HIFI SE), a, & near Y, 2 U 7 2 ya 98 9 zn 47 EWYORK BOTANICAL anDe1d & B 1923 LEN a! En m ß Lust BER a7 > a BE Beitr ige | ' zur Naturkunde, und den damit verwandten Wiflfenfchaften, befonders “der Botanik, Chemie, Haus- und Land- er wirthfchaft, Arzneigelahrtheit und - - Apothekerkunft, | LISRART ReW -YORk BUTAHICAL Von GAaKDr. Friedrich Ehrhart, Kant Grofsbritt. und Churfürftl. Braunfchweig- -Lüneburgifchen Botaniker, Mitglied der Gefellfchaft naturforfchendor Freunde in Berlin, Re - | Hannover Fer Osnabrück, | im Verlage der Schmidtifchen Buchhandlung ‚1737: We, Bee Band. | 8 Seinen Gönnern und Freunden, dem Herrn Apotheker Andre a in Hannover, | dem Herrn Hofrath und Profeflor Baldinger | . in Marburg, dem Herm Hofrath und Profeflor Beckmann in Göttingen, dem | | Herrn Oberamtmann Honkeny | & in Golm, i . dem i Herrn Hofrath "und Profeflor Schreber in Erlangen, E2 dem " - Herm n Proefor und Ritter Thunberg I ; | in U P fal, widmet diefen Band der Beiträge zur Naturkunde, zum Zeichen feiner 'Hochachtung und Ergebenheit, 3 der Verfaffer. / Vorrede Eisige meiner Freunde, denen es zu [chwer fällt, fol- che Bücher zu kaufen, in welchen bisher meine kleinen Auffätze erfchienen find, haben mich erfucht, die/e zu fammten und befonders herauszugeben, auch künftig . nichts "wieder-in dergleichen gro/se und theure Werke einrücken zu laffen, fondern mich nach meinen Le/ern und ihren Vermögensumjländen zu richten. Da ich nun aus eigener Erfahrung weils, wie un- angenehm es ifl, wenn man, um ein paar kleiner Ab- handlungen willen, gezwungen ift, ein gro/ses, und [onft fehr entbehrliches Buch zu kaufen, befonders, wenn man fchon genug zu thun hat, fich das allernöthigfle auzu- Schaffen: fo habe ich es für meine Schuldigkeit gehalten, dem Begehren meiner Freunde zu entfprechen, und mich ent/chlo/fen, meine [ämtlichen Auffätze, in der Ordnung, wie fie nach und nach von mir gefchrieben worden, ab- drucken zu laffen. Und damit meine Freunde Sehen, dafs es mein Ernft if, ihren Wunfch in Erfüllung zu v \ Bringen: fo erhalten fie hier bereits den erflen Band da- ‚x von, mit der Verficherung , in den folgenden alles, was ’ äch bereits herausgegeben habe, und noch herauszugeben 5 Kg ihnen ebenfalls mitzutheilen. s ei ; — wenig oder nichts davon zw Jagen. Da/s verfchiedene Y € derfelben gut, noch mehrere aber nur mittelmäjlig find, > wird ein jeder, der Einficht hat, ohne mein Erinnern, S Ifehon felbft fehen. Mich deswegen zu ent[chuldigen, 7 Kalte ich für [ehr überflüffig, denn wa ift wohl ein Künft- -) der, der nichts, als lauter Meifterflücke, macht, befon- = ‚ders wenn er ich mit mehrern, oft ganz verf[chiedenen f e Dingen abgeben mufs, und fich überdem noch in einer 2 Folchen Lage, wie ich, befindet. Ein anders ifis, wenn 5 23 man ‚X, , - - Sig ® Was die Abhandlungen felbf£ betrift, fo habe ich | man mit allen nöthigen Hülfsmitteln verfehen if, und wieder ein. anders, wenn man gar keine hat! ‚ Der Sprache wegen, hoffe ich von niemand geta- delt zu werden. “ Ich bin, wie bekannt, ein Schweizer, und noch dazu ein Aerg’öner, gehöre alfo zu den Leu- ten, die zwar deut/ch fprechen, aber ein Deutfch, das von dem Hochdeut/chen beinahe eben [o ehr verfchieden fein wird, als es das Plattdeutfche oder Holländifche fl. Deberdem habe ich mich faft die Hälfte meiner Lebens- . zeit in Franken, Niederfachfen und Schweden aufgehal- ten, und, wie natürlich, in jedem diefer Lünder von der . dafelbfi gebräuchlichen Sprache eiwas angenommen. Verfiändige werden mich deswegen ent/chuldigen, wenn. in meinen Schriften zuweilen ein Wort vorkömmt, das micht auf Oberfächfifchem Grund und Boden wächfl, - oder in Leipzig gehört wird. Und was den Styl anbe- ‚trift, [o denke ich, dafs man von einem Schriftfieller, 7a ' der kein Gelehrter von Profejfion ift, nicht mehr fordern werde, als er leiften kann, und mit mir wohl zufrieden ‚fein könne, obgleich ich weder fchün, noch erhaben, fon- dern blos verfländlich fchreibe. N Die hin und wieder etwa begangenen Fehler, bitte mir gütigfi anzuzeigen, damit ich felbige in der Folge verbeffern kan. In diefem Stücke denke ich, wie mein Jeliger Lehrer, Bergmann: Si erraverim alicubi, hoc nihil a me alienum puto, &, ut ae il are 'eo melius, opto. Schenkt mir Gott Leben und Gefundheit, /o denke ich, jede Mejje ein Bündchen zu liefern, befonders wenn ich Jehe, dafs es Lefer giebt, denen damit gedienet üfl. Ich fchlieffe mit dem Wun/ch, das meine Arbeiten nicht ohne Nutzen fein mögen. Und hiemit a | ich mich meinen Lefern beftens. Bay 8 Herrenhaufen, 1787; April, RR EEE Tnahalkı | Inahalet nn Seite 1, Auszüge nützlicher Briefe. Erfter Brief. I 2. Auszüge nützlicher Briefe. Zweiter Brief. 5 3. Andreza, eine neue Pflanzengattung. 15 4., Webera, eine Pflanzengattung. L 37 5. Auszüge nützlicher Briefe. Dritter Brief. 18 6. Beitrag zu vernünftigen Pharmacopöen. 22 7. Auszüge nützlicher Briefe, Vierter Brief. 25- 8. Weiflia, eine Pflanzengattung, 33 9. Auszüge nützlicher Briefe, Fünfter Brief, 35 20. Auszüge nützlicher Briefe, _Sechfter ‚ Brief. v.)'.38 11. Wiedergefundene Blüte der dicken Waf- ferlinfe (Lemna gibba L, ) | 43 12. Ein paar Verfuche mit dem Purgierkraut (Gratiola oficinalis 27T 51 13. Anzeige von einigen bei Hannover be- findlichen Salzquellen, und einem allda neulich entdeckten Schwefelbrunnen. 57 14. Botanifche Zutechtweifungen. ‚68 15. 16. 17» 18: 19. w2D: er 23. 24. 25. . Grimmia und Hedwigia. . Meine Beiträge zum Linn£ifchen Sup- Nachricht an das Publicum, betreffend die Herausgabe eines EyEOpby Chemifche Berichtigungen, a nützlicher Briefe, Siebenter Brief. Yorbıch ‚eines Verzeiehniffes der um _ Hannover wild wachfenden Pflanzen. Botanifche Zurechtweifungen. Zwei neue Pflanzengattungen. Auszüge nützlicher Briefe. Achter Brief, Botanifche Zurechtweifungen. Botanifche Zurechtweifungen, Pharmacologifche Anzeigen. Fortfetzung des Verfuches eines Ver- zeichnifles der um Hannover wild wach- fenden Pflanzen. . Auszüge nützlicher Briefe, Nesnter” Brief. . Auszüge nützlicher Bricke Zehnter Brief. , Auszüge nützlicher Briefe, Eifter Brief, | a RN. Plantarum. r 2 A 155 161 L. Auszüge nützlicher Briefe. ch erhalte zum öftern von meinen Freunden kleine ‚ Briefe, von denen ich glaube, dafs fie, ihres In- halts wegen, verdienen, auch andern Leuten bekannt zu werden. Ich habe mir deswegen vorgenommen, das merkwürdigfte daraus von Zeit zu Zeit dem Pu- blico in diefen öffentlichen Blättern mitzutheilen. Von den 'Leferh und ihrer gütigen Aufnahme allein wird die Fortfetzung des Angefangenen abhängen. Ich wünfche indeffen mit diefem Wenigen recht ‚nützlich zu fein. Womit ich mich denn allen Na- tur- und Menfchenfreunden beftens empfehle. Hannover, 1778, Od, 21. Erfier Brief.. ie e fragen mich, befter Freund, um chemifche ‚Neuigkeiten, und berichten mir zugleich die gute Aufnahme meiner Abhandlung von der Luft und dem Feuer bei Ihren Journaliften, welches mir fehr unerwartet if. Aber willen‘ Sie wohl, dafs diefe Ehrb.Beur. Ber. A Re- _ NS 2a EN | ‚Becenfenten eben wicht allezeit Chemitten find? Ich. wünfche,; dafs wahre und naturforfchende Scheide- - künftier ihre Meinungen ‘über meine Abhandlung | möchten bekannt machen. Diefe ihre Meinungen aber müffen, wenn folche meiner Lehre zuwider, auf deutliche Verfuche und daraus hergeleitete wahre Vernunftfchlüffe gegründet fein, da ich denn gerne - meine ganze Theorie will fahren laffen, und.folche als ungegtündet erkennen; denn ich weifs allzuwohl, dafs ich ein Menfch, und folglich vielen Fehlern un-" terworfen bin. Kann man mir aber nichts fonderli- ches gegen meine Schrift einwenden,. fo glaube ich mich berechtiget, meine Theorie als eine wahre und ächte Feuerlehre anzufehen, und meine a noch ferner darauf zu gründen. ! ‚Ich kann mir wohl vortieilem, dafs Sie bei Ih- - nen den Innhalt von den Abhandlungen unferer Aka- demie der Wiffenfchaften nicht eher werden zu fehen. bekommen, bis folche in das Deutfche überfetzt find. Hier überfende Ihnen deswegen einen kurzen Aus- a von einigen meiner letztern Verfäche: m Blafentein i EERTENIEN Sie er Auich das Kochen im Wafler fich ‚auflöft, ungeachtet fehr - vieles davon zu ihrer Auflöfung erfordert wird. Diefe Auflöfung färbt Lacmus 16th. Der Stein löft . " fich fehr leicht, und in der Kälte, in kauftifchen Laugenfalzen und Kalkwafler auf. Er giebt in der Deftillation einen fauren Sublimat uud einen ölichten Geift, welcher dem vom Hirfehhorm ähnlich ift. Von der Salpeterfäure wird er in der Digeflion zer- ftöhrt. _ Diefe Auflöfung ift klar wie Wafler, färbt . aber, auf die Hand geftrichen, folche fach einigen _ Stunden roth, wie der fchönfte Zinnober. Aller » . Harn enthält folches Salz ‚oder Stein aufgelöft inyfich. | Der , Te EM Der Harn der Kranken ift damit in noch gröfserer Menge angefüllt, und der ziegelfärbige Bodenfatz des Febricitantenurins it eben diefer Stein, fo fich bei dem Kaltwerden des Harnes niederfchlägt. Die Bereitung des Mercurii duleis auf dem naf- fen Wege ift fehr behändig. Er ift ein reiner weif- fer Queckfilberpräcipitat. In dem Proceffe ift zu merken, dafs wenn die Salpeterfäure in-der Digeftion ‚kein Queckfilber mehr auflöfen will, folche doch noch lange nicht damit gefättiget it; denn kommt die Säure zum Kochen, fo löfet fie noch weit mehr davon auf; doch wird diefes letzte Queckfilber in . der Auflöfung von der Salpeterfäure nicht calcinirt, wie es mit dem vorhergehenden gefchieht. Die Auflöfung wird mit überflüfigem Kochfalz niederge- fchlagen, der Präcipitat aber mit warmem Wafler recht gut eduleorirt. Das überflüfsige Kochfalz ver- hindert, dafs der Niederfchlag keinen Sublimat mit fich nimmt, welches fonft fehr leicht gefchieht, - und "beide fich fo fefte mit einander verbinden, dafs das ‚blofse Waller den letztern nicht herauslaugen kann. Ich habe gefunden, dafs das Kochfalz den Sublimat in wenig Wafler eben fo auflöslich macht, als wie” - der Salmiak folches thut; und dafs letzterer den ' Mereurium dulcem decomponirt, wenn er damit ges kocht wird, welches das Kochfalz nicht thut. Die- fer Mercurius dulcis ift fehr fein, und wird nun ftark gebraucht. | 2 “ Das algarottifche Pulver wird nach unferer Pharmacop®a zum Brechweinftein erfordert. Ich - habe eine kurze Methode angegeben, diefes Pulver ohne Spiefsglasbutter zu erhalten. Man detoniret » drei Theile Salpeter mit zwei-Theilen Spiefsglas. Die erhaltene Spielsglasleber wird zu Pulver gemacht, - A2 und AR NS 4 | SARA und mit einer Mifchung von Kochfalz, Vitriolöl, und „ — etwas Wafler. digerirt, die Solution durch ein leinen ı Tuch filtrirt, mit vielem Wafler niedergefchlagen, "und, der. Präcipitat getrocknet, Doctor Levels Dif- ertätion vom Brechweinftein ift fehlerhaft, denn der Weinfteinrahm löfet eine weit gröfsere Menge om algarottifchen Pulver. auf,. es mag nach diefer eder der gewöhnlichen Manier bereitet fein, als dar- innen angegeben worden. \ Nun habe chrunferet Akademie noch eine an- dere Arbeit vorgelefen, welche mit der Molybdena membranacea nitente (Cronftedts Mineralogie, $ 153) angeftellt worden. Diefe ift von dem ordinai- ‘zen Waflerblei, oder der Moiybdzna und Plumbagine | oficinali, weit unterfchieden. - Unfere Molybd&na beftehet aus einer befondern erdartigen Säure, wel- che wie ein weifses Pulver ausfieht, fich aber in vie- Icm kochenden Waffer auflöfen läfst, den Lacmus roth färbt, mit Kreide und Laugenfalzen aufbraufet, damit Mittelfalze macht, und mit Schwefel im Feuer +. - \tradtirt, wieder zu Molybdzna wird. ‘Man kann diefe Molybdenam im Feuer mit Salpeter decompo- niren, da denn ihre Erde, in dem Alcali des Salpeters aufgelöft, und mit vitrioliirtem Weinftein gemifcht, zurückbleibt. _Auch in der repetirten Digeftion und Deftillation mit der Salpeterfäure wird diefe Molyb- - dena decomponirt, und läfst alsdenn ihre Säure.als - _ ein weifses Pulver zurück. Diefe Erde oder Säure ift im offenen Feuer flüchtig, im verfchloffenen aber nicht, fondern gehet blofs in Flufs. Mit Phlogifton verbunden, bekommt fie kein metallifches Anfehen, i wird aber doch merklich dadurch verändert; 5 ‚fie vet- . liert | ihre falzige Natur, und wird von ı der Selpeiap, fäure wieder calcinirt, ” ; TAT | 5 Sie haben wohl die deutfche Ueberfetzung von unferer Pharmacopesa fuecica fchon gefehen? Sie ift fo fchlecht gerathen, dafs ich mich genöthigt gefehen, die groben Fehler des Ucberfetzers in unfern gelehr-: ten Zeitungen bekannt zu machen. Kiöping, 1778, 0&. 2. C. W. Scheele. NE VITO TEE EEE VL TTIEUTP U} en ‘Auszüge nützlicher Briefe. Zweiter Brief. N fehr man fich bei Ihnen über unfere neuen Säu- ren, Erden und Metalle verwundert: fo viel, und ‚noch viel mehr, befremdet es uns, dafs fich, zufolge ‚ Ihres Schreibens, unter den Chemiften noch immer ' einige finden follen, weiche die Lehre vom Gas nicht begreifen können, ja fogar öffentlich dawider fchrei- ben und fich befchämen. _ Gehören denn mehr als fünf Sinne dazu, diefes einfältigeDing Zu begreifen ? Hat denn keiner von diefen Herren noch jemals ein "Stück Kreide in.einer Retorte gebrannt, womit eine Vorlage mit Kalkwaffer durch einen Darm vereinigt gewefen, welcher in der Mitte mit einem Bindfaden zufammengezogen worden? Hatkeiner gefehen, dafs ‚unter der Brennung diejenige Hälfte des Darmes, welche an die Retorte ftöfst, fich mit einer elafti- fchen Materie angefüllt, und dafs diefe Materie, wenn folche durch die Auflöfung des Bindfadens Freiheit bekommen, fich in die Vorlage zu begeben, den dafelbft im Wafler aufgelöften Kalk niederge- Schlagen hat? Hat keiner nach vollbrachter Opera- A3 | tion ; | \ & N ey 2 _ tion gefunden, dafs die Kreide leichter ne und fich in lebendigen Kalk verwandelt, das Vorgefchla- ‚gene hingegen am Gewichte zugenommen, und der "niedergefallene Kalk nun die Eigenfchaften derKreide hat? Kann'denn keiner von diefen Herren fchlieffen, dafs die Kreide in der Brennung etwas verloren, - -der niedergefchlagene Kalkaber etwas angenommen habe, und dafs die durch den Darm paflirte füchtige Mate- ‚rie, welche unfere Chemiften Gas, fixe Luft und Luftfäure nennen, durch ihre Abfonderung die Kreide in Kalk (Calx pura), durch ihre Verbindung. aber, den im Wafler aufgelöften ätzenden Kalk in milden (Calx gafata) verwandelt habe, und dafs diefes Ding die Urfache der beiderfeitigen Veränderung fei? Aber vielleicht find diefe Herren bange vor dem Kohlen- ftaub, oder gar feuerfcheu? Gut, lafst fie es fein; fo frage ich aber, ob denmNiemand von ihnen verfucht hat, ein wenig Kreide, weifse Magnefie, eryftallini- fches Laugenfalz u. f. w. in irgend einer von den be- kannten Säuren aufzulöfen, und die fich entwickeln- : den elaftifchen Dünfte mit Kalkwafler aufzufangen, ‚und gefehen, dafs diefesfich decomponirt, ‚und in al- . len Stücken wie Obiges verhalten hat? Sollten. diefe nr j Chemiften freh etwa vor den freflenden Säuren ‚ge- ' ' fürchtet haben? Ich willauch diefes’annehmen; denn ‚ möchte ich aber wohl: wiflen, ob keiner noch jemals. eine Bouteille gährendes Bier oder Moft auf vorer- _ zählte Weife mit dem im Wafler aufgelöften : ätzenden | Kalk verbunden, und einen Niederfchlag von mildem- Kalk erhalten habe? Und hat man diefes, kann denn ' Niemand davon einen Schlufs machen, dafs die Ma- terie, welche fich hier in der Aufiöfung und Gährung _ ‘entwickelt hat, fich mit dem ätzenden Kalk verbun- den, und fölchen wieder-milde gemacht habe? ‚Kann. einer denn noch zweifeln, dafs die Materie, welche‘ ‚hier eben TSIiERProdnetmde oben hervorgebracht, / . auch- NASE “7 auch- eben daffelbe Gas fein müfe? ‚Kann einer da- von*noch leugnen, dafs folches in der dazu gebrauch- ten Kreide, Magnehie, Laugenfalze, Bier oder Mofte fich befunden? Finden fich wohl Leute, welche die- fes nicht-fehen können? Ich frage ferner, hat kei- ner von diefen Zweiflern oder Ungläubigen das abge- fchiedene Gas mit andern Dingen als, Kalkwafler ver- bunden, und gefehen, dafs folches z. B. reines Waf- . der in flüchtige Sauerbrunnen verwandelt, diluirte Lacmustinctur roth färbt, aufgelöfte ätzende Laugen- falze.in milde verändert, folche eryftallifirt, und be- fondere Arten von Neutraifalzen damit hervorbringt, Kiefelligquof, Auflöfungen von verfchiedenen Seifen - und Schwefellebern decamponirt? Und wenn man diefes gefehen, braucht man denn mehr als gefunden ‘* Menfchenverftand zu haben, um fich zu überzeugen, dafs diefes Gas eine Säure fei, und zwar, weil fie mit Eigenfchaften begabet, welche keine von den an- , dern bisher bekannten Säuren befitzt, eine von allen übrigen verfchiedene Art ausmache? Und verdient - denn nicht derjenige Mitleiden, welcher vorbenannte _ Erfcheinungen der fetten Säure, ‘dem Phlogitton, der - Luft, oder Gott weils. wem, zufchreibt? Hat. denn _ ' jemals einer durch Zufetzung oder Abfonderung die-. fer Dinge, wenn folche reine gewefen, Waller in Sauerbrunnen verwandelt, Lacmus roth gefärbt, ätzende Laugenfalze und Erden milde, und milde ätzend gemacht, Kiefelliguor, Seifen und Schwefel- - leber decomponirt? Man antworte einmal auf .diefe . Fragen, und kann man diefes nicht, weswegen fchreiet man denn? Kommt es in der Chemie blofs } ‚aufs Schreien und Raifonniren an? Beweift nicht eine einzige Erfahrung mehr, als alle Theorien, und wenn. „fie auch ‘noch fo gut ausgefonnen find? Und wozu. helfen denn alle diefe Sandgebäude und Schneemän- | ner? Zu nichts, als dafs wenn fie beim erften Kegen + A4 | oder Pf} 5 # B. 5 u Konnenichein: einflürzen, fie fodann zur Schande des Baumeitters und Künttlers darnieder liegen. - ‘So unbegreiflich es aber für uns ift,. dafs eine Sache, welche fich doch allen fünf Sinnen darftellt, von einigen noch kann geleugnet werden: fo unge- reimt kommt es uns hingegen vor, wenn andere mit diefem Gas alle Begebenheiten in der Welt er- klären, und folches zur Urfache von Erfcheinungen machen wollen, daran diefe Materie im geringften keinen Antheil hat. Ift es denn nöthig, dafs ein Arzneimittel wider alie Krankheiten helfen mufs, befonders wenn man einen fo guten Vorrath an meh- rern hat? Glaubt man vielleicht, diefer Lehre mehr MR Anfehen zu geben, wenn man folche mit Phanta- ' fien vermehrt ? Oder bildet man fich etwa ein, dafs. l unfer Gas ein Unding werden möchte, wenn es nicht ‚die Urfache von Wärme und Kälte, Blitz, Donner, Hagel, Schnee, Regen und Eife fei? Hat denn wohl Jemand die Lehre Ihres’ Landsmanns, des {eigen Herrn von Haller, von der Reizbarkeit, für falfch # ‚gehalten, weil er damit die Röthe des Blutes und Weifse der Milch nicht erkläret hat? Oder ift die ; Meinung Ihres ehemaligen Lehrers, des Ritters von " Linne, von der Befruchtung der Pflanzen deswegen ein ‚Mährchen , weil folche nicht deutlich macht, . “ warum ein Kürbis oft viele Pfunde fchwer ift,, oder _ ein Gerftenkorn nur ein Gran wiegt? Im geringften nicht. ‚Eben fo wenig ift es uns eine Schande, dafs wir die Vermehrung ..des Gewichts in der Caleini- rung der Metalle, die Entftehung verfchiedener Far- - ben, und mehrere folche Dinge mit unferm Gas nicht a: ie x erklären können; und wenn ‚e$ einige gethan ha- Bent dose: ‚diefes. ein Zeichen, dafs fie von einer Sache gefchrieben, welche ihnen ‚weniger bekannt. war, alshie a Aal er follen, oder dafs folche | N ae IA 9 in der Hitze und Uebereilung mehr gefagt haben, als fie beweifen können. : Indeffen, da es nichts fel- tenes ift, dafs ein Schriftfteller ein wenig zu viel von feiner Lieblingsmaterie fagt, fo wollen wir die- fes fo genau nicht nehmen, fondern folches für die- fes mal überfehen, Hoffentlich wird doch keinem deswegen in den Sinn kommen, unfer Gas zu ver- werfen, oder an feinem Dafein zu zweifeln, und, ‚wegen der diefem Wefen fälfchlich zugefchriebenen -Wirkungen, feine wahren Eigenfchaften zu läugnen. Denn ein anderes ift ja doch Gas, und ein anderes feine Vertheidiger und ihre Uebereilungen. Sie bemerken in Ihrem Schreiben noch eine an- - dere Sckte von Chemiften, ich meine diejenigen, welche das Gas für eine bei deffen Austreibung ge- brauchte veränderte Mineralfäure halten. Sollten diefe Leute fo etwas im Ernfte fagen, welches ich freilich nicht glauben kann: fo möchte ich wohl ein- > mal von ihnen willen, wie es denn zugeht, dafs un- Ä fer Gas, wenn, man reine gearbeitet hat, fich beftän- dig gleich und einerlei ift, man mag auch noch fo verfchiedene Säuren zu feiner Abfonderung gebraucht haben; ; oder woher das Gas aus der Kreide und Ma- gnefie, welches wir bei ihrer. Brennung erhalten, und dasjenige, welches uns das gährende Bier liefert, bei deffen Entwicklung wir doch keine Säure nöthig haben, herkommen; oder warum ein mit Scheide- wafler ausgetriebenes Gas den im Wafler aufgelöften ätzenden Kalk niederfchlägt, und diefer nicht wie 'Calx nitrata aufgelöft bleibt? Vermuthlich geht die- fes alles doch natürlich zu. ' | Wer ift dein der role Scheidekünfller., wel- cher das Gas für ein aus Luft und einer feinen Säure zufammengefetztes Wefen ausgiebt, und hat er denn AS Seine ae feine Meinung auch fchön bewiefen? Hat er ein rei- nes Gas fchon in diefe zwei Beftandtheile zerlegt, und aus diefen ein folches wieder zufammen gefetzt? Kann er diefes, fo ift freilich an der Wahrheit feines Satzes nicht zu zweifeln, Kann er folches aber nicht, fo ift feine neue Lehre weiter nichts, als eine blofse Vermuthung; und ift fje nicht mehr, fo dünkt - mich, dafs es noch immer beffer ift zu glauben, ein Ding, welches bisher noch kein Menfch in feine Be- ftandtheile hat zerfetzen können, fei einfach, als zu .. jagen, es beftehe aus Luft und ‚Säure, und folches x, ch bewellen BORDEN: 3 A Nun noch eins, urtd denn auch kein Wort mehr von diefer Sache, Wiflen Sie wohl, dafs Ihr Lieb- lingsautor Salomon das Gas fchon gekannt, und def- fen Entwicklung in der Bereitung eines der vortreff- - lichften Medicamente, welches jemals die Chemie erfunden, ich meine in der leider nun beinahe unhe- kannten Soda acetata, oder fogenannten Terra foliata ‚Tartari cryftallifata, fchon bemerkt, und in feinen Sprüchen, cap. 25, v. 20, Beleksiehen, hat? Sollte diefes nicht eine Urfache fein, dafs in Zukunft ei- nige.diefem Gas mehr Gehör geben werden, wenn fie wiffen, dafs kein Engländer der Erfinder davon ‚ift? Von den Franzofen glaube ich diefes ganz ge- | wifs. Was meinen Sie, verdiente nicht diefes Gas, ' dafs man es Salomoneum nennte? Aber ich erinnere, mich, dafs Sie fchon eine Pflanze für Ihren königli- ‚ chen Naturforfcher beflimmt haben. Und freilich, wenn es gewils ift, dafs er alle Gewächfe vom Pino, Cedro auf dem Libanon, bis auf das Bryum trunca- tulum, das an der Wand wächtt, gekannt hat, wel- - ches leztere doch fo mancher Botanift ‚mit. Füfsen trift, ohne es einmal zu bemerken, vom Kennen will - ‚deb gar nichts fagen: fo verdient er diefes mit allem Recht un ae Be \ \ N 17 Recht beffer, als jenes; denn ich glaube, dafs es fo- dann wohl unftreitig, dafs feine Kenntnifs in der Bo- tanik um ein gut Theil BEORSE, als feine chemifche, gewefen ift. " Schenninge, 1778; Ol 24. RR „ M. Mohr. J Anmerkung, von Jemand, zu dem obigen | Briefe. a N ift ein folches Wefen, das Gas, wie der Verfafler des obigen Briefes es nennet, nicht zu leugnen. Durch die Deftillation, Auflöfung und Gährung liefern daffelbe viele Körper. Aber diefe viele und oft fehr verfchiedene Körper, liefern fie ganz gewils immer ein und daffelbe? Ift, zum Bei- fpiel, das ‘Salpetergas denen. mit Hülfe des Vitriol- und des Salzfauren zu erhaltenden völlig gleich? Doch es mag fein. Aber, wenn das Gas von einer ” einfachen‘ Natur und eine Säure ift: ift dann nicht zu verwundern, dafs ätzender Kalk durch daflelbe wieder zu mildem rohen Kalk, und nicht vielmehr - zu einer Art Selenit, zu einem zwar fchwer- aber doch auflöslichen Mittelfalze wird? Dafs im Kalk- ftein, in Metallen, in zur Gährung fähigen Körpern Phlogifton fei, wird doch nicht Jemand läugnen. ‚Wohin aber kommt denn bei der Deftillation, bei der Auflöfung, bei der Gährung, diefes Phlogifton ? „Verloren geht es doch wohl nicht, da es in dem Gas , eine Säure antrifft, und es fich fo gern an Säuren “hängt. . Alfo wäre das Gas kein einfaches, föndern ein,. neben dem Wafler und Luft, aus Säure und Phlogifton zufammen gefetztes Wefen; und ift es die- fes, fo entfteht bei den Erfcheinungen, die das Gas | hervorbringet, die Frage, ob lee Wirkungen der er | Säure, Pr f) \ Un An j) 5 x “un in \ 12 TAARE ER 3 / — £ > Säure, oder aber des Phlogiftons des Gas fein. We das Gas etwas den Sauer- und Stahlbrunnen ähnli- ches hervorbringt, da ift, wenn gleich nicht allein, feine Säure gewils im Spiel, hergekommiegt mag diefe ‘Säure fein, wie und woher fie wolle. Wenn ich ' aber ätzenden Kalk in milden Kalk durch das Gas \ fich verwandeln fehe, fo fcheint mir folches aus des Gas Säure nicht fo erklärbar, als aus deffelben Phlo- „gilton zu fein, deffen Vermögen, ätzende Dinge ab- - zuftumpfen oder zu verfüfsen, uns genugfam bekannt .ıft, wie felbft, ‚bei Bereitung der Keen die gemeine Erfahrung zeigt. — Sehr müfste ich irren, oder der lange von mir. gehoffte Zeitpunkt ift endlich nun da, wo der Streit über fette Säure und fefte Luft, der indeffen gele- gentlich viel Gutes geftiftet hat, feine Endfchaft er- reichen wird. Und dazu wünfche ich denn unfern -Chemiften, die lieber arbeiten, als fchreiben, von | Herzen Glück; zumal es ihnen darum doch nicht ‚an Befchäftigung mangeln wird, da noch wichtige Räthfel genug aufzulöfen übrig find, die jedoch viel- ‚leicht grofsentheils fchon aufgelöfet wären, dächten, arbeiteten und fähen unfere Chemiften alle, ei ınit wenigen, ein Scheele. Hannover, 1778, Nov. ‚Zufatz Bee ee I habe es für meine Schuldigkeit gehalten, diefe “ Anmerkung, welche bei der Lefung des vorher- gehenden Briefes aus der Feder eines Kenners ge- fioffen, demfelben hier beizufügen. Ich glaubeeiner Sache, an deren Wahrheit oder Unwahrheit dmNa- turforfcher, dem Phyfiker, dem Chemiften, dem Arzt, dem Oekonom, und taufend andern fo viel ge- legen if, können nicht zu viele Einwürfe "gemacht wer SARA | 13 werden; und folche, wie diefe, können nicht anders, als einem jeden, dem es blofs, wie mir, um die Wahrheit zu thun ift, angenehm fein. Nun ift es an meinem Freunde Mohr, die ihm gemachten Einwürfe zu widerlegen. Da derfelbe aber etwas weit von mir entfernt ift, und ich unge- wifs bin, ob feine Gefchäffte es ihm erlauben wer- den, mir fobald wieder zu fchreiben: fo will ich _ allhier in feine Stelle treten, und die ihm vorgeleg- ' ten Fragen kürzlich zu beantworten fuchen. Die erfte "Frage: ob das durch verfchiedene Säuren entwickelte Gas fich befländig_ gleich, und immer ein und daffelbe fei? kann ich allerdings be- jahen; und jeder, welcher daffelbe aus reinen Kör- pern, z.B. durchfichtigem Kalkfpath, mit reinen, nicht rauchenden oder phlogiftifirten, Mineralfäuren austreibt, und zum Ueberflufs noch durch Waffer ge- hen läfst, wird ebenfalls, ‘wie ich, beftändig die ; gleichen Eigenfchaften an ihm bemerken. Die zweite Frage: ob nicht zu varknndere, dafs ätzender Kalk durch das Gas, welches doch von einfacher Natur und eine Säure fei, zu mildem ro- hem Kalk, und nicht vielmehr zu einer Art Selenit, ‘zu einem zwar fchwer- aber doch auflöslichen Mittel- falze werde? fällt meines Bedünkens fo gleich weg, wenn man fich erinnern wird, dafs der milde Kalk wirklich ein folches Salz ift, welches, wenn es mit Gas genau gefättigt, fich fchwerer als ätzender Kalk und kaum merklich, wenn es aber damit überfetzt ift, fehr leicht im Waffer auflöfen läfst, welches man deutlich an dem hiefigen kalkhaltenden Brunnenwaf- fer fehen kann, das frifch ganz klar ift, fo bald aber das überflüfige Gas durch ‘das Aufkochen davon ge- jagt worden, gleich eine Menge von mildem Kalk. fallen läfst, Es kommt alfo diefes Salz hierinnen | nicht 14 nicht nur mit Behr Selenir fondern mit noch Veled andern Mittel-. und ‚Neutralfalzen überein, welche. fiıch fchwerer als ihre Beftandtheile auflöfen laffen, und meiftens mehr Wafler zu ihrer Solution erfor- dern, wenn fie ganz gefättigt find, ae wenn der ih Theil foch überichlägt. | ‘Auf die dritte Frage: wohin ih Phlogifton bei der Deftillation, Auföfung und Gährung hin- komme? antworte ich nur kurz, dafs es fich bei, jeder Abfonderung allemal ‘wieder mit demjenigen Körper verbinde, welcher die größste, Verwandfchaft mit ihm hat, denn verloren geht vermuthlich in der Welt nichts. Wenn es fich mit Gas. verbindet, fo entfteht ein Gas phlogifticatum, ein aus Gas und | Phlogifton zufammengefetztes Wefen, das ift, ein von reinem Gas, ohngefähr wie, Schwefel vom A triolfauren, verfchiedenes Ding. Die letzte Frage befteht darinn: ob die Erfchei- nungen, welche ein Gas phlogifticatum hervorbringt, Wirkungen der Säure oder des Phlogiftons fein? Ich antworte darauf, dafs jederzeit diejenige Materie die Me @ ‘ Urfache von einer Erfcheinung ift, welche diefe für - Jich allein hervorbringen kann. Da ich nun mit rei- nem Gas, Wafler in Sauerbrunnen, und ätzenden Kalk in milden u. f. w. verwandeln kann, mit Phlogifton- aber nicht: fo möchte wohl das erftere den meiften Antheil an der erfolgten Veränderung haben. Und ' was. die Erklärbarkeit ‚anbetrifft, To. fcheint es mir, eben fo begreiflich zu fein, dafs reines Gas ätzenden Kalk milde macht, als wenn es das Phlogifton thäte ; rg zumal wenn ich‘ fehe, dafs eine jede reine Säure ätzenden Kalk und Laugenfalze eben fo milde und: noch. milder macht, als es irgend ein Oel (welches, '. \ nach Scheele, aus Gas, Phlogifton und Waller Be: fteht) in der Bereitung der Seife thut. ‚Hannover, 1778, Nov. a Enz ‘® No » { u, E- 3 Andrexa, _ eine neue Pflanzengattung. = Quzxcunque Vegerabilia in frutificationis abc differunt, ‚obletvalls obferyandis, non füunt combinanda. Linne td boran, $ 166. iner etwas genauern. Bekanntfchaft mit meinen 4 Mitgefchöpfen, befonders mit einem Theil des Pflanzenreiches, den Cryptogamiften, habe ich es zu verdanken, dafs einige derfelben mich etwas von ih- ren Heimlichkeiten fehen lieffen, welche fie bisher ' meinen Vorgängern verborgen hatten. Ich. habe. deswegen die Ehre, dafs den Freun- ieh der Botanik hier eine neue Gattung aus meiner ‚Lieblingsclaffe vorlegen kann, und hoffe, dafs folche von ihnen gütigft aufgenommen werde. Wenn ich das Glück habe, dafs diefir kleine - Beitrag. zur Naturgefchichte den Kennern derfelben nicht unangenehm fein wird, fo werde ich bald mit -, mehrern aufwarten. - Toy NEN Andreaa Perichatium {quamofumn. | ' -Squamz lanceolatz, catinat®, imbricatz. Anthophorum longitudine perichztii. Calyptra conica, breviflima. ’/Stylopodium nullum, Coniecium oblongum, fubtetragonum, quadrifulca- . tum. | Apophyfis turbinata. ie Val- Walyaile quatuor, carinate, anzular, Bafı apo- y phyfi, Apicibus conjundorio adnate. - Suturz laterales; ex medio furfum deorfumque verfus dehifcentes. Conjunctorium obtufiufculum. Diffepimentum nullum. ge RE i Stylifeus cylindricus. . | .....$pora fubtiliffima. | eg a ir 22 Nach dem Sexualfyftem unfers unvergefslichen ‚Lehrers von Linne, gehört diefe Gattung in die vier und zwanzigfte Claffe, und wird dafelbft in der dik: ten Ordnung den erften Platz einnehmen, | . L \y "Pflanzenkenner werden leicht aus den gegebe- Y ‚nen Kennzeichen fehen können, warum ich eine neue ‚Gattung. habe machen müffen, und den Anfängern in der Botanik Kann ich nichts weiters fagen, als dafs ich kein fchon bekanntes Genus finden konnte, mit ; dem ich diefes, ohne der Natur _—. BEUEN hätte vereinigen können. h _Dafs ich diefer Gattung den Nonar Ankens N 5247, SEEBEDERUN gefchah zur. fchuldigen‘ Erinnerung. meines verehrungswürdigen Gutthäters, deffen Beiftand und . Aufmunterüng ich fo vieles zu danken habe.‘ Es ift diefer- Menfchenfreund der hiefige Apotheker ,' Herr Sr J. G. R. Andrex, welcher durch feine‘ gründliche . | Kenntniffe in allen Theilen der Naturgefchichte, und edien Bemühungen zur Ausbreitung nützlicher Wie, fenfchaften e einem jeden bekannt ift. are N ’ Eine Befchreibung der unter diefe, Cake ger 3 hörigen Art, ihre Synonyma, nebft Bemerkung der. ‚Heimath und mehr BACBeR gehöriges Wweuhe Aa ‚ein andermal mittheilen. . :‘ | "Hannover, 1778, De u a Ev. 1% am rn Webera, eine Pflanzengattung. * Plautz nıfi in certa Genera & Species conftanti ratione, non pro lubitu hujus vel illius, redigantur, infinitum quafi reddetue Phytofcopix ftudium, Fungiu, ‚einem Verfprechen zufolge, Jiefere ich hier "A wieder Kennzeichen einer Gattung aus meiner neuen Pflanzeneintheilung, mit Wunfch und Bitte, dafs folche von Kunftverftländigen möchten BASSARNERE ad verbeflert werden. | Webera. Perichztium fquamofum. . Squam® fubulatz, ariftatz, eredtz, imbricate, _ pyxidium eminentes. | Peripodium brevifimum, laxiufculum, ‚glabrum. Calyptra conica, glabra. Thecaphorum brevifiimum. Pyxidium ovato-conicum. Sutura obliqua. -‚ Operceulum conicum, Kehl ‚Dependulum IRREIENDGE operculi, Apophyfis nulla. ' Sporangium teres, tenuifimum. Sporangidium feparatum. Ora cartilaginea.- Periftomium tubulofum. Stylifcus tetragonus, fiftulofus. . „Spora globofa. Ehrh. Beitr. B. 1. B A = 18 ae Ä In dem Sexualfyftem kommt diefes Genus in die zweite Ordnung der vier r und a ee Clafle zu ‚ fichen. en Namen habe ich diefer Gattung zu Ehren ‚des Herrn Profeflor Webers in Kiel beigelegt, wel- _ chem gründlichen Gelehrten wir das fchöne Spicile- gium Florz Göttingenfis zu verdanken.haben, und der uns bald mit feinem Syftemate Vegetabilium und einer "-Hiftoria Mufcorum aufs neue verbinden wird, zu de- ren völligen Ausarbeitung wir dem Verfafler die befte Gefundheit und alle dazu nöthige Hülfe und ER anwünfchen. Hannover, 1779, Fan Auszüge nützlicher Briefe, Dritter Brief. BD die Mittheilung der Achardifehen Edelftein- Sy; verfuche und der elcktrifchen Neuigkeiten bin. ich Ihnen verbunden. Sie find alle recht artig. Was aber die Anzündung'der brennenden Luft be- trifft, fo glaube dabei eine Einwendung machen zu können. Die brennende Luft kann fich nicht ent- zünden, wenn fie nicht mit der ordinairen Luft ge- mifcht it. Sie ift.in diefem Stück wie alle andern . brennbaren Materien befchaffen, welche ohne zu- kommende Luft nicht brennen können. Wie kann denn ein elektrifcher Funke diefe brennende Luft, ‚wenn fie ganz rein ein Glas anfüllt, anzünden? a 19 Sie willen, dafs Herr Prof. Bergmann in Upfal die künftliche Nachahmung der mineralifchen Ge- ‚fundbrunnen bekannt gelacht hat, und dafs wir nun in Schweden das Bitter- Selzer-Spaa= und Pyrmonter Waller fo gut, als die Natur felbft, verfertigen kön- nen, Diefe Wafler werden nun fchon cinige Jahre ftark und mit grofsem Nutzen allhier gebraucht. Unfer berühmte Naturforfcher ift nun noch weiter gegangen, und zeigt, wie man auch das Carlsbader ‚Waffer nachmachen kann. Man fättiget nemlich reines Brunnenwafler mit Luftfäure, füllet damit ei- nen vom Herrn Profeflfor Wilke verbeflerten und von Kupfer gemachten Papinifchen Digeftor, welcher nahe am Boden mit einem genau fchliefsenden Zapfen ver- fehen ift, und hänget Tolchen in einem mit Waffer angefüllten Keflel auf. Nachdem erhitzt man diefen Keffel über dem Feuer, bis das Wafler den zum Trinken gehörigen Grad von Wärme erhält, Will ‚man die Salze, welche diefe Art von Waffer bei fich "führt, auch in diefem nachgekünftelten haben, ob- wohl der Herr Profeifor folches für unnöthig hält: fo findet man in Bechers Abhandlung vom Carishade, dafs 12 Unzen davon enthalten: 32 Gran Kalk, 13 Gran zerfallenes Wunderfalz, 85 Gran zerfallenes mineralifches Laugenfalz, 4 Gran Kochfalz, und et- was weniges-Eifen. Der Kalk witd recht zart gerie- ben, und nebft etwas Eifenfeil in das mit der Luft- fäure faturirte Wafler, womit eine Bouteille ange= füllt worden, geworfen. Alsdenn läfst man. diefe Bouteille, wohl zugemacht und im Wafler umge- wandt, ein paar Tage ftehen, damit fich der Kalk und das Eifen auflöfen können. Endlich wird das Wafler auf vorgedachte Weife warm gemacht, die Salze in das Trinkglas gelegt, das warme Waffer darauf gegoffen, und fogleich ausgetrunken, Ba | Eben | i . Na ERS EEE au TAT ' Eben diefer fleifsige Chemifte lehret uns die _ künftliche Bereitung des warmen Bades zu Aachen. Man foll nemlich die hepatifche Luft, welche ent- ftehet, wenn man auf die mit etwas Kreide gemifchte alkalifche Schwefelleber die Vitriolfäure giefst, in einem Wafler auflöfen, in welchem zuvor, auf ı2 Unzen, 7 Gran zart geriebener Kalk, 4 Gran Kü- chenfalz, und 10 Gran mineralifches Laugenfalz ge- mifcht worden. Nachher wird diefes ftinkende,Waf- | fer, auf eben die Art wie das vorhergehende, in der ‘ Papinifchen Mafchine warm gemacht. Um .diefes "Wafler auch zum Baden anzuwenden, fo will er diefe hepatifche Luft durch Hülfe einer ledernen Schlange „ am Boden des warmen ‘Bades anbringen, welches auch gefchehen kann, obgleich der Patient darinnen fitzet. Die Entftehungsart des Schwefels, welcher ‚ fich-altenthalben über diefe ftinkenden watmen Bäder * anfetzt, erkläret er ganz natürlich. Er leget meine Verfuche, die ich über die Beftandtheile der ftinken- ‚den Schwefelluft angeftellt habe, hierbei zum Grun- de, und glaubt, dafs die freie Luft, welche diefe he- patifche Luft, fo bald fie fich vom Wafler fcheidet, allenthalben berühret, das Phlogifton, welches: das Bindungsmittel zwifchen ' ‘der Materie der Wärme und dem Schwefel ift, anziehe. Ferner fagt er, dafs fo bald diefes gefchehen, fei auch diefe hepatifche Luft deftruiret, und folglich müffe fich der Schwefel | s niederfchlagen, und fich an den Körpern, mit wel- chen er in Berührung kommt, anfetzen. Alles die- fes hat der Herr Profeffor umftändlicher in das dritte Quartal der Abhandlungen unferer Akademie der iR Witlenfehaften us das vorige Ir einzurkau N In Ken vierten. ‚Duartale defelben; Ja habe‘ ich eine neue Farbe bekannt gemacht. Diefeifteine Folge ve von meinen Teit einigen Jahren angeftellten Ver- | du-- ZA 21 fuchen mitdem Arfenik. Ich kann mir nicht vorftellen, dafs diefe Erfahrungen Ihnen dorten noch unbekannt ‘fein können, da folche fchon in erftgedachten Ab- handlungen für das Jahr 1775 befchrieben find, und wo ich bewiefen, dafs der Arfenik aus einer eigenen Säure und dem brennbaren Grundwefen beftehe, und die Methode angezeigt, wie man diefe Beftandtheile ‚ von einander fcheiden könne. Aber nun wieder auf meine Farbe zu kommen, fo bekam ich damals einen fchönen grünen Präcipitat zu Gefichte, als ich die Auflöfung des Kupfervitriols mit der arfenikali- {chen Leber vermifchte. (Ich brauche diefes bekannte "Wort, Leber, obgleich ich den Geftank, -welchen Herr Macquer von diefer Arfenikleber empfunden, ' nicht bemerkt habe.) Es find nun drei Jahre verflof- fen, feitdem ich diefe grüne Farbe mit Oelfirnifs ge- ‚mifcht auf ein Brett geftrichen habe, und dennoch kann ich nicht die geringfte Veränderung an ihrer Grü- ne, welche der vegetabilifchen nahe kommt, bemer- ken. Zu Wafferfarben ift diefes Produkt ebenfalls dienlich. Hier haben Sie die Bereitungsart. Man nimmt zwei Pfund Kupfervitriol, folvirt folchen in fünf-bis fechs Kannen reinem Wafler, welches ent- weder über dem Feuer, oder auch nur in der Kälte‘ gefchehen ‚kann. Darauf werden in einem andern - Kefflel zwert Pfund weifse trockene Pottafche und zwei und zwanzig Loth fein geriebener Arfenik mit ‚zwei Kannen Waflerüber dem Feuer aufgelöft. Wenn diefes gefchehen, fo läfst man die Lauge durch eine Leinwand laufen, und mifchet folche unter ftarkem _ Umrühren zu der vorigen Kupferfolution. Der Ke- ‚fel, in welchem diefe Mifchung vorgenommen wird, mufs ziemlich grofs fein, weil hiebei ein Aufbraufen entftehet. Man läfst alles einige Stunden ftehen, fo- _ datn giefst man es auf ein Tuch, und fchlägt noch . einigemal warmes Waffer darauf, um den Präcipitat B $i | wohl - Ba 2 ASS a wohl abzufüfsen, welcher nachher in gelinder Wär- me getrocknet wird. ‚Von der angegebenen Quanti- tät erhält man ein Pfund und dreizehn Loth grüne Farbe. Diefer Präcipitat ift eine mit Arfenik ver- bundene Kupfererde. Man fieht leicht, dafs in die- fem Procefs eine doppelte Decompofition vor fich gehet. Die Säure des Kupfervitriols verbindet fich ‘mit dem, Laugenfalze, und der Arfenik mit der Kupfererde. | | Kiöping, 1779, Jan. S. S ER, WM. Scheele. t . f ' \ ! Be t [) d ‚ $ponte itaque patet, necefle cfle, ur Pharmacopesus, qui com pus naturale quoad mixtionem, particularum ivdolem, ‚ harum evolutionem & evolutarum arteque pharmaceu- tica mutatarum motuin, compertum fatis habet, inven-- tum cum’ Medico artem 'exercente, communicer, quippe gu’ corporum fi implicium zque ac arte pharmaceutica produltorum efhicaciam in corpus bumanum inque fub» " Stantias peregrinas, in eodem herentes, optime ‚per 2 ‚ perientiam, Ru dadttinis ftabilitam, difeit, Sa rk \ Border. [2 Wi haben wohl über nichts wenieer Urfache' zu klagen, als über Mangel an Arzeneien, Aber find denn wohl alle in den Apothekerbüchern befehriebene theils einfache, theils zufammengefetzte Dinge auch wirklich folche, die den Namen von Ar- zeneimitteln mit Recht verdienen? Sollte nicht ein | großer Thei der Produkte unferer Foliodifpenitos ‚rien AL r K, ) - g Saar 23 rien noch von den Kinderjahren der Pharmacie zeu- oen? Sollten einige in diefen Gefetzbüchern befoh- lene fogenannte Medicamente wohl etwas anders, als das noch übergebliebene Spielzeug diefer Kunft fein? Doch ich-überlaffe die Beantwortung diefer Fragen Leuten, die tiefere Einfichten in folche Sa- chen haben, und gehe lieber fogleich zu meinem Vorhaben. Diejenigen Mittel, deren Bereitung ich hier vorlege, find, meines Willens, noch in Keinem Apo- thekerbuche aufgenommen worden. Die Bafıs der- felben ift das balfamifehe Wefen, welches in den Knofpen der Balfampappel (Populus balfamifera L.) enthalten ift. Diefer Baum, welcher wegen feiner fchönen Geftalt und in Abficht feines ökonomifchen Nutzers in hiefiger Gegend fchon ziemlich bekannt ift, wird vermuthlich bald noch bekannter und allge- meiner. werden, fo dafs er, ohne unfere Mühe- und Unkoften, uns fö viel von diefen Knofpen: liefern kann, als wir zum Gebrauch davon werden nöthig haben. Ich mache diefe Medicamente hier bekannt, um folche den pradtifchen Aerzten zu empfehlen. ' Bin ich damit fo glücklich, dafs einige unferer Men- - fehenfreunde folche ihrer Achtung, und, nach dem . Vorfchlag des fel. Herın von Haller in der Vorrede zur Pharmacopea helvetica, auch ihrer Unterfuchung würdigen, und ihre damit gemachte Verfuche und Er- fahrungen zum Nutzen der Zukunft öffentlich mit- theilen: fo ift alles, was ich: hierbei wünfehe, ee, füllet. Effentia Popeli Lelfamifer Man nehme zwei Unzen noch nicht aufgebro- | a frifche Knofpen von der Balfampappe], fchneide B4 fol- en folche mit einer: Schere i in-einige Stücke, cn fiei im ein Glas, giefse vier Unzen Weingeift darauf, binde eine Blafe darüber, fchwenke das Gemifche zuweilen um, laffe folches an einem warmen Otte einige Tage . digeriren, dann prele man es aus, und filtrire das Flüfige durch- ein Löfchpapier. Man wird eine _ ‘ dunkelgelbe, wohlriechende, balfamifche Effenz er- halten, welche wohl zugemacht an einem kühlen Orte bis zum Gebrauch aufbewahrt wird. Balfamus Populi balfamifere. Dettillirt mit gelindem Feuer den Weingeift von a Eflenz aus einem Kolben herüber, bis das. Zu- rückbleibende die Confiftenz eines Honigs hat. Neh- met diefes heraus, und hebt es in einer Flafche unter obigem Namen auf. Der übergegangene Weingeift . ift ein guter Spiritus Populi balfamifere, und kann ‚ entweder fo für fich, oderaber zur Verfertigung die- fer Effenz von neuem gebraucht werden. | Butyrum Populi balfamifere. | Ein- Theil Balfampappelknofpen und zwei Theile frifche ungefalzene Butter werden in einem verzinnten Gefäfse auf gelindem Feuer fo lange ge- kocht, bis alle Feuchtigkeit abgedünftet ift, dann das "Flüfige durch ein Linnen gepreist,- und wohl zuge- bunden in einer Steinkruke oder Zucker in: den x : Keller gefetzt. | 4 ” Verlangt ı man diefes Meilieament ganz ‚ Aüfig 2 zu aber, fo kann man, anftatt der Butter, frifehes % ' Mandelöl zu deffen Bereitung nehmen. n Will man .aber folches von mehrer Confiftenz haben, und diefe Balfampappelbutter i in eine Art von. Cerat verwandeln : ‘fo kann man diefer nur fo viel . gelbes Wachs, als nöthig if, zufetzen,. fo wird man | A ‚Endzweck fehr Ih erreichen. Be m ER nn | BE: \ { Sala 25 Eclegma balfamicum. Man nimmt drei Theile eines reinen und nicht mit Feuer verkünftelten Honigs, reibt folche in ei- nem ferpentinfteinernen Mörfer mit einem Theil der eben befchriebenen Balfampappelbutter wohl unter einander, legt das Gemifche in ein Zuckerglas, ‚bin- det. es zu, und läfst es fogleich gebrauchen. Mit andern, ebenfalls viel verfprechenden Zu- bereitungen von der Balfampappel werde ich fo-lange zurück halten, bis ich von der Aufnahme und Wir- kung der bekannt gemachten erft die gewünfchten Nachrichten erhalte, welche ich mir Karat nochmals gehorfamit ausbitte. Hannover, 1779, März. AAIMNAINSIALNI ASIAN TALTEN I“ 2 h Kin, - Auszüge nützlicher Briefe. . Vierter Brief. U Si fchreiben, werthefter Freund , dafs meine Ver- _ fuche mit dem Arfenik, welche in den Abhand- „ Jungen der Schwedifchen Akademie der ‚Wiffenfchaf- ten von 1775 zu finden, bei Ihnen nur-dem Namen nach bekannt fein. Sehen fie alfo hier einen Auszug, welcher das Hauptlächlichiie von meiner Ar enthält. | '_ Die weitläuftigen che, welche ich mitdem Braunftein angeftellet, zeigten mir unter andern das Dafein des Phiogiftons in dem Arfenie, und dafs man diefes BEBEHAUMN wirklich davon fcheiden könne, ‚B5 Ich BRer,. Year s r 2 26 en ZA a 2 = e a ‚‚Lehi gofsi in eine tubulirte Retorte drei Theile ordinaire Kochfalzfäure auf einen Theil fein geriebenen Braun- ftein. Vor diefe Retorte lutirte ich einen Reeipien- ten, welcher etwas geriebenen und mit Waffer ange- feuchteten weiffen Arfenik enthielt, und legte dieRe- torte auf heiffen Sand. Die in diefem Gefäffe ent- ‚haltene Mifchung kasn fogleich in eine Art von Gäh- rung, und nach zwei Stunden wurde ich in dem Re- eipienten zweierlei Arten von Flüfigkeiten gewahr, , weiche fich durch Schütteln nicht mit einander ver- mifchen lieflen. _Diefe beiden Flüffigkeiten gofs ich in eine kleine gläferne Retorte, und deftillirte folche. Es giengen wieder zwei Arten von Flüfligkeiten über, und in der Retorte reftirte eine weiffe Maffe, welche ich zum glühen kommen liefs._ Nach dem Erkalten zerfchlug ich die Retorte, und nahm die weiffe Ma- terie heraus. Aigle ift die Arfenikfäure. In den Kaas ena unferer Wiffenfchaftsaka- demie aufs Jahr 1774 habe ich in meinen Verfuchen mit dem Braunftein deutlich gezeigt, dafs diefes Mi- neral, ohne fich zuvor mit Phlogifton verbunden zw "haben, ‚in keiner Säure aufzulöfen fei, und dafs blofs “ alsdenn eine ungefärbte klare Solution daraus.entftehe. in der Kochfalzfäure aber löft fich der Braunftein auf, ohne Zufetzung eines Brennbaren; daher fchlofsich, dafs diefe Säure ein fcheidbares Phlogifton in ihrer Mifchung führen müffe. Ich fand, dafs diefe Säure, ‘ wenn folcher ihr brennbares Prineipium geraubt wor- . : . den, in eine Art corrofivifche Luft verwandelt wird. “ . Die oben angeführte Gährung ‚beweifet diefes; denn. ‚ein reiner ‚Braunftein enthält gar keine fixe Luft. DR Trifft diefe eorrofivifche Luft etwas Brennbares, Be ei wird folche wieder in rechte Salzfäure verkehret. Nun trifft diefe Luft hier in dem Recipienten ( den Arfenik an; von Au attrahiret fie das durch den Braunftein _NEL=- Sala 27 verlohrne Phlogifton wieder, und wird demnach in eine ordinaire Salzfäure verwandelt. Diefe Säure fol- virt alsdenn einen Theil undecomponirten Arfenik; und hieraus entftehet die Arfenikbutter, welche die ‚eine Art von der im Recipienten befindlichen Flüfig- keit ift. Der von feinem Phlogifton befreite Arfenik, welcher eben die Arfenikfäure ift, löfet fich in etwas fchwacher Salzfäure auf; hieraus entfteht die andere ‚Flüfigkeit, welche, wegen der damit gemifchten Salzfäure, die befondere Eigenfchaft hat, fich mit ‘ der Arfenikbutter nicht zu vereinigen. Die Arfenik- ‚butter fcheidet fıch bei der Rectification von der fixen Arfenikfäure, und gehet in Gefelifchaft von etwas überfüfliger Salzfäure wieder über, welche alsdenn von neuem wieder zwei Arten von Flüfigkeiten} aus- machen, | Ich habe noch eine andere, fowohl kürzere, als leichtere, Methode, die Arfenikfäure zu bereiten. Ich folvire zwei Unzen fein geriebenen weiffen Arfe- nik durchs Kochen, in fo viel reinem Spiritu Salis, als zu deflen Aufiöfung nöthig ift. Zu diefer noch heiflen Solution (denn der Arfenik crftallifirt fıch, fo bald die Auflöfung nur ein wenig kalt wird) gieffe ich drei und eine halbe Unze ordinaire Salpeterfäure, thue das Gemifch in eine gläferne Retorte, lege einen Re- eipienten vor, und deftillire gelinde. Es kommt ftark - zum Schäumen, und die Salpeterfäure gehet blutroth über. Wenn diefe Röthe abgegangen, kann man, wenn man will, noch mehr geriebenen Arfenik in die Retorte thun, folchen mit Kochen auflöfen, alsdeun etwas mehr Scheidewaffer zugieffen, und endlich alles bis zur Trockne abftrahiren. Auf die Letzt laffe ich die weiffe Maffe in der Retorte helle glühen. Sie ge- het alsdenn gemeiniglich in Flufs. Diefes ift eben- falls die Arfenikfäure. Die’Theorie von ihrer Ent- fte- Pr Be Sa N, N PA flehungsart kommt mit der vorigen gänzlich überein. Der Arfenik, welcher eine ftarke Verwandfchaft mit ‚der Salzfäure hat, wird in ihr leicht aufgelöft; das zugegoflene Salpeterfauer kann den Arfenik alsdenn ö in allen möglichen Punkten angreifen, undraubetalfo fein Phlogifton, welches die entftehende Gährung und - Röthe beweifen; die Arfenikfäure aber bleibt in der Salzfäure aufgelöft zurück, von welcher fie durch die, -- ‚Deftillation und Glühung gefchieden wird. Diefe gefchmolzene Säure hat kaum einen Gefchmack; wenn . „man fie aber gerieben an freier Luft liegen läfst, fo „ wird folche nach einigen Tagen feucht, und ift fehr fauer. Ich löfe folche in zwei Thetlen Wafler auf, und nenne diefe Auflöfung die Aüflige Arfenikfäure. Nach beiden Proceflen erhäit man Säuren, welchefin . allen Eigenfchaften einander vollkommen ähnlich find. Nun will ich Turks einige Hanpteigenfohiullens welche diefer Säure zukommen, kürzlich berichten. Diefe Säure gehet bei hellem Glühen in Flufs. Mit Kohiftaub verfetzt, wird fieim offenen. Feuer wieder in Arfenik verwandelt. Im verfchloflenen : aber, oder | in einer Retorte, entftehet und fublimirt fich fowohl Regulus, als Arfenik. Ein ‚Theil Schwefel mit zwei Theilen geriebener trockener Arfenikfäure gemifcht, „und fublimirt, giebt einen rothen Arfenik, und in dem Recipienten erhält man einen flüchtigen Schwefelgeift. . Diefe Säure mit vegetabilifchem Laugenfalze faturirt, fo entftehet ein Neutralfalz, welches in der Luft de- . liquefeirt, die Farbe des Lacmus nicht verändert, _ den Violfyrup aber grün macht. Setzt man einwenig mehr Säure zu, fo cryftallifirt fich diefes Salz, färbet aisdenn den Lacmus roth, der Violfyrup aber wird. davon nicht verändert. Diefes cryftallifirte Salz ift des ‘ MacquersSal neutrum arfenicale. Herr Macquer fagt, fein Salz beftehe aus Alcali und in welche auf | BR ‚eine P2 RER aa ‚29 eine unzuerklärende Art mit einander verbunden fein, - Man fiehet aber hier, dafs diefes Salz nur den einen - Beftandtheil des Arfeniks in fich enthält. Was ift es alfo für ein Wunder, dafs man mit mineralifchen Säu- ren keinen Arfenik aus diefem Salze präcipitiren kann ? Mit dem mineralifchen Laugenfalze macht diefe Säure gleichfalls ein fich eryftallifirendes Neutralfalz aus. Mit dem flüchtigen Laugenfalze erhält man eine Art Salmiak, welcher in der Hitze fein flüchtiges Laugen- ‚falz, nach Art des microcofmifchen Salzes, fahren ı läfst. Von einem Theil vitriolifirten vegetabilifchen‘ Laugenfalzes und drei Theilen trockener Arfenikfäure, in einer folchen Hitze deftillirt, dafs die gläferne Re- torte am Boden zu fchmelzen anfängt, erhält man ei- nige Tropfen concentrirtes Vitriolöl, welches nach flüchtigem Schwefelgeift riecht. Mit dem vitriolifir- ten mineralifchen Laugenfalze.auf eben diefe Art be- handelt, hat es die nemliche Befchaffenheit. Aus. zwei Theilen Salpeter, welche mit drei Theilen un- ferer Säure deftillirt werden, wird die Salpeterfäure ausgetrieben, welche aber nicht fehr flüchtig ift. . Das Refiduum giebt ein Neutralfalz, welches Mac- quers feinem ganz ähnlich ift. Da das Salpeterfauer, welches man, nach Macquers Methode, aus dem mit Arfenik deftillirten Salpeter erhält, fehr flüchtig ft, fo fiehet man leicht die Urfache ein, woherder Arfenik den Salpeter decomponirt, nemlich diefes gefchiehet nach den Gefetzen einer doppelten Ver- wandfchaft. Das Phlogifton des Arfeniks verbindet fich mit der Salpeterfäure, und die Säure ‘des Arfe-. niks mit dem vegetabilifchen Laugenfalze. Wenn man einen Theil Küchenfalz mit eben fo viel trok- kener Arfenikfäure deftillirt, fo treibt diefe eben- falls die Salzfäure aus; doch gefchiehet diefes nicht . eher, bis alles in der Retorte in einen volikomme- men Fluß gegangen. Werden gleiche Theile Sal- | .. ‚aflak. miak und Arfenikfäure deftillirt, fo geht erftlichi ei- ‚ne tauchende Salzfäure herüber, darauf folget ein cauftifches flüchtiges Laugenfalz, und endlich kommt auch ein Theil Arfenik, welcher fich im Halfe an- fetzt. Hieraus erhellet, dafs ein Theil der Arfenik- fäure fich mit etwas Phlogifton aus dem flüchtigen Laugenfalze verbunden, und wieder zu Arfenik ge- worden. Aus einem Theil Gips, welcher mitzwei Theilen trockener Arfenikfäure wemifcht worden, | wird, bei ftarker und hell glühender Hitze, die V-- triolfäure ausgetrieben. So verhält fich auch der Schwerfpat mit. unferer Säure. Von beiden riecht das Uebergegangene nach flüchtigem Schwefelgeift; Aus einem Theil Flufsfpat, mit drei Theilen diefer. trockenen Arfenikfäure deftillirt, wird die Flufsfpat- fäure ausgetrieben, welche, nach Gewohnheit, auf ‚der Fläche des im Recipienten vorgefchlagenen Waf- fers eine Kiefelhaut formirt. Das Kalkwafler wird von der Arfenikfäure und allen arfenikalifchen Sal- zen präcipitirt; die mit den Säuren bereiteten Kalk- auflöfungen werden aber blofs von den recht fatu- rirten arfenikalifchen Neutralfalzen decomponirt. Eben fo ift es befchaffen mit der Auflöfung der Magnefie, der Alaunerde und der Schwerfpatserde, wie auch mit den metallifchen Salzen. Die aus dem Liquore Silicum präcipitirte Erde wird von die= fer Säure BIRD angegriffen, 3 N - i Da N Säure in ee Feuer im Tiegel mit. der Zeit gänzlich wegraucht, und wieder in Arfenik. verwandelt wird, welches in einer Retorte nicht fo gefchwinde gefchiehet: fo habe foigende Verfuche in gläfernen Retorten über offenem Feuer angefteilt, "Gold und Platina werden weder von der flüflgen, . noch von der trockenen in Flufs gebrachten Arfe= , nikfäure. augegriffen. . rend "Das Silber aber wird wäh: 2 a z1 rend dem Flieffen in ftarker Hitze aufgelöfet. Es entftehet hier eine beinahe durchfichtige ungefärbte Maffe, Wird auf diefe Maffe Wafler gegoflen , fo extrahiret folches die überflüfige Arfenikfäure, und das Silber wird in ein braunrothes Pulver verwan- delt, welches aus Silberkalk und Arfenikfäure be- fteht, und im Waffer unauflöslich ift. Es ift die- - fes eben die Materie, welche man erhält, wenn die mit Scheidewaffer bereitete Silberauflöfung mit dem arfenikalifchen Mittelfalze präcipitirt wird. Wird ein Theil Queckfilber mit zwei Theilen flüfliger Ar- fenikfäure digerirt, fo wird das Queckfilber nicht angegriffen ; wird aber die Mifchung bis zur Trok- kene abdeftillirt, und dann flärker Feuer gegeben, {6 erhält man die Hälfte des Mercurii in dem Re- cipienten wieder. Das Refiduum kann man, auch mit einer folchen Hitze, dafs die Retorte fchmelezt, ‚nicht zum Flufs bringen. Es hat eine gelbliche Far- be; ift in der Vitriol- und Salpeterfäure unauflös- lich; die Salzfäure aber löfet.es willig auf. Wird diefe Solution bis zur Trockene evaporirt, und dar- auf fublimirt : fo erhält man einen Mercurium fubli- .matum corrofivum, und das Refiduum ift eine reine Arfenikfäure. Kupferfeil wird während dem Flieflen. von unferer Säure in ein weisbläuliches Pulver ver- wandelt oder zerfreffen. Mit Eifenfeil entftehet wäh- rend dem Flieffen in der Retorte eine Art von Explo- fion, welche mit einer kleinen Flamme begleitet ift, und in eben dem Augenblicke fublimirt fich fowohl Regulus, als auch Arfenik. Das Blei wird im Fluß gänzlich aufgelöft, und es entftehet ein milchfärbig®® (las. Eben fo verhält diefe Säure fıch mit dem Zinn es entftehet aber während. der Deftillation eine hell® Entzündüng. Mit dem Zink mächt diefe Säure zwei befondere Erfcheinungen, In.der Digeftion mit der re Srlenikläure ift er das FR Metall, wel ches 4 } > 2 N .. ö \ i i Fr 2 >: x ? = f a ki Bu 7 ches mit diefer Säure effervefeirt. Es entftehet hier _ eine brennende Luft, welche Arfenikregulus in fich hält; und welcher bei ihrer Entzündung fich davon ‚fcheidet. Wird Zinkfeil mit der troekenen Säure deftillirt, fo entzündet fich alles während dem Glü- hen in eine fehr blendende Flamme; die Retorte wird zerfchmettert, und in dem Recipientem erhält man fo wohl ‚Regulum, als Arfenick, und Zinkblumen. Wifsmuth wird während dem Fiieffen caleinirt. Mit Spiefsglaskönig geräth die Säure gleichfalls in eine Ent- zündung, da denn der Arfenikkönig fich fublimirt, der Spiefsglaskönig aber in einen weiffen Kalk verwan- _ “delt wird. Nickel wird von unferer Säure in ein _ gelbes Pulver zerfreilfen; und der Kobold giebt, mit diefer Säure gefchmolzen, eine violette Maffe, welche ur mit Wafler eine zofenzofhe Solution macht. ich habe aenlich die Befsbränken des Abts Fon- tana zu fehen bekommen. Die Verfuche, welche er diefer ‘Mann, Herr Priftlei und Herr Lavoifier über die Redudion der metallifchen Kalke und die Salpe- ‘terfäure angeftellet, find fchön und reizend. Ich kann mich aber niemals genug wundern, dafs diefe vortreflichen Männer nicht auf den Gedanken gefal- ien find, dafs bei ihren Verfuchen und Redudtion der edien metallifchen Kalke die Hitze wirklich zerfetzet, und in ihre zwei Beftandtheile zerleget werde. Es haben diefe Herren fogar die überzeugendften Erfah- ‚ ». züngen in ihren Händen, und können doch mitgefun- den Augen nicht fehen, dafs das Prineipium infam- mabile fich mit einer a eoncentrirten Salpeterfäure ‚oder den Kalken der edien Metalle während ‘der De- . - Rillation verbindet.‘ Diefes Principium iftja der eine . Beftandtheil der Hitze. Diefes macht dos Acidum _ nitrofum blutroth und Hüchtig, - ‚und reducirt die Kal- ke der edien as So bald diefes Phlogifton; von | ’2..der AST 33 der Hitze gefchieden ‚. fo mufs ja nothwendig derfel- ben zweiter Beftandtheil zum Vorfchein kommen, und diefes ift die Feuerluft, welche Fontana die vom Brennbaren beraubte Luft nennet. Diefe Luft mufs nothwendig allemal fich zeigen, wenn ein Körper “ mit Hitze umgeben wird, welcher das Phlogifton heftiger attrahiret, als diefe Luft folches anziehet, Aiöping, 1779, März, 12. C. W. Scheele. m —— 18 Ok Weiffia, eine Pflanzengattung, Ar Pr = Non PAPER aut excogitandum, fed inveniendum quid Natura faciar aut ferar. - Pe T): Verdienfte des Herrn Dodtor Weifs in Göttin- ‚ gen um die Cryptogamie, befonders der dortigen Gegend, find einem jeden aus deffen davon gefchrie- benen Buche fchon fo bekannt, dafs es unnütz fein würde, folche hier anzuführen. Ich werde alfo auch nicht nöthig haben, meinen Lefern zu fagen, warum ich zum Andenken diefes fleifigen Gelehrten jetzt eine Pflanze mit geflen Namen belege, und noch we- niger werde ich deswegen erft um Vergebung bitten, es müfste denn bei dem Herrn Weifs felbft fein, weil diefe ihm fehon, fo lange fchuldige Eihuenhezrignng nicht eher gefchehen ift.. Baco, Ebrb, Beitr, B. ı. ce Weile. 34 are. Br Hreiffin Ne Perichztium polyphyllum, laxiufeulum. | Peripodium paraphyfiphorum, prosphyfiphorum, Paraphyfes paucz, fetiformes, articulatz. | Prosphyfes aliquot, eredtz, obtufz. Calyptra ftriata, paraphyfiphora. Strie decem ad fedecim. Paraphyfes multz, fetiformes,, articulate, ereiiz, decidue. Thecaphorum incraffatum. Pyxidium fubovatum. | Sutura horizontalis. | iM ae Operculum conicum. Dependulum nullum. Apophyfis nulla. in Be | Sporangium regulare. Sporangidium fuperne BU. ‚Ora tenuis. , RL ’ Periftomium duplex: “ | "" exterius dentatum, expanfum. | | Interius fubciliatum, eredtum. Bin “ Epiphragma nullum. s .. ‚Stylifcus brevis. er h Spora globofa. | a 'Diefe Gattung ift nach dem Begriff Faft aa Bo- taniften ein Mufcus, und gehört alfo nebft ihren An- - verwandten in die Clafle der a GES miften. | | ‘Von Arten und Kaiclarten werde ich zu, Auer h andern Zeit: ausführlich handeln, indeflen ich mir | bei- meinen Lefern Geduld ausbitte. © Hannover, 1779, April u. a TA 35 9. Ausztige nützlicher Briefe, Fünfter Brief. (Aus dem Schmedifchen überferzt.) Ns fragen mich, mein liebfter Ehrhart, um Edel- erde (Aedeljord) und Schwererde (Tungjord). Ich will Ihnen von beiden Befcheid geben. Von der erften, oder der Terra nobili, bin ich noch nicht ganz gewifs. Anfangs vermuthete ich, dafs folche fich in den fogenannten edlen Steinen, dem Diamant, Rubin, Saphir, Topas und Smaragd finde; aber durch weitere Verfuche. habe ich gefunden, 'dafs die vier letztern aus Alaunerde (Lera), Kiefel und Kalk zufammengefetzt find, und zwar fo, dafs fol- che am meiften von dem erften, am wenigften aber von dem letzten Beftandtheile enthalten, welches al- les ausführlich in dem dritten Bande der Novorum ‚Adtorum Upfalienfium, in einer Abhandlung de Terra : Gemmarum, gewiefen habe. Der Diamant aber ift von einer ganz andern Befchaffenheit, und enthält, nach aller Anleitung, eine eigene Erde, ‚welcher, wenn diefe Meinung in Zukunft durch Verfuche be- ‚Nätiget wird, der Name Edelerde zukommt. Diefe Erdart ift alfo bis dahin blofs vermuthet, und, {fo lange man noch keinen Ausweg gefunden, des Dia- mants nächfte Beftandtheile "(Principia proxima) von, einander zu fcheiden, nichts weniger als bewiefen. Es wäre zu wünfchen, dafs irgend ein Reicher einige Diamanten zu Verfuchen beftehen wolte; 'vermuth- lich folte es dann nicht mehr lange gehen, bis man von dem Welen und Beftandtheilen diefes. wunder- crg M . bar- Be 3 ARE und und theureften unter allen Steinen Gewiß- | heit bekäme. - ” "Was die Schwererde oder Terra ponderofa’an- - - geht, fo ift es damit ganz anders befchaffen. Diefe: . ift bisher mit Kalk confundiret worden, und kann, {fo viel man weifs, allein aus Schwerfpat (Tung- {fpat), welches eine Terra ponderofa vitriolata ift,- ‚erhalten werden. Die Säure abzufcheiden, kann au folgende Weife am leichteften gefchehen. Man 2 vermifcht fein puiverifirten Schwerfpat, Kohlen- ftaub’ und Weinfteinalcali, jedes gleichviel, wohl unter einander, und läfst es bei gutem Feuer, in’ einem bedeckten Tiegel, zwei Stunden wohl glühen. Nach diefem fchlägt man auf diefe Maffe Salpeter- fäure, . welche die Schwererde auflöft, und zuletzt präcipitirt man folche mit Weinfteinalcali. Diefes Alcali Tartari darf aber nicht cauftifch fein, indem die Schwererde die Säure ftärker attrahiret, als das: Alcali caufticum folches thut; ‘wenn aber diefes‘ Alcali mit Luftfäure gefättigt ift, fo gefchiehet fo- gleich eine Decompofition und ‚Fällung, vermöge ei- ‚ner doppelten Verwandtfchaft. Die vornehmften“ Gleichheiten und Verfchiedenheiten diefer Erde, in _ Abficht auf den Kalk, find benannt in meinen An- merkungen zu Scheffers chemifchen Vorlefungen, und im zweiten Bande der novorum Adtorum Up- falienfium, S. 124 und 223. Der Schwerfpat felbft, ift beiuns faft gar sieh zu finden, ich weils N wenigftens nicht mehr als eine Stelle in Schweden, wo man etwas davon gefunden hat. In Deutfch- land und England hingegen ift er gar nicht felten. Es ift diefes der rechte Bologneferftein , ‘denn Schwerfpat ift es eigentlich, was,‘ nach Marg-- grafs Weife gebrannt, zwifchen Kohlen das Vermö- “gen bekommt, das Licht anzuzichen. Leucht- und REN u‘ Sp SAD 37 Flufsfpat darf nicht mit Schwerfpat confundirt werden, welcher ‘letztere durch feine ihm eigene fehr beträchtliche Schwere, die jener ihre weit übertrift, fogleich zu unterfcheiden.ift. Auf dem Harz werden häufig fogenannte Hah- nenkammseryftalle (Tuppkamscryftaller) gefunden. Sie bemerken fich beides durch ihre Schwere und Geftait, und find nichts anders, als ein wirklicher Schwerfpat. Gipsfpat mit Weinfteinalcali und Koh- „lenftaub auf vorbefchriebene Weife tradirt, giebt Kalk, aber Schwerfpat giebt Schwererde, weiche beide Erdarten durch die Aufiöfung in der Salneter- - oder Salzfäure am leichteften zu unterfcheiden ind; denn die erfte giebt durch die Evaporation keine oder doch nur diliquefcirende Cryfiallen, die letzte aber folche, die im Wafler fchwer aufzulöfen find. Upfal, 1779, Ful. 1. 7 | T. Bergmann. * Zufatz des Herausgebers. Sr Jemand mit einer. etwas weitläuftigern Nach- richt von der Schwererde gedienet fein, fo em- pfehle ich demfelben den Auszug eines Briefes unfers Freundes Scheele in Kiöping, welcher in dem vier- ten Bande der Befchäftigungen der Berlinifchen Ge- fellfchaft ‚Naturforfchender Freunde, under dem Ti- tul: chemifche: Unterfuchung der. Schwerfpaterde, von C. W. Scheele, abgedruckt ift. Man wird da- felbft die Bereitung diefer Erde aus dem Schwerfpat, und derfelben Eigenfchaften und Verhalten mit an- ‚dern Körpern kurz und deutlich befchrieben finden. . ‘Ich habe die mehrften der Scheelifchen Verfuche nachgemacht,, und richtig befunden. Indeflen will | Ani doch hier beiläufig ‚anmerken ‚dafs der Schwer- Ei; Re ; fpat J I Fe fpat, wenn 'er mit Vitriolöl gekocht wird, fich gänzlich darinn auflöfet. tn man zu diefer_ Auflöfung aber etwas Walfer, fo fällt fogleich der ‚Schwerfpat, in der Geftalt eines fehr feinen weifsen Pulvers, wieder zu Boden. Aufser dem gemeinen harzifchen Schwerfpat (Spatum vitriolatum lamel- lofum), habe ich auch den Spiegelfpat (Spatum vitrio- latum tabulare), und. den Balkenfpat (Spatum vi- triolatum trabicum) probirt, und folche mit jenem fafı gänzlich g gleich befunden. Unter der von Hrn. Scheele in vorbenanntem Auffatz gebrauchten, im Deutfchen noch etwas ungewöhnlichen Benennung, Weinfteinlauge, verfteht fich, wie natürlich, zerfof- fenes Weinfteinalcali,; welches aber bei der- -Abfchei- dung der Schwererde alle nur mögliche Reinigkeit befitzen mufs; denn enthält folches auch nur das ge- ringfte von vitriolifirtem Weinftein, fo ift der dadurch erhaltene Niederfchlag, anftatt Schwererde, "nichts weiters, als ein regenerirter Schwerfpat. Zum De- vitrioliren des Schwerfpats brauche ich nichts, als den neunten Theil Kohlenftaub, und laffe fowohl Ho- nig als Weinfteinalcali weg. . Hannover, 1779; Jul. = w LE LE nr \ 7 we RÄNR UN Auszüge nützlicher Briefe. Sechfter Brief. ns > ae ; Aa \V as den. Plauiflene betrift, werthefter Freund, I {o ift diefer ein merkwürdiges Mineral, und man hat die gröfste Anleitung, Ahr unter den Erdar- ‚ ten der Halbmetallen einen Platz einzuräumen; ; denn ‚man ' TASE 39 man kann ihn durch zugefetztes Phlogifton, in einem fehr heftigen Feuer, in einen Regulum verwandeln, welchem der Herr Profeffor und Ritter Bergmann in Upfal den Namen Magnefium gegeben hat. Der Braunftein hat eine heftige Anziehung zu einer gewilfen Menge Phlogifton ; erbekommt alsdenn ‚ein weifses Anfehen, und in diefem Zuftande ift er in den Säuren aufzulöfen. Giefst man, nachdem er in einem gläfernen Mörfer zart pulverifirt worden, eine mit Wafler verdünnte Vitriolfäure darauf: fo läfst fich zwar eine geringe Menge davon auflöfen, der gröfste Theil aber wird doch, obgleich das Menftruum kocht, unaufgelöft zurückbleiben. Diefe Auflöfung kommt ‘daher, weil der Braunftein von Natur etwas weniges ‚vom Brennbaren bei fich führet. Setzet man demfel- ‚ben ein wenig Zucker, arabifches Gummi oder der- ‚gleichen zu, fo löft er fich in befagter Säure gänzlich auf. Während diefer Auflöfung entftehet eine Gäh- ‚zung. Sammelt man die fich hierbei abfondernde ‚Luft, fo findet man, dafs folche Luftfäure ift. Prä- ‚eipitirt man den aufgelöften Braunftein mit Wein- fteinalcali, fo erhält man einen weifsen Precipitat. Diefer Niederfchlag beftehet aus Braunftein, Phlogi- fton und Luftfäure. Wird derfelbe in offenem Feuer. caleinirt, fo wird er fogleich wieder fchwarz; in ei- nem verfchloflenen Tiegel aber behält er feine weifse ‚ Farbe, obgleich die Luftfäure fich abfcheidet. : Der flüchtige Schwefelgeift löft den Braunftein ohne arr- dern Zufatz auf. Die Salpeterfäure verhält fich mit ‚ihm eben fo, wie der Vitriolgeift. Die Salpeterluft -(Acidum Nitri phlogifticatum) folvirt ihn, weil diefe elaftifche Säure fo viel Phlogifton bei fich führet, als der Braunftein, um fich in den Säuren aufzulöfen, . anziehet. Die Salzfäure löfet- ihn, ohne Zufetzung des PRO in gelander Digeftion auch gänzlich anf, Kai 19.74 F ve Re ae auf. Scheidet man den aufgelöften Braunftein durch ein Alcali wieder, fo ift er weiß, und :hat alle die Eigenfchaften, wie der aus der vitriolifehen Auflö- fung präcipitirte. Hieraus folget alfo, dafs die Salz- fäure Brennbares in ihrer Mifchung führet.. Während - diefer Auföfung entftehet eine der Lunge höchtft fchäd- liche Luft, welche unter beftändiger Gährung in die Höhe fleiget. Sammelt-man folche, und fetzt Phlo- gifton, auf irgend eine Art, dazu, fo wird diefe Luft wieder in gewöhnliche Salzfäure verkehrt. _ Leget ınan gieich im Anfang etwas Zucker hinzu, fo erhält - „ man keine folche corrofivifche Luft, Fotdenm Luise eh Die vegetäbilifchen Säuren folviren Ben Braus- ftein auch, wegen ihren ölichten Beftandtheilen, wiewohl es etwas langfam damit hergehet. Die Ci- tronfäure gähret mit ihm, und die fich davon fchei- dende Luft ift Luftfäure, Ich habe gcfagt, dafs diefes Mineral, ohne Phlo- eifton zu bekommen, in den Säuren nicht aufzulöfen fei- Demohngeacht gefchiehet folches, wenn man die concentrirte Vitriolfäure mit ftarker Hitze über. » ‘daffelbe abftrahiret. Aber hier wird das Phlogifton aus der Hitze angezogen. Der Beweis davon ift, ‚dafs man während der Abftradion eine Luft erhält, welche nichts anders als Feuerluft oder ganz reine Luft ift.. Die Verwandtfchaft des Phlogiftons zum “Braunftein ift alflo, wenn eine Säure mit zugegen, | ftärker, als zur reinen Luft. Solvirt man das Refi- duum nach der Abftraction in Waffer, ‚und läfst die Aufiöfung gelinde abdampfen: fo erhält man paralle- ‚lipipedifche Cryftallen, von einem bittern Gefchmack, - welche Herr Weftfeld, in feiner Abhandlung vom Braunftein, für Alaun PER jr er ‚hat ar hier- innen gefehlet. ” als STAR 41 Calcinirt man fein geriebenen Braunftein mit Kohlenftaub in einem verfchloffenen Tiegel, fo läfs rer fıich nachber in allen Säuren auflöfen. Mit Baumöl löfet er fıch während dem Kochen auf, woraus denn eine Art Pflafter entftehet. Die Laugenfalze und Salpeter löfen ihn wäh- rend dem Fliefsen im Tiegel auf. Hieraus entftchet eine dunkele blaugrünliche Mafle. Da nun die Lau- genfalze, wenn fie mit etwas Holzafche geichmolzen werden, eine -blaue Farbe erhalten: fo fchlofs ich, dafs vielleicht in folcher Afche etwas Braunftein könnte zugegen fein. Diefe Meinung betrog mich auch nicht, denn ich fand wirklich in der Afche ‚Spuren von Braunftein; und ich freuete mich, dafs’ ich nun auch die Urfache entdeckt, warum die Alca- lien bei einer ftarken Calcination eine bläuliche Far- be annehmen. _ ‚ Die weifse Farbe, welche der phlogiffifirte Braun- ftein bekommt, erklärt uns auch eine andere Erfchei-- nung. Es ift bekannt, dafs der Braunftein die dun- ‚kele Farbe der Gläfer raubet, und folche weifs und klar macht. Was gefchiehet hier anderes, als dafs diefes Mineral das Brennbare, welches die Schwärze -folches Glafes hervorbringt, an fich ziehet? Kommt zu viel Braunftein dazu, fo ift.es kein Wunder, dafs, ‚da er nicht genug Phlogifton bekommt, um weifs zu werden, er‘dem Glafe feine natürliche Farbe mit- theilet. Setzet man zu folchem Glafe nur etwas Kohlenftaub, "Zinn, Blei, oder einen andern ähnli- chen. Körper, fo wird es fogleich wieder ungefärbt; ‚kommt aber alsdenn ein wenig Salpeter dazu, fo erhält es die vorige braunrothe Farbe wieder. Alles die- fes ift nun fehr leicht zu erklären. So viel, mein werthefter Freund, um Ihre Wiß- begierde ein "wenig zu beruhigen. Mehreres. finden NEN“ ‚Sie 7 BE Sie in meiner über diefes merkwürdige Mineral ge- fchriebenen weitläuftigen Abhandlung, welche in den » Schriften der Königl. Schwedifchen Akademie der | Wiilfenfchaften auf das Jahr 1774 abgedruckt if. Nun folget noch die begehrte Bereitungsart der - Benzoeblumen auf dem Präcipitationswege. — Man nimmt vier Unzen frifch gebrannten Kalk, giefst dar- - auf etwas Wafler, damit er in Pulver zerfalle. Nach diefem nimmt man ein Pfund fein gefiebtes Benzoe- gummi; mifchet foiches in einem zinnernen Keffel mit dem zerfallenen Kalk, und giefst nach und nach unter beftändigem Umrühren acht Pfund Waffer da- ‚zu. ‚Sodann kocht man diefes eine halbe Stunde über gelindem Feuer, und rühret es immer um. Er Hierauf filtrirt man die Auflöfung, und auf das im Filtro Zurückgebliebene giefst man heifles Waffer, und laugt das vorher Aufgelöfte wohl aus. Auf das Een giefst man noch ein paar mal acht Pfund Wafler, kocht foiches, und verfähret damit wie-das ‚erftemal. Die Solutionen werden fodann bis auf zwei Pfund eingekocht, und in ein Zuckerglas ge- goffen. Sollte das Eingekochte noch nicht rechtklar fein, fo mufs man folches noch einmal filtriren. End- _ lich tröpfelt man fo lange Kochfalzgeift. hinein, bis die Mifchung etwas fäuerlich fchmeckt. Sogleich _ präeipitiren fich die Benzoeblumen, und das Gemi- ‘ ‚fche bekommt einen angenehmen Geruch. Man’ läfst alles einige Stunden ftchen, und giefst es fodann auf ein Filtrtum. Das Durchgelaufene enthält noch ei- ‚nige Blumen aufgelöft, welche man durch fernere Abrauchung und Cryflallifirung ebenfalls erhalten kann. Den Przcipitat oder Flores edulcorirt man mit kaltem Wafler. Will man diefem wefentlichen Sal- ze ein filberfärbiges Anfehen geben, fo kann man es nur in ‚heifsem Waffer folviren, und eh: wieder | Che 5 TAFE 43 eryftallifiren Iaffen.. Von einem Pfund Gummi er- hält man vierzehn Drachmen Benzoefalz. Die Theo- rie diefes Proceffes ift Ihnen fchon bekannt. Kiöping, 1779, Jul. 2. C. W. Scheele. BE Senn nl Zn yanlitnikieng \ \ II. Wer tundens Bittie der-dieken Walter linfe (Lemna gibba L.). Verlafs dich nicht auf fremde Müh, kr Such felbft, fuch aufmerkfam, fuch oft, du findeft fie, Die Wahrheit, lieber Freund, die wir fo nörhig haben, Gellert, N“: ift wohl in der Kräuterkunde bekannter, als dafs P. A. Michelius, ein ehemaliger Bo- tanift des Grofsherzogs von Tofcana, vor funfzig Jahren das Glück hatte, die vor ihm noch nicht be- obachtete Blüte der dicken Waflerlinfe zu finden ; und dafs er uns in feinem 1729 zu Florenz in Folio gedruckten Buche: Nova Plantarum Genera, auf der ı5ten Seite eine Befchreibung, und auf der ııten Kupfertafel eine vortreffliche Abbildung derfelben hinterlaffen hat. So bekannt aber diefes ift, eben fo bekannt und noch bekannter ift es auch, dafs feit der Zeit, ungeachtet alles Suchens und Nachfor- fchens, dennoch niemand wieder fo glücklich gewe- fen, die vom Michelio entdeckten Zeugungstheile diefer fo allgemeinen Pflanze auch zu fehen. Die meiften unferer Botaniften, welchen der Fleifs und die er “ die Genauigkeit im Beobachten eines, ‚leider! nur einmal exiftirten Michelii genugfam bekannt war, haben fich indeflen auf die, Redlichkeit und das Ay fehen diefes Mannes verlaffen, demfelben geglaubt, und feine Beobachtungen mit fchuldigem Danke auf- und.angenommen.. Andere hingegen, die vielleicht . „auseigener Erfahrung befier als jene willen, dafs man zuweilen 'botanifche’ Gefpenfter, fehen kann, haben‘ an dem Aechtfein der Michelifchen Obfervationen in der Stille gezweifelt, jedoch aus Achtung für einen der gröfsten Kräuterkenner, wie billig, ‘ihre. Ur- theile gemäfsigt. .Em paar endlich, die glaubten, _ dafs ihren fcharffichtigen Augen in der Welt nichts könne verborgen bleiben, haben, nachdem fie viel- leicht einige wenige Minuten, vielleicht auch wohl gar niemal vergeblich gefucht, fich über diefen Bo- - taniften iuflig gemacht, feine Waflerlinfenblüten öf- fentlich unter die Zahl der botanifchen Mährchen und microfcopifehen Grillen BBreteh: und, an einem Nenn verlacht. | Ä ; Klug, w wenn die Wahrheit fich-an fichern Zeichen | kennte, ag Und nicht das Vorurtheil die fchärfften Augen ‚blendte, . Und im verwirtten Streit vonNoth und Ungeläks; Vernunft die Richterinn von Wahl und Zweifel: j wär. e 0 blinde Richterinn! wen foll dein Spruch ver- DS, x gnügen; < W Die ‚oft fich felbt re: und öfters läfst hetrügen, x:% 2 | wie fehr verfehlt du doch, wenn Neigung dich 1% befticht? - ir i Man glaubet, ‘was man wünfcht, das Herz legt | | ein Gewicht Rt, 0 dien 7 i 8 aarı a ‚ Den leichtern Gründen bei; es fälfcht der Sinne Klarheit, Die Lüge, diegefällt, iftfchöner als die Wahrheit. N Haller. Niemand unter uns hat fich wohl weniger Hoff- nung gemacht, der dicken Wafftrlinfe ihre Blüte zu fehen, “als wie ich, zumal, da fchon fo viele mit - Luchsaugen verfehene Botaniften folche fo lange ver- geblich' gefucht haben. Indeffen es kommt nicht alle- zeit auf die Luchsaugen an, denn zuweilen, fagt un- fer Schweizer Bauer, findet auch ein blindes Huhn ein Haberkorn. _Man mufs nur am gehörigen Orte, zu rechter Zeit, und mit einem nicht mit Vorurthei- len angefülltem Kopfe fuchen, fo wird es fchon ge- hen. Hätten es unfere botanifchen Spötter recht an- gefangen, und, anftatt dafs fie fich über den guten Michelium luftig gemacht, fich nicht verdriefsen laf- ‚fen, einige flinkende Gräben zu vifitiren: fo hätten folche vielleicht nicht nur unfers Florentiners Waf- ferlinfenblüte, fondern viele andere an diefen Stellen von mir gefundene fchöne Sachen ebenfalls zu fehen bekommen. Aber die meiften diefer Botaniften find ‘ Stubenbotaniften, fehen des Vormittags ins Dinte- fafs, und Nachmittags in das Weinglas, und wenn es hoch kommt, fo nehmen fie ein von andern ver- fertigtes Herbarium vor fich, oder gehen auch wohl zuweilen Spatzierens wegen in einen botanifChen Garten; und da ift es freilich nicht zu verwundern, dafs unfere allgemeinften Pflanzen diefen guten Leu- ten öfters nicht mehr, als blofs dem Namen nach, bekaunt finu. Wenn mehrere er dem Rath eines Hagedorns:: — — Kraft eines Unterrichts Den 0" Weidtnann gab; Jagt! fonften fangt ihr nichts, Br. «6 [ oder. Re ö z y A TE oder unfers feligen von Haller: Durchfucht das holde Reich der Kriege ten Kräuter, Die ein eigen Weft mit frühen Perlen u folgten, und anftatt ihre Zeit mit Compiliren zu verderben, folche zur Unterfuchung der vaterländi- fchen Pflanzen anwendeten: fo würden wir auch bald mehrere Haller, Linnge, Scopoli, Dillene, Mi- cheli, und dergleichen Männer haben, .da wir nun in deren Stelle felten etwas anders, als — aner und Synonymenfchreiber zu fehen bekommen. Jedoch ich kehre wieder zu meinen Wafferlinfenblüten zu- ‚ rüdk, deren Verlachung von unfern WERE mich ein wenig von ihrer BeRnE eb hat. is Ich ser Berehaliel des Abends aus ein wenig um unfere Stadt herum, in der Abficht einige von den hier wildwachfenden Pflanzen zu fammeln und zu betrachten, zugleich auch etwas unverfälfchte Luft einzuathmen, zuweilen auch wohl ein Wort mit unferm noch nicht fo fehr mit Empfindelei und Schöngeiftigkeit angefüllten Landmann zu fprechen, und mich an der Frucht feines Fleifses zu | erfreuen. Heute ‚vor acht Tagen führte mich meim Weg auf eine fumpfichte Wiefe, welche nicht weit von einem in hiefiger Gegend befindlichen Dorfe, Kirchrode, liest, und, wenn mich meine Landleute recht‘ be- richtet, das Königsgehäge heifst. Da diefe Wicfe, - aber hrig abgemähet und das Heu ‚eingebracht ke worden, fo war damals für mich. dafelbft wenig zu thun. . Ich verfügte mich alfo zu dem diefe Wiefe umgebenden breiten Waflergraben, in der Abficht 'allda etwas zu finden, welches vielleicht der Senfe ‚des Landmanns verborgen geblieben. Beim Heran- nahen fahe ich, dats das. Wailer diefes Grabens über \ und { g an 47 und über mit Wafferlinfen bedeckt war. Mir fiel hierbei ein, dafs mir noch eine von den vier hier wachfenden Arten diefer Gattung in meinem Herba- rio fehle. Ich griff alfo mit meinem botanifchen „ Wanderftabe zu, und nahm eine Parthei von diefen fchwimmenden Pflanzen heraus. Ich fahe fogleich, dafs es die mir mangelnde Lemna gibba war, fetzte mich deswegen nieder, nahm mein Buch aus der Ta- fche, und wollte einige der fehönften Exemplare da- von einlegen. Zum Unglück aber, oder, wie ich nun fehe, zum Glücke, fieng es eben an zu regnen; ich wurde alfo genöthigt mein Buch wieder zuzuma- chen, und das Einlegen und Betrachten der Waffer- linfen bis zu meiner Heimkunft zu verfparen. Ich legte alfo ein paar Hände voll in mein Schnupftuch, wickelte folches zufammen, ‘und nahm es mit nach Haufe. Als ich mein Quartier erreichte, war es eben Nacht geworden; ‘ich mufte deswegen meine Be- trachtung und Unterfuchung einer etwas kleinen Pflanze bis auf den folgenden Morgen ausfetzen; legte alfo den ganzen Vorrath, welcher noch in dem naffen Schnupftuche eingewickelt war, auf den nee und gieng, vergnügt über meine gemachte Beute, Bette. Ich fchlief, aber gewifs nicht bis mir die Sonne in die Augen fchien, denn als diefe über un- fern Horizont hervorguckte, hatte ich bereits ‘alle meine Morgenarbeit verrichtet und fafs fchon an mei- nem Tifche, um meinen geftrigen Fang auszupacken.. Nachdem ich mein Schnupftuch mit der darinn befind- lichen dicken Waflerlinfen vor mir ausgebreitet hatte, unterwarf ich folche der Betrachtung meiner'Augen. Kaum hatte ich einige wenige Augenblicke auf folche . gefehen, fo wurde ich hin und wieder einige‘ gelbe, Punkte, Kügelchen und Spitzen, welche an dem Ran- de diefer Pfänzchen fafsen, gewahr. Um die Befchaf- ZUIEN diefer Dinge etwas deutlicher und genauer fe- j , hen - 48 hen zu können, nahm ich mein einfaches Handmikro- - {kop zu Hülfe, und betrachtete folche dadurch.» Je» - der kann leicht gedenken, wie fehr ich erftaunte, als ich fahe, dafs die gelben Kügelchen die Staubkölb- ‚chen oder Staubbeutel der Wafferlinfen- waren. . In- deffen ich mochte mich verwundern und erftaunen- wieich wollte, fo war die’Sache einmal gewifs. Faft jede z ehnte Pflanze hatte an einem ihrer fogenannten -Blätter, ander Seite, nicht weit davon, wo diefe zu-. fammengewachfen waren, oft felbft in. dem allda for- mirten Winkel, eine Blüte. Jede diefer Blüten be- fteht aus einem einblätterigen Kelche, zwei Staubfä- - den, auf deren jedem zwei Staubbeutel, oder, wenn . man will, eine Anthera didyma fitzt, und einemStaub- weg, welcher aus dem eyförmigen Fruchtknoten, ei ‘ nem kurzen Griffel und, der einfachen Narbe zu- fammengefetzt ift: ‚Kurz, alles verhält fich fo, “wie folches Michelius auf der eilften Tafel, unter ‚der Auffchrift: Lenticula, Fig. 1, und Lit. A, B,C, ' abgezeichnet hat; fo wie ebenfalls feine Befchreibung” der Fruktificationstheile ‚diefer Püanze, welche ‚er ; Lenticulam paluftrem, majorem, inferne magis con- vexam, frudtu polyfpermo nennt, mit der Wahrheit völlig übereins kommt; fo dafs ich bis dahin an der Michelifchen Figur und Befchreibung,, fo wie eben- falls an den allhier gelehnten Kennzeichen der Lin- neifchen Gattung Lemna, wenig oder nichts zu ver- ‚beflern und zu tadeln finde, es müfste denn die Be&- ichaffenheit.de r Frucht angehen, welche ich bis dahin - noch nicht fo deutlich, ‘wie die übrigen Theile, habe bernerken können. So viel habe ich indeffen ‚doch gefehen, dafs, fo wie in “mehreren Päanzen, alfo auch hier, die Piftilten der Zwitterblüten “(Sarz) ‚nicht allemal unfruchtbar find, fondern, fo gut wie _ die im den weiblichen Blüten (Hagares), können ichwanger werden. _. Pitanze könnte alfo ec. , 4 gut N, Ei $ re, Ae | 49 gut in die Polygamie des Linneifchen Sexualfyftems . kommen; oder vielleicht würde fie wohl gar am be- ften in der Diandria ftehen, fo wie ich überhaupt wünfchte, dafs der felige von Linn& alle Einwohner ‚ feiner 2ıften, 22ften und 23ften Claffe in die zwan- zig vorhergehenden rangirt und einquartirt hätte; ich bin gewifs, dafs ihm folches mancher, Er 2 ‘ Anfänger, verdanken würden. Indeflen, da hier der Ort nicht ift, über Syfteme zu raifonniren: fo verfpare | ich folches auf ein ander mal, und fagte die- fes nur im Vorbeigehen. Meine Abficht war hier ei- gentlich blofs, den Liebhabern der Botanik von mei- nen wiedergefundenen Blüten der Lemne gibbz eine kurze Nachricht zu ertheilen, und zugleich bei diefer Gelegenheit die von. einigen angegriffene Ehre des braven und verehrungswürdigen Michelii zu retten. Hoffentlich werde ich hiermit Niemand beleidigt ‚haben. Sollte es aber wider meinen Willen doch ‚gefchehen fein, fo bitte ich deswegen gehorfamft um Vergebung. ‚Ich wünfche, dafs einige junge Botahi- ften durch diefe Zeilen möchten aufgemuntert wer- den, ihre Hände ebenfalls an den PAug zu legen, und die noch niemals recht gefehenen Blüten der Lemn& trifulez, polyrhize und arrhiz& aufzufuchen, . nicht zweifelnd, dafs diefe, eben fo gut als jene, fich werden finden und fehen laffen. ' Hat jemand Luft (fo wie ich denn folches eben- falls wünfchen will), auch die von mir allhier be- merkten Blüten der Lemnz gibbz zu fehen: fo kön- ‚nen, an dem oben genannten Orte, von diefer blü- henden Pflanze ganze Schiebkarren voll gefammelt: werden; und ich bin verfichert, dafs mit unferm Vorrath der Appetit aHer europäifcher, auch noch fo: fehensbegieriger Botaniften kann gefättigt werden. Vermuthlich wird die Blützeit’ diefer Pflanze noch . Ehrh. Beitr. B. ı, DD"... 8i-. Fl are x einige Wochen dauren. Schon bald acht Tage häbe 'ich eine " Parthei folcher Waflerlinfen i in einer Schale mit Waffer auf meiner Stube, davon noch täglich ei- nige Dutzend aufblühen, und ihre Stamina und Piftil-. len einem jeden zur Unterfuchung anbieten: . fo wie . folche denn auch von jedem, obfchon unbewaffneten, 4 nur,gefunden Auge, ohne Mühe, fogleich beim erfiei . Anblick, können bemerkt und gefehen werden. ; 2 Nächfehrräfe FR hatte ich das Vergnügen, in meiner Linfen» - fchale auch die von-Linn& und Ocder gefehene - Blüten der Lemnz mineris zu finden. . Sie ER EE nen von der Lemnä gibba, fo wie die Pflanze felbf, faft gänzlich gleich; ich will deswegen auch nichts weiter davon berühren. Vielleicht find wir bald fo’ ‚glücklich, ven den übrigen Arten diefer Gattung. . " ebenfalls ihre wahren Frudtificationen ‚zu fehen. Ich fordere hier nechmals zu diefer Auffuchung. nad; Be-\ | merkung. ‚alle. meine betaniichen Freunde auf. das förmlichfte auf. Vermuthlich find diefe Entdeckungen ein Weg, die Blüten einiger den Lemnen fo ähnli- chen Cryptogamiften bald beffer kennen zu lernen. Glück auf! alfo, meine. re feid BR und folgt Hallern: Haßt alles re und fucht, aus ee Ä : Gründen, Beim Lichte der Pad die Wahrheit feibft | | UNTEN. finden. “ .\ Ich char uch, befte a ihr werdet a diefem Wege jederzeit ficher und wohl fortgehen; 5 = Eh werdet, fo wie ‘ich, täglich neue Wunder entdek- ken, täglich neue Schönheiten fehen, und jeden Au- BERBIERN in der ‚Betrachtung der Natur, die Allmacht, . a Anke IN ' — TEA | $ı Weisheit und Güte eines unfichtbaren Wefens erblik- ken; Ihr werdet niemals ohne Erflaunen, niemals ohne Verwunderung, und niemals ohne Vergnügen zurück kommen. Ihr werdet alles fchön, und doch verfchieden = finden, Und den zu reichen Schatz flets graben, nie er« | gründen. Hannover, 1779, Jul, 30. DR BEETEEREERGNE GEBE GER ERER 0000000007070 12, - Ein paar Verfuche mit dem Purgierkraut ! ' " (Gratiola officinalis L.). a fiet Ren Mareries medica, cui confidas, Haller, Ur den vielen fchönen und nützlichen Pflanzen, ) deren Kräfte und Wirkungen auf unfern Kör- . per wir noch nicht fo genau kennen, als wie wir .. billig folten, befindet fich auch die Gratiola oflicinalis‘ Linn., oder das von den Deutfchen fogenannte Pur-- ‚gierkraut, Niefekraut, Gottesgnadenkraut, Erdgall, "wild Aurin. Ich hatte vor einigen chen das ng | diefe feit meiner Abreife aus meinem Vaterlande, der Schweiz, von mir nicht wieder wild wachfend ange- troffene, Pflanze, auf einer ohngefähr eine Meile von’ YNsfiaen Stadt zwifchen den Dörfern Langenhagen ‚ und rien liegenden Wiefe, zu entdecken, Mir D2 fiel ‚fiel hierbei ein, dafs einmal mein feliger Lehrer von Linne zu mir fagte, er glaube, dafs diefes Kraut mit grofsen Arzneikräften verfehen fei, und nur bedaure, dafs foiche noch nicht in Gewißsheit gefetzet worden, 'auch nichts fo fehr wünfche, als‘dafs jemand, der 52 Gelegenheit habe, mit der noch frifchen Pflanze Ver- Suche anttellte, und folche zum Nutzen des gemeinen "Wefens bekannt machte, welche Arbeit mir einftfehr leicht fein würde, da diefes Gewächs mein Lands- mann wäre, und ich.nicht wie andere nöthig habe, » mich mit der fchon viele Jahre in den Apotheken auf- ‚bewahrten Herba Gratiol® abfpeifen zu laflen, die, . aus Mangel botanifcher Kenntnifle, leider! noch öf- ters mit einer andern Pflanze, nehmlich der Scutella- ria galericulata, verwechfelt fei. Ich entfchloßs - mich alfo fogleich diefe Gelegenheit zu, nutzen, eine Portion des’ Purgierkrauts mit mir nach Haufe zu . nehmen, und damit einige Verfuche anzuftellen. Ich that es; ‘und damit ich defto gewiffer von meiner $a- che werden möchte, probirte ich diefes Gewächs nicht, wie gewöhnlich gefchiehet, zuerft an einem kranken, fondern an einem ‘gefunden und ftarken a ‘Körper, und zwar an mir felbft. Hier find meine Verfuche, welche ich zum Nutzen des Publikums vorgenommen, und zum ı Nutzen deffelben ee et BBIGChE, | BL ı Erfter Verfuch. RES *, x } \ \ Ich nahm zwanzig Gran wohl getrocknetes. und ‘ fein pulverifirtes Purgierkraut, welches beim ‚Auf- bruch der etften Blüten gefammelt und von dem un- tern Theile des Stengels und den daran fitzenden gel- ben Blättern gereinigt worden, des Morgens nüch- tern mit ein wenig frifchem Wafier ein, und trank ‚noch'ein Glas von diefem nach. Kaum hatte ich _ meine Arznei eine halbe Stunde im Leibe, fo verfpürte N "ich & l ‚A aa 53 ich Eckel und Neigung zum Erbrechen. Eine halbe Viertel Stunde darauf ftellete fich diefes letztere auch wircklich ein, und ich brach mich fo gut, als von der fchönften Ipecacuanha. Diefes war jedoch bald vorbei, und ohne dafs fich ein neuer Anfall einfand. Nach diefem ward mir wieder wohl, indeffen merkte ich doch, dafs noch ein Theil von dem Eingenom- menen zurück war, und fich in meinem Unterleibe befand. Gegen Mittag ftellte fich denn diefes auch wieder ein, und ich hatte einen guten Stuhlgang. Etwa eine Stunde darauf erfolgte der zweite, und anderthalb Stunden nachher der dritte. Alle drei wa- ren,ohne Kneipen, und hinterliefsen nicht‘ die gering- fte Incommodität, fondern ich befand mich des Abends gefund und wohl. Zweiter Verfuch.. Ich nahm ein halbes Quentchen vom erft ge- meldten Pulver, gofs einige Unzen kochendes Waf- fer darauf, und liefs folches die Nacht über ftehen. ‚Des Morgens filtrirte ich ‘meine Infufion durch ein grobes Löfchpapier, und nahm das Durchgelaufene ein. Eine halbe Stunde nachher empfand ich wieder Eckel, der jedoch ohne Erbrechen fich allgemach Ä verlohr. Ich bekam einige tüchtige Ocfnungen, und befand mich übrigens recht wohl. | mn 2 Drister ‚Verluch. Eben fo viel Purgierkrautpulver kochte ich mit drei Unzen Wafler ein paar mal auf, feigte folches ‘durch, und trank es auf einmal aus. Es verhielt { fich diefes Decodt in allem, wie die vorhergehende Infufion. Baer Verfuch, # Anftatt des Waflers nahm ich hier Milch, und kochte folche mit vorbenannter Quantität Pulver; MAINE ' Nachdem ich das Durchgefeigte eingenommen hatte, ı empfand ich wieder Uebelkeiten, jedöch ohne Er- brechen; es erfolgten EIER Stuhlgänge, . und damit _ war es vorbei. Fünfter BR Auf ein halbes Quentchen Purzierkrautpulver. 90f5 ich zwei Unzen Franzwein, fchüttelte das Ge- - mifche zuweilen um, und liefs es-zwei Tage aus- _ ziehen. : Des Morgens filtrirte ich es durch Löfch- papier, und trank das Durchgelaufene aus. Ichver- hielt mich dabei wie zuvor, und diefer Weinauf-. gufs verhielt fich in der Wirkung ebenfalls fo, wie Ki vorgedachter Wafferaufgufs. Ich empfand nemlich »Eckel, und nach. diefem erfoigten a gute enge: N u | ENT? 1 Be; ı Yen Eben {fo viel Purgierkrautpulver, digerirte ich . > mit drei Quentchen Weinecif; und nachdem folcher alles Wirkfame ‚ausgezogen hatte, preiste ich ihn durch ein Linsen, und nahm .folchen ein. Diefe Eflenz verurfachte meift eben daffelbe, wie der. vor- _ ‚hergehende Purgierkrautwein. Ich empfand die ge- “wöhnliche Uebelkeit, purgirte vier mal, und des .. Nachmittags befand ich _. elek ER OO wohl. E Dielst find meine mit dem ‚Porpienkaiäie ge- machte Verfuche. Gerne wolte ich, dafs ich folche weiter fortfetzen, und einige davon ein paar mal re- petiren könnte! Allein ich merke, dafs Ach TR des;'Evacuirens müde werde, zumal, da meine Diät fo befchaffen ift, dafs ich niemals Evacuantia nächte ‚habe. Diefe foche mal habe ich für das Publikum * purgirt, und fo viel kann für diesmal genug fein. Fühlet ein anderer eben die Verbindlichkeit für das ”- | as Nr en Ta 5 i 5 j E ! Ai TAT a gemeine Mefen bei fıch, fo kann er mit meinen Ver- fuchen fortfahren, und anfangen, wo ich aufgehört habe, oder, wenn es ihm beliebig ift, repetiren: Hätte ich Gelegenheit, an Kranken Proben anzuftel- len, fo würde ich es ebenfalls thun; da ich aber folche nicht habe, auch weder Erlaubnifs noch Ver- bindung dazu erhalten, fo überlaffe ich diefes unfern praktifchen Aerzten zu thun, denen ich diefe Pilanze auf das nachdrücklichfte und befte empfehle, Ich hoffe nicht, dafs einer unter diefen fein wird, ‚der folche Verfuche für unnöthig hält, und glaubt, dafs ‚wir an den alten und bekannten Purgiermitteln fchon genug haben, und dafs wir diefes ohne Nothr entbeh- ren können. Solte es aber fo fein, fo verfichere ich diefen, dafs unter allen jezt gebräuchlichen Abfüh-.” xungsmitteln keines von der Natur des Purgierkrauts ift, welches nicht nur eine Vim evacuantem, fon- dern eine mit diefer verbundene und dem: bitterften -unter allen, der Quafia, wenig nachgebende Bitter- - keit befitzt, und dennoch wenig .oder- nichts von Geruch hat, welches jeder felbft fehr ‚leicht verfu- ‚ chen ünd fich davon überzeugen Kann. Hat jemand Gelegenheit, in der Ruhr die Wirkung diefer Pfan-- -. ze zu verfuchen, den. bitte ich diefe. Gelegenheit nichf unbenutzt vorbeissehen zulaffen. In Ciyfüiren „und Umfchlägen hoffe ich befonders, dafs diefes Arz- | " neimittel fich wirkfam und nützlich bezeigen werde. Vornemlich empfehle ich das Purgierkraut auch - unfern Herrn Pferdeärzten, zumal, da es einheimifch ift, und alfo zu denen gehört, deren wir uns wa - möglich bei allen Vorfällen lieber, als der viel theu- rern, oft verfälfchten, und nicht feiten verdorbenen oft- und weftindifchen Quackeleien, bedienen follten, _ ‚Indeffen habe ich hier noch eine Bitte zu thun, dafs fich nemlich niemand, der keine medieinifche | I x.” "Kennt- Fu vg 56 are Kenntniffe befitzt,.ohne Rathfragung eines Arztes ein- ‚fallen laffe, diefes vorgefchiagenen Arzneimittels fich zu bedienen. Es ift diefes, wie alle andern Purgier- mittel, einem Degen gleich, womit ich mich zwat gegen einen Feind vertheidigen, folchen abtreiben ‚ und überwinden, aber eben fo leicht auch mich et- . morden kann. DasModepurgieren ift eine der fchäd- lichften medicinifchen Narrheiten, und gehört, fo wie das Aderlaffen ohnie Vollblütigkeit, das Schweißs- treiben in hitzigen Krankheiten, das Effen ohne Ap- petit, das Trinken ohne Durft, u. d. m. unter die pie. genug zu verfluchenden. Gewohnheiten woher. Zeitalters, Nachlöhrift | . Fr da ich diefes gefehrieben, befuchte ee: ein, | guter Freund, welcher fchon zwei Tage mit Verftopfung geplagt war. Auf mein Erzählen, dafs "ich zeither einige Verfuche mit dem Purgierkraut ge- macht habe, begehrte er eine Dofis Pulver davon. ‚Ich gab ihm 15 Gran, welche er fogleich einnahm, - a ein Glas Waffer darauf trank, und fich nach Haufe 5 verfügte. Kaum kam er alda an, fo bemerkte er die _ hiebei gewöhnliche Uebelkeit, die fich jedoch bald verlor, Nach diefem folgten nach und nach fünf Stuhlgänge, und mein Freund befand fich des andern, Tages nz wohl, | Fran "Eine Freundin, welche von meinen Krane | wufte, erbot fich einen derfelben zu repetiren. .Ich, gab ihr alfo 10 Gran von obigem Pulver, welches fie in meiner Gegenwart einnahm, und darauf etwas © Theewafler nachtrank. Nicht lange darnach empfand fie Eckel, worauf fich Erbrechen einftellte, völlig fo, ' als wenn fie eine Dofis von der Brechwurzel einge- nommen hätte. Purgieren Een nicht, ‚weil ver- niuih- FA 57 muthlich alles Eingenommene durch das Vomiren heraus kam. | Ich habe für gut befunden, diefe zwei Verfu- che. noch beizufügen. Hoffentlich werden unfere Herrn Praktici deswegen nicht böfe auf mich wer- den. Ich fchwere beim Vater Hippocrate und feinen Aphorifmen, dafs ich weder von meinem Freunde, noch von meiner Freundin einen Pfenning Softrum ‚genommen habe. Hainover, 1779, Aug. 10. RRSIZEN TEL PIE DIES TATORT NATUAND 72, Anzeige von n einigen bei Hannover befind- lichen Salzquellen, und einem allda neulich entdeckten Schwefelbrunnen. Die Würze der Natur, der Länder reichfter Segen, Beut felbft dem “Mglk fich an, und ftrömer uns entgegen. Haller. nn Vera“ Sommer fand ich auf meinen bötanifchen Sonntagsexcurfionen, am Wege von Linden. nach Daventtedt, einige Pflanzen, die ich zuvor nur ' bei Salzquellen und am Seeftrande, oder an folchen Stellen, die nicht weit von diefen entfernet oder doch ehemals mit Salzwafler bedeckt waren, kurz, nur da, wo das Kochfalz einen Beftandtheil des Erd- '...» reiches ausmachte, gefunden habe. Ich will von die- fen zum.-Beifpiel blofs Samolum valerandi, Glaucem ‚maritimam, Arenariam rubram marinam, Cinerariam paluftrem, und Airam aquaticam multifioram Aa oder Poam falinam Pollich, anführen. a D5 Da 7 Y % ee an Da ich nun keine von 'diefen Pflanzen vorher um hiefige Stadt angetroffen hatte, fo ftutzte ich bei Erblickung Jerlelben gewifs nicht werig, und mein erfier Gedanke war, wie natürlich, ob fich denn hier wohl Kochfalz finden möchte; denn bei fo vielen Anzeigen darauf, ' die ich hier alle auf einmal hatte, konnte ich wohlmnicht gut etwas ‚anderes muthmaf- fen. Ich betrog mich auch wirklich nicht in mei- nen Muthmafsungen; denn als ich. mich ein wenig umfahe, fo entdeckte ich gleich neben mir auf dem bloisen Erdreich einen weilsen Ausichlag, der bei genauer Betrachtung nichts anders, als Kochfalz in Gefkalt eines weifsen Pulvers, war; ja wenige Schritte hievon fand ich die Quelle felbft, die zwar nicht fehr reich an Waller war, hingegen aber defto flärker nach Salz fchmeckte, fo dafs, ungeachtet ich fehr - durfig geweien, ich mich, des falzigten Gefchmak- kes wegen, diefes Waflers enthalten, und den von _ der Queile mir angebotenen Funk für ler mir ‚ verbitten ‚mufste. # Man kan leicht gedenken, dafs ich mich über ; y nn . ‚diefe Entdeckung nicht wenig werde gefreuet haben; dennoch aber bin ich zur Zeit noch immer ungewifs, - ‚ob ‚me! ine Freude, über die hier bei diefem Brunnen | "zu meiner Hannoverifchen Flora erhaltenen Reeru- ‚ten, oder über die gefundene en .. sen ‚fer = > Une nt | ü . Asch: ging indeffen weiter nach Bavenftedt zu, ug bekam in diefer Gegend eine zweite Quelle zu / fehen, die ebenfalls mit Kochfalz N SE ‚war. Von hier begab ich mich wieder etwas zurück, und kam in die Gegend des fogenannten Hepols, wo ‚ich eine dritte Quelle entdeckte, die gleichfalls ftark, nach Salz fchmeckte, und deren ei a von‘ EIER REN RN Gras "x ” WE; Ba > 9 Gras entblöfste Erde mit einem weifsen Ausfchlag, von nemlicher Art, wie der vorbenannte, bedeckt war. Ich bekam alfo in einem Tage, an drei von ' einander ziemlich entfernten Stelien, Salzbrunnen ‘zu -fehen, deren jeder einen guten Theil vom Koch- falze enthielt. Alle .diefe Wafler aber fchmecken nicht nur blofs nach Kochfaiz, fondern haben über dicfes noch einen bittern Beigefchmack, welcher von dem in der: Kochfalzfäure aufgelöften Kalk (Calx falita), ‚und der mit diefer Säure gefättigten Magnefia (Mäg- nefia falita) herkommt; ja vielleicht Kae wohl etwas von feinem Unangenehmen, den bituminöfen Theilen, die das Wailer, während feinen Verweilen in der ° etwas torfichten Gegend, zu fich ER zu ver- danken hat. . ÄAufser den. angezeigten Beftandtheilen diefer Quellen, enthalten diefeiben noch eine gute. Portion Gyps (Calx vitriolata), welcher, während dem Abrau- chen des Waflers, feiner Gewohnheit nach, fich ery- ‚ftallifirt, und in Geftalt a Zinken auf den Boden fetzt. Was das Verhältniß diefer vier Befandtheile zu dem Waifer anbelangt, fo kann ich für diesmal folches noch nicht beffimmen, weil ich; anderer Gefchäffte wegen, die Unterfuchung diefer Brunnen im Grofsen noch verfchieben müffen.- Vielleicht be- komme ich ein ander mal beflere Zeit und Gelegen- heit zu dergleichen Arbeiten, und werde fodann nicht ermangeln, folche vorzunehmen, und fie dem Pub- licum. bekannt zu machen, - 7 Y Oba aus meinen Eundeuhungen diefem Lande je» Fr mals einige Vortheile erwachfen werden, will ich | an- ‚co x 7 =, " 6 .hiefigen Saizquellen wenig Ueberfchufs von Profit ' \ andern ‚die mehrere Einficht in dergleichen Sachen haben, zur Beurtheilung überlaffen. Die grofse Menge an Salzfolen, der daher nahrahele Ueberflufs an Kochfalz,, und geringe Preis deflelben in diefem Lande, machen mich indeffen zum: voraus fchon ziemlich gewifs, dafs, wenigftens diesmal, von den - herauskommen würde,’ wenn es auch gleich jemand einfallen follte, "fie zu benutzen, und nicht, wie ‘dorten Hallers Hirte fein Gold, ne vorbei fliefsen zu laflen. Ce anders verhält es fich mit dem hiefigen” Schwefelbrunnen, von defien Entdeckung und Be- fchaffenheit ich nun zeden werde. Den to dietes Monats entfchlofs ich mich, - nach dem Lirnmer und Davenftedter Holze zu gehen, - um mir däfelbft einige Cryptogamiften zu fammeln. Ich ging alfo meinen gewöhnlichen Weg von hier durch Linden, und über die Limmer Brücke, Hefs die dafelbft ftehende Windmühle zur Linken ‚das Dorf Limmer aber zur Rechten, und N, durch einen kleinen Fufsfteig über gas Feld, gerade ‚dem Limmer Holze' zu. Als ich eben dafelbft ange- kommen war, und mein Fufsfteig fich mit der Strafse von Limmer nach 'Davenftedt vereinigt hatte, fahe ‚ich zur Rechten einen kleinen Graben, der aber bei diefer warmen Witterung meiftens ausgetrocknet war, und nur noch hin -und wieder etwas Wafler enthielt. hun- h) \ ' In Hoffnung, an diefen feuchten Stellen einige Moofe | zu finden, folgte ich diefem Graben nach, welcher ' nun nach und nach waflerreicher wurde, fo dafsich, nach Zurücklegung von einhundert Schritten, dia ; Element darinn fchon konnte fliefsen fehen. Als ich an dem Ufer ‚diefes Bächgens noch ohngefähr zwei { Gere / 6 hundert Schritte weiter 'hinaufwärts gegangen war, kam ichan einen kleinen Sumpf, in deffen Mitte ich ein paar kleine Löcher, die mit Wailer angefüllt wa- ren, erblickte, und die, wie ich nachher fahe, die Quelle des Bächgens find. Nachdem ich mich ein wenig nach den dafelbft wachfenden Pflanzen umge- fehen hatte, bemerkte ich bei befagten Quellen einen diefe umgebenden, grünen, hin und wieder mit einer ‚weiffen Materie incruftirten Rafen, den ich anfänglich für Cryptogamiften angefehen, und deswegen wünfch- te, folchen etwas genauer in Augenfchein nehmen zn können. Um diefes zu thun, war kein ander Mittel, als mich zu entfchliefsen, geraden Weges dahin zu gehen, welches ich denn auch unverfäumt probirte, und, ungeachtet des lockern unter meinen Füfsen zitternden Sumpfes, dennoch bei den Quellen glück- lich ankam. Kaum hatte ich diefe erreichet, fo merkte ich fchon, dafs man hier ohne unterzufinken' nicht lange ftehen könne; ich bückte mich alfo ge- fchwinde, und fahe nach meinem Rafen , der denn . nichts weiter, als eine gemeine Pflanze, nemlich die Chara vulgaris L. war. Während diefem Bücken aber, kam mir-aus diefer Quelle ein befonderer Ge- ruch entgegen, der viele Aehnlichkeit mit demjeni- gen hatte, welchen ich ehedem bei Schwefelbrunnen, und befonders bei dem von mir in meinen Jünglings- jahren fo oft befuchten Schinznachter Bade in der Schweiz, bemerkt habe. Ich vermuthete gleich, dafs diefes Nüchtige Wefen in dem Waffer befindlich fei, griff deswegen gefchwinde mit der hohlen Hand darein, und nahm etwas davon heraus. Eswarklar und ganz kalt. Als ich folches unter meine Nafe hielt, fo ftieg fogleich der ftinkende Schwefeigeift davon auf, und gab fich, durch feinen den faulen Eiern etwas gleichenden, dennoch aber auch davon, , fo wie von allen mir bekannten riechbaren Dingen ver- i 6. BL 7 "verfchiedenen, und ganz befonderen Geruch, auf _ das deutlichfte zu erkennen, fo dafs ich ungläubiger als Thomas felbit fein müiste, wenn ich die Gegen- wart diefes Wefens nicht augenblicklich hätte erken- nen und zugeflehen wollen. Ich liefs es demungeacht aber dabei noch nicht bewenden, fondern nahm eine neue Handvoll diefes. Waflers, und fchmeckte es, und auch diefes überzeugte mich von der Gleichheit deffelben mit obgemeldten Bädern, und fetzte das Dafein des flinkenden BIRRERERRE bei‘ mir aufser | ‚Zweifel. a yon Indeffen, da ein Chemifte nicht gerne feinem Geruch und Gefchmack allein zutrauet, fo wünfchte ich doch, dafs ich, zum Ueberflufs, bei diefer Quelle noch eine Probe mit den fogenannten Reagentien “ machen könnte. Daich aber bei meinem Ausgehen . an keine Brunnenunterfuchung gedachte ‚ fo war ich _ damals von diefen Probiermitteln gänzlich entblöfst. Zum Glücke aber: hatte ich doch einige Dreigrofchen- ftücke bei mir... Ich griff alfo gefchwinde in meine Tafche, nahm eines davon le, ‚und legte folches. in diefes Waffer. Kaum hatte es eine Viertelminute darinn gelegen, fo fing folches fchon.an gelb zu wer- ‚ den, und.nach Verflieffung einer ganzen Minute war ‚es fchon gänzlich feines Silberglanzes beraubt, und über: und über mit einer gelbbraunen Farbe bedeckt, fo dafs es nun beinahe mit-einem angelaufenen Tom- back mehr Aehnlichkeit, als mit Silber, hatte, Kurz, es verhielt fich auch in diefem Stücke dem obenbe- nanntenBade zu Schinznacht gänzlich gleich; beidefen "Gebrauch, wie bekannt, alles, was irgend nur einen Anfpruch auf den Namen Silber hat, von den Befiz- . zernindem davon entfernten Wahohaufe mufs zurück N . gelaffen werden, wenn es anders nicht eine. braune. ‚ oder wohl gar fchwarze Bekleidung. erhalten foll.. a - Nach-\ £ u PRSARF SA 63 Nachdem ich mich nun gänzlich von der Gegen- wart des flinkenden VIRORPEIRRL CN in diefem Waf- fer überzeuget hatte, fo war ich nun auch begierig zu willen, ‚was denn wohl,die weifslichte Materie, womit die um meine Quelle wachfende Chara und andere Sachen incruftirt find, fein möchte; denn "dafs es;ein angefetzter Schwefel fei, konnte ich nun zwar wohl vermuthen, aber mit Muthmafsungen bin ich nicht allezeit zufrieden.‘ ‘Ein anderes ift bei mir Muthmafsung, und wieder ein anderes Erfah- rung und ausgemachte Wahrheiten. Um mich 'alfo von der Befchaffenheit. diefer Sache, fo viel mir diesmal ‚möglich war, zu unter- richten, fo nahm ich etwas von diefem weifsen Ue- "berzug auf den Nagel eines Daumens, rieb folchen mit dem andern klein, und zwar fo, dafs folcher durch das Reiben etwas warm wurde, und roch fo dann gefchwinde darauf, Kaum hatte ich diefes Pul- ver an meine Nafe gebracht, fo konnte ich fchon ' den erwärmten Schwefel deutlich riechen, fo dafs ich in diefem Stücke fchon ziemlich gewils war. Der Gefchmack diefer Materie war nicht fehr merklich, jedoch konnte fich der Schwefel auch vor diefem Sinne nicht verbergen, und war meiner Zunge APR allemal kenntlich genug, Nun war mir nur noch der Verfuch mie Silber oder der chemif fche übrig, der zwar manchem fehr unehemifeh’fch@inen Wird: demungeachtet aber den- noch nichts anders, und zwar unter den Proben. auf SchwefeLeiner der ficherften und beiten if. Ichnahm alfo noch ein reines Dreigrofchenftück, rieb folches ‚ftark mit ‘dem weifsen Incruftate, und hielt es ein wenig in der gefchloffenen Hand, damit folches et- was 6 a was warm wurde. Nach kurzer Zeit.wuürde folches . fchmutzig und bleifärbig. Es flimmte alfo auch die-. fer Verfuch mit den vorigen, oder meinen. Sinnen, . vollkommen überein, und wies mir die Natur diefes Niederfchlages auf das deutlichfte, fo dafs ich nun gänzlich überzeugt war, dafs ‚diefe Materie ein wah- rer Su fei. : x Ay a Da ich mich nun, fo viel ich jetzt konnte, von der Befchaffenheit diefes Brunnens unterrichtet und das Merkwürdigfie davon beträchtet hatte: fo entfchlofs ich mich weiter zu gehen, und den Reft des von mir zum: Dienft der Flora beftimmten} Tages meiner "Göttin auch zu heiligen; nahm mir aber vor, des Morgens meine Quelle wieder zu befuchen, und fo- dann von ihrem Waffer und Incruftate.eine Parthei mitzunehmen, und folche zu Haufe ‚etwas befler ; zu nane Und diefes habe ich Bi Buck gethan, den Ta- ges darauf mich bei meiner Quelle richtig eingefun-, En den. Ich füllete allda mit diefem Waffer eine Bou- teille, und korkte-folche, fo gut, als mir möglich war, zu. Die mit Schwefel überzogene Charam vulgarem packte ich in eine Schachtel; und nahm folche Wegen der Flafche mit mir nach Haufe. RN ul | So bald ich damit angekommen, fo war ich be- forgt, diefe beiden Stücke zu unterfuchen, und, fo gut es mir die Zeit zulaflen mau zu probiren. z ö E RR £ ' alten: erften Unterfuchungen betrafen das Wat. fer, weil folches, ohne zu verderben, nicht lange —. -aufbehalten werden. Einen Theil deffelben probirte ich mit den fogenannten Reagentienz den. andern aber unterwarf ich der Dettillation, Altrirte | Be Ä Y fi AD | 65 das Refiduum durch Druckpapier, und abluirte das zurückgebliebene gräuliche Pulver mit deftillirtem Wafler, und trocknete es. Das durch das Filtrum gelaufene ward bis auf den gehörigen Grad evaporirt, und zur Cryftallifation hingefetzt. Kurz, ich verfuhr damit in allem nach der Anweifung meines theuren Lehrers,. des Ritter Bergmanns in Upfal, deflen Un- terfuchung der Brunnen, unter allen mir bekannten Arten, noch immer den Vorzug verdienet: Gerne würde ich alle mit diefam Wafler ge- machte Proben hier anführen-und befchreiben. Da ich aber ohnehin fchon etwas weitläuftig geworden bin, und über diefes doch den wenigften Lefern die- fer Blätter damit würde gedienet in fo will ich folche lieber weglaflen, und blofs den durch meine Verfuche gefundenen Gehalt diefes Waffers anzeigen. Ä Der erfte und vornehmfte Beftandtheil diefer Quelle ift der flinkende Schwefelduft, oder dasjenige Aüchtige W efen, welches unfere reformirten Chemi- ften insgemein die hepatifche Luft oder auch flinken- de Schwefeliuft nennen, und die, nach den vortreff- lichen. Verfuchen unferes Freundes. Scheele, aus Schwefel, Phlogifton und Hitze beftehet. Es ent-- hält alfo diefes Waffer eben dasjenige Ding, welches, fo viel ich weifs, alle bekannten Schwefelbrunnen zu wirklichen Schwefelbrunnen macht, und ohne welches fie nichts, als ein ordinaires Waffer, oder ° höchftens etwas Salz enthaltende, gemeine Gefund- brunnen, fein würden. Eben das Wefen, welches . fchon fo oft von unfern Hydrologen und Thermogra- phen mit Schwefel und Schwefelgeift (die doch beide _ himmelweit von einander und von jenem wie Tag und Nacht verfchieden find) confundirt und verwech- felt worden. Und endlich, eben dasjenige göttliche Ehrb, Beirr, B. 1. 13 Gna- 1 fe. ®. 8 a ‚deffen vernüptfiiger Gebrauch fchon fo vielen taufend Lahmen, Verwundeten, mit Fifteln, offenen Schäden, Ausfatz, Schorf, Krätze, u, f. w. behafteten Kranken ihre verlohrne Gefundheit ° wie- - der gefchenket hat. Der zweite Beftandtheil diefes Brünnens ift das Kochfalz, welches, wie genugfam bekannt ift, aus dem mineralifchen Alkali und der Kochfalzfäure‘ ZU- fammen gefetzt if. Me Der dritte Grundftoff diefes Waffers ift ein un- ter dem Namen Caix- falita bekanntes Neutralfalz, das aus der mit Kochfalzfäure gefättigten Kalkerde befteht, und bei einigen Mineralogen ; auch Salzafche heifst. | er . Der’ vierte Beftandtheil ift endlich ein‘ "wenig - Gyps, ‚oder ein aus Kalk und Vitriolfäure zufammen gefetztes N eutralfalz. _ Mehreres kann ich diesmal durch meine kleinen Verfuche in diefem Waller nicht finden. “ Indeffen. “will ich doch nicht läugnen, dafs nicht noch andere Dinge darinnen verborgen fein können. Die genaue Bellikimtingles Verhältniffes die Re Beftandtheile kann ich für diesmal noch nicht liefern, weil folche nicht anders, als durch das Abrauchen » einer beträchtlichen Menge diefes-Waflers, kann an-: » . gegeben werden; und zu diefer etwas langweiligen. ‚Arbeit habe ich bis dahin ‚noch keine Stunden finden können. \ Was nun die weifse Materie anbetrifft, fo Band“ ich bei- Unterfuchung derfelben, dafs folche, nichts anders, als ein mit etwas Erde verunreinigter Schwe- N Tel, swar ‚den, \'beifdes Zerfetzung des ftinkenden Schwe£eldunttes an der freien Luft, fich von dem ‚ Waß.. TEASE 67 Waller abgefondert hat. Schmeifst man etwas davon auf eine glühende Kohle, fo bekommt man augen- blicklich eine blaue Flamme zu fehen, die fich durch ihren erflickenden Geruch fogleich verräth, und ih- ren Namen bekannt macht. Wenn etwas davon in einer Flafche der Sublimation unterworfen wird, fo fteigt fo gleich der reine Schwefel in die Höhe, und legt-fich an dem Glafe an, da indeffen die Erde nebft der halbverbrannten Chara auf dem Boden des Glafes liegen bleibt. Genauere Unterfuchungen kann ich jetzt mit diefem Brunnen nicht anftellen. Ich hoffe aber in Zukunft folchen noch befler kennen zu lernen, und werde fodann nicht erma angeln, das weitere ebenfalls mitzutheilen.. Bis dahin alfo. werden fich. meine ' Lefer, die nicht felbft .Hand anlegen wollen, mit > gefagten begnügen. _ Wir haben alfo nun in unferer Nachbarfehaft einen Gefundbrunnen, und zwar nicht von derjeni- gen ‚Art, welche Unw iffenheit und Betrug zu fol- ‚chen gemacht, fondern den Gott und die Natur felbft _ verfertigt, und mit den dazu gehörigen Eigenfchaf-. ten und Kräften‘ verfehen hat, und welcher, allem Anfchein und Vermuthung nach, den mehreften un- ferer Schwefelbrunnen an Würkung und Nutzbarkeit gleich kommt, ja einige derfelben wohl noch über- ‚treffen möchte. Ein Brunnen, bei dem ich das Ver- gnügen genoflen, folchen zu entdecken, und nun die Ehre habe, ihn bekannt zu machen. Hannover, 1779, Sept. | - | TER Botanifche Zurechtweifungen. Sr Nos Naturam fequamur, et ab omvi quod abhorret ab ipfa, oculorum auriumque comprobationc fugiamus. x ? f Cicero, 1) Ar: pumila Linn. ift weiter nicht, 'als defleiben - mit Uftilagine verdorbene Agro- ftıs itolonifera. , Ich kann diefe beiden Pfanzen auf einer und eben derfelben Wurzel vorweifen. wa Aira ‚aquatica multiflora Linn. ift von deffen: Aira aquatiea billora’keine Abart, fondern eine Eu verfchiedene Species. 3) Carex uliginofa Linn. if nichts ie als defien Schoenus compreflus. 4) Equifetum caule florigero nudo, fterili verti- cillato, radiorum quadraginta Hall. hift. n. 1675, fteht noch nicht bei Linne, am allerwenigften aber ift es deffen Equifetum Auviatile, ungeachtet es diefe - beiden Herrn zu glauben fchienen. Wer Helvetien and Schweden, Cafpar Bauhin und Burfer, Haller ‚ und Linne zugleich kennt, wird yermutlinn mit mir einerlei Meinung fein, 5) Equifetum Imofum N in eine Abart von EN deflen Equifeto, fluviatili, nicht aber, von feinem - Equifeto paluftri, von welchem letztern es fo fehr, als immer ein Wolf von einem Fuchfe, ein Pferd von einem Efel, und ein Haafe von einem Kanin- chen, verfchieden if. ee : = TA 69 6) Ifoetes lacuftris Weigel. flor. 673, Subularia aquatica Kölpin. fuppl. 113, Vegetabile frudtificatione "mufei, foliis plantz, oder Novum Genus, anthera pedunculo radicali infidente, in planta graminea Wei- gel. obf. n. 26, t. 2, f. 7, find alle zufammen nichts weiter, als die neulich aus dem Saamen aufgegange- nen Pflänzchen des Junci- bufonii L. =) Lichenaftrum filicinum, pulchrum, villofum Dill. mufe. p. 503, t. 73, f. 35, und Jungermannia ‚ eiliaris Linn. find zwei ganz verfchiedene Pflanzen. 8) Rumex anthoxanthus Murray prodr. p. 52, Mönch. hafl. n. 308, ift die nehmliche Pflanze, wel- che ich an dem Ufer der Nordfee gefammelt, und . "mit dem Namen Rumex maritimus Linn. bezeichnet habe. 9) hans fpicis gemellis, obefis Hall. gött. p. 57, Murray prodr. p. 40: heifst beim Linn& Sch&nus fufeus. 10) Senecio foliis tomentofis, imis femipinnatts, fuperioribus lingulatis, amplexicaulibus Hall. gött. p. 302, Willich obf. n. 133, Murray prodr. p. 71, ei die Linneifche Cineraria paluftris. Hannover, 1779, Okt. \ w ger In Nachricht an das Publicum, betreffend die e _ Herausgabe meines Phytophylaciums. - Cognitione Specierum unieikue omnis folida Ernie phy- fica, oeconomica, medica, immo omnis vera ı Cognitio, ‚humana. © Linne. U: den verfchiedenen Hülfsmitteln, Pflanzen ficher und gefchwinde kennen zu lernen, ift gewifs eines ‚der erften und vornehmften ein gutes Phytophylacium, oder eine unter dem Namen Her- ‚ barium vivum bekannte Sammlüng ken on Setrockneter Pflanzen. Nichts würde leichter fein, -als diefes mit vie- len Gründen zu beweifen, und den grofsen Nutzen, welchen fchon fo manches Phytophylacium zu ver- ' fchiedenen Zeiten den Botäniften geleiftet hat, dar- zuthun, und den Lefern vorzulegen. Da aber, mei- nes Wiffens, das gefagte bis dahin noch kein Pflan- ° zenkenner geläugnet hat, fondern folches von allen, ' als eine der erften Wahrheiten und Grundartikel der Pflanzenkunde, angenommen worden: fo würde es | - fehr überflüfig fein, diefes hier noch weitläuftig zu ' beweifen und zu bekräftigen, befonders nun, da ich den ohnehin etwas engen. Raum zu andern Sachen . nöthig habe. Sollte wider Vermuthen fich in Zu- ‘kunft jemand finden, welcher von der Wahrheit, meines Satzes noch nicht: völlig überzeuget wäre, fo empfehle ich demfelben blofs die Schriften eines ‚Hallers, Linnes, Adanfons und Gleditfchens nachzu- lefen, | BR - u V.:— „1 lefen, fo werden ihn diefe vermuthlich fchon bald eines Beflern belehren. - *%) So wahr aber und aufler allem Streit das. ge- fagte ift, fo gewifs hingegen ift es auch, dafs die mehrften diefer Phytophylacien fich, leider! in ei- nem fehr fchlechten: und bedauerlichen: Zuftande be- finden. Einige, deren Befitzern es an Gelegenheit. gefehlet, felbft botanifche Reifen anzuftellen, und die fich alfo blofs mit demjenigen begnügen mufsten, was *) Denen zu gefallen, welche etwa nicht felbft mit diefen Werken verfehen find, will ich doch ein paar Stellen daraus abfchreiben, und folche hier mitcheilen, Ingens certe fuerit adminiculum, fi vel Hortus firpi= bus inftrudtior ad manus fuerit, vel Confiliis uci licear viri harum rerum periti, vel frui Herbis fiecis ab aliquo infigni rei herbarix feriptore colledtis. Subito enim hac ratione perficiuntur lites, ex folis feriptis zgre (zpe, con- ponend«. Haller. opuft. bozan. 2.72 & 3 . x z _ Herbarium preftät omni fcone, neceflatium omni Botanico, ! WR 25 | “er Linme philofoph, botan, $ ır, Les Erbiers fourviflent encore un moieu tr&es- comode d’etudier la Botanike, ou de fe rapeler d’anciedies eonoif- fancess ce font des Jardius vivans m&me pendant I’hy- ver, qu’on peut confulter a toute heure, & qui facilitent la comparefon du plus grand nombre de Plantes qu’il et ‚poflible, I RER RAN | Adanfon famill, des plant. part, ı, pref. p.149. Eine aufrichtige und mit Genauigkeit gemachte wohl getrocknete Pflanzenfammlung, bei welcher die natürliche Stellung nicht verändert worden ift, hat aus leicht er- weislichen fehr wichtigen Gründen bei derfelben fehr viele Vorzüge vor manchen zeither oft verfuchten Artey ‚der Pflanzenabbildungen, u re .. . Gleditfch.nürzl, befund, Pflanzen, Band us Vorr, S, 18. E4 7 was ihnen etwa andere aus Gnade und Barmherzig- ‚keit zufandten, find mangelhaft, und enthalten meh- rentheils folche Stücke, "welche zu unrechter Zeit gefammelt, fchlecht ausgewählt, und über. diefes noch öfters böfe getrocknet worden. Andere hin- gegen find von Anfängern verfertigt, denen es ge- whnlich noch an genugfamer Kenntnifs fehlet, Pflan- zen gehörig zu examiniren ; diefe find alfo, wie na- türlich, mit unrechten Namen belegt worden, und. dienen demnach, anftatt zum Zurechtweifen, mehr zur Verwirrung und Betriegerei. Ich könnte von beiden Arten diefer Herbarien genugfame Beifpiele anführen, fo wie esmir denn ebenfalls nicht fehwer ‚werden follte, zu zeigen, wie fich oft blofs: durch ein fchlechtes Phytophylacium eine Menge Fehler in die Botanik eingefchlichen haben, ja fogar da- durch Zank und Streitigkeiten unter den gröfsten Botaniften entftanden,, die zuweilen nicht eher ein Ende genommen, als bis der Tod folche gefchloffen heit der Urfache eines folchen Krieges fich durch den Augenfchein überzeugen konnte. Allein, ‘da ich durch diefes allzuweit von meinem Zweck 'ab- kommen würde, fo übergehe HER folches Rena mit Stillfichweigen. | Schon öfters Hal deswegen eingkäeee * Pflanzenliebhaber bei mir den Wunfch geäufsert, dafs man könnte, gegen billige Bezahlung, ‚gut ein- ' gelegte und mit zuverläfsigen und fichern Namen . bezeichnete Pflanzen zu kaufen bekommen, fo wie man andere botanifche Hülfsmittel, z. B. Bücher, XKupferftiche, Saamen,: Bäume u. f. w. fich anfchaf- fen kann. Ja ich mufs bekennen, dafs ich diefes wohl felbft fchon lg rg habe, und befonders s ur Ferals- ! % ‚hat, und deren wahre Natur keiner einzufehen ver- ‚ mochte, als derjenige, welcher von der Befchaffen- Sare 73 alsdenn, wenn ich gefehen, dafs mein Phytophylacium durch den gewöhnlichen Weg des Taufchens fchon über 5000 Exemplare von Pflanzen dünner gewor- den ift, aber kaum wieder um 300 zugenominen hat. In Betrachtung diefer Umftände habe ich mir vorgenommen und mich entfchloffen, eine Anzahl fchöner und feltener Pflanzen, welche ich auf mei- nen botanifchen Reifen und Excurfionen theils fchon gefammelt, theils noch zu: fammeln gedenke, den Liebhabern für billigen Preis zu überlaffen. ‚Ich wünfche,‘ dafs Botaniften anderer Gegen- den meinem Beifpiele folgen, ihre vegetabilifchen Landsleute fammeln, und nach meiner Art ebenfalls bekannt machen möchten. Vermuthlich wäre die- fes ein nicht unebener Weg, von einigen Pflanzen mehrere Gewifsheit und Sicherheit zu bekommen, . die wir fonft vielleicht noch lange, miffen müiffen. Ich bin verfichert, dafs manchem mit einer folchen Sammlung, die mit Verftand und Einficht gemacht worden, nicht wenig würde gedienet fein; wenig- ftens weifs ich Jemand, welcher alle diefe Phyto- phylacia mit gröfster Dankfagung annehmen wird, und follten folche auch nur die Pflanzen feines Va- terlandes, Helvetiens, enthalten, die doch mrancherm andern noch viel weniger, als: ihm, bekannt fein werden. | | Damit aber meine Lefer fich se zum voraus einen Begriff von der Einrichtung meiner Pflanzen- fammlung machen können, fo erachte es für meine Ws Schuldigkeit, von der Befchaffenheit derfelben d das nö- thigfte hier beizufügen. _ - Es beftehet alfo das Phytophylacium hei, "tianum, wie gelagt, aus einer Sammlung wohl ge- E5 trock- i TR... Am trockneter Pflanzen, davon ich jede felbft auf ihrer Geburtsftelle, fo gut mir möglich gewefen, einge- legt.habe. Die mehrften diefer Pflanzen find folche, die entweder felten vorkommen, oder etwas fchwer “ zu erkennen find, und leicht mit anderıf verwech- felt werden, oder auch folche, die fchon oft zu Streitigkeiten Anlafs gegeben haben. Jede derfelben. liegt zwifchen ızwei Blättern gehefteten Schreibpa= piers, jedoch frei und ungekleiftert, und blofs mit. einer Nummer verfehen. _ Zehen folche Pflanzen ' machen jedesmal eine Decade aus, welche mit ei- nem gedrückten Titel und Verzeichniffe der darinn- enthaltenen Stücke. bekleidet if. Das Verzeich- nifs felbft beftchet aus einer Foliofeite, darauf die Nummer jeder Pflanze, ihr Nomen proprium, und ‚das Synonymum des feligen Ritters von Linne oder - feines Succeflors befindlich ift, auch zugleich die Geburtsftelle, wo ich.die Pflanze eingelegt habe, be- -. merket worden. Ueberhaupt, fo ‘wird die ganze Sammlung ohngefähr die Einrichtung der Flor& da- nic des göttlichen Oeders haben, nur mit dem Un- terfchied, dafs dorten blofse Abbildungen, hier aber _ die Pflanzen felbit geliefert werden. Um den Käu- ı fern das Porto zu erleichtern, fo werden ara zwei Decaden auf einmal : Was den‘ Preis anbelangt, fo vbere den Lieb- . habern allemal die zwei zufämmen le ale für einen Gulden hiefigen Caflengeldes überlaffen, | und kann die erfte.und zweite davon auf den ıfen. Jan... 1780, die dritte und vierte auf den ıfen April, die fünfte und fechfte auf den ıften Jul., die fiebende und achte aber auf den zften Od. deffelben Jahrs bei mir abgeholt werden. Verleihet mir Gott nach die- ' fem noch ferner Gefundheit, und es fehlt den Käu- fern fodann noch nicht an Luft zur Fortfetzung: fo. | | hear = Zalaı 75 "werde-ich mich bemühen, noch ferner alle drei Mo- natzwei neue Decaden zu liefern, und damit fo lange continuiren, als ich Pflanzen habe, und fich Liebha- ber dazu finden werden. Um die Käufer einigermafsen in Gewifsheit zu fetzen, und mich zugleich etwas aufmerkfam zu machen, dafs ich nicht in die Fehler unferer Ichnio- graphen verfalle, welche ihre Pflanzen öfters mit falfchen Namen belegen, und alfo das Publikum be- ‚triegen: fo verbinde ich mich, dafs, fo oft ich ein unrechtes Synonymum anführe, ich allemal jede fol- gende Decade um einen Grofchen wohlfeiler verkau- fen werde, und wenn ich der Begehung diefes Feh- lers zwölf mal überwiefen worden, fodann alle fol- genden Decaden den Käufern der erftern gratis über- laffen will. Da ich aber nicht im Stande bin, mehr als 25 . Exemplar von diefem Werke zu liefern, und alfo be- fürchten: mufs, dafs fich mehrere Liebhaber als Exem- - plare finden. möchten, und diefes eine Urfache fein ı könnte, dafs die Käufer der erftern Decaden die fol- genden nicht allzeit dazu erhielten, und folche alfo ' ein unvollkommenes Werk bekämen: fo bin ich ge- nöthigt, zum Beften der Liebhaber, bei der Abgabe der zwei erften Decaden, mir einen mit des Käufers “ eigener Hand ee Zettel, worauf deflen Name und Decas ı 2. ftehet, auszubitten. _Den er- ften April erwarte ich einen zweiten Zettel, worauf abermal der Name des Käufers, aber Decas 3, 4. gefchrieben ift. Diefen zweiten Zettel werde ich fodann mit dem erften vergleichen, und, auf .deflen "richtig befinden, ' das verlangte abgeben, den erften Zettel caflıren, diefen zweiten aber zur Vergleichung ‚mit dem dritten aufbewahren, welchen dritten Zet- 2 tel Bi 2 yz ' 76 | Tan tel ich mir den En Julius ebenfalls ausbitte, und damit ferner alfo continuiren werde. ‚Durch diefes Mittel hoffe ich in dem Stande zu fein, den Lieb- habern complete Werke zu verfchaffen , welches fonft für mich unmöglich fein würde. Jedesmal werden die Käufer der vorhergehenden Decaden den ganzen Monat, in welchem.die folgenden ausgege- 'ben werden, zum Abholen derfelben frei haben; nach Verflufs aber des letzten Tages diefes Monats müffen fie fich gefallen laffen ,. wenn ich das für fie beftimmt gewefene Exemplar an den erften und be- ften,„ welcher zugleich auch,das Recht auf die nach- folgenden erhält, verkaufen werde. -Geld, und alle diefes Werkes halber an mich ergehende Briefe mufs ich. mir Poftfrei ausbitten, weil ich damit oh- zehn: Unkoften genug haben werde. ‚ Ich wünfche, dafs durch diefe Arbeit u Gü- tes geftiftet werde, und dafs. folche dem Publico nicht unangenehm fein möge. Womit ich denn mich und meine Bemühungen den Lefern heitens empfehle. ‚Hannover, 1779, 04. ar, N Chemifche Berichtigungen. ” Mi En Be ; 1" RS se \ | . . ; } Amicus Plato, amicus Cicero, fed magis amica veritas, I) a eh Sacchari ift eine vom Herrn Scheele entdeckte Säure. Der Verfafler einer.Mo-. nographie über diefen ea hat vermuthlich | “ blofs k 5 £ AS 77 blofs aus allzugrofser Freundfchaft den Namen des Erfinders verfchwiegen, oder vielleicht auch nur zur . Erfparung des Raums das Wort Scheele weggelaflen. 2) Die fogenannte Elfenbeinerde ift nichts anders, als eine mit Phosphorfäure verbundene Kalkerde. 3) Die weifse brennbare Erde, welche fiıch in den Weinfteincryftallen befindet, und durch wiederholtes Auflöfen diefes Salzes im Wafler, oder durch die Saturation der überflüfsigen Säure deflelben kann ah- gefchieden werden, ift Kalk, welcher mit Weinftein- _fäure gefättigt ift. Ä 4) Aus Hepate volatili, oder einer Auflöfung des Schwefels in fAlüchtigem Alcali, und Queckfilber, ohne Sublimation, Zinnober zu machen, findet mam fchon, nebit der Erklärung, in den 1740 zu Berlin. von Zimmermann herausgegebenen chemiichen Vor- lefungen des feligen Neumanns, ‚petarh ohne Träume und ohne Hypothefen, 3) Die Entdeckung, dafs Knochen eine mit der . Phosphorfäure verbundene Kalkerde find, die Me- thode diefe Säure davon abzufcheiden, und daraus ei- nen Phosphorum zu bereiten, ift man dem Herrn Scheele fchuldig, wie man folches aus deflen an ‘ Herrn Gahn gefchriebenen und nachher ADREREU cken Briefe deutlich fehen kann, 6) Soda tartarifata der fchwedifchen Pharmacopaz ift und bleibt ein Seignettfalz, welches, wie das or- dinaire, aus den beiden fixen Alcalien und der Wein- fteinfäure beftehet, und deswegen diefem auch fo gleich ift, dafs weder Chemiften noch ihre Ueberfez- zer diefe beiden WEDER von einander ep eden können. u i / ) 8 7). Das unter dem alchemiftifchen Alu en Sad Mercurii auspofaunte Salz ift nichts anders, als Hy- drargyrum acetatum, oder ein aus Queckfilber und. Eflig. beftehendes Mittelfalz, deffen Bereitung man ‚kurz und gut bei Baume, Macquer, und mehrern' Schriftftellern diefes Jahrhunderts, ja, wenn ich nicht irre, auch fchon in Schweinlederbänden findet. 87 Trartarus tartarifatus ift ein mit Weinfteinfäure _ gänzlich gefättigtes Pflanzenalcali, oder, wenn man ‘ will, ein mit Pflanzenalcali faturirter Weinftein , „nicht aber ein mit der Weinfteinfäure übergefättigter "Weinftein. \.07 | : Ka } 9) Der ahtariıs tert: wel man bei, ' der Bereitung der Weinfteinfäure erhält, ift in allen. ‚Stücken dem nach der ENOLUHENeN Weife verfer- tigten gleich. > der Königl. Akademie der Wiifenfchaften in Stock- E wo. Weinfleinfänre ift keine Erhuding 8 Ads; ; jundten Retzius, fondern des Apothekers Scheele, - welcher feine Verfuche und Erfahrungen hierüber. holm übergab, die aber folche mit der Marggrafi- fchen Zerfetzung des Weinfteins. für eins hielt, und alfo ungedruckt liegen liefs. Herr Retzius bat fich den Auffatz bei Herrn Scheele aus, frifchte folchen A ven wenig. auf, und übergab folchen, mit Bewilli- - gung des Herrn 'Scheele, zum zweiten mal an be- nannte Academie, da er dann die Ehre hatte,, in ihre. AN eingerückt zu werden, ® Hannover, 1779; Nov. N are 79 ai Auszüge nützlicher Briefe. Siebenter Brief. or einiger Zeit berichtete ich Ihnen, mein werthefter Freund, die von mir gefundenen Beftandtheile der Molybd&n& (Molybdena membra- , nacea, nitens Cronftedts Mineralogie $ 153), und fagte Ihnen, dafs diefes Mineral aus einer eigenen - Säure und Schwefel beftehe, zeigte auch damals zu- gleich an, dafs das ordinaire Waflerblei oder die Plum- bago, welche von den Mineralogen auch Molybdzna genanntwird, von der oben erwähnten oder wahren Molybdena in ihren Beftandtheilen fehr verfchieden fei. Diefen Unterfchied habe ich nun in einer un- ferer Wiilenichaftsakademie mitgetheilten Abhand- lung weitläuftiger ausgeführet. Ich will Ihnen das - merkwürdigfte daraus abfchreiben, gelegentlich aber die in dem dritten.Quartal von diefem Jahre bereits abgedruckte Memoire nächfenden. ‚Das reine ‚Waflerblei oder die Plumbago (Mo- lybdzna textura micacea & grannlata Cronftedts Mi- neral. $ 153 ) wird weder von den concentrirten noch diluirten mineralifchen und vegetabilifchen Säu- - ren angegriffen. Die Arfenikfäure ift blofs die ein- zige, welche, nachdem fie mit ftarkem Feuer vom Waflerblei getrieben wird, fich wieder in Arfenik reduciret. (Ich will beim Schluffe zeigen, dafs diefe - Reduction keinesweges dem Phlogifton der Hitze zu- zufchreiben ift.) Weder der Salmiak, Mercurius fublimatus, noch der Schwefel werden in der Sub- ' _ limation vom Waßferblei verändert; wird es aber. mit . Vi- N DIr6 Pu \ sa aan vitriolifirtem Weinftein in einem verdeckten Tieeet ‚ftark gefchmolzen, fo entftehet eine Schwefelleber, Der im Feuer bereitete Bleikaik wird dadurch wieder hergeflellt, das Vitrum Antimonii aber wird nicht reducirt, welches ich der geringern Anziehungskraft welche diefes Glas zum Brennbaren hat, zufchreibe; . denn wenn man geriebenen Spiefsglaskönig mit Blei- ‚glas zufammen fchmelzt, fo wird letzteres. reducirt, und ein braunes Vitrum Antimonii fiiefst über dem Bleikönig. Mit reinem Küchenfalze deftillirt, wird’ gar keine Spur von Säure ausgetrieben, obgleich ein berühmter Schriftfteller vom Gegentheile erwähnet. Mit Salpeter entzündet fich die Mifchung, fo bald der Salpeter in der Retorte zu flieflen und zu glühen an- _ fängt, Wird ein Theil zart geriebenes Waflerblei mit N vier Theilen Saipeter in einen glühenden Tiegel 'ge- worfen, fo entzündet fich die Mifchung heftig, und fängt an ftark zu fchäumen. Im Tiegel refliret eine fchwarze glänzende Maffe, welche noch viel Waffer- blei enthält: W. itd ein Theil Wafferblei mit fechs “.. "Theilen Salpeter verpuft, fo hat das Refiduum mit | dem vorigen gleiches Anfehen. Mit acht Theilen, reftirt in der im Tiegel zurück gebliebenen Mafle, auch noch etwas unzerftörtes Wafferblei. Wer- den alle diefe Refidua mit heiffem Wafler ausgelaugt, fo erhält man eine alkalifche Solution, und das noch unzerftörte Wafferblei bleibt im Filtro zurück. Diefe alkalifche Auflöfung: enthält weder etwas Hepati-, fches noch Vitriolfäure, zum Beweife, dafs in reinem _ "Wafßlerblei kein Schwefel zugegen ifl. Wird aber ein Theil von unferer Plumbagine mit zehn Theilen _ Salpeter detonirt, fo erhält man, nachdem es einige Minuten im Flufs geftanden, eine weifse alkalinifche. Maffe, und ift demmach das Wafferblei nun gänzlich zerflöret worden. Diefes Alkali in Waffer aufgelöft, läfst- ‚etwas röthliches Pulver fallen, welches, wenn | u | eine Gere 81 eine Unze Waflerbleirmit zehen Unzen Salpeter ver- puffet worden, nach der Auslaugung und Trocknung 15 Grane wiegt, und gröfstentheils Eifen(afran- ift. Wird die Lauge mit Vitriolfäure gefättiger,, fo effer- vefcirt es ftark! 'Sammelf man die entwickelte Luft und unterfucht fie, fo findet man, dafs folche Luft- fäure ift, welche mit ein wenig Salpeterluft (Acidum Nitri phlogifticatum) gemifcht ift. Wird die Lauge filtrirt und zur Cryftallifation hingefetzt, fo erhält inan nichts anders, als vitriolifirten Weinftein ünd ein wenig Sälpeter. Während der Effervefcenz gela- finirt dieganze Mifchung. Wird die im Filtro zu- rück gebliebene Gallert ausgewafchen, fo findet fich, dafs-folche kiefelicht ift; es ift aber diefer Kiefel bloß, ° vom Tiegel herzuleiten, denn als ich die Verpuffung in einem: eifernen Tiegel anfteliete, gelatinirte mir die Lauge gar nicht. _ | Wird zart geriebenes Wafferbici unter der Muf- fel geröftet, fo gehen go bis go Procente verloren; das Reflirende ift ein Eifenkalk. Diefe Calcination - gehet aber fehr langfam von ftatten, und ift das Mi- _ neral frei'von Schwefelkies, fo giebt es während der Röftung gar keinen Geruch von fich. Zu glauben, dafs das verflogene lauter Phlogifton fei, wäre gewifs . zu eilig gefchloffen; denn es fcheinet nicht möglich. » zu fein, dafs fo wenig Eifen eine fo grofse Menge Phlogifton folte binden können, befonders, da es hier fo gar in weit gröfserer Menge, als in den Holzkoh- len, vorhanden ift, denn zu einem Theil Kohlen find fünf Theile Salpeter fchon zulänglich , folchen gänz- lich zu calciniren. Ich war alfo auch begierig zu ‚wiffen, ob in dem Rauche, der bei der Verpuffung _ des Wafferbleies auffteiget, etwas befonderes möchte enthalten fein. Deswegen wurde in eine glühende » - irdene Tubulatretorte nach und nach eine Mifchung Ebrb, Beirr, B. 1. F | von / 2 82 ’ | ki aa a von W ae Me: und Salpeter getragen, da denn end- lich der vorgelegte grofse Recipiente inwendig mif einer weifsen Haut überzogen wurde. Nachdem ich diefe Materie oder Blumen mit der gröfsten Genauig- x keit unterfuchet hatte, fand ich, dafs folche blofs aus Saipeter beftanden. Sie können wohl gedenken, wer- thefter Freund, wie emfig ich mich hier nach“ der Materie umiahe, weiche fo viel Phlogiften ‘in mei-. nem Waflerblei feflelte. Endlich merkte ich, dafs es nichts anders, als die Luftfäure, fein Konnte, von welcher zuvor bei der Sättigung der Lauge erwähnt worden, Ich mifchte in diefer Abficht 15 Gran gerie-' benes Wafferblei mit 4 Scrupeln Salpeter, that fol- che in eine kleine gläferne Reforte, vor welche eine ‚ luftleere Blafe gebunden worden, und legte folche auf giühende Kohlen. Nachdem die Detonation ge- 4 fchehen, fand ich in der Biafe eine Luft, welche eben den Raum als 36 Unzen Waller einnahm. Das Kalk- wafler abforbirte einen Drittel von diefer Luft. Es ift demnach ganz en dafs das wi Luft- an ‘ fäure enthält, | | GL Da ae auch Jemand einwenden könnte, dafs, diefe Luftfäure vom Salpeter herkäme: fo dienet dem- felben zur Antwort, dafs fodann mit allen Subftan- zum’ Vorfchein kommen müfste. Diefes gefchiehet aber nicht.‘ Eine halbe Drachma Zinnfeil mit zwä Drachmen Salpeter auf vorhergehende Art in einer - ‚ Retorte detonirt, geben in der Blafe eine Luft, wel- ' che den Raum von 41 Unzen Wafler einnimmt, die a aber nicht die geringite Spur von Luftfäure enthält. Eine Drachme fein pulverifirter' Spielsglaskönig mit zwei Drachmen Salpeter verpuft, geben eine Luft, die den Raum von 8 Unzen Wafifer ausfüllt, aber‘ auch diefe Luft enthält keine Luftfäure. Mit Schwe- | fe u OL 4 — “zen, welche mit Salpeter verpuft werden, Luftfäure , | Sa Kp 83 fel entftehet auch keine Lüftfäure. Das Alkalı bei dem Zurückgebliebenen in der Retorte enthält auch keine Luftfäure. Dem ohngeachtet dachte ich doch auf Mittel, das Waflerblei ohne Salpeter zu decomponiren. Ich mifchte deswegen Calcem Mercurii mit zartgeriebe- nem Walflerblei, und reducirte das Queckfilber in ei- ner. kleinen Retorte über glühenden Kohlen. Hier erhielte ich Luftfäure mit etwas Feuerluft vermifcht. Ich wiederholte darauf den im Anfang diefes Briefes erwähnten Verfuch mit der Arfenikfäure und geriebe- - nen Wafferblei. Ich fammelte nemlich während der Reduction des Arfeniks die Luft in einer vor den Re- tortenhals-gebundenen leeren Blafe, und erhielte hier lauter Luftfäure und garkeine Feuerluft, da man doch blofs die letztere erhält, wenn man die Arfenikfäure mit der Hitze allein in Arfenik reducirt. Ich reducirte » auch die Bleiglätte in einer Retorte mit unferm Waf- derblei. Hier war es aber nöthig, die Luftfäure, fo diefer Kalk von der Luft angezogen hatte, erft davon zu fcheiden. Deswegen fchmelzte ich diefen Kalk in einem Tiegel, und fo bald er im Flufs war, goß ich ihn aus. Ein folcher Bleikalk oder Bleiglas effer- vefeirt nicht mit der Salpeterfäure, und folglich hat es’ auch keine. Luftfäure bei fich. Ich rieb diefes Glas ‚zu Pulver, mifchte es mit Wafferblei, und redueitte es in einer kleinen gläfernen Retorte, und erhielt auch » hier einen guten Theil Luftfäure in der Blafe. In der - Detftillation mit dem cauftifchen fixen Alkali verhält fich das Waflerblei wie die Kohlen, denn ich erhielte in der Blafe eine brennende Luft, und das Refiduum - in der Retorte effervefcirte ftark mit Säuren. Ich habe mich alfo überzeuget, dafs da überall bekannte Wafferblei oder Reifsblei eine Art Schwefel F p' oder a 84° ee. en oder mineralifche Kohle fei, welche aus Luftfäure und vielem Phlogifton zufammen gefetzt ift, und wo- zu das Eifen vermuthlich nur mechanifcher Weife bei- gemifcht, worden. Sehen Sie alfo, liebfter Freund, dafs es wirklich kein geringer Unterfchied zwifchen Molybd&na und Plumbagine if. Warum will fich aber das Wafferblei nicht fo, wie die Kohlen, anzün- den laffen? Solte wohl feine harte und dichte Textur deffeı? Entzündung im Wege liegen, da die fchweren Kohlen der empyrevmatifchen Oeie und des Bluts auch fehr fchwer zu verbrennen find? u. Zum Schluffe will ich Ihnen noch melden, daß _ das Refiduum infolubile vom Guiseifen, wenn folches in Vitriolfpiritu aufgelöft worden, und weiches wie. Waflerblei glänzet, fich’auch eben fo verhält, und wirklich auch Waflerblei ift. _ u ' Kiöping, 1779, Dec. 16. Da, ee Ne C. WW. Scheele. ARSIEn RE EEE NE RE N = | a eg | 18. EN, : en A i > Verfuch eines Verzeichniffes der um Han- .nover wild wachienden Pflanzen, - Feci guod potui, — peragravi, & indigenas Stirpes collegi, examinavi, difpofui, minus tämen feliciter ‚ac illi, qui foli ; Herbarum ftudio dediti, Principum munjficentia, publicis Hortis, Bibliothecis, Amicis adjuti Floras evulgant, Sg | EIN pe Scopol, ver \ I® habe die Sonntage der drei lefztern Sommer der | - Betrachtung Gottes im Pflanzenreiche gewidmet, "und zu meinem Vergnügen, in diefen von vielen - wi n N = 72:8 Mens«. x { / Fr TO nr “ Menfehen zum Faullenzen oder ‘Ausfchweifen ange- wandten Stunden, die um Hannover gelegenen Aecker, Wiefen, Wälder, Heiden, Moore und Berge, kurz, alles, wo ich vermuthete für mich etwas Angenehmes zu finden, befehen und durchgefuchet. ‚Ich bemerkte bald, dafs, ohngeachtet ich ein Fremdling in diefer Gegend war, fich dennoch die hiefige Flora gegen mich günftig, ja recht freundfchaft- lich bezeigte; denn meine Göttin liefs mich in kur- zer Zeit fo viel Schönes fehen, dafs ich befürchtete, “nicht alles in meinem Gedächtniffe behalten zu können, - und mich deswegen entfchliefsen mufste, das Merk- würdigfte davon durch die Feder meiner Vergeislich- keit zu entreifsen und zu meinem künftigen Gebrauche aufzuze ichnen. | | Ein guter Freund, veelcher diefe Auffätze bei mir von ohngefehr zu Gefichte bekam, bat mich, aus diefen Papieren einen kleinen Auszug zu machen, oder doch wenigftens den Liebhabern der Pflanzenkunde nur ein Verzeichnifs der um feine Vaterftadt von mir „gefundenen Pflanzen durch den Abdruck mitzutheilen._ Ich verfprach meinem Freunde, diefes letztere Anfu- ‚chen in Erfüllung zu bringen; und liefere nun alfo hier in diefen Blättern, was derfelbe von mir begehrte. Man wird ohne mein Erinnern fehen, dafs ich in diefem Verzeichniffe der Ordnung meines ehemali- ‘gen Lehrers von Linne gefolget bin, auch diesmal nur diejenigen Pflanzen, welche von ihm in feinen Schriften ‚aufgenommen worden, angeführet habe. “Alle hiefigen Gewächfe alfo, die bei Linn&nicht ftehen, und theils bei andern Botaniften fchon zu finden, zum Theil auch wohl ganz neu find, habe ich für die- “fes mal noch ausgelaffen, behalte mir aber vor, folche . künftig ebenfalls anzuzeigen. i ® E3 LO ol # “n - u A eÄ Von einigen Arten habe ich auch die hier wach- ‘fenden Scheinarten, Halbarten oder Subfpecies ange- führt, wenn fich folche nemlich bei Linne angezeigt fanden. Ich habe folche, gleich den Arten, mit de- ', fen Trivialnamen bemerkt, und wo zu diefen noch keine Linnäifchen exiftirten, bin ich fo frei gewefen, einige zu verfertigen, und folche mit den griechifchen ' Buchftaben zu vertaufchen. Hoffentlich habe ich diefe fo gemacht, dafs jeder, auch ohne Definition, mich verftehen kann, und wiffen wird, was für eine Pflanze ich damit gemeinet habe; wenigftens dünkt mich, dafs folche zum täglichen Gebrauche befler, ‚als jene Zeichen, fein werden. Wenn ich einmal meinen Phytopinacem Linndanum abdrucken laffe, fo ‚werde ich fuchen, alle die von mir gefehenen Linnei- Schen Subfpecies ‚ fo gut mir möglich, zu definiren, ‚auf die Weife, wie Linne folches fchon felbft bei ei- nigen Pflanzen, z. B. dem Mnio ferpyllifolio und mehreren, gethan, und damit den THE Aus gemacht hat. ER ı- Gerne he r auch die hier re var rietäten oder Spielarten angezeigt haben; da aber die- mufste ich folche für ale mal noch weglaffen. = Eben Hiefes if auch die Urfäche,. dafs a bei | '\ jeder hier gefundenen Pflanze von mit bemerkte Wachsthumsttelle unangezeigt gelaffen habe, fo Geste ich folche auch aus meinem. Auffatze abgefchrieben, ‚und mitgetheilt hätte... Ba Anfangs war ich hob Willens, Nomina’ ua | maceutica und «conomica beizufügen; da ich aber bedachte, dafs allen unfern wahren und rechichat.- \ nen Apothekern, Gärtnern und Landwirthen die Lin-. j : 8 ! “ & nei- ) fes nicht ohne Weitläuftigkeit gefchehen konnte, fo TA 87 neifchen Trivialnamen eben fo bekannt, als ihre Ufualnamen, find, fo habe ich auch diefes unterlaffen. Meine Excurfionen habe ich nicht weiter, als drei Meilen von hiefiger Stadt, ausgedehnet, welchen Weg ein Liebhaber der Botanik in einem Tage be-' quem und mit Vergnügen hin und wieder gehen kann. Wenn alfo diefes Verzeichnifs nicht die Pflanzen- menge von Floren grofser Länder enthält, fo wird man fıch darüber nicht zu verwundern haben. Sollte ich in das Künftige hier noch einige Pflan- zen finden, welche ich in diefem Verfuche vergeffen | ‚habe anzuführen, oder die ich aus Mangel der Zeit ‚bisher um Hannover noch 'nicht angetroffen habe, fondern. 'bei genauer Unterfuchung erft entdecken werde, deren Anzahl vermuthlich nicht geringe ift: fo will ich folche jährlich in einem Beitrage nachholen, , in diefem Magazin bekannt machen. ' Denjenigen, welche nach mir einmal diefe gött- lichen Gefilde durchwandern, um aus den fhbnen Werken des allmächtigen Schöpfers diefen grofsen 'Baumeifter und Künftler felbft kennen zu lernen, de- nen wünfche ich eben das Vergnügen, eben die Zu- » friedenheit, die ich bisher in diefer Befchäftigung ge- ‘ \funden und genoflen habe. Womit ich denn mich ' und meine. vegetabilifchen Hannoveranerinnen allen ‚hiefigen Naturliebhahenn beftens a » > Monandria. - - Monogynia. 'Hippuris ‚ vulgaris. 'Monandria. Digynia. ; '.KCallitriche !verna. autumnalis. "E PAHMTUNI Dian- 88° 8 Diandria, 22 ILICRE } Veronica der Gratiola - „Utricularia . _ Verbena Lycopus n Diandhria. Anthoxanthum | "Triandria. . .. Valeriana + re Schenus v “ Cyperus x z . lutetiana. ‚alpina. “ oficinalis. . Terpyllifolia. Beccabunga. Anagallıs. fcutellata. Teucrium. montfana. Chamedrys. agreftis. arvenfis. hederzfolia. triphylla - verna. ' ofhicinalis. vulgaris minor. “ officinalis. - eUrOPzus. _ Digynia. odoratum. Monogynia. dioica. officinalis. Locufta - Pfeudacorus. fufcus. compreflus. albus Aavefcens. fufeus. & SFR 2 u; : | Monogynia, ! olitoria. » "x. £ Seirpus ’ Eriophorum - -Nardus Triandria. Phalaris Panicum _Phleum ‚Alopecurus -. Milium Agroflis ATE 89 palaftris. cefpitofus. acicularis. fluitans. lacuftris. fetaceus. maritimus, fylvaticus. vaginatum. polyftachyon. ftricta. Digynia. arundinacea. verticillatum. glaucum. viride. / Crus galli breviariftatum. longiariftatum. fanguinale. pratenfe. , nodofum. pratenfis. agreftis: geniculatus. effufum. Spica venti. arundinacea , canina. ftolonifera. capillaris. aquatica _ biflora. multiflora. cefpitofa. - fe flexuofa. 7 montana. nt, 2.4 . — u w Aira ’ K 4 Melıica Briza Dacdtylis Cynofurus Feftuca - Bromus Avena | canelcens, ; ı.v .- PIECox. Men caryophylilea. nutans bifora. Ä uniflora. cxrulea. | aquatica. trivialis. anguftifolia. pratenfis. annua. comprefla. nemoralis. criftata. media. glomerata. criftatus. ovina. rubra. duriufcula. myurus. decumbens. elatior. fluitans. _ = fecalinus. mollis. inermis. afper. fterilis. arvenfis. ) \ tectorum. Ne giganteus. trilorus, pinnatus. . ” elatior. ' fatua. rw Avena' / Avena ‚Arundo Lolium Elymus Hordeum Triticum Triandria. Montia Holofteum Tetrandria. Dipfacus- Scabiofa Sherardia Afperula Galium ’ nn. Plantago z Centunculus TZASE 91 pubefcens. flavefcens. phragmitis. epigejos. Calamagroftis. perenne. temulentum. caninus. s europzus. murinum macroftachyum. microftachyum. repens. Trigynia. fontana. umbellatum. ‚Monogynia. fullonum fylveftris. pilofus. Succifa. arvenfis. . columbaria. arvenfis. odorata. paluftre. uliginofum. verum. Mollugo. fylvaticum. I er boreale. Aparine. major. media. lanceolata. minimus. ” er > Sanguiforba ofheinalis. £ , Counus. \- ' fanguinea. Unardia _ ° paluftris. ; ‚Alchemilla vulgaris. Tetrandria. Digynia. Aphanes arvenfis. } Cufcuta. . Seuropza. _ - i ) Epithymum. . 3: Tetrandria. Tetragynia. er uklexr ©} Aquifolium. 'Potamogeton natans. - perfoliatum. f lucens. | . crifpum, gramineum. marinum. pufillum. Sagina ° - procumbens. Pentandria. _Monogynia. 'Myofotis , fcorpioides _arvenfis” ei er a Dalai, 2y Lithofpermum oflcinale. I. Si arvenfe. _ purpurocerul. Anchufa officinalis. - Cynoglofum officinale. Pulmonaria offcinalis. ya ‚ Symphytum offieinale. Afperugo procumbens. Lycopfis : arvenfis. Echium - vulgare. Primula veris officinalis. - | elatior. ° 7 ni. Menyanthes Hottonia Lyfimachia Anagallis Convolvulus Pi Campanula Phyteuma Samolus Lonicera Verbafeum Datura Hyofceyamus Atropa Solanum : - Rhamnus Evonymus Ribes Hedera Illecebrum - Glaux Vinca trifoliata. paluftris. vulgaris. :nemorum. Nummularia. arvenfis. arvenfis. - fepium. rotundifolia, Rapunculus, perficifolia. - rapunculoides, Trachelium. glomerata. fpicata. - valerandi. Periclymenum. Xylofteum. Thapfus. nigrum. Stramonium. niger. Belladonna. Dulcamara. nigrum catharticus. Frangula. europxus nigrum. - Uva crifpa.’ Helix. 'verticillatum, - maritima. mingr. vulgatum. villofum. 93 tenuifolius. vuigare, x 94 "Pentandria. Afclepias Herniaria Digynia. Vincetoxicum. glabra. Chenopodium Bonus Henr. Ulmus‘ Gentiana Hydrocotyle, Sanicula Tordylium ‘ Daucus .. Conium Selinum Peucedanum Heracleum Angelica Sium Silon Oenanthe Phellandrium urbicum. rubrum. murale. - album. viride. hybridum. glaueum. polyfpermum. ‚campeftris. Pneumonanthe. Centaurium' Amarella. campeftris. ciliata. ‚Cruciata. filiformis. vulgaris. europza. Anthrifeus.. : Carota. maculatum: ' paluftre. _Carvifolia. Silaus. Sphondylium. \ fylveftris.. ‚latifolium. auguftifolium. inundatum. fiftulofa. aquaticum. procerius. pumilum.. vr or - / — Cicuta Aethufa f Scandix Chzrophyllum Sefeli Paftinaca Carum Pimpinella Apium Aegopodium Pentandria. Viburnum Sambucus Corrigiola Alfıne Pentandhria. Parnaflia Pentandria, Statice ‘Linum Drofera Pentandria. Myofurus, re virofa. ‚ Cynapium. Pecdten. {ylveftre. bulbofum. temulum. annuum. fativa. Carvi. Saxifraga magna. graveolens. Podagraria. Trigynia. Opulus. ‚Ebulus. nigra racemofa. littoralis. media, Tetragynia. paluftris. Pentagynia. Armeria catharticum. Radiola. rotundifolia. ‚longifolia. | Polygynia. minimus.' u 3: poteriifolia. felinifolia. vulgaris. Hexan- Nee 96 Hexandria. Levcojum Allium Lilium Ornithogalum Comwvallaria a5 Acorus - Juncus Peplis Hexandria. -RAumex Triglochin Monozynia. ‚vernum. - | Scorodoprafum, vineale. oleraceum. -urfinum. -Martagon. luteum. minimum. : majalıs. multiflora. bifolia. Calamus conglomeratus. effufus. ; filiformis. - Iquarrofus. articulatus bulbofus. bufonius. pilofus campeftris, Portula. Trigynia. erifpus. maritimus. acutus. _ obtufifolius. aquaticus. Acetofa ‚ Acetofella. ‚ paluftre,. vulgaris. ° aquaticus. fylvaticus. "vulgaris.«, albus.. > .,% ; eg ALERT, a \ pratenfis, R z K} ' Hexandria. Alifma Heptandhria. Trientalis - Oklandhria. Oenothera Epilobium © VWacceinium A 712: Bra - Daphne Oflandria. Polygonum Oktandria. Paris ‚Adoxa | ‚Ebr. Beirr. B. 1. 4 re Polygynia. Plantago ranunculoides. Monogynia. europa. Monogynia. biennis. auguftifolium. hirfutum montanum. tetragonum. paluftre. Myrtillus. uliginofum. Vitis idea. Oxycoeccos. "vulgaris. Tetralix. Mezereum. - Trigynia. Bistorta. amphibium Hydropiper. Perficaria. aviculare Convolvulus, dumetorum. Tetragynia. quadrifolia. Mofchatellina. .@ 97 latifolia. srandiflorum. 'parviflorum. aquaticum. terreftre. ' \ latifolium. auguftifolium. f | Pr Enneandria. Butomus Decandria. Monotropa Andromeda Pyrola Decandria. . Chryfofplenium Saxifraga Scleranthus Gypfophila Saponaria Dianthus Decandria. “ Cucubalus - Silene - ‚Stellaria. Ne Arenaria ! Decandria. | Sedum - %:j z Hexagynia. umbellatus. ' Monogynia. ‚Hypopitys. Polifolia. minor. fecunda. Digynia. alternifolium. oppofitifolium. tridadtylites. annuus. - perennis. muralis. officinalis. Armeria. deltoides. | Trigynia. ve Behen. nutans. \ nemorum. Holoftea. graminea-. 'trinervyia. ferpyllifolia. rubra Pentagynia. Telephium reflexum. N atvenfis. - paluftris. fontana. ET campeftris. mmarina. album. S _ Sedum Oxalis ‚Agroftemma Lychnis Ceraftium Spergula Dodecandıria. Afarum Lythrum Dodecandria. Agrimonia Dodecandria. Refeda Euphorbia lcosandria. Prunus a Tkosandria.. Cratzgus TAT 33 album. acre. Acetofella. Githago. Flos euculi. dioica. vulgatum. vifcofum. f>midecandruin. arvenfe. aquaticum. arvenfis. pentandra. nodofa. Monogynia. europ&um. Salicaria. Hyflopifolia. Digynia. Eupatoria. Trigynia. - Luteola. Peplus. exigua acuta, heliofcopia. Efula. | Monogynia. Padus. avium. fpinofa. Digynıa. ee Oxyacantha. 'G2 lecos- 1 Br» FAR lcosandria. Trigynia. Sorbus " aucmparia. ei Icosandvia. Pentagynia. Be Pyrus | communis Pyrafter. | Malus i {ylveftris. Spir&a - Filipendula, 2 Ulmaria. Icosandria. _ Polygynia. Kol er; villofa. ; RN canina. N, al ‘ Rubus idzus. b 2 i “ cefrus.: -. ._ | fruticofus. m Ro Fragaria _ velfeg# 0... ya x fterilis. Et | Potentlla _ _ Anferina. N argentea. verna. Dr | u tepfaus. TEN ; Tormentila erecdta. Be | er Se . .. reptans. RUE Geum. - . urbanum. - 5 | EB iu Dale ET ® Comarum _ palufire, | SEE Polyandria. Monogynia. ee „Adza PN N Nifnicatar, : nigra. i Chelidonium . majus. ) -Papaver “ Argemone. x yet) SiRhasası! sn enden. at ‚Nymphza lutea. RER N ar europa _ parvifolia, | 1 = ar u IE m 5 n r = 2 Ciftus Polyandria. Delphinium Aco nitum Volyandria. Nigella Polyandria. -Anemone Clematis Thalictrum Adonis. Ranunculus S Caltha ‚Didynamia. . Ajuga IA Helianthemum, Trigynia. Confolida. Lycoctonum. - Pentagynia. arvenfis. Polygynia. Hepatica. .- nemorofa. ranunculoides. Vitalba. flavum eftivalis. ‚ Flammula. Lingua. Ficaria. auricomus. fceleratus. bulbofus. repens. polyanthemus. acris. . Januginofus. “ arvenfis. ER hederaceus. aquatilis | paluftris. Gymnofpermia. genevenfis. reptans. IOI » vulgare., ” diverfifolius. abrotanifolius. peucedanifolius. ‘ ! a: . 102 Teucrium. Nepeta Mentha Glecoma Lamium Galeopfis : Betonica Stachys Ballota Marrubium ‚ Leonurus Clinopodium Origanum Thymus Scutellaria Prunella Didynamia. “ Rhiranthus Scorodonta. Scordium. Cataria. {ylveitris. hirfuta. aquatica. arvenfis. hederacea. maculatum. album. purpureum. amplexicaule. ' Ladanum . Tetrahil Galeobdolon. officinalis. fylvatica. paluftris. zecta, N. arvenfis. nigra. vulgare. Cardiaca. Marrubiaftrum. vulgare. vulgare. Serpyllum, Acinos. ' galericulata. ‚vulgaris Angiofpermia. Crifta galli anguftifolium. ' latifolium. _ parviflorum. grandiflorum. | parviflora. grandiflora. - + humilior. Rhin- = x ‘ PER Rhinanthu. Euphrafia Melampyrüm Lathrxea -» Pedicularis Antirrhinum Scerophularia Limofella Tetradynamia. Myagrum Draba Thlafpi Cochlearia Iberis. Alyflu m "Lunaria aaa Crifta galli officinalis Odontites. criftatum, arvenfe. nemorofum. pratenfe. Squamaria,' -paluftris. fylvatica. Elatine. {purium. arvenfe. minus. Linaria. majus. Orontium. nodofa. aquatica. aquatica. Stiliculofa. fativum. paniculatum. verna. arvenfe. Burfa paftoris Coronopus. Armoracia. nudicaulis. incanum. rediviva. G4 103 elatior, major, minor. % _Pinnatifolia. integrifolia. Tetra. CE 2 5 - Terradynamia. Dentaria Cardamine Sifymbrium Eryfimum 14 —y / . Arabis . Turritis Sinapis Raphanus Monadelphia. Geranium » Monadelphia. “Malva ER | Pi Siliquofa. bulbifera. impatiens. hirfuta, - . pratenfis. amara. Nafturtium. fylveftre. amphibium Sophia. ofhicinale.‘ Barbarea. - Alliaria. cheiranthoides. thaliana. glabra. arvenfis. alba. nigra. Raphaniftrum. Decandria. - - cicufarium. {ylvaticum. pratenfe. robertianum. ‚molle... \ columbinum. - diffectum. - rotundifolium. | ‚Polyandria. rotundifolia. fylveftris. % Alcea. a paluftre. aquaticum.- terreftre. N TA 105 Diadelphia. Hexandria. ‘Fumaria bulbofa cava. folida. ; officinalis. Diadelphia. Odtandria. Polygala vulgaris. Diadelphia, Decandria. Spartium fcoparium. Genifta tindtoria. pilofa. germanica, Ononis arvenfis. fpinofa. Anthyllis Vulneraria. Orobus vernus. N | | tuberofus. | niger. | Lathyrus : tuberofus. pratenfis. fylveftris. Vicia fylvatica, 2 Cracca. , Ei n fativa nigra. fepium. Ervum tetrafpermum. hirfutum. Ornithopus . perpufillus. Hippocrepis comofa. Aftragalus glyeyphyllus. | 1. Pe ‘ Trifolium Melilotus oflic. | “u hybridum, repens. ß _ pratenfe. B alpeftre. arvenfe. [+ | G 5 ns - :, 106 Trifolium Lotus 'Medicago Polyadelphia. Hypericum Syngenefa. Tragopogon | Picris Sonchus Laduca Chondrilla Prenanthes | .. Leontodon Hieracium. > \ fragiferum. montanum. agrarium. - procumbens. Alifsrme. corniculafus. : falcafa. iupulima. | Polyandria. quadrangulare. perforatum. humifufum. monftanaum. hirfutunn. pulchrum. "Polyg. zqual.. pratenfe. hieracioides. paluftris. arvenfis. oleraceus Scariola. juncea. muralis. Taraxacum. . autumnale. ‚hifpidum. Pilofella. dubium. Auricula. murorum. paludofum. Hieracium Crepis Hyoferis Hypocheris Lapfana Cichorium Ardium Serratula Carduus Cnicus Onopordon - Carlina- Bidens Eupatorium Syngenefa. Tanacetum Artemifia Gnaphalium Conyza Erigeron are fabaudum. - umbellatum, tectorum. biennis. minima. glabra. radicata. communis, Intybus. Lappa. tindtoria. arvenfis. Janceoiatus, nutans. acanthoides. | crifpus. paluftris. acaulis. oleraceus. Acanthium. vulgaris. tripartita. cernua. cannabinum. Polyg. fuperfl. vulgare campeftris. - Abfinthium, vulgaris. ö ii S arenarium. dioicum. fylvaticum. uliginofum. {quarrofa. canadenfe. ‘ planifolium. 107 x „ Achillea 108 Erigeron. Tufilago‘ 'Senecio ‚Solidago Cineraria ° Inula i Arnica Bellis - Chrysanthemum Matricaria Anthemis _ } Syngenefia.. Coreopfis / Centaurea + erucifolius. ‚paludofus. “ dvfenterica. N - acre. 2 Parfa. u. -49: Petafites. _ e vulgaris. vifcofus. . fylvaticus.. Jacobza. farracenicus.- Virgaurea. paluftris. Helenium. britannica. Pulicaria. falicina. 2 Ka inontana #02. , pratenfis. perennis. a Leucanthemum, inodorum, I ‚corymbofum. fegetum. ‘ Parthenium. Chamomilla. - arvenfis. Cotula. Ptarmica. " . i Millefolium. Pohyg. Fruftr. Bidens. Cyanus. Scabiofa. Jacea. | Calcitrapa. Su U Syngenefia. Filago | Syngenefa. Jafione Viola Impatiens Gynandria. Orchis Ophrys alas Polyg. necef. germanieca. montana, arvenfis. Monogamia. montana, hirta. paluftris. odorata. canina. mirabilis. tricolor N olitangere, Diandria. bifolıa. pyramidalis. Morio. mafcula: militaris latifolia. -Incarnata. maculata. conopfea. Nidus avis. {piralis. ovata.ı paludofa. Monorchis. infectifera latifolia. longifolia. grandiflora erecta. procumbens. major. myodes. # enfifolia. ‚ lancitolia. 109 Sera- “ RN, ANMO Serapias Cypripedium , Gynandria. 9 Ariftolochia _ Gynandria. Arum "Calla Monecia. ».„ Zannichellia | Chara Monecia. Lemna Monecia. ‚Typha f ’ ı N “u... Sparganium . KCarex Triandyia. - AIatifolia. ! vulpina. rabra. r ur Calceolus. _ = Hexandria. ’ NER clematitis. Polyandria. 2 maculatum. | paluftris. ) Monandhia. paluftris. vulgaris. Nexilis. | Diandria.' trifulea. minor. gibba. . polyrhiza. anguftifolia, ereiium. FR eg pulicaris,’ - arenaria.. leporina. e muricata, 3 remota, elongata.. x | caneicens, | ART, paniceulata, | 73% | flava. il ee digitata. | EA montana. Carex Monecia. Littorella Betula Urtica Monecia. -Xanthium Amaranthus Monkciu. Ceratophyllum Myriophyllum Sagittaria - Poterium Quereus Fagus Carpinus "Corylus Monecıa. 1, Pisus Sa pallefcens. panicea. Pfeudocyperus. cefpitofa. diftans. acuta veficaria hirta. Tetrandria. lacuftris. alba. Alnus urens.. dioica. Pentandria. Strumarium. Blitum. Polyandria. demerfum. Tpicatum. verticillatum. fagittifolia. Sanguiforba. Robur fylvatica. Betulus. Avellana ' Monadelphia. fylvefris. IifS, nigra. ruffa. fubfufca. - - fylvatica. flavefcens. glutinofa. longipeduncul. iR brevipeduncul, * fylveftiis. ”. 2; N Pinus “. Monecia. ‚Bryenia | Diecia. Salix Diecia. Vifeum | N; Diecia. Humulus i Diecia. - Populus Diecia. Mercurialıs ' * Hydrocharis » Diecsa. Iuniperus Polygamia. - Holcus Abies. Syngenefia. -. alba. Diandria. triandra. pentandra. vitellina. fragilis. purpurea, fufca. caprea. viminalis. alba. Tetrandiia, album. Pentandria. Lupulus. Oflandria. tremula. nigra. Enneandria. _ perennis. annua, Morfus ran. Monadelphia. . communis. Monecia. mollis. > ‚lanatus. A e /alantia Cruciata. »arietaria officinalis, ‚ Atriplex haftafa. patula. ‚Acer Pfeudoplatanus. platanoides, campeftre. Polygamia. Diecia. Fraxinus excelfior, Cryptogamia, Filices. Equifetum fylvaticum. arvenfe. paluftre. fluviatile. limofum. | hyemale. Ophiogloffum vulgatum. Ofimunda Lunaria. Re regalis. Spicant. “ Pteris aquilina. | -Afplenium Scolopendrium _ofhicinale. Trichomanes. 7 | Ruta muraria. Polypodium ‚vulgare. - Phegopteris. criftatum. Filix mas. Filix Femina. | Thelypteris. aculeatum. fragile. w Dryopteris. - Pilularia ‚globulifera. Ehrh. Beitr. B. ı. HM) ‘ 114 | Cryptogamia.. | Lycopodium - | 'Sphagnum # "Phafcum Fontinalis Buxbaumia . Splachnum Polytrichum Mnium Mufci. clavatum. ıinundatum. Selago. annotinum, paluftre acaulon . fubulatum., antipyretica. aphylia. ampullaceum. commune urnigerum. pellucidum. androgynum. fontanum. paluftre. hygrometricum. purpureum. fetaceum. .cirthatum. annotinum. hornum. capillare. cerudum. pyriforme. Polytrichoides ferpyllifolium h evmbifolium, capillifolium, majus. minus. jucczfolium, juniperifolium, .Pilofum, rotundifrudtum, | longifrudtum, pundtatum. - eufpidatum, proliferum. - Mni- ala ferpyllifolium triquetrum. trichomanis, apocarpum ftriatum pomiforme., pyriforme. extindtorium fubulatum. rurale, murale, fcoparium, undulatum, glaucum, ımberbe., flexuofum, heteromallum, tortuofum.- _ truncatulum, viridulum. _ paludofum, hypnoides, zftivum, . trichodes. argenteum, pulvinatum, cefpiticium, Timplex. taxifolium, denticulatum, ‚bryoides. adianthoides, complanatum H 2 15 undulatum, virens, incanum, ithyphyllum, ulophyllum, minus, ‚ acuminatum. obtufum. Hyp- ... Kryptogamia. | n E © Jungermannia g ‚abietinum, velutinum. „biculpidata. lucens, undulatum, erifpum. triquetrum, Rutabulum. hlicinum. proliferum. parietinum. pr&longum. Crifta caftrenfis. euprefhforrme, ıduncum, corpioides. iticulofum, quarrofun, ‚oreum. BR dendroides. | alopecurum. ‚eurtipendulum.. purum: .., u. riparium. cufpidatum. fericeum. ferpens, fciuroides, myofuroides, Alse. afplenioides major, | minor. polyanthos, _ lanceolata, OR bidentata, | We 7 ‚ Jungermannia Marchantia Blafıa - Riccia Anthoceros Lichen TAn undulata. nemorea, albicans. trilobata, reptans. complanata, dilatata, tamarifcifolia, : platyphylla, trichophylla. epiphylila, pinguis. multifida, furcata, 117 'pufilla. polymorpha. hemifpherica, conica. pufilla. eryftallina, minima. glauca. fluitans. l@vis. fcriptus. atrovirens. byfioides. pertufus. rugofus. fufcoater. calcarius. ventofus, fagineus, carpineus, 2 | ericetorum flipitatus. | fefilis. H 3 Lichen candelarius; tartareus. pallefcens. fubfufeus, | ö Parellus. _ ai, centrifugus. | | faxatilis, olivaceus, erifpus. parietinus. _ phyfodes. A x ftellaris. cilHarisz”n 700; ; islandicus tenuifimus, pulmonariue. Ss furfuraceus, ; farinaceus, N calicaris. | ee fraxineus, | prunaftri. glaucus. venofus. aphtofus. eaninus. . .» | horizontalis. | “ cocciferus. | cornucopioides. pyxidatus. fimbraiatusaı u", 4 gracilis. N digitatus. | cornutus. . cha . deformis. ur aa ‚rangiferinus - alpeftris. 8.00%. Sylvatichs. »- anealsrtı AN "EN u ee. BTAFE Lichen {ubulatus. globiferus. pafchalis, plicatus. jubatus. lanatus, pubefcens. chalybeiformis. hirtus. floridus. Tremeclla juniperina, Noftoc. lichenoides, purpurea. Ulva inteftinalis, Conferva rivularis. fontinalis, builofa. canalicularis. amphibia. gelafinofa RR capillaris. | glomerata. - » Byflus .. Septica. . phofphorea. velutina. aurea. - Jolithus. candelaris. botryoides. incana, . lactea. X Cryptozamia. Fungi. Agaricus Cantarellus, H4 220 )- TASEe Agaricus | mufcarius, wi | | » piperatus. campeftris, N . fimetarius; androfaceus, guercinus. | betulinus, ! alneus, Boletus fuberofus. fometarius. igniarius. verficolor. perennis, | | ». bovinus. N ya Hydnum repandum, Phallu - impudieus. Ex, Clathrus nudus, RN ir Helvella Mitra mentzeliana, B pineti. Peziza lentifera. a cornucopioides. Be eyathoides. fcutellata. | IR, Auricula., a Clavaria pifillaris alba... +. er Re 3 Tutea | u ophiogloffoides. ENT RIRNN dioitataa 0. | is Hypoxylon. . - coralloides. faftigiata. N mufcoides. LESEN Lycoperdon Tuber. N * 2 8, k cervinum. NRREN N Ki Bovifta globiformis. ac maxima Lyco- a; IASE 121 Lycoperdon cancellatum. ’ variolofum. truncatum. £ epidendrum, epiphyllum. lichenoides. Embolus. furfuraceus. Mucedo. viridefcens. fepticus. , Hannover, 1779, Dec. 31. Mucor 9 LEINEN NEW 729728 7 | | 19. Botanifche Zurechtweifungen. — — Es nimt ein weifer Mann, Der Lehren giebt, noch lieber Lehren an. Hagedorz, Be („= cyperoides ‚medium anguftifolium, fpicis teretibus eredtis favefcentibus Mo- rif. hift. v. 3, P.242,f.8, t. ı2, f. 8, und Carex elon- 'gata Linn. find zwei ganz verfchiedene Arten, welche nicht einmal in einer Abtheilung, und hiemit noch. vie] weniger in einer Nummer, ftehen können. ‘2. Gramen cyperoides flavicans, fpicis brevibus prope fummitaten caulis Morif. hift, v. 3, [.8.t. 12, f. 16, und Carex pallefcens Schreb. fpicil. p. 66, ge- hören ebenfalls nicht zufammen. 3. Lichen fungiformis Weber. fpicil. p. 196, if ' ganz gewifs der Linneifche Lichen byfloides. | 1 ’% RR 122. ! re 4. Lichen nivalis luteus Weber. fpieil. PD: 2 238, heifst bei Linn£ Lichen juniperinus. 5. Lichen tremelloides Weifl. erypt. p. 52, und - - Tremella lichenoides Linn. find zwei fehr ungleiche Pälanzen: er 6. Die Pfanze in Oed. dan. t. 284, und Carex muricata Linn: find zwei ganz verfchiedene Arten. 7. Rofa eglanteria Münchhauf. hausv. v. 5, p. 275, Duroi harbk. v. 2, P- 336, heifst bei Linne Rofa ru- biginofa. 8. Rofa Iutea Münchh. hausv. v. 5, p. 289, Duroi harbK. v. 2, p. 344, itdie Linneifche Rofa Eglanteria. 9. Rubus Chamzmorus Linn. if ganz ficher ein Diöcifte. ıo. Vi a, album Linn. wird blofs durch den '. Miftler (Turdus vifeivorus L.) fortgepflanzt, ohnge- acht diefe Wahrheit erft neulich einer von unfern deut- fehen Schriftftellern wieder angegriffen, und durch Studierftabenerfahrung lächerlich zu machen gefucht | hat. Unter hundert Miftelpflanzen haben gewifs neun und neunzig ihre Exiftenz vorgedachtem Vogel zu _ verdanken; fo wie vielleicht unter einhundert Mitt- lern, welche bei uns ihr Winterquartier nehmen, neun und neunzig crepiren’würden, wenn der Schö- | pfer nicht durch die füfsen Beeren diefer auch in der. firengften Kälte immer grünen Staude für ihren Unter- halt geforget ‚hätte. Wir lefen alfo auch hier: der Lu Herr hat alles wohl gemacht, und die Erde u voll £ feiner Güte! ' Hannover, 1780. Jan. - % 7 TAT 123 20. Zwei neue Pflanzengattungen. Ingratus eft, qui beneficium fe accepifle negat, quod accepir: iogratus, qui dilimulat: ingrstus qui non reddit: ingra- ‚tifimus omnium, qui oblivifcitur. _ Seneca. Debemus itaque nos gratum teftari animum, & intra forum no» ftrum in recenti perennique memoria iftos retinere viros, qui falutem reipublicz noftrz pronioverunt. Linne, F ich meine, von Seiner Majeftät, unferem al- lergnädigften König, mir anbefohlene botanifche Reife durch fämtliche Churf. Braunfchweig-Lünebur- gifche Lande antrete, erfordert Pflicht und Schuldig- keit von mir, dafs ich ein kleines Opfer auf den bo- tanifchen Dänkaltar bringe. Georg, unfer gütiger König, und Catharina, "Rufslands Kaiferin, haben auf fo viele Arten ihre Na- men verewiget, dafs auch eine lange Reihe von Jahr- hunderten diefelben nicht vergefslich machen können. Wer ift wohl unter uns, der nicht die‘Verdienfte die- fer Gekrönten kennt? Euch Botaniften fordere ich jetzt befonders auf. Sagt, unter welcher Regierung hat eure Wiffenfchaft mehr zugenommen, als unter 'Georgs und Catharinens? Welcher Monarch hat je- ‚mals fo gnädig und fo kräftig die Botanik unterftützet, als unfer gütiger König? Welche Regentin hat wohl in vorigen Zeiten fo viel zur Ausbreitung und Beför- derung unferer Lieblingswiffenfchaft angewandt, als Rufslands Kaiferin? So viele Mühe ihr euch auch ge- ben werdet, fo wird es euch doch unmöglich fein, auch nur ein einiges Beifpiel aufzuweifen. dee h Wären 124 ne Wären wir denn nicht die Undankbarften des Erdbodens, wenn wir diefes alles ohne Dankfagung annehmen würden? Wäre unfer Jahrhundert nicht unwerth, in der Gefchichte der Botanik angeführt zu werden, wenn es vergeflen hätte, vor den Thron der gröfsten Beförderer der Kräuterkunde ein Dankopfer zu bringen? Ganz gewifs! ja ich behaupte und ver- fiıchere, dafs unfere Nachkommen, auch noch in den fpäteften Zeiten, uns diefen begangenen Fehler be- merken und zur ende anrechnen würden. Diefes zu verhindern, habe ich mir vorgenom- , men, noch heute aus meinem kleinen vegetabilifchen "Vermögen etwas auszufuchen, um damit meine Dank- barkeit bezeugen zu können. Bin ich nicht fo-glück- ‘lich, grofse Früchte und prächtige Blumen aus weit entfernten Ländern wilder Völker unter meinem’Vor- rath anzutreffen: fo finde ich doch vielleicht in mei- ner Sammlung Landsleute gefitteter Europäer; und gefetzt, es wären auch nur ein paar Cryptogamiften: fo hoffe ich doch, dafs unfere gekrönten botanifchen 'Mäcene diefe kleinen Gefchöpfe des weifen und all- mächtigen Baumeifters nicht verachten werden, wenn fie auch fchon nicht fo, wie dorten Salomon, fol- gehen ihre BOiAERISnE Ichenken Können. 4 4 Und was foll mein Opfer f fein? ? Esfei eine ‚Georgia und eine Catharinea! Zwei Moofe, die zwar fehon lange bekannt, und von vielen gefehen worden, deren rechte Geftalt und wahrer Unterfchied von ih- ren Anverwandten aber erft die Botaniften neuerer N ‚Zeiten entdecket haben. Ich will hier blofs ihre kur- zen Befchreibungen vorlegen; vielleicht kanicheinft, in einem befondern Buche, vollftändigere und mit eure verfehene liefern, — | f Ey Ka / Geor- — Georgia. Charatter effentialis. Periftomium guadridentatum! Charalter naturalis. Perichztium polyphyllum. | Peripodium cylindricum, BETA ‚Calyptra fubulato-conica, odto f. decemangulata, bafı octo f. decemfida. Pyxidium fubcylindricum. Sutura horizontalis. Operculum conicum, tenuifimum. Apophyfis nulla. Sporangium glabrum. Sporangidium adnatum, Ora latiufcula. Periftomium quadridentatum, connivens. Epiphragma nullum. Stylifeus longitudine rorangüi, Spora A ohola.. Species. Mnemof Be, Synonyma. Mnium ferpylli follis, tenuibus, pellucidis. Dill. -:mufc. .P, 232. Bryum alternans ; calyptra variegata & fcyphulis fo- liofis. Hall. enum. p. II$,n. 45. Mnium caule fimplici; foliis ovatis. Linn. fuec. ed. ı, n. 9r1.Schmid. icon. v. 1, p. 12. Mnium (pellucidum) caule fimplici; foliis ’ ovatis. Linn. fpec. ed. 2, p. 1574. Weiff. crypt. p. 161. Mnium caule fimplicifimo; foliis ovato-lanceolatis; ‚ {eta fungifera, foliofa. Hall. hift. v. 3. p. 56, n.1853. AR Mnium 126 | ars se Ä r Mnitm ( pellueidum) capitulo nie di- ftindto; furculis fimplicibus; primordialibus plumulofis. Neck. method. p. 233. Bryum diaphanum. Weber. fpic. p. ı2I. j a \ 3 Deferiptiones Audlorum. | ; Dill. mufe. 1. c. | - Schmid. icon. L. c. Hall. hiftt.l1.o Weifl: erypt.l.c. Fitura. Diil. mufe. t. 31, Ei. Hall. enum..t. 4, f. 8. Schmid. icon. v. I, t.3. - Hall. hi. t. 45, £. 8. Oed. dan. t. 30% Locus erlalın. Europa. Mehr als eine Art ift mir von n diefer” Gattung hiche bekannt. | Catharinea. Charaäter effentialis. Calyptra nuda. Periftomium triginta T. quadraginta- dentatum, epiphragma re | Charakter naturalis. _Perichztium polyphyllum. _ Peripodium paraphyfiphorum, prosphyfiphorum. Paraphyfes plures, geniculatz, pellucide Prosphyfes tres aut quatuor, obfcurz. a Calyptra {ubulata, nuda. Thecaphorum longifimum.. STR RN E\ RUIR ö x ; aaa 127 Pyxidium cylindrieum. Sutura horizontalis. Operculum acuminatum, longum. Apophyfis nulla. Sporangium glabrum. Sporangidium adnatum, Ora incraflata. 'Periftomium fimplex, triginta f. quadragintaden- tatum. Epiphragma periftomio connatum, expanfum. Stylifcus fporangio brevior. Spora fubglobofa. Species. Callibryon. Synonyma. X Mufeus eredtus, linarie folio, major. Vaill. parif. ‘ ‚P. 132. ' Bryum phyllitidis folio, rugofo, acuto; capfulis in- eurvis. Dill. mufc. p. 360. | Bryum capitulis oblongis, rubentibus; foliis oblongis, anguftis, pellucidis, EaBolie, ‚Hall. enum. p. 114, N. 27. Bryum (undulaturm) antheris erelttifeukie) peduneu- ' "lis fubfolitariis; foliis lanceolatis, carinatis, . undulatis, patentibus, ferratis. Linn, fpec. ed.2, "p. 1582. Weifl. erypt.'p. 196. Pollich. palat. v. 3, D. 94, n. 1005. Ä "Bryum foliis lanceolatis, ferratis; capfulis eylindii- eis, inclinatis, ariftatis. ‚Hall. hift. v. 3, p- 47; n. 1823. Bryum (phyllitidifolium) furculo fimplici; foliis “ undato- ferrulatis; primordialibus plumulofis. J _ Neck. method. p. 203. A undulatum. Weber. fpicil. p. 101. S %, De- 1 esse ‚Deferiptiones Audlorum. Dill. mufe. 1. c. | Hall. hift. 1. c. Weifl. erypt. l.e. Pollich. palat. 1. ce _ Figura. Vaill. parif- t..26,,£ 17. N ee a ne ug Oed. dan. t. 477. | | Locus natalis. Europa. Auch von diefer Gattung habe = noch nicht mehr als eine Art gefehen. | | Diefes ifts, was ich von meinen zwei Pflanzen zu fagen hatte, Ich füge felbigem nichts mehr bei, als den Wunfch, dafs der Höchfte noch ferner, zur Unterflützung und Ausbreitung der fchönften und. nützlichften unter allen Wiflenfchaften, unfern güti- gen König und jene grofse Kaiferin erhalten wolle. "Es leben diefe gekrönten Häupter bis in die fpäteften _ Zeiten gefund, immer grünend (femper virentes) und . - immer blühend (femper florentes), wie ihre Pflanzen. | Jeder Botanifte, jeder Patriote, und jeder Menfchen- | freund fage mit mir: Es gefchehe! NE Hannover, HÜRN: Mart. 19. gar 129 21, Auszüge nützlicher Briefe, e Achter Brief. | & auch diefes mal Ihre Neubegierde zu befrie- digen, mein wahrheitliebender Freund, fo haben Sie hier einen Auszug aus meinen Anmerkun- gen, welche ich über den Flufsfpath gemacht. / Sie finden alles weitläuftiger in den Abhandlungen unfe- rer Akademie, und zwar im erften Quartale diefes "Jahres. Es ift Ihnen mehr als zu bekannt, dafs die Flufs- fpathfäure von mir, als eine neu entdeckte minera- lifche Säure, im Jahr 1771 in den Schriften unferer Akademie befchrieben und öffentlich kund gemacht worden. Seit diefer Zeit fanden fich zwei franzöfi- . fche Chemiften, welche fich vornahmen, mir meine _ ‚Säure ftreitig zu machen, und unter die Non Entia chemica zu rangiren. Herr Boulanger (fo heifst fich der erfte meiner Gegner) wollte in einer befonders gedruckten Abhandlung beweifen, dafs meine Säure nur blofs eine mit einer irdifchen Subftanz genau verbundene Salzfäure wäre. Vor einigen Jahren kam auch Herr Monnet hervor. Diefer will der ganzen Welt zeigen, dafs fowohl ich, als Boulanger, fehlen, und meine Flufsfpathfäure nichts anders, als eine mit. Flufsfpath verflüchtigte Vitriolfäure, fei. Hier ha-. ben nun die Herrn Chemitten drei ungleiche Meinun- . gen, diefe Säure betreffend. Welche ift.nun die wahre? Lafst uns ihre Erfahrungen, auf welche fie ihre Beweife gründen, mit recht chemifchen Augen betrachten. Ehrh, Beitr. B. ı, ı Herr i wi 4 x N AA Be. Herr Boulanger oiefst Flufsfpathfäure in eine Siiber- und Queckfilberauflöfung; er fiehet, dafs fol- che niedergefchlagen werden; er erhält auch;fo- . wohl Hornfilber, als verfüfstes Queckfilber; folglich iit meine Säure Salzfäure! Das läfst wirklich fehr gut.‘ Aber wie viel'bekomt man von diefer Präcipi- taten? Nurfehr wenig. Welcher Chemifte -weifs nicht, dafs alle mineralifche Producdte,; welche Kalk | doch deflen Säure, bei fıch führen? Der Flufsfpath befteht hauptfächlich aus Kalk und ‚einer eigenen Säure, . daher leicht durch. Hülfe der Vitriolfäure ‚auch einige Spuren von Salzfäure können mit über- . ‚getrieben werden. Ichwill ‚zeigen, wie man diefe we- nige Salzfäure von der Flufsfpathfäure trennen kan. : Man präcipitire eine Silberauflöfung mit Weinftein- _ ‚ alkali; diefen Präcipitat löfe man in einer kleinen Quantität Flufsfpathfäure auf. Von diefer Auflöfung ‚tröpfle man in eine mit Vitriolfäure übergetriebene Flufsfpathfäure, fo viel, bis kein Präcipitat mehr zu‘ Boden fälit. Nun redtificire man diefe Säure, fo hat man eine recht reine Flufsfpathfäure, welche kein Silber mehr aus feiner Auflöfung niederfchlagen kan. Tröpfelt man diefe Säure in Kalkwafler, fo fällt von neuem ein regenerirter Flufsfpath., Herr Bou- langer meinet, wenn er die in dem Recipienten bei ‚der Deiiktiei fich jedesmal abfondernde Erde gänz- ‚lich von der Säure könte abicheiden, {o hätte er die Salzfäure ganz rein erhafchet. Nun aber entitehet DA: meiner erft erwähnten Redification 'von neuem eine “Erde in dem Recipienten; folglich folte ja - diefe zum andern mal übergetriebene Säure noch eher die Silberfolution niederfchlagen; und dennoch ge- fchiehet folches nicht. Ich fchliefsealfo blofs aus die- | fer einzigen Erfahrung, dafs Herr Boulanger fehl ge- ichoden. . Ich will nichtserwähnen von der Austrei- ‚bung ‘enthalten, gemeiniglich Spuren von Kochfalz, oder _ TARA 131 bung der Flufsfpathfäure mit der Salpeter- und Salz- fäure. Es ift wahr, nimt man recht concentrirte ‚Säuren, fo gehetesnichtan; aber mit etwas fchwäche- ‘ren, oder auch nur gemeiner Salpeter- und Salzfäure, wird man den Flufsfpath fehr gut decomponiren kön- nen. “Wie abgefchmackt läfst es, wenn man fagt: die eine Salzfäure treibt die andere aus! Doch ich will mich nicht länger mit Herrn Boulanger aufhal- ten, fondern mich zu meinem andern Gegner, dem Herrn Monnet, wenden. Diefer fonft fo berühmte Chemifte faget rein aus, und zwar gerade wider Herrn Boulangers und meine Verfuche, dafs der Flufsfpath keine. Kalkerde ‚enthalte, ja noch mehr, auch keine Säure, und dafs das nach der Deftillation in der Retorte rückfländige, _ mit mehr aufgegoflener Vitriolfäure, durch Hülfe der Deftillation gänzlich könne übergetrieben werden. Das heifst, den Gyps mit Vitriolfäure volatilifiren ! Eine Sache, die dem Herrn Monnet wohl kein Apo- thekerjung glauben wird! Ich habe in meiner Ab- handlung vom Fiufsfpath fo deutlich bewiefen, dafs deffen Bafıs eine Kalkerde fei, fo dafs gar. nichts da- gegen einzuwenden ift, Doch will ich diefes noch ' deutlicher zeigen, auch zugleich darthun, dafs eben diefelbe Menge Vitriolfäure, die man zur Austrei- bung der Flufsfpathfäure gebraucht hat, noch gänz- lich in der Retorte bei dem Refiduo ift, und dafs » diefes Refiduum Gyps ift und bleibet. Ich fchlug auf eine Unze in einem gläfernen ' Mörfer recht zart geriebenen Flufsfpath, welcher mit allem Fleifs ausgefucht und gänzlich rein war, drei Unzen fehr genau in eben derfelben Retorte abgewo- _ genes Vitriolöl,‘ und in den Recipienten gofs ich zwölf Unzen deftillirtes Wafler. Ich fetzte die De-_ 1:2 ftillation % £ 12 2.2.0 zen Rillation ‚acht Stunden lang mit folcher Hitze fort, | dafs nichts von der Vitriolfäure mit überfteigen konte. Daraüf verfuchte ich, wie viel Weinfteinalkali drei Unzen Vitriolöl .erforderten, um recht genau gefät- tigt zu werden. Nach geendigter Detftillation zer- chlug ich die gläferne Retorte und nahm das Refi- 'duum ganz rein heraus, rieb es zu Pulver, legte fol- ' ches in einen Kolben, gofs 24 Unzen Waffer darauf, _ und liefs es einige Minuten kochen. Sodann nahm ich eben fo viel Weinfteinalkali, als drei Unzen Vi- | triolöl, zufolge meines vorhergehenden- Verfuches, zu ihrer Sättigung gebrauchten, ‚ löfte folches in eini- gen Unzen Wafler auf, gofs diefe Lauge auf das Ko- - chende Refiduum in den Kolben, und kochte noch einige Minuten zu. Darauf unterfuchte ich das Klare, und. fiehe da, ich hatte einen reinen vitrioli- firten Weinftein in meinem Wafler, bei welchem weder Vitriolfäure, noch Alkali die Oberhand hatte, - und der nicht einmal die beften Reagentia, den Ye; lenfyrup und Lakmus, veränderte. Daher folget _ denn unwiderfprechlich, dafs keine Vitriolfäure in der übergetriebenen Flufsfpathfäure kann zugegen fein. ‘Diefes erhellet auch fonnenklar daraus, dafs meine Säure. die Auflöfung der Schwererde nicht nieder- - “ fechlägt. Es wird auch die Bleiauflöfung in der Sal: _ peterfäure nicht. davon präcipitirt; u entitehet keine Schwefelleber, wenn die Flufsfpathfäure mit _Weinfteinalkali gefättigt und fodann mit Kablenaaiib Er zufammen zelcbmalen Wir Mass will ich a. dem: a Monnet Re zei-. gen, dafs.das ‚rückfländige in der Retorte Kalkerde _ | ‘enthalte. Ich edulcorirte das weifse. Pulver, se | ches fich, zufolge des vorhergehenden. Verfuches, \ nachdem Weinfteinalkali zugegöffen worden, in dem Kolben zu Boden EeIFIAH: Batee. ‚Nachdem diefes Pul- ; Se eier TARE 133 ver getrocknet war, wog es 95 Drachme. Von die- fer Erde folvirte ich zwei Drachmen in der Salzfäure. Es reftirten neun Gran, welche fich nicht auflöfen wolten, und noch undecomponirter Flufsfpath zu fein fchienen. _‘Zu einem Theil diefer Auflöfung fchlug ich etwas Zuckerfäure; da fiel fogleich ein Präcipitat, ein mit Zuckerfäure verbundner Kalk. Zu einem andern Theile gofs ich Vitriolfäure, und fogleich fetzte fich Selenit oder Gyps. Das übrige von meiner Auflöfung liefs ich bis zur Trockenheit ab- rauchen, und ich bekam ein Salz, welches wieder an der Luft zerflofs. Den übrigen Theil von meinem Pulver calcinirte ich in einem verdeckten Tiegel. Flier erhielt ich einen wahren Kalk, welcher das Waf- fer in Kalkwaffer verwandelte und den Schwefel auf- löfte. Dafs nun das in'der Retorte zurückgebliebene, Gyps gewefen fei, wird auch der, welcher nur die geringfte Einficht in die Chemie hat, nicht verneinen | können! Wer wird äh glauben, es müfste denn dem Herrn Monnet zu gefallen gefchehen, dafs die in dem Recipienten fich fo häufig anfetzende falinifche Crufte, wie er fie nennet, mit Vitriolöl, ‘bei einer nachma- - Jigen Deftillation, fich übertreiben laife? Diefe Crufte ift in der That, wenn folche rein edulcoriret wird, nichts anders, als ein zartes Kiefelpulver; und diefes Pulver foll mit der Vitriolfäure, fo wie fein Refidu- um, überfteigen! In Schweden gewifs nicht! Herr-Monnet will uns noch mehreres zu glau- ben überreden, dafs nemlich die Auflöfung des Flufs- fpathes in der Salpeterfäure von der Blutlauge‘ könne niede rgefchlagen werden. Hier hat er‘ gewifs eine mit überflüfsigem Laugenfalz gemifchte Blutlauge ge- habt; denn eine rechte, mit dem färbenden Wefen 13 | gefät- - “ 134 ee. \ - . gefättigte Lois RN, nur. blofs das im Fiufsfpath | befindliche Eifen, welches nur fehr wenig und zu-_ weilen gar richte ift, nieder, den Flufsfpath aber oder deilen Kalk läfst diefe Lauge fchon unangerührt. Zuletzt will er fogar uns allen die Augen ver- blenden, fagend, dafs er noch niemal gemerkt, daß die Flufsfpathfäure das Glas angegriffen habe. -Ich bin überzeugt, mein liebfter Freund, dafs‘ Sie, nehft vielen andern, diefe- Säure in Gläfern ftehen. haben, und dem Herrn Monnet auch hierinnen die Wahrheit zeigen können. Ich fchliefse ganz kurz, dafs der Flufsfpath Gr aus Kalk und einer eigenen Säure be- ehe, und dafs weder die franzöfifchen Chemiften, 20 irgend ein anderer, mir diefe Wahrheit wird. reitig machen können. Ich fetze auch noch hinzu, dafs eben diefe Säure, wenn folche dem Wafler bei- gefügt wird, und folches in allen Punkten berühret, daflelbe in Kiefelerde verwandelt, welches gefchie- het, ‘wenn diefe beiden Körper, nachdem fie in zar- ten Dämpfen aufgelöft find, einander auf he; Wege begegnen. ir Kioping, 1780, Gum 10. | 2 \ C. W. Scheele. ZA ag | 22. Botanifche Zurechtweifungen. Ne ullum Ixderem, conflitui fapientiores tantum & quibus e meliori Juto finxit precordia’Titan, allegare, eo cextior, me ab his dodtioribus veniam impetraturum,, dum noves ram iftos ad tam folidam nunquam pervenille dodtrinam, nifi omni rei alii augmentum Boranices prztuliflent, hos- que fapientiores, non ex coeco authoritatis amore fua de- fendere, fed illum unicum modo curare tt floreret Bota= nica. Alios vero inferioris fublellii Botanicos, fi terige- rim ‚ı veniam expeto, qui hoc non a malitia, fed amore Botanices dudtus fcripfi, | ' Zinn, 5 * Y; Rem fylveftris umbellatus ı & 2 Thal. AR 'hereyn. t. 8, f. T, 2, gehören nicht zur - Phyteuma orbiculari Linn. Die erfte Figur ftellt die -Campanulam Cervicariam Linn. und. die. zweite def- fen Campanulam glomeratam vor. Beide Pflanzen find fehr kenntlich abgebildef. | 2. Rapuncnlus fylveftris czruleus umbellatus Thal. hereyn. p. 94, ift nicht Phyteuma hemifpherica Linn. Aber Rapunculus fylveftris umbellatus 3 Thal. her- eyn. t. 8, f. 3, ift ganz gewifs die ehen genannte, “Linn£ifche Pflanze. \ | A 3. Mefpilus canadenfis Münchh. hausvat. v. 5, p. 203, Duroi harbk. v. 1, p. 416, ift Melpilus ar- butifolia Linn. "4. Pyrus baccata Linn. ift eime wahre Pyrus, und mit Pyro Malo fo nahe verwandt, dafs es ichwer ift, botanifch gerechte Differentias fpecificas von diefen beiden zu geben, RR | | a RR 5. Carex muricata Linn. und Carex fpieis ternis “echinatis, glumis lanceolatis, capfule mucrone fim- plici Hall. hift. n. 1366, find fo fehr voneinander verfchieden, als Kirfchen und Pflaumen. Jene hat . Aehrgen an deren Bafıs weibliche, auf der Spitze ‘aber männliche, Blüten fitzen. Bei diefer it es uf “umgekehrt, die Männer bekleiden den untern Theil ‚der Aehrgen, die Weiber aber den obern. Ein Un-- ' terfchied, den fchon Micheli bei Eintheilung der Ar- ten diefer für unbotanifche Botaniften fo fchweren und fürchterlichen Gattung genutzt, die Neueren. aber meift alle zufammen aus der Acht gelaffen haben. 6. Carex muricata Linn. und Leerfii müffen alfo ‚auch von. einander unterfchieden und getrennt wer- ‘den. Des letztern und die eben genannte Hallerifche Pflanze gehören gewifs zufammen. u Carex capillaris Linn. hat bin Spicas difi- "chas, fondern teretes. Hat iemand das erflere ge- fehen, fo war es vermuthlich an einer in Papier ge- trockneten Pflanze, die denn, befonders wenn der ı Tifchler dem Botaniften eine recht gute Preffe ge- ar macht hat, nicht felten das Runde verlohren hat. 5 Bi Fontihalie minor. a if keine ey . deflen- Fontinali antipyretica. Die Blätter. unter- _ _ fcheiden beide fehr deutlich, wenn auch die Frudi- fication nicht zugegenil. ds ae % 27 " Fontinalis capillacea Linn. ne) ed. 2,p. 379, n. 962, ift Keine Fontinalis, denn es fehlet ihr das ' » Periftomium reticulatum, welches diefe Gattung de. „ deutlich ‚von anderen unterfcheidet. (Error!) N Pa Sc Phafceum pedunculatum Lies ift eine Ar Splachnum, und hat eine Apophyfin inflatam und ein Periftomium octodentatum, wie alle feine Mitarten.. AAN 5 u R en. .. ai Ae 137 ır. Die vier Linn£ifchen Splachna find nichts weniger, als Abarten vom Mnio fontano und anno- tino Linn., fondern wahre und beftändige Species, - fo gut, als die. zwei eben genannten Pflanzen felbtt. ı2. Mnium pellucidum Pollich. hift. v. 3, p. 43, n. 979, ift eine Mixtur vom Mnio pellueido und an- drogyno.Linn. 13. Mnium Trichomanes Linn. ift weder ein Mnium, noch eine Jungermannia, ungeachtet deffen Frudification mit der letzteren Gattung ung Aehn- lichkeit hat. . 14. Bryum annotinum paluftre, capfulis Veirft- cofis. pendulis Dill. mufc. p. 404, und die zwei fol- genden Species find nichts weniger, als das Mnium triquetrum Linn., fondern himmelweit davon ver- - fchieden. | 15. Hypnum loreum und fquarrofum Linn, find zwei ganz verfchiedene Arten, und können von ei- “ nem Kunftverftändigen fehr leicht diftinguiret werden. 16. Jungermannia pulcherrima Web. fpicil. P. 150, ift Jungermannia ciliaris Linn, ‚ 17. Jungermannia ciliaris Web. nie. p. 150, - fteht nicht bei Linne, ; 18. Lichen upfalienfis Linn. hat keine foliola fu- . bulata, man müfste denn die mit diefem Lichene über- zogenen Blätter der Feftuc& ovinz alfo nennen wollen. 19. Lichen parietinus und juniperinus Linn. find zwei fo verfchiedene Arten, dafs auch Anfänger fol- che unterfchieiden können, 20. Lichen faxatilis und phyfodes L. müffen a nicht als Abarten angefehen werden. Esfind zwei ‘fo verfchiedene Species, als immer eine in diefer Gattung. ©. Oderbrück, 4780, Aug. 9. | E4 2. 23- Botanifche Zurechtweifungen. ha \ Quid turpins effe poteft, quam cum amico in iis rebus velle‘ confentire, quas aliter efle quispiam fentiar, ac judicet? aut guz major peftis in amicitia ee poteft, quam adula- tio, blanditix, aflentatio? Si quid igitur in hoc opusculo, a me feriprum eft, quod cum his, qu& a te feriptis tra- dita fünt, non ex omai parte confentiat, feci id quidem, non quod odio quodam, ac fimultate a te dilidere vellem, nec ut ex hujusmodi conrentionibus aliquamı mihi inanem fcriptoris munere fungerer, cujus eft vetitatem, quam pu- ‚tat apetram, ingenue ac libere exponere, nihil fitum, ‚nihil fmularum proponere, ‚fed in fola veri inquifitione . atque inveftigatione ita laborare, ut non ranquam adverfa= rium aliquem convincere, jed veritatem ipfam, qux ın ‚primis et homivis propria, invenire (tudeat, ' I Maranta, __ R 4 r Nas fufeus L.;ift nichts weniger, als eine ‚ Spielart von deflen Sch@no albo, wie doch Hudfon glaubt, fondern von diefem ganz verfchieden. 2. Bromus fecalinus, f{quarrofus, hordeaceus, al- ‘ venfis und tedtorum L. find zwar fehr nahe mit ein- ander verwandt, aber deswegen noch lange nicht alle ‚zufammen ein und eben daffelbige. Solche’ Species, wie der Seopolifche Bromus polymorphus ift, heiffen. "bei orthodoxen Botaniften Abtheilungen, aber nicht Arten. ‚3. Eben diefes gilt auch von der Ayena pilofa x Scop. carn. ed. 2, n.124. Weralle dafelbft benannten gloriam, laudemque compararem, fed ur fidelis bonique Yinneifchen Arten von Avena zufammenfchmelzen will, verräth, dafs erfolche niemals recht gefehen habe. / \ I\ / 1 wi. r g i { - B \ + Taarı 139. 4. Rapunculus umbellatus latifolins Bauh. pin. p- 92, ift nicht Phyteuma orbicularis L., fondern deflen Campanula glomerata. , | 5. Rapunculus umbellatus anguftifolius Bauh, pin. | p- 92, gehört ebenfalls nicht hieher, fondern zur Campanula Cervicaria L. 6. Ribes alpinum L. ift ganz gewifs von deflen Ribe rubro verfchieden, die Figuren und Befchrei- bungen der. lieben Alten mögen folche einander auch noch fo fehr ähnlich machen. Diejenigen, welche beide Arten neben einander fehen, werden keinen -Augenblick an der Wahrheit des gefagten zweifeln, une folche, die fehen, und keine andern, müfsten billig auch nur von dergleichen Sachen urtheilen. 7. Ribes Grofularia L. und Ribes Uva crifpa L, verdienen mit allem Recht für blofse Abarten ge- halten zu werden, 8, Thefium Linophylium L. ift ohne allen Wider- fpruch eine mehrjährige Pflanze. 9. Keine Arten vom Linn£ifchen Chehanddid müf- fen als Varietäten angefehen werden, als blos das Che- nopodium album und viride, welche faft gänzlich mit einander überein kommen, und alfo fehr wohl ‚können combinirt werden, Lo; Genkiiers campeftris und si L. haben zwar viel ähnliches mit einander, find aber dennoch zwei wirklich verfchiedene Arten, ‚11. Sedum fexangulare L. ift keine Varietät vom Sedo acri, ‚fondern merklich genug davon unter- fchieden. So bald man beide frifch und nicht blois in einem Herbario fichet, wird man fogleich davon ‚, überzeugt werden, Ä 12. 1490 TA N ; \ a KR hy za. Von der Drofera rotundifolia und longifolia® L. glaubt Scopoli, dafs folche in einander ausarten. Ich kann nicht fagen, dafs ich diefes jemals, weder an fchweizerifchen, deutfchen noch fchwedifchen Pflanzen, bemerkt habe, fondern finde‘beide Arten immer fehr deutlich von einander abgehend; ja ich erinnere mich nicht, ‘auch nur einen einigen Vorfall gehabt zu haben, wo es mir nur ein wenig fchwer gewärden wäre, zu fagen, ob das vor mir gehabte u zu diefer oder jener Art gehöre, Bee Alle Arten von Cratzgo, Sorbo, Mefpilo und Pyro L. dürfen nicht in eine Gattung kommen, fon- dern müflen nothwendig in zwei getheilet werden. Das erfte Genus, oder Mefpilus, begreift die Species „iInfich, welche in einer Steinfrucht (Drupa) ein bis. BT! fünf Nüffe enthalten, an die ordinair das. Fleifch der ‚Frucht gewachfen ift. Das zweite Genus, oder Py- zus, nimmt die Arten der vier benannten Gattungen auf, welche eine zwei bis fünffächerige Kernfrucht (Pomum) haben, deren jedes Fach (Tao zwei, a ınehrere, BIeRn, Saamen einfchliefst.. 14. Alle Früchte von Borba aucuparia L: u che ich in letzterm Herbfi gefehen, hatten drei und vier Fächer, und jedes Fach enthielt, in gefunden ‚und nicht SD En Früchten, allemal zwei Samen. 15. Mfpilus. Pyracantha L; und Mefpilus . Be ! cantha Scop. carn. ed. 2, n. 596, find ae zwei eg Pflanzen. Me = ” ix we “Mefpilns Gehufifolia T: "hat eine > Frucht mit. fünf Fächern, und, wenn folche vollkommen, in. jedem Fach zwei Saaimen. If alfo nichts weniger, |; SR eine Mefpilus, fondern eine wahre Art von Pyro,. Ye - STAE , 141 = 17. Eben diefes gilt auch von Mefpilo Amelan- chier L,, welches vor mir bereits fchon mehrere be- merkt haben, 18. Mefpilus canadenfis L. kömt in der Frucht mit der letztern gänzlich übereius, und gehört alio auch in eben daflelbe Genus. ı9. Tormentilla reptans L. ift ja keine Varietät von der Potentilla reptante, fondern gänzlich davon verfchieden. Hätte Hudfon beide beifammen gefe- hen, fo würde er vermuthlich niemals auf den Ein- fall gekommen fein, folche zu vereinigen. 20, ‚Ajuga pyramidalis Murray prodr. p. 60, heilst bei Linne Ajuga genevenfis. | “ 21. Leonurus Marrubiaftrum L, fteht fehr unrecht unter-Leonuro, und wer nach Linnes Generibus plan- tarum die Pflanze examiniren will, wird folche bei Linne niemals finden. - . Arabis thaliana L, und Arabis thaliana Crantzii Fe zwei fo fehr verfchiedene Pflanzen, dafs auch ein Kind foiche diftinguiren Kan. Ich habe diefen Som- ‚. mer beide blühen gefehen, und wunderte mich fehr, ‚dafs ein fo grofser Botanift, der auf allen Seiten fei- ner Schriften aufunfern Lehrer fchimpft, und ihn zu überfehen BIAUBE, fo. grobe Schnitzer macht. 23. -Arabis- halleri L, hat ganz gewifs in jeder Blume vier Glandeln, welche fehr leicht And olbne sr zu fehen find. | 24. Genifta germanica and atiglica L. ER. . zwar in etlichen Stücken mit einander übereins, dif- feriren aber in andern wieder fehr merklich, Die- Linne- / nicht bei jeder Kleinigkeit Species rufen, wie Tour-_ ug Es ; * nneifchen Charadtetesi fpeeifiei von Kiefer Pflanzen \ mülfe :n veibeflert werden, weil zum öftern beide zu- ich auf Geniftam auglicam paflen. | 25. Cotonilla coronata L.ift in hiefigen Landen niemäls ein Strauch, fondern fchlägt jährlich aus der Wurzel frifche Stengel, | = # 26. Trifolium hybridum L. ft nichts weniger, als eine Spielart vom Trifolio repente L., und kan _ ich gar nicht einfehen, aus was für.Urfachen der Engländer diefe Pflanzen vereinigen will. Man mufs nk und unfere Gärtner thun, aber auch nicht al- ‚was grün "it, für eines und daflelbe halten. ae tenuere beati! Beobachtungen, öftere Be- obachtungen, würden vielen Fehlern. vorbeugen, und öfters dem Buchdrucker eine Are 27. Trifolium agrarium, fpadiceum, preeumbens kennzeichen finden. a HERNE 28. Hypericum humifafum L. ift gar keine Aus- | artung von deffen Hyperico perforato, fondern geht ‚man noch viele Irthümer einfehen lernen, er . handgreiflich von diefem ab. Wenns einmal ‚wieder ‚ Mode wird, dafs man auf freiem Felde botanifirt, und die Kräuter nicht blofs aufgetrocknet und hinter dem warmen Ofen betrachtet, fondern wenn fie noch vom Thau des Himmels triefen,, dann), dann, wird einer dem andern nachbetet, N 29. Die erfte a der nes che Clafe des | Linneifchen Sexualfyfiems , aa pölygamia . „2qua- { -ı " x + . und filiforme L. find ziemlich deutlich verfchieden, _ und iaffen fich noch fehr gut difiinguiren. Werfie alie vier neben einander pflanzen und ihr Verhalten’ bemerken wolte, würde noch Risen Unterfeheidungs- x STAR | 143 zqualis genannt, ift, meines Bedünkens, und fo viel ich von Gamien verftehe, gar keine Polygamie. Dafs ‚viele Hermaphroditblumen in einem UE chen Kelche wohnen, ift,noch keine Urfach, folche der Vielmännerei oder Vielweiberei zu befchul- digen. Wenn alle Pflanzen Poiygamiften heifsen fol- ten, welche Hermaphroditblumen auf einem gemein- fchaftlichen Fruchtboden tragen: fo würde die An- zahlder Polygamiften im Pflanzenreiche meift fo grofs, als der Monogamitten ihre, fein. Faft alie Gräfer, Umbellaten u. (.w. wären ja fodann auch Polygami- ften. Mit aller Polygamie! ‚30, Senecio fylvaticus L, mufs keine Spielart vom Senecione vifcofo L, heifsen, fondern eine befondere Art bleiben. Der Unterfchied ift gar zu großs, als dafs er könte überfcehen werden. 31, Serapias longifolia L. ift keine Varietät von feiner Serapiade latifolia, - If jemals ein Verfuch mit der Verpflanzung in einen Garten gemacht.und da- durch eine Einartung der erftern in letztere bewürkt worden, fo befürchte ich fehr, dafs das Experiment nicht mit den wahren Linn£ifchen Pflanzen gemacht fei. Mit den Serapiadibus ift bis dahin in der Bota- nik viel geketzert worden, und die von der Natur doch fo fehön unterfchiedenen Arten von den gröfsten Botaniften ‘bis zur Verwunderung verwechfelt und ‚untereinander geworfen worden. Aber bald hoffen wir beflere Zeiten, Nur noch einen einzigen Haller, gieb uns, lieber Hlumnehs 32. Carex przcox Jäcq. auftr. v.5, p. 23, t. 446, und Carex precox Schreb. fpicil. p. 63, find fo ver- fchiedene Arten, dafs folche gar nichti in einer Unter- Ser ya Beken können, - 33- 144 ‘33. Acer platanoides L. artet wohl niemals in Acer Pfeudoplatanum aus, und feine Inflorefcenz war ‚ noch allemal und an allen Orten, wo ich Sie gefehen, ‚ein wahrer Corymbus, Ob aber Scopoli fein Acer platanoides auch würklich der vom Linne unter die- fem Namen befchriebene Baum fei, will ich nicht „behaupten. © Wer ur na mag N ur- theilen. | | 34. Mnium hygrometricum femina L.- Br der von Dillen abgezeichnete Stern vom Mnio hygrome- trico, exiftirt ganz gewifs in der Natur, obfchon man folchen nicht alle Tage zu fehen bekömmt. Da ich diefe fogenannte weibliche Fruttification einmal angetroffen habe, fo erachte es für meine‘ Schuldig- keit, folches anzuzeigen, um dadurch die Wahrheit der Bemerkungen des “Dillens und Linnes zu Be zeugen. | | 35. Jungermannia complanata L. hat ganz gewils -Folia auriculata, obfchon diefe Auriculas Hr. Sco- poli nicht hat fehen können. Dafs die Sureuli auf der untern Seite unbedeckt find, thut der Wahrheit der Linneifchen Definition keinen Schaden. Alle Jungermannie auriculate, wenn folche nicht zugleich | fcutatz find, haben diefes. Bei den Jungermannien ift noch vieles zu bemerken; nur fchade! dafs die 'wenigften felbft fehen wollen. Von allen, welche an diefer Gattung gearbeitet, haben nicht fechs be- obachtet, die übrigen alle blofs een und rien Brkriehen. | um s 36. Jungermannia d dilatat L. if felten grün,. fon“ dern faft immer braun, Noch mehr aber trift man h e doch diefe letzt genannte Farbe bei der Jungerman- nia tamarifcifolia an, So dafs ich 'mich nicht befin- ‚nen kann, falche jemals grün hm zu ‚haben. IRRE ‘Die. eh h aa | 145 Die Farbe taugt alfo nicht, um diefe zwei Arten zu diftinguiren, fondern man mufs fich beffere Kenn- zeichen fuchen, die denn auch fehr leicht zu finden find.- 37. Lichen plicatus und barbatus L. find eines, Ich befitze Specimina, worauf beiderlei Frudifica- tionen unter einander htzen, und die alfo ziemlich aufklärend find. 38. Lichen hirtus und floridus L, haben einerlei Frudtification, und erfterer fowohl, als letzterer, Scutellas radiatass. Wenn in Zukunft alfo einer fol- che unter eine Art bringen will, fo dürfte er nicht‘ vielen Widerftand zu beforgen haben. 39. Peziza cornucopioides L. gehört nicht zu den ‚ andern Arten-diefer Gattung, fondern macht ein be- fonderes Genus aus, welches feine Saamen an der äufsern Seite des Trichters trägt. .ö Lycoperdon truncatum L, pafst ebenfalls nicht in die Stelle, welche ihm vom Linne angewiefen wor- den, Wer aus diefem Schwamm eirme eigene Gat- | tung macht, wird wohl am beften thun, © Hannover, 178 1, Jan. "Ehrh, Beur.B.. KK ey ..146 are | | / “ 24. { Pharmacologifche Anzeigen. Die ie Wahre, lieber Freund, die wir fo nöchig een "Gellert. m. R“ Rufei infer er. Materialifien ift felten vom Rufco aculeato L., fondern gemeinig- »lich nichts anders, als die Wurzel vom Antherico Liliagine und ramofo L. Wer fich bemühen will, die Wurzel des meift in allen botanifchen Gärten fte- henden Rufei aculeati, mit der in. den Materialiften- gewölbern, zuweilen auch in Apotheken, befindlichen. Radice Rufci zu vergleichen, wird bald den Unter- "fchied bemerken. Thalius, ein nordhäufifcher Arzt des’ fechszehenten Jahrhunderts, hat in feiner Sylva hercynica, p. 69, diefen Fehler fchon angezeigt, und fagt::,‚Ejus (Liliaginis Cordi) radices hodie plurimis Jocis copiofe ‚eruunfur, ac hinc inde pro veri Rufei s radieibus U80 Toy Öukoropav divenduntur: -unde. multa pharmacopolia non fine infigni errore easdem ', pro Rufco itidem revendunt, cum tamen utriusque ‚radicum fapor uniusmodi non fit. Hoc medieos quosdam animadvertere oportebat, nec adeo temere imperitis herbariis ac pharmacopeis plerisque fidere, ‚&ignetas res cum evidenti damno pro rebus notis & exploratis miferis zgris propinare: modo plures eef- fent, quos rei herdarie (in. qua ‚certe multum quoad. . deledtum fimpliecium prefertim rerum, pofitum efle ego prorfus aveußschjrirwsexo) Nadio majorem operam diligentioremque ponere, quam contra medici dignitatem, poculis cum aliis Epicuri poreis‘decer- . tare, & fcurrarum ar Fa in au: ac apud nobiles fefe % al. l ala | 147 fefe inftar habere minime puderet, pigeretque.“ Und dennoch wird diefer Irthum beinahe 200 Jahr nach dem diefes gedruckt worden, eben fo gut und unge- hindert, wie damals, ‘begangen ! Solte er noch nicht alt genug fein, um fein Ende erreichen zu können? 2. Radix Afphodeli in den Schubkäften deutfcher Officinen ift gemeiniglich weder vom Afphodelo luteo, noch ramofo L., fondern, wo nicht allezeit, doch mehrentheils, Radix Lilii Martagi L. 3. Herba Brance urfinz ift kaum in der zwanzig- ‚ ften Apotheke das Kraut vom .Acantho molliL. Die meiften verkaufen unter jenem Namen die Biätter , vom Heracleo Sphondylio L. Da diefe zwei Pflanzen von verfchiedenen Qualitäten zu fein fcheinen, fo ift j nöthig, dafs ein Arzt fich beim verfchreiben an diefes erinnert, welches um fo leichter geichehen Kan, da, wie ich fche, diefes Fehlers bereits bei einigen Arz- p 1 rg | ”% Herba Saponariz ift eigentlich das Kraut der Saponarie officinalis L. Unfere Kräuterweiber aber fammeln ordinair die häufiger wachfende Lychnidem. “dioicam L. dafür, Ich will nicht hoffen, dafs in hie- figen Gegenden Apotheker find, welche diefen Betrie- gerinnen aus Unwiffenheit oder Nachläfsigkeit ihr fogenanntes Seifenkraut abkaufen; indeflen ift esdoch zu befürchten, indem ich fonft nicht begreife, wozu jene folches von Jahr zu Jahr fammeln folten. 5, Die unter dem Namen Radix Polygale amar® bei den Materialhändlern befindliche Wurzel ift ge- . wöhnlich von der Polygala vulgariL, Da diefe Pflanze von der Polygala amara ].. in ihren Eigenfchaften fehr verfchieden ift, und alfo auch ganz andere Wirkun- ! Ka | gen - \ ! - | sAse v gen haben mufs: fo wird nicht “unnöthig fein, dafs ‚fich ein jeder genau nach dem Aechtfein diefer Waare _ erkundige, ehe er davon Gebrauch macht. Polygala amara differirt nicht nur’fehr merklich in der Geftalt der Wurzelblätter von der Polygala vulgari, fondern auch inıdem Gef: chmack ; denn erftere ift, wie fchon | nem fehr hohen Grade, letztere aber meiftens un- fchmackhaft. Das fchlimmfte ift, dafs diefe Pfanze - aus ihrem Namen zu erfehen, bitter, und zwar in ei- in Deutfchland nicht fo häufig wächft,, wie die Poly- | gala vulgaris, denn wäre diefes, fo würde vermuth- lich diefer Betrug von felbft aufhören. Ein Mittel, demfelben ein Ende zu machen, wäre vielleicht, wenn man, anftatt der kleinen Wurzel, die ganze Pflanze -benutzen würde, welche durch und dürch mit der, wirkfamen Bitterkeit der Wurzel angefüllt ift, und gab gewifs alle Dienfte diefer letztern thut. Br Das Bernfteinfalz , ‚welches ‚von Deutfchland nach Schweden gebracht wird, ift zum öftern nur ’ ‘ein mit Vitriolfäure überfättigter vitriolifirter Wein- ftein, welcher mit etwas Bernfteinöl befchmiert wor-' den. Wird ein fogenanntes Sal Suceini in einer. Re- torte. zum rectificiren eingefetzt, fo it man nicht RN vermögend etwas anders, als ein wenig ‚Spirkum . Alassaı und Oleum Suecini, davon überzudeftilliren, Sollte diefe Verfälfchung nicht eher eine Beftrafung verdienen, als das Auflefen eines a Berntteins am Seeitrande? | = har | | Bei F: Eben fo iR ein guter Theil von dem nach Nor. den gehenden Syrupo Violarum nichts weiters, als ein Syrupus oder Julepus Iridis Aorentine, miegand mus blau gefärbt. ‚Wer Belieben hat, die Wahrheit - zu erforfchen, der kan es hier leicht mit ein paar 5 Be zeriloflenem Weinfteinöl thun. Iftder Sy- a np ‘ “ AN SÄARe 149 rup mit Lacmus gemacht, fo bleibt feine Farbe bei der Mifchung mit diefem Oele unverändert, im ent- gegengefetzten Falle aber wird er grün. Dh, 8. Keine Waare wird nun mehr verfälfcht, als die Pottafche, und es ift damit fo weit gekommen, dafs kaum die dritte oder vierte, welche zum Ver- kauf angeboten wird, davon frei geblieben ift, Es ift nicht genug, dafs diefem Salze ein anderes, nem- lich das heut zu Tage den Scheidewaflerbrennern ‚auf dem Halfe liegen bleibende Arcanum duplicatum, beigemifcht wird, fondern felbft der Sand mufs fich zu diefen Betrügereien gebrauchen laffen. ° Kömt eine folche verfälfchte Pottafche in die Hände eines ‚Chemiften oder Apothekers, welcher folche zu pro- ; biren weils, fo geht es noch an. Wird fie aber un- verfucht fogleich gekauft und zur Bereitung der Arz- ‚ neimittel gebraucht, fo erhält-man öfters Produdte, welche den dritten oder vierten Theil vitriolifirten "Weinflein oder Kiefelerde bei fich führen. Ich will zum Beifpiel hier blos der Niederfchlagung gedenken. Man nehme eine mit Sand gut verbundene Pottafche, - >. löfe folche im Waffer auf, und präcipitire damit eine -in- Säuren aufgelöfte Erde oder Metall, z. B. engli- + fches Salz: fo wird der erhaltene Niederfchlag, anftatt reine Magnefia, ein Gemifche von Magnefia und Kie- 2 felerde fein. Und wie viele folche Exempel von dem . Schaden, welcher aus der Verfälfchung diefer Waare entftehet, liefsen fich nicht hier noch anbringen, wenn es der Raum erlaubte. Ich hoffe indeflen, dafs, aus dem gefagten, ein jeder fchon die Schädlichkeit diefer Betriegerei einfehen wird. Ich meinestheils fche folche mehr und deutlicher, als "mir lieb ift; und.ich wünfche nichts fo fehr, als dafs für diefe und mehr dergleichen Bosheiten, fo wie für andere "Kr3 | OR ws 4’ 150 anne uns in vieler Betrachtung vente fchädliche, auch einmal nes und Strafen erfeheinen möchten. 9. Mein Freund, der Profefler Retzius in un, fchrieb mir, dafs die Magnefia alba, welche von ' Hamburg nacN Schweden gefandt wird, meift alle nichts weiters als Gyps fei. Solte ein Materialhänd- ler den Schweden wohl für fo dumm anfchen, dafs er nicht Gyps kenne, und felbigen für Magnefiam albam kaufen werde? Kaum kan ich glauben, dafs in einer Stadt, wo fo viele rechtfchaffene Leute und Menfchenfreunde fich befinden, es folche Betrieger geben foll, weiche ein fo göttliches Gefehenk und | vortrefliches Arzneimittel, wie denn gewifs die Mag- nefia alba ift, mit einem fo unwürkfamen und fo Bar fchädlichen verfälfchen können. Wie hart mußıein folcher Böfewicht einft auf feinem Krankenlager lie- . gen, und welche Stiche in feinem Gewifien mufs er wohl empfinden, wenn ‚er an das Unglück gedenkt, worein er fo viele durch feine Betriegerei geftürzt . hat? Gefetzt, er entgehet'auch bis dahin aller Strate,, folte nicht das Andenken an eine einige Stunde, wor- rg inn er einft mit fo fchrecklichen Gedanken könnte f geplaget werden, ihn von allen Kielen Verfälfehungen auf riB abfchrecken ; ? | I 10. Es he na welche zuweilen Alcali ve- -. ... getabile gafatum in Waffer auflöfen und folches mit , Vitriolfäure fättigen laffen. Andere, welche glau- ben, dafs diefes Wafler nichts weiters, als eine Auf- löfung vom Tartaro vitrfolato, fei, lachen über diefe Verordnung, und machen es kürzer, Sie geben ih- ren Kranken ein wenig von diefem Salze in Waller ‚ aufgelöft,. und vermeinen, dafs folches eines und » daflelbige fei. Ich wünfche, dafs einer diefer com- pendiöfen Herren fich einmal dieMühe nehmen, n RL Ä au Zar 151 auf die zwei eben genannte, von einem Apotheker nach chemifchen Grundfätzen verfertigte Arzneimit- tel f(chmecken möchte. Vermuthlich würde er fich bald überzeugen, dafs folche fehr von einander ab- gehen. Es glaube ja Niemand, dafs das Gas, oder der fogenannte Aer fixus, blofs ein Hirngefpinfte der Chemiiten fei, und zu weiter nichts nütze, ‘als müf- fige Köpfe zu befchäftigen. Die Wiffenfchaft davon ift dem Arzt, dem Oekonome, dem Künfller u. f.w. fo nöthig, als immer etwas in der Welt. Wer den ‚ Nutzen diefes flüchtigen Wefens noch nicht einfehen kan, den bitte ich, fich nur an eine Kruke Pyrmon- - ter Brunnen oder auch blos Hannoverifchen Broyhan zu erinnern, die beide ohne fixe Luft nicht viel befler, als gemeines Brunnenwafler, fein würden. | Hannover, 1781, Jan. ANA TEILT TAI NEE ULF 25. Fortfetzung des Verfuches eines Verzeich- “.nifles der um Hannover wild wach- fenden Pflanzen. -Pigri et i ingenüi , contentum efle his, qux ab’aliis invena as Seneca, " % | A: ich vor einem Jahr dem Publikum. mein Ver- . zeichnifs der um Hannover wild, wachfenden ' Pflanzen in dem Hannoverifchen Magazine mittheilte, fo vermuthete ich, dafs, aufser den dafelbft benann- ten vegetabilifchen Bürgern, in der angezeigten Ge- gend, bei genauerm Unterfuchen, fich noch mehrere Kq möch- Be ! 7 ”. giöchesn, finden laffen. ‘Ich verfprach zugleich, dafs, “ wenn ich künftig in diefem Bezirk einige Pflanzen ‘ antreffen folte, die in’ jenem Phytopinace hannove- rano noch nicht angeführt worden, ich folche in einem Beitrage jährlich nr wolte: aa: ’ - Hätte.ich damals gewuist, dafs ich in den näch- ften Jahren meine botanifchen Spaziergänge nicht blofs um die Stadt Hannover anftellen würde‘, fon- dern 'ein ganzes 'Churfürftenthum, ein Land von 700 Quadratmeilen durchbotanifiren folte: fo würde ich vielleicht jenes Verfprechen weggelaffen, o oder doch wenigftens weiter ausgedehnet haben; weil ich- ohne vieles Nachdenken leicht würde bemerkt haben, . dafs, bei fo weit ausgedehnten Reifen, mir zur Un- * terfuchung meines näheren Bezirks wenig oder keine "Zeit übrig bleiben könnte, und ich die hiefige Flora ‚ nun ein paar Jahre nicht anders, als nur im Vorbei- x gehen, zu fprechen bekommen würde. Indeflen, da es nun einmal gefchehen ift, und ich meine Zufagen ohne Noth niemals wieder zurück nehme: fo will .ich denn auch jene zu erfüllen füchen, und dasjenige, was ich im vorigen el allier gefunden ABER an- zeigen. \ \ + 1 Man kann fich leicht vorftellen, dafs ich i in N kurzen Zeit, welche ich den letzten Sommer hier ge- „wefen bin, eben, keine grofse Beute werde gemacht haben. Ich bereifte die Gegend um die Stadt meh- = rentheils i in der Eile, und machte nur, _dafs ich ge- - fchwinde hindurch kam, damit ich die weiter ent- legenen, und mir damals noch ganz unbekannten Gebirge, Wiefen und Wälder der Fürftenthümer Ca- IN lenberg und Grubenhagen, des Harzes und der Graf- fchaft Hohnftein, je eher, je lieber, erreichen und .befe hen könnte. Auf meinen Rückreifen paffirte ich Sn Pr } ud £ h f _ ‚die \ . "land bleiben werde. und hier nichts mehr, Hannioverifchen Stadtpflanzen. / x s 153 die drei Meilen an der Stadt allemal müde, bepackt und einen grofsen. Theil davon des und -beiaden, Nachts, alfö für die Vermehrung meines Verzeich- ‘nilfes gänzlich unnütz, Indeffen was diefem Beitrag an der Menge der wird dagegen meine Flora bruns- Pflanzen abgeht, vico- -Juneburgica gewonnen haben, und die Liebha- ber der vaterländifchen Pflanzenkunde können fich einsweilen über meine in vorgedachten pflanzenrei- chen Oertern gemachten Entdeckungen freuen. Wer- ' den meine Ernten in diefem und zukünftigen Jahre eben So gefegnet fein, als die letztere war, und die ebenen Gegenden des Churfürftenthums mir eben fo Foiahdiiä, ' Valeriana Triandria. Cynofurus Tetrandria. Galium Pentandhria. Myofotis Cam panula | Hexandria. Convallaria Juncus. Monogynia. Locufta Dizynia. coeruleus. Monogynia. {purium. Monogynia. r fcorpioides Ä Cervicaria. Monogynia. verticillata, ..» pilofus K5 ‚ viel Schönes, als jene bergigten, darbieten: fo hoffe ‚ ich, dafs unfere Flora eine der reichften von Deutfch- ‚ Aber von diefem ein andermal, als diefer Beitrag zu ‚meinen dentata. collina. fylvatica. j maximus. _': . Kor- 154 lcosandria. Cratzgus Teosandria. Rofa Polyandria. Aquilegia Dicynasia. N) ey 5 I ER 1 Turritis | Monadelpbia. Geranium \ Diadelphia. Genifla „Viel. ,. | Synzeneha. Leontodon Hieracium Cryptogamin. Bryum Cryptogamia. Lichen Conferva \ — Digynia. - »torminalis. | Polygynia. rubiginofa. Pentagynia. vulgaris. Gymnofpermia. germanica. ‚Siliquofa. hirfuta. Decandria. paluftre. Decandria. anglica. | pififormis. ‚dumetorum. | Polyg. zqual. ‚. hirtum. eymofum. s Mufei. extindtorium aciculare. “Abe. omphalodes. . juniperinus. . caperatus. faccatus. - reticulata. majus. STAR 155 Cryptozamia. Fungi. Hydnum parafıticum, Mucor $phzrocephalus. Hannover, 1781, Febr. 16. “ N. RATEN. REEER ART REIT FE EEE EEE ECTS EEE ERRER ERETE Sn 26. Auszüge nützlicher Briefe. Neunter Brief. - (Aus dem Schwedifchen überfetzt. ) 15 dahin bin ich verhindert worden, Ihr letztes Schreiben zu beantworten. Meiner Arbeiten + find viel, und fie nehmen noch täglich zu, fo dafs ich nicht allzeit meiner felbft mächtig bin. Diesmal wili ich Ihnen von den chemifchen Arbeiten, welche. | mich befchäftigten, feit dem ich Ihnen das letztemal fchrieb, einen kurzen Begrif machen. Die Docima- fıa minerarum humida, die bereits in dem zweiten ‚Bande meiner Opufculorum, welcher auf die nächfte Leipziger Oftermefle kommt, ftehet, gehe ich gänzlich ° vorbei, um blofs von einer andern Materie fprechen ' zu können, welche zu Ende des vorigen Jahres her- auskam. Ich meine die ungleiche Menge. Brennba- res, die fich in verfchiedenen Metallen befindet, Die Kundfchaft davon ift aufklärend für die Chemie überhaupt, und insbefondere für die Metallurgie fehr angelegen,. der Endzweck aber äufserft fchwer zu | gewin- PL ER = ° N 4 ln. N I gewinnen. Der Weg, welchem ich bei meinen Un- terfuchungen gefolget bin, beruhet auf folgenden Gründen. Wenn die Metalle in Säuren aufgelöft "werden, ‘fo verlieren folche allezeit eine gewifle “ Menge Brennbares, das eine mehr, das andere min- 3 fcher Form, in einer gewiffen Ordnung, wieder, nie- dergefchlagen werden. Diefes gefchiehet durch eine- Me Verwandfchaft, , Das Aufgelöfte nimmt das - Brennbare von dem Niederfchlagenden, - welches da- durch zum Auflöfen gefchickt wird, undan die Stelle . “ der, jedes nach feiner befondern Befchafenheit, Aber diefe aufgelöften Metalle können in metalli- des Niederfallenden fich mit dem fauren Auflöfungs- mittel vereinigt. Wenn man nun z. B. eine gefät- tigte Silberauflöfung hat, und findet, dafs folche von einer gewiflen Menge Kupfer gänzlich gefällt wird: fo ift es jaklar,- dafs das gefällte Silber und das auf- elöfte niederfchlagende Kupfer gleichviel Brennbares Ki: haben müffen. Durch eine Menge Verfuche habe ich _ mich beftrebet, das Verhältnifs des Brennbaren in verfchiedenen Metallen zu entdecken, und gefunden, ‚dafs wenn ein. Centner Silber enthält 100, fo wird die Menge in einem Centner Gold mit 394, in der Platina mit 756, im Queckfilber mit 74, im Blei mit 43, im Kupfer mit 312, im Eifen mit 260, im - Zion mit 114, im Wifsmuth mit 57, im Nickel mit 156, im Arfenik mit 109, im Cobold mit 270, im Zink mit 182, im Antimonium mit 120, "und im Menu mit. ax RE a noch unterfchiedliche merkwürdige Umftände vor. Als erftlich, dafs eine gefättigte Silberauflöfung vom | 'Eifen nicht niedergefchlagen wird. Zweitens, Nik- kel, Cobold und Magnefium fällen einander nicht; eben sc wenig wird eines von diefen vom Zink nie- Bei ‚diefen Nieder ein fallen. über diefes " ig‘ et ur Are 157 üssasfählagen. welcher fonft alle Metalle, das Eifen ausgenommen, bezwingt. In Deutfchland find noch einige Chemiften, wel- che dem Cobold einen befondern Raum unter den . Metallen verweigern, und deffen färbendes Welfen als erdig, und nicht als metallifch anfehen. Hiebei folte doch in den Sinn kommen, dafs alle Farbeıı, welche im Feuer beftändig find, .von den Metallen erhalten werden, und welche ift wohl feuerbeftändi- ger, als die aus dem Cobold? Folgender, Verfuch dünkt mich übrigens ziemlich entfcheidend zu fein. Eine rothe Coboldauflöfung wird von der Blutlauge gänzlich niedergefchlagen ;_ die Blutlauge aber, wenn folche gefättigt it, fällt niemals Erdarten, fondern blos Metalle. Zweitens, wenn man diefen Nieder- fchlag wäfcht und trocknet, und mit fchwarzem 'Fiufs redueirt: fo bekömmt man gänzlich eben die Menge Metall wieder, welche aufgelöft worden, und diefes Metall hat alle Eigenfchaften des Cobokds. , Derjenige, welcher fich hierdurch noch nicht will - überzeugen laflen, ift wohl niemals zu überzeugen, - fondern mag gerne bei feiner gefafsten Meinung ver- bleiben. Mehr vermag ich diesmal nicht, u.f. w, -Upfal, 1781, März, 10. e T.. Bergmann. =_ / 158 ARE ee | Auszüge ‚nützlicher Briefe. % ter ZEhuren Brzeh 0.0008 5 m Ihrer Lehrhegierde noch ferner Genüge zu thun, will ich a hiemit die Nachricht von _ einer Arbeit, welche ich mit der Luft angeftellt habe, mittheilen. Weitläuftiger finden Sie folche in den Abhandlungen unferer königlichen Akademie der Wit- fenfchaften vom Jahre 1779, eingerückt. Dafs unfere Atmofphäre kein einfaches elafti- {ches Fluidum fei, Fondern aus zwei von. ‚einander | ganz en Luftarten beftehe, von welchen -.. die eine die reine, die andere aber die verdorbene Luft genennet werde, ift allenthalben bekannt. Ich ‚war alfo begierig zu wiffen, ob auch allemal die Menge diefer reinen Luft (weiche ich in meiner Ab- handiung vom Feuer und Luft die Feuerluft nenne) in unferer Atmofphäre in gleichem Verhältnifs mit _ ‘der verdorbenen Luft zugegen fei. Daher ftelite ich beinahe alle Tage des ganzen 1778ften Jahres dar- über Verfuche an. Sie werden gewißs fehr neugie- rig fein, den Erfolg von diefen Beobachtungen zus kennen, zumal, da diefe reine Luft zur Unterhaltung des thierifchen Lebens, und der Gefündheit fo höchft .- ‚nothwendig ift, und von diefer Luft alle Augenblick | fo viel durch das Athemholen der Animalien und das. ‚ Feuer verdorben An, N u DL En“ * Ich nahm ein gläfernes eytindrifches Gefäß, Pr wie ein langes Bierglas ausfah, und 34 Unzen Wafler entkalten konnte. An einer Seite diefes Cylinders 5 I) klei- 2 ware | 159 kleifterte ich einen fchmalen papiernen Streifen, auf welchen kleine fchwarze Linien gezogen waren, von denen eine jede „. Ues Gefäfses anzeigte; denn ob- gleich der, Cylinder 34 Unzen Wailer enthalten konn- te, fo fand ich doch, dafs das Gefchirr mit der Ei- fenmifchung eine ganze Unze wieder austrieb. Es enthielt alfo diefes Glas 33 Unzen Luftraum, wenn "es in feiner Stellung ftand. Den papiernen Streifen überzog ich mit Leinölfirnifs, damit das Wafler ihn nicht vom Glafe löfen könne. Auf dem Boden einer Schale befeftigte ich einen kleinen Stock, und auf deffen Spitze ein kleines Gefchirr, das wie ein Thee- kopf ausfah, und eine halbe Unze Waffer enthalten konnte. Die Schale füllte ich mit Waffer, und das kleine Gefäfs mit einer Mifchung von Eifenfeile, ge- - riebenem Schwefel und ein wenig Wafler, und fetzte das cylindrifche Glas umgekehrt darüber. Am erften ‚Januar fing ich meine Beobachtungen an. Das Waf- ‘ fer im Cylinder ftieg allmählig in die Höhe, und nach . Verlauf von 8 Stunden war es auf der neunten Linie, “und diefen Stand behielt es auch, ohne weiter zu fteigen. Den Tag darauf verfuchte ich eben diefes mit frifcher Luft, und der Erfolg war der'nämliche. Ich hatte während diefen Verfuchen zugleich auch mein Augenmerk auf die Barometer- und Thermo- meterhöhe. Mit einer und derfelben Mifchung in dem kleinen Gefäfse konnte ich drei Verfuche anttel- len, ehe ihre Wirkung, die Luft zu verringern, merk- lich abnahm. ‘Ich war fehr beforgt, den Cylinder jedesmal gänzlich mit frifcher Luft zu füllen, wel- ches am beften gefchah, wenn ich denfelben mit Waf- fer füllte, und diefes wieder in freyer Luft ausgofs. | Die Mifchung von Schwefel und Eifenfeile hatte ich allemal fchon in Bereitfchaft, weil man folche in kleinen Gläfern lange aufheben kann, ohne dafs fie ihre luftvermindernde Eigenfchaft verliert. Hat man fel- | | bige % I 100 Re TA bige aber in gröfsern Flafchen flehen, fo wird fe durch das öftere Aufmachen ‘derfelben nach und nach ihres Brennbaren beraubt, weil bei jeder Oeffnung immer frifche Luft dazu kömmt. Auf diefe Weite _ fetzte ich täglich meine Obfervationen fort, "und fah - beinahe- jedesmal das Wafler auf der neunten Linie | des Cylinders ftille ftehen. Den 23ten März aber fand es auf der achten Linie, obfchon die Kälte und die Barometerhöhe gegen den vorigen Tag zugenom- men hatten. Den ıgten April flieg das Waffer. bis zur zehnten Linie, ‚ obgleich weder. das Barometer “noch Thermometer eine Veränderung untergieng. { 1 Eben fo hoch ftand es am 2often und 2ıflen. Im Mai und Brachmonat hielt das Waffer fich beftändig . zwifchen der achten und neunten Linie. Im Heu- monat flieg es einige mal bis zur zehnten. Im Au- guft- und Herbftmonat war es zwifchen der achten und neunten. Den zehnten Weinmonat fiel das Ther- _ -mometer und infonderheif das Barometer fehr, aber das Wafler flieg bei flarkem Sturmwetter bis. zur zehnten Linie. Nachher hielt es fich viele Tage. auf der neunten Linie, Zu Anfange des Wintermonats N war.es zwifchen der achten und neunten, nachher 2 ‘ aber beftändig bei der; neunten Linie. Den 2often ftieg es bis zur zehnten Linie. Den 21fen gieng es nur bis zur achten. Im Chriftmonat hielt fich. das | weder Baipabe immer auf der neunten Linie, ne a fah ich alfo, dafs unfer Luftkreis binale: beftändig gleichviel reine oder gefunde Luft, nämlich „enthalte, — Da wir aber doch wiflen, dafs alle Augenblicke eine fo grofse Menge diefer reinen Luft‘... zerftört und verdorben wird, io fragt fichs, wodurch, : und auf was Art und Weife mag diefe Verminderung von der Natur immer wieder erietzt werden: Dt — ! “ Be ala 161 Eine Frage, deren ‚Beantwortung wir noch entge- gen fehen! _ ar Kiöping, 1781, Merz, 12. C. W. Scheele. LSA A ETUI ET AAN 28. . Auszüge, nützlicher Briefe. - WElfter Brief. " Sie wiffen, dafs der Zucker eine Säure enthält, die nun allgemein unter dem Namen der Zucker- fäure bekannt ift, und dafs folche einem jeden Che- ' miften faft unentbehrlich ift. Ich wollte nun auch fehen, wie der Milchzucker, wenn er auf eben die Art, wieder gemeine Zucker, mit Salpeterfäure trak- tirt wird, fich verhalte. Ich abftrahirte alfo einige mal Salpeterfäure über fein geriebenen Milchzucker. Diefe Säure wird dadurch eben fo phlogiftifirt, als vom. gemeinen Zucker, und mufs deswegen die glä- ferne Retorte nur ein Viertel mit der Mifchung ange- füllt fein. - Als ich nach der dritten Abftradtion die - Auflöfung kalt werden liefs, wurde folche ganz weifs und dicke. Daher gofs ich achtmal fo viel deftillir- tes Wafler dazu, und that es auf ein Filtrum. Das auf dem Papier zurück gebliebene weifse Pulver edulcorirte ich mit genugfamem kalten Wafler. Das- jenige aber, welches durchs Filtrum geflofien, liefs ich bis zur Syrupsdicke abrauchen, und abftrahirte wieder einige mal Salpeterfäure darüber. - Einige Stunden: darauf fah ich lange Kryftallen angefchofien, welche ich herausnahm. Das übrige bearbeitete ich Eorh, beur. B.r, 0 auf y - & > i ai Ki ae. a x . a — \ nis Ins / r - auf eben die Art mit frifcher Säure, und verwandelte nach und nach alles in folche Kryftallen. Diefe lan- gen Kryftailen waren die bekannte Zuckerfäure. 162 Das weifse Pulver, welches in dem Filtro ZU- rückgebiteben, liefs ich trocknen, und erhielt von vier Unzen Milchzucker achtehalb Drachmen deffel- ben. Diefes Pulver, in einen glühenden Tiegel ge- worfen, brennt wie ein Oel, und hinterläfst kaum eine Kohle. In kochendem Waffer folvirte es fıch; ‘es wurden aber zu einem Theil deffeiben fechzig / ' Theile Waffer erfor ade. Als diefe Auflöfung kalt - geworden, fo hatte fich ein grofser Theil, in Geftalt von feinem -Weinfteinrahm, wieder ausgefchieden. Ich liefs das übrige Fluidum abrauchen, und erhielt noch etwas von diefem Pulver. Diefes Pulver färbte "blaues Lacmuspapier roth, und ift alfo ein faures Salz, welches man da die Milchzuckerfäure nennen kann. / Ob ich ek mit diefer Säure eben Ho rei ! viele Proben angeftellt habe, fo will ich doch Ihnen zu Gefallen folche berichten. Sie effervefciret, wenn fie in kochendem Wafler aufgelöft erhalten wird, mit den Laugenfalzen und der Kreide. Mit dem. vegeta- bilifchen und mineralifchen Laugenfalze ” entftehen. wahre Neutralfalze, welche jedoch ohngefehr acht- _ mal fo viel Waffer zu ihrer Auflöfung nöthig haben. Die Mittelfalze aber, welche Erde und Metalle Zu - ihrer Bafıs haben, find im Wafier gar nicht aufzulö- “ fen. Der Salmiak, welcher aus diefer Säure und dem flüchtigen Laugenfalze entfteht, läfst während der Deftillation fein Alkali haha si welches das Kalchwafler präeipitirt; die Säure aber, welche in “ der Retorte zurückbleibt, wird von der Hitze zer- ftört. Die Auflöfungen der Schwerfpatserde und des Kalchs werden von ER Säure decomponitt; die S9- —ATe 163 Solutionen aber des Alauns, Gypfes, und der Mag- nefia werden nicht geändert. Die, Auflöfungen des Silbers, Queckülbers und Bleies, wie auch das Horn- blei, werden von diefer Säure präcipitirt; der corro- fivifehe Sublimat, die Auflöfung des Zinnes in der Salzfäure, der Eifen-Zink-und Kupfervitriol werden aber nicht verändert. Die aus diefer Säure und den Laugenfalzen entftehenden Neutralfalze fchlagen alle Mittelfalze nieder. Ich habe zwei Drachmen von diefer Milchzuckerfäure in einer gläfernen Retorte im offenen Feuer deftillirt. Sie kam {ehr bald in Fiufs, 'fchäumte ftark, wurde fchwarz, und in den Hals ftieg ein brauner Sublimat, der beinahe wie Benzoe- blumen roch. In der Retorte reflirten ıı Gran Kohlen. Der Recipient enthielt ein braunes Liqui- dum, das eben fo wie der Sublimat roch, ohne dafs ich dabei etwas Oelichtes bemerkte. Der Sublimat wog 35 Gran, war fauer am Gefchmack, löfte fich fowohl im Weingeift als Waffer auf, und brennte i im Feuer wie Oel. Sie haben doch immer die Hoffnung gehabt, dafs ich wegen der Erzeugung der Kiefelerde bei ’ Deftillirung der Flufsfpatfäure eine andere Meinung bekommen werde. Ja gewifs! Nehmen Sie doch nicht übel, dafs ich gegen Sie fo eigenfinnig gewefen bin, Doch was darf ich Ihnen viele gute Worte geben, die Gefchichte felbft wird mich entfchuldigen. — Wann Sie mir fagten, dafs die durch die Flufs- ‚fpatfäure erzeugte Kiefelerde vom Glafe komme: fo berufte ich mich auf den Verfuch, dafs der Flufsfpat auch in einem metallifchen Gefäfse Kiefel abfetze, 'wenn deflen Säure durch einen aufgehängten feuchten Körper aufgefangen werde. Ich hatte aber vergan- genen Sommer Flufsfpat, welcher, auf diefe Art traktirt, keine Kiefelerde abfetzte. Solches war mir na - höchft 1} CP — höchft wunderlich; ich‘ wurde aber damals ren andere Gefchäffte von diefer Arbeit abgehalten. Neu- Hich erhielt ich einen Brief vom Herrn "Apotheker Meyer in Stettin. Diefer berichtete mir, dafs er fich -4 . „einen Flufsfpatfalmiak aus Flufsfpatfäure und Alüch- N '‚tigem Alkali bereitet habe, aber diefes Salz in einem bleiernen Keffel bis zur Trockenheit evaporirte, weil er glaubte, dafs diefer Salmiak, während der Evapo- ‚ration im Glafe, wieder Kiefelerde auflöfen würde. Dielen Salmiak deftillirte er mit Vitriolöl, in einer gläfernen Retorte, und legte einen Recipienten von Blei vor, aber er erhielt in dem vorgefchlagenen wa fer keine Spur von Kiefel; mifchte er aber Glas unter diefen Salmiak, fo bekam er Kiefel. Nun habe ich ‘wieder von meinem klaren und reinen Flufsfpat in einem mefsingenen Mörfer gerieben, und theilte fol- chen in zwei metallene Cylinder; ; den einen Theil aber vermifchte ich zuerft mit fein geriebenem Sande. Ich gofs’in beide Cylinder Vitriolöl und hängte in jeden einen nafien Schwamm auf, und verfchlofs fol- " che beftens., Nach einigen Stunden machte ich meine Gefäfse wieder auf, und fand denSchwamm, welcher bei dem mit Sand vermifchten Flufsifpat war, ‚von | Kiefelpulver ganz voll, auf dem andern aber nichts. Sehen Sie alfo! hätte nicht mein Flufsfpat,. mit wel- chem ich vor acht Jahren meine Verfuche anttellte, und der nun ‚ganz verfchmiert it, Kiefel gehalten; fo, würde ich armer Chemifte niemals auf folche viele andere verführende Einfälle gerathen fein. Vielleicht hat aber der- gläferne Mörfer, in ‚welchem ich mei- nen’ Flufsfat rieb, das feinige auch dabei gethan. IE es aber doch nicht wunderlich, dafs diefe Säure die fixe Kiefelerde volatilifiren und ohne VERCIURN in eine ' Art Luft verwandeln Kann? Ä ER Kiüping, 178 he i 3 = c. WW. "Seheele as “Ren Zu- ER. % AAe 16; "Zufatz des Herausgebers. Fi hat alfo mein Freund nachgegeben, und feine unbegreiflichen Hypothefen mit der Wahr- heit vertaufcht. Nun wird er hoffentlich fchonauch bald noch mehr fehen, und eben fo gut, wie ıch, glauben, dafs der Flufsfpat ein Mitteltalz, wie alle andere ’erdige Mittelfalze, fei, nämlich aus einer Säure und einer Erde beftehe, und dafs diefe Säure, ‘wenn eine ftärkere fich mit der Erde verbindet, -ih- ren Abfchied bekomme, und dafs fie bei ihrem Ab- marich, wenn fie, entweder in ihrem ehemaligen Quartier, oder auch auf dem Wege, eine andere iht anftehende Erde antrifft, folche anpacke und fie mit dich fort/chleppe, fobald ihr aber bei weiterer Fort- reife etwas angenehmeres aufflöfst, diefes annehme und, fich damit verbinde, jenes aber wieder fahren lafe, kurz, dafs bei der Deftillirung des -Flufsfpats ‚alles ganz natürlich und begreiflich zugehe; _ Unfere ‚polygraphifchen Chemiften aber werden aus diefer. -Geichichte ‚erfehen,, wie nöthig es ift, dafs man beim Experinientiren Rückficht auf die Gefäfse nehme, und können fich in Zukunft fein an die Baum&ifchen T iepel und Scheelifchen Mörfer und Retorten erinnern "und foiche Aeifig vor Augen haben, damit fie durch : ihre Verfuche die ohnehin noch dunkle und confufe w iffenfchaft, anftatt zu erleuchten, nicht noch mehr u und verwirren! ich. a, Re SASa- 29. ' Grimmia und Hedwigia. Cäries Syftematicus ER hc diftinguit, neque noxam eo in» ‚fert Scientiz, fed cam faciliorem reddit, © | Zinne, i N“: ift wohl thörichter in der Pfanzenkunde, als wenn einige unferer Botaniften, alle ihnen vorkommende Varietäten in Arten (Species). verwan- deln, und aus jeder Art fogleich ohne ‚Urfach ‚eine neue Gattung (Genus) errichten wollen. Aber eben fo lächerlich, als diefes, if es, wenn. | andere bei Erblickung zweier Pflanzen, die in ihrer Geftalt fich etwas ähnlich fcheinen, oder die etwa. ‚ein paar Kennzeichen mit einander gemein haben, folche fogleich für einerlei halten, ja wohl Gewächfe, 3 die verdienten be :fondere Genera zu heiffen, zu ‚blof- fen Arten einer und eben derfelben Gattung und öf- | ters gar zu Varietäten machen. re So. ‚abgefchmackt, unnütz und fehädlich indeffen auch diefe zwei einander entgegen gefetzten Verfah- rungsarten in der Botanik find, fo ift es doch gar ‘nicht felten, dafs folche allda ‚vorkommen und fich fehen laflen, und man darf blos die Schriften junger Botaniften, die fich durch Neuerungen und' Wider- fpruch ein Anfehen geben wollen, durchblättern, fo \ ‘wird man fogleich Fälle genug finden, die dasj enige .beflätigen, was ich eben gefagt habe. Ein Beweils eines Falles von. de jepzbeih Art geben die zwei Pfanzen, die ich hier befchreiben will, welche das Schickfal gehabt, dafs fie aus der‘ $ _ ae der a) in welche fie doch fchon von Rupp, - Dil- aa 167 Dillen, Vaillant, Royen, Haller und mehrern gefetzt worden, von einem unferer gröfsten Botaniften, ich meine den feligen vonLinne, vertrieben, und wieder zur Zahl der Varietäten verwiefen worden, und nicht allein dazu verwiefen, fondern bereits fchon über dreiflig Jahre von den mehrften Pflanzenkennern (ein paar doch ausgenommen), auf Treu und Glauben, und, wie gewöhnlich, ohne zu ‚unterfuchen, ob den- felben auch Unrecht gefchehen, als folche angenom- men und behandelt worden. Wäre ich gewohnt, in der Botanik alles ge- druckte für ausgemacht und abgethan zu halten: fo würde ich, mit meinem Lehrer und feinen Nachfol- gern, diefe, zwei Moofe ebenfails als blofse Spielar- ten tradtirt haben. Ich bin aber ein Freund vom Sehen und Unterfuchen , und diefe meine Unterfu- chungen und Betrachtungen, welche ich fchon viele a Jahre. zur Entdeckung botanifcher Wahrheiten: ange- ‚tellt und noch täglich fortfetze, und denen ich fchon fo viel Schönes und Unerwartetes zu verdanken habe, diefe haben mich denn auch gelehrt, dafs unfer felige Lehrer hier. etwas zu weit gegangen, und mit un- fern zwei Pflanzen ein wenig zu hart verfahren fei. Man wird fich alfo nicht verwundern, wenn ich es wage, von der Meinung des gröfsten Botani- ften abzugehen, und diefe Moofe nicht, wie er, als | " Varietäten;anfehe ‚*fondern für zwei von einander ganz verfchiedene Arten, ja.gar für befondere Gat- tungen halte. Ein jeder Kan indefien doch glauben, und verfichert fein, daß ich die Afche des Mannes, dem ich das mehrfte und befte meines Willens zu verdanken habe, dem ungeacht bis an mein Ende ver- ehren und hoch fchätzen werde, ' obfchon ich ihm fel- ten blindlings folge, fondern, wo es immer moß- lich, ‚mit ‚eigenen Augen fehe, und dadurch zuweilen Er Via von von feinen Meinungen abzugchen ‚und ihm gar zu widerfprechen gezwungen werde. N : Um meinen Freunden und andern Liebhaßerh der Cryptogamie von meinen Entdeckungen niemals etwas zu verhehlen: fo habe mir vorgenommen, diefe neuen Gattungen hier zu befchreiben, und davon, fo gut mir möglich, deutliche Kennzeichen an die ‚Hand zu geben, Ich hoffe, dafs unfere Botaniften folche nicht blos lefen, fondern das gefägte mit den Pflanzen vergleichen werden. Vermuthlich wird fo- ‚dann jeder einfehen und begreifen können, dafs ich nicht aus Tadelfucht, ‘oder durch Neuerungskitzel an- getrieben, Veränderungen mache, fondern das gröfste Recht 2 zu diefem Verfähren gehabt habe. Solte ich in der Befchreibung einige Fehler begangen haben, fo wird ein jeder von felbft und ohne mein Erinnern ' "fich fchuldig und verpflichtet halten, folche anzuzei- gen und zu verbeflern, wenigftens bitte ich hier ein für alle mal ergebenft darum, dr: / Re. TIERE 200 = Ken 1 Be " Charaler hihi | en, Perichetium pyxidium eminens. Periftomium ‚fede- | cimdentatum, expanfum. N | | n . "Charakter naturalis. Perichztium polyphyllum, pyxidium eminene, Foliola fubulato-lanceölata, erct. 1. Peripodium paraphyfiphorum, Bes Ä N . Paraphyfes tres T. quazuor, articulate, A * Prosphyfes totidem, obfeure. EN ER, . Calyptra fubulata, nuda, levis, BR Thecaphorum breyiffimum. RENTEN TE „Pyxidium ovale. REISTE ST N PO -Sutura transverfalis. ‘ SUR > le CR ‚ Opereulum a acuminatum, EEE TINTE - er .„"ABd+ aaa ; 169 " Apophyfis nulla. Sporangium fubitriatum. . Sporangidium adnatum. Ora fubincraflata. Periftomium fedecimdentatum, expanfum. Epiphragma nullum. Stylifeus brevis, craflus, Spora fubglobofa. | Den Namen habe diefer Gattung zu Ehren des Herrn Hofrath und Leibarzt Grimms. in ‘Gotha bei- gelegt, welchem wir, nebft andern fchönen Arbei- ‘ ten, die Eifenachifche Flora zu verdanken haben, „Species. | re | ‚Deferiptio. Sureuli cefpitofi, femiuneiales, unciales, a: ‘biunciales, ramofi. - - Folia alterna, lanceolata, uninervia, aaa, atroviridia, apice alba. Perichztium fubterminale, foliorum colore. Pyxidium erectum. Ä _ immaturum obfeure viride. r ‘ maturum purpurafcens. : . ee, Synonyma. | Mufcus apocarpos, Kir, Brkie adnafcens; capi- tulis obfeure rubris. ‚Raj. hift. \ v+35P.40- Vaill. ' parif. p. 129. ® Mufcus apocarpos, faxatilis ; iu obfcure rubris. Rupp. jen. ed. 3, p. 388. Sphagnum cauliferum &agmölım, faxatile, hirkulam, ' virefcens; capitulis ‚obfeure rubris. Dill. gilt. p. 229. Raj. fyn,ed. 3,p. 104. Hall. enum. P- 96. BR ramis eredtis. Boy. lugd,. p. 505. i a; TR Sa 170 3 FR RER EN mie an u ° Weifl. erypt. 1. c. | j Sphagnum fubhirfutum, obfeure virens; capfulis ru- "bellis. Dill. mufe. p: 245. Sphagnum caulibus ramofis; foliis undique EEE capfulas obtegentibus: &. Linn. fuec. ed. 1, p- 314,n.865. Bryum apocarpum «. Linn. fpec. ed. 1, p. 1115. Linn. fuec. ed. 2, p. 386, n. 986. Linn.-fpee. ed. 2, p. 1579. Weifl. erypt. p. 179. Neck, meth. | P. 199. Leerf. herb. n. 829. Pollich. hifl. v. 3, p- 75,0. 995. Lightf. fcot. v. 2, pP. 716. Bryum antheris eredtis, terminalibus, fubfefülibus; furculis ramofis. Scop. carn. ed. I,p. 140. Hypnum caulibus ramofis ; foliis lanceolatis, hirfutis ; . opereuloariftato. Hall. hift.v. 3,p. 40, n. 1793. "Bryum apocarpum. Scop. carı. ‚ed.i2, 0.52, 12 BE. n. 1306. Fontinalis apocarpa. Web. fpicil. p. AA 116. Bryum apocarpum ß. Hudf. angl. ed. 2, p. 474. Bryum apocarpum coccineum, Retz. prodr. p. 212, n. 1216. . apocarpum virens, Ehrh, in ‚Hayanyı mag. "ann. 1780, p. 236. | Denn Auflorum. Dil. mufele de, Hall. enum. 1. c. ‚Pallieh mike, „Weber. ad l Zu \ Figura. Vaill. "parif, t. 27, £ 35. EN, 6 Dill ‚mufc. t. 32, £.. Ar. EN F Oed. dan..t. 480.0... | TARE 71 Patria. Europa. Mehr, als eine Art, kenne ich nicht, Hedwi gia. Charatter effentialis. Perich@tium paraphyfiphorum. Periftomium nullum. Charafter naturlais. Perich@tium polyphylium, RIESEN multo eminens. Foliola fubulata, ereta, paraphyfiphora. “ Paraphyfes fex ad decem in quovis foliolo, pellucide. | Peripodium paraphyfiphorum, prosphyfiphorum. Paraphyfes fex ad decem, articulatz, pellucide. Prosphyfes quatuor ad fex, obtufz, obfcurz. Calyptra fubulata, nuda, levis. Thecaphorum brevifimum. Pyxidium fubglobofum. ‘ Sutura exadte transverfalis. Operculum plano - convexum. Apophyfis nulla. Sporangium glaberrimum. Sporangidium adnatum. Ora vix incraflata. Periftomium nullum. Epiphragnıa nullum. | Stylifeus longitudine ag yo er ie fubglobofa, | ' Die Verdienfte des Herrn Dodor Hedwigs in - Chemnitz, um die Botanik überhaupt, befonders aber um die Moofe 'und derfelben Fortpflanzung, find zu bekant, als dafs ich nöthig hätte, felbige zu erzehlen. Ich wiil alfo hier weiter nichts fagen , als dafs ich es für meine Schuldigkeit gehalten, eine feiner Lieb- lingspflanzen mit deflen Namen zu bezeichnen, um, / da- j II 72 dadurch fein Angedenken in der Cryptogamie ver- _ ewigen zu können. ein "2 Ss a nee > . wi. m. vÄAäd ws PATE 4 . Sperier. Be | r “ N0 do n. 4, A ENEEOR.. REEL \. ° Defaipeing: toi rel ergere ee Surculi cefpitofi, ramofi,. kirrelathe, & nitreii ei ‚Folia, alterna; ovato -lanceolata, concava, emervia, orig vitidie.n er: NEIN | Apex attenuato- Eifer Taken. Ku per fubterminale. whizukers 7 Foliola' luteo-viridia,: apice alba.. : weihoanad ‚Pyxidium eredtum: Hr he st Eee -Synonyma. & | „er A Mufeus terreftris, cupreflinus,.; nanus, Ririenfs. Boca. muf. p. I6T. er | Mufeus fquamofus , RR Pa ac > nodofus. Tourn. inft. ed. 404,595; Vaill. parif., .D.. 123. Mufeus capillaris, ramofus ; apicibus candicantibus. Scheuchz. itin. p. 138,516... Mufcus apocarpus, faxatilis;. capitulis, & tota planta - albo - pellucidis. Rupp. jen..ed. 3,.p- '388., en cauliferum & ramofum , ‚faxatile, hirfu- tum, incanum; capitulis. ‚virentibus. „Dill, gif. P.229. Raj. fyn:..ed. 3,,p..105, Hall. enum. ‚P-96. Sphagnum foliis pilo terminatis. Roy. lugd. P- 505. Sphagnum nodofum , birfutum. & incanum. Dill. mufe, ». er ah oh a ' Sphagnum- caulibus ion u die imbri- | eatis,. capfulas nen : B: Ans fuee. ed. Ar, P. 314, n.865. | ER E Bryum apocarpum ß: Kinniidpee ‚ede‘ 15 p: 1115. Linn. fuee. 2d. 2,p: 386, n. 986. Linn. fpec.'ed: 2, u "Weil. erypt. p. — Neck. ‚meth. p..199. Leerf. 0 23 173 Leerf. herb. n. 829. Pollich. hift.v. 3, p.75,n. 995. Lightf. fcot: v.2, p. 1110. Hypnum caulibus teretibus, ramofis; ; Aölkis bare: lanceolatis, pilo ariftatis; operculo conico. Hall. hit. v. 3,- Pp.40,'n. 1792, Fontinalis albicans. Web, fpicil. p. 38, n. 115. ‚Bryum apocarpum a. Hudf. angl. ed. 2, p..474. «| Bryum apecarpum aureum. Retz. peBue: P.' 212, n. 1216. Be Bryum apocarpum incanum, Ehrh. in Hann, mag, ann. I780, p. 236, Deferiptiones Auflorum. Dill. mufe. 1. c. Hall. enum. 1. c. Hall. hift. 1. c. Weifl. erypt. 1. c. Pollich. hift. 1. c. Weber. fpicil.. lic. | ‚Figura. & Bocc, muf. t. 108. Vaill. parif. t. 27, f. 18. Dill. mufe. t. 32, £. 5. Patria. Euraba.;,;-, e | Auch von diefer Gattung ift mir noch nieht mehr, als eine Art, bekant. Hannover, 1731, März, 16. as gone Meine Beiträge zum Linneifchen Suppe mento Plantarum. Fundamentum Botanices confiftit in Plantsrum Divifione & Denominatione fyftematica: geasniea & fpecifica, Linne, Genera Cryptogamia. Hedwigia. Ehrhart. Charater efentialis. Periftomium nullum. Perichztium paraphyfiphorum. Charadler haturalis. Perichztium polyphylium, pyxidium multo eminens. Foliola fubulata, ereda, paraphyfiphora. Paraphyfes fex ad decem in quovis foliolo, pellucidz. Peripodium paraphyfiphorum, prosphyfiphorum. Paraphyfes fex ad decem, articulatz, ran ‚Prosphyfes quatuor ad fex, obtufz, SIR Calyptra fubulata, nuda, glabra. Thecaphorum brevifimum. N Pyxidium. fubglobofum. ‚Sutura exadte transverfalis. Operculum plano-convexum. _ AR: . Apophyfis nulla.. x | Sporangium glaberrimum,. Sporangidium adnatum. 5 a8 ' Ora vix incraflata. "7 | a a ‚Pe- Tre 175 Periftomium nullum, Epiphragma nullum. Stylifeus longitudine fporangii. Spora fubglobofa. In memoriam Joh. Hedwigii, Medici Chemnitzenfs, Ob- fervatoris Mufcorum acutif mi, dixit Ebrhart. p ottia. Ehrhart. Charadter effentialis. Periftomium nullum. Perichztium non paraphyfipho- rum, Peripodium cylindricum. Calyptra fubulata, nuda. ÖOperculum deciduum. Orificium amplum. Charatter naturalis. Perichztium polyphyllum. _ Foliola non paraphyfiphora. Peripodium eylindricum , inferne prosphyfiphorum, Calyptra fubulata, nuda, decidua. Thecaphorum mediocre. BR; Pyxidium fubglobofum f. obovatum vel ovale. Sutura exadte transverfalis. Operculum mucronatum, ala Apophyfis nulla, Sporangium leve. Sporangidium adnatum. Ora fubincraflata. Periftomium nullum. Epiphragma nullum. Orificium amplum. . Stylifeus crafliufculus. | Shöra fubglobofa, In memoriam Cel, Joh. Frid. Pott, M. D. © Prof. "Botan. Brunfuic., Auctoris Flora. Talea 15 . adhuc inedita. ‚Georgia. 176 ! Periftomium quadtidentatum, Georgia. Erb. in Hann. mag: ann: 1780, P- mn Charaller effentidhs.. ” LE Charatter naturalis. a nr ee Perichztium polyphyllum. tr N Peripodium cylindricum, prosphyfi phorum. Calyptra fubulato-conica, odo-f. decemangulata; | bafı odto-f. decemfida. Pyxidium fubeylindricum. Sutura horizontalis. Operculum conicum, tenuifimum. - Apophyfis nulla, Sporangium glabrum. N ‚Sporangidium adnatum. ‚ N ” Ora latiufeula. _ 8 R ‚ Periftomium quadridentatum, connivens, e Epiphragma nullum. | | ‚Stylifeus longitudine fporangii, we RE Spora fubglobofa. Et 7 Maximo Be Peerauaiii es tertio, Magna Britannir Regi, conferavit Ehrhart. | Grim mia. Ehrbare” Charalter ejfentialis. Periftomium fedecimdentatum, expanfum., Perichz- tium pyxidium eminens. BER Charadter atunalis. | N 5 Perichztium polyphyllum, RI eminens. By # | ..Foliola f{ubnlato- lanceolata, erecta. Peripodium paraphyfiphorum, ‚prosphyfiphorum. Dr Paraphyfes tres f. quatuor, artieulatz, pellacidz., Se es tokidenm, obfeure. 000° m = Ei’ TAREe 177 Caiyptra fubulata, nuda, glabra, Thecaphorum brevifimum. Pyxidium ovale. Sutura transverfalis. ÖOperculum acuminatum. Apophyfis nulla. Sporangium fubftriatum. -Sporangidium adnatum. - Öra fubincrafiata. Periftomium fedecimdentatum, exräntim, Epiphragma nullum. Stylifeus brevis, craflus, Spora fubglobofa. In memoriam Joh. Fr. Car. Grimm, Archiatri Gotham, Botanici 2 mi (5 Außloris Flora ER, 15. w eberh, Ehrh. in Hann. mag. ann. 1779, P. 257. ‚ Charatter effentialis. Periftomium tubulofum, Perichztium pyxidium eminens: Foliolis ariftatis, fiflis. | Charalter naturalis. | Perichztium polyphyllium, baren eminens, Foliola fubulata, erecta, imbricata: .ariftata, inte - ‚riora fılla. . Arifta dorfalis, eredta, longifima. - N brevifimum, laxiufeulum, inferne „BEOR- . phyfiphorum, fuperne glabrum. | Calyptra conica, nuda, glabra. Thecaphorum brevifiimum, vix PeTBORR longius. FaHan ovato-conicum. Sutura obliqua. | RE - Operculum conicum, inclinatum, ‚ Apophyfis nulla. Ehrh. ‚Beitr. B,ı. M Spor- # ‚$porangium teres, tenuifimum. a Sporangidium feparatum. art Ora cartilaginea. a ren _ Periftomium 'tubulofum. _ © Epiphragma nullum. Stylifeus tetragonus, ‚fiftulofus. Spora globofa. | | In memoriam Georgü Heniieh web, Profeforie Ki Jonienfis, Obfervatoris Plantarum diligenzijlin mi © acutijlimi, cui, preter alia feripta botanica, egregium © Spielegium Flora ig 5 Reben ER Catharin eu. Ehrb, in Hann. mag. ann, ran 933. Charadler effentialis. U NT FIG Ne Periftomium triginta - f. quadragintadentatum, ‚di phragma expandens. Caly pin a Charakter naturalis. ROBERT SEE L. .- Perichztium polyphyllum. Hs % ) EN, "Peripodium paraphyfiphorum, iR ARE _ Paraphyfes plures, geniculate, BROSE ide. "2 Prosphyfes tres f. quatuor, obfeure. Ka | iR Calyptra fubulata, ‚paraphyfiphora. VE RUEEOe a: Thecaphorum longifimum. _ BE a a ‚ Pyxidium {ubeylindricum. a 2 Ki “ | 6 a Sutura transverfalis, BER Near Ve a . Operculum conigum Lroftratum. Apöphyüis null” Sr Sporangium glabrum.. | & RN &; 5 y eh a \ Sporangidium ‚adnatum. ER ANG., en > "Ora incraflata. _ Periftomium Kraplex,. triginn- u gundragintaden. tatum.. % 3 RE ja BEN RR ER a SR Se u MR Se Epiphragma petiftomio Haren; expanfum, ARAe 179 ‚Stylifeus fporangio brevior. Spora fubglobofa. Catharina fecunda, ei Imperatrici, Botanices .. fumma Promotrici, confecrata ab Ehrhart. Weifh fi a. Ehrh. in Hai: mag. ann. 1779, P. 1003. Charakter elfentialis: Periftomium duplex. Calyptra ftriata, paraphyfiphor. . r > Charakter naturalis. Perichztium polyphyllum, laxiufeulum, . ’ Peripodium paraphyfiphorum, prosphyfiphorum, Paraphyfes paucz, fetiformes, articulatz. - Prosphyfes aliquot, eredtz, obtufz. _ Calyptra ftriata, paraphyfiphora. | $trix decem ad fedecim. | Paraphyfes mult&, fetiformes, artienlate, ‚eredtz. Thecaphorum incraffatum. K Pyxidium fubovatum. Sutura horizontalis. _ Operculum conicum. n Apophyfis null. Y7 . Sporangium regulare, ftriatulum. Sporangidium u en Ora tenuis. Periftomium duplex. ‘ exterius dentatum, expanfum. 'interius fubciliatum, eredtum. Epiphragma nullum, Re Stylifeus brevis. RE Spora globofa. In memoriam Frid. Guil, Weifs, ‚Medici ebene © Botanici acueifimi, densminavit Ehrbarı. 3 BR , 4 ec" ee 75 Andrea. Ehrh.in Hain. mag. ann. 1778, P- 1601. - Charafter effentialis. Conioecium quadrivalve, longitudinaliter debikens‘ apice bafıque coherens. Calyptra conica. Peri- chztium polyphyllum. 2” P2 Charatter naturalis. F KR _Perichztium polyphyllum. .Foliola lanceolata, carinata, imbricata. Anthophorum longitudine perichztii. Calyptra conica,. breviflima. Thecaphorum nullum. ER a Conioeeium oblongum, fubtetragonum, quadrifulea- tum. Apophyfis turbinata. 2 Po Valvule quatuor, carinatz, angulares, "bafı apo-. phyfi, apicibus conjundtorio adnatz. t " Suturz laterales , ex medio furfum deorfumque verfus dehifcentes. SENA ge N du -Conjunetorium obtufiufeullum. Diffepimentum nullum. R Stylifeus cylindricus. Re aR N Spora fubtilifima, globofa. \ 22 In memoriam meritifh mi F. G. R. Andrea, Pharmac. poei Hannoverani, 'dengminavit Ehrhart. | a ar ur „. KR Ei - ch | ae en cies N Tran, ya, x Monogynia, ; SEHDRRE 3. & Seirpus Baothryon... a a Scirpus:culmo tereti,.ftriato,, nudo, bafı. ren hi vagina truncata; 2 ‚fpien. terminali, pauciflora; bi- N a ei v valvi: IAFSE 181 valvi: valvulis ovatis, fpica brevioribus, margine fcariofis: exteriore breviore. . Bzothryon. , Ehrh. phytophyl. n. 31. ‚Habitat in Suecia, Germania. Ehrhart. Hexandria. Monogynia. Juneus Tenageia. z Juncus annuus; cuimo ramofo -paniculato; Aoribus folitariis, fefilibus; petalis ovato -oblongis; can- fula fubglobofa. Tenageia. Ehrh. phytophyl. n. 63. Habitat in Germania. Ehrhart. Trigynia. Rumex Nemolapathum. Rumex floribus hermaphroditis: valvulis linearibus, obtufis, integerrimis, graniferis; verticillis re- _ motis; ramis patentibus; foliis inferioribus cor- "dato-oblongis, fuperioribus lanceolatis, Nemolapathum. Ehrh. phytophyl. Habitat in Germania. Ehrhart. Tcosandria. Pentagymia. Mefpilus Kanthocarpus. Mefpilus fpinofa; foliis fubeuneiformibıs, ‚crenatis ; ; Nloribus folitariis ; ; ‚laciniis calycinis fubfoliaceis, incifo-ferratis, longis, reflexis; Ernehibus fubtur- binatis, ‚pundato- verrucofis. es ‚, Habitat in America feptentrionali. Ehrhart. Frutieulus rigidus, fpinofus. Folia fubcuneiformia, crenata, ee, fubto- NER, fesquipollicaria. Petiolus brevifimus. 14 M 3 Pe- 4 Styli guinque, Du Peihmeulies; ex FERN ramulorum, folitrius, to- mentofus, longitudine germinis. . Bradtex due f. tres, lineari - Janceolatz, ferrate, de: ciduz. Germen tomentofum. Laciniz calycinz fübfoliacez, ahehalate, nel, fer- rate, -reflexz, germine longiores, (pn 4 Frucdtus fubturbinatus, pallide eg verrucis nigrie punctatus, profunde umbilicatus, magnitudine dru- pz Pruniinfititie. _ ee Nuces quinguz, oflex RE ori Mefpilus Phenopyrum., Er fei 0 Mefpilus fpinofa; foliis cordatis, tri- Knie f ‚‚ feptemlobis, ferratis, glabris; Noribus corymbofi 155 fegmentis calycinis deciduis; frudtibus depreflo- ‚globofis, late umbilicatis; MuEbIEE apice denu- ‚datis. ; in: Habitat in ‚America feptentrionali. Ehrhart ; . Arbor mediocris. - | Rami fpinofi, albo -maculati. | ra x Folia cordata, triloba, gquinqueloba L feptemloba, . acuminata, acute ferrata, slahran A ae Betul® albe: nr RR © Petiolus tenuiflimus, folio brevior.. N \ "Corymbus compofitus.‘ Bradtex ad bafın peduneulorum, Politrie, Subulae, minimz, decidue. ER ‚Flos aa ee paulo minor. i% SL RR Be ER decidui.. ARTNET Be 5 BEN | 43% Seyli .guingues mer le © Frudtus ee he L ‚nerriillifortiel: (een! | a neus, en Ribis ER ümbilico Bee BEERB. FORTE u TER IR RR aaa H 183 Nuces quinque, oflex: apieibind umbilicum replenti- bus, nudis. Florefcentia ferotina, & ultima hujus generis. Pyrus Botryapium. Pyrus inermis; foliis ovato - oblongis, ferratis, @ acu- tis; racemis fimplicibus, elongatis. Mefpilus canadenfis. Syft: veg. ed. 13, p. 388. Habitat in Virginia, Canada. Ehrhart. "Arbor decem -f. duodecimpedalis, inermis. Folia ovato-oblonga, ferrata,. acuta, tripollicaria: juniora tomentofa, adulta nuda, glabra. -Racemi fimplices, elongati, ex apicibus ramulorum, Peduncelli tomentofi. Bradtex fubulato - filiformes, villofz, caduce. Petala lineari-- lanceolata, obtufa. Styli quinque. Frudtus cxzruleo-nigricans, magnitudine baccz Ribis nigri, quinquelocularis, fucculentus, duleis, gr tiffimus. - Semina decem, interdum pauciora, brunnea. Gemmz Pyri communis f, Pöpuli tremule: fquamis ; u. interne villofis, % $ | \ Pyrus ne Ryrus inermis;.. foliis ovalibus,, obtufis, ferratis, fubtus tomentofis , calvefcentibus ; ftipulis oh: latis, ‚lateralibus, deciduis; racemo fimplici, peu: 2 ;. petalis fublinearibus. Mefpilus Amelanchier. Syft. veg. ed. 13,P. 388. Habitat in Helvetiz, Auftriz, ‚Galloprovinciz,. Ger- ' Mmaniz rupibus, Ehrhart. vn Frauen orgyalis, inermis, De Ramuli preteriti anni epidermide alba foluta- tedi. ‚Fo Na F l S l Folia ovalia, obtufa, ferrata, vix ‚pollicaria : 'juniora fubtus valde tomentofa ; ' ‚, adulta calvefcentia. | Rinne laterales, petiolo hlnat, ) eakdnzi Racemus fimplex, quadri-f. quinqueflorus, tomentox fus. ie Peduncetli Baden Bradtex fubulato- filiformes, tomentof«, eaducz. ? Flores Pyri Baftyapii;: ‚interiores exteriores, Pan fü- ‚perantes. ar RB." -Petala lineari-- lanceolata, obtufa, ": ie Styli quinque, _ ER Frudtus czruleo- - nigricans, agnituline) baccx Ribis ‚rubri, quinquelocularis, fucculentus, due fa- pidus. er ah. Semina decem, in quovis loculamento duo, Kia ' Gemme Bahr 9 Be kb interne. villofis. ‘ ; k PER | Pyrus arburifolia. | rc inermis; foliis iron beats teraliiiin ‚ ferratis: cofta ‚fupra g slandulifera ; corymbo com- pofito. - Mi Mefpilus arbutifolia. ‚Sytt. veg. ed. 13- pP | ‚388. Habitat in Virginia. Ehrhart. Fruticulus inermis. es Folia, ovato- lanceolata, interdum unoxek £. eunei- formia, tenuiflime ferrata, fubtus villofa, . fesqui- - aut bipollicaria: ‚adulta Papua {uperiori. rubra, - inferiori lutea. a DEE \ Fr fupra tota glandulifera. ‘ Glandule confertz, up laß eylindtice, Iu- ... teo- ‚rufefcentes.. | ah ' Serrature ‚apice glandulofo - ei Han on y sim ur laterales, PetBan. AIORa, fubulata. u. ra Dr Irre 185 Corymbus compofitus, .tomentofus, fex-ad duode- cimflorus. Bradtex fubulatz, caduce. Flores vix magnitudine Cratzgi Oxyacanthe. Petala obovata, alba, extus rubella, Antherz rubre. Styli quinque. Frudtus fubglobofus, quinquelocularis. Semina in quovis loculamento duo, oblonga, fufca, .&. Pyrus arbutifolia rubra. Pyrus ut fupra; frudtu rubro. Folia magis tomentofa quam in ß, minora. Frudtus ruber, magnitudine baccz Ribis rubri. ß: Pyrus arbutifolia nigra. Pyrus ut fupra; fructu nigro. Folia minus tomentofa quam in &, majora. Frudtus niger, magnitudine fructus Cratzgi Ariz, Gynandria. Diandria, Serapias Xiphophyllum. Serapias bulbis fibrofis; foliis enfiformibus, difti- ehis; bradteis minutifimis; Adribus eredis: nec- tarii labio obtufo, petalis breviore. Serapias grandiflora (enfifolia ). ee: veg, ed. 13, p- 679. Xiphophyllum, Ehrh. phytophyl. n. 67. Habitat in Germania, Helvetia. Ehrhart. Serapias Lonchopbyllum. Serapias bulbis fibrofis; foliis ovato - lanceolatis; ; bradteis longitudine capfule; floribus eredis: nedtarii labio obtufo, petalis breviore, Serapias grandiflora (lancifolia). Syft. veg. ed. 13, P- 679. | Lonchophyllum. Ehrh. phytophyl. n. 57. Habitat in Germania, Helvetia. Ehrhart. Ehrh. Beitr. B, ı, BE Mn iyae 7 EN EN a Monecia, . | Triandria. Carex. ‚P/yllophora. Carex fpica fimplici, androgyna, Fanerhe ‚mafcula; - capfulis reflexis; feminibus teretibus. Carex pulicaris. Syft. veg. ed. 13, p. 703. Piyllophora. Ehrh. phytophyl. n. 7. u Habitat i in Suecia, Germania. Ehrhart, FAR Carex Leucoglochin. .: h Carex fpica fimplici, androgyna, fupemne mafcula ; | capfulis refiexis; feminibus ‚triquetris. hr Leucoglochin. Ehrh. phytophyl. n.. 8. | Habitat in Suecia, Germania. ZEhrhart. Carex Chordorhiza. * _Carex fpica compofita: fpiculis androgynis, appro- ximatis, fuperne mafculis; capfulis comprefüs ; radice repente, Aliformi. Chordorhiza. Ehrh. phytophyl. Da Habitat in Suecia. Ehrhart. | Carex Heleonaftes . Carex fpica compofita: fpiculis androgynis, appro- ximatis, fuperne foemineis; an iabriedtis, “ lateribus integerrimis. > Heleonaftes. _ Ehrh. phytophyl. n. 28. Habitat in Suecia. Ehrhart. Carex Leptofiachy:. ER uni Carex fpicis fexu diftindis: mafcula unica, femineis pedunculatis, remotis, pendulis , ‚Ailifermibus ; capfulis remotis, apice integris. ET ORERER Leptoflachys. Ehrh. phytophyl. n. 48. Habitat in Germania. Ehrhart. FE » Carex Drymeia. SE a P Carex fpieis fexu difindis:, 'mafcula unica, fomi- De | neis Dre 187 neis pedunculatis, remotis, pendulis, filiformibus ; capfulis remotis, apice bifidis. Drymeia. Ehrh. phytophyl. n. 58. - Habitat in Germania. Ehrhart. 4 Carex Agaftachys. ‘Carex fpicis fexu diftindtis: mafculis pluribus, fo. mineis pedunculatis, remotis, pendulis, longifli- mis; capfulis numerofiflimis, approximatifimis, laxis, acuminatis, “ Agaftachys. Ehrh. phytophyl. n: 19 Habitat in Germania: Ehrhart. Cryptogamia. Mufci. Hedwigia Anodon. Bryum apocarpum /. Spec. plant. ed. 2, p- 1579. Habitat in Europa. Ehrhart. Surculi cefpitofi, ramofi, unc#ales & ultra. Folıa alterna, ovato-lanceolata, concava, enervia,. obfeure viridia: apice attenuato -filiformi, fca- riofo, albo. Perichztium terminale, fed poftea per ramulum elon- gatum laterale factum. a Foliola luteo-virentia, apice alba. .. Pyxidium erectum. Pattia cawifolia. Pottia furculis breviflimis; foliis Baus concavis, ‚ piliferis, eredtis. Habitat in Germania. Ehrhart.. Pottia eufloma. Pottia furculis breviflimis; foliis ovato-lanceolatis, planiufculis, cufpidatis, patentibus ; »calyptra te- reti; operculi mucrone obliquo; orificio amplif- Ga | e - Bryum truncatulum, Sytt. veg. ed. 13, p. 798: N a A. \ BER EN a ie 5 188 SAFT bs a. Pottia eufloma major. ‚Pottia ut fupra; pyxidio ovali. Habitat in Europz fepibus. . Ehrhart. ß. Pottia eufloma minor. Pottia.ut Tupra; pyxidio fubglobofo. Habitat in Europ agris. Ehrhart. - Pottia pyriformis. Pottia furculis breviflimis ; foliis ovato - Innbenlar planis, patentibus; calyptra quadrangulari; py- xidio obovato; operculi acumine obtufog orificio paululum contradto. Bryum pyriforme, Syft. veg. ed. 13, p« 797. Habitat in Europa. Ehrhart. Pottia curviroffra. | Be. ' Pottia furculis elongatis, filiformibus, fubramofis, confertifimis ; foliis fubulatis , canaliculatis, muticis, eredtis. EN Habitat in Europa. Ehrhart. 1 ) ı Georgia Mnemofynum. “ | MN | Mnium pellucidum. Syft. veg. ed. 13, P.796. ':Mnemofynum. Ehrh. in Hann, mag. ann, 1780, -P. 932. % h j Habitat in Europa. Ehrhart. | Sureuli conferti, fimplices, ftridti, femiuneiales, in- ' ferne fzpe aphylli. M Folia trifaria, patentia, ovato- lanceolata, uminer- via, 'pellucida, Izte viridia. Perichztium terminale, | Bm | Calyptra albicans: apice rubente.. Ste Tihecaphorum femiunciale, interdum unciale, inferne ‚finiftrorfum, fuperne ÜRSRODEN tortum. Pyxidium erectum.. Grimmia Polyodon. | Bryum apocarpum ot. Spec. plant. ed. 2, BL 1579. Habitat in Europa. Ehrhart. SIR . Sur- TARA 189 ' Surculi cefpitofi, ramofi, unciales & fesquiunciales. Folia alterna, lanceolata, carinata, uninervia, atro- viridia: apice albo. Perichztium terminale, poftea laterale faltum, apice album. Pyxidium ereltum, immaturum obfcure viride, ma- ' turum purpurafcens. Webera Diphyfcium. Sphagnum acaulon, maximum; foliis in centro ci- liaribus. Hall. it. p.83, t. z. Dill. mufc, p. 253, £..32,7::13. Hall. entm. 92.97, 7.3, 2%, | Buxbaumiafeflilis. Schmid. buxb. p. 26, t. 2, f. 1-14. Phafcum halleri. Müll. in Adt. holm. ann. 1764, 34,4 2,66 = 10, Sphagnum feflile; foiiis radicalibus obtufis, centra- libus ciliatis. Hall. hift. n. 1725, 1. 46, f. 3. Phafcum hallerianum. _ Neck. in Ad. palat, w.2, pP. 450. Pollich. pal. n. 974. Bryum hallerianum. ‚Neck, meth. p. 233. Buxbaumia foliofa. Web. fpicil. p. 128. Phafcum montanum. Hudf. angl. ed. 2, p. 466. Phafcum maximum. _Lightf. fcot. p. 693. Habitat in Europa. Ehrhart. ‚ Surculi congregati, vix linez, longitudinis. Folialinearia, obtufa, patentia, crafliufcula, uniner- via, viridia. Perichztium albido - virefcens, pellucidum. Ariftz rufe. | Pyxidium maximum, albidum. : Catharinea Callibryon. Catharinea foliis ferratis, planis, undulatis, paten- tifimis; calyptra apice paraphyfiphora; pyxidio eylindrico, cernuo; operculo roftrato. ' Bryum undulatum. Syft. veg. ed. 13, p. 797- Callibryon. Ehrh. in Hann. mag. ann. 1780, p- 934. _ N’ Ha- ‚Habitat in Europa. Ehrhart. Sureuli fimplices, unciales, &biunciales, erechi, in- ferne fere aphylii. Folia alterna, fubulato- Kine äldee: plana, undulata, 190 N ferrata, uninervia, patentia. | y Perichztium terminale. & Peripodium paraphyfibus 10-15. Calyptra ad apicem paraphyfiphora. Paraphyfes brevifime. - Thecaphorum plerumque folitarium, u & ultra, usque ad apicem finiftrorfum tortum. Pyxidium eylindricum, cernuum. o Operculum roftratum, longifimum, fzpe curviuf, culum. Catharinea hercynica. ‚Catharinea foliis integerrimis, kanalieulatie eredti- ufceulis, incurvis; calyptra undique paraphyfi- az phora; pyxidio fuburceolato - ug erecto; u. operculo conico. Habitat in Hercynia, Bin ad M. Rehberg, in- ter Andreasberg & Oderbrück. Ehrhart. Surculi fimplices, femiunciales, eredti, fragiles. Folia fubulata, integerrima , canaliculata, erectiuf- cula, incurva, margine a, fcariofa. Perichztium terminale. 4 Peripodium eylindricum, paraphy fibus einen a. Paraphyfes numerofifimz, apice liberz, perfiften- tes, non ut in Polytrichis implicate & cum. ca Iyptra i in altum evede. ; Calyptra undique paraphyfiphora. iR Paraphyfes longifimz, erectz, liberz. Thecaphorum unciale & fesquiunciale,, apice fini- I\ ' - ftrorfum tortum. “ Pyxidium fuburceolato - -tetragonum, ER Sa ei conicum, obtufum. h Weillie - en.g 0 P are 91 Weiffia ithypbylla. Weilflia foliis arefadtione immutabilibus. Bryum fetis breviflimis, alaribus; calyptris villofis, conieis. Hall. hift. n. 1799. a. Weiffia ithyphylla major. Weifha ut fupra; thecaphoro perichztio breviore, Bryum firiatum &. Spec. plant. ed. 2, p. 1580. Habitat in Europa. Ehrhart. Surculi cefpitofi, ramofi, unciales. Folia alterna, fubulata, uninervia, carinata, exficca- tione non mutabilia, fed absque revolutione [.toı- fione ftatum humidum confervantia. Pyxidium eredtum, perichztium vix fupereminens. ß. Weifha ithyphylla minor. Weiflia ut fupra; thecaphoro perichztio longiore, Bryum ftriatum 9. Spec. plant. ed. 2, p. 1580. Habitat in Europa. Ehrhart. Surculi cefpitofi, ramofiufculi, vix feaniuncielen, f2- pius multo breviores. j Folia alterna, fubulata, uninervia, carinata, atrovi- = rıdıa, exficcata non incurva, fed redta & a humidis- vix diverfa. Perichztium terminale, Thecaphorum perichetio longius, Pyxidium ovale, erectum, Weiffia ulophylla. Weiflia foliis arefadione crifpis. Bryum fetis breviflimis, alaribus; calyptris eylindri- eis, villofifimis. Hall. hift, n. 1798. Habitat in Europa. . Ehrhart. Surculi cefpitofi, ramofi, uniciales, Folia alterna, fubulata, carinata, uninervia, luteo- viridia, exficcatione mutabilia, ubi revoluta & erifpa fhunt, “ Thecaphorum perichztium {opera -Pyxidium eredtum, An- 7 / nn # a. - i er Andreaa petrophila. un Jungermannia alpina. - Syft. veg. ed. 13, p. 803. Habitat in: Suecia, Anglia, Germania. Ehrhart. Facies Grimmi& Polyodonis. | N ; Sureuli confertiffimi, erecti, ii ‚femiunciales, | - & unciales. . u, 5 | Folia alterna, Gatentiukäine ovato-lanceolata, eon- ; # cava, enervia, olivacea, foliolis perich&tii multo A ninora. | | | Perichztium terminale, olivaceum. I | Anthophorum eredtum, duriufeulum, aurantiacum. | Re : Calyptra pellucida, alba, apice nigra. Y- Coniacium eredtum, ante maturitatem fotum viride, perfiftens. Apophyfis albida. | EN Valvule brünnez, in humida planta claufz, in. Jiccd apeıte. R . | Conjundorium albidum. ' er, .‚Spera lutga, | | .. Planta media inter Mufeos & Algas, & \qüeh proprü RL i Ordinis. ER m Alga.. Firben Beomyces. y Fe N a TR ee a e an Lichen leprofus, albicans ; tuberculis s Ripitatis, car- a Kae; neis. | a; "Us, Diehen ericetorum (fipitatus). Sy. veg. 4: ER Sad 'P: ‚806. ® Se + Habitat in "Europz fterilibus. Ehrhart L sche An lcmadophila. BEN: - ,., Liehen leprofus, cinereus; tuberculis tlikibus, pig- i. nis, carneise u). ” Lichen ericetorum. deli) % ' Syl. veg. ai 13, 2 806. id "u AN ‚Icmadophila. Ehrh. Auch. n. 40." | RR h DI kin. na Be Erbiien in Europe | humidis. Ehrhart. ee | a ER .E er, 1781, März. N ä en | ? | “ : ER: \ rl ’ J ! } € © Nr 5 N Br E Be‘ a; a u His. ward ; Bike \ sw >. BL a ” t Pr y ” RS Na m gen | 065 New York Botanical Garden Library 3 5185 00099 1 ' QK3 .E35 Bd.1 I r _ se u Ben + 2 u — u F N E = j Be. “ R x — ö —— “ — Page (6 Ar m - = . — Ba, * u» . = #, Bene 5 ge Zus + &- \ A RE, 7. - . %* n weg t 2. VER x u } rn ax Li .