HEIDECKE SCHNABELWULST DES JUGENDLICHEN SPERLINGS SMITHSONIAN LIBRARIES m u ei == Ar =) . z z ARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS S31UV 2 © R= © ö > . > - SY ö Pe] 2 26727 4: 5 = EM > r H z 2 z z NLILSNI NVINOSHLIWS S3IMVYAIT_LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUT NVINOSHLINS S3IYUVYSIT_L| SMITHSONIAN NVINOSHLIWS SMITHSONIAN SMITHSONIAN ARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS S31lU YA — [d>) — u: w = r {tl y = En SEE =Y% 74 = < us 2 Pi 0 er x S & 279 ° = ° = = z — = ne | ILILSNI_NVINOSHLINS _S31UVY911 LIBRARIES _SMITHSONIAN INSTITUT zu 2 E z 5 0 ö = je) = w ne] N = =] = a > N Boe „> > I EN N r Pe) == "X = 5 n 2" = ARIES SMITHSONIAN INSTITUTION ? 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I: ES „Z N < Sn z = z Ss \ = SAN 9 =. DEN \ 6) RS x 2 8; N 2 2 z = N e R = > = \ = 142) = 122) 2 77) : RI EZ MITESONIAN INSTITUTION „NOTLMLIESNI_ NVINOSHLINS 53 I4Vy48 = = nn u En e- = se ge . 2 5 . - 5 . u 2 = = = Ueber den Schnabelwulst des jugendlichen Sperlings. j ET ORTEN Bee win MOUNIAATNS. Krlang ung a Doktor BIER, \ der Pe / Hohen philosophischen Fakultät der Universität Leipzig orgelegt von Ernst Heidecke appr. Zahnarzt aus Breitenworbis. [N ir, OR? g v —_———— LEIPZIG 1897. Ueber den Schnabelwulst des jugendlichen Sperlings. — Inaugural-Dissertation Erlangung der Doktorwürde der Hohen philosophischen Fakultät der Universität Leipzig vorgeleot von Ernst Heidecke appr. Zahnarzt aus Breitenworbis. —_— LEIPZIG 1897. Sarı, Meiner lieben Mutter in Dankbarkeit gewidmet. Am Sehmabel des jungen Sperlings findet sich eine eigentümliche wulstige Erhebung, welche auf den ersten Blick durch ihre lebhafte gelbe Färbung und ihr starkes Vorspringen über die Oberfläche des sonst dunkel gefärbten Schnabels ins Auge fällt. Der Schnabelwulst, wie ich diese eigentümliche Bildung nennen möchte, beginnt am ersten Drittel des Oberschnabels, ersteckt sich von hier bis zum Schnabelwinkel, den er in Besitz nimmt, um hier ohne Unterbrechung auf den Unter- schnabel überzugehen, dessen Rand er ebenfalls bis zum vorderen Drittel überzieht. Die Erhebung über die sonst gewöhnliche Form des Schnabels ist so stark, dass sie in der Zeit ihrer höchsten Entwickelung (ungefähr in der Mitte der postembryonalen Entwiekelungszeit) mehr als 1!/, mm beträgt. Die ersten Anfänge der Entwickelung des Schnabel- wulstes fallen in das erste Drittel der embryonalen Zeit, die beim Sperling 14—15 Tage in Anspruch nimmt. Vor Ablauf dieses Stadiums ist der Schnabelwulst an beiden Seiten des Schnabels schon makroskopisch sichtbar. Er ent- wickelt sich zugleich mit dem Schnabel bis er in der Mitte der postembryonalen Periode seinen grössten Umfang er- reicht hat. Von dieser Zeit an geht der Schnabelwulst seiner Rückbildung entgegen, und man sucht ihm am voll- ständig erwachsenen Vogel vergeblich. Nur am Schnabel- winkel, wo Ober- und Unterschnabel in emander übergehen und beweglich mit emander verbunden sind, auch erst spät Verhornung eintritt, finden sich noch längere Zeit hindurch die letzten Reste des vorher so ausgebildeten Organes. Gleichwohl hat der Schnabelwulst für den jungen Sperling eine grosse Bedeutung, wie die nähere Betrachtung zeigen wird. Das Grundgewebe des Schnabelwulstes wird durch , faseriges Bindegewebe gebildet. In den Zwischenräumen der starken Bindegew ebszüge ge, die sich oft durchkreuzen, liegt eine grosse Anzahl heller, blasiger Zellen. Daneben wird das Geflecht der Bindegewebsfasern von zahlreichen durchzogen, die unter sich em diehtes Netz bilden. Dazwischen eingestreut liegen Nerven- fasern mit Endkörperehen. (Figur 1). Im Verlauf der Entwickelung des Vogels verdichtet sich die Fasermasse des Bindegewebes immer mehr und bringt gleichzeitig die Blutgefässe und Nerven mit sammt ihren Endigungen zum Schwinden. Am Schnabel des voll- ständig ausgewachsenen Vogels findet sich auch mikros- kopisch kaum noch ein Rest des vorher so komplicierten Örganes. Als ich auf den Vorschlag des Herrn Geh. Rat Leuckart diesen Schnabelwulst des jungen Sperlings zu untersuchen begann, kam mir zunächst der Gedanke, dass (diese eigentümliche Bildung vielleicht in Beziehung zu der Zahnbildung längst vergangener Vorfahren unserer heutigen Vögel stehen könne. In dieser meiner Ansicht wurde ich durch das Studium der Arbeiten von Marsh, Et. Geoffr. St. Hilaire, Blanchard, Röse und Albertina Carlsson unterstützt. Dass die fossilen Vögel regelrecht ausgebildete Zähne besassen, ist ja eine bekannte Thatsache. "So wurden be- sonders bei Hesperornis und Ichthyornis von Marsh wirkliche Zähne gefunden, welche lebhaft an die der Reptilien er- innerten. Ja, bei Hesperornis war das Zahnsystem so weit entwickelt, dass sogar ein Zahnwechsel stattfand, der dem mancher Reptilien ähnlich war. Auch beim Archaeopteryx fand Marsh ') wirkliche Zähne im Praemaxillare auf. Aehnliche Funde wurden von Owen‘) im eocänen Lehm bei London gemacht, nur waren die hier gefundenen Vögel anderer Art als die erst erwähnten. Diese Entdeckungen legten den Gedanken nahe, unsere heutigen Vögel auch auf zahnartige Bildungen oder doch wenigstens dere n Anlagen hin zu esse nam a nr Jahre 1821 hatte Et. Geoffr. St Hilaire bei !) Kosmos 9, p. 157 (Marsh 18880 Odontornithes). °) Kosmos 10 p. 231. pe zwei Embryonen von Palaeornis torquatus Papillen gefunden, die er für Zahnsäckchen ansah und den Zahnanlagen anderer Tiere für homolog hielt. Cuvier sprach sich über die Umwandlung dieser Zahnkeime dahin aus, dass die Hornschicht des Schnabels sich m derselben Weise über diese vaskulären Papillen ausbreitet wie der Schmelz über die Zähne der Säugetiere. Erst im Jahre 1860, wurden diese Angaben wieder geprüft und zwar von Blanchard’), der nun auch Dentin in diesen Vögelzähnen nachzuweisen versuchte. Er schreibt über seine Untersuchungen: „Ayant eu l’occasion de me livrer a l’etude de deux especes de Kakaotös (Cacatua rosea et C. philippinarum) sur des imdividus qui n’etaient pas encore tout & fait parvenus & l’Etat adulte, il me fut impossible de conserver aucun doute sur la presence de dents rudimentaires chez certains olseaux, de dents enchässees dans les os maxillaires.. .En soumettant quelques unes de ces dents de Kakatoös avec une petite portion de l’os maxillaire & l’examen mi- eroscopique sous des grossissements de 300 a 350 diametres, on reconnait sans hesitation la structure de l’os avee ses corpuscules et celle de la substance qui constitue essen- tiellement les dents, la dentine avec ses canalieules paralleles ou un peu divergents Il se forme chez certains oiseaux notamment chez les Perroquets (Palaeornis torquatus) un veritable systeme dentaire presentant par la structure et par l’enchässement dans les os maxillaires les caraeteres ordinaires de dents.“ Es giebt also nach Blanchard bei gewissen Vögeln, besonders bei Papageien, ein wirkliches "Zahnsystem, das sowohl durch seine äussere Struktur wie durch „Eingekeilt- sein“ (l’enchässement) die gewöhnlichen Charaktere der Zähne erkennen lässt, wenn es auch nur auf das jugendliche Alter beschränkt bleibt: „Ce systeme d’abord constitu& reguliörement, se deforme par le progres de läge et disparait tout A fait A une epoque plus ou moins avancde de la vie de l’animal par suite du developpement de l’os qui finit par le recouyrir en totalite.“ >) Blanchard ef. Comptes rendus 1860 p. 540. Gegen diese Ansicht wendet sich Fraisse ') 1881 ganz energisch. Er sagt: j „Papillen sind allerdmgs in den Hornschnäbeln der Papageien vielfach vorhanden, sie sind sehr gefässreich und werden von einer Schicht eigentümlich umgewandelter Horn- zellen bekleidet, die Blanchard wahrscheinlich für Dentin gehalten hat, da man auf mikroskopischen Schnitten em letzterem sehr ähnliches Bild erhält. Von Zähnen kann nur dann die Rede sein, wenn man die Hornzähne mit m den Vergleich zieht. Echte Zähne sind bei den (heutigen) Vögeln nicht vorhanden. Ob eine erste Anlage derselben Anstoss zur Bildung der Horn- zähne gegeben hat, ist sehr zweifelhaft, da wahrscheinlich die Hornzähne als sekundäre, Bildungen zu betrachten sind.“ An anderer Stelle sagt Fraisse °), dass die Zahnpapillen (der Hornzähne) so mit dem Knochen zusammenhängen, dass sie anschemend am Grunde ganz von demselben umfasst werden; es sind also kleine Alveolen vorhanden, und deshalb sagt Blanchard nieht zuviel, wenn er von „eimgekeilten Papillen“ spricht. Aber von wirklichen Zähnen kann trotzdem keine Rede sein. 1892 fand Röse”) bei jungen Embryonen von Sterna Wilsoni eine Zahnleiste, welche aber später an dem Ver- hornungsprozess der übrigen Kieferschleimhaut teilnimmt. Eine Umwachsung von Zahnpapillen durch diese Epithelein- senkung findet bei Sterna W. nicht statt. Auch ist Röse der Ansie :ht, dass dies bei keinem anderen heutigen Vogel geschehe. 1896 veröffentlichte Albertina Carlsson, ‘) dass sie bei Embryonen von Sterna hirundo in dem later 'alen Teile des Oberschnabels an der Spitze desselben eine Ektodermleiste gefunden habe, die jedoch über das Epithel nicht hervor- rage. Embryonen von 10—37 mm Länge zeigten diese Dr auf der Höhe ihrer Entwiekelung. Mit dem Beemn der Verhornung der Mundschleimhaut tritt aber eine Rück- *) Fraisse: Sitzungsberichte der naturforsch. Gesellsch. zu Leipzig 1881. p. 16. °) Fraisse: Vorträg in der phys.-med. Gesellschaft. Würzburg, December 1879. °) Röse cf. Anat. Anzeiger 1892. p. 748. ') Albertina Carlsson cf. Anatomischer Anzeiger 1896. p. 72. bildung der Ektodermleiste em. Ebenso fand A. Carlsson die Verhältnisse im Unterschnabel. Beim Sperling gelang es mir trotz sorgfältiger Unter- suchung an keinem der mir zur V erfügung "stehenden Embryonen, auch nur eine Spur einer Zahnanlage in dem Schnabelwulste nachzuweisen. Wohl aber fand ich bei diesen Untersuchungen höchst eigentümlicher Weise zahlreiche Gebilde in der bindege- webigen (Grundsubstanz des Schnabelwulstes, welche leb- haft an Tastkörperchen, die Endigungen der sensiblen Nerven in zellenartigen Organen, erinnerten, wie solche in letzter Zeit mehrfach m den Schnabelhäuten der Schwimm- vögel gefunden worden sind. Eine daraufhin vorgenommene Freilegung des Nervus trigeminus ergab weiter, dass ein Paar starke Zweige des ne iten, Astes des Een den Schnabel wulst einsenkten. Die femere Verästelung dieser Nerven- stränge konnte ich freilich makroskopisch nicht nachweisen. Der erste Ast des N. trigeminus beteiligt sich, soweit ich das feststellen konnte, nicht an der Innervation des Schnabel- wulstes; er verläuft vielmehr ziemlich nahe der Medianlinie des Oberschnabels nach der Spitze desselben hin, wo er sich auflöst. Ob der dritte Ast, dessen Hauptteil nach der Spitze des Unterschnabels hinzieht, einige kleine Aestchen in den Schnabelwulst entsendet, konnte ich nicht sicher beobachten, doch möchte ich es durchaus nicht als unwahr- schemlich hinstellen. Die mikroskopische Untersuchung ergab eine volle Bestätigung der durch die Ergebnisse der Präparation des N: trigeminus geweckten Erwartungen. Behandlung des Materials. Die mir zur Verfügung stehenden Exemplare des Passer domesticus umfassten alle Stadien der Entwiekelung von den ersten sichtbaren Anlagen des Schnabels an bis zum ausgewachsenen Vogel. Freilich war die Reihe des Materials nicht so vollständig, dass jeder Tag der Ent- wickelung vertreten gewesen wäre. Die Vögel wurden nämlich den Nestern im Freien lebender Sperlinge entnommen, und blieb es daher dem Zufall überlassen, wie alt die Jungen waren, die in meine 2.00 Hand kamen. Aus demselben Grunde ist es mir nicht möglich gewesen, das Alter der untersuchten Vögel genau zu bestimmen. Die Fixierung des lebenswarmen Materials geschah in 1000 cem gesättigter Sublimatlösung 500 cem 50°/, Alkohol 5 cem Acid. acet. glac. und nachheriger Ueberführung in allmählig verstärktem Alkohol. Teilweise behandelte ich das Material auch nach der Golgischen Silberimprägnationsvorschrift. Die Färbung wurde an dem geschnittenen Material mit Hämatoxylin vorgenommen. Die mit“ verschiedenarti tig gelöstem Karmm versuchte Färbung ergab nicht genügende Resultate. Ebenso konnte ich mit der” Methylenblaufärbung an dem fixierten Material im Gegensatz zu anderen Beobachtern, die durch die Fär- bung von frischen Objekten mittels Methylenblau gute Resultate erzielten, nur Ungenügendes erreichen. Ausserdem wandte ich Vergoldung und Behandlung mit Osmiumsäure an. Die Vergoldung nach Stöhr”) geschah in der Weise, dass ich in einem Reagenzgläschen 8 cem einer 1°, Goldchloridlösung mit 2 ccm Ameisensäure gemischt bis zum Sieden erhitzte und die Flüssigkeit dreimal aufwallen liess. Im die wieder erkaltete Mischung wurde der in mehrere Teile zerlegte Schnabel eingelegt und eine Stunde lang im Dunkeln darin belassen. Darauf wurden die Stückchen in destilliertem Wasser abgewaschen und in emer Mischung von 1Ocem Ameisensäure und 40 ccm destilliertem Wasser der Einwir kung des Lichtes ausgesetzt. Die Reduktion erfolgte innerhalb eines Tages, die Stückchen wurden dabei aussen dunkelviolett. Dann wurden die Teile wieder ab- gewaschen und in allmählich verstärkten Alkohol übergeführt. Dort wurden sie zur Verhinderung weiterer Reduktion im Dunkeln 8 Tage belassen, und darauf nach üblicher Vor- bereitung in Paraffın eingebettet und in feine Schnitte zerlegt. Eine zweite von Üarriere (B. 53) angegebene Gold- färbungsmethode (nach Böhm) wandte ich ebenfalls an: °) Stöhr: Lehrbuch der Histologie und der mikrosk. Anat. des Menschen. Jena 1892. p. 21. ee Dabei wurden die Präparate ungefähr 20 Minuten in Ameisensäure gebracht, bis sie ganz durchscheinend waren, dann in destilliertem Wasser kurz abgespült und auf 20 Minuten in eine 1"), @Goldchloridlösung gelegt. Hierauf wurden die Objekte, die natürlich vorher fixiert sein müssen, wieder in Destilliertem Wasser abgespült und in die Prichardsche Lösung: 1°/, Amylalkohol 1%, Ameisensäure 98 ON dest. Wasser übertragen. In dieser verblieben sie etwa 16 Stunden im Dunkeln. Darauf wurden die Stücke im destilliertem Wasser abgewaschen und in üblicher Weise durch Alkohol u. s. w. geführt bis zur Einbettung m Paraffın. Von Wichtigkeit ist es hier für Erlangung guter Reaktionen, dass“ wenig Goldchlorid (Carriere nahm für eine ganze Anzahl Stücke nur ungefähr 10 ccm der Lösung), dagegen sehr viel Prichardsche Lösung verwandt wird. Die Mitfärbung anderer Gewebe wurde durch Ein- tauchen in !/,°/, Cyankaliumlösung in kurzer Zeit entfernt. Die Silberimprägnation nach Golgi nahm ich in folgender Weise vor: Die lebensfrischen Köpfe der Sperlinge wurden im die Fixierungsflüssigkeit nach Ramon y Cayal: Kalibichronat 3,0 ccm 1°, Osmiumsäure 25,0 eem dest. Wasser 100,0 cem gelegt und aus diesem Härtungsgemisch direkt in 0,75 "|, Höllenstemlösung übergeführt, woselbst sie 2—3 Tage verblieben. Darauf wurden die Präparate in allmählig verstärkten Alkohol gebracht und in 96 °/, Alkohol bis zur definitiven Verarbeitung aufbewahrt. Sie wurden dann m der bekannten Weise in Paraffın eingebettet und recht dünn geschnitten, vom Paraffin befreit und nach Behandlung mit absolutem Alkohol in Terpentinöl oder Kreosot getauc ht. Darauf wurden die Schnitte in Hydrobromsäure (LOL Lösung) übergeführt und dort belassen bis das Aussehen der Schnitte ganz hell wurde. Darauf wurden sie gut ausgewässert und dann in üblicher Weise mit Hämatoxylin nachgefärbt. Schliesslich wurden sie mit allmählig ver- stärktem Alkohol und Benzol behandelt und mit einem Deckgläschen bedeckt. gg Die so behandelten Objekte ergaben sehr brauchbare Bilder. i Ausserdem behandelte ich noch Präparate mit Osmium- säure in folgender Weise: Die zerschnittenen Schnäbel wurden in Ameisensäure gelegt bis sie durchsichtig waren. Darauf legte ich sie in 1°/, Osmiumsäure bis sie äuserlich braun gefärbt er- schienen (nach ungefähr 2 Stunden trat dies ein) und spülte sie hierauf 24 Stunden in Wasser ab. Daran schloss sich die Ueberführung durch allmählig verstärkten Alkohol und Benzol-Alkohol bis zur Einbettung in Paraffin. Ausserdem empfiehlt Seymonowiez (B. 57) noch eine Färbung mit Methylenblau, mit der ich jedoch keine guten Erfolge hatte, vielleicht weil meine Pri äparate schon ziemlich lange in Alkohol lagen, als ich die Methode anwandte. Die Fixierung des Materials soll nach Scymonowiez überhaupt besser in Müllerscher Flüssigkeit, 1°/, Osmium- säure, Mischung von gesättigter Sublimatlösung 12 Teile Zuen Osmiumsäure 2 a oder Pikrin-Sublimat-Eisessig geschehen. Der Behandlung der postembryonalen Stadien muss eine Entkalkung der Schnäbel vorangehen, da man nur, wenn man das nicht versäumt, die Schnitte so dünn wie zur Untersuchung nötig herzustellen vermag. Ich bediente mich zur Entkalkung des vorher fixierten Materials einer 12—15/, Salpetersäurelösung in destilliertem Wasser. Durch diese Flüssigkeit wurde die Entkalkung der Schnäbel in wenigen Tagen erreicht. Natürlich musste die Flüssigkeit mehrere Male erneuert werden. Die an den so vorbereiteten Präparaten vorgenommene mikroskopische Untersuchung ergab, dass der Schnabel- wulst des jungen Passer domesticus hauptsächlich aus faserigem Bindegewebe besteht, welches umhüllt wird von der Epidermis, und dessen Fasern sich gegen das Binde- gsewebe der angrenzenden Schnabelteile, wie aus Figur 1 ersichtlich, scharf abgrenzt. Zwischen den Fasern des (rundgewebes des Schnabelwulstes liegen, wie schon oben erwähnt, zahlreiche helle Zellen, Blutgefässe und Nerven- äste. Die Blutgefässe lösen sich in ein ziemlich dichtes Kapillarnetz auf, die Nervenäste endigen in zahlreichen Endkörperchen, deren ich zwei verschiedene Formen fest- stellen konnte: Vatersche Körperchen und mehrzellige Nervenendkör- perchen, die man vielleicht der Gruppe der Grandryschen Körperchen einreihen könnte. Vatersche Körperchen. Die Vaterschen Körperchen werden bekanntlich auch Paemische oder Herbstsche Körperchen genannt. Ich ziehe jedoch die Bezeichnung nach ihrem ersten Endecker vor und werde daher im Folgenden nur des ersteren Namens mich bedienen. Krause ") will zwar in Rücksicht auf an und für sich geringe äusserliche Abweichungen von der Grundform der Nervenendkörperchen eine ganze Anzahl besonderer Be- zeichnungen einführen, doch wollen mir seine Gründe für Einführung von Sonderbezeichnungen für die nur sehr wenig und in unwesentlichen Teilen von emander abweichenden Körperchen nicht genügend erscheinen, eine das Verständnis so sehr erschwerende Nomenklatur (Krause unterscheidet 13 verschiedene Formen und Bezeichnungen der Nerven- endigungen) zu rechtfertigen. Ich bleibe also bei der oben angegebenen Benennung der jetzt näher zu betrachtenden Nervenendkörperchen. Historisches. Zuerst aufgefunden wurden die Vaterschen Körperchen bekanntlich 1741 '%). Fast hundert Jahre später 1836 fand sie auch Pacini 1), doch erkannten beide die Beziehung der Körperchen zum Nerven nicht so vollständig, wie es später festgestellt wurde. Aehnlich erging es einer ganzen Anzahl weiterer Beobachter, von denen ich hier nur nament- lich aufführen will: Andral '”) 1837 und Lacauchie '*) 1843. Erst Henle und Kölliker '') begründeten in ihrem 1844 9) Krause ef. Archiv für mikrosk. Anatomie. Bd. 19. 1881. p. 53. 10) Vater: Diss. de consensu corp. hum. Virtembergae 1741. 11) Pacini ef. Nuovo Giorn. dei Literati. Tom. 32. Pisa 1836. 12) Andral ef. Observ. et propositions d’anat. et chirurgie et de medeeine. 1837 p. 9. 13) Lacauchie ef. Comptes rendus. 1843. 14) Henle und Kölliker: Ueber die Pacinischen Körp. an den Nerven des Menschen und der Säugetiere. Zürich 1844. Eee herausgegebenen Werke unsere heutige Kenntnis dieser & 2 : Nervenendigungen. Nach ihrer Beschreibung endigt die Nervenfaser des Körperchens entweder geteilt oder un- geteilt mit einer Anschwellung von verschiedene :r Form und Grösse „die jedoch keine Ganglienzelle ist.“ -In den folgenden Arbeiten von Mayer '”) und Reichert '") ist hauptsächlich von der Kapsel und ihrer Zusammense zung die Rede. Todd and Bowman '’) lassen den Nerven ein- fach oder in zwei bis drei Aeste geteilt in knopfförmigen Anschwellungen ohne Kerne endigen. Pappenheim '°) hat den Nerven oft in Schlingen ge- sehen. Bidder '”) und Strahl °’) beschäftigen sich haupt- sächlich mit der knopflörmigen Endanschwellung. Im Jahre 1848 entdeckte Herbst") die Vaterschen Körperchen der Vögel mit einem Nerven, der in ein knopf- förmiges Gebilde auslief, wie Herbst es auch vom Menschen nachwies. Diese knopfförmige Anschwellung liegt „manch- mal in einer Ausbuchtung der inneren Kapsel, ohne jedoch mit ihr in irgendwelche Beziehung zu treten.“ Will”) fand eine knopfförmige Endigung der Nerven weder bei Säugetieren noch bei Vögeln. Hassall °*) hingegen erwähnt wieder eine kleme Er weiterung der Nervenfaser. Leydig ”') untersuchte die Körperchen bei den Vögeln Er behauptet, dass der Axeneylinder hohl sei. Nach Huxley =) 15) G. J. Mayer: die Pac. Körperchen an den Nerven des Menschen und der Säugetiere. Zürich 1844. '#%) Reichert: Bemerkungen zur vergleich. Naturforschung im Allgem. und vergl. Betracht. über das Bindegewebe und die ver- wandten Gebilde. Dorpat 1845. 1?) Todd und Bowman: The Physiological Anat. und Physiol. of man. Vol. I. 1845. !5) Pappenheim cf. Comptes rendus 1846. 1°) Bidder: Zur Lehre von dem Verhältniss der Ganglienkörper zu den Nervenfasern. Leipzig 1847. 20) Strahl cf. Archiv für Anat., Physiol., und wissenschaft. Mediein. 1848. >) Herbst: die Pae. Körper und ihre Bedeutung. Göttingen 1848. >, Will ef. Sitzungsber. d. K. Akademie der W issensch. zu Wien 1850. Bd. 4 3) Hassall: Mikrosk. Anat des menschl. Körp. in gesund. und krank. Zustande. Leipzig 1852. ”4) Leydig cf. Zeitschr. für wissensch. Zoologie Bd. 5. 1854. >) Huxley cf. Quarterly Journal of mierose. Science Vol. Il. 1854 el verläuft der Nerv inmitten eines soliden Stranges und endigt nach und nach in der Substanz des letzteren. Leydig °°) wendet 1857 seine Auffassung auch auf die Vaterschen” Körperchen der Säugetiere an. Die wahre Endigung des Nerven, so sagt er, sei der solide, mit einem feinen Kanal versehene Centralstrang. Keferstein °”) scheint den ganzen Innenkolben als Terminalfaser aufgefasst zu haben und behauptet von dieser, dass sie sich manchmal gabelig teile und in einem Knopfe endige, von welchem sehr feine Ausläufer ausgingen. In diesem Knopfe befinde sich sehr konstant em dunkler Raum. Nach Virchow °’) endigt der Axencylinder einfach, oder, was öfters vor- kommt, mit kleinen kolbig en Anschwellungen. W. Krause °”) nimmt ähnlich wie Leydie die Nervenfaser, die im Innen- kolben verläuft, als eine mit einer halbflüssigen, homogenen Masse erfüllte Röhre an, in welcher Fett und Albumin enthalten sei und lässt sie mit einer knopftörmigen An- schwellung aufhören. Jacubowitsch “) glaubt, dass der nackte Axeneylinder mit einer oder mehreren Nervenzellen di Engel Fb l len I kolb l endige. ngelmann “ ) betrachtet den Innenkolben als eine Fortsetzung der Markscheide, in deren Innerem der Axen- eylinder verläuft und in einen Knopf oder eine Verdickung ausgeht. Hoyer”) giebt an, dass er den Nerven stets mit einer knopfförmigen Anschwellung aufhören sah, in welcher hier und da Etwas wie ein Hohlraum zu sehen war. Ciaccio ®”) sah, dass sich die Nervenfaser stets am Ende des Innenkolbens teilte, und jeder Zweig in einer \ . [74 . . rR . Ay „Ganglienzelle“ endigte, in deren Hülle die Schwannsche Bo K Scheide überging, und in deren Protoplasma sich der Axeneylinder verlor. n Leydig: Lehrbuch d. vgl. Histologie 1857. ??) Keferstein ef. Nachrichten von der G. A. Universität und der Kgl. Gesellschaft der Wissensch. zu Göttingen. 1858. Nr. 8 >) Virchow: Die Cellularpathologie. Berlin 1858. >») W. Krause: Die terminalen Körperchen 1860. 0) Jacubowitsch ef. Comptes rendus. 1860. >) Engelmann ef. Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie Bd, 13. 1863. 32) Hoyer cf. a) Archiv für Anat. Physiol. und wissenschftl. Med. 1864. b) Lehrbuch der Anat. d. Menschen 1875. 3) Cjaccio ef. Centralblat für die med. Wissenschaften. 1864 Nr. 26. EI En Paladino’”') beschrelbt die Vaterschen Körperchen des Menschen als von einem reichen Netz von Nervenfaserh durchzogen. Die Fasern sollen m den interkapsulären Räumen mit besonderen Nervenzellen endigen. Bei der Katze hat er jedoch dies Netz nicht gefunden. Nach Beale”’) teilt sich eme Spitze der Terminalfaser in mehrere Zweige, die in Form granulierter Fasern durch die Lamellen der Kapsel nach unten verlaufen, und die in Verbindung mit vielen Zellen zu stehen einen Bruch °") findet in den Vaterschen Körperchen aus dem Mesenterium der Katze oft blasse, mit Kernen versehene Fasern, die die Fortsetzung der Terminalfaser seien. Sie treten nach seiner Meinung durch die Kapsel nach aussen hervor und verlieren sich in dem ungebundenen Bindegewebe. Leydig ”’) untersuchte die Vaterschen Körperchen im Schnabel der Schnepfe und sah zwei deutlich ausgesprochene Längsreihen von „kern- ähnlichen Gebilden“ an dem Innenkolben herabziehen. Die Kerne hatten von aussen die Form von dunklen viereckigen Teilchen, emes vom andern durch einen engen Hohlraum Seschieden. Der „Axenkan: al“ des Kolbens zeigt sich nach Leydies Ansicht im Stiel des Kolbens mit vollkommener Klarheit. Doch konnte er im Bereich der viereckigen Körperchen den „Axenkanal“ nieht wahrnehmen. Michelson °”) lässt den Nerv in einer birnförmigen An- schwellung endigen, diekeme Ganglienzelle sei. Nach Grandry ’’) teilt en das Ende der MM oelliise: in eine grosse Anzahl feiner Fibrillen, die alle in einer runden, granu- ierten Masse endigen. Goujon“ ') untersuchte die Körperchen des s Papageienschnabels und fand, dass die Terminalfaser der selben in einabgeplattetes erweitertes Ende übergehe, oder ein- fach abgerundet authöre. Nach Nepveu!') ist die Endan- ») Paladino ef. Rendie. della R. Acad. delle Science fisiche e matem. di Napoli 1886. ” Beale cf. The Medical Times and Gazette 1867. Vol. I. ##) Bruch: Untersuchungen über die Entwick. d. Gewebe bei den warmblütigen Tieren. (Senkenburger Gesellschaft 1868 Bd. 4 und 6). ") Leydig cf. Archiv f. mikroskop. Anat. 1868 Bd. 4. p. 2 =) Michelson cf. Archiv f. mikrosk. Anatomie 1869. Bd. ») Grandry cf Journal de l’anat. et de la physiol. norm et BE. p- Robin 1869. #0) Goujon ef. Journal de l’anat. et de la physiol. norm. et path. 1869. 'D) Nepveu: Nach Krauses allgem. und mikroskop. Anatomie eitiert. I BT schwellung eine Terminalganglienzelle. Ihlder'”) nimmt an, dass die Terminalfaser die Fortsetzung der ganzen Nerven- faser und nicht nur des Axency linders sei. Er hält sie für hohl und abgeplattet und lässt sie im einer nicht immer deutlich erkennbaren Ganglienzelle endigen. In einer zweiten sehr ausführlichen Arbeit vertritt Ciaceio ! °) seine frühere Ansicht; die Ganglienzelle soll denjenigen des Kleinhirns sehr ähnlich sein. In ihren Kern sah er manchmal einige Fasern des Axencylinders eintreten und dort endigen. Key und Retzius‘') geben an, dass sich die Terminalfasern gewöhnlich m verschiedene Fibrillen teilen, die einen sehr mannigfaltigen Verlauf haben; stets endigt jedoch der Nerv entweder geteilt oder ungeteilt in sogenannten „Endknospen“, die aus eimer granulierten glänzenden Masse bestehen, und deren Oberfläche sehr oft höckerig ist. In diese Masse senkt sich die Terminalfaser ein, deren Fibrillen im Augenblick des Eimtretens ein wenig auseinander weichen. In vielen dieser Knospen sieht man eine Einteilung in rundliche, dieht zusammen liegende Partieen, in welchen jede einzelne Fibrille ihr Ende findet. A. Budge '’) fand um die Terminalfaser herum zahlreiche Zellen, die durch ihre Form und Grösse leicht von den im Innenkolben vorhandenen bindegewebigen Gebilden zu unterscheiden sind. Der Nerv schwillt an seinem Ende etwas an, was durch ein auseinanderweichen der Fibrillen verursacht wird. Letztere „gehen um die schon erwähnten Zellen herum, legen sich wieder aneinander und verzweigen sich von Neuem.“ Es entsteht somit ein Netzwerk, welches mehr oder weniger vollständig die Zellen in sich aufnimmt. Nach Przewoski !") endigt der Nerv beim Menschen mit einer kolbenförmigen Verdiekung. Schäfer”) sah die Terminal- faser mit einer homogenen oder granulierten Verbreiterung 42), Ihlder cf. Archiv f. Anatomie, Physiol. und wissensch. Mediein 1870. 43) Öjaceio cf. Memoire della R. Acad. delle Seienee di Torino Ser. II. #) Key und Retzius ef. Archiv f. mikr. Anat. Bd. 9. 1873. #5) A. Budge cf. Centralblatt für die med. Wissensch. 1873. #6) Przewoski cf. Archiv für path. Anat. und Physiol. und für klinische Mediein. Bd. 63. 1875. #7) Schäfer cf. Quarterly Journal of mieroscop. Seienee. New Series. Nr. 58. 1875. 2 Ber von sehr verschiedener Grösse endigen. Wenn x granuliert, war, sah er die Fibrillen des Axeneylinders sich in der Substanz ausbreiten. War dieselbe sehr gross, unterschied er in ihr einen hellen Kern mit Kernkörperchen. Arndt '”) fand bei der Katze nie den nackten Axenceylinder in einem knopfförmigen Gebilde endigen. Derselbe hörte abgerundet auf oder spitzte sich zu und verlor sich dann in der molekulären Masse des Innenkolbens. Später gaben Key und Retzius '") ein ausführliches Werk über die Ner venendigungen heraus und beschrieben darin, das die Terminalfaser beim Menschen geteilt oder ungeteilt in einer Endknospe von mannigfacher Gestalt, Lage und Form endigt. Dieselbe ist rund, birnförmig, pilzartig u. s. w. und besteht aus einer granulierten höckerigen Masse. Diese Unebenheiten schienen durch eine globuläre Zusammensetzung der Masse bedingt zu sein. In diesen globuli sollen die Fibrillen des Axeneylinders einzeln endigen. Bei den Vögeln fanden sie die Vaterschen Kör- perchen in sehr verschiedenen, (hauptsächlich 3) Formen vor. Im Wesentlichen bestanden die Körperchen aus einer verhältnismässig dünnen Kapsel, einer inneren breiten körnigen Partie und einem in der Axe des Körperchens verlaufenden Strange. Die körnige Partie der Kapsel liess ein System von quergeschnittenen Fasern erkennen, welche das Körper- chen umfassten und sich unter schiefen Winkeln kreuzten. Durch Einwirkung von Essigsäure, Holzessig und Gold- chlorid flossen die Fasern zu einer fast homogenen Masse zusammen. Jzquierdo °’) untersuchte die Vaterschen Körperchen der Katze. Er fand die verschieden dicke Termimalfaser in Form eines Bandes, welches gegen das Ende zu sich verjüngte, gelegentlich aber auch gleich diek blieb. Eine Teilung im Innenkolben konnte er bei der Katze nicht beobachten. Die Termmalfaser sah er von einer glänzenden Hülle mit cirkumseripten Verdiekungen umgeben, von der er als wahrschemlich annimmt, dass sie eine Fortsetzung der *°) Arndt ef. Archiv für pathol. Anatomie. Bd. 65. 1875. ") Key und Retzius: Studien in der Anatomie des Nervensystems und des Bindegewebes. 2. Hälfte. 1. Abt. 1876. °%) Jzquierdo: Beiträge zur Kenntnis der Endigung der sensiblen Nerven. Diss. Strassburg 1879. Markscheide sei. Die Endigung der Terminalfaser fand er m einer Anschwellung oder in einer freien Spitze. Merkel ’') beschreibt die Vaterschen Körperchen der Vögel sehr eingehend gestützt auf die Angaben von Key und Retzius. Er spricht hauptsächlich vom Innenkolben. Er sah an den beiden Kernreihen des Innenkolbens der Papageien und der Schnepfe, die er hier besonders dicht und regelmässig fand, oft dunkle schattenartige Querbinden, welche die beiden Reihen mit einander verbanden und nimmt an, dass diese Querbinden protoplasmatischer Natur seien. Die Kernreihen waren nicht bei allen Species gleich regelmässig geordnet, oft waren grosse Lücken in den Reihen, oder die Reihen wurden unregelmässig (Huhn). Häufie sah er, wie auch schon Key und Retzius ausserhalb der Zellen des Innenkolbens noch ein vollständiges Häutchen mit eigenen Kernen. In der Kapsel unterschied er em inneres und ein äusseres Lamellensystem, welche direkt aus den Perineural- scheiden hervorgingen. Die äussere Scheide bog beim Beginn des Kör perchens ab, um die Hülle zu bilden, während die inneren mit dem Axeneylinder in das Innere des Körperchens eindrangen und diesen hier einhüllten. Der freie Raum zwischen beiden Lamellensystemen wurde durch Bindegewebsfibrillen emgenommen. Diese waren meist in so grosser Menge vorhanden, dass sie den grössten und am meisten ins Auge fallenden Teil des Körperchens ausmachten. Die Bimdegewebsfibrillen entwickeln sich nach Merkels Ansicht aus den Längsfasern, welche man schon an der Scheide der zutretenden Nerven erkennt, die ihrer- seits zu den äusseren und inneren Lamellen wird. W. Krause °?) giebt eine Zusammenstellung der bis dahin aufgefundenen Nervenendigungen und führt für jede auch nur kleine Abweichung von: der Grundform eine be- sondere Bezeichung an; die dadurch hervorgebrachte Ver- mehrung der Namen erschwert jedoch die Uebersicht über das ganze Gebiet bedeutend. Carriere °®) untersuchte die Nervenendigungen des Entenschnabels. An der Kapsel derselben sah er das äussere 51) Merkel: Ueber die Endigungen der sensiblen Nerven in der Haut der Wirbeltiere. Rostock 1880. 5?) W. Krause ef. Archiv für mikr. Anatomie Bd. 21. 1882. p. 146. 5#) Carriere cf. Archiv f. mikrosk. Anatomie Bd. 21. 1882. p. 146. 23% EU und das innere Lamellensystem ohne scharfe Grenze in einander übergehen. Den Innenkolben lässt er aus Zellen zusammengesetzt sein, die in zwei Längsreihen angeordnet einander diametral gegenüber stehen. Ihre Grenzen konnte er in Form einer Ziekzacklinie (Raphe) in der Mittellinie des Innenkolbens auffinden. Ihre Kerne lagen in Anzahl und Lage den Zellen entsprechend zu beiden Seiten des Innen- kolbens; nur die der beiden letzten Zellen machten eine Ausnahme, indem sie bei seitlicher Lage der übrigen Kerne auf oder unter dem Innenkolben gelegen, mit der zuge- hörigen Zelle also um 90° gedreht waren. Am Ende zeigt der Innenkolben eine Anschwellung. Die Zellen des Innenkolbens sind nach Carrieres Be- schreibung halbmondförmig gestaltet und mit denen der gegenüberliegenden Seite zu Ringen vereinigt, welche den Axencylinder einhüllen. Diese Ringe schliessen eng an einander und bilden den Innenkolben, der somit eine Röhre oder einen Hohleylinder darstellt. An dem Ende schliessen die vorher wegen ihrer besonderen Lagerung erwähnten zwei Endzellen als „Haube“ den Hohleylinder ab; das andere Ende dagegen ist offen, um den Axencyvlinder ein- treten zu lassen. Die Anzahl’ der „Doppelzellen“ richtet sich nach der Länge des Innenkolbens. ÜCarritre zählte bei der Ente 7—10, bei der Gans 12—18; natürlich ent- sprach diesen Zahlen die Anzahl der Kerne. Den Nerven fand unser Beobachter stets m der Längs- achse des Körperchens emtreten, entsprechend dem offenen Ende des Innenkolbens. Die Henlesche Scheide setzt sich nach Carriere unter Verlust ihrer Kerne auf den Innenkolben fort und um- giebt denselben als zarte Membrom. Die Markscheide da- gegen begleitet den Nerven bis zum Innenkolben und endigt vor demselben plötzlich. Ebenso ist es mit der Schwannschen Scheide, welche als dünnes, durch Alkoholbe- handlung runzelige werdendes Häutchen deutlich zu ver- folgen war. Der Axeneylinder wurde nach dem Eintritt in die Lamellenhülle dünner, bis er nach dem Eintritt in den Innen- kolben wieder anschwoll und am Ende des Innenkolbens mit einer kugeligen Erweiterung endigte, wie das schon von Herbst (*') Decpeel wurde. De Endkugel des Axencylinders erfüllt die Haube, welche wie beschrieben von den letzten Doppelzellen des Innenkolbens gebildet wird. Der Querschnitt eines Vaterschen Körperchens zeigte, dass der Axeneylinder im Innenkolben noch von einem Mantel umhüllt ist, dessen Substanz Carriere jedoch nicht ausfindig machen konnte. In Bezug auf die Lagerung der Vaterschen Körperchen fand Carriere, dass sie, wie schon früher öfter gesehen und festgestellt war, mit ihrer Längsachse immer nahezu parallel der Oberfläche der Haut liegen. Schwalbe °') bringt die Texturverschiedenheiten der Terminalkörperchen nicht m Zusammenhang mit deren Funktion, da sie zumeist nur die umhüllenden Teile, nicht das Wesen der Nervenendigung beträfen. Zugleich giebt er eine Beschreibung der Vaterschen Körperchen des Menschen, die er nach ihrem Fundorte sehr verschieden gross fand. Die meisten messen nach seinen Angaben 2—3 mm im Längen- und 1—2 mm im Breitendurchmesser. Aehnliche Angaben macht Kölliker °’) über dieselben Kör- perchen. Dogiel’"), der die Schnabelhaut der Gans und Ente untersuchte, fand ausser den bekannten Verhältnissen, dass die Endverdickung des Axencylinders aus einem Bündelchen kurzer, zuweilen umgebogener Fäden bestehe, zwischen welche eine gewisse Menge schwachkömiger Substanz sich einlagere ; durch die letzten werde die charak- teristische Form der terminalen Verdickung bewirkt. Ausser- dem bemerkte er, dass der Axencylinder nach seinem Eintritt in den Innenkolben „nicht selten“ in 2—3 variköse Aestchen zerfalle, die bis zum Ende des Kolbens verliefen und in den beschriebenen Verdiekungen endigten. Weiter giebt er an, dass der geteilte Axeneylinder in mehreren von einander getrennten Kolben endigte. Auch Sceymonowiez ?') giebt im Jahre 1896 in seiner ‚Arbeit über die Nervenendigungen im Entenschnabel eine >) Schwalbe: Lehrbuch der Anatomie der Sinnesorgane. Erlangen 1887. p. 1. se) Kölliker: Handbuch der Gewebelehre des Menschen. Bd. 1. Leipzig 1889. »6) Dogiel cf. Archiv für Anatomie und Entwickelungsgesch. Anat. Abt. 1891 p. 182. 57) Seymonowiez cf. Archiv f. mikrosk. Anatomie und Ent- wickelungsgeschichte 1896. Bd. 48. p. 329 ausführliche Beschreibung der hier gefundenen Vaterschen Körperchen. Er fand dieselben 0,160 —0,180 mm lang‘ und 0,075—0,095 mm breit. Der Längsdurchmesser lag immer parallel zur Oberfläche der Haut. Die Henlesche Scheide der eintretenden Nervenfaser lässt er im die bindegewebige Hülle des Nervenendkörperchens sich fort- setzen, während die Markscheide an der Grenze des Innen- kolbens das Myelin verlor, und die Schwammsche Scheide bis zur Plasmahülle des Innenkolbens sich verfolgen liess. Der Axeneylinder verlief im Innenkolben geradlmig und zeigte an seinem Ende eine Anschwellung. Um diese Endver- diekung herum fand Seymonowiez 3—5 Zellen gelagert, auserdem noch an zwei sich gegenüber liegenden Seiten des Innenkolbens je eine Reihe von 6-10 Zellen. Er hält es für wahrscheinlich, dass diese Zellen in ihrer Funktion den später zu erwähnenden „Deekzellen “ der Grandryschen Körperchen ähnlich oder gar identisch seien. Die Kapsel soll durchweg aus Lamellen bestehen und das Bindegewebe der umliegenden Cutis darum eine Hülle bilden. Obwohl die Vaterschen Körperchen mitunter in der Nähe der Epidermis gelagert waren, fand er sie doch meist in den tieferen Schichten des Bindegewebes, Eigene Beobachtungen. Die von mir im Schnabelwulst des jungen Sperlings aufgefundenen Vaterschen Körperchen sind bedeutend kleiner als die bisher untersuchten der Vögel. Ich fand dieselben im Längendurchmesser durchschnittlich 0,088 mm und im Breitendurchmesser 0,05 mm gross Seymonowiez giebt die Grösse der Vaterschen Körperchen im Enten- schnabel auf 0,160 mm und 0,07—0,095 mm an. Diese Vaterschen Körperchen der Ente sind also fast noch einmal so gross als die des Sperlings. Man wird es daher be- sreiflich finden, dass es mir mit den mir zur Verfügung stehenden Vergrösserungen (Leitzsches Mikroskop: Okular l, Objektive 4 und 7, Oelimmersionslinse '/,,) nicht gelang, ebenso genau in die letzten Einzelheiten des Baues der Nervenendkörperchen einzudringen wie anderen Beobachtern bei Gans, Ente u. s. w. Die auffallenden (Grössenunterschiede zwischen den von mir beobachteten Vaterschen Körperchen und denen der Säugetiere (Schwalbe (?') giebt die Grösse derselben beim Menschen bekanntlich auf 2—3 mm an) konnte ich selbst konstatieren, da mir durch Herrn Geh. Rat Leuckart Ge- legenheit wurde, die betreffenden Gebilde aus dem Mesen- terium und der Leberpforte der Katze in frischem Zustande zu untersuchen. Dieselben hatten eine Länge von unge- fähr 1 mm und waren ohne Mühe makroskopisch erkenn- bar. Diese Grössenunterschiede sind auch erklärlich, wenn man berücksichtigt, dass die Körperchen nach Key und Retzius auch bei denselben Individium oft sehr wechselnde Dimensionen besitzen. Die Gestalt der Vaterschen Körperchen im Schnabel- wulst des Sperlings ist ziemlich regelmässig ovoid. In das umgebende faserige Bindegewebe sind sie so eingelagert, dass sich die Bindegewebsfasern der nächsten Umgebung dichter an einander schliessen, als an anderen Stellen des (Grundgewebes und auf diese Weise eine kapselartige Hülle bilden, m deren Inneres das Vatersche Körperchen sich einbettet. Die Grösse der Körperchen beträgt, wie schon erwähnt, in der längeren Achse gemessen meist 0,088 mm, in der kürzeren 0,06 mm. Auch der Querschnitt erscheint nicht vollständig kreisrund, indem die Dicke meist um 0,01 mm geringer ist als die Breite. Im Längsschnitt (Figur 2) zeigt sich zunächst folgender Bau: Das Körperchen wird, wie schon oben gesagt, von einer Schicht dicht zusammen gedrängter Bindegewebsfasern eingehüllt, welehe sich nach aussen hin ohne scharfe Grenzen in die Fasern des übrigen Bindegewebes verlieren. Nach innen zeigt diese Bindgewebshülle eme sehr feine, stark liehtbrechende Schicht, welche sich deutlich absetzt und bis auf die Hüllen der zutretenden Nervenfaser zu verfolgen ist. An Präparaten, an welchen (aus unbekannter Ursache) eine Schrumpfung des Körperchens eingetreten ist, bleibt diese Schicht meist mit der nicht geschrumpften Hülle in Verbindung (Figur 1, S). Mit der alsbald zu beschreibenden eigentlichen Kapsel des Vaterschen Körperchens steht sie in solehen Fällen durch einzelne Fasern] in Verbindung, die an den Schrumpfungsstellen deutlich gedehnt erscheinen. Diese Fasern stellen eine ziemlich innige Verbindung zwischen der inneren Schicht der Bindegewebshülle und der eigent- u) lichen Kapsel her. Mitunter zeigt es sich aber auch, dass die erwähnte Schicht durch die Schrumpfung von der um- gebenden Bindegewebshülle, die nie mit schrumpfte, losge- löst wurde, mit der Kapsel des Körperchens, aber in festem Zusammenhange blieb (Figur 3). An diesen Bildern erkennt man dann die faserige Ver- bindung der Schicht auch mit der Bindegewebshülle ganz ähnlich, wie ich sie mit der Kapsel des Körperchens fest- stellen konnte. Diese faserige Verbindung zwischen Binde- gewebshülle und Kapsel des Körperchens lässt wohl darauf schliessen, dass die Vaterschen Körperchen ziemlich fest mit der äusseren Hülle in Verbindung stehen, und dass die innere Schicht der bindegewebigen Hülle sich wahr- scheinlich gleichfalls aus Fasern an ne obwohl ich dies direkt nachzuweisen ausser Stande w: Auf die äussere bindegewebige Hülle folen nun nach innen die eigentliche Kapsel des Vaterschen Kor perchens. Dieselbe färbt sich nach der Silberimprägnation dunkel und zeigt dabei zahlreiche rundliche Kerne. Ihre Struktur ist lamellös, wie hauptsächlich an Anschnitten deutlich zu er kennen ist. Die Lamellenlage ist ungefähr '/, so breit als der in der Mitte gelegene Innenkolben. An der Eintrittsstelle der Nervenfaser lässt sie sich kontinuierlich in die Hüllen derselben hinein verfolgen, sodass sie offenbar aus diesen hervorgeht. Die zahlreichen Kerne sind denen der Hülle der Nervenfaser gleich; sie haben eme rundliche oder mehr langgestreckte Gestalt. Die Abgrenzung der lamel- lösen Kapsel gegen die äussere Bindegewebshülle resp. deren innere Schicht, erscheint durch die Färbung scharf markiert, ist aber damit wie durch die oben beschriebene faserige Verbindung bewiesen, in Wirklichkeit nicht ohne Zusammenhang. Die lamellöse Schiehtung dieses Teiles des Vaterschen Körperchens lässt sich nicht auf den ersten Blick in wün- schenswerter Klarheit erkennen, da die Lamellen ausser- ordentlich dünn sind. Wohl aber lässt sie sich an Schnitten nachweisen, welche das Körperehen in schräger Richtung getroffen, dasselbe also angeschnitten haben. Nach innen folgt auf diese lamellöse Schieht eine breite helle Zone, welche bei we item den grössten Teil des Innen- raumes des Vaterschen Körperchens einnimmt. Sie bildet demnach eme Art Blase, welehe nach der Eintrittsstelle der darin enthaltenen und endigenden Nervenfaser hin so weit offen ist, dass diese eben eintreten kann. In der hellen Substanzmasse dieses Innenteiles lassen sich ziemlich spärlich verteilte Kerne erkennen, welche zwei bis drei Nucleoli enthalten. Um dieselben herum liest eine dünne Protoplasmaschicht, die sich zipfelartig in lange Fäden auszieht und mit den fadenförmigen Ausläufern der be- nachbarten Zellen zu emem weitmaschigen zarten Netzwerk zusammenfliesst. Es ist offenbar, dass) es sich in’ dieser Netzwerkmasse um eine Art weichen Bindegewebes handelt, welches schalen- oder kapselartig den Üentralteil des Körperchens umsgiebt. Key und Retzius (*°) beschrieben ähnliche Bildungen an den Längsschnitten Vaterscher Körperchen der Vögel, doch glaubten sie dieselben auf einen Zersetzungsprozess zurück- führen zu können. Im frischen Zustande fanden sie die helle Zone ihrer Körperehen aus emer Unzahl kleiner, dicht gedrängter glänzender Punkte zusammengesetzt, welche kemerlei be- stimmte Gruppierung einhielten. (In Figur 9 der Tafel 15 geben Key und Retzius eine Abbildung eines solchen Kör- perchens). Die schmalen Zw ischenräume zwischen diesen Punkten erschienen hell und durchsichtig. Von den Punkten gingen gegen die Achse des Körperchens hin Verlänge- rungen ab, deren Kontouren allmählich schwach wurden und schliesslich verschwanden. Bei genauerer Verfolgung der Ausläufer fanden Key und Retzius, dass sie Fasern dar- stellten, welche eireulär und in schiefen Winkeln sich kreu- zend um das Körperchen herumliefen. Durch Behandlung mit Essigsäure, Holzessig oder Gold- chloridlösung zerflossen diese Fasern zu einer fast homogenen Masse. Die in Figur 6 der Tafel 15 ihres Werkes ge- gebenen Abbildung eines so behandelten Körperchens zeigt ganz ähnliche Figuren, wie ich sie in der von mir beschriebenen Bindegewebszone auffand, besonders an denjenigen Stellen, wo auf den Schnitten das Protoplasma emer Bindegewebs- zelle direckt unterhalb des Kernes getroffen wurde und das Protoplasma dann ohne Kern ist. Trotzdem aber dürfte kaum eine tiefer gehende Uebereinstimmung mit dem von mir beschriebenen Verhalten vorliegen. Die Bilder, die Key und Retzius durch Zersetzung der Fasern erhielten, zeigen eine fast homogene Inhaltsmasse, A oe während an meinen Schnitten die Bindegewebskerne, um- geben von dem direkt in die Ausläufer sich forsetzenden’ Protoplasma deutlich zu erkennen sind. Wo em Protoplasma- klümpcehen mit semen Ausläufern ohne Kern sich zeigte, war dieser auf dem Nachbarsehnitte nachzuweisen. Auch das etwas rätselhafte Eindringen des Bindegewebes in die Kapsel werde ich unten zu erklären versuchen. Die bimdegewebige Inhaltsmasse umschliesst nun von allen Seiten den Centralteil des Körperchens vom Eintritt der Nervenfaser an bis zu dem dieser Stelle gegenüber < liegenden Ende. An der Eintrittsstelle legt sie sich der Nervenfaser dicht an, so dass diese kaum durchtreten kann. Sie erschemt an dieser Stelle verjüngt, nach dem entgegen- gesetzten Teile des Körperchens zu aber wird sie schnell dieker, bis sie in dessen Nähe wieder abnimmt. Sechliess- lich trennt sie in emer mehr oder weniger dieken Schicht den Centralteil von dem äusseren lamellösen Kapselsvstem. Das Bindegewebe, welches die hier beschriebene Um- hüllung bildet, geht aus der m der Scheide der zutreten- den Nervenfaser enthaltenen Bindesubstanz hervor. Es zeigt sich nämlich an der Eintrittsstelle der Nervenfaser, dass sich die Protoplasmafäden der Innenmasse auf die Hülle der Nervenfaser fortsetzen. Bei a Unter- suchung erkennt man deutlich auch innerhalb der Nerven- hülle Bindegewebszellen, welche mit denen der en. in Verbindung stehen. Die Hülle der Nervenfaser nimmt dieses Bindegewebe wahrschemlich auf ihrem Wege durch das Grundgewebe des Schnabelwulstes, oder auch schon früher auf. Ich sah beim Verfolgen einer solchen Nerven- faser stets eine innige Berührung zwischen der Hülle der- selben und dem umgebenden Bindegewebe, konnte jedoch eine direkte V erbindune beider, obwohl ich sie für sehr wahrscheinlich halte, nicht nachweisen. Veranschaulicht werden diese Verhältnisse durch Figur 2, welche einen Längsschnitt durch ein Vatersches Körper- chen aus dem Schnabelwulste unseres Vogels darstellt. Die Abbildung ist an der Eintrittsstelle der Nervenfaser etwas schematisch gehalten. An den natürlichen Schnitten sieht man stets noch unter dem bindegewebigen Teile der Nervenhülle zahlreiche Kerme und Lamellen der Kapsel durchschimmern, die ja auch an der Eintrittsstelle der Nervenfaser die bindegewebige Innenmasse rings um- schliesst. Im Interesse der Deutlichkeit des Bildes habe ich hier die lamellöse Kapsel in memer Figur weggelassen und nur den bindegewebigen Teil der Nervenhülle dargestellt. Innerhalb des bindegewebigen Füllsels liegt nun der Centralteil des Körperchens. Dieser ze igt an be iden Seiten je eme Reihe von runden, mit Hämatoxylm sich stark färbenden Kernen, welche, wie die Betrachtung des Quer- schnittes (Figur 3) zeigt, den von Carriere beschriebenen halbkreisförmigen Zellen des Innenkolbens entsprechen. Der untere Teil des Innenkolbens, der sich gegen «die Ein- trittsstelle der Nervenfaser hin verjüngt, zeigt keine Zell- kerne. Hier ist also auch kem Innenkolben mehr nachzu- weisen, da dieser ja in der Hauptsache nur durch die dem Nerven aufliegenden Zellen gebildet wird. Nach dem Ende des Körperchens hin liegt (Figur 2) ein Kern direkt unter den Innenkolben, er entspricht einer jener Zellen, die nach Carriere die sogenannte „Haube“ bilden. Diese „Haube“ besteht aus zwei Zellen entsprechend den bei der Betrachtung des Querschnittbildes näher zu beleuchtenden Hüllzellen des Innenkolbens. Sie unter- scheiden sich aber von den übrigen dadurch, dass sie gegen diese um 90° gedreht sind, so dass ihre Kerne, bei seitlicher Lage der übrigen Kerne, bei der diese ziemlich regelmässig an einander gereiht sind, auf resp. unter den Innenkolben zu liegen kommen, Die Abbildung (Figur 2, H) zeigt einen solehen Haubenzellenkern unterhalb des Innen- kolbens. Sonst aber behalten die Haubenzellen die typischen Eigenschaften der übrigen Hüllzellen der Nervenfaser innerhalb des Körperchens. Besonders hervorzuheben ist nur noch, dass die beiden Haubenzellen nicht einen oben und unten offenen Ring, sonderen eine geschlossene Kappe, die sogenannte „Haube“ bilden, welche den Innen- kolben an seinem Ende abschliesst. Die Haube erscheint etwas dicker, als der übrige ey- lindrische Teil des Innenkolbens. Es hängt dies damit zu- sammen, dass der im Inneren des Innenkolbens verlaufende Axeneylinder an seinem Ende sich faserig auflöst und so eine kugelige Verdiekung aufweist. Diese kugelige Endigung liest gerade im Innern der Haube und treibt diese etwas auf. Den Axeneylinder konnte ich nicht überall deutlich im ganzen V erlaufe verfolgen, da er (wie auch aus Figur 2 er- a sichtlich) meist von emer durch die Golgische Silberimpräg- nation dunkel gefärbten faserigen Schicht bedeckt war. Diese Schicht entspricht dem bei der Betrachtung des Querschnittes noch näher zu beschreibenden „Mantel®, der den Axeneylinder innerhalb der Hüllzellen umgiebt. An seinem Ende löst sich der Axeneylinder mehr oder weniger büschelförmig in Fasern auf. Die Fasern ordnen sich kugelig an und geben so dem Ende des Axeneylinders ein gleichfalls kugeliges Ansehen. Im Uebrigen verläuft der Axeneylinder innerhalb des Körper- chens ziemlich gestreckt als ein Strang von gleichmässiger Dicke im Innern des Innenkolbens resp. seines Mantels. Der Querschnitt der Vaterschen Körperchen des Schabel- wulstes (Figur 3) misst in seinem längeren Durchmesser 0,06 mm, im kürzeren 0,05 mm. Seine Form ist also eine nicht vollständig kreisrunde. Am Bilde des Querschnittes wiederholen sich die Be- standteile des Vaterschen Körperchens, wie wir sie schon am Längsschnitte der Reihe nach betrachteten. Zunächst liegt das quergeschnittene Vatersche Kör- perchen in einer Bindegewebshülle, die an ihrem inneren Rande die uns bekannte schmale lichtbrechende Schicht aufweist, die ausserhalb der lamellösen eigentlichen Kapsel des Körperchens die bindegewebige Hülle nach innen ab- schliesst und in der oben angegebenen Weise die Ver- bindung beider vermittelt. Darauf folgt nach innen die schon am Längsschnitte beschriebene lamellöse eigentliche Kapsel des Körperchens mit ihren zahlreichen Kernen. Ihr schliesst sich nach innen die auch hier unver- kennbar bindegewebige Füllmasse an. Die Kerne und das Protoplasma der Bindegewebszellen sind deutlich zu erkennen. In der Mitte des Querschnittbildes ist der Innenkolben scharf gegen die bindegewebige Umgebung abgesetzt. Seine Gestalt ist doppelt bir nförmig: die schmaleren Stielenden beider Birnen sind nach aussen gekehrt, die Körper- massen mit einander verschmolzen. Im der Mitte des Innenkolbens liegt der Axeneylinder, umhüllt von seinem „Mantel“. In den firstartig vorspringenden Seitenteilen des Innen- kolbens (den Stielenden der Birnen) liegen die Kerne der durchschnittenen Zellen. Sie liegen nicht genau senkrecht übereinander, sondern, wie man an dickeren Schnitten leicht konstatieren kann, abwechselnd nach einer oder der anderen Richtung abweichend. Die Ansicht der Längs- schnitte, die beide Kernreihen einander gegenüber zeigt, lehrt, dass diese Abweichungen im Allgemeinen ziemlich gering sind, mit Ausnahme natürlich der schon besprochenen zwei Haubenkerne. Die Thatsache, dass die Kerne auf den Längsschnitten meist nicht alle im derselben Ebene ge- troffen sind, oder einzelne sogar ganz ausfallen, bestätigt diese Unregelmässigkeit der Lagerung. Im letzteren Falle zeigen die Nachbarschnitte regelmässig die früher vermissten Kerne. Die Hüllzellen, welche en Innenkolben zusammen- setzen, haben die in Figur 3 etwas schematisierte (der Innenkolben ist so dargestellt worden (Figur 3), wie ihn die aus den besten Schnitten kombinierten Einzelheiten erscheinen liessen) Gestalt von Halbringen mit griffförmigen Ansatze, der den Kern bir St. Natürlich ist dieser „Ansatz“ genannte Teil nicht gegen die übrige Zelle abgesetzt, sondern damit zu einem Ganzen verbunden. An die halbringförmigen Zellenvorsprünge der einen Seite grenzen die entsprechend geformten Vorsprünge der anderen Seitenzellen, welche diesen gerade gegenüber liegen, so dass sie mit diesen zu- sammen einen Ring bilden. Alle die auf diese Weise ge- bildeten Ringe (je ein Ring entspricht einem Zellenpaar) bilden dann an eimander gereiht den Innenkolben als Hohleylinder, der nach oben durch die „Haube“ abge- schlossen wird. Im Inneren des Innenkolbens liegt nun der Axeneylinder, nicht als nackte Nervenfaser, sondern umgeben von einem durch die Silberimprägnation dunkel gefärbten „Mantel,“ der schon auf dem Längsschnitte durch seine faserige Struktur auffiel. Auf dem Querschnitte erscheint dieser Mantel als ein Ring, in dessen Innerem sich der noch stärker gefärbte Axeneylinder wie ein dunkler Kern in hellerer Schale abhebt. Der Axeneylinder und sein Mantel füllen den Hohlraum des Innenkolbens aus. Der Axeneylinder ist nicht bandförmig, wie er in den Vaterschen Körperchen anderer Tiere gefunden wurde, sondern eylindrisch. Die Vaterschen Körperchen finden sich im Schnabel- wulst des Sperlings selten einzeln. Meist liegen sie in Gruppen zu zweien und dreien zusammen, wie "Beeren an einem gemeinschaftlichen Stiele den Verzwe igungen des — 30 ° — zugehörigen Nervenastes ansitzend.. Auf den Schnitten sieht man meist das eine Körperchen längs, das andere quer, oder beide, resp. all drei schräg geschnitten. Natürlich ist es, auch wenn sich die Körperchen immer zu mehreren bei einander finden, möglich, dass nur ein einziges durch (len Schnitt getroffen wird, wenn die anderen höher oder tiefer als die Schnittebene liegen. In der That sieht man auf den vorhergehenden oder späteren Schnitten solcher, die nur em einzelnes Körperchen geschnitten aufweisen, ganz nahe der Stelle, die das frühere Körperchen einnahm, meist ein anderes gleichartiges Körperchen auftauchen. Dieser Umstand dürfte zu der Annahme berechtigen, dass die Vaterschen Körperchen im Schnabelwulst "des Sperlings überhaupt nicht einzeln, sondern stets zu zweien oder dreien neben einander liegend vorkommen. Die Längsschnitte ergeben, dass die Vaterschen Körperchen immer mit der Längsachse parallel oder schräg zur Oberfläche der Haut liegen, nie senkrecht gegen dies selbe gelagert sind. Es ist offenbar, dass diese Lage der Art der Funktion der Vaterschen Körperchen am meisten entspricht. Gewöhnlich trifft man übrigens auf Längsschnitten, die in der Richtung des Schnabelr andes durch den Schnabel- wulst geführt wur den, @Quer- oder Schrägschnitte der Vater- schen ” Körperchen an, während Längsschnitte derselben meist auf Quersc hnitten des Schnabelwulstes zu finden sind. Die Körperchen stehen also mit ihrer Längsachse meist senkrecht zur Medianlinie des Kopfes. Vermutlich hängt auch diese eigentümliche Stellung mit der Funktion der Körperchen zusammen. Die Zahl der Vaterschen Körperchen im Schnabelwulst des Sperlings scheint bedeutend kleiner zu sein, als im Enten oder Gänseschnabel oder gar in dem von Leydig untersuchten Schnabel der Waldschnepfe. Ich habe sie wenigstens nie sehr zahlreich neben einander auffinden können. Ueberdies beschränkt sich ihr Vorkommen im Schnabel- wulst des Sperlings nur auf eine bestimmte Zone, die nach der Epidermis zu gelegen ist. Mehr im Inneren findet man sie nicht. a Mehrzellige Nervenendkörperchen. Neben den soeben beschriebenen Vaterschen Körperchen fand ich im Schnabelwulst unseres Vogels noch eine grosse Anzahl mehrzelliger Nervenendkörperchen, die an Grösse freilich gegen die Vaterschen Körperchen bedeutend zurück- stehen, an Zahl aber diesen ebenso bedeutend überlegen sind. Historisches. Zuerst aufgefunden wurden die mehrzelligen Nerven- endkörperchen im Jahre 1869 von Grandry ”*) bei Gelegenheit der Untersuchung der Vaterschen Körperchen der Schwimm- vögel. Freilich führte derselbe die Untersuchung der von ihm gefundenen Körperchen nicht durch, er beschränkte sich vielmehr darauf, sie abzubilden und darauf hinzuweisen, dass er sie neben den Vaterschen Körpere :hen gefunden habe. Im Jahre 1870 fand sie Ihlder ’”) in -den “Zungen- papillen der Vögel auf, erklärte sie jedoch einfach für hüllenlose Vaiersche Körperehen. Erst 1875 gab Merkel‘) eine ausführlichere Beschreibung der nunmehr „Grandr ke Körperchen“ benannten mehrzelligen Nervenendkörperchen. Er beschreibt dieselben als Gebilde aus blasenförmigen „Tastzellen“ bestehend, welche einzeln oder zu mehreren zusammen gelagert wären. (Spätere Forscher haben übrigens das Vorkommen isolierter Merkelscher Tastzellen bestritten und darauf hingewiesen, dass Merkel wahrschemlich die quergeschnittenen Grandryschen Körperchen für einzellig angesehen habe). Die aus mehreren Zellen bestehenden Nervenendorgane waren von einer bindegewebigen Hülle umschlossen, in deren Innerem die Tastzellen geldrollen- ähnlich mit ihren abgeplatteten Flächen an einander lagerten. „Tastzellen“ nannte Merkel die blasenförmigen Zellen, weil er annahm, dass sie den eigentlichen Sitz der Nerven- endigung abgäben. Wie spätere Forscher jedoch nach- wiesen war diese Ansicht irrig und der Name „Tastzelle“ nicht gerechtfertigt; man führte deshalb dafür den Namen „Deckzelle“* ein. 5) Grandry cf. Journal de l’anat. et de la physiol. norm. et path. Bd. o 1869. p. 639. >) Ihlder cf. Archiv f. Anat., Physiol. und wissenschftl. Mediein 1870. p. 328. 60) Merkel cf. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 11. p. 636. Merkel fand auch bei anderen Vögeln (Taube, Huhn) die Grandryschen Körperchen, doch waren sie hier be- deutend kleiner als bei den Schwimmvögeln und deshalb in ihren Einzelheiten schwerer zu erkennen. In demselben Jahre bemerkte übrigens Waldeyer "') in einem Zusatze zu einer Arbeit seines Schülers Long- worth über die Endkolben der Conjunetiva, dass er sich an diesen Gebilden „auf das Bestimmteste“ von dem Ueber- gange einzelner Nervenfasern in die Zellen, aus denen sich dieselben zusammensetzten, überzeugt habe. Er bestätigt also Merkels Angaben über die eigentliche Endigung der Nervenfasern innerhalb des Endkörperchens. Derselben Ansicht ist Frey °”). Anders Key und Retzius‘”), die 1876 gemeinsam die Grandryschen Körperchen der Ente untersuchten. Sie fanden dieselben oberhalb der Gruppen der Vaterschen Körperchen im Schnabel und der Zunge. In gewissen Punkten freilich bestätigten sie die Angaben Merkels, doch fanden sie, dass der Nerv nicht in sondern zwischen den Merkelschen Tastellen in einer Verbreiterung der Nervenfaser selbst, der sogenannten „Tastscheibe* endigte. Diese Scheibe fassten sie als Terminalsubstanz der Nervenfaser auf. Einen Zu- sammenhang derselben mit den Merkelschen Tastzellen selbst konnten sie nicht konstatieren. Unabhängig von dieser Arbeit beschrieb auch Ranvier®') im Inneren unserer Körperchen eine Tastscheibe. Ich lasse hier seine eigenen Worte folgen: „Arrive & l’espace intercellulaire unique du corpuscule, si celui-ei est compose de deux cellules seulement, il (le eylindre-axe) y penetre et s’elargit en formant un disque que jappellerai disque tactile.“ 1878 schrieb Hesse’) über die Grandryschen Köperchen des Entenschnabels und wies ihre Innervation durch den zweiten und dritten Ast des N. trigeminus nach. Auch er °ı, Waldeyer-Loneworth ef. Archiv für mikr. Anatomie. Bd. 11 1875 p. 355. ‘) Frey: Handbuch der Histologie und Histochemie. 1876. p-. 358. “) Key und Retzius: Studien in der Anatomie des Nervensystems und des Bindegewebes. Stockholm 1876. II. Hälfte. p. 227. “) Ranvier cf. Comptes rendus 1877 p. 1020. “) Hesse cf. Archiv für Anatomie und Entwickelungsgesch. 1878. sah die Nervenfaser am Ende zu eimer Platte sich ver- breitern behauptet aber, dass sich von der Bindegewebshülle des Körperchens aus zwischen die De ckzellen em ringförmiger Fortsatz einsenke, der „Scheibenring,* in dessen durch. lochtem Inneren dann die Tastplatte "des Nerven sich aus- breite. 1878 brachte Merkel”) die Resultate emer neuen Untersuchung der Tastzellen der Ente, worin er zwar die Existenz der Tastscheibe zugiebt, aber deren Verbindung mit den Tastzellen aufrecht erhält, sodass diese doch die eigentliche Endigung der Nervenfaser repräsentierten. Zur Unterstützung seiner Annahme betont er die Aehnlichkeit der Tastzellen mit Ganglienzellen. Um den Uebergang der Nervenfaser in die Tastzellen aus der Tastscheibe direkt zu Gesicht zu bringen empfiehlt er die Betrachtung von Schiefschnitten. 1879 teilt Waldeyer ®”) die Resultate einer Untersuchung seines Schülers Jzquierdo mit und findet dabei entgegen seiner früheren Ansicht, dass eine Verbindung zwischen der Tastscheibe und den Deckzellen der Grandryschen Körpercheu nicht besteht. In seiner Dissertation, die in demselben Jahre erschien schreibt Jzquierdo "°): „Die Scheibe (Tastscheibe) steht nirgends mit dem Protoplasma der Deckzellen in organischer Verbindung wie Merkel behauptet; sie ist nur in unmittelbarer Berührung mit demselben.“ Im Jahre 1880 gab Merkel”) sein grosses Werk „Ueber die Endigungen der sensiblen Nerven im der Haut der Wirbeltiere“ heraus und beschrieb darin auch die Grandryschen Körperchen am Schnabel und in der Mund- höhle der Vögel, den einzigen Stellen, an denen er sie vorfand. Gestützt auf Untersuchungen der Gans und Ente, wiederholt er seine frühere Ansicht von der Verbindung der Tastscheibe mit den „Tastzellen.“ Auserdem beschreibt er beim Sperling Tastkörperchen, welche sich dadurch auszeichnen, dass sie sich aus zahl- 66) Merkel ef. Archiv für mikrosk. Anatomie Bd. 15. 1878. p. 415. 67, Waldeyer-Jzquierdo cf. Archiv für mikr. Anat. Bd. 17. 1879. . *) Jzquierdo: Beiträge zur Kenntnis der Endigung der sensiblen Nerven. Dissert. Strassburg 1879. p. 29. 6%) Merkel: Ueber die Endigungen der sensiblen Nerven in der Haut der Wirbeltiere. Rostock 1880. p. 94. 3 reichen zu zwei Säulchen angeordneten „Tastzellen“ zu- sammensetzen. 1881 brachte W. Krause '’) eine Zusammenstellung der bisher beschriebenen Nervenendigungsarten, ohne ausser den schon oben erwähnten zahlreichen neuen Namen etwas Bemerkenswertes anzuführen. 1882 gab Oarriere '') eine Beschreibung der Grandry- schen Körperchen, die aber, verglichen mit den Angaben früherer Autoren, nichts Besonders enthält. 1884 untersuchte Kultschitzky ’°) den Bau der Grandryschen Körperchen aus der Zungenschleimhaut der Ente. Auf Grund seiner Beobachtungen stellte er fest, dass die Merkelschen Tast- zellen keine Nervenzellen seien. Im Uebrigen giebt Kultschitzky ein genaues Bild des Eintrittes und der Ver- teilung der Nervenfaser in den betreffenden Gebilden Im Jahre 1886 beschrieb Dostoiewsky '”) diese Nerven- endkörperchen, die er von der Ente und Gans mit deren Wachshaut entnommen hatte. Auch Kölliker ”') erwähnt in seinen 1889 erschienenen Handbuche der Gewebelehre die Grandryschen Körperchen. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass die Tastzellen nicht nervöser Natur sind, sondern nur emer mechanischen Leistung dienen. Als eigentliche Nervenendigung stellt er ebenfalls die Tastscheibe fest. Die Beobachtungen von Dogiel ‘’) weichen in einigen Punkten wesentlich von denen früherer Forscher ab. Er giebt die Nervenendigung in der Tastscheibe zu, leugnet aber die Existenz eines Scheibenringes. Er sah auch ver- schiedene Nervenfasern in ein Körperchen eindringen, liess sie aber am Rande der Tastscheibe endigen. Der übrige Teil der Tastscheibe bestehe aus interfibrillärer Substanz. Geberg ‘") fand 1893, dass die Nerven in der Gaumen- schleimhaut der Ente Plexus bilden, aus denen sich die V. Krause cf. Archiv für mikr. Anatomie. Bd. 21. 1882. Carriere cf. Archiv für mikr. Anat. Bd. 21. 1882. Kultschitzky ef. Archiv für mikr. Anat. Bd. 23. 1884. p. 358. ) Dostoiewsky ef. Arch. für mikr. Anat. Bd. 26. 1886. p- 581. Kölliker: Handbuch der Gewebelehre des Menschen Bd. 1. Leipzig 1889. ») Dogiel ef. Archiv für Anat. und Entwiekelungsgesch. 1891. Anat. Abt. p. 182. ’%) Geberg cf. Internat. Monatsschrift für Anat. und Physiol. 1893. p. 205. << SUSE BO 1 SEAN INNE Fasern zu den Tastkörperehen hinziehen. Von einem Stamme ausgehend sollen diese gleiche wie verschieden- artige Tastkörperchen versorgen. Dabei beobachtete er auch Nervenfasern, die ohne sich an der Plexusbildung zu beteiligen, direkt aus den stärkeren Verzweigungen der (zaumennerven hervortraten und in die Termmalkörperchen übergingen. Ausserdem stellte Geberge durch Färbungsver- suche fest, dass die Deckzellen mit der Tastscheibe nicht in Verbindung stehen. 1895 te rsuchte Seymonowiez '') die Nervenendigungen in der Schnauze des Schweines und fand hier auch neben anderen Formen den Grandryschen sehr ähnliche Körper- chen vor, und zwar im Rete "Malpighi. Im Jahre 1896 gab Seymonowiez ’») seine Arbeit „Ueber den Bau und die Entwiekelung der Nervenendigungen im Entenschnabel“ heraus, m der er sehr ausführlich die hier vorkommenden Grandryschen Körperchen darstellt. Eigene Beobachtungen. An eigens zu diesem Zwecke angefertigten Präparaten unterrichtete ich mich zunächst über den Bau der Grandry- schen Körperchen im Gänseschnabel. Ich fand dabei die in der Litteratur niedergelegten Angaben bestätigt. Weiter aber überzeugte ich mich, dass die von mir im Schnabel- wulst des Sperlings aufgefundenen mehrzelligen Nerven- endkörperehen in ihrem Bau nieht unwesentlich von den bisher bekannten Formen der mehrzellisen Nervenend- körperchen sich unterscheiden, obwohl sie in ihren typischen Eigenschaften denselben nahe verwandt sind. Die mehrzelligen Nervenendkörperchen, die ich im Schnabelwulst des Sperlings vorfand, sind ebenso wie die oben beschriebenen Vaterschen Körperchen von einer Faser- hülle des umgebenden Bindegewebes umschlossen. Diese Hülle wird, wie schon oben beschrieben, dadurch gebildet, dass sich die Bindegewebsfasern um das Körperchen herum verdichten und es eng umschliessen. Das innerhalb dieser Hülle liegende Körperchen weicht jedoch in seinem Bau D) Seymonowiez cf. Archiv f. mikr. Anat. und Entw.-Gesch. Bd. 45. p. 624. ‘®) Seymonowiez ct. Archiv f. mikr. Anat. und Entw.-Gesch. 1896. Bd. 48. p. 329. — 356 — von dem der Vaterschen Körperchen ab, obgleich sich eme gewisse Achnlichkeit zwischen beiden nicht verkennen lässt. Zunächst sind dieselben sehr klein und fast kugelig gestaltet, indem sie im längeren Durchmesser dure hschnittlich 0, 029 mm, im kürzeren 0,023 mm messen. Die betreffenden Gebilde sind auch bedeutend zahlreicher als die Vaterschen Körperchen, mit denen sie übrigens die gleiche Lagerung zur Oberfläche der Epidermis aufweisen. Mit ihrer längeren Achse, die meist dem Verlauf der emtretenden Nervenfaser entspricht, liegen sie meist parallel zur Oberfläche der Haut. Gelegentlich freilich kann diese Achse auch senk- recht zur Haut stehen oder allerlei Zwischenstellungen einnehmen. Ihr Vorkommen ist nicht wie das der Vaterschen Körperchen an eine bestimmte Zone gebunden; man findet sie in jedem Teile des Schnabe Iwulstes unterhalb der Epidermis. Bei oberflächlicher Betrachtung erscheinen unsere Nervenendkörperchen durch ihre Grösse und die Art ihrer Umhüllung den Durchschnitten der Blutkapillaren nicht unähnlich, besonders da, wo der Zutritt der Nerven- faser zum Endkörperchen nicht direkt zu sehen ist. Be- sonders nahe liegt eime Verwechselung, wenn man ein schräg angeschnittenes leeres Blutgefäss vor sich hat. Um jeden Irrtum zu vermeiden, ist es nötig, möglichst dünne Serienschnitte zur Verfügung zu haben. Natürlich entscheidet in zweifelhaften Fällen die Konstatierung von Blutkörperchen oder Innenzellen auf den Nachbarschnitten. Die zutretende Nervenfaser trifft man auf den Schnitten selten so, dass man sie bis m das Nervenendkörperchen un- unterbrochen verfolgen kann. In Figur 4 ist ein solches Körperchen abgebildet. Zufällig ist durch den Schnitt der ganze Verlauf ala. Nervenfaser er blossgelegt. Das Bild erklärt denn auch, dass man vielfach wohl den Verlauf einer auf das Endkörperchen zusteuernden Nervenfaser sieht, diese aber nur bis in die Nähe des Endkörperchens verfolgen kann, wo sie plötzlich aufhört, sodass man annehmen muss, sie biege nach oben oder unten ab, um an dem Körpere 'hen vorbe ea :n. In solchen Fällen macht die Nervenfaser, wie in Figur 4, kurz vor ihrem Eintritt in die Kapsel des Nervenendkörperchens eine oder mehrere Schlangen- windungen, die leicht durchschnitten werden, so dass man dann ausser Stande i ist, den Verlauf der Nervenfaser, ob- ae wohl sie mit ihren Hüllen ziemlich dick erscheimt, in das Körperchen hinem zu verfolgen. Auf Schnitten, welche die Windungen der Nervenfaser durchtrennen, die Eimtritts- stelle in das Endkörperchen aber getroffen haben, kann man auch den Verlauf der Faser mehr oder minder voll- ständig verfolgen. Der femere Bau der mehrzelligen Nervenendkörperchen, die ich der grossen Gruppe der Grandryschen Körperchen einreihen möchte, weil sie aus mehreren in eine Kapsel eingeschlossenen Zellen und emer ebenfalls in die Kapsel eindringenden und zwischen den Zellen endigenden Nerven- faser bestehen, ist, soweit ich das feststellen konnte, folgender: Wie schon erwähnt, beträgt der Durchmesser der fast kugeligen Gebilde 0,029 mm beziehungsweise 0,023 mm, doch schmilzt dieser Unterschied meistens auf em germgeres Maass zusammen, oder schwindet auch ganz. Das mehrzellige Nervenendkörperchen wird äusserlich von einer aus dem umgebenden Bindegewebe gebildeten Faserhülle eingeschlossen, deren Elemente sich um das Kör- perchen herum in teilweise paralleler Schichtung gruppieren. Die an der Bindegewebshülle der Vaterschen Körperchen nachgewiesene innere lichtbrechende Schicht konnte ich hier nieht direkt nachweisen, doch ist zu vermuten, dass sie vorhanden ist, da die Bindegewebshülle im Uebrigen mit der der Vaterschen Körperchen völlig übereinstimmt. In der bindegewebigen äusseren Hülle sind wie bei den Vaterschen Körperchen deutlich längliche Kerne zu unter- scheiden. Auch die faserige Verbindung zwischen äusserer Bindegewebshülle und eigentlicher Kapsel des Körperchens ist an zufällig entstandenen Schrumpfungsstellen deutlich zu erkennen. Wie aus Figur 5 ersichtlich, folgt auf diese bindege- webige Hülle eine zweite, die auch an Figur 4 und 6 als feine äussere Umgrenzung (®) zu erkennen ist. Sie tritt haupt- sächlich an den etwas geschrumpften Körperchen hervor, ist aber sonst von der äusseren Bindegewebshülle kaum zu unterscheiden. Es ist dies die eigentliche Kapsel des Körperchens; sie geht aus der U mhüllung der eintretenden Nervenfaser hervor und umschliesst das Körperchen innerhalb der bindegewebigen Hülle. Zellkerne konnte ich darın nieht nachweisen. In ihrem Inneren sind die Zellen so angeordnet, dass sie die Hohlkugel m einer einfachen u Schicht tapezieren. Im Uebrigen liegen die Zellen nicht immer ganz regelmässig nebenemander; sie simd oft nach der einen oder anderen Richtung hin durch Druck der Nachbarzellen verschoben. Dadurch könnte man leicht zu der Vermutung kommen, dass die Innenzellen hier und da eeschichtet seien, doch erweist eine nähere Untersuchung diese Annahme als falsch. Durch die wnregelmässige Lagerung und die nicht ganz gleiche Grösse der Innen- zellen w ird es bedingt, da; ass in der Mitte des Körperehens ein nur kleiner Hohlraum übrig bleibt, der durch den kolbenförmig anschwellenden Axenc ylinder gerade ausgefüllt wird. Sonst berühren sich die Zellen fast in ganzer Aus- dehnung, höchstens dass sie einige ganz dünne Fäserchen zwischen sich eintreten lassen, wie ich das an emigen be- sonders günstigen Schnitten erkennen. konnte. Freilich gelang es mir nicht, mit Sicherheit nachzuweisen, ob diese Fasern von dem Nervenende oder von der Kapsel ausgmgen. Aus Gründen jedoch, die ich der mit der Hülle der Nerven- faser ne are »n Färbung entnehme, erscheint das Letztere wahrscheinlicher. Die Innenzellen selbst smd blasenartig hell. Ihr Proto- plasma färbt sich weder mit Hilfe der Silberimprägnation noch mit Hämatoxylin. Wohl aber färben sich die rund- lichen Kerne, deren jede Zelle emen enthält, mit Hämato- xylin. Kernkörperchen freilich konnte ich in ihnen nicht unterscheiden. Durch Aussehen und Beschaffenheit sind diese Zellen in auftallender Weise denen ähnlich, die zwischen den Bindegewebszügen des Schnabelwulstes emgelagert sind und die nah han emgangs memer Darste Ilune wahl sind. Auch die Grösse derselben zeigt keine Bernd Unter- schiede. Sie messen in ihrem längeren Durchmesser 0,005 bis 0,006 mm, in dem darauf senkrecht stehenden kürzeren 0,003 bis 0,004 mm, haben also eine ziemlich rundliche Form, die freilich durch den Druck der Nachbarzellen vielfach verändert wird. (Figur 4, 5, 6). Im Inneren dieser Zellenlage findet sich die kolbig anschwellende Nervenendigung (Figur 4 und 5). An einer von der Kapsel und den Innenzellen offen gelassenen Stelle tritt die Nervenfaser in das Endkörperchen ein, um alsbald ihre Hülle zu verlieren, die dabei dem Anschein nach in die Kapsel übergeht. In ihrem Verlauf ausserhalb des Endkörperchens wird die Nervenfaser nicht nur von ihrer Hülle, sondern auch von Zügen dichter Bindegewebsfasern begleitet. Diese Bindegewebsfasern gehen beim Eintritt der Nervenfaser in das Endkörperche n in dessen äussere bindegewebige Hülle über. Der Anschnitt eines me :hrzelligen Endkörperchens (Figur 6) zeigt die Innenzellen über die ganze Fläche des Körperchens innerhalb der Kapsel verbreitet, weil hier die in der Mitte des Körperchens liegende Endanschwellung der Nervenfaser nicht mit getroffen wird. Derartige Bilder sind bei weitem die häufigsten, und deshalb habe ich auch einen solchen Schnitt abgebildet. Eine Vergleichung der mehrzelligen Nervenendkörper- chen aus dem Schnabelwulst des Sperlings mit den Vater- schen und Grandryschen Körperchen ergiebt, dass die mehrzelligen Nervenenden fast in der Mitte zwischen beiden stehen. Sie vereinigen in sich die Eigentümlichkeiten der- selben. Den Vaterschen Körperchen ähneln sie insofern als sie in ihrer Mitte das kolbig anschwellende Ende der Nervenfaser aufweisen. Mit den Grandryschen Körperchen dagegen stimmen sie in anderen Beziehungen überein, be- sonders darım, dass beide aus einer Anzahl wohl charakteri- sierter Zellen bestehen, die das Ende einer Nervenfaser in sich aufnehmen. Dazu kommt noch die beiden eigen- tümliche kugelige Gestalt. Das Vorkommen der mehrzelligen Nervenendkörperchen in allen Schichten des Schnabelwulstes vereinigt die Ver- breitungsart der Vaterschen und der Grandryschen Körper- chen insofern, als diese letzteren nur in bestimmten Schichten der Cutis, die Grandryschen näher der Epidermis, die Vaterschen Körperchen mehr in den tieferen Lagen zu finden sind. Man könnte vielleicht in den hier beschriebenen mehr- zelligen Nervenendkörperchen eine Art Verbindungsglied zwischen den Vaterschen und den Grandryschen Körper chen erblicken, darf dabei aber nicht übersehen, dass sie im ganzen mehr nach der Seite der Grandr yschen Körperchen neigen. Aus diesem Grunde möchte ich sie denn auch als besondere Form den letzteren beizählen. BES ne Entwickelungsgeschichtliches. Was ich über die Entwiekelung der Nervenendkörperchen des Schnabelwulstes des jungen Sperlings sagen kann, be- schränkt sich im Wesentlichen auf die in der bisheri rigen Litteratur niedergelegten Angaben, da ich an meinen eigenen Präparaten nicht viel Neues auffinden konnte. Im Jahre 1879 schrieb Izquierdo ””) über die Ent- wickelung der Grandryschen Körperchen, dass ihre Deck- zellen epithelialen Ursprungs seien und von den tieferen Schichten der Epidermis abstammten. Er fand bei der Ente, dass sich 4—5 Tage vor dem Auskriechen des Embryos kleme Epithelzapfen oder Gruppen von Epithel- zellen in die Spitzen der weichen Zungenpapillen einsenkten. Die am tiefsten liegenden Zellen vergrösserten sich rasch und legten sich zu zweien oder mehreren zusammen, nur durch eine glänzende Linie von einander getrennt, um auf diese Weise die späteren Deckzellen zu bilden. Erst später bildete sich die bindegewebige Kapsel im Umkreise der Zellengruppen. Die nicht verwendeten Epithelzellen ver- schwanden, doch fanden sich solche zum Teil auch später noch zwischen den Tastkugeln und der Epidermis. Die bedeutende Entwickelung der Deckzellen schreibt Izquierdo dem Einfluss der zutretenden Nervenfaser zu. 1880 fand Merkel”) bei Hühnchen im embryonalen Alter von 17 Tagen rundliche Zellhaufen, die er als die Anfänge Vaterschen Körperehen deutete. Am 22. Tage konnte * den Innenkolben deutlich unterscheiden, doch gelang es Be nicht, schon in diesem Stadium Bindegewebstibrillen zu erkennen. Beim Sperling soll sich nach Merkels An- gabe die Sache ganz ähnlich verhalten. Bei einer einige Tage alten Gans sah derselbe die ceirculären Bindegewebsfibrillen zwischen den noch massen- haft vorhandenen platten Zellen auftreten. Die Form der Vaterschen Körperchen war schon erkennbar, obwohl die definitive Gestalt noch fehlte. Der Innenkolben war von ansehnlicher Länge, ein Verhalten, das Merkel dahin deutet dass sich im Laufe der späteren Entwickelung haupt- ‘9, Izquierdo vel. 50. #) Merkel vgl. 69. ee sächlich die Bindegewebshülle und die äusseren Lamellen des Körperchens vergrössern. 1885 schrieb Asp „Zur Lehre über die Bildung der Nervenendigungen“.“') Er fand, dass die Grandryschen Körperchen” bei Gans und Ente am 21. Bebrütungstage entstehen. Die Zellen des Stratum Malpighi trieben einen Fortsatz ins Mesoderm, eim Klümpchen von Zellen, das zunächst noch stielartig durch eme oder zwei Zellen mit dem Oberflächenepithel in Verbindung stand. Die Körper der Zellen vergrösserten sich, während der Kern nicht an Masse zunahm. Die Mesodermelemente umgaben die Zell- haufen zunächst eireulär und trennten sie schliesslich von dem äusseren Keimblatt, worauf dann das Cutisgewebe auch zwischen die einzelnen Zellen eindrang. Da eine Teilung m den abgeschnürten Elementen nicht vorkam, nahm er an, dass die Anzahl der Nervenendigungen nach Abschluss des Entwickelansslebens dieselbe bleibt. In seiner 1896 veröffentlichten Arbeit schrieb Seymo- nowiez “”) auch über die Entwickelung der Ner venendigungen. Er beobachtete die Entwicke lung derselben bei Enten- embryonen und stellte dabei fest, dass sich am 18. Be- brütungstage die ersten Anfänge der Nervenendigungen zeigten. Erst von diesem Tage an erreichen die Nerven- endigungen die oberen Teile der Outis; es liessen sich auch bis dahin in dem embryonalen Bindegewebe keine Zellen nachweisen, welche den Anlagen der Nervenend- körperchen entsprochen hätten. Von da an aber wuchsen die Nervenfasern in den oberen Teil der Cutis em und umflochten mit ihren Ausläufern je eine Gruppe von Zellen, deren ephithelialer Ursprung jedoch geleugnet wird. Später bildeten die Nervenfasern baumartige Gefechte parallel der Oberhaut, während die Zellengruppen selbst zu Grandry- schen Körperchen wurden. Andere Nervenfasern blieben unverzweigt, sie bogen einfach parallel zur Hautobertläche ab und wurden von einer Reihe stark sich färbender Zellen umgeben, welche ihrerseits wieder mit zwei bis drei Reihen dicht neben einander liegender Zellen in Beziehung traten. Die letzteren zeigten die Merkmale gewöhnlicher >t) Asp cf. Mitteilungen aus dem embryol. Institut der Universi- tät Wien. Neue Folge, Heft 1, 1885. Citiert nach Geberg (C. 76), da mir die Arbeit selbst leider nicht zugänglich war. ») Seymonowiez vgl. 78. er AOEN 3indegewebszellen, sie bilden später die Kapsel der Vater- schen Körperchen. Die definitive Ausbildung der Vaterschen Körperchen erfolgte erst nach dem Auskriechen. Wahrsehemlieh werden die Nervenendkörperchen alle gleichzeitig angelegt und sind in ihrer defmitiven Zahl schon am Ende des Embryonallebens vorhanden. Nur liegen sie in dieser Zeit dichter an einander gedrängt, als beim ausgewachsenen Tiere. Das Ause inanderrücken der Körper- chen erfolgt einfach durch das Wachstum des sie um- gebenden Bindewebes. Seyvmonowiez ist der Ansicht, dass die Nervenend- körperchen bindgewebigen Ursprungs sind, da er eine Verbindung der Zellhäufehen mit der Epidermis oder das Einsenken von Epidermisfortsätzen in die Cutis und deren Abschnürung nie hat beobachten können. Er nimmt an, dass die Differencierung der Zellen- haufen zu Vaterschen oder Grandryschen Körper chen unter dem Einflusse der Nervenfaser stattfindet, da sie erst be- ginnt, wenn die Nervenfaser ihre Endv erzweigungen SE bildet hat. In welcher Weise dieser Einfluss zu denken ist weiss er freilich ebenso wenig anzugeben wie die früheren Forscher, die derselben Ansicht waren. Er denkt, dass die Differeneierung der Zellengruppen durch feine Endverzweigungen der Ne rvenfasern vermittelt wird, die nach Fertiestellung der Körperchen sich wieder zurück- bildeten. In demselben Jahre wie Scymonowiez schrieb auch Schenk ) über die Entwickelung der Nervenendkörperchen. Nach seinen Angaben gehen die Nervenendkörperchen ent- schieden aus dem Ektoderm hervor. Die tiefsten Zellen der Malpishischen Schicht senken sich in das Mesoderm hinein und bilden, gerade so wie die Anfänge der Haut- drüsen, auch die erste Anlage der Nervenendkörperchen. Die Zellen, welche die Endkörperchen bilden sollen, legen sich zu Gruppen zusammen und stehen dann nur noe :h durch eine oder mehrere Zellen mit dem Ektoderm in Zusammen- hang. Darauf lagern sich die Bindegewebselemente um die Gruppen der Ektodermzellen herum und schnüren die ee Lehrbuch der Anatomie des Menschen und der Wirhelliere Wien-Leipzig 1896. p. 236. ea Zellengruppen ab, indem sie die Verbindung mit deren Ursprungsstelle lösen. Die Zellen nehmen dann an Grösse zu und werden von Bindegewebszügen durchwachsen, die allmählich massenhafter werden und die Zellen schliesslich in kleinere Gruppen abteilen. Diese letzteren sind die Anlagen der späteren Terminalkörperchen, die somit in letzter Instanz dem Ektoderm entstammen. Nach meinen Beobachtungen besteht der Schnabelwulst des jungen Sperlings im Anf: ange seiner Entwickelung aus einer ektodermalen und einer mesodermalen Schicht Die ektodermale Schicht bildet natürlich die Hülle der meso- dermalen und besteht zunächst aus emer einfachen Lage von Oylinderzellen, während die mesodermale Schicht sich aus rundlichen Zellen zusammensetzt. Im weiteren Verlauf der Entwickelung bildet die ektodermale Cylinderzellenschicht nach aussen hin mehrere Lagen von platten Zellen, die das spätere Epithel repräsentieren. Nach innen zu senken sich von Cylinderzellenschicht aus Zellen ins Innere des Mesoderms ein, wo sie sich vielfach zu Gruppen verschiedener Grösse an der legen. (Figur 7). In späteren Stadien sind die mesodermalen Zellen zu Bindegewebszellen geworden, die mit ihren faserigen Aus- läufern die Gruppen der Ektodermalzellen umfassen. Die bis dahin noch durch einzelne Zellen aufrecht erhaltene Verbindung schwindet mit dem Zunehmen der Bindegewebs- fasern, welche dann ihrerseits die ektodermalen Zellen- gruppen oder auch einzelne Zellen in sich einschliessen. Die Zellengruppen sind nun die Anfänge der späteren Nervenendkörperchen, während die einzelnen Zellen zu den oben erwähnten zelligen Einlagerungen des Schnabelwulstes werden. Später werden die Bindegewebsfasern allmählig stärker und zahlreicher und durchziehen dann in mehr oder weniger parallelen Strängen den ganzen Schnabelwulst. Zwischen den Fasern liegen die zahlreichen isolierten Zellen und die Nervenendkörperchen, Nervenäste mit ihren Ausläufern und ein ziemlich enges Netz von Blutkapillaren. (Figur 1). Die Nervenäste verlaufen gewöhnlich in der Nähe der Epidermis und schicken von hier aus ihre Zweige zu den Termmalkörperchen ins Innere des Schnabelwulstes. Sie halten dabei vornehmlich die Längesrichtung des Schnabel- wulstes ein, sodass man auf Querschnitten durch den rn ae Wulst fast nur Seitenzweige der Hauptstimme zu Gesicht bekommt. Die ersten Anlagen des Schnabelwulstes fand ich bei Embryonen aus dem ersten Drittel des Entwicklungslebens, das beim Sperling 14—15 Tage dauert. Die Rückbildung trat bei Exemplaren ein, welche die Mitte der postem- bryonalen Entwickelungsperiode überschritten hatten. An den Schnäbeln von Sperlingen, welche vollständig ausgebildet waren, fand ich nur noch die letzten Spuren des Schnabelwulstes am Schnabelwinkel, an der Stelle, wo Ober- und Unterschnabel beweglich mit emander v erbunden sind, wo also keine starke Verhornung emtritt. Die Rückbildung des Schnabelwulstes geht in der Weise vor sich, dass von der Epidermis her die Binde- sewebsfasern immer mehr sich verdichten und so unter Verdr: ängung der Nerven und Blutgefässe den ganzen Wulst allmählich verfilzen. Aus diesen Beobachtungen geht hervor, dass die physiologische Bedeutung des Schnabelwulstes des Sperlings in die Entwickelungsze it des Vogels fällt. In dieser Zeit funktioniert der Schnabelwulst als Tastorgan. Die That- sache, dass sich ein Schnabelwulst auch bei anderen Nest- hockern in verschieden starker Entwickelung zeigt, bei Nest- flüchtern aber nicht auftritt, führt zu der Vermutung, dass der Schnabelwulst besonders bei der Nahrungszufuhr in in Thätigkeit tritt. Bei den Nesthockern geschieht diese bekanntlich mit Hilfe der Mutter, die, wie man sagt, die Jungen, wenn sie wenig fresslustig sind, durch Berührung des Schnabel- wulstes zur Aufnahme der Speise veranlasst. Daher erklärt sich auch die Rückbildung des Schnabel- wulstes von der Zeit an, in der sich der junge Vogel mehr und mehr dem Stadium nähert, in dem er gezwungen ist, selbst für seine Ernährung zu sorgen. Zum Schlusse ist es mir eine angenehme Pflicht, Herrn (eh. Rat Prof. Dr. Leuckart meinen verbindlichsten Dank für die überaus freundliche Bereitwillickeit auszusprechen, mit welcher derselbe mir bei meinen Untersuchungen ratend und helfend unermüdlich zur Seite gestanden hat. - [SUR TOR ot jo os Kor‘ LIittegatur. A. Einleitung. . Kosmos 9. p. 157. . Kosmos 10. p. 231. . Blanchard cf. Comptes rendus des söances de l’acadömie des sciences. Paris 1860. p. 540. . Fraisse ef. Sitzungsberichte der naturforschenden (Gesellschaft zu Leipzig. 1881. p. 16. . 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In dem Bindegewebe und den Schnabelteilen, welche dem Wulst benachbart sind, liegen folgende Teile: KK Knochen des Unterschnabels FP Federpapillen M Muskulatur BG Blutgefäss. Im Schnabelwulst selbst liegen: N A Nervenast mit seinen Verzweigungen BG Blutgefässe VK Vatersche Körperchen MN mehrzelliges Nervenendkörperchen. Figur 2. Längsschnitt eines Vaterschen Körperchens aus dem Schnabel- wulst des Sperlings: BH Bindegewebshülle BS innere, stark lichtbrechende Sehicht der Binde- gewebshülle LK lamellöse Kapsel B Bindegewebskapsel N Nervenfaser I Innenkolben K Kerne der halbkreisförmigen Zellen H Haube mit Haubenzellkern S Schrumpfungsstelle mit Verbindungsfasern zwischen BSH uUndUnK: Figur 3. Querschnitt eines Vaterschen Körperchens aus dem Schnabelwulst des Sperlings: BH Bindegewebshülle BS innere Schicht von BH LK lamellöse Kapsel B Bindegewebskapsel HZI und HZII halbkreistörmige Hüllzellen mit ihren Kernen K M Mantel des Axencylinders A. Figur 4. Mehrzelliges Nervenendkörperchen aus dem Schnabelwulst des . Sperling's: N Nervenfaser N E kolbenförmige Endigung der Nervenfaser I Z Innenzellen K' Kapsel des Endkörperchens. Figur 5. Mehrzelliges Nervenendkörperchen aus dem Schnabelwulst des Sperlines: B H Bindeeewebshülle K Kapsel des Körperchens Il Z Innenzellen NA Nervenast N Nervenfaser, die in das Körperchen übergeht Hl Hülle der Nervenfaser. Figur 6. Anschnitt der Figur 5: 1 Z Innenzellen K Kapsel. Figur 7. Teil des Schnabelwulstes eines Embryos aus dem ersten Drittel seiner Entwickelungszeit: Ep Epidermis (Ektoderm) 46 Gruppen ektodermaler Zellen, die sich ins Mesoderm eingesenkt haben und noch durch einzelne Zellen die Verbindung mit dem Ektoderm aufrecht er- halten. Der Stiel des in Figur 2 und der Innenkolben des in Figur 3 dargestellten Vaterschen Körperchens sind schematisch gezeichnet. ‘ Yıta. Ich, Ernst Heidecke, evangelisch-lutherischen Glaubens, wurde geboren am 18. Juli 1871 zu Breitenworbis (Kreis Worbis), Provinz Sachsen, als Sohn des damaligen Ritter- gutspächters Ernst Heidecke, der am 30. Dezember 1893 verstorben ist. Vorgebildet wurde ich für mein Studium auf dem Gymnasium zu Nordhausen, welches ich von Ostern 1881 bis Michaelis 1890 besuchte. Nach meinem Abgange von der Schule wandte ich mich der Zahnheilkunde zu und bildete mich zunächst in Nordhausen unter fachmännischer Leitung bis zum Herbst 1891 im technischen Teil meines Berufes aus. Am 1. Oktober trat ich zur Ableistung meiner Militär- dienstpflicht beim 1. Thür. Inf. Regt. Nr. 31 in Altona als Einjährig-Freiwilliger ein und wurde am 1. Oktober 1892 mit dem Befähigungszeugnis zum Reserveofficiersaspiranten ent- lassen. Die weiter vorgeschriebenen beiden 8-wöchentlichen Uebungen leistete ich beim Anh. Inf. Regt. Nr. 93 m Dessau in den Jahren 18953 und 1895 mit Erfolg ab und werde jetzt in den Listen des Bezirkskommandos zu Bern- burg (Anhalt), dem ich zugeteilt bin, als Vicefeldwebel der Be und Officiersaspirant geführt. Vom Wintersemester 1892/93 bis zum Sommersemester 1894 studierte ich in Leipzig aan ande‘ Im Wintersemester 1894/95 unterzog ich mich in Leipzig der zahnärztlichen Staatsprüfung, welche ich mit dem Prädikat „Sehr gut“ bestand. Gleichzeitig blieb ich weiter immatrikuliert, um meine Studien noch weiter fort- setzen zu können. Im Herbst 1895 nahm ich eine Stelle als Assistent am zahnärztlichen Institut der Universität Leipzig an. Während des Wintersemesters 1895/96 bis zum Wintersemester 1896,97 hörte ich naturwissenschaftliche Kollegien und arbeitete im zoologisch-zootom. Labaratorium des Herrn (eh. Rat Leuckart. Im Herbst 1896 gab ich die bis dahin innegehabte Stelle als Assistent am zahnärztlichen Institut der Universi- tät Leipzig auf, um mich ganz memen naturwissenschaft- liehen Studien widmen zu können. Während memer Studienzeit hörte ich die Vorlesungen und Curse folgender Herren Professoren und Docenten: v. Frey, Held, Hesse, His, Karg; Leuckart, weil. Ludwig, Pfeffer, Romberg, weil. B. Schmidt, Spalteholz, Wiedemann. Allen genannten Herren, meinen hochverehrten Lehrern, möchte ich an dieser Stelle meinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank aussprechen. Lin uDrvak Adalph Lönche, beipig gez. von Enderlein E _ pr | ie NMLILSNI” NVINOSHLINS S3149vV4gı1 LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITU 2; = 2 = R 2 \ ee) — ww _ TB ao ; 5 : 5 2 = = = Va Zi 3 en — m Fe = 7) = 7) z 177) 7 RARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI _NVINOSHLINS S31 UV 0 2 zn < < 2 IN [27] 17) NN 7) sah 77, [72] N [®) BEN A [®) NS 2 ESS, = 2. Ben > = N er = > j zZ 77) Dr > 177) z NLILSNI_ NVINOSHLUINS 53 Iuvyg IT _LIBRARIES SMITHSONIAN_ INSTITL zZ 2 zZ he y. 2 2 = z > = „<< en < Ale = Pr e E = oO ; u [e) a [e) = J a2 = z RARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS S31UW 3 a E z 3 BE yuf 63 = = = 2 ./%, Be) | I =E7 2 = = E m TG, = > = m 2 BI: . - INLILSNI NVINOSHLINS S31I4VYAII_LIBRARIES SMITHSONIAN INS = Z) = RZ pe] = SL < zZ .„< N S < \ " /'z er = N \ 4 z $, [e) TI. oO NUN T ö Ze zu u oO 5 Ei EN oO ı 7 = z = - E a es 3 RARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI (>) > “n > (72) a .o uw n w ni ir = o u ZL = 4 =. 4 r > = n IR" »> 2 Re = =. FF, 5 > = 2 = o RARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI_ NVINOSHLIWS, S31U NVINOSHLINS NVYINOSHLINS SMITHSONIAN NVINOSHLINS ID S3I4VY49g11 LIBRARIES SMITHSONIAN INSTIT „2 Dit, °® NVINOSHLINS ei IES SMITHSONIAN IES ON, TREE LSNI mot m ID LFD ISNI mSTiTty > SETZEN ee 7 — le > De _— Nuss O Ag = = — 5 — OILNLILSNITNVINOSHLIWS S31uWygıll LIBRARIES SMITHSONIAN INST ei z = u [ee] © = [0%] — 2 wo = 8 > : z #3 N \ %: 2 = VA Ne: - ee = ER - o = a IBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS S3 12 x 2] <- x 2 z 2] = = = 7: = S ’ — = N = IB zZ Bu | G, = E N 2, 7 # he = v AN > = > >" = > S > er 2 177) > JILNLILSNI_ NVINOSHLIWS" S31YVYg IN LIBRARIES INSTI z ; = z 2 zZ = = = = = = er = 5 WLC.® < i e Pe e = = = ee) = an un 2 =, = = = BRARIES_ SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS S31Y BE =) 5 S = 5 = uw = =) = 3 ea =) k=25 > >= >" e = 2 = a = zu, We 2 n 2 _ — [077 2 = BL EN NVINOSHLINS 53 Iuvyg nu BRARI ES „SMITHSONIAN INSTI .z < ENGE: < $ z en = N en z SS 3 ZB NG ES E 2 E x 2 E | 5 = | 7 2 2 [77] BRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION, NOLNLLLSNI_ NVINOSHLINS S3 1% = es un a «© ee ee 2.74.32 = N 0 = ® a == Zi (®) _ = A| 2 — = | IANLILSNI_NVINOSHLINS _S3 Iuvyg RB LIBRARI ES_ SMITHSONIAN_INSTIN == [e) DT — [e) Y a ae} K> == [es} _ GG [0»} Be) N = ee) = G . a zz 0 E = = GP % = = WW 5 = = 177) ER zZ rn = a ‚RARIES, SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI” NVINOSHLINS S3 1 y\ x z zZ x 1) = 1] = < < j < < =. 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