Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in F^raiiklVirt am Main '"vom Juui 1877 bis Juni 1878. Die Direction der Senckenberg-ischen naturforschenden Gesellschaft beehrt, sich hiermit, .statuten<^eraäss ihren Bericht ülier dus Jahr 1877 bis 187S /u überreichen. Prankfurt a. M., im Juli 1878. Die Direction: Dr. phil. Tlieod. Petersen, d. Z. erster Director. Dr. phil. Heriii. Tlieod. Geyler, d. Z. zweiter Director. Dr. phil. Fried. Kiukeliu, d. Z. erster Schriftführer. Dr. med. Robert Fridberg, d. Z. zweiter Schriftführer. Berklit ülxT die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Fiaiikfurt am Main. Erstatt.'.'l, Ulli Jahresfeste den 20. Mai 1H78 Dr. Tlioodor Petersen, (1. Z. ür-^tom Dircclor. Hochgeehrte Versammlung! Habeu die Mitglieder der Seuckeubergischen uaturforscheuden Gesellschaft bei der Geueralversammlung nach einem volleudeteu Kalenderjahre vorzugsweise von geschäftlichen Angelegenheiten zu vt'riiehmen und die Jahresrechnuug zu genehmigen, so ist dahingegeu das Jahresfest iin wunderschönen Monat Mai, wo in der Natur Alles zu neuem Leben erwacht, wohlweislich dafür bestimmt, allen Freunden des Institutes im allgemeinen Bilde zu entrollen, wie wir von Frühling zu Frühling der hehren Natur- wissenschaft gedient und jene Freunde aufzufordern, frisch und fridilich weiter zu arbeiten. Ueppig, wie lange nicht, lacht diesmal der Mai uns an und zahlreich sind unsre Gönner erschienen. Ihnen auch einen freundlichen Bericht zum 55. Jahresfeste vor- zulegen, das soll im Nachfolgenden versucht werden. __ 4 — Wenden wir uns zuerst zu deu wichtigsten Personalverhiilt- nisseu. Unser Bestand an beitragenden Mitg-iiedern weist namhafte Veränderungen auf. Ausgetreten sind die Herreu: G. F. Birkenstock, Architect R. H. Burnitz, Apotheker C. Fiebelkorn, J. Gramm, Joseph Hamburg, C. Krebs-Schmitt, Heinrich Lönholdt, Director Otto Meissner, die Musterschule, A. de Neufville-de Bary, Julius de Neufville, Joseph Rütten, Jacques Snatich, Henry Springer, Nathan Stromberg und Jacob Wiesche, ferner wegen Vvegzug Carl Schlesiuger-Trier. Der Tod entriss uns namhafte und hochgeschätzte Mitglieder, nämlich: Frau Bernus geb. Gruuelius, Herrn Baron Raphael von Erlanger, Professor August Ernst, Dr. med. Fiedler, H. Glogau, Fr;iu Marcus Königswarter, F. Langenberger, Herrn Director Jul. Löweugard , Major von Lucäcsich, Apotheker Friedrich Meyer, Carl Müller, Ingenieur Beruh. Pfeiff, Wilhelm Schmöle, G. F. Ziem, auch unsere beiden arbeitenden Mitglieder, Dr. med. Wallach und Geh. Sanitätsrath Dr. med. Schwarzschild. Joseph W^allach. geb. 21. Juli 1813, gest. 21. März 1878, wurde (noch in Cassel wohnhaft) 1848 am 3. Mai unser corre- spondirendes , dann nach seinem üe])erzuge hierher wirkliches Mitglied. Den exacten Naturwisseuschafteu neben seinem Berufe auf das eifrigste ergeben und ausgerüstet mit vorzüglichen eiu- schlägigen Kenntnissen, hat er unserer (Gesellschaft durch eine Reihe von Jahren auf das treueste und erspriesslichste, insbesondere in Commissionen, gedient und auch als erster Director derselben vorgestanden. Hervorragend als Arzt und Gelehrter, zierten ihn nicht minder hohe bürgerliche Tugenden ; bewunderungswürdig war seine Uneigennützigkeit und Menschenfreundlichkeit, nie er- müdend seine Sorge für das Gesammtwohl und den Fortschritt. Heinrich Schwarzschild, geb. 1802, gest. 7. April 1878, wurde 1825 in das Collegium der hiesigen Aerzte aufgenommen und erwarb sich rasch eine ausgedehnte Praxis namentlich als Frauenarzt. In seinen Musestunden war er ebensowohl mit wissen- schaftlichen als mit poetischen Arbeiten beschäftigt, von denen mehrere verölfentlicht sind. Seit dem 3. Februar 1841 war unser überall beliebter Freund Mitsrlied der Gesellschaft. Soklio grosse und sclunerzliclie Lücken /u erj^äuzeu war ein cil'ri^i;s Bcniülien der Direction; sie wurde dabei durch eine Aui- t'orderung-, der (.Jesellschaft beizutreten, unterstützt, welche eine Iveihe unserer angesehensten Mitglieder, die beiden hochgeehrten Herren Bürgermeister an der Spitze, unterzeichnet haben. So kann heute der Heitritt t'olirender Herren irenieldet werden: Andreae, Achille. Audreae-Goll, Phil. Andreae, Rudolph. liehrends, Phil. Friedr. Bender, Anton Joseph. Berle, Carl. Best, Carl. Büttel, Wilhelm. Cahn, II ein r. Cornill-Goll, Wilh. Delosea, Dr. med. Dondorf, Carl. Doudorf, Paul. Dröll, J. A. Engelhard, Robert. Feist, Eduard. Fellner, F. Frank, John. Franz, Jean. Frey, Philipp. (jreiger, Berthold, Dr.,Advoc. Geyer, Job. Christoph. Günther-de Bary, Chr. Gross, Max. Hauck, Alex. Heusei, L., Rentmeister. Herz, Otto. Hessenberg, Friedricli. Holt bot', Carl, Stadtratb. Jacquet Sohn, H. 1 ekel heimer, Dr., Advocat. •lourdau, Jacob. Kalb, Erail, Bankdirector. Keller, Adolf. Klitscher, F. Aug. Knips, Jos. Königswerther, Martin. Krauasold, Dr. med. Krebs-Pfaff, Louis. Kriegk, Max, Dr. med. Laemmorhirt, Carl, Director. Lautenschläger, Alex., Director. Lehr-Anthes, Wilh. Lindheimer, Ernst. Marburg-Friderich, Adolf. Marburg, Heinrich. Marx, Dr. med. Maubach, Jos. Mayer, Wilh., Director. Merton, W. Minjon, Herm. Müller, Paul. Müller, Siegm. Fr., Dr., Notar. Neubert, W. L., Zahnarzt. Nestle-John, Georg, de Neufville, Otto, Neustadt, Sam. Opliu, Adolf. Osterrieth, Eduard. Perle, Stabsarzt, Dr. med. Pfaehler, F. W. Reiffen stein, J. P. Reinganum, Paul, Dr. jur. Reiss, Paul, Advocat. Rössler, Hector. 6 — Speyer, Georg. Stern, Ben Sion. Stilgebauer, (lust S u 1 z b u c h , E ni i 1 . Salzbacli, Moritz. Trost, Otto. Weismann, Wilh. Wer tli e i ni h er, E m a n ii e 1 Zimmer, Georg. Roth, Georg. Roth, Job. Heiur. Saaler, Adolf. Stilscebauer, (lust., Bankdir. Saalmüller, Max, Oberstlient. Scbaub, Carl. Schenck, W Scbwarz, Georg Pb. A. Scbwarzscbild, Em. von Seydewitz, H., Pfarrer. Speugel, Friedrich. j Einem Abgang von 2() (ausgetreten 18, gestorben 15, wovon 7 noch gezahlt haben) steht somit ein Zuwacbs von 84 zahlenden Mitgliedern gegenüber nnd iusgesammt gehören der Gesellschaft, gegen 492 im Vorjahre, heute 550 zahlende Mitglieder an, deren grösste bis jetzt erreichte Anzahl im Jahre 1873 sich auf 515 belief. Unter die arbeitenden Mitg^lieder wurden aufgenommen die Herren Dr. Richters, Dr. med. Kobelt (correspoudireudes Mit- glied seit 24. April 18G0), Oberstlieutenant Saalmüller (corre- spondirendes Mitglied seit 10. Mai 1803), Dr. H. Luretz und Th. Passavant. Als ewiges Mitglied ist Herr Jacob Beruhard Rikoff der Gesellschaft beigeticteu , während FreiheiT M o r i t z v o n B e t h m a n n seinem seeligeu Vater , S i m o n M o i- i t z von Bethmann, unserem ersten ewigen Mitgliede (1827), in das Jenseits gefolgt ist. Zum ausserordentlichen Ehrenmitgliede wurde in Aner- kennung seiner unserem Museum einverleibten reicb.en Geschenke Herr VVilhelm Hetzer dahier ernannt. Der Reihe unserer correspondirenden Mitglieder wurden hinzugefügt die um die Wissenschaft und unsere Anstalt hoch- verdienten Herren Prof. C. Voit in München (am 22. Juni 1877), Prof. Greef in Marburg (am 0. October 1877), Prälat Dr. theol. C. Schmitt in Mainz (a)u 21. Deceinber 1877; das Diplom empfing derselbe am 13. Januar, dem Tage seines 50jährigen Amtsjubiläunis, aus den Händen des mit Herrn Hauptmann Dr. von Heydeu zur Gratulation nach Mainz gereisten ersten Directors), - 7 — Dr. med. Car-l Chun vou hier, scitlier au der zoologischen Station in Neapel thätig, jetzt Docent in ljeipzig(am 9. März 1878), Prof. Dr. med. A. Curradi, Ilector der Universität und Direetor des Athenäums in Pavia (am 24. April 1878; das Diplom erhielt derselbe nebst einem Gratulationsschi-eiben am 28. April, dem Tage der von der Universität Pavia begaugeuen Feier zur Euthüllung des Voltadeukmals) und Prof. Dr. J. V. Haydeu, Staatsgeologe der United States in Washington (am 24. April 1878). Unverhältnissmässig gross und zahlreich sind, seit der letzte Berieht Ihnen vorgetragen worden, unsere Verluste an corre- spoudirenden Mitgliedern, zu deren Andenken mir in Kürze das Folgende gestattet sein mag. Am 29. März 1877 verschied zu Berlin einer der bedeutend- sten Botaniker, Alexander Braun, geb. zu llegensburg am 10. Mai 1805, uuser correspondirendes Mitglied seit 20. Juni 1832. Schon seit frühester Jugend auf dem Gebiete der Naturwissen- schaften in angestrengtester Weise thätig, voll ausserordentlicher Gewissenhaftigkeit und Befähigung für die Beobachtung der Natur, begann A. Braun seine fruchtbare schriftstellerische Thätigkeit noch als Schüler nach kaum vollendetem IG. Lebensjahre. In innigem Verkehr mit einer Reihe gleichstrebeuder Freunde (wie Agassiz, Schimper, Schulz, dem Frankfurter Georg Engel- mann), erweiterte er seine Anschauungen mehr und mehr und legte den Grund zu seinen reichen trefflichen Arbeiten, welche in der Reihe der folgenden .lahre über die verschiedensten Fragen auf dem Gelnete der Botanik und Paläontologie erschienen. Die wichtige Frage der Blattstellung, eine Reihe monographischer Arbeiten über Cryptogamengruppen, seine Schrift über die Ver- jüngung in der Natur und viele andere sind Zeugnisse für die ausserordentliche Beherrschung des Themas und für den klaren Blick des ausgezeichneten Mannes. Zuerst als Docent in Carls- ruhe, später in Giessen, während der letzten 26 Jahre in Berlin thätig, "von der licbensvvürdigst(m Freundlichkeit im Umgange, theilte er die reichen Schätze seines Wissens seinen zahlreichen, in treuer Ijiebe ihm anhängenden Schülern aus und unterstützte die jugeudlich aufstrebenden Fachgenossen in uneigennützigster Weise, ein Nestor der Wissenschaft. Wilhelm Sartorius vou Waltersliausen , geb. zu Göt- tmgen am 17. December 1809, gest. ebendaselbst 16. October 1870, seit 9. Juli 1834 unser Mitglied, war Professor der Mineralogie und Geologie in Göttiugen und ausgezeichneter Specialforscher auf dem Gebiete der vulkauischeu Erscheinungen , die er auf längeren Reisen, iusbesonde're nach Sicilien und Island auf das eingehendste studirte und worüber er verschiedene höchst schätz- bare Arbeiten veröffentlichte. Seine reichhaltigen und werthvollen Sammlungen, manchem Frankfurter von der Georgia Augusta her wohlbekannt, da der Verstorbene sie in lieberalster Weise zu- gängig machte, bilden jetzt eine kostbare Zierde der Göttiuger Universitäts-Sammlung. Carl Ludwig vou Littrow, in der Beobachtung und Er- forschung der Vorgänge und ewigen Gesetze des Weltalls seiuem berühmten Vater J. J. vou Littrow als nicht minder glänzen- des Gestirn uachfolgend, wurde am 18, Juli 1811 zu Kasan ge- boren und wirkte, wie sein Vater, lange als Director der Wiener Sternwarte, an welcher Anstalt er bereits 1831 als Assistent be- schäftigt wurde. Vou dem Augenblicke an, wo er die Leitung der Wieuer Anstalt übernahm, auf die Errichtung eines allen Anforderungen der Neuzeit entsprechenden astronomischen Obser- vatoriums bedacht, hatte er endlich nach langen Bemühungen noch die Freude, die österreichische Regierung zur Errichtung einer neueu, mit ausgezeichneten Instrumenten wie kein ähnliches In- stitut ausgerüsteten Sternwarte zu veranlassen, deren Vollendung zu sehen ihm jedoch nicht mehr vergönnt war. Die Wissen- schaft hat ihm eine Menge der schwierigsten und werthvollsten astronomischen Untersuchungeu zu verdanken, von denen hier nur diejenigen über die kleinen Planeten unseres Sonnensystems be- sonders erwähnt sein mögen; wir verdanken ihm auch eine neue Methode der Längenbestimmung zur See und ein sehr vollständiges Verzeiahuiss vou geographischen Ortsbestimmungen. Dreimal war er üecau der philosophischen Facultät und einmal (1870) Rector der Wiener Universität. Er starb am 16. Nov. 1877 zu Venedig, unserer Gesellschaft gehörte er seit dem 23. Januar 1836 an. Ein besonders schmerzlicher Verlust ist derjenige von Christian Gottfried Ehrenberg, der zum ersten Male am 7. April 1837 den unserem ausgezeichneten Physiologen Samuel Thomas v. Sömmerring zu bleibenden Ehren gestifteten, bei — 0 — Männern deutscher Wissenschaft h(»ch angesehenen Preis (eine Deukuiün/e nebst 300 Uulden, jetzt 500 Mark, au denjenigen deutsclien Naturforscher, welcher die Physiologie während der vier letzten Jahre aiu bedeutendsten gefördert) erhielt und von diesem Tage an auch der Gesellschaft angehörte. Ehrenberg ist der berühmte Begründer der mikroskopischen Untersuchungsmethode geworden und unvergänglich sind seine Eroberungen im Bereiche des Lebens, das sich im kleinsten Räume vollzieht, sei es bei lebenden oder bei vorwelthchen Wesen, iubesondere den Infusorien. Er wurde 1795 zu Deutsch geboren und bezog 1815 die Uni- versität Leipzig. Anfangs der Theologie sich widmend, wandte er sich jedoch bald dem Studium der Medicin und Naturwissen- schaften zu und trat dann zuerst in seiner Promotionsschrift, worin er GO Arten von Pilzen als aus Samen entstehend charakterisirte, als Gegner der Geueratio aequivoca auf. Seine in Gesellschaft der namhaftesten Gelehrten ausgeführten Reisen nach Nubien, Abessinien und Arabien, nach |dem Ural und Altai lieferten reiche Sammlungen und Entdeckungen im Bereiche der Zoologie, Botanik und Geologie. Ehrenberg starb am 27. Juni 1876 zu Berlin. Weiter haben wir durch den Tod verloren:" Alfred Willielm Volk manu, Professor der Anatomie und Physiologie in Halle, gestorben am 21. April 1877 (Mitglied seit 1. April 1844), Dr. med. Georg Ludwig Carl Pfeiffer in Cassel, den weit über die Grenzen seines engereu Vaterlandes bekannt(m viel- gereisten, ausgezeichneten Conchyliologeu und Botaniker, Verfasser der trefflichen »Monographia Heliceorum viventiuni «, der »Novi- tates couchyliologicae«, des »Nomenciator botauicus«. der »üeber- sicht der Kurhessischen Flora« und anderer bedeutender Werke, der gleichzeitig mit sechs fremden Sprachen vollständig vertraut war und nicht minder grosses Talent »für Musik besass — unter seines Schwagers Spohr Leitung sang er wiederholt die Bariton- partien von dessen Compositionen nach kurzer Einübung, ja prima vista, zu des grossen Tonmeisters völliger Zufriedenheit — der in jeder Beziehung ausgezeichnete Manu, unser Mitglied seit 20. Februar 1848, starb am 2. October 1877, ' — 10 — Filippo Pariatore, Director des Museo fisico uud des botanischen Gartens in Florenz, gestorben am 9. Sept. 1877 (Mit- glied am 14. December 1844), Obermedicinalrath Dr. v. Möller in Hanau, gest. am 19. Mai 1878 (Mitglied am 4. Äug. 1852), Michael Bach, Seminardirector in Boppard, gestorben am 17. April 1878 (Mitglied am 17. Juni 1854), bekannter Coleo- pterologe, Verfasser der »Käferfauna für Nord- und Mitteldeutsch- land«, eines Hauptwerkes für die Bestimmung der Käfer unseres Gebietes, ferner mehrerer guter populärer Schriften, »Wunder der Jusectenwelt« und »Studien und Lesefrüchte aus dem Buche der Natur«, Dr. Bleeker in Batavia, am 10. März 1855 zum Mitglied ernannt, starb am 8. März 1878 in s'Graveuhage, Giovanni D o m e u i c o N a r d o , Dr. med ., Professor und Oberarzt am Ceutral-Waisenhaus in Venedig, Mitglied seit 29. Juni 1855, gest. am 7. April 1877, L. ü 1 1 m a u n , kgl. niederländischer Hauptmann a. D., Mitglied seit 8. November 186'2, gest. in Jugenheim 1877, Emil Dursy, Prof. der Anatomie in Tübingen, Mitglied seit 7. Februar 1869, gest. 17. März 1878. Wir alle erinnern uns des Herrn Dr. Gustav Jenzsch, herzogl. sächs. Bergrath, unseres Docenten für Mineralogie während der Jahre 1862 — 64, welcher, ein eifriger und verdienstvoller Jünger der Wissenschaft, hier wie in Sachsen seinen schönen Studien nachging. Auch er ist nach schweren Leiden im 48. Lebensjahre am 29. Nov. 1877 zu xMeissen eiitschlafen und seinem Wunsche gemäss zu Siebleben bei Gotha, seinem lang- jährigen Asyle, beerdigt worden. Aus der Direction schieden mit dem Schluss des Jahres 1877 statutengemäss aus: der zweite Director Herr Dr. phil. F. A. Finger und der zweite Secretär Herr Dr. med. E. Blumenthal; an deren Stelle wurden gewählt zum 2. Director Herr Dr. phil. Herrn. The od. Geyler und zum 2. Schriftführer Herr Dr. med. ilob. Fridberg. Im Amte sind verblieben der 1. Director Herr Dr. phil. Theodor Petersen und der 1. Secretär Herr Dr. phil. Fried, Kinkelin. — n — Das niülievolle Ami des 1. Cassirers verwaltete seit 14 Jahren aur (las pünktlichste Herr Theodor Passavant. Seinem ent- schieden anso-espvocheuen Wnnsche nach so lanovr Thätiglieit von aeineni Amte euthuuden nnd nicht wieder gewälilt v.n werdcj), entsprach die letzte Generalversammlung am 1(3. März d. J., seinen im Interesse der Gesellschaft jederzeit bewährten aufopfern- den, ersi)riesslichsten Diensten auf das freudigste und dankbarste Ausdruck verleihend. Die letzte Verwaltungssitzung votirte per Acclamation die Ani'nahiue unseres hochgeschätzten Entomologen unter unsere arbeitenden Mitglieder und auch bei der heutigen Jahresfeier werde uochnuils besojulerem Dank und Anerkennung ihm gegenüber Ausdruck verliehen. Als nen erwählten 1. Cassirer begrüssen wir unser geschäftsgewandtes, allgemein beliebtes Mit- glied Herrn Baukdirector Hermann Andreae. In die Function als 2. Cassirer wurde an Stelle des Herrn Bernhard Engelhard von der Senckenbergischen Stiftun^sadministration Herr Albert Metzler eingeführt und dureh die vorerwähnte Generalversamm- lung bestätigt. Von eben derselben Versammlung wurden in die mit der Prüfung der Gesellschaftsrechuung betraute Revisions-Commission an Stelle der satzungsgemäss austretenden Herren Rudolph Passavant und Eduard Gruuelius die Herren Dr. jur. Friedrich Borgnis nnd August Pfeffel erwählt. Die Redactions-Conmiission für die Abhandlungen l)esteht aus den Herren Prof. Dr. Lucae als Vorsitzendem, Dr. Geyler, Hauptmann Dr. L. v. Heyden, Dr. Noll und Dr. F. Scharf f. iler indessen seine Demission erklärte, die Re'dactiouscommission für den heurigen Jahresbericht aus dem 2. Director, dem 1. Schrift- führer und Herrn Dr. med. Blumenthal. Der mit den Ansehalfungen für die Bibliothek betrauten ßüchercommission gehören die Herren Prof: Dr. Lucae, Dr. Noll und Dr. Schar fl' an. Zuui Delegirten in Angelegenheiten, welche alle Betheiligten an der Bibliothek des Senckenbergianuuis betreffen, wurde Herr Dr. Kinkel in auf drei Jahre deputirt. Die von der gemisehten Bibliotheksconimissiou adoptirten Modificatiouen der bisherigen Bibliotheksordnung gelangten Seitens der Gesellschaft zur An- nahme. (S. Anhang.) — 12 — Der Ordnung des Archivs, einer recht zeitraubenden Arbeit, hat sich ebenfalls Herr Dr. Kinkeliu, sowie Herr Hauptinann Dr. V. Hey den bereitwilligst unterzogen. Nach der letzten statutengeniäss alle drei Jahre zu voll- ziehenden Nenv/ahl der Sectionäre für die einzelnen Abtheilungen der Naturalien-Sammlung «ind die Herren Functionäre in Ueber- einstimmuug mit den Wünschen der Direction fast alle auf ihren Posten verblieben. Es fungiren zur Zeit als Sectionäre der Ab- theilungcn der Säugethiere und Vögel: Dr. Rü p p e 1 1 , Reptilien, Amphibien, Fische: Dr. Böttger, Skelette : Prof. Dr. L u c a e , Insecten: Hauptni. Dr. v. Hey den, Oberstlieut. Saal- müller (für Lepidopteren), Crustaceen : Dr. Richters, Weichthiere: Dr. Kobelt, D. V. Heynemann, Niederen Thiere: Dr. Noll, Phanerogamen : Dr. G e y 1 e r , Kryptogamen: Ad. Metzler, Mineralien: Dr. F. Scharff, Zoo-Palaeontologie : Dr. Böttger, Phyto-Palaeoutologie: Dr. Geyler, Geologie: Dr. Petersen, Ethnographie: Dr. Finger. Unser vortrefflicher Mitarbeiter Herr Dr. 0. Böttger ist zwar schon seit Monaten an das Zimmer gefesselt; dennocli widmet er sich der Gesellschaft und insbesondere den ihm unterslelltün Sectionen fortwährend auf das fleissigste und dient überhaupt der Naturwissenschaft durch zahlreiche und musterhafte Arbeiten, wie sie u. A. in seineu Untersuchungen über die Helicidengattuug Clausilia vorliegen. Von den mehr persönlichen zu den allgemeineren Verhält- nissen des Institutes übergehend, werde zuerst hervorgehoben, dass laut dem von der letzten Generalversammlunel rschen Hause Hochstrasse 3 genJHhigt sahen, erübrigten nur 1 IGO Mark für Bililiothekszwecke, kaum hinreichend die rückständiu'eu Rechnunsren zu decken und uothwendifje Fortsetzuuffen zu beschaffen, wegen recht wüuschenswerther neuer Werke mussten die Vorschläge der Herren Sectiouäre rund abgeschlagen werden. Und doch ist es ja Aufgabe der Gesellschaft, ihre natnr- historische Bibliothek den grossen Bedürfnissen der Neuzeit an- zupassen, um so mehr als die in den verschiedensten Kichtnngen in Anspruch genommene Stadtbibliothek seit Jahrzehnten keine naturgeschichtlichen Werke mehr anschafft. Untei' diesen Verhältnissen bewegte sich die Mehrung unserer ßüchersammlungj von den im Tausch unserer Publicatiouen gegen diejenigen auswärtiger Institute erworbenen und einigen anderen Geschenken abgesehen, in engen (irenzen. Günstigeres lässt sich von dem Museum berichten, dessen Naturaliensammlungen, der Fürsorge des zweiten Directors, der beiden langjährigen gewandten Custoden Erckel und Koch und der Sectionäre unterstellt, durch Geschenke, Tausch und vortheil- hafto Gelegenheitskäufe ausehnlich gemehrt wurden. Einige dieser Erwerbungen, die in den wissenschaftliciien Sitzungen regel- massig aufgelegt wurden, liegen heute vor Ihnen ausgebreitet. Durch Vermittelung eines auf Madagascar lebenden Frank- furters, des Herrn Carl Eben au gelaugten wir in den Besitz — 15 — ansge/eiclinoter Siiuf^e t li ie re (insbesoiulereLeiuiinMi) und \' ()ii, wl-IcIic 1S7(1 l)eg()iineu wunli,', 1877 b(>(Mi(ligt worden. Unser Hi'rb;iriiiin Ix'stcbt zur Zeit ans 3521 Alexander v. Bethmaun. 1846. » Heinr. v. Bethuiann. 1846. » Dr. jur. Rath Friedr. Schlosser. 1847. » Stephan von Guaita. 1847. » H. L. Döbel in Batavia. 1847. » G. H. Hanck-Steeg. 1848. » Dr. J. J. C. Buch. 1851. » G. von St. George. 1853. Ilr. J. A. Grunelius. 1853. >^ P. F. Ch. Kroger. 1854. » Alexander Gontard. 1854. » M. Frhr. v. Bethmann. 1854. > Dr. Eduard Küppell. 1857. » Dr. Th. Ad. Jac. Em. Müller. 1858. > Julius Nestle. 18(1(1. > Eduard Finger. 18(;(). » Dr. jur. Eduard Souchay. 1862. » J. N. Gräffendeich. 1864. > E. F. C. Büttner. 1865. » C. F. Krepp. 1866. » Joniis Mylius. 1866. >' Constautiu Fellner. 1867. » Dr. Hermann von Meyer. 1869. » Dr. W. D. Sömmerring. 1871. » J. G. H. Petsch. 1871. » Bernhard Doudorf. 1872 » Friedrich Carl Rüeker. 1874. » Dr. Friedrich Hessenberg. 1875. » Ferdinand Laurin. 1876. > Jakob Bernhard Rikoff. 1878. — 23 — II. IMilu;lie(ler des Jahres 1877. Itiu 11 rlie i te II de II .sind mit bezeichne t. Hr. Alt, Franz. IbTo. » Alt, F. G. Johannes. 18G9. » Andreae, F. F., Dii'eotor. 1860. V Andreae, Herrn., Bank-Director. 1873. > Andreae, H. V., Dr. med. 1849. V Andreae-Passavant, Jean, Director. 18(39. s Andreae-iiolK J. K. A. \U8. » Andreae-Winckler, Joh. 1869. » Andreae-Winckler, P. B. 1860. » Augelheim, J. 1878. » *Askenasy, Eugen, Dr. phil. 1871. » Aullarth, F. B. 1874. » *Baader, Friedrich. 1878. » Bacher, Max. 1873. » Bachfeld, Friedrich. 1877. » Baer, Joseph. 1860. » Baer, Joseph, Director. 1873. » Bärwiudt, J., Oberstabsarzt, Dr. med. 1860. » *Bagge, H. A. B., Dr. med., l'hysi- kus. 1844. » Bansa, Gottlieb. 1855. » Bansa, Julius. 1860. » Bansa-Streiber, K. ISGn. » *Bardorff, Karl, Dr. med. 1861. » de Bary, Heinr. A. 1873. » de Bary, Jak., Dr. med. 1866. ^ *Bastier, Friedrich. 1876. » Becker, Adolf. 1873. » Becker, Ludw., Ingenieui'. 1877. » Belli-Seufferheld, F. 1837. » Benecke, .Joh. Herrn. 1873. » Berg, K. N., Bürgermeister, Dr. jur. 1869. » Bermann, Isidor. 1877. Frau Bernus-Grunelius. 1852. Hr. Bertholdt, Joh. Georg. 1866. >' V. Bethmann, S. M., Baron. 1869. » Beyfus, M. 1873. » Birkenstock, Georg Friedr. 1866. » Bliedung, L. 1869. » Blum, Herm. 1860. » *Blum, J. 1868. » *Blunienthal, E., Dr. med. 1870. » Blumenthal, Jos. Leop. 1866. » *Bockeuheimer, Dr. med. 1864. » Böhm, Joh. Friedr. 1874. » Börne, Jak. 1873. » *Böttger, Oscar, Dr. phil. 1874. » Bolongaro, Karl Aug. 1860. » Bolongaro-Crevenna, A. 1869. » Bolongaro-Crevenna, J. L., Stadt- rath. 18G6. » Bonn, Baruch. 1862. >' Bonn, Karl. 18G6. » Boutant, F. 1866. ^ Borgnis, Friedr., Dr. jur. 1877. » Borgnis, J. Fr. Franz. 187^. » *v. Bose-Reichenbach, Graf. 1860. » Both, J. B. 1824. » Braunfels, Otto. 1877. » Brentano, Anton Theod. 1873. » Brentano, Ludwig, Dr. jur. 1842. » Broflft, Franz 1866. » Brofl't, Theodor, Stadtrat h. » Brott't, Wilh. Leonh. ISiiG. » Brückner, Wilh. 184(i. » Buchka, Franz Anton. 1851 » Bück, A. F., Dr. jur. 1866. » Burnitz, R. II., Architekt. » Gähn, Moritz. 1873. » Carl, J. F. 1873. V Casjiari, Franz, Dr. jur. 1877. » Cassel, Gustav. 1873. 187 1866. 24 - Hr. Chun, Oberlehrer. 1866. » Claus, Dau. Andr. 1870. » Cnyrim, Ed., Dr. jur. 187o. » Cnyrim, Vict., Dr. med. 186G. » Conrad, K., Müuzmeister. 187o. » Creizenach, Iguaz. 1869. > Defize, Adolf. T87y. » Degener, K., Dr. 1 866. » *Deichler, J. Cli , Dr. med. l.S6-!. » Denzinger, P. J., Bauratli und Dombaumeister 1873. » Dibelka, Jos. 1873. » Diehn, Phil., Thierarzt. 1866. >' Doctor, Ad. Heinr. ISG'J. » Donner, Karl. 1873. » V. Donner, Phil. 185it. » Drexel, Heinr. Theod. 1863. >' Ducca, Wilh. 1873. » Edenfeld, Felix. 1873. >> Ehinger, August. 1872. » Ehrhard, W., Ingenieur. 1873. » Ellis.sen, Justizrath, Dr. jui-. 18(i(). >' Emden, Jak. Phil. 18ti;». >■ Enders, Ch. 1866. > Engel, Louis. 1873, >' Engelhard, Bernhard. 1877. > Engelhard, Karl Phil. 1873. '- Epstein, Theodor. I,s73 •■■ V. Erlanger, luipli , riL'ueralcoius;!!, Baron. 185ii. Ernst, August, Professor. ISäi. >• Eyssen, B. Gustav. 1866. » Eyssen, K. E. 1860. ■- Fabricius, Franz. 1866. " du Fay, Jean Noe. 181'.2, >' Feege, W. 1877. » Fester, Dr. jur., Justizrath, Notar. 1873. » Fiebelkorn, K., Apotheker. 1877. V *FiedIfr, J. N., Dr. med. 1830. > *Finger, Oberlehrer, Dr. phil. 1851. » Finger, L. F. 1876. » Flersheim, Ed. 186(1. » Flersheim, Rob. 1872. » Flesch, Dr. med. 1866. >' Fliusch, Heinr. 1866, * Flinsch, W, 1869. Hr. Fresenius, Ph., Dr. phil. 1873. >' Freyeisen, Heinr. Phil. 1876. » *Fridberg, Rob., Dr. med. 1873. » Friedmann, Jos 1860. >' Fries, Friedr: Adolf. 1876. V. Frisching, K. 1873. » Fritsch, Ph., Dr. med. 1873. V Frohmann, Herz. Iö73. » Fuld, Ludwig. 1869. >. Fuld, S., Dr. jur. 1866. - Fulda, Karl Herrn. 1877. ^ Fuuck, K, L. 1873. » Garny, Joh. Jak. 1866. >' Gering, F. A. 1866. » Gerson, Jak., Generalconsul. 1860. V Getz, Max, Dr. med. 1854. » *Geyler, Herrn. Theodor, Dr. phil. 1869. ■-' Glogau, Heinr., Handelskammer- Sekretär. 1875. >^ Gockel, Ludwig, Director. 1869. ' 'Goldmaun, Val. 1876. i> Goldschmidt, Abr. 1873. * Goldschmidt, Ad. B. H. 1860. > Goldschmidt, B. M. 1869. V Goldschmidt, H. H. 1873. » Goldschmidt, Marcus. 1873. > V. Goldschmidt, Leop., General- consul. 1869. >' Gontard, Moritz. 1850. » Gotthold, Ch , Dr. phil. 1873. » Grabe, Charles, Coiisul. 1866. > Gramm, Joh. 1873. » Graubner, Friedrich. 1873. » Gross, Wilh. 1873. » Grünebaum, M. A. 1869. >' Grunelius, Adolf. 1858. » Grunelius, Moritz Eduard. 1860. » V. Guaita, Max. 1869. » Gundersheim, Joseph. 1873. » Gundersheim, M., Dr. med. 1860. » *!laag, Georg, Dr. jur. "1855. » Haase, A. W. E. 1873. » Häberlin, E. J., Dr. jur. 1871. » Hahn, .\dolf L. A., Consul. 1869. » Hahn, Auton. 1869. * Hahn, Moritz. 1873. — 2ri <► Hl-, H;iml.nr-, .losr),!.. 1873. » lliunburger, K.. I>r. jiir. ISCil. > Hamuieraii, .1. A., BialidruckLMoi- Besitzer. 1^73. » Ifiimmei'aii, K. A. A , I)r. iiliil. 1875 iiiUiau, lieiurich A. 1 "".'. V V. Harnier, Ed., Dr. iur. ISilC. » Harth, M. 187(;. » Hauck, Christ, Stadtrath. 18()(). V Ilauck, Georg A. H. 18-1'.^. " Hauck. Moritz, Advocat. lö7o. llcimpel, Jakob. 1873. Ileiiniuger, Heinrich. 1877. » Henrich, Joh. Gerhard. 1860. » Henrich, K. F., jun. 1.^73. » Hessel, Julius. 18ü3. » Heuer, Ferd. 18t)6. ». *v. Heyden, Luc, Hauptramann Dr. 1860. » V. Heyder, Georg. 1844. » *Hcyuemaan, D. Fr. 1860. » Höchberg, Otto. 1^77. V Hott", Joh. Adam. 1866. » Hoff, Karl. 1860. » Hohenemser, H., Director. 1866. » V. Holzhausen, Georg, Frhr. 1867. » Holzmann, Phil. 1866. > Hornberger, Albert. 1870. ihm, August. 1866. * Jacobi, Rudolf. 1843. ' Jacobson, Eduard, Consul. 1875. " *Jäger, Rudolf, Director. 1867. I>ie Jäger.sche Buchhandlung. 1866. Ilr. .Tassoy, Willi Ludw. ISilO. !> Jeanrenaud, Dr. jur., Appellatious- gerichtsrath. 1866. " Jonas, Adolf, Dr. jur. 1873. » Jordan, Felix. 1860. " Jost, Konr., Apotheker. ]85!t. > Jügel, Karl Franz. 18 Jl. » Jung, Karl. 1875. ■■> Jung-Hauft, Georg. 1866. » Kassel, Elia.s, Itirector. l!<'i:',. » Katheder, K. 1863. » Katzensteiu, Albert. 1869. » Kayser, Adam' Friedr. 1869. » Kayser, J. Adam. 1873. . K.dler, Heim., i;uchhiindler. 1S44. 'Kesselnieyer, 1'. .\. 1859. *Kessler, F. J., Soiuitur. 1838. Kessler, iiiMiirich. 1870 Kessler, VVilh. 1811. Kinen, Karl. 187;>. *Kinkeliu, Friedr., Dr. phil. 1873. Kirchbeim, S., Dr. med. 1l^73. Kissel, Georg. 1866. Klein, Jakob Phil. 1873. Klinisch, Karl. 1873. Kling, Gustav. 1861. *Kloss, H., Dr. med., Physikus, Sanitätsrath. 1842. Klotz, Karl Const. V. 1844. Knabenschuh, Jakob, jun. 1877. Knopf, L., Dr. jur., Stadtrath. 1860. *Kobelt, W., Dr. med. 1877. Koch, Joh. Friedr. 1866. Koch, Wilh. 1859. Königswarter, J. 1869. Königswarter, Marcus. Iö66. Kohn-Speyer, Sigism. 1860. Kotzenberg, Gustav. 1873. Krämer, Johannes. 1866. Krebs-Schmitt, Constanz. 1869. Küchler, Ed. 1866. Kugele, G. 1869. Kugler, F., Dr. jur., Appelhitiuiib- gerichtsrath. 1Ö69. Kuseuberg, R. J., Director. 1S7;\ Ladenburg. Emil. 1869. Landauer, Wilh. 1873. Lang, R., Dr. jur. 1873. Langenberger, Franz. 186u. Langer, Dr. jur. 187.'!. Lautereu, K., Consul. 1869. Le Bailly, (ieorg. 1866. Leschhorn, Ludw. Karl. 1869. Leser, Phil. 1873. Lindheimer, Gerhard. 1854. Lindheimer, Julius. 1873. Lion, Benno. 1873. Lion, Franz, Director 1873. Lion, Jakob, Director. 1866. Lion, Siegmund, Director. 1873. Löhr, Clemen.s. 1851. — 26 1859. 1877. 1877. Hr. Lönholdt, E. Heinr. 187c > Lönholdt, G. W. 1873. » Löwengard, .J., Director. » Löwenick, N. 1875. » Loretz, A. W. 1869. » Loretz, Herrn., Dr. phiL » Loretz, Willi., Dr. med. » *Lorey, Karl, Dr. med. 1869. » Lorey, W., Dr. jur. 1873. » *Lucae, G., Prof., Dr. med. 1812. » Lucius, Eug., Dr. pliil. 1850. » V. Lukacsich, Major. 18;l!2. V Maas, Adolf. 1860. » Maas, Simon, Dr. jur. 1869. » Mack, Joh. Friedr. 1866. » Mahlau, Albert 1867. > Majer, .Joh. Karl. 1854. Fr. Majer-Stceg. 1812. llr. Malss, Dr. jur. 1873. V Mauskopf, Nikolaus. 1859. » Manskopf,W. H ,Geh.Commerzieu- rath. 1869. » Matti, Alex., Dr. jur. 1873. » Matti, J. J. A., Dr. jur. 1836. » May, Arthur. 1873. » May, Ed. Gustav. 1873. > May, Joh. Val, Dr. jur. >' May, Juliu.s. 1873. » May, Martin. 18(ii;. '> Meissner, Otto, Director. >•• Meixner, K. A. 18(!(;. >' Merton, Albert. 1869. V Merzbach, A. 1873. Mettenheimer, Chr. Ifeiiir. » *Metzler, Adolf 1870. ^ Metzler, Albert. 1869. » Metzler, Gustav. 1859. ^> Metzlcr, Karl, 1869. ^> Metzler, Wilh. 1844. » Metzler-Fuchs, G. F. 1842. » Meyer, Friedr. 1866. » Minoprio, Karl Anton. 1821. » Minoprio, Karl Gg. 1869. >' Mohr, Oberlehrer, Dr. phil. 1866. » Moldeuhauer, F., lugeuieur. 1873. » Mouson, Joh. Gg. 1873. » Muck, F. A., Consul. Iö54. 1873. 1876. 1873. Hr. Müller, H. K. W. 1842. » Müller, Joh. Christ. 1866. » Müller-Reutz, F. A. 1874. » Mumm von Schwarzeustein, Alb. 1869. » Mumm v. Schwarzenstein, D. IL, Dr jur., Oberbürgermeister. 1869. » Mumm V. Schwarzenstein, Herrn., Generalconsul. 1852. » Mumm V. Schwarzenstein, F. H., jun. 1873. » Mumm V. Schwarzenstein, W. 185(), Die Musterschule. 1832. Hr. Mylius, Karl Jonas, Architekt. 1871. » Nestle, Hermann. 1857. » Nestle, Julius. 1873. » Nestle, Richard. 1855. V Neubürger, Dr. med. 1860. ■■> de Neufville, Julius. 1873. >' de Neufville-de Bary, Aug. 1864. >' de Neufville-Büttner, Gust., Geh. Commerzienrath. 1859. « de Neufville-Siebert, Friedr. 1860. V Neumüller, Fritz. 1875. » Niederhofheim, A., Director. 1873. » *Noll, F. K., Dr. sc. uat. 1863. » V. Oberuberg, Ad., Dr. jur. 1870. » Ochs. Hermann. 1873. » Ochs. Karl. 1873. » Ochs, Lazarus. 1873. » Odrell, Leop., Dr. jur. 1874. » Ohleuschlager, J. A., Dr. jur. 1859. > Ohleuschlager, K. Fr. Dr. med. 1873. » Oppenheim, (luido. 1873. » Oppenheimer, Charles. 1873. » Oppenheimer, Marcu.s Moritz. 1877. » Ortenbach, Friedr. 1853. » ( )rtheuberger, Dr. jur. 1866. » (FOrville, Friedr. 1846. V Osterrieth, Franz. 1867. » Osterrieth-v. Bihl. 1860. » Osterrieth-Laurin, Aug. 1866. >. Oswalt, H., Dr. jur. 1873. V Parrot, J. Ch. 1873. » Passavant, E., Dr. jur., Stadtrath. 1866. — 27 Ilr. Piissavant, Giist., Dr. nioil. 1859. » l'assavant, Henn. 1859. > Passavant, Robert. 1860. > Passavant, Rudolf. 1869. V *Passavant, Theodor. 1851. » Petermann, Ad., Pr., Zahnarzt. 1875. - nV'torsen, K. Tli., Dr. phil. IS?.!. ■ Potsch-Güll, Phil. 180U. i'fetfel, Aug. 1869. rtVrt'el Friedr. 1850. Pt'ort'orkorn, U., l'r. jur. 1856. l'foifer, Kugcn. 1816. 1'1'eirt', Pernh., Ingenieur 1871. Piog, K., Steuerrath. 1873. V Ponfick, Otto, Dr. jur., Stadt- gerichts-Sekrotär. 1869. ' Posen, Jakob. 1873. ' Prestel, Ferd. 1866. V Quilling, Friedr. Wilh. 1869. » Raabe, Ernst. 1872. -> Rautenberg, Leopold. 1873. » Raveustein, Aug. 1866. » Ravenstein, Simon. 1873. Die Realschule, Israelitische. 1869. Hr. V. Reinach, Adolf, Baron, General- cousul. 1860. ■> V. Keinach, Alb., Baron. 1870. Keiss, Enoch. 1813. Reiss, Jacques, Geh. Commerzien- rath. 1844. » Reuss, Dr. jur., vSchöö'. 18'24. ^ Ricard, Adolf. 1866. Ricard, L. A. 1873. V Richard, Friedr. 1866. » * Richters, A. J. Ferd., Dr. 1877. > Rieger, Wilh<-lm. 1832. V Rindskopf, Isaak M. 1866. ' *Ripps, Dr. med. 1856. » Rittner, G., Comiuerzionrath. 1860. " *Koberth, Ernst, Dr. med. 1856. » Rödiger, Konr., Dr. phil., Direc- torialrath. 1859. Rössler, F., Münzwardein. 1866. Uoos, Benjamin. 1869. *Roose, Wilh. 1869. » V. Rothschild, M.K.jGcueralconsul, Freiherr. 1843. ITr. V. Roth.-^fliild, Willi., Ocneralconsul, Freiherr. 1870. » Rottenatein, Dr. 1866. s- Rueff, Julius, Apotheker. 1873. Hütten, Joseph. 1860. V Rumpf, Dr. jur., Consulont. 186(). Kr. Himipf, Fr. 1S6S. Hr. Sachs, Joh. Jak. 1870. » Sanct-Goar, Meier. 1866. > Sandhagen, Wilh. 1873. » Saucrlilnder, J. D., Dr. jur., Stadt- rath. 1873. » Schaffner, Ferd., Dr. med. 1866. » Scliarff, Alexander. 1844. V *Scharff, F. A., Dr. jur. 1852. V Scharft-Osterrieth, Gottfr. 1859. » Scheifer, Karl, Postamts-Assistent. 1875. » *Scheidel, Seb. AI., Director 1850. » Schenck, Joh. David. 1866. « Schepeler, Ch. F. 1873. » Scherbius, G. Th. 1869. » Scherlensky, Dr. jur. 1873. >' Schiele, Simon, Director. 1866. >. Schiff, Phil. 1873. V Schilling, Dr. med. 1833. » Schlemmer, Dr. jur. 1873. » Schlesinger -Trier, K. 1873. » Schmick, J. P. W., Ingenieur. 1873. >. Schmidt, Adolf, Dr. med. 1832. >. Schmidt, Dietrich Wilh. 1876. » ^Schmidt, Heiur., Dr. med. 1866. ?. Schmidt, J. Chr., Dr. med. 1876. V Schmidt, Joh. Georg. 1876. ■' Schmidt, Karl, Kreisthierarzt. 1866. ^ Schmidt, Konrad Fr. 1872. ^^ Schmidt, Louis A. A. 1871. > *Schmidt, Maxim., Dr. vet., Director. 1866. » *Schmidt, Moritz, Dr. med. 1870. » Schmidt-Polex, Adolf. 1855. » Schmidt-Rumpf, L. D. Phil. 1876. » Schmidt-Scharff, Adolf. 1855. » Schmölder, P. A. 1873. « Schmöle, Wilh. 1866. » Schölles, Joh., Dr. med. 1866. » *Schott, Eugen, Dr. med. 1872. ■. Schürinann, Friedr. Adolf. 1876 Schulz, Heinr., Dr. jur. isiiti Schumacher, Gg. Friedr. 1866. *Schwarzschild, H., Dr. med., Geh. Sauitätsrath. I806. Schwarzschild, Moses. 1866. V. Schweitzer, K., Dj.-. jiu'., Schüft'. 1831. *Siebert, J., Dr. jur. 1854. Siebert, Karl August. 186"J. Snatich, Jaques. 1873. Sömmerring, Karl. 1876. Sonnemann, Leopold. 1873. Souchay, A. 1842. Speltz, Dr. jur., Senator. 1860. Speltz, Jakob. 1819. Speyer, Gustav. 1873. Spiess, Alexander, Dr. med. 1865. Springer, Henry. 1873. Stadermaun, Ernst. 1873. *Steftan, Fh. J., Dr. med. 1862. V. Steiger, L. 1869. Stern, B. E., Dr. med. 1865. Stern, Theodor. 1863. Steuernagel, Joh. Heinr. 1860. *Stiebol, Fritz, Dr. med. 1849. Stiebel, Julius. 1877. V. Stiebel, Heinr., Consul. 1860. Stock, H. A. 1859. Straus-Fuld, A. J. 1873. ''^Stricker, W., Dr. med. 1870. Strohmberg, Nathan. 1866. Strube, Jak., Hofrath. 1873. Strubell, Bruno. 1876. Sulzbach, P.ud. 1869. Trier, Samuel. 1873. Ulmann, A., Dr. phil. 1871. Umpfenbach, A. E. 1873. Una-Maas, S. 1873. L-. Varroutrapp, Fr., Dr. jur. 1850. *Varrentrapp, Georg, Dr. med., Geh. Sauitätsrath. 1833. Varreutrapp, J. A. 1857. von den Veldeu, Fr. 1842. Vogt, Ludwig, Director. 1866. *Volger, Otto, Dr. phil. 1862. Volkert, K. A. Ch. 1873. *Wallach, J., Dr. med. 1818. Weber, Andreas. 1860. Weiller, Jak. Hirsch. 1869. Weisbrod, Friedr. 1873. Weismann, N. 187.3. V. Weisweiller, Georg. 1866. *Weuz, Emil, Dr. med. 1869. Wertheimber, Louis. 1869. Wetzel, Heinr. 1864. Weydt, Nik. 1869. Weydt, Phil. 1872. Wiesche, J. L. 1873. Wiesner, Dr. med. 1873. Winter, W. Chr. 1852. Wippermann, Friedr. 1819. Wirsing, Adolf. 1873. * Wirsing, J. F., Dr. med. 1869. Wirth, Franz. 1869. Wittekmd, H., Dr. jur. 1860. Woltf, Adam. 1873. Wolff, Phil. 1874. Wolfskehl, H. M. 1860. Wüst, K. L. 1866. Wunderlich, Gg 1869. ZickwolfF, Albert. 1873. Zickwolff, Otto. 1873. *Ziegler, Julius, Dr. phil. 1869. Ziegler, Otto, Director. 1873. Ziem, G. F. 1860. Zimmer, K , Dr. phil. 1855. Zimmer, K. G. ß. 1869. 29 III. Neue Miti-liHler liii- das Jalir 1878. III-. Aiulroae, Achillo. - Andreae-Goll, Phil. Androae, Hu(lol|>li. » liebreods. Phil. Frioilr » Uender, Anton .Toso|>l). Merle, Karl. - Host, Karl. Hiittel, Wilhelm, ('ahn, Hoinrich. CIorniil-GoU. Willi. " r>elosea, r>r. niod. - Dondorf. Carl. .' Dondorf, Paul. ' Dröll J. A. > Engelhard, Robert. " Feist, Eduard. ■' Fellnor, F. Frank. .lohn. " Franz, .Tean. Frey, Philipp. >■■ Ciciger, Berthold, Dr.. iVdvocat. ■^ Geiger, Joh. Christ n]ili. Günther de Hary. Chr.. Rentner. ^ Gross, Max. >■ Hauck, Alex. llensel, L., Rentnieister. - iferz, Otto, ilessenberg, Friedrich. ^ Ilolthof, Carl, Stadtrafh. .Tacrpiet Sohn, H. Ickelheimer, Dr., Advoeat. .lourdan, .Taeob. Kalb, Emil, Bankdirectnr. Keller, Adolf. Kutscher, F. Aug. Ivnips, .Tos. Königswerthei-, Martin. Kran.s.sold, Dr. med. Kreb.s-Pfaff, Louis. Kriegk, .Max, Dr. med. Laeninierhirt. Karl, Diroctor. » Lantenschläger, Alex., Director. . Lehr-Anthes, Willi. Tiindlieimer, Ernst. Marburg-Fridericb, Adol)di. Marburg, Heinrich. Marx, Dr. med. Maubach, Jos. Mayer, Wilh., Director. Merton, ^\^ Minjon, Herrn. Müller. Paul. Müller, Siegm. Fr., Dr., Notar. Neubert, W. L., Zahnarzt. Nestle- John, Georg. de Neufville, Otto. Neu.stadt, Sam. Oplin, Adolph. Osterrieth, Eduard. Perle, Stabsarzt, Dr. med. Pfähler, F. W. Reiffenstein, J. P. Heinganum, Paul, Dr. jur. Heiss, Paul, Advoeat. liössler, Hectoi'. lloth, Georg. Roth, Joh. Heinrich. Saaler, Adolph. *Saalmüller, Max, Ober.stlieutenaut. Schaub, Carl. Schenck, W. Schwarz, Georg I'h. A. Schwarzschild, Em. von Seydewitz, Hans, Pfarrer. Speugel, Friedrich. Speyer, Georg. Stern, B. S. Stilgebauer, Gnst., Bankdirector. Sulzbach, Emil. Sulzbach, Moritz. Trost, Otto. Weismann, Wilhelm. Wertheimber, l^huanuel. Zimmer, Georg. 30 - IT. CorrespomlireiHle Mitglieder. *) 1820. Wöliler, Friedr., Professor in ööttingen (von hier). 1822. Reichenbach, H. G. L., Prof. in Dresden. 1823. Radius, Justus, Dr. med. in Leipzig. 182r). de Laizer, Comte Maurice, in Clairmont-Ferrant. 1827. Keferstein, Adolf, Gerichtsratli in Erfurt. 1827. Reinhardt, Joh. A., Professor in Kopenhagen. 1830. Czihak, J. Ch., Dr., Professor in Aschaflfenbnrg. 18;j2. Kngelniann, Joh. Georg, Dr. med. in St. Louis, Nordamerika (von hier). 1833. Fechuer, Gustav Theodor, Prof. in Leipzig. 1 834. Listing, Dr. phil., Professor in Göttingen (von hier). 183 t. V. Allierti, Salinenverwalter in Friedrichshall. 1834. Wiebel, Karl, Prof. in Hamburg. 183G. Decaisne, Akademiker in Paris. 183G. Schlegel, Herrn., Professor Dr., Director des Museums in Leydeu. 1S3G. Agard, Jakob Georg, Prof. in Limd. 1837. Studer, Bernhard, Prof. in Bern. 1837. Studer, Apotheker in Bern. 1837. Coulon, Louis, in Neufchatel. 1837. de Montmoliu, Auguste, in Neufchatel. 1839. Meyer, Georg Hermann, Prof. in Zürich (von hier). 1841. Genth, Adolf, Dr. med., Badearzt in Schwalbach. 1841. Schwann, Theod., Dr., Prof. in Löwen. 1841. Budge, Jnl., Prof. in Greifswald. 1841. Betti, Pietro, Soperintendente de sanita in Florenz. 18-11. Parolini, Alberto, in Bassano. 1841. Fasetta. Valentin, Dr. med. in Venedig. 1842. Thomae, K., Prof., emerit. Di- rector des landwirthsehaftlichen Instituts in Wiesbaden. 1842. Hein, Dr. in Danzig. 1842. Claus, Bruno, Di-, med. in Bonn (von hier). 1844. Göppert, Heinrich Robert, Pro- fessor in Breslau. 1844. Schimper, \Y. P., Profes.sor in Strassburg. 1844. Bidder, Friedr. H., Professor in Dorpat. 1844. Plieninger, W. H. Th., Professor in Stuttgart. 1844. Schmidt, Ferd. Jos., in Laibach. 1844. Blum, Prof. in Heidelberg. 1845. Bischoff, Th. L. W., Professor in München. 1845. Adehnauu, Georg B. F., Prof. in Dorpat. 1845. Kützing, Friedrich Trangott, in Nordhausen. 1815. Meneghini, Giuseppe, Professor in Padua. 1845. Zimmermann, Ludwig Philipp, Dr. med. 1840. Sandberger, Fridolin, Professor in Würzburg. 184G. V/orms, Gabriel, auf Ceylon (von hier). 1S4G. Worms, Moritz, auf Ceylon (von hier). 184G. Schilf, Moritz, Dr. med., Prof. in Florenz (von hier). 1847. Virchow, Rudolf, Prof. in Berlin. 1848. Duuker, Wilhelm, Professor in Marburg. 1848. Philippi, Rudolf Amadeus, Di- rector des Äluseums in Santiago de Chile. *) Die vorgesetzte ZaLl binloutet das Jalir ilor Aufnahme. — 31 — IS 10. Bock, Bornh., Dr. med., flpiioral- ar/t in Karlsruhe. 1S|!). von Scliloiden, M. .1.. Trotcssor, k. russ. Staatsrath in Wiesbaden. ISli). Low. Hermann, Prof., Director enierit. in Guben. 1~^10. Dolirnjvarl Augiist,Dr.,l'riisi(bMit des Entomolog. Vereins in Stettin. lS4n. Fischer, Oeorg, in Mihvaukee, Wisconsin (von hi(M). bsii). Gray, Asa, Prof. an der Howard- üniversity in Cambridge. 1 S.")!"». Kirchner (Consul in Sydney ), jetzt in üarmstadt (von hier). ISf)!). Mettenheimer, Karl Christian Friedrich, Dr. med., Leibarzt in Schwerin (von hier). 1851. Jordan. Hermann, Dr. med. in Saarbrücken, li^'ij. Landerer, Xaver. Professor, Iloi- apothekor in Athen. \<>2. Leuckart, Kudolf, Dr., l'rofessor in Leipzig. ]^^)o. Bernard de Villefranche, Claude, Professor in Paris. 18."):>. Robin, Charles, Prof. in Paris. IS.");'), de Bary, Heinr. Anton, Prof. in Strassburg (von hier). JSrjB. Buchenau, Franz, Dr., Professor in Bremen. 1853. Brücke, Ernst Willi., Professor in Wien. 1850. Ludwig, Karl, Prof. in Leipzig. 185.-J. Bruch, K., Dr., Prof. in Oftenbach. 185 L Bach, Michael, Dr., Oberlehrer in Boppard. 1854. Schneider. Wilh. Gottlieb, Dr. phil. in Breslau. 1851. Ecker, Alexander, Profes.sor in Freiburg. 1854. Besnard, Anton, Dr., Oberstabs- arzt in München. 1855. Grube, Eduard, Staatsrath, Prof. in Breslau. 1850. Scacchi, Archangelo, Professor in Neapel. 185G. Palmieri, Professor in Neapel. IS.' )7. 18: )7. 18. .0. 18. )'.». 18(10. 1800. ISCO. isr,i. ISliJ. 1801. 186;?. l8G;l 1804. 1864. 1804. 186.5. 1866. 1867. 1867. 1867. 1868. 1869. 1869. 1869. 1869. 1869, 1869, 1869, Loyh, Friedrich A., Professor in Stuttgart. V. Horaeyer, Alex., Major in Mainz. Bibeira in Coira,, Hrasilion. Frey, Heinrich, Trof in Zürich (von hier). Weinland, (.'hrist. Dav. Fricdr., Dr. phil. in lloiien-Wittlingen, Württemberg. Gerlach, .T., Prof. in Erlangen. Weismann, Aug., Professor in Freiburg (von hier). Becker, F/udwig, in Mnlbnurne, .Australien. Helmholtz, II. L. F., Professor in Berlin. von Manderstjerna, Excel 1., kais. Russ. Generallieut. in War.schau. Hofniann, Herrn., Professor der Botanik in Giessen. von Riese-Stalburg, W. F., Frei- herr, Gutsbesitzer in Prag, de Saussure, Henri, in Genf. Pauli, Friedr. Wilh., Dr. med., Hofr., früher in Chios, jetzt in Bockenheim (von hier) Schaafhausen, H., Prof. in Bonn. Keyserling, Graf Alex., Ex-Cnra- tor der Univer.sität Dorpat. Bielz,E. Albert, Dr., in Hermann- .stadt. Möhl, Dr., Professor in Kassel. Landzert, Professor in St. Peters- burg. von Harold, Freih., Major a. F. am Köuigl. Museum in Berlin, de Marseul^ Abbe in Paris. Hornstein, Dr., Oberl. in Kassel. Lieberkühn, N.,Prof. in Marburg. Wagner, R., Prof. in Marburg. Gegenbauer, Karl, Prof. in .Jena. Ilis, Wilhelm, Prof. in Leipzig. Rütimeyer, I^udw., Prof. in Basel. Semper, Karl. Prof. in Würzburg. Gerlach, Dr. med. in Hongkong, China (von hier). 32 1869. Wo ronin, M., in St. Petersburo-. ]87;l 1800. Bavboza du Boccage, Divector lS7o des zoolog. Museums in Lissabon 1873 180rt. rCenngott, (i. A., Prof. in Zürich. 1871, V. Müller, F., Director des botan. l87o, (larteus in Melbourne, Australien. : 187!, 1871. V. Haast, Jul., Dr., Staatsgeologe inChrist-Churcb, Auckland, Neu- seeland. 187). 1871. Jones, Matthew, Präsident des 187:1. naturhistor. Vereins in Halifax. 187.». Agardh-Westerlund, Dr. in Ron- 1873. neby, Schweden. 1873. 1872. Verkrüzcn, Th. A., in Frankfurt 1873. am Main. 1872. Nägeli, K, Prof. in München. 1873. 1X72. Sachs, J., Prof. in Würzburg. 1872. Ilooker, .J. D., Direct. des botan. Gartens in Kew, England. 1873. 187;l. Koch, Karl, Dr., Landesgeologe 1873. in Wiesbaden. 1873. Streng, Prof. in Gicssen (von 1873. hier). 1874. 1873. Heyrich, Profes.sor in Berlin. 1873.. Stcssich, Adolf, Professor an der 1874. Realschule in Triest. 1873. vom Rath, Gerh., Prof in P)onn. 1874. 1873. Römer, Professor in Breslau. 1873, Seebach, Professor in Göttingen. 1874. 1873>. Hoer, Oswald, Prof. in Zürich. 1873. von Siebold, Prof. in München. 1874. 1873 Caspary, Rob., Prof. in Königs- berg. 187r>. 1873. Gramer, Prof. in Zürich. 1873. Beutham, Georg, Präsident dor 187.^). Linnean Society in London. 1875. 1^73. Darwin, Charles, in Down, 1.S7.'"). Beckenham, Kent in England. 1873. Günther, Dr. am British Museum 187.''). in London. 1873. Sclater. Phil. Lutley, Secretary 187.5. of zoolog. Soc. in London. 1873. Leydig, Franz, Dr., Professor in Tübingen. 187,5. 1873. Loven, Professor, Akademiker in Stockholm. 1875. 1873. Schmarda, Prof. in Wien. Priugsheim, Dr., Prof. in Berlin. Schwendner, Dr., Prof. in Basel. de Candolle, Alphonse, Prof. in Genf. Fries, Th., Pi-of. in Upsala. Schweinfurth, Dr. in Berlin, Präsident der Geographischen Gesellschaft in Cairo. Grisebach, Prof. in Güttingen. Russow, Edmund, Dr., Prof. ii'. Dorpat. Cohn, Dr., Prof. in Breslau. Rees, Prof. in Erlangen. Godeff'roy, J. K., Rheder in Ham- burg. Ernst, Dr., Vorsitzender d. deut- schen naturforsch. Gesellsch. in Caracas. Mousson, Professor in Zürich. Krefft, Director des Museums in Sydney. Giebel, Professor in Halle. .Joseph, Gustav, Dr. med., Docent in Breslau. von Fritsch, Karl, Freiherr, Dr., Professor in Halle. Reichenbach, Joh. Heinrich, in Leipzig. von Tomassini, Ritter Muzio, in Triest. Gasser, Dr., Privatdocent in Marburg (von hier). Bütschli, Otto, Dr., Prof. in Heidelberg (von hier). Bück, Emil, Dr. (von hier). Dietze, Karl, in München. Fraas, Oscar, Dr., Professor in Stuttgart. Fischer von Waldheim, Alex., Staatsrath u. Ritter in Moskau. Genthe, Herrn., Prof. Dr., Direc- tor des Landesgymnasiums in Corbach. Klein, Karl, Dr., Professor in Heidelberg. Ebenau, Karl , in Madagascar (von hier). — 33 1><7."). Müiitz, A., Dr., Direcfour de Tobservatoire iiliy.si(iac in 'l'iHis. 1875. Probst, Pfarrer, Dr. pliil. in Unter - Essendort", Württemberg. 1875. Targioni-Tozetti, Prof.inFlorenz. 1 875. Zittel, Karl, Dr., Prof. inMüiichen. 187(!. Kein, J. .1., Dr., Prof. in ^Marburg. lS7t). Liversidge, Prof. in Sydney. 1870. Büttger, Hugo, Director in Beuel bei Bonn (von hier). 187(1. Langer, Karl, Dr., Prof. in Wien. 1S7(). Le .Tolis, Angnste, President de la Societe nationale des sciences naturelles in Cherbourgr. 187(1. Meyer, A. B., Dr., Direetor des königl. zoolog. Museum.s in Dres- den. ].S7(;. Wetterhan, .T. D., in Freiburg i. Br. (von hier). 1877. Voit, Karl, Dr., Prof. in München. 1877. Schmitt, (!. (i. Fr., Dr., Prälat in Mainz. 1878. Chun, Carl, Dr. in Neapel (von hier). 1878. Corradi, A., Professor der Kgl. Universität in Pavia. 1878. llayden, Prof., Dr., Staatsgeologe in Waslnnston. V. Ausserordentliche Elireiimitglieder. 1872. Mühlig, J. G. G. Verwalter (von hier). 1875. Erckel, Theodor (von hier). 1878. Hetzer, Wilhelm (von hier). — 34 Verzeichiiiss der Gescheiiko für das iiaturhistorisclie Museum, welche vom Juni 1877 bis Juni 1878 der Gesellschaft über;viesen wurden: 1. Für die vergleichend-anatomisehe Sammlung: Von den Herrn Gebrüder S c h a u e r m a n n : das Skelet des grosseu 38jährigen Karpfen, durch Herrn Dr. Noll. 2. Für die Säugethiersammlung : Von Herrn Carl Jung: Hipposideros fcrruni equwum und 1 Plecotus auritus. 3. Für die Vögelsammlung: Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft: C verschiedene Vögel: Coliuspasser flaviscapulatus^ riaticcrcAis puMierrinius, Cereopsis Novae IloUandiac, Liehenopfi perspiciUafa, Tanagrn fastuosa, Tanogra sp. ? Von Herrn Bert hold Schuster von Capstadt: Kcra longicauda. Von Herrn F. C. Rom eiser dahier: 1 Meistersänger (Cumieai, orphea). Von Herrn Otto Andreae: 1 Malayen-Huhn. Von Herrn Bernhard Andreae: 1 schwarzhalsiger Schwan. 4. Für die Sammlung von Reptilien und Amphibien: Von der neuen zoologischen Gesellschaft: 1 Alligator lucius, jung. Von Herrn Dr. Richters dahier: 2 kleine Schlaugen aus Süd- Amerika (1 Liophis Merremi und 1 Coronclla doliata). 5. Für die ichthyologisehe Sammlung : Von Herrn Cairl Mittler: ein Fisch chen (Osphromcnus olfax (J von Indien, für die Sammlung neu). Von Herrn Marcus Goldschmidt aus dem Dohrn'schen Aquarium in Neapel, 3. Sendung : Jugendzustände von Äcan- thias vulgaris (3), Mustelus vulgaris (4), Scyll'nmi canic/da (2), - ^5 — Torpedo ocellata (2), Raja, Tn/rjoii riolacea, Squatino migelus^ Lirhia fi/anca, 3Inr/il{o), Blcmriusi (3), Trachw2is{2), Teristcilion rafaphmänm (2), Sphyyaoia ruk/aris, Uravoscopus scaher, Scr- ramis cahrilla, Serraniis lopatus (6), Zeus faher (3), Capros aper (2), Dactyloptcrus volitans (2), Scorpaena p>orcus, Scorpaena scrofa, Eier vou Scyllitmi canicula, eines mit entwickeltem Embryo. Von (lin* Neuen Zoologischen Gesellschaft: einige Fische aus (lern Aquarium. \'on Herrn Consul W. Kirchner in Wiesbaden: 3 Exemplare vou Geratodus Forsteri vou Queensland. Von Herrn .T. Blum: 1 Orthagoriscus mola. Vou Herrn Dr. Xoll: 2 Sygnathns acus (^ und Q, 1 Sygnathus angniucns Q und 2 Hippocampus hrevirosfris ^ und (j". G. Für die Sammlung der Gliederthiere : Vou der Neuen Zoologischen Ges e 1 Ischaft: einige Krebse aus dem Aquarium. Vou Herrn Wilhelm M e t z 1 e r : A ugenlose Käfer (ÄnopJdJialmus Holtemvarthi) aus der Adelsberger Grotte. Von Herrn Theodor Passavant: eine instructive Saiumluno- (7 Schachteln) Insecten zu Vorlesungszweckeu (Käfer, Schmet- terlinge, Hymenopteren und Dipteren). \ (.11 Herrn Dr. Noll: 1.7 verschiedene Objecte, als Raupen, Pup- pen, Larven, Cocons etc. für die biologische Sammlung; Gläs- chen mit Cypris und Cyclopsinen. Als Nachtrag für 1875 — 76: t)6 verschiedene einheimische Objecte als Eier. Larven, Cocons, Inuigines etc. von Insecteu für die biologische Sammlung, ebenfalls hiefür Bopyrus squülarum r^ und 9^ Apus can- criformis und diverse JBranchipus. Nun Herrn Marcus Gold Schmidt aus dem Dohrn'schen Aquarium 3. Sendung: Zoea von Tilumnus Jiirtdhis, Lamhrus angidifrmis ^ Thia polita^ Eupagurus Grideauxii, Calappa gramdata, Naja verrucosa, Pagurus striatus, Tontonia flavo- viacidata, Squilla mantis, Callianassa subferranea, Dorippe lanata, Droniia vidgaris, Palaemon, Eier von Squilla mantis, Scyllurus arcfus, Palinuriis vulgaris, Maja squinado. Junge Exemplare vou Dromia vtdgaris, llia tincleus, Mnvida rngosn. Tdummis htriellus, Xantho rivulosus, Scyllarus. — 36 — 7. Für die Sammlung von Mollusken: Von Herrn Dr. Sangroeister: Mollusken-Eier and einige (Jon- chilieu von der Küste von Florida. Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft: mehrere OctopiifS aus dem Aquarium. Von Herrn Dr. med. W. Kobeit: eine grössere Suite Conehylien, besonders südamerikanische Landcouchylien, eine erhebliche Anzahl Seeconchilien (Naßsa, Mifra, auch Seltenheiten ans den Gattungen Pteroceras und Strombus). Von Herrn Dr. N o 1 1 : verschiedene einheimische Mollusken, hauptsächlich für die biologische Sammlung, Nachtrag für 1875-76. Von Herrn Marcus Goldschmidt ans dem D oh rn 'sehen Aquarium, 3. Sendung: Argonaida argo (^ und 9 (cf ^^^i^' HydrocotyUis) , Scpiola Pondeletii, Pyrosoma, Pleiiropliylliäia lineata, Pleurohranchus testudinarinus (2), Salpa fuciformis und runcinafa, UmhrcUa medüerranea , Philine apcrta , Äscidia intestinalis, Carinaria mediterranca ^ Pleurotrachea mutica^ Ptcrotrachea coronata (8), Hyalea tridentata (4), Ticdemamiia neapolitana (2), Cymhidia Peronii (2), Gastcropteron MecJcelii (2), Cleodora, Creseis acicula, PhylUrhoe huccphahmi, Thetis leporina (2), Jugendznstände von Odopus vulgaris, Sepia officinalis, Thetis leporina^ Aplysia leporina, Solen ensis und Pyrosoma; Eier von Ärgonauta argo, Octopus vulgaris, Tritonium. cutaceum, Nassa mutahilis, Natica, Sepiola, Aplysia leporina, Murex trimculus, Sepia officinalis. 8. Für die Sammlung von Würmern, Strahltbieren und anderen niederen Thieren: Von Herrn Dr. Sang meist er: eine Suite Schwämme von der Küste von Florida. Von Herrn Dr. N o 1 1 : I Hydractinia grisea auf JBticcimim undatnm in dem Pagurtis Bernhardus sitzt, von Helgoland. 19 verschiedene Würmer, Bryozoeu und Schwämme, Nachtrag für 1875 — 76. Von Herrn Marens G o 1 d s c h m i d t aus dem D o h r n'schen Aquarium, 3. Sendung: Cestimi Veneris, Bhi^ostoma Cuvicri, Cassiopeja horhonica (2), Cosmetica punctata, Carmarina hastata, Pelagia noctiluca, Lissia Köllikeri, Polyxenia (3), DiphyeSj Ahyla pentagona (2), Velella Spirans, Beroe ovata — 37 — (0), Pcnnatula (2), Anten nidaria, Anthca cereus , Cladostis, Ijiiivt'ii von Ccsfum Vcncris. Planula von Gorgonia verrucosa^ Ac'tiniii-Luiven, Larven von FcUujki uociÜuca. Junge Exem- |tl:ir(! von Vdella spiriws, Carmarina hastata, Ilhizostoma (hiiHcri, Casdopüia horbonica in eiuer Lösung von Siilpeter und (loppeltelironisauren) Kali. Asteriscus verruculatus (8), ILolotlmria juc. Sag'dta hipunctata. i>. Pur die Pflanzensammlung: Von der I ' a 1 ni g a r t e n - G e s e 1 1 s eh a ft : ein Stamm der Phoenix diicti/li/cra, ferner ein Stamm von Xantorrhoca, durch Herrn luspector Heiss. Vom Seuckenber ff 'scheu botauisclien (} arten unterstes o Stengelglied von Tamus Elephanti2)cs. \ im Herrn Adolf Metzler zum Aukauf mehrerer Fascikel l'Hanzen: 89 Mark. Von Herrn \)v. C. liaenitz in Königsberg: das interes- sante Drosopliyllum Liisitanicum. 10. Für die zoopalaeontologisehe Sammlung: Von Herrn Landesgeolog Dr. Carl Koch: 4 Petrefacten (Spirifer socialis) aus dem Tauuusquarzit von Rüdesheim und Soou- .schied (Uuter-Buntenbach). Von Herrn Adolf Ladeul)urg: Eine Suite Tertiärversteineruugen aus Cliarleston durch Herrn J. Blum. V^on Herrn Architect L. W. Brofft: zwei grosse Orthoceras trian- gidarc aus dessen Schiefergrube »Leonhardt« im Weilthal bei iiützendorf nächst Weilmünster. \'uii Herrn Ino-enieur Ludwi»; Becker: ein »»rosses Bruchstück eines Stosszahnes von Mannnuth, beim Canalban nahe der Bockenheimer Chaussee gefunden. \ ou Herrn Dr. Emil Bück: zwei grössere Stücke eines Hirsch- geweiiies aus den Pfahlbauten von Ilobenhauseu am Pfälfikoner See, Cantou Zürich. Von Herrn Dir. Hugo Böttger: 4 Kischabdrücke aus der Pa]>ier- kohle bei Bonn. Von Herrn Dr. Petersen : Petrefacten aus dem Cerithienkalk an der Tempelseemühle von Oiienbach. \ ou Herrn W i 1 h. L a n d a u e r - D o n n e r : mehrere Kreideseeigel von der Insel Rügen durch Herrn Dr. E. ßuck. — 38 — Von Herrn Robert Scharff clahier: Versteinerungen von Brad- forcl, Yorksliire. Von Herrn Oberstlieutenant Max S a a 1 m ü 1 1 e r : niebrere Trilo- biteu von Böhmen und eine Suite meist jurassiscber Petre- facten, zumeist aus Pranken. Von Herrn J. Blum: 1 Smcrdiä miwutus ans dem Neoeoni von Aix iu der Provence. 11. Für die geologische Sammlung: Von Herrn Dr. Herrn. Loretz: eine Suite Gesteine und Petretacten aus dem Thüringiscbeu Schiefergebirge. Von Herrn Stud. W. Schauff: ein Eisschliff auf einem Granit aus dem Geschiebelehm aus der Umgegend von Leipzig, ferner ein Stück Doleritporpliyr von Ober-Brechen direct am Bahnhof, dann Walchia pinnata aus dem unteren Rothliegeuden von der Naumburg bei Kaicheu. Von Herrn Dir. Hugo Böttger in Rott bei Bonn: ein Stück Gyps in Eisenkies. 12. Für die Mineraliensam.mlung : Von Herrn Carl -lung l»ei (irladenbach: eine Suite (13 Stück) Hütteuproducte, dabei künstlicher Pyr(»morphit, von der Justus- hiitte bei Gladeubaeh. Von Herru Carl Stiel)el: 14 Kästchen mit 38 Stück Pyrit- Kugelbildungen von Calais. Berichtigung zur Angabe hierüber im Jahresbericht 1876,77. Von Herrn Ingenieur G. Scharff dahier: 84 Stufen von dem Sprudel zu Carlsbad (Sj)rudelsteine, Erbsensteine, Sinter, Granite). 18. Für die ethnographiselie Sammlung: Von Herrn Consul Murphy: die Photographie eines indianischen Häuptlings. Von Herrn Pfarrer Kalb: ein Götzenbild von China. Von Herrn Dr. Ad. Rens s, St. Clair County, Illinois: die Photo- graphie einiger Stein waffeu. Von Herrn Carl Dietze dahier: ein Cederbüchschen von den Tschepewyan - Indianern zum Aufbewahren von Honig be- stimmt, 1848 von Nord-Amerika mitgebracht. — 30 — GcsfluMiko an Geld, welelic der Sonckenbergischen natiirforsehcndcn Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahre überwiesen wurden. Voll dem Kreistage Umk. 4000. — Voll llorrii Ik'iiiliard Doiitlorf » 10<>. — Von Herrn l'h. von Üouuer zur Veiiueliruiio; der oruithologischen Sammlung' .... » 30. — Vou Herru Adolf Metzler (für Vermehrung des Herbariums) » 89. — Von 1 lerru Moritz Freiherr von B e th m a u u (eiu Legat) fl. 400 = » 685. 71 Von Herrn J a k ob B e r u h a r d R i k o ff als ewiges Mitulied » 500. — (U'sclu'iiko au BücluTii voü Autoren und anderen Privaleu. Hesnard, Oberstabsarzt A. F., in Müuchen: Systematischer Jahres- bericht (Die Mineralogie iu ihren neuesten Entdeckungen und Fortschritten). No. XXX. 1877. IJeltelheim, Dr. Carl, in Wien: Mediciuisch-Chirurgische Rund- schau. Jahrg. 1877. Heft 7 — 12. Jahrg. 1878. Heft 1—4. nötiger, Dr. Oskar, in Frankfurt am Main: Palaeontographica. Suppl. HI. (Clausilieustudieu.) liueli, Dr. Enill, in Frankfurt am Main: Einige Rhizopoden- Studien 1877. Caspary, Prof. Rob., in Königsberg: Alexander Braun's Leben. Eberhard-Karls Universität iu Tübingen: Festschrift zur Feier des vierhuudertjährigen Jubiläums am 0. August 1877. — The Floweriug of Agave Shawii. The Oaks of the United States. 1877. Eugeliuanu, Dr. med. J. Georg, in St. Louis: The American Juui- pers of the Section Sabina 1877. Ei'ust, Dr. A., Presidente Sociedad de Cieucias fis. y nat. iu Caracas: Vargas considerada como botanico. 1877. — Estudias sobre la Flora y Fauna de Caracas (Venezuela). 1877. — 40 — Ernst, Dr. A., Estudias sobre las deformatioues enfennedades y enemigos del arbol de cafe eii Venezuela. 1878. Frankfurter Liederkrsiiiz: Festschrift zur Feier seiues 50. Stiftungs- festes am 15. Februar 1878. Haustein, Prof. J,, in Bonn: Botanisclie Abhandlungen nus dem Gebiete der Morphologie und Physiologie. Band 111. Heft 3. 1877. Herzogliches Collegium Carolinum zu Braunschweig: Fest- schrift zur Säcularfeier des Geburtstages von C. Priedr. Gauss. Hoffmann, Prof. H., in Giessen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des deutschen Waldes (Akademische Festrede 1877). Kobelt, Dr. med. W., in Schwanheim: Fortsetzung von iloss- mässler's Iconographie der europäischen Land- und Süsswassermollusken. Bd. IV. Lief. 1 — 6. — Illustrirt'es Conchylienbuch. Lief. 1 — 5. Lack, J. B. Hepatioue europaea. Liversidge, Prof. A., in Sydney: Fossiliferous Silceous deposit from the Richmond river N. S. W. — On a remarcable example of contoted slate. — On the formation of moss gold and silver. Osten-Sacken, C. K., d. Z. in Heidelberg: Western Diptera: Descriptiou of the new genera and species uf Diptera from the region west of the Mississippi and especially from California (1877 Washington). vom llath, Prof. 0., in Bonn : Acht diverse Schriften. Rüppell, Dr. Eduard, in Frankfurt am Main : Proceedings of the Zoological Society of London 1877, with coloured plates. Rütimeyer, Prof. L., in Basel: Die Rinder der Tertiär-Epoche nebst Vorstudien zu einer natürlichen Geschichte der Antilopen. I. Theil 1877. Scacchl, Prof. A.j in Neapel: Dell' anglesite rinvenuta sulle lave vesuviane 1878. — Sopra un massa di pomici. — 41 — Statu ln'hliothok in Ihm, lilösdi, Dr. Kmil, Archivar: hie lliillcr Aus,sielluii<5 vom 11—10. Deccniber 1S77. Kal.ilüir zur lliillor-Ausstelluiio-. Stossicli, Micimelc, in Triest: Traiisfbnuiilione dellu vescica pn- iiiinativa e siia iiii))(»rlan'/a iiella seji^iiienta/ioiic del tuorlo. — Excunsioiir botanica sul iiioiile liisjiiak in Croazia. Yerzcicliiiiss der vom Juui 1877 bis Ende Mai 1878 im Tausch gegen die Abhand- lungen und Berichte der Gesellschaft eingegangenen Schriften. Von Akademien, IScIiördcn, (Jescllschaflen, Iii.slilnten, Vereinen ii. 06 — 922. Boloijlia. Accadeniia Royal delle scienze dell' Islituto: Memoire III. Tonio VII. Fase. 1-4. Rendiconto. 1870 — 77. Bonn. Naturhistorischer A^ereiu der prenssischen llheinlande und Westphaleus: Verhandlungen. Jahrg. XXXIII. 4. Folge. 2. Jahrg. 2. Hälfte. Jahrgang XXXIV. 4. Folge. 4, Jahrgang. 1. Hälfte. Bordeanx. Societe des Sciences physiqnes et naturelles: Menioires. Tome II. No. 1. 1877. No. 2. 1878. Boston. American acadeniy of arls and sciences : Proceedings. New series. Vol. IV. V. 1877. — Society of natural history: Menioirs. Vol. Tl. Part. IV. No. 5. Proceedings. Vol. XVIII. Part 3-4. 1870. — 43 — Bremen. Natiirnisscnsoliiifllirliev Ven'iii : A]>lKui(llungri.. Ud. V. lieft ;;-l, nebst Keilao-e Nu. (5. Breslau. Sehlesische Oesellscliaft iiir vateiiUiidisclie Ciiltur : ."»1. .hilircshcrieht. 1S7(). Bi'Üiili. K. k. Sljilirisch-Sc'lih'sisilu' («oscUschalt zur IJefördcniiig- «los Aekorbaiu'S, der Natur- iiud LaudeskuiMle: MittlieiluiioH'ii. .liiliri],'. 57. 1877. — >atarrorsi'Iieiulcr Veroin: WTlum.lIuugeu. Bd. XV. Heft 1—2. 187(5. Brüssel (Bruxelles). Societe ontomologiqiie de Hcliiriqiie: Aumilcs: Tome XX. 1877. Compte reiidu. Ser. II. No. 80-47 u. 41>— r,l. Budapest. Köni^l. Uugarisohe NatiirwisscHsehaltliclie («ese II schuft : Her 111 HD n, Otto: Ungani's Spiimeu-Fuuiiii. Hd. I — II. Kreiuer, J. A., Dr.: Die Eishöhle von Dobschiiu 1874. Stablberger, E. : Die Ebbe und Fluth in der Rhede von Fiume 1874 und 4 ungarische Schriften. Caleutta. Asiatic Society of Benfral: Journal. Vol. XLV. Part I. No. a. 1876. Part IL No. 4. 187t) und Index 1877. Vol. XLVI. Part I. No. 1. Part II. Nu. 1. 1877. No. 11. 1878. Proceediugs. Jahrg. 187(5. No. IX— X. Jahrg. 1877. No. I— VI. (;anil)rid;^e. U. S. A. (Mass.) Mnsoimi of comparative /oology: Bulletin. V(d. V. No. 1. 1877. Agassiz, Alex.: Northanierican starfishes. Cherburg. Societe nationale des sciences natnrelles: Memoires. Tome XX. IL ser. Tome X. 187(5 — 77. Chur. Natiirforscliende dlesellschaft Oranbiindens : Jahresbericht 1875 — 76. Cliristiania, Köni^l. norwegische Universität : • Archiv for Mathematik og Naturvidenskab. Pxl. 1. lieft 1-2. Bd. IL Heft 1. Bd. III. Heft 1. tiuldberü" & Mohn: Etudes sur les niouvements de Tatmosphere. Part I. 1876. Schneider & Siebke: P^numeratio insectorum norvegi- corum, Fase. I— IV. 1874-77. de Seue, C. : Windrosen des südlichen Norwegens. 1876. — 44 — ÜiirnistJUlt. Gesellscliaft für Erdkunde und Mittelrlieinischer geologi- scher Verein: Notizblatt. III. Folge. Heft XVI. No. 181 — 192. Dresden. Kaiserl. Leopoldiuiscli-Caroliuisclie Deutsche Akademie der Naturforscher : Nova Acta. Vol. XXXVII-XXXIV. 1875—77. Leopoldiua. Jahrg. 1877. Heft XIII. No. 11—24. Jahrg. 1878. Heft XIV. No. 1-8. Ediiiburü,!!. Royal Society: Traiisactioiis. Vol. XXVUI. Part I. 1876—77. Proceediugs. Vol. IX. No. 96. 1876—77. Erhiugeil. Physicaliseh-inediciuische Gesellschaft : • Sitzangsherichte. Heft 9. 1876—77. Frankfurt a. M. Neue Zoologische Gesellschaft: Zeitschrift. Der Zoologische Garten. Jahrgang 1877. No. 3-6. Jahrg. 1878. No. 1 — 3. — Central- Ausschuss des Deutschen und Oesterreichisclien Alpen- vereins : Mittheilnngen. Jahrg. 1877. No. 1-6. Freiburg- i. ßr. Naturforschende Gesellschaft: Berichte über die Verhandlungen. Bd. VII. Heft 1. 1877. Fulda. Verein für Naturkunde: Bericht V. 1878. Sl. Oallen. Naturwissenschaftliclie Gesellschaft: Bericht. 1875 — 76. Genf (Geueve). Societe de i>hysi«nie et d'histoire naturelle: Memoires. Tome XXV. Part 1. hs76— 77. Oiesseu. 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Natiirwisseuschaftlieli-niediciiiisclier Verein : Berichte. Jahrg. VII. Heft 1. 187G. Kiel. Natiirwisscnschal'tlicher Verein für Schleswii^-Ilolsteiii : Schriften. Bd. H. Heft 2. 1877. Köni;L^sberg:. riiysikalisch-ökononiische Gesellschaft : Schriften. Jahrg. XVH. Abth. lU. 1876. Jahrg. XVm. Abth. 1. 1877. Laudsbut. Uotaiüseher Verein: Jahresbericht VI. 1870-77. Lausanne. Societe Vandoise des seiences naturelles: Bulletin. 2<'Ser. Vol. XV. No. 78—70. 1877—78. liOiidoii. Liiinean Society: The Journal Botan.y. Vol. XV. No. 85—88. Vol. XVI. No. 89-92. The Journal Zoology. Vol. XH. No. (U. Vol. XHI. No. 65-71. List of the Linneau Society 1876. Trausactions. Ser.-H. Botany. Vol. L Part IV. 1876. * » Se'r. IL Zool(.gy. Vol. I. Part TV. 1877. -^ Royal Society: Philosophical trausactions. Vol. CLXVI. Part TL 1877. » » Vol. Cr.XVH. Part L 1877. Proceediugs. Vol. XXV. No. 175—178. » Vol. XXVL No. 170-183. — Zoological Society: Proceediugs. Part I — IV. 1877. Trausactions. Vol. X. Part 1—5. 1877—78. — 40 -^ Lüttich (Liege). Soeiete goologique de Belgique: xinnales. Tome IT— JII. 1874— 7ß. — Societe royale des seieiices: Meinoires. Tome VI. 1877. Luxemburg. Societe royale des sciences naturelles et matheinatiques: Carte geologique du grand-dnche de Luxeml)Onrg- (8 Karten- blätter uebst Wegweiser). Publications. Tome XVI. 1877. Lyon. Mnsenm d'histoire naturelle. Rapport, VI. 1878. — Societe d'ag-ricnltiire, d'histoire naturelle et arts utiles: Aunales. IV. Serie. Tome VIII. 1875. MsiiLlild (Milano). Reale Istitnto Lonibardo: Memorie, classe di scieiize matematiche e naturab'. Vol. XIII— XIV. Della serie III. Fase. III. 1877. Rendicouti. Ser. II. Vol. IX. 1876. — Soeieta italiana delle scienze natural!: Atti. Vol. XIX. Fase. 1—3. 187G— 77. Marburg". Gesellscbaft zur Förderung- der gesammten Naturwissen- schaften . Schriften. Bd. IL Abth. 1—3. Sitzungsberichte. 1876—77. Moskau. Societe imperiale des naturalistes : Bulletin. 1877. No. 2—4. Miiuelieil. Königl. Bayerische Akademie der Wissensch.aften : Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Classe. 1877. Heft 1—3. NeufclluteL Societe d'histoire naturelle: Bulletin. Tome VL Heft 1. 1877. Nürnberg. Naturhistorische Gesellschaft: Al)handluugeu. Bd. VI. Odessa. Neurussische Gesellschalt der Naturforscher : • Bote. Tomb. V. Heft 1. 1877. Paris. Soci«He geologique de France: Bulletin. Ser. IIL Tome IV. No. 11 — 12. 1876. » Tome V. No. 4—1). 1877. Tome VI. No. 2. 1878. St. Petersburg". Aeademie Imperiale des sciences: Bulletin. Tome XXIH. No. 4. Tome XXV. No. 1—4. ■ Memoires. Tome XXIV. No. 4—11. Tome XXV. No. 1-4. — 47 - St. Petoi'sbui'g:. Kaiscrlicli hotaiiisclior Garten: Acta liorti Pctropolitani. Tomus V. Fase. 1. — Sociot«' oiitoinolo£ri((uo «le Kiissio • llorae societntis (üitoiuolon-iciu*. 'roinc XII. No. 1 — 4. 1876—77. PliihMlrlpIliil. Aoadeiny of natural scicnces: IVocoediiigs. Part I— IIT. 1870. — American ]»1iilosopiiieal Society: Proceediugs. Vol. XV. No. 96. Vol. XVT. No. 08—90. Pisa. Societa Toscana «li scienze naturale: Atti. Vol. m. Fase. I. 1877. Adunanza 1877 — 78. Iveg;eiisburg. Zoologrisch-mineralo^ischcr Verein: Correspomlenzblatt. Jahrg. XXXT. 1870. Riga. Natur foi-scli ender Verein: Correspoudenzblatt. Jahrg. XXII. 1877. Honi. II. Accademia dei Lincei : Atti. Vol. I. Fase. 7. Vol IL Fase, l -'k 1877—78. — R. Couiitato geologico d'ltalia: Bülletino. 1877. No. 5-12. 1878. No. 1. Salem. U. S. A. Essex Institution: Bulletin. Vol. VIII. No. 1 — 12. 1870. Sidney. Jtoyal Society oC Xew SontU Wales: Annual report of the departraent ot inines. 1870. Climate of New South Wales. 1877. Jourual aud Proceediugs. Vol. X. 1870. Kamilaröi aud other Australian lauguages. 1875. The Progress aud Resources of New South Wales. 1877. Railways of New South Wales (ßep»rt ou their Coustrnc- tion and working from 1872 to 1875 iucl.) Report of the Council of educatiou. 1870. Rules and list of members. 1877. Sfocliholin. Bureau de la recherclie sreologiqne de la Suede: Sveriges geologiska udersökniug. Kartbladeu No. 57 — 02. VoöOOO. Beskrifning. No. 57—02. Kartbladen. No. 1 — 3. ';2ooono. Beskrifuiuff. No. 1 — 3. — 48 — Stoc'liliollll. Bureau de la reelierelie geologique de la Snede: G LI nie lins, 0. : Glaciala Bilningur II. 2. Linuarsou, G. : Nerikes Ofvergäugsbildningar. Natliorsfc, A. G.: Cycadekotte 4. — Växtlemuingar 5. Santesson, H. : Bergartsanalyser I. 3. Torell, 0.: Istiden. — Les traces les plus ancieunes de l'exist.ence de riiomme en Snede. Königliche Akademie der Wissenschaften : Handlingar (Memoires) in 4". Tome XIII. 1874. Tome XIV. No. 1. 1875. Bihaug (Supplement aux memoires) in 8*^. Tome III. 2. Öfversigt (Bulletin) in 8«. Arg. XXXIII. 1876. Meteorologiska Jakttagelser (Observations meteorologiques) Tome XVI. Svenska ocli Norske Ledamötev 1877. (Mitglieder-Ver- zeichniss). Strassburg. Kaiserliche IJniversitäts- und Laudes-Bibliothek: 2 Inaugural-Dissertationen. Triosl (Trieste). Adviatische naturwissenschaftliche («esellschaft (Societa Adriatica di scienze natural!) : Bolletino. Vol. III. No. 3. 1878. Estratto dal Bolletino delle scienze natnrali. No. 2. Annata II — III. — Societa agraria: Lamico del campi. Jahrg. XIII. No. 6—12. 1877. XIV. No. 1—4. 1878. Turin (Torino). lleale accadeuiia delle scienze. Atti. Vol. XII. Disp. 1-5. 1876-77. Bolletino. Anno XI. 1876. Anuuario 1877 — 78. Upsala. Societas regia scientiaruui : Nova acta (Volumen extra ordinem editnm). 1877. Wasliillgiou. U. S. geological survey of the territories : Annual report of the U. S. geological and geographical survey of the territories. 1875. IX. Miscellaneous publications No. 8. Fur-bearing auimals (a monograph of Northamerican Mustelidae), — 49 — Washiiii^toil. Dopaitiiiont of the Inlevior: Bulletill (Entoiuolugical coiiiinissiüii). 1877. No. 1 — 2, Report of the Rocky niouutaiii loeust aud other insects. 1877. Prt'liniiuary report. 1871. 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No. 2. 1877. Bd. XXVII. No. 2-4. 1877. Verhandlungen. 1877. No. 7 — 18. — K. k. Zcologiseh-botauisohe Gcsellsehaft: Verhandlungen. Bd. XXVII. 1877. — K. k. Sternwarte. Meteorologische Beobachtungen au der Wiener Sternwarte, Separatalldruck aus dem Bd. XXVI. 3. Folge. 1870. — L(severeiji der Deutscheu Studeule» : Jahresbericht VI. 1876 — 77. 4 — 50 — Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde Jahrbücher. Jahrg. XXIX. 187(5. XXX. 1877. Würzburg. Physikalisch-medieinisclie tresellschaft : Verhauclluriffeu. Neue Foloe. Bd. X. Heft 3—4. Bd. XL 1-4. 25 diverse Inaugural-Dissertationeu. Yokohama. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens : Mittheilimgen. Heft 11. 13. 1876—77. New- York. Lyceum of natural history. Proceediugs. Ser. H. No. 1—4. 1878 — 74. Ztiricli. Allgemeine Schweiz, naturforschende (xesellschaft für die gresaiumten Naturwissenschaften: Neue Deukschrifteu. Bd. XXVH. oder 3. Decade. Bd. VH. Abth. 2. Zwickau. Verein für Naturkunde. Jahresbericht 1876. Verzeicliuiss der angesehaflften Bücher und Zeitschriften. Die mit * bezeichneteu sind auch früher gehalten worden. Abhandlungen der Schweizerischen palaeontologischen Gesellschaft. *Anuales des scieuces naturelles (Zoologie et Botanique). *Annales de la Societe Eutomologique de France. *Annals and magazine of natural history. *Archiv für Anthropologie., *Cabanis Journal für Ornithologie. *Deutsche eutomologische Zeitschrift. Doli f US-Ausset. Materiaux sur l'etude des glaciers. Eberth, Prof. C. J. Untersuchungen ans dem pathologischen Institut zu Zürich. *Gegeubaur, C. Morphologisches Jahrbuch. Eine Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte. *Geological Magazine. *Groth, F. Zeitschrift für Krystallographie, Hartlaub, G. Die Vögel Madagascars und der benachbarten Inselgruppen. — 51 — *Heer, 0. Flora fossilis Helvetiae. Die vorweltliche Flora der Schweiz. Hertwig, G. Histologie der Radiolarieu. Herold, M. Uiitersuchnngen über die Bildungsgeschichte der. wirbellosen Thiere im Ei. *Hofmauu und Schwalbe. Jahresbericht über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie. *Hubrecht, A. A. W. Dr. H. G. Bronn's Classen und Ordnungen des Thierreichs. *J a 11. Icouographie des Ophidiens. *Just, Leopold. Botanischer Jahresbericht. *Kobelt. Jahrbücher der Deutscheu malako-zoologischeu Gesell- schaft. *Leonhard und Geinitz. Neues Jahrbuch für Mineralogie. *Malakozoologische Blätter. de Marsen 1, M. S. A. Catalogue des Coleopteres d'Europe. *M a r t i n i-C h e m u it z. Couchylien-Cabinet. *Meyer, Dr. A. B. Mittheilungen aus dem zoologischen Museum in Dresden. *Müller, Archiv für Anatomie und Physiologie. ^Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft. *Nature. *Palaeontographica. *Paleontologie Fran^aise. *Quarterly Journal of the Geological Society of London. *S ehr auf, Dr. A. Atlas der Krystallformen des Mineralreiches. *Siebold und Köllicker. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. *Semper. Arbeiten aus dem Zoologisch-zootomischen Listitut in Würzburg. "^SiUiman. The American Journal of science and arts. von Trasche, Dr. Rieb. Fragmente zu einer Geologie der Insel Luzon. *Traschel, Archiv für Naturgeschichte. Wallace, A. R. Die geographische Verbreitung der Thiere (Deutsche Ausgabe von A. B. Meyer). *\A'ürttemberg. naturw. Jahreshefte. *Zeitscbrift für Ethnologie. 52 — «8 rjl SS 2 o •I— < 3 =«• C- . oc T-( Ph 0) ^ a Ol CJ 11 D o o — CO Cor . a ,_M o a o O 1- § § 1 9 0) 12; Ph 9 % o o ö a> o o a o O o o o a ^.2 2 1 1 il-i ^ 'Ö W 00 CO oo .s a 3 a ^ a -T^ s o o c3 ::; c; ^ -^ ^ p O > 1^ ^ P Q m M o o =„• CO 10 er a: ^ 1 ^ r^ 1 1 P-, c. o? iC OJ " iO 1 1 CO o ^ r/o -H i^ C-3 r^ CO o o o CQ . c^ (M O 1^ CO C/) »o CO cv. CO o !>• a CQ oo Cv (N CO CO aj CM I— 1 CO o 't T— 1 (M CO o CM c öl fcr- CO f^ CO .^ c^ X /T^ ;- <^-l '"' s a TS Ol 53 a o o OJ 't: o Je i_-^ a > a ^ .^' '■^ 'CC' o •^ 0. > Ol CO _a CO öH 5; pq o ö o c a o 00 15 0) 3 a c3 "a o > S 2 o c G. 17- 'S '5 > a 03 o a o > CS hfl Co ■73 rH Ol a CO :0 a 'S 05 C3 a rC (1) a 0) o ü aq N td Ph CO w ►-; N O o O faß Ja a> a G '^ — ^ fe "a " ;: i- a o o Vorträge und Abhandlungen. lieber einige paläontologisclie Fragen, ins- besondere über die Juraformation Nordostasiens. Vortrag gehaltea in der wissenschaftlichen Sitzung der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft am 24. November 1877 Dr. Herrn. Theodor Geyler. Die Geologie hat gemeiniglich mit sehr bedeüteuden Schwierig- keiten zu kämpfen, wenn es gilt die gleichalterigen Schichten verschiedener Gegenden mit einander in Vergleichung zu setzen. Trotzdem ist es bereits iu den besser durchforschten Gegenden bei einigen Formationen der unermüdlichen Thätigkeit der Geologen selungen, die Küsten der Meere und See'n zu bezeichnen und auf längere Erstreckung den Lauf der Flüsse zu verfolgeu, welche in längst verschwundeneu Perioden über das Festland dahinströmten. ^) So gelang es in einer Reihe von Fällen wenigstens iu den Haupt- zügen eine Karte über die Configuratiou des .Festlandes zu ent- werfen und gewissermaassen eine Art paläoutologischen Atlas be- züglich der Vertheilung von Festland und Wasser zu schafi'eu. -) ^) Vergl. z. B. K. Koch in Bericht der Senckenberg. naturf. Gesell- schaft 1876 — 77: Beitrag zur Keuntniss der Ufer des Tertiärmeeres im Mainzer Becken. '^) Vergl. z. B. die Karten, welche Heer in seiner, »Urwelt der Schweiz« bezüglich der Vertheilung von Festland und Wasser während der Trias-, — 54 — Freilich sind die VerbiDduugslinien , welche zwischen den ein- zelnen genauer bekannten Localitäten die Begrenzung des Fest- landes augeben, in Uebereiustimmuug mit den ungeheueren Schwierigkeiten, welche der Durchforschung entgegentreten, oft noch sehr schwankender Natur. Müssen wir doch auch in der Jetztwelt den Lauf der Flüsse, die Umgrenzung der See'n, die Erstreckung der Gebirge ferner Länder, z. B, Inner-Afrika's, auf den Landkarten noch vielfach mit puuktirten Linien angeben. ^) Folgen wir z.B. den Schilderungen Heer's, ^) so finden wir während der Juraperiode über dem jetzigeu Deutschland eine grosse lusel, deren östlicher Theil sich über Böhmen, Mähren, einen Theil von Oesterreich, Schlesien und Sachsen verbreitete, mit Prag etwa im Centrum; deren Avestliche viel uuregelmässiger be- grenzte und weniger compacte Hälfte sich bis in die Gegend von Brüssel und Cöln, diese beiden Städte nördlich lassend, ausdehnte, nach Süden aber zwei Landzungen Entstehung gab, von welchen die eine östliche in der Gegend von Zürich, die westliche aber südlich von Beifort endete. Diese Landzungen umschlossen einen langen schmalen Meeresarm, welcher sich bis in die Gegend des heutigen Frankfurt erstreckte, ähnlich wie das adriatische Meer bis nach Triest. Südlich von dieser grösseren Insel fand sich durch das helvetisch -germanische Meer getrennt eine kleinere, welche von Oberitalien bis in die Gegend von Wien sich hinzog. — Ganz anders wieder gestaltete sich die Configuratiou von Mittel- Europa während der Kreideperiode. Die deutsche Insel war zwar nach Norden nur wenig vorgerückt, dagegen hatte sich im Süden und Westen das Land mehr und mehr erhoben, so dass Jura-, Kreide- und Miocänzeit für Mittel-Eiu'opa entwarf. — Vergl. auch Albrecht Penck, Geognostische Karte von Mittel-Europa 1878 oder die englische üebersetzung von Heer's Urwelt der Schweiz durch Dallas, bezüglich deren Ref. in Geolog. Magaz. 1877. ^) Sehr interessant sind in dieser Hinsicht die Karten, welche Stanley in seinem Werke: Durch den dunkeln Welttheil, I. Theil 1878, über den jedesmaligen Stand der geographischen Kenntnisse der Länder am Victoria Nyanza u. s. w. gibt. Diese Karten-Zusammenstellung zeigt recht deutlich welche gewaltigen Veränderungen in dem verhältnissmässig kurzen Zeit- räume von 1849 — 1877 in der Kenntniss über jene Landstriche stattfanden, zugleich aber auch, wieviele Verhältnisse vorläufig noch als nur wahr- scheinlich angedeutet werden konnten. ^) Heer 1. c. — 55 — Frankfurt jetzt nicht mehr an einen Meeresarm, sondern fast iu der Mitte der Insel zu liegen gekomuicu wäre. Auch stand unser mitteleuropäisches Festland durch einen über Südfrankreich sich erstreckenden Isthmus mit dem grossen westfranzösisch-englischeu Contineut in Verbindung. Südlich von dieser grossen Insel zeigte sich, ähnlich wie in der Juraperiode, eine kleinere. Beide Inselu waren durch jenen helvetisch-germanischen Meeresarm getrennt, w^elcher westlich von Lyon bis in die Gegend von Wien sich er- streckte und hier in das pannonische Meer einmündete ; in dessen Mittelpunkte wäre etwa München zu liegen gekommen. Die Um- gebuna" des heutisren Paris und London war damals noch unter Wasser. — Noch anders war die Gestaltung von Mittel-Europa während der Miocäuzeit, als Deutschland eiuestheils mit Schweden, anderntheils mit Belgien und Frankreich und über den Oanal hinüber mit England in Verbindung stand und ein grösseres nördliches Meer sich über das heutige Holstein, Schleswig und Dänemark, über die Zuydersee und einen Theil der Nordsee ausbreitete. Auch damals erstreckte sich noch der schmale helve- tisch-germanische Meeresarm zwischen der grösseren nördlichen und der kleineren südlichen Insel etwa über Genf bis nach Wien, um hier in das pannonische Meer einzumünden. An dem nörd- lichen rfer dieses Armes hätte München , am südlichen das heutige Oeningen gelegen. — Bei der Vergleichung der Schichten hinsichtlich ihres Alters sind es nicht sowohl die Gesteine, welche die Hauptauhaltspunkte bilden, als vielmehr die organischen Einschlüsse, Thiere und Pflanzen, welche iu jenen enthalten sind. Und insbesondere treten dann die Pflanzen als leitendes Moment hervor bei denjenigen Formationen, in welchen sich thierische Einschlüsse gar nicht oder nur kaum vertreten finden. Jedoch verhalten sich in ein- zelnen Fällen die beiden organischen Reiche nicht vollständig gleichartig, insofern als nach Betrachtung- der thierischen Reste auf ein anderes Alter der Formation zu schliessen sein würde, als nach den Pflanzen zu urtheilen wäre. So deuten nach 0. Feistmantel ^) die thierischen Reste, welche iu dem sog. Nürschaner Gasschiefer Böhmens sich finden, auf die jüngere ') 0. Feistmautel, Zur Flora des Nürschaner Gasschiefers, Wiener Jahrbuch 1872 und anderwärts. — 56 — Djasfonuatiou, die pflauzliclieu dagegen auf die ältere Steinkohle. So erklärt Lesquerreux ^) über eiuen grossen Theil Nord- Amerika's weit verbreitete Schichteu iu Berücksichtigung der pflauzlicheu Versteinerungeu, iusbe.soudere der zahlreichen Palmen- reste, für Eocen, während Andere ^) dieselben nach den thierischen üeberbleibselu der älteren Kreide zuzählen. So finden sich in den Schichteu von Kach in Ostindien neben pflanzlichen Resten, welche nach 0. Feistmantel''') auf Oolith (Jura) hinweisen, Thierformen, welche theils auf ein höheres, theils auf ein ge- ringeres Alter, als die Flora hindeuten ; denn die dort gefundenen Landthiere verweisen auf die ältere Trias, die 4 Cephalopoden- Arten nach Waagen auf die jüngere Portlandformatiou. Bald sehen wir also die Thierwelt auf ältere Formationen, bald auch auf jüngere hindeuten, als die in dem gleichen Gesteine ent- haltenen pflanzlichen Gebilde es gestatten, und dürfte aus diesen Verhältnissen der Schluss nicht ungerechtfertigt sein, dass die Umbildung der beiden organischen Reiche oder auch besonderer Gruppen derselben während einer gegebeneu Frist und trotz der- selben Einflüsse nicht immer in derselben Gleichartig- keit vor sich ging. In der interessanten Abhandlung »über die Entwicklung der fossilen Floren in den geologischen Perioden« weisst schon E. Weiss'*) im Auschluss an die Untersuchungen über die permische Flora von Fünfkirchen iu Ungarn ^) und des Grödener Sandsteins (Ullmanniensaudsteiu) in Südtyrol ^) darauf hin, dass überall iu den grösseren Eutwicklungsphaseu des orga- nischen Reiches die Umprägung der Pflanzen jener der Thiere vorausging, wobei jedoch bei der Landfauna- und Flora die ^) Lesquerreux in Hayden, Report 1872 und 1873; iu Americ. Journ. 1874; in Hayden, U. S. Geological and Geograpliical Survey of the Territories. Bullet. No. 5. 1876 u. s. w. -) Vergl. z. B. Hayden und Lesquerreux 1. c. — Newberry, On the Lignites and plant-beds of West America in Americ. Journ. 1874. ^) 0. Feistmantel nach brieflichen Mittheilungen. — Vergl. auch dessen Arbeiten in Verhandl., der K. K. geolog. Reichsanstalt 1875 und 187(3; in Geolog. Magazine 1876; Records of the Geolog. Survey of India 1876; Mem. of the Geolog. Survey of India. Palaeontologia Indica 1876. ^; E. Weiss, Zeitschrift der Deutsch, geolog. Gesellschaft 1877. '") 0. Heer, Ueber permische Pflanzen von Fünfkircheu in Ungarn; in Jahrb. d. Kgl. üng. geolog. Anstalt. Bd. V. 1876. ^ ^) W. G um bei, iu Verhandl. d. K. K. geolog. Reichsanstalt 1877. — 57 — eutspreclienden Veväuflernugeu noch schneller und leichter ein- trateu, als bei den im Wasser lebenden Organismen. Sehen wir hier die Fflanzeupaläontologie gewissermaassen im Dienste der Geologie, so hat dieselbe anderweitig doch noch eine viel wichtigere Bedeutung, insofern sie vor Allem dazu bestimmt ist, den Schleier zu lüften, welcher über den Zusammenhang der Vegetation früherer Perioden mit jener der Jetztwelt, welcher über die Entwicklung des Gewächsreiches noch immer ausgebreitet ist. Aber auch hier ist die Arbeit eine sehr schwierige. Denn nicht die ganze Pflanze sehen wir vor uns, sondern wir müssen die einzelnen unvollkommenen, verstümmelten und in dem Ge- steine weit zwischen andere organische Reste verstreuten Bruch- stücke der Organe ein und derselben Pflanze mühsam uns zu- sammen suchen und so uns nach und nach ein immer besseres und vollständigeres Bild combiniren. Zudem sind es zumeist nicht einmal wirklich pflanzliche Organe, sondern nur deren Abdrücke, welche zu den Bestimmungen benützt werden, und nur selten sind in verkieselten Bruchstücken von Stämmen, Zweigen, Blatt- stielen u. s. w. auch die inneren Structurverhältuisse noch in Etwas erhalten, so dass eine anatomische Untersuchunsc ermöglicht wird. Trotz dieser Schwierigkeiten ist von so mancher Pflanze im Laufe der Zeiten ein mehr oder minder vollständiges Bild zu- sammengetragen worden. Die einzelneu grossen in ihren Nachkommen mehr oder min- der zahlreich noch vertretenen Pflanzeugruppen sind in sehr ver- schiedeneu Perioden entstanden und haben sich in sehr ver- schiedener Weise weiter entwickelt. Lassen Sie uns kurz einige der vorzüglichsten berühren. In den ältesten (Cambrischeu und Silurischeu) Ablagerungen sind bis jetzt hauptsächlich Reste von gewaltigen Meeresalgeu entdeckt worden. Zuerst in dem üuter-Silur Nordamerika's und Europa's zeigen sich die ersten Spuren von Landpflanzen, ^) welche auf Sigillaria verweisen. Später aber erkennen wir im Ohio limestoue- Nordamerika's ^) die ersten Anfänge einer grossen Pflanzengruppe, der der Farne, welche noch jetzt hauptsächlich in den W'ärmeren und feuchtereu Ländern unserer Erde ihre zahl- *) Vergl. z. B. Lesquerreux in Atueric. Jouru. 1874. On remains of Land-plants in tbe lower Silur. ^) Vergl.. z. B. Dana, Manual of Geology. — 58 — reichen, zum Theil baumartigen Vertreter besitzt; es sind die Spuren eines Baumfarrn (Ccmlopteris). Und diese Gruppe ver- mehrt sich bald so stark, dass Dawson ^) im Mittel-Devon von Canada unter 48 aus dieser Formation unterschiedeneu Pflanzen- arten allein 40 Farnspecies auffuhrt. Auch die Schichten des Unter-Carbons (Ursastufe) zeigeu in reichlichem Vorkommen die ungeheueren Wedel der Palaeopteris, Cardiopteris u. s. w. und besitzen einige der unter der eigentlichen Steinkohle vorkommen- den Arten ^) die merkwürdige Eigenthümlichkeit, dass der Mittel- uerv sich in 2 — 3 gleichgrosse Theile spaltet, wie es jetzt hier und da nur abnormerweise vorzukommen pflegt. Den Culminatious- puükt ihrer Entwickluug aber erreicht die Gruppe der Farne in der eigentlichen Steiukohlenperiode, insbesondere in der Faruzoue. Weniger schon siud dieselben in der Dyas entwickelt und in noch geringerem Maasse haben die folgenden Perioden Vertreter dieser Pflanzeugruppe aufzuweisen, obgleich sie hier und da (im Jura z. B.) mit grossem Formenreichthume sich darstellen, um schliess- lich, hauptsächlich in den Avärmeren Gegenden verbreitet, in zahl- reichen Arten auch in die jetzige Erdperiode herüberzutreten. Auffallend ist das an manchen Orten, z. B. Chemnitz in Sachsen, äusserst reichliche Vorkommen verkieselter Farustämme, welche hiusichtlich der allgemeinen Verhältnisse, der Bildung der Luftwurzeln, der Blattstelluug u. s. w., sich eng an jetzt noch lebeude Baumfarne anschliessen ; nur allein Zippea mit 2zeiliger, bei jetzt lebenden Farnen nicht beobachteter Blattstellung scheint abzuweichen. Ueberrascheud vor Allem ist die grosse Ueber- eiustimmung jener fossilen Stämme {Fsaronius-kYiQn) mit noch jetzt existirenden Farnfamilien in anatomischer Hinsicht, denn wir finden dort dieselbe Structur des Holzkörpers, die gleiche Ausbildung der Rinde, die gleichen Markzellen, dieselben Ver- dickungen in den Gefässzellen (Treppengefässe), dasselbe Ver- halten der Gefässbündel im Stamme und beim Austritte in die *) Dawsou, Geological Survey of Canada. ^) Vergl. z. B. Heer, in Svenska Vetensk. Acad. Handl. 1871. ^) Vergl. Lesquerreux in F. V. Hayden, Annual Report of the IJ. S. Geolog, and Geograph. Survey 1876, erwähnt dieser Eigenthümlich- keit bei den grossen Blättern einer Megalopteris-Art und bei Neuropteris fasciculata. — Unter den lebenden Farnen bisweilen z. B. bei Nephrölejßis (AspidiumJ exaltata Presl. — 50 — Blätter ii. s. \v., wie wir es in der Jetzt weit beoi)achten. *) Und zwar siud es die in den Tropen noch jetzt in verhältbissraässig wenigen Arten existireuden Marattiaceeu, auf welche alle Ver- hältnisse der vorwe-ltlichen Farustämnie am besten hinweisen. Aber nicht blos in der Dyas sehen wir reichlich die Spuren dieser Baunifarntamilie auftauchen. Schon in der eigentlichen Steinkohle ist dieselbe in ausgiebigster Weise beobachtet worden. Die in der Steinkohle von Autun und St. Etienne in Frankreich sehr zahlreich gefundenen verkieselteu Stämme und Blattstiele gehören ebenfalls zu dieser Familie, wie die Untersuchungen Renault's ^) darthuu, und sind schliesslich nach Brongniart sowohl Odonto- ptcris, als auch Neuroptcris (auf Blattabdrücke gegründete Farn- gattuugen) mit zu den Marattiaceeu der Carbonschichten zu zählen. ^) Freilich siud diese Blattabdrücke nur als sehr uuvoll- komniene Bruchstücke der vollständigen Blätter zu betrachten, denn letztere haben nach Grand Eury,'*) die colossalen Blattstiele nicht mitgerechnet , oft eine Länge von 1 0 Meter besessen. Neben diesen reichlicher vorkommenden vegetativen Organen sind aber auch hie und da die Fructificationsorgane im verkieselten Zustande gefunden worden uud zeigen die vorweltlichen Gattungen Scdlecopteris, ^) Botryopteris •*) und Zygo])teris ^) z. B. dieselben Verhältnisse in der Zahl und Anheftungsweise der Sporaugien, in dem Verhalten des Ringes und in der Gestalt und Anzahl der tetraedrisch entstandenen Sporen, wie noch jetzt lebende Marat- tiaceeugattuugen. So sehen wir, dass uns in den Marattiaceeu noch jetzt, frei- lich nur in verhältuissmässig wenigen Vertretern, in den tropi- schen Gegenden eine uralte Farnfamilie entgegentritt, welche ihre Hauptentwicklung schon in der Carbonperiode gefunden hat. Im Gegensatz hierzu haben andere Farnfamilieu einen viel jüngeren Ursprung und dafür liefert uns das beste Beispiel die ebenfalls ^) Vergl. z. B. W. C. Williamson in Philosoph. Transactions of tlie Royal. See. Vol. 166. Part I. 1875 und anderwärts. ^) Renault in Annal. des Scienc. nat. Botan. 5. Ser. Tome XX. ») Renault in Compt. rendus 1876. II. Tome 83. *) Grand Eury, Flora der Steinkohle im Departement der Loire 1877. ^) Strassburger im Jenaisch. Jahrb. 1873. VIII. ®) Renault in Ann. des Scienc. nat. Botan. 6. Ser. Tome I. 1875. ') Renault in Ann. des Scienc. nat. Botan. 6. Se'r. Tome III. 187G. - 60 — in der Jetzt weit iu gleichfalls wenigen Species vertrete ae Farn- familie der Gleicheniaceen , welche ihre Verbreitung derzeit in Australien und Polynesien findet. Denn diese hat einen viel jüngeren Stammbaum aufzuweisen, als die Familie der Marat- tiaceen, und findet den Culminationspunkt ihrer Entwicklung erst in der Kreideperiode, ^) wo auf der Halbinsel Noursoak iu Grön- land in den älteren Komeschichten 6, in den jüngeren Atane- schichten 2 Gleichenia-Arten beobachtet wurden. Auch die Lycopodiaceen -Gruppe tritt schon frühzeitig auf, um im Laufe der Zeiten für die Jetzwelt in einigen seh wachen krautartigeu Ausläufern erhalten zu bleiben. Zuerst im Ober-Silur zeigt sich die Gattung Fsilophyton ^) mit ihren verhältnissmässig kleinen dichotom sich verästelnden, dicht mit Blättern bedeckten Stämmen. Doch erreicht Psüophyton seine Hauptentwicklung erst im Devon. Daneben treten nun auch die baumartigen Lepi- dodeudren, welche immer häufiger werdend, schliesslich iu der Lepidodendren-Zone, der eigentlichen Steinkohle, ihre reichste Formentwickluug erhalten. Seitdem werden die Formen viel kleiner und schwächer, so dass schon die wenigen Lycopodiaceen z. B. der Juraperiode den noch lebenden krautartigen entsprechen. Auch die kleine Gruppe der noch lebenden Equisetaceeu, deren Stammbaum von der Triasperiode an datirt, besitzt ihre ersten nahen und ansehnlichen Verwandten iu den altpaläozoischen Formationen. Die grosse Gruppe der Calamarien, von wel- cher die Equisetaceeu ein Eutwicklungsglied bilden, zeigt hin- sichtlich der Fructificationsformen und des Verhaltens der Axen- und Blattorgane eine nicht unerhebliche Formverschiedeuheit. Sie verknüpft iu vielen Beziehuugen die isolirte Familie der jetzt noch lebeuden Equisetaceeu, welche sich von den vorweltlichen Formen durch das Fehleu der Bracteeu sofort unterscheidet, durch den Bau der hohlen Axe aber und das Vorkommen der regel- mässig gestellten Lufthöhlen mit jeneu übereinstimmt, niit anderen Cryptogamengruppen. Zeigt doch z. B. Spltenopliyllmn, welches durch Schenk's^) Untersuchungen zu den Lycopodiaceen ver- ^) Vergl. z. B. Heer in Deutsche geolog. Zeitschrift 1872; in Flora foss. arctica. Bd. 3. 1875 und anderwcärts. — Norden skiöUl in Geol. Mag. 1872. ^j Dawson iu Geolog. Survey of Canada u. anderwärts. ■■) Schenk, Botan. Zeitung 187G. No. 40. - (il — wiesen wurde, neben dem typischen Si)f»ran<^ienstaud der Lycopo- diaceen noch die gegliederte, mit keilförmigen wirtelständigeu Blättern versehene (jedoch nicht hohle) Axe der Calamarien. Audi die noch lebende Familie der Cycadeen sucht ihren Ursprung in der Steinkohle oder vielleicht schon im Devon und gehören hierher auch wohl eine Reihe von Arten, wie die Noeg- geraihid- und Gordaites- Arten^ welche früher zum Theil zu den Monocotyledonen gezogen wurden. Ihre reiche Verbreitung in der Carbonformation beweisen vor allem die Untersuchungen, welche Brongniart ^) aus der Steinkohle von St. Etienne über die dort gefundenen Gymnospermensameu anstellte. Fand doch Brong- niart -) bei einzelnen dieser fossilen Samen unter der Micro- pylenmüudung eine nicht erst in Folge der Befruchtung ent- standene und z. Th. noch mit Polleuköruern erfüllte Höhluno- wie dieselbe auch bei lebenden Cycadeen {Ceratozamia und Zamia) beobachtet wurde. Ihre höchste Ausbildung erreicht diese Pflanzeu- gruppe jedoch erst in den Formationen vom Keuper bis Jura. Seit der letztgenannten Periode beginnt nach und nach die Ab- nahme dieser Familie. Doch finden sich noch im Miocän einige wenige Arten in Europa. Seitdem aber scheint diese Pflauzen- gruppe vollständig von dem europäischen Festlande verschwunden zu sein und sich in die wärmeren Bezirke Afrika's, Australiens oder Südostasiens zurückgezogen zu haben. Leider werden aber auch hier einzelne Arten immer seltener und seltener und nicht allein durch die Veränderungen im Klima u. s. w., sondern auch durch menschliches Zuthuu mehr und mehr ausgerottet, so dass sie, wie etwa die Rieseuvögel Neuseelands oder die Seekuh {Rhy- tina Stellen) des nordöstlichen Asiens, allmälig ihrem Aussterben entcreo'ent^eheu. Betrachten wir in Kürze die Entstehung einio'er Coniferen- familien, so tritt uns als zu den ältesten gehörig die Familie der Salisburieen, resp. Taxineen, entgegen. Schon in der Steinkohlen- periode bis in die Dyas hinein zeigen sich Typen, welche sich eng an Salisburia (Gingko) anschliessen, wie die Gattungen Ginglco- ') Brongniart, Ad. in Ann. des Scienc. natur. Botanique. 5. Ser Tome XX. ^tudes sur les graines fossiles trouvees a l'etat silifie dans le terrain houillier de Saint-^tienne. ^) Brongniart. Ad. in Comptes rendus 1875. Tome 81. - 62 - phyllum und Tricliopitys, welche Saporta^) aus der Dyas bei Lodeve in Frankreich beschrieb. Wiederum sehen wir den Typus der Salisburieeu mit Sicherheit auftreten in der Juraformation des nördlichen Asiens, aus welcher uns H e e r ^) die Gattungen Cselxanowslxia und Tricliopüys und zwar erstere in Zweig, Blatt und Frucht, entgegenführt. Noch jetzt sind die Salisburieen in einer einzigen Art, der Salisburia adimdifolla Sm. oder Gingko hiloha L., als ansehnlicher Baum in Japan und China vertreten. Und diese Gattung Gingko, welche in der .Jetzwelt nur einen kleinen Bezirk zum Wohnsitze sich auserkoren hat, bewohnte im Obertertiär noch europäischen (sie wnrde in Italien beobachtet) Boden. Ja sie fand in der Juraperiode ihre Haupt- entwicklnng und einen weiten Verbreitungsbezirk. Aus der Jura- formation des nordöstlichen Asiens konnte Heer ■^) allein 7 Arten dieser Gattung namhaft machen, von welcher derselbe ^) früher schon an Funden in Spitzbergen durch Untersuchung der Blätter und Früchte den Zusammenhang mit der lebenden Gingko hiloha J... nachgewiesen hatte. Haben wir in den Salisburieen eine der ältesten Couiferen- familien kennengelernt, so zeigen sich dagegen etwa die beiden Gattuugen Scquoia und Taxodium, welche ebenfalls noch in der Jetztwelt mit einigen wenigen Arten in Nordwestamerika ver- treten sind, als verhältuissmässig viel später entstanden. Ihr Ur- sprung gehört der Kreideperiode, ihre höchste Entwicklung aber findet sich in der Miocänzeit, wo ausgedehnte Wälder"^) der ziem- lich zahlreichen Arten der genannten beiden Gattungen über ^) Sapörta, Cotiiptes rendus 1875. 1. Tome 80. — Auch aus der Stein- kohle Frankreichs hatte Grand Eury den gleichen Typus als Dicrano- pliyUum oder Eotaxites beschrieben; vergl. Brongniart, Comptes rendus 1875. T. Tome 80. ^) Heer, in Me'raoires de l'Acad. Impe'r. des Scienc. de St.-Petersbourg, VII. Se'r. Tome XXII oder in Flora foss. arctica 1877. 4. Bd. u. s. w. ■') Heer, in Ptegel's Garteuflora 1874. — Die schon früher aus dem mittleren Jura Englands bekannten Arten wurden zunächst als Gattung Baiera beschrieben, bis Heer die Fruchtfurm nachwies. ■') Vergl. z. B. Heer in Ofversigt af Kon. Vetenskaps Acad. Förhand- lingar 1873. No. 10; 1874. No. 1 und anderwärts. — Für eine Anzahl von Localitäten werden Taxodlum disticlium miocenicum oder Seqiioia Langsdorfii Bgt. und andere für Grönland oder Spitzbergen als hauptsächlichste Wald- bäume augegeben. — 63 — Mitteleuropa vou Italien bis Spitzbergeu, in Grönland, im nörd- lichen Asien, auf der Halbinsel Aljaska in Nordwestamerika u. s. w. sich ausbreiteten. Lässt sich doch der Ursprung einer noch jetzt grünenden Species, des Taxodium disfichum (ähnlich auch bei der lebenden Scquoia scmpervirens), bis tief in die Miocäuzeit von dem damals weit verbreiteten Taxodium disticJium miocenicum ^) nachweisen. Auch die Gruppe der Dicotyledoneu, welche jetzt in der Physiognomie der Vegetation das hervorragendste Moment bildet, verdankt ihren Ursprung erst der Kreideperiode. Zeigt sich doch auf der Halbinsel Noursoak in Grönland in der unteren Kreide von Kome (Urgon) nur erst eine einzige dicotyle Art, die Poptdtis primaeca Heer, während in der oberen Kreide vou Atane (Ceno- man) bereits die Reste von 24 Arten der dicotyleu Pflanzengruppe unterschieden wurden, ^) ja in der oberen Kreide von Aachen, welche der noch höheren Stufe des Danien entspricht, sanmielte Debey bereits über 200 Dicotyledoneu. FreiHch bestaud damals entsprechend den hohen Wärmeverhältnissen die dicotyle Pflanzen- welt Europa's zunächst aus tropischen und subtropischen Typen. Erst mit der allmäligen Verringerung der mittleren Jahrestempera- tureu wurden diese, wärmeren Zonen angehörigen Gewächse durch Formen gemässigterer Klimate nach und nach ersetzt. So sehen wir in die Gefilde von Mittel-Europa von Norden her mehr und mehr die Typen einer gemässigteren Zone einwandern und die früheren Gewächse allmälig verdrängend immer zahlreicher auf dem eroberten Boden sich festsetzen. So musste im Laufe der folgen- den Perioden seit der Kreidezeit die Physiognomie des europäischen Pflanzenteppichs ebenso stetig als durchgreifend umgewandelt werden und schliesslich bei Beginn der quartäreu Periode ein vollständig verändertes Bild darbieten. — Anders dagegen scheinen die Verhältnisse in den tropischen Gegenden sich darzustellen. Freilich sind aus jenen Gebieten verhältuissmässig nur wenige Fundorte untersucht worden, aber die aus der Tertiärzeit (Eocen) stammenden Reste, welche bis jetzt aus dem ostindischen Archipel ') Vergl. z. B. Heer in Svenska Veteusk. Acacl. Handlingar 1871. ■) Vergl. Heev in Deutsche geolog. Zeitschr. 1872 ii. anderwärts. Norden ski öl d in Geolog. Magaz. 1872 u. s. w. — 64 — von Java, ^) von Sumatra^) und von Borneo ^) bekaunt wurden, zeigen in der Hauptsache die gleichen Typen, welche noch jetzt in dem indischen Monsangebiet uns entgegentreten, deuten also auf eine gewisse Stabilität in der allgemeinen Physio- gnomie der Vegetation von jenen alttertiären Zeiten bis znr Jetztwelt. Aus dieser kurzen Betrachtung über die Entstehungszeit einiger der hauptsächlichsten Gruppen der Pflanzenwelt haben wir Gruppen und Familien kennen gelernt, welche, obwohl dieselben mit ihren Vertretern noch jetzt die Erdoberfläche schmücken, ihren Ursprung doch aus den ältesten Zeiteu a])leiten, in welchen überhaupt die ersten Reste von Landpflanzen auftauchten; andere dagegen wiederum, wie vor Allem die Dicotyledonen, welche, ob- gleich jetzt die herrschende Gruppe, doch erst verhältnissmässig später in Erscheinung traten. Aehnlich verhalten sich auch die Gattungen. Die Arten von Lepidodendron, Sigillaria, Ccdamifes z. B. zeigen sich schon in den ältesten paläozoischen Zeiten (im Silur oder Devon), erhalten ihre höchste Entwicklung in der Steinkohlenperiode und neigen sich erst in der Dyas ihrem Unter- gange zu. Sie haben als Gattung eine verhältnissmässig längere Existenz aufzuweisen. Wie ganz anders tritt uns im Gegensatz zu diesen Gewächsen das fast momentane und doch massenhafte Auftreten von einigen Gattungen entgegen, welche den Dicotyle- donen ancpphöreu. Lassen Sie mich hier ein Paar *der über- raschen dsten Beispiele anführen von Pflauzengattungen mit einem höchst charakteristischen Typus, welche ganz plötzlich auftauchen, ohne dass sie in den vorhergehenden Ablagerungen jemals be- merkt wurden, um ebenro schnell wieder von der Erde zu ver- schwinden. Und dabei kommen gerade diese Typen in den be- treifenden Schichten in solcher Menge vor, dass sie alle anderen Gewächse au Häufigkeit übertreffen. In der Kreideformation (Quadersaudstein) des Harzes, von Moletein in Mähreu, von Peruz in Böhmen z. B. finden sich zum erstenmale die schönen, grossen Blätter der Crcdueria-Avteu mit ihrer charakteristischen, scharf ausgeprägten Nervatur zum Theil ') Göppert, H. R., Tertiärflora Java's. 1S54. ^) Heer über fossile Pflanzen von Sumatra in Abhandl. d. Schweiz, paliiontolog. Ges. 1874. Vol. I. '') Geyler über fossile Pflanzen aus Borneo in Palaeoutograpbica. — 05 — sehr z.ililrcicb, aber mit der geiiannleu Abhigeniug .scheinen sie auch wieder vollstäudig auszusterl)en. Ueber die systematische Stellung der Crednerienblätter sind schon sehr verschiedene An- sicliton aufgestellt worden. Einige rechnen diese Gattung zu den Polygoneen,') Andere zu den Salicineen^) oder stellen sie in Be- ziehung zu den Haniamelideen,"') da Crcdnertu in der That an dii' jrtzt in Persien einheimische, während der Tertiärperiode auch in Europa vorkommende Hamanielideeugattung l'arrotia z. B. vielfiich hinsichtlich der Nervatur erinnert. Vielleicht scheint es am naturgemässesteu zu sein, die Gattung Credneria für einen Vorläufer der Gruppe der Coluranifereu zu halten, da sich in der Nervatur dieser Blätter die Eigenthümlichkeiten der beiden nahe verwandten zu der Gruppe der Columniferen zählenden Familien der Tiliaceeu und Malvaceen ') gewissermaasseu vereinigen ; ähn- lich wie die Verhältnisse bei SplicnophyUiim oder Asterophyllitcs aus den paläozoischen Schichten theils auf Calamarien, theils auf die Gruppe der Lycopodiaceen hinweisen. Ein ähnliches überraschendes Beispiel eines massenhaften, aber nur für die bestimmte Formation beschränkten Vorkommens einer Plhin/.enyrattuncf findet sich in den Sauden und Mergeln von Heers •"•) bei Gelinden in Belgien, welche der flandrischen Stufe angehören. Es ist die charakteristische, von Saporta und Marion"^) wegen der eigenthümlichen Blattbildung zu der Familie ^) Heer, Deutsche geolog. Zeitschr. 1872. — Vergl. auch A. W. Stiehler in Palaeontographica V. ^) Geinitz, H. Br., Das Elbthalgebirge in Sachsen. Palaeontographica 1871 — 1875. ^) Schimper, Paleoutologie Vegetale. *) Die Stellung der Hauptnerven bei Credneria stimmt recht gut mit derjenigen einiger in den Tropen lebenden Tiliaceengattungen, welche ich im Herbar der Senckenbergischen Gesellschaft in dieser Beziehung ver- gleichen konnte, Grösse und Gestalt der Blätter, sowie das Verhalten der übrigen Nerven mit einigen Malvaceen, z. ß. einem grossblättrigen Hibiscus — Saporta und Marion, Meraoires courouues de l'Academie R. de Belgi- que 187.3, weisen gleichfalls auf die Verwandtschaft der Crednerienblätter mit Malvoideen, tropischen Tiliaceen u. s. w. hin. *) Vergl. Gust. Dewalque in Bullet, de l'Acad. R. de. Belgique 1873. XXXV. ^) Saporta et Marion in Meraoires couronnes de l'Acad. R. de Belgi- que 1873. XXXV. (Essai sur la ve'götation a l'äpoque des niarnes Heer- siennes de Gelinden.) 5 — 6G - der Ranuuculaceen, Tribus der Helleboreen gestellten Gattung Deivalqtiea mit der einzigen Species D. Gelindenensis Sap. et Mar., welche hier in Mas^^e auftritt und von welcher nur noch in Ab- lagerungen bei Aachen eine zweite Art sich zeigt. Von höchsttun Interesse für die Entwicklung der Pflanzen- decke ist die Jurassische Periode, da sie den üebergang der älte- sten Formationen zu der Jetztwelt vermittelt. Auch war es ge- rade der neueren Zeit vorbehalten für diese Zeitperiode eine Reihe wichtiger Fundorte aufzufinden und zu untersuchen. An Scheuk's^) ausgezeichnete Arbeit über die fossile Flora der Grenzschichten des Keupers und Lias Frankens schlössen sich die neuerdings von Nathorst^) untersuchten Rhätischen Floren der Insel Schonen und von Geinitz^) über entsprechende Ablagerungen in der argentinischen Republik an. Ueber die Liasflora hatten insbeson- dere die Arbeiten Andrae's"^) über die Flora von Steierdorf im Banat und die Untersuchungen von Oldham und Morris^) über die Rajniahalflora in Ostindien uns Kenntniss gegeben; und reih- ten sich in der neuesten Zeit an die letztere Arbeit wiederum die Beobachtungen 0. Feistmantel's '') an. Aus der Juraperiode im engeren Sinne waren es besonders die Ablagerungen von Scarborough in England, deren Flora durch die Untersuchungen von Lindley und Hutton Z^) näher kennen gelernt worden war. An diese nun schliessen sich eine Reihe neuerer Arbeiten an, welche die weite Verbreitung dieser Juraflora darthan. In dei] nordi- schen Ländern wurden jurassische Floren z. B. aufgeschlossen durch Heer von Ando, einer kleinen Insel westlich von Norwegen, *) ^) Erschien 1866—68. ^) Vergl. z. B. Nathorst in Kongl. Svenska Vetenskaps Acad. Hand- lingar Bd. 14. 1876; Geolog. För. i Stockholm Förh. 1875. No. 25; Oefver- sigt of Kongl. Vetensk. Acad. Förh. 1875 u. 1876. ^) Geinitz, H. Br., in Palaeontographica 1876. *) Andrae, Beiträge zur Kenntniss der fossil. Flora Siebenbürgens und des Banates 1855. ^) Oldham and Morris, Fossil. Flora of the Rajmahal-Series 1862 bis 1864. ®) C. Feistmantel in Verhandl. d. K. K. geolog. Reichsanst. 1875 und 1876. — Records of the Geolog. Survey of India 1876, u. anderwärts. ') Lindley and Hutton, Fossil Flora of Great Britain. 1831 — 37. ") Heer, in Flora foss. arctica, 4. Band 1877; Kongl. Svenska Vetensk. Acad. Handlingar 187G, — r.7 — in S|)it/,bergoii ') nnd vor allom in Ostsilüricn nnd dem Annir- gebiete. ^) An diese lolztere interessante VMor.'i rcilii sit-li dir JuraHoiM Jiipm's ;iii. welche durch Rein im Tetorigawatluile, Provinz Kaga auf der Insel Honshin (Ni))()On), entdeckt wurde und w lelii' /.n nntei-snchen mir '') vergJnmt war. Schon früher waren .luraiitl.m/'Mi aucli aus China bei Tinkialvo din-(di Uron«-- niart ') besehrieljen worden nml uenerdin.s wurde unsere Kennt- niss der Jin-ajun-iode noch durcli die ansehnliche Flora von Kacdi in Ostindieu. welche 0. Feist man te 1 •'') beschrieb, vermehrt. ^'or Allem mag schliesslich noch der umfangreichen Arbeiten Sa IM) rta's •') über die Flora der siiuimilichen jurassischen Ab- lagerungen Frankreichs gedacht werden. Von besonderer Wichtigkeit ist die artenreiche nnd durch höchst eigenthümliche F^ormen, wie z. B. Csehanoivskyn^ aus- gezeichnete Flora von Osi'sibiri(>n nnd des Amnrgebietes. Doch sind unter den (So von Heer l)esrhriebeneu Arten eine fjanze Anzahl zum Theil auch häutiger vorkommender Species, welche diese nordostasiatische Flora mit England, Spitzbergen u. s. w. in \\Mbinduiig setzen, wie z. 13. der häufige Podo^amites hüiccolatus L. H. Auch jene kleine Japanische Flora schliesst sich hier nnd zwar besonders eng au die des Araurgebietes an, deun unter den 15 Arten und Varietäten der in Japan beobachteten Jnrapflanzen linden sich 4 in Ostsibirien. 3 auch in Spitzbergen, dagegen 7 zugleich in Japan nnd dem Amnrgebiete; 6 Species, nämlich 2 Farne und 4 Cycadeen scheinen der Japanischen Flora eigen- thümlich zu sein, darunter der im Tetorigawathale häufige, uu- genieiu breitblätterige Podosamites Reinü Glr. Steht auch die nordostasiatische Juraflora in nächster Ver- wandtschaft zu den übrigen Floren dieser Periode, so treten in dieser Formation doch bereits locale Eigen thü m lichkeiten ^) Heer 1. c. und in Oefversigt af Kongl. Veteusk. Acad. Förhaud- lingar 1873 und 1874. ^) Heer, in Flora foss. arctica, 4. Bd. 1877. -^ Memoires de l'Acad. Imper. des Sciences de St-Pe'tersbourg 187G. 3) Geyler, in Palaeoiitographica XXIV. (N. F. IV.) 1877. •*) Brongniart, Ad., in Bullot. de la Soc. Gdolog. de France 1874. •') 0. Feistmantel, in Vei'handl. d. K. K. geolog. Reichsanstalt 1875 und 187(); in Mem. of the Geoloj^. Survey of India. — Palaeontologia Indica 1.S77 (.Turassic-Oolitic Flora of Kach). '') Saporta, Pale'outologie Fran9aise. II. Ser. (Terrain .lunissirine). — 68 — zwischen den einzelnen Fundorten hervür. Dies ergibt sich schon o-anz deutlich, wenn wir die beiden ostasiatischeu Floren, die o.st- sibirische und die des Amurgebietes von einander trennen und zu einander in Vergleichung bringen. Denn in Ostsibirieu finden sich zahlreiche Farne und viele Coniferen, besonders Taxineen, währen'l die Cycadeen im Verhältniss zurücktreten; dagegen herrschen im Amurgebiete die Cycadeen bei weitem vor den Coniferen vor. Besonders reich ist die Gattung Podosamites in dem letztgenannten Gebiete vertreten. Stellt mau neben diese beiden Floren jeue japanische Juraflora, so schliesst sich letztere eng an die Flora des Amurgebietes, welchem dieselbe ja auch zunächst benachbart ist. Auch in Japan herrschen bei weitem die Cycadeen vor (die beiden häufigsteu Arten, welche dort ge- funden wurden, sind Podosamites lanceolatus L. H. und P. Peinii Glr.); doch zeigen sich noch einige Farnspecies, daneben aber und auch in einem Exemplare wurde von Coniferen nur die einzige Species Gingko Sihirica Heer beobachtet. So sehen wir in der Juraperiode nebeu einer grösseren An- zahl über weite Gebiete verbreiteter Gewächse auch eine Reihe anderer Typen in den verschiedenen Localitäten auftreten, welche trotz mancher naher Verwandtschaft doch jedem einzelnen Fund- orte mehr oder minder ein eigenthümliches Gepräge aufdrücken. In den paläozoischen Foimatiouen waren die Floren verschiedener Gebiete noch viel gleichförmiger, als in den mesozoischen, die einzelnen Typeu noch weiter verbreitet; ein Eiufluss der Localität also auf die Flora war noch nicht bemerkbar. Dieser Eiufluss zeigt sich zum erstenmale in widerspruchsloser Weise in den juras- sischen Formationen und macht sich seit dieser Zeit immer mehr und mehr geltend. Wie verschieden gestaltet sich schon die Physiognomie der Floren der einzelnen Localitäten in der Miocän- periode und noch mehr in dem Pliocän oder in der jetzigen Pflanzendecke. Seit der Entstehung der Gruppe der Dicotyle- doneu zeigte sich die Diff'erenzirung der Floren immer deutlicher. In der Kreideperiode und den tieferen Tertiärschichten Europa's treten tropische und subtropische Typen auf, bald folgen iiu mittleren Tertiär auch Typen der gemässigten Zone mitten unter jeue gemengt, um, die früheren Formeu ganz verdrängend, schliesslich die Herrschaft sich auzueigneu. Noch in dem älteren Tertiär und als Ausläufer bis in die Mitte der Tertiärperiode — 69 — beubiicliten wir z. B. die l^'uuiilie (Ut Pictteaceen, welche jetzt, ik'ii neu eiiulrintfeiiden FloreneliMiienten weichend, weit von ihrem t'rülieren Stundorte iiacli Nenholland ^) zurückgewichen sind. lu der Tertiilrflora Enropius, wie schon seit der Kreideperiode, tinden wir, wie v. Ettin gsli a us on^) so überzeugend nachweist, iiocli lue Elemente einer Anzahl von Floren durch einander gemischt, welche jetzt nur in ganz bestimmte Län- der verwiesen sind. So seheu wir in Mittel-Europa neben jenen eben erwähnten australischen Typen solche auftreten, welche jetzt nur uocli in .laj)an, am Caucasus, im Mittelmeergebiet, in Nord- Amerika u. s. w. gedeihen und daneben auch wiederum Formen, die noch jetzt ihren alten Wohnort behaupten. Wohl diöeren- zireu sich diese Florenelemente, mehr und mehr, aber selbst im lMi(»cän sehen wir die verschiedensten Floreutypen noch durch einander gemengt. Lassen Sie mich als beweisendes Beispiel* die Flora von Meximieux in Südfrankreich, welche der Basis des IMidcän angehört, nach den Untersuchungen von Saporta^) an- führen. Neben Typen, welche noch in dortiger Gegend sich linden, wie Laiiriis nobilis^ Vihiirnum Tinus, Nerium Oleander^ Pwiica Granatum und solchen, welche sich noch weit nach Norden ausgedehnt haben, wie Älnus ghitinosa, Fagus süvatica, Fopulus alba, P. tremida, Acer campestre, treten uns auch solche Typen ') Vergl. z. B. v. Ettingshausen, Neuholland in Europa; die gene- tische Gliederung der Flora Australiens in Wiener Academischer Anzeiger 1874. Ob die Familie der Proteaceen schon während der Tertiärzeit in Austi-alien einheimisch war, oder erst später sich hierher zurückgezogen hat, scheint noch zweifelhaft. Bemerkenswerth ist jedoch, dass unter den interessanten Fruchtformen, welche Ferd. v. Müller aus den goldführenden Schichten im älteren Pliocen Australiens beschreibt, sich nur wenige Formen befinden, welche auf Proteaceen hinweisen. Hierher sind nach v. Müller vielleicht z. B. die Fruchtgattungen Cehjphina und Coticliotheca zu ziehen. Vergl. Ferd. v. ]Müller in Report of the mining Survoyors 1871. 1875; Geolog. Survey of Victoria 1874; Annual Report of the Departement of mines, New South Wales 1875; Report of Progress of the Geolog. Survey of New South Wales 1876. '^) V. Ettingshausen, Zur Entwickl'.ngsgeschichte der Vegetation der Erde in Sitzungsber. der Wiener Academie der Wiss. 1874. Bd. LXIX. ■'') Saporta in Bullet, de la Soc. Botanique de France XXIII. 1876. — Vergl. Saporta und Marion, Recherches sur les veg^taux foa.siles de Meximieux (Ain) in Archives du Muse'um d'histoire naturelle de Lyon. 1875 u. f — 70 — entgegen, welche schon längst ihren Wohnsitz in andere, oft recht weit eutfernte Gebiete verlegt haben. Zu diesen letzteren gehören aus den Pliocänpflanzen von Meximieux z. B. Ädicnitum reniforme, Woodwardia radicans, Laurus Canariensis, Vihurnum. rugosum (säninitlich jetzt auf deu Canarischen Iiiseln einheimiscb), Ahies Pinsapo (jetzt in Spanien und auf dem Atlasgebirge), Acer Granatense (jetzt in Südspanieu und in Algier), IJcx JBalearka (jetzt auf den balearischen Inseln) ; oder in noch weiterer Ent- fernung Planera Richardi und Pterocanja fraxinifolia (jetzt in den Ländern am Caucasus), Monis rubra, Torreya micifera und Acer polymorphum (jetzt im chinesisch-japanischen Florengebiete). So finden wir in Meximieux die El'Muente der verschiedensten Floren der Jetztwelt neben einander; neben dem mitteleuropäischen Ahorn, Acer campestre, eine spanisch - nnuokkanische und als dritten Typus eine chinesisch-japanische Species. Seit der Entstehung der Gruppe der Dicotyledonen in der Kreidezeit beobachten wir also, wie in der Flora Europa's die früher durch einander gemischten Floreuelemente nach und uach sich immer mehr von einander sondernd und vielgestaltiger werdend, der Physiognomie der Pflanzendecke bestimmter Gebiete einen immer bestimmteren und für das bezügliche Gebiet niaass- gebeiiden Charakter aufdrücken ; wie auch wohl ganze Floren- Eleaieutt'f so z. B. das australische, aus der Vegetatiou aus- scheiden, um in weitester Entfernung seineu neuen Wohnsitz auf- zuschlagen ; wie sich also die localen Einflüsse, deren Wirken wir zueist in der Juraperiode mit Gewissheit folgen können, immer maassgebeuder für die Zusammensetzung der Pflanzendecke ge- stalten. So sehen wir, je höher hinauf wir auf der Stufenleiter der geologischen Perioden steigen, dass die fast melancholische Einförmigkeit der ältesten und älteren Vegetation duich die mesozoische Zeit hindurch in den neueren Formationen einer sich immer steigernden Vielgestaltigkeit in der Phy- siognomie der Floren Platz macht. — 71 — MiUIieiluHiien über Madagaskar, seine Lepidoptei-eii - Fan na mit besonderer Berücksichtigung' der dieser angehörigen, im Senckeubergischeu Museum befindlichen Arten. Von M. Saalmüller. Eine eiuigermaassen zusammenhängende Kenntniss der Natur- verhältnisse Madagaskars gelaugte erst spät nach Europa. Es latj dies theilweise au dt-n ungünstig ausgefalleuen Colonisatious- versuchen, die sich nicht über die ungesunden Küstenstriche hinaus- erstreckten, theils an den iuüern politischen Zuständen. Schon 150t) von den Portugiesen entdeckt, wurde die Insel bald wieder vou ihnen verlassen. (Marco Polo im 13. Jahrhundert erwähnt schon die Insel Magestar.) Seitdem wurden von den Engländern, Holländern und Franzosen viele Versuche gemacht, sich daselbst niederzulassen, alle scheiterten am Klima und an der Feindselig- keit des mächtigsten Stammes der Einwohner, der Hovas. Be- sonders führten die Franzosen einen langwierigen Krieg (1642 bis 1672) mit den Eiugebornen von dem im Süden der Insel ge- legenen Fort Dauphin aus, der mit dem Abzug der Ersteren endete. Die Hovas, malayischer Abkunft, gelangten im Jahre 1810 zur Oberherrschaft auf der Insel, deren zweiten geschicht- lich l)ekannten König Radama I. man als den eigentlichen Grün- der des mächtigen Reiches ansieht; er gewährte der Civilisatiou Einlass und gestattete Reisenden das Land zu besuchen. 18l'8 erneujerten die Franzosen ihre Niederlassungen, kamen jedoch dies- mal nicht über die Küstenstriche hinaus, um deren Besitz sie sich im fortwährenden Kriege befanden, während die Engländer zu jener Zeit in der 80 Meilen von der Küste entfernten Hauptstadt - 72 - Tauanariva bereits Eiiifluss erlangt hatten. Nach dem Tode Radama's I. 1828 führte sein Weib Rauavalo bis zum Jahre 1861 eine bkitige Regierung", während welcher sie das Land ganz den Fremden verschloss, oder ihnen wenigstens den Aufenthalt un- erträglich machte. (Ida Pfeiffer.) Unter ihr erlitten die ver- einigten Engländer und Franzosen 1845 eine blutige Niederlage. Erst mit dem Regierungsantritte ihres Sohnes Radama's II., gest. 11. Mai 1863, konnten sich die Fremden wieder freier auf der Insel bewegen. Die Franzosen schlössen einen Vertrag mit ihm ab zur Ausbeutung des Landes durch die »Corapagnie de Mada- gascar, fonciere, industrielle, commerciale«, der eine wissenschaft- liche Commission vorausgehen sollte und der man gewiss in Be- zug auf Landeskunde grosse Resultate zu verdanken gehabt hätte. Der plötzliche Tod des Königs und der eifersüchtige Einflnss der Engländer vereitelte das Unternehmen. Unter den beiden folgenden Regierungen der heidnischen Königin Rasoaherina, gest. 1. April 1868, die im Juni 1865 einen Handelsvertrag mit England abschloss, und der christlichen Ranavalo Manjaka konnten zu jeder Zeit unbehindert Europäer das Reich bereisen. In Folge der vorstehend entwickelten Verhältnisse konnten sich die ersten Nachrichten über die Insel längere Zeit hindurch nur auf die Küstenstriche in der Nähe der europäischen Ansiede- lungen beziehen, die gerade durch ihre morastigen Sümpfe die ungesundesten Gegenden der ganzen Insel sind, und deren schlechter Ruf nicht sehr einladend für unsere Forscher war. Später als Europäer in das Innere drangen, woselbst das Klima verhältuissmässig gut ist, schlugen sie fast stets dieselben Wege ein und so kam es, dass die Berichte und die gesammelten Gegen- stände wenig Abwechslung boten. Das grösste Verdienst um die Lepidopteren-Fauna Madagaskars erwarben sich die Franzosen ; im vorigen Jahrhundert sammelte der Doctor Commersou, gest. 1773, vom Fort Dauphin aus; während des letzten mehrjährigen Krieges gegen die Hovas waren es französische Officiere, die ihre Musestunden der Entomologie widmeten, unter diesen besonders Capitain S ganz in und zu gleicher Zeit der Reisende Goudot. Anfangs der 60er Jahre reiste Apotheker Tollin aus Berlin (Stettiner ent. Zeitung 1863) daselbst. In neuerer Zeit ist eine grössere Zahl Reisender ins Innere vorgedrungen, woher die — 73 - Hülländer Pollen uiitl van Dam, All'icd (Irandidiur (1862 bis 1870), der Arzt Vinson (18()2) reiche Saninilungeu lieiiu- bracliten ; der Engländer Gross ley befindet sich noch dort. Die Literatur der Le|)id()|»teren-Kauna Madagaskars ist sehr beschränkt. Wenn auch durch Oiivier, Fabricius, Cranier und Drury einzelne Arten veröffentlicht wurden, die sie durch Conimerson erhalten hatten, so verdanken wir die erste Zu- sanimeustellung einer grösseren Anzahl von Species, die bereits geeignet war den Charakter der Fauna auszudrücken, dem be- deutenden Lepidopterologeii Dr. Boisduval zu Paris in seiner »Faune entomologique de Madagascar, Bourbon et Maurice, Paris l83o«. Dies Werkchen stützte sich vorzugsweise iiuf die an der Küste gesammelten Schmetterlinge und auf Angaben französischer Officiere und des Reisenden G oud ot. Von den 161 autgeführten Arten sind 114 Madagaskar und den Maskareneu eigenthümlich, von diesen sind 109 als neu beschrieben und die charakteristischen Formen in guten Abbildungen vorgeführt. Die übrigen 47 Arten bewohnen auch andere Gegenden. Im Jahre 1865 gab Auguste Vinson seine »Vcyage ä Madagascar, Paris« heraus, welches Werk in seinem Anhange unter Anderni ein Verzeichniss der auf Madagaskar mit Aus- schluss der Maskarenen vorkommenden Schmetterlinge von dem bekannten Lepidopterologen A. Guenee enthält; er führt 178 Arten auf, worunter einige als neu beschrieben sind und fügt ausserdem noch werthvolle Notizen bei. Das vollständigste Verzeichniss finden wir (bis jetzt nur für llltopahcera erschienen) in «W. T. Kirby synonynüc Catalogue of diurual Lepidoptera, London 1865 — 1877«, in welchem als der Inselgruppe eigenthümlich 120 Tagschmetterliuge aufgeführt werden, darunter allerdings einige Varietäten, deren Stammarten aber nicht daselbst vorkommen. Alles übrige Material ist ausser- ordentlich zerstreut, theilweise in grossem Werken über exotische Schmetterlinge, theihs'cise in Zeitschriften, wie »The Entomologist's mouthly magazine, London 1864 — 78«, »Cistula eutomologica, London«, »Transactions of the entomological society of London« und »Annales de la societe eutomologicj[ue de France«. Die ersten Thierformen, die nach Europa kamen, erweckten sofort das Interesse für die Fauna der grossen o:^tafril«iuischen Inselgruppe. Hierzu gehörte die bereits seit 200 Jahren aus- - 74 — gestorbene Droiite (Didus ineptus L. und solitarius Lath.), deren Eiuraugiren in das System auf die grössteu Schwierigkeiten stiess, bis sie endlich bei den Tauben einen Phitz fand; die vielleicht noch nicht allzu lange ausgestorbenen Riesenvögel {Aepyornis maximus Geoö'r.), deren Eier jetzt noch vielfach gefunden, die Stiausseueier um das Sechsfache an Grösse übertreffen. unter den Säugethieren sind die eigenthümlichen Halbaffen erwähnenswerth, von denen besonders der nagethierartige Aye- Aye merkwürdig ist, der 1781 nach Paris gebracht, lange Zeit hin- durch das einzige Exemplar in Europa war; auch jetzt noch sind uiir wenige Museen, darunter das unsrige durch Herrn Carl E b e n a u , so glücklich dies Thier zu besitzen. Wenn nun auch die Lepidopteren-Fauna von Madagaskar nicht so merkwürdige Geschöpfe in g.iuzen Gattungen und Fami- lien, wie die höheren Thierclasseu, aufzuweisen hat, so bietet sie immerhin interessante Formen uenng und bildet ein für sich ab- geschlossenes Ganze, da über ^/g aller daselbst bis jetzt beobach- teten Species der Inselgruppe eigenthümlich sind. Sie trägt ganz den tropischen Charakter, es sind also die Tagfalter die vorherr- schenden, die meist in präclitige]i Farben iu zahlloser Menge auf- treten; sehr untergeordnet erscheinen l)is jetzt die Kleinschmetter- linge. Die meisten Formen sind constaut, nur einzelne Species sind dem Variireu unterworfen. Bei der Grösse der Insel (10 750 D Meilen), bei den wechselnden Landschaften, von der südwestlich gelegenen Wüstengegend bis zum üppigsten Garten- land, besonders aber durch die reiche Flussbewässerung der Küsten, welche die ausgedehntesten Wieseuflächeji durchläuft, bei den ausserordentlich waldreichen Gebirgszügen des Innern von nicht zu bedeutender Höhe (1000 — 1200 m), nmss offenbar die Lepi- dopteren-Fauna eine sehr mannigfache sein; aber wie wenig ist nur bis jetzt von ihr bekannt. Den Reisenden an den Küsten- strichen ist der eintretenden Fieber wegen der Aufenthalt nur in g;inz kurzen Zeiträumen gestattet, und das Vordringen ins Innere durch die ausserordentlich schlechten Wege sehr erschwert. Madagaskar bildet den Uebergang von der afrikanischen Fauna zur indo-australischen, aber zu letzterer nicht in dem Maasse als die östlich von Madagaskar gelegenen Maskareuen, deren Fauna schon -yel Aehnlichkeit mit den indischen Küstenstrichen und Inseln hat, so besonders Mauritius mit der Südost-Küste von — 75 — Ostindien. Auffillli«; wenig Uebeieinstininiung zeigt die Fauna mit der zunäilist liegenden Küste des Festlandes Mo/.anibik, So- falci und Sansi])ar, etwas mehr Annäherung mit Natal {Elodina- und ^uJlilio-Al•io^^) und dem Caplande. Dagegen tritt eine grosse Aehnlichkcit mit der abessinischeu, ^) ja sell)st mit den weit ent- legenen Küsten der Westseite Afrika's nördlich des Aequators hervor. lioisduval schreibt den Inseln der W,estküste eine viel grössere Uebereinstimmung mit ihrem nächstgelegeneu Fest- lande zu, als dies bei den Inseln der Ostküste der Fall ist. Charakteristisch für diese Fauna sind die prächtigen Papilio- niueu, eine Anzahl tiefschwarze Thiere mit geschwänzten Hinter- tiügelii und stahlblau-grünen Zeichnungen {E2)i2)horhas-(}Yu\^'pe); oder schwarze Thiere mit ungeschv.änzten llintertiügeln mit vielen hellgrünen Flecken (Cprnus-), Etiploea- und I>fl;;a/s-Arten; die theihveise durchsichtigen Acräineu , deren grösste und schönste Art Acraea Hova B. ist; Pieriueu, die im Gegensatze zu ihrer einfachen weissen oder weiss-schwarzeu Oberseite, unten häufig die lebhaftesten Farben zeigen. Die Satyrinen kommen unseru einheimischen am nächsten, während die Nymphalinen und Liby- thaeineu ganz abweichend von ihnen sind. Die Hesperiden sind sehr stark vertreten, unter ihnen befinden sich grosse, kräftige Thiere, theihveise mit geschw'änzteu Hinterflügelu. Die Lycaeui- den scheinen entweder in ganz geringer Arteuzahl vorzukommen oder noch nicht genügend beobachtet zu sein. Gänzlich fehlen von den Tagschmetterlingcn die Morphinen, die nur in Indien und Südamerika, die Heliconiuen, die nur in Amerika, die Brasso- linen, die nur in Süd- und Mittelamerika vorkommen, und die eigent- lichen Agerouineu. Wenn auch die Sphingiden durch ihr grosses Flugvermögen, behufs dessen sie sich leicht über weit von einander entfernt liegende Gegenden verbreiten können, nie so eigenthümlich w ie die anderen Familien für eine Fauna werden, so besitzt Madagas- kar doch einige ausgezeichnete Arten, wie z. B. den Avunderbar ge- zeichneten Enyo Coquet'elii B. Von den Zygaeuen finden wir zwei schöne EucJiromia-Arten, von denen die eine {Formosa B.) in un- geheuren Mengen auf den üppigen, feuchten Wiesen des Küstenlandes, die iindere (Madagascarie)isis B.) daselbst seltener ist. Auch charak- ^) Das Museum besitzt durch Herrn Dr. Rüppell eine reichhaltige Sammlung von Lepidopteren aus Abessinien. — 76 - teristische Syntomideu siud der Insel eigen. Von den Spinnern sind verhältnissmässig erst wenige bekannt, einige Lithosiden, Arctiideu, die aber an bunter Farbenfülle bedeutend nnsern euro- päischen Arten nachstehen. Unter den Satnrniden steht die präch- tige Adias Comefes B. obenan, ausserdem gehören zum eigentlichen Genus Saturnia einige grosse, hübsch gefärbte Arten. Unter den eigentlichen Bonibycideu zeichnen sich die Seidenspinner Borocera Radama Coq., Diego Coq. und Madagascariensis B. durch ihre ganz eigenthümliche Verpuppuugsweise aus; vielleicht zum Schutze gegen die winterliche Kälte, vielleicht zur Sicherung gegen die heftigen Regengüsse im Sommer bilden sie aus Seide eine ge- meinsame Tasche, gewöhnlich an einem Zweige ihrer Futterpflanze (Cytisus) aufgehängt, angeblich oft bis zu 1 m Länge, in der sie dann dicht gedrängt ihre einzelnen Cocons spinnen. Auch von den Noctuiden und Geometrideu kennen wir bis jetzt nur eine beschränkte Zahl; von eisteren kommen die meisten unseru europäisch en Arten sehr nahe, abweichend von diesen siud jedoch die grossen Erebiden, Ophidoriden und Ommatopho- riden. Auch unter letzteren finden sich einige sehr grosse Species, darunter der prächtigste aller bis jetzt bekannten Schmetterlinge Urania Wiipheus Drury. Er wurde lange Zeit zu den Tagfaltern gerechnet, trotzdem schon die Sibylla Merian die Entwickelungs- geschichte einer in dieselbe Gattung gehörigen, in Surinam au- getrofFenen Species als Spanner gekennzeichnpf hatte. Merk- würdig ist, dass seine auf Mangifera indica lebende gedornte Raupe die Eigenthümlichkeit mit unsern Papiliouiden-Raupen ge- mein hat, hinter dem Kopfe 2 rotliliche fleischige Hörnchen er- scheinen lassen zu können, also gerade mit der Familie, zu wel- clier man auf deu ersten Blick das vollkommene Insect rechnen möchte. Die Microlepidojiteren, von denen nur sehr wenige bis jetzt bekannt sind, werden der klimatischen Verhältnisse halber (Regenzeit) auch nur in sehr beschränkter Zahl vorkommen. Die Maskarenen zeigen nur theilweise den Reichthuni der grossen Insel; natürlich sind bei deren geringen Grösse die Boden- gestaltuug und Vegetation viel einfacher. Boisduval führt als weitere Gründe an: das Vorhandensein von noch thiitigen Vulkanen, die grössere Trockenheit des Bodens (es fehlen ihnen die vielen Bäche und Flüsse, die den Bersfzüo'en und feuchten Wäldern entspringen), und die Einführung zahlreicher iusecten- ~ 77 - fresseiulor V()g('l duich die lüirupäei-. Von den Taglalteiu bei- spielsweise fehlen ihnen die; Pierinen nnd Acraeineu. Von Europäern finden wir aul' der Inselgruppe vertreten: Li/cücna ^) Boetica L. Telicaiins Lg. und Lysimon Hb., Danais ('/irysippus Gr., Vanessa Garäui !>., Acherontia Atropos L., Sphinx Convoladi L., Deihphila Celerio L. und Nerii L., Beiojieia l\d- chclla L., Brithys Faiicrdfii Cyr., Flusia Chalcytcs Esi)., Helio- this uirmifjcr Hül)n., Gntmnioäcs Alyira L. — In Folgendem werden die durcli Herrn Eben au und Stuniplf aas Loucoube gesandten Lepidopteren aufgeführt. Es ist aus.serordentlich schwierig bei dem sehr zerstreuten Material, die Bestimmung der Arten, die obemlreiu oft noch defect sind, vorzunehmeu ; erleichtert wurde es mir durch die reichhaltige Bibliothek des Herrn Hauptmann z. D. Dr. vou Hey den, die bis auf die neueste Zeit fortgeführt ist. Für einige Stücke musste ich mir die Hülfe des Herrn Dr. 0. Staudinger erbitten, der bereitwilligst auf mein Ansuchen einging. Einzelne Exemplare bli -ben uuentzitfert und selbst auf die Gefahr hin, dass sie be- reits veröffentlicht sind, gebe ich hier eine Beschreibung, des- gleichen auch von denjenigen Arten, von denen mir nur eine ganz kurze oder nur eine Abbildung vorlag. In den Be- sehreibungen sind absichtlich Kennzeichen der (Jattuugen mit aufgenommen, da ich nicht stets ganz sicher in der Wahl der- selben sein konnte. Andere Stücke bleiben für diesmal, bis zum Eintreffen besserer Exemplare unberücksichtigt. Nur bei den iihopaloceren ist auf Grund des Kirby'schen Cataloges mit grösserer Sicherheit (mit einem vorgesetzten Sternchen) anzugeben, ob die Species der Inselgruppe eigenthümlich ist. Ausser den älteren Autoreu bezeichnet B. Boisduval, Gu. Guenee, die Zahl da- hinter bedeutet die vorhandene Stückzahl, q^ Mann, 9 Weib, die Zahl in Millimeter gibt die Flügelausspannung an. Rliopalocera. 1. Melanitis Leda L. 3. 2. *Maniola Tamatave B. 1. 3. Mycalesis Narcissus F. (^, Q Mad. Mask. Natal. ^ ') Es sind hier die iu Deutschland gebräuchlichen Gattungsnamen angeweudet, während in der Zusammenstellung der Madagaskar-Arten die des Kirby'schen Catalogs benutzt werden mussten. - 78 — 4. ^Mycdlesis Antahala Ward. (^. 42 mm. Flügel gezähnt, die hinteru stärker, auf Rippe 2, 3 und 4 mit stark vortretender Spitze. Oberseite: schwarzbraun, Vorderflügel am Vorderrande breit dunkler, schmäler am Aussenraude. In Zelle 2 ein mattes, weissgekerntes, schwarzes, ockergelb eingefasstes Auge mit brei- tem heller als der Grund o-efärbtem Hof umgeben. Hinterflügel: In Zelle 3 ein Auge, in Zelle 2 ein gleiches aber wenig deutlich und kleiner, noch weniger deutlich in Zelle 4 durchscheinend, diese sämnitlich wie das vom Vorderflügel gefärbt. Kränzen zwischen den Zähnen weisslich. Unterseite: gelblicli-weiss, auf beideu Flügeln die Wurzel- hälfte braun gesprenkelt, von vorne nach dem Innenraud der Hiuteiflügel zo allmälig lichter werdend ; auf den Vorderflügeln gehen die Sprenkel am Vordorrnnd über die Wurzelhälfte hinaus bis gegen den Saum und Rippe 3. Das WurzelfeUl wird durch eine danklere Linie begrenzt, die auf den Voiderflügeln auf Rippe 5 eine kleinere und zwischen den beiden in Zelle 2 (das grössere) u)h1 5 befindlichen Augen eine grössere, nach aussen vortretende Spitze hat, von da aus läuft sie im Bogen um das Auge herum und vereinigt sich mit di-r graubraunen Saurabeschattung, in der 2 dunklere Wellenlinien und die Saumlinie liegen. Der Innen- rand ebenfalls verdunkelt, hat vor seiner Mitte bis fast an die Rippe 2 reichend eine dünn bläulich weiss beschuppte, rundliche Stelle. Hiuterflügel : Die Begrenzung des bedeutend helleren Wurzelfeldes beginnt etwas vor der Mitte des Vorderrandes, bildet auf Rippe 7 einen kleinen Zahn, läuft von hier aus ohne dunkle Begrenzung 2 mm weit mit Rippe 6 nach aussen, geht von hier aus etwas dem Aussenrande zugeneigt über Rippe 3, in Zelle 2 eine stumpfe Spitze bildend, von hier im Bogen um die näch- sten beiden Augen herum, in den Zellen 1 einen grösseren und einen kleineren halb ofl^enen Zahn bildend. Hinter dem Wurzel- felde stehen 6 Augen, die beiden grössten dicht am Vorderrande und in Zelle 2 das nächst kleinere in Zelle 3, von den 3 kleinsten 1 in Zelle 4 und 2 in den Zellen 1, von denen das vordere wieder das grössere ist. Sämmtliche Augen sind schwarz, weiss gekernt, mit orangegelbem Ringe und braunem Schatten umzogen. Den Saum bilden 2 scharf begrenzte, braune Linien, vor denen eine - 79 — dritte nach innen zu verwachsene steht. Kopf, Brust und Hinter- leib oben ilunkelbrauu, unten gelblich weiss. Fühler schwarzbraun. Der Schaft unten «j'elblicliweiss mit dunkler Lilnirslinie. 5. '"^Yphthlnia Sakalava n. s. (^^ 9- ^ 37 nmi, ^ "^1 '"'^i- Spitze der Vorderflügel und der Aussenrand der Hinterflügel stark gerundet. Der Hinterwinkel nahezu rechtwinkelig. Oberseite: Hellrothbraun, Vorder- und Aussenrand beider Flügel graubraun, in der Spitze am dunkelsten und breitesten, nach dem Hinterwinkel zu sich sehr verschmälernd. Beim rj nur wenig bemerkbar, beim 9 deutlicher, läuft vor den beiden feinen Saniulinien, durch helleren Grund abgetrennt eine dunklere Wellen- linie besonders deutlich vom lunenrand der Hiuterfiügel aus bis zu Rippe 4. In Zelle 2 der Vorderflügel ein scharf begrenztes grösseres Auge, (^ in Zelle 5 ein kleineres, gerade in der Ein- biegung der dunkleren Umrandung, 9 ii<^'ch ein kleineres dicht anstossendes in Zelle 6, diese 3 Augen liegen in einem breit, heller als die Grundfarbe gehaltenen Theile. Hiuterfiügel: (^ in Zelle 2 und 3 ein kleines Auge, ersteres das grössere. 9 ausser diesen noch in Zelle 4 ein als Punkt erscheinendes. Sämmtliche Augen sind schwarz, weiss gekernt und stehen gleichmässig vom Aussenrande ab. Körper bräunlichgrau. Unterseite: grauviolett, braun marmorirt, mit 2 feinen braunen Saumlinien und einer dritten inneren gewellten. Vorder- flügel: Inneurandshälfte röthlichgelb , dunkler marmorirt, in ihrer vorderen, äusseren Grenze liegt das grössere Auge, welches schwarz mit weissem Kern, ockergelb und demnächst rothbraun umzogen ist, bei allen übrigen Augen der Unterseite ist der gelbe Rand fein braun eiugefasst. In der Nähe der Spitze liegt bei beiden Geschlechtern nur ein kleines Auge. Hinterflügel: Vor dem Aussenrande liegt eine Reihe von 7 kleinen Augen, in Zelle 2 das grösste, nacli beiden Seiten zu sich verkleinernd, die letzten 3 zunächst des Vorderrandes kaum bemerkbar. Folgende Zeich- nungen sind beim (^ nur augedeutet, beim ^ deutlich. Vorder- flügel: Hinter der Mitte des Vorderraudes geht schräg nach dem Saume zu bis zu Rippe 5 eine nach aussen scharf begrenzte, rothbrauue Linie, von da sich, etwas der Wurzel nähernd, vor- dem Auge im Bogen vorbei nach dem Tnuenrande. Ilinierflügel : Von der Mitte des Vorderraudes aus zieht eine zackige dunkler ■^ 80 -^ grünlichbraune Linie, als Grenze des etwas dunkleren Wurzel- feldes dem Afterwinkel zu, auf Rippe 5 gegen aussen mit scharfer Spitze vortretend : diese Spitze fällt noch in einen gräulich dunkeln Fleck, der zwischen Vorderraud und Rippe 5 liegt. Ausserdem ist beim 9 in das Marmorirte der Unterseite grünliches Gelb gemischt, der Innenrand der Vorderflügei ist schmal gelbl)raun nud die Randlinien überhaupt wie alle Zeichnungen sind schärfer; Körper gelbgrau, Fühler dunkel geringt mit rothbrauner Kolbe. 6. '^Yphthima Loucouhensis n. s. 2. 34 mm. Aehnlich der vorigen, jedoch kleiner. Hinterwinkel der Vorderflügel durch den gebogenem Saum mehr gerundet und weniger sich dem rechten Winkel nähernd. Oberseite : dunkelrothbraun, die Einfassung der Flügelräuder (mit Ausnahme des Innenrandes der Vorderflügel) breiter und dunkler, in der Vorderflügelspitze fast schwarz yverdend. Nur beim ^ findet eine Abweichung in Bezug auf die Augen statt, auf den Vorderfl (igeln ist nur das innere deutlich, das andere ver- schwindend klein, eine dunkle Saumlinie kaum bemerkbar. Unterseite: dunkelbraun, dunkler marin(n'iit, Tnnenrandshälfte der Vorderflügel dunkelrothbraun und marmorirt. (^ und Q zeigt weniger Unterschied als bei voriger Art. Die Stellung der Augen ist dieselbe, 9 ^^^^ in der Spitze ein doppeltes, von denen das untere sehr klein ist. Auf den Hinterflügelu sind die Augen grösser und sämmtlich deutlich, das grösste in Zelle 2, dann folgt das in Zelle 3, dann das am Vorderrande in ziemlich gleicher Grösse mit dem am Afterwinkel. Die Zackenlinien bei beiden Geschlechtern deutlich, die der Vorderflügel von Rippe 5 aus nicht im Bogen, sondern zackig (besonders stark auf Rippe 2) das Auge umlaufend. Saumliaien wenior deutlich, die innere kaum gewellt. 7. "^Acraea Banavalona B. 5. 8. * » Igati B. 1. 9. » Lycia Fahr. var. Sganzini B. G. 10. * » Serena F. var. Manjal'a B. 2. 11. * » Zitja B. 3. 12. * * BaJceli B. 1. 13. * » Piva Gn. 1. 14. » RüppelUi n. s, 1. 55 mm. — Rl _ Oberseite: Vorderflügcl durclisichtijr, schwarzgrau umraiulil. am broitt'.sten an der Spitze, am Aussenrande die dnukleren Rippen mit Spitzen anfnelnnend, von der Basis aus rostbrauu bis gegen den Hinterwiiikel und bis zur Mitte der Mittelzelle bestäubt, in der sich ein dunkler Fleck befindet, dahinter die Querrippe duukel- bestäubt. Hinterflügel rostbraun, am Iinienrand weisslichgelb, der Aussenraud breit grauschwarz, den Rippen mit auslaufenden Spit/cn l)is gegen die davorliegeude Fleckeureihe folgend, die im Bogen gestellt, iu den Zellen 1 nach der Basis zu eingezogen ist. Sie besti'ht aus 8 schwarzen Flecken, von denen die iu Zelle 4 und 5 die kleinsten sind ; dicht an der Basis 4, dahinter ziem- lich iu einer Richtung 5, der letzte am Inneurand au die hintere Fleckeureihe stossend. Hinter dem Punkte in der Mittelzelle steht in derselben noch ein zweiter. Unterseite : Oberflügel wie oben, nur matter ; Hiuterflügel statt rostfarben schmutzigweiss. Fühler schwarz, Kopf und Brust desgleichen mit einzelneu gelblichweissen Schuppen und Haaren, Palpen gelblich mit sch\varzer Spitze. Der schwarze Hinterleib zwischen den Segmen- ten fein weisslich geraudet, Mittellinie nur auf den letzteu au- gedeutet; zu beiden Seiten derselben stehen auf jedem Leibesringe, ein weisslicher, schwarz ausgefüllter Riug. Unten : Brust schwarz, gelblichweiss gefleckt, Beine hellbi'aun, Hinterleib gelblichgrau. 15. Atella Phalanta Dru. 3. 16. Junonia Clelia Cram. 7. 17. * » Clelia var. Epiclelia B. 5. 18. *Prem Goiidotii B. 2. 10. *Enrijtcla Fulgurafa B. 7. 20. "^Hypanis lUthyia Dru., var. Anvatara B. 7. 21. *Crenis Madagascariensis B. (^. 22. *Gyrestis Eleyans B. G. 23. Hypolimnas Bolina L. 4 cf, 4 9- 24. » Duhiiis Beauv. 1. % 25. *Pseudacraea DrusiUa n. s. 1. 62 mm. Flütrelschuitt sehr ähnlich L. Caniilla W. V. Aussenraud der Vorderflügel stark eingezogen, darüber ganzrandig, darunter schwach, Hinterflügel stärker gezähnt. Frauzen dunkelbninn und weiss gescheckt, 6 — 82 — Oberseite: schwarz, die breite, weisse Binde der Hiuterflügel setzt sich auf die Vorderflügel unterbrochen und schmäler fort, zunächst bis Rippe 2 mit einer Biegung nach der Basis zu; dann folgen in Zelle 2 und 3 ein grösserer, gerundeter Fleck durch Rippe 3 schwarz getheilt. Von 2 stark dunkel bestäubten Flecken steht der grössere gerade am hintern Rande der Mittelzelle, der kleinere innerhalb derselben au ihrem Vorderrande. Ueber dieser, durch diese 4 Flecken entstandenen Querbinde steht vor der Spitze eine eben solche kleinere, deren deutlichster Fleck in Zelle 6 dreieckig, darunter in Zelle 5 bis gegen den Aussenrand laufend, ein gabelförmig getheilter, in Zelle 4 ein kleinerer, so dass hier am Aussenrande 3 graue Striche parallel dem Rippenlauf über einander stehen. Unter diesen folgen vor dem Aussenraude 6 und auf den Hiuterflügeln 11 rundliche graue Flecken. Kopf, Brust und Hinterleib schwarz, letzterer in den Seiten, die beiden erstem oben weisslich gefleckt. Unterseite: die weissen Binden wie oben. Vorderflügel: Vorder- und Aussenrand schmal rostbraun, au der Basis grau mit gelblichem Auflug, ebenso die Flügelspitze bis zur uächsten Fleckengruppe. Alles Uebrige ist braunschwarz ausgefüllt, am dunkelsten nach dem Hinterwinkel zu. Vor dem Aussenraude stehen 7 rundliche und am Hinterwinkel ein strich artiger, bläu- lichweisser Fleck. Hinterflügel an der Basis und lunenrand hellblaugrau , erstere mit bräunlichem Anfluge und 6 schwarzen Punkten, die 3 äusseren die grössten. Vorderraud gelblichweiss. Die Binde in Zelle 7 hellrosa-, in Zelle 6 bis zum Innenrand bläulich schillernd. Die breite Binde vor dem Aussenraude in Zelle 6 und 7 hellviolettrosa, nach aussen rostbraun gerandet, in den übrigen Zellen bis zum Afterwiukel rostbraun mit 10 ovalen, hellviolettrosa Flecken, die nach hinten zu mit dem Schmälerwerden der Binde an Grösse abnehmen. Rippen und Falten zwischen diesen dunkel rostbraun gefärbt, die Binde nach innen etwas überragend. Körper gelblichgrau, Palpen schwarz gerandet. 26. ""Nejttis KiUdeli B. 3. 27. * » Sadava B. 2. Mad. östliches Afrika. 28. *Aterica Rabeua B. 2. 29. Cliaraxes Candiope God. {Äntamhoulou Luc.) 1. 75 mm. — 83 - Hiuterflügcl (lopix'U geschwäuzt, stärker gezälmt als die Vorilertlüj^i'l. Oberseite: VVurzelfeld grünlieh ockergelb, auf den Hinter- llügchi nach dem Aussen- und Hinterrande zu in schönes Roth- braun ül)ergehend, darin die Rippen hellgrün. Vorderflügel : am Vorderraiide der Mittelzelle ein dunkel- brauner Punkt. Vor der Mitte des Vorderrandes und nicht «ranz an diesen reichend, grenzt sich das schvvaizbraune Aussenfeid (nur in der Mittelzelle scharf) im Bogen bis hinler die Mitte des Innenrandes gegen das Wurzelfeld ab. Zunächst dieser Grenze liegen 3 Flecke in Zelle 3, 4 und 5 in schräger Richtung zum Saunie, dann folgt in zweiter Linie ein grösserer nur wurzel- wärts scharf begrenzter, zwischen Rippe 5 und 8, dahinter folgt eine Reihe von 7 Flecken , von denen der in Zelle 3 etwas wnrzelwärts, die 4 aufwärts folgenden im Bogen nach aussen gerückt sind. Sämmtliche Flecke sind rostbraun mit etwas hellerem Kerne. Hinterflügel : Zwischen Rippe 8 und 2 liegt innerhalb des rostbraunen Aussenfeides ein schwarzbrauner Fleck, der vorne fast halbe Flügelbreite hat, nach Rippe 2 zu allmälig in eine Spitze ausläuft, parallel mit dem rostbraunen Ausseuraude, von welcher Farbe auch die Schwänze sind. Nahe seinem Rande liegen 6 längliche, verwaschene, rostbraune Flecke. Hinter dem zweiten Schwänze in dem bräun lichgrünen Afterwinkel liegen 2 violette, nach aussen schwarz begrenzte, rundliche Flecke ; über diesen der Innenrand bläulich. Unterseite : Die Wurzelhälfte der Rippen grün, am deut- lichsten am Vorderrande, wo sie cjuer weissgestrichelt sind. Vorder- flügel braun, der Theil des Wurzelfeldes unterhalb der Mittelzelle, am hellsten; in der Mittelzelle 6 schwarze, theilweise weiss ge- säumte Querstreifeu, dahinter ein solcher zwischen Rippe 5 und 8, nach aussen stärker w^eiss gesäumt, ein anderer ähnlicher zwischen Rippe 3 und 4, darunter nach innen gerückt 2, von denen der vordere kein Weiss zeigt ; dann folgt vom letzten Drittel des Vorderrandes ausgehend eine Wellenlinie, die einen dunkleren Theil von dem hellbraunen Aussenraud abgrenzt, der am Vorder- rande und dann bindenartig nach dem Innenrande gleichlaufend mit dem Saume dunkler gefleckt ist; diese Flecken werden wie auch die Wellenlinie nach dem Innenrande zu breiter und dunkel — 84 — violettbrauu, wo sie dann am luut-maude etwas heller zusammen- fliesseu. Hinterflügel hellviolettbrann. Das Wurzelfeld von Rippe 2 bis zum Vorderraud dunkelbraun, nach aussen zu schwarz, weiss gesäumt ; im Innern in der Nähe der Wurzel sind 2 uuregel- mässig geformte Flecke durch theilweise schwarz-weisse Einfassung vom Grunde abgetrennt, die des untern setzt sich wie die äussere Grenze des Wurzelfeldes in dunkelblau gezackten Linien gegen den Inneurand fort; in der Mittelzelle befindet sich hinter dem Flecken noch ein blauer Querstrich. Hinter der Mitte des Vorder- randes zieht eine braune, nach aussen dunklere, nach hinten zu spitz endende, bogige und zackige Querbiude nach dem luuen- rand, wurzelwärts bräuiilichgelb, hierauf blau begrenzt. Zwischen ihr und dem Wurzelfelde , dicht au dieses angeschlossen, geht vom Vorderraude bis zur Rippe 3 eine unregelmässige, braun- gelbe, theilweise weiss eingefasste Binde. Im Aussenfelde herrscht vor dem grünlichbranuen Rande in der Grundfarbe das Rosa- violett mehr vor; mit hellereu unbestimmten Mondflecken gegen den Aussenrand, hinter denen ebensolche olivengrünliche folgen, in Zelle 4, 3 und 2 mit schwarzen, nach innen violetten Punkten ver- sehen. Am Afterwinkel befindet sich die gleiche Zeichnung wie auf der Oberseite nur auf bräuulichvioletter Grundfarbe, die nach aussen ins Grünliche, nach innen bis an die Binde ins Blaue übergeht. Fühler schwarz, Kopf und Hinterleib oben rostbraun, gold- glänzend, Brust mehr ins Grünliche ziehend ; unten Palpen gelb- lich weiss, Brust brauuviolett, in der Mitte heller, ebenso die Beine, an den hinteren die Oberschenkel schwarz und weiss ge- sprenkelt, Hinterleib gelb, goldglänzend. — Ein zweites, unbe- stimmt gebliebenes Exemplar befindet sich bereits seit langer Zeit in der Sammlung des Senckenberg'schen Museums. 30. Cupido Boeticus L. 1. Europa, Asien, Afrika. 31. '^Cupido Bamonsa n. s. 1. 30 mm. Oberseite: dunkelbraun mit dunkelviolettem Schiller, auf den Hinterflügeln nur zwischen Rippe 2 und 6. Franzen hell- braun, aussen weiss. Der Vorderrand der Vorderflügel ganz schmal ockergelb. Die Hinterflügel laufen in Verlängerung von Rippe 2 in ein schwarzes, theilweise weiss gesäumtes, in eine weisse Spitze enden- des Schwänzehen aus, davor bildet der Aussenrand von Zelle 2 — 85 — eine reelitwiiiklijjje Ecke, in welelier ein inndt-r seliuar/rr l^'leck stellt, hinter diesem folgt eiu zweiter, beide äusserlieli vor den Fran/en theilweise weiss berandet. Afterwinkel verlängert, schwarz mit goldgriinen und blauen Schuppen bedeckt. K(')r))er schwarz, granlichweiss behaart. Piilpen und Fühler schwarz, weiss beringt. Zwischen erstoren auf der Stirue goldgelbe T^ehaarung. Unterseite: bllitdich silbergrau mit brauner Saumlinie, Frunzen mit bräunlicher TheilungsÜDie, ausseu dunklei'. Vorderflügfl im 8aumtheile mit 2 schnullen, mattbraunen, auf den Rippen unter- brochenen uud Dach dem lunenrand sich uäherndeu Querlinien, davor zwisdien Rippe 4 und 6 ein matter Querstrich. Hiuter- tlügel ebenfalls mit 2, etwas deutlicheren Querlinien, die auf Rippe I abgesetzt und nach innen gerückt sind ; in Zelle 2 stösst die äussere au den nach innen ockergelb umzogenen, schwarzen Fleck, trifft dann in Zelle Ib die vorspringende Spitze der innern, um- zieht dann theilweise den zweiten schwarzen mit Goldgelb und Grün eingefassteu Fleck und geht von da schräge dem luuenrande zu. Die innere Binde ist ockergelb, innen schwarz gesäumt, vom luuenrande aus bis Rippe 4 eine W-ähnliche, zusammenhängende Zeichnung bildend. Dann folgen nach dem Vorderrande zu 4 weniger zusammenhängende Flecke, von denen der letzte ocker- roth ist; in Zelle 7 in der Nähe der Wurzel ist ein weiss um- zogener, nach innen schwarz, nach aussen rother, rundlicher Fleck uud zwischen Rippe 3 uud 6 ein doppelter Querstrich , kaum dunkler als der Grund. Körper weisslich. 32. *Jalmenus Batiheli B. 2. 33. *Pontia Alcesta Gram., var. Sylcicola B. 1. 34. *Eurema Hecabe L., var. Floricola B. 2 cf, 2 9- 35. *Piens Helcida B. 3. 36. *Tachyris Siiha F. {Malatha B.) 1. 37. * » » {Orhona B.) 1. 38. » Fhilcris B. 2. Mad., südl. Afrika. 39. *CatopsUia Thauruma Reak. 1. 40. *Temcolus Mananhari Ward, cf, 41. *Callosune Evuuthe B. J"- 42. *Papilio Cyrniis B. 2. "43. » Demölcus L. 7. 44. * » Enäochiis B. 1. 83 mm. — 86 — Vorderrand der Vorderflügel stark gebogen , Aussenrand in der Mitte nach der Basis zu eingezogen. Hinterflügel stark ge- zähnt, besonders auf Rippe 3; in den Einbiegungen zwischen den Zähnen die Franzen weiss. Oberseite: glänzend weiss, mit breitem tief schwarzem Rande, der auf der Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel beginnt und im Bogen nach deren Hinterwiukel zieht, auf den Rippen 1 bis 4 wurzelwärts mit einer Spitze vortretend. Aus der Wurzel zieht bis aufs erste Drittel des Vorderraudes ein breiter, schwarzer, weiss bestäubter Streif, die Mittelzelle auf die Hälfte ihrer Breite ausfüllend und gegen den Aussenrand in eingehendem Bogen endigend. Dieser Streif ist mit der Aussenbinde durch deu schmal schwarz angelegten Vorderrand verbunden und unter diesem be- findet sich ein feiner schwarzer Punkt. Hinterflügel : der schwarze Rand, gleichlaufend mit dem Saume, ist nahezu ein Drittel der Flügelläuge breit, wurzelwärts nach dem luneurande zu ver- waschen ; dunkle Zeichnungen der Unterseite scheinen nach oben durch das Weisse durch. Unterseite : perlmutterweiss gläuzeud, Rippen gelblich, die schwarze Randzeichnung wie oben , auf deu Hinterflügeln etwas ausgedehnter; das Schwarze matter. Vorderflügel: nahe der Spitze 9 verschieden grosse, matt graue Perlmutterflecken, davon am Vorderrande 3 in Zelle 8, 2 in Zelle 7, in den 4 nächstfolgeu- den je 1. Von der Wurzel aus ist nicht ganz die Hälfte der Mittelzelle rothbraun ausgefüllt, nach dem Aussenrande zu in einem gebogeuen, mattschwarzeu Fleck mit ebensolchem Punkt dahinter endigend. Hiuterflügel an der Basis rothbraun, nach ausseu schwarz begrenzt; an dem weissen Tnneurande entlang läuft ein breiter, braunschwarzer Streif nach der Aussenbinde, in der vor dem Saume, der selbst in seinen Einbiegungen weiss ist, 6 perlmutter- glänzeude Mondflecke stehen, von denen die 4 zunächst dem Vorderrande grösser und rundlich, die beiden folgenden schmal und eckig sind. Davor stehen 4 gleichfarbige Flecke, der grösste in Zelle 6 rundlich, nahe an den innern Rand der Binde ge- schoben, mit einigen rothen Schuppen vor sich ; in Zelle 5 und 4 je ein kleiner, runder, weisser Fleck mit einem rotheu vor sich ; in Zelle 3 über der Spitze des Mondfleckes ein gerader weisser Strich; einen Bogeu mit deu oben schon erwähnten rothen Flecken bildend, befinden sich von Rippe 4 bis dicht an den — 8/ — IiHienraiul 3 gr()ssere, luilhruinle , poncciiiirotlic, nucli innen zu etwas weiss gerundete Zeichnungen. Nach deni Afterwiukel zu wird die (Irund färbe der Binde dunkler. Kopf und Brust sclnvarz, ersterer mit 4 weissen Punkten, letzterer weisslich behaart. Hinterleib weiss, Körper unten weiss, schwarz gefleckt. 45. ""Papillo Epiphorhas B. 2 J", 2 Q. 4G. » Merope Cram., var. Brutus F. 2. 47. Ismene Forestan Crani. 2. Afrika. 48. * » Bamanateh B. 1. 49. ^Pamphila BoiiÜeri B. 3. 50. ^Hcteropterus Bernieri B. 1. 51. Taglades Flesus F. 1. 52. Plosioiieura Hyalinata n. s. 1. 34 mm. Vorderflügel zugespitzt, Aussenrand gerundet, ebenfalls bei den Hinterflügeln, hier zwischen Rippe 3 und 4 und auf 6 nur sehr wenig vortretend. Oberseite : hellbraun, an der Basis dunkler. Vorderflügel : die äussere Hälfte des Vorderraudes, Spitze und Aussenrand grau- braun, ebenso die Rippen ; Hinterflügel nur am Vorderwinkel und von diesem ab ^/:i des Aussenrandes. Auf den Vorderflügeln, nahe der Wurzel, zwischen Mittelzelle und Inuenrand 3 dunkle, verwaschene Flecke. Von der Mitte des Vorderrandes zieht eine Reihe von 7 glashellen, theilweise dunkelbraun eingefassten Flecken nach dem lunenraude, davon 1 am Vorderrand, 2 in der Mittel- zelle, der grösste, dreieckig darunter, mit einem kleinen Fleckeu hinter sich, 2 kleinere Flecke, ganz braun umrandet, zwischen dem grössten und dem Innenrande. Von der äusseren Seite der mittelsten Gruppe aus geht ein bindenartiger brauner Schatten gleichlaufend mit dem Aussenrande nach der Verdunkelung des Vorderrandes und in diesen beiden liegen 6 kleine glashelle Punkte, die 4 vordersten, die ungefähr in der Nähe des letzten '/4 des Vorderrandes stehen, sind die deutlichsten. Auf den Unter- flügeln sind am Vorderrande 2 dunkle Flecke, in der Nähe des Innenrandes 2 grössere hinter einander, von dem äusseren geht eine Reihe ungleich grosser Flecke im Bogen nach dem äusseren am Vorderrande. Der hellere Theil des Aussenrandes ist nur sehr wenig gegen die Grundfarbe verdunkelt. Franzen weisslich. Körper dunkelbraun, mit seidengläuzencleu, helleren Haaren besetzt. Unterseite : bräunlichgelb. Aussenraucl nur wenig ver- dunkelt, etwas mehr am Vorderwinkel der Flügel Franzen dunkler als der Grund. Die Glasfleeke der Vorderflügel schmal braun umzogen, ein matt brauner Fleck in der Nähe der etwas helleren Basis au Rippe 2 angehängt, ünterflügel: Wurzel nach dem Innenrande zu graubraun verdunkelt ; in Zelle 6 zwei grössere dunkle Flecke, der äassere schwarz. Die Fleckeureihe der Ober- seite durch 6 verschieden grosse, schwarze Punkte angedeutet. Körper gelblich weiss , Beine bräunlich, Palpen weissgelb mit dunkelbrauner Spitze. Heterocera. 53. *Ägarisfa Eriopis H. S. ? 1. 44 mm. Oberseite: Vorderflügel schwarz, die stark abgerundete Spitze schmal weiss eiugefasst; von den 5 ganz blassgelben Flecken befindet sich ein kleiner, nahe der Wurzel an uer vorderen Mittelrippe, ein zweiter, wenig grösserer, in der Spitze der Mittel- zello, dahinter folgt ein grös^serer etwas vor der Flügelraitte, die ganze Breite der Zelle ausfüllend, hinter dieser ebenfalls an die vordere Mittellippe austossend, ein etwas kleinerer, darunter mehr nach aussen gerückt, der grösste mit einer rechtwinkligen Spitze nach jenem, mit eiuem Kreisbogeu nach dem Hinterwinkel zeigend. Hinterflügel oraugegelb mit schwarz angedeuteter Wurzel und schwarzer Einfassung, die am Vorderrande breiter ist, und deren innerer Rand bei der Rippe 4 einen nahezu rechten Winkel bildet. Die abgerundete Flügelspitze ist ebenfalls schmal weiss gerandet. Kopf und Brust schwarz, von der Stirne bis zur Mitte des Bruststückes laufen in 2 Reihen, nach hinten zu sich ver- grössernd, 8 schwefelgelbe Flecke. Hinterleib orangegelb mit 6 schwarzen Flecken in Form eines Dreiecks, dessen Spitze nach hinten zeigt und eiuem breiten schwarzen Ringe vor dem gelben Afterschopf. Unterseite: wie oben, nur matter in Farbe und die Vorder- flügel an der Basis oraugegelb mit eiuem dunklen Punkt. Die schwarzen Palpen mit 2 Paar gelben Flecken, von gleicher Farbe die Augeneinfassung ; der Körper orangegelb, Hinterleib in der Seite — 89 — # init scliwarzoii Punkten und seliwar/.t'iii, <^(,'ll) (lurclr/ogi'iion Ringe vor ilem At"terl)u.scli. Abweichemi von der Horricli-Schäft'er'sclieu Abbildung sind die weisslicheü Punkte auf der Brust, die kleineren Flecke in der Nähe der Wurzel der Oberflngel, die Grössenverbältuisse der grösseren Flecke. Auf den UuterHügeln zeigt das Exemplar am Inneiirande der Saunibinde keine grösseren Vorsprüuge, und der Abbildung fehlt der schvvar/e ITinterleibsring und die weisse Ein- fassung der Hiuterflügelspitze. 54. Macroglossa Hylas L. 1'. Asien, Afrika. 55. Chlorina Megacra L. {Lacordairci B.) 1. Afrika. 5G, Chacrocampa Esmi Cr. 2. Mad. Mask. Cap. Coronuindel. 57. * » Geryon B. 1. Afrikaküste V 58. *PMlatnpcliis Oenopion Hb. 1. Mask. 59. *ZomUa Ueydcni n. s. (^, '^ . 70 — 75 mm. Flügel schwach gezähnt. Oberseite : hell violettbraun, mit dunkel rothbraunen Wellen- linien und Zeichnungen, von denen dicht an der Wurzel eine schjuale Querbiude, dann folgt eine breitere der Grundfarbe, dann das Mittelfeld nur gegen jene etwas deutlicher begrenzt, mit goldartigem Glänze, den Vorderrand, eiiien grossen, dreieckigen nach vorne verwaschenen Fleck auf den Innenrand bis zum liinterwinkel aufgesetzt, mehr oder weniger der Grundfarbe über- lassend. Von diesem aus geht eine hellviolette Bogenlinie nach dem letzten Fünftel des Vorderrandes, wird aber hier durch die Spitze eines scharf begrenzten, rostfarbigen Keilfieckes vor dem Vorderwiukel unterbrochen, der dicht vor diesem bogeuartig aus- geschnitten und hier hellviolett ausgefüllt ist. Auf der Flügel- mitte hiiiter der Mittelzelle steht ein gelblich silberner, nach aussen offener Winkel, \oy seiner Spitze etwas unterhalb ist ein kleiner gleichfarbiger Punkt. Hinterflügel grauroth, mit einer weniji sichtbaren dunkleren Binde unweit des Saumes und helleren Franzen. L^ühler gelblichbrauu, unten dunkler. Unterseite: violett rostbraun, mit verwaschenen, dunklen Wellenlinien, deutlich begrenzter, graubrauner Saumbinde; auf den ^'orderllügeln mit rostbraunem Fleck unmittelbar vor derselben am Vorderrande und graubraunem Schatten aus der Wurzel. Hinter- leibsrinse mit dunklerem Rande und weissem Punkte in dessen Mitte. — 90 — 60. "^Smerinthus Meander B. ? 2. 75 mm, Oberseite: Vorderflügel silber-bräunlichgran, seidenartig glän- zend, Vorderrand, Wurzel- und Saumfeld etwas dunkler bestäubt, beide gegen das Mittelfeld durch eine dunkelbraune Linie ab- gegrenzt, welches am Vorderraude doppelt so breit als am Innen- raude ist ; im Wurzelfelde befinden sich noch 2 matte Querlinieu. Im Saumfeld vom Vorderrand ausgehend 2 matte Bogeulinien gegen den Saum uud Hinterwinkel zulaufend, und auf Rippe 2 ein mattbrauner, runder Fleck stehend, der vom Tnneuraud aus mit einem feinen Bogen umzogen ist. Hinterflügel: ockergelb, am Innen- und Ausseuraud hellgelb. Am Afterwinkel ein schwarz- brauner Fleck, etwas einwärts gerückt, ein zweiter mehr rundlicher, von dessen vorderem Rande ein rothbrauner Boo;eu ausgeht, der ihn erst theilweise umzieht, dann ehe er deu Aussenrand erreicht, diesem nahezu parallel nach vorn laufend, vor dem Vorderrand endigt. Körper von Farbe des Mittelfeldes der Vorderflügel ; hinter dem Kopfe ein kleiner brauner Fleck, die Brust gegen den Hinter- leib durch 2 dunkelbraune Bogen abgegrenzt, von deren Ver- einigungspunkt aus eine sehr feiue braune Mittellinie über den Hinterleib läuft. Unterseite : röthlJchgrau, fein braun gesprenkelt mit Aus- nahme des gelbgrauen Inuenrandes uud Wurzelfeldes der Vorder- flügel. Alle Flügel werden gegen den Ausseuraud zu von 3 feinen dunklen Querlinien durchzogen. Brust und Beine etwas dunkler als der übrige Körper. Palpen und Augeueinfassuug schwarzbraun. Von deu beiden vorliegenden Exemplaren hat der (^ etwas gestrecktere Flügel als das 9 5 ^'^ gleichen im allgenieiuen der Abbildung in »Boisduval, Sphiugides«, doch verschieden durch Folgendes: um ^/3 kleiner, der unter der Spitze nicht eingezogene Ausseuraud der Vorderflügel ist weniger schräg, ebeuso die äussere Begrenzung des Mittelfeldes, die mit jenem parallel läuft. Der Vorderwiukel der Hiuterflügel ist stark abgerundet, der rundliche Fleck kaum ^/g so gross, der am Afterwiukel dreieckig erscheiuende, grösser als in der Abbildung, ist nur durch deu verwaschenen Rand des ockergelben Wurzel- feldes mit jenem verbunden. Nur das 9 1^^^^ ^^^^ ^^^ Unter- seite in der äussern Flügelhälfte deutlich ;> feine, dunkele — 91 — Querlinien, die iiuter sich und mit dem Rande mehr oder weniger gleieli laufen. 61. *S)/)ifomis Mi/odes B. 1. 02. * » 3Iimita B. 2. 63. "^Euchromea Formosa B. 4, 64. * » Madagascariensis B. 4. 65. *3Iacrohrochis Striijilata n. s. (J", 9- 6;> mm. I'lügel sehr lang gestreckt, Spitze der Vorderflügel abge- rundet, die der Hinterflügel schärfer markirt, von ihr aus nach dem Afterwinkel besteht der Anssenrand aus 3 nahezu geraden, iu .sehr stumi)fen Winkeln zusanimenstossenden Linien. Yorder- flügel de.s cf schmäler und gestreckter. Oberseite: Vorderflügel hellgraubraun, iu der Mittelzelle ein schwarzer, läuglich runder Punkt, dahinter ein grösserer wischartiger Fleck. Auf den Hippeu schwarzbraune Striche, die durch hellere Zeichnungen unterbrochen werden, am deut- lichsten gegen den Saum, wo sich zwischen ihnen dreieckige Flecke auf diesen aufsetzen. Vor der Spitze ein hellocker- gelber Fleck am Vorderrande, davor gehen zwei dunklere Schatten von diesem schräg nach dem Saume zu, von denen jedoch nur der erste re diesem nahe kommt. Hiuterflügel schwarzbraun. Ko])f, Halskrageu und Schulterdecken ocker- gelb. Fühler braun. Brust und die beiden ersten Hinterleibs- ringe braun, erstere schwarz gefleckt und mit 2 kleinen, rothen Flecken auf der Mittellinie , von letzteren die folgenden gelb- roth mit schwarzen Flecken auf der Mitte, (^ mit graubraunem Afterbusch, 9 letzter Ring schwarz mit ockergelber Spitze. Unterseite : schwarzbraun ; W^urzel der Vorderflügel ocker- gelb bestäubt, der Vorderrand vor der Spitze mit dem ocker- gelben Fleck. Kopf schwarz, mit unten ockergelben Palpen. Brust und Beine braungrau, Hüftgelenke ockergelb, Vorder- beine des (5* dicht behaart. Hinterleib schmutzig röthlich- gellj, mit schwarzen, in den Seiten endigenden, in der Mitte unterbrochenen Querstrichen. ^^. *Ovios lamimfera n. s. 1. 44 mm. Flügel schwach ffezähut. — 92 — ObGrseite: Voiderflügel braun mit breit veilgrauem Saum, einer helleren Wellenlinie darin, mit einer unterbrochenen schwarzen Saumliuie, einer hellem, wellenförmigen dahinter, auf der die wieder dunkleren Franzen aufgesetzt sind. Von der Wurzel nach dem Saume zu geht zunächst ein kurzer feiner, dann ein längerer, breiter, silberweisser Strich, der in seinem letzten ^/g unten einen rechtwinkligen Absatz bildet, an den sich messerklingenartig und etwas nach oben gebogen das letzte ^3 ansetzt und mit seiner Spitze das hellere Saumfeld be- grenzt. Ein kurzer schwarzer Strich zieht aus der Wurzel dem Innenrande zu ; über der weissen Zeichnung befinden sich einige schwarze Läiigsstriche, die gegen das Saumfehl zu zwischen den Rippen keilförmig erscheinen. Hinterflügel ockergelb mit brauner Saumbinde, in der die Saunilinie gelb erscheint. Kopf und Brust braun mit untermischtem Grau, Stirne weisslich, Fühler und Palpen braun, Hinterleib ockergelb mit braunen Flecken. Unterseite: mattockergelb, Vorderflügel mit brauner Saumliinde, die vom letzten \'3 des Vorderrandes nach dem Hiuterwinkrl zu laufend, schmäler und blasser wird. Die Saumbinde der Unter- flügel nur schwach angedeutet. Palpen braun, Brust hellgrau- braun, Hinterleib hellockergelb. "67, ^Cypra Margine punctata n. s. (^. 36 mm. Flügelspitzeu und Hinterwiukel stark abgerundet. Oberseite: weiss durchscheinend, Flügelwurzel schwach braun- gelb behaart. Vorderflügel mit graubraunem Vorderrand, von dessen letztem Viertel aus nach Rippe 4 am Saume die Flügel- spitze schräg grauschwarz abgeschnitten ist; am Ende der Rippen 3 und 2 stehen ebenso gefärbte Flecke. Hinterflügel auf den Enden der Rippen 2 bis 8 vor dem weissen Saume mit drei- eckigen grauschwarzen Punkten versehen. Kopf und Brust gelblich- braun, die stark gekämmten (^ Fühler am Schafte gelblichweiss, schwarz gefleckt, sonst dunkelbraun, Hinterleib gelblichweiss. Unterseite aller Flügel wie oben, nur matter. Köiper gelblich- weiss. 68. * Neuer a Ebenaiii n. s. cf. 60 mm. Kopf massig gross, von den aufwärts gerichteten Palpen um seine Länge überragt, Fühler von halber Vorderflügellänge mit — 0:'> — kurz 11 Iviuuuizähueii vciät'lieii. JJruht breit, stark gewölbt, Bi'iiie sehr kräftig, besonders die hintern, deren Schenkel oben dick und lang beharrt mit '2 Dornen vcrschm. Hinterleib verhältnissmässig kurz. Flügel breil, \'()rd('rrund /ienilieh geriulc, Spitze abgerundet, Aussenrand der VorderHügel w enig, der Ilinterflügel stark gerundet. Oberseite: Vorderflügel glänzend braun, an der \\'urzel dunkler und ^lichter beschuppt, über die Flügehnitte geht ein breites über die Hälfte des Raumes ausfüllendes, grasgrünes Querband, in welches das Braune des Wurzelfeldes längs des Vorderrandes auf '/3 der Breite ganz schmal hineinzieht; der vordere Rand des Grünen nahezu gerade, der hintere dunkler braun als der Aussen- rand , auf \'5 des V^orderraudes von der Spitze beginnend, ein Stück mit dem Saume gleichlaufend, dann sich der Wurzel nähernd, jedoch vor Einlaufen in den Innenrand einen stumpfen Zahn bildend. Kränzen aussen dunkler. Hiuterflügel wie der Hinterleib duukelgelb, Kopf und Brust gelbgrüu, Fühler und Palpen braun. Unterseite: dunkelgelb, nur der Vorder- und Aussenrand der Vorderflügel bis zu der matt durchscheinenden Bindengrenze bräunlich. Franzen dunkler. 69. *Äntheraea Snraka B. (J^. 70. *Trahala Stumpffii n. s. 9- CO mm. Vorderraud der Vorderfiügel uacli der vortretenden Spitze zu stark gebogen, Aussenrand schi'äg, Hinterwinkel und Hinter- üügel stark abgerundet. Oberseite: ockergelb. Vorderflügel an der Wurzel mit violett- l)raunem Fleck; vor dem breiten Aussenraude, in dem die Rippen fein schwarz gezeicbuet sind , befindet sich eine violettbrauue, aus breiten, moudförmigeu Flecken bestehende Querbiude, die nach dem Vorderraude zu schmäler und ver- waschen rostbraun wird. Im Mittelfelde sind zwei rostfarbene, aus schmalen, mondförmigen Flecken bestehende Querbinden, zwischen ihnen schliesst die Mittelzelle mit einem länglichen, gleichfarbigen Fleck ab. Die grössere dieser beiden Binden setzt sich verwaschen noch bis in die Hälfte der Mittelzelle der Hinterflügel fort, hinter ihr in Zelle 6 ein violettbrauuer, rundlicher Fleck. Auch hier verlaufen die 4 mitthM'en Rippeii fein schwarz gezeichnet in den Saum. Kopf, Brust und Hinter- leib von Farbe der Oberseite, desgleichen die — 94 — Unterseite, auf Jer die Zeichnuugen uur matt augedeutet sind. (Fühler fehlen.) Von den beiden folgenden ziemlich grossen Spinnern sind leider nur je 1 9 vorhanden. 71. *Leheda Badia n. s. 9 87 mm. Oberseite : zimmetbrauu, Hinterflügel etwas heller. Yorder- flügel mit 2 dunkelbraunen Querstreifeu , der erste zweizackig vom ersten V^ des Vorderrandes bis etwas über das erste -^/s des Tnuenrandes ; der zweite nach dem luuenrande zu etwas schräger als der Aussenraud, geht vom letzten V^ des Vorderrandes nach der Mitte des Tnnenrandes; zwischen beiden ein kleiner, mond- förmiger, weisslicher Fleck am Ende der Mittelzelle ; vor dem Saume sind dunklere Monde zwischen den Rippen angedeutet. Unterseite: grauzimmetbrauu, die Vorderflügel am Aussen- rande und letztem ^/4 des Vorderrandes dunkler; ein kaum sichtbarer Schatten durchzieht die Mitte aller Flügel. 72. "^Leheda Cervicolora n. s. 9- 88 mm. Vorderflügel bedeutend schlanker mit schrägerem Saume als bei der vorigen Art; Hinterflügel uur wenig schmäler. Oberseite: hellgraugelb, Körper, Hinterflügel und Aussenrand der Vorderflügel mehr ins Hellbräunliche ziehend. Fühler dunkel- braun mit hellbraunen Zähnen. Auf den Vorderflügelu 2 braune Querlinien, die innere beginnt am ersten ^4 des Vorderrandes, bildet auf der vorderen Mittelrippe eine scbarfe Spitze und läuft von da sich allmälig verlierend auf das erste ^4 des Innenraudes, dahinter am Ende der Mittelzelle ein dunkler Mondfleck. Die hintere Querbinde läuft vom letzten ^/4 des Vorderraudes sehr schräge bis fast nach der Mitte des Innenrandes. Der Aussenrand mit weiss- lichem Schimmer lässt nur beim Schräghalten des Thieres eine etwas mattere, aus mondförmigen Flecken bestehende Binde erkennen. Unterseite: hellgraubraun, Saum dunkler, alle Flügel durch eine schmale, dunklere Querbinde durchzogen, Körper braun, dunkler als oben. 73. Ophiäeres Fullonka L. 1 cT, 2 9. Ost-Ind. Mad. Die beiden Geschlechter in Schnitt und Farbe der Vorder- flügel gänzlich verschieden. 74. Pakda Macrops L. 1. Ost-Ind. Mad. — or. — 7'). * Cyli(/raniina Jon B. 1. 76. » Ärgillosa Gu. 1. Mmiritius. Senegal . 78 iura. Der Vordorriuifl der VortlerHüj^ol stark gesell wunden, dor Ausseurand der lliiiterHügel zwischen Kippe 4 und 8 annähernd geradlinig, der Saum aller Flügel sanft gewellt. Kränzen mit schwacher Theflungslinie. Oberseite: graubraun, saninitarlig glänzend; die Flügel sind durch eine hellbraune, dunkler eiugefasste Liuie, die hiuter der Mitte des Vorderrandes beginnt, getheilt; der der Basis zunächst liegende Theil matter, gegen die Theilungslinie zu mit dunkel- braunem Schatten, durchzogen durch 2 schmale, zackige, dunklere Qnerliuieu, die nach dem Innenrand der Hinterflügel zu durch deren starke Behaarung allmälig verschwinden. Auf den Vorderflügeln zwischen der Theilungslinie bis au Rippe 2 grenzend und dem Vorder- rande liegt mit seiner Längenaxe senkrecht zu diesem das längliche, an der äussern Seite etwas eingedrückte Auge, das sich nach dem Hinterwinkel zu verbreitert. Seine äussere schwarze Ein- fassung hängt mit dem Vorderrande zusammen, seine innere erreicht denselben nicht und überlässt der Rippe 9 seine vordere Begrenzung. Zwischen Rippe 5 und 9 in der Mittelzelle ist hiuter der dunkeln Einfassuno- ein schwarz bestäubter, gelber Streif, und hiuter diesem auf der schwarzen Ausfüllung der vor- dem Augenhälfte eine sehr feine, blauschillernde Linie. An die gelbe innere Einfassung schliesst sich, mit seinem vorderen Rande der Rippe 5 folgend, eine saumwärts Fischscbwauz ähnliche, 3lappige Zeichnung an, die röthlichviolett schillernd, von einer feinen schwarzen und blauschilleruden Linie begrenzt ist und die Hälfte des uutern, glänzend braunen Theils des Auges ausfüllt. Üie obere Ausfüllung ist von der hintern Einfassung durch einen glänzend braunen Streif abgetrennt; ebenso gefärbt ist die äussere lTmg^'buug des Auges saumwärts zwischeu Rippe 2 und 9. Der hiuter der Theilungslinie liegende Raum ist durch eine uuregel- mässige dunkle Fleckenreihe in eine innere hellere, goldbestäubte Binde und den dunkelbraun bestäubten Saumraud getheilt, in dem die Rippen durch hellere, schmale Einfassung scharf hervortreten. Die kleineren, annähernd pfeilförmig, schwarzbraunen Flecke in den Vorderflügeln am Pliuterwinkel, in Zelle 3, 6, 7 und 8, auf den Hinterflügeln 2 nahe dem Afterwinkel und in Zelle 3, 6 und - 96 — 7 laufen zieinlicli gleich mit dem Rande; zwischen ihnen treten in die hellere Binde bis über die Hälfte vorspringend je 2 dunkel-^ braune bis schwarz ausgefüllte Gruppen von abgestumpften Spitzen vor; auf den Vorderflügeln die vordere mit 2, die inuere mit 3, auf den Hinterflügelu die vordere mit 2, die hintere mit nur 1 Spitze, sämmtliche Flecke sind wurzelwärts fein hellgell) umzogen. Unterseite : braun, gegen den Saum etwas dunkler, Rippen nach aussen und die feine Saumliuie gelblich. Die Theilungs- linie besteht zunächst dem Vorderrande aus 3 grösseren Flecken, senkrecht gegen diesen gestellt und auf einander folgend von Zelle 5 aus ziemlich gleichlaufend mit dem Saume aus einer Reihe mehr oder weniger deutlicher, rundlicher Flecken, die auf den Hinterflügelu in der Nähe des Vorder- und Innenrandes kaum angedeutet sind. Zwischen dieser Fleckenreihe und dem Saume stehen zwischen den Rippen pfeilförmige Flecke mit der Spitze der Wurzel zugekehrt, nach dem Saume zu 3 Spitzen bildend ; auf den Vorderflügeln 8, die nach dem Vorderrande zu sehr klein werden, auf den Hinterflügeln befinden sich die 7 grössern; diese säramtlichen Zeichnungen der Unterseite sind von weissgelber Farbe. In den Mittelzellen ist ein hellerer Querstrich kaum angecleutet. 77. ""Ophisma Khigii B. ^f, 9. 56 mm und 62 mm. Die Vorderflügel des Q weniger stark sichelförmig zugespitzt, im Wurzelfelde breiter, Hinterflügel am Ausseurande und After- winkel weniger abgerundet. Guenee beschreibt nur den (^. 78. ^Urania RldpJieus Dru. 1. Die Stammart wohl nur auf Mad. und Mask. Varietäten sind von Coromandel, Bengalen und China bekannt. Anmerkung. Nach Beendigaug vorstehender Arbeit liatte ich in Paris Clelegenheit durch die Güte des Herrn Poujade, der durch seine schönen, eutouiologischen Abbildungen bekannt ist, die im Museum des Jardin des Phintes befindb'chen Lcpidopteren von Madagascar zu sehen. Ausser- dem fand ich in der holländischen Abtheilung der dortigen Ausstellung das mir bis dahin unzugängliche Werk: »Recherches sur la Faune de Mada- gascar, etc. d'apres les decouvertes de l>r. Fr. Pollen et D. C. van Dam.« Leiden 1877. In demselben sind 40 Schmetterlinge als in Madagascar gefunden aufgeführt, davon 2 als neu beschrieben und abgebildet. Ebenso gelangte ich er.st jetzt in den Besitz der »Entomologischen Notizen von A. Keferstein«, in denen 39 Arten, darunter 8 als neu beschrieben und abgebildet, genannt, und von Herrn Tollin in Madagascar gesammelt worden sind. 97 lieber die Käferftiuiia von Madagascar Dr. L. von Heyden, Hauptmann z. ü. Herr Hauptmann Dr. L. von Heyden gab hieran au- scliliesseud eine kurze Besprechung der von Herrn Eben an übersandten Coleoptera (Käfer) : Es sind im Ganzen 252 Arten, von denen erst ungefähr die Hälfte mit Namen versehen werden konnte; die anderen gehören Gruppen an, die überhaupt wissenschaftlich noch wenig durch- gearbeitet sind, daher, wie z. B. bei den Chrysomelen ganze Reihen in Privnt- und öffentlichen Sammlungen als neue, unbeschriebene Arten verzeichnet sind. S]he aber eine solche Gruppe von einem Specialisten gründlieh durchgearbeitet wird, ist es nicht räthlich, einzelne Arten herauszugreifen und zu beschreiben, weil die Ver- wandtschaften und feinen Unterscheidungsmerkmale erst bei ein- gehenderem Studium in der Gruppe erkannt werden. Anderer- seits werden gar zu leicht, wie die Erfahrung lehrt, vom Einzel- beschreiber Merkmale, als zu einer Art gehörig, hervorgehoben, die sich später unter der Hand des Mouographen, als einer ganzen Gruppe eigenthümlich erweisen. Solche Einzelbeschreibuugen sind, ausgenommen natürlich aus Gruppen, die schon durchstudirt sind, für den Monographen oft nichts als Ballast, der im System nicht unterzubringen ist. Diese Arten verlieren in vielen Fällen in systematischer Beziehung das Recht einer Art, weil die Be- schreibung Charaktere enthält, die mehreren Arten gemeinsam zukommen. Wie in der vorhergehenden Besprechung von Herrn Oberst- lieutenant Saalmüller hervorgehoben ist, erregt Madagascar 7 — 98 — unser grösstes Interesse wegen seiner ganz besoudern Fanna. Bei den Käfern tritt die Eigenthümlichkeit , dass bei weitem die meisten der dortigen Arten (^,'4) nur auf diesem Punkte der Erde vorkommen weit mehr ins Auge, als bei den Schmetterlingen, die bei dem besser entwickelten Flugvermögen viel leichter der Gefahr einer Verschleppung durch Winde von dem immerhin weit entfernten afrikanischen Festlaude ausgesetzt sind. Die grösste Mehrzahl der aus Madagascar bekannten Käfer sind dieser grossen Insel, einschliesslich der Maskareuen-Insel Mauritius und ßourbon, eigenthümlich, d. h. sie kommen auf der Erde nur da vor. Einen anderen Procentsatz ('/t) hat Madagascar mit dem Festlande von Afrika, besonders Mozambique und nur einen geringeren Theil luit Indien gemeinsam ; doch gehören viele der madagass'schen Arten in nähere Verwandtschaft mit indischen. Eine Anzahl Arten (\io) finden sich auch auf Madagascar als Cosmopoliteu, sie sind durch den Verkehr der Menschen unter einander, durch Schiffe und Waaren von einem Welttheil zum anderen verschleppt worden. Um die Artkenntniss der madagassischen Käfer haben sich die Franzosen bei weitem das grösste Verdienst erworben. Die Pariser Privat- und Staatssammlungen erhielten und erhalten noch von den französischen Colouien , Insel Nossi - Be (woher auch die Ebenau'schen Sendungen) auf der Westseite, und Insel Sainte Marguerite auf der Ostseite, stets zahlreiche Sammlnn- geu aus allen Naturreichen, während sonst verhältuissmässig wenig Material nach anderen Ländern Europa's gelangte. Be- sonders werth volle Beiträge lieferten C h e v r o 1 a t , C o c q u e r e 1 , Percherou, meist in den Annales de la Soc. eutomologique de France ä Paris; ebendaselbst besonders in neuerer Zeit Fairmaire. Im Jahre 1830 sammelte der Franzose Goudot sehr fleissig auf der Ostseite von Madagascar und überliess die Käfer dem Königlichen Museum der Universität Berlin. Dieselben wurden von Klug in seinem »Bericht über eine auf Madagascar veran- staltete Sammlung von Insecten aus der Ordnung Coleoptera, Berlin 1833.« bearbeitet. Klug 's und Boisduval's Werke »Faune eutomologique de Madagascar« erschienen gleichzeitig in demselben Jahre und bilden für die Käfer und Schmetterlinge dieser interessanten Insel die Fundamentalwerke. - 99 — Die Arten, die Herr Eben an sendete, sind folo^ende: (Die Bestiinuiungen sind von mir nnd oini«^eii Specialisteu, wie von niisereni correspondirendeu Mitg'liede Major Freiherrn von Harold, jetzt Vorsteher der oiitomologischen Sammlung an der Univer- sität Berlin, von den Herren Reitter in Paskan in Mähren, Dr. Baden in Altona nnd Bat es in Loieoster.) * i . *) Gicindela trihmaris Klug. *2. Cicindela ahbreviata Klug. *3. Cicindela (dterrans Fairm. 1 Ex. *4. Scarifcs mada(jascariensis Dej. 2 Ex. *5. Fanagaeus festivus Dej. 4 Ex. 6. Copfodera elevata F. Ein Halbcosniopolit. Durch Schiffe verschleppt findet sie sich in einzelnen europäischen Seehäfen, z. B. Marseille, Ronen. Von De je an als uni- fasciatq von He de France beschrieben. 1 Ex. *7. Oodimorphns hrevicornis Fairm. 1 Ex. *8. Oodimorphns Chaudoiri Fairm. — Die 3 Arten dieser Gattung nur dort. *9. Chlaenius indutus Klug 3 Ex. *10. Chlaenius madagascariciis Castelu. 1 Ex. *n. Tlarpalus micans Klug. 12. Hypolitlius holosericeus Dej. Auch am Senegal häufig. 13. llypoliihus pidchellus Dej. 2 Ex. Ebenso. *14. Cyhistcr madagascariensis Aube. *15. Hydrocanthus funebris Fairm. *16. Hydrocanthus guttida Aube. 1 Ex. *17. Dineutes proximus Aube. *18. Sternolophus unicolor Casteln. 19. Ilelochares dilutus Er. Sehr grosse Stücke. Auch in Angola und an der ganzen Mittelmeerküste bis nach Spanien. *20. Berosus bidenticulaüis Muls. 1 Ex. 21. Spcrcheus Senegalensis Casteln, 2 Ex. Seither nur vom Senegal bekannt. 22, Dactylosternum abdominale F. Cosmopolit. Wie in diesem *) bedeutet: Madagascar eigenthümlich. — Wo keine Anzalil der Exem- plare angegeben wird, ist zu verstellen, dass die Art in Mehrzahl eingesandt wurde. — 100 — Jahresbericht 1872 p. 80 erwähnt auf fast allen Altan- tideu, dann Cap, Syrien, Marseille, ferner in Brasilien. *23. Paederus fastuosus Klug. 1 Ex. *24. Carpophilus morio Murray. *25. Lasiodadylus breviuscidus Fairm. Als LordUes hre- viusculus von Saiute Marie beschrieben. 1 Ex. *26. Monomma gibbosum Thoms. 3 Ex. et var. minor. 27. Dermestes FriscJm Kugelaun. Cosraopolit. Auch bei uns, mehr im Orient. 28. Dermestes peruvianus Casteln. Cosmopolit. Aus Amerika eingeschleppt. Auch bei Lyon (gulo Muls.). — *29. Cladognathus serricornis Latr. 1 Ex. *30. Figulus anthracinus Klug. *31. Solenocyclus (Passalus) exaratus Klug. 3 Ex. *32. Oniticellus quadripunctatus Ol. in grosser Menge ein- gesandt. 33. OntJiopJiagus Gasella F. lieber ganz Afrika verbreitet. Vom Cap bis nach Oberaegypten. 34. Rhyssemus granosus Klug. 1 Ex. Auch am Senegal. 35. Aphodius nigrita F. 3 Ex. Cosmopolit. Auch bei uns. *36. Orphnus nitidulus Guer. 3 Männer, 4 Weiber. *37. Orphnus Cocquereli Fairm. 1 Weib. Die seltene Gruppe der Orphniden hat in Madagascar einige Vertreter. 38. Hybosorus lUigeri Reiche = arator IHig. In Südeuropa weit verbreitet von Griechenland bis Portugal, aber auch in Aegypten und am Senegal, selbst in Nordamerika (carolinus Lee). — *39. Trichölepis niveopiüosa Blauch. Eine grosse schneeweiss- behaarte Maikäferart. — *40. Encya mucronata Klug 2 St. *41. Encya apicalis Blauch. 3 St. Die Gattung mit 9 Arten kommt in Mad. vor. *42. Enaria melanictera Klug. 1 St. — W^ie die vorige Gattung 2 Arten. *43. Hoplia gemmata Klug. 2 St. 44. Hoplia retusa Klug. 4 St. Auch auf Ile de France. Eine grössere Anzahl unbestimmter Arten wurden ein- gesandt, die aber, wie Vieles, was vorerst bei Hoplia unter- gebracht ist, wohl nicht dahin gehören. - IUI - 45. TcnüiorhyuchHS Antiochus Fairm. Es siud jetzt 1 1 Arteu hekiuiut: Ans Ostindien 1, Sene^'ambien 3, Cap 1, Öt'nuaar 1, Syrien 1, Zanzibar (wulier Äntiochus zuerst beschrieben wurde) 2, imd Madagascar '2. — *1G. Auoäon Cocqnereli Fairm. Eine neue Gattung mit einer Art. *47. Hderoiiychns plehcjus Klug. Die 25 Arten meist über Afrika verbreitet, wovon 5 in Madagastar, 2 in Java, je 1 in Ostindien und Fbilippinen vorkuninieu. Cetoniden wurden 4 Arteu gesandt, worunter *48. Fanoliü striata Gory. Die 5 Arten nur in Mad. 1 Ex. *49. C/tri/süchroa quadrifoveolata Lap. 1 Fx. *5ü. Folyhothrys sumptnosa Klug. 2 Fx. Die artenreiche, färben prächtige Gattung konnnt nur in Madagascar vor und ist für die Insel charakteristisch. Viele Arten erinnern durch den geruudeteu, oben flbichen, nach vorn und hinten zugespitzten Körper mit oft breit abstehendem Seiteurand an manche Scliildkrötenarten. *51. FolybotJtrys Bernieri Lap. 2 Ex. *52. FolybotJirys Nossihiana Fairm, -3 Ex. *53. Polyhothrys a)ialis Chevr. 1 Ex. *5'1. Polyhothrys deneomacidata Klug. *55. Tsdoptera leucosparsa Fairm. *56. l'süoptera exophthalma Guer. 2 Ex. *57. Lacon albopictas Klug. 5 Ex. *58. Lacon crcnatus Klug. 1 Ex, *59. Lacon eximius Cand. 2 Ex. *G0. Melantho KIikjü Lap. 2 Ex. Eine sehr eigentbümliche grosse Art. *61. Ädelocera ivflata Caml. 1 Ex. *62. Ctcnicera nohdis lUig. 1 Ex. *63. Lycoreus Goudoti Lap. o Ex. Eine schneeweisse Art mit schwarzen Sammetflecken. *(34. Luciola Goudoti Lap. 1 Ex. *65. Cacnia torqiaita Klug. 3 Ex. *66. Cylidrus cyaneus F. 1 Ex. *67. Platyclcnis plaiiatus Lap. 1 Ex. 08. Corynetes rußpes Deg. Cosmopolit. Lebt an Tliierfellen. Auch bi'i un^. 1 Ex. — 102 — 69. Bostrychus cornutus Oliv. (Apate olini). Auch am Cap und Senegal. 1 Ex. 70. Xylopertha picea Oliv. 4 Ex. Auch am Senegal und in Cayenne in Amerika. 71. Lasioderma serricorne F. Cosmopolit, lebt auch in Tabak und Cigarren. 1 Ex. *72. Ceropria Cocquereli Fairm. Zuerst von Saiute Marie beschrieben. Sehr nahe mit janthina Thoms. von Gaboon verwandt, früher mit Bomandi Gast, verwechselt. 73. Alphithohius diaperitms Panz. Gosmopolit. Auch in Deutschland in Droguen. 74. Holaniara vidiia Fairm. 1 Ex. Zuerst von der Insel Mayotte (Comoro-Inseln im Norden des Gaual von Mozam- bique) gefunden. 75. Tribolium ferrugineum F. Gosmopolit 1 Ex. 76. Lagria ohscura F. Auch in Guinea und allen afrikanischen Küsten. *77. Lagria fuliginosa Fairm. Zuerst bei Saiute Marie gefunden. *78. Bitylus hclvolus Klug. 1 Ex. Der canarischeu unicolor Brülle nahestehend. *79. Uhytidophloeus alhipcs Oliv, Eine merkwürdige Rüssel- käfergattuug mit 2 Arten aus Madagascar. — 2 Ex. *80. Lithinus humeraUs Cocq. 1 Ex. Die Gattuug mit 6 Arten nur iu Madagascar. *81. Holonychus saxosus Cocq. 4 Arten ebenso. 82. Aleides convexus Ol. — gihhiis F. 2 Ex. Auch auf den Gomoren und am Gap. *83. Gamptorhinus dorsiger Fairm. Auch bei Seinte Marie. 1 Ex. ■^*84. Eugnorishis monachus Oliv. 4 Ex. 85. Sitophilus orisae L. Lebt in Reis. Cosuiopolit. *86. Brenthus Cocquereli Fairm. 1 Ex. Der Autor beschreibt das merkwürdige Thier aus demselben Walde bei Loucoube auf Nossi-Be, woher auch das Ebenau'sche Stück. *87. Centrophorus emarginatus Ghevr. *88. Eupsalis anfhracina Klug, 3 Ex, *89, Piatypus madagascarieiisis Ghapuis. 1 Weib. Chapuis gibt in seiner Monographie die Besclireibuug vou 156 Arten ; die Gattung ist über die ganze Erde verbreitet, doch sind aus Madagascar nur 2 Arten bekannt. — 103 — 90. Mucrotoma codicina Sclih. Dieser scluuie grossü CVmiiui- bycide findet sich auch in Guinea. 2 Männer, 2 Weiber. *91. Closterus flahellkornis Serv. 4 Ex. *92. Mastodontodcra nodicolUs Klug. Diese so auffalleml orefärbte Art scheint bei Nossi-Be nicht selten zu sein. Sie ist sclnvav/, die Fühler, Flügeldecken mit Aus- nahme der Biisis und die Beine mit Ausnahme der Schenkel sind rothbraun und ganz mit f'uchsrothem Tomeut überzogen. 93. Diatomocephala simplex Gyll. Neu für Madagascar. In Asien weitverbreitet: Philippinen, Ta'iti, Sanioa, Neu-Seeland, Neu-llolland. Auf der Insel Luzon lebt sie auf Artocarpiis (i)rodbaum) und auf TaVti auf Ilihiscus tiliacea. *94. Thryncta marmorca Oliv. 4 Ex. 95. Stellognatha maculcita Oliv. = cormitor F. Eine schon lange bekannte, in Süd-Afrika weit verbreitete Art, die uns aus Wad. in grosser Anzahl gesandt wurde. *9G. Lop/topfera tridentata Chevr. Auch bei Sainte Marie. l Ex. *97. Coptops liturata Klug. *98. » chlorotica Fiiirm, 4 Ex. Zuerst bei St. Marie gefunden. *09. Vhymatosterna sexpunctata'^?i\Ym. Nossi-Be ist Original- Fundort. *100. FJtymatostona vagepicta Fairm. 2 Ex. Desgleichen. *101. Acmocera inae(ßialis Thoms. 4 Ex. *102. Colasposoma nttilans Klug. *103. » atrameniarius King, l Ex. *104. » jaidhiuipemvis Fairm. Von Cocquerel auch auf der Insel Mamoukou, in der Bai von Passaudava gefunden. *105. Colasposoma argopoides Fairm. 5 Ex. *l(»(j. Aulacop/iora {Idacantha) undecimpundata Klug. Auch von Sainte M;irie. 1U7. Aidacophora unifasckda Oliv. Nach weiblichen Exem- plaren, mit einer breiten (^urrbinde, aufgestellt; das dazu gehörige Männehen hat auf jeder Decke zwei gelbe Flecken. — 104 — *108. Triplax haematosonia Lacord. 2 Ex. *109. Haploscelis {Eumorplms ol.) atratus Klug. 2 Ex. Von unbenannten Arten sind unter anderen vorhanden aus den Gattungen: Gloharia, eine Art in der Nähe von Piniphüus^ ein Repräsentant der Familie Cohjdiadae, eine zweite Art Hybosorus^ Adoretiis, Oryctes^ Drapetcs, eine Eucnemide, Opatrum, Lypt'ops, Plaesia, Cistela, Nacerdes, Cylus, SphenopJiorus, ein Atfelahide, Bruchus, Mallodon, Banova, Hispa, Syayrus, Nisotra, Metacyda, Phyllotrcta, Cassida, Goccinellidae. Schliesslich erwähne ich noch 2 Thiere, deren ausführlichere Beschreibung ich später publiciren werde : 1. ein neuer Lycoreus {Elateride), den ich Ehenaui benenne. Er ist 32 mm lang, gelblichbraun, mit unbestimmten schwarzen Längslinien auf den Decken, die im hinteren Drittel je ein schwarzes, sammettomentirtes Dreieck tragen. Die obere Seite geht schräg von der Ausseuseite nach der Naht, die nach innen gekehrte Seite von der Naht nach liinten schräg nach dem Ausseurand, die dritte Seite parallel dem Aussenrand ; die zwei Dreiecke stehen nahe neben einander und sind uur durch die Naht getrennt, divergiren zusammen nach vorn in einem stumpfen, nach liiuten in einem spitzen Winkel. Das Halsschild trägt in der Mitte einen sehr starken, schwarzen Kiel, auf welchem vorn ein grosser schwarzer Sanmietfleck steht, der die Form einer essbaren Kastanie {Castanea vesca) besitzt und nach aussen von einem Kranz gelber Haare eingefasst, selbst aber wieder von einer feinen schwarzen haarlosen Linie umsäumt ist. Es sind 5 Arten dieser Gattungen bekannt, alle mit ähnlicher Zeichnung, die sämmtlich Madagascar bewohnen. Ehenani gleicht am meisten dem triocellatus Lap. Doch ist bei ihm der Halsschildfleck läng- lich, doch ebenso mit einem gelben Rand umgeben, auch ist der Mittelkiel gelb; die Flecken der Flügeldecken sind ähnlich ge- formt, doch stehen sie bei triocellatus weiter von einander ab. L. triocellattis ist viel grösser, 45 — 50 mm. Die Diagnose würde lauten : Lycoreus Ehenaui Hey den. Niger, tomento luteo variegatus, thorace medio fortissime nigro carinato, carina laevissima, plaga ante medium magna nigro- tomentosa castaneiforrai. Elytris, singulo macula magna trian- gulari, ad marginem exteriorem remota, nigro-tomentosa. — 105 — L. trioccllafo valilo affinis, diHV'rt carinii tlioracis nigra (quao in (rioc. tiavesoens), luaenlaquc uou ovali, niagis ad margiueni anteriorem in-oducta. Long. corp. 32 mm. Nossi-Be. Madagascar. 2. Ein Tliier, das auf den eisten Blick /u den Bockkäfern VAX geboren scheint, aber doch seinem ganzen Bau nach zu den riiytopluaicit und zwar zu den Suyriden zu stellen ist. In der Literatur ist der sonderbare KiUtr in der letzten Zeit, ohne !)<•- schrieben wurden zu sein, öfter besprochen worden, doch kann ich mich nicht mehr entsinnen, in welchem ^\'erke. Er hat A'hn- liclikeit mit der in Hope's Coleopterists Manual III. tul). 11. Fig. (J abgebildeten Mcr.ijnodera picta Hope (= coxalgka Ijoisduv.) aus Neuliolland. Alle Gattungsmerkmale passen genau auf unser Thier und möchte ich es auch hier unterbringen uiul unter dem Namen Mecynodera madagascaricnsis Heydeu einfiihrt'n. Die Diagnose würde lauten : Fusco-castaneus elytris fnsco-rnfo pictis; in singulo hiunerus, punctum prope scutellum, alterum post eum in medio, maculae duabue ad latera triaugulare.s, intus paruni productae, cjuaruni prima cum mediana parva oblonga cohaeret, macula linearis striga parva ad suturam ante apicem fusco-rufis. Capite puuctato- coriaceo, antice maculis uonnullis laevibus, fronte puncto medio laevi ; oculis magnis conicis. Thorace elongato, ruguloso, parum nitido, angulis anticis rotuudatis, postice coarctato, angulis posticis extroi'sum divergentibus. Elytris paralhdis, plus quam duplo latitudine longioribus, parum lucidis, leviter trausverse rugosis, medio evideutivis striato-punctatis. Subtus corpore griseo-tomentoso. Tibiis Omnibus arcuatis, apice dilatatis. Femoribus posticis in mare fortiter incrassatis, a latere compressis, suV>tus deute minirao in utroque sexu, in femiua minus fortiter incrassatis. Longitudo corporis 19 mm. A. M. coxalgica diifert elytris parallelis, aliter [lictis, magni- tudine (in coxnlg. 16), femoribus posticis fere non dentatis (in coxalg. Spina valida arrnatis). — Habitat: Nossi-Be, Madagascar. 106 Die Bedeiitiing des naturgeschichtliclieii Unterrichts. Rede, gehalten bei der Jahresfeier von Dr. med. Heinrich Schmidt. Hüchansehnliche Versaraniluug ! Nachdem seit einer Reihe von Jahren es wesentlich enger begrenzte Themata aus dem unendlich reichen Gebiete der Natur- wissenschaften gewesen sind , welche an dieser Stelle erörtert wurden, dürfte es sich wohl eignen, wieder einmal weiter zu greifen und Ihre gütige Aufmerksamkeit für eine Betrachtung in Anspruch zu nehmen, die recht allgemeine Gesichtspunkte berührt und auch zu dem alltäglichen Leben verschiedenartige Beziehungen anknüpft. Wer immer die Räume des Sencken bergischen Museums zum Zwecke eigener Belehrung betreten hat, ein Jeder, der in den Hörsälen desselben der Erklärung der Naturwesen zu lauschen gewohnt ist, weiss es, dass die Ueberlieferung naturwissenschaft- licher Kenntnisse an alle, die solche mit Ernst suchen, einen der Hauptzwecke unserer Gesellschaft darstellt. So möge es denn bei dieser festlichen Gelegenheit der naturtjjeschichtliche Unterricht sein, dessen Bedeutung wieder einmal hervorgehoben werden soll, allerdings mit der Beschränkung, dass der ärztliche Standpunkt dabei in den Vordergrund tritt, ohne jedoch irgendwie die Prätension zu machen, der allein maassgebende sein zu wollen. Es ist zwar eine, wie mich dünkt in der zunehmenden Fülle literarischer Productiou begründete Erscheinung, Dinge, mögen sie — 107 — auch noch so oft dargestellt worden sein, immer von neuem zu betrachten und zu beleuchten, wobei die Gewissheit, andere, bislang nicht gekannte Seiten denselben abzugewinnen, recht häufig nur eine sehr bescheidene sein kann. In dieser Hinsicht möchte unser Gegenstand Ihnen zweifelsohne als ein längst bekannter und deshalb kaum noch einer Auseinandersetzung bedürftiger er- scheinen. Aber gerade durch die Beschränkung, welche der an- geführte Standpunkt mit sich bringt, wird, so hoffe ich, die Erörterung das, was sie an allgemeinem Interesse einbüsst, an individuellem gewinnen und, das wäre mein Wunsch, einen greif- baren Halt zur Verwerthung an geeigneter Stelle bieten. Der Nutzen, welchen ein Lehrgegenstand schafft, sowie die Bedeutung, die man ihm darnach beilegen darf, stehen in einem gewissen Zusammenhange mit dem Grade seiner streng wissen- schaftlichen Bearbeitung. So lange eine übersichtliche Kenntniss des Inhaltes dessen, was man als die drei Reiche der Natur zu bezeichnen pflegt, in keiner Weise vorhanden war, so lange die Einordnung der einzelnen Objecte der Willkür eines jeden Forschers zustand, musste alles naturgeschichtlicbe Arbeiten nur Stückwerk bleiben. Und das blieb auch so, bis das Genie des mit bewunderns- werthem Wissen und vielleicht einzig dastehendem Fleisse aus- gerüsteten grossen Schweden die ordnende Hand nach dem bunten Nebeneinander ausstreckte und nicht zuvor sich Ruhe gönnte, bis er einem jeglichen Dinge einen bestinnuten Platz juigewieseu hatte. Damals und auch noch geraume Zeit nachher, schienen Pflanzen wie Thiere gar manchen gelehrten, in der Beobachtung wohlgeübteu Männern vorhanden zu sein, um an ihnen die unbedingte Gültig- keit biblischer Aussprüche zu erweisen, während besonders be- fähigte Forscher, deren Entdeckungen ein volles Säculum später die anerkennende Bestätigung faudeu, ihre geistvollen Darstellungen unter dem naiven Titel »Belustigung« der Oeffentlichkeit über- gaben. Als später Cuvier in die Thierreihe eine andere, die sog. natürliche Ordnung einführte und durch diese Neuerung der Zoologie eine Anzahl tüchtiger Kräfte gewann, als ferner die gewaltigen Fortschritte in der Erkenntniss des Baues des Menschen zu eingehenden vergleichenden Untersuchungen des Thierleibes auttorderten, da hätte man wohl erw^arten dürfen, es sei eine rein thatsächliche Grundlage für das natura-eschichtliche Studium ganz allgemein gewonnen worden. Dass solches bei manchen Forschern — 108 — der Fall war und dass ihüeu die objective Verwerthuug ihrer Arbeit genügte, muss gewiss anerkannt Averden. Bei vielen aber ging die Absicht, welche sie mit der Kenntniss der Natur ver- banden, höher hinaus; sie wollten in Einrichtung und Zusammen- wirken der Organe die Verwirklichuug schöpferischer Pläne vor allen Dingen herausfinden. Anderen dienten Thier uud Pflanze in ihren manuigfacheu Beziehungen uud Verschiedenheiten dazu, philosophische Gebäude zu errichten, auf welchen sie die vom menschlichen Scharfsinne allezeit ersehnte Erkenntniss des Zu- sammenhanges zwischen Geist und Körper zu erklimmen gedachten. Wenn nu.n die Forscher solchen Nebenzwecken nachgingen, war es da wohl denkbar, dass die in der Schule gelehrte Natur- geschichte von einer derartigen Richtung unbeeinflusst blieb? So finden wir denn auch in den ersten Deceunien unseres Jahrhunderts noch der ganzen Zeitstimmung gemäss in den Bürgerschulen die teleologische Aufl^assung der Historia naturalis; in den Gymnasien aber fristete diese Disciplin ihr Dasein nur in den untersten Classen, indem für den gereiftereu Verstand man glaubte, dem Z\Aecke besser entsprechende Lehrmittel an deren Stelle setzen zu mü.sseu. Auf den Universitäten gab es je nach der Anschauung des Doceuteu ausser sachlich gehaltenen bald teleologische, bald natur- philosophische, bald eine Mischung beider darstellende Vorträge über Botanik und Zoologie. Die Bücher, aus welchen am Ende des vorigen Jahrhuuderts in Bürgerschulen Naturgeschichte erlernt wurde, sind Ihnen wohl kaum noch bekannt. Zur Bestätigung der eben geäusserten An- sichten möchte ich Ihnen daher aus einem Werke der Art ein kleines Citat geben. ^) Wir lesen da neben unbestreitbar wahren Ausführungen etwa das Folgende: »Die richtige Erkenntniss der Dinge gewährt unserer Wissbegierde unerschöpfliche Freuden, indem sie uns allenthalben Wunder von Weisheit, Ordnung, Zweckmässig- keit und Wohlthätigkeit aufstellt.« Einige Blätter vorher war eine genaue Beschreibung der Art und Weise gegeben worden, in welcher Loxia recurvirostris zum Ausessen der Samen aus den Fichtenzapfen diese in ein zuvor gemachtes Loch im Baume zu befestigen weiss, ferner wie es der Fischadler anfängt, um von den scharfen Flossen seiner Beute bei deren Verspeisen nicht ver- letzt zu werden. Eine bemerkenswerthe Ausnahme von dieser Richtung macht der geistvolle und glaubensstarke Jung-Stilling — 109 - iu seinen 1816 erschieueucii Lehrsätzen der Natm-geschiclite für Frauenzimmer, steht aber sehr frühe schon auf iiatnrphilosophischem Boden, wenn er folgende Aeusseruug thut: -) »Das C4ehirn ist in dem thierischen Körper höchst merkwürdig, denn es sondert aus dem (lehlüt die Lol)ensgeister ab, welche Verwandtschaft mit dem Geist hüben, der durch die (Ülhrung entsteht.« Ein Jahrzehnt darnach wird in Schubert's oft aufgelegten Büchern ^) bei Beschreibung dos Kuknks die Vorsehung gepriesen, dass sie sich alles Verlassenen in der Welt annimmt; und der Staar erhält das Lob, ein gar guter und ehrlicher Vogel zu sein, weil. er ein sehr schönes Gefieder hat, seineu Gesang mit Tanzen zu begleiten pflegt und grosse Mengen schädlicher Insecteu auffrisst. Doch ich würde Ihre Geduld ermüden, wollte ich, weitere Umschau haltend, auch aus den in naturphilosophischem Sinne abgefassteu Werken Oken's und seiner Nachfolger hier einige Beispiele mittheilen. Gleichwohl sind solche Schriften, vom einfachen Volksschul- bnche angefangen bis zur Naturgeschichte des zuletzt genannten Autors anch jetzt noch recht lesensworth, wenn wir auch gar manches verwerfen, anderes zu bespötteln uns berechtigt dünken. Was wir aus ihnen lernen können, das ist die einfache Thatsache, dass vor unserer Zeit die Bedeutung naturgeschichtlichen Unter- richts durchaus erkannt, auch zur praktischen Verwerthuug führte. Beschränken wir uns lediglich auf die Gymnasien und Lyceen, was um so mehr am Platze ist, als in der Folge an ihre Einrich- tungen fast ausschliesslich diese Erörterung anknüpft, so verlangt Oken ^) im Jahre 1821 bereits einen vierjährigen Cursus für die Unterweisung in der Naturgeschichte und t>-ibt für die Eintheilung des massenhaften Stoffes recht gute Vorschriften. Die omiD<')Sen Worte, die er hinzufüfrt : »ist mau gezwun^-en den Gegenstand in 3 Jahren oder noch kürzer vorzutragen« sprechen freilich klar aus, dass auch vor 50 Jahren andere Lehrobjecte unsere Disciplin arg bedrängten. So war es auch, als ich im hiesigen Gymnasium naturgeschicld- lichen Unterricht erhielt. Nachdem solcher in der Obersexta be- gonnen hatte, fand er mit dem Verlassen der Quinta wieder sein Ende, ein Zustand, der viele Jahre hindurch dauerte. Was die Sache noch verschlimmerte, war die fatale Einrichtung, dass in jeder Classe ein anderer Lehrer den Gegenstand behandelte, in Folge wovon das spärliche Interesse, wenn dergleichen überhaupt bei dem — HO — Schüler erweckt worden war, gewiss keinen Zuwachs erhielt. Die Methode jedoch blieb in beiden Classen dieselbe, es wurde das Grossgedruckte im kleineu Baumann ^) auswendig gelernt uud be- sonders der Grundsatz befolgt, Pflanzen uud Thiere nur äusserst selten in natura vorzuzeigen. Möge Niemand aus dieser Schilde- rang einen Vorwurf gegen sonst vortreffliche Lehrer eutueluneu ! Wie hätten sie es anders machen sollen bei der durchaus nebensäch- lichen Behandlung dieses Unterrichtes, wenn obendrein ein Natn- ralieucabinet nur iusofeni vorhanden war, als es den Gegen- stand frommer Wünsche bildete? Jetzt freilich ist es anders ge- worden. Die Naturgeschichte wird noch in Tertia wöchentlich in zwei Stunden gelehrt, ein besonders befähigter Lehrer ertheilt den Unterricht, und der Anschauung wird in jeder Weise durch Vorzeigen und Zeichnung Rechnung getragen. War im Gymnasium die Naturgeschichte als Uuterrichts- Gegeustaud von jeher stiefmütterlich behandelt worden, so kann sie sich, trotz ihrer wesentlich verbesserten Stellung, behaupte ich, auch heute nicht rühmen, mit den Lieblingskinderu der Anstalt gleichen Rang zu geniessen. Sollte denn wirklich, so werden Sie fragen, die nicht ge- nügende Einrichtung des Lehrplaues au dieser Zurücksetzung die Schuld tragen, in einer Zeit, in der früher ebenfalls völlig ver- nachlässigte Gegenstände, wie Geographie, zu gehöriger Geltung gekommen sind? Liegt nicht die Begründung der geringeren Berücksichtigung an dem Lehrgegenstande selber, der, soviel Anregendos er auch einer oberflächlichen Betrachtung gewähren mag, dem tiefer dringenden Blicke nicht genügend gehaltvoll erscheint, um ihm die Berechtigung, in gleiche Reihe mit Sprachen, Geschichte u, a. gestellt zu werden, zuzuerkennen? Oder handelt es sich weiter nicht hauptsächlich um eine, manchen Menschen eigene Liebhaberei zum Sauimeln von Naturobjecten , Käfern, Steinen, Pflanzen, deren Ausbildung kein Lehrzweck sein kann, ebensowenig wie sich die Anstalt der Förderung anderer Neigungen, etwa einer solchen zur Musik, irgendwie anzunehmen verjuag? Darüber besteht wohl kein Zweifel, dass solche Ansichten von erprobten Pädagogen gehegt werden ; sicherlich wird aber ein nicht kleiner Theil der altclassischen Philologen ebenso denken. Ich darf da wohl einer recht bezeichnenden Thatsache Erwähnung thuu, die manchem von Ihnen noch nicht aus dem Gedächtniss — m - •jjescli wunden sein durfte. Ein uugewöluilich begabter Lolirer, lieimiseh iu den sog. Geisteswissenschaften wie zu gleicher Zeit au hiesigem Orte wohl kein anderer neben ihm, verfasste zu einer vor IT) Jahren hier abgehalteneu Säcularfeier eine vortreffliclie Fest- schrift über das Wort »Natur« ; '') doch war es ihm trotz des bestell AVillens nicht m(')glich, den von unserer Gesellschaft ver- anstalteten Vorlesungen irgend welchen Geschmack abzugewinnen. Der Werth und die pädagogische Tragweite nnserer Wissen- schaft werden eben vielfach ganz ungenügend gewürdigt, was um so mehr zu beklagen ist, als das rechte Verständniss gerade an der Stelle vermisst wird, welche über die wichtigsten Mittel der .lugonderziehung iu ausgiebiger Weise verfügt. Wer da einen maassgebendeu Eiufluss zu üben hat, der wird sich schwerer Ver- antwortung nicht entziehen können. Mau hat viele Male den Nachweis zu führen gesucht, dass die Methode des Arbeiters im Gebiete der Geisteswissenschaften eine total verschiedene sei von der, welche der Mann der Naturwissen- schaft anwenden müsse. Wenngleich auch bei objectiver Betrach- tung dieser angebliche Kcrnuuterschied, falls die richtige IMethode überhaupt zur Anwendung kommt, sich als das herausstellt, was die vorgefassteu Meinungen wirklich sind, nämlich als Täuschung, so ist es nicht uninteressant zu constatiren, dass gerade die, welche von naturgeschichtlichem Wissen wenigstens, ich will nicht sagen von Naturwissenschaft überhaupt, gering denken, eine solche Ansicht vorzugsweise vertreten. Nun lässt sich aber der jugendliche Geist auf verschiedene Weise in den Tempel des Wissens einführen. Dürfen wir es da etwa anders als mit Einseitigkeit bezeichnen, grün Isätzlich einen Weg zu vernachlässigen, auf dem ausserhalb der Schule staunenswerthe Wahrheiten gefunden worden sind ? Es ist allerdings eine Erfahrungssache, dass grosse Gelehrsamkeit mit Einseitigkeit sich vortrefflich verträgt. Eine andere Art ist es freilich, in Avelcher das Wesen der Naturgeschichte dem Lernenden sich darbietet, vergleicht man dasselbe mit dem Inhalte einer Grammatik. Hier sind die Augen, aljgesehen vom Lesen, eigentlich überflüssige Dinge; ja es kann bei einem tüchtigen Lehrer auch ein befähigter Blinder vortreffliche Porischritte machen. Allein die allmälige Ansammlung des wissen- schaftlichen Stoffes, sowie dessen geistige Verarbeitung, ohne welche derselbe niemals wirkliches Ei^enthum des Menschen — 112 -- werden kaun, sind in beiden Fällen dieselben. Verschieden ist nur das zur Vermitteliing gewählte Sinnesorgan. Hier wäre nun einem Vorurtheil zu begegnen, das in ärztlichen Kreisen wohl kaum mehr zu finden sein dürfte, ausserhalb derselben aber noch zahlreiche Anhänger zählt, es ist dies die Ansicht, es seien dem Menschen gewisse Fähigkeiten angeboren, so auch die des Ge- brauches seiner Augen. Die namentlich in Deutschland durch die gewaltige Autorität Kaut's vertretene sog. uativistische Tiieorie des Sehens hat sich ärztlichen Beobachtungen gegenüber als haltlos erwiesen, indem ein blind zur Welt gekommenes Individuum, welchem durch einen operativen Eingriff in späteren Jahren die volle Sehkraft geschenkt worden ist, dieselbe lauge Zeit gar nicht benutzt, sondern nach wie vor sein Tastgefühl zur Orieutirung verwendet, bis ihm endlich durch üebung der Ge- brauch der Augen zu diesem Zwecke geläufig geworden ist. ') Daraus müssen wir wohl entnehmen , dass das Sehorgan der Uebung bedarf, damit es zum bewährten Vermittler von Form und Farbe der Diny,-e für den Geist werden könne. Das soff, scharfe Auge des Schützen , dessen Büchsenkugel sicher den schwarzen Punkt der Scheibe trifft, ist vielmehr ein sehr geübtes Auge; die Sicherheit geht mit dem häufigen Gebrauche Hand in Hand. Wenn wir fraycen, welche Gelegenheit zur Ausbildung wird dem uerveureichsten , deshalb für allerlei Eindrücke empfäng- lichsten Sinnesorgane im Gymnasium etwa dargeboten, oder gibt es daselbst einen Unterricht, der auf eine methodische Uebung des Sehens abzielt, so müssen wir gesteheu, ausser dem Zeichnen und der Naturgeschichte wüssten wir keinen zu nennen. Denn der übliche Unterricht in der Raumlehre, insofern nicht deren praktische Verwendung zur Demonstration kommt, vermag das in keiner Weise zu leisten. Weiter dürfen wir fragen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, von welchem an diese, sagen wir, an- schauliche Unterweisung nicht mehr noth wendig erscheint; die Antwort kann nur sein , derselbe erscheint niemals. In der Gelehrtenschule jedoch wird es damit anders gehalten, indem für sie dieser Moment gleichzeitig mit dem Verlassen der Tertia gegeben ist. Soll also das Auge zum ordentlichen Sehen geschickt ge- macht werden, so bedarf es gehöriger Uebung. Von den mancherlei Vortheilen, die diese mit sich bringt, ist vorerst einer hervorzu- — 113 — heben, die Kiitwiekclunijf dos FornicTisimios. fiowiss wird os NiiMiiaiid einfallen, /ii l)e"lian])ten, dass die uulinerksame J Betracht un<>; von Natnrobjecti n in eister Ijinie solche /u bewirken vermöge; vielmehr sind, wie wir alle wissen, die Schöpfungen der Kunst in gleichem (Jrade hie/Ai geeignet. Nach einiger Ueberlegung aber werden Sie /aun Zwecke der Jngendbildiinf den Vorranof der Naturgeschichte gerne einräumen. Sehen wir auch hier wieder von der Raumlehre ab, bei welcher die starre Kuapphi'it der Formen in einer gewissen Monotonie zur Herbeiführung mathe- matischen Verständnisses zu dienen hat, so ist für diesen Ver- gleich zu bemerken, dass die Kunst in der schöpferischen Natur ihre Vorbilder zu suchen hat. Mögen ihre Leistungen auch scheinbar oft genug sich weit von dem entfernen, w-as sich als wirklich vorhanden constatiren lässt: niemals darf sie entgegen dem Sinne der Natur irgend etwas ausführen, will sie sich nicht dem Tadel aussetzen, Unnatürliclu'S, also Verwerfliches dargestellt zu haben, liei der Wiedergabe des Menschen, der Thiere, sowie ])flanzlicher Gegenstände ist dies von vornherein verständlich; es trifft aber auch zu für den ornamentalen Schmuck, der in über- wiegendem Maasse gerade aus dem Naturreiche entnommen zu werden pflegt. Wenn nun ein solcher Zusammenhang zwischen Natur und Kunst besteht, der jene gleichsam als Voraussetzung für diese erscheinen lässt, wo muss alsdann das Verständniss seinen Anfang nehmen? Ich dächte doch in dem Bekanntwerden mit der Natur. Ausdrücklich sage ich, den Beginn hat die Natur- kenntuiss zu machen, da die weitere Ausbildung dieses erhebenden Genusses ganz wesentlich von der dem einzelnen eigenen Gabe abhängig ist, ebenso wie die Ausübung der bildenden Kunst selber. Ist nicht (nn Mensch zu bedauern, der, der Entlassung zur Universität entgegen sehend, in der Geschichtsstunde einer Er- klärung der antiken Säulen Ordnungen aufmerksam folgt und bei Erwähnuncr des Acanthusblattes der korinthischen Säule gar kei- nen Begriff davon hat, was für eine Pflanzenart das sei? Solche Unkenntniss wird nur erklärlich, wenn Sie sich erinnern, dass vor nicht langer Zeit der botanische Unterricht des Gymnasiums schon in der Sexta sein Ende erreicht hatte. Was man oft sieht, vor allem, was uns mit Verständniss zu betrachten gelehrt wurde, das prägt sich dem empfänglichen — 114 — Sinne der Jugend leicht ein. Im Laufe der Jahre sind es zahl- reiche Pflanzen , Thiere und Gesteine gewesen, die in geordneter Folge unter entsprechender Erklärung dem Auge des Schülers vorübergingen. Welche Mannigfaltigkeit der Gestaltungen hat sich da gezeigt, von der Schädelbildung der Menschenracen an- gefangen, über Säuger, Vögel, Amphibien, Fische hin, hinüber über die oft bizarren Umrisse der niederen Classen, hinüber über die bald zierlichen, bald majestätischen Gebilde der Flora bis zu den farbenschimmernden Crystallen! Wem ist es nicht vorgekommen, dass irgend ein Gegenstand, den er gesehen, der Beschreibung Trotz zu bieten schien, bis es gelaug durch einen glücklich ge- fundenen Vergleich das Wesentliche der äusseren Erscheinung richtig zu bezeichnen? Woher diese Vergleichsobjecte hauptsäch- lich entlehnt werden, das lehrt uns die tägliche Erfahrung: die Lebewesen, ebenso wie das Steinreich müssen ihren Antheil dazu liefern. Dem naturgeschichtlichen Unterrichte aber dürfen wir es nachrühmen, dass er einen Schatz solcher Typen dem jugendlichen Geiste entgegen bringt; mag auch manches darunter sein, das einer Verwerthun^g in diesem Sinne zu keiner Zeit theilhaftig wird, immerhin ist der intellectuelle Wevth solchen Reichthums schon der Mühe werth, welche wir gern auf ihn verwendet sehen möchten. Aber nicht nur die Form, auch das Leben, das dieser eigen- thümlich ist, wird uns die Naturgeschichte lehren. Als eine cha- rakteristische Eigenschaft lebender Wesen müssen Avir es ansehen, dass in ihrer Erscheinung fortwährend gewisse Veränderungen sich bemerkbar machen. Beim Thierleib ist es das Wachsthum und der dasselbe ablösende allmälige Rückgang, sowie die Be- wegung der Einzelorgane ; die Pflanze zeigt lediglich csteres. Während keine besondere Schwierigkeit darin zu liegen scheint, die scharfen Umrisse einer stets gleichbleibenden Gestaltung dem Gedächtnisse einzuprägen, ist es ein anderes mit dem Auffassen der Bewegung. Hier drängt sich alsbald der Gedanke auf, nicht jeder Orts- und Stellungswechsel könne von gleicher Bedeutung sein; welche jedoch als die dem Thier eigen thümlichen, deshalb auch für das Verständniss wichtigen, hervortreten, das sei zu er- kennen. Zu diesem Zwecke ist, wie wohl sofort sich klar stellt, Uebung das nächste Erforderniss. Allein je massenhafter das Ma- terial, welches gekannt zu werden verdient, je verschiedenartiger die Lebensäusserungen der einzelnen Wesen, die eine specielle — 115 — Berücksichtigung wünschenswerth machen, luu S(3 bedeutender die Schvvierigkt'it iu solchem Falle. Wer unbekümmert um die lebendige Creatur, die zu seiueu Füssen krieclit und über sein kleines Ich empor in die Lüfte sich schwingt, einherwandolt, wer kein Auge hat für das zarte Moos, das dem verwitterten Stamme neues Leben zu geben scheint, wer iu der erhabenen Säulenhalle des Waldesdomes keines anderen Gefühles fähig ist, als der Empfindung wohlthueuder Kühle, der ist in der Lage, des unbewussten Glückes zu geniessen, dieser Schwierigkeit ledig zu sein. Willst Du aber, strebsamer Jünu'lino' verstäudnissinnig die Höhen und Tiefen der Schöpfung durch- streifen, dann lass die Naturgeschichte Deine Führerin sein. Nicht eindrucklos werden Dir dann bleiben die Kreise, die der Adler in .schwindelnder Höhe zieht, oder der kecke Sprung, der am lauen Abend die Forelle aus dem klaren Kieselbache emporschnellt; die Stille zur Mittagszeit wird Dir begreiflich machen, dass auch Du, ein winzig Stücklein in der endlosen Kette der lebenden Wesen, wie diese, unter den glühenden Sonnenstrahlen eine Verminderung Deiner körperlichen Leistungen e)'fahren musst, und der Eintritt von Kälte und Schnee zeigt Dir deutlich, nicht nur der Mensch schütze sich gegen den Frost, sondern auch der Leib des Thieres erhalte sein ordentliches Winterkleid. Rechte Freude an solchen Diugeu hat wohl nur der, der gelernt hat, mit Liebe das Ein- zelne zu betrachten. Nach und nach wird letzteres zur Gewohn- heit, so dass alle Thiere, welche iu unsern Gesichtskreis kommen, unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Die Fähigkeit, das Wesentliche von dem Nebensächlichen zu unterscheiden, das Cha- rakteristische zu behalten, zugleich aber auch etwas Ungewöhn- liches nicht zu übersehen, steigert sich immer mehr; und der Mensch ist in den beueidenswerthen Besitz einer guten Beobach- tungsgabe gekommen. Letzteres Wort möchte der Annahme Vor- schub leisten, als ob es sich um eine bereits angeborene Fähig- keit, nicht um eine erworbene Geschicklichkeit handle. Auch die schönste Gabe bedarf gehöriger Uebung; je tüchtiger diese ist, desto grössere Erfolge werden zu Tage kommen. Gesellt sich femer zum richtigen Erfassen des Wesentlichen eines Dinges noch die W^iedergabe durch Zeichnung, wie solches beim anatomischen Unterrichte jetzt vielfach geschieht, so wird die höchste Stufe der Leistungsfähigkeit in dieser Beziehung erreicht sein. — 116 — Die Lehrer d^r Medicin auf uuseren Duiversitäten klagen, wie ich höre, sehr häufig darüber, dass die academische Jugend so wenig Beobachtungsgabe 7Aim Studium mitbriuge, wobei ich den oft gerügten Mangel an Vorkenntnissen in der Mathematik, den ich später noch einmal berühren werde, ausser Acht lassen will Der Professor sieht sich in der Annahme der Voraussetzungen, welche er zur Verauschaulichung seiner Disciplin zu machen be- rechtigt ist, arg enttäuscht; er uiuss für die normalen Formen, sowie auch für die Ab^veichungeu von der Gesundheitsbreite den Sinn erst wachruft n. Wer erinnerte sich nicht aus seiner Studien- zeit, welche Mühe es gelegentlich den Docenten verursachte, ge- rincfe Unterschiede in Form und Farbe dem Hörer deutlich zu macheu, während ein an Naturobjecten herangebildeter Verstand dieselben sofort erfasste. Die Eutstehuugsweise dieses Maugels lässt sich aus dem bisher erörterten ebenso deutlich entnehmen, wie der geeignete Weg zur Abhülfe ersichtlich sein dürfte. Uebuug des Auges im Allgemeinen, Entwickelung des For- meusinnes, Ausbildung der Beobachtungsgabe sind also ein durch eingehende Beschäftigung mit der Natur zu sichernder Erwerb. Es gibt noch andere, aus der nämlichen Quelle entspringende Vortheile; nennen wir den wichtigsten : ein näheres Bekanntwerden mit jenem eigeuthümlichen Vorgänge, den man als Lebenspro- .cess zu bezeichnen pflegt. Die Einführung in ein annäherndes Verständniss desselben macht allerdings bestimmte Voraussetzungen uöthig, gewisse Kenntnisse in der Physik, der Chemie, sowie ein, wenn auch bescheidenes Vertrautsein mit dem feineren Bau der Einzelorgaue eines Individuums. Wer sich genau über die Phy- siologie, sei es der Pflanzen, sei es der Thierwelt, unterrichten will, der darf freilich daneben nicht viel Anderes treiben. Doch dem Zwecke der Jugendbildung genügt eine passende Uebersicht und eine Hervorhebung der wichtigsten Typen. Hier wären wir nun bei einem Gegenstande angelaugt, wichtig genug, um ihm eine etwas weniger flüchtige Betrachtung angedeihen zu lassen. Leben und Sein, so oft als identische Begriöe aufgefasst, bilden^ schon von Anbeginn an, seitdem der Mensch mit der Lösung des Räthsels seines Daseins sich befasst hat, einen Haupt- punkt auf dem geistigen Forschungsgebiete ; ebeuso sind Seele und Leib, oder in weiterem Sinne genommen, Geist und Natur in ihrem gegenseitigen Bedingtsein, ihren Einwirkungen auf einan- — 117 der stets eines der Objecte gewesen, welclie die speculativo Phi- losopliie mit besonderer Vorliebe in den Kreis ihrer Bei ruehtuiigeii zog. Wiihrcnil iillc diejenigen pliilosoiiliisclien Coiidiiii;itioneii, welche entweder vor der genaueren Kenntniss der Lebensvoruäuiife des thierischeu Organismus ins Leben traten, oder auch später ohne deren genügende Berücksichtigung ausgedacht wurden, der Critik zu den schärfsten Angriffen Gelegenheit boten, haben andere, denen ein soleher Maugel uiclit anhaftet, vor den Augen moder- ner Beurtheiler mehr Gnade gefunden. Ja, die Biologie erfreut sich bei dem Aufbau eines Systemes geradezu ausgedehuter Ver- werthnug, und die vornehme Geringschätzung, mit welcher die Weltweisen, als Vertreter der (ieisteswissenschafteu par excelleuce. Hau und Verriehtuugen der doch dem Untergänge geweihten W'ohnstätte der unsterblichen Seele behandelten, wagt sich wohl nur selten noch an die Oetteutlichkeit. Wenn es nun auch als ein Zeichen der Zeit betrachtet werden muss, dass die Fragen, von wannen sind wir, wohin gehen wir, seitens der überwiegen- den Mehrzahl selbst der Menschen, die eine soi-gfältige Erziehung genossen haben, als recht überflüssige betrachtet werden, oder, dass andererseits deren Lösuno; der modernen Anschauung gegen- über fast nur im jetzt allgemein beliebten materialistischen Sinne möglich erscheint, so darf doch die Forderung nicht zurück- gewiesen werden , eine Kenntniss des körperlichen Lebens dem Menschen mit auf seinen Weg zu geben. Wie er später von derselben Gebrauch macheu will, ob er es überhaupt thut, das wird seine Sache sein. Als das wichtigste Moment haben wir eine Einsicht in die Arbeit unseres eigenen Organismus zu betrachten, zu welcher das Studium der Thierwelt von wesentlichem Nutzen ist. Wie Sie wissen, sind unsere Kenntnisse über die Thätigkeit und die Be- deutung der Organe des menschlichen Körpers vorzugsweise durch Beobachtung an Thieren gewonnen worden, wie auch die vielen Frageu, welche die Physiologie des Jahrhunderts in Betreff" des Stoff'wechsels und ganz besonders der Leistungen bestimmter Theile des Nervensystemes aufgestellt hat, durch Thierexi)erimente über- raschend prompt beantwortet werden konnten. Ferner bietet eine Bekanntschaft mit den Lebensbedingungen niederer Thiere, ihrer Entwickelung, ihren Wandelnngen reiche Belehrung für diesen Zweck. Daher dürfte die scharfe Aeusserung Lotze's, ^) eine — 118 - Carricatur tiefsinniger Gründlichkeit sei es, zu behaupten, man könne unmöglich den Menschen vollkommen kennen, ohne alle die tieferen Glieder der Thierreihe durchschaut zu haben, gerechtem Widerspruch begegnen, besonders insofern der innige Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Thätigkeit nicht ausser Acht gelassen wird. Vor wessen Augen aber der dargelegte humanistische Stand- punkt, von dem aus die Nothwendigkeit biologischen Unterrichts beleuchtet wurde, nicht beweiskiäftig erscheint, dem lassen sich noch andere rein praktische Gründe anführen. Es ist eben in der Gegenwart die stärkste Nachfrage nach den Dingen , die handgreiflichen Nutzen gewähren ; und die von den Nachbarn als vorzugsweise philosophische be;:eicbnete deutsche Nation ist jetzt eine ausserordentlich praktische geworden. Nur in den wissen- schaftlichen Societäten scheint eine Stätte zu sein, da der selbst- ständige Werth des Wissens sich allgemeiner Gel+ung erfreut, ohne der Missachtung des Nützlichkeitsverehrers anbeim zu fallen. ^) Ist der Jüngling der Schule entwachsen, hat er die behü- tende Pflege des Elternhauses verlassen, um sich den eigenen Weg zu suchen, dann beginnt er den Kampf mit dem Leben. Glücklich darf er genannt werden, wenn die Wunden, die ihm dieses bringen wird, nicht schwere Folgen hinter sich heischl('[)pen. Die Kunst zu leben, die so viele, und zwar häufig recht unberu- fene Rathgeber dem Wissbegierigeu mittelst gedruckter Unter- weisungen lehren wollen, ist keine leichte; sie rauss erlernt werden. Hei gediegener Grundlage seitens der Schule wird das wohl keine Schwierigkeiten machen ; wie ist es jedoch ohne eine solche? Das gute Beispiel, v/ie es eine gebildete, auskömmlicher Verhältnisse sich erfreuende Familie ihren heranwachsenden Mit- gliedern bietet, wird gewiss von bedeutender Tragweite sein; hin- gegen nmss derjenige, den das Geschick weniger günstig gestellt hat, ohne diese ununterbrochene, eindringliche Belehrung genossen zu haben, hinaustreten auf den Markt des Lebens führerlos, er- fahruugsbar. Und doch hätte ihm der Stab, den er später bei reiferer Einsicht schmerzlich vermissen wird, mitgegeben werden können, wenn, bevor das ersehnte Zeuguiss der Reife in seine Hände gelegt wurde, ihm recht anschaulich gemacht worden wäre, so ist der Bau des menschlichen Körpers, das sind die Functionen seiner Organe, und damit keine Störung eintrete, sind allezeit die und die Bedingungen nothwendigerweise zu erfüllen. — 119 — Allein ich inuss um Vergebung bitten, da mir entgangen zu sein scheint, da-^s das Gymniisiuni längst dieser Forderung gerecht geworden ist; denn der Tertianer erhält bereits den gewünschten Unterricht. Es ist eine lange Zeit von da bis zur Universität, vier J.ihre in den gewöhnlichen Fällen, erfüllt von Studien, die allesiimmt weit abliegen von unserem Gegenstande. Wie viel wird wohl mich Ablauf dieser Frist, wenn wir nicht ausser 1 Be- rücksichtigung lassen, dass keinerlei Gelegenheit zur Auffrischung der naturgeschichtlichen Kenntnisse mehr geboten wird, von letz- teren ül)rig sein, noch dazu, nachdem viele Munati; hindurch alles Sinnen auf die Befriedigung der Prüfungsforderungen gerichtet gewesen ist? Eine werthvoUe Errungenschaft der Neuzeit ist die öffent- liche Gesundheitsi)flege. Als der furchtbare Gast aus den Gauges- niederungen auf seinem Sclireckenswege Einkehr hielt in den Haujitstädten unseres Welttheils, und allen Bemühungen ärztlicher Kunst trotzend dem Menschenleben in zahllosen Fällen ein bis dahin ganz unerhört rasches Ende bereitete, da mochte wohl der Gedanke auftauchen, dass, sei die Therapie auch der Eiuzel- erkrankung gegenüber ohnmächtig, doch der Versuch zu macheu sei, der Wiederkehr solcher Völkerplageu vorzubeugen. Aehnliche Bestrebungen wurden wachgerufen durch andere, verschiedenartige, frühei' mit dem Collectivnamen Typhus bezeichnete Seuchen, die zeitweise in grosser Ausdehnung auftreten und Stadt und Land arg heimzusuchen pflegen. Zahlreiche, dem Gebiete der inneren und der äusseren Mediein entnommene Beispiele Hessen sich weiter anführen. Es handelte sich hier um die Auffindung der Ursachen der Krankheiten und alsdann um die geeigneten Mittel, das Uebel, wenn möglich, mit der Wurzel auszurotten. Nachdem durch die ausserordentlichen Bemühungen tüchtiger Fachmänner in viel- facher Beziehung helles Licht auf die Brutstätten geworfen war, nachdem die Art der Weiterverbreituug genauer festgestellt werden konnte^ und ferner die passenden Wege zur Abhülfe sich erkennen Hessen, da zeigte sich ein mächtiger Factor zur Erreichung des Guten unwirksam, die Unterstützung seitens der bürgerlichen Ge- meinde. Eist mit dem sich mehrenden Verständnisse für die Wichtigkeit der neuen Thatsachen entwickelte sich das Interesse ihrerseits uud sie ergriff die von competenter Seite vorgeschlagenen Maassregeln. In der Jetztzeit stehen Fragen der (»ften fliehen Ge- - 120 — suudlieitsptlege, dereu Tragweite genugsam bekannt ist, fort- während auf der Tagesordnung. Wer soll bei deren Entscheidung, wenn es sich um die Durchfährung ausgedehnter Veränderuugeu, um ungewöhnlich hohe Ausgaben u. a. m. handelt, mitreden, nur die geringe Zahl derer, die sich eingehend mit Hygieine beschäf- tigen, oder vielmehr Alle, welche das Vertrauen ihrer Mitbürger in die beschliessende Versammlung gewählt hat? Gewiss weideu Sie der letzteren Ansicht beipflichten. Nur gestatten Sie mir, eine noth- wendige Voraussetzung nicht zu vergessen, eine gewisse Bekannt- schaft mit der Bauart des menschlichen Körpers und den Lebens- vorgängen in ihm. Zur Bekräftigung dieser Forderung führe ich an, dass der gefeierte Naturforfecher Huxley, dessen Vaterland in der Anwendung der Lehren öffentlicher Gesundheitspflege uns weit voraus ist, dieselbe als selbstverständlich ansieht ^^). Treten wir wieder aus dem eng gezogenen Ringe praktischer Nutzanwendung heraus, indem wir, wie vorher, auf das rein intel- lectuelle Gebiet überschweifen, so wäre als eine recht lobenswerthe Einrichtung, die fast zur Modesache diesseits und jenseits des Oceans geworden ist, die Abhaltung sog. gemeinverständlicher Vorträge zu erwähnen. Die Gegenstäude, die sie behandeln, sind nicht selten naturwissenschaftliche, speciell hygieinische oder naturgeschichtliche. Gewiss muss es sehr unangenehm, ich \'. ill nicht sagen, beschämend für einen unterrichteten Mann sein, eiuem Vortrage beizuwohnen, obgleich er sich gestehen muss, das wahre Verstäudniss bleibe ihm verschlossen, weil er der richtigen Vorkenntnisse ermangele. Denn gewöhnlich erweist sich die Mühe, welche der Redner aufwendet, diesen Ausfall durch ein- gehendere Darlegung zu ersetzen, erfolglos. Welche Voraussetzungen macht beispielsweise die Erörterung eiues Thema's, wie solches von Seiten der Naturforscher dem Geschmacke der neuesten Zeit entsprechend gerne gewählt wird, etwa dieses : die Folgerichtigkeit der Darwinischen Lehre, nothwendig? Sind uns die Objecte, um die es sich handelt, gänzlich fremd, so bleibt gar nichts Anderes übrig, als zu glauben, was uns in mehr oder weniger überzeugender Weise vorgeführt wird; die durch das Thema herausgeforderte Kritik aber kann nicht ausgeübt werden. Das Resultat ist alsdann das gewiss dürftige, dass wir von den Rednern selbst gehört haben, sie seien Anhänger oder Gegner der Ansichten des grossen Britten; meistens wissen wir das fi-eilich bei vielen hervorragenden Gelehrten im voraus. — 121 — AViis den narwiiiisiiins Ix'trilft, so scheint ev, <;t'ttiitten sie mir die heilüuiige 13einoikuiig-, jetzt, a}). S. 215 uud 233. '-) Abschnitt von der Thierlehro. S. G2. ^) Lehrbuch der Naturgeschichte für den ersten Unterricht. Erlangen, 1823. S. 184, 185. *) Oken's Naturgeschichte für Schulen. Leipzig, 1821. S. IV. u. f. ^') Baumanu, Naturgeschichte für den Schulgebrauch. Frankfurt am Main, Sauerländer. '^) Zur Geschichte des Wortes Natur. Festschrift, der Dr. Senckenbergischen Stiftung zu Frankfurt am Main zu ihrer Siicularfeier gewidmet von Dr. ,T. Classen, Director des Gymnasiums. ') Dr. J. Hirschberg, Augenarzt iu Berlin; Berlin, klin. Wochen; ehrift 1874, No. 49. ^) n. Lotze, Mikrokosmus, Versuch einer Anthropologie. Leipzig, 1858, ß. IL S. 00. — 125 - ^) K. Rokitansk}', Der selbststiliulige Werili des Wissens, Festrede geh. in dt^r kaiserl. Akademie der Wissenschaften. II. Aufl. Wien, 1860. '") Th. Fi. Iluxloy, Reden und Aufsätze, deutsche autorisirte Ausgabe von l»i-. Fr. Schnitze, Berlin. 1877, S. öG. ") J. G. von Herder, Ideeu zur (Jeschiclite der Menschheit. Leipzig, 18G9, B. I. S. 44. '-') E. du Bois-Reyniond , Culturgeschichte und Naturvvisscnschalt. Deutsche Rundschau, IV. .Jahrgang, H. 2. S. 247. '*) Th. Billroth , Ueber das Lehren und Lernen der medicinischen Wissetischaften an den Universitäten deutscher Nation. Wien,- 187G. S. 1 l;j. '^) Dr. Q. Steinbart, Unsere Abiturienten, ein Beitrag zur Klärung der HealsehiiltVae- merkt, da&s auch schon von anderer Seite dies in Aussicht ge- nommen sei. Vom Juli 1877 au fanden nun deshalb vertrauliche ^'erhand- lungen statt, geführt durch Heiin Otto Donner im Namen eines Oomites, das sich im Interesse des städtischen Museums ge- bildet hatte, niul , im Auftrage der Senckenbeigijrclnn mitur- forschenden Gesellschaft, dem Unterzeichneten. - 135 — Es erfolgte dann im October (Vevvv. -Sitzung vom 6. October 1877 § 4) ein Bescliluss unserer Gesellschaft: dass die ethnographische Sammlung, soweit sie sich auf die Geschichte und die Kunstfertigkeit, nicht aber auf die Naturgeschichte des Menschen bezieht — also mit Ausnahnio der Schädel, Mumien, Rasseuköpfe u. s. w. — ohne Aoquivalent als Eigenthum der Stadt in das historische Museum derselben übergehen soll. Hierbei soll nur das Verlangen gestellt werden, dass auf den Etiketten die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft als Schenkerin genannt werde. Von einem Mitgliede wurde gewünscht, dass auch die Mumien, die geschlossen seien, abgegeben werden, wenn Herr Dr. llüppell damit einverstanden sei. Herr Dr. llüppell äusserte sich darauf dahin, dass ihm der Ort der Aufstellung in Frankfurt gleich- gültig sei. Unterzeichneter theilte diesen Beschluss vertraulich — so wie eben bis dahin die Verhandlungen nur vertraulich geführt wurden — Herrn Otto Donner mit. Bald darauf wurde von Seiten der Stadt für die städtische »Kunst- und Alterthunis-Sammlung« eine »Commission für Kunst- und Alterthumsgeyenstände« eiucresetzt und Herr Otto Cornill zum Conservator jener Sammlung erwählt. In unserer Verwaltungssitzung vom 28. März 1878 kam ein Schreiben der genannten Connnission zur Verlesung. »Herr Otto Cornill«, heisst es im Protokoll, »wird die ihm für das städtische historische Museum übergebenen Gegenstände quittiren.« Unsere Gesellschaft beharrte, auf die Anfrage eines ihrer Mit- glieder hin, bei, ihrem Beschlüsse vom 6. October 1877, der Stadt ohne Nebeubedingungen, als die im frühereu Beschlüsse enthaltene (nämlich dass auf den Etiketten die Gesellschaft als Schenkerin genannt werde), die ethno- . graphische Sammlung, soweit sie sich auf die Geschichte und Kunstfertigkeit der Menschen beziehe, zu schenken. Es wird nun also — wohl bald nach dem Jahresfeste — die Ueberführung nach den getroffenen Bestimmungen unter un- mittelbarer Leitung des Unterzeichneten vorgenommen werden können. Um Bewilligung eines Credits für die unvermeidlichen Kosten wird derselbe s. Z. bitten. - 136 - Es wird sich frageu , ob auch die hetreffendeu Bücher (ein im Jahre 1853 gedrucktes und dann rait schriftlichen Nachträgen versehenes Verzeichniss, eiu von Herrn Professor Dr. Kriegk be- gonnenes und von dem Unterzeichneten fortgesetztes geschriebenes genaueres Verzeichniss, ein im Jahre 1862 nach Beschluss der Gesellschaft vou letzterem begonnenes Eingangsjournal) au die städtische Commissiou abgegebi'u werden sollen, oder ob — wozu vielleicht eher zu rathen — diese Bücher im Besitze unserer Gesellschaft verbleiben sollen, und nur anzumerken ist, welche Gegenstände hinüber gegeben worden sind, der städtischen Com- missiou aber eiu Verzeichniss der übergebenen Gegenstände zu geben ist. Zu bemerken ist noch, dass im verflossenen Jahre nach Be- schluss der Gesellschaft der üuterzeichuete ein Verzeichniss solcher Gegenstände der Direction eingereicht hat, die, mehrfach vor- handen, dem Herrn Dr. v. Haast in Neuseeland als Gegenleistung für seine Zusendungen überlassen werden Icöuuten. Es wird von einem von der Gesellschaft zu fassenden Beschlüsse abhängen, ob diese Gegenstände einstweilen zurückbehalten werden sollen, oder ob, was vielleicht eher an/.urathen, dies nicht geschehen soll. Nach Vollendung der üeberführung wird sich die ethno- graphische Abtheilung unserer Sammlungen auf die Schädel, Rassenköpfe u. s. w. Ijeschräuken. Da nun diese der Sorge des Herrn Professor Dr. Lucae anvertraut sind, so wird die dem Unterzeichneten auferlegte Verpflichtung der Sorge für die ethno- graphische Sammlung gegenstandslos pewordeu sein. Wenn dies aber auch nicht der Fall wäre, so würde ich doch gebeten haben, mich mit dem Ende des laufenden Jahres des Amtes eines Sectiouärs, das icli seit 1860 (siehe Protocoll vom 11. Februar 1860) führe, zu entheben. Wenn ich das Ende dieses Jahres erlebe, so habe ich dann mein siebzigstes Lebensjahr zurück- gelegt, und ich habe schon seit längerer Zeit den Entschluss ge- fasst, dann alle meine Aemter bei Vereinen sobald als möglich uiederzul'gen und auf keinen Fall ein neues mehr an- z u n e h m e n. Dr. phil. Friedr. August Finger, Seotionär für die ethnographische Sammlung. — ]P,7 — b. Auszug aus dem Prot icoll der Verwaltungs-Sitzung die Bibliotheks- Ordnung betreffend. 1. Nur Mitglieder der einzelnen Vereine erhalten Bücher. 2. Die Herren Biblotliekare sind gehalten, sieh von der per- s<)nliohen Mitgliedsebaf't durch Vorzeigen der Karte zn überzeugen. 3. Jedes Mitglied kann gleichzeitig höchstens 6 Bände ge- liehen erhalten, 2 Brochüren entsprechen 1 Band. 4. Ein Buch oder dergl. kann höchstens auf 3 Monate der Bibliothek entuommen werden. 5. Auswärtige Docenten enthalten nur durch Bevollmächtigte, welche Mitglieder eines der Vereine sein müssen, Bücher. Diese besorgen den Versandt. 138 — c. ProtocoU-Auszüge über die wissenschaftlichen Sitzungen während 1877/78. In diesen Sitzungen werden regelmässig die neneu Geschenke für die Sauinilnngen, sowie für die Bibliothek vorgelegt. Diese sind, da ein Verzeichuiss derselben unter S. 34 tf. ge- geben ist, hier nicht erwähnt, insofern sich nicht etwa Vorträge daran knüpften. Ebenso ist nicht erwähnt, dass, was regelmässig geschah, das Protocoll der vorigen Sitzung verlesen wurde. Samstag den 27. October 1877. Vorsitzender Herr Dr. Th. Petersen. Herr Dr. med. Stricker macht die Mittheiluug, dass am 12. December die 100jährige Wiederkehr des Todestages von A 1 b r e c h t von 11 a 1 1 e r sei. Hierauf besinnt Herr Dr. Noll seinen angekündigten Vortrag. Vorerst bezeichnete er das Gelingen eines Seewasseraquariums als einen grossen Fortschritt für Frankfurt, die Technik feiere hier, so entfernt vom Meere, einen Triumph. Zanäclist sprach dann der Redner über den grossen Karpfen, der 1839 von den Herrn Gebr. Schauermann als \;2 Jahr alter Fisch in einen Fischkasten unter der alten Brücke eingesetzt, derzeit dort ge- füttert, vor ein paar Monaten in's Aqnarium geschenkt wurde und dort nach einem Aufenthalt von 6 — 7 Wochen starb. Das Skelet ist wohlpräparirt autgestellt. Nachdem der Voi-trageude den betr. Karpfen genauer bezüglich seiner Grössenverhältnisse beschrieben, hebt er besonders das grosse Gewicht des Eierstockes, das 1,22 Kilo betrug, hervor. Die F]ier waren in gleicher Eut- Avickelung. Ein abgewogenes Gramm wurde iu Spiritus gehärtet. Die Anzahl der Eier in demselben betrvig nach Ausscheidung der kleinereu 1001; hiernach berechnet sich für den ganzen Eierstock — 139 - die enorme Ziilil von 1 220 000 lienius. Am Skelet sind die sehr harten Knochen, die grossen Schlnndzühne, besonders aber au mehreren Hipjien Knoten bcmerkenswerth. Diese letzteren ent- standen dnrch frühere Knochenbriiche, welche von der Natur wieder sehr schön geheilt worden waren. Der Redner geht nun auf die Todesursache eiu. An einer Hautkrankheit , die öfter schon abgeheilt war, hatte der Karpfen gelitten. An der kranken Stelle war er auch abgemagert und hatte früher auch dort offene Stellten. Bei näherer Untersuchung der Kiemen ergab sich schliess- lich die wahre und wohl einzige Ursache des Todes. Auf diesen fanden sich iiämlich grosse röthliche Polster von käsiger Masse, die den blätterigen l>au der Kiemen ganz verdeckten, die Kiemen- fransen zusammenklebten und der Hauptsache nach aus Saprole- guien bestanden. Der Karpfen war also an Athemnoth zu Grunde gegangen. Auch im Main findet sich diese Krankheit, »Blume« genannt, bei Karpfen öfter. Die Saprolegnien, die sich sonst auf Thier- und Pflanzeuleiclien ansiedeln, sind somit wahrscheinlich durch irgend einen kranken, aus dem Main stammenden Fisch ins Aquarium verschleppt und der grosse wie auch der andere etwas kleinere Karpfen, der jetzt wieder durch geeignete Maass- nahmen ganz gesund ist, wurden angesteckt. — Weiterhin wurden über den Bau und die Lebensweise der Seepferdchen und See- nadeln Mittheilungen gemacht und Präparate über die diesen Fischen eigenthümlichen Hautknochen vorgelegt. Unter Anderem erwähnt der Vortrugende, dass ///^)j;oc«»/^)« — saudsteinu. s. f. nach Norden wie nach Süden am äusseren Rande des Schitfergebirfjes an, welches seinerseits eine steile Schichtenstellun: 3. Bisphaerida . . . » 1 » » 8 » » 4 > 4. Polysphaerida . . » 2 » » 11 » » 6 > 5. Cyrtida » 10 » » 24 » » 13 >: 6. Spomjurida . . . » 5 » » 6 » » 3 >: 7. Discida » 8 » » 27 » » 27 >; 8. Acantliodesmida . » 2 » » 3 » » — >; 31 gen. u. 82 Art.; davon neu 45 Art. »Von diesen 82 Arten sind 37 bereits beschrieben, nämlich 37 von Ehrenberg als fossil von Caltanisetta und anderwärts, 14 als lebende von Häckel (Meerenge von Messina) und Ehreu- berg (Atlant. Oeeau). — Bei Betrachtung der Liste fällt zu- nächst auf, dass eine ganze Reihe von den bei Grotte fossil vor- kommenden Arten nicht weniger als ^/e heute noch und zwar zumeist in dem sicilianischeu Meere lebt. Das ist eine bis jetzt unbekannte Thatsache. - ir,7 - »Voll den ypongurideu kannte mau bis jetzt keine fossilen Reste; von den bei Grotte vorkommenden 27 Discida sind von Klireuberg 5 als fossil bescinicben untl 5 von Häckel und Ehreuberg als lebend. Unter der Abtheilung der Discida kouuneu seltsame Formen vor, welche deu Uebergaug von den Discida zu den Ommatiden bilden ; diese wurden eiuer neueu Fa- milie zugetheilt, den Ommatodiscida und nach Häckel 's Ansicht zur Abtheiluug der Discida gestellt. Die häufigste Form erhielt den Namen Omniatodiscus llacckdii. Von der andern Discida kommen die bis jetzt als fossil nicht bekannten Euchitonieu manehnial so häufig vor, dass man die Tripoli fast als einen Euchitonienschlamm bezeichnen könnte. Das Geuus ■EucJiitonia ist auch deshalb merkwürdig, weil von den 9 bei Grotte vor- kommendeu Species 2 identisch sind mit den von Häckel be- schriebenen Euchitonia Mülleri und E. Leydigii; andere neue Species machen den Uebergaug zu deu Spouguriden und wurden die am häutigst vorkommenden Formen Euchitonia Zitteli und E. Gümbeli beuauut. Aus dem vorliegenden Material ergibt sich auch, dass das fossile Bhopalastrum lagenosum Ehr. besser afs Euchitonia bezeichnet wird, indem es eine Jugeudform derselben zu sein scheint. »Die Radiolarienfauna der verschiedeneu Localitäten ist nicht dieselbe. Bei Caltanisetta z. B. wiegen Dictyoclia vor, während sie bei Grotte zurücktreten. Bei Grotte sind Ommatiden und Cyrtiden ziemlich gleichmässig vertreteu, wobei übrigens die Cyr- tida nicht reich an Genera sind, dagegen an Individuen, die zu- meist den Gattungen Dicfyomitra, Lithocampe und Eucystidiwn au- gehöreu. Es wechselt übrigens die Radiolarienfauna auch an derselbe u Localität ; Handstücke von Grotte zeigten vorzugsweise Spongurida und Discida, während andere von ebendaher meist Cyriida und Ommatida enthalten. »Von den 82 gefundenen Radiolavien sind als fossil bereits von Ehrenberg beschrieben: Ualiomma nobile, H. hispidum, Actinomma Medusa, A. aeqitorea, A. entarcfina, A. crenatum, Gyrtocalpis cassis, Pefalospyris radicata, Dictyoceplialus obtusus, Lithomclissa falcifera, Dictyoniitra punctata, D. lineata, Lithocampa radicida, Eucyrtidium acuminatiim, Bhopalastrum lagenosum, Tre- matodiscus concentricus, Feri Chlamydium limbatum, 1\ praetexium, Sfylodicfya hispiralis, Dictyocha fibula, D. acuminata uud Mesocna triangularis. - 158 — »Als lebend wurdeu beschrieben Cenospliaera Plutonis Elir., Haliomma Beroes Ehr., Cronimyomma quadruplex Ehr., Cyrto- calpis amphora H., Carpocanium diadcma H., LopJiopliacna galea Orci Ehr., Spongodiscus resurgens Ehr., Spongurus cylindricus H,, Euchitoiiia Mülleri H., E. Leydign H., Trematodiscus orhicidatus H., Tr. heferocydus H. und Discospira heUcoides H. »Durch die Radiolarien- und Foraminiferenfauna sind die Tripuli als unzweifelhafte Meeresbilduugeu und zwar Tiefseebil- duugeu uachgewieseu worden.« Geyler. — 159 — 1 11 li a 1 1. Seite Berielit, erstattet am Jaliresfeste, den 26. Mai 1878, vou Dr. Theod. Petersou 3 Verzeichiiiss der Mitglieder: I. Ewige Mitglieder 22 II Mitglieder des Jahres 1877 23 III. Neue Mitglieder für 1878 29 IV. Correspondirende Mitglieder 30 V. Ausserordentliche Ehrenmitglieder 33 Verzeichniss der eingegangenen Geschenke: 1. Für das naturhistoriscbe Museum 34 2. An Geld 39 3. An Büchern, Schriften u. drgl 39 Verzeichniss der durch Tausch erworbenen Bücher und Zeitschriften 41 Verzeichniss der angeschafften Bücher und Zeitschriften 50 Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben 52 Vorträge und Abhandlungen: 1. Ueher einige palüontologische Fragen, insbesondere über die •Turaformation Nordostasiens. Vortrag gehalten in der wissen- schaftlichen Sitzung der Senckenbergischen naturforschendon Gesellschaft am 24. November 1877 vou Dr. Herm. Tlieodor Gcyler 53 2. Mittheilungen über Madagaskar, seine Lepidopteren-Fauna mit besonderer Berücksichtigung der dieser . angehörigen, im Senckenbergischen Museum befindlichen Arten. Von M. Saalmüller 71 3". Ueber die Käferfauna von Madagascar vou Dr. L. von Hey den, Hauptmann z. D 97 4. Die Bedeutung des naturgeschichtlichen Unterrichts. Rede, gehalten bei der Jahresfeier von Dr. med. Heinr. Schmidt 106 Anhang : a. Seclionsberichte. 1. Bericht der Section für Säugethiere und Vögel 126 2. Bericht über die Concbyliologische Section 127 iL Date Due jiy, «&&- ''i^/yyMi'i^yyy/'/y^