modifications qui les transforment de plus en plus en muci- lages ou en gelees. Mangin a niontre quelle etait la relation entre les mucilages et les categories de membranes dont ils derivent chez les plantes superieures. 11 en est de meine ici. Certaines membranes se laissent colorer en violet par Tiodure de potassium iode : elles contiennent donc de l'amy- lose ä cöte de leur cellulose (membrane speciale du Botryococcus Bratinü). On dit des membranes qu'elles se gelifient quand elles passent a l'etat de mucilage, ce qui n"est pas identique avec une simple hydrata- tion, 11 s'agit bien plutot d'une raodification moleculaire; une cellulose a molecule compliquee passe ä un etat plus simple ; le nombre des mole- cules double ou triple en meme temps qu'il y a Hydratation. De la le fait qui etonne au premier abord que les deshydratants, comme l'alcool, ne contractent pas toujours d'une maniere tres energique les membranes dites geliliees, La gelification met le plus souvent en evidence l'accroissement cen- tripete des membranes, qui semble se faire par apposition. Plusieurs auteurs ont vu dans cette production successive des membranes une transformation de la membrane plasmique qui serait ainsi continuellement regeneree. D'autres ne voient dans les membranes qu'un produit secrete ä la surface de la membrane plasmique. Lorsque, comme dans le genre Gloeocijstis, il y a un emboite- ment de membranes ä la facon de Gloeocapsa, les couches les plus jeunes sont internes, et les exterieures doivent s'accroitre en surface pour suivre Tepaississement du ä la production constante de nouvelles couches. Lorsqu'il y a division, la membrane de la cellule-mere est con- servee et emboite celles des cellules-filles et ainsi de suite. Les produits de la division primitivement separes par une cloison mince sont separes les uns des autres par la gelification des membranes speciales. Si ces cellules sont disposees selon trois directions et que la gelification se fasse egalement, les thalles muqueux deviendront des boules ou des masses cerebroi'des, botryoides. Dans les Tetraspora, les cellules etant dispose'es sur un plan, l'em- boitement se fera dans deux directions. On a nomine Urococcus des etats curieux de Chlorophycees chez lesquels la gelification et l'epaississement de la membrane se fait d'un 80 seiil cole. II (11 losulto Uli piod gtUifid j>lus oii moins allongd, coiironne par la cellulc anondic. 11 liest pas certain (prici la celliile transforme regulieremcnt sa nieinbraiu' d'un cöto en uiie coiiche gelitiee en forme de croissant oii d'ocaille qiii vioiit se superposer au segment precedent. Fig. !•. — Etats Urococcus et Hormotila d'un Plcurococcus Naegeln. — A. et B. Origine des pieds gelifies; on voit en n et h, la uianiere dont les anciennes couches sont progressivement rejetees et superposees en pieds gelifies ; C. Cellule rajeunie qui a rompu en arriere la membrane rejetee .sous forme de calotte et pousse en avant les debris du couvercle. II SB pourrait que cette production de pieds füt le resultat d'uue excretion ä travers la membrane propre de la cellule. Tl est aise, dans certains cas, de montrer que la gelee nest pas une excretion, mais une transformation de la membrane. Dans certains etats Hormotila, il est evident que la membrane pri- mitive a ete rompue et que les nouvelles couches superposees sont nees par apposition centripöte (v. fig. 9). II est interessant d'etudier ce i^henomene cliez certaines Protoccoc- cacees gelifiees, et en particulier chez les especes d'Oocystis. L'O. lacustris Chod. possede une membrane differenciee en une couche interne cellulosique et une couche externe pectosique. Aux deux extremites de la cellule se trouve une calotte d'epaississement. Lorsque la cellule se divise, il y a gelification et accroissement des membranes. La zone pec- tosique externe s'accroit beaucoup et reste couronnee de deux calottes caracteristiques. La zone cellulosique se gelifie fortement et se melange avec de la pectose; il est facile^ gräce ä la presence des deux calottes d'epaississement, de reconnaitre dans la vesicule generale l'enveloppe gelifiee de la cellule-mere, On a appele etat Schizochlamijs des Stades gelifiees oü la membrane de la cellule-mere est rompue en plusieurs ecailles par le developpement 31 de la gelee secretee par les cellules-filles [Neplirocijtiinn, SchizocJilaimjs, PalmeUa, Tetrctspora , Sphccrociisiis, etc.). Dans le genre Sphöerocystis, oü les cellules sont disposees ä la peri- phe'rie d'une sphere gelifiee, on peut reconnaitre l'inegalite de la gelifi- cation des membranes emboitantes qui persistent vers lexterieur, tandis que vers le centre la geli- fication tres aqueuse a efface les distinctions entre les differentes couches. Fig. 10. — Stades Schizoclilamys du Ncphro- cytium Ägliardianum ; au pourtour des colonies on voit les debris de rancienne membrane. Fif?. 11. — SclitzocMamys gelatinosa (Marais d'Einsiedeln). Lorsque la production de gelee est tres abondante vers le centre de la colonie, les individus deviennent peripheriques. C'est par un procede semblable que les cellules des Hormotila sont elevees sur des pieds gelifies. Chez ces dernieres, comme chez les Gloeocystes et les Sphserocystes, il est aise de voir que la gelee s'est formee ä l'interieur de la membrane, qui finit par se rompre. (En se repetant, ce phenomene produit les structures curieuses representees par les fig. 9 et 12). Klebs considere les gelees (Gallerte) comme distinctes des membranes. Cela n'est juste qu'en partie. II y a parfois membrane solide et ä son pourtour ou ä sa face interne un anneau gelifie qui presente la structure lamellaire des vraies membranes. Or, en tenant compte du fait que les vraies membranes peuvent contenir des corps chimiques diffe'rents tels que cellulose, pectose, callose, ce qu'on peut demontrer par l'extraction au moyen du reactif de Schweitzer, il n'y a pas Heu de ne pas considerer comme appartenant 32 ii la lueinbrano les gelees qui liicconipagiient. ('es dernieres soiit i)ar- foi;^ i'xci'etees ä sa surface externe, parfois a sa surface interne. *»M.;^ Fig. 12. Fhiirococctis Naeyelii. — Etats Hormotila. — A. Etat part'ait; B. Stade inter- me'diaire, durant la production des pieds; C. Couimencement de la gelitication d'un thalle de Heurococcus: D. Origine de la ramification ; E. Etat initial non gelifie ; F— .). Debüts de la gelification. Ce travail de segregation a Heu normalement chez les plantes supe- rieures oü la membrane des jeunes tissus, dans le meristeme primitif et les meristemes secondaires, renferme de la pectose et de ]a cellulose la pectose est un corps encore mal defini, mais qui retient les memes Couleurs que les compose's pectiques dans lesquels, suivant Mangin^), eile se transforme avec le temps. Dans les tissus adultes dont la membrane n'a pas ete modifiee par lincrustation, la region mitoyenne (lamelle moyenne) est toujours consti- tuee par du pectate de chaux, tandis que les lames secondaires presen- tent une association de cellulose et de composes pectiques, dans la- quelle la cellulose est plus abondante vers les couches internes et les composes pectiques plus abondants vers les couches externes. La couche mitoyenne est toujours exempte de cellulose. L'acide pectique se trans- forme avec facilite en composes isomeres plus ou moins gelifiables. D'autre part, la pectose est essentiellement caracterise'e par la propriete de se transformer rapidement sous l'influence des alcalis ou des acides, en acide pectique ou en pectates. On peut alors, dit Mangin, se rendre compte des modifications appor- tees par läge dans les tissus mous. Puisque la membrane contient la ') Mangin, Sur les composes pectiques, Journal de botanique, 1892 et 1893. 33 matiere premiere des composes pectiques chimiquement definis qui constituent le ciment des celliües, le revetement intercellulaire et les concretions renfermees dans les rneats (boutons, epines, bätoimets simples Oll ramifies), il suffira d'admettre que, sous rinfluence de l'activite du Protoplasma, la transformation de la pectose en acide pectique ou en pectates mucilagineux a Heu progressivement... ; ces produits soiit peu ä peu refoules a travers les interstices moleculaires de la membrane et s'accumulent vers l'exterieur. II y a en quelque sorte une exsudation progressive des composes pectiques. Selon Mangin, les composes pectiques impregnent parfois les membranes, mais n'alternent pas avec les strates de cellulose. J'ai montre que ces vues s'appliquent egalement aux algues. Parmi les unicellulaires, les Scenedesmus, les Dktijosphwrium., les Golenkinia et beaucoup d'autres contiennent, dans la membrane jeune, de la cellulose additionnee de matieres pectiques. Ce n'est que plus tard que l'exsudation de ces dernieres se fait vers l'exterieur ; elles y forment alors un cadre plus ou moins solide. Ce cadre est parfaitement visible et colorable par les reactifs des composes pectosiques dans les genres les plus varies; il faut utiliser parfois des Solutions concentrees, parfois des Solutions faibles. Cette colorabilite est augmentee si autour du cadre, riebe en pectose, est venue se deposer une aureole de gelee pectosique : Golenkinia, Didijosphcenum, Kirchneriella, Scenedesmus quadricaudatus. Cette accumulation des matieres pectosiques s'observe egalement bien dans le Pleurococcus et les Ulothrix. Ici, et surtout chez les Pleu- rococcus, on voit nettement apparaitre la lamelle moyenne de pectate de chaux avec les epaississements angulaires qui, par leur solubilisation, favoriseront le decollement, Le ciment qui unit les cellules de Pediastrum n'est egalement jamais cellulosique. Lors de la division sporangiale, la substance intersporaire qui Seg- mente le Protoplasma est cellulosique (Eremosphoera, Palmellococcus, Pe- diastrum, etc.). Les tres jeunes membranes des spores sont parfois exclusivement pectosiques [Eremosphcera). La vesicule qui entoure les zoospores de Pediastrum au moment de leur expulsion est nettement cellulosique, c'est donc un mucilage cellulo- sique. Le squelette qui reste apres l'emission des zoospores dans ce genre est exclusivement pectosique ; le chlorure de zinc iode et le Rouge-Congo ne permettent d'y deceler aucune trace de cellulose. II en est de meme des squelettes de Scenedesmus et sans doute de beaucoup de Protococca- cees. C'est ce qui m'a fait admettre que ce revetement interne est utilise pour la production de la vesicule d'expulsion. 3 34 11 n'y a pas de regle generale quant ä la composition de la mein- braiie et a la nature des mucilages et des gelees secrete's par les algues. Ainsi la membrane d'Ojjhioci/fiutii ne contiendrait que tres peu de cel- lulose mais passablement d'acide peetiqiie. II y a sans doute beaucoup de substances intermediaires hydrocarbonees dont nous ne connaissons pas encore suffisamment la nature. Quant aux gelees, elles paraissent egaleinent varier beaucoup. ün certain nombre d'algues ne laissent apercevoir aucune gelee ou niucilage peripherique si l'on n'emploie des reactifs. La concentration de ces der- niers Importe. Chez le Dictyosphaerium l'emploi d'une faible Solution de bleu de metbylene ne decele que le squelette di et 4 chotomique, tan- dis qu'avec une Solution plus forte on coagule ä la peripherie un sac gelifie general et des aureoles gelifiees speciales ä chaque cellule. Des Solutions faibles de Yesuvine mettent immediatement en evi- dence cette zone peripherique, sans doute ä cause de l'action du tannin que ce colorant contient. Sans reactifs il est impossible de se rendre compte de la presence d'un manteau mucilagineux ä la peripherie du Botri/ococciis Brannii. II est de toute necessite d'examiner les algues, non seulement k leur etat naturel mais dans des Solutions colorees ou des reactifs. L'algolo- gue aura toujours sur sa table de travail au moins les reactifs suivants : 1° Congo ammoniacal. 2^ Bleu de methylene. 3*^ Ve'suvine. 4^ Chlorure de zinc iode ou acide iodhydrique iode fumant. b^ Fuchsine. 6^ Eau iodee. Les gelees et les mucilages sont souvent organises^ ou tout au moins paraissent l'etre. L'emploi des reactifs montre, dans le manteau de gelee qui engaine les filaments de plusieurs algues ou le mucus dans lequel elles sont plongees, une structure fibrillaire curieuse sur laquelle Klebs a le premier attire l'attention. II se pourrait que l'inegalite de la coloration füt le resultat d'une inegale rapidite de re'action qui trou- verait son maximum ä la surface de la membrane et progresserait vers l'exterieur avec une rapidite variable. On a rapporte l'organisation fibril- laire de la gelee au fait que cette derniere serait exprimee ä travers la membrane par de fins pores qui correspondraient aux rayons de plus forte coloration, Quoiqu'il en soit, l'emploi des colorants met en e'vidence cette struc- ture rayonnee de beaucoup de gelees. On l'a observee et j'ai verifie ces indications, chez les Chetophoracees, les Zygnemacees, le Didijosphae- rliim, etc. Je Tai egalement rencontree autour des cellules fiUes du cenobe de divers Ooci/stis et des CtjcloteJla parmi les Diatomacees. La surface des membranes des Euchlorophycees se couvre parfois de perles, de boutons ou d'epines qui rappellent tres exactement ce que 35 Mangiii a signale ä la surface des cellules duparenchyme de plusieurs plantes superieures, en particulier des Equisetum, des Papilionace'es et des Fougeres. Ce sont Sans doute des secre- tions de la membrane, secretions qui contiennent des matieres pec- tosiques ou qui en sont complete- ment formees. Ainsi les perles et les piquants courts qu'on rencontre ä la surface des Pleurococciis dans certaines conditions ou sur leurs cellules arrondies connues sous le nom de Trochiscia protococco'ides. Ce sont les memes productions qu'on rencontre sur la membrane externe des Pediastrum et qui va- rient ä l'infini ; il n'y a aucun Fig 13. — Oocystis lacustris (Lac de CTeneve). A. Cellule mere gelifiee, emboitant des colonies gelifiees de second ordre ; B. structure de la gelee au pourtour des cel- lules filles, apres Taction du bleu de me- thjiene; D. Colonies peu gelifiees. parti ä tirer de ces accidents de surface, dans ce dernier genre, au point de vue de la systematique ; on les voit apparaitre successivement sur des Pediastrum lisses lorsqu'on les cultive dans des milieux appropries (Solutions salines concentrees). Les piquants qui se developpent sur beaucoup de Protococcacees appar- tiennent a cette meme categorie, c'est-ä-dire qu'il sont des dependances de la membrane externe. Ainsi ceux diQ Scenedesmiis QidiQ^ genres suivants : Pediastrum (duplex), Lagcrheimia, Golenkinia, Chodatella, Richteriella, etc. On a dit (Senn) qu'ils appartenaient ä la gaine mucilagineuse ou gelatineuse (Gallertliülle). Cela est juste en partie, mais leur regularite, leur disposition si constante en fönt des organes specialises de la mem- brane externe ; comme cette derniere, ils ont une durete et une com- pacite assez grandes pour resister ä des reactifs puissants comme l'eau de Javelle, les alcalis dilues, le reactif de Schweizer. C'est une faute que de les confondre avec les veritables gelees et les mucilages. S'ils absorbent parfois les memes colorants que ces der- niers, Bleu de methylene, Vesuvine, cela ne prouve nullement qu'ils soient de la meme nature chimique que les gelees, mais seulement qu'ils contiennent des substances analogues, comme les vraies membranes. Tout ce cliapitre de l'origine et de la nature des asperites de la surface des algues est encore ä l'etude. La question de la croissance des membranes est tout aussi compli- quee. II en est qui s'accroissent indefiniment (vesicules gelifiees des 36 Apiocystes) ; d'autres deviennent assez dures pour que lors de la divi- sion du contenu et la production d'une gelee interne elles se rompent en plusieurs ecailles ou seulement d'un seul cöte. II en est ainsi chez les Schizochlamys et les etats Scliizochlamys de plusieurs Protococcacees [Äpiocydis, Palmella, Nephroojiium, etc.) On retrouve ä la periphe'rie de la gelee dans laquelle sont immer- gees les cellules filles, les debris de la membrane ou tout au moins de la portion externe (non cellulosique) de cette membrane. Ce cas n'est en realite qu'une Variante de celui, plus general, oü le squelette externe est rompu par une fente et se retrouve a cöte des cellules filles ou de la colonie fiUe. C'est ainsi que les Pediastrum et leurs congeneres, les Coelastrum et les Hariotina, les Scenedesmus, les KirchnerieUa et la plu- part des Protococcacees en cenobe, laissent lors de la renovation un squelette generalement impregne de substances pectiques. Chez les Confervoides, la division des cellules se fait selon un mode particulier qui rappeile celui des Schizochlannjs ; la membrane de chaqiie cellule est rompue dans la zone equatoriale et une bände connective qui reunit les deux tron^ons ä la face interne apparait. C'est d'elle que naitra la cloison transversale qui decoupera la cellule en voie d'allon- gement (voir sub Conferva). La mode de croissance de la membrane des Ophiocytium. qui se fait par un curieux mode d'apposition sera egalement decrit plus loin. Enfin, la production de bandes d'allongement intercalaires dans les cellules d' Oedogoniuni merite une mention speciale : Lorsqu'une cellule se prepare ä la division on voit, apres la bipar- tition du noyau, l'inferieur rester en place, l'autre s'elever et venir se placer ä la hauteur de la zone d'allongement dont il va etre question. On voit alors apparaitre une plaque cellulaire hyaline qui est la pre- miere ebauche de la future paroi transversale. En meme temps se de- veloppe un epaississement circulaire en bourrelet qui proemine dans la cellule. Ce bourrelet est situe bien au-dessus de la plaque cellulaire dont il vient d'etre fait mention. Wille considere cette production com- me due ä un accroissement par intussusception de la membrane en co point, tandis que Pringsheim, Ntegeli et Hofmeister y voient une pro- duction independante. De Bary et Mohl l'ont consideree comme resul- tant d'un repli de la membrane. II semble en tous cas que cet epaissis- sement est constitue de couches riches en eau, ce qui est probable, vu le developpement ulterieur qu'il doit subir. Quand cet anneau est pre- pare ainsi a s'aj longer, la membrane de la cellule se fend circulairement exactement ä la hauteur du milieu de cet anneau, et les deux moities de l'ancienne membrane sont separees (eloignees) par l'etirement de I'anneau en une lamelle d'allongement fixee au bord interne des deux 37 valvcs precedentes. Pringsheim a nomme coiffe (kappe) la portion supe- rieure de la cellule mere soulevee par l'etirement de la lamelle d'allon- gement et « gaine » la partie inferieure plus longue. Mais avant que la cellule fille superieure ait termine soii allonge- ment, la croissance de la cellule fille inferieure s'accuse, ce qui amene la plaque cellulaire ä glisser vers le haut ; eile depasse tinalement un peu la ligne de rupture. Ceci conclut rallongement de la cellule fille inferieure, tandis que l'autre continue encore ä s'allonger un peu jus- qu'ä ce qu'elle ait atteint la longueur de la cellule mere. L'anneau qui s'etait tout d'abord transforme en un connectif court cylindrique et epais s'etire alors, son epaisseur diminuant dans la pro- portion oii il s'allonge. Des deux cellules filles, apres la croissance ter- minee, l'inferieure reste contenue presque toute entiere dans la gaine, dont l'ouverture est indiquee par une ligne circulaire; la superieure au contraire sort completement de la gaine et porte ä son sommet la coiffe soulevee; l'anneau cellulosique est devenu la membrane cylindrique de la cellule fille superieure. II est evident que la division des cellules variera un peu selon qu'elle sera consideree dans la cellule inferieure ou superieure. Dans cette derniere, le nouveau bourrelet cellulosique se produit un peu au dessous de la coiffe, et comme la rupture se fait exactement ä la hauteur du milieu de cet epaississement, il vient s'ajouter ä l'an- cienne coiffe une nouvelle coiffe annulaire qui se distingue nettement de la precedente, dont eile est separee par une ligne saillante. Cette nou- velle coiffe n'est cependant pas coraplete; eile n'est constituee que par un anneau detache de la membrane de la cellule fille superieure. Ceci se repetant ä chaque division, on voit s'ajouter aux anneaux au dessous de la coiffe, de nouveaux articles, tous situes a un degre plus ä l'interieur que les precedents. Si, au contraire, c'est l'interieur qui se divise, l'anneau cellulosique se forme au dessous de la membrane transversale superieure, et par la rupture il se forme ici une coiffe complete et une nouvelle cellule fille superieure de second degre et une nouvelle cellule fille inferieure qui prend la place de l'ancienne cellule inferieure du premier degre, main- tenant divisee. Cette nouvelle cellule fille est maintenant cependant fourree dans deux gaines, l'une, ancienne, qui correspond ä celle qui entourait la cel- lule fille inferieure de premier degre, et une nouvelle, plus interne, formee par la moitie inferieure de la cellule fille inferieure du premier degre, rompue par la division. On reconnait facilement les deux gaines, car leurs ouvertures, qui ne sont pas ä la meme hauteur, se succedent en escaliers descendant 38 vers rinterieur ; ce plionomone se repe'tant, il en resiilte ces gaines superposees dans lesquelles beaucoup de cellules d' Oedofjonivm sont plongees. II y a cependant entre les deux sortes de cellules tilles une diffe- renee essentielle. Tandis que la superieure se subdivise avec rapidite, rinfericure est beaucoup plus passive. 11 peut arriver que la superieure ait dejä fourni plusieurs generations avant que l'inferieure n'ait subi aucun cloisonnement. Si Ton tient compte que dans ce developpcmcnt la cel- lule superieure, en se divisant, produit toujours une nouvclle cellule ä gaine tandis qu'elle regenere seulement l'ancienne cellule ä coiffe — ce qui est aussi le cas, mais en sens renverse, de la cellule inferieure — on reconnait bientöt que, vu la plus grande activite de la cellule supe'- rieure, qui se subdivise coup sur coup, le nombre des cellules en- gainees d'un filament doit depasser de beaucoup celui des cellules coiffees. C'est ce qui determine l'apparence singuliere des filaments d'Oedo- gonium chez lesquels quelques cellules ä coiffes alternent avec des series de cellules engainees. Une autre particularite qui frappe l'observateur est la suivante. La croissance de la cellule superieure est de teile nature qu'en s'allon- geant eile n'atteint pas la longueur de la cellule raere mais devient cependant plus large. Cette particularite jointe ä la division rapide dans les nouvelles cellules superieures toujours regenerees produit necessai- rement cette curieuse apparence qu'on rencontre souvent chez les Oedo- (jonium, savoir que les cellules d'un article deviennent de plus en plus courtes vers le haut mais aussi plus epaisses. Au sommet de chaque article on rencontre, comme cela se comprend, la coifte au-dessus de laquelle le filament recommence avec un diametre beaucoup plus grele. Avec chaque division d'une cellule engainee nait un article nouveau dont la division repetee de sa cellule coiffee produit l'intercalation entre les articles prece'dents. La croissance de la membrane des Bulbochcete se fait d'une maniere analogue mais exclusivement aux depens de la cellule basilaire. Je ne veux pas discuter ici la question de savoir si la mem- brane des algues s'accroit par intussusception ou par apposition. Ce que j'en ai dit montre que cette croissance est complexe et que pour en donner une the'orie satisfaisante il faudrait des recherches prolon- gees. Cette croissance est-elle une proprie'te de la membrane vivante, ou l'activite de la membrane est-elle nulle ou sous la dependance du plasma ou du noyau, ce sont egalement des questions si complexes qu'il me semble que les theories proposees sont encore tres incompletes. Pour ma part, l'activite de la membrane ne me semble pas infirmee par les obser- 39 vations ; la ceilule vegetale est im complexe oii les divers organes sont en dependance mutuelle. II n'est pas logiqiie de deduire de cette dependance la non activite de certains organes. C'est comme si Ton voiüait pretendre que le noyau cellulaire ne fiit pas actif parce quil est lie au plasma, ou vice-versa. Bibliographie. S. Klebs, Organisation der Gallerte, in Untersuch. Bot. Inst. Tübingen, II, 1886. Id. Beiträge zur Physiologie der Pflansenselle, Ber. d. bot. Ges. 5, p. 181. Mangin, Las composes pectiqnes, Journal de botanique, 1892 et 1893. Chodat. Materiaux pour servir ä Vhistoire des Protococcoidees, Eremos- : phxera, Pediastrum, etc., 1. c. Senn, Coloniehildende Algen. Bot. Zeit. 1899. Strasburger, Wachstum der Membranen, in Jahrbuch., f. w. Bot. 1897, 595. Correns, Apiocijstis, in Zimmermann, Morpli. und Phijs. der Zelle. Cienkowski, Zur Morptliologie der UlotJirix. Schutt, Extramemhran. Plasma, Pringsheims Jahrb., 1899. Wille, Algolog. Mitth., Pringsh. Jahrb., Band XVIII, Heft 4. iViuitiplication des cellules. Ramification. Tlialles plmicellulaires. La division des algues unicellulaires est loiii de se faire d'une maniere uniforme. On a cru pendant longtemps que le plan de segmentation etait transversal chez les algues et longitudinal chez les Flagellees (Klebs). Cette tlieorie n' a pas resiste a la critique. Chez les Chlami/domonas (d'apres Dill et Dangeard), le premier plan de segmentation serait longitudinal dans les especes suivantes : C. angu- losa Dill, Chi. (jigantea Dill, tandis que dans la plupart des autres ce plan serait transversal. Dill croyait egalement que dans le Ch. longi- stigma et le Ch. gloeocgstiformis et le Ch. Monadina, la premiere ligne de division serait au debut parallele ä Taxe et qu'elle deviendrait finale- ment perpendiculaire ä ce meme plan, de teile sorte que, s"il se produit une seconde division, celle-ci serait perpendiculaire a la premiere et dirigee d'avant en arriere. Dangeard a montre que cette conclusion etait trop absolue. La premiere division se produit parallelement ä Taxe, et chacune des deux moities se divise ensuite en deux parties un peu obliquement ä cet axe, mais en sens contraire. Finalement, i'arrangement definitif est tel qu'il 40 semble que le second cloisonnement etait reellement axial et que la pre- niiore cloison a subi iine deviatioii de 90^. La direction des plans de cloisonnement suit certaines lois generales deja anciennement formulees par Sachs '), completees par Bertrand-), Fig. 14. — Chlorogonium eiichlorum. — Division et formation des zoospores dans le sporange (d'apres Dangeard). Lignier et expliquees dernierement par les tres interessantes recherches de Kny ^). Voir aussi le memoire de mon eleve Tchouproff ^). ') Sachs, Vorlesungen über Pflanzenphysiologie, p. 625. ') C.-E. Bertrand, Lois des surfaces libres, Bull. Soc. bot. de France, XXXI. 1884. 3) Kny, Ber. d. bot. Ges., 1896, üeber den Einfluss von Zug und Druck. 4 TchouprofF, Sur le fractionnement du hois axial de Mendonzia Schomburghkiana. Travaux du laboratoire de botanique, Geneve, 1897, Bull. Herb. Boiss. n° 5. 41 Sachs avait montre en particulier que la forme de la cellule mere du pollen dans les Neottia influait sur la direction des plans de segmen- tation. II insistait sur le fait que les nouvelles parois sont perpendicu- laires aux anciennes et que les cellules filles sont de volitme egal. Dans les Chlamydomonas, les deux plans de segmentation sont en croix, mais deja dans les Chlor ogonium, qui sont en fuseau allonge, ces deux sectionnements se fönt dans le meme sens et sont transversaux. Les quatre nouvelles cellules sont primitivement superposc'^.s. (Fig. 14.) Mais de bonne heure dejä chaque portion tend a s'allonger et a prendre la forme primitive; il en resulte une deviation des plans de segmentation. Finalement, les produits sont groupes parallelement dans le sporange et la division parait alors avoir ete longitudinale. Cette meme disposition se rencontre dans les Raphidiiim, dont les cellules bacillaires ou aciculaires subissent une serie de bipartitions transversales. Les plans de segmentation qui etaient transversaux devien- nent obliques et le faisceau 4-8 cellulaire de Haphidium parait en defi- nitive etre issu d'un cloisonnement longitudinal. Les Nephroci/tium, les Kirclineriella et certaines Scenedesmus (S. aciiminaUis) se comportent de meme parfois. Mais partout oü la cellule n'est pas tres bacillaire, les cloisonnements successifs sont perpendiculaires les uns aux au tres '). La succession des plans de segmentation chez les Volvocinees n'est pas encore completement elucidee en ce qui concerne les genres les plus eleves. Mais on la connait exactement jusqu'au stade 16 cellulaire et 32 cellulaire. Par deux cloisonnements en croix, la cellule de Gonium öu de Pandorina ou ä'Eudorma se trouve divisee en 4 cellules subtriangu- laires. (Fig. 15, A, B). Dans cliacune nait une segmentation qui, en concordance avec la loi de Sachs, viendra s'inserer perpendiculaire- ment ä la paroi externe et ira couper vers son milieu Fun des bras formes par la croix des deux premiers cloisonnements. (Fig. 16, C, 2-2). Les cellules triangulaires ainsi detachees grossissent inegalement et viennent se placer dans le prolongement des bras de la croix centrale. 11 y a eu ainsi deviation des plans de segmentation selon le Schema (C et D). TJn nouveau plan perpendiculaire au precedent vient diviser en meme temps et la cellule triangulaire et la cellule quadrangulaire {F, 3, t). ') Voir pour plus de details le chapitre consacre aux Protococcacees oü les vaviantes sont enumerees. 42 C'est ici que s'ai-retc le cloisonnenieiit daiis le genre Gon'nim, mais dans les Eudor'ma les cloisonnements continuent selon le mode exprime par le sehema / et K. C'est aiusi qu'on peut s'expliquer la formation de 32 cellules gioii- pees en cinq anneaux, dont deux de 4 et trois de 8 cellules. Le Schema indique est en partie theorique, car avec raccroissement des cellules filles s'efface la regularite du clivage et la plaque larvaire tend de bonne heure ä s'invaginer cn doigt de gaiit ou en vesicule. En resume, par ce mode de cloisonnement se forment 4 cellules centrales disposees en croix et 4 cellules alternant avec les bras de Fig. 16. — Schema incliquant la succession des plans de segmentation dans l'etat lar- vaire des Volvocinees. — A— F. Stades Goiiium. G, I, K. Stades Eudorina. — Les series 4 cellulaires a et e ainsi que les 8 cellulaires h, c, d, seront Celles qui dans Eudorina seront arrangees en anneaux. cette croix. Pour produire le stade Gonium, chacune se divise encore une fois ; pour produire l'etat Eudorina les cellules en croix ne se divi- sent qu'une fois, tandis que les cellules triangulaires donnent naissance aux 24 autres cellules par un triple cloisonnement. Ce mode de division se retrouve chez des algues tres differentes, C'est ainsi qu'il preside ä rarrangement des colonies tabulaires de Cru- eigenia Hof)ua?iiana nob, aux premiers debuts du thalle epiphylle des Cephaleuros, etc. Les jeunes thalles de Pleurococcus naissent par des cloisonnements rectangulaires et perpendiculaires dans un plan. II en est souvent de 43 meine chez les Monostroma et les Tetraspora. Alors les cellules sont regu- lierement groupe'es par 4. Parfois, la multiplication des cellules se fait avec moins de regularite'. Par exemple : dans le thalle de Tetraspora, une cellule, avant de se diviser, se renfle ä l'iine des extremite's ; les deux troii9ons qui en resiiltent sont disposes en T et se subdivisent ä leur tour. Au lieu de tetrades regulieres, on obtient des groupes comme ceux indiques dans la fig. 17, A et G. A. (2 Fig. 17. — Tetraspora gelatinosa. ^ ^ Divers etats de division : A — D. — E. Zoosporange F. Zoospore. La croissance des filaments est ordinairement intercalaire, chaque cellule pouvant se subdiviser. Ce n'est cependant pas toujours le cas. Chez les Cludophora, l'accroissement devient apical, tandis que des cellules plus profondes ont perdu habituellement le pouvoir de se diviser. II en est de meme des Draparnaldia et des Stigeoclonium. Cependant raccroissement intercalaire s'observe parfois tres bien dans ce dernier genre {S. lacustre). Les cellules des algues vertes filamenteuses ne se divisent ordinai- rement que transversalement. Ce n'est guere qu'ä l'etat gelifie que les Stigeoclonium, les Hormo- spora, les Cylindrocapsa subissent quelques cloisonnements longitudinaux. Le genre Pleurococcus fait exception, car ses filaments courts sont le plus souvent rapidement transformes en lames ou en rubans par des cloisonnements dans les deux directions. Ce meme phenomene se rencontre dans le genre Bumilleria (Fig. 18) et surtout dans les Schizogoniees, oü des lames ou des thalles folia- ces se forment par un cloisonnement alternativement transversal et longitudinal. 44 Fig. 18. — Bumüleria sicula (Ca- roline). — Division longitudinale et desarticulation des cellules. Dans le genre Prasiola, la segmen- tation rappeile beaucoup celle qui s'observe chez las Rhodophycees. Les cellules du tlialle sont souvent disposees en filesrayon- nantes et ramifiees dichotomiquement. La ramification des algues filamen- teuses est toujours indefinie. Je ne eon- nais aucun exemple de ramification sym- podiale. Le rameau nait le plus souvent du fait qu'une cellule fait heinie au dessous de la cloison superieure {Stigeoclonium, Draparnaldia, Chwtophora, Microthamnion, Cladophora, etc.). Le ramuscule, une fois allonge, est separe au moyen d'une cloison qui s'in- sere obliquement par rapport ä la direction du filament principal. Ces rameaux peu- vent etre alternes ou plus ou moins verticilles (Draparnaldia). Mais que les ramuscules naissent immediatement au dessous de la cloison superieure n'est pas une loi absolue. Meme chez Stujeoclonium, la cellule produit parfois une hernie vers son milieu, de teile sorte que le rameau est strictement lateral. II en est de meme dans les Trentepohlia, oü les ramuscules naissent souvent exactement du milieu de la cellule. Cela est surtout realise lorsque d'un prothalle rampant s'elevent des ramuscules dresses. La ramification dichotomique ne se rencontre ordinairement que dans les especes qui vivent empätees dans une gangue calcaire ou qui ad- herent en epiphytes ä la surface des feuilles ou de divers substratums plans. Cette ramification s'observe dans les genres Gongrosira, Pleuro- coccus, Cephaleuros, Trentepohlia^ Coleochaete sans qu'on puisse dire qu'elle seit caracteristique pour le genre ou l'espece, car eile depend evidem- ment du mode de vie. Chez ces especes la croissance est alors strictement marginale, mais si, pour une cause ou une autre, la croissance des filaments est facilitee, alors reapparait la ramification alternante botrytique. Voir pour plus de details les articles qui traitent des Trentepohliacees, des Coleoche- tacees et des Pleurococcace'es. Cette ramification dichotomique dans un plan aboutit ä la production de disques souvent tres reguliers. ') Beithold, Untersuchungen über die Verzweigung einiger Süsswasseralgen (Nov. Act. Leop. Carol., BJ. XL, 1878, 214, 215), 45 Les ramuscules de certaines Cladophoracees sont connivents par leur base avec la cellule de Taxe qui est immediatement superposee ä leur cellule mere ; M. Magnus a pense que cela serait du ä un phenomene de concrescence congenitale ; il n'en est rien. Le rameau nouvellement forme n'est pas connivent ; il Test un peu plus tard. En realite, il se fait une veritable soudure entre le rameau et Taxe ; les couches cellulo- siques exterieures sont refoulees par le rameau naissant ; elles continuent ä l'envelopper et leur tension maintient l'ensemble du rameau contre la base de Taxe (Kolderup-Rosenvinge). Poils, soies, piquants. On n'applique la designation de poils ^) qu'aux prolongements ar- ticules pluricellulaires ou unicellulaires des Chetophoracees et de quel- ques Trentepohliacees. Les poils incolores unicellulaires des Chetonemees, des Aphanoche- te'es et des Coleochetacees re9oivent le nom de soies. Poils. II y a parfois une transition insensible entre les rameaux ef- file's et les poils des Clietophorees. Ceux-ci ne sont en effet que des ra- meaux dont les cel- lules se sont forte- ment allongees et ont perdu leur chlo- rophylle. Ils de- passent de beau- coup en longueur les autres ramus- cules. Parfois la plupart des ra- meaux sont ter- mines par des poils (Draparnaldia) ; le plus souvent, un certain nombre, parfois un seul par glome'rule, sont piliferes. (Fig. 13, C, D.) Fig. 19. Poils et soies. — A. Soie engainee sur une jeune plan- tule de Coleochcete piilvimta. B. Poil du Stigeoclonium la- custre. C. Poil sur un ramuscule de Draparnaldia. D. Poil late'ral de Chcetophora üornu Bamae. £. Poils dresse's du Trentepohlia Leprieuri. «) Huber, Poils et soies des Chetophoracees, Journal de Botanique 1892. 46 Chez Stigeoclon'mm les cellules du poil atteignent parfois 10-15 fois la lüiigueur des cellules vegetatives. Les chromatophores y sont encore tres visibles au debut, de meine que de petits pyrenoides. Le noyau persiste avec ses caracteres normaux. (Fig. 13, B.) L'aecroissement de ces poils se fait, selon Berthold, par une cellule basilaire qui fonctionne comme cellule generatrice produisant par son cloisonnemcnt, aussi bien des cellules vegetatives vers le bas que des cellules du poil vers le haut. C'est ainsi, en effet, que les choses semblent se passer, le plus souvent, lorsque le poil a atteint une certaine lon- gueur, mais au debut il semble que les cellules ont toutes le pouvoir de se diviser, y cornpris la cellule apicale qui est parfois la plus courte. Fig. 20. — Stigeoelonium p6l)jmorplium Iluber. — a, h, c, premiers developi)ement des poils ; ä, poil unicellulaire ; e, poil pluricellulaire avant la division de sa cellule basilaire (Huber). Les poils des Chetophoracees-Chetophorees se manifestent de bonne heure. Les zoospores de Chcetopliora en germant se prolougent directement en un poil avant meme de donner naissance ä un rhizoide. Les plantules de Stigeoelonium donnent naissance egalement ä un poil peu apres leur germination (v. fig, sub Stigeoclonio). 47 On sait que dans ce genre il se fait souvent, au debut, un tlialle rampant constitue par une ramification intense sur un plan. Les ramus- cules, s'appliquant etroitement les uns contre les autres, constituent un disque ferme. C'est de ce thalle que s'eleveront les filaments dresses ; Selon les circonstances ces filaments dresses seront des poils ou des filaments normaux. Tous les Stades de passage peuvent se rencontrer. J'ai dejä signale les poils des Trentepohliacees qui sont du meme ordre (T. Leprieuri) et qui naissent egalement comme ceux du thalle rampant de Stigeoclonium aux depens d'une papille dorsale mediane et dont l'allongement a lieu e'galement aux depens de cellules basilaires (fig. 19, E). Mais dans cette faraille les poils sont assimilateurs, ä l'ex- //. Fig. 21. — Soies de Chetophoracees. — A. Entocladia viridis B. Fhaeophila ; a, h, c, fermeture basilaire de la soie. (Huber.) ception peut-etre de la cellule terminale aigue, et le diametre du poil n'est pas inferieur ä celui du filament rampant qui le porte. II vaudrait mieux appeler ces productions, des filaments dresses piliformes. Les filaments ordinaires des Trentepohliacees peuvent etre egalement pili- formes; ainsi dans le T. sefifera Farlow qui n'est guere qu'un T. aurea a ramuscules acumines. On rencontre des poils unicellulaires chez d'autres Chetophoracees et aussi chez les Oedogoniacees. Ces poils unicellulaires sont egalement des ramuscules dresses modifies. Leur valeur morphologique est semblable ä Celle des poils pluricellulaires. Dans Y Aplianochaete repens et A. pilo- sissima Schmdl. les poils dorsaux sont renfles ä la base en un petit 48 tubercule ; chaque cellule peut porter ainsi uii poil unicelUilaire qui tombe assez rapidement. A cöte de lui nait plus tard iin autre poil de meme forme. On trouve alors, sur la mcme cellule, les bases des anciens poils ä cöte des nouveaux. Ici le poil est tres rarement terminal, tandis que ceux de Chaetonema sont tantöt lateraux tantöt terminaux. Leur ordon- nance dans ce dernier genre correspond si bien ä celle des ramuscules qu'on ne saurait les conside- rer que comme des modifica- tions de ces dernieres. Les Chaetonema vivent, comme on le sait, dans le mucus du Bairachospenmnn, du Coleochaete pulvinata, du Schizochlaniijs gelatinosa, etc. C'est surtout l'extremite des rameaux qui produit, ä la limite du mucus de la plante hospitaliere, des poils nombreux, terminaux, qui se dirigent vers l'exterieur. Ceux d'Oedogonium et de Bulbochaete sont egalement des cellules terminales trans- formees (voir sub Oedogo- niacees). Quant aux autres Cheto- phoracees elles n'ont que des soies comme les Coleochaete. Ces soies ont la meme ori- gine que les poils mais ne se separent pas par une cloi- son (Endoderma, Acrochaete, Bulhocoleon, Phaeophila, Bla- stophysa, Chaetosiphon, Ochlo- chaete). Parfois elles sont li- mitees ä certaines cellules bulbeuses (Acrochaete, Bulhocoleon) et sont reconstituees si elles viennent ä se casser. Dans ces conditions la soie est engainee ä sa base. Parfois eile est se'paree de la cellule support par un epaississement cellulosique, Alors la soie parait exterieurement semblable ä un poil. L'absence de noyau la caracterise suffisamment. A cette categorie de soies doivent etre rattachees Celles des Coleo- che'tacees (fig. 19, A). A leur origine ces soies sont semblables ä celles Fig. 22. — Soies eugainees. — A. Aphanochacte sp. (repens Hansg. V non A. Br.) a, b, c, cl, origine et developpement. C. Soie engainee ä'Acro- cJiaete. (Hulier ) 49 d'un Endoderma c'est-ä-dire que le plasma penetre dans le prolongement piliforme ; mais bientöt la substance plasmique disparait ; eile est rem- placee par un epaississement de la membrane qui s'allonge en soie pleine et solide. Durant cet allongement la soie se detache en partie des couches basilaires de la membrane, plus epaisses, qui constituent finale- ment une gaine tres caracteristique. Les soies muqueuses sont encore peu connues. Dans tous les cas elles paraissent etre des productions issues uniquement de la gelee qui entoure la cellule. On n'a pas montre jusqu'ä present qu'elles fussent traversees par un cordon protoplasmique analogue a celui qui occupe Fig. 23. — Soies muqueuses. — A. Chaetopeltis. B.p.m. Soie muqueuse ramifiee de DicranocJiaete reniformis. C. Origine de cette soie muqueuse. (B.— C. d'apres Hieronymus.) Taxe des pseudo-cils des Tetrasporacees avec lesquels ces poils muqueux ont beaucoup d'analogie. (Fig. 16 et 17.) Elles sont caraeteristiques pour les Chetopeltees. On les a pris pen- dant quelque temps pour des filaments de Bacteriacees. Parmi les Protococcacees les soies ne sont pas rares. Ici, comme dans les cas precedents, on peut rencontrer tous les passages entre les prolongements dont le centre est occupe par le plasma et meme parfois par le chromatophore et ceux dont la lumiere a progressive- ment disparu et oü la soie n'est plus qu'un accident de la membrane. En faisant cette comparaison il est loin de mon esprit de pretendre 4 50 qu'entre ces diverses productions il existe un lien genetique ; je veux simplement exprimer l'opinion qu'il n'est pas possible d'etablir des ca- tegories strictes. Ainsi dans le genre Pediastrum, le P. Ehrenberr/ii a des cellules lobees ; dans le P. Boryanum ces lobes se prolongent parfois en cornes dont Taxe est eiicore plus ou moins eytoplasmi- que. Tons ces pas- sages s'observentavec nettete dans les pro- longements du Pedi- astrum duplex oü les cornes finissent par etre terminees par un bouquet de tres fines soies. Une semblable cons- tatation peut etre faite dans le genre Scenedesmus oü les especes S. alternans, S. ciirvatus sont de- pourvues d'antennes, tandis que les Sc. acu- tus et S. falcatus nob. ont leurs cellules pro- longees en pointe, dont Taxe est cyto- plasmique tandis que les S. Opolietisis, S. quadricauda et S. hystrix portent des aretes solides. (Fig. 25 et 26, 1 et 3). Toutes ces variations s'ob- servent egalement dans les genres Coelastrum, Sorastrum, Polyedrium, etc. Les soies qu'on rencontre parfois autour des cellules des Protococca- cees ä cellules arron- dies offrent tous les passages entre les soies muqueuses des Cohniella et de VOo- cystis lacustris gelifie et Celles plus solides, fragiles meine des Golenkinia, Lagerhei- mia, Chodatella et Richteriella. Dans ces dernieres les soies ne sont guere Fig. 24. — Chaetopeltis orhicularis. Jeune plante avec soies muqueuses. Fig. 25. Fig. 26. 51 que des accidents de la membiane externe. On aurait donc tort de les homologuer aux soies vraies telles que nous les avons definies. La fonction des poils, des soies et des piquants est loin d'etre la meme dans les differents cas. II est ä reinarquer que le plus grand nombre des algues vertes fi- lamenteuses qui portent des soies ou des poils sont des algues fixees ou plongees dans un substratum muqueux. Les Chetophorees sont mu- queuses ; le Chaetonema vit dans la gelee du Bafrachospermum; la plupart des Chetonemees sont endophytes; le Batrachosperme lui-meme entre dans cette categorie. Ces cellules ne sont pas dans des conditions favo- rables de respiration ; il semble que les poils et les soies puissent fonc- tionner comme organes respiratoires ; je rappeile que ces organes sont tous diriges vers l'exterieur et souvent depassent le mucus ; ainsi dans les Chaetonema, les Äpiocystis, les Stapfia (pseudo-cils), et parmi les Siphonees les Codiuni. 11s paraissent ainsi etablir une communication avec l'ex- terieur et l'utilite de celle-ci ne peut etre que respiratoire. Huber a montre que lorsqu'on cultive des Chaetonema dans des Solu- tions nutritives les poils disparaissent, soit que l'energie utilisable fut meilleure, soit que le milieu fut plus aere que le substratum naturel dans lequel elles vivent plongees (mucus de Batrachosperme). Quant aux productions analogues des Protococcacees, il en sera question ä l'article : Algues pelagiques. ßhizoidcs et organes de fixatiou. Beaucoup d'algues unicellulaires ou pluricellulaires developpent des organes de fixation. Le mode le plus rudimentaire consiste ä appliquer simplement l'algue par la secretion d'une substance visqueuse adhesive. C'est ce qui semble se passer la oü les algues rampent ä la surface du substratum comme dans les Chetopeltidees, les talons des Stigeoclonium, des Cephaleuros et des Coleochaete. II en est de meme chez quelques algues filamenteuses comme Y Aphanochaete. Mais les algues dressees ont besoin d'organes speciaux au moyen desquels la fixation soit assuree pour un temps. Les Protococcacees fixees comme certains Raphidium (dans certaines conditions), les Characium et parmi les Confervoidees les Characiopsis, Chlor othecium, ainsi que les Sciadium tantöt se fixent en developpant ä l'une de leurs extremites un disque agglutinant (Raphidium, Äciidesmium, Characium sessile) tantöt en formant un stipe qui se termine par une •j J. Huber, Poils des Chetophoracees, Journal de Botanique, 1892, 339, 840. miß f algues Fig. 26. — Modes de fixation de quelques algues filamenteuses, — A. Oedogonium africanum, cellule basilaire en forme de disque. — B. Id. plus jeune. — C. Bulbochaete setigera avec cellule basilaire munie de papilles crampons. — D. Oedo- gonium ciliatum avec disque d'adliesion. — E. Microtham- nium, adherent par son extremite amincie. 52 petite pelotte ou un disque d'adhesion (Sciad'mm, Characiopsis). Ce mode de fixation s'observe egalement dans le genre pleurococeaceen, Microtliamnium oü la base accu- miiie'e adhere par un disque. Lescon- ferves en germina- tion sont egale- ment fixees ä la fa9on des Sciadium (fig. 2G, E). Borge ^)amontre que chez plusieurs le contact est la cause irri- tante qui fait ap- paraitre les rhi- zoides (Spirogtjra, quelques especes, MougeoUa). II en est de meme, selon nous, chez certaines Protococcacees (Raphidium). Mais chez d'autres la production de rhizoides est constante, que l'on sectionne les filaments ou qu'on fasse germer les zoospores (Drapar- naldia, Chaetophora sp. et Ulothrix); chez Stigeoclonium les rhizo'i'des sont beaucoup plus rares. D'apres Borge les jeunes plantules d' Oedogonium ont seules la faculte de produire des rhizoides, tandis que les anciennes l'ont perdue. La nature des rhizoides dont il est question ici est tres differente de Celle dont il a ete parle plus haut. Ce sont des cellules ou des fila- ments differencies en une sorte de crampons. Ceux d' Oedogonium et de Bulbochaete (fig. 26, C) sont simplement des crampons issus de la cellule basilaire qui emet tantöt des papilles dis- posees en couronne simple ou ramifiee (si le contact se fait immediate- ment), ou qui se prolonge en un ou deux tubes chercheurs dont l'extre- mite se ramifie en crampons. Je designerai ces productions sous le nom de papilles radicantes pour les distinguer des vrais rhizoides. Certaines Schizogoniees developpent des rhizoides sur le parcours de leurs filaments ou de leurs thalles. On les a crus iusqu'ä present uni- cellulaires et simples, en continuite avec la cellule qui leur donne nais- sance, mais j'ai pu me convaincre que tel n'est pas toujours le cas ; ils sont parfois pluricellulaires et meme ramifies (fig. 28). •) 0. Borge, Ueher die Rhizoidenbildung, Upsala, 1894, Nya tidnings actiebolagä T 2. 53 Ceux d'ülothrix (fig. 29, C-D) sont ordinairement simples ou ä peine ramifies, unicellulaires ou paucicellulaires comme ceux de Gongrosira tandis que les Cheto- phoracees, Draparnaldia et Chaetophora en emet- tent un grand nombre, non seulement de la cel- lule basilaire comme Ulothrix, mais d'un grand nombre de cellules des parties inferieures. Ces rhizoides sont ramifies et pluricellulaires. Dans un Stigeoclo- nium epiphyte sur les Cladophores du lac de Geneve que j'identifie avec le St. lacusfre nob. , les rhizoides sont quasi simples, paucicellulaires et naissent ordinaire- ment du milieu de la cellule (ordinairement un par cellule) ou par- fois de la base ou du sommet. 11s s'en sepa- rent de la meme ma- niere que les rameaux (V. fig. 30). Ce sont des rhizoides ana- logues ä ceux des Chetopho- racees, que de- veloppent les Foreliella au contact du test des Anodontes; tant que ces rhizoides se contentent de pj^ 28 Fig. 27, — Foreliella perforans. Chod. — A., penetration des rhizoides perforants dans la couche prismatique {c.p.). B., rhizoides perforants menant de la couche prismatique (c. p.) dans la couche nacree (c. n). Rhizoides du Scliizogonium murale (Geneve) (Hapteres d'Istvanffi.) 54 perforer perpendiculairement la coquille, ils restent minces et reguliers (fig. 30), mais ar- rives sur l'autre face ils se trans- forment en rhizoi- des suceurs et se terminent en su- Qoirs simples ou ramifies dont il sera plus particu- lierement question au chapitre des algues perforantes. Les algues cari- antes comme cer- tains Gongrosira (G. codioUfera, en- tre autres) deve- Fig. 29. — A, partie infei'ieure d'un Spirogyra fixe sui* les galets du rivage du Leman ; on voit l'epais- sissement des membranes et les papilles crainpons. B. Id., disque papilleux basilaire. — C et D, partie Interieure des filaments de VUlothrix zonata, dans les memes stations. loppent sur les cellules codioliformes qu'elles emettent des papilles munies d'une membrane epaisse, parfois remplacees simplement par un crampon cellulosique simple ou ramifie (v.fig. 32). Le caractere des rhizoifdes (rhizines de Gay) varie dans une meme famille. Ainsi les Oedo- gonium n'ont que des papilles radicantes, tandis que dans le genre Oedocladium se developpent de veritables rhizoides. Les Trentepohliaces en sont generalement depourvues, tandis que le genre Cephaleuros developpe un systemß rhi- zoidal parfois extremeraent complique, ramifie et pluricellulaire. Ces organes ne sont evidemment, dans l'im- mense majorite des cas, que des organes de fixation ou de soutien. C'est ce qui est evident Fig. 30. — Stigeoclonium la- custre. — Rhizoides crani- pons (2), dresses [f]. 55 dans les Confervoides, les Protococacees et les Chaetophoracees. Chez ces dernieres il peut exister un thalle rampant rhizomateux et des rhi- zoides qui en augmentent la stabilite (ChaetopJwra et Stigeodonium sp.). Souvent ces moyens de fixation ne sont que passagers ; ainsi chez beaucoup d'Oedogo- nium, de Conferva, d' Vlo- thrix et de Conjuguees. Les algues des eaux agitees de 1 acs sublittoraux, comnie les Enteromorpha intestinalis du Watenever- storfer Binnensee (Hol- stein) developpent des crampons dans les endroits exposes aux vagues, tandis que dans les baies tran- quilles ils ne forment que des ouates librement na- geantes (Lemmermann). Dans les eaux courantes et les grands lacs ä vagues fortes les crampons se de- veloppent de preference (Stigeodonium, Cladopliora, Vlothrix, Spiroggra, etc. [fig. 29]). Les ülothrix du lac de Geneve, fixes sur les galets ont developpe des rhizoides ä parois epaisses et tres resistantes. Fig. 31. B. — Draparnaldia glomerata ; origine des rhizoides. Fig. 32. — Gongrosira codiolifera ; divers aspe'cts de cellules codioliformes munies de prolongements cellulosiques perforants. Mais dans le genre Cephaleuros les papilles et les rhizoides nom- 56 breux qui se forment ä la face inferieure du thalle ont uns toute autre fonction. Cette algue, ordinairement couverte d'une cuticule assez epaisse, est evidemment genee dans sa respiration et son assimilation. Par les papilles en question eile se trouve soulevee au-dessus de la surface de la membrane de la feuille et l'air peut circuler plus facilement. Karsten a vu que dans certaines especes de ce genre les rhizo'ides penetrent jusque dans les cellules de l'epiderme et fonctionnent peut-etre comnie sueoirs (v. l'article sur Cephaleuros). Bibliographie. Wildeman de, Bulletin de la Soc. Roy. de Belg. XXIX, 93,130, 2 pl. (cram- pons fixateursj. Schcenfelt, Biol. C. B. XXXIII, 1888 (crampons). Lemmermann, Ploen III, 52 (crampons). Dangeard, Le Botaniste, ser. II, 1891, 161 — 162 et 228 (crampons). Istvanffi, Bot. C. Bl. XXXV, 1888 (rhizoides d'Ulothrix). Borge 0., Ueher Bhisoidenhildung, Upsala, 1894. Org'aiies de inultiplicatioii. La multiplication des cellules a dejä ete decrite ; je me bornerai ici ä parier des moyens speciaux de multiplication. Une veritable scissiparite n'existe pas chez les unicellulaires ; la multiplication y a toujours lieu par division ä l'interieur d'une mem- brane qui fonctionne comme sporange. Ce n'est que dans les genres demi-flagelles, depourvus de membrane cellulaire, que la scissiparite a lieu (Pyraminomonadees, Euglenoi'des, etc.). On a souvent cite le genre Raphidium ou Äctinastrum comme se multipliant par fractionnement. II suffira de suivre le developpement de ces plantes pour s'assurer qu'ici encore la membrane entourante persiste jusqu'ä la mise en liberte des produits de la division qui s'accroissent dans son Interieur. Dans ce cas les cloisons Separatrices n'ont aucune persistance ; il n'en resulte jamais un Corps strictement filamenteux ou parenchymateux. Tout autres sont les cloisons dans les algues filamenteuses ou thalleuses. Les cloisons s'attachent aux anciennes parois et divisent les cellules en chambres definies. Le genre Pleurococcus qu'on persiste ä tort de ranger parmi les Protococcacees en est l'exemple le plus simple. Le Stade Pleurococcus, c'est-ä-dire celui oü les cellules sont disposees par quatre sur un plan ou en paquet par huit ne se retrouve sous cette forme chez aucune Protococcacee. 57 Chez ces dernieres les cloisons Separatrices se dissolvent ou se ra- mollissent de bonne heure, tandis que la membrane de la cellule mere ou tout au moins son cadre externe (souvent tres pectosique) persiste et finit par etre rompu par le gonflement dune gelee (souvent cellulo- sique et apparemment due ä la gelification de la couche interne de la membrane) qui entraine au dehors les produits de la division. Cette gelee vesiculeuse (fig. 33) entoure pen- dant un temps plus ou moins prolonge les spores ou zoo- spores ; souvent eile se dissout peu apres ou pendant l'emis- sion des produits de la division ou persiste encore pendant quelque temps (Hijdro- dictyon, Pedias- trum, Palmello- coccus, etc.). Cette gelee est-elle entierement formee par la couche interne de la membrane ou est-elle en partie produite par la membrane plasmique, c'est ce qu'il est tres difficile d'affirmer actuellement. Pour ma part je pense qu'elle doit ordinairement son origine principalement ä la couche interne gelifie'e par un ferment coagulant. Dans certains cas l'ectoplasma peut continuer ä produire des couches nouvelles qui se comporteront semblablement, comme 11 sera indique plus loin. L'utilisation du revetement interne cellulosique de Coelastrum reticu- latum (Hariotina) est contestee par Senn. C'est un point ä revoir. Ce mode d'expulsion s'observe surtout chez les algues qui emettent des zoospores (Pediadrum, Euastropsis [sec. Lagerheim]) ^) ou Celles qui pro- duisent des spores nues (Palmellococcus). L'existence d'une vesicule sem- blable parait problematique chez celles dont les produits de la division sont diiferencies au moment de leur sortie de la cellule mere. C'est ainsi Fig. 33. — Pediastrum Boryanum. — A. Emission de la vesi- cule avec zoospores. B. Jeurie colonie. C. Tres jeune colonie encore entouree de Taureole gelifiee. 1) Lagerheim, üeber arctische Kryptogamen (vid. sub Euastro). — Chodat et Hnber, Eecherches experimentales sur le Pediastrum Boryanum. (Bull, de la Soc. bot. suisse, 1895). 58 que dans nos experiences sur le Pediastrum Bori/anum, nous avons vu la vesicule en question se reduire au für et ä mesure que les cellules acquierent dans la cellule mere une forme plus rapprochee de celle qui leur est definitive. Nous avions pense que dans ces conditions cette substance etait utilisee pour former les membranes du jeune cenobe. Les zoospores d'llotJtrix, d'Vlia etc. sortent de la ccUule mere en- tourees d'une semblable vesicule qu'elles doivent dissoudre avant de Fig. 35. — Lagerheimia genevensis Chocl. — Fig. 1 et 4, cellules vegetatives ; 2, naissance des zoospores (V) ; 3 et 6, production d'autospores ; 7 — 12, spores naissant dans la cellule plus ou moins gelifie'e. pouvoir emigrer. II en est de meme chez plusieurs Chlamydomonadees. Dans nos experiences sur le Pediastrum nous avons montre comment on peut transformer les zoospores en spores et finalement en autospores ou en autocolonies. Cette question fait l'objet d'une discussion au cha- pitre des Protococcoidees. Je nomme autospore une cellule spore de Protococcoi'dee qui ac- quiert dans la cellule mere, meme, les caracteres definitifs de cette 59 derniere. Ainsi les cellules filles fusiformes d'un Raphidium sont des autospores, car en sortant du sporange fusiforme elles ont dejä la forme caracteristique de la plante adulte ; de meme les cellules reniformes du Neplirocytium, Celles du Kirchneriella qui sont deja demi-lunaires ; les spores armees des Lagerheimia (fig. 35) ou des Chodatella sont des autospores. Par auto-colonie ou auto-cenobe je comprends cette sorte de spores qui dans la cellule mere contractent avec leurs voisines les relätions qui seront caracteristiques pour le cenobe definitif. En general les cel- lules de ces auto-cenobes ont dejä dans la cellule-mere les prolonge- ments ou les sculptures de cette derniere. (Ccelastrum, Pediastrum (dans nos experiences), Hi/drodicti/oti, Scenedesmus, Sorastrum, etc.) ^ J? Fig. 36. — A. Ulotlirix sp. filament normal. — B. Production d'hypnospores. — C et D. Hypnocystes de StigeocJonium. — E. Hypnocyste (.VApiocystis. — A— D. D'apres Gay. E. Original. L'autospore comme l'auto-colonie sont simplement le resultat d'une maturation avancee, jointe a une certaine persistance de la membrane sporangiale. Lorsque, pour une cause ou une autre, les zoospores d'Ulothrix sont empechees de sortir du filament, on les voit germer ä travers la mem- brane, retenues dans la cellule par un court rhizoide. C'est une forme d'autospore ou d' auto-cenobe. Dans le genre Pediastrum en utilisant des Solutions nutritives con- tenant plus de 5 — 10 %„ de substances salines les zoospores sont rem- placees par des elements immobiles qui restent groupes en colonies (auto-colonies). 60 De faibles diiferences de lumiere ou d'obscurite determinent une Variation dans le mode d'emission des organes reproducteurs. Hypnocystes. Nous appelons Hypnocystes (ä la suite de Gay) des cellules qui, au lieu de se diviser pour se multiplier ou eniettre des zoospores, gros- sissent beaucoup, tout en epaisissant leur membrane. Ce sont en partie les Dauersporen des AUemands, en partie les Acinetes de Wille. Cet etat apparait lorsque des circonstances defavorables, concentra- tion du milieu de culture, intensite lumineuse, dessication, etc., ralen- tissent la croissance et rendent la division impossible. Fig. 37. — A. Hypnocystes et hypnospores de ChaetopJiora cornu damae. — B. Rameanx de Draparnaldia glomerata transformant leurs cellules en hypnocystes (B. D'apres Gay). Nous avons montre comment on peut experimentalement transformer une cellule de Pediasfrum en hypnocyste (fig. sub. Pediast.). Certaines cellules de la colonie prennent un accroissement exagere, se remplissent de reserves nutritives et passent par un temps de repos relatif. En effet, durant cette croissance, les noyaux se divisent. Dans les hypnocystes de Pediastrum nous avons trouve 64 ou 128 noyaux au moment de leur germination. Beaucoup d'algues sont susceptibles de passer par cet etat, ( Pleurococcus, Vlothrix, les Chetophoracees oü les hypnocystes peuvent se former en chapelet sur les rameaux [fig. 36 et 37]). On en connait chez les Tetrasporacees (Tetraspora, Äpiocystis, Stapfia, Palmella) oü la membrane epaissie presente des sculptures particulieres (fig. 36, E). 61 Celles de Pleurococcus sont parfois echinulees ou verruqueuses (anciens Trochiscia p. p.), Celles de Bormospora sont fortement epaissies. Parmi les plus curieuses sont Celles des Gongrosira, des Gomontia et des ForeUella, comme aussi des anciens Siphonocladus. On leur a donne le nom de Codioluin. Des cellules du thalle gros- sissent demesurement, leur membrane devient epaisse et stratifiee ; parfois la cellule se lobe et pousse des prolongements en papilles rhizo'ides, ou aussi la membrane se prolonge en un pied ou en un bouton cellulo- sique. Ces productions sont surtout caracteristiques pour les vegetaux perforants (Gomontia poli/rhiza, Born, et FL, G, Manxiana nob., Foreliella Fig. 38. — Etats Codiolum. — A et B. De Gongrosira. — C— E. De Gomontia polyrhiza, Born, et Flaht. (C— E. d'apres Bornet et Flahault.) performis), ou ceux qui sont incrustes dans le calcaire qu'ils carient ou qu'ils deposent ä leur surface (fig. 32 et 38). II est ä remarquer que dans les memes conditions les Cyanophycees, Chamaesiphoniees produisent egalement ces etats Codiolum ^). Finalement, mis dans un milieu favorable, ils germent en donnant naissance ä un grand nombre de zoospores. Ces cellules vegetatives renflees ont re^u le nom d'Akinetes (Wille). Arthrospores. J'appelle arthrospore un etat particulier souvent realise chez les algues vertes aeriennes. Les cellules d'un filament ou d'un thalle foliace se desagregent ; il y a desarticulation. 1) Voir Chodat, Etudes de Biologie lacustre, Bull, herb; Boiss. 1898. 62 Ce phenomene ne doit pas etre coiifondu avec le precedent, car les arthrospores ne sont pas des sporanges en puissance, ce sont seulement des cellules vegetatives normales desarticule'es. On les rencontre surtout chez Ics algues aeriennes (Pleiirococcus, Trentepohlia, Hormidhim), mais parfois aussi chez des plantes aquatiques (Bumilleria). (Fig. 18, pg. 44.) J'ai suivi attentivement le mode de desarticulation de Pleurococcus. La membrane est differenciee en deux couclies, l'une externe pectosique, l'autre interne cellulosique ; la la- melle moyenne de la paroi de Sepa- ration est pectosique ; eile s'epaissit aux angles ; la dissolution du pectate de calcium a lieu de l'exterieur a l'interieur et finalement les deux cellules sont liberees. II en est de meme chez les autres. Ces cellules isolees peuvent etre prises pour des Protococcacees et ont en effet regu des noms distincts (Cystococcus, Pro- tococcus, Stichococcus). Ici la pulverisation du thalle a pour effet, en l'absence de tout autre mode de multiplication aerien, de remplacer les zoospores. Ces enduits pulverulents sont facilement trans- portes par le vent. Conidies. Les arthrospores correspondent en quelque sorte aux etats Oidium de certains Champignons. C'est une forme de conidie. Mais les vraies conidies differenciees sont tres rares chez les algues vertes. Je n'en connais que peu d'exemples. Chez les Cephaleuros les filaments dresses portent parfois sur un organe special, support, des conidies qui sont isolees et dont la propulsion et la dissemination se fönt ä la fa^on de ceux d' Entomophthora. Ces conidies se comportent d'ailleurs plus tard ä la faQon de sporanges dont ils ne sont qu'une modification. Fig. 39. — Foreliella perforans; sporanges codioloformes se formant a la surtace des coquilles d'anodontes. Spores, Zoospores, Aplanospores. Tandis que dans les algues superieures les zoospores naissent dans des organes differencies, les zoosporanges (Pheophycees), cela n'a que rarement lieu chez les Chlorophycees-Euchlorophycees. Chaque cellule non differenciee peut fonctionner comme zoosporange (ainsi chez les 63 Palmellacees et la plupart des Volvocinees) ; on ne connait pas de zoo- spores ni de zoosporanges dans le genre Volvox. Dans les Pleurococcacees l'etat filamenteux est incapable de produire des zoospores meme dans le PL vulgaris Menegh. Ce n'est qu'ä l'etat de cellules arrondies renflees que cette plante est capable de les former, Cependant les etats Pleurococcus vrais, thalleux peuvent parfois se re- soudre en zoospores ou en gametes. Dans les Gongrosira et les algues perforantes du meme groupe ce sont encore des cellules renflees, des hypnospores ou des etats Codiolum qui les produisent exclusivement. II semble que dans cette famille l'etat filamen- teux soit incompatible avec la production de zoospores et que leur nais- sance necessite une depense d'energie qui suffit ä peine a subvenir ä ce developpement. On n'a jamais decrit de zoospores chez les Microthamnium. Quant aux Protococcacees elles n'en fournissent que rarement. Elles n'ont ete reconnues avec certitude que dans les genres Golenkinia, Didijospliaerium, Pediastrum, Hydrodidijum. La presence de zoospores n'est d'ailleurs nullement certaine chez les especes de Pediastrum autre que le P. Borijanum. Les Chetophoracees, de meme quo les Coleochetacees, semblent en etre pourvues dans tous leurs genres, II parait egalement qu' elles ne manquent ä aucun genre de Trentepohliacees. Dans les Ulvacees les genres Monostroma, Viva, Letterstedtia, Entero- morplia en sont abondamment pourvues, tandis que les Ulothriciacees ont le genre Hormidium qui n'en produit guere ou tres rarement. Les Confemacees en paraissent toutes pourvues. Plus ou moins nombreuses chez les Palmellacees, les Chlamydomo- nadees, les Pleurococcacees, les Ulvacees, les Ulothrlx, les Trentepohliacees, il n'y en a qu'une ou deux par cellule dans les Chetophoracees, les Coleochetacees, les Oedogoniees. Le plus souvent biciliees, elles sont quadriciliees dans les genres Carteria, Golenkinia, Stigeoclonium, Drapa- naldia, Aphanochaete, Uronema, Ulothrix, Microspora. Ce nombre ne cor- respond pas ä la Situation systematique, car des genres voisins comme Draparnaldia (4) et Chaetophora (2) ont des zoospores differentes. N'ont qu'un eil par zoospore : Conferva, Bumilleria et les Chloro- theciees, tandis que les Sciadium paraissent en avoir deux. Leur forme est generalement ovale ou en fuseau ; elles sont un peu asymetriques dans le genre Hormidium et les Confervacees. Elles seront decrites dans la partie systematique. Les zoospores sont remplacees par des spores chez les Protococcacees, chez le Pleurococcus Naegelii Chod. et les Schizogoniees qui, dans le genre Prasiola, produisent des tetraspores ä la fa^on des Rhodophycees avec lesquelles elles ont plus d'une analogie. 64 Quant aux cellules qui sont zoosporipares elles sont, chez les Cheto- phoracees, des cellules noii differenciees du tronc des rameaux ; lorsque le tronc est nettement distinct des ramifications commo dans Ic genre Draparnaldia, il ne produit plus de zoospores ; il en est de meme '.des poils, des rhizoides, mais non pas des rhizomes de ces plantes. Klebs a etudie avec soin les conditions qui determinent, dans des cas donnes, Fig. 41. — Sphaer oajstes Schreteri. — G. Etat Schizochlamys. — C. Cellules en partie enkystees, en partie gelifiees, au centre la membrane dechiree d'un ancien kyste. D. Kyste i'ompu. l'apparitiün des zoospores. II n'y a ä ce sujet point de loi generale et les memes resultats ne sont pas toujours obtenus. On ne trouve de veritables zoosporanges que chez les seuls Trente- pohliacees ; mais ici encore les especes les moins e'voluees n'ont pas atteint cette differenciation [T. umhrina, T. jolithus). Dans le T. aurea les zoosporanges qui sont dejä tres distincts presentent au sommet une papille de dehiscence. Pour d'autres details voir le chapitre consacre a ces plantes, oü l'evolution du sporange est traitee. 65 On a appele aplanospores des productions qui rappellent les spores, mais qu'il ne faut confondre avec elles. Elles resultent de la transfor- mation du contenu d'une cellule en une cellule durable, en une hypnospore. Cette derniere ne doit pas etre confondue avec Vhypnocyste quoiqu'il puisse y avoir des Stades oü la limite est difficile ä saisir. Lors de la production d'une hypnospore la membrane de la cellule- mere reste distincte et l'hypnospore se comporte comme une monospore. Elle en differe en ce sens que generalement eile grossit beaucoup et qu'elle est mise en liberte par rupture de la membrane de la cellule- mere ou sa gelification. On rencontre des hypnospores chez les Palmel- lacees oü la membrane de la cellule-mere est rejetee pendant que l'hyp- nospore grossit (v. fig. 41). Parfois le contenu se divise au prealable et le nombre des hypnospores varie. C'est ce qui porte dans cette famille le nom d'etat Schizochlamys. On rencontre egalement des hypnospores dans le genre Gongrosira (v. fig. 37), les Chetophoracees, oü elles sont souvent disposees en chapelet (v. fig. 37), les Confervoidees, etc. Ces hypnospores comme les hypnocystes se forment surtout dans des conditions defavorables au developpement ou ä la fin de la Vegetation (Draparnaldia). Elles constituent egalement des etats dormants, les « Dauersporen » des Allemands. Avec leur membrane epaissie, souvent stratifiee, impregnee de substances qui lui donnent une teinte brunätre ou jaunätre, elles simulent les zygotes des Chlorophycees sexuees. La germination de ces hypnospores se fait tantöt directement [Stigeodonium sec. Gay) tantöt apres avoir modifie la membrane qui finit par se rompre en plusieurs ecailles ä la faQon d'un Schizochlamys (fig. 11, pg. 31) (Monostroma, Stapfia, Tetraspora). Gametes et reproduction sexuelle. Nulle part l'evolution de la sexualite n'est plus evidente que chez les algues vertes. L'essence meme du phenomene est encore mal connu. Mieux etudie chez les plantes superieures oü il parait resider surtout dans la fusion des noyaux sexues et prepares ä cet acte par un pheno- mene dit de reduction, la sexualite chez les algues vertes n'est guere connue que dans ses manifestations grossieres. La fusion des noyaux male et femelle a ete constatee pour la premiere fois d'une maniere certaine par Goroschankin ä propos de ses etudes sur les Chlamydomo- nadees et tout particulierement dans le Chlamydomonas Braunii. Klebahn l'a etudiee chez les Conjuguees et VOedogonium; Oltmans l'a signalee dans le Coleochaete pulvinata. 5 6r> Tout dernierement Dangoard, dans un beau memoire sur les Clila- mydomonadinees, a repris cette question avec beaucoup de soin. Jl a pu constater que le noyau des gametes de Chlorogonium euchlorum renferme une dizaine de chromosomes comme celui des zoospores ordi- naires. ün peut donc affirmer, dit cet auteur, que (dans ce cas) les noyaux qui copulent sont des noyaux ordinaires ä 10 chromosomes et que le noyau sexuel est un noyau double ä 20 chromosomes. Or cette addition du nombre des chromosomes ä chaque generation sexuee est contraire ä la theorie actuellement regnante et selon laquelle le nombre des elements chromatiques se maintient constant par un pheno- mene de reduction qui aurait lieu tantöt avant la copulation, pendant la maturation des produits sexuels, tantöt apres la fusion. Selon Klebahn cette reduction serait obtenue de la maniere sui- vante dans le genre Closterium (Conjuguee) : ä la germination de l'cEuf le noyau subirait une double bipartition, mais il n'en resulterait que deux embryons binuclees. L'un des noyaux dans chaque embryon s'a- trophierait. A cette constatation on peut ajouter que l'oeuf des algues vertes produit ä la germination rarement directement la nouvelle plante. Celui de Pandorina ne se divise pas et donue naissance ä une grosse zoospore (fig. 42, .4.). La germination de celui d'Eudorina a ete etudiee par Odro- kowa; il y a parfois une seule zoospore, parfois, mais plus rarement, 2 ou 3. En outre, on remarque un corps spherique expulse dont la nature n'a pas ete elucidee, mais qui, ä juger d'apres les dessins, pourrait bien etre une zoospore de reduction (?) (Tab. V, fig. 1 — 3, op. citat.) J'ai observe moi-meme la germination de la zygote du Gonium qui se divise en quatre zoospores ä la germination. C'est au depens de ces zoospores que se forme le thalle 4 puis 16 cellulaire connu. La germination de l'oeuf de Volvox se fait directement sans passer par l'etat zoospore. Mais chez les TJlothrix, les Oedogoniacees (fig. 42, B, 1 — 4), les Sphaeroplea, l'oospore se divise en quatre zoospores ä la germination, Dans le Coleochaete pulv'mata j'ai montre qu'ä la germination de l'oeuf se forment ordinairement 8 spores dont sortent les zoospores. Quant aux Pediastnim et ä V Hydrodictyon la germination de leur zygote parait se comporter diiferemment. Celle de Pediastrum (fig. 42, 0, 1 — 7) a la forme d'un polyedre qui germe en donnant naissance ä une nouvelle colonie comme le fönt les cellules vegetatives normales, tandis que l'oeuf arrondi d' Hi/drodidi/oh produit d'abord des zoospores qui deviendront les polyedes qui se comportent comme ceux de Pediastnim. 67 Comme on le voit, il n'y a jusqu'ä present rien qui puisse etayer une theorie serieuse de la reduction du noyau sexuel avant ou apres la fecondation. C'est un champ ouvert aux recherches. Par contre, la constatation faite par Dangeard que les noyaux des gametes sont semblables aux noyaux des zoospores quant au norabre des chromosomes a une grande valeur theorique. Elle confirme l'idee, ancienne dejä, qu'il n'y a entre les zoospores et les gametes que des differences peu sensibles d'abord et qui vont s'accentuant progressi- vement. On avait dejä anciennement constate que des gametes peuvent parfois germer sans s'etre fusionnes. Cela etait connu pour ceux de Tetraspora fig. 42. — A. 1 6, germination de l'oeuf de Pandorina morum d'apres Pringsheim. — B. Bulbochaete intermedia; 1, oogone rompu laissant sortir l'oeuf; 2, croissance de l'cBuf ; B, division du contenu de l'oeuf ea quatre portions ; 4, zoospores dans la vesicule formee a la geiiuination de l'oeuf. — C. Pediastrum Boryanum, 1 — 7 division du contenu de la zygote et emission (6—7) de la vesicule qui contient la jeune colonie. et d'Ulothrix; j'ai egalement montre le meme fait a propos de ceux de Monostroma. On connaissait egalement les azygospores de Spirogyra. Klebs a montre dans quelles conditions on peut determiner experi- mentalement les gametes d' ülothrix ä se eomporter comme des zoo- spores. Mis dans des Solutions nutritives, ces gametes donnent des par- thenospores qui apres un temps de repos, ou se multiplient d'une fa^on purement vegetative ou ne donnent que deux zoospores. II a egalement montre que vers 25 — 27 ° C. les gametes de Protosi- phon cessent d'avoir une affinite sexuelle et se developpent partheno- genetiquement. Klebs, Die Bedingungen der Fortpflanzungen bei einigen Algen und Pilzen. 68 Pour produire les gametes les cellules reproductrices divisent plus activement leur contenu que pour donner naissance aux zoospores. On verra ä l'occasion de chaque genre l'indication du nombre des divisions que cette production comporte. Les gametes ont en general la meme morphologie que les zoospores. Font exceptio!! ä cette regle, ceux d' Ulothrix, de Stigeoclonium, d'Endo- clonium qui n'ont que deux flagellums alors que les zoospores en ont quatre. II est ä remarquer que dans le genre Botrydium les gametes ont deux cils, tandis que les zoospores n'en ont qu'un. Dans ces conditions il n'y a pas de parti ä tirer du nombre des flagellums ä un point de vue general. II y a peut-etre plus ä prendre dans la constatation que les gametes sont des zoospores reduites. II y a cependant ä faire des reserves ä propos de cette maniere de voir, car il existe des genres munis de macro- et de mi- crozoospores, les dernieres souvent tout aussi exigues que les gametes. On sait par les travaux de Pfeffer et de ses eleves que les antherozoi'des sont attires vers les oeufs par chimio- tropisme. Or cette sensi- bilite ne se manifeste que dans des limites de tempe- rature determinees. Dans les experiences de Klebs l'elevation de la tempera- ture diminue ce tropisme autophagique et un nouvel etat d'equilibre apparait, qui permet aux gametes de germer. Ces gametes facultatifs sont parfois actifs dans des limites et des conditions tres precises et sans doute variables selon l'etat initial. Ainsi dans le Monostroma que j'ai etudie, dans la meme culture, les gametes et les parthe'nogametes evoluaient egalement. Si la theorie qui veut que les gametes de Stigeoclonium ou ceux d' Ulothrix ne sont que des demi-zoospores peut etre defendue, l'homologie Fig. 43.— A. Fusion des deux isogametes de Monostroma buUosum (Chodat). — B. Chlamydomonas Mona- dina, conjugaison ; 6, microgamete ; 1 — 5, conju- gaison progressive (Goroschankine). 69 des gametes et des zoospores est partout ailleurs evidente. Ces questions etant traitees ä propos de chaque famille, je me dispense d'insister da- vantage sur ce sujet. De l'isogamie realisee chez les Palmellacees, le Gonium, certains Chlamydomonas, les Ulvacees (fig. 43, A.), les Ulothriciacees, les Trente- pohliacees, on arrive par des passages insensibles ä l'heterogamie, puis ä la production d'oeufs et d'antherozoides. Les Chlaynydomonas illustrent admirablement cette theorie. On y constate les Stades suivants : Fig. 44. — K. Chlamydomonas Kuteinikoivi; f, zygote en voie de fusion ; g, Zygote. — L. Chlamydomonas Steinii; h, paroi de la zjgote. — M. Chi. multifih's; l, gamete; m, Union des deux gametes ; n, rejet des membranes ; o, zygote. — N. Chlamy- domonas reticulata. — 0. Chi. Ehrenhergii. — P. Id. — Q. Zygote. — R. Germi- nation (Goroschankine). 1° Isoyamie parfaite et fusion egale et totale des gametes nus (Ch. Re'mhardii, Ch. de Barymia, Chi. Perty et Steinii) (fig. 45 A. et 44 K.) comnie cela a lieu chez Pandorina et la plupart des isogametes. 2** Isogamie plus ou moins parfaite de gametes revetus d'une mem- brane qui est rejetee a) avant la copulation (Ch. reticulata) (fig. 45, D.) ß) pendant la copulation (Ch. Ehrenhergii). y) apres la copulation (fig. 44, M. et 45, C). 70 les categories ne sont pas absolues et il existe ä ce sujet une assez grande variabilite. 2<* Conjuyaison avec union des membranes des deux gametes dont Tun, le plus petit, se deverse dans l'autre (Chi. Monadina St.) (fig. 43, B.). Quant au mode de fusionnement des gametes il parait indifferent qu'ils se soudent par leurs parties anterieures ou par leurs cötes. J'ai vu les deux modes realises dans une meme culture de Pandorina, et cela est confirme par beaucoup d'observations (Pleurococcus vulgaris Menegh. ! ! Chlamydomonas sp.) L'heterogamie est faiblement indiquee dans le genre Pandorina. Quant a la sexualite d'Eudorina et de Volvox je renvoie le lecteur au Fisr. 4d. — A. Chlnmydomonas Reinhardt, fusion des gametes nus. — B. Chi. Kuteinikowi, id. — C. Chi. multtfilis, 1—6 fusion des gametes chlamydes et rejet des membranes (5); 6, Zygote. — D. Chi. reticulata, 1 — 5, union apres rejet de la membrane de chaque gamete (Goroschankine). chapitre qui leur est consacre. II verra combien est complete la sexualite de ce dernier genre qui non seulement est heterogame, mais chez lequel des combinaisons analogues ä Celles qu'ont realise les plantes superieures existent dejä (Fecondation croisee, nionoecie, dioecie, etc.). L'heterogamie a ete realisee d'une maniere complete et independante dans les groupes les plus divers ; eile ne peut donc servir ä etablir un lien genetique entre les genres qui la possedent. Ainsi dans le groupe des Volvocinees eile s'y repete deux fois, la premiere dans le genre Chlamydomonas, la seconde dans la serie des Volvocees [Gonium = Pandorina -= ou = Eudorina -= Volvox). Chez les Ulothriciacees le genre Cylindrocapsa, chez les Chetophoracees le genre 71 Aphanochaete sont heterogames. Ce dernier genre etablit un passage (pour ce qui est de ce caractere) vers les Coleochaete qui sont tous heterogames. Bibliographie. Cohn, Entwickln ngsgescJi . der Gatt. Volvox, Beiträge zur Biol. der Pflanz. I. 1875. Klein, Volvoxstudien, Pringsheim's Jahrb. XX, 132 (Proterogynie), Johnson, N., Ohservations on the zoospores of Draparnaldia, Bot. Gaz. 93. Gerassimoff, üeher die Copnlation der zweikernig. Zellen von Spirogyra, Soc. Imp. des nat. de Moscou, 1897, N» 3. Klebs. Flora 1890 (Sensibilite de la sporulation aux changements de milieu). » » Bildung der Fortpflanz.- Zellen hei Hydrodictyon. Bot. Zeit. 1891, 787. Heinricher, Zur Kenntniss der Alg.-Gatf. Sphaeroplea. B. d. d. bot. Ges. I, 438. Lagerheim, Fortpjflanzung von Prasiola, Bericht, d. d. bot. Ges. 10, 366. Jurany, Beitr. zur Morph, der Oedogon., Pringsh. Jahrb. f. w. Bot. IX, 1873. Dodel, Bie Kraushaaralge, Pringsh. Jahrb. f. w. Bot. X. 1876 (micro- et macrozoospores, gametes). J. Behrens, Beohacht. über die Entwickl. des Oogons und der Oosphaere von Vaiicheria, B. d. d. bot. Ges. 8, p. 314. Klebahn, Studien über Zygoten II, Jahrb. f. wiss. Bot. XXIV, 235. Overton, Conjugat. bei Spirogyra, Bericht, d. d. bot. Ges. VI, 68, pl. IV. Klebahn, Zygosporen einiger Conjugat., Ber. d. d. bot. Ges. VI (noyaux, fusion). Chmielewski, V., Eine Notiz über das Verhalten der Chlorophyllbäyider in den Zygoten der Spirogyraarten, Bot. Zeit. 1890, 773. Cohn, Entwick. und Fortpflanz, der Sphaeroplea annulina, Ann. Sc. Nat. 1856. Askenasy, Entwickl. von Pediastrum (Polyedres) B. d. d. bot. Ges. VI, 127. Rosenvinge, Parthenogenese dans Spirogyra, k. Svensk. Akad, Forhandl. 1883 et Bot. C. Bl. XX (1884). Braun, A., Betrachtungen über die Verjüngung in der Natur, 1849-1850. Huber, J., Aphanochaete, Bull. Soc. bot. de France, Sess. extraordinaire en Suisse, 1894. Goroschankine, vide sub Chlamydomanas. 72 Bioloe:ie. 'b' Les algiies d'eau douce sont remarquablement adaptees ä supporter les variations de conditions d'existence les plus excessives. La rapidite de leur evolution leur permet d'utiliser en temps utile les conditions favorables ä leur developpement. Lorsque vient la mauvaise saison, le froid, une chaleur excessive, la secheresse, elles passent par des pliases d'enkystement partiel ou produisent des oeufs qui passent cette periode de repos ä l'etat de vie ralentie ou latente. Aussi les voyons-nous peu dependantes de la latitude. Un catalogue des Algues d'eau douce du Cordofan, de Kerguelen, du Paraguay, des Etats-Ünis differe peu de ce que serait celui des algues d'Europe. Les differences constatees diminuent avec chaque nouvelle publication quant a ce qui concerne les algues submergees. Les circonscriptions biologiques des algues n'auront donc aucun rapport avec le domaine des Flores ; ce seront des formations vegetales qui non seulement se repeteront avec des variantes selon le climat, mais qui pourront etre parfaitement identiques sous les differents ciels. Ce cosmopolitisme est Tun des faits biologiques les plus interessants de l'algologie et doit mettre en garde ceux qui seraient tentes d'excuser l'etablissement d'especes critiques par des raisons de geographie ou qui ne seraient pas au courant de la bibliographie generale. II n'en est plus tout ä fait de meme pour les algues aeriennes dont plusieurs paraissent confinees dans les regions tropicales humides. Quelques algues submergees paraissent etre plutöt nordiques ou de haute region. II en sera question plus loin. L'eau est le milieu normal des Euchlorophycees ; mais ce milieu est loin d'etre uniforme comme l'on sait. Une dessication brusque tue la plupart de ces plantes ; l'evaporation lente de l'eau leur permet, ou de developper un Systeme protecteur (e'paississement des membranes, accu- mulation de reserves qui en diminuant la proportion d'eau de la cellule (huile, amidon, etc.) la rendent plus apte ä supporter la dessication). Les hypnocystes et les hypnospores en sont le meilleur exemple. Ces deux modes de persistance des algues vertes sont le plus souvent ca- racterises par une accumulation enorme d'amidon ou d'huile. Cette der- niere prend souvent, dans ce cas, une coloration rouge. (Chetophoracees, Pleurococcus vuUjaris, Monostroma bullosuni). Ces cellules sont arrondies ou anguleuses, mais presque toujours leurs parois sont epaissies. Les Volvocinees memes peuvent aussi passer par ce temps de repos. On connait depuis longtemps le cas de V Hematococcus pUiviaUs dont les kystes resistent indefiniment ä la secheresse et se mettent ä germer lorsque l'humidite' revient. (Colin, Farlow.) Les Pleurococcus de nos murs 73 qui se colorent en rouge vif peuvent persister presque indefiniment dans cet etat de dessication comparable ä celui des semences ou des spores qui, elles aussi, sont gorgees de reserves et pauvres en eau. Dans les etangs et les mares la dessication lente provoque la pre- cipitation du carbonate de chaux et la cristallisation des autres matieres dissoutes. C'est dans cette gangue minerale qu'on trouve un grand nom- bre de chlorophycees protegees jusqu'aux pluies prochaines ou meme capables de profiter de l'humidite atmospherique absorbee par ce magma hygroscopique. (Flaques et mares dessechees pendant l'ete.) Enfin beaucoup de ces algues tombees dans la vase dessechee y sejournent protegees par la croüte superficielle qui pennet aux couches plus profondes de rester humides (memes stations). Schroeder a reussi ä conserver Vivantes des cellules de Pleurococcus dessechees au-dessus de l'acide sulfurique pendant vingt semaines. Ces etats hibernants ne s'observent pas que chez les Tetrasporacees et les algues pluricellulaires, mais aussi chez les Protococcacees. J'ai constate cette vitalite des cellules hypnocystes dans les PalmeUococcus, les Hariotina, les Coelastrum, les Scenedesmus, les Eaphidium, les Pediastrum qui toutes se colorent en jaune-orange ou en rouge vif tout en se remplissant d'huile. C'est sous cette forme pulverulente que le vent les empörte et facilite leur dissemination. La couleur rouge d'autres algues aeriennes est due ä la presence de l'hematochrome, substance colorable en bleu par l'iode et qui s'accu- mule en particulier dans la cellule des Trentepohliacees, et de VHaema- tococcus. Les oeufs des algues vertes se comportent le plus souvent comme des hypnospores ; Icurs membrane epaisse, leur protoplasma peu aqueux et leur pigment huileux jaune et rouge, ainsi que l'accumulation d'amidon (Volvocinees, Aphanochaete, Coleochaete, etc.), leur permettent de passer par une periode de secheresse un temps prolonge meme ä Tobscurite. Ainsi s'explique la persistance de ces plantes dans les localites qui de marecagGs deviennent des cuvettes dessechees en ete'. Cela explique ainsi que ces plantes puissent habiter les regions les plus diverses, ä condition qu'elles aient ä leur disposition pour leur developpement une somme de temperature süffisante. Les eaux froides de certains lacs alpins de haute altitude qui sont alimentes par la neige fondante ne paraissent pas, ou etre assez nutritives, (?) ou pouvoir fournir aux algues le minimum de temperature ou la somme des temperatures necessaire ä leur developpement. La vie algologique y est en effet tres appauvrie^). ') On trouve cependant sur les blocs inondea des torrents alpins de tres baute alti- tude toute une flore de Cyauophycees et de Diatoraace'es. 74 L'eau de iios etangs et meme celK; de la superficie de nos lacs peut s'echauffer beaucoup pendant l'ete ; les algues tropicales peuvent, pen- dant quelques semaines, y trouver les temperatures necessaires ä leur evolution. A. Lumiere. La lumiere, en penetrant dans l'eau, est absorbee en partie et en partie reflechie; les plantes aquatiques ne reQoivent donc qu'une fraction de la lumiere solaire. De lä, sans doute, leur coloration vert intense quand elles n'arrivent pas trop pres de la surface. L'intensite lumineuse diminuant rapidement avec la profondeur et les algues vertes utilisant tout particulierement les rayons rouges, on peut s'attendre ä voir dimi- nuer rapidement ces plantes ä mesure qu'on penetre plus profondement. Dans un lac, ce sont surtout les pierres du rivage ou Celles qui sont ä une faible profondeur, et non Celles du fond, qui sont couvertes de gazons d' Ulothrix, de Spirogtjra ou de Cladophora. Meme dans des fonds de 5 a 10 m., la zone desertique commence dejä pour la plupart de ces algues fixees. Celles qui sont flottantes vu leur passivete se trouvent ä toute profondeur, mais elles s'accumulent dans les couches superieures et deviennent rares ä partir de 10 m. Ce n'est que chez Celles qui, par une adaptation speciale, arrivent ä se maintenir superficielles que le pigment protecteur apparait. Je n'ai rencontre aucune algue verte pela- gique qui aurait developpe d'huile rouge ou de pigment, sinon le Boty- roccoccus et les Volvocacees (Haematococcus, Panäorina). Le premier est suspendu gräce ä son flotteur ä huile et cela lui permet d'atteindre plus facilement la surface et de s'y maintenir ä peu pres pendant les jours calmes. C'est alors qu'on le voit colorer son huile en rouge, parti- culierement pendant l'hiver. Les Myxophycees qui flottent gräce ä leurs vacuoles ä gaz ont egalement developpd, dans certains genres, un pigment protecteur rouge, la myxoporphyrine '^). Parmi les algues de la neige, expo^es ä la lumiere intense des hauteurs, V Haematococcus a produit un pigment special, \' Ancylonema Nordenskiöldii (Desmidiee), un suc cellulaire violet-brun, le Pteromo- nas nivalis une huile jaune orangee, tandis que d'autres algues suppor- tent cette lumiere (Raphidhiin nivale, Cosmariiim sp., Pleurococcus vul- garis, etc.). La lumiere a une action directrice sur les zoospores des algues. II suffit de iaisser devant une fenetre qui ne roQoit que de la lumiere ') L'aeration est egalement jilus vive au borJ a cause du luouvement de l'eau qui Jes de'couvre periodiquement. ■^) Chodat, Biologie de deux algues pclftgiques. 75 diffuse un flacon de culture contenant des zoospores, pour les voir se porter vers la source lumineuse et former un lisere vert, apparent, ä la limite du liquide, du cöte le plus eclaire. Cette sensibilite est d'ailleurs tres variable; en modifiant l'intensite lumineuse on peut, ä une intensite donnee, separer des Volvocinees comme les Gonium et les Pandorina, les unes etant plus fortement attirees que les autres. L'importance de la lumiere a ete surtout mise en evidence par les travaux de Klebs ^) sur les conditions de la reproduction chez quelques algues. Nous avons nous-meme etudie l'importance de ce facteur dans la zoosporulation de Pediastruni. Une lumiere trop vive diminue dans certaines conditions la rapidite de l'emission des zoospores. B. Tempörature. Ce facteur influe d'une maniere tres sensible sur le developpement de tous les etres et par consequent des algues. Pour chaque espece il y a un minimum, un maximum et un Optimum de temperature utile. On ne sait que peu de choses ä ce sujet (en ce qui concerne les Chloro- phycees), jusqu'ä present. La rapidite du developpement de beaucoup d'entre-elles leur permet d'exister sous des climats tres dififerents en profitant, en temps voulu, des temperatures utiles. Or, celles-ci varient beaucoup d'une formation geographique ä une autre; les flaques, les mares et les etangs s'echaufifent plus rapidement que les lacs, mais peuvent congeler jusqu'au fond pendant que certains lacs restent libres ou ne congelent qu'ä la surface^). En outre, dans deux bassins voisins, Toptimum de la temperature ne sera pas atteint au meme moment, ce qui fait que les variations saisonnieres sont sou- vent tres diflferentes d'un milieu, d'un bassin, d'un lac ä un autre. Si les grands lacs s'echauffent pendant l'ete moins rapidement que les petits bassins, ils constituent pendant la mauvaise saison un reservoir de calorique qui leur permet de conserver une flore algologique alors que les autres ont dejä modifie completement leur facies algologique, J'ai montre combien la temperature semble donner ä nos lacs suisses une allure speciale. Tout d'abord leur temperature maximale s'eleve rarement au-dessus de 2.5°, tandis que les mares peuvent etre plus chaudes. Plusieurs de nos lacs n'abaissent jamais leur temperature superficielle au-dessous de 4° (Geneve). Cette faible amplitude des oscil- lations de la temperature etablit dans ces lacs une remarquable constance dans la composition qualitative de la flore algologique, tandis que les 'i Klebs, 1. c. Uie Bedingungen der Fortpflanzung einiger Algen. ') (.'hodat et Huber, Becherches experimentales sur Je Pedtastr. Boryannm, 1. c. ^) Voir Chodat, Etüde de Biologie lacustre, 1. c. 76 petits lacs ont une Variation saisonniere souvent intense. Cette Variation est encore plus accentuee pour les petits bassins. La plupart de nos algues d'eau douce supportent d'etre congelees, si l'abaissement de la tomperature n'est pas trop brusque. Dans nos mares et nos fosses, ä la fin de l'hiver, les Tetraspora, les Draparnaldia, le Stigeoclonium longipilum, le Chaetophora elegans, le Conferva homhijcma, des G^dogonium, ainsi qu'un grand nombre de Protococcoidees et meme des Volvocacees (Grand Saleve), supportent le gel de la nuit et repren- nent vie lorsque le soleil vient vers le milieu du jour degeler l'etang. Les Vlothrix et les üladophora du bord du lac m'ont donne des zoospores 10 minutes apres avoir ete degelees. II n'en est plus de meme si l'abaissement est brusque et si la difference de temperature est grande. Ainsi j'ai vu les algues nivales perir parfois quand on les transpor- tait Sans maintenir les flacons de culture ä une temperature voisine de 4°, J'ai deja indique la grande pauvrete en algues des lacs alpins ali- mentes directement par la neige, comme ceux du col Ferret et du col Fenetre (2400 m.). Je n'ai trouve sur leurs bords ni algues filamenteuses ni Protococcacees. Assez riches en animaux (crustaces), ils sont d'une pauvrete extreme en algues vertes. C'est ä peine si l'on y rencontre quelques Oscillariees et des fragments d'Bgdrurus. Compares aux pstits lacs de plaine, les lacs de haute altitude sont remarquables par l'absence des algues pelagiques tres communes autre part. Point d' Asterionella, ni de Fragilaria, ä peine quelques Ceratium (macroceras) Hirundinella. Au Saint-Bernard, le lac doit sa coloration verte aux bouses de vacbe, sans doute, car des peches prolongees n'ont decele aucun Plankton vegetal important. Les pierres du fond sont, au contraire, assez riches en algues. Par contre, ceux des lacs qui sont dejä plus eloignes des glaciers ou des neiges persistantes ont une flore algologique plus abondante. Ainsi ceux du plateau de Chanrion (Zygnema, Spirogyra, Melosira, etc.). Les algues vertes d'eau douce ont pu s'adapter ä des temperatures ^) tres elevees, plusieurs habitent les eaux thermales : Pleiirococcus vul- giris, (Edogonium crenulato-costatum Wittr.; Hormiscia ßaccida v. caldaria, Conferva major; Microspora amoena, Protococcus botryoides (?) ont reussi ä s'adapter ä des temperatures variant de 40'*-7Ü°. C. Aliment. Bibliographie. De Wildeman, Comptes-Rendus, Soc. roy. bot. de Balg., 1886 (lannin (Jans les cellules). Molisch, Sitzb. Akad. Wiss. Wien, 1895 (le calcium et les algues vertes). 1) Tilden, Some thermal algae., Bot. Gazette, vol. XXV, 1898, p. 89. 77 Koch et Kossowitch, Die Assimilation von freiem Stickstoff durch die Algen, Bot. Zeit. 1893. 320. Beyerinck, Culturversuche mit Zoochlorellen , Lichenengonidien, etc. Bot. Zeit. 1890, 725, 741, 757, 781. Bokorny, Bot. C. Bl. LXII, 1-4 (infl. du Ca et Mg.). Benecke, lieber Cnltnrhedingungen einiger Algen, Bot. Zeitung, 1898. Nutrition gazeuse. L'eau contient une beaucoup plus faible proportion d'oxygene que l'air. Exprime en volume, un litre d'eau des lacs jurassiques contient de 5,87-9,71 c^ d'oxygene, 13-15,28 c^ d'azote et ä peu pres 40 e^ d'acide carbonique. Les plantes aquatiques sont donc grandement favorisees quant ä leur nutrition gazeuse, mais n'ont que peu d'oxygene ä leur dispo- sition. Les eaux froides retiennent plus de gaz dissous que Celles qui sont plus chaudes et Ton sait que cela semble expliquer le beau developpe- ment des algues marines dans les mers arctiques et antarctiques. Cela explique aussi sans doute que dans les regions elevees certaines algues qui ont besoin d'une bonne aeration puissent exister dans des eaux tranquilles (Hijdrurus, Batrachospermum). Les Cladophoracees preferent les eaux courantes plus aerees, c'est pourquoi on les trouve egalement ä l'extreme limite de l'eau dans les lacs, lä oii elles ont la chance d'etre fortement aerees par le jeu des vagues. ^) Cette difficulte de respirer s'exprime chez les algues d'eau douce par la tenuite de toutes leurs parties, leurs arbuscules si divises, en un mot, par l'augmentation de surface que presentent tous leurs organes et qui correspond assez bien ä celle des feuilles laciniees ou disposees en pinceau de beaucoup de plantes phanerogames submergees. Chez plusieurs des algues muqueuses, il semble que la production des poils ou des soies ou de pseudo-cils soit en rapport avec cette necessifce de respirer plus activement. Les productions incolores, seraient des organes de respiration. L'eau comme aiiment. Independamment de son importance pour le maintien de la turges- cence, l'eau joue un röle dans la vie des algues comme substratum nutritif, comme vehicule des substances qui doivent etre assimilees. 1) ün en trouve cependant de "20 a 40 m. de profondeur dans le Leman, amsi que j'ai pu m'en assurer en examinant des tut's soumis a mon examen par M. le prot. Forel. 78 II est evident que las organes de fixation ne fonctioimeiit pas chez les algues comme racines, c'est-ä-dire comme organe d'absorption. Celle-ci se fait par la surface ; ii n'y a pas de difterenciatioii qui reponde ä cette fonction. 11 y a tout d'abord ä faire une distinction entre les eaux salees et saumätres et les eaux douces. Ces dernieres paraissent beaucoup plus riches en petites Chloropliycees, tandis que celles-lä l'einportent par le beau developpement qu'y prennent les ülvacees, les Cladophoracees et les Siphonees. Sans doiite les eaux salees, si riches en formes niacros- copiques, doivent egalement contenir toute une flore microscopique. Ce qu'on sait des Diatomacees et des Peridiniacees marines fait supposer que les Euchlorophycees n'y manquent pas. Les flaques d'eaux marines bebergent ä Ajaccio ^) comme sur les cötes de la Scandinavie le curieux genre de Chlamydomonadee Brachiomonas; le Halosphaera marin est une Protocaccacee encore plus considerable que V Eremosphaera d'eau douce. Les eaux douces sont des Solutions souvent tres diluees de sub- stances minerales. Les eaux de source et de riviere ne contiennent, comme celle des vrais lacs , que des quantites ä peine appreciables de matieres organiques et, le plus souvent, de tres faibles, parfois d'extremement minimes quantites d'azote combine. Nearimoins les algues prospörent dans les eaux des ruisseaux, des rivieres et des lacs (Prasiola, Vaucherla, Cladophora, etc , algues plank- toniques). C'est une erreur de croire avec Beyerinck que beaucoup de Protococcoi'dees ne peuvent se passer de substances organiques dissoutes. Les Scenedesmus, le Cystococcus se multiplient activement dans des Solu- tions nutritives exclusivement minerales. L'absence de beaucoup d'algues dans les eaux tres pures ne provient pas de ce que ces eaux sont de- pourvues de substances organiques, mais bien de ce qu'elles ne con- tiennent pas suffisamment d'azote combine, mineral ou organique ^). Je ne connais aucune Euchlorophycee qu'on ne pourrait cultiver qu'en presence de substances organiques. Koch et Kossowitch ^) ont pretendu que plusieurs algues etaient capables d'assimiler directement l'azote atmospherique. Comme dans leurs experiences ils ne tiennent pas compte de la presence des bacte- ries, le resultat est douteux. Si l'on vient ä cultiver des algues dans des liquides totalement depourvus d'azote combine ou pauvre en N., elles ne tardent pas ä perir ou de devenir la proie des bacteries et des Champignons. ') ü'apres Bohlin, ces ei\ux saumätres ne contiendraient que 1 "/o '^^ Na Cll. *) Chodat, Etudes de Biologie lacustre, 1. c. 64-72. 3) Kooh efc Kossowitch, Bot. Zeit. 1893. 320. 79 11 suffit d'ajouter au niilieu de cultiire une Solution nitree pour les rendre resistantes et permettre leur developpement ulterieur. L'eau des lacs est, coniparativement ä celle des etangs, pauvre en matieres dissoutes et surtout en matieres organiques. Cela explique l'absence dans ces grands bassins d'une foule de Chlorophycees qui prennent, dans les etangs ou les marecages, un beau developpement, Parmi les genres les plus communs des marecages sont les Scene- desmus et les Pediastrttm; on ne les trouve dans les lacs que dans la region littorale, dans les parties peu profondes occupees par les Phrag- mites ou les Scirpes ; ils fönt defaut ä la vraie flore pelagique (lacs ä profondeur moyenne depassant 30 m.). Ils reapparaissent dans les regions des grands lacs oü les villes deversent leurs eaux menageres, lä donc oü l'eau s'enrichit en matieres nutritives dissoutes. Certaines eaux chargees de matieres organiques dissoutes, comme Celles des bassins ä canards ou les abreuvoirs des bestiaux dans les montagnes moyennes, deviennent un milieu extremement favorable au developpement de ces microphytes. Dans un petit etang du Danemark, je n'ai pas compte moins de 30 especes de Protococcoidees reunies en un meme temps. La nature des matieres dissoutes influe egalement beaucoup sur la composition de la flore. Malheureusement, il a ete fait fort peu d'ana- lyses de l'eau des etangs et l'on doit se borner actuellement ä des conjectures. Le calcaire ne parait pas toujours necessaire au developpement de ces vegetaux. On en trouvera donc egalement dans des eaux presque depourvues de carbonate ou de sulfate de chaux. Selon Molisch (S. B. Akad. Wiss. Wien, 1891), le calcium est inutile aux genres Mlcrotham- nium, Stichococcus, JJlothrix sp., Protococcus sp. Mais Bokorny a trouve que l'absence simultanee du calcium et du magnesium correspond ä une diminution du noyau dans les Conjuguees; l'absence de calcium seule produit une retrogradation des chromatophores qui, selon Loew, contien- draient des combinaisons nucleino-calciques. L'independance complete de certaines algues vis-ä-vis des combi- naisons calciques me parait peu probable. Ce qui Test plus, c'est le danger que fait courir ä beaucoup d'entre-elles une trop forte proportion de ces sels. Les algues des tourbieres ä Spliagnum craignent les eaux calcaires et ne s'y laissent le plus souvent pas cultiver (Coelastrum microporum, Besmidiees, etc.). Est-ce ä la pre'sence de la tourbe en Solu- tion ou ä l'absence de calcium qu'il faut rapporter la flore algologique tres particuliere des tourbieres ä Sphagnum ? C'est ce qu'on ne sait pas encore aujourd'hui. *) ßeyerinck so 11 t'audrait se garder de conclure trop vite, car la flore algologique des regions siliceuses ne differe guere, dans son ensemble, de celle du calcaire. Le Trentepohlia jolithus n'apparait que sur les rochers siliceux. Les algues peuvent s'adapter ä des Solutions nutritives concentrees. J'ai encore pu eultiver les Pediastnini dans des liquides contenant jusqu'ä 3 % de nitrate de potasse. Richter (Flora XXV, 1892) a vu Chlorella, Stichococcus et Tetraspora s'adapter a des concentrations de sei marin atteignant jusqu'ä 8 %• Dans une Solution saturee de phosphate de soude, j'ai egalement vu se developper des cellules chlorelloides. Tropismes particiillers. Ces proprietes sont encore peu etudiees chez les algues Euchloro- phycees. Kny ') a montre que la forme dorsiventrale du Coleochaete scutata n'est pas due ä l'influence d'un geotropisme. Par contre, le mou- vement ascendant des Chlamydomonas et des Euglenes que Ton a recou- vertes de sable humide serait du ä un geotropisme negatif ^). L'auteur qui a elimine le facteur lumiere a soumis ces algues a une faible inten- site de force centrifuge et a constate qu'elles se dirigent dans le sens contraire, c'est-ä-dire vers le centre du plan de rotation. Le mouvement serait egalement dependant de la temperature et ne commencerait qu'au-dessus de 6° et atteindrait son Optimum vers 22°. La structure dorsiventrale de plusieurs Euchlorophycees adherentes, comme Gongrosira de Barycma, Aphanochaete repens, Myrochaete, CJiaeto- pelüs, rhizome de Stigeodonium, thalle de Coleochaete, de Cephaleuros, est sans doute due ä un somatropisme particulier. Cependant quelques Proto- coccacees ont egalement cette structure en disque, sans qu'il soit possible actuellement de la ramener ä un tropisme defini (Pediastnim, etc.). Tout le chapitre de la morphogenese est ä edifier, car ce qu'on en sait n'est que fragmentaire. Bibliographie. Kny, Sur Je Coleochaete sctifafa, Ber. d. d. bot. Ges. I, 93. Schwarz, Einfluss der Schwerkraft auf die Bewegnngsrichtung von Chlaniy- domonas und Englena. ßreal, Soc. bot. de France XXXII, 1886 (action de la lumiere sur le Chlamy- domonas pulvisculus). 1) B. d. d. bot. Ge?. I, 93, 2) B. d. d. bot. Ges. II. 51. 81 Classification des Chlorophycees (Euchlorophycees) d'apres leur Biologie. A. Parasites ou demi-iiarasites. Phyllosiphon arisari - Cephaleiiros Mycoidea ; C. mmimus. B. Symblotiques. 7.. En consortium avec des Lichens : Pleurococcus vulgaris Menegh. ; Pleurococcus Naegelll Chod. ; Trentepohlia sp. ; Cephaleiiros. ß. En consortium avec des Infusoires: Chlorella sp., dans les Ophry- dium, Paramecium etc. Y. Avec des eponges (Ephydatia fluviatilis), Trentepohlia sp. ; Struvea (Siphone'e). 0. Noctiluques des marais salants avec Zoochlorella; Anodontes du lac Leman avec le Foreliella perforans. C. Holopliyfcs. a. Fixes. f aeriens: a. epigees (sur la terre humide) : ßotrydium, Pleurococcus, Stichococcus. h. epilithes (sur les pierres) : Trejitepohlia jolithus, T. aurea T. unibrina, Pleurococcus vulgaris. c. epiphylles (sur le limbe des feuilles aeriennes) : Trente- pohlia, Cephaleuros, Phycopeltis, Pleurococcus. d. epizoiques (sur l'epiderme ou les poils des animaux) : Demi atophy ton, Trichophilus. e. epigees urophiles (sur la terre humide souillee) : Schizo- gonium, Porphyridium. tt aquatiques limnophiles (eaux tranquilles) : (T) nus: 1. geophiles (sur le sol) : Tetraspora, algues filamenteuses diverses. 2. phytophiles (sur vegetaux submerges) : a. epiphytes : Stigeoclonium, Draparnaldia, Chaetophora, Coleo- chaete, Aphanochaete, Mycoidea, Chaetopeltis etc. etc. 6 82 ß. endophytes : Endoderma, Chlorochytrium etc. (vid. sub En- dospheracees). 3. lithophiles (sur les pierres) : Coleochaete, ülothrix, Cladophora, Oedogonium. 00 incrustees ou perforantes : Gongrosira, Chlorotglium, Foreliella, Gomontia, Hyella, CyanophycSes sp. plures. fff aquatiques potamophiles (eaux courantes des rivieres et des fleuves) : Prasiola, Cladophora, Vaucheria, Ülothrix, Chlorotylium. ß. libres (Plancton) : a. Pelagoplancton : flore librement nageante des grands lacs de grande profon- deur (30 m. de profondeur moyenne au moins). b. Limnoplancton ; id. des petits lacs de faible profondeur (15—30 m.). c. Heleoplancton (incl. pluviales) : id. des etangs et des mares de faible profondeur envahis ou non par la Vegetation. d. Sphagnoplancton : id. des tourbieres ou des etangs- tourbieres ä Sphagnum. e. Cryoplancton : id. des neiges persistantes ou des glaciers. Parasitisme et denii-parasitisme. II n'est guere que la curieuse Siphonee du Midi et des tropiques, le genre Phyllosiphon, qu'on puisse ranger parmi les algues parasites. On sait que pendant que la feuille des Arum (arisarum) assimile, le filament de l'algue se comporte comme un parasite. Plus tard, la chorophylle apparait et l'algue donne naissance ä des spores. — J'ai deja cite plus haut les su9oirs du Cephaleuros, algue epiphylle des tropiques qui, par- fois, mortifie les feuilles qu'elle attaque. II n'est pas certain que l'algue tire un autre profit de son böte que d'y elire domicile. On peut, par la culture dans des niilieux organiques et par l'obscu- rite, transformer l'Euglena holophyte en saprophyte ^}. ') Voir egalement le chai^itre consacrö aux Protococcacöes endophytes, les Endo- spherees. 83 Symbiose. La Symbiose des Pleurococcus et des Lichens est bien connue. Un grand nombre de ces Champignons emprisonnent les thalles du Pleuro- coccus vulgaris Menegh. {Cystococcus auct.) y fixent des su ou en filaments simples ou ramifies, ou en thalle mono- ou bistromatique ; cellules uninucleees (au moins au debut) ä un ou plusieurs chromatophores ordinairement munis de pyreno'ides, rarement sans pyrenoides et alors unicellulaires; zoos- pores dans les cellules non differenciees en sporange distinct des cellules vegetatives des le debut, ordinairement ä deux cils, rarement a quatre cils, parfois point de zoospores, celles-ci remplacees par des spores et des autospores ; isogamie, heterogamie et sexualite bien definie ou agamie. II. Chroolepo'i'des. Rarement unicellulaires, ordinairement filaments ramifies irreguliere- ment ou concrescents en thalle discoide; sporanges differencies, a zoos- pores biciliees ; chromatophores plusieurs, sans pyrenoides, sans amidon. Souvent hematochrome remplissant les cellules, isogamie; plantes ordi- nairement aeriennes. 100 III. ConfervoYdes. ünicellulaires, en colonies ou en filaments non ramifies; cellules souvent asymetriques ; uninucleees (au moins au debut) ä plusieurs chro- matophores, sans pyrenoides, souvent olivätres, jaunätres ou livides ; zoo- spores dans des cellules non differenciees en sporange distinct, 1-4 ciliees. IV. OedogonioYdes. Filaments simples ou ramifies, ä cellules uninucleees, ä chromato- phore unique ä plusieurs pyrenoides ; zoospore unique naissant dans des cellules non differenciees en sporange, munie d'une couronne de cils; oeuf immobile dans un oogone feconde par des antherozoides semblables aux zoospores, mais plus petits. V. CladophoroTdes ^). Filaments ramifies cloisonnes; chaque article a 2-plusieurs noyaux; chromatophore ä pyrenoides; cellules grandes; zoospores tres nombreuses par article, naissant aux de'pens des cellules quasi- vegetatives non dif- ferenciees, petites, biciliees; isogamie. II m'est facile de justifier cet arrangement qui repond aux affinites naturelles. J'ai denomme la premiere serie : Pleurococco'ides d'apres le genre Pleiirococcus, oü Ton rencontre tous les etats principaux realises dans cette serie: 1° l'etat unicellulaire ; 2" filamenteux; 3° thalleux, avec ou sans pyrenoides, ä zoospores ou gametes bicilies. On peut aussi et je Tai dejä souvent dit, saisir avec nettete le sens de I'evolution qui en- traine les Palmellacees vers les Volvocinees, d'une part, vers les Monos- tromacees les Ulothriciacees, d'autre part ; les Protococcaccees en realisent l'etat sporangial ; de ces dernieres aux Coleochaete il y a une serie naturelle bien definie. Dans cette serie, la sexualite s'organise ä des niveaux bien divers. Les Protococcacees sont isogames ou asexuees ; les Ulvacees isogames comme les Palmellacees ; tandis qu'ä deux reprises chez les Volvocinees la sexualite apparait, soit chez Chlamydomonas, seit chez Eudorina et Volvox. De meme qu'on ne saurait separer les Eudorina et les Chlamydo- monas des autres Volvocinees, de meme il serait absurde de ne pas joindre le genre Cylindrocapsa aux Ulothriciacees, dont il parait ne representer qu'un type sexue. Les Chetophoracees sont isogames, sauf le genre Äphanochaete, qui permet de concevoir l'origine de la sexualite chez les Coleochaetees. La 1) La place des Spheropleacees est encore incertaine ; on pourrait provisoirement les considerer comme des Cladophoracees sexuees. 101 differenciation sexuelle marque evidemment un progree, mais ce dernier s'est realise parallelement dans les diverses series. Presque jamais dans ces Pleurococcoides la zoospore ne nait dans des conceptables differencies des le debut exclusivement pour cet usage. Pour ainsi dire chaque cellule est susceptible de devenir zoosporange. Ce n'est guere que dans le genre Gongrosira et les genres voisins qu'on observe, mais dans des conditions toutes speciales, de veritables zoosporanges. Cependant les autres caracteres sont tellement semblables ä ceux des autres familles qu'il ne convient pas de les en detacher. Quant aux Chroolepoides, qui ne comprennent que la seule famille des Trentepohliacees, elles ont ete autrefois reunies aux Chetophoracees; elles n'en ont ni les poils ni les chromatophores ä pyrenoides; par contre, dans la plupart des especes, les sporanges sont nettement diffe- rencies et caraeteristiques. Julies n'ont d'ailleurs aucune affinite avec les Confervo'ides, qui res- semblent aux Ulothriciacees et ä quelques Protococcacees. La couleur du chromatophore qui est ordinairement d'un vert faux, le metabolisme de leurs zoospores ordinairement uniciliees, l'absence totale de pyre- noides et d'hematochrome sont autant de caracteres qui les distinguent suffisamment. Ces plantes ont d'ailleurs de reelles affinites avec les Flagellees, tels les Dinobryon, les Syniira, etc. Quant aux Schizogonioides, qu'on a souvent reunies aux Ulothriciacees, elles forment une serie naturelle qu'il faudra peut-etre un jour sortir definitivement des Euchlorophycees pour les reunir ou les rapprocher des Rhodophycees-Bangiacees. L'absence de zoospores, le mode de for- mation des thalles rayonnes et la presence de tetraspores dans le Prasiola mexicana, fluvkdÜis, etc., parlent en faveur de ce rapprochement. I. Pleurococcoides. L. Thalle gelatineux, foliace ou massif ; cellules ordinairement disposees par 4, donnant naissance ä des zoospores biciliees. Palmellacees. Thalle mobile, unicellulaire ou en colonies pluri- cellulaires mobiles ....... Volvocacees. Thalle immobile, unicellulaire ou en colonies; ordinairement multiplication par spore, rare- ment zoospores vraies Protococcacees. Thalle muqueux, unicellulaire ou pluricellulaire, en lilaments courts ou en disques; une ou plu- sieurs soies muqueuses sur chaque cellule . . Chetopeltidacees. Thalle immobile, foliace, ferme, monostromatique ou bistromatique, homocyste ülvacees. 102 Filaments non ramities, homocystes .... Ulothriciacees. Tlialle unicellulaire, thalleux oii filanienteux, ra- mifie, sans soies ni poils Pleurococcacees, Thalle filamenteux, ramifie, ä poils ou ä soies . Chetophoracees. Thalle filamenteux ou en pseudo-parencliyme, soies engainees, sexualite bien detinie : oogone et an- theridies unicellules Coleochetacees. Palmellacees. Les Palmellacees dans le sens oü je les comprends ne comptent qu'un petit nombre d'especes. La plupart des Palmella des auteurs sont des etats gelifies d'autres algues ou presentent trop peu de caracteres definis pour pouvoir etre maintenues. Par leur structure cellulaire, leurs elements mobiles, elles se ratta- chent tres etroitement aux Volvocacees dont elles ne representent que les types immobiles. On peut d'ailleurs confondre souvent les etats J. ^ ^ £ Divers etats de division ; A— D - -. E. Zoosporange F. Zoospore. Fig. 46. — Tetraspora gelatinosa immobiles et gelifies de ces dernieres avec des Palmella. D'autre part, elles sont tout aussi voisines des ülvacees, auxquelles elles sont reliees par le genre Monostroma. Enfin, chacune de leurs cellules peut realiser une phase Protococcus, ce qui les ramene vers ces unicellu- laires. Ces multiples affinites en fönt le groupe le plus important des algues au point de vue evolutif. La science d'aujourd'hui n'a pas la pretention de donner la clef parfaite du Systeme evolutif; eile peut 103 soulever des hypotheses, souvent fecondes, qui nous approchent toujours plus pres de la certitude. Or, dans l'etat actuel de la science algolo- gique, les Palmellacees representent le mieux un type nodal, point de depart de series divergentes. Leiir plasticite et leur indeterminisme leur permettent de realiser, selon les circonstances, les etats principaux qui caracterisent les diverses series algologiques, A leur etat principal, ces plantes se presentent sous la forme de croütes ou de thalles gelatineux souvent eonsiderables, mais sans forme arretee. Le thalle des Tetraspora forme une gele'e tremblante d'un vert päle. II contient des cellules arrondies ou elliptiques isolees et d'autres cellules groupees par 2, par 4, 6 ou par 8 (fig. G). Leur chromatophore est en cloche et possede un gros pyrenoTde. Chacune de ces cellules est entouree d'une ou de plusieurs membranes speciales qui se continuent dans la gelee commune homogene. C'est ä l'interieur de cette membrane speciale que se fait la segmentation, apres division du noyau et du pyrenoide (fig. A, B). Les deux nouvelles cellules sont separees par une membrane semi-gelifiee, qui n'est peut-etre que la transformation de la membrane plastique entourante. La membrane de la cellule mere ne se rompt pas, mais s'accroit et persiste encore pendant longtemps. Les deux cellules s'ecartent le plus souvent par la production d'une gelee abondante. Tres souvent la division ne se continue d'abord que dans l'une des cellules filles ; on obtient alors les triades figurees, Le groupe- ment definitif sera alors souvent celui represente dans la fig. G. II peut cependant arriver souvent que la division se fasse egalement et symetriquement ; alors les groupes sont reguliers. La division de la cellule est en realite independante de celle du pyrenoide. On voit parfois (fig. C, -D) des divisions par 2 et par 4 sans multiplication prealahle cor- respondante du pyrenoide. Chacune de ces cellules possede deux pseudo-cils*) (fig. 3, A, B, C, p. 14) qui ne sont visibles qu'apres coloration ou fixation. Elles peu- vent, Selon les circonstances, abandonner la gelee et error comme zoospores. Ces dernieres ressemblent extremement aux etats nus et mobiles des Volvocinees et ne sauraient en etre distinguees. Chez Palmella miniata, la division vegetative se fait d'une maniere analogue; les cellules sont plus petites, mais le developpement est le meme (fig. 47, I- VII). Si la division se continue comme il a ete dit, le thalle deviendra monostrome, c'est-ä-dire ä une couche ; chez Palmella, la division des cellules se faisant d'une maniere tres irreguliere, le thalle est massif et informe. *) Decouverta pour la premiere fois par Thuret. 104 Chacune des cellules peut passer par l'etat de sporange en durcissant sa membrane speciale. Les produits de la division resteront necessai- rement enfermes dans la cellule mere arrondie, le Sporange. Selon le nombre de divisions successives, ce sporange contiendra 2, 4, 8, 16, 32 zoospores ou gametes qui deviendront libres par rupture de la mem- brane entourante. Au debut, il n'est pas possible de distinguer une simple division vegetative de la division sporangiale, mais bientöt la disposition des cellules filles retenues par la membrane passe de la dis- position sur un plan {tetrasporo'ide), ä la disposition Utraedrique ou sporangiale. En outre, les lamelles Separatrices entre les produits de la division se gelifiant fortement ou se dissolvant, l'independance des produits de la division est realisee. Chez Tetraspora, lorsque la division produit / Fig. 47. — Palmella vüniata. — (Cologny, Avril.) I. Zoosporange. H. Stade de division. ni. Disposition des cellules dans la gelee. IV. Micro et macrozoospore. V. Sporange ä microzoospores (gametes ?). VI. Microzoospore (gamete ?). VH. Zoosporange a 4 spores. plus de 4 elements, ces derniers sont des gametes ; on n'a pas encore constate dans ce genre de sporanges ä elements tres nombreux. Au contraire, j'ai pu constater chez Palmella miniata des sporanges ä 32 et 64 elements mobiles, ainsi des macro- et des microzoospores, le nombre des produits de la division etant parfaitement indetermine. Les gamUes de Tetraspora sont egaux et resultent d'une triple bipartition. Chez Palmella, une division aussi peu avancee n'aboutirait qu'ä la production de zoospores. Lorsque, dans des circonstances defavorables , les zoospores de Tetraspora s'arretent, elles s'entourent d'une membrane resistante et epaisse et constituent des elements protococcoides, les hijpnospores, etats durables qui finissent par se gorger d'huile. Enfin, les thalles des Palmellacees peuvent passer par un etat ScJii- zochlamijs, c'est-ä-dire que chaque cellule s'entoure d'une membrane ferme qui finit par se rompre en plusieurs fractions ecailleuses, soule- 105 vees par la production autour du protoplaste de nouvelles membranes emboitees, plus ou moins gelifiees. II faut joindre ä ces deux genres la curieuse plante qui a re9u le nom d'Ajnocystis (fig. 48, Ä — K et fig. 4, p, 15.) }'w* Fig. 48. — Äpiocystis Brauniana. — A. Zoospore fixöe. B. Stade unicellulaire avec deux pseudo-eils. C. — F. Stades divers. F. Avec cellules en voie de division. H. Zoo- sporange. I. Isogamie. K. Variete. — F. (Chodat). A.— K. D'apres Moore. Ici les thalles sont vesiculeux; fixes sur des plantes aquatiques, ils atteignent jusqu'ä 1,4 mm. (Correns) et comprennent alors plusieurs milliers de cellules. Chacune d'elles porte deux pseudo-cils comme les cellules de Tetraspora. La structure des cellules est la meme. Le sac 106 gelatineux a une enveloppe externe assez epaisse et remarquable par sa grande refringence, Chacune des cellules peut se comporter comme Celles de Tetraspora; zoospores, division tetrasporoide, sporangiale et etat palmella, c'est-a-dire sans cils, s'y rencontrent. Les gametes (Moore) s'y comportent de meme. Enfin, chacune des cellules peut passer »HtliO. it Fig. 49. — Tetraspora gelatinosa. — (Geneve, Mars 1895). A, B, C. Divers etats des cellules en voie de division et munies de leurs pseudo-cils. — Stapfia cylmdrica (Autriche) cellules regulierement disposees a la peripherie du cylindre gelatineux et poussant leurs pseudo-cils vers la surface de ce dernier ; g, manteau peiipherique de la gelee ; n, nucleus. par l'etat d'hypnospore en epaississant sa membrane, qui devient sculptee (v. fig. 36, E, p. 59). C'est, au point de vue de la differenciation du thalle, la plus evoluee des Palmellacees. ') M. Moebius a etabli un nouveau genre Tetrasporidium, voisin de Tetraspora, se basant sur le fait que le thalle est perfore; ce caractere ne suffit pa.<», car ceci arrive 107 On peut ranger provisoirement dans ce groupe les Gloeocystis, qui sont Sans doute des etats palmelloides d'autres algues, notamment le G. vesicidosa Nseg. et G. superha nob. {Pleurococcus superbus Cienkowski). Le G. areolata Gay appartient ä un groupe tres different. La plupart des Palmella des auteurs sont des etats d'autres Chloro- phycees. Les descriptions et les etudes sommaires qui en ont ete faites ne suffisent pas pour conclure. Dans le genre Stapfia, etabli par nous, le thalle ressemble ä celui de certains Tetraspora cylindriques, mais la gelee s'est formee de teile faQon qu'elle occupe tout Taxe du centre et que les cellules sont dispo- sees en une seule serie peripherique. L'affinite etroite qui relie ce genre ä Tetraspora est non seulement indiquee par le mode de multiplication, qui est identique, mais aussi par la presence de pseudo-cils (fig. 49, D, p. 106). Quant a Sphaerocijstis, c'est un type adapte ä la vie flottante dans les lacs. Le thalle libre y est naturellement spherique. Toute la morpho- logie cellulaire de ce genre repete en petit ce qui a ete indique pour les precedents (fig. 41, A — G, p. 64). On y rencontre egalement des Stades Schizochlamys et des enkystements (hypnospores). Cette famille des Palmellacees, ainsi comprise, devient tres natu- relle. Elle ne correspond evidemment pas aux Palmellacees de Raben- horst, dans lesquelles l'auteur faisait entrer Pleurococcus, Schizochlamys, Dictyos}^haermm, Mischococcus, Stichococcus, Nephrocytium, Raphidium, Hy- drurus, etc. qui appartiennent ä des groupes tres divers. II en est de meme de la famille des Palmellacees de Kirchner (Mikroscop. Pflzwelt. des Süsswassers), qui reunit les genres les plus heteroclites et qui est basee sur la notion fausse de la division vegeta- tive (scissiparite vraie) qui n'est, selon nous, qu'une Variante de la mul- tiplication sporangiale. Cette famille correspondrait mieux ä celle des Tetrasporacees de Wille (Nat. Pflzenfamil.) ; malheureusement cet auteur y fait entrer Dictyosphaerium, Botryococcus, Hormotila, Mischococcus et Oocardium, qui ne sauraient etre considerees comme voisins des vraies Palmellacees. Cette famille naturelle constitue le lien qui unit les Volvocinees aux autres algues. Elle permet egalement de saisir l'affinite des Ulva- cees avec les Tetraspora et, par la production de sporanges, qui passent par toutes les degradations possibles jusqu'ä ce qu'on a nomme la divi- sion vegetative, fait comprendre les modifications si profondes dont le sporange des Protococaccees est le siege. souvent chez les Tetraspora. Qaant au periplasma qui entourerait les spores, ce ne peut etre que l'eö'et d'un reactif (v. ß. d. d. b. Ges. XL 118). ') C'est a cette espece qu'il faut rattacber un etat palmelloi'de (VHydrocytium de Cienkowski, zur Morphol. der Ulothr., 530 108 J'ai considere ces Palmellacees comme le type primitif de la serie des algues vertes, En effet, il reunit en lui et en puissance tous les caracteres qui, par leur predominance, deviendront les traits distinctifs des series les plus diverses. D'autre part, la plupart des algues vertes passeilt, a certains moments de leur existence et selon les conditions, par des phases palmelloides. Fig. 50. — Sphaerocystis Schroeteri. — G. Etat Schisochlamys. — C. Cellules en partie enky8tees, en partie gelifiees, au centre la membrane dechiree d'un ancien kyste. D. Kyste rompu. On peut aussi en deriver les Volvocinees, qui ne semblent etre que des Palmellacees ä phase mobile preponderante. Les Pleuroeoccacees et Ulvacees peuvent etre considerees comme issues des Tetraspora par persistance habituelle des membranes. Les Protococcacees ont realise d'une maniere habituelle l'etat sporangial. II vaut mieux reserver la demonstration de cette theorie pour la justification de la valeur de chacun de ces groupes. 109 Bibliographie. Thuret. Becherches sur les zoospores des algues, Ann. sc. nat., II'"«' serie, 1842, XVIII. Reinke. Heber Monostroma hullosuni und Tetraspora, in Pringsh. Jahrb. f. wiss. Bot. 1878. Gay. Becherches siir le developpenient et la Classification de quelques algues vertes, Paris, Klincksieck, 1891. Moore. S. M. Apiocystis a Volvocinea, Journ. of the linnean Soc. Vol. XXV, 1890. Correns. Apiocystis Brauniana in Zimmermann, Physiolog. der Pflanzen- zelle 241, fig. 1, 2. Chodat. Materiaux pour servir ä l'histoire des Protococcoidees, Bull. Herb. Boiss., 1894. Id. Stapfia, in eodem loco, 1897, Tome V, Tab. 23. Id. Sphaerocystis, Etudes de Biologie lacustre, Bull. Herb. Boiss., 1. c. Palmellacees. Thalle microscopique ou macroscopique gelatineux ; cellules toujours entourees d'une aureole de gelee; chromatophore en cloche echancree muni d'un pyrenoide. Cellules groupees par 2, par 4, ou par un multiple de 2 ou 4 dans des membranes gelifiees emboitees, disposees sur un plan ou Selon plusieurs directions. Parfois 2 pseudo-cils par cellule. Chaque element est susceptible de passer par l'etat mobile, zoospore bicilie comparable ä un Chlamydomonas plus ou moius nu. Reproduction sexuelle par isogametes bicilies. Thalle macroscopique : a. informe et muqueux .... Palmella. ß. membraneux et submembraneux. . Tetraspora. Y. cylindrique, ä axe ferme et gelatineux Stapfia. Thalle microscopique : S. informe, ä cellules regulierement em- boitees ä la fapon de Gloeocapsa . Gloeocystis. s. vesiculeux et fixe, differencie en sac peripherique traverse par les pseudo- cils Apiocystis. X. spherique, librement nageant . . Sphaerocystis. 110 ralmella Lyngb. (1819) (Chod. emend.). Hydrophyt. Danic, p. 205. Thalle informe, iiiuqueux ou gelatineux, atteignant parfois des dimensions considoiables; cellules spheriques multipliees selon les trois directions de l'espace, ä membranes miiqueuses, hyalines epaissies, dont les eniboitements successifs disparaissent par la gelification intense; ohroniatopliore en cloche avec un pyrenoide; noyau dans l'echancrure du chroniatophore. Multiplication : 1" par bipartition repdtee du contenu avec gelifica- tion plus intense (ou croissance?) des membranes de la cellule mere, tantöt dans deux directions, tantöt dans trois ; 2° par macrozoospores qui abandonnent le thalle sans division prealable ; 3" par microzoospores produites par bi-4-16 partition du contenu d'une cellule devenue spo- range; 4^' par microgametes (isogamie). Le genre Fahuella, tel qu'il a ete etabli par Lyngbye, ne corres- pond ovidemment pas ä la diagnose que je viens d'en donner. En effet, le F. ci/luidrica Lyng., que De Toni ränge parmi les «species non satis notoe », me parait etre une espece de Nostocacee, ä cause de la men- tion ceUulis .. aut suhmoniliformibus. Quoiqu'il en soit, on s'est habitue pendant longtemps ä regarder comme FalnicUa, la plupart de ces etres mal detinis qui forment un thalle muqueux et dont les uns sont des Cyanophycees , les autres des etats dits palmello'ides d'algues vcrtes, comme les Stigeoclonium^ les Draparnaldia, etc. Une seule de ces especes anciennes est actuellement bien caracte- risee et peut servir de type pour le genre reforme, c'est Palmella miniata Leibl. Flora. 1830, I, p. 338; Kütz. Tab. I, f. 10; Naegeli. Einzell. Algen. Tab. lY, fig. 2. — Fig. nostr. 47, p. 104. Caracteres du genre; thalle cerebriforme, verruqueux, muqueux et souvent melange de sable et de debris, de couleur rouge-orange, minium ou sanguinolent ou meme jaunätre ; cellules de 3, 4, 5 [x, orangees ou rouges, ou petites solitaires, ou groupees par 2 ou par 4-8, ä enveloppe incolore, tremelloide, souvent ä stries concentriques. II s'y developpe parfois des cellules hypnospores, ä membrane plus epaisse et granulee. J'ai egalement rencontre des Stades Schizochlamys oii la membrane etait rompue ä la fa9on de Monostrotna. Lieux humides, ruisselets, terre humide et pierres ä Cologny^ Mon- netier, Carouge, Bienne (Chodat); Zürich, sur des rochers humides et des poutres submergees (Naegeli). Obs. Le P. mucosa Kützing, qui est commuu dans les ruisseaux a conrs leut et dont les cellules atteiguent de 6 ä 14 \^., ne me parait etre autre chose qu'un etat jeune 111 de Tetraspora, la structure des C3llules et leur dispositioa ne permettent pas d'y voir autre chose. La dimension des cellules cadre egalement avec celle du T. lubrica (Roth.) kg, (voir Ntegeli, I. c. Tab. IV, fig. 1, Id., p. 67). Le Palmella uvceformis Ktz. ne parait etre qu'un etat palmelloide de Chetopho- race'e (peut-etre Draparnaldia); quant au Palmella Stigeoclonü Cienk., qui est tres comrnun, son affinite n'est pas dou1:euse. Tetraspora Link (1809). Schrader. N. Journal für Botan, III, 1, p. 9 ; Reinke. Ueber Monostroma huUosum und Tetraspora lubrica, 1878 (in Pringsheim. Jahrb. f. wiss. Bot.). Thalle gelatineux, membraneux ou submembraneux, jeune, en sac puis intestiniforme ou dechire et plan; cellules spheriques munies de pseudo-cils , reparties sans ordre dans le thalle, mais groupees par 2 ou par 4 en une couche ; caractere du con- tenu des cellules comme Pal- mella; pseudo-cils au nombre de 2 ou de 4 pour chaque cellule. Multiplication : comme Palmella — cellules hypno- cystes ä membrane brune, epaissie, stratifiee. T. gelatinosa (Vauch.) Desv. Fl. Anger, p. 18 ; Ag. Syst., p. 188. Thalle vesiculeux , en massue ou irregulierement etale, decoupe, fixe et flot- tant, puis libre, d'un vert pale, 1 — 20 cm. ; cellules de 3-12 [j.. Tres commune dans les Fig. 51. Tetraspora ulvacea ( Jussy, Geneve). — Divers Stades de la division cellulaire. a, pyrenoide ab- seilt, cbromosomes separes visibles en noir ; h, id. mais pyreno-cristal encore present; c, etranglement de la cellule ; d, les deux noyaux reunis oblique- ment par des filets conjonctifs ; e, division effec- tuee, la cellule a gauche a un pyreno-cristal, celle de droite en a trois ; f, g, li, i montrent Tobliquite des plans de segmentation, noyaux en fonce, pyre- no'ides en clair. D'apres des preparatious de M"* Cretier. fosses au premier printemps. Jussy, Douvaine, Divonne, Carouge. On a distingue par la forme du thalle les especes suivantes 112 1" Thalle plan : a. lanielleux, bulleux par places . . T. explanata Ag. ß. iilvace, large, lacinie . . . . T. ulvacea Kuetz. 2° Thalle plus ou moins vesiculeux : Y obove, sinueux-buUeux, 2-5-15 cm. long, puis etale T. bullosa Ag. d. allonge, tubuleux, droit jusqu'ä 2 dm. long., 2-10 mm. larg., sinueux, mem- braneux, mou T. luhrica Ag. Je n'ai jamais pu me convaincre de la valeur specifique de ces iormes qui, d'ailleurs, sont tres variables. On les rencontre en Suisse. T. bullosa Ag., Schaffhouse (Schenk in W. et Seh.) ; Geneve (Vauch., Chod.). P. explanata Ag., St-Gall (Wartmann). T. ulvacea Kütz. Plaine des Rocailles (Theobald, Soc. Hall.); fosses, route de Frontenex, Geneve (Chod.). T. lubrica Ag., abondante au premier printemps dans la petite riviere, ä Carouge. Le T. fusca Brebiss. differe du T. gelatinosa par sa teinte sordide olivätre ou brunätre (ce n'est peut-etre qu'une forme de Hydrurus). Moebius (Ber. d. d. bot. Gesellchaft XI, 118) a etabli le genre Tetras- poridium pour des Tetraspora javanais dont le thalle est regulierement perfore, mais dont la structure et l'evolution sont ceux de Tetraspora (T. javaniciim). Ce caractere du thalle perfore se rencontre aussi souvent chez nos Tetraspora. Stapfia Chodat. Bulletin de l'Herbier Boissier, Tome V, p. 939, Tab. 23. Thalle gelatineux assez ferme, cylindrique, plein, ni tubuleux ni en sac; cellules disposees ä la peripherie du cylindre axial incolore en une seule couche verte. Structure de la cellule, pseudo-cils et multiplication comme Tetraspora. Stapfia cylindrica L. c. (Wahlb. Ag.) Chod. T. cijUndrica (Wahl.) Ag. Syst., p. 188 ; TJlva cylindrica Wahlb. Fl. Lapponica, T. XXX, f. I. Thalle cylindrique ferme, egal ou un peu vesiculeux, sinueux, obtus, 2-15 mm. d'epaisseur, long de 5-25-40 cm., subitement attenue ä la base en un stipe court, etroit, muni d'un crampon-disque au point d'at- tache. — Diam. des cellules, 7-13 [x, cellules hypnospores, 14-22 {i. 113 L'identite de cette plante avec le T. cylindrica, type, de Wahlberg (sub Ulva) ne fait plus de doute pour moi. M. Nordstedt a bien voulu Fig. 52. Stapfia cyUndrica Chod. — A et B, thallea veriniformes munis d'un petit stipe a la base. B. cellules avec pseudo-cils diriges vers la peripherie du thalle — h hypnocyste. rae communiquer des exemplaires-types de la plante de Wahlberg recol- tes dans le nord de la Scandinavie; on y voit le meme stipe que chez notre espece, dont je dois la connaissance ä l'amabilite de M. le D"" Stapf et de M. le chef de section Lorentz, de Vienne. Cette espece n'a pas encore ete signalee an Suisse. Je la connais de la Haute- Autri che et du Nord. Apiocystis Ncegeli (1849). Einzellige Alg, 69, t. IJ, A. f. 1 ; Moore, Journ. of the Linn. Soc. XXV ; Correns in Zimmermann, Beiträge zur Morph, und Physiol. Thalle microscopique, vesiculeux, attenue vers la base, differencie en une membrane entourante assez epaisse et une gelee centrale moins refringente, fixe sur des vegetaux aquatiques, en particulier des algues Une ä un grand nombre de cellules dont la structure et la division sont Celles de Palmella, disposees sans ordre apparent, ä une distance assez grande du sac. Chaque cellule emet deux pseudo-cils qui traversent le sac ä double contour et penetrent dans le milieu aquatique entoures d'une gaine muqueuse transparente. Multiplication : 1*^ par division des cellules et accroissement de la ve'sicule; 2" par zoospores ; ^^ par isogamie (Moore). 8 114 Cellules hypnocystes, ä membrane epaissie, brune et verruqueuse. Apiocystis Brauniana Naeg. 1. c. Thalle pyriforme, 12 — 1500 (x long.; cellules, 6 — 8 [x. Caracteres du genre (fig. 4, p. 15 et fig. 47, p. 105). Assez commun dans les fosses et les mares herbeuses. Geneve, Jardin botanique, Pinchat, etc. ; Zürich (Naegeli). Dans son developpement, Y Apiocystis passe par des formes variees. ünicellulaire avec deux pseudo-cils ; bicellulaire , puis oo cellu- laire; le thalle peut etre pyriforme, irregulierement vesiculeux, spherique, cylindrique, etc. var ß Caput Medusce Bohlin (Alg. Regnell., 1. c. 10, T. I, f. 5. Fig, nost. 47 K.) Thalle mür, globuleux, sans stipe; mares des environs de Geneve. Spliaerocystis Chod. Etudes de Biologie lacustre. Bull, de l'Herbier Boissier 1897, p. 292 (4), Tab. IX. Thalle globuleux, librement nageant, entoure d'une gelee hyaline tres transparente , contenant un nombre variable de cellules 1-2- 8-16- plusieurs centaines; cellules ordinairement disposees vers la peri- pherie de la colonie, entourees par la gelee generale non differenciee ou differenciee autour de chacune en une aureole simple, double ou ä stries concentriques ; ä un etat plus avance chaque cellule s'etant multipliee forme une beule semblable ä l'interieur de la colonie, qui renferme alors 8-16 microthalles limites par une gelee plus ou moins refringente, parfois par les debris de la membrane de la cellule mere rompue ä la fa9on d'un Schizochlamys. Structure de chaque cellule semblable ä celle de Tetraspora; pas de pseudo-cils. Multiplication : P par division gloeocystioi'de, soit tetraedrique et Separation des produits de la division par la gelee ; 2° division tetraspo- ro'ide ; 3° sporangiale, avec rupture de la membrane ä la facjon de Schi- zocMamys; 4^ macro- et micro-zoospores biciliees, sans stigma. Sph. Schroeteri Chodat. 1. c. Tab. 9, fig. 12. Caracteres du genre. Dimensions : diam. des colonies, 1200 — 50 [i, des cellules, 6|j— 10[i (fig. nostr. 41, p. 64 et fig. 53 AD). Pelagique dans la plupart des lacs suisses : Zürich (Schroeter), Geneve, Bienne, Neuchätel, Morat, Thoune, Lucerne, Greifensee, Wallen- 115 see, Constance; Lugano, Majeur, etc. (Chodat). Elle a ete retrouvee dans plusieurs lacs du nord de l'Alle- rnagne. Obs. Le Botryococcus sudeticus de Lemin. ne parait etre autre chose qu'une espece voisine de S. Schroeteri, oü las colonies plus petites sont relieea par des tranies de mucua ä la faQon d'im Botryococcus trea simple. J'ai retrouve cette forme dans le lac Cham- pex, oü eile est abondante; eile pos- sede un pyrönoide et tous les autres caractferes eytologiques du S. Schroeteri. Quant au Tetraspora lacicstri's de Lemmerman, trouve dans le lac de Come, ce ne peut etre qu'une forme de Sphaerocystis Schroeteri, qui y est abondant. Gloeocystis Na^geli (1849). Einzell. Algen, p. 66, Tab. IV, fig.F. Fig. 53. Sphaerocystis Schroeteri Chod. — A. Petite colonie de cellules a divers stades de division. B. Colonie ordinaire. C. Zoospore. D. Grande colonie composee, gloeocystioide avec cellules enkystees etc. Lac de Geneve. Thalle microscopique in- forme constitue par les emboitements successifs des cellules; cellules spheriques ou un peu ovales, ä chromatophore en cloche rauni d'un pyre- noide, Sans pseudo-cils, isolees et entourees d'une aureole gelifiee ou divisee et chacune des cellules filles ä son tour entouree de meme. Ces aureoles sont le plus souvent stratifiees et s'emboitent ä la fa9on des Gleocapsa chez les Myxophycees. Multiplication par division tetraedrique avec gelification des mem- branes qui separent les produits de la division. Zoospores biciliees de- pourvues de stigma rouge (Gay, 1. c). Hypnocystes remplis d'huile comme chez les genres precedents. Gloeocystis est voisin de Sphaero- cystis, dont il differe par l'emboitement regulier des membranes et par le thalle informe. G. vesiculosa Naegeli. 1. c, t. IV; F. Gay. Recherches sur quelques algues vertes, Paris, Klincksieck. Caracteres du genre; cellules 4-12 |x; thalle special 15-60 {a, ä gelee incolore. 116 Marecages, sur les plantes aqiiatiques ou les poutres, bois, etc., assez conimun : Lossy, Pinchat, Trelasse, etc., (Chodat). — Zürich (Noegeli). Jardin botanique de Zürich (Hopp, in Rbh. Algen, n" 707 a). On a decrit un certain nombre de Glococystis dont la place dans le Systeme est douteuse. G. rupestris (Lyngb.) Rabh. Fl. Sachs, p. 128, et G. botryoides Nsegeli, 1. c. G6, paraissent voisines du G. vesiculosa. Le premier a un thalle special olivätre, des cellules globuleuses de 3-5 [a, le second est vert, ä cellules petites de 2-4 jj-, ä teguments indistinctement lamellaires. Quant au G. gigas (Kuetz) Lagh. (Pleurococcus siiperbns Cienkowski), il se reconnaitra ä ses grandes cellules globuleuses ou oblongues de 9-12 {1 et aux thalles speciaux de 45-95 [jl. 11 y a encore beaucoup d'incertitude quant ä l'autonomie de ces formes, qui ne sont peut-etre que des etats gloeocystioides d'autres algues. Volvocacees. Les Volvocacees peuvent etre caracterisees comme des Palmellacees ä vie errante preponderante. En effet, la structure intime de leurs cel- lules ne differe pas essentiellement de celle des Palmellacees et notam- ment de Tetraspora et d'Apiocgstis. On pourrait dire aussi que chez ces plantes l'etat zoospore est devenu le principal. Elles peuvent vivre iso- lees ou en coenobium plus ou moins complique, La serie principale constituee par Chlamydomonas, Goniiim, Pandorina, Eudorina et Volvox est des plus naturelles. On peut y suivre pas ä pas les modifications progressives qui caracterisent l'evolution de la serie. D'autre part, elles possedent en commun le pouvoir de retrograder vers des formes simplifiees, Palmella; et les termes inferieurs ä leur dignite dans la serie. Les genres eleves ont peu d'especes, les inferieurs et notamment Chlmmjdomonas, un assez grand nombre. L'independance des cellules constitue sans doute une condition avantageuse ä la Varia- tion ; ainsi, tandis que les genres ä coenobium n'ont pas produit de souches secondaires, les Volvocacees unicellulaires sont le point de depart de series derivees qui semblent converger vers les Flagellees. La metabolie y est rare; limitee d'ordinaire aux elements sexues, eile s'accentue chez les Chlamydomonadees ä mesure qu'on passe aux formes nues. En effet la plupart ont conserve, des Palmellacees, l'enveloppe ge- lifiee meme ä l'etat mobile, ce qui les distingue de ces dernieres. Cependant des Stades, plus ou moins nus, existent ä cote de formes 117 revetues (par exemple chez les Sphaerella). Le Chlamydomonas Reinhardi var. intermedia Chod. est une forme de passage qu'on rencontre fre- quemment associee au Ci/Undrocystis Brebissonii. Elle est si remarquable que je la prends comme premier terme. La plante (fig. 54, a) est entouree d'une aureole gelifiee egale. Le chromatophore est, comme chez la plupart des autres especes de ce genre. en cloche avec- une echancrure ä l'a- vant ; un point ocu- laire rouge est situe dans letiers anterieur, deux longs cils tra- 'versent la gelee et depassent en longueur le Corps tout entier. ytf A l'avant se trouvent Fig. 54. Chlamydomonas Heinhardi var. intermedia nob. a—e, sporulation; f — h, etats tetrasporoides ; i, stade gloeocystioide ; j — Z, etats larvaires. deux vacuoles con- tractiles ä pulsations alternantes. Vers le milieu se trouve un pyrenoide ä la hau- teur du noyau. Cette structure est celle qui est plus DU moins realisee chez tous les Chlamydomonas. La multiplication se fait apres que l'algue s'est arretee. Le noyau et le chromatophore se divisent selon Taxe principal. II y a donc pri- mitivement division longitudinale. C'est en effet ce qui est aussi realise chez Tetraspora, car la division s'y fait constamment dans le plan median de l'echancrure du chromatophore. Ici cependant la division hmgitudinale passe rapidement ä un cloisonnement oblique (lig. b et c) et finalement, mais pas toujours, ä un cloisonnement transversal (fig. c). Les produits de la division sont alors mis en liberte par rupture de la membrane. Le mode de cloisonnement ulterieur est tout aussi indeter- mine. S'il y a double bipartition avant la mise en liberte des nouveaux Chlamydomonas, ceci peut se faire aux depens d'une bipartition oblique, puis perpendiculaire ä la premiere, ou aussi par deux segmentations en croix (fig. c—d)\ en d'autres termes, la multiplication se fait comme dans un sporange ou ä la maniere palmello'ide. Les membranes sepa- ratrices etant gelifiees, il n'y a pas de cloisons persistantes. Comme dans le cas precedent, chacune des zoospores peut desormais devenir libre et recommencer la phase mobile un moment interrompue. La multiplication peut ne pas s'arreter ä cette 4-partition. Des etats plus 118 compliques peuvent deriver par division semblable de Stades qu'il est bon de caracteriser. A. Etat palnielloide ou tetrasporo'ide, caracterise par la disposition des elements de division en un plan et la gelification des membranes sepa- ratrices (fig. 54, c — h). B. Un etat gloeocystioide derive de Vetat 2)alineUo'ide^) dans lequel la disposition des produits est tetraedrique avec production de lames geli- fie'es emboitees (fig. 54 i et fig. 55 o — r). Ces diffe'rentes formations presentent plusieurs stades de passage et c'est pourquoi il n'est pas possible de les diiferencier completement. Enfin, un etat des plus curieux realise chez ces plantes inferieures est celui auquel l'au- teur de ce livre a donne le nom de lar- vaire (fig. 54-55 j — n). Ce mode de division a ete etudie plus haut. La division ne s'y fait pas apres la bi- partition premierepar une nouvelle cloison _i_ ä la premiere, mais par deux cloisons legerement arquees dans le meme sens. La division ulterieure procede de meme par des arcs de meme orientation. (Voir pg. 42). Dans le Ch. intermedia, cette segmentation n'a pas toujours lieu avec cette meme regularite, mais eile s'en ecarte tres peu. Ce mode de developpement n'a pas ete cite pour les autres Chlamij- domonas, dont on n'a decrit que la bi- ou tetrapartition vegetative. On a precedemment attache trop d'importance ä la direction defi- nitive du cloisonnement longitudinal ou transversal. On sait depuis lors que le debut du cloisonnement se fait parfois selon le premier mode, et lorsque la cloison parait transversale, c'est qu'elle a tourne de 90" tout en devenant _[_ ä sa premiere direction. Farmer a decrit des oscillations tout aussi curieuses des plans de segmentation dans les cellules meres des spores des hepatiques. Comme le cloisonnement chez les Volvocacees agregees se fait toujours longitudinalement, il etait interessant de con- stater la meme tendance primitive chez les Volvocacees unicellulaires. ') Dans les ouvrages on emploie souvent le nom de palmelloide pour cet etat particulier. Fig. 55. Chlamydomonns Beinhardi var. intermedia nob. — m — n, etats larvaires; o — r, etats gloeocj'stioides. 119 On a decrit des Chlamydomonas dont la multiplication se fait longi- tudinalement [Chi. angulosa Dill. ; Chi. gigantea Dill.), tandis que chez Oll. 'pisiformis Dill., le cloisonnement se ferait des le debut par une paroi transversale. La meilleure preuve du cloisonnement longitudinal est fournie par les Chlamydomonadees doubles, que plusieurs auteurs ont pris pour des gametes en voie de fusionnement. J'en ai constate eliez Sphaerella nivalis, d'autres l'ont cite chez des especes vertes de plaine. Par cette segmen- tation longitudinale duement constatee disparait Tun des caracteres prin- cipaux propose par Klebs pour la distinction des Flagellees et des Algues. Le chromatophore des Chlamydomonas est le plus souvent en forme de calotte unie et continue; vers l'avant il y a souvent une echancrure plus ou moins profonde. Quelquefois le chromatophore est fortement epaissi ä la base, dans la region qui löge le pyrenoide. II peut etre ä l'exterieur, ou recouvert de verrues en series qui lui donnent une apparence striee {Chi. Steinii Gor.), ou muni d'ailerettes plus ou moins proeminentes (Chi. Steinii Gor.), irregulierement decoupe {Chi. reticulata Gor.), ou de'coupe en lanieres {Chi. Kleinii Schmidle), ou perfore au milieu par une fenetre reguliere {Chi. pertusa Chod.). II y a le plus souvent un pyrenoide; chez Chi. metastigma Stein, Chi. pertusa Chod.. Chi. Kleinii Schmdl., les deux pyrenoides sont dans Taxe principal. Dans l'intervalle se trouve le noyau. ün rencontre rarement plusieurs pyrenoides, {Chi. grandis auct.) plus rarement point de pyrenoide {Chi. reticulata Gor.). Quant aux vacuoles pulsatiles, elles sont ordinairement au nombre de deux ; il y en a rarement un plus grand nombre, comme chez Chi. globulosa Perty. Dans le premier cas la pulsation est alternante, dans le second cas les 10-15 vacuoles sont souvent grandes et reparties dans la partie anterieure du corps. C'est la seule espece connue jusqu'ä present oü cette multiplicite ait ete constatee. Elle n'est pas rare dans les flaques d'eau stagnante. Dans l'etude de ces plantes, il faut tenir compte du bec present ou absent forme tantöt par l'enveloppe, tantöt par une saillie proto- plasmique. La position du noyau a aussi une certaine importance. On a fait de certains Chlamgdomonas munis de 4 cils, le genre Carteria. Ca caractere ne semble pas süffisant pour etablir un genre; cette pre- tention est d'autant moins soutenable que dans leur evolution ces Carteria se comportent exactement comme des Chlamydomonas. ') La membrane gelifiee peut presenter des variations assez remar- quables qui ont ete utilisees pour l'etablissement de genres distincts. *) l'our lea genres voisins des Chlamydomonas, mais qui prösentent des affinites reelles avec les Flagellees voir les Pyramydomonadinees. 120 En realite, ces formes constituent ä peine des sections du genre Chla- nii/donionas. Chez le Lobomonas stellata eile est etoilee ou lobee, tandis que les Pteromonas possedent une aile assez remarquable, plus ou moins eloignee du corps. Enfin, le genre Sphaerella differe des precedents par sa membrane eloignee du corps et reunie par des filets protoplasmiques. On retrouve d'ailleurs le meme phenomene chez le Pteromonas Ghodatl Lemm, L'affinite tres etroite des Sphaerella et des Chlamtjdomonas est prouvee par les diverses formes que peut revetir ce premier genre. L'enveloppe gelifiee peut l'etre ä la fa^on des Chlami/domonas; dans certains Stades cette enveloppe se reduit et finit par faire complete- ment defaut. Les zoospores sont alors nues et ä peines differentes des Clements sexues de certains Chlamydomonas. Lors de leur division et de leur expulsion de la cellule mere, les Pteromonas ne different guere des Chlamydomonas. II faut donc considerer ces genres ä membrane distante comme derives de ce dernier. Golenkin, qui a decrit les enveloppes de Ptero- monas alata, suppose qu'elles sont silicifiees ä cause de leur persistance; ainsi le genre principal Chlamydomonas varie beaucoup relativement ä sa structure interne, chromatophore, pyrenoide, vacuoles, etc., mais cela n'a pas ete considere par les auteurs comme equivalent aux variations dans la structure externe (cils, membrane). II y a cependant plus de ressemblance entre la structure cellulaire d'un Pteromonas ou d'un Sphaerella et les Chlamydomonas typiques, qu'entre ceux-ci et le Chi, pertusa Chod., ou le Chi. globulosa, ou le Chi. reficulata. II semble exact de considerer ce petit groupe comme constitue par des variations rayonnant autour d'un type nodal (par exemple Chi. De Baryana). Cette espece et les au tres qui lui ressemblent sont plus voisines des Tetraspora et des autres Volvocacees qu'elles ne le sont de leurs congeneres dejä cites. Ces variations curieuses aboutissent pro- gressivement ä des types aberrants qu'on etudiera plus loin. Le genre Gonium ne comprend que deux especes, G. sociale et G. pec- torale, le premier formant des coenobium de 4, le second des coenobium de 16 individus. Tout autour de la colonie il peut exister une enveloppe gelifiee con- tinue. Chaque individu est entoure d'une enveloppe speciale qui presente avec les voisins des anastomoses assez courtes. Ces individus sont dis- poses sur un plan et ont la structure interne d'un Chlamydomonas. Les cellules d'une colonie peuvent se desagreger et nager librement ; il n'est pas possible alors de les distinguer süre.raent d'un Chlamydomonas et notam- ment de Chi. De Baryana. Chaque cellule peut maintenant se multiplier 121 ä la faQon d'un Chlamydomonas, par segmentation longitudinale, ou s'arreter en produisant un kyste arrondi qui s'entoure d'une aureole de gelee. La multiplication ä cet etat peut aussi se faire ä la fa9on gloeocystioide ; on Fig. 56. Gonium pectorale. — A. Etat octocellulaire. B. 4 cellules avec les anastomoses gelifiees. C. Division de deux cellules. D. Macrozoospores en voie de division. obtient ainsi des masses gelatineuses considerables et qu'il est alors impossible de distinguer d'un Gloeoci/stis quelconque ou de GL superba Cienk. (Chod.). C'est ainsi qu'on se trouve ramene vers les Palmellacees. II est interessant de constater le mode de multiplication ordinaire du G. sociale: pendant la marche l'une ou l'autre des cellules s'arrondit, retire ses cils, se divise et passe ä l'etat de tetrade. Autour de la nou- velle colonie se forme une aureole gelifiee, les cils apparaissent et la colonie peut etre mise en liberte. L'ancienne colonie continue cependant ä se mouvoir apres le depart d'un des constituants ; finalement les 3 autrcs cellules subissent le meme sort que la premiere. Par la division d'une macrozoospore de Gonium pectorale naissent des prothalles mobiles 4-cellulaires dont chaque cellule donnera nais- sance ä des colonies definitives ä 16 cellules. (fig. 57 p. 122). Soit chez G. sociale, soit chez G. pectorale, des colonies bicellulaires ou quadricellulaires se rencontrent. Des confusions peuvent alors facile- ment s'etablir. La division cellulaire s'execute parfois aussi pendant que les cils sont encore actifs. 122 Fig. 57. G. pectorale — Stade 4-cellulaire passant aux colonies 16-cellulaires. Pandorina morioii constitue ordinairement des colonies de 16 cellulcs non etalees, mais disposees en beule. Chacune de ces spheres est entouree d'une aureole gelifiee traversee par les cils de chaque individu. Ces derniers sont tantöt tout ä fait con- tigus, tantöt separes par leur en- veloppe speciale gelifiee. Chacune de ces cellules se divi- sant en 16, il en resulte 16 colo- nies de 16 individus, L'aureole ge- lifiee de la cellule mere devient l'enveloppe de la colonie, tandis que l'enveloppe generale precedente grandit beaucoup et forme la gelee generale. Ces grands coenobium ne sont pas rares, mais l'algue se rencontre le plus souvent en colonies simples. Lorsque cette derniere va se di- viser, les cellules s'ecartent les unes des autres et passent ä l'e'tat larvaire (fig. 58, X) dont il a ete fait mention plus haut. A cet etat, une jeune colonie de Pandorina ne differe pas essentiellement d'un Goniiim pectorale au meme stade. Peu ä peu les cellules marginales sont rejetees vers la face supe- rieure, ce qui donne naissance ä une beule. II y a alors un pole poste- rieur et un cöte anterieur. Lorsque la colonie 16-cellulaire est consti- tuee, on ne remarque plus cette polarite (fig. 56, XI). Dans certaines conditions de culture on obtient des colonies dispo- sees sur un plan et composees d'un nombre moindre de cellules, par exemple de 8 cellules (v. 1. c, fig. 55 et 56) et finalement de 16 cellules, comme chez G. pectorale. Pandorina devra donc etre considere comme produit par l'enroule- lement d'une colonie gonioide. En outre, on peut dans des cultures appropriees faire passer Pandorina par un etat palmelloide semblable ä celui de Go7iium. Eudorina est reuni ä Pandorina par une curieuse forme observee en Amerique et aux Indes, le Pleodorina Schaw. dont les colonies, composees de 64 ou 128 cellules, ressemblent autant ä Tun qu'ä l'autre et posse- dent, comme Eudorina, une polarite bien marquee. Chez cette derniere, la colonie est ordinairement ellipso'idale ; les 32 individus qui constituent la colonie sont disposees en cinq anneaux, dont deux terminaux de 4 et 3 intermediaires de 8 cellules. La colo- 12a nie entiere est entouree d'une membrane gelifiee epaisse, traversee par un canal pour chaque zoospore. C'est dans ce fourreau que sont loges les 2 cils qui semblent se prolonger parallelement un peu au-dessus de la Peripherie jusqu'oü ils commencent ä diverger. Les cellules sont plus arrondies, le pyrenoide plus visible et le stigma tres vif. Le mode de multiplication est le meme que chez Gonium et Pando- rina. On y rencontre le meme etat larvaire ^), aux depens de zoospores / ZEI jzzr Fig, 58. Pandorina morum. — I, II et X. Etats larvaires. — X. Colonie 16-ceIlu- laire dont les cellules sont en voie de division. I et H, Deux plagues larvaires 16-cellulaires avant Fenroulement. III. Colonie gametipare a 8 cellules pretes a errer. IV. Id., mais autre disposition. V. Isogamete. VI et VII. Deux modes diffe- rents d'union des gametes. VIII. Zygozoospore. IX. Jeune zygote. XL Colonie normale botryoide 16-ceIIulaire (Lac Taney, Valais). isolees de la colonie ou aux depens des cellules de cette derniere. Des cenobes de 8, de 16 ou de 32 individus s'organisent ainsi (v p. 42, fig. 16). On comprend maintenant comment il se fait que les colonies ellip- soidales d'Eudorina aient leurs cellules disposees en couronne de 2, de 4 cellules et de 3 et 8 cellules. Chez Pandorina il y a ordinairement deux groupes polaires de 4 cellules et un groupe equatorial de 8 cel- *) Voir le chapitre sur la division. 124 lules, mais cetto disposition reguliere peut etre alteree et passer ä une disposition radiaire parfaite. L'inflechissement de la colonie se fait parfois des le debut (fig. 59) et les nouvelles colonies errantes sont parfaitement constituees avant nieme d'avoir atteint une taille considerable. Outre les colonies a 32 cellules, on rencontre dans les cultures des cenobes ä 8 et ä 16 cellules; les unes et les autres peuvent se former en passant par l'etat larvaire, mais le plus souvent naissent par bipar- tition sporangiale. Les colonies normales de 16 individus sont constam- ment constitue'es par 4 anneaux ä 4 individus (fig. 66). Lors de la divi- sion, le stigma peut disparaitre ou persister. Jamais je ne Tai vu se diviser, les nouveaux stigma se forment ä nouveau. Les macrozoospores formees aux depens des thalles adultes peuvent aussi se diviser pendant la marche; les anciens cils ne sont alors pas retires, mais se repartis- sent regulierement, de nouveaux cils viennent les completer (fig. 2, B-D). Le stigma est departi ä Tun des produits de la division. Fig. 59. Eudorina elegmis. — A. Hemisphere dout les cellules passent par l'etat lar- vaire. B. Cellule ä 4 petits pyrenoides et un stigma en voie de 4-partition. C. Division du pyrenoide en deux. F. Id. E. Multiplicatiön des pyrenoides par neo-formation ; un stigma. L'activite des cils ne cesse pas pendant les premiers Stades de la division, meme ä l'etat larvaire, comme on peut le voir dans les grands thalles dont les 32 cellules passent ä ce stade de multiplicatiön (fig. 59, A). Chose curieuse, le pyrenoide est souvent resorbe avant la division; quelquefois il s'en produit de nouveaux qui sont plus petits et situes de l'autre cote, c'est-ä-dire sur la face occupee par le stigma ; enfin, le pyrenoide peut se diviser en meme temps que le noyau. II n'y a donc aucune fixite quant au mode de division (fig. 59, B—F). 125 Le genre Volvox comprend actuellement deux especes, V. glohator et F. aureus. Elles forment des colonies globuleuses comprenant un grand nombre d'individus; ces derniers sont immerges dans une gelee entourant une cavite centrale plus ou moins grande et contenant de l'eau et des sub- stances en dissolution. Les cellules sont reunies par des filets protoplas- miques simples ou ramifies. La colonie presente une structure polarisee; les deux hemispheres se comportent differemment; les cellules de l'une sont reunies (aureus) par des filets simples, les autres ont des filets plus compliques. Dans le mouvement de translation, l'hemisphere plus simple est dirigee en avant. Volvox aureus est l'espece la plus simple ; la gelee y est plus epaisse et la cavite centrale plus petite. Les cellules vegetatives ressemblent ici beaucoup ä Celles d'Eudorlna, tandis que chez V. glohator la cellule est plus ramifiee, plus subordonnee ä l'ensemble ; les filets protoplas- miques y sont plus gros et la forme de la cellule diff'erente. Klein a cru demontrer que les filets ne sont pas Continus. Dans la membrane se trouve une structure assez compliquee. mais qui n'a pas d'importance pour notre sujet. Chaque cellule de l'hemisphere posterieure peut produire une nou- velle colonie par division larvaire, comme il a ete decrit pour le genre Eudorina; la larve s'in vagine rapidement en forme de sac ouvert ä Tun des bouts, puis, finalement, se ferme. Tant que la division continue les cellules sont contigues, mais lorsque la plante est terminee elles se separent par production de lames gelifiees, Ces nouvelles colonies sont expulsees de la colonie mere. Le nombre des cellules Constituantes de chaque colonie peut etre extremement eleve (200-22,000 cellules). Comme on le voit, le genre Volvox n'est qu'une exageration du stade Eudorina. Jusqu'ä present on n'a pas cite des macrozoospores de Volvox ni des etats Eudorina ou des etats Palmella. 11 est cependant probable que ces formations sont possibles, meme dans les types les plus specialises des Volvocacees. Sexualite des Volvocacees. On trouve l'isogamie chez quelques Chlatni/domonas, les Pteromonas, les Sphaerella et les Gonium, tandis que les Pandorina, quelques Chla- mydomonas et les Eudorina ont une heterogamie marquee. Le genre Volvox, representant le plus haut terme de la serie, a une sexualite compliquee qui a fait l'objet de plusieurs memoires importants. 120 Lorsqu'il y a isogamie, la cellulo isolee devient gametange; chez les Chlamijdomonas, le nombre des divisions qui aboutit ä la production des gametes est generalcment superieur ä celui qui donne naissance aux zoospores; ainsi chez Sphaerella lacustris il y a production de 2-4 zoospores, mais de 16 ä 32 gametes. Ceux-ci sont nus, petits et s'uniront peu apres leur sortie. Chez les Chlamydomonas, les isogametes s'unissent tantöt bec ä bec, tantöt lateralement. Ces gametes sont colores, mais moins fortement que les zoospores; ils ont un stigma. Goroschankine a etabli avec beaucoup de precision les differentes conditions dans lesquelles la fecondation a lieu chez les Chlamijdomonas ; les gametes sont nus ou chlamydes. Les gametes munis d'une membrane sont interessants parce qu'ils rappellent les zoospores ou les etats adultes. Dans un premier cas (Chi. reticulata), les membranes sont rejetees avant la fecondation, c'est-a-dire avant que les deux isogametes ne soient reunis et leurs noyaux fusionnes. Dans un second cas, ces membranes persistent plus longtemps; les deux ou trois gametes se fusionnent; leur membrane entoure la Zygote, qui ne les rejette qu' apres etre constitue definitivement (Chi. Ehren- bergii), ou bien ce rejet a lieu un peu avant et la zygote diplociliee abandonne ces enveloppes avant de s'arrondir et de retirer ses cils. Enfin, le cas le plus curieux est celui qui est realise chez Ch. Brau- ini, oü les membranes se soudent et se maintiennent sur les zygotes. On a compare ce fusionnement, avec beaucoup de raison, avec celui des Conjuguees. II y a bien ici une anastomose de deux cellules comparable ä la conjugaison des Desmidiees et des Zygnemacees, Les zygotes des Volvocinees sont lisses ou verruqueuses; ceci varie dans un meme genre. Ainsi les zygotes de Gonium sociale sont lisses, tandis que celle de G. pedorale sont chagrinees. Chez les Chlamydo- monas, il y a tout autant de difference. Les dessins de la membrane epaissie sont quelquefois grossiers {Chi. Ferty). Les Pandorina ne different guere des Chlamydomonas quant ä leur sexualite. Des zoospores se divisent et produisent de petits gametes qui s'unissent deux par deux, ou bien il se produit des colonies femelles a individus plus grands et des colonies mäles ä individus plus petits, quelquefois beaucoup plus petits. La zygote est lisse. Dans les Eudorina, une zoospore subit une segmentation qui aboutit ä la production d'un etat larvaire ä 32 cellules; celles-ci sont petites, etroites, allongees et disposees en un plan. Ces microgametes, anthero- zoides, vont feconder des colonies ä cellules vigoureuses et beaucoup plus grosses qu'eux, c'est-a-dire de la grandeur de l'individu qui leur a donne naissance. Chez Eudorina, comme chez Pandorina, le gamete femelle est cilie; il est contenu dans la colonie mei'e chez Eudorina. 127 La sexualite atteint chez Volvox glohator le summum de differen- ciation. Certaines cellules du reseau dans l'hemisphere posterieur, qui seul est reproducteur, grandissent beaucoup, perdent leurs cils, s'arron- dissent et s'entourent d'iine membrane gelifiee. D'autres passent par l'etat larvaire et produisent sur un plan un nombre considerable de gametes mäles semblables ä ceux d'Eudorma, mais munis d'un bec plus allonge. Le gamete male doit traverser cette membrane geliflee pour arriver au contact de l'oosphere. Klein a distingue plusieurs etats sexues des colonies : Colonies vegetatives ; Colonies vegetatives avec peu de spermatozoides ; Colonies mäles; Colonies avec quelques oeufs; Colonies femelles; Colonies monoiques proterogynes, etc. Au printemps, le F. aureus a surtout des colonies asexuelles ou dioiques; en ete, les colonies sont plutöt mäles ou vegetatives; en automne, monoiques proterogynes. Gräce ä ces combinaisons, la fecon- dation croisee peut avoir lieu et c'est certes un des phenomenes les plus curieux que celui d'une plante si inferieure capable de dispositions si curieuses en faveur de la fecondation croisee. Les zygotes sont entourees d'une membrane cutinisee; on y voit ordinairement les pyrenoides provenant des deux gametes. Les stigma disparaissent finalement. Les deux chromatophores sont maintenus. Apres avoir passe par un temps de repos, elles germent en se divisant avant ou apres leur sortie. En general, si elles ont pris une coloration rouge due ä de l'huile, elles tendent ä verdir; puis la couche externe de la membrane est rejetee ; les dessins qui en ornent la surface s'aplanissent s'il y en a et cette membrane se gelifie. Pendant ce temps, le contenu se divise en 2 ou en 4 zoospores qui vont error et reproduire la plante. Chez Pandorina, la zoospore sort de la Zygote avant de se diviser et de passer par l'etat larvaire qui donnera une nouvelle colonie. La germination de la zygote d'Eudorina a ete decrite par Ostro- kowa , eile est en tous points semblable dans son essence ä ce qui se passe chez Pandorina. Le stade larvaire y prend un degre de deve- loppement correspondant ä 32 cellules. II en est de memo de celle de Volvox, etudiee par Kirchner. Le stade larvaire y est tout aussi visible et la formation de la cupule et, finalement, de la sphere, y suivent les memes degres que s'ils derivaient directement d'une cellule vegetative. L'isogamie etant connue chez Tetraspora, nous avons ainsi tous les termes de la serie des Palmellacees-Volvocinees. Si on ajoute ä ce qui 128 a ete dit que souvent, ä la germination des zygotes les elements de la division passent par un etat palmelloide (Chlamydomonas, Goniuni, Pan- dorina), on sera frappe de la nettete du proces phyletique de ce groupe interessant. II n'y a evidemment aucun doute sur la seriation des genres Pal- mella, Apiocystis, Tetraspora, Sphaerocijstis, Chlamydomonas, Gonium, Pandorina, Eudorina, Volvox, qui se fait par degres insensibles et cons- titue l'une des preuves les plus frappantes de l'evolution vegetale. II est ä remarquer que Volvox^ Eudorina, Pandorina et Gonium passent par l'etat dit larvaire realise chez certains Chlamydomonas ; sauf Volvox, tous peuvent revenir ä l'etat Chlamydomonas : Eudorina peut presenter un stade Pandorina, ce dernier genre un etat Gonium, G. pectorale un stade G. sociale et la plupart passent dans des condi- tions determinees par un etat Palmella. Synopsis des Volvocacees. Etat parfait unicellulaire a. clilamyde ß. achlamyde . Etat parfait cenobien : Chlamydomonadees. Gymnomonadees. Pandorinees. A. Chlamydomonadinees : 4 flagellum 2 flagellum ; f membrane unique continue; (7) adherente ou ä peine distante; ! cellules ovales, subspheriques ou ä peine fusiformes (dans ce cas 2 vacuoles) ! ! cellules fusiformes au moins 3 fois plus longues que larges; plusieurs pyrenoides deux pyrenoides (7)0 membrane distante ä l'etat parfait; ! 1 1 reunie au plasma par des filets ! 0 non reunie au plasma par des filets, mais a cötes saillantes ! X contour de la membrane lobe . Carteria. Chlamydomonas. Chlorof/onium. Cercidium. Sphaerella. Pteromonas. Brachiomonas. Lobomonas. 129 ff membrane constituee par deux valves distinctes des le debut : cellules ovales c. lenticulaires sculptees .... ß. Gymnomonadees : B^. vertes avec pyrenoides (metabolie) . Bß. incolores B^. Polyblepharees : 6 flagellums . . . -. 4 flagellums 5 flagellums C. Pandorinees : 1. Cenobe plan ä 4 ou 16 cellules . 2. Cenobe spherique plein ä (8) ou 16 cellules ou compose de colonies Alles ä 16 cellules. 3. Cenobe ellipsoide bipolaire ä 32 cellules , Cenobe spherique plein ä 64 ou 128 cellules Cenobe spherique ä cellules tres nombreuses Coccomonas. Phacotus. Polyblepharees. Polytomees. Polyblepharis. Pyramimonas. Chloraster. Nephroselmis ? Gonium. Pandorina. Eudorina. Pleodorina. Volvox. Clilamydomoiias Ehrb. 1833. Bibliographie. Die Infusionsthierchen 1833 — 86, p. 64 ; Goroschankin, Beiträge zur Kennt- niss der Chlamydomonadeen, Bull. See. Imp. des nat. de Moscou, n° 3 1890 et 1891, Tab. XIV (1890) et I— III (1891); Dangeard, Ann. Sc. natu- relles 1888, p. 125 ; id. Le Botaniste, VI serie, 1899, Memoire sur les Chlamydomonadinees ; 0. Dill, Die Gattung Chlamydomoncis in Jahrb. f. wiss. Bot. XXVIII, 1895. — Diselmis Dujardin (1841) Zoophyt. p. 342. Cellules isolees, mobiles ovo'ides, oblongues-elliptiques ou plus rare- ment piriformes ou spheriques ; membrane mince ou plus epaisse toujours hyaline le plus souvent invisible et adherente au corps ; 2 cils partant d'un bec plus ou moins prononce' ; chromatophore vert variable avec ou sans pyrenoide ; vacuoles pulsatiles deux ou plusieurs ; stigma variable. Multiplication ä l'etat de repos (peut-etre pas toujours) ä l'interieur de la membrane qui fonctionne comme sporange : deux ou quatre zoo- spores ; gametes egaux ou inegaux resultant d'une division plus avancee, nus ou a membrane distincte. Fecondation : P fusion de gametes nus ; 9 130 2" rejet des membranes pendant ou apres la fusion ; 3'' conjugaison des nieml)ianes des gametes heterogames; zygotes lisses ou echinulees. Clef aiialytigue. A. Pas de pyrenoide : t chromatophore ä jour, reticule ff chromatophore non en reseau B. Un seul pyrenoide arrondi ou polycdrique : a. vacuoles pulsatiles nombreuses ß. deux vacuoles alternantes : P section du chromatophore etoilee 2^* chromatophore en coupe : a. profondement echancre avec mem- brane distante (epaisse) . avec membrane adherente cellule piriforme Q cellule non piriforme Q 1*'® seg- mentation transversale 1'"® segmentation longitudinale b. remplissant la cellule, segmenta- tion transversale .... longitudinale 3^ chromatophore en plaque annulaire ou oblique C. Un seul pyrenoide en bände equatoriale ou deux pyrenoides equatoriaux : pyrenoide en bände deux pyrenoides D. Deux pyrenoides situes dans Taxe principal : chromatophore perfore au milieu en fenetre chromatophore non perfore E. Plusieurs pyrenoides (grosse espece) . , Ch. reticulata Gorosch. 2 Ch. variabilis Dang. 3 Chi. globulosa Perty. 4 Chi. stellata Dill. - C. gloeocystiformis DiW. ß Chi. pijriformis Dill. , Ch. de Baryana Gor. 8 Ch. parietaria Dill. Ch. anffulosa Dill. g C. Bei?ihardi Dang. 10 C. Ehrejibergii Gorosch. ,, Ch. Kute'mikowii Gor. ,2 Ch. ovata Dang. ,3 Ch. Dillii Dang. ,4 Ch. monadina St. 15 Ch. longistifpna Dill. ,ß Ch. pertusa Chod. ,7 Ch. metastigma Stein. ,g Ch. gigantea Dill. 131 Chlamydomonas reticulata Goroschankin. Bull. Soc. Imp, des naturalistes, Moscou 1891, p. 30, Tab. III, fig. 1-9. (D'apres Goroschankin.) Cellules ovales jamais parfaitement spheriques ; membrane toujours nettement visible, parfois un peu distante ä la base, bec large, tronque ; cils partant des angles du bec, de longueur egale au corps ; chromato- phore parietal en coupe, irregulierement perfore; noyau posterieur visible; Stigma päle arrondi gros, dans le tiers inferieur du corps, ou au milieu. — Premiere division longitudinale. Multiplication : par zoospores (4 ou [8]); gametes 16 ou 32 (rare- ment 8) ellipsoides sans pyreno'ides (?) munis d'une membrane qu'ils rejettent simultanement ou Tun apres l'autre. Zygote mure ä mem- brane foncee ä surface finement echinulee-chagrinee. Dimensions: 14-36 (22) \u Fig. A, p. 18; fig. N, p, 69; fig. D, p. 70. Octobre-Mai. Bassin du jardin botanique (Bäle) ; Ariesheim, Ruhr- berg et Neudorf p. Bäle (Dill 1. c). Obs. Le Chi. tingens A. Br. (Verjüng, in d. Nat.) n'en differe que par l'absence d'un point oculiforme rouge (Gorosch.), Chlamydomonas variabilis Dang. Memoire sur les Chlamydomonadinees, Le Botaniste, VI'"^ se'rie, p. 135, fig. 14, A-Q. Cellules ovales elliptiques ou presque cylindriques ; membrane mince adhe'rente, ä papille dans laquelle penetre le plasma ; cils atteignant le double de la longueur du corps ; stigma disciforme situe vers le milieu de la cellule ; noyau central ou basilaire. Dimensions: 15— 20{j.. Multi- plication : par division du contenu en 4 zoospores ; premiere division transversale. N'a pas encore ete signale en Suisse. Chlamydomonas globulosa Perty. Zur Kenntniss kleinster Lebensformen, p. 86, Tab XII, 1, A. ; Chi. Pertij Gorosch. 1. c. p. 11, Tab. I, fig. 13-22; Ch. puhisculus Cooke e. p. Tab. XV, fig. 3. Fig. nostr, 60, J, c, d. Cellules arrondies ou ellipsoides. Membrane mince ä double con- tour munie d'une petite papille semiplasmique. Chromatophore massif arrivant jusque vers les cils ; noyau anterieur ; pyrenoi'de unique, gros a peu pres au centre ou au dessous du centre ; stigma dans le tiers anterieur ; plusieurs vacuoles pulsatiles dans la partie anterieure du corps (3 — 15) ; cils du double de la longueur du corps. Multif)lication : zoospores 2 ou 4 ; gametes 8, 4 ou 16 perdant leur membrane bien avant la copulation, donc nus ; Zygote müre etoilee munie de cretes (20—26(1, sans la membrane de 14— ]8[j-). Dimensions: 22 — 40 (28— 30[x ordin.) et egalement larges. Bassin du jardin botanique, Geneve. 132 Chlamydomonas stellata Dill 1. c. Tab. V, fig. 31-36. Cellules ellipsoides ; membrane ä double contour ä papille anterieure bien marquee; chromatophore (de face) comme divise en plaques poly- gonales, (en section) faiblement incise en larges dents de roue; noyau et pyrenoide medians; stigma vers le quart anterieur du corps. Fig. 60. E. CM. Eeivhnrdi. F. Zygote. — G, H. Chi Steinil Gorosch. — I. Chi. de Baiyana, b, formatioa de la zygote. — J. Chi. glohulosa Perty, c, gametes, d, Zy- gote (d'apres Goroscbankin). Gametes nus, oblongs, a chromatophore en cloche allongee. Dimensions : 18— 20 »x sur 10 — 13 ix. Fig. nostr. 62, V— VIII. Environs de Bäle (Dill). Chlamydomonas gloeocystiformis Dill 1. c. p. 340, Tab. V, fig. 37—38. Cellules ovales; membrane epaisse gelifiee munie d'une papille subaigue; chromatophore en cloche, fortement echancre; stigma ä la partie anterieure du corps; noyau devant le gros pyrenoide. Etats gleocystioides communs. Dimensions : non indiquees par Dill. Fig. nostr. 6], X et XI. Environs de Bäle (Dill.). Chlamydomonas piriformis Dill 1. c. 336, Tab. V, fig. 13-19. Cellules piriformes ou claviformes epaissies en massue au tiers anterieur ; membrane ä double contour munie d'une papille proeminente ä la partie anterieure; chromatophore en cloche, echancre jusqu'ä sa moitie; pyrenoide ä l'arriere; stigma au tiers anterieur. 133 Premiere division : transversale ; gametes nus ; zygote lisse. Dimensions : 18-24 = 11— 14[j.. Fig. nostr. 62, I et II. Chi. de Baryana Gorosch. 1. c. p. 9, Tab. I, 9—12. Fig. nostr. 62, I, a, b. Cellules ovales; membrane distincte adherente, souvent un peu epaissie, munie d'une papille tres proeminente hemispherique ; chroma- tophore en cloche, ä echancrure s'elargissant vers le milieu de la cellule et ä fond horizontal; pyrenoide dans le tiers plein du chromatophore, gros ; Stigma pale vers le tiers superieur ; noyau median. Premiere divi- sion : transversale (Dill). Fig. 61. I— VII. CM. longistigma Dill. VII, VI, V, II Stades successifs de la division. III. Gametes. IV. Rejet des membranes pendant le fusionnement VIII -IX. Chi. paretaria Dill. IX. Gametes. X — XL CM. gloeocystiformis Dill. X Zygote (d'apres Dill). Gametes nus et zygotes lisses (11 ^.). Copulation ordinairement laterale. Dimensions : 12 — 20 (x. Grand-Saleve (Chodat); Jardin botanique de Bäle, Allschwyl, pres Bale (Dill). 134 Chi. angulosa Dill 1. c. p. 337, Tab. V, tig. 21—25. Cellules ellipsoTdes; membrane ä papille proeminente; chroniato- phore profondement ecliancre, mais le fond de cette derniere arrondi; pyrenoide gros, anguleux, dans le tiers posterieur de la cellule; stigma anterieur. Premiere division : longitudinale. Dimensions : 20 [u Fig. nostr. 62, III et IV. Jungholz ob Säckingen ; tourbieres ; eaux de la Birsig, pres de Bäle (Dill). Chi. parietaria Dill 1. c. p. 334, Tab. V, fig. 9—12. Cellules ovales, aigues ä la partie anterieure ; membrane ä double contour net, munie d'une papille conique des deux cötes de laquelle sor- tent les cils qui sont de la longueur du corps ; chromatophore en cloche profondement creusee; pyrenoide lateral au-dessus du fond de l'echan- crure du chromatophore; stigma anterieur, Premiere division: transver- sale. Zygote etoilee. Dimensions : —^f^,^^ . Fig. nostr. 61, VIII et IX. 9 — 11 jJ. Environs de Bale (Dill). Chi. Reinhard! Dang. 1 c. p. 130; Gorosch. 1. c. p. 4, Tab. I, fig. 1-8. Chi. pulvisculus Reinhard, Ueber Copulation bei Chlamydomonas und Stigeoclonlum (en russe); Chi. imlvisculus Cohn, Cienkowski, Stein, Cooke non Ehrb. Cellule arrondie ou un peu ovale ; membrane a double contour sans papille (papille plasmique au-dessus des deux vacuoles) ; chromatophore qui remplit presque toute la cellule et qui n'est echancre qu'un peu au sommet ; pyrenoide gros, central ou subcentral ; stigma dans le tiers anterieur. Gametes ellipsoides oblongs, finalement nus, copulant par le bec ; Zygote arrondie, lisse, finalement rouge. Etat palmelloifde bien deve- loppe. Fig. nostr. 60, E, F. et p. 70, fig. A. Geneve, dans les flaques d'eau (Chod.) ; St-Margarethen, pres Bäle (Dill). Chi. Ehrenbergii Gorosch. 1. c. p. 34, Tab. III, fig. 10—25; Chi. Morien Dang. 1. c. ; Diselmis viridis Duj. Cellules ovales ou piriformes amincies vers le bec; membrane adherente ou distante, depourvue de papille; chromatophore et details cellulaires comme Chi. Reinhardi; gametes nus ou avec membrane ; Zygote d'abord nue, puis ä surface denticulee, etoilee. Premiere division : longitudinale. Dimensions : 14—26 »j., ordinairement 18 (j.. Fig. nostr. 44, p. 68, fig. 0.— R. Jardin botanique de Berne (Chod.). 135 Chi. intermedia Chodat. Materiaux pour servir ä l'histoire des Protococ- coidees. 1. c, Tome II, Tab. XXII et XXIII. Cellules oblongues, ni ovales ni arrondies ; membrane ä double con- tour net, sans papille ; chromatophore comme chez CM. Reinhardii Dang ; Stigma anterieur; pyrenoide median; cils depassant la longueur du Corps. Etats palmelloi'des abondants. Dimensions : 18— 20 ij.. Fig 54, 55, p. 118. Vit habituellement dans le mucus du CijUndrocystis Brebissonii, sur les murs humides, Geneve, Nyon, etc. (Chodat). Chi. Kuteinikowii Gorosch. 1. c. Tab. II, fig. 9-13. Cellules ovales ou ellipsoides aigues vers l'insertion des cils ; mem- brane mince, parfois un peu distante ä la partie posterieure, depourvue de papille ; chromatophore en plaque parietale ondulee, ne recouvrant ni le quart anterieur ni la base, muni d'un petit pyrenoide; noyau dans le quart posterieur; stigma au-dessus du milieu ; deux vacuoles; cils depassant la longueur du corps. Gametes nus ; Zygote nue, petita. Dimensions : 12 — 18 ij.. Fig. nostr. 44, p. 69, K, p. 70. B. N'a pas encore ete signalee en Suisse. Observation. M, Dangeard a decrit un Chi. ovata, 1. c, 147, fig. 17, qui ne differe de cette espece que par les gametes ä membrane aban- donnee pendant la copulation et par des cils moins longs. II n'est pas possible de dire jusqu'a quel point les deux especes sont distinctes. Dimensions : 8 — 16 ;j.. Le Chi. Dillii, du memo auteur, rentre dans ce meme groupe dont il a le chromatophore parietal et la zygote lisse (10 — 20 |j.) 1. c. p. 139. La premiere division y est transversale. Chi. metastigma (Gorosch.) Stein. Organismus der Flagellaten. Tab. XV, fig. 46; Goroschankin, 1. c. 38, Tab. III, fig. 26. Corps ellipso'ide, membrane un peu distante en arriere , sans bec ; chromatophore remplissant presque toute la cellule, sauf le sommet ; deux pyrenoides dans Taxe, Tun en avant, l'autre en arriere; stigma hemispherique e'quatorial ou subpolaire. Dimensions: 12— 20;x (ord. 16 [x). N'a pas encore ete rencontree en Suisse. Chi. Kleinii Schmidl. Flora 1893, p. 21, Tab. I; Chi. grandis Dill non Stein 1. c; an. Chi. r/randis St., 1. c. var. f. 48? Cellules ellipsoides, oblongues, ä membrane non terminee en papille; chromatophore divise presque jusqu'a la base en lanieres paralleles, 136 donc rubanne, remplissant presque toute la cellule; deux pyrenoides subpolaires; vacuoles, deux, bien visibles, surmontees d'un petit cöne protoplasmique d'oü parteilt les cils qui ne sont pas plus longs que le corps. Diniensions : 32—28 = 12—8 |i. M. Schmidle a montre que son es- pece ne doit pas etre confondue avec le Chi. graiuiis Stein, qui est une espece coUective. En effet, s'il existe des figures de Stein qui parleraient en faveur d'une reunion comme la fig. 48, il y en a d'autres ä un seul pyrenoide qui ne correspondent plus du tout au Type. Le Chi. (jrandis Stein correspond peut-etre au Cid. Steinii Gorosch., qui a aussi le eliromatophore muni de stries longitudinales, mais ne possede qu'un pyrenoide (v. 1. c). Fig. nostr. 60, G. H. . Fig. 62. 1, II. Chi pyriformis Dill. IV. Chi. angulosa Dill. III. Zygote. V— VIII. Chi. .stellata Dill. VII sectiou oblique transversale du chromatophore (cV apres Dill). Chi. \ pertusa Chodat. Histoire des Protococcoi'dees, V, Bull, de l'Herb. Boiss. 1896, p. 277, fig. 20—22. Cellules oblongues ou ellipsoides; membrane distincte avec une papille subconique courte; / I chromatophore remplissant presque toute la cellule, divise au milieu par une large fenetre quadrangu- laire; un pyrenoide au-des- sous et un au-dessus de la fenetre incolore; point oculiforme en bätonnet ä peu pres median ; deux vacuoles pulsatiles, cils de- passant la longueur du Corps. Zoospores et ga- jt./ Fig. 68. 20. CM. pertusa. 21, sporange. 22, zoospores. metes ä chromatophore perfore. Dimensions : 12 — 20[j.. Grand-Saleve, septembre-mars (Chodat). 137 Chi. Monadina Stein. 1. c. Tab. XV, fig. 38 et 39; Dangeard, Memoire sur les Chlamydomonadinees, 124; fig. 11 — 13; Chi. Braunii Gorosch.; 1. c. 1890, Tab. XIV, XV. Cellules arrondies ou ovales-arrondies; membrane un peu distante en arriere, munie d'une papille large et tronquee dans laquelle penetre le cöne protoplasmique; chromatophore cachant presque toute la cellule, sauf le sommet, oü l'on voit les deux vacuoles alternantes; noyau cen- tral ; pyrenoide en bände courbee dans le tiers posterieur de la cellule ; Stigma allonge, etroit, en bätonnet. Gametes munis de membrane et conjugaison heterogame (v. p. 68). Etats palmelloides importants. üimensions : 14-26 ou 18— 20 ;j.. Fig. nostr. 43, p. 68, B. Geneve, dans un reservoir (Chod.). Chi. longistigma Dill 1. c. p. 328, Tab. V, fig. 1—8. Cellules ellipsoides; membrane ä double contour, papille comme Celle de Chi. Braunii, mais plus proeminente ; chromatophore en cloche. arrivant jusque vers le sommet; deux pyrenoides, Tun a droite, l'autre ä gauche, dans l'equateur ; noyau central ; stigma en bätonnet, allonge comme chez Chi. Braunii. Division comme Chi. Monadina St.; gametes ä membranes abandonnees pendant la copulation. Observations. Dans les cultures, les pyrenoides s'allongent comme chez le Chi. Monadina (Dill). Dimensions : 25—35 = 19—22 ij.. Fig. nostr. 61, I-VII. Chi. gigantea Dill. 1. c. p. 338, Tab, V, fig. 25-30. Cellules ellipsoides; chromatophore en cloche, peu echancre ou seu- lement jusqu'au milieu: pyrenoides, cinq ou plus, irregulierement distri- bues ; stigma allonge, median. Premiere division : longitudinale; zygote a membrane munie d'aspe- rites etoilees. Dimensions : 34—38 ix = 24—28 -x. Cai'teria Diesing 1868. Polyselmis Duj.; Tetraselmis Stein, 1. c. p. 142, 1878; Cryptoglena Carter; Pithiscus Dang., Ann. sc. nat. 1888, p. 138; Corbiera Dang., 1. c. 1888. Caracteres du genre Chlamydomonas, mais quatre cils au Heu de deux. C. multifilis Dill. (Fresen). 1. c. p. 341, Tab. V, fig. 51; Chlamydomonas 138 multifilis Fresen. in Abli. I^cnk. Nat. Ges., II, I, 1850, p. 195, t. ^'lll; Goroschankili. I. c. 1891. p. 24: Tab. II, 14-23. Cellule ovale ou arrondie, membrane niince, adherente, depourvue de bec, mais traversee par le cöne protoplasmique du sommet duquel naissent les quatre cils ; cbromatophore en coupo avec une faible ecban- crure; pyrenoide iinique assez gros, median ou sub-median; stigma semi- spherique dans le tiers anterieur; cils depassant un peu la longueur du Corps. Premiere division : longitudinale. Gametes munis d'une membrane que la zygospore 8-ciliee abandonne, la fusion faite ; Zygote lisse, rouge.' Dimensions : 10 — 16 |j,. Fig. nostr. 44, M. , 45 c. Environs de Bäle (Dill.), de Geneve (Chodat). C. cordiformis (Cart.) Dill. 1. c. p. 341, Tab. V, fig. 42-44; Dang., 1. c. p. 148, Cryptocflena cordiformis Carter. Ann. and Mag. of Nat. Hist., 1858; Tetraselmis cordiformis (Cart.) Stein, 1. c. 1878, p. 142. Cellules un peu cordiformes, c'est-a-dire munies d'une echancrure vers l'insertion des cils ; cbromatophore en cloche ; pyrenoide gros et arrondi; stigma au tiers anterieur, en bätonnet. Neudorf, Markt, pres de Bäle (Dill.) ; avec Microthamninium sur le bord du lac, Versoix (Chod.). C. obtusa Dill 1. c. p. 340, Tab. V, üg. 39—41. Cellules ellipsoi'des ä membrane ä double contour munies d'une pa- pille; cbromatophore en cloche allongee ; pyrenoide median; stigma dans le tiers ou le quart superieur, hemispherique. Multiplication sexuelle comme Chi. longistirjma Dill. Dimensions : 25 — 30 »i. Tourbieres de Jungholz (Dill.) ; lac Champex (Chodat). Carteria Klebsii (Dang.). (Pithiscus Dang.), A sa cellule dolioliforme ; membrane munie d'une petite papille conique. Dimensions : 24 \i (espece encore mal definie). II en est de meme de Corbiera vuUjaris, du meme auteur. — Le Corbiera tninima Dang, est petit, 8 = 5|j,, ä membrane epaisse, ä couches concentriques ; le contenu est colore en rouge (Journ. de bot. 1888, 415). Especes de Chlamydomonas mal connues : CM. pluvialis Woolle, F.-W.-A., p. 167, t. 154. — Ch. rostrata Cienk. Bot. Zeit. 1865, 25, t. I; Cid. communis Party, 1. c. t. XII, fig. 1. C.-E.; Chi. Mar/nusii Reinke, Algenflora d. westl. Ostsee. — Chi. flaro- tingens Rostaf. ; — Chi. angusta Rabh, Fl. Eur. Algar. III. alho-viridis Stein, 1. c. — Chi. sanguinea Lagh. 139 95. - Chi. Clilorogoiiium Ehib. 1830. Infus. : Dangeard. Recherches sur les algues inferieures in Ann. des sc. naturelles, 1888, p. 114; Id. Memoire sur les Chlamydomonadinees, 1899, in Le Botaniste, VI"'^ se'rie. Cellules vegetatives fusiformes, 3 ou plusieurs fois plus longues que larges, acuminees aux deux extremites; membrane etroitement adhe- rente, mince, ne presentant pas de double contour; deux cils; pyre- noides assez nombreux (4— .5) ou beaucoup plus, repartis dans un chro- matophore (Dangeard) indistinctement differencie; point oculiforme allonge, anterieur; vacuoles pulsatiies 12—16 (Krassilstschik) dissemi- ne'es dans tout le corps, Multiplication : par 4 ou (8) zoospores nees par une double division transversale; — gametes, 8 — 16 — 32, rarement 4, (Dangeard), souvent inegaux ; — isogametes fusiformes ä un seul pyrenoide ; gametes femelles spheriques, tous nus (Dangeard) ou chlamydes (France). — CFlufs ä mem- brane double, colores en jaune d'or. Chi. euchlorum Ehrb. 1. c. ; Dangeard, 1. c. p. 180. Caracteres ge'neraux du genre; extremite anterieure souvent allongee en bec ; corps ä peu pres uniformement impregne de chlorophylle ; fla- gellums ne depassant pas la moitie du corps. Dimensions: longueur, 30 — 50 [x; largeur, 8—12 |x. Fig. nostr. 14, p. 40. Bassins, assez repandu. var ß (Dang,). Pyrenoides indistincts ou absents, N'a pas encore ete citee en Suisse. Cercidluni Dang. (1888). Recherches sur les algues inferieures, Ann. sc. nat., ser. VII, t. VII, 120; Memoire sur les Chlamydomonadinees, 1. c. Cellules fusiformes ; membrane mince, cellulosique ; chromatophore bien differencie, dimidie'; deux pyrenoides, deux flagellums; plusieurs vacuoles contractiles. Multiplication comme dans le genre Chlorogonium. 140 C. elongatum Dang. 1. c. tab. XI, fig, 14—21. Caracteres du genre : 30 — 60 \i sur 4 ä 6 [j,. Cette espece, confondue par Klebs avec le Chi. euchloriini, en est tres nettenient distincte (v. Dang., 1. c). Elle n'a pas encore ete signalee en Suisse. Observation^. Le Cid. tetragamum K. Bohlin (zur Morph, und Biolog. einzell. Algen) qui n'a qu'un pyrenoide et deux vacuoles pulsatiles, me parait devoir etre ränge a cöte des Chlamydomonas ä chromatophore en bände parietale et tout particulierement le Chi. ovata Dang, (v, D., 1. c. p. 146). Mais l'oeuf est niuni d'asperites qui caracterisent tres bien cette espece. II n'a que 4 gametes dans le gametange. Spliaerella Sonmierfeldt. ' Magaz. for Naturvedensk. IV, p. 249, 1824 ; Haematococcus Agardh. (1828) Ic. Algar., t, XXII; Chhumjdococcus A. Braun (1849), Verjüng, in der Nat. 219: Cohn, zur Naturgesch. d. Protococc. pluvialis. Nova Acta, vol. XX. Cellules mobiles, adultes, ovoides ; membrane ordinairement distante. ample, reunie au corps plasmique par des filets ; chromatophore en cloche avec un ou plusieurs pyrenoides: cils, deux. Multiplication : semblable a celle de Chlamydomonas. Ce genre est ä peine distinct de Chlamydomonas-, lorsque la mem- brane n'est pas encore vesiculeuse et eloignee du corps, les zoospores ressemblent exactement ä Celles de Chlamydomonas. C'est ce qui a pousse Lagerheim ä en detacher les etats Chlamydomonas dont il fait des especes distinctes. (V. Schneeflora des Pichincha, B. d. d. bot. Ges. 10.) Sphaerella lacustris Wittr. In Hansg. Prodrom, p. 105, fig. 52; Volvox lacustris Girod. Recherches chim. et micr. sur les Conferves, etc., 1802. p. 54 et 706; Chlamydococcus pluvialis (Flot.) A. Br. 1. c; Haemato- coccus pluvialis Flotow. Nov. Act. XX ; Protococcus pluvialis Kütz. Cellules mobiles 8 — 30 [j., diam. rouge-brique ou rouges et vertes ; cils, deux; filets protoplasmiques qui reunissent la membrane au corps, nombreux et parfois ramifies; membrane ä double contour; corps dont le diametre n'excede pas la moitie de celui de la vesicule toute entiere : le. bec protoplasmique n'arrive pas au contact de la membrane, mais se prolonge en deux tubes traverses par les flagellums (ä la faQon de Eudorina), mais ici ces tubes sont doubles ; pyrenoides a ce stade, ordi- nairement plusieurs. Hematochrome localise au centre de la cellule. 141 Multiplication : les zoospores passent par un etat immobile globu- leux (ou ovale ou subcylindrique) pendant lequel les membranes s'epais- sissent plus ou moins (etat Protococcus). La germination de ces Stades enkystes se fait par rejet de la membrane ou par division en 2 ou 4 nouvelles zoospores nues ou chlamydees; les gametes sont egaux et fusiformes. La zygote est lisse. Fig. 64. Sphaerella lacustris Wittr. A et B, deux individus types. C, cellule enkyste'e, protococcoide a plusieurs pyreno'ides. E, D, F, stades successifs de la germination de la cellule enkystee. Tres repandu : dans les abreuvoirs en bois des montagnes qu'ils tapissent d'un vernis rouge-cinnabre; St-Cergues (Vaud); au-dessus du Bouveret; dans de petites flaques qui se maintiennent sur les pierres creuses, au bord du lae, Geneve, Versoix, Nyon ; sur les molasses creuses dans le Rhone, ä la Plaine et ä la perte du Rhone; foret de Brem- garten, Berne (Chodat) ; St-Gall (Wartm), Säntis, Tödi, Glärnisch, Jungfrau, Sidelhorn (ex. de Wildeman Cat.l, Simplen (Deseglises) ; Cöte- aux-Fees (Beguin), etc., etc. Sph. nivalis Sommerfeldt. 1. c. ; terre rouge de la neige, de Saussure. Voyage dans les Alpes, II, 44; Palmella nivalis Hook, in Parry's 2 Voy. 328; Protococcus nivalis Ag. Syst., p. 13. — Sph. nivalis Chod. sur la Flore des neiges du col des Ecandies, Bull, de l'Herb. Boiss. 1896, p. 880, Tab. 9, fig. 1—24. Cette espece, que la plupart des auteurs reunissent ä la precedente, est encore incompletement etudiee. Je ne sache pas qu'on ait jusqu'ä present observe de stade correspondant ä celui qui est typique pour le genre et l'espece S. lacustris. Par contre, les stades Protococcus et les 142 etats de division, ainsi que les zoospores chlamydomonadinees, sont semblables dans les deux. 11 se pouirait cependant que ces deux especes fussent dis- t tinctes. On a decrit, en effet, des zygotes lisses pour le S. la- cHStris, tandis que celle de S. nivalis seraient verruqueuses (Wittrock). 11 est probable egalement que le Chlami/clomomis sanc/iiinea et le Ch. tingens r. ß. nivalis Lagh., de la neige des Andes et de l'Equateur, sont egalement des etats de cette meme espece ni- vale (v. nos ligures). Colore la neige, dans les Alpes et le Jura, en rouge framboise. Grand-St-Bernard, Alpliubel, col des Ecandies, Valais, Chasseral (hiver) (Chod.) ; glacier de l'Aar (Vogt) ; Bel-oiseau (Brun) ; St-Bernard, Engstlen- alp, Meiringen, Stockhorn, Sustenpass, Sidelhorn, glaciers du Rhone, principalement vers le mois d'aoüt, dans les combes ä neige (Perty). A//- Fig. 65. I— IV, VI IX, Stades Protococcus uni- cellulaire ou sporulant ; V, XI— XIII, Stades mobiles tels qu'on les rencontre sur la neige fondante ; IX et XIV. Stades monstrueux. Fig. 66. Brachiomonas submarina. A, B, F, individus mobiles. A, ^/t face. B et F coupe optique longitudinale. G, D, C, E, H, Stades divers de divisiou. J, gamete. K, nnion des gametes. L, zygote. Bracliiomoiias Bohlin 1897. Zur Morphologie und Biologie Einzelliger Alg., p. 510, Ofversigt of Kongl. Yet. Akad. Förhandl., 1897. 143 fig. 2-3, in Cellules ä membrane mince, adherente ou non ; partie anterieure en parasol, ä plusieurs bras (4) courbes vers le bas; corps conique au-des- sous des bras; deux flagellums, un pyrenoide. Multiplication : par zoospores issues de la bi ou 4-partition ; gametes bicilies ; zygote arrondie. Bohlin a distingue deux especes : B. submarina et B. gracilis. — Ce sont des plantes des eaux saumätres qui sejournent dans les creux des rochers du bord de la mer, On ne les connaissait jusqu'ä present que du Nord; je les ai retrouvees ä Ajaccio dans les memes condi- tions (B. submarina). Je puis ajouter que les gametes (?) y naissent parfois par 8. lobomonas Dang. 1899. Memoire sur les Chlamydomonadinees , 115; Chlamydomonas stellata Chod., 1. c. 1896, Zoospores munies de lobes en nombre va- riable, tantöt seulement en arriere^ tantöt sur tout le pourtour ; deux vacuoles contractiles ; un pyrenoide au milieu du chromatophore massif ; Stigma median. Multiplication : la cellule immobile divise son contenu en 4 ou 8 zoospores munies de lobes peu marquees. Mare du Saleve. C'est ici qu'il faut faire rentrer le CM. stel- lata Chod., qui varie beaucoup et qui cadre assez bien avec le nouveau genre de Dangeard. Lobomonas Francei Dang. 1. p. 115. Fig. 67. 29, Lobomonas stel- lata Chod. — 30, Pteromonas Chodati Lemm. Dimensions : 6 — 12 [jl. L'evolution de cette espece est encore mal connue. 144 Pteroiiionas Seligo 1886. Untersuch, üb. Flagellat. in Colin Beitr. z. Biol. der Pfl. IV. Band. II, 145, tab. VIII; Golenkin., in Bull. soc. imp. des naturalistes. Moscou, ISÜl, tab. XI. Cellules ä tegument ample, eloigne du corps, forme par deux valves (?) irregulierement sculptees, prolongees lateralement en une aile circulaire aplatie, sinueuse, parfois un peu emarginee ä l'avant ou tronquee. Corps protoplasmique adherent aux valves dans la region moyenne, mais ne se prolongeant pas dans les ailes, ovoide; chromatophore en coupe avec un ou plusieurs pyrenoides ; legerement echancre en avant ; deux vacuoles contractiles anterieures; point oculaire anterieur. Multiplication : par 2 — 4 zoospores nees dans une vesicule gelifiee ; la membrane se brise en deux valves; gametes de deux sortes; Zygote lisse, foncee ou jaune. Pteromonas angulosa (Stein) Dang. Chlamydomonadinees 72; Phacotus angulosus Stein (Cart.). Infus. 142 ; Gnjptoglena angulosa Carter., Ann. Nat. bist., 1859, 18, t. I, fig. 18 a — c; Pteromonas alata Seligo, 1. c. Fig. 68. Pteromonas angulosa (Stein) Dang. — A—C, tUvers etats de la cellule mobile. D, section transversale montrant les deux ailes. E, vue de profil lateral. H. aiitre vue de profil. L, jeune individu. F, zoosporange. Gl, gametes. M, Zygote (Golenkin), 145 Cellules ä ailes marginales . bien definies , aplaties , vues de face , subcirculaires , munies de sculptures irregulieres en larges mailles. V. Golenk., fig. 13 — 15. Dimensions : 13—26 \l long. ; 9 — 23 [1 largeur. Mares du Saleve , pres de Geneve. Pteromonas sinuosa Chod. nov. spec. ; Pt. alata Chod. Bull. Herb. Boiss. 1896. 278, fig. 23-25, non Seligo. Differe de la precedente dont eile a les dimensions par sa mem- brane sinueuse ä la base, presen- tant une section hexagonale avec aplatissement transversal ; outre l'arete marginale, il y en a deux valvaires sinueuses qui viennent se rencontrer a la base en une crete mediane (v. fig. 71, 23-28). Multiplication : par zoospores (4) depourvues d' ailes dans leur jeune äge; gametes inconnus. Mares du Saleve. iÄ- V 2.3 Fig. 69. — Pteromonas sinuosa Chod. — 23 —25, divers aspects ; 26 — 28, sectiona optiques transversales ; on voit en 27 et 28 une arete mediane basilaire. Pteromonas nivalis Chod. nov. sp. Cellules subfusiformes ou ellipsoi'des-subfusiformes, munies de cötes (8) sinueuses spiralees qui se prolongent vers les extremites en arete '•> F Fig. 70. Pteromonas nivalis Chod. A— G, divers aspects de la cellule a l'etat de repos ; on voit les cötes sinueuses de la carapace. D, chromatophore visible et pyreno'ide. H et J, sections optiques transversales. L et M, valves abandonnees munies des stries caracteristiques. N, jeune individu avec chromatophore sub-etoile et le pyreno'ide. 10 14*j saillante, de la l'apparence plus ou moins crenelee des pöles; section transversale sub-etoilee, octogone. Chromatophore en plaque mediane plus ou moins etoilee, ä un pyrenoide central ou depourvu d'amidon; cellule ordinairement remplie dune huile jaune-doree. Emission des produits de la division apres rupture de la membrane en deux valves. Cellules parfois mobiles, ordinairement immobiles ; cils inconnus. Dans la neige noire, Mont-Blanc, vers 2600 m. ; plateau de Cenise, 1800 m.; Vergys, 2000 m. ; Reculet, 1650 m. Je n'ai pu reussir a determiner le nombre ou la position des cils. Cette espece, qui devra sans doute etre deplacee lorsqu'elle sera mieux connue, parait constante dans la neige noire de la region des Alpes savoisiennes et du Jura genevois. Pteromonas Chodati Lemmermann. Ber. d. d. bot. Ges. XVIII, 1900, p. 94; Pteromonas angulosa Chodat, Bull. Herb. Boiss. 1896, p. 278, fig. 30, non Dang. Cellule hexagone, vue de face les deux cötes lateraux plus longs que les inferieurs, ceux-ci plus developpes que les anterieurs. Corps protoplasmique ovoide portant deux cils eloignes de la membrane et reunis ä cette derniere par de minces filets; chromatophore en cloche avec un pyrenoide en arriere, largement et profondement echancre; Stigma median. Mare du Saleve, octobre-novembre. Fig. nostr. 68, (30). Lemmermann, dans un travail recent (1. c), reconnait en outre les especes suivantes : Pt. cordiformis Lemm. (Chlamijdococcus alatus Stein, 1. c. Tab. XV, fig. 56). — Sphaerella alata Lagh. pr. p. oefvers of Kongl. Sv. Vet. Akad. Förhld. 1883, n° 2, p. 58. — Haematococcus alatus (St.) de Toni, qui est caracterisee par une enveloppe cordiforme. Pt. rectangularis Lemm. (Chi. alatus Stein, 1. c. fig. 55), ä enveloppe subquadrangulaire vue de face. R. protracta Lemm. {CM. alatus St., 1. c. fig. 57), a enveloppe qua- drangulaire, ä angles plus ou moins arrondis et ä cötes munis d'un epaississement. Je ne saurais considerer ces trois especes que comme des formes du Pt. angulosa Dang., qui est variable. Pt. aculeata Lemm. Ber. d. d. bot. Ges. 1900, 1. c. 94; iTab. III, 11, a. h, c. Cellule ovale ou un peu anguleuse; enveloppe quadrangulaire ou 147 presque quadratique, ä faces planes, presque plane (?) et les anglea prolonges en pointes. Silesie, pres d'Oppeln. Pliacotus Perty 1852. Kl. Lebensformen. Tab. XI, fig. 3 ; Dangeard, Chlamydomonadine'es, 118. Zoospores lenticulaires, biconvexes; membrane epaisse forme'e de deux valves rugueuses de couleur sombre, ä couches concentriques, sepa- res du corps par iin large Intervalle ou non separees. Chromatophore massif ne laissant libre que le tiers anterieur; pyrenoide, un seul ou plusieurs. Multiplication : Sporange ä 2 — 8 zoospores (1 6 ?) formees dans une vesicule qui ecarte les deux valves, par bipar- tition longitudinale , puis transversale. Les jeunes zoospores ne sont pas pourvues de valves. Ph lenticularis (Ehrenb.) Stein. 1. c. ; Dang. 1. c. ; Crijp- tomonaslenticularisMwh. ; ^^^- ]^- ^^^""^^^^ lenticularis^ &tein.^ I et^ HI, jue Phacotus viridis Perty, 1. c. de profil de la cellule. II, IV, V" et VII, divers aspects de la cellule ciliee. VI, insertion des cila. Caracteres du genre ; dimensions du Pteromonas angulosa. Berne, lacs de Neuchätel, de Zürich, etc. (Perty). Ph. Lendneri nob. nov. sp. Differe du precedent par ses valves cou- vertes de stries spiralees tres nombreuses. Lac de Zürich. Rapperschwyl (Chodat). CoccoraOlias stein (1878). Infus. ; Dang. Recherches, An. sc. nat. 1888, 143. Ne differe du genre precedent que par son enveloppe ovale et non lenticulaire , dure et fragile. C. orbicularis Stein n'a pas encore ete signalee en Suisse. Fig. 72. Phacotus Lendneri Chod. 148 Goilium Muell (1773). Vermium historia, p. 60. Cenobe plan, quadrangulaire ou subquadrangulaire, comprenant 4 ou IG cellules ; membranes gelifiees generales et speciales, ces dernieres unissant les individus par des anastomoses ; cellules ovoides ; chroma- tophore an cloche, fortement echancre ä la fa^on du CJdamydomonas de Baryana, c'est-ä-dire le fond de l'echancrure horizontal: un seul pyre- no'ide dans le tiers inferieur; deux vacuoles contractiles; stigma absent ou median, ellipsoide; cils sortant de la gelee, isoles, deux par cellule. Multiplication : 1° par zoospores nees par 4 ou par desagregation de la colonie; 2° par cenobes formes pendant la marche et souvent dans la cellule munie de ses cils. Isogamie; zygote lisse ou rugueuse (?). — Etats palmelloides comparables ä ceux de Chlamydomonas. Gonium sociale (Dujard). Warming in Bot. Tidskrift 3 R. I, Bd., p. 69- 84. — Gonium tetras A, Br. in Kirchn. Alg. Schles., p. 90. Colonies quadricellulaires, 20 — 48 ;j-, iarges ; cellules unies par un Processus lateral de la membrane; bec ou papille apicale conique; cils sortant des deux cötes de cette papille; stigma toujours situe un peu au-dessous de l'equateur ; deux vacuoles contractiles apicales; noyau au milieu de la tache claire. Multiplication : l*' par migration des cellules Constituantes qui se comportent comme un Chlamydomonas ; 2° par auto- colonies formees pendant la marche de la colonie mere aux depens de l'une ou de l'autre des cellules. Gametes egaux : Zy- gote lisse donnant ä la germination nais- sance ä 4 cellules. Selon Lemmermann, les hypnospores de G. sociale auraient des perles sur leur membrane et seraient colorees en jaune- orange (10-13 |j.). Saleve, bassin du jardin botanique de Geneve, Ariana, etc. (Chod.); bords du lac de Constance (Kirchner). Fig. 73. Gonium Sociale Warm. I. Familie quadricellulaire. II. Deux cellules vues de profil. Gonium pedoraie Müll. Verm. bist, 1. c. ; Chodat, Materiaux Bull, de l'Herbier Boissier 1894, 593 ; Gonium helveticum Perty 1. c, tab. XI, fig. 6. 149 Cenobe 16-cellulaire; 12 cellules peripheriques et 4 cellules cen- trales; morphologie de l'espece precedente, mais cellules plus trapues, moins acuminees: chromatopliore ä echancrure moins anguleuse, plus arrondie. Stigma apical (Perty). Multiplication : par cellules isolees (rarement), par cenobe qua- dricellulaire ressemblant ä6^. sociale. Chacune des cellules peut donner naissance ä un cenobe 16-cellulaire. Fig. 56, 57. Isogamie ; zygote rugueuse se divisant par 4 ä la germination. Geneve, bassin de l'Ecole de medecine (Chod.); Ariana, bords du lac de Geneve, etangs, pres Bienne, Jardin botanique de Berne (Chod.). (Selon Lemmermann, les hypnocystes de G. pectorale seraient lisses, 16 u.). Fig. 74. GomMWJ pccforaZe. Familie 16-cellulaire. II est impossible de savoir ce que Perty entendait par Gonium punctatiim, 1. c, p 178. Stephaiiosphaera Cohn 1852. Fig. 75. Stephanosphaera pluvialis. B, C, E, F. Colonies bi, octo et unicellulaires. A, colonies donnant naissance a des autocolonies et a des gi-oupes de gametes. D, for- mation de gametanges (Hieronymus). üeber eine neue Gat- tung aus der Famil, der Volvoc. in Zeit- schrift, für wiss. Zoologie IV, 1, p. 77—116; Hierony- mus lieber Ste- phanosphaera plu- vialis Cohn, in Cohn Beiträge z. Biolog. d. Pfl. 51—78, t. III, IV! Cenobe spherique ou ellipsoide entoure par une membrane ä double contour net; 150 cellules (1) 2 ä 8 disposees en une serie equatoriale annulaire, plus rap- prochees du pole posterieur que de l'anterieur; pendant l'etat vegetatif, miinies de prolongements verts ou incolores, filets simples ou ramifies au moyen desquels elles adherent ä la membrane definie; cils de toutes les cellules diriges vers le meme pole, sortant de la gelee isolement; point oculiforme anterieur ; cellules avant la reproduction, ovales, arron- dies, Sans filets d'adhesion ; pyrenoides, deux (un), ou plus. Multiplication : chaque cellule, apres s'etre arrondie, subit une double bipartition qui est l'origine des colonies quadricellulaires, ou se divise encore une fois selon le Schema des Volvocinees (colonies ä 8 cellules disposees en couronne), cette division n'a pas toujours lieu simultanement dans les 8 cellules ; parfois migration d'une cellule isolee avant de se diviser. Sexualite : Gametes formes par (4), 8, 16, 32, selon le mode de la division larvaire et groupes en microgonidies disposees souvent encore en anneau; les cellules gametes s'allongent en fuseau et finissent par se separer et se mouvoir dans la membrane generale. Copulation late- rale des gametes ; zygote arrondie, jaune-brunätre. St. pluvialis Cohn. 1. c. ; Hieronymus ], c. Tab. III et IV. Colonies globuleuses, 30 — GO\i.; cellules vegetatives, 7— 12 [x, vertes, sauf au-dessous du bec ; pyrenoides gros ; cils depassant la vesicule commune, ordinairement plus long que le corps. Eau qui sejourne dans le creux des pierres, principalement dans la region montagneuse. N'a pas encore ete rencontre en Suisse. Paiidorina Bory (1824). Encycl. Method. ; Ehrenberg., Infus. (1830), p. 53. Pringsheim, Ueber Paarung in Monatsbericht d. K. Akad, der Wissenschft. z. Berlin 1869, p. 721, 728. Colonies globuleuses ou subglobuleuses ; cellules par (4), 8 ou 16, serrees en une beule dense, obovoides ou ovoides ; ä cils divergeant des le debut; point oculiforme anterieur, hemispherique ; colonies souvent composees; enveloppe generale entourant 16 colonies ciliees, Multiplication : par formation de nouvelles colonies aux depens des cellules de la colonie mere et production d'une colonie composee — par zoospores — par gametes egaux ou sub-inegaux fusionnes laterale- ment ou bec ä bec; gametes largement ovoides; zygote lisse. 151 Pandorina morum (Muell.). Bory, Encyclop, methodique 1. c, Pringsheim I. c. Botryocystis Morum Kütz. Phyc. gen., p. 170. Fig. nostr. 58. Commune : Ecole de medecine, Geneve (Chod.), lac ä Morges (Forel), lac Taney (Schnetzler, Chodat), lac de Zürich (Schroeter, Chodat), lac de Cöme (Chod.), bords du lac de Constance (Kirchn.), Grand-St-Bernard, (de Wildeman), Gümlingermoos, Guttanen, St-Gall (Perty). Eudoriiia Ehib. (1831). Monatsbericht. Berlin. Akad. 1831, p. 78 et 152; Goebel, Systematik, p. 41, fig. 17, 18. Goroschankin, Genese du type des algues palmel- loi'des^ Comptes-rendus de la Soc. imperiale des naturalistes de Moscou, t. XVI, 40, tab. II. Colonies ellipsoi'des ou subglobuleuses presentant deux pöles. Tun arrondi, l'autre anterieur, tronque ou legerement mamelone; cellules disposees ordinairement en 5 anneaux, 2 polaires ä 4 cellules, 3 riiedians ä 8 cellules subspheriques rapprochees de la peripherie ; cils sortant par paires, rapproches memo au sortir de la colonie et divergeant seulement alors; un pyrenoide; point oculaire anterieur. Fig. 76. Eudorina elegans Ehrb. A. cenobe 32-cellulaive. B. cenobe 16-cellulaire. C. et F. jeune cenobes 8 ou 16-cellulaires. H. cellule ayant perdu ses cils et multiplie ses pyränoides. I. cellule isolee. Multiplication : par division vegetative debutant ä la fa^on d'un Gonium et production de nouvelles colonies — par gametes : les 4 cel- lules anterieures deviennent cellules meres des antherozoides fusiformes, tandis que les 24 autres cellules ne subissent point de bipartition et deviennent gametes femelies — ou colonies sexuees dio'iques. Antherozoides ä bec allonge, ä queue jaunätre, ä pyrenoide v^r- miforme. Zygote ä membrane lisse. 152 Eudorina elegans Ehrb. 1. c, p. 78 et 152, t. II. fig. 10; Eudorina stag- nalis Wolle F. W. Alg. U. S., p. 160; Pleolorina illinoiensis Kofoid 1. c. ; Pleodorina? Schaw, Colonies, 40 — 150 [x; cellules vegetatives, 10— 25 [i. Plaques, mares, etangs, lacs. — Saleve (Chod.), lacs de Zürich et de Constance (Schroeter et Kirchner). ^' Fig. 77. Eudorina elegans. L— IV. Etat larvaire du stade 4 cellulaire 'au stade 32 cellulaire. Comparez au Schema pg. 42. (Ostrokowa.) R, Schaw (Bot. Gaz. XIX, 278 (1894) a propose le nom de Pleodo- rina pour ce qu'il considere un nouveau genre de Volvocinees. — Les colonies ont 187— 258 [a, les cellules vegetatives 7 — 12 [a, les reproduc- trices 25 — 30. Ni la structure des cellules, ni le mode de division, ne dif- ferent de ceux d'Eudorina. Je ne trouve de reelle difference que dans le nombre des cellules de la colonie, qui peut s' elever jusqu'ä 128. En outre, l'auteur a constate que les cellules sont differenciees en cellules vegetatives et cellules reproductrices, ces dernieres depassant 2-3 fois en diametre les premieres. Kofoid (Plankton Studies, Bull, of the Illinois State Laboratory, vol. V, p. 273) a decrit sous le nom de Pleodorina illinoiensis Kof. une ji*oon \^ "^f v^/ V,^ d aureole gelinee ; chromatophore unique en 'C?^ /^7?\ /^'Tf?^ plaque parietale ; multiplication par bi ou « i^f^/ (HM^J y^^vh ^ partition du contenu ; pyrenoide ordinaire- ^"^ isposition des cellules en un snb-ee'nobe. 3. Miseren liberte des cellules fiiles qui sortent par la fente dorsale de la membrane de la cellule tnei-e. 4. Cellules gi'ossies dans lesquelles on voit les plans de segmentation transversaux. 5 et 6. Deplacement oblique de ces plans. long du cöte convexe. Les cellules fiiles sortent entourees d'une gelee plus ou moins abondante. Kirchneriella lunaris (Kirch.) Moeb. ; Kirchneriella lunata Scbmidle l.^c. (nomen a cl. Moebius cor- rectum). Raphidium convo- lutum vor. lunare Kirchner, Algenflora von Schlesien, p. 114. Cellules semi-lunaires ä extremites subaigues, 3—5 [x larg., 2 X plus longues. ß Dianae Kn. Bohlin 1. c. 20 (Parag.), cellules plus cour- bees, souvent acuminees et plus tordues, en colonies sou- vent considerables. Fig. 122. Kirchneriella lunaris. A Premiere seg- Etangs et lacs-etangs, ma- mentation. B et C. Cellules divisees en 4 vues , -, o i^ de cote et de dos. D-H. Divers stades de 4- ^^s, assez repandue. Saleve partition (Etang de Hofmansgave). (1200 m.). 203 Kirchneriella obesa (West) Schnüdle, Aus der Chlorophyceen Flora zu Virnheim, Flora 1894, Tab. VII, f. 2. 1. c. ; et West Journ. Microsc. Soc. 1892, tab. X, fig. 3 ; Selenastrum ohesum West, Alg. of the Engl. Lakes distr. 1. c. 1892, Tab. X, f. 50-52. Cellules semi-cireulaires ä extremites obtuses, ä peine attenuees 2— 4 [A lat. Kirchneriella contorta (Schmidle) Kn. Bohlin; K. ohesa var. contorta Schmidlej, Flora 1894, tab. VII, fig. II ; Kirchneriella gracillima Kn. Bohlin, Parag. 1. c. 20, tab. I, f. 25 — 27 (p. p.) ; Selenastrum Bibraianum. (Turner). Cellules eylindriques, egales, ob- tuses et arrondies aux bouts, sou- vent tordues en spirale formant de petites colonies (8) ; long, des cellules 8—10 jx, largeur 0,7 — 2 ^. ^gracillima (Kn. Bohlin), cellules filiformes tres etroites, 0,7 — 1,3 [x. La multiplication du K. contorta se fait de la meme maniere que Celle de K. lunaris, mais le nombre Fig. 123. Kirchneriella contorta Kn. Bohlin. des autospores issues de la cellule Cellalesvermiformes librea ou encore en- ^^^^Q est ordinairement de 8, rare- tourees de la membrane de la cellule , , , , „ , ^v i\ mere. (Hofmansgave). in^nt de 4 (v. fig. 122). Seleiiastrum Reinsch (1867). Algenflora von Franken, p. 64, t. IV, fig. 2, a — c; Wille in Engl, et Prantl. I, IL Abth., 58, fig. 37 A. Cellules falciformes acuminees, semi-lunaires, disposees par 4 ou par 8 en colonies dont les cellules se touchent dos ä dos, tournant leur concavite vers l'exterieur ; membrane mince ; chromatophore sans pyre- noi'de. Multiplication : inconnue jusqu'ä present ; sans doute par segmen- tation transversale ä la facjon des Raphidium et production d'autospores. S. Bibraianum Reinsch. Cellules semi-lunaires ä extremite's droites, ä peine inflechies vers le centre, disposees par 4 ou par 8. St-Gothard, Lugano, Perty 1. c. p. 212 (?) Nos dessins qui corres- pondent exactement au type decrit par Reinsch ont ete faits d'apres du materiel provenant du Danemark. 204 Ce genre ne comprend jusqu'ä present guere qu'une seule espece certaine. L'absence du pyreno'ide la differencie clairenient de Kirchne- riella et de Scenedesmus. S. acuminatum Lagh. doitrentrerdans le genre Scenedesmus ; S. r/racile Keinsch 1. c. p. 65, fig. 3 a — b. ; S. bifidum Ben- nett, Alg. of N. Corn- wall p. 6, tab. IV, f. 15-16, M.S. 1887, parait etre plutöt un Seleno- sphaerium. Fig. 124. i^elenastrum Bibraianum Reinsch, — (Pinchat, Danemark, Chodat.) Seleiioderma Kn. Bohlin (1897). Die Algen der ersten Regnelischen Exp. in Bihang tili. K. Svenska Vet.-Akad. Handlingar, tome 23, n" 7, tab. I, fig. 31 — 35. Cell Fig. 125. ules largement semi-lunaires, extremites subaigues, disposees en un thalle plan, microscopique 4— CO cellulaire ; chromatophore parietal ä un pyreno'ide. Multi- plication : par segmentation simple ou double dans le meme sens et production d'autospores. Ce genre est voisin de Kirch- neriella et des genres de la serie suivante ; je ne saurais admettre une affinite avec les genres Pal- mella et Tetraspora qui ont une propagation par zoospores et dont la structure cellulaire est toute differente et qui n'ont que l'appa- rence du thalle semblable. Sehnoderma Mahneana Kn. Bohlin (ex auct.). S. Malmeana Kn. Bohlin. Long, des cellules 8—10 [j. ; larg. 5—7 jx. (Paraguay). 205 Cruciffenia Morren (1830). Ann. Sc. nat., tome XX, 404; Staurogenia Kütz. 1849, Spec. algar. Cellules de formes variees ä chromatophore parietal, muni d'un py- renoide, disposees en un petit thalle de 4— 8— 16 cellules, separees ordi- nairement au centre de figure, reunies plus ou moins aux sommets. Multiplication : par deux segmentations en croix, Tune transversale, lautre longitudinale. Thalle ordinairement plus ou moins gelifie. Vt'^ Voo' Fig. 126. Cnicigenia rectangularis (A. Br.) Chod. — Subcenobes diveisement constitues ; 4, subcenobe quadri-cellulaire dont on voit distinctement les pyrenoiJes des cel- lules non divisees, tandis que celles qui se preparent a la division l'ont dissout ; 5, subcenobe dont les cellules divergent et sont encore accompagnees de debris de la membrane de la cellule mere; 6, cenobe 4-cellulaire dont deux ceUules se sont divisees (famille) ; 7, type ; 8, deux cenobes, munis de debris de la membrane de la cellule mere ; 9, cenobe 82-cellulaire. (Hofmansgave). Crucigenia quadraia Morr. 1. c. tab. XV, fig. 1 — 5. Cellules quadratiques, ä angles aigus ou obtus, groupees par 4 et laissant entre elles, au milieu, une petite fenetre ordinairement egale- ment quadratique. Colonies de 16 cellules ä groupes disposes comme les colonies partielles. 206 Cette espece se rapproche beaucoup du C. triangularis, mais dans cette derniere les cellules sont triangulaires. N'a pas encore ete rencontree en Suisse ; eile parait rare. Crucigenia rectangularis (A. Br.) Chod. Alg. unicell. p. 70; Cooke Brit. F. W. Alg. p. 46, t. 18, f. 3. Cellules ovales, oblongues ovales ou un peu arquees vers l'exterieur, circonscrirant une lacune quadrangulaire, conniventes vers leur sommet, ou au-dessous si elles sont arquees; les cellules de chaque paire diver- gentes ä la base, 5 -7 [x long, sur 4—6 [x de large. Colonies 4-cellulaires, 16— 32-cell. ; membrane de la cellule mere persistant en partie apres la division. Etangs et marecages, Zürich (Nseg., Braun) ; marecages au bord du lac de Joux ; pelagique au lac de Lugano. Crucigenia Lauterbornei (Schmidle. Botanische Zeitschrift für Systematik und Pflanzen geogr. 1896-97) Chod. Cellules subelliptiques disposees comme dans l'espece precedente, mais unies aux cellules des cenobes 4-cellu- laires voisins par des prolongements muqueux courts qui paraissent bifides apres Separation ; chromatophore et pyrenoide; long, des cellules 6 [x, largeur 3 — 4 jx. N'a pas encore ete signale en Suisse. Fig. 127. Crucigenia Lauter- bornei (Schmidle) Chod. Crucigenia triangularis Chodat. Mem. de l'Herb. Boiss. 1900. Cellules largement ovales-triangulaires ä angles tres arrondis ou tronques ; membrane mince ou plus distincte ; chromatophore parietal ä un pyrenoide. Cellules groupees en cenobe plan, 4-cellulaire ou 16 — co cellulaire ; €olonie ordinairement perforee au centre par une petita fenetre bordee par. les 4 angles connivents des cellules. La multiplication se fait apres arrondissement de la cellule par une bipartition en croix. Les produits de la division peuvent rester unis, tandis que la membrane de la cellule mere est deliquescente, ou aussi sont expulses hors de la cellule mere qui est alors persistante (v. fig. 147, 14-19). N'a pas encore ete trouvee en Suisse. Station : etang ä canards {Danemark). Crucigenia fenestrata Schmidle. Kneuk. Bot. Zeitschr. 1897, Heft 7—8. Cellules trapezoides disposees par 4 en montants de fenetre autour 207 d'une giande lacune centrale plus ou moins gelifiee ; cenobe souvent ä 16 cellules en 4 subcenobes imraerges dans un cadre de gelee cenobiale. N'a pas encore ete trouve en Suisse. Crucigenia emarginata (West) Chod. Staurogenia emarginata West, Freshwater alg. of Madagascar in Transact. of the Linn. Sog. of Lond. IL Ser. Bot. vol. V, p. 3. Cellules groupees par 4, im peu plus longues que larges, rhomboidales emarginees ä la base et au sommet ainsi qua l'equateur. II est difficile de se faire une idee cxacte de la place de cette plante dans le Systeme. Les descriptions de West sont le plus souvent trop succintes et ne sont presque jamais accompagnees d'une etude de l'evolution. Est-ce un genre nouveau ? C. apiculata Lemm., Bot. C. B. 1898, n° 44—45, 3. Cellules allongees, souvent presque triangulaires, reunies par 4 ou 16 en familles librement nageantes. Chaque cellule porte au cöte interne du pole externe, une petite pointe. Cellules 2,5 — 5 <^r. 4—7 m. (Lemm. 1. c). Grimma dans un etang. N'a pas encore ete signale en Suisse. Fig. 128. Crucigenia fenes- trata (Schmidle) Chod. Adiiiastnim Lagh. (1882). Bidrag tili Känned. om Stockholmstraktens Pediastreer etc. K. Vetensk. Akad. Förhandling 1882, p. 70; Chodat in Nuova Notarisia 1895, p. 86, f. 1-17. Cellules bacillaires ou ovales, tres oblongues, quelquefois claviformes ; membrane fugace ; chromatophore parietal ä pyrenoide. Multiplication: par division du contenu, tantot longitudinalement, tantöt par un nouveau cloisonnement transversalem ent. Ainsi naissent des etats 4-cellulaires qui peuvent ressembler aux etats correspondants de Crucigenia rectan- gularis. Le plus souvent les produits de la division divergent et ne sont reunis que par leur base un peu epaissie. Ces colonies rayonnantes peuvent multiplier leurs rayons par de nouvelles divisions, puis chaque article repetant ce mode de developpement, il en resulte des colonies compliquees, mais toujours du meme type (v. fig. 128). 208 Act. Hantzschii Lag. Caracteres du genre di'oites, oblongues subconiques. cellules 10—24 (a sur 3 — 6 Figf. 129. Actinastrum Hantzschii. Etangs et marecages. Ariana pres de Greneve. Tetraslrum Chodat. (1895). Bull, de l'Herbier Boissier 1895, p. 14 ; Cohniella Schroeder, Ber. d. d. bot. Ges., XV, 373, tab. XVII, 5 a et 0 ; Staurogenia Nordst. p.^p , Bot. Notiser 1882, 55. Cenobes quadricellulaires, plans simples ou composes ; membrane plus ou moins gelifiee, munie de prolongements aciculaires plus ou moins nombreux disposes sur le plan general de la colonie et au pourtour de cette derniere. Multiplication par division du contenu en 4 cellules filles disposees sur un plan ; las 4 cellules sortent en autocolonie nue ou munie dejä des aretes caracteristiques. Genre voisin de Staurogenia (Crucigenia). I. Prolongements de la membrane Hyalins et peu fermes. (Cohniella Schroeder). T. staurogeniaeforme (Lemm.). Cohniella staurogeniaeformis Schroeder 1. c. ; Staurogenia Schroederi Schmidle, Ber. d. d. bot. Ges.|XVIII, 156. Cenobe quadratique forme, ä angles plus ou moins arrondis, munis de plusieurs (cc. 5) aiguillons dorsaux disposes dans le plan du cenobe. Dim. 5—6 \i.. 209 Obs. Schmidle en a separe une seconde espece dont les cellules sont plus lächenient reunies, arrondies et munies du cote externe, sur le dos, de 5 aretes et plus, rayonnant de la surface de la cellule. Cette espece me parait se rapprocher plutöt d'un Richteriella dont eile a les piquants insensiblement elargis vers la base (3 — 4 [x). T. multisetum Schmidle. II. Prolongements plus fernies, facilement visibles. Tetrastrum heteracanthum Chod. 1. c. ; Schmidl. (sub. Staurogenia) 1. c. Cenobes quadratiques ä cellules 5 — 6-gones, un peu emarginees ou excavees du cöte externe et munies sur les deux renflements qui bordent le large sillon d'une epine, tantöt longue, tantöt courte. Le cenobe tout entier est ainsi muni de 8 aretes alternativement longues et courtes et disposees sur un plan. Chaque arete est un peu incurvee. Obs. M. Schmidle a rattache ä ce groupe un cenobe auquel il a donne le nom de St. alpina. Le pourtour est octogone ; les cellules ar- rondies vers l'interieur, tronquees vers l'exterieur et munies aux angles de tres petites epines T. alpinum Schmidl. Lac de Davos, re'colte par M. Lauterborn. (Voir Tarticle cite de M. Schmidle 1. c). Ilol'maiiia Chodat. Lab. de botanique, IV" «^ serie, X""' fascicule, p. 8, fig. 10, in Mem. de THerbier Boiss. 19:0. n Cellules ovales a membrane assez dis- tincte ; chromato- phore ä un pyrenoi'de ; chaque cellule est re- unie aux autres par sa base elargie ; eile porte ä son sommet un cylindre muqueux fusiforme tronque et ä peu pres de la lon- gueur de la cellule. Cenobe a 4 cellules Y\g. 13u. Hofmania appendiculatu Chod. Les appendices disposees en croix. signales dans le precedent travail semblent n'etie qiie des lobes de la membrane de la cellule mere decbiree (dessins d'apres les algues recoltees au Saleve). 15 1210 Hofmania appendiculata Chod. 1. c. p. 9. Caracteres du genre ; cell. G— 9 |j. long. 4— G ; appendice G— 8 ij.. Etang au Danemark : n'a pas encore ete rencontree en Suisse, (Fig. US, 10 et 11). Scenedesimis Meyen (1829) Nova Acta Leopold. XIV, 2. pg. 774, tab. 48. Cellules oblongues, rarement courtemeiit elliptiques, fusiformes, ai- gues ou aiTondies au sommet, aristees ou mutiques; membrane ferme ordinairement nettement distincte; chromatophoro parietal plus ou moins decoupe, ä un pyrenoide. Lorsque.les aretes sont developpees, il n'y en a qu'une seule au sommet des cellules, ou s'il y en a plusieurs, l'une est plus importante. Cellules rarement isolees, ordinairement groupees en cenobepar 4-8-lG cellules disposees en une serie lineaire ou en zig-zag ou en thalle ä cellules alternantes. Multiplication : par autocolonies ou par autospores, plus rarement par spores. Etats globuleux protococcoi'des, sporipares dans quelques especes;etats Dactylococco'ides chez d'autres et enfin phase palmelloYde ou gloeocystioide. Scenedesmus obliquus iTurp.) Kuetz. Syn. Diatom. p. 609; Scenedesmus acutus Meyen, Beobacht. über Algenformen, 1. c. 1829, p. 775, tab 43, f. 32 ; Nsegeli, Gattung, einzell. Algen, t. v. A., f. 3. A. Cellules disposees en cenobe 4 ou 8 cellulaire; cellules fusiformes, aiguäs ä c^iaque pole ou alternativement aigues et obtuses, c'est-ä-dire ovo'ides aigues. Dimensions: 4-27 \i.. 2,.5-10 \y. Membrane ordinairement fugace, rarement nettement visible. Multiplication: 1° par division du contenu en -4 ou 8 autospores qui sortent accolees, par rupture de la membrane (v. flg. 86, U). En s'etalant elles forment un nouveau cenobe simple ou compose. 2° par division du contenu en q^atre autospores qui sont mises en liberte par diffluence de la membrane (v. fig. 86, M). B. Stade Dactylococcus. a. isole, Les cellules issues de la division precedemment indiquee, peuvent ne pas rester accolees, mais etre liberees isolement. Ces cellules libres se- 211 ront tantüt fusiformes, tantöt ovo'ides oblongues, tantöt elliptiques. munies, comme les cellules types, d'un chromatophore avec pyrenoide (85). p. e}i cJiahies. 1-" Ces cellules de formes variees sont retenues en chaine parfois lineaire, parfois rameuse, par le fait que le mucus qui sert ä l'expulsion des produits de la division persiste ä unir ces derniers qui divergent de manieres diverses (Dactijlococcuii infusionum N?egeli 1. c.) (fig. 86, C, D). C. Stade Protococcus. Dejä au stade Scenedesmus la division du contenu de chaque cellule peut se repeter et donner naissance a des spores plus ou moins arron- dies ou courtement fusiformes. Ces spores ne rappellent plus que de loin les cellules Scenedesmiques. Chaque cellule de la colonie normale peut s'arrondir et former un etat globuleux qu'il serait impossible de reconnaitre comme appartenant a ce genre, si Ton n'en avait suivi l'origine. Ces etats globuleux se multiplient par sporulation ä la fa^on d'un Dacti/lococcus ou d'un Ci/stococcus, pour revenir ä la phase Scenedesmus. Scenedesmus acuminatus (Lagh.) Chod. Selenastruin acwninatum Lagh. in Wittr. et Nordst. Scenedesmus falcatus Chod. Nuov. Notarisia, 1895, p. 89. Cellules disposees par 4, en cenobe facilement dissociable. Cellules marginales^, arqne'es, falciformes comme les cellules centrales longuement et insensiblement acuminees, Dimensions : 6-7 ;j.. larg., .SÜ-50 \i.. long. Multiplication : par autospores nees comme dans le type precedent (S. ohliquiis) et le Raphidium (flg. 88). Etangs, Lacs-etangs, Bassins ä canards : Ariana pres de Geneve. Scenedesmus incrassulatus Bohlin. Die Algen der l«^''" Regneirschen Expe- dition in Bihang tili K. Svenska Vet.-Akad. Handlingar, Band 23 Afd. III. n" 7 p. 24. Tab. I, f. 45-51. Cellules fusiformes subaigues, disposees en cenobe quadricellulaire (ou bi-c), les interieures peu, les ex- terieures plus fortement courbees vers l'interieur du cenobe, ce qui lui donne un pourtour ä peu pres cir- culaire ou ovale quand les cellules sont en alternance. Membrane mince un peu epaissie en bouton au sommet. Dimensions : 5 = 17, 5 = 23, 6 = 14 ; 7 = 28, 8 = 24. N'a pas encore ete constatee en Suisse. (Bohlin, Matto-Grosso). BV. 131. 212 Cette espece est voisine du S. obliquus, ehez lequel d'ailleurs la meine disposition des cellules peut se rcncontrer. Mais le fait que cet arrangement est habituel et la presence d'un epaississement special de la membiane, semhlent parier en faveur d'une espece distincte. Scenedesmiis curvatus Bohlin. 1, c. p. 23. Tab. I. fig. 41-44 et 52. Cellules disposees en cenobe de 8 (souvent de 4) cellules, en deux series alternantes, faiblement cohe- rentes ä la base; cellules de cha- que Serie separees les unes des autres par un espace egal ä l'epais- seur d'une cellule, ou ä peu pres. Cenobe courbe, formant un segment d'un cylindre creux. Cellules obtuses, un peu cour- bees vers le centre du cenobe. Un chromatophore, un pyrenoi'de. Dimensions des cellules: 12 — 30-4-10 [).. (Paraguay). Cette curieuse espece qui se multiplie par autocolonies, devra etre recherchee en Suisse oü eile n'a pas encore ete rencontree. Trou- ve'e en abondance dans une niare du Saleve (Juill. 1899). J? Fig. 1?>2. Scenedcsmus curvatus. A. N( u- veau cenobe 8-cellulaire; on voit en- core au i^ourtour les deux valves de la cellule mere ; B-D id ; E, ce- nobe quadricellulaire aj^aut rompu l'euveloppe de la cellule mere ; F. cel- lule isolee (Saleve). Scenedesmus bijugatus Syn. Diät. p. 607; Scenedesmus obtusus Meyen 1. c. Ächnanthes hijuga Turp. Apercu, organ. p. 310, t. XIII, f. 4. Cellules .disposees en cenobe 4-ou octocellulaire, oblongues uu oblongues-elliptiques, ou ovales ou suborbiculaires, depourvues d'aretes ou de piquants ; membrane ferme ä double contour assez nettement visible. Cenobe en serie lineaire ou ä. cellules alternantes ou disposees en tballe subrayonnant ou continu et discoide. Multiplication : par autocolonies sortant de la membrane rompue,. mais persistante, des cellules meres, a. senatiis (typ.) Cellules en serie lineaire reguliere. 213 [i. altemans (S. alternans Reinsch, Algenfl. Frank. 81, tab. VI, f. 3.) Cellules au nombre de 8, disposees en 2 series alternantes de 4. X apiculatus West, cellules ayant un epaississement en bouton ä leur extremite libre (Journ. Mi er. Sog. 1894.) 7. radiatus (S. radiatus Reinsch, 1. c. f. 6.) Cellules (4) souvent groupees en rayons. Sans doute Dimor- phococci spec. vid. sub. Dimorphococco. 5. disciformis. Cellules en petit thalle, 4-ou octocellulaire, polyedriques par conipression. Marecages, etangs. bords des lacs, (commun). Bords du lac de Cons- tance (Kirch.): Laxer-see (Brügger) ; Katzensee (Brügg. et Cramer) ; Sargans (Zeller); Berne. lac de Morat. Appenzell, lac de Zürich. St-Go- thard, inont Bigorrio (ex. de Wildem.) (Perty); Geueve, Lac de Joux, etc. (Chod.) Scenedesmus quadricauda (Turp.) Breb. Alg. Falaise p. 66. AchnantJies quadricaiida Turp. Cellules en cenobe 2-8 cellulaire, oblongues, arrondies, obtuses aux deux extremites, ou, lorsqu'elles sont aristees, plus ou moins brusquement mucronees ; les exterieures mu- nies de 2 soies polaires arquees vers l'exterieur, les inte- rieures ordinairement inerines, plus rarement egalement aristees, parfois les exterieures portant a l'equateur une arete surnumeraire. Djmensions : 8—38 = 3 — 15 a. Multiplication : par autocolonies mises en liberte par la rupture de la membrane de la cellule mere, La division est d'abord trans- versale, puis le plan de segmentation devient rapidement oblique avant la seconde bipartition. Les nouvelles colonies sont en general aristees lors de leur emission. Mais souvent ces dernieres naissent inermes ; elles ressemblent alors au Sc. obliquus. Chaque cellule peut egalement produire des spores arrondies au nombre de 4 (Beyerinck, Chodat) ou des etats variables Dactijlococcoides. Formes a tijpicus cellules en cenobe 2 — 4 — 8 cellulaire dont les cellules marginales sont aristees aux pöles (fig. 133 et 134). Fig. 134. 214 0 Fig. 187. Spores dans niie celhile marginale Fig. 136. Scenedes- mus qundricauda, forme anormale. setosus Kirch. outre les cellules margina- les, les cellules medianes aiissi plus ou moins aris- tees (lig. 13ö). '/■ horridus Kirchn. toutes les cellules portant une arete ä chaque ex- tremite. 5 abundans Kirchn. cellules marginales portant outre les aretes apicales des soies equatoriales. £ Ncegelii (Brib.) Rabh. Sc. NwyeUi ßreb. (flg. 135). cellules subpyriformes disposees alternativement. On pourrait multiplier ces formes, Carla variabilite est extreme dans cette espece. J'ai decrit egalement des etats ge- lifies qu'on obtient dans les cultures un peu vieilles et concentrees du .S'. qua- dricada. Ce n'est pas la merabrane de la ceJlule mere qui se gelifie, c'est la vesicule au moyen de laquelle les pro- duits de la division sont mis en liberte ainsi que la geleequi constitueles plans de segmentation primitifs. Etangs et maie'cages, extremement comnume. Scenedesmus Hystrjx Lagh. Pediastr. Protococc. och Palmellaceer pg. 62, t. II, fig. 18. Fig 138. Scenedesmus Hystrix. A, cenobe p.iu- liariste; B, cellule marginale mmiie de ses cötes; C, id, vue de profil, 3 cötes se reuaissfint vers la pointe basilaire; D. deux cellules vues d'en haut, dans la premiere ä ganclie (marginale) on voit les cötes qui se continuent vers le pole ; E, autre cellule avec ses cötes ; F, cellule moins polygonale ; G, H, 2 cellules d'un cenobe montrant les cötes laterales ; J, cötes laterales subechinulees, terminees par deux petites dents ;*1C, L, formes, echinulees. Cellules en cenobe 4-cellulaire; ä membrane munie au moins d'une cöte mediane, ä section transversale (6) polygonale, souvent munies de 215 plusieiirs cötes qui, en faisant saillie au sommet de chaque cellule, la rendent echinulee. Membrane parfois tout herisseedepetitesepines courtes. Les cellules marginales sont parfois prolonge'es en d'assez longues aretes, ä la facon du Scenedenmus quadricauda. Dimensions : 8 — 20 = 5 — 15 jx. Cette espece si variable peut toujours etre differenciee par ses cötes et ses epines plus ou moins nombreuses. Fig. 139. A, Scened. quadricauda ; B, Sc. acutiformis Sehr, (d'apres Schroeder). 7. echinulatits (S. hystrix Lagh.) (Fig. K-L). toute la surface de la membrane couverte de petits piquants. ß acutiformis (S. acutiformis Schroed.) cellules f'usiformes avec une cöte longitudinale sans piquants. (Lac du St-Bernard, Chod.) (fig. 139. B, C). Y hrasiliensis (S. hrasiliensis Bohlin) une cellule ä deux cötes laterales et deux dorsales sur les cellules marginales; aiguillons pclaires 2 ou 3. 0 armatus (Chod.) comme la forme preeedente. mais les cellules marginales munies d'une arete ä la fapon du S. quadricauda (fig. 140). Marecages tourbeux de la plaine et des montagnes, Lossy pres de Geneve, Champex (a, ß, 7, 0), Trelasse ; bord du lac ä Versoix (Greneve). Obs. S. denticulatus Lagh. (1. e. 1882, p. 13, 17) ne differe guere de la variete hrasiliensis que par l'absence des cötes qui n'ont pas ete signalees par l'auteur. Je pense cependant qu'elles n'y fönt pas defaut et que cette espece devra se ranger ä cöte de S. hystrix (Lagh.) Chod. em. (lac de Constance (Kirchner). 8. nculeolatus Reinsch. Contrib. alg. cap. B. Spei in Lin. Soc. Journal vol. XVI, p. 238, t. VL f. 1-2. Cellules 13 — 16—8 ij. lg. obtuses, couvertes d'aiguillons couits dis- poses sans ordre, est une espece encore mal caracterisee dont la place est encore incertaine. Fig. 140. Sc. Hystrix var. 216 Scenedesmus costatus Schniidle. Alpine Algen, Tab. XIV, f. ö ; Sc. denti- culatus tSchroeder p. p. Algenfl. der Hochgebirgsregion des Riesengebir- ges p 46. Cellules rhombiques ou diverse- ment polygonales ou subfusiformes niunies en apparence a leur sommet d'un epaississement en forme de bou- ton, pourvues de cötes ordinairement saillantes (G rarement plus nombreu- ses) epaisses ; membrane epaisse ä double contour tres distinct. Cellules rarement groupees en se- ries lineaires ä elements alternants, ordinairement en thalle polygonal, ou en colonies sorastroi'des de 8 a 16 cellules. Multiplication : par autocolonies qui restent longtemps adherentes ä la colonie mere et forment ainsi des amas compliques (fig. 141, E). Chromatophore souvent tres de- coupe (apparemment plusieurs chro- matophores), mais un seul pyre- noide. ß coelastroldes (Boh- lin 1. c p. r)19) cötes plus iiombreuses et cellules groupees en pa- quets arrondis. Etangs tourbeuxdes montagnes et de la plaine. Alpes (Seh midie) Lossy, Geneve (Chodat) Fig. 141. Scenedesmus costatus. A, H, divers aspects de couleurs plus ou moins sorastro'ides. (Lossy). Fig. 142. Scenedesmus costatus ß coelastroides Bohlin vues de face et sections variables des cellules. 217 DImorphococcäis A. Br. 1849. Alg. umcellul. p. 44; Bolilin, Exp. Regnell. 1. c. 2:., tab. I, f. 88, 3i). Fig. 143. IJimorphococcus lanatus A. Br. A, Ceiiobe compose. retenu par le squelette; petits cenobes de 111""= ordre; ß, eenobe isule; C, mise en liberte d'un cenobe. (BoVilin, Paraguay). Cellules reunies en cenobes 4-cellnlaires, groupes eux-raemes en capitules composes, subglobuleux ; cellules externes de chaque tetrade largement renifornies sublunaires ; les internes ovales-obtuses, chroma- tophore ä un pyrenoi'de. Multiplication : chaque cellule mere se rompt au sommet pour mettre en liberte un cenobe (autocolonie). Les nouveaux cenobes sont retenus par les lambeaux des cellules mercs plus ou nioins profondement gelifies. D. lunatus A. Br., cellules 10 — 20 [x., les externes sublunaires. (N'a pas encore ete rencontre en Suisse). D. cordatus Wolle. Fresh- water algiE U. States, Tab. CLX, 30-35. W' //■• . ■X Cellules cordiformes ou re- nifornies ä concavite dirigee vers l'exterieur, a angles tres ar- rondis, souvent profondement emarginees parune constriction, courtement stipitees en masses botryoides, 4-s [j. long, et larg. Le developpement du D. lunatus a ete bien etudie par Bohlin Je n'ai pas cu Toccasion de .verifier sur le V. cordatus les indications de Fig. 144. Dvnorphococcus cordatus Wolle (Lac de .Toux) 1 et 2 colonies retenues par le squelette central; 3 et 4 vue du sommet de chaque cellule. 218 cet auteur. Je pense d'ailleins qu'elles se rapportent egalement ä cette seconde espece. Bords marecageux du lac de Joiix (Chod.). Cette disposition en arbuscules est semblable a celle qiie j'ai decrite poiir le Raphidium fixe. La forme et la production de cenobes 4-cellulaires rattachent ces plantes aux Scenedeamm ainsi que l'a dejä indique Bohlin. Polyedrium Nc^geli (184'J). Gatt, einzell. Alg. p. 83 ; Reinsch, Monogr. Polyedr. in Notarisia III, 1888, p. 497 ; De Toni Sylloge, I, 598; Tetraedron Kütz (1845) Phyc. germ. p. 129 (sed ob nomen ineptum non accipiendum). Cellules solitaires rarement agregees pour un temps, librement na- geantes, tri- ou pkiri-anguleuses, polygonales ou polyedriques ; chroma- tophore unique ä iin pyrenoide. Multiplication par autospores (4—8) mises en liberte par rupture de la membrane et parfois entourees d'une vesicule gelifiee lors de leur expulsion. Ces autospores peuvent parfois rester accolees et simuler une espece de Sorastrum. Clef analytique A, Cellules inermes ou ä peine armees Cellules planes triangulaires Cellules polyedriques ä ansles obtus arrondis subquadrangulaires ä cötes plus ou moins deprimees ou echancrees . ( tetraedriques ou . { hexqf,^,drique .... I Id. ä membrane stratifieo . Cellules aristees a. aretes aigues simples cellules planes pentagonales, chaque angle a une aröte simple ....... cellules tetraedriques . . . . . b. coriies bifides a etroites cell, tetraedriques . . cell, quadrangulaires P. trkjonum. P. tetra/joniim. P. minimum. P. tnmidtdum. ^"P. gifjus. P. jjachr/dennwn. P. caudatum. P. reguläre. P. hastatum. P. gracile. 219 cornes larges festonnees plus ou moins allongees: cell, sub-quadrangulaires . . . P. lohulatiun. cell, tetraedriqiies ou infornies . P. enorme. Polyedrium muticum A Br , Alg. unic , p. 94. Triangulaire ä cötes un peu excaves ou presque droits, mutique, a angles aigus ou subaigus. Multiplication par autospores, tandis que la mem- brane est rompue par le developpement de la gelee (4 8 —16 autospores), (v. Dangeard, La cellule, P"*' serie p. 169, sub P. trigono), 15 — 30 [j.. diam. Zürich (Nsegeli) ; Geneve Ariana. Le P. trilohulatum Reinsch ne differe du precedent, dont il a la taille, que par des caracteres de si faible importance que je n'en saisis pas bien les differences (v. de Toni Syll, Algar. .099, vol. 1). Quant au P reticiilatum Reinsch il se separe du P muticuia par sa niembrane reticulee. Polyedrium minimum A Br. Alg. unicellul. p. 94; Reinsch 1. c. t. IV, f. 2 b. f. Cellules subquadrangulaires de face, k angles mutiques arrondis, ä cöte's plus ou moins de'primees ou meme emarginees, elliptiques de profil, 6 — 15 {j. diam. et 3 — 6 '^j. epaiss. Cette espece varie beaucoup, soit comme forme, soit comme sculp- tures ; on trouve en effet tous les passages entre le type ä angles arrondis et celui en croix avec un petit mucron ä chaque angle. Multiplication : Elle a ete etudiee par Lagerheim et je puis ajouter quelques details ä ses observations que je confirme. Les produits de la division qui s'arrondissent sont mis en liberte par une fente de la membrane et sortent entoures d'une vesicule dans laquelle les spores acquierent leur forme definitive. Cette evolution qui est tres interessante n'a pas toujours lieu : tres souvent les spores prennent leur accroissement total dans la cellule mere (autospores). Elles peuvent meme rester unies apres leur sortie. Mares et etangs : Plan-les-Ouates pres de Geneve ; Prarion 1600 m. p, Chamonix ; Saleve. (Fig. 94 et 96, p. p.) Polyedrium caudatum (Corda) Lagh. 1882, Vetensk. Akad. Förh., p. 67 ; Reinsch 1. c. t, 4 f, 9 a. Astericnm caudatum Corda. Alm. de Carls- bad 1839 ; Polyed. pentagonum Reinsch Alg. fl. v. Frank p. 76, tab. III, f, 2 ; Tetrapedia pentaedricum West, Freshwat. Alg. of Madagas. in Transact. Linn. Soc. Ser. 2, vol. V, f. 2. 220 Fig. 145, Polyedriuni caudaium A^ceUiüe isolee ; B, divisee ; C, a phisieurs pyre- noiies : D, expulsant les autospores. Cellules pentagones, plus ou moiiis profondement emarginees d'un cöte ; angles munis cVun aiguillon etroit et droit assez long, mais ne depassaiit pas le tiers ou Ja moitie du diametre de la cellule. Diam. 13—23 |i. Multiplication : apres multiplica- tion des pyrenuides et des noyaux le contenu se divise successivement. Les autospores au nombre de 4 ou rareinent de 8 sont expulsees par une fente du cote de l'incision. Mares : Parc de l'Ariana, Geneve. Cette espece est assez peu variable ; l'incision peut manquer totale- ment ou etre remplacee par une simple depression. Lagerheim en a decrit une forme dont la membrane est ponctuee (Notarisia 1888). Le Tetra- jjedia pentaedrica West (Linn. Soc. Ser. 2 vol. V, f. 2) est identique ä cette espece ; on y voit parfois se former un aiguillon dorsal. Polyedrium reguläre (Kütz) Chod. Phyc. germ. p 121); Poli/edrium tetrae- dricum Nseg. 1. c. p, 84. t. IV, B, f. 3 ; F. trigonum Nsegeli, p. p. ; P. armidum. De Toni. Cellules tetraedriques ou subtetraedriques presentant ordinairement une section triangulaire plus rarement subquadrangulaire ou quadran- gulaire, ä faces planes ou un peu convexes ou legerement concaves ; membrane mince ou plus epaisse ; contenu de la cellule ä angles arrondis; 4 epines raides ou ä peine falciformes, insen- siblement, mais faible- ment epaissies vers la base, tres aigues, cour- '^ tes ou atteignant plus de la moitie du diame- tre de la cellule. ün gros pyreno'ide. Espece assez va- riable. Multiplication par spores et autospores n- ,,,. -r,7 j • 7 t^ - ^• •^ ' l?ig. \Ab. Folyeanum reguläre, formes vanees; b, uaissance (Dg. 14bj. figg spores. Zürich (Naegeli 1. c.) ; St-Gothard (Perty) ; Geneve, Ariana, Saleve (Chodat); Statzersee (Brügg. sub P. trigono forma majus Bg.) 221 Polyedrium hastatum Reinsch. Algenfl. v. Frank, p. 77, tab. V, fig. 3. Cellules tetraedriques, triangulaires en section optique, tantot pro- toplasma vert prolonge dans les cornes (fig. 96 p. 172), tantot arrondi aux angles; piquants epais cylindriques ou minces, courtement ou pro- fondement fourchus au sommet ou jusqu'ä la base et chaque brauche egalement bilobee au sommet. Diam. sans les cornes 20 (x, avec les cornes 30 \l. ß cruciatum cellules quadrilobees cruciformes, pourvues de courtes cornes au sommet des quatre bras, doublement ou simplement bifides. Mares et fosses: Ariana, Geneve. Polyedrium gracile Reinsch. ]. c, tab. VI, fig. 1, b. c. Subtetrangulaires ä cötes plus ou moins de- primes, angles allonges en cornes courtes ou allon- gees, profondement 2 ä 3 fois dichotomiques ; les lo- bes ultimes minces et re- lativement courts. x^. ,,„ -n 7 j • ^i. ^ ^ o i. -ji n j ■ TT 1 • ^^S- 147. Polyedrium (hastatum, öchmidle) quadn- Lac de Champex, V alais. ^^mM nob. A. ; B, P. spinulosum Schmidle. Polyedrium lobulatum Nsegeli. Gatt. 1. 1. 6, B. f. 4. P tetragonum Nseg. p. p. ; P. irreguläre R. ; P. decussatum R. Cellules quadrangulaires oa tetraedriques, ä faces deprimees, ä angles brievement bilobes, ä iobes egaux, tronques et brievement bicuspides. Diam. 31—34 {i. Zürich (Naegeli). Einzell. Alg. 1. c. ; lac Champex. P. enorme (Ralfs) de Bary, Conjug. p. 71, t. 6. Cellules irregulierement tetraedriques ou irregulieres, renflees, ä angles prolonges, incolores, ordinairement profondement bilobes, souvent ä Iobes de nouveau incises, mucrones. Diam. 25—45 {i. Helvetia (De Toni). A rechercher en Baisse: P. tumidulum Reinsch., P. gigas Wittr. ; P. spinulosum Schmidle; mal connues: P. octaedricum R., P. dodecaedri- cum R , P. pachydermutn R. Lemmermannia Chodat (1899). Tetrapedia Schrceder. Flankt. Mittheil, in Biolog. Centralblatt, XVII, 513, non Reinsch. Cellules triangulaires reunies en cenobe persistant, plan, 4- cellu- laire, quadrangulaire, ä cötes un peu excaves, ä angles legerenient, tron- ques; chroniatophore parietal sans pyieiioide. Multiplication: par autocolonies ; chaque cellule s'accroit du cöte externe qui sou- leve la raembrane ; de triangulaires, ellesde- viennent quadrangu- laires, puis se sub- divisent par deux bi- partitions successives cruciales. Les nou- veaux cenobes ainsi ccnstitues peuvent, pendant un temps, rester unis par les membranes des cel- lules meres ; parfois la division des cel- lules du cenobe pri- mitif ne se fait pas Fig. 148 a. Lemmermannia emarginata Choclat. — 1. Cenobe quaclricellnlaire, dont le contenu des cellules filles vient de se diviser en quatre ; 2. Cenobe isole ; 3. Cenobe dont l'une des cellules se prepare a donner naissance a un nouveau cenobe ; 4. Cenobe dont trois cellules ont deja expulse leur contenu, tandis que la quatrieme vient de produire un cönobe fils; 5. Cenobe a cellules cenobipares ; 6. Debüts du phenomene de multiplication ; une des cel- lules, l'inferieure, n'est pas encore divisee, les autres n'ont pas encore ete renflees par le developpement des cenobes fils; 7. Stade intermediaire montraut dans la cellule inferieure la premiere cloison longitudinale ; 8. Cenobe mere au moment de la maturation des cenobes fils. en meme temps, ce qui lui donne une appai:ence bizarre. Les cenobes filles sont expulses par une fente large de la membrane de la cellule mere; ces dernieres restent unies et se vident completement. Cette evolution est unique parmi les Protococcoi'dees ; en effet, ici la division succede ä une deformation de la cellule mere qui s'accroit. Lemmermannia emarginata (Schroeder Ber. d. deutsch, botan. Gesellschaft 1897. Bd. XV, Tab. XXV, fig. 6). Chodat, Bull, de l'Herbier Boissier 1 900. Caracteres generaux du genre; chromatophore divise en quatre lambeaux parietaux separes par une croix de plasma hyalin, d'un vert päle ou legerement glauque ou jaunätre. Au sommet des angles du cenobe se remarquent des perles d'epaississement un peu allongees ; il en est de meme au centre du cenobe oii cette bände brillante courte est toujours parallele ä l'une des faces. Le cenobe, vu de profil, est lanceole, un peu etrangle au milieu. Etang tourbeux de la Gruyere, Jura-bernois — abondant. On a reuni sous cette designation generique de Tetrapedia des plantes bien differentes: Reinsch l'applique au T. gothica que les auteurs (p. ex. Kirchn. Biol. Tab. V, f. 150) considerent comme une Myxophycee et qui n'a aucun rapport avec notre plante; T. pentaedrica West (Linn. 223 ISoc. Ser. 2 vol. V. p. 2) est le Polyedrium caudatuin; 1. morsa West (1. c. F. W. Algae of Madagasc.) est sans doute identique ä notre espece, ä son etat cenobipare; Archer a fait en outre quelques especes mal definies de ce genre douteux. D'apres ce qui a ete indique ä propos de son mode de multiplication et de son chromatophore, il ne saurait sub- sister de doute quant a l'attribution de cette plante aux Protococcacees. Fig. 148. — 9. Lemmermannia emarginata Chod.; 10-11. Hofmania appendiculata Chod. ; 12. Tetrastrum staurogeniaeforme Lemmermann ; 13. Catena viridis Chodat ; 14 — 19. Crucigenia triangularis Chod ; 20. Gloeotila spiralis Chod. Euastropsis Lagh. 1894. Studien über arktische Kryptogamen I. Tromsö, 1894, 20, Tab. I, 8-27. Cenobe bicellulaire persistant; cellules trapezoides emarginees lar- gement vers l'exterieur; chromatophore en plaque, ä un pyrenoi'de. Multiplication : par divisions successives comme chez Pediastrum, nais- sent 2-32 protoplastes qui sont niis en liberte par gonflement de la vesicule speciale cellulosique ; cette derniere sort par une fente de la membrane et contient les protoplastes arrondis comme chez Pediastrum. Les zoo- spores sont mobiles pendant un instant, puis se groupent deux par deux pour produire 1-16 cenobes bicellulaires. Euastropsis Richten (Schmidle) Lagh. Euastrum Richten Schmidle, Chlorophyc. Torfst. zu Virnheim p. 60, tab. VII, f. 25. — Tab. nostr. 97, pg. 174. 224 Caracteres du genre; dimensions 10-40 |i, 6-25 \l. Cellules 5-20 {x, 6-25. Maie du Plan-les-Ouates, pres Geneve. Pcdiastrum Mvyen 1829. Beobachtungen über Algenformen p. 772; Raciborski, Monogr. Pediastr. Mem. ac. inip. des Sciences de Cracovie. Cenobe plan persistant, disciforme ou en etoile, librement nageant, ä cellules disposees en une couche unique rarement double au centre, continu, parenchymateux ou plus ou moins perfore, grillage; cellules 2-64 rarement plus (De Toni). Chromatophore en plaque plus ou moins decoupee ou perforee, ä 1 pyrenoide ; noyaux, plusieurs des le debut. Multiplication : 1° par segmentation successive du contenu de la cellule polyergide ; les produits de la division sont mis en liberte par gelification subite d'une vesicule entourante qui s'echappe par une fente decoupee sur la face des cellules. Les zoospores biciliees se meuvent dans l'interieur de cette vesicule, puis s'arretent et s'ordonnent en un cenobe plan dont les cellules marginales sont souvent autrement constituees que Celles du centre. Tout ceci se passe comme chez Euastropsis et certaines Protococcacees {Polyedrium minimum etc.), a l'interieur de la vesicule; 2° par production d'autocolonies sans emission de vesicule et sans Stade mobile (v. P. tetras) ; 3" par microgonidies c'est-ä-dire microgametes, plus nombreux que les zoospores et copulant deux par deux. Zygote: un polyedre decrit par Askenasy (v. fig. 42, pg. 67). La multiplication n'est connue que de P. Boryanum et de P tetras. Obs. On a multiplie ä plaisir les especes dans ce genre; chaque forme observee a re(;u un nom, aussi la nomenciature y est-elle fort embrouillee. J'ai eu l'occasion de suivre dans leur evolution la plupart des especes et j'espere en avoir donne un Systeme rationnel. On ne saurait dans un genre aussi pleomorphe, attribuer aucune importance specifique ä des caracteres aussi variables que le nombre des cellules, la forme et la disposition des cellules centrales, la lon- gueur des cornes, le plus ou moins grand deveioppement des perfora- tions du cenobe, la presence ou l'absence de perles plus ou moins sail- lantes, caracteres qui varient infiniment dans les cultures. Les Pediastnim sont des especes tres maniables et que l'experimentateur peut faire varier ä son gre (v. Chodat et Huber, Recherches experimentales sur le Pediastrum Boryanum). 225 Pediastrum simplex Meyen. Nova Acta Leopold. Carol. vol. XIV, 2 p. 772, t. 43, f. 1-5 ; De Wilde- man, quelques mots sur le Pediastrum simplex. Bulletin de l'Herbier Boissier I, 412, PI. IX. Cenobe ä 4-8-32 cellules, tantöt toutes, (8) dispose'es en un cercle circonscrivant un meat polygonal ou circulaire, tantöt continues et exactement parenchymateuses ; alors les cellules du disque sont plus petites, penta- ou hexagonales ; tantöt Celles du disque, separees par des lacunes plus ou moins nombreuses, provenant de la croissance inegale des cellules, hexagonales ä 3 bras, tronquees et ä faces concaves ou trian- gulaires par diminution des fa- ces de contact. Cellules de la Peripherie, trapezo'ides ou en losanges, ou en entonnoir ä base ä 3 faces ou ä 2 faces (dans la forme compacte 4-cel- lulaire) prolongees en leur mi- lieu externe en une corne etroite ou plus epaisse, aigue ^. ,,^ „,. , . , , ^ T^ 7 ou tronquee au sommet, hyaline, Flg. 149. Pediastrum Simplex, A et D, y c«a- ^ '' thratuni; B, annulatum; C, compactum. reposant sur la cellule par une (D'apres De Wildeman). base evasee. Dimensions: Cenobe (7 {j.)-30-100 \i. Multiplication inconnue. Formes: a compactum. Cellules Sans meats separateurs, tantöt (3) 4 cellules conni- ventes, tantöt cellules peripheriques et cellules centrales {var. Sturmii pp. P. Sturmii Reinsch 1. c. pp.) ß annulatum. Cellules disposees en anneau continu circonscrivant une lacune centrale (4-* cellules.) P. Sturmii Reinsch. pp. 16 226 clathratum. Ce'nobe grillage; cellules centrales plus ou moins nombreuses subtriangulaires ou 6-angulaires, formant parfois deux cer- cles ou 3 cercles concentriques : P. duodenariiim (Bailey.) P. clathratum (Schroeder) Lemm. Syn: P. duodenanum (Bail.) Rabh. Fl. europ. Algar, III, p. 71.1864; P. Stunnii Reinsch, Algfl. v. Fr. p. 90, tab. 7, fig. 1, 1867; P. enoplon West. Linn. Soc. II ser. vol. V.; P. clathratum (Schroed.) Lemmermann, Müggelsee, 1897 in Zeitschrift für Fischerei, n'^ 5 et 6 cum fig. et var. punctatum Lemm., var. asperum Lern., v. duodenar. (Bailey), v. Cordanum Hansg.; P. Xapoleonis Ralfs (forma monstrosa passim biaculeata) Brit. Desm. 184. — Var. echinulatum Wittr., in W. et Nordstedt. Alg. aq. dulc. exsicc, n° 235 Bot. Not. 1883, p. 183; var. granulatum Lemm. b. c. b. 1898; var. radians Lemm. (Mey. 1. c. tab. 40, f. 1) Müggelsee. Obs. Comme chez le P. Boryanum la membrane se couvre avec Tage ou d'autres circonstances de granulations, de perles distribuees d'une maniere tres variee et devient parfois echinulee. Ce caractere n'est d'au- cune importance systematique. Pediastrum tetras (Ehrb.) Ralfs. Ann. and Mag. of natural history XIV, p. 469, t. XII, f. 4; Micrasterias Tetras Ehrb. Infus., Tab. XI, f. 1; Ped. biradiatum Ralfs, Brit. Desm. p. 183, t. 31, f. 3 a-b. ; P. Ehren- bergü Corda, Alman. de Carlsbad, 1839, p. 138, t. II, f. 8; P. Rotula Nseg. einzell. Alg. Tab. v. p.p. Fig. 150. Pediastrum tetras. (Geneve). Cenobe (bi)-4-16- cellulaire ordinairement continu (tres rarement grillage) ; cellules de la peripherie (quand elles sont par 4) a contour general 4-angulaire, (par 8 ou 16) ä contour 5-gonal profondement inci- 227 sees ; angle d'incision tres aigu (tres rarement de 80*^) ; lobes des cellules externes ä cötes ordinairement droits ou exterieurement deflechis, aigus, quelquefois un peu prolonges en bec. Disposition (variable): 7 cellules marginales et une centrale; 12 cellules marginales et 4 centrales, ces dernieres 5-gones toujours egalement assez profondement munies d'une echancrure; pyreno'ide tres distinct. Dimensions de cliaque cellule 7-30 [jl. Parfois unicellulaire (?) (ne pas confondre cet etat avec le PoUjedrium caudatum.) Multiplication : Je n'ai observe jusqu'ä present que la multiplication par autoco- lonies, mises en liberte par rupture de la membrane de la cellule mere. Pediastrum duplex Meyen 1829. Beob. üb. Algenf. p. 72, t. 43, f. 6-10. P. pertusum Kütz. Phyc. germ. p. 143 p.p.; P. Selenea Kütz. 1. c. ; Naegeli Einzell. Alg. Tab. V, fig. 2 ; P. qiiadrangulum Corda 1. c. IIl, tab. III, f. 15 ; P. biodoti Corda, P. irregidare Corda 1. c. ; C. Schrceter, Neujahrsblatt, Zürich, 1897, Tab. fig. Cenobe ä 8-32 cellules, rarement continu, ordinaire- ment perfore äjour; cellules de la Peripherie peu adheren- tes ä la base, libres sur les cötes; face basilaire rarement droite , ordinairement con- cave. Cellules bilobees, ver- tes presque jusqu'au sommet, ä lobes Courts, subobtus ou tronques, souvent prolonges en cheminees etroites, tron- quees au sommet et formant alors avec la base plus cour- tement lobee un X ä bran- ches inegales; cellules du mg. 151, Pediastrum duplex: (Muzzano). centre, entieres ou plus ou moins en forme d' X ä bras epais ou etroits, circonscrivant des meats polygonaux plus ou moins considerables, parfois deux anneaux de cellules en X circonscrivant une lacune centrale. Du milieu d'une fossette apicale situee ä l'extremite des bras libres, partent des soies disposees en fai- sceau et souvent assez longues. Multiplication : inconnue. 228 Fig. 152 fc, (Mnzzano). Cette espece est encore plus variable quo le P. slmplex; la mem- brane y est lisse, finemeiit granuleuse ou sculptee en reseau. Form es : a genuinum (A. Br.) Cellules du pourtour, cour- tement biappendiculees ; cenobepeugrillage{fig. 152 Z>, ä droite). P. Selenea Naeg. 1. c. fig. 2. ß clathratum (A. Br.) Cenobe plus fortement gril- lage ; cellules centrales en forme d'X courbe. 1 reticulatum (A. Br.) Toutes les cellules du cenobe semblables, en forme d'H ou d'X.. On a fait d'autres varietes, mais qui ne sont, comme les precedentes^ que des etats differents de developpement {v. coronatum Racib., v. aspe- rum A. Br., v. rugulosum Racib., v. pidchnim Lemm. B. C. B. 1898.) Gümligermoos, Ostermundingen, (Perty) ; Katzensee (Gramer et Brügg. n" 136); Lago di Muzzano p. Lugano, (Schroeter, Chodat.) Obs. Toutes les formes decrites sont presentes en grande abondance dans le lac de Muzzano, oü l'on peut trouver tous les passages d'une forme ä l'autre. Elles ne meritent donc nullement d'etre elevees au rang de Varietes ou d'especes. Fig. 152. Pediastrum duplex, A, Cellule da pourtour de la var. •(■ reticulatum ; B, a, genuinum, C, id. on voit sur la cel- lule marginale la sculpture en reseau. Pediastrum Boryanum (Turp.) Menegh. 1840. Syn. in Linn. 1. c. p. 210. P. angulüsum Menegh. 1840; P. vagum Kütz Phyc. germ. p. 143,. 1845; P. integrum Nsegeli 1. c. 1849; P. asperum A. Br., 1865; P. for- cipatum A. Br. 1, c. 1865 ; P. conipadum Benn. Journ. Microsc. Soc. 1886^ Cenobe 4-8- 16-32-64-1 28 -cellulaire, ordinairement parenchymateux, continu, rarement ä cenobe double au milieu; cellules de la peripherie plus ou moins profondement emarginees ou bilobees ou sub-entieres, a lobes termines par une corne incolore hyaline, relativement courte ou plus allongee, retuse, ou epaissies au sommet en bouton nacre, Cellules. 229 centrales polygonales, parenchymateuses, tres rarement grillagees, ne Präsentant jamais d'incision. Membrane lisse, plus souvent ponctuee ou chagrinee ou herissee de villositees jusqu'au sommet des cornes. Espece extraordinairement variable. Les differentes formes peuvent etre ob- tenues dans les cultures. Multiplication : par zoospores qui germent dans une vesicule et par ga- metes. Zygote : polyedre de forme variable, muni de petites cornes comme les cel- lules peripheriques du cenobe. Germi- nation decrite par Askenasy (v. p. 67). a genuinum: P. Boryamun auct. Cellules exterieures un peu emar- ginees et munies de deux cor- nes un peu divergentes. . Fig. 153. Peäiastrum Boryanum. Cenobe viele; on voit lesfentes par lesquelles sont sortis les autocenobes ; une cellule donne encore naissance a un cenobe celastroide. (D'apres Chodat et Huber). aa. vagum (P. vagum A. Br.J Thalle continu; cellules peripheriques transversalement oblongues, constamment bilobees ä membrane gra- nulee, aß. asperum (P. asperum A. Br.^ Thalle un peu perfore ; cellules ä membrane rüde et echinulee. ß forcipatum (P. forcipatum) Y lobes des cellules peripheriques incurvees en pince, ä membrane denticulee. :Si^ Y miUicum (P. muticum Wille) cellules peripheriques, ä lobes Courts, depourvus de cornes; thalle tres continu. S integrum (P. integrum Naegeli^ Thalle irregulier, ä une ou rare- ment deux couches au milieu ; cellules du bord non ou peu differenciees, inermes ou brie- vement bi-appendiculees. Le P. Boryanum est excessivement repandu en Suisse; je Tai ren- contre presque partout dans les marecages des bords des lacs. La forme integrum est accidentelle ; les autres s'obtiennent par la culture d'une Fig. 154. Deux li^ipuccystes au milieu d'un cenobe vide. (D'apres Chodat et Huber). 230 seule et meme espece. J'ai decrit plusieurs Stades obtenus experimenta- lement, en particulier les Stades celastroides. Zürich (Naegeli): Grand St-Bernard, Simplon, Trelasse (de Wilde- man); Geneve, Ecole de medecine; Bord du lac, Bienne, etc., etc. (Chod.), Lac de Constance, rivage, (Kirchner) ; Berne, Soleure, Grimsel, Todtensee, lac de Zürich, St-Gothard, Lugano (Perty); Statzersee (Brügg.) f. inte- grum : Zürich (Naegeli) ; Lossy (Chod.) ; lac de Constance (Kirchn.) ; Vallee du Hasli, (Schmidle) f. vagum, Katzensee (Cramer et Brügger 1. c.) P. biradiatum Meyen 1828 1. c. p. 773, t. 43, f. 21-22. Micrasterias Rotula Ehrb. Infus, t. XI, f. 7., b-c; P. Rotula A. Braun. I.e. non P. Rotula Nsegeli 1. c. Cenobe 8-32 cellules; cellules marginales profondement emarginees, ä lobes bilobules, obtus ou subaigus. Cellules centrales polygonales inci- sees, continues ou grillagees. Cette espece se rapproche de P. duplex dont eile differe principa- lement par les lobes incises. Je lui rattache le P. Braunii Wartm.,. (Schw. Crypt. n° 32.) C'est une des formes les moins connues du genre. Berne, lac de Zürich, Grimsel, Rosenlaui, Lugano, (Perty) ; v. Braunii (St-Moritz, Engadine) (Wartm. 1. c). Pediastrum tricornutum Borge, Chlorophyc. fr. Norska Finmarker, p. 4, fig. 3. Cenobe octo- 16-cellu- laire : cellules peripheriques trapezo'ides, ä bord externe droit ou un peu sinueux, con- crescentes les unes avec les autres sur toute la longueur formant avec celle du centre un disque circulaire ou poly- gonal; chaque cellule peri- phe'rique porte vers chaque extremite du bord externe une petite corne hyaline courte et sur la face, ä quelque distance de la marge externe, un appendice conique, couche qui depasse ä peine le bord et termine egalement par un bouton hyalin. Multiplication inconnue. Lacs et marecages tourbeux des montagnes (Jura et Alpes). Lac de Champex dans le Sphagnum (Chod.) ; Trelasse, Grand St-Bernard (Chodat, de Wildeman.) Fig. 155. Fediastrum tricornutum deux formes, du St-Bernard. 231 Cfflastnini Ncegeli (1849). Einzell. Alg. 1849, p. 97. Cenobe globuleux ou polyedrique, persistant, librement nageant, ä cellules disposees en une seule couche, circonscrivant une lacune cen- trale, rarement conniventes, laissant entre elles des meats plus ou moins considerables ; 1-64 cellules. Chromatophore unique ä un pyreno'ide. Multiplication : par autocolonies mises en liberte par rupture de la membrane de la cellule mere qui se fend. Les cenobes jeunes ont dejä las caracteres du cenobe mere. Plus rarement (C. sphcericum et C. microporiim) par desagregation du cenobe et gelification des enveloppes (fig. 96) ou par bipartition du contenu (fig, 96). Enfin chaque cellule peut dans certaines conditions expulser des spores isolees (Senn.) Ccelastrum microporum Naeg. in A. Braun. Alg. unicell. p. 70 sub nota 3; C. sphoericum robustum Hantzsch (Reinsch. ) C. mdiciim Turner; Pleurococcus regularis Artari ? Cenobes globuleux, persistants ou desagreges; cellules globuleuses ou un peu ovales, subconiques 6-17 [j.. diam., depourvues d'appendice de la membrane. Multiplication: 1° par desagregation de la colonie; 2° par bipartition du contenu des cellules; 3° par autocolonies qui sont mises en liberte par une large dechirure; AP par sporulation. Plan-les-Ouates p. de Geneve; Bords du lac de Geneve; Champex; environs de Bäle dans le Sphagnum (Senn.); Bord du lac de Constance (Kirchn.) Ccelastrum sphaericum Nsegeli (1849) Gatt, einzell. Alg. p. 98, t. 5, f. c. ; C. asU'oideum de Notar., Elem. p. 80, n. 90, t. IX, f. 93 (coeno- bium juvenile.) Differe ä peine du precedent dont il re- k presente le type ä cellules plus coniques, ä section basilaire plus polygonale et laissant entre elles, lorsque le cenobe est äge ou mul- Fig. 156. Ccelastrum sphceri- ticellulaire, des meats polygonaux plus consi- cum. [Geneve). derables. La dimension des cellules y est la meme. Var. piindatum Lagh. (Notarisia 1888, p. 591), membrane ponctuee. Zürich (Naegeli) ; Katzensee, Samaden (Gramer et Brügg.) ; Mare- 232 cages aux environs de Geneve (Chod.); Bord du lac de Constance (Kirchner). CcBlastrum proboscideum Bohlin. Wittrock, Nordstedt et Lagerheim, Aq. dulc. exsicc. Fase. 26, n° 1240, C. microporum Woolle (sec. Senn.) ; C. loseudo-cubkum Schroeder Ploen. Forsch. Bericht V. 1897; C. irre- guläre Schrceder 1. c, Tab. III. 1, 2. Fig. 157-. Coslastrum proboscideum. Formes diverses. (Champex). Cenobes comme ceux du C. sphcericum, mais chaque cellule terminee par une trompe plus marquee; la variabilite est extreme dans cette espece, dont plusieurs etats correspondent ä s'y meprendre au C. sphce- ricum. Cell. 12-20 [j.. diam. Environ de Bäle (Senn); Champex, lac, (Chodat). var. pseudocuhicum Cellules munies de 1-3 verrues accessoires. (C. pseudo-cubicum Schroed.) Coelastrum cubicum Nsegeli (1849) 1. c. t. v. Cenobes ordinairement cubiques, ä cellules ä section subhexagonale , ä membrane relativement epaisse, munie exterieurement de trois appendices, courts, epais et tronques. II n'y a pas, chez cette espece, de prolongement conique externe comme chez le C. sphcericum ou le C. probosci- deum; mais la forme pseudocubicum de Fig. 15S. Ccelastnim cubimm Schroeder rend la delimitation difficile. Nseg. 233 Diam. des cellules ä peu pres 15-20 [x. Zürich (Nseg.) ; Katzensee (Gramer et Brügger). Environs de Geneve (Chodat). Coelasirum cambricum Archer (1868) Micr. Soc. Journ. ; p. G5 C. pulchrum Schmidle, Ber. d. deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. X, 1892; C. verrucosum Reinsch, Linn. Soc. XVI, Tab. VI, pp !. Cenobe 16-32-64 cellulaire, spherique; cellules ä section 10-12 gone, terminees par une verrue po- laire de la membrane qui est tronquee au soramet. Meats relativement petits. Cellules reunies les unes aux autres par 5 ou 6 courts rayons connecteurs (equatoriaux), parfois cellule prolongee en courte trompe. var, quinqueradiatum Lemaire rayons au nombre de cinq, (C. verrucosum Reinsch pp.) Lac de Muzzano, Tessin; Lac de Bret; Vaud (Chod.). Fig. 159. Ccelastrum camhricum Arch. (Muzzano). Ilariolina Dang. Memoire sur les Algues, Le Botaniste 1889 ; Chodat et Huber, Bull. Soc. bot. de France, Session extraordinaire en Suisse, 1894, Cenobe 2-4- ou 8-16- cellulaire, parfaitement spherique ; cellules sphe- riques ou ovo'ides ä mem- brane munie d'un nombre variable de prolongements en forme de bras qui rayon- nent du pole externe vers des prolongements sem- blables des cellules voi- Fig. 160. Hariotina reticulata Dang. Familie dont gingg ^^ forment ainsi, tout le cenobe central a trois cellules indivises ; des t. j ^ ^ • autres se sont echappes de nouveaux cenobes, autour de la colonie, un re- (Geneve). seau en corbeille. Multiplication : par autocolonies qui sont mises en liberte par rup- ture de la membrane de la cellule mere (par une fente). Les cenobes 234 sont souvent groupes autour de la corbeille centrale, formee par les membranes videes des cellules du cenobe mere. Ce genre differe du genre Ccelastrum par la disposition de ses prolongements, l'invariabi- lite de cette architecture et la persistanee des anciennes colo- nies qui retiennent les nou- velles. On connait des etats unicellulaires, bicellulaires, etc. Hariotina reticulata Dang. Me- moires sur les Algues II, Le Botaniste, I" Serie, Caen 1889; Chodat et Huber, Bull. Soc. bot. de France, Tome XLI, 1894; Ccelastrum distans Turner, Kongl. Svensk. Ve- tenskap. Akad. Förhandl., 25, V., 1892; C. subpidchrum Lagh., La nuov. Notarisia 1893; C. verrucosum Reinsch. Oontrib. ad Algolog. et Fungolog. 1875, pp. C. reticidatum Senn. 1. c. Caracteres du genre; 6-24 [i. diam. des cellules. Bassin de l'Ecole de medecine, Geneve (Chodat); Bäle (Senn.) Fig. 161. Hariotina reticulata Dang. — Cenobe dont plutjieurs cellules ont donne nais- sance a des autocenobes qui sont prets a etre mis en liberte. (Geneve). Fig. 162. Hariotina reticulata Dang. Corbeille centrale formee par les membranes des cellules meres, d'oü les cenobes filles sont sortis par une fente et sont maintenant disposes autour de l'ancien cenobe. (Geneve). 235 Sorastrum Kuetzing (1845). Phycolog. german. 144; Bohlin, Alg. Regnell'sch. Exped. 1. c. 39. Cenobe globuleux, ä centre solide; cellules 4-32 munies d'un stipe court, dont la base reunie ä celle des autres stipes, constitue le globule central solide ä facettes caracteristiques pour ce genre ; ce globule peut n'etre pas apparent, soit que le nombre des cellules soit trop petit, soit que la brievete des stipes empeche de le voir. Les cellules sont globu- leuses ou semi-lunaires ou reniformes ou simplement triangulaires ; membrane assez epaisse, prolongee en 4 cornes laterales disposees par paires aux angles du bord exterieur. Chromatophore ä un pyreno'ide. Multiplication: par autocolonies ; details inconnus. Obs. J'ai reuni comme l'avait dejä propose Schmidle, le genre Sele- nosphcerium Cohn ä Sorastrum. L'etude nouvelle qu'en a faite M. Bohlin ne laisse aucun doute sur l'opportunite de cette reunion (1. c. Tab. II, 34-41.) L'histoire du developpement par De La Rue, Ann. Soe. nat. 1873 est incomplete, ou peut-etre faussement interpretee. Selon cet auteur. les cellules s'isoleraient, puis se diviseraient en deux et chacune des cellules filles donnerait naissance ä un cenobe nouveau. Cette etude est ä reprendre. Fig. 163 Sorastrum spinulosum. (Plan-les-Ouates). 236 Sorastrum spinulosum Ncegeli. Einzell. Alg. p. 99, t. V, fig. D.; S. cornutum Reinsch, contrib. ad Fungol. et Algolog. t. VI, f. 1, S. crassispinosiini (Hansg.) Bohlin, die Alg. der Regnellschen Exped. 1. c, 39, Tab. II, f. 34-37. Cellules du cenobe fortement agregees, ne permettant pas d'en recon- naitre ragencement, largement triangulaires, ä angles arrondis, lege- rement deprimees au sommet, munies d'aiguillons aigus, longues de 12-15 {1, larges de 15-18 (jl, epaisses de 8 »x. ß crassisp'mosiim Hansg. (Prodr. p. 235). Cellules plus cordiformes, relativement plus larges et a angles plus aigus, armes d'aiguillons plus robustes, parfois ä stipes assez allonges (S. crassispimim Bohlin.) ßß. trianguläre nob. ' Cellules plus nettement triangulaires, ä aiguillons robustes, mais plus obtus. a genuina, Zürich (Naegeli); ßß, mare du Plan-les-Ouates, Geneve (Chodat). Le 8. Hathoris (Colin) mihi cum S. americano (Bohlin, sub Selenosphcerio), ne differe de la forme ß crassispinosiini Hansg. que par un plus grand developpement des stipes et par consequent du globule central ä facettes qui devient tres visible. Quant ä la morphologie des cellules, eile est semblable ä celle du S. spinulosum; les aiguillons y sont plus epais. Diam. des cell. 8-14; Diam. du cenobe 22-25 [j. On a decrit en outre un S. echinatum Kütz [Sphcerastrum echinatum Menegh.) qu'il est quasi impossible d'identifier. Quant au S. hidentatum de Reinsch, il ne me parait pas different du S. spinosum. Une etude approfondie de ce genre s'impose;il n'est malheureusement pas commun. Hydrodictyoii Roth (1800). Tent. Fl. German. III, 501; A. Braun, die Verjüng, in der Natur, 1851; Pringsheim, Jahrbuch, f. wiss. Bot. I et II ; Klebs, Bot. Zeit, 1891. Cenobe en reseau utriculaire, perfore, librement nageant, visible ä l'oeil nu ; cellules longues, cylindriques, visibles ä l'oeil nu, reunies ä leur sommet par 3 ou par 4 en un reseau ä larges mailles ; multiplication par zoospores tres nombreuses formees dans la cellule mere et s'y orga- nisant apres repos en un nouveau cenobe reticule, mis en liberte par rupture de la cellule mere ; gametes tres nombreux mis en liberte par un pore de la cellule mere, 4-cilies ; Zygote globuleuse se divisant apres 237 repos en 2-4 zoospores grosses, biciliees qui, apres repos, se transforment en polyedres qui germeront en produisant, apres division repetee du contenu, un reseau typique. Hydrodictyon reticulatum (L.) Lagerh. Bidrag tili Sverig. Algflora, 71 ; Conferva reticulata L. Spec. plant., 1635 ; Hydrodictyon pentagonum Taucher Hist. des Conferves, 88,. t. I, tg. 4 ; De Toni, Sylloge, 562. Cenobe de 5 dm. ou plus grand 6u plus petit, 8-10 cm. large ; cel- lules 3 — 10 mm. de longueur, 0,1—0,2 mm, larg. ; zoospores 10^8 \^., gametes 5—8 »x. = 3 — 6 ]x. Autrefois dans les fosses des environs de Geneve (Vaucher, Theo- bald) ; ZoUikon, lac de Zürich (Wartmann in Rabh. Alg. 660). Fig. 164. Hydrodictyon reticulatum. Lagh. — 1, jeune reseau; 2, reseau adulte, diminue de moitie; 8, zoosporulation dans l'interieur d'une cellule mere; 4, arracgement des zoospores en un reseau ; 5, sortie d'un reseau encore entoure de la vesicule comme chez Pediasirum. (D'apres Kerner). 238 11. Tribii tliaraciees. Les Characiees sont des Protococcacees fixees sur d'autres vegetaux aquatiques, ä la fa^on des Sciadium ou des plantules de Chlorophycees filamenteuses. C'est ä tort que les diflferents auteurs les ont reunies soit aux Sciadiees (Ophiocytium et Sciadium), soit aux Actidesmium et Dic- ti/oi^phaeriinu. Elles different essentiellement des premieres par leur pyrenoide et leur chromatophore unique, par leur membrane non dimi- diee et aussi par leurs zoospores biciliees. Elles sont plus voisines des autres, ce qui justifie leur introduction parmi les Protococcacees, mais la production d'abondantes zoospores, l'absence de spores ou d'au- tospores, si communes dans la premiere tribu, les distinguent suffisamment. m C t: Fig. 165. A-B. Characium ornithocephalum ; C. Characiwn strictum ; D-E. Characium angust'im ; F-G. Ch. Sieboldi; H-J. Characium acuminatum (A-B, d'apres A.Braun). La cellule est fixee par un pied plus ou moins long, muni d'un epa- tement basilaire en forme de disque souvent fonce. On remarque parfois au sommet libre un epaississement particulier de la membrane. Lors de la 239 multiplication, le contenu se divise d'abord transversalement ; la suite des segmentations depend de la forme de la cellule : si eile est allongee, cn voit s'y faire plusieurs segmentations transversales avant que des divisions longitudinales apparaissent {Ch. angustum A. Br. Gh. ornitho- cephalum Br.). Si, au contraire la cellule est ellipsoide ou globuleuse {Gh. obtusum A. Br.), au prämier plan transversal succede une segmen- tation parfois longitudinale, puis des divisions determinees par les ten- sions variees. Finalement, le contenu est divise en un pseudo-paren- chyme ä cellules anguleuses, polyedriques par compression, et qui ne demandent qu'ä sortir pour devenir des zoospores biciliees; parfois elles s'arrondissent dejä dans le zoosporange. Je n'ai conserve dans ce genre (ä la suite de Borzi) que les especes dont le mode de multiplication est connu et qui possedent un pyrenoi'de. Cependant il se pourrait que parmi les especes decrites autrefois comme depourvues de pyrenoide il s'en trou- vät qui, soumises ä un nouvel examen, presenteraient ce caractere. Ainsi le Gh. NcegeUi A. Br. (Naeg. Einzell. Alg. Tab. III, D) montre dans toute son evolution les caracteres d'un vrai Gharacium. Ngegeli n'a pu y recon- naitre un pyrenoide. Cet auteur notait cependant soigneusement la pre- sence ou l'absence de ce qu'il appelle « Chlorophyllbläschen», le pyrenoide« Fig. 166. Characium obtusum (Geneve). J'ai constate qu'ä la division, le pyrenoide {Gh. obtusum A. Br.), tantöt est devolu tout entier ä l'une des cellules filles, tantöt subit en meme temps qu'une subdivision, un amoindrissement. Ce qui fait que 240 dans les preniieres cellules filles il est difficile de l'apercevoir; il dis- parait dans la suite du developpement pour reapparaitre a la germi- nation. Cliaraeiuiii A. Br. (Chod. em.) in Kuetz. Species, p. 208. Thalle unicellulaire fixe par un pied plus ou moins court, parfois assez allonge ; cellule elliptique, spherique ou fusiforme, reguliere ou excentrique; chromatopliore en plaque parietale unique d'un beau vert, ä un pyreno'ide. Multiplication : par division successive du contenu en un pseudo- parencliyme qui donne naissance ä (4), (8), 16, 32 zoospores biciliees. On faisait precedemment rentrer dans ce genre un grand nombre d'especes. Borzi a montre que les Ch. longipes, acutum, puriforme, gibbum, subulatum, doivent en etre detaches pour constituer le genre Characiopsis, qui entre dans la serie des Chlorotheciac^es. Plusieurs autres especes paraissent etre simplement des thalles de Chamesiphoniees, ainsi Ch. coronatum Herrn., Characium ovale Lacost. et Suring., et sans doute d'autres encore. A. Subsessiles. Characium Sieboldi A. Br., 1. c. Tab. III, A— 21. Cellule oblongue, subobtuse, puis sublanceolee, presque sessile, mais attenuee en coin a la base. 40-70 = 20-33 jj.. Ch. strictum. A. Br., 1. c. TabrV,^A." Cellule oblongue, sublineaire , obtuse , non attenuee en coin ä la base, mais lar- gement adnee. 23—30=6-7 [t. Ch. acuminatumA. Br., 1. c. Tab. II, A. Fig. 167. Charadum ornithocephalum , var., parmi Hormidium flaccidum, Boissiere, Geneve. 241 Cellules lanceolees elliptiques, un peu attenuees en stipe a la base, brievement apiculees au sommet et non pas simpleraent acuminees. Dim. : 35—36 = 15—20 [x. Ch. apiculatum = Ch. pacliypus Grün. {Ch. urnigerum Herrn., Hedwig. 1855, t, XH, f. 2). Ne diifere du precedent qua par un stipe plus e'pais, plus trapu (fig. 168). Ch. angustum A. Br., 1. c. Tab. HI, B. Ressemble au Ch. Sieboldi jeune, mais il se maintient lanceole et subaigu au sommet. II est attache par un pied court et assez epais. — 110 a, 14= 24 ti (fig. 165, F, G). Geneve, Pinchat. B. Stipites. Ch. Pringsheimii A. Br., 1. c. Cellule dressee, subo- blique, ovale-lanceolee; pe- dicelle court dilate ä la base en un disque brunätre, 20-25 == 6—10 [i. Ch. ornithocephalum A. Br., 1. c. Tab. m, C. Cellule assez longue- ment stipitee ; pedicelle filiforme deux fois plus court que Turne qui est ordinairement courbee,lan- ceolee-ellipsoide, prolongee en un bec subhorizontal. Long, cellules : 25—30 IX. Fig. 168. Characium apiculatum. (Frontenex, Geneve). Ch. obtusum A. Br., 1. c. Tab. KI, E. Cellule ellipsoi'de munie ä la base d'un stipe distinct court; obtuse a la base comme au sommet, qui est parfois comme tronque. Au som- met, epaississement lenticulaire de la membrane, brillant. Longueur : 20—40 [t (fig. 166, pg. 239). Geneve, Bassin du Jardin botanique. Ch. Naegelii A. Br. (Nseg. Einzell. Alg. T. III, D). Cellule distinctement stipitee, elliptique-obtuse ou elliptique-obovee. Long. 20—42, larg. 7- 18 »jl; pedicelle mince, long. 4 jjl, non dilate ä la base. 17 242 Marecages. Zürich (Naegeli). Les Ch. subulatum Br., Gh. gihhum Br., C. lotigipes Br., C. acutum Br., C. puriforme Br., sont des Confervoidees, d'apres Borzi, qui a cree pour eux le genre Characiopsls. Incertsß sedis : Ch. Braunii Brügg, Ch. horizontale A. Br., Ch. Clava Herrn., Ch. epipyxis, Ch. Tuba Herrn., C. ensiforme Herrn., Ch. obtusellum de Toni, Ch. Rabenhorstii de Toni, Ch. Hookeri Hansg,, Ch. giganteum de Toni, C ambiguum, Ch. miiiutum, Ch. subsessile de Toni, Ch. nrnigerum Herrn., Ch. eurypus, dont le developpement n'est pas suffisamment connu. V. de Toni 1. c; A. Braun 1, c. ; Hermann in Rabenhorst Beiträge zur näheren Kenntnis der Algen. Leipzig, 1862 — 65. Une etude monographique du genre Characium s'impose. III. Tribii Endosplierees. Les 4 genres endophytes qu'on a coutiirae de reunir sous le nom d'Endospheracees devront, lorsqu'ils seront mieux connus, etre sans doute distribues ä d'autres groupements. C'est assez dire que je consi- dere cet arrangement comme provisoire. Quant au paradoxal genre Scotinosphaera Klebs il aurait, selon cet auteur, une evolution si mer- veilleuse qu'il serait seul de son type dans le regne organique. Les deux genres Chlorochytrium et Endosphaera ont une evolution mieux connue Le contenu de leur cellule endophyte (Chlorothytrium) se multiplierait par division successive, comme cela a Heu dans le genre Characium; les pyrenoi'des disparaissent pendant cette evolution, puis les produits de la divi- sion mis en liberte par gelification de la couche interne de la membrane seraient expulses, entoures d'une vesicule analogue ä celle de Pediastrum et de beaucoup de Protococcacees. Les gametes se fusionnent, la zygozoospore devient libre et se meut au moyen de ses 4 cils jusqu'ä ce qu'elle arrive au contact d'une plante aquatique ou amphibie. Alors eile s'entoure d'une membrane et pousse un tube germinatif qui penetre soit ä la limite de deux cellules, soit par les stomates. Dans le sporange des Endosphaera il se forme d'abord des cellules qui s'entourent d'une membrane (spores), mais dont le contenu se divise ä son tour en 4, 8, 16 cellules, qui sont des gametes. Le tout est mis en liberte comme cela a lieu dans le genre precedent. Le genre PhyUobium se comporterait ä peu pres comme une Sipho- nee. En penetrant dans les intercellulaires, son tube germinatif se rami- fierait ä la fa^on de Fhyllosiphon, mais d'une maniere beaucoup plus restreinte. Parfois meme, la ramification ne serait pas visible. 243 A un moment de son evolution, le contenu des tubes se deverserait dans un renflement qui, en s'arrondissant et en se separant des filaments par des parois, deviendrait hypnocyste. Celui-ci se remplit souvent d'une huile contenant de rhematochrome ; au renouvellement de la Vegetation, ses gametes copuleraient comme il a ete indique precedem- ment. Klebs a rencontre des micro- et des macrogametes. II y a donc tendance ä la sexualite. Fig. 169. Chlor ochytrium Leninae A — F ; A— B, penetration de la cellule entre deux cellules epidermiques ; D— H, Chi. Enyanum. (D'apres Klebs). II me reste ä faire la critique du genre Scotinosphaera. Sa morpho- logie est ä peu pres celle du genre Centrosphaera de Borzi. Klebs pretend que le contenu se divise en masses ellipsoides qui se fusionneraient une ou deux fois avant de produire des zoospores. Cela est tres douteux et demande ä etre revu. 244 Ne paraissent appartenir aux Protococcacees que les genres Chlo- rochytrium, Endosphaera et Scotiyiosphaera {Centrosphaera p p.) Clllorocliytlimil Gohn (Klebs emend.) Beitr. zur Biolog. der Pfl. Bd. I. Heft. II. S. 87; Klebs, Bot. Zeit, 1881. Cellules endophytes subsphe'riques ou difformes, isolees; chroniato- phores munis de plusieurs pyrenoi'des ; contenu amylace et huileux. Multiplication par division successive du contenu en beaucoup de gametes bicilies qui sont mis en liberte par gelification de la couche interne de la membrane; ils copulent dans la vesicule et se meuvent comme zygozoospores, s'arretent, s'entourent dune membrane cellulosique et germent en penetrant entre deux cellules epidermiques au moyen d'un prolongement siphone. — Hypnocystes en hiver. Chlorochytrium Lemnae Cohn. Cellules ordinairement spheriques ou ellipsoides ; au dessus de chaque cellule se trouve un bouton cellulosique, residu de la membrane aban- donnee par la zygozoospore en germant. Dans les intercellulaires de Lemna trisulca, commune. (Klebs, 1. c.) Le Chi. Knyanilm Klebs qu'on trouve dans les Lemna minor et L. gibba parait different. Les cellules ont souvent une forme de poire ou, si elles sont difformes, elles ont generalement un prolongement utriculaire, les zoospores biciliees ne copulent pas (Klebs). Pliyllobiuui Klebs. Bot. Zeit. XXXIX, 332. Thalle filamenteux, ramifie, vert, non cloison- ne ou cloisonne, penetrant dans les faisceaux des nervures ; le contenu se deverse dans un hypno- cyste spherique; parfois cellules sans tubes ou ä tubes rudimentaires ; macro- et microgametes bi- cilie's; zygospores 2-ciliees (?). Germination par un tube simple ou plus souvent ramifie. Fig. 170. Phyllohium dimorphum Klebs (d'apres Klebs). 245 Phyilobium dimorphum Klebs, 1. c. 333. Endophytes dans les feuilles d'Ajuga, de Lysimachia Nummularia, Chlora, etc. Chromatophores rayonnants, munis chacun d'un pyrenoi'de. Scotinosphaera Klebs. Bot. Zeit. XXXIX, 333. Cellules ordinairement codioliformes ; bouton cellulosique ä couches concentriques ; utricule arrondi oudifforme; chromatophores rayonnants, (pyrenoides ?). Klebs pretend que le contenu, apres s'etre divise en plu- sieurs parties, se refusionne (?) et qu'il donne seulement tardivement naissance ä des zoospores. Pas de copulation connue. Genre tres problematique. Scotinosphaera paradoxa Klebs. Clietopeltidacees. De tous les groupes que nous avons etablis, c'est le seul qui ne nous parait pas tres naturel. Ses affinites sont obscures, meme si on le limite aux seuls genres Chaetopeltis , Myxochaete et Dicranochaete. Malheureusement, la connaissance exacte des soies, leur valeur et leur origine, est encore ä etablir. Les especes qui forment des disques rappellent les Tetraspora ou les Ulvacees, mais leurs soies muqueuses, si rudimentaires qu'elles soient, rappellent les Chetophoracees. La structure cellulaire du Chaetopeltis minor Moeb. est presque identique ä celle de Monostroma. La disposition des cellules en une couche, le chromatophore en plaque, ä bords plus ou moins lobes (ce qui a fait croire ä M. Moebius qu'il y aurait plusieurs chromatophores), un gros pyrenoi'de completent cette similitude. Quant au developpement du thalle, il resulte, selon Moebius, de la ramification d'un filament primitivement ramifie lateralement, qui ne devient dichotomique que par suite de la concrescence complete des filaments rayonnants (Huber) *. Le pyrenoi'de est bien reellement toujours present, quoique Wille ne l'indique pas (Wille, Chlorophycees, 1. c). II n'y a guere, je le repete, que les soies muqueuses qui caracte- risent cette serie. Schmidle ^) a decrit une espece de Chaetopeltis qui ne differe du ') Huber. Chetophoracees epiphylles. Ann. des Sc. nat. 1. c. 2) Schmidle. Hedwigia, 1897, Heft I. 246 Ch. minor et du Ch. orhicularis que par la disposition plus irreguliere des cellules et par le diametre plus considerable. Quant au Ch. orhicularis Berthold, il faut supposer que c'est sim- plement un etat plus robuste produisant des zoospores au Heu de gametes. Ces zoospores sont ä 4 cils. Elles sont d'abord entourees par une vesicule, comme cela a lieu autre part. II est vrai qu'on peut homologuer tout aussi bien ce developpement ä celui des prothalles de Stigeoclonium. Ceci montre d'ailleurs combien etroites et continues sont les relations de ces divers groupes d'algues inferieures. Les soies muqueuses ont ete etu- diees par Huber et j'ai eu l'occasion de verifier ses donnees. Le Ch. or- hicularis, qui est commun dans les fosses et les mares, ne forme pas toujours des soies; elles apparais- sent, au contraire, parfois en grand nombre. On les voit s'attenuer en une longue pointe effilee; ce sont certainement des dependances de la membrane. C'est sans doute ici qu'il faut placer le singulier genre Dicrano- chaete Hieron., dont on a souvent Fig. 171. Conochaete Klebahnü Schmidle fait une Protococcacee. Elle vit sur ^"^ ^' ^■^^'- ^^^*^°^^ «P^^^"^ ^ ^'^''''' les plantes submergees des tourbieres. Sa cellule peltiforme, ä pyreno'ides parfois nombreux, rapellerait les Protococcacees, mais ces dernieres sont ge- neralement libres et, quand elles se fixent, elles le fönt d'une autre maniere. En ou- tre, on n'a jamais signale de veritables soies muqueuses chez ces Protococcacees, qui developpent rarement des zoospores. Quant ä la struc- ture de la membrane, si bien etudiee par Hieronymus, eile n'a pas son correspondant autre part. un petit thalle. (D'apres Schnndle). Fig. 172. Myxochaete harhata (Kn. Bohlin) deve- loppement du thalle. 247 Le Myxochaete de Bohlin est evidemment tres semblable ä un Chaetopeltis. Le developpement de leur disque se fait par un procede analogue ä la division de ceux de Chaetopeltis, mais rappeile en meme temps, ä ses debuts, le mode de cloisonnement des etats larvaires des Volvocinees, et ceux des thalles orbiculaires des Cephaleuros, des Phycopeltis et des genres que Wille reunissait sous le nom de Mycoideacees. Quant aux Chetospheridiees, elles rappellent extremement par la dis- position de leurs cellules, leurs filaments courts rampants, ä ramifica- tions laterales et courtes, le genre Aphanochaete parmi les Chetophoracees. La presence de soies engainees, presque coleochetoides, les rapprochent encore plus des Chetophoracees-Coleochetees. Fig 173. I, ConocJiuete comosa Kleb. II, Conochaete Kleba/inii Schmidle. Gelee munie de ?es soies muqueuses partant d'une base conique ; III, Conochaete polytricha Kleb., base de la soie lamellaire. Les soies muqueuses ne fönt d'ailleurs pas completement defaut autre part. Je rappellerai Celles de V Apiocystis. Mais ici on a montre que la soie est traversee par un pseudo-cil, ce qui n'a pas encore ete fait pour les Chetopeltidees. Ce groupe provisoire est aussi un arrangement biologique. Toute son evolution ontogenique est dominee par son somatropisme particulier qui determine la dorsiventralite. Cette derniere apparait dans les series 248 les plus diverses : Chetopeltidacees, Trentepohliacees, Coleochetacees, Myrionemacees, etc. '). On n'a laisse ici que les genres qui presentent des affinites avec les Tetrasporacees et les Chetophoracees inferieures. Chetopeltidees. Thalle pauci- ou pluricellulaire en disque rampant pseudo-parenchy- mateux, ordinairement entoure d'une gaine muqueuse de laquelle par- tent des sois muqueuses simples ou ramifiees. Reproduction par zoospores et gametes bicilies. A. Soies non engainees simples. Thalle en disque, soies rares Chaetopeltis. deux soies par cellules . . . Myxochaete. B. Soies non engainees, ramifiees, thalle unicellulaire ... . . Dicranochaete. C. Soies simplement engainees issues de la membrane cellulaire. base de la soie (gaine) conique . Conochaete. gaine de la soie tubuleuse . . Chaetosphaeridiiim. D. Soies doublement engainees . . Dicoleon. Chaetopeltis Berth. (1878). Untersuch, über die Verzweigung einiger Süsswasseralgen, p. 40. Thalle discoi'de, suborbiculaire, ä cellules disposees plus ou moins en series rayonnantes, ä croissance marginale comme celui de Coleo- chaete et de Cephaleuros, mais plus gelatineux, tout entoure d'une gelee qui se prolonge par places en soies muqueuses inarticulees simples et longues; chromatophore en plaque parietale muni d'un seul pyreno'ide. Multiplication : par zoospores nees par 2—8 dans une cellule mere (A. Berthold), ä 4 cils, semblables ä Celles de Monostronia; gametes semblables ä deux cils (Moebius). Ch. orbicularis Berth. 1. c. p. 53, t. IV, f. 6—14; Huber 1. c. 297, Tab. XI, 710; Ch. minor Moeb. 1. c. Beitr. zur Kenntniss der Algengatt. Chae- topeltis in Ber. d. d. bot. Ges. 1888, t. XII. ') Chodat, 8ur quelques caracteres ephartnoaiquea des algues epiphylles. 249 Thalle de dimen- sion variable, 150 p. — 1 mm.; chroma- tophore irreguliere- ment perfore (Huber); pyrenoide et noyau distincts, zoospores quadriciliees, 1 1 — 1 3 [j. ou 8 — 10 sx^ ment s'allongent, puis donnent naissance ä un premier rhizoide court et a un poil souvent tres long et unicellulaire. II y a dans ces premieres phases du developpement beaucoup d'analogie avec les Stades analogues de Chaetophora. Gay attribue trop d'importance aux premieres phases de la division, qui sont tres variables, et le poil loin de naitre tardivement peut se former des le debut et en meme temps que la rhizine. s Fig. 231. Draparndldia plu- mosa. — A, sommet d'un ramuscule au moment ou les zoospores vont etre mises en liberte ; B-C, zoo- spores (les cils ne sont pas indiques) . Clieloplioracees. Algues filamenteuses, ramifiees, ä cellules uninucleees, ä chromato- pliore unique, en plaque parietale, ä un ou plusieurs pyrenoides ; ramifi- cations terminees en pointe ou prolongees en poil pluricellulaire hyalin ou souvent munies de soies. Thalle souvent differencie en un rhizome ou en rhizines et en tila- ments dresses. 315 Multiplication : par zoospores bi- ou quadriciliees ; par isogametes Oll heterogametes ; par akinetes hypnospores. Cette famille ne differe des Pleurococcacees que par la presence de poils ou de ramifications nettement aigiies et par la presence constante des pyrenoides, , Synopsis des genres suisses. A. Euchetopliorees ; rameaux pointus ou termines en poil pluricellulaire. Thalle dresse differencie en filament principal plus epais et subhyalin et en ramifications dimorphes Thalle non differencie en tronc et branches distincts, muqueux ou non gelifie . Thalle defini, gelifie macroscopique B, Chetonemees ; cellules portant des soies dorsales, unicellulaires. Endophytes dans la gelee d'autres algues . Epiphytes sur la membrane des algues Draparnaldla. Stigeoclonium. Chaetophora. Chaetonema. Aphanochaete. Drapariialdia Bory (1808). Ann. Mus. XII, p. 399. Filament principal ä cellules dolioliformes ä chromatopliore equato- rial, en bände regulierement frangee, pale. Ramifications alternes ou opposees ou verticillees, les secondaires portant des bouquets de ramus- cules, termines par des longs poils. Zoospores naissant par 1-4 (?) de chaque cellule normale des rami- fications, quadricilie'es, germant en produisant tout d'abord un poil hyalin. Thalle gelatineux informe, permettant d'apercevoir ä l'oeil nu les fascicules des ramuscules tertiaires et ayant une certaine analogie d'ap- parence avec celui de Batrachospermum. Draparnaldia plumosa (Vauch) Ag. Syst. p. 58; Batrachospermum plumosum Vaucher. Hist. d. Conferves t. XI, f. 2. Thalle muqueux d'un vert assez gai ou pälissant, de 1-10 cm., lais- sant apercevoir les glomerules des ramuscules. Diametre du filament primaire 40-50 [x, ä cellules egales ou ä diametre transversal, plus fort ou rarement moindre, un peu doliiformes ; rameaux secondaires opposes ou alternes, e'galement plus ou moins legerement moniliformes, ä chro- matophore comme celui des filaments primaires, ä cellules proportion- 31G nellcmont plus allongees; Celles des rameaux tertiaires cylindriques s'at- teniiant insensiblement en un poil court ou allonge. Cette espece se distingue surtoutparrappareiicedesglomerulesformes par les ramuscules, qui est ici ä contour lanceole et la rarete des poils. Les Draparnaldia cruciata Hicks et D. Billimjsii Wood ne sont que des formes de l'espece precedente oii les rameaux sont verticilles par 4 ou par 3. Environs de Geneve : Route de Fontenex, etc. Draparnaldia glome- rata(Vaucli.) Ag. Syst. p. 59; Ba- trachospermum glomeratum Vauch. 1. c. Ne differe guere du precedent, sinon par sa taille plus robuste, ses fila- ments primaires nettement etran- gles, ses glome- rules de ramuscules ä contour ovale (ex- cepte les poils) et ses poils nombreux. Environs de Ge- neve : Chambesy, fontaine ; ä l'em- bouchure du lac avant Bellevue ; ruisseaux pres de Gaillard, etc. (Chod.) ; Loex, Troinex (Vauch.); canton de Vaud dans le Selvoge (Corbaz); environs de Bale (Borge) ; abondante dans les ruisseaux a cours tranquille ä Champex (Chod.) Fig. 232. Draparnaldia glomerata. — Figure montrant l'ordre des ramifications primaires, secondaire3 et tertiaires ; deux cellules en voie de division. Chaetophora Schrank (1789). Bair. Fl.; Myriodadylon Desv. (1809) Journ. bot. II, 307. Thalle gelifie defini, macroscopique, continu, souvent assez ferme; filaments centraux, plus ou moins rayonnants, allonges, peu ramifies et portant ä leur extremite des bouquets de ramuscules en corymbe ou en 317 capitule, plus vivement colores et dont quelques-uns, souvent les ex- terieurs, se prolongent en un long poil hyalin, les autres se terminent en pointe courte. Zoospores bi- (ou 4- ?) ciliees ; hypnospores brunes, resultant de la transformation des cellules des rameaux ultimes. Thalle globuleux ou en vesicules globuleuses plus ou moins confluentes, ou dichotomique en corne de cerf. Ch. pisiformis (Roth), Ag. Syst. p. 27. Batrachospermum ufriculatum Vauch., bist. Conferv. t. XII, f. 2-3. Thalle hemispherique d'un vert gai, de la grosseur d'un pois, isole ou confluent, ä ramuscules terminaux, rarement termines en poils groupes en pinceaux, un peu toruleux. Diametre des filaments primaires 9-15 [>., ä cellules 2-5 fois plus longues. St-Gall (Wartm.) ; environ de Geneve (Vaucher); St-Cergues, Chä- telaine, (Theobald); Fosse de la Belotte, ruisseaux du coin, Geneve (Chod.) Chaetophora elegans (Roth), Agh. Syst., p. 27. Differe du precedent par son thalle ordinairement plus mou, ses filaments et ramuscules plus allonges (7-12 ^), le plus souvent termine's en poil hyalin, tres allonges; longueur des dernieres dichotomies qui portent les ramuscules plus ramifies, 300-500 p. ; diametre de ces fila- ments 10-12 ;j,. Ruisseaux et fosses tranquilles ou meme agites, mais coulant sur la mousse. Champex (Chod.); Marais de Troinex, (Crevin); Grand Piton (Theo- bald); Grand St-Bernard (oü? de Wildm.). Chaetophora Cornu-Damae (Roth), Syst. 29; Rivularia Cornu-Damae Roth, Cat. bot. III, 332, Fl. Dan. 1488 ; Batrachospermum fascicidatum Vauch. 1. c. 116, t. 13, f. 1-2; Ch. endiviaefoUa Ag. (Gray). Kütz. Spec. 532. Thalle assez forme, elastique, difforme ou couvert de papilles courte- ment dichotomiques, coralloi'de ou en corne de cerf, plus ou moins aplati et dichotomique, les dernieres ramifications courtes (1-8 cm.). Fila- ments primaires dichotomiques, se dichotomisantd'unemaniere tres repetee vers le sommet; longueur des rameaux qui supportent les ramuscules penicilles, c'est-ä-dire les dernieres dichotomies, ä peu pres 100-130 p. Chaetophora tuberculosa (Roth) Hook., in Ag. Syst., p. 27. Thalles gelifies, tout d'abord pulvinule, puis cerebroides, ä surface granuleuse non lisse; proeminences de 0,5-1 mm., souvent plus vivement 318 colorees; niasse golatineuse, ordinairement plus fermc quo dans le Ch. cle(/(ins et moins hyaline; ontre-noeuds moyens proportionellement beau- coup moins longs que dans Ic Ch. eleyans, ramuscules terniiuaux fasci- cules en pincoau ä filets inegaux, le terminal souvent termine en un long poil, plusieurs groupes en un corymbe compose assez dense et a €ontour largement tiiangulaire. Ce sont ces bouquets qu'on aper^oit a un faible grossissement vus superficiellement, comme une tache verte layonnante. Diametre des filaments vegetatifs '.)-14 [x, les terminaux parfois renfles et un peu monilifonnes. Eaux limpides ou tourbeuses t?), ordinairement en colonies cerebri- formes de 1-5 cm. lluisseau qui descend au-dessous du chemin de la Croisette, Ar- chanip p. Geneve (Cliod.) ; Grande-gorge (Saleve), Pierre aux Fees, entre Veyrier et Etrenibiere (Theobald); Peter et Paul (St-Gall), (Wartm.) ; ■Samaden H*^" Engadine (Brügger). On a etabli plusieurs autres especes qui sont mal definies : Ch. radialis Kütz, Phyc. german., qui parait etre un stade jeune de Ch. elegans et non de Ch. pisiformis, comme semble le croire de Toni. Ch. fagelJifera Kütz. Sp. ne parait etre qu'un etat de Ch. elegans, ä filaments un peu plus epais. — Le Ch. monilifera Kütz. n'est evidemment qu'un etat oü les ramuscules terminaux se transforment en hypnocystes ; il en est de meme du Gh. pachijderma AVittrock, mais il est impos- sible de les rattacber ä l'une des especes connues. II est probable que les especes de ChaetopJiora sont plus nombreuses, niais elles n'ont jamais fait l'objet d'un travail serieux et critique. Nous n'avons pas su jusqu'ä present decouvrir d'autres especes que celle qui precedent. Sti^eocloiiiuni Kützing (1843). Phycolog. general. p. 253. Thalle filamenteux, ramifie, non diffe'rencie en tronc principal et ramifications ; toutes les cellules sauf Celles des poils sont zoosporipares ; ramifications isolees, souvent tres allongees, jamais groupees en fasci- cules denses, souvent regulierement ramifiees ä ramuscules courts, acu- mines ou termines par un long poil hyalin. Talon prothalliforme ad- lierent au substratum, parfois gelifie et palmelloide. Zoospores 4-ciliees, 1 ä plusieurs par cellules : macro- et microzoo- spores ; gametes bicilies. 319 Stigeocionium tenue (Ag.) Rbh., Fl. Eur. Algar. III, p. 37' Tlialle lubrique, informe non defini, 5-50 mm. ; filaments peu ra- mifies; branches simples ou peu divisees, ne se terminant pas eii un Fig. 2dS. Stigeocionium sp. — Stades divers de la germination des zoospores. (Carouge). poil; cellules du tronc 1-3 fois plus longues que larges, 9-15 [l de diam., un peu articulees, de lä l'apparence legerement toruleuse du filament. Cette espece est tres variable et difficile ä delimiter. Faucille pres de Geneve; Vuaclie, dans un petit ruisseau; Carouge pres d'une fontaine. Stigeocionium protensum (Dillw.) Kuetz. Sp. Alg. 355. Differe du precedent par ses thalles plus courts, par ses filaments ä rameaux allonges termines par un long poil hyalin ; cellules de 12-16 [i. 320 epaisses, cylindriques aussi longiies ou deux fois plus longues ; les ra- imiscules sont ordinairement isoles. Sources au-dessous d'Arcliainp p. Geneve (Theobald) ; ruisseau pres de la Belotte, Geneve (Chod.). Fig. 234. — Stigeoclonium protensum. — P, filament dressö donnant naissance a deux rameaux qui se terminent par un poil dont on n'a dessine que la base ; G, origine d'une ramification ; H, ramifications avec poils. Stigeoclonium longipilum Kuetz. Spec. algar. 354, Filaments groiipes en petits bouquets ä elements radiants, cespiteux 5-10 mm.; thalle peu gelatineux d'un vert gai; cellules 11-14 [>., egales oa 2 fois plus longues; ramifications rares groupees vers le haut et terminees par un long poil hyalin ; filaments un peu articules, un peu toruleux. Var. lacustre nah. Filaments vers la base, a cöllules allongees, desquelles procedent des 321 rhizoides nombreux, disposes en corbeille et au moyen desquels le thalle se fixe. Abondant sur les Cladophora du rivage caillouteux du lac de Geneve. Stigeocionium subsecundum Kütz. Sp. Alg. 352. Filaments peu ramifies, ä ramuscules insensiblement attenues vers l'extremite, tres hyalins, disposes en un strate mince floconneux, mu- queux; diam. des cellules inf. 10-20 \l, 4-6 fois plus longues; ramus- cules plus ou moins unilateraux. Fig. 235. Stigeocionium longipilum var. lacustre nob. — A, filament sur leqiiel on voit bien la croissance intercalaire; B-C, filaments produisant des rhizoides. Cette espece est surtout caracterisee par sa teinte claire, ses cel- lules tres allongees et ses ramuscules raccourcis. Trouve par Kützing dans les eaux sulfureuses d' Aarziele pres de Berne. Stigeocionium variabile Nseg., in Kütz. sp. 352. Filaments peu ramifies, pas toruleux, ä membrane mince, paraissant le plus souvent non ramifies ; diam. des cellules 6-6,5 [jl, Assez commun dans les aquariums, les cultures, etc. Geneve, Zürich. 22 322 B. a. Clietoiiemecs isojraiues. On peut reunir sous ce nom les Chetophoracees dont les poils sont unicellulaires, articules ou de simples expansions qui restent en continuite avec les cellules meres, et sont en realite des soies. Pour le reste elles rappellent extremement les autres Chetophoracees. Chaetonema cependant forme un type de pas- sage. Pour se rendre compte du mode de ra- mification, dit Huber, il faut prendre la germi- nation comme point de depart. Cette algue qui vit en endophyte dans la gaine des Batracho- spermes s'enfonce directement dans ce mucus, ten- dant ä s'approcher de Taxe principal. Arrivee lä, quelquefois plus tot, eile se recourbe et rampe parallelement ä cet axe, produisant 9a et lä des rameaux qui lui ressemblent par leur aspect et que l'on a appeles primaires. Ils servent ä im- planter l'algue verte dans le Batrachosperme. Sur ces rameaux primaires, souvent dejä sur le filament germinatif, penetrant dans le mucus, il se forme des rameaux qui, au lieu de penetrer et de ramper le long des axes du Batrachosperme, s'elevent perpendiculairement et se dirigent vers la surface de la gaine gelatineuse. Ces rameaux secondaires portent souvent des rameaux ter- tiaires et ainsi de suite, de sorte qu'il resulte de ces ramifications un buisson rameux. Les rameaux secondaires, tertiaires, etc., peuvent etre repre- sentes par des poils unicellulaires qui, comme les rameaux vegetatifs, sont souvent inseres en serie linilaterale. L'insertion d'un rameau secondaire sur le filament primitif se trouve toujours du cöte externe et le plus souvent sur le milieu d'une cellule. L'insertion des rameaux et des poils secondaires et tertiaires devient de plus en plus nettement terminale ä mesure qu'on se rapproche de la surface du thalle du Batrachosperme. Quand la pointe d'un rameau secondaire ou tertiaire a atteint ä peu pres la limite exterieure du mucus, eile arrete son developpement vegetatif et ne fournit plus que des poils vers l'exterieur. La longueur des cellules diminue generalement de la base au sommet. Fig. 236. Sti(jeodonium flagelliferum. — Thalle ramifie (d'apres Tilden). 323 Les zoospores naissent par bipartition du contenu cellulaire dans ]e sens transversal ou longitudinal. Elles possedent 4 cils et ordinairement un point rouge. Leur germination se fait par production d'un tube ger- minatif hors de la zoospore qui conserve pendant longtemps encore sa forme arrondie. alors que tout un filament et ses ramifications sont dejä constitues. Fig. 237. Chaetonema irreguläre Nowak. — (D'apres Huber). On a decrit une fragmentation du thalle par gelification de la couche mitoyenne et d'autre part, comme chez les Stigeoclonium, les poils uni- cellulaires peuvent terminer ou remplacer les rameaux vegetatifs. L'ho- mologie de ces formations avec les rameaux vegetatifs est evidente ; ce sont simplement des cellules appauvries et nucleees. Huber a decrit la Vegetation du Chaetonema irreguläre ä l'etat libre. Dans ces conditions le thalle ramifie perd ses poils. Certains rameaux, correspondant aux rameaux qui donnent les zoospores dans les plantes endophytes, gelifient leur membrane, et leurs cellules, s'arrondissant dans l'interieur de la gelee, constituent un etat palmelloi'de. En d'autres points, certaines cellules d'un rameau se renflent et commencent ä bourgeonner. Les bourgeons, d'une forme hemispherique au debut, s'arrondissent plus tard et se separent de la cellule mere par une cloison. La cellule fille, pourvue d'un chromatophore et d'un pyre- noide, peut etre mise en liberte par gelification et diffluence des couches 324 Fig. 238. Chaetonema irreguläre. — A, 1-7 germina- tion de la zoospore ; B, terminaison d'un filament et Insertion d'un poil (soie); C, disposition du Chaetonema dans la gelee du Batrachospermum dont on voit les extremites des rameaux; D, zoo- j^pores. exterieures de la mem- brane qui la reunissait a la cellule mere. II n'est pas rare de rencontrer un ra- meau completement cou- vert de ces bourgeons. Des cellules isolees peu- vent se renfler beaucoup et finalement former des bourgeons ä leur surface. Rarement dans ces condi- tions les bourgeons s'al- longent immediatement en filaments. Ces cellules don- nent finalement naissance ä de nombreuses cellules spores. Cette formation des bour- geons est evidemment ana- logue ä Celle des poils qui naissent aussi par bour- geonnement, comme d'ail- leurs souvent les rameaux dresses de plusieurs Stigeo- clonium. B. b, Clietoiiemees lieteroffames. Aphanochaete repens est une algue commune sur les filaments d'Oedo- gonium, de Cladophora et de Mougeotia. Elle forme des filaments courts, peu ramifies ; les cellules portent ordinairement un poil unicellulaire sur le dos. Le nombre des poils peut varier sur chaque cellule (Schmidle). Dans les cultures les poils sont remplaces quelquefois par des rameaux dresses, mais on ne les a pas observes dans la nature. Ces poils sont un peu epaissis en tubercule ä leur base ; ils sont separes de la cellule mere par une cloison et ne doivent ainsi pas etre confondus avec les soies, communes chez certaines Chetophoracees. Leur developpement est le suivant: la cellule pousse une papille, dans la- quelle se rend Tun des noyaux resultant de la division du noyau de la cellule mere. Peu apres son allongement une cloison separe le jeune poil de la cellule mere. puis ce dernier s'allonge beaucoup tout en se 325 renflant en bulbe ä la base. II est probable que le noyau de ce poil s'atrophie completement. Ces poils unicellulaires finissent toujours par tomber, et il n'en reste que la partie inferieure, dont la membrane est plus ferme. Les poils peuvent etre remplaces par d'autres qui naissent sur les memes cellules ä cöte des premiers. Schmidle a decrit une seconde espece d' Aphanochaete, dans laquelle les poils sont nettement engaines ä leur base. On a d'ailleurs considere les bases curieuses des poils de V Aphanochaete repens comme engainees. Les zoospores naissent au nombre de deux ou d'une, ou meme de quatre dans chaque cellule. Dans les filaments rampants elles commencent ä se former par les cellules du centre ; dans les filaments dresses au contraire, elles se for- ment ä l'extremite des filaments. Dans un milieu concentre , les zoospores passent ä l'etat de spores. Par diffluence des mem- branes et nouvelles divi- sions il en resulte de petits amas ; d'autres s'agrandis- Fig. 239. Chaetonema irreguläre. — Developpement sent et forment en bour- libre dans milieu de culture liquide. — A, fila- geonnant un etat parti- ment saus poils ; B C, D, H H G, filaments anor- ^^^.^^ ^^.^ ^.^. j^ maux bourgeonnants ; I, cellule geante ; J, etat palmelloide ; E, G, etat botryoide sporulant (d'apres Chaetonema. Les zoospores Huber.) sont mises en liberte par rupture de la cellule. Une vesicule entoure ces elements mobiles au moment de leur emission. La germination de ces zoospores est variee, tantöt unilaterale tantot bilaterale. Le premier cas est le plus commun dans la nature. Les zoospores varient beaucoup comme grandeur; leur point rouge est present ou rarement absent. Le genre Aphanochaete est tout particulierement interessant ä cause de sa reproduction sexuee. Dans les thalles issus des zoospores on peut voir se differencier les 326 cellules centrales en oogones. Dans ces derniers s'accumule une quantite considerable de matieres amylacees et oleagineuses, parmi lesquelles de grosses gouttes huileuses. Les antheridies sont des cellules peripheriques, presque incolores, beaucoup plus petites et souvent groupees d'une fagon particuliere. On les voit naitre quelquefois sur de courts rameaux dresses (f. 241)^ d'autres fois ce sont des cellules terminales. Fig. 240. Aphanochaete repens. — A, filament simple, dont deux cellules ont porte des poils qui sont maintenant tombes; B, origine d'une soie; C, filament simple; D, id., bicellulaire ; E, oogone plurisete ; F, commeucement d'une difterenciation en cellules centrales renflees et cellules centrifuges etroites; G, stade unicellulaire. Comme les zoospores dans les cellules du thalle asexue, les anthe- rozoides naissent dans les antheridies par un ou par deux; comme les premieres, ils sont entoures d'abord d'une vesicule hyaline. Celle-ci difflue bientöt et les antherozoides, qui presentent des mouvements tres vifs, sont mis en liberte et parcourent rapidement le liquide, Le chro- matophore y est reduit et l'extremite anterieure etiree en bec hyalin, qui porte 4 cils. II y a deux vacuoles pulsatiles. Les antherozoides sont plus petits que les zoospores. L'oogone est une cellule qui porte un poil. Ce dernier tombe d'abord; l'oeuf est mis en liberte par rupture de la membrane de l'oogone au sommet. II est expulse, mais reste encore entoure d'abord d'une vesicule hyaline, tout ä fait comme les zoospores, dont il ne differe 327 que par ses dimensions plus considerables et par son contenu plus riche en matiere de reserve. Fig. 241. Aphanochaete repens. — A, fllament differencie en cellules centrales — sporanges, sp., dont deux sont vides ; une autre contient les zoospores ; cellules peripheriques antheridies, vides, an; B, filament ramifie ; Oo, oogones, deux vides ; an, anthe- ridies. — On voit au-dessus d'un des oogones vides, roosphere 4-ciliee approchee par deux gametes mäles. — On a neglige de dessiner la sphere gelifiee autour de l'oosphere (d'apres Huber). Elle ne presente que des mouvements tres faibles ou presque nuls, et c'est dans cet etat qu'elle attend l'antherozoide. La fecondation a lieu par penetration de Tantherozoide dans l'ceuf (v. fig. 242). Le developpement ulterieur n'est pas certain. Fig. 242. Aphanochaete repens. — 1, oosphere atteinte par le bec de lantherozoide; 2, ce dernier couche sur la tache hyaline ; 3, fusion ; 4-5, zygote — au-dessous 3 zoospores (d'apres Huber). 328 Les oogones dejä differencies peuvent, si Ton diminue l'intensite lumineuse, donner naissance ä des zoospores. De müme des oospheres fecondees semblent pouvoir germer directement en donnant naissance ä des zoospores. Schmidle a decrit une seconde espece, VAph. pilosissima Schmidle, qui ne differe de celle decrite plus haut que par les poils engaines et herisses ä leur base et par des antheridies qui se developpent sur le parcours des filaments. Ces observations sont cependant encore douteuses, vu qu'elles ont ete faites sur du materiel fixe ä l'alcool. Fig. 243. Aphanochaete repens. — A, filament bicellulaire, dont l'une des cellules porte un poil ; B, filament paucicellulaire, difFerencie en une cellule centrale contenant un gros globule d'huile (oosphere?); C, filament court sur lequel il est faeile de se convaincre de Thomologie du poil c, et d'une ramification : ce poil doi'sal est en partie remplace par un rameau. (Jardin des Bastions, Geneve). L'affinite de ce genre avec Coleochaete est evidente. Ce dernier n'en differe guere par des caracteres tres importants. L'oeuf reste enferme dans l'oogone; les poils sont remplaces par des soies engainees, mais il est evident d'apres ce qui precede que dans une serie tres naturelle comme celle des Chetophoracees, les poils sont parfois remplaces par des soies et que les deux organes sont homologues (pg. 45). Nous avons vu, en effet, que les soies aussi bien que les poils peuvent dans des conditions donnees passer ä des rameaux dresses normaux (fig. 243). 329 Apliaiiocliaete A. Braun. Thalle rampant, faiblement ramifie, ne se terminant pas en poil, mais portant sur le dos de quelques cellules un poil dresse, un peu renfle en tubercule ä la base et separe de la cellule mere par une eleison. Zoospores quadriciliees ; heterogamie exprimee par des gametes mäles petits ä peu pres incolores, nes dans des cellules plus petites par un ou par deux, quadricilies, et par des gametes femelles nes isoles dans un oogone renfle, souvent setifere et fecondes devant l'oogone peu apres leur expulsion. Ils sont egalement quadricilies et entoures d'une vesicule gelifiee. Aphanochaete repens A, Braun. Verjüng, pag. 196; Berthold, Untersuch, über die Verzweig, einiger Süsswasseralgen, t. 4, f. 2-5 ; J. Huber, Bull, de la Soc. bot. de France, XLL Herposteiron confervicolum Naeg. ; H. repens Wittr. ; H. Braunii Huh Caracteres du genre; diametre des cellules vegetatives 5-12, 10-16; zoospores arrondies ou ovales ; point oculaire absent ou present. Commun aux environs de Geneve sur les plantes aquatiques sub- mergees, en particulier sur les Oedogonium et les Cladophora, Jardin botanique, Pinchat, au bord du lac, etc. (Chodat), Zürich (Naegeli). L' Aphanochaete pilosissima Schmidle ne differe de la precedente que par ses poils ä tubercules basilaires herisses (Hedwigia). L'A. polytricha Nordt. est une espece du genre Conochaete Kleb., et VAph. globosa doit entrer dans le genre Chaetosphaeridium Kleb. (Huber l, c.) Coleoclietacees. Les Coleochetacees sont ä peine differentes des Chetophoracees dont elles ne representent en somme que le terme final de la serie. Ce sont des Chetophoracees ä sexualite nettement differenciee. Le genre Aphano- chaete dans la famille precedente est si voisin de ces plantes-ci, qu'on hesite a le placer encore parmi les Chetophoracees. En effet, l'hetero- gamie y est tout autre que chez ses congeneres ; mais la presence de 4 cils, la structure du thalle en fönt plutöt une Chetophoracee qu'une Coleochetacee. Dans ces dernieres on peut distinguer, quant ä l'appareil vegetatif, 330 deux types principaux: les especes ä thalle rampant et celles dont le thalle est dresse comme chez les Chetophoracees. Les especes ä thalle rameux dresse sont gelifiees et forment de petits coussinets sur les plantes aquatiques ou sur les pierres. Ce sont Fig. 244. Coleochaete pulvinata. — K, L, M, N. 0, developpement d'un petit thalle a partir de la zoospore ; P-V, thalles plus avances, dont S et V ont dejä emis des zoospores. - En P, on voit une des cellules du contenu de i'oogone germant. des filaments dont la ramification ne difPere pas essentiellement de celle d'un Stigeoclonium. Des soies naissent sans ordre de certaines cellules, dans la partie superieure des filaments. Ces soies sont toutes entourees d'une gaine ä leur base et peuvent s'allonger demesurement. 331 Le developpement de cette plante (C. pulvinata) qua l'on peut considerer comme la moins modifiee des Coleochetees, se fait ä partir d'une zoospore qui, s'etant subdivisee en deux, tantöt continue son developpement dans la meme direction et produit alors un anneau, tantöt se subdivisant en sens contraires, donne naissance ä des thalles rudimentaires de quatre cellules, qui poussent tres irregulierement des papilles et finalement des filaments courts. Sur les cellules arrondies se developpent de bonne heure dejä, soit des boutons cellulosiques, soit des soies normales. Ce petit thalle n'est rampant qu'en partie ; dejä alors des cellules s'elevent et sont l'origine du thalle dresse. En tout ce developpement il y a une similitude parfaite avec ce que l'on a decrit pour les Chetophoracees. La ramification se fait dans cette plante comme chez un Aphanochaete. C'est au-dessous de la paroi superieure que se produit une papille, qui se separera de la cellule mere par une cloison. Les cellules terminales fonctionnent comme cellules meres ; ces dernieres ne se ramifient pas. Le premier developpement tel qu'il a ete decrit par Pringsheim ne cadre pas exactement avec ce que je viens de decrire. Cet au- teur en effet assimile parfaitement le C. pulvinata avec le C. soluta dans son premier developpement, Sans cependant figurer les Pre- miers etats. La germination du C. soluta dont le thalle presente un soma- tropisme tres marque, se fait apres la division de la zoospore en deux, par production de papilles aux depens de ces cellules ; il y a, des le debut une tendance marquee ä la ramification dichotomique. Cela est evi- dent quand on jette un coup d'oeil sur la succession de ces premiers etats. L'adhesion au substratum provoque chez toutes nos algues vertes dorsiven- trales filamenteuses une ramification dichotomique. Cela est evident dans plusieurs Gongrosira, chez les Cephaleuros, les Phycopeltis, sans que ce mode de ramification puisse etre un indice de l'affinite. Cela est simple- ment un effet de l'adherence au substratum. Meme chez des Cyanophycees oii la ramification par dichotomie n'est certainement pas habituelle, le genre Hyella montre tres souvent le meme phenomene, du, ici aussi, ä l'action du substratum. Gräce ä cette dichotomie naissent les thalles si caracteristiques figures. Finalement, ce developpement se faisant tres regulierement en Flg. 245. Coleodinele soluta. — Portion du thalle d'apres Pringsheim. 332 rayonnant autour d'un centre, il se produit un faux parenchyme par le fait de la proximite des filaments et des ramifications. Le troisieme type est represente par le C. scutata, une espece bien commune sur les feuilles et les tiges des plantes aquatiques submergees. Ici la zoospore se divise en deux cellules superposees ; la superieure se termine par un poil et reste indivise, tandis que l'inferieure se mul- tiplie par des cloisonnements repetes et forme un disque ä une seule assise de cellules, dont les cellules sont arrangees concentriquement en cercles autour du point de fixation de la zoospore. Sur ce disque on peut voir la cellule qui etait le resultat de la division transversale de la zoospore. Des que, par les premiers cloisonnements qui ne sont pas toujours reguliers, il s'est forme aux depens de la cellule inferieure issue de la zoospore, un petit disque, ce dernier ne s'accroit plus que par division des cellules peripheriques. C'est ainsi que le disque croit exclusivement ä la Peripherie, tandis que le centre cesse de s'accroitre. La division des cellules peripheriques se fait seit par des parois radiales, soit par des cloisonnements tangentiels. Par les divisions tangentielles le nombre des cercles concentriques est augmente, tandis que pour suivre cet accroissement, des parois radiales ramenent les cellules ä un volume normal. Pringsheim a trouve que le nombre des cloisons tangentielles etait superieur ä celui des cloisons radiales, c'est-ä-dire que la division radiale ne se fait qu' apres plusieurs divisions tangentielles. Si ce cloisonnement se faisait avec regularite, tout le thalle serait compose de cercles parfaits et concentriques^ mais l'accroissement est indefiniment variable; chaque segment peut s' allonger independamment et se cloisonner de meme. Ainsi naissent des disques dont le contour et l'arrangement cellulaire est soumis ä bien des variations. Les premieres divisions dans la cellule inferieure du thalle se fönt, d'apres Pringsheim, ordinairement comme suit : Apres une premiere division, les cellules s'allongent et se subdi- visent irregulierement en 4 cellules qui, ä leur tour seront decoupees tantöt par des parois tangentielles, tantöt par des parois radiales. Mais ce developpement varie d'une plante ä l'autre. Ces divers types sont reunis par des intermediaires, qui rendent la determination difficile. C'est ainsi que le C. divergens ressemble au Fig. 246. Coleochaete soluta. 333 C. pulvinata, mais au Heu de donner naissance ä des coussinets comme ceux de C. pulvinata, il forme un thalle tres irregulier et non reguliere- ment rayonnant. Le Coleochaete irregularis est interessant parce qu'il realise la tendance ä la production d'un thalle applique contre le substratum, mais se ramifiant ä la fa^on de C. pulvinata, c'est-ä-dire sans dichotomie (v. fig. 248). Pringsheim pense que la difference entre C. divergens et C. pulvinata provient du fait que, ä la germination, il n'y a pas formation d'un centre bicellulaire comme celui qu'il decrit pour le C. soluta et qu'il suppose pour le C. pulvinata. Mais j'ai dejä montre que le C. pulvinata germe d'une maniere tres irreguliere et sans doute il en est de meme chez le C. divergens. , En resume le thalle des Coleochaete se developpe : P ä la maniere d'une Chetophorace'e avec rameaux dresses: C. pul- vinata; 2° ä la maniere d'un talon hypothalle de Chetophoracee : C. divergens, C. irregularis ; 3° par dichotomie : C. soluta ; 4° par accroissement marginal d'un petit disque quadricellulaire: C. scutata. Ce dernier mode de croissance peut etre considere comme resultant de la concrescence congenitale de ramifications rayonnantes. II est facile, en effet, de saisir dans un disque de ce type la dichotomisation des series (filaments concrescents), se faisant par des parois radiales au lieu de se faire par des parois obliques comme chez C. soluta. On ne saurait parier ici de soudure, mais neanmoins il semble evi- dent que la concrescence originelle des ramifications de ces plantes a amene ces dernieres ä se segmenter selon des lois qui sont determinees par de nouvelles tensions. On peut considerer ce thalle comme constitue de filaments rayonnants concrescents. Leur croissance se fait principale- ment dans le sens de la longueur ; de la nait une tension maximale dans cette direction, qui explique le cloisonijement tangentiel predominant; mais, avec l'allongement croit aussi la place disponible lateralement et, en vertu de l'expansibilite de ces cellules dans le sens radial, comme dans le sens tangentiel, naissent de nouvelles tensions, qui fönt ap- paraitre le cloisonnement radial. On sait d'apres les recherches de Kny, que le sens du cloisonnement est en majeure partie determine par le sens des tensions, auquel il est generaleraent perpendiculaire. L'absence de rhizoide est generale chez ces plantes. Cela est d'ail- leurs aussi le cas chez les Aphanochaete et chez toutes les algues qui ont un developpement dorsiventral marque. Chaque cellule a un chromatophore parietal irregulier et souvent 334 decoupe sur ses bords. ()n y trouve un oii deux gros pyrenoides. Un gros noyau est toujours voisin du pyrenoide (Oltnians'). Reproduction asexuelle. Chez les Coleochetacees il se forme une seule zoospore par cellule. Oela arrive aussi cbez les Chetoplioracees, mais ce caractere n'y acquiert pas une importance preponderante. Ici, au contraire, cette particularite devient definitive. Lorsque la cellule va donner naissance ä une zoospore, le pyrenoide devient indistinct, des globules d'buile apparaissent et tout le contenu est expulse par gelification du periplasma. Ces zoospores peuvent sortir Fig. 247. — Colcochaete x>ulvinata (d'apres Pringsheim). — A, Portion d'un tballe dresse; on voit le mode de ramification et les soies engainees (h), — au sommet de quelques rameanx sont des oogones (og). des antheridies (an) ; les gametes mäles (z) sont visibles au-dessus du thalle — ; B, oogone cortique ; — C, germuiation de rembryon: a gauche on voit enferme encore dans I'ecorce un pseudo-paren- chyme, a droite l'enveloppe a ete rompue et les cellules embryonnaires sortent; — D, zoospores. par un orifice arrondi de la stirface exterieure des cellules du thalle (C scutata) ou par dissolution du sommet de la cellule terminale {C. pul- vinata). On ne remarque pas de stigma. Les zoospores sont largement ovoides et munies de deux longs cils. On n'y remarque point de bec. Lorsqu'elle se fixe, eile presente d'ordinaire une apparence arrondie. Peu apres s'etre arretee, eile s'allonge transversalement {G. pulvinata), son chromatophore se divise en deux et deux pyrenoides apparaissent. En meme temps les globules d'huile diminuent (v. f. 244). *) Oltmans, F. Die Entwiclelung der Sexualorgane bei Coleochaete imlvinatn, Flora, 1898, 1. 335 Toutes les cellules du disque sont capables de produire des zoospores ; chez les especes filamenteuses, celles-ci naissent aux depens des cellules terminales des ramifications secondaires. Reproduction sexuee. L'heterogamie etant bien marquee, les cellules qui fonctionneut comme gametanges prennent une apparence speciale. L'oogone a, lors- qu'il est pret ä etre feconde, 1' apparence d'une bouteille terminee par un col plus ou moins long. Chez C. pulvinata c'est la cellule terminale d'une ramification qui se renfle (fig. 247 b) et se prolonge en un bec. Finalement le sommet s'ouvre et le contenu s'arrondit en une oosphere. Les gametanges mäles naissent ä la fa^on des ramifications; mais la Papille reste petite et se separe bientot de la cellule mere. II se forme parfois plusieurs papilles semblables (v, fig. an). Chacune s'ouvre au sommet pour laisser sortir le gamete male, qui ne differe de la zoo- spore que par sa grandeur moindre (z). Chez C. pulvinata c'est souvent la cellule support de l'oogone qui bourgeonne ainsi pour produire ces papilles incolores. II y a ordi- nairement 2-3 gametanges mäles sur une cellule mere. Les antherozoi'des sont incolores ou faiblement colores. Dans le C. scutata la formation de l'oogone est mal eonnue. On sait seulement que des cellules du thalle, souvent dis- posees en series concentriques, se renflent beaucoup et deviennent des oogones. On n'y a point vu de col. Par leur deve- loppement excessif, elles debordent sur les cellules vegetatives. Les gametanges mäles sont de petites cellules vegetatives. Le developpement de ces gametanges mäles se fait par plages. II semble que ce ne sont pas les memes thalles qui donnent naissance aux gametes mäles et que le C. scutata realise un type dioique. Les gametes mäles sont ici de meme apparence que chez le C. pul- vinata. Apres la fecondation^) l'oogone devient cortique par la proliferation de la cellule support, dont les rameaux s'appliquent etroitement contre l'oogone, se ramifiant ä leur tour en ramuscules rampants. Enfin des ramifications de filaments plus eloignes peuvent prendre part ä la for- Fig. 248. Coleochaetc irregularis. — Portion d'un disque, contenant un oogone jeune, intercalaire (0). (Champex) ') Voir aussi: Oltmans, 1. c. 336 mation de cette ecorce. Par leur accroissement et leur division, il se forme une couche iinique de eellules polyedriques etroitement con- niventes, couronnee encore pendant quelque temps par Je col. Fig. 249. Cüleochaete pulvinaia. — A, Oeuf dejä divise, entoure des filaments corticants ; B, Rupture de l'oogone et liberation des deux etages de eellules embryonnaires ; C, disposition des eellules embryonnaires en pseudo-parencbyme dans l'oogone (Va) ; D> oogone brisö, ne contenant plus que des eellules de l'etage inferieur qui se sont allongees; E, debut de la segmentation de Toeuf; la membrane de l'oo- gone se voit comme une ligne plus epaisse et plus foncee; tout autour les eel- lules coi'ticantes ; F, oogone rompu: une cellule embryonnaire a deja emis une zoospore (I); la cellule eontigüe n'a pas encore subi de modification, une cellule a droite s'est divise en un filament bicellulaire ; 6, et H, continuation du menie phenomene; I, zoospore; J, zoospore arretee. 337 Le fruit du Coleochaete pulvinata represente alors une sphere sup- portee par un ou plusieurs filaments. D'apres Pringsheim, la fecondation et la cortication qui la suit se feraient du mois de mai ä juillet. En automne et en hiver, les filaments du coussinet se decolorent et les cellules corticantes prennent une coloration foncee, brunätre ou rousse, et leur contenu chlorophyllien disparait. La maturation de l'ceuf se fait lentement. L'ceuf se subdivise, tout d'abord, par une segmentation transversale^), puis longitudinalement en 4 cellules. Ces cellules sont loin de former un parenchyme comme l'indique Pringsheim. Elles sont au contraire rela- tivement libres dans l'oogone, ainsi que cela se voit indique dans la fig. 249. Des lors il ne se fait plus de divisions dans le sens transversal, mais chaque cellule se subdivise verticalement un certain nombre de fois, ce qui donne naissance ä deux groupes de cellules, qui tendent ä s'allonger. Du cote qui aboutit ä la commissure, qui separe transver- salement les cellules en deux groupes, leur membrane s'epaissit sou- vent beaucoup, tandis qu'elle reste mince sur le reste du pourtour. L'ecorce est rompue irregulierement par l'allongement de ces cel- lules ; le fruit se divise en deux (fig. 249, B, F). Pringsheim a decrit cette formation comme donnant naissance ä un thalle a cellules intimement associees. Ce serait selon lui un petit disque. Les cellules en question ne sont souvent qu'un peu adherentes ä la base. Finalement elles peuvent s'ouvrir ä leur sommet et donner naissance ä une zoospore. Le plus souvent cependant elles s'allongent en une papille et se subdivisent transversale- ment. Tantöt elles se bornent ä produire de courtes papilles (F, D, G, H), qui se separent de la cellule mere par une cloison, ou enfin donnent meme naissance ä des cellules munies des soies caracteristiques pour la famille. De ces cellules peuvent naitre des zoospores qui, en germant, donnent naissance aux thalles rudimentaires decrits, et qui se mul- tiplient, dejä ä ce moment, par des zoospores de second ordre. Dans le C. scutata l'ceuf, en germant, produit (d'apres Pringsheim) un thalle rudimentaire parenchymateux aux depens des cellules duquel se forment des zoospores. On ne sait rien de precis sur la marche du deve- loppement de ces petits thalles. Les zoospores qui en sortent sont identiques ä Celles que produisent les thalles developpes. Pringsheim a voulu voir dans tout ce developpement une analogie sinon une homologie avec ce qui se passe chez les Bryophytes et les Pteridophytes apres la fecondation. II considere le thalle parenchyma- teux qu'il decrit, tant pour le C. pulvinata que pour le C. scutata, comme ») Chodat, Etudes de Biologie lacustre, 1898, Bull, de l'Herb. Boiss., 457. 28 338 riioniologue du sporophyte des Muscinees. Tous les auteurs modernes Tont suivi en exagerant d'ailleurs sa pensee. Ils ont tous vu dans cette suc- cession de phases une alternance des generations, point de depart des Archegoniates. Sachs va jusqu'ä proposer de sortir les Coleochetacees des Algues pour les joindre aux Archegoniates. Apres ce qui a ete dit du developpement de l'oeuf de C. pulvinata, il est evident qu'on se trouve simplement en presence du debut du developpement d'un thalle normal. L'oeuf fortement grossi est ramene par des divisions successives ä une dimension cellulaire normale. Chacune de ces cellules equivaut ä une zoospore; si elles s'entourent d'une membrane ferme, cela est du ä une germination anticipee dans l'interieur du fruit. Si meme il y a formation d'un thalle chez les especes dorsiventrales, cela ne serait que tres naturel et constituerait une preuve de plus, en faveur de la theorie de la non alternance des generations. On a vu qua la germination, la plupart des oeufs, meme des plus infeuieures des algues vertes, se subdivisent pour produire un certain nombre de zoospores. {Gotiium, Hydrodictijon, etc.) Ici, la germination etant retardee ou empechee, il y a eventuellement production de spores et finalement d'autospores, c'est-ä-dire de spores tendant ä germer dans la forme maternelle ou, finalement, production d'une auto-colonie, micro- thalle. Loin de s'e'carter des autres algues vertes, les Coleochetacees se rattachent au contraire tres etroitement aux Chetophoracees par Tinter- mediaire de V Aphanochaete repens : elles n'en sont que le terme le plus eleve. En resume, il semble qu'au besoin, l'on pourrait faire entrer ces plantes dans la famille des Chetophoracees et les reunir aux Aphano- chaete, pour en constituer le groupe des Chetophoracees heterogames. Mais les particularites si saillantes que presentent les Coleochetacees relativement ä la cortication de leurs ceufs, leur assignent une place apart. Le C. divergens rappelle dans son developpement le C. pulvinata. Dans le C. irregularis l'ecorce mauque souvent et les oogones sont nus, meme tardivement (fig. 248). Comme pour les e.speces precedentes, de nouvelles recherches sont necessaires. ColeOCliaele De Brebisson (1844). Ann. sc. nat., 3'"*^^ serie, tome 1; Pringsheim in Jahrb. II, 1860. Thalle filamenteux dresse, ramifie ou rampant et formant un pseudo- thalle pseudo-parenchymateux ou un thalle parenchymateux ä croissance 339 marginale. Soies eparses ä manchette engainante; pas de vrais poils. Zoospores naissant isolees des cellules vegetatives, ovales ou arron- dies, biciliees. Oogones terminaux chez les especes filamenteuses ou intercalaires chez les especes dorsi ventrales, parenchymateuses. Oeuf immobile. Gametes mäles uniques dans des papilles laterales ou termi- nales ou dans de petites cellules nees par quadripartition des cellules vegetatives ; ils sont munis de deux cils. Oogone entoure apres la fecon- dation, d'une ecorce formee par des filaments corticants et germant dans ce fruit dont les cellules brunissent. Oospores donnant ä la germination, soit des cellules libres qui germent, ou directement, ou par l'intermediaire d'une zoospore, soit de petits thalles parenchymateux, dont les cellules emettent une zoospore. A. Thalle filamenteux. Coleochaete pulvinata A. Braun. Kuetz. spec. Algar. p. 245, v. 2: Pringsheim 1. c. Tab. 11, 1, et gesammte Abhandlungen. Tab. XVI, 13. Coussinets hemispheriques 1-2 mm. jusqu'ä 20 mm., muqueux, d'un vert pale ou jaunätre, ou ochraces; filaments dresses, radiants, pseudo- dichotomiques, 20-50 p. de diametre, ä cellules 1-2 fois plus longues. Sur les plantes submergees ou sur les pierres du rivage des lacs (Geneve, La Belotte, Bellerive, Hermance, etc.). C, divergens Pringsheim 1. c, t. I, f. 1 et t. II, f. 2. Thalle vague, subpulvinule ä filaments moins regulierement dresses et rayonnants. Dans les memes localites. B. Thalle en disque rampant. C. soluta Pringsheim 1. c, t. L, f. 2, 3 ; t. IV, f. 1 et 2. Filaments partant d'un centre bicellulaire (?), ä la fin concrescents. formant parfois un pseudo-parenchyme; accroissement par ramification dichotomique ; diametre des filaments 12-21 ]}.. Sur la surface des plantes aquatiques : face inferieure des feuilles de Nymphaea, etc. Jardin botanique de Geneve. C. scutata de Breb. 1. c, pg. 29. Thalle en disque suborbiculaire parenchymateux a accroissement mar- ginal irregulier. Dioi'que. Sur plantes submergees. Champex dans le marecage, etc., commun. 340 C. orbicularis Pringsheim 1. c, t. I, f. 5; t. III, f. 6. Thalle en disque regulierement orbiculaire, de 2 ä 4 mm; filainents plus etroits que dans les especes precedentes. Sur les vegetaux submerges, sur les pierres et les coquilles. La Belotte, Geneve, Feuilles de Nenuphar du Jardin botanique de Geneve. C. irregularis Pringsheim 1. c, t. I., f. 6; t. VI, f. 3-9. Thalle irregulier, plus ou moins parenchymateux, s'accroissant par ramifieation confervoi'de et non par dichotomie. Champex, Valais (v. fig. 248). 341 [. 1). Schizoffonioides*). Schizogoniacees. Thalle filamenteux simple, rubane ou flabelliforme, ä une couche de cellules ; chromatophore etoile ä un pyrenoide, Multiplication par segmentation, par akinetes et tetraspores; absence totale d'ele'ments mobiles et de sexualite. Cette petite famille est voisine des Ulvacees et des TJlothriciacees par sa differenciation vegetative externe, mais eile parait converger plus fortement vers les Rhodophycees et particulierement vers les Bangiacees, par son mode de propagation. Si, en effet, dans le genre Schizogonium la multiplication par spores definies n'est pas realisee, dans le genre Prasiola, d'apres Lagerheim, la production de tetraspores est bien caracteristique. Le pyrenoide constant eloignerait ces plantes des Rhodophycees, si Ton ne savait que Porphy- ridium en possede egalement dans son chromatophore etoile. Le mode de croissance est egalement analogue ä ce qu'il est chez les Rhodo- phycees flabelliformes. Des pseudo-parenchymes se forment aux depens d'une ramification reguliere dans un collode. Des recherches ulterieures pourront seules decider des points douteux relatifs ä l'affinite. Sclilzouoiiiüm Kütz. (184S). Phycolog. gen. p. 245 ; Hormidium Kütz. (1843) 1. c, p. 244. Thalle aerien, filamenteux, compose de cellules uniseriees ou dis- posees, en rubans bi- ou pluriseries ou en lames foliacees, crepues ou plissees, disposees en series flabellees ou en groupes quaternes ; cel- lules des filaments ordinairement transversalement oblongues, quadrangu- 1) Serie d'affinitö encore incertaine, que je place provisoirement a la suite des Pleurococcoides (v. pg. 101). 342 laires oii polygonales dans les lames. Membrane commune ferme, hyaline. Chloroleucite etoile, ä un pyrenoide, unique dans chaque cellule. Rhi- zines presentes ou absentes. Schizogonium crispum (Lightfoot) Gay. Recherches sur le developpement et la Classification de quelques algues vertes, 1891, p. 86 ; Viva crlspa Lightfoot. FI. scotica II, p. 972 (777); Viva terrestris Roth; Lynghija muralis Agh., Syst. Alg. p. 74 (1824) p. p. ; Prasiola crispa Menegh., Cenni 1. c. 30 et alior. auct. ; Hor- midium murale Kütz. Phyc. gen. p. 193 (1843) ; Prasiola Rotkii, F. or- bicularis, F. Flotoivn Kütz. 1. c. 243; Vlothrix radicans Kütz., Spec. alg. 349 ; Frasiola suecica Rabh. Fl. Europ. III, 308 ; F. Ärijiana Rabh. Fl. Europ. III, p. 308; S. Boryanum Kützing Phyc. general. 247; S. Julianum Menegh. in Kütz. spec. 349, Fig. 250. Schizogonium crispum (d'apies Gay). — A. passage tlu filfineut a la lame ru- banee ; B, riiban k une rhizine ; C, thalle flabelliforme piasioloide. Filaments simples, contournes, intriques, 7-14 ;j., souvent de 8-10 ;j. (Gay), ä cellules transversalement oblongues ou subquadratiques, donnant naissance, lateralement, ä dos rhizines etroites plus päles ou hyalines, unicellulaires ou pluricellulaires, simples ou ramifiees (Chod.). a43 ß. (Var. prasioloides) rubans bi- un pluriseries, insensiblement trans- tbrmes en lames etalees flabelliformes ou autres, ä bord sub- entier ou sinueux, plissees, ridees, subvesiculeuses par places ; cel- lules de 3-13 [t. Multiplication : par segmentation des filaments, ou production d'akinetes. a. Murs de Geneve arroses parfois d'urine : Rue de THöpital, Bois de la Bäthie, Quai des Eaux-Vives, tres commun. ß. Terres humides, murs, toits, etc., dans les memes conditions Villages de montagne, Bourg St-Pierre, etc., partout. Le Prasiola furfuracea Menegh. ne parait ni generiquement ni speci- fiquement distinct du Schizogonium crispum si on le conQoit comme nous l'avons fait ä la suite de Gay. Cet auteur n'a dailleurs donne aucun caractere differentiel entre ces deux genres et cela se conQoit s"il fait entrer dans Prasiola le P. furfuracea. Je n'y vois jusqu'ä plus ample informe qu'une variete ou une forme de S. crispum: Thalle de deux millimetres, flabelliforme, stipite ä la base ; cellules anguleuses (14-16 = 4-6) disposees regulierement en groupes simple- ment ou doublement quaternes ou rayonnants. Pierres pres des maisons, palissades ombragees des regions froides. Schizogonium murale Kütz. Phyc. general. p. 240 (1843); Oscillaria parieüna Vauch. Hist. des con- ferves p. 196; Hormidium parieünum Kütz. Phyc. general. 193 cum H. delicatulo et H. crasso; Schizogonium murale Kütz. spec. alg. 350 ; Gay, 1. c. 87. Fi^. 2.51. 344 Filaments simples, flexueux, subrigides, ou bandes k cellules biserihs ou pluriseriees, constituant un pseudo-thallo tomenteux mou. — II ne differe guere du type precedent que par le diametre plus grand de ses tilaments simples (9-18 [x, 10-14 jj.), moins tordus. Est-ce une espece distincte ? Lieux un peu humides, terre, troncs, rochers, murs, vieux toits. Environs de St-Gall (Wartm.) ; Geneve (Theobald) ; Zürich (Naeg) ex de Wild. 1. c. p. 47. Schizogonium crenulatum Fr. Gay (Kützing). Bull. Soc. bot. de France XXV, 72 (1888); Hormid'mm crenulatum Kütz. Phycolog. german. 193 ; TJlothrix crenulata Kütz. Spec. p. 350 ; Schizogonium Neesii Kütz. Spec. Alg. 350; Seh. Bavenelii Wolle, Bull. Torr. bot. Club. VI, 137 - ex Gay 1. c. 88. Filaments ä membrane crenelee, c'est-ä-dire renflee entre les cel- lules consecutives ou quelques articles de cellules; filaments simples ou biseries, de meme diametre que ceux du S. murale^ dont il parait ä peine distinct et n"en constituer qu'une variete. Prasiola Ag. (1821). Spec. Algar p. 416 ; Lagerstedt, Om algslägt Prasiola, p. 16, 1869, üpsala; Lagerheim, üeber die Fortpflanzung von Prasiola (Ag.) Meneghini. Thalle membraneux-foliace , ä cellules disposees en series ou en groupes quaternes, eux-memes regulierement ordonnes et separes par des membranes assez larges pour simuler des reseaux, rappellant un peu ceux de certaines Rhodophyce'es avec lesquelles les Prasiolees ont cer- tainement des affinites. Chromatophore comme celui de Schizogonium. Multiplication : par scissiparite du thalle ; par akinetes produifces par la gelification des membranes du bord du thalle, qui permet ä des cellules isolees ou ä des groupes de cellules de s'arrondir et de se liberer ; par tetraspores formees dans des cellules du sommet de la fronde, tantöt directement, tantöt apres division de cette couche en deux. (P. mexicana ß quitensis Lag.). Prasiola fluviatilis (Sommerf.) Aresch. Akad. Förhandl. 1866; Lagerstedt Monogr. Prasiol. 1869, p. 28; P. caes- pitosa Menegh. ; P. Sauferi Menegh. in Kütz. Phyc. germ. 243; Ulva intestinalis Sauter, Flora 1839 ; Viva fluviatilis Sommerfeldt 1. c. IX, 127. 345 Thalle d'un vert gai, fixe ä la base, lineaire ou ovale, 12-25 mm. ou jusqu'ä 11 cm. (Kirchner). Pyrenoi'de dans un chromatophore etoile. Ruisseaux froids des Alpes. Le Prasiola mexicana, bien etudie par Lagerheim, en differe par son thalle flabelliforme et non lineaire, plus ou moins ondule au bord, ä membranes minces, formant un reseau ou des series hyalines moins marquees que dans l'espece precedente. IL Cliroolepoides. Trentepohliacees. Ce groupe interessant a ete meconnu pendant longtemps. Dans le beau memoire de Wille sur les Chlorophycees (Nat. Pfl. fam.) il est demembre d'une maniere irrationelle. Et cependant aucune famille des algues vertes ne presente plus d'homogeneite et un plan plus facile ä saisir que celle-ci^). De meme qu'on peut, dans les Pleurococcacees, suivre pas ä pas le sens des complications qui entrainent les genres primitifs de cette famille vers les types les plus eleves en Organisation, il est aise ici de partir d'etats rudimentaires, quelquefois unicellulaires comme le Trentepohlin umbrina pour aboutir, par toute sorte de variations, au type le plus eleve, le Cephaleuros virescens Kunze. Le nombre des genres est tres restreint ; il ne comporte que Trentepohlia, Phycopeltis et Cephaleuros. Ces deux derniers genres avaient precedemment ete reunis ä des algues d'une toute autre affinite [Prinysheimia, ChaetopeJUnJ en une famille caracterisee par la production d'un thalle dorsi ventral discoide. Par Opposition aux Chetophoracees les Trentepohliacees ont gene- ralement la production de zoospores devolue ä des cellules nettement diiferenciees. Cela est d'ailleurs dejä le cas chez les Pleurococcacees superieures. En outre, le chromatophore ne possede point de pyrenoide et souvent il est divise en nombreux petits disques. Tandis que les Chetophoracees et les Pleurococcacees sont colorees d'un beau vert, les Trentepohliacees sont tres souvent et meme ordi- nairement modifiees dans leur coloration par la production d'hemato- chrome, souvent dissout dans de Ihuile. On ne trouve jamais damidon dans leurs cellules qui sont, autant que cela a pu etre verifie jusqu'a present, uninucleees. Enfin leurs zoospores ont constamment deux cils. Ce sont toutes, des plantes aeriennes ; les unes forment sur les ') Voir Huriot, Monograph. in Journ. de botanique 1889-93. 346 ecorces des enduits pulverulents iT. uuihrina), d'un rouge brique ou dore; d'autres s'elevent au-dessus du substratum et constituent des duvets de couleur vive et plus ou moins longs. C'est ainsi qu'une Trentepohliacee speciale aux regions granitiques envahit les rochers et les pierres des gorges de niontagne, en leur communiquant souvent une couleur rouge cinabre. Ce sont ces pierres que les AUemands appellent Veilchenstein ä cause de l'odeur tres vive d'Ionone (de Violette) qu'elles degagent lorsqu'on les humecte. Le T. aurea peut aussi se trouver dans des sta- tions analogues, mais cette espece est plus longuement velue et d'une couleur plus fauve. Quelques especes exotiques forment un feutrage plus ou moins epais sur les feuilles coriaces des plantes tropicales. Quant aux especes a thalle discoide, elles se developpent exclusive- ment sur les feuilles. Le Phycopeltis premierement decrit par Millardet, forme sur les feuilles des coniferes du Schwarzwald, des Vosges et du Jura, de petites taches verdätres ou jaunätres ä peine visibles ä l'oeil nu. Les especes tropicales de ce genre sont pour la plupart beaucoup plus visibles et atteignent souvent avec leurs lobes un diametre de plusieurs millimetres, voire meme, d'un centimetre de longueur. II en est de meme des diverses especes ou formes du genre Cephaleuros, qui se developpent dans la cuticule de la face superieure des feuilles de Magnolia, de Ca- mellia, etc., etc. Leur couleur varie alors du vert au vert-gris ou passe au jaune et finalement ä l'orange. Elles donnent aux feuilles des plantes tropicales un aspect souvent etrange ; c'est comme si elles eussent ete parsemees de quelque ciment projete en fines gouttes. 11 parait qu'ä Java il nest presque pas un arbre qui en soit completement indemne. Ce sont donc des e'piphytes, puls des demi-endophytes et finalement des parasites, comme le Cepha- leuros minimus Karsten. Les auteurs ont discute sans faire suffisamment d'observations exactes au sujet du developpement sous-cuticulaire de ces plantes. Ce developpement est en partie nie par Hariot et Karsten, et le dernier admet que la cuticule qui recouvre quelquefois d'une ma- niere continue le thalle des Cephaleuros n'est pas celui de la feuille, mais est produit par l'algue. Les sections bien imparfaites executees par Karsten, ne sauraient le demontrer. Le contraire semble prouve' par le de- veloppement sous-cuticulaire de ces plantes (v. fig. 263). Par leur habitat aerien, ces algues se sont pretees ä la symbiose facultative. Les Trentepohlia inferieurs et notamment le TrentepjohUa umbrina entrent dans la synthese de beaucoup de Graphide'es. Les especes filamenteuses et laineuses predominent dans la composition des lichens tropicaux nommes Catnorjonium et leur imposent leur allure. Quelques- unes de ces especes forment alors sur les ecorces ou sur les feuilles, des 347 ^>-''^ thalles laineux en eventail, atteignant 5-10 cm. de diametre. Les hyphes fongiques se developpent dans la membrane de l'algue et n'influent que peu sur la morphologie de cette derniere. Quant aux Phijcopelüs et aux Cephaleuros, ils imposent eux aussi aux lichens, qui s'en servent comme gonidies, leur forme discoide. Ce sont encore des lichens oü l'algue est le conjoint preponderant et qui peu- vent admirablement servir ä demontrer la realite de la nature double de ces plantes. Plusieurs des Coenogonium des lichenologues sont des algues pures; il en est de meme du Strlgula glaziowii Müll. Argov. [Cephaleuros sp. Dans le Trentepohlia umbrifia (Aglidh.) Bornet, le thalle est en entier constitue par des filaments rampantssurlesubstratum. II n'est pas une ecorce qui n'en soit re- couverte, dit Hariot ; on le trouve jusque sur les pieux des estacades recouverts par l'eau de mer ä chaque maree. II se developpe ainsi que le fait remarquer le D^' Bornet, aussi sous les couches exterieures des ecorces, oii il en- fonce ses filaments rampants jus- qu'a pres d'un millimetre de pro- fondeur. Lichenises ou cultives sur ecorce, les filaments s'allongent, les mem- branes s'amincissent. Cela a lieu chez toutes les especes. L'humidite provoque la diminution d'epaisseur des parois laterales. Dans ces fila- ments allonges il est facile de constater que le chromatophore est en plaque decoupee, puis se segmente en petits disques polyedriques. C'est alors seulement qu'on peut se rendre compte de la structure du thalle ramifie'e. Dans l'etat normal, les filaments restent courts et les couches les plus externes s'exfolient plus ou moins, tandis que les la- melles raoyennes se dissolvent et amenent la desarticulation des fila- ments en les reduisant ä des tron9ons bicellulaires ou meme unicel- lulaires. Par cette desarticulation les enduits pulverulents qui en resultent peuvent etre empörtes par le vent en une poussiere tenue qui ira se re'- Fig. 252. TrentppohUa umbrina. — A, fila- ment ramifie; B, cellule isolee; C, cel- lules en voie de desarticulation ; D, E, F, diverses formes du thalle. (Arian?^, Geneve, sur un cedre humide). 348 pandant avec une grande facilite. Cette desagregation correspond donc ä la formation des conidies si frequentes chez les Champignons aeriens; eile doit donc etre consideree comme une adaptation ä la vie aerienne. 11 y a dans cette reduction du thalle de Trentepohlia beaucoup d'ana- logie avec ce que j'ai decrit pour le Pleurococcus, qui est aussi une algue filamenteuse, reduite par son mode de vie. Chaque cellule du thalle est susceptible de devenir zoosporange ou gametange. Les gametes et les zoospores y naissent par 32 ou 16 et ont la meme forme. La sexualite y est encore bien faiblement marquee'); en effet, les gametes qui ne se fusionnent pas peuvent cepen- dant germer comme cela a ete decrit pour les microzoospores d' Vlothrix et les microzoospores de Monostroma (Chod.). Les zoosporanges sont sou- vent intercalaires, mais tout aussi souvent terminaux. 11s ne sont pas differencies. On trouve sur les hetres et les bouleaux une modification ä cel- lules plus regulieres, brievement rameuse ou plus ramifiee (T. odorata Wiggers) ou ä zoospo- ranges plus gros, plus distincts (T. Bleischii Rab. var. Piceae Wille). Une autre forme est celle que Hariot a nommee T. rigid lila (Coenogon. rigklulum Müll. Argov.) et qui ne s'en distingue que par ses parois couvertes de squames et de fibrilles. Mais sur les memes filaments se rencontrent des cellules lisses [T. Monilia De Wildeman)- Chez toutes les autres especes il faut faire une distinction entre le thalle rampant et le thalle dresse. Ceci est analogue ä ce qui s'observe chez les Chetophoracees et notamment chez le genre Stigeodonium. Le T. aurea peut servir ä illustrer ce second type. Le thalle qui forme la base des villosites, produites par cette plante, est constitue par des filaments moniliformes, qui rappellent par leur apparence le thalle de T. umhrina. Ces filaments se ramifient d'une maniere analogue et dans tous les cas different essentiellement des filaments dresses, dont les cellules sont cylindriques et non toruleuses. Ici, les zoospores ne Fig. 253. Trentepohlia umhrina. — Filaments paucicel- lulaires et zoospores. (Veyrier. Geneve , sur des Aulnes). «) Wille, Algologische Mitth. 1. c. pg. 431. 349 naissent plus aux depens de cellules quelconques, mais les sporanges se dififerencient. Ce sont des sporanges spheriques, globuleux. Tantöt ils naissent directement sur le thalle rampant, tantöt ils naissent sur les filaments dresses (fig_ 254). Ceux-ci sont simples, ou plus ou moins abon- damment ramifies. Les branches naissent tantöt du milieu de la cellule dressee, tantöt du som- met (v. fig. 254 b). Sou- vent les branches sont unilaterales, d'autresfois elles sont opposees ou pseudo-verticillees. On a base sur le mode d'in- sertion des sporanges l'e- tablissement d'especes, Selon moi, bien douteu- ses. Le I. aurea examine en une seule fois et sur la meme touffe a montre les dispositions suivantes : A. Sporanges late- raux sessiles (fig. 256, D, F; fig. 254, p. p.). Ceux-ci naissent commeies ramifications, tantöt vers le sommet de la cellule mere, le plus souvent vers le inilieu de la cellule. Ces sporanges lateraux peuvent se repeter un grand nombre de fois et alors les filaments sont parsemes de tetes globuleuses, disposees en series. B. Les sporanges sont terminaux (fig. 256, A, B, C, E). Tantöt alors ils arretent le developpement d'une branche, tantöt tout le filament est couronne d'un ou de deux zoosporanges. C. Les zoosporanges naissent ä l'aiselle des ramifications ou se com- portent comme s'ils terminaient une inflorescence definie. Ce caractere a ete signale comme trait distinctif du T. ahietina Flotow (fig. 254, B). D. Les sporanges sont pedicelles (fig. 254, C). Fig. 254. Trentepohlia aurea. — A, filament rampant, toruleux, portant des sporanges (S) et des filaments dresses; B, filament portant un sporange a Taiselle d'une ramification ; C, filament dresse portant des spo- ranges sessiles et pedicelles (S). 350 Les zoosporanges peuvent aussi surgir des hranches courtcs (jui so iurinent sur les ramifications principales. Cliez la vaiiete qu'on a iiomniee 7'. poUfcarpa, Nees et Montagne, les Sup- ports des sporanges se formentau sommet des cel- lules et sont ascendants. Les filaments du thalle sont rugueux exterieure- nient, fait qui s'observe dans beaucoup d'especes de ce genre ou d'autres algues aeriennes (ügure 257.) C'est ä peine si le T. Wainioi Har. doit etre distingue specifiquement des formes nombreuses du T. aurea. Les zoosporanges y sont de plus petite taille, les uns sessiles le long des branches, les autres pedi- celles en grappes plus ou nioins developpees (figure 257). Lorsque ces zoosporanges sont arrives ä maturite on les voit sou- vent se terminer en un bec. Le type le plus eleve dans la serie est represente par les especes qui gravitent autour du T. arborum C. Aghardh. C'est une des especes les plus variables ; eile a re^u le nom de T. pleiocarpa par Nordstodt et c'est ce qui a valu aux especes munies de ce mode de fructification le nom de pleiocarpes (fig. 250, C). Quant au thalle lui meme, il est semblable dans toutes les especes voisines de T. aurea et de T. arborum, c'est-ä-dire qu'il se ramifie bo- trytiquement. Les rameaux sont quelquefois termines en pointe, mais Jamals en vraies poils ou soies. On peut separer en une section Nylandera (sub Gen., Hariot) les Trentepohliacees qui tout en conservant un thalle filamenteux, ramifie d'une maniere desordonnee, ont ce dernier muni de poils, generalement un par cellule. Ces poils ne sont pas aigus, mais termines en une tete obtuse, quelquefois ils sont simplement obtus. Ces poils ne sont pas Fig. 255. Trentcpohlia aurea. — Filameut dresse, ramifie. 351 comparables aux soies des Chetophoracees, car ici ce sont des cellules se- parees de celles du thalle par une cloison. Elles peuvent dans certains cas proliferer, comme cela a ete indique par E. de VVildeman. Leurs sporanges sont sessiles sur le thalle rampant. Dans une troisieme sec- tion Trichopeltis noh. en- trent les especes de Trente- pohlia, dont le thalle est rampant , regulierement rayonnant et apprime ä la surface des feuilles de plan- tes tropicales. Ce sont : T. Leprieuri Hariot, T. dif- fusa de Wildm. et T. de- pressa Hariot (J. Müll., Argov., sub Coenogonio) Dans quelques cas ces algues rayonnantes con- tractent des relations avec des hyphes de Lichens. J. Müller a decrit le T. depressa comme Coenogo- nium; j'ai pu verifier l'at- tribution qu'Hariot en fait aux algues, mais j'ai du modifier sa description sur plusieurs points. La ramification est indefinie et les filaments tres sinueux chez T. Leprieuri; les branches se forment avant qu'il n'y ait de cloison se- paratrice et souvent la continuite se maintient entre le filament prin- cipal et les branches. Quant a sa forme generale, le thalle varie, mais il est le plus souvent lobe. Je n'ai pas trouve chez cette espece de fila- ments dresses. Les sporanges naissent (Hariot) sur le parcours des fila- ments et sont globuleux. Le liehen a ete nomme Opegrapha ßlicina. De Wildeman a decrit comme croissant sur des feuilles, ä Ceylon, une espece intermediaire ä thalle bien plus irregulierement ramifie, mais duquel s'elevent des filaments dresses paucicellulaires non ramifies. Les sporanges sont encore sessiles. Dans le dernier type les thalles sont orbiculaires et comme tomen- teux. La ramification y parait regulierement dichotomique et les fila- ments rampants, rayonnants, sont si etroitement rapproches que vers le centre des thalles ce dernier parait forme par un parenchyme ä cellules Fig. 256. T. aurea. — A, deux sporanges terminaiix ; B, sp. terminal; C, sp. terminal, c'est-ä-dire rem- pla^ant une branche; D, sp. lateral; E, sp. ter- minal comme dans C; F, sporange lateral a bec ouvert. 352 tres allongees radialement. C'est ainsi qu lluiiot l'a considere, mais il est evident, apres Texamen minutieux des niateriaux originaux, qua le thalle tout entier est forme de tilaments libres. Quant il hl raniification, eile n'est dichotomique qu'en apparence. En realite eile est botrytique; mais la ramilication se fait de si bonne heure et son aecroissement est si rapide que filament principal et ramifica- tion ont bientüt la nieme longueur et leur point de depart sensiblement il la meme hauteur. Chaque cellule parait finalement terminee par une ligne brisee, mais dont les cötes ont sou- /^■^■■'■^^M vent une inclinaison z^-, ''-rV?,.^%, differente ; celui qui est au-dessous du fila- ment principal est generalement rappro- che d'une perpendi- culaire ä la direction principale, tandis que l'autre est plus ou moins oblique. On trouve en outre et notamment sur les bords libres du thalle ou dans ceux qui sont encore jeunes, des ra- mifications nettement botrytiques (v. figure 259-60). Ce type est, ix cause de la nettete aveclaquelle Torigine de la pseudo-dichoto- mie est visible, d'une importance capitale pour l'explication du thalle des genres Phy- copeltiset Cephaleiiros. II aetedit plus haut que des filaments- dresses s'elevent de ce thalle rayonnant. Tres souvent chaque cellule porte en son milieu un poil dresse dont la longueur va croissant des cellules peripheriques vers celles plus rapprochees du centre. Le nombre des cellules varie ainsi de 2-15. La derniere cellule est toujours plus Fig. 257. — A, Treritepohlia polycarpa ; B, T. Nordst. ; C, T. arborum Ag. Wainioi 353 allongee et terminee en pointe aigue. C'est donc un veritable poil. Dans la region centrale, les poils steriles alternent avec des poils fertiles Courts. Les uns sont unicellulaires et transformes en zoosporanges, les autres sont courtement pedicelles (1-2 cellules). Le sporange est cehii de la plupart des Trentepohliacees. Cette curieuse espece amene tout naturellement aux genres Phyco- peltis et Cephaleuros. Fig. 258. — T. arhorum. Phycopeltis est le genre qui comprend les especes ä tlialle orbicu- laire ou lobe, mais ä structure continue. Ce sont toutes des plantes epi- phylles, vivant dans la cuticule ou sous la cuticule. Mais ici les rhi- zoi'des fönt defaut ; aussi peut-on assez facilement les detacher de leur substratum. II y a sans doute des especes nombreuses dans ce genre, 24 354 mais les caracteres proposes par les auteurs sont encore de faible valeur. II n'est dailleurs pas certain que Ton ait raison de separer generique- ment le genre Cephaleuros oii ces rhizoides sont formes, de Phycopeltis oü on les dit absentes, car les Cephaleuros passent par un stade Phijco- peltis, durant lequel il serait impossible de les se'parer avec certitude des Phycopeltis. Fig. 259. Trentepohlia depressa. — a, b, filaments couches munis de poils dresses (fi et p) ; c, thalle central poussant des filaments en dichotomie; d, sporanges; e, portion du thalle couche; f, id. Les cellules des jeunes disques de Phycopeltis se ramifient en ap- parence dichotomiquement. Chaque cellule s'echancre assez profonde- ment par ramiflcation pseudo-dichotomique, une cloison s'etablit de la base de l'echancrure vers l'une des parois, puis c'est ä une hauteur un peu differente que nait la seconde paroi de segmentation. II est 355 evident d'apres ce second Schema, qu'ici encore, la dichotomisation n'est qu'apparente. Les filaments en se dichotomisant regulierement consti- tuent , unis par uii collode , un disque continu ou peut - etre seule- Fig. 260. TrentepohUa depressa. — a, terminaison d'un fiiament couche qui porte trois poils dont deux uni-cellulaires ; b, cellule du f. rampant, portant un sporange de- hiscent; c, id., a deux sp. et ä un poil; d, id.; e, f, poils sur cellule du fil. ram- pant; g, sporange et poil contigus; h, long poil sur fil. rampant (fr) ; i, j, k, por- tions du thalle rampant. ment en apparence. Si la croissance des filaments est reguliere, le disque devient regulierement orbiculaire, tandis que l'accroissement inegalement rapide, fait apparaitre des lobes plus ou moins flabelliformes. 356 Ell menie temps que la croissance radiale s'accelere, lallongement tan- gentiel peut devenir excessif; dans ces conditions les lobes du thalle prennent uno apparence en eventail. Ce developpement est, comme on le voit, tres semblable ä celui que j'ai decrit pour le Trentepohlia depressa, mais ici les cellules sont plus larges, moins allongees. Dans le Phycopelüs fül- cina (Mont. nob.) l'etroitesse des cellules rappelle celle des filaments de Trente- pohlia. Mais il ne faut pas perdre de vue dans l'eta- blissement des especes dans ce genre que la lichenisa- tion, meme faible, modifie immediatement la forme des cellules qui s'allongent demesurement, tout en se dichotomisant comme cela a ete explique pour le T. depressa. En ne tenant pas compte de ce fait, on s'expose ä des deboires serieux. Quant au diametre des cellules, il est pour cette cause extreme- ment variable. On a decrit un tres petit Phycopeltis d'Europe, croissant sur les feuilles persistantes des Sapins, du Lierre et des Ronces. Mais les tro- piques sont bien plus riches en plantes epiphylles. Leur grande humidite favorise beaucoup ce genre de formations. 11 n'est guere d'especes ä feuilles persistantes qui n'en presentent plus ou n^oins. Elles apparaissent comme des taches bleues verdätres ou grisätres, atteignant jusqu'ä 1 cm. de diametre et paraissant s'elever au-dessus de l'epiderme, alors que en realite la cuticule seule est soulevee. ~ Cette structure simple est celle qui est seule realisee dans le Phy- copeltis epiphyton Millardet^), mais aussi chez plusieurs formes 'plus grandes des Tropiques. Ce sont les formes glabres. Chez celles-ci les zoosporanges naissent sans differenciation speciale de cellules quelconques du thalle. Ces cellules se bornent ä grossir ; leur contenu se subdivise (v. fig. 261) un certain nombre de fois. Les zoo- spores sortent par un pore et sont munies de deux cils. Fig. 261. Phycopeltis epiphyton Millardet. — A, thalle orbiculaire; B, zoosporange; C, D, zoospores; E-G, ramification pseudo - dichotomique des filaments du bord du thalle (d'apres Milliardet). 1) Millardet, in Mem. Soc. sc. nat. de Strasbourg, T. 6, 1866-70. 357 Mais chez les especes connues sous le nom de Phycopeltis tropica (Moeb.) Hansg. et PJiycopeltis flahellifera, les zoosporanges sont tantöt inter- calaires, tantöt terminaux, plus differencies, de forme arrondie ou ovale, et leur membrane est assez epaisse. On a pretendu que toujours, ils ter- niinent un filament ou une serie ; cela n'est pas, et cette affirmation s'explique par le fait de la disposition si reguliere des cellules Le zoo- sporange parait alors terniiner une serie. Enfin quelques especes sont munies de poils steriles ou fertiles. Moebius en a decrits de steriles: de Wildeman et Karsten*) ont etabli que ces productions ressemblent en tous points a Celles qu'offrent les vrais Trentepohlia. Chez Ph. Treuhii Karst, ces poils sont 2-6 cellulaires et termines au sommet par un zoosporange en forme de citron. D'autres se forment sur le bord des lobes du thalle et sont sessiles. II n'y a guere de difference entre le Cephaleuros virescens et Tun des Phycopeltis tropicaux indiques^). Dans son developpement sous-cuticulaire ses premiers Stades sont exactement ceux d'un Phycopeltis. Plus tard, lorsque les lobes appa- raissent, se forment, sur les bords de ces derniers, mais plus reguliere- ment au fond des sillons, souvent profonds et quelquefois caches par le developpement contigu des lobes, des bouquets de poils courts capites ou plus longs, unicellulaires ou pluricellulaires. Ces productions pileuses s'elevent au travers de la cuticule et semblent constituer des appareils respiratoires. Des zoosporanges intercalaires ou terminaux se differencient dans le thalle. Par leur croissance considerable, ils elevent le thalle en cer- tains points, car c'est vers l'epiderme de la feuille que se fait leur croissance; seul, leur bec fait un peu saillie au dehors de la cuticule, lors de l'emission des zoospores. Ces zoosporanges vus de face se pre- sentent comme des corps ovoides, tantöt terminant des series cellulaires dans le tissu du thalle, tantöt concluant une serie marginale ; ils sont alors comme les poils dont il a ete question. Outre ces zoosporanges du thalle, on en connait d'autres qui se forment posterieurement ä l'apparition des poils steriles. Ce sont des productions si semblables ä Celles qui ont ete decrites pour les Trentepohlia pleiocarpes que Wille a pense que leur decouverte par Cunningham et Ward'^) etait le resultat d'une erreur. Selon ') Karsten, Ann. du Jardin botanique de Buitenzorg, t. X, 1891. ') Cunningham, On Mycoidea parasitica, London, 1879. 3) Ward, Marshall, on the structure, developm. and life-history of a tropical epi- phyllou3 liehen, Linn. Soc. II Ser., Vol. II, VI, 1884. 358 lui, il y auiait coexistence de deux plantes, l'une seinblable a un l'hy- copelüs poilu, l'autre identique ä un Trentepohlia pleiocarpe. Pas plus que Hariot je n'ai pu observer de Cephaleuros munis de zoosporanges pedicelles, mais cela a ete düment constate par les auteurs qui ont vu les Cephaleuros sur place, Ward et Karsten. Ces Supports naissent comme les poils steriles et en ont primitivement l'apparence ; puis, par proliferation de la cellule terminale, ils produisent Fig. 262. Cephaleuros virescent. — A, poition du thalle comprenant le fond d'une echancrure bordee de poils; B, id., avec sporange sessile; C, portion du bord d'un thalle orbiculaire ; on voit la dichotomisation et deux sporanges au niveau de la lettre C; D, id.; E, debut du thalle issu de la zoospore; F, I, H, Stades successifs; G, poition du thalle avec deux zoosporanges intercalaires (original). des sterigmates termines par des zoosporanges, qui se comportent comme des conidies de Peronosporacees. II y a decollement de la cellule termi- nale par dedoublement de la membrane separatrice , qui isole du sterigmate ; le centre de ce dernier proemine subitement, comme cela a lieu chez les Entomophthorace'es, et une papille se forme. Sans doute la production de cette derniere permet la protection de la conidie qui pourra ainsi etre transportee par le vent et donner naissance aux zoo- spores, lorsque l'humidite et les autres circonstances determinantes le permettront. Ces filaments fertiles portent chez le C. minimus Karsten les zoo- 359 sporangesconidiesquiseformentlateralement et en serie. Leurssterigmates sont etroits et souvent arques. Sans doute d'autres modes d'insertion des zoosporanges pedicelles se rencontreront quand on aura suffisam- ment etudie les algues epiphylles tropicales. Mais ce qui caracterise eminement le genre Cephaleuros, c'est la production de rhizoides. Ces derniers naissent assez tardivement, mais alors sont parfois si nombreux qu'ils forment, ä la face inferieure, des Fig. 263. Cephaleuros virescens. — A, section a travers une feuille portant un Ce- phaleuros; ep., epiderme; cu, cuticule sous laquelle on voit les cellules de l'algue surmontant h gauche des rhizoides rh. ; B, id., l'algue a ete soulevee par les rhi- zoides dont on voit l'origine a droite et quelques sections ä gauche — on les voit penetrer dans repidernie; C, cuticule soulevee au-dessus de l'epiderme par l'algue et ses rhizoides ramifies en crampons ; D, id., (on ne voit pas Tepiderme) ; E, F, = D. disques, des enchevetrements meandriques extremement compliques. Pres- que chaque cellule de la portion ancienne du thalle prolifere ainsi vers le bas. Ces rhizoides sont des filaments ordinairement beaucoup plus etroits que les cellules dont ils emergent; arrives ä la surface de l'epi- derme, ils soulevent ordinairement le thalle par leur croissance, se sub- divisent et se ramifient d'une maniere extremement conipliquee. Ces rhi- zoides peuvent s'imprimer dans la paroi epidermique, y faire naitre des dessins en creux plus ou moins profonds et quelquefois penetrer dans 360 cette Diembiane et arriver jusqu'au lumen (rarement). II est ä remar- quer que ces filaments meandriques qui soulevent le thalle et etablissent par leur enchevetrement un lacis de pseudo-hyphes, entoures par une atmosphere sous-cuticulaire et sous-thallienne, sont vivement colores en vert. Ils constitiient le veritable Systeme assimilateur, tandis que les grosses cellules du thalle semblent fonctionner comme Systeme aquifere protege par la cuticule epaisse qui recouvre le tout. La communication avec l'atmosphere s'etablit par les poils qui rampent la cuticule. Lorsqu'on fait une section a travers une feuille attaquee par cet epiphyte. on remarque souvent que le thalle parait, en certains endroits, forme de plusieurs couches. Ceci provient de ce que les rhizoi'des com- primes mutuellement constituent un faux parenchyme et aussi de ce que les nouveaux thalles ou les lobes du thalle viennent chevaucher les uns sur les autres. Tandis que les parois des cellules vegetatives sous-cuticulaires et des rhizoi'des assimilateurs sont minces, Celles des poils marginaux et aeriens sont epaisses, meme quelquefois obliterent presque completement le lumen. Le Cephaleuros est certainement le genre le plus eleve de la serie des Trentepohliacees. Sa differentiation en cellules aquiferes et zoospo- ranges et les cellules rhizoides et assimilatrices, ses filaments aeriens respiratoires et ses zoosporanges pedicelles sont la marque d'un rang eleve dans la serie evolutive. Les zoosporanges sessiles permettent le developpement de nou- veaux thalles sur la meme feuille. Les zoosporanges-conidies, au con- traire, facilitent par leur desarticulation la dissemination par le vent et assurent ainsi leur grande extension. Mais dejä dans les formes inferieures [T. umbrina) ce double mode de dissemination etait realise d'une maniere toute rudimentaire. Trentepolilia Maitius (1817). PI. cryptog. Erlang. 351, non Aresch. (1849) nee Boeckeler (1858); Ghroo- lepus Ag. (1824), Syst. p. XXI ; Hariot, Monogr. Journ. de bot. (1889-90). Thalle filamenteux simple ou ramifie, parfois desarticule et subuni- cellulaire; ramifications alternes, de meme diametre que le filament prin- cipal, non terminees en pointe allongee ou en vrai poil; chromatophores nombreux discoi'des sans pyreno'ide; contenu souvent, meme presque 361 toujours, masque par une huile orangee ou rouge brique, qiii prend avec riode une coloration bleue. Multiplication : par akinetes issus de la desarticulation du thalle ou par conidies specialisees — par zoospores biciliees, nees par plusieurs dans la cellule mere — par isogametes bicilies. T. Jolithus (L.) Wallr Comp. IV, p. 151. Thalle constituant sur les rochers ou les pierres siliceuses un en- duit mince ou plus epais, parfois tres finement veloute, d'un rouge ci- nabre, vif, verdissant plus ou moins en se dessechant; filaments allonges, ramifies, courbes, ä ramuscules alternes, moniliformes ou submonili- formes ; cellules plus longues ou aussi longues que larges, elliptiques ä mem- brane epaisse, hyaline ou blanche, les cloisons munies d'une ponctuation simple. II y a des filaments rampants et des filaments dresses ou intri- ques, mais on n'y remarque aucune diflferentiation appreciable, sinon que les cellules des premiers sont souvent plus renflees, plus courtes. Les cellules se desarticulent difficilement; diametre des filaments 12-20 [i, cellules aussi longues ou 1 Vo fois plus longues, les superieures souvent plu- sieurs fois plus longues; epaisseur du duvet veloute, 1-3 mm. Rochers granitiques des Alpes : Champex dans la foret avant d'arriver au lac. Trentepohlia odorata (Wiggers), (an T. monilia De Wildm.). Scand. vaext. t. 4, p. 16; T. umkrina (Kuetz.) Born, in Wille Algol. Mittheil. 426; P. Bleischii (Rabh.) Wille, Algolog. Mitth. 1. c. 432. Filaments formant un enduit pulverulent ou subtomenteux, brun ou brun rougeätre, courts et brievement rameux, non differencies en mem- bres dresses et couches, toruleux, facilement desarticules et alors uni- cellulaires ou paucicellulaires. Cellules des filaments arrondies ou sub- triangulaires ou parfois polyedriques, souvent inequilateralement renflees; membranes proportionnellement moins epaisses que dans le T. Jolithus, lorsque les filaments sont allonges (alors verdätres). Diametre des cel- lules vegetatives 15-30 jj,. Cellules reproductrices renfle'es, ä gametes nombreux, rouges, bicilies. Dans les differentes varietes les cellules sont plus ou moins co- herentes. Forme tres commune'ment ä la surface des ecorces des enduits pul- verulents ou faiblement tomenteux; sur les rochers calcaires oü il forme par desagregation des lichens des enduits bruns-violace's. (Saleve, Pas de l'Echelle). 862 T. aurea Mait. 1. c, p. 351 ; T. uncinata (Gobi), Hansg. Frodr. p. 88, f. 38; T. velutina (Kütz.), Hansg. Prodr. 89; T. rillom (Kütz.) de Toni 1. ('. 239: T. ahietina (Flotow.), Hansg. l'rodr. p. 86; 7. Wainioi Hariot ; F. polycarpn, Nees, Voyage de la Bonite 16. Filaments constituant un duvet tomenteux ou laineux, d'un jaune orange ou jaune - brunätre qui atteint ö mm. d'epaisseur ; cellules des ülaments ihizomateux, doliiformes, assez courtes, portant parfois des sporanges sessiles, anondis et par- fois des rhizines incolores, simples ou ramifiees; cellules des filaments dres- ses, cylindriques, allongees, consti- tuant des filaments egaux non mo- niliformes, ä sporanges terminaux, lateraux ou ä la bifurcation des bran- ches (sur la meme plante); diam. des cellules 10-20 jj,, longueur 1 '/2 ^ 4 fois plus forte. Sporanges arrondis, elliptiques, difformes, ordinairement munis d'une Papille de dehiscenee qui s'ouvre par un poro ä la fa^on de celui des Cladophora. — Ramification naissant souvent au sommet de la cellule sous la cloison superieure. C'est avec raison qu'Hariot reu- nit le T. ahietina Flotow au T. aurea. Cette espece n'en differe que par la Situation des sporanges , qui naissent au point d'attache des rameaux. Mais cela est certainement souvent le cas dans le T. aurea ty- pique, ainsi que j'ai pu m'en assurer par l'examen d'echantillons provenant de diverses localites. Sur les rochers, les pierres, les branches mortes, etc. Commun en Suisse. (Geneve, rochers de la Jonction ; Bouveret, sur des rochers et des branches ; Gorges du Durnant, Valais, etp , etc.). Le T. setifera Farlow ne me parait pas specifiquement distinct du T. aurea. Chez le premier, en effet, beaucoup de rameaux vont s'amin- cissant en poils subaigus. Si ce caractere se trouve constant dans le T. setifera, ce dernier formerait une espece parallele ä T. aurea. Fig. 264. Trentepohlta aurea. — A, fila- ment couche rnuni de rhizo'ide ; B, C, D, ramification compiimant la cel- lule superieure en sortant. (Geneve, Jonction). 363 Phycopellis Millardet (1868). Memoires de la Societe des sciences naturelles de Strasbourg, Tome VI, II, sur un nouveau genre de chlorosporees, 42, Tab., fig. 29-35. Thalle orbiculaire, ä cellules rayonnantes, ramifie dichotomiquement^ etroitement applique au substratum, constituant un disque continu. Cou- leur jaune doree verdätre due ä l'hematochrome. Zoospores nombreuses ovoides, ä deux cils, sortant par un pore circulaire. Phycopeltis epiphyton Millardet. Caracteres du genre. Disques de 1 mm. de diametre. Zoospores de 5 [j.. Sur las feuilles basses d'Abies pectinata, Hedera Helix, Rubus,. dans les forets humides. A rechercher en Suisse, (Fig. 261). Erreurs ou omissions. Page 42, ligiie 17, lire Crucigcnia trianguJaris au lieu de C. Hofmaniana. » 43, » 10, » devieiit plus ou moins apical au lieu de devient apical. » 48, » 33, » Bolbocoleon au lieu de Bulbocoleon. » 64, sous la figure, lire Spbaerocystis Schroeteri au lieu de Sphaerocytes Schveteri. y> 71, ligne 35, lire Chlamydomonas au lieu de Chlamydouianas. » 93, » 35, » Spliaerocystis sudetica Chod. au lieu de Spli. sudeticus. 111, » 34, » preparations au lieu de preparatious. y 117, fig. — , » Chlamydomonas intermedia au lieu de Chi. Reinhard!. » 118, fig. — , » » » » » » » » 174, ligne 8, » P. muticum au lieu de P. trigonum. » 206, ajoutez apres Crucigenia triangularis: Etang de la Guyere Jura-bernois. > 217, fig. — , lire Dimorphococcus lunatus an lieu de D. lanatus. » 218, ligne 20, lire P. muticum au lieu de P. trigonum. » 272, » 14, » Cylindrocapsa au lieu de Cylindrecapsa. » 29% » 23, » G. trentepohlioides au lieu de S. trentepohlioides. » 297, » 3, Chlorotylium cataractarum Kuetz. Phyc. gen. 285. » 300, » 17, lire Stigeoclonium flagelliferum au lieu de S. flagelliforme. » 315, » 15, » poils dorsaux au lieu de soies dorsales. » 317, » 26, » Chaetoph. C. D. (Roth) Ag. au lieu de C. C D. (R). » 324, ajoutez avant Chötonemees heterogames: Chaetonema Nowak (1876). In Cohn Biolog. Pflanz. II, 1, pg. 75. Thalle endophyte, ramifie irregulierfement, plus ou moins dorsiventral, portant des poils unieellulaires terminaux, plus rarement lateraux, un peu renfles a la base, flagelli- formes et sorfcant de la gelee de l'höte. Zoospores regulieres ovales, quadriciliees, avec ou sans stigma. Sexualite inconnue. Chaetonema irreguläre Nowak I. c. ; J. Huber, Chetophoracees, in Ann. sc. nat. 1893, 304, Tab. XII. Filament principal courant parallelement a Taxe de la plante hospitaliere, don- nant exterieurement naissance ä des rameaux dresses, courts ou plus longs, simples ou faiblement ramifies. Poils unieellulaires longs, depassant le mucus de Thöte, terminaux ou latei'aux. Cellules du thalle rampant allongees, produisant les ramifications tantot du milieu du dos, tantot a l'extremite de la cellule; cloison .separatrice nai?sant ordinairement au-dessus du niveau de la cellule rampante. Diametre des filaments 9-15 [j., rarement 6-9 |j. ; cellules des rameaux dresses plus courtes. Chromatophore en plaque ä plusieurs pyrenoides. Zoospores naissant par deux dans des cellules renflees des rameaux. Dans le mucus des Batrachosperme, des Coleochaete pulvinata, etc. Veyrier, Hermance, etc. Table analytiqtie de la partie generale. Acinetes, 60, 61. — Adhesion au substratum, 51. — Aeration (influence de l'a. du milieu), 90. — Algues cariantes, 54. — A. perforantes, 297. — Aliment, 77. — Aleurone, 22. — Amylosphere, 22, 23. — Antennes, 50, 213, 215, 221, 225. - Ap- lanospores, 62, 65. — Aretes, 50. — Ar- throspores, 61, 303, 310. — Auto-cenobe, 59, 238, 234. — Autocolonie = 59. — Autospore?, 58, 59, 189, 190, 192, 202, 203. — Azygospores, 97. Biologie 72-98. Carie, 90. — Cadie pectosique, 57. — Cellu- lose, 28, 30, 32. — Chromatophores, 17. — Cils, 12. — Cloisonnement, 41, 56, 117, 118, 121, 123, 152. — Codiolum, 90- 89. — Colorants des gelees, 34. — Com- munications protoplasmiques, 9. — Co- nidies, 62, 360. — Congelation des algues, 76. — Conjuguaison, 70. — Com- poses pectiques, 33. — Contact irritant, 52. — Croissance des membranes, 35. — C. intercalaire, 43, 321. — Crampons, 17, 52, 53. — Cytoplasma 7. De.ssication du milieu, 72. — Dichotomie, 44. 331, 332, 354, 355, 356. - Disques ag- glutinants, 52. — Dissolution des at- taches cellulaires, 32, 61, 62, 265, 285. — Dorsiventralite, 80, 300, 331, 351,357. Eaux saumätres, 78, — salees, 78, — thei-- males, 76. — Endophyte.^ 89, 242, — epigees, 85, — epilithes, 86, -- epi- phylles, 85, 354 et seq., — epizoiques, 86. — Expulsion des produits de la di- vision sporangiale, 57. Fecondation 65. — Fixation, 88, — Flagel- lums, 12. — Fonctions des soies et des poils, 51. — Flotteurs, 95. Gametes, 65, — G. facultatifs, 67, — gelifica- tion, 29, — germination des zygotes 66-67. Hapteres, 53, — hematochrome (Carotine), 21, 73, — heterogamie, 69, — hypuo- spores, 63, 65, 72, — bypnocystes, 60, 65, 72. Incrustations, 89. — Isogamie, 69. Kariokynese, Lamelle moyenne, 32. Macrozoospores, 68. — Microzoospores, 68. — membrane, 27, — multiplieation, 56. Neige (algues de la neige)' 74, — noyaux, 21, 60. Oeuf, 63, 73, — origine des rameaux, 44, 302, 306, — origine des vacuoles, 11. Pectose, 28, — pelagiques, 91, — perles de la membrane, 34. — Pigment protec- teur, 74. — Piquants, 35, 45, — plana de segmentation, 42, 163, 170, — Plas- molyse, 8, — poils, 45, 47, — proto- plasma, 7, 60, — pseudo-cils, 16, 248 et seq., — pyreno'ide, pyrenocristal, pyre- nodesme 22, 24. Ramification, 44, 302, 806, — reactifs usuels, 34, — recolte, 4, — reduction chroma- tique, 66, — reproduction sexuelle, 65, — respiration, 51, 77, — rhizo'ides = rhizines, 17, 51, 52, 53. Segmentation, 41. — Sels mineraux, 79. — Sexualite', 65. — Soies, 45, 48. — Soies muqueuses, 49. — Spheres attractives, 26. — Sporanges, 57. — Spores, 58. — Stigma, 17. — Structure des gele'es, 34. — Symbiose, 83. Talons, 51, — tetraspores, 63, — thalles pluri-cellulaires, 39. — T. rampants, 55. - Torrents (algues des t.) 90. — Tour bieres, 92. Urophiles (algues). Vacuoles 10 et 11, — V. d'expulsion, 57. Table analytique de la partie systematique et des noms qui sont cites dans la partie generale. Acbnanthes quadricauda Turp., 213. Acrochaete Frings., (alg, marine, Chetopho- racee), 48. Aciidesmium Reinsch , 51, 238. Actinastrum Lagh., 56, 94, 207. — Hantzschii Lag , 169, 170, 208, 209. AUogonium (Cyanoph. ?), 21. Anabaena (Cyanophycee), 5. Ancylonema Berggr., (Desmidiee), 10, 20, 74, 96. Anomopedium Naeg., 176. Aphanochaete A. ßr., 12, 47, 48, 63, 247, 315, 324, 326, 327, 328, 329. — globosa Wolle, 329. — pilosissima Scbmdl., 328. — polytricha Nordst., 329. — repens Barth., 252, 329. Apiocystis Naeg., 36, 59, 105. 106, 109, 113, r^8, 185, 247. — brauniana Naeg., 114. Arthrogonium fragile A. Br., 269. Astericium caudatum Corda, 219. Asterionella formosa, 95. Apiocystis Brauniana Naeg., 114. — ß. Caput Medusae, 15, 16, CO, 86, 105, 114. Batracbospermum Vauch., 48, 77, 87. 295. Batrachospermum plumosum Vauch., 315. Blastophysa Reinke, 48. Brachiomonas Bohl, 78, 128, 143. — gracilis Bohl, 143. — submarina Bohl., (/.9), 14, 142, 143. Botrydium Wallr., 85. Botryococcus Kütz, (Confervo'idee) 8, 74, 91. Botryococcus Braunii Kütz., 19, 20, 21, 26, 29, 34. Botryococcus sudeticus Lemm., 115. Botryocystis Morum Kütz., 151. Bumilleria Borzi, (Confervoidee), 12, 19, 43, 44, 62, 63. Bulbochaete Ag., (Chötophorace'e marine), 38, 48, 52. Bolbocoleon Pringsh., (nee Bulbocoleon), (Chötoph. mar.), 48. Carteria Dies., 12, 62, 119. 128, 137. — cordiformis Dill., 138. — Klebsii (Dang) Chod., 138. — multifilis Dill., 1.37. — obtusa Dill., 1:^8. Cephaleuros, 44, 51, 55, 62, 80, 331, 845, 346, 358, 359. 359. — virescens Kunze, 345, -357. Centrosphaera Bzi., 243. Ceratium (Flagellee). Cercidium Dang., 11, 128, 139. — elongatum Dang., 140. Chaetonema Nowak., 89, 322, 324. — irreguläre Now., 323, 324, 325, 326 Chaetopeltidacees, 16. 49, 101, 245. Chaetopeltis Berth., 80, 86, 245, 248. — minor. Moeb , 245. — orbiciilaris Berth., 50, 246, 248, 249. Chaetophora Sehr., 12, 22, 43, 44, 53, 55, 63, 76, 307, 315, 316. — Cornu-Damae Ag., 19, 45, 60, 72, 309, 310, 317. — elegans Ag., 308, 309, 310, 317. — flagellifera Kütz , 318. — monilifera Kütz., 318. — pachyderma Wittr, 318. — pisiformis Ag., 308, 309, 310, 317. — radians Kütz., 318. — tuberculosa Hook., 317. Chaetosiphon 48. 295. Chaetosphaeridium Klb , 248, 252, 253, 329. — globosum Klb., 252, 253. — minor Moeb., 248. — Pringsheimii Kleb , 253. — orbicularis Berth., 248, 249. Chantransia. 295. 367 Chamaesiphon, 240, 295. Characiees, 156, 238. Characiopsis Borzi, 51, 52, 240. Characium A. Br., 86, 240. — acuminatum Br., 238. — acutum Br., 240. — ambiguum Br., 242. — angustum A. Br., 238, 241. — apiculatum Br., 241. — coronatum Herrn., 240. — Clava Herrn . 242. — ensiforme Herrn., 242. ^ epipyxis Herrn , 242. — eurypns Itzigs, 242. — gibbum Br., 240. — giganteum de Toni, 242. — Hookeri Hansg., 242. — horizontale A. Br.. 242. — longipes Br., 240. — minutum Br., 242. — Naegelii A. Br., 239, 241. — obtusellum de Toni, 242. — obtusum A. Br., 239, 241. — ornithocephalum A. Br., 238, 239, 240, 241. — ovale Lacost., 240. — pachypus Grün., 241. — Pringsheimii A. Br., 241. — pyriforme A. Br. 240. — Rabenhorstii de Toni. 242. — sessile Herrn., 51. — Sieboldii A. Br.. 238, 240. — strictum A Br., 238, 240. — subulatum Br., 240. — subsessile de Toni 242. — Tuba Herrn.. 242. — urnigerum Herrn., 242. Cliaraciop>is Borzi, 86, 240. Chetonemees, 4.5, 47, 292, 815, 322. Chetophoraeees, 45. 46, 47, 52, 60, 102, 298. Chetospheridie'es, 247. Chlamydococcus pluvialis A. Br., 140. Chlamydomonadees, 7, 8, 12, 13, 17, 22, 26, 41, 96, 116, 125, 128. Chlamydomonas P]hrb., 116, 128, 129, 140, 171. — angulosa Dill., 119, 130, 134, 136. — angusta Rab.. 139. — Braunii Gor., 2i, 65, 137. — communis Perty, 138. — de Baryana Gor., 120, 130. 132, 133. — Dillii Dang., 130. — Ehrenbergii Gor., 69, 126, 130, 134. — üavo-virens Rostaf., 139. — gigantea Dill., 119, 130, 137. Chlamydomonas grandis Stein, 17, 119, 136. — globulosa Perty, 11, 119, 120, 130, 131, 132. — gloeocystiformis Dill., 39, 130, 132, 133. — intermedia Chod., 135. — intermedia Chi. Reinhardi, var. inter- media, 117. — Kleinii Schmdl... 17, 119, 135. — Kuteinikowii Gor., 69, 70, 130, 135. — longistigma Dill., 39, 130, 133, 137. — Magnusii Reinke, 138. — metastigma Stein, 119, 130, 135. — Monadina Stein, 23, 39, 68, 130, 137. — Morien Dang., 134. — multifilis Pres., 69, 70, 137 = Carteria. — nivalis Lagh., 142. — ovata Dang., 1.30, 140. — parietaria Dill., 130, 133, 134. — pertusa Chod., 92, 119, 120, 130, 136, 136. — Perty Gor., 69, 126, 131. — pluvialis Wolle, 138. — pulvisculus Reinh., 131, 134. — pulvisculus Cohn, 134. — pyriformis Dill., 130, 132, 136. — Reinhardi Dang., 69, 70, 117, 118, 130, 132, 134. — reticulata Gor., 17, 18, 69, 70, 119, 120, 126, 1.30, 131. — rostrata Cienk., 138. — sanguinea Lagh., 139. — stellata Dill., 1.30, 132, 136, 143. — Steinii Gor., 18, 69, 119, 132, 136. — tetragamum K. Bohl., 140. — tingens A. Br., 181. — V. nivalis Lagh.. 142. — variabilis Dang., 130, 131. Chloraster. 120, 155. Chlorella Beyr., 186, 279. — vulgaris Beyr., 186, 187. Chlorochytrium Cohn, 89, 90, 244. — Knyanum Klebs, 243, 244. — Lemnae Cohn, 243, 244. Chlorococcus Fr., 278. Chlorogonium Ehrb., 8, 11, 21, 48, 128, 139. — euchlorum Ehrb., 40, 66, 139. — tetragamum Bohl., 140. Chlorophycees, 99. Chlorosphaera Klebs, 278, 280. — muralis Chod., 280. Chlorotheciacees, 12, 63, 240. Chlorothecium Borzi, 51. Chlorotylium Kütz, 89, 274, 293, 296. — cataractarum vid. diagn. sub. — Errata et addenda. 368 Chlorotylium mammifornie Kütz., 297. Chodatella Lemm., 35. 59, 94, 162, 170, 171, 191. — armata Lemm.. 192. — ciliata Lemm., 191. — Echidna (Bohl.) Chod., 171, 192, 192. — loDgiseta Lemm., 191, 192. — quadriseta Lemm., 191. — radians Lemm., 192. Chroolepoides 99, 345. Cladophora Kuetz , 7, 10, 11, 45, 55, 74, 76, 89, 90, 179. Cladophoracees Cladophoroides, 100. Clathrocj'stis (Cyanophycee), 5. Closterium, 66. Confervoidees, 12, 17, 20, 22, 36, 51, 62, 100. Conferva L., 12, 55, 63, 76, 87, 89. Conjugiiees, 66. Conochaete Kleb., 251, 329. — comosa Kleb., 247, 252. — Klebahnü Schmidle, 246, 247, 251, 252. — polytrieha Kleb., 247, 252. Coleochetacees, 102, 329. Coleochaete Breb., 12, 20, 26, 44, 45, 80. 86, 87, 89, 102, 829, 338. — divergens Pringsheim, 338, 339. — iiregularis Pringsh., 333, 335, 340. — orbicuiaris Pringsh., 340. — pulvinata A. Br., 19, 45, 48, 66, 330, 334, 335, 336, 339. — scutata Pringhs., 832, 334, 337, 339. — soluta Pringsh., 331, 332, 339. Coenogonium (Liehen). Coelastrum, Naeg., 86, 73, 177, 178, 231. — astroidenm Not., 231. — cambricum Arch., 91, 283. — cubicum Naeg., 94, 232. — distans Turner, 284. — indicum Turner, 281. — irreguläre Schroed., 232. — microporum Naeg., 94, 231. — - Wolle, 232. — pseudo-cubicum Sehr., 232. — pulchrum Sclimdl., 283. — proboscideum Bohl., 92, 94, 232. — reticulatura Senn, 234. — sphaericum Naeg., 94, 173, \11, 231. — subpulchrum Lagh,, 234. — verrucosum Reinsch., 94. Oohniella Schroed., 50, 208. — staurogeniaeforme Sehr., 208. Confervoides, 100. Conochaete 87. Conjuguees, 20, 99. Coccomonas Stein, 129, 147. — orbicuiaris Stein, 147. Codiolum, A. Br , 61, 89, 90, 291, 292, 298. Corbiera vulgaris Dang., 138. — minima Dang., 138. Cosmariumscenedesmus Delp. (Desmidiee), 91. Cryptoglena angulosa Carter, 144. — cordiformis Carter, 138. Crucigenia Morren, 170, 205. — apiculata Lemm., 207. — emarginata Chod., 207. — fenestvata Schmidle, 94. 206, 207. — Hofmaniana Chod.. 42 = C. triangu- laris Chod. — Lauterbornei, 206. — quadrata Morr., 205. — rectangiilaris Chod., 94, 205, 206. — triangularis Chod., 206, 222, 223. Ctenocladus Borzi, 806. — circinatus Borzi, 307, 308. Cyclotella (Diatomacee), 84, 95. Cylindrocapsa Reinsch, 12, 48, 261. 272. — involuta Reinsch, 272, 27,5. — amoena Wolle, 273. — geminella Wolle, 273. — nuda Reinsch, 273. Cymatopleura (Diatomacee) 95. Cystococcus Naegeii, 62, 276, 278, 279, 280. — humicola Naeg., 279. Cylindrocystis Brebissonii Menegh. (Desmi- diee), 117. Dactylococcus 163, 164 — lacustris Chod., 91, 93, 94. Dactylotbece Braunii Lagh., 285. Dermatophyton radicans Peter, 86. De.smidiees, 20. Dicoleon Nordstedtii Kleb., 252. Dictvosphaeiium Naeg., 12, 18, 33, 34, 63, 91, 92, 93, 157, 160, 187, 288. Dictyosphiierium Ehrenbergianum Naeg., 160, 187. — Hitchcokii WooUe, 187. — pulchellura WooUe, 187. — renitbrme Lagh , 187. Dicranochaete Hieronymus, 246, 249. — reniformis Hier., 22, 49, 87, 249. Dimorphococcus A. Br., 94, 217. — cordatus Wolle, 217. — lunatus A. Br., 217. Diselmis viridis Duj., 134. Draparnaldia Bory, 12, 43, 44, 45, 52, 53, 64, 76, 315. — cruciata Hicks., 316. — BiUingsii, Wood, 316. 369 Draparnaldia glomerata Ag., 55, 60, 311, 312, 313, 316, 316. Draparnaldia plumosa Ag., 19, 314, 315. Endoclonium Szyrn., 68, 304, 806, 307. Endoderma Lag., 48. Endospberees, 156, 242. Endosphaera Klebs, 242. Enteromorpba Link, 63, 254, 258, 259. — intestinalis Link, 55, 259. Entocladia viridis (alg. marine), 47. Eremosphaera de By., 7, 12, 20, 28, 33, 93, 94, 184. — viridis de By., 159, 160, 184. Euastrum Richteri Schmdl., 223. Euastropsis Lagh., 57, 223. Euchetophoracees 299, 315. — Richteri Lagh., 174, 175, 223. Euchlorophycees, 10, 99. Eudorina Ehrb., 8, 13, 14, 17, 24, 41, 42, 66, 92, 122, 124, 125, 126, 127, 129, 151. — elegans Ehrb , 151, 152, 152. — stagnalis Wolle, 152. Eiiglenes (Flagellee), 128. Euglenoides, 56. Englenopsis (Flagellee) 88. Euprotococcees, 156, 157. Foreliella Chod., 53, 61, 84, 90, 274, 297, 298. — perforans Chod., 53, 62, 290, 291, 293, 294, 298. Fragilaria crotonensis (diatomee) 95. Glaucocystis, 21, 89. Gloeocapsa (Cyanophycee) 29. Gloeochaeta Wittrockiana Lagh., 250. Gloeocystis Naeg., 29, 107, 109, 115, — areolata Gay, 107. — botryoides Naeg., 116. — gigas (Kuetz.) Lagh., 116. — rupestris Rabh., 116. — superba Cienk., 107. — vesiculosa Naeg., 115. Gloeotila Kuetz., 265, 270. — Spirale Chod., 92, 94, 222, 270. — contorta (Lemm.) Chcd., 92. Golenkima Chod., 12, 18, 28, 33, 35, 63, 94, 151, 161, 162, 183. — botryoides Schmidl., 193. — fenestrata Schroed., 193, 194. — radiata Chod., 23, 50, 184. Gomontia Born, et Fl. (Confervo'idee ma- rine), 61. Gomphonema (Diatomacee), 88. Gongrosira Kütz., 44, 53, 54, 55, 61, 65, 274, 288, 291, 331. — codiolifera Chod., 65, 296, 297. Gongrosira de Baryana Rabh., 80, 88, 89, 289, 293, 294. — viridis Kütz., 292, 295. Gonium Müll , 9, 14, 41, 42, 116, 126, 128, 129, 148. — helveticum Perty, 148. — pectorale Muell., 120, 121, 122, 126, 128, 148, 149. — punctatum Perty, 149. — sociale Warm., 92, 120, 126, 128, 148, 148. — tetras A. Br., 148. Gymnomonadees, 128, 155. Haematococcus Ag., 24, 72, 74, 140. — nivalis A. Br., 140. — pluvialis A. Br., 140. Hariotina Dang., 36, 57, 73, 94, 178, 233. — reticulata Dang., 234. Hofmania Chod.. 209. — appendiculata Chod., 209, 210, 222, 223 Hormidium auct., 12 (erreur), 63, 241, 264 268. — crassum Kuetz. — delicatulum Kütz. — murale Kütz , 342. — nitens Menegh , 269. — parietinum Kütz., 343. Hormiscia Fries, 76, 268. Hormococcus Chod., 260, 261, 264, 268. — flaccidus Chod., 265, 269. Hormotila Borzi, 30, 32, 88, 107, 284, 285, 286, 286. Hormospora Breb., 43, 61, 94, 260, 270. — irregularis Wille, 271. — minor Breb., 270. — mutabilis, 270. — transversalis Moeb., 271. Hydrocytium Rabenh., 107. Hydrodictyon Roth, 8, 9, 12, 17, 25, 57, 63, 66, 67, 178, 179, 180, 236. Hydrodictyon pentagonum Vauch., 237. — reticulatum Lagh., 237 . Hydrurus (flagellee), 77, 90, 107, 112. Hyella (Chamesiphoniee), 90. Kirchnerieila Schmidle, 18, 33, 36, 59, 94, 162, 201. — contorta Bohl., 203. — gracillima Bohl., 203. — obesa Schmidle, 203. — lunaris Moeb., 202. — lunata Schmidl, 202. — ß dianae Bohl., 202. Lagerheimia Chod., 35, 50 59, 91, 94, 188. — ciliata Chod., 191. 24 370 Lagerheiulia genevensis Chod., 58. 188. — V. subglobosa, 188. — wratislaviensis Schroed., 188. 188 Lemanea (rhodophyeee), 90. Lemmermannia Chod., 221. — emarginata Chod., 222, 223. Letterstaedtia, Aresch., 63. Lobomonas Dang , 128, 143. — Francei Dang., 92, 143. — stellata Chod., 120, 143, 143 Micrasterias Rotula Ehrb., 230. Microspora Lag. (Confervoidee), 63, 76. Microthamnium Naeg., 44, 63, 79, 87, 287. Microthamnium exiguum Schmdl., 288. — Kützingianum Naeg., 287, 288. — vexator Cook., 288. Mischococcus Naeg., 107, 287. Monostroma Thur , 17, 43, 63, 65, 68, 72, 110, 185, 245, 254, 258, 258. Monostroma bullosum Wittr., 68, 254, 256, 259. — fuscum Wittr., 257. — Grewillei Wittr., 2.54. — groenlandicum Ag., 254. — leptodermum Kyehlm, 257. Myxochaete Bohl., 245, 250. — barbata Bohl, 246, 250. Nephroselmis, 129. Nephrocytium Naeg., 36, 41, 59, 91, 107, 162, 170, 196. Nephrocytium Aghardianum Naeg., 31, 196, 196. — allantoideum Bohl., 197. — lunatum West , 197. — Naegelii Grün., 196. Nylandera, 350. Oedocladium Sth., 54. Oedogoniacees, 12. Oedogonioides. 100. Oedogonium Link, 26, 36, 48, 52, 54, 55, 87, 88- — africanum Reinsch., 52, 88. — crenulato-costatum Wittr., Oocardium Naeg.. 107. Oocystis Naeg., 28, 34, 91, 94, 189. Oocystis ciliata Lagh., 191. — crassa Wittr., 189. a, typica, 190. ß. asymetrica West, 190. '(. nodulosa West, 190. -- elliptica West, 189. — gigas Arch., 191. — lacustris Chod., 19, 30, 35, 170, 189, 190. . — Marsonii Lemm., 190. Oocystis Naegelii A. Br., 189. — solitaria Wittr., 20, 189, 191. Ophiocytium Naeg., 34, 36, 94, 107. Oscillatoria (Cyanophycee), 5. Palraella Lyngb., 7, 31, 36, 102, 109. 110, 128, 172, 185. Palmella cylindrica Lyng., 110. — miniata Leibl., 21, 103, 104, 110. — nivalis Hook., 141. — mucosa Ktz., 110. — uvaeformis Ktz ,111. Palmellacees, 17, 24, 41, 101, 102, 107, 108, Palmellococcus Chod., 21, 25, 57, 73, 158, 160, 172, 174, 178, 182. — miniatus Chod., 183. Pandorina Bory, 67, 74, 116, 122, 123, 128, 129, 150. Pandorina morum Bory, 91, 151. Pandorinees, 128. Pediastrum Meyen, 9, 12, 28, 33, 36, 50, 57, 63, 80, 91, 157, 172, 178, 179, 224 Pediastrum angulosum Menegh., 228. — asperum A. Br., 228. — biodon Corda, 227. — biradiatum Mey., 226, 230. — Boryanum Menegh., 18, 19, 25, 57,58. 67, 94, 175, 176, 177, 226, 228, 229. — Braunii Wartm.. 176. — compactum Benn., 228. — clathratum Lamm., 91, 92, 226. — duodenariuüi Bail., 226. — duplex Mey., 35, 94, 176, 227, 228. — Ehrenbergii Corda 92, 94, 175, 226. — enoplon West, 226. — forcipatum A. Br., 228. — integrum Naeg., 228. — irreguläre Corda, 227. — muticum Wille, 229. — Napoleonis Ralfs., 226. — quadrangulum Corda, 227. — Rotula Ehrb., 230. — — Naeg., 226. — Selenaea Kütz.. 227. — Simplex Mey., 225. — Sturmii Reinsch., 225. — tetras Ralfs, 177, 226. — tricornutum Borge, 230. — vagum Kütz , 228. Phaeophila Hauck (Chetophoracee marine), 47, 48. Phyllobium Klebs, 73, 89, 244. — dimorphum KL, 244. Phacotus Perty, 21, 93, 129, 147. — augulosus (Stein) Dang., 144. 371 Phacotus Lendneri Chod., 147. — lenticularis Stein, 147. Phycopeltis, 83, 85, 331, 845, 846, 347, 853, 354, 356. — epipliyton Mill., 356. — flabelliferum. — Treubii Karst. — tropicuin Hansg. Phyllobium Klebs, 242, 244. — dimorph um Klebs, 245. Phyllosiphon Kuehn, 82, 242. Pilidiocystis Bohl., 195. — endophytica Bohl., 195. Pilinia Kütz., 301, 302. Platydorina Kof., 153. PI. caudata Kof., 153. Pleodorina Kof., 122, 129. — illinoiensis Kofoid, 152. Pleurastrum Chod., 85, 280. Pleurococcacees, 102, 274. Pleurococcoidees 99, 101. Pleurococcus Menegh., 8, 22, 23, 25, 33, 42, 43, 58, 60, 61, 62, 63, 78, 83, 85, 107, 185, 274, 275, 278. — Beyerinckii, 275. — dissectus Naeg., 275. — lobatus Chod., 284, 285. — miniatus Naeg., 275. — NaegeUi Chod., 18, 19, 25, 30, 32, 63, 281, 282, 283. — i-egularis, 275. — vulgaris Menegh., 19, 20, 22, 23, 24, 28, 275, 276, 277, 279, 280, 281. — vulgaris Näegeli non Menegh., 281. Polyblepharees, 129. Polyblepharis Dang., 129, 155, 156. Polyedrium Naeg., 25, 50, 94, 218. — armatum de Toni, 220. — oaudatum Lagh., 94, 218, 219, 220, 223. — decussatum Reinsch., 221. — dodecaedricum R., 221. — enorme de By., 173, 218, 221. — gigas Wittr., 218, 221. — gracile Reinsch., 221. — hastatum Reinsch., 172, 218, 221. — rostatum Schmidle non Reinsch., 221. — irreguläre Reinsch, 221. — lobulatum Naeg., 218, 221. — minimum A. Br., 94, 171, 172, 173, 218, 219. — muticum A. Br., 173, 174, 219. — octaedricum Reinsch., 221. — pachydermum R., 218, 221. — pentagonum R., 172, 219. — protumidum, 173. Polyedrium quadricornu Chod., 221. — reguläre Chod., 218, 220, 220. — reticulatum R., 219. — spinulosum Schmdl., 221. — tetraedricum Naeg., 220. — tetragonum Naeg., 218. — trigonum Naeg., 92. 172 = muticum. Polytomees, 121, 156. Prasiola Ag., 44, 63, 90, 344. — Aryana Rabh., 342. — caespitosa Menegh.. 344. — crispa Menegh , 342, 344. — fluviatilis Aresch., 343, 344. — Flotowii Kütz., 342. — furfuracea Menegh., 343. — mexicana Lagh., 345. — orbicularis Kütz., 842. — Rothii Kütz., 342. — Sauteri Menegh., 344. Protococcacees, 22, 26, 101, 156, 157. Protococcoidees. Protococcus Ag., 162. — botryoides Kütz., 26. — miniatus Kütz., 182, 183. — nivalis Ag., 141. Protosiphon (Siphonee), 67. Pseudopleurococcus Snow., 279. Pteromonas Seligo, 120, 125, 144. — aculeata Lemm., 146. — alata Sei., 144. — alata Chod., 145. — angulosa Dang., 144, 144. — Francei, 92. — Chodati Lemm., 92, 120, 143, 146. — cordiformis Lemm., 146. — nivalis Chod., 74, 96, 145, 145. — protracta Lemm., 146. — sinuosa Chod., 145, 145. — rectangularis Lemm., 146. Pyramimonas, 129, 155, 156. Pyramimonadees, 56. Radiofilum Schmdl., 260, 271. — apiculatum West, 271. — conjunctivum Schmdl., 271. Raphidium aciculare Braun, 197, 198i Raphidium Kütz, 41, 51, 52, 55, 59, 87, 162, 163, 167, 168, 169, 170, 197. ! Raphidium Braunii Naeg., 25, 91, 168, 169, 199, 199, var. lacustre Chod., 199. Raphidium convolutum v. lunare Kirchn., 202. — fasciculatum Kütz., 197, 198, 199. — longissimum Schroed., 94, 200. — nivale Chod., 74, 96, 200, 200. — polymorphum Pres., 25, 197. 372 Raphidium pyrenogerum Chod., 23, 168, 195, 200, 200, 201. Rhizolenia (Diatomee), 95. Richteriella Lemm., 85, 94, 162. 193. — botryoides Lemm., 19H, 193, 194. — globosa Lemm., 193. Rivularia, 295. Scenedesmus Mey., 21, 73, 79, 89, 91, 162- 171, 210. Scenedesmus acuminatus Chod., 166, 211. — acutiformis Sehr., 215. — aculeolatus Eeinsch., 215. — acutus Mey., 162, 163, 164, 164, 167, 210. — alteruans Reinsch., 94. 213. — bijugatus Kuetz., 165, 166, 212. — brasilieusis Bohl., 215. — costatus Schmdl., 18, 92, 94, 171, 172, 216, 216. — curvatus Bohl., 19, 92, 166, 171, 212, 212. — denticulatus Lagh., 215, 216. — falcatus Chod., 211. — hystrix Lagh., 50, 169, 214, 214, 215. — incrassulatus Bohl., 211. — Naegelii Breb., 214. — obliquus Kütz., 94, 210. — opoliensis Rieht., vid. add., 19, 50, 92. — quadricauda Breb., 19, 28, 33, 50, 213, 213, 214, 215. — radiatus Reinsch., 213. Sciadium A. Br., 51, 63, 87, 238. Schizochlamys A. Br., 25, 31, 36, 48, 64, 65, 89, 104, 107, 108, 160, 161, 170, 185. Schizochlamys delicatula West., 185. — V. rugosa Debray, 185. — gelatinosa A. Br., 31, 185, 185. Schizogoniacees, 20, 43, 62, 341. Schizogonioides, 101, 341. Schizogonium Kütz., 83, 86, 341. Schizogonium Boryanum Kütz., 342. — crenulatum Kütz., 344. — crispum Gay, 342. — Julianum Menegh., 342. — murale Kütz., 53, 343. Schizothrix (Cyanophycee), 91. Schroederia Lemm., 94, 194. — setigera Lemm., 194, 195. Scotinosphaera Klebs, 89, 245. — paradoxa Klebs, 245. Selenastrum Reinsch., 94, 203. — acuminatum Lagh., 204, 211. — bifidum Benn., 204. — Bibraianum Reinsch., 94, 203, 204. .Selenastrum Bibraianum Turner non Reinscli., 203. Selenoderma Bohl., 93, 160, 171, 204 — Malmeana Bohl, 204, 204. Selenosphaerium americanum Bohl., 204, 236. Siphonacees, 12, 92, 99. Sorastrum Kuetz., 50, 94, 175, 177, 178, 236. Sorastrum cornutum Reinsch , 236. — crassipinum Bohl., 236. — bidentatum Reinsch., 236. — echinatum Kütz., 236. — inappendiculatum Chod., 175. — spinulosum Naeg., 235. Sphaerastrum echinatum Menegh., 236. Sphaerella Somm., 9, 21, 24, 93, 95, 96, 117, 120, 128, 140. Sphaerella lacustris Wittr., 126, 140, 141, 142. — nivalis Somm., 141. — pluvialis A. Br., 121. Spyrogyra Link., 10, 20, 54, 55, 67, 74. Sphaerocystis Chod., 64, 91, 107, 109, 114, 128. Spliaerocystis Schroeteri Chod., 64, 108. 114, 115. Sphaerocystis sudetica Chod., 92, 93. Sphaerosii-a Volvox Ehrb., 154. Sphanochaete polytricha Nordst., 252. Stapfia Chod., 14, 16, 22, 24, 26, 60, 65, 107, 109, 112, 1^5. Stapfia cylindrica (Wahl) Chod., 106, 113, 112. StauTogenia Kütz., 206. — apiculata Lemm., 207. — alpina Schmdl., 209. — emarginata West., 207. — fenestrata Schmdl., 206. — Lauterbornei Schmdl., 206. — rectangularis A. Br , 206. Stephanodiscus Astraea (Diatomee), 95. Stephanosphaera Cohn, 149. — pluvialis Cohn, 149, 150. Stichococcus Naeg., 79, 107, 265, 269. Stichococcus bacillaris Naeg., 269. — dissectus Gay, 269. — minor Braun, 269. Stichogloea olivacea Chod., 91. Stigeoclonium Kütz., 43, 44, 46, 51, 55, 59y 63, 68, 88, 89, 318, 319. — flagelliferum, 299, 301, 302, 303, 322. Stigeoclonium longipilum Kütz., 320, 32t. — lacustre nob. = 43, 45, 46. — protensum Kütz, 300, 319, 320. — polymorphum, 46. — subsecundum Kütz , 321. 373 Stigeoclonium ienue Rbh., 304, 305, 306, 319. — variabile Naeg , 30H, 321. Strigula (Liehen), 83. Synedra longissima (Diatomacee), 95. Struvea Sond. (Siplionee), 84. Tabellaria fenestrata (Diatomee). Tetracoccus West., 160, 161, 170, 186. — botryoides West., 186. Tetrapedia öchroed. non Reinsch., 221. — gothica, 223. — morsa West., 223. — pentaedrica West., 219, 223. Tetraselmis cordiformis Stein, 138. Tetraspora Link, 8, 24, 26, 29, 43, 60, 65, 103, 106, 107, 111, 127, 128, 185. Tetraspora bullosa Ag., 112, — cylindrica Wahlb., 113. — explanata Ag.. 112. — fusca Breb., 112. — gelatinosa Desv., 14, 43, 102, 111. — lubrica Ag., — ulvacea Ktz., 111. 112. Tetrasporacees, 107. Tetrasporidium javanicum Moeb., 112. Tetrastrum Chod., 94, 208. — alpinum Schmdl., 209. — heteracanthum Chod,, 209. — multisetum Schmdl., 209. — staurogeniaeforme (Lemm.), 208, 222, 223. Trentepohlia Mart., 21, 22, 44, 62, 83, 84, 360. — abietina Hansg., 350, 362. — aurea Mart- 64, -85, 348, 349, 351, 362. — arborum Ag., 350, 352, 353. — Bleischii Rabh., 348. — de Baryana Wille, 294. — depressa Har., 351, 354, 355. — diffusa De Wildm , 351. — jolithus Ag., 64, 80, 346, 361. — Leprieuri Har., 45. — Monilia De Wildm., 348. — odorata Wigg., 348, 361. — polycarpa Nees, 350, 352, 362. — rigidula Müll, 348. — setifera Farlow, 362. — umbrina Born., 64, 85, 345, 347, 348, 361. — uncinata Hansg., 362. — villosa de Toni, 362. — Wainioi Har., 350, 352. Trentepohliacees, 17, 20, 22, 47, 345. Trichopeltis, 351. Trochiscia protococcoides Kütz., 35, 61. Ulothriciacees. 20, 102, 259. Ulothrix, Kütz., 12, 25, 28, 33, 52, 53, 54, 55, 58, 59, 60, 63, 66, 67, 74, 260, 266, 267. Ulothrix aequalis Kütz., 268. — bicolor Ralfs, 267. — radicans Kütz., 342. — tenuis Kütz., 268. — subtilis Kütz., 268. — zonata Kütz., 54, 260, 261, 262, 263, 267. ülva, 58, 63, 254. — fluviatilis Sommerfeldt, 344. — intestinalis Saut, Ulvacees, 12, 20, 63, 101, 107, 254. Urococciis, 29, 30. Uronema Lagh , 63, 260, 266, 272. Uronema confervicolum Lagh., 266, 272. Vaucheria (Siphonee), 12, 90. VolvoxEhrb., 9, 11, 14, 93, 116, 12.5, 128, 153 — aureus Ehrb , 9, 125, 127, 153, 154. — globator Ehrb., 9, 125, 127, 154. — lacustris Girod., 140. — monoicus Cohn, 154. — stellatus Ebrb , 154. Volvocacees, 17, 24, 26, 101, 107, 116. Zoochlorelles (Chlorella), 84, 186. New York Botanical Garden Library 3 5185 00259 939