ÜBER DIE IM ZOOLOGISCHEN MUSEUM DER UNIVERSITÄT BRESLAU BEFINDLICHEN WIRTELSCHLEICHEN (PSEUDOSAURA). KRÜPPELFÜSSLER (BRACHYPODA), UND EINIGE ANDERE, DENSELBEN VERWANDTE REPTILIEN AUS DEN ZÜNFTEN SCHLEICHEN uno DICKZÜNGLER. / VON 3. L!'C. GRAVENHORST. MIdTA. d. N, MIT 19 STEINDRUCKTAFELN. DER AKADEMIE ÜBERGEBEN DEN 27. FEBRUAR 1847. 3 a a. PET: ’ A . „ ri = Pi N ” RM RR a ala a er 1 N j y .r = a E k fe F ER ” Bern. -. STORIES ar A» a er . Fr - ’ x er ch iu © u u . a . a ; #, N Ai u en . N E R Er en = . R ww; u - ”. a “ pe” 2 % u ” “* ' ii % 5 B > ‚ = 7 . e d ” « ® + ’ 4 7 j Fi ’ . g > . ‘22 Pa 1.8 ui \ j NP ! ’ . > - r ” ep ' z v > “ w d . » E 5 ® s Fe - 5 a “ “ - e e 177 [ z ., y‘ . > ‘ ze A D 5 r >r D ” D:. bedeutende, aus Schneider’s Historia Amphibiorum bekannte Reptiliensammlung des hannöverschen Leibchirurgus Lampe kam im Jahre 1804 in meinen Besitz, und wurde zehn Jahre später dem zoologi- schen Museum der Universität Breslau einverleibt. Schneider hatte alle Individuen jener Sammlung bestimmt und mit eigenhändig geschriebenen Etiketten versehen, die mit den Namen, unter welchen er die Lampeschen Reptilien in der Historia Amphibiorum beschrieben oder erwähnt hatte, gleichlautend waren und deren Aechtheit später, als Schneider die Sammlung bei mir wiedersah, von ihm anerkannt wurde. Die Beschrei- bungen und Notizen, welche er von den Arten dieser Thiere, die er unter Händen hatte, in seinem Buche giebt, sind aber oft nur sehr kurz und unvollständig, besonders dann, wenn er sich auf Beschreibungen und Abbildungen, die von anderen Schriftstellern herrührten, mit Sicherheit beziehen zu können glaubte, was doch nicht immer sicher genug war. Es können also in unseren Zeiten, wo, durch die grosse Thätigkeit und die vielen neuen Entdeckungen im Gebiete der Naturgeschichte, die Anzahl der bekannten Arten sehr vermehrt worden ist, leicht Zweifel und Unge- wissheit in den Beziehungen auf Schneidersche Arten entstehen. Des- halb fasste ich den Entschluss, von den Originalindividuen dieser Schnei- derschen Arten ausführliche Beschreibungen und genaue Abbildungen zu liefern, zugleich aber auch die übrigen Individuen und Arten unsers Mu- seums mit bekannt zu machen, und so eigentlich ein Werk über sämmtli- che Reptilien desselben erscheinen zu lassen. Den Anfang machte ich mit den Lurchen und Schildkröten, welche im Jahre 1829 unter dem 294 J. L. C. Gravenhorst, doppelten Titel: Deliciae Musei zoologiei vratislaviensis, und Reptilia Musei zoologiei vratislaviensis, Fasc. I, bei L. Voss in Leipzig, in Folio an’s Licht traten. Die Fortsetzung des Werkes in dieser Form musste aber unterbleiben, da die Begünstigungen von Seiten des hohen Mini- steriums, unter denen jener erste Fascikel herausgegeben war, auf- hörten. In gegenwärtiger Abhandlung werden nun diejenigen Echsen unsers Museums beschrieben, an welchen der ganze Rumpf, auf dem Rücken und am Bauche, mit gleichen Schuppen bekleidet ist. Als man die Linneische Gattung Lacerta in mehrere Gattungen aufzulösen anfing, wurden jene Echsen fast alle in eine Gattung vereinigt, welche man Seincus nannte. Schneider trennte diese in zwei Gattungen, Seineus und Chamaesaura. Bald aber wurden sie nach und nach in immer mehrere Gattungen ver- theilt. Zuletzt haben Dumeril und Bibron eine grosse Anzahl von Gattungen aus ihnen gebildet und diese in den beiden Familien der Chal- cidiens und der Seincoidiens aufgestellt, indem sie noch einige andere Gattungen, die in meiner vergleichenden Zoologie, in den beiden Zünften der Schleichen und der Dickzüngler, neben andern Gattungen stehen, ihnen zugesellten. In meinem eben genannten Buche sind sie in die Zünfte der Wirtelschleichen, Krüppelfüssler und Seinkechsen gebracht; aber ich habe hier auch noch ein paar andere Gattungen aus den Zünften der Schleichen (Pseudopus) und der Diekzüngler (Gerrhosaurus) mit aufgeführt. In den Bestimmungen und Benennungen der Gattungen und Arten habe ich mich ganz nach Dumeril und Bibron gerichtet; in der Reihen- folge derselben aber bin ich von letztern abgewichen. — Wenn ich, in der Beschreibung g, die Länge des Thieres angebe, so verstehe ich dar- unter die Länge von dem Lippenschilde bis zum After; die Länge des Schwanzes wird stets besonders angegeben. Die verhältnissmässige Länge der Zehen untereinander gebe ich so durch Zahlen an, dass ich die erste (innerste Zehe oder Daumen) mit 1 bezeichne, die zweite mit 2, Reptilien. 295 u.s. w. 3, 4,5, und nun diese Zahlen in der Ordnung hintereinander stelle, wie die Zehen allmälig in der Länge zunehmen; z.B. 1, 2, 5, 3, 4 bedeutet, dass die erste Zehe die kürzeste, die zweite etwas länger, die fünfte wieder etwas länger, die dritte noch länger, die vierte die längste ist. Sind ein paar Zehen von gleicher Länge, so werden die sie bezeich- nenden Zahlen übereinander gesetzt, z.B. 1,5, 2, 7, d.h. die erste die kürzeste, die fünfte etwas länger, die zweite noch etwas länger, die dritte und vierte von gleicher Länge, aber länger als die übrigen. — Da die genaue Beschreibung und Vergleichung der Kopfschilder eine sehr weitschweifige und ermüdende, Zeit und Raum kostende Arbeit sein und doch, bei den kaum klar darstellbaren Formen dieser Theile, nicht die gehörige Deutlichkeit geben würde, so habe ich sie gar nicht mit in den Text aufgenommen, sondern verweise, in dieser Beziehung, auf die sehr getreuen und vollständigen Abbildungen der Köpfe auf den beigegebenen Steindrucktafeln. — Die Benennungen der verschiedenen Schilder habe ich aus Merrem’s Buche entlehnt. — Die Schuppen des Körpers dieser Thiere sind in Längs- und Quer-Reihen gestellt, deren Zahl bei den Individuen einer Art, und selbst bei den Arten einer Gattung, sich ziem- lich gleich zu bleiben pflegt, weshalb ich sie auch jedesmal angegeben habe. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass ich die Längsreihen nur um die Mitte des Rumpfes, die Querreihen nur in dem Raume zwischen Vor- derbeinen und Hinterbeinen gezählt habe. Am Halse und am Schwanze ist die Zahl der Längsreihen geringer, und am Schwanze nimmt sie gegen das Ende desselben zu allmälig immer mehr ab, so dass zuletzt nur zwei Rei- hen, eine obere und eine untere, übrig bleiben. Diejenigen der hieher gehörigen Werke, deren Benutzung mir zu Gebote stand und die bei den Arten eitirt werden, sind, nach alphabetischer Ordnung der Namen der Verfasser, folgende: Audouin: In Description de ’Egypte. Histoire naturelle, Tome I. Rep- tiles. Suppl. p.177. Paris 1830. Fol. 296 J. L. C. Gravenhorst, Bechstein: Herrn de la Cepede’s Naturgeschichte der Amphibien u. s. w., aus dem Französischen übersetzt von J. M. Bechstein. 2. Bd. Weimar 1800. 8. Bloch: Dr. Bloch’s Beschreibung der Schleicheidechse, Lacerta ser- pens; in: Beschäftigungen der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde. 2. Bd. Berlin 1776. 8. Brandt: Medizinische Zoologie u.s. w., von J. F. Brandt und J. T. C. Ratzeburg. 1. Bd. Berlin 1829. 4. Burmeister: Handbuch der Naturgeschichte, von H. Burmeister. Berlin 1836. 8. Catesby: The natural history of Carolina ete., by M. Catesby. London 1731. Fol. Getti: Fr. Cetti, Naturgeschichte von Sardinien. Neue Ausgabe. Leip- zig 1799. 8. Cocteau: Etudes sur les scincoides, par J. T. Cocteau. Paris 1836. 4. Cuvier ed. I: Le regne animal etc., par M. le Chev. Cuvier. Tome I. Paris 1817. 8. Cuvier ed. II: Le regne animal etc., par M. le baron Cuvier. Tome Il. Paris 1829. 8. Daudin: Histoire naturelle generale et particuliere des reptiles etc., par F. M. Daudin. Tome IV. Paris an X. 8. Dumeril: Erpetologie generale, ou histoire naturelle complete des rep- tiles, par A. M. C. Dumeril et G. Bibron. Tome V. Paris 1839. 8. Eichwald: Zoologia speeialis, quam. expositis animalibus, tum vivis tum fossilibus, potissimum Rossiae in universum, el Poloniae in specie, edidit Dr. E. Eichwald. Pars posterior (III). Vilnae 1831. 8. Fitzinger: Neue Classification der Reptilien u. s.w., von L. J. Fitzin- ger. Wien 1826. 4. Reptilien. 297 Gmelin: Caroli a Linne Systema naturae, editio XIII, cura J. F. Gme- lin. Tomus I. Pars II. Lipsiae 1788. 8. Gravenhorst: Vergleichende Uebersicht des Linneischen und einiger neuen zoologischen Systeme, von J. L. C. Gravenhorst. Göttin- gen 1807. 8. Gronovius: Zoophylacii Gronoviani fascieulus I, exhibens animalia .... quae in museo suo adservat ... L. T. Gronovius. Lugduni Batavorum 1763. Fol. Imperati: Ferrandi Imperati Neapolitani Historiae naturalis libri XXIIX etc. ex italica in linguam conversa latinam. Coloniae 1695. 4. Kuhl: Beiträge zur Zoologie und vergleichenden Anatomie, von H. Kuhl. Frankfurt a.M. 1820. 4. Lacepede: Histoire naturelle des quadrupedes ovipares et des serpens, par M. le comte de la Cepede. Tome II. Paris 1788. 8. Lacepede Ann. Mus.: Annales du Museum national d’histoire natu- relle. Tome II. Paris 1803. 4. Laurenti: J. N. Laurenti specimen medicum, exhibens synopsin repti- lium etc. Viennae 1768. 8. Leuckart: Breves animalium quorundam etc. descriptiones etc., auctore J. S. Leuckart. Heidelbergae 1828. 8. Lichtenstein: Verzeichniss der Doubletten des zoologischen Museums der königl. Universität zu Berlin u.s.w. Berlin 1823. 4. Linne Syst. ed. X: Caroli Linnaei etc. Systema naturae etc. Tom. 1. Editio decima reformata. Holmiae 1758. 8. Linne Syst. ed. XII: Caroli Linnaei etc. Systema naturae etc. Tomus I. Editio duodeeima reformata. Holmiae 1766. 8. Linne Amoen.: Caroli Linnaei etc. Amoenitates academicae etc. Tomus I. Holmiae et Lipsiae 1749. 8. Menetries: Catalogue raisonne des objets de zoologie etc., par E. M&- netries. St. Petersbourg 1832. 4. Vol. XXI. P.1. 38 298 J. L. C. Gravenhorst, Merrem: Versuch eines Systems der Amphibien (Tentamen systematis amphibiorum) von B. Merrem. Marburg 1820. 8. Merrem Beiträge: Beiträge zur Naturgeschichte (Geschichte der Amphi- bien, drittes Heft) von B. Merrem. Essen 1821. 4. Museum: Das zoologische Museum der Universität Breslau (von Gra- venhorst). Breslau 1832. 8. Oken Lehrbuch: Oken’s Lehrbuch der Naturgeschichte; dritter Theil, Zoologie; zweite Abtheilung, Fleischthiere. Leipzig 1816. 8. Oken allgem. Naturg.: Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände, von Prof. Oken. Sechster Band, oder: Thierreich, dritter Band. Stutt- gart 1836. 8. Oppel: Die Ordnungen, Familien und Gattungen der Reptilien u. s. w., von M. Oppel. München 1811. 4. Pallas: Lacerta apoda descripta, auctore P. S. Pallas, in Novi com- mentarii Academiae scientiarum imperialis petropolitanae. Tom. XIX. p.435. Petropoli 1775. 4. Raddi: In Memorie della societa italiana delle scienze residente in Mo- dena. Tom. XVII. Modena 1820. 4. — Isis, encyclopädische Zeitschrift von Oken. 1827. Leipzig 1827. 4. Rajus: Synopsis methodica animalium quadrupedum et serpentini gene- ris ete., auctore J. Rajo. Londini 1693. 8. Schinz Cuvier: Das Thierreich, eingetheilt u. s. w. von dem Herrn Ritter v. Cuvier; aus dem Französischen frei übersetzt und mit vie- len Zusätzen versehen von H. R. Schinz. 2. Band. Stuttgart und Tübingen 1822. 8. Schinz Rept.: Naturgeschichte und Abbildungen der Reptilien u. s. w., von H.R. Schinz. Leipzig 1833. Fol. Schneider: Historiae amphibiorum ete., fasciculus secundus etc., auctor J. G. Schneider. Jenae 1801. 8. Seba: Locupletissimi rerum naturalium thesauri accurala descriptio etc., opus collegit ete. A. Seba. Tom. I et Il. Amstelaedami 1735. Fol. Reptilien. 299 Sonnini: Histoire naturelle des reptiles, par C. S. Sonnini et P. A. La- treille. Tome I et IV. Paris an X. Duodec. de Spix: Animalia nova, sive species novae Lacertarum, quas in itinere per Brasiliam ete., collegit et deseripsit Dr. J. B. de Spix. Mona- chii 1825. 4. Thunberg: In Nova acta suecica, VII, p. 119 (habe ich nicht im Ori- ginal vergleichen können). Voigt: Das Thierreich, geordnet nach seiner Organisation u. s. w., vom Baron v. Cuvier u.s.w., übersetzt und erweitert von F. S. Voigt. Zweiter Band. Leipzig 1834. 8. Wagler: Natürliches System der Amphibien u.s. w., von J. Wagler. München, Stuttgart und Tübingen 1830. 8. Prinz zu Wied: Beiträge zur Naturgeschichte von Brasilien, von Maximilian Prinzen zu Wied. Erster Band. Weimar 1825. 8. Wiesmann: Handbuch der Zoologie, von A. F. A. Wiegmann und J. F. Ruthe. Berlin 1832. 8. In der Synonymie, hinter der Beschreibung der Arten, habe ich aber die Schriftsteller nicht in alphabetischer, sondern in chronologischer Fol- gereihe ihrer Werke aufgeführt, um, auf diese Weise, zugleich die nach einander vorgenommenen Veränderungen in der Benennung und Tren- nung der Gattungen und Arten dieser Thiere in ihrer Zeitfolge vor Augen zu stellen. H. Die drei ersten Arten unterscheiden sich von den übrigen da- durch, dass die Körperhaut in Ringe getheilt ist, welche durch feine eingefurchte Längslinien in rechtwinklige Vierecke abgetheilt und am hintern Rande etwas aufgeworfen sind. Jene Vierecke können wol kaum Schuppen genannt werden. 300 J. L. C. Gravenhorst, 1. Gerrhosaurus sepiformis. lste Tafel. Der Körper blindschleichenförmig, mit einer Längsfalte an den Seiten des Rumpfes. Fünf Zehen an allen Füssen. Länge 2 Zoll und 5 Linien; Schwanz 4 Zoll und 3 Linien; Ober- arm 2 Linien; Unterarm, bis zur Basis der Mittelfinger, 2/, Linien; läng- ster Finger 1Y, Linie; Schenkel #7, Linien; Schienbein, bis zur Basis der Mittelzehe, 3Y, Linien; längste Zehe 3% Linien. Nach der verhältniss- mässig zunehmenden Länge stehen die Finger so: 1, 5, 2, 4, die Zehen so: 1,5, 2, 3,4. — Kopf, s. Abbild. Nasenlöcher klein, rund, nach oben gerichtet. Augenlider vollkommen, das untere dünnhäulig, in kleine Felder (auch wol Schuppen genannt) abgetheilt, am Rande mit einer Reihe kleiner körniger Schuppen besetzt. Ohröffnung fast drei- eckig. Zähne klein, etwas hreiter als lang, schräg zugespitzt. Zunge platt, am Ende zugerundet und etwas eingeschnitten. — Von den Schup- pen sind diejenigen, welche die Unterseite des Kopfes und Halses, und die, welche den Nacken unmittelbar vor dem Hinterhaupte bekleiden, fast sechsseilig, etwas breiter als lang, ziegelartig gelagert. Die des übrigen Rumpfes und des Schwanzes sind viereckig, und zwar die Rückenschup- pen fast quadratisch, die Bauchschuppen mehr in die Breite gezogen, alle aber in Längs- und Quer-Reihen so gestellt, dass das Ganze ein gilter- artiges Ansehen darbietet. Der Bauch wird von den Seiten des Rumpfes durch eine tiefe Hautfalte abgegränzt, welche von dem Mundwinkel entspringt und, in gerader Richtung, an den Seiten des Halses und Rum- pfes. bis zu den Schenkeln sich hinzieht, so dass die Basis des Oberarms und des Schenkels zum Theil in ihr selbst liegt. Sie ist aufwärts gerich- tet, dicht an den Körper gepresst, und hat an ihrer Aussenseite eine Reihe Schuppen. Die Zahl der Längsschuppenreihen auf dem Rücken und an den Seiten, ungerechnet die beiden, welche innerhalb der Falte ver- Reptilien. 301 borgen sind, beträgt 11; der Bauch hat deren 8, wobei aber zu bemer- ken, dass die Bauchschuppen durch eine sehr feine, aber nicht erhabene Längslinie scheinbar in deren zwei getheilt sind, was aber in der Abbil- dung nicht ausgedrückt ist. Querreihen werden unterwärts, von der Vorderbrust an, wo die sechsseitigen Schuppen in die vierseitigen über- gehen, bis zum After 36 gezählt; oberwärts vom Hinterhaupt an (die sechsseiligen Schuppen eingerechnet), bis mitten zwischen die Schenkel, wo die Mittellängsreihe des Rückens erlischt, 53. Jene Mittelreihe er- lischt auch im Nacken. Die Schuppen des Hinterbauchs sind sechsseitig und entsprechen den Kehlschuppen. Diese sechsseitigen Schuppen des Hinterbauchs, der Kehle und des Nackens, wie auch die Schilder des Afters und des Kinnes, haben sehr feine weissliche Linien, welche mit einander netzförmig verbunden sind, und scheinen dadurch aus vielen klei- nen Schuppen zusammengesetzt zu sein, was aber in der Abbildung nicht ausgedruckt ist. Der After ist unter drei Schildern (grossen Schuppen) verborgen, deren mittelster dreiseitig, die beiden andern aber fast rauten- förmig sind. Neben diesen Schildern und dem After ist jederseits, in der Schwanzwurzel selbst, ein rundliches Grübchen (porus?) sichtbar. — Der Schwanz ist vollständig, allmälig dünner werdend, am Ende spitz zugehend, mit wirtelförmig geordneten Schuppen bekleidet. Oberwärts sind diese Schuppen denen des Rückens ähnlich, an der Schwanzwurzel fast quadratisch, nach der Spitze des Schwanzes zu allmälig länger und etwas schmäler, zuletzt mehr als dreimal länger als breit: unterwärts anfangs breiter als lang, mit einem schwachen Längskiel, wie die Hinter- bauchsschuppen, weiterhin allmälig in die quadratische Form übergehend, wobei der Kiel eben so allmälig verschwindet. Der Schuppenwirtel sind 79; der erste derselben, hinter dem After, besteht aus 15 Schuppen; an den nächstfolgenden vermehrt sich die Zahl derselben in dem Maasse, wie die Schuppen schmaler werden, so dass der eilfte Wirtel aus 25 Schuppen zusammengesetzt ist; von da an aber nimmt die Schuppenzahl der Wirtel allmälig ab. — Die Beine sind zusammengedrückt, besonders die 302 J. L. C. Gravenhorst, Schenkel. Die vordern sind dicht an die Seite des Körpers angelegt; die hintern an die Seite des Schwanzes (in der Abbildung sind sie in einer andern Lage dargestellt). Aeusserlich sind sie mit grossen, fast sechs- seiligen, ziegelartig gelagerten Schuppen bekleidet, welche auf den Vor- derbeinen in zwei, auf den Hinterbeinen in drei Reihen liegen, alle aber mit vielen, sehr feinen weisslichen Linien gezeichnet sind, die sich gros- sentheils gitterförmig verbinden. An der innern Seite der Beine, die an den Körper gepresst ist, sind die Schuppen viel kleiner, die der Schenkel sehr klein, aber auch fast sechsseitig. Die Schenkel selbst, welche dermaassen zusammengedrückt sind, dass ihr unterer Rand in eine scharfe Schneide ausgeht, haben, diesem Rande entlang, eine Reihe von zehn fast warzenförmigen kleinen Schuppen, deren jede ein Grübchen (porus) hat; am linken Schenkel aber sind diese Grübchen undeutlicher. Die Sohlen sind mit kleinen körnigen Schuppen bekleidet. Die Zehen sind sehr zart, mit einer kleinen, zusammengedrückten, gebogenen, spitzen Kralle bewaffnet. — Farbe: Sämmtliche Schuppen sind grauschwarz, theils in’s Schwarzbraune übergehend, einige (wie schon beschrieben ist) mit einer oder mehreren zarten weisslichen Linien, alle aber mit derglei- chen Rändern, so dass das ganze Thier mit einem zarten weisslichen Git- terwerke überzogen zu sein scheint. Dies Individuum ist aus der Lampeschen Sammlung von Schneider selbst bestimmt. Synonymie. Lacerta Linne Amoen. I. p. 293. n. 20. Lacerta Seps Linne ed. XII. p. 363. n. 17. Lacerta Seps Gmelin p. 1072. (Gmelin bezieht Seps variegatus und Seps marmoratus Laurenti p. 59. n. 100 und 101 auf diese Art, aber mit Unrecht, denn jene Echsen sind Warneidechsen, wie aus Seba I. tab. 97. fig. 5, welche von Laurenti auf Seps marmoratus bezogen wird, ersichtlich ist.) Seincus sepiformis Schneider p. 191. Reptilien. 303 Scincus sepiformis Gravenhorst p. 418. n. 5299 (wo aber die Worte „die grossen Poren der Schenkel sind nicht vorhanden‘ gestrichen wer- den müssen). Seps (Scincus sepiformis) Oken Lehrbuch p. 290. Scincus sepiformis Merrem p. 70. n.1 (ist allerdings die Schneidersche Echse gleiches Namens; allein Merrem hat die Schneidersche Beschrei- bung nicht getreu wiedergegeben, indem er schreibt, dass die Schwanz- schuppen gekielt seien, die des Körpers aber glatt; denn Schneider sagt, dass die Schuppen des Schwanzes und des obern Theils des Körpers flach gekielt seien, was freilich mit unserm Individuum auch nicht ganz übereinstimmt). Tachydromus seps Merrem p. 69. Saurophis (Läcerta seps L.) Fitzinger p.50. (Obgleich Fitzinger diese Gattung in die Familie der Ophisauroidea stellt, die er durch eine lingua furcata charakterisirt, so zweifle ich doch nicht, dass sie hie- her gehört, da Lacerta seps L. auf sie bezogen wird.) Chaleides (Lacerta seps L.) Cuvier ed. II. p. 66. Gerrhosaurus (Lacerta seps L.) Wagler p. 158. Chalcides seps Voigt p. 91. Scincus sepiformis Museum p. 25. Chaleides (Lacerta seps L.) Oken allg. Naturgesch. p. 591. Gerrhosaurus sepiformis Dumeril p. 384. (Der Körper soll 13 gelbbraune Längsstreifen und 11 schwärzliche Längslinien haben; die Kopfschil- der und die Rücken- und Seitenschuppen aber mit Längsstrichen ge- zeichnet sein.) Lacepede hat p. 165, unter seinem Seps, die hieher gehörige Lacerta seps L. mit unserer Lygosoma brachypoda n. 22 und noch einigen anderen Echsen vermischt. Eben so irrig ist es, wenn Bechstein p. 177 die Vermu- thung ausspricht, ob Lacerta seps L. auf Chalcides Lacep. zu beziehen sein möchte, welche letztere drei Zehen hat und auch sonst hinlänglich verschie- den ist. Seincus sepiformis Sonnini II. p. 79 gehört nicht hieher, sondern ist Seps scineus Laurenti p. 58, welcher als dem Scincus stellio (Seba II. tab. 10. fig. 4 304 J. L. €. Gravenhorst, et 5) sehr ähnlich, folglich von diesem Gerrhosaurus ganz verschieden, beschrie- ben wird. 2. Saurophis Lacepedüi. 2te Tafel. Der Körper blindschleichenförmig, mit einer Längsfalte an den Seiten des Rumpfes. Füsse sehr klein, mit vier Zehen, deren erste und vierte sehr kurz sind. Hinsichtlich des Kopfes und dessen Bekleidung, der Lage der Ohr- öffnung, der Schuppen, der Totalform der Beine, der Seitenfalte, hat diese Art viel Uebereinstimmendes mit der vorhergehenden, aber der Körper ist schmächtiger, der Schwanz länger, die Beine viel kleiner, die Zehen abweichend. Länge 2 Zoll. Schwanz 6 Zoll und 10 Linien. Vorderbeine kaum 3 Linien; Hinterbeine 4 Linien. Zehen: 4, 2, 3, und zwar sind 1 und 4 sehr kurz und eingliedrig, 3, die längste, ist doch an den Hinter- füssen nur 1 Linie lang. — Kopf, s. Abbildung. Die häutigen Augen- lider sind wie mit winzig kleinen Schuppen bedeckt, am Rande kleinkör- nig beschuppt. Nasenlöcher und Ohröffnungen rund; letztere fast unter der Seitenfalte des Halses versteckt. — Schuppen der Kehle und Unterseite des Halses fast sechsseitig, etwas breiter als lang, ziegelarlig in sieben Längsreihen gelagert, von denen jederseits die äusserste, die sich vom Mundwinkel bis zur Basis des Vorderbeines erstreckt, aus 13 Schuppen besteht und eine aufgerichtete, an den Hals gedrückte Falte bildet. Die Schuppen des Rumpfes sind in Längs- und Quer-Reihen gestellt. Die des Rückens, bis zum Hinterhaupte, sind fast quadratisch, gegen ihre Basis zu allmälig etwas schmaler, gekielt, ausserdem mit meh- rern sehr feinen, kaum erkennbaren, eingeschnittenen Längslinien verse- hen, in zwölf Längsreihen vertheilt, so dass, durch die Kiele, zwölf erha- Reptilien. 305 bene Längslinien der ganzen Länge des Rumpfes nach gebildet werden. Die Schuppen des Bauches sind breiter als jene, glatt, ohne Kiel, fast sechsseitig, etwas breiter als lang, in sechs Längsreihen gestellt, deren äusserste, jederseits zwischen Vorder- und Hinterbeinen, aus 46 Schup- pen besteht und, als Fortsetzung der Seitenfalte des Halses, eine aufge- richtete und an die Seite des Rumpfs gepresste Falte bildet, die die äus- serste Reihe der Rückenschuppen bedeckt. — Die Beine sind zusam- mengedrückt, mit Schuppen bekleidet; die Schenkel unterwärts mit fünf warzenförmigen Schuppen, welche jede eine runde Grube (porus) haben; die Zehen sind mit einer kleinen zusammengedrückten, gebogenen spitzen Kralle bewaffnet. — Der After ist unter einer, aus drei dreieckigen Schildern zusammengesetzten Klappe verborgen: aus ihm hängt ein zartes fadenförmiges, in der Mitte etwas dickeres, 7, Linien langes Glied hervor, welches jedoch zu klein ist, um für eine männliche Ruthe gelten zu kön- nen (in der Abbildung ist es nicht dargestellt). — Der Schwanz ist ganz vollständig, allmälig dünner werdend, mit fast viereckigen gekielten Schuppen bekleidet, welche in Längs- und Querreihen (Quirle, Ringe) gelagert sind, nach der Schwanzspitze zu aber allmälig schmaler werden und in der Zahl sich vermindern. Die obern sind denen des Rückens gleich, auch gekielt; die untern schmaler als jene und weniger regel- mässig, aber ebenfalls gekiell. Die Zahl der Schwanzringe beträgt 1695; der erste besteht aus 10 Schuppen. Das äusserste Ende des Schwanzes ist eine kleine kegelförmige Spitze. — Farbe ist unterwärts schmutzig- weisslich; oberwärts blaugrau, wo die alte Oberhaut noch anhängt schwarzbraun. Kopf und Hals oben mit einigen zerstreuten schwarzen Puncten; die Randschilder der obern Kinnlade (mit Ausnahme der beiden vordersten), wie auch die Schuppen der Seitenfalte des Halses, mit einem schwarzen Fleck. Diese Echse erhielt ich im Jahre 1827 durch den Naturalienhändler Bescke. Vol. XXI. P. 1. 39 306 3. L’& Gravenhorst, Synonymie. Chaleides tetradactylus Daudin p. 362. Lezard telradactyle Lacepede Ann. Mus. II. p. 365. tab. 39. fig. 2. Seps (Lacerta tetradactyla Lacep.) Cuvier ed. I. p. 55. Tetradactylus chaleidicus Merrem p. 79. Seps tetradaclylus Schinz Cuvier p. 90. Saurophis (Chaleides tetradactylus Lacep.) Fitzinger p. 20. Chaleides (Lacerta tetradactyla) Cuvier ed. Il. p. 66. Saurophis (Lacerta tetradactyla) Wagler p. 158. Chaleides tetradactylus Voigt p. 91. Saurophis tetradactylus Schinz Rept. p. 107. 1.42. fig. 1 (die Abbildung ist von Lacepede entlehnt). Saurophis Lacepedi Dumeril p. 389. (Die Verfasser ziehen auch Sauro- phis Seps Fitzinger p. 50 hieher, welcher aber zu der vorhergehen- den Art gehört: Als nämlich Fitzinger die Gattung Saurophis (p. 20) gründete, nahm er dabei auf die Zahl der Zehen keine Rücksicht und stellte den fünfzehigen Gerrhosaurus sepiformis (Lacerta seps L.) mit dem vierzehigen Saurophis Lacepedü (Chaleides tetradactylus Lacep.) in jener Gattung zusammen, da beide Arten im Uebrigen sehr viel Uebereinstimmendes haben. Hatte doch Cuvier, in der ersten Aus- gabe des Regne animal II. p.55, noch die Meinung ausgesprochen, dass beide wol zu einer Art gehören möchten, was vielleicht auch Fitzinger annahm.) 3. Chalcides cophias. Ste Tafel. Der Körper blindschleichenförmig. Beine sehr klein, stielför- mig, ohne Zehen. Länge 2 Zoll 4 Linien. Schwanz 3 Zoll. Vorderbeine 1 Linie, Hinterbeine ein klein wenig länger. — Kopf klein, siehe Abbildung. Reptilien. 307 Augenlider häutig, mit gekörntem Rande. Ohröffnung versteckt. — Mit den Schuppen oder viereckigen Feldern, in welche die Körperringe getheilt sind, verhält es sich so: Der Hals hat an der linken Seite 8, an der rechten, 7 soleher Ringe, indem an der linken Seite der vierte Ring sich in deren zwei spaltet; jeder Ring ist in ohngefähr 24 Felder getheilt, von denen die im Nacken liegenden fast quadratisch, die übrigen etwas schmaler sind. An den Rückenringen werden die eingeschnittenen Längslinien allmälig zahlreicher, folglich die Felder selbst immer schma- ler, so dass diese die Gestalt von Schindeln haben, welche drei- bis vier- mal länger als breit sind; am Bauche sind jedoch die Felder etwas breiter als die Rückenfelder desselben Ringes. Die Zahl der Bauchringe, von der Brust bis zum After, beträgt 36, denen 39 Rückenringe entsprechen, weil die drei vordersten Bauchringe zwischen den Vorderbeinen mit ein- ander verwachsen sind. Jeder Rumpfring hat ohngefähr 30 Felder. — Der After liegt unter einer grossen Klappe, die aus drei Schildern zusam- mengeselzt ist, von denen das mittelste eine feine Längslinie hat. — Der Schwanz wird allmälig etwas weniges dünner, ist am Ende stumpf zu- gespitzt und besteht oben aus 82, unter nur aus 78 Ringen, indem die vier ersten unten durch die drei grossen Afterschilder ersetzt werden. Die Felder sind denen des Rumpfs gleich, werden aber allmälig unbe- stimmter. — Die Beine sind sehr zart und sehr kurz, etwas zusammen- gedrückt, mit kleinen Schuppen bekleidet. Zehen fehlen gänzlich, son- dern statt ihrer hat der rechte Vorderfuss am Ende zwei etwas vorstehende Schuppen (der linke ist am Ende verstümmelt), die Hinterfüsse aber endi- gen mit einer platten, nach dem Ende zu verschmälerten Schuppe. — Farbe: Schmutzig-knochengelb, oben mit 5 röthlichen Längsstreifen, die vom Nacken anfangen und bis zum Schwanzende fortlaufen. Zwischen je zwei Streifen liegen zwei Schuppenlängsreihen. Dasselbe Individuum, welches Schneider aus der Lampeschen Samm- lung als Chamaesaura cophias beschrieben hat. 308 J. L. C. Gravenhorst, Synonymie. Le chaleide Lacepede Il. p. 174. tab. IX. fig. 2 (mit 3 Zehen). Chaleides flavescens Sonnini II. p. S5 (nach Lacepede; doch wird es wol ein Schreibfehler sein, dass hier der Schwanz als aus 48 Ringen bestehend angegeben ist, da Lacepede dieses vom Rumpfe sagt). Chalcides tridactylus Daudin IV. p. 367. tab. 58. fig. 3 (auch nach Lace- pede; doch fügt Daudin hinzu, dass die Ohröffnung kaum zu erkennen und daher von Lacepede übersehen worden sei). Chaleides monodactylus Daudin IV. p. 370 (der After soll unter vier Schil- dern liegen, von denen die Seitenschilder die grössern seien). Die Wurmeidechse Bechstein II. p. 190. tab. 15. fig. 2 (mit drei Zehen). Chamaesaura cophias Schneider I. p. 209 (ist unser Individuum). Chaleides Gravenhorst p. 418. n. 5297 (unser Individuum, wobei aber Chaleides pentadactyla Latreille zu streichen ist, als welche vielmehr zu Lygosoma brachypoda n. 22 gehört). Seps tridactylus Oken Lehrbuch p. 289. Seps monodactylus Oken Lehrb. p.289 (wo aber auch Lacerta anguina und Chalcides pinnata |d.i. Chamaesaura anguina n. 4] mit dieser Art vermischt wird). Chaleides Cuvier ed.I. p. 57 (hier betrachtet Cuvier die mit 5, die mit 3 und die mit 1 Zehe noch als drei verschiedene Arten). Chaleides cophias Merrem p. 75 (mit drei Zehen). Colobus Daudinii Merrem p. 76 (mit einer Zehe). Chaleis Daudinii Schinz Cuvier I. p. 91 (mit einer Zehe). Chaleis tridactylus Schinz Cuvier II. p. 91. Chaleides Cuvier ed. II. p. 66. nota 4. (Nach Cuvier hat diese Echse vorn 5, hinten 3 Zehen, die aber zu so kleinen und kaum sichtbaren Höckern zusammengeschrumpft sind, dass die Füsse bald als drei- zehig, bald als einzehig angesehen werden.) Chaleis y. pedibus tridactylis Wagler p. 197 (Chaleides monodactylus und tridactylus Daudin. —- Unter den Kennzeichen der Gattung Chaleis bei Wagler p. 196 kommt auch ein suleus truneci lateralis vor, wel- cher freilich an den beiden andern Arten dieser Gattung bei Wagler, aber nicht an diesem Chaleides cophias vorhanden ist. Doch erhellt Reptilien. 309 aus den Citaten bei Wagler ganz klar, dass seine Art dieser Chal- cides cophias sein muss. In einer Anmerkung macht Wagler auf die Veränderlichkeit der Zahl der Zehen dieser Echse aufmerksam, indem er sagt: „Cuvier will an den Vorderfüssen dieser Wühle 5, an den „Hinterfüssen nur 3 Zehen beobachtet haben. Meine zwei, sehr rein „erhaltenen Exemplare haben an Vorderfüssen und Hinterfüssen nur „drei Zehen. So viel ist indess gewiss, dass die Zehen mit blossen „Augen oft kaum sichtbar und sehr abgestossen sind.“ Ich bemerke dabei, dass ich auch an den drei Exemplaren des Sphenops capistra- tus unsers Museums eine ähnliche Veränderlichkeit der Zehen wahr- nehme). Colobus Daudinii Museum p. 29. Chaleides cophias Dumeril p. 459. (Nach der Beschreibung endigen sich die Vorderfüsse mit drei kleinen plattgedrückten Höckern, die Hinter- füsse aber sind ganz ohne die geringste Spur von Zehen). Nach dem allen, was die im Vorhergehenden eitirten Schriftsteller, besonders Cuvier, Wagler, Dumeril von den Zehen dieser Echse gesagt haben, kann ich nicht umhin, die theils als fünfzehig, theils als dreizehig und theils als einzehig beschriebenen Individuen ebenfalls in eine und dieselbe Art zu verbinden. HH. Die vierte Art unterscheidet sich von den übrigen durch lan- zettiförmige Schuppen, welche gekielt und so gelagert sind, dass sie Längsreihen und Querreihen bilden; letztere sind jedoch nicht überall ganz regelmässig. 4. Chamaesaura anguina. 4ie Tafel. (XXX.) Schlangenförmig. Vier sehr kurze einzehige Beine. Länge 4 Zoll 8 Linien. Von dem sehr verstümmelten Schwanze sind nur 4 Zoll übrig. Vorderbeine 1/,, Hinterbeine 2/, Linien lang. — 310 J. L. C. Gravenhorst, Kopf, s. Abbildung. Die Schilder der Unterseite desselben, wie auch die Seitenschilder zwischen Oberkinnlade und Auge, und die Randschilder der Kinnladen sind ganz glatt; die der Oberseite aber, besonders die hin- tern, haben zwei bis drei Längskiele. Augenlider häulig, mit gekörn- tem Rande. Von den beiden Ohröffnungen ist die linke offen, rund, die rechte geschlossen. Zähne in jeder Kinnlade 18, sehr klein, stumpf- kegelförmig, getrennt, mit bräunlicher Spitze. Zunge fleischig, platt,‘ vorn zugerundet, mit einer schwachen Kerbe. — Schuppen des Kör- pers und der Beine lanzettförmig, mit einem Längskiel. Die auf der Oberseite des Rumpfes und Schwanzes grösser, besonders breiter, als die an der Unterseite des Körpers; die der Beine am kleinsten; auch neben der letzten Querreihe der grössern Bauchschuppen, die den After bedeckt, befinden sich einige sehr kleine Schuppen. Sie decken sich ziegelartig und bilden Längsreihen, zugleich aber auch Querreihen, welche letztere jedoch nicht ganz regelmässig sind, nur an der Unterseite des. Rumpfes und Schwanzes etwas deutlicher sich darstellen. Wenn wir die Längslinie zwischen den Vorderbeinen und Hinterbeinen als Gränze der Rückenseite und Bauchseite annehmen, so zählen wir 14 Längsreihen von Schuppen auf der Rückenseite und eben so viele auf der Bauchseite. Querreihen sind zwischen Hals und After 36. — Farbe: unten schmutzigweiss ; oben schwarzbraun, mit drei schmutzigweissen Längsstreifen, die im Nacken anfangen und sich auf dem Schwanze fortsetzen. Der Mittel- streifen wird dadurch gebildet, dass die innere Hälfte sämmtlicher Schup- pen der beiden mittelsten Längsreihen weisslich ist. Die Schuppen der beiden nächsten Längsreihen jederseits sind ganz schwarzbraun; dann folgen wieder zwei Längsreihen weisslicher Schuppen; neben diesen wie- der blassbräunliche, die in die weisse Farbe des Bauchs übergehen. Das einzige Individuum unsers Museums fand ich, nebst Ueberresten einiger anderer Echsen und Schlangen, im Kropfe eines Stelzengeiers (@Gypogeranus), der uns vom Vorgebirge der guten Hoffnung, in Brannt- wein gelegt, überschiekt worden war. Reptilien. sli Synonymie. Vermis serpentiformis Seba Il. tab. 68. fig. 7, 8 (ausgebleicht). Lacerta anguina Linne ed. XII. p.371. (Nach der Beschreibung soll das Thier in die Quer geöffnete Ohren haben. Ein Schreibfehler ist es, wenn Linne sagt: squamis linea longitudinali exaratis, statt: cari- »natis, und wenn er das Thier sechsbeinig nennt. Das Citat Scincus Gronov. Zoophyl. n. 44 muss wegfallen, da dieser Scincus ohne Vor- derbeine ist und vielmehr zu Ophiodes striatus gehört.) Chaleides pinnata Laurenti p. 64 (mach Seba mit dem Zusatz: auribus nullis). Lacerta anguina Gmelin p. 1079 (mit denselben Unrichtigkeiten, die bereits unter Zacerta anguina Linn. ed. XII angegeben sind). Le seps Lacepede p. 167 unten. (Der Verfasser hat mehrere ganz ver- schiedene Gattungen unter seinem Seps vermischt. Vergl. le seps Lacep. unter Seps chalcides n. 23.) Aaleidechse Bechstein p. 186. tab. 16. fie. 2. Seps monodactylas Daudin IV. p. 342. tab. 58. fig. 1. (Zeichnung ist von unserer abweichend). Chaleides anguina Sonnini II. p. 88. (Ganz nach Linne, auch mit den dazu bereits gerügten Unrichtigkeiten.) Chamaesaura anguinea Schneider p. 210. Lezard monodactyle Lacepede Ann. Mus. p. 396. tab. 59. fig.1. (Die Abbildung weicht im ganzen Habitus, wie auch durch die sehr be- stimmten und regelmässigen Ringe, welche die Schuppen um den gan- zen Körper bilden, durch die Rauhheit der Schuppen und durch die Farbe so sehr von meinem Individuum ab, dass ich dieses kaum in jener wieder erkennen würde.) Chaleides monodactylus Oppel p. 48. Chalcides monodactylus Cuvier ed.1I. p. 57. Monodactylus anguineus Merrem p. 76. Chamaesaura anguina Fitzinger p. 50. Seps (Lacerta anguina L.) Cuvier ed. II. p. 64. Chamaesaura (Lacerta anguina L.) Wagler p. 157. Seps anguineus Voigt p. 89. 312 J. L. C. Gravenhorst, Chamaesaura anguina Schinz Rept. p. 106. tab. 42. fig. 3. (Beschreibung und Abbildung sind von Lacepede in Annales, du Muscum entlehnt. Vergl. meine Anmerkung zu jenem Citat.) Monodactylus (Lacerta anguina) Oken allg. Naturgesch. VI. p. 592. Chamaesaura anguina Burmeister p. 724. Chamaesaura anguina Dumeril V. p. 441. (Die Hinterbeine sollen zwei kleine Poren haben, die ich aber an unserm Individuum nicht finden kann. Die Verfasser citiren auch noch den Seincus Gronov. n. 44, obgleich derselbe ohne Vorderbeine ist. Vergl. meine Anmerkung zu dem Citat von Lacerta anguina L. ed. XI.) Die meisten Schriftsteller geben dieser Echse offene Ohren; einige aber (unter den von mir angeführten nur Laurenti) geschlossene. Nach Dumeril und Bibron ist die Ohröffnung ausserordentlich klein und zum Theil von Schuppen bedeckt. HER. Die folgenden Arten haben ziegelartig über einander gelagerte Schuppen, deren Gestalt meist zusammengesetzt ist aus der zugerundeten und sechseckigen, d.h. sie sind zugerundet, haben aber dabei so viele kleine vorspringende Ecken, dass sie zugleich auch sechseckig erscheinen; nicht selten geht diese Form auch fast in das rau- tenförmige über; auch kommen rein zugerundete, rein sechsseilige und rein rautenförmige Schuppen vor. Wir können die Gattungen, in welche diese Arten gehören, folgenderweise in eine Uebersicht bringen: I. Eidechsenförmige, mit vier vollkommenen Beinen. 1. Krallen etwas platt, an der Spitze etwas abgestumpft. — Seincus. 2. Krallen zusammengedrückt, spitz, gekrümmt. A. Vollständige Augenlider. a. Schuppen gekielt. — Euprepes. b. Schuppen glatt. ce. Nasenlöcher im Rüsselschilde. — Gongylus. 3. Nasenlöcher in den Nasenlöcherschildern. Reptilien. 313 * Gaumenzähne. — Plestiodon. ** Ohne Gaumenzähne. — Eumeces. B. Unvollständige Augenlider. a. Vorderfüsse vierfingerig. — G@ymnophthalmus. . b. Vorderfüsse fünffingerig. — Ablepharus. IT. Blindschleichenförmige, vierbeinige. 1. Mit vollkommenen Beinen. — Sphenops. 2. Mit unvollkommenen Beinen. — Lygosoma. Ill. Schlangenförmige, mit vier unvollkommenen Beinen. — Seps. IV. Schlangenförmige, ohne Vorderbeine, mit sehr unvollkommenen Hinterbeinen. . Rumpf mit glatten Seiten (ohne Längsfalte). A. Hinterfüsse mit zwei Zehen. — Scelotes. u B. Hinterfüsse einzehig. — Ophiodes. 2. Rumpf mit einer Seitenfalte. — Pseudopus. Nun kommen wir zu der Betrachtung der einzelnen Arten: 9. Scincus officinalis. Ste Tafel. (XXXI.) Körper eidechsenartig, jedoch im Ganzen plumper. Die Gränz- linie des Bauchs und der Seiten, zwischen den vordern und hintern Bei- nen, bildet eine Kante. Der Bauch selbst ist platt. — Länge 3 Zoll und 6 Linien. Schwanz 2 Zoll und 4 Linien. Oberarm 5 Linien; Unterarm, bis zur längsten Zehe, 5 Linien; längste Zehe 3% Linien. Schenkel 5 Linien; Schienbein, bis zur längsten Zehe, 6 Linien; längste Zehe 4 Linien. Nach der zunehmenden verhältnissmässigen Länge stehen die Vorderzehen so: 1,3, %, die Hinterzehen so: 1, 2,5, 4; doch ist der Län- genunterschied nur gering. — Der Kopf ist spitzzugehend, gegen die Vol. XXIII. P.1. 40 314 J. L. C. Gravenhorst, Spitze zu vierseilig-pyramidal, s. Abbildung. Zunge platt, vorn aus- gerandet. Zähne klein pfriemförmig. Nasenlöcher klein, rund, in einem kleinen Nasenlöcherschilde, zwischen zwei noch kleinern Schild- chen, neben dem Rüsselschilde gelegen. Ohrlöcher hinter dem Mund- winkel, unter drei bis vier kleinen dreieckigen Schuppen verborgen. Von den Augenlidern hat das obere am Rande ohngefähr zwölf winzig kleine körnerförmige Schuppen; das untere ist durch drei sehr feine Quer- linien der Länge nach in vier Felder getheilt, unterhalb welchen mehrere sehr kleine Schuppen ohne Ordnung zerstreuet sind. Hals, Rumpf und oberer Theil des Schwanzes sind mit zugerundelen, etwas in die Breite gezogenen, glatten Schuppen bekleidet, welche ziegelartig gelagert und am Rumpfe in 24 Längsreihen gestellt sind, von denen 6 auf den Rücken, 6 auf den Bauch und ebenso viele auf jede Seite kommen. Der After ist von zwei grossen Schildern bedeckt. Der Schwanz ist rübenförmig, mit Schuppen bekleidet, die denen des Rückens gleichen, unterwärts aber. etwas breiter sind; besonders sind die der mittelsten untern Längsreihe mehr als doppelt so breit als lang. Die Beine sind stark, etwas platt- gedrückt, mit Schuppen, die denen des Rückens gleichen, aber kleiner sind. Zehen niedergedrückt, oben und unten mit einer Längsreihe in die Breite gezogener Schuppen, deren Endwinkel seitwärts in eine Zu- spitzung auslaufen, wodurch die Seitenränder der Zehen sägeförmig ge- zähnelt erscheinen. Krallen kurz, stumpf, weder gebogen noch zusam- mengedrückt, sondern etwas plattgedrückt. — Farbe schmutzig knochen- gelb, mit neun dunklern, unregelmässigen, aber fast erloschenen Quer- binden über den Rücken. Die untern Schuppen des Rumpfes und des Schwanzes mit schmutzig weissen Rändern; die obern haben einen blass- fuchsrothen Rand mit zwei weissen Puncten; ausserdem zeigen sich auf allen diesen Schuppen, wenn man sie unter einem Vergrösserungsglase betrachtet, vier bis fünf weissliche verblichene Längsstreifen. Ein Individuum, welches Lefebure aus Egypten mitgebracht hatte, erhielt ich von Cocteau. Reptilien. 153 Synonymie. Diese Echse war in frühern Zeiten wegen ihrer medicinischen Kräfte berühmt. Sie wurde vielfältig und auf mancherlei Weise präparirt, inner- lich als vorzüglich stärkend angewendet und deshalb in grosser Menge von Nord-Afrika, besonders von Egypten, nach Europa ausgeführt und hier verbraucht. Daher war sie den alten Aerzten und Naturforschern sehr gut bekannt, und ihre Beschreibung und Abbildung findet sich in einer sehr grossen Menge älterer und neuerer Werke. Meist wird sie, in den ältern, unter der einfachen Benennung Scincus aufgeführt, zuweilen noch mit dem Zusatz major, oder aegyptiacus, oder marinus. Selten kommt der Name Stincus vor. Linne vereinigte sie mit den übrigen Echsen in eine Gattung, Lacerta, in welcher sie nun als Lacerta scincus aufgestellt wurde. Später zerfällte man diese Linneische Gattung in mehrere und sonderte die Scinkechsen, als besondere Gattung, unter dem Namen Seineus ab, bis zuletzt auch diese wieder mehrfach zertheilt und der Gattungsname Seincus nur für diese einzige Art, den Sc. offieinalis, beibehalten wurde. Wenn ich eine vollständige Synonymie dieser Art liefern und alle diejenigen Werke aufführen wollte, in denen sie beschrieben und abgebil- det ist, so würde ich eine sehr lange Liste mittheilen müssen. Ich ver- weise in dieser Hinsicht auf die von andern Schriftstellern, besonders von Dumeril und Bibron, S.564 bis 566, angeführten Citate. Die von den ältern Schriftstellern gegebenen Beschreibungen und Abbildungen sind meist sehr kurz und roh, ohne Berücksichtigung der eigentlichen charak- teristischen Merkmale, so dass man in denselben zum Theil gar nicht den Scineus erkennen würde, wenn man sich nicht auf den vorgesetzten Namen verlassen wollte. Selbst in manchen neuern Abbildungen ist die ausgezeichnete Gestalt des Kopfes, der Zehen und der Krallen nicht er- kennbar. Sehr gut ist die Darstellung des Kopfes und der Vorderfüsse bei Dumeril, tab. 57. fig.3. und die Abbildung des Thieres bei Brandt, tab. 19. fig.2. Bei der letztern habe ich jedoch etwas zu erinnern: Nach Ye ” 316 J. L. ©. Gravenhorst, der Beschreibung sollen nämlich im Nacken acht sehr lange aber schmale Schuppen in zwei parallelen Reihen liegen, und die beiden grossen Schil- der über dem After sollen einen Ueberzug von zahlreichen Schüppchen haben; allein letztere sind sehr kleine, nur durch Vergrösserung wahr- nehmbare Felder, die aber wol nicht Schuppen sind (vergl. etwas Aehn- liches unter Gerrhosaurus sepiformis n.1), und was die Nackenschuppen anbetrifft, so erscheinen diese in meinem Individuum von den übrigen nicht verschieden, sondern nur die, welche unmittelbar hinter den Hinter- hauptsschildern liegen, sind etwas breiter, etwa doppelt so breit als lang. EUPREPES. Die acht folgenden Arten, welche zu dieser Gattung gehören, theile ich in zwei Reihen. nämlich 1) solche, deren Schwanz überall mit glei- chen Schuppen bekleidet ist, so dass etwa nur die Mittelreihe an der Un- terseite desselben aus etwas grösseren Schuppen besteht; 2) solche, an denen die obere und die untere Mittellängsreihe des Schwanzes aus grös- sern Schuppen (Schienen oder Schildern) besteht, welche allmälig die Seitenschuppen ganz verdrängen, so dass zuletzt die Seitenränder der obern und der untern Schienen sich berühren. — Es wundert mich übri- sens sehr, dass Dumeril und Bibron weder bei diesen Arten, noch überhaupt bei irgend einer Art dieser Gattung, die so auffallende Beschil- dung des Schwanzes erwähnen. Sollten sie dieselbe für zufällig, oder für die Folge einer Missbildung oder Reproduction gehalten haben, so hätten sie ihrer doch gedenken müssen. Ich glaube aber nicht, dass jene Schilder etwas Zufälliges oder Krankhaftes sind, da der Schwanz nirgends eine Missbildung, weder in seiner Gestalt, noch in seiner Länge zeigt, nirgends aufgetrieben oder eingeschnürt oder verkümmert ist, was doch sonst mit dergleichen Reproductionen verbunden zu sein pflegt. Reptilien. 317 A. Der Schwanz mit gleichen Schuppen bekleidet. 6. Euprepes Merremü. 6te Tafel. (XXXI.) Schuppen mit drei schwachen Kielen. Ohren ganz offen. Ober- 'wärts mit dunklen Querbinden, welche durch drei Längslinien und einige Puncte von hellerer- Farbe unterbrochen werden. 1) Länge 2 Zoll 2 Linien. Schwanz 3 Zoll 10 Linien. Beine wie bei E. Olivieri n.8. Kopfschilder genau wie bei E. Sebae n. 10. Augenlider, Nasenlöcher, Zähne, Zunge genau wie bei E. Olivieri; die Zunge jedoch an der Spitze etwas tiefer eingeschnitten. Ohröffnungen kleiner als bei E..Olivieri, halbmondförmig, ohne vorliegende Schuppen. — Schuppen des Körpers ziegelartig gelagert. Die der Oberseite des Halses und des Rückens fast halbscheibenförmig oder fast sechsseitig, mit drei deutlichen parallelen Kielen; die der Kehle, der Brust und des Bau- ches fast halbscheibenförmig, glatt, ohne Kiele, und nur am hintern Theile des Bauchs zum Theil mit drei sehr feinen Strichen. Um den Rumpf liegen die Schuppen in 34 Längsreihen und 36 Querreihen. Die den After deckenden Schuppen sind denen des Bauches ganz gleich. — Der Schwanz ist vollständig. Seine obern Schuppen sind denen des Rückens gleich; die untern denen des Bauches, ganz glatt; die in der untern Mittelreihe, ohngefähr 90 an der Zahl, sind jedoch etwas grösser als die übrigen. — Die Schuppen der Beine stimmen mit denen von Euprepes Olivieri n.8 überein. — Farbe: Unterwärts schmutzig - bräun- lich-weiss; oben etwas dunkler. Hals und Rücken mit dunkelbraunen Flecken, welche in vier Längsreihen gestellt sind, von denen jede der beiden Rückenreihen aus 14 Flecken besteht und sich bis zu den Schen- keln erstreckt. Die einzelnen Flecken sind aus drei nebeneinander ste- henden und sich berührenden kleinern Flecken zusammengesetzt. Die 318 J. L. C. Gravenhorst, Seitenreihen entsprechen, hinsichtlich der Zahl, Zusammensetzung und Gestalt der Flecken, ganz den Rückenreihen; auf jeder derselben zieht sich eine Längslinie von der Grundfarbe des Körpers hin. Diese Reihen setzen sich auch auf dem Schwanze fort, so jedoch, dass die Flecken allmälig unscheinbarer werden und vor der Mitte des Schwanzes ganz erlöschen. Zwischen den Rückenflecken bemerkt man hin und wieder einzelne Schuppen mit weisser Spitze. 2) Ein anderes Individuum weicht von dem ersten in folgenden Stücken ab: Die Schuppen des Halses, Rückens und Schwanzes sind eiwas schwächer gekielt; die Bauchschuppen hie und da mit schwachen Spuren von Kielen. Die Schuppen in der Mittelreihe unterhalb des Schwanzes, ohngefähr 75 an der Zahl, kaum etwas breiter als die übrigen. Die Kiele der Schuppen an der Oberseite der Beine kaum zu erkennen. Die Zehen ein klein wenig kürzer als an Nr. 1. Farbe: Unten schmutzig-knochengelb. Oberwärts blassgrünlichgrau, mit densel- ben Zeichnungen wie an Nr. 1, jedoch mit dem Unterschiede, dass die Rückenflecken gegen den Kopf zu allmälig kleiner werden und nicht aus mehrern zusammengesetzt sind; dass die Rückenreihen bis zum Schenkel aus 17 Flecken bestehen und auf dem Schwanze sich weiterhin erstrek- ken; und endlich, dass mehrere der dunkelbraunen Rückenschuppen zur Hälfte weiss und so vertheilt sind, dass durch sie vier Längsreihen weis- ser Puncte gebildet werden. 3) Zwei Individuen: Grösser und dicker als die beiden vorhergehen- den, und mit kürzern Zehen, die jedoch kaum etwas kürzer als an Nr. 2 sind, im Uebrigen aber mit letztern übereinstimmend. Länge des einen 3 Zoll, des andern 3 Zoll und 3 Linien. Schwanz 5 Zoll. Schup- pen wie Nr. 1, jedoch mit schwächern Kielen. Bauchschuppen hin und wieder mit Spuren von Kielen. Die Schuppen in 34 Längsreihen und 38 Querreihen um den Rumpf vertheilt. Die der Mittelreihe unterhalb des Schwanzes, 94 bis 96 an der Zahl, kaum etwas grösser als die übri- Reptilien. 319 gen. Farbe: Unterwärts weisslich, an dem grössern Individuum mit sehr zarten grauen Sprenkeln und schwarzen Puncten. Oberwärts rost- braun -pechfarbig, oder olivenfarbig, mit schwarzen Querbinden, welche von drei weisslichen Längsstreifen unterbrochen werden. Der mittelste Streifen fängt hinter dem Hinterhaupte an und nimmt, von den Schuppen der beiden Mittelreihen des Rückens, die sich berührenden Hälften ein. Der Seitenstreifen fängt hinter den Augenbraunen an, zieht an den Seiten des Hinterhauptes und im Nacken und auf dem Rücken hin und nimmt eine Reihe von Schuppen ein. Der Raum zwischen den Rückenstreifen und Seitenstreifen wird durch zwei Reihen von Schuppen ausgefüllt. Die schwarzen Querbinden, deren, bis zwischen die Schenkel, 17 gezählt werden, lösen sich, nach vorn zu, allmälig in kleinere schwarze Flecken auf; an dem kleinern Individuum verschwinden sie allmälig ganz; seit- wärts am Rumpfe ziehen sie sich bis gegen den Bauch hinab, erlöschen aber nach und nach. Sowohl diese schwarzen Binden, als auch die weiss- _ lichen Längsstreifen, setzen sich auf den Schwanz fort, wo sie jedoch eben- falls allmälig verlöschen. Auf dem Rücken und an den Seiten des Rumpfes sind sie mit mehr oder weniger deutlich halbweiss- und halbschwarz - ge- färbten Schuppen untermengt. Wo die alte Oberhaut abgegangen ist, erscheint die Grundfarbe aschgrau. Die Sohlen der Vorderfüsse sind an dem grössern Individuum dunkelbraun, an dem kleinern hellfuchsroth. — Wenn man nun diese Beschreibung der Farben und Zeichnungen mit der von Nr. 2 vergleicht, so wird man beide übereinstimmend finden, nur mit dem Unterschiede, dass diese Individuen von Nr. 3 mehr weisse Schup- pen auf dem Rücken haben, und dass diese Schuppen in bestimmte unun- terbrochene Längsstreifen zusammengestellt sind; auch zeigen sich die Farben von Nr. 3 frischer und weniger gebleicht. 4) Ein Individuum, welches ich für ein ganz abgebleichtes Exem- plar von Nr. 2 halte, mit dem es sonst übereinstimmt, nur dass die hintern Zehen ein klein wenig zierlicher und länger sind. — Länge 2 Zoll 7 Linien. Schwanz 4 Zoll 3 Linien. Schuppen des Nackens und 320 J. L. C. Gravenhorst, Rückens dreikielig; die Kiele, wie bei Nr. 2, gegen die Mitte des Schwan- zes verschwindend; alle übrigen Schuppen ganz glatt. Um den Rumpf liegen sie in 34 Längsreihen und 38 Querreihen. Die in der untern Mittelreihe des Schwanzes, ohngefähr 88 an der Zahl, etwas grösser als die übrigen. — Farbe: knochengelb, mit einem schwachen bleichröthli- chen Schimmer, ohne Zeichnungen. Wo die alte Oberhaut noch anhängt, da ist sie bräunlichockerfarben. Nr. 1 und 2 sind aus der Lampeschen Sammlung, wo sie von Schneider’s eigner Hand als Seinei carinati var. bezeichnet waren. Nr. 3, zwei Stück, sind von dem Naturalienhändler Bescke erstanden. Nr. 4 war in der Lampeschen Sammlung als Sc. auratus aufgestellt, aber wol nicht von Schneider bestimmt, da dieser, unter seinem Sc. auratus p. 182, zwar eines Individuums aus jener Sammlung gedenkt, welches aber, we- gen seiner Zeichnung, nicht diese Nr. 4 sein kann, sondern zu Euprepes auratus Nr. 7 gehört. Synonymie. Seincus carinatus Schneider p. 184. Zeile 9 bis 16, duo reliqua etc. (Vergl. die Anmerkung zu Euprepes carinatus n. 12.) Seincus carinatus Daudin IV. p. 306. Zeile 3 bis 15. (Vollständiger Aus- zug aus Schneider’s Beschreibung, daher auch dieselbe Vermengung verschiedener Arten, wie dort [vergl. die Anmerkung zu Se. carina- tus Schn. unter Euprepes carinatus n. 12], ausserdem aber noch mit einem bedeutenden Uebersetzungsfehler, denn Schneider’s Worte: „per dorsum caudam et pedes zonae sinuatae fuscae ductae conspi- „‚eiuntur, lineis tribus albis interruptae,‘“ werden von Daudin folgen- dermaassen wiedergegeben: „ils ont sur le dos la queue et les pieds „des bandes ou zones longitudinales sinueuses de couleur brune, „s6epardes par trois lignes blanches.“ Gegen das Ende der Be- schreibung stellt Daudin die Vermuthung auf, ob vielleicht der Sein- cus tristatus mit dem carinatus vereinigt werden könne; allein der tristatus ist durch ganz glatte Schuppen, breiteren Kopf, dünnere Beine, wie auch durch die zwei grossen halbscheibenförmigen Deckschuppen Reptilien. 321 des Afters u.s. w. ausgezeichnet genug. — Vergl. unter Euprepes auratus n.7 und Plestiodon quinquelineatum n. 16.) Sceincus auratus Gravenhorst p. 420. n. 5311 ist Nr. 1; n. 5310 ist Nr. 2; n. 5306 vielleicht Nr. 4. Scineus carinatus Merrem p. 70. n. 3. — Beiträge p. 110. tab. 9. Mabuja carinata Fitzinger p.52? (Kann auch auf Euprepes carinatus n. 12 bezogen werden.) Seincus trivittatus Cuvier ed. II. p. 61. Seincus Schneideri Museum p. 25. Euprepes Merremi Dumeril p. 671. Was den Seincus auratus betrifft, welcher, wie ich kurz vorher an- geführt habe, im Lampeschen Museum auf die Nr. 4 dieser Art bezogen wird, und welchen ich selbst in meiner Uebersicht n. 5310 und 5311 auf diese bezogen hatte, so ist derselbe’ ohnstreitig sehr oft mit dieser und andern verwandten Arten verwechselt worden und man hat sehr verschie- dene Synonyme auf denselben angewandt. Man vergleiche hiezu, was ich unter der folgenden Art anführen werde. %1. Euprepes auratus. 6te Tafel. (XXXU.) Schuppen mit drei schwachen Kielen. Ohren ganz offen. Schmutzig hellbraun, mit dunkelbraunen Rückenpuncten und einem solchen Seitenstreifen. 1) Länge 2 Zoll und 8 Linien; Schwanz 3 Zoll und 9 Linien. Beine: Oberarm 3 Linien, Unterarm 4 Linien bis zur Wurzel des läng- sten Fingers, welcher 2 Linien misst. Schenkel 4 Linien, Schienbein 5 Linien bis zur Wurzel der längsten Zehe, welche 4 Linien lang ist. Nach zunehmender Länge folgen die Zehen so auf einander: an den Vor- derfüssen 1. 5, 7, an den Hinterfüssen 1, 2, 5, 3,4. — Schilder des Kopfes genau wie bei Euprepes Sebae, tab. VI, nur mit dem Unterschiede, Vol. XXIII. P. I. 41 322 J. L. ©. Gravenhorst, dass die Augenbrauenschilder nicht gegittert sind (was übrigens vergäng- lich ist). — Augenlider ganz wie bei den Nebenarten (vergl. Euprepes Olivieri n.8). — Ohröffnungen fast kreisrund, weiter als bei der vor- hergehenden Art. — Schuppen des Nackens und Rückens mit drei sehr schwachen Kielen, die besonders an den erstern kaum noch erkenn- bar sind, weshalb denn auch diese, da die Kiele nicht an den Rändern vorragen, weniger winklich erscheinen und mehr zugerundet sind. Die Schuppen sind am Rumpfe in 34 Längsreihen und 36 Querreihen geord- net. Der Querspalt, in welchem der After ausmündet, ist mit vier kaum etwas grössern Schuppen bedeckt. — Der Schwanz endigt mit einer Spitze. Die Schuppen in der untern Mittelreihe desselben, 65 an der Zahl, sind kaum etwas breiter als die übrigen. — Die Sohlen der Füsse sind körnig; die Zehen oben und unten mit einer Reihe von Querschup- pen. — Farbe: Schmutzig knochengelb, oberwärts mehr mit ockerbraun gemischt. Die Ränder der Beinschuppen dunkelbraun und dunkelbraun- gefleckt. Kopf und Nacken ungefleck. Auf dem Rücken vier Reihen unregelmässiger, kleiner, paarweise einander genäherter, dunkelbrauner Flecke, welche, in ihrem Verlauf und in ihrer Verbindung, den Flecken- reihen und Querbinden auf dem Rücken der vorhergehenden Art ent- sprechen. Zwischen den beiden Mittelreihen sind noch einige Flecken befindlich, die eine fünfte, aber weniger deutliche Reihe bilden. Die Augenlider und Augenbrauen sind dunkelbraun, und diese Farbe verläuft von da, an den Seiten des Halses und Rumpfes, als ein breiter Streifen, der durch keine blassere Schuppen unterbrochen wird, aber beiderseits, seiner ganzen Länge nach, lichter gesäumt ist, und dem aus Flecken oder Querbinden zusammengesetzten Seitenstreifen der vorhergehenden Art entspricht. Der Rückenraum zwischen diesen beiden Seitenstrei- fen hat acht Längsreihen von Schuppen; der Streifen selbst nimmt eine ganze und zwei halbe Längsreihen ein. Unter diesem Streifen zieht sich, von dem Mundwinkel an, bis zu dem Schenkel, eine Reihe dunkelbrauner unregelmässiger Flecken hin, von denen die in der Mitte des Rumpfes die Reptilien. 323 grössten sind. Diese Reihe entspricht offenbar den untern Seitenflecken der vorhergehenden Art, welche von den Seitenstreifen durch einen blas- seren Streifen getrennt werden; auch die blässern weisslichen Schuppen zwischen jener untern Fleckenreihe und dem dunkelbraunen Seitenstrei- fen, und zwischen diesem und der nächsten Rückenreihe, fehlen nicht. Rückenflecke und Seitenstreifen setzen sich auf den Schwanz fort, ver- löschen aber gegen das Ende desselben. Die Sohlen der Füsse sind dunkelbraun. 2) Zwei Individuen, welche sich nur im Folgenden von Nr. I un- terscheiden: Die beiden hintern Stirnschilder stossen nicht in der Mitte zusammen, sondern sind von einander getrennt, so wie bei Euprepes Gravenhorstüä n.11. tab. VI. Die Kiele der Schuppen sind kaum etwas deutlicher. Am Schwanz besteht die untere Mittelreihe aus 66 Schup- pen, von denen die 16 ersten wenig breiter sind, die folgenden aber allmälig breiter werden und Halbringe bilden. Farbe und Zeichnun- gen sind ganz wie an Nr. 1; doch ist das eine Individuum unten mehr blaulichweiss, das andere oberwärts dunkler. Die beiden Individuen unter Nr. 2 erhielt ich vom Prof. Thiene- mann. Sie sollen aus Surinam herstammen. — Das Individuum unter Nr. 1 war in Lampe’s Sammlung, von Schneider’s eigener Hand, als Lacerta aurata Linn. bezeichnet. Ob es aber von Eupr. Merremii der Art nach verschieden sei, möchte ich fasi bezweifeln. Es kommt beson- ders mit Nr. 3 derselben in allen Stücken überein, und unterscheidet sich nur durch schwächere Schuppenkiele und durch die Zeichnungen, welche letztere jedoch, wie wir gesehen haben, auf dieselbe Grundform mit denen jener Art sich zurückführen lassen. Ob der unter Nr. 2 erwähnte Un- terschied in den hintern Stirnschildern allein schon die Trennung von Nr. 1 und 2 in zwei Arten rechtfertigen könnte, möchte ich nicht mit ja beantworten. 324 J. L. ©. Gravenhorst, Synonymie. Die Beschreibungen derjenigen Echsen, welche von den verschie- denen Schriftstellern unter dem Namen ZLacerta aurata oder Sceincus au- ratus aufgeführt werden, und die dazu gezogenen Synonyme, bieten so viele Abweichungen unter sich dar, dass es rein unmöglich ist, dieses Labyrinth zu ordnen, zumal da die frühern Abbildungen dieser Thiere so mittelmässig oder schlecht und die Beschreibungen so kurz sind, dass man dieselben meist mit gleichem Rechte auf mehrere, oft sehr verschiedene Thiere beziehen kann. Es liesse sich hier nur dann Aufklärung erwar- ten, wenn man dieselben Individuen, welche die Schriftsteller bei ihren Beschreibungen vor Augen hatten, vergleichen könnte. Ich bin in dem Falle, eines derjenigen Indiduen, welche Schneider unter seinem Seincus auratus beschrieben hat, vor mir zu haben, nämlich das aus der Lampe- schen Sammlung, S. 182, Zeile 22, an welchem noch, von Schneider’s eigner Hand geschrieben, der Name Lacerta aurata L. befindlich war. Aber die übrigen, von Schneider unter derselben Art beschriebenen Indi- viduen gehören nicht hieher, wie ich weiter unten anführen werde. — Ich komme nun zu den Synonymen: Lacerta aurata Linne ed. X. p. 209. n. 37; ed. XII. p. 368. n. 35. (Unter andern wird hier auch eitirt Linn Amoen. I. p. 294. n. 21, wo je- doch die Worte: palmae a plantis remotissimae minimae und squamae laevissimae, Zweifel erregen, ob unsere Art darunter gemeint sein möchte. — Ferner wird citirt Gronovius n. 48, welcher jedoch ebenso gut auf Nr. 4 der vorhergehenden Art bezogen werden könnte. — Dann auch Seba I. tab. S9. fig. 3, welche, wegen des längern gerin- gelten Schwanzes, und wegen der längeren Hinterzehen, von Eupre- pes auratus verschieden ist und besser auf Eupr. Gravenhorstü pas- sen dürfte, mit dem sie in der Zeichnung besser übereinstimmt. Aber wegen der verhältnissmässig bedeutendern Länge des Schwanzes und der Beine scheint jene Seba’sche Echse ein Thier aus der Familie der eigentlichen Eidechsen darzustellen.) Reptilien. 325 Le dore Lacepede II. p. 106, mit Abbildung. (Dazu wird citirt: Lacerta aurata L. und Seba II. tab. 10. fig. 4 et 5, welche, abgerechnet den längern Schwanz, besser auf die vorhergehende Art passen. Lace- pede glaubt, dass auch Seba II. tab. 12. fig. 6 auf seinen dore bezo- gen werden könne, aber offenbar muss diese Sebasche Echse auf Eumeces punctatus, vielleicht auch auf Sphenops capistratus (s. n. 20) bezogen werden. Es scheint, dass Lacepede sich durch Linne’s Be- schreibung der Lac. aurata: „palmae et plantae remotissimae, squa- mae laevissimae‘“ (s. die Bemerkung zum vorhergehenden Citat) hat . bestimmen lassen, jene Seba’sche Echse mit der Lac. aurata zu ver- binden. — Uebrigens erklärt sich Daudin, p. 96 und 294, über den dore von Lacepede dahin, dass unter diesem zwei ganz verschiedene Echsen vermischt seien, denn die Abbildung desselben bei Lacepede stelle den Anolis auratus, die Beschreibung aber (Lacep. p. 110. Zeile 16) den Scincus Schneideri vor. — Merrem hat, p. 71. n.5, aus dem dor& des Lacepede eine besondere Art gemacht, die er Scincus Cepedii nennt und durch die Diagnose: cauda sesquitertia corporis longitudine bezeichnet, mit Weglassung aller weitern Citate. Die Abbildungen Seba II. tab. 10. fig. 4 und 5 wendet er auf seinen Scincus Schneideri an, welcher aber ganz glatte Schuppen haben soll und deshalb nicht hieher gerechnet werden kann, sondern eher zu Plestiodon. Seincus stellio Laurenti p. 55. n. SS, und der amerikani- sche Skink Bechstein I. p. 113, welche Merrem auch zu dem Sc. Schneideri eitivt, sind eben jene Seba’sche Echse. Wenn aber Gmelin p. 1077. n. 22 diese Seba’sche und Laurentische Echse als Abart von Lacerta scincus (Scincus officinalis) betrachtet, so ist er in einen grossen Irrthum gerathen. Endlich eitirt Merrem auch noch Seincus Schneideri Daudin p. 291 (oberwärts hellbraun, mit einer weissen Längslinie jederseits zwischen dem Vorder- und Hinterbeine). Daudin bezieht auf diese Art, ausser den kurz vorher schon einige- male genannten Sebaschen Echsen, auch Gronovius n. 48 und 49, von denen n. 49, digitis inermibus lobatis, gewiss nicht hierher gehört, n. 48 aber vielleicht unserer Art angehören kann.) Seincus auratus Schneider p. 182, Zeile 22, individuum Lampeanum. (Das- selbe Exemplar, welches, von Schneider’s eigener Hand als Lacerta 326 J. L. C. Gravenhorst, aurata L. bezeichnet, hier von mir beschrieben worden ist. Ausser- dem aber beschreibt Schneider, unter dieser Art, noch einige andere Individuen, von denen das aus dem Blochschen Museum, $. 180 in der untersten Zeile, auf unsern Euprepes auratus bezogen werden kann, obgleich Schneider, S. 1S1 unten, erklärt, dass er jenes Bloch- sche Individuum für die Mabouya von Lacepede halte; allein letztere ist durch viel kürzere Beine und Schwanz u.s. w. hinlänglich von Euprepes auratus verschieden, wenn sie auch in der Färbung einige Uebereinstimmung mit ihm zeigt (vergl. Gongylus ocellatus, n. 14). Das individuum maximum, welches Schneider $. 181, Zeile 4 beschreibt, indem er Seba II. tab. 105. fig. 3 und tab. 10. fig. 4 dazu citirt, scheint zu Eupr. Merremii zu passen. Uebrigens wurde die Echse, welche bei Seba tab. 105. fig. 3 abgebildet ist, von Sonnini IV. p. 282, Shaw und Merrem für eine besondere Art gehalten und von letztern Scincus rufescens genannt, welcher unter unserm Eupr. Sebae n. 10 aufgeführt wird. Ganz unrichtig bezieht Laurenti jene Seba’sche Echse auf Seincus officinalis. Das individuum parvum musei Rebel- tiani, von welchem Schneider $. 182, Zeile 1 handelt, passt vielleicht zu Eupr. Gravenhorstii n. 11; es werden jedoch die dunkeln Rücken- flecke nicht erwähnt.) Lacerta tristata Sonnini I. p. 284, mit Abbildung; Seincus tristatus Dau- din p. 296; Euprepes (Seincus tristatus) Wagler p. 162, wird theils mit Seineus auratus, theils mit Ptestiodon quinquelineatum n. 16 ver- bunden; passt auch ebenso gut auf jenen, wie auf diesen. (Vergl. die Synonymie zu Plestiodon.) Seineus auratus Gravenh. p. 419. n. 5305 (ist das aus der Lampeschen Sammlung beschriebene Individuum). Seincus auratus Merrem p. 71 (mit den Citaten: Lacerta aurata L. und Lac. tristata Sonnini und Daudin). Scincus auratus Museum p. 25. ‘Dumeril und Bibron, welche den Se. auratus als Art ganz haben einge- hen lassen, vertheilen die vorhergehenden Citate wie folgt: 1) Zu Plestiodon Aldrovandi; le dor& Lacep.. Scincus Cepedii Merrem, Scineus Schneideri Daudin, Seineus auratus Schneider. 2) Zu Ple- stiodon quinquelineatum; Scincus auratus Schneider. 3) Zu Euprepes Reptilien. 327 Sebae; Scinceus Schneideri Merrem fragweise, Scineus stellio Laurenti fragweise, Scineus americanus Bechstein, Seba II. tab. 10. fig. 4. Ausserdem können noch einige Beschreibungen von Scincus auralus auf unsern Euprepes carinalus und striolatus bezogen werden. Aus dieser Darstellung der Synonyme, welche sich mittelbar oder unmittelbar auf Lacerta (Scincus) aurata beziehen, lässt sich ersehen, wie unter dieser Benennung vielleicht zehn verschiedene Arten aus fünf ver- schiedenen Gattungen verwechselt worden sind, nämlich Euprepes Merremü, Gravenhorstü, Sebae, carinatus und striolatus; Plestiodon Aldrovandi und quinquelineatum, Anolis auratus, Scincus officinalis, Eumeces punctatus (oder vielleicht Sphenops capistratus). Was aber die eigentliche ursprüngliche.Lacerta aurata Linn. gewesen sei, lässt . sich gar nicht ermitteln, da nach der von Linn& gegebenen Beschreibung derselben sogar Eumeces punctatus oder Sphenops capistratus darunter gemeint sein können. 8. Euprepes Olivieri. 6te Tafel. (XXXI.) Schuppen mit drei Kielen. Ohröffnungen durch drei vorragende Schuppen halbgeschlossen. Länge 3 Zoll. Schwanz 3 Zoll und 7 Linien. Oberarm 3 Linien; Unterarm, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 4 Linien; längste Zehe 3 Linien. Schenkel 4 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 4 Linien; längste Zehe 5 Linien. Nach Verhältniss der zunehmen- den Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüssen 1, 5, 2,5; an den Hinterfüssen 1, 2, 5, 3, 4 — Kopf, s. Abbildung. Nasenlöcher rund, klein. Ohröffnungen fast kreisrund, am Vorderrande mit drei dreieckigen gekielten, über die ganze Ohröffnung hinragenden Schuppen. Das obere Augenlid am Rande gekörnt; das untere häulig, 328 J. L. C. Gravenhorst, mit durchscheinender Pupille, nach unten mit kleinen flachkörnigen Schup- pen bekleidet. Zähne spitz, sehr klein, in beiden Kinnladen in grosser Anzahl; Gaumen ohne Zähne. Zunge platt, in der Mitte unten angewach- sen; vorn frei, kaum etwas eingekerbt; hinten fast bis zur Mitte einge- schnitten. — Schuppen der Oberseite des Halses, Rumpfes, Schwanzes und der Beine dreikielig, die der Unterseite glatt; alle dachziegelförmig gelagert. Die des Nackens fast zugerundet, theils fast sechsseitig; die des Rückens werden allmälig bestimmter sechsseitig und ihre drei Kiele stärker. so dass letztere an dem Rande jeder einzelnen Schuppe als drei kurze Spitzen vorragen; die der Kehle, der Brust und des Bauches sind sechsseitig, zum Theil in das Zugerundete übergehend, mit hin und wie- der sich zeigenden sehr schwachen Spuren zweier Kiele. Die Schuppen liegen um den Rumpf in 34 Längsreihen und 36 Querreihen; die, welche den Afterspalt bedecken, sind denen des Bauches ganz gleich. — Der Schwanz ist ganz vollständig, allmälig abnehmend, wie auch die Zahl der Längsreihen seiner Schuppen allmälig abnimmt. Die obern Schuppen glei- chen denen des Rückens, die untern denen des Bauchs; die Kiele werden gegen das Ende des Schwanzes zu schwächer. Die Schuppen der untern Mittelreihe, etwa 69 an der Zahl, sind nur etwas grösser als die übrigen. — Die Beine sind oberwärts mit Schuppen, denen des Rückens gleich, bedeckt, jedoch sind an den Schuppen der Vorderbeine die Kiele kaum zu erkennen; unterwärts sind die Schuppen denen des Bauches gleich. Die Schenkel haben unterwärts, die Füsse oberwärts kleine Schuppen, die der Sohlen stehen wie kleine Körner beisammen. An der Oberseite und an der Unterseite der Zehen zieht sich eine Reihe von Querschuppen hin. Die Krallen sind stark, zusammengedrückt, gekrümmt, spitz. — Farbe: Unterwärts knochengelb, ohne Flecken; oberwärts grünlich - weiss, dun- kelbraun gefleckt. Die Flecken sind etwas in die Länge gezogen und in Längsreihen vertheilt, von denen die beiden mittelsten im Nacken ent- springen, und, über den Rücken weg, auf dem Schwanze sich fortsetzen. Die Rückenflecken dieser Reihen sind paarweis nebeneinander gestellt, Reptilien. 329 ohngefähr 17 Paar in jeder Reihe, so dass man auch vier Reihen Rücken- flecken zählen kann. Die Schwanzflecken stehen einzeln. Einige der grünen Schuppen, welche in den Rückenilecken sich befinden, haben eine weisse Spitze. Ausserdem zieht eine Seitenreihe solcher Flecken. von der Ohröffnung an, über den Vorderbeinen weg, an der Seite des Rum- pfes bis auf den Schwanz hin, wo sie jedoch bald erlischt. Diese Reihe wird durch einen weissen Streifen, der von der Öhröffnung an bis zu den Schenkeln auf ihr hinläuft, in zwei Reihen getheilt, und zwar so, dass die “ obere Reihe aus grössern, die untere aus kleineren Flecken besteht. Diese Echse befand sich in der Lampeschen Sammlung ohne weitere Bestimmung. Synonymie. Seincus auratus Gravenhorst p. 419. n. 5309 «. Seincus auriculatus Museum p. 25. Euprepes Olivieri Dumeril p. 674. (Nachdem ich diese Hehse bereits mit dem Namen Se. auriculatus belegt hatte, schickte ich die Beschrei- bung derselben, nebst Abbildung des Kopfes, an Cocteau, welcher leider diese Mittheilung nicht mehr benutzen konnte. Dumeril und Bibron haben in derselben ihren Euprepes Olivieri erkannt, wogegen ich auch nichts einzuwenden habe, obgleich die Zeichnungen nicht ganz mit der Beschreibung jener Schriftsteller übereinstimmen.) . B. Der Schwanz oben und unten mit @uerschildern (Schienen) bekleidet. 9. Euprepes Savignü, Tte Tafel. (XXXIU.) Schuppen mit drei Kielen. Stirnschilder getrennt. Zwei anein- ander gränzende vordere Hinterhauptsschilder. Oeffnungen der Ohren durch drei vorragende Schuppen halbgeschlossen. Ober- wärts dunkelbraun mit fünf weissen Streifen. Vol. XXI. P.1. 42 330 J. L. C. Gravenhorst, Länge 2 Zoll und 6 Linien; Schwanz 4 Zoll. Oberarm fast 4 Li- nien; Unterarm, bis zur Wurzel der längsten Zehe, fast $ Linien; längste Vorderzehe 3 Linien. Schenkel 5 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 4 Linien; längste Hinterzehe 5 Linien. Nach ihrer abnehmenden Grösse folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüs- sen 1, 5, 2, 4; an den Hinterfüssen 1, 2, 5, 3, 4. — Der Kopf stimmt, rücksichtlich der Schilder, mit dem des Euprepes Gravenhorstü tab. 6 überein, jedoch mit dem Unterschiede, dass er zwei vordere Hinterhaupts- schilder hat, jener aber nur eins. — Nasenlöcher klein, rund. — Ohröffnungen rund, am vordern Rande mit drei über dieselben vor- ragenden spitzen Schuppen. — Das untere Augenlid mit kleinen Schup- pen bekleidet, am Rande gekörnt, in der Mitte dünnhäutig mit durchschei- nender Pupille. — Hals, Brust, Bauch und Rücken mit gleichen, zuge- rundeten, dem Sechsseitigen sich nähernden, ziegelarlig sich deckenden Schuppen bekleidet, von denen die des Rückens drei deutliche parallele Kiele haben. Sie liegen um den Rumpf in 36 Längsreihen und ebenso vielen Querreihen. — After in einem Querspalt verborgen. — Schwanz allmälig dünner werdend; an der Wurzel mit Schuppen, denen des Rük- kens und Bauches gleich, ziegelartig bedeckt, deren Längsreihen weiter- hin aber allmälig immer weniger werden, bis zuletzt nur noch eine obere und eine untere Längsreihe übrig bleibt: Die Schuppen der obern und untern Mittelreihe fangen nämlich nicht weit von der Wurzel an bedeutend grösser zu werden, während die kleinern Seitenschuppen allmälig ver- schwinden, so dass zuletzt, ohngefähr am letzten Drittel, der Schwanz nur noch von jenen zwei Reihen grösserer Schuppen (Schilder) bedekt wird und sich ganz geschildet darstellt. Die untere Mittelreihe hat 96 Schup- pen, welche allmälig, etwa von der achtzehnten Schuppe an, breiter wer- den, um die Mitte des Schwanzes doppelt so breit als lang sind, und von da an nach und nach ordentliche Halbschienen unter dem Schwanze bil- den. — Die Schuppen der Beine sind etwas kleiner als die des Rückens und Bauches, fast zugerundet oder undeutlich -sechsseitig, meist glatt, Reptilien. 331 einige undeutlich-dreikielig. Die Sohlen mit kleinen körnerförmigen Schuppen besetzt; Zehen oben und unten mit einer Reihe von Querschup- pen. — Farbe: Unten weisslich; oben dunkelbraun mit fünf parallelen weissen Streifen. Der Saum dieser Streifen, so wie der ganze Raum zwischen den beiden Seitenstreifen ist schwarzbraun. Die Streifen selbst werden durch folgende Vertheilung der Farben gebildet: Die aneinander sränzenden Seitenhälften der Schuppen in den beiden mittelsten Längs- reihen sind weiss; die von einander abgekehrien Seitenhälften schwarz- braun. Dies bildet den Rückenstreifen. Der nächste Streifen ist von diesem durch zwei Längsreihen brauner Schuppen getrennt und wird durch eine Reihe ganz weisser Schuppen gebildet. Der unterste Streifen ist wieder durch zwei Längsreihen brauner Schuppen von dem vorherge- henden getrennt und besteht ebenfalls aus einer Reihe ganz weisser Schuppen. Stellenweise werden aber auch in den beiden Seitenstreifen die sich berührenden Hälften zweier Schuppen weiss gefärbt, wie in dem Mittelstreifen. Letzterer erlischt vorn im Nacken, hinten im ersten Drittel des Schwanzes. Der nächste Streifen erstreckt sich vorn bis an die Augen und erlischt in den Augenbrauen; hinten zieht er bis über die Mitte des Schwanzes. Der unterste Streifen geht vorn unter dem Auge weg bis zum Rüsselschilde; hinten hört er in der Mitte des Schwanzes auf. Diese Echse, welche aus Egypten stammt, habe ich von Cocteau erhalten, mit der Bestimmung: Scineus Savigni Audouin, und wahrschein- lich Scincus quinquetaeniatus Lichtenstein. Synonymie. Scincus quinquetaeniatus Lichtenstein p. 103. n. 53. Mabuya quinquetaeniata Fitzinger p. 52. Scincus Savignii Audouin p. 177. tab. 2. fig. 3 (nach Dumeril). Euprepes (Sc. quinquetaeniatus Licht.) Wagler p. 162. Euprepes Savignii Dumeril p. 677. 332 J. L. C. Gravenhorsl, 10. Euprepes Sebae. Tte Tafel. (XXXII.) Schuppen mit drei Kielen. Stirnschilder aneinander gränzend. Zwei aneinander gränzende vordere Hinterhauptsschilder. Ohr- öffnungen mit drei sehr kleinen vorragenden Schuppen. Oben dunkelbraun; Seiten weissgetüpfelt; Rücken undeutlich schwarz- gelleckt. Der ganze Körper, der erste Theil des Schwanzes, wie auch die Beine, sind dicker als bei den vorhergehenden Arten, selbst dicker als bei E. Merremii n. 6; aber der Kopf ist spitzer, so wie bei E. Gravenhorstü. — Zwei Individuen: 1) Länge 3 Zoll 4 Linien. Schwanz 3 Zoll 6 Linien. Oberarm 4 Linien; Unterarm, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 6 Linien; längste Zehe fast 4 Linien. Schenkel 6 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 8 Linien; längste Zehe 6 Linien. Nach zunehmender Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüssen 1, #, 7; an den Hinterfüssen 1, 2, 5, 3, 4. — Kopf, s. Abbildung. Mehrere Schil- der, nämlich die, welche die alte Oberhaut verloren haben, erscheinen wie aus mehrern kleinen zusammengesetzt, wodurch eine netzförmige Zeich- nung entsteht. Nasenlöcher kreisrund. Ohröffnungen fast kreis- rund, die linke grösser als die rechte (ist zufällig, vergl. die Anmerkung zu den Ohrenöffnungen des E. Gravenhorstü n. 11); beide am Vorder- rande mit drei bis vier sehr kleinen dreieckigen abstehenden Schuppen. Das untere Augenlid häulig, in kleine Felder getheilt, unten dicht ge- körnt. Zunge und Zähne wie bei E. Olivieri n. 8; erstere am Ende sehr wenig eingekerbt. — Schuppen oben auf dem Körper sechsseitig, theils dem Rautenförmigen, theils dem Zugerundeten sich nähernd, letzte- res besonders gegen Nacken und Schwanz zu; an der Unterseite des Körpers sind sie mehr zugerundet. Sie sind verhältnissmässig etwas I —— Reptilien. 333 grösser als bei den vorhergehenden Arten; auf dem Rücken und an der Aussenseite der Beine mit drei sehr deutlichen Kielen; an der Brust und am Bauche mit vier zarten Stricheln, welche von der Basis gegen den Rand der Schuppen zu divergiren; am Halse und an der Innenseite der Beine sind diese Strichel schwächer. Die Schuppen sind um den Rumpf in 34 Längsreihen und 36 Querreihen geordnet. — After in einem etwas gebogenen Querspalt unter Schuppen verborgen. — Füsse mit körnigen Sohlen; Zehen oben und unten mit einer Reihe querer Schup- pen. — Der Schwanz besteht aus zwei bestimmt von einander abge- setzten Theilen: Der erste Theil, vom After ab 14 Linien lang, ist mit Schuppen bekleidet, deren obere denen des Rückens, die untern denen des Bauches vollkommen entsprechen; die untere Mittelreihe hat 14 Schup- pen. Der zweite Theil ist oben und unten mit einer Längsreihe von ungefähr 50 Querschildchen bedeckt, an den Seiten aber mit fast rauten- förmigen ganz glatten Schuppen, welche anfangs drei Längsreihen bilden, die aber allmälig verschwinden, so dass der Schwanz, gegen das Ende zu, nur die beiden Reihen von Querschildchen trägt, die sich an den Seiten- rändern berühren (s. die Anmerkung zu der folgenden Art). — Farbe: Unterwärts schmutzig-knochengelb. Oberwärts schwarzbraun - oliven- farbig; der Hinterrücken und die Oberseite des Schwanzes mit einigen kleineren schwarzen Flecken; an den Beinen mit einigen halbweissen, halbschwarzen Schuppen, welche zum Theil in kurze Reihen versammelt sind. Eine nicht ganz regelmässige Reihe solcher Schuppen entspringt neben dem Ohre und verläuft an der Seite des Halses, Rückens und Schwanzes; ausserdem sind diese Seitentheile auch mit zerstreuten weis- sen Schuppen getüpfelt. Der zweite Theil des Schwanzes aber ist ganz einfarbig, oben schmutzig - schwarzbraun, unten weisslich-pechbraun. Wo auf dem Rücken und an den Seiten des Rumpfes die alte Oberhaut abge- sangen ist, da zeigt sich eine bläulich- graue Farbe. 2) Das zweite Individuum unterscheidet sich von dem ersten in fol- gendem: Länge 3 Zoll und 4 Linien; Schwanz 6 Zoll. Die Strichel 334 J. L. C. Gravenhorst, der Brust- und Bauch-Schuppen sind sehr undeutlich, meist ganz erlo- schen. Die Rückenschuppen sind sämmtlich sechsseitig, der Rauten- form nahe kommend, nirgend zugerundel. Der Schwanz misst am ersten Theile 2 Zoll 6 Linien, mit einer Mittelreihe von 34 Schuppen; der zweite Theil hat oben und unten 47 Querschildchen, und zwischen denselben anfangs zwei Reihen glatter Schuppen, welche bald nur noch eine Reihe bilden und zuletzt ganz fehlen. Farbe: Kopf, Rumpf, Schwanz und Beine unten schmutzig-knochengelb; oben hellbraun, ohne alle hellere oder dunklere Flecken; an den Seiten, zwischen Vorder- und Hinter-Beinen, ein weisser Längsstreif, welcher zwei Längsreihen von Schuppen bedeckt. Wo die alte Oberhaut abgegangen ist, erscheint eine hellblaue Grundfarbe. Das erste Individuum schickte de Haan in Leyden unter dem Namen Seineus multifasciatus Kuhlii. — Gegen die Richtigkeit der Bestimmung wäre also wol nichts einzuwenden, obgleich, mit der Beschreibung in Kuhl’s Beiträgen zur Zoologie verglichen, unser Individuum in Farbe und Zeichnung bedeutend von jener Beschreibung abweicht. Auch Cocteau hat, wie er mir im Jahre 1834 schrieb, dieselbe Art von de Haan unter demselben Namen erhalten, und fügt noch hinzu, dass sie in Ostindien sehr gemein sei und dass sie dem Seineus rufescens Cuv. und dem Sein- cus bilineatus Lacep. nahe stehe. — Das zweite Individuum schickte der Naturalienhändler Brandt in Hamburg als Scincus rufescens. Synonymie. Lacerta maritima ete. Seba II. tab. 105. fig. 3. Scincus multifasciatus Kuhl p. 126 (s. oben). Scincus rufescens Merrem p. 71. Mabuya multifasciata Fitzinger p. 52. Scincus rufescens Cuvier ed. Il. p. 62. Euprepis (Seincus multifasciatus Kuhlii) Wagler p. 162. Seincus rufescens Voigt p. 85. Reptilien. f 335 Scincus multifasciatus Museum p. 25. Euprepes Sebae Dumeril p. 692. (Die Beschreibung passt ganz gut zu unserer Art, auch werden mehrere der Citate, die ich als zu unsern Individuen gehörend anerkenne, hinzugezogen; allein ich wundre mich doch, dass die Verfasser gar nicht die grössern Schilder des Schwan- zes erwähnen, welche überhaupt bei keiner Art der Gattung Euprepes in ihren Beschreibungen vorkommen. — Die Verfasser eitiren unter andern auch Seba II. tab. 10. fig. 4 und 5 mit einem ?, wie auch Seincus stellio Laur. p.55 und Scincus Schneideri Merrem p. 71 mit einem ?, über welche schon unter den Synonymen von Eupr. auratus n.7 die Rede gewesen ist. Hier herrscht aber noch viele Unge- wissheit. 11. Euprepes Gravenhorsti. Tte Tafel. (XXXIM.) Schuppen mit drei Kielen. Stirnschilder von einander getrennt. Nur ein einziges vorderes Hinterhaupisschild. Ohröffnungen mit drei sehr kleinen vorragenden Schuppen. Oberwärts dunkel- braun, mit sieben weissen Streifen. Statur und Verhältniss der Theile genau wie bei E. Merremü n. 6, nur mit kürzerm Schwanz; übrigens aber durch das eine vordere Hinter- hauptsschild von allen Nebenarten verschieden. Länge 2 Zoll. Schwanz 1 Zoll und 9 Linien. Oberarm 2 Linien; Unterarm, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 4 Linien; längste Zehe 2 Linien. Schenkel 4 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 4 Linien; längste Zehe 3/, Linien. Nach zunehmender Länge fol- gen die Zehen so: An den Vorderfüssen 1, 3.4; an den Hinterfüssen 1, 2,5, 3,4. — Kopf nach vorn etwas spitzer als an den vorhergehenden Arten. Das Rüsselschild fast dreieckig, zwischen den Nasenlöcherschil- dern sich etwas höher hinaufziehend als bei den übrigen Nebenarten. Ob 336 J. L. C. Gravenhorst, das Verschmelzen der beiden vordern Hinterkopfsschilder zu einem einzi- gen charakteristisch für die Art, oder nur als zufällig an.diesem Indivi- duum zu betrachten sei, ist noch die Frage, da auch an unsern inländi- schen Eidechsen mitunter ähnliche Anomalien vorkommen; doch ist zu bemerken, dass auch Dumeril und Bibron denselben Umstand unter den Merkmalen der Art mit aufführen. Nasenlöcher und Augenlider wie an E. auratus n. 7. Ohröffnungen fast kreisrund, beinahe noch weiter als bei E. auratus (Gestalt und Weite dieser Oeffnungen wird übrigens, bei allen Echsen, oft nach der verschiedenen Lage und Richtung des Kopfes verändert, denn wenn der Kopf nach einer Seite gebogen wird, so faltet sich an dieser Seite die Haut zusammen und die Ohröffnung wird enger, an der entgegengesetzten Seite aber dehnt sich die Haut mehr aus, wodurch die Ohröffnung weiter wird; vergl. Eupr. Sebae n. 10). Am Vorderrande der Ohröffnung ragen drei kleine dreieckige Schuppen vor, wie bei der vorhergehenden Ari. Zähne und Zunge wie bei E. Olivieri n.8. — Die Schuppen kommen, in Gestalt, Verhältniss, Lagerung, mit denen der vorhergehenden Arten überein, und sind, um den Rumpf, in 34 Längsreihen und 36 Querreihen gestellt. Die des Halses und Rückens haben drei Kiele; so auch die auf der Oberseite der Beine, selbst der Füsse, wo sie aber schwächer als auf den Rückenschup- pen sind. Die Bauchschuppen haben an der Basis drei Strichel, die aber etwas schwächer als an E. Merremä sind. — After in einem Querspalt unter vier kaum etwas grössern Schuppen versteckt. — Füsse mit kör- nigen Sohlen; Zehen unten und oben mit einer Reihe Querschuppen. — Am Schwanze unterscheidet man zwei Theile: Der erste, von der After- falte an 6 Linien lang, bung, oben dem Rücken. unten dem Bauche, und hat in der untern Mit- entspricht, hinsichtlich der Schuppen und der Fär- telreihe 11 Schuppen. Der zweite Theil aber ist. in beiden Hinsichten, gleich scharf abgesetzt verändert, nämlich: Sowohl oben als unten zieht sich eine Längsreihe von 37 Querschienen hin; jederseils zwischen diesen Schienen befinden sich anfangs drei Längsreihen sechsseitiger Reptilien. 337 Schuppen, welche aber bald auf zwei Reihen, gegen die Mitte des Schwanzes zu auf eine Reihe reducirt werden, weiterhin endlich ganz verschwinden, so dass alsdann die obern Schienen mit den untern sich berühren. Die Beschaffenheit des Schwanzes ist bei dieser Art und der unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden ganz gleich: Zwischen den beiden Theilen desselben ist keine Anschwellung, kein verdickter Rand, keine Einschnürung befindlich, aus denen man auf eine frühere Verstümmelung und nachfolgende Wiedererzeugung schliessen könnte, sondern der erste Theil geht, hinsichtlich der Dicke, ganz allmälig in den zweiten Theil über. — Farbe: Blaulich- weiss. Oberwärts haben die Beine grössere und gedrängter stehende, der Kopf kleinere und mehr zerstreute schwarze Flecke, das Wirbelschild einen grössern schwarzen Mittelfleck. Von dem Hinterkopfe gehen, in gleichen Entfernungen von einander, vier gleiche Reihen kleiner, nicht ganz regelmässiger, dicht aneinander gränzender, dunkelrostbrauner Flecke aus, welche sich über den ganzen Rücken hin- ziehen und hin und wieder mit einzelnen hellern Schuppen untermengt sind. Ein breiter dunkelbrauner Streifen entspringt vom Nasenloch und verläuft durch das Auge und an der Seite des Halses und Rumpfes hin. Mitten in diesem Streifen, vom Ohre an bis zu den Weichen, zeichnet sich eine Reihe von ohngefähr 18 weissen Puncten aus. Ein anderer dun- kelbrauner, aber schmalerer Streifen entspringt am Mundwinkel und ver- läuft unterhalb jenes breitern bis zum Schenkel. Der Raum zwischen beiden Streifen, wie auch der zwischen dem obern breiten Streifen und der nächsten Rückenfleckenreihe ist weisslich. Der Rückenraum zwi- schen den breiten Seitenstreifen hat acht Schuppenlängsreihen, von denen abwechselnd eine Reihe aus dunkelbraunen, die andere aus graulichen Schuppen besteht; der breite Streifen hat 2/, oder 1/,, der schmale 17, oder 1 Längsreihe. Bei genauerer Vergleichung wird man finden, dass die Reihen der Rückenflecke denen von E. auratus und Merremü, der breite Seitenstreif dem des E. auratus, der schmale aber der Flecken- reihe, welche, in jenen Arten, dem Bauche zunächst sich hinzieht, ent- Vol. XXI. P.1. 43 338 J. L. C. Gravenhorst, sprechen, dass folglich die Zeichnungen dieser drei Arten auf einen und denselben Grundtypus zurückgeführt werden können. Die vier Flecken- reihen des Rückens und der breite Seitenstreif setzen sich auf dem ersten Theile des Schwanzes fort; der zweite Theil des Schwanzes aber ist ganz knochenfarbig, ohne alle Zeichnungen. Woher das einzige Individuum dieser Art in unserm Museum stammt, weiss ich nicht. Synonymie. Lacerta americana Seba I. tab. 89. fig. 3? (Vergl. dasselbe Citat bei Eupr. auratus, unter Lacerta aurata Linn.) gehört gewiss nicht hieher. Seincus auratus Schneider p. 182, Zeile 1, individuum parvum musei Re- beltiani? (Vergl. bei Eupr. auratus, unter Scincus auratus Schn.) Seincus vittatus Museum p. 25. Euprepes Gravenhorstii Dumeril p. 686. (Eine Beschreibung und Abbil- dung dieser Echse hatte ich früher an Cocteau geschickt, und nach denselben hatte Bibron sie auch als Eupr. Gravenhorsti bestimmt. Die von ihm und Dumeril gelieferte Beschreibung stimmt auch recht gut mit unsrer Echse überein, denn obgleich, in jener Beschreibung, der sehr auffallenden und bezeichnenden Beschienung des Schwanzes gar keine Erwähnung geschieht, so habe ich doch geglaubt, mich hieran nicht stossen zu dürfen, da von beiden Verfassern, bei keiner einzigen Art von Euprepes, einer Reihe von Schienen oder grössern Schuppen des Schwanzes, wie diese doch bei mehreren Arten vor- kommt, gedacht wird, sie also die Erwähnung derselben überhaupt für überflüssig gehalten zu haben scheinen.) 12. Euprepes carinatus. Ste Tafel. (XXXIV.) Schuppen mit fünf Kielen; das Rüsselschild dreieckig, nach oben in einen Winkel vorgezogen. Reptilien. 339 Länge 3 Zoll. Schwanz 4 Zoll und 10 Linien. Oberarm 4 Li- nien: Unterarm, bis zur Wurzel der längsten Zehe, 5 Linien; längste Zehe 3 Linien. Schenkel 5 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der läng- sten Zehe, 6 Linien; längste Zehe 4 Linien. Nach dem Verhältniss der zunehmenden Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüs- sen 1,5, 3; an den Hinterfüssen 1, 2, 5, 3,4. — Kopf, und dessen Schuppen und Schilder, wie bei Eupr. Sebae, aber das Rüsselschild ist dreieckig und nach oben mehr vorgezogen. (In einer vor etwa fünfzehn Jahren aufgenommenen Beschreibung dieses Individuums hatte ich ange- führt, dass die Kopfschilder desselben, wie bei Eupr. Sebae, aus mehreren kleinern zusammengesetzt erschienen; von einer solchen Zusammensetzung ist jeizt keine Spur mehr zu erkennen. Hat sich nun in der frühern Beschreibung ein Irthum eingeschlichen? oder hat sich die Zeichnung, welche einer Verbindung kleiner Schilder glich, verloren?) Zähne, Zunge, Augen, Nasenlöcher und Ohröffnungen ebenfalls wie bei Eupr. Sebae; letztere jedoch ohne aufgerichtete Randschuppen. — Schuppen des Nackens, Rückens und ersten Theiles des Schwanzes mehr oder weniger in die Breite gezogen, verhältnissmässig kürzer als bei den vorhergehenden Arten, mit fünf parallelen Längskielen, welche beson- ders auf den breiten Schuppen des Schwanzes sehr deutlich sind. Die Seitenschuppen werden gegen den Bauch zu allmälig schmäler, und sind entweder undeutlich fünfkielig, indem die Seitenkiele fast verschwinden, oder dreikielig. Die Schuppen der Kehle, der Brust und des Bauches sind glatt. ‘Um den Rumpf sind die Schuppen in 32 Längsreihen und 40 Querreihen geordnet. — Die Beine haben unterwärts glatte Schup- pen, oberwärts dreikielige oder undeutlich fünfkielige; an den Vorderbei- nen sind die Kiele schwächer. Die Schuppen der Sohlen und Zehen sind wie bei den vorhergehenden Arten. — Schwanz allmälig abnehmend, am Ende spitz zugehend. Der erste Theil desselben. vom After ab einen Zoll lag, ist oben mit Schuppen, denen des Rückens gleich, bekleidet; unten aber hat er eine Längsreihe von 16 gleichen breitern Schildchen. 340 J. L. C. Gravenhorst, Der zweite Theil hat oben und unten eine Längsreihe von 93-56 Quer- schildehen. Von den obern Schildchen sind die vordersten mit sehr vie- len, vielleicht an 20 Stricheln gezeichnet, welche äusserst feine Kiele zu sein scheinen, und am Rande zart und undeutlich gezähnelt; in dem Maasse aber, wie jene Schildehen nach der Spitze des Schwanzes zu an Breite abnehmen, verschwinden auch die Strichel allmälig. Zwischen der obern und untern Schilderreihe ist anfangs noch eine Längsreihe gewöhnlicher Schuppen vorhanden, die aber gegen das Ende des Schwanzes aufhört, so dass dann die obern und die untern Schilder sich mit den Seitenrändern berühren (vergl. die Beschreibung des Schwanzes der vorhergehenden Art). — Farbe: Unten schmutzig -grünlich-knochengelb. Oben oliven- grün mit dunklern Schuppenrändern; an den Seiten des Kopfes, Halses und Rumpfes mit zerstreuten weissen, zum Theil schwarzbraungerandeten Puncten und kleinen Flecken, welche gegen die Schenkel zu allmälig ‘ erlöschen. Aehnliche Puncte sind auch an der Oberseite der Beine und am ersten Theile des Schwanzes; aber an letzterm, wie auch an den Schenkeln, zeigen sie sich weniger deutlich. Vor jedem Auge entspringt ein weisser Streifen, welcher unter demselben weg bis zum Ohre hin sich erstreckt (dieser Streifen ist jetzt nicht mehr zu sehen). Das beschriebene Individuum ist aus der Lampeschen Sammlung, wo es, von Schneider’s eigener Hand, als Sceineus carinatus bezeichnet war. Synonymie. Seincus carinatus Schneider p. 154. Zeile5-9 exemplum Lampeanum etc. (Schneider hat unter seinem Sc. carinatus drei verschiedene Arten aus der Lampeschen Sammlung vermengt, denn der eigentliche Sc. carinatus, zu dem die p. 183 aufgestellte Diagnose gehört, und welcher p. 184. Zeile 5-9 beschrieben wird, muss auf unsern Eupr. carinalus bezogen werden; die zwei Lampeschen Exemplare aber, welche p. 184. Zeile 9-16 beschrieben sind, und welche ich, noch von Schneider’s eigener Hand mit der Benennung Se. carinatus be- zeichnet, vor mir habe, gehören zu Eupr. Merremi. Ausserdem aber Reptilien. 341 fand sich in derselben Sammlung auch mein Eupr. striolatus n. 13, von Schneider’s eigener Hand als Sc. carinatus bezeichnet, vor, ob- gleich er nirgends von Schneider erwähnt oder beschrieben ist; wenigstens kann ich ihn nicht aus Schneider’s Werke herausfinden.) Scincus carinatus Daudin IV. p. 305. Zeile IS u.s.w. L’un d’entre eux. (Vergl. unter den Synonymen zu Eupr. Merremii dasselbe Citat.) Scincus carinaltus Gravenhorst p. 420. n. 5312. Seineus carinatus Oken Lehrbuch p. 300. Mabuja carinata Fitzinger p.52 (kann auch zu Eupr. Merremii gehören). Seincus carinatus Museum p. 25. Dumeril und Bibron führen von einigen Arten der Gattung Euprepes, unter andern von Eupr. Sebae an, dass die Rückenschuppen an jüngern Individuen fünf bis sieben Kiele hätten, an ältern aber nur drei, und dass die Seitenschuppen an jüngern dreikielig, an ältern aber glatt wären. Mein Eupr. carinatus könnte darnach wol ein jüngeres Indi- viduum sein; allein die Gestalt des Rüsselschildes und die Zeichnung unterscheiden ihn von den Nebenarten; auch scheint er, für ein jun- ges Thier, zu gross zu sein. 13. Euprepes striolatus. Ste Tafel. (XXXIV.) Schuppen mit vier feinen divergirenden Strichen gezeichnet. Rüsselschild in die Quere gezogen. Körper dick, wie bei Eupr. Sebae. — Länge 3 Zoll und 6 Linien. Schwanz 3Zoll und 1OLinien. Oberarm 4 Linien; Unterarm, bis zurWurzel der längsten Zehe, 5 Linien; längste Zehe 3Linien. Schenkel 5 Linien; Schienbein, bis zurWurzel der längsten Zehe, 5 Linien ; längste Zehe ÖLinien. Nach dem Verhältniss der zunehmenden Länge folgen die Zehen so auf- einander: an den Vorderfüssen I, 3, 4; an den Hinterfüssen 1,2,5,3,4. — Kopf vorn stumpfer als bei den übrigen Arten. Schilder, Nasen- löcher, Augen, Zähne, Zunge, wie bei der vorhergehenden Art; 342 J. L. ©. Gravenhorst, jedoch ist das Rüsselschild oben weniger vorgezogen, nicht dreieckig, sondern in die Quer gedehnt und allenthalben gleich hoch. Alle Schil- der, mit Ausnahme des Wirbelschildes und der Hinterhauptsschilder, sind gleichsam aus mehrern kleinern zusammengesetzt, wie bei Eupr. Sebae n. 10. Ohröffnungen rund, ohne aufgerichtete Randschuppen. — Schuppen des Halses, Rumpfes und ersten Theiles des Schwanzes, oben und unten einander gleich, regelmässig sechsseitig, mit kaum erkennbaren Spuren dreier Kiele; jede aber an der Basis mit zwei kleinen fast sechs- eckigen Maschen, aus denen überhaupt vier Strichel entspringen, deren zwei mittelste einander parallel gegen den Vorderrand der Schuppe sich erstrecken, die seitlichen aber schräg gegen den Seitenrand. Diese Schuppen sind in 36 Längsreihen und ebenso vielen Querreihen um den Rumpf gelagert. An den Beinschuppen sind die Strichel weniger deut- lich; die Sohlen sind körnig; die Zehen haben oben und unten eine Reihe Querschuppen. — Schwanz ganz vollständig. Sein erster Theil, vom After ab 9 Linien lang, mit Schuppen bekleidet gleich denen des Rückens und des Bauches; die untere Mittelreihe besteht aus I1 Schuppen. Der zweite, allmälig abnehmende Theil aber hat oben und unten eine Längs- reihe von ungefähr 44 Querschildchen, welche auf eben die Weise ge- strichelt sind, wie die Schuppen des Rumpfes, aber jedesmal mit 10 bis 12 parallelen Stricheln, die jedoch, gegen das Ende des Schwanzes zu, allmä- lig erlöschen. Jederseits, zwischen der obern und der untern Schilder- reihe, ziehen sich drei Reihen Schuppen hin, die denen des Rückens gleich, aber etwas grösser und sechsseitig sind, gegen die Mitte des Schwanzes nach und nach in eine Reihe verschmelzen, weiterhin aber allmälig ganz aufhören. — Farbe ist ein Gemisch von pechbraun und knochengelb. wahrscheinlich ganz ausgebleicht mit blassern Stricheln. Dies einzige Individuum war in der Lampeschen Sammlung, von Schneider’s eigener Hand, als Seineus carinatus novus bezeichnet (vergl. die Synonyme zur vorhergehenden Art). Reptilien. 343 Synonymie. Scincus auratus Gravenhorst p. 419, n. 5308. Scincus striolatus Museum p. 25. GONGYLUS. Die beiden folgenden Arten werden zwar von Dumeril und Bibron in Eine Art verbunden; auch ist es richtig, dass alle ihre Individuen, in Hinsicht der Kopfschilder, der Augen, der Schuppen (sowohl was die Form, als was die Zahl der Längs- und Querreihen derselben anbetrifft), des Verhältnisses der Beine und deren Theile u.s.w. genau übereinstim- men; allein sie weichen doch auch in manchen Stücken von einander ab, denn Gong. viridanus ist schmächtiger von Körper, hat einen verhältniss- mässig längern Schwanz und ist ganz anders gefärbt und gezeichnet. Dass die dunkle Farbe desselben nicht etwa nur ein Abzeichen seiner Jugend sei, wird dadurch klar, dass noch viel kleinere Individuen des Gong. oceliatus, nämlich n. 5, bei einer viel geringeren Grösse, doch die- selbe bunte Zeichnung der Erwachsenen haben. Ich stelle deshalb beide Arten vorläufig noch von einander getrennt auf. 14. Gongylus ocellatus. Blassgefärbt; oberwärts schwarzgefleckt, die meisten Flecke weissgetüpfell; ein dunkelbrauner weissgetüpfelter Seiten- streifen. Von dieser Art habe ich vier erwachsene Individuen und ein sehr kleines vor mir. Jene stimmen in folgenden Puncten mit einander über- ein: Länge 4 Zoll. Schwanz vollständig, 2 Zoll und 2 Linien bis 2 Zoll und 6 Linien lang (an Nr. 1 und 4 verstümmelt). Oberarm 344 J. L. C. Gravenhorst, 3 Linien; Unterarm, bis zur Wurzel der Mittelzehe, 3 Linien; längste Zehe 2 Linien. Schenkel 5 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der Mit-- telzehe, 4 Linien; längste Zehe 3 Linien. Nach ihrer zunehmenden Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüssen 1, 5,4; an den Hinterfüssen 1, 3, 3,4. — Der Kopf verhält sich, hinsichtlich seiner Form und seiner Schilder, wie der der folgenden Art. Die Nasenlö- cher liegen in einem Ausschnitt am Seitenrande des Rüsselschildes. Die untern Augenlider sind dünnhäutig, am Rande mit kleinen Schuppen bekleidet. Die Ohröffnungen’ sind tief; die Kinnladen mit vielen sehr kleinen spitzen Zähnen; der Gaumen ohne Zähne. Die Zunge ist platt, unten in der Mitte angewachsen; das freie Vorderende an der Spitze sehr schwach eingekerbt; das Hinterende aber sehr tief, fast bis zur Mitte, eingeschnitten. — Die Schuppen des ganzen Körpers und der Glied- maassen sind vollkommen glatt, rautenförmig oder fast sechsseitig, mit mehr oder weniger abgestumpften Ecken, und dadurch mehr oder weniger zugerundet, breiter als lang, in 30 bis 32 Längsreihen und 52 bis 56 Querreihen um den Rumpf geordnet; die der Beine und der Seiten des Halses sind kleiner. — An den Füssen sind die Sohlen mit körnerför- migen Schuppen bekleidet, die Zehen oben und unten mit einer Reihe in die Quer gezogener Schuppen; Krallen gekrümmt, zusammengedrückt, spitz. — After in einem Querspalt verborgen, welcher von vier etwas grössern rautenförmigen Schuppen bedeckt wird. — Schwanz dick, allmälig abnehmend, unten mit einer Mittelreihe etwas grösserer Schup- pen. In besondern Puncten weichen diese vier Individuen folgender- maassen von einander ab: 1) Schwanz kegelförmig, 1 Zoll und 6 Linien lang, hat etwas vor der Mitte, und dann etwas vor dem Ende, eine Anschwellung, wo auch die Schuppen verschoben sind (ohne Zweifel in Folge einer Verstümm- lung oder Missbildung); unten mit einer Mittelreihe von ungefähr 36 kaum etwas grösserer Schuppen. Farbe: Unten schmutzig - knochen- gelb; oben schmutzig-gelbroth mit etwas braunrothen Schuppenrändern. Reptilien. 345 An jeder Seite ein aus kleinen schwarzen Flecken zusammengeseizter Längsstreifen, welcher vom Auge anfängt, über den Vorderbeinen weg, an der Seite des Körpers, bis über die Hinterbeine hin sich erstreckt. Mehrere Rückenschuppen sind schwarz, mit einem blassen Längsstrich und einem weissen Punct an der Wurzel, gegen den Schwanz hin zum Theil in einige Querbinden zusammengestellt. Der Raum zwischen dem Rücken und dem schwarzen Seitenstreifen ist ungefleckt, so dass er jederseits einen röthlich- knochenfarbigen Längsstreifen bildet, der nur gegen den Schwanz zu einige kleine schwarze Flecke hat. Die beschriebenen Zeich- nungen der Oberseite des Rumpfs erstrecken sich bis auf den Anfang des Schwanzes, erlöschen dann aber bald. Auch die Beine haben auf der Oberseite einige kleine schwarze Flecke. Die Randschilder der Kinnla- den sind schwarzgerandet. 2) Schwanz vollständig, kegelförmig, 2 Zoll und 2 Linien lang, unten mit einer Längsreihe von 39 breitern Schuppen. — Farbe und Zeichnungen wie bei Nr. 1, jedoch mit dem Unterschiede, dass der schwarzen Rückenflecke weniger sind, und dass mehrere derselben ent- weder eine verwischte blassere Linie, oder an der Basis einen weissen Punet haben; auch sind diese Flecke nicht gegen den Schwanz zu in Quer- binden zusammengestellt, sondern mehr zerstreuet. Die Rückenschuppen sind dunkelrothbraun, an der Wurzel gelblichknochenfarbig. 3) Schwanz vollständig, kegelförmig, 27, Zoll lang; die untere Mittelreihe hat ohngefähr 50 Schuppen, welche kaum etwas grösser als die übrigen sind. — Farbe: Unten schmutzig-blaulichweiss. An den Seiten, vom Auge an, über dem Vorderbeine hin, an der Seite des Rumpfs, über dem Hinterbeine weg bis auf den Schwanz, ist ein breiter schwarzer Streif, mit vielen weissen Schuppen, die an der Seite des Rumpfs zum Theil, zu vier bis fünf, in Querreihen stehen. Auf dem Schwanze bilden schwarze und einige weisse Schuppen Querbinden. Der Rücken ist schmutzig - röthlich - weiss. mit vielen schwarzen Schuppen, die theils in kleine Flecke, theils in Querbinden zusammengeflossen sind und zum Theil Vol. XXI. P.1. 44 346 J. L. C. Gravenhorst, einen kleinen weissen Punct haben. An Stellen, wo die alte Oberhaut abgegangen ist, zeigt sich eine saphirblaue Grundfarbe. Unter der Loupe betrachtet, zeigen die Rückenschuppen drei oder auch mehrere schwach vertiefte Längslinien. 4) Schwanz kegelförmig, 11 Linien lang, am After 4% Linien breit. Vom After ab sieben Linien weit sind seine Farbe, Zeichnungen und Schuppen wie auf dem Rücken des Rumpfes, mit 12 etwas grössern Schuppen in der untern Mittelreihe. Das hierauf folgende Ende aber ist ganz farbenlos (bleichbraun),, mit viel kürzern aber breitern Schuppen, die diesem Theile fast ein geringeltes Ansehen geben; die Mittelreihe unten besteht aus 16 schienenartigen Schuppen, deren jede wol achtmal breiter als lang ist; an der äussersten, eine Linie langen Spitze sind die Schuppen unregelmässig. — Farbe: Wie Nr. 1; aber sämmtliche schwarze Rük- kenschuppen haben eine weisse Längslinie. 5) Länge 15 Linien. Schwanz 12 Linien; die untere Mittel- reihe besteht aus SO Schuppen. Um den Rumpf sind die Schuppen in 30 Längsreihen und 52 Querreihen geordnet. — Farbe: Unten weiss- lich. Oben hell-pechbraun, mit kleinen schwarzen Puncten von der Stirn bis zur Schwanzspitze; gegen den Schwanz zu, und auf diesem selbst, sind jene Puncte in kurze unregelmässige Querbinden zusammengestellt; auf dem Kopfe und Rücken aber sind sie mit einem weissen Puncte ge- zeichnet. Auch die Beine haben oberwärts solche kleine weissgetüpfelte schwarze Puncte. An den Seiten des Rumpfs zieht sich ein aus schwarzen Flecken zusammengesetzter Streif hin, wie an den Erwachsenen Nr. 1, jedoch blasser; aber auch diese Flecke haben einen weissen Punct, der nur etwas unscheinbarer ist als in den Rückenflecken. Die Kinnladenschilder, zum Theil auch die Rinnenschilder, sind schwarzgesäumt. Das Individuum Nr. 1 erhielt ich von Fitzinger, als Mabuya ocel- lata jun. aus Sardinien (ich halte es für ein erwachsenes). — Nr. 2 von Otto. als Scincus variegatus mus. Berol. Mabuya ocellata Fitz. (Vaterland Reptilien. 347 war nicht angegeben). — Nr. 3 und 4 sollen aus Sardinien stammen (Geber ist nicht bekannt). — Nr. 5 erhielt ich von Otto mit Nr. 2. Synonymie. Le Mabouya Lacepede p. 104. Zeile 1-14. (Der Verfasser sagt p. 98 ff, dass in Amerika mehrere Echsenarten Mabouya genannt werden. Er selbst hat für eine derselben, die er hier p. 98-103 beschreibt, jenen Namen beibehalten: Sie bewohnt hauptsächlich die Antillen, und ist dieselbe, welche Dumeril und Bibron p. 646 als Eumeces mabouya beschreiben, und ohne Zweifel Mabuya dominicensis Fitzinger p. 52. Aber Lacepede hat, p. 104. Zeile 1-14, mit dieser Art unrichtig den Gongylus ocellatus, welcher nicht in Amerika, sondern in Süd-Europa und Nord-Afrika vorkommt, verbunden. Beide sind nicht bloss spe- eifisch, sondern auch generisch verschieden. Die in Java einheimi- sche Echse, welche Lacepede p. 104. Zeile 15 ff. ebenfalls mit Ma- bouya verbindet, ist wol eine dritte Art. Daudin, p. 248, trennte schon die Mabouya der Antillen von der Mabouya aus Sardinien, welche letztere unter dem Namen Tiligugu bekannt ist. — Wagler stellte die Gattung Gongylus auf, mit zwei Arten, deren eine die wahre Mabouya der Antillen, die andere der Seincus ocellatus Daud. (tili- gagu) ist. — Dumeril und Bibron trennten beide Arten in zwei Gat- tungen, indem sie, p. 646, die wahre Mabouya in die von Wiegmann errichtete Gattung Eumeces versetzten.) Lacerta tiligugu Gmelin p. 1073. Lacerta ocellata Gmelin p. 1077. Die Eidechse Mabuya Bechstein p. 107 (ist die ganze Uebersetzung des Artikels Mabouya bei Lacepede, also gilt von diesem Citate das- selbe, was bereits unter dem ersten Citat angedeutet worden ist). Seincus variegatus Schneider p. 185. Seineus tiligugu Daudin p. 251 (ohne weisse Puncte, wird als Abart oder Altersverschiedenheit betrachtet). Seineus ocellatus Daudin p. 308. Seincus tiligugu Sonnini II. p. 72 (ist ohne weisse Puncte). Seineus ocellatus Sonnini Il. p. 77. 348 J. L. C. Gravenhorst, Seineus mabouya Oppel p. 39 (? ohne Beschreibung). Seineus tiligugus Merrem p. 73 (? ohne Beschreibung). Scincus ocellatus Merrem p. 74. Seineus tiligugu Schinz Cuvier I. p.8S (mit Unrecht wird Seps seincus Laurenti dazu gezogen, welcher gar nicht hierher gehört). Mabuja ocellata Fitzinger p. 59. Seineus variegatus Voigt p. S6. Gongylus ocellatus Wiegmann p. 184. Scincus ocellatus Museum p. 25. Seineus tiligugu Schinz Rept. p. 104. tab. 40 (die Abbildung ist eine Copie der von Daudin gelieferten). Seincus ocellatus Schinz Rept. p. 104. tab. 41. Seineus ocellalus und variegatus Oken allgem. Naturgesch. VI. p. 596. Gongylus ocellatus Dumeril p. 616 (mit Ausnahme der Abarten D und E, welche unsrer folgenden Art angehören). 15. Gongylus viridanus. dte Tafel. (XXXV.) Schwärzlich oder schwarzbraun; oberwärts und an den Seiten mit einem grünen Schiller und weissen Puncten. 1) Länge 3 Zoll und 1 Linie. Schwanz vollständig, 2 Zoll und 3 Linien. Vorderbeine, von der Schulter bis zur Spitze der längsten Zehe, 6 Linien; Hinterbeine, von der Hüfte bis zur Spitze der längsten Zehe, etwas über 8 Linien lang. — Schilder des Kopfes, Ohren, Augenlider, sämmtliche Schuppen, wie an der vorhergehenden Art. Die Schuppen des Rumpfes sind in 30 Längsreihen und 54 Querreihen geordnet. Der Schwanz hat unten, in der Mittelreihe, ohngefähr 50 Schuppen, die kaum etwas grösser als die übrigen sind. Die Zehen sind an allen Füssen mehr oder weniger verstümmelt. — Farbe, nach einer Beschreibung, die ich vor dreizehn Jahren von dem Thiere aufgenommen hatte: Schwarzbraun, Unterseite des Schwanzes etwas lichter. Der Vordertheil der Stirn mit Reptilien. 349 einem grünen Schiller, welcher, in Gestalt eines breiten Streifs, jederseits über dem Auge weg, an den Seiten des Hinterhaupts, des Halses und des Rückens sich hinzieht, gegen die Mitte des Rumpfs aber allmälig erlischt. Der Rücken, zwischen jenen beiden Seitenstreifen, enthält acht Schuppen- reihen. In den Streifen selbst aber ziehen sich zwei Längsreihen etwas blässerer Puncte hin. — Jetzt ist das Thier fast ganz schwarz, so dass von dem grünen Schiller und den weissen Seitenpuncten kaum noch sehr geringe Spuren zu sehen sind. 2) Zwei Individuen, von Nr. I nur durch geringere Länge und etwas schmalere Schuppen verschieden: Länge 1 Zoll und 9 Linien. Schwanz 1 Zoll und 10 Linien, bis 2 Zoll und 2 Linien. Vorderbeine, von der Schulter bis an die Wurzel der Mittelzehe, 2/, Linien, die längste Zehe 1), Linien. Hinterbeine, von der Hüfte bis zur Wurzel der Mittel- zehe, 4 Linien; die längste Zehe 2 Linien. — Die Schuppen des Rumpfs kaum etwas breiter als lang, fast sechsseitig; auf dem Rücken, gegen den Kopf zu, allmälig breiter werdend, in 30 Längsreihen und 52 Querreihen gestellt. — Schwanz weniger dick als an Nr. 1, unter- wärts mit einer Mittelreihe von ohngefähr 80 kaum etwas breitern Schup- pen. — Die Farbe war, vor dreizehn Jahren, auf dem Rücken, in einer Breite von 12 Schuppenreihen, glänzenddunkelgrün, mit sehr schmalen schwarzbraunen Schuppenrändern, und auf den meisten Schuppen mit einem weissen schwarzbraun - gesäumten Puncte, so dass über den gan- zen Rücken zwölf Längsreihen kleiner weisser Augenflecke sich hinzie- hen. Diese Reihen setzen sich auch auf den Schwanz fort, hören aber nach und nach auf, und sind gegen die Mitte des Schwanzes gänzlich erloschen. An dem andern Individuum sind die erwähnten Augenllecke weniger scharf bestimmt, und wo die grüne Oberhaut abgegangen ist, da erscheint eine blaue Färbung; der untere Theil und die Seiten des Kopfes, des Halses, des Rumpfes und des Schwanzes, wie auch die ganzen Beine, sind schwarzbraun, der Schwanz jedoch mit einer weissen Längsmittel- linie. — Jetzt sind beide Individuen schwarz; oben auf Kopf und Rücken, 350 J. L. C. Gravenhorst, wo früher der grüne Schiller war, ist noch etwas Bronceglanz, und die weissen Puncte sind fast ganz verschwunden. Nach Angabe des Naturalienhändlers Bescke, von dem ich alle drei Individuen erhielt, stammen sie von Teneriffa her. Synonymie. Le mabouya Lacepede p. 101. Zeile 4 (die fast ganz schwarzen Indi- viduen) ? Seincus viridanus Museum p. 25 Gongylus ocellatus var. D. E. Dumeril p. 621 (vergl. die vorherge- hende Art). 16. Plestiodon quinquelineatum. de Tafel. (XXXV.) Oben schwarzbraun mit fünf hellblauen Längsstreifen, deren mit- telster vorn gabelförmig gespalten ist. 1) Länge 2 Zoll und 3 Linien; Schwanz 3 Zoll und 4 Linien. Oberarm 3 Linien; Unterarm, bis zur Basis des Mittelfingers, 4 Linien; längste Zehe 3 Linien. Schenkel 4 Linien; Schienbein, bis zur Wurzel der Mittelzehe, 4 Linien; längste Zehe $ Linien. Nach dem Verhältniss der zunehmenden Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorder- füssen 1, 5, 2, 4, an den Hinterfüssen 1, 2, 5. 3, 4. — Kopf ziemlich flach, spitz zugehend. Schilder s. Abbildung. Nasenlöcher kreis- rund klein. Ohröffnungen tief, quer, eirund, dabei aber etwas halb- mondförmig gekrümmt, am innern Rande körnigbeschuppt. Augenlider am Rande körnig; das untere in der Mitte häulig, durch eine Längs- und drei eingeschnittene zarte Quer-Linien in kleine Felder getheilt. — Schuppen des ganzen Rumpfes glatt, sechsseitig oder fast rautenförmig, ziegelartig sich deckend, in 36 Längsreihen und, zwischen Vorder- und Hinterbeinen, in 36 Querreihen gelagert. — Der After unter zwei Reptilien. 351 grossen Schildern verborgen. — Die Schuppen der Beine sind denen des Rumpfes gleich; aber die der Sohlen sind kleiner und körnig. Die Zehen haben oben und unten eine Reihe von Querschuppen; am Ende eine slarke, zusammengedrückte, spitze Kralle. — Der Schwanz ist allmälig abnehmend (am Ende gabelförmig), mit Schuppen, denen des Rückens gleich, bekleidet, auch liegen sie ziegelarlig übereinander. Gegen das Schwanzende zu werden sie etwas grösser und sechsseitig; auch sind die in der untern Mittelreihe, etwa 80 an der Zahl, etwas grös- ser als die übrigen, mehr zugerundet und etwas breiter als lang. — Farbe: Unterwärts und am Seitenrande der Oberkinnladen weisslich, hin und wieder blassblaulich. Oberwärts schwarzbraun, mit fünf parallelen saphirblauen Längsstreifen, welche sich so verhalten: Der mittelste Rük- kenstreif färbt die beiden aneinander gränzenden Hälften derjenigen Schup- pen, welche die beiden mittelsten Rückenreihen bilden; auf dem Hinter- haupte aber spaltet er sich, und jeder gespaltete Theil zieht sich seitwärts bis zum Nasenloch hin. Der nächste Streif, welcher durch zwei Längs- reihen schwarzbrauner Schuppen von dem Mittelstreifen getrennt ist, färbt eine Schuppenreihe, hin und wieder jedoch, wie der Mittelstreif, eine Hälfte zweier Nachbarschuppen, und endet vorn an den Augenbrauen. Der Seitenstreif, durch zwei Reihen schwarzbrauner Schuppen von dem nächsten Streifen geschieden, verhält sich übrigens ganz so wie dieser, und zieht sich über dem Vorderbeine weg bis zu der Ohröffnung. Alle fünf Streifen setzen sich auch auf dem Schwanze fort, laufen aber, ohngefähr in der Mitte desselben, zusammen und verlöschen dann bald gänzlich. 2) Länge 2 Zoll; Schwanz 3 Zoll und 9 Linien. Die untere Mittelreihe des Schwanzes enthält an 100 Schuppen, welche etwas breiter als die obern und mehr zugerundet sind. Das Uebrige stimmt mit Nr. 1 überein. 3) Länge 1 Zoll und 10 Linien; Schwanz 2 Zoll und 6 Linien. Die untere Mittelreihe des Schwanzes aus etwa 90 etwas breitern Schuppen 352 J. L. C. Gravenhorst, zusammengeselzt. Farbe: Unten blassgrünblau; oben schwarz mit weissblauen Linien. Das Uebrige wie bei Nr. 1. 4) Länge 1 Zoll und 10 Linien; Schwanz (reprodueirt) 14 Li- nien lang, kegelförmig, gedrungener als bei den vorhergehenden, beste- hend aus zwei Theilen, nämlich «) vom After ab 6 Linien lang, mit Schuppen wie bei den vorhergehenden, in der untern Mittelreihe deren 14 grössere; 5) Länge von 8 Linien, die Schuppen viel kürzer, und so gelegt, dass sie fast Ringel bilden. deren ohngefähr 42 gezählt werden. Nr. 1 ist dasselbe Exemplar, welches Schneider aus der Lampeschen Sammlung beschrieben hat, aber die von ihm angegebenen weissen Fin- gerringel, Schulterstreifen und Schenkel- und Schienbein-Linien sind ganz erlöscht. — Nr. 2-4 sind, nach Angabe Thienemann’s, von dem ich sie erhalten habe, aus Mexiko. Synonymie. Lacertus cauda coerulea Catesby I. tab. 67 (kann hieher gehören). Lacerta quinquelineata Linne ed. XI. p. 366. n. 24. Lacerta fasciata Linne ed. XI. p. 369. n. 40 (ist die Catesbysche Echse). La queuebleue Lacepede I. p. 360 (nach Catesby). Le strie Lacepede I. p. 395 (ist die wahre Lacerta quinquelineata L.). Die bandirte oder blauschwänzige Eidechse Bechstein II. p. 79. tab. 5. fig. 1 (Abbildung nach Catesby). Die fünfstreifige Eidechse Bechsteiu II. p. 126. Seincus quinguelineatus Schneider II. p. 201. Scincus quinquelineatus Sonnini II. p. 74. Lacerta fasciata Somnini I. p. 243 (die Catesbysche Echse). Scineus quinquelineatus Daudin IV. p. 272. tab. 55. fig. 1. Seincus quinquelinealus Gravenhorst p. 419. n. 5304. Scineus quinquelineatus Kuhl p. 128. Seineus quinquelineatus Merrem p. 71. n. 10 «. Mabaya quinguelineata Fitzinger p. 52. Euprepis (Se. quinguelineatus) Wagler p. 162. Reptilien. 353 Scineus quinquelineatus Wiegmann in Isis 1828, p. 273 (kann eine Varie- tät dieser Art sein). Scincus quinquelineatus Museum p. 25. Plestiodon quinquelineatum Dumeril V. p. 707. (Dumeril und Bibron ver- binden mit dieser Art unter andern auch noch den Seincus tristatus Daudin IV. p. 296 (Lacerta tristata Sonnini I. p. 248 mit Abbildung) und Euprepis (Se. tristatus Daud.) Wagler p. 162, und glauben, dass auch unter Seineus auratus Schn. II. p. 176 und Merrem p. 71 die- ses Plestiodon mit versteckt sei. Namentlich halten sie die Abart, welche Schneider p. 152 oben beschreibt, für hieher gehörig. Dass die von Schneider und Daudin a. a. 0. beschriebenen Thiere nur vier weisse Streifen haben, mag hier unberücksichtigt bleiben, da, nach Dumeril und Bibron, die erwachsenen Individuen des Plestiodon quin- quelineatum sogar zuweilen ganz ohne weisse Streifen vorkommen. Von grösserm Gewicht ist es, ob die Schuppen als glatte oder als gekielte beschrieben werden. Daudin sagt p. 297 von dem Se; tri- status bestimmt, dass die Schuppen vollkommen glatt seien; dieser könnte also zu den Plestiodon gehören; aber p. 307 erklärt Daudin, dass der Se. carinatus (der doch sehr deutlich gekielte Schuppen hat) dem tristatus so ähnlich sei, dass er beide fast vereinigen möchte. Schneider hat, wie es scheint, unter seinem Se. auratus sowohl Individuen mit glatten, als auch andere mit gekielten Schup- pen, und in der Beschreibung, p. 1852 oben, wird von den Schuppen nichts erwähnt; hier bleiben wir also im Zweifel. Dasjenige Indi- viduum aus der Lampeschen Sammlung aber, an welches Schneider mit eigener Hand den Namen Lacerta aurata Linn. geschrieben hatte, ist unser Euprepes auralus, dessen Rückenschuppen drei sehr schwa- che Kiele zeigen, welche leicht übersehen und nun die Schuppen selbst für glatt gehalten werden können; und dann würde Lacerta aurala mit tristata verbunden als Varietät zu Plestiodon quingueli- neatum passen. Merrem hat den Scincus auratus Schn. und die Lacerta tristata Sonn. in Eine Art verbunden. Uebrigens vergleiche man hiemit das, was bereits unter Euprepes auratus n.7 von der Lacerta tristata gesagt worden ist.) Vol. XXIH. P.1. 45 354 J. L. C. Gravenhorst, 17. Gymnophthalmus quadrilineatus. 10te Tafel. (XXXVI.) | Oben schwarz oder schwarzbraun, mit vier weissen Längs- streifen. Fünf Individuen aus der Lampeschen Sammlung: l) Länge 16 Linien. Schwanz (am Ende verstümmelt) 20 Li- nien. Vorderbeine, bis zur Spitze der längsten Zehe, fast 4 Linien; Hin- terbeine fast 6 Linien. Nach dem Verhältniss der zunehmenden Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüssen 4, 5; an den Hin- terfüssen 1, 2,5, 3,4. — Kopf etwas spitz zugehend. Schilder, s. Abbildung. Zähne klein, spitz. Nasenlöcher klein, rund. Ohr- öffnungen rund. Augenlider bilden einen körnigen Kreis, können nicht geschlossen werden. — Schuppen des Rumpfes glatt, sechsseitig, elwas in die Breite gezogen, ziegelarlig gelagert; die der Kehle und der Seiten des Halses etwas kleiner; in Längs- und Querreihen um den Rumpf gestellt, so dass von den erstern 9 auf den Rücken, 4 auf den Bauch, 3 auf jede Seite kommen; jede der beiden Mittelreihen des Bauches be- steht aus 26 Schuppen. Mitten auf der Brust zeichnet sich eine grössere dreieckige Schuppe aus. (Nach Dumeril und Bibron p. 822 sollen die Schuppen der Mittelreihe des Rückens und des Schwanzes einen Längs- kiel haben, den ich aber an unsern Exemplaren nicht wahrnehme.) — Der After ist von vier Schildern bedeckt. — Schwanz allmälig abnehmend (am Ende verstümmelt), mit undeutlich rautenförmigen oder sechssei- tigen Schuppen bekleidet, welche etwas kleiner als die Rückenschup- pen, an der Basis des Schwanzes glatt, weiterhin aber schwach gekielt und in Querreihen gestellt sind, indem sie zugleich 17 Längsreihen oder, wegen der Kiele, 17 schwach erhabene Längslinien bilden, deren Anzahl aber allmälig abnimmt; die untere Mittelreihe enthält noch 50 Schuppen. — Beine schwach, kurz, mit kleinen rautenförmigen Schuppen bekleidet; Reptilien. 355 die Sohlen körnig; die Schenkel unten, gegen die Basis zu, mit fünf deut- lichen Poren. Zehen zart, mit einer zusammengedrückten, gekrümmten spitzen Kralle. — Farbe: Unterwärts blaulich-weiss, die meisten Schup- pen mit einem schwarzen Punct oder Bogen. Oberwärts aschgrau, dicht und fein schwarzgesprenkelt. Das Rüsselschild mit einer schneeweissen Querbinde, welche jederseits in einen Streifen sich verlängert, der an der Seite des Kopfes, über dem Auge weg, an der Seite des Nackens und Rückens, oberhalb des Schenkels, zuletzt auf dem Schwanze entlang sich hinzieht. Diese beiden Streifen nehmen jeder zwei halbe Längsreihen von Schuppen ein, und der Zwischenraum zwischen ihnen beträgt eine ganze (die Mittelreihe) und zwei halbe Längsreihen. Ebenso verlängert sich die weisse Farbe der Randschilder der Kinnladen in einen Streifen, welcher an der Seite des Halses, dicht über dem Vorderbeine weg, an der Seite des Rumpfes, bis zur Basis des Schenkels verläuft; er ist aber schmaler als der obere, nimmt nicht eine ganze Schuppenreihe ein, und zwischen ihm und dem nächsten Rückenstreifen ist ein Zwischenraum von anderthalb Längssreihen. Alle vier weisse Streifen sind schwarzge- säumt. Mit andern Worten können diese schönen Zeichnungen des Rumpfes so beschrieben werden: Die Schuppen der Mittelreihe des Rückens sind aschgrau, schwarzgesprenkelt; die der nächsten Reihe (jederseits) sind, wo sie an die Mittelreihe gränzen, mit dieser von glei- cher Zeichnung, in der Mitte aber schwarz, an der äussern Hälfte weiss; die der dritten Reihe an der innern Hälfte weiss, in der Mitte schwarz, an der äussern Hälfte grau, schwarzgesprenkelt; die der fünften schwarz, in der Mitte weiss. Der Schwanz unterwärts schmutzig - knochenfarben; oberwärts, an der Wurzel, mit dem Rücken übereinstimmend, allmälig aber in’s schmutzig-knochenfarbne übergehend, mit pechbraunen Spren- keln. Die weissen Rückenstreifen setzen sich zwar auf dem Schwanze fort, sind hier aber nicht mehr so rein, und verschwinden gegen die Spitze des Schwanzes hin gänzlich. Die Beine, mit den Zehen, sind oberwärts schwärzlich, jede Schuppe mit einem weissen Puncte. 356 J. L. C. Gravenborst, 2) Ein anderes Individuum weicht von Nr. 1 in folgenden Stücken ab: Länge 15 Linien. Schwanz 14 Linien, also zwar verhältnissmäs- sig kürzer als an Nr. I, aber doch nach und nach mehr abnehmend und nicht am Ende verstümmelt. Zunge kaum etwas eingeschnitten. Schwanz spitzzugehend, aus zwei Theilen bestehend: Der erste Theil, vom After ab, drei Linien lang, mit Schuppen bekleidet, die denen des Rückens gleichen. Der übrige Theil besteht aus 36 Ringen, welche durch viele erhabene Längslinien gestrichelt erscheinen. Solcher Strichel sind auf den ersten Ringen etwa 30, aber die Zahl derselben nimmt wei- terhin in dem Maasse ab, wie die Ringe enger werden. Schuppen lassen sich auf diesem Theile des Schwanzes gar nicht erkennen (vergl. den Schwanz von Nr. 3). Farbe zwar mehr verblichen als an Nr. 1, doch sind noch alle Zeichnungen wie dort vorhanden. Der Bauch und der schuppenlose Theil des Schwanzes sind rein knochenfarben, ohne alle Zeichnungen. 3) Dieses unterscheidet sich von Nr. 1 in Folgendem: Länge 12 Linien. Schwanz 16 Linien. Die Zunge scheint zugespitzt zu sein. Schwanz länger, schmächtiger und spitzer zugehend als an Nr. 2, aber, wie bei Nr. 2, aus zwei Theilen bestehend: Der erste Theil, 5 Linien lang, mit Schuppen, denen des Rückens gleich, bekleidet. Der übrige Theil besteht aus 36 Ringen, und diese aus gekielten viereckigen Schup- pen, welche doppelt so lang als breit sind. An den vordern Ringen werden 20 solcher Schuppen gezählt; an den hintern nimmt die Zahl der- selben allmälig ab. Farbe dunkler als an Nr. 1; unten dichter gelleckt. Oben, bis an den zweiten Theil des Schwanzes, sind die Schuppen fast ganz schwarz, mit schwarzbraunen oder pechbraunen Rändern. Die vier weissen Streifen sind eben so hervorstechend wie in Nr. 1; die beiden mittelsten erstrecken sich bis an den zweiten Theil des Schwanzes; die Seitenstreifen sind sehr zart, linienförmig. Der zweite Theil des Schwan- zes ist rein knochenfarben. Reptilien. 357 - 4) Zwei Individuen, welche sich von Nr. 3 nur dadurch unterschei- den, dass der erste und der zweite Theil des Schwanzes fast von gleicher Länge sind; der zweite ist aus 28-32 Ringen zusammengesetzt, rein- knochenfarben. Der übrige Körper stimmt, hinsichtlich der Farbe und Zeichnung, mehr mit Nr. 1 überein. Die Rückenschuppen eines der bei- den Individuen zeigen einen metallischgrünen Schimmer. Synonymie. Lacerta ceilonica Seba II. tab. 41. fig. 6. Lacerta lineata Linne ed. X. p. 209. n. 41. Lacerta quadrilineata Linne ed. XUl. p. 371. n. 46. Seps lineatus Laurenti p. 60. n. 102. La Quatre-raies Lacepede 1. p. 238. Salamandra quadrilineata Sonnini 1. p. 252. Scincus quadrilineatus Daudin IV. p. 266. Der vierstreifige Salamander Bechstein II. p. 290. Scincus quadrilineatus Gravenhorst p. 419. n. 3303 (unser 1), n.5301 u. 5502 (unser 2, 3, 4; wo jedoch das Citat des Seincus algirus zu streichen ist). Gymnophthalmus quadrilineatus Merrem p. 75. Gymnophthalmus quadrilineatus Schinz Cuv. II. p. S9. Gymnophthalmus quadrilineatus Prinz zu Wied I. p. 198. (Der Prinz hat zwar lauter ächte Synonyme dieser Art angezogen, aber seine eigene Beschreibung weicht in vielen nicht unerheblichen Puncten, besonders hinsichtlich der Kopfschilder, der Bedeckung des Afters, und selbst der Zeichnung, bedeutend von unsrer Echse ab. Der Prinz sagt, dass zwischen den zwei weissen Rückenstreifen vier Schuppenreihen sich befinden; und der weisse Seitenstreif fehlt ganz.) Gymnophthalmus quadrilineatus Fitzinger p. 26. Gymnophthalmus quadrilineatus Wagler p. 157. Gymnophthalmus quadrilineatus Museum p. 25. Gymnophthalme de Merrem Cocteau, mit Abbildung. Gymmophthalmus quadrilineatus Dumeril p. 820. 358 J. L. C. Gravenhorst, 18. Ablepharus Kitaibelü. llte Tafel. (XXXVI.) Hellbraun, mit vier dunklern Längslinien über den Rücken. Länge 1 Zoll und 7 Linien. Schwanz vollständig, 2 Zoll und 4 Linien. Oberarm 1/, Linie; Unterarm, bis zu der Wurzel der Mittel- zehe 1/, Linie; die längste Zehe 1 Linie. Schenkel 17, Linien; Schien- bein, bis zur Wurzel der Mittelzehe, 1/, Linien; längste Zehe 17, Linien. Nach dem zunehmenden Längenverhältniss folgen die Zehen so aufeinan- der: An den Vorderfüssen 1,5, 2,4, 3, an den Hinterfüssen 1,9,2,3,4. — Körper schlank, eidechsenförmig. — Kopf mit Schildern u. s. w., s. Abbildung. Ohröffnung klein, rund. — Schuppen des Körpers sämmtlich glatt; die obern sechsseitig, etwas zugerundet, die untern mehr zugerundet; im Nacken breiter und kürzer, in zwei Längsreihen gestellt, deren jede etwa acht Schuppen hat; auf dem Rücken allmälig schmäler und etwas länger; am Schwanze wieder etwas breiter, besonders die in der untern Mittelreihe; die der Kehle, der Brust und des Bauches etwas kleiner als die obern. Alle diese Schuppen decken sich ziegelartig und sind, um den Rumpf, in 24 Längsreihen und 58 Querreihen gestellt. — Den After bedecken zwei grosse Schuppen. — Der Schwanz hat an seiner Basis 9 Längsreihen Schuppen, von denen die drei breitern an der Unterseite sich hinziehen, und die mittelste derselben aus ohngefähr 80 Schuppen besteht. Gegen das Ende des Schwanzes zu verringert sich die Zahl jener Schuppenreihen allmälig. — Die Beine sind zart, mit zarten Zehen, kleinen rautenförmig-sechsseitigen Schuppen, gekörnten Sohlen: die Zehen oben und unten mit einer Reihe Querschuppen, am Ende mit einer zusammengedrückten gekrümmten spitzen Kralle. — Farbe: Unten blaulichweiss, mit grauschwarzen Sprenkeln. Oben licht- pechbraun. Die Schuppen der vier mittelsten Rückenreihen haben jede Reptilien. 359 in der Mitte einen halb weisslichen, halb schwarzbraunen Längsstrich, wodurch vier Längslinien über den ganzen Rücken hin gebildet werden, die aber im Nacken, auf den zwei Reihen breiterer Schuppen, in zwei Linien sich vereinigen; auch auf dem Schwanze setzen sich diese Linien fort, erlöschen aber allmälig gegen das Ende desselben. Die Schuppen in den jenen vier Rückenlängsreihen zunächst liegenden Reihen sind auf der äussern Hälfte dunkelbraun, auf der innern haben sie einen weissen Punct. Die Schuppen der hierauf folgenden Reihe sind dunkelbraun mit einem fast erloschenen weissen Puncte, wodurch ein dunkelbrauner Streif gebildet wird, der vom Nasenloch anfängt, durch das Auge zieht und an der Seite des Halses, Rumpfes und Schwanzes verläuft. Die Beine sind oberwärts licht-pechbraun, mit schwachen hellern und dunklern Sprenkeln. Wir haben diese Echse von Fitzinger als Ablepharus pannonicus erhalten. Synonymie. Scincus pannonicus Lichtenstein p. 103. Ablepharus pannonicus Fitzinger in: Verhandlungen der Gesellsch. natur- forschender Freunde in Berlin, 1824. p. 297. Tafel 14. — Fitzinger Classif. p. 54. — Wagler p. 156. — Schinz Rept. p. 239. tab. 97. fig. 1 (nach Fitzinger a. a. O.). Ablepharis de Kitaibel Cocteau, mit Abbildung. Ablepharus Kitaibelii Dumeril p. S09. 19. Eumeces punctatus. 12te Tafel. (XXXVII.) Oberwärts hell-fuchsroth, mit Längsreihen dunklerer Puncte. Von dieser Art habe ich vier Individuen vor mir: 1) Länge 1 Zoll und 10 Linien. Schwanz vollständig, 1 Zoll und 4 Linien. Vorder- beine, von der Schulter bis zur Basis der Mittelfinger, 3 Linien; die läng- ste Zehe 1 Linie. Hinterbeine, von der Hüfte bis zur Basis der Mittel- 360 J. L. ©. Gravenhorst. zehen, 4 Linien; die längste Zehe 2 Linien. Nach dem Verhältniss der zunehmenden Länge folgen die Zehen so aufeinander: an den Vorderfüs- sen 1, 5, 2, 4, an den Hinterfüssen 1, 5, 2, 3,4. — Kopf, s. Abbil- dung. Das untere Augenlid häutig, am Rande feinkörnig. Ohröffnungen fast oval. Zunge in der Mitte unten angewachsen; hinten tief gespalten; vorn zugerundet, kaum elwas ausgerandet. Zähne spitz kegelförmig. — Der Körper überall mit gleichen, glatten, queren, sechseckigen oder rau- tenförmigen, dabei aber mehr oder weniger zugerundeten, ziegelartig sich deckenden Schuppen bekleidet, welche um den Rumpf in 28 Längsrei- hen und 60 Querreihen geordnet sind. Die der Beine haben eine gerin- gere Grösse. Der After ist mit vier etwas grössern Schuppen bedeckt. Die Sohlen der Füsse sind gekörnt; die Zehen haben oben und unten eine Reihe Querschuppen. — Der Schwanz allmälig abnehmend, spitz endigend, überall mit gleichen Schuppen bedeckt, von denen 0 an der Unterseite die Mittelreihe bilden. — Farbe: Bleichfuchsroth, oberwärts mit fuchsrothen Puncten. Alle Schuppen nämlich, die den obern Theil und die Seiten des Rumpfs, des Schwanzes und der Beine bekleiden, ha- ben an der Wurzel einen grossen fuchsrothen Punet; da nun aber sämmt- liche Schuppen von gleicher Grösse und in Längsreihen gestelli sind, so bilden jene Puncte ebenfalls regelmässige Längsreihen, deren sechs auf dem Rücken, sieben an jeder Seite sich hinziehen: die Puncte der unter- sten Seitenreihe sind aber blasser als die übrigen. Auch von den sechs Rückenreihen erlischt jederseits die äusserste allmälig nach dem Kopfe zu, so dass nur die vier miltelsten den Nacken erreichen. Die Rückenreihen werden von den Seitenreihen durch einen etwas breitern, blassern, unpunc- tirten Zwischenraum getrennt, welcher einen Streif bildet, der vom Nasen- loche anfängt, durch die Augenbrauen und an der Seite des Halses und Rumpfes hin bis zur Schwanzwurzel verläuft. Dieser blasse Streifen ent- steht dadurch, dass in den beiden punctirten Seitenreihen, welche den Rückenreihen zunächst liegen, die fuchsrothen Puncte nicht genau in der Mitte des hintern Theils der Schuppen stehen, sondern in der ersten Reptilien. 361 Seitenreihe mehr nach dem Rücken zu, in der zweiten aber mehr nach dem Bauche zu verschoben sind, wodurch also der unpunctirte Zwischen- raum dieser beiden Reihen breiter als die Zwischenräume der übrigen Reihen, folglich auffallender wird. Die Punctreihen setzen sich, ober- halb der Vorderbeine, bis auf den Hals fort, oberhalb der Hinterbeine auf den Schwanz, dessen Ende sie beinahe erreichen. Die Seitenreihen zie- hen sich, indem sie allmälig mit einander verfliessen, an der Seite des Halses, durch das Auge, bis zum Nasenloch hin. Auch die Beine sind oberhalb reihenweise punctirt. 2) Unterscheidet sich von Nr. 1 in Folgendem: Länge 1 Zoll und 9 Linien. — Schwanz (am Ende verstümmelt) 12 Linien lang, besteht aus zwei Theilen, von denen der erste, in einer Länge von 9 Linien, eylindrisch, etwas schmächtiger als der Rumpf, und mit Schuppen, denen des Rumpfes gleich, in 23 Querreihen bekleidet ist. An diesem ersten Theile bildet der zweite gleichsam ein Anhängsel von kegelförmiger Ge- stalt, drei Linien lang, nur an der Basis mit Schuppen bekleidet, übrigens aber nackt; diese Schuppen sind viel kürzer als die des ersten Theiles, aber mit diesen von gleicher Breite, wol dreimal breiter als lang, in sieben Querreihen, welche Ringel bilden, gestellt. Dieser zweite Theil des Schwanzes ist ohne Zweifel ein reprodueirtes Ende. — Farbe wie bei Nr. 1, nur mit dem Unterschiede, dass von den sieben Seitenpunctreihen die beiden untern fehlen, und dass der zweite Theil des Schwanzes ein- farbig schmutzig - weiss, ohne Puncte ist. 3) Unterscheidet sich vom vorhergehenden in folgenden Stücken: Länge 2 Zoll und 7 Linien. — Schwanz noch mehr verstümmelt, nicht reprodueirt, 8 Linien lang, Schuppen in 17 Querreihen. — Farbe: Die Puncte sind etwas grösser und etwas dunkler als bei dem vorhergehen- den, stehen an den Seiten in sechs Längsreihen, von denen jedoch die unterste sehr bleich ist. Die obern Schwanzschuppen haben zum Theil, statt eines grossen Punctes, deren zwei kleine nebeneinander. Vol. XXIII. P. 1. 46 362 J. L. C. Gravenhorst, 4) Ist von den vorhergehenden in folgenden Stücken verschieden: Länge 1 Zoll und 10 Linien. Schwanz vollständig 1 Zoll und 1 Linie. Vorderbeine, bis zur Wurzel der Mittelzehen, 2 Linien: längste Zehe % Linien. Hinterbeine, bis zur Wurzel der Mittelzehen, 4 Linien ; längste Zehe 1/, Linie. — Augenlid häutig, mit stärkerm Rande, aber kaum mit Spuren von Körnern an dem Rande. — Ohröffnung kreisrund. — Schwanz hat 54 Querreihen von Schuppen. — Farbe: Unten schmutzig- weisslich. Oben blassfuchsroth, mit vier schwarzgrauen Längslinien, die den vier mittelsten Rückenpunctreihen der vorhergehenden Individuen entsprechen, aber schon gegen die Mitte des Rumpfs erlöschen. Die Schilder der Oberkinnlade sind weisslich mit schwarzen Rändern; an denen der Unterkinnlade sind einige zerstreute schwarze Puncte. Jeder- seits fängt vom Nasenloch ein schwarzbrauner Streif an, welcher durch das Auge, über dem Ohre und dem Vorderbeine weg, an der Seite des Rumpfs entlang, bis zum Hinterbeine zieht, aber schon von dem Vorder- beine an allmälig bleicher wird. In diesem Streifen ist eine grosse Menge schwarzer und weisser gleich grosser Puncte befindlich, welche so geord- net sind, dass sie hie und da vier, aus abwechselnden weissen und schwar- zen Puncten zusammengesetzte Längslinien zu bilden scheinen. Diese Puncte sind aber nur an der Seite des Halses und des vordern Theiles des Rumpfes gross, deutlich und dicht aneinander gereihet; weiterhin werden sie allmälig unscheinbarer. An der Aussenseite der Beine sind auch dunkle Puncte in drei bis vier Reihen gestellt. Nr. 1-3 befanden sich in der Lampeschen Sammlung; Nr. & erhiel- ten wir aus der Picquotschen, in Bengalen gemachten Sammlung. Synonymie. Lacerta africana Seba II. tab. 12. fig. 6? (Diese Abbildung bezieht Lace- pede auf Seincus auratus, Daudin fragweise auf Se. laticeps; beide mit Unrecht. Schneider gedenkt ihrer bei Seincus punctatus. Wag- ler und Dumeril wollen in ihr den Sphenops capistratus erkennen. Ich Reptilien. 363 bin zweifelhaft, welcher der beiden letztgenannten Echsen sie ange- höre. Die Beine sind in Seba’s Abbildung etwas schwächer als an meinen Individuen des Eumeces punctatus, aber etwas stärker als bei meinen Individuen des Sphenops capistralus; und da überdies, nach Dumeril p. 635, die Individuen des Eum. punctatus hinsichtlich der relativen Länge und Stärke des Körpers und der Beine sehr verän- derlich sein sollen, so lässt sich aus dem Verhältniss der Beine nichts folgern. Die Zeichnung stimmt mehr mit Eum. punctatus überein als mit Sph. capistratus, da in ihr der hellere Seitenstreif deutlich dar- gestellt ist. Seba giebt freilich Afrika als das Vaterland seiner Echse an, wodurch sie mit Sph. capistratus übereinstimmen würde; allein es ist bekannt, dass den Angaben Seba’s über das Vaterland der von ihm abgebildeten Thiere nicht immer zu trauen ist. Ich möchte also die angezogene Seba’sche Abbildung immer noch lieber auf Eumeces punctatus beziehen.) Lacerta punctata Linn& ed. XII. p. 369. n. 38 (die Lac. punctata p. 370. n. 45 ist ein Salamander). Stellio punctatus Laurenti p. 58. n. 96. La double-raie Lacepede II. p. 131. Lacerta interpunctata Gmelin p. 1075. n. 38. Scincus punctatus Schneider p. 197. Die schwarzpunctirte oder zweistreifige Eidechse Bechstein II. p- 145. (Die beigefügte Abbildung ist die von Seba II. tab. 2. fig. 9, welche nicht hieher gehört.) Seincus interpunctatus (nicht bilineatus, wie Merrem eitirt) Sonnini II. p. 78. Seincus bilineatus Daudin IV. p. 256. Scincus interpunctatus Gravenhorst p. 418. n. 5300. Scincus punclatus Merrem p. 72. n. 11. Seps scincoides Cuvier ed. II. p. 64 (gehört, nach Dumeril p. 635, hieher). Euprepis (Lac. punctata Linn.) Wagler p. 162 (nach der Beschreibung soll sie aurium margine antico squamoso-denticulato, squamis notaei tricarinatis sein, was mit unsern Individuen nicht übereinstimmt). Seps scincoides Voigt p. 88. Seineus punetatus Museum p. 29. Eumeces punctatus Dumeril p. 634. 364 J. L. C. Gravenhorst, Mehrere der angeführten Schriftsteller (Linne, Laurenti, Lacepede, Gmelin, Sonnini, Daudin, Bechstein) ziehen auch Seba II. tab. 2. fig. 9 hieher, die aber hinlänglich verschieden ist. Wahrscheinlich haben man- che derselben, unter dem angeführten Namen, eine Echse aus einer ganz andern Gattung verstanden, oder dieselbe wenigstens mit diesem Eumeces vermischt. 20. Sphenops capistratus. 13te Tafel. (XXXIX.) Cylindrisch, mit flachem Bauche; oberwärts dunkelbraun -liniirt. In der Gestalt und in dem Verhältniss des Körpers und der Glied- maassen hält diese Art die Mitte zwischen Eumeces punctatus n. 19 und Lygosoma brachypoda n. 21. Die Beine sind schwächer und weiter von einander getrennt als: bei dem ersten, aber (besonders die hintern und deren Zehen) länger und weniger von einander getrennt als bei dem andern. Durch die Kopfschilder und durch den flachen Bauch ist sie von beiden verschieden. Die Gränze zwischen Bauch und Seite wird durch eine abgerundete Kante bezeichnet, die sich von der Basis der Vorder- beine bis zu der der Hinterbeine erstreckt und sich noch auf der ersten Hälfte des Schwanzes fortsetzt. Ich habe drei Individuen dieser Art vor mir: 1) Länge 3 Zoll und 2 Linien. Schwanz 2 Zoll und 9 Linien. Vorderbeine, bis zur Basis der mittelsten Zehen, 2 Linien; die längste Zehe /, Linie. Hinterbeine, bis zur Wurzel der mittelsten Zehen, Linien; die längste Zehe 2 Linien. Die Vorderfüsse haben, an diesem Individuum, nur vier Zehen (s. die Abbildung), welche, nach zunehmender Länge, so aufeinander folgen: 1 (nur ein Rudiment, aber doch mit einer kurzen stumpfen Kralle verse- hen), 7, 3. Von der fünften Zehe ist an beiden Vorderfüssen keine Spur vorhanden, so dass dieser Mangel nicht etwa Folge von Verstümmelung, Reptilien. 365 als vielmehr eine angeborne Monstrosität zu sein scheint. Die fünf Zehen der Hinterbeine folgen so: 1 (sehr kurz, rudimentär), 9, 4, 3, 2. — Kopf etwas niedergedrückt, spitzzugehend. Schilder, s. Abbildung. Augenlider häutig, der Länge nach in vier kleine Felder getheilt. Nasenlöcher rund, sehr klein. Ohröffnungen unter drei kleinen dreieckigen Schuppen verborgen, welche hinter dem letzten Randschilde der obern Kinnlade liegen. — Der ganze Körper ist mit halbscheibenför- migen, glatten, ziegelartig sich deckenden Schuppen bekleidet, welche in 24 Längsreihen um den Rumpf gelagert sind, so dass 6 Reihen auf den Rücken, 6 auf den Bauch und ebenso viele auf jede Seite kommen. Eine Längsreihe zwischen dem Vorderbeine und Hinterbeine besteht aus ohngefähr SO Schuppen. — Den After bedecken zwei kaum etwas grös- sere Schuppen. — Der Schwanz, welcher allmälig dünner wird, ist mit Schuppen bekleidet, die denen des Rumpfes ähnlich und anfangs in 18 Längsreihen gestellt sind, deren Zahl aber nach und nach geringer wird; die Mittelreihe, welche die ganze Schwanzlänge einnimmt, besteht ohngefähr aus 90 Schuppen. — Die Beine sind oben und unten mit kleinen sich gleichen Schuppen bedeckt. Die Vorderfüsse haben kurze und kaum etwas gekrümmte, die Hinterfüsse sichelförmige, zusammenge- drückte, spitze Krallen an den Zehen. Farbe schmutzig-weiss. Die einzelnen Schuppen des Rückens und der Oberseite des Schwanzes haben jederseits einen kleinen schwarzbraunen Fleck, welcher mit dem nächsten Seitenfleck der Nachbarschuppe zusammenläuft, wodurch eilf schwarz- braune parallele Längsreihen gebildet werden, die, vom Hinterhaupte aus, über den Rücken sich hinziehen und sich auch auf den Schwanz fort- setzen, wo sie jedoch nach und nach in demselben Maasse verschwinden, wie die Zahl der Längsreihen der Schuppen allmälig abnimmt. Der Kopf hat oberwärts einige dunkelbraune Puncte, ausserdem jederseits einen schwarzbraunen Streif, welcher, vom Nasenloch aus, durch das Auge zieht und am Hinterhaupte (wenn die Mittelreihe des Rückens als die erste gezählt wird) in die te und Ste Rückenreihe übergeht. 366 J. L. C. Gravenhorst, 2) Länge 3 Zoll. Schwanz I Zoll und 9 Linien. Beine wie an Nr. 1, aber die Vorderfüsse fünfzehig, und zwar so: 1, 5, 4, 3. — Kopf wie Nr. 1. Ohröffnungen sichtbar, rund, sehr klein, oberwärts mit drei kleinen dreieckigen Schuppen bedeckt. — Schuppen des Rumpfs, des Schwanzes und der Beine ganz wie an Nr. 1; jedoch sind die in der untern Mittelreihe des Schwanzes, ohngefähr 52 an der Zahl, etwas grös- ser als die übrigen. — Schwanz kürzer und weniger spitz zulaufend als an Nr. 1, wahrscheinlich in Folge einer früher stattgefundenen Verstümm- lung und Wiedererzeugung, denn die Schuppen des letzten Drittels des- selben sind kleiner, unregelmässig, nicht reihenweise geordnet. — Farbe und Zeichnungen wie an Nr. 1; die dunkelbraune Mittelreihe des Rückens ist fast schwarz. 3) Länge 3 Zoll und 3 Linien. Schwanz 1 Zoll und 6 Linien. — Mit Ausnahme des Schwanzes stimmt dies Individuum ganz mit Nr. 2 überein: Der Schwanz ist an der Basis, etwa $ Linien lang, von ge- wöhnlicher Form und Stärke, auch sind die Schuppen an diesem Theile regelmässig gereihet, dann folgt eine Anschwellung, von welcher an der Schwanz allmälig dünner wird, bis er spitz endigt; die Schuppen dieses Theiles sind grösser und unordentlich durcheinander gestellt. Hieraus erhellt wol, dass früher eine Verstümmlung und Wiedererzeugung des Schwanzes stattgefunden haben wird. — Farbe genau wie an Nr. 1 u. 2; doch sind die schwarzbraunen Linien, deren 13 bis 15 gezählt werden, etwas breiter, und der Kopf hat oberwärts mehr schwarzbraune Flecke. Die drei beschriebenen Individuen, welche Lefebure aus Egypten her- überbrachte, sind mir von Cocteau geschenkt worden. Synonymie., Cocteau schickte die drei Individuen mit folgender Bestimmung: „Sein- „cus capistratus Schreibers; Sphenops capistratus Wagler; Seincus „brachypus Lichtenstein Dupl. mus. zool. n. 55 et Schneider?“ Aber der Se. brachypus Schneider ist die Lygosoma brachypoda n. 21, Reptilien. 367 wovon Schneider ein Exemplar in der Lampeschen Sammlung eigen- händig mit dem Namen Sc. brachypus versehen hatte; und auf eine an Lichtenstein selbst gerichtete Anfrage erhielt ich den Aufschluss, dass sein Sc. brachypus nicht der Sph. capistratus, sondern Schnei- der’s Se. brachypus, d.i. Lyyosoma brachypoda, sei. Da Lichtenstein noch hinzufügt, dass das Exemplar des Berliner Museums aus der Blochschen Sammlung herrühre, so ist es ohne Zweifel dasselbe, welches Schneider unter Sc. brachypus (II. p. 194) aus jener Samm- lung erwähnt. Als Synonyme kann ich folgende aufstellen: Lacerta africana Seba II. tab. 12. fig. 6? (wird von Wagler und Dumeril auf diese Echse bezogen. Ich glaube, dass jene Abbildung viel- mehr den Eumeces punctatus darstellt. Vergl. dasselbe Citat bei letztern). Mabuya capistrata Fitzinger p. 92. Sphaenops capistrata Wagler p. 161. Sphenops capistratus Dumeril p. 578. 21. Lygosoma brachypoda. 14ie Tafel. (XL.) Schmutzig-graugelb. Füsse mit fünf Zehen. Länge 2 Zoll und 10 Linien. Schwanz 1 Zoll und 9 Linien. Vorderbeine kaum 2 Linien. Hinterbeine fast 3/, Linien. — Kopf, s. Abbildung. Zähne spitz. Zunge beschädigt. Augenlid häutig, am Rande mit kleinen Schuppen bekleidet. Ohröffnung sehr klein, kreis- rund. — Schuppen des Halses, Rumpfes und Schwanzes von gleicher Gestalt, fast sechsseitig, kaum etwas breiter als lang, ziegelartig sich dek- kend, in Längs- und Querreihen gestelll. Von Längsreihen zähle ich, um die Mitte des Rumpfes, 24-25; von Querreihen, zwischen Vorder- und Hinterbeinen, ohngefähr 100. — After in einem Querspalt, der von vier etwas grössern Schuppen bedeckt wird. — Schwanz gegen das Ende zu wenig abnehmend, am Ende selbst stumpfzugespitzt; die untere 368 J. L. C. Gravenhorst, Mittelreihe besteht aus ohngefähr 50 Schuppen. — Beine sehr kurz und schmächtig, wie bei der folgenden Echse, aber deutlicher gegliedert und wahrscheinlich auch beweglicher und mehr zur Fortbewegung dienend als bei jener, mit ausgebildeten Armen, Schenkeln und Schienbeinen, von kleinen Schuppen bedeckt, welche übrigens aber denen des Rumpfes gleichen. Die fünf Zehen sind eben so kurz wie bei der folgenden Echse, aber ziemlich deutlich dreigliedrig; die drei mittelsten etwas länger; alle mit einer kleinen, spitzen, etwas gekrümmten Kralle bewaffnet; Fusssoh- len kleinkörnig beschuppt. — Farbe schmutzig-graugelb, wie die unsrer Blindschleiche (Anguis fragiis), mit zarlen pechbraunen Schuppenrän- dern. (Die meisten Schriftsteller beschreiben diese Echse so, dass sie 14 bis 15 schwarzbraune Längsstreifen habe, die, nach Dumeril, dadurch entstehen sollen, dass die Seitenränder der Rücken- und Seitenschuppen schwarzbraun seien.) Synonymie. Lacerta abdominalis Thunberg in Nova Acta Suec. VII. p. 119. tab. 4. fig. 4. Sceincus Gronovius I. p. 11. n.43 (nach Gronov wäre der Schwanz viel länger als der Rumpf; von Ohröffnungen ist nichts erwähnt). Lacerta chaleides Linne ed. XII. p. 369. n. 41. (In den frühern Ausga- ben hat Linne der Lacerta chaleides nur drei Zehen zugeschrieben, offenbar also eine andere Echse, ohne Zweifel den Seps chaleides n. 22, vor Augen gehabt.) Anguis quadrupes Linne ed. XI. p. 390. (Obgleich Linne dieser Echse äussere Ohröffnungen abspricht, s® wird sie doch fast allgemein auf diese Art bezogen. Es mag auch wol sein, dass die Ohröffnungen zuweilen unter Schuppen versteckt sind, wie wir dieses an der vor- hergehenden Art gefunden haben.) Lacerta serpens Bloch p. 28. tab.2. (Die Abbildung stimmt mit unserm Individuum gut überein, nur mit der Ausnahme, dass der Schwanz an unserm kürzer und weniger dünnzugehend ist. Nach Bloch wäre die dritte Zehe die längste von allen.) Reptilien. 369 Lacerta chaleidica Gmelin p. 1078. n. 41. Seps (Anguis quadrupes Linn.) Lacepede II. p. 167. Zeile 1-16. (Lace- pede hat unter seinem Seps mehrere sehr verschiedene Arten zusam- mengefasst; eine dieser Arten, die hier angeführte, ist unsere Lygosoma). Lacerta serpens Gmelin p. 1078. n. 75. Scineus brachypus Schneider Il. p. 192 (nicht Seincus serpens Schn., wie Merrem, Fitzinger und Schinz eitiren. Ein Seineus serpens kommt in Schneider’s Werke gar nicht vor. Da Schneider das hier beschrie- bene Individuum aus der Lampeschen Sammlung, und zwei andere aus der Blochschen Sammlung, selbst gesehen und verglichen hat, so ist es wol keinem Zweifel unterworfen, dass unsere Echse und Sein- cus brachypus Schneider und Lacerta serpens Bloch eine und dieselbe Art sind; doch stimmt die Schneidersche Beschreibung der Kopfschil- der nicht ganz zu unserm Individuum). Chamaesaura abdominalis Schneider II. p. 212. Chaleides serpens Sonnini II. p. 87. Seps pentadactylas Daudin IV. p. 325. Chalcides pentadactyla Sonnini Il. p. 89. Die Gleiteidechse Bechstein II. p. 188. tab. 16. fig. 3 (die Thunberg- sche Abbildung). Chaleides serpens Gravenhorst p. 418. n. 5298. Zygnis pentadactyla Oken Lehrbuch p. 285. Scincus brachypus Merrem p. 73. n. 15. Seps pentadactyla Schinz Cuvier II. p. 90. Scineus brachypus Lichtenstein n. 55 (siehe unter Synonymie zu Sphenops capistratus). Mabuya serpens Fitzinger p. 5». Seps (Anguis quadrupes Linn.) Cuvier ed. Il. p. 64. Lygosoma (Lacerta serpens Bloch) Wagler p. 161. Seps serpens Voigt p. SS. Scineus brachypus Museum p. 25. Seps serpens Schinz Rept. p. 109. Seps (Anguis quadrupes) Oken allg. Naturg. VI. p. 594. n. 4. Lygosoma brachypoda Dumeril p. 721. Vol. XXI. P.1. 41 370 J. L. C. Gravenhorst, Unter den übrigen Citaten, welche von mehrern, besonders frühern, Schriftstellern zu dieser Art gezogen werden, sind manche jedoch unrich- tig und andern Echsen angehörend, z. B. Caecilia major Imperati p.917; Lacerta chaleidica Rajus p. 272; Chalcides tridactylus Laurenti p. 64. n. 114; Lacerta chaleides Linne ed. X. p. 209. n. 42, welche sämmilich auf Seps chalcides n. 22 bezogen werden müssen. — Lacerta seps Linn ed. XI. p. 363, welche Daudin zu diesem Lygosoma zieht, gehört zu Gerrhosaurus sepiformis n. 1. 22. Seps chalcides. 15te Tafel. (XLI.) Weisslich oder grau, mit schwarzbraunen Längsstreifen. Füsse mit 3 Zehen. Die vier Individuen, welche ich vor mir habe, stimmen in folgenden Puncten miteinander überein: Körper schlangenförmig. — Kopf klein, spitzzugehend. Schilder, s. Abbildung. Ohröffnung rund. Augenlid häutig, am Rande kleinkörnig-beschuppt. Zähne klein, spitz, zahlreich. Zunge platt, unten in der Mitte angewachsen, am Vorderende abgestumpft und etwas eingekerbt, am Hinterende tief eingeschnitten. — Schuppen des Rumpfes und Schwanzes gleichgestaltet. sechsseitig, jedoch mit stum- pfen Ecken, so dass sie mehr zugerundet aussehen, etwas breiter als lang, glatt, hin und wieder mit drei sehr seichten undeutlichen Längsstrichen, die aber keine Kiele sind; gegen den Kopf zu werden die Schuppen allmälig breiter. Sie decken sich ziegelartig und sind in Längsreihen gestellt. — After in einem Querspalt, welcher von fünf Schuppen be- deckt wird, deren drei mittelste meist etwas grösser als die übrigen sind. — Beine sehr zart und kurz, zusammengedrückt, nach hinten gestreckt, dicht an dem Körper in einer Vertiefung liegend, welche ihrer Form und Grösse entspricht; an der Aussenseite mit einer Reihe von 9 bis 12 Schup- Reptilien. 371 pen bekleidet, welche denen des übrigen Körpers gleichen, aber kleiner sind; am Ende in drei sehr kurze, aber doch mit einer Kralle bewaffnete Zehen ausgehend. Die Zehen scheinen dreigliedrig zu sein; die Krallen sind sehr klein, spitz, etwas gekrümmt. Die Sohlen und die einzelnen Zehen haben unterwärts drei bis vier kleine Höcker. — Von den einzel- nen Individuen ist nun folgendes zu merken: 1) Länge 4 Zoll und 3 Linien. Schwanz ganz vollständig, 4 Zoll und 2 Linien. — Ohröffnungen haben mehr die Gestalt einer Längs- ritze. — Schwanz allmälig abnehmend, mit einer pfriemförmigen horn- artigen Spitze endigend; die Schuppen sind in Längsreihen geordnet, deren mittelste ohngefähr 128 enthält. — Um den Rumpf bilden die Schuppen etwa 30 Längsreihen, und zwischen Vorder- und Hinterbei- nen etwa 110 Querreihen. — Farbe unten blaulichweiss; oben blassgrau oder (wo nämlich die alte Oberhaut noch vorhanden ist) pechbraun, mit vier schwarzbraunen Längsstreifen: Jederseits nämlich entspringen im Nacken zwei schwarzbraune Streifen, die sich an den Seiten des Rumpfs hinziehen; jeder Streifen nimmt zwei halbe Schuppenlängsreihen, und der Zwischenraum zwischen den Streifen ebenfalls zwei solcher halben Reihen ein. Der Zwischenraum zwischen den beiden Seitenstreifen ist etwas blässer als der Rücken. Dicht unter dem äussersten Streifen ziehen sich noch ein paar ähnliche, aber fast verwischte Streifen an der Seite des Rumpfes hin. Die beiden Hauptstreifen setzen sich auch auf den Schwanz fort, indem, bald zu Anfang desselben, zwischen ihnen noch drei andere entstehen, so dass der Schwanz sieben solcher Streifen hat, welche jedoch gegen die Mitte desselben hin nach und nach erlöschen. 2) Körper kleiner und verhältnissmässig schlanker als bei den übrigen Individuen dieser Art. — Länge 3 Zoll und 2 Linien. Schwanz vollständig, 3 Zoll und 9 Linien. Vorderbeine 1/, Linie; Hinterbeine 2 Linien. Verhältniss der Füsse und Zehen wie bei dem ersten Indivi- duum. — Die Schuppen liegen um den Rumpf in 22 Längsreihen, und zwischen Vorder- und Hinterbeinen in 92 Querreihen. — Der Schwanz 63 372 J. L. ©. Gravenhorst, wird allmälig dünner und endigt in eine hornarlige Spitze; die unlere Mittelreihe besteht aus 148 Schuppen. — Farbe unten blaulichweiss; oben lichtpechbraun, mit vier schwarzbraunen Längsstreifen, wie am ersten Individuum; der Zwischenraum zwischen den beiden Seitenstreifen ist blaulichweiss. Dicht unter dem äussersten Streifen zieht sich noch ein ähnlicher aber schwächerer Streifen hin. Diese 6 Streifen setzen sich auf dem Schwanze fort, erlöschen aber gegen das Ende desselben. 3) Länge 3 Zoll und 9 Linien. Schwanz verstümmelt, I Zoll und 9 Linien lang. Vorderbeine 1Y, Linie; Hinterbeine 2 Linien. Zehen ziemlich von gleicher Länge. Die ganzen Beine und die Zehen sind ver- hältnissmässig etwas kürzer und weniger ausgebildet als bei dem ersten Individuum. — Die Schuppen liegen um den Rumpf ohngefähr in 22 Längsreihen, zwischen den Vorder- und Hinterbeinen in 93 Quer- reihen. — Farbe: Unten weisslich-grün, oben lichtpechbraun; wo die alte Oberhaut abgelöset ist, hellblau. Die Bauchschuppen haben eine jede drei sehr feine weissliche Längsstrichel, die an der Basis durch zwei feine weissliche Bogen mit einander verbunden sind, fast so wie bei Euprepes striolatus. Die vier schwarzbraunen Längsstreifen des Rückens und der Seiten stimmen mit denen der zuerst beschriebenen Individuen überein, und ziehen sich bis an das Ende des verstümmelten Schwanzes hin. Der Zwischenraum der Seitenstreifen ist weisslich. Ein anderes Individuum, welches ich von Fitzinger zur Ansicht erhalten halte, unterschied sich von dem eben beschriebenen nur dadurch. dass es grösser war, nämlich 9 Zoll lang, der (verstümmelte) Schwanz 3), Zoll, und dass die Farbe des Rückens in’s Blaue überging. Sämmtliche Individuen, mit Ausnahme von Nr. 2, haben wir von Fitzinger erhalten, welcher Nr. 1 als ein jüngeres Individuum aus Sardi- nien bezeichnet hatte; Nr. 3 als Zygnis chaleidica Mus. Caes. Vindobon. Seps tridactylus Daud. junior ex Hispania; und das zweite Individuum unter Nr. 3 als Zygnis chaleidica adulta e Sardinia. Reptilien. 373 Synonymie. Lacerta chaleidica Rajus p. 272. Caecilia major Imperati p. 899 et 917. Lacerta chaleides Linne ed. X. p.209 (Lac. chaleides Linne ed. XI. hört zu Lygosoma n. 21). Chaleides tridactyla Laurenti p. 64. n. 114. Le seps Lacepede II. p. 161. tab. 60. fig. 1. (Verf. hat aber mit diesem seps mehrere Arten vereinigt, die ganz verschiedenen Gattungen an- ge- gehören, nämlich: 1) Lacerta seps L. — ist Gerrhosaurus sepifor- mis n.1. 2) Anguis quadrupes L. — ist Lygosoma brachypoda n.21. 3) Lacerta anguinea L. — ist Chamaesaura anguinea n. 4. 4) Lacerta abdominalis Thunberg — ist wieder Lygosoma bra- chypoda.) Cieigna, die Schlangeneidechse Cetti III. p. 29. Die Schlangeneidechse Bechstein II. p. 175. Chamaesaura chaleis Schneider I. p. 287. Chaleides seps Sonnini II. p. 82, mit Abbildung. (Letztere stellt unsern Seps ganz gut dar; aber in der Beschreibung wird diese Art mit Lacerta seps L., d.i. Gerrhosaurus sepiformis n. 1, vermischt.) Seps tridactylus Daudin IV. p. 333. tab. 57. (Abbildung und Beschrei- bung passen zu dieser Art. Der Verf. irrt aber, wenn er sagt, dass die Füsse mit drei runden Schuppen geendigt seien, welche wie kral- lenlose Zehen aussehen; die Füsse haben nämlich drei wirkliche, mit Krallen versehene Zehen.) Zygnis tridactyla Oken Lehrbuch p. 289. Seps chalcidica Merrem p. 79. Zygnis chaleidica Fitzinger p. 59. Seps vittatus Leuckart p. 9. Seps (Lacerta chaleides L.) Cuvier ed. II. p. 64. Seps tridactylus Eichwald II. p. 180. Zygnis chaleidica Wiegmann p. 84. Zygnis chaleidica Museum p. 25. Seps chaleidicus Schinz Rept. p. 105. tab. 41. 374 J. L. ©. Gravenhorst, Aalschleiche, ?2te Art (L. chaleides L.) Oken allg. Naturgesch. VI. p. 592. Seps chalcides Dumeril p. 768. Ueber die Verbindung und Verwechselung dieser Art mit Seps stria- tus s. die Anmerkung hinter den Synonymen der folgenden Art. 23. Seps slriatus. 16te Tafel. (XLII.) Schmutzig-grünlich, mit drei schwarzbraunen Längsstricheln auf den Rückenschuppen. Füsse mit drei Zehen. Gestalt und Verhältniss des Körpers, der einzelnen Theile desselben, der Schilder und Schuppen, wie bei der vorhergehenden Art; aber die Beine verhältnissmässig etwas länger und die Zeichnung anders. Länge 3 Zoll und 9 Linien. Schwanz vollständig, ebenso lang, allmälig dünner werdend, mit einer pfriemförmigen Spitze endigend. Vor- derbeine 2, Linien lang, Hinterbeine fast 4 Linien. — Schuppen um den Rumpf in 24 Längsreihen gelagert; zwischen Vorder- und Hinterbei- nen in 98 Querreihen; in der Mittelreihe des Schwanzes zähle ich 116 Schuppen. — Farbe unten weisslichgrün; oben olivengrün, etwas metallisch schillernd (mit der Zeit ist die Farbe bleicher geworden und der Schiller vergangen). Die Ränder der Schuppen sind blasspechbraun. Die Rückenschuppen haben eine jede drei parallele schwarzbraune Längs- strichel, welche auch noch auf den Schuppen der ersten Hälfte des Schwanzes vorhanden sind, aber allmälig erlöschen, wie sie denn auch auf den Nackenschuppen fehlen. Fitzinger schickte diese Echse mit der Notiz: Zygnis striata n. junior Mus. Caes. Vindob. ex Hispania. Reptilien. 375 Synonymie. Zygnis striata Fitzinger p. 53. Seps lineatus Leuckart p. 10. Zygnis striata Museum p. 25. Seps striata Schinz Rept. p. 106 (? gehört vielleicht zur vorhergehen- den Art). Seps striata Oken allg. Naturg. VI. p. 594 (? ist wahrscheinlich die vor- hergehende Art). Lange Zeit habe ich geschwankt, ob Seps chalcides und Seps striatus als zwei besondere Arten, oder nur als Varietäten einer aufgenommen werden müssen. Fitzinger schickte sie als zwei verschiedene Arten. Dumeril hält beide nur für Varietäten. Seps striatus unterscheidet sich aber von dem chaleides, wenigstens nach den Exemplaren, die ich vor mir habe, nicht blos durch den Mangel der dunklern Streifen, an deren Stelle sämmtliche Rückenschuppen drei kleine schwarzbraune Längsstrichel haben, sondern auch durch etwas längere Beine. Nach andern Beschrei- bungen soll Seps striatus eine grosse Menge (9-15) schwarzbrauner Längslinien über den Rücken haben; und wenn ich mir, an unserm Exem- plar, die Strichel der Rückenschuppen an beiden Enden etwas weniges verlängert vorstelle, so würden sie mit den Stricheln der vorhergehenden und der nachfolgenden Schuppe sich verbinden und auf diese Weise schwarzbraune Längslinien entstehen, die über den ganzen Rücken ver- liefen. — Was die angeführten Schriftsteller betrifft, so scheinen Lace- pede, Sonnini, Daudin die Art mit kürzeren Beinen ($, chalcides) abge- bildet zu haben. Seps chaleidicus Schinz hat etwas längere Beine, wie S. striatus; aber die Zeichnung kommt mit der von $. chaleides überein. Leuckart sagt von seinem Seps lineatus (mit 9-12 schwarzbraunen Längslinien) bestimmt, dass er längere Beine als sein $. vittatus (chalei- des) habe; dieser ist also wol gewiss unser S. striatus. Unter den Va- rietäten, welche Dumeril aufführt, könnte vielleicht var. F., da sie fast ganz 376 J. L. ©. Gravenhorst, einfarbig ist, zu S. striatus zu ziehen sein. Von den Echsen der übrigen, sowohl unter 8. chaleides als unter $. striatus cilirten Schriftsteller, bleibt es vor der Hand ungewiss, ob sie zu jener oder zu dieser gehören, da das Verhältniss der Beine nicht genau genug bezeichnet ist und keine Abbil- dungen gegeben sind. Insofern jedoch alle Beschreibungen jener Schrift- steller das Thier gestreift schildern, möchten sie insgesammt wol auf den wahren Seps chalcides zu beziehen sein. 24. Scelotes Linnaei. 1Tte Tafel. (XLIM.) Graulich; mit schwarzbraunen, in Längsreihen gestellten Puncten. Länge 2 Zoll und 4 Linien. Schwanz 15 Linien. Beine 2%, Li- nien. — Kopf klein, niedergedrückt, schmaler als der Rumpf. Schilder, s. Abbildung. Nasenlöcher fast eirund. Augenlider häutig, mit schwachgekörntem Rande. Ohren geschlossen. Zähne in beiden Kinnladen, sehr klein, spitz. Zunge platt, an der Spitze etwas zuge- rundet und schwach eingekerbt. — Schuppen des ganzen Körpers und Schwanzes etwas breiter als lang, fast halbscheibenförmig oder undeutlich sechseckig, ziegelartig sich deckend, in Längsreihen geordnet, deren, um die Mitte des Rumpfes, 18 gezählt werden; die Mittelreihen, vom Kopfe an bis zu der Spitze des Schwanzes, bestehen aus ohngefähr 160 Schup- pen. In der Mitte des Bauches scheinen einige Schuppen verkehrt zu stehen, indem sie mit dem freien Rande nicht nach hinten, sondern nach vorn gerichtet sind. — After in einem etwas bogenförmig gekrümmten Querspalt, der aber nicht von grössern Schuppen oder Schildern gedeckt ist. — Schwanz allmälig dünner werdend:; die Schuppen denen des Rückens gleich, aber etwa vier Linien weit vom After werden sie, bis zur Spitze des Schwanzes, allmälig etwas breiter. — Beine sehr zart, zusammengedrückt, rückwärts gerichtet, an die Seiten des Schwanzes Reptilien. 377 angepresst, aussen mit neun Schuppen bekleidet, zweizehig: Die Zehen mit einer kleinen spitzen gekrümmten Kralle bewaffnet; die obere die längste, mit drei Schuppen bedeckt (dreigliedrig?); die untere mit zwei Schuppen (zweigliedrig?). — Farbe weisslichgrau, wo noch alte Ober- haut anhängt dunkelpechbraun; alle Schuppen in der Mitte und an der Basis schwarzbraun, wodurch über den ganzen Körper so viele schwarz- braunpuncetirte Linien entstehen, wie Schuppenreihen da sind; an der Unterseite des Rumpfes und des Schwanzes zeigen sich diese Linien aber nur sehr schwach. Ueber die Herkunft dieser Echse kann ich nichts angeben; ich glaube, dass sie mit in der Lampeschen Sammlung stand. Synonymie. Anguis bipes Linne ed. X. p. 227; ed. XII. p. 390 (die von Linne eitirten Abbildungen Seba I. tab. 53. fig. S und tab. S6. fig. 3 gehören nicht dazu. S$. die Anmerkung zu Bipes anguineus Merrem). Anguis bipes Laurenti p. 67. n. 123. Lacerta bipes Gmelin p. 1079. n. 76. (Gmelin frägt, ob vielleicht die zweifüssige Schlange, deren Sander im 17ten Bande des Naturfor- schers, S. 246, als einer Bewohnerin des Schwarzwaldes Erwähnung thut, hieher gehöre? Auch Daudin IV. p. 358 meint, dass es vielleicht passlich sei, jene zweifüssige Schlange mit dieser Echse oder mit dem Sheltopusik (Pseudopus Pallasiü) zu verbinden. Da aber bei uns gar keine zweibeinige Echse vorkommt, so halte ich, mit Oken (Lehrbuch S. 256), dafür, dass jene Sandersche zweifüssige Schlange nichts anders gewesen sei, als eine männliche Natter mit »hervorgetretener doppelter Ruthe, wie denn Schlangen verschiedener Arten, in solchem Zustande, gar nicht selten in Museen vorkommen. Die Ansicht, dass solche Schlangen mit hervorgetretenen Ruthen oft für zweibeinige Schlangen oder Echsen gehalten worden sind, bestätigen mehrere frühere Naturforscher, unter andern auch Lacepede, welcher (MH. p- 379 ff. und Bechstein, Lacepede II. p. 616) noch hinzufügt, dass von den als zweibeinig beschriebenen schlangenförmigen Reptilien die Vol. XXI. P.1. 48 378 J. L. C. Gravenhorst, meisten wol kurzbeinige Echsen gewesen sein könnten, die durch irgend einen Unfall der vordern oder der hintern Beine verlustig gegangen wären, und dass vielleicht Linne’s Anguwis bipes nichts wei- ter als ein Angais mit vorgetretenen Ruthen gewesen sein möchte. Den beiden letztern Vermuthungen können wir nicht beipflichten. Mit solchen Pseudobeinen muss man aber nicht die Spuren und An- fänge wirklicher Hinterbeine verwechseln, die an manchen Schlangen, oder vielmehr, nach Mayer’s schönen Untersuchungen, an sehr vielen Schlangen in verschiedenen Graden der Ausbildung gefunden werden.) Chamaesaura bipes Schneider II. p. 213 (vermischt mit Ophiodes striatus; s. das Citat aus Schneider’s Hist. Amph. zur folgenden Art). Seps Gronovä Daudin IV. p. 394. tab. 58. fig. 2 (vermischt mit Ophiodes striatus; s. folgende Art). Bipes Iste Art Oken Lehrb. p. 289. Bipes anguineus Merrem p. 76. (Seba I. tab. 53. fig. 8 und tab. S6. fig. 3, welche Merrem dazu zieht, gehören nicht hieher, sondern zu Opkio- des striatus. $. die Anmerkung zu den Synonymen der folgenden Art. Seba giebt weder in der Abbildung noch in der Beschreibung zwei Zehen an.) Blindschleichartiger Erdschleicher Merrem Beiträge III. p. 113 ff. tab. X (mit äusserst kleinen runden Ohröffnungen). Bipes anguineus Schinz Cuvier I. p. 92. Scelotes anguineus Fitzinger p. 93. Bipes (Anguis bipes L.) Cuvier ed. Il. p.65. (Ueber die Vermischung dieser Art mit Ophiodes striatus, welche bei Cuvier stattfindet, s. die folgende Art unter dem Ciltat aus Cuvier.) Zygnis (Anguis bipes L.) Wagler p. 160. Bipes anguineus Voigt 1. p.90. (Bemerken wie bei dem Citat aus Cuvier.) Die capische Schenkelsehleiche Oken allg. Naturg. VI. p. 591. Bipes anguineus Museum p. 29. Scelotes Linnaei Dumeril p. 785 (mit sehr kleinen Ohröffnungen, welche zuweilen unter Schuppen verborgen sind, p. 786. Unter den Citaten finden sich auch Seincus Gronovä n.44; Seba 1. tab. S6. fig. 3; Pygodacetylus Gronovii Merrem p. 77; welche sämmtlich einzehig sind Reptilien. 379 und zu der folgenden Art gehören, unter welcher die Anmerkung zu Pygodactylus Gronovii Merrem nachzusehen ist). 25. Ophiodes strialus. 1Ste Tafel. (XLIV.) Graulich, oben mit vier schwarzen Streifen. Von dieser Art besitzt das Museum zwei Individuen: 1) Körper schlangenförmig. Länge 5 Zoll. Schwanz 5 Zoll. Beine 3 Linien lang, kaum % Linien breit. — Kopf und dessen Schilder und Nasen- löcher, s. Abbildung. Augenlider häutig, mit feingekörntem Rande. Von dem Mundwinkel geht nach hinten in gerader Richtung eine seichte Rinne aus, etwa 1/, Linie lang; in der Mitte der Rinne der rechten Seite zeigt sich die Ohröffnung als eine äusserst feine Oeffnung; in der Rinne der linken Seite ist gar keine Oeffnung sichtbar. Zähne jederseits in jeder Kinnlade ohngefähr sechszehn, kegelförmig, spitz, etwas nach hinten gekrümmt. Zunge am Ende gabelförmig. — Schuppen sämmtlich ziegelartig gelagert, fast sechsseilig; die des Schwanzes allmälig etwas grösser; die an der Oberseite des Körpers und des Schwanzes mit vielen, dichtaneinander gedrängten, sehr feinen, nur unter der Loupe erkennbaren Längsstricheln. Die Schuppen sind in Längsreihen und Querreihen ge- stellt; jener um die Mitte des Rumpfes 26, dieser vom Nacken bis zu den Hinterbeinen ohngefähr 150. — After unter einer eiwas gebogenen Querfalte, die von vier Schuppen bedeckt wird, verborgen. — Schwanz allmälig dünner werdend; mit einer 10 Linien langen Spitze endigend, welche zwischen kegelförmig und pfriemförmig das Mittel hält, und mit etwas kleinern Schuppen als der übrige Schwanz bedeckt ist. Die Schup- pen bilden ohngefähr 150 Querreihen um den Schwanz. — Beine zu- sammengedrückt, sehr schmal lanzettförmig, rückwärts gestreckt, in einer Vertiefung liegend, welche ihrer Gestalt genau entspricht, und so enge % 350 J. L. C. Gravenhorst, an die Basis des Schwanzes angepresst, dass man sie leicht übersehen könnte; mit etwas kleinern Schuppen bekleidet, deren in der Mittelreihe acht gezählt werden. Zehen und Krallen fehlen. — Farbe blassgrau. Die Randschilder der obern Kinnlade, mit Ausnahme des vordersten, an der vordern Hälfte weiss, an der hintern schwarz. Auf der Oberseite des Körpers sind alle Schuppen an der Basis rostfarbig, und es ziehen sich derselben entlang vier schmale schwarze Längsstreifen, von denen jeder- seits der Seitenstreif an der Seite des Hinterhaupts, die beiden Mittelstrei- fen am Hintertheile des Halses entspringen, alle viere aber bis an die vor- hin beschriebene Spitze des Schwanzes verlaufen, so jedoch, dass die beiden mittelsten oberhalb der Hinterbeine aufhören, indem hier, neben einem jeden von ihnen, nach der Seite zu, ein neuer anfängt und am Schwanze verläuft, die Seitenstreifen aber an der Basis des Schwanzes aufhören, wo, neben einem jeden derselben, nach dem Rücken zu, eben- falls ein neuer Streif anfängt und am Schwanze verläuft. Zwischen den beiden Mittelstreifen liegen drei Längsreihen von Schuppen, zwischen einem Seiten- und einem Mittelstreifen deren zwei; da aber theils die Zahl der Längsreihen sich nach und nach verringert, theils, wie wir eben ge- sehen haben, die schwarzen Streifen an der Basis des Schwanzes unter- brochen und verrückt werden, so zeigt sich jenes Verhältniss am Schwanze anders, indem hier, zwischen den zwei mittelsten Streifen, nur zwei Schuppenreihen, zwischen einem Mittel- und einem Seitenstreifen aber nur zwei halbe Schuppenreihen sich hinziehen. 2) Das zweite Individuum weicht von dem ersten in folgenden Punc- ten ab: Länge 7 Zoll und 6 Linien. Schwanz 5 Zoll und 10 Linien. — Ohröffnungen sind nicht zu sehen, aber die seichten Rinnen, in denen sie liegen sollten, sind vorhanden. — Die feinen Strichel der obern Schuppen sind noch schwerer zu erkennen, als an dem ersten Indi- viduum. — Der Schwanz hat 72 Querreihen Schuppen, vom After an bis zum Anfang der Spitze, welche letztere auch noch einige 40 Querrei- hen Schuppen hat, übrigens aber der des ersten Individuums ganz gleich Reptilien. 381 ist. — Beine 4% Linie lang; die Mittelreihe der Schuppen besteht aus deren sechs. — Farbe: Unterwärts weisslich, oberhalb grau mit rost- braun gemischt; die Schuppen an der Basis nicht dunkler. Vom Hinter- haupte gehen vier schwarze Längsstreifen aus: Zwischen den beiden mit- telsten verlaufen zwei andere verblichene, von dunkelocherbrauner Farbe, und jederseits, zwischen einem Mittel- und einem Seitenstreifen, zwei ähn- liche, deren Farbe, gegen den Schwanz zu und am Schwanze selbst, in’s Schwarze übergeht, während die Farbe der schwarzen Rumpfstreifen am Schwanze sich in dunkelocherbraun verändert. Alle diese Streifen hören am Anfange der Spitze des Schwanzes plötzlich auf, wie am ersten Indi- viduum. Ausser ihnen verlaufen noch, an jeder Seite des Rumpfes, un- terhalb des äussersten schwarzen Streifens, vier dunkelocherbraune, deren untere aber undeutlich sind. Das erste Individuum erhielt ich von Fitzinger, mit der Notiz: „.bipes „fragilis Raddi; Scelotes fragilis des frühern Verzeichnisses des Wiener „Museums; jung; aus Brasilien.“ — Das zweite erstand ich von dem Naturalienhändler Bescke. Synonymie. Serpens minor orientalis Seba I. tab. 53. "fie. S. Serpens pusilla mauritana Seba I. tab. S6. fig. 3. Scincus Gronovius I. p. 11. n. 44. (Vergl. weiter hin die Anmerkung zu dem Citat Pygodactylus Gronovii Merrem.) Chamaesaura bipes Schneider 1. p. 213 zum Theil. (Schneider scheint diesen Ophiodes und den Scelotes Linnaei n. 24 hier vermengt zu haben. S$. weiter hin die Anmerkung zu dem Citat von Ophiodes striatus Dumeril. Das Thierchen aus dem Lampeschen Museum aber, mit zwei Beinen, welche mitten am Bauche, wie auf einem gemein- schaftlichen Stiele, sitzen, dessen Beschreibung Schneider p. 214 ge- geben, und welches Daudin IV. p. 348 als eine besondere Art unter dem Namen Seps Schneideri aufgestellt hat, ist nichts anders, als ein ebengebornes Junge von Anguis fragilis (Anguis lineata Laurenti und 382 J. L. C. Gravenhorst, Sturm), mit welcher Schneider selbst es auch vergleicht. Die 'ver- meintlichen Beine sind ohne Zweifel Ueberreste aus dem Fötalzu- stande, wie ich bereits in meiner Uebersicht p. 399. n. 5147 ange- zeigt habe, und Merrem in seinen Beiträgen II. p. 116 nota * wie- derholt hat. Das Thierchen selbst ist noch in unserm Museum vorhanden.) Seps Gronovä Daudin IV. p. 354. tab. 58. fie. 2. (Der Verf. citirt unter andern auch Anguis bipes Linn. und Laurenti, Lacerta bipes Gmelin, welche aber, mit mehrerem Rechte, zu der vorhergehenden Art ge- zogen werden können. Er hat hier ebenfalls den Anguis bipes L. (Scelotes Linnaei) und den Seps Gronovi (Ophiodes striatus) ver- mischt. Vergl. weiterhin die Anmerkung zu dem Citat von Ophio- des striatus Dumeril.) Pygodactylus Gronovii Merrem p. 77. (Merrem, welcher diese Echse nicht selbst gesehen hat, vermuthet, ob sie nicht eigentlich zweizehig sei, und ob nicht Gronovius und Daudin, welche sie als einzehig beschreiben, sich geirrt und eine der beiden Zehen übersehen haben könnten, in welchem Falle diese Gronovius’sche Echse zu dem Bipes anguineus (Scelotes Linnaei) gehören würde. Merrem hat sich wahrscheinlich zu dieser Vermuthung dadurch verleiten lassen, dass Gronovius zu seiner Echse die Lacerla anguinea Linn. ed. X. p. 210 eitirt, welche freilich zwei Zehen hat, aber eben deshalb auch nicht hieher gehört. Vergl. weiterhin die Anmerkung zu dem Citat von Ophiodes striatus Dumeril.) Bipes Gronovä Schinz Cuvier II. p. 92. Pygopus striatus und cariococca de Spix tab. 28. fig. 1 und 2. Pyyodactylus Gronovä Fitzinger p. 52. Seps fragilis Raddi, s. Isis 1827. p. 490. (Die Originalabhandlung in den Memorie della societa in Modena habe ich nicht vergleichen können.) Bipes (Pygopus cariococca und striatus de Spix; Seps Gronoviü Daud. Pygodactylus Merr.) Cuvier ed. II. p.65. (Cuvier betrachtet hier zwar den Pygopus cariococeus und striatus als eine besondere Art, verschieden von Seps Gronoeii Daud., d. i. Pygodactylus Gronovü Merr., welche er mit der zweizehigen Art (Anguis bipes Linn., Lacerta bipes Gmel.) vereinigt, indem er meint, dass Daudin ein schlecht a Nu Reptilien. 383 erhaltenes Individuum (mit fehlender zweiter Zehe) beschrieben habe; allein unsere Individuen des Ophiodes striatus (d.i. Seps Gronoviü Daudin, Pygodactylus Gronovii Merr.) und des Scelotes Linnaei (d. i. Anguis bipes Linn. ete.) sind zwar nahe verwandt, aber doch, ausser der Grösse und der Zahl der Zehen, auch durch Zunge und Kopf- schilder verschieden.) Ophiodes (Pygopus striatus und cariococca de Spix) Wagler p. 159 und Isis 1828. p. 740. Pygodactylus Gronovü Wagler p. 160 und Isis 1828 p. 741. (Der Verf. macht in der Isis a.a. O. darauf aufmerksam, dass bis dahin, unter dem Namen Pygodactylus Gronovi, zwei, nicht bloss nach der Art, sondern auch nach der Gattung verschiedene Echsen vermengt wor- den seien, die zwar im Uebrigen ähnlich, aber durch die Ohröffnung verschieden wären, indem die eine offene, die andere geschlossene Ohren hätte. Letztere nannte er Ophiodes; der andern, mit offenen Ohren, liess er den Namen Pygodactylus. Unter den von mir, ausser Wagler, angeführten Schriftstellern beschreiben Seba, v. Spix, Raddi, Oken die Echse mit geschlossenen Ohren, Fitzinger und Dumeril mit offenen; die übrigen erwähnen die Ohren gar nicht, Dumeril aber erklärt p. 789, dass die Ohröffnungen äusserst klein und unter den Schuppen verborgen, jedoch ganz leicht aufzufinden seien; auch hat er beide Waglersche Arten, Ophiodes striatus und Pygodactylus Gro- novöü, wieder vereinigt. Ich glaube dieser Wiedervereinigung bei- stimmen zu müssen, da, eben wegen der sehr geringen Weite der Ohröffnungen, der Fall leicht eintreten zu können scheint, dass die nächsten Schuppen jene Ohröffnungen verdecken; wie denn auch Dumeril p. 786 vom Scelotes Linnaei anführt, dass dessen kleine Ohr- öffnungen zuweilen ganz unter Schuppen verborgen seien, und die Beschreibung unsrer beiden Individuen diesen Ausspruch bestätigt.) Bipes cariococcus Voigt I. p.91. (Hier gilt dasselbe, was schon oben zu dem Citat von Bipes Cuvier bemerkt ist.) Pygodactylus Gronovii Museum p. 25. Pygopus striatus und cariocoeca Oken Allg. Naturgesch. VI. p. 591. Ophiodes striatus Dumeril p. 789. (Von den im Vorhergehenden ange- führten Citaten beziehen die Verfasser einige auf Scelotes Linnaei, 354 J. L. C. Gravenhorst, nämlich Seincus Gronovii n. 44, Chamaesaura bipes Schneider, Seps Gronovöü Daudin und Pygodactylus Gronoviü Merrem. Ich sehe kei- nen Grund zu diesem Verfahren ein, denn Scelotes hat zwei Zehen an jedem Fusse, jene Echsen aber sind einzehig. Gronovius sagt in der angeführten n. 44 Nichts von zwei Zehen; indem er aber die zweizehige Lacerta anguinea Linn. ed. X. p. 210 irrig dazu eitirt, hat er wahrscheinlich dadurch Veranlassung gegeben, dass man geglaubt hat, seine Echse Nr. 44 werde ebenfalls zwei Zehen gehabt haben. Was Schneider’s Chamaesaura bipes anbetrifft, so hat Schneider selbst das Thier nicht gesehen, sondern er stellt a.a. 0. nur eine Vergleichung zwischen Anguis bipes Linn. Seba I. tab. 59. fig. 8; tab. S6. fig. 3 und Seincus 44 Gronovii an, indem er diese alle zu einer und derselben Art zählt, so dass also seine Chamaesaura bipes theils zu dem einzehigen Ophiodes striatus, theils zu dem zweizehigen Sce- lotes Linnaei gehört. Ganz dasselbe gilt auch von Seps Gronovü Daudin. Aber Pygodactylus Gronovii Merrem gehört ganz bestimmt hieher, obgleich Merrem selbst an der Existenz einer solchen Echse zweifelt (s. oben die Anmerkung zu dem Citat von Pygod. Gronoviü Merr.). Es ist wol eine unbegründete Voraussetzung, wenn Merrem meint, dass die von Gronovius und Daudin beschriebenen Pygodacty- len vielleicht eigentlich zwei Zehen gehabt haben möchten, von denen aber eine übersehen worden sei; oder wenn Cuvier glaubt, dass Daudin ein schlecht erhaltenes Exemplar der zweizehigen Anguis bipes L. (Scelotes Linnaei) bei seiner Beschreibung des Seps Gro- novä vor sich gehabt habe. Vergl. weiter oben die Anmerkungen zu den Citaten von Pygodactylus Gronoviöi Merr. und von Seps Gro- novii Daudin.) 26. Pseudopus Pallasü. 19ıe Tafel. (XLV.) Schmutzig-hellbräunlich; mit mehr oder weniger deutlichen, sehr feinen, dunkelbraunen Sprenkeln oder Stricheln; am Kopfe zum Theil mit wellenförmigen Querbinden. Reptilien. 385 Von dieser Art habe ich vier Individuen vor mir: 1) Körper schlan- genförmig. Länge 5 Zoll und 6 Linien. Schwanz 10 Zoll und 6 Li- nien. — Kopf und dessen Schilder, s. Abbildung. Nasenlöcher klein, rund, in einer Schuppe liegend, welche von sieben kleinern Schuppen, wie mit einem Kranze, umgeben ist. Augenlider häutig, mit winzig kleinen, kaum erkennbaren Schüppchen bekleidet, am obern und untern Rande mit einer Reihe körnerarliger Schuppen. Ohröffnungen klein, etwas in die Länge gezogen. Zähne klein, spitz, in grosser Anzahl. — Schuppen der Kehle und des Nackens glatt, fast halbscheibenförmig, ziegelarlig gelagert; die Seitenschuppen des Halses, zwischen dem Ohre und dem Anfange der Seitenfalte, sind kleiner. Die Schuppen des übri- gen Körpers gekielt, mit den Seitenrändern aber so eng übereinander- greifend, dass ihre Form kaum deutlich erkannt werden kann; die meisten scheinen halbscheibenförmig oder verschoben -rautenförmig zu sein, alle aber in der Mitte des Randes etwas ausgerandet. Die Schuppen des Schwanzes sind schmaler als die des Rumpfes; jene aber, wie diese, in Querreihen (Ringe, Quirle) geordnet, deren am Rumpfe, von der Kehle bis zum After, ohngefähr 100, am Schwanze ohngefähr 240 gezählt wer- den. Die Kiele der Schuppen bilden, den ganzen Körper entlang, erha- bene parallele Längslinien, deren oberwärts, zwischen den Seitenfalten, 12, am Bauche 10 verlaufen. An den Seiten des Rumpfs ist die Haut in Gestalt einer Längsfalte emporgeschlagen, welche vier Linien weit hinter dem Ohre anfängt, bis zum After verläuft, und an der innern, dem Körper angedrückten Seite mit kleinen Schuppen bekleidet ist. — Auf dem Schwanze setzen sich die erhabenen Längslinien des Rumpfes fort, die aber, wie der Schwanz allmälig immer dünner wird, ebenfalls allmälig erlöschen, so dass gegen das Ende des Schwanzes nur noch fünf solcher Linien sich zeigen. Das Schwanzende selbst ist eine kegelförmige stumpfe Spitze. — Der After unter einer bogenförmigen Querfalte ver- borgen, welche von einer, aus fünf kaum etwas grössern Schuppen beste- henden. Querreihe bedeckt ist. — Neben dem After tritt jederseits, aus Vol. XXIII. P. I. 49 356 J. L. C. Gravenhorst, dem Ende der Seitenfalte, das Rudiment eines Fusses hervor, in Gestalt eines winzigen, kaum % Linien langen, zurückanliegenden, nach der Spitze hin zusammengedrückten Stieles, welcher mit kleinen Schuppen bekleidet, und mit einer flachen, fast halbscheibenförmigen Schuppe geendigt ist. — Farbe unterwärls schmutzig - weisslich, sehr fein graugesprenkelt; ober- wärts aschgrau, mit dunkelbraunen, rostbraunen und schmutzig - weissen Pünctchen gesprenkelt. Kopf mit vier wellenförmigen grauen Querbin- den, deren erste zwischen den Nasenlöchern und Augen, die zweite durch die Augen selbst, die dritte durch die Mundwinkel, die vierte hinter den Ohren gezogen ist. Unter der Seitenfalte verläuft eine Reihe von ohn- gefähr 36 verblichenen grauen Flecken. 2) Dieses Individuum weicht von dem ersten in folgenden Puncten ab: Länge 13 Zoll; Schwanz (dem jedoch die äusserste Spitze fehlt) 22 Zoll. — Kopfschilder, s. Abbildung. — Augenlider deutlicher mit kleinen Schuppen in zwei Reihen bekleidet, deren jede ohngefähr aus 8 Schuppen besteht. Ohröffnung ist ein schmaler Querspalt. — Schuppen des Rückens etwas bestimmter halbscheibenförmig als an dem ersten Individuum, glatt, kaum mit Spuren eines Kiels, welcher vielmehr nur als eine hellere Längslinie erschein. An den Schuppen auf der Oberseite des Schwanzes ist der Kiel zwar deutlicher, jedoch weniger hoch als an denen von Nr. 1; auf den Schuppen der Unterseite ist er ganz deutlich. Die Bauchschuppen sind ohne jede Spur eines Kieles. Die Längsreihen der Schuppen stimmen mit denen von Nr.1 überein. Quer- reihen zähle ich, von der Kehle bis zum After, ohngefähr 110; am Schwanze (der aber am Ende verstümmelt ist) ohngefähr 250. — Die Seitenfalte entspringt ohngefähr sechs Linien weit hinter dem Ohr. — Von den Beinen zeigt sich das linke, welches kegelförmig und andert- halb Linien lang ist, als ein einziges, zusammengedrücktes, etwas gebo- genes, hornarliges Glied, mit einem platten Nagel an der Spitze; das rechte scheint ebenso gebildet zu sein, ist aber fast ganz in die Falte zurückgezogen. — Farbe unterwärts schmutzig - weisslich; die Bauch- Reptilien. 387 schuppen am Rande fein schwarzgesprenkelt. Oberwärts weisslich und rostbraun gemischt; der Rand der Schuppen, und einige feine, gegen die Basis der Schuppen zu convergirende Längslinien auf denselben, dunkel- braun. Kopf ganz weisslichrostbraun, ohne alle Zeichnungen. 3) Dieses weicht von Nr. 1 und 2 in Folgendem ab: Länge 12 Zoll; Schwanz vollständig, 19 Zoll. — Schilder des Kopfes, s. Ab- bildung. Augenlider mit kleinen Schüppchen, wie Nr. 2; diese jedoch in etwas grösserer Anzahl, auch weniger regelmässig gereihet. Die linke Ohröffnung ist mehr kreisrund. — Schuppen wie bei Nr. 2; nur ist der Kiel der Rückenschuppen noch undeutlicher, oder vielmehr gar nicht vorhanden; Querreihen, von der Kehle bis zum After, ohngefähr 140, am Schwanze, welcher vollständig ist und mit einer Spitze sich endigt, ohn- gefähr 225. — Beine noch mehr verborgen als bei Nr. 2; das linke gar nicht zu sehen; das rechte etwa 17, Linien lang, in der Zusammensetzung mit dem von Nr. 1 übereinstimmend. — Farbe schmutzig-blassrostbraun, mit Spuren solcher Linien, wie sie an Nr. 2 beschrieben sind. 4) Dieses Individuum unterscheidet sich von Nr. 3 in folgenden Stücken: Körper verhältnissmässig etwas dieker. — Länge 15 Zoll und 2 Linien; Schwanz 22 Zoll und 2 Linien. — Die Schuppen, sowohl die der Oberseite, als die der Unterseite des Körpers, sind in Längsreihen und Querreihen gelagert, und da sie gekielt sind, so entstehen ebenso viele erhabene Längslinien über den Körper, als Schuppenlängsreihen da sind; doch sind jene Linien nur auf der Oberseite recht deutlich. Am Vorderleibe sind oben 12 Längsreihen, unten deren 10; die Zahl der Querreihen beträgt 101 am ganzen Rumpfe. Am Schwanze wird die Zahl der Längsreihen allmälig geringer, indem bald am Anfange desselben ein paar Längsreihen absetzen und ihrer viere gleichsam in drei ver- schmelzen, welches dann weiterhin noch einigemale wiederholt wird, so dass kurz vor dem Schwanzende die Zahl der Längsreihen nur noch 10 beträgt (die äusserste Schwanzspitze ist verstümmelt). — Farbe: Ober- halb sind die Schuppen des Kopfes und Halses (d. h. ohngefähr die sechs 388 J. L. C. Gravenhorst, ersten Querreihen hinter dem Kopfe) einfarbig gelblicholivenbraun; die folgenden Schuppen werden allmälig dunkler, durch mehr oder weniger deutliche, etwas wellenförmige und etwas schräge Querlinien (drei bis fünf auf jeder Schuppe) von schwarzbrauner Farbe, welche aber auf jeder Schuppe durch den hellern Längskiel, der aber auch nicht auf allen Schup- pen gleich deutlich ist, in der Mitte durchschnitten werden. Ausserdem haben sehr viele Schuppen noch einen grössern oder kleinern blutrothen Fleck, meistens an ihrem Vorderende. Unterhalb sind die Schuppen ohne jene Querlinien, sondern haben einen schwarzbraunen Rand; auch haben sie keine rothe Flecken, sondern nur hin und wieder Spuren derselben. Die beiden ersten Individuen sollen, nach Fitzinger, von dem sie das Museum erhielt, aus Ungarn oder Dalmatien herstammen. Die beiden letzten sollen aus der Krym gebürlig sein. Synonymie. Lacerta apoda Pällas in N. Comm. Petrop. XIX. p. 435. tab. 9. (Nach Pallas wären die Füsse undeutlich zweizehig, was mit unsern Exem- plaren nicht übereinstimmt.) Lacerta apus Gmelin p. 1079. Sheltopusik Lacepede II. p. 390. Chamaesaura apus Schneider p. 212. Sheltopusik didactylus Sonnini II. p. 273. Seps sheltopusik Daudin IV. p. 351. Der Sheltopusik Bechstein I. p. 525. tab. 27. fig. 3. (Beschreibung und Abbildung nach Pallas.) Bipes Pallasii Oppel p. 43. «Oppels Sheltopusik p. 40 gehört nicht hie- her, sondern ist Histeropus Novae Hollandiae Dumeril.) Sheltopusik Oken Lehrbuch p. 288. Pseudopus serpentinus Merrem p. 78. Bipes pseudopus Schinz Cuvier II. p. 93. Pseudopus Pallasii Cuvier Il. p. 69. Bipes (Lacerta apoda Pall.) Wagler p. 159. Pseudopus Pallasii Voigt D. p. 99. Reptilien. 389 Ophisaurus serpentinus Eichwald II. p. 179. Pseudopus serpentinus Wiesmann p. 183. Pseudopus serpentinus Museum p. 25. Pseudopus Pallasii Menetries p. 69. Pseudopus Pallasü Schinz Rept. p. 126. tab. 45. fig. 1 (einzehig). Pseudopus (Sheltopusik) Oken Allg. Naturgesch. VI. p. 590. Pseudopus Pallasii Dumeril p. 417. (Die Verf. zählen nur 16 Schuppen- Längsreihen..) Ausser dem Pseudopus Pallasü, welcher bei Dumeril die einzige Art dieser Galtung ist, werden von andern Schriftstellern noch drei Arten angeführt, nämlich Pseudopus Oppelü Fitzinger p. 50, aus Dalmatien; Pseudopus Fischeri Menetries p. 69, aus dem russischen Asien; Pseudo- pus d’Urvilli Cuvier I. p. 69 und Voigt II. p. 95, aus dem indischen Archipelagus. Diese drei werden aber von Dumeril und Bibron nicht als besondere Arten anerkannt, sondern mit Pseudopus Pallasi verbunden. Ich lasse dieses dahingestellt sein; so viel aber sehe ich schon an den vier Individuen unsers Museums, dass das Dasein oder der Mangel eines Kieles auf den Schuppen, so wenig als die Verschiedenheit der Zeichnung, einen Artenunterschied begründet. Nach Menetries Beobachtung haben die jüngern Individuen Kiele, welche aber, mit zunehmenden Alter und Wachsthum, allmälig verschwinden. Ob in der Beschaffenheit der Füsse und des Kopfes eine Verschiedenheit von Arten sich kund geben möchte, wäre noch zu untersuchen. Nach der von Pallas gegebenen, und von Bechstein wiederholten, Abbildung unterscheidet sich der von Pallas in der Krym entdeckte von dem europäischen (aus Dalmatien) durch diekern Kopf mit kleinern und anders gebildeten Schildern und durch zweizehige Füsse. Es fragt sich, ob diese Unterschiede beständig sein mögen, um danach den dalmatischen Ps. Oppelii von dem asiatischen Ps. Pallasii tren- nen zu dürfen. Die Abbildung in den Comment. Petropol. scheint nicht ganz genau zu sein, wenigstens in Hinsicht der Kopfschilder, die nicht mit der Beschreibung von Pallas übereinstimmen. Dass übrigens jene Schilder, 390 J. L. C. Gravenhorst, hinsichtlich ihrer Form und Grösse, an den verschiedenen Individuen einige Abänderungen darbieten, zeigt sich auch an den von uns geliefer- ten Abbildungen der Köpfe; aber gewiss sind diese Abänderungen nicht bedeutend genug, um nach ihnen Artsverschiedenheiten zu begründen. Reptilien. 39i Erklärung der Abbildungen. lste Tafel. (XXVI.) Gerrhosaurus _sepiformis. l. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf und Hals von oben. 3. Dieselben vonsunten. 4. Dieselben von der Seite. 5. Vorderbeine. 6. Hin- terbeine und After. 7. Rückenschuppen. 8. Bauchschuppen. 2ie Tafel. (XXVII.) Saurophis Lacepedü. l. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf und Hals von oben. 3. Dieselben von unten. 4. Dieselben von der Seite. 5. Vorderbeine. 6. Hin- terbeine und After. 7. Rückenschuppen. S. Schenkelporen. Ste Tafel. (XXIX.) Chaleides cophias. l. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben. 3. Kopf von unten. 4. Kopf von der Seite. 5. Kopf von vorn. 6. Vorderbeine. 7. Hinterbeine und After. 8. Rückenschuppen. 4te Tafel. (XXX.) Chamaesaura anguinea. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben. »#. Kopf von unten. 4. Kopf von der Seite. 5. Vorderbeine. 6. Hinterbeine und After. 7. Rückenschuppen mit dem weissen Rückenstreifen. dte Tafel. (XXXI.) Seincus offieinalis. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. ?2. Kopf von oben. 3. Kopf von unten. 4. Kopf von der Seite. 5. Kopf von vorn. 6. Afterschuppen. 7. Vorderfuss. 392 J. L. C. Gravenbhorst, 6te Tafel. (XXX) Euprepes Merremü. I. Kopf von oben; 2. von unten; 3. von der Seite; 4. von vorn. Euprepes auratus. Ebenso. Euprepes Olivieri. Ebenso. Tte Tafel. (XXXIH.) Euprepes Savignü. Ebenso. “ Euprepes Sebae. Ebenso. Euprepes Gravenhorstü. Ebenso; und ausserdem noch: 5. Schwanz von der Seite. 6. Schwanz in gedrehter (unnatürlicher) Lage, um zugleich die obern und untern Schild- chen zu sehen. Ste Tafel. (XXXIV.) Euprepes_ carinatus. 1. Kopf von oben; 2. von unten; 9». von der Seite; 4. von vorn. 9. Rückenschuppen. Euprepes striolatus. Ebenso; und ausserdem noch: 6. Bauchschuppen. Ye Tafel. (XXXV.) Gongylus viridanus. 1. Kopf von oben; ?2. von unten; 8. von der Seite; 4. von vorn. 5. Bauchschuppen. 6. Rückenschuppen. Plestiodon quinquelineatum. 1. Kopf von oben; 2. von unten; - 3. von der Seite; 4. von vorn. 10te Tafel. (XXXVI.) Gymnophthalmus quadrilineatus. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 83. von unten; 4a. von der Seite; 4b. Ein Nasenloch. 9. Afterschuppen. 6. Rech- “ ER SER Reptilien. | 393 tes Vorderbein; 7. linkes Hinterben. 8. Rückenschuppen, mit den zwei weissen Streifen. llte Tafel. (XXXVIM.) Ablepharus Kitaibelü. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Dasselbe vergrössert. 3. Kopf von oben. 4. Kopf von unten. 5. Kopf von der Seite. 6. Ein Vorderbein. 7. Ein Hinterbein. 8. Afterschuppen. 9. Rückenschuppen. 12te Tafel. (XXXVIH.) Eumeces punctatus. l. Kopf von oben; ?2. von unten; 3. von der Seite; 4. von vorn. 13te Tafel. (XXXIX.) Sphenops capistratus. 1. Das Individuum Nr. 1, in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 3. von unten; 4. von der Seite; 5. von vorn. 6. Afterschuppen. 7. Ein Vorderfuss. 8. Ein Hinterfuss. 9. Schwanz von Nr. 2. 10. Schwanz von Nr. 3. 14te Tafel. (XL.) Lygosoma brachypoda. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 3. von unten; 4. von der Seite. 5. Brust mit den Vorderbeinen. 6. After mit den Hinterbeinen (der linke Fuss ist von der Unterseite dargestellt). 7. Rücken- schuppen. 15te Tafel. (XLI.) Seps chalecides. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 3. von unten; 4. von der Seite. 5. Brust mit den Vorderbeinen. 6. After mit den Hinterbeinen. : 16te Tafel. (XLII.) Seps striatus. 1. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 3. von unten; 4. von der Seite. 5. Brust mit den Vorderbeinen. 6. After mit den Hinterbeinen. Vol. XXIII. P. Is 50 394 J. L. C. Gravenhorst, Reptilien. 17te Tafel. (XLIM.) Scelotes Linnaei. I. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; 3. von unten; 4. von der Seite. 5. After und Hinterbeine. 6. Rückenschuppen. 1Ste Tafel. (XLIV.) Ophiodes striatus. I. Das ganze Thier in natürlicher Grösse. 2. Kopf von oben; ». von unten; 4. von der Seite; 5. von vorn. 6. Beine und After von der Seite. 7. Bein noch mehr vergrössert. 8. Rückenschuppen. 19te Tafel. (XLV.) Pseudopus Pallasü. I. Von Nr. 1, vergrössert. 1. Kopf von oben; 2. von unten; 3. von der Seite. 4. After und Hinterbeine in natürlicher Grösse; 5. dieselben von der Seite, vergrössert; 6. ein Hinterbein sehr vergrössert. 7. Rückenschup- pen. 8. Bauchschuppen. II. Kopf in natürlicher Grösse von Nr. 2. II. Kopf in natürlicher Grösse von Nr. 3. \ Tab. AU Gerrhosamrns 8 Ppilmrands VIII Pı Iab IV. Danrophis Laeepe din. ® 2 “ cn“ | 4: % | = a a Me Bi: AM R 7 4 » "x %*. wo. a = * #% 2 r « 5 j \ et j + u », A ER ar se . r ‘a R PN “ De 2 eo x Fe Si . i i 2 i ’ . a r » z u Vol MPI - He Te A Fe (af eu zee In IH Sm Chalvides vopl Ylas, „tm La Tab AI .. Ja0bAIT. EM LP Y Vol Im PA = Uhamarsnurn am RT as "SLWUNDENTO SImDunn) | \ li 7) Be | Ft = NT Fan ee . re = N Ta nn na = reg VAIMEN/U * R we = | u u 5 [2 Volk P1 | Tb % Euprepes Nerremii. 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