5: 1750. S gd ge neee eden ug 88 NG 800 808 58 0050%50888060600600 V N * >” 66000800080 8 l % | Sechster Bericht BEE über das 55 22995299 e 78d c h 0 8 de dd 685d dc ede ede dee = 2 | ee. 8 8 1 EN 9892929859 gaga Bee + x SE a EAN 355 E der dritten Lieferung 2 2 Beypträge zur Landeskunde von AHORN 09099 * 2 2 * EA Oesterreich ob der Enns und Salzburg. N * 1 4 2 er Pa h einer lithographirten Tafel.) 1 FSC 660 Sechster Vericht über das Museum Francisco- Carolinum. Nebſt der dritten Lieferung der 5 Beyträge zur Landeskunde Oeſterreich ob der Enns und Salzburg. ( 2 555 (Mit einer lithographirten Tafel.) — — —— —— — Linz, 1842. Aus der Buchdruckerei des Friedrich Eurich. Sechster Bericht über das Museum Franeisco-Carolinum. Das Jahr 1841, von deſſen Ergebniſſen der Ver⸗ waltungs⸗Ausſchuß in dem nachfolgenden Berichte Rechen⸗ ſchaft zu geben hat, bildet dadurch einen der erfreulichſten Zeitabſchnitte in den Jahrbüchern des Vereines, daß der Wunſch des Letzteren, ſeinen erhabenen Protector, Seine kaiſerl. Hoheit den durchlauchtigſten Herrn Erzherzog Franz Carl, in ſeinen Räumen zu empfangen, zur Erfüllung kam. Es war am 17. Juli 1841, wo Se kaiſerl. Hoheit auf Höchſt Ihrer Nücreife von München nach Wien uns ſere Provinzial-Hauptſtadt mit einem Beſuche beglückten. Kaum hatten Se kaiſerl. Hoheit die Aufwartung der oberſten Vorſteher der Behörden und einer Deputation des Verwaltungs⸗Ausſchuſſes anzunehmen geruhet, als Sie der innigen Bitte der Letzteren, das vaterländiſche Muſeum der Höchſten Beſichtigung zu würdigen, zu willfahren die Gnade hatten. In Abweſenheit Sr. Ercellenz des Herrn Landes-Chefs wurden Höchſtdieſelben von dem kak Hofrathe, Hrn Grafen von Montecuccoli-Laderchi, dem erſten Verordneten des Herrenſtandes und Präfes des Verwaltungs -Ausſchuſſes, Herrn Grafen von Weiſſenwolf, und einigen Mitgliedern des Verwaltungs⸗Ausſchuſſes am Ein gange des Muſeums A* IV ‚ ehrfurchtövoll empfangen, und in alle Abtheilungen des⸗ ſelben geleitet. Seine kaiſerl. Hoheit widmeten allen Zweigen der An⸗ ſtalt die wärmſte Theilnahme, die gnädigſte Anerkennung; eine beſondere Aufmerkſamkeit aber den Sammlungen tech⸗ niſcher Gegenſtände, römiſcher Alterthümer, der für das Diplomatar beſtimmten Urkunden, ſo wie den aus den hie⸗ ſigen Sandlagern herausgegrabenen merkwürdigen Ueber⸗ reſten der Vorwelt, den ſprechenden Zeugen zerſtoͤrender Natur- Revolutionen, denen unſer Erdball in ferner Ver⸗ gangenheit Preis gegeben war. Die huldvollſten Aeußerungen der Zufriedenheit Sr. kaiſerl. Hoheit über den Stand und das Gedeihen der An- ſtalt und die Einzeichnung des Höchſten Namens in das Gedenkbuch des Vereins waren dem Verwaltungs-Ausſchuß Quellen der reinſten Freude, und er erkennt in ihnen die ſchönſte Aufmunterung in der begonnenen Richtung raſtlos fortzuſchreiten, um den Verein des erhabenen Schutzes würdig zu erhalten, unter dem er zu ſtehen das Gluck hat. Kurze Zeit nach dieſem hohen Beſuche, nämlich am 2. Auguſt 1841, wurde die in den Statuten vorgeſchrie⸗ bene ſiebente General-Verſammlung abgehalten. Dabei führte in Abweſenheit Sr. Excellenz des Herrn Landes- Chefs, als oberſten Vorſtandes, der Präſes des Verwal- tungs-⸗Ausſchuſſes, Herr Graf v. Weiſſenwolf, den Vorſitz. Sie wurde von dem Referenten des Kanzleifaches, Herrn Regierungsrathe Freiherrn v. Stiebar, mit einem kurzen Umriſſe über den geſammten literariſchen, ökonomi⸗ ſchen und finanziellen Zuſtand der Anſtalt eröffnet, welchem zwei wiſſenſchaftliche Vorträge folgten, nämlich: „Skizze einer Lebensbeſchreibung des Johann Georg Adam Freiherrn zu Hoheneck“ vom ſtänd. Syndicus Herrn Anton Ritter von Spaun; und „von der Für“ V ſorge Gottes für die Erhaltung der Inſecten, daß fie nicht ausſterben,“ vom regul. Chorherrn zu St. Florian, Herrn Joſeph Schmidberger. Beide nahmen die volle Aufmerkſamkeit der Verſammlung in Anſpruch, erſterer ob des guten Klanges, welchen der Name Hoheneck in unſerm Lande hat, fo wie ob des anziehenden Gemäl⸗ des, das der Herr Verfaſſer theils aus landſtändiſchen Verhandlungen, theils aus eigenen Aufſchreibungen und Familien » Papieren Hohenecks von dieſem Manne darzu— ſtellen wußte; letzterer wegen des reichen Schatzes lang⸗ jähriger Erfahrung, den der raſtloſe Forſcher im Gebiete der Naturwiſſenſchaft, Herr Canonic. Schmidberger, darin niederlegte, und wegen der religiöſen Beziehungen, die ſein frommer Sinn daran zu knüpfen verſtand. Der Verwaltungs⸗Ausſchuß glaubt den Wuͤnſchen der Vereinsmitglieder entgegen zu kommen, daß er mit dieſen beiden Abhandlungen, die dem ſechsten Berichte angehängte dritte Lieferung der Beiträge zur Landeskunde eröffnet, an welche ſich drei weitere Auffäge reihen, die ihrer provin⸗ ziellen Beziehungen wegen ſich einer geneigten Annahme erfreuen dürften. Den Schluß der General ⸗Verſammlung bildete die ſtatutenmäßige theilweiſe Erneuerung des Verwaltungs— Ausſchuſſes und die Wahl des dritten Rechnungs-Revi⸗ denten. Erſtere bewirkte keine Aenderung in dem bisheri⸗ gen Verwaltungs ⸗Ausſchuſſe, da die durchs Loos zum Aus- tritt beſtimmten Mitglieder durch Aklamation in ihrem Amte beſtätigt wurden; letztere fiel einſtimmig auf die Perſon des Vereinsmitgliedes und ſtändiſchen Rechnungsrathes Herrn Joſeph Saringer. Die von dem Vereine gegründete Zeitſchrift, das Mus ſealblatt, verfolgte unabläſſig ihre Richtung, ein Organ der wiſſenſchaftlichen Thaͤtigkeit der Vereinsglieder zu bilden, VI und es gereicht dem Verwaltungs⸗Ausſchuſſe zur beſondern Befriedigung, ſich über ihre Leiſtungen auf die ehrenden Zeugniſſe der Wiener » Zeitung und des vom Herrn Hof und Staatsarchivar Joſeph Chmel herausgegebenen öfterr. Geſchichtsforſchers berufen zu dürfen. Zwar hat der Ver⸗ waltungs⸗Ausſchuß ſeit Anfang des Jahres 1842 die durch Berufsgeſchäfte gebotene Niederlegung der Redaction von Seite des Herrn Profeſſors Gaisberger zu bedauern, deſ— fen aufopfernder Bemühung der Verein die Gründung des Muſealblattes, ſeine durch 2 ½ Jahre fortgeſetzte Erhal⸗ tung und die Sicherung ſeiner Zukunft verdankt. Die gütige Zuſage des Hrn. Profeſſors, feine Thätigs keit fortan dem Blatte weihen, und auch dem neuen Res dacteur, dem k. k. Regierungs-Conzeptspractikanten Hrn. Gisbert Kapp, ſeine Unterſtützung gewähren zu wollen, laßt den Verwaltungs-Ausſchuß die Hoffnung faſſen, daß es auch unter dem Titel „Zeitſchrift des Muſeums drancisco » Carolinum“ feine frühere Stellung bes haupten und ſich immer freudiger entwickeln werde. Mit voller Zuverſicht kann der Verwaltungs⸗Ausſchuß feine Ueberzeugung ausſprechen, daß dieſe Zeitſchrift grös ßere Theilnahme verdiene, als ſie bisher gefunden hat Da aber bei den raſchen Fortſchritten, man kann ſagen: Erobe⸗ rungen auf dem Gebiete der Naturwiſſenſchaften und Tech⸗ nik gründliches Studium der Geſchichte als das nothwens digſte Gegengewicht des wechſelvollen Neuen erſcheint, ſo ſteht zu hoffen, daß dieſe Zeitſchrift, deren Tendenz vors zugsweiſe geſchichtlich iſt, bald eine wärmere allgemeine Ans erkennung erringen werde, als ihr bis jetzt zu Theil wurde, und der Verwaltungs-Ausſchuß glaubte auch yecuniäre Opfer nicht ſcheuen zu dürfen, um zu dieſem Ziele zu gelangen. In der Sammlung der Urkunden fuͤr das Diploma⸗ tar wird raſtlos fortgeſchritten, wobei der Verwaltungs⸗ — VII Ausſchuß durch die Bereitwilligkeit, mit welcher ihm die Privatarchive geöffnet werden, eine ergiebige Unterſtützung erhält. Zum beſondern Danke fühlt er ſich dem hochwürd. Herrn Biſchofe Gregor Thomas Ziegler verpflichtet, deſſen gewichtiger Verwendung es gelang, die für die Landesge⸗ ſchichte fo, wichtigen Urkunden der ehemaligen Klöſter Gars ſten und Gleink aus dem ſtändiſchen Joanneum in Grätz, wo ſie bisher aufbewahrt worden ſind, zu erhalten und ihre Abſchriftnahme für das Diplomatar moglich zu machen. Die Zahl der bereits geſammelten Urkunden beträgt über 1000 in Urſchrift und 2654 in genau en ſorgfältig geprüften Abſchriften. Auch die Verbindung mit den verwandten Inſtituten hat ſich neuerdings erweitert; außer den im fünften Be⸗ richte genannten Vereinen, ſind es die königlich boͤhmiſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, die hiſtoriſchen Vereine zu Bamberg und Regensburg, der Verein für Hamburgiſche Geſchichte, die Sinsheimer Geſellſchaft zur Erforſchung der vaterländiſchen Denkmale der Vorzeit, mit denen unſere Anſtalt durch den Austauſch der Vereinsſchriften im blei⸗ benden Verkehre ſteht. Der Verwaltungs⸗Ausſchuß erkennt darin mit Vergnügen die Beachtung, welche nicht allein das Inland, ſondern auch das Ausland dem Muſeum * em ſchenkt. A Bedürfte es für letztere Thatſache noch eines deweiſes, ſo liegt er in den zahlreichen Beſuchen des Vereines von Männern des In⸗ und Auslandes, die in der literariſchen Welt eine hohe Stellung einnehmen. Wahrend Männer, wie der leider nunmehr verſtorbene Herr Graf Caſpar v. Sternberg und der berühmte böhmiſche Hiſtoriograph Palacky, den hiſtoriſchen Sammlungen und Beſtrebungen des Vereins ihre beſondere Aufmerkſamkeit und Anerkennung ſchenkten, lenkte unſere Petrefacten⸗Sammlung II VIII den Blick der Beſucher auf ſich, und es iſt erfreulich, über ihren Werth in den geologiſchen Fragmenten, aus dem Tagebuche einer Reife durch Baiern nach den öſtlichen Als pen vom Profeſſor Dr. von Klipſtein aus Gießen *) ein fo günſtiges Urtheil eines Mannes vom Fache ausgeſprochen zu finden. Dem dort ausgedrückten Wunſche nach einer bal⸗ digen näheren Beſtimmung und Beſchreibung dieſer Foſſi⸗ lien entſpricht zum Theile der in dieſem Bande enthaltene Aufſatz des Dr. Fitzinger über das im Muſeum vorhandene, von Dr. von Klipſtein beſonders hervorgehobene Halitherium. Für Vermehrung dieſer und aller übrigen Sammlun⸗ gen wird nach Kräften gearbeitet Zeugniß davon gibt die | Vermehrung des Inventars, welches im Jahre 1841 von 9804 Nummern auf 10713 ſtieg. Das vollſtändige Ver⸗ zeichniß der Erwerbungen enthält die Beilage I. Die Ordnung der Sammlungen nach wiſſenſchaftlichen Syſtemen iſt durch die Thätigfeit des Herrn Carl Ehrlich bedeutend vorgeſchritten, welcher an die Stelle des in ſtänd. Dienſte übergetretenen Hrn. Georg Weishäupl, als Cuſtos des Vereins aufgenommen worden iſt; ſo wie Herr Carl Preiſch, k. k. Hauptmann, ſich durch Ordnung, Catalogi⸗ ſirung und zweckmäßige Ergänzung der reichhaltigen inte⸗ reſſanten Münzen⸗ und Medaillen⸗Sammlung neuen An⸗ ſpruch auf den wärmſten Dank des Vereins erworben hat. Ueber die Geldgebarung des Muſeums im Jahre 1841 gibt der als Beilage Il angeſchloſſene ſummariſche Rechnungs⸗ Ausweis Rechenſchaft. Hiernach erhöhte ſich das Stammvermögen des Ver⸗ eins, das mit Schluß des Jahres 1840 5500 fl. betragen hat, auf 6000 fl., und die Activausftände, welche mit Schluß *) Archiv für Mineralogie, Geognoſie, Bergbau und Hüttenkunde von Dr. T. J. B. Karſten und Dr. H. v. Dechen, 16. B. 2. H. Berlin 1842. — IX des Jahres 1840 die Summe von 3578 fl. 30 kr. erreicht haben, minderten ſich auf 2467 fl. 55 kr. Die Folge der theilweiſen Einbringung der Letzteren iſt die mit letzten December 1841 vorhandene bedeutende Caſſabarſchaft von 1556 fl. 17 kr., wovon inzwiſchen die Summe von 1000 fl fruchtbringend angelegt werden konnte. Die Geſchäfte und Correſpondenzen des Vereines bar ben im Verlaufe der Jahre dergeſtalt an Umfang zugenom⸗ men, daß ſie zu den Kräften eines Einzelnen, der mit Gewiſſenhaftigkeit die Pflichten eines Staatsbeamten vor allem zu erfüllen hat, in keinem Verhältniſſe mehr ſtanden. Dieß bewog den Herrn Friedrich Ritter v. Hartmann, k. k. Kreiscommiſſar, die Stelle eines Sekretärs, die er durch ſo viele Jahre zur Ehre und zum Fußfn des Vereins ver⸗ ſehen hat, zurückzulegen. Es gelang jedoch dem Verwaltungs Ausſchuſſe, den Herrn Ritter von Hartmann wieder zur Uebernahme des Sekretariats zu bewegen, dem Bedürfniſſe der Anſtalt aber durch Adjungirung eines zweiten Sekretärs in der Perſon des k. k. Regierungs⸗Conzepts-⸗Practikanten, Herrn Carl Reichenbach, abzuhelfen, deſſen raſtloſer Thätigkeit auch feits her der Verein die Einbringung vieler älterer Rückſtände, ſo wie die fortlaufende ſchnelle Erledigung der currenten Gegenftände verdanft. So befriedigend dieſe Ergebniſſe find, ſo bleiben doch die Jahrbücher des Vereines ſeit dem Erſcheinen des fünf— ten Berichtes leider nicht ohne dunkle Blätter. Sie kün— den das ſchmerzliche Ereigniß des Verluſtes dreier Ehren» mitglieder, Sc. Excellenz des k. k. wirkl. geheimen Rathes und Staatsminiſters Herrn Anton Freiherrn v. Baldacci, Sr. furſtl. Gnaden des k. k. wirkl. geheimen Rathes und Kämmerers, dann Präſidenten der k.k. Hofkammer im Muͤnz⸗ und Bergweſen, Herrn Auguſt Longin Fürften v. Lobkowiz, III 3 X und Sr. Excellenz des k. k. wirkl. geheimen Rathes und Kämmerers, oberſten Kanzler der k. k. vereinten Hofkanzlei, Herrn Anton Friedrich Grafen v. Mittrowsky. Was der Staat, was die Wiſſenſchaft an dieſen Männern verloren, zeigte das Gefühl des tiefſten Schmerzens, das ſich über⸗ all bei der Nachricht von ihrem Tode kund gab, und un⸗ fer vaterländiſcher Verein hat ihren Verluſt beſonders zu beklagen, da fie feine Beſtrebungen für das Beſte des Va⸗ terlandes ihres hohen Augenmerkes wuͤrdigten. Auch die Reihe der ordentlichen Mitglieder erhielt theils durch Todfaͤlle, theils durch Austritte einige Lücken, welche theilweiſe durch die neuen Beitritte ausgefüllt wurden. Die Statt gefundenen Veränderungen macht die Bei⸗ lage III erſichtlich; zu deren Ergänzung nur noch bemerkt wird, daß das Vereinsmitglied, Herr Dr. Moritz Hörnes, Aſſiſtent am k. k. Hofmineralien-Cabinette in Wien, ſich gleichfalls dem Mandatariats-Geſchäfte für Wien unterzog, bei dem er mit dem regſten Eifer die Intereſſen des Ver⸗ eines vertritt. ü Linz, am 1. October 1842. Vom Verwaltungs⸗Ausſchuſſe des Museum Francisco - Carolinum. Beilage I. — — Verzeichniß ö der Beiträge und Erwerbungen für das Museum Francisco- Carolinum vom 1. Jänner bis 31. December 1841. A. Bibliothek. Edi ck t e Wiz. Erneuert und vermehrtes Wappenbuch, in Verlegung Rudolph Joh. Helmers, Nürnberg 1701. Erneuerte Aus⸗ gabe des Sibmacher'ſchen und Fürſt'ſchen Wappenbuches in 5 Theilen, mit einem Zuſatze zu dem fünften, und einem neuen 6. Theile; von dem hochwürdigſten Herrn Gregor Thomas, Biſchofe von Linz. P. Franz Neumayr's S. J. geiſtliche Schaubühne, Augsburg und Innsbruck 17583 vom Herrn Carl Wanner, Buchdruckerei-Factor in Linz. Pros tocoll der dritten allgemeinen Verſammlung des Vereins zur Beförderung und Unterſtützung der Induſtrie und der Ge— werbe in Inneröſterreich, Grätz 1840; vom Herrn Franz Planck, Handelsmanne in Linz. Neue Zeitſchrift des Fer- dinandeum für Tirol und Vorarlberg, ſechstes Bändchen, Innsbruck 1840; von den Herren Curatoren dieſer löbl. Anſtalt. Dank⸗ und Freudenfeſt in Steyr, wegen der Krö— nung Kaiſer Franz II., den 26 Auguſt 1792; vom Herrn Franz Prinz, Handelsmanne daſelbſt. Zwei Ausweiſe über die bei der Bieraufſchlags⸗Adminiſtration des Bräuvereins in Oeſterreich ob der Enns von 1795 — 1797 erhobene Bier⸗ / IX Erzeugniß; vom Herrn Johann Huemer, Magiſtratsrathe und Buchdrucker in Linz.“) Drei gedruckte Piecen; vom Herrn Joſeph Ritter v. Brenner-Felsach, k. k. Salinen, Bezirks- und Badearzte in Iſchl. Erinnerung an die Freunde des 25jährigen Beſtehens der Geſellſchaft der Muſikfreunde im öſterreich. Kaiſerſtaate durch Aufführung der Schöpfung von Joſeph Haydn, den 5. November 1737 in Wien; ein allegoriſches Tableau mit Haydn's Bildniſſe, erfunden vom Herrn Johann Ritter v. Lucam, und Sr. Durchlaucht dem Herrn Auguſt Longin, Fürften v Lobkowitz, gewidmet; ein Exemplar des Vocal-Quartetts unter dem Titel: Haydn's Geburtsſtätte, von dem Verfaſſer des Tableau's componirt; dann ein Exemplar des Prologs, gedichtet von kudwig Aus guſt Frankl, zur Inauguration des Haydnhauſes am 4. Junt 1840; ſaͤmmtlich vom Herrn Ritter v. Lucam, durch den Mandatar Hrn. Wilh. v. Rally. Kalender des S. Hubertus— Ordens in Baiern vom Jahre 1791, und Genealogie der Paschasii von Oeſterberg, Prag 1689; vom Hrn. Joſeph Carl Achleitner, Controllor der Herrſchaft Liechtenegg bei Wels. Acht ſtatiſtiſche Tabellen über Europa, Leipzig 1783; vom Herrn Joſeph Schrötter, Pfarrer und Mandatar zu Münzbach. Gül und Bülbül, das iſt: Roſe und Nachti⸗ gall, ein romantiſches Gedicht von Fasli, aus dem Türki⸗ ſchen überſetzt von Joſeph Freiherrn v. Hammer-Purgſtall, Peſth u. Leipzig 1834; die 12 Bücher des Marcus Aurelius Antonius Philosophus aus dem Griechiſchen ins Perſiſche überſetzt, von demſelben, Wien 1831; von dem Hrn. Ver⸗ fafler, durch den Mandatar Herrn Wilhelm v. Rally. Mes daillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kai⸗ ſerthums Oeſterreich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, in treuen Abbildungen mit biograpbiſch-hiſtoriſchen Notizen von Joſeph Bergmann; 2tes Heft, von dem Herrn Vers faſſer, Cuſtos am k. k. Münz⸗ und Antiken⸗Cabinette und der k. k. Ambraſer⸗Sammlung; durch denſelben Mandatar. Biographie des Herzogs Ferdinand von Würtemberg, kaiſerl. öfterr. Feldmarſchalls, Wien 18415 von dem Hrn. Verfaſſer ) In den damaligen vier Vierteln der Provinz wurden zuſammenge⸗ nommen erzeugt: Vom 1. Mai 1795 bis letzten April 1796 674434, und vom 1. Mai 1796 bis letzten April 1797 670393 zwei Achtel, alſo in den zwei Jahren 1.344.727 zwei Achtel Eimer. XIII Joh. Bapt. Schels, k. k. Major und Bibliothekar des k. k. Kriegs⸗Archivs in Wien, durch denſelben. Debiel S. I. ars scutaria, Viennae 1733; vom Hrn. F. Gräffer in Wien, durch denſelben. Bericht über die Ausſtellung ſächſiſcher Gewerbs⸗Erzeugniſſe 1837 — Kreutzberg, der Verein zur Ermunterung des Gewerbsgeiſtes in Böhmen, Prag 1833 — Primiſſer Ueberſicht der k. k. Ambraſer-Sammlung, Wien 1825; vom Hrn. J. K. Etlinger in Wien, durch denſelben. Scheiger Andeutungen zu Ausflügen im Viertel unter dem Wienerwalde, Wien 1823; von demſelben Hrn. Mandatar. II Tempio di Passagno eretto da Antonio Canova esposi- zione di Melchior Missirini, Venezia 1833; von Seiner Excellenz Hrn. Carl Grafen v. Inzaghi, k. k. wirklichem geheimen Rathe, Kämmerer und Hofkanzler bei der k. k. vereinigten Hofkanzlei in Wien.“) Sieben gedruckte Werke, meiſt geſchichtlichen Inhalts; vom Hrn. Ludwig Dirnacher, Cooperator zu Kalham. Sibmacher's Wappenbuch, Nürn⸗ berg 1605; vom Hrn. Franz Kav. Zwierzina, find, Rech⸗ nungsrathe in Linz. Weiſen's Gulden⸗Cabinett, Nürnberg 1780, und Köhler's Ducaten-Cabinett, Hannover 1759; wurden angekauft. Zwei gedruckte Piecen, vom Herrn M. D. Ritter v. Brenner⸗Felsach, k. k. Salinen, Bezirks⸗ und Badearzte in Iſchl, worunter deſſen Rede an die Mit⸗ glieder des Muſikvereins daſelbſt, gehalten am 7. Jänner 1841 bei Eröffnung desſelben. M. ' Abbé de Mably le droit public de ! Europe, tome troisième, à Geneve 1768; — Lucii Annaei Flori epitome rerum romanarum, Manhemii 1789; — kurzer Bericht über des kaiſerl. Generals, Gra⸗ fen v. Tylli Thaten 1627, nebſt einem botaniſch-pharma⸗ ceutiſchen Werke; von einem Ungenannten. Dritter Band oder Jahrgang 1840 der Zeitſchrift Moravia; von einem hohen Gönner. Ein Exemplar des Gedichtes, von Rudolph Labres: Der Schutzgeiſt Steyermarks, für den 20. Jänner 1841, als den Geburtstag Seiner kaiſerl. Hoheit des durch⸗ lauchtigſten Erzherzogs Johann; vom Hrn. Franz Plank, *) Dieſe Prachtausgabe des Werkes umfaßte nur 150 Exemplare, wo⸗ von die erſten 12 Abdrücke mit einem Sternchen, die andern nach der Folge mit Zahlen bezeichnet wurden. Das gegenwärtige koſt⸗ bare Geſchenk im rräctigen Maroquin-⸗Cinbande ift ein Exemplar jener erſten 12 Abdrücke. xIv bürgerf. Handelsmanne in Linz. Vier gedruckte Werke; vom Hrn. Carl Etlinger in Wien, durch den Mandatar Hrn. Wilhelm v Rally. Die zweite Hälfte des Jahrgangs 1840 der allgemeinen Zeitung; von einem ungenannt ſeyn wol— lenden Mitgliede, von welchem auch die früheren Jahr— gänge gegeben worden ſind. Scharſchmidt, europäiſcher Staats- und Kriegs-Saal, Nürnberg 1686; von Frau Gräfin v. Fieger⸗Hirſchberg. Prodromus florae vindobo- nensis und Anthochronologion plantarum Europae mediae oder Blüthenkalender u. ſ. w, beide Wien 1840; von dem Verfaſſer Hrn C. J. Kreuzer, durch den Mandatar Hrn. Wilhelm v. Rally. Pelzel's Geſchichte von Böhmen, Prag 1774; vom Hrn. C. A. Abweſer in Wien, durch denſelben, welcher auch 5 Broſchüren als eigene Widmung einſendete. Oberbaieriſches Archiv für vaterländiſche Geſchichte, Mün⸗ chen 1810, ter Band, Ztes Heft; von der löbl. Direction des hiſtoriſchen Vereins von und für Oberbaiern. Elemen⸗ tar⸗Lehrbuch der Harmonie- und Generalbaß-Lehre, Linz 1841; von dem Verfaſſer, Hrn. Profeſſor J. Aug. Dürrn⸗ berger in Linz. Verzeichniß über den geiſtlichen Perſonal⸗ ſtand der Linzer-Diöceſe auf das Jahr 1841; von dem hochwürdigen biſchöflichen Conſiſtorium in Linz. Drei An⸗ reden an Hrn. Alois Auer, geweſenen ſtänd. Sprachlehrer in Linz, nun Director der k. k. Aerarial-Staatsdruckerei in Wien, zum Abſchied in Linz und in Wels (ſeiner Ge— burtsſtadt) dargebracht; vom Hrn. Moritz Roſſitz, Hand— lungs-Commis in Linz. Zwanzig gedruckte Werke und Piecen verſchiedenen Inhaltes von 1651 bis 1839; vom Hrn. C. Ellinger in Wien, durch Hrn. Mandatar Wilh. v. Rally, welcher ſelbſt vier Werke mit einſendete. Sechs Gelegenbeits-Broſchüren von 1834 bis 1839; vom Hrn. M. 5. Joſeph Ritter v. Brenner-Felsach, k. k. Salinen⸗, Bezirks- und Badearzte in Iſchl. Vier gedruckte Berichte von dem geognoſtiſch-montaniſtiſchen Vereine zur Durch— forſchung des Landes Tyrol und Vorarlberg, Innsbruck 1837 1840; vom Hrn. Johann Keppelmayr, Handlungs— Caſſier in Linz. Esercizio di divozione ad uso dei Sordo- muti istrutti in Genova, a di chiunque ami praticarlo, Genova 1825; vom Hrn. Dechant Weingartner zu Warts berg. Vier naturgeſchichtliche Werke als Aequivalent; vom Hrn. M. D. Jacob Baader in Wien. Sechs gedruckte Zeit⸗ X ſchriften der Vereine für Geſchichte und Alterthum zu Bers lin, zu Salzwedel und zu Halle; von den Vorſtehern ders ſelben, durch Hrn, Wilhelm von Rally und Hrn. Pfarrer Ragotzky zu Triglitz. Archiv des hiſtoriſchen Vereins für den Untermainkreis und Aſchaffenburg, öten Bandes Ates Heft, Würzburg 1840; von dem Ausſchuſſe desſelben. Hof— und Staats-Schematismus des öſterreich Kaiſerthumes, Wien 1827; vom Hrn. Thomas Reindl, Rechnungsrathe der k. k. Provinzial⸗Staalsbuchhaltung in Linz Zwei Ka— lender des hohen deutſchen Ritter-Ordens für die Ballei Franken von den Jahren 1724 und 1727; vom Hrn. Carl Preiſch, k. k. Hauptmanne in der Armee. Reineke Fuchs, Roſtock 1650; vom Chorherrn von St. Florian, Vincenz Blumauer, Pfarrer zu St. Gotthard. Zwei gedruckte Ger legenheits⸗ Schriften; vom Hrn. M. D Ritter v. Brenners Felsach, k. k. Salinen⸗, Bezirks- und Badearzte in Iſchl. Staffler, Joh. Jacob, Tyrol und Vorarlberg, II. Theil, I, Band, Innsbruck 1841; vom Hrn J D. Joſeph Rapp, k. k. Regierungsrathe und Kammer -Procurator in Linz. Deutſche Vierteljahrsſchrift, Nr. 13 oder 1 Heft von 1841, Stuttgart und Tübingen; vom Hrn. Friedrich Ritter von Hartmann, k. k. Kreiscommiſſar in Linz. Die Stadt Salz⸗ burg und ihre Umgebung, und zwei genealogiſche Werke; vom Hrn. Wilh. v. Rally, Mandatar in Wien Heſperus, Jahrgang 1812; vom Hrn. Cooperator Leopold Diernacher zu Kalham. Merian's Topographia Bavariae; wurde ein⸗ getauſcht. Crüger, über den Urſprung des Nibelungenlie⸗ des u. ſ. w, Landsberg an der Warte 1841; wurde an— gekauft. Oberbaieriſches Archiv, Zter Band, ltes Heft, Muͤnchen 1841; von dem hiſtoriſchen Vereine von und für Oberbaiern, nebſt deſſen dritten Jahresberichte für 1840. The Guide to knowledge, 5 Jahrgänge; als Aequivalent vom Chorherrn und Pfarrer Danzer zu Haßlach Vier Hefte, den Verein zur Erbauung einer Kirche als religiöfes Denk— mal weiland Sr. Majeſtät Kaiſer Franz I., und das In⸗ ſtitut der barmherzigen Schweſtern betreffend; vom Herrn Carl Adam Kaltenbrunner, Officialen der k. k. Provinzial⸗ Staatsbuchbaltung in Linz Des Ritters und Sängers Ulrich v. Liechtenſtein Itwiz oder Frauenbuch vom Jahre 1257, Wien 1841; von dem Herausgeber, Hrn. Joſeph Bergmann, Cuſtos am k. k. Münz⸗ und Untiken⸗Cabinette XVI in Wien. Oeſterreichiſches Morgenblatt, fünfter Jahrgang; von dem Redacteur Hrn. Ludwig Auguſt Frankl, M. D. in Wien. Ein Singſpiel: der ohne Geſchütz ſtürmende Loudon; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Claudii Ptolomaei regulae artis mathematicae. Edit. de anno 1569; vom Hrn. Joh. Huemer, Magiſtratsrathe der Hauptſtadt Linz. Gott- lieb Johann, die Zuſammenſetzungs- Typen der chemiſchen Verbindungen, erſte Abtheilung, Wien 1841; wurde an⸗ gekauft. Gſtättmair, Schulreden von 1816; vom Herrn Engelbert Pachmayr, k. k. Stadt- und Landrechts-Kanzel⸗ liſten in Linz. Aegidii Albertini Hirnſchleifer, Cöln 1686; vom Hrn Ignaz Donabaur, Hausbeſitzer zu Niederkappel. Anton v Gevay’d Urkunden und Actenſtücke zur Geſchichte der Verhältniſſe zwiſchen Oeſterreich, Ungarn und der Pforte im 16. und 17 Jahrhunderte, enthaltend die Geſandtſchaft König Ferdinand's I. an Sultan Suleiman 1. im Jahre 1528; vom Hrn. Wilhelm Freiherrn Pflügl von Liſſinetz, k. k. Hofrathe in Wien. Geſſert's Geſchichte der Glasma⸗ lerei, Stuttgart und Tübingen 1839; wurde angekauft. Hanthaler, Recensus Diplomatico — Genealogicus Archivi Campililiensis, Viennae 1819 et 1820; von dem hochwür⸗ digſten Hrn. Joh. Ladislaus Pyrker, Patriarch» Erzbifchofe von Erlau, welcher dieſes Werk noch als Prälat des Stif— tes Lilienfeld zum Drucke befördert, und mit einer Vorrede. verſehen hat. Beiträge zur Geſchichte deutſchen Alterthums, Hildburghauſen 1837 und 1839; herausgegeben durch den hennebergiſchen alterthumsforſchenden Verein zu Meiningen und mit deſſen Statuten eingeſendet; von dem Vorſtande desſelben, auf Veranlaſſung des Mandatars Hrn. Wilhelm v. Rally. Fünfzehn gedruckte Werke und Broſchüren, vom Hrn. Peter Weſtermayr, Domprediger und Blindeninſtituts⸗ Director in Linz. Kurzgefaßte kritiſche Geſchichte der Er— findung der Buchdruckerkunſt mit der älteſten Wieners und öfterreichifchen Buchdrucker-Geſchichte, Wien 1841; von dem Verfaſſer, Hrn. Mathias Koch. Gedichte von M. L. Schleifer, Wien 1841; vom Hrn. Verfaſſer. Der öflerr, Geſchichtsforſcher ten Bandes tes Heft, Wien 1841; von dem Herausgeber, Herrn Joſeph Chmel, regul. Chorherrn von St. Florian, k. k. Rathe und erſten Archivar des k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats - Archives zu Wien. Deutſche Vierteljahrsſchrift, Nr. 14 oder 2tes Heft 1841, XVII Stuttgart und Tübingen; vom Hrn. Friedrich Ritter von Hartmann, k. k. Kreiscommiſſär in Linz. De Luca, Leit faden in die Handlung, Linz 1775. — Bekanntmachung des Judenbannes von Ezechiel Laudo, Wien und Prag 1757. — Gregorii Lati Leben des berühmten Papſtes Sixti V., Frankfurt 1720; vom Hrn. Carl Schönleitner, ſtändiſchen hürhüter in Linz. Beſchreibung und Anſichten von der Eiſenbahn zwiſchen Liverpool und Mancheſter. — Inner⸗ oͤſterreichiſches Induſtrie- und Gewerbe-Blatte, iter und 2ter Jahrgang, Grätz 1839 und 1840; vom Hrn. Franz Haas, Edlem von Ehrenfeld, Spediteur der k. k. erſten privil. Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Linz. Jöcher's allgemeines Gelehrten sLericon, Leipzig 1750 und 1751; vom Hrn P. Richard Preinfalk, Stifts ⸗Capitular und Convicts-Prä⸗ fecten zu Kremsmünſter. Nachrichten von den bis auf das Jahr 1791 an wu Bpanſtrupef zur Sicherheit der Schiff⸗ fahrt fortgeſetzten Arbeiten, Wien 1791, dann Carl Hart⸗ mann's gemeinfaßl. Darſtellung der Bergbaukunde, Stutt⸗ gart 1838; von Sr. Hochwürden dem Hrn. Johann Bapt. Schober, k. k. Regierungsrathe und Abten des loͤbl. Stiftes Wilhering. Dr. Emanuel Kunt über den Curort Iſchl, Wien 1841; vom Hrn. M. D Joſeph Ritter v. Brenner⸗ Felsach, 155 Salinen, Diſtricts⸗ und Badearzte in Iſchl. 1 ark's Reiſen im Innern von Afrika; vom Hrn. NMI. D. Joh. Duftſchmid in Linz. Geſchichte der ehemaligen Benedictiner⸗Klöſter Garſten und Gleink, Linz 1841; von dem Verfaſſer, Hrn. Franz Kav. Pritz, regul. Chorherrn von St. Flortan, wirft. Conſiſtorialrathe und k. k. Pro⸗ feſſor der Theologie in Linz. Neue Zeitſchrift für Tyrol und Vorarlberg, 7tes Bändchen, Innsbruck 1841; von dem löbl. Ferdinandeum. Zwei gedruckte Abhandlungen; vom Hrn. Engelbert Pachmayr, Kanzelliſten bei dem k. k. Stadt⸗ und Landrechte in Linz. Fünf Piecen über Eiſenbahnen, Torf und Steinkohlen u. ſ. w.; vom Hrn. Johann Haas von Ehrenfeld, Spediteur der k. k. privil. erften Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft in Linz. Ein Exemplar des Albums der Wohl- thätigkeit, Wien 1841; vom Herrn Joſeph Wache, k. k. oͤſterreichiſchen Wappenherold und Armenbezirks-Director der k. k. Hofburg⸗Pfarre in Wien. Ober- Pinzgau oder der Bezirk Mitterfill, Salzburg 1841; von dem Verfaſſer, Hrn. Ignaz v. Kürſinger, k. k. Tandesf. Pfleger 7 Mitterſill. XVIII Drei gedruckte Werke als Aequivalent; vom Hrn. Rudolph Hinterhuber, Apotheker zu Mondſee, und vier naturwiſſen⸗ ſchaftliche Werke als Aequivalent; vom Hrn. M. D. Baader in Wien. Berger's ſynchroniſtiſche Univerſal-Hiſtorie, Kos burg und Leipzig 1755; vom Herrn Carl Sauer, jubi⸗ lirten Magiſtrats-Expeditor in Linz. Incunabel vom Jahre 1491; vom Herrn J. Fritſch, k. k. Regierungsrathe und Kreishauptmanne in Ried. Abentin's baieriſche Chronik, Frankfurt a. M. 1566. — Megiſer's Annales Carinthiae, Leipzig 1612. — Hiſtoriſche Nachrichten, Regensburg 1774. — Reutter tabulae juridicae Ratisbonae 1674; vom Hrn. Cajetan Karmayr, Syndikus und Mandatar in Freyſtadt. Spalowsky's Naturgeſchichte, Wien 1789 bis 1795; wurde eingetauſcht, und Bechſtein's Volksſagen des Kaiſerſtaates Oeſterreich, Leipzig 1840; wurden angekauft. Augusta ca- rolinae virtutis monumenta, seu Aedifieia a Carolo VI. Imp. max. P. P. Vien. MDCC XXXIII; vom Hrn. Carl Thun, Privat zu Lambach. Der öſterreichiſche Geſchichtsforſcher, des 2ten Bandes 2tes Heft, Wien 1841; von dem Heraus⸗ geber, Hrn. Joſeph Chmel, regul. Chorherrn von St. Flo⸗ rian, k. k. Rathe und erſten Archivare des k. k. geheimen Haus-, Hof⸗ und Staats ⸗Archives in Wien. Poetiſche Erzählung aus der Mitte des 13ten Jahrhunderts. »Von dem übelen wibe, aus dem ſogenannten Heldenbuche“ in der k. k. Ambrafer » Sammlung, zum erſten Male mitge⸗ theilt; von dem Herausgeber, Herrn Joſeph Bergmann, Cuſtos am k. k. Münz⸗ und Antiken⸗Cabinette und der k. k. Ambraſer-Sammlung in Wien. Anleitung zur Flächen⸗ Zeichnung einfacher Cryſtalle; Inaugural-Diſſertation von dem Verfaſſer, Hrn. Sigmund Aichhorn, M. D. in Wien. Fünfzig Werke verſchiedenen Inhaltes; vom Hrn. Oberſt⸗ wachtmeiſter Ritter v. Sonnenſtein in Linz. Von der königl. Geſellſchaft der Wiſſenſchafien in Prag wurde eingeſendet: der erſte Band der öten Folge ihrer Abhandlungen. Von dem hiftorifchen Vereine von Unterfranken und Aſchaffenburg feines Archives öten Bandes Ztes Heft. Leopold Mozart's, hochfürſtl. ſalzburgiſchen Capellmeiſters, gründliche Violin⸗ baun mit Kupfertafeln und einer Tabelle, dritte Auflage, Augsburg 1787; dann ein gedrucktes Heft, die Geſchichts⸗ Erzählung des genommenen Recurſes in Sachen des Prin⸗ zen von Oranien und Fürſten von Naſſau, contra Herrn XIX Grafen zu Wied Runkel, Offenbach a. M. 1784; beide vom Hrn. Staatsbuchhaltungs⸗Rechnungsrathe Kamberger. De L' Immitation de Jesus Christ. Traduction nouvelle. Dediée a Madame la Duchesse de Bourgogne; von dem hochw Herrn Pfarrer Schrötter in Münzbach. Angekauft wurde die Zeitſchrift für Gärtner, Botaniker und Blumen⸗ freunde, mit illuminirten Abbildungen; herausgegeben von Dietrich, Jena 1840. Der hiſtoriſche Verein des Obermain⸗ kreiſes ſendete feine bisher erſchienenen Werke, als: Ge: ſchichte der Burg und des Rittergutes Rabenſtein; von Paul Oeſterreicher, Bamberg 1840, — dann „Der Renner, ein Gedicht aus dem 13ten Jahrhundert; von Hugo v. Trim⸗ berg, zum erſten Male herausgegeben und mit Erläuterun⸗ gen verſehen, — und die ſämmtlichen Jahresberichte. Die Förſter'ſche Bauzeitung wurde von Seite der hohen Lan⸗ desregierung mit Vorbehalt des Eigenthums übermittelt. Archi-Triumphalis Austriae currus, oder öſterreichiſcher Erz» Triumphwagen, Wien 1658. — Topographia Hassiae et Regionum Vieinarum, oder Beſchreibung der vornehmſten Städte und Plätze in Heſſen und den benachbarten Land⸗ ſchaften, Frankfurt. — Beſchreibung der gehaltenen fürſtl. Hochzeit des Herrn Wilhelm Pfalzgrafen beim Rhein ꝛc., mit dem hochgebornen Fräulein Renatta, gebornen Herzo— gin von Lothringen, den 21. Februar 1568; von dem hoch⸗ würdigen Herrn Joh. Bapt. Schober, k. k. Regierungsrathe und Abten des Stiftes Wilhering. Stelzhamer's Gedichte, 2 Bändchen; wurden angekauft. Sees und Alpenbeſuche in den Umgebungen von Iſchl, von Emil“ “ Mit geogra⸗ Iſchen Vignetten und einer Ueberſichtskarte vom Lande ob der Enns, von F. Raffelsberger, Wien 1842; vom Hrn. M. D. Ritter v. Brenner, k. k. Bezirks- und Badearzte in Iſchl. Militär⸗Schematismus vom Jahre 1841; von eis nem ungenannten Freunde des Muſeums. Erinnerungen an Tyrol, von Anton Freih. v. Eberl; Widmung vom Hrn. Mal- Schedel, Gutsbeſitzer in Tyrol. Beſchreibung und Abbildung der Kaiſer Franzen's Statue in Grätz mit den bei der Enthüllung gehaltenen Reden und Feſtgeſange; von Sr. Excellenz Hrn. Grafen v. Inzaghi, k.k. geheimen Rathe, Kämmerer und Hofkanzler. Syſtematiſche Anleitung zur Kenntniß der Pflaumen, 2tes Heft, Linz 1841; eingefendet von dem Verfaſſer, Hrn. G. Liegel, W in Braunau. XX Beſchreibung der Metropolitankirche zu St. Stephan in Wien, herausgegeben von einem Prieſter der erzbiſchöfl. Kur. Wien — und De instituenda regendaque mente Libri tres Romae MDCCXXII; vom Hrn. Franz Rehberger, Studie⸗ renden der zweiten Humanitätsclaſſe in Linz. Abbildungen der Gemälde und Alterthümer, welche ſeit 1738 ſowohl in der verſchütteten Stadt Herkulanum, als auch in den um⸗ liegenden Gegenden an das Licht gebracht worden, nebſt ihrer Erklärung und zwei Theilen Abbildungen mehrerer hundert Lampen und Laternen aus dem königl. neapolitan. Muſeum zu Portici. Nach den Original- Kupferſtichen in Contorni verfertigt, und herausgegeben von Balth. Friedr. Leitzelt, Kupferſtecher, Augsburg 1799; vom Hrn. Joſeph Wimmer, Buchdruckerei-Factor in Linz. Beſchreibung und Abbildung von dem in Rheinheſſen aufgefundenen koloſſa⸗ len Schedel des Dinotherii gigantei mit geognoſtiſchen Mit⸗ theilungen über die knochenführenden Bildungen des mit⸗ telrheiniſchen Tertiärbeckens, herausgegeben von Dr. von Klipſtein und Dr. J. J. Kaup, Darmſtadt 1836; einge⸗ ſendet vom Hrn. Doctor und Profeſſor A. v. Klipſtein in Gießen. Acht Bände von Buffon's Naturgeſchichte; von dem ungenannten Geber der bereits vorhandenen übrigen Bände. La Mythologia et le Fables. Par M. l' Abbe Banier, Paris 17383 von ebendemſelben. Drei Blätter der engliſchen Li⸗ teraturzeitung, worin eine Abhandlung über alle bisher in England aufgefundenen foſſilen Reptilien befindlich; vom Hrn. Freih. v. Hammer⸗Purgſtall. Magnetiſche und meteorolo⸗ giſche Beobachtungen zu Prag, erſter Jahrgang 1841; von dem Herausgeber, Hrn. Carl Kreil, Adjunct an der k. k. Sternwarte daſelbſt. Kurze Geſchichte der erſten Einwan⸗ derung oberöfterreichifch, evangeliſcher Glaubensbrüder nach Siebenbürgen, Hermannſtadt 1835 — und deutſche Fund⸗ gruben der Geſchichte Siebenbürgens, letztere herausgege⸗ ben durch G. Joſ. Kemeny, Klauſenburg 1839, 2 Bände; vom Herrn Freih. v. Gehringer, Präſidial- Sekretär der k. k. allgemeinen Hofkammer in Wien. Die Zeitſchrift Mor⸗ genblatt, Jahrgang 1840; vom Hrn. Zaunmüller, Coope⸗ rator der Stadtpfarre zu Wels. Etliche 0 des hocherfahrnen und berühmten Philippi Theophraſti Para⸗ celſi, Straßburg 1570. — Inscriptiones et Symbola varii argumenti, von Carl Guſtav Heräus, Nürnberg 1721; ge XXI widmet vom Herrn Andreas Leeg. Francisci Petrarchae, neues Stammbuch mit 124 künſtlichen Figuren, aus deſſen Troſtſpiegel, Frankfurt a. M. 1620; vom Hrn. Haaß, Edlen von Ehrenfeld, Diſtriets » Commiffär zu Leonfelden. Acht Werke und drei Broſchüren verſchiedenen Inhaltes; vom Hrn. Joh. Weingartner, Dechant zu Wartberg. La Logi- que ou l' art de penser, Outrecht 1741 — Dictionaire de Academie frangoise, Berlin 1800. 4 Bände; vom Herrn Leopold Simböck, Cooperator in Schönering. Sämmtliche herausgekommene Schriften von Auguſt Schilling; einge⸗ ſendet und gewidmet von dem Hrn. Verfaſſer. Clemens XIV. Papſt (Ganganelli) Briefe, Leipzig 1777, 2 Bände — und 6 Bände der Werke des Marg. Carracioli; vom Hrn. Sof, Leuthäuſer, Dechant in Freyſtadt. Elogia mariana inventa et delineata per Thomam Scheffler et aeri inscisa a Mar- tino Engelbrecht 1732; vom Hrn. Joſeph Köck, regulirten Chorherrn von St. Florian und Cooperator zu St. Peter. Pertz monumenta germaniae historica tom. VI., Hannoverae 1841; von der hoben Landſchaft, für ihre mit dem Mu⸗ ſeum vereinigte Bibliothek, angekauft. Repertorium der hiſtoriſchen Literatur für Deutſchland ſeit dem Jahre 1840, von Leopold Ledebur, Berlin 1841; wurde angekauft. Die 6Afte und 65ſte, vom Atlas die öte Lieferung, der vom Muſeum gehaltenen Naturgeſchichte der 3 Reiche, Stutt⸗ gart 1841. Die bei der Fahnenweihe des löbl. Infanterie⸗ Regimentes Baron Hrabovsky gehaltenen Reden; gewidmet vom Herrn ſtändiſchen Liquidator Seyringer. Lifte der im Jahre 1841 angekommenen Cur- und Badegäfte in Iſchl; 90 Herrn N. D. Ritter v. Brenner, k. k. Salinen⸗ und adearzte daſelbſt. Mionnet de la rareté, et du prix des monaies romaines, Paris 1827; wurde angekauft. Biſchof Cyrillum's Fabeln 1564. — Guicciardini's Erquickſtunden 1574; Widmungen vom Hrn. Michael Zötl, bürgerl. Buchs binder in Freyſtadt. Hiſtoriſcher Kalender von Weſtenrieder für das Jahr 1794. — Georgica curiosa, oder adeliches Landleben, von Herrn von Hohberg, 1ter und Zter Band, Nürnberg 1715; von Frau Eliſabeth Arnold, Pflegers⸗ Bart in Linz. Drei Bände der Encyclopädie von Erſch ind Gruber, als Fortſetzung, für die mit dem Muſeum vereinigte ſtändiſche Bibliothek Anleitung zum Kopfrechnen Linz 1841; von dem Hrn. Verfaſſer Joſ. Nicolini, Lehrer XXII an der k. k. Normal-Hauptſchule Des hochgelehrten Phi⸗ loſophen Ph. Theoph. Paracelſ. Bomb. v Hohenheim chirur⸗ giſche Bücher und Schriften, Straßburg 1605. — Medi- cina spagyrica a Joh. Pharam. Rhumelio, Frankfurt 1648, — Hermanni Boerhave Libellus de Materia medica, Norim- bergae 1755; vom Herrn M. D. Leopold Wagner, k. k. Diſtrictsarzte zu Neufelden. Vom hiſtoriſchen Vereine für Oberbaiern, feines Archives Zten Bandes tes Heft, Müns chen 1841. Austria oder öſterreichiſcher Univerſal-Kalender, von Joſ. Salomon, für das Jahr 1842; vom Hrn. Quirin Haslinger, bürgerl. Buchhändler. Geſchichte des Religions- Krieges und des darauf erfolgten Religions- Friedens, Gotha 1755. — Historia Martini Lutheri, aus dem Yas , teinifchen des Joannes Cochläus, Dillingen 1622. Ein vor 336 Jahren zu Venedig gedrucktes Exemplar der Regeln des heil. Benedictus; vom hochw. Hrn. Pfarrer Ignaz Kny zu Kirchberg. Dr. C. Wildenow's und Dr. Johann Jacob Bernhardi's Abhandlungen über einige ſeltene Farrenkräu⸗ ter und über Asplenium, Erfurt 1802. — Dr. C. Wildenow's Bemerkungen über einige ſeltene Farrenkräuter, Erfurt 1802. Die Plantagineen von Franz Leudolt, Med. Dr., Wien; vom Hrn. Friedrich Preuer, Concepts-Practikanten bei der k. k. Landes » Regierung. Der deutſchen Vierteljahrsſchrift 15tes und 16tes Heft, Stuttgart und Tübingen 1841; vom Hrn. Friedrich Ritter »» Hartmann, k k. Kreiscommiſſär in Linz. Der technologiſchen Encyclopädie von Prechtl, 11ter Band, als Fortſetzung des von der hohen Landſchaft ger haltenen Werkes. Ein kaiſerl. Hof⸗ und Ehren-Kalender für das Jahr 1730 — ein militäriſcher Hand⸗ und Sack⸗ Kalender für das Jahr 1760; vom Hrn. Karmayer, Syn⸗ dicus in Freyſtadt. Ueber die Gefahr, die den Thronen, den Staaten und dem Chriſtenthume den gänzlichen Ver⸗ fall drohet 1793; von einem ungenannt ſeyn wollenden Gönner. Handbuch der allgemeinen Staatskunde von Eu⸗ ropa, von Dr. Friedrich Wilhelm Schubert, 2te Abtheil. deutſche Staaten, ter Theil das Kaiſerthum Oeſterreich, Königsberg 1842; von den hoben Herren Ständen für ihre mit dem Muſeum vereinigte Bibliothek. Die Fortſetzung des vom Vereine angeſchafften Werkes, von Palacky, Geſchichte von Böhmen, 2ten Bandes 2te Abtheilung, Prag 1842. — Neue Kunſt, recht und vollkommen zu leben und Gott zu XXIII dienen, von R. D. Alphonſo, mit Gleichniſſen geziert durch Georgium Munzium, Dominikaner-Prediger zu Budweis in Böhmen, Paſſau 1614. — Balthazaris Ayalae J. C. et exer- eitus regii apud Belgas supremi juridiei Duaci MDLXXXII, mit einem Anhange Q. Asconii Pediani patavini commen- tationes in aliquot orationes M. Tul. Ciceronis Lvdvni MDLI; von einem ungenannt ſeyn wollenden Gönner. Ueber die Theorie des Lichtes. Nach einem lithographirten Memoire des Freiherrn Auguſtin Louis Cauchy, frei bearbeitet von Franz Xav. Moth. — Ueber die Anwendbarkeit der ima⸗ ginären Zahlformeln in der Geometrie, von Franz Xaver Moth; beide Widmungen von dem Herrn Verfaſſer, k. k. Profeſſor am Lyceum zu Linz. Dritter Jahresbericht des geognoſtiſch⸗montaniſtiſchen Vereines für Tyrol und Vor⸗ arlberg; eingeſendet vom Vereine. Lehmannus Suppletus et Cont., das iſt Fortſetzung der Reichs-Handlungen, Schrifs ten und Protocollen über des heil. römiſchen Reiches Con- stitutiones ete., Frankfurt a. M. 1709; vom Hrn. Joſeph Weiß. Monographie der Heiligen, Berlin 1834. — Ge⸗ ſchichte der Schweizer, von Johannes Müller, Boſton 1780; vom Herrn Carl Edleu v. Sava, k. k. Ingroſſiſten bei der k. k. Tabak und Stämpel⸗Hofbuchhaltung in Wien, als Aequivalent. Des vom Vereine gehaltenen Werkes der Na— turgeſchichte der 3 Reiche, 66ſte und 67ſte Lieferung. Kurze Chronik von Radſtadt, von Mathias Engelmayer, Salz— burg 1840; vom Herrn J. Wittmann, Med. Dr. und k. k. Bezirksarzte zu Radſtadt. Der Jahrgang 1841 M des inner- oͤſterreichiſchen Induſtrie- und Gewerbeblattes; eine Wid— mung des Hrn. Joh. Haas, Edlen v. Ehrenfeld, Spediteur der k. k. privil. erſten Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Linz. Ein Jahrgang der Linzer-Zeitung von 1743; vom Hrn. Schmel⸗ zing, Syndicus in Enns. 1 II. Man uſcripte. „Ein Manuſcript in Folio vom Jahre 1415, im Originals Einbande aus derſelben Zeit, enthaltend das Land-, Pehen- und Gewohnheits-Recht in Oeſterreich; von Sr. Excellenz Hrn. Carl Grafen v. Inzaghi, k. k. wirkt, geheimen Rathe, XXIV Kämmerer und Hofkanzler.“) Anrede an Ihre Majeſtät Louiſe, Kaiſerin von Frankreich, verfaßt vom Chorherrn Gugger von St. Florian, bei Gelegenheit der Durchreiſe in dem Markte Ebelsberg im Jahre 1810; vom Hrn. En⸗ gelbert Pachmayr, Kanzeliſten bei dem k. k. Stadt⸗ und Land⸗ rechte in Linz. Eine rechtsgeſchichtliche Monographie, das Kloſter Nonnberg und das Erzſtift zu Salzburg betreffend; vom Hrn. Joſeph Rapp, k. k. Regierungsrathe und Kam⸗ merprocurator in Linz. Stadt⸗Ordnung für Grießkirchen, gegeben von Gundacker, Herrn zu Polhaim, im Jahre 1623; vom Hrn. Franz Stauber, Regiſtranten der ob der ennſ. Landſchaft. Sechs Autographen öſterreichiſcher Gelehrten und Künſtler; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally in Wien. Sechs Autographen von öſterreichiſchen Gelehrten; vom Herrn Wilhelm v. Rally, nebſt dem vom Prince de Polignac, von einem Ungenannten. Ein deutſches Gebet⸗ buch aus dem vorigen Jahrhunderte; vom Hrn. Dechant Weingartner zu Wartberg. Topographiſche und hiſtoriſche Beſchreibung der Pfarre Peuerbach durch den ſel. Herrn Dechant Weißbacher; vom Herrn Johann Paul Huber, Schullehrer zu Sierning. Oeſterreichiſche Ritterburgen, — hiſtoriſch-topographiſche Miscellen, — Beſchreibungen von ) Die erſte Abtheilung führet die Aufſchrift: Hie ſint vermercht alle Capitl vnd materi des lant recht puchs vnd lehen, und zählet 89 Blätter; die zweite beginnt mit den Worten: Hie hebet ſich das lehnrecht des Puches an, und füllet 29 Blätter und eine Seite; dann folgt: Das find die recht nach gewanhait des landes per her⸗ 509 leupoldenn von Oſterreich das dhain taiding fol dhain landes- her haben u. ſ. w., auf 9 Blättern. — Es iſt Herzog Leopold, mit dem Beinamen der Stolze, gemeint, Vormund über Herzog Alb⸗ recht den Fünften bis 1410. — Die nach dem Inhalts-Verzeichniſſe leer gelaſſenen 3 Seiten hat Herr Joachim Marſchalch zu Reichenau mit genealogiſchen Notizen, fein Geſchlecht betreffend, bezeichnet, wel⸗ che von 1499 bis 1537 reichen, und zu erkennen geben, daß dieſes Manuſcript einſt in ſeinem Beſitze geweſen iſt, welches noch durch die Anmerkung auf dem erſten Blatte: Frauen Sophia von Althan Ir Präutt guet; beſtätiget wird, denn Sophia war die jüngſte Tochter des genannten Herrn Joachim, welche nach Hoheneck III. Th. p. 407, mit Herrn Chriſtoph von Althan vermählet war, mit deren Bruder Hainrich Ehrenreich, der männliche Zweig des mit Kaiſer Rudolphs von Habſpurg Sohne Albrecht aus Schwaben nach Oeſterreich ges kommenen Geſchlechtes der Marſchalchen zu Reichenau ausgeſtorben iſt im Jahre 1551. Die ausdrückliche Beſtimmung dieſes Buches als Brautſchatz, läßt ſchließen, daß es bei der Familie ſehr werth ge⸗ halten wurde. — XXV Siegeln mit Notizen zur Siegelkunde und Heraldik, dann ein Heft mit Schriftproben aus dem 15ten bis 17ten Jahr⸗ hunderte; vom Hrn. Mandatar Wilh. v. Rally in Wien. Glückwunſch der Bürgerſchaft zu Aachen, bei dem Beſuche des General Loudon der dortigen Bäder im Jahre 1765, nebſt 7 Autographen und alten Schriftproben; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Glückwunſch bei der fünf⸗ zigjährigen Primizfeier des Herrn P. Marian Pachmayr, Stiftsprofeſſen und Pfarrer in Weißkirchen im Jahre 1804; vom Hrn. Engelbert Pachmayr, wie oben. Rechnung über eine am 29. Juni 1728 zu Niederkappel im obern Mühl⸗ kreiſe gehaltene Schueler-Hochzeit; vom Hrn. Ignaz Dona⸗ baur. Compendium der römifchen Historiae, zur Erklärung der ſogenannten Kaiſergallerie zu Schlüſſelberg vom Freis herrn von Hoheneck; mit Vorbehalt des Eigenthumes aus dem hieſigen ſtändiſchen Archive übergeben. Ein Denkbuch und ein Verzeichniß, die Altwürthiſche Familie und die Schule in Niederkappel betreffend; vom Hrn. Ignaz Dona⸗ baur, Hausbeſitzer daſelbſt. Sieben Fascikel mit Hands ſchriften und Aufzeichnungen, Salzburg betreffend, aus der Verlaſſenſchaft des zu München verſtorbenen ehemalig ſalz— burgiſchen Hofkammer⸗Directors Freih. v. Moll, wurden durch deſſen Neffen, den k. k. Oberſt und General-Adju⸗ tanten Sr. Majeſtät des Kaiſers, Freih. v. Moll, an das k. k. Kreisamt in Salzburg, und ſofort durch die hieſige Regierung dem Muſeum übergeben. Eine ob der ennſiſche Landtafel in 6 Theilen; wurde angekauft. Ein Aufſatz: „Von der Fürforge Gottes für die Erhaltung der Inſecten, daß ſie nicht ausſterben;“ verfaßt von Hrn. Schmidberger, regul. Chorberrn von St. Florian, und gewidmet von eben⸗ demſelben. 48 Abhandlungen verſchiedenen Inhaltes, theils Dberöfterreich, theils Böhmen betreffend; vom Hrn. Wenzel Streinz, k k. Regierungsrathe und Protomedicus. Anſchlaͤge über verſchiedene Güter des Erzherzogthums Oeſterreich ob der Enns, vom Jahre 1518. — Acten, das Kloſter Gars ſten und Stadt Steyr betreffend, 1659 — und Synopsis ſundationis primae et auctae Collegii Lincensis 1711; wur⸗ den angekauft. Allerunterthänigſt, allergehorſamſte Anzeige verſchiedener unbilliger Beſchwerden, wovon der Unterthan in Oeſterreich ob und unter der Enns ohne Nachtheil des allerhöchſten Intereſſe allergnädigſt konnte befreiet werden, XXVI 1763. — Beſchreibung der Grabdenkmäler der Grafen von Schaunberg, die ſich in der Stiftskirche von Wilhering bes finden; vom Hrn. Ritter v. Spaun, ſtändiſchen Syndicus, Eine Abhandlung über das im Muſeum befindliche foſſile Unterkiefer eines urweltlichen Säugers (Halitherium Cri- stolii) ; von dem Hrn. Profeſſor Dr. Fitzinger in Wien. III. Karten und Pläne. Anich's Karte von Tyrol, 10 Blätter, und Huber’s Karte von Vorarlberg, 1 Blatt, auf Leinwand aufgezogen in Schuber; vom Hrn. Baron Veyder in Wien, durch den Mandatar Hrn. Wilhelm v. Rally. Plan von Rom 1773; vom Hrn. Baron Veyder, durch den vorhin genannten Hrn. Mandatar, welcher ſelbſt 2 Karten von Steyermark nebſt einer Anſicht von St. Peter in Salzburg widmete. Plan über die aufgedeckten Mauern alterthümlicher Gebäude zu Oberrana an dem rechten Donauufer bei Engelhartszell; vom Hrn. Diſtricts-Commiſſär Schmid daſelbſt, als Leiter der dortigen Nachgrabungen. Zwei Situations-Pläne der ſogenannten Spitelwieſe in Linz: a) mit der alten Häuſer⸗ anlage bis zum Jahre 1836, b) mit der neuen Anlage bis zum Jahre 1840; vom Herrn Franz Ritter von Laveran⸗ Hinzberg, niederöfterr. Landſtand, Grund- und Häuſerbe⸗ ſitzer auf dem genannten Platze, mit einem Verzeichniſſe über die bei dem Baue daſelbſt ausgegrabenen und ins Muſeum gegebenen Alterthümer. Thomas Jefferys great West- Indian Atlas, London 1780; vom Herrn Wilhelm von Rally, nebſt Lichtenſterns Karte von Oeſterreich. Pro— fpect des Schloſſes Trautmannsdorf, — Panorama vom Gaͤmskarkogel, — Karte der Grafſchaft Warwick; vom dem⸗ ſelben. Ein älterer Proſpect der Stadt Linz; vom Herrn Grafen v. Klenau, k. k Kämmerer in Wien. Karte des Bisthumes Linz, arangirt und herausgegeben vom Herrn Peter Weſtermayr, Director des Blinden-Inſtitutes, durch die lithograph. Anſtalt des Herrn Joſeph Hafner in Linz; vom Herausgeber. Ein Exemplar der lithograph. Ueber— ſichtskarte der Steuerbezirke und Cataſtral-⸗Gemeinden in Oeſterreich ob der Enns; vom Hrn. Mathias Atzelsdorfer, Pfarrer zu Spital am Pyhrn. Ein Situations-Plan zu einer Lehr⸗, Erziehungs» und Verſorgungs⸗-Anſtalt für die XXVII Blinden Oberöſterreich's; vom Herrn Blinden-Inſtituts⸗ Director Weſtermayr. Sechs Planzeichnungen über die im Jahre 1742 an den Gränzen des Haus- und Innviertels angelegten Vertheidigungs-Anſtalten, mit Vorbehalt; von dem ſtändiſchen Archive. Das Herzogthum Oſtfranken, in ſeine Gauen eingetheilt; eingeſendet von dem hiſtoriſchen Vereine des Obermainkreiſes. Die Commiſſariats- und Steuerbezirks-Karte der Stadt Steyr, Gleink, Loſenſtein und Garſten; vom Herrn Baron Handel, k. k. Kreiscoms miſſär in Steyr. Karte von Böhmen; vom Herrn Wenzel Streinz, k. k. Regierungsrathe und Protomedicus. Zwei Pläne von dem in Iſchl neu erbauten Kranken-Spitale; vom Hrn. M. D. Ritter v. Brenner, k. k. Salinen⸗ un Badearzte in Iſchl. B. Geſchichte. Liu gk uin de n. Copie des Wappenbriefes von Herzog Sigmund von Oeſterreich für den Markt Grein vom Jahre 1468; vom Herrn Mandatar Wilhelm v. Rally. Das Diplomatarium wurde im Monate Jänner um 75 Abſchriften von Urkunden aus den Archiven der Stadt Enns u. der Herrſchaft Gſchwend vermehrt; ſämmtliche vom Chorherrn und Archivar Stülz zu St. Florian, als geſchichtlichen Referenten des Muſeums, mit den Originalen collationirt. Eine Pergament-Urkunde vom aufgehobenen Stifte Waldhauſen vom Jahre 1409; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Eine Original- Urkunde auf Papier von K. Leopold J. 1705; vom Hrn. Wilhelm v. Rally. Für das Diplomatarium wurden im Monate März 45 Copien von Urkunden, durch Hrn. Joſ. Chmel, regul. Chorherrn von St. Florian und Archivar des k. k. geheimen Haus⸗, Hof- und Staats-Archives in Wien, collationirt; dann 53 ſolche Copien vom Herrn Archivar und Chorherrn Stülz, als geſchichtlichen Referenten des Muſeums, collationirt, eingeſendet und in die ſchon vor⸗ XXVIII handene Sammlung dieſer Art gehörig eingetheilt. Drei Pergament⸗Urkunden aus dem 17ten und 18ten Jahrhun⸗ derte; vom Hrn. Dechant Weingartner zu Wartberg. Zwei ſolche aus dem 17ten Jahrhunderte; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Für das Diplomatarium wurden im Monate April 34 Urkunden⸗Abſchriften aus dem Stadt⸗ Archive in Enns, von dem Hrn. Canonicus und Archivar Stülz zu St. Florian collationirt, erworben. Kaiſer Carl VI. Original⸗Adelsdiplom für Heinrich Mathias Urli, dat. Wien 1726; vom Herrn Blinden- Inſtituts - Director Weſtermayr. Für das Diplomatarium wurden im Monate Mai 50 Urkunden⸗Abſchriften nach Originalen des Klo— ſters Gleink geliefert, und ſelbe vom Chorherrn und Archi— var Stülz zu St. Florian collationirt. Zwei Pergamenk⸗ Urkunden von 1494 und 1661; von einer Ungenannten. Zwei ſolche von 1546 und 1565; vom Hrn. Roſits, Bür⸗ gersſohne in Wels. Für das Diplomatarium wurden im Monate Juni wieder 38 Urkunden abgeſchrieben, und vom Geſchichts-Referenten, Chorherrn und Archivar Stülz zu St. Florian mit den Originalen collationirt. Ein Fascikel mit Acten vom Jahre 1626, die Beſetzung des Schloſſes Reichenſtein im Mühlkreiſe durch die rebelliſchen Bauern betreffend; vom Herrn Syndicus Karmayr in Freyſtadt, nebſt 7 gedruckten Patenten von 1512 bis 1737. Für das Diplomatarium wurden 123 Abſchriften von Urkunden ges liefert, und vom Hrn. Geſchichts-Referenten, Chorherrn und Archivar Stülz zu St. Florian collationirt. Drei alte Abſchriften von Urkunden: „Streitigkeiten an der Gränze zwiſchen Hörſcheug in Böhmen und der Herrſchaft Wein⸗ berg“ betreffend; vom Hrn. Adalb. Böhm, k. k. Regiſtraturs⸗ Acceſſiſten der vereinigten Hofkanzlei in Wien. Ein alter Haus⸗ und Vertragsbrief von Linz, auf Pergament, vom Jahre 1583; vom Hrn. Johann Ernſt Vielguth, bürgerl. Apotheker in Linz. Für das Diplomatarium wurden im Monate Auguſt 39 Urkunden abgeſchrieben, und von dem Geſchichts⸗-Referenten Hrn. J. Stülz, regul. Chorherrn von St. Florian, collationirt. Später wurden 44 Abſchriften, dann 22 Abſchriften von Garſtner⸗Urkunden geliefert, und von dem hochw. Herrn J. Stülz, regul. Chorherrn und Archivar zu St. Florian, collationirt. Eine vidimirte Ab⸗ ſchrift einer Urkunde von Leopold I, vom Jahre 1671; vom XXIX Hrn. Albert Schellmann jun., J. U. D. Abvocat in Steyer. Eine franzöſiſche Ordre aus dem General » Quartier zu Ebelsberg vom Jahre 1800, ausgeſtellt vom Chef de l' Etat Major Dälon; vom P. T. Hrn. Michael Arneth, Propſt zu St. Florian. Ein Adelsdiplom des Hrn. Witzelsberger vom Jahre 1624; vom Hrn. Ferdinand Lang, Verwalter u St. Ulrich. Für das Diplomatarium wurden 150 und wieder 74 Abſchriften von Urkunden geliefert, und von dem hochwürd. Hrn. J. Stülz, regul. Chorherrn und Archivar von St. Florian, collationirt. Ein Stammbaum der freiherrl. v. Wildiſchen Familie; vom Hrn. Carl Edlen v. Sava. U. Münzen und Medaillen. Eine Medaille von Eiſen auf den Frieden zu Wien 1731, zu Wolfsfurth bei Schaumburg aufgefunden; vom Hrn. Joſeph Kern, Pfleger zu Aſchach. Eine churfürſtlich⸗ braunſchweigiſche Silbermünze vom Jahre 1673; vom Hrn. Johann Haas, Edlen v. Ehrenfeld, in Linz. Zwei Silber⸗ ünzen von Salzburg und Tyrol aus dem 17ten Jahr⸗ Ge: vom Hrn. Joh. Nep. Bauer, geiftl. Rathe und farrer zu Gallneukirchen. Fünf diverſe Münzen, worun⸗ ter eine roͤmiſche des Constantius; vom Hrn. Lorenz Prinz, Handelsmanne zu Steyer. Ein Thaler des Churfürſten n Auguſt von Sachſen, als Reichs-Vikar zwiſchen K. Joſeph II. und Leopold II. 1790; von dem hochwürd. Herrn Gregorius Thomas, Biſchofe von Linz. Eine roͤmi⸗ ſche Erzmünze des Lucius Verus; aufgefunden in Linz und 0 0 von einem Maurer -Geſellen. Eine päpitliche fermünze vom Jahre 1802; vom Hrn. Alois Bergmair, Silbe rarbeiter in Linz. Ein Thaler vom Erzherzoge Maxi- milian von Oeſterreich, als Adminiſtrator des deutſchen Ordens 1613; vom Herrn P. Kopp in Wien, durch den Mandatar Hrn, Wilhelm v. Rally. Drei Erzmünzen, wor⸗ um r eine vömifche des Constantius Chlorus; vom Herrn ftp Simianer in Linz. Sechs griechiſche antike Mün⸗ zen in Silber und vier ſolche in Erz, dann 20 römiſche Familien⸗Münzen in Silber und 7 ſolche in Erz; wurden bei der Auction der Münzdupleten des k. k. Hofcabinettes in Wien angekauft. Eine Zinn » Medaille auf den Sieg bei Fokſan über die Türken den 13. Juli 1789; vom Hrn. Albert Schellmann, J. U. D. zu Steyer. Ein Medaillon XXX in Eifen mit dem Bildniſſe Ihrer Majeſtät der Kaiſerin Maria Ludovica von Oeſterreich; vom Hrn. M. D. Joſeph Ritter v Brenner⸗Felsach in Iſchl. Eine römiſche Erz⸗ münze, bei Enns gefunden; vom Hrn. Joſeph Eberſtaller, Beſitzer der Kochmühle zu Chriſtain. ) Ein Exemplar in Kupfer von der dem Hrn. Franz Grillparzer zu ſeinem 50ſten Geburtstage 1841, von ſeinen Verehrern gewidmeten Me⸗ daille; vom Hrn. Anton Ottenwald, k. k. Hof- und nieder⸗ öſterreichiſchen Kammerprocur. Adjuncten in Wien Zwei Medaillen in Zinn; von den Herren Joh. Poll und Joh. Lindner, Bürgers-Söhnen in Linz. Eine Bronze-Medaille auf die Belagerung Wiens 1683; vom Herrn Joſeph Si— mianer in Linz. Drei Silber- und neun Kupfermünzen; vom Herrn Mandatar Wilhelm von Rally. Drei Silber— Medaillen und eine baieriſche Silbermünze; von dem boch⸗ würdigſten Herrn Gregorius Thomas, Biſchofe von Linz. Ein braunſchweig ſches Zweithaler-Stück von 1664; als Aequivalent vom Hrn. Carl Eder, Inhaber der k. k. Brief⸗ poſt zu Schwannenſtadt. Ein Prager Groſchen vom Kör nige Wenzeslaus III.; vom Herrn Franz Niclas, bürgerl. Hausbeſitzer in Linz. Ein Silberftüc zu 20 Kreuzer von Franc. Ludovieus (von Erthal), Biſchof von Bamberg und Würzburg Creg. von 1779 bis 1795); von einem hohen Gönner. Dieſes Stück iſt in Appels Repertorium nicht vers zeichnet. Sechs Silber- und zwei Kupfermünzen von 1644 bis 1830 von verſchiedenen Münzfürſten; vom Hrn. Eduard Freih. v. Feuchtersleben, k. k. Sudhuͤttenmeiſter in Auſſee. Eine Silberklippe, während der erſten türkiſchen Belagerung Wiens geprägt, 1529; als Aequivalent vom Herrn Carl Preiſch, k. k. Hauptmanne in der Armee. Zwei Silber⸗ münzen von 1673 und 1767; vom Herrn Pfarrer Atzels⸗ dorfer zu Spital am Pyhrn. Zwei Silber⸗ und fünf Erz⸗ münzen aus der Römerzeit, bei Enns aufgefunden; vom Hrn. Joſeph Eberftaller, Beſitzer der Kochmühle zu Chri⸗ ftain. Ein ſogenannter Feuerpfenning von St Nicola zu Paſſau herrührend; vom Hrn. Alois Seyringer, Landſchafts⸗ Liquidator in Linz. Ein Jetton auf K. Ludwig XVI. von Frankreich; vom Hrn. Pfleger Grinzenberger zu Reichenau. *) Die Münze iſt ſehr detrit, hat aber eine wie es ſcheint in dieſem Zuſtande eingeſchlagene Contremark mit den Buchſtaben BTZ T. XXXI Eine hiſtoriſche Medaille von Zinn; vom Herrn Pfarrer Mathias Atzelsdorfer. Zwei Silbermünzen; vom Herrn Magiſtratsrathe Huemer. Zwei zu Schlögen ausgegrabene römiſche Erzmünzen; vom Hrn. Joſeph Kern, Pfleger zu Aſchach. Eine Bronce-Medaille; vom Hrn. Donabaur zu Niederkappel. Eine römiſche Erzmünze, in Linz ausgegra⸗ ben; vom Herrn Alois Puchberger, Amts-Ingenieur der k. k. Baudirection in Linz. Zwei roͤmiſche Erzmünzen, bei dem Canalbaue in der Altftadt ausgegraben; vom Herrn Adolph Grafen v Barth⸗-Barthenheim, k. k. Kämmerer und Regierungsrathe in Linz. Vier Silbermünzen; vom Hrn. Candidus Pany, Gehülfen an der k. k. Normal-Hauptſchule in Linz. Eine Zinn +» Medaille; vom Hrn. Franz Vogler, bürgerl. Handelsmanne in Linz. Eine Würzburgiſche Sils bermünze vom Jahre 1795; von der hochgebornen Frau Freyin v. Skrbensky, Excellenz. Zwei antike Erzmünzen, dann eine ſilberne und vier kupferne moderne Münzen; vom Hrn Carl Huber, bürgerl. Handelsmanne in Waizen⸗ kirchen. Eine tyroliſche Silbermünze vom Jahre 1663; vom Herrn Joſeph Edlen v. Mor zu Sunegg und Mor- berg, k k. Hauptzollamts⸗Controllor in Linz. Eine öfter> reichiſche Silbermünze vom Jahre 1697; vom Hrn. Anton Schilcher, Rechts-Plactikanten bei dem k. k. Stadt⸗ und Landrechte in Linz. Eine braunſchweigiſch-wolfenbüttliſche Silbermünze von 1634; vom Herrn Syndicus Karmayr. Eine Kupfer-Medaille auf die Krönung in Mailand im Jahre 1838; vom Hrn. Adolph Grafen v. Barth-Barthen⸗ heim. Ein ſchönes römiſches Goldſtück des Val. Dioecletian. Aug, aufgefunden in der Gegend von Schlögen; von dem Ausgrabungs⸗Vereine, durch Hrn. Pfleger Kern zu Aſchach. Eine römiſche Silbermünze (Septimius Sever.); ebenfalls aufgefunden in der Gegend von Schlögen, und eingeſendet durch Hrn. Niederleithinger, Wundarzten in Haibach. Eine römiſche Münze (Faustina); vom Hrn. Johann Zauſchner, k. k. Bergbuchfuͤhrer zu Steyer. Eine kupferne Denkmünze auf die Krönung Kaiſers Franz I. zu Frankfurt den 25. September 1745; vom hochw. Herrn Joſeph Kitzmüller, Beneficiaten in Scheerding. 27 Stück verſchiedene alte Münzen; vom Hrn. Haas Edlen v. Ehrenfeld, Diſtricts— Commiſſar in Leonfelden. Ein päpſtlicher Thaler; überge⸗ ben vom Herrn Peter Pailer, k. k. Oberpoft » Officialen, XXXII als Aequivalent. Ein ſchwediſches Guldenſtück der Kö nig in Chriſtina; von Seiner Hochwürden Herrn Johann Bauer, geiſtlichem Rathe und Pfarrer in Gallneukirchen, als Aequivalent. Eine Medaille von Kupfer, welche die Armens Commiſſion von Venedig zu Ehren des Herrn Patriarch⸗ Erzbiſchofes von Erlau, Johann Ladislaus Pyrker, im Sabre 1827 prägen ließ; von Seiner Excellenz dem Herrn Erzbiſchofe. Eine bronzene Medaille mit dem Bildniffe des Herrn Prälaten Knauer; von dem hochw. Herrn Pfarrer Joſeph Roller zu Hagenberg. Eine ſchöne ſilberne Medaille in Sammtkapſel auf die Errichtung der Kaiſer Franzen's Statue in Grätz; von Sr. Excellenz Herrn Grafen von Inzaghi. 30 verſchiedene Kupfermünzen; von dem hochw. Hrn. Franz Ray. Raninger, Pfarrer zu Chriſtkindl. Eine römiſche Kupfer- und eine Broneemünze, Ausgrabung bei Schwannenſtadt; vom Hrn. Carl Eder, k. k. Poſtexpeditor daſelbſt. Eine zinnerne Denkmünze auf die Errichtung der Münchner⸗ Augsburger Eiſenbahn; von dem hochw. Herrn Lamprecht, Weltprieſter im biſchöflichen Seminär zu Linz. Zwei römiſche Kupfermünzen; Widmung vom Hrn. Ritter v. Laveran⸗Hinzberg, ſtänd. Concipiſten. Drei alte Thaler, und zwei dergleichen Guldenſtücke; vom Hrn. Joſeph Ober⸗ müller, Magiſtratsrathe in Wels; als Aequivalent für zwei Jahre. 161 Stück verſchiedene Silbermünzen, 40 Stück Kupfermünzen, 48 Stück Bracteaten, 2 Stück Jet⸗ ton; Geſchenke eines Ungenannten, der auch drei ſeltene Ducaten und vier intereſſante Guldenſtücke dem Muſeum um den Realwerth überließ. Sechs Stück römiſche Mün⸗ zen, Ausgrabungen bei Enns; vom Hrn. Joſ. Eberſtaller, Müllermeiſter zu Chriſtain. Eine römiſche Kupfermünze; vom Herrn Zaunmüller, Cooperator der Stadtpfarre zu Wels. Ein Rechenpfennig; von dem hochw. Herrn Pro- feſſor Pritz, regul. Chorherrn von St. Florian. Ein vene⸗ tianiſches Guldenſtück — 5 Kupfermünzen — 5 Bracteaten; vom Herrn Peter Kneißl, Schullehrer in Roßleithen, als Aequivalent für 1841. Drei Silkerſtücke (Graf Schlick, Hardegg — und ein päpſtlicher Scudo während der Sedis⸗ vacanz); wurden angekauft. Eine ſilberne Schaumünze; vom hochw. Herrn Joh. Weingartner, Dechant zu Wart⸗ berg. Ein Silberſtück (Graf Ehrenberg); vom hochw. Hrn. Profeſſor Pritz, regulirten Chorherrn von St. Florian. Ein XXXIU Ducaten der Stadt Augsburg — einer ex auro Danubii , vom Churfürſt Max. Joſeph — ein Thaler (Jacob Ernft Graf Lichtenſtein) von Salzburg — ein Thaler (Joſeph Dominik von Lamberg) von Paſſau — ein Thaler (Cle— mens Wenzel, Churfürft von Trier) — einer von Franz J., Köuig von Ungarn — und ein preußiſcher Courantthaler wurden für die Münzſammlung eingelöst. Sechs verfchies dene Münzen, worunter eine römiſche Silbermünze von Hadrian und ein braunſchweigiſcher Thaler; vom Herrn Joſeph Kern, Pfleger zu Aſchach. Zwei Denkmünzen; vom Hrn. Albert Schellmann, J. U. D. und Advocat in Steyer. Drei in Enns ausgegrabene römiſche Silbermünzen; von P. T. Sr. Hochwürden Hrn. Andreas Reichenberger, Doms propſt. Eine ſalzburgiſche Silbermünze; vom P. T. Herrn Grafen von Weiſſenwolff. Ein ſchweizeriſches Silberſtück; vom Hrn. Joſeph Weichhart, Pfleger in Traun. Fünf vers ſchiedene kleine Silbermünzen; vom Herrn Trüb, bürgerl. Handſchuhmacher in Linz. 26 Stück verſchiedene Kupfer münzen; vom Hrn. Ignaz Grubmüller, bürgerl. Handels- manne. Eine ſehr ſchöne große Silber» Medaille auf das Bündniß Leopold J. mit Sobiesky, König von Polen, und Juſtiniani, Dogen von Venedig, wider die Türken anno 1684; von P. T. Frau Franzisca, Gräfin v. Lützow, k. k. Kämmerers⸗ und General⸗Majors⸗Wittwe in Salzburg. 264 Stück römiſche Münzen (Ausgrabungen von Enns); vom Herrn Schmelzing, Syndicus daſelbſt. III. Siegel und Wappen. Zwölf Siegelabdrucke mit Wappen; vom Hrn. Joſeph Ritter v. Brenner ⸗Felsach, k. k. Salinen-, Diſtriets- und Badearzte in Iſchl. 29 Blätter mit Wappen theils im Kupferſtiche, theils in Handzeichnung, nebſt zwei Abdrücken des aͤlteſten Siegels der Stadt Grein vom Jahre 1469; vom Herrn Wilhelm v. Rally, Mandatar. Zwei Siegel- abdrücke mit Wappen; vom Hrn. M. D. Ritter v. Brenners Felsach in Iſchl. Acht Siegelabdrücke vom Stifte Nonns berg in Salzburg und 31 Blätter mit verſchiedenen Wap— pen; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Die Docus menten Sammlung dieſer Abtheilung des geſchichtlichen Faches hat im Verlaufe dieſes Jahres eine 3 \ XXXIV liche Bereicherung und eine eigentliche Grundlage durch die gegen 2000 Stücke zählende Siegelſammlung des Hrn. von Rally, mit dem angefangenen beſchreibenden Cataloge er⸗ halten. Dieſe koſtbare Erwerbung iſt eine neuerliche Schen⸗ kung desjenigen hohen Gönners, deſſen werthvolle Gaben in dieſen Verzeichniſſen den Freunden unſerer vaterländi⸗ ſchen Anſtalt ſchon vielmal dargelegt wurden, und welchem der Verein für die mit den fchönften Erfolgen jederzeit ge⸗ krönte Durchführung ſeiner wichtigſten Angelegenheiten zum unauslöſchlichen Danke verpflichtet iſt. Die große Reihe die⸗ ſer ſphragiſtiſchen Sammlung beginnt mit Carl dem Großen, und durchläuft alle bisher verfloſſenen Jahrhunderte bis auf unſere Zeit, alſo eine Periode von mehr als tauſend Jah⸗ ren. — Ueber den heraldiſchen und diplomatiſchen Nutzen einer ſolchen Sammlung zu ſprechen, iſt hier nicht der Ort, aber einen beſondern Werth beſitzet dieſes Geſchenk darin, daß eine faſt vollſtändige Suite der Herzoge und Erzhers zoge von Oeſterreich aus den Häuſern Babenberg, Habs⸗ burg und Habsburg-Lothringen, viele alte und neue Siegel von öſterreichiſchen ausgeſtorbenen und noch lebenden Ge— ſchlechtern, dann von Städten und Stiftern aufgeſtellt wer⸗ den können, die außerdem ſchwer zuſammen zu bringen ge⸗ weſen wären. Die Aufſtellung einer ſolchen Sammlung aus ſo vielen Jahrhunderten gewährt auch in dieſer Hin⸗ ſicht ein ganz beſonderes Intereſſe, daß man in den Stand geſetzt wird, die ſchönſten und zuverläſſigſten Documente über die Erſcheinungen der Zeit im Fache der Sculptur und der Architectur, in dem wechſelvollen Gebiete des Ko— ſtums und der Kunſt überhaupt, wie mit einem Blicke zu überſchauen und zu vergleichen, in welcher Hinſicht eine Sphragidiotek einer Numothek gleich zu achten iſt. — Herr M. D. Ritter von Brenner-Felsach in Iſchl hat wieder ſieben Siegelabdrücke mit Wappen eingeſendet. Zwei Sie⸗ gelabdrücke mit Wappen; von ebendemſelben. Ein Siegel⸗ abdruck mit einem Wappen und ein in Metall gegrabenes Inſiegel; vom Herrn M. D. Wenzel Streinz, kaiſerl. königl. . und Protomedicus in Linz. Sechs Blät⸗ ter mit Wappen; vom Herrn Mandatar Wilhelm v. Rally. Vier Siegelabdrücke des aͤlteſten noch vorhandenen Siegels der Freyſtadt; vom Herrn Cajetan Karmayr, Syndicus daſelbſt. Zwei Siegelabdrücke des hieſigen Blinden⸗Inſti⸗ XXX tutes; vom Herrn Director Weſtermayr. Eilf Siegelab- drücke mit Wappen; vom Herrn M. D. Joſeph Ritter von Brenner ⸗Felsach. Ein Abdruck des Spitalamts-Siegels von Enns aus dem 15ten Jahrhunderte; vom Hrn. Joh. Kain, Amtsverwalter daſelbſt. Zwei Original- Wachsſiegel der Stadt Linz aus dem 13ten und 15ten Jahrhunderte; vom Hrn. Benedict Pillwein, Officialen der k. k. Provinzial⸗ Staatsbuchhaltung in Linz. Drei Siegelabdrücke; einge- ſendet und gewidmet vom Herrn Carl Freiherrn v. Hügel in Wien, wovon einer das Wappen, das andere den Na⸗ men des Herrn Gebers in zweierlei perſiſchen und Dewa Nagari Buchſtaben zeigt, der dritte iſt der Abdruck des Siegels von dem Maha Raja Harbakscha zu Karaoli, eis nem Lande, welches zu der indiſchen Provinz Rajaputana ‚gehört. Eine Anzahl Siegelabdrücke; vom Herrn Georg Weishäupl, ſtändiſchen Regiſtranten, und desgleichen vom Herrn Ritter v. Brenner, M. D. und Salinen-Phyſicus in Iſchl. Ein ſilberplattirtes Siegel mit dem Wappen des Hanns Wilhelm Hrn. zu Schärfenberg; vom Hrn. Holzer, Oberaufſeher der k. k. Gefällenwache in Linz. Ein in Sil⸗ ber gegrabenes Inſiegel des Herrn Sebaſtian von Oed zu Gezendorf vom Jahre 1557; vom Hrn. Ledwinka, Pfleger in Marsbach, als Aequivalent für das Jahr 1840. Neun Stück verſchiedene Siegelabdrücke; vom Hrn. M. D. Ritter von Brenner. C. Kunſt und Alterthum. I. Ausgrabungen. Eine roͤmiſche kleine Statue von Bronze, einen Dies cuswerfer vorſtellend, zu Ips ausgegraben; vom Hrn. Wilh. v. Rally, Mandatar. Ein Fragment einer römiſchen Bronze: Büfte, in Linz bei dem Canalbaue in der Herrengaſſe im vorigen Jahre ausgegraben; vom Herrn Joſeph Stadler, Gelbgießer in Linz. Darſtellung der Statue und des Mo— numentes zu Ehren Gutenbergs, in Holz und Gyps mit Bronzirung, nebſt einem Exemplare des typograpbiſchen Impromptu: Es werde Licht, und einem Buchſtaben, welche | Cs XXXVI bei der Enthüllung des Originals, den 14. Auguſt 1837, in Mainz gleichzeitig gedruckt und gegoſſen worden ſind; vom Herrn Käfer. Porträt des Herrn Johann Wilhelm Grafen v. Wurmbrand; vom Herrn Mandatar Wilhelm v. Rally. Fragmente von eiſernen Spornen, von rothirdes nen Geſchirren und von Mauerbekleidung, bei den Nach- grabungen zu Oberrana aufgefunden, welche der Ausgra— bungs⸗Verein von Schlögen veranſtaltete; eingeſendet vom Hrn. Diſtricts-Commiſſar und Pfleger Schmid zu Engel- hartszell. Eine 21 Zoll lange lanzenförmige Spitze, aus Bronze, ein 11 Zoll langes nadel- oder griffelförmiges In⸗ ſtrument, und ein 6% Zoll langes und 2 ½ Zoll breites beilartiges Werkzeug aus demſelben Erze, dann eine 11½ Zoll lange und 2 ½ Zoll breite eiſerne Lanze mit einer Mittelsrippe, unweit Lambach an der Traun aufgefunden; wurden durch Tauſch erworben. Ein eiſerner Sporn, an der Donau in Linz ausgegraben; vom Hrn. Ignaz Mayer, bürgerl. Schiffmeiſter in vinz. Eine Anzahl von Fragmen⸗ ten rothirdener römiſcher Geſchirre zum häuslichen Gebrau⸗ che, mehrere Stücke von eiſernen und bronzenen Geräth—⸗ ſchaften, einige römiſche Münzen und der Lagerſtein einer Handmühle wurden bei Gelegenheit der Erdaushebung zum Behufe des Canalbaues in der Altſtadt zu Linz zum Vor⸗ ſcheine gebracht, und vom Hrn. Adolph Grafen v. Barth⸗ Barthenheim, Hrn. Amtsingenieur Puchberger, Hrn. Franz Kav. Vogler, bürgerl. Glashändler, Hrn. Profeſſor Brands, ſtätter, Hrn. Anton Ritter v. Spaun, Hrn. Joſeph Reiſer⸗ bauer u. a., und zum Theile vom Cuſtos für das Muſeum eingelöſet und geſammelt. Ein römifches ſchwarzirdenes Gefäß, bei Enns ausgegraben; vom Herrn Pfarrer Hof— meiſter zu St. Georgen am Wald, durch den Hrn. Regie⸗ rungsrath und Kreishauptmann Franz Sales Kreil. Ein Fragment des mit dem in Salzburg ausgegrabenen römifchen Moſaikboden aufgedeckten Wandgemäldes; von einem Un⸗ genannten. Eine bronzene Figur, Ausgrabung bei Schwa⸗ nenſtadt; vom Herrn Carl Eder, k. k. Poſtexpeditor. Ein Stein mit einem in ſelben ausgehauenen römiſchen Kries ger; vom Herrn Franz Planck, Vorſtand des bürgerl. Han⸗ delsſtandes in Linz. Ein römiſcher Dolch von Erz — ein Gehaͤngering — vier eiſerne römiſche Nägel (Ausgrabungen von Enns); vom Herrn Schmelzing, Syndicus daſelbſt. XXXVII II. Waffen und Gerärhſchaften. Z3Z3bwei hölzerne Stühle mit dem Wappen der Khuen von Belaſy, aus dem 17ten Jahrhunderte; als Aequiva⸗ lent vom Herrn Apotheker Pelikan zu Hofgaſtein, durch Herrn Mandatar Alexander v Braune in Salzburg. Ein altes Hausſchwert und ein Reiterſäbel; als Beitrag vom Hrn Pfarrer und Vice-Dechant Joſ. Schrötter zu Münz⸗ bach. Eine alte Hellebarde aus Lützelberg am Atterſee; vom Hrn. Carl Eder in Schwanenſtadt. Ein fogenannter Pros portionalzirkel aus der Werkftätte des Nie. Bion in Paris; vom Hrn. Pfarrer Atzelsdorfer in Spital. Ein alter ſpa⸗ niſcher Stoßdegen; vom Hrn. Thomas Reinthaller, Capi⸗ tularen des Stiftes Wilhering. Ein Panzerhandſchuh; vom Hrn. Raßmann, k. k. Hauptzollamts-Calculator in Linz. Ein altes Pulverhorn, angeblich das ehemalige Eigenthum des Stephan Fadinger; vom hochwürdigen Herrn Johann Bauer, Pfarrer in Gallneukirchen. Ein altes ſalzburgi— ſches kunſtvolles Gewehr; als Aequivalent des Hrn. Fiſcher, kaiſerl. königl. Gefällenwacht-Inſpectors in Salzburg Ein Hackengewehr; vom Herrn Kellerer, bürgerlichen Nadler⸗ meiſter in Linz. Ein altes Schwert — ein alter eiſerner Steigbügel — ein altes Clarinet; vom Herrn Peter Kneißl, als Aequivalent. Eine alte meſſingene Taufſchüſſel; wurde angekauft. Ein alter gemalter Krug mit zinnernem Deckel, in welchem die Jahreszahl 1684; vom hochwürdigen Hrn. Laurenz Pregatſch, Stifts -Capitularen von Schlägel. Vierzehn Stück hölzerne Pulverkapſeln, Armatur eines Gemeinen im öſterreichiſchen Bauernkriege 4626 — fünf Stück granitſteinener Kanonenkugeln als dereinſtige Ver— theidigungsmittel der Stadt Enns; vom Herrn Schmel⸗ zing, Syndicus daſelbſt. Zwei Rennſchuhe; vom Herrn Auguſt Ritter von Genczik. Ein alter bemahlter irdener Krug; vom Herrn Sebaft. Holzermayer, bürger!. Schneider» meiſter im Urfahr. Eine Meilencinofur von Enns und Linz bis zu den berühmteſten Städten der Welt (aus dem 15. Jahrhunderte); vom Herrn Schmelzing, Syndicus. III. Gegenſtände der bildenden Kunſt. Ein Porträt (Kopf) auf Leinwand, dann ein Kupferab⸗ druck mit der Anſicht von Linz 1805; vom Hrn. Mandatar XXXVIII Wilhelm v. Rally. 25 Blätter Kupferſtiche mit Porträten der Herzoge von Hetrurien; vom Hrn. Joſeph Ritter von Sonnenſtein, k. k. Major. Eine Anzahl von Kupferſtichen, Lithographien und Handzeichnungen; vom Herrn Grafen v. Klenau, worunter eigene Arbeiten den hohen Kunſtſinn des Hru Gebers beurkunden, eingeſendet vom Hrn. Wilh. von Rally, welcher als eigene Widmung eine Anzahl von Porträten, topographiſchen und heraldiſchen Abbildungen beilegte. 109 Stucke Kupferſtiche und Holzſchnitte, größten⸗ theils Porträte; vom Hrn. Pfarrer Atzelsdorfer. Eine Li⸗ thographie und 89 Handzeichnungen, Anſichten von Nieder⸗ öſterreich darſtellend; vom Hrn. Mandatar Wilh. v. Rally. Zwei Paſtell⸗ und ein Oelgemälde; vom Herrn Pfleger Grinzenberger zu Reichenau. Zehn Blätter Kupferſtiche; vom Hrn. Mandatar Wilhelm v. Rally. Ein lithographir⸗ tes Bildniß mit Autograph; von einem Ungenannten. Ein Gypsabguß aus der Form nach Napoleons Phyſiognomie; vom Hrn. Wilhelm Mühldorfer, Schauſpieler am hieſigen ſtändiſchen Theater. Das lithographirte Bildniß des Hrn. Blinden-Inſtituts-Directors Wilhelm Klein in Wien; vom Hrn. Director Weſtermayr. Eine ſehr ſchöne Glas⸗ moſaik, das Stift St. Florian darſtellend, von Georg Kuhn in Breslau verfertigt, und als Geſchenk gegeben von dem hochwürd. Herrn Michael Arneth, Propſten dieſes Stiftes. Eine Aquarel-Zeichnung nach dem römiſchen Leichenſteine an der Pfarrkirche zu Iſchl; vom Hrn. Engel, Amtsſchrei⸗ ber beim k. k. Commiſſariate zu Iſchl. Ein Porträt in Oel⸗ malerei nach Mathias Altwürth, geweſenen Profeſſor in Olmütz, dann Schulen-Director in Teſchen, einem gebor⸗ nen Oberöſterreicher; vom Herrn Alois Donabaur, Haus- beſitzer zu Niederkappel. Einzug Ihrer Majeſtäten des Kaiſers und der Kaiſerin zu St Stephan in Wien, nach dem Kriege im Jahre 1805, in Kupfer geſtochen; mit Vor⸗ behalt, von dem ſtändiſchen Archive. Mehrere Kupferſtiche und eine Lithographie; vom Herrn Julius Grinzenberger, ſtänd. Amtspractikanten. Panorama der Stadt Grätz, mit Rahmen und Gläſern; vom Hrn. Leopold Mayer, buͤrgerl. Hausbeſitzer in Linz. Die Abbildung des Stiftbechers von Kremsmünſter; eingeſendet und gewidmet von dem hochw. Herrn Prälaten daſelbſt. Die 7te Lieferung der Gallerie der Weltgeſchichte ſammt Text; vom Herrn Grafen von — XXXIX Weiſſenwolff. Sechs Copien alter Glasmalereien, welche ſich in den Kirchenfenſtern der Pfarrkirche zu Wels befin⸗ den; vom Hrn. Carl Mayer, k. k. Kreisingenieur daſelbſt. Eine vom Herrn Weishäupl verfertigte Zeichnung des im Muſeum befindlichen alten Kirchenſtuhls; vom Hrn. Ritter v. Spaun, ftänd. Syndicus. Eine bei Hrn. Joſeph Hafner in Linz lithographirte Anſicht der Stadt Linz vor 170 Jahr ren, nach einem auf einem Seitenaltare der Stadtpfarr⸗ kirche befindlichen Bilde. Ein Porträt eines Bauers; beide Gegenftände Widmung des prov. Cuſtos. Das Porträt des Stephan Fadinger (Bruſtbild); von Sr. Hochwürden Hrn. Gymnaſial⸗Präfecten Wiefinger in Krems. Eine illumi⸗ nirte und drei unilluminirte Abbildungen von dem in Salz⸗ burg ausgegrabenen Moſaikboden; von einem hohen Gön⸗ ner. Eine chiromantiſche Charte; Widmung vom Cuſtos. Eine von Kaiſer jun. in Kremsmünſter verfertigte Feder zeichnung; von Seiner Hochwürden Hrn. Thomas Mittern⸗ dorfer, Abt von Kremsmünſter. Eine Sammlung von Gyps— abdrücken antiker Cameen; vom Herrn Julius Edlen von Pflügl, J. U. D. und Concepts-Practikanten der k. k. Kam⸗ merprocuratur in Linz. Der Gallerie der Weltgeſchichte Stes und gtes Heft; vom Herrn Grafen von Weiffens wolff. J. Midoll's kalligraphiſches Album, Straßburg 1836; vom Herrn Simon Käſer, als Aequivalent. Ein Porträt (Bruſtbild); vom Herrn Joh. Belina, Maler aus Venedig. Ein Gemälde auf Holz; vom Herrn Joſeph Freih. v Rum⸗ merskirch, k. k. Kämmerer und Herrenſtands-Verordneten. = D. Naturgeſchichte. I. Mineralreich. 61 Stücke Mineralien als Aequivalent; vom Herrn M. D. Jacob Baader in Wien. Vier geognoſtiſche Stücke aus dem Salzburgiſchen; wurden eingetauſcht. 48 Exem⸗ plare Mineralien und Petrefacte, größtentheils aus Oeſter— reich unter der Enns, an Ort und Stelle gefammelt, bes ſtimmt, und als Geſchenk eingeſendet vom Herrn D. Ritter XL von Holger, Profeſſor der Cameral s Chemie in Wien. Ein Fragment eines großen Ammoniten, aufgefunden zu Großgmain, und ein ſchönes Exemplar eines Hippuriten vom Untersberge im Salzburgiſchen; vom Hrn. Alois Müllauer, Amts⸗Ingenieur der k. k. Landes- Baudirection in Linz. Fünf geognoſtiſche Exemplare aus dem Hausruck⸗ und Salzachkreiſe, worunter ein ſehr großer Ammonit; als Aequivalent, vom Hrn. Rudolph Hinterhuber, Apotheker zu Mondſee. Foſſile Fiſchzähne aus dem Müblſteinbruche bei Perg im untern Mühlkreiſe; vom Herrn Franz Sal. Kreil, k. k. Regierungsrathe und Kreishauptmanne, und ein ſolcher aus den hieſigen Sandlagern; vom Hrn. M. D. Meiſinger, k. k. Kreisarzte in Linz. Zwei Exemplare Mu⸗ ſchelmarmor vom Dürnberge bei Hallein; vom Hrn. Raß⸗ mann, k. k. Hauptzollamts⸗Calculator in Linz. 61 Mine⸗ ralien, als Aequivalent; vom Hrn. M. D. Baader in Wien. Zwei foſſile Wirbelknochen, Ausgrabungen aus hieſigem Sandlager; wurden angekauft. II. Pflanzenre ich. Die Frucht des Granatbaumes (Punica - Granatum); vom Hrn. Carl Preiſch, k. k. Hauptmanne in der Armee. Ein luxurirender Eſchenzweig (Fraxinus excelsior); vom Herrn Schullehrer Heinzel zu Raab im Innkreiſe. Eine Frucht des Pinienbaumes (Pinus pinea); vom Herrn Mich. Schauberger, k. k. Profeſſor der Paſtoral an der Wiener Univerſität. Sieben Species getrockneter Pflanzen aus dem Mühlkreiſe und der Gegend von Linz; vom Herrn J. D. Kurzwernhart. Ein Fascikel mit Alpenpflanzen aus dem Pinzgaue; vom Herrn M. D. Ritter v. Moczarsky, k. k. Bezirksarzte zu Perg im untern Mühlkreiſe. 200 Species getrocknete Pflanzen, als Aequivalent; vom Herrn M. D. Sauter, k. k. Kreisarzte zu Steyer. Eine Incruſtation von Moos; von einem ungenannt ſeyn wollenden Vereinsmit⸗ gliede. 200 Species getrockneter Pflanzen aus der Flora Oberſchleſiens; vom Herrn Profeſſor Ens in Troppau. III. Thierreich. Ein Rauchfußbuſſard (Falco lagopus); vom Chorherrn Joſ. Schmidberger zu St. Florian. Exemplare der Schwarz⸗ XLI droſſel (Turdus merula); vom Hrn. Georg Wöhrl, Markt⸗ richter in Kefermarkt. Ein Exemplar der Knäckente (Anas quer quedula, mas.) ; vom Chorherrn Schmidberger zu St. Florian, und ein ſolches des rauhfüßigen Buſſards (Falco lagopus); vom Hrn. Pfleger Ledwinka zu Marsbach. Eine große Ohreule (Strix bubo); vom k. k. Hrn. Pfleger Watzke zu Spital am Pyhrn. Ein Exemplar der Fluß-Lamprete (Petromyzon Auviatilis), Neunauge genannt; vom Herrn Joſeph Hinterberger, Practikant bei der k. k. Cammeral⸗ Gefällenverwaltung in Linz. Zwei Exemplare einer Knäck⸗ ente (Anas querquedula, var.); vom Hrn. Joſeph Schmid⸗ berger, regul. Chorherrn zu St. Florian. Ein Exemplar einer Blauracke oder Mantelkrähe (Coracias garrula); vo Herrn Ferdinand Ramet, regul. Chorherrn von Schlägel, geiſtl. Rathe und Pfarrer zu Rohrbach. Skeletirter Kopf eines Igels (Erinaceus europaeus) und drei Exemplare des ſchwarzen Molches (Salamandra atra) aus den Gebirgen des k. k. Salzkammergutes; vom Herrn M. D Joh. Duft⸗ ſchmid in Linz. Fünf Exemplare von Bandwürmen (Taenia folium); vom Herrn Kreisarzte M. D. Meiſinger in Linz. Ein Exemplar der kleinen Ohreule (Strix scops); vom Hrn. Auguſt Ritter v. Genczik. Ein Exemplar der weiß— flügelichen Seeſchwalbe (Sterra leucoptera); vom Herrn Alois Iglſeder, Wirthſchafts-Verwalter zu Kammer. Ein Echinit (Seeigel) aus der Gegend von Mattſee; vom Hrn. Franz Kräh, k. k. Pfleggerichts-Actuare daſelbſt. Ein Exem⸗ plar eines weißhalſigen Fliegenfaͤngers (Muscicapa albi- collis); von dem hochw. Herrn Schmidberger, regulirten Chorherrn von St. Florian. Ein Exemplar des geſpren⸗ kelten Sumpfhuhnes (Crex porzana); vom Herrn Regie⸗ rungsrathe und Kammerprocuratoren Dr. Rapp in Linz. Fünf kleine Exemplare von Meerthieren; von Frau von Lahuſen, k. k. Hauptmanns⸗Gattin. Ein Haarballen aus dem Magen eines Rindes; vom Hrn. Anton Friſch, bürgerl. Hausbeſitzer in Linz. Ein Exemplar einer kleinen Rohr⸗ dommel (Ardea minuta); von Frau Gräfin von Weiſſen⸗ wolff. Ein Purpurreiher⸗ Weibchen (Ardea purpurea); wurde angekauft. Eine Uhuohreule (Strix bubo); vom Hrn. Pfleger Joſeph Steinböck zu Vorchdorf. Ein Goldammer⸗ Weibchen (Emberiza citrinella). Ein Kirſchkernbeißer⸗ Männchen (Fringilla coccothraustes), Ein Girlitzhänfling⸗ XIII Beibchen (Fringilla serinus); alle drei Exemplare gewid⸗ met vom Herrn Voigt. Ein Exemplar einer großen Ohreule (Strix bubo); von Sr. Durchlaucht Herrn Adam Georg Fürs ſten v. Starhemberg. Eine große Feldmaus (Mus sylvatieus); vom Herrn Carl Stadlmayer, Schulgehülfen zu Weyeregg. Eine große Haſelmaus (Myoxus Nitela); vom Herrn M. Rippel, Boten von Weinberg. Ein Exemplar eines gemei⸗ nen Molches (Salamandra maculosa ); wurde gekauft. Ein Exemplar einer Cormoran⸗Scharbe (Halieus cormoranus); vom Herrn Ritter von Kaſt junior. Ein Exemplar einer Ackergans (Anser arvensis); wurde gekauft. Ein Crem⸗ plar eines Goldregenpfeifers (Charadrius auratus); gewid⸗ met vom Herrn Grafen von Weiſſenwolff. Eine Schnee⸗ ſporn⸗Ammer (Embiriza nivalis); vom Herrn Profeſſor Ens in Troppau. E. Technologie. — nn Ein Meſſerbeſteck mit Streichſtahl und Weinpfeife von 1797; vom Hrn. Lorenz Prinz, Handelsmanne in Steyer. Ein Theil einer Doſe in Marmor gearbeitet; vom Herrn Alois Seyringer in Linz. Herr Blinden⸗Inſtituts⸗Director Weſtermayr hat verſchiedene Gegenftände des Unterrichts, dann Probeſchriften und dreißig verſchiedene ausgezeichnete Arbeiten übergeben, welche von Blinden in dem hieſigen Inſtitute verfertiget worden ſind. Herr Rudolph Mayer, burgerl. Uhrmacher zu Waizenkirchen, hat mit Vorbehalt des Eigenthumes in dem Muſeums⸗Locale eine von ihm verfertigte aſtronomiſche Pendeluhr mit ſtehendem Secunden⸗ Zeiger aus dem Mittel des Zifferblattes und monatlichem Gange aufgeſtellt. Die Schwere der Pendel-Linſe beträgt 9 Pfund, die bewegende Kraft aber entſpricht nur einem Gewichte von 1 Pfd. 27 Loth W. G., woraus auf den einfachen Bau, auf die geringe Reſiſtenz und Reibung, und auf die reine Arbeit geſchloſſen werden kann. Diefe Uhr iſt auch um einen billigen Preis zu kaufen. Herr Mayer XLIII hat auch eine aſtronomiſche Jahres » Penbeluhr mit ſtehendem Secundenweiſer aus dem Mittel und eine Monats s Pens deluhr ohne Secundenweiſer, mit Vorbehalt des Eigen⸗ thums zur Aufſtellung im Muſeum übergeben. Ein Stück Papier aus Baumrinde von Java; gewidmet von Frau v. Lahuſen, k. k. Hauptmanns⸗Gattin. Ein Kalender auf das Jahr 1842, mit Golddruck, in gepreßter Goldrahme; Erzeugniß aus der Eurich'ſchen Druckerei; gewidmet vom Herrn Alexander Eurich. Ein gebundenes Heft mit 60 in⸗ liegenden Blättern verſchiedener Schriftproben aus der k. k. Hof⸗ und Staats⸗Aerarial-Druckerei in Wien; vom Hrn. Alois Auer, k. k. Director dieſer Anſtalt. 1 4 Beilage II. Summariſcher Rechnungs⸗Ausweis über das Einkommen und die Auslagen im achten Jahre des g Vereins, vom 1. Jänner bis letzten December 1841. Einzeln | Zufamm, Einkommen. in Ev. Mze. W. W. Nr. curr. m; An dem mit Ende des 7ten Vereins⸗ Jahres verbliebenen Caſſareſte nach vorjähriger Rechnung 580645 An Activausftänden 3578 fl. 30 kr. Hievon ſind die un⸗ einbringlich gewor— denen Beträge von verſtorbenen u. aus⸗ getretenen Mitglie- dern abgeſchrieben worden mit . . 270 fl. — kr. 40 Wornach noch verblieben 3308030 5 An den für das Jahr 1841 vorge⸗ ſchriebenen ordentl. Beiträgen | 2238 — 6) „ den für das neunte Vereins— Jahr 1842 geleiſteten Anti⸗ cipations-Zahlungen . 34— „ außerordentlichen Beiträgen 68.— Zinſen von Activ-Capitalien 27255 „ Erlös von Schmidberger's Werk: „Erziehung u. Pflege der Obſt bäume“ 100 „ Ertrag des Verlages des Pros vinzial⸗Schematismus . 40.— 110, Beitrag zu dem Diplomata⸗ rium aus der ſtänd. Dome⸗ „ er 120% Rückerſätzen und beſonderen Empfangen 3430 13% Mängelspoſten 11043 9 O A — — Summe des Einkommens — — 12499 28 XLVN Einzeln | Zufamm. 14| Auf Befoldungen u. Remunerat. 15) „» Miethzins, Baureparaturen, Beheigung und Reinigung der Amts» Focalitäten . g 166% Meubles und Mufeal + en richtungsſtücke . 0 17) „ Kanzlei-Auslagen und zwar: a. auf Buchdrucker, Buchbinder- u. Lithogrph. Arbeiten 442 fl. 16 kr. b. auf Schreib⸗Mate⸗ rialien, Poſtporto, Botenlöhnungen u. andere kleine Ausl. 157 fl. 15 kr. c. auf Schreibgebühren 23 fl. 35 kr. d. auf Schreibgebühren für Ehrendiplome . 11 fl 30 kr. e. auf Stempeln . 35 fl. — kr. 180 Auf Reife Auslagen 19| „ Mängelspoſten Auf Vermehrung d. LN 20 Der Bibliothek. . 21. Im Fache der Numismatik 4 22 „ „ „ Kunſt u. Alterthümer 234 „ „ „Geſchichte u. Diplom. 24 „ „ „Naturgeſchichte . 25 „ „ „Technologie N Summe der Auslagen . Hiezu das Activ » Vermögen mit letztem December 1841. An barem Caſſareſte 445 — 16920 130,35 669036 14 ja 31945 24 — 988 — 650 — 160 — — — 75 lc 1556017 „ Activ⸗Capitalien in Wechſeln 6000 — „ Activ-Ausſtänden . Summe dem Einkommen gleiche. 2467 5511002412 — 77172409128 Peter Pfeiffer, Rechnungsrevident. Beilage III. — — Veränderungen in dem Stande der ordentlichen Mitglieder des Museum Francisco - Carolinum vom 8. Juni 1841 bis Ende Sept. 1842. Todfälle. Baumgartner Ignaz, Pfarrer zu Neumarkt im Hausruck⸗ Kreiſe. Beyer Friedrich, Stiftscapitular zu Schlägel Blaſcheck Auguſt, Pfleger zu Köppach. Fenzl J. N., ſtändiſcher Rechnungsrath in Linz. Gilleis Julius Graf von, k. k. Kämmerer in Linz. Hacker Alois, Pfarrer zu Weißkirchen. \ Harrach Ernſt Graf von, k. k. Kämmerer in Aſchach. Keſtler Martin, Kunſtmaler in Aurolzmünſter. Kumpfhofer Johann, regul. Chorherr zu St. Florian. Kurz Joſeph, regul. Chorherr zu St. Florian. Meyer Alois, regul. Chorherr zu St. Florian. Planck Joſeph, Handelsmann in Linz. Reiſchl Johann Georg, Pfarrer zu Hohenzell. Roth Joſeph, M. D. und Stadtarzt in Braunau. Ruckenſteiner Joſeph, J. U. D., Hof- und Gerichtsadvocat in Linz. Seeau Stan Graf von, k. k. Kämmerer und Regierungs⸗ Sekretär in Linz. Stadler Joſeph, J. U. D. und k. k. Fiscaladiunkt in Linz. XLvu Strauß Romuald, Stiftscapitular in Kremsmünſter und Pfarrer zu Fiſchlham. Vogl Norbert, Stiftscapitular von Schlägel und k. k Pro⸗ feſſor in Linz. Weingartner Johann Nepomuk, Dechant und Pfarrer zu Wartberg im Mühlkreiſe. Austritte. Aigner Georg, k. k. Tabak⸗ und Stempelverleger in Iſchl. Appold Friedrich, Pfleger zu Schloß Steyr. Dall' Armi Friedrich, Bräuer zu Mondſee. Bakowsky Ferdinand Graf von, Grundherr zu Uscie in Galizien. Chriſtelmeyer Joſeph, k. k. controllirender Pfleggerichts⸗ Actuar in Lofer. Eurich Friedrich jun., Buchhändler in Linz. Feil Ignaz von, k. k. Landrechts-Sekretäͤr in Linz. Gaßebner Joſeph Maria, Dominicalienbeſitzer in Linz. Gemmingen Rudolph Freih. von, k. k. Oberlieutenant von Erzherzog Carl Infanterie in Wien. Grubern Johann von, k. k. Tabakverleger in Kirchdorf. Haidinger Sebaſtian, Magiſtratsrath in Steyr. Holzſchuh Anton, k. k. Profeſſor und een im St. Johannes-Spitale in Salzburg. Kette Anton, k. k. Regierungs- Sekretär in Pin. Kiene Carl, M. D., k. k. Badearzt zu Gaſtein. Klebelsberg Joh Ritter von, k. k. Landrath in Salzburg. Knoflach Auguſtin, Stiftscapitular zu St. Peter und eme⸗ ritirter k. k. Profeſſor. Kny Ignaz, Pfarrer zu Kirchberg im Mühlkreiſe. Körel Joſeph, Weltprieſter in Steyr. XLVIII Kräh Franz, k. k. controllirender Pfleggerichts-Actuar in Mattſee. Künsberg Wilhelm Freih. von, zu Riegerting. Lorenz Norbert, J. U. D., k. k. Landrath in Linz. Meyer Johann, k. k. Diſtriets-Commiſſär zu Ebenſee. Mescaros Damascen, früher Carmeliten-Prior in Linz. Moſer Leopold, Stiftscapitular zu Reichersberg. Müllhofer Alois, Herrſchafts- Verwalter zu Lichtenegg. Münnichsdorfer Hieronym., Stiftscapitular zu St. Peter. Neundlinger Joſeph, k. k. Cameral-Bezirks⸗Commiſſär in Ried. Obermayr Georg, Pfarrer zu Zell am Moos. Pregatſch Lorenz, Stiftscapitular zu Schlägel. Pucher Lorenz, k. k. Hauptzollamts-Obereinnehmer in Linz. Rapperſtorfer Joſeph, Pfarrer zu Hofkirchen im Hausruck⸗ Kreiſe. Redtenbacher Franz, bürgerl. Handelsmann in Kirchdorf. Reiſchl Michael, Stiftscapitular von Kremsmünſter. Reiſſer Franz, Bürgermeiſter in Steyr. Schlaffsky Joſeph, k. k. penſionirter Gefällenwach-Unter⸗ Inſpector. Schloſſer Ignaz, k. k. Staatsbuchhaltungs-Rechnungsoffi⸗ cial in Linz. Schröder Caſpar, Pfarrer zu Eberſchwang. Schuller Anton, J. U. D. in Wien. 0 Stimpfl Wenzel, Beſitzer des Freiſitzes Walkering im Haus⸗ ruckkreiſe. Streinz Wenzel, k. k. Gubernialrath u. Protomedicus in Grätz. Weingärtner Michael, Pfarrer zu Schardenberg. Witkowsky Johann, Pfarrer zu Eggelsberg. Wurm Joſeph, Handelsmann zu Neumarkt im Hausruck⸗ Kreiſe. XLIX “Reue Beitritte. Adamberger Heinrich, in Wien. Auer Alois, Director der k. k. Hof- und Staats -Aerarial⸗ | Druderei in Wien. Bohdanawig Franz Kav, ſtändiſcher Rechnungsrath in Linz. Buol zu Bernberg, Franz Freih. von, k. k. wirklicher Käm⸗ merer und Hofrath der k. k. vereinigten Hofkanzlei. Columbus Dominik, M P. und kek Lyceal-Profeſſor in Linz. Drärler Philipp, Hofſekretär des k. k. Oberſthofmeiſter— Amtes in Wien. Edelbacher Auguſt, Pfleger und Oiſtricts-Commiſſär in Sierning. Edelbacher Joſeph, ſtänd. Concepts-Practikant in Linz. Ehrlich Franz, k. k. Polizei-Commiſſär in Ebelsberg. Eurich Alexander, in Linz. Fleiſchanderl Jacob, regul. Chorherr von St. Florian und Aushülfsprieſter zu Goldwörth Fritſch Johann, k. k. Regierungsrath und Kreishauptmann in Ried. Geißler Maximilian, in Wien Grader Carl, regul. Chorherr von St. Florian. Guggenneder Georg, Vicedirector des biſchöflichen Semi närs in Linz. g Hauer Stephan Auguſt Freiherr von, k. k. Regierungs- Sekretär in Linz. Hingenau Otto Freih. von, Bergacademiker in Schemnitz. Hock Carl Philipp, Dr. der Philoſophie und k. k. Cameral⸗ Sekretär in Linz. 1 Jablonowska Thereſia, Fürſtin von. Jax Gottfried, Stiftscapitular von Wilhering und k. k. Gymnaſial⸗Profeſſor in Linz. Käfer Simon, buͤrgerl. Bilderhändler in Linz. Kapp Gisbert, k. k. Regierungs⸗Conceptspractikant in Linz. D L Koll Malachias, Stiftscapitular von Heiligenkreuz, Stifts⸗ Archivar und Hofmeiſter in Wien. Kronberger J. G., M. D. in St. Florian. Kürſinger Ignaz Edler von, k. k. Pfleger zu Scheerding. Lariſch⸗Männich Johann Graf von, k. k. Regierungs⸗ Concepts⸗Practikant in Linz. Lasberg Georg Rudolph Graf von, k. k. Hauptmann von Baron Hrabowsky Infanterie in Linz. g Lichnowsky Eduard Maria Fürſt von, k. k. wirkl. Käm⸗ merer in Wien. Mayrhofer Joſeph, regul. Chorherr zu St. Florian. Meixner Joſeph, k. k. Regierungsrath und Kreishauptmann in Wels. Metz Johann Baptiſt, Baumeiſter in Linz. Miller Albert, k. k. Bergrath und Salinen⸗ Verwalter in Hallein. Petrina Franz, Dr. der Philoſophie und k. k. Lyceal⸗Profeſſor in Linz Pflügk Julius Edler von, J. U. D. und k. k. Fiscalamts⸗ Concepts-Practikant in Linz Pillwein Benedict, k. k. Staatsbuchhaltungs-Rechnungs⸗ Official in Linz. Pollack Franz, bürgerl. Zeughändler in Linz. Riepl Peter, regul. Chorherr von St. Florian und k. k. Gymnaſial-Profeſſor. f Schilling Auguſt, k. k. Hofkanzelliſt im Oberſtkammeramte in Wien. s Schober Carl Heinrich, k. k. Hauptmann von Baron Hra⸗ bowsky Infanterie in Linz. | Seeauer Wilhelm, k. k. Salzfertiger in Iſchl. Snietiwy Carl, M. D. in Scheerding. Spurny Franz Kav., k. k. Hofrath und Cameral⸗Gefällen⸗ Adminiſtrator in Trieſt. LI Stark Jacob, regul. Chorherr zu St. Florian. Stremeyer Franz Edler v., Beſitzer der Herrſchaft Tollet. Wallner Michael, Stiftscapitular von Schlierbach und Pfarrer zu Heiligenkreuz. Weiß Johann Nepomuk, Capitular und Kellermeiſter des Stiftes Heiligenkreuz. f Weſſely Carl, k. k. Cameral-Bezirks-Commiſſär in Linz. Wieſer Carl, J. U. D., Hof- und Gerichtsadvocat in Linz. Wimmer Moritz, kk Regierungs-Expedits-Director in Linz. Wrede Carl Theodor Fürſt von, königl baier. Staats- und Reichsrath, Inhaber der Herrſchaften Mondſee, Suben und Engelszell. U x \ Pr * N 7 4 U 1 . Rear a RR Muc. 3 i! yet: 171 * As % gr) Anz: ** it Unt tri a ima iet Janne Na ; TER U na 1 e ya BE TER, Re Tale nano‘ Anga dee U 14 * - d 2 “ ae ein * Ban nne Kümmel e e eden 1.d „ „ne ut et Baer am RER ee u a TER asien ads MR renden enn ar * 0 5 „ pr . ey . nö Mn De. > Peeee - — a „ > Fei 5 N 1. N 3 2 — M 5 aft e reg N 172 4 » ‚ui Wei 4 ir 7 * — 4 . Herms * N 15 j i in & ü * K Mechttungs 2 1 ori a u. N 1 \ 0 Fer ja 1 — 4 J Fin l * N ' „ * 7 . hr 8 i 2 . W. Aer 1 U * * 1 1 BDeyträüge zur Landeskunde von Oeſterreich ob der Enns und Salzburg. Dritte Lieferung. R 7 1 * . ' G f use zaun Je u! 2 * 1 2 * ; * * * 1 Er h Ran‘ 2 1 “ 1 1 1 s n 12 . 8 res Pi Krieg „ 3 1 1 BR, * — * e Lebensbeſchreibung des Johann Georg Adam Freiherrn zu Hoheneck, Herrn zu Schlißlberg, Prunhof, Trateneck, Gallſpach u. ſ. w. (Vorgeleſen in der 7. General-Verſammlung der Mitglieder des Francisco - Carolinum zu Linz, am 2. Auguſt 1841.) Von Anton Ritter v. Spaun. Die freie, reichsunmittelbare Veſte und Herrſchaft Hoheneck, jenſeits des Rheins bei Kaiſerslautern gelegen, war feit unfürdenklichen Zeiten der Stammſitz des adelichen Geſchlechts der Hohenecker. Wir laßen die Angaben der Turnierbücher auf ſich beruhen, und erwähnen nur, daß ein Landolf v. Hoheneck um das J. 1048 gefürſteter Abt zu Kempten, ein Rudolph v. Hoheneck Kanzler K. Rudolph I. und dann Erzbiſchof von Salzburg war; daß ein Herman im J. 1370 durch feine ritterlichen Thaten von Kaiſer Lud— wig dem Baiern Lehen in Baiern erhielt, und dadurch Stifs ter der baieriſch öſterreichiſchen Linie wurde, denn ſein Sohn Mathäus wurde im J. 1875 von Herzog Friedrich! von Baiern mit Gütern bei Suben beſchenkt, und erwarb dann noch mehrere Gilten in Oeſterreich ob der Enns. Valentin 1 Van v. Hoheneck erfaufte Breitenbruf im Machlandviertel, erhielt kaiſerliche, lichtenſteiniſche, ſtahrenbergiſche Lehen in Unter- und Oberöſterreich. Bald fielen feinen Nach— kommen die Sitze Grueb in der Riederpfarr, Au bei Linz, dann das Schloß und die Veſte Hagenberg zu. Georg v. H. geb. zu Hagenberg Anno 1524, Kaiſer Fers dinand I., Maximilian II., und Rudolph II. Rath, Lands rath, Ritterſtands-Verordneter, und Landhauptmann— ſchaftsverweſer in Oeſterreich ob der Enns hatte ſich zwar aus Gründen fubjectiver Ueberzeugung der neuen Reforma⸗ tionslehre zugewendet, war aber in ſeiner Treue ſo be— währt, wegen ſeiner Kenntniße ſo geachtet, daß ihm die Bewachung des gefangenen Churfürſten Friedrich von Sach— ſen, mehrmalen die Begleitung kaiſerl Prinzen auf ihren Reiſen anvertraut, daß er von Kaiſer Maximilian II. zur Verfaßung der obderennſiſchen Landtafel, zur Reformirung des Defenſions- und Gränzweſens, und anderen wichtigen Verhandlungen beigezogen wurde. Obwohl ſchon die Ehe des Vaters dieſes Georg v. H. mit 21, ſeine eigene mit 14 Kindern geſegnet war, finden wir doch bei der außerordentlichen Sterblichkeit der Kinder im 16. und 17. Jahrhunderte, von welcher alle gleichzeiti⸗ gen Familienbücher und Genealogien die auffallendſten Bes weiſe liefern — nach dem Tode feines Enkels: Hanns Tro— jan, dieſes ausgebreitete Geſchlecht auf einen einzigen männlichen Sproßen reducirt. Dieſer, Hans Adam, ver— lor feinen Vater im J. 1644 als Sjähriger Knabe, im J. 1654 feine Mutter, eine geborne Herrin v. Clam, nach deren Ableben ein kaiſerl. Befehl feine Erziehung in der far tholiſchen Religion verordnete; er wurde zu dieſem Ende nach Regensburg auf die Schule geſchickt, wo er feierlich das katholiſche Glaubensbekenntniß ablegte. Gleich feinen Vor— fahren widmete ſich Hans Adam v. H. mit Eifer dem ſtaͤnd. ä ͤ :— ] iꝛ—ẽ᷑ͤ1ix¾iA Ü'!ñßñ ¶ ⁰Äͥ3nMNm P —— — 3 — Dienſte, früher Ausſchuß und Raitrath wurde er wieder— holt zum Verordneten des Ritterſtands erwählt, erwarb Schlißlberg durch Kauf, und ſtarb im J. 1682. Seine bei— den Gemahlinnen Maria Suſanna Herrin v. Gera und Anna Gräfin v. Oedt hatten ihm acht Söhne und vier Töch— ter geboren, von welchen ſieben Söhne und zwei Töchter in der Kindheit verſtarben. Den Vater überlebten nur eine Tochter erſter Ehe, Maria Francisca Thereſia, verehlicht mit Wolf Spiler von Mitterberg, dann aus zweiter Ehe Anna Catharina, verehlicht mit Ernſt Siegmund Frhru. v. Hackelberg Landau, und unſer Johan Georg Adam v. Hoheneck, von deßen Leben und Wirken ich eine Skizze zu geben unternommen habe. Aber auch eine Skizze kann nur dann befreundend ans ſprechen, wenn ſie das rechte Licht und Leben hat, durch ihre Färbung ſich von dem Hintergrunde deutlich unterſchei— det, und hervorhebt; den dunklen Grund, aus dem ſich bio— graphiſche Züge eines Einzelnen erheben müſſen, bildet der Charakter feiner Zeit. Wenn ich alſo ſchon nicht umgehen konnte, das Weſentlichſte aus der Familiengeſchichte unſeres edlen Freiherrn zu berühren, ſo darf ich es noch weniger unterlaßen fluͤchtige Umriße der Zeit zu geben, in der er lebte. Die Geſchichte des 17. und der erſteren Dezennien des 18. Jahrhunderts gehört ſchon im Allgemeinen zu den trau— rigſten Epochen der Menſchheit; ſie war es vorzüglich für die Geſchichte unſeres Vaterlandes. Den feindſeligſten Eins flüßen war es gelungen Deutſchland in ſich zu entzweyen, und die Partheien gegen einander bis zum Kampf auf Le— ben und Tod zu erbittern. 1 Die Nachbarn aus Norden, Oſten und Weſten, ohne Unterſchied der Confeßionen, ſchürten und benüzten die Zwi⸗ tracht, um Stücke des Kaiſerreiches an ſich zu reißen; von * a allen deutſchen Ländern war wohl Oeſterreich in der ſchwie⸗ rigſten Lage, das bei der weiten Ausdehnung ſeiner Grän— zen, an ſo vielen Stellen verwundbar, kaum mehr im Stande war Ungarn zu ſchützen und im Gehorſam zu erhalten, das den verheerenden Erbfeinden der Chriſtenheit nirgends eine kompakte Heeresmacht entgegenzuſtellen hatte, im We— ſten durch die Anmaßungen Frankreichs hart bedrängt wurde, und nur zu oft gezwungen war zu ſeiner Selbſterhaltung auch bei jenen deutſchen Reichsſtänden Hülfe zu ſuchen, ger gen die es nur ungern Verpflichtungen eingieng. In den Kabineten herrſchte eine höchſt veränderliche Politik, die unnatürlichſten Kriege und Bündniße entſtanden und zerfies len aus Combinationen des Augenblicks, der Gewinn aus allen dieſen überklugen Berechnungen fiel immer dem Mäch— tigſten zu. Die erſchöpften Länder waren der fortwähren— den Aufregung und Anſtrengung kaum mehr gewachſen. Adel und Geiſtlichkeit kontribuirten durch perſönlichen Zur zug, oder durch freiwillige Gaben, jedenfalls aber in gerin— gerem Maaße zu den öffentlichen Laſten; zwang die drohendſte Gefahr des Vaterlandes von ihnen außergewöhnliche Opfer zu verlangen, ſo nannte man das Eingriffe in die heiligſten Rechte und Privilegien. Freilich läßt ſich nicht verkennen, daß dieſe Zumuthungen ſich mehr als nothwendig verviel— fältigten, daß oft Laſten aufgebürdet wurden, die mit der wahren Wohlfahrt der Länder keinen unmittelbaren Zuſam— menhang hatten. Meiſtens waren aber die Bedrängniße ſo groß, daß althergebrachte Freiheiten und Herrlichkeiten dem Bedürfniße des Augenblicks weichen mußten; daraus entſtanden zahlloſe Mißverſtaͤndniſſe, und gegenſeitiges Miß- trauen zwiſchen Regierungen und Ständen. Dazu kam, daß durch die Einführung der ſtehenden Heere die Rechte der Les hensherren, Dominien, Vaſallen und Unterthanen in die größte Verwirrung geriethen, daß bei dieſer gaͤnzlichen Um⸗ u ME wälzung auf eine Regulirung der Verpflichtungen von kei⸗ ner Seite gedacht wurde, daß kein ordnender Geiſt über dem Chaos der Ereigniße ſchwebte. Einen eben ſo kläglichen Anblick bot der Zuſtand der ſitt⸗ lich⸗intellektuellen Geiſtesbildung. Die größte Einſeitigkeit, Unduldſamkeit in Glaubensſachen unter allen Confeßionen; nicht das Gefühl der Erlöſung, des Segens der chriſtlichen Lehre, ſondern das Gefühl der Verdammniß erfüllte die geängſtigte Menſchheit. Die Angſt, die eigene Seele zu ret ten, trieb zu quackſalberiſchen Gnadenmitteln, iſolirte die nur um ihr Heil beſorgten Individuen, oder verband ſie höchftens zu geiſtlichen Bruderſchaften, deren Haupttriebfe⸗ der doch nur ein über das Grab hinausreichender Egoids mus war. Alles Schöne des Mittelalters in Sage, Poeſie, in Wißenſchaft und Kunſt ſtockte vor dem eiſigen Hauche, der die europäiſche Menſchheit angeweht hatte, verſchwand mit unbegreiflicher Schnelligkeit beinahe bis auf die letzte Erinnerung im Gehirn der Neuzeit. Man wußte ſich nirs gens zu recht zu finden; Unnatur, Albernheit, Zwang drans gen überall ein. Der ſich immer mehr verfinſternde Geiſt am ſpaniſchen Hofe erzeugte in ſeiner entarteten Umgebung die ſtaunenswertheſten Abnormitäten und Etiquetten, die vom franzöſiſchen Hofe verfeinert, ausgebildet, und ſofort der alles ſelbſtſtändigen Urtheils baren civiliſirten Welt als Geſetze des Geſchmacks, und der Bildung aufgedrungen wurden. Die deutſche Sprache hatte die urſprüngliche Kraft, Biegſamkeit, allen Wohllaut verloren; in unbehilflichen Pe⸗ rioden zahlloſe Tautologieen, lateiniſche Barbarismen, waͤ— liſche und franzöſiſche Phraſen mit ſich ſchleppend. Schroff ſonderten ſich die Stände wieder in einzelne Unterabtheilun⸗ gen, die neuen geiſtlichen Orden von den alten, nicht nur . der Herrenſtand vom Ritterſtande, ſondern in beiden Stän⸗ den wieder der alte Adel von dem neuen. In den Städten verſchwand mit den Quellen des Wohlſtands Gemein ſinn und Betriebſamkeit. Eine barbariſche Inſtiz wüthete ohne Controle bewaffnet mit den geſetzlichen Folterwerkzeugen, mit Feuer, Rad, Schwert und Galgen gegen die durch Ar— muth und Unwißenheit verwilderten unteren Stände, oft auch nur gegen die Opfer des Betrugs, und des craßeſten Aberglaubens. Wie gar wenige waren, die an der Treff— lichkeit des Beſtehenden zweifelten! und ſo wurden mit dem unverſtändigſten Eifer unwillkuͤhrlich alle Vorbereitungen getroffen, um ein Jahrhundert ſpäter die gewaltſamſten Reaktionen herbeizuführen, welche die Geſchichte des gei— ſtigen Lebens der Menſchheit kennt Zur gerechten Milderung des harten Urtheils muß ich aber auch bemerken, daß deutſcher Sinn, und Forſchungs— geiſt doch nirgends gänzlich unterlagen, und ſo konnte es nicht fehlen, es mußten mit der Zeit die rechten Aus wege gefunden werden, was wohl vorzüglich der Pflege der hiſto— riſchen Wißenſchaften, zu denen beinahe inſtinktmäßig die fä—, higſten Köpfe ſich getrieben fühlten, zu verdanken iſt. Bei dieſen Umſtänden müßen wir unſeren Johann Georg Adam v. Hoheneck glücklich preiſen, daß er auf dem Lande, im Schoße der Natur, die fo viele Thorheiten und Wunden der Menſchheit heilt, geboren wurde. Der Sinn für die Freuden des Landlebens blieb bis an das Ende ſeines Le— bens ein Hauptzug ſeines Charakters. Wie glücklich moch— ten ihm in den reitzenden Umgebungen des Schloßes Schlißls berg, wo ſeine Wiege ſtand, bei liebenden Eltern, unter einer ſchlichten, gutmüthigen, verhaͤltnißmäßig wohlhaben— den Bevölkerung die Tage ſeiner Kindheit verfloßen ſeyn! Schon in früher Jugend begann er niederzuſchreiben, was ſich von ſeiner Geburt an Merkwuͤrdiges zugetragen hat. A, beider haben ſich von dieſen „Annotationen“ nur wenige „Bögen erhalten. Sie fangen alſo an: Ich bin geboren „zu Schlißlberg den 29. Jäner 1669, im Zeichen des Schuͤ— „tzen, u. ward genannt Joh. G. Adam. Mein Göth war „Herr Johan Achaz v. Salburg, Freiherr zu Tratenegg, „nebſt Ihro Gnaden Seiner Frauen Gemahlin, Maria Clara „v. Salburg, gebornen Hörlin. Dann folgen Familiennachrichten vom J. 1636 bis zu ſeiner Geburt, vom J. 1671 an finden wir jeden Zuwachs, jeden Todfall ſelbſt unter befreundeten Familien verzeichnet, Ereigniße, welche den Mayerhof zu Schlißlberg, die obder— ennſiſche Landſchaft, die öſterreichiſchen Erbländer, endlich ganz Europa betrafen, in chronologiſcher Ordnung anein— ander gereiht. Am 5. Jänner 1681 wurde zu Schlißlberg die Hochs zeit feiner älteren Schweſter mit Wolf Spiller von Mitters berg gefeiert, und acht Tage darauf erfolgte ſeine erſte Tren⸗ nung aus dem elterlichen Hauſe. „Am 13. Jaͤner 1681,“ heißt es: „ging ich nach Linz „zum Studium, und ward neben Georg David Kaſtner von „Traunek, welcher vormal mit mir zu Schlißlberg ſchon „ein halbes Jahr ſtudiert, in die anderte Schule geführt, „und waren in dem Giengeriſchen Hauſe, ſo mein Vater in „Beſtand hatte, logirt. Mein erſter Magiſter war genannt „Joannes Hofmann.“ „Am 26. Auguſt desſelben Jahrs wird mein Vater zum „andertenmale als Verordneter gewahlt.“ „Anno 1682 kam ich in die dritte Schule, und bekam „einen Magiſter, Georgius Keller genannt. Meine Schul- „geſpaͤne waren: Otto Siegmund Hager L. Baro v. Alents ſteig, Franciscus Nutz L. B. v. Wartenburg, Balthafar „Engl L. B. in Seiſenburg, Georg David Kaſtner, und „Johann Chriſtoph Fieger v. Hirſchberg.“ BE „Den 24. März 1682 forderte Gott der Allmächtige „nach deßen unergründlichen Willen meinen lieben Vater „nach einer halbjährigen ſchweren Krankheit von dieſem zer⸗ „gänglichen Leben zu ſich in die ewige Freude und Selligkeit „ab, wohin zu gelangen uns ſammt Ihm und allen chriſt⸗ „glaubigen Seelen der barmherzige, güetige Gott verleihen „wolle, Amen. Durch dieſen zeitlichen Hintritt wurde nicht „nur allein meine liebe Mutter in den traurigen Wittib⸗ ſon⸗ „dern auch wir Geſchwiſtrig in den früezeitigen Waiſenſtand „verſezt. Mein Vater ſeelig hat noch vor ſeinem Ende zu „meinen Gerhaben gebeten den Herrn Johan Mathias Kaſt— „ner zu Achleiten und Hechenberg, wie auch neben ihm „Herrn Erasmum Antonium Frei und Panierherrn v. Oedt, „meiner lieben Mutter leiblichen Herrn Bruder. Meines „lieben Vaters ſeel. Leichnam wurde nach Grieskirchen „gefuͤhrt, und aldort zur Erde beſtattet; gleich bei unſerer „Frauen Altar. Habe ihm nach meiner Nachhauſekunft fol⸗ „gende Grabſchrift auf einen von weißem und rothen Mar⸗ „bel gehauten Grabſtein verfertigen laßen.“ Eine Randgloße von viel ſpäterer Handſchrift enthält: „Dieſe Grabſchrift weillen ſie mir gar zu ſimpel und ſchlecht „geweſen, habe Anno 1720 ändern, und eine andere von „mir verfaßte in weißen Marmor einhauen und aufrichten „laßen.“ Zum $. 1682 fährt die Handſchrift fort: „Ingleichen machte auch meine liebe Mutter in ihrem „traurigen Stand nachfolgende Vers, die ich in einem mei⸗ „nem Vater ſel gehörigen Kalender gefunden.“ Es folgen hier alle dieſe Grabſchriften, ſo wie andere Klaggedichte auf den Tod ſeines Vaters, welche wir aber mit Stillſchweigen uͤbergehen. Am Schluß dieſer Annotationen heißt es: in dieſem Jahr „51682 war ich bei Herrn Hager v. Alentſteig in der Koſt, „unſer Hofmeiſter war Joſeph Bajol.“ Mit dem unmittel⸗ . - — 9 — bar darauffolgenden Beilager des Erzrebellen Emerich Tös keli mit der verwittibten Gräfin Ragotzi, und mit den Be⸗ dingungen unter welchen ſich der Sultan geneigt erklärt Ungarn unter ſeinen Schutz und Protektion zu nehmen, bricht die Handſchrift in der Mitte des Textes ab. Wann H. diefe Annotationes niedergeſchrieben, läßt ſich nicht genauer nachweiſen; auffallende Aehnlichkeit der Hand⸗ ſchrift mit ſeinen noch vorhandenen Schulſchriften die er von 1683 bis 1688 ſorgfältig ſchrieb und aufbewahrte, ſo wie der jugendliche Charakter der ſich darin ausſpricht, laßen kaum zweifeln, daß ſie innerhalb dieſes Zeitraums nieder⸗ geſchrieben wurden. i Im J. 1683 und 1685 erſcheint unſer H. in den von den Jeſuiten in Linz geführten Catalogen ihres Gymnaſiums, deren Originalien ſich im Beſitz des Muſeum befinden, als Schüler der Syntax und Rhetorik, wo und wie er das J. 1684 zugebracht, wüßten wir nicht, wenn nicht ein Büchlein erhalten worden wäre, das H. im J. 1684 zu Steyer mit großem Fleiße zuſammengeſchrieben hat, wo er die Poeſie unter dem Profeßor Franz Moriz aus der Geſellſchaft Jeſu hörte, Dieſes mit mühſamen Zeichnungen, kalligraphiſchen Uebungen und frommen Sprüchen reichlich ausgeſtattete Büchlein enthält nebſt den Regeln der Poeſie und des Brief— ſtyls alle eigenen korrigirten poetiſchen Ausarbeitungen des Schreibers durchaus in lateiniſcher Sprache. 1 Ein Fragment von eigenhändigen Anmerkungen zum J. 1687 enthält nebſt verſchiedenen Familien⸗ und politifchen Nachrichten folgende Notiz: „Am 3. Februar ward allhier zu Schlißlberg die Co⸗ „pula tion des Herrn Wolf Kolnpöcken zu Ottſtorf mit Fräus „lein Maria Cordula Spindlerin von Hofe, und waren auf „ dieſer Hochzeit“ — hier folgen die Namen von 30 Hochzeit⸗ | „gaͤſten — „Ich bin Prautführer geweſt, fein ſehr luſtig | | A „geweſen, und anderten Tags in Schlitten auf Gallspach „gefahren; ich hab die Freille Johandl Pffieglin gefüert — ain ſchenes Magdel.“ An einem andern Orte erzählt H. von ſich ſelbſt: „Nachdem dieſer Hannß Geörg Adam ſeine Studien zu Linz „abſolvirt, ſchikhte ihme ſeine Muetter in die Lendter, und „zwar Erſtlichen nacher dole (Sic) allwo er ſeine Inſtitutio— „nes abſolvirt. Nach ſelber Abſolvirung gienge er den „Rheinſtrom hinundter in Hollandt, von dannen durch Nie— „derlandt in Frankreich, und zwar auf Pariß.“ Allein der Aufenthalt in Paris wurde ihm durch ein unerwartetes Ereigniß ſehr verbittert; zu feinem nicht ges ringen Erſtaunen erfolgte am 26. Sept. 1688 ſeine Verhaf— tung; auf königlichen Befehl wurde er nebſt drei Grafen Althan, einem Grafen Sereni, Breda, Künburg, Noſtiz und einigen andern in die Baſtille geſperrt. Anlaß hiezu gab die in Ungarn auf kaiſerlichen Befehl vorgenommene Verhaftung franzöſiſcher Emiſſäre, welche thätig waren dem kaiſerlichen Hofe im Oſten neue Verlegenheiten zu bereiten. Am 11. Jäner 1689 erfolgte die Freilaßung der Gefan⸗ genen. H. eilte in ſeine Heimath und kam am 13. Febr. in ſeinem geliebten Schloße Schlißlberg an, an das er wohl auch zu Paris vorzugsweiſe gedacht hatte, denn er brachte von dort ein ganzes Paket von Plänen zu Gartenanlagen, Abbildungen, und architektoniſchen Verzierungen nach dem Muſter von Verſailles mit ſich. Nun ſtand ihm das Leben offen; wir finden ihn aber keinen Augenblick verlegen, welchen Weg er einzuſchlagen habe. Die ererbten Güter waren mit 40,000 fl. Schulden belaftet, Thaͤtigkeit, kluge Wirthſchaft waren daher gebo⸗ then, wenn er feine Beſitzungen erhalten, und vermehrt ſei— nen Nachkommen überlaßen wollte. Das Leben auf dem — Lande war auch ganz feiner Neigung gemäß, in welcher er durch das von Wolf Helmhart Freiherrn v. Hohberg auf Feldeck, Rorbach und Clingenprun im J. 1682 herausge⸗ gebene, und den Ständen in Oeſterreich ob und unter der Enns gewidmete Werk: Adeliches Land- und Feldleben, noch mehr beſtärkt wurde. Noch in ſeinem hohen Alter ſpricht er mit Enthuſiasmus von dieſem Werke und ſeinem Ver— faßer.*) Allein das Landleben kann nur dem höheren Genuß gewähren, der die freien Mußeſtunden, welche ſelbes gewährt, nützlich zu verwenden weiß. Auch hierin gab H. das nach— ahmungswürdigſte Beiſpiel. Die angeſtammten Lehen er⸗ forderten beſondere Aufmerkſamkeit, um jedem Verluſte vor zubeugen, der alte Freiherrnſtand feines Geſchlechtes wurde noch immer von der obderennſiſchen Landſchaft nicht aner kannt; die Geſchichten ſeiner Vorfahren waren für ihn vom allergrößten Intereße. Die werthvollſten Documente ders 5 ſelben lagen zerſtreut. Da begann der 20jährige Juͤngling: 4 *) Im 3. Band feiner Genealogie ſagt H. von demſelben: er war * ein hochgelehrter, wohlgeraister Sprachkündiger, und faſt in allen Wißenſchaften erfahrner Herr, und ein beſonders vortreff— licher Poet, von dem nicht nur die ſchönſten lateiniſchen, ſondern auch die angenehmſten, wohlfließende deutſche Vers vorhanden, alſo daß er ganz billig der teutſche Virgilius betitelt werden kann, dann wie derſelbe ſein Eneadas, alſo hat W. H. von Hohberg den vortrefflichen öſterreichiſchen Ottobert Anno 1664 herausgegeben, und wie jener feine Georgicam in Lateiniſchen, alſo hat dieſer Anno 1682 die Georgicam curiosam „ oder das unvergleichliche in zweien Tomis beſtehende ſo betitelte: Adeliches Land und Feldleben Anno 1682 im ſiebziger Jahr ſeines Alters, ſowohl in teutſchen Verſen als in Proſa zu ſeinem unſterbl ichen Nachruhm an das Liecht gegeben. — Durch welche mühſame, je⸗ doch hoͤchſt nußbahre, und von Jedermann gelobt, aber niemah⸗ len genugſam gepryſene Arbeit er ſich ein immerwährendes ruhm⸗ volles Angedenken, und als der letzte ſeiner uralten Familie ein gleichſam ewiges Monumentum gemacht hat. 12 „Seinen Vorfahren zu Ehren, und ſeinen Nachkommen zu Nutz“ dieſelben in ein Buch zuſammenzutragen. Alle Urkun⸗ den, Lehen,» Kauf⸗, Theilbriefe, Heirathsverträge, Teſta⸗ mente und Inventarien, Geburts, und Sterbjahre, beſon⸗ dere Schickſale und Erwerbungen folgen in chronologiſcher Ordnung aneinander gereiht, alle Siegel (nahe bei 1000) Stammbäume, Schlößer ſind kunſtreich von ihm mit der Feder gezeichnet. Dieſes Denkmal eines bewunderungs— würdigen Fleißes führt den Titel: Genealogia des alten Hauß der Hoheneckher wie ſolche auß alten Originalien gezogen worden, oder Copia deren in dem Hoheneckheriſchen Geſchlechtsarchive zu Schlißlberg ſich befindendten die Familia betrefendten Documentis. Es enthält 2024 beſchriebene Folioſeiten, und ſchließt mit folgender Bemerkung: „Im Jahre 1690 übergab ihme „Gans Georg Adam) feine Frau Muetter, und Herren „Gerhaben alle ſeyn Väterliches, und ſolches zwar den 26. „January, nachdem er vorher den 18. January zu Linz ſein „Verſprechen und darauf den 5. Februar zu Khröllendorff „ſeyn Hochzeit mit der wohlgeb. Frauen Eliſabeth Maͤrckthin „v. Gneißenau, weillandt Hrn. Franz Friedterich v. Stie⸗ „bar zu Khröllendorff, der löbl. obderennſiſchen Herren „Stände Dber » Einnember feel. hinterlaßenen Wittib ge⸗ „feiert. Er erzeugte auß Ihr eine Tochter, Anna Sa⸗ „bina Eliſabeth, geb. den 29. Dec. 1690, und iſt eben als „dieſes Werkh zu ſeinem gewünſchten Ende lauffet beſagte „ſeine Gemachl widerumb in der Hoffnung. Gott gebe daß „ſye Einen Jungen Sohn gebehre, damit daß nuer auf Ei— „ner Seülle ſtehende uralte Hauß mit mehreren mechte un⸗ „terftüget, und reichlich vermehret werden“ Dieſer Schluß wurde zu Oſtern 1690 niedergeſchrieben, nach wenigen Monaten (7. Auguſt) hatte H. ſchon die Freude einen Sohn, Emanuel / in ſeinen Armen zu halten, dem | — 13 — Anno 1694 ein zweiter, Leo, Anno 1695, Trojan, Anno 1696 eine Tochter: Maria Joſepha Thereſia, Anno 1698 wieder ein Sohn: Briccius, und Anno 1699 eine zweite Tochter, Mariana Sabina, folgte. Anna Sabina, Trojan, und Mariana Roſina ſtarben in ihrer Kindheit. Schon in ſeiner Minderjährigkeit (1683) war H. von Maxm. Emanuel Courfürſten von Baiern, mit den in Baiern gelegenen Hoheneckiſchen Stammlehen belehnt worden. Von ſeinem Vater hatte er nebſt Schlißlberg im Hausruckkreiſe, die Landgüter Prunhof und Tröſtelberg mit einer beträchtli— chen Schuldenlaſt übernommen, ſeine Gemahlin hatte ihm ein Heirathsgut von 2000 fl. zugebracht. „Durch Ordnung, „Sparſamkeit“), vermittelſt des göttlichen Segens und der „treuen Mithielfe ſeiner allerliebſten Gemahlin, nebſtbei „durch Tag und Nacht angewendeten Fleiß und Muͤhe, und „mit dem was er ſich in feinem Dienſte redlich erworben“ ſah er ſich bald in den Stand geſetzt, nicht nur alle übers nommene Schulden zu bezahlen, ſondern auch kleinere Ze— hente und Gilten, und Anno 1694 das Feyereckeriſche Freis haus auf der Reitſchule zu Linz, Anno 1700 die Herrſchaft Trateneck zu erkaufen. Aber ſeine Thätigkeit blieb nicht lange auf ſeine eigenen Angelegenheiten beſchränkt. Schon im J. 1690 wurde er zu Abhandlungen, Inventuren zur Stiftung von Vergleichen gebraucht. Im J. 1696 wurde er zum ſtänd. Ausſchuß, im J. 1699 zum Raitrath ernannt. Im J. 1701 ſtiftete er mit ſeiner Gemahlin ein Spital fuͤr ſechs arme alte Unterthanen der Herrſchaft Schlißlberg, welche nebſt Koſt und Wohnung eine Betheilung mit Geld erhielten. a Hoheneck ſtand im Fräftigften Mannesalter von 32 Jahren und hatte ſich ſchon im hohen Grade das Zutrauen ) Worte feines Teſtaments vom 1. Februar 1707. a der Stände erworben, als durch den am 1. Nov. 1700 ers folgten Tod des Königs von Spanien zwiſchen Oeſterreich und Frankreich der Krieg um die Nachfolge in feinen ausge- dehnten Ländern entbrannte. Ganz Europa nahm Antheil an demſelben. Ueber ein Jahr verſtrich, bis Freunde und Feinde ſich gruppirten, und wechſelſeitig anſchloßen, bis die traurigen Vorbereitungen zum Kriege getroffen waren. Es gelang dem ſchlauen Könige von Frankreich, das ſchon durch die Confeßionen zu viel geſpaltene deutſche Reich noch in kleinere Theile zu trennen, indem er auch die mächtigſten Fürſten des katholiſchen Deutſchlands unter ſich entzweite. Der Churfürſt v. Baiern Maxm. Emanuel, deßen treuer Er- gebenheit, Muth und Geiſt Oeſterreich die Rettung aus den größten Gefahren verdankte, trat geblendet von dem Schim⸗ mer vorgeſpiegelter Kronen auf die Seite Frankreichs. Durch dieſen Abfall wurden die Gränzen der öſterr. Erbländer ges gen Baiern bloß geſtellt. Während die in Ungarn angezet⸗ telten Unruhen den Kaiſer zwangen den größten Theil aller verfügbaren Truppen um Wien zu konzentriren, mußte die Sorge für Vertheidigung des Landes ob der Enns den Stäns den dieſer Provinz überlaßen werden, fie war um fo drin— gender als in Baiern bereits die Landwehr aufgeboten, an Schanzen und Gräben hart an unſerer Gränze gearbeitet wurde. In der Ständeverfammlung vom 25. November 1702 wurden die Gegenanſtalten beſchloßen, Jäger und Schützen aufgeboten, ſtändiſche Proviant- und Gränzcom—⸗ mißare ernannt, mit dem Auftrage: „vor allem die Maga⸗ „zinsorte zu reguliren, die ankommende Miliz aus denſel⸗ „ben richtig zu verpflegen, bei den vorhabenden Schanzar— „beiten ſowohl mit Aufbiethung der Arbeiter als anderen „requisitis den kommandirenden Officiers an die Hand zu „gehen, dem Quartiersmann bei entſtehenden Erzeßen zur „billigen Satisfaktion zu verhelfen, die Miliz zur Beſchei⸗ 1 „nigung der genoßenen Verpflegung anzuhalten, und nach „vollendeter Commiſſion Bericht zu erſtatten.“ Zu dieſen höͤchſt wichtigen Stellen wurden Weikhard 1 v. Engl zu Wagrein, Graf Nütz, Hoheneck und Kaſt— ner v Siegmundsluſt berufen. Durch die ausgezeichnet— ſten Dienſte rechtfertigte H. die auf ihn gefallene Wan l. Die Klarheit ſeines Verſtandes griff alles beim rechten Fleck, auf die rechte Weiſe an, alle ſeine Vorſchläge in Beziehung auf Regulirung des Aufgeboths, Verpflegungs- und Vorſpanns— weſen, der Vertheidigungsmaßregeln, fanden dankbare An— erkennung und bewährten ſich durch die wohlthätigſten Fols gen, und dabei erwarb er ſich durch feine klugen Anſchlaͤge, durch die Gaſtfreiheit, die er auf eigene Koſten übte, die Hochachtung der kaiſerl. Befehlshaber, durch die väterliche Fürſorge und möglichſte Schonung der bedrückten Untertha⸗ nen die Liebe und das Vertrauen derſelben. Mit der größten Energie und Schnelligkeit vollzog er am 3. April 1703 die ihm übertragene Zerftörung der baie— riſchen Linien, nur von den in Eile aufgebothenen Schützen unterſtützt, ohne einen Mann der von ihm hiezu verwende— ten Unterthanen zu verlieren. Aber nicht minder zeichnete er ſich durch Menſchlichkeit gegen die Feinde aus, ein Bei— ſpiel, das um ſo mehr unſere Bewunderung verdient, je ſelte— ner es in jener Zeit war. Am. 8. Februar 1704 überftel ein baieriſches Cavalleriecorps Neumarkt, wehrloſe Bürger und Bauern, ja Weiber und Kinder wurden niedergemetzelt, der Markt und die Kirche geplündert, die umliegenden Bauern⸗ höfe angezündet. Die Fliehenden foderten mit Ungeſtüm den Hauptmann Martin Fieger v. Hirſchberg, der mit wer nigen Schützen und Bauern das Schloß Erlach beſetzt hielt, auf: wenn er Muth habe, den Feind anzugreifen. Mit Verwegenheit ſtürzte ſich Fieger, der den Vorwurf der Feig⸗ heit nicht ertragen konnte, auf die Feinde, fiel verwundet zu — 16 — Schiltdorf, und wurde von den Feinden in die Flammen eines brennenden Hauſes geworfen. Die Rohheit der Zeit kannte gegen ſolche Thaten nur ein Mittel, Repreßalien mit geſteigerter Grauſamkeit. Nicht ſo H. Am 12. April desſelben Jahrs verabredete er mit dem General Grafen v. Gronsfeld einen Ueberfall des baieriſchen Marktes Ried, der am 16. glücklich bewerkſtelliget wurde. Das wehrloſe Volk flüchtete in die Kirchen, wo es bei verſperrten Thüren unter lautem Geheul und Wehklagen die Wiedervergeltung von Neumarkt erwartete. Allein H. ſprach ihnen Worte des Tro- ſtes zu, und führte die Erſchrockenen, nachdem für ihre Sichers heit geſorgt war, aus der Kirche. Als im Vormarkt Feuer auskam, trieb er die Bauern aller Orten wo es die Noth erforderte mit ſolchem Eifer zur Arbeit an, daß dem ver⸗ heerenden Elemente bald Einhalt gethan wurde. Unglaublich ſind die Mühen und Beſchwerden, denen ſich H. vom wärmſten Patriotismus beſeelt unterzog. Sei⸗ ner raſtloſen Thätigkeit und Klugheit iſt es vorzüglich zu verdanken, daß unter den ungünſtigſten Umſtänden die Orga⸗ niſirung der Landesvertheidigung doch ſo weit gedieh, daß der Churfürſt von Baiern, der am 15. Jänner mit 6 bis 8000 Mann bis Eferding vorgedrungen war, und dem auf dem Wege nach Linz nichts mehr im Wege ſtand als der Hauptmann Graf v. Traun, der mit einem Bataillon die Straße bei Wilhering beſetzt hielt, nach Ztägigem Zögern den Rückzug antrat. Der denkwürdige Sieg bei Hochſtätt am 13. Auguſt 1704 befreite endlich nnfer Vaterland von allen Gefahren und Drangſalen die es ertrug, nachdem es über 2 Jahre aus eigenen Mitteln, von regulärer Miliz, von Trümmern däni⸗ ſcher Hilfstruppen nur kümmerlich unterſtützt, die eigenen Gränzen mit ungeheurem Koſtenaufwande vertheidiget hatte. Nach glücklich beendeter Commiſſion beeilte ſich H. nicht nur — 17 — bis ins kleinſte Detail Rechnung zu legen, ſondern die Ge⸗ ſchichte dieſer denkwürdigen Epoche, ausgeſtattet mit Plänen und Mappen von ihm ſelbſt mit der Feder gezeichnet, in Form einer umſtändlichen Relation den Ständen vorzulegen. Den wahren urkundlichen Schatz aber legte er in A Folio⸗ bänden nieder, welche vom 27. Nov. 1702 (dem Tag ſeiner Ernennung zum Ober⸗Commiſſär) bis letzten Nov. 1704 alle ſtändiſchen Verordnungen, Gutachten, Verhandlungen, Lieferungen, Repartitionen, Einquartirungen, Rechnun⸗ gen, und die vorzüglich intereßanten, zahlreichen Corres fpondenzen, in Originalien, in 4104 fortlaufenden Num⸗ mern enthalten. Der Zuſtand von Eurspa both ein höchſt ſeltſames Bei⸗ ſpiel gänzlicher Verwirrung aller Simpathien und Anti⸗ pathien; während der König von Frankreich mit dem bis her treueſten Freunde des Hauſes Oeſterreich auf gaͤnzliche Erniedrigung desſelben ausgieng, ſelbſt Rom ſich feindlich zeigte, der Türk ſich ruhig hielt, die Jeſuiten aber den fieg- reichen Ragotzi mit Triumphpforten empfingen“), ſchlugen ſich Dänen und Sachſen im Bunde mit dem wackeren Sand» volk in Tirol und an den Gränzen von Oberöfterreich gegen die Baiern, und rettete die Freundſchaft des großen Eugen mit dem Helden Marlborough den wankenden Thron. Solche Erſcheinungen mußten jeden verwirren, der glaubte nur der Gegenwart leben zu können. Dunkler und verworrener als je war die Ausſſcht in die Zukunft, die Orientirung in der Vergangenheit war das dringendſte Be⸗ dürfniß. H. kehrte nach beendeter Commiſſion ſogleich nach Schließlberg zurück in den Kreis feiner Familie. Niemand verſtand beßer ſeine Muße gemeinnützig zu machen. Er D Beweiſe dafür findet man in den Briefen des Prinzen Eu⸗ gen an die Grafen v. Palfy und Stratman. 2 benuzte alle freien Stunden, welche ihm feine ftändifchen Dienſte und feine Wirthſchaft übrig ließen, um die damals im Druck erſchienenen Werke über vaterländiſche Geſchichte, fo wie Urkunden, Chroniken, Familienbücher zu ſammeln. Die auf ſeinen Gütern vorgefundenen Archive, reichliche Mittheilungen von Freunden, von den Vorſtehern der Kloͤ⸗ ſter, vor allem aber die aufgehäuften, größtentheils unbe⸗ nüzten archivaliſchen Schätze der ob der ennſiſchen Stände lieferten ihm Materialien, deren Umfang wohl die meiſten Menſchen vor feinem Unternehmen zurückgeſchreckt hätte. So wie er die Geſchichte ſeines eigenen Geſchlechtes bear⸗ beitet hatte, ſo fing er an die Genealogie und Geſchichte aller ſtändiſchen Geſchlechter des Landes ob der Enns zu bear⸗ beiten; ja nicht zufrieden mit dieſem rieſenhaften Unterneh⸗ men, verband er damit eine Unterweiſung in ber älteften Geſchichte des Landes, in den Gerechtſamen und Freihei⸗ ten desſelben, in den Sitten und Gewohnheiten der theu⸗ ren Vorfahren, und eine topographiſche Schilderung des Landes. Treffliche Arbeiten, die er in dieſer Beziehung vorfand, erleichterten ſein Unternehmen. Von Richard Frhrn. v. Strein lagen 14 Foliobände, welche die Genealogie und ur⸗ kundliche Geſchichte der adelichen Geſchlechter in Oeſterreich unter und ob der Enns enthielten, die von ihm verfaßten, und den Ständen von Oberöſterreich gewidmeten Annalen dieſer Provinz, eine Landhandveſt, oder urkundliche Be⸗ ſchreibung aller Privilegien derſelben, Collectanea zu einer Geſchichte Kaiſer Maximilian I. und dergleichen, ein Schatz, der bei der Unleſerlichkeit der Streiniſchen Handſchrift be⸗ ſtimmt ſchien größtentheils unbenüzt zu vermodern. H. unternahm es die 14 Bände ſeiner Genealogie mit tauſen⸗ den darin vorkommenden Federzeichnungen von Sigillen und Denfmälern eigenhändig zu kopiren, und jeden Band mit ir einem Inder zu verſehen, wodurch dem Lande dieſes un⸗ ſchatzbare Werk, deßen Originalien im J. 1800 verbrann⸗ ten, ‚erhalten wurde. Die herrlichen Collectanea des Job Hartman Freih. v. Enenckl, die Manuſcripte des redli⸗ chen Preuenhuber, alles was die Freiherrn v. Clam, Hackelberg, Hager, die Schallenberger, Tollinger, und andere von Familiennotizen aufbewahrt hatten, ftrömte in Hohenecks Archiv zu Schlißlberg zuſammen, oder er ver» ſchaffte ſich Abſchriften derſelben. Alles wurde in muſter⸗ hafter, leichte Ueberſicht gewährender Ordnung aufbewahrt, und doch fand er bei allem dem noch Zeit, nicht nur ſeine Wirthſchaft muſterhaft zu beſorgen, ſeine Aemter mit der gewißenhafteſten Treue zu verwalten, ſondern auch die ausgebreitetſten Correſpondenzen zu führen, und ſich allent⸗ halben zu gerichtlichen Verhandlungen, zu Vormundſchaf⸗ ten gebrauchen zu laßen. So führte er die Vormundſchaf⸗ ten über die Freyiſchen, Pernaueriſchen, Salburgiſchen, Kautheniſch, Sprinzenſteiniſchen Puppillen, und noch im J. 1834 ſah ich die betreffenden Rechnungen mit Beilagen und Abſolutorien in einem Gewölbe zu Schlißlberg aufbewahrt, als wenn er ſich über ſeine redliche Gebahrung nicht nur bei ſeiner gerichtlichen Inſtanz, ſondern bei der Nachwelt zu legimitiren gehabt hätte. In Anerkennung ſeiner großen Verdienſte um das Land, wurde H. im J. 1716 zum Verordneten des Ritterſtands gewählt. Die wichtigſten Sorgen für die Wohlfahrt des Landes la⸗ gen dem Verordneten-Collegio ob. So wie es für die Verthei⸗ digung der Landesgränzen zu ſorgen hatte, ſo hatte es auch für die innere Sicherheit durch Aufſicht über herrenloſes Geſindel, und zweckmäßige Geſundheitspolizei zur Abwehre der furchtbarſten Geiſel der Menſchheit, der Peſt zu wachen, ö allenthalben die Armen, die ohne wirkſamer Hilfe dem Hun; N 25 gertode preisgegeben geweſen wären, zu unterflügen Die darniederliegende Induſtrie“) verlangte Schutz, Anleitung und Aufmunterung, die Aufbringung der bedeutenden Lan⸗ desanlagen, ſo wie die Tilgung der in den Tagen der Ge⸗ fahr contrahirten Schulden, kluge Benützung aller Hilfs⸗ quellen. In allen dieſen Landesangelegenheiten war H. vorzugsweiſe thätig; feine Vorſchlaͤge, Ausarbeitungen und Gutachten bewährten dieſelbe Gründlichkeit und Klarheit der Anſichten, von der er ſchon in ſeiner erſten wichtigen Commiſſion fo glänzende Beweiſe gegeben hatte, Im Jahre 1713 raffte die Peſt in Ungarn, Böhmen, Unteröſterreich und Baiern unzählige Opfer dahin. Es war als ob ſie ſich ſcheute auch das glückliche Land ob der Enns zu betreten; aber im Mai desſelben Jahrs brach die ver⸗ derbliche Seuche in Ried bei Kremsmünſter aus, und ver⸗ breitete ſich ungeachtet der ſorgfältigſten Gegenanſtalten im Traunkreis, ſie brach endlich auch in Wels aus, wo ſie län⸗ gere Zeit war verheimlicht worden. H. wurde mit Decret vom 27. September als Sanitäts⸗Commiſſär dahin abgeord⸗ net. Im hellſten Lichte leuchtete wieder feine Klugheit, Menſchlichkeit, Hingebung, und unermüdliche Thätigkeit. Mit Strenge überwachte er die angeſtellten Aerzte, und hielt ſie zur Erfüllung ihrer Pflichten an. Ueber 100 Fa⸗ milien in Wels waren ohne Nahrung; Brodmangel allenthal⸗ ben. H. ſorgte für unentgeldliche Betheilung, und Kran⸗ kenpflege derſelben, fuͤr Herbeiſchaffung der nöthigen Le⸗ bensmittel, für Herhaltung des Cordons, Errichtung von Krankenhäuſern, ertrug Tag und Nacht alle Muͤhſeligkei⸗ „) So hat H. einen eigenen umſtändlichen Vorſchlag ausgearbeitet, wie die darniederliegende Leinwanderzeugung, die in früheren Jahrhunderten eine Hauptquelle des Wohlſtandes war, empor⸗ gebracht werden könnte. a ten und Beſchwerden, worüber nicht nur die im ſtändiſchen Archiv vorhandenen Relationen desſelben, und die von ihm in einem großen Folioband geſammelten Driginals Docus mente dieſer Commiſſion, fondern auch die von ihm mit ge⸗ rechter Strenge behandelten Aerzte in ihrer gedruckten Ge⸗ ſchichte dieſer Peſt vollgiltiges Zeugniß geben. Doch wir kehren nun in einen früheren Zeitraum und auf das Schloß Schlißlberg zurück, wo ſeit Hohenecks Be⸗ rufung in das Ver. Collegium traurige Veränderungen vor⸗ gefallen waren. Seine zaͤrtlichſt geliebte Gemahlin ſtarb am 30. Jänner 1707 zu Linz. H. obwohl erſt 38 Jahre alt, ſchritt zu keiner zweiten Ehe, und fand nur in der treuen Anhänglichkeit feiner Stieftochter Maria Sabina v. Stibar Erſatz für den erlittenen Verluſt, denn dieſe wid mete ſich mit mütterlicher Sorgfalt der Pflege und Erzie⸗ hung ihrer Geſchwiſter, ſo wie ſie ihr ganzes Leben hin⸗ durch bemüht war, ihre Mutter in Führung des Hauswe⸗ ſens, in Aufmerkſamkeit für ihren Stiefvater, in der ſorg⸗ fältigſten Pflege desſelben in ſeinen vielen Krankheiten, zu erſetzen. Zwei Tage nach dem Tode ſeiner Gemahlin ſezte H. ſein erſtes Teſtament auf. Er beſtimmte die Herrſchaf— ten Schlißlberg und Trateneck, fein Archiv, ſeine Gemälde und Pretioſen als Seniorat, ſo wie die Hoheneckiſchen Stammlehen in Baiern ſeit Jahrhunderten Seniorat wa⸗ ren, für feinen älteften Sohn Emanuel, dem er Leo und Briccius ſubſtituirte. „Was mein Archiv anbelangt,“ ſagt der 12. Punkt des Teſtaments: „Damit ſelbes wie ich es „mit ſonderm Fleiß und Müh in Ordnung gebracht, erhal⸗ uten und vermehrt habe, nicht diſtrahirt, oder wie es bei gar vielen Geſchlechtern geſchehen, die Documente zernich⸗ tet, oder wohl gar den Käsſtechern verkauft werden, wels cher unwiederbringliche Schaden von den Nachkommen all⸗ „zuſpät bedauert wird, als will ich, daß ſolches, wie ich — 22 — „es laut Beſchreibung eingerichtet unterlaßen werde, mit „allen Documenten, Manuſcripten und Geſchlechtbüchern „in demſelben Stand verbleibe, mit allen neu hinzukom⸗ „menden Documentis fortan vermehrt werde, und daß der „jeweilige Senioratsbeſitzer ihm ſolches vor Allem an⸗ „dern befohlen ſein laße.“ Er empfiehlt ſeinen Kindern und Nachkommen vor allen Furcht Gottes, ſchuldigen Gehorſam und Treue gegen den Landesfürſten, beſtändige Liebe zu dem Vaterlande, be⸗ ſchwört ſie um Aufrechthaltung feiner Familiendispoſitionen, empfiehlt ſeinen Söhnen brüderliche Einigkeit und die ar⸗ men Unterthanen, und bittet fie um Gottes willen felbe nie über das was ſie vermöge Urbarien zu leiſten ſchuldig ſind, nicht zu ſteigern, noch Neuerungen aufzubringen, weil da⸗ durch das Gewißen verletzt, und ihnen der Segen Gottes entzogen würde. Eine Angelegenheit die ihm ſchwer auf dem Herzen lag, war daß der alte Freiherrnſtand ſeines Geſchlechts von feinen Standesgenoßen noch immer nicht anerkannt wurde, obwohl ſchon K. Ferdinand III. vermöge kaiſerl. Reſkripts vom 17. März 1654 die Renovation der von vielen Jahren her ſich zu gebrauchen unterlaßenen mehr als 600jährigen Herrenſtandswürde unbeſchadet der Verjährung ertheilt hatte. Zur Entkräftung feindſeliger Einſtreuungen gab er eine gründliche Darſtellung ſeiner Anſprüche im Druck heraus, und war Anno 1716 fo glück⸗ lich vom K. Karl VI. ſamt ſeinen Nachkommen eine neue Renovation, reſpeetive neue Verleihung feines uralten Frei⸗ herrnſtandes zu erhalten. Seine volle Anerkennung fand jedoch noch unbekannte Schwierigkeiten, im J. 1718 er⸗ ſcheint er zum zweitenmale als Verordneter des Ritterſtan⸗ des, welche Stelle er erſt niederlegte als im Jahre 1722 ſeine wirkliche Imatrikulirung bei dem Herrenſtande dieſer Provinz erfolgte. Der Erziehung ſeiner Söhne widmete — 23 — H. die größte Sorgfalt. Emanuel und Leo vermählten ſich frühzeitig und ſtandesmäßig, lebten mit ihren Familien auf den Gütern die ihr Vater ihnen eingeräumt hatte, führten zeitweiſe die Adminiſtrationen von Schlißlberg oder Galls ſpach, während Brir zu Salzburg ſtudierte. Mit allen uns terhielt er den lebhafteſten Briefwechſel. Es waren Freu⸗ dentage, an welchen ſie mit ihren Gemahlinnen und Kindern nach Schlißlberg kamen. Fügte es ſich, daß auch andere Freunde und Verwandte die Gaſtfreiheit daſelbſt in An⸗ ſpruch nahmen, ſo wurden die Alleen beleuchtet, man un⸗ terhielt ſich mit Tanz, Muſik und Gelagen; beſonders er⸗ freuliche Ereigniße, wie Siege, die Geburt eines Faiferlis chen Prinzen wurden mit ſolennen Hochämtern gefeiert, man ließ Wein aus Fäßern rinnen, um auch das gemeine Volk, an dem Jubel Theil nehmen zu laßen. Alle Söhne Ho⸗ henecks bekleideten ſtändiſche Aemter, die ſtändiſchen Ange- legenheiten wurden in Briefen vielfältig beſprochen. Brir unternahm im J. 1718 nach abſolvirten juridiſchen Studien eine Reiſe an den Rhein, nach Holland, Belgien, Paris und Rom. Noch ſind alle Briefe vorhanden, worin er feis nem Vater von allem was er geſehen und erfahren Nach⸗ richt giebt, und worin ſein Vater ihn dafür von allen in⸗ zwiſchen vorgefallenen häuslichen Angelegenheiten in Kennt⸗ niß ſetzt, und ihm nützliche Rathſchläge ertheilt, ſo wie alle Rechnungen über die Auslagen dieſer Reiſe. Die Form der Briefe entſpricht ganz dem Geiſte jener Zeit. H. ſezt jedem Briefe an ſeine Söhne den Titel: „Wohlgeborner Freiherr!“ voraus. Die Briefe feiner Söhne find übers ſchrieben: „Ihro Gnaden, Hoch und wohlgeborner Frei⸗ „herr ꝛc. ꝛc. Gnaͤdigſter, Hochgebiettunder Herr Vatter;“ und ſchließen mit gleichen Förmlichkeiten. Selbſt an feine Schwägerinn ſchreibt H. „Ihro Gnaden, Hoch und wohl⸗ „geborne Freyherrin, Gnäbige Frau Schwaͤgerinn!“ Doch Pia, bei allen dieſen Förmlichkeiten ift der Ton dieſer Briefe herz⸗ lich und vertraut. Im J. 1727 erſchien der 1ſte, Anno 1732 der 2te Band ſeiner genealogiſchen Beſchreibung von der Abkunft der löbl. Herren Stände des Erzherzogthums Oeſterreich ob der Enns, im Druck bei Gabriel Mangold in Paßau. Sie enthalten die möglichſt vollſtändigen Genealogien von 104 damals noch blühenden Geſchlechtern des Herrn und Ritterſtandes, wobei ſich aber der Verfaßer nicht begnügte, Wappen, Ahr, nentafeln und Namenregiſter zu geben, er giebt auch alles was er über den Urſprung der Familien, ihre Beſitzungen, über die Illuſtrationen derſelben durch wahre Verdienſte über die denkwürdigen Schickſale Einzelner aus gedruckten und ungedrudten Quellen in Erfahrung bringen konnte. Wir finden in dieſen 2 Bänden ferners einen kurzen Abriß der Geſchichte von 8 landesfürſtlichen Städten, und 13 Ab⸗ teien, nebſt den Reihenfolgen der Aebte, endlich die Ge— ſchichten von 172 Schlößern, oder adelichen Landſitzen, mit urkundlichen Nachweiſungen der Beſitzveränderungen. Durch Gunſt der Stände wurde H. in den Stand geſezt dieſes Werk noch mit Abdrüden von den Viſcheriſchen Abbildungen der Städte, Klöſter, Schlößer und Ruinen dieſer Provinz (wo⸗ von die Kupferplatten Eigenthum der Stände ſi ind) aus- zuſtatten. Es wird kaum ein Land ebe das ein ähnliches Werk aufzuweiſen hat; ich will aber hier nicht von der hohen Wich⸗ tigkeit desſelben für die Spezialgeſchichte des Landes ſpre⸗ chen, doch bemerken will ich, daß es ſich durch vollkommen unpartheiliche Würdigung des Verdienſtes ohne aller Rück⸗ ſicht auf die Verſchiedenheit der Confeßionen, durch ſeltene Discretion weſentlich vor den Vorarbeiten auszeichnet, die er benüzte. Nicht ohne Furcht, daß er aus Irrthum irgend einen Anſpruch der Familien, durch Daten, oder Ausla⸗ 22 Bungen verletzt haben könnte, übergab er fein Werk der Oeffentlichkeit mit der ausdrücklichen Verwahrung, daß er nicht von ferne die Abſicht gehabt habe irgend jemand zu präjudiciren, oder in etwas zu derogiren. Wenn auch die Herausgabe dieſes Werkes dem Verfaßer bedeutende Geld⸗ opfer koſtete, ſo fand er ſich doch reichlich belohnt in dem Bewußtſein des wahren, bleibenden Nutzens feiner Unter- nehmung, und durch die dankbare Anerkennung ſeiner Mit⸗ ſtände, wovon viele noch vorhandene Briefe Zeugniß geben. Schon in ſeinem 50. Jahre litt H. an einer in jener Zeit ſehr allgemeinen Krankheit, dem Podagra. Er ſuchte durch Thätigkeit das Uebel, oder vielmehr den nachtheiligen Einfluß, den oft anhaltende phyſiſche Leiden über den Geiſt ausüben, zu überwinden. Ausdrücklich zu dieſem Ende un⸗ ternahm er im J. 1733 zur Erklärung ſeiner Sammlung von Porträten aller römiſchen Kaiſer kurze Biographien ders ſelben zu ſchreiben. Exzerpte hiezu fanden ſich ſchon unter ſeinen Jugendſchriften vor. So kam H. in ſeinem Alter auf die Lieblingsneigungen feiner Jugend zurück, was am deut— lichſten die Geſundheit der Seele, und die Zweckmäßigkeit der zuerſt genommenen Geiſtesrichtung beweist. So wie der Verfaßer ſich der Zeit nähert in der er lebte, gewinnt das Werk an Lebendigkeit und hiſtoriſchem Intereße, ja es wird ſelbſt zur hiſtoriſchen Quelle, wo feine eigenen Erlebs niße beginnen. Daß er aber ſelbſt noch ſo wichtige, traurige Ereig⸗ niße, neue, die Verfaßung des Landes, die an ihm jederzeit einen gründlichen Kenner, und eifrigen Vertheidiger gefuns den hat, erſchütternde Umwälzungen, nicht nur erleben, ſon⸗ dern auch beſchreiben ſollte, davon ſchien H. im J. 1736, wo er dieſe Biographien beendete, noch keine Ahnung zu haben. Kaiſer Carl VI. intimirte unter 6 März 1720 den ob der ennſiſchen Ständen die unter den Namen: pragma⸗ — 26 — tiſche Sanktion, bekannten Familiendispoſitionen und Vers träge, welche nach dem Ausſterben der männlichen Nach⸗ kommenſchaft, der weiblichen habsburgiſchen Linie die Nach⸗ folge in den ungetheilten Erbländern ſichern ſollten, mit dem „milbväterlichen Verlangen, auch gnädigſten Begeh⸗ „ren, daß unſere ſo gemachte Dispoſitiones, die allein die „Verſicherung der Thron⸗ und Erbfolge, wie auch die Ewige „unzertrennliche Vereinigung und Beiſambehaltung deren „von uns Unß dermallen Inn, und Außer Teutſchlandt be⸗ „ſitzende Erb-Koͤnigreich, Fürſtenthumb und Landten wor⸗ „ab hauptſächlich das Heyl, Ruhe und Wohlſtandt deren „Lendter, und Unſerer threuen, Gehorſamſten Ständten, „und Unterthanen ſelbſt hanget, zur Abſicht haben, von „denſelben mit allerunterthaͤnigſten willigſten Dankh als eine „sanctio pragmatica, lex perpetuo valitura, und unzertrenn⸗ „liche norma die Khünfftigen in Unſerem Erzhauß ſowohl „undter Männlich als in deßen Abgang, weiblichen Ges „ſchlecht in Form einer Primogenitur der ausgemeßenen Ordnung nach veſt geſezten Erbſucceſſion bei Verſammble⸗ „ten offentlichen Landtag angenommen, Erkhennet, und „Publicirt werden.“ Es iſt vorzüglich dem patriotiſchen Eifer, und der Er⸗ fahrung Hohenecks, in allem was die Geſchichte ſeines Va— terlandes betraf, zu verdanken, daß die ob der ennſiſchen Stände ſich ſchon am 19. April 1720 in zahlreicher Ver⸗ ſammlung „mit allerunterthänigſter Dankhserſtattung für das gezeigte mild s väterliche Verthrauen“ dahin erklärten: „Gleichwie wur bei Abhörung ſolch Unß khund gemach⸗ „ter landtsfürſtlicher Sukzeßionsnorm ob der hierauß ganz „hell herführleuchtenden allerpreißwürdigſten landtsvaͤtter⸗ „lichen Sorgfalt mit innerſten Troſt und Unaustrucklicher „Gemüethserquickhung erfühlet und diße allerfürſichtigſte „Anordnung denen vorgehenden Dispoſitionen Euer kaiſ. 1 „Majeſtaͤt glorwürbigfter Vorfahrer allerdings gleichförmig, „in der Gott gefälligen Gerechtig- und Billichkeit böftens „gegründet, und mit dem haubt Abſehen auf das heyl des „Volkhs und allgemeine Ruehe von Europa ſchnurgerad ges „richtet — genuegſamb unterrichtet worden, alſo thuen „wür dieſe uhralt hergebrachte widerholt beftättigte erleus „therte und allenfahls auf das weibliche Geſchlecht erſtrekhte „Sukzeßionsordtnung — nicht weniger die fürgeſehene uns „zertrennliche Vereinigung und Beyſambenbehaltung deren „von E. Maj. wirkhlich beſitzend, auch khonfftig überkhom⸗ „menden Erb-Khönigreich und Lannden (alß eine aller⸗ „khluegeſt und heylſambe Anordnung,, womit ſowoll allen „innerlichen Spaltungen vorgebogen, alß denen äußerlichen „Anfechtungen mit Macht geſteuert wüerdet) pro sanctione „pragmatica et lege in perpetuum valitura, nulla unquam „ratione vel temporum vieissitudine immutanda, mit einhel- „ligen Stimmen und freymüthigiſter Beypflichtung aller⸗ „willigiſt annehmben, und allergethreueſt erkhennen, mits „hin zu deren immerwehrend unverbrüchlicher Beobacht⸗, „Stätt-⸗ und Veſthaltung, auch Standhaffter Verthättigung „mit anſtrengung eüſſerſter Cräfften und außſetzung Guetts „und Blueths Unnß ſambt unſſeren Descendenten und nach— „khomben allercräfftigiſt verpuͤndten und allerehrerbiethigſt „erclaͤren, anbey herzeyfrigiſt wüntſchen, auch die uner⸗ „meſſene Allmacht und unendliche Guette deß Allerhechſten „inbrinſtigiſt anflehen, daß dieſelbe nicht nuer Euer kaiſerl. „Maj. mit männlichen Erben zu Dero geſambten Erbkhönig⸗ „reich, Laͤnder und Unterſaßen hechſter erfreyung ſegnen, „ſondern auch die Männliche Descendenz deß durchlauchti⸗ „giſten Erzhaußes biß ans Ennd der welt beſtändig erhals „ten, mithin den Abgangsfahl der erzherzoglichen Männ⸗ „lichen Succellion Nimmermehr verhängen wolle. Welch „für Unnß, Unßere Khünder, Erben und Nachkhomben ge⸗ 2 „faſt unveraͤnderlichen ſchluß wür dan Durchgehents aigen⸗ „hendig unterſchriben, und mit Unßeren Landtſchäfftlich „größeren Inſigl gefertigter neben obberührt abſchrifftlicher „Erbvolgsdiſpoſition in Unßer archiv zur Ewig wohl ver⸗ „wahrlichen Aufbehaltung zu hinterlegen verfüeget haben.“ Folgen die Unterſchriften der anweſenden Landes mit- glieder, nämlich von 8 Prälaten, 29 Mitgliedern des Herren», 16 des Ritterſtandes, dann 5 Abgeordneten der landesfürſtlichen Städte. Mit welchem Wohlgefallen der Monarch diefe ftändis ſche Erklärung aufgenommen habe, erhellt aus dem hier⸗ über erlaßenen kaiſerl. Reſkripte vom 27. April desſelben Jahres, worin es heißt: „Nuhn gereichet Unn zu beſonders großen, auch gnä⸗ „digſten Gefahlen, daß ihr gleich anfangs diße Unßere „landtsväterliche Vorſorge wohl begrüffen und ſothannes „Sukzeßionswerkh mit ſo einſtimmig als treu Eyfferigiſten „gemüeth, zugleich auch mit der außpündigen pflicht der „außeriften Verthättigung mit Guett und Blueth fuͤr euch, „Euere Künder, Erben und nachkhomben mit unterthänig- „ſten Dankh angenohmen habt. Wür werden daher ſolch „Eure gegen Unnß und Unßeren Erzhauß hegende Willfäh- „rigkeit und Eyfer in Kheine Vergeßenheit ſtellen, ſondern „ dieſelbe in Begebenheiten gegen euch inßgeſambt und ſon⸗ „ders umb ſo Mehrers dancknehmig zu erkhennen wißen, „alß ihr unter Unßeren Erblanden die erſte geweſt, welche „obig Unßerer heyllſamben intention gehorſambſt und mit „beſondern nachtruckh beygepflichtet, und dadurch andern „zur gleichmeßigen nachfolge mit einen gar Mah Beyſpill vorgegangen ſeyet.“ K. Karl VI. hatte geglaubt, durch die Allſeitige im In⸗ neren ſeiner Länder erfolgte Anerkennung und durch Ver⸗ träge mit den auswärtigen Mächten, für deren Zuſtandebrin⸗ See gung er die größten Opfer gebracht, feiner einzigen Tochter die unbeſtrittene Erbfolge ſichern zu können; allein was galten Verträge der Kabinetspolitik jener Zeit! Karl ſtarb am 20. Oktober 1740, und 10 Monate nach ſeinem Tode hatte Karl Albert, Churfürſt von Baiern, ſchon Paſſau beſetzt, um von dort mit Hilfe der franzöſiſchen Armee ſich die öſterreichiſchen Länder als fein angebliches Erbe zu unters werfen, während die Preußen in Böhmen und Schleſien einftelen. Die junge Fürſtin, die letzte Sproße des Habsburger— ſtammes, in der aller Heldengeiſt dieſes Geſchlechtes wieder aufflammte, ſah ſich genöthiget, unſere Gränzprovinz der feindlichen Uebermacht preis zu geben. Die Stände hatten zwar ſchon im Juni mit demſelben Eifer, den ſie in den Jahren 1702 bis 1705 gezeigt hatten, die Organiſirung eines Aufgeboths unternommen, allein alle im Lande ber findlichen Truppen (welche in den Cavallerieregimentern Prinz Eugen und Khevenhüller, 250 Huſaren und 2000 Warasdiner, beſtanden) mußten theils in Eilmärfchen nach Böhmen rücken, theils ſich über die Enns zurückziehen, nachdem ſie die Brücken über die Traun und Enns verbrannt hatten. Am 1. September ſandten die Stände den Grafen Carl v. Hohenfeld mit einem Schreiben an die Monarchin und klagten in wahrhaft kindlicher Sprache ihren Schmerz, daß für ſie nun keine Rettung mehr vorhanden ſei, daß allen übereinſtimmenden Nachrichten zufolge die Franzoſen und Baiern naͤchſter Tage in das unbeſetzte Land einrücken werden. Die gute Fürſtin ſoll überzeugt ſeyn, daß keine feindliche Macht die Liebe und Treue ihrer Unterhanen er» ſchüttern koͤnne, welche Gott täglich bitten, Thereſiens ges rechte Sache zu ſchützen. Dieſe Liebe und Treue machen es aber zugleich den Ständen zur Pflicht, die gute Landesmut⸗ ter unterthänigft um Verhaltungsbefehle zu bitten, damit ſich ihre Unterthanen, auch von Feinden umgeben, in allen Dingen fo betragen können, daß ſie ſich in der Zukunft eben ſo, wie jetzt, der Huld und Unterſtuͤtzung ihrer Königinn erfreuen dürfen, und in keinem Stücke ſie zu beleidigen fürchten müßen. 8 Maria Thereſia wurde durch dieſes Schreiben innigſt gerührt, ſie antwortete: Bei dem Kummer, der ihr Herz ſchwer drücke, bleibe ihr doch Eines übrig, das kein Feind ihr rauben könne, die Liebe der Ihrigen. Sie dankte den Ständen für ihre treue Ergebenheit, und ertheilte ihnen die Weiſung: Zur Beſorgung der vorkommenden täglichen Ger ſchäfte ſoll von jedem der vier Stände ein Verordneter in Linz bleiben, die übrigen ftändifchen Mitglieder ſollen ſich aber bei vordringender feindlicher Uebermacht alſogleich von einander begeben, und keiner ſtändiſchen Verſammlung beis wohnen. Vorzüglich ſollen Alle eine Huldigung, die man ihnen wahrſcheinlich zumuthen werde, möglich ft vermeis den. Könnte man der feindlichen Nöthigung gar nicht aus— weichen, ſo ſollte doch Alles ſo veranſtaltet werden, daß das Verderben des lieben Vaterlandes verhüthet werde. An der Treue der Stände habe die Monarchin niemals gezwei⸗ felt, und erwarte auch in der Zukunft von ihnen Alles das⸗ jenige, was eine Mutter von ihren geliebten Kindern mit vollem Rechte erwarte. Das Aufgebot wurde mit Patent vom 7. September entlaſſen, die begonnenen Schanzarbeiten auf kaiſerlichen Befehl zerſtört. Am 10. September wurde von einem baieris ſchen Parlamentär den Ständen die voluminöſe Deductions⸗ ſchrift übergeben, worin man durch hiſtoriſch ·juridiſche Gründe dargethan zu haben glaubte, daß der Churfürft von Baiern die gerechteſten Anſprüche auf den größten Theil der öſterreichiſchen Monarchie habe. Die Stände in ihrer Bes N ſtürzung ſandten dieſe Schriften ohne Verzug nach Preßburg, wo ſich damals die Königin aufhielt. Am 14. September beſetzte die baieriſche Armee, 15,000 Mann ſtark, Linz, am ſelben Tage landeten 5000 Franzoſen an der ſogenann⸗ ten Kalvarienwand; am 15 langte der Churfürſt, umge⸗ ben von der baieriſchen und franzöſiſchen Generalität und den Geſandten von Frankreich, Preußen und Sachſen, an. Während die Feinde heranrückten, war der Schloßhaupt- mann Ferdinand Bonaventura Graf v. Weißenwolf noch beſchäftiget, aus dem kaiſerlichen Schloße alle Einrichtung hinweg und auf ein Schiff zu bringen, mit dem er beinahe Angeſichts der Feinde nach Wien abfuhr, dem Prätendenten der öſterreichiſchen Länder nicht einen Stuhl, eine Bank im Schloße der Habsburger zurücklaßend. Während dieß Alles vorging, hatte H. ſich dem könig⸗ lichen Befehle gemäß auf feine Herrſchaft Schlißlberg zurück⸗ gezogen. Er erhielt dort ein churfürftliches Reſkript vom 19. September mit dem Befehle, bei der auf den 2. Oktober feſtgeſetzten Erbhuldigung, bei Vermeidung der geſetzlichen Strafen des Ungehorſams, unweigerlich zu erſcheinen. Unſer H. war geſonnen fein Ausbleiben bei der Huldi⸗ gung durch Krankheit zu entſchuldigen, und war am 2. September eben im Begriffe mit den Seinigen aus dem Gars ten zum Mittagmahl zu gehen, als ein Cavalier aus der Umgebung des Churfürſten, ſonſt auch mit H. näher be⸗ freundet, ganz unvermuthet eintrat, und ſich von ſeinem Wohlbefinden perſönlich überzeugte. Nun galt keine Ent⸗ ſchuldigung mehr. H. eingeſchüchtert, wahrſcheinlich auch die Eroberung des aufgegebenen Landes als eine vollendete Thatſache betrachtend, dem Churfürften überdieß vermöge feiner bairifchen Stammlehen als Vaſall verpflichtet, reiste am 28. September nach Linz, er vermied aber alles was ſeiner Anweſenheit den Schein der Freiwilligkeit verleihen konnte; er ſchlug das ihm angetragene Erbamt aus, ſchloß Lina: ſich auch dem Zuge nicht an, wie die Stände ſich durch den hölzernen Gang ins Schloß begaben, von wo der Zug aus⸗ gieng. Die feierliche Huldigung wurde mit Tafeln beſchlo⸗ ßen, während welcher dem Landshauptmann, Grafen Wil⸗ helm von Thürheim ein ſo eben eingelangtes Patent Ma⸗ rien Thereſiens eingehändiget wurde, folgenden Inhalts: „Es iſt Uns glaubwürdige Nachricht zugekommen daß „der Churfürſt von Baiern ſich anmaße die Landeshuldigung „von euch Ständen und Unterthanen durch bedrohliche Cir⸗ „kularſchreiben abzunöthigen. Nun verſehen Wir Uns zwar „zu eurer unverſehrten Treue, Lieb, und Devotion daß „ihr derlei unberechtigten Zumuthungen von ſelbſten kein „Gehör geben, minder Folge leiſten werdet, allermaßen „Wir auch ein ſolches mit gemeßenem Ernſte hiemit ver⸗ „biethen, ſollte aber aus vordringender Gewalt zu Unſerem „Nachtheil etwas vorgehen, ſo erklären Wir es von nun „an für das was es an ſich iſt, nämlich für null, nichtig „und unkräͤftig.“ Baron Weichs, neueingeſetzter Präſident der Stände, trug im Namen des Churfürſten dem Brix v. H. die Vice⸗ ſtatthaltersſtelle an,. allein dieſer fuhr am 3. October mit ſeinem Vater, ohne dem Churfürſten mehr eine Aufwartung zu machen, eilig nach Schlißlberg. Der Churfürſt verlor über die Förmlichkeit dieſer erzwungenen Huldigung das Wichtigſte in ſeinen Umſtänden — Zeit. Er kam zu ſpät um Wien zu nehmen, räumte anfangs November ganz Un⸗ teröſterreich, warf ſich vereiniget mit der franzöſiſchen Ar— mee über Böhmen, eroberte Prag am 26. November, und erzwang am 19. December die Huldigung der Stände, wie im Lande ob der Enns. In der Begeiſterung der Ungarn, und in der treuen Mitwirkung der Provinzen, welche man nicht gleich Ans fangs gezwungen war den Feinden preis zu geben, fand die u in Monarchin jene unerfchöpflichen, in Zeiten der Noth am ergiebigſten ſtrömenden Hilfsquellen, welche nur die Liebe der Volker einem angeſtammten Fürſtenhauſe gewähren kann. Aber auch in den bereits vollſtändig vom Feinde er⸗ oberten und in Beſitz genommenen Ländern zeigte ſich, ſo wie in dem Entſchluße der Fürſtin, ſelbe mit Heeresmacht wies der zu gewinnen, ein Strahl der Hoffnung zu leuchten bes gann, die alte, volle, innige Liebe und treue Hingebung, die ſich immer bewährt hatten. Nie wurde ein Feind ſchnel⸗ ler aus einer mit überlegener Waffengewalt eroberten Pros vinz hinausgeworfen, als die vereinigte franzöſiſch « bairifche Armee. Die noch von den Feinden beſezten Dominien fan⸗ den Mittel und Wege ihre Steuerzahlungen, Kriegsmate— riale durch vertraute Emißäre in das öſterreichiſche Haupt» quartier gelangen zu laßen, das mit Ende Decembers 1741 an die Enns vorgerückt war. Auf den Hoheneckiſchen Gü- tern Dorf an der Enns, Brunhof und Tröſtelberg, wurde das Befreiungsheer unter dem Befehle des Feldmarſchalls Grafen v. Khevenhüller mit Enthuſiasmus empfangen. Brix v. H. zeigte die Fuhrten an, welche die Huſaren durchritten, wo am 30 December unter Nacht und Nebel die Schif⸗ brücke geſchlagen wurde; allenthalben flohen die Feinde in größter Verwirrung. Am 7 Jänner 1742 wurde ein Patent publizirt, in welchem alle Untertanen dieſer Provinz aufgefordert wer⸗ den, zur Vertreibung der ungerechten Feinde die Waffen zu ergreifen, in Baiern einzufallen, und ſich ihrer erlitte⸗ nen Schäden halber zu erholen, wobei ſie jedoch ermahnt werden ſich des Sengen, Brennen und Mordens beſtmög— lichſt zu enthalten. Am 22. Jänner war nur mehr Linz zu erobern. Der Großherzog Franz v. Toskana war am 21. Jänner bei dem Belagerungsheere angekommen, und übers nahm das Commando desſelben. Linz wurde von 9000 Mann, 39 2 Franzoſen und Baiern mit zahlreicher Artillerie vertheidiget, am 23. beſchoßen, und durch Capitulation befreit. Nicht zu verkennen iſt der Einfluß unſeres Hoheneck ſelbſt auf die Punkte dieſer Capitulation; der 8. F. derſelben ſagt: „Es „wird aus den Archiven keine Schrift entzogen und wenn „einige ſollten entzogen worden ſein, ſo ſollen ſie zurückge⸗ „geben werden.“ Man hatte den Werth der Geſchichte ken⸗ nen gelernt, und die gelehrte Begründung der feindlichen Anmaßungen trug wohl mehr dazu bei, daß man auch in Oeſterreich das Bedürfniß einer gründlicheren Orientirung in der Vergangenheit zu fühlen begann, als die Mahnun⸗ gen Hohenhecks vermocht hätten. Wären doch auch die fo eben beſchriebenen Ereigniße nicht wieder ſo ſpurlos der Erinnerung der Nachkommen entſchwunden! Es war offenbar, daß mehrere von den Ständen in ihrer Verwirrung, Rathloſigkeit und Verzagtheit der Ge- walt nicht den äußerſten paßiven Widerſtand entgegenge⸗ ſezt hatten; wenn ſie auch die Geſinnung der Treue und Anhänglichkeit an ihre Landesfürſtin im Inneren unverän⸗ dert bewahrt hatten. Das Bewußtſein einer Schuld trübte die Freude über die ſo unverhofft glückliche Wendung der Dinge. Am 24. Jänner 1742 hielt der Großherzog ſeinen Einzug in die Stadt, und nahm ſeine Wohnung im Land⸗ hauſe. Der ſtändiſche Präſident beeilte ſich eine Audienz zu erwirken, um im Namen der Stände die Glückwünſche zur ſo glücklichen Wiedereroberung des Landes darzubringen. Er erhielt den Befehl ſich nebſt mehreren anderen ſpeziell Genannten, die nicht bloß dem Zwang gehorcht, ſondern der Uſurpation auch active Dienſte geleiſtet hatten, die Stadt zu verlaßen. Der Feldmarſchall Graf Khevenhüller ließ je⸗ doch unverzüglich durch eigene Staffete den Brix v. H. her⸗ beiholen, welcher vom Großherzog ſogleich vorgelaßen, und 2 mit den Worten empfangen wurde: „Nun, Ihr habt euch „wohl gehalten, Ihr ſeid ein treuer Unterthan der Könis „ginn, ich werde ihr's anrühmen, auch Selber euch ſolches „vergelten, und nimmermehr vergeßen.“ Wie wohl müßen dieſe mit großer Schrift der Befchrei« bung jener Ereigniße eingetragenen Worte dem tiefbekuͤm⸗ merten greiſen Vater gethan haben! Hier folgt nun die wei⸗ tere Anmerkung Hobenecks: „Was aber vorgemeldt, daß der Großherzog ſich ver— „nehmen laßen: er wüßte nichts von denen Ständen, das „iſt zu wißen, daß Ihro Maj. die Königin wegen der an den „Churfürſten beſchehenen Huldigung und andern vorbeyge⸗ „gangenen Untreyen auf die geſambte Stände ſo erbittert „geweſen, daß Sye wirklich reſolvirt war dieſe Landtſchafft „völlig zu disſolviren, wie dann hierzue bereits der wurkh⸗ „liche Befelch gegeben worden, und hat Sye Anfangs von „denen Ministris einige remonstrationes nicht anhören wols „len, bis endlichen ainige der vornehmſten Miniſtern, und⸗ „ter welchen in Specie der Herr Gundaker v. Stahrem⸗ „berg, der Herr Landmarſchalch Graf v. Harrach, der Hr. „Statthalter Graf v. Khevenhüller, und noch andere, Ihro „Maj. nachdruckſam vorgeſtellt, daß, wenn ſchon ainige „Stände geſuͤndiget, und die Beſtraffung verdient hätten, doch „nicht alle Stände, mithin auch die unſchuldigen, die an ſolcher „Uebertröttung kainen Theill gehabt, geſtraft, und mithin „ainiger Landesmitglied Verbrechen die geſambte Stände „entgelten, und bießen ſollten, welche Vorſtöllung endlichen „ſo vill gefruchtet, daß Ihro Maj. dero gefaßten Entſchluß „mehrers überlegt, den ergangenen Befelch widerruffen, „und Alles in vorigen Stand gelaßen.“ Wirklich war Maria Thereſia in ihrer Milde ſo weit entfernt, die erzwungene Huldigung bei fonft bewährter unerſchütteter Anhänglichkeit an das angeſtammte Fürſten⸗ 5 3 * 5 — 36 — haus ſchon an ſich als eine Untreue anzuſehen, daß dem Leo v. H. nach Ausweiſung des ſtändiſchen Präſidenten, als zweiten Herrenſtands-Verordneten die völlige Adminiſtra⸗ tion und das Präſidium der Landſchaft übergeben wurde. Schon am 4. April 1742 ſchrieb M. Thereſia einen neuen Landtag in dieſer Provinz aus. In dieſem Reſkripte fin⸗ det ſich keine Spur eines Grolls, es ſpricht ſich darin nur Mitleiden mit den ungeheuren Drangſalen, welche das Land erduldet, und Vertrauen in die allzeit bewährte Liebe und Treue der ob der ennſiſchen Stände aus. Als der Großherzog von Toskana am 16. Nov. desſelben Jahrs von der Armee zurückkehrend einige Stunden in Linz ver⸗ weilte, wurden beide hier anweſende Söhne Hohenecks an feine Tafel gezogen. Unter 10. December wurde mit kö⸗ nigl. Reffripte ſelbſt den auf ihre Landgüter verwieſenen Ständen mit Ausnahme von vieren die Rückkehr und Fre⸗ quentation der Sitzungen geſtattet. Der hohe Geiſt M. Thereſiens, welcher alle ihrem Scepter untergebene Länder zu enthuſiaſtiſcher Bewunde⸗ rung fortriß, auf das wirkſamſte unterſtützt durch die An⸗ | firengungen ihrer Völker, hatte bald über die ungerechten Angriffe der Feinde vollſtändigen Sieg errungen. Während an unſeren Gränzen noch mit Erbitterung gekämpft wurde, ward M. Thereſia am 12 Mai 1743 zu Prag als Könis gin von Böhmen gekrönt, und empfing die Huldigung des Landes. Sie wollte nun auch die Huldigung des Landes ob der Enns empfangen, und ſchrieb an die Mitglieder der 3 oberen Stände unter 31. Mai. N | „Nunmehro, da Gott der Allmächtige Unſere gerechten „Waffen geſegnet, und die Feinde gänzlich abgetrieben hat, „gereichet es Uns ſelbſten zu ſonderbahrer Freude und Vers „guügen, daß nach ſtandhafter Uebertragung ſolch feindli⸗ „chen Ungemachs das Land davon wieder befreiet worden, ** „und mithin Wür dieſen Uns fo lieb und getreuen Erblandt „Deſterreich ob der Ens Unſere Gnad und Gegenwarth „würklich angedeyen laßen können; Haben demnach Uns „als Erbfrau und Landesfürſtin aus allzeit gegen dieſes „Erbland tragendt landesmüetterlicher Lieb und Sorgfältig— „keit bevorab Gott zu Ehren, und dieſem Unſeren Erzher— „nogthumb und daſig treugehorſamſten Ständten und In⸗ „wohnern zu Troſt, Aufnehmen, Ruhe und Wohlfahrt gnä— „digſt entſchloßen die Erbhuldigung auch in Unſerem Erzs „herzogthume Oeſterreich ob der Ens fürgehen „und Uns 2 zu laßen.“ Die Stände, höchſt erfuent über dieſen neuen Beweis der a. h. Huld, übergaben ſogleich das Präſtdium in Ans gelegenheiten dieſer Erbhuldigung dem Gundacker Grafen v. Stabremberg, Ihrer Maj. wirkl. geh. Rath und Conferenz⸗ miniſter, und erwählten zur Einleitung der nöthigen Vor— kehrungen, wie zum Empfang der Monarchin, einen enge— ren Ausſchuß, worunter ſich Hoheneck mit feinem Sohne Leo befand. Dieſer Ausſchuß empfing auch am 18. Mai die Köni⸗ gin zu Freiſtadt, wo ihr Hr. Gundacker von Stabrem⸗ berg im Namen der Stände 6000 Speciesdukaten auf einem ſilbernen Teller überreichte, die Geringfügigkeit der Gabe in zierlicher Rede mit der Erſchöpfung des Landes entſchul⸗ digend. Maria Thereſia erwiederte: Die Ergebenheit der Stände ſey Ihr gar wohl bekannt, Sie verſicherte dieſelben Ihrer a. h. Huld und Gnade, welche Sie bei beßeren Zeiten ihnen landes mütterlich angedeihen zu laßen, nicht außer Acht laßen werde; Sie nehme daher das überreichte Donativ mit Gnaden an, und ſey Ihr ſolches um ſo angenehmer, w weillen es von einem fo lieben Wohlredner überraichet „worden.“ FE. Der geſammte Ausſchuß wurde hierauf zum Handkuße gelaßen, unſer H. aber nebſt dem Abten Alexander von Kremsmünſter, Gundacker Grafen von Stahremberg, und Anton Joſ. Grafen v. Weißenwolf an die königliche Tafel gezogen. Den Einzug der Königin. in Linz, den Jubel des Volks, den Huldigungsact ſelbſt, den ganzen Aufenthalt der Mo⸗ narchin allhier mit allen Feſtlichkeiten hat uns H. auf das umſtändlichſte beſchrieben in feinem Werke“): „Das bekriegte „und wieder beruhigte Erzherzogthum Oeſterreich o. d. Ens, „oder ausführliche Hiſtorie alles deßen, was ſich nach Ab⸗ „ſterben Kaiſer Karl VI. bis zu dem am 24. April 1745 „geſchloßenen Frieden zu Füßen Denfwürbiges zugetragen „bat.“ Ein Werk, das für die Geſchichte des Landes von um fo höherer Wichtigkeit iſt, als die in dem ſtandiſchen Archive vorhanden geweſenen Akten und Dokumente hier⸗ über größtentheils ein Raub der Flammen wurden. Noch einmal ſah H. bei dieſem denkwürdigen Anlaße die Herrlichkeit der alten Stände aufleuchten. 11 Prälaten, 89 Mitglieder des Herren-, 20 des Ritterſtandes, und 20 Staͤdte⸗Deputirte waren bei der Huldigung verſammelt. Graf Gundacker von Stahremberg durfte in ſeiner Anrede an die Monarchin ſich auf die unveränderte Treue und Er⸗ gebenheit des Landes berufen, durfte mit voller Wahrheit bemerken, daß dasſelbe nach ſo vielen ausgeſtandenen feind⸗ ) Dieſe Beſchreibung iſt in Form eines Tagebuches geführt, und enthält auf 632 klein beſchriebenen Folioſeiten nicht nur alle gro⸗ en Ereigniße, welche das Land betrafen, ſondern auch Vielez von blos örtlichen Intereße, Dokumente, Reden in volftändigen Abſchriften, intereßante Briefe, Gelegenheits- und Spottgedichte, Predigten und anderweitige unſchätßbare Notizen, nebſt Zeichnun⸗ gen, Schlachtenplaͤnen und das Porträt des tapferen Huſaren⸗ Obriſten Menzel. — 39 — / lichen Drangſalen für die erhabene Monarchin fo viel, ja weit mehr mit unausgeſetzter Treue und Eifer präſtirt habe, als man von demſelben jemals hätte vermuthen und anhoffen können. Die Königin beſtättigte vor dem Huldigungseide muͤndlich die wohl hergebrachten Landesgewohnheiten, Privilegien und Freiheiten Ihrer treugehorſamſten Stände und ließ denfels ben nach ausgeſprochenem Eide hierüber das königliche Dis plom zuſtellen, worauf unmittelbar Salven aus großem und kleinem Geſchütze, das Läuten aller Glocken, allgemei⸗ ner Jubel erfolgte und die geſammten Stände zum Hond⸗ kuß gelaßen wurden. So ſehr Alles das unſeren H., der ſchon im 7öſten Jahre ſtand, getröſtet und erfreut haben muß, fo zog er ſich doch nun gerne in ſeine Einſamkeit nach Schlißlberg zu» rück, tief bedauernd den veränderten Geiſt der Zeit, den er wohl über ſein Studium der Vergangenheit zu ſehr außer Acht gelaßen hatte. Tief kränkte ihn die Sorgloſigkeit ſei⸗ ner Standesgenoßen, welche, unbekaunt mit der Geſchichte und den Rechten des Landes einer verhängnißvollen Zukunft entgegenlebten, ohne ſich vorzubereiten, auf die Geſtaltung derſelden wirkſamen Einfluß zu nehmen, welche das Land⸗ leben, den Feldbau verachtend, einem eitlen Schimmer von Ehre nachjagten, und in Städten die Renten ihrer Güter unbekümmert um das Schickſal ihrer Unterthanen oder wohl gar die Capitalien für veräußerte Beſitzungen verpraßten. Leider waren dieſe Anſichten nicht trübe Viſionen eines altersſchwachen Gehirns, ſondern die Erziehung des Adels ſeit der Mitte des 17ten Jahrhunderts wurde nun in ihren Wirkungen erkennbar. Man kann denjenigen, welchen die heilige Pflicht der Erziehung anvertraut war, die Ausar— tung ihrer Zöglinge nicht unmittelbar zur Laſt legen, allein unverkennbar iſt es, daß dem Geiſte nicht die Nahrung — 40 — geboten wurde, deren er bedurfte, um die Ereigniße zu bes herrſchen, ſtatt von ihnen beherrſcht zu werden. Es war zu wenig Ernſt, Licht, Wahrheit im Unterricht, die heranwach⸗ ſenden Geſchlechter wurden nicht von ferne befähiget, die hohe Aufgabe zu begreifen, wie das löbliche Alte mit dem nothwendig gewordenen Neuen in Einklang zu bringen ſei, ohne Selbſtſtändigkeit, ohne gründlicher, moraliſcher, wis tenſchaftlicher Durchbildung waren fie den aufreibenden Eins flüßen franzöſiſcher Moden und Theorien preisgegeben. Hoheneck machte bei der Selbſtſtändigkeit ſeiner ur⸗ ſprünglichen Geiſtesrichtung hiervon eine glückliche Aus⸗ nahme. In einem lateiniſchen Gedichte, das er um jene Zeit niederſchrieb, macht er der Bitterkeit ſeines Herzens Luft: „Was ſtehſt du Wanderer,“ ruft er, „und ſtauneſt „über die Menge verlaßener Landſitze, wüſter Burgen und „Schlößer in der ſchönſten, fruchtbarſten und cultivirteſten „Provinz? Meinſt du, der Krieg oder andere Drangſale „baben die Zerſtorung vollbracht? — Nein, Sorgloſigkeit, „Unwißenheit, Verachtung des Landlebens, franzöſiſche „Courtiſanen, Müßigang, Spiel und unerſaͤttliche Genuß⸗ „Suche! In einem andern deutichen Gedichte läßt er die Schat⸗ ten der ausgeſtorbenen Geſchlechter des Landes ihren Nach⸗ kommen alſo zurufen: Wir waren Ständ', wie ihr, und euch an Adel gleich, Im Land und auch bei Hof wohl angeſeh'n und reich — Voll Geiſt und Heldenmurh in Kriegs- und Friedenszeit, Mit Ritterſpiel und Kampf zum Schimpf und Ernſt bereit. Darum ſtolzieret nicht, veracht' nicht eure Brüder, Wann ſie euch ſchon nicht gleich an Hoheit, Ehr' und Güter. Gedenket allezeit, daß wie wir vor geweſen, Ihr auch nur Menſchen ſeyd, und ein zergänglich Weſen, — — 41 — Da Reichthum, Macht und Ehr', und auch der edliſt' Stamm Vergehen mit der Zeit, und kaum noch bleibt der Nahm', Der auch vergeßen wird, als ob er nie geweſen, Wann von ihm nirgenswo in Büchern was zu leſen. Und denkt, daß nicht ſo leicht ſich find' ein Hoheneck, Der eu'r (wie unſern) Nahm zum Leben auferweck. In ſolche Betrachtungen verſenkt, von Pietät, Bewun® derung einer vergangenen Herrlichkeit, von Dankgefühl ge⸗ gen Gott, der ihm ſo langes Leben und Kraft zur Arbeit verlieh, durchdrungen, nicht minder im Vorgefühle eines großen, nicht mehr fernen Umſchwungs der Dinge, ent⸗ ſchloß ſich H., feinem SOften Jahre nahe, alle feine müßie gen Erholungsſtunden den Abgeſtorbenen zu widmen, zu denen er nun auch bald gehören ſollte, um das Andenken an dieſelben zu erwecken, zu erhalten und für die Nachkom⸗ men fruchtbringend zu machen. Er ſchrieb den Zten Band feiner Genealogie, welcher die Geſchichte von 252 ausge- ſtorbenen Geſchlechtern des Landes ob der Enns, eine kurze Geſchichte der Stände, Nachrichten von ihren Sitten und Gebräuchen, und von 91 abgekommenen Veſten, Schlößern und Edelſitzen enthält. Ein rieſenhaftes Unternehmen, deßen glückliche Vollendung nur durch die ſeltene Ordnung, welche der Verfaßer von Jugend an in allen feinen Angelegenheis ten bewies, durch Beharrlichkeit und unendliche Liebe zu ſeinem Gegenſtande möglich wurde. Von der Vergangenheit weg wendete ſich H. nun wie⸗ der der Gegenwart zu. Geiſtesthätigkeit war ihm ja längft zum dringendſten Bedürfniße geworden; aber ſein Geiſt war nicht mehr kräftig und behend genug, um alle dieſe Wirren und gährenden Elemente der neueſten Zeit zu über⸗ ſchauen und zu begreifen. Die alten Formen der Provin⸗ ziallandſtände waren jener Kraftentwicklung der Staaten 222 hinderlich geworden, welche zur Selbſterhaltung gegen Ge: walt und Ungerechtigkeit jener Nachbarſtaaten nothwendig geworden war, die im Gefühle ihrer Machtentwicklung der Verſuchung nicht widerſtehen konnten, auf fortwährende Vergrößerung auszugehen. Dies erkennend, feſt entſchloßen die angeſtammten Erbländer fo zu organiſiren und zu kräftigen, daß fie in den Stand geſetzt würden auch gegen kompakte, und allzeit ſchlagfertige Mächte wie Frankreich und Preu⸗ ßen und gegen jeglichen Feind ihre Einheit und Unab⸗ hängigkeit zu behaupten, fing die Kaiſerin an mit den Ständen zu unterhandeln. Sie ſtieß allenthalben auf Exem⸗ tionen, Freiheiten und Privilegien. Den Organen ihres Willens fehlte oft die Kenntniß der Länder in welcher die projectirten Neuerungen eingeführt werden ſollten, ſie hatten den Grund und Zuſammenhang des Beſtehen⸗ den gar oft nicht an der Wurzel erfaßt, und in ihrem Eifer die Schonung bei Seite geſetzt, welche Perſonen und Gegenſtaͤnde verdient hätten. Auch auf der anderen Seite, beſonders bei dem haſtigen Drängen der Diener der Regie⸗ rung, welches durch unvermeidliche Mißgriffe mit Miß⸗ trauen erfüllte, wurden die hohen, reinen Abſichten der Monarchin häufig verkannt. Es fehlte der Blick ins Große, und um ſo feſter klammerte man ſich an das Alte an, je behaglicher dieß, und je unſicherer der Erfolg der Neuerun⸗ gen war; allein man bedachte zu wenig daß die Beibehals tung der alten Formen unter den veränderten Umſtänden keinen Schutz gegen fremde Unter jochung mehr gemähs ren konnte. So geſtaltete ſich das Neue, nicht durchaus in wünſchenswerther Vermittlung mit dem Alten, unter fort— währenden Proteftationen der jenigen die ſtch für beeinträch⸗ tiget hielten. — H war ein ſcharfſichtiger und ſtrenger Beobachter aller Ereigniße. Er begann im J. 1749 eine „Beſchreibung alles „deßen, was ſich nach dem Friedensſchluß von Aachen „in dieſem Erzherzogthume Oeſterreich ob der Ens Merk— „wuͤrdiges, denen Ständiſchen Freiheiten aber auch größ⸗ „tentheil höchſt Nachtheyliches zuegetragen hat, mit Origi— „nal⸗Documentis belegt.“ Dieſer Beſchreibung ſetzte er noch eine kurze Geſchichte des Landes, von der Herrſchaft der noriſchen Könige angefangen, und eine urkundliche Nach⸗ weiſung des Urſprungs der vorzüglichiten ſtändiſchen Rechte und Herrlichkeiten voraus. Von feinen Söhnen Leo und Brix unterſtützt, ermuͤ⸗ dete H. nicht in beharrlicher Oppoſition, die jedoch immer in den Schranken der Ehrerbiethung gegen die erhabene Mo⸗ narchin blieb.“) Seine Vota und Gutachten hatten gar oft wohl verdient, beachtet zu werden, allein ſie drangen nicht immer bis zum Throne. Einmal geſchah es, daß ein Vor⸗ ſchlag zur Regulirung des ſtändiſchen Schuldenweſens, den H. ſchon im J. 1732 verfaßt hatte, worin mehrere Gebre⸗ chen, Uebelſtände und Mißbräuche der ſtändiſchen Verfa⸗ ßung ſcharf hervorgehoben werden, der aber von den Stäns den ſelbſt beſeitiget worden war, durch Zufall in die Hände der Kaiſerin kam, welche nicht nur dieſen Vorſchlag mit eigenem Reſkripte vom 17. Dezember 1749 allergnäpigft bil⸗ ligte und belobte, ſondern dem Urheber auch ein koſtbares Geſchenk (eine goldene Tabatiere mit Brillantring) durch den Repräſentations-Präſidenten überreichen ließ, allein ) Hr. Stülz erwähnt in feiner Geſchichte von Florian (S. 171), daß in dem Archive daſelbſt noch Briefe unſerez H. an den Propſt Johann Georg, feinen würdigen Freund, aufbewahrt werden, in denen er die angedeuteten Ereigniße vielfach beſpricht uud beklagt. „„ ſelbſt dieſes Zeichen der Huld von der perſönlich ſo innig geliebten und verehrten Monarchin konnte ihn nicht tröſten über die neue Beſchränkung ftändifcher Freiheiten, von denen ſeine Auszeichnung begleitet war. | Mit dem Jahre 1751 bricht dieſe Erzählung ab, wahr» ſcheinlich führte Krankheit eine längere Unterbrechung, und zunehmende Altersſchwäche das gänzliche Aufgeben derſelben herbei. Immer mehr verdüſterten ſich die Ausſichten Hohenecks in die politiſche Zukunft ſeines Vaterlandes, aber dem müs den Greiſe dämmerte bald ein anderes Morgenroth, das dem Gerechten einen ſchöneren Tag verheißt als alle Glanzwol⸗ ken unſeres irdiſchen Dunſtkreiſes. Wie ſehr ihm ſelbſt beim Scheiden von dieſer Welt noch die Erhaltung ſeines Geſchlechts am Herzen lag, erhellt aus einem Teſtaments⸗ nachtrag, worin er ſagt: „Da ich bei unſeren jetzigen verkehrten Zeiten oft ol „genommen habe, daß die von den Voreltern zur Erhaltung „der Familien heilſam eingerichteten Dispoſitionen ungeach⸗ „tet aller kaiſerlichen Confirmationen dennoch von unbe⸗ „dachtſamen, verſchwenderiſchen Nachkommen durch aller⸗ „hand Pratiken umgangen werden, ſo, daß den Nachlol⸗ „gern nichts als Schulden, und den treuherzigen Credito⸗ „ribus die Gefahr des Verluſtes bleibt, wozu die dermalige „prächtige, Stand und Vermögen überſteigende Aufführuns „gen, die koſtbaren, mehr für ſich als für ihre Kinder ſor⸗ „genden Weiber, das kontinuirliche Stadt⸗ſitzen das Meiſte „beitragen, fo ſoll der jeweilige Nachfolger im Seniorate „von jedem ſeiner Nachkömmlinge, wenn ſie die Majoreni⸗ „tät (das 22. Jahr) erreicht haben, einen feierlichen Eid „aufnehmen, daß fle das Senioratsinſtitut beobachten, und „über die Beobachtung desſelben wachen wollen, wozu außer „den Familiengliedern auch ein Priefter und Repräſentant „der famtlichen Herrſchaften vorzuladen iſt.“ — 45 — In noch ſpäteren Nachträgen verordnet er, daß ſein Leichnam unter dem Eingange in die Kirche zu Gallſpach begraben werde, damit alle Pfarrkinder als ſeine Untertha⸗ nen über denſelben hinweggehen, und ihn mit Füßen tre⸗ ten, keineswegs aber in die Kirche, weil ſein ſündiger Leib nicht würdig ſei, an dem Orte zu liegen, wo der wahre Gott wohnt. Er richtet noch eine eigene Dankſagung an ſeine liebe Stieftochter, Fräulein Maria Sabina v. Stie⸗ bar, die er mit einem Legate bedachte, beſtimmte Vermächt⸗ niße für alle ſeine Stiefkinder und Enkel. Sein aͤlteſter Sohn Emanuel war in Folge einer hitzigen Krankheit vers wirrt, am Ende raſend geworden; dieß führte nochmalige Aenderungen in ſeinen Anordnungen herbei. Schluͤßlich erwägt H. noch, wie reichlich er mit Glücks⸗ gütern geſegnet wurde, wie wenig er dafür Gott gedankt, da er nur für das Zeitliche geſorgt, für ſich und die Seinen ges wirthſchaftet, der falſchen undankbaren Welt gedient, den armen, mühſeligen Menſchen aber wenig, oder gar keine Hilfe geleiſtet habe, er legirte daher noch außer anderwei⸗ tigen Betheilungen den wahrhaft Armen auf ſeinen Gütern jährlich 100 fl., wovon aber Bettler die noch arbeiten konn⸗ ten ausgeſchloßen waren, und verpflichtete feine Nachfols ger ſich ſelbſt die Mühe zu geben wahrhaft Bedürftige, welche gar oft ihr Elend vor der Welt verbergen, auszuforſchen, und wirkſam zu unterſtützen. Hoheneck ſtarb am 11. Auguſt 1754 zu Schlißlberg, wo er geboren wurde, im 85. Jahre feines Alters. Was ver« mag menſchliche Vorſicht! — Kaum war ein halbes Jahr⸗ hundert verfloßen, ſo folgte ihm ſchon der lezte Hoheneck in die Grube nach, mehrmalen haben feindliche Truppen im Herzen des Landes, auf ſeinen Schlößern und Gründen gehaust, und ſeine Sammlungen zerſtreut, ſeine Güter wurden zerrißen und geriethen theilweiſe unter fremde Lan⸗ a beöhoheit, fein Archiv, die Werkſtätte feiner unermüdlichen Thätigkeit iſt durch Einſturz verwüſtet, aber was die Un⸗ bilden der Zeit von den Früchten ſeines Fleißes, und Samm⸗ lungsgeiſtes verſchont, wurde durch freundſchaftliches Ueber⸗ einkommen der Stände mit dem Erben ſeiner Güter, und mit Bewilligung der hohen und höchſten Behörden 30 Jahre nach ſeinem Tode Eigenthum der Landſchaft. Nun erſt iſt man im Stande den Umfang ſeines Wirkens voll⸗ ſtändig zu ermeßen und zu begreifen, wie großen Dank man ihm für die Erhaltung der wichtigſten Geſchichtsquellen, für die treue Darſtellung feiner eigenen 3 ſchul⸗ dig ſei. Und das eee geſtärkt durch die Entwick⸗ lung ſeiner Kräfte hat den gefährlichſten Stürmen wider⸗ ſtanden. In denſelben Räumen, in denen unſer H. ſeine pa⸗ triotiſchen Anträge machte und vertheidigte, die ſchweren Landesangelegenheiten berieth, hat ſich nun nach 100 Jahren ein Verein verſammelt, der unter kaiſerlichem Schutz, un⸗ ter dem Protektorate eines Urenkels der erhabenen Kaiſe⸗ rin Maria Thereſia, von den Ständen der Provinz kräftig unterſtützt, ſich dieſelben Zwecke: zur Ehre und Wohlfahrt des Vaterlandes beizutragen, geſetzt hat, die er ſo raſtlos verfolgte, der den größten Werth auf die durch ihn erhal⸗ tenen, und neueröffneten Geſchichtsquellen legt, und die öſterreichiſchen Erbländer ſehen im vollen Vertrauen in die Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit des angeſtammten Für⸗ ſtenhauſes bei dem glücklich errungenen und bewahrten euros päiſchen Frieden, einer noch ſchöneren Zukunft entgegen. So haben ſich auch die trüben Ahnungen, welche Hoheneck von der politiſchen Zukunft ſeines Vaterlandes hatte, nicht beſtättiget, und wir ſehen das treffliche altdeutſche Sprich⸗ wort: „Einem befümmerten®emüthe glaube nicht / von neuem fo bewährt, daß es als Wahlſpruch auf fein letztes die ſtän⸗ 10 diſchen Freiheiten betreffendes Manuſkript geſetzt zu werden verdiente. Aber wenn wir auch hierin unſeren edlen Freiherrn eines höchſt menſchlichen Irrthums zeihen, fo erklären wir doch laut, daß dieß der Liebe, Verehrung und Dankbarkeit, die wir dem Andenken feiner ſegensvollen Wirkſamkeit zol⸗ len, nicht zum mindeſten Abbruche gereichen kann. Von der Fürſorge Gottes für die * Erhaltung der Insekten, daß ſie nicht ausſterben. (Vorgeleſen in der ſiebenten General-Verſammlung der Mitglieder des Francisco- Carolinum - Museum zu Linz am 2. Auguſt 1811.) Bon Joſeph Schmidberger, regulirtem Chorherrn von St. Florian. Wir ſehen, daß ſich die Vorſehung Gottes auf die Er, haltung aller Geſchöpfe erſtreckt. Noch leben alle Thiergat⸗ tungen auf der Erde, von denen die älteſte Geſchichte ſpricht. Selbſt das Einhorn ſoll noch vor einiger Zeit in Afrika yes ſehen worden ſein, wenn es nicht, wie einige Naturforſcher dafürhalten, eine Antilope war, die ein Horn durch Zus fall verloren hat, oder ein langhorniges Nashorn, wie ans dere meinen. Doch abgeſehen von dieſem zweifelhaften Thiere, bleibt es immer gewiß, daß ſeit der Sündfluth keine Gattung der vierfüßigen ſowohl nützlichen als ſchädlichen Thiere, die von den älteſten Schriftſtellern aufgezeichnet ſind, gänzlich ausgeſtorben iſt. Vielmehr haben ſich die BE uns nützlichen Säugthiere gar fehr vermehrt, und dieß felbft dort, wo vor einigen Jahrhunderten keines davon einhei— miſch war, wie dieß in Amerika mit dem Rinde, dem Pferd und dem Schafe der Fall iſt. Auch keines von den reiffen- den Thieren iſt ausgeſtorben. Der Löwe, der Tieger, die Hyäne u. dgl. find noch ziemlich zahlreich in den heißen Län⸗ dern vorhanden. Sie weichen freilich in den von den Men— ſchen bewohnten Gegenden immermehr zuruck, aber auch dort finden ſie ſich noch bisweilen ein, und reiſſen Menſchen und Thiere. Eben fo werden die übrigen Wirbelthiere ers balten, und ſo denn nun auch die Inſekten. Die Inſekten ſind alſo auch gleich den übrigen Thieren ein Gegenſtand der göttlichen Fürſorge. Gottes Weisheit wußte Mittel genug ſie zu erhalten, als er ſie ins Leben rief, und ſorgt noch immer, daß ſie nicht ausſterben. Dieſe Fürſorge erſtreckt ſich nicht bloß auf die uns nützlichen, ſon⸗ dern auch auf die von uns als ſchädlich erkannten. Wir wiſſen, daß uns viele Juſekten zum großen Nutzen dienen, und wieder andere uns fehr fchädlich find, wie ich dieß bes reits in einer anderen Abhandlung dargethan habe. Dieß⸗ mahl nehme ich vorzüglich die ſchädlichen Inſekten zum Ge⸗ genſtand meines Vortrags, und werde zu zeigen ſuchen, wie Gottes Güte für ihre Erhaltung forgt. Das Inſekt, das keine lebendigen Junge zur Welt bringt, allenfalls die Fleiſchfliege, und einige wenige ans dere Inſecten ausgenommen, kann für ſeine Nachkömm⸗ linge nicht ſelbſt ſorgen, weil es meiſtentheils eher ſtirbt, als ſelbe ins Leben treten, oder ſich mit weniger Ausnahme um ſie nicht mehr bekümmert. Es ſorgt aber auf eine andere, und zwar auf eine ſehr angemeſſene Weiſe für ſie. Es legt nämlich ſeine Eyer auf die Futterſtätte, auf welcher das Junge, wenn es ausfällt, ſogleich die gehörige Nahrung findet. Wäre dies nicht der Fall, ſo müßten die ſogenann⸗ 4 — 50 ten Blattlaus-Löwen, d. i., die Larven einer Art Schwe- befliegen und der Marienkäfer, verhungern, denn ſie ſind blind, und ernähren ſich bloß von Blattläuſen. Allein die Mutter legt ihre Ever und zwar einzeln auf Blätter, wor— auf Blattläuſe haufen, fo daß das Junge, ſobald es das Ey verläßt, das Futter vor dem Munde hat, und nur zu— greifen darf. Viele weibliche Falter legen ihre Eyer nicht auf die Honigbehälter der Blumen, obwohl ſie ſich ſelbſt von deren Honig nähren, weil dieſer keine anpaſſende Nah— rung für die Jungen wäre; ſondern ſie legen ſie auf die Laub- oder Blüthenknospen, auf die Blätter oder die Früchte der Bäume oder der Pflanzen, je nachdem fie grö— beres oder feineres Futter vertragen. Leben die Räupchen von Wachs, Wolle oder Holz, ſo legen die Mütter ihre Eyer auf dieſe Gegenſtände, obwohl fie als Falter derglei— chen Nahrungsmittel verabſcheuen. Viele Spinnen bedecken ihre Eyer mit einem dichten oder lockeren ſeiden- oder wollartigen Gefüge, und tragen dieſen ſackartigen Klumpen mit ſich herum, bis die Eyer zum Ausfallen reif ſind. Oder ſie hängen den Eyerklumpen an einem Faden irgendwo auf, und bleiben eine Zeitlang in ihrer Nähe, um ſie zu vertheidigen, wenn für ſie Gefahr droht. Die Waſſerkäfer weben gewöhnlich auch einen Eyer— ſack, der äußerlich eine Art klebriger Teig, innerlich ein weiſſer Flam iſt, mit welchem die Eyer umgeben ſind, um fie vor dem Eindringen des Waſſers und jeder anderen Ver— letzung zu ſichern. Dieſen Eyerſack befeſtigen ſie an einer Waſſerpflanze, damit er nicht bei aufgeregten Waſſer durch Sturm an einen ungünſtigen Ort verſchlagen oder zertrüm— mert werden könne. So ſorgt alfo jedes Inſect auf die eine oder andere Art für ſeine Nachkömmlinge. Das Ey widerſteht ſeiner natürlichen Einrichtung nach allem Ungeſtüm des Wetters; ſelbſt die heftigſte Kälte in N mn den nördlichen Gegenden der Erde ſchadet ihm nicht. Denn entweder iſt es glas- oder hornartig, daher kein Wetter in ſeinen inneren Theilen eine Veränderung bewirken kann; oder es iſt zart und weich, da iſt es mit einem dichten Haars filz überzogen, daß kein Wetter zu ihm eindringen kann. Liegen die zarten Eyer nackt auf der Oberfläche der Futter ſtatt, ſo ſind ſie mit einer Art Firniß überzogen, ſo daß ſie der Regen nicht auflöfen, und find fo feſt angekittet, daß fie kein Sturm losreiſſen kann. Letztere haben ohnedieß keine Kälte auszuhalten, da fle im nämlichen Sommer, in wels chem ſie gelegt werden, noch ausfallen; ſo die Eyer der meiſten Tagfalter und der Blattweſpen. Einige Inſekten legen ihre Eyer einzeln auf die Futter: ſtätte; es kann ſie daher kein allgemeines Ungemach treffen; ſo die meiſten Spannraupen. Andere Inſekten wiſſen ihre Eyer ſo gut zu verwahren, daß ſie weder ein feindſeliges Inſekt, noch ein ungünſtiges Wetter erreichen kann. So legt der Apfel-Rüffelfäfer feine Eyer mitten in die Bluͤthen— knospe, und die Birnmücke in die noch geſchloſſene Blüthe. Die verſchiedenen Borkenkäfer legen ihre Eyer in die Rinde des Nadelholzes; der heilige Scharrkäfer umgibt ſein Ey mit Lehm, den er zur Kugel ballt. So iſt alſo von Gott für die Erhaltung der Eyer der Inſekten geſorgt, daß ſie nie ſammt und ſonders zu Grunde gehen können. Dieſe Fürforge erſtreckt ſich auch auf die Erhaltung der ins Leben tretenden Larven oder Raupen. Sie mögen aus dem Ey oder aus dem Neſte kommen, worin fie den W in— ter zubringen, ſo iſt für ſie geſorgt. Gerade die nämliche Wärme, welche die Knospen zur Entwicklung, und die Pflanzenkeime zum Wachsthum bringt, belebt auch das Ey, und weckt auch das Räupchen im Neſt aus dem Winters ſchlaf oder aus der Erſtarrung. Es kommt alſo das junge Inſekt an das Tageslicht, als ſchon Futter genug fuͤr das⸗ 4 * — 59 — felbe vorhanden iſt. Die Nachfröſte im Frühjahr ſchaden den Larven nur einigermaſſen, tödten oft nur die Schwäch⸗ linge; denn entweder haben fie ſich ſchon ein Geſpinnſt ger macht, oder ſich tief in die Futterſtätte eingebiſſen. Sie haben auch gewöhnlich ein zähes Leben, und können auch einen ſtarken Froſt im Frühling aushalten. Die Rin- gelraupe, die bereits ausgefallen iſt, liegt geſchuͤtzt unter einem Gewebe, das ſie ſich ſogleich verfertigt, wenn ſie ausfällt. Die Spannraupen ſind tief im Innern der Knospe; die Blattlaus, die am früheſten ans Tageslicht kommt, kann eine Kälte von fünf bis ſechs Graden ertragen, und ein größerer Froſt im April tritt kaum jemahls ein. Die Goldafter⸗Raupe, die ſich ſchon im Herbſt ihr Neſt ger macht hat, geht bei dem Eintritt eines Froſtes in daſſelbe zurück, und die Käfer wieder in die Erde. Was die Zähigkeit des Lebens der Inſekten-Larven bes trifft, ſo gibt es mehrere, die durch keinen Froſt, wenn er auch noch ſo ſtark iſt, getödtet werden, obgleich ſie in kei⸗ nem Geſpinnſt eingewickelt, und ohne irgend eine andere Decke demſelben ausgeſetzt find. Die Raupen des Frühbirns Spinners und der Stachelbeer⸗Motte, die im Herbſt ausfal⸗ len, gefrieren in einem ſtrengen Winter zu Eisklumpen zu⸗ ſammen; aber bel dem Eintritt der Wärme im Frühling thauen ſie wieder auf, und gehen geſund ihrer Nahrung nach. Viele Raupen find behaart, viele find nackt. Eine bes haarte Raupe, die ſchon einige Größe erreicht hat, packt nicht leicht ein Singvogel oder ein Raubinſekt an. Nur die Schlupfweſpen achten die Haare nicht, und ſtechen ihr töd⸗ tendes Ey in die Eingeweide derſelben. Jedoch ſind ſie ſelten ſo häufig, daß ſie eine große Niederlage unter den Raupen anrichten. Die nackten Raupen ſind vor ihren Feinden da⸗ durch geſchützt, daß ſie im Innern ihrer Futterſtätte hauſen. Wenn ſie aber größer geworden ſind, und ihnen die Futter⸗ wär“ Mi ſtaͤtte keinen Schutz mehr gewährt, werden ſie freilich leich- ter eine Beute ihrer Feinde. Allein ſie wiſſen ſich auch da noch zu retten, indem ſie ſich ſchnell an einem Faden zur Erde herablaſſen, wenn ſie Gefahr wittern. Eben fo ſtuͤr— zen ſich viele Käfer vom Baume, wenn ihnen ein Feind zu nahe kommt. Einige Larven oder Raupen haben gleich den Puppen ein papier⸗ oder lederartiges Futteral, in welchem nur der Kopf ſichtbar iſt, den ſie aber tief zurückziehen können, wenn ſich ihnen ein feindſeliges Inſekt nähert, Dieß find die ſogenannten Sackträger, aus denen kleine Falter ent— ſtehen. Andere Larven umgeben ihren Leib mit kleinen Pflanzentheilen, fo daß fie bis zum Kopf wie gepanzert Rausſehen, und folglich nicht leicht von feindlichen Inſekten angegriffen werden. Mehrere Blattweſpen und die Apfel- motte machen ſich von einem Blatte zum anderen ein Ges ſpinnſt, aus welchem ſie nie, bevor ſie ausgewachſen ſind, herauskommen, und worin ſie ſich wohlgeſchützt großfuͤttern. Die Larve der hilfloſen After-Blattlaus auf den Apfel» bäumen (Chermes mali) treibt, ſobald fie die zweite Häu⸗ tung überſtanden hat, aus dem Hinterleib eine weißliche Blaſe, und mit derſelben eine Menge gekräuſelter, ſehr fei— ner Fäden, die ſich über den ganzen Leib hinbiegen, ſo daß ſie bis zum Kopf damit bedeckt iſt. In dieſem Zuſtande bleibt ſie auch ſelbſt nach den übrigen Häutungen bis zur Verwandlung in ein vollkommenes Inſekt, und iſt dadurch vor den Milben, ihren gefährlichſten Feinden, geſichert. Auf dieſe Art ſorgt alſo Gott für die Erhaltung der ver— ſchiedenen Larven, da er ihnen eine Einrichtung gab, die es ihren Feinden unmöglich macht, ſie gänzlich aufzureiben. Die verſchiedenen Puppen, in die ſich die Larven nach ihrer Ausbildung verwandeln, ſind faſt ohne Regſamkeit, nur wenige machen eine ſtarke Bewegung, wenn ſie beruͤhrt — 54 — werden. Da ſie ohne irgend eine Waffe ſind, mit der ſie ſich vertheidigen können, werden ſie leicht eine Beute ihrer Feinde; allein auch für ſie iſt geſorgt, daß ſie nicht aus⸗ gerottet werden können. Sehr viele Inſekten⸗Larven gehen namlich in die Erde, um ſich darin zu verpuppen, fo faſt alle Schwärmer, Spannraupen und Eulen aus dem Fal⸗ tergeſchlecht, ſo die meiſten Käfer. Sie haben wohl auch in der Erde viele Feinde; ſo die verſchiedenen Laufkäfer, die Tauſendfüße, die Maulwurfs⸗Grillen und die Maulwuͤrfe; allein ihre leder⸗ und erdartigen Ueberzüge machen ſie den⸗ ſelben weniger kenntlich und annehmbar, und bleiben dahen großentheils unangetaſtet. Dieß ſieht man aus den Hun⸗ derten von Froſtnacht⸗ Schmetterlingen, die im November bei günftigem Wetter oft in einem Obſtgarten aus der Erde hervorkommen. Dieß ſieht man auch aus den vielen ſtahl⸗ blauen und andern kleinen Rüffelfäfern, die im Frühling den Puppenzuſtand unter der Erde verlaſſen, und ſich auf den Bäumen zeigen. Die Engerlinge, d. i. die Larven der Maikaͤfer, graben ſich oft zwey bis drey Schuh tief zur Verpuppung unter der Erde ein, um den Maulwürfen, ihren gefährlichſten Feinden, fo wie dem Winterfroſt auss zuweichen. Viele Larven aus dem Faltergeſchlechte, die ſich auf den Bäumen oder anderen Pflanzen verpuppen, ſo die Spinner, machen ſich über ihren papierartigen Ueber— zug ein dichtes Gewebe, in welchem ſie nicht leicht ange— griffen werden können. Andere Larven ſuchen ſich zu ihrer Verpuppung Orte auf, die ſchwer zu entdecken ſind; ſo die röthliche Pflaumen⸗ und Apfelraupe, fo mehrere Käfer, die ſich in den Ritzen der zerborſtenen Baumrinde verpuppen. Andere wickeln Blätter zuſammen, in denen ſie als Puppen geſichert vor ihren Feinden liegen; ſo die meiſten Blatt⸗ wickler. Nur die Puppen der Tagfalter liegen größtentheils x — 2 ganz frei auf den Bäumen und Pflanzen, oder an Planken und Zaͤunen, und find daher gegen die Aufälle ihrer Feinde weniger geſchützt; aber ſie ſind gewohnlich ſo zahlreich, daß ſie auch durch eine große Niederlage nicht aufgerieben wer— 0 den können. Da die Puppen der Tagfalter ohne irgend eine Decke oder anderen Schugmitteln, außer dem papierartigen Ueber— zug, frei dem Wetter ausgeſetzt ſind, und ſo manche aus n in dieſem Zuſtande überwintern müſſen, ſo würden eintretenden ſtarkem Froſte im Winter ſicher zu un e gehen, wenn ſie nicht gleich mehreren Inſekten ein en hätten. Wir wiſſen aber, daß z. B. die Pup⸗ der Kohlweißlinge eine Kälte von mehr als vierzehn in nach Reaumur noch aushalten, und die Schmetter— Frühjahr unverſehrt und geſund aus denſelben ans ageslicht kommen. Eben ſo ſorgt auch der allgütige Gott für die Erhal— tung der Inſekten, die ihre endliche Vollkommenheit erreicht haben; das find alle beflügelten und unbeflügelten Inſekten, die zur Zeugung befähiget find, und ſich folglich fortpflanzen konnen. Wie bald würden die grünen Spanner dem Aus— ſterben nahe fein, wenn alle ihre Mütter, nämlich die Froſt— nacht⸗Schmetterlinge, im Herbſte aus der Erde, in der ſie ſich verpuppen, hervorkämen? Es ſchadet denſelben zwar ſelten ein Froft im November, in welchem fie gewöhnlich, um ihre Eyer abzuſetzen, erſcheinen; aber Schnee- und Regenwetter können ſie nicht ertragen. Viele Tauſende von Froſtnacht⸗ Schmetterlingen gehen bei einem ſolchen Wetter zu Grunde, ehe ſie noch ihre Eyer abgeſetzt haben. Wenn denn noch die Naupen, die aus den wenigen im Herbſte abgeſetzten Eyern im Frühjahr ausſchliefen, aber— mahlen gleich Anfangs von ſchlechtem Wetter überfallen würden, müßte die ganze Gattung zu Grunde gehen. Allein 2 dafür iſt geſorgt, und zwar dadurch, daß noch im Frühjahr ein Theil der Froſtnacht⸗Schmetterlinge aus der Erde kommt, und die Eyer abſetzt. Aus dieſen kommen erſt alsdann die Raupen hervor, wenn das warme Wetter eintritt, und alle Knospen entwickelt find. Die Räupchen können ſich vaher ſogleich in dieſelben einbeiſſen, und ſich auf dieſe Art gegen die Ungunſt des Wetters ſichern. Es iſt ferners für fie geſorgt, daß fie überhaupt eine große Zahl von Eyern abſetzen, bisweilen mehr als zweihundert eine Einzige. Dieſe legen ſie noch dazu einzeln auf die Knospen, ſo daß ſie ein allgemeines Ungemach nicht treffen kann, und wenig⸗ ſtens einige Junge bis zur Ausbildung und Verpuppung gelangen. Selbſt für die Heuſchrecken, dieſe fürchterlichen Ver: wüſter des Pflanzenreichs, iſt geſorgt, daß ſie nicht aus⸗ ſterben, denn noch heut zu Tag ſind ſie im Orient zahlreich zu Hauſe, ſo wie ſie es zur Zeit der Propheten waren. Mögen Millionen aus ihnen vor Hunger ſterben, wenn ſie nämlich Alles um ſich herum aufgezehrt haben, und ſich we— gen Windſtille nicht in die Luft erheben können, um in fruchtbare Gegenden zu ziehen. Mögen ganze Schwärme von ihnen auf ihren Zügen ins Meer ſtürzen und erfäufen, wie das oft geſchieht, ſo werden ſie dadurch nur vermindert, nicht ausgerottet, weil andere Schwärme auf einem ande⸗ ren Ort Nahrung finden, und von den wegfliegenden immer einige zurückbleiben, die für die Fortpflanzung ihres Ges ſchlechtes ſorgen. Die Schlupfweſpen, die, wie wir wiſſen, ſehr dazu beitragen, andere Inſekten in Schranken zu halten, würs den immer weniger werden, wenn die Weibchen derſelben ihre Eyer auf die Lebensorgane der für ihre Jungen be— ſtimmten Raupen der Schmetterlinge einſtaͤchen. Dieſe wür⸗ den alsbald ſterben, wenn die aus dem Ey der Schlupf — 0 weſpe ausgefallene kleine Larve ſich von den Lebens organen derſelben zu nähren anfinge. Dadurch würde die angefto- chene Raupe in Fäulniß kommen, und nicht mehr für die Schlupfweſpen⸗Larve als Nahrung taugen. Dieſe wurde alſo ſterben, ehe fie ausgebildet wäre. Allein das Weib— chen ſticht das Ey an einem weniger gefährlichen Theile der Raupe ein, und die aus dem Ey kommende Larve verſchont ſorgfältig die zum Leben nothwendigen Organe derſelben. Somit lebt die angeſtochene Raupe fort, und die Schlupf⸗ weſpen⸗Larve nährt ſich von ihrem Eingeweide, bis fie aus⸗ gewachſen und zur Verpuppung reif iſt. Es wären noch viele Beiſpiele anzufuͤhren, daß ſich von jeder Art Inſekten immer ein Theil fo wohl gegen die Ans fälle ihrer Feinde als gegen die Ungunſt des Wetters zu ret⸗ ten weiß. Nichts iſt im Stande, die uns ſchädlichen ſo wenig als die nützlichen Inſekten, gänzlich auszurotten. Eine gänzliche Ausrottung, ſelbſt der uns ſchädlichen, wäre ſicher nicht gut, weil der allweiſe Schöpfer auch ſie, wie fo viele Tauſende von andern Inſecten, ins Leben rief, und ſie eben darum gewiß in nothwendigem Zuſammenhang mit der ganzen Einrichtung der Erde ſtehen. Eine gänzliche Ausrottung der ſchadlichen Inſekten iſt auch nicht nothwen⸗ dig, weil fie nie zu mächtig auf unſern Lebensgenuß einwir⸗ fen, und wir bei unſern Geiſtes- und Körpers» Kräften uns auch gegen ihre ſtärkeren Anfälle erwehren können; zu⸗ dem iſt auch weislich von Gott dafür geſorgt, daß überhaupt das Gleichgewicht zwiſchen den verſchiedenen Thieren der Erde nicht geſtöret werde, und fie immer in gewiſſem Ver⸗ haͤltniß unter einander ſtehen. In jeder Klaſſe des Thier⸗ reichs gibt es ja immer einige, die ſich vom Fleiſche ande⸗ rer nähren. So gibt es unter den Säugthieren auch reiſſende; unter den Vögeln, Fiſchen und Inſekten ſehr viele, die faſt auf keine andere Nahrung, als auf Glieder ihrer Klaſſe an⸗ 8 gewieſen find. Es ſoll uns alſo bei unſern Kräften nicht ſchwer werden, uns ſowohl gegen die übrigen fchädlichen Thiere als gegen die ſchädlichen Inſekten zu erwehren, da ſie ſich ſelbſt untereinander aufzureiben ſuchen. Selbſt die fürchterlichen Heuſchrecken wird der Menſch in gewiſſen Schranken halten können, wenn er ſeine Kräfte in Anwendung bringt. Wird Afrika und beſonders Ara— bien, woher ſie größtentheils ſtammen, mehr bevölkert, das dort wohnende Volk mehr gebildet und es für den Ackerbau gewonnen, ſo wird ſicher auch dort mit deſto größerer Thaͤ— tigkeit an ihrer Verminderung gearbeitet. Indeſſen ſcheinen die Heuſchrecken ſchon überhaupt weniger geworden zu ſein, denn ſeit dem Jahre 1749, in welchem ein ungeheurer Schwarm über Wien zog, der ſeiner Ausdehnung und Dicke wegen die Sonne verfinſterte, und drei Stunden zu thun hatte, um über Wien wegzukommen; der dann alle Ges wächſe in Siebenbürgen, Pohlen und zum Theil auch in Ungarn, in welchen Ländern er ſtch niederließ, verwüſtete; ſeit dieſer Zeit ſage ich, ſind die öſterr. Staaten beinahe gänzlich von ihnen verfchont geblieben. Faſt nach jedem Menſchenalter iſt ja früher bald der eine, bald der andere Theil von Europa mehr oder weniger von ihnen heimge— ſucht worden, was ſelten mehr der Fall it; nur in ſuͤdli⸗ chen Spanien ſoll erſt unlängſt wieder ein ſehr großer Schwarm von ihnen eingefallen ſein. Sie können ſich jedoch ungeachtet ihrer Anzahl und ihrer großen Fruchtbarkeit in Europa nicht einniſten, weil da immer mit aller Anſtren⸗ gung an ihrer Vertilgung gearbeitet wird. Es iſt alſo, wie wir aus dem Geſagten abnehmen, vom allweiſen Schöpfer dafür geſorgt, daß die Inſekten bei der gegenwärtigen Einrichtung der Erde, ſo wenig als die übrigen Thiere, ausſterben. Er rief ſie alle ins Leben, weil Er, der Gott des Lebens, will, daß ſich in allen feinen Schoͤ⸗ E — „ pfungen Leben zeige, alſo die ganze Erde voll lebendiger Weſen ſei. Daher war die Erde lange vorher, ehe der Menſch ward, mit Pflanzen und Thieren aller Art beſetzt. Als dieſe aber ihr endliches Ziel erreicht hatten, traten nach Anordnung Gottes gewaltige Erdumwälzungen ein, und ſie alle, Pflanzen und Thiere, ſind untergegangen. Dieß bezeugen die vielen aus der Tiefe der Erde ausgegrabenen Gerippe und Knochen von Thieren, und Ueberreſte von Pflanzen, die alle von denen, die derzeit leben, ſehr ver— ſchieden find. Ich führe z. B. nur den ſogenannten Igua⸗ nodon, eine Art Eidere an, wovon Knochen und Bruch⸗ ſtücke vor einiger Zeit in England, und ein ganzes Geripp, das über zwölf Klafter lang iſt, in Amerika ausgegraben wurden. Neben ſolchen Ungeheuern hatten die Menſchen nicht leicht beſtehen können. Die Erde wurde demnach auf Geheiß Gottes verjüngt; es kam ein neues Pflanzen ⸗, ein neues Thierreich; und erſt alsdann wurde von Gott der Menſch ins Daſeyn gerufen, um all dieſes zu ſeinen Zwecken benützen zu können. Der⸗ mahlen kennen wir ſchon mehr als tauſend verſchiedene Säugthiere, über ſechstauſend Arten von Vögeln und vier⸗ tauſend von Fiſchen, bei ſiebenhundert Amphibien- und über vierzig taufend Inſekten⸗Arten. Dazu kommen noch die Tauſende von Eingeweidwürmern, von Mufchels, Pflan⸗ zen- und Infuſionsthieren. Die ganze Natur iſt alſo voll Leben, und dieſes Leben zeigt ſich ſeit der Ausbildung der Erde. Daß nun Gott kein Thiergeſchlecht ausſterben läßt, kommt auch uns zum Guten, denn es iſt ein ſicherer Bes weis, daß auch der Menſch nicht ausſtirbt, ſo lang dieſe Erde und ihre dermahlige Einrichtung beſteht, und dies um deſto weniger, da er das erhabenſte Geſchöpf auf der Erde iſt. Da zugleich auch von Gott dafür geſorgt iſt, daß ſich keine Inſekten-Gattung allzuſehr vermehre, und 1 BO wir ſelbſt bei unſern Kräften viel beitragen können, fie in gehörigen Schranken zu halten, ſo haben wir die feſtbe⸗ gründete Hoffnung, daß wir auch in der Zukunft, ja bis zu der einſtens wahrſcheinlich eintretenden Wiedererneue⸗ rung der Erde mit und neben ihnen beſtehen werden, ſo wie wir bisher mit und neben ihnen beſtanden ſind, ohne von ihnen allzuſehr an unſerm ae beeinträchtiget wor⸗ den zu ſein. e | WIR UL Bericht über die in den Sandlagern von Linz aufgefundenen foſſilen Reſte eines urweltlichen Saeugers, (Halitherium Cristolii). Bon Dr. L. J. Fitzin ger. Die kleine Sammlung foſſiler Zähne und Knochen, welche das Museum Francisco - Carolinum zu Linz aus den Sandlagern der Umgegend der ob der ennſiſchen Hauptſtadt ſchon ſeit mehreren Jahren beſitzet, und der Güte ſeines eifrigen Förderers Herrn Ritter v. Spaun verdankt, der dieſelbe aus dem Nachlaße des verſtorbenen Regierungsra⸗ * Auen Portenſchlag käuflich an ſich brachte und dem Muſeum zum Geſchenke darbot, hat in neuerer Zeit durch in eben dieſen Sandlagern aufgefundenen foſſilen Uns terkiefer eines urweltlichen Thieres, dann mehrerer Zähne, Rippen und Wirbel, eine weſentliche Bereicherung erhalten. Durch Beharrlichkeit und Liebe zur Sache iſt es dem vorigen Cuſtos dieſes Muſeums, Herrn G. Weishäupl, welcher ſich durch die Aneiferung der Sandarbeiter, bey — 62 ihren Grabungen auf foſſile Ueberreſte ein beſonderes Augen, merk zu lenken, gerade für dieſen Theil der Sammlung ein vorzügliches Verdienſt erworben hat, gelungen, aus den Fragmenten dieſes Kiefers, mit Hülfe des Muſeums⸗Dieners Voigt, nicht ohne bedeutende Mühe und Zeitaufwand ein ziemlich vollſtändiges Ganzes zuſammenzuſetzen, das der— malen dem Muſeum zur großen Zierde gereicht. Mit ſelte⸗ nem Fleiße und großer Genauigkeit hat er von dieſem Kiefer und den einzelnen mit ihm aufgefundenen Zähnen eine höͤchſt getreue Zeichnung angefertiget, und dieſelbe mit mancherley intereſſanten Notizen über den Ort des Vorkommens und die Lägerungs-Verhältniſſe der dortigen Sandlager dem Cuſtos der mineralogiſchen Abtheilung des k. k. naturhiſto— riſchen Muſeums zu Wien, Hrn. Paul Partſch, einge, ſendet, welcher mir dieſelben zur Veröffentlichung in dieſen Blättern zu überlaſſen, und zu dieſem Behufe einige Daten über die geognoſtiſche Beſchaffenheit des Linzer-Beckens mitzutheilen die Güte hatte. a Dieſer Unterkiefer wurde, ganz zertrümmert, nebſt einigen Rippen Fragmenten, im April 1839 in einer der nächſten Sandgruben der Stadt (Sicherbauer-Geſtätte), und gleichzeitig mit demſelben und und ganz in ſeiner Naͤhe einige Rippen- und Wirbel» Knochen aufgefunden. Etwas ſpäter fanden ſich in demſelben Sandlager zwey loſe Baden» zähne, welche jenen des aufgefundenen Kiefers vollkommen ähnlich ſind. Ein dritter, welcher dem letzten Backenzahne dieſes Kiefers gleicht, wurde in der Nähe derſelben Stelle, wo der Kiefer ausgegraben wurde, im Oktober 1840 auf⸗ gefunden, und vom Museum Francisco - Carolinum dem kaiſerl. Muſeum der Naturgeſchichte zu Wien verehrt. Der Kiefer iſt nach feiner bewerkſtelligten Zufammens ſetzung ziemlich vollſtändig erhalten; denn der vordere Theil und der rechte Kieferaſt iſt beynahe ganz, der linke Kieferaſt 112 aber nur zur Hälfte vorhanden, während der hintere Theil desſelben fehlt. An der rechten Seite find die drey binter- ſten, an ihren Kauflächen ziemlich abgenützten, und zwey der ſich daran ſchließenden vorderen Mahlzähne vorhanden; an der linken Seite aber nur der zweyte und dritte der hin⸗ teren Backenzähne und der durch die Zahnhöhle des mans gelnden erſten, von dieſen getrennte zweite der vorderen Mahlzähne. Der Stand der übrigen ausgefallenen vorde— ren Mahlzähne iſt durch die vorhandenen Zahngruben er— ſichtlich, deren ſich an jedem Kieferaſte bis zur Synchondroſe fünf befinden, von denen jedoch nur die drey hinterſten eine tiefere Höhlung zeigen, während die zwey vorderen ſich gegen das Kieferende zu immer mehr verflachen, in ihrem Grunde aber deutliche Nervencanäle enthalten, und ſich dadurch als wahre Zahnhöhlen von den beyden übrigen ſeich— ten Gruben unterſcheiden, welche an jedem Kieferaſte vor ihnen liegen und etwa zur Aufnahme jugendlicher Vorder- zähne des Oberkiefers gedient haben mochten. Hieraus läßt ſich vermuthen, daß das Thier in der Jugend wohl jederſeits zehn Backenzähne mag beſeſſen ha⸗ ben, von denen zum Mindeſten die zwey vorderen bey zu⸗ nehmendem Alter ausgefallen ſind und nicht mehr erſetzet wurden, ſo daß dem älteren Thiere nur acht, und dem ganz alten, da man alle dieſe vorderen Backenzähne wohl nur als Milchzähne betrachten kann, nur drey Mahlzähne jederſeits zukamen. Sowohl der Gelenkkopf als der Kro— nenfortſatz find ziemlich vollſtändig erhalten, und eben fo die durch ihren ungeheuren Umfang ausgezeichnete, charak— teriſtiſche Höͤhlung, welche dem unteren Marillar » Nerven zum Durchgange gedient hat. Die Kieferſpitze iſt beinahe unverſehrt. Die zwei ſpäter aufgefundenen loſen Backen— zaͤhne, ſcheinen dem Oberkiefer angehört zu haben, und ebenſo der dritte zuletzt gefundene. kn Bevor ich auf die Deutung dieſer Knochenreſte übers gehe, ſei es mir geſtattet, einige Bemerkungen über die örtliche Lage und die Schlichtungsverhältniſſe jener Sandla— ger mitzutheilen, welche dieſe Reſte umſchloſſen haben. Auf der weſtlichen und ſüdweſtlichen Seite von Linz liegt eine Reihe von Hügeln, welche alle in den Freynberg verlaufen, und dieſer ſchließt ſich wieder an die Calvarien⸗ wand an, welche von der Stadt bis zur Vorſtadt Margares then hinzieht und ſich von da bis Wilhering erſtreckt. Dieſe letztere Wand wird bei Margarethen durch das Zauberthal durchbrochen, das ſich an der weſtlichen Seite des Freynber— ges in ſchwacher Erhebung gegen Süden über die Straße nach Leonding hinzieht, und gegen Oſten in die Ebenen verläuft, die in weiter Ausdehnung zur Rechten und Linken der nach Ebelsberg führenden Landſtraße liegen. Granitis ſches Gebirge begränzt jenes Thal von Margarethen bis über die Straße nach Leonding zur Linken, und tritt zur Rechten an dem Buchberge hervor. Es bildet daher ungefähr einen Halb⸗ kreis, der die der Molaſſe- Formation angehörige ges nannte Hügelreihe einſchließt, an deren öſtlichen Ausläu— fern die fraglichen Sandlager zu Tage gehen, welche in drei Abtheilungen zwiſchen Weſten und Süden benützt werden, und in deren mittleren die zu beſprechenden Knochenreſte aufgefunden wurden. Dieſe Sandlager enthalten nicht ſel— ten Verſteinerungen, und ſchon häufig wurden Fiſchzähne und auch einmal ein größeres Rippenſtück eines Säugethie⸗ res aus denſelben ausgegraben. Die Mächtigkeit des Sandes, in welchem dieſe Knochen aufgefunden wurden, wechſelt zwiſchen 6—20 Fuß und dar⸗ über. Ueber dem Sande befindet ſich eine Schicht von gro⸗ ben Gerölle (Meeresſchotter), auf welcher wieder feinere Geſchiebe gelagert ſind, und dieſe decket ein bisweilen mehrere Klafter mächtiges Lager von Löß und die Ackererde. — 65 — Nach den Unterſuchungen meines Freundes, Herrn Euſtos Paul Partſch, gehören dieſe Sandlager zur oberen Abtheilung der Molafles oder oberen Tertiär- Formation (Lyell's Pliocene Bildungen, dritte Tertiär - Formation), und zwar der Sand, welcher die aufgefundenen Knochenreſte umſchloß, zu den Meeresbildungen dieſer Formation. Aus einer genauen und ſorgfältigen Vergleichung dieſes Kiefers und der mit demſelben aufgefundenen Zähne geht hervor, daß dieſe Reſte einer in der lebenden Schöpfung nicht mehr anzutreffenden Thiergattung aus der Claſſe der Säugethiere zugeſchrieben werden muͤſſen, und zwar aus der Ordnung der pflanzenfreſſenden Walthiere (Sirenia). Dieſe Ordnung, welche die oberſte Stufe der niederſten Säugthier- Formen, nähmlich der Reihe der Walthiere ein⸗ nimmt, zerfällt in wey natürliche Familien, deren erſtere, höher ſtehende, nähmlich jene der Seekühe (Manati) ſich durch eingekeilte, letztere, jene der Borkenwale (Rytinae) durch aufgelegte Zähne auszeichnet. Nur aus der erſten dieſer Familien, nähmlich jener der Seekühe, finden ſich noch dermalen Gattungs-Repräſentan⸗ ten in der lebenden Schöpfung; und zwar der Daz ong ‚ (Halicore. IIliger.) in den indiſchen Meeren, an den Küften von Afien und Afrika, und der Manati oder Lamantin (Mana- tus. Rondelet.) im atlantiſchen Ocean, an den amerikaniſchen und afrikaniſchen Küſten, von wo aus ſie in die größeren iße aufſteigen. Die einzige, die zweyte Familie bildende Gattung Borkenwal (Rytina. Niger.) aus den nordiſchen Meeren, von den Küſten der zu Amerika gerechneten Aleu- tiſchen Inſeln, iſt leider erwieſener Maßen ſchon ſeit dem Jahre 1768 ganzlich ausgerottet, und daher aus der ung den Schöpfung vertilgt. Die Verſchiedenheit im Baue der Zaͤhne hat die neueren Naturforſcher veranlaßt, die Familie der Seefühe in zwey 5 Gruppen zu trennen, wovon die erſtere den Duyong enthält, der ſich durch lange, cylindriſche, an ihrem Wurzel» Ende hohle Backenzähne auszeichnet; die letztere aber den Manati, mit regelmäßig geſtellten, an ihren mehrfachen Wurzeln ge⸗ ſchloſſenen Backenzaͤhnen. Vom Duyong iſt es noch zweifelhaft, ob € er wirklich nur einer Art angehört; und es iſt wohl ein Grund zur Vermuthung vorhanden, daß der oſtindiſche Duyong (Hali- core cetacea, IIliger.), welcher ſich im indiſchen Meere an den aſiatiſchen Küſten und den Inſeln der Suͤdſee findet, von dem afrikaniſchen, welchen Rüppel im rothen Meere und hochſt wahrſcheinlich Kolbe am Vorgebirge der guten Hoffnung getroffen, verſchieden ſeyz. Dagegen iſt es eine aus⸗ gemachte Sache, daß ber amerikaniſche 1. amantin oder Na- nati (Manatus americanus, Desmarest,) vom afrifanifchen (Manatus senegalensis. Desmar est.) ſpecifiſche Unterſchiede darbiete. Zwei andere Arten Lamantin, nähmlich der breitſchnau⸗ zige (Manatus latirostris. Harlan) und der Affen-Lamantin (Manatus Simia. IIliger.), welche das nördliche Amerika bewohnen, gewärtigen noch ihre Beſtätigung. Vom Vorken⸗ wale endlich iſt uns mit Beſtimmtheit nur eine einzige Art bekannt, nähmlich der nordiſche (Rytina Stelleri. Desma- rest.), und dieſe nur unvollkommen aus der Beſchreibung Steller 's. Zu dieſen, der lebenden Schöpfung theils noch jetzt angehörenden, theils erſt kürzlich aus derſelben verilgten pflanzenfreſſenden Walthieren, welche drey ausgezeichnete Gattungen darſtellen, ſind durch die ſcharfſinnigen Unter⸗ ſuchungen Kaup's und Criſtol's noch zwey verſchiedene Gattungen der Urwelt hinzugekommen, welche beyde in die Familie der Seekühe, und zwar in die Gruppe der Manatis gehören. Es ſind die von Kaup aufgeſtellten Gattungen — 67 = Pugmeodon und Halitherium, zu deren letzteren Begründung vorzüglich die Criſtol' ſchen Unterſuchungen bepgetragen haben. Die eritere dieſer Gattungen iſt mehr mit der Gattung Manatus verwandt, und auf Cuvier's Manatus fossilis gegründet; letztere zeigt wieder größere Aehnlichkeit mit Halicore, und wurde erſt in neueſter Zeit als eine feldft- ſtaͤndige Gattung erkannt, deren höchſt unvollſtändig bes kannt geweſene Reſte bisher auf die verſchiedenartigſte oe gebeutet waren. Eine kurze Geſchichte dieſer uns zunächſt angehenden letzteren Gattung dürfte hier an ihrem Platze ſeyn. Jules de Criſtol war der erſte, welcher die von Eu vier in feinen Recherches sur les Ossemens fossiles abgebildeten, in der Umgegend von Angers aufgefundenen und in der Parifer » Sammlung befindlichen beyden Hälften eines Humerus der rechten Seite, die Cuvier zwey vers ſchiedenen vorweltlichen Robben» Arten (Phoca) zugeſchrie⸗ ben hatte, als zuſammen, und einem Duyong ähnlichen Thiere angehörend, nachwies; was ſich durch einen fpäter bey Montpellier aufgefundenen vollſtändigen Humerus eee Thieres beſtätiget fand. Ebenſo erklärte er den von Cuvier abgebildeten, gleichfalls bey Angers aufgefundenen foſſilen Vorder » Arın, welchen Cuvier einem Thiere aus der Gattung Manatus zuſchrieb, durch die abweichende Form in der obern Gelenk— bildung geleitet, für den linken Vorder-Arm derſelben Art jenes vorweltlichen Duyong ähnlichen Thieres, von welchem jener Humerus herrührte. Ferners zeigte er in einer ſchon im Jahre 1834 der Akademie der Wiſſenſchaften zu Paris übergebenen Abhandlung, daß ein bey Montpellier aufge— fundener Unterkiefer, deſſen Backenzähne vollkommen mit jenen übereinſtimmen, nach welchen Cuvier fein Hippo- 5 * — 68 — 8 potamus medius aufgeſtellt hatte, die weſentlichſten Kenn⸗ zeichen eines Duyong⸗Kiefers an ſich trage, daher der Hippo- potamus medius aus der Liſte der foſſilen Thiere zu ſtreichen ſey; eine Meinung, welcher Friedrich Cuvier bey⸗ ſtimmte, und die Georg Cuvier in der letzten Ausgabe ſeiner Recherches sur les Ossemens fossiles anführte. Dieſer Kiefer von Montpellier war von derſelben Thiergattung, zu welcher der Humerus und der Vorder- Arm von Angers gehören. Herr de Criſtol hat daher ſchon 1834 nach der Form dieſes Unterkiefers von Montpellier geſchloſſen, daß der Schädel des Thieres, welchem jener Unterkiefer angehörte, dem des Duyong gleichen und daß er ſehr große, gekrümmte Vorderzähne, das iſt wahre Stoßzähne beſitzen müſſe. Wirk⸗ lich hat man auch mehrere Jahre nach Veröffentlichung dieſer Abhandlung zu Montpellier in denſelben Lagern, in welchen jener Unterkiefer gefunden wurde, den vollſtändigen Schädel desſelben Thieres aufgefunden, welcher alle Kenn⸗ zeichen an ſich trug, die de Criſtol ſchon früher vermuthet und ausgeſprochen hatte. Dieſer Schädel befindet ſich in der Sammlung des Herrn Marcel de Serres. Ebenſo hat Herr de Criſtol geglaubt, nach der Ana⸗ logie, welche die bisher zu Hippopotamus medius gezogen geweſenen Backenzähne mit jenen darbieten, auf welche Cuvier fein Hippopotamus dubius gegründet, den Schluß zieben zu ſollen, daß dieſe letzteren die Mahlzähne des Ober⸗ kiefers ſeines Duyong ähnlichen Thieres ſeyn müſſen; eine Meinung, welche ſich durch die Mahlzähne des Oberkiefers jenes Schädels von Montpellier vollkommen beſtätiget fand; daher auch der Hippopotamus dubius aus der Zahl der urweltlichen Thiere zu ſtreichen iſt. 5 Endlich hat de Criſtol bewieſen, daß der von Cu vie der Gattung Manatus zugeſchriebene, bei Angers aufgefun⸗ 2 dene Obertheil eines Schädels vollkommen dem entſprechen⸗ den Theile an dem Schädel von Montpellier gleiche, und mithin demſelben Duyong ähnlichen Thiere angehöre; fo wie daß die beyden, von Cuvier an dieſem Schädeltheile für die Naſenknochen gedeuteten Knochenſtuͤcke nicht die Naſenknochen, ſondern die hinteren Extremitäten der Zwi⸗ ſchenkieferknochen ſeyen, welche ebenfo wie beym Duyong zwiſchen die Stirnbeine eingekeilet find; woraus folgt, daß der Schädel von Angers wie der des Duyong 1 — Zwiſchenkieferknochen haben müſſe. Herr de Criſtol hat hierauf im Enke 1840 der Akademie der Wiſſenſchaften zu Paris eine Abhand⸗ lung überreicht Recherches sur divers ossemens fossiles attribués par Cuvier a deux Phoques, au Lamantin et à deux 'especes d' Hippopotame, et rapport&s au Metaxythe- rium, nouveau genre, de c&tac& de la famille des Duyongs), welche im Compie rendu des séances de Académie des sciences 1840. me. semöstre Nr. 12 p. 527 im Auszuge abgedruckt iſt, und eine Wiederholung dieſer Tratfachen, nebſt dem Schluſſe enthält, daß jenes vorweltliche Thier, welchem die aufgezählten Reſte angehören, der Gattung Manatus durch die Bildung ſeiner Backenzähne, und der Gattung Halicore durch fein ganzes Skelet gleiche, weß⸗ halb er dasſelbe, um ſeine Stellung zwiſchen dem Manatus und Duyong anzudeuten, mit dem Nahmen Metaxytherium belege. Zugleich gibt er hierin eine Ueberſicht der von Cu⸗ vier beſchriebenen, dieſem Thiere angehörigen Knochens theile, und ſpricht die Vermuthung aus, daß vielleicht auch eine Rippe und ein Wirbel, welche Cuvier erſt ſeinem urweltlichen Manatus, dann der Gattung Trichechus zu⸗ geſchrieben, dem Metaxytherium angehören dürften, und reihet eine Aufzählung der zu Montpellier aufgefundenen a Knochen feiner neuen Thiergattung an, welche in einem Unterkiefer, einem Schädel, den Backenzähnen und mehreren Rippen und Wirbeln beſtehen, ſo wie in einem vollſtän⸗ digen Humerus; ſo daß beynahe das ganze SR dieſes Thieres bereits bekannt geworden iſt. Dieſe Abhandlung beſchließt er mit der Abe daß feine Gattung Metaxytherium zwey verſchiedene Arten um⸗ faffe, welche ſich vorzüglich durch die Körpergröße unters ſcheiden. Die größere kommt dem unteren Tertiär⸗Gebilde der Departements de la Charente und de Maine et Loire zu, die kleinere dem oberen mariniſchen Tertiär⸗ Gebilde von Montpellier. Die Nummer 5 dieſer Comptes rendus vom 1. Seme⸗ ſter 1841 enthält Seite 235 den Bericht über dieſe Abhand⸗ lung (Rapport sur un Mémoire de M. Inles de Cristol, in- tituléb: Recherches etc., von den hierzu beſtimmten Com⸗ miſſären der Akademie, Alexander mn — dier und de Blainville. Während de Criſtol ſich mit der Dekan der in Frankreich aufgefundenen Knochen feiner neuen Thiergat⸗ tung beſchäftigte, hat Kaup die im Rheinthal⸗ Becken bey Floeheim vorgefundenen foſſilen Knochenreſte ebenfalls als einer ſelbſtſtändigen Thiergattung angehörig nachgewieſen, und nach einem gut erhaltenen Unterkiefer, vieler Rippen, Wirbeln und anderen Knochen ſchon früher als de C 2 ſeine Gattung Halitherium aufgeſtellt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Eriſtol' ſche Gattung Metaxytherium einerley mit der Kaup ſchen Gattung Halitherium ſey, welch' letzterem Nahmen, als dem älteren, man wohl den Vorzug ertheilen dürfte. Eben ſo unzweifelhaft iſt es aber auch, daß der vor⸗ liegende Unterkiefer aus dem Linzer⸗Becken ſammt den bey⸗ den, faſt gleichzeitig mit ihm aufgefundenen Zähnen und m Mr einem dritten, ſpäter daſelbſt vorgefundenen Zahne ebenfalls dieſer Kaup'ſchen Gattung Halitherium (Ctiſtol's Meta- xytherium) angehören, und zwar aller Wahrſcheinlichkeit und den Formations⸗Verhältniſſen nach zu urtheilen, in welchen dieſe Reſte aufgefunden wurden, der kleineren Art dieſer Gattung, welche bisher nur aus der meeriſchen oberen Tertiär Formation von Montpellier und dem Rheinthale bey Flocheim bekannt war, und für welche ich in Berückſich⸗ tigung der Verdienſte, welche ſich de Criſtol um ihre Unterſcheidung erworben, den Nahmen Halitheriam Cri- stolii in Vorſchlag bringe. Wir haben ſonach auch aus dem Linzer⸗Tertiär⸗Becken dieſes merkwürdige vorweltliche Thier kennen gelernt, das zu jener Abtheilung der großen See + Säugethiere gehörte, die wir unter der Benennung pflanzenfreſſende Walthiere begreifen; durchaus nackthäutige Geſchöpfe, welche ſich an den Küſten des Meeres aufhalten, nicht ſelten in die grüßes ren Flüße aufſteigen, und bisweilen ans Land kriechen, um daſelbſt zu weiden; Geſchöpfe, die in ihrer Hauptform einige Aehnlichkeit mit den Seehunden, aber nur zwey vors dere Extremitäten haben, während die hinteren durch eine Art von bald runder, bald halbmondformiger Flöße ver⸗ treten werden. Vergleicht man die Größen, Verhältniffe der Knochen dieſes foſſilen Thieres mit jenen des amerikaniſchen Laman⸗ tins (Manatus americanus. Desmarest.), jo kann man wohl annehmen, daß es dieſen, welcher nicht ſelten eine Länge von 15 Fuß erreicht, an Größe noch übertroffen habe. Ausmaß der Theile. Länge des Kiefers . 9 10 Wien Maaß. ee e % 11% Vordere Breite 2“ 5% Figur J. asia „ III. IV. Erklärung der Tafel. Anſicht des Kiefers von der rechten Seite, in halber Naturgröße. 9 1 „ von der linken Seite. . 1 von oben. 10 „ * von der vorderen, unteren Seite. der Zahnreihe des rechten Kieferaſtes in natürlicher Größe. des einen loſen Mahlzahnes in Natur⸗ größe. „ des anderen loſen Mahlzahnes in na⸗ * türlicher Größe, von beyden Seiten. 2 Zur Geenealogte des Geſchlechtes 8 1 * Herren von Capellen. 2 Von | Jodok Stülz, rogulirtem Chorherrn zu St. Blortan. — eg Es erweckt ein wehmuͤthiges Gefühl, wenn man, die Blätter der vaterländiſchen Geſchichte durchblätternd, ger wahrt, wie die meiſten jener edlen Geſchlechter des Landes, welche einſt reich begütert und mächtig die Schickſale desſel⸗ ben theilten oder beſtimmend auf ſelbe einwirkten, oder auch wohlthätige Denkmale ihres frommen Sinnes hinterließen, die ſich bis auf unſere Zeiten herab erhalten haben, ſchon ſeit Jahrhunderten nicht mehr genannt werden. N Die hohen Heldengeſchlechter der Babenberger und der Traungauer, die Herren von Machland und von Wachfen« berg, die Formbacher und Schaumberger, die Volkenſtorfer, Pucheimer u. a. m. ſind ſchon längſt untergegangen. Nur faſt bloß noch die Familien Starhemberg, Traun und Pol⸗ heim ſind übrig geblieben aus der Zahl derjenigen, die bis zu nur den Babenbergern und Traungauern hinauf reichen, und ihre Stammreihen bis ins 12 Jahrhundert zurückführen können. Zu den weiland mächtigen Geſchlechtern Oberöſterreichs gehören auch vorzugsweiſe die Herren von Capellen, Stifter des ehemaligen Spitals und Kloſters zu Pulgarn. Sie ger hörten zu den mächtigſten, reichſten und wohlthätigiten Her» ren des Landes. Es iſt meine Abſi cht, die Geſchichte des⸗ ſelben hier aufzuzeichnen, ſo weit es die vorhandenen Quel- len geſtatten. Dieſe ſind außer den gedruckten Werken, welche gehörigen Ortes jedesmal angeführt werden, die Archive zu St. Florian, Wilhering und des Muſeums in Linz; dann ein Verzeichniß der Urkunden, welche ehemals im Schloſſe Steyereck aufbewahrt wurden Leider iſt es man⸗ gelhaft und nicht immer zuverläßig, was um fo mehr ber dauert werden muß, als die Originalien mit dem alten Schloſſe ſelbſt 4770 durch einen Blitzſtrahl in Aſche ver⸗ wandelt wurden. Der Kürze wegen werde ich dieſes Ver⸗ zeichniß mit dem Namen „Regeſten von Steyereck“ bezeichnen zum Unterſchiede eines ähnlichen des ehemaligen Kloſters Pul⸗ garn, welches „Regeſten von Pulgarn“ betitelt werden wird. Cuſpinian, Suntheim, Prevenhuber und nach dieſen Hoheneck knüpfen den Urſprung der Capellen an den öſter⸗ reichiſchen Babo von Abensberg, an jenen halb mythiſchen Azzo von Gobatsburg, den der Erzbiſchof Poppo von Trier ſeinem von Feinden bedrängten Bruder Leopold dem Schö⸗ nen, Markgrafen der Oeſtmark, mit einem Kriegshaufen zugeſandt haben fol: * Wießgrill, der zwar dieſe Hypotheſe wie billig ver⸗ wirft, behauptet, daß in einer Urkunde des Herzogs Welf von Bayern für Lambach 1073 Berenger von Capel⸗ len unter den Zeugen ſtehe !), und knüpft dann an dieſen 5 Dieſes 75 ge entnommen aus Wurmubrand Collectanes genealog. 1 = u 15 m die folgende Geſchlechtsreibe. Hoheneck findet denſelben Nas men in einem Diplome des Markgrafen Otackar von Steyr, welches er ebenfalls 1073 für Garſten ausfertigte, dann in zwei andern Garftırer Urkunden von 1096 und 1099. Pres venhuber will einem Perenger de Chappel in einem Garſt⸗ ner Stiftbriefe von 1108 begegnet haben: Berenger ſoll, wie alle dieſe Schriftſteller behaupten, drei Söhne gezeugt haben: Godihold, Georg und Friedrich. Die zwei letztern ſtarben unbeerbt, Godihold aber hinterließ 4 Söhne und 8 Töchter Sie hießen Rudiger, Wikkard, Degentart und Albert! Afra, Agatha und Anna. Afra wurde vermält mit Ulrich Grüpbeck, Agatha mit Albero von Polheim, Anna ging leer aus. Den Beweis für dieſe Angaben ſoll ein Ver⸗ mächtniß Degenharts an St. Florian liefern, wo ſich fol⸗ gende Notiz erhalten habe: D. Degenhart Capellarius pro Salute sua ot sororum Affrae Ulriei de Grünbeck, Agathas Alberi de Polenheim Conthoralium et Annae puellae tradidit duos Mansos in Ensburg; duod factum est 1191. Dieſer Ze pflanzte das Geſchlecht fort. 8 Das erſte, was dem aufmerkſamen Leſer auffallen wird, 10 bas außerordentlich hohe Alter, welches die alten Capel⸗ len erreichten. Der Vater iſt Zeuge in einem Diplome von 1073, der Enkel ſchenkt 118 Jahre nachher Höfe nach St. Floriau. Von Stiftungs- oder Beſtätigungs Urkunden von Lambach und Garſten, welche 1073, 1096 oder 1099 wären ausgefertigt worden, weiß weder Fröhlich noch Kurz; auch ſuchte ich in den älteſten Diplomen von Garſten ver⸗ gebens den Berenger von Capellen. Daß in St Florian keine der obigen gleichlautende Nachricht zu finden, kann ich mit Sicherheit verbürgen. Zaum erſtenmale findet zu Garſten ſich ein Beringer de Capelle in einem Diplome des Markgrafen Otackar V. von Steyer um 1150 unter den Zeugen. Otackar beftätigt in * Wie demſelben dem Kloſter Garſten den Beſitz des Gutes Ablenzi (Gaflenz), welches ſeine Mutter Sophia der heil. Maria geopfert hatte.) Derſelbe Berenger erſcheint wieder um 1168 und 1171 und zwar als Miniſterial des Mark⸗ grafen Otackar in einer ſehr intereſſanten Tauſchhand⸗ lung des Kloſters Reichersberg mit dem Beſitzer des Schloſ⸗ ſes Stein am Inn und der reſpectiven Lehenherren, dem Biſchofe Eberhart v. Bamberg und dem Markgrafen Otackar, zuerſt als Schiedsmann, dann als Zeuge auf jener be⸗ rühmten Zuſammenkunft der Herzoge von Bayern und Oeſterreich und des beſagten Markgrafen zu Ens. ) Außer⸗ dem iſt er mir, wenigſtens der Name Berengers von Ca⸗ pellen, in Urkunden des 12. Jahrhunderts noch viermal begegnet, und zwar: 1. Chunrat J. Erzbiſchof v. Salzburg bezeugt die Stiſ⸗ tung des Kloſters Rain in der Steyermark. Als Miniſterial der Markgräfin Sophia iſt un⸗ terſchrieben Beringer de Capella um 1138. 3). 2. Otackar v. Schlierbach und ſeine Hausfrau Piligart ſchenken an dem Begraͤbnißtage ihres Sohnes nach Garſten, wo der Verblichene beigeſetzt wurde, das Gut Chimperg. Zeuge der Schenkung iſt Beringerus Frater eius (Otacheri) de capella — um 11600. 3. Markgraf Otackar v. Steyer ſchenkt die Erbſchaft Heinrichs v. Trosmarſtorf dem Kloſter Admont. Un⸗ ter den Zeugen befindet ſich Beringerus de Capella um 11645). ) Kurz, Beiträge II. 494. ) Monumenta boie. III. 453 und 463. 3) Fröhlich Dipl. S. Styriae II. 6. ) Aus dem Cod. Trad. von Garſten im Muſeum zu Linz, auch dei Ludewig Relig. Mscpt. IV. 207. ö ) Aquil, Jal, Caesar Annales Duc. Styriae I. 760, 22 4. Otakar, der letzte Traungauer und Herzog v. Steyer verleiht dem Capitel zu Salzburg Werchen⸗ dolf an der Drau. Zeuge iſt Perengerus de Capelle — um 1184). Bei dem völligen Mangel anderweitiger Nachrichten kann unmöglich entſchieden werden, ob Otackar v. Schlier⸗ bach und Berenger von Capellen Kinder derſelben Eltern ge— weſen, oder ob ſie nur dieſelbe Mutter gebar. Im erſtern Falle würden die Herren von Capellen, Schlierbach und Zelking einem Stamme angehören. Es erſcheint zwar auch in den Urkunden von St. Flo⸗ rian von 1213 und 1215 der Name Perenger oder Beren⸗ ger von Capellen, welcher aber unmöglich derſelbe fein kann, wie der oben genannte, da nicht angenommen werden darf, daß jener, welcher 1138 in den Urkunden Zeugniß gab, noch um 1215 lebte. Wahrſcheinlich war er der Sohn oder Enkel jenes frühern. Nach den Berichten Hohenecks und der Genealogen tritt Degenhart, welcher das Geſchlecht fortpflanzte, wahr⸗ ſcheinlich ein Sohn des älteren und ein Bruder des jüngeren Berenger gleichzeitig mit dieſem als Zeuge auf in den Diplomen der Babenberger, deren Dienſtmannen die Ca⸗ pellen nach dem Tode des letzten Otackar geworden waren. Folgende Urkunden haben ihren Namen: ‚ 4. Dat. Wien am 10. October 1208. Herzog Leopold 4 VII. v. Oeſterreich freit die Unterthanen von St. Florian am Windberg vom Landgerichtszwange. Un⸗ ter den Zeugen: Deinrat capellarius 2). 2. Dat. Ens am 8. Auguſt 1213. Derſelbe befreit das Kloſter St. Florian von der Vogtei Ortalfs v. ) Archiv für Süͤddeutſchland II. 253. ) Kurz, Oeſterreich unter Albrecht IV., II. 464. A Volkenſtorf. Unter den Zeugen ſteht Deinrat capel- larius ). 3. Dat. Ens am 8. Auguſt 1213. In einer faft gleich⸗ lautenden Urkunde gibt Zeugniß nnn de Cha- pelle 2). 4. Dat. Steyer am 21. December 1213. Revers des Herzogs Leopold VII., daß die Erlaubniß des Abb⸗ tes Hademar von Garſten, auf des Kloſters Bauern⸗ höfe zu Gaflenz 2 Forſtaufſeher ſetzen zu dürfen, demſelben keinen Nachtheil bringen ſoll. Zeuge Pe- ringerus de Capelle). 5. Dat. Wien am 16. Mai 1214. Leopold VII. ſpricht die Unterthanen des Kloſters St. Florian vom Land⸗ gerichte Ortolfs von Volkenſtorf frei. Zeuge Dein- rat capellarius “) 6. Dat. Wien am 16. Juni 1215. Herzog Leopold VII. bekräftigt dieſe Befreiung der Holden des Klo⸗ ſters. Deinrat capellarius iſt abermals Zeuge). Nach dieſen urkundlichen Nachweiſungen nehme ich den Berengar, welcher in den Urkunden der traungauiſchen Otackare als deren Miniſterial zum Vorſcheine kömmt, als den zwei erſten hiſtoriſchen Gründer des Geſchlechtes an, der Söhne, Berenger und Deinrat, hinterließ. Derenger J. Berengar 11. — Deinrat. Hoheneck rechnet hierher auch noch jenen Chunradus de Chappel, welcher um das Jahr 1200 eine Schenkung des 9 L. e. 460. 2 1. 9 Meine Geſchichte von St. Florian, 285. Kurz, Beiträge II. 544. Meine Geſchichte von St. Florian, 291, ) L. c. 297. — 79 — Grafen Siegfried von Lebenau an St. Emmeram zu Regens⸗ burg bezeugt ). Er ſcheint indeſſen nicht hierher zu gehds ren, da es auch in Regensburg ein edles Büͤrgergeſchlecht dieſes Namens gab 2). Wir werden noch einmal einem Eberhart von Capellen begegnen, der ein Chorherr war zu Regensburg. In einer Urkunde von St. Florian kömmt dieſer Chunrat nicht zum Vorſcheine, wie Hoheneck behauptet. Wenn wirklich Degenhart oder Deinrat von Capellen das Geſchlecht fortpflanzte, wie die Genealogen behaupten, ſo war jener Hademar wahrſcheinlich ſein Sohn, welcher in dem Schiedſpruche des Biſchofes Gebhart von Paſſau zwiſchen dem Kloſter Zwettel und dem Pfarrer zu Polan (Dat. appud Medlicum am 25. Februar 1232) unter den Zeugen ſteht als Hademarus Capellarius 3). Dieſes Hade⸗ mar Brüder und Söhne Deinrats wären dann Vericus et Piligrinus de Chappele, welche die Schenkung des Dorfes Eckendorf am Wachrain (oberhalb Stockerau) an Wilhering durch Herzog Friedrich den Streitbaren bezeugen: Dat. in Chrembse am 25. September 1241). Das von Hoheneck und Wißgrill angeführte Diplom dieſes Fürſten für Erlas kloſter vom 31. Auguſt 1237, in welchem die genannten Brüder als Zeugen ſtehen follen, iſt in dem Codex diplomatic. von Pez, auf welchen Mifgrill verweist nicht zu finden. Pilgrim v. Capellen war gegenwärtig bei dem Tur⸗ nier, welches Ulrich von vichtenſtein als König Artus bei Neuſtadt veranftaltete — vor 1246 — und verlor in dem⸗ felben fein Pferd 5). ) Pez Thes. Anecd. Tom. I. Part. III. 166. ) Mon. boic. XXX. I. 59. Gemeiner, Chronik von Regensburg I. 393. x ) Link Annales Claravollens I. 298. ) Meine Geſchichte von Wilhering, 516, ) V. d. Hagen Minnefinger IV. 377. 28 Beide Brüder lebten noch im Jahre 1250, in welchem ſie vom Biſchofe Berthold von Paſſau erſucht werden das Kloſter Baumgartenberg gegen den Ritter Konrad Hauſer zu Clamm in Schutz zu nehmen ). Piligrin, der wahrſcheinlich kein hohes Alter erreichte, war nach Hohenecks Verſicherung vermält mit Giſela einer Tochter Ulrichs v. Viehhofen, mit der er einen Sohn Ulrich II. und 2 Töchter zeugte: Kunigund, zuerſt die Gemalin Otackars v. Lengenbach und nach ſeinem Tode Heinrichs v. Chiowe; die andere Tochter, deren Namen Hoheneck nicht kennt, ſoll dem Gundackar v. Starhemberg vermält gewe⸗ fen fein ). Ulrichs erwähnen noch mehrere Urkunden, die ich nach der Reihe anführen will. 1. Dat. in Linza am 22. Marz 1250. Biſchof Rudeger v. Paſſau verleiht Meinhart dem Tröſtel und ſeiner Hausfrau Kunigund v. Zierberg 4 Mayerhoͤfe. Zeuge Ulrieus de Capella s). 2. Dat. appud Linzam am 30. Auguſt 1250. Ver⸗ trag zwiſchen dem Otackar v. Böhmen und Dietmar v. Steyer wegen Uebergabe der Stadt Steyer. Als Zeuge iſt unterſchrieben Ulricus de Capella). 3. Dat. in S. Hippolito am 26. October 1254. Vertrag wegen des Schloſſes Seveld, welcher von Heinrich von Seveld angenommen wird. Unter den Zeugen: Dominus Ulricus de Capella). 9) Kurz, Beiträge III. 425. 2) Laut eines Diplomes zu St. Florian vom 5. Auguſt 1295 hieß Gundacker's Hausfrau, die aber ſchon geſtorben war, Offmei (Euphemia). ) Mon. boic. XXIX. II. 79. 4) Prevenhuber 31. ) Hueber, Austria Mellic. 23. en Ft Me 4.8.4, 1255. Biſchof Otto v. Paſſau verleiht dem Chunrat v. Hartheim die Burghut von Eferding. Ulricus de Capella iſt Zeuge ). 5. D. in Chrems, 1255. Ulricus de Capella bezeugt eine Mautbefreiung für Kremsmünſter, welche Otackar v. Böhmen demſelben verliehen ). 6. S. I. am 24. Juni 1256. Biſchof Otto v. Paſſau benennt Ulrich v. Capellen nebſt Ulrich v. Lon⸗ ftorf in einer Streitſache mit den Brüdern v Schaun⸗ berg ſeinerſeits zum Schiedsmann 5). 7.8.1. 1256. Ulrich v. Capellen Zeuge in einer Ver⸗ ſchreibung dieſes Biſchofes für Ulrich v. Lobenſtein wegen Vergütung der auf Nec gemachten Aug» lagen ). 8. 1257, im Monate Auguſt leiſtete Ulrich v. Ca⸗ pellen dem Könige Otackar die Heeresfolge nach Bayern. Mit mehrerern böhmiſchen und öſterreichi— ſchen Edeln vertheidigte er das belagerte Mühldorf am Inn durch 9 Tage mit außerordentlicher Tapfer— keit, weßhalb er nebſt ſeinen Gefaͤhrten, als ſich die Stadt ergeben mußte, von den Herzogen von Bayern, die den Muth auch im Feinde ehrten, entlaſſen wurde 5). 9. Dat. Obernberg am 17. November 1257. Vergleich - des Biſchofes Otto v. Paſſau mit Hugo v. Sauer- ſtetten wegen einiger Lehen des Hochſtiftes zu Albern⸗ dorf. (V. U. W. W.) Zeuge Virieus de Capella s). 1) Mon. boic. XXIX. II. 238. ) Rettenpacher Annales Cremifan. 208. ) Mon. boic. I. c. 105. ‘ 4) Hoheneck III. 353. ) Pez. Script. rerum Austr. I. 1221. Prevenhuber 412. 6) Mon. boic. I. c. 113. 6 — BD. — 10. D. Paſſau am 5. Juni 1258. VIricus de Capella Zeuge in einer Verſchreibung des Biſchofs Otto auf Johann v. Merswanch. ) 11. Dat. Paſſau am 3. September 1258. Biſchof Otto bezeugt, daß Konrad v. Hartheim die Güter der Klofterfrauen zu Niedernburg in Paſſau zu Landes hag, welche fein Vorfahr Biſchof Berthold (11254) dem Ulrich v. Capellen um 100 lh verpfän⸗ dete, wieder eingelöſ't habe. ) 12. D. Wels im October 1258. K. Otackar beftätigt dem Kloſter Kremsmünſter feine Beſitzungen. VIri- cus de Capella iſt Zeuge.) 13. Act. zu Tuln am 11. Februar 1259. VIricus de Capella bezeugt, daß dem Hochſtifte Paſſau im of⸗ fenen Gerichte der Zehent zu Sieghartskirchen ſey zugeſprochen worden.) 14. D. Wien am 15. Februar 1259. Biſchof Otto v. Paſſau leiht dem Gundackar v. Ternberg ein dem Hochſtifte durch den Schwaͤher Gundackars Otto v. Haslau aufgeſandtes Lehen. Zeuge VIricus de Capella. 5) ö 15. D. Wien am 16. April 1259. Vergleich zwiſchen der Kirche Paſſau und Wock v. Roſenberg wegen der Veſte Haichenbach (Haibach im Mühlviertel). Zeuge VIricus de Capella. ) 16. D. St. Pölten am 20. October 1260. Biſchof Otto von Paſſau beſtimmt, daß die Kinder Gottfrieds ) L. c. 116. . e. 122. ) Pachmayr, Series Abbat. Cremifan. 125 coll. 884. 4) Mon. boic. 1. c. 134. 5) L. c. 226. ) L. c. 137. — 83 — v. Wirfing, welche hörig find, nur ſolche Güter behalten können, die Inwerteigen heißen. Zeuge Viricus de Capella.) 17. D. St. Pölten am 30. October 1260. Biſchof Otto v. Paſſau gibt dem Ulrich v. Capellen mehrere Einkünfte und namentlich 6 fh zu Abſtetten, welche durch den Tod des Grafen Otto v. Hardeck erle— digt worden. ) 18. D. in Laa 1280. Viriens de Capella bezeugt die Verleihung der Grafſchaft Retz an Wock v. Roſen⸗ berg durch K. Otackar. ) 19. D. Ebelsberg am 3. Juni 1263. Biſchof Otto v. Paſſau belehnt den Ulrich v. Lobenſtein mit Zehen⸗ ten zu Scherbenz und Neundorf. Zeuge Viricus de Capella. 3 20. S. J. 1263. Lehenbrief des Markgrafen v. Burgau auf einige Zehente, die Otto v. Traun Ulrichen v. Capellen übergeben hat. 9 2t. D. Linz am 24. Juni 1264. Gerichtsbrief Konrads v. Sumeran, Landrichters o. d Enns, durch wels chen das Gut Specke dem Kloſter Garſten zuge⸗ ſprochen wird. Zeuge Ulrieus de Capella. ©) 22. D. Paſſau am 3 Auguſt 1264. Biſchof Otto von Paſſau genehmigt die Stiftung der Pfarre Zwetel (im Mühlviertel) durch Ulrich v. Lobenſtein. Zeuge Ulrieus de Chappele. ) 1) L. c. 145. 2) L. c. 167. ) Kurz, Oeſterreich unter Ottokar und Albrecht II. 174. 4) Mon. boic. XXIX. U. 452. ) Regeſten v. Steyreck. 6) Kurz, Beiträge II. 558. 7) Kurz, I. c. IV. 545. a 6 * u an . 23. S. I. am 15, Auguſt 1264. Stiftbrief der Pfarre Zwetel durch Ulrich v. Lobenſtein. Zeuge Ulricus de Chappell. 9 24. S. IJ. am 11. November 1265. Ulrich v. Lobenſtein verkauft dem Kloſter Wilhering eine Beſitzung zu Piberawe. Zeuge iſt VIricus de Chapella. 2) 25. Act. in Nerden (Narn) am 18. December 1267. Ruger v. Prant verkauft dem Kloſter Zwetel das halbe Dorf Scheunawe. Zeugen find Ulricus se- nior de Capella, Ulrieus junior de Ca- pella. (Wahrſcheinlich Oheim und Neffe) 2) 26. D. Wels am 22. März 1268. Gerichtsbrief des Richters ob der Enns, des Grafen Heinrich v. Har⸗ deck, in der Streitſache zwiſchen Wolvelin v. Frei⸗ lingen und der Abbtiſſin v. Nonnberg zu Salzburg wegen eines Hofes zu Freilingen, welcher dieſer zu⸗ geſprochen wurde. Zeugen: Dominus Ulricus de Capella, Ulricus junior de Capella.) 27. D. Znaym am 12. Juni 1269. K. Otackar beſtä⸗ tigt die Freiheiten des Kloſters Gleink. Zeuge Ul- ricus de Capella. 5) 28. 8. 1. 1270, Ulricus senior de Capella gibt nach St. Florian ein Pfund Geldes auf dem Hofe zu Klingenbach zum Seelgeräth. Sollte er wieder geſund werden, ſo wird er dem Kloſter dieſes Geld auf einem bequemer gelegenen Gute an» weiſen. ) ) Geſchichte v. Wilhering 535. ) L. c. 539. ) Link, 1. c. I. 383, ) Eſterl, Chronik v. Nonnberg 217. ) Kurz, Beiträge III. 351. „) Archiv zu St. Florian. = — Wahrſcheinlich genas Ulrich nicht mehr. Urkundlich läßt ſich ſeine Gemalin nicht nachweiſen. Hohenecks Eliſa⸗ beth von Rauhenſtein iſt es ſicher nicht. Der Grund wird ſpäter angegeben werden. Vielleicht gehört Eliſabeth v. Zelking hieher, welche mit Ulrich II., der mit unſerm Ulrich dieſelbe Perſon iſt, vermält geweſen ſeyn ſoll. Deinrat v. Capellen (1208 — 1215) Hademar, Piligrin I. ( um 1250) Ulrich I. Ct um 1270) Giſela von Viehofen Eliſabeth v. Zelking Ulrich II. Kunigund, Euphemia (Otackar v. Lengen⸗ (Gundackar bach, Heinrich v. Chiowe) v. | Starhemberg) Ulrich I. fol 4 Söhne gezeugt haben: Chriſtoph — von dem ſich aber keine urkundliche Spur zeigt — Pili⸗ grin, Ulrich und Konrad. Höchft wahrſcheinlich war Mar⸗ garetha, die Gemalin Heinrichs von Volkenſtorf, ſeine Tochter, wie ſich ſpäter zeigen ſoll. Für jetzt kehren wir wieder zurück zu Ulrich II., dem Sohne Pilgrins, dem berühmteſten und angeſehenſten des ganzen Stammes. Ulrich von Capellen, auch der lange Capellen genannt, war einer der erſten und eifrigſten Arts hänger K. Rudolfs von Habsburg gegen den Böhmenkönig Otackar. Als jener am 15. October 1276 mit dem Reichs⸗ heere bei Enns lagerte, ertheilte er unſerm Ulrich die aus⸗ gedehnteſte Vollmacht mit den Edeln und den Städten des Landes zu unterhandeln, und verſprach alle ſeine Zuſagen genehm zu halten, wofern ſie ſich dadurch wollen bewegen laſſen, zum Gehorſame des Reiches zurück zu kehren. In der Entſcheidungsſchlacht auf dem Marchfelde am 26, Auguſt 1278, welche dem unglücklichen Könige von Bi Böhmen Krone und Leben koſtete, befehligte der lange Gas peller die Nachhut, wiewohl ungerne. Als Herbort v. Fuͤl⸗ lenſtein und ein tapferer Ritter aus Thüringen mit wü⸗ thendem Andrange auf K. Rudolf einſtürmten; als dieſer nur mit Mühe unter dem getödteten Schlachtroſſe hervor⸗ gezogen und auf ein anderes gebracht werden konnte; 1) als die Schlacht ſchwankte und ſich fuͤr die Böhmen zu ent⸗ ſcheiden drohte; als es den um den König geſchaarten Ges treuen kaum mehr möglich war, ſein Leben zu retten: — da brach der Capeller mit ſeinem Haufen hervor. »Wie die Bärin im Forſte heftig und zornſchnaubend ihren ge⸗ raubten Jungen nachſtürmt, fo drang durch blutige Schwer⸗ ter der Capeller und befreite nicht nur den König, ſondern entſchied auch das ſchwankende Schickſal der Schlacht.“ 2) Oder wie ein anderer Gleichzeigter ſagt: Nit lenger er pait, (beiten — warten) Mit Hurt er zu rait, Niemen ym daz vorhielt, Die Rot er enczway ſpielt (ſpaltete), Als ein Tuch mit einer Scher Tut ein Schneider. 5 Als michel (groß) wart der Chrach Als der Donner ain Wald Vor im nider hiet gevalt (hätte gefällt). >) | N | h 1 | | Wie dankbar K. Rudolf Ulrichs That anerkannt und belohnt habe, werden wir in der Folge hören. Zuerſt er- 9) Walter v. Ramſchwag hat dem König wieder aufgeholfen. v. Arx, Geſchichte v. St. Gallen I. 406. ) Chronicon Loobiense apud Pez I. 849: Cui inter cruentos ela- | | | dios, sicut ursa in saltu proraptis catulis vehemens et irata | subvenit, sed etiam totius belli fortunam labentem relevavit. Der Chroniſt nennt ihn irrig Berthold. ) Ottokar Horneck, Reimchronik 1. c. III. 153. — u nannte er ihn zum Landrichter o. d. Enns, welches Amt er nach Prevenhubers Verzeichniß von 1280 bis zum Jahre 1283 verwaltete, was indeſſen nicht richtig zu ſeyn ſcheint, da ihm eine Urkunde von 1287 noch dieſen Titel beilegt. Zu derſelben Zeit war er auch Hauptmann der Stadt Steyer -(eapitaneus eiuitatis Styrensis). Als der König Defters reich wieder verließ, ordnete er auch Ulrich v. Capellen jenen zu, welche dem Statthalter des Reichs in den wie⸗ dererworbenen Landen Albrecht v. Habsburg als Räthe zur Seite ſtehen ſollten. ) | Gleiches Vertrauen bewies auch Herzog Albrecht J. dem erprobten Manne, wie ſein Vater. Während er 1289 gegen den Grafen Ivan v. Güns nach Ungarn zu ziehen genöthigt war, vertraute er Ulrich v. Capellen die Beſchüͤ⸗ gung des Ennsthales gegen den Erzbiſchof von Salzburg, der mit Albrecht in einer bittern Fehde ſtand.?) Ferner als ſich die Friedensverhandlung in Linz zwiſchen Albrecht und dem Erzbiſchofe von Salzburg ohne Erfolg zerſchlagen hatte, 3) erhielt Ulrich den Auftrag, das Lavantthal zu verwüſten, deſſen er ſich nur zu pünctlich entledigte. “) Nachdem man endlich in Wien auf eine nicht Löbliche Weiſe den Erzbiſchof Rudolf zu einem Friedensvertrage genöthigt hatte, wurde abermal der Capeller beauftragt, ſich nach Salzburg zu begeben, die Vertragsurkunde von Linz in Empfang zu nehmen und zu zerreiſſen. In der Domkirche zu Salzburg vor einer zahlreichen Verſammlung ) Pez, I. 1096 und Lambacher Interregnum, Anhang 190. > ) Horneck bei Pez 1. C. 276. Darumb man her fande/ Den langen Kappeller/ Daz er zu hut wer/ In dem Ens-Tal, Dieweil der Bnger Qual, Wert und die Fraiz / Die an der erſten Raiz / Der Herczog in Vngern tet. ) Kurz, Ottokar und Albrecht I. 101. ) Horneck J. o. 381. 2. Br vollzog er dann die Execution an dem ſchuldloſen Perga⸗ mente 1). Die Entſcheidung in der Hauptſache hatte man dem Könige Rudolf anheimgeſtellt, der ſich damals in Er⸗ furt befand. Dahin begab ſich der Erzbiſchof ſelbſt und im. Auftrage des Herzogs mit dem Abbte Heinrich v. Admont, Ulrich dem Prüſchink auch Ulrich v. Kapellen 2). In öf⸗ fentlichen Angelegenheiten finden wir unſern Ulrich noch einmal 1191 thätig bei der Friedens-Unterhandlung mit dem Könige Andreas v. Ungarn 3). Ich führe nur wieder alle Urkunden, in denen Ulrichs Name genannt wird, der Ordnung nach an mit dem Be⸗ merken, daß nicht immer mit voller Sicherheit angegeben werden könne, ob nicht etwa fein gleichnamiger Vetter ger meint ſey. 1. Ulricus junior de Capella in den oben bei Ulrich I, Nro. 25 und 26 angeführten Urkunden. 2. D. in castro aput Posonium am 7. Juli 1273. K. Otackar verleiht dem Ulrich v. Capellen, Pil⸗ grims Sohn, ſammt ſeinen männlichen und weib⸗ lichen Nachkommen zur Belohnung für ſeine Dienſte 2 Höfe zu Tabra (Dobra in der Pfarre Pergs kirchen) ). 3. D. Baumgartenberg 1273. Agnes v. Traun ſchenkt dem Kloſter Zwetel mit Einwilligung ihres Gemals Hertreid und ihrer Tochter Eliſabeth 2 Lehen zu Slägleins. Zeuge dominus Ulricus de Capella 5), ) Kurz J. c. 105 und 106. Horneck 331 und f. f. ) Pez, Scrip. II. I. 1108. ) Horneck 1. c. 380 — 381. 4) Hormayr, Taſchenbuch 1840. 493. ) Link J. c. 400. 1 4. S. I. 1274. Biſchof Peter v. Paſſau leiht dem Ul⸗ rich v. Capellen und ſeinen Nachkommen alle Lehen, die er vom Hochſtifte hat ). 3. D. in castris ad Anasum am 15. October 1276. K. Rudolf J. bevollmächtigt Ulrich von Capellen die öſterreichiſchen Edeln und Städte durch Verhei⸗ ßungen zum Gehorſame des Reichs zurückzuführen ). 6. An demſelben Tage iſt Ulrich v. Capellen Zeuge in der Beſtätigungsurkunde der Freiheiten der Stadt Enns durch K. Rudolf 5). 7. D. apud Linzam am 15. November 1276. Herzog Heinrich v. Bayern, Pfandinhaber des Landes o. d. Enns, beſtätigt die Freiheiten des Kloſters Gleink. Ulricus de Capella bezeugt dieſes ). 8. Dat, Wien am 17. December 1276. K. Rudolf beauftragt Ulrich den ältern von Capellen (iidelissimum) die Beſitzungen des Hochſtiftes Re⸗ gensburg im Machlande, in der Riedmark und jen⸗ ſeits der Donau wieder an dasſelbe zurück zu brin- gen >). 9. D. in Furstenvelden am 3. März 1277. Gabbrief Gottſchalks von Neytperg auf Ulrich von Capellen um feine Güter der dritte Theil genannt zu Kös nigswiefen®). 10. S. I. et anno. Tauſchvertrag zwifchen dem Kloſter Waldhauſen und Ulrich dem ältern von Ga: ) Regeſten v. Steyreck. ) Hoheneck III. 65. Kaltenbäck, Zeitſchrift 1837. 200. ) Kurz 1. c. 182. ) Kurz, Beiträge III. 356. ) Hoheneck 1. c. 65, und Hormayr Archiv 1828. 744. 2) Handſchriftliche Notiz aus dem k. k. geheimen an cf. Hoheneck J. c. 63. 2 pellen, worin jenes ſtatt 12 f zu Königswieſen eine Hube zu Rutenſtein erhält 9). 11. D. Wien am 17. Juni 1279. K. Rudolf beſtätigt die Freiheiten von Erlakloſter. Unter den Zeugen VIricus de Capella 9). 12. D. Wien am 18. Juni 1279. K. Rudolf verleiht auf die Bitte Ulrichs des ältern von Capellen dem Dorfe Königswieſen die Befugniß einen Wo- chenmarkt zu halten 5). 13. D. apud Rotenman am 25. October 1279. K. Ru⸗ dolf vertheilt dem Biſchofe von Bamberg einen Ver⸗ ſicherungsbrief. Zeuge iſt VIricus de Capella ). 14. D. Linz am 15. Juli 1280. Gerichtsbrief des Mark⸗ grafen Heinrich von Hochberg, Hauptmanns ob der Enns, daß die Abbtiſſin Gertraud v. Traunkirchen ihr Recht der Gerichtsbarkeit auf des Kloſters Gü⸗ tern mit Ausnahme deſſen, was den Tod nach ſich zieht, bewieſen habe. Zeuge Viricus de Capella 5). 15. Act. aput Wiennam am 22. Februar 1281. Otto v. Perchtolstorf, Kämmerer in Oeſterreich, beur⸗ kundet, daß er Herrn Ulrich v. Capellen Pil⸗ grims Sohn verkauft habe die Güter zu Enzeinds pach, welche ihm feine Gemalin Margaretha Toch⸗ ter Otto's v. Sleunz nach ihres Vaters Tod zu⸗ gebracht habe 6). 16. D. Wien am 2. Mai 1281. K. Rudolf verpfaͤndet feinem Getreuen, Ulrich v. Capellen und Els be⸗ I) L. c. ) Pez, Cod. dipl. epist. II. 142. ) Kurz, Ottokar und Albrecht II. 142. 4) Lambacher, Interregnum. Anhang 131. ) Kirchl. Topographie XIV. 251. 6) Rilder, Archiv Urkundenblatt I. 4. Be ten feiner Hausfrau, mehrere Güter im Mach⸗ lande nebſt dem Landgerichte daſelbſt (judicium provinciale) und 800 fh 5. 17. S. I. am 21. Mai 1281. Ulrich v. Capellen Zeuge in K. Rudolfs Stiftbrief des Frauenkloſters zu Tuln 9. 18. D. Ratispone am 17. Juni 1281. Ulrieus de Ca- pella Zeuge in einer Beſtätigungsurkunde der Frei⸗ heiten des Kloſters Ror durch K. Rudolf 9). 19, An dem nämlichen Tage. Lehenbrief des Biſchofs Heinrich v. Regensburg auf Ulrich v. Capellen um das Dorf Kuning (sie.) ). 20. D. Wien am 24. Juli 1281. In der Niederlags-⸗ ordnung des Statthalters Albrecht für Wien iſt Vlrich von Chappelln, Landrichter o. d. Enns, aufgeführt als einer der ihm von feinem Vater beigeordneten Räthe 9. 21. Dat. Wien am 14. September 1281. Graf Alb» recht v. Habsburg, Verweſer der Lande Oeſterreich ıc. beftätigt ein Uebereinkommen zur Sicherheit des Lan⸗ des zwiſchen Eferding und Paſſau, welches in dieſer Stadt ſeine Rathgeber Wernhart v. Schowenberg, Ulrich v. Touvers, Otto v. Bertolſtorf, Chunrat v. Sumerow und Ulrich v. Chapelle mit den baye⸗ riſchen Geſandten und dem At von Paſſau abgeſchloſſen haben 9. ) Kurz 1. c. 184. ) Lambacher 1. c. 188. ) Mon. boic. XVI. 145. Handſchriftl. Notiz. >) Lambacher J. e. 190. ) Mon. boic. XXIX. U. 537. — Mm— 22. S. I. am 1. Jänner 1282. Die Brüder Heinrich und Wernhart von Schaunberg vergaben an Wil⸗ hering ihre Beſitzungen in der untern Mumenau ſammt dem Dienſte von 6 Höfen zu Hitzing, Te— ning, Paſching und Oftering. Unter den Zeugen dominus Vlrieus Longus et dominus Vlricus et Chonradus dicti de Capella 1). 23. D. Ens am 29. Jäner 1282. Wernher v. Schlier⸗ bach ſchenkt dem Hoſpitale am Pyhrn 3 Huben zu Sautarn. Zeuge: VIricus de Capella capitanevs Stirensis ciuitatis judex provincialis superio- ris Austrie ). 24. Dat. Steyer am 19. Februar 1282. Otto v. Zels king überläßt fein Recht auf 2 Lehen im Garſten⸗ thale unter dem Bühel dem Hoſpitale am Pyhrn. Zeuge VIricus de Capella tune capitaneus Stirensis eiuitatis et judex prouincialis supra Anasum 5). 25. 8.1. am 2. März 1282. Ulrieus senior de Ca- pella ſiegelt einen ſpäter anzuführenden Brief ſei⸗ nes Vetters Chunrat. 26. S. J. am 25. April 1282. Otto v. Perneck über⸗ gibt dem Ulrich v. Capellen, Pilgrams Sohn alles, was der Rech von ihm zu Lehen hatte ). 27. D. Steyer am 16. Mai 1282. Lehenrevers Ulrichs v. Capellen, Pilgrams Sohn, und ſeiner Hausfrau Elzpet, denen das Kloſter Garſten auf Lebens⸗ zeit das Gut zu Treſtorf verliehen hat“ mit den Miner zwaier vetern hern vlrichs vnd Chonrates ) Geſchichte v. Wilhering 551. ) Diplomatar des Muſeums zu Linz. 3) "TR; +) Regeſten v. Steyreck. — — von Chappell vnd mit mines geswein insigel Gvn- dakers von Losenstain ete, U) 29. Dat. Wien am 9. Juli 1282. Herzog Albrecht ver⸗ leiht dem Ulrich von Capellen einen Wochenmarkt für das Dorf Steyereck mit allen Freiheiten, deren ſich der Wochenmarkt zu Enns erfreut ). Das Schloß Steyereck erkaufte Ulrich 1280 von Albero von Chunring ). 30. S. J. am 25. Juli 1282. Ulrich v. Capellen, Ni⸗ colaus Sohn (wohl Pilgrams Sohn), verſchreibt ſeiner Hausfrau Elsbeth das Haus au Altenhor fen nebſt andern Gütern ). D. Augsburg am 21. October 1282. Graf Alb⸗ recht von Habsburg, Statthalter in Oeſterreich und Steyer, belehnt den Truchſeß Friedrich von Len⸗ bach (Lengenbach) und Ulrich den ältern von Ca⸗ pellen mit den durch den Abgang Chunrats von Gutrath erledigten Gütern 5). 32. D, Augsburg am 27. December 1282. Belehnungs⸗ Urkunde des Königs Rudolf auf feine Söhne Alb— recht und Rudolf über Oeſterreich und Steyer. Unter den Zeugen Ulricus de Capella 6). 33. S. J. um 1282. Biſchof Heinrich v. Regensburg urfunder, daß Friedrich v. Hausekke auf den Fall eines kinderloſen Todes das Schloß Haus frei dem Hochſtifte zurückgeſtellt habe, wogegen deſſen Wittwe 31. — ) Diplomatar zu Linz. 2) Regeſten v. Steyreck. ) Wißgrill II. 3. 9 Regeſten v. Steyreck. ) Kaltenbäds Zeitſchrift 1837. 204. Hoheneck 1. c. 66. e) Scheötter, Abhandlungen I. 109. — 200 fh auf demſelben verſichert bleiben. Zeugen Ulrieus de Capella .. . . . Chunradus de Capella ). 34. D. Paſſau am 1. Mai 1283. Tauſchvertrag zwi⸗ ſchen Biſchof Gottfried v. Paſſau und den Kloſter— frauen zu Tuln, vermöge deſſen jener die Pfarrs kirche zu Tuln gegen die Dreifaltigkeits-Capelle zu Wien abtritt. Ulricus de Capella Zeuge ?). 35. Dat. Rheinfelden am 1. Juni 1283. Hausordnung K. Rudolfs für ſeine mit Oeſterreich und Steyer belehn⸗ ten Söhne. Zeuge nebſt andern Ulricus de Capella ). 36. D. Wien am 11. Juni 1283. Die öſterreichiſchen Lande nehmen dieſe Ordnung des Königs dankbar an. Unterzeichnet hat nebſt Otto v. Haslau Otto v. Bertholdſtorf, Stephan v. Meiſſau, Leutold v. Chunring — Virieus de Capella judex provincialis supra anasum ). 37. 1283. ulrich v. Capellen erkauft von Ulrich v. Wolf⸗ gerſtorf das halbe Haus Tulbing 5). 38. D. Wien am 6. Jäner 1284. Otto v. Zelking und ſeine Hausfrau Liutgart verzichten auf alle Forderungen an ihren Schwäher und Vater Ulrich v. Capellen, nachdem er feiner Tochter 500 Th Heiratsgut gegeben hat 9). 39. S. J. am 29. Mai 1284. Agnes v. Hartheim über⸗ gibt dem Ulrich v. Capellen viele Huben, Höfe und Güter in mehreren Pfarren ). 1) Ried, Codex Ratisbon. I. 587. 2) Mon. boic. XXIX. II. 551. 3) Schrötter 1. c. V. 348. 4) Kurz 1. c. 200. 5) Hoheneck 1. c. 857. Wißgrill III. 4. 6) Hoheneck III. 66. 7) Regeſten v. Steyred, 1 40. D. in castris apud Wervenstein am 8. Juli 1254. Herzog Albrecht beſtätigt die Freiheiten des Kloſters Waldhauſen. Zeuge Ulrieus de Capella 1). 41. S. J. am 29. September 1284. Poppo v. Grüen⸗ burg und Gertraud ſeine Hausfrau mit ihren 2 Söhnen und 7 Töchtern verkaufen Ugendorf mit einigen Pfunden Geldes dem Ulrich v. Capellen ?). 42. S. J. 1284. Herzog Albrecht und K. Rudolf vers pfänden an Ulrich v. Capellen das Haus Ruten- fein mit 20%, Pfund Geld 3), / 43. S. J. 1284. Herzog Albrecht beſtätigt dem Ulrich v. Capellen eine Mauth⸗ und Landgerichts = Be» freiung ). 44. S. J. 1284. Lehenbrief der Brüder Wernhart und Heinrich v. Schaunberg auf Ulrich v. Capellen, deſ⸗ ſen Hausfrau Elsbeth und Tochter Sophia über alles, was ſie zu Tauersheim (die Pfarre Steyereck) beſitzen 5). 45. S. 1. 1285. Gertraud v. Traun, Ulrichs Wittwe, ſchenkt nach Erlakloſter einen Hof zu Paſching. Ge⸗ ſiegelt hat den Brief dominus Chunradus de Ca- pella und Zeuge iſt Vlricus de Capella de Altenhoven ®), 46. S. 1. 1283. Touta Priorin und der Convent zu Minnbach verkaufen an Ulrich v. Capellen das Haus zu Enns, in welchem bisher die Münze war ). 1) Kurz, Beiträge IV. 466. ) Regeſten v. Steyereck. ) Hoheneck J. c. 66. 9) L. o. 9) Hoheneck J. c. 855 u. Regeſten v. Steyereck. ) Pez, Cod. dipl. epist. II. 147. ) Hoheneck 1. c. 67, — 96 — 47. S. J. 1285. Arnolt der Piber übergibt dem Land⸗ richter o. d. Ens Ulrich v. Capellen den Hof beim Bach 5). 48. D. in der Neuſtadt am 13. Juli 1286. H. Alb» recht leiht dem Otto v. Zelking und Leukart ſeiner Hausfrau alle ihre Beſitzungen, nachdem ſie ihm das halbe Schloß Zelking aufgegeben haben. Zeuge der Sache iſt Ulricus de Capella 2). 49. D. Wien am 25. December 1286. Beſtätigung der Freiheiten des Kloſters heil. Kreuz durch H. Alb— recht. VIricus de Capella Zeuge 3). 50. S. J. am 18. Mai 1287. Heinrich v. Nenzing bes kennt, daß er den Hof zu Geroltſtorf (in der Pfarre Ansfelden) vom Propſte zu St. Florian gegen Rei⸗ chung eines jährlichen Dienſtes auf Lebensdauer em⸗ pfangen habe. Zeugen: VIricus de Capella index provincie supra Anasum . Chunradus de Capella). 51. S. J. 1288. Poppo v. Grüenburg und feine Söhne übergeben Ulrichen v. Capellen alle ihre Beſitzun⸗ gen mit der Vogtet der Kirche St. Georgen (an der Guſen) 5). 52. S. J. am 3, Auguſt 1289. Ulrich v. Chapelle Zeuge in einer Urkunde der Brüder v. Stadeck ©) 53. D. Wien am 11. Jäner 1290. Herzog Albrecht er⸗ klärt, daß er zur Beilegung der Zwietracht mit dem Erzbiſchofe von Salzburg 6 Schiedsrichter ernannt ) Regeſten v. Steyereck. ) Hueber, Austr. Mellic. 29. 5) Pez 1. c. 148, 4) Archiv zu St. Florian. 5) Hoheneck 1. c. Regeſten v. Steyereck. 6) Hanthaler, Recens. I. 269. © n Mm habe, unter welchen ſich auch Ulrich v. Capellen befindet ). 54. 8. J. am 24. April 1290. Satzbrief Heinrichs v. Lonſtorf auf Ulrich v. Capellen, Pilgrams Sohn, lautend, worin er den Hof zu Aichach und die Au an dem Urfahr von der Donau bis zur Runzen (9) von Tafertsheim um 50 fh verpfaͤndet ). 55. D. Erfurt am 5. Juni 1290. Revers Ulrichs v. Capellen, Pugrams Sohn, daß er dem Burggrafen von Nürnberg das Dorf Stetteldorf wieder aufs geben wolle, wofern er ſich im Beſitze desſelben nicht zu behaupten vermöge. Geflegelt hat fein Freund Ottokar v. Lengenbach 5). 56. D. Erfurt am 19. Juni 1230. K. Rudolf verleiht dem Ulrich v. Capellen den Hof zu Potendorf, welcher dem Herzoge Albrecht um 67 Pfund ver⸗ pfändet geweſen, um 37 (h,, welche ibm Ulrich bei der Hinabfahrt auf der Donau geliehen hatte .). 57. S. J. am 6. December 1290. Poppo v. Grüenburg übergibt dem Ulrich v. Capellen den Hof zu Po- tendorf (in der Pfarre Katſtorf) nebſt anderen Gütern 5). 58. D. Melk am 12. Mai 1291. Otto v. Zelking, Ludwigs Sohn, reverſirt, daß ihm das Kloſter Melk einige Güter zu Sizentall geliehen habe Zeugen: D. Ste- phanus de Missawe avunculas meus, socer meus D. Ulricus de Chapell . . . D. Chunradus de Chapell 8). J Lichnowsky, Geſchichte des Hauſes Habsburg II. Regeſten ) Regeſten v. Steyereck. ) Wißgrid, Schauplatz II. 4. ) L. c. 4 u. Hoheneck 1. c. 65. 5) Regeſten v. Steyereck. ) Hueber J. c. 30, 5 89. S. 1. 1291. Albrecht v. St. Petronel verpfändet an Ulrich v. Capellen das Schloß Stetteldorf um 90 Mark alter Pfennige ). 60. Um 1291. Durch Theilung mit ihren Brüdern er⸗ hielt Margaretha v. Falkenberg, Gemalin Ulrichs v. Capellen, Arbesbach und Neukirchen am Wald V. O. M. B. 2) 8 D. Frieſach am 14. März 1292. Herzog Albrecht v. Oeſterreich beſtätigt die Freiheiten des Herzog⸗ thums Steyer. Unter den Zeugen VIricus de Ca- pella ). 62. S. J. am 24. Juni 1292. Leo v. Wartperch ent⸗ ſagt allen Anſprüchen auf das Gut Clendorf, wel⸗ ches dem Kloſter Wilhering angehört. Siegler iſt Ulrich v. Chappel; Zeugen Vlrieh und Hinrich | von Chappel ). Der Brief iſt nur in einer Abſchrift vorhanden Hund der Name „Heinrich“ wahrſcheinlich nur ein Schreibfehler ſtatt Chunrat. \ 63. D. Wels am Erchtag zu Weihnachten 1292 — am 30. Decemb. — Philipp v. Polheim verzichtet zu Gunſten Ulrichs v. Capellen auf alle Anſprüche an das Haus zu Altenhofen °). 64. S. J. 1292. Albrecht v. St. Petronel verpfändet dem Ulrich v. Capellen das Schloß Stetteldorf. (Das halbe Dorf Stetteldorf kaufte Ulrich 1295 von Diemut v. Stadeck) 6). 61. — 1) Hoheneck 1. o. 67. 2) Wißgrill 1. c. 4. 2) Landhandueſt des H. Steyer 5. 6. % Archiv zu Wilhering. ) Regeſten v. Stehereck. ) Hoheneck J. o. — 65. S. J. 1292. Herbort v. Stein, feine Hausfrau und ihre Söhne und Töchter geben dem Ulrich v. Ca⸗ pellen die Eigenſchaft des halben Hauſes zu Stein‘). 66. S. 1, 1292. Leibgedingsbrief Heinrichs v. Preuba⸗ fen, Bertholds Sohn, welcher ſtatt der Hube zu Wickendorf den Zehent von dem Schlüſſelhofe auf Lebensdauer von dem Kloſter Garſten erhielt. Zeu⸗ gen Her vlrich von chapelle, Her chourgt von vol- chenstorf ete. 2) 67. S. I. am 2. Februar 1293. Chonrat von Chapelle beſtätigt dem Kloſter Wilhering die Landgerichts⸗ Freiheit im Schaunberger » Landgerichte, das er in Lehensweiſe inne hat. Zeuge: her VIrich von Chap- pelle Min veter 9. 68. D. Griven am 19. Februar 1293. Graf Ulrich v. Heunburg compromittirt zur Beilegung ſeiner Streitigkeiten mit Herzog Albrecht auf Stephan v. Meiſſau, Marſchall in Oeſterreich, Ulrich v. Ca⸗ pellen und Friedrich v. Lengenbach ). 69. D. Wien am 20. September 1293. Pfandverſchrei⸗ bung des H. Albrecht v. Oeſterreich auf Ulrich v. Ca⸗ pellen um die Vogtei zu Ahwinden um 50 Mark 5), 70. S. J. 1293. Herzog Otto v. Bayern belehnt Ulrich v. Capellen mit dem Schloſſe Gruenburg an der (untern) Krems, mit Droſendorf, Spitz und andern Gütern, welche Dietmar, Siegharts Sohn v. Lobenſtein, inne gehabt ©). CA. Nr. 99. ER ) Diplomatar in Linz. ) Geſchichte v. Wilhering 566. ) Lichnoweky 1. o. UI. Regeſten. 5) L. c. ) Hoheneck J. o. und 68, 7» ui . 2 71. S. 1. 1293. Ulrich und Jakob v. Hag verkaufen dem Ulrich v. Capellen die Vogtei zu Gumpen⸗ dorf und Gerhartsdorf um 280 fi Pfennige ). 72. S. I. am 25 März 1294. Hadmar v. Wildberg, Gundackars Sohn, verkauft dem Ulrich v. Capellen den Hof zu Schützenberg ?). 73. S. 1. am 8. September 1294. Hadmar v. Wild⸗ berg bekennt dem Ulrich v. Capellen eine Mühle am Reichenbach (bei Pulgarn) und einen Hof zu Kitzenberg verkauft zu haben 5). f 74. S. 1. 1294. Leutold v. Chunring und Hartneld v. Wildon verkaufen an Ulrich v. Capellen 22 Pfund Gülten um Wels, Steyer, Kremsmuͤnſter und Kirchdorf ). f 75 8. J. 1294. Gundackar und Ulrich v. Loſenſtein verkaufen ihrem Schwager Ulrich v. Capellen all ihr Gut jenſeits der Donau und um Gteyered ). 76. S. I. 1294. Hadmar v. Wildberg verkauft dem Ulrich v. Capellen das Dorf Katzbach ). 77. S. I. am 2. Februar 1295. Leutwein v. Sunberg verkauft an Ulrich v. Capellen den Praiten⸗ Wald um 133 Th )). 78. D. Wien am 7. Februar 1295. Huldigungsbrief und Dienſtrevers Hartneids v. Wildon auf Herzog Alb⸗ recht v. Oeſterreich, worin er nach dem Urtheile e e. ) Negeften v. Steyereck. 5) Archiv zu Riedeck. 5) Hoheneck J. c. 5) Hoheneck J. c. und Regeſten v. Stenered. 6) Hoheneck J. c. ) Regeften v. Stepereck. = Mi = des Abbtes v. Admont, Ulrichs v. Gapellen ıc. all fein Gut zum Pfande für feine Treue ſetzt ). 79. D. Wien am 22. Februar 1295. Herzog Albrecht beſtätigt den Töchtern Ulrichs v. Capellen Liut- gart, Sophie und Petriſſa die von K. Ru⸗ dolf ihren Eltern gegebene Verſchreibung auf das Haus Rutenſtein mit 20%, fh Geldes ). 80. 8. J. am 28. Juni 1295. Lehenbrief des Burg- grafen Friedrich v. Nürnberg auf Ulrich v. Wr len um das Dorf Stetteldorf 3). 31. S. J. 1295. Haug v. Reichenſtein ſendet dem H. Albrecht das Haus Reichenſtein auf, und bittet ſelbes dem Ulrich v. Capellen und feiner Hausfrau ee zu leihen ). 92. 8.1. 1295. Janns v. Ror ꝛc. geben dem Ulrich v. ln, Pilgrams Sohn, und feinem Vettern Konrad v Capellen, Ulrichs Sohn, 10 rittermäßige Perſonen 5). 83. D. Gleink am 6. September 1296. Leibgedings⸗ brief des Abbtes Offo v. Gleink auf Wernhart v. Strazze lautend um die Zehente des Kloſters zu Hadershofen Zeuge und Siegler VIrieus de Capella“). 84. S. J. am 25. Mai 1297. Ulrich v. Capellen bes zeugt, daß Propſt Ainwik von St. Florian der Frau Leukart v. Spinilberg ein Gut in der Riedmark ges liehen habe) ) Sichnowsky 1. e. J L. e. ) Mſerpt. Nachricht 5) Hoheneck U. 601. in. 68 und 476 ) Hoheneck III. 66. ) Diplomatar in Linz. ) Archiv zu St. Florian. 85. D. Wien am 24. September 1297. Das Friedens» Inſtrument zwiſchen Erzbiſchof Konrad von Salz burg und H. Albrecht hat als Zeuge Ulrich v. Ca⸗ pellen unterſchrieben 1). 86. S. J. am 12. October 1297. Ortolf und Heinrich v. Azenbruck verkaufen Ulrich v. Capellen den Ze⸗ hent in der Pfarre Tragein 2). 87. S. 1, am 18 October 1297. Alber der Pleuchel übergibt an Ulrich v. Capellen vor H. Albrecht ei» nige Pfund Gelds, Höfe, Güter; vor dem Grafen Ulrich v. Heundurg den Hof zu Reute ). 88. D. Wien am 6. Auguſt 1298. Biſchof Wernhart von Paſſau leiht dem Ulrich v Capellen den ihm von den Brüdern Gundackar, Ruger und Johann v Starhemberg aufgeſandten Zehent im Rechberger⸗ thale (unweit Krems) ) 89. D. Nürnberg am 21. November 1298. In der Be⸗ lehnungsurkunde der Söhne K. Albrechts mit Oeſter⸗ reich und Steyer erſcheint unter den Zeugen Ulricus de Capella 5). 90. D. Nürnberg am 25. November 1298. Lehenbrief Johanns Burggrafen von Nuͤrnberg auf gewiſſe, von Alheit Wernharts von Wolfgerſtorf Tochter durch Chunrat v. Puchberg ihm aufgefandte Lehen, welche er nun verleiht ihrem Bruder Otto und deſſen Haus⸗ frau Gertraut, Albrechts v. Trautmanſtorf Tochter, oder bei deren unbeerbtem Hintritte ſeinen Schwe⸗ ) Kurz, Ottok. und Albrecht II. 223. 2) Hoheneck 1. c. 83 und Regeſten v. Stepereck. 2) Regeſten v. Steyereck. ) L. c. 9 Schroͤtter 1. c. II. 249. . a ſtern, der beſagten Alheit, Margareth Heinrichs Hausfrau v Volkenſtorf und Bertha des Staleckers Hausfrau. Zeugen Stephan v. Meiſſau, Marſchall in Oeſterreich, her vlreich von Chappelle . ). 91. 8. J. 1298. Chalhoch v. Eberſtorf verkauft Den Uls rich v. Capellen das Sammer, Kämmerer) Amt alfo, daß künftig ihm der ſilberne Pokal, aus dem der Fürſt trinkt, wenn er im Geſtühle ſitzt und Hochzeit halt, gehören ſoll 2). 92. 8. J. 1298. Biſchof Konrad v. Regensburg belehnt den Ulrich v. Capellen mit Haugen v. RNeichenſtein mit dem halben Schloße Prandeck ). 93. D. im Schloſſe Falkenberg am 19. Februar 1299. Vergleich zwiſchen Hadamar und Rapoto v. Valchen⸗ berg und dem Kloſter Zwetel wegen einiger Güter zu Spretnitz. Siegler iſt D. Ulrieus de Capella “). 94. D. Wien am 27. November 1299. Leutold v. Chun⸗ ring obriſter Schenk in Oeſterreich verkauft an Ulrich v. Wallſee fein Leibgeding — das Haus zu Rygers— purch — um 450 Mark Silber ſammt dem Theile am Hauſe zu Velzperch. Zeugen ſind Ulrich v. Ca⸗ pellen .. . Konrad v. Capellen 5). 95, 8. 1. 1299. Ulrich v. Capellen kauft den Hof zu Oberndorf von Haug v. Morſpach und Kunigund ſeiner Hausfrau 6), 96. 8.1.1300. Ulrich v. Capellen kauft das halbe Schloß Prandeck von Wernher v. Ruſpach und Y, desſel⸗ 1) Archiv zu Gſchwend. ) Hoheneck 111. 68 und 857. cf. Wurmbrand 1. 0 10. 9) L. o. 68. b ) Link 1. c. 521. v Ridler, Archiv 1832. Urkundenblatt III. 9. 6) Hoheneck J. c. 63. — 14 — ben von Heinrich v. Traun und wird dann 1301 mit dem Ganzen vom Biſchofe Konrad von Dapkmäburg belehnt ). 97. D. Wien am 12. März 1301. Ulrich v. Capellen ſtiftet einen Jahrtag zu St Florian für feinen Vater. Zeugen Ulrichs Eidam Otto v. Zelking und ſein Ge⸗ ſwein (Schwager) Rapoto v. Valchenberg ?). Folgende Briefe tragen Ulrichs Namen, ſind aber ohne Jahreszahl: 98. Chunrat v. Capellen ſtiftet ſich zu St. Florian die Begraͤbnißſtätte. Sein Vetter Ulrich iſt Zeuge 5). 99. Poppo v. Grüenburg gibt ſeine Güter zu Swelnpach in Oeſterreich (oberhalb Spitz), welche vom Herzoge Otto v. Bayern zu Lehen rühren, Ulrich dem äl⸗ tern v. Capellen et fratrueli eius ). ef. Nr. 70. 100. Leutold v. Chunring verkauft an Ulrich v. Capellen alles, was Ulrichs des Grafen Söhne von ihm zu Lehen getragen, im Umkreis von 2 Meilen vom Schloſſe Steyereck. Ein Brief gleichen Inhaltes von Heinrich v. Chunring 5). Ulrich v. Capellen ſtarb zufolge des Nekrologs zu St Florian am 9. April — wahrſcheinlich 1301 5). Derſelbe war, wie die Genealogen behaupten, dreimal vermält. Die erſte Gemalin ſoll Gertraut v. Wallſee Herrn Ulrichs Toch⸗ ter geweſen ſeyn. Da aber die Herren v. Wallſee erſt mit ) Hoheneck 1. C. 68. ) Archiv zu St. Florian. ) Archiv zu St. Florian. ) Archiv zu St. Florian. Fratrueles heißen nach Du Fresne auch duorum fratrum filii. ) Regeſten v. Steyereck. ) V Idus Aprilis VIricus de Capella longus. — 1065 — K. Rudolf nach Oeſterreich kamen und unter Albrecht I. ſich bleibend feſtſetzten, ſo iſt ſchwer zu begreifen, wie Ulrichs erſte Gemalin dieſem Geſchlechte angehören könne, denn ſchon am 6. Jänner 1284 war Ulrichs Tochter Liutgart mit Otte v. Zelking vermält, was vorausſetzt, daß jene erſte Ehe wenigſtens um 1265 muß geſchloſſen geweſen ſeyn. Ich wäre geneigt Ulrichs erſte Hausfrau für eine Tochter Diet mars von Loſenſtein zu halten, denn die Brüder Gunda⸗ ckar und Ulrich v. Loſenſtein nennen unſern Ulrich ihren Schwager (Nr. 27 und 75), was kaum als durch die An⸗ nahme erklart werden kann, daß er ihre Schweſter zur Frau gehabt habe. Noch auffallender klingt der Name der angeb⸗ lich zweiten Gemalin Ulrichs. Daß ſie Eliſabeth hieß, ſteht urkundlich feſt (Nr. 16, 27, 30, 49). Ihr Name wird ge- nannt von 1281 — 1284; aber wie fol eine Scala nach Oeſterreich gekommen ſeyn? An das Grafengeſchlecht von Scala iſt gar nicht zu denken, denn abgeſehen von allem andern, war es damals ſchon langſt ausgeſtorben. Vielleicht war dieſe Eliſabeth die Eliſabeth v. Veldſperg, welche nach Hoheneck mit Ulrich III. vermält war. Wir werden ſehen, daß Eliſabeth v. Rauhenſtein dieſem angehört. Hohen⸗ eck nennt ſie zwar v. Welsberg, ſetzt aber bei, daß ſie die Schweſter der Gemalin Leutolds v. Chunring geweſen, die nach Link .) dem Geſchlechte der Truchſeßen von Sahnſperg in Zum drittenmale verehlichte ſich Ulrich v. Capellen mit 0 Meeethe v. Falkenberg, von der künftig noch die * ſeyn wird. In den Urkunden wird ihr Name zuerſl genannt im Jahre 1295 Nr. St; die Ehe aber wurde wohl um 10 Jahre früher geſchloſſen. Laut einer Urkunde vom 9. Juni 1275 tritt Hademar v. Sunnberg, Enkel Otto's — ——— JL. c. 343. — 106 — v. Sleunz, feiner Muhme Margaretha v. Capellen die Ei⸗ genſchaft eines Pfundes Geld zu Sleunze gelegen ab, welches bisher Arnold v. Seitzenſtorf innegehabt. Die Urkunde iſt nur noch abſchriftlich erhalten, und zwar im Archive zu St. Florian. Vielleicht iſt die Jahreszahl unrichtig oder fie betrifft eine andere Margareth. Von den Kindern Ul⸗ richs ſind folgende urkundlich bekannt: 1. Liutgart, wahrſcheinlich mit der erſten Gemalin erzeugt, vermält mit Otto v. Zelking. Ihrer wird gedacht Nr. 38, 48, 78 von 1284 — 1295. Sophia, wahrſcheinlich die Tochter der zweiten Gemalin Eliſabeth, nach Hoheneck an Marquart v. Miſtel bach verehlicht, wofür übrigens kein Beweis vorliegt. Ihrer erwähnen zwei Urkunden, Nr. 44 von 1284 und Nr. 78 von 1295. 3. Petriſſa, der voranſtehenden vollbürtige Schwe⸗ ſter, nach dem genannten Gewährsmanne vermält mit Heinrich v. Stubenberg, Sie dürfte wohl nach 1284 geboren ſeyn, da in der Urkunde Nr. 44 nur ihrer Schweſter gedacht wird. Ihr Name wird Nr. 78 im Jahre 1295 genannt. 0 Hoheneck rechnet auch noch zwei andere Töchter hier⸗ her, Willburg und Margareth, die Hausfrauen Jörgs v. Dachsberg und Albers v. Volkenſtorf. Jene gehört einer viel ſpätern Zeit an, und iſt offenbar fälſchlich hierher bezogen. Alber v. Volkenſtorf und deſſen Hausfrau Margaretyh nennen in einer ſpäter anzuführenden Urkunde Jannſen v. Capellen nicht Bruder oder Schwager, ſondern Oheim. 4. Janns v. Capellen, der Sohn der Margaretha v. Falkenberg. Sein Name wird nie genannt in den 4 — 107 — voranſtehenden Urkunden, wahrſcheinlich, weil er noch ſehr jung war. Daß er aber Ulrichs und der Margaretha Kind geweſen, werden fpäter anzufüh⸗ rende Urkunden darthun. Ulrich II. Gertraut (2) v. Loſenſtein Margaretha v. Falkenberg Elsbeth v. Veldſperg (7) Liutgart Sophia mar it w. 1 4 Otto v. Zelking Marquart v. Miſtelbach / Petriſſa Jaanns N. uxor Helnrich v. Stubenberg Kunigund v. Wallſee. Ich kehre wieder zu den Nachkommen Ulrichs I. zu⸗ ruck. Indem ich aber wieder alle Diplome, welche dieſen Zweig angehen, aufführe, geſchieht es nur mit der wieder holten Bemerkung, daß es nicht immer möglich ſey, mit Beſtimmtheit zu entſcheiden, ob von Ulrich dem Sohne Ul- rich I. oder von Ulrich II. die Rede ſey. Nur das glaube ich annehmen zu dürfen, daß nach dem Tode des alten Ulrich fein gleichnamiger Sohn zum Unterſchiede von ſei— nem Vetter der jüngere genannt wurde. 5 1. D. Paſſau am 3. December 1277. Das Capitel von Paſſau verkauft dem Stifter von Fuͤrſtencell N einige Güter. Unter der Urkunde Pilgrimus de er Capella 1). l 2. D. Paſſau am 18. Zäner 1279. Al. Waller ent⸗ ſagt dem Vogtrechte auf dem Gute Ramſtorf. Zeuge Pil(grimus) de Capella, Canonieus Pata v. ) 4) Mon. boic. V. 18. ) L. c. XXIX. II. 528. = Si 3. S. J. 1279. Propſt Ulrich von St. Florian ur⸗ kundet, daß er die Hube zu Praitenbruck Chunrats des Schneiders Söhnen zu Landſiedelrecht gegeben habe. Zeuge ift Ulricus Junior de Capella h. 4. D. Melk am 17. November 1280. In einem Ver⸗ gleiche des Kloſters Melk mit Dietrich Qttenſchan ſiegelt VIricas de Cappella Burgkgravius de Ebil- sperch :). 5. S. J. 1280. Konrad (2) von Schaunberg ſchenkt dem Ulrich v. Capellen ein Gut, welches Wern— hart v. Gernien gehabt hat ). 6. S. I 1280. Ein Gütertauſch zwiſchen Wilhering und Hartneid von Traun, bezeugt durch Ulrich und Chunrat v. Capellen ). 7. D. am Jaͤnner 1282. Sieh oben bei Ulrich II. Nr. 22. 3. D. St. Florian am 2. Mär; 1282. Chunrat v. Capellen bekennt, daß der Propſt von St. Flo⸗ rian ihm zu ſeiner Hausfrau Minzla einige Zehente bei Ebelsberg auf Lebensdauer gegeben habe. Zeugen ſind Ulrich der ältere v. Capellen und Chunrats Bruder Ulrichs). 9. S. 1 um 1282. Sieh oben bei Ulrich II. Nr. 33. 10. S. J. 1282. Die Brüder von Capellen, Pil⸗ grin, Ulrich und Konrad, vergleichen ſich mit Heinrich von Oed und Heinrich von Hartung um ) Archiv zu St. Florian. 2) Hueber 1. c. 28. ) Regeſten v. Steyereck. ) Archiv in Wilhering. ) Archiv zu St. Florian. = 109 — eine Erbſchaft. Unter den Zeugen Ulrich v. Ca⸗ pellen). Mi 14. D. Paſſan am 1. Mai 1283. In der bei Ulrich 11. Nr. 34 angeführten Urkunde des Biſchofes Gottfried ſind nebſt jenem Ulrieus de Capella noch unterſchrie⸗ ben VIrieus et Chunradus Fratres de Capella. 12. D. ad S. Stephanum super Wachrein am 27. Juli 1283. Ortlieb und Hadmar, Gebrüder von Winchel, verkaufen an Paſſau 2 Lehen zu Meinzelborndorf. Zeuge Pilgrimus de Capella 2). 13. D. Paſſau am 6. Auguſt 1284. Bifchef Gottfried v. Paſſau ſchenkt dem Kloſter St. Pölten die Pfarr⸗ kirche Bruck. Unter den Zeugen, welche alle Chor⸗ herren von Paſſau find, P. de Capella s). 14. S. 1. 1284. Die Brüder Ulrich und Chunrat v. Ca⸗ pellen bezeugen eine Schenkung von 40 Pfenning auf dem Hofe zu Potendorf durch Rudolf v. Kremsdorf an St. Florian “). 15. S. J. 1285. Ulrich und Chunrat v. Capellen bewilli⸗ gen dem Alram v. Aterſee für ſeine Seelenruhe 36 dl. Geldes, welches Rechtlehen iſt von ihnen, nach Wilhering zu vergaben 5). 16. S. J. 1285. Sieh oben bei Ulrich II. Nr. 45. 17. S. J. am 16. October 1286. Chunrat v. Hartheim urkundet an Chunrat v. Chapellen, ſeinen Weingarten zu Kritzendorf verkauft zu haben. Zeuge iſt her VIreich von Chappelle 6). ) Hoheneck 1. c. 63. ) Mon. boic. I. c. 557. ) Duellius Excerpta, genealog. 6. ) Archiv zu St. Florian. ) Geſchichte von Wilhering, 556. ) Archiv zu St. Florian. — 10 — 18. D. Ebelsberg am 18. October 1286. Biſchof Wern⸗ hart v. Paſſau bekräftigt einen Tauſch zwiſchen dem Pfarrer Heinrich zu Linz und Konrad v. Capellen. Jener tritt ab ſeiner Kirche Beſitzung in der Nähe des Schloſſes Kürnberg zu Rudolfing, welche von nun an Lehen von Paſſau ſeyn ſoll, gegen eine an⸗ dere nächſt der ſteinernen Brücke bei Linz, welche bisher Chunrat als paſſau. Lehen beſaß !). 19. S. 1. et anno c. 1286. Alber v. Weſen und feine Brüder Hadamar und Erchenger verkaufen Chun⸗ raten von Capellen und ſeiner Hausfrau Minzla eine Hube zu Wenpach, bei Ebelsberg 2). 20. S. J. am 2. Februar 1287. Tauſchvertrag zwiſchen dem Klofter Wilhering und den Brüdern v. Harts heim, vermöge deſſen jenes für eine Hube und 3 Scäffel Getreide zu Straßham einen Hof zu Geroltsdorf abtritt. Zeugen dominus VIricus et do- minus Chunradus dieti de Chapell 3). 21. S. J. am 18. Mai 1287. Sieh oben bei Ulrich II. Nr. 50. 8 22. S. 1. am 21. Mai 1287. Die Brüder Ornit und Chalhoch v. Tannberg ſchenken dem Kloſter Wilhering das Gut Pircheich bei Gerhalming. Zeugen Bilgri- mus canonicus et frater suus Chunradus dieti Ca- pellarii *), 23. S. l.am 23. Juli 1287. Chunradus chapellarius de Churnberch Ministerialis Illustris Dueis Austrie gibt —— Ü 1) L. c. ) L. o. 2) Geſchichte von Wilhering, 558. 4) Archiv in Wilhering. — 111 — dem Kloſter Wilhering fein Eigen zu Porce bei Gerenbach !). 24. S. J. am 20. Februar 1288. Heinrich v. Volkenſtorf ſchenkt mit Zuſtimmung ſeines Bruders Hartneid und feiner (Heinrichs) Hausfrau Margareth 6½ Talente Einkünfte nach St. Florian. Konrad v. Capellen iſt der Sache Zeuge ). 25. S. I. am 3. Februar 1289. Ehunrat v. Capellen be⸗ zeugt das eidliche Angelöbniß Otto's v. Ceidelham, daß er der Kirche des heil. Michael zu Pucking den bisher widerrechtlich vorenthaltenen Zehent zu Cei⸗ delham reichen wolle >). 26. S. J. am 4. Jänner 1490. Johann v. Ror mit ſeiner Hausfrau Margaretha verkauft den Hof an der Eben (in der Pfarre St. Florian) an das Kloſter St. Flo⸗ rian. Zeuge Chunrat von Chappelle). 27. S. J. am 12. Februar 1290. Lehenbrief des Abbtes Friedrich von Kremsmünſter auf Ulrich v. Capel⸗ len, feine Söhne und Tochter über alle Lehen, die Chunrat v. Capellen inne hatte ®). 28. D. Ebelsberg 1290. Lehenübergabe, beſtehend aus einem Zehent, Zehenthof ꝛc. zu St. Marien durch Johann v. Ror an Konrad v. Capellen und Heinrich v. Volkenſtorf s). 29. S. J. 1290. Sieghart v. Lobenſtein übergibt an Kon⸗ rad v. Capellen, was er zu St. Marien beſaß 7). 9) L. o. 2) Archiv zu St. Florian. ) L. o. ) L. o. ) Regeſten von Steyereck. 0 L. o. 7 L. o. — 112 — 30. S. J. am 25. April 1291. Hanns v. Nor gibt dem Konrad v. Capellen ſeine Beſitzungen: 5 Lehen zu Haiholz, Salit, Reifenberg und Reut 9. 31. D. Melk am 12. Mai 1291. Sieh oben bei Ulrich II Nr. 38. 32. D. Kürnberg am 8. Juni 1291. Dietrich der Piber verkauft an Konrad v. Capellen das Gut in dem Holz, welches er von Otto v. Perneck erkauft hat ?)- 33. D. Wels 1291. Hanns v Ror verkauft dem Ulrich v. Capellen ein Lehen auf dem Türſtelberge und an der Straße bei Winklern 8). 34. S. J. 1291. Heinrich v. Volkenſtorf zu Neuhofen ver⸗ kauft an Konrad v. Capellen / Zehent zu Ober⸗ marn (2) bei der Mühle zu Volkenſtorf “). 35. 8. J. 1291. Eberhart v. Kruchtenpach (sic) übergibt an Konrad v. Capellen ſeinen Burgſtall zu Frichtim⸗ pach (sie) und all' fein väterliches Erbgut, welches er daſelbſt beſeſſen “). 36. S. J. 1291. Hanns v. Ror verſchreibt dem Konrad v. Capellen 3 Weingärten zu Spitz, die der Herzoge von Bayern Lehen ſind und die Rudolf und Hein⸗ rich, Gebrüder von Alharting, bisher beſaßen !“). 37 und 38, S. J. am 24. Juni 1292. Sieh oben bei Ulrich II. Nr. 62 und s. J. am 2. Februar 1292. Nr. 67. N 38. S. I. am 24. Mai 1293. Hanns v. Ror verpfändet — 113 — dem Konrad v. Capellen unter dem Spitale zu Ebelsberg ſeinen Hof Schrackenbach und ſeine Weingärten in Unteröfterreih um 34 fh *). 39. S. J. am 11. November 1294 Heinrich v. Volken⸗ ſtorf verkauft mit ſeiner Hausfrau Margareth und mit ſeinen Kindern Agnes, Heinrich, Katharina und .. einen Hof zu Hereſing (Herſching). Zeuge Chonrat von Chappell 2). Ates 40. S. J. 1294. Berthold Graf v. Hardeck ſchenkt an Wilhering das Patronat der Pfarre Teras (V. O. W. W.). Zeuge Chonradus de Capella 5). 41. S. I. am 13. Jäner 1295. Rudolf v. Alharting und Kunig und ſeine Hausfrau verkaufen dem Abbte Konrad v. Wilhering einen Hof zu Inne. Siegler und Zeuge iſt Konrad v. Chappell ). 42. 8. J. am 25. März 1295. Heinrich v. Hartheim und Herburg feine Hausfrau verzichten auf alle Ans ſprüche an den Hof zu Chalhofen zu Gunſten des Kloſters Wilhering. Zeuge iſt Konrad v. Capellen 5). 43. S. J. am 5. Auguſt 1295. Gundakar v. Starhem⸗ berg gibt dem Kloſter St. Florian die Mühle zu Winchlarn (Straußmühle an der ditlihen Ipf) mit dem Vorbehalte, daß die Einkünfte hievon feis nem Sohne Gundakar, der ſich daſelbſt dem geifts lichen Leben ergeben hat, bleiben ſollen ſo lange er lebt, damit er „darumbe pvech chauf“ Zeuge Kon⸗ rad v. Capellen ©). ) L. 0. Y Archiv au Wilhering. ) Geſchichte v. Wilhering 573. | ) Archiv zu Wilhering. | ) L. e. | ) Archid zu St. Flexlan. | I — 114 — 44. 8. J. 1295. S. oben bei Ulrich II. 82. 45. S. 1. am 12. November 1295. Heinrich v. Reichen⸗ ſtein verkauft dem Konrad v. Capellen all ſein Gut, welches in der Pfarre Haderhofen liegt 9). ö 46. S. 1 1295. Hartneid v. Traun verkauft an Kon⸗ rad v. Capellen die Vogtei über die Güter der Klö⸗ ſter Göttweig, Erlakloſter und St. Florian, welche im Traungau liegen 2). 47. D. Paſſau am 19. Februar 1296. Biſchof Wern⸗ hart v. Paſſau beſtätigt einen Vertrag des Pfarrers Marquart v. Schönhering, welcher dem Konrad v. Capellen für eine bequemer gelegene Beſitzung einen Baumgarten und eine Wieſe beim Schloſſe Kürnberg übergibt ). 48. S. 1. am 1. April 1296. Rudolf v. — ver⸗ kauft an Wilhering einen Hof zu Inne. Zeuge iſt der Landrichter (der Herren v. Sauen An rat v. Capellen ). 49. S. J. am 14. September 1296. Zur Bergleichung der Irrungen zwiſchen Oeſterreich, Bayern und Paſſau wegen gegenſeitig zugefuͤgter Beſchaͤdigun⸗ gen iſt von Seite des Hochſtiftes ernannt der paſ⸗ ſa u. Rath Chunrat der Capeller 5). 50. S. J. am 21. April 1297. Schirmbrief der Söhne Touta's v. Linz für St. Florian, einen Weingar⸗ ten zu Stein betreffend. Zeuge, Chunrat v. Ca- pellen 5). ) Regeſten v. Steyreck. s. ) Archiv zu St. Florian. 4) Archiv zu Wilhering. 5) Mon. boic. XXIX. II. 587. e) Archiv zu St. Florian. — 115 — 51. S. I. am 23. Mai 1297. Heinrich v. Volkenſtorf, feine Hausfrau Margareth und deren Sohn Hart- neid ſtiften eine Wochenmeſſe zu St. Florian. Zeuge, Chunrat v. Capellen ). 52. D. Wien am 28. Mai 1297. Herzog Albrecht be⸗ lehnt Ulrich von Capellen mit dem Theile des Hauſes Mitterberg, welchen ihm deſſen Vater auf⸗ geſandt hat ). Es 53. S. J. am 5. Juni 1297. Konrad v. Capellen ver⸗ macht auf den Fall ſeines Todes all ſein Gut in Unter- und Oberöſterreich dieſſeits und jenſeits der Donau ſeines Bruders Tochter Agnes. Stirbt ſie ohne Erben, ſo tritt ſein Vetter Ulrich ein 9. 54. S. J. 1297. Graf Albrecht v. Haigerloh belehnt Konrad v. Capellen mit allen von der Herrfchafi Burgau herrührenden Lehen ). - 35. 8. J. am 9. Jäner 1298. Gerwirg des Herren Greifen von Wien Tochter, Chunrats des Hagers Wittwe verkauft mit ihren Kindern den Hof Chöͤtze⸗ ſtorf an Garſten. Zeuge iſt Chonrat von chappelle b). 356. D. St. Pölten am 20. Jäner 1298. Revers Al⸗ bers v. Götzeinsdorf, daß er St. Florian wegen des Gutes Derrinperig in der Riedmark bis zum nächſten Landrechte nicht anfechten wolle. Zeuge iſt Chunrat v. Capellen 5). 57. D. Wien am 10. Auguſt 1298. Eliſabeth v. Rauhenſtein gibt ihrer Tochter Agnes und ) L. o. 8 ) Lichnowsky II. Regeſten. ) Regeften v. Steyreck. ) Hoheneck 1. c. 63. he ) Hoheneck J. c. ) Diplomatar in Linz. 8* — 116 — deren Gemal Albero v. Chunring ihr Gut zu Celderndorf gegen eines in Scharbarn ). 58. D. Paſſau am 18. Jäner 1299. Zeuge in einer Urkunde des Biſchofs Bernhart von Paſſau für St. Florian Pilgrimus de Capella — Canonicus Patav. ) 39. S. I. am 21. Jäner 1299. Heinrich und Konrad Gebrüder v. Volkenſtorf ſchenken dem heil. Agapit zu Kremsmuͤnſter die Kinder Ulrichs v. Aich. Zeuge Konrad v. Capellen 3). 60. D. Paſſau am 20. Februar 1299. Biſchof Bern⸗ hart v. Paſſau erlaubt dem Abbte v. Niederaltach in Spitz einen ſeiner Conventualen zum Vicar zu beſtellen. Zeuge Pilgrimus de Capella ). e 61. D. Wien am 27. November 1299. 2 een bei Alrich II. 94. 62. S. J. am 2. März 1300. Richtung wegen eines * Hofes am Windberg zu Pfaffenhofen zwiſchen dem Propſte Ainwik zu St. Florian und Dietrich von Enzeinsdorf. Siegler und Zeuge Wii v. Ca⸗ pellen >). 63. S. I. am 28. Mai 1300. Heinrich v. Alharting verkauft dem Kloſter Wilhering einen Hof zu Cum⸗ polting. Siegler, Chunrat v. Capellen ©). 64. S. 1. am 6. October 1300. Chunrat v. Capellen bezeugt, daß Chunrat v. Volkenſtorf das Lehen bei Wegern dem Friedrich v. Wald geliehen habe 7). 1) Hormayr, Wien II. I. urk. X. 2) Kurz, Albrecht IV. II. 438. ) Pachmayr 1. c. 148 und 888. 4) Mon. boic. XV. 20 uud pez J. c. II. 195. ) Archiv zu St. Florian. 8) Archiv zu Wilhering. ) Archi zu St. Florian. — 117 — 65. S. J. am 23. März 1301. Chunrat v. Capellen geſtattet feinem Diener Chunrat dem Kaiſer feinem Eidame Wernhart v. Ludweigſtorf einen Hof in dem Dorfe Hereſing zu geben. Zeuge iſt des Capellers Oheim Heinrich v. Volkenſtorf 9. 566. S. I. am 24. Juni 1301. Chunrat v. Capellen macht einen Gütertauſch mit dem Abbte von Wils bhering. Siegler iſt fein Oheim Heinrich v. Vol⸗ kenſtorf und fein Schwager „ e ring . 5 * 67. S. J. am 3. Juli 1301. Alber v. Pucheim und ſeine Söhne Pilgrin und Alber ſchenken dem Kloſter St. Florian eine Schwaige bei ex Zeuge Cbhunrat v. Capellen ). > 68. S. I. 1301. Hartmann S und Erchinger von Weſen verkaufen an Konrad v. Capellen das Gut Kappel um 27 bh Pfennige ). : 69. S. J. am 21. Jäner 1302. Heinrich v. Volkenſtorf mit ſeinen Kindern Ortolf, Hadamar, Elsbeth, Ka⸗ tharina und Agnes verpfändet an St. Florian eine Mühle am Sippach. Zeuge Chunrat v. Capellen 5)- 70. S. J. am 15. Juni 1302. Uebereinkömmniß zwi⸗ ſchen St. Florian und Heinrich dem Schweinbäcken wegen eines Gutes zu Zirknarn (in der Pfarre Ried bei Mauthauſen). Zeuge Pilgrim v. Capellen 9), 71. S. I. am 26. October 1302. Ortlib v. Winkel mit ſeiner Hausfrau Geysla und den 4 Söhnen Ort⸗ ) L. c. . ) Archiv zu Wilhering. ) Archiv zu St. Florian. 4) Regeften v. Steyreck. ) Archiv zu St. Florian. ) L. o. — 18 = lib, Albero, Hademar und Wichart entſagt dem Dienſte eines jährliches Males von dem Hofe des Pfarrers zu St. Stephan am Wachrain in Gegen⸗ wart der paſſau. Chorherrn Meingotts des ä. von Waldeck und Pilgrims v. Capellen ). 72. S. J. am 8. Jäner 1303. Otto v. Lonſtorf und Reich feine Hausfrau geben ihrem Oheim Chun, rat v. Capellen und Minzla ſeiner Hausfrau ihren Antheil an dem Haufe zu Altenhofen, die Gü⸗ ter an der Aicha, zu Dormannſtorf und was ſie zu Mannsleber und um den Weierberg beſitzen 2). 73. S. I. am 24. April 1303. Chunrat v. Sumerowe verkauft den Burgſtall zu Seiſeneck, welchen er von der Hausfrau und den Kindern Arnolds des Pyber erkauft, dem Herrn Heinrich v. Wallſee. Zeuge her Chunrat von Chappelle >). N 74. S. J. am 6. Jäner 1304. In einem Reverſe des Propſtes Ainwik zu St. Florian die Stiftung Ru⸗ digers v Hütt erfüllen zu wollen, iſt Zeuge Chun⸗ rat v. Capellen 9. 75. S. J. am 30. November 1304. Chunrat v. Pol⸗ heim verpfändet dem Kloſter St. Florian den Hof zu Vreyhaim. Zeuge, Chunrat v. Capellen 5). 76. S. I. 1304. Konrad v. Capellen leiht Ulrichen dem Steger den Hof zu Stegen und den Lindhof zu Hart‘). 77. S. I. am 26. Juni 1303. Heinrich Ortolfs Sohn v. Volkenſtorf ſtiftet mit dem Gute Eod (Od) ei⸗ 4‘ ) Mon. boic. XXX. II. 9. 9) Regeſten v. Steyereck. e) Archiv zu Riedeck. 6) Archiv zu St. Florian. ) L. o. ) Regeſten v. Steyreck. — 119 — nen Gottesdienſt im Kloſter Gleink. Der erſte Zeuge iſt dominus Chonradas de Capella h. 78. S. J. am 15. März 1306. Leutolt v. Chunring ſchenkt dem Kloſter St. Florian die Eigenſchaft des Weingartens in der Herſtell (in der Wachau). Zeuge Chunrat v. Capellen 2). 79. S. J. am 3. März 1307. Biſchof Wernhart von Paſſau bewilligt die Verpfändung der halben Burg Starhemberg, des Hochſtifts Lehen, um 800 fh durch Johann v. Starhemberg an ſeine Hausfrau Agnes v. Volkenſtorf. Zeugen: her heinrich von volkenstorf, her Chonrat von Chappell 3). 80. S. I. am 11. November 1307. Chalhoch Meinharts Sohn von Zirknarn ſetzt feiner Hausfrau mehrere Güter zur Wiederlage ihrer Morgengabe. Zeuge und Siegler Chunrat v. Capellen ). St. S J. 1307. Konrad v. Capellen verſichert feiner Hausfrau ihre Morgengabe auf vielen Gütern und Höfen ). 82. D. Ze wilperch am 20. September 1309. Otacher Piber v. Piberſtein verkauft mit Zuſtimmung feiner Kinder Heinrich, Roger, Ulrich, Friedrich und Sig- hart zwei Güter zu Haemperige und Topel an Gun⸗ dakar v. Starhemberg. Zeuge Chunrat v. Capellen “). 83. D. Paſſau am 22. April 1311. Herzog Friedrich v. Oeſterreich verkauft dem Biſchofe Bernhart von Paſſau und dem Konrad von Capellen das Haus 9 Diplomatar in Linz. ) Archiv zu St. Florian. ) Archiv zu Riedel, ) Archiv zu St. Floriad ) Regeſten v. Steyereck. ) Archiv zu Riedeck. — 120 — Peylſtein (V. O. W. W.) um 1600 fh auf Wie⸗ derlöſung. Den biſchöfl. Antheil löſ'te der Capeller am 25. September d. J. an ſich ). 34. S. I. am 3. Mai 1311. Heinrich v. Volkenſtorf ſtiftet mit dem Lehen zu Swetigau jährlich 30 heil. Meſſen zu Gleink. Zeugen, Eberhart von walsse Lant- richter ob der Ens, Hainrich von walsse hauptman ze Ens, Chonrat von Chappel . . . . 2). 85. D. Paſſau am 7. Mai 1311. Das Capitel von Paſſau ſchickt Geſandte an den Herzog Friedrich von Oeſterreich, um mit ihm wegen der Kirche zu Hol⸗ labrunn zu unterhandeln. Unter denſelben befindet ſich auch Ch (unradus) Capellarius Prepositus ca- stri Montis Sancti Georij patavie 3). 86. S. J. am 6. Juni 1311. Albert v. Wolfſtein ſchenkt nach St. Florian um Gottes und ſeines Bruders willen, welcher daſelbſt Chorherr iſt, 2 Huben im Moos. Zeuge Chunrat v. Capellen ). 87. S. I. am 10. Auguſt 1315. Otto v. Cholersbach beſtätigt die Handlung ſeines Bruders Ruegers v. Pernau wegen eines Hofes zu Wagrain. Siegler ſind Eberhart und Heinrich Brüder von Wallſee, Heinrich v. Volkenſtorf und Chunrat v. Capellen. 83. Ohne Jahr, aber vor 1282. Chunrat v. Capellen verordnet mit ſeines Bruders hern vlreiches guten Willen, daß wenn er ſterben ſollte „eL ich likke bei miner hvsvrowen“, all fein Gut auf 2 Jahr dem Kloſter St. Florian eingehändigt werde, Von den 1) Mon. boic. XXX. II. 53. 58. ) Diplomatar zu Linz. ) Mon. boic. I. c. 54. ) Archiv zu St. Florian. — 121 — Erträgniſſen desſelben fol zur Ehre des heil. Tho⸗ mas daſelbſt eine Capelle erbaut und eine Grab⸗ ſtätte für ihn und ſeine zu St. Florian beigeſetzten Vorfahren erbaut werden. Zeugen find fein Sch wa⸗ her Otto v. Volkenſtorf und ſein Vetter Ulrich v. Capellen 1). 89. Ohne Jahr. Verſatzbrief Chunrats v. Hartheim auf Chunrat v. Capellen lautend über den Hof zu Geu⸗ ſpoltshofen 2). Die bisher angeführten Urkunden weiſen uns 3 Brüs der von Capellen nach: Piligrin II., Ulrich III. und Chun⸗ rat I. (Nr. 10, 11, 14, 22). Sie waren Vettern Ulrichs II. und da nur Piligrin J. und Ulrich I., welche Brüder wa⸗ ren, Kinder hinterlaſſen zu haben ſcheinen, Söhne Ulrichs J. 1. Piligrin J. Dieſer war Chorherr von Paſſau und erſcheint als ſolcher in den Urkunden von 1277 —1302. 2. Ulrich III., auch der jüngere genannt zum Unter⸗ ſchiede von feinem Vetter dem langen Capeller (Nr. 3 und 4 verglichen mit Nr. 8 bei Ulrich II.) Er war Burggraf von Ebelsberg (Nr. 4). Bis 1286 ers ſcheint Ulrich in den Urkunden faſt immer gemein⸗ ſchaftlich mit ſeinem jüngern Bruder Chunrat; von da an aber dieſer allein. Ich vermuthe, daß er um dieſe Zeit geſtorben ſey. Zwar begegnet uns der Name Ulrich v. Capellen ſpäter noch ein paar Mal Nr 27 u. 52. Indeſſen dürfte jene Nummer wohl Ulrich II. angeben. Der Ulrich, deſſen Vater 1397 dem Herzoge Albrecht Mitterberg aufgeſandt hatte, war vielleicht der Sohn Chunrats I., welcher aber kurze Zeit nachher müßte geſtorben ſeyn, da Chun⸗ rat in demſelben Jahre (Nr. 53) kinderlos war. 4) Archiv zu St. Florian, ) Regeften v. Steyreck. = 1 . Ulrich III. war vermält mit Eliſabeth v. Rauhen- ſtein, welche ihm zwei urkundlich nachweisbare Kinder gebar. Agnes nennt Chunrat I. (Nr. 53) ſeines Bru⸗ ders Tochter. Sie war nach dem Zeugniſſe Hohenecks und Links 9 die Gemalin Albero's oder Albrechts v. Chunring. Dieſen Albrecht v. Chunring nennt Chunrat II. (der Sohn Ulrichs III.) Nr. 66 feinen Schwager, alſo waren Agnes und Chunrat Geſchwiſter. Die Mutter der Agnes, der Ges malin Albero's v. Chunring, hieß aber Eliſabeth v. Rau⸗ henſtein, wie Nr. 57 zu leſen iſt; ſie war demnach auch Ulrichs III. Gemalin. Chunrat II., der Sohn ulrichs und Eliſabethens, ers ſcheint, wie ich vermuthe, von 1293 an in den Urkunden. Jener Chunrat v. Capellen unter dem Spitale zu Ebels⸗ berg (Nr. 38), wo ſein Vater Burggraf geweſen, dürfte wohl Chunrat II. ſeyn, ebenſo auch Nr. 49, denn durch den Vater kam auch ſein Sohn in des Hochſtiftes Dienſte, wenn es erlaubt iſt, ſich dieſes Ausdruckes zu bedienen. Gewiß iſt in den Urkunden Nr. 65 und 66 Chunrat II. gemeint. Er war paſſauiſcher Rath, Burggraf auf der Veſte St. Georg (das Oberhaus) zu Paſſau, und erwarb die Veſte Peilſtein als Pfand aus den Händen der Herzoge von Oeſterreich. Obgleich er verehlicht geweſen zu ſeyn ſcheint (Nr. 81), ſo kann doch nicht angegeben werden, welchem 1 Geſchlechte ſeine Gemalin angehört habe. Gewiß iſt es aber, daß er keine männliche Nachkommenſchaft hinterließ. 3. Chun rat I. Diefer, der jüngere Bruder Ulrichs III., ſaß auf der Veſte Kürnberg (Nr. 18, 23, 32, 47) und war von den Herren v. Schaunberg mit ihrem Landgerichte im Donauthale belehnt (S. Nr. 67 bei Ulrich II. und 48), vielleicht war es ihm ver» ) Annales Claravall. I. 646. — 12 — pfändet. Seine Gemalin war Minzla, die Toch⸗ ter Otto's v. Volkenſtorf (Nr. 88). Im Jahre 1282 (Nr. 8) erſcheint dieſe zum erſten Male als deſſen Hausfrau. Wenn es mit Nr. 72 ſeine Richtigkeit hat, ſo lebten beide Ehegatten noch 1303. Jedenfalls hin⸗ terließen ſie keine Kinder, was erhellt aus Nr. 53. Margaretha. Den obgenannten drei Brüdern glaube ich auch noch eine Schweſter anreihen zu müſſen. Hoheneck behauptet, daß Margaretha, Uls richs II. Tochter, den Alber v. Volkenſtorf geehlicht habe. Urkundliche Belege hiefür finden ſich durch⸗ aus nicht, vielmehr nennen Alber und deſſen Haus⸗ frau Margareth in einem ſpäter anzuführenden Di⸗ plome den Sohn Ulrichs, Janns v. Capellen, alſo den angeblichen Bruder Margaretha's, ihren Oheim. Da Chunrat II. den Heinrich v. Volkenſtorf (Nr. 65 und 66) als ſeinen Oheim bezeichnet und da doch der Behauptung Hohenecks eine Wahrheit zum Grunde liegen dürfte, ſo nehme ich an, daß eine Schweſter ſeines Vaters des Volkenſtorfers Ge⸗ malin geweſen. Allerdings war die Gemalin eines Heinrich v. Volkenſtorf Margaretha v. Wolfgerſtorf (Nr. 90 bei Ulrich II.), allein es lebten zu derſelben Zeit mehrere Volkenſtorfer dieſes Namens. Ulrich I. Eliſabeth v. Zelking. Arrich III. Chunrat I. Piligrin II. (Eliſabeth v. Rauhenſtein) (Minzla v. Volkenſtorf) Margareth (Heinrich v. Volkenſtorf) 4 r e Chunrat II. Agnes Ulrich IV. (7) (Albero v. Chunring) dr — 124 — Nach dem Ausſterben des Zweiges der Herren v. Ca⸗ pellen, welcher von Ulrich I. ausgegangen war, blühte nur noch der durch Piligrin I, gegründete fort in dem Sohne Ulrichs II. Dieſer hatte vor ſeinem Hinſcheiden ſeiner Ge— malin Margareth v. Falkenberg die Stiftung eines Spitals für Arme aufgetragen. Sie ſäumte nicht den letzten Wil⸗ len ihres Gemals zu vollziehen. Janns v. Capellen, ihr einziger Sohn, mochte bei dem Tode des Vaters noch kaum zu den männlichen Jahren gekommen ſeyn. Ich fuͤge nun wieder ohne Unterbrechung ſaͤmmtliche Urkunden an, welche von den Capellern Zeugniß gehen bis zu ihrem völligen Erlöfchen. 1. D. Frankfurt am 2. Mai 1303. Burggraf Fried⸗ rich von Nürnberg bewilligt, daß Janns v. Ca⸗ pellen ſeiner Hausfrau Kunigund, Eberharts v. Wallſee Tochter, 700 lh Morgengabe auf dem Dorfe Stetteldorf verſchreiben möge N. 2. S. J. am 20. Auguſt 1303. Bernhart Biſchof von Paſſau beſtätigt das Uebereinkömmniß zwiſchen der edlen Frau Margareth Ulrichs v. Capellen Witt⸗ we und dem Pfarrer Albert zu Kantaten wegen des Spitals zu Pulgarn 2). 3. D. St. Pölten am 25. April 1305. Bischof Bern⸗ hart beſtätigt neuerdings einen durch ſeine Bevoll⸗ mächtigten zwiſchen Margareth und Johann v. Ca⸗ pellen, dann dem Pleban Albert von Tauersheim vermittelten Vertrag in Betreff des Spitals zu Pulgarn ). n 4. D. Steyereck am 26. Mai 1305. Der Pfarrer zu 9) Wißgrill IL 5. ) Fünfter Jahresbericht des Muſeums in Linz. 97. eren ) L. c. 99. f vr nee. ee — 125 — TLauersheim verbindet ſich zu drei heil. Meſſen woͤ⸗ gentlich in der Schloßcapelle zu Steyereck, woge⸗ gen ihm Margareth und Johann v. Capellen den Hof zu Plintendorf eingehändigt haben ). 5 S. I. am 23. Auguſt 1307. Hadamar v. Truchſen verpfändet Hannſen v. Capellen eine Hube zu Wim⸗ berg in dem Wimlehen um 17 Pfund 9. 6. S. J. 1307. Janns v. Capellen verſchreibt feiner Hausfrau Kunigund v. Wallſee 600 ih auf dem Urfahr zu Mautarn mit Genehmhaltung des Lehenherrn des Burggrafen v. Nürnberg 5). 17. D. Garſten am 22. Juni 1310. Janns v. Capel⸗ len, der Schlierbach gekauft hat, entſagt allem Streite mit Garſten. Die frühern Beſitzer And Burggrafen hatten des Kloſters Holden vor ihr Landgericht zu ziehen verſucht „). S8. S. I. am 24. Februar 1313. Ortolf Lewens von Wartberg Sohn verpfändet Friedrich dem Hager und deſſen Bruder Dietrich 2 Huben. Dieſen Brief ſiegelt Janns v. Capellen 5). 9. D. Wien am 12. März 1313. Herzog Friedrich von Oeſterreich gibt Kunigunden, Eberharts von Wallſee Tochter, und ihrem Gemale Johann von Capellen 200 [h Heimſteuer, wie es ihm zu voll⸗ führen obliegt durch K. Albrecht und K. Rudolf — und verpfändet an Eberhart v. Wallſee, der ihm die genannte Summe geliehen, die Vogtei über Lambachs). ) Regeften v. Steyreck. ) L. o. ) Hoheneck 1. c. 69. 4) Diplomatar zu Linz. ) Archiv zu St. Florian. e) Lichnowekp II. Regeften ur 10. 8. J. am 12. März 1313. Heinrich und Otto Ges brüder v. Lonſtorf geben Jannſen v. Capellen einige Güter jenſeits der Donau ). 11. D. Potenſtein am 28. Juli 1313. Erſter Stiftungs⸗ brief des Kloſters Pulgarn, ausgefertigt durch Jo⸗ hann v. Capellen, ſeine Hausfrau Kunigund und Margaretha feine Mutter; und übergeben dem, oberſten Meiſter des heil. Geiſtordens in Oeſterreich, Bruder Ortolf ). 12. D. Wien am 31. Juli 1313. Die Brüder Hadmar und Rapoto v. Valchenberg bekennen ſich vor Herzog Friedrich mit ihrer Schweſter Margareth, Wittwe Ulrichs v. Capellen, wegen ihres mütterlichen Erb⸗ anfalles verglichen zu haben “). 13. D. Wien am 24. Juni 1315. Janns v. Capellen und Margareth ſeine Mutter geloben der Samm⸗ lung des heil. Geiſtordens vor dem Kärnthnerthore zu Wien zwiſchen jetzt und Oſtern 400 tb Pfen⸗ nige zu erlegen zum Ankaufe von Gütern für das Spital zu Pulgarn; auch verheißen ſie dasſelbe von der Zehentpflichtigkeit an den Pfarrer von Steyereck zu befreyen ). 14. S. J. am 24. Juni 1315. Revers der Brüder Ernſt und Johann Kürer (sic) des Gewalts von Rom über die Häuſer des heil. Geiſtordens in Hungarn, Polen, Mähren und Oeſterreich innerhalb eines be⸗ ſtimmten Termins die Beſtätigung der Stiftung des Kloſters Pulgarn bei der oberſten Meiſterſchaft in Rom auszuwirken °). ;ͤͥ%ͤ?k T%i½)7h P ]⅛%ꝙrc ]% ÿ—ͤU) 5 a v. Steyereck. L. 34 eg zu St. Florian. 3 Kegeſten v. Steyereck. > A 15. D. Steyered am 21. December 1315. Stiftbrief des Kloſters Pulgarn, ausgefertigt durch Jannſen v. Capellen, Kunigund ſeine Gemalin und Marga— retha feine Mutter 9). 16. S. J. 4345. Ulrichs v. Capellen Wittwe und bef- ſen Sohn Johann verleihen mit Zuſtimmung der Hausfrau des letztern Kunigunde dem Orden des heil. Geiſtes den Platz unterhalb Steyereck, welcher ebenfalls Steyereck oder Pulgarn heißt, zur Ers bauung eines Spitals für arme Leute 5). 17. S. J. 1315. Hanns v. Capellen erkauft von Cha- dolt v. Paumgarten den Hof zu Närden 9). 18. D. Krumau am 10. Auguſt 1316. Bündniß Peters v. Roſenberg mit Johann v. Capellen, worin jener insbeſondere verſpricht dieſen gegen die Herzoge von N Oeſterreich zu beſchützen ). 19. D. Steyereck 1316. Otto v. Zelking verkauft fei- nem Schwager Johann v. Capellen das Haus Schlier bach um 1600 Pfund (ek. Nr. 7) 5). 20. D. Steyereck am 21. Jäner 1317. Margareth v. Capellen, Ulrichs Wittwe, ſchenkt mit Einwilligung ihres Sohnes Hanns dem Spitale zu Pulgarn Ge- treid und Wein auf 2 Huben und 2 Weingärten, welche ihr in der Theilung mit ihren Bruͤdern zu⸗ fielen ). 21. D. Villach 1317. Nicolaus Guardian der mindern Brüder zu Wels verſpricht die erſte Meſſe daſelbſt | ) Archiv zu St. Florian. ) Regeſten v. Steyereck. r ) Hoheneck J. o. *) L. c. Der ſinnſtoͤrende Druckfehler jurare iſt in juyare zu werbefiern L. c. 6) Archiv zu St. Florian. — 128 — für Janns v. Capellen, deſſen Hausfrau, Mutter und Vater aufzuopfern ). 22. D. Wien am 27, März 1318. K. Friedrich und ſeine Brüder verſprechen Jannſen v. Capellen und feiner Hausfrau Kunigund 800 bh für die Dienſte, welche er und fein Vater ihrem Ahnherrn und Bar ter erwieſen, auf verſchiedenen Gütern; namentlich auf der Pfandſchaft von St. Lienhart zwiſchen der Stampha und Aiſt, auf dem Zehente zu Ru⸗ tenſtein, auf 8 Huben zu Blaſenſtein, dem Markte Munſpach, dem Hofe zu Winkel, 4 Hu⸗ ben zu Seborn und dem Landgerichte im Machland ). 23. S. 1. 1318. Albero v. Chunring gibt für das See⸗ lenheil feiner Hausfrau Agnes den Klöſtern Zwe⸗ tel und Minnbach einige Güter mit Einwilligung Johanns v. Capellen 3). a | 24. D. Steyereck am 25. Juli 1319. Margareth Ul⸗ richs von Capellen Wittwe, gibt mit Einwilligung ihres Sohnes Johann dem Kloſter Zwetel ein Berg⸗ recht zu Kloſter Neuburg ). 25. D. Steyereck am 21. December 1319. Margareth 7 7 a * v. Capellen urkundet, daß mit ihrer Einwilligung die Pfleger der Stiftung zu Pulgarn — die Brü⸗ der Jakob und Johann — die Mühle zu Windarn verkauft haben ). 1) Hoheneck 1. e. ) Hoheneck 1. e. und Lichnowsky III. Regeſten. ) Link 1. c. 646. ! ) L. c. 652. ) Archiv zu St. Florian, — 19 — 26. S. J. am 2. Februar 1321. Johannes v. Capellen iſt Zeuge in einem Kaufsbriefe der Brüder von Hackenberg N). 27. S. J. am 21. März 1322. Janns von Capellen ſchenkt dem Kloſter Pulgarn die Lehenſchaft des Gutes zu Peßendorf ). 28. D. Steyereck am 6. Juni 1322. Kunigund v. Cas pellen ſchenkt auf den Fall ihres Todes mit Ges nehmhaltung ihres Gemals Johann und deſſen Mutter Margareth dem Spitale zu Pulgarn 60 Metzen Waizen 5). 29. D. Steyereck am 6. Juni 1322. Janns v. Capel⸗ len verleiht ſeiner Dienerin der beſcheidenen Frau Kunigunden und ihrer Muhme Jungfrau Braun— hilt einen Hof zu Katztach und eine Hube zu Oed auf Lebensdauer ). 30. D. Steyereck am 25. Juni 1322. Janns v Ca⸗ pellen gibt dem Spirale zu Pulgarn 80 bh jähr- lichen Geldes auf dem Urfahr zu Mautarn ). 31. D. Steyereck am 27. September 1322. Janns v. Capellen ſtellt der Jungfrau Braunhilt aus einen auf den Hof zu Katzbach lautenden Leibgedings⸗ brief ©). ) Link 1. c. 688. 2) Archiv zu St. Florian. — 130 — 32. S. J. am 28. Februar 1323. Chunrats des Haus ſers Stiftbrief für ſich und feine Hausfrau Agnes für Baumgartenberg. Wenn das Widmungsgut der Hof zu Eitzendorf ſollte eingelöſet werden, ſo wird der Vogt des Kloſters an der Herzoge ſtatt Janns v. Capellen mit dem Satzgelde von 60 lh ein anderes Gut kaufen 9. f | 33. S. J. am 10. Auguſt 1323. Janns v. Capellen ent⸗ ſagt der Eigenſchaft eines Gutes, welches ſein Die— ner Heinrich v. Schweinbach, der es zu Lehen trug, dem Kloſter Wilhering geſchenkt hat 7). 34. D. Wien am 12. März 1324. Janns v. Capellen verbindet ſich bei der Tagfahrt des Biſchofs Albert v. Paſſau zu Ebelsberg zu erſcheinen und um Ver⸗ leihung der beiden Werde — Ochſenzagel und Schad⸗ linzer — welche in das Eigen zu Urfahr und zu Au gehören, anzuſuchen 3). | 35. S. J. 1325. Janns v. Capellen verleiht mit güte lichem Willen feiner Söhne Ulrich und Ebern hart dem Herbrant Steiner das Haus Stein und einen Theil des Dorfes Albern ). 36. D. Wien am 8. Juli 1326. Die Herzoge Heinrich und Otto von Oeſterreich belehnen den Johann v Chapelle mit dem von Rapoto v. Valchenberg auf den Fall ſeines unbeerbten Hintrittes ihm aufg gebenen Gerichte zu Hedresdorf 5). 3 1) Diplomatar in Linz. 2) Archiv zu Wilhering. 3) Mon. boic. 1. c. 108. 4) Hoheneck J. c. 5) Lichnowsky 1. c. — 131 — 37. S. 1. am 6. December 1326. Janns v. Capellen bezeugt den Verkauf des Arnoltshofes zu Hofkirchen durch Heinrich v. Volkenſtorf an den Propſt Wercher zu St. Florian ). 38. D. Regensburg 1326. Biſchof Nicolaus von Res gensburg freit den Zehent zu Kruckenberg auf die Bitte des Chorherrn Eberhart v. Capellen (Eber hardi de Capella), welcher denſelben fo wie übers 8 haupt fein väterliches Erbe Raume Zwecken wid⸗ men will 9. £ Es iſt zwar in der Pfarre Ried bei Mauthau⸗ ſen, wo die Capeller und wahrſcheinlich einſt auch Regensburg Beſitzungen hatten, eine Dorfſchaft dies ſes Namens, doch halte ich aus dem früher ange— gebenen Grunde die Capeller zu Regensburg nicht für Stammverwandte der öſterreichiſchen. 39. D. Tuln am 3. Mai 1327. Ein Hindergangsbrief Albers v. Winkel, Chorherrns zu Paſſau, und ſei⸗ nes Bruders Marquart zur Beilegung eines Zwi⸗ ſtes mit ihrem Oheime Janns v. Capellen?). 40. S. J. am 25. März 1328. Rapolt (III.) v. Val⸗ fenberg und Agnes feine Hausfrau urkunden ihrer lieben Muhme, Hadmars v. a lkenberg ſel. Tochter, 40 (h Einkünfte abgetreten zu haben gegen Ver⸗ zichtleiſtung auf das übrige Erbe. Dieſes Geld vers ſchaffte fie dann mit Einwilligung Jannſens v. Capel⸗ len und ihrer lieben Muhme Alheit (Rapoto's) Eber⸗ harts v. Wallfee Hausfrau nach Pulgarn ). 1) Archiv zu St. Florian. 5 9) Ried, Cod. Ratisb. II. 815. Derſelbe erſcheint nochmal 1333 als Pfarrer zu Otzing. S. 839. ) Regeſten v. Steyereck. ) Archiv zu St. Florian. 9 * — 11 — N Das Verwandtſchafts⸗ Verhältniß der hier genannten Perſonen iſt nach Link folgendes: r Rapoto II. v. Falkenberg. ! | | Margareth Chalhohus] Hadmarus Rapoto III. (Ulrich v. Capellen) (Agnes) | V N Janns v. Capellen Alheit Rapoto IV. Agnes (Eberhart v. Wallſee) (Meiſterin zu Pulgarn) zu Droſendorf. f 41. S. J. am 25. März 1328. Hanns von Capellen, Kunigund, ſeine Hausfrau und ihre beiden Söhne Ulrich und Eberhart ſchenken dem Kloſter Pulgarn 40 lh Geldes von der Mauth zu Linz und andern Gütern ). 42. An demſelben Tage reverſirt der obriſte Meiſter des heil. Geiſtordens in deutſchen Landen, Bruder Jakob und der Meiſter zu Pulgarn, Bruder Peter den Empfang dieſes Vermächtniſſes 9. 43. D. Wien am 9. December 1328. Dienſtrevers Jo- N hanns v. Chapellen dem K. Friedrich oder nach ihm | feinem Bruder Albrecht mit 30 Helmen und 10 bes rittenen Schützen bis künftigen St. Georgstag und 1 von da über ein Jahr außer Landes zu dienen ). i 44. D. Wien am 25. März 1329. Johannes v. Gas pellen Zeuge in einem Schenkungs⸗Diplome Kon⸗ rads v. Potendorf für Zwetel ). 1) Regeſten v. Steyereck. 2) Archiv zu St. Florian. ®) Lichnowsky 1. o. 4) Link J. c. 684. m ar Al a 45. D. Mitterberg am 10. Auguſt 1329. Johann v. Capellen und Kunigund ſeine Hausfrau verpfänden ihrer treuen Dienerin Jeuta der Welchin, die ſich in den Orden des heil. Geiſtes zu Pulgarn begeben hat, 2 Höfe für 50 Th ). 46. S. 1. 1330. Ulrich v. Traun verkauft Jannſen v. Capellen das Schloß Zeitlern (Zeillern im V. O. W. W.) ). 47. S. 1. am 10. März 1330. Janns von Capellen kauft von Ludwig v. Zelking etliche Zehente zu Ort, Wenſtorf, Pierbaum und Weinzierl, und von den Brüdern v. Ruſpach 60 fh Geldes >). 48. S. J. am 13. Juli 1331. Heinrich der Maynberger und ſeine Hausfrau Elsbeth verkaufen dem Kloſter Baumgartenberg ein Bergrecht zu Kloſter Neuburg. Zeuge iſt Janns v. Chappelln ). 49. S. J. am 25. November 1331. Bürgſchaft für Fried⸗ rich Ofen, daß er weder die Grafen v. Schaunberg noch Jannſen von Capellen um des erlittenen Ge— faͤngniſſes willen ſchädigen werde ). 50. S 1. 1331. Alber v. Volkenſterf, Margareth feine Hausfrau und Otto ihr Sohn verkaufen ihrem Oheime Hannſen von Capellen und ſeiner Hausfrau Kunigund ihren Antheil an dem Hauſe zu Altenhofen 9. 1) Archiv zu St. Florian. ) Hoheneck J. o. | Regeſten v. Steyereck und Hoheneck. K. K. geheimes Archiv. ) Hoheneck I, o. * Regeſten v. Steyereckzund Hoheneck. — 134 — 51. S. I. am 25. März 1332. Janns und Kunigund v. Capellen nebſt ihren Söhnen Ulrich und Eber⸗ hart geben 40 lh Einkünfte zur Stiftung Ulrichs | v. Capellen zu Pulgarn ). | 52. S. I. am 1. Mai 1334. Janns und Kunigund v. Capellen tauſchen von Wilhering 2 Weingärten zu Kritzendorf ein ). 53. D. Linz am 25. April 1335. Herzog Albrecht be⸗ ſtätigt die Exemtion St. Florians vom Landgerichte. Zeuge Johann v. Capellen “). N 54. S. J. 1335. Hanns Turſi v. Raucheneck verkauft Jannſen v. Capellen einen Theil des Hauſes Lich⸗ tenfels Cam Kamp) um 4250 (2) Pfund 9). 55. D. Enns am 11. October 1336. Schuldverſchreibung des Herzogs Albrecht von Oeſterreich über 5000 [5 großer Prager Pfenninge an Johann König von Böhmen. Zeuge und Buͤrge Johann v. Chapell 5) 56. S. l. 1336. Dietrich v. Harrach und fein Sohn Beneſch überlaſſen dem ehrbaren Herrn Janns v. Capellen die ihnen von den Herzogen Albrecht und Otto verpfändete Vogtei Wels mit der Veſte Sei⸗ ſenburg 9. N 57. S. I. 1337. Janns v. Capellen verpfändet das Haus Pührenſtein? an Dietrich von Harrach um 300 lh) Ob wohl Pührenftein richtig geleſen ſey, und ob nich vielleicht Kürnberg ſtehen ſoll? 1 1) Archiv zu St. Florian. 2) Archiv zu Wilhering. 5) Archiv zu; St. Florian. ) Hoheneck 1. c. 72. In ) Lichnowsky J. o. 6 f 1 6) Hoheneck I. 314. 7) Hoheneck 1. c. — 135 — 58. S. J. am 27. October 1339. Konrad v. Polheim verkauft ein Gut an der Krems an Ulrich v. Ca⸗ pellen und ſeine Hausfrau Katharina um ein Gut, das dieſer erblich anftel ). 59. S. 1. am 25. März 1340. Gundakar v. Polheim und Elsbeth ſeine Hausfrau verkaufen an Ulrich v. Capellen und deſſen Hausfrau Katharina zwei Wieſen ). 60. S. 1. 1340. Hadamar der junge Meſſenbäck ver⸗ ſppricht das Haus Forchteneck feinem Herrn Jannſen von Capellen immer zuerſt zum Kaufe anzubieten, auch ihm ſtets damit gewärtig zu ſeyn ). 61. S. 1. 1340. Albero v. Chunring und Agnes feine Hausfrau Ulrichs v. Capellen Tochter verbinden ſich zur Einlagerung, wofern ſie nicht leiſten, was ſie ihrem lieben Oheime Jannſen von Capellen ſchul⸗ dig ſind ). Die Jahreszahl iſt ſicher unrichtig, wie erhellt aus Nr. 23. N 62. S. I. am 15. Juni 1341. Schweſter Agnes, Ha— damars v. Valkenberg Tochter (S. Nr. 40), gibt mit Einwilligung ihres Oheims Jannſen v. Capel— len und ihrer Schweſter Alheit, Eberharts v. Wall: ſee, Hauptmanns zu Droſendorf Hausfrau, all ihr Erbgut dem Kloſter Pulgarn 5). Geſiegelt haben außer Jannſen von Capellen und Eberharten von Wallſee auch die Brüder Ulrich und Eberhart von Capellen. 4) Regeſten von Steyereck. 2) L. o. i * ) Hoheneck III. 73. 9 L. o. ) Archiv zu St. Florian. — 136 — 63. S. 1. am 29. October 1341. Herzog Albrecht vers gleicht Friedrich und Reinprecht v. Wallſee einers ſcits und ihren Oheim Jannfen v Capellen als Bes ſitzer des Amtes Weitersfelden, andererſeits wegen der Marken des Waldes bei Freiſtadt 9. 64. S. 1. am 24 Februar 1342. Wulfing der Gusner gibt den Satz auf 2 Huben zu Tenn in der Pfarre Hargelsberg, welcher 14 Schilling iſt, um 60 Pfund an St. Florian. Geſiegelt haben Janns von Ca— pellen .. . . Ulrich der jüngere v. Capell 2) 65. D. Wien am 23. April 1342. Jobann v. Capel⸗ len mit ſeinen Söhnen Ulrich und Eberhart beſtä— tigt die Stiftung feiner Muhme Agnes v. Valken⸗ berg (Nr. 63), und verſpricht ohne Entgeld des Kloſters zu Pulgarn Vogt zu ſeyn 3). 66. S. J. am 24. Juni 1342. Janns und Kunigund v. Capellen mit ihren Söhnen Ulrich und Eberhart ſchenken dem Kloſter Pulgarn mehrere Güter ). 67. D. Mitte berg am 24. Juni 1342. Janns v. Ca⸗ pellen und ſeine Hausfrau Kunigund weiſen Ein— künfte an zum Unterbalte eines beſtändig zu St. Leonhart (im unteren Mühlviertel) wohnenden Prieſters 5). x 68. S. I. am 25. November 1342. Ulrich v. Capellen gibt ſeiner Tochter Anna und der Sammlung zu Pu'garn drei Lehen und ein Fiſchlehen zu untern Niederndorf um 38 [h Pfenninge 5). 1) Hoheneck 1. c. 818. 2) Archiv zu St. Florian. ) Fünfter Jahresbericht des Muſeums in Linz, 101. 4) Archiv zu St. Florian. . 6) Regeſten v. Steyereck. — 137 — 69. S. I. am 1 Mai 1345. Ulrich v. Capellen ſchenkt feiner Tochter Anna, welche Kloſterfrau iſt in Puls garn, 3 Lehen in dem Dorfe zu Pulgarn und ver- ſpricht des Kloſters Anwalt zu ſeyn. Geſiegelt hat Ulrichs Bruder Eberhart ). 70. D. Wien am 8. November 1345. Vertrag zwiſchen dem Bifchofe Gottfried von Paſſau und Janns v. Capellen wegen der Fiſcherei auf der Traun ). 71. S. 1. 1345. Johann v. Capellen Zeuge in einem Diplome des Herzogs Albrecht, welcher eine Schen— kung von Häuſern an Lilienfeld genehm hält 8). 72. S. J. 1345. Eckart (2) v. Polheim verkauft Hann⸗ ſen v. Capellen ein Viertel des Hofes zu Praiten— brunn in der Pfarre Hereſing “). 73. D. Wien am 18. Mai 1346 Janns v Capellen Zeuge in einem Verkaufbriefe Albrechts des Stuch— ſen, welcher dem Herzoge Albrecht das Gut Dorns— bach abtritt 5). 74. S. J. am 28. October 1346. Eberhart v. Capellen bezeugt, daß Herzog Albrecht zu der Zeit, als er — Ederhart — Peilſtein ſatzweiſe innehatte, alles Gericht, Stock und Galgen dem Kloſter Ganing verliehen habe, welches früher alles in das Lands gericht jener Veſte gehörte ©), 75. S. J. am 24 Juni 1347. Ruger v. Weichſelbekh ) Archiv zu St. Florian. ) Mon. boic. XXX. II. 185. ) Hanthaler, Recens I. 263. ) Reg eſten v. Steyereck, ) Stegerer Commentarii in additionibus 57, 6) Lichnowsky J. o. — 138, % verkauft dem Abbte von Melk den Wald in Chues berg, Siegler Eberhart v. Capellen ). 76. S. J. am 16. October 1348. Ulrich von Capellen gibt den armen Leuten des Spitals zu Pulgarn 2 Pfund Geldes auf 3 Gütern an der Guſen, damit man jährlich 52 Ellen grobes Tuch kaufe zur Ver⸗ theilung unter die 13 Armen im Spitale. Der Re vers der Meiſterin des Spitals Anna v. Capel⸗ len iſt desſelben Datums 2). 77. S. I. am 21. Jäner 1349. Janns v. Capellen und ſeine Söhne Ulrich und Eberhart geben den Hof zu Katzbach als Eigenthum nach Pulgarn, ſo wie auch die Mühle am Gries zu St. Georgen ). 78. D. Paſſau am 27. April 1349. Biſchof Gottfried beſtätigt die Stiftung einer Wochenmeſſe in der Schloßcapelle zu Schlierbach durch Ulrich von Ca⸗ pellen ). 79. S. J. am 25. Mai 1349. Setzbrief Ulrichs v. Ca⸗ pellen über 40 Pfund Geldes auf ſeinem Gerichte zu Haderſtorf am Kamp, wovon man nach Puls garn jährlich 20 Schillinge reichen ſoll 5). 80. An dem nämlichen Tage verpfändet Ulrich v. Ca⸗ pellen ſeiner Tochter Anna, Meiſterin zu Pulgarn, 3 Hofſtätte zu Heuchelheim um 35 [h dl ©). 81. S. J. am 8. September 1349. Johann v. Capellen und ſeine Söhne Ulrich und Eberhart, dann Eber⸗ hart v. Wallſee, Hauptmann zu Droſendorf, und 1) Hueber 1. c. 74. 2) Archiv zu St. Florian. ee. 4) Archiv zu Schlierbach. 5) Archiv zu St. Florian. 8) L. e. — 139 — deſſen Hausfrau ſchenken dem Kloſter Pulgarn die Capelle zu Velze (bam Wagrain V. O. M. 2.) 4) 82. S. J. am 8. September 1349. Janns v. Capellen ſchenkt dem Kloſter Pulgarn die Eigenſchaft des Ho⸗ fes Murſperg in der Pfarre St. Georgen ). 83. S. I. am 2. Februar 1350. Ulrich v. Capellen ſchenkt die Fiſchwaide in der Guſen von der Mühle am Gries - bis zur Donau dem Klofter Pulgarn 3), 84, S. I. am 6. Mai 1350. Janns v. Capellen leiht den halben Hof zu Hag an der Ipf (Pfarre Neur kirchen) den Gaugenbergern ). 85. S. 1. am 26. December 1350. Johann v. Capellen leiht den Hof im Hag an der Ipf Berchtold dem Leuzendorfer 5). 86. S. I. am 2. Februar 1351. Ulrich v. Capellen gibt das Gut am Haſenberge ſammt dem Burgrechte nach Pulgarn ©). 87. S. I. am 28. April 1351. Revers Johanns v. Ca⸗ pellen wegen der neuerbauten Schloßcapelle zu Mitterberg 7. 88. S. I, am 1. September 1351. Ulrich v. Capellen ſchenkt 5 Güter am Haſenberge zum Seelgeräthe für ſich, ſeine ſelige Hausfrau Katharina v. Lichten⸗ ſtein und ſeine lebende Margareth v. Kranich⸗ berg nach Pulgarn. Geſiegelt haben ſein Sohn Janns, ſein Vater und ſein Bruder Eberhart. Der L. 2. L. © e. J L. o. L. o. 6) L. c. 0 ) Hueber I. c. 79. — 140 — Revers ſeiner Tochter Anna, Meiſterin zu Pulgarn, iſt von demſelben Tage 9). 89. S. J. 1352. Löſung von einer Bürgſchaft, vermöge welcher Janns v. Capellen für ſeinen Sohn Eber— hart dem Hanns von Geilſperg um 100 h war verbunden geweſen 2). 90. S. J. 1352. Hanns v. Capellen, Ulrich deſſen Sohn und ſeine Hausfrau Margareth erkaufen von Hau— gen v. Reichenſtein und Eberharten v. Wallſee die Hälfte des Schloſſes Reiche nſtein um 3600 fh 9. 91. S. J. am 25. Juli 1353. Ulrich v. Capellen vers ſchreibt ſeiner Hausfrau Margareth v. Kranichberg das Amt Weiters felden, das er um 650 fh von Janns v. Reichenſtein erkauft hat „). 92. S. J. am 6. Jäner 1354. Wernhart Truchſeß v. Reicherſtorf verkauft an Albrecht (wahrſcheinlich Ulrich) v Capellen ein Gut zu Weiſſenkirchen und Ewerhartsdorf 5). 93. D. Wien am 27. März 1354. Herzog Albrecht von Oeſterreich beſtätigt die Uebergabe der Kirche zu Gumpendorf an das Kloſter Baumgartenberg durch Johann v. Capellen, der ſich nur allein die Vogtei vorbehält ©), 94. S. 1, et anno. Papſt Innocenz VI. beſtätigt dem Kloſter Baumgartenberg den Beſitz der Kirche Gum— pendorf, welche ihm der edle Mann Johann von 1) Archiv zu St. Florian. 2) Regeſten v. Steyereck. ) Hoheneck II. 601. III. 576. 5) L. c. III. 75. 5) Duellius Excerpta II. 201. 6) Lichnowsky 1. c. — 141 — Capellen, Herr im Machlande (Landrichter), ge— ſchenkt hat ). 95. D. Wien am 25. November 1355. Herzog Albs recht II. verbindet die Edeln ſeiner Länder durch einen Eid, die Eintracht unter ſeinen Söhnen zu erhalten und zu befördern. Unter der Urkunde ſte— hen nebſt vielen Andern auch die Namen Ulrichs und Eberharts v. Capellen 9). 96. S. J. 1355. Vergleich zwiſchen den Brüdern Ulrich und Eberhart v. Capellen, dann Eberhart v. Walls ſee und deſſen Söhnen wegen der Verlaſſenſchaft Rapoto's IV. v Valkenberg — betreffend die Güter. Falkenberg, Raſpach, Schönberg, Gobels— burg und Wartenſtein. Die Capeller löſ'ten im Jahre 1357 den ganzen Nachlaß an ſich um 700 hs). 97. S. 1. am 17. April 1356. Die Gebrüder Bern⸗ hart, Albert und Reichart, die Stadler, verkaufen Eberhart dem ältern v Capellen den Has ſelhof in der Trageiner Pfarre, des Bisthums von Regensburg Lehen ). 98. D. Eferding am 16. Mai 1356. Obmann in ei⸗ nem Schiedgerichte zwiſchen dem Biſchofe Gottfried von Paſſau und dem Grafen von Schaunberg ſoll ſeyn Ulrich v. Capellen 5), 99. D. Gratz am 9. Auguſt 1356. Herzog Albrecht von Oeſterreich verpfändet Eberharten v. Capellen für 1000 Pfund, die er ihm geliehen und die er auf 1) Kurz, Beiträge III. 434. ) Stegerer 1. c. 186. 9) Hoheneck J. c. und Wißgrill U. 7. 4) Regeſten v. Steyereck. ) Mon. boic. I. c. 219, — 142 — dem Satze zu Peilſtein gehabt, dann für 896 fl. und 100 bh, die er ihm wegen ſeines Dienſtes ger gen Zürch mit 16 Helmen und Schützen ſchuldig iſt, — die herzogliche Behauſung in Enns mit jähr— lichen 200 ch: 150 fh von der Mauth und dem Gerichte daſelbſt und 50 lh von dem Urbar und Landgerichte .). 100. D. Wien am 19. Februar 1357. Biſchof Gottfried von Paſſau trennt auf Bitten Eberharts v. Capellen die Filiale Schwertberg von der Mutterkirche des heil. Michael zu Nerden (Narn). Eberhart hat mit Zuſtimmung des Pfarrers Friedrich die Dotation der Mutterkirche zur Entſchädigung vermehrt mit 2½ lb jährlicher Einkünfte. Das Patronatsrecht der neuen Pfarre ſoll künftig zum Schloſſe Windeck gehören, da ihr Eberhart neue Einkünfte zugewie⸗ fen hat. Dieſer verzichtet dagegen auf das Patros natsrecht und die Vogtei der Kirche des heil. Ni» colaus zu Hofkirchen bei Altenhofen ). 101. D. Wien am 23. Februar 1357. Vollmacht des Herzogs Albrecht von Oeſterreich für Eberharten v. Wallſee, Hauptmann o. d. Enns, und Eberharten V. Capellen mit Herzog Albrecht von Bayern zu uns terhandeln wegen der Pfandſchaft von Schärding 3). 102. D. Wien am 21. Mai 1357. Herzog Albrecht ge⸗ nehmigt die von Eberhart v. Chapellen feiner Ges malin Juta auf dem herzoglichen Lehen der Feſte Mitterberg gemachten Verſchreibungen ). annere ae En = ) Lichnowsky 1. c. 2) Archiv zu St. Florian. 3) Kurz, Albrecht II. 371. ) Lichnowsky 1. 0. — 13 — 103. D. Landsbut am 9. Juni 1357. Herzog Albrecht von Bayern quittirt über die ihm durch Eberhar— ten v. Capellen auf Abſchlag der ihm vom Herzoge Albrecht von Oeſterreich wegen Schärding ſchuldi— gen Summe von 20000 fl. bezahlten 17290 fl. 9. 104. S. 1. am 10. Auguft 1357. Eberhart v. Capellen ſiegelt einen Leibgedingsbrief ?). 405. 1357. Eodem anno obiit dominus VIricus de Ca- pella 5). 106. S. J. am 19. Jäner 1358. Eberhart v. Capellen und Juta feine Hausfrau geben dem Kloſter Puls garn 1000 Pfund, die ſie dem Herzoge Albrecht ge⸗ liehen, dann 896 gute Gulden und 100 bh, welche Summe ſich Eberhart auf der Reife nach Zürch vers dient hat. (Vergl. Nr. 100). Geſſegelt hat der Vetter Janns v. Capellen, welcher auch dem Geſchäfte feine Zuſtimmung gegeben hat ). 107. S. 1. am 17. April 1358. Schiedſpruch Eberharts v. Capellen zwiſchen St. Florian und den Gebrüs dern Wurmtaler wegen eines Hofes zu Zirknarn ). 108. S. J. 1358. Eberhart v. Capellen, Hauptmann zu Enns und Pfleger zu Schärding, und ſein Vetter Janns v. Capellen beſtätigen mit Genehms haltung des Abbtes zu Melk (als Patron der Pfarr» kirche Pergkirchen) die Stiftung der Schloßcapelle zu Mitterberg ©), 109. S. J. 1358. Theilbrief, betreffend einige Weingaͤr⸗ 9) L. c. ) Archiv zu St. Florian. ) Rauch Seriptt. II. 329 in Chronico Zwetl. 4) Regeſten v. Steyreck. 5) Archiv zu St. Florian. 6) Hueber I. c. 89, — 144 — ten bei Wien und Krems zwifchen Eberharten un) Jannſen v. Capellen, Vettern ). 110. D. Wien am 8. Februar 1359. Margaretha, Uls richs des Strewn Wittwe, entfagt einem Leibgeding, welches ſie vom Biſchofe Gottfried von Paſſau hatte. Siegler iſt Eberhart v. Capellen ). 111. D. Enns am 10. März 1359. Freiheiten der Bes ſitzungen der St. Stephanskirche zu Wien, der ers worbenen und noch zu erwerbenden, ertheilt durch Herzog Rudolf IV. Zeugen .. Eberhart und Janns von Capellen, Vettern 5). 112. D. Wien am 29. Juli 1359. Herzog Rudolf ver⸗ pfändet Eberharten v. Capellen die herzogliche Bes hauſung in Enns um 1500 bh . 113. D. Paſſau am 7. September 1359. Eberhart von Wallſee, Hauptmann ob der Enns und Pfleger auf dem Georgenberge zu Paſſau, tauſcht ein für ſeine Stiftung, das Frauenkloſter zu Schlierbach, die Le— henſchaft der Pfarrkirche Wartberg (an der Krems) dem heil. Kilian gewidmet, deren Zukirchen Kirch— dorf, gegen die von Zweiel. Geſiegelt haben nebſt Eberharts Oheim Eberhart v. Dachsberg, Janns und Eberhart v. Capellen „). 114. D Wien am 1. November 1359. Beſtätigung der Karthauſe Gaming durch Herzog Rudolf IV. von Oeſterreich. Zeugen... Eberhart und Johann von Capellen, Gevettern ©). 1) Regeſten v. Steyreck. 2) Mon. hoic. I. c. 239. ) Stegerer I. c. 278. 4) Lichnowsky 1. c. 5) Mon. boic. 1. c. 247, 6) Stegerer I. o. 291. 210 115. S. J. am 18. November 1359. Schadlosverſchrei⸗ bung Jobanns v Capellen für das Kloſter Pulgarn wegen 2 Hofſtätten zu St. Georgen, die dieſes ihm zu löfen geſtattet 1). n 116. D. Wien 1359. Herzog Rudolf IV. verleiht dem Friedrich von Kreusbach die Würde eines Land, Jägermeiſters und verbindet mit derſelben den Bes fig der Herrſchaft Rapotenſtein. Zeugen. Eberhart und Janns v. Capellen, Vettern 5). 117. S. 1. am 26. Februar 1360. Ulrich und Bernhart v. Dorf verkaufen Hannſen v. Capellen das Gut zu Vocka 5). 118. D. Paſſau am 17. März 1360. Gottfried Biſchof von Paſſau incorporirt dem Kloſter Baumgartens berg die Pfarre Gumpendorf, ein Geſchenk der edeln Männer Eberhart und Johann v. Capellen “). 119. D. München am 11. September 1360 Herzog Rus dolf IV. von Oeſterreich belehnt Eberhart den äls tern v. Capellen, ſeine Schweſter Anna, Johann * und Eberhart Brüder v. Capellen und ihre Schwe— fern Kunigund und Elsbeth mit allen landes- flüürſtlichen Lehen 5). 120. D. München am 21. September 1360. Herzog Ru⸗ dolf von Oeſterreich bewilligt die von Ulrich von Mitterberg gemachte Verpfändung des Lehenhofes zu Hart an Eberhart v. Capellen 5). 1) Archiv zu St. Florian. ) Stegerer 1. c. 276. 3) Regeſten v. Steyereck. 4) Hormayr, Wen V. Urkundenbuch XXXII. 5) Lichnowsky IV. Regeſten. 6) L. c. 10 — 146 — 121. D. Nürnberg am 27. November 1360. Herzog Rus dolf IV. belehnt Eberharten v. Capellen, Haupt⸗ mann zu Enns, mit den Lehen, die weiland Ulrich v. Mitterberg beſaß Y. 122. D. Weitra am 16. Juni 1361. Die Grafen von Schaunberg erklären ſich zu Vaſallen der Herzoge von Oeſterreich. Zeuge iſt Eberhart v. ee, Hauptmann zu Enns ?). 123. S. 1. 1361. Eberhart v. Capellen kauft das Haus Schwertberg von Eberhart v. Wallſee ). 124. S. I. am 27. März 1362. Eberhart v. Capellen, Hauptmann zu Enns, verſchreibt ſeiner Hausfrau Jeuta Mitten (sie), Tochter v. Potenſtein, den Weinzehent zu Senftenberg *). 125. S. 1. am 14. April 1362. Konrad und Stephan die Straſſer verkaufen Hannſen v. Capellen etliche Güter auf dem Halaerberge 5). 126. D. Wien am 3. December 1362. Stiftung der Au⸗ guſtiner zu Fürſtenfeld durch Herzog Rudolf IV. Zeugen: Eberhart und Janns v. Capellen, Vetter ns). 127. S. 1. am 30 November 1362. Stephan Merts des Zehetners Sohn von Steyer verkauft Eberharten v. Capellen, Hauptmann zu Enns, drei Güter bei der Kirche zu St. Marien 7). 128. D. Preßburg am 31. December 1362. Union zwi⸗ 2 L 2) Kurz, Rudolf IV. 364. 3) Hoheneck III. 73 und 812. 4) Regeſten v. Steyereck. 0 6) Stegerer 1. c. 350. ) Regeſten v. Steyered. — 147 — ſchen Herzog Rudolf von Oeſterreich, Meinhart von Tyrol und den Königen von Ungarn und Polen. Unterſchrieben: Eberhardus de Capella Capitaneus Anasi 9). 120. 8. 1. 1363. Der Richter zu Zell gibt Hannſen v. Gapell zu Widerwechſel die Hube auf dem Letten in der Trageiner + Pfarre 5. 130. D. Wien am 4. Juli 1364. Eberhart v. Capellen gelobt mit vielen andern Edlen Oeſterreichs den Erbeinigungsvertrag zwiſchen Oeſterreich und * men zu halten, welcher am 10. Februar d. J. zu Brünn geſchloſſen wurde ). 131. D. Wien am 16. März 1365. Herzog Rudolf ers hebt St. Stephan in Wien zur Propſtei. Zeuge iſt Eberhart v. Capellen ). 132. D. Ebelsberg am 8. Juli 1366. Biſchof Albert von Paſſau genehmigt die Schenkung des Patronats der Kirche zu Hedreins, welche Eberhart v. Capellen, dann die Gebrüder Friedrich und Heinrich v. Wall ſte dem Klofter Pulgarn gemacht haben 5). 1 133. 8. 1. am 7. März 1367. Eberhart von Gapellen, Hauptmann zu Enns, bewilligt die Uebergabe des ihm lehenbaren Hofes zu Hag an Philipp den Pon⸗ 8 bhalm 6). 134. S. I. am 24. April 1367. Die Brüder Lichtenecker ) Stegerer 1. c. 335. 2) Reg ſten v. Steyereck. ) Lichnowsky 1. c. 4) Hormayr J. c. C. 5) Regeſten v. Pulgarn. 6) Archiv zu St. Florian. 10* 2 verkaufen den Hof, die Badſtube genannt, zu Zirk⸗ narn an St. Florian. Siegler iſt Eberhart von Capellen ). ö 135. S. 1. am 22. Juli 1367. Eberhart von Capellen, Hannſen ſel. Sohn, d. Z. Hauptmann zu Enns, und ſein Vetter Eberhart, Ulrichs ſel. Sohn, verkaufen an Pulgarn den Hof zu Potendorf und die Oberhube auf dem Graß in der Rieder⸗Pfarre, dann das Gut Hohenberg in der Pfarre Steyereck um 75 [h. Zeuge ihr Oheim Ott v. Bolten ſtorf 9. N 136. An demſelben Tage verkauften die Gebeten an Pulgarn den Zehent auf mehreren Häufern in der Pfarre St. Georgen 3). 137. S. J. am 16. October 1367. Eberhart v. Capellen, Hauptmann zu Enns, kauft mehrere Güter im Dorfe Velz von Rueger dem Siebec ). 138. S. 1. 1367. Reinprecht von Wallſee verkauft den Capellern die Herrſchaft Gobelsburg und den Markt Haderſtorf 9, f 139. D. Linz am 28. September 1368. Herz. Albrecht III. von Oeſterreich bewilligt Eberharten v. Capellen und Eberharten dem Jungen dem Sohne ſeines Bruders Ulrich ſel. auf dem Berge und Burgſtall Falken⸗ berg eine Veſte zu bauen, die ſie dann ſammt dem Berge und dem Burgſtall von ihm und Herz. Leo⸗ pold zu Lehen nehmen werden ©), 9) L. 0. e Nas. 4) Regeſten v. Steyereck. ) Hoheneck II. 820. 6) Lichnowsky 1. o. — 149 — 140. D. Wien am 14. November 1368. Herzog Albrecht belehnt Eberharten den ältern und jüngern v. Gas pellen mit allen zur Herrſchaft Valchenberg ge⸗ hoͤrigen Gütern, die fie von Friedrich und Heinrich Brüdern v. Wallſee erkauft haben ). 141. S. J. am 24. April 1369. Eiſela Lauerin, Meiftes rin zu Pulgarn, und der Convent bekennen, von Eberhart v. Capellen zur Herſtellung des Klofters gebäudes 60 lh auf dem Urfahr zu Mautarn auf 10 Jahre erhalten zu haben, doch ſo, daß er nach Ablauf dieſer Zeit ein Pfund mit 10 bh eins loöſen möge 7). 142. S. I. am 21. October 1369. Eberhart v. Capellen Hauptmann zu Enns, ſiegelt eine Schenkungsur— kunde feines Oheims Otto v Volkenſtorf, der einen Hof an Pulgarn widmete ). 143. S. 1. am 28. Februar 1370. Eberhart v. Capellen, Hauptmann zu Enns, gibt dem Kloſter Pulgarn ſeinen Antheil am Urfahr zu Mautarn auf weitere 8 Jahre in der Weiſe, wie es dasſelbe ſeit 10 Jah- ren inne hat. Siegler ſind ſeine Diener Har— nolt v. Capellen, Wenceslaus v. Capel⸗ len und Alber Oeder ). 144. S. J. am 11. Juni 1372. Eberhart v. Capellen, Hauptmann zu Enns, und Eberhart der Jüngere v. Capellen, Ulrichs Sohn, geben dem Kloſter Puls garn die Lehenſchaft mehrerer Güter ſtatt eines Fu⸗ 6 ) L. e. ) Regeſten v. Steyreck. % Archiv zu St. Florian. JL. c. (Abſchrift.) — 150 — ders Wein, welches das Kloſter von ihrer Herr⸗ ſchaft Falkenberg zu beziehen hatte ). 145. S. L am 13. December 1372. Eberhart v. Capel⸗ len ſiegelt einen Gabebrief Hannſens v. Pöſenbeug an die Kirche zu Pabneukirchen 9. N 146. D. Wien am 25. Juli 1373. Eberhart v. Capel⸗ len, Hauptmann zu Enns, Zeuge in dem Theilbriefe der Herzoge Albrecht und Leopold 5). 147. S. I. am 4. April 1374. Die beiden Eberharte von Capellen, Oheim und Neffe, tauſchen gegen das Kirchenlehen zu Hadrein das von Steyereck ein vom Biſchofe Albert von Paſſau ). 148. S. I. am 1. Mai 1374. Dieſelben übergeben die Pfarrkirche Steyereck dem Kloſter Pulgarn 5). 149. D. Wien am 18. Auguſt 1374. Herzog Albrecht befiehlt ſeinem Hauptmanne zu Enns, Eberharten v. Capellen, die Gebreſten der Bürger zu Enns we⸗ gen etlicher Thürme und Fenſter in der Ringmauer zu unterſuchen und ſie dem Herkommen gemaͤß ab⸗ zuſtellen 6). 150. D. Enns am 24. Auguſt 1375. Eberhart v. Ca⸗ pellen, Hauptmann zu Enns, gibt der geiſtlichen Frauen Eliſabeth Merſchwangerin, Meiſterin zu Pulgarn, im Namen der Kinder Otto's v. Volken⸗ ſtorf, deren Vormund er iſt, ſtatt des Langenber⸗ gergutes zu Hofkirchen den Kriechbaumhof in der 1) L. o. 2) L. c. 9) Kurz, Albrecht III. I. 243. 4) Archiv zu St. Florian. 5) L. 6. ) Diplomatar in Linz. N — ee ee — 151 — ABlaſenſteiner- und den Edthof in der St. Valen⸗ tiner⸗ Pfarre ). 151. D. Wien am 8. Jäner 1379. Herzog Albrecht be⸗ lehnt Eberharten v. Capellen mit einer Mühle und einem Gute in der Aiſt, welche Güter ihm Hein⸗ rich v. Aiſt aufgefandt hat 2). 152. S. J. am 21. Jäner 1379. Beſtandbrief Wolf Wytigs von Mautarn, der für das ihm von Eberhart und Wenzel v. Capellen verliehene Urfahr daſelbſt jähr⸗ lich 80 fl. verſpricht ). 153. D. Wien am 29. September 1379. Herzog Alb⸗ recht bekennt wegen der Ländertheilung ſeinem Bru⸗ der Leupolt m/ oo Goldgulden ſchuldig zu ſeyn, wo⸗ für er nebſt andern Bürgen auch Eberharten von Capellen ſtellt ). 154. 8. 1, am 17. Februar 1380. Schiedſpruch Eber⸗ harts v. Capellen, Hauptmanns zu Enns, wegen eines Streites, betreffend die Oedengrube in der Pfarre Pucking 9), 155. S. J. am 7. Mai 1382. Ulrich der Lichtenecker ver⸗ kauft die Veſte Marbach ſammt Kirchenlehen um 600 bh dem ehrbaren Knechte Otto dem Feichter. Siegler iſt Eberhart v. Capellen 9). 156. S. I. am 10. Juni 1382. Eberhart und Wenzla Vettern von Capellen vertauſchen mit Bewilligung des Herzogs Albrecht — die Erlaubniß des Her⸗ 1) Archiv zu St. Florian. ) Lichnowsky J. c. ) Regeſten v. Pulgarn. 9) Lichnowsky 1. c. ) Archiv zu St. Florian. ) L. c. — 152 — zoges iſt vom 2. Juni 1382 — das öflerreichifche Satzgut, Fuchslehen zu St. Troma im Achlant, welches ſie dem Pfarrer Raumig daſelbſt geben für den Hof zu Steinbach in der Pfarre Altenburg N), 157. S. 1. am 3. November 1382. Eberhart v. Capel⸗ len, Hauptmann zu Enns, ſiegelt einen Kaufbrief für Pulgarn 2). ö 158. S. 1. 1384. Im Stiftbriefe der Univerſität Wien ſteht unter den Zeugen Eberhart v. Capellen 3). 159. S. 1, am 15. Auguſt 1385. Revers Eberharts v. Capellen, dem der Propſt von St. Florian die Vog⸗ tei über alle jenſeits der Donau gelegenen Beſitzun⸗ gen übergeben, ſich des Titels eines Erbvogtes nie anzumaſſen ). 160. D. Wien am 29. September 1386. Gnadenbrief des Herzogs Albrecht für Eberharten von Capellen und ſeinen Sohn Bernhart, daß ſie den Satz von ihm, das Landgericht im Machlande haben mö⸗ gen auf Lebenszeit. Nach ihrem Tode kann es ein⸗ gelöſet werden ). . 161. D. Wien am 29. September 1386. Eberhart von Capellen verzichtet zu Gunſten des Herzogs Albrecht auf das von feinem Vetter Wenzel ſelig im Aus— lande gemachte Geſchäft wegen des Satzes zu Ens und anderer Sätze, ſo wie auch auf die ihm, Eber⸗ harten, zugeſchlagene Summe von 1000 Pfund 5). 1) Diplomatar zu Linz. 2) Archiv zu St. Florian. 3) Schrötter 1. c. IV. 313. 4, Archiv zu St. Florian. 5) Lichnowsky 1. c. 6) L. o. — 153 — 162. D. Wien am 22. October 1388. Das Capitel zu Paſſau verbindet ſich gegen den Herzog Albrecht von Oiäeſterreich alle Koſten zu erſetzen, da er in dem Kriege gegen die Stadt Paſſau das Schloß Obern⸗ berg in Schutz genommen und ſelbes durch Eber⸗ harten v. Capellen mit 40 Spießen und 40 Schützen beſetzen laſſen “). Des Herzogs Befehl an Eber⸗ harten, das Schloß zu beſetzen 2). 163. S. 1. am 28. October 1388. Revers des Pfarrers zu Marbach (in der Pfarre Ried bei Mauthauſen) Peter Widmer, daß er die Stiftung Eberharts v. Capellen, welcher derſelben das Gut Reut in der Rieder⸗Pfarre gewidmet, getreu ausrichten wolle 3). 164. D. Wien am 29. Mai 1389. Michael der Hay⸗ peck und 23 andere Geſellen quittiren den Herzog Albrecht, — Reinprecht v. Wallſee, Hauptmann ob der Enns, und Eberhart v. Capellen als Ver⸗ tröfter — über einen Monatſold vom Montage nach Oſtern an für 23 Spieße und 11 Schützen, den fie in der Ilzſtadt Paſſau verdient ). 165. D. Wien am 30. Mai 1389. Zacharias Haderer quittirt den Herzog Albrecht — Reinprecht v. Wall» ſee und Eberhart v. Capellen als Vertröſter — über einen Monatſold für 200 Schützen und 362 Spieße alles zu Roß und 64 Schützen zu Fuß und 26 Schiff⸗ leute, mit denen er in der Ilzſtadt gedient 9), 166. S. J. am 5. November 1390. Eberhart v. Capel⸗ ) L. c. 2) Hoheneck III. 714. ) Archiv zu St. Florian. 4) Lichnowsky J. c. ) L. c. — 154 — len und Soffei (Sophia) feine Hausfrau verkau⸗ fen an St. Florian den Hof zu Frewutsperig in der Hargelsberger Pfarre. Geſiegelt haben ſeine Obeime Reinprecht v. Wallſee und Seibot v. Vol⸗ kenſtorf 1). 167. D. Enns am 18. October 1392. Eberhart v. Ca⸗ pellen, einſt Hauptmann zu Enns, bezeugt, daß es den Freiſtädtern nicht erlaubt ſey, in Mauthauſen Handel zu treiben 2). 168. S. 1. am 20. Mai 1392. Laurenz der Speamat, Bürger von Enns, verkauft einige Güter in den Pfarren St. Georgen und St. Thoma an das Klo» ſter Waldhauſen. Siegler: Herr Eberhart von Chappeln >). 169. S. 1. am 25. März 1393. Eberhart v. Capellen ſiegelt einen Schenkungsbrief Albers des Stadler an Pulgarn ). 170. S. 1. am 22. Juli 1393. Revers Wolfharts von Sinzendorf und Siegmunds des Steinpecken, daß ſie Eberharten v. Capellen in ſeinem Verfahren ge⸗ gen die Stadler einiger gefährlich veränderter Guͤ⸗ ter wegen keine Irrung thun wollen >). 171. S. J. am 13. December 1393. Eberharten v. Ca⸗ pellen eignet Sigharten dem Ponhalm den Hof zu Hag. Siegler iſt ſein Oheim Seibot von Vol⸗ kenſtorf 6). | 172. S. I. am 24. April 1395. Eberhart v. Capellen 1) Archis zu St. Florian. ) Kurz, Handel 385. ) Diplomatar zu Linz. 5) Archiv zu St. Florian. 5) Regeſten v. Steyreck. 6) Archiv zu St. Florian. eeignet die Hube zu Bruck bei Rohrbach (in der Pfarre St. Florian) dem Kloſter zu St. Florian !). 173. D. Krems am 11. November 1395. Herzog Alb⸗ reechts Schreiben an die Stadt Steyer: Er habe aus dem Berichte Eberharts v Capellen vernom⸗ men, daß ſie ehrbarlich und recht an ihm thun wolle. Derfelbe werde ihr die Theils, Stamm⸗ und Werf⸗Briefe zeigen zwiſchen ihm und feinen Vet⸗ tern, woraus ihnen fein Recht klar werden würde. Sie ſollen alſo dem v. Capellen in ſeinem Namen die Huldigung leiſten 2). 174. S. J. 1395 nahm Eberhart v. Capellen wirklich die Buldigung auf s). a 175. S. 1, am 10. Mai 1398. Eberhart v. Capellen freit das Gut und den Zehent zu Praitenbrunn in der Pfarre Hereſing, Lehen der Veſte Kürnberg, ſei⸗ nem Diener Chriſtian dem Schick “). 176. D. Schaunberg am 15. Auguſt 1398. Eberhart v. Capellen „vnnser lieber Swager“ ſiegelt einen Stift⸗ brief der Gräfin Elsbeth v. Schaunberg, geb. von Abensberg, für Wilhering 5). 177. S. I. am 18. October 1398. Urfehde des Jörg prach⸗ peck auf die Herrſchaft von Oeſterreich wegen erlit⸗ tenen Gefängniſſes, darin ihn der Hauptmann ob der Enns Reinprecht v. Wallſee gehalten und aus dem ihn Eberhart von Capellen und ſeine Haus⸗ frau erbeten ©). 9 L. c. 2) Prevenhuber 71. ) L. c. 70. 4) Archiv zu St. Florian. 5) Geſchichte v. Wilhering 598, ) Lichnowsky V. 272. — 156 — 178. S. 1. am 29. October 1398. Eberhart v. Capellen freit Heinrich dem Strobel das Gut an der Stigl in der Pfarre Ansfelden 9. 179. S. 1. am 19. Februar 1399. Eberhart v. Capellen verſtiftet nach Waldhauſen die Mannſchaft und Le⸗ henſchaft mehrerer daſelbſt gelegener Güter ). 180. S. 1. am 15. Auguſt 1399. Heinrich von Leippa und deſſen Sohn Hanns compromittiren in dem Zwiſte mit den Herzogen von Oeſterreich auf Bi⸗ ſchof Berthold von Freifingen, Grafen Hanns von Hardeck, Rudolf v. Wallſee, Eberhart v. Capellen, Ulrich von Dachsberg und Reinprecht von Wallſee. Sie ſprachen am 7. September 1399 5). 181. S. 1. am 8. Jäner 1400. Heinrich Feichter vers kauft den Guſenhof in der Rieder-Pfarre an Eber⸗ harten v. Capellen ). f 182. S. 1. am 8. Jäner 1402. Eberhart von Capellen eignet dem Hofmarſchall des Herzogs Wilhelm von Oeſterreich, Hannſen dem Schweinbäcken, mehrere Güter in der Pfarre Kreuzen, die er nach Wald- hauſen zu Stiften beabſichtigt. Geſiegelt hat Eber⸗ harts Landrichter u. d. Enns, Niklas Paums gartner 5). 183. S. 1. am 19. Juni 1402. Eberhart von Capellen ſchenkt dem Kloſter Pulgarn den Süͤgreichshof in der Pfarre Mauthauſen ©), 1) Archiv zu St. Florian. 2) Diplomatar zu Linz. ) Lichnowsky V. Regeſten. 4) Regeſten v. Steyreck. 5) Diplomatar in Linz. 6) Archiv zu St. Florian. — 8 * 2 —⏑ꝶ . ̃˙e. ß ! ˙·̃⅜'ͤ̃̃˙²² U — — 157 — 134. S. I. am 9. November 1403. Seibot v. Volken⸗ ſtorf eignet dem Kloſter Gleink das Gut Krucklbub in der St. Mareiner» Pfarre. Zeuge, der wolge- borne vnd edl herr her Ewerhart von Kappeln ). 185. S. I. am 5. April 1404. Eberhart v. Capellen fies gelt eine Schenkungsurkunde für Pabneukirchen ). 186. S. I. am 17. April 1404. Eberhart v. Capellen ſchenkt dem Kloſter Wilhering zum Seelgeräth das Lehenrecht einiger Zehente im Ternbach in der St. 4 Ulrichs⸗ Pfarre unter dem Kürnberge ). 187. D. Wien am 23. Jäner 1405. Herzog Wilhelm von Oeſterreich befiehlt dem Pfleger zu Enns Eberharten von Capellen nicht zu geſtatten, daß den Briefen der Bürger von Enns zuwider an⸗ dere Leute Salz von Gmunden über die Donau führen 9. 188. D. Paſſau am 1. Februar 1405. Biſchof Georg von Paſſau ſtellt feinem „Besunnder liben frewnde“ Eberharten v. Capellen Bürgen für ein geliehenes N Capital von 500 Pfund 5). 189. D. Wien am 15. Juni 1405. Die Herzoge Wil⸗ helm und Ernſt von Oeſterreich hinterlegen die in deutſcher und lateiniſcher Sprache ausgefertigte Ur— kunde der Anweiſung der Heimſteuer fuͤr des erſtern Braut Johanna v. Durazzo auf das Herzogthum Kärnthen in die Hände Eberharts v Capellen und Reinprechts v. Wallſee, um ſie ſo lange zu bewah⸗ 1) Diplomatar in Linz. 2) Archiv zu St. Florian. 3) Archiv zu Wilhering. 4) Diplomatar in Linz. ) Mon. boic. XXXI. II. 53, — 158 — ren, bis Herz. Wilhelm gegen feine Brüder erfüllt, was er verfprochen ). 190. S. J. am 21. September 1405. Eberhart v. Ca⸗ pellen ſiegelt einen Kaufbrief ſeines Oheims Seibot v. Volkenſtorf, betreffend einen Hof zu Niederſtall⸗ bach, welchen er dem Kloſter St.Florian gegeben hat?). 191. S. I. am 10. November 1405. Revers Hartneids v. Lichtenſtein zu Nicolsburg, daß er ſeiner Braut Eberharts v. Capellen Tochter, 1000 fl. Heiraths⸗ gut, welches ihm ſein Schwäher gegeben, widerle⸗ gen und in 2 Monaten auf alle fernere Anſprüche Verzicht leiſten wolle, wie es auch mit den andern abfertigten Töchtern ſey gehalten worden 3), 192. D. Wien am 27. Mai 1406 Herzog Wilhelm er⸗ theilt nebſt andern auch Eberharten von Capellen Vollmacht, mit K. Sigmund zu unterhandeln und einen Vergleich zu ſchließen ). 193. D. Wien am 6. Auguſt 1406. Die Stände Oeſter⸗ N reichs verbinden ſich nach dem Tode des Herzogs Wilhelm zu Gunſten des minderjährigen H. Albrecht feſtzuhalten an jener Nachfolge = Ordnung, welche fie einſtimmig bekräftigt haben. Nebſt vielen andern iſt auch Eberhart v. Capellen unterſchrieben “). 194. D. Wien am 12. September 1406. Die Stände Oeſterreichs entſcheiden als Schiedsleute zwiſchen den Herzogen Leupolt und Friedrich einerſeits und Herz Ernſt andererſeits in Betreff der Vormundſchaft über ) Lichnowsky 1. o. 2) Archiv zu St. Florian. 3) Regeſten v. Steyereck. 4) Kurz, Albrecht V. I. 269. 5) Rauch Scriptt. III. 448. — 159 — H. Albrecht und der Verwaltung des Landes. Unter den Schiedsleuten Eberhart v. Capellen 4). 195. S. 1 am 18. December 1406. Eberhart v. Capel⸗ len ſchenkt dem Kloſter Pulgarn ſtatt der in ſeinem Teſtamente beſtimmten Summe ſeine im Amte Po⸗ tendorf gelegenen Güter, welche die v. Potenſtein einſt beſeſſen haben. Zeugen ſind ſeine Freunde, Eidam und Oheim Reinprecht v. Wal ſee, Haupt⸗ mann ob der Enns, Heinrich v. Zelking und Ca⸗ ſpar v. Starhemberg 2). 1596. 8. J. am 3. März 1407. Wilburg v. Dachsberg und Dorothea v. Lichtenſtein, geborne v. Capellen, beftätigen die voranſtehende Disposition ihres felis gen Vaters 3). 197. S. 1. am 11. November 1410. Hartneid v. Lichten⸗ ſtein und Dorothea ſeine Hausfrau beſtätigen für den Pfarrer zu Steyereck die Anordnung Eberharts v. Capellen, daß er auf den ihm vogteilich anges hörenden Pfarren den Nachlaß der verſtorbenen Pfarrer nicht an ſich ziehen wolle, ſondern daß er entweder der Kirche oder den Erben zufallen ſoll. Dasſelbe thun Jörg v. Dachsberg und ſeine Haus⸗ frau Wilburg für Bel; 9. 198. D. Miſtelbach am 10. Februar 1411. Vollmacht Diorothea's v. Lichtenſtein, Eberharts v. Capellen Tochter, auf ihren Gemal Hartneid v. Lichtenſtein ſtatt ihr das zugefallene Erbe zu verwalten * DL. c. 433. 9 Archiv zu St. Florian. ) L. c. 9) L. c. Y L. o. ur 199. D. Wien am 15. December 1411. Herzog Albrecht belehnt Wilburg v. Dachsberg, Jörgens Hausfrau, und Dorothea Hertleins v. Lichtenſtein Hausfrau — beide Töchter Eberharts von Capellen — mit den Lehen, die an Margaretha v. Pucheim weis land Kadolts von Eckartsau Tochter von dem genannten v. Capellen als Erbe gefallen, aber an jene käuflich waren überlaſſen worden ). 200. D. Wien am 18. December 1411. Herzog Albrecht beſtätigt ebendenſelben den Satz auf den Zehenten und Gütern zu St. Leonhart, Rutenſtein, Blaſen⸗ ſtein, dem Markte Münzbach und dem Landgericht im Machland, welche ſchon Rudolf J. fein Sohn und Enkel K. Friedrich ihren Vorfahren verpfändet 9. I. Es wurde ſchon früher bemerkt, daß Ulrichs II. Haus» frau, Margaretha v. Falkenberg, ihren Gemal überlebte. In der Urkunde Nr. 28 im Sabre 1322 erfcheint ihr Name zum letztenmale. Johann, oder wie er gewöhnlich genannt wird, Janns v. Capellen, wird anfänglich faſt immer in Ge⸗ meinſchaft mit ſeiner Mutter genannt. Nach dem Ausſter⸗ ben der Nachkommenſchaft Ulrichs 1. fiel ihm ein großer Theil des Beſitzes dieſer Linie zu, namentlich Kürnberg und die Pfandſchaft von Peilſtein. Durch Kauf erwarb er Schlierbach (Nr. 7, 19), Wels und Seiſenburg (Nr. 57), Lichtenfels (Nr. 55), Zeillern Nr. 47) und Reichenſtein (Nr. 91), wodurch er einer der reich⸗ 4) Lichnowsky 1. c. I. 6. — 11 — ſten Herren des Landes wurde. Er war zugleich Landrich⸗ ter im Machlande und Vogt des Kloſters Waldhauſen an des Herzogs ſtatt (Nr. 32). Ihm verdankt St. Leonhart, früher eine Filiale der Pfarre Gutau, einen eigenen Seel— ſorger (Nr. 67). Janns von Capellen war vermält mit Kunigunde, Eberharts von Wallſee Tochter (Nr. 1), welcher dem Herzoge Friedrich von Oeſterreich 200 fh Heims ſteuer bezahlte (Nr. 9). Sie ſtarb wahrſcheinlich um 1342, da ihrer ſpaͤter keine Erwähnung mehr geſchieht. Ihr Ge— mal überlebte ſie um beiläufig 12 Jahre. Das Diplom Nr. 93 vom Jahre 1354 nennt ſeinen Namen zum letzten Male. Aus dieſer Ehe gingen folgende Kinder hervor: 1. Ulrich, den wir den fünften nennen wollen. Sein Name wird 1325 (Nr. 35) zuerſt genannt. Er war zwei Mal vermält und zwar zum erſten Male mit Katharina von Lichtenſtein (Nr. 58, 59 und 88). — Sie muß geſtorben ſeyn zwiſchen den Jahren 1340 — 50. — Dann mit Margareth von Kranichberg. Ihren Namen haben die Ur— kunden 88, 90 u. 91. Ulrich V., der eine Wochen⸗ meſſe in der Schloßcapelle zu Schlierbach ſtiftete (Nr. 78), ſtarb bald nach ſeinem Vater im Jahre 1357 (Nr. 105). 2. Eberhart J. Dieſer tritt gleichzeitig mit ſeinem ältern Bruder Ulrich im Jahre 1325 auf. Eber⸗ hart erwarb aus der Hand des Herzogs Albrecht die Pfandſchaft des herzoglichen Hauſes, der Mauth und des Gerichtes zu Enns (Nr. 99) und wurde fortan Hauptmann zu Enns genannt. In der Folge wurde er auch Pfleger zu Schärding, nachdem ſel⸗ bes durch die von ihm vorgeſchoſſene Pfandſumme — fo ſcheint es wenigſtens — wieder mar eingelöfet worden (Nr. 101, 108). Durch Kauf erwarb er 14 — 162 — Schwertberg (Nr. 123), welches durch ſeine Ver⸗ mittlung und Unterſtützung zu einer ſelbſtſtaͤndigen Pfarre erhoben wurde (Nr. 100). Er lebte beiläu⸗ fig bis 1379. 3. Anna. Ihr Name wird nur ein einziges Mal (Nr. 119) genannt. 1 4. Eliſabeth. Urkundlich kömmt dieſe Tochter Jo⸗ hanns v. Capellen nicht vor. Hoheneck behauptet und dem Anſcheine nach mit Grund, daß fie in ers | ſter Ehe mit Heinrich v. Weleſchnig, dem ihr Vater 300 Mark Heiratsgut auf der Veſte Kürnberg vers ſichert habe, und in zweiter mit Reinprecht v. Wall⸗ ſee verbunden geweſen ſey. II. Ulrichs V. und der Katharina v. Lichtenſtein Kinder ſind folgende: 4 1. Anna, welche Kloſterfrau und in der Folge Mei⸗ ſterin zu Pulgarn wurde. Sie war 1342 ſchon im Kloſter und ſtarb um 1352 (Nr. 68, 77, 8895. 2. Kunigunde, nach Wißgrill um 1341 vermält mit Kadolt dem ältern von Eckartsau, welcher am 24. Juni 1349 feinen Schwäher über 600 Th Heirats⸗ gut quittirte. Sie ſtarb 1368 am 22. Jäner. Ihre Tochter Margareth war ſchon 1359 Wittwe Ul⸗ richs von Strein (Nr. 110) und heirathete dann Albrecht V. v. Pacheim (Nr. 199). Ihren Namen nennt zugleich mit der Schweſter 3. Elsbeth die Urkunde Nr. 119. Ob dieſe die Tochter der erſten oder der zweiten Hausfrau Ulrichs geweſen, vermag ich nicht zu entſcheiden. Jener gehört an 4. Janns II., deſſen Namen die Urkunde Nr. 88 vom Jahre 1351 zuerſt nennt, wo er einen Stiftbrief ® — 163 — ſeines Vaters Ulrich mit ſeinem Siegel bekräftigt. Er ſcheint kinderlos um 1362 geſtorben zu ſeyn. (Nr. 126). Hoheneck gibt ihm zwar unter Beru- fung auf Bucellinus eine Dorothea Vogtin von Wirand zur Gemalin. Allerdings nennt Bucel⸗ lin ihren Gemal Joannes de Chappel. Das iſt aber auch der ganze Beweis, welcher kaum genügen duͤrfte, um unſern Johann mit dieſer Schweizerin in Ver⸗ bindung zu bringen. 5. Eberhart II. Er muß um 1356 (Nr. 97) das männliche Alter ſchon erreicht haben, da dort ſein Oheim von ihm ſchon durch die Bezeichnung „der ältere’ unterſchieden wird. Mit feinem Bruder Janns II. erſcheint er zugleich Nr. 113, 119, 135 u. ſ. w. Er war der letzte männliche Zweig ſeines Geſchlechtes, und ſtarb entweder am Ende des Jahres 1406 oder im Anfange des folgenden. Nach Wißgrill fand ſich im Kloſter Pulgarn eine alte Aufſchreibung dieſes Inhaltes: A. D. 1408 in vigilia S. Benedieti obiit Eberhardus Junior de Ca- pella in Steyrek ultimus huius vetustae Stirpis fun- datorum nostrorum. Daß die Jahrzahl unrichtig ſey, beweiſet Nr. 196, woraus auch erhellen würde, daß der heil. Benedict, an deſſen Vorabend er ger ſtorben, nicht der berühmte Ordensſtifter Benedict von Nuefla, deſſen Feſttag auf den 21. März fällt, ſondern Benedictus Abbas in Anglia ſeyn müßte, welchen Hellwig unter dem 12. Jänner anführt. Nach einer andern Nachricht befand ſich gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts in der obern Kirche zu Pulgarn, wo er feine Ruheſtätte fand, fein Grab⸗ ſtein noch vor mit der Inſchrift: Anno Domini MCCCCV (M.CCCCVI, ) obiit D. Eberhardus de 11* — 164 — Capelle ultimus dietus Fundator noster in Natali Dui. (Domini). Hoheneck gibt ihm Siguna v. Dachsberg zur Gemalin. Die Urkunden geben darüber keine Auskunft, wohl aber zeigt Nr. 166, daß ſeine Haus⸗ frau, mit der er 1390 verbunden war, Soffei (Sophia) geheißen habe. 1398 lebte die Gemalin Eberharts noch (Nr. 177). Welchem Geſchlechte ſie angehört habe, kann nicht angegeben werden. Nach Nr. 176 dürfte man ſie vielleicht fuͤr eine Gräfin v. Schaunberg halten. | III. Die Kinder Eberharts J. und der Jeuta v. Potenſtein | ſcheinen folgende geweſen zu ſeyn: 1. Wenzel, welcher unvermält im Auslande geſtor⸗ ben zu ſeyn ſcheint (Nr. 143, 152, 156, 161). Im Jahre 1386 war er ſicher ſchon todt. Es wird zwar nirgends geſagt, daß er Eberharts Sohn ges weſen, doch ſcheint dafür zu ſprechen, daß er erſt 20 Jahr nach dem Tode Ulrichs V. genannt wird, was doch kaum der Fall wäre, wenn dieſer ſein Vater geweſen; dann tritt er erſt nach dem wahr⸗ ſcheinlich ſchon erfolgten Tode Eberharts I. handelnd auf. (Daß auch Eberhart II. Hauptmann zu Enns genannt wurde, erhellt aus Nr. 167). In ſeinem Teſtamente bedachte er Eberhart II. (Nr. 161), was unnöthig geweſen ſeyn würde, wenn dieſer deſſen leiblicher Bruder waͤre. Eben daß Wenzel in Hin⸗ ſicht der Pfandſchaft von Enns beſtimmen konnte, deutet dahin, daß er Eberhart I. Sohn ſey. 2. Anna. Ich ſetze dieſe auf Hohenecks Zeugniß hin an dieſe Stelle. Die Grabſchrift Reinprechts von — 165 — Wallſee zu Seiſenſtein beweiſet allerdings, daß eine Anna v. Capellen ſeine Hausfrau geweſen, ) aber ob fie Eberharts Tochter geweſen, dies iſt mir zwei⸗ felhaft. Wenn Reinprecht v. Wallſee Nr. 166 und Nr. 195 nicht dieſelbe Perſon -ift, ſo würde ich der Meinung ſeyn, daß Anna die Tochter Eberharts II. geweſen. Ob Arnolt v. Capellen Nr. 143 hierher zu rech⸗ nen ſey, wage ich nicht zu entſcheiden. Die ſchlechte Ab⸗ ſchrift der Urkunde flößt wenig Vertrauen ein. Wenn über⸗ haupt die dort genannten Capellen wirklich Diener Eber⸗ harts I. waren, fo begreife ich die Sache gar nicht. Peter und Stephan, welche Hoheneck ebenfalls zu Söhnen Eber⸗ harts macht, deren einer das Geſchlecht fortpflanzte, ges hören ficher nicht hieher, da dieſer unbezweifelt den Manns⸗ ſtamm beſchloß. IV. Eberhart II. hinterließ nur 2 Töchter: Wilburg, vermält mit Jörg v. Dachsberg und Dorothea, Hartneids v. Lichtenſtein Hausfrau. Ein Sohn Namens Bernhart (Nr. 160) ſtarb vor dem Vater, weßhalb die beiden ge> nannten Töchter ihren Männern das reiche Erbe zubrachten. Hoheneck erzählt zwar, daß Eberhart II. bald nach ſeinem Vater aus dem Leben geſchieden ſey mit Hinterlaſ— ſung eines einzigen Sohnes, Eberhart, und der Töchter Wilburg, Dorothea, Agnes und Margareth. Eberhart III. habe mit Anna von Tybein in unfruchtbarer Ehe gelebt. Vielleicht iſt Bernhart gemeint. Aus Nr. 196 geht offen- bar hervor, daß des letzten Capellers Erbinnen nicht deſſen Schweſtern, ſondern ſeine Töchter waren. ) Anno Domini M. CCC. XXIIl. visitationis Mariae ift geſtorben Herr Reinprecht v. Wallſee, Anna von Capellen ... feine Hausfrauen. — 166 — Ich füge ein Verzeichniß jener Herrſchaften bei, welche Ulrich II. Nachkommen im Laufe des vierzehnten Jahrhun⸗ derts beſaßen, woraus ihre Macht und ihr Reichthum ſatt⸗ ſam erhellt: Altenhofen & Fuß ee Falkenberg Raſpach Schönberg 5 Gobelsburg. Wartenſtein Hadersdorf . eee ee e Landgericht Machlan mit * * * . * . + * * + * * * + . * d St. Lienhart 5 Münbah . . .» Blaſenſtein . Rutenſtein Lichtenfels Linz, die Mauth. Mautarn 7 „ 7 Mitterberg. an la Ne ö 77 Pührenſtein v Reichenſteen 75 Schärding (die Pflege) „ Schlierbach 5 Schwertberg 7 Stein +. . + 0 . „ Stetteldorf „ 7 Steyereck. Waldhauſen (Vogtei) „ Weitersfelden „ Wels und Seiſenburg „ Windeck 5 Zeillern ae 7 Das Wappen der Herren Nro. 50, 100. „ 99, 112, 167, 187. 96, 138, 139, 140, 144. 36, 79, 138. 175, 186. 22, 67, 160, 200. 54. 41, 30. 6, 20, 141, 143, 152. 87, 102, 108. N v. Capellen beſtand in ei⸗ nem ſilbernen Schilde mit 2 rothen gewölbten Gehängen von der Rechten zur Linken ſchräg belegt. ” — 167 — Janns I, v. Capellen 1 um 1354 Kunigund v. Wallſee 1 um 1342. —— 5M —ᷣßVͥeä — Ulrich V. T 1337 Anna Eliſabeth Eberhart J. 1. Katharina v. Lichtenſtein 1. Heinrich v. Weleſchnig Jeuta v. Potenſtein 2. Margareth v. Kranichberg 2. Reinprecht v. Wallſee? Wenzel T vor 1386. Anna Arnoltꝰ Reinprecht v. Wallſee . — —— L—L——————————— Anna zum 1354 Kunigund 1368 Elsbeth. Janns II. T um 1362 Eberhart II. Meifterin zu Pulgarn Cadolt v. Eckartsau | ; Sophia Margaret, Dorothea LT 1. Ulrich v. Strein Bernhart. Wilburg Dorothea 2. Albrecht v. Pucheim Anna v. Tybein? Jörg v. Dachsberg Hertneid v. Lichten⸗ 7 f ſtein. - * Das K. 4. Convict zu Kremsmünſter und seine Stiftungen. Von Carl Auguſt Reichenbach, kaiſerl. königl. ob der ennſ. Regierungs Conceptspractikanten. Erſter Abſchnitt. Entſtehung des k. k. Convictes. So gering der Umfang iſt, welchen die Provinz ob der Enns unter den übrigen zum öſterreichiſchen Kaiſer⸗ ſtaate gehörigen Provinzen einnimmt, ſo gebührt ihr doch rückſichtlich der Unterſtützungen, welche ſie der nach einer wiſſenſchaftlichen Ausbildung ſtrebenden Jugend darbietet, einer der erſten Plätze. Ein Blick auf die vielen, jetzt noch ſegenvoll wirkenden Stiftungen, welche der ſtudierenden Ju⸗ gend die Verfolgung der wiſſenſchaftlichen Laufbahn, und dadurch die Erlangung jener Vorbildung erleichtern, die ſie bedarf, um einſtens für das allgemeine Beſte entſprechend wirken zu können, bewährt dieſe Behauptung. Unter dieſen Stiftungen verdient vor Allem eine Er— wähnung das k. k. Convict zu Kremsmünſter, von deſſen erfolgreichen Wirken nun ſchon beinahe ein halbes Jahr⸗ hundert Zeugniß gibt. ö Seiner Errichtung liegt die mit dem hohen Hofkanzlei⸗ Dekrete vom 9. Mai 1803 herabgelangte allerh. Entſchlie⸗ ßung zum Grunde, daß die vorhin für die ſtudierende Jugend — 169 — beftandenen Erziehungshäufer wieder herzuſtellen, und alle zu den Convicten, Seminarien oder weltlichen Alumnaten gewidmeten Stiftungen zu dieſer Abſicht zu verwenden ſeien, mit welcher Einrichtung in Wien der Anfang gemacht, und ſodann ſelbe auch auf die übrigen Provinzen verbreitet wers den ſollte. Um dieſe allerh. Willensmeinung in der Provinz ob der Enns zur Ausführung zu bringen, wurden jene Maß⸗ regeln, welche bei der Errichtung des Wiener Convictes zur Richtſchnur dienten, zur Anwendung, in ſo weit es die örtlichen Umſtände geſtatten, vorgeſchrieben, und vor Allem die Vernehmung des Herrn Abtes zu Kremsmünſter über die Errichtung eines ſoſchen Convictes in feinem Stifte angeordnet. Der Herr Abt und ſein Stift wurden daher von ei⸗ ner eigenen Commiſſion, welche ſich die Erhebungen wegen Errichtung des Convictes zum Ziele ihrer Wirkſamkeit ſetzte, zur Abgabe ihrer Erklärung aufgefordert, welche dahin aus⸗ fiel: daß ſie, gerührt durch das von Allerh. Sr. Majeftät ihnen bewieſene Zutrauen, bereit ſeien, das Convict zu übernehmen, die Einrichtung des hiezu beſtimmten Stift— gebäudes nach den Allerh. vorgeſchriebenen Directiven, jo wie die erſte Einrichtung desſelben ganz aus dem Stifts— Vermögen zu beſtreiten, und die hiezu nöthigen, aus ans» gemeſſenen Stiftsgeiſtlichen zu wählenden Präfecte aus Eis genem ganz zu verpflegen. Mit der Allerh. Entſchließung vom 10. April 1804 haben Se. Majeſtät dem Stifte Kremsmünfter für feine Anträge das Allerh. Wohlgefallen bezeugen zu laſſen und anzuordnen geruht, daß dem Abte und ſeinen Geiſtlichen, welche die zum Lehramte und Erziehungsgefchäfte erforder⸗ lichen Kenntniſſe und Eigenſchaften beſitzen müffen, die li⸗ terariſche und moraliſche Bildung der Convictoren unter — 170 — der Oberleitung und Aufficht der Landesftelle nach den ihm dießfalls zukommenden Vorſchriften übertragen werde. Für den Unterhalt eines Convictors wurde ein beſtimmter Jah⸗ resbetrag mit der Anordnung feſtgeſetzt, daß dem Stifte nicht die Capitalien der zum Convicte zu ziehenden Stif⸗ tungen zu geben, ſondern nur an dasſelbe die Zahlungen nach Maß der Anzahl und des unterſchiedenen Eintrittes aus den Einkünften zu leiſten ſeien, und zwar vorhinein in viertel⸗ oder halbjährigen Raten, weil die Zahlung ohne⸗ hin für das ganze Jahr ohne Abſchlag der Ferien berech⸗ net wird, und daher, wenn im Laufe des Jahres durch Tod oder Austritt einiger Jünglinge dem Fonde etwas ans heim fallen ſollte, dieſes bei der Abfuhr der nächſten Rate ausgeglichen werden kann. Die Einleitungen, welche in Folge dieſer Allerh. An⸗ ordnungen nothwendig geworden ſind, wurden in der Art beſchleunigt, daß das Convict, wenn gleich nicht in dem Umfange, welchen es jetzt hat, ſchon mit dem Schuljahre 1805 eröffnet werden konnte, und ſeine Einrichtung wurde über vorausgegangene Unterſuchung ſo entſprechend gefun⸗ den, daß ſchon in demſelben Jahre dem Herrn Abte zu Kremsmünſter und den von ihm gewählten Vorſtehern des Convictes die Allerh. Zufriedenheit über die Thätigkeit und Sachkenntniß, mit welcher ſie die Allerh. Abſicht unter⸗ ſtützen, zu erkennen gegeben wurde. — 11 — Zweiter Abfchnitt. Stiftungen, welche dem k. k. Convicte Zugewiefen worden ſind. In Anwendung des Allerh. ausgeſprochenen Grund⸗ ſatzes, daß alle zu Convicten, Seminarien und weltlichen Alumnaten früher gewidmeten oder ſonſt nach dem Willen der Stifter zur gemeinſchaftlichen Erziehung geeigneten Stif⸗ tungen zu dem neu zu errichtenden Convicte einzuziehen ſind, wurden demſelben folgende Stiftungen zugewieſen: A. Die ftändifche Academie⸗Stiftung. B. Die nordiſche Stiftung. C. Die vereinte Seminar⸗Stiftung von Linz u. Steyr. D. Mehre neu errichtete landesfuͤrſtl. Stiftungsplätze. E. Die v. Urli'ſche Stiftung. F. Die Hochmüllner'ſche Stiftung. G. Die Ruhland'ſche Stiftung. II. Die Kirchhammer'ſche (auch Münzbacher) Stiftung A. Die ſtändiſche Academie⸗Stiftung. Die Stiftungs⸗Capitalien, welche gegenwärtig die Bedeckung dieſer Stiftung bilden, waren urſprünglich der Hauptbeſtandtheil der ſogenannten ſtändiſchen Schulcaſſe, welche vom Jahre 1636 an den Namen ſtändiſche Stipen⸗ diatsc aſſe führte, und aus 3 Claſſen beſtand, nämlich: a. aus der Schul⸗ oder adelichen Claſſe, b. aus der Heinrich Horſtauer'ſchen Claſſe, e. aus der Almoſenelaſſe. Die Schul⸗ oder adeliche Claſſe entſtand durch die Beiträge und Stiftungen der damals evangeliſchen zwei obern Staͤnde, insbeſondere durch die Perkheimer, zur Er⸗ — 172 — richtung einer Landſchafts- Schule, wie fie in Enns und Linz beſtanden hatte. Der Zweck dieſer Landſchafts⸗Schule war, die adeliche Jugend ſowohl in der evangeliſchen Glau⸗ benslehre, wie auch in den Wiſſenſchaften und adelichen Exercitien zu unterrichten. Als im Jahre 1600 das akatholiſche Kirchen⸗ und Schulweſen abgeſtellt worden iſt, wurden mit ſtändiſchem Schluß vom 8. Juni 1600 12 Stipendiſten auf Koſten der Landſchaft bei den Studiis unterhalten, wobei es zwar den Verordneten uͤberlaſſen blieb, nach ihrer Einſicht die Ta⸗ lentvollſten auszuwählen, jedoch zunächſt auf Landeskinder, vorzüglich des Herren» und Ritterſtandes Bedacht zu nehmen. Einen bedeutenden Zuwachs erhielt die Schulcaſſe im Jahre 1608 durch den Landſchafts-Chirurgen und Buͤrger zu Ottensheim, Heinrich Horſtauer, welcher in ſeinem Te⸗ ſtamente vom 11. April 1608 die zwei obern evangeliſchen Stände des Landes ob der Enns zu Univerſalerben ſeines Vermögens mit der Anordnung einſetzte, daß die davon ent⸗ fallenden Intereſſen theils mehren im Teſtamente benann⸗ ten Partheien, theils der ſtudierenden armen Jugend per modum stipendii verabreicht werden ſollen. Das aus dieſer Stiftung entſtandene Capital bildete die zweite Claſſe der ſtandiſchen Schulcaſſe unter der Ber nennung: Horſtauer'ſche Claſſe. Aus der dritten oder Almoſenclaſſe entſtanden die ge⸗ genwaͤrtigen Quatember⸗Pfründen. So blieb es bis zum Jahre 1625, wo Kaiſer Ferdi⸗ nand der II. laut Patents vom 27. Februar die Ausübung der evangeliſchen Religion unterſagte, alle derlei Schulen, fo auch die Landſchafts⸗ Schule gänzlich aufhob, und die dafür beſtehenden Stiftungen zur freien Dispoſition ſich vorbehielt. ö — 173 — Der von den drei obern Ständen durch ihre Verord⸗ neten geſchloſſene Vergleich wegen Wiedererrichtung der Landſchafts⸗ Schule, fo wie die Bitte um Belaſſung der dazu gehörigen Stiftungen wurde zwar mit Allerh. Reſo— lution vom 16. Novemb. 1627 bejtätigt, jedoch in der Art, daß den Ständen mit Ausnahme der den Jeſuiten überges benen Herrſchaft Ottensheim, alle Stiftungen nunmehr zur katholiſchen Landſchafts⸗Schule wieder belaſſen wurden. Dieſe Schule hatte aber aufgehört in der frühern Aus— dehnung zu beſtehen, und fie befchränfte ſich nur auf die jetzt noch beſtehenden Exercitien-Anſtalten, als Reitſchule, Sprachſchule u. dgl.; denn das eigentliche Schulweſen war ausſchließlich den Jeſuiten überlaſſen, welche im Jahre 1629 die lateiniſchen Schulen im Landhauſe eröffneten, aus des nen ſpäter das Lyceum entſtand. Die ſtudierende, ſowohl adeliche als unadeliche Jugend, wurde indeſſen aus den Stiftungs⸗Capitalien der adelichen und Horſtauer⸗ ſchen Claſſe mit Stipendien in unbeſtimmten Beträgen auf die Hand betheilt, deren Verleihung nach dem ſtaͤndiſchen Schluſſe vom 18. Jänner 1679 den Verordneten überlafs ſen blieb. Dieſer Stand der Dinge dauerte bis zum Jahre 1750, wo in Folge eines Allerh. Befehls die Exercitien-Anſtalten aufgelaſſen, die Verwendung der Stiftungen der Schul⸗ und Horſtauer'ſchen Claſſen zu Handſtipen dien eingeſtellt, und hieraus die Errichtung eines Alumnats für theils adeliche, theils unadeliche im Collegio Nordico in Linz angeordnet worden iſt. Wiederholte Vorſtellungen der Stände gegen dieſe aller⸗ hoͤchſte Anordnung hatten nur den Erfolg, daß den Stän⸗ den die Wahl des Ortes zur Errichtung des Alumnats überlaſſen worden iſt, in welchem einige theils adeliche, theils ungeadelte Knaben ſolchergeſtalt fundirt und geſtiftet — 174 — werden follten, womit fie zuvörderſt in Gottesfurcht und guten Sitten, dann auch in studiis, Sprachen und andern adelichen Exereitiis pro bono publico wohlerzogen, zugleich auch mit Koſt u. Kleidung vollkommen verſorgt ſein möchten. Nach reiflicher Ueberlegung haben die Stände befun— den, daß dieſe allermildeſte landesmuͤtterliche Intention nir⸗ gends beſſer und vollſtändiger erreicht werden könnte, als wenn dergleichen Alumni in der mit Allerh. Authorität und Protection Ihro k. k. Majeſtät den 17. September 1744 zu Kremsmünſter errichteten und in fo kurzer Zeit zum voll kommenſten Flor und Aufnahme gediehenen adelichen Aca⸗ demie fundirt und geſtiftet würden. Sie haben daher zu dieſem Zwecke durch ihre Verord⸗ neten mit dem Abte von Kremsmünſter nach eingeholter Allerh. Beſtätigung am 7. Jänner 1751 einen Vergleich ab⸗ geſchloſſen, in welchem ſich der gedachte Abt verpflichtet, daß vom 1. Jänner 1751 an, künftig aber jederzeit vom Anfange November als dem gewöhnlichen Schuljahresein— tritt neun adeliche und acht ungeadelte Knaben in die damals dort beſtandene Aeademie und Muſeum ges gen ein verabredetes und aus der landſchaftlichen Stipen⸗ diatscaſſe jährlich zu zahlendes Koſtgeld aufgenommen, und die adelichen mit der Koſt eben ſo wie die in daſiger Aca⸗ demie ſtudierende nicht fundirte junge Cavaliers honett und ſtandesmäßig verſorgt, und ſowohl in den unteren 6 Schu⸗ len, als auch in philosophia et utroque jure nicht minder im Tanzen, Reiten und Fechten, waͤlſcher und franzöſiſcher Sprache, in architectura eivili et militari, in geographia et historia in abgetheilten Stunden und Claſſen, pro vi- ribus aetatis et capacitate subjectorum sine dispendio lit- terarum instruiret, anbei in capella academica et ecclesia elaustrali zur Gottesfurcht und Andachtsübung auferbau⸗ iich angehalten werden ſollen. Dasſelbe galt auch für die — 175 — ungeadelten Alumnen, welche nur in Koſt und Trunk auch apparatus mensalis nicht den adelichen Alumnis egal, ſon⸗ dern mit der im Muſeo ſtudierenden unadelichen Jugend gleich gehalten werden ſollen. Die Präſentation der adelichen Alumnen, welche den loblichen drei obern Ständen zuſtand, wurde den löͤblichen Verordneten eingeräumt, die auch 6 unadeliche vorſchlu⸗ gen, während der vierte Stand zwei dergleichen vorzuſchla⸗ gen hatte. Die Confirmation mußte jedoch von Ihrer k. k. Majeſtät eingeholt werden. Den Academie⸗Stiftlingen lag übrigens die Verbind⸗ lichkeit ob, täglich nach dem gewöhnlichen Morgengebete für Se. k. k. Majeſtät, als die allerhöchſte Landesherrſchaft, und für die löbl ichen Stände 5 Vater unfer und 5 Ave Maria zu beten und 4 Mal im Jahre die heil. Meſſe und Communion aufzuopfern. Dieſer Vergleich wurde in allen feinen Puncten bis zum Jahre 1785 gewiſſenhaft vollzogen, wo der Allerhöchſte Befehl erfloſſen iſt, daß alle noch vorhandenen Stiftungen, wo Jünglinge beifammen find, aufgelaſſen und in Stipen⸗ dien umgewandelt werden ſollen. Nachdem über die Ausführung dieſes Allerh. Befehls die nöthigen Vorverhandlungen gepflogen worden ſind, er⸗ folgte die Aufhebung der Academie in Kremsmünſter, und die Umwandlung ihrer Stiftungen in Handſtipendien, zu welchem Behufe das Stiftungs⸗Vermögen, welches in einer ftändifchen Dom. Obligation pr. 100,000 fl. beſtanden hat, von der ſtändiſchen Stipendiatscaſſe an den damals gebil⸗ deten Handſtipendien⸗Fond ausgefolgt worden iſt. Die Stipendien blieben jedoch nach dem bisherigen Ge⸗ brauche für Studierende gewidmet, welche ſolche, wenn ſie ſich nicht durch Unfleiß oder üble Sitten deren unwürdig — 76 — gemacht haben, bis zur gänzlichen Vollendung ihrer Stu⸗ dien genießen konnten. Das Präſentationsrecht zu den ge⸗ ſtifteten Plätzen behielten übrigens jene, denen es vermüge der Stiftbriefe gebührte, Dieſe Betheilung mit Handſtipendien dauerte bis zum Jahre 1803, wo in Folge der bei Errichtung des Convicts zu Kremsmuͤnſter ausgeſprochenen Grundſätze die ſtändiſche Academie Stiftung zum Convicte einbezogen worden iſt. B. Die nordiſche Stiftung. 5 Unter dieſer Stiftung ſind alle jene Stiftungen begrif⸗ fen, welche fruher zu dem in Linz beſtandenen nordiſchen Collegio oder Fundatio ss. trium Regum gehört haben, Be⸗ vor jedoch zur Behandlung der einzelnen Stiftungen über⸗ gegangen wird, duͤrfte eine kurze geſchichtliche Darſtellung über den Urſprung und die Schickſale des nordiſchen Col⸗ legii um fo mehr am Platze fein, als erſt dadurch die bei den einzelnen Stiftungen vorkommenden Stiftbriefe ver⸗ ftändlich werden. Am Ende des 17. Jahrhunderts hat man bemerkt, daß beinahe alle Nationen zum Wohle der katholiſchen Kirche Erziehungshäuſer, ja ſelbſt in Rom Collegien haben, um in ſelben tüchtige Prieſter für die Nationen zu bilden, von denen dann die Verbreitung der Fatholifchen Lehre ausger hen ſollte. Nur der Norden erfreute ſich ſolcher Anſtalten nicht; er hatte keinen Ort, in welchem man wenigſtens die katholiſchen im Norden gebornen oder verwaisten und Con⸗ vertiten⸗Kinder unterbringen, nach Umſtänden und Stand erziehen, mithin zum Theile durch ſelbe die katholiſche Re⸗ ligion in den nordiſchen Ländern retten könnte. Dieſem Mangel abzuhelfen und nach dem Beiſpiele anderer Nationen ein Collegium für den Norden zu errich⸗ ten, entſchloß ſich Joannes von Galdenblatt aus einem — 127 — adelichen ſchwediſchen Hauſe und Page bei der Königin Chri⸗ ſtine, als er nach dem Tode ſeiner Königin zu Rom in den Jeſuitenorden eingetreten war. Er fand an dem Papſte Innocenz XI. einen eifrigen Beförderer feiner Pläne; denn dieſer beſtimmte die bei der Kirche der heil. Brigitta zu Rom unter die ſchwediſchen Convertiten vertheilten Einkünfte zu einem Collegio der ſchwediſchen und nordiſchen Nationen, und trug die weitere Ausführung dieſer Sache dem Pros tector der ſchwediſchen Nation und nachmaligen Papſte Clemens XI. auf. Es war jedoch nöthig fuͤr dieſes Collegium in einem der deutſchen katholiſchen Länder eine Pflanzſchule zu er⸗ richten, wo die zum geiſtlichen Stande berufenen Nordlän⸗ der gewählt, geprüft, und dann in das röͤmiſch⸗ſchwediſche Collegium verſchickt, die andern aber anftändig und in ih» rer Religion gründlich erzogen werden ſollten. Galdenblatt reiſete in dieſer A im Jahre 1694, doch ohne Erfolg, und ſeine Aufgabe wurde dem P. Martinus Gottſeer aus der Geſellſchaft Jeſu und Legations⸗Caplan beim Grafen Ottokar v. Starhemberg, kaiſerl. Geſandten in Schweden, übertragen. Gottſeer brachte im Jahre 1698 6 Kinder aus Schwe⸗ den mit, unterhielt ſie im Linzer Seminario Seti Ignatii als Regens aus der milden Freigebigkeit des Cardinals Colo⸗ nits und anderer, und ſchickte fie fpäter nach Rom. Galdenblatt machte ſich im Jahre 1705 nach vollen⸗ deten Studien auf Aneiferung des Papſtes Clemens XI. neuerlich an die Ausführung ſeines alten Entwurfes, an deſſen Gelingen ihn der günftige Erfolg des Gottſeer'ſchen Verſuches nicht mehr zweifeln ließ, bereiſete alle deutſche Höfe, ſammelte auf Empfehlung des Papſtes und des Kai⸗ bers milde Beiträge zum nordiſchen Erziehungshauſe und | war in feinen Bemühungen fo glücklich, daß er zu Linz 12 den Grund zu einem Haufe unter dem Namen der nordi⸗ ſchen Fundation oder Seminarii, oder der Station der heil. drei Könige 8. Eriei, S. Olai et S. Canuti legen konnte. Die Stiftung wurde von Kaiſer Joſeph I. unterm 28. März 1710 und Papſt Clemens XI. unterm 12. Juni 1715 beſtätigt und ſehr begünſtigt, es wurden Wohnun⸗ gen angekauft, und Galdenblatt erhielt die Verwaltung des Hauſes. Auch Kaiſer Carl der VI. intereſſirte ſich ſehr für die nordiſche Stiftung, welche er unterm 21. Auguſt 1716 neuer⸗ lich beſtätigte, und er ſtiftete zur beſſern Fortbringung der ſelben einen beſtändigen Miſſionär für Dänemark und die anliegenden Provinzen, welcher für die Aufbringung von nordiſchen Kindern fürs Linzer Stift ſorgen ſollte. Dieſer Miſſionär ſchickte die nordiſchen Kinder nach Linz, oder be⸗ hielt ſie, wenn gerade kein Stiftplatz leer war, bis ein ſolcher offen geworden iſt. Allein da die eingeſchickten Kin⸗ der nicht immer der Erwartung entſprochen haben, ſo traf das nordiſche Stift im Jahre 1739 die Einrichtung, daß zu Schwerin im Meklenburgiſchen, wo der Miſſionär eine Capelle und feine Wohnung hatte, regelmäßig 4 Juͤnglinge aus Norden, die für die Linzer Anſtalt tauglich waren, un⸗ tergebracht und von der Miſſion unterhalten wurden, wo⸗ für das Linzer Stift zahlte. Sie wurden da vorbereitet, und rückten, ſo wie ein Platz im nordiſchen Collegio in Lnz erledigt worden, in dieſen ein. Die Wirkſamkeit des nordiſchen Collegii, das durch Ein⸗ verleibung neuer Stiftungen immer an Umfang zunahm, dauerte bis zum Jahre 1785, wo der Allerh. Befehl zur Auflaſſung aller noch vorhandenen Stiftungen, wo Jüng⸗ linge beiſammen ſind, auch ſeine im Jahre 1787 erfolgte Aufhebung, und die Umwandlung ſeiner Stiftungen in Handſtipendien unter den gleichen Bedingungen, welcher —— — — — 179 — bei der ſtändiſchen Academie-Stiftung erwähnt worden, zur Folge hatte. Die unter den Stiftungs-Capitalien des nordiſchen Stiftes vorkommenden, bloß zu geiſtlichen Verwendungen beſtimmten Beiträge wurden an den Religionsfond, und jene, welche zur Unterhaltung armer Convertiten gewid⸗ met waren, zur Verwendung nach den Directivregeln an das Armen ⸗Inſtitut abgeführt. Das vom Kaiſer Carl VI. zur Unterhaltung eines Miſſionärs im Koſthauſe zu Schwerin geſtiftete Capital wurde den zur Vertheilung auf Stipendien beſtimmten Stiftungen zugerechnet, weil dabei eine geiſtliche Verrich— tung keine Hauptabſicht, ſondern dieſer Miſſionär im wah⸗ ren Verſtande ein bloßer Präfect war, der eigentlich die Aufſicht über die dortigen vier Koſtknaben zu tragen und ihre Studien zu leiten hatte. Die Zahl der mit unverän⸗ derlichen beſtimmten Stipendien geſtifteten Alumnen wurde mit 25 Köpfen feſtgeſetzt, und verordnet, daß die nordi— ſchen Stiftungen genau nach der Vorſchrift der Stiftbriefe behandelt, und die Stipendien, wo es die Stiftbriefe ver— ordnen, nordiſchen Knaben verliehen werden ſollen. Die Einkünfte, welche nach Abzug des Betrags für die 25 unveränderlichen Stipendien, fo wie nach Abzug der Penſionen fürs Stiftperſonale und der Beſoldung für die beizubehaltenden Exercitienmeiſter und Lehrer übrig blie- ben, wurden zur Bildung neuer Stipendien verwendet. Das Haus zu Schwerin wurde gleichfalls aufgehoben, die dar— in befindlichen Knaben, in fo ferne fie die nöthigen Eigen⸗ ſchaften hatten, mußten zu Stipendien in Antrag gebracht werden. Um aber auch künftig von ſolchen nordiſchen Kna⸗ ben, ihrer Verwendung und ihren Sitten die nöthige Kennt⸗ niß zu erlangen, ſollten die nordiſchen Stipendienwerber an die kaiſerl. Geſandten in Schweden, Daͤnemark, Hamburg 12 * — 08 — und Rußland gewieſen werden, welche nach gehöriger Er⸗ kundigung ihre Sitten und Studienzeugniſſe zu beſtaͤtigen hatten. Uebrigens ſollte der Genuß der Stipendien künf⸗ tig nicht mit den philoſophiſchen Studien aufhören, ſon⸗ dern auch für die Berufsſtudien dauern. Auf Grundlage dieſes Normativs wurden die zum ehe⸗ maligen nordiſchen Collegio in Linz gehörigen Stiftungen als Handſtipendien verliehen, bis im Jahre 1803 die oben bezogene Allerh. Schlußfaſſung über die Errichtung des Con⸗ victes in der Provinz ob der Enns erfolgte. Ihre Einzie⸗ hung zum Convicte in Kremsmünſter war eine natürliche Folge des bei der Errichtung desſelben ausgeſprochenen Grundſatzes. Es waren aber dieſe Stiftungen folgende: 1. Die Cardinal Lamberg'ſche, 2. die churfürſtlich Pfaͤlziſche, 3. die Deutſchmeiſter'ſche, 4. die biſchöflich Würzburger, 5. die biſchöflich Eichſtädtiſche, 6. die Freiherr v. Ehrmann’fche, 7. die Graf Starhemberg'ſche, 8. die v. Chriſtani'ſche, 9. die Kaiſer Joſephiniſche, 10. die Kaiſer Carl'ſche, 11. die ſtändiſch nordiſche. 1. Die Cardinal Lamberg'ſche Stiftung. Dieſe beruht auf den beiden Stiftbriefen vom 17. Febr. 1747 und vom 21. Septemb. 1748, nach welchem Joſeph Dominik Graf v. Lamberg, Cardinal und Biſchof zu Paſ⸗ ſau, eine Stiftung im Collegio nordico zu Linz für ſechs adeliche Knaben, deren Eltern die Ehre und Würde wirklicher Landmannſchaft ob der Enns genie⸗ ßen, hingegen ihre Kinder in guten Sitten, Wiſſenſchaf⸗ — 1 — ten, ritterlichen Exercitien und Sprachen unterweiſen zu laſſen keine ſtandesmäßigen Mittel haben, gemacht hat, zu welcher jedoch in Ermanglung adelicher auch an⸗ dere zum Studieren fähige Söhne von Dffis zianten löblicher Landeshauptmannſchaft oder Landſchaft des Landes ob der Enns berufen find. Die Lamberger Stiftlinge ſollen in litteris et bonis moribus unterwieſen, dann zur Erlernung adelicher Erer- citien, naͤmlich in der franzöſiſchen Sprache, Tanzen, Fech⸗ ten nach der Fähigkeit eines jedweden Alters und Leibes⸗ kräften zur gehörigen Zeit durch die hierzu aus den Fun⸗ dationszinſen ſalarirten Lehrmeiſter angeleitet werden. Das Präfentationsrecht weiſet der Stiftbrief dem Lands ſchafts⸗Präſidenten (erſten Verordneten) aus dem alten Herrenſtande, und dem jedesmaligen Rector des Collegii nordici zu; doch iſt das Recht des letztern nach den Allerh. Reſcripten vom 10. September und 1. October 1774 an die Landes hauptmannſchaft (Regierung) regio nomine übers tragen worden. Das Benennungsrecht, welches ſtiftbrief— mäßig dem jedesmaligen Fürſtbiſchofe von Paſſau zuſtand, iſt dem Allerh. Landesfürſten anheimgefallen, an welchen fünftig der cumulative Vorſchlag des erſten Landſchafts⸗ Verordneten des Rudolftniſchen Herrenſtandes und der Re⸗ gierung zu leiten iſt. Die Lamberger Stiftlinge ſollen täglich nach dem Mor⸗ gengebete für den Stifter 5 Vater unſer und 5 Ave Maria beten, und 4 Mal im Jahre die heil. Meſſe und Commu⸗ nion aufopfern. Das urſpruͤngliche Stiftungs⸗Capital betrug 38250 fl. Rheiniſch. 2. Die Churfürſtlich Pfalz ſche Stiftung. Sie gründet ſich auf die Stiftbriefe vom 26. Juni 1713 und vom 14. November 1716. — 182 — Im erſtern erklärt Johann Wilhelm Churfürft von der Pfalz, se in Seminarii trium S. Regum augmentum et in- crementum pro stabili ac perpetua duorum alumnorum fun- datione septem millia florenorum Rhenensium assignasse, alia nulla adjecta lege, quam, ut annui census quatuor mil- lium florenorum cedant in alumni nobilis ex Suecia decen- tem sustentationem, cui integrum erit, vel in seculari statu manere, vel clericalem amplecti, reliqui vero annui census trium millium florenorum in cougruam honestioris saltem conditionis alumni, qni Romam ad novum pontificium_ col- legium mitti queat, ad apostolicas missiones Just 8. Pontif. mentem formandus. Im letztern hat der Churfuͤrſt Carl Philipp zu dieſen zwei Plätzen einen tertium alumnatum nobilem geſtiftet, pro cujus perenni ae perpetua stabilitate — heißt es im Stiftbriefe — quatuor millia florenorum Rhenensium exactissime per- solvenda assignamus, interim vero, donee summa haec 4000 fl. fuerit joxta peceuliarem assignationem ex integro persoluta, annuum censum alumno nobili sustentando necessarium, du- centos nimirum florenos in annos singulos, et quidem anti- eipato, per quam exacte pariter et absque mora solvendos non dubie pollicemur et certa fide et solvi jubemus, Das Praͤſentationsrecht, über welches die Stiftbriefe nichts beſtimmen, übte während dem Beſtande des nordi⸗ ſchen Collegii der P. Rector desſelben aus, und es iſt mit Aufhebung der Jeſuiten an die Regierung übergangen. Das urſprüngliche Stiftungs⸗Capital betrug 11000 fl. Rheiniſch. 3. Die Deutſchmeiſter'ſche Stiftung. Ihre Grundlage bilden die Stiftbriefe vom 7. Februar 1711 und vom 28. October 1717, in deren erſterem Franz Ludwig, Erzbiſchof von Trier, Hoch und Deutſchmeiſter er⸗ klärt, se ad promo vendum institutum S. trium Regum Lincii — — —ͤ a 168 duo millia florenorum Rhenensium assignasse, ut ex censu annuo perpetuis temporibus alatur et sustentetur ad nor- mam et modum laudabilis hujus instituti specialis alumnus, qui nomen teutonici ordinis alumni ferat, eligaturque ex nobilitate vel Livonica, vel si ex hac provincia nul- lus assumi desideret, ex alia provincia septemtrio- nali, haeresi infecta.- Nach dem zweiten Stiftbriefe hat derſelbe Stifter in der Erwägung, dotem assignatam pro sustentando in per- petuum alumno nobili non sufficere, dieſelbe um 2000 fl. Rheiniſch vermehrt, und dabei alle im erſten Stiftbriefe geſetzten Bedingungen erneuert. Rückſichtlich des Praͤſentationsrechtes verfügte der Stif⸗ ter, ut liberum et licitum sit nobis et successoribus nostris praesentare vel recommandare in casum vacantiae subjec- tum aliquod benevisum et secundum regulas instituti qua- lificatum, et ut hujus recommandati alumni nostri ante alios ratio habeatur; doch iſt dieſes Recht nach Aufhebung des nordiſchen Collegii und der Jeſuiten immer von der Regie⸗ rung ausgeübt worden. — Das urſprüngliche Stiftungs- Capital betrug 4000 fl. Rheiniſch. 4. Die biſchöfliche Würzburger Stiftung. Diefe begründet der Stiftbrief vom 24. März 1713, in welchem Johann Philipp Biſchof von Würzburg beftä- tigt, nos ad emolumentum et incrementum Seminarii trium S. Regum, industria et sollicitudine P. P. Societatis Jesu Lincii in superiori Austriae exeitati, pro perpetua funda- tione et sustentatione unius alumni ex Suecia, Dania velNorvegia tria millia florenorum Rhenanorum ex pro- priis in pecunia numerata ad manus P. Joannis Galdenblad e Soc, Jesu, cui pientissima hujus causae ulterior promotio a sede apostolica concedita est, dedisse. 3 Rückſichtlich des Präſentationsrechtes gilt das bei der Pfaͤlz'ſchen Stiftung Geſagte. Das urſprüngliche Stiftungs⸗Capital betrug 3000 fl. Rheiniſch. 5. Die biſchöfliche Eichſtädter Stiftung. Sie ſtützt ſich auf den Stiftbrief vom 20. Jänner 1713, worin Johann Anton Biſchof von Eichſtädt erklärt, quod rever. P. Joannes Galdenblad e Societate Jesu, Missio- narius ad Norica regna coram nobis exposuerit, se auc- toritate summi Pontificis Domini Clementis, divina provi- dentia papae XI. ablegatum esse, et in mandatis habere, ut Lincii in superiori Austria Seminarium erigeret pro ju- ventute nobili ex tribus regnis, scilicet Suecia, Dania et Norvegia et vicinis provinciis oriundis, qui sacris et equestribns exereitiis instructi post absoluta studia in pa- triam reverti possint, et in vinea Domini pro conversione animarum et exstirpatione haeresum suos labores collocarent. Perinde, heißt es weiter, decernimus et declaramus, quod ex nune et in antea de nostro peculio et camera alum- num nobilem e dictis tribus regnis oriundum et a nobis praesentandum fundare et alere ve- limus, prout actu talem fundamus, eique pro sustenta- tione centum quinquaginta florenos Rhenenses annuatim partim de camera et de nostro peculio ad dies vitae Monachii P, Procuratori Provinciae Germanicae Soc. Jesu solvendos assignamus, post decessum autem et obitum (nisi de redditibus Episcopatus cum consensu capituli idem erogandum permitatur vel statuatur) ex toto et in- tegro de haereditate nostra summam trium millium flo- renorum solvendam praecipimus. Das ſich vom Stifter vorbehaltene Präſentationsrecht wurde während dem Beſtande des nordiſchen Collegii von 188 — dem Vorſteher des Hauſes ausgeübt, und ging nach Auf⸗ hebung der Jeſuiten an die Regierung über. Das urſprüngliche Stiftungs-Capital betrug 3000 fl. Rheiniſch. 6. Die Freiherr v. Ehrmann'ſche Stiftung. Ueber dieſe Stiftung beſteht der Stiftbrief vom 1. De» tober 1759, nach welchem Wolf Martin Fortunat Freih. v. Ehrmann auf Falkenau und Freyenwörth, k. k. Rath und Landrath in Oeſterreich ob der Enns, kraft ſeines Te⸗ ſtamentes vom 8. Juli 1744 in der Stadt Baaden, Landes Oeſterreich u. d. Enns errichtet H. 19, vornehmlich aber vermöge der dieſem Teſtamente beiliegenden Vormerkung de eodem die, mense et anno g. secundo zu der nordi⸗ ſchen Stiftung ad Sanctos tres Reges in Linz ein Capital von 3000 fl. gegen dem verſchafft hat, daß hievon und der davon abfallenden Nutzung auf immerwährende Zeiten nach dem in dieſem Collegio nordico eingeführten Inſtitute ein von akatholiſchen Eltern oder in proteſtantiſchen Ländern geborner, oder ſonſt zu der römiſch⸗ katholiſchen Religion übergetretener Alumnus in Koſt, Trunk, Kleidung und andern Nothwendigkeiten bis zur Vollendung ſeiner Studien unterhalten werden, dieſen aber vorzuſchlagen zwar einem zeitlichen Patri Regenti im beſagten Collegio nordico gebühren, die wirkliche Beſtäti⸗ gung aber ſothanen Alumni einem jeweiligen Patri profes- sori Theologiae Polemicae e Soc. Jesu in Linz zuſtehen ſolle. Das Vorſchlagrecht iſt jedoch mit der Aufhebung des nordischen Stiftes an die Regierung übergegangen und die Beſtätigung ſteht Sr. k. k. Majeſtät zu. Der Ehrmann'ſche Stiftling hat gemäß des Stiftbriefs alle Jahre am Sterbetage des Stifters — am letzten De⸗ cember — einer heil. Meſſe, die ſonſt das nordiſche Stift leſen laſſen mußte, beizuwohnen, und für des Stifters ab⸗ geleibte Seele zu beten. Das urſprüngliche Stiftungs⸗Capital beſtand i in 3000 fl. in Oblig. 7. Die Graf Starhemberg'ſche Stiftung. Nach dem Inhalte des Stiftbriefes vom letzten Mai 1710 hat Conrad Graf Starhemberg aus beſonderer zu der unlängſt in Linz unter der Direction adm. Rev. P. Gotiseer e S. J. aufgerichteten nordiſchen Fundation (deren ſein in Gott ruhender Herr Vater Weiland Franz Ottokar Graf v. Starhemberg, geweſter kaiſerl. Geſandter an dem königl. ſchwediſchen Hofe erſter Urheber war) tragenden Zuneigung ſich entſchloſſen, zu deren mehrer Beförderung und Stabi⸗ lirung ſechstauſend Gulden Rheiniſch mit dieſer ausdrück⸗ lichen klaren Bedingniß und Vorbehalt beizutragen, daß für die erſten 3000 fl. von der nordiſchen Stiftung für ihn und ſeine Familie alle Quartale ein geſungenes heil. Amt abgehalten werde; von der andern Hälfte pr. 3000 fl. aber will er, ſeine nachfolgende Majorats-Inhaber, und zwar in specie der Beſitzer der Grafſchaft Waxenberg fo lange dieſe Fundation beſteht, jedesmal einen Alumnum dahin zu präſentiren haben, welcher dann von beſagter Stiftung unweigerlich an» und aufge⸗ nommen, auch mit Koſt, Trunk, Kleidung, Leinwand, Wäfche, Bett, Zimmer, Holz, Licht, Buͤchern und aller Nothwen: digkeit, wie ſie Namen haben mag, geſund oder kranker, lebendig und todter verſehen und verſorgt werden ſoll. Das für den Alumnus beſtimmte Stiftungs api betrug 3000 fl. Rheiniſch. N 8. Die v. Chriſtani'ſche Stiftung. Dieſe Stiftung rührt her von Johann v. Chriſtani, geweſenem k. k. Ober⸗Kriegscommiſſär, welcher laut Stift⸗ — 187 — briefes vom 10. Juli 1769 in Folge ſeines Teſtamentes vom 26. Jänner 1744 zum nordiſchen Stifte in Linz zur Unterhaltung zweier entweder Convertiten oder ſonſten von proteſtantiſchen Eltern oder in pro⸗ teſtantiſchen Ländern gebornen Knaben und auf Vertheilung von 100 fl. unter 4 Convertiten in Wien ein Capital von 10,000 fl. mit dem Bedingniß geſtiftet hat, daß jene mit den übrigen Alumnen allen für ihre Stifter ger wöhnlichen Andachtsübungen beiwohnen, auch ſich ſonſten durch Erlernung der Wiſſenſchaften fähig machen, einſtma⸗ len in ihrem bedraͤngten Vaterlande die wahre katholiſche Religion befördern zu können. Das Präſentationsrecht gebührte dem jeweiligen Res genten des nordiſchen Stiftes, und iſt mit deſſen Aufhe— bung an die Regierung übergegangen. Das Stiftungs⸗Capital betrug für die beiden Alum⸗ nen 7500 fl. in Wiener Bank⸗Obligationen. 9. Die Kaiſer Joſephiniſche Stiftung. Kaiſer Joſeph I., unter deſſen Regierung die Erridy- tung des nordiſchen Collegii in Linz faͤllt, hat zu dieſer Stiftung, damit die von verſchiedenen akatholiſchen Orten ankommende und in Glaubens-Irrthum ſtehende Jugend eingenommen und unterhalten, nach chriſtkatholiſchem Ges brauche in dem wahren Glauben und Lehre unterwieſen, auch nach eines jeden Capacität und Tauglichkeit ad stu- dia applieiret, oder zu Erlernung ſonſtiger freier Künfte und Handwerke wohl unterrichtet werden, ſodann mit der Zeit auf eine oder andere Weiſe ſich ſelbſt verſorgen und dagegen andere wiederum zu obigem Ende und Ziele in die Fundation genommen werden möge — mit dem an das Obermauthamt zu Linz erlaſſenen Decrete vom 15. Octob. 1707 alljährlich 1000 fl. auf ein beſtändiges beitragen und * — 188 — in specie aus dem Linzer Obermauthamts⸗Gefälle bezah⸗ len laſſen. Hiefür behielt ſich Kaiſer Joſeph J. nach dem §. 5 des Beſtätigungs⸗Diploms vom 28. März 1710 über die nor⸗ diſche Stiftung das jus praesentandi auf drei unkatholiſche Knaben bevor. Der zu dieſer Stiftung bewilligte jährliche Beitrag von 1000 fl. Einl. Sch. wird ſeit dem Jahre 1820 aus dem Cameral⸗Aerar beſtritten. 10. Die Kaiſer Carl'ſche Stiftung. Kaiſer Carl VI. hat in dem Allerh. Erlaſſe vom 3. Au⸗ guſt 1712 dem lobwurdigen Exempel feines in Gott ſeligſt ruhenden Herrn Bruders Weiland Kaiſer Joſeph I. glor- würdigſten Andenkens nachgehend für die nordiſche Funda⸗ tion oder Stiftung in Linz nicht allein das vom letzteren ertheilte Diploma, wie nicht minder das ausgeworfene jähr- liche Subſidium von 1000 fl. confirmirt, ſondern auch noch andere 1000 fl. alljährlich und auf ein beftändiges hin, alfo. zwar, daß die Zahlung dieſer letzteren Summe aus den Yppſeriſchen Mauth⸗ und Aufſchlags⸗Gefaͤllen inſonderheit ohne Unterbruch und aller Punktualität beſchehen ſolle, gnaͤdigſt bewilligt. Auch dieſen jährlichen Beitrag pr. 1000 fl. Einl. Sch. leiſtet ſeit dem Jahre 1820 das Cameral-⸗Aerar. 11. Die ſtändiſch⸗nordiſche Stiftung. Die Grundlage dieſer Stiftung bildet das Inſtrument, welches in Folge des von den geſammten löbl. Ständen des Erzherzogthumes Oeſterreich ob der Enns unterm 27. November 1710 gefaßten Schluſſes zwiſchen den Herren Verordneten an einem und P. Martin Gottſeer, Regenten der nordiſchen Fundation allhier, nomine der letztern am — 189 — andern Theile unterm 25. Februar 1711 errichtet worden iſt. Nach dem Inhalte deſſelben bewilligten die löbl. Stände des Erzherzogthumes Oeſterreich ob der Enns zur Ergän— zung des allerforderlichen Stiftungs-Requiſiti und Funda⸗ tionshaupts, nämlich zur Unterhaltung zweier Prieſter aus der Societät Jesu, als eines Fundations- Regenten und eines Missionarii einen mit Anfang des 1711ten Jahres beſtändig quatemberlichen Beitrag von 150 fl. und alſo jahrlich pr. 600 fl. aus dem Landſchafts-Einnehmeramte; dagegen war die nordiſche Fundation gehalten und ver⸗ bunden, einen von den löbl. zwei ober⸗politiſchen Ständen dieſes Erzherzogthums ob der Enns ernannten jungen Herrn in ſolche Fundation aufzunehmen, und ſowohl mit Koſt, Kleidung, Prae- ceptore und Famulo ohne weiteren Entgeld zu verſehen, als auch in all adelichen Exercitiis fleißig unterweiſen zu laſſen, außerdem und in Verweigerung deſſen der quatem⸗ berliche Beitrag vollig erlöfchen und aufhören ſolle. €. Die vereinte Seminar- Stiftung von Linz und Steyr. Die Seminarien Sti Ignatii zu Linz und Sti Angeli Custodis in Steyr, deren Vermögen die Grundlage dieſer Stiftung bildet, verdankten ihre Entſtehung lang und müh⸗ ſam geſuchten Almoſen und frommen Schenkungen, deren Erwerbung ein Verdienſt der Väter aus der Geſellſchaft Jeſu war. Sie waren zur Aufnahme, zum Unterhalt und zur Erziehung von Knaben beſtimmt, welche ad studia fäs hig und geeignet ſein mußten, einſtens Gott und dem ge⸗ meinen Weſen zu dienen. Die Entſtehung des Linzer Seminarii geht bis ins Jahr 1628 zurück, und als erſter Begründer desſelben kann Leo⸗ pold Propſt zu St. Florian angeſehen werden, welcher zu⸗ erſt für beftändig ein peculium futuro contubernio ser vi- — 190 — turum hergegeben hat. Sein Beiſpiel fand bald Nadal mung, und ſo wurde es möglich, daß das Seminarium ſich im Jahre 1631 ein eigenes Haus kaufen konnte, in welchem ſeine Alumnen erhalten wurden, deren 6 geſtiftet waren. Die Errichtung des Steyrer Seminariums fällt in das Jahr 1651, und als ſein erſter Begründer erſcheint Georg Friedrich Koller, Pfarrer zu Sierning, von deſſen Geſchenke zwei Häuſer in Steyr erkauft, und dem damaligen P. Rectori des Collegii Soc. Jesu in Steyr als ein Seminar überge- ben wurden. Auch hier waren 8 Alumni geſtiftet. Nach Aufhebung der Sefuiten » Collegien, und der in Steyr beſtandenen lateiniſchen Schule wurde die Vereini⸗ gung des Steyrer Seminars mit jenem in Linz im Jahre 1775 bewilligt. In dieſer Verbindung waren beide Semi» narien bis zum Jahre 1786 wirkſam, wo auch ſie aufge⸗ hoben und in Handſtipendien verwandelt worden find, wel— che letztere bis zur Errichtung des Convicts in Kremsmünſter beſtanden haben, wo das Stiftungs- und freie Vermögen des vereinten Seminars von Linz und Steyr zum Convicte einbezogen worden iſt. D. Die landesfürſtlichen Stiftungsplätze. Es iſt bereits erwähnt worden, daß, als die nordiſche Stiftung aufgehoben und in Handſtipendien umgewandelt worden iſt, jene Einkünfte, welche nach Bedeckung der 25 unveränderlichen Stipendien und der noch zu zahlenden Penſionen und Beſoldungen übrig, geblieben, zur Bildung neuer Stipendien verwendet worden ſind. Bei der Errichtung des Convictes in Kremsmünſter wurde der Grundſatz feſtgeſtellt, daß die Zahl der fürs Convict geeigneten Stiftungen nicht nach den bisher abge- reichten Handſtipendien, ſondern nach der urſprünglich in den Stiftbriefen ausgezeichneten Zahl anzunehmen, und in — — fo weit der vorige für einen Jüngling ausgemeſſene Bes trag nicht hinreicht, aus den erledigten Stipendien der⸗ ſelben Stiftung, oder bei einzelnen Stiftungen aus dem freien Vermögen der nöthige Zuſchuß zu leiſten ſei. Die Anwendung dieſes Grundſatzes bei der nordiſchen Stiftung hatte die Folge, daß auch die aus ihrem freien Vermögen errichteten Handſtipendien als Zuſchüſſe zu den Convicts⸗ Stiftungen verwendet werden mußten. Um nun für dieſen Entgang einen Erſatz zu bieten, haben Se. k. k. Majeftät unterm 3. December 1804 den Antrag der Lan⸗ desſtelle zu genehmigen geruht, daß der nach und nach, wie die Handſtipendien erlöfchen, bei dem vorher zum nordi⸗ ſchen Convicte gehörigen nicht ausſchließend für aus Norden gebürtige Jünglinge beſtimmten Stif— tungen ſich ergebenden Ueberſchuͤſſe zur Errichtung neuer Stiftplätze für die vorzüglicher Rückſicht würdigen Söhne landesfürſtlicher Beamten beſtimmt werde. Die Stiftungen, deren Ueberſchüſſe den Fond der lan⸗ desfürſtl. Stiftungsplätze bilden, find ſonach die sub B be, griffenen Stiftungen 1, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11; während die Ueberſchüſſe, die ſich bei den Stiftungen des Churfürs ſten von der Pfalz und der Biſchoͤfe von Wurzburg und Eichſtädt ergeben, wieder zur Vermehrung der Stiftungs- plätze für Jünglinge aus den nördlichen Ländern, Schwe⸗ den, Dänemark und Norwegen zu verwenden ſind, da dieſe Stiftungen ausdrücklich auf dieſe Länder lauten. Von der Erlangung der landesfürſtl. Stiftungsplätze find übrigens nach der Allerh. Entſchließung vom 2. Juli 1836 alle anderen Bewerber außer Söhnen landesfuͤrſtl. Beamten nicht ausgeſchloſſen, ſondern es iſt auf letztere nur bei ſonſt gleichen Umftänden vorzugsweiſe Bedacht zu nehmen. — 192 — E. Die v. Urli'ſche Stiftung. Heinrich Johann Bapt. v. Urli, Pfarrer zu Leonding, hat, um die von ſeinem Vater, dem k. k. Obriſten Heinrich Johann Baptiſt v. Urli, ihm eröffnete gute Meinung zu ſecundiren und nach ſeinem Tode eine ſeiner Freundſchaft nützliche Fundation zu machen, noch vor ſeinem Hinſchei⸗ den zu ſolcher Stiftung den Anfang machen wollen, und nach dem Stiftbriefe vom 12. September 1759 zu einem Fundum dieſer ewigen Urli'ſchen Stiftung Sechstauſend Gulden bei dem k. k. zu Wien inſtituirten Banco den 6. Des tober 1758 angelegt. Von den hievon abfallenden 5%, jähr⸗ lichen Intereſſen pr. 300 fl. mußten drei Knaben unterhal⸗ ten werden, und hatten zu ſtudieren im Seminario zu Linz usque ad philosophiam absolutam, zumalen ſie, wann ſelbe gute subjeota ſein, ganz leicht hienach eine Condition bekom⸗ men können, um ihre Studia (deren ſie vielleicht von Nöthen haben) fortzuſetzen und alſo ihr Glück weiter zu befördern. Von dieſen 300 fl. ſollte den 3 Knaben in dem Ges minario zu Linz die Koſt, Kleidung, Schulbücher, Papier, Feder, Tinte, wie auch das Wäſcherlohn beigeſchafft, und ſo es nothwendig, ein Inſtructor gehalten werden; dafür waren dieſe Knaben im Gewiſſen verbunden, jährlich alle Quatember⸗- Sonntage ihre heil. Beicht und Communion ; einen heil. Roſenkranz ſammt officio defunetorum pro fa- milia Urliana und deſſen Blutsbefreunde, in specie aber für den Vater des Stifters in suffragium aufzuopfern, ans bei auch den 5. April, als die obitus des Vaters des Stif⸗ ters und den 15. Juli in festo S. Henrici obige benannte Schuldigkeiten zu beobachten, und an dieſen zwei Tagen in Leonding (wann es ihnen angedeutet wird, und nicht regneriſches Wetter iſt) zu erſcheinen, welches auch alles der Stifter will verſtanden haben pro die depositionis suae ac anniversaria die obitus in suffragium animae suao. — 193 — Dieſe Fundation haben zu genießen vor allen die nädır ſten Blutsfreunde, welche von dem Urli'ſchen Namen abſtammen, ſowohl männlichen als weiblichen Geſchlechts, als da nunmehro find: Die Urli'ſche, Greipli'ſche und Mayr⸗ hofer'ſche Freund zu Putzleinſtorf, und zwar bis im 7. Grad inelusive, hienach aber in Ermanglung deren andere Putz⸗ leinſtorfer, und in Abgang auch dieſer letztern einer aus dem Markte Sarleinsbach, einer aus dem Markte Hofkirchen und einer aus Lembach Calle dieſe drei Oerter nächſt Putzleinſtorf) ad stadia ſollen angenommen werden, jedoch nur in ſo lange, bis ſich hiezu wiederum von denen nächſten Blutsfreunden andere hervorthun wer⸗ den, hiemit dieſe obſchon ſtudierende zurückweichen müſſen. Dias ſich vom Stifter vorbehaltene jus praesentandi ſteht nach deſſen Ableben dem nächſten an der Hand ſo zu ſagen ſich befindenden Blutsfreund männlichen exeluso ge- nere feminino , in deſſen Abgang aber jederzeit dem p. t. der Kirchen zu Putzleinſtorf vorgeſetzten Seelſorger, und wenn kein eigener Seelſorger in Putzleinſtorf ſein ſollte, dem Pfarrer zu Sarleinsbach (als unter welchen der Putz— leinſtorfer Seelſorger gehörig) zu. Da dieſe Stiftung nach dem Willen des Stifters auf eine gemeinſchaftliche Erziehung berechnet war, ſo wurde ſie zum Convicte zu Kremsmünſter gezogen, und zugleich beſtimmt, daß das Präſentationsrecht nicht platterdings = dem Aelteſten aus der Familie, fondern jenem gebühre, welcher der nächſte bei der Stelle ift, die die Präſentation zu beſtätigen hat. F. Die Hochmüllner'ſche Stiftung. Dieſe Stiftung verdankt ihre Entſtehung dem Mathias Hochmüllner, Bäcfenmeifter in Rom, einem ehelich erzeugten Sohne des Erhardt Hochmüllner und Urſula deſſen Con⸗ 13 — 194 — ſortin, geboren am 14. September 1646 in der, der Reſidenz Soc. Jesn Traunkirchen botmäßigen, Mühle zu Sigersbach Nach dem Stiftbriefe vom 7. Septemb. 1709 hat der⸗ ſelbe zu etwelcher Vergeltung der ihm vom gütigen Gott die Zeit ſeines Lebens erwieſenen unendlich großen Gna⸗ den und Wohlthaten, und zwar zuvörderſt der ihm durch deſſen reichen Segen zugekommenen Güter, Mittel und Hab» ſchaften, aus abſonderlich chriſtlichem Antriebe und Eifer gegen die liebe Jugend und ihr kuͤnftig mehreres Fortkom⸗ men mit wohlbedachtem Muth und Ueberlegung ſich ent⸗ ſchloſſen, ein ſogenanntes Stipendium für drei ſtudierende Knaben aus ſeiner wenigen Freundſchaft, oder da deren wider Vermuthen keiner vorhanden wäre, auf drei Bür- gerskinder der kaiſerl. und landesfuͤrſtl. Stadt Gmunden. zu fundiren. Zu dieſem Behufe hat er ein ewig und perpetuirliches Capital von Sechstauſend Gulden Rheiniſch bei der Stadt Gmunden angelegt, von deſſen alljährlich 5% Intereſſen die drei ſtudierende Knaben unterhalten werden ſollten; und fo lange ſich dieſe Stiftung in ihrem aufrechten Stand er⸗ halten wird, dem hochwuͤrdigen Herrn Decanus der Stadt Gmunden, item dem Wohledlen Geſtrengen Herrn Wolf Wilhelm Reimer, Handelsherrn allda, drittens dem vor⸗ nehmſten vom loblichen Stadtmagiſtrate, alſo dem Wohl Edl und Geſtrengen ord. angeſetzt kaiſerl. Herrn Stadt⸗ richter die Protection, Sufpection, Execution und Obſicht dieſer Stiftung übertragen, und ihnen fuͤr ihre Bemühung das Jus praesentandi dergeſtalt eingeräumt, daß ſolche prae- sentation von demſelben jederzeit conjunctim und mit ge⸗ ſammter Hand vorgenommen werden ſolle. Nach dem Tode des Herrn Wolf Reimer ſoll ihm in feiner Function jederzeit der ältefte von feiner männlichen Descendenz mit all dieſem jure praesentandi; als es fein — 195 — erſter Vorfahrer beſeſſen, succediren, bei deren völligen Ab⸗ gang aber, da Niemand mehr von der Reimer'ſchen Far milie, mit welcher auch das Jus Speciale praesentandi eis nes Descendenten abſterben ſollte, vorhanden wäre, ſoll es den übrigen zwei Herren Protectoren, Executoren freiſte— hen, hiezu ein anderes taugliches subjectum nach ihrem Belieben und Gutbefinden mit gleichmäßiger Einſchließung ſeiner männlichen Descendenten zu erwählen. Und da dieſe Stiftung prineipaliter und vornehmlich zum Beſten der wenigen Freundſchaft des Stifters vorge— ſehen war, fo ſollten die Herren Protectores, Exeeutores et Inspeetores gleich das erſte Mal drei von der Freund⸗ ſchaft des Stifters herſtammende Knaben, und zwar, wenn ſie anders hiezu qualificirt und tüchtig ſind, die nächſten am Grade zu dem Stipendio praesentiren, auch damit bei denen ſich künftig ereignenden Vacaturen fo lang und viel juxta proximitatem gradus continuiren, als lang einer von dem männlichen Stamme vorhanden ſein würde, da aber von demſelben keiner mehr im Leben oder zu erfragen wäre, ſollen erſt berührtes Stipendium die nädite Befreundte weiblicher Linie zu genießen haben, und vor andern präfentirt werden. Wenn aber wi⸗ der Verhoffen auch das weibliche Geſchlecht ohne Hinter— laſſung männlicher Leibeserben völlig abſterben würde, ſoll es auf die Stadt Gmunden und ihre Bürgers— N kinder fallen, und davon eines und zwar das erſte unter der Reimer'ſchen Familie genießen. Falls von Hochmüllner'ſcher oder Reimer'ſcher Familie die Knaben wegen Jahren oder habenden Inſtruction annoch nicht taug⸗ lich wären, ſoll interim ein anderes subjectum substituiret werden mit Condition aber, daß ein ſolches denen Hochs müllner'ſchen cediren müffe, ſobald fie zur Tauglichkeit ge⸗ langt fein werden. Auch ſoll es den Herren Protectori= 13 * — 196 — bus, Inspeetoribus et Executoribus frei ſtehen, wohin fie die drei Stipendiaten an katholiſche Orte ad studia ſchicken wollen, wie wohlen vor andern es gern geſehen würde, wenn ſolche Verſchickung an den nächſt gelegenen Ort (wo ſich ein Gymnaſium, Academia oder Univerſität befindet) geſchähe, auch vor andern die Veranſtaltung dahin gemacht würde, daß ſie ihre Studia entweder in einem Convicte, Seminario, Alumnate, oder an einem andern ſolchen Ort Callwo man ſich einer guten Diseiplin, Zucht und Obſicht zu verſtehen hat) abſolviren könnten. Uebrigens will der Stifter dieſe Stiftung keineswegs dahin gemeint haben, daß die Stipendiati das Stipendium bloß ſo lange zu genießen haben ſollen, bis ſie nicht allein die Inferiora oder ſogenannte studia humaniora nebſt Er⸗ lernung cantus figuralis et choralis zurückgelegt haben wer⸗ den, ſondern in derſelben Willkühr ſtellen, ob ſie nach ſolch zurückgelegten studiis humanioribus auch ad altiora mit weiterer Genießung des Stipendiums ſchrei⸗ ten, und post cursum philosophicum nach ihrem göttli⸗ chen Berufe Theologiam, Jura vel Medieinam hö⸗ ren und vollends abſolviren wollen, ungeachtet — ſagt der Stifter, mir auch dießorts ſehr lieb und angenehm wäre, wenn ſie ſich vor andern ad theologiam appliciren und in den geiſtlichen Stand treten möchten, um in ihrem heil. Meßopfer meiner als ihres fundatoris und Wohlthaters abs geleibten Seele mit einem Memento gedenken zu können. Schließlich ſoll jeder Alumnus zur ſchuldigſten Er⸗ kenntniß der von Gott dem Allerhöchſten genießenden Gnade täglich, ſo lange er das Stipendium genießt, ſich dankbar erinnern, für die Abgeſtorbenen 3 Pater noster, 3 Ave Maria, Credo ſammt dem Psalmo: Miserere mei Dam etc, andächtig zu beten. — 197 — Auch dieſe Stiftung, da fie nach dem Willen des Stif- ters auf die Bildung der Stipendiaten in einem Erziehungs⸗ hauſe gerichtet war, wurde zum Convicte in Kremsmünſter gezogen. Inzwiſchen iſt jedoch die männliche Descendenz des Wolf Wilh. Reimer, auf welchen deſſen jus speciale praesentandi übergehen ſollte, ganz ausgeſtorben, und die beiden andern Präſentanten haben nach dem ihnen vom Stifs ter eingeräumten Befugniß den jeweiligen älteſten Bürger⸗ Ausſchuß der Stadt Gmunden zum dritten Präſentanten gewählt. &. Die Nuhland'ſche Stiftung. Wenzeslaus Jacobus Ruhlandinus, geweſener Cano— nicus zu Bauzen und Pfarrer zu Sierning in Oeſterreich ob der Enns, hat unterm 21. April 1622 für ſeine näch⸗ ſten Anverwandten, um ſelbe in dem katholiſchen Glauben, Wiſſenſchaften und guten Sitten zu befördern, nach Kru⸗ mau in Böhmen in das ehehin dort beſtandene Jeſuiten⸗ Seminarium eine Stiftung auf 5 Knaben gewidmet; und zu dieſem Ende anfänglich 5000, fl. zu 6% jährlich Inter⸗ eſſen mit der Anordnung beſtimmt, daß das jus praesen- tandi jederzeit der älteſte ſeiner nächſten katholiſchen An⸗ verwandten, in Ermanglung dieſer aber ein zeitlicher Rec⸗ tor des Collegii in Krumau ausüben ſolle. Da aber gedachter Fundator kurz vor ſeinem Hinſchei⸗ den ſeine Alumnos nebſt der anſtändigen Koſt auch mit der Kleidung und übrigen Nothwendigkeiten verſehen wollte, ſe hat derſelbe zur erſten Fundation noch weitere 5000 fl. zu⸗ gelegt, welche, weil ſie von ſeinen Schuldnern nicht ſogleich haben eingebracht werden können, von dem Stifte St. Flo⸗ rian aufgenommen und auch dort nach deren ſucceſſive ges ſchehenen Tilgung auf obige Zinſen angelegt worden, hier⸗ nach aber an das Stift Waldhauſen gediehen ſind, ſo daß das dießfällige Intereſſe pr. 300 fl. zu Linz in den beiden Oſter⸗ und Bartholomai⸗ Jahrmärkten jederzeit bereit wurde. Wegen dieſes mit 5000 fl. vermehrten fundi ji . 0 die alumni bis auf 10 mit der Verbindlichkeit vermehrt worden, daß der Regens des Seminarii den Alumnis alles, was zu ihrem anſtaͤndigen Unterhalt gehörig iſt, abreichen ſolle, es wäre denn, daß theure Zeiten eine andere Vor⸗ kehrung zu treffen nöthig machten. In Anſehung der Aufnahme dieſer Alumnen aber hat der Stifter für ſich oder den älteſten ſeiner Familie von fünf Alumnen die Präſentation vorbehalten, von den übris gen fünf hingegen die Aufnahme zweier dem jeweiligen Propſte des Stiftes St. Florian als eine Erkenntlichkeit, die übrigen drei aber dem Pater Rector des Krumauer Collegit mit dem Beiſatze überlaſſen, daß, wenn mehrere von den Ruhland'ſchen Befreunden vorhanden wären, ſo⸗ wohl das Stift St. Florian, als auch der Rector denſel⸗ ben vor andern den Vorzug zu geben gehalten ſein ſolle. Ferner iſt ſchon damals vorgeſehen worden, daß, wenn die Geſellſchaft Jeſu aus gewiſſen Urſachen oder durch ei— nen andern außerordentlichen Fall oder durch Verſchulden der gemachten Fundation auf die vorgeſchriebene Art nicht nachkommen wollte, alsdann den Ruhland'ſchen Anverwand⸗ ten, die bisher für die in Krumau ſtudierende Knaben in Prag anliegenden 5000 fl. zurückzufordern, und dieſes Ca⸗ pital in einem andern Orte zur Erfüllung des fundatoris intention anzuwenden, bevorſtehen ſolle. Als ſich nun durch die allgemeine Aufhebung der Ges ſellſchaft Jeſu der Fall ereignet, daß mit dem aufgehobe⸗ nen Krumauer Jeſuiten⸗Collegio auch die dortigen Schulen aufgehoben worden ſind, mithin die Abſicht des Stifters dort nicht mehr hat in Erfüllung gebracht werden konnen, fo haben Ihre Majeſtät, Kaiſerin Maria Thereſia, über eine von der ob der ennſiſchen Landeshauptmannſchaft ge⸗ ſchehene allerunterthänigfte Vorſtellung, womit obige 5000 fl. ſammt der ganzen Ruhland'ſchen Stiftung nach Linz übers tragen werden möchten, unterm 21. Novemb. 1778 in dieſe angeſuchte Ueberſetzung gewilligt, und dieſe 5000 fl. wur⸗ den in Böhmen erhoben, auf den in Oeſterreich ob der Enns befindlichen gräflich Grundemann'ſchen Allodialguͤtern St. Veit und Hornek kraft ausgeſtellter Obligation vom 8. Juli 1781 zu 4% mit landtafelmaͤßiger Sicherheit angelegt, die andern bei dem Stift Waldhauſen anliegend geweſenen 5000 fl. aber mit der Wiener Stadt-Banco⸗ Obligation vom 1. Auguſt 1766 pr. 8000 fl., wovon aber 3000 fl. zur Hörakiſchen Stiftung gehörig, zu 4% bedeckt, und die ſämmtlichen Stiftungs⸗Obligationen bei dem landeshaupt⸗ mannſchaftlichen Depoſitenamte aufbewahrt, zugleich wurde über dieſe Stiftung von der Landeshauptmannſchaft unterm 5. September 1783 der Stiftbrief errichtet. Nach dem Ins halte desſelben wurde wegen Iutereſſen-Reduction von 6 auf 4% die Zahl der vom Fundator geſtifteten 10 Knaben auf 6 herabgeſetzt; fie wurden, um dem Willen des Stif⸗ ters in Anſehung der Erziehung dieſer Knaben in vollem Maße Genüge zu leiſten, in das in Linz befindliche ſoge⸗ nannte Keller'ſche Stift untergebracht, für jeden ſolchen Knaben der ſechſte Theil der vom Stiftungs⸗Capitale ent⸗ fallenden Intereſſen gewidmet, wofuͤr ſie mit Holz, Licht, Koſt, Kleid, Wohnung und Büchern verſehen, dann zur Andacht, guten Sitten und zum Studieren angehalten wer⸗ den ſollten, als in welchem Stift die Ruhland'ſchen Kna⸗ ben gleich den übrigen Keller'ſchen Stiftlingen nebſt den Humanioribus auch Philosophiam, Theologiam moralem oder die Institutiones juris eivilis auf dem Lpceo hören konnten. — 200 — Zur Theilhaftigwerdung dieſer Stiftung wurde das Ste und zum Austritte das 20ſte Jahresalter beſtimmt, und den Stiftlingen lag nach ausdrücklicher Verordnung des fundatoris die Verbindlichkeit ob, feiner in ihrem Gebete öfters eingedenk zu ſein, und für ihn täglich, ſo lange ſie die Stiftung genießen, 3 Vater unſer und 3 Ave Maria mit gebührender Andacht zu beten. Zu dieſer Ruhland'ſchen Stiftung ſollen nur die aus der Ruhland'ſchen Freundſchaft vorhandenen und zum Studieren fähigen Knaben, dann überhaupt jederzeit zwei aus der Lauſitz gebürtige, bekehrte oder zur Converſion geneigte vor allen den Vorzug, bei Ermanglung der erſtern aber im Fall eines erledig⸗ ten Stiftungsplatzes erſt Fremde einen Anſpruch haben, wozu Se. Majeſtät, dann der älteſte aus der Freundſchaft das Benennungsrecht wechſelweiſe dergeſtalt auszuüben ſich vorbehalten haben, daß je⸗ derzeit die erſte erledigte Stelle von Sr. Majeftät, die zweite von dem älteften aus der Freundſchaft erſetzt wer⸗ de, welcher turnus ſo lange fortzudauern hat, als einer aus der Ruhland'ſchen Freundſchaft vorhanden, da nach gänzlicher Erlöſchung dieſes Geſchlechts Se. Majeſtät und Allerh. deren Nachkommen und Erben nach der Willens⸗ meinung des kundatoris in deſſen Rechte eintreten, wobei jedesmal, ſo oft ein Stiftling von Sr. Majeſtät zu benen⸗ nen kommt, die Subjecte allerunterthänigft in Vorſchlag gebracht werden ſollen. N Hiebei wurde bemerkt, daß zwar dem Propſt zu St. Florian und nachher dem Propſt zu Waldhauſen wegen des mit 6% verintereſſirten Capitals als Danknehmigkeit eben⸗ falls das Benennungsrecht auf zwei Stiftlinge bevorgelaſ⸗ ſen war; nachdem aber beide dieſe Stifter ſich von ſolcher Verbindlichkeit losgezählt und das erſagte Capital im Banco PT 5 zu 4% angelegt haben, fo fei die eigentliche Urſache dies ſes Benennungsrechtes von ſelbſt behoben, und dieſem zu⸗ folge ſolches Recht lediglich Sr. Majeſtät und dem älteſten der Freundſchaft vorbehalten. Uebrigens habe es, wie es bei Anbeginn dieſer Stif⸗ tung gehalten worden, noch ferners ſein Bewenden, daß nämlich in dieſer Stiftung forthin zwei Plätze für katho⸗ liſche Kinder aus der Lauſitz gewidmet fein follen, und da die ehemaligen Jeſuiten wegen Ausfindigmachung ſolcher Stiftlinge ſich immer an ihren Missionarium oder an den Biſchof zu Bautzen verwendet haben, fo könne dieſe Art noch beibehalten, folglich wenn ein ſolcher Stiftling auszutreten hat, ein Jahr zuvor die erfolgende Eröffnung von dem Vorſteher des Keller'ſchen Stiftes dem Bifchofe in Bautzen erinnert und von ſolchem die Nachricht einge⸗ holt werden, ob ſich in der Lauſſtz kein Knabe aus der Nuhlandiſch⸗Hörakiſch und Pahoferſchen Freund⸗ ſchaft, welches eine Familie iſt, oder ein anderer befindet, welcher zur katholiſchen Kirche übergetreten, oder deſſen Bekehrung ſich hoffen laſſe. Bei der Errichtung des Convictes zu Kremsmünſter wurde auch dieſe Stiftung, welche nach Aufhebung des Keller'ſchen Stiftes in Linz in Handſtipendien umgewan⸗ delt worden iſt, zum Convicte einbezogen; die zwei Plaͤtze aber, welche nach dem Stiftbriefe für aus der Lauſitz ge⸗ bürtige bekehrte, oder zur Converſion geneigte Kinder für beftändig gewidmet bleiben ſollen, wurden ſchon im Jahre 1803 dem wendiſchen Seminar in Prag in der Art einverleibt, daß die Stiftungsbeträge an den Präſes dieſes Seminariums terminweiſe ausbezahlt werden. Das Präſentationsrecht zu dieſen beiden Plätzen wurde im gleichen Jahre dem Beneſiciaten zu Ohlſtorf in ob der Enns, als dem älteſten nächſten katholiſchen Anverwandten — 202 — des Stifters respective der Ruhlandiſchen Stiftungs⸗admi- nistration zuerkannt, und dem Prager Gubernium wurde die unmittelbare Verleihung dieſer Plätze im Jahre 1832 übertragen, welches dieſelbe der Regierung bloß zum Be⸗ hufe der Anweiſung der Stiftungsbeträge bekannt gibt. H. Die Kirchhammer'ſche, auch Münzbach'ſche Stiftung. Georg Kirchhammer, Bürger des äußern Raths und Handelsmann in Wien, hat nach dem Stiftbriefe vom 24. April 1591 bei den ehemaligen zwei proteſtantiſchen Ständen von ob der Enns ein Capital von 22000 fl. Rheiniſch zu dem Ende angelegt, daß von den zu 57, jahrlich abfallenden Intereſſen pr. 1100 fl. a. 4 Knaben, welche zu dem heiligen Ministerio Augs⸗ burgiſcher Confeſſion für qualificirt erkannt, auch die Theologiam zu ſtudieren ſich reverſiren wollen, mit Stipendien, je zu 75 fl. Rheiniſch — zuſammen alſo 300 fl. betheilt, | b. zur Errichtung oder Vermehrung eines akatholi⸗ ſchen Schul» und Kirchenweſens jährlich 600 fl. an die Stiftungs- dispensatoren gereicht, €. 100 fl. jährlich unter Hausarme in Wien, oder wo es den Stiftungs-Dispenſatoren am bequem⸗ ſten ſein würde, vertheilt, und d. die letzten 100 fl. jährlich den Stiftungs- dispen- satoren für ihre Bemühung überlaſſen werden ſollen. Mit der Vollziehung dieſer Anordnung des Stifters hat deſſen Schwiegerſohn und Univerſalerbe Lorenz Schütter von Klingenberg, Römiſch⸗kaiſerl. Majeſtaͤt Oberdreyßiger zu Ungariſch⸗Altenburg, dadurch den Anfang gemacht, daß er in feinem eigenthuͤmlichen Markte Muͤnzbach ein ſolches akatholiſches Privat = Schulmefen, wie es in dem Kirch⸗ hammer'ſchen Stiftbriefe beabſichtigt war, errichtet hatte, — welches auch bis zum Jahre 1625 ununterbrochen beſtan⸗ den hat. In dieſem Jahre aber iſt es eingegangen, weil von Allerh. Sr. Majeſtaͤt Kaiſer Ferdinand II. die Religions- Reformation im ganzen Lande ob der Enns vorgenommen, und zugleich die Prädikanten und Schulmeiſter Augsbur⸗ giſcher Confeſſion aus dem Markte Münzbach und dem gan⸗ zen Lande abgeſchafft worden ſind, wornach das zur Er» haltung dieſes Schulweſens gewidmete jährliche Einkommen inzwiſchen zu andern frommen Zwecken verwendet wors Br iſt. Im Jahre 1629 verordnete eine Allerh. Entſchließung in Ruckſt icht aller Stiftungen, durch welche auf die Beföoͤr— derung des proteſtantiſchen Lehramtes gedacht wurde, daß alle bei ihrer Kraft verbleiben, der Wille des Stifters wirk- lich in Erfüllung geſetzt, und nur dasjenige, was fur die akatholiſche Religion angeordnet war, auf die katholiſche angewendet werden ſoll. Um nun dieſem Allerh. Befehle nachzukommen, — 70 die von Schütter'ſchen Erben und die Dispenſatoren der Kirchhammer'ſchen Stiftung bezüglich der Wiedererrichtung des zu Münzbach beftandenen Schulweſens mit dem Joa⸗ chim Enzmüller von und zu Kürnberg, auf Windhaag und Pragthal und Savenegg, als damaligen Eigenthümer des Marktes Münzbach, unterm 10. Auguſt 1641 einen Ver⸗ gleich dahin abgeſchloſſen, daß letzterer ſich für ſich und ſeine Erben zur Wiedererrichtung des Schulweſens in Münzbach nach Maßgabe des Kirchhammer'ſchen Stiftbriefes, doch in allem der katholiſchen Religion gemäß, verpflichtete, woge— gen die gedachten Erben und Stiftungs-Dispenſatoren dem Joachim Enzmüller, feiner Gemahlin und feinen Erben alle diejenigen Einkommen und Rechte abtraten, welche ſie, auch alle ihre Erben und Nachkommen in Kraft der Kirchham⸗ mer'ſchen Stiftung und des darüber ausgefertigten Stift⸗ — 204 — briefes, oder anderwärts wegen dieſes Schulweſens gehabt haben oder hatten haben mögen. Ruͤckſichtlich des übrigen Theiles der Stiftung des Georg Kirchhammer behielten ſich jedoch die von Schütter- ſchen Erben und die Stiftungs-Dispenſatoren die nach Inhalt des Stiftbriefes zu treffende Verfügung ausdrück⸗ lich bevor. Dieſes Uebereinkommen über die Wiedererrichtung des Schulweſens in Münzbach erhielt unterm 17. Auguſt 1641 die kaiſerliche Beſtätigung Daß Joachim Enzmüller, ſpä⸗ ter zum Grafen v. Windhaag erhoben, der uͤbernommenen Verpflichtung entſprochen habe, bewährt der von ihm un⸗ term 3. December 1669 ausgeſtellte Stiftbrief, gemäß wel⸗ chem er die zu einem Schulweſen in Münzbach beſtimmten jährlichen 600 fl. den Superioribus des Predigerordens ges gen dem überlaffen hat, daß fie bei dem Kloſter zu Münze bach die Jugend in Gottesfurcht und in humaniori- bus studiis usque ad rhetoricam inelusive, fo wie auch in der Muſik unterrichten, taugliche Pro⸗ feſſoren hiezu ſtellen, und insbeſondere ſechs Alumnos in Speiſen, Kleidern, Beholzung und den übrigen Noth— durften unterhalten ſollen, wozu ſich auch der Predigers orden laut feiner dem Stiftbriefe beigefügten Erklärung vom 3. December 1669 bereit gezeigt hat. Hiebei hat Graf Windhaag ſich und allen ſeinen Erben und Nachkommen in der Herrſchaft Windhaag und Markt Münzbach ausdrück⸗ lich vorbehalten, nicht allein die Alumnos ſelbſt auf⸗ zunehmen, ſondern auch alles zu verordnen, was zur beſtändigen Fortpflanzung und Beförderung dieſes Schul⸗ weſens dienen konnte. Dieſes nach ſeinem Errichter das Graf Windhaag'ſche Alumnat genannt, hat bis zum Jahre 1783 beſtanden, wo es aufgehoben und ſein Vermögen zur Bildung von Hand⸗ — 205 — ſtipendien beſtimmt worden iſt, welche Beſtimmung es bis zur Errichtung des Convictes in Kremsmünſter beibehalten hat. Da kam auch die Frage zur Sprache, ob die Kirch— hammer ſche Stiftung nach den Allerh. Orts vorgezeichne⸗ ten Grundſätzen zum Convicte einzubeziehen ſei, und ſie wurde dahin gelöfet, daß nur die urſprünglich von Georg Kirchhammer für eine Schulanſtalt in Münzbach geſtifte⸗ ten jährlichen 600 fl., welche Graf Windhaag nach ſeinem Stiftbriefe vom 3. December 1669 zum Unterhalte von 6 Alumnen in einem eigenen Hauſe unter der Leitung der P. Dominikaner gewidmet hat, zur Einbeziehung fuͤrs Con⸗ vict geeignet ſei. Zugleich wurde das Präſentationsrecht zu dieſer Stif⸗ tung dem Linzer Domcapitel, als Nutznießer der an den Religionsfond übergegangenen Herrſchaft Windhaag mit der Anordnung übertragen, daß jedesmal die Präfentation des Domcapiteld mit Beilegung der Anbringen aller Bittwer⸗ ber der Allerb. Beſtätigung zu unterziehen fei, Was die übrigen Anordnungen des Georg Kirchham— mer betrifft, fo wurde der sub a begriffene Theil feiner Stiftung als eine Stiftung für katholiſche Theologen er- klärt, durch die Einziehung der sub d für die Dispenſa⸗ toren beſtimmten jährlichen 100 fl. erhöht, und feine Vers waltung an die niederöſterr. Regierung übertragen, welche hierüber einen Stiftbrief zu entwerfen, und das für die Hausarmen aus dieſer Stiftung sub e beſtimmte Almoſen von jährlich 100 fl. an die Hofcommiſſion in Wohlthätig- keitsſachen abzugeben hatte. Von dem urſprünglichen Stiftungsvermögen pr. 22000 fl. wurde demnach die Summe von 12500 fl. ausgeſchieden, an die niederöſterr. Regierung ausgefolgt, und der Reit zur Bedeckung der dem Convicte zu Kremsmünſter zugewieſe⸗ nen Kirchhammer ſchen Stiftung zurückbehalten. — 206 — Schon bei der erſten Errichtung des Conviets wurde, wie bereits erwähnt worden, der Grundſatz ausgeſprochen, daß nicht die Zahl der zuvor beſtandenen Handſtipendien, ſondern die in den urſprünglichen Stiftbriefen enthaltene Anordnung den Maßſtab für die Zahl der in dem Convicte zu eröffnenden Stiftungen bilden ſolle. ’ Daß ſchon damals die Einkünfte der einzelnen Stif⸗ tungen nicht zureichten, um die Zahl der Convietplätze mit der Anordnung der Stiftbriefe in Einklang zu bringen, er⸗ giebt ſich aus der damals erlaſſenen Verfügung, daß die in einer Stiftung beſtehenden mehreren Plaͤtze, ja ſelbſt ver⸗ ſchiedene Stiftungen in ſo weit zuſammengezogen oder aus dem freien Stiftungs⸗Vermögen ergänzt werden ſollen, bis der für einen Convictor erforderliche Unterhalt ſicher ge» ſtellt iſt. Die Vollziehung dieſer Verfügung mußte die Folge ha⸗ ben, daß die Zahl der im Convicte eröffneten Plätze hinter jener, welche in den einzelnen Stiftbriefen feſtgeſetzt war, zurückbleiben mußte. Eine noch größere Einfchränfung mußte die Zahl dies ſer Plätze erleiden durch die in Folge des Finanzpatentes im Jahre 1811 eingetretene Herabſetzung der Intereſſen bei allen Obligationen, welche die Bedeckung der Stiftun⸗ gen bildeten, wie nicht minder durch den in den Jahren 1812 — 1818 um ein Bedeutendes vertheuerten Unterhalt der Convictoren. Als jedoch nach dieſem Zeitpuncte mit dem Sinken der Preiſe aller Lebensmittel auch die Koſtgelder der Convictoren auf ihren ursprünglichen Anſatz zurückgeführt werden konnten, und auch die Einkünfte der Stiftungen dadurch, daß einzelne Obligationen durch die Verlooſung den frühern Zinsfuß erreichten, fo wie durch die Anlegung von Interkalarien ſich vermehrten, war die Möglichkeit ge⸗ geben, die nach dem Stiftbriefe urſprünglich geſtifteten Platze — in dem Maße, als die Einkünfte der einzelnen Stiftungen reichlicher floſſen, wieder aufleben zu machen. Ohne daher den Wechſel zu berühren, welchem im Verlaufe der Jahre die Zahl der Stiftungspläge im k. k. Convicte zu Krems münſter unterworfen war, wird hier der gegenwärtige Stand derſelben angegeben. Hiernach beſtehen 1. bei der ſtändiſchen Academie Stiftung 5 Plätze und zwar 3 für adeliche, 2 für ungeadelte Juͤnglinge 2. bei der Cardinal Lamberg'ſchen Stiftung 6 „ „ qyurfuͤrſtlich Pfalz'ſchen „ 1 Platz — 3 4. „ deutſchmeiſterſchen 1 1 „ 5. „ —biſchöͤflich Würzburger " . 6. 77 7 Eichſtädter 7) 1» 7. „ Freiherr v. Ehrmann'ſchen „ 1 8. „ Graf Starhemberg'ſchen „ 50 9. „ V. Chriſtani'ſchen 3 2 Platze 10. „ Kaiſer Joſephiniſchen n 2.77. 1 „ Carl'ſchen * 1 Platz 12. „ ſtaͤndiſch-nordiſchen N u, 13. „ vereinten Seminarſtiftung 13 Plaͤtze 14. landesfürſtl. Stiftungsplätze „ 15. „ v. Urli'ſchen . Stiftung 1 Platz 16. „ Hochmuͤllner'ſchen 2 1 „ 17. „ Ruhland'ſchen 7 1 „ 18. „ Kirchhammer'ſchen „ 1 „ zuſammen 33 Plätze Die Verbindung der sub 7 und s genannten Stiftun⸗ gen hat darin ihren Grund, weil keine von beiden fuͤr ſich allein im Stande iſt, ihren eigenen Convictor zu erhalten, und dieſe Verbindung hat ſo lange zu dauern, bis jede die⸗ ſer Stiftungen ſich zu einem ſolchen Einkommen geſchwungen bat, ſeln um einen Platz für ſich beſetzen zu können; doch wech⸗ ſie in der Beſetzung und in der Ausübung des Prä⸗ ſentationsrechtes mit einander ab. Dritter Abſchnitt. Erforderniſſe zur Erlangung eines Stiftungsplatzes im k. k. Convicte zu Kremsmünſter. Die Erforderniſſe, um zur Erlangung eines Stiftungs- platzes im k. k. Convicte zu Kremsmünſter befähigt zu fein, ſind 1 > theils allgemeine, theils beſondere. Die allgemeinen ſind: Muß jeder Bewerber das zehnte Lebensjahr bereits an⸗ getreten und die drei Hauptſchulclaſſen vollſtändig zu⸗ rückgelegt, er darf jedoch weder das l4te Lebensjahr, noch die 4 Grammaticalclaſſen überſchritten haben. Nur die Nordländer konnen in einem Alter zwi⸗ ſchen 7 und 8 Jahren und vor Zurücklegung der Nors malſchule aufgenommen werden; doch iſt jenen, welche in der deutſchen Sprache den meiſten Fortgang ger macht haben, der Vorzug zu geben. i Auch ſchließt die Ueberſchreitung der Grammati⸗ calelaſſen zahlende Conviets-Zöglinge von der Bewer- bung um Stiftplätze nicht aus. Muß er ſich über gute Geſundheit, dann daruͤber, daß er geimpft ſei und die echten Kuhpocken uͤberſtanden habe, ausweiſen; er muß von guten Sitten fein, und durch die zwei der Be⸗ werbung unmittelbar vorausgehenden Semeſter wenig⸗ ſtens einen durchaus guten Fortgang gemacht haben; er muß f 4. mittellos ſein. — 209 — Joedem Geſuche muß daher der Taufſchein, das Ges ſundheits- und Impfungs-Zeugniß, die Studienzeugniſſe der letzten zwei Semeſter, das Zeugniß über das Vermö— gen des Bewerbers, oder ſeiner Eltern beiliegen. Ueberdieß hat jeder Bewerber die Nachweiſung beizu— bringen: 5. über den Namen des Vaters und die Zahl ſeiner un jahre und Kinder; 6. ob er ganz oder halb, vom Vater oder von der mut: ter verwaiſet iſt; 7. ob er ſchon einen Erziehungs-Beitrag oder ein Sti⸗ pendium und woher genieße; 8. muß jedem Geſuche die Erklärung der Eltern oder Vor⸗ münder beiliegen, daß ſie bereit ſeien, ihrem Sohne oder Mündel bei der Erlangung des Stiftungsplatzes folgendes mitzugeben: Ein gutes Hauskleid, 4 Hemden, 4 Schlafhauben, daß 16 6 Paar weiß zwirnene Strümpfe, 4 weiße Hals- und 4 weiße Sacktüuͤcher, 6 leinene Unterbeinkleider, f 1 Paar neue Stiefel, 1 Paar neue Schuhe, 1 ſilbernen Eflöffel. Die beſonderen Erforderniſſe richten ſich nach den einzelnen Stiftungen und den hierauf bezüglichen Anord— nungen der Stiftbriefe, z. B. rückſichtlich der Eigenſchaft, des Adels, der Abſtammung von proteſtantiſchen Eltern, von beſtimmten Familien oder aus beſtimmten Orten. Hierher gehört das Erforderniß, daß die Bewerber um die Kirchhammer'ſche (Münzbacher) Stiftung auch jene Eis genſchaften nachweiſen müſſen, welche der Stiftbrief vom 14 = 40 — 13. Auguſt 1774 von den Bewerbern um Windhaager Stif⸗ tungsplätze im Wiener Stadt» Eonvicte fordert, nämlich die Verwandtſchaft oder Schwägerſchaft mit dem Stifter Joa⸗ chim Grafen v. Windhaag, oder die Abſtammung von ſei⸗ nen Bedienten oder Unterthanen ſeiner ehemaligen Herr⸗ ſchaften, weil die Münzbacher Stiftlinge auf die Erlangung von Windhaag'ſchen Stiftungsplätzen einen vorzugsweiſen Anſpruch haben. Die Erledigung eines Stiftungsplatzes im Convicte zu Kremsmünſter wird durch die Zeitungsblätter, ſo wie durch die Bekanntmachung an die Gymnaſial⸗Directorate der Provinz zur allgemeinen Kenntniß gebracht; nur rückſicht⸗ lich der für Nordländer beſtimmten Plätze wird dieſer Weg erſt dann betreten, wenn durch die kaiſerl. Geſandtſchaften im Norden, an welche bei Eröffnung eines ſolchen Platzes die Mittheilung geſchieht, ſich kein geeigneter Bewerber meldet. Die Geſuche ſind übrigens nach dem Unterſchiede, ob für einen beſtimmten Stiftungsplatz ſtiftbriefmäßig Jeman⸗ den das Präſentationsrecht zuſteht oder nicht, bei dem Praͤ⸗ ſentanten oder unmittelbar bei der Regierung zu überrei⸗ chen, welche im erſten Falle die an fie gelangte Präfentas tion, im letzten aber ihren eigenen Beſetzungs vorſchlag der Allerh. Entſcheidung unterzieht. Vierter Abſchnitt. Dauer des Genuffes der einzelnen Convictsplätze. Die vollſtändige Zurücklegung der drei Hauptfchulelafs ſen, und die dadurch erlangte Befaͤhigung zum Eintritt in die Gymnaſial⸗Studien bildet nach dem dritten Abſchnitte, welcher auch der für Nordländer zulaͤſſigen Ausnahme er⸗ — 211 — wähnt, den Zeitpunct, mit welchem der Anſpruch auf den Genuß eines Convictplatzes beginnt. Diefer beſteht in der unentgeldlichen Wohnung, Nah- rung, Kleidung, Unterricht, dann in der unentgeldlichen Behandlung in Erkrankungsfällen und für die Dauer des⸗ ſelben, vorausgeſetzt, daß ſich der Stiftling durch ſchlechte Sitten oder durch einen mindern Fortgang in den Studien nicht unwürdig macht, geben die einzelnen Stiftbriefe in Verbindung mit den geſetzlichen Vorſchriften Maß und Ziel. Hiernach iſt die Kirchhammer'ſche Stiftung nur auf die Gymnaſial⸗Studien beſchränkt, und die Graf Lamberg'ſche, dann die v. Urli'ſche Stiftung ſchließt noch die philoſophiſchen Studien ein, während die Ruhland'ſche Stiftung auch noch in den Rechts ſtu— dien, die Academie Stiftung in den Rechts- und medicinifhen Studien, und die Hochmüllner'ſche Stiftung in den Rechts, mediciniſchen und theo⸗ logiſchen Studien fortdauert. Bei den übrigen Conviets⸗Stiftungen haben die Stif— ter die Studien, für welche fie den Stiftungs-Genuß be- ſchränken, nicht angegeben; es ſcheint daher ihrem Willen zu entſprechen, daß dieſer Genuß durch alle Studien fort— währe. Den Medicinern und den Candidaten des juridiſchen Doctorats wird überdieß der Genuß ihres Convict-Stipen— diums noch durch ein weiteres Jahr, welches unmittels bar auf die Vollendung ihrer Studien folgt, belaſſen, wenn dieſe Belaſſung weder der Eigenſchaft des Stipendiums, noch der klaren Vorſchrift der Stiftung, zu welcher es gehört, zuwider lauft. Da jedoch die Convictoren nach der Einrichtung des Convictes nur die Gymnaſſal- und philoſophiſchen Studien 14* — 212 — daſelbſt zurücklegen können, fo wird den zum Rechtsſtudium und zur Arzneiwiſſenſchaft übertretenden Zöglingen des Con⸗ victes der für einen Stiftling bemeſſene Unterhaltsbeitrag auf die Hand bezahlt, wenn die Stiftungen, in deren Ge⸗ nuß ſie ſtehen, auch für dieſe Studien beſtimmt ſind. Rückſichtlich der Nordländer, welche als nordis ſche Stiftlinge ſich im Convicte zu Kremsmünſter be= finden, und zum Studieren keine Anlage haben, iſt übri⸗ gens geſtattet, daß ſie, wenn die ſpeciellen Stiftungen, welche ſie genießen, nicht etwas anderes anordnen, eine andere Ausbildung erhalten, wo ihnen der Stiftungsgenuß noch fo lange belaſſen wird, bis fie für den Stand, dem ſie ſich gewidmet haben, gehörig ausgebildet ſind. In der Unwuͤrdigkeit der ſtudierenden Convictoren kann jedoch der Grund zum frühern Verluſte des Stiftungsplatzes liegen. Unſittlichkeit oder eine dritte Fortgangsclaſſe zieht nämlich dieſen Verluſt unmittelbar nach ſich; außerdem verliert aber ein Stiftling, vorausgeſetzt, daß ſeine Sitten ‚ und Verwendung gut find, nur dann die Stiftung, wenn er in zwei unmittelbar auf einander folgenden Semeſtern zweite Fortgangsclaſſen erhält, und zwar abgeſehen, ob er die im erſten Semeſter erhaltene zweite Claſſe verbeſſerte oder nicht, indem ſelbſt eine verbeſſerte zweite Claſſe den Fortgenuß der Stiftung nicht bewirkt, wenn der Stiftling in dem darauf folgenden Semeſter nicht aus allen Gegen⸗ ſtänden die erſte Caſſe erhält, ſondern neuerlich in eine zweite Claſſe verfällt. — 213 — Fünfter Abſchnitt. Innere Einrichtung des Convictes. Der Zweck des Convictes iſt, die Zöglinge desſelben zu brauchbaren Staatsbeamten zu bilden; ſeine Aufgabe iſt es daher, für ihre phyſiſche, intellectuelle, ſittliche und religiöfe Bildung ſowohl im Allgemeinen, als auch in Bes ziehung auf den beſondern Zweck des Convictes Sorge zu tragen. Die Löſung dieſer Aufgabe obliegt dem für das Con» vict beſtellten Aufſichts⸗, Lehr- und Dienſtperſonale, welches aus folgenden Perſonen beſteht: Dem Vorſteher des Convictes, Einem Director, Drei Präfecten, Einem Lehrer der italieniſch. und franzöſiſch. Sprache 6 Einem Lehrer der Schönfchreibes und Zeichnungsfunft, Einem Muſikmeiſter und einem Adjuncten, Einem Arzte, Einem Krankenwärter, 4 Bedienten, 2 Hausknechten. Der Vorſteher des Convictes iſt der jeweilige Abt des Stiſtes, welchem auch die Beſtellung des Directors, der Präfecten, der Lehrer, des Arztes gegen Einholung der Regierungs⸗Genehmigung, ſo wie die Aufnahme des Dienſt⸗ perſonals zuſteht. Der Director wacht über die Studien Ordnung und das Disciplinare der Anſtalt, ihm ſind alle im Convicte Angeſtellten über die Erfüllung ihrer Pflichten verantwort- lich. Er empfängt die an das Convict erlaſſenen Verord⸗ nungen, theilt fie den Praͤfecten mit und überwacht ihre Befolgung. Er führt die officielle Correſpondenz, empfängt, — 214 — verwendet und verrechnet die Koſtgelder, und an ihn haben ſich die Eltern, Vormuͤnder in allen die Zöglinge betref⸗ fenden Angelegenheiten zu wenden. Die Praͤfecte find die unmittelbaren Vollſtrecker der Anordnungen, welche die phyſiſche, intellectuelle, ſittliche und religiöſe Bildung der Zöglinge bezielen; ihnen obliegt zunächſt unter der Leitung des Directors die Erziehung der Zöglinge. Die Wichtigkeit der phyſiſchen Erziehung ergiebt ſich aus der Betrachtung, daß der Körper das Werkzeug iſt, wodurch ſich die Thätigkeit des Geiſtes äußert. Auf ihre Sicherung bezieht ſich ſchon die Anordnung, daß nur voll⸗ kommen geſunde, mit gutem Erfolge geimpfte Zöglinge, ins Convict aufgenommen werden. Um dieſe Geſundheit zu erhalten und zu fördern, wird im Convicte für geſunde und hinlängliche Nahrung, für das nöthige Maß im Schlaf und in der Bewegung, für reine vuft und angemeſſene Temperatur in den Studier-, Schlaf— und Speiſezimmern, dann für Reinheit der Luft in den⸗ ſelben, ſo wie überhaupt für Reinlichkeit geſorgt. Tritt trotz dieſer Vorſichten der Fall einer Erkrankung ein, fo wird die Hilfe des Convicts- Arztes in Anſpruch genommen, deſſen Wirkſamkeit in dem Beſtande beſonderer Krankenzimmer und eigener Krankenwärter Unterſtützung findet. Für die intellectuelle Bildung der Zöglinge wird dadurch Sorge getragen, daß fie die öffentlichen Lehran— falten am Lyceo zu Kremsmünſter beſuchen; nur die Nord⸗ länder, welche vor Zuruͤcklegung der Normalſchule aufge⸗ nommen werden, erhalten durch einen im Convicte wohnen⸗ den Geiſtlichen den nöthigen Unterricht in den Normalſchul⸗ ö Gegenſtaͤnden. — 15 — Die intellectuelle Bildung erlangen daher die Zoͤglinge größtentheils an den öffentlichen Lehranſtalten, und die Vorſteher des Convictes haben nur darüber zu wachen, daß dieſe Lehranſtalten ordentlich beſucht, die Lehrvorträge zu Hauſe durchdacht, die ſchriftlichen Aufgaben mit Fleiß ver⸗ faßt, der Privatfleiß geweckt, geleitet und befördert werde. Die Ueberwachung des Fortgangs und des Betragens der Zöglinge in der Schule beſorgen die Profeſſoren. Nebſt den allgemeinen Gegenſtänden und Anſtalten zur intellectuellen Bildung der Zöglinge am Lyceum ſind für die Convictoren noch einige beſondere vorgezeichnet, welche auf den beſonderen Zweck des Convictes eine nähere Bes ziehung haben. N Hiezu gehört die ftete Uebung im reinen, regelmaͤßi⸗ gen Deutſchſprechen, im Lateiniſchſprechen, in ſchriftlichen Aufſätzen, im mündlichen Vortrage, dann der Unterricht in der franzöſiſchen und italieniſchen Sprache, im Schön⸗ ſchreiben, Zeichnen und in der Muſik. Soll die intellectuelle Bildung der Zöglinge nicht auf Abwege führen, fo muß die ſittliche mit ihr gleichen Schritt halten, da letztere allein es iſt, durch welche der Menſch wahren Werth erhält. Die Erzeugung des ſittlich guten Willens der Zöglinge iſt daher eine der Hauptaufgaben des Convictes, welcher gemäß vor allem dahin gewirkt wird, daß den Zöglingen jede Gelegenheit, Böſes zu wollen, benommen, und ihnen die unmittelbare Anleitung zum Guten gegeben werde. Dieſem Zwecke wird genügt: a. burch eine feſtgeſetzte Tagesordnung, welche den Zög⸗ ling nie ohne Beſchäftigung läßt, in der — der letztern jedoch einen enthält; 2 = daß die Zöglinge ſtets, ſelbſt bei ihren Spielen und Erholungen, unter der Aufſicht der Präfecten ſtehen, die auch ihren Umgang mit Fremden ſowohl als un— ter ſich, ihr Benehmen gegen Vorgeſetzte und Diener überwachen; 8 daß von den Präfecten die Lectüre der Zöglinge ges leitet, und ihnen durch Vorleſen, ſo wie durch Be— ſprechen des Vorgeleſenen gute Beiſpiele vorgeführt, und ſie von dem Werthe der Tugend und ihrer Fol— gen überzeugt werden; d. daß den Zöglingen, um ihnen ihre Eltern und Ge— ſchwiſter nicht fremd zu machen, erlaubt, ja ſogar ge— boten wird, ſie zu beſuchen, oder wenn ſie fern ſind, an fie zu ſchreiben; e. daß durch Belohnungen und Strafen, von denen jede Willkühr fern iſt, auf die Förderung der e e der Zöglinge eingewirkt wird. Die religiöſe Bildung der Zöglinge wird geſichert durch den ausführlichen Unterricht in der Religion, welchen ſie in den öffentlichen Schulen erhalten. Der fleißige und ununterbrochene Beſuch dieſes Unter⸗ richtes wird genau überwacht; zugleich ſind aber auch im Convicte ſolche Anſtalten getroffen, um religiöfe Geſinnun— gen im Herzen der Zoͤglinge zu wecken, zu unterhalten und in Ausübung zu bringen. Dazu gehören: a. das tägliche Morgen- und Abendgebet, welches ge— meinſchaftlich unter der Aufſicht eines ann ab⸗ ren wird; die Einrichtung, daß die Convictoren täglich die heil. pe hören, an Sonn⸗ und Feſttagen überdieß einen — 217 — Erhorte in einer eigenen, ausſchließlich en Zwecke gewidmeten Capelle beiwohnen; e. daß fie fünfmal im Jahre zur Beichte re en das heil Abendmahl gemeinſchaftlich empfangen, wozu ‚fie insbeſondere in den drei erſten Tagen der Charwoche durch die vorgeſchriebenen religiöfen Exercitien vorbe⸗ reitet werden; d. daß ſie gleich den übrigen Studierenden den kirchli⸗ chen Proceſſionen in Begleitung ihrer Vorgeſetzten beis wohnen. Nach der Einrichtung des Convictes haben übrigens die Convictoren auch in den Ferien in der Anſtalt zu bleiben und eine Ausnahme tritt nur gegen eine beſondere Bewil— ligung ein, welche von den Eltern oder Vormündern beim Convicts⸗Director anzuſuchen, und von dieſem nach Ums ſtänden zu ertheilen oder zu verweigern ift. Um endlich dem Wirken des Convictes einen weiteren Kreis zu geben, iſt auch, in ſo fern es der innere Raum der Anſtalt zuläßt, die Aufnahme zahlender Zöglinge ge— gen ein beſtimmtes Koſtgeld geſtattet, und letztere werden mit den geſtifteten durchaus gleich behandelt. N Sechſter Abſchnitt. — 1900 Einflußnahme der Staatsverwaltung auf das Convict. Der Einfluß, welchen die Staatsverwaltung auf das Convict nimmt, iſt ein doppelter, und bezieht ſich: a. auf die Verwaltung des durch die einzelnen Stiftun⸗ gen gebildeten Convictsfondes; * — 218 — b. auf die Ueberwachung über die genaue Erfüllung der Zwecke des Convictes. Die Verwaltung des Convictsfondes, welcher derma⸗ len in einem Capitalienſtande von 317879 fl. 30 kr. C. M. und 210320 fl. E. Sch. mit einem jährlichen Intereſſen⸗ Ertrage von 14735 fl. 44 kr. C. M. beſteht, beſorgt die Regierung durch die Provinzial⸗Staatsbuchhaltung und das Cameral⸗Zahlamt. Bei letzterem werden alle zum Con⸗ victsfonde gehörigen Obligationen aufbewahrt; es erhebt die Intereſſen davon, übernimmt alle weiteren Empfänge, leiſtet alle Zahlungen über Anweiſung der Regierung, und legt hierüber mittelft monatlichen Journalien Rechnung. Die Provinzial⸗Staatsbuchhaltung hält alle Renten und Laſten des Convictsfondes in der Ueberſicht, verfaßt den jährlichen Voranſchlag und Rechnungsabſchluß, prüft und erledigt die von dem Convicts⸗Directorate jährlich zu legende Rechnung über die Verpflegung der im Convicte befindlichen Zöglinge. Die Ueberwachung der genauen Erfüllung der Zwecke des Eonvictes geſchieht dadurch, 1. daß die Beſtellung des Aufſichts- und Lehrperſonals an die Genehmigung der Regierung gebunden iſt; 2. daß die Vorfchläge zu Convictsplätzen durch die Res gierung der Allerhöchſten Schlußfaſſung unterzogen werden, und die Entfernung unwürdiger Convictoren aus dem Convicte von ihrem Ausſpruche abhängt; 3. daß das Convicts⸗Directorat alljährlich einen um⸗ faſſenden Bericht über den Zuſtand des Convictes, über die Verwendung der Zöglinge und über den Ei⸗ fer des Aufſichts und Lehrperſonals an die Regie⸗ rung zu erſtatten hat; — 219 — 4. daß die Regierung von Zeit zu Zeit durch Abordnung eigener Commiſſionen ſich von der genauen Vollzie⸗ hung der für das Convict mene Inſtruction die Ueberzeugung verſchafft. CH ö — eis a PONPEILTT ee ee eee * e eee nd mon. dh mom eee nn nude N 5 n un une * Hs 1 EN Pr 1 1 N * — „ j 0 u * a 3 * 7 x — * ne, g * — 2 U N 4 . * * 5 \ ö N * . 1 1 5 \ - „ U * \ — „ 4 * 7 y * 7 In halt. Sechster Jahresbericht Lebensbeſchreibung des Joh. Georg Adam . zu e Von Anton Ritter v. Spaun x R . R Von der Fürſorge Gottes für die Erhaltung der Inſecten, daß ſie nicht ausſterben. Von Joſeph Schmidberger Bericht über die in den Sandlagern von Linz aufgefundenen foſſi⸗ len Refte eines urweltlichen Saugers (Halitherium Cristolii). Von Dr. L. J. Fitzinger 5 Zur Genealogie des Geſchlechtes der Herren von kap Von Jodok Stüͤlz 5 - A 4 3 Das k. k. Convict zu Kremsmünſter und feine Stiftungen. Von Carl Auguſt Reichenbach . * * „ Seite 61 168 a, ri" 1 1 5 * a kr. a REM Ba HE Re BE ie W 4 - r ‘ EB PER NE ER i ve, wer . 1 dale na) eue ane. binn hen d, * . . „ > * 7 , 4 2 + VII. Sarndter een ase c NN odggdgdggggggggggs Linz, 1842. * ga ne agg way Aus der Buchdruckerei des Friedrich Eurich. x gende * N (38 N 2 De 8 5888888688 8888888888 8888 00000000 00000000 S 8 4 + = = © > = 8 2 S © ea - 8 = = 8 0000000 880 2999 Mog yuelundre en = * 5 * 2 * Siebenter Bericht über das Museum Francisco- Carolinum. Ne bſt der vierten Lieferung der 33000000 00000000000000000% 5 8. . SC Beiträge zur Landeskunde 07 3° g 2 von Oeſterreich ob der Enns und Salzburg. — 000 (Mit zwei lithographirten Abbildungen.) Siebenter Bericht über das Museum Franeiseo-Carolinum. Nebſt der vierten Lieferung der Beiträge zur Landeskunde Oeſterreich ob der Enns und Salzburg. Linz, 1843. Aus der Eu rich'ſchen Buchdruckerei. ir 2 Tag En E 7 A 1 hr 3 PR, AR e N rn Siebenter Bericht über das Museum Franeisco- Carolinum. Mit dem Jahre 1842 find bereits neun Jabre verfloſſen, ſeit unſer vaterländiſche Verein die erſten Zeichen ſeines Da⸗ ſeins kund gab. 2 Wenn es nunmehr als ein vollkommen gesichertes be⸗ trachtet werden kann: fo iſt dieß ein Ergebniß der lebhaften Theilnahme vieler Vaterlands freunde, der großmüthigen Bei⸗ hilfe der hohen ob der ennſiſchen Herren Stände und der gewichtigen Unterſtützung, welche der Verein in allen ſeinen Angelegenheiten bei den hohen und böchſten Behörden gefunden. Auch das Jahr 1842 war ein Jahr des Fortſchrittes, und der Verwaltungs -Ausſchuß glaubt hoffen zu dürfen, daß die verehrten Mitglieder des Vereines auf Grundlage des nach⸗ folgenden Rechenſchafts Berichtes dieſes Urtheil begründet finden werden. Die jährlich wiederkehrende Generalverſammlung wurde am 21. November v. J. abgehalten, wobei Se. Excellenz der Herr Landeschef und Vorſtand des Vereines, Freiherr von Skrbensky, den Vorſitz führte. f A“ IV Dieſe Verſammlung war durch die Gegenſtände, welche bei ihr zur Sprache kamen, noch bedeutungsvoller als die früheren. Die Sitzung eröffnete der Referent im Kanzleifache, Herr Regierungsrath Freiherr von Stiebar, mit einem Vortrage, welcher in lichtvoller, gedrängter Kürze den Zuſtand der lite— rariſchen, ökonomiſchen und finanziellen Verhältniſſe der An⸗ ſtalt auseinander ſetzte. Nach Darlegung dieſer Hauptmomente wurde die Auf⸗ merkſamkeit der Verſammlung auf einen ae Punkt der Berathung geleitet. Es hatte nämlich der unter der Aegide Sr. kaiſerl. Hoheit des durchlauchtigſten Herrn Erzherzogs Johann beſtehende in⸗ neröſterreichiſche Induſtrie- und Gewerbverein auch im Lande ob der Enns einen ſo warmen Anklang gefunden, daß es noth⸗ wendig ward, in Steyr und Linz eigene Mandatariate zu gründen. In ſo ferne das Museum Francisco - Carolinum gleich bei ſeinem Entſtehen die Technologie als eines der vier Hauptfächer feines Wirkens ins Auge faßte, verfolgte es mit dem Induſtrie- und Gewerbvereine die gleiche Richtung. Eine regere Entfaltung dieſes Zweiges fand jedoch in den beſchränkten Räumen und Geldmitteln, welche dem Museum Franeiseo-Carolinum zu Gebote ſtanden, fo wie in dem durch äußere Verhältniſſe bewirkten Wechſel jener Männer, welche dieſem Fache vorſtanden, mächtige Hinderniſſe. Die ſchuldige Rückſicht auf zweckmäßige Verſchmelzung der Kräfte, welche ein— zeln und zerſplittert nur Unvollſtändiges leiſten können, bewog zu dem Antrage, das techniſche Fach einſtweilen aus dem Wir- kungskreiſe des Museum Francisco - Carolinum auszuſcheiden, und die techniſchen Sammlungen desſelben dem in Linz begrün⸗ deten Mandatariate des inneröſterr. Induſtrie- und Gewerb⸗ vereins mit Vorbehalt des Eigenthums zur Benützung dann zu N überzeben, wenn deſſen neues Locale hergeſtellt ſein würde. Einhellig iſt dieſer Antrag angenommen und der Verwaltungs- Ausſchuß zu ſeiner Ausführung ermächtigt worden. Ein zweiter nicht minder wichtiger Gegenſtand der Be- rathung der Generalverſammlung war die Ernennung mehre rer neuer Ehrenmitglieder. Der Verwaltungs-Ausſchuß glaubte den von ihm vertretenen Verein nicht beſſer ehren zu können, als durch den Vorſchlag, von Ihren kaiſerlichen Hoheiten den durchlauchtigſten Herren Erzherzogen Joſeph, Rainer und Stephan ſich die Gnade zu erbitten, für Höchſtdieſelben die Diplome als Ehrenmitglieder des Museum Francisco-Caro- linum ausfertigen laſſen zu dürfen. Dieſer Vorſchlag fand bei der ganzen Berſammiuig den freudigſten Anklang, und der Verwaltungs -Ausſchuß iſt ſtolz darauf, die erlauchten Namen dieſer Glieder unſers verehrten, Kunſt und Wiſſenſchaften fo mächtig ſchützenden Kaiſerhauſes an der Spitze der Ehrenmitglieder des Vereines prangen zu ſehen. Eben fo wurden über Antrag des Verwaltungs- Aus- ſchuſſes nachſtehende Herren zu Ehrenmitgliedern ernannt: Herr Joſeph Bergmann, Cuſtos des k. k. Münz- und Antiken⸗Cabinets in Wien. Herr Wilhelm Eder, k. k. Rath und Abt des Benedik— tiner = Stiftes Mölk. \ Se. Excellenz Herr Eugen Graf von Falkenhayn, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, Feldmarſchall-Lieutenant und Oberſthofmeiſter Sr. kaiſerl. Hoheit des burchlauchtigſten Herrn Erzherzogs Franz Carl. Herr Jacob Heckel, Conſervator und Präparator beim k. k. Hofnaturalien⸗Cabinete in Wien. Se. fürſtl. Gnaden Herr Maximilian Joſeph Freiherr von Somerau⸗Beekh, Fürſt⸗Erzbiſchof von Ollmütz. VI Mit dieſem Acte wollte der bisherige Verwaltungs ⸗Aus⸗ ſchuß ſeine Wirkſamkeit ſchließen, und er legte im Sinne des §. 15 der Allerhöchſt genehmigten Statuten die ihm vor ſechs Jahren anvertraute Vollmacht in die Ade der Aenne der zurück. 0 Seinem Streben, den Verein ſeinem ſchönen und großen Ziele näher zu rücken, konnte keine ehrenvollere Anerkennung werden, als ſie ihm dadurch geworden iſt, daß die General⸗ Verſammlung den geſammten bisherigen Verwaltungs = Aus⸗ ſchuß auf weitere ſechs Jahre beſtätigte. Für zwei unbeſetzte Stellen des Ausſchuſſes fiel die Wahl auf die Herren Thomas Mitterndorfer, k. k. Rath und Abt des Stiftes Kremsmünſter, und Dominik Columbus, Dr. der Medizin und Profeſſor der Naturgeſchichte und Landwirthſchaftslehre in Linz. Auch bei dieſer Generalverſammlung wurden zwei wiſ— ſenſchaftliche Vorträge gehalten, nämlich: „Ueber die Gärten der alten und neuen Zeit“ vom regulirten Chorherrn zu St. Florian, Herrn Joſeph Schmidberger, dann „Ueber die Re— ſultate zehnjähriger auf der Sternwarte zu Kremsmünſter an⸗ geftellter Beobachtungen über die Feuchtigkeits- Verhältniſſe unſerer Atmoſphäre“ vom Herrn Marian Koller, Director der Sternwarte und des k. k. Conviets zu Kremsmünſter. Beide Vorträge nahmen die geſpannteſte Auſmerkſamkeit der Verſammlung in Anſpruch, und ſo wie der erſtere die reichen Kenntniſſe des raſtloſen Arbeiters im Fache der Na- turwiſſenſchaft im glänzendſten Lichte zeigte, ſo beurkundete der letztere das unermüdete, mit den erfreulichſten Erfolgen ver- bundene Beſtreben des würdigen Herrn Verfaſſers, allen neuen Verſuchen und Entdeckungen im Gebiete der Phyſik aufmerk⸗ ſam zu folgen, und fie in das Feld feiner eigenen Beobach⸗ tung zu ziehen. Dieſer damals nur im Auszuge gehaltene vu Vortrag wurde von dem Herrn Berfaffer in eine weitere von der Wiſſenſchaft gebotene Form eingekleidet, mit den dazu ge⸗ hörigen Berechnungen verſehen, und er bildet nebſt dem Vor⸗ trage des Hrn. Canonicus Schmidberger und drei andern Auf⸗ fügen die Gabe, welche der Verein feinen verehrten Mitgliedern in den angehängten Beiträgen zur Landeskunde darbietet. Die Zeitſchrift des Muſeums hat auch unter der neuen Nedaction im Jahre 1842 ihre Tendenz, das Intereſſe an ale lem Vaterländiſchen zu erwecken, zu nähren und zu beleben, unabläſſig verfolgt. Nach dem ſachkundigen Urtheile des k. k. Haus⸗, Hof⸗ und Staats ⸗Archivars Herrn Joſeph Chmel *) iſt es nicht bloß „flüchtige Unterhaltung und picanter Reiz der Neuheit, ſondern gründliche Belehrung und nützliche Ver⸗ mehrung unſerer Kenntniſſe, was dieſe Zeitſchrift ge⸗ währet, und darum wird ſie nicht unter die ephemeren Ta⸗ gesblätter gerechnet, ſondern gehört zur hiſtoriſchen und ſtatiſtiſchen ſoliden Literatur. Ein erfreulicher Fort: ſchritt iſt in dieſem Jahrgange (1842) bemerkbar, und er lie⸗ ferte Auffäge, die zu den beften gehören, welche die geſammte Journaliſtik des öſterreich. Kaiſerſtaates darbieten möchte!“ Der Verwaltungs ⸗Ausſchuß glaubte dieſe ehrenvolle An⸗ erkennung des von der Zeitſchrift des Museum Francisco- Carolinum bisher Geleiſteten den verehrten Vereins mitglie⸗ dern nicht vorenthalten zu ſollen, und ſo wie er darin einen mächtigen Antrieb findet, dahin nach allen Kräften zu wir⸗ ken, daß unſere Zeitſchrift den ihr in der Literatur einge⸗ räumten Platz mit Ehren behaupte, eben ſo hofft er, auf die ) Notizenblatt für öſterreichiſche Geſchichte und Literatur, Nro. 2. Juli 1848, vn fortdauernde Unterſtützung unterrichteter Mitarbeiter und auf | die thätige Theilnahme eines für vaterländiſche 1 em⸗ pfänglichen Publikums zählen zu dürfen. Auch im abgewichenen Jahre hat ſich die Verbindung unſers Vereines mit verwandten Vereinen dadurch erweitert, daß mit der königl. baier. Akademie der Wiſſenſchaften in München, dann mit der Geſellſchaft für deutſche Sprache und Alterthumskunde in Berlin der Austauſch der Vereinsſchriften eingeleitet worden iſt. Für unſer Diplomatar, welchem Herr Saban Jodok Stülz in St. Florian ſeine gelehrte Thätigkeit mit dem ihm eigenen Eifer vaftlos widmet, find im Jahre 1842 neuerdings 702 genaue ſorgfältig geprüfte Abſchriften von Urkunden, die unſer Land betreffen, gewonnen worden, und es iſt eine er— freuliche Erſcheinung, daß die hiſtoriſche Wichtigkeit des Zwe— ckes, welchen der Verein durch die Herausgabe des Diploma⸗ tars im Auge hat, nicht nur im Inlande, ſondern auch im Auslande Anerkennung findet. Einen Beleg dafür gibt das ehrende Zeugniß des Ritters v. Koch-Sternfeld, deſſen ſchon in der Zeitſchrift des Museum Franeisco- Carolinum, Blatt Nro. 4 von 1842, Erwähnung geſchah, wie nicht minder das günſtige Urtheil, welches zwei der vorzüglichern deutſchen Ge— ſchichtsforſcher, nämlich der durch feine Monumenta Germa- niae historica bekannte königl. preuß. geheime Regierungsrath Dr. Perz aus Berlin, und der gelehrte Verfaſſer der Kaiſer— Regeſten, Bibliothekar Dr. Boehmer aus Frankfurt, bei ihrem in der letzten Zeit Statt gehabten Beſuche unſeres Vereines über den Werth unſers Urkunden Schatzes gefällt, und den Wunſch ſeiner baldigen Herausgabe ausgeſprochen haben, da fo manche dunkle Blätter der deutſchen Geſchichte des Mittel- alters darin erſt ihre Beleuchtung finden werden. j IX Auch die übrigen Sammlungen des Vereines haben eine nicht unbedeutende Vermehrung erhalten, wie dieſes das an— verwahrte vollſtändige Verzeichniß der Erwerbungen des Jah- res 1842 bewährt. hi! Sie umfaſſen 436 Inventarsnummern und 2745 Stücke. Beſondere Erwähnung verdient eine neue ichthyologiſche Sammlung, welche an die Stelle der früheren bereits ſchad— baft gewordenen getreten iſt, dann die Anlegung einer geo— gnoſtiſchen und paläontologiſchen Sammlung, welche zunächſt unſere Provinz betrifft, an die ſich jedoch, um fie wiſſenſchaft— lich brauchbarer zu machen, geognoſtiſche Vorkommniſſe an- gränzender Länder unterſtützend anſchließen. Beide Sammlungen ſind ein Ergebniß der Thätigkeit des Vereinscuſtos Herrn Carl Ehrlich, welcher überhaupt in dem abgewichenen Jahre für die zweckmäßige Ergänzung und wiſ— ſenſchaftliche Ordnung der Sammlungen Bedeutendes gelei— ſtet hat. Ihre Bezeichnung mit erklärenden Aufſchriften iſt größten— theils vollendet, und dadurch ihr Zweck, zu belehren, geſichert. Auch wurden jene Stücke, welche der Verein der Freigebig⸗ keit feiner. Gönner dankt, mit dem Namen der letzteren ver— ſehen, und dadurch ihrem Verdienſte um den Verein die ſchul— dige Anerkennung gegeben. Für die Ausfüllung der noch beſtehenden Lücken ſind ſchon Schritte geſchehen, von denen ſich der Verwaltungs-Ausſchuß den beſten Erfolg verſpricht. Werden auch dadurch für die Sammlungen weitere Räume erforderlich, fo hat dieſem Be— dürfniſſe jetzt ſchon die Großmuth der ob der ennſiſchen Her⸗ ren Stände, dieſer mächtigen Schützer unſerer vaterländiſchen Anſtalt, dadurch begegnet, daß dem Vereine die an feine bis⸗ II X herigen Localitäten angränzenden ſechs Zimmer im ſürdiſcen Gebäude vorläufig gegen einen mäßigen Zins mit der Zu⸗ ſicherung überlaſſen worden ſind, Allerhöchſten Orts die un⸗ entgeltliche Einräumung derſelben beantragen zu wollen. Außerdem hat ſich die kräftige Unterſtützung des Vereins von Seite der ob der ennſiſchen Herren Stände dadurch kund gegeben, daß über ihren Antrag in Folge Allh. Entſchließung vom 22. Jänner dem Museum Francisco-Carolinum jährlich ein Beitrag von 150 fl. Conv. Münze zur Beſoldung eines Custos ex fundo domestico, bis zu jenem Zeitpunkte erfolgt werden darf, wo das Stammcapital des Muſeums die Be— ſoldung ſeiner Beamten aus eigenen Mitteln möglich macht. So reich, ſo ergiebig, ſo vielſeitig iſt alſo die Beihülfe, mit welcher die ob der ennſiſchen Herren Stände unſerm va— terländiſchen Vereine ſeit dem Zeitpunkte ſeiner Bildung unter die Arme gegriffen haben, daß der Verwaltungs- Ausſchuß einer feiner heiligſten Pflichten nachzukommen glaubt, wenn er ſeinen tief gefühlten Dank für ſo mächtigen Schutz in die— ſen Zeilen niederlegt. Die Geldgebahrung des Muſeums im Jahre 1842 macht der anverwahrte ſummariſche Rechnungs-Abſchluß erſichtlich. Hiernach hat ſich das Stammvermögen des Vereins um 2000 fl., ſonach auf 8000 fl. Conv. Münze erhöht, während die Activrückſtände, welche mit Ende des Jahres 1841 noch 2467 fl. 55 kr. betragen haben, auf die Summe von 1593 fl. herabgefallen ſind. Ihre Einbringung iſt noch fortwährend der Gegenſtand der Aufmerkſamkeit des Verwaltungs-Ausſchuſſes und er kann den verehrten Vereinsgliedern die Beruhigung geben, daß von den älteren mehrjährigen Ausffönden die meiſten hereingebracht ſind. XI Der gegembärtige Stand des Verwaltungs- Perſonals, welchem die Wahrung der Vereins-Intereſſen anvertraut iſt, ſo wie der Stand der Ehren- und ordentlichen Mitglieder iſt in dem angehängten Verzeichniſſe dargeſtellt. Der erfreulichen Vermehrung der Zahl der Ehrenmit- glieder hatte der Verwaltungs- Ausſchuß ſchon Gelegenheit zu erwähnen. — Die Reihe der ordentlichen Mitglieder hat durch Austritte und Sterbfälle manche Lücke erhalten; es wurde jedoch getrachtet, ſie durch neue Beitritte auszufüllen, welche ſo zahlreich waren, daß ſich die Zahl der ordentlichen Vereinsglieder beinahe gar nicht änderte. Der Verwaltungs-Ausſchuß glaubt demnach die Ueber— zeugung ausſprechen zu dürfen, daß ſich im Ganzen die Theil— nahme an unſerm vaterländiſchen Vereine nicht gemindert hat. Dieſe unvermindert zu erhalten, ja ſie zu erhöhen, iſt die Aufgabe, welche ſich der Verwaltungs-Ausſchuß ſtellt, und deren Löſung er durch die bisherigen Leiſtungen des Vereins für vaterländiſche Kunſt und Wiſſenſchaft nicht ohne Glück verſucht zu haben hofft. Linz, den 1. October 1843. Vom Verwaltungs - Ausfchuffe des Museum Francisco - Carolinum. Carl Auguſt Reichenbach, Vereins- Secretär. III | Beilage J. Verzeichni f der Beiträge und Erwerbungen ö für das | Museum Franeisco - Circhähln" vom 1. Jänner bis 31. December 1842.) A. Bibliothek. I. Bücher und andere gedruckte Werke. Zwei Broſchüren: „Welche Philoſophie hat unſer Zeit— alter, und worin beſteht in Anſehung dieſer Philoſophie die Pflicht des philoſophiſchen Lehrers,“ von Gottfried Immanuel Wenzel. Linz und Leipzig 1802. — Noch ein Verſuch einer Auflöſung der Preisaufgabe: „Was iſt der Wucher, und welche ſind die beſten Mittel, demſelben ohne Strafgeſetze Einhalt zu thun, von Joſ. Preuer, J. U. D. Wien 1794. — Dann eine Relation der Schlacht bei Aſpern den 22. Mai 1809. — Merkwürdige Lebensgeſchichte Peters III., Kaiſers von Rußland. — Rede des Herrn Sylvefter Paumgartner, J. U. D. und Bürgermeiſters zu Steyer, an die dortige Bür— gerſchaft, bei Gelegenheit des zwiſchen dem Kaiſer und der französischen Republik zu Campo formio geſchloſſenen Frie- dens, den 17. October 1797. — Circulare über das Ver⸗ zeichniß der an Baiern anno 1810 abgetretenen Oerter des Hausruckkreiſes; ſämmtlich Widmungen von Herrn Engelbert *) Alle Beiträge, bei denen keine andere Erwerbungsart namhaft gemacht wird, ſind als Geſchenke eingekommen. XIII Pachmayer, kaiſerl. königl. Kanzelliſten des Stadt- und Land⸗ rechtes. — Urkundenbuch, 1. Theil. Meiningen 1842; heraus- gegeben und eingeſendet von dem Hennebergiſchen Alterthums— forſcher⸗Vereine. — Relation des Massaeres d'auri et de Vannes, Apres affaire de Quiberon. — Von dem gefähr— lichſten Plane der Illuminaten, und von den wechſelſeitigen Pflichten der chriſtlichen Fürſten und Unterthanen. Donau— werd 1796; beide Broſchüren von einem ungenannt ſein wol— lenden Freunde des Muſeums. — Zeitſchrift für Hamburgi⸗ ſche Geſchichte, 1. Bandes 1. und 2. Heft. Hamburg 1841; berausgegeben und eingeſendet von dem hiſtoriſchen Vereine daſelbſt. — Denk- und Freudenfeſt, gefeiert zu Steyr, den 26. Auguſt 1792, wegen der glücklichen Thronbeſteigung und Krönung Franz II. — Pater Leo Peteinaders, weiland, Ka- pitulars des löbl. Stiftes Kremsmünſter, Einleitung zur grie- chiſchen Sprache für die Kremsmünſteriſchen Schüler. Steyr 1796. — Deſſen Wörterbuch zur gründlichen Verdolmetſchung der griechiſchen Schriftſteller, welche der von ibm verfaßten Einleitung zu dieſer Sprache beigefügt ſind. Steyr 1777 7 vom Hrn, Engelbert Pachmayer, k. k. Kanzelliſten des Stadt- N und Landrechtes zu Linz. — Pantheon denkwürdiger volks⸗ tbümlicher Heroen und furchtbarer Empörer des öſterreichiſchen Reiches, von Dr. Franz Sartori. Wien 1816. — Rechter Gebrauch der Affecte, aus dem Franzöſiſchen ins Deutſche überfegt, von G. A. P. Frankfurt und Leipzig. — Neu, ver⸗ mehrter curieuſer Antiquarius, von P. L. Berkenmayern. Ham⸗ burg 1746. — Gottfried Benjamin Hanken's geiſtliche und moraliſche Gedichte. Schweidnitz 1724; vom Herrn Michael Zötl, bürgl. Buchbinder in. Freyſtadt. — Beiträge zur Numis⸗ matik, beſonders zur Erkenntniß der Echtheit der alten Münzen und anderer Gegenſtände von Metall, von Joh. Gottlieb Schimko, Med. Dr. und Phiſikus zu Olmütz. Olmütz 1841. — Donauſtauf und Walhaller Blätter der Rückerinnerung für Reiſende. Regensburg 1839. — Badeliſte von Iſchl vom Jahre 1838. — Verrechnung des Muſik- Vereines zu Iſchl vom Jahre 1841; vom Herrn Joſeph Ritter von Brenner, Med. Dr. und k. k. Salinen- und Badearzt in Iſchl. — Der Förſter'ſchen Bauzeitung 8. und 9. Heft vom Jahrgang 1841; von der k. k. hohen Landesregierung, mit Vorbehalt des Eigenthumsrechtes. — Beſchreibung der Haydnfeſte in XIV Wien und Rohrau am 1. Juni 1840 und 31. März 1841, ſammt den von dem Herrn Geber, Ritter von Lucam, Rech- nungs⸗Officialen der k. k. Gefällen- und Domainen⸗Buch⸗ haltung in Wien, verfaßten und dabei aufgeführten Ton⸗ ſtücken. — Allgemeine Zeitung, Jahrgang 1841; von einem. ungenannt fein wollenden Freunde des Muſeums. — Hereu- lanum und Pompeji, vollſtändige Sammlung der daſelbſt entdeckten, zum Theile noch unedirten Malereien, Moſaiken und Bronzen, geftochen von H. Boux ainé, mit erflärendem Text, herausgegeben von L. Barre, deutſch bearbeitet von Dr. A. Kaiſer. Hamburg, bei Joh. Aug. Meißner, 1841; dies prachwoll ausgeſtattete Werk iſt ein Geſchenk Sr. Ex⸗ cellenz des hochwürdigſten Herrn Fürft-Erzbifchofes in Wien, Vinzenz Eduard Milde. — Delineatio Noriei veteris ejusd. Confinium una cum Nomenclatore a Christophoro Gevvaldo, J. D. Sereniss. Due. Consiliario. Ingolstadt anno 1619; wurde gekauft. — Der vom Vereine gehaltenen Zeitſchrift: „Ge⸗ lehrte Anzeigen,“ herausgegeben von den Mitgliedern der königl. baieriſchen Akademie der Wiſſenſchaften, 12. Band, Jahrgang 1841, München. — Jeitelles äſthetiſches Lexicon. Wien 1839; von einem hohen Gönner. — Des travaux d'utilité publique; des produits du regne mineral; des bois de construction, dans la Grande- Bretagne et en Ir- lande. Vienne — Paris 1842. Troisieme Volume. — De la peche; de la navigation du commerce de Inde; dans la Grande Bretagne et en Irlande. Vienne — Paris 1842. Quatrieme Volume, als Fortſetzung des bereits in der Ver⸗ eins, Bibliothek ſich befindenden, und den Zuſtand der Land» wirthſchaft Großbrittaniens und Irlands behandelnden Werkes; von der hohen kaiſerl. königl. Hofkanzlei gewidmet. — Meh⸗ rere kleine Broſchüren verſchiedenen Inhalts; von einem un⸗ genannten Freunde des Muſeums. — Die Jahrgänge 1827, 1828, 1829 von Hormayer's Taſchenbuch; vom Herrn Bes nedikt Pillwein, Official der k. k. Staatsbuchhaltung. — Betrachtungen über die Geſchichte, ihre Attribute und ihren Zweck, als über eine der fortwährenden Aufgaben der baieri- ſchen Akademie der Wiſſenſchaften vom Jahre 1759 bis zur Gegenwart. München 1841; gewidmet von dem Herrn Ver⸗ faſſer Joſeph Ernſt Ritter von Koch⸗Sternfeld. — Rosacea- rum 'monographia Auetore Leopoldo Trattinik, Volum, XV quatuor Vindobonae 1823. — Nomenclator botanicus, Aue- tore Ernesto Steudel, Med. Dr. Stuttgardtiae et Tuebingae 1821; vom Herrn Joſepb Edlen von Mor, k. k. Haupt⸗ zollamts⸗Controlor, als Aequivalent feines jährlichen Bei— trages. — Petri Lambecii Hamburgensis Commentar. de -augustissima bibliotheca vindobonensi — in 9 Folio-Bän⸗ den — Analecta Monumentorum omnis aevi vindobonensia opera et studia Adami Franeisei Kollarii August. Biblio- thecae vindobonens, primae Custodis. Vindobonae — in 2 Foliv- Bänden — Regula emblematica saneti Benediecti. Opus postumum admodum Reverendi Patris Bonifacii Gall- ner Monachi benedictini in Coenobio Mellicensi, Vindo- bonae 1783, in einem Bande; Widmung vom Herrn Wim- mer, Factor der Quandt'ſchen Buchdruckerei. — Topographie oder kurze Beſchreibung desjenigen Diſtriets der baieriſchen Lande, welchen das durchlauchtigſte Erzhaus von Oeſterreich, kraft der mit Churpfalz zu Teſchen geſchloſſenen Convention in Befig genommen hat. Wien 1779; vom Herrn Zauner, Bürgersſohne von Linz. — Beobachtungen und Abhandlun⸗ gen aus dem Gebiete der practiſchen Heilkunde. Salzburg 1842; von dem Herrn Verfaſſer, Med. Dr. Ritter von Bren- ner k. k. Salinen⸗ und Badearzte zu Iſchl. — Das römiſche Noricum, oder Oeſterreich, Steyermark, Salzburg, Kärn⸗ then, Krain unter den Römern, von Albert Muchar, k. k. Profeſſor. Grätz 1825; vom Herrn Franz Razenberger, Ac- ceſſiſten der k. k. Landesregierung. — Dr. Theodor Bergers, die durchlauchtigſte Welt. Breslau 1739, in 4 Theilen; vom Herrn Michael Zötl, bürgerl. Buchbinder in Freyſtadt. — Lehrbuch der Mineralogie nach Karſtner's Ueberſetzung. Paris und Leipzig 1804, in 5 Bänden. — Clavis analytica zur Beſtimmung der Mineralien, nach einer einfachen und ſichern Methode, von Hermann von Meyer. Prag 1840. — Ueber den Einfluß der Naturwiſſenſchaften, insbeſondere der Che— mie, auf die Technik. Eine akademiſche Rede von Franz v. Kobell. Landshut 1841. — Observationes de avium arteria carotide communi. Auctore Ch. Ludwig Nitsch. Halae 1829; ſämmtlich gewidmet vom Herrn Georg Weishäupel, ſtänd. Regiſtranten. — Verzeichniß der k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien, herausgegeben von Albrecht Krafft. Wien 1837; vom Hrn. Thomas Schimak, Bürger und öfonomifchen U XVI Magiſtrats-Rathe von Linz. — Der Förſter'ſchen Bauzeitung 10., 11., 12. Heft, ſammt den dazu gehörigen Abbildungen; von der hohen k. k. Landesregierung, mit Vorbehalt des Eigenthumes. — Des Dingler'ſchen polytechniſchen Journales 3., 4., 5. und 6. Heft, als Fortſetzung der vom Vereine gehaltenen Zeitſchrift. — Der deutſchen Vierteljahrsſchrift 17. Heft. Stuttgart und Tübingen 1842; vom Herrn Friedrich Ritter v. Hartmann, kaiſerl. königl. Kreiscommiſſär. — Meyer's Palaeologica zur Geſchichte der Erde und ihrer Geſchöpfe. Frankfurt am Main 1832. — Deſſen Tabellen über die Geologie. Nürnberg 1833. — Deſſen Abhandlung über die foſſilen Zähne und Knochen, und ihre Ablagerung in der Ge⸗ gend von Georgensgmünd in Baiern. Frankfurt am Main 1834; wurden angekauft. — Vom hiſtoriſchen Vereine von und für Oberbaiern, ſeines Archives dritten Bandes drittes Heft. München 1841. — Hundert theils größere, theils Flei= nere Werke und Broſchüren verſchiedenen Inhaltes, als Aequi— valent des Herrn Carl Etlinger in Wien. — Der durchlauch⸗ tigen Welt Geſchichts-, Geſchlechts- und Wappen -Kalender auf das Jahr 1726. Nürnberg; von Sr. Hochwürden Herrn Johann Nepomuk Ozelsberger, Conſiſtorialrath, Dechant und Vorſtadt⸗ Pfarrer in Wels. — Mittel zur gänzlichen Ber- hinderung der Unglücksfälle oder Gefahren, welche aus dem Biſſe wüthender Hunde entſtehen können. Wien 1842; vom Herrn Verfaſſer Ritter von Lucam, Rechnungs - Offizialen - der kaiſerl. königl. Gefällen- und Domainen - Hofbuchhal⸗ tung in Wien. — Der vom Vereine gehaltenen Zeitſchriften und Werke, Dingler's polytechniſches Journal, Jahrgang 1842, 1., 2., 3., 4., 5. Heft, — der hiſtoriſch politischen Blätter für das katholiſche Deutſchland, Jahrgang 1842, 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7. Heft, — des Repertorium der hiſtoriſchen Literatur für Deutſchland, von Leopold v. Ledebur, erſten Bandes drittes Heft, — der Naturgeſchichte der drei Reiche zur allgemeinen Belehrung, Stuttgart 1841, 68. Lie⸗ ferung. — Sechsundzwanzig Werke verſchiedenen Inhaltes; eine Widmung Sr. Hochwürden Herrn Johann Weingartner, Dechant zu Wartberg. — Zwei Auszüge aus dem Protokolle der am 15. Februar 1842 abgehaltenen General-Verſamm⸗ lung der k. k. privilegirten erſten Eiſenbahn-Geſellſchaft; vom Herrn Johann Haaß Edlen v. Ehrenfels, Spediteur. — Die Statuten des Kleinkinderbewahr-Vereines zu Enns, ſammt dem erſten Jahresberichte dieſer Anſtalt; vom Herrn A. Wirl, Magiſtratsrathe daſelbſt. — Codex diplomaticus et episto- laris Moraviae, Studio et opera Antonii Boczek, Volum. 111, ‚Olomueii 1836; von Sr. Hochwürden Hrn. Job. Bapt. Schober, Abt des Stiftes Wilhering. — Abhandlung über den Gebrauch der vorzüglichſten Bäder und Trinkwäſſer, von Joſeph Wächter, Doctor der Medizin, Wien 1818. — Dissertatio de Pyrrhola et chimophila Specimen seeundum medicum. Auctore Justus Ra- dus. Lipsiae 1829. — Beſchreibungen der Schwämme Oeſter⸗ reichs, von Leopold Trattinik. Wien 1805; vom Hrn. Joſeph Edlen von Moor, k. k. Hauptzollamts-Controllor. — Mi⸗ neralogiſches Handlericon, von Joſeph Redemt. Zappe, 3 Theile. Wien 1817; wurde gekauft. — Der Förſter'ſchen Bauzeitung des Jahrganges 1842, 1. Heft, mit den dazu gebörigen Abbildungen; von der k. k. hohen Landesregierung, mit Vorbehalt des Eigenthumsrechtes. — Enumeratio syste- matica Curculionidum Archiducatus Austriae, praecipuorum synonimorum penu aueta Vindobonae 1842. Dissertatio inauguralis; von dem Herrn Einfender Joſeph Krakowitzer, Med. Dr. in Wien. — Burkard Gotthelff Struven's Ein⸗ leitung zur deutſchen Reichs⸗Hiſtorie. Jena 1732, 2 Theile; vom hochwürdigen Herrn Michael Wallner, Pfarrer zu Hei— ligenkreuz. — Blätter für literariſche Unterhaltung, von Brock⸗ haus, Leipzig, die Jahrgänge 1833 bis inelusive 1841; vom Herrn Joſeph Biſchof, kaiſerl. Rath und Bürgermeiſter in Linz. — Leben des heiligen Seiler Posthumii. Mindel⸗ heim 1757. — Magazin des Schönen und Nützlichen. Linz 1799, — des Wiener Allerlei, vom Jahre 1774. — Manifeſt Sr. Majeſtät des Kaiſers von Oeſterreich anno 1813, ſammt zwei Armeebefehlen des Fürſten von Schwarzenberg anno 1814; vom Herrn Laudacher, bürgerl. Uhrmacher in Linz. — Sechs Werke verſchiedenen Inhaltes; vom hochwürdigen Hrn. Mathias Atzelsdorfer, Pfarrer von Spital am Pihrn. — Gleichfalls ſechs Werke verſchiedenen Inhaltes; vom Herrn Carl Etlinger, k. k. Fourir im 2. Feldartillerie-Regimente in Wien. — Joh. Michael Heinecii de veteribus Germano rum Sigillis eorumque usu syntagma historicum. Frankof. et Lipsiae, anno 1719; wurde eingetauſcht für vorhandene Doubletten. — Opus Merlincocaii Poetae mantuani. Vene 7 XV tiis 1585; vom Herrn F. Zauner, Bürgersſohn in Linz. — Clavis Classium, Ordinum et Familiarum, atque index generum regni vegetabilis, von Dr. C. J. Perler. Freiburg im Breisgau 1838; vom Herrn Georg Weishäupl, ſtändiſchen Regiſtranten. — Verzeichniß aller Mitglieder der Halliſchen naturforſchenden Geſellſchaft; vom Herrn Med. Dr. Ritter von Brenner, k. k. Salinen⸗ und Badearzt in Iſchl. — Das Stift Heiligenkreuz in Oeſteerreich V. U. W W., mit den dazu gehörigen Pfarreien und Beſitzungen, ſammt dem vereinigten Stifte St. Gotthart in Ungarn, topographiſch geſchichtlich dargeſtellt von Malachias Koll, Capitular dieſer beiden Stifte. — Chronicon breve Monasteriorum Ord. Cistere. ad sauctam Crucem in Austria et ad St. Gott- hardum in Ungaria a Malachias Koll, Profess. Viennae 1834; beide Werke Widmungen von dem hochwürdigen Herrn Verfaſſer. — Beſchreibungen der Erfindungen und Verbeſ⸗ ſerungen, für welche in den k. k. öſterreichiſchen Staaten Patente ertheilt wurden, und deren Privilegiums⸗Dauer nun erloſchen iſt. Erſter Band, welcher die Privilegien vom Jahre 1821 bis 1835 enthält. Herausgegeben auf Anordnung der k. k. allgemeinen Hofkammer. Wien 1841; vom Herrn Auguſt Neumann in Wien. — Heinrich's von Bünau Probe einer genauen und umſtändlichen deutſchen Kaiſer- und Reichs⸗ Hiſtorie. Leipzig 1722. — Würdigung des Werkes Garibald, erſten Königs Bojariens, und ſeiner Tochter Theodolinde, erſte Königin in Italien, entworfen und mit Beweisſtellen, kritiſchen Bemerkungen und mehreren bisher noch unbekannten Notizen beleuchtet, von Vincenz von Pallhauſen. München 1811. — Ueber die Grundlage, Gliederung und Zeitenfolge der Weltgeſchichte, drei Vorträge, gehalten an der Ludwig⸗ Maximilians⸗Univerſttär in München, von J Görres. Breslau 1830. — Statiſtiſche Ueberſicht des Handels der öſterreichi⸗ ſchen Monarchie mit dem Auslande, während der Jahre 1829 bis 1838, dargeſtellt von Dr. Siegfried Becher. Stuttgart und Tübingen 1841. — Des Sophokles Tragödien in deut⸗ ſcher Proſa, von einem Vereine Gelehrter. Erfurt und Leipzig 1840; vom Herrn Carl Edlen von Sava, Ingroſſiſt bei der kaiſerl. königl. Tabak⸗ und Stempel⸗Hofbuchhaltung in Wien; als Aequivalent. — Kurze Anleitung, Torf zu ſuchen, zu ſtechen und als Brenn» oder Dünger» Material zu benützen. — | X Mit Rückſicht auf die in der Markgrafſchaft Mähren und im Herzogthume k. k. Schleſien vorkommenden Torflager. Brünn 1841. — Verſuch über die Geſchichte des Herzogthumes Te⸗ ſchen von den älteſten bis auf gegenwärtige Zeiten. Teſchen 1818; beide von dem Herrn Verfaſſer Albin Heinreich, k. k. Profeſſor und Cuſtos des Franzens Mufeum in Brünn. — Oeſterreichiſches Odeon, von Carlopago, 4 Hefte; wurde an« geſchafft. — Dramatiſche Conturen. Prag, Leitmeritz und Teplitz 1842; gewidmet von dem Verfaſſer, Herrn Auguſt Schilling, k. k. Oberſtkammeramts-Expedienten in Wien. — Beſchreibung und Abbildung eines Erdäpfel-Schaufelpfluges nebſt einer Abhandlung über den Anbau und Nutzen der Erd⸗ äpfel, nach mehr als dreißigjähriger Erfabrung. Linz 1841; gewidmet vom Verfaſſer, Herrn Joh. Nep. Müller, geweſenen Güterpächter und Mitglied der k. k Landwirthſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft in Wien. — Des ſteyermärkiſchen Herrn und Sängers Herant von Wildon, vier poetiſche Erzählungen aus der Mitte des 13. Jabrbunderts. Aus der einzigen Handſchrift im ſo⸗ 0 unten Heldenbuche der k. k. Ambraſer-Sammlung in ien, zum erſten Male mitgetheilt von dem Herrn Einſender Joſeph Bergmann, Cuſtos des k. k. Münz- und Antiken⸗ Cabinetes und der k. k. Ambrafer-Sammlung. — Geſchichte der Fortſchritte der Geologie und Einleitung in dieſe Wiffen- ſchaft, von Carl Well, aus dem Engliſchen von Carl Hart- mann. Weimar 1842, 1. und 2. Band; wurde angekauft — Ibro churfürſtlichen Durchlaucht zu Sachſen rechtsbegründete Anſprüche an die baieriſche Allodial⸗Verlaſſenſchaft mit Bei⸗ lagen. Dresden 1778; vom bochwürdigen Herrn Johann Steineberg, Cooperator zu Leonding. — Mare. T. Ciceronis Epistolae ad Familiares. Nürnberg 1749. — 0, Curtius Rufus de rebus Alexandri magni. Augsburg 1720. — Pa- laestra Eloquentiae ligatae, Auctore R P. Jacobo Masenio Societatis Jesu, Coloniae 1661; vom Herrn Lachner, Soli⸗ eitator, — Oeſterreichiſcher Myrrben-Berg. Paſſau 1737; vom Hrn. Michael Zötl, bürgerl. Buchbinder in Freyſtadt. — Winkler's Anfangsgründe der Botanik. Leipzig 1836. — Wildenow's Grundriß der Kräuterkunde. Wien 1808; vom Herrn Zauner, Bürgersiohn von Linz — Des öſterr. Geſchichts⸗ forſchers 2. Bandes 3. Heft; von dem Verfaſſer desſelben, Sr. Hochwürden Herrn Joſeph Chmel, ag Chorherrn xx von St. Florian, k. k. Rath und erſten Archivar des 1. Uf. geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchives in Wien. — Gedichte in ſiebenbürgiſch⸗ſächſiſcher Mundart, geſammelt und erläutert von J. K. Schuller, k. k. Profeſſor. Hermannſtadt 1841; vom Herrn Freiherrn v. Gehringer, Präſidial⸗Secretär der k. k. allgemeinen Hofkammer in Wien. — Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kaiſerthums Oeſterreich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. In treuen Abbildungen mit biographiſch-hiſtoriſchen Notizen, drittes Heft. Wien 1842; von dem Verfaſſer, Herrn Joſeph Bergmann, Cuſtos am k. k. Münz⸗ und Antiken-Cabinete und der k. k. Ambraſer-Sammlung. — Anweiſung, mit welchen Sorten verſchiedene Dbftbaum-Anlagen beſetzt werden ſollen. Zweite neu bearbeitete Auflage. Salzburg 1842; von dem Verfaſſer, Herrn G. Liegel, Apotheker in Braunau. — Der Birgel⸗ ſtein und ſeine Alterthümer. — Salzburg 1842; von dem Verfaſſer, Herrn Julius Schilling in Salzburg. — Numi Hungariae hactenus cogniti, quos delineatos, ac e monu- mentis historico — numariis illustratos exhibet Jac. Rupp ad exc, cameram R. H. Aulicam Archivi offieii indicans. Periodus arpadiana Budae 1841; wurde angekauft. — Da⸗ vid's Kriegsgeſänge, deutſch aus dem Grumdterte von Franz Thomas von Schönfeld. Wien und Leipzig 1788; vom hochw. Herrn Johann Steinsberg, Cooperator in Leonding. — Kurzer und gründlicher Unterricht den General-Baß oder Partitur nach den Regeln recht und wohl ſchlagen zu lernen, von Mathäo Gugl. Salzburg 1719; gewidmet von Herrn Carl Edlen von Pflügl, Oberkämmerer des löbl. Magiſtrates zu Linz. — Relation der unter- und oberöſterreichiſchen evan⸗ geliſchen Stände-Abgeſandten nach Wien, gedruckt im Jahre 1610; Widmung vom Herrn Anton Ritter v. Spaun, ſtän⸗ diſchen Syndicus. — Theodori Craanen Tractatus physico- medicus de homine. Lugduni Batavorum 1687; vom Herrn Joſeph Hafner, Inhaber der lithographiſchen Anſtalt zu Linz. — Das vaterländiſche Muſeum in Böhmen im Jahre 1842, herausgegeben vom Verwaltungs -Ausſchuſſe der Ge⸗ ſellſchaft. Prag; vom Herrn Franz Palacky, ſtändiſchen Hi⸗ ſtoriographen des Königreiches Böhmen. — La Mythologie et les fables expliquees par l’histoire. Tome second. par M. Abbe Banier, Paris 1738; von Sr. Hochwürden Herrn XII Leopold Dierk, regul. Chorberrn von St. Florian und Pfarrer zu Walding. — Ueber Vaccination, Revaceination und den wahren Werth beider. Wien 1842. Vortrag, gehalten in der k. k. Geſellſchaft der Aerzte in Wien; von dem Herrn Geber Franz Wirer, Ritter v. Rettenbach, Med. Dr. — Der neuen Zeitſchrift für Tyrol und Vorarlberg achtes Bändchen; von dem löbl. Ferdinandeum zu Innsbruck. — Vierter Jahres- bericht des hiſtoriſchen Vereines von und für Oberbaiern, und deſſen Herausgabe des oberbaieriſchen Archives für vaterlän⸗ diſche Geſchichte, 4. Bandes 1. Heft. München 1842; ein⸗ eſendet vom genannten Vereine. — Skizze der geognoſtiſchen Verbältniſſ der nächſten Umgegend Aſchaffenburgs, entworfen von Martin Balduin Kittel, Dr. der Philoſophie und Mes dizin ꝛc. Aſchaffenburg 1840; wurde angekauft. — Der vom Vereine gehaltenen Zeitſchrift: „die mineralogiſchen Jabres- befte,» von Dr Ernſt Friedrich Glocker, 6. und 7. Heft. — Gothe's Werke in 16 Bändchen; Widmung von P. T. Herrn Peter Grafen von Goss, k. k. Regierungs-Concipiſten. — Schulkatalog des kaiſerl. königl. akademiſchen Gymnaſiums zu Linz für das Jahr 1842; vom hochwürdigen Herrn Präfecten Matthäus Zehetner, regul. Chorherrn von St. Florian. — Dr. Joh. Woyt's Gazophylacium medico - physicum, oder Schatzkammer medieiniſch- natürlicher Dinge. Leipzig 1740; vom Herrn Michael Zötl, bürgl. Buchbinder in Freyſtadt. — Baptistae aymi parmensis I. C. praestantis de alluvionibus traetatus fortilissimus. Per Jacobum Schultes Elbingensem anno CID Io CI — Tractatus in jus feudale, a J. Christo- phoro Schambogen J. U. D. Pragae 1695. — Herrn Noe Meurer's, der Rechte Doctor, Waſſer-Recht. Cöln 1663. — Promptuarium rerum moralium, Authore R. P. F. Symone de Salazar Pragae 1663. — Gloriosus sanctus Romedius ex Comitis de Thaur. Pragae 1699. — Benedicti Carp- zovii J. U. D. Definitiones forenses ad Constitutiones elec- torales saxonicas. Lipsias et francofurt 1668; ſämmtlich vom Herrn Joſeph Köck, regul. Chorberrn von St. Florian und Cooperator zu St. Peter. — Drei Bände der Ency⸗ clopädie der Wiſſenſchaften und Künſte, von Erſch und Gru⸗ ber, als Fortſetzung für die mit dem Muſeum vereinigte ſtändiſche Bibliothek. — Mehrere Werke verſchiedenen In⸗ haltes; gewidmet vom hochw. Herrn Math. Atzelsdorfer, XXI Pfarrer zu Spital am Pihrn. — Friedrich Heuſinger's Ver⸗ ſuch einer Abhandlung von dem Nutzen der deutſchen Münz⸗ wiſſenſchaft mittlerer Zeiten. Nürnberg 1750; vom Herrn Martin Samhaber, Hausbeſitzer zu Peuerbach. — Athanasii Kircheri Musurgia universalis Romae 1650. — Museum Kircherianum. Romae 1790 — und zwei numismatiſche Werke: „Deserizione d’aleune medaglie greche, del museo del signore Carlo d' Otiavio Fontana di Trieste per Po- menico Sestini Firenze 1827.“ — „Descrizione delle Me- daglie ispane appertinenti alla lusitania, alla betica, e alla tarragonense che si conservano nel Museo hederuriase per Domenico Sestini Firenze 1818; wurden angekauft — Fünf⸗ ter Jahres⸗Bericht des hiſtori chen Vereines zu Bamberg in Oberfranken; eingeſendet vom genannten Vereine. — Getrud« ter Katalog über die römiſchen Münzen des kaiſerl. königl. Cabinetes zu Wien; von dem Herausgeber desſelben, Herrn Joſeph Caleſantius Arneth, Director des k. k. Münz⸗ und Antiken ⸗Cabinetes in Wien. — Die Selbſterkenntniß, von Johann Maſon. Leipzig 1782; von Sr. Hochwürden Herrn Steinsberg, Cooperator zu Leonding. — Tyrol und Vorarl⸗ berg, von Jobann Jacob Staffler. Innsbruck 1842, 2. Thl. 1. Bd. 2. Heft, als Fortſetzung des bereits vorbandenen ſtatiſtiſch⸗topograpbiſchen Werkes; vom P. T. Herrn Regie⸗ rungsrathe und Kammerproecurator Dr. Rapp. — Neue Theorie von der Entſtebung der Gänge mit Anwendung auf den Berg- bau, von Abraham Gottlob Werner. Freiburg 1791; vom Herrn Georg Weishäupl, ſtändiſcher Regiſtrant. — Drei Jahresberichte der Sinsheimer Geſellſchaft zur Erforſchung der vaterländiſchen Denkmale der Vorzeit; von dieſem Vereine. — Für die mit der Muſeal- Bibliothek vereinigte ſtändiſche Bibliothek wurden mit Bewilligung des löblichen ſtändiſchen Verordneten⸗Collegiums folgende Werke angekauft: Das Leben des Prinzen Eugen von Savoyen, hauptſächlich aus dem militäriſchen Geſichtspunkte. Von F. v. Kausler, Oberſt⸗ lieutenant im königl. würtembergiſchen General-Quartier⸗ meifter - Stabe, und mit Noten verſehen von dem königl. würtembergiſchen General-Lieutenant ꝛc. Grafen v. Bismark. Freiburg im Breisgau 1839, 2 Bände. — Symbolik und Mythologie der alten Völker. Von Dr. Friedrich Kreutzer, Profeſſor der alten Literatur zu Heidelberg, fortgeſetzt von * xx Dr Franz Joſeph Mone. Leipzig und Darmſtadt 1823, 2 Bände. — Geſchichte des großen deutſchen Krieges vom Tode Guſtav Adolph's ab, mit deſonderer Rückſicht auf Frankreich. Verfaßt von L. W. Barthold. Stuttgart 1842, 1 Band. — Paul Wernefried's Diacons, von Forum-⸗Julii, Geſchichte der Longobarden Von K. v. Spruner. Hamburg 1898. — Mi⸗ chael Denis, k. k. Hofrathes und erſten Cuſtos der k. k. Hofbibliothek, Einleitung in die Bücherkunde. Wien 1795, 2 Bände. — Die Hauptſtücke der Wappenwiſſenſchaft, ver⸗ faßt und mit vielen Beiſpielen und Abbildungen erläutert von Dr. Chriſtian Samuel Theodor Bernd, Profeſſor der rheiniſchen Friedrich- Wilhelms - Univerfität zu Bonn, 1. Ab⸗ theilung. Bonn 1841, 1 Band. — Mittheilungen der an⸗ tiquariſchen Geſellſchaft in Zürich, 1. Band. Zürich 1841. — Rom's Alterthümer, ein Buch für die Menſchheit. Von Carl Philipp Moritz. Berlin 1797, und Taeiti et Plutarchi opera Basiliae apud Joannem Frobenium 1519. Offeina ascen- siana; vom bochwürdigen Herrn Joſepb Körl, Weltprieſter an der Dominicanerkirche zu Steyer, als Aequivalent. — Der Nürnberger Geſchicht⸗, Kunſt⸗ und Altertbums- Freund. Erſten Jahrgangs 1. bis 13. Lieferung. Nürnberg 1842. — Pro- sopographia heroum atque illustrium virorum totius Ger- maniae Authore Heinrico Pantaleone Physico Basiliensi. Basiliae 1566; vom Hrn. Mathias Bauer, Maler in Mond- fee. — Die Abhandlungen der königl. böhmiſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften in Prag; wurden von dem Verwaltungs- Ausſchuſſe derſelben eingeſandt. — Neues Jahrbuch der Ber- liniſchen Geſellſchaft für deutſche Sprache und Alterthums⸗ kunde Berlin 1841. — Rede zur vierten Jahrbundert⸗Feier der Buchdruckerkunſt in Berlin. Berlin 1841; beide Wid⸗ mungen von dem Hrn. Verfaſſer Friedr. van der Hagen. — Die Badeliſte der Saiſon zu Iſchl im Jahre 1842; vom Herrn Med. Dr Ritter von Brenner, k. k. Salinen⸗ und Badearzt zu Iſchl. — Juvavia. Eine archiologiſch-hiſtoriſche Darſtellung der Merkwürdigkeiten der an dem Platze des jetzigen Salzburg einſt beſtandenen Gelten-, Römer⸗ und römiſchen Colonialſtadt. Salzburg 1842; gewidmet von dem Herrn Verfaſſer, Sr. Hochwürden Dr. Ignaz Schumann von Mannsegg, Domcapitular an der Metropolitankirche zu Salz burg. — Synopsis numorum Romanorum, qui in Museo eae- sareo vindobonensi adservantur. Digessit Josephus Arneth ejusdem Musei nec non Colleetionis ambrasianae Director etc. ect.; von Sr. Excellenz P. T. Herrn Moritz Grafen von Dietrichſtein-Proskau- Leslie, k. k. wirkl. gebeimen Rath und Kämmerer ꝛc. ꝛc. — Fürſtenbuch von Oeſterreich und Steyer⸗ land. Beſchrieben von Herrn Janſen dem Ennencheln, bey nahent vor vierhundert Jahren, publicirt und zugeſchrieben durch Hieronymum Megiſerum der Landſchaft in Oeſterreich ob der Enns beſtelltem Hiſtorikum. Lintz 1618; vom Herrn Rudolph Labres, k. k. Fiscalamts-Kanzelliſten zu Linz. — Panuini Pasquale Abbate Decrizione di Puzzuoli, Cuma, Baja e Miseno Napoli 1818. — Vasi Mariano Itinerario isrutivo di Roma e delle sue Vieinanze ora rivedutto, co- retto et accresciuto. dal Professor A. Nibby. Roma 1824. — Erſter Jahrgang des aſtronomiſchen-meteorologiſchen Jahr- buches für Prag. Herausgegeben von Carl Kreil, Adjuncten der kaiſerl. königl. Sternwarte daſelbſt. Prag 1842; gewidmet vom Herrn Franz Kreil, kaiſerl. königl. Regierungsrathe und Kreishauptmanne zu Linz. — Zweiter Jahrgang der magne⸗ tiſchen und meteorologiſchen Beobachtungen zu Prag. Prag 1842; von dem Herrn Herausgeber, Carl Kreil, Adjuneten der k. k. Sternwarte und Mitgliede mehrerer gelehrten Ge— ſellſchaften. — Breve compendium privilegiorum et gratiarum Societatis Jesu, ex majori compendio extractum. Graeeii 1587; vom Herrn Johann v. Scheuchenſtuhl, k. k. Verwalter zu Reichraming. — De componendorum miscendorumque medicamentorum ratione, Libri quatuor Lugduni 1566; vom Herrn Johann Seitz, bürgerl. Uhrmacher in Linz. — Der deutſchen Vierteljahrsſchrift 18. und 19. Heft, als Fort⸗ ſetzung; vom Herrn Friedrich Ritter von Hartmann, k. k. Kreiscommiſſär. — Gedicht zur Feier der Einweihung des Dr. Wierer's Denkmals in Iſchl; gewidmet vom Herrn Dr. Ritter v. Brenner, k. k. Salinen⸗ und Badearzt daſelbſt. — Onomatologia curiosa, artificiosa. et magica, oder ganz na- türliches Zauberlexicon, herausgegeben von einer Geſellſchaft Gelehrten. Nürnberg 1764; von einem ungenannt ſein wol⸗ lenden Freunde des Muſeums. — Geſchichte des Fürſtenthums Paſſau aus archivaliſchen Quellen, bearbeitet von Johann N. Buchinger, Dr. der Rechte ꝛc. ꝛc. München 1816; von den hohen Herren Ständen für ihre mit dem Muſeum ver⸗ XXV einigte Bibliothek. — Bulletin des sciences technologiques, Paris 1824 und 1825; vom Herrn Engelbert Pachmayer, k. k. Kanzelliſt beim löbl. Stadt- und Landrechte. — Echte Einleitung zur Uebung im Gericht-, Urbar- und Rechnungs- Weſen, von Ignaz Paul Berhandsky von Adlersberg. Salz- burg 1767; als Aequivalent vom Herrn Dr. Dorninger, k. k. Cameral⸗Commiſſär zu Salzburg. — Heinrich Zinken's Natur-, Kunſt⸗, Berg-, Gewerks⸗ und Handlungs- Lexicon. Leipzig 1762. — Desſelben allgemeines ökonomiſches Lexicon. Leipzig 1764. — Jorick's empfindſame Reife durch Frankreich und Italien. Mannheim 1780. — Gedichte des Königs Ludwig von Baiern. — München 1829. — Sammlung der beſten proſaiſchen Schriftſteller und Dichter; als Aequivalent vom Herrn Rudolph Labres, k. k. Fiscalamts-Kanzelliſten. — Paul Joſeph Schafarik's flaviſche Alterthümer, deutſch, von Moſig von Aehrenfeld, herausgegeben von Heinrich Wuttke. Leipzig 1843; wurde angekauft. — Fünf Jahresberichte, 1837 bis 1841, des hiſtoriſchen Vereins für den Regierungsbezirk von Schwaben und Neuburg, Augsburg; von Sr. Hochwürden Herrn Dionys Priglhuber, Dr. der Theologie, Capitular des löbl. Stiftes Michaelbaiern und k. k. Lyzeal-Profeſſor. — Der deutſchen Vierteljahrs⸗Schrift Heft Nro. 20, als Fort- ſetzung; vom Herrn Friedrich Ritter von Hartmann, k. k. Kreiscommiſſär. — Des hiſtoriſchen Vereines von und für Oberbaiern, ſeines Archives für vaterländiſche Geſchichte 4. Bandes 2. Heft. München 1842; vom genannten Vereine. — Hiſtoriſch⸗geographiſches allgemeines Lexicon. Baſel 1729. — Jurende's vaterländiſcher Pilger, 23 Jahrgänge. — Grab der Chikane. Berlin 1781. — Rheiniſcher Merkur, Jahr- gang 1841, und zwölf Hefte vom Jahre 1815; vom Herrn Auguſt Ritter von Genczik, als Aequivalent. — Cloſener's Straßburgiſche Chronik. Stuttgart 1842. Erſte Lieferung des literariſchen Vereines daſelbſt; durch Ankauf einer Actie von dieſem Bibliophilen-Vereine. a uU Man uſcripte. Von den Gärten der alten und der neuern Zeit; gewidmet von dem Herrn Verfaſſer, Sr. Hochwürden Joſeph Schmid⸗ berger, regulirtem Chorherrn von St. Florian. — Einthei⸗ lung zu einer gründlichen Information von dem Salzſudweſen AXVI bei dem k. k. Gmundneriſchen Kammergut. — Raitung über das gerichtlich eingeantwortete freiherrl. Aldtiſche Erbſtambamt. — Inventarium der Herrſchaft Getzendorf; vom Herrn Engelbert Pachmaver. — Ein Manuſcript, das Gotteshaus zu Wald⸗ haufen betreffend, ſammt den von dem Herrn Geber beſorg⸗ ten Abſchriften von Grab: und Inſchriften, die ſich in der Kirche zu Alkoven befinden; vom Herrn Joſeph Hofmeiſter, Pfarrer zu St. Georgen am Wald. — Syſtemal⸗Vorſchlag pro anno 1759, 2 Bände in Folio; gewidmet von den Er⸗ ben des P. T. Herrn Regierungsrathes Jacob Barchetti. — Ein Band Profeßzetteln der geiſtlichen Herren vom Stifte Mondſee, vom 15ten Jahrhundert bis zur Aufhebung des Stiftes, mit der Abſchrift des Catalogus Religiosorum in antiquissimo Monasterio Mondseensi; von Sr. Hochwürden Herrn Johannes Gatterbauer, Pfarrproviſor daſelbſt. — Der römiſch kaiſerl. auch zu Ungarn und Böhmen königl. Majeſtät Ferdinand II. erneuerte königl. Landesordnung des Erbkönig⸗ reiches Böhmen anno 1627. — Kurze Chronica von der hoch⸗ löblichen kaiſerlichen Reichsſtadt Nürnberg 1566; vom hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchofe von Linz, Gregorius Thomas Ziegler. Ay III. Karten und Pläne. Drei Pläne von neu erbauten Häuſern zu Iſchl; vom Herrn Med. Dr Ritter von Brenner daſelbſt. — Eine topo⸗ graphiſche Karte der Stadt Wien und ihrer Umgebung vom Jahre 1788; vom Herrn Joſeph Kyrle, Apotheker in Scheer- ding. — Ein lithograpbirter Bauplan des Hauſes Nro. 21 im Markte Iſchl, am Kaiſer Ferdinands Platz; vom Herrn Med. Dr. Ritter von Brenner. — Chorographiſche Karte des Mühlkreiſes in Oeſterreich ob der Enns mit geographiſch⸗ ſtatiſtiſch⸗hiſtoriſchen Daten, verfaßt von Benedict Pillwein, k. k. Official, arrangirt und herausgegeben auf Koſten des li⸗ thographiſchen Inſtitutes in Linz, und gewidmet von dem In⸗ haber desſelben, Herrn Joſeph Hafner. — Karte vom Salz⸗ kammergut, 2tes Blatt; von dem Herausgeber derſelben, Hrn. Alois Souvent, k. k. Mappen ⸗ Archivar des Cataſters. B. Geſchichte. I. urkunden und genealogiſche Documente. Für das Diplomatar wurden 702 Abſchriften von Urkunden geliefert, deren Collationirung theils vom hochw. Herrn Joſeph xxvn Chmel, regulirtem Chorherrn von St. Florian, kaiſerl. Rath, dann Hof- und Staats Archivar in Wien, theils vom boch⸗ würdigen Herrn Jodok Stülz, regul. Chorberrn und Archivar zu St. Florian, beſorgt wurde. — Zwei alte Wappenbriefe; vom Herrn Wilhelm Seeauer, k. k. Salzfertiger in Iſchl. — Eine Verkaufs-Urkunde vom Jahre 1535; vom Herrn Peter Pfeiffer, ſtänd. Buchhalter. — Ein Original-Confirmations⸗ Brief des Herrn Peter Welkb, Herrn zu Roſenberg, dat. Kru⸗ mau, 14. September 1593, für die Bruderſchaft der Drechsler; vom Herrn Carl Thun, Privat zu Lambach. — Das Doctor⸗ Diplom des Herrn Med. Dr. Alois Weißenbach; vom Herrn Moritz, Edlen von Dornfeld, ſtändiſchen Beamten. — Eine Original-Urkunde vom Kaiſer Maximilian für das Spital in Wels; vom Herrn Maximilian Geißler, Privat in Wien, als Aequivalent. — Ein Stammbaum des Grafen Ferdinand von Harrach Rohrau; vom Herrn Carl Edlen von Sava, als Aequivalent. — Ein Stammbaum der Grafen von Seeau; als Aequivalent des Herrn Maximil. Geißler. — Sechs Originals Urkunden und ein Diplom des Doctor Theologiae Herrn Raphael Kleinſorg zu Mondſee vom Jahre 1770; vom hoch⸗ würdigen Herrn Jobannes Gatterbauer, Pfarrproviſor in Mondſee. — Drei Original-Urkunden; gewidmet mit Vor⸗ behalt des Eigentbumsrechtes, vom Herrn Ferdinand Krako⸗ witzer, Secretär des löͤbl. Magiſtrates zu Wels — Eine von dem Herrn Geber beſorgte Abſchrift einer Urkunde von Gleink vom Jabre 1458; vom bochw. Herrn Profeſſor Pritz, regul. Cborberrn von St. Florian. — Ein Original Ablaßbrief, datirt Rom, den 14. Juni 1475; von der hohen k. k. Landes⸗ Regierung. ö II. Münze n. Sieben Stück verſchiedene Brakteaten; vom Herrn Franz Zauner, Bürgersſobn von Linz. — Ein Silberſtück (Carolus Rex Sueeiae 1665); vom P. T. Herrn Grafen von iſſen⸗ wolff. — Ein Silberſtück von Ludwig, Fürſten von Bathyany Strattmann; von einem hoben Gönner. — Sechs größere und neun kleinere verſchiedene Silbermünzen; von Sr. Hochwürden Herrn Michael Wallner, Capitular des löbl. Stiftes Schlier⸗ bach und Pfarrer zu Heiligenkreutz. — Eine bleierne Denk⸗ münze auf Ludwig XVI.; vom Herrn Carl Thun. — Eine ſilberne Krönungsmünze des Kaiſers Ferdinand I, zu Prag; — XXVII vom Herrn Alois Wanek. — Eine goldene Denkmünze auf die zwei Belagerungen Wien's anno 1529 unter Ferdinand I., durch Soliman, und 1683 unter Leopold I., durch Muhamed. — Ein Thalerſtück von Fürſt⸗Erzbiſchof Andreas zu Salzburg vom Jahre 1750. — Ein Thalerſtück des ſiebenbürgiſchen Für⸗ ſten Sigismund Bathori vom Jahre 1595; wurden eingewech⸗ felt. — Ein Thaler Kaiſer Maximilian I., als Aequivalent des Herrn Carl Preiſch, k. k. Hauptmannes. — Eine goldene Krönungs⸗ Medaille Joſeph's II. zu Frankfurt anno 1764; gewidmet von einem hohen Gönner. — Eine Goldmünze des Cardinals Friedrich Joſeph, Erzbiſchofes zu Mainz, vom Jahre 1795; von Ihrer Excellenz P. T. Frau Regierungs-Präſidentin Freiin von Skrbensky, gebornen Gräfin Erdödy. — Ein Silber— ſtück des Cardinals de Rohan anno 1770; vom Herrn Joſeph Hann, Pfleger zu Schloß Haus. — Drei Kupfermünzen, wor⸗ unter zwei römiſche und zwei kleine Silbermünzen; von Sr. Hochwürden Herrn Johann Nepomuk Otzelsberger, Dechant und Vorſtadt⸗ Pfarrer in Wels. — Sechs kleinere Silber- münzen (Caracalla, M. Antonius, Gallienus, Elagabalus, Pompeja, Neapel), und vier große Silberſtücke (Doppeltha— ler Ferdinand's I. anno 1541, Medaille de anno 1550, mit ſeinem Bruſtbilde und ſeines Sohnes Max II., Heinrich von Sachſen anno 1539, Medaille. Ein Thaler des Fürſtbiſchofes von Auerſperg von Paſſau de anno 1790); ſämmtlich ein Ges ſchenk des P. T. Herrn Grafen von Weiſſenwolff. — 22 Stück röͤmiſche, zu St. Laurenz und Chriſtein aufgefundene Mün- zen; von einem ungenannten Freunde des Muſeums. — Eine Kupfer⸗ Medaille auf den Fürſten von Lobkowitz, geweſenen Präſidenten der Münz- und Bergweſens- Hofkammer; vom Herrn Carl Edlen von Sava, als Aequivalent. — Zwei Silberſtücke der Königin Victoria von England; vom Herrn Charles Kuper aus London. — Zwei Stück ſilberne Paſſauer Brakteaten aus dem 13ten Jahrhundert; vom Herrn Anton Raab, Regiſtranten der kaiſ. kön. Cameral-Bezirksverwal⸗ tung zu Ried. — Ein Doppelthaler Ferdinand's von Tyrol — ein Thaler des Rud. Stohr von Stohrenberg, Abt zu Mur- bach im öſterreichiſchen Elſaß — deßgleichen einer von Ernft Anguſt, Herzog zu Braunſchweig, Biſchof zu Osnabrück — ein halber Ducaten des Grafen von Lamberg, Viſchof in Paſ⸗ ſau — die Vermählungs-Münze Maximilian's II. mit Maria * XxX Tochter Carl V. — ein ſpaniſcher Schiffsthaler; wurden ſämmt⸗ lich aus dem Erlös vorhandener Doubletten angekauft — Eine ſalzburgiſche Silberklippe des Erzbiſchofes Johann Ernſt, vom Jahre 1688; vom P. T. Herrn Grafen von Weiſſenwolff. — Eine zu Pinsdorf bei Gmunden ausgegrabene römische Münze; vom P. T. Herrn Regierungsrathe Grafen v. Barth-Barthen⸗ heim. — Zehn Stück verſchiedener Brakteaten; vom Herrn Johann Greutter, Magiſtratsrathe. — Ein Thalerſtück des Fürſten Fr. Joſeph Mar von Lobkowitz, vom Jahre 1794; wurden angekauft aus dem Erlös vorbandener Doubletten. — Acht Stück verſchiedener Brakteaten; vom Hrn. Wildner, Ver⸗ walter in Troſendorf. — Ein Silberſtück (Mantuaner Lyra); vom Hecrn Franz Xav. Höß, ſtändiſchen Ingroſſiſten. — Eine Silbermünze (Sigismund III, König von Pohlen); vom Hrn. Anton Ritter von Schott, ſtändiſchen Kanzelliſten. — Eine ſilberne Krönungs Münze (der Maria Ludovica, Gemahlin Leopold's II.) vom Jabre 1791; vom bochwürdigen Herrn Profeſſor Pritz, regul. Chorherrn von St. Florian. — Eine ſilberne Krönungsmünze (der Anna Carolina mit dem Herzoge von Lothringen); vom Herrn Engelbert Pachmayer, k. k. Kan⸗ zelliſten des Stadt- und Landrechtes in Linz. — Eine ſchwei⸗ zeriſche Silbermünze; vom Herrn Pretzner, Edlen v. Winkel- burg, k. k. Tabak⸗Hauptverleger zu Linz. — Ein türkiſcher Ducaten (Mahmund im 22ten Jahre der Regierung 1244); vom Herrn Joſeph Sühnl, k. k. öſterreichiſchen Major. — Zwei alte Thaler; vom hochw. Herrn Joſeph Leuthäuſer, Dechant zu Freyſtadt, als Aequivalent — Ein Silberſtück (Wolf Theodor Archiepis. Salisburg.); vom hochwürd. Herrn Math. Agels- dorfer, Pfarrer. — 14 Stück verſchiedener Brakteaten; vom Herrn Ludwig Ritter von Hartmann, kaiſerl. königl. landesf. Pfleger zu Mattighofen. — Eine ſilberne Denkmünze auf die Grund ſteinlegung der Kirche zu Garſten im Jahre 1677; wurde angekauft. — Drei türkiſche Silbermünzen und eine türkiſche Goldmünze; gewidmet von P. T. Frau Gräfin von Barth⸗ Barthenheim. — Eine kupferne franzoͤſiſche Denkmünze; vom Herrn Baron von Handl, k. k. Kreiscommiſſär zu Salzburg. — Sechs verſchiedene Silbermünzen; Widmung von einem hoben Gönner. — Fünf Stück größere und fünf kleinere Silbermuͤn⸗ zen nebſt ſechs Kupfermünzen; von einem ungenannt ſein wol⸗ lenden Mitgliede, als deſſen Aequivalent. — Vier Silber⸗ * Xxx | münzen, worunter ein Guldenſtück Carl V. (beſonders ſelten); vom hochwürdigen Herrn Ferdinand Greil, Weltprieſter und Cooperator zu Hartkirchen. — Ein Thalerſtück des Franz Alt- graf von Salm⸗Reifferſcheid, Biſchofs von Gurk 1801 — eines von Wladislaus II., Königs von Ungarn; wurden aus dem Erlös vorhandener Doubletten angekauft. — Vier römi⸗ ſche Münzen, als: imp. Caesar. Vespasianus Aug. Cap. laur. — Cos. Iter Tr. Pot. mulier sedens d ramum 8. ca- duceum 70 post. xt. Arg — Imp. Caes. L. Sept Sev. Aug. Cap. laur. — Liberal Aug. Tr. P. Cos. S. C 13 p. xt. Aes Imee ſormae (beſonders gut erbalten); wurden ſämmtlich bei dem ſtändiſchen Baue des neuen Theater »Requifiten« Ges bäudes ausgegraben, und für die numismatiſchen Sammlun⸗ gen des Muſeums erworben. — Eine Kupfer Medaille auf den Gelehrten Carl Odofredus Müller — 56 Stück verſchie⸗ dener römiſcher Münzen; vom Herrn Franz Planck, Banquier und Vorſtand des Handlungs-Gremiums. — Emme Manns⸗ feld'ſche Silbermünze; vom Herrn Anton Schilcher, abſolvirten Juriſten. — Eine römiſche Erzmünze (Hadriapus), ausgegra⸗ ben zu Eferding bei Fundamentgrabung des neuen Schulhauſes; vom Herrn Michael Zötl, bürgl. Buchbinder zu Freyſtadt. — Eine Medaille von Eiſen auf das ſechste Säkulum der Kirche zu Maria» Zell im Jabre 1757; vom Herrn Eduard Canapal, k. k Staatsbuchhaltungs-Acceſſiſten. — Eine römiſche Erzmünze (Domitianus), welche zu Enns am Dirnberge ausgegraben wurde; gewidmet vom Herrn Adolph Grafen v. Barth⸗Bartben? beim, k. k. Regierungsratbe ꝛc. ꝛc. — Eine griechiſche Silber⸗ münze — ein Fürſt Paar'ſcher Thaler — eine vergoldete Bronce⸗ Medaille auf die Krönung Joſeph's J. zum Könige von Ungarn; wurden für vorbandene Doubletten eingewechſelt. — Ein Du⸗ caten des Leonard Keutſchach, Erzbiſchofes zu Salzburg — ein Doppelthaler Darimitian’s des Erſten — Vermählungs-Münze Franz I, mit Eliſabeth von Würtemberg — eine ungariſche Me⸗ daille Ferdinand's, Königs von Neapel, und Carolina von Oeſterreich, auf ihre Anmwefenbeit bei der Krönung Leopold II. zu Preßburg 1790 — Ludwig Wilbelm von Baden, öſterreichi⸗ ſcher Feldmarſchall, auf die Einnahme des Schellenberges mit Sturm 1704 am 2. Juli — Medaille auf Cromwell — ein Rubel von Katharina 1. de anno 1727 — Thaler des Wieder⸗ täufers Thomas Münzer de anno 1534, während der Be⸗ * XXXI lagerung der Stadt Münſter — Berenice, Gtmablin Prolomaei Soteris in Egppten, 323 Jahre vor Cbriſto; wurden ſämmt⸗ lich angekauft. — Eine roͤmiſche Erzmünze; vom Hrn. Franz Rebberger, Studirenden der Philoſophie in Linz. III. Siegel. Ein eiſernes Siegel mit einem gravirten alten Wappen; vom Herrn Michael Zötl in Freyſtadt. — 44 verſchiedene Siegelabdrücke; vom Herrn Med. Dr. Ritter von Brenner in Iſchl. — Eine Sammlung, beftebend aus 472 Stücken; vom Herrn Carl Erlinger in Wien. — 28 Stück ſchöne Siegelab⸗ drucke; vom Herrn Edlen v. Sava in Wien, als Aequivalent. IV. Autograp ben. Ein ſolcher von weiland Herrn Profeffor Lackner; von C. Kunſt und Alterthum. a . 1. Malereien. Vier Copien von Glasmalereien, die ſich in der Kirche zu Paſching befinden; von dem bochwürdigen Herrn Pürſtin⸗ ger, regulirten Chorberrn von St. Florian und Cooperator zu Ansfelden. — 12 Stück illuminirte Durchzeichnungen von ge⸗ malten Glastafeln in der Pfarrkirche zu Wels; wurden an⸗ Haft. — Ein Bild, die Muſikbande des beſtandenen Linzer⸗ * vorſtellend, ſämmtlich Porträte der im Jahre 1796 dabei Betheiligten; verfertigt von dem Geber desſelben, Herrn Feilhauer, Bürger von Linz. i I. Poſſi rungen. 63 Stück verſchiedener Gypsabdrücke von Medaillen, nebſt zwei anderen Gypsabdrücken; Widmung vom Herrn Julius Grienberger, ſtändiſchen Practikanten. III. Kupferſtiche, Hol ſtiche, Lithographien, Zeichnungen. Drei Kupferſtiche (Porträte Pius VI., Rouſſeau, Voltaire); vom Herrn Engelbert Pachmaper. — Sieben Blätter Zeich⸗ xxxn nungen, Abbildungen, der im fürſtl. Auerſpergiſchen Garten zu Enns ausgegrabenen und in einem Gange des Schloſſes Ennsegg eingemauerten Antiquitäten; vom P. T. Herrn Grafen Barth-Barthenheim, k. k. Regierungsrathe ꝛc. — Eine Sceno- graphie oder geometriſch-perſpectiviſche Abbildung der k.k. Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Wien vom Jahre 1774, in 24 Blättern; wurde gekauft. — Das Porträt des hochwürdigen Herrn Pater Marian Pachmayer, weiland, Capitular des löbl. Stiftes Kremsmün⸗ ſter; vom Herrn Engelbert Pachmayer. — Abbildung des Mo⸗ numentes Sr. k. k. Hoheit des Erzherzoges Rudolph zu Iſchl; vom Herrn Med. Dr. Ritter von Brenner. — Sechs Abbildun⸗ gen der neueſten Ausgrabungen auf dem Michaelsplatze zu Salz⸗ burg im Sommer 1841; vom Hrn. Guſtav Grafen v. Chorinsky, k. k. Kreishauptmann daſelbſt. — Ein Abdruck eines Holzſchnit⸗ tes von Johannes von Brünn; vom Herrn Math. Koch, penſ. erzherz. Beamten. — Eine Kupferplatte mit der hineingravirten Anſicht der Stadt Steyer vom Jahre 1584; von P. T. Sr. Hochwürden Herrn Michael Arneth, Propſt des löbl. Stiftes St. Florian. — Eine Abbildung mehrerer Römerſteine, welche zu Enns ausgegraben wurden; gewidmet vom P. T. Herrn Grafen v. Barth-Barthenheim, k. k. Kämmerer und Regie⸗ rungsrathe. — Eine lithographirte Abbildung der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag im Jahre 1620; vom Herrn Michael Zötl, bürgl. Buchbinder in Freyſtadt. — Zwölf Stück illuminirte Durchzeichnungen von gemalten Glastafeln in der Pfarrkirche zu Wels, welche mit den bereits vorhandenen 6 Tafeln, das eine von den drei Fenſtern ausmachen; wurden angeſchafft. — Das Panorama von Linz (in 5 Blättern), nach der Natur aufgenommen vom Herrn Joſeph Hafner, gedruckt in deſſen lithographiſcher Anſtalt, und gewidmet von demſel⸗ ben. — Abbildung eines am Wienerberge zu Enns in rothen Marmor gehauenen Bildniſſes, deßgleichen eine des im Held— ſchen Bräuhauſe zu Enns eingemauerten Denkſteines; beide Widmungen von P. T. Herrn k. k. Regierungsrathe Grafen von Barth⸗Barthenheim. — Die zehnte Lieferung des Werkes: „Gallerie der Weltgeſchichte,“ als Fortſetzung; vom P. T. Hrn. Grafen von Weiſſenwolff. — Das Panorama von Linz und die Abbildung des Brandes von Steyer, beide Anſichten aufs genommen, lithographirt, und dieſe Exemplare als Aequiva⸗ lent gegeben vom Herrn Joſeph Edelbacher, ſtänd. Concepts⸗ XXXIII Practikanten. — Die Abzeichnung des Stadtthurmes zu Enns; gewidmet vom Herrn Grafen von Barth -Barthenheim, ke k. Regierungsrathe ꝛc. ꝛc. Iv. Kunſt arbeiten. Vier Abdrücke der Münze des Abtes Alexander a Lacu auf galvano⸗plaſtiſchem Wege erzeugt; von dem hochwürdigen Herrn Geber P. Wolfgang Danner, Capitular und Profeſſor zu Kremsmünſter. — Ein aus einem Hirſch⸗, Reh- und Gemſe-Geweih zierlich zuſammengeſetzter Leuchter; von dem Verfertiger desſelben, Herrn Math. Fiſchwenger, bürgerlichen Meſſerſchmiedmeiſter in Braunau, als Aequivalent. — Eine Doſe aus Elfenbein mit dem auf dem Deckel geſchnitzten Bild- niſſe Leopold's J.; vom Herrn Cajetan Karmayer, Syndicus zu Freyſtadt. — Zwei, jede aus einem Stücke gedrehte Schne⸗ cken, Kunſtarbeit des Herrn Gebers Thomas Höflinger, Meß⸗ ners und Kirchenverrechners zu Kirchenthal im Salzburgiſchen. v. Ausgrabungen. Zwei zu Hallein in einem Garten ausgegrabene römiſche Bronce - Ringe; vom Herrn Franz Wallner, bürgerl. Lebzelter zu Hallein. — Ein römiſcher Schlüſſel, ausgegraben außer dem Salzburger Thore der Stadt Hallein; gewidmet vom Hrn. Albert Miller, k. k. Bergrath und Salinen-Amtsverwalter zu Hallein. — Ein Bruchſtück einer Schließe, fo wie deßgleichen eeiner Kette, wurden bei dem ſtändiſchen Baue des neuen ‚ Theater » Requiſiten- Gebäudes ausgegraben, und dem Mu— ſeum übergeben. 0 VI. Geräthſchaften, Waffen, Inſtrumente. Ein emaillirtes Trinkglas mit der Jahreszahl 1715; vom bohwürdigen Herrn Michael Wallner, Pfarrer zu Heiligen— kreutz. — Eine Feldflaſche; vom Herrn Oberſtwachtmeiſter von Boſch. — Ein in einem Käſtchen eingefaßtes Stück Ruinen⸗ Marmor; vom Herrn Engelbert Pachmayer. — Ein Richt- ſchwert vom Jahre 1521; vom bochwürdigen Herrn Ludwig Diernacher, Cooperator zu Kallham. — Zwei alte Blasine ſtrumente; vom Herrn k. k. Regierungsrathe und Kammer» Procurator Rapp. — Eine alte Lanze; un. vom Herrn xxxiv Landhaus = Inſpector Höß. — Zwei Armſtücke eines Panzer⸗ hemdes und ein Zweihänder mit geflammter Klinge, daher Flammberge genannt, eine mit dieſen grotesken Formen in der erſten Hälfte des 16ten Jahrhunderts übliche Waffe; gewid⸗ met vom Herrn Alois Kappler, bürgerl. Handelsmanne in Linz. — Eine alte Pulper-Gradirmaſchine vom Jahre 1713; vom Herrn Joh. Bapt. Kamberger, k. k. Rechnungsrathe. — Ein Hochzeits - Gürtel, wie fie vormals im Innviertel in Gebrauch waren; von einem ungenannt ſein wollenden Freunde des Muſeums. D. Naturgeſchichte. 5 — I. Zoologie. Ein Exemplar eines Seeadler⸗Weibchens (Falco albieilla); vom Herrn Llewellyn Ritter v. Kaſt in Ebelsberg. — Kruſta⸗ tion einer Landſchnecke; vom Herrn Geneve, bürgl. 8 Fabrikanten in Linz. — Ein Exemplar eines Rauhfuß⸗Buſſard (Falco lagopus); vom Herrn Carl Thun. — Ein Exemplar eines gemeinen Fuchſes (canis vulpes); vom Herrn Uhrmann, Herrſchafts-Beamten zu Weinberg. — Ein Exemplar eines gemeinen Kibitzes (charadrius vanellus); vom Herrn Alois Igelſeder, Herrſchafts-Verwalter zu Kammer. — Eine Reiher⸗ Ente (anas fuligula) — eine gemeine Schellente (anas elangula); vom Herrn Oberförſter zu Wittingau. — Ein Blaßhuhn (fulica atra); vom Herrn Wenzel Kopal, Pfleger zu Eferding. — Ein weiteres Exemplar; vom Herrn Joſeph Auguſtin, Pfarrer zu Haybach. — Zwei Exemplare von Thurmfalken (falco tinnun- culus); vom Herrn Kaßberger, Jäger. — Ein Exemplar eines gemeinen Kraniches (Grus einerea); gegen Austauſch für vor⸗ handene Doubletten. — Ein Exemplar eines Wolfes (canis lupus); vom löblichen Stifte Kremsmünſter. — Eine Reiher⸗ Ente (anas fuligula) — eine Knäckente (anas querquedula); vom Herrn Ritter von Hartmann, k. k. landesfürſtl. Pfleger in Mattighofen. — Eine Anzahl Schmetterlinge; vom Herrn G. Weishäupl, ſtändiſchen Regiſtranten. — Ein Exemplar eines beſonders gezeichneten Eichhörnchens — ſo wie einer kleinen Rohrdommel (Ardea minuta); vom löbl. Stifte Wilhering, gegen Austauſch. — Ein Purpurreiher⸗Männchen (Ardea pur- purea) — ein europäiſcher Auſternfiſcher (Haematopus ostra- legus) — eine Alpen⸗Mauerklette (Tichodroma muraria) — XXXV eine Schneeſpornammer ( Eniberiza nivalis) — ein Alpen: Schneehuhn (Tetrao lagopus) im Uebergangskleide; wurden angekauft. — Ein grauer Geier (Vultur einereus), geſchoſſen auf der Herrſchaft Kammer; gewidmet von dem Beſitzer der— ſelben, P. T. Herrn Grafen v. Khevenhiller. — Ein Exemplar eines Kirſchgirots (Oriolus galbula); vom hochwürd. Herrn Joſeph Schmidberger, regul. Chorherrn von St. Florian. — Ein Exemplar einer Uhu⸗Ohreule (Strix bubo); vom Herrn Franz Xav. Ledwinka, Pfleger zu Marsbach. — Das Gebiß eines Tiegers; Widmung vom hochwürd. Herrn Franz Nav. Anderl, Pfarrer in Helfenberg. — Ein ſchönes Exemplar eines weißen Fuchſes; vom Herrn Joſeph Berndl, Official bei der k. k. Cameral-Bezirksverwaltung in Linz. — Ein Schleier⸗ kautz (Strix flammea); vom Herrn Joſeph Kern, Pfleger und Diſtriets⸗Commiſſär zu Aſchach. — Ein Exemplar eines Alpen⸗ Schneehuhnes (Tetrao lagopus), im Sommerkleide. — Ein dunkelfärbiger Waſſerläufer (Totanus fuseus); wurden ange⸗ kauft. — Ein Eremplar einer kleinen Rohrdommel (ardea minuta); gewidmet vom P. T. Herrn Baron von Rumers⸗ kirch, k. k. wirft. Kämmerer und ſtändiſchen Verordneten ꝛc. — Ein Exemplar einer Löffelente (Weibchen), (Anas elypeata); von Sr. Hochwürden Herrn Schmidberger, regul. Chorherrn von St. Florian. — Zwei Exemplare des gemeinen Sumpf⸗ Schnepfen (Scolopax galinula); vom Herrn Ludwig Ritter von Hartmann, k. k. landesfürſtl. Pfleger zu Mattighofen. — Zwei große Mollusken-Gehäuſe; gewidmet vom Hrn. Julius Grienberger, ſtändiſchen Practikanten. — Ein Exemplar einer Gemſe (Antilope rupicapra); von dem löbl. Stifte Krems⸗ münſter. — Defigleichen eines vom Hrn. Weinmeiſter, Senſen⸗ Fabrikanten zu Spital am Pihrn. — Ein Exemplar eines Affen Uiſtiti CHepale jacchus); gewidmet vom Herrn Joſeph Freih. von Rumerslirch, k. k. Kämmerer und Herrenſtands-Verord⸗ neten. — Zwei Exemplare der Haubenlerche (Alauda eristata); vom Herrn Carl Preiſch, k. k. penſionirtem Hauptmanne. — Ein Polartaucher (Colymbus areticus); vom Hrn. Grohmann, Beſitzer der Herrſchaft St. Wolfgang. — Ein Goldregenpfeifer (Charadrius auratus); vom Herrn Mathias Baron, Pfleger zu Eſchelberg. — Ein Straußen-Ei und eine Sammlung von Amphibien; von einem ungenannt ſein wollenden Freunde des Muſeums. Er | XXXVI II. Botanik. 65 Exemplare getrockneter Pflanzen; vom Herrn Mathias Koch, penſionirten erzherzoglichen Beamten. III. Mineralogie. 25 Stück verſchiedener Mineralien; vom Herrn Albin Heinreich, k. k. Profeſſor und Cuſtos des Franzens -Muſeum in Brünn, gegen Austauſch. — Ein Exemplar des heraedri⸗ ſchen Steinſalzes in vollkommen ausgebildeter Kryſtallgeſtalt, ſo wie ein zweites von blaugefärbtem Kryſtallſalze; vom Hrn. Albert Miller, k. k. Bergrathe in Hallein. — Eine bedeutende Anzahl verſchiedener Mineralien; vom Herrn Joſ. Rußegger, k. k. Bergrathe in Wien. — Eine Anzahl von Mineralien; ge⸗ widmet vom Herrn Mathias Atzelsdorfer, Pfarrer. — Ein Exemplar eines ſtalaktitiſchen faſerigen Kalkſpathes; vom Hrn. Franz Saherpökh, k. k. Pfleger zu Auſſee. — 14 Stück Marmor⸗ Gattungen aus dem Herrſchafts Bezirke Spital, ſammt dem zur Aufbewahrung eigens dazu verfertigten Käſtchen; von Sr. Hochwürden Herrn J. G. Weſſiken, Domherrn und Schulen⸗ Oberaufſeher. — Ein Exemplar eines ſchön kryſtalliſirten pris⸗ matiſchen Euklas-Haloides; vom Herrn Baron v. Hingenau in Schemnitz. IV. Geognoſie. Ein Exemplar eines Amoniten; vom Herrn Kaim, Spital⸗ Verwalter zu Enns. — Ein Petrefactenſtück (Amonites hete- rophyllus), Ausgrabung vom Mittereckgraben in der Goiſſau im k. k. Pfleggerichte Golling; vom Herrn Albert Miller, k. k. Bergrathe und Salinen-Amtsverwalter zu Hallein. — Mehrere Stücke Petrefacten aus der Gegend von St. Wolfgang; vom Herrn Grohmann, Herrſchaftsbeſitzer daſelbſt, durch Verwen⸗ dung des P. T. Herrn Regierungsrathes Grafen v. Barth- Barthenheim. — Ein foſſiler Zahn, Ausgrabung aus hieſigem Sandlager; wurde angekauft. — Drei Petrefactenſtücke (Ostrea Sowerbyana), aufgefunden auf dem Mollberge bei Horn in Unteröſterreich; vom Herrn Michael Zötl in Freyſtadt. — Drei Exemplare verſchiedener Amoniten aus der Gegend von Gla⸗ ſenbach im Salzburgiſchen. — Ein Exemplar von Gryphae XXXVII eimbiam (Greifmuſchel) Numuliten von Mattſee — Hippu- rites bioculata vom Unterberge — Belemnites tripartitus — B. paxillosus — Stacheln von Cidaris glandiflorus; wurden ſämmtlich angekauft. k. Technologie. Das Erinnerungs⸗Blatt an die Anweſenheit Sr. kaiſerl. Hoheit des durchlauchtigſten Erzherzoges Johann in Steyer, den 1. December 1841. Eine Arbeit aus der typographiſchen Anſtalt der Herren Friedrich und Alexander Eurich in Linz. Gewidmet von einem hohen Gönner. — Ein Modell eines Erdäpfel⸗Schaufelpfluges; von dem Erfinder desſelben, Hrn. Johann Nep. Müller, geweſenen Güterpächter und Mitglied der k. k. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft in Wien, derzeit Privat in Vöcklabruck. ene XXXVIII j Beilage II. Summariſcher Rechnungs⸗Ausweis über Einkommen und Auslagen im neunten Jahre des Vereins, vom 1. Jänner bis letzten December 1842. Einzeln | 3ufamm. Einkommen. [ in C. M. W. W. 5 ft. kr. fl. kr. 1 An dem mit Ende des Sten Vereins- N 179 5 Jahres verbliebenen Caſſareſte f zeuge vorjähriger Rechnung 7,55617 An Activ⸗Ausſtänden 2467 fl. 55 kr. Hievon ſind die unein⸗ bringlich geworde⸗ nen Beiträge von verſtorbenen u. aus⸗ getretenen Mitglie- ; dern abgeſchrieben 8 0 a worden mit. . 85fl. — kr. 2,382 55 993912 3 An den für das Jahr 1842 vorge⸗ ſchriebenen ordentl. Beiträgen 2,252 — 4 An den für das 10te Verw. Jahr Nr. eurr. anticipato bezahlten Beträgen 70.— 5 An außerordentlichen Beiträgen von den Vereinsgliedeern . Ba 6 An Zinſen von Activ-Capitalien. 326040 7 An Erlös von Schmidberger's Werk „Erziehung und Pflege der Obſt⸗- 50/54 c 8 An Ertrag vom Prov. Schematismus 40 — 9 An Beiträgen aus dem ſtändiſchen Domeſtical⸗Fonde 616015 10 An Rückerſätzen u. beſ. Empfängen 176.— 11 An angekauften 5petg. Metallique-⸗ Obligationen . 2,000 — 5,628149 Summe des Einkommens | — — 15,568] 1 XXXIX Einzeln Zuſamm. in C. M. W. W. L. kr. Auslagen. 12 Auf Befoldungen u. Remunerationen 13 Miethzins, Reparaturen, Beheizung u. Reinigung der Amtslocalitäten 140Auf Meubles und Muſeal⸗ und: tungsſtücke Auf Kanglei⸗Auslagen, und zwar: „Buchdrucker, Buchbinder- und Lithogr. Arbeiten . 452 fl. 3 kr. „ Schreibmaterialien, Poſtporto, Boten⸗ löhnungen, Stem⸗ pel u. andere kleine Kanzlei-Auslagen 179 fl. 30 kr. „Schreibgebühren . 21 fl. 1 kr. 15 Auf Reiſeaus lagen [Auf Vermehrung der Samml. 16 Der Bibliothek.. is 175m Fache der Numismatik. 180 „„ „ Kunſt und Alterthümer * * sr... 1 U Naturgeſchichte . „ „Technologie .. 22 Auf Ankauf von 5petg. Met. Sblig. Summe der Auslagen Hiezu das Activ-⸗Vermögen mit letz— ten December 1842 1) an barem Caſſareſte . 2) „Activ⸗Capitalien . 3) „Activ⸗Ausſtänden . Summe dem Einkommen gleich Linz, r 31. . 1842. eter Pfeiffer, Wehemhs⸗ Reuben Beilage IM. Museum Francisco - Carolinum. 7 BE Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Franz Carl Joſeph, kaiſerl. Prinz und Erzherzog v. Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes und Großkreuz des königl. ung. St. Stephan-Ordens, Ritter des ruſſiſch kaiſerl. St. Andreas⸗, des St. Alexander⸗ Newsky⸗, des weißen Adler- und des St. Annen-Ordens ter Claſſe, des königl. preuß. ſchwarzen Adler, des königl. franzöſ. Ordens vom heil. Geiſte, und des königl. baier. St. Hubert» Ordens, Großkreuz des kaiſerl. braſil. Ordens vom ſüdlichen Kreuze, des königl. ſicil. St. Ferdinand- und Ver⸗ dienſt⸗, des königl. hannov. Guelphen⸗Ordens und des groß⸗ herzogl. badenſchen Ordens der Treue und vom Zähringer Löwen, dann Ritter des großherzogl. heſſ. Haus-Ordens, k. k. General⸗Major und Inhaber des Inf. Reg. Nr. 52, dann Chef eines ruſſ. kaiſerl. Grenadier-Regiments. Vorſtand des Vereines. Se. Excellenz Herr Philipp Freiherr von Skrbensky, kaiſerl. königl. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Präſident der kaiſerl. königl. ob der ennſiſchen Landes⸗ \ XLI Regierung und der Herren Stände, Landſtand in Oeſterreich ob der Enns und im Herzogthume Schleſien, Ehrenmitglied des Atheneums zu Venedig, des Mufifvereines zu Innsbruck, dann der k. k. Aderbau = Gefellfchaft für Krain und Görz, und des inneröſterreichiſchen Induſtrie- und Gewerbvereins. Präſes des Verwaltungs- Ausſchuſſes— Herr Johann Ungnad Graf v. Weißenwolff, Herr der Herrſchaften Steyregg, Spielberg, Luftenberg, Luſtenfelden und Parz, k. k. wirkl. Kämmerer, Commandeur des öſterr. kaiſerl. Leopold⸗Ordens, Oberſtlieutenant in der Armee, Oberſt⸗ Erbland-Hofmeiſter und erſter Herrenſtands-Verordneter im Lande ob der Enns, Protector des Muſikvereines in Linz. Mitglieder des Verwaltungs -Ausſchuſſes. Herr Michael Arneth, Probſt zu St. Florian, Sr. k. k. apoſt. Majeſtät Rath, Oberſt⸗Erbland⸗Hofcaplan und General: Director der Gymnaſial-⸗Studien in Deft. ob der Enns. — Adolph Ludwig Graf v. Barth-Barthenheim, k. k. wirkl. Kämmerer und Regierungsrath in Linz. — Joſ. Biſchoff, kaiſerl. Rath und Bürgermeiſter in Linz. — Dominik Columbus „Med. Dr. und k. k. Profeſſor der Naturgeſchichte und der Landwirthſchaftslehre am Lyceum in Linz. — Joſeph Dierzer, Landesfabriks = Inhaber in Linz. — Joſeph Gaisberger, regul. Chorherr von St. Florian und k. k. Lyceums-Profeſſor in Linz, Bibliothekar. — Adalbert Ritter von Graff, k. k. Regierungsrath uud Polizei⸗Director in Linz. — Friedr. Ritter v. Hartmann, k. k. Kreiscommiſſär in Linz. — Anton Hofftätter, bürgerl. Apotheker in Linz. XLII Herr Joſeph Kenner, Magiſtratsrath in Linz. — Marian Koller, Stiftscapitular, Director der Stern⸗ warte und des k. k. Conviets, dann Prodirector des k. k. Gymnaſiums zu Kremsmünſter. . — Franz Sales Kreil, k. k. Regierungsrath und Kreis⸗ hauptmann in Linz. — Thomas Mitterndorfer, Sr. k. k. apoſtoliſchen Majeſtät Rath und Abt zu Krems münſter. — Joſeph Edler von Mor zu Sunegg und Morberg, k. k. penſ. Hauptzollamts⸗Controllor in Linz. | — Franz Planck, Vorſtand des bürgerlichen Handlungs⸗ Gremiums in Linz, Vereins⸗Caſſier. — Carl Preiſch, k. k. Hauptmann in der Armee, in Linz. b Joſeph Rapp, J. U. D., k. k. Regierungsrath und Kam⸗ mer⸗Procurator in Linz. — Joſeph Schmidberger, regul. Chorherr zu St. Florian. — Johann Schober, k. k. Regierungsrath und Abt zu Wilhering, Referent im naturhiſtoriſchen Fache. — Anton Ritter v. Spaun, ſtänd. Syndicus. — Johann Freiherr von Stiebar, k. k. Regierungsrath in Linz, Referent für die Geſchäftsleitung. — Jodok Stülz, regulirter Chorherr und Pfarrer zu St. Florian, Referent im hiſtoriſchen Fache. — Gregor Thomas Ziegler, Biſchof zu Linz, Referent für Kunſt und Alterthum. (1 Stelle unbeſetzt.) Rechnungs-Revidenten. Herr Benedict Knorr, k. k. Staatsbuchhalter. — Peter Pfeiffer, Landſchaftsbuchhalter. — Joſeph Saxinger, ſtänd. Rechnungsrath. XL Secretäre. Herr Friedrich Ritter v. Hartmann, k. k. Kreiscommiſſär in Linz. — Earl Auguſt Reichenbach, k. k. Regierungs⸗-Concipiſt. Caſſier. (Siehe Verwaltungs⸗Ausſchuß.) Redacteur der Zeitſchrift. Herr Johann Fleiſchanderl, k. k. Regierungs-Concipiſt. Ehren⸗ Mitglieder. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Carl (Ludwig, Johann, Joſeph, Laurenz), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes und Großkreuz des Mil. Marien⸗Thereſien⸗Ordens, Ritter des ruſſ. kaiſerl. St. Andreas⸗, St. Alexander-Newsky⸗, des weißen Adler- und St. Annen⸗Ordens 1. Claſſe, Großkreuz des königl. groß⸗ brittaniſchen Bath⸗, dann Ritter des königl. preuß. ſchwarzen und rothen Adler⸗Ordeus, Großkreuz der königl. franzöſiſchen Ehrenlegion, Ritter des königl. ſieil. St. Januarius⸗ und Großkreuz des St. Ferdinand- und Verdienſt⸗Ordens, dann des kaiſerl. braſil. Ordens vom ſüdlichen Kreuze und des großherzogl. toscaniſchen St. Joſeph-Ordens, Gouverneur und General- Capitain des Königreiches Böhmen, k. k. Ges neral⸗Feldmarſchall, Inhaber des Infant. Regimentes Nr. 3 und des Uhlanen⸗Regimentes Nr. 3. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Joſeph (Anton, Johann), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des königl. ungar. St. Stephan ⸗Ordens, (G. C. E. K.) und Großkreuz des XLIV kaiſerl. braſil. Ordens vom ſüdlichen Kreuze; Palatin, königl. Statthalter und General- Capitän des Königreichs Ungarn, comes et Judex Jazygum et Cumanorum, f. k. General- Feldmarſchall, Inhaber des Huſaren-Regiments Nr. 2 und des Palatinal⸗Huſaren⸗Regiments Nr. 12, oberſter und imn⸗ merwährender Obergeſpann der vereinigten Geſpannſchaften Peſth, Pilis und Solth, Präſident der königl. ung. Statt⸗ halterei und der Septemviral-Gerichtstafel. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Johann Baptiſt (Joſeph Fabian, Sebaſtian), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des Mil. Marien -Thereſien⸗, des öſterr. kaiſerl. Leopold⸗ Ordens, Ritter des ruf. kaiſerl. St. Andreas⸗, St. Ale⸗ rander-Newsky, des weißen Adler- und St. Annen⸗Ordens 1. Claſſe, des königl. preuß. ſchwarzen Adler-, und Groß⸗ kreuz des königl. würtembergiſchen Mil. Verdienſt⸗Ordens, Ritter des königl. ſächſiſchen Ordens der Rautenkrone, Groß⸗ kreuz des herzogl. Sächſiſch-Erneſtiniſchen Haus-Ordens und des königl. griechiſchen Ordens des Erlöſers; k. k. General⸗ Feldmarſchall, Generale Director des Genie- und Fortifica⸗ tionsweſens, der Ingenieur- und der Neuſtädter Militär- Akademie, Inhaber des Dragoner-Regimentes Nr. 1, dann Chef des Sappeur-Grenadier- Bataillons im ruſſ. wen Genie⸗Corps. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Rainer (Joſeph, Johann, Michael, Franz, Hieronimus), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des königl. ungariſchen St. Stephan- und des öſterr. kaiſerl. Leopold⸗Ordens, dann Ritter des öſterr. kaiſerl. XLV Ordens der eifernen Krone 1. Claſſe (in Brillanten); Vice⸗ könig des lombardiſch⸗venetianiſchen Königreichs, k. k. Ge- neral-⸗Feldzeugmeiſter und Inhaber des Infanterie-Regiments Nro. 11. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Ludwig (Joſeph, Anton), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes und Großkreuz des königl. un- gariſchen St. Stephan⸗Ordens, dann Ritter des kaiſerl. ruſſ. St. Andreas, St. Alexander -Newsky-, des weißen Adler: und St. Annenordens 1. Claſſe, k. k. General-Feldzeugmeiſter, General - Artillerie Director und Inhaber des Infanterie⸗ Regimentes Nr. 8. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Albrecht (Friedrich Rudolph), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen de., Ritter des goldenen Vließes, des ruſſ. kaiſerl. St. Andreas», St. Alexander-Newsky⸗, des weißen Adler- und des St. Annen⸗Ordens 1. Claſſe, des königl. preußiſchen ſchwarzen und rothen Adler⸗Ordens, dann Großkreuz des königl. ſicil. St. Ferdinand» und Verdienſt⸗Ordens, k. k. Feldmarſchall⸗ Lieutenant, Inhaber des Infanterie-Regimentes Nr. 44 und Chef des ruff. kaiſerl. Uhlanen-Regiments Nr. 5. Se. kaiſerl. Hoheit der durchlauchtigſte Prinz und Herr Stephan (Franz Victor), kaiſerl. Prinz und Erzherzog von Oeſterreich, königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen ꝛc., Ritter des goldenen Vließes und Großkreuz des großherzogl. toscaniſchen St. Joſeph, dann des herzogl. ſächſiſchen Er— neſtiniſchen Haus⸗ Ordens, k. k. Generalmajor und 3 des Infanterie⸗Regimentes Nr. 58. XLVI Se. königl. Hoheit der hochwürdigſt⸗durchlauchtigſte Prinz und Herr Maximilian (Joſeph, Johann, Ambros, Carl), königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Oeſterreich ꝛc.; Großmeiſter des deutſchen Ordens, k. k. General-Feldzeugmeiſter und Inhaber des Infanterie-Regi⸗ ments Nr. 4. Herr Altmann Arrigler, Abt zu Göttweih, k. k. niederöſterr. Regierungsrath ꝛc. f — Andreas Baumgartner, k. k. Hofrath und Tabaffabrifen- Director in Wien. — Joſeph Bergmann, Cuſtos des k. k. Minn und Antilen⸗ Cabinets in Wien. — Ignaz Rudolph Biſchoff Edler von Altenſtern, Hark; Regierungsrat, Stabsfeldarzt und Profeſſor an der medieiniſch⸗chirurgiſchen Joſephs-Akademie in Wien. Se. Durchlaucht Herr Rudolph Fürſt zu Colloredo-Wallſee, wirkl. geheimer Rath, Kämmerer und erſter Oberft- pbhofmeiſter Sr. Majeſtät des Kaiſers ꝛc. Se. Excellenz Herr Moritz Graf von Dietrichſtein-Proskau⸗ Leslie, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Oberſthofmeiſter Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, Präfect der k. k. Hofbibliothek ꝛc. Herr Wilhelm Eder, Abt zu Mölk, k. k. Rath dc. Se. Excellenz Herr Joſeph Freiherr von Eichhoff, k. k. wirkl. geheimer Rath ve. . Herr Stephan Endlicher, Cuſtos der botanischen Abtheilung, im k. k. Hof⸗Naturalien⸗Cabinete zu Wien. — Fauſtin Ens, Profeſſor am k. k. Gymnaſium zu Troppau. — Franz Seraph. Erb, k. k. Regierungsrath und Servetär XLVn Sr. kaiſerl. Hoheit des durchlauchtigſten Herrn Erz⸗ herzogs Franz Carl. Se. Excellenz Herr Eugen Graf von Falkenhayn, k. k. wirft. geheimer Rath und Kämmerer, Feldmarſchall⸗Lieutenant und Oberſthofmeiſter Sr. kaiſerl. Hoheit des durchlauch⸗ tigſten Herrn Erzherzogs Franz Carl. Herr Caſſian Hallaſchka, k. k. Regierungsrath und Referent bei der k. k. Studien⸗Hofcommiſſion ze. — Joſeph Freiherr von Hammer-Burgſtall, k. k. Hofrath bei der k. k. geh. Haus⸗, Hof⸗ und Staatskanzlei ꝛc. Se. Excellenz Herr Ignaz Graf von Hardegg-Glatz und im Machland, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, General der Cavallerie und Präſident des k. k. Hof⸗ kriegsrathes ꝛc. Se. Excellenz Herr Joſeph Edler von Hauer, k. . wirkl. geheimer Rath und Vice⸗Präſident der k. k. allgemeinen Hofkammer. Herr Jacob Heckel, Conſervator und Präparator beim f. k. Hof⸗Naturalien⸗Cabinete in Wien. — Carl Freiherr von Hügel, Präſes der Gartenbaugeſell⸗ ſchaft in Wien. Se. Excellenz Herr Carl Graf von Inzaghi, t. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, oberſter Kanzler der k. k. vereinigten Hofkanzlei, Präſident der k. k. Studien⸗ Hofcommiſſion ꝛc. Herr Joſeph Alois Jüſtel, k. k. Staats⸗ und Conſerenz⸗Nath. — Vincenz Kollar, zweiter Cuſtos der zoologiſchen Abthei⸗ lung im k. k. Hof⸗Naturalien⸗Cabinete zu Wien. Se. Excellenz Herr Franz Anton Graf von Kollowrat⸗Lieb⸗ ſteinsky, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, dann Staats- und Conſerenz⸗Miniſter ꝛc. XLVIII Se. Excellenz Herr Carl Friedrich Freiherr von Kübek, k. k. wirkl. geheimer Rath und Präſi dent der k. k. allgem. Hofkammer ꝛc. Se. Excellenz Herr Joſeph Mayer Ritter von Gravenegg, k. k. wirkl. geheimer Rath und Vice⸗Präſident . . K. allgemeinen Hofkammer. Se. Durchlaucht Herr Clemens Wenzel Lothar Fünf von Metternich-Winneburg, k. k. wirklicher geheimer Rath, Kämmerer, Haus-, Hof- und StaatssRanzler, Staats⸗ und Conferenz⸗Miniſter ꝛc. Se. fürſtl. Gnaden Herr Vincenz 1 Milde, Fürſt⸗ Erzbiſchof in Wien ze. Herr Albert von Muchar, Stiftscapitular von Admont, Pro⸗ feſſor an der k. k. Univerſität zu Gratz. — Joſeph Natterer, erſter Cuſtos der zoologiſchen Abtbei- lung im k k. Hof⸗Naturalien⸗Cabinete zu Wien. — Paul Partſch, Cuſtos des k. k. Hof-Naturalien-Cabinets in Wien. Se. Excellenz Herr Franz Freiherr von Pillersdorf, . wirkl. geheimer Rath und Hofkanzler der k. k. verei⸗ nigten Hofkanzlei. Se. Excellenz Herr Johann Ladislaus Pyrker von Felſö-Cör, k. k. wirkl. geheimer Rath, Patriarch-Erzbiſchof von Erlau dc. Herr Johann Baptiſt Schels, k. k. Oberſt-Lieutenant und Bibliothekar des k. k. Kriegs⸗Archivs in Wien. — Herr Carl Ritter v. Schreibers, k. k. Hofrath und Di⸗ rector der verein. k. k. Hof⸗Naturalien⸗Cabinete in Wien. Se. Excellenz Herr Joſeph Graf von Sedlnitzky, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, Präſident der k. k. oberſten Polizei⸗ und Cenſur⸗Hofſtelle ꝛc. XLIX Se. fürſtl. Gnaden Herr Maximilian Joſeph Freiherr von Sommerau-Beekh, Fürſt⸗Erzbiſchof zu Olmütz ꝛc. Se. Excellenz Herr Ludwig Graf von Taaffe, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Präſident der k. k. ober⸗ ſten Juſtizſtelle ꝛc. Se. Excellenz Herr Johann Freiherr Talatzko von Grfietiss, f. k. wirklicher geheimer Rath und Präſident der k. k. niederöſterr. Landesregierung ꝛc. Herr Johann Bapt. Weiß Edler v. Starkenfels, k. k. wirkl. Staats- und Conferenz-Rath ꝛc. 0 Se. Excellenz Herr Friedrich Graf von Wilezek, k. k. wirft. geheimer Rath, Präſident des k. k. General-Rechnungs⸗ Directoriums ꝛc. Ordentliche Mitglieder. Abweſer, C. A. J., Practikant bei der k. k. niederöſterr. Cameral-Gefällen-Verwaltung in Wien. Achatz, Nicolaus, Abt zu Michaelbeuern. Adamberger, Heinrich, in Wien. Abam, Franz Graf von, Beſitzer der BR Neubaus im Innkreiſe. Ahsbahs, Carl, k. f. Kreiscommiſſär in Steyr. Aichinger, Andreas, Pfarrvikar in Peilſtein. ö Aichinger, Johann, Director des k. k. Taubſtummen⸗Inſtituts zu Linz. Aigner, Carl, k. k. Pfleggerichts⸗Adjunet in Werfen. Aigner, Joſeph, Conſiſtorial-Kanzler in Linz. Althan, Alfred Graf v., k. k. Gubernial⸗Rath in Lemberg. Altwirth, Nonos, 1 und Pfarrer zu Thalheim. D L Ammerer, Georg, regul. Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Krenglbach. Angermayer, Michael, Pfarrer zu Utzenaich. Appold, Joſeph, k. k. Landrath zu Linz. Arco, Max Graf von, Herrſchafts-Beſitzer zu St. Martin. Armannſperg, Graf von, königl. baier. Ne Be⸗ ſitzer der Herrſchaft Breitenried. Arneth, Joſeph Calaſantius, Director des f. k. Münz; und Antiken⸗Cabinets in Wien. 5 Arneth, Michael, Probſt zu St. Florian. Aſcher, Adolph, Sprachlehrer in Steyer. Attems, Ferdinand Graf v., k. k. Rahner und Regierungs⸗ rath in Linz. Auer, Alois, Director der k. k. Hof- und Staats⸗Aerarial⸗ Druckerei in Wien. Baader, Jacob, Med. Dr. in Wien. Bangelmayr, Meinrad, Stifts-Capitular zu Kremsmünſter. Baron, Mathias, Pfleger zu Eſchelberg. Bartenſtein, J. Freiherr von, Beſitzer der Herrſchaft Pürn⸗ ſtein, in Wien. Barth⸗Barthenheim, Adolph Ludwig Graf von, k. k. Käm⸗ merer und Regierungsrath zu Linz. Bartſch, Joſeph, Dechant und Pfarrer zu Peuerbach. Bartſch, Sigmund, Stadtpfarrer in Wels. ' Bathyany⸗Strattmann, Philipp Fürſt v., k. k. wirfl, geh. Rath und Kämmerer ꝛc., Beſitzer der Herrſchaft Peuerbach. Bauer, Johann, Pfarrer zu Gallneukirchen. Bayer, Lorenz, Beneficiat zu Schwannenſtadt. Benedetti, Franz, regulirter Chorherr zu St. Florian. Bernhard, Friedrich Freiherr von, königl. baier. Hofrath, Profeſſor und Miniſterial-Referent in München. II Biſchoff, Joſeph, kaiſerl. Rath und Bürgermeiſter zu Linz. Biſſuti, Balthaſar, ſtänd. Caſſier zu Linz. Bitterſam, Simon, Dechant und Pfarrer zu Taxenbach. Blaſchke, Ignaz, k. k. Kreis-Commiſſär in Salzburg. Blenklmüller, Ambros, Stifts-Capitular von n Kremsmünſter und Pfarrer zu Pettenbach. Blumauer, Vincenz, Pfarrer zu St. Gotthard. Bobleter, Franz Xaver, Hiſtorien- und Portraitmaler zu Linz. Bobdanowitz, Franz Xaver, ſtänd. Rechnungsrath in Linz. Bohn, Heinrich von, Beſitzer der Herrſchaft Mamling. Boreſch, Ignaz, Stiftsrichter zu Wilhering. Bott, Joſeph, Oberpfleger zu Mondſee. Brandſtetter, Anton, Stifts Capitular von Wilhering und k. k. Profeſſor zu Linz. Braune, Alexander von, penſ. k. k. Regierungs⸗Secretäͤr zu Salzburg. Brenner-Felsach, Joſeph Ritter von, Med. Dr., k. k. Di⸗ ſtrictsarzt und Kammerguts - Phyſicus in Iſchl. Breuner, Auguſt Graf von, k. k. Kämmerer und Hofrath in Wien. Brittinger, Chriſtian, Apotheker zu Steyr. Brzezensky, Procop, Handelsmann zu Linz. Buchaczek, Ferd., k. k. Computiſt der lombardiſchen Central Staatsbuchhaltung in Mailand. Buol zu Bernberg, Franz Freiherr v., k. k. wirkl. Kämmerer, Hofrath und ſtaatsräthlicher Referent in Wien. Burkard, Alan, Prior u. Adminiſtrator des Stiftes Schlierbach. Chanovsky-Dlauhowesky, Franz Freiherr von, k. k. Käm⸗ merer, Hauptmann und Beſitzer der Herrſchaft Niemtſchitz in Böhmen. Charmant, Carl, k. k. Zwangsarbeitsbaus⸗Verwalter zu Linz. D * LII Chmel, Joſeph, regul. Chorherr von St. Florian und k. k. Hof- und Staats -Archivar zu Wien. Chorinsky, Guſtav Graf von, f. k. Regierungsrath und Kreis⸗ hauptmann in Salzburg. Clody, Maximilian, ſtändiſcher Expeditor zu Linz. Columbus, Dominik, Med, Dr. und k. k. Lyceal-Profeſſor zu Linz. Danner, Wolfgang, Stifts⸗ Capitular und Profeſſor zu Kremsmünſter. Danzer, Bernhard, Stifts-Capitular von Schlägel, Pfarr⸗ vikar zu Haslach. 795 Daun, Joſeph Graf von, Dompropſt zu Salzburg. Denkſtein, Joſeph, k. k. Profeſſor zu Linz. 5 Dierl, Leopold, Pfarrer zu Walding. 5 Dierzer, Joſeph, Landesfabriks-Inhaber in Linz. Dirr, Georg, Gaſtgeber zu Lambach. f Donebauer, Adalbert, Stifts - Capitular zu Lambach. Dornfeld, Jacob Ritter von, jubilirter ſtändiſcher Expeditor zu Linz. Dornfeld, Joh. Ritter von, k. k. Regierungsrath und Kreis⸗ hauptmann zu Steyer. Dräxler, Philipp, Hofſecretär des k. k. Oterhofmeiſter⸗Amtes b in Wien. Duftſchmid, Johann, Med. Dr. zu Anz Duſcher, Andreas, Pfarrer zu Gaſpoltshofen. Dworzak, Johann Carl, Herrſchaftsbeſitzer zu Aiſtersheim. Dworzak, Johann, reſignirter Oberpfleger zu Aiſtersheim. Ecker, Johann, Apotheker zu Weyer. Eder, Carl, k. k. Poſtmeiſter in Werfen. Eder, Joſeph, Prieſterhaus-Regens zu Kirchenthal. Eder, Wilhelm, Stifts-Capitular zu Kremsmünſter. LIII Edlbacher, Auguſt, Pfleger u. Diſtriets-Commiſſär zu Sierning. Edlbacher, Joſeph, ſtändiſcher Concepts -Practifant in Linz. Ehrlich, Franz, k. k. Polizei-Commiſſär in Ebelsberg. Eigl, Vincenz, Syndieus in Wels. Eiſelsberg, Friedrich Freih. v., ſtändiſcher Seeretär zu Linz. Eiſenreich, Johann, k. k. Regierungs-Seeretar in Linz. Engel, Johann, k. k. Bergrath in Eiſenerz. Engl, Sigmund Graf v., Beſitzer der Herrſchaft Seiſenburg. Erlacher, Dominik, Stifts - Capitular von Kremsmünſter. Eſterl, Fr., Stifts⸗Capitular von St. Peter und Gymnaſial- Präfect in Salzburg. Etlinger, Joſeph Carl, in Wien. Eurich, Friedrich, Buchhändler in Linz. Eurich, Alexander, in Linz. Fehkührer, Franz, Pfarrer zu Taiskirchen. Feichtinger, Joſepha, Buchdruckerei-Beſitzerin in Linz. Feichtinger, Tobias, J. U. D., Hof- und Gerichts- Advocat in Linz. Fernſtein, Alois von, k. k. Poſtmeiſter in Lambach. Feßl, Eberhard, Stifts -Capitular von Schlierbach. Fidler, Adalbert, Zeugfabrikant zu Linz. Fieger, Franz Graf von, in Linz. Figuly von Szep, Ignaz, in Linz. Fink, Leopold, Weinwirth in Braunau. Fink, Michael, Schiffmeiſter zu Braunau. Fink, Vincenz, Buchhändler in Linz. Fiſcher, Adam Ritter von, kaiſerl. ruſſiſcher Staatsrath und Profeffor in St. Petersburg. Fiſcher, Adolph, k. k. Regierungs-Concepts-Practikant in Linz. Fiſcher, Joſeph, ſtändiſcher Obereinnehmeramts-Gegenhandler zu Linz. LIV Fiſcher, Joſeph Theodor, Schullehrer zu Traunkirchen. Fiſcher, Michael, regul. Chorberr von St. Florian, Pfarrer zu Hargelsberg. Fiſchwenger, Mathias, Meſſerſchmidmeiſter zu Braunau. Fißlthaler, Georg, Pfleger zu St. Martin. Fleiſchanderl, Jacob, regul. Chorherr von St. Florian und Aushülfsprieſter zu Goldwörth. Florentin, Felix, k. k. Landrath zu Linz. Florentin, Joſeph, k. k. Staatsbuchhaltungs-Ingroſſiſt in Linz Fluck Edler von Leidenkron, Moritz, J. U. D., k. k. Fiscal⸗ Adjunkt in Linz. Fobbe, Guft., Acceſſiſt bei der Landſchafts-Buchhaltung in Linz. Frankl, Ludwig Auguſt, Med. Dr., Redaecteur der Sonntags⸗ Blätter in Wien. Freyſchlag von Freyenſtein, Ignaz, k. k. jubilirter Rentmeiſter in Linz. Fritſch, Johann, k. k. Regierungsrath und Kreishauptmann in Ried. Fririon, A. W., Geſchäftsführer der H. Vonwiller 8 Comp. in Mailand, zu Haslach. Fuchs, Hermann, Stifts⸗Capitular von Schlägel, Pfarrvikar zu Aigen. Gaisberger, Joſeph, regul. Chorherr von St. Flunan und k. k. Profeſſor in Linz. Ganhör, Joſeph, Conſiſtorialrath, Dechant u. Pfarrer zu Ried. Gartenauer, Vincenz, bürgerl. Handelsmann in Linz. Gebhart, Fr., Grundbuchsführer bei dem Süifssgeriche zu Lambach. ? Geißler, Maximilian, in Wien. Genezik, Auguſt Ritter von, Privat in Linz. Gerhard, Joſeph, k. k. Pfleger zu St, Michael. LV Gillhofer, Ignaz, bürgerl. Handelsmann in Linz. Glax, Heinrich, Rechnungs-Official der k. k. Gefällen- und Domainen⸗Hofbuchhaltung in Wien. Glockſperger, Joh. Bapt., k. k. Kreiscommiſſär in Salzburg. Goeß, Peter Graf von, k. k. Gubernial-Secretär in Gratz. Gollſperger, Anton, Dechant und Pfarrer zu Thalgau. Gottſcheer, Emil, hauptgewerkſchaftlicher Factor zu Linz. Grabmayr, Stephan, k. k. Landrath und Hofſecretär bei der k. k. oberſten Juſtizſtelle in Wien. Grader, Carl, regulirter Chorherr zu St. Florian. Graff, Adalbert Ritter von, k. k. Regierungsrath und Polizei⸗ Director zu Linz. Greutter, Johann, jubilirter Magiſtratsrath in Linz. Greutter, Joſeph, k. k. Regierungs-Seeretär in Linz. Gries, Johann, Stifts⸗Capitular von St. Peter in Salzburg. Grienberger, Ignaz, ſtändiſcher Obereinnehmer zu Linz. Grimus Ritter v. Grimburg, Anton, J. U. D., Ritterſtands⸗ Verordneter in Linz. | Grimus Ritter v. Grimburg, Carl, Pfleger zu Aiſtersheim. Grimus Ritter v. Grimburg, Wilhelm, ſtändiſcher Secretär in Linz. f Grinzenberger, Cajetan, Pfleger zu Reichenau. Gruber, Alois, bürgerl. Zeugfabrikant zu Linz. Gruber, Joſeph, k. k. penſionirter Pfleger zu Neumarkt. Grubmiller, Ignaz, Handelsmann in Linz. Gſtatner, Joſeph, Beſitzer der Aumühle zu Almegg. Guggeneder, Georg, Vicedirector des biſchöflichen Semina⸗ riums in Linz. Gunzinger, Fr., Stiſts ⸗Capitular von Reihereberg⸗ Pfar⸗ rer zu Ort. Gutruf, J. B., Stifts ⸗Capitular zu Michaelbeuern. LVI Haas, Edler von Ehrenfeld, Franz, Magiſtrats-Expeditor in Wels. Haas, Edler von Ehrenfeld, Johann, Spediteur der . 2 privileg, erſten Eiſenbahn- Geſellſchaſt in Linz. Hadinger, Peter, Stifts -Dechant zu St. Florian. Hafferl, Anton Carl, bürgerl. Handelsmann in Linz. Hagenauer, Wolfgang, k. k. Landesbaudirector zu Linz. Hack, Vincenz Ritter von, Ritterſtands-Verordneter zu Linz. Hackelberg-Landau, Leopold Freih. von, k. k. Kämmerer und Beſitzer der Herrſchaft Großpertholz. Haller, Adam, Med. Dr. und Stadtarzt in Linz. Handel, Paul Anton Freih. v., Beſitzer der Herrſchaft Hagenau. Hann, Joſeph, Pfleger zu Schloß Haus. Harrach, Anna Gräfin von, geb. Fürſtin Lobkowitz, Sternkreuz— Ordensdame u. Pallaſtdame Ihrer Majeſtät der Kaiſerin. Harrach, Franz Graf von, in Aſchach, k. k. Kämmerer. Hartenſchneider, Ulrich, Stifts-Capitular von Kremsmünſter. Hartmann, Franz Ritter von, k. k. Landrath in Linz. Hartmann, Friedrich Ludwig Ritter von, k. k. Regierungs- rath in Linz. Hartmann, Friedrich Ritter von, k. k. Kreiscommiſſär in Linz. Hartmann, Ludwig Ritter von, k. k. Pfleger in Mattighofen. Haſelberger, Gregor, Stifts-Capitular und Lyceal-Profeſſor in Kremsmünſter. Haſibeder, Matthäus, Domdechant zu Linz. Haslacher, Carl, k. k. Regierungs-Conzipiſt in Linz. Haslinger, Franz, Cooperator in Steyer. Haslinger, Lukas, Pfarrvikar zu Oberneukirchen. Haslinger, Quirin, bürgl. Buch- und Muſikalienhändler in Linz. Haſſak, Heinrich, Stifts Capitular von Kremsmünster und Stifts⸗Hofmeiſter in Wien. Lyn Hauer, Anton, k. k. Landrath in Linz. Hauer, Stephan Freih. von, k. k. Regierungs Seeretär in Linz. Hauger, Georg, k. k. Strafbaus Verwalter in Wien. N Hauſer, Joſeph, Med. Dr., Regimentsarzt des k. k. Infanterie» Regiments Baron Hrabowsky in Linz. Heißler, Friedrich, Stifts-Capitular in Kremsmünſter. Hell, Mathias, ſtändiſcher Regiſtrator und Archivar zu Linz. Heinike, Johann von, k. k. Tabakverleger in Steyer. Hepperger, Franz von, Privat in Salzburg. Herrman, Joſeph, k. k. Cameralrath in Wien. Heſch, Anton, Bürgermeiſter zu Vöcklabruck. Heyß, J. N., reſign. Syndieus zu Lauterbach im Traunkreiſe. Hild, Georg, k. k. Poſtmeiſter in Enns. Hingenau, Otto Freih. von, k. k. Bergakademiker zu Schemnitz. Hingſammer, Mathias, Pfleger zu Erlach. Hinterberger, Benedict, Stifts -Capitular. Hinterberger, Joſeph, Chirurg. Doctor, k. k. Profeſſor zu Linz. Hinterhofer, Georg, Pfarrer zu Nieder-Thalheim. Hinterhuber, Rudolph, Apotheker zu Mondſee. - Hintermayr v. Wellenberg, Anton, k. k. Regierungs-Secretär zu Linz. Hock, Carl Philipp, Doctor der Philosophie und k. k. Hauptzoll⸗ Oberamts Director in Trieſt. Hörnes, Moritz, Aſſiſtent am k. k. Hof-Mineralien-Cabinete in Wien. Hofer, Mathias, Pfarrer zu Alkofen. Hoffer, Johann, k. k. Profeſſor und Lehrer Sr. taiſerl. Hoheit des durchlauchtigſten Herrn Erzberzoges Franz Joſeph Carl in Wien. Hoffmann, Alois, Biſchof von Dulma, Weihbiſchof und Doms Cuſtos zu Salzburg. LVIN Hofmeiſter, Joh. Bapt., Pfarrer zu St. Georgen am Wald. Hofſtätter, Anton, bürgerl. Apotheker in Linz. Hohenbruck, Eduard Freiherr von, Hofſecretär bei der k. k. allgemeinen Hofkammer in Wien. Holzleithner, Rupert, regul. Chorherr von nee. und k. k. Profeſſor in Linz. Holzſchuh, Michael, Pfarrer zu Gunskirchen. Hueber, Ferdinand, Stifts-Capitular und Gymnaſi al⸗Präfert zu Kremsmünſter. Hübner, Franz, jubil. k. k. Cameral-Conzipiſt in Linz. Huemer, Johann, bürgerl. Buchdrucker, ökonomiſcher Magi⸗ ſtratsrath zu Linz. Huimann, Carl, Hofkanzelliſt im k. k. Oberſt⸗Kämmereramte in Wien. Hünner, Ignaz, k. k. Cameralrath und Bezirks-Vorſteher in Salzburg. Huſter, Anton, bürgerl. Handelsmann in Linz. Hye, Franz, Oberpfleger zu Garſten. Jablonowska, Thereſe Fürſtin von, in Iſchl. Jacquemot, Joſeph Ludwig, k. k. Pfleger zu Wildshut. Jaden, Johann Nep. Krticzka, Freih. von, Vicekanzler der k. k. vereinten Hofkanzlei. Jax, Gottfried, Stifts-Capitular von Wilhering, k. k. Gymnafial = Profeffor in Linz. Iglſeder, Alois, Wirthſchafts-Verwalter in Kammer. Imsland, Ferdinand Maria Frei- und Panierherr von, da Gallſpach. Jocher, Carl, Papier-Fabrikant in Steyer. Jungwirth und Compagnie, Handlungshaus in Linz. Käſer, Simon, bürgerl. Bilderhändler in Linz. Kaim, Eduard, J. U. D., k. k. Kreiscommiſſär in Steyer. Kaindl, Alois, bürgerl. Lederer zu Linz. Kaiſermayr, Carl, Stiſts⸗Prior in Lambach. Kaltenbrunner, Carl, Adjunkt der k. k. Hof- und Staats⸗ Aerarial-Druckerei in Wien. Kamberger, Johann, k. k. Rechnungsrath in FR Kapp, Gisbert, k. k. Regierungs⸗Concepts-Practikant in Linz. Karmayr, Cajetan, Syndicus zu Freyſtadt. Kaſt zu Ebelsberg, Carl Th. Ritter von, k. k. Legationsratb in München. Katzinger, Gottfried, k. k. Regierungsrath und jubil. Fabriks⸗ Director in Linz. Keith, Franz, Cooperator zu Eggerding. Kenner, Joſeph, Magiſtratsrath zu Linz. Keppelmayr, Johann, Handlungscaſſier zu Linz. Kern, Gottfried, Stifts-Capitular zu Schlägel. Kikinger, Alois, Med. Dr. zu Obernberg. Kinzler, Philipp, k. k. Rechnungsrath zu Linz. Kirchſteiger, Mathias, Domſcholaſticus zu Linz. Klaunzner, Johann, k. k. Pfleger zu Zell am See. Kliemſtein, Joſeph, Med. Dr., k. k. Bergrath in Gmunden. Kneißl, Joſeph, Schullehrer zu Aſchach. Knörlein, Anton, Med. Dr. zu Linz. Knörlein, Joſeph, k. k. Kreiszeichner in Salzburg. Knorr, Benediet, k. k. Staatsbuchhalter in Linz. Köck, Joſeph, regul. Chorherr von St. Florian, Cooperator zu St. Peter. Kolbe, Friedrich, k. k. Cameralrath zu Wien. Kolbe, Johann, Fabriks-Geſellſchafter in Gmunden. Koll, Malachias, Stifts⸗Capitular von Heiligenkreuz, a. Archivar und Hofmeiſter in Wien. Kollendorfer, Wolfgang, Stifts ⸗Capitular zu Lambach. LX Koller, Franz Ritter von, in Wien. Koller, Joſeph von, bürgerl. Eiſenhändler in Steyer. Koller, Marian, Stifts-Capitular und Director der Stern- warte und des k. k. Convietes, dann Prodirector des k. k. Gymnaſiums zu Kremsmünſter. Koneczky, Joachim, Oberlieutenant im k. k. Pionier⸗ Corps. Konrad, Michael, Hofſchreiber in Marsbach. Kozaryn, Gabriel Okuliez Ritter v., k. k. Kreisamts⸗Concepts⸗ Practikant in Salzburg. Kräh, Franz, k. k. Pfleggerichts-Actuar in Mattſee. Krakowitzer, Franz, Oberpfleger zu Burg Wels. Kraus, Ludwig Carl, k. k. Regierungs-Conzipiſt in Linz. Kreil, Franz, k. k. Regierungsrath u. Kreishauptmann in Linz. Kreil, Carl, Adjunkt an der k. k. Sternwarte in Prag. Kronberger, J. G., Med. Dr. in St. Florian. Kürſinger, Ignaz Edler von, k. k. Pfleger zu Scheerding. a Kunath, Michael, Ehrendomherr von Linz, Dechant u. Pfarrer zu St. Georgen im Attergau. Kupitſch, Matthäus, k. k. Hofbibliothef » Antiquar = Buchhänd- ler in Wien. Kuttnar, Franz, Domherr u. Schulen-Oberaufſeher in Salzburg. Lamberg, Guſtav Fürſt von, zu Steyer. Landsmann, David, Stifts-Capitular zu Kremsmünſter. Lanthaller, Rupert, Pfarrer zu Vorchdorf. Lariſch⸗Männich, Joh. Graf von, k. k. Regierungs-Concepts⸗ Practikant in Linz. a Lasberg, Rudolph Graf von, k. k. Hauptmann von Baron Hrabowsky Infanterie, in Linz. Laveran-Hinzberg, Fr. Ritter von, ſtänd. Conzipiſt zu Linz. Lebſchy, Dominik, Abt zu Schlägel. Ledwinka, Franz Kav,, Pfleger zu Marsbach. LXI Lempruch, Carl Frei- und Panierberr von, k. k. Regierungs- Einreichungs-Protocolls - Director zu Linz. Lergetporer, Alois, Bürgermeiſter zu Salzburg. Leuthäuſer, Joſeph, Conſi ſtorialrath, Dechant u. Stadipfarrer zu Freyſtadt. Leuthner, Anton, Ehrendomherr von Linz u. Pfarrer zu Iſchl. Levaſori della Motta, Felix, J. U. D., Beſi iger der Herr⸗ ſchaft Ottensheim. Lichnovsky, Eduard Maria Fürſt von, k. k. wich, Kämmerer zu Wien. Lindermayr, Carl, Pfarrer zu St. Martin im Innkreiſe. Lobmayr, Franz de Paula, regul. Chorherr von St. Florian und Pfarrer zu St. Marienkirchen im Hausruckkreiſe. Löffler, Gebrüder, Handlungshaus in Weißenbach. Lötſch, Franz, k. k. Regierungs- Seeretär in Linz. Lützelburg, Joſeph Freih. v., Beſitzer der Herrſchaft Sunzing. Lucam, Johann Ritter von, Rechnungs-Official der k. k. Gefällen- und Domainen-Hofbuchhaltung in Wien. Lutterotti, Alois von, Med. Dr. zu Linz. Mader, Paul Ludwig Ritter von, k. f. Stadt⸗ und Landrechts⸗ Präſident in Linz. Mandl, Lorenz, regul. Chorherr zu St. Florian. Manhardt, Alois, bürgerl. Handelsmann in Linz. Mattencloit, Conrad Freih. von, k. k. Appellationsrath in Prag. Mauracher, Agapitus, Stiſts-Capitular zu Kremsmünſter. Map, Stephan, k. k. Hofrath und Cameral-Gefällen-Admini⸗ ſtrator in Prag. Mayer, Andreas, Pfarrer zu Kallham. Mayer, Ferdinand, regul. Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Feldkirchen. Mayer, Friedrich, regul. Chorherr zu St, Florian, LXII Mayer von Gravenegg, Carl, k. k. Regierungsrath in Linz. Mayrböck, Gotthard, Stifts-Capitular in Lambach. Mayrhofer, Johann Nep., Domherr zu Linz. Mayrhofer, Joſeph, regul. Chorherr zu St. Florian. Meiler, Andreas von, Doctor der Rechte und Practifant des l. k. geheimen Haus», Hof- und Staatsarchivs in Wien. Meiſinger, Georg, Med. Dr. und k. k. Kreisarzt in Linz. Meixner, Joſ., k. k. Regierungsrath u. Kreishauptmann in Wels. Mercandin, Franz Graf von, k. k. Gubernialrath und Kreis⸗ hauptmann in Klattau. Merk, Theodor, k. k. Hauptmann in der Armee, in Bing Metz, Johann Baptiſt, Baumeiſter in Linz. Millauer, Johann Nep., Dechant und Pfarrer in Saalfelden. Miller, Albert, k. k. Bergrath und Salinenverwalter in Hallein. Miller, Vincenz, k. k. jubil. Bergrath in Linz. Mittermayr, Franz, Pfleger zu Berg. Mittermayr, Norbert, Stifts -Capitular und Profeſſor zu Kremsmünſter. Mitterndorfer, Thomas, Abt zu 1 Mniszech, Alexander Graf von, k. k. Regierungs- Gone Practikant in Linz. Moczarsky, Joſeph Ritter von, k. k. Bezirksarzt in Perg. Montecuccoli, Albert Graf von, k. k. Kämmerer und Viee⸗ Präſident bei dem Mailänder Gubernium. Montecuccoli, Caroline Gräfin von, geb. Fürſtin Oettingen⸗ Wallerſtein, Sternkreuz⸗Ordensdame und Pallaſtdame Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, in Mailand. Mor zu Sunegg und Morberg, Johann Edler von, k. k. Land⸗ rath zu Linz. Mor zu Sunegg und Morberg, Joſeph Edler von, k. f. penſ. Hauptzollamts⸗Controllor in Linz. LXIII Moſer, Leopold, Stifts -Capitular und Stifts - Pfarrer zu Reichersberg. Moshammer, Heinrich, Schallenberger⸗Amtsverwalter in Linz. Much, Carl, Oberpfleger zu Linz. Nagenzaun, Albert, Abt zu St. Peter in Salzburg. Neydiſſer, Friedrich von, k. k. Regierungs- Seeretär in Linz. Neumann, Auguſt, in Wien. Niederhuber, Anton, Cooperator in Freyſtadt. Nömapr, Cöleſtin, Stifts - Capitular zu Lambach. Novach, Carl, k. k. Oberlieutenant von Baron Hrabowsky Infanterie in Linz. Obermayr, Benedict, Pfarrer zu Kopfing. Obermüller, Friedrich, Magiſtratsrath in Gmunden. Obermüllner, Joſeph, Magiſtratsrath in Wels. Oberndorfer, Andreas, Pfarrer zu Neuſtift. Odkolek, Joſeph Freiherr von, in Wien. Oeſterlein, Nicolaus, ſel. Wittwe, ae des öſterr. Morgenblattes in Wien. Oetl, Johann, Weltprieſter und k. k. Lyceal- Profeffor in Linz. Onderka, Joſeph, Dr. Med., k. k. Regierungsrath nnd Landes⸗ Protomedicus in Linz. Ottenwalt, Anton, k. k. Hof⸗ und niederöſterreich. Kammer- Procuraturs- Adjunkt in Wien. Overbeck, Carl, Paſtor zu Atterſee. Dpelsberger, Joh., Dechant und Vorſtadt⸗ Pfarrer zu Wels. Pachmaper, Engelbert, k. k. Stadt- und Landrechts-Kanzelliſt in Linz. Pailler, Peter, k. k. Oberpoſtamts⸗Official in Linz. Paſſy, Johann, J. U. D., f. k. Pfleger in St. Johann. Pauſinger, Carl, Befiger der Herrſchaften Kogl und Fran⸗ kenburg. LXIV Pauli, Johann, Gegenbanbiet zu Schlägel. Paulitſch, Johann Nep., regul. Chorherr zu St. FR Payer, Johann, Rentmeiſter in Erlach. Payr, Anton, Gutsbeſitzer zu Stauff. Pelichy, Joſeph Freih. von, k. k. Regierungs-Conzipiſt in Linz. Peſenböck, Alois, regul. Chorherr zu St. Florian. Peßler, Joſeph Ritter von, Stadtpfarrer in Enns. Petermandl, Friedrich, J. U. D., Hof- und Gerichts Advocat zu Linz. Petrina, Franz, k. k. Lyceal-Profeſſor in Linz. Peyrl, Adam, regul. Chorherr zu St. Florian. Peyrſchmidt, Joſeph, Chorherr von St. Florian und Pfarrer. zu Vöcklabruck. b Pfeiffer, Peter, ſtändiſcher Buchhalter zu Linz. Pflügl, Carl Edler von, Magiſtrats-Oberkämmerer zu Linz. Pflügl, Eduard Edler von, k. k. Kreiscommiſſär in Linz. Pflügl, Friedrich Edler von, J. U. P., Hof und Gerichts- Advocat zu Linz. Yflügl, Joſeph Edler von, k. k. Rath, J. U. D., Hof- und Gerichts- Advocat zu Linz. Pflügl, Julius Edler von, J. U. D., f. f. Fiscalamts⸗Concepts⸗ Practikant in Linz. Pflügl v. Liſſinetz, Wilhelm Freiherr, k. k. Hofrath zu Wien. Pfoſt, Jacob, Chirurg zu Iſchl. I Pfundheller, Joſeph, k. k. niederöſterr. Landrechts-Kanzelliſt in Wien. Pichler, Sebaſtian, Domſcholaſtikus und Conſiſtorial- Kanzler in Salzburg. Pickelmann, Joſeph, k. k. Rath, Med. Dr. und Stadtarzt zu Linz. Pilati, Carl Graf von, k. k. Kämmerer, jubil. Regierungs⸗ rath und Kreis hauptmann ꝛc. zu Lichtenegg. LXV Pillwein, Benediet, k. k. Stantsbuchhaltungs - Rechnungs- Official in Linz. Pirngruber, Gottfried, k. k. Vice-Staatsbuchhalter in Linz. Plaichinger, Cajetan, Stiftsrichter in Kremsmünſter. Planck, Carl, Handelsmann zu Linz. Planck, Eduard, Handelsmann zu Linz. Planck, Franz, Vorſtand des bürgerl Handlungs-Gremiums zu Linz. Pleninger, Carl, k. k. Kreiswundarzt in Linz, für das chirur⸗ giſche Gremium. Plerſch, Joſeph, Dechant und Stadtpfarrer in Steyer. Pocher, Franz, k. k. penſionirter Rechnungsrath zu Linz. Pollak, Franz, bürgerl. Zeughändler in Linz. Polſterer, Alberik, Pfarrer in Oberweißenbach. Prandſtetter, Anton, k. k. Landrath in Linz. Preiſch, Carl, k. k. penſionirter Hauptmann in Linz. Preuer, Georg, J. U. D., k. k. Rath, Hof- und Gerichts- Advocat zu Linz. Preyſinger, Corbinian, Stifts ⸗Capitular von Kremsmünſter und Stifts-Hofmeiſter in Linz. Pridalek, Fr., J. U. D., k. k. Fiscal Adjunkt zu Salzburg. Prieglhuber, Dyonis, Doctor der Theologie, Capitular des Stiftes Michaelbeuern und k. k. Lyeeal-Profeſſor in Linz. Pritz, Franz Xav., regulirter Chorherr von St. Florian und . k. k. Profeſſor zu Linz. Prunbauer, Claudius, Stifts - Capitular zu Kremsmünſter. Puchberger, Alois, k. k. Baudirections-Amtsingenieur zu Linz. Pucher, Peter, k. k. Saatsraths⸗Conzipiſt zu Wien. Pürſtinger, Michael, regul. Chorherr von St. Florian und Cooperator zu Ansfelden. Pummerer, Anton Georg, Handelsmann in Linz. E LXVI Putz, Joſeph, regul. Chorherr zu St. Florian. Radler, Mathias, bürgerl. Handelsmann zu Linz. Radlingmayr, Leopold, k. k. Pfleger in St. Gilgen. Rainer, Andreas, Doctor der Theologie, Ehrendomherr von Tarnow, k. k. Regierungsrath zu Linz. Rally, W. B. von, Profeſſor am Gymnasium academicum zu Richmond in Virginien. Ramet, Ferdinand, Stiftscapitular von Schlägel und Pfar- rer zu Rohrbach. Rapp, Joſeph, J. U. D., k. k. Regierungsrath und Kammer- Procurator zu Linz. 8 Ratzenbeck, Joſeph, k. k. Pfleggerichts⸗ bee Practikant in Werfen. Rayder, Carl Jacob, k. k. Regierungsrath in Linz. Raymond, Joſeph Edler von, 3 des k. k. Oberſt⸗ Kämmereramtes in Wien. Rechberger, Auguſt, k. k. Profeſſor zu Linz. Rechberger, Joſeph, Benefiziat zu Eferding. Rechberger, Mathias, J. U. D., Hof- und Gerichts-Advocat in Wien. A Reichenbach, Carl Auguſt, k. k. Regierungs-Conzipiſt in Linz. Reichenberger, Andr., k. k. Regierungsrath u. Dompropſt zu Linz. Reichſtätter, Carl, Pfleger zu Wels. ä Reiſchach, Freiherr von, Beſitzer der Herrſchaft Wartenburg. Reindl, Thomas, k. k. Rechnungsrath in Linz. Reiter, Joſeph, regul. Chorherr von St. Florian und k. k. Profeſſor in Linz. Reſelhuber, Auguftin, Stifts-Capitular und Adjunkt an der Sternwarte zu Kremsmünſter. N Riedl, Joſeph, Acceſſiſt der k. k. niederöſterreich. Provinzial⸗ Staatsbuchhaltung in Wien. LXVII Riedl, Michael, Weltprieſter und k. k. Lyceal⸗Profeſſor in Linz. Riepl, Peter, regulirter Chorherr von St. Florian, k. k. Gomnaſial⸗Profeſſor in Linz. Rieſenfels, Frei- und Panierberr von, k. k Kämmerer, zu Seiſenegg. Riſchanek, Franz, k. k. dirigirender Hoftriegs⸗ Buchhalter in Wien. Ritter, Carl, regulirter Chorberr in St. Florian. Rizy, Franz Carl, Pfleger zu Waldenfels. Röck, Johann, Gegenhandler zu Lambach. Rucker, Anton, Apotheker und ökonomiſcher Magiſtratsrath zu Linz. Rumerskirch, Friedrich Freih. von, k. k. Oberſt in der Armee, in Linz. Rumerskirch, Joſeph Freih. von, k. k. ener und Herren⸗ ſtands-Verordneter in Linz. Rußegger, Joſeph, k. k. Bergrath, in Wien. Sachſen⸗Coburg⸗Gotha, Ernſt Herzog von. Saherpökb, Carl, k. k. Pfleger zu Ort. Sailer, Franz, freireſign. Pfarrer von Pöſtlingberg, zu Linz. - Saint Julien, Franz Graf von, Beſitzer der Herrſchaft Wolfsegg. Sauter, Anton, Med. Dr., k. k. Kreisarzt in Steyer. Sava, Carl Edler von, Ingroſſiſt bei der k. k. Tabak- und Stempel ⸗-Hofbuchhaltung in Wien. Saxinger, Anton, k. k. Pfleggerichts-Adjunkt in Neumarkt. Saringer, Johann, Pfleger zu Weidenholz. Saxinger, Joſepb, ſtändiſcher Rechnungsrath zu Linz. Schafflinger, Georg, regul. Ehorberr von St. Florian, k. k. 8 Profeſſor in Linz. Scharte, Wilhelm, Goldarbeiter in enz g E * LXVIII Schauberger, Michael, Profeſſor der beben „Theologie an der k. k. Univerſität zu Wien. Schellmann, Albert jun., J. U. D., Advorat zu Steyer. Schemerl, Ritter von Leythenbach, Auguſt, k. k. Straßenbau⸗ Inſpector ins Linz. Scherrer, Joſepb, bürgerl. Bilderhändler in Linz. Scheuchenſtuel, Johann von, k. k. Hammer = Verwalter zu Reichraming. Schiedenhofen, Joachim von, k. k. Landrath zu Linz Schiller, Franz Freiherr von, k. k. Hofrath und Salz-Ober⸗ amtmann zu Gmunden. Schilling, Auguſt, k. k. Hoffanzelliſt im Oberſt-Kammeramte in Wien. Schimak, Thomas, bürgerl. Zeugfabrikant und ökonomiſcher Magiſtratsrath zu Linz. Schindler, Erneſt, Drabtzugs-Beſitzer in Steyer. Schloßer, Peter Edler von, k. k. niederöſterreich. Regierungs- Präſidial-Secretär in Wien. Schmelzing, Julius Ritter von, ſtändiſcher Caſſier zu Linz. Schmelzing, Ludwig, k. k. Kreisamts-Kanzelliſt in Wels. Schmid, Johann, Pfleger zu Mondſee. Schmid, Caſpar, Pfleger zu Schwertberg. Schmidtberger, Joſeph, regul. Chorherr zu St. 3 Schmidl, Adolph, Erzieher in Wien. Schmidt, Joſeph, Benefiziat in Steyer. Schmidtauer, Carl Ritter von, Beſitzer von Etzelsdorf und Traunegg. Schmidtauer, Ludwig Ritter want ſtändiſcher Caſſe- Official zu Linz. Schmutz, Carl, k. k. Cataſtral-Schätzungs-Commiſſär in er : S Eduard, Pfleger in Engelszell. LXIX Schober, Joh., k. k. Regierungsrath und Abt zu Wilhering, Schöbl, Auguſtin, k. k. Gubernialrath in Brünn. Schönberger, Baſilius, Stifts-Capitular und Gymnaſial⸗ Profeſſor zu Kremsmünſter. Schraml, Franz, k. k. Landrath in Salzburg. Schrötter, Joſeph, Pfarrer zu Münzbach. Schüga, Wenzel, Patrimonial-Richter zu Braunau. Schuender, Johann, Buchdruckerei- Factor zu Linz. Schultes, Sigismund, Abt zu den Schotten in Wien. Schumann von Mannsegg, Ignaz, Doctor der rege Domherr in Salzburg. Schwabenau, Ferdin. Ritter von, k. k. Hofkonzipiſt in Wien. Schwarzenberg, Friedr. Fürſt v., Fürſt-Erzbiſchof zu Salzburg. Schweiger von Dürnſtein, Anton, k. k. Rath und gebeimer Cabinets-Official in Wien. f Schweiger von Dürnſtein, Joſeph, k. k. Regierungs-Präſidial- Secretär zu Linz. Schwendter, Sophie Fräulein von, in Linz. Schwind, Franz von, k. k. Bergmeiſter in Iſchl. Schwinghaimb, Franz Edler von, regulirter Chorberr von St. Florian und Pfarrer zu Hofkirchen im Traunkreiſe. Sedlaczek, Joſeph, Oberpfleger zu Waxenberg. Seeauer, Wilhelm, k. k. Salzfertiger in Iſchl. Seebacher, Joſeph, regulirter Chorherr von St. Florian und Pfarrer zu Ansfelden. Seiberl, Philipp, Syndicus zu Leonfelden. Seilern, Joſeph Auguſt Graf von, k. k. Kämmerer in Wien. Seitz, Johann, bürgerl. Uhrmacher in Linz. Selner, Paul, Dechant und Pfarrer zu Aſpach. Seyringer, Alois, Liquidator des ſtändiſchen Obereinnehmer— Amtes zu Linz. EXX Sieber, Rudolph Freiherr von, zu Wien. . Sighart, Johann Nep., Verwalter der Dominien gef Schörfling und Amtshof Seewalchen. Skrbensky, Franziska Freiin von, geborne Gräfin Erdödy, Sternkreuz-Ordensdame und Pallaſtdame Ihrer Maje⸗ ſtät der Kaiſerin, in Linz. Snietiwy, Carl, Med. Dr. zu Scheerding. Söllner, Wiſintho, Stiſts-Capitular u. Director der = ſchule zu Kremsmünſter. j Solterer, Joſeph, Beſitzer der Herrſchaft Mühlwang. Sonnenſtein, Joſeph Ritter von, k. k. Major in der Armee, in Linz. Sonnleithner, Martin, Syndicus zu Haslach. Spaun, Anton Ritter von, ſtändiſcher Syndicus in Linz. Spaun, Joſeph Ritter v., k. k. Hofrath und Lotto⸗Director in Wien. 5 Spaun, Maximilian Ritter von, k. k. Hofſecretär in Wien. Spohn, Carl, k. k. Rechnungsrath in Linz. Spurny, Franz aver, k. k. Hofrath und Cameral⸗Gefällen⸗ Adminiſtrator in Trieſt. Stadler, Lorenz, bürgerlicher Poſamentierer in Linz. Starhemberg, Camillo Graf von, ob der ennſ. Landſtand. Starhemberg, Marie Gräfin v., geborne Gräfin v. Thür⸗ heim, Sternkreuzordensdame in Linz. Starbemberg, Carl Graf von, k. k. wirkl. Kämmerer. Starhemberg, Clara Gräfin v., geborne Freiin v Luczensky, Sternkreuzordensdame. Stark, Jacob, regul. Chorherr zu St. Florian. Steinböck, Joſeph, Pfleger zu Hochhaus. Stern, Joſeph, regul. Chorherr von St. eee Pfarrer zu Weißenkirchen. LXXI Sterneder, Ferdinand, regulirter Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Attnang. Stiebat, Friedrich Freiherr von, k. k. Regienmgs⸗ Secretär zu Linz. Stiebar, Johann Nep. Freiberr von, k. k— Regierungerath zu Linz. Stimpfl, Joſeph, Gegenhandler zu Wimsbach. Straßer, Franz Ser., regulirter Chorherr von St. Florian U und k. k. Profeſſor in Linz. Straub, Anton, Probſt zu Reichersberg. Stremayr, Franz Edler von, Inhaber der Herrſchaft Tollet. Strobl, Chriſtoph Edler v., regul. Cborherr von St. Florian und Pfarrer zu Ried im Mühlkreiſe. Stülz, Jodok, regul. Chorherr und Pfarrer zu St. Florian. Talatzko-Geſtetitz, Leopold Baabe l Cameral⸗Secretät in Wien. Tallavania, Innocenz, Med. Dr., k. f. Bezirksarzt zu Freyſtadt. Tannenberg, Rudolph Graf von, k. k. wirklicher geheimer Rath, Kämmerer und Appellationsgerichts-Präſident in Prag. | Taufkirchen, Leopold Graf von, Beſitzer der Herrſchaft Ibm. Thalhammer, Nicolaus, Stifts-Capitular zu Michaelbeuern. Thanner, Theodor, k. k. controllirender Pfleggerichts⸗Actuar in Thalgau. Thürheim Ludwig Graf von, Oberlieutenant im k. k. erſten Herzog von Sachſen-Coburg-Uhlanen-Regimente und Beſitzer der Herrſchaften Schwerdberg und Weinberg. Thun, Anton Graf von, Beſitzer von Vielſaßing. Thun, Carl, Privat in Lambach. Thurn und Taxis, Joſeph Graf von, Beſitzer der Herrſchaft Neubaus im Mühlkreiſe. LXXII Traun, Franz Graf von, k. k. Kämmerer, in Wien. Trautmannsdorf, Ferdinand Fürſt v., k. k. Kämmerer, In⸗ haber der Herrſchaft Hall ꝛc. Zraur, Ludwig de, k. k. Generalmajor im Genie ⸗Corps, in Wien. Treitler, Anton, J. U. D., k. k. Fiscal⸗Adjunct in Lemberg. Türk, Carl Alois, k. k. Regierungsrath bei der niederöſterr. Steuer⸗Regulirungs⸗Provinzial⸗Commiſſion in Wien. Ugarte, Alois Graf von, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Gouverneur von Mähren und Schleſien, in Brünn. 8 Unkrechtsberg, Eduard Ritter von, Domherr in Olmütz. Valentain, Joſeph, bürgerl. Handelsmann zu Linz. Venningen-Ullner, Carl Freiherr v., Beſitzer der Herrſchaft Riegerting. Viehbäck, Anton, Stiftscapitular von Kremsmünſter und k. k. Profeſſor zu Linz. Vielguth, Ferdinand, Apotheker zu Wels. Vogel, Johann Edler v., Landſtand in Tyrol ꝛc., zu Salzburg. Vogl, Joſeph, Dechant und Pfarrer in Atzbach. Vogler, Franz, Glashändler zu Linz. Vorauer, Franz, regulirter Chorherr von St. Florian, Pfarrer zu Ebelsberg. Dre Vorbuchner, Johann Paul, Conſiſtorialrath, Dechant und Pfarrer zu Niederneukirchen. Wagner, Franz, k. k. Zoll-Hauptamts-Director zu Engels hartszell. * Wagner, Joſeph, Pfleger zu Frankenburg. Waizhofer, Franz, Stadtwundarzt zu Linz. Wallner, Michael, Stifts-Capitular von Schlierbach und Pfarrer von Heiligenkreuz. LXXIII Walz, Apollinar, k. k. Pfleger zu. Großarl. Wattmann, Franz, Pfleger zu Peuerbach. Watzke, Anton, Oekonomie-Commiſſär zu Stry in Galizien. Weishäupl, Georg, ſtänd. Regiſtrant in Linz. : Weiß, Franz, k. k. Pfleger zu Obernberg. Weiß, Johann Nep., Capitular und Kellermeiſter des Stiftes Heiligenkreuz. - Weiß, Edler von Starkenfels, Victor, Dolmetſch-Gehülfe bei der k. k. Agentie in der Moldau, zu Jaſſy. Weiſſenwolff, Johann Ungnad Graf von, k. k. Kämmerer und Oberſtlieutenant, dann erſter Herrenſtands-Verord⸗ neter, in Linz. Weiſſenwolff, Sophie Gräfin von, geborne Gräfin Breuner, Sternkreuzordensdame und Palaſtdame Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, in Linz. ö Welſersheimb, Leopold Graf von, k. k. Kämmerer und Hofs rath in Linz. Welzl von Wellenheim, Leopold, k. k. Hofrath in Wien. Weniſch, Johann, J. U. D., k. k. Pfleger in Ried. Wenkler, Matthäus, Pfarrer zu Uttendorf im Salzburgiſchen. Werſin, Carl, Profeſſor an der ftänd, techniſchen Lehranftalt in Prag. Weſſely, Carl, k. k. Cameral-Bezirks-Commiſſär in Linz. 5 Wieſer, Carl, J. U. D., Hof- und Gerichts-Advocat in Linz. Wimmer, Joſeph, bürgerl. Buchdrucker in Linz. Wimmer, Joſeph, regulirter Chorherr zu St. Florian. immer, Moritz, k. k. Regierungs-Expedits⸗Director in Linz. Wolfanger, Anton, Herrſchafts⸗Verwalter zu Riegerting. Wrede, Carl Theodor Fürſt von, königl. baieriſcher Staats und Reichsrath, Inhaber der Herrſchaften Mondſee, Suben und Engelszell in Oberöſterreich. LXXIV Zankl, Mathias, Pfleger zu Helfenberg. Zaunrith, Leopold, Buchdrucker und Buchhändler zu Salzburg. Zehetner, Johann, k. k. Pfleger in Taxenbach. Zehetner, Matthäus, regulirter Chorherr von St. Florian und Gymnaſial-Präfect in Linz. Zeitlmayr, Anton, regul. Chorherr von St. Florian, Coo⸗ perator zu Vöcklabruck. Ziegler, Gregor Thomas, Biſchof zu Linz. Ziegler, Wilbelm, k. k. Pfleger zu Braunau. Zötl, Johann Michael, bürgerl. Buchbinder in reha. Zuſammen 47 Ehren- und 561 ordentliche Mitglieder. Mandatare in den fünf Kreiſen der Provinz. I. Im Mühlkreiſe. Herr Bernhard Danzer, Stiftecapitular von Schlägel, Pfarrer zu Haslach. — Johann Hofmeiſter, Pfarrer zu St. Georgen am Wald. — Cajetan Karmayr, Syndieus zu Freyſtadt. — Anton Niederhuber, Cooperator in Freyſtadt. — Johann Pauli, Gegenhandler zu Schlägel. — Joſeph Schrötter, Pfarrer zu Münzbach. — Al. Seyringer, Liquidator des 1 Ober⸗Ein⸗ e zu Linz. II. Im Haus ruckkreiſe. Herr Sigmund Bartſch, Stadtpfarrer zu Wels. * — Adalbert Donebaur, Stifts-Capitular in Lambach, — Vincenz Eigl, Syndicus zu Wels. — Franz Haas Edler v. Ehrenfeld, Magiſtrats-Expeditor in Wels. 4 LXXV Herr Mathias Lucht, Beneficiat und Katechet in Wels. — Maximilian Mayr, Conſiſtorial-Rath und Pfarrer zu Neukirchen. — Johann Otzelsberger, Dechant und Vorſtadt- Pfarrer zu Wels. — Dominik Pichler, k. k. Kreiscommiſſär in Wels. — Joſeph Rechberger, Beneficiat zu Eferding. 0 — Joſeph Nep. Sighart, Verwalter der Dominien Pfarr⸗ hof Schörfling und Amthof Seewalchen. — Albert Stadler, k. k. Kreiscommiſſär in Wels. III. Im Traunkreiſe. Herr Mathias Atzelsdorfer, Pfarrer zu Spital am Pyhrn. — Joſepb Ritter von Brenner-Felſach, Med. Dr., k. k. Diſtrietsarzt und Kammerguts-Phyſikus in Iſchl. — Wolfgang Danner, Stifts-Capitular und Profeſſor zu Kremsmünſter. — Joſeph Theodor Fiſcher, Schullehrer zu Maulfhirchen. — Franz Ser. Haslinger, Cooperator an der Stadtpfarre zu Steyr. — Ferdinand Hueber, Stifts-Capitular und Gymnaſial— Präfect zu Kremsmünſter. — Carl Jocher, Papierfabrikant zu Steyr. — Johann Kain, Spitalamts-Verwalter zu Enns. — Joſeph Kliemſtein, Med, Dr. und k. k. Bergrath in Gmunden. N — Jacob Pfoſt, Chirurg zu Iſchl. — Albert Schellmann, jun., J. U. D., Advocat in Steyr. — Franz Schmelzing, Syndicus in Enns. — Baſ. Schönberger, Stifts-Capitular und Gymnaſial⸗ Profeſſor zu Kremsmünſter. LXXVI Herr Ignaz Schroff, Juſtiziär zu Steyr. — Franz Edler von Schwinghaimb, regulirter Chorberr- von St. Florian und Pfarrer zu Hofkirchen. — Joſeph Solterer, Beſitzer der Herrſchaft Mühlwang.“ — Cajetan Plaichinger, Stiftsrichter in Kremsmünſter. IV. Im Innkreiſe. Herr Georg Fißlthaler, Pfleger zu St. Martin. — Ludwig Ritter v. Hartmann, k. k. Pfleger zu Mattig⸗ hofen. N — Joſeph Kitzmüllner, Beneficiat zu Scheerding. — Carl Lindemayr, Pfarrer zu St. Martin. — Vincenz Schauermann, Stadtpfarrer zu Braunau. — Franz Weiß, k. k. Pfleger zu Obernberg. 5 Im Salzburgerkreiſe. Herr Alexander v. Braune, k. k. penſ. Regierungs⸗Seeretär zu Salzburg. 5 — Johann Gries, Stifts-Capitular von St. Peter in Salzburg. f — Matthäus Millichhofer, k. k. Bergrath zu Salzburg. — Johann Paſſy, J. U. D, und k. k. Pfleger zu St. Johann. — Martin Zehrer, k. k. Pfleger zu Saalfelden. Küſtos. Herr Carl Ehrlich, Mag. Pharm. Vereinsdiener. Johann Voigt. — 38 0808 89 Deiträge jur Landeskunde von Oeſterreich ob der Enns und Salzburg. — — Vierte Lieferung. Hiſtoriſch kritiſche Abhandlung über das wahre ˖ Jeitalter der apoſtol. Wirkſamkeit des heil. Rupert in Baiern, und der - N >. Gründung feiner biſchöfl. Kirche zu Salzburg von P. Michael Filz, Benedictiner von Michaelbeuern. Letzte gänzliche Umarbeitung. Vorwort. Ich habe in meiner hiſtoriſch-kritiſchen Abhand- lung über das wahre Zeitalter der apoſtoliſchen Wirkſamkeitdesheiligen Rupert in Baiern, welche im Jahre 1831 zu Salzburg bei Franz Xav. Duyle im Drucke erſchien, die Wahrheit der alten ſalzburgiſchen Tradition, welche die Ankunft des h. Rupert in Baiern um das Jahr 580 ge- gen Hanſiz, der ſie in das Jahr 696 herabgeſetzt hat, zu be— weiſen und zu vertheidigen unternommen. Sie wurde allenthal— ben mit großer Neugierde geleſen und von Vielen mit Bei— fall aufgenommen. Es fehlte aber meinen Beweiſen an jener überzeugenden Kraft, welche apodiktiſche Gewißheit gewährt, und einer der erſten und berühmteſten Geſchichtsforſcher fand ſich durch meine Abhandlung zu dem Geſtändniſſe veranlaßt: „Daß bei der Ungleichheit und Ungleichzeitigkeit, bei der unleugbaren Interpolation und Verwirrung man— cher entſcheidenden Quellen ohne eine nicht zu erwartende Entdeckung neuer Quellen an eine apodiktiſche Gewißheit von dem Zeitalter des h. Rupert gar nicht zu denken ſei.“ 6 1 2 Demungeachtet wollte ich dieſe Gewißheit in einem neuen Aufſatze, worin ich meine Beweiſe möglichſt verſtärkt zu haben glaubte, erſtreben. Dieſer Aufſatz ward in die Wiener Jahrbücher der Literatur 1833, 64. Band, Anzeigeblatt Seite 23, aufge⸗ nommen. Dagegen erſchien endlich in eben dieſen Jahrbüchern 1836, im 73. und 74. Band, eine ſehr ausführliche Beurthei⸗ lung von Herrn Friedrich Blumberger in Göttweih, welche ſich dahin reduciren läßt, daß aus meinen Abhandlungen für den Herrn Reeenſenten nichts weniger als ein überzeugendes Reſultat hervorgegangen, denn er hat meine Beweiſe theils ungegründet theils zu wenig begründet und faſt keinen gefunden, der nach feinem Geſchmack geweſen wäre, daher er mit einigen Modifi— cationen noch für das Hanſtziſche Syſtem entſchied. Wahrſchein⸗ lich durch dieſe Recenſion aufgemuntert erſchien im folgenden Jahre 1837 in den Münchner gelehrten Anzeigen von Nr. 197 bis inclus. Nr. 222 von Herrn Dr G. Th. Rudhart eine zweite Beurtheilung meiner Abhandlungen. Dieſer bekennt, daß ich mit großem Aufwand von Gelehrſamkeit und Scharfſinn die alte Salzburger Tradition in Schutz genommen habe, daß meine Gründe, wodurch ich die frühere Ankunft des h. Rupert zu er⸗ weiſen bemüht war, auf mehrere angeſehene Geſchichtsforſcher einen ſo ſtarken Eindruck gemacht, daß ſie dieſes alte Syſtem, wie es ihnen durch meine Gründe befeſtigt dargeboten ward, mit entſchiedenem Beifall aufnahmen. Demungeachtet, — wer ſoll es nach ſolchem Zugeſtändniß glauben? — fand Herr Dr Rudhart, daß ich mein Ziel gänzlich verfehlt, daß ich gar nichts getroffen habe, daß ich das Congeſtum ganz unrichtig beurtheilt und aus den kurzen Nachrichten lauter falſche Schlüſſe gezogen babe, Daher mein Angriff auf das Mabillon-Hanſiziſche Sy⸗ ſtem nichts weniger als gelungen ſei. Eine ſolche Beurtheilung von Oft und Weſt war mir zwar aller⸗ dings unerwartet jedoch zum großen Vortheile, denn ich lernte hier u aus den Sinn und die Anſchauungsweiſe meiner Gegner kennen. Meine Ueberzeugung indeſſen haben ſie nicht erſchüttert, viel— mehr ſcheinen ſie mir in ihren Unterſuchungen nicht mit jener Gründlichkeit verfahren zu fein, welche der Wiſſenſchaft wirk— lichen Gewinn bringt. Mit dem bloßen Ausſpruche, daß ich Un- recht habe, weil ich gegen Hanſiz geſchrieben, iſt die inhalts— ſchwere Frage noch keineswegs entſchieden. Ich mußte aber dieſes thun, weil nach meiner Ueberzeu⸗ gung das Mabillon-Hanſiziſche Syſtem auf falſchem Grunde ge— baut iſt und der wahren Geſchichte ſchon ſeit mehr als 200 Jahren unerſetzlichen Schaden gebracht hat. Seit dem Aufkommen dieſes betrügeriſchen Syſtemes iſt wahres Verderben in das hi— ſtoriſche Studium gekommen; falſche Documente gelten als wahre und die wahren ſind entweder verdächtig oder man verſteht ſie falſch und erklärt ſie unrichtig; die hiſtoriſche Kritik iſt theils unterdrückt theils in eine falſche Richtung gebracht worden. Es iſt daher hohe Zeit jenem falſchen Syſteme die Larve abzureißen und ein wegen alter Anhänglichkeit an dieſes Sy- ſtem verunglückter Verſuch darf mich nicht abſchrecken fortwäh⸗ rend für die Wahrheit zu ſprechen. Das Mabillon⸗Hanſiziſche Syſtem hat durch die lange Zeit ſeiner Herrſchaft vielfache und tiefe Wurzeln geſchlagen. Eine wirkſame Widerlegung desſelben kann alſo unmöglich kurz ge— faßt werden, denn ſie erfordert vielfache Berückſichtigung. Da aber auch eine zu große Breite ermüdet und die Aufmerffam- keit zerſtreut, fo habe ich mich mit ſteter Hinſicht auf die Haupt- ſache der möglichften Beſchränkung befliſſen. r Da ich bereits ſchon in dem höhern Alter fortgeſchritten und ſeit mehreren Jahren in ein dem geſchichtlichen Studium ganz entgegen geſetztes Dienſt⸗Verhältniß geſetzt bin, fo muß ich dieſe nur mit größter Mühe noch zu Stande gebrachte Abhandlung als mein letztes Wort über das wahre Zeitalter des h. Rupert betrachten. Jedoch andere Gelehrte, ich weiß es gewiß, werden dieſes Wort als ein wahres aufnehmen und fortſetzen; ſie werden auf dem Grunde fortbauen, den ich gelegt, und mir die Ans erkennung verſchaffen, daß ich der Wahrheit e gegeben habe. — - Einleitung. Das Jahr der Ankunft des h. Rupert in Baiern und feines Todes zu Salzburg läßt ſich durch gleichzeitige authentiſche Ur- kunden nicht apodiktiſch beweiſen, denn es iſt weder von ihm noch von feinem nächſten Nachfolger dem Biſchof Vital noch von dem gleichzeitigen Papſte noch von einem gleichzei— tigen Herzoge in Baiern ein ſolches Zeugniß auf die Nachwelt gekommen. ! Das aber läßt fih durch die noch vorhandenen einheimi— ſchen und wahren Documente apodictiſch beweiſen, daß das Mabillon⸗Hanſiziſche Syſtem, vermög welchem er erſt im Jahre 696 nach Baiern gekommen ſein ſoll, falſch und unrichtig ſei, denn es hat ein unechtes Document für echt und wahr aner— kannt andere wahre Documente unrichtig verſtanden und er— klärt und hieraus ein falſches Verzeichniß der erſten Herzoge von Baiern aufgeſtellt, wodurch die wahre Zeit der Ankunft des h. Rupert in Baiern verdreht und verfehlt werden mußte. So wie man aber durch richtige Auffaſſung und Erklärung der wahren Documente zu der Ueberzeugung gelangen muß, daß das bisher angenommene Verzeichniß der Herzoge von Baiern falſch ſei und der h. Rupert unmöglich unter dem auſtraſiſchen König Childebert III. und dem gleichzeitigen baier. Herzog Theodo im Jahre 696 nach Baiern gekommen ſein könne, ſo ergibt ſich von ſelbſt mit vollkommener Gewißheit, daß er ein Zeitge⸗ Be noſſe des auſtraſiſchen Königs Childebert II. geweſen ſein und ſeine apoſtoliſche Wirkſamkeit in Baiern zwiſchen die Jahre 576 und 623 geſetzt werden müſſe. Um augenſcheinlich und zur vollſten Ueberzeugung zu be= weiſen, daß der heil. Rupert nicht erſt im Jahre 696 unter dem auſtraſiſchen König Childebert III. und dem gleichzeitigen - Herzog von Baiern Theodo in dieſes Land gekommen, bedarf es wahrlich nicht der Entdeckung neuer Quellen, ſondern ein richtiges Auffaſſen und Erklären der ſchon vorhandenen und be— kannten, der nämlichen, deren ſich ſchon Hanſiz für fein Sy— ſtem bedient hat. Unter dieſen ſind diejenigen die erſten, welche die von der Zeit des heil. Rupert angefangen an die Kirche Salzburg gemachten Schenkungen der baierſchen Herzoge enthal— ten, das Congeſtum und die kurzen Nach richten. Beide ſind abgedruckt ſo wohl bei Hanſiz II. S. 13 bis 19, und S. 19 bis 33, als auch in der Juvavia, jedoch nicht am beſten, II. S. 18 bis 30 und S. 30 bis 47. Erste Abtheilung. I. A. Das Congestum mit folgendem Eingang: Anno DCCLXXXXVIII eongestum. „De hoc quod ad episcopatum beati Petri primi pastoris wecelesiae Sanctorumque apostolorum prineipis quod construc- „tum est infra oppidum Salzburch in pago jobaocensium su- „pra fluvium igonta qui alio nomine vocatur Salzacha, ubi „et dominus Hrodbertus episcopus atque confessor unacum „soeiis requieseit. et inibi traditum fuit, et ubi præest vene- „rabilis vir per divinam misericordiam et mercede domini „nostri Caroli excellentissimi regis Arn episcopus.“ Unmittelbar hierauf folgen die herzoglichen eee mit ihren Schankungen: §. Primum quidem tradidit Theodo dux predietum oppi- dum. simulque castrum superiorem domino Hrodberto cum terminis denominatis ete. S. Succedente vero ſilio ejus Theod- berto duce qui tradidit villulam nuncupante Uzilinga ete $. Successor namque filius eius Hucbertus dux tradidit in pago rotagave etc. $. Post hune extitit Ot ilo dux qui tradidit in pago isanagave villa nuncupante metumunhaim etc, * $. Post hune vero successit filius ejus Tassilo dux qui tradidit in pago tonagave villa nuncupante poh ect, Die erſten drei herzoglichen Wohlthäter ſind Vater, Sohn und Enkel und ſomit erſcheint hier unſtreitig derjenige Theodo als erſter Wohlthäter des h. Rupert, welcher der Großvater des Herzogs Hugbert alſo Theodo der letzte dieſes Namens und Zeitgenoſſe des auſtraſiſchen Königs Childebert III. gewe⸗ ſen iſt; folglich giebt das Congeſtum das erſte Zeugniß, daß Rupert unter dem Herzog Theodo dem letzten und König Childebert III. nach Baiern gekommen ſei. Nach den Gaben der Herzoge folgen die Schankungen der Freien: Item de hoc quod tradiderunt liberi Bajoarii per licentiam Tassilonis ad predietum episcopatum etc. Vom An⸗ fange der Regierung Taſſilo's im Jahre 748 bis zu Ende der⸗ ſelben werden nur 30 Wohlthäter in einem Zeitraume von 40 Jahren mit ihren Schankungen angeführt. Sie werden mit der Bemerkung geſchloſſen: reliqua vero quod ibi traditum est de genere nobilium hominum esse videtur ete., woraus man ſchließen muß, daß der Schankungen mehrere waren, welche aber das Congeſtum ſtillſchweigend übergeht. Hierauf folgt die kurze Anzeige von der Stiftung des Klo⸗ ſters zum h. Stephan zu Otting durch den Grafen Gunthar, jedoch nur mit zwei Stiftungsgütern Holzhauſen (hult- husir) und Iſing (Usinga). Hieran ſchließt ſich ein Verzeichniß von Kirchen im Salz⸗ burg⸗ und Chiemgau, im Unterinnthale und Iſengau: Istas ecele- sias consistunt in Salzburgave et Chimingave pagibus etc, Gemäß dieſem Verzeichniſſe wären unter dem Biſchof Arno im Jahre 798 im Salzburggau nur 14 Kirchen geweſen; auch iſt von keiner einzigen der Stifter oder Wohlthäter, das iſt der Ankunfts⸗Titel, angegeben. Unverkennbar iſt alfo dieſes Ver⸗ zeichniß unvollſtändig. - 11 — Nun kommt das Congeſtum wieder auf die Zeit des h. Rupert zurück und berichtet den Bau des Frauenkloſters zu Ju⸗ vavo durch den Biſchof Rupert und die Begabung deſſelben durch den Herzog Theodebert jedoch ſo zurückhaltend und zwei⸗ deutig, daß man nicht deutlich und beſtimmt erkennen kann, ob dieſer Bau noch unter dem Herzog Theodo oder unter feinem Sohne Theodebert geſchehen. Zum Schluſſe endlich folgt der Bericht von dem Bau der Kirche und Zelle zum h. Maximilian in Pongau durch den Bir ſchof Rupert unter dem Herzog Theodo. Dieſer erſchien auf Einladung des Biſchoſs bei der feierlichen Einweihung der neuen geiſtlichen Colonie und beſchenkte ſie mit 3 Milliarien von dem Walde ringsum. Dieſem Beiſpiele folgten zwei Brüder To⸗ nazan und Urſo, welche ihre ganze Beſitzung in der Villa Al— bina hierzu ſchenkten und dem Biſchof ihre beiden Neffen Wernharius und Dulciſſimus zur Erziehung und zum Unterrichte in feinem Kloſter zu Juvavo empfahlen. Während ihrer Un— terrichtszeit aber baten dieſe den Biſchof, daß er ihnen die Hälfte jener Beſitzung ihrer Verwandten zum Nutzgenuß auf ihre Lebenszeit verleihen möchte, was auch geſchah. Dieſe Zög— linge brachten dann auch die andere Gutshälfte auf ihre Neffen, ſo lange dieſe lebten, und ſo blieb dieſes Gut ein Lehen der Kirche Salzburg bis in die Zeit des Herzogs Otilo. Dieſen bat ſein Hofkaplan Urſo, daß er ihm die ganze Beſitzung in der Villa Albina zu Lehen ertheile (ut ei ipsas res ex integro daret in beneſicium). Otilo that alfo und nahm dem Münſter zu Salzburg fein Cigentbum mit Gewalt (et tulit hoe per vim de monasterio Salzburch). Der Abt Virgil von dem Kloſter des h. Rupert zu Salzburg bat um Wiedererſtattung deſſelben und Otilo wollte es ihm abtauſchen für ein anderes bei La u⸗ fen; jedoch Virgil lehnte dieſen Antrag ab und ſo verharrte Otilo auf der ungerechten Zurückhaltung deſſen, was er der Kirche Salzburg entzogen. == „Dieſe Nachricht aber, fo fihließt nun das Congeſtum „habe ich Arn mit Beiſtimmung und Erlaubniß des frömmſten „Königs Karl im nämlichen Jahre, in welchem er das Land „Baiern ſeinem Reiche einverleibte (788), von ſehr alten und „glaubwürdigen Männern geiſtlichen und weltlichen Standes ge= „naueſt erforſcht und zum Andenken aufſchreiben laſſen.“ Dar— auf folgen die Namen beſagter Zeugen. Dieſes Congeſtum hat man von jeher als eine Urkunde des Biſchofs Arno erkannt, weil es der Aufſchrift zufolge im Jahre 798, das iſt im XI. Jahre ſeiner Regierung zuſam— men getragen worden und er am Ende ſelbſt bekennt, daß er die letztere Nachricht von alten glaubwürdigen Männern er- forſcht und zum Andenken habe aufſchreiben laſſen. Daher Ei⸗ nige das Congeſtum ſogar für fein Autographum, Andere we— nigſtens für die erſte und älteſte Abſchrift deſſelben aus dem IX. Jahrhundert erkennen wollten. Aus dem Inhalte deſſel⸗ ben ſchloß man, daß Arno den Güterbeſitzſtand ſeiner Kirche habe aufſchreiben laſſen, um ſolchen dem großen König Karl vorzulegen und ſeine Beſtätigung hierüber zu erhalten. 2 Allein Arno hatte nicht den mindeſten Antheil an biefer Aufſchreibung, denn im Jahre 797 ſendete ihn König Karl in wichtigen Geſchäften nach Rom, von wo er im Jahre 798 zu⸗ rückkehrte und ſobald er ſeine Aufträge bei dem König entrichtet hatte, wurde er von demſelben nach Pannonien geſendet, um die daſigen Völker im Chriſtenthume zu unterichten, *) f Auch war damals eine Güterbeſchreibung für den König nicht mehr nothwendig, da König Karl bereits im Dezember 791 dem Arno eine urkundliche Beſtätigung über alle von der Kirche Salzburg erworbenen und noch zu ann Güter ertheilt hatte. *) *) Juvavia II. S. 13. 2) Juvavia II. S. 50 Nro. IX. 7 Ueberdies zeigt die abſichtlich angenommene barbariſche dem Arno und ſeinem Zeitalter nicht mehr angemeſſene Schreibart, die Unvollſtändigkeit der aufgezählten Güter, worunter nur die von den Herzogen und einigen Freien keineswegs aber die Schan— kungen des zahlreichen Adels begriffen find, — das Zweideu— tige und Zurückhaltende beſonders in dem vorletzten Berichte, — die abſichtlich verkehrte Ordnung in der Erzählung, um zum Schluſſe ein Zeugenverzeichniß zu erhalten, und endlich die freche Beſchuldigung des Herzogs Otilo, daß er der Kirche Salzburg ihr Eigenthum entriſſen und nicht mehr zurückgegeben habe, was dem bekannten wohlthätigen und edlen Character dieſes Fürſten, der ſelbſt in dem Congeſtum unter den Hauptwohl— thätern erſcheint, gänzlich widerſpricht, — daß man das Anden- ken des großen Kirchenhirten und Staatsmannes Arno nicht tiefer herabwürdigen könne, als wenn man ihn zum Urheber oder Verfaſſer dieſes Congeſtums macht und es für einen ur— kundlichen Nachlaß von ihm hält; — und wie kann man hieran eine Abfhrift aus dem IX. Jahrhundert erkennen, da der Schrift character nach dem Urtheile der größten Kenner der alten Schriften ganz beſtimmt in die letzte Hälfte des XII. Jahrhunderts gehört? Betrachtet man weiters die äußere Form dieſes Documen— tes, ſo wird es dadurch beſonders verdächtig, weil es auf drei beſondere und ſpäter zuſammengenähte Stücke in Patentform geſchrieben iſt, woraus die falſche Abſicht des Schreibers ſich offenbart. Wer betrügen will, muß vorſichtig verfahren, da— mit dem falſchen Werke nicht alſo gleich die Entdeckung und die gebührende Strafe folge. Einzeln genommen kann man die beiden größern Stücke nur als einen unvollendeten Entwurf er= kennen. Erſt der dritte und kleinſte Pergamentſtreifen enthält zur Rechten die falſche Beſchuldigung des Herzogs Otilo und zur Linken: Notitiam vero istam Ego Arn etc. mit dem Zeu- genverzeichniß. Erſt durch dieſen Zuſatz erhält das Ganze ſeine Vollendung und urkundliche Form. Durch Zurückhaltung eben 2. 42 dieſes Ades mußte ſich der Schreiber für feine Zeit vor Entdeckung und Strafe ſichern. Daß aber dieſe drei Pergamentſtücke nicht gleich Anfangs zu⸗ ſammengefügt, ſondern einzeln zuſammengelegt worden, be⸗ weiſen die Büge und Falten, welche noch erkenntlich find; be= weiſet der Mangel an alten Abſchriften hiervon, das Schwei- gen der Zeitgenoſſen von dieſem höchſt auffallenden Documente, welches ſelbſt in dem handſchriftlichen Pergament-Codex Lit. H. aus dem XIII. Jahrhundert, worin doch die wichtigſten Do⸗ cumente zuſammengeſchrieben ſind, nicht enthalten iſt. Dieſe Gründe ſind es, aus welchen uns dieſes Document ſehr verdächtig ſein muß, und obgleich der größte Theil ſeines Inhaltes wahr ſein mag, ſo kann man doch wenigſtens der Schuld, die es auf den Herzog Otilo wirft, keinen Glauben beimeſſen und die beſtimmte Ausſage, daß Herzog Theodo der Großvater Hugberts der erſte Wohlthäter des h. Rupert ge= weſen, kann nur in dem Fall als wahr und richtig angenom- men werden, wenn auch die Ausſagen der übrigen einheimi— ſchen Documente hiemit übereinſtimmen. II. f B. Die kurzen Nachrichten haben, wie das Congeſtum, den Namen von ihrer Aufſchrift und ſind wirklich kurze Nachrichten von der Entſtehung der Kirche Salzburg und des Kloſters zum heil. Petrus daſelbſt, ſo wie von den Schenkungen, welche von der Zeit des h. Rupert ans gefangen bis in die des Biſchofs und erſten Erzbiſchofs Arno an ſie gemacht worden ſind. a Sie find, wie mehrere andere der wichtigſten Documente in dem handſchriftlichen Pergament-Coder des Stiftes St. Peter Lit. H. enthalten. Das Alter der Handſchrift ergibt ſich aus — 1832 dem Verzeichniſſe der ſalzburgiſchen Kirchenhirten, welches in gleicher Schrift bis zum Jahre 12888 fortgeſetzt und die Ab- ſchrift von einer um hundert Jahre ältern iſt, welche, wie aus S. 27 erhellt, ein ungenannter Schüler des Erzbiſchofs Eber— hard I. gemacht hat. Die kurzen Nachrichten haben durchaus kein Datum und nur aus den Schankungen und Erwerbungen, worin Arno bald Biſchof bald Erzbiſchof genannt wird und welche die letzten in dieſer Sammlung ſind, iſt erſichtlich, daß ſie in ſeine Zeit gehören. Sie ſind in 24 Kapitel eingetheilt, wovon jedoch das letzte: De translatione S. Ruperti eine fpätere und fremde Zugabe iſt. Sie haben Aufſchriften, wovon aber mehrere nur Anmerkungen find, welche zum vorhergehenden Kapitel gehoren. Nach einer kurzen, einfachen und zweckmäßigen Einleitung erzählt das erſte Kapitel die Bekehrung des Herzogs Theodo und feiner Edlen zu Regensburg von der Abgötterei zum Chriſtenthume durch den h. Rupert, worauf ihm Herzog Theodo die Vollmacht gab in ſeinem Lande alles Volk in der chriſtlichen Religion zu unterrichten, allenthalben Kirchen zu bauen und ſeinen biſchöflichen Sitz, wo es ihm gefalle, zu errich⸗ ten. Hierauf wird Ruperts erſte Niederlaſſung am Wallerſee im Salzburggau und feine zweite zu Juvavo erzählt und die Schankungen, welche Herzog Theodo hierzu gemacht hat. Um die Freigebigkeit des Herzogs Theodo und ſeiner Nach— folger gegen die Kirche Salzburg zu verſtehen, iſt es ganz zweckmäßig, daß die kurzen Nachrichten zuerſt die Bekehrung des Herzogs und dann die Gründung der Kirche und des Klo— ſters zum h. Petrus zu Juvavo durch Rupert erzählen. In dem Congeſtum iſt von allen dieſen kein Wort zu finden, da— her es auch die Schankung dheedes zur Kirche am Wallerſee gänzlich übergeht. Das zweite Kapitel unter der Aufſchrift: De visione lu- minis in loco ubi S. Maximilianus sepultus esse dinoseitur, —- 16 — berichtet die wunderbare Veranlaſſung zu dem Bau der Kirche und Zelle in Pongau, welchen Herzog Theodo bewilligte. Man hört aber nichts von der Auffindung der irdiſchen Ueber— reſte des h. Maximilian und von den Zeichen, woran man ſie erkannte. Ein anderer wichtiger Vorfall machte den Erzähler auf das vergeſſen, was man aus der Aufſchrift erwartet. „Un— „terdeſſen, ſo lautet der weitere Bericht, wurde Herzog Theodo „krank und empfahl ſeinem Sohne Theodebert das Herzog— „thum Baiern und ermahnte ihn das große Werk des Bi— „ſchofs Rupert getreulich zu beſchützen, ihm in allem fleißigen „Beiſtand und Folge zu leiſten und das Wohl ſeiner Kirche „zur Erhöhung ſeines eigenen Verdienſtes auf alle mögliche „Weiſe zu befördern.“ Nach vollendetem Bau der Kirche und des Kloſters lud der Biſchof den neuen Herzog Theodebert dahin ein und erzählte ihm die Veranlaſſung zu dieſem Bau und die Bewilligung hierzu von Seite feines Vaters. Worauf auch Herzog Theode⸗ bert alles genehmigte und der neuen Anſtalt von dem daſigen Forſte 3 Milliarien ſchenkte. Das Congeſtum verſchweigt nicht nur den Tod des Her⸗ 3098 Theodo, ſondern leugnet ihn ſogar, indem es dieſen Her— zog ſelbſt bei der Einweihung der Kirche und Zelle perſönlich erſcheinen und ſie beſchenken läßt. Beide Documente ſtehen ſich alſo hier im geraden Widerſpruch, welchen Herr Blumberger dadurch ausgleichen wollte, daß er die Krankheit des Herzogs Theodo nur für eine kurze Unpäßlichkeit erklärte, welche bis zur Einweihungsfeier längſt vorüber war. Kann es ihm aber wohl Ernſt mit ſolcher Erklärung ſein, wenn er bedenkt, ob der Verfaſſer der kurzen Nachrichten lie— ber eine kurze Unpäßlichkeit des Herzogs Theodo, als die Auf— findung der irdiſchen Ueberreſte des h. Maximilian erzählen wollte? — wenn er bedenkt, ob Theodo wegen einer leichten Unpäßlichkeit ſeinem Sohne Theodebert das Herzogthum Baiern * = it ihm alſo die Regierung und die Sache des heil. Rupert als das theuerſte Vermächtniß empfahl? — wenn er bedenkt, daß dieſes die letzte Nachricht von dem Herzog Theodo ſei, und von dieſem Zeitpuncte an nur ſein Sohn der neue Herzog Theodebert fortwährend regiert und handelt? Wenn ſelbſt Hanſiz dieſe Stelle nicht anders verſtehen konnte als: „Quantum ex libello donationum constat Rupertus superstes fuit Theodoni duei. “ Gewiß die kurzen Nachrichten ſprechen von einem höchſt wich— tigen Vorfalle, von dem Tode des Herzogs Theodo, welchen das Congeſtum leugnet. Bei der feierlichen Einweihung der Kirche und Zelle in Pongau durch den Biſchof Rupert thaten ſich auch noch andere Wohlthäter hervor. Zwei Brüder Bediz und Urſo ſchenkten da- bin ihre ganze Beſitzung in der Villa Albina und empfahlen dem Biſchof ihre beide Neffen Wernharius und Duleiſſimus zur Erziehung und zum Unterrichte. Dieſen gab er auf ihre Bitte die Hälfte jenes Gutes in der Villa Albina, zum Nutz- genuß auf ihre Lebenszeit und die kurzen Nachrichten bemer- ken hiebei ausdrücklich, daß dieſe Jünglinge mit ihrer Bitte eine unredliche Abſicht verbanden (per malum ingenium hoc eo neseiente coeperunt rogare). Sie bemerken ausdrücklich daß ſie dieſe Gutshälfte lange Zeit (multo tempore) genoſſen, was um fo wahrſcheinlicher iſt, da fie ſelbe ſchon als Jung— linge empfangen und dann auch auf ihre Neffen gebracht haben, welche fie wieder viele Jahre beſaßen (multis temporibus hoe häbebant in beneſicio), obwohl fie es mit der Kirche Salzburg eben ſo unredlich meinten als ihre Vorgänger (quam- vis versuta intentione servirent). Zwei Generationen bin- durch blieb alſo das Gut noch immer bei der Kirche Salz- burg. ! Unterdeſſen brachen die heidniſchen Slaven in das Pongau, vertrieben die Mönche und verwüſteten Kirche und Zelle, welche 2 dann viele Jahre verödet lagen, von welchem Einfall der Sla⸗ ven in dem Congeſtum keine Spur zu finden. Das dritte Kapitel berichtet deutlich und beſtimmt, daß Bi⸗ ſchof Rupert mit Rath und Beiſtand des Herzogs Theodebert auf der obern Burg eine Kirche und ein Kloſter für gottgeweihte Jungfrauen erbaut, eingeweiht und ſeine Nichte Ehrentrud mit Wiſſen und Willen des Herzogs als Vorſteherin dahin geſetzt habe, welches neue Frauenkloſter der genannte Herzog mit den namentlich angeführten Gütern großmüthig dotirt hat. Das vierte Kapitel enthält die Schenkungen des Herzogs Theo— debert an die biſchöfliche Kirche Salzburg ſelbſt und fügt ſo— gleich auch die Schenkung des Herzogs Hugbert hinzu mit dem Ausdrucke: „In der nämlichen (frommen) Abſicht gab Herzog Hugbert der Sohn und Nachfolger des Herzogs Theodebert im Rotgau die Villa Sauerſtätt u. Henn⸗ dorf und einen trefflichen Wald an der Fiſchach im Salzburggau. Das Congeſtum führt ebenfalls nach den Schenkungen Theo— deberts die des Hugbert mit den Worten an: Denn der Nach— folger ſein Sohn Hugbert gab im Rotgau u. ſ. w. Hier iſt Hugbert zum Sohn des Wohlthäters Theodebert und dadurch zum Enkel des erſten- Wohlthäters Theodo gemacht. Die kurzen Nachrichten aber ſagen nicht: Sein Sohn und Nachfolger Hugbert, ſondern: Hugbert der Sohn und Nachfolger Theodeberts. Wenn ſie ihn hätten als Sohn des Wohlthäters Theo de bert bezeichnen wollen, ſo würden fie gewiß eben fo gut den Sprachgebrauch beobach- tet und geſagt haben: Sein Sohn und Nachfolger Hugbert u. ſ. w. Sie haben ihn alſo keineswegs als Sohn des zweiten Wohlthäters Theodebert bezeichnen wollen und auch nicht kön— nen; die Urſache hiervon wird in der Folge ſich zeigen. Das fünfte Kapitel berichtet von den Grenzen des Fiſchfang— und Jagdrechtes der Kirche Salzburg, von dem Kriege des Her— zogs Otilo mit Karlmann und Pipin den Königen der Fran⸗ 2080 ken und ſeiner langen Gefangenſchaft, wovon das Congeſtum nichts meldet und zuletzt von den Gaben desſelben an die Er Salzburg. . Das ſechste Kapitel enthält die Veranlaſſung zu dem Streite des Abbtes Virgil zu Salzburg mit dem Herzog Otilo und ſei— nem Hofcaplane Urſus. Dieſer war ein Abkömmling von jenem Urſo, welcher zur Zeit des h. Rupert mit feinem Bruder Bes diz feine ganze Beſitzung in der Villa Albina zur Maximilians— Kirche in Pongau geſchenkt hatte, die noch ſeit den Einfällen der Slaven verwüſtet und verödet lag. Der Caplan Urſus hielt fie wahrſcheinlich für eine aufgegebene Sache und bat den Her— zog Otilo, daß er ihm die Beſitzung in der Villa Albina als Lehen ertheile. Dieſer welcher von der Entſtehung jener Kirche und Zelle in Pongau durch den h. Rupert und daß ſie durch Schankung des Herzogs Theodebert nach Salzburg gehöre, gar nichts wußte, (et Otilo dux nescius erat etc.) erfüllte die Bitte feines Hofcaplans ohne Anſtand. Otilo hat alſo nur aus Unwiſſenheit, aus Unbekanntſchaſt mit den Vorgängen einer langen Vorzeit gefehlt; er erſcheint hier nicht wie in dem Congeſtum als ein rückſichtsloſer und gewaltthätiger Fürſt. Als nun im Jahre 745 der Irländer Virgil die Wein der Kirche und des Kloſters des h. Rupert zu Salzburg über— nommen und von der Entfremdung des Kirchengutes gehört hatte, begab er ſich ſogleich zum Herzoge Otile, erzählte ihm den ganzen Hergang der Sache und bat um Rückgabe des entzogenen Gutes. Da aber der Herzog ſeinen Caplan durch Wegnahme des Lehens nicht betrüben wollte, ſo ergriff Virgil den öffentlichen Rechtsweg. Daher der weitere Bericht im ſiebenten Kapitel. Vergebens bot ihm der Herzog eine andere Beſitzung bei Laufen zur Ent- ſchädigung. Der Abbt beſtand auf Rückgabe des entzogenen Gur tes. Er ließ nun von ſeinen Angehörigen vier der älteſten Män⸗ 2* mu ner in Gegenwart von zwanzig Geiſtlichen, drei Grafen, zwei Richtern und ſechs Edlen verhören und ihre Ausſage, was fie über die Entſtehung der Kirche und Zelle in Pongau und den Schankungen dahin von ihren Vorfahren gehört hatten, ſchrift⸗ lich zum Andenken hinterlegen. Diejenigen, welche glauben, daß die kurzen Nachrichten eben ſo wie das Congeſtum den Hugbert einen Sohn des zweiten Wohlthäters Theodebert nennen, mögen nun bedenken, ob ſie dieſes wollten und konnten! Herzog Theodo der letzte oder 10590 Großvater Hugberts ſtarb um 718. Drei Jahre darauf unter dem Herzoge Theo— debert geſchah die Lehensertheilung Ruperts an ſeine Zöglinge alſo um das Jahr 721. Hugbert der Sohn Theodeberts re— gierte von 725 bis um 737, Otilo bis 748. Von der Lehens— ertheilung Ruperts 721 bis zum erſten Jahre Virgils 745 ſind nur 24 Jahre und doch weis Otilo nichts von dem h. Nupert, nichts von der Entſtehung der Kirche und Zelle in Pongau, nichts von der Schankung Theodeberts dahin! Doch muß Virgil die vier älteſten Männer vernehmen laſſen um zu erfahren, was fie von ihren Vorfahren gehört haben! Ja unter den geiftli= chen Zeugen wird ſogar der Prieſter Madelhoch genannt ein Sohn Madelgors, welcher Kanzler des Herzogs Theodo gewe⸗ ſen; doch gehört dieſer Madelhoch nicht unter die Greiſe, welche gefragt werden, ſondern unter die Zuhörer! — So unbegreiflich uns aber die Unwiſſenheit Otilo's und ſeiner Hofherren, ſo wie das Verfahren Virgils wegen einem unbebeutenden Zeitraum von 24 Jahren ſein muß, ſo begreiflich wird es, wenn man den vorausgehenden Bericht der kurzen Nachrichten gehörig bedenkt und erklärt. Sie nennen den Her— zog Hugbert wohl einen Sohn Theodeberts, aber nicht desje-⸗ nigen, welcher der zweite Wohlthäter Ruperts geweſen; denn zwiſchen dieſem Theodebert und dem ſpätern dem Vater Hug” berts legen ſie einen Zeitraum von zwei langen Generationen, Di in welchem die Gutshälfte noch immer bei der Kirche Salzburg war. Erſt nachhin kam fie davon weg und blieb fo lange ent— fremdet, daß Herzog Otilo ſich als wahrer Lehensherr davon betrachtete. Es iſt demnach unwiderſprechlich gewiß, daß die kurzen Nachrichten unter den beiden erſten herzoglichen Wohl— thätern ganze andere Herzoge andeuten als das Congeſtum und daß alſo der Theodo des h. Rupert ein früherer und älterer Her⸗ zog ſei als der im Congeſtum angezeigte, und ſo wie dieſes für die von Hanſiz aufgeſtellte rupertiniſche Zeitrechnung ſpricht, eben ſo zeugen die kurzen Nachrichten für die alte ſalzburgi— ſche Zeitrechnung, was man ſchon daraus erkennt, daß die kur— zen Nachrichten die Vernehmung der vier älteſten Männer mit Wahrheit von dem Abbte Virgil berichten, das Congeſtum aber fälſchlich um 43 Jahre ſpäter von dem Biſchof Arno. Nach ſolchem Einſchreiten Virgils konnte ihm Otilo wenig- ſtens die Rückgabe der Zelle und Kirche mit der Hälfte des dazu gehörigen Gutes nicht mehr verweigern, welche jener al⸗ ſogleich wieder herſtellen und mit Geiſtlichen verſehen ließ um den Zweck der Stiftung getreulich zu erfüllen. Das gefiel dem Herzog Otilo und er gewann den muthigen Vertheidiger des Rechtes ſo lieb, daß er durch neue wichtige Schankungen, welche im achten Kapitel unter der Auffchrift: Haee sunt quae de- dit Otilo dux S. Maximiliano angeführt werden, den vori— gen Schaden reichlich erſetzte. N ? Warum verſchweigt das Congeſtum diefe neuen Schankun— gen Otilo's ? — Warum verſchweigt es ſeine Verſöhnung mit Virgil? — Im neunten Kapitel folgen die Schankungen der Hiltrud Wittwe des Otilo und Mutter des jungen Herzogs Taſſilo und dieſes Herzogs ſelbſt. Vom LOten bis einſchließlich 23ten Kapitel kommen die Schan- kungen der Edlen und Freien von der Zeit des Biſchofs Virgil bis unter dem Erzbiſchof Arno. Ueber 300 Wohlthäter werden — 22 — in dieſen Kapiteln mit ihren Gaben namentlich angeführt, wäh⸗ rend das Congestum von dem Herzog Taſſilo bis auf Arno ſich mit der Angabe von 30 Wohlthätern begnügt. Unter zwei Documenten, welche ſich in den weſentlichſten Pruncten unterſcheiden und widerſprechen, muß unſtreitig eines falſch ſein und in Folge unſerer bisherigen Unterſuchung des Congeſtums und der kurzen Nachrichten muß dieſes Urtheil mit allem Rechte jenes treffen. — III. Arnold von Vohburg. Schon Mabillon und Hanſiz haben für ihr Syſtem die Aus⸗ ſagen dieſes Autors gebraucht und noch in jüngſter Zeit führt ſie Herr Dr. Rudhart in ſeiner Beurtheilung meiner Abhand— lung über das Zeitalter des h. Rupert als ein ſchlagendes Zeugniß gegen mich an, indem er in der Ausſage des Arnold von Vohburg die vollkommenſte Uebereinſtimmung mit dem Con⸗ geſtum gefunden zu haben glaubt. Zwar ſind die Ausſagen des Arnold viel jünger als die kurzen Nachrichten und alle folgenden Documente, denn er hat erſt im eilften Jahrhundert geſchrieben. Er ſchrieb aber in dem Kloſter St. Emmeram zu Regensburg, welches auch einen Herzog Theodo als ſeinen Stifter verehrt, alſo unter die älteſten Stif— tungen Baierns gehört; er ſchrieb in der Hauptſtadt des Lan— des dem uralten Sitze der Theodone und zu einer Zeit, wo noch der Urkunden und Quellenſchriften aus älteren Zeiten meh rere vorhanden ſein konnten, und hatte vermög ſeiner hochedlen Geburt als geborener Graf von Vohburg und Vorgeſetzter (Praepositus) ſeines Kloſters alle Gelegenheit ſich mit den äl- teſten und bewährteſten Urkunden und Schriften bekannt zu ma⸗ chen. Er war alſo für feine Zeit und Verhältniſſe der Wahr⸗ heit noch um viel näher und man kann wenigſtens nicht beſtreiten, daß er ſie wiſſen konnte und, ſo viel ihm möglich war, auch ſagen wollte; daher iſt er dem Mabillon ein Autor gravis etsi non aequalis. - Dieſer Arnold berichtet im erſten Kapitel feines Werkes: De miraculis b. Emmerami: »Temporibus autem quibus tantae pe-, sti (haereticae provitati) remedia parabantur, hi duces prin- „eipabantur: Dioto seilicet vir illuster, cui filii in regnum „mon Successerunt. Item alius Theodo, vir strenuus et valacer, sub quo clarissimus Christi confessor Rupertus cum valiis Dei servitoribus Juvavium devenit ibique cursum pr&- »sentis vitæ consummavit. Sub quo S. Corbinianus Fri- „s ingam accessit ). Is ergo dux filios habuit sue- „cessores in regno, Diotpertum videlicet atque Grimal- „dum. Post quos ducatum genti huic praebuit Hugbertus“ ete. ) Arnold unterſcheidet alſo zwei Herzoge des Namens Theodo. Der erſte iſt jener Dioto, cui filii in regnum non sueccesserunt nämlich der Theodo des h. Emmeram. Der zweite iſt der Theodo des heil. Rupert, von dem er bezeugt: Is ergo dux filios habuit successores in regno, Diotpertum videlicet atque Grimaldum. { i Es iſt ganz natürlich, daß er zuerſt von Theodo dem Freunde und Wohlthäter feines Schutzheiligen Emmeram ſpricht, des— ſen Wunder er in ſeinem Werke erzählt; von was das Herz voll iſt, geht der Mund über. Aber höchſt auffallend iſt, daß er als ein Autor des eilften Jahrhunderts, in welchem Jahres- zahlen ſchon häufig in Geſchichts-Werken gebraucht wurden, ge⸗ *) Alia litera erant haec scripta in Manuscripto, bemerkt der Heraus geber Bas unge am Rande. Dieſe Stelle iſt demnach falſch und als nicht geſchrieben zu betrachten. **) Heinrici Canisii ‚lectiones antiquae. Tom, III. P. I. Pag. 105. MR rade dieſe forgfältig vermeidet. In feinem ganzen Werke, das er zu Ehren des Schutzheiligen ſeines Kloſters geſchrieben, iſt kein Jahres Datum zu finden, wodurch man ſicher und beſtimmt das Zeitalter des h. Emmeram und ſeines Theodo kennen ge— lernt und jede Verirrung, jedes Mißverſtändniß or die leich⸗ teſte Art hätte vermeiden können. Um alſo das Zeitalter des h. Emmeram und des h. Ru— pert aus dem Arnold von Vohburg kennen zu lernen gibt er uns nur das Unterſcheidungszeichen, daß dem Theodo des h. Emmeram ſeine Söhne nicht in der Regierung gefolgt ſ ind, wodurch er aber nicht ſagen wollte, daß er gar keine Söhne gehabt, ja er deutet vielmehr an, daß er deren mehrere gehabt habe, denn wäre nur ein Sohn vorhanden geweſen, fo hätte er ſagen müſſen: cui filius in regnum non successit. Von dem Theodo des h. Rupert hingegen bezeugt er ausdrück— lich, daß ihm ſeine Söhne Theodebert und Grimoald in der Regierung gefolgt ſind. Da uns Arnold nicht mehr als dieſe zwei Theodone anzeigt, fo entſcheidet er hiedurch ſelbſt, daß der Theodo des h. Emme- _ ram kein anderer Herzog geweſen als jener Theodo der letzte dieſes Namens, welcher am Ende des ſiebenten und im Anfange des achten Jahrhunderts in Baiern regierte, denn dieſer hatte meh— rere Söhne, von welchen ihm aber keiner in der Regierung folgte ſondern nur ſein Enkel Hugbert. Von dieſem Theodo kennen wir durch den longobardiſchen Geſchichtsſchreiber Paul Diakon einen Sohn Theo de bert, welcher vom Jahre 702 bis 716 als Regent des tiroliſchen Antheils von Baiern erſcheint. “) Von dieſem verſchwindet ſeit dem Jahre 716 alle hiſtoriſche Spur und man kann nicht *) Paulus Diac. Lib. VI. Cap. 35. Misit (Aripertus rex) versus An- sprandum in insulam Camacinam. Quo comperto fugit Clavennam, deinde per Curiam Rhaetorum civitatem venit ad Theodeber- tum bajoariorum ducem et fuit cum eo per novem annos (702— 711). Cap. 4% ad annum 716. Eo tempore Luitprandus Ansprandi — 25 — anders ſchließen, als daß Theodebert vor ſeinem Vater Theodo geſtorben ſei. Daher auch die einheimiſchen Chroniſten durch— aus keinen Theodebert als Nachfolger des letzten Theodo kennen. Andere zwei Söhne dieſes Herzogs Grimoald und Theo— doald nennt uns die Lebensgeſchichte des h. Korbinian *), welchen, als er zum erſtenmale nach Baiern kam, Herzog Theodo ſelbſt noch bei ſich aufgenommen hat, und damals war Gri⸗ moald, welcher ſeinen Hof zu Freiſing hielt, ſchon im Beſitz des tiroliſchen Antheiles, welchen vorher Theodebert beherrſcht hatte. *) Auch Theodoald war bereits vor feinem Vater geſtorben, denn Grimoald hatte die Plectrud deſſen junge Wittwe zur Gemahlin genommen, wodurch er ſich die ſtrengſte Rüge und den größten Unwillen Korbinians zugezogen hat +). Eben dieſer Grimoald, welcher ſeinen Vater Theodo wirklich über— lebte, konnte ihm in der Regierung ſeines Landes nicht nach— folgen, denn dieſer Landestheil fiel an Hugbert den Sohn des ältern Bruders Theodebert und als Grimoald ihm die— fen entreiſſen wollte, fiel er durch Mördershand ++), Dem Her— zog Theodo dem letzten iſt demnach keiner ſeiner Söhne ſon— dern nur ſein Enkel Hugbert in der Regierung gefolgt. Wir wiſſen zwar, daß Aribo Biſchof von Freiſing (764 — 782) der Verfaſſer der Lebensgeſchichte des h. Korbinian auch das Leben des 5 Emmeram geſchrieben habe +++), worin er Alus) rex donationem alpium Cottiarum Romanae ecclesiae con- firmavit, necmultum post idem regnator Guntrudam filiam bajoa- riorum ducis, apud quem (cum patre Ansprando) exularat, in matrimonium duxit, de qua unam solummogo filiam genuit. ) In Karl Meichelbecks Historia Frisingensis Tom J. P. II. Pag. 3, 0 L. C. Cap. X. j) L. C. Cap. 19. +P). L. C. Cap. 27. Tr) Vita S. Emmerami apud Bolland. Tom. VI. n Pag. 47% Et apud Heinricum Canisium Tom. III. P — 26 — von dem damaligen Herzog Theodo keine anderen Kinder an⸗ führt als die Tochter Uta, welche die Ermordung des heil. Emmeram veranlaßt, und den Sohn Lambert, welcher ſie vollzogen hat. Wer kann, wer darf aber hieraus folgern, daß Lambert der einzige Sohn desſelben und der Vater Theodo ein ganz an⸗ derer Herzog geweſen als Theodo der letzte mit ſeinen Söh— nen Theodebert, Grimoald und Theodoald? Da Arnold von dem Theodo des h. Emmeram ausdrücklich bezeugt: cui fili in regnum non successerunt, fo müffen wir hieraus ſchließen, daß er mehr Söhne als den Lambert gehabt habe. Der Biograph Biſchof Aribo war ſowohl in der Geſchichte des h. Emmeram als in der des h. Korbinian nur jene Kinder des Theodo zu nennen verbunden, welche nothwendig zu der zu er⸗ zählenden Begebenheit gehören; daher deutet er in der Ge— ſchichte Korbinians zwar drei Söhne an, mit welchen der Va⸗ ter ſein Land getheilt hatte (Cap. X), nennt aber ausdrücklich nur zwei den Grimoald und Theodoald, weil nur a u Erzählung nothwendig waren. Die Verſchiedenheit der genannten Kinder hindert gar nicht einen und denſelben Theodo als ihren Vater zu erkennen, da dieſer in beiden Geſchichten immer in dem nämlichen Charae⸗ ter als ein kriegeriſcher und tapferer, aber dabei als ein from⸗ mer und chriſtlicher Fürſt erſcheint, der dem ankommenden Biſchof dem Emmeram wie dem Korbinian alle Achtung bezeigt und ihn durch die ehrenvollſten Anträge für ſein Land zu gewinnen ſucht. Eben fo zeigt ſich in beiden Geſchichten derſelbe Zeitraum, derſelbe mißliche Zuſtand der chriſtlichen Religion in Baiern, große Un⸗ wiſſenheit des Volkes, viele Anzeichen des alten Heidenthums und großer Prieſter-Mangel. Gewiß, der alte Biſchof Aribo hat uns in ſeiner Ge⸗ ſchichte des h. Emmeram und des h. Korbinian einen und den— ſelben Theodo gezeigt, einen ruhmpollen und edlen Fürſten, RR welchem das Wohl feines Landes und die Beförderung der chriſtlichen Religion aufrichtig am Herzen lagen, und obgleich dieſer Fürſt aus Gerechtigkeit und Abſcheu gegen ein fluchwür— diges Verbrechen ſein eigenes Fleiſch und Blut nicht geſchont, fondern ſowohl feine Tochter Uta als feinen Sohn Lambert enterbt und auf ewig aus feinem Lande verbannt hatte, fo be— kam er doch keinen feiner noch übrigen Söhne zum Nach- folger in ſeinem Lande ſondern nur ſeinen Enkel Hugbert. Wir kennen zwar die Grabſchrift des heil. Emmeram, welche ſagt, daß er im Jahre 652 den Martertod erlitten habe *), ſie iſt aber wie ſo viele andere nichts weniger als gleichzeitig, ſondern wahrſcheinlich erſt gegen Ende des vierzehnten Jahrhun- derts entſtanden da man die Ausſagen Arnolds nicht mehr verſtanden ſondern ganz unrichtig erklärt hat. Die Geſchichte des Kloſters St. Emmeram zu Regensburg hat ihrem eige— nen Geſtändniſſe zu Folge über die Entſtehung desſelben keine anderen Documente als die Lebensgeſchichte des heil. Em— meram und das Werk des Arnold von Vohburg: De mira— culis b. Emmerami**), Es iſt jedoch in keinem ein eigentliches chronologiſches Merkmal und nicht der mindeſte Grund zu fin den, aus welchem auf das Jahr 652 geſchloſſen werden könnte. Es gibt alſo ſchlechterdings kein anderes Mittel das Zeit- alter des h. Emmeram und ſeines gleichzeitigen Herzogs Theodo zu entdecken als die Kennzeichen, welche der alte Biſchof Aribo von Freiſing in ſeinen beiden Geſchichten von Emmeram und Korbinian und nach ihm Arnold von Vohburg angegeben. Nur der Theodo des h. Emmeram iſt es: cui filii in re- gnum non successerunt und dieſer Theodo iſt kein anderer *) Auf dem untern Steine des Mauſolcums des h. Emmeram find dieſe Worte zu leſen: S. Emmeramus Pictaviensis Episcopus praedicando »verbum Dei venit in Wawariam et ibidem in Helfendorf pro Christo passus est Anno DCLIl et hic primo tumulatus.“ 0) Ratisbona monastica, oder Mauſoleum S. Emmerami, verfaßt anno 1680 von rn Abt, vermehrt und fortgeſetzt durch den Fürſt⸗Abt Johann Baptiſt bis auf das Jahr 1758. Regensburg 1752. — 28 — als der letzte von welchem erwieſen iſt, daß ihm keiner ſeiner Söhne in der Regierung gefolgt ſei ſondern nur ſein Enkel Hugbert. Nur der Theodo des h. Rupert ift es, welchem feine bei— den Söhne Theodebert und Grimoald in der Regierung ge- folgt ſind, und hiedurch iſt das Zeitalter dieſer beiden Theo— done fo wie des heil. Rupert und des h. Emmeram ausge- wieſen, denn die Ordnung der Herzoge kann nach Arnolds Aus- ſage nicht anders geſtellt werden als fo: 1. Theodo St. Ruperti. 2. Theodobertus) . Grimoaldus ) 4. Theodo S. Emmerami, cui filii: Lambertus, Theo- debertus, Grimoaldus et Theodoaldus in regnum non successerunt, Post quos ducatum genti huic (Bajoariorum) praebuit 5 5. Hucbertus. So iſt die Ausſage Arnolds von Vohburg und ſie wider— ſpricht den kurzen Nachrichten keineswegs, ſondern ſtimmt viel— mehr recht gut mit ihnen überein, welche berichten, daß der Theodo des h. Rupert mehrere Jahre vor dieſem ſeinem geiſt— lichen Vater geſtorben und ihm ſein Sohn Theodebert in der Regierung gefolgt ſei; daß Hugbert der Sohn und Nachfol— ger Theodeberts aber des ſpätern Theodeberts ſei, welcher vor feinem Vater geſtorben und daß von der erſten Lehenerthei— lung Ruperts an ſeine beiden Zöglinge bis auf das Zeitalter des Herzogs Otilo Hugberts unmittelbaren mn ein ſehr langer Zeitraum vorüber gegangen ſei. Arnold von Vohburg hat uns alſo den wahren Schlüſſel gegeben ſowohl das Zeitalter des h. Rupert als des h. Em- meram zu finden; eine beſtimmtere Zeitangabe durfte er nicht wagen und die Urſache hievon zeigt er im zwölften und dreizehnten Kapitel feines Werkes an, wo er ſich väterlicher und mütter- filii et successores ejus licher Seits als einen nahen Verwandten der Abkömmlinge des Mörders Lambert kund gibt, deren Rache er durch eine un— vorſichtige Aeußerung für ſich und ſein Kloſter beſorgen mußte. Er hatte ohne dies gerade zuvor im eilften Kapitel das Aeußerſte gethan wo er ſagt: „Merita b. Emmerami M. quantum va- leant in praesentia Omnipotentis, testatur jam plus quam per trecentos annos Lamberti misera generatio tyranni. Arnold ſchrieb unter dem Abbte Burghard zwiſchen den Jahren 1030 und 1037. Wenn man alſo um mehr als 300 Jahre ja um 330 zurück geht, ſo kommt man auf das Jahr 700 und mit— ten in die Regierungszeit des letzten Theodo. Mehr durfte Arnold nicht ſagen und er hatte ſich deutlich genug ausgeſprochen, denn ſeine Zeitgenoſſen und Nachfolger haben ihn lange Zeit hindurch wohl verſtanden. Es war und blieb auch noch lange Zeit eine gefährliche Sache ſich über das Zeitalter des h. Emmeram frei zu äußern, daher ſchwiegen die Cbroniſten lieber gänzlich von ihm. Unſers Wiſſens iſt es das einzige Chronicon Cremifanense aus der Mitte des zwölften Jahr— hunderts, welches bei dem Jahre 706 unumwunden ſagt: His temporibus S. Emmeramus apud Ratisbonam martyrio co- ronatur sub Theodone duce, qui in —— eius dieitur Dieto 5). 5 . Die Geſchichte des Kloſters St. ume ſelbſt von den oben genannten Aebbten läßt ſich abgeſehen von den unſeligen Verwirrungen, welche das neue Syſtem des Hanſiz darin an— gerichtet hat, nach ihrem eigenen Geſtändniß unmöglich wei— ter zurückführen als höchſtens bis auf Herzog Theodo IV., wel— cher S. 14 der Vater Lamberti und Utae genannt wird. Es iſt demnach aus dem Arnold von Vohburg wie aus den kurzen Nachrichten augenſcheinlich, daß der heilige Rupert kein Zeitgenoſſe des letzten Theodo und des gleichzeitigen Königs *) Adriani Rauch script. rerum Austr. Tom. I. Pag. 157. 1 Childebert III. geweſen fein könne und zwar um fo weniger da er der Begründer der chriſtlichen Religion iſt, wie IV. feine älteſte Lebensgeſchichte, welche aus der Juvavia S. 7 Nr. II. allgemein bekannt iſt, bezeugt. Dieſe berichtet, daß er den Herzog Theodo von der Abgötterei zum chriſtlichen Glauben bekehrt und getauft habe und zwar nicht nur den Herzog allein, ſondern auch viele feiner Edlen und Unedlen und von Ju—⸗ vavia aus mit Hilfe von 12 Jüngern, die er ſich aus feinem Vaterlande geholt hatte, auch das ganze Volk der Baiern. Er iſt ſeinen Acten zu Folge der Gründer der erſten chriſtlichen Kirchen und Klöſter und der kanoniſchen Geiſtlichkeit in Baiern. Zwar hat Hanſiz die Bekehrung des Herzogs Theodo durch Rupert ad veram Christi fidem dahin erklärt, daß Herzog Theodo nicht von der Abgötterei, ſondern aus einem ketzeriſchen zum wahren Glauben bekehrt worden, allein dieſe Erklärung hat ſelbſt von ſeinen Anhängern niemals Beiſtimmung erhalten, da in der ganzen Lebensgeſchichte Ruperts keine Spur von Ketzerei und Irrglauben zu finden iſt; da der ungenannte Ber- faſſer der Geſchichte von Bekehrung der Baiern und Kärnthner ausdrücklich bezeugt, daß die Baiern durch Rupert eben ſo zu Chriſten gemacht worden ſind, wie nachmals die Slaven in Kärnthen durch die Miſſionäre des h. Virgils; da die kurzen Nachrichten aus der Zeit Karls des Großen ausdrücklich be⸗ zeugen, daß Theodo durch Ruperts Predigten a paganitate ad Christianitatem bekehrt worden. Wie hätte auch Biſchof Ru- pert, wenn feine Aufgabe geweſen wäre das Land von Irr- lehrern und Ketzern zu reinigen, die Hauptſtadt des Landes Re⸗ gensburg ſo bald verlaſſen und ſich bei den armen Romanern am Wallerſee und endlich unter den Ruinen von Juvavia — U niederlaſſen können, wo gewiß keine Irrlehrer und Ketzer zu finden waren. Nach dem Beiſpiele des Hanſiz hat auch Hr. Blumberger der erſte Recenſent unſerer Abhandlung die Stelle der älteſten Lebensgeſchichte: „Ipse praesciens longe ante diem vocationis suae confirmatis discipulis ad propriam remeavit sedem» dahin erklärt, daß Rupert wieder an feinen vorigen und eigens thümlichen Sitz nach Worms, wo er vorher Biſchof geweſen, zurückgegangen ſei. Allein die Lebensgeſchichte meldet hier nichts von ſeinem vorigen Sitze ſondern nur von ſeinem ihm eigenthümlichen von Herzog Theodo geſchenkten Sitze, welcher kein anderer als Juvavia fein. kann, wohin er bei dem Vorgefühle feiner bal- digen Auflöfung von der Station, wo er auf feiner letzten Wan⸗ derung verweilt hatte, zurückkehrte und ſtarb. Wir folgen alſo der Erklärung der Lebensgeſchichte des h. Rupert, wie ſie ſeit mehr als tauſend Jahren gegeben worden und erkennen ihn als den Begründer der chriſtlichen Religion in Baiern, als welchen ihn auch der ſterbende Herzog Theodo erkannt und daher ſeinem Sohne und Nachfolger Theodebert die Beförderung des großen Werkes deſſelben een em⸗ pfoblen hat. Da der h. Rupert laut ſeiner Lebensgeſchichte einer der vortreflichſten Lehrer des chriſtlichen Glaubens und eines evan- geliſchen Wandels und mit allen Eigenſchaften eines Apoſtels begabt geweſen, ſo dürfen und müßen wir ſchließen, daß der Erfolg feiner Predigten und Thaten im Lande Baiern außer- ordentlich ſegensreich geweſen und das das Evang lium allent⸗ halben ein gutes Erdreich gefunden, tiefe Wurzeln geſchlagen und hundertfältige Früchte hervorgebracht habe, und ſo wie Herzog Theodo mehrere Jahre vor ſeinem Lehrer dem Biſchof Rupert unter dem allgemeinen Fortſchreiten des Chriſtentbums in feinem Lande geſtorben iſt, fo farb der Apoſtel ſelbſt, nach⸗ dem er das von ihm verkündigte Evangelium allenthalben ver— breitet und begründet geſehen und für die Erhaltung und Fort— pflanzung deſſelben einen eben fo würdigen als fähigen Nach- folger ſich gewählt und geweiht hatte. Zwar finden wir weder in der Lebensgeſchichte des h. Ru— pert noch in den kurzen Nachrichten eine beſtimmte Anzeige von dem topographiſchen Umfange des von Rupert begründe ten Chriſtenthumes in Baiern; daß aber dieſes ganz Baiern umfaßt habe bezeugen noch heute die Altäre und Kirchen, welche im ganzen Lande zu feinem Andenken geweiht worden; bezeu- - gen noch Berge, Zellen und Einöden, welche das Volk zum Andenken ſeines Aufenthaltes daſelbſt für immer bezeichnet hat. „Es iſt kein Zweifel, ſagt Herr Ritter von Koch-Stern— „feld *), daß die erſten Keime des Bisthums Eiſtätt Rupert „pflanzte, zu Ruprechtsberg, zu Rupertsbuch, — und „Willibald fand da ſchon eine Kapelle zum h. Petrus. Auf nfeinen oftmaligen Reiſen von Salzburg nach Oetting und „Regensburg iſt der Apoſtel mehrmalen auf dem Landrücken „zwiſchen der Alz und dem Inn, zwiſchen dieſem und der Iſar, „der Vils und Rot umhergewandert, hat da und dort in ein— „ſamen Zellen kürzer oder länger geweilt, daher Ruperts— „heim bei Schnaitſee, der Ruprechtsberg bei Dorfen, Zell „bei Buch an der Mörn, Rupertsöd bei Reiſchach. Der „Nonnberg einſt ein Kloſter bei Pleißkirchen, der Biſcho f „Berg bei Mitterkirchen, der Ruprechts-Berg am Ver— „eine der großen und kleinen Vils, Rupertskirchen jen— „ſeits des Kollbaches, zu Wurmsheim, zu Hirſchern, Helten— „fein, bewähren fein Daſein und die Stättigfeit feines An— „denkens.) Eben ſo Rupertszell an der Weitach, St. Ru- precht im Landgerichte Mitterfels und bei Altmünſter, Rus ) In feinen böchſtſchähbaren Beiträgen zur deutſchen Länder- Völker Staatengeſchichte II. Band. München 1826. prechtſtein bei Sulzbach und wie viele andere Kirchen, Berge, Einöden, Ortſchaften, die wir nicht kennen, mögen noch aus ſeinen Zeiten bezeichnet ſein! — Es bezeugt demnach die Lebensgeſchichte des h. Rupert, daß er der Begründer des Chriſtenthums in Baiern und zur Zeit der all— gemeinen Verbreitung deſſelben, zur Zeit, da allenthalben chriſt— liche Kirchen erſtanden und ein kanoniſches Prieſterthum ſich überall verbreitete, zu Juvavo geſtorben ſei; es bezeugen dieſes die kurzen Nachrichten und die zablreichen Denkmale desſelben in ganz Baiern. Wie ſehr irrt man ſich aber, wenn man die apoſtoliſche Wirkſamkeit des h. Rupert und den durch dieſelbe entſtandenen Flor des Chriſtenthums in die Zeit des letzten Herzogs Theodo berabſetzt, unter welchem der Zuſtand der chriſt- lichen Religion und des Kirchen-Weſens in Baiern ein ganz anderer war als unter Rupert und ſeinem Täufling Theodo, wie W. das Decrer des Papſtes Gregor U. vom Jahre 716 augenſcheinlich beweiſet. Es iſt eine längſt erwieſene und bekannte Thatſache, daß Herzog Theodo von Baiern der letzte dieſes Namens und Großvater des Herzogs Hugbert im Anfange des Jahres 716 eine Reiſe nach Rom gemacht habe um, wie der nächſte Er— folg zeigt, dasjenige zu Stande zu bringen, was ſchon die Ab— ſicht des Biſchofs Emmeram geweſen, der aber hierin durch ſeinen blutigen Opfertod gehindert worden war, nämlich dem chriſt⸗ lichen Religions- und Kirchenweſen in Baiern durch Anſtellung mehrerer Bifchöfe aus dem traurigen Verfalle aufzuhelfen, in welchen es je länger je tiefer gerathen war. Im nämlichen Jahre und, wie nicht anders zu denken, zus gleich mit dem heimkehrenden Herzoge erſchienen in Baiern drei päpſtliche Geſandte: der Biſchof Martinian, der Pries 3 * ſter Georg und der Subdiacon Dorotheus, welche das ihnen von dem Papſte Gregor II. mitgegebene Decret vom 15. Mai 716 in Baiern in genauen Vollzug bringen foll= ten.) Dem erſten Kapitel dieſes Decrets zu Folge war die erſte Amtshandlung der Legaten in Baiern auf einer allgemeinen Verſammlung der Prieſter, Richter und Edlen die kanoniſch geweihten und rechtgläubigen Geiſtlichen von den irrgläubigen, verdächtigen und falſchen zu ſondern, dieſe von ihrem Amte für immer zu entfernen und andere kanoniſch geeignete an ihre Stelle zu ſetzen. f Das zweite Kapitel befiehlt den Legaten ſelbſt die rechtgläu⸗ bigen Geiſtlichen in den Pflichten ihres Standes und Amtes zu unterichten und anzuhalten nach den kanoniſchen Vorſchrif⸗ ten zu leben und zu lehren. Im dritten Kapitel erhalten fie den Auftrag 3 oder 4 Bis- thümer in Baiern nach der Zahl der herzoglichen Reſidenzen mit Vorbehalt eines geeigneten erzbiſchöflichen Sitzes zu er— richten und dazu Prieſter zu ordiniren, welche dieſes hohen Be— rufes fähig und würdig ſind. Dem vierten Kapitel zu Folge ſollen die Legaten einen Erz— biſchof auswählen und ordiniren, wenn ein Prieſter mit den er- forderlichen hervorragenden Eigenſchaften im Lande gefunden werden kann, widrigen Falles werde der apoſtoliſche Stuhl ſelbſt für die zweckmäßige Beſetzung dieſer Stelle ſorgen. Das fünfte Kapitel enthält Vorſchriften für die anzuſtellenden Biſchöfe in Betreff der Ertheilung der geiſtlichen Weihen, wo— von ganz beſonders die Afrikaner ausgeſchloſſen werden, weil ſie gewöhnlich wiedergetaufte Manichäer ſind, — und in Be⸗ „) Es iſt in allen Concilien⸗Sammlungen aufgenommen und auch bei Hanſiz p. I. Pag. 110 abgedruckt, aus welchem ich es für meine erſte Abhandlung entnommen habe. treff der feierlichen Taufe fo wie der Verwaltung des Kirchen— Schmuckes und Kirchen-Vermögens. Die folgenden acht Kapitel enthalten Vorſchriften gegen die Heirathen in verbotenen Graden ſo wie gegen andere herr— ſchende abergläubige und heidniſche Mißbräuche. Das päpſtliche Deeret beweiſet alſo augenſcheinlich, daß das Religions- und Kirchenweſen in Baiern unter dem Herzog Theodo dem Großvater des Herzogs Hugbert in dem traurigſten Verfalle geweſen war, denn Irrlehrer und Ketzer, verdächtige und falſche Geiſtliche waren mit den rechtgläubigen und kano— niſch geweihten vermiſcht und auch dieſe Letztern in ſolche Un— wiſſenheit verfallen, daß ſie neuerdings in den Pflichten ihres Standes und Amtes unterrichtet werden mußten, und dieſer Zuſtand war unverkennbar aus dem langen und gänzlichen Man— gel eines biſchöflichen Oberhirten und ſeeleneifriger Prieſter entſtanden. Dem ungeachtet hat Hanſiz P. II. Pag. 40 behauptet, daß Biſchof Rupert, welcher ſchon im Jahre 696 ngch Baiern gekommen iſt, bis zur Ankunft der päpſtlichen Legaten bereits den größeren Theil der Irrlehren und Ketzereien in Baiern aus— gerottet und ſich eben dadurch das Verdienſt und den Namen eines Apoſtels der Baiern erworben, und der bairiſche Ge— ſchichtsforſcher Ferdinand Sterzinger hat in feiner. Ab- handlung von dem Zuſtande der baier'ſchen Kirche unter dem erſten chriſtlichen Herzog Theodo II. (nämlich dem Großvater des Herzogs Hugbert *) öffentlich behauptet: „Baiern hatte da— mals (im Jahre 716) drei anſehnliche, fromme und gelehrte «Bischöfe als nämlich Rupert zu Salzburg, Theodor zu „Paſſau, Wicterp zu Regensburg, dieſe zogen den vermein— „ten Geiſtlichen die Larve ab, ſchickten ſie in ihr, Vaterland zu⸗ 0 Abhandlungen der ‚eier Fiber Akademie der Wiſſenſchaften zu Mün⸗ chen Band X. 1776. S 3* „rück, huben die Gefallenen auf und zeigten ihnen ben rech⸗ „ten Weg des Heiles.“ f Solche Behauptungen Angeſichts des päpſtlichen Deeretes vom Jahre 716 aufzuſtellen ſollte man wahrlich von gelehrten Geſchichtsforſchern nicht für möglich halten. — Wie kann Bi— ſchof Rupert lange vor Ankunft der päpſtlichen Legaten den größten Theil der Irrlehren und Ketzereien ausgerottet haben, wenn das Decret vom Jahre 716 ausdrücklich ſagt, daß erſt die Legaten die Ausſcheidung und Entfernung der Irrlehrer und Ketzer bewerkſtelligen mußten? wenn im fünften Kapitel von Afrikanern und Manichäern, im ſiebenten von Götzbildern, im ach- ten und neunten von allerlei herrſchenden heidniſchen Mißbräuchen geſprochen wird? — Wie hat das Religions- und Kirchenweſen in Baiern in ſolchen Verfall gerathen können, wenn drei ſo anſehnliche, fromme und gelehrte Biſchöfe zu Salzburg, Paſſau nnd Regensburg vorhanden waren? Warum gibt das päpſtliche Deeret vom Jahre 716 nicht das mindeſte Lebenszeichen von einem damaligen Biſchof in Baiern? Warum können die Les gaten aus Mangel an fähigen und würdigen Prieſtern den ausdrücklichen Befehl des Papſtes Gregor II. und den fehn- lichſten Wunſch des Herzogs Theodo 3 oder 4 Bisthümer in Baiern zu errichten nicht in Vollzug bringen, wenn ſchon drei anſehnliche, fromme und gelehrte Biſchöfe vorhanden find? War⸗ um ſuchte Herzog Theodo noch in ſpäterer Zeit den aus Franf- reich kommenden Biſchof Korbinian auf alle mögliche Weiſe für ſein Land zu gewinnen? — Warum konnte erſt Bonifacius nach 20 Jahren unter dem Herzog Otilo die Errichtung der erſten 4 Bisthümer zu Stande bringen und da nur mit frem— den nicht mit einheimiſchen Prieſtern? — Nach der beſtimmten Anzeige der kurzen Nachrichten hat Biſchof Rupert feinen Täuf- _ ling Theodo um mehrere Jahre überlebt, wie kann er alſo ein Zeitgenoſſe des letzten Theodo geweſen ſein, der im Jahre 716 gar keinen Biſchof in ſeinem Lande hatte? — N Bi Nach der beſtimmten Anzeige der älteſten Lebensgeſchichte Ruperts und der kurzen Nachrichten iſt der h. Rupert unſtrei— tig der Begründer der chriſtlichen Religion und des chriſtlichen Kirchenweſens in Baiern, unter deren allgemeiner Verbreitung und Blüthe zuerſt ſein Täufling Theodo und dann nach eini— gen Jahren er ſelbſt geſtorben, nachdem er für die Erhaltung und Fortpflanzung feines großen Werkes durch Wahl und Weihe eines fähigen und würdigen Nachfolgers im Apoſtelamte ge— ſorgt hatte; wie kann ſein Erſtgeborner und Täufling Herzog Theodo, welcher zur Zeit des allgemeinen Aufblühens des Chriſtenthumes in Baiern vor feinem geiſtlichen Vater dem Bi— ſchof Rupert geſtorben, der nämliche Theodo fein, unter wel— chem das von Rupert gegründete Religions- und Kirchenwe— ſen in gänzlichen Verfall gerathen war, der im Jahre 716 gar keinen Biſchof in ſeinem Lande hatte und ſterben mußte ohne ſeinen ſehnlichſten Wunſch erreicht zu ſehen? — \ Die ältefte Lebensgeſchichte des h. Rupert, worin er unſtreitig als der Apoſtel Baierns erſcheint, welcher den Herzog Theodo und fein Volk von der Abgötterei zum Chri— ſtenthume bekehrt und dieſes im ganzen Lande gegründet hat, in Verbindung mit den kur zen Nachrichten, welche be— ſtimmt anzeigen, daß Herzog Theodo mehrere Jahre vor dem Biſchof Rupert zur Zeit der Blüthe des Chriſtenthums in Baiern geſtorben fei und feinen Sohn Theodebert zum Nach- folger in der Regierung gehabt habe, — in Verbindung mit der beſtimmten Ausſage des Arnold von Vohburg, daß dem Theodo des h. Rupert ſeine beiden Söhne Theodebert und Grimoald in der Regierung gefolgt ſind, Theodo der letzte aber keinen ſeiner Söhne ſondern nur ſeinen Enkel Hugbert zum Nachfolger in der Regierung hatte; — in Verbindung endlich mit dem authentiſchen Deerete des Papſtes Gregor II. vom Jahre 716, worin keine Spur von einem damaligen Bi- ſchof in Baiern und ein ganz anderer Religions-Zuſtand in - 2 dieſem Lande unter Theodo dem Großvater Hugberts erſcheint, als er zur Zeit des h. Rupert und ſeines Herzogs Theodo geweſen, müſſen die vollkommenſte und lebendigſte Ueberzeugung begründen, daß der h. Rupert unmöglich ein Zeitgenoſſe des letzten Herzogs Theodo, wie das Congeſtum fälſchlich vor— gibt, und des gleichzeitig auſtraſiſchen Königs Childebert III. geweſen ſein konnte. Zweite Abtheilung. Die Anfangs⸗-Epoche der apoſtoliſchen Wirkſamkeit des h. Rupert iſt das Jahr 576, das iſt, das zweite Regierungsjahr des auſtraſiſchen Königs Childebert I. des Sohnes Siegberts und der Brunhilde, denn ſeine Lebensbeſchreibung ſagt, daß er im zweiten Jahre der Regierung des Königs Childebert Biſchof zu Worms geweſen. So wenig der h. Rupert ein Zeitgeroſſe des auſtraſiſchen Königs Childebert III. (695 — 711) geweſen, eben fo wenig konnte er ſchon unter dem König Childebert I, (511 — 558) gelebt haben, denn ſeine Lebensgeſchichte ſagt ausdrücklich, daß er im zweiten Jahre des Königs Childebert Biſchof zu Worms geweſen, fie deutet alſo auf einen König von Auſtraſien, wo⸗ hin Worms gehörte. Childebert I. aber war König von Paris und Neuſtrien, der mit Worms nichts zu ſchaffen hatte. Zudem iſt das zweite Jahr Childeberts I. das Jahr 512, in welchem Rupert noch nicht Biſchof zu Worms geweſen ſein konnte, wie ſich aus der gewiſſen Zahl ſeiner erſten 6 Nachfolger bis auf das erſte Jahr Virgils 745 ergibt, welche zuſammen einen Zeit— raum von mehr als 200 Jahren ausfüllen müßten. 28 5 Es iſt demnach ſchlechterdings nicht anders möglich, als daß der h. Rupert im zweiten Jahre des auſtraſiſchen Königs Childebert II. des Sohnes Siegberts und der Brunhilde, das iſt, im Jahre 576 Biſchof zu Worms geweſen. Eben ſo nothwendig ergibt ſich hieraus, daß zu gleicher Zeit jener Theodo Herzog von Baiern geweſen, welcher zu Regensburg durch den heil. Rupert von der ie er zum Chriſtenthum bekehrt und getauft worden iſt. Das wahre Zeitalter des h. Rupert gibt uns demnach die Ueberzeugung daß J. das bisher angenommene Verzeichniß der Herzoge von Baiern vor Karls des Großen Zeit unrichtig und mangelhaft ſei, denn a) es zeigt uns zuerſt drei Herzoge: Garibald J., Taſſilo J. und Garibald II. zur nämlichen Zeit, in welcher Herzog Theodo, den der h. Rupert zu Regensburg bekehrt und getauft hat, regierte und welchem nacheinander ſeine Söhne Theodebert und Grimoald in der Regierung gefolgt ſind. Dieſe letzteren ſind alſo die eigentlichen Stammherzoge der Baiern, welche zu Re— gensburg der Hauptſtadt des Landes ihren Sitz hatten. Hingegen zeigt das innige Verhältniß Garibalds J. zu den Longobarden und die leichte Flucht ſeiner Kinder zu denſelben, daß er feinen Sitz nicht weit von den longobardiſchen Gren— zen gehabt habe, und da ihm keiner ſeiner Söhne in der Re— gierung folgte, fo fünnen wir ihn um fo weniger als einen Stammherzog der Baiern erkennen. b) Es zeigt uns zwiſchen den Jahren 649 und 680 einen Herzog Theodo als den erſten dieſes Namens, welchen das baier'ſche Alterthum gar nicht kennt, weil er nur aus der fal— ſchen Erklärung der Ausſagen des Arnold von Vohburg und der durch eben dieſe falſche Erklärung entſtandenen Grabſchrift — 3 des h. Emmeram entſtanden iſt, daher er erſt in die ſpätern einheimiſchen Chroniken aufgenommen worden. c) Nebſt dieſem Theodo, welchen man bisher den erſten ge⸗ nannt, der aber nie exiſtirt hat, enthält das bisherige Verzeich— niß nur noch den Herzog Theodo II. mit feinen Söhnen Theo- debert, Grimoald und Theodoald, wovon ihm aber keiner in der Regierung gefolgt iſt ſondern nur ſein Enkel Hugbert. Es fehlt demnach in dem bisherigen Verzeichniſſe der Theodo des h. Rupert mit ſeinen Söhnen gänzlich. II. 4 Das wahre Verzeichniß der Herzoge von Baiern vor Karls des Großen Zeit entſteht N a) * aus jenen Angaben der älteſten einheimiſchen Chroniken, worin dieſe allgemein übereinſtimmen und 0 zu ſagen gleichlautend ſind und i b) aus der Ordo Ducum defunctorum in dem handſchriftlichen Gedenkbuche des Kloſters St. Peter, welche Ordo unſtreitig die älteſte aus allen iſt, denn ſie entſtand zur Zeit des letzten Herzogs Taſſilo. Es iſt vergebliche Mühe aus den älteſten einbeimiſchen Chroniken ein richtiges und vollſtändiges Verzeichniß der Her— zoge von Baiern vor Karls des Großen Zeit zuſammen zu ſtellen, denn ſie enthalten nur wenige herzogliche Namen und ihre Verfaſſer waren fo kurzſichtig und befangen, daß ſie ihre eigenen Widerſprüche und die auffallendſten Verſtöße gegen die Zeitrechnung nicht merkten. Obgleich aber das Wenigſte von ihnen brauchbar iſt, ſo müſſen ſie doch in jenen Angaben ge— hört werden, worin fie allgemein übereinſtimmen und faſt gleich lautend ſind, denn wir müſſen ſie als eine unverfälſchte Ueber— gabe aus Baierns Urzeit betrachten. Dahin gehört: 1) Daß weder mehr noch weniger als 4 eigentlich regierende Herzoge des Namens Theodo geweſen ſind, worunter 2) Theodo I. überall bei dem Jahre 508 mit der Ausſage erſcheint: „Hoc tempore gens Noricorum (Bavarorum) prius expulsa revertitur ad patrias sedes duce Theo- done Latinis ejectis«. Wir entnehmen hieraus nur fo viel, daß Herzog Theodol. um dieſe Zeit feſten Fuß in Regensburg gefaßt und von da all— mäbhlich feine Eroberungen über Rhätien und Norikum verbreitet habe. Daß aber die Bajoarier wieder in ihre väterlichen Sitze zu— rückgekehrt ſeien, ſcheint uns nur dem Oroſius nachgeſprochen zu ſein, welcher die Bajoarier von den keltiſchen Bojen ableitet. Für unſere obige Annahme ſpricht auch die faſt in allen Chro niken bei dem Jahre 520 erſcheinende Anzeige: „Romanus exer- eitus apud Oetingin a Theodone prosternitur“. Es begegnet uns zwar eine Fluth von Einwürfen aus den gleichzeitigen Geſchichtſchreibern Caſſiodor und Prokopius, welche berichten, daß der große Oſtgothen-König Theodorich ſeine Herrſchaft nicht nur über Italien ſondern auch über Rhätien und No— rikum ja über Pannonien und Dalmatien ausgebreitet und die ehemalige Grenze des römiſchen Reiches wieder hergeſtellt habe: „Romana regna ad limitem suum remearunt“ und „Trans Istrum sese tenebant omnes (Barbari), potentiam gothicam adeo reformidantes, ut trajectum Auvii nunquam tentarent.“ Wir wollen die Wiederherſtellung des römifchen Reichs⸗ Limes durch den großen Theodorich nicht beſtreiten, ob er ihn aber immer behaupten konnte, iſt eine andere Frage. Die Rö— mer konnten dieſes nicht bei ihrer größten Macht und Stärke, wie ſollen wir dieſes von der weit geringern der Oſtgothen glauben? k Eugippius Abbt des Kloſters Lucullum bei Neapel, welcher um das Jahr 510 die Geſchichte des b. Severin geſchrieben, ut bezeugt, daß in eben jener Zeit die Weisſagung des heil. Se= verin in ſchreckliche Erfüllung gegangen ſei, „Cuius vaticinii veritatem eventus rerum praesentium comprobavit.“ Kurz vor ſeinem Tode (482. 8. Jäner) weisſagte der h. Severin in feinem Kloſter bei Favianis (Wien) „Haec quippe loca „nunc frequentata cultoribus in tam vastissimam solitudinem „redigentur, ut hostes aestimantes auri se quippiam Yu „turos etiam mortuorum sepulturas effodiant”*), Und Ennodius berichtet bei dem Tode des Biſchofs Con— ſtantius, welchen der h. Severin von Lorch in eine der untern Donau = Städte verfegt hatte: „Jam peccatorum consumma- „tio Pannoniis minabatur excidium, jam suceisa radice regio- „nis illius status in pronum defluxerat, per incursus enim „variarum gentium quotidiana gladiorum seges messem no- „bilitatis suceiderat et foecundas humani generis terras ira „populante desolabat. Jam Franei, Heruli, Saxones multi- »plices erudelitatum species belluarum more peragebant „Quae nationum diversitas superstitiosis maneipata eulturis „Deos suos humana credebant caede mulceri. Quoscunque „religiosi titulus declarabat officii, hos quasi seniores hos- „tias immolabant aestimantes, quod piorum jugulis divini- „tatis cessaret indignatio, Inter has temporum procellas „Constantius pontifex, nequid inmundo haberet subsidii „terra hostibus deputata humana lege liberatus est“ **), Wir wiſſen zwar nicht, wann Conſtantius geſtorben, fo viel aber iſt nicht zu bezweifeln, daß er den h. Severin lange über— lebt habe, und aus den Vorgängen bei ſeinem Tode in den Gegenden um Wien erkennt man, daß die Gothen den Donau— Limes daſelbſt nicht behauptet haben. Eben ſolche Bewegun— *) Vita S. Severini cap. 34. r) Ennod. Ticin. Bibl. SS. Patr. Tom. IX. Pag.393. 2 gen können auch an der obern Donau bei Regensburg um das Jahr 508 ſtatt gefunden haben. Wie mehrere wichtige Umſtände andeuten, gehörten die Bajoarier zu dem lange furchtbaren alemanniſchen Bund, welchen der König der Franken Chlod— wig J. durch ſeinen Sieg bei Zulpich im Jahr 496 geſprengt und aufgelöft hatte. Im Jahre 507 eroberte Chlodwig nach dem Falle des weſtgothiſchen Königs Alarich bei Poitiers ganz Gallien bis auf das ſüdliche oder narbonnenſiſche, wo ihm der Oſtgothen König Theodorich zuvorgekommen war. Was mochte alſo der Schlauheit und der Rachſucht des fränkiſchen Eroberers angemeſſener ſein, als daß er ihm dafür im Jahre 508 an der Donau Feinde erweckte, welche durch feine Un— terſtützung den Oſtgothen verderblich wurden? 8 Wie dem auch ſei, der Anfang der Großthaten des Her— zogs der Bajoarier Theodo J. des Großvaters Theodo's III., welchen der h. Rupert bekehret hat, kann nicht viel ſpäter als um das Jahr 508 geſetzt werden und daß dieſer Fürſt ſich um ſein Volk unſterbliche Verdienſte erworben, geht ſchon daraus hervor, weil ſein Name Jahrhunderte hindurch bei ſeiner Nach⸗ kommenſchaft in Verehrung geblieben? 3) Ihm folgte um das Jahr 537 Ipin Sohn Theodo II. und dieſem 4) um das Jahr 565 fein Sohn Theodo III. welcher als der vom h. Rupert bekehrte und getaufte einſtimmig der erſte chriſtliche Herzog genannt wird. Obwohl aber alle Chroniſten zwiſchen den Jahren 580 und 628 des h. Rupert erwähnen, ſchweigen doch die ältern aus ihnen von feinem Täufling Theodo III. gänzlich und ſetzen dafür die beiden Herzoge Gaxibald I. und Taſſilo I., welche ihnen aus dem Paul Diacon bekannt waren, denn eine gleich- zeitige Regierung mehrerer Herzoge lag ganz außer ihrem be— ſchränkten Geſichtskreiſe. Hingegen erſcheint bei allen Chroniſten 3 5) zwiſchen den Ihren 696 und 718 der aus der Geſchichte des h. Korbinian allgemein bekannte Herzog Theodo IV. mit feinem Sohne Grimoald, worauf die urkundlich bes kannten Herzoge Hugbert, Otilo und Taſſilo II. nach einander folgen. Mit einziger Ausnahme des baier'ſchen Geſchichtſchreibers Hanns Aventin, welcher für feine Einbildungen mehrerer Theodone bedurfte, finden ſich wie ſchon geſagt nur 4 Herzoge des Namens Theodo, welche man aber in den Chroniken ſelbſt nur aus ihrer Bemerkung gewinnen kann: daß der dritte Theodo der von Rupert bekehrte ſei. Eigentliche Verzeichniſſe mit allen 4 Theodonen kennen wir nur zwei: a) Das aus dem dreizehnten Jahrhundert in der Juvavia I, S. 98, welches alſo lautet: Theodo dux primus. Theodo II. Garibaldus rex. Tassilo dux. Theodo III. quem S. Rupertus baptizavit. Theodebertus dux. Theodo IV. eum filiis, qui S. Corbinianum locavit Frisingae. Theodoaldus dux. Grimoaldus dux. Hugbertus dux. Udilo dux cum Theodone fratre, Tassilo dux etc. b) Das von dem Abbte zu Vormbach Angelus Rumpler von ihm zwar erſt im Anfange des ſechzehnten Jahrhunderts geſchrieben, jedoch unſtreitig aus ſehr alten Handſchriften gezogen“), welches ſagt: *) Felix Oefele scriptores rerum Bavaric. Tom. I. Pag. 104. 2 „Haee autem quae sequuntur sunt nomina ducum : „Theodo, cui succedit alter Theo do, huie Garibaldus, „quem regem fuisse tradunt. IIli Tassilo primus, huie „Theo do III. qui a S. Rhudberto baptizatus traditur, IIli „Theodebertus, huie Theodo IV. qui S. Corbinianum „Frisingam detulit. Huie Grimoaldus, huie Hineber- „tus. Ei Utilo, huie Tassilo cum Theodone filio.“ \ Aber auch dieſe beiden Verzeichniſſe find offenbar unrich- tig, da ſie Theodo III., welcher ein Sohn des zweiten iſt und als ſolcher, wie auch das wahre Zeitalter des h. Rupert be— weiſet, ganz gleichzeitig mit Garibald J. regiert hat, erſt nach Garibald und Taſſilo ſetzen, welche gar nicht in die Reihe der baier'ſchen Stammherzoge gehören, und daß ſie von den nächſten Nachfolgern ce III. nur den Theodobert allein anführen. 4 III. Das richtige mit dem wahren Zeitalter des h. Rupert volls kommen übereinſtimmende Verzeichniß der Herzoge von Baiern vor Karls des Großen Zeit wird erſt vollſtändig, wenn man mit den vorgenannten Verzeichniſſen die Ordo ducum defunc- torum in dem älteſten bandſchriftlichen Gedenkbuche des Stif— tes St. Peter verbindet, welche die herzoglichen Wohlthäter der Kirche Salzburg in folgender Ordnung aufweiſet *): Ordo ducum Cdeſunetorum) eum conjugibus et liberis. Theoto SE l Ä e 5 Folchaid. Theopert e ; ; A Elinhast. Crimolt g 4 1 2 > Pilitruth, Theotolt x t - g Waltrat. Tassilo — s a ° g Liutpire. Crimolt 0 Rotrud. Huipehrt . ; a a Hiltifrid, Otilo. *) Noviss. Chronicon Pag. 176. Ordo ducum vivorum cum conjugibus et liberis. Tassilo 5 . 5 : Liutpirga. Deoto- ; . x . » : Rotrud. Catan : . . ; f A Adalpirch. Englfrid . ie . Cotade. Gepahard. i Engilwan. Da das Zeitalter des heil. Rupert und feines Täuflings Theodo außer allen Zweifel geſtellt iſt, ſo kann der in der Ordo ducum defunctorum zuerſt genannte Theodo kein anderer fein als Theodo III. der Täufling und erſte Wohlthäter des, h. Rupert und ihm folgen ſeine beiden Söhne Theodebert und Grimoald, welche wir aus dem Arnold von Vohburg als feine nächſten Nachfolger in der Regierung kennen. Dem Grimoald folgt aber ein Theodoald, welchen wir um ſo weniger für einen Sohn Theodo's IV. erkennen können, weil nach ihm Taſſilo I. genannt wird, welcher der erſte dieſes Namens ſein muß, da Taſſilo II. in der andern Ordo ducum vivorum als der erſte erſcheint und der Schreiber dieſer Ordo ſich un— möglich ſo weit vergeſſen konnte, dieſen Taſſilo II. in die Reihe der verſtorbenen Herzoge und zwar vor Grimoald II. und Hug⸗ bert zu ſetzen. ’ / Der gegenüber ſtehende weibliche Name Liutpire, iſt zwar allerdings der Name der bekannten Gemahlin des Herzogs Taſſilo II., jedoch die weiblichen Namen können ſich in dieſen herzoglichen Familien eben fo gut wiederholen als die männ— lichen Theodo, Theodebert u. ſ. w. und da die Aufſchrift dieſer Ordo ſagt: cum conjugibus et liberis, fo läßt ſich nie mit Ge— wißheit behaupten, daß der Name Liutpire die Gemahlin des gegenüberſtehenden Taſſilo anzeige. Man kann demnach aller⸗ dings den in der Ordo genannten Taſſilo für den erſten dieſes Namens erkennen. Allein da er unter den Wohlthätern der — 1 Kirche Salzburg genannt iſt, ſo möchten wir ihn lieber für einen Bruder des vor ihm genannten Theodoald halten als für den aus dem Paul Diakon bekannten Taſſilo I. In keinem Falle aber ſcheint er uns in die gerade Linie der Stammher— zoge zu gehören. Aus der Verbindung der Ordo ducum defunctorum mit den vorgenannten beiden Verzeichniſſen, dem aus einer ſalz— burgiſchen Handſchrift und dem von Angelus Rumpler Abbt zu Vormbach, geht demnach folgendes Verzeichniß der baier' ſchen Stammherzoge in gerader Linie hervor: Theodo I. Theodo II. ö Theodo III. welchen der h. Rupert bekehrt und getauft hat. Theodebert I, und Grimoald J. deſſen Söhne und Nachfolger. Theodoald I. ein Sohn Grimoalds J. Theodo IV. ein Sohn Theodoalds J. mit feinen Söhnen Theo— debert II., Lambert, Grimoald II. und Theodoald II. Hugbert der Sohn Theodeberts II. Otilo. Taſſilo II. Nur durch dieſe Ordnung der Herzoge werden die ber— zoglichen Wohlthäter wie das zweite, vierte und ſiebente Ka— pitel der kurzen Nachrichten und die Ausſagen des Arnold von Vohburg verſtändlich. Dieſer Zahl und Ordnung der Her— zoge c We vollkommen IV. die 8 Zahl und Folge der erſten 6 Nachfolger des heil. Rupert bis auf den Abbt Virgil, welche Mabillon und Hanſiz verſtümmelt haben, um die Ankunft des h. Rupert in Bai- ern in eine fpätere Zeit herabzuſetzen. Die wahre Zahl und Folge der erſten Nachfolger des h. Rupert iſt uns von dem Salzburger Anonymus in deſſen Werke: — Wr De conversione Bajoariorum et Carantanorum gegeben“) und lautet wie folgt: „Igitur post discessum beatissimi Roudberti pontifi- „eis vir carus omni populo egregiusque doctor et semi- „nator verbi dei Vitalis episcopus sedem Juvavensem „regendam suscepit. Post cuius transitun Anzologus vextitit abbas. post cujus depositionem *) predicte sedi ad- „hesit Savolus abbas. cuins vite finito cursu Ezius abbas „suecessit. Quo migrante de seculo iterato***) illa sedes ho- „norata refulsit episcopo Flobargiso. Post quem Jo- „hannes pastoralem gessit in sede prefata curam.“ „Hiisdem igitur temporibus seilicet Otilonis dueis bajoa- „riorum, qui tune jam subjectus fuit regi Pippino franco- „rum, venit quidam vir sapiens et bene doctus de hybernia „insula nomine Virgilius ad predietum regem in fran- cia“. etc. Dieſem Verzeichniſſe gemäß haben von dem Todesjahre Ruperts 623 bis auf das erſte Jahr Virgils, 745. in einem Zeitraum von 122 Jahren drei Biſchöfe und drei Aebbte zuſammen ſechs Nachfolger regiert. Dieſe Zahl iſt auffallend zu klein, wenn man wie einige der Alten und auch noch Aventin *) Juvavia II. S. 9. Nro. III. *) Hr Dr. Rudhart hat dieſen Ausdruck unrichtig mit Abſetzung er— klärt. Depositio ift in den Rekrologen gleichbedeutend mit obitus. So heißt es auch vom h. Rupert: Depositio S. Roudberti ponti- ficis et confessoris. * Kur) Hanſiz hat dieſen Satz fo abgetheilt: Quo migrante de seculo, itterato illa sedes honorata refulsit episcopo Flobargiso, wodurch der Sinn ſo heraus kommt: Nach deſſen Hintritt aus dieſer Welt glänzte dieſer ehrwürdige Sitz wieder dem Biſchof Flobargiſus; allein in der Urſchrift wie auch in der Juvavia iſt keine ſolche Abthei⸗ lung ſichtbar und es geht dann ein anderer dem Syſteme des Hanſiz gar nicht günſtiger Sinn hervor. Abbt Ezius ſtarb wie ſich zeigen wird nach 716, alſo im zweiten Jahrhundert nach Rupert, seculo iterato, welcher im Jahr 623 geſtorben iſt. — 49 — gethan haben, den Tod des h. Rupert in das Jahr 533 oder 544 alſo unter die Regierung des Königs Childebert J. (511— 558) hinaufſetzt, weil hiedurch für feine ſechs Nachfolger ein Zeitraum von mehr als 200 Jahren heraus kömmt. Eben fo iſt aber auch die Zahl von ſechs Nachfolgern auffallend zu groß, wenn man den Tod des h. Rupert mit Hanſiz in das Jahr 718 oder gar wie er ſpäter angenommen in das Jahr 723 berabfegt, weil hiedurch für die genannten ſechs Nachfol- ger nur ein Zeitraum von 27 oder nur 22 Jahren ausfällt. Es kömmt jedoch hier noch auf die Frage an, ob die Zahl und Folge der erſten Nachfolger Ruperts, wie fie der Anonys mus angegeben hat, richtig ſei? Mabillon, welcher das Zeit- alter des h. Rupert wie die anderen franzöſiſchen Geſchichts— fuorſcher der ſalzburgiſchen Tradition entgegen unter die Res gierung des Königs Childebert III. und des Herzogs Theodo IV. in das Jahr 696 herabgeſetzt hatte, beſtritt in Folge dieſer Herabſetzung auch die Richtigkeit der vorgenannten ſechs erſten Nachfolger, welche er aber nicht aus dem Anonymus ſelbſt ſon— dern nur aus der viel ſpäteren Metropolis Salisburgensis von Wiguleus Hundius gekannt bat, und glaubte, daß die drei Aebbte ohne biſchöfliche Würde Anſologus, Savalus und Ezius von ſpäteren ſalzburgiſchen Geſchichtſchreibern eingeſchoben wor den ſeien um das Zeitalter des h. Rupert weiter hinauf zu bringen. a Er wurde in dieſer Meinung um fo fiherer ‚nachdem er in dem Kloſter St. Emmeram zu Regensburg ein metriſches Verzeichniß der Biſchöfe und Erzbiſchöfe von Salzburg von einem Ungenannten aus der Mitte des neunten Jahrhunderts gefunden hatte, welches jene drei vorgenannten Aebbte ohne biſchöfliche Würde wirklich nicht enthält ſondern lautet, wie folgt: A — 50 — De ordine comprovineialium Pontifieum. I. Episcopi Salisburgenses. Dicta Juvavo fuit quondam metropolis ista, Quam primo fandans Hrodbertus rexerat almus. Post hune Vitalis antistes rexit eandem, Ipsius inde Flobargisus, qui est fultus honoris. Quartus Joannes fuerat, sedemque regendo Advena Virgilius 'statuens quam plurima quintus. Multo plura gerens Arno super omnia sextus. Septimus hine successit Adalram pastor opimus. Tempore namque suo statuens quam plurima pulchre. Octavus veniens Liuphramus praesul ovilis Officium Domini renovans formosius aeque “). Hierauf folgen die Erzbiſchöfe von Salzburg von Arno bis einſchließlich Liupram. f II. Die Biſchöfe von Regensburg von Witerp bis Erchanfried. III. Die Biſchöfe von Freiſing von Korbinian bis Arno. 5 > IV. 2 Die Biſchöfe von Paſſau von Vivilo bis Walderich. V. Die Biſchöfe von Säben von Ingenuin bis Alim. Aus dem ganzen Inhalte dieſes Verzeichniſſes iſt erſichtlich, daß der Verfaſſer die Abſicht hatte nur Biſchöfe nicht aber auch Aebbte ohne biſchöfliche Würde in ſein Werk aufzunehmen. Der Salzburger Anonymus hingegen gab in ſeinem Werke die Geſchichte der Kirche Salzburg von dem Tode des h. Ru- *) Joh. Mabillon. vet. Analect. Tom. IV. Pag. 525. und Hieron. Pez. Script. rer. Austr. Tom. I. Pag. 8. — 8 — pert angefangen bis zum Tode des Erzbiſchofs Adalwin, und es war demnach feine Pflicht alle ſalzburgiſchen Kirchen-Vor⸗ ſteher mit und ohne biſchöfliche Würde anzuführen. Der ungenannte Regensburger hat ſein Verzeichniß nicht vor dem Jahre 854 geſchrieben, weil er unter den Freiſinger Biſchöfen noch den Arno nennt, welcher dieſe Würde erſt im Jahre 854 erhalten hat. Der Salzburger Anonymus bat zwar fein Werk erſt im Jahre 873 geſchrieben; iſt aber dieſer Unterſchied des Alters von etwa 20 Jahren von Bedeutung? — Sind dieſe Vers zeichniſſe erſt dann entſtanden, als ſie von dem Regensburger und Salzburger geſchrieben worden? Sagt nicht dieſer ſelbſt, daß er das Verzeichniß der erſten Nachfolger des h. Rupert bis Virgil ſchon geſchrieben vorgefunden habe: „Numerus ‘ Episcoporum et Abbatum conseriptus in sede juvavensi #? Und woher hat der ungenannte Regensburger fein Verzeich— niß der Salzburger Biſchöfe wenn nicht aus der ſelben Quelle? Die Sucht nach einem älteren Verzeichniſſe als das vom ungenannten Salzburger führt endlich zu noch älter ſcheinen— den Verzeichniſſen. Das eine fand Hanſiz *) bei dem Ber- nard Pez, das andere Hr. Dr. Rudhart in der Juvavia J. S. 116 F. 139. Beide find aus dem älteſten handſchriftlichen Gedenkbuche des Stiftes St. Peter. Allein ſie entſprechen der Erwartung gar nicht, denn in dem einen iſt der Abbt Anſolo— gus vor dem Biſchof Vitalis, in dem andern ſogar auch Vir— gilius vor dem Biſchof Johannes geſetzt. Daher blieb Hanſiz bei dem Verzeichniſſe des ungenannten Regensb urgers und *) Ordo Episcoporum et Abbatum defunctorum. Hrodbertus Episcopus et Abbas. Anzologus Abbas. Vitalis Ep. et Abbas. Savolus Abbas. lzzio Abbas. Gundperht Flobrigis Episcopus et Abbas. Episcopus. Joannes Episcopus et Abbas. 4* ſtrich die drei Aebbte ohne biſchöfliche Würde aus dem Ver— zeichniß der Salzburger Kirchen-Hirten und Hr. Dr. Rud⸗ hart verſchmähte die beiden aufgefundenen Verzeichniſſe als unheilbar verdorben. Dieſe Gegner bedachten aber nicht daß ſolche Verſetzung auf die natürlichſte Art geſchehen konnte. Eigentliche Verzeich— niſſe der erſten Nachfolger des h. Rupert konnten nicht früher entſtehen als bis eine namhafte Reihe derſelben vorhanden war. Die beiden aus dem Hanſiz und der Juvavia angezogenen Verzeichniſſe ſind nur Auszüge aus dem erſten und älteſten jetzt nicht mehr vorhandenen Todtenbuche, in welches die Bi— ſchöfe und Aebbte keineswegs nach ihrer Amtsfolge ſondern nach dem Monat und Tage ihres Todes eingetragen waren. Wie leicht konnte alſo geſchehen, daß der Compilator den Ansolo- gus Abbas früher gefunden und aufgeſchrieben als den Vita- lis Episcopus, welcher allen Anzeigen zu Folge am 20. Oc⸗ tober geſtorben iſt. — Eben ſo konnte ein anderer den Vir— gilius früher gefunden und aufgeſchrieben haben als den Jo- hannes. Darf man alſo ſolche Auszüge aus dem Todtenbuche ſogleich als unheilbar verdorben verwerfen? Enthalten ſie nicht auch die nämliche Zahl der erſten Nachfolger des h. Rupert * — —— Virgilius Episcopus et Abbas. Albinus Abbas. Hrgbaldus Episcopus. Arn Archiepiscopus. Hahfrid Episcopus. Hansiz P. II. Pag. 69. Hrodbertus Episcopus et Abbas. Anzologus Abbas. Vitalis Episcopus et Abbas. Savolus Abbas. Izzio Abbas. Flobrigis Episcopus et Abbas. Virgilius Episcopus et Abbas. Johannis un et Abbas. Juvavia I. S. 116. $. 1 bis auf Virgil? Sind nicht auch da die drei Aebbte ohne biſchöfliche Würde angeführt? Oder wußte man etwa in je— ner Zeit die wahre Aufeinanderfolge der Nachfolger des h. Rupert nicht mehr, weil ein Compilator den Anſologus vor dem Vitalis oder den Virgilius vor dem Johannes geſetzt bat ? Kann man glauben, daß der Anonymus de conversione Ba- joariorum et Carantanorum ein Verzeichniß der erſten Nach folger des h. Rupert bloß nach feiner Einbildung nicht aber nach dem Ausweiſe der zuverläßigſten Documente gegeben habe? Kann man glauben daß Erzbiſchof Adalwin der eilfte Nach— ſolger des h. Rupert die wahre Aufeinanderfolge ſeiner Vor— fahren nicht mehr gewußt habe? — Warum ſoll das Erſchei— nen der drei Aebbte ohne biſchöfliche Würde in dem Verzeich— niſſe des Anonymus ſo verdächtig ſein? Kann man den lan— gen Zeitraum des Verfalles der chriſtlichen Religion und des Kirchenweſens in Baiern beſtreiten? Kann man beſtreiten, was aus dem Decrete des Papſtes Gregor II. vom Jahre 716 aus genſcheinlich hervorgeht, daß damals Baiern ohne biſchöflichen Oberhirten geweſen? Wer iſt damals der Kirche Salzburg vor— geſtanden wenn nicht Abbt Ezzius? Hatte Hanſiz ein Recht dieſen und ſeine beiden Vorgänger ohne biſchöfliche Würde aus dem Verzeichniſſe der Salzburger Kirchenhirten auszuſtoßen? Die Wahrheit widerſpricht ſich nie. Aus der älteſten Lebensge— ſchichte des h. Rupert, aus den kurzen Nachrichten und aus Ar— nold von Vobburg iſt unwiderſprechlich gewiß, daß der h. Rupert kein Zeitgenoſſt des Königs Childebert III. und des gleichzei— tigen baier'ſchen Herzogs Theodo IV. des Großvaters des Herzogs Hugbert geweſen fein könne, was durch das päpſtliche Deeret vom Jahre 716 vollkommen beſtätiget wird, und da die älteſte Le— bensgeſchichte des h. Rupert ausdrücklich ſagt, daß er im zwei— ten Jahre des Königs Childebert Biſchof zu Worms geweſen, ſo kann dieſer Childebert kein anderer geweſen ſein als der zweite dieſes Namens der Sohn Siegberts und der Brunhilde, a welcher vom Jahre 575 bis 596 in Auſtraſien regiert bat, und der Anfang der apoſtoliſchen Wirkſamkeit des h. Rupert iſt demnach das Jahr 576, womit auch die wahre Zahl und Folge der Herzoge von Baiern ſo wie die Zahl und Folge der erſten Nachfolger des heil. n vollkommen überein⸗ ſtimmt. Dieſer unbeſtreitbaren Anfangs-Epoche gemäß hat man mit allem Rechte angenommen, daß der h. Rupert um das Jahr 580 nach Baiern gekommen ſei, wo er zu Regensburg den Herzog Theodo und ſeine Edlen von der Abgötterei zum chriſt⸗ lichen Glauben bekehret und getauft, und dann um das Jahr 582 zu Juvavo ſeine biſchöfliche Kirche und das Kloſter zum b.. Petrus gegründet hat, wo er am Oſterſonntage, welcher auf den 27. März (VI. kal. Aprilis) gefallen war, geſtorben iſt. Jenes bezeugt ſeine älteſte Lebensgeſchichte mit den Worten: Spiritum reddidit in pace die videlieet resurrectionis Domini nostri Jesu Christi, welchen man ſeit den älteſten Zeiten als Oſterſonntag erklärt hat. Dieſes bezeugt die einſtimmige Ueberlieferung aller Nekrologe, wo am 27. März (VI. kal. Aprilis) bemerkt ſteht: Obitus (oder Depositio) S. Ra,, Episcopi et confessoris, Aus dieſem zweifachen Kennzeichen dem Dfkevfonstage — dem 27. März iſt die Berechnung feines Todes jahres, welches urſprünglich nicht aufgezeichnet worden, entſtanden. Man ſuchte nämlich in dem Oſter⸗Cyclus das Jahr, in welchem der Oſter⸗ ſonntag auf den 27. März gefallen iſt und fand, daß dieſes im ſechsten Jahrhundert in den Jahren 533 und 544 ge⸗ ſchehen iſt. Da nun Einige wie z. B. Aventin den König Chil⸗ debert I. für den nämlichen hielten, in deſſen zweitem Jahre, das iſt im Jahre 512 der h. Rupert Biſchof zu Worms ge⸗ weſen iſt, ſo ſetzten ſie ſeinen Tod in das Jahr 533 oder 544, in welchen der Oſterſonntag auf den 27. März gefallen war. Einige der Alten hielten ſich um fo mehr an Childebert I., weil unter der Regierung Childeberts II. bei dem longobardi⸗ ſchen Geſchichtſchreiber Paul Diakon kein Theodo ſondern Ga⸗ ribald I, als Herzog von Baiern erſcheint. Es iſt aber ſchon oben gezeigt worden, daß Ruperts äl- tefte Lebensgeſchichte unmöglich von Childebert J. ſprechen kann, weil dieſer über die Stadt Worms Ruperts biſchöflichen Sitz, welche zu dem Reiche Auſtraſien gehörte, nichts zu ſchaffen hatte. Auch widerſpricht ſolcher Annahme die Zahl der erſten 6 Nachfolger des h. Rupert bis auf das Jahr 745 dem er⸗ ſten des h. Virgils, deren Amtsverwaltung vom Jahre 545 bis 745 alſo über 200 Jahre gedauert haben müßte, was ge= gen alle Wahrſcheinlichkeit ftreitet. Im ſiebenten Jahrhundert ſind es die Jahre 623 und 628, in welchen der Oſter-Sonntag auf den 27. März gefallen war. Da der h. Rupert um das Jahr 580 nach Baiern ge— kommen und die Bekehrung eines ganzen Landes und Vol— kes einen langen Zeitraum bedinget, ſo wurde von Einigen das Jahr 628, von den Meiſten aber das Jahr 623 als das ſeines Todes erkannt, welches der beſtändigen einheimiſchen Tradition und der Zahl der erſten Nachfolger des h. Rupert bis auf den h. Virgil vollkommen entſpricht. Allein Hanſiz hat gegen die Erklärung des Dies resurrec- tionis mit dem Oſter- Sonntage eine Einwendung erhoben, welche ihm und feinen Anhängern um ſo wichtiger ſchien, je— mehr ſie ihrer falſchen Rupertiniſchen Zeitrechnung entſprach. Er zeigte nämlich aus den alten Martyrologien und Nes krologen, daß der Todestag des h. Rupert alſo bezeichnet ſteht: „VI. kal. April, Hierosolymis resurrectio Domini nostri Jesu Christi. Obitus (oder Depositio) S. Rudberti Episcopi et Confessoris.“ Es iſt aber eine uralte Kirchen- Tradition, daß Chriſtus am 25. März am Kreuze geſtorben und am 27. März von dem Tode auferſtanden ſei. Da nun die älteſte Lebensgeſchichte des h. Rupert nichts anderes ſagt als: Spi- * ritum reddidit in pace die videlicet resurreetionis Domini nostri Jesu Christi, ſo iſt hiedurch nichts anders angezeigt, als daß er am Auferſtehungstage des Herrn, welcher ſeit den äl— teſten Zeiten an den 27 März fixirt iſt, geſtorben ſei. Dieſer Auferſtehungstag iſt aber keineswegs der alljährlich veränder— liche Oſterſonntag oder das Auferſtehungsfeſt. Es geht dem— nach aus den Worten der älteſten Lebensgeſchichte nur hervor, daß der h. Rupert am Auferſtehungstage das iſt am 27 März geſtorben ſei. Man wird hiedurch keineswegs gezwungen, daß man um ſein Todesjahr zu finden nachſuche, in welchem Jahre der Oſterſonntag auf den 27 März ſondern höchſtens nur wann der 27 März in die Oſterwoche gefallen ſei, und dieſes geſchah im Jahre 723 am Freitage nach Oſtern und im Jahre 726 am Mittwoch nach Oſtern. In einem dieſer Jahre iſt der h. Rupert nach den Worten ſeiner älteſten Aebens geschah ge⸗ ſtorben ). Dieſe Entdeckung brachte den Hanſiz dahin die ganze Salz— burgiſche Tradition von der Ankunft des h. Rupert in Baiern um das Jahr 580, von ſeinem Tode am Oſterſonntage und jene Berechnung ſeines Todesjahres nach dem Zuſammentreffen des Oſterſonntages mit dem 27 März für eine leere Erfindung des zwölften Jahrhunderts zu erklären. Gleichwie aber die ganze Rupertiniſche Zeitrechnung des Hanſiz und ſeine Erklärung von der Bekehrung Theodo's aus der älteſten Lebensgeſchichte Ruperts unrichtig iſt, ſo iſt auch feine Erklärung des Dies resurrectionis und feine Behauptung, daß die ganze Salzburgiſche Tradition von dem Zeitalter Ru— perts eine leere Erfindung des zwölften Jahrhunderts ſei, falſch und unrichtig. Wenn die älteſte Lebensgeſchichte ſagt: Spiritum reddidit in pace die videlicet resurrectionis Domini nostri Jesu Christi, „ Hanſiz II. Pag. 919 — 928. = 5. — wer fol da an den Auferſtehungstag zu Jeruſalem oder an den 27 März denken? Wer ſoll glauben, daß uns der Bio- graph mit ſeinen Worten an die Martyrologien verwieſen habe, wo man ſie erſt verſtehen lernen ſoll? — Iſt nicht der veränderliche Oſterſonntag eine eben ſo alte Einrichtung der Kirche als jene Tradition von Jeruſalem ? Hanſiz ſelbſt hat allererſt nur an den Oſterſonntag gedacht und beſtand darauf nach allſeitiger Ueberlegung: Omnibus expen- sis non videtur recedendum a die VI. kal. Aprilis in domini- cam resurrectionis proprie talem cadente (Pag, 59) und iſt erſt dann hievon abgewichen, als er mit ſeinem Todesjahre Ruperts 718 allſeitig in die Klemme gerathen war. Im Jahre 1131 berechnete ein Ungenannter die Jahre von dem Tode des heil. Muppet bis auf das Jahr 1131 wie folgt: „Numerum annorum a transitu S. Ruperti, pro quo in- „terrogastis, diffinite scriptum non reperimus. Conjectura „tamen horum potest fieri ex consideratione temporum, in „quibus fuisse legitur, De temporibus eius legitur sie: Tem- »poribus igitur Hildeberti Regis Francorum, anno seilicet „regni illius secundo venerabilis confessor Christi Rudber- „tus in Wormatia civitate Episcopus habebatur, De die „obitus eius, qui in VI. kal. Aprilis celebratur sie legitur: „Die orto resurreetionis Christi Missarum solemnia laetus „persolvit.et munitus dominiei corporis et sanguinis viatico „inter verba fratres confirmantia exuit hominem, Et alibi: »Sie suum contigit Phase (sc. transitus ) sacro pa- „schae tempore. Inventa autem tempora Regis invenire do- cent tempora Episcopi. Temporibus igitur Justini junioris „et Tiberii Constantini et Mauritii Imperatorum Romanor um „Hildebertus rex Francorum filius Sigibertiet Brun- „hildis extitisse Jegitur. Circa hace tempora S. Ruper- „tum vixisse patet.“ - = 2 Obbſchon er hier ganz beftimmt den König Childebert II. den Sohn Siegberts und der Brunhilde nennt, ſo wurde er doch verwirrt, verwechſelte Childebert II. mit Childebert I. und kam fo mit feiner Berechnung zu den Jahren 533 oder 3 hinauf, indem ſo ſchließt: „Et quamvis non sit certum, si super vixerit 533 annum „dom, incarnat. quando dominicus dies Paschae in VI. kal. „Aprilis venit, certum tamen est, eum non supervixisse „544. annum dom, incarnat, in quo similiter dies domini- „eus Paschae-VI. kal. Aprilis evenerit, Ideo quod inter „duo dubia certius est, eligamus et computemus annos „de transitu S. Rudberti ab anno 544 dom. incarnat, Sunt „igitur a transitu eius usque in praesentem annum, qui est „dom. inearnat. M. C. XXXI. quingenti octoginto octo anni, „ipse est annus septimus Lotharii Regis“ *). Dieſe Berechnung hat ein ungenannter Schüler des Erz— biſchofs Eberhard J. unter Beibehaltung der nämlichen Worte und mit ſteter Hinſicht auf Childebert II. und die Jahre 623 oder 628 bis auf das Jahre 1186 fortgeführt und gefunden, daß von dem Tode des h. Rupert im Jahre 623 bis zum Jahre 1186, 563 Jahre verfloſſen find **). Hieraus ergibt ſich augenſcheinlich, daß es hier nicht, wie Hanſiz behauptete, um die Beantwortung der Frage zu thun war, wann der h. Rupert geſtorben, ſondern darum wie viele Jahre von dem Tode deſſelben bis auf das gegebene 1131 oder 1186 verfloſſen find? Nicht das Todesjahr des h. Ru- pert iſt es, welches man hierin fuchte, ſondern die Zahl der Jahre, welche von feinem Tode bis 1131 oder 1186 verfloſſen waren, iſt es, welche nicht beſtimmt aufgeſchrieben gefunden werden konnte. Die Stelle aber, worauf ſich beide Berechner berufen: Die orto resurreetionis Christi Missarum Solemnia *) Juvavia J. S. 134. S. 111. *) L. C. a BB laetus persolvit, et munitus dominiei corporis et sanguinis viatico, inter verba fratres confirmantia, exuit hominem ete. ift wörtlich aus der Legende des heil. Rupert *) entnommen, einer Lebensbeſchreibung, von welcher nach Zeugniß des Herrn Dr. Pertz ſchon im eilften Jahrhundert Abſchriften vorhanden waren. Auch in dieſer Legende iſt der Dies resurreetionis als der Oſterſonntag erklärt, wie aus den Worten: Cumque Sane- tissima dies resurreetionis Salvatoris nostri Jesu Christi il- luxisset, Missarum solemnia laetus persolvit deutlich zu ent nehmen, und fo wenig dieſe Legende eine Erfindung des zwölf: ten Jahrbundertes iſt, eben ſo wenig iſt es die Erklärung des Dies resurreetionis als Oſterſonntag. In den ſalzburgiſchen Annalen vom Jahre 1049, welche Dr. Vers in feinen Monumentis Germaniae antiquis Tom. J. pag. 89 herausgegeben bat, ſteht bei dem Jahre 628: Transitas S. Ruoberti, in welchem Jahre der Oſterſonntag mit dem 27. März zuſammen getroffen iſt. Ein Beweis, daß man im eilften Jahrhundert den Dies resurreetionis als den Oſter— Sonntag erklärt bat. Hanfiz ſelbſt kennt ſogar ein Kalenda⸗ rium des Salzburger Domkapitels aus der Zeit Karls des Gros ßen, welches den Tod des b. Rupert am 27. März des Jah⸗ res 623 bemerkt hat. Man geht alſo in jedem Falle am ſicher⸗ — wenn man bei der alten einheimiſchen Tradition und Er⸗ — bleibt. ; — I a — Dritte Abtheilung. Wir müſſen jedoch noch einem Einwurſe begegnen, welcher in der neueſten Zeit gegen das wahre Zeitalter des h. Nu: vert per gemacht worden iſt. 9 Apud B Apud Bolland. Tom. III. Martii pag. 702. und Heiur. Cauis- Tom. III. P. II. Pag 356. * — In der Geſchichte des Chriſtenthums in Oeſter— reich und Steyermark ſeit der erſten Einführung desſelben u. ſ. w. (Von Dr. Anton Klein Domherrn zu St. Stephan. Wien 1840) ſucht der Herr Verfaſſer die apoſtoliſche Wirkſamkeit des h. Rupert in Baiern zwiſchen den Jahren 580 und 623 durch die Miſſions-Geſchichte des Agilus und Euſtaſius zu widerlegen, welche in Folge der Kir— chenverſammlung zu Bonöll im Jahre 616 ſogleich im fol— genden Jahre nach Baiern geſendet worden um das Volk von der Abgötterei zum Chriſtenthume zu bekehren, was doch offen⸗ bar nicht hätte geſchehen können, wenn Rupert ſchon ſeit dem Jahre 580 das nämliche in Baiern geleiſtet hätte *), Allein auf der beſagten Kirchenverſammlung wurde be— ſchloſſen die erfahrenſten Männer zu den benachbar— ten Völkern zu ſenden um ſie in den Schoos der katholiſchen Kirche zurückzuführen. Chhlotario in solium trium regnorum sublimato deerevit excellentia sua synodica diffinitione dirigere peritissimos vi- ros, qui vieinas gentes ad gremium S. Matris Ecelesiae revocarent. | Wie kann Agilus damals im Jahre 616 zu den erfahren- ſten Männern gehört haben, da er erſt 13 Jahre alt war, indem feine Legende ausdrücklich ſagt, daß er dem Abbte Ko- lumban in dem Kloſter Bobbio, wohin dieſer unmöglich vor dem Jahre 610 gekommen fein kann, als ein fiebenjäb- riger Knabe übergeben worden iſt? — Der Beſchluß der Kirchenverſammlung lautet ferner nur auf die benachbarten Völker und zwar auf ſolche, die vorher ſchon Chriſten geweſen und wieder in den Schoos der mr zurückgebracht werden ſollen. Wie können aber die Bajoarier an der Donau, am Fo und an der Salzach die benachbarten Völker fein? Es iſt zwar *) L. c. I. S. 180. u — in der Reiſe der genannten Miffionäre von Baicariern, Bavo- cariern oder Bodoariern die Rede, aber dieſes Volk war da— mals in extrema Germania sita nicht an der Donau, am Inn und an der Salzach, es war Fotini oder Bonosi infecta errore und ſollte wieder in den Schoos der Kirche zurückge— bracht werden, jedoch von Heiden, welche die chriſtliche Reli— gion noch niemals angenommen hatten, iſt nirgends die Rede. Wie können alſo dieſe fremden, in verſchiedenen Zeiten, von verſchiedenen Auctoren zuſammen geſetzten, ſich ſelbſt wi— derſprechenden und unverſtändlichen Legenden von Agilus, Eu— ſtaſius, von Kolumban und der h. Salaberga *) unſern ein- heimiſchen Documenten entgegen geſetzt werden, aus welchen die apoſtoliſche Wirkſamkeit des h. Rupert in Baiern zwiſchen den Jahren 580 und 623 unbeſtreitbar hervorgeht? — Allein dieſe Legenden ſind es eben nicht, auf welche der Hr. Verfaſſer der vorerwähnten Kirchengeſchichte den größten Werth gelegt ſondern eigentlich die Gründe, welche bereits vor mehrals hundert Jahren die gründlichſten und gelehrteſten Geſchichts-Forſcher nöthigten Ru— perts Wir ken in Baiern in eine ſpätere Zeit (näm⸗ lich zwiſchen die Jahre 696 und 718) herab zu— ſetzen. | Die Gründe welche den berühmten Alterthumsforſcher Jo⸗ hann Mabillon bewogen haben die Ankunft des h. Rupert in Baiern unter die Regierung des auſtraſiſchen Königs Childe— bert III. und des baierſchen Herzogs Theodo IV. nämlich in das Jahr 696 herabzuſetzen, find nach feiner eigenen Aus- fage **) folgende: 4) Unter der ganzen Regierung des auſtraſiſchen Königs Childebert II. war kein baier'ſcher Herzog des Namens Theodo *) Mabillon in Actis Sanctorum Ord. S. Bened. Saec. II. p. I. et II. ) Annal. Bened. Paris. 1704 Tom, I. Pag. 610. — 62 — ſondern Garibald und Taſſilo I., wie aus dem Paul Diakon erwieſen iſt. i 2) Der Theodo des heil. Rupert hinterließ zwei Söhne Theodebert und Grimoald und nach dieſen Hugbert, welcher im folgenden Jahrhunderte den h. Bonifacius bei ſich aufge— nommen hat, was aus dem Arnoniſchen Congeſtum und aus Arnold von Vohburg erwieſen iſt einem wichtigen wenn auch nicht gleichzeitigen Autor. Woraus folgt, daß der h. Rupert nicht vor der Regierung Cbildeberts HI. vr Baiern ge⸗— kommen iſt. 5 3) Das Verzeichniß der bnier ſchen Biſchöfe von dem un— genannten Regensburger aus dem neunten Jahrhundert ſchweigt gänzlich von den drei Aebbten ohne biſchöfliche Würde, die in dem viel jüngern Verzeichniſſe des Wiguleus Hundius eines Geſchichtsforſchers aus dem Ende des ſechzehnten Jahrhun⸗ derts genannt werden. Wir antworten ad 1) Daß unter dem auſtraſiſchen König Childebert II. ein Herzog der Baiern des Namens Garibald geweſen, iſt dem Paul Diakon allerdings zu glauben. Daß jedoch dieſer Gari- bald der erſte Herzog der Baiern, daß er Alleinregent und ſein Sitz zu Regensburg geweſen, iſt im Paul Diakon nirgends zu finden wohl aber, daß ihm keiner feiner Söhne in der Re⸗ gierung gefolgt iſt, woraus zu ſchließen, daß Garibald kein Stammherzog der Baiern, quem populus sibi elegit, ſondern einer, quem Rex ordinavit in provineia illa, mithin keines⸗ wegs alleinregierender Herzog geweſen, der ſeinen Sitz nicht zu Regensburg ſondern in der Nähe des Longobarden Reiches gehabt hat. So wie damals das Reich der Franten unter mehrere Könige wie das Land der Alemannen unter mehrere Herzoge getheilt war, eben ſo auch Baiern, wie aus ſeinem älteſten Geſetzbuche (Tit. II. Cap. 1. 8. 9.) deutlich genug hervor⸗ geht und nunmehr durch das wahre Zeitalter des heil. Rus pert und ſeines Täuflings Theodo außer allen Zweifel geſetzt iſt. Es war nicht Recht aus dem fremden Geſchichtſchreiber Paul Diakon, welcher nur wenige Herzoge der Baiern gele— genheitlich nennt, ein genkalogiſches Verzeichniß derſelben con— ſtruiren zu wollen. N | Dieſes ergibt fih nur aus dem wahren Zeitalter des heil. Rupert und aus der Ordo ducum defunctorum in dem älte— ſten handſchriftlichen Gedenkbuche des Stiftes St. Peter. Außer dieſen iſt an ein richtiges Verzeichniß der Herzoge von Baiern gar nicht zu denken. ad 2) Hätte der treffliche Kenner alter Schriften Mabillon das ſogenannte arnoniſche Congeſtum in der Handſchrift, welche als die älteſte in dem Stifte St. Peter verwahrt wird, ſelbſt eingeſehen, er würde gewiß ein anderes Urtheil hievon geſchöpft haben. So aber mußte er ſich auf die irrige Meinung verlaſſen, welche ihm Andere hievon beigebracht haben, und da dieſes Document in dem beſagten Stifte ſelbſt als die älteſte und wahre arnoniſche Urkunde erkannt und erklärt worden, ſo mochte Mabillon eine genauere Unterſuchung und Prüfung ihres In— halts für überflüßig halten und zwar um jo mehr, da er ſicher ſein konnte, daß ihm ſein Beweis aus derſelben für das ſpã⸗ tere Zeitalter des b. Rupert von Seite des genannten Stiftes niemals umgeſtoßen werde. In Betreff der Ausſage des Arnold von Vobburg hielt ſich Mabillon auf dem ſchon breit getretenen Wege und zwar um ſo lieber, weil die bisherige Erklärung der Ausſage des Arnold ſeinem Beweiſe von dem ſpätern Seitalter des h. Ru⸗ pert ſo ganz entſprach. ad 3) Aus der nämlichen Urſache mußte dem Mabillon das von ihm in der Bibliothek des Stiftes St. Emmeram aufgefundene Verzeichniß der älteſten baier'ſchen Biſchöfe von einem ungenannten Regensburger aus dem neunten Jahrhun⸗ — hundert um ſo wichtiger ſein, da er von Seite der Kirche Salzburg kein anderes Verzeichniß kannte als das in Wigu— leus Hundius, auf welches er ſich allein beruft. Das Ver— zeichniß der erſten Nachfolger des h. Rupert in dem Werke: De conversione Bajoariorum et Carantanorum, die uralten Nekrologs-Auszüge in dem handſchriftlichen Gedenkbuche des Kloſters St. Peter ſind ihm ganz unbekannt geblieben. Für einen ausländiſchen Gelehrten bleibt es immer eine mißliche Sache Abhandlungen über die Entſtehung fremder Kirchen und Klöſter zu ſchreiben ohne zureichender Kenntniß ihrer einheimiſchen Documente und der große Mabillon würde nicht gewagt haben über den Urſprung der Kirche Salzburg zu ſchreiben, wenn ihn nicht das falſche Congeſtum, welches ihm als eine echte Urkunde geprieſen worden, hiezu verleitet hätte. In einem ganz andern Verhältniſſe aber ſtand Markus Han ſiz der berühmte Verfaſſer der Germania Sacra, welchem alle einheimiſchen Quellen über die Geſchichte der Kirche Salz— burg wie keinem andern zu ſeiner Zeit bekannt waren. Da er jedoch im erſten Theile ſeines Werkes in der Ge— ſchichte der Kirche Lorch an der Ens den apoſto— liſchen Urſprung und die uralte Metropolitan Würde derſelben, als von welcher die chriſtliche Religion ſo— wohl in Vindelicien, Rhätien und Norikum als auch in Ober— und Unterpannonien ſchon in den erſten chriſtlichen Jahrhun⸗ derten verbreitet worden, zu erweiſen und zu vertheidigen über— nommen hat, ſo mußte er im zweiten Theile ſeines Werkes in der Geſchichte der Kirche Salzburg die einheimiſche Trabi: tion derſelben, — daß der h. Rupert zwiſchen den Jahren 580 und 623 die chriſtliche Religion in Baiern begründet und zur herrſchenden erhoben hat, — aus allen Kräften beſtreiten. Er mußte den h. Rupert nicht nur in ein ſpäteres Zeitalter herabſetzen ſondern ihm auch eine ganz andere Beſtimmung geben nämlich die Ausrottung der Ketzereien in Baiern. Eine Aufgabe, welche den Hanſiz zu einer ganz eigenen Selbſtver— leugnung gezwungen hat, denn er mußte die falſche Tradition von der Metro politan-Kirche Lorch als eine wahre vertheidigen und die wahre Tradition von der Kirche Salz— burg als eine falſche beſtreiten. Das läßt ſich nun einmal ſchlechterdings nicht mehr verken⸗ nen, daß die ganze Tradition von der Metropolitan-Kirche Lorch nur eine Erfindung ſpäterer Zeit nach der erwachten Eiferſucht der Biſchöfe von Paſſau gegen Salzburg ſei und daß ſie ganz auf falſchen Documenten beruhe und zwar: I. auf einem falſchen Verzeichniſſe der Erzbiſchöfe von Lorch. Jene Tradition von der ungeheuren Schankung des römi— ſchen Kaiſers Philipp und feiner Söhne Philipp und Quirin an die Kirche Lorch mußte ſelbſt Hanſiz (J. Pag. 24) als eine Fabel, — jenen Erzbiſchof von Lorch Gerardus im Jahre 250 als erdichtet, — den Erzbiſchof Eutherius, welcher der Kirche Lorch ſchon im Jahre 268 vorgeſtanden fein foll und doch noch im Jahre 347 das Concilium zu Sar- dika als Eutherius a Pannoniis, oder Eutherius a Proeia de Caindo (Pag. 45) mit unterſchrieben hat, — für gänzlich un- zuläßig erkennen; und wenn man vor der Zeit des Hanſiz niemals an dem Epiſcopate des h. Maximilian zu Lorch zwi- ſchen den Jahren 257 und 287 und an deſſen Martertod zu Cilly gezweifelt, jo war doch Hanfiz ſelbſt der erſte, welcher uns (Pag. 36) darauf aufmerkſam machte, daß die bekannte ar. und Leidensgeſchichte des h. Maximilian von Wort zu eben fo gut dem h. Martyrer Pelagius angeböre, wie man ſich aus den Bollandiſten *) überzeugen kann. Auch bat dieſe zweizüngige Lebens- und Leidensgeſchichte auffallende Kennzeichen ſpäterer Erfindung, wie ſchon Prof. *) Tom. VI. mensis Augusti. Dies XXVIII. Weit Anton Winter im erften Theile feiner Einleitung zur bairifch = öſterreichiſchen Kirchengeſchichte und Prof. Albert Muchar im zweiten Bande ſeines römiſchen Norikums erkannt haben. a N Der einzige wahre Biſchof von Lorch Conſtant ius, welcher aus der Lebensgeſchichte des h. Severin (eap 29) allgemein bekannt iſt, fehlt in der Reihe der Erzbiſchöſe von Lorch gänzlich *), dagegen gibt ihm Hanſiz einen Theodor zum nächſten Nachfolger, welchem Pabſt Symmachus um das Jahr 504 das erzbiſchöfliche Pallium ertheilt haben ſoll. . Dieſe Bulle des Pabſtes Symmachus iſt die eigentliche Grundlage, worauf Hanſiz (Pag. 7) feinen Haupt- Beweis für die Erzkirche Lorch gebaut hat und welcher ihm ſowohl für die vorausgegangene als nachfolgende Zeit dienen muß. Gegen die Echtheit dieſer Bulle haben aber lange ſchon ſehr berühmte Geſchichtsforſcher der Verfaſſer der Nachrichten von Juvavia und der Florianer Chorberr Kurz in feinem ſchätzba⸗ ren Werke: Merkwürdigere Schickſale der Stadt Lorch u. ſ. w. wichtige Bedenken geäußert und fie kann auch unmöglich echt ſein, weil ſie von einer Gewohnheit ſpricht, die zu Lorch nie geweſen und weil unter dem ganzen Pontift- cate des Papſtes Symmachus kein Biſchof zu Lorch geweſen iſt. Die Bulle ſagt, daß ſich Theodor des ihm ertheilten Pal— liums nach der Gewohnheit feiner Kirche zu bedie⸗ nen habe, da doch weder zur Zeit des heiligen Severin unter dem Biſchof Conſtantius zu Lorch noch vor St. Seve- rin unter der Herrſchaft der Hunnen noch unter den Römern eine ſolche Gewohnheit zu Lorch Statt gefunden hat Wo iſt die mindeſte Spur daß Conſtantius zu Lorch die erzbiſchöfliche Würde bekleidet habe? Wir leſen ſogar im 30ten Kapitel der Le⸗ *) Monumenta Boica. Volum. XXVIII. Part. II. Pag. 246. - 67 — bensgeſchichte des h. Severin, daß Lorch aufgehört habe ein biſchöflicher Sitz zu fein. Denn da ſich die Anfälle der Ale— mannen und Thüringer auf Lorch beſtändig erneuerten, ſo rettete der h. Severin den Biſchof Conſtantius mit allen Einwohnern in die untern Donau⸗Städte, wo fie mit den Rugen in fried— licher Einigkeit lebten. Lorch aber wurde den raubgierigen Barbaren zur Beute überlaſſen. Im Jahre 482 ſtarb der h. Severin in ſeinem Kloſter bei Favianis. Im Jahre 487 machte Odoacer König von Italien der Rugenherrſchaft dieß und jenſeits der Donau ein Ende. Im folgenden Jahre 488 ließ er durch ſeinen Comes Pierius alle Römer aus den untern Donaugegenden nach Italien abführen und, als Biſchof Con— ſtantius ſtarb, geſchah, wie der gleichzeitige Ennodius bezeugt, der Einfall der Franken, Heruler und Saxen und es ging die Weiſſagung Severins in buchſtäbliche Erfüllung: „Haee quip- pe loca nune frequentata cultoribus in tam vastissimam so- litudinem redigentur, ut hostes aestimantes, auri se quippi- am reperturos etiam mortuorum sepulturas effodiant.“ Wie hätte Theodor unter ſolchen Umſtänden dem Conſtantius in ſei— ner biſchöflichen Würde nachfolgen können? — Eben ſo wenig läßt ſich die Metropolitan-Würde der Kirche Lorch unter der Herrſchaft des Hunnen-Königs Attila, welcher in Panonnien 70 Städte in den Schutt geſtürzt hat, als mög— lich denken. Zur Zeit der Römer aber war Sirm ium, wel— ches von Herodian inter civitates istius regionis omnium primaria genannt wird, die Metropole von ganz Illy rien und noch im Jahre 381 ſagte Anemius Biſchof von Sirmium auf dem Concilium zu Aquileja: „Caput Illyriei non nisi civitas est Sirmiensis. Ego Episcopus illius eivitatis sum“ ete.“ Die Falſchheit der Bulle des Papſtes Symmachus an den Erzbiſchof Theodor zu Lorch iſt demnach offenkundig, denn ſie ſpricht von einer Gewohnheit an der Kirche Lorch, welche nie— mals Statt gefunden, und von einem Erzbiſchof Theodor da— . 5* — 68 — ſelbſt zu einer Zeit, da Lorch gar kein Biſchofſitz geweſen iſt. Wenn man dieſe vorgebliche Bulle des Papſtes Symmachus mit jener Bulle des Papſtes Eugen II. an den Erzbiſchof Ad el— ram von Salzburg vom 13. November 824 *) vergleicht, ſo kann man ſich wegen auffallender Gleichheit der Schreib— art und des Inhalts des Gedankens nicht erwehren, daß aus dieſer Bulle Eugens II. jene des Papſtes Symmachus gerade zu der Zeit entſtanden ſei, da Erzbiſchof Adelram bereits die Wirkungen feindlicher Eiferſucht von Seite Paſſau's empfinden mußte. III. Allein ſelbſt Kaiſer Arnulf bezeugt in einer Urkunde für den Biſchof Wiching von Paſſau vom 9. September 898 in Urkunden von Kaiſer Karl dem Großen und ſeinem Sohne Ludwig dem Frommen ganz beſtimmt geleſen zu haben: daß Vivilo ehemaliger Erzbiſchof von Lorch ſich mit feinen Ka— nonikern und Mönchen nach Paſſau geflüchtet und nach der ſchrecklichen Zerſtörung der Stadt Lorch durch die Avaren mit Erlaubniß des Herzogs Otilo ſeinen Sitz nach Paſſau ver⸗ legt und dieſe Stadt zuerſt zu einem biſchöflichen 1 ge⸗ macht habe. ) Wir können nicht zweifeln, daß die Ausſage des Kaiſers Ar- nulf wirklich ſo laute, denn ſeine Urkunde liegt noch unverletzt im Reichs-Archive zu München vor, konnen aber auch unfere höchſte Verwunderung nicht bergen, daß Kaiſer Karl der Große und ſein Sohn Kaiſer Ludwig ein Zeugniß für eine Bege— benheit abgelegt haben ſollen, von welcher ſie nichts wußten *) Juvavia II. S. 80. Nro. XXV. Sie iſt ſehr verdorben, ob durch die Schuld des Setzers oder wegen Unleſerlichkeit wiſſen wir nicht. 770) Hanſiz I. Pag. 169. Monumenta Boica Vol. XXVIII. Part, I. Pag. 119. Nro. 86. 69 und nichts wiſſen konnten, weil fie ſich nicht zugetragen hatte. Denn fo wenig Lorch vor dem ſechsten Jahrhundert ein erzbi— ſchoͤflicher Sitz geweſen, eben fo wenig kann es ein ſolcher im ſechsten Jahrhundert geworden ſein, weil es bald nach An— fang deſſelben unter die Herrſchaft der heidniſchen Bajoarier gerieth. Dieſe haben ihre Bekehrung zur chriſtlichen Religion, ihre erſten Kirchen und Klöfter und ihre erſte Geiſtlichkeit nicht einem Erzbiſchof von Lorch, ſondern dem h. Nur pert ehemaligem Biſchof von Worms, der um das Jahr 580 nach Baiern gekommen iſt, zu verdanken. Seine Acten bezeugen, daß er von Regensburg bis an die Grenze von Unter Pannonien lehrend und predigend gezogen und auf ſeiner Rückreiſe ſich den Einwohnern von Lorch wohlthätig erwieſen habe. Wie hätte dieſes geſchehen können, wenn Lorch der, Sitz eines Metropoliten geweſen wäre? — Die Lebensgeſchichte des h. Emmeram zeigt uns den baier’- ſchen Herzog Theodo IV. gegen Ende des ſiebenten Jahrhunderts bereits im langen Kriege gegen das wilde Raubvolk der Avaren, welches bis an die Ens vorgedrungen war und die ganze Gegend daſelbſt zu einer menſchenleeren Wüſte und zum Aufenthalte reiſſender Thiere gemacht hatte. „Propter „discordiam seilicet et longam inter se et Avares bello- „rum controversiam , fines in utroque limite desertos, ita, „ut circa Anesim fluvium urbes et loca olim eultissima „tantis bestiarum immanitatibus horrerent, ne viantibus „ullus transeundi aditus pateret“ “) Die Stadt Lorch war ſomit ſchon gegen Ende des fiebenten Jahrhunderts durch die Avaren gänzlich zerſtört und nicht wieder hergeſtellt worden, da noch im Jahre 791 bei dem Feldzuge Karls des Großen gegen die Avaren der Fluß Ens *) Vita S. Emmerami apud Heinricum Canisium Tom. III. P. I. Pag. 95 Cap. 6. die Grenze zwiſchen dieſen und den Baiern geweſen war. „Prima castra supra Anesum posita sunt. Nam is fluvius „inter Bajoariorum atque Hunnorum terminus medius cur- „rens cerlus duorum regnorum limes habebatur.“ ) Daß Baiern unter dem Herzog Theodo IV. ganz ohne biſchöflichen Oberhirten geweſen, beweiſet das Decret des Papſtes Gregor II. vom Jahre 716, und ſeine Legaten in Baiern ſahen ſich wegen Mangel an fähigen und würdigen Prieſtern außer Stand geſetzt den ſehnlichen Wunſch des Herzogs Theodo und den Auftrag des Papſtes 3 oder 4 Bisthümer in Baiern zu errichten in Vollzug zu bringen. Dieſes geſchah erſt nach 21 Jahren gleichfalls wieder durch einen Fremden den Britten Winfried nachmals Bonifacius genannt. Dieſer fand die Bajoarier außer der kirchlichen Ord⸗ nung lebend, weil fie keinen Biſchof hatten außer dem ejn- zigen Vivilo, welcher kurz vorher als Biſchof nach Paſſau ger ſendet worden war, wie Papſt Gregor III. in ſeiner Antwort auf den Bericht des Bonifacius bezeugt: „Igitur quia indicasti perexisse te ad gentem Bajoariorum, et invenisse eos extra ordinem ecelesiasticum viventes, dum Episcopos non habe- bant nisi unum nomine Vivilo, quem nos paulo ante or- dinavimus **). Er beauftragt den Bonifacius dieſen Biſchof Vivilo zu belehren und zurecht zu weiſen, wenn er etwas ge— gen die kanoniſchen Satzungen unternehmen ſollte: Nam Vi- vilo Episcopus a nobis est ordinatus et si aliquid exeedit extra Canonieam regulam, doce et corrige eum juxta romanae Ecclesiae traditionem« *). Diefer Biſchof Vivilo weihte im Jahre 738 die Frauenkirche der Benedictiner - Nonnen zu Paſſau einer Stiftung des Herzogs Otilo, wie eine gleichzeitige *) Annales Laurisham. ad ann. 791. *.) Hanfiz I. Pag. 122. *) L. c. Pag. 123. = M = Aufſchreibung berichtet *). Er erſcheint als erfter Biſchof von Paſſau nach beſtimmter Anweiſung ſeiner Dioeceſe in jenem metriſchen Verzeichniſſe der baier'ſchen Biſchöfe von einem un— genannten Regensburger aus der Mitte des neunten 2 hunderts. Episcopi patavienses, Pataviensi ergo Sedi est haec aula dicata, m OQuam tenuit primo Vivolus jam ipse sacerdos, Nomine post illum antistes mox rite Beatus Tertius est etenim Sidonius auctus honore ete. Auch in der uralten Ordo Episcoporum et Abbatum de- funetorum in dem handſchriftlichen Gedenkbuche des Kloſters St. Peter **) erſcheint Biſchof Vivilo: Heimeramus Eps. Gur- binianus Eps. Agnellus Eps. Vivolus Eps. ete. Wie erſtaunt man nun dieſen nämlichen Biſchof Vivilo in jener Urkunde des Kaiſers Arnulf vom Jahre 898 als ehemaligen Erzbiſchof von Lorch, wo niemals ein Metropolit geweſen und welches ſchon vor mehr als 40 Jahren von den Avaren zerſtört worden, bezeichnet zu finden! Wie erſtaunt man daß ſelbſt bei gelehrten Männern eine Ausſage Glau— ben gefunden, welche durch die Geſchichte aller vorhergegan— genen chriſtlichen Jahrhunderte, durch die Geſchichte des h. Ru- pert, des h. Emmeram, des h. Bonifazius, ja ſelbſt durch ganz gleichzeitige und authentiſche Zeugniſſe des Papſtes ſelbſt, wel- cher den Vivilo geweiht und geſendet hat, fo auffallend wie⸗ derlegt iſt! Müßte nicht die älteſte Kirchengeſchichte Baierns ganz an— ders lauten, wenn die Stadt Lorch, welche doch ganz unſtrei— 9 Incipit . qui scire valeat in quo temgon aedificata erat Ecclesia ista in tempore duci paiovvariorum Otilo erat nomen eius et annum unum fuit patria ista in sua potestate antequam consecrata erat ecclesia ista et nomen Episcopo qui fundebat oleum Vivolo eto. Mon. Boica Vol. XXVIII Part- II. Pag. 53 et 54. %) Chronicon noviss. Pag. 177. tig zu Baiern gehörte, jemals der Sitz eines Metropoliten ge⸗ weſen wäre? — Müßte nicht die Ordo comprovincialium Pontificum, welche der ungenannte Regensburger um das Jahr 854 geſchrieben, ganz anders lauten, wenn Vivilo Erzbischof zu Lorch gewefen wäre? — Obgleich man alſo die Urkunde des Kaiſers Arnulf vom Jahre 898 mit ihrem ganzen Inſerte von dem ehema— ligen Lorcher Erzbiſchof Vivilo für echt erkennen muß, ſo kann man doch unmöglich anders ſchließen, als daß die Urkunde von Karl dem Großen oder von ſeinem Sohne Ludwig dem Frommen, auf welche ſich Arnulf beruft, falſch geweſen ſei, und fo ſchwer beſchuldigend dieſer Schluß auch immer ſcheinen mag, ſo wird er doch ſchon durch das falſche Verzeichniß der Lor— cher Erzbiſchöfe und durch jene falſche Bulle des Papſtes Sym- machus für den vorgeblichen Theodor Erzbiſchof von Lorch voll— kommen gerechtfertigt, denn fo wie es unbeſtreitbar falſche päpſt— liche Urkunden gibt, ſo iſt es der gleiche Fall mit ſo vielen andern kaiſerlichen und königlichen, ſo wie mit der, auf welche g f ch Kaiſer Arnulf beruft *). Das Wiener - Archiv für Gefichte,. Statifif, Biteratur und Kunſt, Jahrgang 408 Nr. 48. S. 256, gibt eine Paſſauer *) In dieſer Urkunde ſagt Kaiſer Arnulf von Wiching: Pataviensis ecclesiae presul venerandus, er nennt ihn den ehrwürdigen Biſchof der Kirche Paſſau. Allein Wiching war im September des Jahres 898 noch fo wenig Biſchof von Paſſau, als Vivilo jemals Erzbiſchof zu Lorch geweſen. Den Beweis hievon gibt uns Kaiſer Arnulf ſelbſt, denn in einer Schankungs-Urkunde für die Kirche Paſſau vom näm⸗ lichen Jahre, am 13. December, ſagt Kaiſer Arnulf von dieſer Kirche: „Cuius nunc Engilmarus dilectus ac fidelis episcopus noster, Pastor et rector honus ac providus esse dinoscitur etc.“ (Mon. Boic. Vol. XXVIII. P. I. Pag. 123. Nr. 89.), Damit man aber ja nicht glaube, als wäre in dieſer urkunde ein Verſtoß in der Jahrzahl vorgegangen, ſo zeigt Meichelbeck in ſei⸗ ner Historia Frising. P. I., Pag. 147, eine Schankungs⸗ Urkunde des Kaiſers Arnulf vom nämlichen Datum, den 13. December 898, worin er auf Bitte ſeiner Gemahlin der Kaiſerin Oda et Engilmari venerabilis episcopi nostri der Kirche Freiſing quasdam res pro- prii Juris nostri ſchenkt. Urkunde des Kaiſers Heinrich III. (Paſſau am 28. Decem- ber 1054) nach ihrem ganzen Inhalte und macht hierüber folgende Bemerkungen: f »Dieſe Urkunde iſt wirklich von einer ſeltenen Merkwürdig keit als ein Muſter der Apocryphität. — Alles iſt daran falſch bis auf Kaiſer Heinrichs III. Siegel und Monogramm und die Recognition, — oben und unten iſt der urſprüngliche Inhalt „offenbar radirt und ein neuer falſcher darüber geſchrieben, „die Urkunde war höher und iſt oben abgeſchnitten. Der neue „Text ſollte wahrſcheinlich dazu dienen die Rechte des Hoch- „ſtiftes Paſſau in Krems auf der alten Burg und Kirche auf— recht zu erhalten, gegen jene des Stiftes St. Nicola zu „Paſſau. — — Dieſe höchſt wahrſcheinlich aus Ottocars un— »„ruhvollen und an derlei Urkunden-Verfälſchungen reichen Ta— „gen ſtammende noch wahrſcheinlicher aber den Tagen Rudolfs „von Habsburg angehörige Urkunde verdient daher die höchſte „Aufmerkſamkeit als ein eigentliches Diploma reseriptum we agen der Kühnheit und Offenkundigkeit des Betruges.“ „Das Paſſauer Archiv hat überhaupt mehrere auffallende „Kaiſer Urkunden. So exiſtiren z. B. von jener berühmten „Beſtätigung Ludwigs des Frommen von 823 an das Hochſtift „Paſſau über die von ſeinem Vater Karl dem Großen gleich „nach der Eroberung über die Hunnivaren geſchenkten Kirchen ‚und Anſiedlungen zwei Originale, das eine und eigentliche „hat ein Siegel aber nicht von Ludwig dem Frommen, der be— vkanntlich 840 ſtarb, ſondern von feinem Enkel Ludwig dem „Jüngern, aus deſſen Zeit auch die Schriftzüge zu ſein ſcheinen, „ſo wie jene des zweiten gleichfalls pergamentenen und in Ori— „ginalsweiſe gefertigten Diplomes, auf welchem ein Siegel auf— Wiching aber iſt bekanntlich erſt nach dem Tode Engilmars zum Bisthum von Paſſau befördert, aber bald hernach durch einen Sy⸗ nodalſchluß wieder abgeſetzt worden. Der denkende Geſchichts forſcher weiß demnach, was er von der Urkunde Arnulfs für den proviſori⸗ ſchen Biſchof Wiching zu halten habe. — = „gedrückt war aber abgeriffen worden if, — Uebrigens exi⸗ „ſtiren von jener Urkunde Ludwigs des Frommen vier Ab— „ſchriften in den Paſſauer Codieibus, von welchen aber keine „einzige den vollkommen eigenmächtig erdichteten Zuſatz des „Lazius über Faviana enthält dagegen aber andern groben Be— „trug. — So war im großen Zwiſchenreich in der kaiſerlo— „fen ſchrecklichen Zeit die Sehnſucht Paſſau's auf Linz ges „richtet, das ihm zu Ebelsberg Fzußerordentlich convenirte „und worin es Baiern zuvorkommen wollte. So leſen wir „dann bereits bemerktermaßen im Codex Traditionum des „Biſchofs Otto von Lonsdorf in jener Urkunde Ludwigs des „Frommen von 823 den ganz willkührlich beigedichteten Zu— „ſatz: Item pius dominus et genitor noster Carolus contulit „eidem sedi cellulam S. Floriani cum Linzea civitate.“ Nach ſolchen Beweiſen und Bemerkungen kann man ſchlie— ßen, wie es mit der Echtheit jener Urkunde Karls des Großen oder Ludwigs des Frommen mit dem Inſerte von Bis vilo Erzbiſchof von Lorch beſchaffen ſei. Eben ſo iſt es IVV. mit der Bulle des Papſtes Eugenius II. angeblich vom Jahre 826 für Urolf vorgeblichen Erzbiſchof von Lorch *). Dieſer Urolf wurde nach dem Tode des Biſchofs Walderich von Paſſau um das Jahr 805 zum daſigen Biſchof gewählt jedoch von dem Erzbiſchof Arno zu Salzburg nicht beſtätigt und anerkannt, fon= dern Hatto an ſeine Stelle gewählt und beſtätigt. Darauf hat Urolf, wie Hanſiz berichtet, den erzbiſchöflichen Titel von Lorch angenommen und als ſolcher die Bekehrung der Ein— wohner in Avarien und Hunnien mit ſo glücklichem Erfolge unternommen, daß er vier biſchöfliche Sitze und zwar in Mäh— ren Speculo Julium und Neitra, in Pannonien Favianis und Vetvar errichtet hat. Hierauf begab ſich Urolf im Jahre 824 nach Rom um dem apoſtoliſchen Stuhle von feinem glückli- *) Hanſiz I. Pag. 149. En chen Unternehmen Bericht zu erftatten und um die Ertheilung des erzbiſchöflichen Palliums zu bitten. Der Papſt erfüllte nicht nur ſeine Bitte, ſondern ſendete auch im Jahre 826 eine Bulle an die Biſchöfe Rathfred zu Faviana, Methodius zu Speculo Julium, Alevin zu Neitra und Anno zu Vetvar, wie auch an Tutund und Moymar die Herzoge und an das Heer und Volk in Hunnien und Avarien, worin ihnen Urolf als Erzbiſchof der h. Kirche Lorch mit voller Metropolitan-Ge— walt und als apoſtol. Vicar in Hunnien, Avarien und Pan— nonien vorgeſtellt und erklärt wird. Von dieſer Bulle hat ſchon lange vor uns ein Geſchichts— forfcher geurtheilt, daß fie vor dem Richterſtuhl ſelbſt der be— ſcheidenſten Kritik nicht beſtehen könne ), und in der That! wer kann glauben, daß Papſt Eugen II. im nämlichen Jahre 824, in welchem er auf Empfehlung des Kaiſers Ludwig des Frommen in Gegenwart des kaiſerlichen Prinzen Lothar zu Rom dem Erzbiſchof Adalram das Pallium mit allen den Rechten ertheilte, welche fein Vorfahr in ganz Nori— kum und Pannonien ausgeübt hatte, den von ſeinem Erzbi— ſchof nicht erkannten und beſtätigten Biſchof Urolf bei ſich aufgenommen und ihm das erzbiſchöfliche Pallium mit den nämlichen Rechten in dem nämlichen Metropolitan Sprengel gegeben habe? — Wir dürfen verſichert ſein, daß der große Erzbiſchof Arno dieſen erwählten Biſchof aus vollwichtigen Gründen nicht be— ſtätigt und ihn nach ſeiner Entfernung genau beobachtet, und daß Urolf, ſo lange Arno lebte, nicht gewagt habe Dinge zu unternehmen, welche die Metropolitan-Rechte Salzburgs und die Diöceſan-Rechte des Biſchofs von Paſſau verletzten. Wie ſollte Urolf nach dem Tode des Erzbiſchofs Arno in Zeit von 3 Jahren Mähren und das angrenzende Pannonien zum Chri⸗ *) Wiener Archiv für Geographie, Geſchichte u. ſ. w. 1828. S. 376. Nr. 71. — Eu ſtenthume bekehrt und vier biſchöfliche Sitze errichtet haben? Wie erſtaunt man im Jahre 826 von einem Biſchof Ale vin zu Neitra zu hören, wo Erzbiſchof Adalram erſt im Jahre 828 die Kirche geweiht hat)? Der ſalzburgiſche Erzprieſter Richpold in ſeinem Werke: „De Conversione Bajoariorum et Carantanorum verſichert uns: »Tempore igitur quo dato et precepto Karuli Imperatoris (798) orientalis pannonie po- pulus a Juvavensibus regi coepit praesulibus usque in pre- sens tempus sunt anni LXXV, quod nullus episcopus ali- cubi veniens potestatem habuit ecclesiasticam in illo confi- nio nisi Salzburgenses Rectores, neque presbyter aliunde veniens plus tribus mensibus ibi ausus est colere offieium priusquam suam dimissoriam Episcopo presentaverit epi- stolam. Hoc enim ibi observatum fuit, usque dum nova or- ta est doctrina Methodii philosophi« “*). Eben fo wenig kann dem denkenden Geſchichtsforſcher je— mals in den Sinn kommen V. folgende drei undatirte päpſtliche Bullen an und für Ger— hard Biſchof von Paſſau für echt zu erkennen. A. In der erſten ertheilt im Jahre 937 Papſt Leo vu. dem Gerhard als Erzbiſchof von Lorch das Pallium nach den alten Privilegien ſeiner Kirche. B. In der zweiten gleichfalls vom Jahre 937 zeigt Papſt Leo VII. den Königen, Herzogen, Biſchöfen, Aebbten und Gras fen, namentlich den Bifhöfen Egilolf von Salzburg, Iſin- grim von Regensburg, Landbert von Freiſing, Wieſund von Säben und den übrigen in Gallien, Germanien und Alemannien an, daß Erzbiſchof Gerhard von Lorch Andachts— halber zu ihm nach Rom gekommen und geklagt habe, daß *) Hansiz I. Pag. 151 und II. Pag. 127. **) Juvavia II. S. 18. > A in ihren Provinzen fo Vieles gegen die kanoniſche Regel und päpſtliche Beſchlüſſe geſchehe, — daß die Biſchöſe mehr auf das Weltliche als auf das Geiſtliche denken, nur nach der Gunſt der Fürſten ſtrebned die Religion verletzen und die Ordnung verkehren. Auch habe ihm Erzbiſchof Gerhard ver- ſchiedene Fragen und Zweifel wegen verſchiedenen abergläubi— ſchen und heidniſchen Mißbräuchen, Prieſterehen und andern in gewiſſen Verwandſchaftsgraden vorgetragen, welche er nun beantworte und ihnen anbefehle dem Erzbiſchof Gerhard, dem er das apoſtoliſche Vicariat in ihren Provinzen übertragen habe, in allem genauen Gehorſam zu leiſten. C. Die dritte Bulle iſt von dem Jahre 946 dem erſten des Papſtes Agapitus II., worin dieſer den ärgerlichen Streit zwiſchen dem Erzbiſchof von Lorch Gerhard und dem Erzbiſchof von Salzburg Herold dahin entſcheidet, daß dieſer ſeine Metropolitangewalt im weſtlichen, — Erzbi— ſchof Gerhard hingegen in dem öſtlichen Pannonien ſo wie im Lande der Avaren und Mährer und Slaven auszuüben haben ſolle. Durch die erſten beiden Bullen ſollen wir gezwungen werden zu glauben, daß Biſchof Gerhard von Paſſau im Jahre 937 perſonlich nach Rom gezogen ſey und durch Ver⸗ ſchwärzung ſeines Metropoliten und ſeiner Mitbiſchöfe von dem Papſte Leo VII. ohne Vernehmung und Berückſichtigung der Geklagten das erzbiſchoͤfliche Pallium unter dem Titel der Kirche Lorch erhalten habe. Wir ſollen glauben, daß Biſchof Gerhard von Paſſau zu einer Zeit nach dem erzbiſchöflichen Pallium geſtrebt habe, in welcher ihm von ſeiner großen Diöceſe in Oeſterreich und Mähren durch die ſchrecklichen Ungarn nichts mehr übrig ge⸗ blieben als blutige Leichen und rauchende Brandſtätten; denn ſchon im Jahre 900 klagte Erzbiſchof Dietmar von Salzburg 2 in feinem Schreiben an Papſt Johann IX, *) über die Ungarn: „Ecclesias Dei incenderunt, et omnia aedificia deleverunt, „ita, ut in tota Pannonia nostra maxima provincia tantum „una non appareat ecclesia.“ Wir ſollen glauben, daß Bi- ſchof Gerhard gerade im Jahre 937 nach Rom gezogen ſei, in welchem ſeine Gegenwart bei ſeiner Kirche dringend noth— wendig und ſeine perſönliche Sicherheit in Italien höchſt ge fährdet war, denn die Ungarn hatten nur den Tod des tapfern Herzogs Arnulf von Baiern (14. Juli 937) erwartet um ihre Raubluſt in feinem Lande neuerdings zu ſättigen. “) Wir ſollen glauben, daß Biſchof Gerhard von Paſſau das erzbiſchöfliche Pallium durch Verſchwärzung ſeines Metro— politen und ſeiner Mitbiſchöfe erſchlichen habe, da er doch ſelbſt Augenzeuge und Theilnehmer ihrer verdienſtlichen Bemühungen geweſen war, die nicht durch ihre Schuld ſondern durch die damaligen ſchrecklichen Zeitverhältniſſe verfallene Kirchenzucht wieder herzuſtellen. Wie viele Kirchen und Klöſter lagen da— mals durch die wiederholten Verheerungszüge der Ungarn in Schutt und Ruinen? — Wie viele Mönche und Prieſter fonn- ten ihr Leben nur durch die eiligſte Flucht in die dichteſten Wälder und in die Gebirge retten? Demungeachtet geſchah zur Wiederberſtelung der Ord⸗ nung von den Biſchöfen Baierns, was möglich war. Am 12. Jäner 932 traten zu Regensburg, wie Manſi aus einer Ur— kunde des Kloſters Stablo erzählt, in eine Kirchenverſamm— lung zuſammen Adalbert Erzbiſchof von Salzburg und die Biſchöfe Udalfried zu Eiſtätt, Wolfram zu Freiſing, Iſingrim zu Regensburg, Gerhard von Paſſau und viele Aebbte und Prieſter. Nachdem ſie unter Vortragung des heil. *) Juvavia II. S. 183. Nr. LXIX. %) Wittichind Lib. II. pag. 644 et Lib. III. p. 663. »Ottonis anno „primo 937 Ungari Franciam Alemanniam et Galliam usque ad Oce- „anum et Burgundiam devastantes per Italiam redierunt.“ * — 78 m Kreuzes und Abſingung der Litanei andächtige Bittproceſſionen zur Erflehung des göttlichen Beiſtandes gehalten hatten, kamen ſie in der Domkirche zu St. Peter zuſammen und ermunter- ten ſich unter einander zur Lebensbeſſerung und zu einem ihres erhabenen Berufes würdigen Wandel. Ihre Beſchlüſſe be zweckten einzig nur die Wiederherſtellung der kirchlichen Ord— nung und Disciplin. Im nämlichen oder ſpäteſtens im fol- genden Jahre 933 war eine neue Kirchenverſammlung zu Din— golfing an der Iſar. Hier erſchienen mit dem Herzog Arnulf von Baiern und vielen Großen der Erzbiſchof Adal— bert von Salzburg, die Biſchöfe Iſingrim zu Regensburg, Gerhard zu Paſſau, Wolfram zu Freiſing, Nidhart zu Säben und die Geſandten Udalfrieds zu Eiſtätt, die Chor— biſchöfe Dinpert und Suaterloch mit vielen Prieſtern, Diakonen und andern Klerikern um ſich über kirchliche Gegen— ſtände zu berathſchlagen.) Aventin ſetzt bei, Herzog Arnulf habe ſich bei dieſer Verſammlung durch eifrige Vorſtellung der Biſchöfe bewegen laſſen den Kirchen jene Güter wieder zurück⸗ zuſtellen, welche ihnen, als von den —— verwüſtet entzogen worden ſind. Dieſe Biſchoͤfe konnte alſo Gerhard nicht verklagen ohne ſich der Gefahr auszuſetzen als Verleumder dargeſtellt und beſtraft zu werden; eben ſo wenig ihre Nachfolger, denn Erz— biſchof Adalbert von Salzburg war am 14. Nov. des Jahres 935 geftorben fein Nachfolger Egilolf alſo erſt ſeit einem Jahre Erzbiſchof; Landbert von Freiſing hingegen und Wiſund von Säben ſind gar erſt im Jahre 938 zur biſchöflichen Würde gekommen. Daher iſt ſchlechterdings nicht zu glauben, daß Gerhard Biſchof von Paſſau ſeine Mitbiſchöfe bei dem apo⸗ ſtoliſchen Stuhle verklagt und unter den unglücklichſten Zeit⸗ verhältniſſen nach einer Würde geſtrebt habe, welche er ohne *) Ried, Codex diplom. Ratisbon, P. I. pag. 05 — Mn — Verletzung der Rechte der Kirche Salzburg niemals erhalten konnte. Von Arno bis auf Egilolf haben acht ſalzburgiſche Kir⸗ chenhirten in ununterbrochener Folge die erzbiſchöfliche Würde mit allen ihr zukommenden Rechten in ganz Norikum und Pannonien bekleidet. Die Metropolitanwürde war bereits ein einhundertvierzigjähriges Recht und Privilegium der Kirche Salzburg als der Mutterkirche Baierns und ſowohl von den Päpſten als von den Kaiſern und Königen urkundlich aner⸗ kannt. Wie könnte man denken, daß Papſt Leo VII. einzig dem gewählten Erzbiſchof Egilolf das Pallium verweigert habe? Dieſe Verletzung der wohlerworbenen Rechte der Kirche Salz burg hätte in ganz Deutſchland großes Aufſehen erregt und ſo wie ſich im Jahre 900 Erzbiſchof Dietmar von Salzburg und Erzbiſchof Hatto von Mainz in kraftvollen Vorſtellungen an Papſt Johann IX. für die in ihren Diöcesanrechten ges kränkte Kirche Paſſau mit dem beſten Erfolge verwendet ha— ben,) fo hätten gewiß auch Egilolf und feine Kirche Salzburg muthige Vertheidiger ihres Rechtes gefunden. Wir können daher die beiden Bullen des Papſtes Leo vn. zu Gunſten des Biſchofs Gerhard von Paſſau, welche bisher von den Geſchichtsforſchern als Beweis angenommen worden, daß der Salzburger Kirchenhirt Egilolf das Pallium nicht er halten habe, ſchlechterdings nicht für echt erkennen. C. Die Bulle aber des Papſtes Agapitus II. vom Jahre 946 für den nämlichen Biſchof Gerhard von Paſſau erweiſet ſich durch ihren ganzen Inhalt als unecht. „Deine Bitte, fo lautet fie, um Erneuerung oder Beſtäti— „gung der Privilegien deiner Kirche hat uns Abbt Hadamar „von Fulda, welcher Andachtshalber hierher gekommen, vorge⸗ „tragen und zugleich den heftigen Streit und Zank berichtet, ) Juvavia II. S. 283 und Harduini Collectio Conciliorum. Tom. VI. Col. 481. ” — Ben welcher zwiſchen dir und dem Erzbiſchof Herold von Salz- „burg wegen der Metropolitangewalt in einer und derſelben „Provinz entſtanden iſt. Dieſes haben wir mit dem größten „Bedauern vernommen, und damit ſolches Aergerniß nicht „länger zwiſchen euch obwalte, wollen wir die Sache nach „Vernunft und Gerechtigkeit zu entſcheiden trachten. Es iſt bei „dem apoſtoliſchen Stuhle aufgeſchrieben, welchen Kirchen die „Würde des Palliums zukomme. Die Stadt Lorch iſt von „Alters her der Sitz eines Erzbiſchofs geweſen, wie in den »authentiſchen Privilegien, die du uns überſendet haſt, zu le— „fen iſt und auch wir in einigen durch das Alter ſchon ſehr ange- »griffenen Schriften gefunden haben. Lorch bat im Anfange „der aufkeimenden Kirche und in der grauſamſten Verfolgung „von den Lehrern dieſes Sitzes (Rom) die Anfangsgründe des ka— tholiſchen Glaubens erhalten und dieſe Gnade hat ſich von da durch „Hülfe der nachkommenden Prediger in die Provinzen von Ober-und „Unterpannonien ausgegoſſen, welchen beiden Provinzen fo. wie "ihren Bifchöfen bis zu den Zeiten der Hunnen nur der Erz— »biſchof der h. Kirche Lorch vorgeſtanden iſt, deren barbariſche „Wildheit nicht nur die Stadt Lorch ſondern auch die Gegend „ringsum verheerte und bis auf den Grund zerſtörte. Daher »die Erzbiſchöfe nothgedrungen ihren Sitz anders wohin ver— „legten und auf ihre Metropolitan-Würde verzichteten. Erft »in der jüngern noch nicht fo lange verfloſſenen Zeit, da Baiern „feinen Metropoliten hatte, erlangte Arno Biſchof zu Salz— »burg die erzbiſchöfliche Würde. Dieſes bezeugt die alte Ge— {dichte des h. Archives. Nun aber, da durch die Gnade Gottes »Ruhe und Sicherheit für die h. Kirche Lorch wieder zurück— gekehrt iſt, darſſt du auch an keinem andern Orte reſidiren als dort. Wir ſetzen dich daher auf den Thron dieſer Kirche „neuerdings ein, entbinden fie. von ihrer Unterwürfigkeit, er— v beben fie neuerdings zum Metropolitanſitz und beſtäti— gen alle Privilegien und Rechte, jo wie dir und deinen 6 — 2 — © „Nachfolgern den Gebrauch des Palliums für immer. Zur Auf- „hebung alles Streites und Zankes halten wir für gut und „befriedigend euere Dicöſen ſo zu theilen, daß dem Erzbi— „ſchof Herold der weſtliche Theil Pannoniens dir aber und „deinen Nachfolgern der öſt lichte Theil ſammt dem Lande „der Avaren, Mährer und Slaven zur Beſorgung und Ver— „waltung verbleibe. Gibt ſich aber Erzbiſchof Herold mit die— „ſer Theilung noch nicht zufrieden, ſo erklären wir ihn des „ihm zuerkannten Antheiles gänzlich verluſtig und geben „dir nach dem voreinſtigen Gebrauche beide Antheile zur Be— „ſorgung“ u. ſ. w. Herold, vom Stamme der Grafen von Scheyern folgte dem im Jahre 939 verſtorbenen Egilolf auf dem erzbi⸗ ſchöflichen Stuhle zu Salzburg. Seine erzbiſchöfliche Würde iſt von dem Kaiſer Otto I., bei welchem er das Amt eines Erzkanzlers bekleidete, urkundlich anerkannt ſo wie auch von dem Papſte Agapitus II. ſelbſt, welcher ihm die drei zum apoſtoliſchen Stuhle gehörigen Orte Winhering, Anteſen und Wolinbach gegen einen jährlichen Zins von 3 Pfund Silber eigenthümlich übergeben hat.) Die unbeſtreitbare erzbiſchöfliche Würde Herolds beweiſet augenſcheinlich, daß die vorerwähnten Bullen des Pabſtes Leo VII. und des Aga⸗ pitus II. für Gerhard Erzbiſchof von Lorch reine Er⸗ dichtung ſind. Wenn Gerhard bereits im Jahre 937 zum Etrzbiſchof von Lorch und päpſtlichen Vicar in Germanien und Pannonien erhoben worden wäre, wie hätte er als ſolcher den Herold zur erzbiſchöflichen Würde in Salzburg gelangen laſſen können, welcher ſeine Metropolitangewalt nirgend an⸗ derswo ausüben konnte als im Norikum und Pannonien? — *) Urkunden des Kaiſers Otto für Herold Erzbiſchof von Salzburg: Vom 29. Mal 940 bei Ried Codex diplom. Ratisbon. I. S. 96. — 1 300 die andern: Juvavia II. S. 176 bis 181. Nro. 62 65 . ” — 83 — Da nun Gerhard nichts weniger geweſen als Erzbi— ſchof von Lorch, ſo konnte auch kein Streit obwalten zwiſchen ihm und Herold, von welchem Streite auch nicht die min— deſte Spur im Salzburger Archive vorhanden iſt, und ſo hatte auch Pabſt Agapitus II. gar keine Veranlaſſung dieſen Streit und zwar erſt im Jahre 946 dem letzten des Biſchofs Gerhard zu entſcheiden, wozu die ihm ſo unwürdig und frevelhaft angedichtete Bulle ohnedieß gar nicht geeignet ge— weſen wäre. Wenn Lorch jemals vor oder nach den Zeiten des Hun— nenkönigs Attila eine Metropolitankirche geweſen wäre, ſo würden die Beweiſe aus dem päpſtlichen Archive ganz anders lauten. Wir würden die wahre Foͤlge der Metropoliten von Lorch und eine ganze Reihe der Päpſte kennen, die ihnen das Pallium ertheilt haben. Wir würden eine ganz andere Geſchichte von Lorch, eine ganz andere Geſchichte von der Kirche Salzburg haben. Wie hätte Papſt Agapitus ſagen können, daß nun Ruhe und Sicherheit für die Kirche Lorch zurückgekehrt ſei, da er ſelbſt noch im Jahre 955 einen abermaligen Raubzug der Ungarn nach Baiern erlebt hat; da noch 30 Jahre nach ihrer Niederlage auf dem Lechfelde bei Augsburg Melk eine dro— hende Grenzfeſtung derſelben geblieben? — Und wie konnte die fo unbeſtimmte Abtheilung Pannoniens in das weſtliche und öſtliche geeignet ſein den vorgeblichen Streit zwiſchen Herold und Gerhard beizulegen? Sie hätte ihn vielmehr entzünden müſſen, da Herold durch die Zutheilung des weſt— lichen Pannoniens offenbar vor dem Gerhard begünſtigt war. Wie war es möglich ſolche Erdichtungen, welche ganz un— würdige Begriffe von den genannten Päpſten und Biſchöfen machen, für bare Wahrheiten anzunehmen und dadurch die Geſchichte beider zu verfälſchen? Wir dürfen ganz gewiß glau⸗ ben, daß Biſchof Gerhard von Paſſau ſo wenig nach dem 6 * — — Pallium geſtrebt habe als fein Nachfolger Adalbert, welcher dieſer Kirche vierundzwanzig Jahre hindurch nämlich von 946 bis in den Juni 970 ohne Pallium vorgeſtanden iſt, wie alle Acten aus ſeiner Zeit beweiſen. Wenn Papſt Agapitus II. die Kirche Lorch im Jahre 940 als eine, welcher nach Anzeige des h. Archives die Ehre des Palliums von Alters her ge— bürt, neuerdings zur Metropolitanwürde erhoben und ſowohl den Gerhard als allen ſeinen Nachfolgern das Recht zum Pallium zugeſprochen hätte, wie hätte er ſich gekränkt und beleidigt fühlen müſſen, daß ſchon Adalbert der nächſte Nach— folger Gerhards keinen Finger darum rührte! — Wir können und dürfen daher VI. auch die Bulle des Papſtes Benediet VII. vom Jahre 974, worin er dem Biſchof Piligrim von Paſſau auf deſſen ſchriftliche Bitte das Pallium ertheilt und die Kirche Lorch neuerdings in ihre Metropolitanwürde einfegt ), durchaus nicht anders beurtheilen. Sie iſt eben fo falſch, wie ſchon aus ihrer Aufſchrift, worin die Erzbiſchöfe Söhne genannt find und der erſt im Jahre 969 neugeſchaffene Erzbiſchof von Magdeburg den weit ältern von Köln und Salzburg vorgeſetzt iſt, noch mehr aber aus ihrem Inhalte ſelbſt hervorgeht. Nicht authentiſche Dokumente, nicht echte Bullen ſeiner ältern Vorgänger find es, auf welche ſich Papſt Benedict be— ruft, ſondern falſche Vorſpiegelungen in der vorgeblichen Bitt— ſchrift Piligrims, daß der Erzkirche Lorch ſchon zur Römer- und Gepidenzeit im öſtlichen Pannonien und Möſien 7 Biſchöfe unterworfen geweſen, — eine ſchüchterne Anſpielung auf jene erdichtete Bulfe des Papſtes *) Hanſiz I. S. 211 und 213. 288 Symmachus aus dem Anfange des ſechsten Jahrhunderts, welche vorher nie angezogen worden, weil der Betrug noch zu neu war, nämlich erſt aus dem Jahre 824 — und die fal- ſchen Martyrer-Akten des h. Maximilian. Daher auch dieſe vorgebliche Bulle des Papſtes Benedict VII. nicht den mindeſten Erfolg weder für Piligrim von Paſſau noch gegen den Erzbiſchof Friedrich I. von Salzburg gehabt hat. Hanſiz behauptet, daß Kaiſer Otto II. den Biſchof Pilis grim von Paſſau als Erzbiſchof von Lorch erkannt und neuer» dings als ſolchen inthroniſirt habe mittels Urkunde dd. Re- gensburg den 5. October 974, worin er ihm das Prädium Ensburg ſchenkt und woraus Hanſiz folgende Stelle “) an— führt: „Ut quemadmodum priseis temporibus S. Lauriacen- „sis ecelesia, quae extra murum in honorem S. Stephani „sanctique Laurentii construcia et dedicata est, ante dissi- „dium et desolationem regni Bojariorum mater ecclesia et „episcopalis Sedes fuit, ita deinceps pristino honore ac „dignitate perfruatur, quam et praesenti praecepto nostro „renovamus atque roboramus et jam saepedictae Lauriacen- „sis ecelesiae venerabilem Piligrimum reinthronizamus an- „tistitem, quatenus amodo jam ipse, quam omnes sui suc- eessores Lauriacenses fiant et nominentur Pontifices, Da- „tum Nonas Octobris anno Domini DCCCCLXXVII. Indie- „tione VI. anno regni Domini Ottonis Imperatoris Augusti „XVII. Actum in eivitate Ratispona.“ Gewiß muß jedem Leſer der höchft unbeſtimmte ja nichts ſagende Ausdruck auffallen: ante dissidium et desolationem regni Bojariorum, woraus unmöglich auf eine gewiſſe Zeit geſchloſſen werden kann. Wie zurückhaltend ſind die Ausdrücke: episcopalis sedes, antistes und Lauriacenses Pontiſices! Jedoch ſelbſt dieſe ganze Stelle, wie ſie Hanſiz anführt, iſt nur aus *) Hanſi; I. Pag. 223 Nr. 20. — 86 — dem Paſſauer Concepte, welches von der kaiſerlichen Kanzlei nicht angenommen wurde. Die ganze Urkunde gehört unter die Diplomata apographa und iſt in den Monumentis Boicis Vol. XXXI. P. I. S. 232 Nr. 120 zu leſen. Das Diplo- ma authenticum dieſer Schankung Ottos II. dd. 5. October Eidrateshusen, kommt in den Monumentis Boicis Vol. XXVIII. P. I. Pag. 223 Nr. 150 vor, worin kein Wort von jener geſchraubten Stelle in dem trügeriſchen Concepte enthalten iſt. Wenn die Bulle des Papſtes Benedict VII für Piligrim echt wäre, ſo hätte Kaiſer Otto II. die Anerkennung deſſelben als Erzbiſchof von Lorch gewiß nicht erſt auf das Jahr 977 verſchoben und würde denſelben bei jeder Gelegenheit ganz unzweideutig als ſolchen betitelt haben, denn Biſchof Piligrim war ſein getreueſter urch die ſchwerſten Prüfungen erprobter Anhänger. Allein nach der a Re des Erzbiſchofs Herold von Salzburg wurde Friedrich I. Graf vom Salzburg- und Chiemgau zum Erzbiſchof von Salzburg erwählt und am 18. April auf der Synode zu Ingelheim von dem Erzbiſchof Bruno von Köln geweihet. Friedrich behauptete dieſe ſeine von den Päpſten und Kaiſern anerkannte Würde bis an ſeinen Tod den 1. Mai 991, welchen Biſchof Piligrim von Paſſau nur um dreißig Tage überlebte. Im Jahre 959 den 8. Juni zu Rohr ſchenkte Kaiſer Otto I, per interventum Frideriei juvavensis eeclesie archi- episcopi den Domherren zu Salzburg den Ort Grabenftatt am Chiemſee nebſt einem Antheile an der Saline zu Neichguhgn und dem Forſte an der Traun.) ö 967 am 25. April auf der Synode zu Ravenna beſtä— tigte Papſt Johannes XIII. den Erzbiſchof Friedrich von Salz⸗ burg in ſeiner Würde. Dieſe Bulle iſt von dem Papſte, von *) Juvavia II. S. 181 Nr. 67. — A dem Kaiſer Otto I. und 59 Cardinälen, Erzbiſchöfen und Bi⸗ ſchöfen unterfchrieben, *) 968 am 30, Detober bei Seht ſchenkte Kaiſer Otto I. ad ecclesiam S. Petri principis apostolorum, cui venerabilis archiepiscopus Fridericus praeesse videtur, die Abbtei Chiemſee.“ “) 970 am 7. März zu Pavia ſchenkte Kaiſer Otto I. reve- rentissimo atque valde amato Friderico Salzburgensis eecle- sie archiepiscopo nostro einige Güter in den öſtlichen Ge— genden, den Niedrinhof mit 50 Huben, den Forſt Suſil und andere inbenannte Güter, ***) Um 974. Bulle des Papſtes Benedikt VII., worin er dem Erzbiſchof Friedrich das apoſtoliſche Vicariat in ganz Norikum und Pannonien ertheilt und zwar in den beſtimmteſten und unzweideutigſten Ausdrücken: „Concedimus itaque vieem apo- „stolicam Friderico antistiti Salzburgensis ecelesiae in tota „Norica provincia et in tota Pannonia superiori seilicet et „inferiori quomodo sui antecessores eandem potestatem a „nostris habuerunt antecessoribus“ ete. +) Diefe Bulle wurde von Hanſiz und allen, die ihm nachgeſchrieben, dem Papſte Benedict VI. zugeſchoben aus der einzigen Urſache, weil ſie mit der vorgeblichen Bulle des Papſtes Benediet VII. für Piligrim von Paſſau ganz unvereinbarlich iſt. Im Jahre 976 am 21. Juli zu Regensburg übergab Kaiſer Otto II. Friderico Salzburgensis ecclesie archiepiseopo suisque successoribus in perpetuum einen Hof zu Regensburg. ++) 978 am 1. October Patavii und am 7. October zu Mainz *) L. c. S. 183 Nr. 69. **) L. c. S. 185 Nr. 70. * t) L. c. S. 186 Nr. 71. 7) Juvavia II. S. 189 Nr. 73. 7 1 10 188 Nr. 72 und Mon. Boic. Vol. XXVIII. P. I. S. 214 — 8 — gab Kaiſer Otto II. Friderico,Salzburgensis ecelesie venera- bili archiepiscopo eine kürzere und eine weitläufigere Beſtäti⸗ gung über alle Güter ſeiner Erzkirche in Baiern, in Kärnthen und Pannonien.) 982 den 18. Mai bei Tarent beſtätigte Kaiſer Otto II. Friderico Salzburgensis ecclesiae archiepiseopo das Privile— gium des Kaiſers Arnulf über die Stadt Pettau ꝛc. *) 984 den 25. April ertheilte Papſt Johannes XIV. reve- rentissimo ac amantissimo confratri nostro Friderico sancte juvavensis ecelesie archiepiscopo eine feierliche Beſtätigung aller päpſtlichen wie auch kaiſerlichen und königlichen Privi— legien und Beſitzungen feiner Erzkirche. “““) So unzweideutig und beſtimmt wurde Friedrich J. fort- während und bei jeder Gelegenheit von Papſt und Kaiſer als Erzbiſchof erkannt, während für die erzbiſchöfliche Würde Pili— grims von Paſſau kein anderes Zeugniß vorhanden iſt als eine falſche päpſtliche Bulle und ein falſches von der kaiſerli— chen Kanzlei nicht angenommenes Concept. ö Schon Papſt Innocenz III. klagte in einem Briefe an den Erzbiſchof Eberhard II. von Salzburg über den Biſchof Wolf— ker von Paſſau: „Obtentu insuper literarum falsarum, „quas nullus sanae mentis credere debuerat a „nobis aliquatenus emanasse, praedictus episcopus „cum Frisingensi et Heistetensi episcopis venerabilem fra- „trem nostrum Maguntinum archiepiscopum in favorem ad- „versariorum suorum ad suam ace citare praesump- „sit“ etc. +) Seitdem die Archivalien der 05 5 3 wie die der *) L. c. S. 200 Nr. 75 und 76. 776) L. c. S. 206 Nr. 77. ) Juvavia II. S. 208 Nr. 78. +) Hanfi ii I. Pag. 348. Man ſehe 5255 Friedrich Hurters Geſchichte: Papſt Innocenz III. I. Bd. S. = andern Hochftifte und Klöſter in das königl. baier'ſche Reichs- archiv nach München gekommen find, wurden fie von ſachkun— digen Männern ſorgfältig unterſucht und die falſchen von den echten geſondert. Als Reſultat dieſer Unterſuchungen ergab ſich endlich das öffentliche Geſtändniß: „die vorzüglichſten, die „eigentlichen Fabriken falſcher Urkunden möchte man Kempten „und Paſſau nennen; in jener zur Nothwehr des Stiftes und „der Stadt gegeneinander .. . .; in Paſſau wegen der Me⸗ vn tropolitanwürde und der err von dem weit jüngern (2) „Salzburg ꝛc“ ) Es ſind zwar alle dieſe von uns angezogenen und beur— theilten Bullen die Erzkirche Lorch betreffend in die Concilien— Sammlungen aufgenommen worden. Dieſes ſpricht aber noch keineswegs für ihre Echtheit. Die Herausgeber diefer Samm- lungen nahmen alle Bullen, welche ihnen bekannt geworden ſind, ohne Unterſchied auf. Indeſſen haben ſie doch viele, deren Inhalt ſie mit den bekannten geſchichtlichen Thatſachen wenig übereinſtimmend oder gar im auffallenden Widerſpruche fanden, ſelbſt als verdächtig oder falſch bezeichnet und wenn auch die Bullen für die Erzkirche Lorch ſolche Bezeichnungen und Andeu— tungen nicht haben, ſo liegt die Urſache nur darin, weil dieſe meiſt ausländiſche Sammler von der Kirche Lorch gar keine Kenntniß hatten und alſo nicht im Stande waren über den Werth oder Unwerth der Lorcher Bullen zu urthelien. Jedoch ſchon durch ihre Aufnahme in ſolche Sammlungen und noch mehr weil ſich deren Herausgeber über ihren Werth oder Unwerth nicht ausgeſprochen haben und ſelbſt der berühmte Verfaſſer der Germania Sacra ihre Echtheit vertheidigt bat, fanden fie bei minder kritiſchen Geſchichtſchreibern vollkommen Glauben. Hanſiz konnte aber nach ſeinen damaligen Verhältniſſen nicht ) Akademiſche Rede über die Monumenta Boica am 28. März 1830. München S. 49. e 3 anders verfahren und als Geſchichtſchreiber der Kirchen Lorch und Paſſau mußte er nicht nur das wahre Zeitalter des heil. Rupert, ſondern ſogar deſſen Beſtimmung als Gründer der chriſtlichen Religion in Baiern verleugnen und beſtreiten. Denn wenn dieſer ſchon um das Jahr 580 nach Baiern gekommen iſt und dieſes Land von der Abgötterei zum chriſtlichen Glauben bekehrt hat, ſo kann Lorch um eben dieſe Zeit mani der Sitz eines Erzbiſchofs geweſen ſein. Gleichwie aber Hanſiz in der Geſchichte der Erzkirche Lorch alle hiſtoriſche Kritik bei Seite geſetzt hat, eben fo auch in Be⸗ treff des wahren Zeitalters des- h. Rupert und der hiezu gehö— rigen Documente. Dieſe ſind ihm vorzugsweiſe das ſogenannte arnoniſche Congeſtum, die ſalzburgiſchen kurzen Nachrichten und die älteſte Lebensbeſchreibung des h. Rupert. Das erſtere hält er entſchieden für eine wahre Urkunde des Biſchofs Arno, die kurzen Nachrichten aber für einen Zwillingsbruder deſſelben: „cui geminus est libellus alter eiusdem argumenti, nisi quod »paulo sit uberior et explicatior priore.“ (Pag. 12.) In beiden glaubte er die gleiche Ausſage gefunden zu haben, daß Herzog Theodo IV. (den er nach ſeinem Schema den zwei— ten nennt) der erſte Wohlthäter des h. Rupert geweſen, welcher daher unter dem nämlichen Herzog und unter dem König Chil— debert III. alſo erſt im Jahre 696 nach Baiern gekommen iſt. Wie können die kurzen Nachrichten unter dem Herzog Theodo dem erſten Wohlthäter des h. Rupert den Herzog Theodo IV. anzeigen, da ſie beweiſen, daß das von Rupert begründete chriſtliche Religions -und Kirchenweſen in Baiern im beſten Gedeihen und Wachsthume bei dem Tode des Herzogs Theodo geweſen, welches unter Theodo IV. in den größten Verfall gerathen war? — Wie können die kurzen Nachrichten unter Theodo, dem erſten Wohlthäter Ruperts den Herzog Theodo IV. anzeigen, welcher, wie Hanſiz ſagt, im Jahre 718 geſtor— ben iſt, wenn fie berichten, daß das Gut, welches Biſchof Ru⸗ — 91 — pert nach dem Tode des Herzogs Theodo ſeinen beiden Zög— lingen verliehen hat, noch zwei Generationen bei der Kirche Salzburg geblieben und erſt dann auf fo lange Zeit entfrem— det worden, daß Abbt Virgil im Jahre 745 die 4 älteſten Greiſe, welche noch lebten, hierüber vernehmen mußte? — Wie 8 können die kurzen Nachrichten unter Theodo dem erſten Wohl— thäter des b. Rupert Theodo IV. anzeigen, wenn ſie berichten, daß Theodo der erſte Wohlthäter einige Jahre vor dem heil. Rupert geſtorben ſei, von Theodo IV. aber gewiß iſt, daß er noch im Jahre 716 regiert habe, da der h. Rupert und ſein Nachfolger Vital längſt nicht mehr unter den Lebenden waren? — wenn ſie berichten, daß dem Theodo des h. Rupert ſein Sohn Theodebert in der Regierung gefolgt ſei (Theodo IV. hatte aber keinen ſeiner Söhne ſondern nur ſeinen Enkel Hugbert zum Nachfolger in der Regierung ſeines Landes)? — Gewiß! Hanſiz hat das Congeſtum und die kurzen Nachrich⸗ ten zu flüchtig und oberflächlich aufgefaßt; er hat ſie nicht ſorgfältig miteinander verglichen und durchdacht; er hat wie alle ſeine Anhänger von der Gleichheit der Namen auch auf die Identität der Perſonen geſchloſſen, daher ſeine irrige Be⸗ hauptung, daß die kurzen Nachrichten wie das Congeſtum unter dem erſten Wohlthäter des h. Rupert Theodo IV. anzeigen. In Folge dieſes unrichtigen Schluſſes ließ er das dritte Do⸗ cument die älteſte Lebensgeſchichte des b. Rupert nur unter der Bedingung gelten, wenn man fie in Betreff der Bekeh— rung des Herzogs Theodo gerade fo verſteht, wie er haben will, daß nämlich der h. Rupert den Herzog Theodo nicht von der Abgötterei ſondern von einem Irrglauben zum wah— ren Glauben bekehrt und daß ſeine Beſtimmung nur darin beſtanden habe Baiern von den berrſchenden Ketzereien zu reinigen — ein Irrwahn, welcher durch den ganzen Inhalt der Lebensgeſchichte des h. Rupert widerlegt wird. So ſchritt er zu ſeinen beiden Beweisſägen über: — I. Unter jenem König Childebert kam Rupert der Bir ſchof von Worms nach Baiern, unter welchem ein Herzog Theodo in Baiern regierte. II. Unter jenem Theodo kam Rupert nach Baiern, wel— cher zuerſt ſeinen Sohn Theodebert, dann ſeinen Enkel Hugbert, hernach den Otilo und endlich den Taſſilo zu Nachfolgern in der Regierung hatte, wie aus dem Conge— ſtum und aus den kurzen Nachrichten augenſcheinlich hervor— geht und hiedurch beweiſen, daß Theodo IV. oder der letzte dieſes Namens der erſte Wohlthäter des h. Rupert geweſen und daß dieſer alſo im fünften Jahre der Regierung des Königs Childebert III. das iſt im Jahre 696 nach Baiern gekommen. Der erſte Satz iſt richtig und aus der Lebensgeſchichte des h. Rupert unbeſtreitbar; der zweite Satz iſt falſch, weil Hanſiz die Folge der herzoglichen Wohlthäter in dem Congeſtum und den kurzen Nachrichten für die genealogiſche Folge der baieri— ſchen Herzoge ſelbſt angeſehen hat und daher] falſch argumen— tiren mußte, wie ſich aus dem Folgenden unwiderſprechlich ergibt. f A. Unter jenem Theodo iſt der h. Rupert nach Baiern ge— kommen, welcher von ihm ſammt feinem Volke von der Abgöt— terei zum Chriſtenthume bekehrt und dieſes im ganzen Lande be— gründet worden, wie die Acten Ruperts beweiſen. Unter Theodo IV. aber war das von Rupert gegründete chriſtliche Religions- und Kirchenweſen bereits in den tiefſten Verfall gerathen, folglich können Theodo IV. und der gleichzeitige König Childebert III. nicht die Zeitgenoſſen des h. Rupert geweſen ſeyn. B. Unter jenem Theodo iſt der h. Rupert nach Baiern ge— kommen, welcher vor dieſem ſeinem geiſtlichen Vater in jener Zeit geſtorben, da ſich das Chriſtenthum in Baiern in ſeinem beſten Fortſchreiten und Gedeihen befand, wie der ſterbende Herzog Theodo ſelbſt bekannte und in dem zweiten Kapitel der > Me kurzen Nachrichten zu leſen iſt. Herzog Theodo IV. aber lebte noch im Jahre 716, da ſowohl Rupert als ſein Nachfolger Biſchof Vital längſt nicht mehr unter den Lebenden waren, und zog im nämlichen Jahre nach Rom um vom apoſtoliſchen Stuhle daſelbſt Rath und Hülfe bei dem gänzlichen Verfalle des chriſt— lichen Religions - und Kirchenweſens in feinem Lande zu erhal— ten. Folglich kann der h. Rupert unmöglich erſt unter Theodo IV. und dem gleichzeitigen König Ehildebert III. nach Baiern gekommen ſein. C. Unter jenem Theodo iſt der h. Rupert nach Baiern ges kommen, welcher erſtens feinen Sohn Theodebert zum Nach- folger in der Regierung hatte, wie das zweite Kapitel der kurzen Nachrichten beſtimmt anzeigt, dann feinen zweiten Sohn Gris moald, wie Arnold von Vohburg ausdrücklich bezeugt; folglich kann Theodo IV., dem keiner ſeiner Söhne ſondern nur ſein Enkel Hugbert in der Regierung gefolgt iſt, wie Arnold von Vohburg und die Lebensgeſchichte des h. Korbinian bezeugen, unmöglich der erſte Wohlthäter und Zeitgenoſſe des h. Rupert geweſen ſein. Da aber dieſer nach Ausſage ſeiner Acten im zweiten Jahr des Königs Childebert Biſchof zu Worms geweſen, ſo muß dieſer Childebert der zweite dieſes Namens ſein, welcher vom Jahre 575 bis 596 regiert bat, denn das zweite Jahr Chil— deberts I. würde den Epiſcopat Ruperts zu Worms in das Jahr 512 hinaufbringen, welchem die Zahl ſeiner erſten Nachfolger bis Virgil auffallend widerſpricht. Der h. Rupert iſt demnach im zweiten Jahre des Königs Childebert II. das iſt im Jahre 576 Biſchof zu Worms gewe- ſen und damals muß ein Theodo Herzog in Baiern geweſen ſein, welchen der h. Rupert um das Jahr 580 zu Regensburg von der Abgötterei zum Chriſtenthum bekehrt hat. Dieſer Theodo iſt durch die Acten des h. Rupert und durch die kurzen Nachrichten eben fo gewiß als der gleichzeitige Gari« bald I. und da er feine beiden Söhne Theodebert und Grimoald zu Nachfolgern in der Regierung gehabt, fo muß das bisherige Verzeichniß der älteſten Herzoge von Baiern ſo umgeändert werden, daß es unſerm Beweiſe von dem wahren Zeitalter des h. Rupert, der Ausſage der kurzen Nachrichten wie der des Arnold von Vohburg und der Ordo ducum defunc- torum in dem älteſten Gedenkbuche des Stiftes St. Peter vollkommen entſpreche. Mag auch dieſe Umänderung Auffehen. und Widerſprüche erregen, wir weichen kein Haar breit von un— ſerer Ueberzeugung, denn wir behaupten nichts, was nicht in den älteſten einheimiſchen Documenten begründet iſt. Mögen immerhin die Herzoge: Garibald I., Taſſilo J. und Garibald II., die uns aus dem longobardiſchen Geſchicht— ſchreiber Paul Diakon bekannt ſind, neben den älteſten Herzogen von Baiern ihre Stelle behalten, nur ſollen ſie dem Herzog Theodo III., welchen der h. Rupert bekehrt und getauft hat und ſeinen Söhnen als wahren Stammherzogen der Baiern den gebürenden Vorrang laſſen, deſſen ſie wahrlich lange genug entbehren mußten. Schon vor 70 Jahren haben die Benedictiner des Stiftes St. Peter zu Salzburg ausgeſprochen: „In ſo lange nicht „die baier'ſchen Herzoge des Namens Theodo in ſolche Rich— „tigkeit gebracht worden ſind, daß auch keine Biſchöfe und „Aebbte, die die Kirche Salzburg regierten, dürfen ausge— „muſtert werden, in ſo lange würden ſie ſich von ihrer eben „nicht eingebildeten ſondern durch etliche hundert Jahre unan— „geſtrittenen uralten Tradition nicht abwendig machen laſſen „noch minder eines andern überreden.“ *) Ein wahres Wort zu ſeiner Zeit, jedoch bei dem Mangel an gleichzeitigen und zuverläßigen Quellen leichter auszuſpre⸗ chen, als zu vollbringen. *) Unſere erſte Abhandlung von 1831. S. 16. a Der longobardiſche Geſchichtſchreiber Paul Diakon gibt weder ein vollſtändiges noch ein ununterbrochenes Verzeichniß der baier'ſchen Herzoge und berichtet von einem einzigen Theodo, welcher im Jahre 716 nach Rom 5 und folglich der letzte dieſes Namens iſt. Die einheimiſchen Chroniken, welche die Reihe der baier’- ſchen Herzoge bei dem Jahr 508 mit einem Herzog Theodo dem erſten dieſes Namens beginnen, konnten von jeher wenig Glauben finden, da die älteſten von ihnen nicht über das zwölfte Jahrhundert hinaufreichen; da ihren Angaben über das Zeitalter des h. Rupert die Angaben des weit ältern und glaubwürdigern Paul Diakon von den Herzogen Garibald und Taſſilo entgegen ſtehen; da fie in ihren Ausſagen nicht zuſam⸗ men ſtimmen und auffallende Schwächen der Leichtgläubigkeit und der Zeitrechnung enthalten. Nur die Gewißheit über das Zeitalter des h. Rupert iſt es, welche uns auch Gewißheit über das Zeitalter ſeines Täuf— lings Theodo verſchafft. Das iſt der erſte und wichtigſte Schritt zur Richtigſtellung der Theodone. Die Gewißheit über das Zeitalter des h. Rupert und ſeines Täuflings Theodo führt uns zum richtigen Verſtändniß der Aus— fagen des räthſelhaften Arnold von Vohburg fo wie der Le— bensgeſchichten des h. Emmeram und des h. Korbinian von dem alten Biſchof Aribo von Freiſing. Durch all dieſes er— hält die uralte Ordo ducum defunctorum in dem älteften Ge— denkbuche des Stiftes St. Peter ihre volle Aufklärung und Wichtigkeit, wodurch der letzte Schritt zur Richtigſtellung der Theodone geſchehen, wenn man fie mit den Ausſagen der ein— heimiſchen Chroniken über die erſten beiden Theodone verbindet. Die Gewißheit über das wahre Zeitalter des h. Rupert geht aber beſtimmt und entſcheidend aus ſeiner älteſten Lebensgeſchichte in Verbindung mit den ſalzburgi— ſchen kurzen Nachrichten hervor, wenn man die Reihe der herzoglichen Wohlthäter für das nimmt, was ſie iſt, nicht aber für eine genealogiſche Folge der Herzoge ſelbſt. Daraus, daß man dieſe Reihe der Wohlthäter für eine genealogiſche Folge der Herzoge ſelbſt hielt und den übrigen Context, wor— aus klar hervorgeht, daß die Reihe der Wohlthäter zwiſchen Theodebert und Hugbert auf lange Zeit unterbrochen iſt, zu wenig bedachte und erwog, ſind alle ſpätern Mißverſtänd⸗ niſſe und Streitigkeiten entſtanden, welche durch das fal— ſche Congeſtum eine Erfindung des zwölften Jahr— hunderts von einem heimlichen Feinde des flei— ßigen und frommen Schülers des Erzbiſchofs Eberhard J. nur zu reichliche Nahrung erhielt, indem man nunmehr die kurzen Nachrichten für eine Beſtätigung deſſen aufgenommen hat, was in dem anſcheinend n Congeſtum enthalten iſt. 0 Das iſt unſer Urtheil von dem Congeſtum und wir glauben es ſo begründet zu haben, daß es nicht mehr beſtritten werden kann. Unverkennbar iſt es das einzige ſalzburgiſche Docu ment, welches gegen die herrſchende Tradition ſpricht und zu dieſem Widerſpruche beſtimmt und berechnet iſt. Es iſt auch der wahren Tradition gefährlich genug geworden, denn das erſte Zeugniß, auf das ſich unſere Gegner von jeher zuerſt berufen haben, iſt das Congeſtum. Ohne dieſem wäre nie ein ſo langer Streit gegen das wahre Zeitalter des h. Rupert möglich geworden, welcher Streit um ſo merkwürdiger iſt, da man ſich in demſelben gegen die Wahrheit entweder ganz falſcher Zeugniſſe oder nur mißverſtandener bedient hat. Er— wieſen falſche Zeugniſſe ſind: das Congeſtum, — das von Hanſiz aufgeſtellte und von Zierngibl beſtätigte Verzeich— niß der Herzoge von Baiern vor Karls des Großen Zeit — und jenes Verzeichniß eines unbekannten Regensburgers von den erſten Nachfolgern des h. Rupert, wobei die drei Aebbte ohne biſchöfliche Würde ausgelaſſen find. Mißverſtandene z #2 Zeugniſſe aber find: die kurzen Nachrichten und jene Aus⸗ fage des Arnold von Vohburg, welcher aus Furcht die Wahr— beit zu verbergen ſtrebte und dadurch Vielen zum 255 ge⸗ worden ift. *) Das iſt das Nefultat unſerer mühevollen, vietjährigen Uns terſuchungen, welche wir in keiner andern Abſicht unternommen und fortgeſetzt haben als die Wahrheit zu finden und dadurch die Ehre Gottes zu befördern und in welchen uns das feſte Vertrauen Muth gegeben, daß derjenige, welcher redlich nach Wahrheit forſcht, ſie auch gewiß finden werde. Kloſter Mülln zu Salzburg am 25. Sept. 1840. P. Michael Filz. *) S. erſter Aufſatz S. 97 und ff. Bon den Gärten der Alten und Der neueren Zeit. Bon Joſeph Schmidberger , regulirten Chorherrn von St. Florian. 2222 — Von jeher waren die Gärten ein Lieblingsgegenſtand der Menſchen. So ſchuf Gott ſelbſt für den Menſchen einen Garten, Gan Eden genannt, und darin Bäume mit Früch⸗ ten aller Art, um ihnen die nöthige Nahrung an die Hand zu geben. Sicher waren auch gleich Anfangs die Baum- und Erd⸗Früchte die einzige Nahrung für die Menſchen, bis ſie ſich vermehrten und auch zum Fleiſche verſchiedener Thiere ihre Zuflucht nehmen mußten. Dann ſchweigt die Geſchichte von den Gärten der Menſchen, obwohl man ſicher anneh— men darf, daß ſie, ſo wie ſie ſich immer mehr verbreiteten, auch den Obſtbaum, der ihnen eine fo erfriſchende und ge- ſunde Nahrung lieferte, mit ſich genommen, und in ihren neuen Wohnplätzen werden angepflanzt haben. Die ſchönen und wohlriechenden Blumen der Ebene und der Berge mö⸗ =. W= gen wohl auch einen angenehmen Eindruck auf fie gemacht, und ſie ſich wahrſcheinlich die eine oder andere um ihre Wohnung geſetzt baben. Nach der Sündfluth gefchiebt von den alten Schriftſtel— lern zuerſt Erwähnung von den ſchwebenden Gärten der Kö— nigin Semiramis, die man zu einem der ſieben Weltwun— der machte. Allein die Nachrichten davon lauten ſo verſchie— den, daß man nicht einmal weiß, ob ſie Cyrus, oder Ne— bukadnezar oder Semiramis ſelbſt gebaut hat. Auch iſt un= gewiß, wie ſie beſchaffen waren. Nach Einigen beſtanden ſie aus terraſſenartigen Hügeln; nach Andern rubten ſie auf Pfeilern und Gewölben, die mit Blei und Rohrwerk über— zogen, mit Erde überſchüttet, und terraſſenartig angelegt wa— ren. Das Wahrſcheinlichſte iſt, daß zur Zeit der Semira— mis in der Nähe ihres Schloſſes zu Babylon ein künſtlicher Garten angelegt war, den die Fabel verſchönert und zum Weltwunder gemacht hat. Eben fo fabelhaft find die Nachrichten von dem Garten der Heſperiden, aus welchem Herkules die goldenen Aepfel ſollte geholt haben. Ungewiß iſt wieder die Gegend, in welcher jener Garten gelegen iſt. Einige ſetzen ihn in die äußerſte Spitze gegen Weſten; Andere laſſen ihn in Lybien; wieder Andere in Perſien, oder wohl gar auf einer Inſel in Ocean befindlich ſein. Nach Sickler lag er wahrſcheinlich in den ſüdöſtlichen Gegenden des Kaſpiſchen Meeres, wenn an— ders die Reiſeroute des Herkules, wie fie Apolodorus an— gibt, nicht ebenfalls fabelhaft iſt. Die Gegenden um das Kaſpiſche Meer, beſonders an der Südſeite, find noch beut- zutag voll von wildwachſenden Fruchtbäumen, eben fo ein Theil vom ſüdöſtlichen Armenien und Medien, aus welchem der Mediſche Apfel, d. i. unſere Pomeranze, gekommen iſt. ” 2 Daher nimmt man auch an, daß die goldenen Aepfel der Heſperiden nichts anderes, als unſere Pomeranzen waren. Sicherer werden die Nachrichten von dem Garten des Alkinous im Lande der Phäaker, das iſt, auf unſerm heuti⸗ gen Korfu, und des Laertes auf Itaka, wie fie Homer be= ſchreibt. Beide Gärten waren bedeutend groß, und mit Frucht— bäumen beſetzt. Erſterer war mit einem Zaun, der zweite mit einer Mauer umgeben. In beiden Gärten ſtanden Fei- gen-, Dliven-, Birn-, Apfel- und Granatbäume, welche reihenweis geſetzt, und in die Höhe gezogen waren. Auch waren Weingärten in der Nähe, und darin vorzüglich blaue Traubenſorten angepflanzt. In Paläſtina gab es frühzeitig eigentliche Obſt⸗ — Blumengärten, die eine Einfaſſung hatten, und kunſtreich behandelt wurden. So war der Garten Salomons mit einer Mauer umgeben, und theils mit wohlriechenden Blumen und Geſträuchen, theils mit Obſt- und ſchattigen Bäumen be⸗ ſetzt. Es wurden darin Feigen, Apfel- und Granatbäume, Palmen und Weinreben gezogen; er war mit Brunnen und Quellen verſehen, um ihn gehörig bewäſſern zu können. So waren auch ſeine Nachfolger große Freunde ſchöner Gärten, wie dies im Buche des Predigers angezeigt iſt. Wahrſcheinlich ſchon um dieſe Zeit war in Perſien das Gartenweſen beliebt, da es ſchon zu Xenophons Zeiten auf eine hohe Stufe der Ausbildung gelangt war. Xenophon, der im vierten Jahrhundert vor Chriſti Geburt lebte, redet von den Königen in Perſien als großen Liebhabern der Gär⸗ ten; beſonders war von ihm der Garten des jüngeren Cy— rus in Sardes als Paradies angerühmt. Und dieſen Gar⸗ ten, ſagt Cyrus zu Lyſander, habe ich ſelbſt angelegt, und die Pflanzungen mit eigener Hand vorgenommen. — 101 — Alexander der Große hat in Macedonien viel für den Obft- und Gartenbau gethan. Er traf bei feinem Regierungs-An— tritt nichts als Kornelkirſchen und Miſpeln an, und zwar in ſo großer Menge, daß mit ihnen ein ſtarker Handel nach Theſſalien getrieben wurde. Er ließ nun einige Obſtſorten aus Perſien und aus der Inſel Taſus im Aegäiſchen Meere bringen, und den Pfirſichbaum aus Egypten. Der Pfrſich— baum ſtammt urſprünglich aus Perſien, wo ſeine Frucht aber ungenießbar war, und ſogar für giftig gehalten wurde. Allein er wurde frühzeitig nach Egypten verſetzt, und da ſeine Frucht ohne Nachtheil gegeſſen. Noch zu Lebzeiten Alexan— ders war der Pfirſichbaum in Griechenland verbreitet und ge— deihte, aber die Früchte ſelbſt hatten gleich Anfangs lange nicht den Grad der Güte, den fie ſpäterbin in Italien erreichten. In Griechenland kam frühzeitig das Gartenweſen in Aufnahme. Schon lange vor Alexander gab es da Wein— gärten, und der Feigenbaum war allgemein angebaut. Dieſer Baum war ſeit den älteſten Zeiten in Attika bekannt, und die Feige ein vorzügliches Nahrungsmittel des Volkes. Von den übrigen Obſtfrüchten hatte man früher nur Holzäpfel und Holzbirnen, aber ſie wurden bald verdrängt von den ſchmackhaften Birnen und Aepfeln aus den Inſeln Taſus und Seio, aus Kleinaſien und Korfu. In Athen gab es früh- zeitig öffentliche Gärten; ſo hatte Epikur, der im vierten Jahrhundert vor Chriſti Geburt lebte, einen ſehr ſchönen Garten in Athen, worin er ſeine Schüler verſammelte, und ihnen über philoſophiſche Gegenſtände Unterricht ertheilte. In Athen gab es nicht bloß Frucht- ſondern auch Blumen⸗ gärten, worin Nareiſſen, Veilchen, Schwertlilien und beſon— ders Roſen gezogen wurden, mit denen man ſich bei ver— ſchiedenen Feierlichkeiten zu ſchmücken ſuchte, — 102 — Auch Schriftſteller über das Gewächsreich gab es früh— zeitig in Griechenland. Empedokles der Phyſiker ſchrieb, wie Theophraſt verſichert, über die Phyſiologie der Pflanzen und Androtion über den Obſtbau. Mehr leiſtete aber Ari⸗ ſtoteles für die Wiſſenſchaft der Pflanzen. Er wußte ſchon, daß in den Gewächſen zwei verſchiedene Geſchlechter, ein männliches und ein weibliches, ſeien, die in Vermiſchung miteinander die Frucht erzeugen, was auch vor ihm ſchon Empedokles gelehrt hat. Beide Schriftſteller kannten alſo Thon das Linnéiſche Serualſyſtem, nur nicht fo ausgebildet, wie es im vorigen Jahrhundert geworden iſt. Ariſtoteles beſaß auch einen großen Garten, der mit Obſtbäumen und den ſeltenſten Pflanzen beſetzt war. Dieſe hatte ihm wahrſchein— lich Alexander der Große, fein Schüler, wenigſtens größten- theils aus Indien geſchickt. Er hatte alſo Gelegenheit ge— nug, über die Gewächſe Beobachtungen anzuſtellen. In die Fußſtapfen Ariſtoteles trat ſein vortrefflicher Schüler Theophraſt, dem er auch ſeinen Garten hinterließ. Theophraſt faßte eine große Liebe zu den Naturwiſſenſchaf— ten, beſonders zur Botanik und Pomologie. Leider iſt ſein Werk über die Obſtfrüchte verloren gegangen, und nur ſeine zwei Werke über die Naturgeſchichte und die Naturwiffen- ſchaft der Gewächſe haben ſich erhalten. Darin beſchrieb er alle Obſtfrüchte; die damals in Griechenland gepflegt wur⸗ den, fo die Birnen, Aepfel, Pfirſiche, Pflaumen, Kirſchen, Nüſſe, Feigen, Kaſtanien, Citronen und die Weintrauben. Da er lehrte, auf welche Weiſe alle dieſe Fruchtgattungen fortgepflanzt werden können, und zwar durch Samen, Pfro- pfen und Aeugeln; da er ſelbſt eine Baumſchule hatte, die Naturgeſchichte aller Obſtgattungen angiebt, fo iſt dieß ein Zeichen, daß er ſie alle in ſeinem Garten gezogen habe. * A Theophraſt war alſo damals der wahre Vater der Pomolo— gie und der Lehrer der Gewächskunde. Es konnte daher nicht fehlen, daß um dieſe Zeit, das iſt, dreihundert Jahre vor Chriſti Geburt, der Obſtbau ſowohl, als das übrige Gartenweſen in Griechenland in großen Flor gekommen ift. Daher vermehrten und verbreiteten ſich immer mehr die Obft- und andere Gärten ſowohl auf dem feſten Lande als auf den Inſeln von Griechenland. Daher gab es damals in allen großen Städten von Theſſalien und dem Peloponnes, beſonders aber in Athen, eigene Perſonen, die mit Obftfrüch- ten und Blumen handelten. Auch nach Theophraſts Tode ſtanden 0 einige Schrift⸗ ſteller auf, welche Gegenſtände der Landwirthſchaft behandel— ten. Späterhin aber wurde dieſe Wiſſenſchaft in Grie— chenland immer mehr vernachläſſiget, und das Gartenweſen kam in Verfall, beſonders als die innern Kriege überhand— nahmen, und die Römer Griechenland unterjochten. So zog die Wiſſenſchaft des Feldbaues ſammt der Kultur der Gärten nach Italien, das mit ſeinem fruchtbaren Boden und dem milden Klima für dieſelben ganz geeignet war. Es geſchieht zwar frühzeitig ſchon von einigen römiſchen Schriftſtellern Erwähnung von einem Garten des Tarquinius superbus in der Nähe feines Palaſtes. In dieſem wurden verſchiedene Gemüsarten und Blumen, beſonders aber Roſen und Lilien gezogen; wie er aber übrigens beſchaffen war, wie er gepflegt wurde, und ob auch Obſtbäume darin ſtan⸗ den, wird nicht berichtet. Mehr wiſſen wir von den Gär— ten des reichen Patriziers Lucullus, der gegen das Ende des IV. Jahrhunderts vor Ehrifti Geburt lebte. Er hatte bei Rom und bei Bäja unweit Neapel einen Garten. Beide wetteiferten an Pracht und Koſtbarkeit mit den Gärten der u 3 morgenländiſchen Monarchen, die er ſich wahrſcheinlich zum Vorbild genommen hat. Sie beſtanden aus koſtſpieligen ſchönen Gebäuden, aus künſtlichen Erhöhungen und Ebenen und aus weiten Waſſerflächen. Er hat wahrſcheinlich da⸗ durch den Grund gelegt, daß ſpäterhin die reichen Patri⸗ zier Roms prachtvolle Gärten auf ihren Landgütern ange⸗ legt haben. Uebrigens brachte Lucullus die Kirſche, die Pfir- ſich und die Aprikoſe aus dem Morgenlande, um ſie in ſei— nen Garten zu verpflanzen und zu verbreiten. Eigentliche Obſtgärten gab es damals im römiſchen Ge⸗ biet noch nicht, wenigſtens geſchieht nirgends davon Er- wähnung. Verſchiedene Obſtgattungen wurden jedoch ſicher ſchon in Italien eingeführt, und Lucullus hatte wahrſchein— lich ſchon Aepfel und Birnen aus dem Orient mitgebracht. Die Blumenzucht war aber ſchon um dieſe Zeit in großer Aufnahme, weil ſich auch die Römer frühzeitig mit Blumen zu ſchmücken pflegten. Ihre Gärten enthielten Veilchen, Nar⸗ ciſſen, Lilien, Hyacinten, Nelken und vorzüglich Roſen. Anfangs des zweiten Jahrhunderts vor Chriſti Geburt wurde ſchon im römiſchen Gebieth die Obſtkultur mit Eifer betrieben. Dies hatten die Römer vorzüglich dem alten Cato zu verdanken. Er, der unerſchrockene Krieger und gewandte Rechtsgelehrte, zog ſich in ſeinen reiferen Jahren auf ſein Landgut zurück, betrieb den Feldbau eigenhändig, und wurde Lehrer der Landwirthſchaft und der Obſtbaumzucht. Er legte dort eine Baumſchule an, und zog darin mehrere Sorten Birnen, Aepfel, Pflaumen, Feigen und Weintrauben. Er zeigt in feinem Buche über die Landwirthſchaft, wie die ver⸗ ſchiedenen Obſtgattungen behandelt werden müſſen, und wurde dadurch ein großer Beförderer der Obſtbaumzucht in Italien. Von dieſer Zeit an wurde es eine Lieblingsſache der Römer, ſich Obſtgärten anzulegen. — Zur Zeit, als Marcus Te- rentius Varro als Schriftſteller der Landwirthſchaft auftrat, war das Gartenweſen im römiſchen Gebiete ſchon in gro— ßem Flor. Varro ſchrieb ſeine drei Bücher über die Land— wirthſchaſt erſt im achtzigſten Jahre feines Alters, und gab den Beweis, daß ſich die Landeskultur ſeit Cato ſehr ver— vollkommnet hat. Damals, das iſt beiläufig im vierzig⸗ ſten Jahre vor Chriſti Geburt, hatten die meiſten Patrizier Blumen - Gemüs-, Wein- und Obſtgärten. Vorzüglich wurde die Blumenzucht mit großem Eifer betrieben. Der Lurus mit Blumen, beſonders mit Roſen, erreichte eine ſolche Höhe, daß Geſetze über das Recht: Blumenkronen zu tragen, gegeben wurden. Dieſen Luxus brachten die Römer mit aus Egypten, wo Kleopatra, wie Athenäus berichtet, für die zu einer Abendmahlzeit nöthigen Roſen mehrere buns dert Thaler bezahlte. Es gab auch damals eigene Blumen- Feſttage, bei denen es aber leider oft ſehr unanſtändig zuging. Bald nach dem Tode Varros verfertigte Virgilius, der zu Neapel ſein Landgut hatte, ſein Lehrgedicht über den Landbau. Er gab darin Unterricht über die Landwirthſchaft, und andere ländliche Gegenſtände, und fand damit ſo gro— ßen Beifall, daß ſichs nicht nur Kaiſer Auguſt, ſondern auch die vielen Edlen des Landes bei ihren Abendmahlzeiten vor— leſen ließen. Dadurch lernten ſie gleichſam ſpielend den Land» und Gartenbau. Allgemein wurden demnach Gärten angelegt, die aber zum Nachtheil des Feldbaues immer grö— ßer, zugleich auch koſtſpieliger geworden ſind. Man war nicht mehr zufrieden mit Blumen- und Obſtparthien, fon= dern prachtvolle Gebäude mit Säulengängen und Speifefä- len, mit Ruhe- und Badgemächern; ferners Statuen und Grotten, rie ſelnde Bäche, Teiche und Springbrunnen, Wein- — 106 — lauben und Luſthaine mußten darin angebracht werden. Alles war für den Sinnengenuß berechnet. Die Bäume und befons ders der Burbaum, der ſehr beliebt war, wurden in aller— lei Formen und Figuren von Menſchen und Thieren künſtlich geſchnitten, und ſchattige Alleen mußten ſich darin durchkreu— zen. Beiläufig ſo war der Park des jüngeren Plinius in Thuscien beſchaffen. Er lag faſt am Fuße der Apenninen mit einer herrlichen Ausſicht nach Süden; er hatte ein mildes Klima und eine geſunde Luft. Wie ſehr Plinius für den Sin- nengenuß ſorgte, zeigt ſich dadurch, daß er ſein Schlafzim— mer ſo anordnen ließ, daß er vom Bette aus eine ſehr ſchöne Ausſicht hatte. Um dieſe Zeit lebte auch Plinius der Aeltere, der als Großadmiral der Flotte zu Miſenum bei ſeinem Ausflug nach Retina, um den feuerſprühenden Veſuv näher zu beobachten, durch die heißen Dampfwolken und den Aſchenfall umgekom— men iſt. Er ſchrieb über alle drei Reiche der Natur, und gab in ſieben und dreißig Büchern die Naturgeſchichte der— ſelben heraus. In dem vierzehnten und fünfzehnten Buch der Naturgeſchichte redet er von der Behandlung des Obſtbaumes und von den verſchiedenen Obſtſorten, die damals ſchon ſehr zahlreich in Italien eingeführt und in den Gärten verbreitet waren. 8 Unter den Schriftſtellern über das Gartenweſen, die noch aufſtanden, waren Colomella im erſten, und Paladius im zweiten Jahrhundert nach Chriſti Geburt die vorzüglichſten. Sie hatten ſelbſt Landgüter und Gärten, uud behandelten den Obſt⸗ und Weinbau. Die Schriften der übrigen find größten— theils verloren gegangen. Geraume Zeit noch nach ihnen wa— ren Blumen- und Obſtgärten eine Lieblingsſiche der Römer; allein die Gewaltthaten mancher Kaiſer hatten den Gutsbe— * AR = ſitzern das Landleben ſchon einigermaßen verleidet, und als im fünften Jahrhundert barbariſche Völker in Italien einfielen, die Gutsbeſitzer verjagten, die Landhäuſer plünderten und zer⸗ ſtörten, kam das Gartenweſen in Italien gänzlich in Verfall, und konnte ſich mehrere Jahrhunderte hindurch nicht mehr em« porrichten. ) Auch im ſüdlichen Frankreich und Spanien, fo wie in Bri— tannien wurde frühzeitig das Gartenweſen beliebt; denn die vielen edlen Römer, die dort angeſtellt wurden und ſich Grundbeſitz erwarben, legten Landhäuſer und Gärten an. Allein auch dieſe verödeten wieder, als Krieg und Unordnung einriſſen. Erſt unter der Regierung Karls des Großen kam das Gartenweſen ſowohl in Frankreich als in Deutſchland in Aufnahme. Karl beförderte den Feld-, Wein- und Obſtbau, hatte ſelbſt ſchöne Gärten, und ließ ſie mit Sorgfalt pflegen. Er gab eigene Verordnungen über das Gartenweſen, und ſuchte durch ſtrenge Geſetze die Gärten vor Frevel zu ſchützen. Pfirſich-, Aprikoſen-, Kirſch-, Pflaumen“, Apfel- und Birn⸗ bäume nebſt Weinreben wurden von ihm aus der Ferne ver⸗ ſchrieben und in Deutſchland und Frankreich verbreitet. Auch wurden die Gärten ſchon damals mit einigen Blumen, beſon⸗ ders mit Roſen geziert. Nach Carls Tode machte das Gartenweſen lange Zeit keine Fortſchritte; es geſchah keine Erwähnung von irgend einem ſchönen und großen Garten. Erſt im vierzehnten Jahrhundert ſchrieb ein gewiſſer Peter von Crescenti ein Buch über die Luſtgärten. In dieſen ſollten nach feiner Anſicht Thierbehäl— ter und Vogelhäuſer zwiſchen Gebüſchen angebracht, und Blu— menbeete mit Roſen, Veilchen, Schwert- und weißen Lilien und Nelken hergeſtellt werden. Dieß waren faſt die einzigen Blumen, die damals in den Gärten angepflanzt wurden. ze Im ſechzehnten und ſiebenzehnten Jahrhundert fing erft wieder das Gartenweſen in einigen Ländern Europens aufzu⸗ blühen an. In England wurden unter Heinrich VIII. ſchon mehrere königliche Gärten angelegt, die unter feinen Nachfol— gern immer erweitert und verſchönert wurden. Sie enthielten viele Zierrathen, Schlangenwege, Irrgänge und Alleen. Es ſtanden darin nebſt geſchnittenen Bux- und andern Waldbäu⸗ men auch verſchiedene Gemüsarten und Obſtbäume. Auch die Edlen des Landes legten um dieſe Zeit ſchöne Gärten bei ihren Luſtſchlöſſern an, die ſchon mit Gewächshaͤuſern, Orangerien und Myrpflanzungen verſehen waren. Auch in Frankreich fand das Gartenweſen in dieſen Jahr— hunderten große Aufnahme. Die Könige hatten es ſich von- züglich angelegen ſein laſſen, ihre Luſtſchlöſſer mit großartigen Gärten zu umgeben, aber es wurde dabei mehr auf Prunk und Glanz, als auf wirkliche Annehmlichkeit geſehen. Le Notre, den Ludwig XIV. zum Direktor ſeiner Gärten machte, hat den alten franzöſiſchen Gartengeſchmack verbeſſert. Er war vom König beauftragt, das Luſtſchloß zu Verſailles mit ſeinem Garten zu bauen, der durch die vielen Waſſerkünſte, Casca- den und Zierrathen, die darin angebracht waren, ſo berühmt geworden iſt. Er ſoll aber auch über 200 Millionen Franken gekoſtet haben. Niederlanden hatte ſchon in der Mitte des ſechzehnten Jahr⸗ bunderts einen wohlbeſtellten botaniſchen Garten in Leyden, der immer reichhaltiger an Pflanzen und exotiſchen Gewächſen wurde. Die Gärten bei den zwei Paläſten in Haag waren ungemein ſchön. Evelin beſchreibt fie voll Verzierungen, Mar- morſtatuen, Bildwerken, Grotten und Springbrunnen, wie man ſieht, ganz nach franzöſiſchem Geſchmack. Vor Allem war die Blumenzucht ein Lieblings- Gegenſtand der Niederländer, — 109 — und dieß ſeit längerer Zeit. Dodoens gab ſchon 1579 einen Katalog von Tulpen und Hyaeinten beraus, worin er ſehr viele Varietäten von Tulpen aufführte. Der Handel mit Tut pen wurde zuletzt faſt wahnſinnig getrieben. Mancher Zwiebel von einer ſehr ſchönen Tulpe wurde um einige Tauſend Gul— den bezahlt. Uebrigens waren auch die Obſtgärten um dieſe Zeit ſchon zahlreich, und Aepfel und Birnen und anderes Frühobſt der Güte wegen bekannt, und in andere Länder verſchickt. Auch Deutſchland machte ſchon im ſechzehnten Jahrhundert große Fortſchritte im Gartenweſen; in Leipzig, Gieſſen und Heſſen wurden botaniſche Gärten angelegt, und aus den ent— ſernten Gegenden Pflanzen aller Art dafür verſchrieben. Eben dadurch wurde die Liebe zur Blumenzucht rege, und um deſtomehr, je ſchönere Blumen in denſelben aufgenommen wurden. Oeſterreich blieb in dieſem Stücke durchaus nicht zurück. Maximilian I. war ein großer Freund der Gärten, ließ ſie um ſeine Schlöſſer herum immer mehr verſchönern, und in gutem Stande erhalten. Maximilian II. ließ durch den kenntnißreichen Botaniker Ecluſe einen botaniſchen Garten in Wien anlegen, der ſich durch feinen Neichthum an Pflanzen auszeichnete; denn er trug feinen Geſandten in Konſtantino— pel und an den andern Höfen auf, den Garten mit neuen Gewächſen zu verſehen. Nudolf II. folgte in feine Fußfta- pfen, und ſuchte den botaniſchen Garten immer mehr mit Pflanzen zu bereichern. Im achtzehnten Jahrhundert kam das Gartenweſen ef überall in große Aufnahme, In England hatten die Edlen des Landes ihre Landhäuſer mit mehr oder minder großen Luſtgärten umgeben; aber man hatte noch den franzöſiſchen . Geſchmack beibehalten, wobei das Richtſcheid, die Schnur und Schere viel zu thun hatten. Endlich ſah man ein, daß die franzöſiſche Putzkunſt im Gartenweſen nichts tauge, und ein Garten nur eine verſchönerte Natur in einer Landſchaft ſein müſſe. Kent war der erſte, der um das Jahr 4720 anfing, in der Anlegung von Luſtgärten einen eigenen Weg einzuſchlagen, indem er die Kunſt ſie anzulegen von den Chineſen, die Kunſt ſchöne Gebäude aufzuführen von den Römern nahm, und beide miteinander vereinigte. Daher wählte er, wie die Chineſen, ein ungleiches Terrain, das mit Hügeln und Thälern abwechſelte, und brachte darauf Parthien von hohen Waldbäumen und ſchön blühenden nie— drigen Sträuchen, kleine Bäche und Weiher, und an den ebenen Fußſteigen Blumenbeete an. So entſtanden die ſchö— nen Landhäuſer und Parks von Kew, Stowe, Kent und an- dere. Zugleich wurde in England das Studium der Pflan— zen mit Eifer betrieben, und botaniſche Gärten wurden ſo— wohl von gelehrten Kollegien als von Privaten angelegt. Durch den immer mehr aufblühenden Handel nach Oſt- und Weſtindien, nach China und Auſtralien lernten die Kauf— leute die dort wachſenden ſchönen Blumen kennen, und brach— ten ſie nach England, von wo ſie nach Frankreich und Deutſchland herüberkamen. Erſt in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde in Frankreich der engliſche Geſchmack in Anlegung der Luſtgärten aufgenommen. Der reiche Vicomte Girardin war einer der erſten, der Englands Gartenbau-Stiel auf ſeinem Schloſſe Ermenonville einführte, und einen ſchönen Park im verbeſſerten engliſchen Stiel anlegen ließ. Er fand aber nur wenige Nachahmer, denn die Edlen des Landes ſehnten ſich zu ſehr nach dem Hofleben, fanden ſich, wie Hirſchfeld ſagt, * — 111 — bei Hofe am glücklichſten, und thaten wenig ihre Schlöffer zu verſchönern. Mehr Luft zeigte ſich in der Einführung exo- tiſcher Gewächſe und Blumen, die ſich die vermöglichen Lieb- haber derſelben Anfangs von England und Holland, fpäter- bin aber aus den entfernten Welttheilen bringen ließen. Für die Obſtbaumzucht iſt in Frankreich um dieſe Zeit ſehr viel gethan worden. Beſonders haben Quintiny , Du Hamel und Chabol durch ihre pomologiſchen Werke viel zur Anle— gung neuer Obſt-Gärten in Frankreich beigetragen. Aber noch mehr wirkten die Karthäuſer in Paris durch ihre Baum- ſchule. Sie haben alle ihre Grundſtücke dazu verwendet ſammelten alle guten Obſtſorten im In- und Auslande, und festen ihre Obſtbäume im Lande und in den entfernteften Pro— vinzen ab. Dieſe Baumſchule war ſo groß, daß alljährlich bei hunderttauſend Bäume hintangegeben wurden. Leider hat die Revolution dieſer großartigen Anſtalt ein Ende gemacht; die Karthäuſer wurden vertrieben, die Obſtbäume ausgerot— tet oder verſchleudert. Die Baumſchule, welche die Gewalt— haber etwas ſpäter in dem dermahlen berühmten Pflanzen- garten wieder anlegen ließen, war durchaus kein Erſatz, wurde auch nicht mit gehöriger Sorgfalt gepflegt. Deutſchland blieb im achtzehnten Jahrhundert in keinem Zweige des Gartenweſens zurück, und machte ſpäterhin im⸗ mer größere Fortſchritte. Die königlichen Luſtgärten, die da— mals ſchon beſtanden, wurden immer verſchönert, und neue angelegt; ſo der Park in Charlottenburg unter Friedrich II., ſo die Luſtgärten Werneck, Seehof und jener zu Würzburg. Dieſer letztere wurde unter dem Fürſtbiſchof Adam Friedrich zu Bamberg und Würzburg von deſſen Hofgärtner Johann Mayr angelegt, und zwar nach eigenthümlichem Geſchmack. Er beſtand in Blumen- und Obſtparthien, in Pfirſich⸗, — 112 — Aprikoſen⸗, in Wein- und Pflaumen -Spalieren, in Glas⸗ und Warmhäuſern. Mayr gab auch die damals bekannten Obſtfrüchte in ſchönen Abbildungen heraus. Die Obſtbaumzucht wurde damals in Deutſchland ſehr befördert; es entftanden auf allen Seiten Baumſchulen, für die man die edlen Obſtſorten aus Frankreich holte. Es traten immer mehr Schriftſteller auf, welche die Behandlung der Obſtbäume lehrten, und neue Geſellſchaften kamen ins Daſein, welche den Feld- und Obſtbau ſowohl als die Blu— menzucht zu befördern ſtrebten. Daß letztere auch mit großem Eifer betrieben wurde, und in dieſem Jahrhundert ſehr viel dafür gethan wird, zeigen die vielen Gartenvereine, Blumen- Ausſtellungen in größeren Städten und die Blumenhändler. Alles dieſes wirkt zuſammen, daß immer neue Gärten ent⸗ ſtehen, die zum Theil mit Obſtbäumen, zum Theil mit Blu- men beſetzt werden. Auch in Oeſterreich war das Gartenweſen von a be⸗ liebt. Schon lange zeichnet ſich Wien durch feine Luſtſchlöſ— ſer und ſchönen Gartenanlagen in ſeinen Vorſtädten und der Umgegend aus. So war das Luſtſchloß Laxenburg mit ſei— nem großen Park ſchon im vierzehnten Jahrhundert ein Lieb⸗ lingsſitz des Herzogs Albert J., und wurde von Zeit zu Zeit verſchönert. Der Prater, ſchon lange als Volksgarten be— kannt und geſchätzt, wurde immer mehr mit neuen Gebäu⸗ den und Anſtalten verſehen, die theils zum Vergnügen, theils zur Erquickung dienen. Erſt Kaiſer Joſeph II. erlaubte, daß er auch mit Wagen und Pferd beſucht werden durfte, wie er auch den Augarten allen Einwohnern Wiens als Beluſti⸗ gungsort eröffnen ließ. i Unter Kaiſer Franz I., dem Gemahle der Maria The⸗ reſia, wurde das Luſtſchloß Schönbrunn erbaut, und mit Allem — 118 — verſehen, was zur Annehmlichkeit diente. Er ließ auf den Rath und Beiſtand des Holländers Steckhoven den Park im- mer erweitern, und beſtimmte einen Theil deſſelben für exoti— ſche Gewächſe. Daher wurden große Warmhäuſer angelegt, und exotiſche Bäume und Blumen theils vom alten Jacquin aus Amerika, theils von Van der Schott aus Holland geholt. Dieſe Warmhäuſer hielt der Engländer Towuſen damals für die geräumigften in ganz Europa. Sehenswürdig find noch der Fürſt⸗Schwarzenbergiſche Luſtgarten, fo wie jener zu Dorn- bach, und mehrere andere in und um Wien. Erſt in neue— ſter Zeit iſt das ſchoͤne Luſtſchloß Weilburg mit feinem Park von Sr. kaiſerlichen Hoheit Erzherzog Karl bei Baden er— baut worden. a a Auch die Blumenzucht wird ſchon ſeit längerer Zeit in Oeſterreich mit Eifer betrieben, beſonders macht Wien unge— mein große Fortſchritte darin. Alles, was von Blumen Schönes und Seltenes in England oder irgendwo zu haben iſt, wird mit großen Koſten verſchrieben; und zu dieſem Zwecke werden immer neue Warmhäuſer gebaut. Da die höoͤchſten und hohen Herrſchaften und viele vermögliche Bürger Wiens für Blumen ſehr eingenommen ſind, ſo kann es nicht fehlen, daß da ein großer Neichtbum davon anzutreffen if. So giebt es eigene Liebhaber großer Sammlungen von Kamel- lien, Dahlien, Pelargonien, Chrifantbemen und Roſen, die mit beſonderer Sorgfalt gepflegt werden. Zur Beförderung der Blumenzucht werden von der Landwirthſchafts- und der Gartenbau⸗Geſellſchaft, ja ſelbſt von Privaten Blumen-Aus- ſtellungen gehalten, wobei nicht ſelten prachtvolle Blumen zu feben find. Auch auf dem Lande nimmt die Liebe zur Blumenzucht in Oeſterreich zu. Sowohl in vielen herrſchaft— lichen als Privatgärten trifft man oft ſchöne und ſeltene 8 SM = Blumen an, und neue Glashäuſer werden zu ihrer Erhaltung aufgeführt. Was die Obſtbaumzucht betrifft, ſo iſt ſie in Oeſterreich in großem Aufſchwung; dies jedoch erſt in dieſem Jahrhun- dert. Ja erſt ſeit einigen Jahrzehnten lernte man einſehen, daß der Obſtbaum Nutzen und Vergnügen gewährt. Faſt in allen Hauptſtädten des öſterreichiſchen Kaiſerthums traten einſichtsvolle Männer zuſammen, die ſich zur beſonderen Aufs gabe machten, ſowohl den Feld- als auch den Wein- und Obſtbau zu befördern. Sie legten Baumſchulen an, und ſuchten ſich die geeigneten Obſtſorten von allen Seiten her zu verſchaffen. Auch auf dem Lande vermehrten ſich die Baumſchulen, und adelige und bürgerliche Gutsbeſitzer tru— gen durch Anlegung derſelben viel zur Veförberng der Obſtbaumzucht bei. In mancher Provinz Oeſterreichs geſchieht jedoch noch viel zu wenig für den Obſtbau; denn auf großen Strecken ſieht man keinen Obſtbaum, obwohl Grund und Boden da— zu geeignet wären;, doch auch da wird mit der Zeit der Obſtbau noch eingeführt werden. In Oeſterreich ob der Enns ſteht aber die Obſtbaumzucht in großem Flor; ſeit mehr als einem Jahrhundert wird fie da mit Eifer betrie⸗ ben. Im Hausruckkreiſe beſtehen ſchon lange mehrere Hun— dert Baumſchulen, die Tauſende von Obſtbäumen alljährig im Lande abſetzen. Wie zahlreich die Baumpflanzungen im Hausruck⸗ und Traunkreiſe, und in mehreren Gegenden der übrigen Kreiſe ſind, iſt bekannt. Es wird zwar da größten— theils Moſtobſt gezogen, aber man findet auch in mancher Gegend vorzügliche Obſtſorten, da dergleichen im vorigen Jahrhundert durch die Edlen des Landes verbreitet wurden. Einige aus dieſen reiſeten ſelbſt nach Paris, und holten ſich — 115 — dieſelben aus der Karthauſe für ihre Gärten. Dieſe find freilich hier und da ſehr herunter gekommen, oder wohl gar in Felder umgelegt worden; aber man fängt dermalen wieder an, viele neue Obſtgärten anzulegen, und dies ſo— wohl auf den adelichen Landgütern, als auch in den Städs ten und ihrer Umgegend. Sie werden größtentheils mit edlen Obſtbaͤumen beſetzt, da ſolche in mehreren Baumſchu— len Oberöſterreichs gezogen werden. Man ſieht auch überall auf dem Lande neue Obſtpflanzungen entſtehen, ſo daß, wenn die— ſer Eifer für die Obſtbaumzucht nicht nachläßt, man von unſerm Lande wird ſagen können, was Varro zu ſeiner Zeit von Italien ſagte: Ganz Oberöſterreich iſt ein Obſtgarten geworden! 8* Schloss Clamm Mablande. Bon W. v. Nally. 5 Profeſſor am akad. Gymnaſium zu Richmond in Virginien. ? z— [u Male keinen Jupiter, denn er ift todt; — und liefere uns keine Abhandlung über den Kopf des Anubis und küm⸗ mere dich nicht um die Höhe der Pyramiden: ſondern bebaue den Boden, auf dem du lebſt, und ſchildere was auf dieſem gelebt und gehandelt hat. a Weſtenrieder. Der Mühlkreis des Landes ob der Enns iſt eine jener Gegenden unſeres ſchönen Vaterlandes, die noch zur Stunde eine topographiſche terra incognita genannt werden können. Während die ſüdlichen Kreiſe Ober-Oeſterreichs eine ganze Bibliothek von Itinerarien und Thermologien aufzuweiſen haben, iſt die diesfällige Literatur des Mühl— *) Die Verfaſſung der nachfolgenden Andeutungen wurde durch einen Beſuch veranlaßt, den der Schreiber dieſer Zeilen im Sommer 1832 der altehrwürdigen, wenig gekannten Burg Clamm machte. — Leider wollten Verhältniſſe die Wiederholung dieſes Beſuches, der den Umfang eines Eintagsausfluges von Grein aus nicht überſtieg, ſeither nicht geſtatten. Die einzige Ausbeute dieſes Abſtechers war eine flüchtig entworfene Anſicht der Burg und eine gedrängte Notiz im Tagebuche: beide natürlich uicht für — 117 — kreiſes eine ſehr ärmliche. — Der Verfaſſer hat bereits an einem andern Orte auf die antiquariſche und pittoreske Be- deutſamkeit dieſes ſchönen Landſtriches hingewieſen.) Ohne den Charakter eines beſtimmten Gebirgszuges anzunehmen, erhebt ſich hier das Mittelgebirge in regelloſen, von zahl- reichen Thälern und Schluchten durchſchnittenen Maſſen, in feinen Formen an die budelige Welt bei Wiener⸗Neu⸗ ſtadt ) erinnernd, und gleich dieſer dem Archäologen reiche Ausbeute gewährend: an Burgen und Schlöſſern trefflich erhalten, oder in verſchiedenen Abſtufungen der Zerſtörung die Publicität berechnet. — Während ſeines Aufenthaltes in Eng⸗ land im Sommer 1840 wurde der Verfaſſer durch den Redac⸗ teur des Wochenblattes Mirror“ Herrn J. Limbird ver⸗ anlaßt, mehrere kleine illuſtrirte Aufſätze topographiſchen Inhalts für dieſes Journal zu ſchreiben, und bei dieſer Gelegenheit ers ſchien auch die Anſicht von Clamm von einem ſehr kurzen Texte begleitet, im Holzſchnitte *). Die Anſicht des hübſchen Bild⸗ chens, welches der talentvolle Fylograph aus den mangelhaften Contouren der Zeichnung zu ſchaffen gewußt, erregte in einigen Freunden des Verfaſſers den Wunſch, eine Copie desſelben, von einer kurzgefaßten Notiz in deutſcher Sprache begleitet, zu erhal⸗ ten. — So entſtand der gegenwärtige Auffatz, von dem das »nonum prematur in annum“ wörtlich gelten kann, aus den an Ort und Stelle gemachten Aufzeichnungen des Verfaſſers, und ſeinen ſpärlichen Reminiscenzen gebildet. — Möchte ſich doch, wie zu der Anſicht der Burg, auch zu der monograpbifchen Skizze, die durch die nachfolgenden Notizen geboten wird, ein Bearbeiter finden, der die kaum angedeuteten Umriſſe mit glei⸗ chem Geſchicke zu einem anſprechenden Ganzen zu vereinigen verſtünde. ) Der Burgſtein im Ißerthale: von W. v. Rally. Im öſterr. Morgenblatte auf 1840 Nr. 82 und 83S. 327 ff. ) So nennt der Volkswitz die Gegend ‚a an der öfterreichifchefteirifch- ungariſchen Gränze. Jahrgang 1840 des „Mirror, Nr. 1015. — 118 — entgegen gehend; — an zahlreichen, der einfachen Rund- bogenform, wie dem zierlichen Style des Sattelbogens an— gehörenden Kirchen und Capellen, an alten Städten und Märkten, wie kaum eine Gegend des Vaterlandes. Ein ganz unbeſtreitbarer, dem Mühlkreiſe eigenthümli⸗ cher Vorzug iſt die im Vergleiche mit den ſüdlichen Kreiſen der Provinz bedeutende Anzahl von alten Adelsſitzen, “) obſchon im Allgemeinen auch hier ähnliche Einflüſſe, wie im Lande unter der Enns eine gleiche ungünſtige Wirkung auf die Erhaltung der Burgen und Schlöſſer geübt haben. Auch in dieſen ſtillen Thälern ſchwang der Krieg ſeine verheerende Fackel, und wenn die Streifzüge der Nieder-Oeſterreich ver— wüſtenden Türken und Malkontenten nicht bis hierher drin⸗ gen konnten, ſo brachten bei der Nachbarſchaft Böhmens huſſitiſche Invaſionen mancher Burg den Untergang; viele wurden im dreißigjährigen Kriege von den Schweden oder Böhmen gebrochen, oder fielen als Opfer des Bauern- aufſtandes. a Mit dem Verfall der Burgen ſtand das Schicha des einheimiſchen Adels in einem Wechſelverhältniſſe. Die Wir⸗ ren der Reformation und Gegenreformation verbannten viele ) Eine beachtenswerthe Ausnahme der hier aufgeſtellten Anſicht und einen wahrhaft ſeltenen Reichthum an Burgen und Schlöſſern bietet das faſt ganz 8 Trattnach-Thal bei Grieskirchen im Hausruckkreiſe. — Im Umkreiſe weniger Stunden begegnet der Alterthumsforſcher hier einer ganzen Reihe von Burgen und 1 Schlöſſern, die als Stammſitze ausgeſtorbener (Roith, Heft), oder noch blühender Dynaſtien (Polheim, Starhemberg) oder als Wohnſitz der bedeutendſten Familien des Landes Beach- tung verdienen (Aiſtersheim der Hohenfelde und Schlüſ— ſelberg der Hohenecke, Parz der Polheim, Tollet der Jörger Eigenthum u. a, m.) der edelſten Geſchlechter aus der Heimath, und die ſtändi— ſche Matrikel des Landes ob der Enns weiſt mit wenig Ausnahmen nur ſolche Familien auf, die aus andern Pros vinzen der Erblande eingewandert ſind, oder dem Briefadel der neueren Zeit angehören. Um ſo erfreulicher iſt es für den Freund der vaterlän⸗ diſchen Geſchlechterkunde, als beachtenswerthe Anomalie im Lande ob der Enns eine Burg aufzufinden, die ſeit mehr als drei Jahrhunderten demſelben Haufe angehört, ja die— ſem Geſchlechte den Namen gegeben hat. Es iſt dieſe die altehrwürdige, ſeit 1524 der gleichnamigen Dynaſtie eigen— thümliche Feſte Clamm, in der öſtlichen Hälfte des Mühl— kreiſes, dem vormals ſogenannten Machlande, gelegen. Auf einem Vorhügel des hier, wie überall, gegen das Donauthal plötzlich ſteil abfallenden Mittelgebirges erhebt ſich, aus grünen Baummaſſen emporſteigend, die alte Rit— terburg. Der Hügel, der ihre Mauern trägt, dacht ſich ſteil gegen Oſten und Süden ab, eine tiefe Schlucht beberr« ſchend, durch welche ein Wildbach, einige Mühlen treibend, einberrauſcht. — Die Ableitung des Namens von der Lage am Eingange eines Engpaßes dürfte unſer Clamm mit der gleichnamigen Burg in Nieder-Oeſterreich, die eben auch den Zugang eines Gebirgspaſſes bewacht, gemein haben.“) Gegen Norden werden die ſchroffen Abfälle der Felswand durch die ſanfteren Umriſſe eines ſich allmählich abſtufenden Rafenhügels erſetzt. Gegen Weſten pflanzt ſich der Burg— bügel fort, auf ſeinem höchſten Punkte den alterthümlichen, *) Die ia der neueſten Zeit durch den gegenwärtigen Beſitzer unters nommene Reſtauration der Feſte Clamm bei Schottwien bat der Schreiber dieſes im Jahrgang 1839 des Mone'ſchen Ans jeigers für Kunde des deutſchen Mittelalters in Kürze beſprochen. == aus rieſigen Quaderſtücken aufgeführten Wartthurm tra- gend, deſſen mächtige, von einer Sturmgallerie überhöhte Steinmaſſe mit dem Kegeldache weit in das Donauthal hin— über ſchaut; — der wohlerhaltenen Feſte zur ſonderbaren Ehre verhelfend, in den meiſten Strombeſchreibungen als Ruine erwähnt zu werden. — Eine Auszeichnung ganz eige— ner Art, die übrigens auch den trefflich conſervirten, unmit= telbar am Flußgeſtade bingebauten Schlöſſern Mars bach und Fichtenſtein von Seite unſerer Topographen zu Theil geworden iſt “*). Der beſte Punkt zur Ueberſicht der Burg in ihrer gan— zen Ausdehnung iſt in der Nähe des gegen Norden hinge— gebauten ſtattlichen Maierhofes. Dieſen hat auch Merian in ſeinem bekannten Kupferwerke gewählt, und ſein Bild iſt ein intereſſanter Beleg für die geringe Veränderung, die ſeit 1649 dieſen alten Adelsſitz getroffen hat. — Auch Me rians Nachfolger, der ehrliche Pfarrer Viſcher wählte 1674 einen ähnlichen Standpunkt zu ſeiner „Konterfey“ der Feſte Clamm, auf welcher der Wartthurm noch durch eine Mauer mit vier Eckthürmen flankirt, und durch einen Sturm— gang mit der Burg ſelbſt verbunden erſcheint. — Maleris ſcher ſtellt ſich Clamm von Oſten und Süden dar, wenn man die Abhänge des von dem Schloßhügel durch eine Schlucht geſchiedenen Waldberges beſchreitet. Ein Spazier— gang durch den Engpaß bietet dem Gebäude-Zeichner einen Cyelus der trefflichſten Anſichten. Die maleriſchen Umriſſe der von dem hohen Wartthurm überragten Burg, auf einem mit üppigen Baumpartien bewachſenen Felſenhügel, ver— *) Vergl. die Donaureiſe von Regensburg bis Fini, von W. v. Rally, Wien 1840, S. 73, 76. 121 ſchieben ſich, wenn man die Schlucht weiter aufwärts vers folgt, zu den anmuthigſten Bildern, und namentlich von einem Punkte aus, wo die Gebäudemaſſen ſich, mit gerin⸗ ger Breite, in ihrer ganzen Höhe weiſen, mahnt die Ans ſicht unwillkührlich, an eine der erſten een Deutſch⸗ lands, an die Feſte Eltz. Die von Grein kommende Fahrſtraße ſchlängelt ſich um den Burghügel, rechts einen Seitenweg nach dem Markte Clamm abſendend, deſſen Häuſer ſich traulich in einem Kreiſe um die iſolirtſtehende, neuere Pfarrkirche gruppiren. Bei dem eben erwähnten Maierhofe lenkt ein Fußpfad von der Straße ab, unmittelbar zur Burg hinan. | Durch ein Gitterthor in den äußeren Burghof getreten, ſieht man ſich von einer Reihe von Gebäuden umgeben, die mit dem Umbau von 1636 gleichzeitig ſind. Sie ſchließen ſich in Geſtalt zweier Flügel an den Haupttrakt an, der, nächſt dem Wartthurme wohl den älteften Theil der Feſte bildend, fi) durch vier Geſchoße in die Höhe emporbaut. Die wahr, haft großartigen Dimenſionen dieſes Gebäudetheiles ſtellen ſich vom Vorhofe (der weſtlichen Seite) aus, am vortheilhafteſten dar. Von dieſer Seite nämlich zeigt ſich dasſelbe in ſeiner ganzen Höhe ſcheinbar dachlos, indem das Dach gegen Oſten abfällt, während am Firſte ſelbſt eine Reihe von Schartenzei⸗ len, mit koloſſalen Schornſteinen abwechſelnd, fortläuft. Von dieſem höchſten Punkte ſtuft ſich die Hauptwand des Gebäudes zu den beiden Seiten des hiedurch in drei Richtungen mas- kirten Daches in Zinnenform gegen die öſtliche Faſſade zu ab: eine im Mittelalter nicht ſelten gewählte Bauform, durch welche das Vorherrſchen der großen, durch die Wahl der Giebelform bedingten Schräglinie geſchickt vermieden wurde. — Die oben erwähnten Seitenflügel enthalten die Bebauſung des | — 12 — herrſchaftlichen Pflegers, die Kanzleien, Stallungen, Re miſen, u. ſ. w. In dem unmittelbar an den Haupttrakt angelehnten, durch Treppen mit demſelben verbundenen Theile dieſer Nebengebäude ſind mehrere für Gäſte beſtimmte Woh⸗ nungen. An der Südſeite dieſer Neubauten wurde dem ſchrof— fen Burghügel ein kleines Gärtchen abgewonnen. Den Vorhof verlaſſend, ſchreitet man durch ein zweites Thor, deſſen einfach verziertes Portal die Inſchrift zeigt: CASTRUM HOC COMITATVS DE CLAMM FERE COLLAPSVM SIC RE- PARAVIT ORNAVIT AVXIT ET LOCVPLETAVIT JOANNES GODEFREDVS ILLVSTRIS DOMINVS DE CEAMM HERES PATER- NVS IMPP. FERD. II. et III. ARCHIDVCIS LEOPOLDI CONSILIARIVS ET DEPUTATVS AVSTRIAE CVM CONJVGE CONCORDE PROLIFICA ANNA SYBILLA DE KAGENECK S. SVMPT. ANNO MDCXXXVI. Man betritt ſodann einen ſchmalen, rechts von den hohen Wänden des Haupttraktes, links von einer Steinbaluftrade umgebenen Raum, der bis in die neuere Zeit durch die Zug- brücke und den Zugang derſelben eingenommen wurde. — Ein mächtiger, von einer birnförmigen Kuppel gekrönter Thurm mit Uhr und Glocke, in ſeiner jetzigen Geſtalt auch eine Schöpfung des Freiherrn Johann Gottfried von Clamm, erhebt ſich hier in Verbindung mit den übrigen Gebäuden der Burg, dieſe um zwei Stockwerke überragend. Im Grunde dieſes Thurmes öffnete ſich ein breites, ſpitzgewölbtes Thor, nebſt einem zweiten kleineren Pförtchen, welches die bekannte — 123 — Form eines Quadrats mit ausgerundeten Ecken zeigt. — Durch die Thorhalle getreten, erreicht man den innern Burghof, welchen Arkaden, durch zwei Geſchoße gehend, umſtellen. Dieſe Gallerien, von maſſiven Steinſäulen geſtützt, zwiſchen welchen Hirſchgeweihe vielleicht nicht ohne heraldiſche Allu— ſion) an den Wänden angebracht find, gewähren einen inter- eſſanten Anblick. Ohne einen Vergleich mit dem coloſſalen, eben auch von einer doppelten Säulenreibe umgebenen Schloß hofe zu Grein auszuhalten, giebt der Burghof zu Clamm, gerade durch ſeine regelloſe, faſt trianguläre Form, von der öſtlichen Fronte des bier aus einem ſenkrecht abgemeißelten Felſen aufſtrebenden Haupttraktes überhöht, ein Bild von eigenthümlicher Wirkung. Auch hat ſich in den altergrauen, noch von keiner Fluth greller Deblfarben überſchwemmten Wänden, die von allen Seiten in den Burghof hinabſchauen, in den ſchönen, holzgeſchnitzten Thürverkleidungen, u. ſ. w., der Typus vergangener Jahrhunderte beſſer erhalten, als in dem von mancherlei Renovationen heimgeſuchten N zu Grein. Eine zweifache Treppenflucht führt vom Hofe aus in das Innere der Burg. Unter den mancherlei Sehenswürdigkeiten, die hier den Alterthumsforſcher überraſchen werden, ſteht die zu Ehren des beiligen Kreuzes geweihte Schloß ea— pelle oben an. Bereits im dreizehnten Jahrhundert urfund« lich erwähnt, und frühe ſchon mit zahlreichen Indulgenzen und Benefizien dotirt, dürfte die Capelle gleichzeitig mit den älteſten Theilen der Burg entſtanden ſein, wenn auch der ge— genwärtige Bau nicht über das vierzehnte Jahrhundert hin- aufreicht. Die durch den ſtets wechſelnden Baugeſchmack her— beigeführte Seltenheit wohlerhaltener älterer Burgcapellen, macht das Vorkommen eines ſolchen, das unverfälſchliche Ge⸗ 7 Fig — 124 — präge des Mittelalters an ſich tragenden Gebäudes zu einer für den Archäologen erfreulichen Erſcheinung. — Eine höchſt beachtenswerthe Anomalie iſt die, auf möglichſte Raumerſpar⸗ niß berechnete dreieckige Grundform dieſer ſchönen, von zwei ſchlanken Pfeilern geſtützten Halle *). Drei ſpitzgewölbte Fenſter ſind in einer Vorlage angebracht, welche oben zur Höhe eines Glockenthürmchens emporſteigend, ſich gegen un« ten in Söllerform verjüngt. — In der Mitte der durch dieſen Zubau gebildeten Halle ſteht der einfache, mit dem Clamm- ſchen und Kuefſtein'ſchen Wappen verzierte Altar. Das Als tarblatt, die Geburt des Heilandes vorſtellend, iſt ein gutes, altes, aber verrenovirtes Gemälde. ; Vom Altare (heraldiſch) links fteht die ſchöne marmorne Tumba des Ritters Chriſtoph U. Perger von Clamm, mit ſeinem mehr als lebensgroßen. Standbilde und der Inſchrift: Hie ligt Begraben Der Edl vnd Gestreng Herr Chri- stoff Perger zv vnd auf Klamm (sie) in Gott Entschlaffn den 13. Juny im 1584 Jar, dem Gott vnd vnss Allen ain Geßhlirhe Aufferstehung verleich. Amen, Der Ritter iſt vollkommen geharniſcht, „ und ſtützt feine rechte Hand auf den Helm, der auf einem Piede⸗ ſtale ruht. Um fein Haupt (nicht, wie der Freiherr von Ho⸗ heneck meldet, im Contexte der Inſchrift) ſteht die Bezeichnung: ETATIS 51. So wenig ſich aus der Auffindung eines Römerſteines an einem beſtimmten Orte die dortige Exiſtenz einer Colonie dieſes weltbeherrſchenden Volkes feſtſtellen läßt, — da der. „) Rebſt dieſen beiden trägt noch eine dritte aus der Brüſtung der Chorgallerie emporſteigende Halbſäule das Gewölbe. — 125 — Wechſelfälle unzählige find, wodurch dieſe Denkmale ihrem urſprünglichen Aufſtellungsorte entriffen werden können, — fo wenig gelten dem Archäologen die Worte: „Hie ligt Begra— ben als Beweis, daß die Gebeine des benannten Indivi— duums auch wirklich da ihre Nubeftätte gefunden. Und, von dieſer Inſtabilität der Grabdenkmale liefert wirklich das Mo- nument des Ritters Chriſtoph Perger ein intereſſantes Beiſpiel. Es wurde nämlich urſprünglich in der Pfarrkirche zu Hof— kirchen aufgeſtellt. Als aber dieſes Gotteshaus bei Gele— genheit der neuen Pfarreintheilung in der Joſephiniſchen Pe— riode entweibt, abgetragen und das Materiale im Aufſtrich verkauft wurde (1783), traf dieſes Denkmal auf Veranlaſſung des Grafen Albert von Clamm-Clamm das Los der Ueber— tragung in die Capelle ſeines Ahnenſitzes. — Der Grabſtein der Gemalin Chriſtophs Perger von Clamm, deſſen Hoheneck erwähnt, dürfte vielleicht ſchon früher verſchwunden ſein. Vom Altar gegenüber erhebt ſich der nur von oben zu— gängliche Muſikchor, einen der Winkel des Triangels, den die Kapelle bildet, einnehmend. Unter demſelben find Sitze für die kleine Gemeinde angebracht, die ſich übrigens ſelten, und nur bei der Anweſenheit der gräflichen Familie im Schloſſe zur Andacht zu verſammeln pflegt. Die Kapelle hat zwei Eingänge, zu den beiden Seiten des Altars: durch den einen ſieht fie mit dem Abnenſaal in Ber- bindung, der zweite führt in die Sacriſtei. Eine an der Wand in der Nähe des letztgenannten Pförtchens angebrachte Me— tallplatte, erzählt in Verſen (von denen immer ein Diſtichon auf chronographiſchem Wege die Jahreszahl gibt) die kriege— riſchen Erlebniſſe des Freiherrn Johann Franz von Clam m, eines Sohnes des Freiherrn Johann Chriſtoph I. Leider iſt die in der Inſchrift beſprochene Fahne nicht mehr vorhanden. — 126 — O. A. M. D. G. VEXILLVM PRAESENS TVLERIT OVIS CVR VBI QVANDO LECTOR SCIRE VOLENS ORDINE SCRIPTA LEGAS. IOANNES FRANCISCVS BARO A CLAM CORPORE PRAESTANS PROCERO SATIS ET PECTORE FORTIS ERAT | (1659%) AT STIMVLANTE SVO GENEROSO SANGVINE PECTVS HOC SIGNO COEPIT BELLICA CAS TRA SEOVT (16810 INQVE VIENNENSI GENERALI SVB SENIORE 5 ET DVCE DE STARNBERG OBSIDIONE FVIT . (1683) HINC ABIT ET TVRCAE OVINOVE ANNIS CONTIN VATIS CASTRA FVGAT TVNC ET MOENIA ELSA PETIT (1688) BELGRADI TRES VERO -ILLI NEC NON IBI DENTES T PYRcIcvVS EIECIT VVINERE TESTE GLOBVS (1688) TERRITVS AN PLAGIS (2) CAPITANEVS HICOVE MOGYNTO EQOVE BONA GALIOS PELIERE ET ECCE IVVAT (1690) ATE VE SAIANCAMENT NIIT A SANGVINE PIENA HIC FVIIT ET LVCIA FVWNERA NVLLA FAVENS (1691) SED BI SANGVNE V POST TOT PVGNAS SVPERATAS MVSOVET ITACTVS PROH RVIT IPSE G1r,0BO (1696) NON-FVERAT VERO SATIS VNO VVLNERE STERNI]- SED CAPITE AMISSO FVNERA BINA.SVBIT (1691) NVNC PARCAE LVGVBRES HVIC PREMATVRA SECANTVR FILA AST PRAESTARET. NEC TERRE PLVRA NOVA (1692) LIBER BARO FVIT FACIT HVNC SCLAVONIA SCLAYVM AT LAVS SIGNO ISTO LIBERA TESTE VIRET (1693) Die Capelle verlaffend betritt man die kleine Sakriſtei. Unter den hier aufbewahrten Kirchenzefäßen und Paramen— ten fällt ein zierlicher fußhoher Kelch von Silber mit der Jahrszahl 1233 (1433) auf. Die reichen und geſchmackvollen ) Wahrſcheinlich das Geburtsjahr des Freiherrn. — 127 — Meßgewänder prangen mit heraldiſchen und anderen Verzie— rungen. In einer Niſche ſteht eine hübſche alte Holzgruppe: die Gottesmutter und ein heiliger Biſchof, das Jeſukindlein haltend. a Der nahe gelegene Ahnenſaal bietet, ohne durch Größe oder Höhe beſonders ausgezeichnet zu ſein, in den vielen hier vereinigten Merkwürdigkeiten den Anblick eines wahren Fa— milien⸗Muſeums. — Das ſämmtliche Mobiliare gehört dem ſechszehnten oder ſiebenzehnten Jahrhunderte an; in einer Vertiefung ſteht ein alter Wandkaſten von ausgezeichnet ſchö⸗ ner Arbeit. N Ein maſſiver Lehnſtuhl, mit einer Pferdehaut überzogen, erregt die Neugierde der meiſten Beſucher dieſes Ahnenſaales. Eine Inſchrift auf dem Rücken des Stuhles ſelbſt und eine zweite unter Glas und Rahmen (die, wie man ſehen wird, in früheren Zeiten an der Stallthüre hing) geben Aufſchluß über die Geſchichte dieſes alten Hausgeräthes, und ſind zu charakteriſtiſch, um hier übergangen zu werden. Inſchrift unter Glas und Rahmen: VIVIT POST FVNERA VIRTVS. Der Mütz hieß ich in meiner Jugent, Hett als ein Pferdt auch meine Tugent, Erſtlich gieng ich ein ſanfften Gang, Trot, Redopiert in Luft auch ſprang. Wieß dan mein Herr mit mir thet wagn, Sprengt mich zu Ling vber ein Hörwagn , Zu Ennß vber daß Brucktor ober, Wandt mich vmb ſprang wider Heryber. Wie ich zu Letz mein Geiſt auff gab, Dannoch nit gar außdient hab. — 128 — Sondern ließ die Hauth meinem Herrn, Darauß mueßt ihm ein Seſſel wern, Der zu Clamm in Schloß noch iſt. Daß Wartzeichen wan du hier biſt, Magſt du den Seßl ſelber ßehen, Dan der gleichen iſt nit bald geſchehen, Daß man ein Pferdt ſowoll thet nützen, Im Löben und auch im Todt drauff ſitzen, Drumb bhelt Tugendt allein den preiß, Derſelben ich räth Dier auch befleiß. 15 + ANNO + 68 Inſchrift am Stuhle ſelbſt: DVRANT VIRTVTE PARATA. Ein ieder weiß der mich anſchaut, Ich bin gemacht auß einer Roßhaut. Waß aber für ein Roß iſt geweſen, Haſtu vber der Stallthür gleſn. Zum Reittn im Löbn mein Herr mich nizt, In Todt man gleichwol auf mir ſizt. Ich werd auch hie das Wartzaichen gnent, Khombt kheiner weckh biß er mich khent, Drumb waß von Tugendt iſt bereitt, Wehrt lang hat lob zu aller zeitt. + 1568 + Die Wände des Ahnenſaales find mit einem Cyclus von Familienbildern geſchmückt, die an dieſer Stelle dop— pelt intereſſant erſcheinen, und den Beſchauer durch die Au- thentie der gleichzeitigen Aufſchriften der undankbaren Mühe entheben, durch Kenntniß des Koſtüms, der Wappen u. ſ. w. die Namen und das Zeitalter der vorgeſtellten Perſonen — 129 — ſelbſt zu beſtimmen. Eine Ausnahme hierin ſcheint das ältefte vielleicht nicht ganz contemporäre Porträt zu machen, angeb— lich den Erwerber Clamms, Chriſtoph I. Perger von Höhen— berg (+ 1534) darſtellend. — Zwei andere Bilder gehören dem Ritter Hans Enoch J. Perger von Clamm (+ 1617) und feiner Gemalin Charitas von Salburg (+ 1622) an. — Die größten Zierden dieſer Ahnenreihe, und wirklich Bilder von künſtleriſchem Werthe, ſind die beiden lebens— großen Porträts des Freih Hans Gottfried von Clamm (g. 1598, + 1673), des zweiten Stifters der Familie, durch Wiederberſtellung der Stammburg, Erwerbung des Freiherrnſtandes, u. ſ. w., und feiner Gemalin, der reichen, ſtolzen Sybil la von Kageneck-Illkirchen (+ 1662). — Mit dem Bruſtbilde des Freih. Hans Chriftopb I von Clamm (g. 1624 + 1697) ſchließt ſich die Reihe der in dieſem Saale aufgeſtellten Ahnenbilder. Es trägt die Inſchrift: JOANNES CHRISTOPHORUS NOBHAS DOMINUS DE CLAMM REDUX A COMITIIS RATISPONENSIB S ANNO MDCXLIL IBI HABITIS ABIENS IN ITALIAM XV MAJI AETATIS SUAE XVII. In einem Gemache des dritten Stockwerkes befindet ſich noch, der Aufſtellung am geeigneten Orte harrend, ein halbes Hundert Familien-Porträts, zum Theile von entſchie— denem Werthe, eine praktiſch belehrende Folgenreihe aller Abarten des Koftümes bis auf die neueſte Zeit darbietend. Von dieſem Pöcile eines altberühmten vaterländiſchen Geſchlechtes wendet man ſich ab, um durch einen auffallend gedrückten Bogen den Söller zu beſchreiten, der von vier mächtigen Tragſteinen geſtützt, über den * Abe > 130 — grund hinaushängt. Bis zu den ruhig thronenden Apen gipfeln des öſterreichiſch— ſteiriſchen Grenzgebirges ſchweift von dieſem Punkte aus das trunkne Auge; im Vordergrunde ragt eine majeſtätiſche Felſenpartie, die ſogenannte Schwer denſchanze aus dem Dunkel eines langgeſtreckten Waldber— ges hervor. — Unter den mancherlei Kunſtwerken, welche den Ahnen⸗ ſaal ſchmücken, werden vier holzgeſchnitzte Schlachtſtücke, welche in einer Fenſterböſchung hängen, den Blick des Kunſt— verſtändigen beſonders auf ſich ziehen. Die Hauptfiguren ſind nicht nur in Hautrelief geſchnitzt, ſondern treten faſt ganz frei aus dem Hintergrunde hervor. — Auch eine Ma— donna mit dem Kinde, aus Elfenbein gearbeitet, ift ein beach— tenswerthes Kunſtwerk. Die Fenſter des Ahnenſaales prangen mit heraldiſchen Glasſchildereien, welche das Wapen der vom Hauſe Clamm aufgeerbten Familie der Polchinger (eine braune Katze im gol— denen Felde, und die Jahrszahl 1572 zeigen. Ueberhaupt iſt das Schloß an heraldiſchen Verzierungen in Stein, Holz, Gyps u. ſ. w. nicht arm, welche auf den Gängen und Treppen dem Auge begegnen. — Im Ahnenſaal iſt endlich in geſchmackvoller Anord. nung ein Theil der Waffen aufgeſtellt, die früher in der unfern gelegenen Nüſtkammer Platz gefunden hatten: einer wohl ſchon lange derſelben Beſtimmung gewidmeten Halle, in welcher ſich noch fünf alte Radbüchſen, ein Puſikan mit zierlicher, ein— gelegter Arbeit, u. a. m. befinden. — In unmittelbarer Nähe der Rüſtkammer enthalten zwei feuerfeſte, ſpitzgewölbte Hallen die Bibliothek und das Archiv. — Die Erſtere wurde von dem Freiherrn Wolf Chriſtoph II., Domdechanten zu Regensburg und Probſten zu Straubing, aufs Neue begrün⸗ det und anſehnlich vermehrt. Bezeichnend iſt der Inhalt * ö — 131 — dieſer Sammlung für das im ſechzehnten und ſiebenzehnten Jahrhundert bei den Burgbewohnern entſtandene und ſchnell geſteigerte Bedürfniß der Lectüre: fie iſt namentlich an theo— logiſchen und beſonders polemiſchen Büchern, dann an älte— ren hiſtoriſchen und geographiſchen Werken reich. — Das Archiv iſt trefflich geordnet, hat aber ſeit der Translocirung der wichtigſten Urkunden in das Central-Archiv zu Smeezna in Böhmen ſeine frühere Bedeutſamkeit verloren. Nichts deſto weniger wird der Freund der Genealogie eine Menge intereſſanter Archivalien vorfinden: z. B. den Kaufbrief des Schloſſes Clamm von 1524, alle Wapen- und Adelsbriefe der Familie, viele Stammbäume, Ahnenproben, u. ſ. w. Bibliothek und Archiv erbeifchen übrigens zur Würdigung ihres Inhaltes einen längeren Beſuch als der dem Schreiber dieſer Zeilen vergönnte. Die Durchſtreifung der übrigen Theile der Burg wird eine Stunde angenehm ausfüllen, und treffliche An- und Aug- ſichten in Fülle lieſern. — Einen intereſſanten Pendant zu dem großartigen Alpen-Panorama, das man vom Soller des Ahnenſaales überſchaut, liefert die gegen Norden zu gelegene Gemächerreihe, von deſſen Fenſtern man die Hügel des Mühlkreiſes erblickt, die ſich hier im bunten Gewühle von Wäldern, Aeckern und Wieſengründen, zu einem Bilde von eigenthümlichem Reize geſtalten. — Im dritten Stock- werke des oſterwähnten Haupttraktes ziebt ſich durch drei Zimmer und die Vorhalle das alte Holzgetäfel, mit ſeinen einfach ſchönen, aus rechtwinklig gebrochenen Linien gebilde⸗ ten Verzierungen. Die Decke zweier anderer Zimmer iſt reich mit geſchmackvollem Stucco verziert. — Faſt im gan⸗ zen Schloſſe haben ſich die alten geſchnitzten Thürverkleidun— gen mit ihren rieſigen Schlöſſern erhalten. Im dritten 9 * Stockwerke ſtehen aus Tillysburg anher gebracht, zwölf ſchöne alte Stühle; — ein Sopha und ſechs Stühle mit alten franzöſiſchen Tapeten, aus dem Frauenkloſter Pulgarn. 5 bei Mauthauſen, und ſonſtiges altes Geräthe, dem man im Vergleiche mit den Mobilien unſerer Zeit vielleicht Zierlich— keit und Geſchmack, aber gewiß weder 8 noch Zweckmäßigkeit abſprechen kann. — Die Geſchichte der Feſte Clamm iſt mit der des gleich— namigen Dynaſten-Geſchlechtes ſo eng verknüpft, daß eine kurze genealogiſche Deduction hier nicht wohl vermieden wer— den konnte. — Der Schreiber dieſes beabſichtigt übrigens bei beſſerer Muße, eine ausführliche Genealogie der Familie Clamm zu verfaſſen, wozu ihm beachtenswerthe Mittheilun— gen und die Benützung mehrerer wichtiger noch unausgebeu— teter Archive zugeſagt wurden. Einſtweilen möge die hier folgende gedrängte Notiz zur Vervollſtändigung der hien mit⸗ getheilten Andeutungen genügen. — Die gegenwärtig in zwei Linien blühende Familie der Reichsgrafen von und zu Clamm ſtammt aus Kärnthen, wo ſie den Namen „von Perger führte, und die Feſte Höhen⸗ berg beſaß. In dem Streite zwiſchen der Herzogin Marga— rethe Maultaſche und dem Hauſe Oeſterreich (um das Jahr 1363) wurde das Schloß der von Perger, als Anhänger der öſterreichiſchen Partei gebrochen. — Die Familie wandte ſich hierauf nach Oeſterreich, wo Steph. Perger von Höhenberg, Sohn Konrads P. v. H., im Jahre 1510 das Schloß und die Herrſchaft St. Pantaleon im Mühlkreiſe des Landes ob der Enns erkaufte. Er ſtarb 1521. — Sein mit Katharina von Apfaltern erzeugter Sohn Ch riſto ph J. erwarb im J. 1524 die Feſte und Herrſchaft Clamm durch Kauf von dem Bun! — Grafen Julius von Hardeck, deffen Haufe die Burg im Wech⸗ ſel dreier Dynaſtien ſeit undenklichen Zeiten 1 geweſen. — Ch riſtoph I. Perger von und zu Clamm zeichnete fl ſich bei der Vertheidigung Wiens gegen die Uebermacht der Heerſchaa⸗ ren Suleimans als kaiſerlicher Feldhauptmann aus (1529), und ſtarb 1534. Er hatte Walburga, die Erbtochter des adeligen Hauſes von No p ping, zur Frau. Sein Sohn Chriſtoph IT. (g. 1530, +13. Juni 1581) war verm. mit Margarethen von Polchingen, (g. 15397 19. März 1586) der letzten ihres Geſchlechtes, die ihm zehn Kinder brachte. Sein Monument befindet ſich, wie bereits erwähnt, in der Schloßkapelle zu Clamm. — Zwei ſeiner Söhne, Wolf Chriſtoph J. und Hans Enoch J., pflanz« ten die Familie in zwei Linien fort. Wolf Chriſtoph J. erzeugte mit Reginen von Herbſtheim vier Kinder ), aus welchen Wolf Sebaſtian Perger von und zu Clamm, ſich als erſter Rittmeiſter des Piccolomini— ſchen Regiments in der Schlacht bei Nördlingen Ruhm erwarb. Er wurde ſpäter Rechnungsrath der oberöſterreichiſchen Stände. Im Jahre 1655 traf ihn zugleich mit ſeinem Vetter Hans Gottfried die Erhebung in den Reichsfreiherrnſtand. — Aus feiner Verbindung mit Charitas von Hackelberg zu Ar— besbach entſproß, Wolf Chriſtoph IL, Perger, Reichsfreih. von und zu Clamm (g. 1633, + 1710) Domdechant zu Re⸗ gensburg, und Probſt bei St. Jakob zu Straubing, mit welchem die ältere Linie des Hauſes Clamm ausſtarb. Die Verdienſte, *) Im Beſitze des Ritters Wolf Chriſtoph erhielt Clamm 1594 die ehrenvolle Beſtimmung, bei der drohenden Annäherung einer türkiſchen Invaſion zum Zufluchtsorte der sr der Yin ve gend gewählt zu werden. — 134 — die ſich dieſer gelehrte Prälat um die Bibliothek zu Clamm erwarb, wurden bereits erwähnt. Im Archive hat ſich ſeine Autobiographie erhalten, die zugleich durch viele die eſchichte des Bisthums und Kapitels betreffende Aufzeichnungen einen intereſſanten Beitrag zur Regensburger Presbyterologie liefert. Wolf Chriſtoph war auch der Stifter der Clamm'ſchen Kas pelle in der Jakobskirche zu Straubing. Hans Enoch, der Stammhalter der Hauptlinie des Haus ſes Clamm, (+ 4. Nov. 1617) war Verordneter des ober— öſterreichiſchen Ritterſtandes, und ein eifriger Anhänger der evangeliſchen Lehre. Er vereinigte 1597 das Wapen des von ſeinem Großvater aufgeerbten Hauſes Nopping mit dem ſei— nigen, und war zweimal, zuerſt mit Martha von Neith- mann (+ 1594), dann mit Charitas von Alen (1622) vermählt. Hans Enochs Sohn, Hans Gottfr Aka erger, Reichs- freiherr von und zu Clamm (g. 1598, 1 9. Aug. 1673) wird in den alten Hauschroniken, ee mit allem Rechte, „Regenerator Familiae, genannt. — Im Alter von ein und zwanzig Jahren ehelichte er ein Fräulein aus einem alten elſäßiſchen Geſchlechte Anna Sybilla von Kageneck-Ill- kirchen (g. 1602, + 9. Nov. 1662) und verwendete den. reis chen, mit ihr erhaltenen Brautſchatz zum Herftellungsbaue ſeines ſehr verfallenen Ahnenſitzes (1636), der zehn Jahre früher von den aufrühreriſchen Bauern eingenommen worden war. Auch der ſtattliche Maierhof vor dem Schloſſe ent ſtand, wie eine dort befindliche Aufſchrift beſagt, in Folge feines lebhaften Veſtrebens, durch eine wohl geregelte Oeko— nomie die Einfünfte feiner Herrſchaft zu vermehren. Wie ſehr er übrigens für den Glanz feines Hauſes Sorge trug, be— weist die Gründung des Familien-Archivs mit einem Ges denkbuche, in welches er eigenhändig feinen Lebenslauf ein⸗ trug u. ſ. w. In dem für den Proteſtantismus in Ober⸗ Oeſterreich verhängnißvollen Jahre 1625 trat er zur katho— liſchen Kirche über, und erlangte 1636 die Vereinigung des von Polchingen'ſchen Wapens mit dem ſeinigen; endlich unterm 22. Nov. 1655 den Reichsfreiherrnſtand mit dem Titel Freiherr von und zu Clamm, Edler Herr v. Höhenberg. Er ſtarb als kaiſerlicher Landrath, nachdem er feine Gemahlin durch eilf Jahre überlebt hatte. Aus den zwölf mit ihr erzeugten Kindern pflaypzte Hans Chriſtoph J. (9.1624, 11697), Rechnungsrath der oberöſterr. Stände, die Familie fort. Er erwarb durch Kauf die Herrſchaft Auſſernſtein im Mühlkreiſe und ehelichte 1649 M a- ria Eliſe RGräfin von Thürheim zu Bibrachzell (g. 1623, + 1700), die ihm eilf Kinder gebar. Sein Sohn Hans Leopold J. (g. 1666, + 1727) k. k. Kämmerer und Verordneter des oberöſterreichiſchen Herrenſtandes, ver— mählte ſich mit Marie Franziska RGräfin von und zu Salburg auf Falkenſtein und Ranaridl + 1741). Von eilf aus dieſer Verbindung entſproſſenen Kindern wurden drei Söhne: Hans Joſeph, Hans Chriſtoph II. und Hans LeopoldlI., die Stifter eigener Linien. A. Aeltere Linie, ſpäter Haus Clamm-Martinitz. Hans Joſeph Rzßreiherr von und zu Clamm (g. 1700, + 1747) war k. k. Kämmerer, Verordneter des oberöſterr. Herrenſtandes und Präſes des ſtändiſchen Rechnungsrathes. Er überließ ſeinem jüngeren Bruder Hans Leopold II. durch eine eigene Familien⸗Konvention die Burg und Herrſchaft Clamm, die bis 1819 bei der jüngeren Linie — 136 — blieb. Er war vermählt mit Maria Anna Theodora RGräfin von Thürheim zu Bibrachzell (g. 1704, + 1769), Sternkreuz-Ordens-Dame, und wurde der Vater 1 neun Kindern. Sein Sohn Hans Gottlieb (g. 17. Febr. 1731, + 1801) k. k. Kämmerer und Regierungsrath, Verordneter des oberöſter reichiſchen Herrenſtandes, wurde zugleich mit den Chefs der beiden jüngeren Linien, feinen Oheimen, am 17. Novem- ber 1759 in den Grafenſtand des heiligen römiſchen Rei— ches erhoben. Aus ſeiner Verbindung mit Karolinen ei von Desfours zu Mont und Athienville (g. 1731 + r 1793) entfproß Karl Joſeph Perger RGraf von und zu Clamm, Frei: herr von Höhenberg (g. 6. Sept. 1760, T 26. Sept. 1826) k. k. Kämmerer und Gubernialrath, Oberſt-Landkämmerer im Königreich Böhmen, vermählt 1791 mit Maria Anna Borzita RGräfin von Martinitz, der Erbtochter eines ural⸗ ten böhmiſchen ſeit 1623 reichsgräflichen Hauſes, deſſen Ab— ſtammung bis zu Johann I. v. M. Burggrafen zu Leitme- ritz (1213) in ununterbrochner Stammreihe verfolgt werden kann. — Mittelſt kaiſerlichen Diploms vom 7. November 1792 wurde Wapen und Namen der Martinitze mit denen des Hauſes Tlamm vereinigt und ſo begann die Linie Clamm-Martinitz. Aus der Verlaſſenſchaft des 1819 ver— ſtorbenen Grafen Chriſtoph Wolfgang von Clamm-Clamm erwarb Graf Karl Joſeph die Herrſchaften Clamm und Auſſernſtein, dann durch Kauf die Güter Innernſtein und Arbing, beide im Mühlkreiſe, endlich durch Ehepakten die Herrſchaften Smeczua und Schlan in Böhmen. Der Beſitz dieſer ſämmtlichen Dominien ging ungeſchmälert über auf ſeinen Sohn . — 137 — Karl Johann Gabriel Perger, RGraf von und zu Clamm-⸗-Martinitz Freiherr von Höhenberg. — Diefer als Feldherr und Diplomat, als Kenner und Beſchützer der Wiſſenſchaften und Künſte gleich geſchätzte Edelmann wurde den 23. Mai 1792 geboren. Im verhängnißreichen Jahre 1809 folgte er, dem Studium der Rechte obliegend, aus freiem Antriebe und ohne Wiſſen ſeiner Familie dem allge— meinen Aufgebot, das Kinsky'ſche Freikorps wählend. In den Feldzügen 1812—14 dem Feldwarſchall Fürſten Schwar—⸗ zenberg zugetheilt, erhielt er den ehrenvollen Auftrag, dem Kaiſer Franz die erſte Nachricht von dem erfolgreichen Siege bei Kulm in das Hauptquartier zu Lenau zu bringen. Ein Jahr ſpäter begleitete er im Gefolge des F. M. L. Frei— herrn von Koller den Kaiſer Napoleon nach Elba. Wäh— rend des Wiener- Congreſſes vielfach zu den Verhandlungen gezogen, wußte ſich Graf Clamm durch ſeinen richtigen Blick, durch ſeine gründlichen militäriſchen und diplomatiſchen Kenntniſſe die Gunſt der verſammelten Monarchen zu erwer— ben. — Als Major verfaßte er ein mit Beifall aufgenom— menes Werk über den Dienſt zu Pferd. Kurz nach ſeiner Verbindung mit der Gräfin Selina Clanwillian (1821), einer von einem der älteſten iriſchen Geſchlechter abſtammen— den, durch Eigenſchaften des Geiſtes und Herzens wie durch liebenswürdige Perſönlichkeit ausgezeichneten Dame, wurde er Oberſt eines Kavallerie-Regiments in Ungarn. — Wäh— rend einer diplomatiſchen Miſſion nach Petersburg, die er 1824 antrat, begleitete er den Kaiſer Alexander auf ſeiner Reiſe durch mehrere Provinzen des ruſſiſchen Reiches; zwei Jahre ſpäter brachte er dem Kaiſer Nikolaus die Glück— wünſche des öſterreichiſchen Hofes zu ſeiner Thronbeſteigung. Im Jahre 1830 traf ihn die Ernennung zum General-Ma⸗ — 188 — jor und Hofkriegsrath. — Im vielbewegten Jahre 1831 wurden ihm wichtige politiſche Sendungen nach Mailand, Ollmütz u. ſ. w., ſpäter nach Berlin, anvertraut. — Gleich nach der Thronbeſteigung Kaiſers Ferdinand (1835) wurde er zum General-Ad jutanten S. M. ernannt; am 12. Febr. 1836 erhielt er die Geheime-Rathswürde und das Porter feuille der Militär-Section im Staatsrathe. — Ein Jahr ſpäter wurde er zur Würde eines Feldmarſchalllieutenants erhoben. — Ein frühzeitiger Tod entriß dieſen von allen die ihn kannten, verehrten Staatsmann am 29. Jänner 1840 ſeinem ausgebreiteten Wirkungskreiſe. Er ſtarb tief betrauert von Allen, die ihm in ämtlicher oder ie Beziehung nahe geſtanden. Gegenwärtig er Chef des Habe Clamm: Heinrich Jaroslaus Johann Nep. Maria Karl Ki- chard Alois Vitus Perger, Reichsgraf von und zu Clamm⸗ Martinitz, Freiherr von Höhenberg, geboren 15. Juni 1826, Herr der Herrſchaften Clamm, Arbing, Innernſtein und Außernſtein in Oeſterreich ob der Enns, Smeczna und Schlan in Böhmen, Herr und Landſtand in Oeſterreich und Böhmen, derzeit unter mütterlicher Vormundſchaft. Geſchwiſter. 1. Karoline Maria Johanna Joſepha Pauline Pia geb. 11. Juli 1822. 2. Maria Chriftina Eleonora Aloiſia geb. 24. Juli 1827. 3. Richard Maria Karl Joſeph Gregor, Hehggen 12. März 1832. Mutter. day Karolina Selina Meade, geb. 2. Mai 17977 Tochter des Richard Meade, Grafen von Clamvillian, Pairs — 139 — von Irland, und der Gräfin Karoline von Thun⸗Hohen⸗ ftein, vermählt, 14. Juni 1821, Sternkreuz-Ordens⸗Dame und Pallaft-Dame, Vaters Geſchwiſter. 1.) Albrecht Johann Leopold geb. 15. Nov, aan Kämmerer und Rittmeiſter in der Armee „des Malthes ſer-Ordens Ehrenritter. 2. Maria Anna Johanna Thereſe Walburga, geb. 26. Februar 1802, Sternkreuz-Ordens-Dame, vermählt 20. Oct. 1832 mit dem Freiherrn Auguſt von Stilffried- Rattonitz, k. k. Kämmerer und Major im 9. Grenz. Infant. Reg. — a 3. Aloiſia Karolina Eleonora Amalia geboren 4. Sept. 1803, Kapitularin des freiweltadeligen Damenſtiftes zu den h. h. Engeln in Prag. B. Mittlere Linie ſpäter n Haus Clamm⸗-Gallas. Hans Chriſtoph Ul. Reichsfreiherr von und zu Clamm (geb. 1702, + 1778) k. k. Geheimer Rath und Oberſt, vermählt 1746 mit Aloiſia Gräfin Colon na von Fels (geb. 1714, + 1782) erlangte zugleich mit ſeinem Bruder Hans Leopold II. und ſeinem Neffen Hans Gottlieb unterm 17. Nov. 1759 die Grafenwürde des h. römischen Reichs. Er hinterließ einen Sohn N Chriſtian Philipp, Perger, Reichsgraf von und zu Clamm, Freiherr von Höhenberg (g. 1748, + 8. Februar 1805), k. k. Kämmerer und Landſtand in Oeſterreich und Böhmen. — Der im Jahre 1757 verſtorbene k. k. Geh. Rath und Oberſtlandhofmeiſter im Königreich Böhmen, — 140 — Graf Philipp Joſeph von Gallas, der letzte Sproſſe dieſes uralten tiroliſchen, in der Perſon des berühmten Feldherrn Mathias Gallas inden Reichsgrafenſtand erhobenen Ge— ſchlechtes, hatte in ſeinem Teſtamente vom 20. Mai 1757 ſeine Gemalin Maria Anna, geb. Gräfin Colonna von Fels, zur Univerſalerbin feiner ſämmtlichen Güter einge ſetzt; zugleich nach ihrem Tod den erſtgebornen Sohn ihrer Schweſter, den Grafen Chriſtian Philipp von Clamm un- ter der Bedingung ſubſtituirend, daß er und ſeine Nach— kommen Namen und Wapen des Hauſes Gallas annehmen und nebſt dem ihrigen führen ſollten. — Nach dem 1759 erſolgten Hintritte der verwittweten Gräfin Gallas wurde laut kaiſ. Diplom vom 29. Auguſt 1768 das obenerwähnte Teſtament in ſeinem ganzen Umfange beſtätigt, und ſo ent— ſtand die Linie Clamm-Gallas. Zu den hierdurch erlang- ten Beſitzungen: Friedland, Reichenberg, Grafenſtein, Läm— berg, Kletzan und Prezmisleny erwarb Graf Chriſtian durch Kauf die Güter: Brodetz, Buſtienitz, Hruſchow, und Roz— dialowitz in Böhmen. — Seine patriotiſche Bemühung, dem Handel der Stadt Reichenberg neue Auswege zu eröffnen, wurde mit dem ſchönſten Erfolge gekrönt. Die daſelbſt er— zeugten Leinwaaren fanden Abſatz in der Levante, in Hol— land, Portugal und Spanien, ja ſelbſt in Amerika. Nicht minder bedeutend zeigte ſich der Verkehr mit gewirkten Wollwaaren. Reichenberg wurde hierdurch zur erſten Manu⸗ fakturſtadt Böhmens. — Graf Chriſtian Philipp hatte 1770 Joſephe Karoline Reichsgräfin von Spork (g. 1752, 18. Sept. 1788) geehlicht. Aus dieſer Verbindung entſproß 5 Chriſtian Chriſtoph Perger, Reichsgraf von und zu Clamm⸗Gallas, Herzog von Lucera, Graf von Caſtel-Campo, 1 ²˙ r ˙ m ˙im— ⁰ͥq æ ůiÄn——⁰.pͥ æ˙ůùd̃ .. mͥÜ. ¹]ͤ w mA m — 14 — Melerello, und Freienthurm, Freiherr von Höhenberg, (geb. 1. September 1771, t 21. Aug. 1838 (k. k. Geb. Rath und Kämmerer, des kaiſ. öſterr. Leopold-Ordens Ritter, u. ſ. w., Oberſtlandes-Kämmerer des Königreichs Böhmen, Präſes der Geſellſchaft der Kunſtfreunde zu Prag, Landſtand in Oeſterreich und Böhmen, u. ſ. w. Um Verbeſſerung und Ausbreitung des Volksunterrichts in Böhmen erwarb ſich dieſer hochgeſinnte Edelmann große Verdienſte. Die deutſche Hauptſchule zu Reichenberg und viele andere Schu— len auf ſeinen Herrſchaften danken ihm ihre Entſtehung. — Er war vermählt mit Joſephinen Reichsgräfin von Clary und Aldringen CH 12. Decemb. 1828) und hinterließ drei mit ihr erzeugte Kinder. Gegenwärtiger Chef des Hauſes Clamm- Gallas: Eduard Perger, Reichsgraf von und zu Clamm-Gallas, Herzog von Lucera u. ſ. w.) Titel und Beſitzungen ſ. oben) geb. 14. März 1805, k. k. Kämmerer, Oberſt und Regiments- Commandant bei Hardeck Kuiraſſier Nro. 8. f Schweſtern: 0 0 1. Karoline, geb. 18. Der. 1798, vermählt 28. Jän. 1818 mit dem Grafen Johann von Noſtitz⸗ Rokitnitz, n Kämmerer. 2. Chriſtiane, g. 24. Februar 1801, Pallaſt⸗Dame, ver- mählt 25. Sept. 1825 mit dem Grafen Franz Gundacker von Collo edo-Mannsfeld. C. Jüngere Linie. Haus Clamm-Clamm. Hans Leopold II. Reichsfreih. von und zu Clamm (ge⸗ boren 1715, f 1781) k. k. Kämmerer und Regierungs-Rath zu Linz, Beſitzer der Herrſchaften Clamm und Außernſtein — 142 — laut Erbvertrag mit ſeinen Brüdern; in den Grafenſtand er⸗ boben 1759 (ſ. oben) war vermäblt mit Maria Anna Reichs- freiin von Spindler zu Hofeck Ci 1798). Als Frucht dieſer Verbindung binterließ er einen Sohn: Albrecht Perger, Reichsgraf von und zu Clamm-Clamm, Freiherr von Höbenberg, (geb. 1751, + 1800) k. k. Kämmerer und Kreisbauptmann zu Steyr, vermäblt 1788 mit Eliſe Gräfinn Kletzl von Altenach Ci 1810). Mit deſſen Sohne Cbriſtopb Wolfgang. 1791, 1 1819) f. k. Kämme⸗ rer und Secretär bei dem Landrechte zu Trient, erloſch die Linie Clamm⸗Clamm, und die Stammburg gelangte, wie bereits oben erwähnt, an die Linie Clamm-Martinitz. Ein Blick auf dieſe kurzgefaßte genealogiſche Zuſammen⸗ ſtellung, deren Ueberſicht durch die beigegebene Stammtafel erleichtert werden dürfte, gewährt die Wahrnehmung, daß von den drei Speziallinien, in welche ſich die Familie im Anfang des achtzehnten Jahrhunderts ſpaltete, die beiden älte⸗ ren noch blübenden, durch Erbſchaft bedeutende Güter in Bobs men und die dortige Landmannſchaft erlangt baben, während die jüngere im Jaterlande verbliebene ausſtarb — Durch den reichen Grundbeſitz in Böhmen wurden aber beide noch flori⸗ rende Linien dem Lande Oeſterreich ob der Enns entfremdet, wie denn auch Wien und Smerzna, Prag und Reichenberg die gewöhnlichen Aufenthalsorte der Chefs beider Häuſer ge= worden ſind. In der früher von allen drei Linien zum Win⸗ ter⸗Aufentbalte gewählten Hauptſtadt des Landes ob der Enns erinnert nur mebr die Clamm⸗Gaſſe und der Clamm'ſche Hof an die einſtige Anſäßigkeit der Familie. — Noch aber wird die Stammburg Clamm die Sommermonate bindurch von den Gliedern der älteren Linie bewohnt. Auch der gefeierte Pr a 100 Staatsmann, unfer Zeitgenoffe, deſſen glänzende, aber nur zu kurze Laufbahn im Verlaufe dieſer Zeilen angedeutet wurde, weilte gerne in der Burg ſeiner Ahnen, und dieſer Vorliebe iſt die Erhaltung und vollſtändige Herſtellung zuzuſchreiben, welche der Feſte Clamm bisher zu Theil geworden. — Möchte doch dieſe ehrwürdige Reliquie der Vorzeit ſich auch in der Zukunft einer ähnlichen, dankenswerthen Fürforge zu erfreuen haben! Uaturgeſchichte der Maikäfer und Mittel fie zu vermindern. Bon Johann Schmidberger , regulirten Chorherrn. Eines der ſchädlichſten Inſecten für alle Gattungen der Bäume iſt der ſogenannte Maikäfer. Es ſind zwei Arten, die gemeinſchaftlich die Bäume anfallen: Der gemeine, Melolontha vulgaris, und der Kaſtanien-Käfer, Melolontha hipocastani. Dieſer letztere iſt etwas kleiner, als der gemeine, hat faſt immer einen hellrothen Halsſchild mit ſchwarzer Einfaſſung; die Flügeldecken ſind ſchmutzig roth, am Außenrand mit einer Y, Linie breiten ſchwarzen Einfaſſung, und mit vielen weißen Haaren beſetzt. Der gemeine Maikäfer iſt größer, bat faſt immer einen ſchwar⸗ zen, ſehr ſelten einen braunen Halsſchild, die Flügeldecken ſind mit wenigen weißen und kürzeren Haaren beſetzt; er iſt viel zahlreicher, als der Kaſtanien- Käfer, und verhält ſich zur Zahl deſſelben beiläufig wie zwanzig zu eins. Sobald die Maikäfer Ende Aprils oder Anfangs Mai aus der Erde geſchloffen ſind, fallen ſie die naheſtehenden Obſt⸗ und andere Bäume an; das Laub der Weiden, Ei— — s: — 145 — chen, Birken, Buchen und der Roßkaſtanien iſt für ſie eine angenehme Speiſe. Unter den Obſtbäumen lieben ſie vor allen die Zwetſchken⸗, weniger die Birn - und Apfelbäume. Nie ſah ich ſie auf Pfirſichbäumen, weil ihnen ſicher das Blatt zu bitter iſt. Im Nothfalle freſſen fie ſogar die Nadeln der Fichtenbäume, und die Blätter der Feld- oder Gemüſepflan⸗ zen, wenn keine Bäume in der Nähe ſtehen. Welchen Scha— den ſie auf den Obſtbäumen anrichten, können diejenigen Gar— tenbeſitzer ſagen, die fie in den Jahren 1838 und 1841 dar⸗ auf ungehindert hauſen ließen. Nicht nur wurden die von ihnen abgefreſſenen Bäume ihrer Früchte beraubt, ſondern auch ſo ſehr geſchwächt, daß ſie für das folgende Jahr keine Blüthenknospen ausbilden konnten. Die Maikäfer fangen in wenigen Tagen nach ihrer An- kunft ſich zu paaren an. Nach der Begattung graben ſich die Weibchen vier bis ſechs Zoll in die Erde ein, und legen dreißig bis vierzig gelblich weiße kleine Eyer in einen Klum⸗ pen zuſammen. Nach dem Eyerlegen ſterben fie größtentheils; nur einige kommen wieder aus der Erde hervor, und fallen noch einmal die Bäume an. Die Männchen bleiben noch ei⸗ nige Zeit auf den Bäumen, fallen dann auf die Erde her⸗ ab, und ſterben. In wenigen Wochen kommen ſchon die Larven der Mai— käfer, das iſt, die ſogenannten Engerlinge, aus den Eyern her— vor, und nähren ſich von Graswurzeln, und den feinen Wur— zeln der Bäume. Ende Septembers haben fie die Dicke ei⸗ nes Federkiels; ſie graben ſich dann tief in die Erde ein, um vor Froſt geſchützt, darin zu überwintern. Wenn die Wärme im Frühling eintritt, ſteigen fie aus der Tiefe ber— auf, um den Wurzeln der Pflanzen näher zu kommen. Ge- wöhnlich find fie ſchon anfangs Mai in der Nähe der Ober⸗ N 10 2 fläche des Bodens, und greifen die Wurzeln der Pflanzen und der Bäume an, und benagen ſie. Vorzüglich lieben ſie die Wurzeln der ſogenannten Johannsſproſſen, der Zwetſchken⸗, Quitten⸗ und Kirfehbäume, und nähren ſich von ihrer Rinde. Im October gehen ſie wieder tief unter die Erde, um zu überwintern. Im dritten Frühlinge kommen die Ems wieder in die Nähe der Oberfläche, und ſind den Sommer hindurch für die Wurzeln der Bäume und Pflanzen ſehr verderblich. Sie beißen die kleinern Wurzeln derſelben vollends ab, und benagen die größeren ringsumher bis tief ins Holz, ſo daß die Bäume und Pflanzen ausſterben müſſen. Am gefräßig⸗ ſten ſind ſie im September, in welchem ſie den Wurzelſtock der Bäume vollends verderben. Wenn ſie dann ganz ausge⸗ bildet ſind, ſteigen ſie bald mehr oder weniger tief in die Erde hinab, und verpuppen ſich. Im November fand ich ſchon ausgebildete Puppen, und ſogar Käfer. Ein Theil der Enger- linge und ſelbſt der Puppen lag nur einen halben Schuh tief, viele aber etwas mehr als einen Schuh tief unter der Erde. Hr. Ratzeburg, der bereits den erſten Theil feiner Forſtinſecten herausgegeben, und mit ſchönen Abbildungen bereichert hat, ſagt, daß ſich die Engerlinge um Berlin und den angrän— zenden Provinzen gewöhnlich über vier Schuh tief eingraben, was ich hier in Florian nie bemerkte, wahrſcheinlich, weil hier der Boden nie ſo tief gefriert. Ich fand ſie im Februar, der auch hier noch ziemlich kalt iſt, nie zwei Schuh tief. Im vierten Frühjahre find hier die Maikäfer ſchon voll⸗ kommen ausgebildet, und kommen Ende Aprils, oder im Mai aus der Erde hervor. Auf dieſe Art haben die Engerlinge drei ganze Jahre zu thun, um in Käfer umgewandelt zu werden. Herr Ratzeburg ſagt aber, daß in feiner Gegend, — 147 — und überhaupt im nördlichen Deutſchland fie erſt im fünf- ten Frühling zum Vorſchein kommen, obwohl er doch bis⸗ weilen im Herbſt zuvor ausgebildete Käfer antraf. Mehrere andere Naturſorſcher und Pomologen reden auch von ihrer Ankunft erſt im fünften Frühling, was auch ich früher ge- glaubt habe, allein nachdem ich feit längerer Zeit die Sache näher unterſucht habe, finde ich die ſchnellere Ausbildung der Engerlinge, und zwar wie geſagt, nach Vollendung dreier Jahre. Daß im nördlichen Deulſchland die Engerlinge erſt im vierten Sommer ihre vollkommene Größe erreichen, und folg⸗ lich erſt im fünften Frühjahr als Käfer zum Vorſchein kom- men, finde ich ſehr wahrſcheinlich, weil dort der Frühling ſpäter und der Herbſt früher als bei uns eintritt, folglich ihnen drei Sommer zu wenig find, um ſich gehörig auszu— bilden. Hier waren ſchon in den erſten Tagen des Julius 1812 die Engerlinge ein Viertel- Zoll dick, alfo halbgewach⸗ ſen, obwohl erſt der zweite Sommer war, in welchem ſie unter der Erde hauſeten, denn 1841 war ein Maifäfer- Jahr, und die Eper wurden gleich nach ihrer Flugzeit abgeſetzt. Die Maikäfer, fo wie ihre Brut, gehören unter die lebens— zähen Inſecten, die viel Ungemach aushalten können, ohne daß ſie zu Grunde gehen. Ich hatte im Jahre 1841 einen Spritzkrug mit Maikäfern anfüllen, die Oeffnungen verſtopfen, und fie zwey Tage unter Waſſer fegen laſſen. Als die Mai⸗ fäfer ſchon etwas übel zu riechen anfingen, ließ ich fie in eine Grube eines nahe ſtehenden Gartenbeets geben, und mit Erde bedecken. Im Frühjahr 1842 ſetzte ich in die nämliche Stelle, wo die Maikäfer eingegraben wurden, einen Apfel- zwergbaum, und ließ das ganze Beet tief umgraben. Aber wie erſtaunte ich, als ich in der Nähe des Zwergbaums und 10* — 148 — im ganzen Gartenbeet eine große Menge Engerlinge antraf, die ſich wahrſcheinlich des Geruches wegen aus der Grube entfernten, und ſich im Gartenbeet zerſtreuten. Ich kann nun nicht ſagen, ob denn doch nicht einige von den Maikäfern am Leben blieben, und noch kräftig genug waren, ihre Eyer ab⸗ zuſetzen, oder ob ſich die Eyer im Mutterleib unverſehrt er⸗ hielten, und als der Bauch der Maikäfer unter der Erde aufplatzte, die Emmerlinge ausſchloffen und ſich zerſtreuten. Da in den übrigen nahe gelegenen Gartenbeeten, die dicht mit Buxbaum eingefaßt waren, keine Engerlinge bei dem Umgraben derſelben angetroffen wurden, ſo iſt ſicher anzu⸗ nehmen, daß entweder ein Theil der unter Waſſer geſetzten Maikäfer oder ein Theil der Eyer unverdorben geblieben find, weil die Engerlinge aus den benachbarten Gartenbeeten nicht kommen konnten, und es höchſt unwahrſcheinlich iſt, daß die Maikäfer im vorhergehenden Jahre eine große Menge Eper in einen ſo kleinen Raum des Gartens nach ihrer Flugzeit ſollten abgeſetzt haben. Die Maikäfer ſind jedoch auch großen Gefahren für ihr Leben unterworfen, die fie nicht überſtehen können, daher fie auch felten in fo großer Menge vorhanden find, wie es in den Jah⸗ ren 1838 und 1841 der Fall war. Nicht leicht können ſie einen anhaltenden kalten Regen in ihrer Flugzeit aushalten, und ſehr viele aus ihnen ſterben dahin, bevor fie ihre Eper ablegen können. Ebenſo werden viele Tauſende aus ihnen von Vögeln verzehrt, und ſelbſt den Singvögeln ſind ſie eine beliebte Speiſe. ? Die Engerlinge, die unter der Erde haufen, haben wies der andere Gefahren für ihr Leben zu beſtehen; große Näſſe, ſo wie große Trockenheit ſchaden ihnen ſchon einigermaſſen, wenn ſie längere Zeit anhalten, weil ſie ſich mehr in die = 149 — Tiefe ziehen müſſen, und dort weniger Nahrung antreffen. Gefährlicher ſind für ſie die Lauf- und andere Käfer, die ſich gerne unter der Erde aufhalten und ſich von Inſecten nähren. Am gefährlichſten ſind aber den Engerlingen die Maulwürfe, die ungemein thätig ſind, ſie aufzuſuchen, und ſie als Nahrung zu verwenden. Daher vermehrten ſie ſich auch ſehr in den Jahren 1839 bis 1841, weil fie und ihre Jungen an den Engerlin— gen Futter im Ueberfluß fanden. Iſt dies nicht ein Fingerzeig, daß man die Maulwürfe mehr ſchonen ſoll, als es gewöhn— lich zu geſchehen pflegt? Wie manche Wieſe wäre unver- ſehrt geblieben, wenn man den Maulwürfen es gegönnt hätte, die Engerlinge zu verzehren. Hat man nicht Beyſpiele ge⸗ nug, daß Pflanzen und Gräſer in mancher Wieſe ausge— ſtorben ſind, weil ihre Wurzeln von Engerlingen abgefreſſen waren, ja bisweilen konnte man die ganze Grasdecke in der gleichen Wieſen mit Händen wegziehen, weil ſie von m ben unterminirt waren. Die Maulwürfe machen wohl, wenn ſie zahlreich ſind, viele Gänge unter der Erde, aber dieſelben ſind doch nie ſo nahe aneinander angebracht, daß ſie den Wachsthum der Pflanzen ſehr beeinträchtigen; auch wäſcht der Regen wie— der allmählich die Erde der aufgeworfenen Haufen, wenig- ſtens zum Theil, in die Gänge, ſo daß man dieſerwegen nie abgedorrte Raſenplätze ſehen wird. Werden die aufgewor— fenen Haufen mit dem Rechen geebnet, und die Erde etwas ausgebreitet, jo iſt dieſes, wie bekannt, den Wieſen ſehr zu⸗ träglich. Sollten die Maulwürfe gar zu zahlreich werden, ſo kann man wohl einen Theil wegfangen; allein fie ſter⸗ ben ohnedies wieder größtentbeils aus, wenn fie unter der Erde keine Inſecten mehr antreffen, fie können ja ohne Ge— fahr für ihr Leben keinen Tag Hunger leiden. aa Der Schöpfer hat alſo ſelbſt Einrichtungen in der Natur getroffen, wodurch der allzugroßen Vermehrung der Maikäfer Einhalt gethan wird, wenn ſie aber vom Wetter und von andern Umſtänden fo ſehr begünſtigt werden, daß fie zu einer für ung läſtigen Zahl anwachſen, wie dies oft bei allen Inſecten der Fall iſt, müſſen wir ſelbſt Hand anlegen, ſie ſo viel möglich zu vermindern. Dieß kann nur dadurch geſchehen, daß wir ſie wegfangen und tödten. Frühmorgens können ſie leicht von Bäumen abgeſchüttelt werden, ohne daß ſie im Stande ſind, auf⸗ und davon zu fliegen. Dieß kann auch Abends nach Sonnen- untergang geſchehen. Wird dieſes Mittel von jedem Gar⸗ ten = Befü iger angewendet, und jeder auf dem Boden liegende Maikäfer geſammelt und vertilgt, ſo werden die Gärten von den Maikäfern und zugleich von Engerlingen befreit. Allein bierin herrſcht noch eine große Fahrläßigkeit, und die Bäume bleiben den Anfällen der Maikäfer ausgeſetzt. Es wäre daher gewiß ſehr wohlthätig für das Land, wenn die Diſtricts-Commiſſariate aufgefordert würden, die Maikäfer in den ihnen zugetheilten Gemeinden ſammeln zu laſſen, und wenn man ſie ermächtigte, für jedes Maßel der eingelieferten Maikäfer eine gewiſſe Belohnung in Gelde feſtzuſetzen, und die Summe davon unter den Hausbeſitzern, die Bäume haben, vertheilen und von ihnen einbringen zu dürfen. Die Samm⸗ lung der Maikäfer muß aber ſogleich geſchehen, als ſie ſich in etwas größerer Anzahl zeigen, damit ſie weggenommen werden, ehe ſie ihre Eyer abgeſetzt haben. Sie müſſen aber von den Sammlern ſelbſt, am geſchwindeſten durch heißes Waſſer getödtet und erſt dann abgeliefert werden, damit ſie der Commiſſariat-Vorſteher nur in eine tiefe Grube dürfe werfen, und jede größere Lage derſelben mit etwas Erde oder Kalk bedecken laſſen. Kinder und ſchwächliche Leute, ja ſelbſt — 151 — Dienſtbothen nach ihrer Arbeitszeit würden ſich beeifern, Mai⸗ käfer der Belohnung wegen aufzuſuchen und zu ſammeln; fle würden nicht nur die Obſt⸗, ſondern auch die Waldbäume von den Maikäfern reinigen, und fo für alle Bäume nützlich wirken. Würde dieſes im nächſtkommenden Maikäfer - Jahre wiederholt werden, ſo würden ſelbe, und ſomit auch die En⸗ gerlinge ſo ſehr vermindert werden, daß ſie auf lange Zeit wenig Schaden mehr anrichten könnten, und die Sunn derſelben unterbleiben dürfte. Das Verwalteramt Mannersdorf kam im Jahre 1841 uit feinen vier großen unterthänigen Herrſchafts-Gemeinden unaufgefordert überein, eine Maikäfer⸗Sammlung zu veran⸗ ſtalten, für den Metzen derſelben 40 kr. C. M. zu geben, ſo daß die Herrſchaft zwölf und die Unterthanen acht und zwan⸗ zig Kreuzer C. M. dazu beitrugen. Es gab Kinder und an⸗ dere Leute genug, welche die Maikäfer ſowohl an den Obſt— als den Waldbäumen aufſuchten, und an das Verwalteramt ablieferten. Sie brachten etwas über 366 Metzen, und da jeder Metzen 25600 Käfer enthielt, über neun Millionen zu⸗ ſammen. Die Herrſchaft zahlte alſo 73 fl. C. M. und die vier Gemeinden 144 fl. C. M. 5). Wie man ſieht, konnte einen Hausbeſitzer nur ein ge⸗ ringer Beitrag am Gelde treffen; dafür aber war die ganze Gegend auf mehrere Jahre von den Maikäfern und ſomit auch von den Engerlingen befreit. Die Grube, worin die Maikäfer aufgehäuft wurden, kenn nach einiger Zeit aergumt, und ſie, da fie bereits ver⸗ * 9 Verhandlungen der k. k. Landwirthſchaftsgeſellſchaft in Wien, und Auffäge vermiſchten oͤkonomiſchen Inhaltes. Neue Folge 10. Band, zweites Heft. Seite 72 und 73. — 159 — fault fein werden, als Dünger auf die Felder oder Wieſen geführt, oder um die Obſtbäume herum eingegraben werden. Schwerer iſt den Engerlingen beizukommen. Auf den Feldern kommen den Sommer bindurch viele aus ihnen durch das Adern ans Taglicht, die bei dem Sonnenſchein ſehr un⸗ behülflich, und daher leicht eine Beute der Krähen und Doh⸗ len werden. In den Wieſen laſſen ſie die Maulwürfe, wie geſagt, nicht ungehindert haufen; nur in Ermanglung derſel⸗ ben ſind jene Wieſen, die von Engerlingen ſo unterminirt ſind, daß kein Gras mehr wächſt, ganz umzuackern, die En⸗ gerlinge eigens zu ſammeln und zu vertilgen, oder den Schwei⸗ nen und Hausgeflügel als Futter vorzuwerfen. Die Wieſe iſt dann ſogleich wieder mit Klee oder Grasſamen zu bes fäen. Im Gemüsgarten können die Engerlinge nicht viel Scha⸗ den anrichten, weil ſie durch das oftmalige Umgraben der Erde und das Behauen des Gemüſes leicht ausgerottet wer— den können. Stehen aber Zwergbäume in den Gartenbeeten, fo machen fie bisweilen großen Schaden an ihren Wurzel- ſtöcken, wie es in den Jahren 1839 und 1840 der Fall war. Jedoch werden ſie durch fleißiges Umgraben der Erde in der Nähe des Wurzelſtockes des Zwergbauns leicht entdeckt und vertilgt. Am meiſten ſchaden aber die Engerlinge in den Baumſchulen, die in der Nähe von Obſtbäumen und Laub- holz⸗ Waldungen angelegt find. Dieß habe ich leider er» fahren, denn die Maikäfer ließen ſich in großer Menge von dem naheſtehenden Eichen- und Buchenwald in der Baum⸗ ſchule des Stiftes nieder und ſetzten in den gelockerten Boden derſelben ihre Eyer. Dieß war ſowohl in dem Jahre 1838 als 1841 der Fall, in welchen die Maikäfer ungemein zahl- reich waren, und vom Wetter ſehr begünſtiget wurden, ſo daß — 153 — fie ihre Eyer gut unterbringen konnten, und daher eine große Vermehrung der Engerlinge erfolgen mußte. Die Sommermonate dieſer Jahre, das iſt von 1839 bis in den Herbſt 1842, waren zugleich ſehr trocken, folglich konnte nur ſelten in der Baumſchule umgegraben werden. Sie richteten mir daber mehrere Tauſend Zwerg- und hoch⸗ ſtämmige Bäume zu Grunde, fie fraßen mir ſogar die Man- del der Pfirſich- und Kirſchbäume, fo daß ich nur wenige Pflanzen davon ausſetzen konnte. Nur die Wurzeln der Pfirſichbäume blieben von ihnen verſchont, weil fie ihnen wahrſcheinlich zu bitter ſind. So geſchah es denn, daß ich manche Beſtellung von Obſtbäumen entweder gar nicht oder nur zum Theil befriedigen konnte. Reſultate zehnjähriger auf der Sternwarte zu Kremsmünſter angeſtellter Beobachtungen über die Feuchti file Verhältniſſe unſerer Amofäe, a Bon P. M. Koller, At derſelben Sternwarte. Verus experientiae ordo primum lumen accendit, deinde per lumen iter demonstrat. Baco. 15 8 In der 6. Generalverſammlung der Mitglieder unſeres vaterländiſchen Museum Francisco - Carolinum hatte ich die Ehre über die Wärme- Verhältniſſe zu ſprechen, wie ſie ſich aus vieljährigen Beobachtungen ergeben, die auf der Stern warte in Kremsmünſter angeſtellt wurden. Heute nehme ich mir die Freiheit, Ihre Auſmerkſamkeit auf einen andern Ge- . genſtand zu lenken, der mit der Luftwärme in nahem Zuſam⸗ menhange ſteht, nämlich auf die Feuchtigkeits- ki unſerer Atmoſphäre. 25 Daß die die Erde umgebende Luft Waſſer enthalte, iſt wohl eine altbekannte Thatſache, nahe ſo alt als die erſten Tropfen, die aus ihr auf die Erde fielen. Ferner belehret uns ſelbſt unſer eigenes Gefühl, daß der Waſſergehalt der Atmoſphäre ſehr veränderlich ſein müſſe. Die Erforſchung des Urſprunges dieſes atmoſphäriſchen Waſſers ſetzt aber längere, zweckmäßig geleitete Beobachtungen und Unterſuchungen voraus. 1 3. | Dieſe lehrten, daß vorzüglich die Verdünſtung der auf der Erde befindlichen Waſſermaſſen der Atmoſphäre ihren Waffer- gehalt zuführt. Es verdünſtet nämlich, wie uns die Beobach⸗ tung zeigt, das Waſſer bei allen Temperaturen. Setzt man z. B. ein damit gefülltes Gefäß zu irgend einer beliebigen Zeit der freien Luft aus, jo wird deſſen Menge nach und nach klei— ner, und verſchwindet endlich ganz. Auch gefrornes Waſſer verdünſtet. Dafür ſpricht ſchon das Trockenwerden der gefror⸗ nen Wäſche, und direct überzeugt man ſich davon, wenn man ein Stück Eis auf einer Wage ins Gleichgewicht bringt: das Gewicht des Eiſes wird nach und nach kleiner. 4. Das Waſſer eriftirt in der Atmoſphäre in Dunſtgeſtalt, und hat in dieſem Aggregations-Zuſtande, wie alle luftför⸗ migen Stoffe ein Beſtreben, ſich auszudehnen, welches, als Kraft gedacht, Expanſipkraft, Spannkraft oder Elaſticität heißt. Zufolge dieſer Elaſticität drückt der Waſſerdunſt, wie die Luft, auf alle mit ihm in Berührung geſetzte Flächen, er⸗ höht demnach auch die Queckſilberſäule im Barometer um eine ſeiner Elaftieität gleiche Größe. 5. Die Phyſiker haben zahlreiche Unterſuchungen über die Geſetze angeſtellt, welche die in lufterfüllten Räumen vorhan⸗ denen Waſſerdünſte befolgen. Die für unſeren Zweck wichtig⸗ fen Reſultate ihrer Forſchungen find kurz folgende: a) Für eine gegebene Temperatur kann ein beſtimmtes Volum Luft nur ein beſtimmtes Maximum von Waſſerdünſten faſ⸗ fen, denen ebenfalls eine beſtimmte Elaſticität entfpricht — 1 und nicht überſchritten werden kann. Wollte man die Ela⸗ ſticität der in der Luft vorhandenen Dünſte in maximo dadurch ſteigern, daß man ſie in einen kleineren Raum zuſammenpreßt, fo geht ein Theil des Dunſtes in tropf⸗ baren Zuſtand über, der übrig gebliebene dung phrt behält feine vorige Elaſticität. a Das Gewicht eines beſtimmten Volum Dunſt in maximo | und feine Spannkraft ift für verſchiedene Temperaturen verſchieden und deſto größer, je höher die Temperatur. So z. B. iſt die Spannkraft des Waſſerdunſtes in maximo bei der Temperatur 0 Reaum. 0“ 17 Pariſer Maß und das Gewicht eines Pariſer Cubikfußes dieſes Dunſtes 3,6 Pariſer Grane; bei der Temperatur von 200 R. iſt aber ſeine Spannkraft 0“ 84 und ſein Gewicht 15,9 Grane. 6. Dieſe Spannkräfte, welche den Waſſerdünſten in maximo bei verſchiedenen Temperaturen zukommen, und deren Kennt⸗ niß wir den Bemühungen der Phyſiker verdanken, ſind dem Meteorologen bei der Erforſchung der Dampfoerhältniſſe der Atmoſphäre unentbehrlich. Sie wurden zum Behufe des leich⸗ teren Gebrauches in eigene Tabellen zuſammengeſtellt. Bei den folgenden Unterſuchungen wurden überall die Spannkräfte be⸗ nützt, wie fie Profeſſor Kämtz aus feinen Unterſuchungen ge— funden, und für deren Vorzüglichkeit die ausgezeichneteſten Stimmen zeugen. "u Selten enthält die uns umgebende Luft Dünſte in maximo, oder iſt (wie man zu ſagen pflegt) mit Dünſten geſättigt. Iſt dieß wirklich der Fall, ſo hat ſie den größten Grad der Feuch⸗ tigkeit, der ihr unter den gegebenen Umſtänden zukommen kann. — 157 — Gewöhnlich enthält ſie Dünſte von geringerer Spannkraft und demnach einen mindern Feuchtigkeitsgrad. Beträgt z. B. die Spannkraft der in der Luft vorhandenen Dünſte / von der Spannkraft in maximo, fo iſt auch die Luft nur ½ mal fo feucht, als ſie es unter den gegebenen Umſtänden ſein könnte. Dieſen Feuchtigkeitsgrad, oder die relative Feuchtigkeit der Luft drückt man gewöhnlich in Procenten aus, indem man die größte Feuchtigkeit gleich 100 ſetzt. Für unſern angenom⸗ menen Fall wäre daher die relative Feuchtigkeit der Luſt 75. 8. Aus der Feuchtigkeit der Luft und ihrer Temperatur er⸗ gibt ſich nun leicht ihr abſoluter Dunſtgehalt, in einem be= ſtimmten Gewichtsmaße, z. B. in Granen ausgedrückt. Hat man, um einen beſtimmten Fall zu ſetzen, die Feuchtigkeit der Luft gleich 50, und ihre Temperatur 0e oder 200 R. gefun⸗ den, ſo iſt ihr Dunſtgehalt nur halb ſo groß, als bei ihrer größten Feuchtigkeit, oder da, wie 8. 5 geſagt wurde, bei bie- ſen Temperaturen ein Pariſer Cubikfuß Waſſerdunſt in maximo 3,6 und 15,9 Pariſer Grane wiegt, ſo enthält ein Cubikfuß Luft bei dieſem Feuchtigkeits Zuſtande 1.8 und 7.9 Grane Waſſerdunſt. Um dieſe Beſtimmung des abſoluten Dunſtgehaltes der Luft zu erleichtern, findet man das Gewicht des Dunſtes in maximo für verſchiedene Temperaturen in eigene Tabellen zuſammengetragen; unter andern eine von Profeſſor Auguſt be— rechnete in Kämtz's Vorleſungen über Meteorologie, pag. 91. Das angeführte Beiſpiel zeigt zugleich klar, daß bei der= felben relativen Feuchtigkeit der Luft ihr abſoluter Dunſtgehalt ſehr verſchieden ſei, deſto größer je wärmer die Luft. Dieſe drei Elemente: Spannkraft, relative Feuch— tigkeit und abſoluter Dunſtgehalt ſind die Größen, 22 — welche der Meteorolog bei feinen Beobachtungen der atmo⸗ ſphäriſchen Dunftzuftände zu beſtimmen ſucht. 9. Die Wichtigkeit dieſer Unterſuchungen kann wohl nicht in Zweifel geſtellt werden. Die Spannkraft der Dünſte in un⸗ ſerer Atmoſphäre iſt zwar ohne Vergleich geringer, als der unſere Dampfmaſchinen bethätigenden; jedoch iſt ihr Einfluß auf die Erſcheinungen der Natur im Großen von vorzüglicher Wichtigkeit. Von dem Waſſergehalte der Atmoſphäre hängt großen— theils der heitere oder bewölkte Zuſtand des Himmels, die Phänomene des Thaues, des Reifes, des Regens, des Schnees und Hagels ſammt ihren unzähligen Folgen ab. Unverkennbar iſt ferner der Einfluß der Feuchtigkeits⸗ Verhältniſſe der Luft auf das Leben und Gedeihen der Pflan- zenwelt und auf den ganzen, damit im nächſten Zuſammen⸗ hange ſtehenden Character einer Landſchaft. Die Küſtenländer und Inſeln, die näher am Gebirge liegenden und reichlich be⸗ waldeten Gegenden haben auch in der Regel eine üppigere Vegetation. Im erſten Falle ſind es die größeren das Land begränzenden Waſſerflächen, welche der Luft Dünſte abgebenz im zweiten ziehen Gebirge und Waldungen die Wolken a Feuchtigkeit an ſich, die ſie enthalten. Im Inneren der Continente, vorzüglich in wald und waſſerarmen Gegenden, finden wir allenthalben eine große Trockenheit der Luft und zugleich eine ſpärliche Vegetation. Die Steppen Sibiriens, die Wüſten Aſiens und Afrika's, die Llänos in Amerika ſind ſprechende Beweiſe dafür; hingegen iſt das Klima des ſüdlichen waldigen Negerlandes, wen der Nähe des Aequators, ſehr anmuthig. 10. Eben ſo gewiß iſt der Zuſammenhang des Feuchtigkeüs⸗ Zuſtandes der Atmoſphäre mit dem Gedeihen des Menſchen und der Thiere, der Entwicklung und Hemmung von Krank— heiten. Wir müſſen die nähere Begründung dieſer Thatſachen den Aerzten überlaſſen, und führen nur ein Paar Belege da- für vom phyſikaliſchen Standpunkte an. Ein ruhiger Menſch wechſelt bei jedem Athemzuge im Mittel 15 Dezimal - Cubikzolle Luft, und athmet gewöhnlich 18 Mal in der Minute. Es treten demnach in einem Tage nahe an 390 Cubikfuß Luft in der Lunge aus und ein. Be⸗ denkt man überdieß, daß die austretende Luft eine Tempera⸗ tur von 29 — 30 Reaumur hat, und ſich im Zuſtande der größten Feuchtigkeit befindet, demnach eine bedeutende Wafjer- menge aus dem Innern des Menſchen mit ſich nimmt, ſo iſt gewiß der Dunſtgehalt der eingeathmeten Luft für das Befin- den und Gedeihen des Menſchen von größtem Belange. — Feuchte Luft vermindert die Hautausdünſtung, trockene Winde vermehren dieſelbe, und wir klagen in dem einen Falle über Schwüle der Luft, über Kälte im andern, obwohl das Ther⸗ mometer keine bedeutenden Temperatur- Extreme zeigt. Das Geſagte ſpricht recht auffallend für den innigen Ver⸗ band unter allen Vorgängen im großen Haushalte der Natur und für die Wichtigkeit umfaſſender Beobachtungen der atmo⸗ ſphäriſchen Zuſtände. 1 Einen kleinen Beitrag zur Realiſirung dieſes großen Zwe⸗ ckes lege ich hiermit Ihrer gütigen Beurtheilung vor, nämlich die über die Feuchtigkeitsverhältniſſe unferer Atmoſphäre gemach⸗ ten Beobachtungen und die ſich aus ſelben ergebenden Reſultate. Sie umfaſſen für die meiſten Monate des Jahres einen Zeitraum — 160 — von 10 Jahren, nämlich von 1833 —1842. Die Methode, welche bei dieſen Beobachtungen angewendet wurde, iſt die von Prof. Auguſt ins Leben gerufene, mittelſt ſeines Pſychrometers. Es beſteht dieſes Inſtrument bekanntlich aus 2 genau cor= reſpondirenden Thermometern, die gleichzeitig der freien Luft ausgeſetzt werden. Die Kugel des einen iſt mit Muſſelin um⸗ wickelt und mit Waſſer befeuchtet, die Kugel des zweiten aber trocken. Das letztere zeigt unmittelbar die Temperatur ver Luft, das befeuchtete aber in der Regel eine tiefere Temperatur; die auf ſeiner Kugeloberfläche befindliche Waſſerſchichte verdünſtet nämlich und dadurch wird das Thermometer erkaltet. Je grö⸗ ßer die Trockenheit der Luft, deſto reichlicher die Verdünſtung, deſto tiefer der Stand des befeuchteten Thermometers. Nur in dem ſeltenen Falle, daß die Luft mit Dünſten gefättigt iſt, findet keine Verdünſtung Statt, und beide Thermometer zei⸗ gen dann dieſelbe Temperatur. Jedenfalls ergibt ſich aus der Temperatur-Differenz beider Thermometer und dem gleichzeitigen Luftdrucke die Spannkraft der in der Luft vorhandenen Waſſerdünſte, und daraus die relative Feuchtigkeit und der abſolute Dunſtgehalt der Luft. Aus den gemachten Beobachtungen wurden nur die Spann⸗ kraft der in der Luft vorhandenen Waſſerdünſte und die res lative Luftfeuchtigkeit abgeleitet. Die beiden gebrauchten Ther⸗ mometer haben Kugeln von nahe gleichem Durchmeſſer, und wurden nach Beſſel's Methode rectifieirt. Die Beobachtungen ſelbſt zerfallen in 3 Reihen. In den Jahren 1833 — 1836 wurden täglich 9 Aufſchreibungen ges macht. Von 1837 — 1841 täglich 8, und vom Jahre 1842 angefangen wird täglich der Stand der beiden Thermometer 7 Mal aufgezeichnet. Ich will nun die Daten der einzelnen Monate näher anführen. — 161 — 12. Januar. Bei Temperaturen unter 0b R., vorzüglich wenn ſich die befeuchtete Thermometerkugel beeiſet, fand ich die Angaben des Pſychrometers wenig zuverläſſig, und die Schwierigkeiten wachſen mit zunehmender Kälte und ſich vergrößernder Dicke der Eiskruſte. Nur in dem Falle, als man die die Kugeloberfläche deckende Eisſchichte möglichſt dünn erhalt, kann man auf gute Angaben des Inſtrumentes rechnen. Dieſer Umſtand beſchäftigt ſehr den Beobachter, und bei vielen in einem Tage gemachten Aufzeichnungen iſt faſt ſeine ganze Zeit in Anſpruch genommen. Deßhalb iſt die Zahl der Beobachtungs-Jahre in jenen Monaten, wo bei uns die Temperatur oft unter Null ſinkt, weit geringer ausgefallen. Ich ließ nämlich alle jene Jahre weg, welche mir aus den ſo eben angeführten Gründen keine verläßliche Reſultate zu geben ſchienen. In den Monaten Jänner und Februar habe ich, um für jeden derſelben wenig⸗ ſtens Beobachtungen von 4 Jahren zu haben, auch die Auf— ſchreibungen des Jahres 1843 aufgenommen, welches bei den übrigen nicht der Fall war. Alle folgenden Angaben der Spannkräfte find Pariſer Zolle. 11 — 162 — Die Jahre 1840 und 1841 gaben für den Monat Jänner: 60⁴.jÿ31 0.1304 0.1245 0.1268 0.1237 0.1175 0.1216 0.1235 Hier bezeichnet e die Spannkraft der Waſſerdünſte und p die relative Luftfeuchtigkeit. Dieſe Bezeichnung wird auch durchgehends im Folgenden angewendet werden. Die Beobachtungen von 1842 und 1843 geben: 67261 0.1278 0.1286 0.1274 0.1270 0.1200 0.1219 — 163 — 13. Sucht man aus dieſen Daten der Beobachtungen die all- gemeinen Ausdrücke für den täglichen Gang der Spannkräfte und der relativen Luftfeuchtigkeit, ſo findet man: e — 0%ö1236 + (7.6128) sin In. 15° + 150 344 + (7.07485) sin Un. 30 E 55⁰⁰ 3 + (6.86214) sin In. 45° + 740 31. Hier und im Folgenden bezeichnet en die der Stunde n des Tages entſprechende Spannkraft der Waſſerdünſte, ſo wie in allen folgenden Ausdrücken pu die derſelben Stunde zukom⸗ mende relative Feuchtigkeit der Luft. Für den Monat Jänner hat man: pu = 89.67 + (0.58738) sin In. 15 + 231° 50°] ‚+ (0.33790) sin In. 30 + 236° 149 + (9.94715) sin In. 45° + 251° 347. _ Die in den Klammern () eingeſchloſſenen Zahlen find Logarithmen. Dasſelbe gilt von allen folgenden Ausdrücken. Aus dieſen allgemeinen Typen ergeben ſich nun folgende ſtündliche Stände der Spannkräfte und der relativen Luftfeuchs tigkeit im Monate Jänner. 11* 0”1263 | 83.98 | 12 0,1227 0.1274 | 83.15 | 13 | 0.1220 0.1278 | 83. 0.1216 0.1274 | 85. 0.1220 0.1270 | 86. 0.1204 0.1267 | 88. 0.1197 0.1265 | 89. 0.1189 0.1264 | 89.9 | 0.1186 0.1261 | 90. 0.1189 0.1256 | 90. 0.1204 0.1247 . 0.1223 111 0.1236 ‚Ar 0.1244 Daraus folgen die Wendeſtunden: Für die Spannkräfte: Maximum um 16.9 Minimum - 19.1 Für die relative Luftfeuchtigkeit: Minimum um 1.2 Maximum = 18.7 — 165 — | 14. Februar. In dieſem Monate konnten ebenfalls nur vierjährige Bes obachtungen benützt werden. Die Jahre 1840 und 1841 geben: 5 01299 9 0”1280 | 93.7 0.1282 0 1162 95.4 0.1302 0.1179 1 94.6 0.1280 0.1229 71429 0.1475 0.1547 0.1628 0,1465 0.1299 0.1385 — 166 — 15. Aus dieſen Daten erhält man die allgemeinen Ausdrücke: en = 0,¼%1336 + (7.96356) sin In. 15° + 30229 + (7.25485) sin In. 30° + 196° 58] | + (7.05743) sin In. 45° + 186° 2]. Pn = 90.10 + (0.88142) sin [n. 15 -F 228° 26°] + (0.58810) sin In. 300 + 2190 26°] + (9.91434) sin In. 450 + 224 217]. Damit erhält man folgende ſtündliche Stände der Spann— kraft und der relativen Feuchtigkeit im Monate Februar: 2 8 we 10) 9071335 81.38 [12 0.1343 | 78.84 13 0 1 2 0.1359 78.23 14 er By 0.1381 | 79.50 || 15 0.1407 [82.0916 — — — 1 — — 01327 0.1303 0.1279 — lu . —e—ää 1 10 0.1378 | 93.28 | 22 110.1352 93.65 28 0.1328 — 10 — Wendeſtunden für die Spannkraft: a Maximum um 6.4 Minimum - 17.1 Wendeſtunden für die relative Feuchtigkeit: Minimum um 1.8 Maximum = 18.6. 16. Für den Monat März könnten die Beobachtungen der Jahre 1835, dann 1838 — 1842 benützt werden. Die Be: obachtungen des Jahres 1835 geben: Stunde | e p 0”1577 634 0.1618 63.35 0.1614 63.8 71.0 — 168: — Aus den Beobachtungen von 1838 — 1841 folgt: 0.1452 608 9 | 0 1515 0.1453 | 65.2 | 19 | 0.1398 0.1460 | 64. 0.1457 0.1493 0.1467 0"1828 | 77.0 0.1829 73.7 ee 79.0 83.5 7 862 787 Aus dieſen Beobachtungsreihen folgt: en —= 0"1543 + (7.61057) sin In. 150 + 3480 414 + (7.08662) sin In. 30 + 145° 1] + (6.69975) sin In. 45 930 261. pn = 75. 36 + (0.86812) sin In. 15˙ + 242° 30% + (0.17141) sin In. 300 + 214 17 + (0.08136) sin In. 45° + 105 53J. — 169 — Aus dieſen Ausdrücken ergeben ſich folgende ſtündliche Stände: 5 0.1547 0.1550 80.63 0.1551 81.59 0.1552 82.24 0.1557 0.1566 1576 0.1587 0.1559 0.1559 73.84 0.1558 | 79. 1 72.42 0.1557 0.1532 | 70.91 Wendeftunden für die Spannkraft: 13 Maximum um 83.2 Minimum - 18,2 Wendeſtunden für die relative Feuchtigkeit: Minimum um 2. 6 Maximum = 15,6, — 170 — 18. A P 2 . Die Daten der Beobachtungen ſind: In den Jahren 1833 — 1836: 07606 0.1614 0.1581 0.1513 | 0.1548 071554 0.1556 0.1658 0.1758 In den Jahren 1837 — 1841: 01667 0”2002 0.1642 | 57.0 19 | 0.1652 0.1626 0.1696 — 171 — Im Jahre 1842: 19. Daraus hat man: en = 0/1686 + (7.68610) sin In N + (7.80387) sin In „ 150.4 272 20% 30⁰ + 1510 177] + (7.23970) sin In. 45° + 157° 84. pa = 69. 42 + (1.08048) sin In + (0.50364) sin [n + (9.43868) sin In ‚15° 4.2170 369 „30° 4 214° 214 450 4 3490 300. — 172 — Dieſe Ausdrücke geben: Stunde © — 01675 0.1632 | 5715 | 13 | 0.1738 J 75.95 — | — . [1 3 — —ä 0.1596 55.38 | 14 | 0.1710 | 77.10 55 8 3 0.1582 0.1680 [ 78.50 4 0.1592 | 56.16 | 16 0.1652 [ 79.92 5 0.1628 0.1636 | 80.93 6 0.1673 | 61.41 | 18 | 0.1637 | 81.03 7.1717 | 6475 | 19 | 0.1657 | 79.83 580417526796 | 20 | 0.1656 | 77.24 | 9 0.1770 | 7066 | 21°] 0.1712 | 73.44 — | — [1 — —— [2 I... fi Wendeſtunden der Spannkraft: Maximum um 103.3 n = 21.9 Minimum = 3.1 5 1 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 23.8 Maximum = 17.6 218 20. Mai. Die Beobachtungen geben: In den Jahren 1833 — 1836: 02406 — 174 — Im Jahre 1842: 02766 0.2660 0.2661 0.2973 0.2954 0.2877 0.2858 21. Aus dieſen Daten folgen die Ausdrücke: en = 0,%543 + (7.61286) sin In. 15 0 49 1 (7.81495) sin Ip. 30° + 1540 377] + (7.42438) sin Iu. 45° + 160° 127. pn = 65.80 + (1.05859) sin In. 15° + 2270 50°] + 0.24137) sin In. 30° + 224° 39 + 0.10562) sin In. 69° + 690.497], — 175 — Aus dieſen allgemeinen Ausdrücken hat man folgende ſtündliche Stände: Wendeſtunden der Spannkraft: Minimum um 2.9 „ 1117.2 Maximum = 8.1 " = 22.4 Wendeſtunden der relativen Feuchtigkeit: Minimum um 36.1 Maximum = 16,2 A 22. Juni. Die Beobachtungen geben in dieſem Monate: 3 | 0.3036 | 0.3069 673411 0.3380 0.3399 0.3407 16 0.9 | 18 61.5 60.6 62.9 | 23 03072 | 85.2 0.3273 76.8 #. 03443 0.3374 0.3412 0.3452 PPP r — 177 — Im Jahre 1842: 23. Daraus folgt: 20 en = 03300 + (7.55697) sin In. 15° + 236° 199 + (7.40101) sin In. 30° + 1730 94 + (6.90646) sin In. 45° + 240° 157], Pa = 68.60 + (1.08583) sin In. 15° 2360 59/1 + (0.10841) sin In. 30° + 2000 40 + (0.05767) sin In. 450 iR 370 10. Mit dieſen allgemeinen Ausdrücken erhält man folgende ſtünd⸗ vs Stände: — 178 — Wendeſtunden der Spannkraft: Minimum um 2.6 7 18.3 Maximum 2112 5 20.2 Wendeſtunden der relativen Feuchtigkeit: Minimum um 3.0 Maximum 15.7. M er 24. n Die Beobachtungen geben: In den Jahren 1833 — 1836: 678428 0.3677 0.3843 0.3934 — 170 — In den Jahren 1837 — 1841: 60.2 19 J 0.3564 57.9 21 03688 0.3514 62.2 23 0.3529 Im Jahre 1842: Stunde 03514 0.3611 0.3657 Aus dieſen Daten folgen die allgemeinen Ausdrücke: en = 03681 + (7.91363) sin In. 15˙ẽ + 349 344] + (7.87829) sin [n. 300 + 1840 42% + (7.49858) sin lu. 45° + 216° 377. ba 71. 14 + (0.99097) sin [n. 15° + 232° 53°] + (0.31514) sin [n. 30° + 216° 327 + 0.72918) sin In. 45% + 36° 397, 12* Mit dieſen allgemeinen Ausdrücken findet man folgende ſtünd⸗ liche Stände: 03703 0.3669 | 60. | 0.3607 0.3662 350 0.3682 0.3530 0.3720 0.3518 0.3757 0.3541 0.3780 0.3594 0.3782 03666 0.3765 20 0.3733 0.3740 21 0.3772 0.3711 0.3775 0.3681 0.3745 Wendeſtunden der Spannkraft: Minimum um 1h,8 3 15.9 Maximum = 66 1 21.6 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 23.2 Maximum = 16.4. — 181 — 23. Au gu ft. Die Beobachtungen geben: In den Jahren 1833 — 1836: 0.3494 0.3387 0.3434 0.3487 0.3782 0. en 0.3749 3749 0.3729 37290 62.8 N 0.3145 59.4 18 2 59.3 21 0.3342 0.3560 64.8 12 77.8 u 0.3527 68.0 66.5 64.0 66.0 — 182 — Im Jahre 1842: 674174 0.3932 0.3962 0.4156 0.4315 0.4155 27. Daraus folgen die allgemeinen Ausdrücke: en = 0%3644 + (7.87014) sin In. 15° 370 20% + (7.86779) sin In. 30° -+ 1390 247% + (6.73123) sin In. 45. 210 484. pa = 73. 60 + (1.01423) sin [n. 15° + 230044“ + (0.28445) sin In. 30° -+ 207° 36°] + 9.91918) sin In. 45° + 32°. 07]. — 183 — Man hat demnach für den Monat Auguſt folgende ſtünd⸗ liche Staͤnde: 5 e p 5 e p ö | 8 9 0,3739 | 65.15 12 J 073645 | 80.27 1 0.3722 [ 63.36 | 13 | 0.3594 | 80.58 2 0.3692.| 62.18. | 14 | 0.3540 J 81.18 3 0.3664 | 61.80 | 15 | 0.3512 | 81.98 4 0.3643 | 62.47 | ı6 | 0.3499 | 82.67 5| 0.368 | 64.32 ı7 | 0.3510 | 82.72 EU 6 |. 0.3650 | 62.25 | ı8 | 0.3542 | 81.73 7 N * 0.3673 J 69.79 19 | 0.3587 | 80.67 0.3700 | 74.30 | 20 0 3636 J 76.74 0.3715 4 77.15 | 21 | 0.3685 | 73.47 10 1 0.3713 | 78:99 | 22 0.3721 | 70.27 11.1 0.3688 | 79.91 | 23 0.3740 | 67.45 Sg it für die Spannfraft: Minimum um 4h,2 77 2 16.0 Maximum 9.4 „ 4 23.5 Wendeſtunden für die relative Luftfeuchtigkeit: Maximum um 16.5 Minimum * 2.9 — 13 — 28. September. Die Daten der Beobachtungen ſind: In den Jahren 1833 — 1836: 0.3031 0.2705 i — 1 2— mn nn anna nn, — 0.3077 0.2963 0.3105 03306 0.2961 — 0.3330 0.3366 0.3217 0.3286 = iM = Im Jahre 1842: 0”3415 0.3323 0.3303 0.3417 0.3461 0.3375 0.3460 29. Daraus folgen die allgemeinen Ausdrücke: en = 0%3130 + (8.19640) sin In. 15% 190 42 + C. 7377) sin In. 30 + 1290 487 + (7.499310 sin [n. 45° + 169 39. pe = 78. 99 (0.99366) sin (u. 15˙ + 224 34% + (0.43223) sin In. 30 + 2000 55 + (9.65882) sin In. 450 J 410 31. — 186 — Dieſe allgemeinen Ausdrücke geben ſolgende ſtündliche Stände: 67231 —ůä— 0.3221 —— 0.3210 0.3211 0.3228 0.3251 0.3116 220.3184 23 0.3223 Wendeſtunden der Spannkraft: Minimum um 23.6 7 * 17.4 Maximum = 6.4 * 4 23.9 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 23.9 Maximum » 17,9 — 187 — 30. Oetober. Die in dieſem Monate gemachten Beobachtungen geben: In den Jahren 1833 — 1836: 0.2058 [ 94.5 0.1921 0.2066. 90.2105 69.2 21 0.2229 77.6 23 [ 0.2319 U AB = Im Jahre 1842: Stunde e 0 0.2180 2 | 0217. 4 [0.2184 —- 8 0.2216 0.2219 0.2005 0.2089 Is Aus dieſen Daten findet man die allgemeinen Ausdrücke: en = 02216 + (8.03744) sin In. 15° + 3590 19] + (7.47736) sin In. 30°-+- 880 5% + (7.35549) sin [u. 45° + 131° 25“. pn = 82.76 + (0.95873) sin In. 15% - 231° 347 + (0.36319) sin In. 30° 4- 1999 184 + 0.89260) ein In. 45° + 115 499, und damit die ſtündlichen Stande: 2 — 0 | 97202 0”2230 | 83.42 | 1 0.2270 | 0.2214 | 89.09 2 0.2270 [7154 0.2191 [ 89.83 3 0.2270 "0.2164 | 90.35 1 0.2279 0.2125 [ 90.41 5 0.2295 0.2087 | 89.89 6| 0.2310 0.2062 | 83.83 7 | 0.2319 0.2061 | 87.39 80.2312 0.2088 | 85.66 9 0.224 0.2136 | 83.64 10 0.2271 | 87.27 | 22] 0.2189 | 81.27 1 87.87 23 0.2235 | 78.51 111 0.2247 Wendeſtunden der Spannkraft: Maximum um 76. Minimum = 18.5 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 2.7 Maximum = 15,6 — 100 — 32. November. In dieſem Monate konnten ſiebenjährige Beobachtungen benützt werden, nämlich: Vom Jahre 1836: 0.1828 — 191 — Vom Jahre 1842: * 33. Aus dieſen Beobachtungs-Daten ergeben ſich die allge⸗ meinen Ausdrücke: a en —= 0% 1734 + (7.63388) sin In. 159° + 2 400 ö + (7.02653) sin [n. 30 E 41° 179 + (6.65031) sin [u, 45° + 630 267]. pn = 89. 45 L (0.69076) sin In. 15° 2330 59] + (0.35123) sin In. 30 + 220° 5671 + (9.77547) sin In. 45 2230 267), — 192 — und daraus die ſtündlichen Stände: e e p 0”1747 J 83.60 | 12 | 0”1735 | 92.36 0.1761 | 82. 0 1727 | 92.5 0.1770 | 81.94 0.1720 | 92.56 — 0.1773 ; 15 0.1711 | 92.62 0.1772 | 84.65 | 16. | 0.1704 | 92.79 | 0.1770 | 86.67 17 | 0.1694 | 93.09 - — — — 0 1768 | 88.46 | 18 | 0.1686 93.38 u 0.1766 ; 19 1 0.1682 | .93 31 — 0.1763 ; 20 | 0.1683 | 92.57 u 0.1759 32 21 1 0.1693 | 90.98 10 I 0.1752 I 91.75 22 01708 | 88.61 11 I 0.1742 [ 92.09 23 0.1728 | 85.95 = 0 0 f 2 3 we 5 5 . 2 9 Wendeſtunden der Spannkraft: Maximum um 36,3 Minimum = 19.2 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 1.7 Maximum » 18,4, — 18 — 34. December Zur Beſtimmung des ſtündlichen Standes der Spann- kräfte und der relativen Feuchtigkeit konnten in dieſem Mo— nate nur fünfjährige Beobachtungen benützt werden, nämlich: Vom Jahre 1836: 04513 071561 0.1499 18 0.1519 0.1517 01374 0.1346 0.1398 0.1400 971040 | 92. 971077 0.1090 | 92. 0.1550 0.1678 927 22 0.1011 0.1009 * — 194 — 35. Daraus ergeben ſich die allgemeinen Ausdrücke für die Spannkraft und relative Luftfeuchtigkeit: en = 01448 + (7.36337) sin In. 15% 17039] + (6.75257) sin In. 300 + 315° 0°] + (6.93463) sin In. 450 + 2150 320. 55 90. 26 + (0.50823) sin Un. 150 2380 55½ + (0.24161) sin In. 300 + 221 4, + (9.82139) sin In. 45° + 216° 54], _ und damit folgende ſtündliche Stände: e | 2 | e 04446 | 85.95. | 12 | 01441 0.1449 | 84,85 0.1440 0.1460 | 84.80 0,1440 0.1471 | 85.72 0.1433 0.1481 [87.27 0,1427 0.1486 | 88.94 0.1422 0.1481 | 90.20 0.1423 0.1470 | 91.11 0.1430 0.1456 | 91.51 0.1436 0.4446 91.70 0.1442 0.1443 | 91.86 22] 0.14 0.1442 | 92.07 | 23 0.444 Stunde — 1 2 BIER — 5 6 7 aan 55 10 A — 195 — Wendeſtunden der Spannkraft: Maximum um 51.0 Minimum 17.3 Wendeſtunden der relativen Luftfeuchtigkeit: Minimum um 1.6 Maximum » 19.0 36. Wir wollen nun die Reſultate, die wir durch die Dis— cuſſion der in den einzelnen Monaten angeſtellten Beobad)- tungen erhalten haben, näher berückſichtigen. Sie beziehen ſich theils auf die ſtündlichen Stände der Spannkraft der Waſ— ſerdünſte und der relativen Feuchtigkeit der Luft in den ein— zelnen Monaten, theils auf die Zeiten, wo die eine oder die andere der beiden genannten Größen ihren größten oder klein- ſten Werth während eines Tages erreicht. Zur leichtern Ueber— ſicht ſtellen wir den täglichen Gang der Spannkräfte in den verſchiedenen Monaten in eine Tabelle CA) zuſammen. Das⸗ ſelbe geſchah mit der relativen Luftfeuchtigkeit in der Tafel (B). 13* | — 196 — A) Spannkraft der Waſſer⸗ anuar Februar] März | April 0”1335 [0/1547 0/1675 0.1278 | 0.1: | 0.1592 0.1274 | 0. 0.1582 0.1270 | 0. 0.1592 0.1267 | 0.1 .1566 | 0.1628 0.1576 0.1673 0.1586 | 0 1717 0.1559 | 0.1755 0.1770 13| 0.1220 | 0.1303 | 0.1554 | 0.1738 14 0.1216 | 0.1279 | 0.1552 | 0.1710 15 0.1220 | 0.1257 | 0.1551 | 0.1680 16| 0.1204 | 0.1241 | 0.1505 | 0.1652 17 0.1197 0. 1498 0.1632 18 0.1189 | 0.1239 [ 0.1496 | 0.1637 1 19| 0.1186 | 0.1255 | 0.1497 | 0.1657 120 12 0.1686 0.1712 0.1723 "0.1709. — 197 — dünſte in Pariſer Zollen. nn Sept. | October | Nov. | Der. 03703 |0”3739 |0”3231 10”2262 0%747 044446 1 — — — — SER, GURDShER ET I: auhR 0.3722 wer er vr reed EEE —A—U—4ô4— —Ü— Bes FFP · A Ab K A ˙ .. ˙ Te Ihe bo TTT. ̃ ͤK——— M ˖ br Zu ee ee eee 3 ͤ œ—=: ⁵— D ⅛ᷣ -V ̃⁵⅛‚ ein ii PPP. ͤ ͤͤ Ä—A—Z—A ne hot, Kae: rc hear FFT ͤ ͤ Ä K 0.2294 9228 8 —— — — ——ꝛ—̃—ͤ mũͤů — Zondece) YERpnEEeE ale a 10| 0.3711 | 0.3713 | 0,3178 | 0.2271 0.1752 0.1443 ml... li — ... ů — C—— 0.3688 | 0.3145 | 0.2247 0.1742 0.1442 — — nn m — — — — — —— . — — — — — 0.3077 | 0.2214 | 0.1727 | 0.1440 0.3032 | 0.2194 | 0. — . [mm ̃ qꝗ q .kß—!• . — . — 10 0.3518 0.2930 | 0.2125 | 0.1704 | 0.1497 17 0.3541.) 0.3510 | 0.2901 | 0.2087 | 0.1698 | 0.1492 . 118] 0.3594 | 0.3542 | 0.2909 [0.2062 | 0.1686 | 0.1423 a be u ne N ———ů v ——— 190.3600 0.3587 | 0.2956 | 0.2061 | 0.1682 | 0 1430 20 0.3733 | 0.3636 | 0.3031 | 0.2088) 0.1683 | 0.1436 21) 0.3772 | 0.3685 | 0.3116 | 0.2136 | 0.1693 | 0.1442 22] 0.3775 | 0.3721 | 0.3182 0.2189 | 0.1708 | 0.1447 23 8 2 used —j ̃—— ͤöẽ ——ꝛ—ę— ͤ BES mm — 678681073644 0“3130 | 0”2216 [0/1734(0%1448 anuar 11 91.43 120 91.74 130 91.80 14 91.83 15! 91.90 16 92.28 17 92.94 Februar 6 — 198 — B) Relative Luft 76.09 2928.28 56.16 53. 58.39 61.41 — — — — — — TI — — 199 Feuchtigkeit. IE 14 | 73.60 | 78.09 | 82.76 | 80.45 2 Juli August] Sept. October E 0 62.42 | 65.15 71.40 75.58 | 83.60 | 85:95 160.70 63.36 68.84 | 72.93 | 82.15 21 59.80 62.18 | 67.17 | 71.15 | 81.94 3 59.86 | 61.80 | 66.63 70.81 [ 82.88 | 60.98 562.17 67.43 | 72.09 | 84.65 5|.63.11 64.32 | 6953 | 74.77 | 86.67 6 | 66.03 | 67.25 | 72.59 | 78.21 | 88.46 7 | 69.27 | 69.79 | 76.07 | 81.63 | 89.83 -8| 72.30 | 74.30 | 79.40 | 84.40 | 90.73 9 | 74.67.|.77.15 | 81.77 | 86.24, | 91.32 10 76.20.| 78.99 83.57 | 87.27 | 91.75 II 77.00.| 79.91 | 84.32 |87.87_| 92.09 12 77.40 | 80.27 | 84.64 | 88.42 | 92.36 137778 | 80.58 | 84.92 | 89.09. 92.51 14| 78.38 |81.18.| 85.48. 89.8 | 92:56 15| 79.10 | 81.98 | 86.27 | 90.35 | 92.62 16| 79.66 82.67 | 87.11 | 90.41 92 79 17 79.63 | 82.72 | 87.59 | 8989 | 93.09 18) 78.71 | 8173 87.33 88 83 | 93.38 19| 76.81 | 80.67 | 86.13 |-87.39 | 93.31 20) 74.08 | 76.74 | 83.94 | 85.68. | 92.57 210 058 783.47 81.14.) 83.64 90.98 22| 67.72 | 70.27 | 77.88 | 81.27 | 8861 123| 64.82 | 67.45 | 74.52 | 78.51. | 85.95 Nov, | Dec. 84.85 84.80 85.72 87.27 88.94 90.28 90,26 — 200 — I In der Tabelle A gibt die letzte horizontale Spalte die monatlichen Mittel der Spannkräfte. Sie zeigt, daß dem heißeſten Monate, Julius, die größte Spannkraft der Dünſte zukommt, und ſich von da bis zum 0 Monate, Januar, vermindert, wo ſie am kleinſten wird. Dieſer jährliche Gang der Elaſtieität des Waſerdunſes läßt ſich durch folgenden allgemeinen Ausdruck darſtellen: en = 0%2291 + (9.09028) sin In + Y,) 30° + 243° 494] + (8.39958) sin Ion + '/,) 60°+ 38° 49] + (7.17003) sin In + '/,) 90° + 281° 291. Die nach dieſem Typus berechneten mittleren Spann- kräfte der einzelnen Monate ſind: Januar. 0/1309 Juli. 073741 Februar. 0.1334 Auguſt. 0.3640 März. 0.1451 September. 0.3055 April. 0.1806 October. 0.2308 Mai. 0.2485 November. 0.1707 Juni. 0.3269 December. 0.1391 38, Betrachten wir, in derfelben Tafel, den täglichen Gang der Spannkräfte in den einzelnen Monaten, fo zerfällt das Jahr in zwei Theile. In den drei erſten und drei letzten Monaten desſelben findet nur ein Maximum und ein Mini- mum der Spannkräfte Statt, in den ſechs übrigen aber zwei tägliche Maxima und Minima. Die folgende Zuſammenſtel⸗ lung erleichtert die Ueberſicht der §. 13 — 34 gefundenen Zeiten dieſer Maxima und Minima. ” Monat Januar Februar März Met . E SEE Juni Juli Septbr. October Novemb. Decemb. Dieſe Größen zeigen keine augenfällige Regelmäßigkeit. Da ich die Güte der Beobachtungen nicht in Zweifel zu zie- hen Urſache habe, ſo können nur fortgeſetzte Beobachtungen entſcheiden, ob zur genaueren Firirung der Wendeſtunden, und vorzüglich zur Herſtellung eines regelmäßigen Ganges derſel— ben eine größere Anzahl von Beobachtungs-Jahren und täg- lichen Auſſchreibungen führen, oder ob der Grund dieſer Ano⸗ malien in localen Verhältniſſen zu ſuchen ſei. Aus den hier gefundenen Wendezeiten ſcheint nur im alle gemeinen gefolgert werden zu können, daß das allen Mo⸗ u naten zukommende Maximum am Abend deſto ſpäter eintritt in den wärmeren Monaten des Jahres, als in den kälteren. Das Umgekehrte findet für das allen Monaten gemein⸗ ſchaftliche Minimum Statt. Die in den 6 wärmeren Jahres- Monaten eintretenden Maxima am Morgen und Minima am Abende ſcheinen auch auf eine deſto frühere Stunde der Ta⸗ geszeit zu fallen, je wärmer der Monat. 39. Um die Anomalien zu vermindern, welche in den allen Monaten des Jahres zukommenden Maximis und Minimis vorhanden ſein mögen, habe ich folgende allgemeine Ausdrücke für den Gang der fraglichen Wendeſtunden aus den in obi⸗ ger Tabelle befindlichen Daten entwickelt. Für die Maxima am Abende: Ha = 6,98 + (0.46654) sin [a + %,).30° + 291200 + (0.02575) sin [in L Y,) 60° + 263° 1471 + (8.77882) sin [(n + 1%) 90° + 258° 417. Für die Minima am Morgen: „= 17.138 + (0.06573) sin [u-+ %) 30 + 980 17 | + (9.65262) sin [on + %,) 60° + 264° 410 + (9.59008) sin Ln + ½) 90° + 324° 521. In dieſen Ausdrücken iſt Hn die dem Monate n entſpre⸗ chende Wendeſtunde. f Berechnet man nach dieſen allgemeinen Ausdrücken die Wendeſtunden der einzelnen Monate, ſo hat man: März | 82 April 9.6 Juni 9.1 Nimmt man in derſelben Tabelle (A) die Mittel jeder einzelnen Stunde für die 6 kälteren Monate, und eben ſo für die 6 wärmeren, endlich für alle Monate des Jahres, fo er⸗ geben ſich daraus folgende Ausdrücke für den täglichen Gang der Spannkräfte: a) in den 6 kälteren Monaten: en —= 01586 + (7.75080) sin In. 15% — 00 41% + (6.68327) sin [n. 30 - 80° 34 + (6.85409) sin In. 45° + 148° 214. b) in den 6 wärmeren Monaten: en = 02998 + 7.70931) sin In. 15 — 11“ 4 + (7.75148) sin In. 30° + 152 577% + (7.23002) sin In. 45° + 1850 4, c) im Jahre: en = 02292 + (7.72628) sin In. 15˙᷑æ — 60239 + (7.72628) sin In. 30° + 146° 137] + (J. 06910) sin [n. 45° + 174° 174. — HR — Die aus dieſen allgemeinen Ausdrücken ſich ergebenden ſtündlichen Stände der Spannkräfte für die 6 kälteren, die 6 wärmeren Monate und das ganze Jahr findet man in der folgenden Tabelle zuſammengeſtellt. Die Columne & enthält den ſtündlichen Stand derſelben in den 6 kälteren Monaten, die Columne ß in den 6 wärmeren, und y die mittleren 1 18 Stände im ganzen Jahre: 12 0158810730150 “2301 0.3011] 0.2300 Co 0.2950 0.2259 —— — I ——— 1 — — 4 —1 . —— — 1 — . — — — 1 — — m — —— — — — — 1 üüéUc — . — — —— . ͤ ͤ—WÜ2tẽñ— — — 1 . ͤ 4ëä. FFF 11 0. 1597] 0. 3037 0 0.2318 23 0 0.1583 0.3053 0.2320 2320 Diefe ſtündlichen Werthe zeigen, daß in dem täglichen Gange der Spannkräfte während der 6 wärmeren Monate und während des ganzen Jahres zwei Maxima und zwei Minima Statt finden; während der 6 kälteren Monate tritt aber in der täglichen Periode nur ein Maximum und ein Minimum ein. — 205 — Aus den oben angeführten allgemeinen Ausdrücken a), b) und e) findet man folgende Zeiten der Maxima und Minima: geit Maxim. Maxim. Minim. Minim. Morgens] Abends [Morgens] Abends Die 6 kälteren Monate des Jahres Die 6 wärmeren Monate des Jahres Während des Jahres 41. Gehen wir nun zur Tafel B über, welche den täglichen Gang der relativen Luftfeuchtigkeit in jedem Monate des Jah- res enthält, ſo gibt ebenfalls die letzte horizontale Spalte die mittlere Luftfeuchtigkeit für jeden Monat des Jahres. Der allgemeine Ausdruck, welcher ihren jährlichen Gang darſtellt, iſt folgender: bu = 78.76 + (1.08632) sin [(n -# Y,) 300 5 1079 42] + (0.41191) sin [(n + %,) 60°+ 370 160 + (0.14163) sin [(n + %) 90° + 3040 43“). Daraus folgen die Stände der einzelnen Monate: Januar: 91.29 Juli: 71:27 Februar: 87.46 Auguſt: 73.56 März: 77.67 September: 78.31 April: 68.29 October: 84.19 Mai: 65.92 November: 88.10 Juni: 68.71 December: 90.35 — 28 — Dem zufolge zeigt ſich der Mai als der trockenſte und der Januar als der feuchteſte Monat des Jahres. 42. Stellen wir ferner die Zeiten der größten und kleinſten Feuchtigkeit für die einzelnen Monate zuſammen, ſo haben wir: Dionat |Minim. Maxim] Monat |[Minim | Maxim Dieſe Größen zeigen eben fo wenig Regelmäßigkeit, als die in §. 38 angeführten Wendeſtunden der Spannkräfte. Zur Verminderung der Anomalien, welche bei ſelben vorkommen mögen, habe ich aus ihnen folgende Ausdrücke für den Gang der Wendeſtunden in den einzelnen Monaten des Jahres ent« wickelt. Für das Minimum: Ha = 2.37. (9. 89873) sin [(n + ½) 300 + 2870 270 + (9.65172) sin [(n + ] 60° + 254 55% + (9.08399) sin n + 00 90% + 290 5 Für das Maximum: Ha = 17518 + (0.07008) sin [(n + ½) 30 -+ 850384 + 9.67149) sin [(n + ½) 60° + 720260 + (9,82391) sin [(n + ½%) 90° + 98% 84. — 207 — Dieſe e geben für die Zeiten der Maxima und Minima: Monat Minim. | Maxim. || Monat | Minim. Maxim. 1919 Juli 17.68 | Aug. 16.85 | Sept. 17.03 | Det. 16.67 er e Nov. | 15.86 | De 43. Nimmt man in der Tafel B die Mittel jeder einzelnen Stunde aller 12 Monate, ſo erhält man den ſtündlichen Stand der relativen Feuchtigkeit während des Jahres. Derſelbe läßt ſich durch folgenden allgemeinen Ausdruck darſtellen: N pn = 78.76 + (0.92600) sin In. 15» 230° 15 + (0.33796) sin [n. 300 + 2140 43°] + (9.31974) sin In. 45° + 730 187%. — 208 — Man hat demnach folgende ſtündliche Stände der relativen Luftfeuchtigkeit während des Jahres: 656K“ dpf. —:: Eu” 2 2 — = — 8) Stunde [0 0) 9 Wendeſtunden: Minimum um 259 Maximum = 16.2, 44. Dieſe mathematiſche Discuſſion unſerer Beobachtungen hat uns zur Kenntniß der Spannkraft und der relativen Feuchtig⸗ keit der Luft zu jeder Stunde des Tages und in jedem Mo⸗ nate geführt. Aus dieſen Daten findet man durch eine leichte Rechnung auch jedenfalls den abſoluten Dunſtgehalt der At⸗ moſphäre, in Gewichten ausgedrückt. u A 2 Bezeichnet nämlich: e die zur gegebenen Stunde ſtattfindende Spann- kraft der Waſſerdünſte; \ p die relative Luftfeuchtigkeit zur ſelben Stunde, ſo hat man 100 E 2 e, wo E das Maximum der Spannkraft bezeichnet, welche zur gegebenen Stunde ver— möge der Lufttemperatur, wie ſie damals war, hätte Statt finden können. Dieſe fragliche Lufttemperatur, t, findet man nun mittelſt jeder Tafel der Spannfräfte ir in maximo aus dem befannten E. It et gefunden, fo läßt ft ch das Grwicht eines Cu- bikfußes Dunſt in maximo für dieſe Temperatur auf bekannte Art berechnen, oder noch einfacher mittelſt der in §. 8 ange- führten Tabelle finden. Aus O findet man endlich den abſo— luten Dunſtgehalt, q, der Luft, in Gewichten angegeben für die fragliche Zeit mittelft einer der Gleichungen: e el Tan oder 45. Ich übergehe, um nicht zu weitläufig zu ſein, die Ver— gleichung der Dunſtverhältniſſe unſers Ortes mit den in an« dern Orten gefundenen, und füge nur ein Paar Bemerkungen bei, die ſich unmittelbar aus den erbaltenen Nefultaten ergeben. Wir finden die relative Luftfeuchtigkeit in der kälteren Jahreszeit größer als in der wärmeren, es ſtünde demnach | | N — 210 — zu erwarten, daß die Menge des auf die Erde fallenden at- moſphäriſchen Waſſers im Winter größer wäre als im Som— mer. Doch zeigen ſowohl die an unſerm Orte als auch an— derswo gemachten Beobachtungen das Gegentheil. Nach den Beobachtungen unſers Ortes über die zu verſchiedenen Jah— reszeiten gefallene Regenmenge, auf die ich bei einer andern Gelegenheit zurückzukommen hoffe, fällt auch im heißeſten Mo- nate das meiſte Waſſer auf die Erde, und im kälteſten das wenigſte. Die Erklärung dieſer Erſcheinung geben genügend die an— geführten Reſultate über den Dampfgehalt der Atmoſphäre. Es wurde ſchon oben (S. 8) bemerkt, daß, bei demſelben Feuch— tigkeitsgrade, der Waſſergehalt der Luft ſehr verſchieden fein könne, und daß er deſto größer ſei, je wärmer die Luft. — Warme Luft kann demnach bei einer geringern relativen Feuch⸗ tigkeit mehr Dünſte enthalten, als kältere bei einem größern Feuchtigkeitsgrade. Wirklich findet dieſes, wie unſere Beobach⸗ tungen lehren, Statt. Die Menge des in der Luft vorhan- denen Waſſers iſt in den wärmeren Monaten bedeutend grö— ßer als in den kälteren, mithin auch der Fall des atmoſphä— riſchen Waſſers auf die Erde in jenen reichlicher als in dieſen. 46 Eine zweite ſcheinbare Anomalie, die in den Dunſtver— haͤltniſſen der Atmoſphäre ihre Erklärung findet, iſt folgende: Der Druck der Luft erhält bekanntlich die Queckſilber⸗ fäule im Barometer auf einer beſtimmten Höhe. Dieſer Druck nimmt mit der Dichtigkeit der über ihr laſtenden atmoſphä⸗ riſchen Luft ebenfalls zu. Dieſe Dichtigkeit iſt im allgemeinen bei einer niedrigen Temperatur größer als bei einer höheren; * 4 — SEHE ON — 211 — es muß daher der höchſte Barometerſtand in die kälteſten Mo— nate des Jahres fallen. Wird bei zunehmender Temperatur die Luft erwärmt, fo entſteht in ihr, nach den Ausdehnungs⸗ geſetzen der Luft durch die Wärme, ein aufſteigender Luftſtrom, der in der Höhe beiderſeits abfließt. Die Dichtigkeit und der Druck der Luft wird vermindert, und das Barometer ſinkt. Dem zufolge ſollte ſich im wärmſten Monate auch der kleinſte Luftdruck ergeben, und das Barometer den tiefſten Stand haben. So weit die theoretiſche Betrachtung des Einfluſſes der Wärme auf unſern Luftkreis. Berathen wir die wirklichen Beobachtungen des Luftdru— des, fo finden wir dieſe Folgerungen nicht beſtätigt. Acht— jährige Barometer » Beobachtungen, die ich zu dieſem Zwecke zuſammengeſtellt, und über welche ich bei einer andern Ge- legenheit mehreres zu berichten hoffe, geben den Luftdruck in den warmen Monaten Juni, Juli und Auguſt größer, als in allen übrigen des Jahres, December und Jänner ausgenommen. Bedenkt man aber, daß das Barometer nicht bloß den Druck der Luft, ſondern auch der darin enthaltenen Dünſte angibt, ſo leuchtet es ein, daß wir den für jeden Monat ge— fundenen mittleren Barometerſtand um die mittlere dieſem Mo- nate zuſagende Spannkraft der Dünſte vermindern müſſen, um das reine von dem Luftdrucke allein abhängige Reſultat zu er— halten. — Wirklich findet ſich dann das oben ausgeſprochene Geſetz der Abnahme des Luftdruckes von den kälteren zu den wärmeren Monaten des Jahres vollkommen beſtätigt. Da die Abnahme des Luftdruckes von der kalten zur warmen Jahres- zeit nur gering iſt, kleiner als die Zunahme der Elaſticität der Dünſte während dieſer Periode, fo wird erſteres Phäno— men durch das letztere nicht bloß aufgehoben, ſondern erhält eine Richtung im entgegengeſetzten Sinne. — 212 — Dieſe Bemerkungen geben einen neuen Beleg zu meinem früher ausgeſprochenen Satze, in welch' innigem Zuſammen— hange alle Vorgänge im großen Haushalte der Natur ſtehen, und wie ſehr ſich mit den Fortſchritten der Naturforſchung auch immer mehr die Wichtigkeit und das Bedürfniß heraus⸗ ſtellt, umfaſſende, an recht vielen Orten, mit verläßlichen In- ſtrumenten und möglichſter Umſicht geleitete Beobachtungen anzuſtellen. 0 ZFS va —ͤͤ— a Mr: a) I RR Are LP x, — NK * . 7 ae A re 2 a rn MN g r 2 NIMNW OTO ER AN S ni, 8 —— — * u 5 ir * * vw. U —— wo 2 1. Conrad Perger von Höhenberg + „Stephan Perger v. H. erkauft St. Pantaleon, + 1521. Katharina v. Apfaltern, + — —— I ͤ—4ñé 1ͤ..ñ— 3, Chriſtoph J. Perger v. u. zu Clamm, königl Feldhauptmann, erkauft Clamm 4. Ehriftoph vermäblt 4 + 1534. II. P. v. u zu Clamm, geb. 1530, 1555, + 13. Juni 1581. Walburga v. Vopping, + — — — Margarethe v. Polchingen, g 1530, + 19. Marz 1586, batte 10 Kinder 5 Wolf Chriſtoph I. Perger v. u zu Clamm, + Uegina v. Herbftheim, + batte vier Kinder. 1. Wolf Sebaſt Perger R. Freih. v u. zu Clamm, oberöſterr, ſtänd. Nechn, Rath eu Nittm, im Picco- lominiſchen Reg., in den Herrenſtand erhoben 1655, rt Charitas v. Hackelberg zu Arbesbach, + 8. Wolf Chriſtoph II., geb. 1633, Domdechant zu Regensburg und Probſt zu Straubing, der letzte dieſer Linie, + 1710. | A. Altere Linie. fpäter Haus Clamm-Martinitz. Hans Joſeph Näreiberr vu zu Clamm, geb 1700, f. k. Kämmerer und Verordneter des oberöſt. Herrenſtandes, verm. 1728, + 1747. Marie Anne Theodore BGrk- ſin v. Thürheim zu Bibrach⸗ zell, Dame, g. 1704, + 1769, batte 9 Kinder. Sternkrouz-Ordens⸗ — — — — Hans Gottl. Perger, MGraf v. n. zu Clamm, Kreih, v Höhenberg, geb. 17. Schr 1731, k. k. Kämmerer, Re⸗ gierungsratb u. Verordneter Karoline Gräſin v Desfours zu Mont u. Athienville, geb 1731, + 1793 d. oberöfterr. Herrenftandeg, in den RGrafenſtand erbo= ben 1750, + 1801. — | Maria Inna Dorzita m | Gräfin v. Martinitz, geb. 29. Juni 1769, + Karl Joſeph UGraf v. u. zu Clamm- Martinitz, geb. 6 Sept, 1760, k. k. Käm⸗ merer u. Gubernial-Natb, Oberſtlandkämmerer im Kö⸗ nigreich Böhmen, Herr der Herrſch. Clamm, Auffern- ſtein, Innernſtein, Arbing, Smeczua u. Schlan, verm. 1791, nimmt laut Diplom vom 7. Nov, 1792 Namen u. Wapen des Hauſes Mar- tiniz an, +26, September 1820 Karl Johann Perger RGraf v. u. zu Clamm-Martinitz, geb. 23. Mai 1792, f. k. Geb. Nath und Kämmerer, F. M Lieutenant, und Ge- neral-Adſutant, Chef der Militär⸗Section im Staats- rathe, Herr der Herrſchaf⸗ ten Clamm ac, ic. (fiebe oben) verm. 14. Juni 1824, 1 20. Jänner 1840. Lady Karolina Seling Meade, Gräſin von Clanwillian, geb 2. Mai 1797, j ĩðĩ!7 m nn Heinrich Perger, RGraf von und zu Clamm-Martiniz u. f, w., geb. 15. Juni 1826. Chriſtian Chriſtoph Perger, 13. Hans Enoch P. v. u. zu Clamm, Verordneter des oberöſterr. Ritterſtandes, + 4. Nov. 1617. 1. Martha v. Ueithmann, + 1594, batte 4 Kinder. II. Charitas v. Salburg, + 1622, batte 8 Kinder, —— ' — — — — — — 15. Hans Gottfried Perger, NLreiherr v. und zu Clamm, geb. 1598, kaiſ Landrath und Verordneter des oberöſterr. Ritter⸗ ſtandes, vermählt 1619, in den Herrenſtand erhoben 1655, genannt „Regenerator Familiae, “ + 9. Auguft 1678. 16. Hans Chriſtoph I., geb. 1624, Nechnungs-Nath der oberöſterr | Stände, erkauft Auſſernſtein, vermählt 1649, + 1697, Inna Sybilla v. Kngeneh-Alkichen, g. 1602, + 9. No⸗ vember 1662, batte 12 Kinder. Anvie Eliſe Gräfin v. Thürheim zu Bibrachzell, g. 1623, + 1700, batte 11 Kinder. . 21. Hans Seopold I., g. 1666, F oberöflerr, Herrenſtandes, + Kämmerer, Verordneter des Marin Franziska MGräſin v. Salburg zu Falkenſtein und Nanaridl, + 1741, batte 11 Kinder. B. Mittlere Linie, ſpäter Haus Clamm-Gallas. Hans Chriſtoph II., MSraf Aloiſia AGräfin Colonna v. ven zu Clamm, geb. 1702, Fels, geb. 1714, + 1782. k. k. Geh. Ralh und Oberſt, | verm. 1746, erlangt 1759 die RGrafenwürde, 8. Chriſtian Philipp Perger, U. Joſephe Karoline MGräſin Graf von und zu Clamm- v. Spork, geb. 1752, + Gallas, Herzog von Lu- 18, Sept. 1788. cera, Graf von Caſtel- Campo, eterello und Freienthurm, Steih. von | Höhenberg, geb. 1748, f. k. Kämmerer, Herr der Herr- ſchaften Friedland, Neichenz berg, u. ſ. w., nimmt laut Diplom vom 29 Alg. 1768 Namen und Wapen der + Familie Gallas an, verm. 1770, + 8. Februar 1805. Joſephe MGräſin von Clary und Aldringen, + 12. De» cember 1828. NGraf von und zu Clamm⸗ Gallas ꝛc., geb. 1. Sept. 1771, k. k. Geh Rath u. Kämmerer, Oberſtlandkäm⸗ merer im Königr. Böhmen u. ſ. w., + 21. Aug. 1838. Albrecht, geb 222 8 Eduard Perger, NGraf von und zu Clamm-Gallas u. ſ. w., geb. 14. März 1805, k. k. Kämmerer und Oberſt u. ſ. w. ©. Jüngere Linie. Haus Clamm-Clamm. Hans Leopold II. U Graf v u. zu Clamm-Clamm, geb. 1715, k. f. Kämmerer und Regierungsrath, Herr der Herrſchaften Clamm und Auſſernſtein, in den RGra⸗ ſen-Stand erhoben 1759, r 1781. e, i i Kämmerer und Kreisbaupt⸗ mann zu Steyr, verm. 1788, + 1812 Maria Anna Rfteiin von Spindler zu Hofeck, +1798. Eleonora MGräſin Kletzl von Altenach, Sternkreuz⸗Or⸗ dens-Dame, + 1810. Chriſtoph Wolfgang, geb. 1791, k k. Kämmerer und Secretär bei dem Landrechte zu Trient, der letzte dieſer Linie, + 1819. 2 En . 280 —— . puf Sſuum recep aniriſualde ene is eferıbere ad me movi ſee «affuh?. piſſimo. cligno luſzerhern. veginpb. pbi. mal pfacı vanıı faetu abante ef} com]. kimo Konns Keinuin. Ambrao. Amlger: L. 9 f 8 1 a; * . N ) “ . N v NN — M . x . . . 1 - \ N 2 Nr 0 u! U 5 PR \ ) 3 * — messe ——— ———— en ne nn 7 I, — 7 Fe > > > : 7 7 — N . 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Wenn gegen die bisherige Gewohnheit, die Ergebniſſe eines jeden Jahres beſonders erſichtlich zu machen, der Bericht für das Jahr 1844 mit jenem für das Jahr 1843 vereinigt wurde, ſo leitete hie⸗ bei den Verwaltungs⸗Ausſchuß die Abſicht, künftig die ſtatutenmäßig abzuhaltende jährliche Generalverſammlung, bei welcher der Jahres bericht vertheilt wird, in einen frühern, dem Ablaufe des Jahres näher liegenden Zeitpunkt, als es der bisherige war, zu verſetzen, und dadurch den Jahresbericht früher, als es bisher geſchehen konnte, den verehrten Mitgliedern zukommen zu machen; eine Abſicht, die nur durch die Zuſammenziehung der Rechenſchafsablage für beide oben genannten Jahre am einfachſten erreicht werden konnte. So wie ſeit der Zeit des Beſtandes unſeres vaterländiſchen 1 * 4 Vereines keine Periode des Rückſchreitens oder des Stillſtehens ein- getreten iſt; ſo gilt dieß auch von den Jahren 1843 und 1844, und der Verwaltungs⸗Ausſchuß fühlt ſich glücklich, die Verſicherung aus⸗ ſprechen zu können, daß ſich unſer Verein nach allen Seiten hin im- mer kräftiger entwickelt, und ſich immer deutlicher jener hohen Be- ſtimmung bewußt wird, die Liebe zum Vaterlande durch eine voll ſtändigere Kenntniß desſelben zu erhöhen. Die neunte allgemeine Verſammlung wurde am 20. November 1843 abgehalten, und von Seiner Excellenz dem Herrn Regierungs⸗ Präſidenten Freiherrn v. Skrbensky als oberſten Vorſtand des Vereines mit folgenden Worten eröffnet: Meine Herren! „Seit dem Zeitpunkte, in welchem dieß herrliche Land meiner Obſorge übergeben wurde, und ſeit ich durch die Statuten des auf dieſem klaſſiſchen Boden gebornen Francisco-Carolinum zu deſſen Vorſtand berufen zu werden die Ehre hatte, trete ich heute zum ach— tenmale in die Mitte dieſer hochachtbaren Generalverſammlung. Durch meinen Beruf, der die beflügelte Zeit beinahe ausſchlie⸗ ßend anſpricht, dem Studium der Wiſſenſchaften und ihrer Fort⸗ ſchritte faſt entzogen, und folglich von einer thätigen Mitwirkung für dieſelben innerhalb der Grenzen des Vereinszweckes ausgeſchloſſen, habe ich mir wenigſtens die Aufgabe geſtellt, mit reger Aufmerkſam⸗ keit dem Wirken unſers vaterländiſchen Inſtitutes ſtets zu folgen. Die Ergebniſſe desſelben ſind wahrlich groß und zahlreich; ſie bezeichnen rühmlich für Gegenwart und Zukunft die zwar verfloſſe— nen, aber mit reicher Ernte geſegneten acht Jahre. Hätte dieſer erhebende Ausſpruch nur mein Urtheil, nur mein Wort zur Bürgſchaft, ich würde, verehrte Herren! in dieſer Ver⸗ ſammlung ihn nicht wagen. Allein er iſt das Urtheil, das Wort authoritätsvoller Männer, hoher Intelligenzen von Nahe und Ferne, vom Inn- und Auslande. Ich bin nur ihr Echo. 5 Doch! was das Echo kalt und ohne Gefühl wiedergibt, ich ſpreche es als alter treuer Vaterlandsfreund, und als Vorſtand dies ſes geehrten Vereines von Vaterlandsfreunden, heute mit dankerfüll⸗ tem Herzen gegen alle, und insbeſondere gegen jene Herren Mitglie— der aus, welche mit ſo tiefer Einſicht und mit ſo raſtloſer Thätigkeit unſer Inſtitut fortan fördern. Dieß Wort prunkloſen Dankes iſt, glaube ich, das Mindeſte, was Dieſen gebührt, und tilgt lange nicht die große Schuld der Dankbarkeit, welche wir an dieſelben zu entrichten und ſtets im Auge zu halten haben. Daran reihet ſich unſer gemeinſamer Wunſch: daß die hochher⸗ zige und einſichtsvolle Mitwirkung dieſer verehrungswürdigen Män⸗ ner dem Franeisco-Carolinum auch fürderhin noch lange erhalten werde zur Ehre und Freude des Vaterlandes, zum Frommen unſe⸗ res Vereines. Und da der unerbittliche Zahn der Zeit, der überall nagt, in den verfloſſenen acht Jahren auch an unſerm Vereine nicht immer ſcho— nend vorüberging, ſo laſſen Sie uns mit feſtem Vorſatz und mit aus⸗ dauernder Thatkraft hoffen, daß unſere Reihen ſtets vollzählig blei— ben, und daß die zufällig gelichteten durch engern Anſchluß maͤnnlich verſtärkt werden, damit wir zu der Höhe ſicher gelangen, welche das Ziel unſers vereinten Strebens iſt, die aber durch keinen Flug zu er⸗ eilen, ſondern nur Schritt vor Schritt, und nur mit fortgeſetzter Mühe zu erreichen iſt.“ Die ganze Verſammlung war für dieſen Ausdruck wohlwollen⸗ der, das Streben des Vereines ehrender, zum Fortſchreiten in der eingeſchlagenen Bahn ermunternder Geſinnung, von welcher Seine Ercellenz auch im Laufe dieſer beiden Jahre wieder ſo zahlreiche ſpre⸗ chende Beweiſe gegeben haben, von dem Gefühle des innigſten Dan⸗ kes durchdrungen, und der Verwaltungs-Ausſchuß iſt ſtolz darauf, dieſe gehaltvollen Worte allen jenen mittheilen zu können, welche nahe und ferne an unſerm Vereine Antheil nehmen, zumal darin eine 6 Bürgſchaft liegt, daß es eine gute Sache fei, die jener unterſtützt, welcher nach Kräften und Fähigkeiten zum Gedeihen dieſer vaterlän⸗ diſchen Anſtalt mitwirkt. Hierauf wurde in Verhinderung des Herrn Regierungsrathes Freiherrn v. Stiebar, Referenten im Kanzleifache, vom Hrn. An⸗ ton Ritter v. Spaun, ſtändiſchen Syndicus, eine gedrängte Dar⸗ ſtellung des Zuſtandes des Vereins ſowohl in Betreff ſeiner Wirk⸗ ſamkeit als ſeiner ökonomiſchen Verhältniſſe vorgetragen, auf deſſen nähere bis auf die neueſte Zeit reichende Erörterung der Verwal⸗ tungs-Ausſchuß im Verlaufe dieſes Berichts zurückkommen wird. Da dieſe Darſtellung auf jene beharrliche Hingebung führen mußte, mit welcher der Hr. Regierungsrath Freiherr v. Stiebar ſeit dem erſten Beginne die Geſchäfte des Vereins leitete: ſo vereinte ſich die ganze Verſammlung in dem einſtimmigen Beſchluſſe, demſel⸗ ben durch eine förmliche Urkunde den wärmſten Dank aller Vereins⸗ glieder auszuſprechen. Nicht minder fand ſich die Generalverſammlung veranlaßt, dem k. k. Hrn. Hauptmann Karl Preiſch für die Ordnung und vollſtän⸗ dige Katalogiſirung der reichhaltigen numismatiſchen Sammlung; dem Chorherrn des Stiftes St. Florian, Joſ. Schmidberger, für die großmüthige Widmung des Ertrages ſeines Werkes über die Obſtbaumzucht; dem Hrn. Landſchaftsbuchhalter Pfeiffer für die mit großer Mühewaltung beſorgte Rechnungs-Reviſion und in allen Zweigen hergeſtellte Evidenz; dem gefertigten Vereinsſecretar den beſondern Dank der Geſellſchaft auszudrücken, und den Eifer des mit Ordnung, Beſtimmung, Bezeichnung der Gegenſtände unſerer Samm⸗ lungen raſtlos beſchäftigten Hrn. Cuſtos Karl Ehrlich rühmend an⸗ zuerkennen. a Auch in dieſer Generalverſammlung machte der Verwaltungs⸗ Ausſchuß von dem ihm durch die Statuten eingeräumten Rechte Ge⸗ brauch, Ehrenmitglieder des Vereins in Vorſchlag zu bringen. ii Die Wahl fiel: a) auf den Hrn. Prior des Stiftes Michaelbeuern, Michael Filz, welcher ſich ſowohl durch die in der vierten Lieferung der Bei⸗ träge zur Landeskunde enthaltene hiſtoriſch⸗kritiſche Abhandlung über das Zeitalter des heiligen Rupert, als durch feine treff— liche Geſchichte des Stiftes Michaelbeuern um die vaterlän⸗ diſche Geſchichte hoch verdient gemacht hat; b) auf den Hrn. Franz Pauſinger zu Frankenburg, welcher durch die im Vereine mit andern Kunſtgenoſſen zu Stande gebrachten Glasgemälde den höchſt erfreulichen Beweis geliefert hat, daß es ihm nach vieljährigen raſtloſen Bemühungen und bedeuten⸗ den Opfern gelungen, die alte unſchätzbare Kunſt der Glas⸗ malerei wieder herzuſtellen, und ihre ſchönſten Vorbilder, ſo⸗ wohl in Beziehung auf den Gehalt der Farben, als der Zeich⸗ nung zu erreichen. Der einſtimmige Beifall war dieſem Vorſchlag zu Theil. Da es Aufgabe des Vereins iſt, von Allem, was in der Pro: vinz Denkwürdiges hervorgebracht wird, in ſeinen Räumen Proben zur Ausſtellung zu bringen: ſo hat der Verwaltungs-Ausſchuß ein Glasgemälde des Herrn Pauſinger, die heilige Maria mit dem Kinde, um den Preis von 200 fl. Conv. Münze angekauft, und ſolches nebſt feinem Gegenſtücke, einer heiligen Katharina, der Ge— neralverſammlung zur Anſchauung vorgeſtellt. u Beide find von gleicher Meiſterſchaft, und ihr vereinter Beſitz ſchien unentbehrlich, um die volle Harmonie der Farben herzuſtellen, und einen befriedigenden Ueberblick der verſchiedenen Behandlungs⸗ weiſen zu gewähren; die Generalverſammlung beſchloß daher, daß nebſt dem bereits vom Verwaltungs-Ausſchuß angekauften Glasge⸗ mälde auch fein Gegenſtück erworben werde. * Um jedoch den beſchrankten Geldmitteln des Vereins nicht eine zu namhafte Auslage aufzubürden, erbot ſich der Herr Graf v. Wei— ßenwolf, Präfes des Verwaltungs-Ausſchuſſes, deſſen Großmuth 8 der Verein jährlich zahlreiche, höchſt werthvolle Geſchenke verdankt, zur Erleichterung des Ankaufes bei den vielfältigen Bedürfniſſen des Vereines zu einem außerordentlichen Beitrage, ein Erbieten, das ſo⸗ gleich allgemeinen Anklang und Nachahmung fand, und den Erfolg hatte, daß ein Theil des Ankaufspreiſes durch Beiträge von Vereins⸗ gliedern ſeine Bedeckung erhielt. Zum Austritte aus dem Verwaltungs-⸗Ausſchuſſe wurden durch das Loos beſtimmt die Herren: Thomas Mitterndorfer, Abt zu Kremsmünſter; Joh. Bapt. Schober, Abt zu Wilhering; Karl Preiſch, k. k. Hauptmann; und Franz v. Planck, Vorſteher des bürgerl. Handelsſtandes und Vereinscaſſier, welche aber bald dem durch Acclamation ausgeſprochenen allgemeinen Wunſche gemäß ſich bereit erklärten, Mitglieder des Verwaltungs-Ausſchuſſes verbleiben zu wollen. An die Stelle des nach Mailand beförderten Hrn. Hofraths Gra⸗ fen v. Montecuccoli wurde Hr. Leop. Graf v. Welſersheimb, k. k. Hofrath, zum Mitglied des Verwaltungs⸗Ausſchuſſes gewählt. Zum Schluſſe hielt der regulirte Chorherr von St. Florian und k. k. Profeſſor Herr Joſ. Gaisberger einen Vortrag über die Ge ſchichte der alten römiſchen Grenzfeſte Lauriacum, welcher durch die gediegenen Reſultate des mühevollſten Quellenſtudiums, wie durch die Kraft der Darſtellung die geſpannte Aufmerkſamkeit aller Anwe⸗ ſenden feſſelte, und mit ungetheiltem Beifalle aufgenommen wurde. Der Verwaltungs⸗Ausſchuß freut ſich, allen Freunden der vater⸗ ländiſchen Geſchichte die Zuſicherung geben zu können, daß dieſe in- tereſſante Abhandlung nebſt einer Beſchreibung und Abbildungen der wichtigſten, an der Stätte des römiſchen Lauriacum aufgefundenen Alterthümer in dem nächſten Bande der Beiträge zur Landeskunde mitgetheilt werden wird. Daß dieſe Beiträge nicht mehr einen Anhang des Jahresberichts bilden, liegt in den veränderten Beſtimmungen, zu welchen ſich der Verwaltungs⸗Ausſchuß rückſichtlich der Zeitſchrift des Vereins veran⸗ laßt fand. Bei der Herausgabe der letztern verfolgte der Verwaltungs-Aus— ſchuß die Aufgabe, eine lebendige Verbindung der Anſtalt mit dem Publikum herzuſtellen, wiſſenſchaftliche Thätigkeit zu wecken / das Geſammelte durch geeignete Abhandlungen gemeinnützig zu machen, und auf dieſe Art den eigentlichen Zweck des Vereins fördern zu helfen. Sie wurde im Jahre 1839 unter der Redaction des Herrn Pro— feſſors Gaisberger gegründet, und behauptete ſich unter wechſelnden Redactionen bis zum Schluſſe des Jahres 1844. Ob ſie ihrem Zwecke entſprochen hat, kann mit Beruhigung dem billigen Urtheile Sachverſtändiger zur Entſcheidung überlaſſen werden. Ein periodiſch erſcheinendes Blatt war aber nicht geeignet, um⸗ ſaſſendere Abhandlungen aufzunehmen; es entſtand ein neues Bedürf⸗ niß, auch ſolche den Mitgliedern des Vereins, und allen außer dem Kreiſe desſelben ſtehenden Freunden vaterländiſcher Geſchichte, Kunſt und Natur mitzutheilen. Mit namhaften Opfern wurden ſolche literariſche Beiträge zu ei— nem Bande geordnet, unter dem Titel „Beiträge zur Landeskunde“ dem Jahresberichte beigebunden, und gleich dieſem an alle Mitglie— der des Vereins unentgeldlich vertheilt. Gleiche Opfer forderte auch die Zeitſchrift, zumal ſich der Antheil an derſelben in den letzten Jahren vermindert hat, was wohl dem verminderten Geſchmacke unſerer Zeit an der Geſchichte zuzuſchreiben iſt. Dieſe Opfer mußten dem Vereine beſonders dann empfindlich werden, als er durch den Tod vieler ſeiner Mitglieder ſeit ſeinem Beginne eine Verminderung ſeiner Einkünfte erfahren, welche es mit ſich bringt, daß die Auslagen auf das Unvermeidliche beſchränkt werden. Dieſe Rückſicht führte den Verwaltungs-Ausſchuß zu dem Be— ſchluſſe, daß in Zukunft die Beiträge zur Landeskunde nicht mehr eis nen Anhang des nach den Statuten unentgeldlich an die Mitglieder zu vertheilenden Jahresberichtes bilden ſollen, und daß auch die Zeit— ſchrift des Muſeums nicht länger mehr fortgeſetzt werden ſoll. Der Stoff dieſer beiden literariſchen Unternehmungen wird dafür in Zu⸗ 10 kunft in der Art veröffentlicht werden, daß jedes Jahr ein Band mit Beibehaltung des früheren Titels „Beiträge zur Landeskunde für Oeſterreich ob der Enns und Salzburg“ unter gemeinſchaftlicher Re⸗ daction des Herrn P. Marian Koller, Director des k. k. Convicts und der Sternwarte zu Kremsmünſter, des Hrn. Franz Xav. Pritz, regul. Chorherrn von St. Florian und k. k. Profeſſor des Bibelftus diums des alten Bundes zu Linz, und des Herrn Anton Ritter v. Spaun, ſtändiſchen Syndicus, — im Buchhandel erſcheinen wird. In dieſem Bande ſollen die intereſſanteſten Gegenſtände der Sammlungen des Vereins angezeigt und beſprochen, gediegene Ab— handlungen über Geſchichte, Kunſt, Natur und Eigenthümlichkeiten des Vaterlandes, wie auch Abbildungen der wichtigſten Denkmäler der Provinz geliefert werden; die näheren Bedingungen der Heraus⸗ gabe wird eine öffentliche Ankündigung enthalten, und der Verwal⸗ tungs-Ausſchuß glaubt jetzt ſchon den verehrten Mitgliedern die Zus ſicherung geben zu ſollen, daß er bemüht ſein wird, für dieſelben den Preis der Beiträge ſo billig als möglich zu ſtellen. Die Verbindung unſeres Vereines mit auswärtigen deutſchen Vereinen hat ſich auch in dieſen Jahren erweitert, da mit dem Vereine für Frankfurts Geſchichte und Kunſt zu Frankfurt, und mit dem neu begründeten Vereine zur Erforſchung der rheiniſchen Geſchichte und Alterthümer zu Mainz der Austauſch der Vereinsſchriften eingeleitet worden iſt. Eine weitere Verbindung mit den hiſtoriſchen Vereinen Nordame⸗ rika's iſt dem Museum Francisco-Carolinum durch Herrn Profeffor Rally zu Richmond in Virginien in erfreuliche Ausſicht geſtellt, da letzterer ſeinen warmen Antheil an unſerm Vereine in dem fernen Welttheil bewahrend, es ſich zur Aufgabe ſtellte, die dortigen Vereine für unſere Anſtalt zu intereſſiren, und ſie zu einem literariſchen Ver⸗ kehre einzuladen, zu welchem Behufe ihm unſere Vereinsſchriften der letzten Jahre zugeſendet wurden. 11 Die Vorarbeiten zur Herausgabe des Diplomatars wurden auch in dieſen Jahren durch den Eifer der beiden Chorherren des Stiftes St. Florian, Hrn. Jodok Stülz, Pfarrer zu St. Florian, und Hrn. Joſeph Chmel, k. k. Raths und k. k. geheimen Hof- und Staats⸗Archivars, bedeutend gefördert, und der Verein iſt gegenwär⸗ tig bereits im Beſitze von mehr als fünf tauſend für dieſen Zweck ges ſammelten Urkunden. Mit dem Gefühle des innigſten Dankes muß der Verwaltungs⸗ Ausſchuß die huldvolle Bereitwilligkeit anerkennen, mit welcher die hohe Landesregierung auf Verwendung der Herren Stände von ob der Enns die Durchforſchung ihres eigenen Archivs zu geſtatten die Gnade hatte, welche die für das Diplomatar ſo hochwichtige Auf— findung des koſtbaren Coder von Manſee zur Folge hatte. Dieſer Coder enthalt 196 Traditionen, von denen nur 102 von dem Verfaſſer des Chronicon Lunaelacense benützt, und mit letzterm abgedruckt worden ſind; und er bildet nebſt den bereits vorhandenen Codices von Garſten und Reichersberg die älteſten und unſchaͤtzbar— ſten noch im Original vorhandenen Quellen unſerer Landesgeſchichte. Bei dem hohen Schutze, deſſen ſich dieſes Unternehmen Allerhöch— ſten und höchſten Orts zu erfreuen hat, bei der großmüthigen Unter⸗ ſtützung desſelben von Seite der ob der ennſiſchen Herren Stände, bei den wiſſenſchaftlichen Grundſätzen, von denen dabei ausgegangen wurde, und bei dem raſtloſen Eifer und der umfaſſenden Gelehrfam- keit der beiden, an die Spitze geſtellten genannten Chorherren iſt dieſes Unternehmen ſchon ſo weit gediehen, daß der wirklichen Erreichung des geſteckten Zieles in nicht mehr ferner Zeit entgegengeſehen wer— den kann. Zur Ergänzung der Urkundenſammlung, über welche vollſtändige Verzeichniſſe beſtehen, erübriget nur noch die Durchſicht der reichen Urkundenſchätze des k. baier. Archivs in München; ſie iſt unumgäng⸗ lich nothwendig, um dort manche das Land ob der Enns betreffende Urkunden auszuheben, und dem Diplomatar anzureihen. Daß dort — 12 ſolche Urkunden vorhanden ſind, leidet keinen Zweifel, da manche Klöſter, — des Hochſtiftes Paſſau nicht zu gedenken, — wie Neiten- haslach, Ranshofen, Formbach und St. Nikola in Oeſtereich ob der Enns reich begütert waren. Ihre Codices traditionum und ihre Urkunden ſind zwar bereits in den Monumentis boieis abgedruckt, jedoch jo unvollſtändig, daß eine Abſchriftnahme aus den vorhandenen Urſchriften im Intereſſe der vaterländiſchen Geſchichtsforſchung dringend gewünſcht werden muß. Der Herr Chorherr Stülz war bereits jo glücklich, das Zuge— ſtändniß der Benützung ſämmtlicher königl. Archive in München, wo⸗ hin er ſich ſelbſt begibt, zu erwirken, und die Großmuth der Herren Stände hat ſich neuerdings dadurch bewährt, daß die Koſten dieſer wiſſenſchaftlichen Reiſe mit Bewilligung der hohen Hofkanzlei auf den ſtändiſchen Domeſtikalfond übernommen wurden. Auch die übrigen Vereinsſammlungen haben ſich in den Jahren 1843 und 1844 bedeutend vermehrt, wie dieß das angehängte Ver⸗ zeichniß zu erkennen gibt. Die namhafteſte Bereicherung hat die Mineralien-Sammlung erfahren. Der Verwaltungs-Ausſchuß hat nämlich im Jahre 1842 bei Allerhöchſt Sr. Majeſtät ein allerunterthänigſtes Geſuch um die allergnädigſte Bewilligung zur Erfolglaſſung von Doubletten aus den Sammlungen des k. k. Hofnaturalien-Cabinetes überreicht, und war ſo glücklich, die Allerhöchſte Geſtattung zu erwirken, daß dem Museum Franeisco-Carolinum eine Sammlung von 2467 Stücken theils ein⸗ heimiſcher, theils fremden Ländern angehöriger Mineralien überant⸗ wortet wurde, welche ihrer Reichhaltigkeit und Vorzüglichkeit wegen in Verbindung mit der dem Museum Francisco - Carolinum bereits angehörigen Sammlung vollkommen geeignet iſt, eine Ueberſicht der vorzüglichſten Gattungen der Producte des Mineralienreiches zu lie— fern, und dadurch zur wiſſenſchaftlichen Belehrung zu dienen. 13 Der Verwaltungs-Ausſchuß, von dieſem Merkmale der landes⸗ väterlichen Huld unſers allergnädigſten Monarchen tief durchdrungen, hat die im vorigen Herbſte Statt gefundene beglückende Anweſenheit Seiner Majeftät in Linz dazu benützt, um ſeinen allerunterthaͤnigſten Dank für dieſes wahrhaft kaiſerliche Geſchenk Seiner Majeſtät ehr: furchtsvoll zu Füßen zu legen. Auch Ihre Maj. die Kaiſerin Mutter haben huldvollſt geruht, unſerm Vereine ein Prachteremplar von Amethiſtkriſtallen, ein neues Vorkommniß aus dem Michaeli-Erbſtollen zu Schemnitz, als Geſchenk zu überſenden, welches ſeines vorzüglichen Glanzes, ſeiner ſeltenen Größe und Farbenpracht wegen immer eine der erſten Zierden der Vereins⸗ Sammlungen bleiben wird. Noch höheren Werth gewinnt aber dieſes großmüthige Geſchenk als ein Beweis der Allerhöchſten Gnade, womit Ihre Majeftät ſich des Vereins erinnerten, welcher in der erſten Zeit ſeiner Entſtehung ſich des allergnädigſten Beſuches Ihrer Majeſtät erfreute, wo er nur ſchüchtern die ſpärlichen einzelnen Gaben vorweiſen konnte, aus wel— chen die dermaligen Sammlungen ihren Urſprung nahmen. Auch Se. kaiſ. Hoheit, der durchlauchtigſte Herr Erzher— zog Johann, dieſer mächtige Schirmer und Förderer gemeinnütziger vpterländiſcher Beſtrebungen, hat unfern Verein mit dem großmüthigen Geſchenke einer vollſtaͤndigen Reihe der Gebirgsarten der Salzburger Tauernkette begnot'gt, welches Merkmal der höchſten Gnade dem Vereine um jo unſchätzbarer iſt, als dieſe Gebirgsarten zum größten Theile von Seiner kaiſerl. Hoheit ſelbſt geſammelt worden ſind. Die übrigen Erwerbungen, rückſichtlich welcher ſich auf das an— gehängte Verzeichniß bezogen wird, verdankt der Verein größtentheils freiwilligen Gaben nicht nur von Vereinsgliedern, ſondern auch von ſolchen, welche, ohne Vereinsglieder zu ſein, wohlwollenden Antheil an unſerer Anſtalt nehmen, wofür er feinen waͤrmſten Dank in dieſen Zeilen auszuſprechen ſich verpflichtet fühlt. 14 So reiche, fo werthvolle Erwerbungen mußten dem Beſtreben des Vereins, in ſeine naturhiſtoriſchen Sammlungen eine ſyſtematiſche, dem gegenwärtigen Standpunkte der Wiſſenſchaft entſprechende Ordnung zu bringen, einen neuen Aufſchwung geben, und er betrachtet dieſe Ordnung als die nächſte Aufgabe ſeiner Thätigkeit, worin ihm durch die bereits im ſiebenten Berichte erwähnte Erweiterung feiner Räume, welche ihm mit Allerhöchſter Genehmigung von der Großmuth der Herren Stände unentgeldlich zugeſtanden wurde, ein mächtiger Vor⸗ ſchub gegeben ward. Daß Sammlungen nur mit Hülfe wiſſenſchaftlicher Kataloge den beabſichtigten Nutzen gewähren können, hat der Verwaltungs-Aus⸗ ſchuß nie verkannt; daß dieſen Anforderungen bisher nicht in allen Theilen entſprochen werden konnte, wird in der Schwierigkeit der Katalogiſirung von im Entſtehen begriffenen Sammlungen Entſchuldi⸗ gung finden. Doch auch auf dieſem Felde kann der Verwaltungs-Ausſchuß auf mehrere, glücklich beurbarte Plätze hinweiſen, da unſer Verein nebſt dem durch den unermüdlichen Eifer des Herrn Hauptmanns Preiſch wiſſenſchaftlich angelegten vollſtändigen Verzeichniſſe unſerer reichhaltigen Münz- und Medaillen-Sammlung, ein gleiches nach Fächern geordnetes Verzeichniß über die bändereiche Bücherſamm⸗ lung beſitzt, welches über den Wunſch der Generalverſammlung vom Jahre 1842 vom Hrn. Profeſſ. Gais berger mit der für den Verein ſo oft erprobten Bereitwilligkeit, ſo wie mit der größten Umſicht und Sachkenntniß verfaßt, und zur Erleichterung der Benützung für die Mitglieder des Vereins in Druck gelegt wurde, welche es in dem Vereinslocale um den billig geſtellten Preis von 20 Kreuzern Conv. Münze erheben können. Auf die Anlegung gleicher Verzeichniſſe für die übrigen Samm⸗ lungen wird der Verwaltungs- Ausſchuß fein beſonderes Augenmerk richten; und er glaubt von der auch in dieſen Jahren bewährten raſt⸗ loſen Thätigkeit des Vereinscuſtos, Hrn. Karl Ehrlich, die Anfer— 15 tigung eines ſolchen über die naturhiſtoriſchen Sammlungen i. in nahe Ausſicht ſtellen zu können. Das Museum Francisco - Carolinum war auch in den Jahren 1843 und 1844 von ausgezeichneten Reiſenden beſucht. Vor Allen verdient erwähnt zu werden, daß Se. kaiſ. Hoheit der durchlauchtigſte Herr Erzherzog Franz Karl, unſer gnädigſter Protector, im Jahre 1844 und Se. kaiſ. Hoheit der durchlauchtigſte Herr Erzherzog Johann in den Jahren 1843 und 1844 unſere Anſtalt mit Höchſtihrem Beſuche beehrt und beglückt haben. Nie werden die theilnehmenden, belehrenden, ermunternden Worte, welche Höchſtdieſelben bei Beſichtigung unſerer Sammlungen an den Verwaltungs-Ausſchuß zu richten geruhten, feinem Gedächtniffe entſchwinden, und die gnädigſten Aeußerungen, wie das Fehlende zu ergänzen, das Unvollſtaͤndige zu vermehren wäre, geben dem Vereine die unabweichliche Richtung für das nächfte Ziel feiner Beſtrebungen. Auch ausgezeichnete Gelehrte, wie Leop. v. Buch, Dr. Ewald aus Berlin, Profeſſor Merian aus Baſel, Profeſſor Klipſtein aus Gießen, Profeſſor Silem aus Braunſchweig, Inſpector Heckel aus Wien und Andere haben unſere Sammlungen mit lebhaftem Antheile beſichtiget. Herrn von Buch verdankt das Museum Franeisco-Carolinum insbeſondere die Beſtimmungen mehrerer Gattungen der in unſern Gegenden vorkommenden Verſteinerungen. Die Geldgebahrung des Muſeums in den Jahren 1843 und 1844 machen die anverwahrten ſummariſchen Rechnungs- Abſchlüſſe erſichtlich. Hiernach hat ſich das Stammvermögen des Vereins in den bei⸗ den Jahren um 800 fl., ſonach auf 8800 fl. Conv. Münze erhöht. Die Activrückſtände welche mit Ende des Jahres 1842 in 1593 fl. beſtanden, betrügen mit Schluß 1843, 2202 fl. und mit Schluß 1844, 1991 fl. 42 kr. II 8 III 16 So bedeutend auch dieſer Rückſtand zu ſein ſcheint, ſo zweifelt doch der Verwaltungs-Ausſchuß nicht, daß es ihm gelingen werde, denſelben größtentheils einzubringen, da nur wenige mehrjährige Ausſtände darunter begriffen, und die darunter befindlichen Intereſſen vom Stammcapitale des Muſeums, jo wie mehrere Beitragsrüd- ſtände des letzten Jahres inzwiſchen eingezahlt worden ſind. Der Verwaltungs-Ausſchuß wird es ſich übrigens beſonders angelegen fein laſſen, die noch aushaftenden Beträge dem Vereine zuzuführen, Die in dem Stande der ordentlichen Mitglieder eingetretenen IV Aenderungen enthält das beigefügte Verzeichniß. Austritte und Todfälle haben in den letzten zwei Jahren die Reihen der Mitglieder empfindlich gelichtet. Der unerbittliche Tod hat insbeſondere den Verein mehrer Männer beraubt, deren Verluſt er mit dem gerechteſten Schmerze zu beklagen Urſache hat; es ſind: der um das Rechnungsweſen des Vereins hoch verdiente ob der ennſ. Landſchafts⸗Buchhalter Hr. Peter Pfeiffer, der Hr. Vereinscaſſier Franz v. Planck, welcher die Geldgeſchäfte des Vereins ſeit ſeiner Begründung mit den erfreulichſten Erfolgen beſorgt hat, und der regulirte Chorherr von St. Florian, Herr Joſ. Schmidberger, der raſtloſe Arbeiter im Fache der Naturwiſſenſchaften, und einer der wärmſten und eifrigſten Freunde unſerer Anſtalt, deren Gedeihen er mit Wort und That beförderte. Die neuen Beitritte ſtehen der Zahl nach hinter den durch Aus⸗ tritte und Todfälle eingetretenen Lücken; der Verwaltungs-Ausſchuß hegt jedoch das vollſte Vertrauen in das gewichtige Wort Seiner Excellenz unſers hochverehrten Herrn Vereinsvorſtandes, „daß die „zufällig gelichteten Reihen durch engeren Anſchluß männlich ver- „ſtärkt werden.“ — Der Verwaltungs-Ausſchuß glaubt übrigens, dieſen Bericht nicht würdiger ſchließen zu können, als durch die Wiederholung der bereits in der Zeitſchrift des Muſeums gelieferten Ueberſicht der Ergebniſſe des Strebens unſers Vereins. 17 Eine geordnete Aufſtellung von Ausgrabungen in unſerer Pros vinz zeigt uns Schmuck, Waffen, Geräthichaften, Denkmäler, Mün⸗ zen und Götterbilder der Römer, Celten und Germanen, die vor und um Chriſti Geburt, wie in den Stürmen der Völkerwanderung unſere Gegenden bewohnten; ein Schatz von Original-Urkunden und Hand— ſchriften ermuntert zu geſchichtlichen Forſchungen, welche durch eine reichhaltige werthvolle Bücherſammlung gefördert werden; Abſchrif— ten vaterlandiſcher Urkunden vom gten bis zum Beginne des 16ten Jahrhunderts bilden ein Materiale, das erſt eine vollſtändig genü— gende Landesgeſchichte möglich macht, und das fortwährend den er— freulichſten Zuwachs erhält; vaterländiſche Kunſtdenkmäler in Dri- ginalien und Copien zeugen von dem geiſtigen Reichthume und der Geſchmackbildung ferner Jahrhunderte; Bildniſſe der Regenten und ausgezeichneter Männer, die ſich durch Wort und That um das Vaterland verdient gemacht haben, erhöhen unſer Selbſtgefühl; am Leitfaden einer reichen Münzen⸗, Siegel- und Waffenſammlung wird uns der Entwicklungsgang unſerer Geſchichte mit allen ihren wechſel— vollen Ereigniſſen zur deutlichern Anſchauung gebracht, und während es jeden Oeſterreicher erfreuen muß, den Ueberblick ſeiner reichen Na⸗ turproduction in der Pflanzen, Mineralien- und Thierwelt zu ge⸗ nießen, erfüllen uns die wunderbaren, rieſenmäßigen Bruchſtücke längſt vor dem Urſprunge des Menſchengeſchlechtes vorhanden gewe— ſener urweltlicher Säugethiere, Amphibien, Conchylien und Pflanzen, über deren Trümmern eine ſchönere, fröhlichere Schöpfung ſich ihres Daſeins freut, mit ſtaunender Bewunderung. So hat, was im Segen begonnen, jetzt ſchon reichliche Früchte gebracht, und wird ferners, wenn wir der hohen Beſtimmung eines Landes⸗Muſeums eingedenk bleiben, noch reichlichere Früchte bringen, indem es die Wiſſenſchaft und insbeſondere die Kenntniß unſers Va⸗ terlandes fördert, dadurch die innigen Bande zwiſchen dem erhabenen Kaiſerhauſe und den öſterreichiſchen Ländern noch mehr befeſtigt, zur 2 m gleich aber auch immer mehr jenes Selbſtvertrauen, Nationalge: fühl erweckt, das allein noch nicht auf gleicher Höhe mit unſerm Werthe ſteht. Linz, den 14. April 1845. Vom Verwaltungs⸗Ausſchuße des Museum Francisco - Carolinum. Karl Auguſt Reichenbach, Vereins ⸗Secretaͤr. Beilage J. Verzeichniß der Beiträge und Erwerbungen für das Museum Franeisco-Carolinum. vom 1. Jänner 1843 bis Ende December 1844. — 2 — A. Bibliothek. J. Bücher und andere gedruckte Werke. Die Intereſſen der deutſchen Fürſten bei dem Wiener Con⸗ greſſe, von Agrikola. Heidelberg 1834. — Das politiſche Glau⸗ bensbekenntniß des Profeſſor und Ritter Krug, oder die Männer der Mitte. Altenburg und Leipzig 1832. — Welche iſt eigent⸗ lich die aus den Bewegungen unſerer Zeit drohende Gefahr? pos litiſche Abhandlung, von. L. F. Zerbſt 1832. — Oratio in an- niversaria solennitate instauratae regiae scientiarum Univer- sitatis hungariae die VII. Calendas Julii MDCC CXL. dieta a Francisco Oswald. Budae 1840. — Verhandlungen der am 18. Juli 1842 abgehaltenen General-Verſammlung der Actionäre der k. k. privilegirten Wien-Raaber-Eiſenbahn-Geſellſchaft. — Bibliographie von Deutſchland 8. u. 9. Jahrgang. Leipzig 1833 und 1834, ſämmtlich von Hrn. Dr. Karl. Hock. Vierter und fünfter Jahrgang des inneröſterreichiſchen Induſtrie⸗ und Gewerbeblattes, v. Frankenſtein. — Gedruckte Handwerks⸗Ord⸗ nung Kaiſer Karls VI. v. J. 1732. Vom Hrn. Joh. Haaß Edlen v. Ehrenfeld, Spediteur der k. k. priv. erſten Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. 2 * 20 Linzer Zeitung für das Jahr 1842 und 1844. — Deßglei⸗ chen die Salzburger Zeitung. Von Hrn. Joh. Freiherrn v. Stibar, k. k. Kämmerer und o. d. e. Regierungsrath. Der durchlauchtigen Welt zum 25. Mal neu vermehrter und ver- beſſerter Geſchichts-, Geſchlechts- und Wappen- Kalender auf das Jahr 1747. Nürnberg. — Von dem hochwürdigſten Herrn Bi⸗ ſchofe Gregor Thomas Ziegler in Linz. Repraesentatio der fürſtlichen Aufzüg und Ritterſpiel, ſo der durchlauchtige geborne Fürſt und Herr Joh. Friedrich Herzog zu Würtemberg und Teeckh anno 1616 in der fürſtl. Hauptſtadt Stuttgart gehalten. Von Hrn. Franz Planck, Banquier zu Linz. Allgemeine Zeitung für das Jahr 1842 11 1843. — Cor⸗ reſpondent von und für Deutſchland f. d. J. 1842 und 1843. Von Hrn. Angelo — jub. k. k. angeln: ⸗Collec⸗ tanten in Linz. Auſtria, öſterreichiſcher Univerſal⸗Kalender für die Jahre 1843, 1844 und 1845. Vom Hrn. Quirin Haslinger, bürgerl. han händler in Linz. Verzeichniß über den geiſtlichen Perſonalſtand der Linzer Did- ceſe für die Jahre 1843 und 1844. Von dem hochw. Birhöf Conſiſtorium. Des manufactures et de la Condition des ouvriers em- ployes hors de l'agriculture. Cinquième Volume Br Des beaux arts; de l’Education; de la pauvreté; de la justice eri- minelle; de l’armee. Sixieme Volume. Vienne, Paris 1843. Von der hohen k. k. Hofkanzlei in Wien, als Fortfegung des Werkes über den Zuſtand Grosbritanniens und Irlands, von Rubichon. Lichtenberg's ausführliche Erklärung der Hogarth'ſchen Kupfer ſtiche. Wien. — Von Hrn. T. E. Vielguth, bürgl. en - u Gremial-Obervorſteher in Linz. ’ Boenj. Prioli Historiae Galliae Libr. XII. 1669. — Res- publica, sive status regni Scotiae et Hiberniae diversorum Auetorum. Lugduni Batav. 1627. — Respublica Hollandiae et Urbes Lugduni Batav. 1630. — Jacobi Sinceri Itinera- rium Galliae, Geneyae 1627. Von Sr. Hochw. Herrn Ferdi⸗ nand Herzog, Weltprieſter. Linzer⸗Zeitung von den Jahren 1758 und 1759. Vom Hrn. Anton Rucker, ökonomiſchen Magiſtrath und bürgerl. Apotheker in Linz. Einleitung in die empirische Pſychologie, von Adam Fiſcher, Profeſſor der Philoſophie an der kaiſ. Univerſität zu St. Peters— burg, Staatsrath und Ritter mehrerer Orden. St. Petersburg 1843. Vom Hrn. Joſ. von Koller, Eiſenhändler in Steyr. The round Towers of Irland. London, Dublin 1834. Vom ge Wilhelm von Rally, Profeſſor am akademiſchen Gymnaſtum —— in Virginien. s Blätter für literariſche ln Leipzig bei J. A. Brock⸗ haus, Jahrgang 1842 und 1843, als Fortſetzung. Vom Hrn. Joſ. Biſchoff, k. k. Rath und Bürgermeiſter zu Linz. Joh. Eſaias Silberſchlag's Geogenie, oder Erklaͤrung der moſaiſchen Erderſchaffung nach phiſikaliſchen und mathematiſchen Grundſaͤtzen. Berlin 1780. Vom hochw. Hrn. Joſeph rn m. zu Münzbach. Vier und vierzig Werke verſchiedenen Inhaltes ſind der Anſtalt, mer mündlichen Anordnung des ſel. Herrn k. k. Regierungs⸗ rathes und Kreishauptmanns zu Wels, Ritter von Jakoba zuge— kommen, und durch die Güte des löbl. k. k. Kreisamtes daſelbſt überſendet worden. Gegeneinanderhaltung der Thaten Karls III. von Spanien, und Philipps von Anjou. — Historia delle Guerre di Fer- dinando secondo, e Ferdinando terzo Imperatori, e del Re Filippo quarto di Spagna, Contro Gustavo Adolfo Re di 22 Suetia et Luigi XIII. Re di Francia, Suceesse doll anno 1630 sino all anno 1636 del Conte Galeazzo Gualdo Prio- rato. Venetia 1653. — Famiani Stradae romani e Societ. Jesu de bello belgico. Decades duas. Francofurti ad Moenam 1699. — Die Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. Nach öſterreichiſchen Original⸗Quellen dargeſtellt, von Joh. B. Schels, k. k. öſterr. Major, Commandeur und Ritter mehrerer Orden; ſämmtlich von dem Verfaſſer des letzten Werkes Hrn. Joh. B. Schels, k. k. Oberſt-Lieutenant und Bibliothekar des k. k. Kriegsarchives in Wien und Ehrenmitgliede des Muſeums. Neueſter und zeitgemäßer practiſch⸗ökonomiſch⸗techniſcher Wahrſa. ger für Oeſterreich zum Gebrauche denkender Haushälter, rationeller Landwirthe, ſpeculativer Negotianten ꝛc. Wien 1830. — Ueber die Rhodizonſäure, eine neue Orydationsſtufe des Kohlenſtoffs und die Krokonſäure, dann die Salze beider, von Dr. Florian Heller. Prag 1837. — D. J. T. A. Göttling's Elementarbuch der chemiſchen Er: perimentirkunſt. Jena 1808. — Europa um das Jahr 1840, von Georg Norbert Schnabel, Wien 1841. — Erläuterungen zu J. J. von Littrow's Vorleſungen über Aſtronomie, von C. L. von Littrow. Wien 1842. — Neue Liederflur von Auguſt Schilling. Wien und Leipzig 1843. — Des römiſchen Kaiſers Franciscus I. Krönungs⸗ Diarium. Frankfurt a. M. 1746. — Wahl und Krönungs⸗Diarium des römiſchen Kaiſers Carl III. Frankfurt a. M. 1742. — Spiegel der Ehren des Erzhauſes Oeſterreich, von Johann Jakob Fugger, Nürnberg 1668; ſämmtlich von Herrn Dr. Moritz Hörnes, Aſſiſten⸗ ten am k. k. Hof⸗Mineralien⸗Cabinete zu Wien. Kritiſche Bemerkungen über Dr. F. S. Hlubecks Beleuchtung der organiſchen Chemie des Dr. J. Liebig. Wien 1843; vom Herrn Verfaſſer Karl Catinelli, Oekonom in Görz. Sam. Puffendorfii de offieiis hominis et eivis. Giessae 1728 — Sidronii Hoscchii et Jacobi Walii Poemata. Norimbergae 1697, — Graecae Literaturae Dragmata, Jo, Lampadio Auc- tore. Basiliae 1521. — Seneca de quatuor Virtutibus cardi- nalibns, ſämmtlich von Herrn Alois Schaffelner, Cooperator zu — Mm Das Ausland eitſchrift) von den Jahren 1837 bis incl. 1842 von Hrn. Peter Grafen v. Goeß, k. k. Gubernial⸗Secretär in Gratz. „Franzisceen.“ Eine Sammlung von Anekdoten, Charakterzügen, Erinnerungen und merkwürdigen Momenten aus dem Leben und der Regierung des höchſtſeligen Kaiſers Franz J. in poetiſchen Bearbei— tungen von verſchiedenen Schriftſtellern, herausgegeben von C. J. Müller. Wien 1843. Von Herrn Karl Adam Kaltenbrunner, Di⸗ rections⸗Adjuncten der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Katalog der Studierenden am k. k. Gymnaſium zu Linz von den Schuljahren 1843 und 1844. Vom hochw. Herrn Math. Zehetner, regul. Chorherrn des Stiftes St. Florian und Gymnaſial-Prafecten. Schillers Gedichte. — Körners Gedichte. — La mythologie il- lustre par M. V. Philipou de la Madelaine. Paris 1842. Vom Herrn Franz Kräh, k. k. proviſ. Pfleger zu Mattſee. M. Tarentini Varonis opera. 1581. Vom Herrn Franz Has⸗ linger, Cooperator an der Stadtpfarre zu Steyer. Geſchichte des Erzbisthums Salzburg, angefangen vom Jahre 1270. Vom Herrn Verfaſſer Dr. Ignaz Schuhmann v. Mannſegg, Domcapitular am Metropolitan-Stifte daſelbſt. Magnetiſche und meteorologiſche Beobachtungen zu Prag, in Verbindung mit mehren Gelehrten herausgegeben von Karl Kreil, Adjuncten an der k. k. Sternwarte zu Prag, Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaften. — Aſtronomiſch-meteorologiſches Jahrbuch für Prag, 2ter und Zter Jahrgang, 1843 und 1844. Von Karl Kreil, beide Werke Widmungen des Herrn Verfaſſers. Wien die Kaiſerſtadt und ihre nächſten Umgebungen. Wien 1843. — Wien's Umgebungen auf 20 Stunden im Umkreiſe, nach eigenen Wanderungen geſchildert. — Das Kaiſerthum Oeſterreich. (In 2 Bänden, mit vielen artiſtiſchen Beilagen.) Von dem Verfaſſte 24 ſaͤmmtlicher Werke Herrn Doctor Adolph Schmidl in , als 138 5 Freiherr von Hoheneck, die löbl. Herren Stände des Gihehob⸗ thums Oeſterreich ob der Enns. Vom Herrn Karl Huimann, Hof⸗ kanzelliſten im k. k. Oberſtkämmereramte in Wien. De plantis hybridis sponte natis disseruit Chr. Jul. Guil. Schiedl. Casselis Catorum 1825. Vom Herrn Joſeph Edlen von Mor zu Sunegg und Morberg, jubil. k. k. Hauptzollamts-Controllor zu Linz. | C. A. Roſchmann's v. Hörburg Geſchichte von Tirol. Wien 1792- Vom Herrn Mar Ritter v. Spaun, k. k. Hofſecretär in Wien. Popular lectures on Geology trated in a very comprehensive manner by K. C. von Leonhard, translated by Rev. J. G. Morris D. D. and edited by Professor F. Hall L. L. D. Baltimore 1841. — Brief Description of the Skeleton of the gigantie Mastodon or american Mammoth contained in the Baltimore Museum, Balti- more 1836. — Constitution and By-Laws of the National Insti- tution for the Promotion of Science established at Washington May 1840. Washington. — An Adress of the Study of Natu- ral. — History dilivered before the Philomathaen Society of Pennsylvannia College. By J. G. Morris. — Zoological Contri- butions By S. S. Haldemann, Member of the Academy of Natu- ral Science of Philadelphia. Philadelphia 1842. Vom Herrn John. G. Morris, General Superintendent zu Baltimore in den vereinigten Staaten von Nordamerika. Flora Oberöſterreichs. Linz 1841. — Ueber die Nachfolge Jeſu ſieben Faſtenpredigten. Linz 1844. Von dem Verfaſſer beider Werke, Herrn Franz &. Sailer, Conſiſtorialrath und freireſignirten Pfarrer. Eine Anzahl von 91 Werken verſchiedenen nene Von Hrn. Georg Weishäuptl, ſtänd. Regiſtranten. Woundervolles und geheimnißvolles Leben und Leiden Chriſti und Maria. Landshut 1823. Vom Herrn Johann Gſtattner, Beſitzer der Aumühle zu Almegg. Merian's Topographie. Frankfurt 1654. — Die Geſandtſchaft der oſtindiſchen Compagnie in den vereinigten Niederlanden an den großen tartariſchen Chan und nunmehr auch ſiniſchen Kaiſer. Amſter⸗ dam 1666. — Die unbekannte neue Welt, oder Beſchreibung des Welttheils Amerika und des Südlandes. Amſterdam 1673. — Aller⸗ neueſter geographiſcher und topographiſcher Schauplatz von Afrika und Oſtindien. Wilhermsdorf 1744, ſammtlich durch teſtamentariſche Beſtimmung des ſel. Herrn Dechants Weingartner zu Wartberg. Allgemeines und genealogiſches Staats-Handbuch. Frankfurt a. M. 1811. — Selectae enucleationes casuum juridico-praetico- rum in jadieio contradictorio. Auctore Michaele Münchmayer. Sulzbach 1700. — J. Gottlieb Heinecii juris eivilis, secundam ordinem institutionum Lausannae 1766. — Desſelben akademiſche Reden über dieſen Gegenftand. Frankfurt a. M. 1766. — Studiosus jovialis a R. P. Odilone. Schreger 1751. — Gregor Mar Gruber's kurzgefaßtes Lehrſyſtem feiner diplomatischen und heraldiſchen Golle- gien. Wien 1789. — Raetia, oder Beſchreibung der drei löblichen Brawen Bündten und anderer rätiſcher Völker, durch Johann Buler von Weineck, Ritter ꝛc. — Rudolphi's neu vermehrte Heraldica eu- riosa. Frankfurt u. Leipzig 1718. — Sammlung der Patente, Edicte und Circularbefehle, welche unter glorreichſter Regierung Ihrer k. k. apoſtol. Majeſtät Maria Thereſia vom Jahre 1740 bis Ende 1763 in dem Erzherzogthume Oeſterreich emanirt und annoch in vigore ſind. Linz. — Atlanta della Storia Veneta dalla Fondazione di Venezia fino alla caduta del suo Governo, Venezia 1831. — An- nuaire pour l'an 1833 au Roi par le Bureau des longitudes. Paris 1832, ſämmtlich vom Herrn Joſeph Mahromüller, bürgerl. Handelsmanne in Aſchach. * 26 Auszug aus dem Protocolle der am 14. Februar 1844 abgehalte⸗ nen Generalverſammlung der k. k. priv, erſten Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. Von der löbl. Local-Direction in Linz. Le Jardin de Plantes description et moeurs de la Menagerie et du Museum d'histoire naturelle, par M. Boitard, procede d'une introduction historique, descriptive par M. L. Janin. Paris 1842. (Prachtausgabe.) Von Sr. fürſtlichen Gnaden dem hochwürdigſten Herrn Fürſterzbiſchofe von Olmütz, Marimil. Joſeph Freiherrn v. Sommerau⸗Beekh, Ehrenmitglied des Vereins. Itinerar Kaiſer Ferdinand's J. 1521 — 1564. Wien 1843. Von dem Herrn Herausgeber Anton v. Gévay, k. k. geheimen Hof- und Hausarchivar zu Wien. Kurze leſenswürdige Erinnerung von Herrührung, Erbau und Benamſung auch vielfältig andern alt und neuen Seltenheiten, Bes merk⸗ und Andenkungen, ſowohl in als um die kaiſerl. Haupt- und Reſidenzſtadt Wien in Oeſterreich, Allen Wiſſens-Begierigen Einhei⸗ miſch⸗ als Frembden zum Beſten, ſambt einer klaren Beſchreibung von deroſelben letzt-türkiſchen Beläger und frohen Entſetzung, wie auch der kaiſerl. Schatz- und Kunſt⸗Kammer, neu kürtzlich in Druck verfertigt und mit Kupferſtichen gezieret im Jahr 1700 Wien. Vom Herrn Ritter v. Grimburg, J. U. D. und Ritterſtands-Verordneten. G. Ch. Lichtenberg's ſaͤmmtliche vermiſchte Schriften. Wien 1844. Vom Herrn Bauer jun., Bürgersſohn in Linz. Ein altes mit Gold gedrucktes Ablaßgeſuch-Formular an Se. Heiligkeit des Papſtes. Vom Herrn Ludwig Hanſen, Buchhandlungs⸗ Geſellſchafter des Herrn Friedrich Eurich in Linz. Privilegien der Hauptſtadt Gratz — der Kreisſtadt Bruck — des Marktes Vordernberg — des Marktes Eiſenerz — des Marktes Küffer. Von dem Herausgeber derſelben, Herrn Joſeph Wartinger, Archivar zu Gratz. * Kraͤuterbuch, darin Unterſchied, Namen und Wirkung der Kräuter, Stauden, Hecken und Bäume ſammt ihren Früchten, fo in deutſchen Ländern wachſen. Durch Hieronymum Bock, aus langwieriger und gewiſſer Erfahrung beſchrieben. Vom Hrn. Poll, bürgerl. Hutmacher in Linz. Geſundbrunnen der öſterr. Monarchie, von Heinrich Johann von Crantz. Wien 1777. Von Hrn. Conrad Klien, bürgerl. Uhr⸗ macher zu Efferding. Abhandlung über die Auffindung einer wahrſcheinlich celtiſchen Begräbnißſtätte zu Fürſt, k. bair. Landgerichts Tittmaning, von Georg Wieſend. München 1844. — Die aus einer uralten Grab⸗ ſtätte bei Nordendorf, bis Ende des Jahres 1843 erhobenen merk— würdigen Fundſtücke und Alterthümer auf einer lithographirten Tafel dargeſtellt, und dieſe bildlichen Darſtellungen erklärt von Dr. von Raiſer, Augsburg 1844. Vom Herrn Chriſtoph Sedl⸗ maier, königl. bairiſch. Regierungs⸗Regiſtrator zu Augsburg. Breve Esposizione della Storia universale della Religione ossia spiegazione del Prospetto figorato che ha per titolo. La Fonte della Vita tradizione libera dal Tedesco D’Antonio Hoffmann. Vienna 1844. Vom Verfaſſer Hrn. Ant. Hoffmann, Hofkanzelliſt beim k. k. Hofkriegsrathe in Wien. Dom heiliger Sänger, oder fromme Geſänge der Vorzeit, von J. P. Silbert. Wien u. Prag 1820. — Geſchichte der Kriege in und außer Europa, vom Anfange des Aufſtandes der brittiſchen Co: lonien in Nordamerika 1776 an. Nürnberg 1777. Vom Hrn. Alois Backnecht in Linz. Theoretiſche und praktiſche Aſtronomie, von J. T. Littrow. Wien 1821. — Geometriſche und graphiſche Verſuche oder Beſchreibung der mathematiſchen Inſtrumente, deren man ſich in der Geometrie, der Civil⸗ und Militär⸗Vermeſſung, beim Nivelliren und in der Perſpective bedient, nebſt verſchiedenen neuen Aufgaben zu Erklärung dieſer Wiſſenſchaft, von George Adams. Aus dem Engliſchen überſetzt, von J. G. Geißler. Leipzig 1795. — Briefe über Deutſchland, von R. R. — Muſeum der neueſten und in⸗ tereſſanteſten Reiſebeſchreibungen für gebildete Leſer. Wien 1825. — Vom Hrn. Falta, fürſtl. Schwarzenbergiſchen den zu Krummau. Achilles und feine Denkmäler außer Süd-Rußland zur Geflärung des vermeinten Grabmals Homer's im Strogonow'ſchen Garten zu St. Petersburg. St. Petersburg und Leipzig 1839. — M. Minucii Felieis Oetavius. Ad fidem Codd. Regii et bruxel- lensis recensuit ac varietatem Lectoris addidit Eduardus de Muralto D. Ph. Praefactus est. Jo. Casp. Grellius. Turiei 1836. — Catalogus codieum Bibliothecae imperialis publicae Graecorum et Latinorum. Fasciculus primus Codices graeci. Vom Hrn. Dr. Eduard von Muralto, Bibliothekar an der kaiſ. öffentlichen Bibliothek zu St. Petersburg. Ein altes, naturgeſchichtliches Werk mit Abbildungen. Vom Hrn. Franz K. Vogler, bürgerl. Glaſermeiſter in Linz. Vergißmeinnicht für meine Geiſtesverwandte, von Alerander Fürſt v. Hohenlohe. Wien 1844. Vom hochw. Hrn. J. Steinsberg, Cooperator in Leonding. 7 Geſchichte Kaiſer Friedrich IV. und feines Sohnes Marimi- lian I. Wien. Vom Verfaſſer Sr. hochw. Hrn. Joſ. Chmel, regul. Chorherrn von St. Florian, k. k. Rath und erſter Archivar des k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats⸗Archives in Wien. Allgemeine Weltgeſchichte, von W. Guthrie und Joſ. Gray, und anderen Gelehrten. Leipzig 1763. — Erläuterungen des Lehr⸗ begriffes des Naturrechtes, herausgegeben von Georg Raſp. Wien 1794. — Joſ. Joh. N. Pehems Vorleſungen über das Kirchen⸗ chenrecht. — Petrarcha opera omnia. — Abbé Barruel's Nach⸗ richten zur Erörterung der Geſchichte der Entſtehung, der Fort⸗ ſchritte und Folgen der Jakobiner in und außer Frankreich. London 1802. — Considerazioni sopra le cause della Grandezza dei Romani e della loro Decadenza per il Signor di Montes- quieu, tradotto dall Francese per F. A. D. di B. L. in Ber- lino 1762. — Mannigfaltigkeiten, eine gemeinnützige Wochen⸗ ſchrift mit Kupfern. Erſter Jahrgang 1770. — Abhandlung über die Art und Weiſe, wie ein ſyſtematiſcher, in den Haupttheilen all- gemein anwendbarer Regiſtratursplan beſchaffen ſein müſſe. Von Johann M. Madlmayer. Steyer 1791. — Historiae Augustae Seriptores sex. Biponti 1787. — Naturwiſſenſchaftliche Vor⸗ begriffe für Naturgeſchichte, nebſt * präparativen Theil der oryk⸗ tognoſtiſchen Mineralogie, von A. T. Braunhofer. Wien 1816. Von einem ungenannt ſein wollenden Gönner. Foörſter's allgemeine Bauzeitung. Achter und neunter be Wien 1843 und 1844. — Eine unausgefüllte, eigenhändig unter⸗ ſchriebene Salva Quardia S. M. Kaiſers Ferdinand II. dat. 20. 7. September 1632 für die beim Bauern-Aufftande treu gebliebenen Bauern des Hausruckkreiſes. Von der hohen k. k. ob der ennſ. Landes + Regierung. | Deutſche Vierteljahrs-Schrift Nr. 21 — 28. Stuttgart und Tübingen. — Gemeinnütziger und erheiternder Haus Kalender, acht Jahrgänge. Von Hrn. Friedrich Ritter von Hartmann, k. k. Hofconcipiſten in Wien. Die Zeitſchriften „das Ausland,“ die Jahrgänge von 1829 — 1842; — „das Morgenblatt,“ Jahrgänge 1819 — 1837. — Recueil d' Antiquités egyptiennes, etrusques, greques et romaines, Paris 1752. Von Herrn J. U. Grafen von Weißen: wolf, k. k. wirklichen Kämmerer, Commandeur des öſterreichiſchen kaiſerl. Leopold⸗Ordens, erſten Herrenſtands-Verordneten im Lande ob der Enns ꝛc. ac. Epitome instituti Societatis Jesu. Pragae 1690. — Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wiſſenſchaften, aus dem Spa⸗ niſchen überſetzt von Gotthold Ephraim Leſſing, Zerbſt 1752. — Deutlicher Unterricht, wie man leicht und mit wenig Koſten aus 30 den Kartoffeln Reis, Sago ꝛ. bereiten kann. Ronneburg 1828. — Bereitung des Stärkmehls aus Kartoffeln, von Dr. K. W. Putſche. Ilmenau 1831. Von Hochw. Herrn Atzelsdorfer, Pfarrer zu Spital am Pyhrn. Ein Werk mit verſchiedenen Oeſterreich betreffenden Geſchichten aus der Zeit der erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts. — Der Hun⸗ gern Chronica, angefangen von ihrem erſten Kunig Attila und voll führt bis auf Kunig 1516. Von Herrn Karl Preiſch, k. k. penſionir⸗ ten Hauptmann in Linz. Das geographiſche Element im Welthandel, mit beſonderer Rück⸗ ſicht auf die Donau. München 1843. — Rückblicke auf Oeſterreich, Steyermark, Kärnthen, Krain und Salzburg, aus der Gegenwart in die Zeit König Ottokars I. von Böhmen, gefolgt vom römiſchen König Rudolph von Habsburg — und des Prinzen Philipp von Kärnthen⸗Ortenburg, Erwählten von Salzburg; gefolgt vom Erz⸗ biſchof Friedrich II. von Walchen, vom Jahr 1246 bis 1284. Nach und mit Zugabe einiger Urkunden im Anhang. München 1845. Beide Werke von dem Verfaſſer Herrn J. E. Ritter von Koch-Sternfeld, königl. baier. Legationsrathe und Akademiker. Ueber das Chrysanthemum indieum, feine Geſchichte, Beſtim⸗ mung und Pflege, ein botan. practifcher Verſuch von J. B. Rupprecht. Wien 1833. — Sieben Aufſätze verſchiedenen Inhaltes von demſel⸗ ben Herrn Verfaſſer. — Mehre Prachtauflagen aus der rylographi⸗ ſchen Anſtalt und Druckerei des Herrn Prof. Höfel in Wien, als: Legenden der Heiligen von Johann Ladislaus Pyrker. Wien 1842. Feldblumen der Joſephine von Nemekhazy. Wien 1841. — Gedicht zur Feier der Wiedergeneſung der Frau Conſtanze Edlen von Reyer, — dann Beſchreibung des in England und Frankreich patentirten Pantographen von Ellen Parkis. — Reiſe von Orenburg nach Bu⸗ chara von Eduard Evermann. Berlin 1823. — Le Bain de Brousse par Dr. C. A. Bernard. Constantinople 1842. — Volkslied auf das hundertjährige Mannersdorfer Weinleſe⸗Feſt, 1843. — Erklä⸗ rung des Verbandes der privilegirten Dachwerkſatzen des Prager Zimmermeiſters Michael Rank. — Sonnetten-Kranz um Hymens Brautfackel gewunden, bei Gelegenheit der allerhöchſten Verbindung Sr. k. k. Hoheit des Erzherzogs Albrecht von Oeſterreich mit Ihrer königl. Hoheit der Prinzeſſin Hildegard von Baiern, von Dr. J. B. Rupprecht. Wien 1844. — Betrachtungen und Erfahrungen über den Götterbaum (Ailanthus glandulosa L.) von Joh. v. Bartofjagh. Ofen 1841. — Beſchreibung und Abbildung mehrer Dampfapparate zur Benützung der Waſſerdaͤmpfe, von Dr. J. G. Dingler. Augs⸗ burg 1818. Vom Herrn Joh. B. Rupprecht, Doctor der Philoſo⸗ phie, k. k. Bücher⸗Cenſor in Wien ıc. Ueber die Entſtehung der Gewohnheit, die ungariſchen Königin⸗ nen zu krönen, nebſt den von Zeit zu Zeit vorgefallenen Veränderun⸗ gen in der Art zu krönen; eine hiſtoriſche Abhandlung von Nikolaus Földvary. Peſth 1830. — Ueber die chemiſchen Kennzeichen und Be⸗ ſtandtheile der Mineralien von J. B. Vogelmann. Bamberg und Würzburg 1815. — Chemiſche Abhandlung über das Kalium von Dr. Daniel Wagner. Wien 1825. — Rudimentum Physiographiae Moldaviae. Dissertatio inauguralis medica a Const. Nobil. a Vernau. Budae 1836. — Cenni sull' Epidemia della Influenza o Grippe di Dr. Fr. Steer. Milano 1833. — Grundzüge einer neuen Theorie der Pflanzenerzeugung, von Stephan Endlicher. Wien 1838. — Zergliederung des Werkes über den Kredit, vom Grafen Johann Deſecoſſy, aus dem Ungariſchen überſetzt von S. v. Ludvigh. Kaſchau 1831. — Appel's Repertorium zur Münzkunde des Mittel- alters und der neuern Zeit, J. Band. — Ueber die Statution in Un⸗ garn. Kaſchau 1834. — Neuſohl und deſſen Umgebungen. Ofen 1842. Eine Gabe v. dem Verfaſſer der 2 zuletzt angeführten Werke Hrn. Dr. C. A. Zipſer, Profeſſor, Gerichtstafel-Beiſitzer, Ritter mehrer hohen Orden ic. zu Neuſohl in Ungarn. Oieſterreichiſche Biographien, von Joh. Pezzel: Joſeph II., London, Eugen, Montecucoli, Lichtenſtein und Born. Von Herrn 32 Karl Edlen v. Sava, Ingroſſiſten bei der k. k. Tabak- und Stempel Hofbuchhaltung in Wien. 8 Una statua antica inedita. Saggio archiologico di Orduardo Melly. Modena 1838. Vom Hrn. Verfaſſer Dr. Eduard Melly, Mitglied der königl. Akademie zu Neapel. Di un Vaso graeco dipinto che si consor va nel real Museo Bordonico. Discorso del Cavalier Bernardo Quaranta. Vom Verfaſſer Hrn. Bernardo Quaranta, Ritter des Ordens S. Fran⸗ cesco, Dekan der philoſophiſchen Dekultät und Profeſſor der Ar⸗ chäologie an der königl. Univerſität zu Neapel ꝛc. 2c. Cythera Lutheri. Pſalmen von Luther 1569. — Littrow's Darſtellung der großen Sonnenfinſterniß am 7. September 1820. — Springer, über Mäh- und Erntemaſchinen 1841. — Paul Clifford by Edward Bulwer. Leipzig 1833. — Vom Hrn. Au⸗ guſt Neumann in Wien., Wol geſchliffener Narrenſpiegel, herausgegeben durch Wahr⸗ mund Jocoſerius. Freyſtadt. — Talhofer, ein Beitrag zur Lit⸗ teratur der gerichtlichen Zweikämpfe im Mittelalter, von Dr. Nathanael Schlichtegroll. München 1817. Vom Hrn. Heinrich Glar, Rechnungs-Official der k. k. Gefällen- und Domainen⸗ Hof- Buchhaltung in Wien. Den erſten, zweiten und dritten Jahrgang der Zeitſchrift „Sonntagsblätter“ ſammt den Kunſtbeilagen. — Einen Band Gedichte, von dem Redacteur der erſtern und Verfaſſer der letz— tern Hrn. Dr. L. Auguſt Frankl in Wien. „Die Steyermark,“ eine Ode, gewidmet Ihro Hochgeboren der Frau Reichs-Gräfin von Saurau, gebornen Gräfin von Schlick. — Denkmal auf das Grab der beiden letzten Grafen v. Purgſtall. Geſetzt von ihrem Freunde Joſeph v. Hammer. Wien 1821. Vom Hrn. Verfaſſer Freiherrn von Hammer- Purgſtall, k. k. Hofrath in Wien, 90 Deutſcher Parnaß, die vollſtändigſte, correkteſte und wohl— feilſte Ausgabe deutſcher Dichter des goldenen Zeitalters. Wien 1817 in 84 Bändchen. — Allgemeine deutſche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände in 12 Bänden. Achte Original-Auflage. Leipzig 1833. Von Sr. Hochwürden Hrn. Georg Gugeneder, Vicedirector des biſchöfl. Seminärs zu Linz. Mehrere Statuten verſchiedener ſowohl ärztlicher, als natur— forſchender Vereine. — Joh. Hübner's neu vermehrtes und ver— beſſertes reales Staats-Zeitungs- und Converſations-Lerikon. Wien 1780. — Friedrich der Große mit ſeinen Freunden und Ver— wandten. Eine hiſtoriſche Skizze, von Dr. J. D. E. Preuß. Berlin 1836. — Liſte der im Jahre 1844 angekommenen Kur- und Badegäſte zu Iſchl, nebſt dem ſummariſchen Ausweiſe über die Einnahmen und Ausgaben des Iſchler Verſchönerungs-Fonds vom Jahre 1839 — 1843 und den Rechnungs-Ertract der Kranken⸗ haus⸗Verwaltung vom Solar-Jahr 1843. Vom Hrn. Med. Dr. Ritter v. Brenner -Felſach, k. k. Salinen- und Badearzt zu Iſchl. Teodora Ducaina palaeologhina piombo unico inedito di Fran- cesco Carrara. Vienna 1840. — Appertura del Museo di Antichita in Trieste. Vom Herrn J. C. Arneth, Director des k. k. Münz- und Antiken⸗Cabinets in Wien. Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Kaiſer— hauſes Oeſterreich vom 16ten bis 19ten Jahrhundert in treuen Ab- bildungen mit biographiſch-hiſtoriſchen Notizen 4. 5. Unterſuchungen über das älteſte Münzrecht zu Linding (im Jahre 975) und Frieſach (1015), To wie auch der ſalzburgiſchen Suffragan— Biſchöfe; über die Münzſtätten zu St. Veit, Völkermarkt, Laibach und Landestroſt; zu Villach und Griffen ꝛc. in Inneröſterreich; end— lich zu Neunkirchen am Steinfelde (Vor 1136), Enns, Linz und Frey— ſtadt in Oeſterreich. Wien 1843. — Unterſuchungen über das Münz- recht der gefürfteten Grafen von Cilli und des gräflichen Geſchlechtes von Hardegg-Glatz, ſaͤmmtlich von dem Verfaſſer Herrn Joſeph 3 34 Bergmann, k. k. Rath und Cuſtos des k. k. Miünz- und Antifen- Cabinets in Wien. Recueil de Planches de petrifications remarquables par Leo- pold de Buch. Berlin 1831. — Orithologia euganea del nobile Nicolo de Rio di Padova. Padova 1836. — Catalogue raesonne des Diamants dans le Cabinet de Sir Abraham Hume. Bart par M. le Comte de Bournon. A Londres 1815. — Histoire natu- relle de Mollusque terrestres et fluviatiles de la France, ouvrage posthume de Jacques - Philippe Raymond Draparnaud. A Pa- ris. — Bulletin de la Societ& geologique de France. — Clavis analytica in Floram Bohemiae phanaogamicam. Auctore Vin- centio Francisco Kosteletzky. Pragae 1824. — Historia di Leo- poldo Caesare continente le Cose piu memorabile successe in Europa dal 1656 sine al 1670 deseritta dal Co. Galeazzo Gualdo priorato. In Vienna d’Austria 1760. — Schauplatz der Natur. Frankfurt und Leipzig. — Syſtematiſche tabellariſche Ueberſicht und Charakteriſtik der Mineralkörper. In oryktognoſtiſcher und onologi⸗ ſcher Hinſicht aufgeſtellt von C. C. Leonhard, K. F. Merz und Dr. J. H. Kopp. Frankfurt a. M. 1806. — Mineralogiſche Tabellen mit Rückſicht auf die neueſten Entdeckungen, ausgearbeitet und mit er⸗ läuternden Anmerkungen verſehen von Dietrich Ludwig G. Karſten. Berlin 1808. — Syſtematiſch⸗tabellariſche Ueberſicht der mineralo⸗ giſch einfachen Foſſilien mit erläuternden Anmerkungen und ausführ⸗ lichen Beſchreibungen verſchiedener neu entdeckter Foſſilien, herausge⸗ geben von Dr. Joh. Chr. Ullmann. Kaſſel und Marburg 1814. — Tabellen über die vergleichende Geognoſie. Ein Verſuch von Chri⸗ ftian Keferſtein. Halle 1825. — Markſcheidekunſt. Verfaßt von Paris a Guiliani, k. k. Profeſſor zu Klagenfurt. Wien 1798. — Anleitung zu der Bergbaukunſt nach ihrer Theorie und Ausübung. Von Chri⸗ ſtoph Traugott Delius. Wien 1806. — Grundriß der Experimental⸗ Pharmacie zum Gebrauche beim Vortrage derſelben, entworfen von D. Sig. Fr. Hermbſtädt. Berlin 1792. — Franz Tuß Anleitung zur 35 Erlernung der Landwirthſchaft. Prag 1810. — Journal einer berg: männiſchen Reiſe durch Ungarn und Siebenbürgen. Von Wilhelm Gottlob Ernſt Becker. Freiburg 1815. — Verhandlungen der k. k. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft in Wien. Neue Folge. — Die Meteo— riten oder vom Himmel gefallenen Steine und Eiſenmaſſen im k. k. Hof- Mineralien Cabinete zu Wien. Beſchrieben und durch wiſſen— ſchaftliche und geſchichtliche Zuſätze erläutert von Paul Partſch, Cu— ſtos an dem genannten Cabinete. Wien 1843. — Ueberſicht der im k. k. Hof: Mineralien-Cabinete zu Wien zur Schau geſtellten acht Sammlungen. Nach der letzten im Jahre 1842 vollendeten neuen Aufſtellung, herausgegeben von Paul Partſch, Cuſtos am genannten Cabinete. Wien 1843. Sämmtlich von dem Herrn Verfaſſer der bei— den zuletzt angeführten Werke, Herrn Paul Partſch in Wien, Ehren— mitgliede des Vereins. Apologia del discorso intorno alla necessita di proserivere Vinsegnamento eceitabilistico dalle scuole mediche italiane, e di- restaurarvi i prineipii della clinica ippocratica. Ancona 1843. — Sulla statua equestre dedicata A. S. M. il Re Carlo Alberto dalla eitta di Casalei, Ragionamento di Bartolomeo Bona. Torino 1843. — Par la dedicatione solenne della statua equestre colosale in bronzo eretta dai eittadini di Casale A. S. S. R. M. il Re Carlo Alberto, orazione del Professore Francesco Stevano. Casale 1843. — Regula divi Augustini Episcopis una cum statutis et ordinario Monacharum emeritatarum congregationis divi Hieronymi ad usus ejusdem congregationis de mandato Capituli generalis edita. Tieini 1614. — Aguswrelous nokırıxwv Brad oxtw, Floren- tinae 1532. — Hippocratis evi medieorum faeile prineipis de natura humana. Parisiis 1531. — Symphonia Platonis cum Ari- stotele et Galeni cum Hippocrate et Symphoriani Champerii Hippocratica philosophia ejusdem. Platonica medieina de dup- pliei mundo cum ejusdem scholiis. — Le Haydine overo lettere su la vita e le opere del celebre maestro Giuseppe Haydn di 3 * 36 Giuseppe Carpani. Milano 1812. — Auli Gelii noctium attiea- rum. Libri XX. 1512. — Orlando furioso di Lodovico Ariosto. Venetia 1572. — Dell’arte di governare i bachi da seta del Conte Dandalo. Milano 1829. — Traite des armes, des machines de guerre, des feux d’artifice, des enseignes et instrumens mi- litaires, par de Gaga. Paris 1678. — Excercitia spiritualia S. Ignatii de Loyola. Romae 1676. — Discorso del Conte Antonio Saffi Professore di eloquenza nel Ginnasio letto in giorno della solenne distribuzione de premi dell’anno 1839. Forli 1840. — Della vita e delle opere di Maria Properzia de Rossi scultrice Bolognese. — Discorso del Conte Antonio Saffi. Forli 1840. — Leitfaden zur Erkenntniß und Behandlung der epidemiſchen Brech— ruhr; zum Gebrauche für Militärärzte. Herausgegeben von der k. k. mediciniſch⸗chirurgiſchen Joſephs-Akademie. Wien 1832. Vom Herrn Widter, k. k. Poſtofficial in Mantua. f Hiſtoriſche Bilder-Bibel, von Adam Ulrich Krauſſen in Augs⸗ burg 1705. — Feuerlöſch-Ordnung der Stadt Freyſtadt vom Jahre 1749. Vom Hru. Michael Zötl, bürgerlichen Buchbinder zu Freyſtadt. De montium apud antiquissimas gentes culta. Dissertatio Auctore Thoma C. Banfield. Viennae 1834. — Bibliothek für Geiſtliche, herausgegeben von Tobias Anton Seits. Erſter Band. Linz 1800. — Adam's und Eva's Erſchaffung und ihr Sünden⸗ fall, ein geiſtliches Faſtnachtſpiel mit Sang und Klang aus dem Schwäbiſchen ins Oeſterreichiſche überſetzt, 1783. — Taſchenbuch für Schauſpieler und Schauſpielfreunde auf das Jahr 1823, her- ausgegeben von Lembert. Wien. Vom Hrn. Englbert Pachmaier, Kanzelliſt beim k. k. Stadt- und Landrechte zu Linz. Die Domkirche in Linz nebſt den Biſchöfen, Domherren und Ehrendomherren, ſeit der Entſtehung des Bisthumes Linz, 1843. Verfaßt zur Secundiz-Feier des hochwürdigſten Biſchofes Gregor Thomas zu Linz, von Benedikt Pillwein, k. k. Staatsbuchhaltungs⸗ Official. — Löhr's größere Weltgeſchichte für Leſer aus allen Claſſen. Leipzig 1811. Vom Hrn. Benedikt Pillwein, k. k. Staats⸗ buchhaltungs-Rechnungs-Official in Linz. Verordnung vom Kaiſer Leopold I. vom Jahre 1669. — Das Niebelungenlied, überſetzt von Gotthard Oswald Marbach. Mit Holzſchnitten nach Original-Zeichnungen, von Ed. Bende— mann und Julius Hübner. Leipig 1840. — Neueſtes Staats-, Zeitungs-, Reiſe-, Poſt- und Handlungs-Lerikon. Von P. A. Winkopp. Leipzig 1807. — D. J. E. Fabri Handbuch der neue— ſten Geographie für Akademien, Gymnaſien und für einzelne Freunde dieſer Wiſſenſchaft. Halle 1819. — Geographiſch-topo⸗ graphiſcher Wegweiſer durch die ganze öſterreichiſche Monarchie, v. K. H Run Kaſchau 1824. — Steiners Reiſegefährte durch die öſterreichiſche Schweiz, oder das ob der ennſ. Salzkammergut. Linz 1820. — Itinerär der k. öſterr. Staaten. Ein Wegweiſer für Jedermann. Von Franz Raffelsberger. Wien 1831. — Poſt⸗ handbuch für den öſterr. Kaiſerſtaat. Von J. K. Hirſche. Wien 1817. — Die Stadt Salzburg und ihr Umkreis. Salzburg 1829. — Grund⸗ riß einer Statiſtik des öſterr. Kaiſerthums, nach deſſen gegenwärtigen Verhältniſſen betrachtet, von Joſ. M. Freiherrn v. Lichtenſtern. Wien 1817. — Poſtbuch für Deutſchland und die Hauptrouten durch Eur ropa. Von E. Popole. Frankfurt a. M. 1831. — Skizze einer male⸗ riſchen Reiſe durch die Schweiz von Joh. Rud. Wyß. Bern 1816.— Marie Antonie Erzh. von Oeſterreich, Königinn von Frankreich, oder Urſachen und Schilderung der Revolution. Aus dem Franzöſiſchen des Hrn. Chevalier M. überſetzt 1794. — Theoretiſche Vorbe— reitung und Einleitung zur Statiſtik. Von Joh. Zizius. Wien und Trieſt 1810. — Douanen- und Quarautaine- Verfaſſung des öſterr. Kaiſerſtaates. Von Dr. A. A. Kronegger. — Oeſterreichs Pantheon. Herausgegeben von einer Geſellſchaft vaterländiſcher Schriftſteller. Wien 1831. — Denkmal der Liebe und Verehrung. Eine Sammlung und Zuſammenſtellung aller der Zeitungsartikel, Gedichte und anderer Aufſätze, welche bei Gelegenheit des Todes des hochwürdigſten und hochgebornen Herrn Herrn Ant. Auguſt Gruber, Erzbiſchofs von Salzburg ꝛc., dann der Wahl, Präconi- ſation, biſchöfl. Conſecration und feierlichen Introduction Seiner Durchlaucht des hochwürdigſten und hochgebornen Herrn Herrn Friedrich, Erzbiſchofs v. Salzburg ꝛc. Fürſten zu Schwarzenberg ꝛc., im Drucke erſchienen ſind. Salzburg 1836. — Skizzen aus mei⸗ nem Leben und meinen ſämmtlichen Reiſen. Von Frühbeck. — Theophraſt's moraliſche Charaktere, aus dem Griechiſchen über⸗ ſetzt. Von Joh. David Büchling. Halle 1791. — Denkmal Can⸗ nings von Krug. Leipzig 1827. — Muſeum deutſcher Gelehrten und Künſtler. Breslau 1800. — Abriß einer Naturgeſchichte des Meeres, von Fried. Wilh. Otto. Berlin 1792. — Lehrſätze des Naturrechts. Von D. W. G. Tafinger. Tübingen 1794. — Grundſätze der Natur in der Geburt, dem Leben und Tode der Menſchen. Von L. A. G. Schrader. Glückſtadt. — Chemiſch⸗tech⸗ nologiſche Grundſätze der geſammten Ledergärberei. Von Sigismund Fried. Hermbſtädt. Berlin 1805. — Lucas Vachs, bürgl. Baukunſt. Augsburg 1780. — Sammlung der römischen und griech. Klaſſiker. Herodots Geſchichte, überfegt von Degen. Wien 1794. — Eu⸗ klid's Elemente. Von Paul Spach. Klagenfurt 1817. — Kreutz⸗ berg ſkizzirte Ueberſicht des gegenwärtigen Standes und Leiſtungen lichſten Zweigen. Prag 1836. — Bericht über das Detonations⸗ Phänomen auf der Inſel Meleda bei Raguſa. Von Paul Partſch, Inſpector am k. k. Hof-Naturalien-Cabinete zu Wien 1826. — Von den äußerlichen Kennzeichen der Foſſilien. Von Abraham Gottlieb Werner. Wien 1785. — Der Menſch. Eine Unterſuchung für gebildete Leſer, von Grüvell 1819. — Entwurf der Schul⸗ Erziehungskunde zum Gebrauche ſeiner Vorleſungen, von Fr. Mich. Vierthaler. Salzburg 1794. — Leben, Wirken und Tod Kaiſer Franz I, Von D. A. T. Groß⸗Hoffinger. Stuttgart 1835. — DDr mE Wien's lebende Schriftfteller, Künſtler und Dilettanten im Kunſt⸗ fache. Herausgegeben von Franz Heinrich Bökh. Wien 1821, nebſt noch einer Anzahl von 150 Werken verſchiedenen Inhaltes, eine Gabe von Karl Etlinger, Fourier im k. k. 2. Feld⸗Artillerie⸗ Regimente in Wien. Verzeichniß der Gemälde in der königl. Pinakothek zu München, herausgegeben von Georg Dillis. München 1838. — Geheimniſſe, alle Arten Tinten zu machen. Gratz 1817. — Die Kunſt, in un⸗ glaublich kurzer Zeit die Oelmalerei ohne Praktik zu erlernen. Leipzig 1829. — Beſchreibung der Glyptothek Sr. Majeſtät des Königs Ludwig J. von Baiern. München 1830. — Dionys Kuen's neu er⸗ fundene Copirmaſchine für Zeichner und Maler. — Vesta, Taſchen⸗ buch für Gebildete, 1. Jahrgang 1831. Wien. — Nouveau Diction- naire frangois- allemand et allemand -frangois par Frangois Roux. Halle 1796. Vom Herrn Julius Grienberger, ſtändiſchen Beamten in Linz. Drei gedruckte Tabellen, enthaltend chronologiſche Reihenfolge ſämmtlicher Paͤbſte, und Beſtand der katholiſchen Kirchen auf dem ganzen Erdkreiſe. — Institutiones linguae latinae et graecae ad normam Emanuelis Alvari et Jacobi Gretseri. Manhemi 1758. — Geſchichte der franzöſiſchen Revolution von 1789 bis 1814, von F. A. Mignet, nach der neueſten franzöſiſchen Original-Ausgabe überſetzt von Dr. J. H. Ungewitter. Quedlinburg und Leipzig 1826. Geſchichte der nachtheiligen Folgen der Staatsrevolutionen alter und neuer Zeit. Hohenzollern 1794. — Gedichte der Brüder Leopold und Chriſtian Grafen zu Stollberg, herausgegeben von Heinrich Chriſtian Boin. Karlsruhe 1783. — Ein Bändchen Lieder. — Krankheits- Geſchichte des höchſtſeligen Königs von Preußen Friedrichs II. Ma⸗ jeftät, von Chriſtian Gottlieb Selle. Berlin 1786. — Kurzgefaßte Beſchreibung der Salinenſtadt Hallein und des Bartholomäus oder König⸗Sees in Berchtesgaden. Salzburg. — Der Wanderer (Zeit⸗ 40 ſchrift), Jahrgang 1817, Vom Herrn Karl Schönleithner, ſtänd. Raths-Thürhüter in Linz. Franz Anton Sinnacher's Beiträge zur Geſchichte der biſchöflichen Kirche. Suben und Briren. 9 Hefte. — Beiträge zur Löſung der Preisfrage des durchlauchtigſten Herrn Erzherzogs Johann für Geo: graphie, Hiſtorie Inneröſterreichs im Mittelalter. Wien 1819. Zwei Hefte. — Der Sammler für Geſchichte und Statiftif von Tyrol. 3 Bände. Innsbruck 1806, 1807, 1808. — Bairiſche Jahrbücher von 1179 bis 1294 aus den Urkunden des Reichs-Archives gefertigt, von Karl Heinrich Ritter von Lang. Ansbach 1816. — Tyroler Al⸗ manach auf das Jahr 1804. Wien. — Beiträge zur Geſchichte des Adels und zur Kenntniß der gegenwärtigen Verfaſſung desſelben in Deutſchland. Braunſchweig 1794, von Friedrich Auguſt Schmidt. — Juſtus Möſers osnabrückiſche Geſchichte. Berlin und Stettin 1780. — Gesographiſch = ftatiftifch = topographifches Lerikon von Schwaben. Ulm 1791. — Analecta Scepusii sacri et profani, collegit et notis illustravit Carol. Wagner. Viennae 1774. — Darſtellung der k. k. Stadt Wiener -Neuftadt; vom Verfaſſer der Darſtellung des Erzherzogthums unter der Enns. Wien 1834. — Breitenbach's Entwurf einer Geſchichte der vornehmſten Völker⸗ ſtämme des alten und neuen Zeitalters. Leipzig 1791. — Beiträge zur ältern Geſchichte und Topographie des Herzogthums Kärnthen, von P. Ambros Eichhorn. Klagenfurt 1819. — Pelzel's kurzgefaßte Geſchichte von Böhmen. Prag 1774. — Fiſcher's merkwürdige Schickſale des Stiftes und der Stadt Kloſterneuburg. Wien 1815. — Geſchichte des deutſchen Reiches von Auguſt v. Kotzebue. Leipzig 1614. — National-Geſchichte der Deutſchen. 1. Theil. Wien 1813. Statiſtik und Topographie des Herzogthums Kärnthen. Klagenfurt 1796. — Kärnthneriſche Zeitſchrift, herausgegeben von J. Dr. J. G. Rumpf und S. M. Mayer. 16 Bändchen. — Mannert's Miscel- lanea, meiſt diplomatifchen Inhalts. Nürnberg 1795. — G. Achen⸗ walls Stagtsverfaſſung der heutigen vornehmſten europäiſchen Reiche 41 und Völker. Göttingen 1768. — F. A. Sinnacher's kurzgefaßte Nachrichten der Kirchen, Suben und Brixen 1820. — Dichtungen der Britten in metriſchen Ueberſetzungen, von J. B. Rupprecht. Wien 1812.— Die k.k. Ambraſer-Sammlung, beſchrieben von Alois Primiſ⸗ fer. Wien 1819. — Friedrich Schlichtegroll's Nekrologe. 8 Bände. Franz Ferdinand Schrötter's Verſuch einer öſterreichiſchen Staats: Geſchichte, von dem Urſprunge Oeſterreichs bis nach deſſen Erhö— hung in ein Herzogthum, Wien 1771. — Landhandfeſt des löbl. Herzogthums Steyer 1583. — Dewtſche Theologey, gedruckht und volendet in der fürſtlichen Statt München durch Hanſen Schobſer puechdruckher daſelbs, am letzten Tag des augſtmonets, Als man zelt nach Chriſti gepurd 1518 jar. — ein auserleſſne Chronik von anfang der Welt bis auf das jar nach Chriſti unſers eynigen Heylands Gepurd 1543. Straßburg 1543. — Chronika, das iſt wahrhaftige Beſchreibungen aller alten chriſtlichen Kirchen, durch Dr. Caspar Hedion zu Straßburg, verteutſcht und zuſammengetragen. Gedruckt zu Baſel. — Ordentliche Beſchreibung und Verzeichniß allerley für⸗ nemen Händel, ſo ſich in Glaubens- und andern weltlichen Sachen bei Regierung der großmächtigften Kayſer Carl's dieſes Namens des Fünften, Ferdinandi des Erſten, Marimiliani und Rudolphi der Andern, inn und außerhalb des Heyligen römiſchen Reichs Teutſcher Nation bis auf das tauſend fünfhundert vier und achtzigſte Jahr zu⸗ getragen und verlaſſen haben. Durch Johannem Sleidanum und Michaelem Beulherum, der Rechte Licentiaten und Doktorn. Ge⸗ truckt zu Straßburg durch Theodoſium Rihel 1590. — Germaniae sacrae Tom. II. Auctore P. Marco Hansicio Soc. Jesu Au- gustae Vindelicorum 1729. — Monumenta Eeclesiae aquile- jensis; Commentario historico-chronologieo-eritico illustrata, Auctore F. Jo. Franc. Bernardo Maria de Rubeis Ordinis Praedicatorum. Argentinae 1740. — Commentarii pro historia Alberti II. Ducis Austriae Cognomento Sapientis, scripti ab Antonio Steyerer Soc, Jesu Sacerdote, Lipsiae 1725. — Bi- 42 bliotheca Scriptorum minorum S. Franeisei Capueinorum. Re- texta et extensa A. F. Bernardo a Bononia ibidem Sac. Theo- log. Leetore Capueino 1747. — Notitia elementar is numisma- tum antiquorum illorum , quae urbium, liberarum, regum et principum ac personarum illastrium appellantur, conseripta ab Erasmo Fröhlich Soc. Jesu Sacerd. Vindobonae. — Ephe- meris sive Diarium historicum, in est epitome omnium Fa- storum et Annalium tam Sacrorum quam Profanorum Auspieiis Nicolai Reusneri elaboratum et consumatum ab Elia Reusnero Leorino Silesio Francofurti 1590. — Francisci Guillimanni Habsburgica. Ratisbonae 1696. — Della Origine et de’Fatti delle Famiglie illustri d’ Italia di M. Francesco Sansovina, Venegia 1582. — Pauli Aemilii Veronensis, historici elaris- simi de rebus gestis Francorum ad christianissimum Gallia- rum Regem Franciscum Valesium ejus nominis primum. Libri decem Lutetiae 1550. — J. Tilii Chronicon de Regibus Fran- corum a Faramundo usque ad Franciscum primum, cui dein- ceps adjunximus, quae a Francisco I. seientiarum ad diseipli- narum, reliquis annis usque ad Henricum II. gesta sunt. Lu- tetiae 1550. — Arnoldi Ferroni Burdigalen. Regii Consiliarii de rebus gestis Gallorum Libri IX. Lutetiae 1554. — Col- lectio Seriptorum rerum historico-manastico Ecclesiasticarum variorum Religiosorum ordinum Curante P. R. D. Michaeli Kuen. Ulmae 1755. — leti Nicolai de Beck, S. R. J. Equitis et sacrae Caes. Maj. Consiliarii J. A. Idea Juris Statutarii et Consuetudinarii stiriaci et austriaci cum jure romano collati in quantum singula cum illo conveniant et in quantum inde rece- dant. Gracii 1688. — Carniriola antiqua et nova. Authore Joanne Ludovico Schönleben. Labaci 1681. — Rerum germanicarum Omnia recensuit et edidit Henricus Meibonius Junior, Lipsiae 1688. — Philippi Cluveri Sicilia antiqua, cum minoribus in- sulis ei adjacentibus, Item Sardia et Corsica, Lugduni Bata- . vorum ex offieina Elseviriana Anno 1619. — Annales veteres Hunorum, Avarum et Hungarorum ab anno natum Christum CCX ad annum Christi CMXCVII dedueti ad maximam par- tem ex orientis oceidentisque rerum Seriptoribus congesti, opera et studio Georgii Pray S. J. Sac. Mariae Theresiae Au- gustae Honoribus dicati a Ludovico Comite Kalnoki de Kö- röspalak. Vindobonae 1761. — Sardinia sacra, seu de Epis- copis Sardis Historia. Nune primo confecta a F. Antonio Fe- lice Mathaejo Minorita Conventuali. Romae 1788. — Thuey- dides Olori Filii de bello peloponnesiaco libri octo. lidem La- tine ex interpretazione Laurentii Vallae ab Henrico Stephano nuper recognita. Francofurti 1594. — Monimentum historico- panegyrieum tam antiqui quam gloriosi Stemmatis, Equitum, Baronum. Comitum et sacri Rom. Imp. Principis ab Herben- stein, Wratislaviae 1680, — Histoire du Roy Louis de Grand, par les Medailles, Emblemes, Devises, Jetton, Inscriptions, Ärmoiries et autres Monumens publies, recueillés et expli- ques par le Pre Claude - Francois Menestrier de la Com- pagnie de Jesu. A Paris 1691. — Das iſt wahrhaftige und aus⸗ führliche hiſtoriſche Beſchreibung aller gedenkwürdigen Sagen und Handel, welche ſich in Geiſtlichen-Weltlichen-Politiſchen und Kriegs⸗ Sachen bei Regierung weiland Kaiſer Mathia Hochlöblichen Anden⸗ fens und jetzt regierender röm. kayſ. Maj. Ferdinand II. in dieſem noch wehrenden zehnjährigen Böhmifchen- Hungarifchen- und Teut⸗ ſchen Krieg in und außerhalb des Röm. Reichs von dem 1617 Jahr zugetragen und verloffen, in Druck verfertigt durch Nicolaum Bellum. Frankfurt a. M. 1626. — Hauptregiſter über weiland Martini Zeil- leri ſämmtliche, ſowohl Hoch- und Nieder-Teutſche als auch Fran⸗ zoͤſiſche Topographias. Frankfurt a. M. 1672. — Von Hülf und Rath in Allen anligen, des hochweiſen fürtreflichen Franzisci Pe⸗ trarche zwey Troſtbücher von Arznei des guten und widerwertigen FR. EN Glücks. Frankfurt 1551. Vom Herrn Karl Schmutz, k. k. Kataſtral⸗ Schätzungs-Commiſſär in Linz. | Das ſtädtiſche Muſeum in Salzburg. Erſter und vollſtändiger Bericht über deſſen Entſtehung und Inhalt. Salzburg 1844, von Vinc. Maria Süß. — Handbuch für Schüler, welche die niederen mathematiſchen Wiſſenſchaften an der Seite eines Lehrers ſtudiren, von Johann Möhling. Wien 1826. — Verſuch einer vollſtändigen Conchilienkenntniß nach Linné's Syſtem, herausgegeben von Karl Schreibers. Wien 1793. — U. F. B. Brückmann's Abhandlung von Edelſteinen, nebſt einer Beſchreibung des ſogenannten Salzthaliſchen Steins. Braunſchweig 1757. — Handbuch über die Obſtbaumzucht und die Obſtlehre, von J. L. Chriſt. Frankfurt am Main 1807. — Practiſcher Unterricht zur kubiſchen Berechnung und Schätzung aller Bauholzgattungen, von Joſeph Kreitſcheck. Wien 1794. — Hiſto⸗ riſcher Anfang oder kurze und leichte Weiſe, die katholiſche Jugend in der Hiſtorie zu unterrichten, verfaßt von einem Prieſter der Geſell⸗ ſchaft Jeſu. Augsburg 1728. — Imp. Caes. Justiniani Institutio- nes, das iſt ein Auszug und Anleitung etlicher Kayſerlicher und des heiligen römiſchen Reichs geſchriebner Rechten: Sampt angehängten gerichtlichen Prozeß, Lehenrecht, Halsgerichts - Ordnung. Summa Rolandini von Contracten und Teſtamenten, Regula Bartholomaei Socini etc., wie dieſelben jetziger Zeit in ſteter Wibung und Gebrauch fruchtbarlich gehalten werden, durch weyland den Ehrenveſten und hochgelehrten Herrn Andream Perneder des fürſtl. bairiſch. Hofs zu München Rath und Secretarien. Ingolſtadt 1592. — Bairiſche Landtagszeitung. München 1819. — Amtsunterricht für beide löbl. ſtändiſche Collegien, ſammt dem Unterrichte über den Geſchäftszug der ſtändiſchen Aemter im Erzherzogthume Oeſterreich ob der Enns. — Kurzer Entwurf der alten Geographie, von Paul Friedrich A. Nitſch. Aufs neue verbeſſert und herausgegeben von Conrad Man nert. Leipzig 1810. — Correſpondenz zwiſchen dem römiſchen und franzöſiſch⸗kaiſerlichen Hof. Germanien 1808. — Der Karlstag oder * das Feſt der Baiern am 4. November. München 1798. — Uiber die Methode des katholiſchen Religions- Unterrichtes in den deutſchen Schulen. München 1804. — Examen apum in ore Leonis favum Sponsae mellificans a P. Tecelino Wethy. — Seneca an Helvia und Marzia, überſetzt mit Anmerkungen und einer eigenen Abhand- lung über Seneca's Leben und ſittlichen Charakter begleitet von Karl Philipp Kreutz. Tübingen 1792.— Socrates, aus dem Griechiſchen des Kenophon. Leipzig 1789. — Taſchenbuch für Freunde der Dicht- kunſt und unterhaltenden Lectüre. Augsburg 1804. — Theatrum belli Bavarici a Joanne Georgio Leophiloate. Hirtlicher Unterricht des Biſchofs in Briren an geſammte Welt und Ordensgeiſtliche über die rechtmäßige Verehrung der Bilder und Statuen. — Antrag und Wunſch des Reichsrathes Grafen v. Rech— teren — Limpurg, die Verwendung der franzöſiſchen Contributions⸗ gelder und der bei der Centralcaſſe vorhandenen Effecten betreffend. — Desſelben Antrag und Wunſch, die Aufhebung des Lotto betreffend. — Rede zur Feier des erſten Jahrestages der Einführung der Ver faſſung des baieriſchen Staates, gehalten am Abende des 26. Mai 1819 in der Ständeverſammlung vor dem abgeordneten Hofrathe Behr. — Reſultate einiger Verhandlungen der Ständeverſammlung des Königreichs Baiern. München 1819. — Römiſch. kayſ. Majeſtät Satzung alles rauhen und geſchlagenen Vorder- und Innderperger— ſchen Eyſens. Wien. — Verordnung vom Kaiſer Carl VI., die Abs ſtellung von Handwerks-Mißbräuchen betreffend. — Verordnung von der Kaiſerin Maria Thereſia, das Crimen Magiae betreffend. Vom Herrn Vinc. Maria Süß, Verwalter des ſtädtiſchen milden Leih— hauſes in Salzburg. Der neuen Zeitſchrift des Ferdinandeums zu Innsbruck neuntes Bändchen. — Mittheilungen aus dem Gebiete hiſtoriſch-antiquari— ſcher Forſchungen. Vom thüringiſch-ſächſiſchen Vereine für Erfor⸗ ſchung des vaterlaͤndiſchen Alterthums zu Halle. Vierter und fünfter Jahresbericht des altmärkiſchen Vereins für 46 vaterländiſche Gefchichte und Induſtrie zu Salzwedel. — Archiv des hiſtoriſchen Vereins für Unterfranken und Aſchaffenburg, 6ter und 7ter Band, Sten Bandes 1te8 Heft. — Vierzehnter Jahresbericht, jo wie das Album für die Inauguration des Denkmals Walthers von der Vogelweide. Würzburg 1843. — Abhandlungen der königl. böh⸗ miſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften in Prag, ter Band, welcher die Jahre 1841 und 1842 umfaßt. — Des neuen Jahrbuches der Berliner Geſellſchaft für deutſche Sprache und Alterthumskunde, her⸗ ausgegeben von Friedrich Heinrich van der Hagen. Berlin 1843. — Ster und 6ter Band. ter und 7ter Bericht vom hiſtoriſchen Vereine zu Bamberg in Oberfranken. Bamberg 1843 u. 1844. — Verhand⸗ lungen des hiſtoriſchen Vereins für die Oberpfalz und für Regens⸗ burg, 6ten Bandes Ites und 2tes Heft, dann der 7te u. Ste Band. — Johann Keppler, kaiſerl. Mathematiker, Druckſchrift des hiſtoriſchen Vereins auf die Feier ſeines zehnjährigen Beſtandes. Regensburg 1842. — Archiv für vaterländiſche Geſchichte, Aten Bandes ztes Heft, Sten und Eten Bandes Ites und tes Heft. München 1843. Vom hiſtoriſchen Vereine von und für Oberbaiern Mittheilungen der k. k. mähriſch-ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Be⸗ förderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde zu Brünn, ſämmtlich bereits erſchienenen Jahrgänge und gekrönte Preisſchriften. — 2er, Zter, Ater, 5ter, 6ter und gter Jahresbericht von der Sins⸗ heimer Geſellſchaft zur Erforſchung der vaterländiſchen Denkmale der Vorzeit. Vom Hennebergiſch-alterthumsforſchenden Vereine zu Mei⸗ ningen, vierte Lieferung ſeiner Beiträge. — Programm zur zehnten Jahresfeier desſelben am 14. November 1842. Topographiſche Matrikel, geſchöpft aus dem diplomatiſchen Coder der Juvavia (Salzburg) und aus dem Coder des Chronicon luna- cense (Mondſee), vom bten bis 11ten Jahrhundert reichend. Vom Ritter v. Koch-Sternfeld. München 1841. — Stammreihe und Ge⸗ ſchichte der Grafen von Sulzbach, verfaßt von Joſeph Moritz. 1 Band. München 1833. — Das ehemalige Fürſtenthum Pfalz-Zweibrücken 47 und feine Herzoge bis zur Erhebung ihres Stammes auf den baieri- ſchen Königsthron, ein Beitrag zur vaterländiſchen Geſchichte. Von Dr. Philipp Kaſimir Heintz. Erſter Theil, welcher die Periode von 1410 bis 1514 umfaßt. München 1833. — Abhandlungen der hiſto⸗ riſchen Claſſe, Ater Band Ite Abt. — der philoſophiſch-philologiſchen Claſſe, Zter Band. München 1843. — Bulletin Nro. 1 — 64 vom Jahre 1843. — Nro. 1 — 50 vom Jahre 1844. — Almanach der Akademie 1843. — Gelehrte Anzeigen, herausgegeben von den Mit: gliedern der königl. baier. Akademie für die Jahre 1842 u. 1843. — Archiv für heſſiſche Geſchichte und Alterthumskunde, 3 Bände, ſo wie des Aten Bandes tes Heft. — Neue Beiträge zur Geſchichte Phi— lipps des Großmüthigen, Landgrafen von Heſſen, von Dr. Eduard Duller. Darmſtadt 1842. Von dem hiſtoriſchen Vereine zu Darmſtadt. Zeitſchrift des Vereins für Hamburg'ſche Geſchichte zu Hamburg, Ztes und Ates Heft. Hamburg 1843. — Archiv für Frankfurts Ge⸗ ſchichte und Kunſt zu Frankfurt, tes, Ates und Ztes Heft. — Sta⸗ tuten des Vereines zur Erforſchung der rheiniſchen Geſchichte und Alterthümer in Mainz 1844. Von genannten Vereinen gegen Aus⸗ tauſch der Druckſchriften. Zweite bis achte Publication des literariſchen Vereins in Stutt⸗ gart, mittelſt Ankauf einer Actie. — Stenzel Guſtav, Geſchichte unter den fränkiſchen Kaiſern. Leipzig 1827. — Aſchbach, Kaiſer Sigmund, Hamburg 1838. — Geſchichte des osmaniſchen Reiches, großentheils aus bisher unbenützten Handſchriften und Archiven durch Joſeph von Hammer⸗Purgſtall. Beth 1840. — Neuere Geſchichte der Deut: ſchen von der Reformation bis zur Bundesacte. Von Karl Adolph Menzel. Breslau 1826. — Römiſche Geſchichte von B. G. Niebuhr. Berlin 1836. — Die großen Sagenkreiſe des Mittelalters. Ein Bei⸗ trag zur Geſchichte der romantiſchen Poeſie im Mittelalter. Von Dr. F. G. Th. Gräſſe. Dresden und Leipzig 1842. — Diutiska, Denk⸗ maler deutſcher Sprache und Literatur. Von E. G. Graff. Stuttgart und Tübingen 1826. — Rudhard, ältefte Geſchichte von Baiern. . 48 Hamburg 1841. — Handbuch der Archäologie der Kunſt von Müller. Breslau 1805. — Winkelmanns ſämmtliche Werke. Donaueſchinger Ausgabe. — Columna Antonina. — Mailath, Geſchichte des dfter- reichiſchen Kaiſerſtaates. Wien 1828. — Schmeller, baieriſches Wör— terbuch. Stuttgart und Tübingen 1827 — 1836. — Mannert, Geo⸗ graphie der Griechen und Römer, aus ihren Schriften dargeſtellt. Augsburg 1820. — Tabula Peutingeriana. Charta seripta 1824. Reichenbach, flora germanica. Von den löbl. Herren Ständen für ihre mit dem Muſeum vereinigte Bibliothek. Ein Stammbuch mit gemalten Wappen vom Jahre 1590 wurde eingetauſcht. Lebensbilder aus Oeſterreich, herausgegeben von Andreas Schuh macher. Wien 1843. — Topographiſche Ueberſicht der Ausgrabun⸗ gen griechiſcher, römiſcher, arabiſcher und anderer Münzen und Kunſt⸗ gegenſtände, wie ſolche zu verſchiedenen Zeiten in den Küſtenländern des baltiſchen Meeres Statt gehabt; zugleich als Andeutung über den Handelsverkehr der nordiſchen und morgenländiſchen Völker, von H. v. Minutoli. Berlin 1843. — Schweiger's Handbuch der claſſi⸗ ſchen Bibliographie. Leipzig 1830. — Wilhelm David Duhrmann's Handbuch der claſſiſchen Literatur. Halle 1807. — Fuhrmann's klei⸗ neres Handbuch zur Kenntniß der griechiſchen und römiſchen Schrift— ſteller. Rudolſtadt 1823. — Desſelben Anleitung zur Geſchichte der claſſiſchen Literatur der Griechen und Römer. Rudolſtadt 1816. — Brunet Manuel du Libraire et de l' amateur de livres A Paris 1814.— Die Land-, Süßwaſſer⸗ und See-Conchylien nebſt den übri⸗ gen Weichthieren, den Ringelwürmern und Pflanzenthieren, darge ſtellt in getreuen Abbildungen und mit ausführlicher Beſchreibung von Dr. A. B. Reichenbach. Leipzig 1842. — Die Pſeudomorphoſen des Mineralreiches von Dr. J. Reinhard Blum. Stuttgart 1843.— Johann Joachim Eſchenburg's Handbuch der claſſiſchen Literatur. Berlin und Stettin 1825. — Desſelben Entwurf einer Theorie und Literatur der ſchönen Redekünſte. Berlin und Stettin 1817. — Des 49 hochlöbl. Erzſtiftes Salzburg Bergwerks⸗Ordnung vom Jahre 1551. — Die Becker'ſchen falſchen Münzen von M. Binder. Wien 1843.— Notizenblatt für öſterreichiſche Geſchichte und Literatur, Nr. 1, 2, 3. Herausgegeben vom Herrn Joſeph Chmel, regul. Chorherrn von St. Florian, kaiſerl. Rath, dann Haus⸗, Hof- und Staats-Archivar. — Beiträge zur geognoſtiſchen Kenntniß der öſtlichen Alpen. Von Dr. A. v. Klipſtein. Gießen 1843. — Friedrich Mohs und fein Wirken in wiſſenſchaftlicher Beziehung. Wien 1843. — Hartenſchneider's und Weißbachers Topographie des Erzherzogthums Oeſterreich. Dekanat Altmünſter, Wien 1833. — Unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde von Dr. Fr. Arago, aus dem Franzöſiſchen überſetzt von Karl v. Remy. Stuttgart 1837. — Geologie, Geognoſie und Petre⸗ factenkunde, von Freiherrn v. Groß. Berlin 1844. — Historia no- stri temporis rerum bello et pace Authore Adolpho Brahel. Co- loniae. — Entwurf einer Geſchichte der zeichnenden Künſte im Erz— herzogthume Oeſterreich, von Iſidor Täuber. Wien 1844. — Kurze Geſchichte der Grafen von Formbach, Lambach und Pütten, von Joſ. Moritz. München 1803. — Die Verſteinerungen des Harzgebirges / beſchrieben von Friedrich Adolph Roemer. Hannover 1843. — Joh. David Köhler's hiſtoriſche Münz-Beluſtigungen. Nürnberg 1729 — 1750. 22 Bände. — Vollſtändiges Regiſter über die 22 Theile der Köhler ſchen Münz-⸗Beluſtigungen, von Johann Gottfried Bernhold. Nürnberg 1788. — Beiträge zum Groſchen-Cabinet, herausgegeben von Chriſt. Jakob Götz. Dresden 1810, — Domus Wittelsbachen- sis numismatica, oder Sammlung aller eriſtirenden Münzen und Medaillen des durchlauchtigſten Wittelsbach ſchen Stammhauſes, von M. J. von Widmer. München und Ingolſtadt 1784. — Urkunden⸗ buch für die Geſchichte des Niederrheins, aus den Quellen in dem königl. Provinzial Archive zu Düſſeldorf und in den Kirchen- und Stadt⸗ Archiven der Provinz. Herausgegeben von Theodor Johann Lacomblet. Düſſeldorf 1840. — Joachim v. Sandrat deutſche Aka⸗ demie der Bau⸗ Bildhauer⸗ und Malerkunſt, nunmehr aber bei dieſer 4 50 neuen Ausgabe verändert und in eine beſſere Ordnung gebracht und durchgehends verbeſſert von Dr. Johann Jakob Volkmann. Nürn⸗ berg 1768. — Blicke in die vaterländiſche Vorzeit, Sitten, Sagen, Bauwerke und Geräthe, zur Erläuterung des öffentlichen und häus— lichen Volkslebens im heidniſchen Alterthume und chriſtlichen Mittel- alter der ſächſiſchen und angrenzenden Lande, für gebildete Leſer aller Stände, von Karl Preusler. Leipzig 1841. — Infecten-Beluftigun- gen, herausgegeben von Johann Auguſt Röſel von Roſenhof. Nürn⸗ berg 1746. — Schwaben unter den Römern, in zwei Charten dar⸗ geſtellt, nebſt Unterſuchungen über die Oberdonau-Straße, der Peu⸗ tinger⸗Tafel, von Windiſch bis Regensburg, insbeſondere über die Hauptſtadt Samulocenae, von E. Julius Leichtlen. Freiburg 1825. Wurden vom Vereine angekauft. II. Manuferipte. 1. Ein altes Kräuterbuch mit Abbildungen vom Jahre 1649, wurde eingetauſcht. 2. Landtafel im Erzherzogthume Oeſterreich ob der Enns vom Jahre 1655. — Topographie der Herrſchaft Puchheim. — Topographie der k. k. Grafſchaft Ort, von Hrn. Joſ. Solterer, Beſitzer der Herrſchaft Mühlwang. 3. Sechzehn Blätter aus einem Stammbuche der zweiten Hälfte des ſechzehnten Jahrhunderts. Von Hrn. Joſ. Edelbacher, ſtänd. Concepts⸗ Praktikanten. 4. Nachlaß zu den poetiſchen Verſuchen von M. L. Schleifer, dem Wunſche des verſtorbenen Hrn. Verfaſſers gemäß, über⸗ geben von deſſen Hrn. Sohne Adalbert Schleifer, Med. Dr. und k. k. Bezirksarzt zu Neuhofen. 5. Beiträge zur Geſchichte und Topographie vom Abtsdorfer⸗ See und der umliegenden Gegend, mittelſt teſtamentariſcher Beſtimmung des verſt. k. k. Reg. Rathes und Kreishaupt⸗ manns zu Wels Hrn. Ritter von Jakoba. 51 6. Ein Blatt von einem alten Stammbuche mit der Unterſchrift: Kasſpar v. Khienburg, Stadtkämmerer und Jägermeiſter, und Suſanna v. Khienburg 1606, mit den betreffenden beiden Wappen, gewidmet vom hochw. Hrn. P. Ildephons Betz leder, Subprior bei den P. Karmeliten in Linz. 7. Landrecht von Mattſee, vom Jahre 1705. Eine Widmung von Hrn. Fr. L. Kräh, k. k. prov. Pfleger daſelbſt. 8. Waldordnung von Rudolph II. anno 1604 publicirt, wurde angekauft. 9. Aemtliche Daten über die aus Oberöſterreich eingewanderte Kolonie in Ungarn, mitgetheilt durch Hrn. Emmerich Gron⸗ ſchmid k. Regiſtrator zu Szigeth. 10. 18 Stück Verhandlungs-Acten aus dem 17. Jahrhundert, die Bauernunruhen betreffend. Von Sr. hochw. Hrn. Ludwig Diernacher, Cooperator zu Scheerding. 11. Einen Coder verſchiedenen Inhaltes. Von Hrn. A. M. Böhm, k. k. Regiſtraturs-Acceſſiſten bei der k. k. vereinigten Hof⸗ kanzlei in Wien. 12. Wein⸗Zehent⸗Beſchreibung im Aſcha-Winkl auf das Jahr 1694. — Eine zweite Wein⸗Zehent⸗Beſchreibung. — Hand⸗ werksordnung für die Stadt Efferding, von Graf Ernſt Rüdiger von Starhemberg 1689, gewidmet von Hrn. Joh. Haaß, Edlen von Ehrenfeld, Spediteur der k. k. k. priv. erſten Eiſenbahn-Geſellſchaft. 13. Relation des Fr. Johann von St. Nicolas, Prieſters des k. Kloſters zu St. Hieronimo in Madrid über die Entdeckung und Unterſuchung des Leichnams des im erwaͤhnten Kloſter begrabenen Hrn. Botſchafter Johann von Khevenhüller. Von Hrn. Hugo Grafen von Khevenhüller, Beſitzer der Herr⸗ ſchaft Kammer. 4 * 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 52 20 Stück Witterungs⸗Tabellen vom Jahr 1796 angefangen, bis zum Jahr 1833. Eine Widmung v. Hrn. Quirin Has⸗ linger, bürgerl. Buchhändler in Linz. Der Landtafel des Erzherzogthums Oeſterreich o. d. E. Erſter Theil. Von Hrn. Wimmer zu Grießkirchen. Antiquarium Ranshofianum aus dem Nachlaſſe des verſtorb. Hrn. Pfarrers Karl Andrieur zu Ranshofen, übermacht vom hochw. Hrn. Vinzenz Schauermann, biſchöfl. Conſiſto⸗ rialrath, Dechant und Stadtpfarrer zu Braunau. Ein altes kleines Arzneibüchel. Von Hrn. Michael Zötl, bürgl. Buchbinder zu Freyſtadt. Beſchreibung der Erzbiſchöfe von Salzburg, vom heil. Rupert bis zum Wolf Dietrich von Raitenau, mit eingemalten Wappen, eine Widmung von Hrn. Karl Huber, Kaufmann zu Weizenkirchen. Beſchreibung der von Joh. Tucher, Bürger von Nürnberg im Jahr 1479 nach Paläſtina unternommenen Reiſe. Von der k. k. hohen Landesregierung zu Linz. Topographiſche, hiſtoriſche und ſtatiſtiſche Materialien und Entwürfe zur urkundlichen Darſtellung der Salzburger Pfleg⸗ und Landgerichte, ſeit 1804 geſammelt und bearbeitet, von R. v. Koch-Sternfeld und Aug. Winkelhofer. Kaiſ. Patent, die Weingarten Roit von Neuem zu beſchreiben vom Jahre 1578. — Eine den Zehent betreffende Verord⸗ nung vom Jahre 1578. Gewidmet vom Hrn. Karl Etlinger, k. k. Fourier zu Wien. Legende der Heiligen. — Ein Choralbuch, beide aus dem Archive der Herrſchaft Traunkirchen, mit Vorbehalt des Eigenthumsrechtes, übermacht vom k. k. Salinen-Oberamte zu Gmunden. 53 un III. Charten und Pläne. 1. Entwurf eines Schema zur Illumination geognoſtiſcher Charten. Eine Widmung vom Hrn. Dr. Karl. Hock. 2. Plan der muthmaßlichen einſtigen Ausdehnung der Stadt Lorch, verfertiget vom Hrn. k. k. Wegmeiſter Leander und gewidmet durch Hrn. A. L. Grafen von Barth-Barthen⸗ heim, k. k. wirklichen Kämmerer, und ob der ennſiſchen Re⸗ gierungsrath. 3. Panorama des Weinsperg-Schloſſes im V. O. M. Eine Widmung vom Hrn. Dr. J. B. Rupprecht, k. k. Bücher⸗ Cenſor in Wien. 4. Plan der Stadt Paris vom Jahr 1794. Vom Hm. Haud, Studirenden zu Linz. 5 Atlas selectus von allen Königreichen und Ländern der Welt, geſtochen von Joh. G. Schreibern in Leipzig. Eine Widmung des Hrn. Joſ. Schmid, k. k. Landrathes zu Linz. 6. Neuer Atlas über die ganze Welt, von Joh. B. Homann. Nürnberg 1716. Von Hrn. Baron von Nageldinger, k. k. Hauptmann. 7. Die Original-Aufnahms-Mappe des ganzen Salzkammer⸗ gutes, aufgenommen von Hrn. Mooshammer, k. k. Berg⸗ meiſter zu Hallſtadt, gewidmet von Hrn. Karl Schmutz, k. k. Kataſtral⸗Schätzungs⸗Commiſſär. 8.) Charte von Baiern, nach den alten Gauen und Kirchen— ſprengeln, wurde angekauft. 9. Topographiſche Charte der Gegend zwiſchen der Donau, Abens und Iſar. — Poftcharte zur Geſchichte des Krieges von 1809. Von Fr. K. Vogler, bürgerlichen Glaſermeiſter 0 zu Linz. 10. La fonte della Vita ossia la Religione rappresentata figuramente in quanto alla sua origine ed all progresso 54 fra populi 1844. Von dem Hrn. Verfaſſer Anton Hoffmann, Hofkanzelliſt beim k. k. Hofkriegsrathe in Wien. 11. Neueſte Dibceſan-Land⸗ und Poſt⸗Charte der Viertel Ober⸗ Wienerwald und Ober-Mannhartsberg, oder der Diöceſe St. Pölten im Lande Oeſterreich u. d. E. Von Franz Mugerauer, Pfarrer zu Schilten i. J. 1844. Zum Beſten d. o. e. Blin⸗ denanſtalt, herausgegeben von Peter Weſtermayer, Inſtituts⸗ Director und geiſtl. Rath in Linz. Eine Widmung des Hrn. Herausgebers. B. Geſchichte. J. Urkunden. 1. Beglaubigte Abſchrift eines Gnadenbriefes Sr. k. k. Majeftät Ferdinand des Zweiten vom 29. Dezember 1632 für Wolf⸗ gang Kaiſermayer Kirchbrobſt zu Peuerbach. Von der hohen k. k. Landesregierung in Linz. 2. Befehl des Carl v. Lothringen gegeben im Feld-Lager bei Tann dat. 12. Mai 1743. Von Herrn Joſeph Wiesbach, bürger⸗ lichen Tapezierer. 3. 28 Stück Urkunden⸗Abſchriſten, durch die Güte des . Fi⸗ : ſcher, Schullehrer zu Traunkirchen. 4. Lehenbrief für Franz Joſeph Freiherrn von Eyſlsperg vom Jahr 1740. Von Hrn. Joh. Kamberger, k. k. Rechnungsrath in Linz. Original⸗Schreiben des Bürgermeiſters und Rathes zu Budweis an denſelben zu Freyſtadt bezüglich des Salzhandels im Jahre 1620. — Drey andere Schreiben an den Magiſtrat zu Frey⸗ ſtadt vom Jahr 1641, 1642, 1650, eine Widmung von Herrn Michael Zötl, bürgerl. Buchbinder zu Freyſtadt. . Herrn Chriſtophen von Haym zum Reichenſtein röm. kayſ. Maj. Ratt höchſt trungendlichiſtes Anrueffen (Original). Von Hrn. Joh. Dirnhofer, bürger Fleiſchhauer zu Freyſtadt. 1 S 55 7. Eine Urkunde aus dem 16, Jehthunden Bon Hrn. Fr. Waiz⸗ 9 hofer, Stadt- und Kriminal⸗Wundarzt zu Linz. 8. Zehn Stück Original-Urkunden. Von Hrn. Joſ. Hafner, Inha⸗. ber eines lithographiſchen Inſtituts in Linz. 9. 87 Stück Original⸗Urkunden auf Pergament mit vielen Siegeln » Rund Zeichnungen, aus dem ſalzburg. Gebirge und deſſen jetzt“ öſterreich. Vorlanden, zugleich biſchöflich chiemſee. Erwerbuns * gen und Verleihungen betreffend, nebſt 196 Stücken in ges” treuen Abſchriften, wurden angekauft. 10. Drei Original⸗Urkunden. Von Hrn. A. Edlen v. Fernſtein, k. k. Päoſtmeiſter zu Lambach. 0 11. Für das Diplomatar wurden in Abſchrift geliefert: Banteiding = der Herrſchaft Wildenek und Manſee. — Rechtfrag und Nach⸗ dating, jo man in der Hoff-Türniz zu Mannfee beſitzt. — © 2 Stadtbuch der Stadt Vöcklabruck vom Jahre 1391. — Gr Aarberg don Wider vom Jahr 1474. — Schulweſen zu Münzbach dat. 10. Auguſt 1641. — Verkauf der Herr⸗ ſchaft Windhaag an Enzmüller dat. 19. Auguſt 1636. — Obligatio Conventus Praedicatorum Münzbachensis pro- fundamentore ac ejusdem ſamilia sub dato ipsius festi Sancti Dominici Anno 1671. — Ein Kaufbrief dat. 1. März 1528. — Verzeichniß der landesfürſtl. Beutel⸗ und Zinslehen im Lande ob der Enns und der aus denſelben erhobenen Steyer. Urkunden⸗Auszüge aus dem gräflich Harrach'ſchen Archive. — Verhandlungen des Hofteidings zu Wien. — Viſitationsbefund 1 zu Schlierbach, eine Anzahl von 1043 Abſchriften zum Theil aus dem k. k. geheimen Hof- und Staats⸗Archive zu Wien, der Stadt Gmunden, Stadt Freyſtadt, Stadt Wels, Kloſter Mondſee, (aufgefunden in der k. k. o. d. e. Regierungs⸗Regiſtra⸗ K tur), deutſchen Ordenshauſe zu Wien, k. k. Hofkammer, Stadt Krumau, Kloſter Lambach, Kloſter Schlägl u. andern Archiven; ſo wie Abſchriften von Urkunden, die in Privathänden befind⸗ — lich waren, ſämmtlich collationirt durch die beſondere Güte und Thätigkeit des hochw. Hrn. Joſ. Chmel, regul. Chorherrn von St. Florian, kaiſerl. Raths, dann geheimen Haus-, Hof⸗ und Staats⸗Archivars zu Wien, und des hochwürdigen Hrn. Jod. Stülz, regulirten Chorherrn von St. Florian, Pfarrers und Archivars daſelbſt. 5 II. Genealogiſche Documente. — Diplome. „Adelsbrief für Anton Tremelly vom Jahr 1598, gewidmet von Herrn Joh. Kamberger, k. k. Staatsbuchhaltungs⸗Rechnungs⸗ rath in Linz. Adelsbrief der Schuppart. Von Herrn Kajetan A Syn⸗ dieus zu Freyſtadt. . Diplom der mediciniſchen Facultät für Franz S. Hilz. Von Herrn Fr. Waitzhofer, Stadt- und Kriminal⸗Wundarzt. III. Münzen. . Drei Kupfer⸗ und eine Silbermünze von Herrn Franz Rehber⸗ ger, Studirenden der Philoſophie zu Linz. Eine römische Erzmünze (Fauftina) von Herrn Anton Netzberger. Amtsſchreiber zu Eſchelberg. Eine Silber-Brakteate und zwei Kupfermünzen, eine neugriechi⸗ ſche Kupfermünze, von einem ungenannt ſein wollenden Gönner. Zwei römiſche Kupfermünzen, ausgegraben bei einem Baue zu Kirchberg am Wald. — Krönungs⸗Medaille von Leopold II. (von Zinn). Gewidmet von Herrn Michael Zötl, bürgerlichen Buchbinder zu Freyſtadt. Zwei ſalzb. Brakteaten. Von Frau Albert zu Kremsmünſter. Drei ſeltene Silber + Brafteaten. — Zwei kleine Kupfermünzen, worunter eine aus der Familie Harder. Von Herrn Daniel * 57 Böhm, Conventualen des löbl. Stiftes Hohenfurt und k. k. Profeſſor zu Budweis. 7. 38 Stück verſchiedener alter Münzen. Von Herrn Joh. Engel, fk ä k. Bergrath zu Eiſenerz. 8. Zwei Silber⸗Brakteaten und zwei Kupfermünzen. Von einem ungenannt ſein wollenden Gönner. 9. Silbermünze (Albert von Brandenburg 1547). Von einem Weltprieſter. 10. Dukaten von Mathias Corvinus. Von Herrn Med. Dr. Knör⸗ lein in Linz, als Aequivalent. 11. Silbermünzen: Neapel, Pontus in Aſien, Thaler der Stadt Halberſtadt, Thaler des Fürſten Fr. Joſeph von Lichtenſtein v. J. 1778. — Silbermedaille auf die Erbauung der heiligen Dreifaltigkeitskirche zu Regensburg 1627. — Kleine Münze der Fürſten von Eggenberg. — Zwanzig-Kreuzer-Stück der Republik Venedig. — Vier ſchöne Kupfer Medaillen auf die königliche Familie in Frankreich, ſämmtlich ein Geſchenk des P. T. Herrn Grafen von Weißenwolf, k. k. w. Kaͤmmerer und erſten Herrenſtands-Verordneten. 12. Römiſche Kupfermünze (Gordianus), aufgefunden bei einem Baue im ſtänd. Reitſchulhofe, wurde eingelöst. 13. Zwei ſilberne und zwei kupferne kleine Münzen. Von Hochw. Herrn Franz v. Schwingheimb, regul. Chorherrn von St. Flo⸗ rian und Pfarrer zu Hofkirchen. 14. Zwei römiſche Kupfermünzen (Hadrian und Conſtantinus), auf⸗ gefunden in einer Sandgrube zu Vöcklabruck. Gewidmet von Herrn Kajetan Grienzenberger, Pfleger zu Reichenau. 15. Kupfer⸗Medaille, welche die Geſellſchaft der Aerzte in Wien Herrn Dr. Wirer Ritter von Rettenbach, k. k. Hofrath, ſchla⸗ gen ließ. Von dem Herrn Gefeierten, 58 16. 42 Stück verſchiedener römiſcher Silbermünzen, welche zu Helpfau im Innkreiſe ausgegraben wurden. Von der hohen k. k. Landesregierung. \ 17. Römische Erzmünzen: Julia Mammae und Fauſtina sen., ge⸗ funden auf dem Dürnberge bei Enns. — Licinius, im Graben der Römerſchanze aufgefunden. — 69 Stück verſchiedener rö⸗ miſcher Erzmünzen, ausgegraben in den Aeckern des Dorfes Lorch. — Eine ſeltene römiſche Bronze-Münze erſter Größe (im ſechsten Conſulats -Jahre des K. Commodus 191 nach Chriſti Geburt geprägt), ebenfalls zu Lorch aufgefunden; ſind ſämmtlich Widmungen des P. T. A. L. Grafen von Barth⸗ Barthenheim, k. k. wirklichen Kämmerers und o. d. e. Regie⸗ rungsrathes ꝛc. ꝛc. . Kupfer = Medaille auf den Bau des Münſters zu Straßburg durch Erwin de Steinbach. Von Herrn J. B. Metz, bürgerl. Baumeiſter zu Linz. 19. Vier Stück herzogl. öſterr. Brakteaten, gefunden zu Balussa- gyar math in Ungarn. — 13 Stück römiſcher Kupfermünzen. — 21 Stück verſchiedener theils Silber- theils Kupfermünzen. — Medaille auf Dr. Samuel Hahnemann, eine Widmung des Dr. C. A. Zipſer, Profeſſor, Gerichtstafel⸗Beiſttzer, Rit⸗ ter mehrer hohen Orden ꝛc. zu Neuſohl in Ungarn. 0. Römiſche Kupfermünze (Hadrianus), aufgefunden bei Erwei⸗ terung der Straße zu St. Veit im Mühlkreiſe; gewidmet von Herrn Joſ. Krüfta, Diſtricts-Actuar zu Warenberg. 21. Denkmünze (meſſingene) auf den Tod König Ludwig XVI. von Frankreich. Vom hochwürdigen Herrn Pitſcheneder, Pfarrer zu Zell a. d. P. 22. Einen ſeltenen Prager Silbergroſchen des K. Wenzel II. Von Sr. Hochw. H. Dominik Lebſchy, Abt des Stiftes Schlägl x. Ob der ennſiſcher Rechenpfennig. Von Herrn Franz Ritter von Laveran⸗Hinzberg, öſterreichiſchen Landſtand. — 0 D D 0 24. 25. - 20, 27. 28. 29. 30. 31. 32. 3. 59 Medaille auf die in Gratz abgehaltene 21. Verſammlung der deut⸗ ſchen Naturforſcher und Aerzte. Von dem Ausſchuß der löbl. fteyermärfifchen Herren Stände. Zwei römiſche Münzen. Von Hochw. Herrn Johann Lamprecht, Pfarrproviſor zu St. Pantaleon. Seltenes Thalerſtück des Franz Grafen von Dietrichſtein, Kar— dinals und Biſchofs zu Olmütz in den Jahren 1598 — 1636. — Doppelthaler auf den Frieden zu Raſtadt 1719. Von Hrn. Karl Preiſch, k. k. penſ. Hauptmann, als Aequivalent. Silber-Medaille auf die erfte Säcularfeier der Eiſenwerks-Ge—⸗ ſellſchaft zu Vordernberg anno 1725. — Seltener Doppeltha- ler der Stadt Lüneburg. Erſtere ein Geſchenk, letzterer Aequi— valent von Herrn Franz Mittermayer, Gutsbeſitzer und Pfle- ger zu Berg. Silber - Medaille, welche der Convent des löbl. Stiftes Gött⸗ weih zu Ehren der Prieſter-Jubiläumsfeier des hochwürdigen Herrn Prälaten Altmann Arrigler ſchlagen ließ. Von dem hochwürdigen Herrn Jubilanten. Zwei Stück römiſcher Erzmünzen, ausgegraben im Salzkam— mergute. Gewidmet von Herrn Franz v. Schwind, k. k. Berg⸗ Verwalter zu Iſchl. Engliſche Goldmünze von K. Georg IV. Von Herrn Joſeph Dierzer, Landesfabriks-Inhaber. Vergoldete Kupfer-Medaille von K. Karl VI. Von Sr. Hoch⸗ würden Herrn Michael Arneth, Probſt des löblichen Stiftes St. Florian. Kupfer⸗ Medaille auf die niederöſterreichiſche Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft 1823. Von Herrn G. Widter, k. k. General-Poſt⸗ Directions⸗Acceſſiſten zu Mailand. Bairiſcher Geſchichtsthaler. Von Hochw. Herrn Johann Seit⸗ linger, Pfarrer zu Gaſtein, 34. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 60 Silber - Medaille auf die Feier des 25. Regierungsjahres des Königs von Würtemberg den 30. October 1841. Von Herrn Jungwirth, bürgerl. Handelsmann zu Linz. . Kupfer⸗Medaille auf Profeſſor Friedrich Mohs. — Zwei ſchwe⸗ diſche Kupferthaler von Karl XII. aus den Kriegsjahren. Von Herrn Carl Edlen von Sava, Ingroſſiſten der k. k. Tabak⸗ und Stempel-Hofbuchhaltung in Wien, als Aequivalent. Eine genueſiſche, eine ſalzburgiſche kleine Silbermünze. Von Herrn Kaltenhueber, bürgerl. Poſamentirer in Linz. Sechs Stück römiſcher Erzmünzen, zwei byzantiniſche Kupfer⸗ Münzen. Von Herrn Magnobonus Grünes, Ordens-Provin⸗ zial der wohlehrw. barmherzigen Brüder. Kupfermünze der Stadt Linz vom Jahr 1576. Von Herrn Ga⸗ briel Hanausky, bürgerl. Tiſchlermeiſter in Linz. Denkmünze (von Zinn) auf den Kölner-Dombau. Von Herrn Kaſtner, Geſchäftsreiſenden. Bairiſche Vereinsmünze zu 31, Gulden. Von Herrn Anton Edlen von Schwingheimb, t. k. Pfleggerichts-Adjuncten zu Radſtadt. 14 Stück verſchiedener Münz⸗Abgüſſe in Gyps. Von Hochw. Herrn Fr. X. Pritz, regul. Chorherrn von St. Florian und k. k. Lyceal⸗Profeſſor in Linz. Römiſche Kupfermünze (Diocletian), aufgefunden im Salzkam⸗ mergute auf dem Wege von Cbenſee nach Iſchl bei Gelegenheit der Eröffnung eines Steinbruches. Von Herrn Johann Grill, k. k. Waldmeiſter zu Ebenſee. Zwei und zwanzig Stück verſchiedener theils Silber- theils Ku⸗ pfermünzen, von denen 21 Stück römiſche in Umgebung von Enns ausgegrabene befindlich, und unter dieſen zwei, nämlich Porcia Laeca und Trajan, für die Muſeal⸗-Sammlung neue; ein Geſchenk des hochwürdigen Herrn Fr. k. Wieſer, Coope⸗ rator an der Stadtpfarre zu Enns. 61 44. Eine neugriechiſche Silber- und Kupfermünze. Von Herrn Ba⸗ ron von Veyder Malberg, k. k. Regierungs-Concepts-Practi⸗ kanten in Linz. 45. Eine ſilberne und zwei kupferne perſiſche Münzen. Von Herrn Baron von Hallberg aus Baiern. 46. Eine vergoldete Schul-Prämiums⸗Medaille aus der Zeit der K. Maria Thereſia. Widmung von Herrn Med. Doctor Leopold Wagner, k. k. Bezirksarzt zu Neufelden. 47. 20 Stück römiſcher Kupfermünzen. Von Herrn Franz Kräh, k. k. prov. Pfleger zu Werfen. 48. Mehre Münz⸗Abdrücke in Staniol, unter dieſen acht die ſalzb. Emigration in Preußen und Holland betreffende. Von Herrn Klenzl, k. k. Oberlieut. im 7. Jäger-Bataillon zu Salzburg. 49. Vierzig Stück verſchiedener Münzen, worunter 16 St. römiſche, von Herrn Ignaz Zwanziger, Actuar der Stifts herrſchaft Schotten in Wien. 50. Bamberger Landmünze von K. Heinrich. Von Herrn Simon Käfer, bürgl. Bilder⸗ und Schreibmaterialien-Händler zu Linz. 51. Kupfer⸗Medaille von der k. k. Landwirthſchafts-Geſellſchaft iu Steyermark zur Feier des erſten Vierteljahrhunderts ihres Beſtehens, am 2. October 1844. Von Hergn Karl Schmutz, k. ä k. Kataſtral⸗Schätzungs-Commiſſär in Linz. 3 Zwanzig Stück kleiner verſchiedener Silbermünzen. Von Hochw. Herrn Joh. N. Bauer, Conſiſtorialrath, Dechant und Pfar⸗ reer zu Gallneukirchen. 53. Römiſche Silbermünze (Balbinus). Von Herrn Ant. Wolfan⸗ ger, Rentbeamter der Herrſchaft Riegerting. 54. Zwei Silbergroſchen der freien Stadt Krakau, wei Stück aus dem Königreiche Polen von dem Jahre 1831, — drei Stück verſchiedene alte Silbermünzen, eine ruſſiſche Kupfermünze Kopecke). Von Frau Eleonora von Moczarski, k. k. Bezirks⸗ Arztens⸗Gattin zu Perg. ms 62 55. 193 Gyps⸗Abdrücke verſchiedener Münzen. — 12 Stück dazu gehöriger Gypsformen. Von Herrn Karl Schönleithner, ſtän⸗ diſchen Thürhüter. 56. Römiſche Münzen, als: Cornelia, Cordia, Fonteja, Lieinia, Plancia, Plaucia, Poſtumia, Titinia, Tituria, Auguſtus, Criſpina, Aurelius Verus, Cäcilia, Cornelia, Manlia, Mam⸗ mia — Gulden-⸗, Thalerſtücke, Dukaten und Medaillen, als: Silbergulden des im Jahr 1760 verſtorbenen Majoratsherrn Leopold Tad. Grafen von Kinsky. — Silber⸗Medaille Joſ. I. und Amalia von Hannover (Vermählung) 1699. — Vermäh⸗ lungsmünze der öſterreichiſchen Erzherzogin Maria Chriſtina mit Albert von Sachſen 1766. — Thaler von Guſtav Adolph K. von Schweden. — Silber-Medaille von Johannes Khe⸗ venhüller, erſten Grafen von Frankenburg 1577. — Thaler von Matthaͤus Lange von Wallenburg, Erzbiſchof zu Salz⸗ burg. — Ernſt, Herzog in Baiern. — Pabſt Sixtus V. — Doppelthaler von Leopold von Tyrol mit ſeiner Gemahlin Claudia von Mantua. — Thalerſtück Mathias II., König von Ungarn. — Peter, Czar von Rußland, — desgleichen mit an⸗ derm Stempel. — Geſchichtsthaler des Königs Ludwig von Baiern. — Guldenſtück der ungariſchen Malcontenten. — Guldenſtück Friedrich III. von Dänemark. — Thalerſtück Leo⸗ pold II. — Thalerſtück David Graf von Mannsfeld. — Wla⸗ dislaus IV. für die Stadt Thorn Thalerſtück. — Mar Hein- rich von Baiern, Biſchof von Lüttich, Thalerſtück. — Lothar Friedrich v. Metternich Guldenſtück. — Ferdinand Fürſt Die⸗ trichſtein Guldenſtück. — Nördlingen, Stadt, Dukaten. — Gui⸗ dobald, Erzbiſchof von Salzburg, Y, Dukaten. — Oberöſter⸗ reichiſcher Rechenpfennig. — Auf die Belagerung Wiens 1683 Silberſtück. — Maria Thereſia, Ausbeut-Thaler von Anna⸗ berg in Unteröſterreich. — Auguſt der Starke, König von Po⸗ len, Thalerſtück. — Clemens Auguſt Graf von Weſtphalen 63 v. Jahr 1804 Thalerſtück. — Silbermedaille von den o. d. e. Ständen v. J. 1650 zu Ehren Kaiſer Ferdinand III. bei dem Abſchluſſe des weſtphäliſchen Friedens. — Oberöſterreichiſche Silbermedaille (vergoldet) vom Jahre 1617. — Aas. Proceres Archiducatus Austriae super Anasum. Rev. Et saxa se- quentia traxit. — Thalerſtück von Johann Philipp Card. de Lamberg S. R. J. Prine. et Episcop. Patav. 1703; wurden ſaͤmmtlich angekauft. IV. Siegeln. . 50 Stück verſchiedener Siegel-Abdrücke. Von Herrn Med. Dr. Ritter v. Brenner⸗Felſach, k. k. Salinen- u. Badearzt zu Iſchl. Abdruck eines Siegels der gräfl. Thürheimiſchen Vormundſchaft. Von Herrn Seyringer, ſtändiſchen Liquidator. . Zehn Stück verſchiedener Siegelabdrücke. Von Herrn Baron von Veyder-Malberg. . Eine Sammlung von Siegelabdrücken, beſtehend in 273 Stü- cken, von Herrn Karl Ettlinger, k. k. Fourier in Wien. . Eifernes Pettſchaft mit dem Wappen der Grafen von Spindler. Von Herrn Joſeph Fiſcher, ſtändiſchen Gegenhandler. . Altes in Stahl gegrabenes Siegel mit dem Wappen der Stadt Nürnberg. Von Hochw. Herrn Mathias Atzelsdorfer, Pfarrer zu Spital a. P. . Siegelftempel der vom K. Karl VI. gegründeten orientaliſchen Handels-Compagnie. Von Herrn Karl Edlen von Lava in Wien als Aequivalent. . Meffingene Stampille mit dem Wappen der Stadt Linz auf einer Seite, mit denen der landesfürſtlichen Städte in Ober⸗ öſterreich auf der andern Seite; wurde angekauft. . Abdruck des alten Bürger- Siegels von Linz. Von Hrn. Brau⸗ mann, Magiſtrats⸗Erpeditor. 64 V. Autographen. Vier geſchriebene Blätter aus dem Nachlaſſe des Dichters J. Mayrhofer. Von Herrn Engelbert Pachmayer, Kanzelliſten beim k. k. Stadt⸗ und Landrechte in Linz. „Schreiben von Ludwig van Beethoven, des berühmten Compo⸗ ſiteurs. Von deſſen Herrn Bruder Joh. van Beethoven, Par⸗ ticulier in Wien. Autographen von Caroline Pichler — Karl Winkler, Hofrath (Theodor Hell) — Franz Herrmann von Herrmannsfeld — Johann Gabriel Seidl — Hormayer — Andreas Schuhma⸗ cher — Vehovar — Graf Mailath — Graf Schenk — Schmidberger, nebſt den lithographirten Facſimiles der Unter⸗ ſchriften deutſcher Schriftſteller der ſchönen Literatur. Von Herrn Karl Etlinger als Aequivalent. Herr Baron von Hallberg aus Baiern vermehrte dieſe Samm⸗ lung durch ein Paar Zeilen, bei ſeinem Beſuche im Muſeum niedergeſchrieben. C. Kunſt und Alterthum. 1. Antike Monumente, Ausgrabungen. „Eine kleine Statue von Bronze (Faun). Von Hin. Cajetan Karmayer, Syndikus zu Freyſtadt. Ein Stück bemaltes Mauerwerk aus den römiſchen Conſtrue⸗ tionen unter dem Mozart-Denkmal zu Salzburg. Von Dr. Karl Hock. . Eine 11“ hohe antike Statue (Minerva?) Von Hrn. Dr. Karl Wieſer, k. k. Hof- und Gerichts-Advocaten zu Linz. „Eiſerner Schlüffel, aufgefunden (5 Schuh tief in der Erde,) bei Fällung einer Eiche im Dorfe Hartenleiten in der Pfarre Käfermarkt im Mühlkreiſe. Widmung des Hrn. Georg Wöhrl, Marktrichters und Gaſtgebers zu Käfermarkt. 2 5. Theil einer Fibula — eine Nadel, ausgegraben im Salz kammergute, gewidmet von Hrn. Franz v. Schwind, k. k. Bergverwalter zu Iſchl. 6. Fünf Stück Fragmente römiſchen Geſchirres — 8 Pfeilſpitzen, Ausgrabungen aus der Schloßruine zu Stauf im Jahre 1834. Widmung der P. T. Frau Gräfin von Harrach, gebornen Fürſtin von Lobkowitz. 7. Vier Stück Fibulae — Hastae pars superior et inferior — Eine Minerva (kleine Statue) — ein Priapus, wurden eingetauſcht. 8. Ein goldener kleiner Reif (gleichzeitig mit den erwähnten römiſchen Münzen ausgegraben zu Helpfau im Innkreiſe. Von der hohen k. k. Landes⸗Regierung. 9. Zwei Stück gewundene Armringe — desgleichen zwei etwas anderer Art — ein feiner Armring — 2 Pfeilſpitzen — 2 Nadeln — eine Schwertklinge — ſo wie eine andere Klinge — eine feine Schließe — Bruchtheile einer Rüſtung — zwei Lanzenſpitzen — zwei Waffenſtücke — eine thönerne Schale, ſämmtlich ausgegraben in aufgefundenen (wahr: ſcheinlich celtiſchen) Grabeshügeln in der Ortſchaft Traun, der Pfarre Wimsbach im Traunkreiſe. — Goldener Ring mit eingefaßter Gemme aufgefunden in der Nähe von Lorch bei Enns, wurden angekauft. II. Mittelalterliche Monumente. 1. Marmorner Denkſtein mit dem Wappen der Heim zu Reichen— ſtein. Von Hrn. Franz Edlen von Stremayr, Inhaber der Herrſchaft Tollet. 2. Ein in Marmor gehauenes Wappen mit der Ueberſchrift „Mathias Panlechner“ 1671, welches vor einigen Jahren 5 ME. in der Mauer eines im 2tem Magazinshofe ſtehenden kleinen Gebäudes aufgefunden wurde. Widmung der k. k. Haupt- Militär-Verpflegs-Magazins⸗Verwaltung in Linz. III. Waffen, Rüſtungen. Ein alter roher Morgenſtern aus der Zeit der Bauern-Un⸗ ruhen im Lande ob der Enns, gewidmet von Herrn An- dreas Huemer, Beſitzer des Magdalena-Berger-Gutes zu Schönau. „Einen türkiſchen Handſchar. Von Hrn. Joachim Konecznuy, k. k. Pionnier⸗Oberlieutenant. 3. Türkiſcher Pfeilbogen, — türkiſcher Pfeltöcher — einen ei⸗ ſernen Streitkolben, mit einem im abſchraubbaren Hefte ver⸗ borgenen Dolche — 6 Stück Fußangeln. Ein Geſchenk des Hrn. Joſ. Kindinger, Malers und Hausbeſitzers zu Linz. „Einen alten eiſernen Helm. Von Frau Borger zu Linz. Ein Streithammer. Ein Geſchenk des Hrn. Joh. Sighart, Verwalters zu Schörfling. Ein altes ſchön gravirtes Radſchloß (mit einer Vorſtellung aus der Geſchichte des heil. Euſtachius.) Widmung von Herrn Franz Krum, Muſterlehrer an der St. Joſephs⸗ Pfarrſchule. 7. Ein Radſchloß, und ein altes zum Aufziehen dazu gehöri— ges Pulverhorn. Von Hrn. Conrad Klien, bürgerl. Uhr⸗ - macher zu Eferding. 8. Eine wahrſcheinlich noch aus dem o. d. e. Bauernkriege herz rührende Fahne mit einem nach der Seite der Stange herab angebrachten Wahlſpruch „das wolt Got Fater Son Heilli⸗ ger Geit der uns den Weg zum Himmel bereit,“ die Fahne iſt mit geſtickten Kreuzen und Sternchen in verſchieden zu⸗ ſammengeſtellten, jedoch bedeutungsloſen Figuren voll, und durch ebenfalls gefticte Linien in zwei Felder getrennt, auf . EEE ee er, a ³˙¹1˙¹w- r. 10, — — — welchen ebenfalls verſchieden geſtellte einzelne Buchſtaben be⸗ findlich ſind. Dieſe Fahne wurde in dem k. k. Regierungs⸗ Archive vorgefunden, und von dieſer hohen Landesſtelle gnädigſt dem Muſeum zur Einreihung in deſſen Sammlun⸗ gen übergeben. „Eine alte Armbruſt (mit Bein eingelegt). Von Herrn Karl Mattoſch zu Alkofen. Ein Weidmeſſer, aufgefunden zu Schaumburg. Geſchenk des Hrn. Friedrich Schrafl, bürgerl. Uhrmacher zu Aſchach. IV. Muſikaliſche Inſtrumente. Das Piano - Forte (aus Mahony⸗Holz), welches die Stadt Paris dem ruhmgekrönten Heros der Inſtrumental-Muſik, Ludwig van Beethoven verehrte. Eine Gabe von Hrn. Joh. van Beethoven, Particulier. . Ein Baſſet⸗Horn. Von Hrn. Stadler jun., bürgerl. Gelb⸗ gießer zu Linz. . Ein Hirtenhorn aus einem ungariſch. Ochſenhorn beſonderer Größe zugerichtet und zierlich ausgeſtattet. Arbeit und Gabe des Hrn. Math. Fiſchwenger, bürgerl. Meſſerſchmidmeiſter zu Braunau. . Ein Hiefhorn (Jagdhorn.) Ein Geſchenk des Hrn. Joh. Sig⸗ hart zu Schörfling. V. Geräthſchaften. . Einen alterthümlichen irdenen Krug mit zinnernen Deckel. Von Hrn. Joh. Seitz, bürgerl. Uhrmacher in Linz. Alte Sonnen⸗Uhr von Meſſing. Von Hrn. Neat Atzels⸗ dorfer, Pfarrer. Eine aus Thonſchiefer geſchnittene Tabakspfeife eines Wilden von Californien (Mexico). Ein Geſchenk des Hm. John 5 * 68 G. Morris, Paſtor in Baltimore, in den vereinigten Staaten von Nordamerika. 4. Eine alte Pulverprobe. Widmung von Hrn. Joſ. Huber. 5. Tabakdoſe aus Mauthhaufner Granit gearbeitet. Ein Geſchenk des hochwürd. Herrn Joſeph Steinsberg, Cooperator zu Leonding. 6. Eine Tabaksdoſe, gleichfalls aus Granit. Von Hrn. Johann Schöbel, Stadt-Gülten-Amts-Verwalter zu Linz. Beide Doſen in der Artefaktur-Sammlung des Mineralien⸗ Cabinets aufgeſtellt. 7. Alten kleinen Krug von Terra sigillata und der Jahreszahl 1630. Ein Geſchenk der Frau Maria Starzengruber, Mül⸗ lermeiſterin in der untern Michl. | 8. Einen Kompaß. Von Herrn Karl Etlinger, k. k. Fourier in Wien. g 9. Ein altes mit Perlmutter eingelegts Priſil⸗Tabak⸗Reibeiſen — 2 Stück chineſiſche Löffel wurden angekauft. 5 10. Ellen Parkis's in England und Frankreich patentirter Pan⸗ tographen — zwei Modelle von brauchbaren Eisböten. Von Hrn. Dr. J. B. Rupprecht, k. k. Bücher ⸗Cenſor in Wien. VI. Malerei. — Portrait des durchlauchtigſten Herrn Erzherzog Franz Karl von Oeſterreich, Protectors der Anſtalt. Eine Widmung des Herrn Franz Planck Edlen von Planckburg, Banquier in Linz. 2. Portrait Sr. Majeſtät weiland Franz I. Eine Gabe des Hrn. Franz Bobleter, akademiſchen Males zu Linz. 3. Zwei Glasgemälde (die heilige Maria und die heilige Ka⸗ tharina, eine ſehr gelungene Arbeit im Fache der Glas⸗ 69 malerei.) Von Herrn Franz Pauſinger zu Frankenburg, wurden angekauft, wozu jedoch zur Erleichterung des An— kaufes an ertra milden Beiträgen 165 fl. 40 kr. Conv. Mze. eingegangen. 4. Portrait des Johann Zißka mit der Aufſchrift „Vera et Ra» genuina effigies strenui Militis et Equitis Boemi Joan- nis Zisska de Trocnowa, qui in expugnatione Arcis Przibissaviensis peste sublatus obiit anno 1424. Von Hrn. Prokob Brzezensky, bürgerl. Handelsmann in Linz. 5. Portrait des Doct. Frank, (Herausgebers der mediciniſchen Polizei.) Geſchenk des Herrn Auguſt Ritter von Genczik in Linz. 7 . 6. Portrait des Albrecht Dürer. Von Hrn. Auguſt Neumann in Wien, als Aequivalent. 7. Portrait des Hanns Buchsbaum (weiland Erbauer des Ste— phansthurms in Wien.) Von Hrn. Jul. Grienberger, ſtänd. Praktikanten zu Linz. 8. Portrait des Martin Gottſcheer, Gründers und erſten Vor— ſtehers der nordiſchen Stiftung. Ein Geſchenk des Herrn Emil Gottſcheer, k. k. hauptgewerkſchaftlichen Faktors zu Linz. N 9. Die mahriſchen Volkstrachten in 30 Blättern. (Prachtaus— gabe). Ein Geſchenk Sr. fürſtl. Gnaden des hochwürdigſten Hrn. Fürſt⸗Erzbiſchofes von Ollmütz, Freiherrn von Som— merau-Beckh. 10. Zwei Original⸗Gemälde (Blumenſtücke) von dem einſt in Linz privatifirenden rühmlichſt bekannten Naturmaler Franz Mi- chael Sigmund von Purgau 1737. Ein Geſchenk des hochw. Herrn Alois Knauer, Pfarr⸗Erpoſitus zu Kronſtorf. 11. Ein Blatt mit chineſiſcher Malerei. (Papier und Baum⸗ rinde). Widmung des Hrn. Karl Ritter von Schmelzing, Gerichts = Actuars bei dem k. k. Stadt: und Landrechte zu Linz. VII. Sculptur. 1. Schnitzwerk aus Elfenbein, dasſelbe bildet ein Tableau, deſſen innere Lichte 2 Schuh 4½ Zoll, innere Höhe 1 Schuh 81/,” beträgt, und ſtellt vor die Marter des heiligen Se⸗ baſtian und iſt mit der Jahreszahl 1657 verſehen, die Größe der drei Hauptfiguren, die in Haut-Relief gearbeitet, iſt bei jeder 8%, Zoll. Das Ganze bildet ein großartiges Meiſterſtück ſeltener Art, und eine der erſten Zierden unſers Cabinets, wurde angekauft. 3 VIII. Galvano⸗Plaſtik. 1. Leda mit dem Schwane, nach einer engliſchen Glaspaſte | (auf eben dieſem Wege vergoldet.) — Medaille von Lud⸗ | wig Großherzog von Baden. Rev. Die Münzſtätte in | Karlsruhe. Daguerreotypie. 1. Ein Mädchen mit dem Hunde (nach einem Gemälde) — Magdalena — Venus und Adonis, mit den oben genannten galvano-plaſtiſchen Stücken Aequivalente des Hrn. Auguſt Neumann in Wien. IX. Boſſirungen. 1. Eine große Gyps⸗Platte mit einer Vorſtellung aus der Le gende des heiligen Euſtachius. Widmung des Hrn. Baron von Rumerskirchen, k. k. Kämmerer und Herrenſtands⸗ Perordneten. len 2. Zwei ägyptiſche Figuren aus Thon, 14“ groß. Von Fraͤu⸗ llein Bre vy in Linz. 5 3. Die von Gayrard verfertigte ſehr gelungene Büſte des ver: ſtorbenen Herzogs v. Orleans. Von Hrn. Anton Müller aus Prag. 4. 34 Stück Platten Gypsabdrücke, vorſtellend den Alerander- Triumphzug nach einem Relief von Phidias, gewidmet von 0 Hrn. Julius Grienberger, ſtänd. Praktikanten. 5. 4 Stück zierliche Modelle, (thönerne), von alterthümlichen Ofen vom Jahr 1743. Gewidmet von Hrn. Fr. Zitterer, Hafnermeiſter in Linz. X. Kupferſtiche — Holzſtiche — Lithographien — Handzeich— nungen — Stickereien. 1. Abbildung des Siegels von Herzog Albrecht V. Federzeichnung des Hrn. Gebers G. Weishäupl, ſtänd. Regiſtranten. 2. 2 Blätter Handzeichnungen, enthaltend architektoniſche Um— riffe der heil. Dreifaltigkeis-Capelle in Tuln — des alten Tractes des Stiftsgebäudes zu Kloſterneuburg. Von Herrn Profeſſor Steinhauſer in Wien. 3. Kupferſtich von Albrecht Dürer. Von Hrn. Huber, bürgerl. Kaufmann zu Waitzenkirchen. l 4. Drei Stück Kupferſtiche, Widmung Ihrer Ercellenz der Frau Regierungs-Präſidentin Freiin von Skrbensky, gebornen Gräfin von Erdödy. 5. Hogarth's Kupferſtiche; von Karl Rahl in 10 Heften. Ein Geſchenk des Hrn. J. C. Vielguth, bürgl. Apotheker und Gremial⸗Obervorſteher in Linz. 6. Portrait des ſel. Chorherrn Franz Kurz zu St. Florian. Von Sr. Hochwürd. Herrn Michael Arneth, Probſt dieſes Stiftes. 5 2 Ne) 10. 12. — = ei 4. 72 Portrait Sr. k. Hoheit des durchlauchtigſten Hrn. Erzherzogs Johann von Oeſterreich. Von Herrn Karl Schmutz, k. k. Kataſtral⸗Schätzungs-Commiſſär im Namen Seiner kaiſerl. Hoheit. Portraite von Ladisla, ungariſchen und böhmiſchen Königs, Erzherzogs von Oeſterreich, und Anna, Friedrich des Hüb— ſchen und römiſchen Königs und Herzogs zu Oeſterreichs Tochter. Widmung des hochwürd. Herrn Leopold Simböck, Cooperators zu Schönering. Zwei Portraite (Gaetano Filangieri — Giambatista Ma- rini). Gewidmet von Herrn Ferdinand Buchaczek, Com⸗ putiſten bei der k. k. lomb. Central⸗ eee in Mailand. Gallerie der Weltgeſchichte. 11. Lieferung, ſo wie die erſte Lieferung der neuen Folge, enthaltend die neue Geſchichte. Geſchenk des Herrn Grafen von Weißenwolf, kaiſerl. königl. Kämmerers ꝛc. Abbildung des von Schulz gemalten Altarblattes, befindlich in der Stiftskirche zu St. Florian. Aequivalent von Hrn. Joſ. Ritter von Spaun, k. k. Hofrath in Wien. Bildniß des heil. Ignaz von Lojola, nach einem Gyps⸗Ab⸗ guſſe, welcher bei den P. P. Jeſuiten in Padua als Ge— ſchenk des Pabſtes Clemens XIII. aufbewahrt wurde. Wid⸗ mung vom hochwürd. Hrn. Math. Atzelsdorfer, Pfarrer zu Spital am Pyhrn. Portrait des Freiherrn von Herbersdorf — Darſtellung der blutigen Feldſchlacht der Polen wider die Türken bei Chozim unter Sobiesky, anno 1673. Gewidmet von Hrn. Sylveſter Sturmberger in Linz. Stammtafel der Regenten Böhmens, entworfen von Dr. Legis — der heilige Augenblick nach der Völkerſchlacht bei 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 73 Leipzig. Gewidmet von Hrn. Michael Zötl, Buchbinder in Freyſtadt. Die gleiche Stammtafel, wie obige. Von Hrn. Karl Schön⸗ leithner, ſtänd. Thürhüter. Schmidl's erſchöpfendes Seidenwurm-Tableau — mehrere Ankündigungs⸗Proben aus der täglich fortſchreitenden rylo— graphiſchen Anſtalt und Druckerei des Herrn Profeſſors Höfel in Wien. Von Hrn. Dr. J. B. Rupprecht, k. k. Bücher⸗Cenſors in Wien. Portraite des Hanns Sachs — Adam Kraft — Peter Viſcher — Albrecht Dürer — Abbildung des Grabmals des heil. Sebaldus, von Peter Viſcher in der Sebaldus⸗ Kirche zu Nürnberg — Portrait des verſtorb. Hrn. Dr. und Profeſſor Joſ. Hinterberger in Linz, (nebſt Goldrahme und Glas). Geſchenk des Hrn. Med. Dr. Ant. Knörlein, k. k. außerordentl. Profeſſors in Linz. 26 Stück verſchiedene Portraite. Gewidmet von Hrn. Widter, k. k. Poſt⸗Official in Mantua. Vier Zeichnungen, darſtellend Grabmonumente aus dem obern Mühlkreiſe, als des Gundacker von Tannberg zu Kirchberg — Gregor von Starhemberg in der Kirche zu Steinbruch — Sebaſtian von Oed zu Getzendorf — Hilleprandt Jör⸗ ger zu Penndegg und Ottensham. Verfertigt von dem Hrn. Geber Falta, fürſtlich Schwarzenberg'ſchen Ingenieur zu Krummau. Abbildung des Sarkophages bei den Exequien für den Kaiſer Franz I. in der Domkirche zu Mailand. Gewidmet von F. K. Zwirzina, ſtänd. Vice-Buchhalter. Proſpect des Kirchen-Thurmes in den anno 1138 durch die Herren von Künnenring geſtüffteten Kloſter Zwetl oder Clara Vall in Unteröſterreich. Widmung des hochw. Herrn P. 74 Korbinian Preiſinger, Capitul, des löbl. Stiftes Krems⸗ münſter und Pfarrer in Ried. 22. Pittoreske Gallerie des Landes ob der Enns. Erſtes Blatt das Flußgebiet der Krems. Von dem Herrn Herausgeber derſelben Joſ. Edelbacher, ſtänd. Concepts-Praktikanten, als Aequivalent. 23. Ein auf Atlas geſticktes Bild, Leopold Mozart, (Vater des berühmten Compoſiteurs mit ſeinen beiden Kindern muſi⸗ cirend vorſtellend), mit der Unterſchrift: „Leopold Mozart Pere de Marianne Mozart ägee de onze ans et de Jean Georg Wolfgang Mozart Compositeur et Maitre de Musique äge de sept ans 1764.“ Ein Geſchenk der Frau Joſepha Langer, geborne Mozart, Apothekers-Gattin zu Mattighofen. | 1 i D. Naturgeſchichte. I. Mammalogie. — Ein Eremplar eines jungen Rehes, Widmung Ihrer Excellenz f der Frau Regierungs-Präſidentin Freiin von Skrbensky. N Ein Exemplar einer Hirſchkuh, Widmung von Herrn Grafen von Weiſſenwolf, k. k. Kämmerer ꝛc. ar. Ein Eremplar eines jungen Edelmarders. Von Hrn. G. Stein⸗ böck, k. k. Oberförſter zu Friedburg. . Zwei Exemplare von Affen (eines Fallitrige und Mohrenaffen), beide in anweſenden Menagerien mit Tode abgegangen, wur⸗ | den angekauft. | Präparirten Kopf eines Hundes. Von Herrn G. Schnee, | bürgerl. Stadtſchmide in Linz. | Zwei Geweihe eines Elen, gewidmet von Hrn. J. C. Vielguth, | bürgerl. Apotheker. 8 He 1 © 75 7. Drei Stück Rehgeweihe. Von Herrn Trarlmayer, Gaſtgeber in Linz. 8. Einen ſogenannten Gemsbart (gefaßt), Widmung von Herrn Med. Doctor Ritter v. Moczarsky, k. k. Bezirksarzt zu Perg. II. Vögel. 1. Ein Exemplar einer Pfeif⸗Ente (anas peuelope) — einer Mittel⸗ Ente (anas strepera), beide aus dem Jagdrevier der Herrſchaft Steyeregg — eines europaäiſchen Triel (Oedienemus erepi- tans) — einer Varietät eines Edelfaſans (Phasianus colchi- eus) — eines Nußhehers (Corvus caryacadactes), beide letz⸗ teren aus dem Jagdrevier zu Parz, eine Widmung des Herrn Grafen von Weiſſenwolf. 2. Ein Exemplar eines Fluß⸗Adlers (Falco haliaetos) aus dem Herrſchaftsrevier zu Ebelsberg. Von Herrn Ritter v. Kaſt jun. zu Ebelsberg. 3. Ein Exemplar einer Cormoran⸗Scharbe (Halicus cormoranus), geſchoſſen auf der Inſel Lützelburg im Atterfee, Widmung des Herrn Karl Pauſinger, Herrſchafts-Beſitzer. 4. Ein Eremplar eines Eisvogels (Alcedo ispida). Von Herrn Syndicus Cajetan Karmayer zu Freyſtadt. 5. Ein Exemplar eines gemeinen Tagſchläfers (Caprimulgus euro- paeus) — eines Nußhehers (Corvus caryeadactes). Von Herrn Marktrichter Wöhrl zu Käfermarkt. 6. Ein zweites Eremplar einer Cormoran-Scharbe (Halieus cor- moranus). Von Herrn Profeſſor Fauſtin Ens zu Troppau. 7. Zwei feltene Varietäten weißer Elſtern (Corvus pica candida) aus dem Jagdrevier zu Freiling. Von Hrn. Baron v. Rumers⸗ kirch, k. k. Kämmerer, Herrenſtands-Verordneten c. 8. Ein Eremplar einer Alpen⸗Mauerklette (Tichodroma muraria), geſchoſſen in den Mühlſteinbrüchen zu Perg im Mühlkreiſe, ge⸗ widmet von Hrn. Jakob Erblich zu Perg. 10. 11. 13. 14. 16. 17. — 76 Ein Exemplar eines Goldregenpfeifers (Charadrius auratus) aus dem Jagdrevier der Herrſchaft Weidenholz. W 1 Johann Saringer, Pfleger daſelbſt. Ein Exemplar einer Sturm-Möve (Larus canus). Von Hm J. E. Vielguth, bürgerl. Apotheker. Ein Exemplar eines Dohlenraben (Corvus monedula), Varie⸗ tät mit einer ſchwarzen und einer weißen Schwinge. Von Hrn. Bakula, Cooperator zu Reichenau. 2. Ein drittes Exemplar eines Nußhehers (Corvus earycadactes). Von Hrn. Anton Netzberger, Herrſchafts-Beamten zu Eſchlberg. Ein Eremplar einer Loch-Meerſchwalbe (Sterna anglica). Von Herrn Trarlmayer, Pächter des ſtänd. Caſino. Ein Exemplar eines Polar-Seetaucher-Weibchens (Cydytes aretieus), geſchoſſen auf der Donau bei Naarn im Mühlkreiſe, gewidmet von Herrn J. B. Weiß, Rentmeiſter der Herrſchaft Schwertberg. . Ein Exemplar einer jungen Mantel-Möve (Larus marinus), geſchoſſen auf der Donau bei Neuhaus. Widmung von einem ungenannt ſein wollenden Gönner. 38 Exemplare verſchiedener Vögel aus Nordamerika (in Bälgen eingeſandt), eine Widmung des Herrn John. G. Morris, Pa⸗ ſtors in Baltimore in den vereinigten Staaten von Nordamerika. Ein Exemplar einer Feldtaube (Columba livia) — eines Roth⸗ kehlchen⸗Sänger⸗Weibchens (Sylvia rubecula) — eines Haus⸗ röthling⸗Weibchens (Sylvia tithys) — einer Heckenbraunelle (Accentor alpinus), Männchen und Weibchen — Sumpfmeife (Parus palustris) — Schwanzmeiſe (Parus caudatus), Männchen — Hausſperling (Fringilla domestica), wurden für die Sammlungen beſorgt und ausgeſtopft. III. Amphibien. . Ein Exemplar eines Krokodils (aus einer älteren Samntung), Von Herrn Anton Ruder, bürgerl. Apotheker in Linz. m: 1 IV. Fiſche. 1. Eine Sammlung von 43 in Weingeiſt trefflich aufbewahrter ein⸗ heimiſcher Fiſch⸗Spezies. Von Herrn Jakob Heckl, Conſerva⸗ tors und Praparators beim k. k. Hofnaturalien-Cabinete in Wien. Dieſe äußerſt ſchätzbare Gabe dient der Anſtalt auch als Muſterſammlung bei Verfolgung der bereits begonnenen und noch auszufertigenden Sammlung der provinziellen Vorkomm⸗ niſſe aus dieſem Bereiche (bis jetzt aus 25 Stücken beſtehend), die jedoch auf andere Weiſe präparirt, dann gleichſam eine zweite Abtheilung bilden wird. V. Inſecten. 1. 83 Spezies kleiner Nachtfaltern (Mikrolepidopteren) in zwei Käſtchen, ein neuer Verſuch der Dar- und Aufſtellung derſel⸗ ben von Joſeph Mann in Wien. Eine Widmung des Herrn Ignaz Biſchof Edlen v. Altenſtern, Med. Doctor, k. k. Regie⸗ rungsrath und Stabsfeldarzt in Wien. 2. 75 verſchiedene Gattungen aus der Ordnung der Käfer, Schmet⸗ terlinge, Grad- und Netzflügler, ſämmtlich aus Nordamerika. Eine Widmung des Herrn John G. Morris, Paſtors zu Bal⸗ timore. VI. Mollusca. 1. 35 Spezien inlandiſcher Schnecken-Arten, aus der Umgebung von Salzburg — 2 Spezies von Muſcheln, ebendaher, geſam⸗ melt und gewidmet von Fräulein Joſephine Wankmüller zu Salzburg. 2. 33 verſchiedene Spezies inländiſcher Schnecken, größtentheils aus der Umgebung von Steyer. Von Herrn Med. Dr. A, Sauter, k. k. Kreisarzt zu Steyer. * 9 Ein Exemplar eines gerippten Spitzhorns (Buceinum costatum). Von Herrn Julius Grienberger, ſtänd. Practikanten. Ein Exemplar einer Perlmutter-Mutter (Avicula margarite- fera). Von Herrn Math. Fiſchwenger, bürgerl. Meſſerſchmid⸗ meiſter in Braunau. 92 Stück verſchiedener Süßwaſſer-Conchilien, ſämmtlich aus Nordamerika. Von Hrn. John G. Morris, Paſtor zu Baltimore. VII. Botanik. 49 Exemplare verſchiedener Pflanzen⸗Spezies, ein Geſchenk des Herrn Joſeph Edlen von Mor, jubil. k. k. Hauptzollamts⸗ Controllor zu Linz. „Ein Herbarium, beſtehend in 1242 Exemplaren, erhielt die An⸗ ſtalt mittelſt teſtamentariſcher Beſtimmung des verſtorbenen Herrn Franz Heyß, Magiſter Pharmac. und Proviſors der Apotheke zu Braunau. VIII. Palaeontologie. Ein Eremplar eines Ammonit. fimbricatus, gegraben aus dem Mittereckgraben im Gaiſſauthale, gewidmet von Herrn Albert Miller, k. k. Bergrath ꝛc. Zwei Zähne von Rhinocero Iihorhinus, aufgefunden in einem Wieſengrunde zu Woſelhof bei Waitzenkirchen, Widmung von Herrn Johann Saxinger, Pfleger und Diſtricts-Commiſſaͤr zu Weidenholz. Eine geſchliffene Marmorplatte mit Verſteinerungen (Ammonit. humphrosian.) von Altdorf in Baiern. Von Hrn. Carl Wieſer, J. U. D., Hof- und Gerichts- Advocat in Linz. Zwei Exemplare Eichniten (Gallerites vulgaris) — fünf Exem⸗ plare von Herzmuſcheln (Cardium) — ein Exemplar einer Terebratel, ſämmtlich von Mattſee im Salzburgiſchen. Gabe des Hrn. Franz, k. k. proviſor. Pfleger zu Mattſee. | 10, 11. 12. — Eine Anzahl von Petrefacten, beſtehend aus Hippuriten und Helictiten aus der Gegend von Oberhofen nächſt Mondſee. Von Herrn Rudolph Hinterhuber, Apotheker zu Mondſee, als Aequivalent. Zwei Exemplare Nerineen von Spital am Pyhrn. Von Herrn v. Horvarth, k. k. Cataſtral-Schätzungs-Commiſſar in Linz. 51 verſchiedener Petrefacte (Mollusca) aus der Juraformation Mährens. Von Hrn. Profeſſor Fauſtin Ens in Troppau. „Vier Hippuriten (angeſchliffen) aus der Gegend von St. Wolf⸗ gang. Von A. L. Grafen v. Barth-Barthenheim, k. k. Käm- merer und ob der ennſiſchen Regierungsrath. Abdruck eines Blattes auf einem Stück Sandſteine, aus dem Mühlſteinbruche zu Perg im Mühlkreiſe, mitten im Felſen 6 Klafter hoch, 30 Klafter in der Tiefe aufgefunden. Widmung von Hrn. Kaspar Schmid, Oberpfleger zu Schwertberg. Ein Stück verſteinertes Holz, gewidmet von Herrn Mathias Fiſchwenger in Braunau. Fiſchzahn aus den Mühlſteinbrüchen zu Perg. Widmung der Frau Eleonora von Moczarsky, k. k. Bezirksarztens-Gattin zu Perg. Drei Stück foſſiler Rippen, ausgegraben aus dem Sandlager der mächften Umgebung von Linz. — Petrefacten aus dem Salzkammergute, aus der Abtheilung der Polyparien, Radia⸗ rien, Mollusken, unter welchen letzteren ausgezeichnete Erem⸗ plare von Orthoceratiten und verſchiedenen Arten Ammoniten, worunter welche von 22“ im Durchmeſſer ſich beſonders her⸗ ausheben. — Zehn Exemplare von Fiſch-Abdrücken — vier Exemplare Abdrücke von Krebſen — zwei Exemplare Abdrücke von Spinnen — ein Exemplar Abdruck eines Eingeweidewur⸗ mes — ein Abdruck eines Theiles von Plerodaetylus — ein Eremplar eines Seeblattes, ſaͤmmtlich aus dem Kalkſchiefer zu Pappenheim, wurde angekauft. — IX. Geognoſie. Eine geognoſtiſche Suite aus der Tauernkette Salzburgs, größ⸗ tentheils ſelbſt geſammelt von dem hohen Geber derſelben, Sr. kaiſerl. Hoheit dem durchlauchtigſten Herrn Erzherzoge Johann von Oeſterreich. Gesognoſtiſche Stücke, beſtehend aus 24 Stücken größtentheils Trachyte mit Uebergängen in den bimsſteinartigen Mühlſtein⸗ Porphyr und der Reihe der Pech- und Perlſteine, andererſeits in die der Grünſteine, dem Hauptgeſteine des niederungariſchen Erzgebirges. Von Otto Freiherrn v. Hingenau in Schemnitz. Geognoſtiſche Suite aus dem obern Mühlkreiſe (aus Granit be⸗ ſtehend). Von Hrn. Doctor Leopold Wagner, k. k. Bezirks arzt in Neufelden. „Vier (geſchliffene) Stücke eines neu aufgefundenen Marmors aus dem Gebirge zu Ober-Hallſtadt. Widmung des hochwürdigſten Herrn Biſchofes von Linz, Gregor Thomas Ziegler. „Geognoſtiſche Suite aus Ungarn (beſtehend aus 50 Exempla⸗ ren), eine Gabe des Herrn Dr. C. A. Zipſer, Profeſſor und Gerichtstafel-Beiſitzer zu Neuſohl in Ungarn. „Neun Stücke Sandſteine aus den Mühlſteinbrüchen zu Perg. Von Hrn. Med. Dr. Ritter v. Moczarsky, k. k. Bezirksarzt. . Eine Sammlung von 27 Stücken aus dem galiziſchen Heffelge- birge (Salzgebirge), eine Gabe des hochwürd. Collegiums der PP. Jeſuiten im Freinberge bei Linz. Eine Sammlung der Marmor -⸗Arten aus dem k. k. Salzkammer⸗ gute, wurde angekauft. X. Oryktognoſie. „Prachtvolle Amethyſtſtufe aus Schemnitz, Gabe Ihrer Maje— ftät der Kaiſerin Mutter Carolina Auguſta. . Eine Anzahl von 2467 ausgezeichneten Stücken, ein Geſchenk u Ä 12. 13. 81 aus dem k. k. Hofmineralien-Cabinete Sr. Majeftät des Kai⸗ ſers Ferdinand J. . Ein Eremplar prismatiſchen Hal-Barytis (Schwerſpath) aus dem Erzgebirge. Von Hrn. Johann Gſtättner, k. k. Taramts⸗ Controllor. . Eine Amethyſtſtufe. Von Hrn. Math. Fiſchwenger in Braunau. Kriſtalliſirtes Wismuth — Original-Körner des in der Gegend vom Neuſiedler See gefallenen Steinregens. Von Herrn Dr. J. B. Rupprecht in Wien. . Ein Stück Bergkriſtall — ein Stück Rauchtopas, beide Exem⸗ plare von St. Johann im Salzburgiſchen. Von Frau Eleonora v. Moczarsky, Bezirksarztens-Gattin zu Perg. . Zwei Eremplare Aragonit von Einſiedl und Nikolsburg — ein Exemplar Hyaloſiderit von Kaiſerſtuhl in Breisgau — ein Eremplar Stilpnomelan von Zuckmantel in öſterr. Schleſien — Granaten von Friedberg — Piſtazit ebendaher — Chryſoberill von Maſchendorf in Mähren, Geſchenk des Herrn Profeſſors Fauſtin Ens zu Troppau. Kupferkies (nebſt dem aus ſelbem gewonnenen reinen Kupfer und Nebenproducten) aus dem Bergwerke zu Walchen bei Oeblarn in Oberſteyermark. Von Hrn. Joſeph Edelbacher. 15 Stücke verſchiedener Mineralien aus dem Salzburgiſchen. Von Hrn. Mofaner, k. k. Berg- und Hüttenamts-Verwalter zu Flachau. „Tropfſtein aus der Tropfſteinhöhle bei Kirchberg. Von Herrn Karl Etlinger in Wien. Ein Exemplar Graphit aus Böhmen. Von Herrn Falta zu Krumau. 32 Stücke Queckſilberſtufen aus Idria. Von Herrn Emil Gott: ſcheer, jubilirten k. k. Hauptgewerkſchafts- Factor. Ein Stück Faͤſſerſalz — Kochſalz mit Thon und eingemengtem Holz aus dem Heidengebirge — Kochſalzkriſtalle in altem Holz 6 82 aufſitzend. — Gelbes Kriſtallſalz mit gleichgefärbtem Murinzit. — Selenit aus dem Werke Platz, ſämmtlich aus dem Dürren⸗ berge bei Hallein. Widmung von Herrn Albert Müller, Hof⸗ ſecretär bei der k. k. Hofkammer im Münz⸗ und Bergweſen in Wien. 14. Eine Sammlung aus 150 Exemplaren erhielt die Anſtalt durch teſtamentariſche Beſtimmung des verſtorbenen Hrn. Franz Heyß zu Braunau. Kryſtallographie. 15. Eine Sammlung von Kriſtall-Modellen, beſtehend aus 159 Stücken, zum Behufe der Terminologie nach der Theorie von Profeſſor Mohs, wurde angekauft. Beilage II. Summarifcher Nechnungs: Ausweis über Einkommen und Auslagen im zehnten Jahre des Vereins, vom 1. Jänner bis letzten December 1843. & Einzeln Zuſamm. & Einkommen. in Cond. Münze * f I ff. Te. — An den mit Ende des Iten Vereins-Jahres verbliebenen Kaſſareſt, zeuge vorjäh⸗ riger Rechnung J 909735 „ Activ⸗Ausſtänden . 1,593 fl. — kr. Hievon ſind die unein⸗ c lich geworde⸗ eiträge v. ver⸗ oba und aus⸗ getretenen Mitglie⸗ dern abgeſchrieben worden mit 136 fl. — kr. — — 1145710554035 1 3 An den für das Vereins-Jahr 1843 vor⸗ geſchriebenen ordentlichen Beiträgen J 2,130 — „den für das 11te Vereins⸗Jahr anti- cipato bezahlten Beträgen 58. — „ außerordentlichen Beiträgen von de Vereinsgliedern H 66 — Jinſen von Activ⸗Capitalien Ne 400 — " „ Erlös v. Schmidbergers Werk: „Er⸗ ziehung und Pflege der Obſtbaume 105/19 „ Ertrag v. Provinzial⸗Schematismus] 25946 „ Beiträgen aus dem ſtänd. e N Fonde 650 — 100, „ Rückerſätzen u. beſonderen Empfänge 7150 „ angefauften 570 Wee Sig tionen 800 — 4.47655 Summa des Eirfommens . — 115031030 Auslagen. Einzeln | Zufamm. in Conv. Münze. n. 12 Auf Beſoldungen und Remunerationen 13] „ Miethzins, Reinigung u. Beheizung der Amtslocalitäten 14 „Meubles u. Mufeal- Einrichtungsſtücke 156 Kanzlei-Auslagen, und zwar: Buchdrucker⸗ Buchbinder- und Litho- graphie⸗Arbeiten . . 643 fl. 13 kr. Schreibmaterialien, Poſtporto, Boten⸗ löhnungen, und an⸗ dere kleine Kanzlei⸗ Auslagen 161 Schreibgebühren . 8 16) „ Reife-Auslagen Auf Vermehrung der Samm- lungen: 17 Der Bibliothek 18] Im Fache der Numismatik 19 „ „„ , t ED Alterthümer 20%, „ „ Geſchichte und Diplomati 211, „ „Naturgeſchichte . . 22 „ Technologie . 23 Auf Ankauf von 5% Metallique⸗ „Obli⸗ gationen E der Auslagen Hiezu das Activ-Vermögen mit letzten December 1843. 1. An barem Kaſſareſte . 2. „KActiv⸗Capitalien 3. „K Activ⸗Ausſtänden. Summa dem Einkommen gleich. Linz, den 31. December 1843. 608120 120| 8 202133 889125 REED ———— — „Il 37710141 318149 8,800) — 2,202) —11320ʃ49 — 1 — 115031130 Saringer, Rechnungs-Revident. 3 Beilage III. Summariſcher Nechnungs: Ausweis über Einkommen und Auslagen im eilften Jahre des Vereins, vom 1. Jänner bis letzten December 1844. Einzeln [Zuſamm. Einkommen. in Conv. Münze. fl. Ikr.] fl. Ir. Poſt⸗Nr. 11 An dem mit Ende des 10ten Vereins-Jah⸗ res verbliebenen Kaſſareſte, laut vor— jähriger Rechnung 2J „ Activ-Ausſtänden . 2,202 fl. — kr. Hievon find die unein- bringlich geworde⸗ nen Beiträge v. ver- ſtorbenen und aus— getretenen Mitglie- dern abgeſchrieben worden mit .. 322 fl. — kr 1,880 — An den für das Verw. Jahr 1844 vorge⸗ 10998049 ſchriebenen ordentlichen Beiträgen de Vereinsglieder 40 „ den für das 12. Vereins⸗ Jahr antici pato bezahlten Beträgen außerordenlichen Beiträgen von or⸗ dentlichen Mitgliedern und Ehrenmit— liedern. Zinſen von Activ⸗Capitalien Erlös von Schmidbergers Werk: „Die Pflege der Obſtbäume“ . Ertrag vom Verlage des Provinzial- Handbuches 8 Beiträgen aus der ſtänd. Domeſtical⸗ Caſſa 100 , Rückerſatzen u. beſonderen Empfängen 23412 3,740]18 Summa des Einkommens. ] — 14739 7 2 * = = Je DT 0 42282 = Auslagen. Poſt⸗Nr. | 1 uf Beſoldungen und ee 12 „ Miethzins, Reparirung u. Beheizung der Muſeal⸗Localitäten 13] „Meubles u. Muſeal⸗ Einrichtungsſtücke 140 „ Kanzlei⸗Auslagen, und zwar: a. Buchdrucker⸗, Buchbinder⸗ u. Litho⸗ vr graphie⸗Arbeiten .. 334 fl. 40 kr. b. Schreibmaterialien, Poſtporto, Botenlöh⸗ nungen, und ſonſtige kleine Kanzlei = Aus- lagen 153 fl. 55 kr. c. Schreibgebühren 46 fl. 1 150 „ Reiſe⸗Auslagen . Auf Vermehrung der Samm⸗ lungen: 160 Der Bibliothek s 17 Im Fache der Numismatik „ Kunſt und Alterthümer en, „Geſchichte und Diplomatik e „Naturgeſchichte 21 „Technologie . 22 Auf verfchiedene Auslagen. a Summa der Auslagen . Hiezu das Activ⸗Vermögen mit letzten December 1844. 1. An barem Kaſſareſte . 2. „ Activ⸗Capitalien 3, „ Actio-Ausftänden . Cana dem Einkommen gleich. Einzeln . 8,800 ne ..1 1,991|42111385|15 in Com. Münze. 1D 602 — 127116 563051 — — 3,353]92 593033 — 7739 7 Linz, am 31. December 1844. Saringer, Rechnungs⸗Revldent. Ses. 87 Beilage IV, Veränderungen in dem Stande der ordentlichen Mitglieder des Museum Francisco-Carolinum in den Jahren 1843 und 1844. — . — Austritte oder Todesfälle. Abweſer, C. A. J., Praktikant der k. k. n. ö. Cameral-Gefällen⸗ Verwaltung in Wien. Aigner, Karl, k. k. Pfleggerichts-Adjunct in Werfen. Angermayer, Michael, Pfarrer zu Utzenaich. Aſcher, Adolph, Sprachlehrer in Steyr. Benedetti, Franz, regul. Chorherr zu St. Florian. Blenklmüller, Ambros, Stiftscapitular von Kremsmünſter und Pfarrer zu Pettenbach. Dirr, Georg, Gaſtwirth zu Lambach. Duſcher, Andreas, Pfarrer zu Gaſpoltshofen. Dworzak, Johann, reſignirter Oberpfleger zu Aiſtersheim, Eder, Karl, k. k. Poſtmeiſter zu Werfen. — Eiſelsberg, Friedrich, Freiherr von, ſtänd. Secretär in Linz. Fidler, Adalbert, Zeugfabrikant in Linz. Fink, Leopold, Weinwirth zu Braunau. Fleiſchanderl, Jacob, regul. Chorherr zu St. Florian, „ Sreifchlag von Freyenſtein, Ignaz, jub. k. k. Rentmeiſter in Linz. Gebhard, Franz, Grundbuchsführer beim Stiftgerichte Lambach. Gerhard, Joſeph, k. k. Pfleger zu St. Michael. Gollſperger, Anton, Dechant und Pfarrer zu Thalgau. Grabmayr, Stefan, k. k. Landrath und Hofſecretär ek. k. oberſten Juſtizſtelle in Wien. Gries, Johann, Stiftscapitular von St. Peter in Salzburg. Gruber, Alois, bürgl. Zeugfabrikant in Linz. Gunzinger, Franz, See von Reichersberg und Pfarrer zu Ort. Hartmann Friedrich Ludwig, Ritter von, k. k. Regierungsrath in Linz. Haslinger, Franz, Cooperator in Steyr. Hauger, Georg, k. k. Strafhaus- Verwalter in Wien. Hermann Joſeph, k. k. Cameralrath in Wien. Hepperger, Franz von, Privat in Salzburg. Hinterberger, Joſef, Doctor der Chirurgie und k. k. Profeſſor in Linz. Iglſeder, Aloys, Wirthſchafts-Verwalter in Kammer. Katzinger, Gottfried, k. k. Regierungsrath und jub. Fabriks⸗Di⸗ rector in Linz. Keith, Franz, Cooperator in Eggerding. Koneczky, Joachim, Oberlieutenant im k. k. Pionir⸗Corps. Lasberg, Rudolf, Graf von, k. k. Hauptmann von Baron — 5 bowszky Infanterie. Lichnowsky, Eduard Maria, Fürſt von, k. k. Kämmerer in Wien. Lukam, Johann, Ritter von, Rechnungs-Official der k. k. Ge fällen⸗ und Domainen-Hofbuchhaltung in Wien. 89 Mayrböck, Gotthard, Stifscapitular von Lambach. a Montekukoli, Albert, Graf von, k. k. Kämmerer und Vicepräſi⸗ dent des Mailänder Guberniums. Mor zu Sunegg und Morberg, Johann, = von, k. t Land⸗ rath in Linz. Neumann, Auguſt, in Wien. Nömayr, Cöleſtin, Stiftscapitular zu Lambach. Novach, Karl, k. k. Oberlieutenant von Baron Hrabowsky In⸗ fanterie. Obermüllner, Joſeph, Magiſtratsrath in Wels. Oeſterlein, Nicol., ſel. Wittwe in Wien. Ottenwald, Anton, Adjunct der k. k. Hof und n. ö. Kammer⸗ procuratur. Peſenböck, Alois, regul. Chorherr zu St. Florian. Pfeiffer, Peter, Landſchaftsbuchhalter in Linz. Pfundheller, Joſeph, k. k. n. ö. Landrechts-Kanzelliſt. Planck von Planckburg, Franz, Edler von, Vorſtand des bürgl. Handelsſtandes in Linz. Pocher, Franz, k. k. penſ. Rechnungsrath in Linz. Preuer, Georg, Doctor der Rechte und Hof- und Gerichts - Ads vocat in Linz. Pridalek, Franz, J. U. D. und Fiskaladjunct in Salzburg. Radlingmayr Leopold, k. k. Pfleger in St. Gilgen. Reindl, Thomas, k. k. Rechnungsrath in Linz. Schauberger, Michael, k. k. Profeſſor der Paſtoral-Theologie in Wien. Schimak, Thomas, bürgl. Zeugfabrikant in Linz. Schmidtberger, Joſeph, regul. Chorherr zu St. Florian. Schweiger von Dürnſtein, Anton, k. k. Rath und geheimer Ca⸗ bdinets⸗ Official in Wien. Schweiger von Dürnſtein, Joſeph, k. k. Regierungs - Präfivial- Secretär in Linz. „ 7 — Schwender, Sophie, Fräulein von, in Linz. Sedlaczek, Joſeph, Oberpfleger zu Warenberg. Seiberl, Philipp, Syndikus zu Leonfelden. Sieber, Rudolph, Freiherr von, in Wien. Sighart, Johann, Verwalter der Dominien Pfarrhof Schörfling und Amtshof Seewalchen. Snetiwy, Karl, Med. Dr. in Scheerding. Spaun, Mar, Ritter von, k. k. Hofſecretär in Wien. Spohn, Karl, k. k. Rechnungsrath in Linz. Steinböck, Joſef, Pfleger zu Hochhaus. Thanner, Theodor, k. k. Pfleggerichts-Adjunct zu Wildshut. Watzke, Anton, Oekonomie-Commiſſär zu Stry in Gallizien. Weniſch, Johann, k. k. Pfleger zu Ried. Zeitlmayr, Anton, regul. Chorherr von St. Florian. Neue Beitritte. Clam⸗Martiniz, Heinrich, Graf von, in Wien. Colombi Rinaldo, Doctor der Rechte in Linz. Foßl, Ferdinand Moritz, ſtänd. Concibiſt in Linz Hoffmann, Anton, Hofkanzelliſt beim k. k. Hofkriegsrath in Wien. Hoflehner, Joſeph, Stadtpfarrer zu Eferding. Huber, Johann, Pfleger in Schlüſſelberg. Illem, Joſef, ſtänd. Rechnungs⸗Official in Linz. Kutſchera, Joſef, k. k. Reglerungs⸗Concepts⸗Praktikant in Linz. Mayer, Ignaz, bürgl. Schiffmeiſter in Linz. Mely, Eduard, Mitglied der k. Akademie in Neapel. Mertens, Heinrich, Ritter von, k. k. Regierungs-Concipiſt in Linz. Metz, Johann, Baumeiſter in Linz. Purgold, Heinrich, Privat⸗Secretär Ihrer kaiſ. Hoheit der durch- lauchtigſten Frau Erzherzogin Sophie und Hofconcipiſt des k. k. Hofmarſchallamts in Wien, 91 Quaranta, Bernardo, Cavaliere, Dekan der philoſoph. Facultät und Profeſſor der Archäologie an der königl. Univerfität zu Neapel. | Schaffner, Franz, k. k. Regierungs-Concepts-Praktikant in Linz. Schwingheimb, Anton, Edler von, k. k. Pfleggerichts-Adjunct zu Radſtadt. Stricker, Karl, Privat in Linz. Veyder⸗Malberg, Friedrich, Freiherr von, k. k. Regierungs-Con⸗ cepts-Praktikant in Linz. Weinberger, Gottlieb, bürgerl. Seilermeiſter in Linz. Wirmsberger, Ferdinand, Acceſſiſt der ob der ennſ. ſtänd. Buch⸗ haltung. 1 Wolfskron, Leopold, Ritter von, k. k. Lottoamts-Controllor in Brünn. Zipſer, C. A., Profeſſor und Gerichtstafelbeiſitzer zu Neuſohl in Ungarn. Zwanziger, Ignaz Loyola, Actuar der Stiftsherrſchaft Schotten in Wien. Mae NENA 12 0CT. 95 Inhalt. Hhier Berich!t!t!!:!:!:!: . , rin, ee Verzeichniß der Beiträge und Erwerbungens „ 19 Veränderungen in dem Stande der ordentlichen Mitglieder. » 87 Bu Pa ee a * Ara . r en ee BERN ae nahe ieee TE ET N re an: in — 908 RER 3) ese OO OOO leo voso ee 3 9855 . S 9 oO 2 % Nee 8889 8 90-8009090090909009009009990- 5 is Linz, 1843. RR Aus der Eurich'ſchen Buchdruckerei. 000000000000000000000 00 JE] Wan 885 . 2 2 99885 & o s a e0s0c00000