^«^.-•■v'»,-"^ •'#"■■» ■i <**V' )^-.;:v^. ^.i> I V.., V -^ .'^ ?^.'.- rÄ.- QE P24 .S36 ^C'^''.-'*^^?' ^pssJI-bntan.r' -^•*- tu Xlje ©itti i?f ^Xc^v %]oxh. 1894 ÜÜEK DIE FLOIU PKK SUBHERCYNISCHEN KREIDE. INAUGURAL-DISSERTATION ZUR ERLAMÄG DEK rillLOSOPIllSniEi^ DÖKTOKWIKDE, WELCHE MIT GENEHMIGUNG DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT DER VEREINIG-TEN rRIEDRICHS - UNIVERSITÄT HALLE - WITTENBERG ZUGLEICH MIT DEN ANGEHÄNGTEN THESEN AM 3. MÄRZ 1888 MITTAGS VON 12 UHR AB ÖFFENTLICH VERTHEIDIGEN WIRD ERWIN SCHULZE AUS ijUEDLlNliritG. GEGNER : VIKTOR STEINECKE, dr. phil. FRANZ STEINRIEDE, assistekt am landwirtschaftl. Institut. HALLE GEHAÜER-SCHWETSCHKE-^SCHE BrCHDRUCICEREI. 1888. v^C In dem subhcrcynischen Territorium ') des uiedersäch- siscben Kreidegebietes führen die Schichten der unteren Kreide und des Senons in der Gegend von Quedlinburg und Blankenburg Pflanzenreste. Diese Flora ist zum Theile durch die Arbeiten von Zenker, Dunker, Stiehler und Heer bekannt geworden. Durch neuere Funde ist die Zahl der von diesen Naturforschern beschriebenen Arten weit über- liolt worden. Ich habe die Untersuchung des reichlichen im Mineralogischen Institute der Universität Halle befind- lichen Materials unternommen und die Ergebnisse derselben in einer Abhandlung zusammengestellt, deren Herausgabe vorbereitet wird. Der gegenwärtige Aufsatz soll zur Ergänzung jener Abhandlung dienen, indem er diejenigen Verhältnisse zur Sprache bringt, auf welche in dem beschreibenden Theile, welcher sich auf die Darstellung der morphologischen Cha- raktere der Pflanzenreste beschränkt, nicht eingegangen worden ist. 1) IJeyrich, Ucber die Ziisamnicüsctzung und Lagerung der Kreideformation in der Gegend zwischen Halberstadt, Blankenburg und Quedlinburg. Z. D. G. G. 288—339, 886, 387; T. 4-, 1849. Beyrieli, Bemerkungen zu einer geoguostischen Karte des nörd- lichen Harzraudes von Langeisheim bis Blankenburg. Z. D. G. G. 567—573; T. 15-, 1851. Ewald, Jul., Geologische Karte der Provinz Sachsen von Jlagde- burg bis zum Ilarzo. 1:100000. Berlin 1864. Blatt 3; llalberstadt. 1^6575 Nach einer Darlegung der geschiclitlicheii Entwickel- iing unserer Kenutuiss von der subbercyuischeu Kreideflora folgt eine Erörterung der geoguostischeu Stellung der die Pflanzenreste einscbliessenden Schichten und eine j^)e- schreibung der Fundorte. IJei jeder der pflanzenfUhrenden Stufen ist ein Verzeichniss der ihre Flora zusammensetzen- den Arten gegeben, wobei jedoch manche Reste unerwähnt geblieben sind, welche wegen ihrer zweifelhaften Katur zur Charakteristik der Flora nichts beitragen können, ob- wohl solche Reste im beschreibenden Theile mit besprochen werden. Bei jeder Art sind die sonstigen bisher bekannten Fundorte aufgezählt und, soweit Angaben darüber vorlagen, das Alter der Schichten augegeben, in denen die Arten an jenen Fundorten vorkommen, wobei zur Bezeichnung der einzelnen Stufen des Kreidesystems folgende Abkürzungen angewandt sind: Senon s, Turou t, Cenoman c, Gault g, Urgon u, Neokom n. Von einer Belegung der auswärtigen Fundorte durch litterarische Nachweise ist abgesehen worden, weil eine solche die Angabe der Synonymie erforderlich machen, hiedurch aber die Uebersichtlichkeit beeinträchtigt werden würde. Ich verweise in dieser Hinsicht auf den beschrei- benden Theil , in welchem die Synonyme möglichst voll- ständig zusammengestellt sind. Geschichtliches. Von den Pflanzenresten der subhercynischen Kreide sind zuerst die Abdrücke der Crednerienblätter vom Heidel- berge bekannt geworden. Sie werden schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erwähnt und später wiederholt nach ihrer Natur und Entstehung besprochen. Eine Zu- sammenstellung der Aeusserungen der älteren Schriftsteller über dieselben findet sich bei der Besprechung der Gattung Credneria. Den Anfanc; zur wissenschaftlichen Bearbeitung der KrcidcHora des Ilavznindes machte Dr. Jonathan Karl Zen- ker, ausserordentlicher Professor der Mediciu zu Jena, in seinen Beiträgen zur Naturgeschichte der Urwelt, Jena l8o3, worin er S. 13—23, T. 2, 3 Abdrücke von Diko- tylen-Blättern aus dem blankenburger Quadersandsteine, d. i. vom Heidelberge, beschrieb und abbildete, welche ihm von Dr. Credner, Professor der Theologie zu Giessen, zur Beschreibung überlassen waren. Er stellte die morpho- logischen Charaktere der schon lange vorher vom Heidel- berge bekannten, aber weniger nach ihren formellen Eigen- thümlichkeiten als nach ihrem Vorkommen gewürdigten grossen Blätter fest. Er unterschied 4 Arten einer Gattung, welche er nach Linneischen Grundsätzen benannte und charakterisirte , nämlich Credneria intecjerrima , denficulata, biloba, subtrUoba. Von diesen hat sich später C. biloba als unhaltbar, weil auf einem verstümmelten Exemplare einer der anderen Öpecies beruhend, herausgestellt; die übrigen drei sind Avohlbcgründete Arten. Ausser den Crednerien beschrieb Zenker noch vom Heidelberge ein Blatt als Salix fvagiUformis. Im Jahre 184G sammelte Dr. Giebel an der Altenburg mehrere Pflanzenreste, in denen er tertiäre Arten zu er- kennen glaubte. Er berichtete darüber im Jahrbuche für Mineralogie 55, 1847 : „Der Sandstein der Altenburg führt Kohlen, welche zu verschiedenen Zeiten Anlass zu bergmännischen Spekula- tionen gegeben haben, und zwar in drei verschiedeneu Flötzen, von denen die beiden untern an der Bode zu Tage ausgehen. Der Schieferthon derselben führt unbestimmbare Pflanzenreste; der des jüngsten Flötzes dagegen hat mir nach langem Suchen einige deutlichere Blätter geliefert, welche Cypressus iaxiformis ^ Quercus drymeja^ Q. cJiloro- phyUa, Q. daphnes^ Q. elaena, Alnus gracilis, ZJlmus zellco- caefolia^ 3Iuscites Stolzi und andern tertiären Formen an- zugehören scheinen. Ist dies wirklich der Fall, so fragt es sich noch, ob dieses dritte Flötz nicht eine busenförmige Anlagerung an dem Quadersande ist und über demselben liegt: ich konnte leider nur die Halden untersuchen." Bald darauf erkannte jedoch Giebel die Unrichtigkeit 6 dieser Bestimmungen. Er sagt Isis 856, 1848: „...Diese Reste glaubte ich früher mit tertiären Formen ideutitieiren zu können, habe aber durch Auffindung vollständigerer For- men meist Arten des Kreidegebirges darin erkannt." Stiehler machte in der Zeitschrift der deutschen geolo- gischen Gesellschaft 659 — 662, 1^54 einige Älittheilungen „über fossile Pflanzen aus der Kreideformation von Qued- linburg." Wilhelm Dnuker veröffentlichte 1856 in den Palaeon- tographicis Bd. 4, S. 179—183, T. ,'52—35 eine Abhandlung „über mehre Pflanzenreste aus dem Quadersandsteine von Blaukenburg", worin er 11 verschiedene Reste beschrieb: 1. Ahietites Göpperfi, 2. A. curcifolius, 3. A. Hartigi^ 4. Cred- neriae sp. , 5. Castanea Hausmanni, 6. Salicifes Hart igt , 7. Ci/fistis cretaceus^ 8. ? Fruchtähre, 9. Pinites cretaceus^ 10. unbestimmte Frucht, 11. Cylindrites spongioides. Aus den petrographischen Angaben scheint hervorzugehen, dass Ca- ütanea Hausmanni aus dem Heimburggesteine, die übrigen Reste aber vom Heidelberge herrühren. August Wilhelm Stiehler gab in der vom naturwissen- schaftlichen Vereine für Sachsen und Thüringen heraus- gegebenen Zeitschrift für die gesammten Naturwissen- schaften, Bd. 9, S. 452 — 455, 1857 aus einer grösseren Arbeit über die Kreideflora des Harzrandes einen Auszug über „die Flora im Quadersandstein des Langeuberges bei Quedlinburg", enthaltend die Charakteristik und Angaben über das Vorkommen der drei von ihm aufgestellten Arten : Weicliselia Ludovicae, Fandanus SimiJdae^ Pterophyllum Br- nestinae. Stichlers ausführlichere Abhandlung erschien e1)eufalls 1857 unter dem Titel: „Beiträge zur Kenntniss der vor- weltlichen Flora des Kreidegebirges im Harze" in den Palaeontographicis Bd. 5, S. 47—80, T. 9—15. Sie besteht aus fünf Abtheilungen: 1. Allgemeine Bemerkungen über das Kreidegebirge zu Blankeuburg und in der Grafschaft Wernigerode S. 47 — 56; 2. lieber Delessertites hampeanus Stiehler S. 56, 57; 3. üeber die fossile Pflanzengattung Crcdneria Zenker von Blaukenburg und die Nothwendig- keit, davon die dazu gebrachten Pflanzenreste von andern Fundorten zu trennen und sie in einer neuen Gattung: Ettingshausenia niihi zu vereinigen S. 57 — 68; 4. Ueber Salicites fra(/iliformis Göppert, S. 68, (59; 5. Die Flora des Langeuberges bei Quedlinburg S. 71 — 80. — In dem von der Gattung Credneria handelnden Absclinittc sind drei neue von Hampe entdeckte und benannte Arten von Blankenburg beschrieben: C. acuminafa, C. friacimimafa, C. suhaerrafa. Chr. Fr. .lasche, Die Gebirgsformationen in der Graf- schaft Wernigerode am Harz. Wernigerode 1858 führt S. 90 — 9,^ einige Pflauzenreste aus dem Ilsenburgmergel an und bildet sie zum Theile auf T. 4 ab, darunter Geinitzia cretacea Endl. Quenstedt, Petrefaktenkunde 899, T. 85 f. 1, 1807 be- schreibt ein Crednerienblatt aus dem Quadersandsteine von Blankenburg, angeblich C. denticulata Zkr. Im Jahre 1871 erschien von Oswald Heer im 24. Bande der Neuen Denkschriften der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften als zweiter seiner Beiträge zur Kreideflora eine Abhandlung „Zur Kreideflora von Quedlinburg", 15 S., 3 T., 4*^, worin folgende Arten beschrieben sind: 1. Gleichenia Zippei, 2. G. acutiloha^ 3. G. Jmrriana? 4. WeichseUa Ludocicae Stiehler, 5. Geiniizia formosa, 6. Seqaoia pectinata^ 7. S. Heichen- bachii 8. Cuninghamites squamosus, 9. Pandanus Simildae Stiehler, 10. Myrica cretacea, 11. 31. schenkiana, 12. Salix goetziana , 13. Credneria integerrima Zkr.?, 14. Proteoides lancifolius. 15, P. iJicoides, 16. Chondroplujllum heder aeforme, 17. Myrtophyllum piisillum, 18. Uhus cretacea. 10. Phyllites celastroides, 20. P. ramosinercis. — Heer bemerkt darüber: „Die hier beschriebeneu Pflanzen gehören dem bota- nischen Garten in Würzburg. Die Mehrzahl liegt in einem sehr weichen, gell)lich- grauen Mergel, der sich mit dem Messer schneiden lässt. Andere Stücke, die ich überall im beschreibenden Theil bezeichnet habe, linden sieh in einem sehr grobkörnigen Sandstein, der ursprünglich weiss, aber stellenweise durch Eisenoxydhydrat eine rothbraune Farbe erhalten hat. Diese Stücke kommen vom Laugen- berg bei Quedlinburg, welche Lokalität Stiehler in seinen Beiträgen zur Kenntniss der vorweltliebeu Flora des Kreide- gebirges im Harze (Palaeontogr. 1857, p. 71) beschrieben hat. Es gehört der weiche Mergel von Quedlinburg nach den Pflanzencinschllissen ohne Zweifel zur oberen Kreide, doch ist die Zahl der Arten zu gering, um darnach genau die Stufe zu bezeichnen, der sie einzureihen ist. Nach einer Mittheilung des Herrn Professor Geinitz stammen sie wahrscheinlich aus dem senonen Kreidemergel vom Salz- berge bei Quedlinburg, welcher über dem ober-turonen Plänerkalke liegt und unter dem obern Quadersandstein der Altenburg bei Quedlinburg." Die Vermuthung, dass die Pflanzenreste „im weichen Mergel" vom Salzberge stam- men, ist nicht richtig; sie liegen in mit Sandstein wechsel- lagernden Lettenschichten der Altenburg. W. Ph. Schimper, Traite de paleontologie vegetale HL, 1^14: giebt S. 58 — (31 eine Darstellung der Gattung Cred- fieria, worin er eine neue Art von Blankenburg als C. ob- longa beschreibt. T. 96, F. 27 giebt er eine Abbildung von C. triacuminata Hpe. T. 110, F. 2H, 20 giebt er unter der Bezeichnung Geinifzia cretacea die Abbildung einer Konifere „d'apres uue Photographie cnvoyee par M. Stich- ler", deren jetzt im mineralogischen Institute zu Halle be- findliches Original von der Altenburg stammt. Schenk giebt in Zittels Handbuch der Palaeontologie, 2. Abtheilung, Palaeophytologie p. 299, F. 200, 1884 eine Abbildung der Geinitzia formosa von Quedlinburg. Prof. K. von Fritsch besprach auf der 57. Versamm- lung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Magdeburg am 19. September 1884 die Kreidefloren des Harzrandes auf Grund einer vorläufigen Durchmusterung der im mine- ralogischen Museum in Halle befindlichen Exemplare. Vgl. Tageblatt p. 156. Fr. Frech führt in seinem Aufsatze über „die Verstei- nerungen der untersenonen Thonlager zwischen Suderode und Quedlinburg" Z. D. G. G. 147, 148, 1887 Geinitzia formosa, Ccdroxijlon cf. aquisgrunense Göpp. sp. und ? Cred- neria sp. auf. 9 Schenk giebt in Zittcls Handbuch der Palaeontologie, 2. Abtheiluug-: Pahieophytologic p. 485, F. 280, 1>^87 die Abbildung einer Credneria von Blankenburg. Untere Kreide. Die in der Quedlinburger Kreide-Bucht im Liegenden des PUiners anstehenden Sandsteine wurden von Beyrich 1841»') als „unterer Quadersandstein-' bezeichnet und 1851 -) als „Hilssaudstein-' dem Neokom zugewiesen. 1856 wies Ewald ^) aus einer kalkreichen Zwischeu- bildung in derjenigen Masse des unteren Quadersandsteines, welche in unmittelbarer Nähe von Quedlinburg nördlich von der Centralaxe des Quedlinburger Gebirgssystems liegt, und sich von der Bode bis ans westliche Ende der Wein- berge zieht, ausser aus dem Lias verschwemmten Ammo- niteu Terehndula sella^ oblong a. cf. lata Orb., Exogyra suh- plkala Römer, Pecten ataviis^ Modiola cf. cornuelana Orb., Panopaea neocomiensis Orb., also eine neokome Fauna nach. Die in Rede stehende Sandsteinmasse gliedert sich in drei Höhenzüge, von denen der innere, der Centralaxe zunächstliegende, die fossilienführenden Schichten ein- schliesst. Es sei wahrscheinlich, dass nur der innere Höhen- zug zum ^S^eokom zu stellen sei, dass die beiden äusseren aber, von denen die Weinberge einen Theil ausmachen, schon dem Gault anheimfallen. In dem unteren Quader- sandsteine, welcher bei Quedlinburg südlich von der Cen- tralaxe, zwischen der Bode und Westerhausen auftritt, hat sich noch keine ähnliche Einlagerung wie in dem nördlich von der Axe liegenden auffinden lassen; indessen da in der südlichen Masse drei Höhenzüge vorkommen, welche den dreien in der nördlichen entsprechen, so liege es bei der im ganzen symmetrischen Ausbildung der Gebirgsver- 1) Beyricb, Z. D. G. G. 318—321, T. 4, 1849. 2) Beyi-ieli, Z. D. G. G. öG9, 1851. 3) Ewald, Ueber die Kreidesacdsteine in den subhereynischen Hügeln der Provinz Sachsen. Ber. natunv. V. Harz 1855/1850, p. 35 —38, mitgetheilt Zs. Naturw. 10, 415—420, 1857. 10 hältnisse auf beiden Seiten der Axe nahe, auch hier nur die innere Kette noch mit dem Keokom, die beiden äusseren aber mit dem Gault zu vereinigen. Die von Ewald auf Grund der orographischen Yerliält- nisse und aus allgemeinen Gründen vorgenommene Zerleg- ung des unteren Quadersandsteines Beyrich's in eine lie- gende, neokome und eine hangende, gaultine Abtheilung erwies sich später durch die Auffindung von Versteiner- ungen in den dem Gault zugewiesenen Schichten als natur- gemäss. 1S80 wies Dames ^) aus den liegendsten Schichten des von Ewald dem Gault zugewiesenen Quaderzuges am Hoppelberge Ancyloceras gigas Sow. sp. und A. ohJiquatum Orb. sp. nach, wodurch diese Schichten als dem Aptien angehörig bestimmt wurden. Pflanzenreste sind in der subhercynischen unteren Kreide bisher an zwei Stellen gefunden worden: im Neokom- Sandsteine des Helmsteines bei Westerhauseu und an dem dem Gaultquaderzuge angehörenden Langenberge zwischen Quedlinburg und Westerhauseu. 1. Flora des Helnisteines. Die Pflanzenreste des Helmsteines finden sich an der Westseite des Berges, an der Stelle, wo die von Wester- hauseu nach Harsleben führende Strasse die Schichten der unteren Kreide durchschneidet, in einem theils festen, quar- zitiscben, theils mürben und zerreiblichen weissen Sand- steine. Es liegen folgende Formen vor: Filices. Alef/iopien's cycadina Schenk. Weald des nw. Deutschlands. Alethopteris revohita n. u. ? Klinscher Sandstein. 1) Daines, lieber Cephalopoden aus dem Gaultquader des Iloppel- berges bei Langeustein umveit Halberstadt. Z. D. G. G. G85 — G97 T. 25, 2G, 1880. ^ 11 Matfonidium Göpperfi Schenk. Weald des nw. Deutschlands; Ahnargem in Portugal; ? Klinscher Sandstein. Ghichenia cf. rofula Heer. Kome-Schichten Grönlands. Gleichenia cf. giesekiana Heer. Kome-Schichten Grönlands. cf. Lonchopferis ManteJH Brongniart. Oerlinghausen n und Ahaus g in Westfalen; Hastiugs- sandstein bei Wansford in Northampshire ; Klinscher Sand- stein; Wernsdorfer Schichten u. PteridophyUuni fantigatinn n. sp. Oerlinghausen am Teutoburger Walde n. Gymnospermae. Zamites sp. ? Klinscher Sandstein; ? Wernsdorfer Schichten u. cf. Sequoia fakifolia Römer sp. = Sphenolepis stern- bergiana Schenk. Weald des uw. Deutschlands; Kome-Schichten Grön- lands; ? Tönsberg am Teutoburger Walde n. Sphcnolepis imbricata Römer sp. = S. kurria?ia Schenk. Weald des nw. Deutschlands; Valle de Lobos n und Almargem in Portugal; ? Töusberg am Teutoburger Walde n; Klinscher Sandstein; Korne- und ? Atane- Schichten Grönlands. Obwohl die meisten der vom Helmsteine vorliegenden Pflanzenreste eine sichere Bestimmung nicht zulassen, so tritt doch der neokome Charakter der Flora deutlich her- vor. Die mit befriedigender Sicherheit bestimmbaren Reste gehören Arten des Keokom's oder des Weald an, die übri- gen aber lassen sich sämmtlich mit solchen wenigstens vergleichen. 12 2. Flora des Laugenberges. Die Pflanzen -Fundstätte am Langenberge fand der Oberbergmeister Weichsel zu l>lankenburg im Jahre 1854 auf. Er gab über seine Elntdeckung in der 24. Versamm- lung des naturwissenschaftliehen Vereines des Harzes zu Blankenburg am 16. August 1)^54 einen Bericht i), welchen ich, da das Original schwer zu erlangen ist, mittheile. Weichsel sagte: „Ich darf es nicht unterlassen, hier über einen über- aus wichtigen Fund von Pflanzenresten in dem untern Quadersandstein unserer Gegenden zu berichten, welchen ich am 6. d. M. zu machen so glücklich war. Auf einer von Halberstadt aus am 5. d. M. unternommenen geog- nostischen Excursion wanderte ich zunächst dem Steinholze zu, am folgenden Tage in verschiedenen Richtungen auf Quedlinburg, und von da auf Westerhausen. „Der, wie schon aus dem Namen hervorgeht, lang ge- zogene Langenberg zwischen Quedlinburg und Westerhausen ist ziemlich in hör. 9 gerichtet nach SO. auf zwei hohe, steile und fast runde Hügel, wovon der eine, südöstlichste, Strohberg genannt wird, und den Münzenberg dicht vor Quedlinburg, und nach NW. zunächst auf den Königsstein bei Westerhausen und dann auf den, dem Hoppeinberg sich anschliessenden Seeberg bei Börnecke. Diese Hügelreihe wird durchweg von dem untern Quadersandstein gebildet. Wo nun der Langenberg nahe bei Westerhausen am höch- sten sich hebt und einen ungemein scharfen, nach beiden Seiten sehr steil abfallenden Rücken bildet, sind ganz oben an der Nordseite des Kammes Steinbruehsversuche gemacht, und fallen die Sandsteinschichten gegen 70 o nach SW. Hier entdeckte ich ein gegen 9" mächtiges ganz schwarzes Flötz, welches ich für ein Steinkohlenflötz, aus sandiger Erd- oder Russkohle bestehend, hielt (auch bei Börnecke kommen in dem untern Quader schwache Steinkohlenflötz- chen vor), aber, wie mich bei meiner Zurückkunft die 1) Abgedruckt im Bericlite des iiatunvissenscliaftlichen Vereins des Harzes für 1853 und 1854, pag. 25, 1855. Liclitflamme bald lehrte, kein solches ist. Die vermeint- liche Kohle erschien mir nun als ein Manganmulm '). „Die Fläche des Hangenden dieses Flötzes zeigte ein wahres Gewirre von Pflanzenstängelabdrlicken, zum Theile von 2'/2 " Breite und '2' Länge, auch den Eindruck eines Stammstücks von 14" Durchmesser mit Verzweigungen von flachen Abdrücken. Im Liegenden des Flötzes qu., in und an den Schichtungsflächen des Sandsteins, erschienen Pflan- zenreste, sehr eigenthümlich und gross, wie sie hier in unseren Kreidcbildungen noch an keinem Punkte vor- kamen, und sind jene Flächen ganz damit überzogen. „Es muss aber diese so höchst interessante Fundstätte gesehen und müssen die Pflanzenreste dort gezeichnet wer- den, weil sie vollständig nur in grossen Blöcken sich ge- winnen Hessen, und es im höchsten Grade zu beklagen sein würde, wenn diese merkwürdige Stätte, vielleicht ganz einzig in ihrer Art, zerstört werden sollte. Ich schlug mir deshalb nichts ab, konnte aber auch lange Zeit dort nicht verweilen, weil die Abenddämmerung nahete. In- dessen fand ich unter den gebrochenen Steinen einen wohl gegen 40 Pfd. schweren Sandsteinblock, an einer Seite in nahe 2 Fuss Ausdehnung überzogen mit einem farreuähn- lichen Pflanzeneindruck, übergreifend über diesen noch einen Theil eines zweiten gleicher Art. Um doch nun nicht ohne Ausbeute abzuziehen, trug ich mit grosser Anstreng- ung diesen Block wohl gegen 400 Schritt lang auf dem fast scharfen Fclsengrade an eine sicher aufzufindende Stelle näher nach Westerhausen hin und Hess mir solchen am folgenden Tage nach Blankenburg bringen. — „Herr Yxem, welchem ich, als er mich kurz nach dem 0. d. M. mit seinem Besuche erfreuete, Kenntniss von mei- nem Funde gegeben, den fraglichen Sandsteinblock gezeigt, und die Fundstätte bezeichnet hatte, hat hierauf letztere ausgebeutet und legte davon mehrere interessante Sachen 1) Auf S. 2G fügt Weichsel hinzu: „Hinsichtlich des Flötzes, welches mir bei der Entdeckung als ein Steinkohlenflötz erschien, will ich noch bemerken, dass die vermeintliche Kohle auch kein Mangan-Mulm ist und überhaupt keine Spur von Mangan enthält, sondern nur Eisen." vor. Da mir so sehr an längerer Erlialtung der so pracht- vollen Fundstätte gelegen gevyesen war, so machte die Nachricht von dieser Ausbeutung den unangenehmsten Ein- druck auf mich, worüber ich mich zu äussern auch nicht unterlassen konnte." Weitere Angaben über die Pflanzenfundstätte des Langenberges finden sich in Stichler's Arbeiten über die Flora des Langenberges in der Zeitschrift für die gesamm- ten Naturwissenschaften Bd. 9, S. 452, 453, 1857 und in den Palaeontographicis ßd. 5. Von den drei durch Stichler vom Langenberge be- schriebeneu Pflanzenarteu ist nur eine anderwärts wieder- gefunden, und zwar in neokomen Schichten. Filices. IVeichselia Ludocicae Stiehler. Klinscher Sandstein; Oerlinghausen am Teutoburger Walde n. Gymnospermae. Pleropkijllum Ernestinae Stiehler. Monocotylae. Paudanus Simildae Stiehler. Obere Kreide. Von den Stufen der oberen Kreide im subhercyuischen Kreide -Territorium kommen als pflanzenführend hier fol- gende senone Glieder in Betracht: 4. Ilsenburgmergel, 0. Heimburggestein, 2. Subhercynischer Senonquader, 1. Salzberggesteiu. Die 3 unteren Stufen, werden von Schlüter^) in folgender Weise mit Stufen des westfälischen Senons parallelisirt: 1) Schlüter, Z. D. G. C4. 495, lö7G. Vh. nth. V. Rheinl. 377, 1876. Cephalop. ob. d. Kr. 230, 1876. 15 3. Heiniburggesteiii. 3. Sandkalke von Dülmen mit ScapJiitcs hinodosus. 2. Subh. Senonquader. 2. Quarzgesteine von Haltern mit Pecien muricafas. l. Salzberg-gestein. 1. Sandmergel von Reckliugbausen mit Marsupites ornatus. Holzapfel ') betracbtet den Complex der drei unteren Stufen als Aequivalent des Aaebencr Sandes: „Aus allgemeinen Gründen . . . glaube icb, dass der Aachener Sand die gesammte untere Quadratenkreide reprä- sentirt. Es würde demnach und nach den Auseinander- setzungen Schlüter's auch der senone Quader des sublier- cynischen Kreideterritoriums in seiner Gesammtheit als Aequivalent des Aachener Sandes zu betrachten sein, also inclusive des Heimburger und Salzberggesteins. . . . Car- ditim pectiniforme Müll., die wichtigste Form des Aachener Sandes, findet sich nach Drescher und Inoceramus lobafus nach Schlüter in den seuonen Quadergesteinen des Harz- randes, welche Vorkommen sehr für die angenommene Gleichstellung sprechen." 1. Flora des S.alzberggesteiues. lieber die Stufe des Salzberggesteines und ihre Fauna hat D. Brauns 2) eine ausführliche Arbeit geliefert. Der Fundort der wenigen aus dem Salzberggesteine vorliegenden Pflanzenreste ist auf den Etiketten näher be- zeichnet: „Oberste feste Bank unter der Grenze des oberen Quadermergels des Salzberges (Haseuköpfe) am alten Warn- stedter Fusswege bei Quedlinburg." Es liegen vom Salzberge vor: Scleropteris callosa n. sj). Srquoia sp. Nach Ewald ■\) kommt Geinitzia formosa Heer auch im Salzberg-Mergel vor. 1) Holzapfel, Z. D. G. G. 605, 1885. 2) Brauns, Die senonen Mergel des Salzbergs bei QuetUinburg. Zs. N'tw. 46, 325—420, T. 7—10, 1875. 3) Ewald ap. Frocli, Z. D. G. G. 147, 1887. 16 2. Flora des subhercynisclieii Seuoiiquadeis. Fr. Frech ^) hat die Fauna der Thoueiiilagcruiigen im subhercynischeu Senonquader Ewald's nebst drei Pflanzen- resten beschrieben. Er führt 64 Formen auf, von denen 21 neu sind. Von den übrigen sind 21 mit Arten des Aachener Grünsandes ident; Cardium pectmiformc und Ce- o'ithnüu 3Iuens1eri sind den Thonen des subhercynischen Senonquaders und dem den Aachener Grünsand unter- lagernden Aachener Sande gemeinsam. Vier Arten der Thone des subhercynischeu Senonquaders, nämlich P'mna quadr angularis. Liopistha aequicalcis, T/n-rifelh se.rcmcta, CaUimiassa anfiqua kommen auch in der westfälischen Zone des Pecten muricatus vor. Ci/rena cretacea^ Cardium. pec- tiniforme. Turritella nodosa^ Glauconia nndulata ^ G. ornata haben die Thone des subhercynischeu Senonquaders mit dem Ueberquader von Löwenberg in Schlesien gemein. Endlich sind acht in den Thonen des subhercynischeu Se- nonquaders vorkommende Formen mit turonen Gosau-Arten ident. Pfianzenreste sind in dem subhercynischeu Senonquader bisher an folgenden Stellen gefunden: 1. An den zwischen Westerhausen und dem Eselstalle anstehenden Klippen von quarzitischem Sandsteine-) kom- men Abdrücke von Crednerienblättern vor. 2. In dem Steinbruche am Ost-Ende der Teufelsmauer bei Keinstedt hat Dr. Frech einen Zweig von Enrysacis squamosa gefunden. 3. Am Ostabhange der Altenburg bei Quedlinburg ent- halten mit Sandstein wechsellagernde Lettenschichteu 3) die Reste einer aus Farren, Koniferen und Dikotylen zusam- 1) Frech, Die Yersteinerungen der unter -senonen Thonlager zwischen 8ude.rode und Quedlinburg. Z. D. G. G. 141—202, T. 11— 19, 1887. 2) Beyrich's Kieselsnndstein, als unteres Glied des Ueber-Qua- ders. Z. D. G. G. 332—335, T. 4, 1849. 3) Heer nennt dies Gestein Mergel. Diese Bezeichnung ist jedoch unzulässig, da das Gestein mit Säure betupft nicht braust. 17 ineögesetzteu Flora, welche z. Th. von lleer^ beschrie- ben sind. 4. In den Quadersandstein-Schichten des Heidelberges kommen Reste von Koniferen und Dikotylen vor. Sie sind z. T. von Zenker-), Dunker ■^) und Stichler^) beschrieben worden. ö. Es liegen einige Koniterenreste in grauem Sand- steine vor mit der Fnndortangabe „Warnstedt". (3. Von der Stelle, wo die Quedlinburg -Ballenstedter Eisenbahn die Quedlinburg -Suderöder Landstrasse schnei- det, führt Frech •'^) aus einem Thonlager Geinitzia formosa Heer, Cedroxylon cf. aqamjranense Göppert sp. und ? Cred- neria sp. an. 7. In einer kiesigen Thonschicht an der Altenburg, gegenüber dem Sternbrunnen, rechts von dem Hohlwege, welcher auf die Altenburg hinaufführt •*), fand ich verkohlte Reste von Koniferen und Dikotylen, welche, da die pflanz- liche Substanz erhalten ist, zur Untersuchung sehr geeignet sind. Ich konnte jedoch diese Lagerstätte nicht ausbeuten, da sie nur kurze Zeit aufgeschlossen war. Die Flora des subhercynischen Senonquaders besteht aus folgenden Arten. Filices. Gleichenia Zippei Cor da sp. Altenburg. Msseno in Böhmen; Kome-, Atane-, Patoot- Schichten Grönlands; Neue Welt in Oesterreich Gosauformation. Gleichenia acutilobu Heer. Altenburg. Atane- Schichten Grönlands. 1) Heer, Beiträge zur Kreideflora von Quedlinburg. 1871. 2) Zenker, Beiträge zur isaturgeschichte der Urwelt. 1833. 0) Dunker, Palaeontographica Bd. 4, 185G. 4) Stichler, Palaeontographica Bd. 5, 1857. 5) Frech, Z. D. G. G. 147, 14S, 18.S7. 6) Die Stelle ist auf Blatt Quedlinburg der Generalstabs -Karte im Massstabe 1:25000 durch einen Punkt bestimmt, welcher in der Mitte zwischen der Höhenziifcr 400 gegenüber der Neuen Mühle und der Warnstedtcr Landstrassc liegt. 2 Prropteris calopferis ücbey et Ettini;'sliaiiseii sp. Altenburg. Moletein in Mäliren e; Dakota-Gni|)))o N.-Amerika's; Patoot-Schichten Grönlands. Aachener Sand s. Aspleniurn cf. acrohiculafam Heer. Altenburg-. Pat()()t-Öi'hi(ditcn Grönlands. cf. Carolopteris aqucnsis Debey et Ettingshausen. Altenburg. Aachener Sand s. Coniferae. Torreya cf. dicksoniana Heer. Altenburg. Kome-Scbichten Grönlands. Cunninghamitcs oxycedrus Pi'esl. Heidelberg. Niederschöna in Sachsen c; Moletein c; Perucer Schich- ten Böhmens c; Ochtrup in Westfalen s; Patoot-Schichten Grönlands. Cunninghamites elegans Corda. Altenburg. Msseno in Böhmen; Perucer Schichten Böhmens c; Legden in Westfalen s Zone des Scaphites bmodosus. Eurysacis ') squamosa Heer sp. = Cunninghamiies squa- ?no.sHs Heer. Altenburg, Heidelberg, Teufelsmauer bei Neinstedt. Perutz in Böhmen. Ceratostrohus formosus Heer sp. = Gemitzia formosa Heer. Altenburg; zw. Suderode und Quedlinburg: Frech. 1) Eurysacis n. g. Taxodiacearum, typus Cunningfianitfes squa- mosus Hr. Ramiili nltevni-, folia spirnlitev dispoaitn, lanceul.-ita; stro- bili oblongi, erecti, persistentes; rhacliis crnssa; carpelhi spiraliter inserta patentia, toretia, in peltam amplaiu sexangulam dilatata, tlisco piano, medio nmbilicato. 19 Fenu-er Schichten c und Weisseuberger Pläner Böh- mens; ■? Drahoniischcl in Böhmen; ? Plattenkalk von Sen- (lenhorst in Westfalen s. Ceratostrohus stricius = Geinitzia creiucca Schiniper. Altenburg. Patoot-Schichten Grönlands. Araucarites Reichenhachi Geinitz. Alten bürg, Heidelberg. Moletein in ]\Iähren c; Bannewitz, Waltersdorf, Goppeln, Strehlen in Sachsen; Rippien bei Dresden (Plänersandstein); Vinar in Böhmen; Legden in Westfalen s Zone des Sca- pMtes öinodoaus. Sequoia Reichenhachi Heer. Altenburg, Heidelberg. Valle de Lobos in Portugal n; ? Tönsberg am Teuto- burger Walde n ; Klinscher Sandstein ; ? Wernsdorfer Schichten bei Grodischt u: Korne- und Atane- Schichten Grönlands; Moletein in Mähren c; Köthnitz in Sachsen; Brandenberg in Tirol Gosauformation. Sequoia concinna Heer. Altenburg. Patoot Schichten Grönlands. Sequoia pectinata Heer. Altenburg, Heidelberg. Kome-Schichten Grönlands; Canada; Vunic in Böhmen. Sequoia Göpperti Dunker sp. Altenburg, Heidelberg, Warnstedt. Patoot-Schichten Grönlands; Legden in Westfalen s Zone des Scaphites hinodosus. Cyparissidium gracile Heer. Altenburg. Kome- und Atane-Schichten Grönlands. Thuiies cf. Pfofßi Heer. Altenburg. Atane-Schichten Grönlands. 20 Cedroxylon cf. aquisgranense Göppert sp. Zwischen Quedlinburg: und Suderode. Aachener Sand s. Dicotylae. Cytisus cretaceus Dunker. Heidelberg. ? Kieslingswalde s. TriphyUum sp. cf. Bigmmia silesiaca Velenovsky. Heidelberg. Kieslingswalde s. Deicalquea haldemiana Saporta et Marion. Heidelberg, Altenburg. Haldem in Westfalen s Zone des Heteroceros polijplo- cum] Patoot-Schichten Grönlands. cf. Deivalquea insignis Hosius et Marck. Altenburg. Haldem in Westfalen s Zone des Heteroceras j^oh/plo- cum ; ? Atane- und ? Patoot-Schichten Grönlands; ? Chlo- meker Schichten Böhmens s. Quercus rohusta n. sp. Heidelberg. Salix goetziana Heer. Altenburg. ? Kieslingswalde s. Salicites Hartigi Dunker. Heidelberg. Salix fragiliformis Zenker. Heidelberg. ? Perucer Schichten Böhmens c; "? Niederschöna in Sachsen c; ? Atane-Schichten Grönlands; ? Dakota-Gruppe N.-Amerikas. 3Iyrica schenhiana Heer. Altenburg. 21 Daphnophyllum Fraasii Meer. Altenburg. Moletein in Mähren c; Perncer Schichten Böhmens c; Dakota- Grnppc N.- Amerikas; ? Kieslingswalde s. Crechieria inteyerrima Zenker. Heidelberg. ■.' Atane- Schichten Grünlands; Legden in Westfalen s Zone des Scaphites hinodosus. Credneria denticidaia Zenker. Heidelberg. ■.' Haltern in Westfalen s Zone des Peden muricatus. Credneria subtrilohu Zenker. Heidelberg. Credneria triacuminata Hampe. Heidelberg. Ahler Esch in Westfalen s Zone des Scaphites hinodosus. Credneria acuminafa Hampe. Heidelberg. Credneria subserraia Hampe. Heidelberg. Chondrophyllum heder aeforme Heer. Altenburg. Phyllites sp. sp. Altenburg, Heidelberg. Im mineralogischen Institute der Universität Halle be- finden sich mehrere Stücke eines Pflanzenabdrücke enthal- tenden gelben bis rothbraunen eisenschüssigen Sandsteines, welche als ehemalige ßestandtheile der Stiehler'schen Samm- lung höchstwahrscheinlich aus der Nähe von Quedlinburg tsammen, deren näherer Fundort aber unbekannt ist. Das Gestein enthält Abdrücke von folgenden Formen: ? Gymnospermae. cf. Podozamifes hitipennis Heer. Phyllocladites crenatus u. sp. 22 Dicotylae. 3fi/rica cretacea Heer. B,hus cretacea Heer. CJiondrophyJlum hederaeforme Heer. Chanel ropJiyllum cf. grandidentatum Uiiger. Chondrophiilhim iricuspe n. sp. PhtjlUtes sp. Cliondroplnjllum hederaeforme ist einer im Letten der Altenburg-, also im subiiercynischen Senonquader vorkom- menden, von Heer unter demselben Namen beschriebenen Form sehr ähnlich und wohl ident. Die übrigen Formen sind grosseutheils cenomanen Ar- ten sehr ähnlich und scheinen sogar zum Theile mit solchen zusammenzufallen. Der eine Rest lässt sich sehr wohl mit Podozamites latipennis Heer, welcher den Atane- Schichten Grönlands angehört, vergleichen. Wenn diese Beziehung sich als irrthümlich erweisen sollte, so bleibt immer noch die Aehn- lichkeit des Restes mit den von Velenovsk}' als Podozamites latipennis beschriebenen Formen aus dem Cenomau Böhmens bestehen. Rhus cretacea ist ähnlich der Myrica thulensis Heer aus den Atane-Schichten. Eine andere Form scheint von Chondrophyllmn yrandi- dentatum Unger, welches im Cenoman von Niederschöna und von Moletein vorkommt, sowie von der Credneria rhom- hoidea Velenovsky aus dem Cenoman Böhmens nicht ver- schieden zu sein. Chondrophyllum tricuspe steht der Crednoria laecis Ve- lenovsky aus dem böhmischen Cenoman so nahe, dass mir specifische Identität nicht ausgeschlossen erscheint. Heer beschreibt Myrica cretacea, Chondropliyllum hede- raeforme und Rhus cretacea aus offenbar demselben „von Eisen gerötheten Sandsteine" und bemerkt^) über dessen Herkunft: „. . . Andere Stücke, die ich überall im beschrei- 1) Heer, Krfl. Quedlinburg 3, 1871. Leuden Tlieil bezeichnet liabc, tinden sieh in einem sehr grobkörnigen Sandstein, der ursprünglich weiss, aber stellen- weise durch Eisenoxydhydrat eine rothbraune Farbe er- halten hat. Diese Stücke kommen vom Langenberg bei Quedlinburg, welche Lokalität Stiehler in seinen Heiträgen zur Kenntniss der vorweltlicheu Flora des Kreidegebirges im Harze beschrieben hat." Da der eisenschüssige Sandstein Dikotylen- Reste führt, so ist es nach den bisher gesammelten Erfahrungen über das Alter der Klasse der Dikotylen sehr unwahrscheinlich, dass er den gaultinen Schichten des Langenberges ent- stamme; man muss vielmehr annehmen, dass er jüngeren Schichten angehöre. Das ceuomane Gepräge mehrerer der in dem eisen- schüssigen Sandsteine vorkommenden Formen ist geeignet, in Verbindung mit Heer's Fundortsangabe die Frage an- zuregen, ob nicht zwischen dem Gault des Langenberges und dem unteren Seuon auch Cenomanschichten in Sand- steinfacies anstehen. Anderseits scheint das gemeinsame Vorkommen von Chondrophyllum hederaeforme in dem eisenschüssigen Sand- steine und im Letten der Altenburg jenen dem Senon zu- zuweisen. Eine weitere, allerdings sehr schwache, palaeou- tologische Stütze findet diese Altersbestimmung in dem Umstände, dass Myrica cretacea Heer einige Aehnlichkeit mit den lilättchen der bei Haldem in VA^estfalen in der Zone des Heteroceras pohjphcum vorkommenden Deicalquea insig- nis Hosius et Marck zeigt, so dass die Zugehörigkeit zu dieser Art nicht ganz unmöglich erscheint. Gesteine von ähnlicher Beschaffenheit, wie sie der ])tlanzenführende eisenschüssige Sandstein besitzt, stehen mehrfach im Senon der Altenburg an, z. B. in einer dün- nen Bank im Hangenden des Salzberggesteines, ferner an der Warte, in der Gegend des Sternbrunnens u. s. w. Es ist mir jedoch bisher nicht gelungen, in diesen anstehenden Gesteinen Bflanzenreste aufzufinden. 24 3. Flora des Heimburggesteiiies. Der von Ewald Heimburggestein benannte Schichten- komplex wurde von Beyrich 1849 ') als mit dem den oberen Quadersandstein, den subhercynischen Senonquader Ewald's, unterlagernden Salzberggesteine ident aufgefasst unter der Annahme, „dass das ganze Kreidegebirge von Heimburg und Blankenburg bis zur Grenzlinie der Aufrichtungen des Harzrandes heran, welche am Fuss der nördlichen Wand des Regensteins vorbeiläuft, tibergestürzt liegt." 1851 über- zeugte sich Beyrich^), dass der Sandstein des Regensteines von den Mergeln des Plattenberges bedeckt und nicht in Folge einer Ueberstürzung unterteuft wird, wie er früher annehmen zu müssen glaubte. Er stellte nun diese Mergel dem „Sande um Münchenhof" ^) parallel, einer lockeren Ablagerung, welche die Mitte der nördlichen Quedlinburger Kreidemulde einnimmt. Ewald vereinigt jedoch auf seiner Karte Beyrich's Sand von Münchenhof mit seinem subhercynischen Senon- quader und scheint ihn damit für älter als das Heimburg- gestein zu erklären. Wenn Strombeck J) 1860 sagt: „Das Vorkommen von Belemnitella mucronata am Plattenberge möchte die dortigen Schichten der Rügener Kreide annähern oder gleichstellen, ihnen mindestens ein jüngeres Alter anweisen, als den weit verbreiteten Mergeln des Salzbergs zusteht, -- wenn auch nur der Art, dass sie von diesen den obersten Thcil aus- machen"; so übersieht er bei den letzten Worten, dass Beyrich bereits 1851 dargethan hat, dass die Schichten des Plattenberges von denen des Salzberges durch die mäch- tige Schichtenfolge des oberen Quadersandsteines getrennt sind. 1) Beyrich, Z. D. G. G. 329, 1849. 2) Beyrich, Z. D. G. G. 572, 1851. Vgl. Ewakl, Die Lagerung der oberen Kreidebildungen am Nordrande des Harzes. Monatsber. Ak. Berlin 674, 1862, citirt von Schlüter, Cephalop. ob. d. Kr. 236, 1876. 3) Beyrich, Z. D. G. G. 326, 327, T. 4, 1849 4j Strombeck, Z. D. G G 491, 1859. Eine Beschreibung- des Heimbiirggestcines hat der Ober- bergmeister Weichsel za Blaukeuburg gegeben '), An Thierresten nennt Hanipe"^) aus dem Heimburg- gesteine, abgesehen von einigen schon von Stiehler wegen bathrologischer Bedenken bezweifelten Arten, folgende: ? Pycnodus Ag. ; Bohmnites mucronatus Schloth. ; Nau- tilus simphx Sow.; Ammonites hidorsalus Rom.; gibbosus n. sp. ; Scaphites binodosus Rom.; Baculites anceps Lam.; Tur- ritelht nodosa Rom. ; Natica acutimargo Rom. ; lamellosa Rom. ; RosieUaria SchJotheimi Rom. ; Voluta cf. eJomjata Sow. ; Pij- rula corotiata Rom. ; Buccinmn bullatum Phill. ; Panopaea plicata Sow.; PJwladomija designata Gf. ; caudata Rom.; nodulijcra Mstr. ; Tellina subderussata Rom. ; plana Rom. ; 2 u. sp. ; Venus fabacea Rom. ; Isocardia cretacea Gf. ; striata Rom.; CrassateUa carinata Rom.; ? Cardita sp.; Cyprina sp. ; Lucina le7iticidaris (j{.\ Trigonia alaej^ormis Tsirk.] Pec- tunculus lens Nilss. ; Pinna decussata ^i.\ fenestrata Rom.; Inoceramus lobatus Rom. ; Pecten quadricostatus Sow. ; cur- catus Gein.; Lima laticostata Rom.; E.rogyra conica Sow, Eine umfassende Bearbeitung der Fauna des Heim- burggesteines ist binnen Kurzem von Herrn Konstantin von Haenlein zu Blankenburg zu erwarten, welcher eine reiche Sammlung von Thier- und Pflanzen-Resten aus dem Heimburggesteine und aus dem subhercynischen Senon- quader des Heidelberges zusammengebracht hat. Von Pflanzeiiresten des Heimburggesteines führt Hampe-^) an: Credneria 6 sp. ; C/iondrites äp.; Halymenites sp.; Equi- setum sp., dem arenaceum verwandt; Pecopteris sp. ; Ptero- phyllum? cretaceum\ Flabellaria? chamaeropifolia ; Pinites sp. ; Geitiitzia ( Cryptomeria) ; Araucarites ^p.\ ? Comptonites sp.; Saliciies 3 sp. ; Populus S]).; Alnites sp.; Acer ? creta- ceum Nilss. ; Quercites 4 sp. ; Inglandites (Blätter). Ij Weichsel, Ber. ntw. V. Havz 32, 1851, mitgetheilt von Stiehler Pal. 5, 49, 1857. 2) Hanipe, Ber. ntw. V. Harz 7, 1852, mitgetheilt von Stiehler Pal. 5, 50, 51, 1857. 3) Hampe, Ber. ntw. V. Harz 7, 1852, mitgetheilt von Stichler Pal. 5, 50, 1857. 26 Casfanoa Hausmctuni Danker') entstammt, nach den petrograpliischen Angaben zu schliessen, dem Heimburg- gesteine. Stiehler beschreibt aus dem Heimburggesteine Delesser- tites h a mpeanus ~) Diejenigen Arten, welche in dem nachstehenden Ver- zeichnisse der von mir im Heimburggesteine beobachteten Pflanzenformen ohne Angabe eines sonstigen Fundortes auf- geführt sind, gehören, soweit sie nicht neu sind, auch der Flora des subhercynischen Senonquaders an, in deren Ver- zeichnisse die Verbreitung jener Arten angegeben ist. Filices. Pecopteris cusjndata n. sp. Pecopteris osmundacea n. sp. Lygodites cf. aneitniifolius Debey et Ettingshausen sp. Aachener Sand s. Lygodites spatulatns n. sp. Coniferae. Phyllocladus laciniosa n. sp. Cimninghamites oxycedrus Presl. Cerafostrohus cf. formosus Heer sp. Sequoia Reichetihachi Heer. Monocotylae. Motiocotyla sp. Dicotylae. Deicalquea nihsoniana Brougniart sp. Schonen s; Haldem in Westfalen s Zone des Hetero- ceras polyplocum; ? Patoot- Schichten Grönlands. Cytisus cretaceus Dunker. 1) Dunker, Pflanzenr. Quadersaiulst. Blankeiiburg. Pal. 4, 181, T. 34, F. 1, 1856. 2) Stiehler, Pal. 5, 56, T. 11, F. 12, 1857 27 TripJnjJlum (jeiniizianum Güppert S[). Kieslingawalde 8. ; ? Haldem in Westfalen s Zone des Heteroceras polyplocum. Dryoph)jlIu)n ef. Saportae Watelet sp. Bellen coc. Drijophijlhun cf. cuspicligerum Heer sp. Patoot-Schichten Grönlands. Dryophullum cf. tenuifolium Debey. Aachener Sand s. DryophyUiim cf. vittatum Saporta et Marion. ? Kiesling'swalde s; Gelinden eoc. Dryopliyllum reiHindum < Qaercus wesffalica Hosius et Marck. Kicslingswalde s; Haldem in Westfalen s Zone des Heteroceras polyplocum. Drydiulroichs quercinea Velenovskj'. Böhmisch- Leipa s Chlomeker Schichten. Myrica cf. serrafa Velenovsky. Melnik und Vyserovic c Perucer Schichten. Sycophyllmn dentatmn n. sp. Credneria inteyerrima Zenker. Credneria suhtrüoha Zenker. Credneria triacuminata Hampe. PhyUitea sp. sp. 4. Flora des Ilsenburgmergels. Die auf der Ewald'schen Karte mit dem Namen des Ilsenburgmergels belegten Schichten wurden 1851 von Bey- rich nebst gewissen weiter westlich anstehenden Ablager- ungen, welche auf Ewald's Karte nicht zur Darstellung gelangt sind, als. besondere Schichtengruppe ausgeschieden und unter dem Namen Kreidemergel folgeudermassen cha- rakterisirt ^) : „Das System der Kreidemergel (Nr. 5 der Karte), 1) Beyrich, Z. D. G. G. 572, T. 15, 1851. 28 welcliem die festen und sandigen, hier und da eong-lome- ratischen Gesteinsbänke des Sudmerberges, der Sudnier- steiu Nr. 6 auf der Karte, nur als eine an den Harzrand gebundene untergeordnete und innig mit ihm verbundene Einlagerung zuzurechnen sind. Die Auflagerung des Systems der Kreidemergel auf das System der oberen Quaderbild- ungen ') ist in der Gegend von Heimburg evident, und es stellt sich demnach heraus, dass. was A. Roeuier um Harz untere Kreide nannte, jünger ist als seine vermeintliche obere Kreide. Obwohl das System der Kreidemergel öst- lich von Heimburg verschwindet und ebenso das der oberen Quaderbildungen gegen West, so ersetzen sie doch ein- ander nicht, sondern legen sich in angegebener Weise auf einander." Von den von Beyrich als Kreidemergel resp. Sudmer- stein bezeichneten Ablagerungen scheidet Schlüter einen in der Gegend von Goslar und Oker anstehenden Theil als zum Emscher gehörig aus 2), einen anderen Theil lässt er einem jüngeren Gliede zufallen 3); „Aus der Kreide im Norden des Harzes gehört ein Theil der Hsenburger Mergel Ewald's der Zone der Beck- sia Soekelandi (obere Quadratenkreide) an. Ein sehr reich- haltiges Verzeichniss der organischen Reste der Kreide von Hsenburg selbst hat Gh. Fr. Jasche geliefert (Die Gebirgs- formationen der Grafschaft Wernigerode 1858, pag. 98). Abgesehen davon, dass einige der aufgeführten Arten einer erneuten Prüfung bedürfen, ist ersichtlich, dass nicht Alle der in Rede stehenden Zone, Viele tieferen senonen Schich- ten entstammen." Einige Bemerkungen über den Ilsenburgmergel finden sich bei Stichler^). 1) Unter dem Namen Ober -Quader fasst Beyrich die drei von Ewald als Salzberggestein, subliercynischer Senonquader und Heim- burggestein bezeichneten Stufen zusammen. 2) Schlüter, Cephalop. ob. d. Kr. 229, ^30, 1876; Vh. nth. V. Rbeinl. 363—366, 1876. Z. D. G. G. 484—487, 1876. 3) Schlüter, Cephalop. ob. d. Kr. 244, 1876. Vh. nth. V. ßheinl. 391, 1876. Z. D. G. G. 506, 1876. 4) Stiehler, Allgemeine Bemerkungen über das Kreidegebirge in der Grafschaft Wernigerode. Palaeontogr. 5, 54—56, 1857. 29 Eine genauere Beschreibung des Ilsenbuigm ergeis mit einer Durchscbnittszeichnung des mit dem Stoln im Kloster- holze bei Ilsenburg durchfahrenen Kreidegebirges und einem Verzeichnisse der von ihm aufgefundenen Verstei- nerungen gibt Jasche. ') An Pflanzenresten, von denen er eine Anzahl auf T. 4 abbildet, nennt Jasche pag. 96, 97: Confermtes fascicu- hiius Hgt. ; Targionü Stbg. ; Chondriiea iniriraiiis Stbg. ; cf. Halisirites Reichil Stbg.; Equisetites sp.; Geinitzia cretacea Endl.; Credneria intecjerrima Zkr. ; Phyllites sp. sp. Der Koniferenzweig, Fig. 8, gehört vielleicht der Sequoia Göp- pert'i an. Der Zapfen, Fig. 6, stimmt in der allgemeinen Gestalt mit dem des Ceratostrohus formosus überein- Im mineralogischen Institute der Universität Halle be- finden sich einige Pflanzenreste aus der Stiehler'schen Sammlung, welche zwar nicht mit Fundorts- Angabe ver- sehen sind, dem Gesteine nach aber wahrscheinlich dem Ilsenburgmergel entstammen : ? Algae. Delessertiteti cf. Thierenni Miqnel. Legden in Westfalen s Zone des Scaphitss hinodosus ; Petersberg bei Maestricht. Coniferae. Ceratostrobus sp. Seqtioia cf. pectinata Heer. Dicotylae. Jjrijandroides haldemiaiai Hosius et Marck. Haldem in Westfalen s Zone des Heleroceras poUjpJocum. Dryophijllum cf. cretaceum Debey. Aachener Sand s. Myrica cf. liophylla Hosius et Marck. Haldem s Zone des Heteroceras polyplocum. Phyllites sp. 1) Jasche. Die Gebirgsformatiunen in der Grafschaft Wernige- rode SG— 110, T. 3, 4: die Kreideformation, 1858. 30 Die Flora des subhercyniscben Senons ist aus an- scheinend verschiedennlterig-en Elementen zusammengesetzt. Soweit sieh nach den lieschreibungen und Abhildungcn das Material tiberschauen lässt, gehören die Farren und die Koniferen zum grossen Theile Arten an, welche schon in älteren Schichten mit den gleichen specifischen Merkmalen auftreten ; während die Dikotylen als Formen von geringerer Lebensdauer meist dem Senon, vielleicht nur einzelnen Ab- schnitten dieser Zeit eigenthümlich zu sein scheinen. Von den Farren beschreibt Heer GJeichenia Zippei aus den Kome- Schichten und G. acutiloha aus den Ataue- Schichten Grönlands. Pacopferk calopterh scheint schon im Cenoman von Moletein aufzutreten. Manche Koniferen -Arten der Kreideflora haben eine ausserordentlich grosse vertikale Verbreitung. Es ist jedoch fraglieh, ob diese palaeontologischen Arten den naturhisto- rischen Species entsprechen, welche wir bei den einer all- seitigen Untersuchung zugäuglichen Formen der jetzt leben- den Flora und Fauna unterscheiden. Die verschiedenen Arten innerhalb der einzelnen Sektionen der Gattung Pinus würde man schwerlich auseinander halten können, wenn dieselben nur in Zweig -Abdrücken zur Untersuchung vor- lägen, wie es bei den Kreide-Koniferen fast durchgängig der Fall ist. So ist es sehr wohl denkbar, dass manche der Koniferen-Arten der Kreide, welche sich durch grosse zeitliche und räumliche Verbreitung auszeichnen, nicht eine einzelne Species, sondern eine Gruppe habituell ähnlicher Species umfassen, deren Unterschiede in den Resten nicht erkennbar sind i). Eine derartige Kollektiv -Species würde für die Er- 1) In etwjis imderera Siime sagt Strombeck, Palaeontogv. 4, 178, 1855: „In der Palaeontologie, wo die Species vielleicht nur künstlich besteht (in ihr eröffnen sich der Beobachtung, im Gegensatze zu der Jetztzeit, längere Zeiträume und damit die Erzeugnisse verschie- dener, wohl nicht auf der gesammten Erdoberfläche durch scliarfe Formations-Grenzen unterbrochener Lebensbedingungen), jedoch zur Unterscheidung der Verschiedenheiten unter allen Umständen beibe- halten werden muss, sollte es, wenn die Abtrennung von bekannten Gestalten aus gleichalterigen Schichten nicht augentällig hervorsticht, nur in den Fällen gestattet sein, neue Species zu schaffen, dass hin- 31 forschung der historischen Entwickelinig- der Koniferen nicht ganz werthlos sein. Da man nämlich bei den Koniferen aus der Aehnlichkeit in der Blattform mit weit grösserer Sicherheit auf natürliche Verwandtschaft schliessen kann, als etwa hei den Dikotylen, unter denen oft einerseits sehr verschiedene Arten sehr ähnliche Blätter, anderseits sehr nahe verwandte Formen sehr verschiedene Blätter besitzen, so ist anzunehmen, dass eine solche Kollektiv -Species immerhin eine natürliche Gruppe, etwa eine Sektion, dar- stellen würde. Von den im subhercynischen Senon vertretenen Koni- feren-Arten scheint Sequoia Reichenbachi die langlebigste zu sein. Heer führt sie aus den Kome- Schichten Grönlands an. Die von Heer als Sphenolepidium sternhergianum be- schriebenen Reste aus dem Neokom des Valle de Lobos in Portugal scheinen mir mit der Sequoia Reichenhachi der Kome-Schichten übereinzustimmen. Falls also diese Be- stimmungen richtig sind, geht die Art durch sämmtliche Stufen des Kreidesystems hindurch. Es erscheint mir so- gar denkbar, dass sie die Kreideperiode überlebt habe, wenigstens finde ich zwischen den Abbildungen in Heer's fl. foss. arct. 1868: T. 43, F. 2b, 5a = ^^ Sequoia Reichenhachi^ aus den Kome- Schichten und T. 45, F. 19 a = ^^Sequoia Coutisiae'^ aus dem „Miocän" Grönlands, keinen erheblichen Unterschied. Sequoia peciinata scheint mir von der Sequoia smittiana Heer der Kome-Schichten nicht verschieden zu sein. Torreija clicksouicma und Cyparissidium gracile, auf welche ich zwei Reste von der Altenburg beziehen zu können glaube, gehören den Kome-Schichten an. Ceratosirohus sequoiaephyUus Velenovsky aus dem Ceno- man Böhmens scheint mir durchaus mit der senonen Gei- nitzia formosa Heer übereinzustimmen. Andere Arten, welche dem Cenoman und dem Senon gemeinsam zu sein scheinen, sind Araucarites Reichenhachi, Eurysacis squamosa, Cunning- hamites elegans. C. oorycedrus. reichendes Materiiil vorliegt, um die wesentlichen Merkmale von den unwesentlichen einisiermassen zu erkennen." 32 Sequoia Göppcrfi, S. concinna und Ceratostrohus strirfus sind bisher blos aus dem Senon bekannt. Daraus folgt jedoch bei unserer noch sehr lückenhaften Kenntniss der Kreidefiora keineswegs, dass diese Arten erst im Senon aufgetreten seien. Während die Farren und Koniferen des Senons an- scheinend zu einem erheblichen Theile Ueberreste von älte- ren Floren sind, scheinen die senonen Dikotylen meist eigeuthümlichen Arten anzugehören. Es werden zwar meh- rere im Senon vorkommende Dikotylen auch aus cenomanen Schichten angeführt; doch ist bisher in keinem Falle ein überzeugender Identitäts-Nachweis erbracht. Von der sub- hercynischen Senonflora kommen hiebei folgende Formen in Frage. Ein Blatt aus dem Senon der Altenburg ist dem ceno- manen Daphnophxjllum Iraasii Heer so ähnlich, dass man es durch morphologische Merkmale nicht specifisch davon trennen kann. Immerhin ist es möglich, dass die verschie- deualterigen Blätter zweien verschiedenen Pflanzen ange- hören, welche nur ähnliche Blätter besitzen. Mit Zenker's Salix fragiliformis aus dem Senon des Heidelberges werden von Ettingshausen und Heer Blätter aus dem Cenoman von Niederschöna und aus den Atane- Schichten Grönlands identificirt; doch zeigen diese Blätter deutliche Verschiedenheiten von Salix fragiliformiti. Grössere Uebereinstimmung mit derselben zeigen Blätter aus dem Cenoman Böhmens und aus der Dakota-Gruppe N. -Amerikas; indessen lassen sich diese Beste wegen des verschiedenen Erhaltungszustandes nicht vollständig vergleichen, so dass die Artidentität zweifelhaft bleibt. Deualquea insignis Hosius u. Marck wird von Heer aus den Atane-Schichten angeführt, aber auf Grund von Bruch- stücken, welche zu einer sicheren Bestimmung nicht genügen. Abgesehen von diesen und wenigen anderen Formen, welche möglicherweise dem Cenoman und Senon gemein- sam sind, besteht die senone Dikotylen -Flora nach den bisherigen Erfahrungen aus anderen Species als die cenomane. Die Turon-Flora ist noch zu wenig bekannt, als dass man das Verhältniss derselben zur Senon Flora beurtheilen könnte. Soviel dürfte aber jetzt schon feststehen, dass eine ähn- liche Langlebigkeit der Arten, wie den Koniferen, von denen viele durch die ganze obere Kreide, manche durch sämmtliche Stufen des Kreidesystems hindurchgehen, den Dikotylen nicht zukommt. Es liegt nahe, die lauge Arten -Dauer der Koniferen — wenn anders dieselbe wirklich statt hat und nicht blos der Schein einer solchen durch unser Unvermögen entsteht, ähnliche, aber verschiedene Formen nach den mangelhaften Resten zu unterscheiden — auf "die individuelle Langlebig- keit dieser Gewächse zurückzuführen. Dieser Erklärungs- grund dürfte auch bei den Farren Anwendung finden, da bei diesen durch den sich erneuernden Wurzelstock die Möglichkeit einer sehr langen individuellen Dauer gegeben ist. Bei den Koniferen ist überdies durch die geringe Eutwickelung der Blattorgane eine erhebliche • Variabilität ausgeschlossen. Die Flora des subhercynischen Senons zeigt einige Be- ziehungen zu der eocänen Flora. Ein Blatt aus dem Heim- burggesteinc scheint von Dryophyllum viftatum Saporta et Marion aus den heerser Schichten von Gelinden nicht spe- eitisch verschieden zu sein. Die Blättchen von Triphyllum (jeinitzxanum ähneln gewissen von Saporta und Marion als Dryophyllum Deualquei beschriebenen Blättern von Gelinden so sehr, dass, falls jene Blätter sich als foliola einer Pflanze mit dreizähligen Blättern herausstellen sollten, die Iden tität dieser Pflanze mit Triplnjllum geinitzianmn wahrschein- lich sein würde. VITA. Erwin Schulze natiis sum Quedlinburgi a. 1861. d. 1. m. Mart. patre Wilhelm Schulze, gymnasii Quedlin- burgeusis collega, matrc Maria de gente Borghardtiana, quorum uterqiie vivit. Fidei addictus sum evar.gelicae. Primis litterarum elementis imbutus gymnasimn patrium inde a vere a. 1871. per decem annos frequentavi. Matu- ritatis testimouio praeditiis a. 1881. vere in iiiiiversitate litteraria Lipsieiisi a Luthardt reetore inter cives acade- micos receptus sirni nomenque apud ordinem philosopliorum dedi. operam meam in scientia natiirali loeaturus. Lipsiae per quatuor semestria scholis interfui profesaorum Credner, Hankel, Klein, Knop, Kolbe, Leuckart, Mayer, Schenk, Zirki:l, Zoellner. Deinde in universitate Haleusi cum Viteljergensi consociata per quater sex menses usus sum institutioue professorum Erdmann, a Fritsch, Grenacher, Kraus, Oberbeck, Taschenberg, Volhard. Praecipue autem studio geologiae ineubui magistro K. a Fritsch. THESEN. Das Kliuia von Mitteldeutschland war zur Diluvialzeit niclit durchaus arktisch. Im Systeme der Thiere und Pflauzeu ist mehr Gewicht auf die Aehnlichkeiteu als auf die Unterschiede zu legen. Bei der Aufstellung- der systematischen Gruppen, als Gat- tungen, Familien u. s. w., ist das Bestrehen festzuhalten, dcnselhen einen möglichst grossen Umfang zu gehen. Die entgegengesetzte Tendenz widerspricht dem Zwecke des Systems. Ein sogenanntes Naturmass hat keinerlei Vorzüge vor den willkürlich hestimmten Massen. New Vo>k Boljinical Garden Libr.iry QE924 .S36 gen Schulze, Erwin/Uber die Flora der subher 3 5185 00043 3910 '.^ ' J^ . ' V^. ^^- ^^'V >% »• ,4^ W- --■*' ^ Ar 4^ • y^J^^'-. <*• , -' ' J V