:r-3 Beiträge zur Naturgeschichte der 1 R a 11 k e II f ii 8 8 e r. 1 1 m Von II e V r 111 a ii u B u r in e i s t e r. Mit zwei Kiipfortafel II. « e r l i n , 18 3 4. Gi'ilviu'kt II II i| verlt'ut bei G. Ri-iuivr. m m m A.-(ö A. ^^ Ld HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THK MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY )MP. U3 BOUGHT WITH THE BEQUEST OF JAMES BROWN, ^ OF VATERTOWN. ^.7^v^^^;c/pe^/Ffy. ^^^m^i^w^ ^^aicxÄ": JAN 7 1924 Beiträge Naturgeschicht der Rankenfusser. 0 Beiträge zur Naturgeschichte der M a 11 k c II f ü N N e r (Cirripediaj. Von Hermann S^urmeivSter, Doctor der iletlicin und PliilosnpLic, Piifatdocenten an der Friedrich- VVillielins-Universität, ansserordl. Lelirer der Natiirgescli. arn köllnisclien Real- gyinQ.isiuin zu Btrlin, Mitgliede der Kaiserl. Leo))old. Carolin. Acadeniie der Nnturl'orsclier, und der Geseliscli naturibrsdi. Freunde zu Berlin Ehrenmitgliede. Blit zwei Kupferlai'eln. II e r 1 I II. Gedruckl und verlegt bei G. Reimer. 1834. 5 MCZ LIBRARY HARVARD UNIVERSITY ,•- CAMBRIDGE. MA USA ^ H e r r n Dr. Carl Gustav Carus, Königl. Süchsisch. Hof- und Medicinalratl.e, auch Sr. Majestät des Königs von Sachsen Leibarzt, Ritter des Iv.,n.gl. Sächsisch. CiTilverdienstordens, mehrerer Academien und gelehrter Geseilscliafteu Mitgliede , in Anerkennung seiner vielfachen Verdienste um die Wissenschaft gewidmet Verfas ser. 2s^.^"3 D ie in vorliegenden Blättern niitgetlieilten Untersucliungen werden die Aufmerk- samkeit der Naturforscher in zwiefacher Hinsicht in Anspruch nehmen dürfen; ein- mal in sofern sie zeigen, wie wichtig nnd nothwendig nicht hloss für den Phy- siologen, sondern auch für den systematischen Zoologen, das Studium der Ent- wickelungsgeschichte der Thiere ist, und dann indem sie die vielfachen Mei- nungen und Ansichten über die natürliche Verwandtschaft einer Thiergruppe, welche mehrere Male Gelehrte des ersten Ranges beschäftigte, zur Entscheidung bringen, und jene überraschenden Andeutungen weiter ausführen, v/elche ein neue- rer Schriftsteller vor Kurzem gegeben hat. Indem ich beide Absichten in meiner Darstellung verfolgte, ergab sich daraus die Nothwendigkeit der vorangeschickten historischen Einleitung, welche den Leser auf dem Schauplatz heimisch machen sollte; sie kann nur von diesem Gesichtspunkte aus gerechtfertigt und beurtheilt werden. Die ßeobachiungeu selbst, der Haupttheil meiner Arbeit, wollte ich so klar als bündig wiedergeben, daher eine schmückende Ausstattung, hinter wel- cher sich oft nur eine grössere Leere des Inhaltes verstecken will, eben so sehr, als eine ermüdende Weitläufigkeit, die den unberufenen Redner gar bald verrälh, zu vermeiden war. In beiden Bestrebungen sind meine Vorbilder die ähnlicLcu Arbeiten des Mannes, dem ich in der Zueignung einen Beweis vom Daukgefü'iio darbringen möchte, welches ich schon längst, anerkennend die Lehren, so seien Schriften mir, wie vielen Anderen, geboten haben, gegen den Hocligefeierten hege. YIII Der driUe AbschniU, Bemerkungen über Sysleraalik der Rankenfüsser ent- hüllend, ist vielleicht Denen nlclit unangenelim , die mit der Gruppe, zu welcher die Cirripedieu sich begeben sollen, weniger bekannt sind; auch wollte ich zu- gleich das höchst natürliche Verliältiüss entwickeln, in welches sie zu den übrigen Krustaceen treten. Ich benutzte so die Gelegenheit, meine Eintheilung dieser Thiergruppe mitzutheilen, welche, auf vieljähriger mühsamer Beschäftigung mit ihr sich gründend, einstens so ausführlich bewiesen werden soll, wie ich vor Kurzem angefangen habe, den Beweis meines Systems der Kerfe zu führen. — Biiliii, den 15. Januar 1834. B u r m e i s t e r. I. Historische Vorbemerkungen. Ge rerauiiie Zelt waren die zur Gruppe der Cirripedien *=) gehörigen Galtungen den Naturforschern und auch Laien bekannt gewesen, ehe dieselben von Cuvier als besondere Abtheilung der Mollusken gegründet und in einer eigenen Abhand- lung näher beleuchtet wurden. Bei den ältesten Schriftstellern, wie C. Gesner, Petiver, Rondelet, Baster u. a. m., führen sie den gemeinsamen Namen Ba- ianus, und wenn gleich mehrere Formen von ihnen beschrieben wurden, so ge- schah dies doch niclit mit der strengen systematischen Genauigkeit, welche durch Linne auf uns vererbt worden ist; daher eine genaue Angabe der ihnen vorge- iegenen Arten schwer halten möchte. Auch Aldrovandi gedenkt schon der Lepas anatifera und bezeigt eben durch den ihr gegebenen Namen Concha ana- tifera, dass er sie den Muscheln verwandt glaube, eine Ansicht, in welcher alle späteren Schriftsteller übereinstimmen, und die auch der deutsche Name Enten- muschel als die gemeinste und verbreitetste beurkundet. Unter diesem Namen •) C II vier iiiid viele Naturforscher nach ihm nennen diese Gnippe Cirrhopoda, ein Name, der von den griechischen Wörtern xiQQÖg und novg herkommen, und GeJbfüsser bedenten würde. Das laleioishe Wort cirrus, die Locke, Ranke, stammt nicht aus dem Griechischen, daher man anch das zweite Wort des Compositnins ans der lateinischen Sprache nehmen, und die Gruppe Cirripedia , nach der Analogie von bipes Gen. bipedis, Nom. Plur. bipedia, nennen uinss. Lamark und seine Anhänger sclireibeu ganz nnrichiig Cirrhipoda oder Cirrhipeda t, auch Bert hold, der hierauf zuerst anfmerksam gemacht hat, schreibt Cirripeäes, aber iijit Unrecht, da sich das Adjeklivwort auf Mollusca oder Animalia bezieht, also die Form des Neutrum auuchmen muss. 1 sind sie denn auch Rüstenbewoluiern lauge bekannt gewesen; denn selten kehrt aus tropischen Meeren ein Schiff in den Hafen zurück, ohne solche Gäste an seinem Kiel mit heimwärts zu tragen. Zugleich erinnert uns dieser Name an die alte Vorstellung des gemeinen Mannes, Naturforscher haben sie kaum hegen kön- nen, dass aus ihnen die seeischen Bernikel- Gänse (^Anser torquatus Frisch. Anas bernida Lin7i.} entständen, ein Glaube, der sich noch hie und da bei Laien erhalten haben mag, obwold, nach Cuviers Bemerkung, sclion im 13ten Jahrhundert Albertus M. denselben als ungegTündet uud falsch nachgewiesen liat. Die zweite Abtlieilung der Cirripedien, nehmlich die der sitzenden, welche man in der Gattung Baianus der Neueren repräsentirt findet, ist noch häufiger uud allgemeiner verbreitet, jede alte Austernschale, jeder abgeworfene Krebspan- zer, der längere Zeit auf dem Meeresboden in der Nähe des Ufers gelegen hat, pflegt junge und alte Balanen, auch Seetulpen, Meereicheln, Kuhschel- len oder Seepocken genannt, alles Namen, welche die vergleichende Phantasie des aufmerksamen Fiscliers erdacht liat, auf seiner Oberfläche zu beherbergen. So wortreich auch die Besclireibungen jener oben genannten Verfasser zum Theil sind, so genügen sie doch keinesweges, um ein naturgetreues Bild des Thieres zu entwerfen, und wenngleich genauere Beobachter, wie Needham und Ellis, sich dieselbe Aufgabe stellten, so erreichten dennoch auch diese das Ziel nur unvollkommen. Linne konnte daher nichts anderes thun, als der allgemeinen Ansicht beitreten, d. h. die Cirripedien zu den Mollusken, seinen vermibus testaceis , stellen und sie alle in Jle von ihm gegriindete Gattung Lepas verei- nigen. Er beging dabei das Verseilen, dass er das von seiner Schale getrennte Thier wieder als eigene Gattung unter dem Namen Triton aufstellte, wahr- scheinlich verleitet durch die irrige Ansicht eines früheren Schriftstellers, der ihm hierin vorangegangen war'"'). Oken hat diesen Irrlhum Linne's zuerst aufge- *) Man vergleiche Linnaei Sy.it. natura, ed. 12. Vol. I. pars 2. pog. 1092. no. 292. Tri- ton litoreus; mid rljeiida pag. 1107. no. 301 seqq , wo aucli die Sciirifleo der fiiibcr gcuaimleii Autoren uiir';efüiirt sind. deckt*). Abg;eseheu also von der irrigen Gattung Triton, welciier bei anderen älteren Scliriftstellern kaum Ervvälinung gescliieht "•'*) , blieb Linnes Gattung Lepas unverändert, bis sie zuerst von Bruguiere (in der Encyclopedie metho- dique, Abtheilung Versi) in zwei aufgelöst wurde. Er sonderte nelnulich die ungestielten von den gestielten Arten, und nannte jene Bakmus , diese Anatifa. Dadurch war freilich für die Kenntniss der äusseren Gestalt ein Fort- schritt gemacht, aber die des inneren Baues blieb zur Zeit noch unermittelt, bis Poli denselben näher untersuchte, und im ersten Bande seines berühmten Werkes {Testacea utriusque Siciliae. Parmae. 1791. /«/.) auf Taf. 4 — 6 auseinander- setzte; doch istilnn die Form des Nervensystemes, so wie einiger anderen Organe Verhältniss, noch unbekannt. Er stellte übrigens die Cirripedien zu den Sepien, und bezeichnete sie mit dem Zusatz: brachiuta. Das Verdienst, die innere Orga- nisation dieser merkwürdigen Gruppe zuerst in das geliorige Licht gestellt zu haben, war dem grossen Cuvier vorbehalten. Nachdem derselbe in seinen Vor- lesungen über A'^ergleichende Anatomie (Original. Bd. 2. S. 313 — 315) den Bau des Nervensystemes angedeutet hatte, machte er in einer eigenen Abhandlun"- {^Annales du Museum d'hisloire naturelle Vol. 1. 1802) seine umfassenden Un- tersuchungen über den inneren Bau dieser Tliiere bekannt, aus welchen nuiunehr hervorging, dass die Cirripethen ein knotiges Nervensystem, äussere freie zipfel- förmige Kiemen und meluere Paare von Kiefern in dem weit hervorstehenden Maule besitzen, lauter Data, die sie den Mollusken, in deren Classe sie sich noch immer befanden, entfremden mussten. Dies haben denn auch alle späteren Schrift- steller gefülüt, und allerlei Versuche gemacht, sich aus dieser Verlegenheit zu helfen; betrachten wir diese nach der Zeitfolge. Kurz vorher ehe Cuviers eben erwähnte Beobachtungen bekannt wurden, hatte Lamark den Grundriss seines Systems der wirbellosen Thiere herausge- geben (^Systeme des animaux sans rertebres. Paris, 1801. 8). in welchem die *) Nainrgesdiichle, 3. Bd. 2. Äbtlil. S. 363. *'J ISeiuinuicIi allgemeines Polvglotteii-Lexicon der Nalnrgescli. 2. Bd. S. 1494'. 1 * Cirripedieii noch unter den Mollusken mit vielen Schalen in der Nähe der Chitonen standen; allein bei einer späteren Ueberarbeitung desselben Systenies (in seinem Werke: philosopliie zoolo/^it/ue. 2. Vol. Paris 1809. 8.) bildete La- mark zuerst aus ihnen eine eigene Klasse, welche er Cirrhipoda nannte und neben die Mollusken, zwisclien diese und die Gliederthiere, stellte. Der Ver- fasser theiit hier das Thierreich in 6 grosse Gruppen, von Mielchen die vierte die beiden Klassen der Cirripedien {Cirrhipoda) m\& Mollusken (iMo//M*ca) ent- hielt; jene bildete den Uebergang zu den Anneliden und zerfiel in die Gattungen Analifa, Baianus, Coromtla und TubicinelUi. Oken folgte diesem Beispiele (Zoologie, 1. Abthl. S. 359. 1815.), indem er die Cirripedien von den Mollusken trennte, Vfic\\ indess darin von Lamark ab, dass er sie geradezu mit den Gliederthieren verband. Das System, welches in seiner Zoologie befolgt ist, hat er freilich in dem derselben vorgesetzten Rah- men durch den Beisatz: „woran man sich zu halten" selbst wieder umgestossen, allein doch auch hier die nahe Vereinigung der Cirripedien und Lernäen beibehalten, so dass ihm der Ruhm nicht entgehen kann, die ausgezeichnete Ver- wandtschaft beider Thiergruppeu zuerst gefühlt zu haben. In dem genannten Werke selbst stellt er die Cirripedien mit den Radiaten über die Mollus- ken; beginnt mit den Radiaten die dritte Klasse, welche unter dem Namen Kerfe alle Gliederthiere enthalten soll, lässt auf die Radiaten zunächst die Lernäen folgen, und reihet diesen die Cirripedien au. Dann folgen die eigent- lichen Annulaten, und nun weiter Krustaceen, Arachniden und Insekten. Der Rahmen dagegen lässt die Radiaten auf die Medusen folgen, demnächst die Lernäen, dann die Cirripedien, und reihet diesen die schalenlosen Muscheln und in der gewöhnliclien Reihenfolge die übrigen Mollusken an, von welchen die Eingeweidewürmer den Uebergang zu den gegliederten Thie- ren bilden. Ausser dieser geänderten Stellung im System der Thiere hat Oken zuerst die Gattung Anatifa Bru"=*) unter anderen neuen Entdeckungen auch die V^erwandlung und natürliche Verwandt- schaft dieser Tliiergruppe zuerst bekannt gemacht und gCAVürdigt bat. Er fand im Meere unter vielen anderen Thierchen sehr zahlreich einen kleinen, der Gat- tung Cypris ähnlichen, Krebs, den er in mehreren Individuen einfing, in ein Glas setzte, und hier seine Umgestaltung zu Baianus pus/llus Penn, beobachtete. Die von ihm gegebene Besclu-eibung und Abbildung stimmt mit meiner vierten Enl- wickelungsstufe vollkommen überein, daher ich nur auf die unten gegebene Be- schreibung verweisen M'ill, Die Jungen gehörten, wie schon bemerkt, der Gat- tung Baianus, nicht Lepas {Änatifa Brn^} an, und setzten sich nicht mit den vorderen Fühlern oder Armen, obwohl auch sie mit einem Saugnapf versehen sind, wie bei Lepas, fest, sondern mit dem Rücken. Thompson glaubt nehmlich schon bei dem noch umherschwimmenden Individuen auf dem Bücken in der Nalh zwisclien den Schalen die Stelle bemerken zu können, mit welcher das Thier sich hernach befestigt; den unmittelbaren Uebergang indess hat er nicht gesehen, sondern nur das festgesetzte junge Thier. Es hat dann eine breite Rückenscheibe, etwa eine solche, wie bei der Gattung Actinia, und erhebt sich von dieser eben- *) Na(iirgesrpers vom Embryo, wie die Gestalt des ausgescldüpften Jungen beweiset. Untersucht man Eier mehr aus der Mi((e des Eierstocks, so findet man in diesen die Entwickelung schon weiter vorgeschritten. Innerhalb der klaren Eihaut liegt schon der junge Köi-per des Tliierchens ausgebildet da; man erkennt den birn- fürmigeii Leib und die an dem hinteren verjüngten Ende befindlichen, an der Spitze mit Schwimmborsten besetzten Füsse, oline dabei ihre Zahl und Gestal- tung genauer abAvägeu zu können. Der vordere Theil des Leibes erscheint dunk- ler, uud die in zwei Reihen liegenden Kügelchen haben sich vermehrt. Zerrt man an diesen vollkommen entwickelten Eiern mit feinen Nadeln, so zerreissen die Eihäute leicht, und die Embryonen fallen heraus; die Eihäute dagegen bleiben an einander hängen , und bilden ein solches Gewebe länglich dodekaedrischer Zellen, wie man dies ebenfalls innerhalb der grossen Säcke der weiblichen Ler- näeii beobachtet hat=^''). Mit dem Ausschlüpfen des Embryo ist zugleich das Ei- leben gescidossen. und das Thier geht in den zweiten Entwickeln ngszustand über. ♦) Vergl. V. NordmauDS mikrographische Beitrage. Berl., 1831. 4. 2. Heft. Taf. 2. Fig. 3. *5 zureite Entwickelungsperiode. Das frei umherscliwimmende Junge. (Taf. I. Fig. 2.) Das aus der EihüUe liervorgeschlüpfte Juuge gleicht in seiner äusseren Ge- stalt den Jungen der Lernäen und Ostrakoden, besonders der Gattung Daphnia, Cyclops u. a. m. Es hat, Avie das Ei, einen birnförraigen Umfang (Fig. 2.), und zeigt in der Mitte des fast abgestumpften Vorderrandes eine kleine Hervorragung, hinter welcher ein duidder Fleck sich zeigt, der vielleicht später zum Auge sich entwickelt, doch habe ich an den eben zum Ausschlüpfen fertigen Jungen noch kein Auge bemerken können ="=). Seitlich neben dieser Hervorraguug, gegen die Vorderecken des Körpers hin, sitzen zwei lauge, dünne, ungegliederte Fäden, welche beim Embryo zurückgesciüagen neben dem Leibe liegen und nach der Form desselben gebogen sind. Da ich niemals lebende Embryonen gesehen habe, auch kein fi-eies schon ausgeschlüpftes Individuum an den Fucus Blättern bemerkte, so kann ich der unmittelbaren Beobachtung nach nicht entscheiden, welchen Ge- brauch das Thier von diesen Fäden mache ; aller Analogie nach aber sind es Füh- ler, deren sich das Thier zum Festklammern bedient. Darauf scheint auch der am Ende jedes Fadens befindliche Hacken hinzudeuten. Die innere Masse zeigte eine fein in die Quere gestrichelte Struktur, gerade dieselbe, welche man an der einfachen Muskelfaser der Krustaceen und Insekten beobachtet, daher ich keinen Anstand nelune, diese Füliler für muskulöser Beschaffenheit zu halten, was die ausgesprochene Ansicht ihres Nutzens nur bestätigen würde; den unmittelbaren Beweis dafür wird indess erst die folgende Entwickelungsstuffe liefern. Uebri- gens stehen die Fühler mehr nach dem Rücken hinauf, an der oberen Seite des Körpers. *) Dies mag; daher rühren , dass sich das Pig^iiieiit des Angcs im Weingeist aufgelöst bat , wofür Beobni'htnngeu an Lerniieii sprechen. Ich vermiitlic , dnss das Jiiage der Cirripedien schon ein Auge ans dem Ei mitbringt. 16 — — - Mehr an der unteren oder Bauchseite stehen die Füsse, 3 Paare, von welchen die vorderen ziemlicli am Vorderende, die andern beiden Paare in der Mitte des Körpers befestigt sind. Jeder Fuss des ersten Paares ist einfach, und an seiner Spitze mit mehreren Borsten versehen ; jeder Fuss des folgenden Paares ist gabelf(>rmig gespalten, und jede Zinke wieder mit mehreren Borsten am Ende besetzt. Gliederungen habe ich Aveder am ersten, noch an den beiden anderen Fussparen ^\'ahrnelmien können. Der Schwanz oder Hinterleib, welcher den verjüngten Theil des birnför- niigen Körpers einnimmt, schien mir ziemlich flach gedrückt zu sein, au der Spitze ieiclit ausgeschnitten und hier mit mehreren Borsten besetzt, Gliederungen oder Ein- schnitte bemerkte ich an ihnen nicht ; dagegen zeigten sich im Innern des Leibes die bei- den schon im Ei erkennbaren Streifen kleiner Kügelchen, welche liier eben nicht grösser im Umfange, sondern nur zahlreicher vorhanden waren. Gegen das Vor- derende zu verbreiteten sich die Kügelchen immer mehr, bildeten aber noch zwei zu beiden Seiten des Körpers liegende Hauptmassen. Weiter konnte ich im In- nern des Körpers nichts entdecken, der mittlere Raum Avar hell und durchsichtig, und der hier ohne Frage befindliche Darm entlüelt noch keine Nahrungsmittel, natürlich, weil tlie Jungen sieh noch nicht selbsständig undier bewegt hatten. — Dritte E n t w i c k e 1 u n g s p e r i o d e. Das Junge umgiebt sich mit einer Schale und setzt sich fest. (Taf. I. Fig. 3. und 4.J Ich kenne diese dritte Entwickelungsperiode nur nach einem einzigen Indi- viduum, welches ich schon festsitzend an den Tangblättern zwischen den übrigen antraf. Auf welche Vi^eise das vorher schalen- und augenlose ( ?J Individuum in diese folgende Periode übergehe, wann und auf welche Weise sich die Schale bilde, kann ich daher nicht angeben, sondern nur beschreiben, Avie sich das Individuum in seinem dritten Lebensalter zu erkennen giebt. — Es ist nun von einer dünnen lederartigen Schale, welche aus einem einzi- gen Stück besteht, das sich um den Rücken fortsetzt, aber am Bauch gar nicht 17 geschlossen ist, sondern am ganzen unteren Rande der beiden Klappen einen Zwisclienrauin frei lässt, umgeben. Die Schale selbst ist vollkommen durchsichti«»- gelblich gefärbt und der Länge nach mit Strichelchen versehen, welche so ver- laufen, wie die Linien in der Haut an der inneren Handflaclie. Nach dem Grunde hin ist die Schale breiter und abgerundet, an der verschmälerten Spitze ist sie schief abgestutzt. Durch einen fleischigen Fortsatz, welcher an der unteren Stelle des abgerundeten Basaltheiles zwischen den Klappen hervortritt, war das Indivi- duum an der Haut des Tangblattes befestigt. Bevor es sich auf diese Weise fest- setzt, schwinnnt es, wie Thompsons frülier angefülirte Beobachtungen bewei- sen, eine Zeit lang im Wasser umher, und wahrscheinlich bildet sich Mälu-eud des Undjerschwimmens, gleich nach dem ersten Ausschlüpfen aus dem Eie, die Schale. Die Organe, wodurch das junge Thier sich festsetzt, sind offenbar die langen, mit einem Hacken versehenen Fühler. Ich habe freilich in dem fleisclü- gen Fortsatz keine Aehnlichkeit mit den Fühlern wahrgenommen, allein Thomp- sons Abbildung, und meine Wahrnehmung an der folgenden Entwickelungspe- riode, sprechen dafür. Thompson sah einen langen, gegliederten, am Ende mit einem Saugnapf und Borsten versehenen Fühler aus der vorderen Oeffiiun"-, ge- rade an der Stelle, wo ich den Fleischfortsatz bemerkte, hervortreten, und mit eben diesen Fühlern fand ich alle Individuen der vierten Entwickelungsperiode befestigt. Daher nehme ich keinen Anstand, den scheinbar fleischigen Stiel, wel- cher schon jetzt das Junge trug, für eine Umgestaltung jener langen Fühler an- zuseheno Das Junge innerhalb der Schale hat noch grosse Aehnliclikeit mit dem der vorigen Periode ; nur der Vordertheil hat sich mehr verlängert und verdickt. Man bemerkt hier (Fig. 4. b.) deutlich die Stelle, an welcher die Fülüer entspringen, und gleich dahinter, zwischen Füldern und Maul, hegt das sehr grosse Auge. Ich »ah daran, wie ich schon früher bemerkte, die einfache durchsichtige Hornhaut, und dahinter einen runden schwarzen Fleck, aber keine Glaskegel in der Pi"- mentmasse stecken? Thompson dagegen hat sie abgebildet und es folgt daraus, dass das Auge, Avie bei Caligus , Argulus . DapJmia , Polyphemus , Bramhipus 3 18 u. a. m. ein zusammengesetztes , doch mit einfacher, gemehisanier Hornhaut ver- sehenes, sei. Betraclitet man das Thiercheu von der Seite, so lässt sich nur ein Auge erkennen, bei der Beobachtung von der Bauchfläche aus dagegen ergiebt .sich, dass das einfache Auge aus zwei Hälften zusammengesetzt ist, die sich nach und nach immer mehr trennen,bi s sie in der folgenden Periode durch einen brei- ten Zwischenraum gescliieden sind. — Gleich liinter dem Auge befindet sich ein kurzer kegelförmiger Fortsalz, aus welchem sich in der Folge die Mundtheile entwickeln. Dass in ihm die Mundoffnung zu suchen sei, beweist der bogenför- mig hinter dem Auge verlaufende, mit schwarzbrauner Materie gefüllte, Darmka- nal, dessen Fortsetzung icli deutlich bis auf die Mitte des Körpers verfolgen konnte. Beide, das schwarze Auge und der braune Darm, scheinen durch die Schale hindurch- Der hintere Theil des Körpers ist dem der vorigen Entwickelungsperiode noch ziemlich ähidich, man bemerkt die drei Fusspaare, wie früher; doch sind sie einander näher gerückt, und stehen hier unmittelbar neben einander, eine Stre- cke vor der Hiuterleibsspitze. Jeder Fuss des ersten Paares ist einfach und be- steht aus drei Gliedern, von w^elchen das Grundglied das grösste ist; das kleinste Endtheil trägt vier lange steife Borsten. Die Füsse der folgenden Paare sind nicht einfach, sondern jeder in zwei kleine, zweigliedrige Füsschen gespalten, die neben einander an dem stärkern Grundgliede sitzen. Das Endglied jedes Füss- cheus trägt wieder vier steife, lange, wie am vorhergehenden Fuss gerade «ach hinten ausgestrecktes Borsten. Die dann folgende Hinterleibsspitze ragt noch ein wenig über das Ende der Füsse hinaus, und hat, so schien es mir, keine Bor- sten mehr. Im Innern besteht das ganze Thier aus einer gleichförmigen Masse, in welcher ich jene Körnchen, die schon im Ei und im Embryo zu erkennen waren, nicht mehr fand. Eine feine überall durchsichtige Haut umkleidete den Leib lo- cker und unter dieser, zwischen ihr und der Körpennasse, waren grosse gelbe Oeltropfeu, die sich beim Druck in mehrere kleinere vertheilen, welche unter der Haut umher schw^ammen. (Fig. 4. a. a. a.} — Die Länge des ganzen lliierchens mit der Schale betrug ^ Linie. 19 Vierte Entwickelungsperiode. Das Junge häutet sich innerhalb der Schale und bekommt die doppelte Anzahl Füsse. (Taf. I. Fig. 5. 6. 7. u. Fig. 15.) Die folgende \'ier(e EnUvJckelung.speriode habe ich nicht an Lepas anseri- fera, sondern an einer anderen Art, die vielleicht Lepas anatifera sein kann, beobachtet. Ich verdanke die Individuen der gütigen Mittheilung des Herrn Dr. Meyen, welcher sie in zahlloser Menge an einem Tangblatt befestigt an der Rüste von Chile aus dem Meere auffischte. Fast alle hatten eine gleiche Grösse, uehmlich | Linie Länge, und nur liie und da bemerkte ich Individuen, welche schon in die ausgebildete Form übergegangen Avaren und nun die Gestalt zeigten, iu welcher ich sie unter Fig. 15. habe abbilden lassen; die natürliche Grösse ist bei a angegeben, sie beträgt 1| Linie. Im Bau weicht die vorliegende Form da- durch von allen Lepaden ab, dass das zAveite Schalstück jeder Seite ( ihrem Fortschritt ziemlich vollständig belauscht zu haben glaube, geht auf fol- gende Weise weiter von Statten. Nachdem sich das jiuige Individuum mit den armartigen Fiihlern festgesetzt hat, streift es innerhalb der Schale seine alte Haut ab, und bekommt nun die doppelte Anzahl der im Uebrigen noch ähnlich gestalteten F^'usspaare; doch besteht das vordere jetzt aucli aus zwei Füssclien an jeder Seite. Die armartigen Fühler zeigten folgenden Bau. Sie entspringen als ein Paar, lleischiger Fortsätze, die von» Vorderlheil des Körpers wagerecht ausgehen, bis sie eine kurze Strecke über den Rand der Schale hervorgetreten sind; darauf biegen sie sich ein wenig nach oben, und nehmen allmälig etwas an Umfang zu. Bei näherer Betrachtung be- merkt man. dass der ganze Fühler au« mehreren Gliedern besteht, das erste Glied 20 steckt halb in der Schale, das zweite ragt frei hervor. Dieses zweite Glied liegt seiner ganzen Länge nach auf der Fläche, an welcher sich das Thierchen be- festigt, daher denn auch in der ersten Zeit nach dem Festsetzen die Lepaden nicht aufrecht stehen, sondern flach mit der Bauchseite auf der Oberfläche des Gegen- standes ruhen. Am Ende des grössten, zweiten Gliedes befindet sich mehr nach aussen zu ein sehr kleines drittes Glied {Fig. 5. c. d.)r welches an seinem Ende mit drei ziemlich starken Dornen besetzt ist; alle drei sind gebogen, und zwar die beiden äusseren nach vorn, der mittlere nach hinten, Neben diesem dritten Gliede sitzt am Ende des zAveiten, doch mehr nach innen zu, ein viertes saugnapf- arliges Glied (ebenda b), mit welchem das Thierchen sich offenbar zuerst fest- setzt und dann erst die Dornen hi die Oberfläche des Gegenstandes, an welchem es sitzt, einzubohren sucht. Die Häutung, welche wold bald nach dem Festsetzen innerhalb der alten Schale erfolgt, ist höchst merkwürdig, denn es bleiben an der alten Haut zugleich die Augen und Fühler hängen, und das innerhalb der Schale befindliche Thier ist von dieser Häutung an beider verlustig gegangen. Wie ich zuerst bei meinen Beobachtungen bald die Augen herausfallen, bald an den losgerissenen Fühlern hängen bleiben sah, erregte dies meine grösste Verwunderung, und erst durch eine grosse Reihe vielfach wiederholter Untersuchungen gelang es mir, zu dem Resultat zu kommen, dass beide, Augen und Fühler, an der alten Haut hängen bleiben, und dass mit dieser von nun an auch die Schale in alleiniger Verbindung stehe. Es scheint mir nehmlich die alte Haut nicht ganz herauszufallen, sondern noch an der Stelle, wo die Arme ans der Schale heraustreten, mit dieser in Ver- bindung zu bleiben; dadurch sitzen denn auch noch die Arme an der Schale fest, und eben deshalb sieht man noch die Augen in der Schale, indem sie an diesen Hautresten hängen bleiben. Sie liegen nun weit auseinander an verschiedenen Stellen, und bleiben auch wohl an den Armen hängen, wenn das Individuum un- vorsichtig abgerissen wird. Eine neue, parenchymatöse Schleimhaut bekleidet zu- gleich fortan die innere Oberfläche der Schale, und bildet sich auf diese Weise zu dem, gemeiniglich Mantel des Thieres genannten, inneren vSehalenüberzüge au.*^; 21 Avenigsteus fand ich einen solchen Ueberzug bei allen Individuen dieser Perlode. An der inneren Oberfläche dieser Haut, welclie am Rande von einer duidder ge- färbten Einfassung umgeben ist, hatte sich ein dichtes, braunes, bröckeliges Paren- cliym angesammelt, welches den grössteu Raum im Inneren der Schale einnahm, und das junge Thier überall einhiülte. Dieses Parenchyra ist nichts anderes , als die meistens gelbe bröckelige Masse, welche auch Cuvier beschreibt, und die die iiuiere Höhle des Stieles ausfüllt. Auch ich fand bei melu-eren ausgewachse- nen Individuen von Lepas anserifera den Stiel ganz damit ausgestopft, noch mehr aber bei Otioii Cuvieri Lam., wo der sehr lange Stiel und der untere Theil der Schale davon strotzten. Ganz dieselbe Masse ist es , welche die hohlen Räume in der Schalensubstanz bei den Balanen (Baianus. Coronula.^ ausfüllt. üeber die Bedeutung dieser Materie wird mau unten, bei der Beschreibung des vollkommenen Thieres, das Nähere fniden; hieher gehört noch die Bemerkung, dass eine sackförmige Fortsetzung jener eben beschriebenen iimeren Scbalenhaut, die gleich anfangs mit diesem Parenchym angefüllt ist, und vorn oberhalb der Arme zwischen den beiden Schalenklappen hervorwächst, den Stiel bildet, mit welchem das Thier, nachdem die Arme bei der Häutung verlohren gegangen sind, sich festsetzt. Mau sieht diesen Fortsatz in Fig. 5. bei m. als eine gelbe Ma- terie, welche den vorderen Raum der Schale anfüllt, angedeutet, und in dem Maasse, als die Arme mehr verkümmern und versclu-umpfen, tritt der Stiel aus der Schale hervor, und setzt sich an dem Gegenstaude fest. Der Stiel ist also hiernach ein von dem Thiere ganz abgesonderter Theil, der gar keine Berührung mit ihm hat, nach Art eines vegetativen Gebildes fortwächst aus der Naluruugs- substanz, die er selbst in seinem Inneren enthält, und die von der inneren Haut desselben fortwährend pro^ucirt wird. Es besteht nehinlich der Stiel schon jetzt aus zwei Häuten (Fig. 10. a. b.); die erste oder innere ist die Fortsetzung der inneren Schalenhaut, die zweite äussere ist die Fortsetzung der äusseren Schalen- Oberhaut. Dass eine solche Epidermis auf der äusseren Oberfläche der Schale selbst bei ziemlich weit im Wachsthum vorgesciuittenen Individuum der Lepas anserifera, wie eins unter Fig. 11. abgebildet ist, in welchem ausgewachsenen 22 Zustande ich sie mit Anafifa vitrea Lam. für identisch halle, noch vorhanden sei, liabe ich deutlich wahrgenommen. Die äussere Haut des Stieles kann also nichts anderes sein, als eine Fortsetzung dieser Haut, die wegen des anderwei- tigen Zweckes etwas an Dicke zunimmt, sonst aber nicht von der strukturlosen Epidermis verschieden ist; ebenso sah ich keinen Unterschied zwischen der inne- ren Haut des Stieles und der der Schale. Bei grösseren Individuen dieser j^nt- wickelungsperiode bemerkte ich in der sonst hellen inneren Schalenhaut dunkle, sternfiirmige Körper in regelmässiger Lage überall vertlieilt, welche Körper ich für Drüsen halte, von denen die früher erwähnte Materie abgesondert wird. Auch die Vergrösserung der Schale hängt gewiss mit diesem Parenchym zusammen, und geht wohl von ihm aus ; die Kalkmasse bildet sich zuerst ain Ende dieser Periode, denn die kleinsten schon gestielten Individuen liatten noch keine Verknöcherungs- punkte, hier war die Schale ganz hornig, aber in den grösseren sah ich schon mehrere zerstreute Kalksternchen gebildet. (Fig. 15.) — Das innerlialb der Schale befindliclie junge Tliier hat jetzt, nach der Häu- tung, ungleich mehr Aehnlichkeit mit der Form des aUen, als in der vorherge- henden Lebensperiode. Der dicke abgestutzte Vordertheil (Fig. 6. a.) bildet die Hauptmasse des Leibes; er liegt ziemlich in der Mitte der Schale und ver- räth sich durch die grösste Dunkelheit in derselben (Fig. 5. g.). Dass irgend eine Stelle des Leibes mit der Schale verwachsen wäre, habe ich nicht bemerken können, sondern immer lag das Tlner frei in der parenchymatösen Masse, welche die Höhle der Schale ausfüllte; nur am Vorderende scliien es inniger mit dersel- ben in Verbindung zu stehen C^'^ig- 6- gO^ u"d das ist auch die Stelle, an wel- cher es in Zukunft mit der Schale verwächst. Eine Strecke hinter dem Vorder- ende verschmächtigt sicli der Leib sehr, doch bemerkt man in dieser Ausbuchtung einen Fortsatz (b.) derselben, den sclion die vorige Enlwickelungsperiode zeigte, und aus welchem sich die Mundtheile bihlen. Die Füsse, welche den hinteren Raum des Körpers einnehmen, haben eine von der in der vorigen Periode abweichende Bildung. Jeder Fuss (Fig. 7.) be- sleLl aus einem dicken Grundgliede (a.). welches wieder von einem fleischigen 23 Fortsätze des Köi'pers getragen wird; auf das Grundglied folgt ein 'zweites (b.) und ein drittes fc.)? beide an Grösse abnelnnend. Das dritte Glied tragt am Ende zwei ziemlicli lange Borsten. An der inneren Seite des dritten Gliedes hängen jedesmal zwei noch kleinere, länglich ovale Glieder, von welchen jedes an dem vorderen Ende eine kurze steife Borste trägt, während die innere Seite mit drei langen, geraden, nach hinten ausgestreckten Borsten versehen isi:. Die Anzahl der Füsse belauft sich nun auf 6 Paare, beträgt also das doppelte der vorigen Periode, aber die gleiche Zahl mit der folgenden nud dem aasgebildeten Zustande. Ganz hinten am Körper, da wo die Grundglieder der Füsse entspringen, sitzt noch ein klehier, zweigliedriger Schwanz (Fig. 12. d.), welcher am Ende zwei ovale Blatt chen trägt, deren jedes mit vier feinen geraden Borsten besetzt ist. Dieser Schwanz stammt noch vom Embryo her, wo ein ähnlicher bemerkt wurde, und ist wolü die Vorbildung des langen Rohres zwischen den Hinterfiissen der ausgewachsenen Individuen. — Von der Sehale selbst habe ich noch zu bemerken, dass sie in ihrem Um- riss die Fosm eines halblrten Karteuherzens hat. Das obere stumpfe Ende ist ab- gestutzt, um dem hervortretenden Stiel einen Ausschnitt darzubieten, das hintere ist zugespitzt; der Rücken ist einfach, rundlich, ohne Spur von Nath oder Trennung; die Oberfläche, wie früher, gestrichelt. Bei manchen Individuen bemerkte ich je- derseits vorn an der Schale einen obrförmigeu Fortsatz, über dessen Zweck ich nichts Näheres anzufülireu weiss. — Fünfte Eutwickelungsperiode. Inf Das Junge nimmt die Form des Alten an. (Taf. I. Fig. 8 — 10. u. 13.) In der lezten Eutwickelungsperiode hat das Junge schon alle Organe des vollendeteu Zustande«, nar nicht in dem Grade ausgebildet, wie wir sie bei den ahen Individuen antreflen. — Was zunäclist die äussere Gestalt betrifft, so ist diese ziemlich dieselbe w ie beim ausgewachsenen Thier. Die Schale hat vollkom- meu das Anselieu einer Mandel , und besteht schon aus den 5 Stücken, welche , 24 den Charakter der Gattung Lepas (^Änatifa Lam. Penlalasmls Leacli) bilden. Am unteren Rande klaffen die Schalen ein wenig aus einander, sehr beden- tend aber am vorderen. Diese Oeffnung wird jedoch von dem hier hervortreten- den Stiel ausgefüllt. Die äussere Haut desselben war fester, fast sehniger Na- tur und festgewachsen an dem Gegenstande, an welchem sich das Tliier früher mit den Annen befestigt hatte. Die Individuen, welche ich untersuclite , sassen alle auf den Blättern eines Fucus, und waren mit dem Hauttricliter durch die Oberhaut hindurch gedrungen, so dass sich dieselbe wie ein Wall rings um die Anheftungsstelle aufgeworfen hatte. In diesem äusseren häutigen, trichterförmigen Stiel steckte ein zweiter sackförmiger Portsatz, welcher unten geschlossen ist und die früher erwähnte gelbbraune, bröcklige Masse enthielt, die mir in mancher Hinsicht mit dem Fettkörper der Kerfe übereinzustimmen schien. Bei diesen jun- gen Individuen fand ich nur wenig, bei manchen älteren war die Höhle des Stie- les damit wie ausgestopft, bei ganz alten dagegen war sie wieder vollkommen leer. Nieraals indessen habe ich gesehen, dass in dieser Periode die Höhle des Stieles mit der inneren der Schale zusammenliing, immer war sie vollkommen von derselben abgeschieden durch einen Fortsatz der Haut, welche die innere Ober- fläche der Schale auskleidet, und die wie ein Trommelfell slraff über den Eingang in den Trichter weggespannt ist. Dies scheint mir mit dafür zu sprechen, dass die Masse im Stiel bloss zur Bildung des Stieles bestimmt ist. Die Schale unterscheidet sich jetz,t von der der alten Individuen dadurch, dass sie länglicher, gestreckter, dünner und viel flacher ist. Mit den beiden grösseren Seitenstücken (d.) hängt das Thier an den unleren Vorderecken zusanunen, und das ist überhaupt die einzige Stelle, in welcher es mit der Schale in Verbindung steht, sonst liegt es vollkommen frei innerhalb der Schale. Diese selbst besteht aus einer dünnen Kalkplatte, welche inwendig wie auswendig von einer feinen Haut überzogen ist, die man, besonders die innere, den Mantel genannt hat. Es ist vielmehr die Epidermis der Schale, welche sich auch bei allen übrigen Kruslaceeu findet, und für die Erhaltung und Ausbildung der Schale zu sorgen hat, also im Grunde eine mit dem Mantel der Mollusken übereinstimmende Fun- ^- 85 klion besitzt; denn die Schale dieser hat keine lebendige thierische Epidermis. Nur bei den älteren Schalen wird sie zuweilen auf der Oberflache abgerieben, bei den jungen Thieren feldt sie ausserhalb nie. Jede grosse Seitenschale (d.) ist dreieckig von Gestalt, allein die Ränder sind nicht gerade, sondern gebogen; der vordere nach innen, der obere und untere nach aussen erhaben. Der obere ist leicht gekerbt, der vordere dagegen hat einen breiten, scharfen, aufgeworfenen Rand. Von dem unteren Vorderwiiikel aus laufen zehn erliabene Längsstreifen nach der gegenüberstehenden Seite Iiinüber. Sie bilden den Charakter der Lepas anserifera Linn.y ein Kennzeichen, dass also nur dem jugendlichen Alter zu- kommt, hernach schwindet, denn die Ausgewachsenen haben die Streifen nicht mehr, und sind die Anatifa vitrea hamark. Die kleinere, am Uiuterende ge- legene, Seitenschale passt an die hintere Hälfle der Oberseite der vorigen, ist auch am Rande gekerbt, vor der Spitze aber ausgeschnitten und auf der Aussen- lläche mit 5 erhabenen Längsstreifen versehen- Die fünfte oder Scldossschale , wie man sie nach der Analogie mit den Muscheln genannt liat, ist nach dem Oberrande der ersten und zweiten gebogen, und kalmfunnig gestaltet, Sie bildet also ein scharfen nach oben gewendeten Kiel, der auch durch mehrere erhabene Querstreifen höckerig ist. Sein Rand ist, wie bei den anderen Schalen, an den Verbindungsstellen mit der Nachbarschale leicht aufgeworfen, und bildet eine durch Haut verbundene Nath, in welcher die Schalen, selbst bei den ältesten Individuen, gegen einander beweglich sind. An der inneren Oberfläche der grösseren Seitenschalen und des Rücken- kiels liegt eine concentrische, aber viel kleinere, weiche Platte, die selbst bei der äusseren Betrachtung durch die Schale hindurchscheint (c), und bei näherer Untersu- chung aus vielen kleinen Körnchen besteht. Es ist dies der noch sehr junge Eier- stock, welcher im Verlauf der Entwickelung immer grösser wird, und das Thier zuletzt ganz umgiebt. Mit dem jungen Individuum steht derselbe nur an zwei Stellen, nehmlich jederseits im Nacken (Fig. 13. a. b.) in Verbindung; doch sah ich keinen Gang aus dem Leihe entspringen, sondern nur durch eine weiche Haut, wie es schien die äussere Haut des Eierstocks, war derselbe am Nacken des 4 26 Tliieres befestigt ''^). Selbst die drei Lappen des Eierstoeks hingen nicht unmit- telbar, sondern nur durch diese Haut, welche mir eine Duplicatur der inneren Schalenhaut au sein schien, aneinander. Fig. 9. giebt die Form des Seiteneier- stocks, bei Fig. 8. ist der Rückeneierstock mit der Schale abgebildet. ■ — Das innerhalb der Schale befindliche Thierclien hat nun schon eine ganz veränderte Gestalt angenommen, namentlich ist der Vordertlieil im Vergleich zum hinteren Theile fast verkümmert. Es besteht aus einem fast dreieckigen, fleischi- gen Leibe , an dessen nach hinten gerichteter Seite die schon in der Anlage ziemlich rankenförmig gebildeten Füsse hängen. Das Vorderende des Körpers lässt die frühere Gestalt nur noch sclmach erkennen. Man bemerkt daselbst ei- nen breiten, grösseren, abgcstuzten Fortsatz, M^elcher ganz nach vorn gerichtet ist, und an seiner oberen Ecke mit den Haut (a.), an welcher der Eierstock (b.) liegt, zusannnenhängt. Die untere Vorderecke ragt mehr hervor, ist ziemlicli frei, und schickt hier einen liäutigen Fortsatz ( c.) aus. Mehr nach oben ist ein dunk- ler brauner Fleck (f.) in diesem abgestutzten Vorderende, den ich für den Mus- kel halte, dui-ch welchen das Thier mit der Schale in Verbindung steht. Ein tiefer Ausschnitt trennt diesen Fortsatz \on den Mundlheilen, welche den zweiten Fortsatz des Leibes bilden. Er hat eine stumpf kolbige Gestalt, gerade so wie bei dem späteren alten Thier, dem er aucli im Bau ganz ähnlich sieht. An sei- nem Vorderende ist ein dunkelbrauner Fleck, welchen die vordere Hälfte der Oberlippe bildet, indem sie von den unter ihr liegenden Oberkiefern diese dunkle Färbung erhält. Die Füsse, deren Anzahl und Bildung schon ganz dieselbe ist, wie man sie später bei ausgewachsenen Indi\iduen findet, sind indess verhält- nissmässig kürzer, dicker und feiner gebaut. Man bemerkt sechs dicke Fleisch- fortsätze an jeder Seite des Hinterleibes, von welchen jeder sich bald in zwei Füsse spaltet. Jeder Fortsatz des gespaltenen Fusses besteht aus einer Reihe ♦) Ich erkenne hierin eine nicht unbedenleiMje Aehnlichkeit mit den Lophjropoden, wo .inch die Eior in einem eigenen Sack ausserhalb des Thieres am oberen Rande der Schale sich bcHnden. Eine zweite Analogie liefern die I.ernäen, bei wclcLeii gleichfalls die Eier io freien Höhlen ausserhalb des Körpers ihre Reife erlangen. 27 hinter einander liegender, sclnvach getrennter, dreieckiger Glieder, die, besonders am Innenwinkel, der nach vorn gerichtet ist, mit langen Borsten besetzt sind, so dass der ganze liijitere Theil des Leibes als ein aus vielen mit Borsten besetzten Fühlern gebildeter Quast erscheint. — Von den Kiemen zeigten sich noch keine Spuren ; die lange Schwanzröhre be- merkte ich, nach Wegnahme der Fasse, als einem kurzen, einwärts gebogenen, fleischigen Fortsatz, der kaum über das Grundglied des vorletzten Fusspaares hinausragte. Von der auf 6 Paare beschränkten Anzahl der Füsse habe ich mich voUkomnjen überzeugt; man bemerkt, wenn man den Quast eine Strecke hinter dem Körper absclwieidet, 24 einzelne gegliederte Füsse, was 12 gespaltene Füsse, also 6 Paare im Ganzen erglebt. Sie nehmen, wie beim Alten, von vorn nach Jiinten an Länge zu, dort sitzen die kürzesten, hier die längsten. Periode der Reife. Das ausgewachsene Thier von Lepas anserifera (^Anatifa vitrea Lam.j. CTaf. I. Fig. 11 — 12. 14, 16 — 20.) Die Schale des Thieres besteht aus 5 Stücken (Fig. 11.), zwei grösseren Seitenstücken b., zw^ei kleineren Endstücken c. und einem unpaaren Rückenstück d., welches nach der Rückenbiegung der Scliale gebogen ist, und an der Aussenkante einen scharfen Kiel hat; einen ähnlichen zeigte das erste Sclialenstück am Yor~ derende oder Grunde als scharfen aufgeworfenen Rand. An dieser Stelle schlies- seu die Schalen nicht, sondern werden von einer ziemlich festen Haut zusammen- gehalten, Avelche sich in einen kurzen röhrigen, dicken Fortsatz (a.) verlängert, mit welchem das Thier festgewachsen ist. In diesem Fortsatz befindet sicli, die schon früher besciu-iebene gelbe, dicke, körnige Masse. Auch den unteren Raum in der Schale erfiült sie etwas, und wird von der feineren Haut, welche die in- nere Oberfläehe der Schale auskleidet, überall an der Aussenseite umgeben, ist also von der Schalenhölde ganz abgesclilossen. Die Schalenöffnung findet sich an der unteren oder Bauchseite, und erscheint als eine lange, von vorn nach hinten fortlaufende Spalte, aus welcher die letzten Enden der Füsse hervorragen. 4 * ?8 Die innere Oberfläche der Schale wird nunmehr von einer dünnen, gelbli- chen, vollkommen strukturlosen, nur hie und da dunkler gewellten Schleimhaut ausgekleidet, welche auch in die Höhle des Stieles mit eindringt, und daselbst den Sack bildet, in welchem jene Materie enthalten ist; dass dieser Sack nach oben von einer Duplicatur der inneren Schalenliaut geschlossen ist, also nicht mit der Höhle der Schale in Verbindung stellt, habe ich erwähnt. An der Innenseite dieser weichen Haut lag bei einigen Individuen im Grunde der Schale ein röthlichbrauner mautelartiger Lappen verbreitet, welcher die innere Fläche der ersteren wie eine zweite parenchymatöse Haut überzog, dabei schon bei der Betrachtung mit dem blossen Auge eine körnige, punktirte Struktur ver- rieth, und sich bei näherer Betrachtung als der aus vielen tausend Eiern zusam- mengesetzte Eierstock bewährte. Am Rande dieses breiten Eierstocks waren die Eier kleiner und unentwickelt, in den tieferen Stellen, wo auch die Eier lockerer an einander hingen, waren in jedem Ei schon Embryonen sichtbar, die beim Zer- ren der Haut leicht herausfielen. Die Eier selbst waren so unmittelbar verbunden, wie die im Sack von den Lernäen, und die Eihülsen blieben als ein netzförmiges Maschenwerk an einander hängen, nachdem die Embryonen herausgefallen waren. Wenige der ausgewachsenen Individuen, nehmlich 3 von den 26, die ich vor mir habe, besassen diesen Eierstock, den, wie früher erwähnt worden, sclion manche der kleinsten, noch in der fünften Entwickelungsperiode begriflienen, Individuen zeigten; allen übrigen, grossen und kleinen, fehlte derselbe. Nur an zwei Stellen stellt das Thier mit der Schale in Verbindung, nehm- lich an der vorderen Grundecke jeder grösseren Seitenschale. Die Verbindung wird durch einen breiten Muskel, der sich an die bezeichnete Stelle der Scliale ansetzt und mit vom Rücken des Thieres herkommt, bewerkstelligt (Fig. 14. a.), Bei Lepas amerifera ist dieser Muskel, so wie die ganze äussere Muskellage, sehr schwach; stärker fand sie Cuvier bei Lepas anatifera entwickelt, und sehr vollkonnnen habe ich sie bei Coromila diadema gesehen. Bei vorliegender Art bildet die äussere Decke des Körpers eine dünne, durchsichtige, weiche Haut, welche den durchscheinenden Darm locker umglebt und wegen ilirer ausnehmenden 29 Weite viele FaUea auf der Oberfläche bildet (Fig. 14. b.). Es scheint mir diese Haut eine Fortsetzung der inneren Schalenhaut zu sein, denn bei der Betraclitung der Strukturverhältnisse fand ich keinen Unterscliied, beide stimmten darin überein, dass sich keine besondere Struktur an ihnen wahrnehmen liess; sie waren ein- fache, klare Häute. An dem hinteren Theile des Leibes wird die Haut etwas fe- sler und verhärtet namentlich an den Rankenfüsseu zu hornartiger Beschaffenheit. An der Bauchseite des Körpers bemerkt man gleich hinter dem Verbin- dungsmuskel den dicken kolbigeu Fortsatz, welcher die Mundtheile uinschliesst (Fig. 14. d.). Dieser Fortsatz wird äusserlich eingehüllt von einer hornigen Haut, welche den ganzen äusseren Umfang des Mundes umgiebt, und nur nach hinten offen bleibt. Man kanu sie als die Oberlippe betrachten, die aber nicht bloss auf der Oberfläche, sondern im ganzen Umfange die Decke der übrigen Mundtheile bildet; eine frei bewegliche Oberlippe ist nicht da. Theilt mau dm-cli einen Schnitt den ganzen Fortsatz der Mundtheile in zwei Hälften, also auch diese Oberlippe mit, und stellt nun die halbe Oberlippe allein dar, so erscheint sie in der bei Fig. 19. abgebildeten Form. Wir sehen hier die halbe Oberlippe von der inneren Seite in der umgekehrten Lage, in Avelcher sie sich an dem Fortsatz der Mund- theile, wie er in Fig. 14. dargestellt ist, befinden würde, d. h. der freie untere Rand steht nach oben, und der mit dem Leibe zusammenhängende obere nach un- ten, der vordere hängt mit demselben Rande der anderen Hälfte zusammen und ist durch den Schnitt entstanden, der hintere ist zur Hälfte frei und nur am unte- ren Rande mit den zunächst liegenden Mundtheilen verwachsen. Die innere Fläche der Oberlippe wird ringsum von einer weiciien mit Pareuchym unterhalb erfüllten Schleimhaut ausgekleidet, von welcher bei a. undb. (Fig. 19.) noch Reste vorhanden sind. An dem freien in der natürlichen Lage nach unten und hinten gerichteten Rande befindet sich ein beweglicher Fortsatz c, welcher hinten breit, nach vorn zugespitzt und au dieser Spitze mit kurzen Borsten besetzt ist. Mau hat diesen Fortsatz für einen Taster erklärt, doch da er an den äusseren Bedeckungen des Mundes hängt, so kanu er kein Taster sein ; als was man ihn deuten müsse, weiss ich jedoch nicht. Zunächst auf die äussere Decke der Muudthi-ile folgeu die 30 Oberkiefer; sie sind bei Fig. 18. in umgekehrter Lage dargestellt,, so dass das unlere Ende nach oben steht. Jeder Oberkiefer besteht aus zwei Gliedern, das untere oder Grundglied (a.) hängt ziemlich innig mit der inneren Bekleidung der Oberlippe zusammen und ist, wie jene, von der Schleimhaut überzogen ; das zweite oder Endglied (b.) gelenkt bei c. mit dem ersteren. Es besteht aus einer flachen Hornschnppe, die am vorderen Rande sanft gebogen, am unleren mit vier grossen Zähnen besetzt, und am hinleren tief ausgeschnitten ist. Inwendig ist dies zweite Glied hohl und enthält Muskelfasern, welche dasselbe gegen das erstß bewegen. In seiner natürlichen Lage liegt dies mit Zähnen bewaffnete Glied nach unten, die Zähne stehen nach hinten und der gebogene Rand nach vorn. — Innerhalb beider Oberkiefer, und von ihnen äusserlich bedeckt, befinden sich die Unterkiefer in derselben Lage C^ig- 17.). Jeder von ihnen besteht ebenfalls aus zwei Glie- dern, die bei a. mit einander geleidien; das Grundglied ist weich, muskulös und enthält zwei Gräten b. und c, welclie ihm als Stütze dienen. Das Endglied äh- nelt dem zweiten Gliede der Oberkiefer, ist aber in allen seinen Dhuensionen kleir ner, hat gleichfalls vier Zähne am Unterrande, von welcher der erste sehr gross ist, und ist ausserdem ebenda mit vielen Borsten der Reilie nach besetzt. — Zwi^- sehen den Unterkiefern, doch mehr nach hinten gerückt, liegt dann das dritte Kieferpaar oder die Unterlippe. Sie besteht aus vier neben einander liegenden bogenfL)rmigen Haullappen, von welchen zwei und zwei gleiche Grösse haben; in Fig. 16. ist die Hälfte der Unterlippe dargestellt. Der innere Hautlappen fa.J, welcher mit seinem gleich gebildeten Nachbar am Grunde verwachsen ist, bildet am freien llinterende einen Umschlag (c), welcher mit dem entsprechenden des gleichen Nachbarlappens nach innen zusammenhängt und dadurch die Mundöfliiung nach hinten schliesst; der freie Rand des Lappens ist aufgeworfen, verdickt und mit schwarzen gekräuselten Zacken versehen. Der äussere etwas grössere Lapr pen (b.) hängt mit dem inneren auch durch einen Umschlag (d.) zusammen, und ist, stau, der Krause, am Rande und auf der Aussenfläche des Umschlags mit laur gen aber weichen Haaren dicht besetzt. 31 In dem Winkel, welchen der hintere Rand des Mundfortsatzes mit dem Leibe bildet, sitzen die Kiemen. Es sind vier bogenrörmig gekrümmte Janzett- liche Lappen (Fig. 14. c. c. c. c.), von welchen jeder aus einem sehr feinen häutigen Sack bestellt, der inwendig eine Iiellbraune Masse enthält, doch so, dass dieselbe nur den iiniersten Raum einnimmt, rings am Umfange aber eine Lücke frei lässt. Von den vier Kiemeidappen ist der zweite der kleinste, dann folgt der erste, dann der vierte, und der grösste ist der dritte. Gleich hinter den Kiemen befinden sicli die Rankenfüsse, 6 Paare der Zahl nach, deren jeder wieder aus zwei gegliederten Ranken besteht. Ein grosses Grundglied, welches in Fig. 12. von der äusseren, in Fig. 14. von der inneren Seite dargestellt ist, bildet den Stamm jedes Fusses. Aeusserlich Avird es von der durchsichtigen, hier mehr hornigen Oberhaut bekleidet, welclie besonders am Vordereude des Gliedes verdickt und duidiel ersclieint; innerlicli enthält das Glied Muskeln zur Bewegung und Befestigung der Ranken. Auf dieses grösste Grund- glied folgt ein zweites, viel kleineres, einfaches Glied, welches in beiden Figuren ebenfalls gesehen wird, bei Fig. 14. h. von innen. Es hat eine kurz kolbige Ge- stalt, beginnt mit dünnem Grunde und erweitert sich gegen das Ende. J)ieses Glied trägt nun beide Ranken zugleich. Jede Ranke, deren zwei und zwei an einem Gliede befestigte gleiche Form und Grösse haben , besteht aus einer gros- sen Anzahl kurzer Glieder, die allmälig an Umfang abnehmen, so dass dadurch die ganze Rauke gegen das Ende hin sich zuspitzt. An der inneren, nach vorn gerichteten, Seite ist das Glied dichter und dunkler, und bei starker Vergrösse- rung bemerkte ich hitr ein schwarzes Pigment, welches in vielen kleinen Punkten die innere Oberfläche der Oberhaut bekleidet. Am Rande der Glieder umgürtet eine Reihe von Borsten, die besonders am Innenwinkel laug sind und dichter ste- hen, die Rauke. Zwischen den grossen Grundgliederen des letzten Fusspaares befindet sich der schon von Cuvier beschriebene Schwanz (f). Er liegt gewölinlich einge- schlagen zwischen den Füssen, und dehnt sich von seinem Anfange bis gegen den Mund liin aus, neben welchem sein Ende sich befindet. Bei genauerer Beo- 3g baclitung unter stärkerer Vergrösserung bemerkt man, dass dieser Sehwanz. aus einer weichen Haut besteht, die in regelmfissige, selir kurze Ringe getheilt und 7Avischen diesen Ringen etwas eingeschnürt ist, so dass auch der Schwanz aus einer zahllosen Menge von Gliedern zu bestehen scheint. Alle Glieder sind auf ihrer ganzen Oberfläche von langen, weichen Haaren bekleidet, wodurch der Schwanz ganz rauh wird. (Fig. 20.) Was den inneren Bau von Lepas anserifera betrilR, so war es mir lange unmöglich, durch Zergliederung die Form der inneren Organe näher zu untersu- chen, indem die mir vorliegenden Exemplare durch den Aufenthalt in Weingeist so zusammengeschrumpft sind, dass ich eine Trennung des Darmes von seiner nächsten Umgebung unmöglich fand; später indess, nachdem ich die Struktur ver- wandter Gattungen untersucht hatte, gelang mir auch bei dieser die Zergfiederung ziemlich vollständig. Beschränken wir uns zunächst auf diß Betrachtung dessen, was der durchsichtige Leib von inneren Organen zur Schau trägt, so bemerkt mau im vorderen Theile des Körpers vor dem Munde ein grosses, braunes Organ, welches ich für den Darm erkannte, oder ricliliger für den Magen (Fig. 14. e. e.). Die anfängliche Vermuthung Avurde dadurch zur Gewissheit, dass ich bei der Zerlegung in diesem braunen Theil kleine Schneckengehäuse fiuid, welcl»e offenbar die Nahrung «les Thieres ausmacliten. In einem anderen ausgewaclise- nen Exemplar, das keine Eierlappen enthielt, fand ich im hohieu Raum zwischen den Schalen, aber ausserhalb des Körpers, den Leib einer Annelide, doch kann ich nicht angeben, von welcher Gattung, oder welche Art. Der Leib war an beiden Enden angefressen, in der Mitte durchgebissen, und so zusammenge- schrumpft, dass nur die büschelweis stehenden Borsten und die Farbe des geron- nenen Blutes diese Reste als von einer Annelide herstammend beurkundeten. Zwi- schen den Kiefern eben dieses Individuums waren zertrennte Massen desselben Thieres und ebenso in dem als Magen bezeichneten dunklen Theile des Leibes. Deutlicher gab sich dieser duidile Theil am Hinterende des Thieres als Darmkanal zu erkennen. Ich bemerkte zuerst in der Gegend der Kiemen eine Einschnürung, hjnteyr welcher sich der Kanal vop neuem erweiterte, und dann , 33 sich aUmalig wieder verjüngte. Von dieser Stelle an setzte sieb der Dann ge- rade nach hinten fort, und schien als mittlerer Kanal in die Hühle des Schwanzes einzudringen; allein bei näherer Untersuchung ergab sich, dass derselbe zwischen deu lliifteu des letzten Fusspaares dicht über dein Ursprünge des Schwanzes sich in deu After öffne, wie dies auch Cuvier angegeben hat. Bei der Zergliederung fand ich den iujieren Bau ziemlich so, wie ihn die Untersuchung von Aussen gezeigt hatte. Der üarinkanal (Taf. II. Fig. 15.) be- steht aus einem sehr weiten kugeligen Magen (a.), in dessen vorderes Eude dicht über dem Mageimiunde (f.j die von Cuvier als Speicheldrüsen beschriebenen Organe (b.) mit länglicher Mündung (e.} sich einsenken. Bald hinter dem Ma- genmunde verengt sich dei Nahrungskanal und wird Darm id.), welcher als ein leicht gebogener, ziemlich dicker Kanal, der mit einer dunklen Materie angefüllt ist, bis gegen das Ende des Körpers vordringt. Am Anfange dieses Darmes be- findet sich tUcht neben dem Magenmunde eine zweite längliche Oeffnung (g.j, in Avelche der Ausgang der Leber an jeder Seite in den Darm sich einsenkt. Diese Leber besteht aus zwei gleichen, länglich blattförmigen Organen, die vom Magen bis gegen die Mitte des Darms hin an beiden Seiten neben dem Nahrungskanal liegen, und denselben von beiden Seiten bedecken. Jede Hälfte besteht aus einer äusseren, durchsichtigen, engeren, und einer inneren, weiteren, vielfache Taschen und Höhlen bildenden Schleimhaut, deren Inhalt eine dunkelbraune Materie ist, welche sich durch die genannte grosse Oeffnung (g.) in den Darm ergiesst. Da hinter jedem Leberlappen das weite, gewundene Gefäss, welches ich für den Ho- den halten muss, verläuft, und am Eude jeden Leberlappen umfassend frei neben ihm hervortritt, so hielt ich anfangs die Leber für den Hoden, und dieses Gefäss für den Samenleiter, in welcher Meinung die sechszehnte Figur entworfen wurde, wo nun a. a. die Leberlappen, b. b. die inneren Höhlen derselben und c. c. die neben jedem liCberlappeu hervortretenden Hoden bezeichnen. Man kann zu dieser Ausicht noch dadurch besonders verleitet Averden, dass der feine Ausgang der Leber leicht zerreisst und nun die Leber mit dem dicht an ihr liegenden Hoden in Verbindung bleibt, wie es auch in genannter Figur dargestellt worden ist. Der 5 34 wahre Hode ist also das gewundene Gefäss (c. c.)? welches z>vischen Leber und Dann sich bis zum Magen hinauf windet, und hier blind endet. Ebenso verläuft es gewunden an dem hinteren Theile des Darmes, nähert sich dem Räume unter ihm, und liegt hier frei neben dem Darm (Taf. I. Fig. 14.), bis es in die Gegend gekommen ist, wo der Schwanz zwischen den Hinterfüssen entspringt. Dort ver- binden sich, so scheint es, die verengten Ausführungsgänge der Hoden zu einem, und dieser dringt dann in die Höhle des Schwanzes ein, denselben von seinem Anfange bis zu seinem Ende durchbohrend (Taf. H. Fig. 16. d.). Dass beide Gefässe zusammen münden scheint jedoch nur den Balanen eigen zu sein, ich fand es auch bei Coromda diadema ILani., aber bei Otion Cwvieri bleiben sie bis zur Spitze des Schwanzes getrennt. Andere innere Organe habe ich nicht wahrnehmen können, selbst das Ner- vensystem aufzuflnden gelang mir nicht. Ueber den Bau der Coronula diadema. Um die Beobachtungen, welche ich über den inneren Bau der Rankenfüsser mitgetheilt habe, gehörig ausfüllen und ergänzen zu können, erbat ich mir vom Herrn Geheimen-Rath Lichtenstein mehrere Individuen verschiedener Gattungen zur Untersuchung, welche mir derselbe auch, nach seiner bekannten Bereitwillig- keit, gütigst aus den Dubletten des zoologischen Museums darreichte. Unter den Thieren, die ich erhielt, schien, Avegen der bedeutenden Grösse, kelns einladender und versprechender, als die Coronula diadema Lam.', daher ich diese zuerst der Untersuchung unterwarf Was ich an derselben beobachtet habe, theile ich hier demnächst mit. Das Gehäuse des Thieres, welches einer an den Seiten gewölbten sechs- seitigen Pyramide älinelt, die an jeder Ecke, statt mit einer scharfen Kante, mit drei hervorragenden, in die Quere gereiften, nach oben zugespitzten Wülsten ver- sehen ist (Taf U. Fig. 1.), hat oben eine kleinere sechseckige Oeffuung, welche in die trichterförmig nach unten verengte iiuiere Holde CFig* 2. a.) fülirt. Die untere Fläche der Pyramide ist ebenfalls tief ausgehöldt (Fig. 2. b.) und sieht 35 -^..-— durch die mittlere Oeffuung (c.) des Trichters mit der inneren Höhle in Verbin- dung. Diese kuppenförniige Aushöhlung der unteren Fläche ist durch Scheide- wände, welche von der Mitte einer jeden Wulst entspringen und gegen die un- tere Oeffnung des Trichters hinlaufen, in achtzehn straldenförmig neben einander liegende Kaniraern (b. b. b.) getheilt, welche Kaniinern sich in der inneren Wand der Schale liinauf erstrecken. Jede dieser Kammer liegt also hinter der Nath in welcher die beschriebenen Wülste sich berühren. In diese Kammern dringt eine sehnige fibröse Haut, welche die untere kuppenförmige Vertiefung der Schale aaskleidet, und auch die mittlere Oeffnung der oberen trichterförmigen Vertiefung schliesst, hinein, und füllt jede der Kaimnern genau aus; sie ist das Mittel, wo- durch die Schale mit dem Gegenstande, an welchem sie haftet, in inniger Ver- bindung steht, nirgends aber, an keiner einzigen Stelle, mit dem in der Schale wohnenden Thiere zusammenhängt. So nach iist diese fibröse Haut nichts anderes, als der Stiel der Lepaden, und ebenso, wie jener, ein selbstständiges Produkt, welches unabhängig vom Thiere sich bildet und besteht. ^— Ausser den beschrie- benen achtzehn strahlenförmigen Kammern in der Wand der Schale, liegen in der- selben noch sechs andere, nehmlich hinter den flachen Wänden der Schale. Diese Höhlen (Fig. 3. c. c. c), welche die anderen an Grösse und Umfang bedeutend übertreffen, stehen mit der inneren trichterförmigen Holde, in welcher das Thier »teckt, in Verbindung, nehmlich durch sechs kleine Löcher, die im Umfange des mittleren Lochs des Trichters liegen (Fig. 2. d. d.). Durch diese Löcher dringt die Haut, welche jene grössere mittlere dem Thiere als Wohnung dienende Höhle auskleidet, in die sechs Nebeidiöhlen hinein, und bildet in jeder derselben einen nach ilirer Gestalt geformten Sack, welcher mit derselben gelben körnigen bröck- ligen Materie angefüllt ist, von der ich früher bei der Beschreibung der Lepaden gesprochen habe, und die auch dort den inneren Raum des Stieles erfüUte. Ich halte sie für das Substrat, durch welches die Schale erhalten und ver£:rössert wird und muss sie, wie dort, für eine Absonderung der Haut halten, welche die innere Oberfläche der Schale auskleidet, und mit der äusseren Epidermis des Tliie- res in unmittelbarem Zujsammenhange steht. 6 *, 36 Sehen wir nun auf die Genesis der Schale, wie sie bei Thompson nie- dergelegt ist, so finden wir, dass sechs nierenformige Schalslücke die ersten Andeu- tungen derselben sind. Diese sechs Platten bilden den Anfang der Flächen un- serer Schale, und scldiessen, indem sie sich nach innen umschlagen, die Haut, welche die Schale bekleidet, in sich ein; so wachsen sie fort, bis sich die umge^ scldagfenen Ränder berühren und dadurch die in ihnen enthaltenen Theile der Haut von der übrigen, bis auf die berührte Verbindung am unteren Ende, abgetrennt wird. Zugleich bilden sich au den Stelleu, wo sich die Umschläge der Schalen berühren, die Wülste, welche als Scheidewände zwischen den Umschlägen der Seitenwände gegen die Mitte der Schale vordringen. Indem diese Scheidewände von vorn herein getrennt sind, drängt sich die äussere Haut, mit welcher das Thier festsitzt, uud die, nach unserer frülieren Beobachtung, die äussere Epidermis der Schale ist, zwischen die Scheidewände, und veranlasst so das Entstehen der acht- zehn kleineren Nebenkammern in der Wand der Schale (Fig. 3.). Wir finden hiernach bei den Balanen eben so gut, wie bei den Lepaden, einen Stiel, doch mit dem Unterschiede, dass er sich zwischen die sechs Schalstücke drängt, und so eine innige Verwachsung derselben hindern würde, wenn nicht neue Schal- stücke, die Wülste, sich auf seiner Oberfläche bildeten, und dadurch den innigen Zusammenhang der sechs Schalstücke bewerkstelligten. Bei der Untersuchung fand ich nehmlich, dass die Wülste wie unter sich, so mit den sechs Seitenscha- len, nur durch eine feine, gezähnte und geriefte Natli zusammenhingen, niclit aber in unmittelbarer inniger Verbindung mit ihm verwachsen waren; auch sieht man an der Oberfläche der Höhle, in Avelcher das Thier steckt, sehr deutlich die Nä- the, in welchen die umgeschlagenen Ränder der primären Seitenschalen an einan- der stossen. Es besteht also der Unterschied der Lepaden und Balanen, was die Schale betrifll, darin, dass bei jenen der häutige Süel frei bleibt, und an seinem Ende die Schalen trägt, bei diesen sich zwischen die einzelnen Schalstüeke hin- eindrängt und theils A'on ihnen allein, theils von neuen, auf seiner Oberfläche sich bildenden, Schalstücken (den Wülsten) überwachsen wird. 37 Das Thier unterscheidet sich von dem der Lepadenfainilie besonders und auffallend durch die Kleinheit und Kürze der Rankenfüsse, so wie durch die über- wiegende Grösse des Vorderleibes. Mit der seimigen Haut, welche den oberen Eingang in die Schale verengt und auskleidet, steht es, wie mit der Schale selbst, nur durch eine Fortsetzung seiner Oberhaut in Verbindung. In der sehnigen Haut, deren Fortsatz kegelförmig aus der oberen Oeffnung hervorragt (Taf. H. Fig. 4.), und die ich, wie die früher beschriebene, die untere Aushöhlung der Schale be- kleidende Haut, für eine Umgestaltung der äusseren Oberhaut der Schale halte, be- sonders Aveil sie mit jener im Bau und Textur übereinstimmt, liegen zwei kleine Schalen (a. a.), über welche sich eine Schicht der Deckelhaut fortsetzt. Auf der inneren Oberfläche ( Taf. H. Fig. 5. a. a.) liegen die Schalen frei, und sind hier mit dem Innenrande an einem Knorpelringe festgewachsen, welcher den Eingang in die Höhle rings nmgiebt, und gleichsam den Schalen wieder zur Stütze dient (ebenda b. b. b.) '"')• Die Lage des Thieres in der Schale ist vollkommen wagrecht mit der Bauch- seite nach oben ; nicht seido-echt, wie bei Lepas. In dieser Lage wird es gehal- ten durch seine Befestigung an der Schale, die etwas inniger ist, als bei Lepes. Es sitzt nehmlich an der nach oben gewendeten Fläche des dicken kolbigen Vor- derleibes ein fester Hautlappen, welcher nach hinten bis gegen die IMundtheile verlängert ist. An diesem Hautlappen befestigen sich drei starke, bandförmige Muskeln, einer gerade in der Längenrichtung des Thieres am Vorderende, die an- deren beiden einander gegenüber an beiden Seilen des Hautlappen, nicht weit vom Munde. So erstrecken sich die Muskeln von ihrem Anfange um das Thier herum bis zum Grunde der Holde lün, und verwachsen in ihrem ganzen Verlaufe mit der Haut, welche die innere Oberfläche der Schale auskleidet. Diese Haut kommt mit der bei Lepas überein, in so fern sie die gelbe bröcklige Materie ab- sondert, von welcher sie überall bedeckt wird, und die mit ihr in die sechs Ne- *) Leach und Laroark geben den Deckel von Coronula als aus Tier Sclialslückcn bestehend an, iiL habe nur diese beiden Detkelsliiike gefunden. 38 ^ -.,-.-... benhöhleu der Scbale eindringt. Offenbar wird die Haut durch die drei genannten Muskelbündel verstärkt und unterstützt, sie überkleidet auch die Muskeln, und hängt so mit der Epidermis des Thieres zusammen. Unter dieser Haut, also auch unter den Muskeln, liegen äusserlich frei ne- ben dem Körper die Kiemen, Die Stelle, wo sie inniger mit dem Tlüere ver- bunden sind, befindet sich ebenfalls gerade unter den beiden Seiten-Muskeln, wel- che das Thier iu der Schale haUen. Jede Kieme (Taf-H. Fig. 10. a.b.) hat eine halbkreisförmige Gestalt, ist auf der inneren Seite ausgehöhlt, und auf der äusse- ren erhaben. In der zehnten Figur der zweiten Tafel habe ich das Thier in fast doppelter Vergrösserung von der Rückenseite, also von der in seiner natürlichen liage unteren Fläche, dargestellt mit den beiden Kiemen, wie sie noch mit dem Körper iu Verbindung stehen. Wir sehen hier die beiden Muskeln Qc. c), wel- che von den Seitentheilen des Vorderleibes herkommen, und über die äussere Seite der Kiemen fortlaufen. An diesen Muskeln sind die Kiemen durch die Ober- haut, als deren Duplikatur und Zusammeufaltung ich die Kiemen betrachte, be- festigt, auch bedeckt ein Tliell der ihr angefügten bröckligen Masse das hintere Ende der Kiemen vollkommen (d. d.); neben dieser steigt der Ausgang der Kie- men (_e. e.), wahrscheinlich der Kanal, durch welchen die Gefässe eingehen and zurückkehren, zum Körper hinauf, und mündet in diesen in der Nähe des Mundes an der Stelle, wo auch bei Lepas die Kiemenohren sitzen. Jede Kieme bildet zwei Hauptlappen, einen inneren kleinen (a. a.), und einen äusseren grossen (b. b.}. Beide bestehen aus einer Reihe tiefer Falten (8 — lO.J, welche oben und unten zusammengeschnürt und wieder der Länge nach in viele sehr feine Falten gelegt sind. Am klehieren Innenrande hängen diese F^alten durch einen Hautumschlag zusammen, eben so am grösseren Ausserrande, und der hier gelegene Umschlag läuft wie eine gleich breite Wulst am Rande fort, und bildet die Gränze der Kieme, Die äussere Kieme hat denselben Bau, und beide gehen nach hinten in einander über. So bilden die Kiemen eigentlich einen einzigen grossen Sack, der wegen seines ungeheuren Uujfanges in diese zahlreichen Falten gelegt werden masste, dainil er in der Schale uebeu dem Thiere Platz finde. Ich versuchte es. denselben 39 vom Ausfülirungsgaiige aus aufzublasen, was mir indess nur theilweis gelang, in- dem eine Verletzung in der Mitte des kleineren Kiemenblattes die Luft wieder Lerausliess. Ausser diesen Kiemen und der früher beschriebenen die Sehale aus- kleidenden Haut fand sich nichts in der Hohle der Schale, was den Leib noch einhüllte, kein den Eierstocklappen entsprechendes Gebilde. Der Körper des Thieres hat, wenn man ihn Von der nach unten gewen- deten Rückenseite betrachtet (Fig. 10.), ein kegelförmiges Ansehn, und besteht aus sechs ziemlich merklich abgesetzten Ringen. Der erste grosse Ring (f.), wel- cher von einer sehr weichen Oberhaut, die ziemlich straff gespannt ist, bekleidet wird, umscldiesst unter einer dünneu Fleischschicht den grossen Magen. Nach unten hängt an ihm das erste Fusspaar und der Mund. Die folgenden Ringe neh- men an Grösse ab, doch gewinnt ihre Oberhaut an Festigkeit, und ist an dem ganzen Hintertheile des Leibes hornartiger Natur. Jeder dieser Ringe wird an seinem Anfange von zwei nach oben gebogenen und allmälig verengten Wülsten umfasst, die sich in der Mitte am Vorderrande des Ringes treffen. An diesen Wülsten hängen die folgenden Fusspaare, und unter denselben liegen die Mus- keln, welche die Füsse tragen und bewegen. In der bezeichneten Figur sind diese Wülste nach einander dargestellt und man bemerkt, wie die Füsse mit ih- nen in Verbindung stehen. Nur der letzte Ring ist kleiner, und die an ihm ver- laufenden Wülste daher auch undeutlicher. Zwischen dem zweiten und dritten, oder bei einem anderen Individuum, zwischen dem ersten und zweiten Fusse der linken Seite drängt sich der lange Schwanz (g.) hindurch, und biegt sich mit seiner Spitze nach unten, so dass er schon den Anfang eines spiraligen Aufrollens bildet. Die Mundtheile, deren natürliche Lage sich aus der in Fig. 13. gegebenen Seitenansicht entnehmen lässt, bestehen aus denselben Stücken wie bei Lepas. Von vorn betrachtet (Fig. 6.), überkleidet den dicken ungleichen Fortsatz eine hornige Haut, welche durch Furchen in mehrere gewölbte Felder getheilt ist. Be- sonders liegen drei deutliche Felder am Aussenrande, und neben dem Basalfelde ein kleineres nicrenfönniges nach innen zu. Unter allen diesen Feldern liegen 40 Muskeln, daher ich sie, wie bei dea Kerfen, durch das Ansetzen von Muskeln mir entstanden denke. An der Inueuecke des oberen, an der Aussenecke des ganzen Fortsatzes befindliclien, Feldes gelenken zwei bewegliche Anhänge (a. a.), die nach innen zu gegen die Oeffhung des Mundes gerichtet sind, und diese von vorn bedecken. Es sind ein Paar dünner weicher Platten, deren gegen einander gerichtete abgerundete Enden mit Borsten dicht besetzt sind. Ich habe bei Lepas ähnliche Fortsätze beschrieben und schon dort bemerkt, dass sie keine Taster sein können, da sie an der äusseren Bedeckung des die Muudtheile einhüllenden Fortsatzes sitzen. In dem Fortsatz finden sich eingeschlossen ein Paar Oberkie- fer, ein Paar Unterkiefer und die Unterlippe, Die Oberkiefer (Fig- 70 bestehen, wei bei Lepas, aus zwei Gliedern, de- ren Gelenkuug gegen einander aber undeutlicher ist. Das Grundglied liegt mit sei- ner breiteren Ausseukaute neben dem nach hinten umgeschlagenen freien Rande der den Mundtheilenfortsatz eiuluillenden Decke, und an die Innenseite setzen sich Muskeln, welche das Grundglied mit eben dieser Decke verbinden und die bukel- formigen Seitenfelder der vorderen Seite (Fig- 6-) erfüllen. Das zweite Glied ist ganz frei, bildet eine beilförmig gestaltete Platte und ist an dem nach vorn gerichteten Rande in vier grossere Zähne getheilt, welche Zähne noch je zwei und zwei, mit Ausnahme der beiden ersten, einen kleineren Zahn zwischen sich haben. Die Unterkiefer (Fig. 8.) sind viel kleiner, als bei Lepas, nnd haben mit dem Oberkiefer ziemlich gleiche Bildung. Das Grundglied liegt zwischen jenem des Oberkiefers und der Unterlippe, und hängt mit beiden durch Muskeln zusam- men, das Endglied ist sehr klein, flach, hat an der Aussenecke einen langen Zahn und au dem Rande darunter eine Reihe kürzer werdender steifer Borsten. Die ünlerlippe fFig. 9.3 weicht von der bei Lepas ab. Sie besteht aus zwei neben einanderliegenden Lappen, die von eiuer dünnen Uornhaut bekleidet und am Rande mit Borsten besetzt sind; am Grunde hängen sie zusammen und bilden hier einen Fortsatz, welcl:er nach vorn hervorragt und sich zwischen die Grundglieder der Kiefer hineinschiebt. Dadurch wird der Eingang in den Schlund sehr verengt. _ 41 obwohl die Muiulliühle, wie auch bei Lepas, einen ziemlichen Umfang hat. üe- brigcns ist die Unterlippe so lang, dass sie über alle anderen Mundtlieile hinaus- ragt, und selbst bei der Betrachtung des Mundfortsatzes von vorn erkannt wird. (Fig. 6. b. b.) üie Anzahl der Rankenfüsse ist dieselbe, wie bei Lepas, doch unterschei- den sie sich von denen dieser Gattung bedeutend durch geringere Grösse. Jeder Fuss des ersten Paares (der linke ist in Fig. IL von der inneren Seite darge- stellt) sitzt dicht neben dem Mundfortsatz an dem grössten ersten Gliede des Kör- pers. Man bemerkt an demselben ein sehr kleines Basalglied, oder vielmehr eine Art von Fortsatz, der mit dem Körper in Verbindung steht (a.); dann folgt das sehr grosse Grundglied (b.), welches breiter anfängt, sich gegen das Ende etwas verschmälert, und an dem nach hinten gerichteten Rande viele sehr gedrängt ste- hende feine Borsten trägt. Von der Mitte dieses Gliedes entspringt an der In- nenseile ein Fortsatz, welcher sich nach vorn biegt, und die vordere der beiden Ranken trägt; sie (c) ist die längere, aber die schmälere, luit eine lancettförmige Gestalt, massige Dicke und mehr Glieder, als die Iiintere. Jedes Glied trägt an seinem nach aussen gebogenen Rande einen Büschel feiner Dornen. Die hintere Ranke ist kürzer als die vordere, aber breiter und S-förmig nach hinten gebo- gen. Ihrem Baue nach stimmt sie mit der vorigen überein, nur ist das Grundglied grösser als bei jener, und die Anzahl der Glieder geringer. Die übrigen Füsse haben unter sich einen ganz gleichen Bau, und nehmen nur von vorn nach hinten an Grösse zu; ich habe in Fig. 11. den linken Fuss des vorletzten fünften Paares von der Aussenseite dargestellt; man bemerkt das grosse Grundglied a., und das dann folgende kleinere Glied b., an welchem beide Ranken hängen. Jede besteht aus einer grossen Anzahl (etwa 30) kurzer, alhnälig schmäler werdender Glieder, deren nach vorn gerichicte Seite in einem abgerun- deten Fortsatz liervortrilt, welcher Fortsatz mit einem Büschel steifer kurzer Dor- nen bewehrt ist. An der Aussenseite, welche nach hinten gerichtet ist, trägt jedes Glied, etwa von der Mitie der Ranke an, einen ziemlich steifen vorwärts gerichteten Dorn. 6 4-3 Der Schwanz (Flg. 10. g. und Fig. 13.) bildet einen unmittelbaren Fortsalz des letzten Gliedes, der zwischen den Grundgliedern des letzten Fusspaares entspringt. Er ist hier ganz straff und prall, nicht mit Haaren besetzt, wie bei Lepas, aber doch, wie jener, durch Einschnürungen in viele kleine Ringe getheilt. An Länge übertrifft er den bei Lepas, auch liegt er nicht zwischen den Füssen versteckt, sondern tritt zwischen dem ersten und zweiten, oder diesem und dem dritten Fuss an der linken Seite hervor, so dass das Ende frei zwischen dem Körper und der Kieme hängt. Der innere Bau, dessen Darstellung ich mir bei der Untersuchung von Coronula zur Hauptaufgabe gestellt hatte, ist im Ganzen sehr einfach, und stimmt mit der von Lepas vitrea Lam. gegebenen Darstellung überein. Entfernt man die äusseren Bedeckungen des Körpers, so stösst man auf eine dünne Haut, an welclier die in vielfacher Richtung sich begegnenden Muskeln zur Bewegung der Füsse befestigt sind, und demnächst auf den Darm. Nach Cuvier müsste zu- nächst das Herz folgen, allein ich habe ein solches Organ nicht bemerkt, zweifle indess keinen Augenblick an seinem Vorhandensein, vielmehr schreibe ich es dem langen Aufenthalt im Weingeist zu, dass dieses zarte Organ mir entgangen ist. Der Nahrungskanal (Taf. II. Fig. 13. a. b.) niiiunt den Haupttheil der inne- ren Körperhöhle ein. Er steigt als dünner Schlund in gerader Richtung vom Munde herauf, biegt sich mehr nach vorn hin, gegen das dicke Ende des Kör- pers, und erweitert sich hier in einen grossen sackförmigen Magen (&. a.). An dem vorderen aufsteigenden Rande desselben liegen die von Cuvier als Speichel- drüsen besclu-iebenen Orgaue (c). Es sind ein Paar dicke, körnige Massen, von welchen jede wieder aus zwei Lappen besteht, und die sich sogleich in den Ma- gen vorn vor dem Magenmunde mit mehreren Ausgängen, die in zwei gemein- schafiliche Holden münden, öffnen (Fig. 14. d.). Hinter dem Magen zieht sich der Nahrungskanal beträchtlich zusammen, erweitert sich indess bald wieder, und läuft nun als Darm bis zur Spitze des Leibes fort, wo er sich in den After öff- net. Der Darm ist anfangs ziemlich weit, nimmt aber allmälig an Umfang ab, und erscheint äusserlich durch Einschnürungen geringelt. — Bei der Untersuchung , 43 . des inneren Baues fand ich zwei deutlich getrennte Hautlagen, die innerste war sehr fein und zart, ohne besondere Struktur; die äussere zeigte einen festeren Bau und deutliche Muskelstreifen, sowohl der Länge als auch der Quere nach in Schichten über einander, doch zeichneten sich einzelne Längsbündel ganz beson- ders aus. Unterschiede im Bau des Nahrungskanals an seineu verschiedenen Ab- schnitten habe ich nicht bemerkt. > Den Raum neben dem Najirungskaual füllte, wie bei Lepas vitreoj ein Organ (Taf. U. Fig. 13. d. d.) aus, das jedoch von jenem in seiner Form etwas verschieden war. Es erscliien mir als ein grosser häutiger Sack, welcher, wie die Kiemen, in viele kleine und melu-ere grösseren Falten gelegt war, um neben dem Darm Platz zu finden. Alle Falten gingen von unten nach oben, und bilde- ten Linien auf der äussereii Fläche. Dieser Sack zog sich gegen den Darm hin zusammen, und mundete lüer neben und über dem Magenmunde in den Magen (^Fig. 14. e.J. Die innere Höhle, welche wegen der vielen Falten nur sehr un- bedeutend ist, war mit einer braunen Materie, die wie geronnene Flüssigkeit aus- sah, angefüllt, und die Haut, Avelche den Sack bildete, hatte ein ziemlich dickes und dabei lockeres, nicht gestreiftes oder gefasertes Anselien. Dass dieses Organ ebenfalls ein Absonderungsorgan, also Leber sei, leidet keinen Zweifel. Bei der inneren Untersuchung des Darmes bemerkt man die grosse weite Mündung (Fig. 14. ie.J, mit welcher es sich in den Magen gerade über dem Schlünde ergiesst, und sieht hinter dieser Mündung die vielen Falten, in welche die sackförmige Holde gelegt ist. Zum Theil lünter, z. Th. neben demselben bemerkte ich ein weisses geschlängeltes Gefäss (Fig. 13. e. e.J, welches sich in vielfachen Windungen am Darm hinab zog, und dann in den Schwanz eindrang. Auf jeder Seite des Darms lag ein solches, und beide drangen zugleich in den Schwanz ein. Bald nachdem sie in denselben eingedrungen sind, vereinigen sie sich zu einem gemeinsamen Gange, der den ganzen Schwanz bis zur Spitze durcldäuft, und erst dort sich öffnet. Ausser diesem Gefäss glaube ich am vorderen Theil des drüsigen Organes zwi- schen ihm und dem Darm ein verzweigtes, ästiges viel feineres Gefäss bemerkt zu haben, das theils am Magen, theils am drüsigen Organ mit seinen Zweigen e '^ 44 sich verbreitet, und, uach Cuvier, iu das gesclilängelte Seitengefäss übergehen soll. Cuvier, der dieselben Organe bei Lepas analifera fand, hält das drüsige Organ für den Eierstock, das ästige Gefass für Eiergang, und das einfache ge- schläugelte Gefäss für deu Hoden, durch welchen zugleich die Eier gelegt wür- den. Dass jenes Organ kein Eierstock sein kann, beweist meine Beobachtung, dass derselbe von Jugenil auf äusserlialb des Thieres im Inneren der Schale vor- handen ist, so wie der Umstand, dass sich dieses Organ in den Darm öffnet, und daher halte ich jenes drüsige Organ für die Leber. Das ästige Gefäss habe ich nicht deutlich genug gesehen, um behaupten zu können, dass es in den dickeren Kanal überginge, es schien bloss aus unregelmässigen Fäden des Zellgewebes, wel- ches zwischen Leber und Darm sich etwas ansammelt, und mit dem Fettkörper der Kerfe übereinkommt, zu bestehen. Das einfach geschlängelte Gefäss kann nun nichts anderes sein als der Ilode, eine Ansicht, die alle Analogie für sich und keinen Grund gegen sich hat; und der schwanzförmige Anhang wäre im wahren Siune ein Penis. Unter dem Darm liegt dann eine dicke Muskelschicht, welche zur Bewe- gung der Rankenfüsse dient, und vom Zellgewebe leicht eingehüllt wird. In der Mitte desselben verläuft das knotige Nervensystem, das Cuvier schon ausführlich besclu-ieben hat, daher ich es hier übergehe. Die innere Höhle des Schwanzes wird, wie der untere Theil des Kör- pers, von einem dichten Parenchym angefiÜlt, welches den Umfang nach aussen als eine sehr dichte Schicht, die auch Muskelfasern enthält, wie ich deutlich ge- sehen habe, umgiebt, den mittleren Raum dagegen, als ein lockeres, zelliges Ge- füge, ziemlich ausfüllt, bis auf eine freie kanalartige Höhle im Inneren. Dieser Kanal hat indess keine eigene Wand, kann mithin kein Gefäss oder selbstständi- ges Gebilde sein; wozu er dient, weiss ich nicht, vielleicht um eine Art von Erektion hervor zubringen, wenn Flüssigkeiten von der Körperhöhle aus in diese Höhle treten. Der Durchschnitt (Fig. 18.) zeigt bei a. den gemeinsamen Aus- gang der beiden geschlängelten Gefässe, bei b. den mittleren freien Kanal, bei c. das lockere und bei d. das dichtere Parenchym im Inneren des Schwanzes. 45 Eine Hauptfrage bleibt noch zu beantworten, nelimllch die: sind die Cirri- j)edieu Zwitter, oder sind sie getrennten Gesdilecbtes? — Für die letzte Ansicht spricht, dass in so vielen Individuen von Jugend auf der Eierstock fehlt, wäh- rend alle diese einen schwanzlörniigen Anhang, den Penis, besitzen, also auch männlichen Geschlechtes' sein müssen; für die erstere Meinung, zu welcher ich mich bekenne, spricht indess ziemlich entscheidend der Umstand, dass ich bei den Individuen, die Eierlappeu besassen, ebenfalls den schwanzfürmigen Anhang be- obachtete, woraus folgt, dass auch ihnen mannliche Organe zukommen. Deshalb halte ich alle Cirripedien für Zwitter und glaube, dass man bei Ausgewachsenen so häufig keinen Eierstock finde, weil sie die Eier schon gelegt haben, dass er bei jungen Individuen aber theils noch zu selu: zurück sei in der Ausbildung, um erkannt werden zu können, theils aber auch häufig verkümmere, gar nicht ent- wickelt werde, und deshalb ganz fehle. Otion C uvier i. Auch von dieser Gattung habe ich die Anatomie gemacht, und bei ilir ganz denselben Bau, wie bei den anderen, gefunden. Der fast knorpelige Stiel ist von der bröckeligen Materie überall angefüllt, und das Tliier steckt, abgeson- dert von der Höhle des Stieles, frei in der oberen Erweiterung desselben, nur an den früher bezeichneten Stellen befestigt. In dieses erweiterte Oberende füh- ren die beiden ohrartigen gefalteten Röhren hinein, und mögen, wie man die Ver- muthung schon aufgestellt hat, dazu dienen, das Wasser ins Innere der Hölüe zu führen. Das Thier hat den Bau, wie das von Coronula, aber die Kiemen sind lange drehrunde grade Zipfel, welche den Leib von beiden Seiten umüissen. Sechs Paare habe ich bemerkt; das erste sitzt in dem Winkel neben dem Mund- fortsatz, die folgenden fünf stehen mit den Hüftgliedern der gleichnamigen Rau- kenfüsse in Verbindung, aber das letzte Fusspaar hat keine Kiemen. Der innere Bau ist ganz wie bei Coronula, nur dass der leberartige Körper aus vielen klei- nen unter sich afi Grösse verschiedenen meist uierenförmigen Drüsenbälgen (^Aci- wis) besteht. Zwischen dieser Leber und dem Darm verbreitet sich jederseits 46 r-, der hier selu- weite gewnndeiie Kanal, welcher gerade so liegt, wie ihn Cuvier bei hepas anatifera abgebildet hat; er ist sehr prall und inwendig mit einer dicken geronnenen Flüssigkeit angefüllt. Beide dringen in den Schwanz ein, blei-» ben aber bis zur Spitze desselben getrennt. Der Durchschnitt des Schwanzes in Fig. 17. (Taf. n.) zeigt auch die Durchschnitte der beiden Gefässe (a. a.), mit der geronnenen Materie in ihrem Inneren. Umgeben werden die Ausgänge von einem lockeren zelligen Parenchym, in welchem, neben den Gelassen, zwei hohle Mit- telräume (c. c.) frei bleiben. Den Umfang des Schwanzes bildet auch hier eine dichtere, von Muskelfasern unterstützte, Schicht (^d. d.), welche von der zarten, quergeriugelten Oberhaut umgeben ist. Auf derselben stehen in Reihen Büschel kurzer und steifer Borsten. — Die Eier fand ich bei dieser Art noch in der Entwickelung begriffen, und zwar in dem lockeren parenchymatösen Gebilde, welches den unteren Raum der knorpeligen Hülle vor dem Eingange in den Stiel erfüllte. Es erschien dies Par^ enchym unter 90-niaüger Vergrösseruug als aus vielen kleinen , gleich grossen grauen oder vfolettbräuulichen Kügelchen zusammengesetzt, welche letztere strah- lige Figuren in der sonst einfachen graugelben Substanz bildeten. Zwischen den Kornern dieses Parenchyms lagen ziemlich regelmässig grössere, in der bezeich- neten Vergrösserung massigen Stecknadelknöpfen gleichkommende, gelbe Körper, die ich für die Eier halten muss. Bei noch stärkerer Vergrösserung zeigte sich nichts, als eine gelbe Materie in ihrem Inneren. Uebrigens ist das Parenchym, in weichem die Eier liegen, von dem im Inneren des Stieles vollkommen verschieden : auch enthält letzteres keine Eier. Nur am Anfange des Stieles verbreitet sich noch das lockere, die Eierkeime enthaltende, Parenchym über die Oberfläche des im Inneren des Stieles befindlichen festeren faserigen Parenchyms. Jenes aber stimmt im Bau mit dem Parenchym überein, das sich in dem Sack befindet, wel- cher oben in der vierten Entwickelungsperiode als Aidage des Stieles beschrieben wurde ; daher mögen auch in diesem schon sehr kleine Eierkeime vorhanden sein. — 47 ni. ßetrachtungen über die natürliche Verwandtschaft der Cirripedien. J\ms den so eben raitgetbeilten Beobachtungen wird jeder Unbefangene das Re- sultat ziehen müssen, dass an eine Vereinigung der Cirripedien mit den Mol- lusken nicht mehr gedaclit werden könne, wir setzen daher diese Ansicht als allgemeine voraus, ohne uns noch ferner über die Nothwendigkeit derselben zu verbreiten. Schwieriger und verwickelter scheint die Beantwortung einer ande- ren Frage: ob die Cirripedien einer schon bestehenden Thierklasse beizuzählen seien? oder ob sie fernerhin als eigene Klasse angesehen werden müssen? — Erörtern wir zunächst die Meinung Lamarks und Blainvilles, welche beide die Cirripedien als verbindendes Mittelglied zwischen den Mollusken und Annulaten betrachten, so fragt es sich, welche Gründe diese Ansicht unter- stützen?— Der Hauptgrund für die Verwandtschaft mit den Mollusken lag und liegt im Bau der Schale, welche in manchen Stücken der bei den Muscheln (Bival- ven) ähnlich ist; allein der durchgreifende Unterschied fällt auch hier auf. Er- stens ist die Schale niemals zweiklappig, sondern sie besteht aus mehreren Stücken, die oft, wie bei den Balanen, nicht mal klappenartig gestellt sind. Dann fehlt selbst in dem Falle, wo die Schalen zweiklappig erscheinen, die analoge Verbindung des Thieres mit der Schale. Diese hat an ehier ganz abweichenden Stelle statt, und ist weit lockerer, als bei den Muscheln; auch fehlt das Band, und seine Gegend wird von einer eigenen Schale verdeckt. Endlich haben wir gesehen, dass die Schale ein selbstständiges Produkt sei, was ziemlich unabhän- gig vom Thier sich entwickelt, und dass eine blosse Duplicatur der äusseren Haut des Tln'eres die Stoffe absondere, aus welchen die Schale sich bihlet und — 4b vergrössert. Dies ist bei den Musclieln nicht der Fall, indem dasselbe Organ, welches den Leib der Muschel einhüllt und schützt, auch die Schale hervorbringt; aber diese hat keine eigene lebendige Epidermis, sondern ist inwendig gar nicht, auswendig nur von einer dünnen Hornschicht bedeckt. Hiernach ist die Aehnlich- keit der Cirripediensdiale mit jener der Mollusken eine bloss formelle, oluie an- derweitige Beziehungen. Fällt aber die Uebereinstimraung im Bau und der Natur der Schale weg, so schwindet damit die Verwandtschaft mit den Mollusken eben- falls, denn die Bewohner zeigen gar keine Aehnlichkeiten. Freilich haben fast alle früheren Schriftsteller von einem Mantel bei den Cirripedien so gut wie bei den Mollusken gesprochen, allein dass ein solches, dem Mantel der Mollusken ver- gleichbares, Organ bei den Cirripedien nicht vorhanden sei, wird Jeder zugeste- hen, welcher uns in der Darstellung der Entwickelungsgeschichte gefolgt ist. Der so genannte Mantel der Cirripedien ist nicliLs anderes, als die Oberhaut, welche die Schale auf beiden Seiten bekleidet, eine Epidermis, die bei allen Krustaceen vorkonmit, und wesentlich mit zur Regneratiou der Schale beiträgt. So wie sich bei den Krebsen unter der alten Schale eine neue bildet, die nach und nach er- härtet und fester wird, und ebenfalls äusserlicli von der Epidermis einen Ueber- zug bekommt, so findet etwas Aehnliches bei den Cirripedien Statt. Freilich wird die Schale nicht abgeworfen, sondern sie vergrössest sich nur allmälig durch An- legung der neuen Schicht an die inneren Seite der alten, und die neue Lamelle wächst dann über den Rand der alten hinaus, wie es die Grosse des Thieres erfordert. Dadurch wird die frühere Schale zugleich verdickt, und in dem Masse, wie sie an Umfang zunimmt, die äussere Epidermis auf der Fläche abgerieben, so dass also die Schale zwar ausserhalb, niemals aber innerhalb, nackt erscheint. Nur an den Stellen, wo die Epidermis der Schale eine eigenthüniliche Entwickelung ergreift, bleibt sie äusscrlich, und bildet sich zugleich mit der Schale fort; und dies ist namentlich an dem Punkte der Fall, avo die Sehale an dem Gegenstande. der sie trägt, haftet. So wird aus dieser äusseren Epidermis eines Tlieils der Stiel bei den Lepaden, andern Theils die Unterlage der Schale bei den Balanen, und die Maut, in wclcli.^r dio Deckelstiicke liegen. Bei den Lepaden nimmt sogar 49 die innere Epidermis der Scliale Antlieil, und bildet den Sack, welcher niit seiner körnigen Masse die innere Höhle des Stiels erfüllt, bei den Balanen dagegen dringt die innere Epidermis in die Höhlen der Schale ein, dieselbe Masse ilu" un- mittelbar zuführend. — Ich glaube somit dargethan zu haben, dass die Verwandt- schaft mit den Mollusken nur oberilachlich sei, und dass eine gewisse analoge Form ihrer Schale nicht hindern können, die Cirripedien mit einer anderen Thier- gruppe, welcher sie in den Organisationsverhältnissen gleichen, unmittelbar zu ver- binden. Eine solche Thiergruppe ist die der Krustaceen. Betrachten wir ver- gleichungsweise alle Organe nach einander, so giebt es, mit Ausnahme der des Geschlechtssystemes, kein einziges, welches genügende Einwürfe gegen eine Ver- einigung liefern könnte. Von der Schale und deren Analogie mit der Kalkhülle der Krebse ist schon gesprochen, kommen wir also zu dem Körper des Thieres selbst. Was zunächst den jugendlichen Zustand betrifft, so stimmt dieser voll- kommen mit der ersten Entwickelungsstufe der Lernäen und Lophyropoden. Nach V. Nordmanns Beobachtungen*) sind die Jungen aller von ihm in diesem Zustande bemerkten Lernäen anfangs mit zwei oder drei Paaren zum Schwim- men tauglicher Füsse versehen, spitzen sich nach hinten in einen Schwanz zu, und besitzen ein Auge. Hierin zeigt sich die üebereinstimmung mit dem aus dem Ei gescldüpften Jungen der Lepaden, welches sich von einem jungen Ergasilua (a. a. 0. Taf. H. Fig. 7.} nur dadurch unterscheidet, dass es die mit Klammer- hacken versehenen Fühler besitzt, welche diesem fehlen. Ich habe freilich bei den ganz jungen Lepaden noch kein Auge bemerken können, glaube indess, dass dasselbe durch Auflösen des Pigments im Weingeist unsichtbar geworden sei, we- nigstens ist mir bei einigen Lernäen diese Erscheinung vorgekommen. Ver«»^lei- chen wir dann ferner den Bau der Lophyropoden, so hat schon Jurine durch Beobachtungen an Daphniu und Ci/chps nachgewiesen, dass deren Junge als rundliche, schalenlose, mit drei Schwimmfusspaaren versehene, geäugelte ludiAi- •) Mikrograpbisdie Beilrilge. 2. Heft. Berlin , 1882. 4. 50 duen geboliren werden, und erst nach und nach durch verschiedene Umgestaltun- gen ihre spätere Form annehmen. Sonach stimmt also die Form des Jungen mit der bei den jungen Krustaceen der untersten Abtheilungen überein. Gehen wir dann zur folgenden Entwickelungsstufe über, und vergleichen dieselbe mit den Gattungen Daphia, Li/ticeus, Polyphemus und Cypris, so wüsste ich nirgends eine mehr überraschende Aehnlichkeit bei verwandten Thiergruppen zu finden. Die genaiuiten Gattungen sind von einer hornigen bald zweiklappigen (^Ci/pris), bakl gesclilossenen Schale bedeckt, haben alle ein grosses Auge gerade vorn am Körper, dahinter zunächst ein Paar ästiger oder einfacher mit Borsten besetzter Fühler, auf welcbe der kegelförmig hervorragende Mund folgt, dem sich, hinter einem Ausscluütt des Körpers, die (3 — 5) gespaltenen oder mit langen Schwimm- borsten besetzten Fusspaare anschliessen. Das Ende des Körpers bildet dann ein kurzer, oft gabelförmiger, Schwanz. Dieselben Formen und Organe zeigen die jungen Lepaden in der dritten Entwickelungsstufe, so dass auch in dieser Periode ihres Lebens die nächste Verwandtschaft mit den genannten Gattungen nicht ge- läugnet werden kann. — Von dein Augenblick a«, wo die Lepade sich festsetzt, bestimmt sie die Natur zu einem Dasein eigentliümlicher Art, und ändert somit auch iiire Gestalt ab, weldie sich gleichfalls zu einer höchst eigenthümlichen umformt. Nichts desto weniger felilen auch den a.usgebildeten Rankenfüssern keinesweges manigfaltige Uebereinstiinmungen mit den Krustaceen. Was das Festsetzen betrifft, so sind diesem die meisten Lernäen unterworfen, und erleiden dadurch ähnliche Umge- staltungen, in so fern auch ihnen die Organe, welche für die freie Bewegliclikeit bestinmit waren, von der Zeit des Festsetzens an verlohren gehen *). Dann bietet sich in der Lage des Eierstocks im Inneren der Schale ausserhalb des Körpers eine grosse Aehnlichkeit mit Dapimia dar; denn auch bei dieser Gattung liegt nach Straussens Beobaclitung dasselbe Organ abgesondert vom Körper in einem tiefen Ausschnitt des Rückens zwischen ihm und der Schale. Sehen wir dem- *) Man Ti'rgli'icbe liieiiibcr v. Nordinanos angefülirle Schrift S. 56 u flgde. öl nächst auf den Bau des Mundes, so zeigt uns dieser, wenigstens in seiner An- lage, eine grosse Uebereinstimmung mit dem der Phyllopoden QApus, Lepidurus), Wir wissen aus Savignys Untersuchungen an Apus cancriformis ^--^ , mit wel- chen meine eigenen, an Lepidurus productus angestellten, übereinstimmen, dass das Maul dieser Thiere von einer grossen, dünnen hornigen Oberlippe bedeckt wird unter welcher drei Paare von Kiefern liegen, die ziemliche Aeludichkeit mit de- nen von Lepas zeigen. Bei jenen Gattungen ist das erste und zweite Paar Jior- iiig und am Rande mit grossen Zähnen bewaffnet, doch niemals mit Tastern ver- sehen, ebenso bei Lepas und Coronula; das dritte Paar, die Unterlippe, welche Savigny das erste Kaufusspaar genannt hat, besteht jederseils aus zwei Lappen, einem äusseren tasterförmigen und einem inneren, häutigen, am Rande mit Borsten besetzten, der von mir bei Coronula diadema dargestellten Unterlippe nicht un- ähulicii, nur das hier der äussere, tasterförmige Anhang fehlt; dagegen ist die Unterlippe von Lepas jederseits in zwei Lappen gespalten. Auch die Lage der Kiemen hat eine Uebereinsthnmung mit der Krustaceenbildung, inniier hängen sie mit den Füssen zusammen , und folgen bei vielen Familien (den Phyllopoden, De- kapoden und Amphipoden) gleich lünter dem Munde, an den ersten Ringen des Körpers. — Kommen wir dann zu den Füssen selbst, so ist die Spaltung jedes Fusses in zwei gleiche Hälften bei allen niederen Krustaceen Gruppen Gesetz. Schon bei den schmarotzenden Gattungen der Caliginen beginnt sie, wenn gleich die Füsse noch klein und mehr blattförmig shid, erscheint deutlicher bei Argulus, bleibt bei den Lophyropoden (^Linmadia^ und Phyllopoden (^Apus), tritt dann noch in der Gruppe der langschwänzigen Dekapoden bei den Schizopo- den (il/j/*/*) auf, von welchen, wie früher ei-wähnt worden, schon Thompson in seinen zoological researches nachgewiesen hat, dass aucli sie einer merkwür- digen Metamorphose unterliegen, und hat endlich bei den Stomatopoden {Plii/l- litsoma, Erk/tthus^ nicht unbedeutende Anklänge. Sonach lässt sich an der *) IMe'moires siir les animaux Sans vertcbres. Vol. I. 52 Verwandlscliaft der Clrripedien mit den Krustaceeii, was die äussere Form be- trifft, niclit mehr zweifeln. — Auch der inneren Organe Uebereinstimmung lehren Cuviers und meine Beobaclituiigen. Der einfache, gleich anfangs in einen grossen Magen erweiterte und liier mit zuführenden Absonderungsorganen versehene Nahrungskanal, welcher ungewunden den ganzen Leib bis zur Spitze durchläuft, hat mehr Aehnlichkeit mit dem Bau ber Krustaceen, als der Mollusken, welchen letzteren immer ein den Körper an Länge übertreffender gewundener Darm eigen ist. Das Nervensystem stimmt ebenfiills mit dem Typus der Gliederthiere, und hat so viel Knoten, als der Leib Ringe; nicht weniger der Bau der Muskeln, die aus geraden, parallel neben einander liegenden, gleich langen Fleischfasern bestehen. Das Geschlechts- system endlich scheint sich nicht unter das bei den Krustaceen waltende Gesetz fügen zu wollen, indem es durch meine Beobachtungen mehr als wahrscheinlich wird, dass die Cirripedien Zwitter sind; ein Geschlechtsverhältniss, welches mei- nes Wissens bei den Krustaceen noch gar nicht beobachtet wurde, wiewold es bei den Rundwürmern das ziemlich allgemein herrschende ist. Dann muss auch die Erscheinung, dass der lange freie Penis am Ende des Körpers liegt, und nicht, wie bei den übrigen Krustaceen, am Ende des Brustkastens, die Aufmerk- samkeit der Beobachter erregen. Hiergegen lässt sich indess einwenden, dass den Cirripedien höchst wahrscheinlich der ganze Leibesabschnitt, welchen man bei Krebsen Schwanz genannt hat, da er doch schicklicher den Namen Hin- terleib {^abdomet}) oder Bauchtheil verdient, fehle, und dass also, dies zuge- geben, After und Geschlechtsöffnung an demselben Ringe des Körpers sich befin- den müssen. Bei manchen Gattungen der Lemodipoden (Cyamus) fehlt der Schwanz ebenfalls, und daher liegt auch bei diesen die Geschlechtsöffnung am Hinterende '■^) des Körpers. So wäre denn selbst dieses anomale Verhältuiss der •) G. R. Treviranus, wolihor den Cyamus ceti analoniisih iinlersurLte, fand nur den Ansgang der iiiäiinliclun Zeii-tiiiigsorgane an dieser Stelle, den der weibliihen konnte er nitht eoldeckeo. Yergl. Ycnnischlc Sih.iflen elc. Dd. 2. S. 9. Tat. 1. Fig. 1. d. u. Fig. 7. 53 Cirripedien keiaesweges ohue Anklänge bei den Crustaceen und liiennit zugleich die Klassenverwandtscliaft jener mit diesen hinlänglich dargethan. Um demnächst noch über die Stellung der Cirripedien in der Klasse der Krustaceen mich in wenigen Worten zu verbreiten, so ist so viel aus den frühe- ren Mittheilungen schon klar, dass sie, wenngleich nicht ohne Aehnlichkeit mit vielen oder den meisten Gruppen, doch den Lophyropoden vor allen sehr nahe stehen. Die merkwürdige Form des jungen Thieres in der dritten und vierten Entwickelungsstufe spricht zu laut fiir die Verwandtschaft beider Gruppen, als dass sich gegen diese Stellung Erhebliches einwenden liesse. Freilich entfernt sie die Gestalt des vollendeten Thieres wieder, welches sich besonders durch die Form der Füsse den Schizopoden anschliesst, allein diese ist auch die einzige Aehnlichkeit, und der Bau des ganzen Körpers weicht ab. Dagegen sind die Cirripedien durch den Bau des Mundes sehr eng mit den Phy Hop öden, be- sonders mit Lepidurus, verbunden, und würden auf diese Weise als ein verbin- dendes Mittelglied zwischen den Lophyropoden und Phyllopoden zu betrach- ten seien; oder will man den hübschen Uebergang beider Gruppen in einander (Cyclops und Branchipus') durch Dazwischenscliieben der Cirripedien nicht tren- nen, so würde ich vorschlagen, sie zwischen die Phyllopoden und Poekilo- poderi (Xiphosuren) einzuschalten, und sie auf diese Weise, besonders wegen der stärkeren Ausbildung der Kiefer, Füsse und Schale, als Zwischenglied zwi- schen diesen beiden Gruppen zu betrachten. Das Verhältniss, in welches die Cir- ripedien dadurch zu den übrigen Krustaceen treten, zeigt die nachstehende, tabel- larische Uebersicht der Hauptgruppen dieser Klasse, welche Gruppierung man zu- gleich als das Schema der Eintheilung ansehen kann, die icb für die schicklichste und natürlichste halte. 54 Klasse : Crusfacea, Krebse. Gliedertluere, deren Leib aus mehr weniger ungleichen, von meistens verhärteter, horniger oder kalkiger Haut bedeckten, Ringen besteht. Sie athnien durch Kiemen, oder die Respirationsorgane fehlen. I. Ordn. Aspidostraca. Schalenkrebse. Körper weich, oft bloss von Haut bedeckt, die meistens etwas verhornt ist, häufig ausserdem eine oder mehrere hornige oder kalkige Scha- len, die den Leib frei umgeben und einhüllen. Füsse alle oder zum Tlieil gespalten und mit langen Borsten besetzt. Bestehen eine Metamoqdiose. 1. Zunft. Parasita. Schmarotzerkrebae. Manl oboe Kiefer, oder mehr weniger schDabelförmig verlängert und dann mit einem oft zusammen- gesetzten Kiefer, und Tasterpaar versehen *). a. Keine Fühler und keine gegliederten Füsse . . . . . 1. Fam. PeneUina. h. Mit Fühlern und gegliederten Füssen. * Zwei Klammerfusspaare hinter dun Sclinabel, Scbwimmfüsse fehlend oder blosse Haiitlappen 2. Fam. Lernaeoda. ** Hackige Klainmerfiisse hinter dem Schnabel von verschiedener Zalil, vier gegliederte Schwimmfusspaare a. Innere Fühler mehrgliedrig 3- ^am. ErgasUina. b. Innere Fühler zwei- (drei-?) gliedrig •*. Fam. Cali-ina. *•* Zwei saiignapfartige Klainmerfiisse liinter und neben dem Schnabel. 5. Fam. Jrgulina. 2. Znnft. Lophyropoda (^Entomosiraca BIuW). Busch elf üsser. Maul mit Kiefern. Ein Auge. Füsse mit Borsten besetzt, die Glieder rundlich a. Leib von gemeinsamer Schale bedeckt. * Vier einfache Füliler ö. Fan.. OstracoJa. ** Zwei gabelige Fühler '. . . 7. Fam. ClaJocera. b. Leib "erigelt. Zwei (*?) oder vier einfacW Fühler, daseiue Paar sehr lang. 8. Fam. CyclopiJae. 3. Zunft. Phyllopoda. Blattfüsser. Zwei Angen. Drei Paare von Mundtheilen; viele Füsse mit breiten, häutigen blattartigen Kiemen. * Leib gegliedert, olme Scliale 9. Fam. Oymnota. ** Leib von einer grossen am Kopf festgewachsenen Schale bedeckt. 10. Fam. Aipidophora. *) Man vergleiche über diese Familie meine Abhanlnng in : Nova acta physico-medica soc. Caes. L^op. Carol. nat. curios. Vol. XVll. p. 1. 56 4. Ziinill. Cirripedia, RaiikenfÜBse r. Oboe Aogeo nod Fühler im ausgewncbseneo Ziislaude. Drei Paare tod Muodtbeiiea ; sechs Paare viel- gliedriger aus zwei gleicbca Raiikea gebildeter Füsse. Zwitter. Stetken io einer kalkigen, aus niebrereo Stücken gebildeten, Schale. • Schale von einem liiiutigen Stiel getragen, oft selbst nur hiiutig. ' 11. Fani. Lepadea. ** Sch.ile festsitzend, oline sichtbaren Stiel ... . . 12. Fam. Balaiwda. 5. Zunft. Poecilopoda. Stäche Ifüsser. Zwei Äugen, Maul in der Mitte der sechs scherenföriiiigen Fusspaare, deren mit Stacheln besetzte Hüften die Kiefer bilden. Kiemen am abgesonderten Hiuterleibe. Zugleich die , ... 13. Fam. Xiphosura. II. Ordn. Thoracostraca QM. podophthalma LeaclQ. Aechte Krebse. Mit gestielten Augen, deren Hornhaut fa- cettirt ist. Brustringe von gemeinschaftlicher Schale bedeckt, welclie meistens noch mit dem Kopfschilde zusammenhängt. 6. Zunft. Decapoda. Zehnfüsser. Ein Kephalotborax. Fünf Paare accessorischer Mundtheile und fünf Fusspaare mit Kiemen am Kephalolborax. • Mit eingebogenem Hinterleibe ohne Flossen am Ende ... 14, Fam, Brachyura. •* Mit gerade ausgestrecktem Hinterleibe und Flossen am Ende , 15. Fam, Macrura. 7. Zunft, Stomaiopoda. Mau Ifüsser. Kopf getrennt Tom Thorax, Drei Paare accessorischer Mundtheile; sieben Fusspaare, Kiemen am Hiu- terleibe. Bildet zugleich die 16. Fam. Branchiuta. III. Ordn. Ärthrostraca (Jf, hedriophthalma Leach.^. Ringelkrebse. Mit migestielteii Augen, freiem Kopf und gegliedertem Brustkasten. Drei Paare accessorischer Mund- theile und fünf oder sieben Fusspaare, im Jugendzustande ein weniger (ob bei allen?). *) *) Mehrere von mir im jugendlichen Zustande beobacblete Amphipoden und Isopoden veranlassen mich zu dieser Behauptung, mit welcher Raihkes Beobachtungen au ^seltiis aquaticus und Oniscus murariits (Abhandlungen zur Eiitwickelungsgescbichle des Menschen und der Tlilere elf, Theil 1 u. 2, Leipzig, 1832 u. 33. 4.) übereioslimmeo. 56 8. Zunft. Amphipoda. Flohkrebse. Kiemen an der Brust, an den Hiiftgliedern der 6 hinteren Fiisse befestigt ; diese selbst verschieden gestaltet. a. Mit cioera Hinterleibe. * Sieben Fusspaare . ■ '* Kiinf Fusspaare . . . . , b. Ohne Hinterleib ......... 9. Zunft. Isopoda. Asseln. Kiemen nnter dem Bauch *), Füsse von gleicher Bildung, sieben Paare. * Wasserbewohner. a. Ohne Augen und Fühler I). Mit Augen und Fühlern f Hinterleib 4 — 6-gliedrig tf Hinterleib 2 — 3-gliedrig. ° Kiemen nicht unter Klappen. Letztes Hinterleibsglied mit seitUcIien Schwimmblättern . Letzter Uinteileibsabschnitt oline seitliche Schwiinmblätter. "" Kiemen unter zwei nach aussen zurücksciilagbaren Klappen. *' Landbewohner. Kiemen durchlöcherte Säcke; sechs Hinterleibsringe . , 17, Farn, Gammarina. 18, Farn. Typhina. 19, Farn. Lemodipoda, 20. Farn, Epicarides. 21. Farn. Cymothoda. 22. Fam. Sphaeromatoda. 23. Fam, Jsellina. 24. Fam. Idotoda. 25. Fam. Onitcoda. Naclulem ich so uieine Leser in die Etilwickeliiugszusläude und die ualürliclien Ver- wandlschailsTerhältnisse der Cirripedien eingei'ührt habe, liegt es mir noch ob, vor dem Abschluss des Gegebenen einen Irrlbum zu verbessern, auf den ich erst nachträglich während des Druckes, und zwar zu spät für die sofortige Verbesserung, aufmerksam gemacht worden l)iu. Es ist nehmlich die wahre Lepas anserifera Linn. viel grösser, als das beschriebene Individuum der fünften Entwickelungsperiode , auch anders gestaltet, weshalb ich meine An- nahme, es sei jene Art nur das junge Thier von Lepas vitrea Lam. und einerlei mit den von mir beschriebenen Formen, als uugegründet wieder zurücknehme. ') ücr gewühnliih als Untersiheidnngskennzeirhen der Isopoden und Amphipoden angegebene (Uiarakler, dass diesen Taster an dem ersten Kieferpaarc znliommen , welche jenen fehlen sollen, ist nach meinem Wahruehmnng unzureichend. Manche Amphipoden (Orchestia) haben keine Ta- ster, manche Isopoden (Cirolana) besitzen sie; nur die Lage der Kiemen kann beide Gruppen trennen. 57 Erklärung" der K u p f e r t a f e I n. Tafel 1. Fig-, 1. Die Eier in 150-raaligcr Yergrosseniiig. (LiDcarvergriissening nach Angabe des Scliiek- Pislorsilipn Micrometers bei einer Sehweile vou 8 Pariser Linien.) Fig. 2. Der ans dem Ei gciiotnmenc Embryo in 270-maIiger Vergriisserung. a. a. die Fühler, b. b. die vorderen Fiisse, c. c, und d. d. die hinteren Fiisse, e. Spilzo des Hinterleibes. Fig. 3. Das jnnge Thier mit der Schale in 40-iiialiger Yergrössernng. A. A. die Schale, B. die Fühler, C. ein Theil des Tangblattes, c. das Ange, d. der Mnndforlsalz , e. die Fiisse. Fig, 4. Das ans der Scliale genommene Tliier in 90-maliger Yergrössernng. a. a. a. Oel- tropfen nnter der Haut, I). Fühlerrest, c. Ange, d. Manlfortsatz, e. erstes, f zweites, g. drilteB Fnss- paar, b. Hinterleib. Fig. 5. Das Junge mit der Schale ans der vierten Entwickelungsperiode nnter 40-maliger Yer- grössernng. a. a. Erstes Fülilerglied, b. b. zweites, c. c. drittes, d. Nebenfortsalz des dritten mit den drei Dornen, e. Ange, f. Scb wimmborsten der Fiisse. h. Der dnrchscheiueude Köqier des Thieres, m. der hantige Sack, ans welchem sich der Stiel bildet. Fig. 6. Das Jnnge derselben Periode, befreit von der Schale unter 40 maliger Vergrüssernng eines sehr grossen Individuums, a. Yorderleib, b. Fortsatz der Muudtheile, c. Reste der inneren Scha- lenbant, d. Schwanz. Fig. 7. Ein Fnss desselben Jungen unter 270-raaliger Yerprösserung; a. Grundglied, b. zweites Glied, c. drittes Glied, d. d. die Sch»immbhUter. Im Inneren sieht man die undeutlich umschriebene Masse der jungen Ranke. Fig. 8. Unpaarige Schale der fünften Eutwickelungsperiode unter 40-raaliger Yergrössernng:. a. Ein Theil des Eierstocks. Fig. 9. Der halbe Eierstock des jungen Thieres unter 40-maliger Yergrösserung. Fig. 10. Das Junge der fünften Eiilwickeluugsperiode unter 40-uiaIiger Yergrössernng. a, Acus- sore Haut des Stieles, b. iunere Haut desselben, c. die durch die Schale hiudurchscheinende Hälfte des Eierstocks, d. grosse Seiteuschale, e. kleine Seitenschale, f. Rückenschaie. 8 58 Fij^c. 11, Lepas vilrea Lam. im ausgewachsenen Zustande uud In nalürlicbcr Grüsse. a. der Stiel, b. grosse Seitciisclialc, c. klfiiie Seitenscbale, d. Riitkenschale, e. Haut, welche die Scbalen ver- bindet. Fig. 12. Dieselbe, aber die Hälfte der Schale ist weggenommen, a. Eierstock, b. Kiemen, f. Leib des Tbicres, d. Mtiiidlbeiienfortsatz, f. Yerbindungsmnskel. Fig. 13. Das Junge der fiinfteu Entwickelungsstnfe, aus der Schale genommen, unter 90-ma- li"-er Vcrgriii'scruiig. a. Haut, au vvelfbcr der Eierstock (b.) biingt, c, Vordereudc des K-irpers, d, 3Iund- Iheilcnfortsatz, e. e. e. die Rankenfiisse, f. Yerbindungsrauskel (?). Fi". 14. Das ansgewachseue Tbier von Lepas vilrea Lamark unter 6-maligor Vergrösse- • rnng durch die Lupe. Die Rankenfiisse der vorderen Seite sind weggenommen, a. Verbinduugsuius- kel, b. b. welche fallige Kürperhaut, c. c. c. o. Kiemen, d. Mundlbeilenfortsatz, c. e. e. Nabrungskanal, f. Schwanz, g. g. g. Rankenfiisse. h. zweites Glied des unpaaren Stieles, welches die paarigen Ranken tragt. Fi". 15. Das Junge der fünften Entwickehingsperiode der Art, die in der vierten Entwickelungs- periode beschiieben ist. a, Kalürliclie Grosse, b. Siicl, c. Riickenscbalp, d. kleinere, e. grössere Seitea- schale, in wficiier die sternfürmigeii Yerkalkungspiinkte siciilbar sind, f. Mnndtbeilenfortsatz, g. Rankenfiisse. Fig. 16. Halbe Unterlippe, a. innerer Lappen, b. äusserer, c. d. umgebogene nach hinten ge- ricblcte Ränder derselben. TW. 17. Unterkiefer, a. Gelenk zwischen Grund- uud Rudglied, b. c. Horngrätcn im Gnmdgliede. Fi"-. 18. Oberkiefer, a. Grundglied, b. Endglied, c. Gelenk zwischen beiden. Fi". 19. Uoniige Bekleidung des Mundliieileiifortsatzes, halb, von der inneren Seile gesehen. a. b. bekleidende Haut der Mundhöhle, c. beweglicher Furtsalz. Fig. 20. Spitze des Schwanzes in fast 40-uialigcr VcrgrÖssernng. a. Ausgang der Hoden. Tafel 2. Fig. 1. Ansicht der Schale von Coionula diadema in natüi lieber Grüsse. Fi". 2. Längsdnrcbscbuilt derselben, a. Die innere Höhle, in welcher das Thier steckt, b. b. b. L'iihlen, welche von der uiileren Seile in der Schale sich hiiianfeislrecken , c. Stellen, wo die Schei- dewände dieser Höhlen sieb treffen, d. d. Eingänge in die Seitenhöhleu der Schale; welche mit der mitt- leren Hölile in Yeibindnng stehen. — Fi". 3. Querdnrchscliiiilt. a. a. a. a. a. a. Die sechs primären Schalstücke, welche sich nach innen nmsriilagcn. b. b. b. b. Die Wülste zwischen 'len priiuärcu Schalstückcu mit den von ihnen eut- spriu:;eiiden Scheidewänden der jN.-benhölileu. c. Nebc-nbühleu in der Schale, die mit der mittleren Hanpt- hühlo in Yerliiiiduug stehen. Fi"-. 4. An-iicht der Derkelhant, welche den oberen Eingang in die Schale schliesst; natürliche Gross«, a. a. Schalstücke, welche durch die Deckelhaut hinduiclisclieiiien. Fig. 5. Deckclhant von innen, ebenso, a. a. Schalen in der Dcckelbant. b. h. b. Der Knorpel- ring, an dem sie hängen. Fig. C. Der Mnndtlieileurorlsatz, von vorn gesehen. Durch die Lupe vergrössert. a. a. Be- we-'licbe riatien. b. h. Die von hinten bertorragende Unterlippe. 59 Fig-. 7. Oliciliiefer. Fig-. 8. Uiilfikit'fer. Fig. 9. Uiiteili|H)c. Fig. 10. Aiisiclit «los Tliiercs der Coronula diadema von der Rückensvile in doiijiplicr l^iiii- genvei'grüssening. a. a. Innere Kieiiieulappen , b. b. äassere, c. i*. Seileninuskelii, welcbc das Tbier lesthalleii, d. d. Parencbj'iiialüse Haut, welcbe die Scbalenbüble uud eiiieu Tbcil dor Kioiiicn überzieht, c. e. Äiisgiinge der Kiemen, f. Yorderleib, worunter der Magen, g. Sehwanz. Fig. 11. Yordcrfiiss der linkcu Seile, vou innen gesehen, 40-inai vergrüssert. Fig. 12. Hinterfuss, ebenso. Fig. 13. Seilenansicht des Thieres, naeh AVegnahine der äusseren Bedeckungen und der ganzen Mnskellage. a. a. Magen , b. Dann , c. Speicheldriise. d. d. Leber, e. e. e. Hode. Mundtheilenfurt- satz', Füsse und Schwanz hängen an der Uulerseile herab. Fig. 14. Der geüflnele Darm desselben Tiiieres, wie die Torige Figur in 5-uialigcr J.nngenver- {;rösserung-. a. a, Magen, b. Dann, c. Speiclicldrüse, d. Ausgang derselben, e. Ausgang der J-.ebcT, f. Magenuiuiid, g. Schlund, h. ein Theil der Leber. Fig. 15. Darnikaual von Lepas viirea, in 6-»ialiger Längenvergrosseriing a. klagen, b. SjiL-i- fheldrüse, c. Schhind, d, Darm, e. Ausgang der Speicheldrüse, g. IMageniinind, f. Ausgang der Leber. Fig. 16. Leber, Hoden und Schwanz von Lepas vifrea, in 6-maliger Läiigenvergrüsserung. a. a. Aenssere Haut der Leber, b. b. innere Hiiiiie. c c. Hodeu. d. Ausgang dersi:iben. Fig. 17, Queidurchsehuilt des Schwanzes von Olion Cuvjeri, 90-nuil verj^riisseit. a. a. Masse, in den Aiisführungsgiliigen der Hoden befindlich, b. b. Zellgewebe im Inneren des Scliwanzes. c. c. Lüiken darin, d. d. Dichiercs Zellgewebe am Ilande. Fig. 18. Derselbe von Coronula diadema. a. Ausgang- der Hoden, li. Lüikcn im Zeligcttcbe, c. Zellgcwehc im Inneien, d. dasselbe am Uande. 60 V e r b e s s e r II D g e n. Auf Seile 33 sind darrh ein Versehen die Bncbstaben znr Oezeicbnnng des Srhinndes nod der Leüciöffnung verwecbselt ; man selze daher Zeile 9 v. o. (g.) slalt (f.) und Zeile 14 n. 21 v. o. (f.) (f.) statt (g.) (s.\ Seite 48 Z. 16 t. u. I. Regeneration st. Regneratioo. — 54 — 2 V. 0. 1. Abband) nng St. Abhaninng. — 56 — 3 V. n. 1. meiner st. meinem. ijw / 3:2. ■Jia 3. X4. "^?s4^ il_ ^ SKt'^Ä 7? iW ""t?^"'" Jf^M #- ?t\%\ ^;K .^z U ■ i \ & \ Iva ^ :^2o. W '-% i><' J^JiuT-meüerr Je}. CEWibwr sctih MCZ ! SiSurnifist^ Jel. tj^. Weher s<^ Mcz L!r,":,''-';Y HA'WARD UN!VE'.3I.TY ©AMüHlDGE. MA USA ■/ /