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BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE Dh AITTRLAGTERS.

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TEXTE UND UNTERSUCHUNGEN.

IN VERBINDUNG MIT

GEORG GRAF VON HERTLING, FRANZ EHRLE S. J., MATTHIAS BAUMGARTNER un MARTIN GRABMANN

HERAUSGE4EBEN VON

CLEMENS BAEUMKER.

BAND XIX. HEFT 3.

CLEMENS BAEUMKER: ALFARABI, ÜBER DEN URSPRUNG DER WISSENSCHAFTEN (DE ORTU SCIENTIARUM).

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MÜNSTER i, W. 1916. ASCHENDORFFSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG,.

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ALFARABI

UBER DEN URSPRUNG DER WISSENSCHAFTEN

(DE ORTU SCIENTIARUM).

EINE MITTELALTERLICHE EINLEITUNGSSCHRIFT IN DIE PHILOSOPHISCHEN WISSENSCHAFTEN.

HERAUSGEGEBEN

VON

CLEMENS BAEUMKER.

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klstaad,

MÜNSTER i. W. 1916. ASCHENDORFFSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG,.

Vorbemerkungen.

1. Historische Bedeutung von De ortu scientiarum. Die kleine Einleitungsschrift in die philosophischen Wissen- schaften, welche hier zum ersten Male veröffentlicht wird, bildet trotz ihres nicht eben bedeutenden Inhalts doch für die histo- rische Betrachtung der Entwickelungsgeschichte des mittelalter- lichen Geistes ein nicht unwichtiges Dokument. Wir denken dabei freilich nicht wenigstens zunächst nicht an das arabische Original, das übrigens meines Wissens bis jetzt noch nicht wieder aufgefunden ist. Seine Untersuchung und seine historische Würdigung muß restlos den Arabisten überlassen bleiben. Die folgenden Bemerkungen beschränken sich auf die alte lateinische Übersetzung und die geschichtliche Bedeutung dieser innerhalb der abendländischen Geistesentwicklung.

Die historische Wirksamkeit dieser Übersetzung von Alita- rabis Büchlein De ortu scientiarum fällt in die bewegte Über- - gangsperiode, welche die werdende Scholastik Abälards und Hugos von St. Viktor von der fertigen Hochscholastik scheidet. Es ist die Zeit, da zu dem von der spätrömischen Zeit her überlieferten Erbgute, zu der aristotelischen Logik, den Kom- pendien und sonstigen Darstellungen aus dem Gebiete der freien Künste, den Dokumenten des platonischen Geistes, die in der chaleidianischen Timaeusübersetzung und Timaeuserklärung, in den boethianischen Schriften und den Werken Makrobs vor- lagen, und zu den theologischen oder doch theologisch orientierten Schriften der Väterzeit, insbesondere den für die Theologie und Philosophie des Mittelalters so unendlich wichtigen Schriften Augustins, eine neue Quelle profanen Wissens hinzutrat: die seit dem zwölften Jahrhundert in immer steigender Ausdehnung

Beitr. XIX,3. Cl. Baeumker, Alfarabi, Über den Ursprung d. Wissenschaften. 1

2 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

erstehenden neuen Übersetzungen aus dem Griechischen und in noch reicherer Fülle und größerem Umfang aus dem Arabischen. Damals gab Alfarabis Schriftchen Über den Ur- sprung der Wissenschaften neben seiner ausführlicheren Dar- stellung in dem Buch der Aufzählung der Wissenschaften, das unter dem Titel De scientiis gleichfalls in das Lateinische über- tragen war! einen bequemen Überblick über die Gliederung all der Disziplinen, die im Anschluß an die Griechen innerhalb der in arabischer Sprache niedergelegten Wissenschaft Aufnahme und Pflege gefunden hatten.

In jener Übergangszeit wurde darum die lateinische Über- setzung jenes Schriftchens vom wißbegierigen Abendlande gern ergriffen. Das beweist die nicht gerade geringe Anzahl von Handschriften des XII. und XIV. Jahrhunderts, in denen es, eingeschoben zwischen Übersetzungen von aristotelischen Werken und von Schriften orientalischer Philosophen, wohl auch ver- bunden mit einer Abhandlung des ersten selbständigen, freilich noch ganz kompilatorisch verfahrenden Verkünders der neuen arabischen Wissenschaft, Dominicus Gundissalinus, erhalten ist. Bezeichnend für den Wert, den man damals dem Werkchen beilegte, ist auch der Umstand, daß Vincenz von Beauvais, der Kompitator im großen Stil, es worauf schon L. Baur aufmerksam gemacht hat? fast ganz in sein Speculum doctri- nale aufnahm. Für die Einteilung der Wissenschaften? zieht er es zwar nur ganz nebenbei heran; aber die drei Kapitel’ füllende Erörterung über die Entstehung und Ordnung der Wissenschaften‘, d. h. über die sachlichen Bedingungen des sukcessiven Horvortretens der wissenschaftlichen Probleme, ist mit Ausnahme eines kurzen Anhangs°’ nichts als eine hier und da abkürzende, im übrigen wörtliche Wiedergabe unseres

! Darüber vgl. L. Baur, Dominicus Gundissalinus De divisione philo- sophiae. Herausgegeben und philosophiegeschichtlich untersucht. Nebst einer Geschichte der philosophischen Einleitung bis zum Ende der Scholastik. (Beitr. zur Gesch. d. Philos. des M.-A.s IV, 2—3), Münster 1903, S. 342 1f.

® L. Baur a. a. O, 159. 3 Vincent. Bellov. Spee. doetr. I e. 14—17.

4 Ebd. c. 18-21.

5 Derselbe ist Quintilian und Richard von St, Viktor entnommen,

Vorbemerkungen. 3

Schriitehens. Übrigens hatte schon vorher, wie wiederum Baur gezeigt hat!, Dominicus Gundissalinus kleinere und größere Bruchstücke desselben seiner im übrigen vor allem Alfarabis erößerem Werke folgenden Kompilation De divisione philo- sophiae einverleibt. Auch Roger Bacon beruit sich mehrfach auf dasselbe ?.

Nachdem dann freilich aus den errregten Wellen jener Übergangszeit ein ruhiger Strom selbständigen abendländischen Denkens hervorgegangen war, verschwindet das Schriftchen mehr und mehr. Für das Abendland hatte es seine propädeutische Rolle erfült.

2. Neuere Literatur über die Schrift. Wieder hin- gewiesen in neuerer Zeit auf das Werkchen hat wenn wir von gelegentlichen Erwähnungen ohne jede nähere Kenntnis von der Schrift abzusehen, die zu sammeln keinen Zweck hat vor allem Steinschneider in seiner gelehrten Monographie über Alfarabi®. Freilich hat auch er die Schrift nicht selbst eingesehen; er mußte sich vielmehr mit gesammelten Notizen und brieflichen Auskünften begnügen. Aber immerhin reichte dies Material, um Alfarabi als Verfasser zu bestimmen und da- mit De ortu seientiarum in die arabischeLiteraturgeschichte einzuführen. So gibt z. B. die ausführliche Darstellung der ara- bischen Literatur von Brockelmann ihm unter den Werken Alfarabis seinen Platz*; ebenso Horten?’, dem wir die neueste und vollständigste Aufzählung von Alfarabis Werken verdanken.

1 Vgl. die Nachweise Baurs unter dem Text seiner Ausgabe, S. 20. 34, 42. 43. 97. 99. 101. 102. Vgl. ferner die Erörterungen ebd. 208. 217, 247. 273.

2 Vgl. L. Baur, Die Philosophie des Robert Grosseteste (Beiträge XVII, 4—6), Münster 1916, S. 19 Anm. 1.

3 Moritz Steinschneider, Al-Farabi (Alpharabius), des arabischen Philosophen Leben und Schriften, mit besonderer Rücksicht auf die Geschichte der griechischen Wissenschaft unter den Arabern (Mem. de l’Acad. Imper. des Sciences de St. Petersbourg, Vlle ser. t. XIII. 4), St. Petersburg 1869, S. 89.

4 Carl Brockelmann, Geschichte der arabischen Literatur I (Weimar 1898), 212 (D. Verschiedenes, n. 2, unter Hinweis auf Steinschneider).

5 Max Horten, Das Buch der Ringsteine Farabis (Beiträge V 3), Münster 1906, S. XVII—XXVIH, wo S. XIX unter Nr. 4 auf das von Brockel- mann a. a. ©. verzeichnete Werk Alfarabis Bezug genommen wird.

t *

4 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

In der Geschichte der mittelalterlichen Philosophie gab dem Büchlein, mit dem Jourdain'! noch nichts anzufangen wußte, Haur6au seine Stelle?. Freilich schmälerte dieser sein Verdienst dadurch, daß er die Schrift dem Alfarabi abstritt und dem Gundisalvi (Dominicus Gundissalinus) zuschrieb. Dieses, sowie einige andere Ungenauigkeiten, konnte Correns berich- tigen, und zwar auf Grund einer Abschrift, die ich selbst schon 1890 nach zwei Pariser und einer Münchener Handschrift an- gefertigt hatte und die über den Charakter des Werkchens als einer Übersetzung aus dem Arabischen keinen Zweifel ließ °®. Entscheidende Ausführungen über die Verfasserfrage, die sich auf eigene selbständige Untersuchung zahlreicher Handschriften, darunter auch mehrerer früher noch nicht benutzter, stützten, gab Ludwig Baur in den wertvollen Untersuchungen, die er seiner Ausgabe von Gundissalins Schrift De divisione philo- sophiae beigab*. Dort wies er zugleich die Benutzung auch dieser kurzen Abhandlung Alfarabis neben der ausführlichen Schrift De seientis? in dem von ihm herausgegebenen Werke

1 Amable Jourdain, Recherches' criliques sur l’äge et l’origine des traducetions latines d’Aristote? (Paris 1843) 108. Jourdain stützt sich auf Don Nicolo Antonio, Bibliotheca Hispana Vetus (Madrid 1788) II 108, dieser auf eine Notiz bei Joannes Wallensis (Gualensis), Florilegium de vita et dietis illustrium philosophorum, ed. Wadding (1665).

2 B. Haur6au, Histoire de la philosophie scolastique II, 1 (Paris 1880), p. 55 mit Anm. 3.

3 Paul Correns, Die dem Boethius fälschlich zugeschriebene Abhand- lung des Dominieus Gundisalvi de unitate (Beitr. I, 1) Münster 1891, 341. (Der Titel jener Schrift Gundissalins ist übrigens nach der besseren hand- schriftlichen Überlieferung „De unitate et uno“, nicht bloß „De unitate“. Auch Alfarabi hat eine Schrift: „Über die Einheit und das Eine“ verfaßt; vgl. Horten, Buch der Ringsteine Alfarabis S. XXVI, Metaphysik, Nr. 2, woselbst auch die Hinweise auf Oseibia und Qifti. Ich vermute, daß aus dieser Schrift Alfarabis vieles von dem stammt, für das bei Correns keine Quelle nachgewiesen werden konnte). Wenn bei Correns nicht bemerkt ist, daß sein Material für jene Richtigstellungen ebenso wie die für seine Edition von Gundissalins Abhandlung zugrunde gelegten Abschriften und Kollationen von mir herrührte, so entsprach das meinem eigenen damaligen Wunsche. Das Gleiche ist auch hinsichtlich meiner Abschrift von Gundissalins De im- mortalitate animae der Fall, nach der G. Bülow seine Ausgabe (Beitr. II, 3, Münster 1897) veranstaltet hat.

* Baur, Gundiss. De div. se. 158—160.

5) Darüber Baur a. a. O. 342—345.

Vorbemerkungen. 5

Gundissalins nach und wies auf den Gebrauch hin!, den Vin- cenz von Beauvais von derselben macht?. Nicht minder be- stimmte er die besondere ‚Stellung des Werkchens innerhalb der philosophischen Einleitungsliteratur®.

3. Titel der Schrift. Die übliche Bezeichnung unserer Schrift lautet De ortu seientiarum. Aber aus cod. Paris. bibl. nat. lat. 14700 (fol. 328v col. a) sehen wir, daß dies nur ein zu- sammenfassender Kurztitel ist. Die volle Überschrift lautet dort?: Epistola de assignanda causa ex qua ortae sunt scien- tiae philosophiae et ordo earum in diseiplina. Dieser volle Titel trägt durch seine echt arabische Form die Gewähr der Echtheit in sich. Echt arabisch ist auch das Epistola? zu An- fang. Es entspricht wohl dem arabischen xJLı > (risalet), das zugleich Brief und Traktat heißt‘.

So beweist schon die Form des Titels, daß wir es in der Schrift mit einer Übersetzung aus dem Arabischen zu tun haben. Das Gleiche ergibt sich auch aus andern Stileigen- tümlichkeiten, von denen nur die mehrfachen doxologischen Formeln hervorgehoben seien ”.

4. Verfasserirage. Wenn das Werkchen auch in der Mehrzahl der Handschriften anonym überliefert ist, so fehlt es doch nicht an Handschriften, in denen es ausdrücklich dem Alfarabi beigelegt wird. Auf die Handschrift der Pariser

1 S. oben 3 Anm. 1. 2 Ebd. 159.

3 Ebd. 361. 379 (Sinn von „De ortu“). Eine Inhaltsübersicht S. 345 Anm. 1.

4 S. die Lesarten am Schluß.

5 Auf falscher Lesung und falscher Auflösung einer Abkürzung beruht es, wenn B. Haur&au, Histoire de la scolastique II, 1 (Paris 1880), 55 Anm. 3 Copula statt Epistola- gibt.

6 Ähnlich eine „epistola quaelam Aristotelis quam seripsit de universi- tatis princeipio cuius mentionem in metaphysica faeit Avicenna“ bei Albertus Magnus, De intellectu et intelligibili I tr. 1 c. 2 (Bd. IX p. 479b Borgnet) und andere Beispiele. S. auch unten S. 8.

? Anfang (p. 17, 5): Seias nihil esse nisi substantiam et accide’s et creatorem substantiae et accidentis benedietum in saecula. Ende (p. 24, 20): hoc est solus deus qui est benedietus et excelsus super omnes deos. Ebenso: „si deus voluerit“ am Schluß von Cap. II (p. 22, 30) und „eius qui est bene- dietus et excelsus“ am Schluß von I, 5 (p. 21, 10).

6 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

Nationalbibliothek lat. 6298 hat bereits Steinschneider! hin- gewiesen. Dasselbe ist, wie auf Grund des Kataloges gleich- falls schon Steinschneider bemerkte und wie Baur auf Grund eigener Einsichtnahme bestätigt, bei einer Handschrift der Bod- leiana in Oxford der Fall?”. Auch die Münchener Handschrift Cim 317 s. XIV bietet auf fol. 292vb über der Kolumne: In- cipit alphorabij de ortu seientiarum?. Endlich findet sich die gleiche Zuteilung auch in der Handschrift $. Marei cod. 176%. Dazu kommt, worauf wieder schon Baur aufmerksam gemacht hat’, daß Alfarabi als Verfasser auch durch ein zweimaliges Zitat bei Vinzenz von Beauvais bekräftigt wird ®. Demgegenüber kann es nichts verschlagen, daß in einer einzigen Pariser Handschrift (Bibl. nat. lat. 6443) die Schrilt dem Avicenna zugeschrieben wird’. Noch weniger Bedeutung hat es, wenn der noch dem zwölften Jahrhundert angehörige Daniel von Morley, jener durch Jourdain® und besonders durch Valentin Rose? bekannt gewordene Schüler des Gerhard von Cremona, welcher den Platonismus des Timaeus mit der neuen arabischen Wissenschaft verband, einen liber de as- signanda ratione unde ortae sint scientiae des Aristoteles erwähnt !', Zwar wird dort über den Inhalt nichts angegeben,

1 Steinschneider a. a. ©. 89.

2 Catalogi librorum manuscriptorum Angliae et Hiberniae (Oxonii 1697) I fol. 173 n. 3623. Die moderne Signatur bei Baur a. a. O. 159 Anm. 3.

3 Siehe die Lesarten hinter dem Text.

4 Vgl. den Katalog von Valentinelli I 124: fol. 55—57 Alpha- rabii de ortu scientiarum. Scientias (wohl falsche Auflösung statt Scias) nihil esse praeter substantiam et accidens. 5 Baur 159.

6 Alpharabius in libro de ortu scientiarum, Vincent. Bellovacens,, Spec. doctr. I, 17. 19.

? Paris. bibl. nat. lat. 6443 fol. 185v col. b: Liber Avicenne de ortu scienciarum; fol. 186 col. a: Explieit abinsenus de ortu scieneiarum. Man beachte, daß das Explieit nicht Avicenna, sondern deutlich abinsenus hat, | worin freilich wohl nichts anderes als Avicenna steckt.

8 Jourdain a. a. ©. 1061.

9 Val. Rose, Plolomaeus und die Schule von Toledo, in: Hermes VIII (1874) 327—349, insbesondere S. 331ff. Anderes bei Cl. Baeumker, Der Platonismus im Mittelalter, München 1916, 40 Anm. 33.

10 In Daniels Philosophia (cod. Arundel 377 im Britischen Museum) heißt es fol. 96r: sic enim ait aristotiles in libro de assignanda ratione unde orte sint scientie (Rose a. a. O. 331 A. 3).

Vorbemerkungen. T

so daß an sich über die Identität jener dem Aristoteles bei- gelegten Schrift mit Alfarabis Abhandlung De ortu scientia- rum nichts sicheres auszumachen ist. Aber der Titel der von Daniel erwähnten Schriit stimmt so sehr zu dem vollen Titel unseres Werkchens: Epistola de assignanda causa ex qua ortae sunt seientiae philosophiae et ordo earum in disci- plina', daß die Identität beider wenigstens im höchsten Grade wahrscheinlich ist. Natürlich ist die Zuteilung an Aristoteles falsch. Von Aristoteles ist ein solches Werkchen eben nicht geschrieben, vielmehr mußte sein Name ja auch sonst als Empfehlung für die verschiedenartigsten Erzeugnisse dienen.

Dürite sonach die Zuteilung des Werkchens an Alfarabi feststehen, so ist es schwierig und zur Zeit wohl unmöglich, zu bestimmen, mit welchem Titel in den Verzeichnissen der Werke Alfarabis von Ibn Abi Oseibia, in der Handschrift des Escurial und dem Verzeichnis des Qifti bei Casiri, das durch Dieteriei neu herausgegeben wurde’, die Schriit De ortu scientiarum gemeint ist. Nicht einmal das ist sicher, ob eine solche Identi- fizierung überhaupt berechtigt sei.

Der jüngste Bearbeiter von Alfarabis Bibliographie, M. Horten°, setzt Oseibia Nr. 52: Abhandlung über den Namen der Philo- sophie, über die Ursache ihres Auftretens in der Geschichte, und die Namen derer, die sich in ihr und vor denen, die ihnen vorangegangen waren, auszeichneten, Qifti (bei Dieteriei) Nr. 53: Buch über die Philosophie und über den Grund ihres Auf- tretens und unsere Schrift De ortu seientiarum* gleich. Horten erneuert damit eine Vermutung, die schon Steinschneider ge- hegt, aber selbst widerlegt hat’. Jene Schrift Alfarabis gibt vielmehr u. a. eine Geschichte der Philosophie in Alexandria.

Eher könnte man an Qifti (bei Dieteriei) 67 = Casiri 57: Stufenfolge der Wissenschaften denken®, zumal nach Stein-

! Siehe die Lesarten hinter dem Text.

2 Alfarabis Philosophische Abhandlungen. Aus dem Arabischen über- setzt von Fr. Dieterici (Leiden 1892) 190—192 (in der Ausgabe des ara- bischen Textes von Dieterici, Leiden 1890, S. 117—118).

3 Max Horten a..a.O. S. XIX, Nr. 4.

4 Diese Schrift ist bei Brockelmann a. a. O. unter D Nr. 2, worauf Horten verweist, angeführt. 5 Steinschneider a. a. O. 85. 89.

6 Bei Horten S. XIX Nr, 2 steht irrig Dlieteriei] 68.

8 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

schneider! eine kompendiöse hebräische Übersetzung des Werk- chens betitelt ist: nmarz nse>p mımoa2 maus, Epistel über die Ord- nung des Lesens (Studiums) der Wissenschaften, was sehr gut zu der „Epistola de assignanda causa ex qua ortae sunt scientiae et ordo earum in diseiplina“ passen würde. Aber auch da erheben sich Schwierigkeiten. Nach Steinschneider? soll nämlich jenes hebräisch vorliegende Werkchen” das Vor- studium zu Aristoteles enthalten, d.h. die Abhandlung: Über das was dem Studium der Philosophie des Aristoteles vorauf- gehen muß. Diese schon von Schmölders* herausgegebene und übersetzte Abhandlung aber hat mit De ortu scientiarum nichts gemein. Andererseits ist freilich wieder die von Steinschneider° geäußerte Vermutung einer Identität der Stufenfolge der Wissen- schaften und des Vorstudium zu Aristoteles höchst fraglich und wird von anderen keineswegs geteilt®. Falls beide Schriften voneinander verschieden sind, würde daher an eine Identi- fizierung von De ortu seientiarum mit Qifti-Dieteriei 67: Die Stufen d r Wissenschaften, die zu dem Inhalt von De ortu seien- tiarum nicht übel passen würde, immerhin noch gedacht werden können. Indes läßt sich aus bloßen Büchertiteln und bruch- stückweisen Erkenntnissen hier kein sicheres Urteil fällen. Ich muß daher die Entscheidung des Verhältnisses von De ortu

I Steinschneider a..a. O0. 85. Vgl. ebd. S. 124.

2 Steinschneider a. a. O. 85.

3 Denn die Bemerkung: „Ein Buch gleichen Titels schrieb schon Thabit ben Korra der Harranier“ bei Steinschneider soll, nach dem vorhergehenden und nachfolgenden Gedankenstrich zu urteilen, nur Parenthese sein.

* Aug. Schmoelders, Documenta philosophiae Arabum (Bonn 1836), das Original p. 3—9 des arabischen Textes, eine lateinische Übersetzung p. 17—25, Kommentar p. 58—70.

5 A. a. O. 85. Steinschneiders ganze Darlegung an dieser Stelle ist übrigens nicht recht klar.

Horten a. a. O. unterscheidet beide Abhandlungen, indem er (S. XIX Nr. 2) die Stufenfolge der Wissenschaften mit Qilti-Dieteriei 67: Die Stufen der Wissenschaften, und das Vorstudium zu Aristoteles (S. XIX Nr. 10) mit Qifti-Dieteriei 11: Über die notwendigen Voraussetzungen zur Philosophie Oseibia 80, Casiri 12 zusammenbringt. Die letztere Gleichsetzung der von Schmölders edierten Schrift mit Oseibia 80, Casiri 12 macht übrigens auch Steinschneider (S. 124) an späterer Stelle, während er vorher (S. 85) die Stufenfolge mit Casiri 57 gleichgesetzt hatte.

Vorbemerkungen. 9

seientiarum zu den unter arabischem Titel überlieferten Werken Alfarabis den Arabisten überlassen.

5. Übersetzer. Der Urheber der lateinischen Über- setzung ist in keiner Handschrift genannt und wird auch sonst nirgendwo angeführt. Nichtsdestoweniger dürfen wir mit ziem- licher Wahrscheinlichkeit, wie schon Baur! vermutete, den Archidiakon von Segovia Dominicus Gundissalinus dafür in Anspruch nehmen. Groß ist ja die Auswahl der Namen nicht, an die als mögliche Übersetzer wir denken könnten. Gerhard von Cremona z.B. ist ziemlich sicher ausgeschlossen, da in dem bekannten Verzeichnis seiner Übersetzungen unsere Schrift nicht erwähnt ist.

Für Gundissalinus aber sprechen zwei Gründe. Zunächst der Umstand, daß unsere Abhandlung in den Handschriften mehr- fach in engster Verbindung mit Werken Gundissalins er- scheint?. Noch größeres Gewicht aber hat wohl ein Analogie- schluß aus der Arbeitsweise, die in den eigenen Kompilationen Gundissalins, in De divisione philosophiae, De anima, De im- mortalitate animae, De processione mundi, in übereinstimmender Weise stets wiederkehrt. Überall nämlich zeigt Gundissalin hier eine gewisse Vorliebe für die Benutzung solcher Werke, die er (mit Hilfe des Johannes Hispanus) selbst aus dem Lateinischen

1 Baur a..a. ©. 160 A. 1.

2 So sind in cod. Paris. Bibl. nat. lat. 1470 an die Schrift Gundissalins De divisione philosophiae (in der Alfarabi stark benutzt ist) unmittelbar, als ob sie noch dazugehörten, die beiden Schriftchen De unitate et uno und unser De ortu seientiarum angeschlossen. Jenes De unitate et uno, dem ein paralleler Titel unter den Werken Alfarabis zur Seite steht (s. S. 4 Anm. 2), dürfte der ganzen Arbeitsweise nach sicher Gundissalin zum Verfasser haben, wenn auch eine handschriftliche Bestätigung fehlt (die entgegengesetzte An- gabe von Correns darüber ist nach Baur a. a. O. $. 151 Anm. 3 unrichtig). So dürfte die Vermutung nicht zu gewagt sein, daß auch der zweite Anhang in diesem zuletzt auf Alfarabi zurückgehenden Komplex, unser De ortu scien- tiarum, Gundissalin wenigstens zum Übersetzer habe. In ähnlicher Weise geht in der Hs. 121 (s. XII/XTV) des Dominikanerklosters in Wien, über die Mart. Grabmann, Forschungen über die lateinischen Aristotelesübersetzungen des dreizehnten Jahrhunderts (Beitr. z. Gesch. d. Philos. des M.-A.s XVII, 5—6, Münster 1916) 92. berichtet, unser Werkchen Gundissalins Abhandlung De processione mundi unmittelbar vorauf.

10 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

übersetzt hat, aus dem Fons vitae Avencebrols, aus Alfarabis De scientiis, aus Avicennas Metaphysik. Wie viele Anleihen Gundissalin aber in De divisione philosophiae auch aus Alia- rabis De ortu seientiarum gemacht hat, wurde schon von Baur! nachgewiesen. Diese genaue Bekanntschaft mit unserer Schrift, aus der bald hierher, bald dorther ein Stückchen genommen wird, erklärt sich am besten aus der Annahme, daß Gundissalin auch hier, wie in den analogen Fällen, der Urheber der in die Mosaik seiner eigenen Schrift verilochtenen Übersetzung ist.

6. Einteilung. In den Handschriften ist der Traktat in einem Zuge durchgeschrieben, ohne Einteilung und ohne Über- schriften. Nur cod. Paris. bibl. nat. lat. 14700, der auch den echten Titel der ganzen Abhandlung bewahrt hat, bietet im Hauptteil zu den vier Disziplinen des Quadriviums, der Physik und der Metaphysik Rubriken, die wieder durch ihre Form, insbesondere das am Anfang stehende „Dictio de...“ ihren arabischen Ursprung beweisen. Ich habe diese Rubriken daher beibehalten und durch Numerierung für größere Übersichtlich- keit gesorgt.

Den Hauptteil der Schrift bildet die Abhandlung über diese sechs materialen Disziplinen. Im analytischen Rückgange schließt sich daran ein kürzerer Abschnitt über die formalen Disziplinen, die didaktisch jenen vorangehen. Zwei An- hänge folgen darauf, gewissermaßen größere Anmerkungen zum Schluß oder Exkurse. Der erste will die Grundvoraussetzung des ersten Teiles beweisen, daß es in der Wirklichkeit nur Substanz und Akzidens und den Schöpfer beider gibt; der zweite begründet näher die Unterscheidung einer niederen Materie der korruptibelen Körperwelt und einer höheren Materie der Himmels- sphären, die bei Besprechung der Physik gemacht war.

Auch für diese größeren Abschnitte habe ich durch Kapitel- zählung eine bessere Übersichtlichkeit herbeizuführen gesucht.

7. Absicht und Inhalt der Schrift. Wenn Alfarabi über den Ursprung der Wissenschaften handelt, so ist das nicht

1 S, oben 8. 3.

Vorbemerkungen. 11

im geschichtlichen Sinne gemeint, sondern im sachlich- logischen. Er will zeigen, wie die Analyse des Objekts der Wissenschaft, des wirklichen Seienden, der Reihe nach die ein- zelnen Probleme hervortreten läßt, die von den sachlichen Disziplinen behandelt werden, und wie dann die Analyse der wissenschaftlichen Mitteilung das Gleiche hinsichtlich der for- malen Disziplinen leistet. Seine Absicht ist also nicht eine Geschichte der Wissenschaften, sondern eine genetische Systematik derselben. Im einzelnen ist der Inhalt der Schrift folgender:

Erstes Kapitel. Die sachlichen (realen) Disziplinen.

a) Erkenntnistheoretische Einleitung.

Es gibt kein reales Seiendes außer der Substanz, dem Akzidens und dem Schöpfer beider. Das Akzidens wird durch die Sinne erkannt; die Substanz durch die Vernunft vermittelst der Akzidentien.

b) Die einzelnen Realdisziplinen.

1. Durch die Teilung der Substanz ergibt sich die Zahl. Von ihr handelt die Arithmetik.

2. Die Teile haben verschiedene Figuren, die zu messen

sind! Geometrie. | 3. Die bewegte Substanz verlangt ein Bewegungsmaß, das in der regelmäßigen Bewegung der Himmelskörper gegeben ist. So wird die Astronomie nötig.

4. Aus der Bewegung der Körper geht der Ton hervor. Die Wissenschaft der Töne ist die Musik. Nutzen der Musik. Ihre Bestandteile: Metrum, Melodie, Geste!.

Die angeführten vier Wissenschaften sind „erziehlicher“ d.h. propädeutischer Art (scientiae domatrices) die für die höheren Aufgaben vorbilden. Diese auf die propädeuti- schen Wissenschaften dann folgenden Disziplinen sind:

1. Die Physik (ars naturalis), welche von der veränder- lichen Substanz handelt. Diese ist eine Doppelte, die subluna- rische und die supralunarische.

1 Dabei ist wohl auch an die Tanzbewegungen gedacht. Vgl. auch L. Baur, Die Philos. des Robert Grosseteste 20. ;

12 Alfarabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

a) Die sublunarische Substanz ist den vier Arien der Ver- änderung unterworfen. Ihre Masse wird durch die vier Ele- mente gebildet. Einzelwissenschafiten dieser Naturlehre sind: Prognostik (scientia de iudieiis'), Medizin, Nigromantie, die Wissenschaft von den Bildern (seientia de imaginibus), Ackerbau- kunde, Schiffahrtskunde, Alchimie, Wissenschaft von den Spie- geln?. Von diesen wird man wegen ihrer vielen \'oraussetzungen die beiden ersten didaktisch zuletzt behandeln.

b) Die obere Substanz wird von den himmlischen Sphären gebildet, denen nur die Ortsbewegung zukommt. |

2. Die Metaphysik oder Theologie. Es erhebt sich die Frage, ob die Substanz der Himmelskörper ewig, ohne Anfang und Ende, durch sich selbst besteht, oder ob auch sie einen Schöpfer hat. So kommen wir zu der Wissenschaft von Gott, dem Schöpfer der Substanz und des Akzidens, die Metaphysik (scientia „post naturam“, entsprechend dem griechischen uer« ra pvoızd) oder Theologie (scientia de deo) heißt.

Zweites Kapitel. Die formalen Disziplinen.

Die vorauigehenden Disziplinen ergeben sich aus der Ana- lyse des realen Objekts der Wissenschaft, unter Absehung von der Art des Lernens und Lehrens. Die Analyse des letzteren begründet vier weitere Disziplinen:

1. die Wissenschaft der Sprachbezeichnung;

2. die Grammatik;

3. die Logik;

4. die Poetik.

Dieselben gehen der Arithmetik und den übrigen realen Disziplinen voraus.

1 Statt 18, 24: iudieis (so deutlich M?2, während meist « und n in den Handschriften nicht mit Sicherheit zu unterscheiden ist) ist man versucht zu lesen indieiis. Doch spricht auch Roger Baco Opus maius IVd.2ce.1 (Bd. I 110 Bridges) von „iudicia quae fieri possunt secundum potestatem philosophiae non solum in naturalibus, sed in his quae sumunt inclinationem ex natura et gratis sequuntur caelestem dispositionem“ als Gegenstand der praktischen Himmelskunde, und Gundissalin redet De divis. philos. p. 119, 20ff. Baur von mehreren „sceientiae iudicandi“, zu denen Astrologie, Geo- mantie, Hydromantie, Aöromantie, Pyromantie, Chiromantie usw. gehören.

2 Bekanntlich ein Teil der „Perspektive“ oder der „sceientia de aspectibus“.

Vorbemerkungen. 13

Drittes Kapitel. 1. Beweis des Satzes, daß es in der geschaffenen Welt nichts gibt außer Substanz und Akzidens, durch Zurückführung auf die kontradiktorische Einteilung des durch sich Bestehenden und des nicht durch sich Bestehenden.

2. Über den Gottesbeweis.

Viertes Kapitel. Über die korruptibele und die un- korruptibele Substanz.

Es gibt fünf Wesenheiten: Erde, Wasser, Luft, Feuer und das himmlische Element (caelum). Die unvergängliche Himmels- substanz ruft durch ihre Bewegung in der Welt der vier Ele- mente Veränderungen hervor. Bei diesen Veränderungen bleibt freilich der Stoff selbst auch in der sublunarischen Welt bestehen und es wechseln auch hier nur die Formen. Auf diesem Wechsel der Formen beruht das Entstehen und Vergehen in der sub- lunarischen Welt. In der himmlischen Welt dagegen findet ein solcher Wechsel der Formen nicht statt; hier gibt es keine Veränderung außer der Ortsbewegung.

Gott endlich hat keine Art der Veränderung, ebensowenig wie er Körpermasse, Materie oder Akzidens hat; er ist getrennt von der Sustanz und dem Akzidens der geschaffenen Welt (Transzendenz Gottes).

Liber Alpharabii de ortu scientiarum.

Epistola de assignanda causa ex qua orlae sunt scientiae philosophiae, et ordo earum in diseiplina. <Cap. I.

Scias nihil esse nisi substantiam et accidens et crea- torem substantiae et accidentis benedietum in saecula.

Aceidens autem apprehendunt quinque sensus praesentia et tactu, nihilo mediante inter ipsum et illos; sicut color, quem apprehendit visus per se, et discernit inter albedinem et nigre- dinem; et sicut vox, quam apprehendit auditus per se, et distinguit inter acutum et grave; et sicut odores, quos appre- hendit olfactus per se, et discernit inter suave et fetidum; et - sieut sapores, quos apprehendit gustus per se, et discernit inter dulce et amarum; et sieut tactibile, quod apprehendit tactus per se, et discernit inter molle et durum.

Substantiam autem non apprehendit nisi ratio, mediante accidente inter hanc et illam. Ratio enim novit quia colori subest coloratum et voei auditum; similiter in reliquis sensibus.

Sed quomodo ortae sunt omnes scientiae ex sub- stantia et accidente, et quomodo coeperunt esse per illa, de- monstrabo.

<1.> Dietio de cognoscenda causa ex qua orla est ars numeri.

Dico quod, quia substantia suscepit multiplicem divisionem et multam diversitatem partium, ortus est hine numerus, qui est multitudo composita ex unitatibus. Et quia substantia natura- liter habuit dividi usque in infinitum in potentia, fuit quoque numerus infinitus in potentia. Et scientia habita de numero

fuit seientia multiplicandi partes substantiae alias in alias, et Beitr. XIX, 3. Cl Baeumker, Alfarabi, Über den Ursprung d. Wissenschaften. 2

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18 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

dividendi alias per alias, et aggregandi alias aliis, et minuendi alias ab aliis, et adinveniendi radicem omnium illorum quae radicem habent et proportionem aliarum ad alias, et cetera. Patet igitur ex his quomodo adinventus est numerus, et unde ortus est et multiplicatus, et quae fuit causa esse eius et sui exitus de potentia ad eifectum et de non-esse ad esse. Hane autem scientiam vocant sapientes Graecorum arithmetiecam.

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<2.> Dietio de cognoscenda causa ex qua orta est ars mensurandi.

Dico quod, postquam substantia coepit dividi in multas ıo partes, sieut praediximus, aceidit unicuique suarum partium figurari aliqua figura et disponi aliquo modo. Ex quibus quae- dam figuratae sunt figura rotunda, quaedam triangula, quae- dam quadrangula et quaedam pentagona; et sie excreverunt secundum ordinem numeri usque in infinitum, quemadmodum apparuit in partibus substantiae cum divisa fuit. Ergo opus fuit scientia per quam accederemus ad cognoscendum figuras illas quae continent partes illas. Per hanc igitur scimus com- parationem earum inter se et mensuram earum inter se, et quo- modo sit figura consimilis alii figurae et figura in figura et 0 figura super figuram, et cetera quae aceidunt figuris. Haec ergo seientia fuit seientia mensurandi. Ergo mensurans est ars quae facit seire mensuras, et facit scire comparationem earım inter se in lineis, super:iciebus et corporibus; et haeec vocatur graece geometria. Patet ergo quomodo emersit scientia mensurandi et unde fluxit et unde orta est, et quae causa fuit sui exitus de potentia ad effectum et de non-esse ad esse.

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<3.2 Dietio de causa ex qua orta est scientia de stellis.

Dico quod, quia substantia mota est naturaliter, divisus fuit motus eius in tres species, scilicet in velocem et tardum et medium inter illos. Unde opus fuit arte per quam accede- remus ad scientiam illorum motuum et ad sciendum mensuram uniuscuiusque ad alios et comparationem; et haec sceientia est de motu caelesti. Per hane ergo pervenimus ad cursum planetarum et ad oppositionem earum in propriis caelis et ad ss earum direetionem et retrogradationem et stationem et locum

earum in adaequatione. Sed non pervenimus ad aliquid horum

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Liber Alpharabii de ortu scientiarum, 19

nisi per duas artes praecedentes, scilicet arithmeticam et geo- metriam, sine quibus non solum diflieile esset ad haec pertingere, sed etiam impossibile. Graeci autem appellant hane scientiam astronomiam.

<4.> Dietio de cognoscenda caisa unde orta est ars müsicae.

Dico etiam quod, postquam substantia mota fuit, aceidit ei sonus, qui divisus fuit in tres species, seilicet acutum et gravem et medium inter illos. Unde opus fuit arte per quam provenire- mus ad scientiam sonorum acutorum, scilicet eorum qui sunt in ultimo acuitatis, et scientiam sonorum gravium, scilicet eorum qui sunt in ultimo gravitatis, et scientiam sonorum mediorum inter illos, et comparationem eorum inter se, ad hoe ut nihil lateat nos de his quae accidunt substantiae. Ars ergo illa fuit scientia de sonis.

Cuius utilitas est ad temperandos mores animalium qui excedunt aequalitatem, et perficiendos decores eorum qui non- dum sunt perfecti, et ad conservandum eos qui videntur aequales et nondum pervenerunt ad aliquod extremorum. Et est etiam utilis ad salutem corporis, eo quod quandoque corpus infirmatur languente anima et impeditur ipsa existente impedita; unde curatio corporis fit propter curationem animae et adaptationem

suarum virium et temperationem suae substantiae ex sonis

agentibus hoc et convenientibus ad hoc.

Huius autem scientiae radices sunt tres: metrum, . melos et gestus. Metrum autem inventum est ad proportionandos in- tellectus rationales dictionibus; melos inventum est ad propor- tionandas parties acuitatis et gravitatis; et hae radices duae sub- jectae sunt sensui auditus. Gestus autem sensui visus subiectus est, qui institutus est ad conformandum se metro et sono moti- bus consimilibus et comparationibus competentibus. Haee igitur ars est subiecta duobus praecipuis sensibus, qui sunt auditus et visus. Ergo iam maniiestum est unde emersit ars musicae et unde fluxit et orta est.

Et in hac complentur scientiae diseiplinales, quae dieuntur scientiae domatrices quatuor. Quae quatuor scientiae dicuntur

domatrices, eo quod edomant speculatorem suum et subtiliorem 2,8

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20 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

eum reddunt, et ostendunt ei reetam viam ad seciendum id, quod est post illas, rectissime.

“5.2 Dietio de cognoscenda causa ex qua orta est ars naturalis.

Dico quod, quia substantia aliquando rubet et aliquando pallet, aliquando prolongatur et aliquando abbreviatur, ali- quando augmentatur et aliquando diminuitur, aliquando gene- ratur et aliquando corrumpitur, aliquando infirmatur et ali- quando sanatur, ideo opus fuit scientia quae hoc totum osten- deret, scilicet per quam perveniremus ad scientiam huiuscemodi ıo permutationis qualiter fiat, et quae sint eius occasiones et causae,

et quomodo possemus removere has occasiones nocentes cum vellemus repellere, et quomodo cum vellemus possemus eas augere. Haec igitur scientia fuit seientia de naturis, quae est scientia de actione et passione.

15 Quam cum inquisivimus et eius originem, inveniemus qua- tuor elementa, quae sunt ignis, aer, aqua, terra; quae sunt massa substantiae contentae sub eirculo lunae; ex quorum qualitatibus quatuor, quae sunt calor, frigiditas, humiditas et siceitas, cont'ngunt aceidentia in substantiam et adveniunt actio

20 et passio. Ft ex his quatuor radieibus cum primis quatuor, quae sunt quatuor scientiae diseiplinales, emersit scientia quae eadit sub eireulo lunae. |

Partes autem huius scientiae, seecundum quod dixerunt sapientes primi, octo sunt, seilicet seientia de iudiciis, sceientia

3 de medicina, scientia de nigromantia secundum physicam,

scientia de imaginibus, scientia de agricultura, scientia de

navigando, scientia de alkimia quae est scientia de con- versione rerum in alias species, scientia de speculis.

Haec autem scientia naturalis largior est et latior quam quaelibet illarum seientiarum disciplinalium. Et quia in se est latissima, et quia secimus eam indigere aliis quae sunt priores ea, ideirco oportet differre quoque scientiam de iudieiis et scien- tiam de medicina, quas sibi ascribit, qui noscit earum digni- tatem et legendi ordinem; nedum aliquam illarum non est facile ss pertingere nec scire verissime, nisi illi qui adeptus est cogni-

tionem omnium quae praeposita et praedieta sunt. Et in hac

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Liber Alpharabii de ortu scientiarum. 21

scientia perficitur cognitio omnium acceidentium substantiae ab- solutae quae continetur sub eirculo lunae, et cognitio totius massae illius substantiae eui aceidit mutatio formae secundum augmentum et detrimentum.

Remansit ergo scientia de massa substantiae superioris, quia cetera de dispositionibus et accidentibus eius iam com- prehensa sunt. Nolo autem intelligere substantiam superiorem nisi sphaeram cireumvolubilem et mobilem motu naturali de- servientem constitutioni huius mundi secundum potentiam dei et sapientiam et voluntatem eius qui est benedietus et excelsus. Manilestum est igitur ex praemissis quomodo emergit scientia naturalis et unde orta est.

<6.>2 Dietio de cognoscenda causa ex qua orta est scientia divina quae est cognitio de deo.

Dico quod substantia superior, postquam mentionem feci- mus de illa et consideravimus eius essentiam, induxit nos ad inquirendum de illa et de eius massa. Emersit ergo scientia de substantia caeli et cognitio de substantiis quae sunt in illo, scilicet stellis, secundum inaequalitatem suarum mensurarum et diversitatem dispositionum earum. Fuit ergo haec scientia de natura.

Deinde eonsideravimus an haec substantia haberet factorem, et an esset possibile eam non habere factorem, et an esset aeterna, non habens prius nec posterius, nec principium nec finem, sicut dixit ille qui non se exercuit in speculatione nec assuefactus est in seientia nec novit scientias naturales nec argumentationes logicas. Inquisitio ergo de hoc fuit causa cognoscendi deum et accedendi ad cognoscendum creatorem substantiae et accidentis. Ex quibus emersit speculatio quae nos perduxit ad eius esse et compulit nos scire quoniam est. Et scientia de hoe vocatur scientia post naturam, scilicet scientia divina. Quae est finis scientiarum et periectio earum, et post illam non restat ulla inquisitio; ipsa enim est finis ad quem tendit omnis inquisitio et in ea quiescit.

Patet ergo unde emersit scientia divina et unde orta est. Et similiter etiam iam patet unde ortae sunt omnes aliae scien-

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22 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

tiae quae sunt priores ea. Patuit enim eas esse ex occasione dispositionum substantiae et aceidentium eius et concomitantium eam quae ostendit sensus et comprehendit intellectus.

<Cap. Il.

5 Hoc autem totum quod diximus adinventum est speculando, non lingua loquendo nee discendo nee docendo. Sed quantum ad rationem docendi et discendi, quae fit loquendo, narrando, interrogando et respondendo, dico quod primum prineipium omnium seientiarum est scientia de lingua, id est de im-

ıo positione nominum rebus, scilicet substantiae et accidenti.

Secunda vero est seientia grammaticae, quae est scientia ordinandi nomina imposita rebus, et componendi orationes et locutiones quae significant dispositiones substantiae et acci- dentia eius et sequentia.

15 Tertia est scientia logiecae, quae est scientia ordinandi propositiones enuntiativas secundum figuras logiecas ad eli- ciendas conclusiones, quibus pervenitur ad cognitionem incogni- torum et ad iudicandum de illis an sint vera vel falsa.

Quarta vero est scientia poeticae, quae est scientia ordi-

oo nandi dietiones secundum gravitatem et consequentiam, scilicet secundum proportiones dietionum et tempora pedum, taliter, scilicet aut quatuor aut sex aut octo; et hi sunt numeri termi- nantes hoc et apti ad hoc.

Haee igitur est ordinatio secientiarum praecedentium

‚; scientiam arithmeticae, quae postea continuantur ei, sieut praeordinatae sunt.

Unde hoe diligenter considera et comprehende, ut sit tibi occasio compellens animum tuum ad dulcedinem sapientiae et ad amorem veritatis, quia per hoc comprehendes quiequid secreti

so est et quiequid boni est, si deus voluerit.

<Cap. III?

Ad consummandum autem dietionem nostram adicienda est probatio qua probetur quod in creatis nihil est nisi sub- stantia et accidens tantum. :

35 Exempli autem gratia sit substantia pomum et accidens eius rubor, ut de omnibus fiat probatio in uno. Dieo igitur

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Liber Alpharabii de ortu scientiarum. 23

quod in creatis nihil est nisi pomum et eius rubor. Cuius pro- batio haec est, quia quicquid est, aut est per se existens aut non est per se existens. ‘Haec divisio fit per contradietorias, inter quas medium nec cogitari potest nec intelligi. Existens autem per se est id quod vocatur substantia, sicut pomum et quicquid est huiusmodi. Quod autem est non per se existens, est id quod vocamus aceidens, ut rubor pomi et quiequid est huiusmodi. Constat ergo quod quiequid generatum est, aut est substantia, ut pomum, aut aceidens, ut rubor qui subsistit in pomo; et hoc est quod probare intendimus.

Post hoc autem restat probare quod creator eorum est praeter illa et largitor esse est aliud ab eis, qui est deus, praeter quem non est deus, qui est creator substantiae et acci- dentis. Sed quia ex signis evidentibus et miraculis convincen- tibus apud peritissimos manifestum est hoc, ideo non curavimus inducere probationem ad hoc, et quia nostra intentio longe est ab hoc.

<Cap. IV.>

Scias autem materias esse quinque, scilicet terram, aquam, a@rem, ignem et caelum. Caelum autem, quod sua natura movetur, movet haec reliqua quatuor et permiscet et complexionatur ea, quia caelum si non esset, nec moverentur nee permiscerentur. Ex motu igitur eorum et permixtione figuratur substantia quae est sub eirculo lunae multis figuris, et permutatur de accidente ad accidens et de forma ad formam et de figura ad figuram, ut de triangulo ad quadrangulum et huiusmodi et de terra in aquam et huiusmodi et de albo in nigrum et huiusmodi. Ipsa autem in se non permutatur, nec ex permutatione accidentium in substantia corrumpitur eius

essentia, quia ex permutatione aceidentium in illa non destruitur ;

ipsa substantia, sed accidentia eius destruuntur ex permutatione eorum in illa.

Probatio autem quod caelum est materia quinta, haec est, quod caelum nec est calidum nec frigidum nec humidum nec siccum nec leve nee ponderosum. Ergo natura eius est praeter haec quatuor.

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2 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

Maxima autem divisio scientiarum fit in scientia de caelo et scientia de omni quod continetur sub caelo et scientia de eo quod est praeter haec.

' Massa autem substantiae quam continet caelum, scilicet ;„quod est sub eirculo lunae, est ex igne et a@re, aqua et terra. Quae substantia semper est una; sed permutantur tantum acci- dentia eius ex qualitatibus quatuor, quae sunt calor et frigi- ditas, humiditas et siccitas. Verbi gratia sucus cibi qui con- vertitur in sanguinem, ipse idem est nisi quia tingitur et postea ıo convertitur in carnem; et cum sit idem, figuratur alia figura et coloratur alio colore. Similiter ipsa palma et os dactyli etipse homo est substantia permanens nec permutatur nisi in figura et accidentibus. Et ex hac ratione substantia quae est sub | eirculo lJunae vocatur corruptibilis. Substantia vero caeli non ıs permutatur nisi loco tantum, nec formatur multis tormis, nee / figuratur multis figuris; et propter hoc probatur quod-eius massa est praeter massam huius substantiae corruptibilis. /

Quod autem est praeter hoc et illud, nee massam habet nec materiam nec aceidens, sed est separatum a substanti's et

20 accidentibus, hoc est solus deus, qui est benedictus et excelsus super omnes deos.

Explicit.

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PEN:

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Kritischer Anhang.

Der vorstehende Text wurde auf Grund von fünf Handschriften hergestellt, die sämtlich dem XII/XIV. Jahrhundert angehören und sämtlich Pergamenthandschriften sind.

Pı: Paris, Bibl. nat. lat. 14700 (fol. 328» col. a—fol. 330v col. b). Über diese Handschrift habe ich Näheres mitgeteilt in den Prolegomena zu meiner Ausgabe von Avencebrols Fons vitae (Beiträge I, 2—4), Münster 1895, S. VII—X. Vgl. auch L. Baur, Dominicus Gundissa- linus De divisione philosophiae (Beiträge IV,2—3), Münster 1903, 8.151.

P:2: Paris, Bibl. nat. lat. 6443 (fol. 185v col. b—186v col. a). (a!

V: Wien, Bibliothek des Dominikanerklosters Cod. 121 (fol. 45). Über diese Handschrift vgl. M. Grabmann, Forschungen über die lateinischen Aristotelesübersetzungen des XIII. Jahrhunderts (Beiträge XVI, 5—6), Münster 1916, S. 92—94.

M:: München, Königl. Hof- und Staatsbibliothek, lat. 527 (fol. 13r— 14V).

M?2: München, Königl. Hof-und Staatsbibliothek, lat.317 (fol. 292 v col. bD—294r col. a).

Die Handschriften P! P2 M\ M? habe ich 1890, 1891, 1916 selbst verglichen; eine Kollation von V verdanke ich der Güte von Martin Grabmann.

Die beiden Pariser Handschriften gehören zusammen und bilden die eine Gruppe, die Wiener und die beiden Münchener die andere. Relativ am besten ist der Text in den Pariser Handschriften. Ins- besondere hat P! auch die alten Überschriften bewahrt (einmal mit P! auch P2), die sich sofort durch den Wortlaut (epistola, dictio) als Übersetzungen aus dem Arabischen geben und daher beizubehalten waren. Die Lesarten von P! stehen allerdings öfter denen von P? nach.

Die Exzerpte aus unserer Schrift, die sich in Vincentius Bellovacensis Speculum doetrinale und in Dominicus Gundissa- linus De divisione philosophiae finden, sind für die Textesherstellung von keiner Bedeutung.

Seite 17. 1—4 Überschrift: Epistola de assignanda causa ex qua orte sunt sciencie philosophie et ordo earum in disciplina P! Liber Avicenne de ortu scieneiarum P2 De ortu scienciarum V ohne Überschrift M!, wo

26 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

aber fol. 13r am Rande mit blasser Tinte von späterer Hand geschrieben ist: Ineipit libellus de or[tu seieneiarum]) (das Eingeklammerte ist beim Einbinden abgeschnitten) Ineipit traetatus alphorabii de ortu scieneciarum (Über der Spalte) M? 7 Aceidens est autem P! 7 apprehendit V apprehendat M? 7 quinque fehlt M? 7 praesentia et tactu fenut Pi 10 vox fehlt P!M! 11 distinguit] discernit MIM? 11 acutam et gravem Pl! grave et acutum M! gravem et acutum M? 12 per se fehlt M! 12 suavem P! 13 sicut fehlt M! 14 dulcem P!; inter dulce et fehlt M*® 14 tactibile] tangibile M'!M? 14 tactus] manus M!M? 15 inter per se durum et molle Mi inter durum et molle M? 16 autem fehlt M? 16 nisi ratio] nee racio nisi V_ 17 quia] quod M! 18 et] vel P! 18 auditum] aceidit auditum M! 19 scieneie omnes Pl 20 coeperunt fehlt M? 20 demonstrabo] mostrabo M? 22 Dictio... numeri] Die Überschrift nur in P\ 23 Dico] Dico autem YM! 23 quod fehlt P1 23 quia fehlt M! 23 suscepit multiplicem] multiplicem suscipit M! 24 ortus] hortus Pl 24 hinc fehlt P! 26 habuit] habet M? 26 usque fehlt PIVM!M? 26 infinitum in] in fehlt P2 26 quoque] ergo V 26—27 {uit quoque...in potentia fehlt M? 27 infinitus] infinitas P1 27 habita fehlt P?VM!M? Seite 18. 1 dividendi] diuidi P? 2 radices M! 2 illorum M! 3 habent radicem M! 3 aliorum MI! 3 ad] ab PI 3 alios M! 3 cetera] cum V/ 4 igitur fehlt V; ergo M! 4 est (vor numerus)] sit M?® 4 unde] inde M? 5 est ortus et P1 ortus est numerus (ohne et) M? 5 ınultiplicatus] multitudo P2 5 eius esse M!; esse fehlt V 5 sui fehlt M?2 6 de fehlt V_ 6 eifectum] actum M!M? 7 autem fehlt M? 7 scientiam] scieneiam de numeris M! 7 arismeticam M1 8 die Über- schrift nur in P! und in P? (in P? mitten im Text) 9 in fehlt P! 11 aliqua figura] per figuram V 11 aliquo modo] quomodo M? 12 figuratae sunt] sunt figurata MI! 12 rotunda figura P? 12—13 quaedam quadrangula fehlt P!; vor quaedam schiebt M! et ein 13 pentagena P? 14 secundum] per M! 14 usque fehlt P?PVM!M? 16 accederemus] attenderemus M1 16 cognoscendum fehlt M! 17 scimus] scieneiam scimus M? 17 com- parationem] comparacionem et casum P?2 18 earum] illarum M! horum M? 18 et mensuram earum inter se fehlt PPVM!M? 19 alii consimilis Pl; con- similis fehlt M! 20 super liguram] sub figura P? 20 cetera]l ea VM? 21 ergo] igitur VM!M? 21 scientia (vor mensurandi) fehlt V; substancia M? 21 Ergo] igitur M? 21 mensurans] mensuratis V_ 22 ars est M? 22 scire mensuras] scire fehlt P!'M!M? mensuras et facit scire mensuras V 22 seire (vor comparationem) fehlt M!M? 23 earum] erarum P! illarum M!M? 23 in fehlt M? 23 superficibus] et superficiebus M? 23 et vor corporibus fehlt M! 23 haec] hec scienecia M? 24 ergo fehlt M! 25 fluxit et unde fehlt M? 25 est /ehlt M! 25 fjuit causa MIM? 26 sui] siue V 26 eflectum] actum M? 27 Überschrift nur in P! (wo das sonst regel- mäßig stehende orta ausgefallen ist) 28 quod fehlt M! 28—29 fuit di- visus V/ 29. scilicet] fehlt P2?_ ut M!M?2 29 et fehlt M! 30 illas P2 30 Unde] unum Y_ 30 opus] 03 (= oportet) M? 30 arte] ante M? 30 acce- deremus] seiremus et accederemus M! 31 ad (vor sciendum) fehlt VM! 31 mensuras M? 32 comparationem] per comparacionem M? 33 cursus M! 34 planetarum] platearum V 34—36 ad oppositionem ... locum earum fehlt M? 34 ad vor oppositionem fehlt M!. 34 eorum V illorum M!

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Kritischer Anhang. 27

34 caelis] locis M! 34 ad (vor earum) fehlt V 35 stationem] stacionem corum V 35 loca Pl 36 eorum VM! 36 in adequacionem M!M? et adequacionem V Seite 19. 1 artes] partes P?M!M? 1 praecedentes] presentes M! 1 arismeticam M! 1 geometricam Pl 2 esset] est VM? 2 ad hoe P!M!; fehlt V 2 pertingere] peruenire V 3 etiam] est V eciam esset M! 3 appellant fehlt V, wo dafür nach astrononiam ein vocant eingeschoben 5 nur in P! 6 etiam fehlt P?,; est V autem M!M? 6 substantia] scieneia P! 6 fuit] est V 6 aceidit] est V 7 fuit] est V 7 scilicet] in V 7 et fehlt M!M?; gravem acutum umgestellt M? 8 Unde]

ecianm V 8 proveniremus] veniremus VM! 9 scientiam sonorum fehlt VM?2 sonorum fehlt M! 9 seilicet] sed P! 9 eorum] mediorum eorum M? 10 sonorum fehlt M!M? 10 eorum] illorum M'!M”

12 hoc] hee M! fehlt M? 13 nos] nobis M!M? 13 substaneie acci- dunt M! 13 ergo] igitur P?VM? 13 fuit] siue / 15 est fehlt M?® 15 temperandum M! temperandus M? 15 qui] que M? 16 exedunt M! 16 et perficiendos] ad perficiendos V et ad perficiendum M? 16 decores] mores P? doctores M?; decores auch Gundissalinus De div. philos. p. 101, 9 Baur 16 eorum] illorum M? 16 nondum] non M! 17 perfecti sunt VM? 17 ad fehlt P!M!; ad hat auch Gundiss. 101, 10 17 eas M? 18 per- ueniant P?2 18 Et est] et omne est M! 18 etiam fehlt VM!M? 19 uti- litas M? 19 eorporum V 19 eo fehlt VM! 19 corpus quandoque M? 20 impedita] impedimento P? 20 unde] ut M!M? 20—21 unde... fit] et quandoque corpus curalur V 21 propter] per M! 21 adaptationem] ad operacionem M? 22 virium suarum M! 22 temperationem] operacio- nem YM!M? 22 ex sonis fehlt M! 23 agentibus] accidentibus V_ 23 hoc fehlt V 24 autem fehlt P! 24 scientiae] substancie M? 24 sunt radices M! 24 metrum] scilicet metrum M? 25 et fehlt M! 25 pro- porecionem M! 26 inuenta MIM?2 26 proporcionandum M? 27—28 sub- iectae sunt] subsunt P? 28 sensui auditus fehlt M? 28 obiectus M? 29 formandum V formandos M! informandum M? 30igitur] ergo P2 31 sub- iecta est V est subdita M? 31 duobus praeecipuis] preeipue duobus V duobus prineipalibus Gundiss. 99, 19 32 iam /ehlt M!'M? 32 emersit ars] ars fit M! sit ars M? 32 unde] inde P! 33 Zluit Pi 33 orta] unde orta M!M? 34—35 Et in hac... quatuor in den Handschriften vor Ergo iam manifestum est 34 hac] hoc V_ 34 diseiplinales fehlt V_ 35 scientiae (vor domatrices) fehlt M!M? 35 dogmatrices P? doctrinales M!; Gundiss. 34, 22: scientie disceiplinales i. e. domatrices (doctrinales cod. C) 35 qua- tuor] de quatuor P! 36 dogmatrices P? 36 edogmant P? domant V edocmant M! Seite 20. ieile Pl iliV 1 id fehlt M! 2 est] opus est Pl - 3 nur in P!, der hat: De cognoscendam(!) artem naturalem diceio de cognoscenda causa ex qua orta est ars naturalis -4 quia fehlt M!M? 4 rubet aliquando M! aliquando nubus M?. aliquando fehlt V_ 4 et fehlt M! 5 pallet] pallet et P! 5 et fehli VM!M? 6 et fehlt VM? 6 dimi- nuntur P! 6 generatur] grauatur Pl 7 et (nach generatur) fehli M'!M?; et aliquando ... infirmatur fehlt V 7 et (nach infirmatur) fehlt VP?M? 9 perveniremus] veniremus M! 9 huiuscemodi] huius P!P? 10 sunt VM!M® 10—11 occasiones et... removere fehlt VM!'M? 11 occasiones] actiones VM!M? 11 nocentes] nascentes M! 12 vellemus (vor posse-

28 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

mus)] velleremus M! 13 scientia (nach fuit) fehli V 15 eius fehlt V 15 originem fehlt M! 15 inuenimus P!V inueniremus M!M? 16 quae sunt fehlt M! 16 aqua et terra P! terra aqua V 17 substantiae] sub- stancie que M! 17 contentae] contempte P! que continetur M? 17 lunari F 17 ex quorum] que est ex V quorum fehlt M ı 7? 18 qualitatibus quatuor umgestellt M!M? quatuor hinter aut V 18 calor] caliditas V 18 et fehlt M!M® 19 contingunt] et contingunt V 19 substantiam] scieneiam M? 20 ex fehlt VM! 20 his fehlt P! 20 radicibus quatuor M! 20 cum primis quatuor fehlt P! cum quatuor primis M? 21 quatuor fehlt M! 21 emergit V 22 lunae fehlt VM? 23 autem fehlt M!'M? 23 secun-

dum fehlt V sunt secundum M? 24 primi sapientes M! 24 sunt octo M! 25 physicam] philosophiam M! 26—27 scientia de agri- eultura.... alkimia quae est scientia fehlt P! 19 alkimia fehlt M! (wo

Lücke); alqilinia M? 27 conversacione V_ 29 naturalis fehlt M'; ultima M? 29 largior] longior M? 30 illarum nach scienciarum gestellt V aliarum M!M? 30 diseiplinarum P! diseiplinabilium M! non diseiplinalium M? 30—31 latis- sima est V/ 31 quia seimu:] quam quia scimus M? 31 eam indigere] redigere eam M! indiget M? 32 eo P? 32 differre] diffinire P?M? 32 quoque] quod ad P!P?2 quid M! 32 scientiam] est sciencia M? 33 ascribit fehlt M! 33 nescit VYM!M? 34 legenda P? 34 ordi- nem] originem M? 34 nedum] nec non M? 34 aliquam] alia P? aliquas M? 34 illarum] aliarum M'!M? 34 est fehlt M? 35 nisi fehlt M!M? 35 illi fehlt P!M? 35 est fehlt M! 20, 36—21, 1 quae proposita ... cognitio omnium fehlt V_ 36 quae] eorum que M? 36 prae- posita] posita M! 36 sunt et predieta M!M? 35 hac fehlt M!M? Seite 21. 1 aceidentium] accionum M? 1 substantiae fehlt V 2 quae] qui V 2 continentur M!M? 2 cognitio] communicacio M? 3 sub- stanciae illius cuius M? 3 secundum] sed P! 4 et] secundum M! 5Re- mansit fehlt (in Lücke) M!; emersit M? 5 scientia nach superioris ge- stellt M! 5 de massa fehlt M!M? 6 cetera] esset V 6 et] eius et MI! 7 autem] enim M? 7 substantiam] subiectam Pl 8—9 deservienti con- stitueionem V 9 huius mondi P!; umgestellt M? 10 sapientiam] scien- ciam P?2 et sapientiam fehlt M? 10 benedictus est V 10 in excelsis V/ 11 est fehlt V 11 igitur] ergo VM'M? 11—12 sciencia naturalis (natu- rali M!) emersit M!M? sciencia naturalis inuenta sit V 12 est fehlt M? 13—14 In P! steht hier als Überschrift Diecio de cognoscenda causa ex qua orta est sciencia de natura, was nach 20, 3 eine bloße Wiederholung ist, die sich vielleicht daraus erklärt, daß im Folgenden mit 15 Dico quod sub- stantia eine zusammenfassende Übersicht des Vorhergehenden beginnt. Die statt dessen wohl schon hierher gehörige Überschrift De sciencia diuina Diecio de cognoscenda causa ex qua orta est scientia diuina que est cognicio de deo (wo die Worte De sciencia diuina ein nicht zur Über- schrift gehöriges Rubrum sind) steht vor 22 Deinde considerauimus (in den übrigen Hss. fehlt alles) 15 Dico] dico autem V/ 15 fecimus mensio- nem(!) M! 16—17 et consideravimus...inquirendum de illa fehlt P! 17 emergit V 17 scientia fehlt M! 18 et fehlt M? 18 sunt in illo] in ipso sunt M! sunt in celo M? 19 qualitatem Y equalitatem M! 19 mensurarum suarum M!M? 20 eorum M? 20 ergo fuit M! 22 sub-

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Kritischer Anhang. 29

stantial scieneia M'!M? 22 habuit M? 22 factorem] inperiorem V 23 factorem]| inperiorem V faccionem M! 23 aeterna] substancia V essen- cia M!M? 24 nec (dreimal) neque M!M? 25 dixit fehlt M? 25 non fehlt M? 25 exercuit] exeircuit Pl 25 assuefactus /ehlt (Lücke) M'; assuetus M? 26 novit]| non M? 26 augmentaciones M? 27 de hoe ergo M! ergo de hac M? 27—28 deum et accedendi (antecedendi M?) fehlt P! 29 emergit V/ 29 nos fehli M? 29 perdueit V 30 eius fehlt M'!; ce M? 30 Et] de M? 31 vocatur de hoc P? 31 scilicet fehlt M? 32—33 non restat post illam M!M? 33 quam M! 34 in- quisitio] speculacio M! 35 emergit VM! 35 et fehlt V 35 orta est] ortum habet M! 36 Et fehlt VM!M? 36 patet similiter eciam unde M?; etiam fehlt V; iam fehlt M! 36 scientiae fehlt M! Seite 22. 1 enim] igitur M! 1 eas esse fehlt M! 1 occasione] accione VM!M? (nach dis- posiecionum P) 2 disposieionis M! 2 et fehlt VM'!M? 3 offendit P! 5 hee P! 5 adinventum] adiunetum M? 6 lingua] longa M! 6 nee (vor discendo)] non V 6—7 nec discendo ... fit loquendo fehlt M! 6 nec docendo fehlt P! 6 Sed] et M? 7 discendi et docendi M? 7 nar- rando loquendo 8 primum fehlt VM!M? 9 id est fehlt P? _ seili- cet M? 11 grammatica M? 12 nomina] proposieiones et nomina M! 13 locutiones] dieciones M!M? 13 aceideneium P? 14 sequentia] conse- queneia eius M! 15 Tertia] tercia autem V; fehlt M? 15 logices M! loyces M? 16 enuntiativas] et argumentaciones V enuneiaciones M? 16 eliciendas] inferendum V 17 incognitorum] monitorum M? 18 vel] an VM? 19 vero fehlt P!M? 19 seiencia est M!M? 19 poetrie P1 poete P? 19 seientia fehlt MM? 20 secundum] scilicet P!; fehlt M? 20 scilicet fehlt P!M?; vor taliter gestellt M!M? 22 aut] ut V_ 22 octo] septem P? 22 hi fehlt PIVM!M? 23 et apti ad hoc fehlt M? 24 est fehlt MM? 24 praecedentium] precedeneium est M! 25 seientiam fehlt V; sciencia M! 25 arithmetice Pl arsmeticam P? arithmeticam V ars- metice M!M? 25 contineatur M! 25 eis M! 25 sicut] sunt M? 26 diligenter hoe M! 26 et fehlt M? 26 componere M? 26 tibi] ei M! 28 occasio] accio M? 28—30 animum...boni est fehlt V; 28—29 ani- mum .,. comprehendes fehlt M!M? 28 tuum] timet Pl 29 veritatis] unitatis Pl 29 comprehendimus P? 32 consummandum] conseruandum P? eonsumandum M! 32 autem] ante P!; fehlt V_ 32 dietionem] oracionem V 32 nostram] meam V 32—33 est adicienda M? 33 probatio] quedam probacio M? 33 probatur VM!'M? 33 nihil] nisi P! non P2M? 33 sub- stantia] in substaneia M? 34 et] est M? 34 tantum fehlt VM! 35 Exem- plum P! 35 autem fehlt P!; ergo M! 535 substantia] super M! 36 eius] est M! 36 rubor] sit rubor M? 36 probacio fiat in uno P? sit in uno probacio M! 36 uno] uiro P! 36 igitur] autem M! ergo M? Seite 23. 1 creaturis P?V 1 nisi] ibi nisi M? 1 eius fehlt M!M? 2 est hee V 2 quia fehlt VM! 2—3 aut non fehlt P! 3 est per se existens fehlt P!P2; est fehlt M? 3 fit] sie M? 3 contradietoria P? 4 nec medium M? 4 non excogitari potest nee intelligi P?2 nee cogitari potest nec intelligi V 5-—6 per se... äautem est fehlt M!M? 5 id quod vocatur fehlt V 95—6 sieut... huiusmodi fehlt V 6 Quod existens] exi- stens autem non per se V 6 existens fehlt M! 7id fehlt V 7 est

30 Alpharabi, Über den Ursprung der Wissenschaften.

fehlt VM! 8 quod fehlt M! 8 gereratum] grauatum P?___9 ut wor pomum)] aut P! 9—10 qui subsistit in pomo] pomi M? 9 consistit VM! 10 intendimus probare P?2 11 est]'etest M? 12 eos P! illis V_ 13 praeter ... deus fehlt V 13 et aceidentis fehlt P! 14 ex fehlt V 14 con- vincentibus] conuenientibus M!M? 15 peritissimos] iustissimos V_ 15 hoc fehlt M!M: 15 curamus P? curramus M! 16 inducere fehlt VM!M2 16 probationem] questionem P? 16 et] ad M? 16—17 et quia... ab hoc fehlt V 16—17 ab hoc est M! est ad hoc M? 19 Seias] seien- cias M? 19 autem] enim M? 19 quinque esse materiam (!)

19-20 ignem aerem aquam M? 20 et fehlt P? 20 quod fehlt M?

20—21 natura sua M? 21 reliqua] et reliqua natura M! relinquit M? 21 permisci M? 22 complexatur M? 22 quia] quod M? 22 si celum V quod si celum M!; caelum fehlt M? 22 remouerentur P? 23 igitur] ergo M! autem M? 23: eorum] horum V 23 permixtione] permuta- cione MI 24 substaneia figuratur M? 24 sub fehlt M? 24 eircu- lacio M! 24 Siguris fehlt M! 26 ut] fehlt P?; et VM!M? 26 quadran- gulum] triangulum M? 27 ad aquam M! 27 et (vor de albo) fehl! V 28 et huiusmodi] et huius modo P!; fehlt V 28 Ipsa... permutatur /ehli P! 28 in se non] in se nee M! nec in se M? 29 substantial se P! se sub- stancia P2VYM!M? 29 eius] eius ei M! enim eius M? 30 quia] et quia P? 30 ex permutatione] exprimit diuersitatem M! exprimit accio- nem M? 30 in illa] ii Pl; fehlt M! 30 destruitur] destruituitur P! corrumpitur M! 31 ipsa] in ea M! ipsa...eius destruuntur fehlt M? 31 nach substantia wiederholi P!: Ipsa autem substancia in se non permu- tatur. Quia ex mutacione aceideneium in illa non destruitur ipsa substancia

33 autem fehlt V_ 33 quinta] u M! 34 est nee PPVM! 34 calidum] cap’Im (= eapitulum) P! 34 nec est frigidum M? 34—35 nec humidum nee siceum fehlt M! 35 est fehlt M! Seite 24. 1 Maxima autem] materia autem Pl hec autem maxima V 1 scieneiarum sit PIM? fit scienciarum P? 1 sciencia in celo Pl scienciam de celo V 2 scieneiam de omni P!V 2 sub caelo fehlt V 2 scienciam de eo P!V 4 scilicet] que est V 5 est fehlt M!M? 5 et terra et aqua et aere V et aere et

terra et aqua M?; et terra fehlt M! 6 una est M! 6 permutatur. Pl 6—7 aceideneia eius tantum M!M?; tantum fehlt V 7 quatuor qualitati- bus M!M?2 7 et vor frigiditas fehli M!M? 8 et humiditas VM1

9 ipsum P? 9 quia nisi V quia ubi M?; nisi fehlt M! 9 tingitur] non tingitur M! 10 et fehlt P2 10 sit fehlt P? 11 et os] et es M?; et os fehlt in Lücke P!, et fehlt M! 11 dactile P? 12 est fehlt V 12 sub- stantia permanens] spermanet Pl! sperma nec P?VM! sperma aut M? (alle diese Lesungen geben keinen Sinn. Am einfachsten wäre es, permanet zu lesen, da auch in dem nec von P?VM! schwerlich etwas anderes steckt, als die Endung -net. Aber das s im Anfang kann nicht ohne weiteres ge- strichen werden; ich vermute, daß es aus fa (= substantia) entstanden ist, zumal das nur in V fehlende est ein Prädikat verlangt, und mußte dem- entsprechend permanet in permanens ändern. Auch durch Änderung des est in in unter Beibehaltung des permanet kann geholfen werden: in sub- stantia permanet 12 in fehlt P!P?2M!M? 13 acecidens P!M! acci- denti V 13 Et ex fehlt VM? 13-15 quae est... permutatur fehlt M!

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I a nn ee Te nt U a

Kritischer Anhang. 31

15 nec] non P! 17 est vor 16 eius gesetlzt V 17 huius massam sub- stancie V_ massam substancie huius M? 18 Quod] que P! qui V_ 18 autem fehlt V 18 est nach illud gestellt P!, nach preter hoc M' 18 et illud fehlt M? 18—19 nec massam habet nee fehlt P!_ 19 sed est separatum] nec separatur V sed separatum est M!M? 19—20 et aceidentibus fehlt P? 20 hie 7 20 est fehlt P? 22 Unterschrift: Explieit P! Explieit. abinsenus de ortu scieneiarum PU Explieit 7 Explieit liber de diuisione scieneiarum M'!, wo die Worte iber de diuisione scieneiarum von zweiter Hand hinzugefügt sind (aber nicht von derselben Hand, die fol. 13” am Rande ineipit libellus de or[tu sceieneiarum] beigeschrieben hat) Ex- plieit fehlt M?®.

Personenverzeichnis Abälard 1. | | Haursau 4.5. | Albertus Magnus 5. | Horten 3. 4. 7. 8.

R Alfarabi 1 u. ö. i Hugo von IB Viktor Be Antonio, Don Nieolo 4.

E ‚Aristoteles 1. 2. 6. 7. E, Augustin 1.

2 Avencebrol 9. 25. Avicenna 6. .

De

Bacon, Roger 12.

Baeumker 6. 25.

Baur 2. 3. 4. 5. 6. 9. 11. 35. Boethius 1.

Brockelmann 3. 7.

Bülow 4.

Casiri 7. 8. Chaleidius 1; Correns 4, 9,

Daniel von Morley 6. Dieteriei 7. 8.

Gerhard von Cremona 6. 9. = Dominicus Gundissalinus s. Gundis- fe: salin. iR Grabmann 9, 25. ; Gundissalin 2, 3. 4. 9. 12, 25.

Acme Library Card P Under Pat. “Ref. Index File”

+ Matthias Meier: Die Lehre des Thomas von Aquino „de passionibus sahne 3—4. Engelbert Krebs: Theologie und Wissenschaft nach der Lehre der Hochsch der Hand der Detensa Doctrinae D. Thomae des Hervaeus Natalis, 5 5. P. Anselm Rohner O. Pr.: Das Schöpfungsproblem bei Moses Maimonides, ‚Al Thomas von Aquin. B sp. Kar eisrirane Dreiling O. F. M.: Der Konzeptualismus in der ann ee Petrus Aureoli (Pierre d’Auriole). r

Supplementband. Studien zur Geschichte der Philosophie. Festgabe zum 6 bu Clemens Baeunikers.

Band Xll. :. Leopold Gaul: Alberts des Großen Verhältnis zu Plato. 2—4. Jos. Kroll; Die Lehren des Hermes Trismegistos,

5—6. J. Wörschmidt: Theodorieus Teutonicus de Vriberg De iride et radialibus im

Dietrie', von Freiberg, Über den Regenbogen u. die durch Strahlen erzeugten Eind üc

Band Xill. *. M. Schedler: Die Philosophie des Macrobius und ihr Einfluß. auf je W

schatt des christlichen Mittelalters. a Be 2-3. J. H. Probst: La Mystique de Ramon Lull ei l’Art de Contemplaei6. 3 4. Hans Leisegang: Die Begriffe der Zeit und Ew gast im späteren Platonismi

5. Günther Schulemanu: Das Kausalprinzip in der Philosophie d. hl. Thomas voı 6. Franz Baeumk«r: Das Inevitabile des Honvrius Au.ustodunensis.

Band XIV. 1. Georg Grat: Des Theodor Abü Kurra Traktat über den Schöpt wahre Religion. 2—4. E. Vansteeuberghe: Autour de la „Docte Ignoranve*, Une controverse nıystique au XV® sieele. 5—0. Georg vun Hertiing: Albertus Magnus, Beiträge zu seiner Würdigung.

Band XV. H.J.Stadier: Albertus Magnus de animalibus Nibri XRVL. Urschrift. Erster Band, Buch I—XI enthaltend. .

Baud XVL HH. J. Stadier: Albertus Magnus de animalibus Iibri xaYı. ach Urschrift. Zweiter Band, Buch XII—XXVI enthaltend. Er

Band XVI. 1. Friedrich Beemeimans: Zeit und Ewigkeit nach Th 2-3. Jos. Ant. Endres: Forschungen zur Gesch'<hte der frühmitte) ie 4. Artur Schneider: Die abendländische Spekulation des zwölften Jahrhunderts |

hältnis zur aristotelischen und jüdisch-arabischen Philosophie. © a T- ran: Forschungen über die lateinischen Aristotelesü a erts r a

Bas XV. 1. P. Karl Michel S. V. D.: Der „Liber de consonancin as, at ei hael de Pornaxio,

‘2-3. Pl. Bliemetzrieder, Anselms von Laon systematische Sentenzen. y' 4—#b. Ludwig Baur: Die Philosophie des Robert Grosseteste, Bischofs

Band XIX. 1. W. Müller: Der Staat in seinen Beziehungen zur sittlichen Thomas von Aquin. 2. Joh. Hessen: Die Begründung der Erkenntnis nach. dem hl. Augustinus. 3. Clemens Baeumker: Alfarabi, Über den Ursprung der Wissensch 4. in Ebner: Die Erkenntnislehre Richards von St. Viktor. j 5-6. P. Hieronymus Spettmann O.F.M.: Johannis Pechami Re,

Band XX. 1. Joseph Würsdörfer: Erkennen und "Wissen nach. ‚Gregor von 2. Martin Grabmann: Di» Philosophia Pauperum u, ihr Verfasser Albert 34. H. F. Müller: Dion ysios. Proklos. Plotinos. “5, " Billorophe Birkenmajer: Vermischte Untersuchungen ‚zur Geschichte, ie :

ilosophie #4, . P. Hieronymus Spettfiann O.F.M.: Die Psychologie des

*Band “XL Bernh. G}yer, Peter Abaelards philosophise I. Die Logiea „Ingredichtibus“. 1. Die Glossen zu Porpbyı Band XXil. 1-2. Martin Grabmann: Die echten Seh 3—4. Georg Heidin« Meer: Albert von Sachsen. zur Nikoimachisı... des Aristoteles.

tBand XXII. #44 Ehrle S.J.: Der Fesrn Peters von ai

des Pisanerpapstas nder V. Ein Beitra cheidung der Bohnen: u, 1

lastik des 14. Jahrh und zur Geschichte des Wegestreits = +5. Bern. Kälin O.S. ie Erkenntnislehre des hl. Augustinus, = + 6. Georg Schönfeld: Die Psychologie des Maximus Confessor. N

Band XXIV. 1. Mich. Wittmann: Des Aristoteles Lehre von der Willenstreieit. *2—4. Gius. Furlani: Des Dominieus Gundissalinus Abhandlung de anima, RE 7 5. Paul Hagmann: Roger Bacons Lehre von der Sinneserkenntnis, ER

Die unter der Presse befindlichen Hefte sind mit *. die im Manuskripte vorliegen