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Bericht über die Senckenbergische naturforschende Geseilschaft in Frankfurt am Main vom Juni 1893 bis Jimi 1894. Erstattet beim Jahresfeste, den 27. Mai 1894. Dr. med. P. Wirsing, d. Z. II. Direktor. H 0 c h g- e 6 li r t e V e r s a m m 1 u n g ! Altem Brauche folgend erstattet die Direktion unserer Gesellschaft auch an diesem festlichen Tage öifentlich Bericht ab liber innere und äußere Vorkommnisse des vergangenen Geschäftsjahres. Was zunächst die Bewegung unter den Mitgliedern betrifft, so ergiebt sich, daß der unausbleibliche Verlust, den Tod, Weg- zug und Austritt alljährlich bringen, durch den Eintritt neuer Mitglieder nicht ganz gedeckt worden ist. Der jetzige Mitglieder- stand ist 422, eine immerhin noch stattliche Zahl. Wir beklagen den Tod der beitragenden Mitglieder Christian Enders, Wilh. Feist, Franz d'Orville, Louis Wertheimber und Karl Soemmerring. Die Zahl unserer korrespondierenden Mitglieder wurde vermindert durch das Hinscheiden von fünf Gelehrten, 1* — IV — die alle mehr oder weniger laug mit unserer Gesellschaft in Verbindung standen : Am 24. Februar 1893 starb in iJcrlin der Landesgeologe und Professor an der Universität und der Bergakademie Dr. Karl August Lossen, geboren am 5. Januar 1841. Seine Arbeiten sind hauptsächlich in den Jahrbüchern der geologisclien Laudesanstalt, der Zeitschrift der geologischen Gesellschaft und den Sitzuugsberichteu der naturforschenden Freunde in Berlin veröffentlicht. Korrespondierendes Mitglied der Senckenbergi- schen Gesellschaft wurde er 1892 bei Gelegenheit des 75jährigen Jubiläums der Gesellschaft. Wenige Wochen nach einem Besuche in Frankfurt, den er machte, als er sich in der Hoffnung auf AMederherstelluug seiner geschwächten Gesundheit nach Wiesbaden begab, ist Dr. med. Alex. Strauch dortselbt am 26. August 1893 gestorben. Er wurde in Petersburg am 1. März 1832 geboren, bezog 1850 die Universität Dorpat und promovierte daselbst 1859 als Doctor mediciuae. Doch hat er nie den Beruf eines praktischen Arztes ausgeübt, sondern sich von vornherein zoologischen Studien hin- gegeben, die auch sein ganzes Lebeu ausfüllen sollten. Nach einer Avissenschaftlicheu Reise nach Algier, dessen Reptilien er bearbeitete, erwählte ihn 1867 die Petersburger Akademie zum Adjunkten der Zoologie, 1870 zum außerordentlichen Akademiker. 1879 wurde er ordentlicher Akademiker und Direktor des Zoolo- gischen Museums. 1890 wurde Strauch zum ständigen Sekretär erwählt. Zum korrespondierenden Mitglied unserer Gesellschaft wurde er 1878 ernannt. Als Zoogeograph und Systematiker der Reptilien war Strauch eine Kapazität von europäischem Rufe und die Früchte seiner Arbeit liegen in zahlreichen Ab- handlungen und Werken vor, die in französischer, deutscher und russischer Sprache erschienen sind. Eines der Hauptwerke Strauchs behandelt „Die Schlangen des russischen Reiches in sj'stematischer und zoogeographischer Beziehung, 1873". Seine letzte Arbeit war: „Das Zoologische Museum der K. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg in seinem 50jährigen Be-' stehen : Bericht über die Entstehung, Vergrößerung und den gegenwärtigen Bestand desselben, 1889." Der pensionierte Direktor der K. K. geologischen Reichs- anstalt Hofrat Dionys Stur ist am 3. Oktober 1893 in Wien, 66 Jalire alt, aus diesem Leben g-escliieden. Er lieferte liervor- rageude Arbeiten auf dem Gebiete der Geologie, Botanik und Erdkunde. Besonderen Anteil hatte er an der Aufnahme der geologischen Übersichtskarte der österreichisch-ungarischen Mo- narchie. Sein Hauptwerk ist die 1871 erschienene „Geologie der Steiermark". Er erwarb sich besondere Verdienste durch die Erforschung der Fruktifikation und der Wachstumserschei- nungen zahlreicher Farnkräuter und anderer Pflanzen der Stein- kohlenzeit. Korrespondierendes Mitglied war er seit 1892. In Nordhausen starb am 2. September 1893 Professor Dr. Friedrich Traugott Kützing, geboren 1807 zu Ritteburg, seit 1855 Lehrer der Naturwissenschaften au der Realschule zu Nordhausen. Von seinen zahlreichen Schriften sind die be- deutendsten die „Species algarum" (Leipzig 1849), ein Werk, in dem zum erstenmale eine systematische Zusammenstellung aller bekannten Algen gegeben wird, und das somit grundlegend für diesen Zweig der Botanik geworden ist, und die „Tabulae ph}^- cologicae", die, 1845 begonnen und 1869 vollendet, in 19 Bänden auf 1900 Tafeln über 4400 Arten von Algen in meist vortreff- lichen Originalabbildungeu darstellen: ein zum Bestimmen von Meeresalgen unentbehrliches Werk; er hatte darin eine sehr große Anzahl neuer Arten aufgestellt. Korrespondierendes Mit- glied wurde Kützing 1845. — Die zur E^eier seines 80. Geburts- tages geprägte Medaille trägt die Umschrift : Ad algas profectus est, laurum deportavit. Dr. Archangelo Scacchi, Professor der Mineralogie in Neapel, starb am 11. Oktober 1893, 83 Jahre alt. Er war seit 1856 korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft. 1831 als Dr. med. promoviert, Avidmete er sich bald ganz den Naturwissenschaften, speziell der Malakozoologie und Paläonto- logie; später beschäftigte er sich hauptsächlich mit Mineralogie, Krystallographie und Vulkankunde. Aus ersterer Zeit ist hervor- zuheben als bedeutendstes Werk sein „Catalogus conchyliorum regni Neapolitani". Am bekanntesten wurde er durch seine mineralogischen Arbeiten, besonders durch seine Entdeckung des Voltaits und durch seine ausgezeichnete Sammlung von Mineralien des Vesuvs. Durch Wegzug verloren wir die Herren: Ferd. Ritgen und Professor Wilh. Widemann. — VI — Ausgetreten si nd die Herren : F r i e d r i <^ li E n 2: 1 e r , J OS. Friedmauu, Peter Geibel, Max Gott liilf, Dr. A. H a ni m e r a n , Julius Li n d li e i m er. J. L i 0 n , L.A.Ricard, L. A. A. Sclimidt und Emanuel Seh warzscliild. Neu eingetreten sind die Herren: Herrn. Grombacher, Dr. F. A. Henrich, Ernst Neumann und Prof. Dr. Mö bin s. Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden in dem verlaufenen Geschäftsjahre ernannt die Herren: Friedrich Mauß, Konsul in Puerto Cabello, Venezuela; Dr. pliil. Fritz Noll, Privatdocent der Botanik in Bonn; Dr. phil. Jean Valentin, am Museum in La Plata, Argentinien; F. W. Urich, Schriftführer des Trinidad Field Naturalists' Club in Port of Spain, Trinidad, und der von hier verzogene frühere Direktor des Zoologischen Gartens Dr. phil. W. Haacke in Darmstadt. Der Reihe der ewigen Mitglieder wurde durch Ein- kauf von befreundeter Hand eingefügt: Fritz Neumüller. Zu arbeitenden Mitgliedern wurden gewählt die Herren: Heinrich Alten, B'riedrich Basti er, Dr. med. F e r d. B 1 u m , Dr. med. E d w. v 0 n Meyer, Prof. Dr. M ö b i u s , Direktor Dr. phil. Seitz und Alb recht Weis. Geschäftsordnungsgemäß traten aus der Direktion Ende 1893 aus der II. Direktor, Herr Sanitätsrat Dr. med. H. Reim und der II. Sekretär, Herr W. Winter. An deren Stelle wurden die Herren Dr. med. P. Wirsing und Dr. phil. A. Jasso}^ ge- wählt. Den ausgeschiedenen Herren sei namens der Gesellschaft für ihre hingebende Thätigkeit der aufrichtigste Dank hiermit ausgesprochen. Die G e n e r a 1 - V e r s a m m 1 u n g fand am 24. Februar 1894 statt. Für die aus der Revisions-Kommission austretenden Herren Adolf Kugler und Paul Müller wurden die Herren Louis Graubner und Dr. jur. Paul Rödiger gewählt. Von unseren Publikationen sind erschienen und ver- sandt worden: L Abhandlungen Bd. XVIII, Heft 2, enthaltend: H. von Ihering: Die Süßwasser-Bivalven Japans. Hermann Engelhard t: Flora aus den unteren Paludinen- schichten des Caplagrabens bei Podvin in der Nähe von Brood (Slavonien). — VII — C a r 1 R 0 b. T h 0 s t : Mikiüskopisclie Studieu an Gesteinen des Karabagli-Gaus (armenisches Hoclüand). 2. Bericht 1893. 3. Prof. Dr. 0. Boettger: Katalog der Reptilien-Sammlung, I. Teil. Wissenschaftliche Sitzungen fanden statt: Samstag, den 21. Oktober 1893: Herr Prof. Dr. Reichenbach: „Ameisenstudien im Frankfurter Wald." Samstag, den 18. November 1893: Herr Prof. Dr. F. Richters: „Über den Rübennematoden ileUro- dem Schach fi und sein Vorkommen bei Frankfurt." Samstag, den 6. Januar 1894: 1. Herr Oberlehrer J. Blum: „Formol als Konservieruugs- flüssigkeit." 2. Herr D, F. Heynemann: „Über die afrikanische Muschel- gattung Aetheria. " 3. Herr Dr. J. Ziegler: „Mitteilungen über Storchnester." Samstag, den 3. Februar 1894: Herr Dr. med. L. Edinger: „Zur Entwickelung der Seelen- thätigkeiten." Samstag, den 10. März 1894: 1. Mitteilungen. 2. Herr Prof. Dr. A. Andreae: „Über Foraminiferen." Samstag, den 14. April 1894: 1. Brieflicher Bericht des Herrn Prof. Dr. W. Kükenthal. 2. Herr F. Ritter: „Die Gebirgsarten des Spessart." P 0 p u 1 ä r - n a t u r w i s s e u s c h a f 1 1 i c h e Vorträge wur- den zwei abgehalten und zwar: Samstag, den 9. Dezember 1893: Herr Dr. W. Kobelt: „Die Ethnographie Europas." Samstag, den 20. Januar 1894: Herr Prof. Dr. Möbius: „Die Flora des Meeres." Von den Herren Docenten lasen: Im Sommer 1893: Herr Prof. Dr. H. Reiche üb ach: „Zoologie: Bau und Leben der Insekten, Würmer, Mollusken u. a." — VIII — Herr Dr. F. Kinkelin: „Historische Geologie: Paläozoisches Zeitalter (Fortsetzung)." Im Winter 1893/94: Herr Prof. Dr. Reich enb ach: „Vergleichende Anatomie der Wirheitiere und des Menschen. Mit Berücksichtigung der Entwicklungsgeschichte und der Physiologie." Herr Dr. F. Kinkelin: „Historische Geologie: Die mesozoische Zeit und ihre Lebewelt." Die Botanischen Vorlesungen im Auftrage des Senckenbergischen Instituts hielt Herr Prof. Dr. Möbius. Neu in Tausch verkehr getreten sind: a) Gegen die Abhandlungen und den Bericht: Fürst von Monaco in Paris. La Cellule in Louvain, Belgien. University of Minnesota in Minneapolis, Minn. Societe Linneenne de Normaudie in Caen, Frankreich. Geological Survey (Department of the Interior) in Washington, U, S. A. Bibliotheque de l'Universite imperiale de St. Peters- bourg. B 0 s n i s c h - h e r c e g 0 w i n i s c h e s L a n d e s m u s e u m. b) Gegen den Bericht: Missouri Botanical Garden in St. Louis. Als Geschenke von b e s o n d e r e m W e r t sind dankend zu erwähnen : Von Herrn Th. Pomnitz, Privatier, hier: Eine weiße Füchsin, die am 2. Mai, abends gegen 8 Uhr, im Dettinger Walde nächst dem Heiser Ackerhof auf dem Bau geschossen wurde, als sie mit ihren Jungen, die alle grau waren, spielte. Von Herrn Barou Albert v. Rein ach (gesammelt von Dr. F. Will in Pontianak, W.-Borneo): 1 Orang-Utang- und 1 Nasenaffen-Balg, Fledermäuse, Reptilien, Batrachier und Schmetterlinge. Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft: Einige Can/s- Arteu, 2 Edelmarder und 1 siel)en Wochen alter Tiger. Von Herrn B. Schmacker in Shanghai: Verschiedene Säuge- tierbälge sowie Reptilien und Batrachier in Spiritus. — IX — Von Herrn Konsul F. C. Lehmann: 62 Kolibribälge und eine i^nzalil anderer Vog'elarten von Columbien, Reptilien, Batracliier, sowie eine Anzahl Land- und Meereskonchylien. Von Herrn Bruno Strubell, hier: Eine Anzahl Meereskon- chylien aus dem Indischen Ocean. Von der P a 1 m e n g a r t e n - U e s e 1 1 s c h a f t : Diverse Geschenke für die Botanische Sammlung. Von Herrn Chr. Aukelein, hier: Seine Sammlung wertvoller Petrefakten und Mineralien. Von Herrn Franz Ritter: Eine schöne Sammlung Gesteine des Spessarts. Die Neuordnung unserer Sammlungen wurde auch im ver- flossenen Jahre fortgesetzt. Herr Dr. Schauf hat im Auftrage der Gesellschaft die Umordnung der Mineralien in neuhergerichteten, verbesserten Schränken, die auch durch eine zweckmäßigere Aufstellung die Besichtigung erleichtern werden, begonnen. Herr Dr. K o b e 1 1 wird die Umstellung der Konchylien vor- nehmen — In das Herbarium hat Herr Dürer die von den Herren Kessel m eye r und Dr. Steitz geschenkten reichen Sammlungen zum großen Teil eingereiht. Herr Oberlehrer Blum hat die botanische Schausammlung für die Besucher fortwährend lehrreich zu machen gesucht. Die Einrichtungen des Saales für vergleichende Anatomie im Erdgeschosse werden im Laufe dieses Jahres vollendet werden. Den von Reinachschen Preis für die beste Arbeit auf dem Gebiete der Geologie in unserer weiteren Umgebung erhielt auf Vorschlag der aus den Herren Professoren Andreae, Heidelberg, Boettger und Richters, hier, bestehenden Preis- kommission das verdiente Mitglied unserer Gesellschaft Herr Dr. F. Kinkelin für seine Abhandlung „Altes und Neues aus der Geologie unserer Landschaft", in unserem Bericht für 1892. Diese Arbeit enthält die wesentlichsten Resultate der Forschungen, die Herr Dr. Kinkelin in dem umfangreichen Werke „Die Tertiär- und Diluvialbildungen des Untermaiu- thales, der Wetter au und des Süd ab banges des Taunus. Mit 2 geologischen Übersichtskarten und 12 Abbildungen im Text" niedergelegt hat. — X — Tu die Preiskommission für den am 3. Mai 1804 zu ver- <;el)eudeu Stiebel preis wurden von unserer (lesellschaft die Herren Prof. Weigert und Sanitätsrat Dr. med. H. Reliu delegiert. Den Preis erhielt diesmal der Privatdocent Dr. J u 1. Hoffa in Würzburg für seine Arbeiten über die angeborene Hüftgelenksverrenkung, speziell wegen der von ihm erfundenen operativen Behandlung derselben. Am 14. Januar 1894 wurde die vortrefflich gelungene Marmorbüste unseres unvergeßlichen Prof. N oll von der Gesell- schaft übernommen und nach einer Gedächtnisrede des Herrn Heynemanu im Museum aufgestellt. Es gereicht der Direktion zu besonderer Befriedigung, berichten zu können, daß die im letzten Bericht vorgesehene zoologische Forschungsreise nach den Molukken auf Kosten der Rüppellstif tung Ende vergangenen Jahres zur Ausführung gekommen ist, nachdem die Gesellschaft auf Vorschlag der Kommission für das Reisestipendium mit dieser Reise Herrn Prof. Dr. W. Küken thal aus Jena am 11. September 1893 betraut hat. Herr Prof. Küken thal hat sich am 23. Oktober 1893 in Genua eingeschifft, hat das Ziel seiner Reise glücklich erreicht und bereits in mehreren Briefen über den befriedigenden Ver- lauf seiner Forschungen und deren Ergebnisse au die Gesell- schaft berichtet. Wir hegen die begründete Hoffnung, daß diese Reise der Wissenschaft und unserem Museum die gewünschten Erfolge bringen werde. Die Gesellschaft verfehlt nicht, auch dieses Jahr für die verdienstvolle Verwaltung ihrer Finanzen den l)eiden Kassierern, Herrn Bankdirektor Hermann Audreae und Herrn Stadtrat Albert Metzler, wie auch ihrem juristischen Berater, Herrn Dr. F. Schmidt-Polex, für die aufmerksame Vertretung ihrer Interessen den gel)ührenden Dank auszusprechen. Aus eigenem Autrieb und um, nach den Bestimmungen des Testaments, in jedem fünften Jahre der Gräfin Bose-Stiftuug „die größtmöglichste Publizität" zu geben, gedenken wir auch heute der hochherzigen Schenkerin. indem wir an dieser Stelle und durch die Veröffentlichung und Verbreitung unserer Berichte nach Außen kundgeben, in welch hohem Maße sie zur Hebung der Naturwissenschaften überhaupt und speziell unserer Gesellschaft — XI — beigetragen hat; denn ohne diese Stiftung wäre es uns niclit möglich gewesen in den letzten 10 Jahren für die Wissenschaft, für die Vermehrung und Verbesserung unserer Sammhingen und für unsere Bibliothek in der Weise beizutragen, Avie aus den Berichten der vergangeneu Jahre und auch aus diesem neu er- statteten zu ersehen ist. Die Gesellschaft wird, so lange sie bestehen mag, für ihren Aufschwung ewig dieser für die Natur- wissenschaften begeisterten Frau zu Danke verpflichtet bleiben. Zum Schlüsse geben wir der Hoifnuug Ausdruck, daß die Bürgerschaft Frankfurts unser aus ihrer Mitte entstandenes Institut in Zukunft ihrer thatkräftigen Beihilfe immer mehr teilhaftig werden lassen und so zu seinem ferneren (iedeihen und Blühen beitragen mö<>e. xn Verzeichnis der Mitglieder der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. Stifter.!) Becker, Jolianues, Stiftsgärtner am Senckenbergischen med. Institut. 1817. t 24. November 1833. *v. Bethinann, Simon Moritz, Staatsrat. 1818. f 28. Dezember 1826. Bonner, Joli. Willi. Jos., Dr. med., Mineralog (1817 zweiter Sekretär). 1817. t 16. Juni 1868. Bloss, Joli. Ueorg-, Glasermeister, Entomolog. 1817. f 29. Februar 1820. Buch, Joh. Jak. Kasimir, Dr.med. undphil, Mineralog. 1817. f 13. März 1851. Cretzsclunar, Pliil. Jak., Lehrer der Anatomie am Senckenbergischen med. Institut (1817 zweiter Direktor). Lehrer der Zoologie von 1826 bis Ende 1844, Physikus und Administrator der Senckenbergischen Stiftung. 1817. t 4. Mai 1845. *Ehrmaiiii, Joli. Christian, Dr. med., Medizinalrat. 1818. f 1^- August 1827. Fritz, Joh. Christoph, Schneidermeister, Entomolog. 1817. f 21. August 1885. *Frcyreiss, (JeorgWilh., Prof. der Zoologie in Rio Janeiro. 1818. f I.April 1825. *v. (icrning-, Joh. Isaak, Geheimrat, Entomolog. 1818. f 21. Febr. 1837. *Gfrunelius, Joachim Andreas, Bankier. 1818. f 7. Dezember 1852. yon Hej'den, Karl Heinr. Georg, Dr. phil., Überleutnant, nachmals Schöff und Bürgermeister, Entomolog (1817 erster Sekretär). 1817. f 7. Jan. 1866. Helm, Joh. Friedr. Aul., Verwalter der adligen uralten Gesellschaft des Hauses Frauenstein, Konchyliolog. 1817. f, 5. März 1821). *Jassoy, Lud>v. Daniel, Dr. j\ir. LS 18. f 5. Oktober 1831. Kloss, Joh. (ileorg Burkhard Franz, Dr. med., Medizinalrat, Prof. 1818. t 10. Februar 1854. *Löhrl, Johann Konrad Kaspar, Dr. med., Geheimrat, Stabsarzt. 1818. j 2. September 1828. *.Metzler, l-'riedr., Bankier. Geheimer Kommerzienrat. 1818. f IL März 1825. Meyer, Bernhard, Dr. med., Ilofrat, Ornithobig. 1817. f 1- Januar 1836. ') Die 1818 eingetretenen Herren wurden nachträglich unter die Keihe der Stifter aufgenommen. — XIII — Miltenberg', Wilh. Adolf, Dr. phil., Prof., Mineralog. 1817. f 31. Mai 1824. *Melber, Joli. Georg David, Dr. med. 1818. f 11. Aug-ust 1824. Neefl", Christian Ernst, Prof. Dr. med., Lehrer der Botanik, Stifts- und Hospitalarzt am Senckenbergianum. 1817. f 15. Juli 1849. Neubnrg-, Joli. (»eorg, Dr. med., Administrator der Dr. Senckenberg. Stiftung, Mineralog. Ornitholog (1817 erster Direktor). 1817. f '^ö. Mai 1830. de Neufville, Matliias Willi., Dr. med. 1817. f 31. Juli 1842. Reuss, Joli. Willi., Hospitalmeister am Dr. Senckenberg. Bürgerhospital. 1817. t 21. Oktober 1848. *Rüpi)ell, Willi. Peter Eduard Simon, Dr. med., Zoolog und Mineralog. 1818. t 10. Dezember 1884. *v. Soemmerring-, Samuel Thomas, Dr. med., Geheimrat, Professor. 1818. t 2. März 1830. Stein, Joh. Kaspar, Apotheker, Botaniker. 1817. f 16- ^P"I 1834. Stiebel, Salomo Friedrich, Dr. med., Geheimer Hofrat, Zoolog. 1817. t 20. Mai 1868. *Varrentrapp, Joh. Kour., Physikus, Prof., Administrator der Dr. Senckenberg. Stiftung. 1818. t 11- März 1860. Völcker, Oeorg Adolf, Handelsmann, Entomolog. 1817. f !•'• J«li 1826. *Weuzel, Heinr. Karl, Geheimrat Prof Dr., Direktor der Primatischen medizinischen Spezialschule. 1818. f 18- Oktober 1827. *v. Wieseuhütten, Heinrich Karl, Freiherr, Königl. bayr. Oberstleutnant, Mineralog. 1818. f 8. November 1826. II. Ewige Mitglieder. Ewige Mitglieder sind solclie, die, anstatt den gewöhn- lichen Beitrag jährh'cli zn entricliten, es vorgezogen haben, der Gesellschaft ein Kapital zn schenken oder zu vermachen, dessen Zinsen dem Jahresbeitrag gleichkommen, mit der ausdriicklichen Bestimmung, daß dieses Kapital verzinslich angelegt werden müsse und nur sein Zinsenertrag zur Vermehrung und Unter- haltung der Sammluugen verwendet werden dürfe. Die den Namen beigedruckten Jahreszahlen bezeichnen die Zeit der Schenkung oder des Vermächtnisses. Die Namen sämtlicher ewigen Mitglieder sind auf Marmortafelu im Museumsgebäude bleibend verzeichnet. Hr. Simon Moritz v. Bethmanu. 1827. „ Geor^ Heinr. Schwendel. 1828. , Joh. Friedr. Aut. Helm. 1829. „ (ieorg Ludwig (iontard. 1830. Frau Susanua Elisabeth Bethmann- Holweg:. 1831. Hr. Heinrich Mylius sen. 1844. „ Georg- Melchior Mylius. 1844. . Baron Amschel Mayer v. Roth- schild. 1845. „ Joli. Georg Schinidborn. 1845. „ Johann Daniel Souchay. 1845, - XTV Hr. Alexander v. Betlimaun. 1846. „ Heiiir. v. IJethmanii. IS-lß. .. Dr. jur. Rat Fr. Schlosser. 1847. „ Stophan v. (4uaita. 1847. „ H. L. Döbel in Batavia. 1847. , G. H. Hauck-Steeg. 1848. , Dr. J. .1. K. Buch. 1851. „ Gr. V. St. (ieorge. 1853. „ J. A. Grunelius. 1853. „ P. F. Chr. Krüger. 1854 „ Alexander (rontard. 1854. „ M. Frhr. v. Bethmann. 1854. „ Dr. Eduard Rüppell. 1857. „ Dr. Th. Ad. Jak. Em. Müller. 1858. , Julius Nestle. 1860. „ Eduard Fing-er. 1860. „ Dr. jur. Eduard Souchay. 1862. , J. N. Gräflfendeich. 1864. „ E. F. K. Buttner. 1865. „ K. F. Krepp. 1866. , Jonas Mylius. 1866. , Konstantin Fellner. 1867. „ Dr. Hermann y. Meyer. 1869. „ Dr. W. D. Soemnierring. 1871. „ J. G. H. Petsch. 1871. „ Bernhard Dondorf. 1872. „ Friedrich Karl Rücker. 1874. ^ Dr. Friedrich Hessenherg. 1875. Hr. Ferdinand Laurin. 1876. „ Jakob Bernhard RikofV. 1878. „ Joh. Ileinr. Rotli. 1878. „ J. Ph. Nikol. Manskopf. 1878. „ Jean Noe du Fay. 1878. „ Og. Friedr. Metzler. 1878. Frau LouiseWilhelmine Emilie Gräfin Böse, geb. Gräfin v. Reichen- bach-Lessonitz. 1880. Hr. Karl August Graf Böse. 1880. , Gust. Ad. de Neufville. 1881. , Adolf Metzler. 1883. , Joh. Friedr. Koch. 1883. „ Joh. Wilh. Roose. 1884. „ Adolf Soemmerring. 1886. „ Jacques Reiss. 1887. „ Albert von Reinach. 1889. , Wilhelm Metzler. 1890. , Albert Metzler. 1891. „ L. S. Moriz v. Bethmann. 1891. „ Victor Moessinger. 1891. „ Ph. Jak. Cretzschmar. 1891. „ Theodor Erckel. 1891. „ Georg Albert Keyl. 1891. , Michael Hey. 1892. „ Otto Ponflck. 1892. „ Gg. Herrn, v. Meyer. 1892. , Fritz Neumüller. 1893. m. Mitglieder Die arbeitenden Mitglie Hr. Abendroth, Moritz. 1886. „ Adickes, Oberbürgermeister. 1891. „ Alfermann, Felix, Apotheker. 1891. „ Alt, F. G. Johannes. 1869. „ Alten, Heinr. 1891. , Andreae, Achille, Prof., Dr. in Hei- delberg. 1878. 3 Andreae, Albert. 1891. „ Andreae, Arthur. 1882. Fr. Andreae-Lemniö, Carol. Elise. 1891. Hr. *Andreae, Herrn., Bankdirektor. 1873. „ Andreae-Passavant, Jean, Direkt. 1869. des Jahres 1893. der sind mit * bezeichnet. Hr. Andreae. J. M. 1891. „ Andreae, Richard. 1891. , Andreae. Ru;izza. 1887. Ehrlich, Paul, Prof. Dr., in Berlin. 1887. Schinz, Hans, Prof. Dr., Direk- tor des Botanischen Gartens in Zürich. 1887. Stratz, C. H., Dr. med. in Batavia. 1887. Breuer, H., Prof. Dr., in Mon- tabaur. 1887. Hesse, Paul, in Venedig. 18S8. Scheidel, S. A., in Bad Weilbach. 1888. Zipperlen, A., Dr., inCincinnati. 1888. V. Kimakowicz, M., in Hermann- stadt. 1888. V. Radde, Gust., Dr., Excellenz, Wirkl. Staatsrat und Direktor des Kaukasischen Musenuis in Titlis. 1889. Brusina, S., Prof., Direktor des ZoologischenNational-Musciims in Agram. 1888. Rzehak, A., Prof. an der Ober- Realschule in Brunn. 1888. Karrer, Felix, in Wien. 1888. Reuss, Joh Leonh., in Calcutta (von hier). 188Ü. Roux, Wilhelm, Prof. Dr., in Innsbruck. 1889. Schmacker, B., in Shanghai. — XXIII 1889. Brandenburg, C , Ingenieur iler königl. Ungar. Staatslialm in Zoiubor (Ungarn). 18;)ü. V. Berlcpseh, Hans, Freiherr, in Hanno verisch-Münden. 18:)0. Fritsch, Ant , Prof. Dr , in Prag. 18i)l. Engelhardt, Herrn., Oberlehrer in Dresden-Neustadt. 18!)1. Fischer, Emil, Prof. Dr., in Würzburg. 18i)l. Hartert, Ernst, in Tring (Eng- land). 181)1. Strubel!, Adolf. Dr. phil, in Bonn. 181)2. V. Both, Alex., Oberstleutnant, in Cassel. 18U2. Müller, Fritz, Dr., in Bhunenau (Brasilien). 18i)2. Beccari, Ed., in Florenz. 18Ü2. van Beneden, E., Prof. Dr., in Lüttich. 1892. (.'laus, C, Prof. Dr., Hof rat in Wien. 1892. Dohrn, Ant. Prof. Dr., üeh. Eeg.-E,at in Neapel. 1892. Engler, H. G. A., Prof. Dr., in Berlin. 1892. Fresenius, R., Prof. Dr., Geh. Hofrat in Wiesbaden. 1892. Häckel, Ernst, Prof. Dr. in Jena. 1892. Huxley, Th. H., Prof. Dr. in London. 1892. Möbius, Aug. K , Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat in Berlin. 1892. Nansen, Fridtjof, Dr.. in Christi- ania. 1892. Schulze, F. E., Prof. Dr.. Geh. Reg.-Rat in Berlin. 1892. Strasburger, Ed., Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat in Bonn. 1892. Suess, E., Prof. Dr., in Wien. 1892. Waldeyer, H. W. G., Prof. Dr , in Berlin. 1892. Lehmann, F. C, Consul in Popayan, Columbien. 1892. Fleischmann, Karl, in Guate- mala. 1892. Bail, K. Ad. E. Th., Prof. Dr., Oberlehrer in Danzig. 1892. Conwentz, H. W., Direktor des Westpreuß. Provinziahnuseuu;s in Danzig. 1893. Verworn, Max, Dr.nied , in Jena. 1893. König, A., Prof., Dr., in Bonn. 1893. Cope, Edw., Prof. Dr., in Phila- delphia. 1893. Mauß, Fr., Gonsul in Puerto Cabello. 1893. Noll, Fritz, Dr., Privatdocent der Botanik in Bonn. 1893. Valentin, Jean, Dr. phil. am Museo de la Plata, Argentinien. 1893. Haacke, Wilh., Dr., in Darm- stadt. 1894. Urich, F. W., Schriftführer des Trinidad Field Naturalists' Club in Port of Spain, Trinidad. — XXIV — Rechte der Mitglieder. Durch die Mitgliedschaft werden folgende Rechte erworben : 1. Das Natiirhistorische Museum an Wochentagen von 8 — 1 und 3 — 6 Uhr zu besuchen und Fremde einzuführen. 2. Alle von der Gesellschaft veranstalteten Vorlesungen und wissenschaftlichen Sitzungen zu besuchen. 3. Die vereinigte Senckenbergische Bibliothek zu benutzen. Außerdem erhält jedes Mitglied alljährlich den gedruckten Bericht. Bibliothek -Ordnung. 1. Den Mitgliedern unserer Gesellschaft sowie denen des Arztlichen Vereins, des Phj^sikalischen Vereins und des Vereins für Geographie und Statistik steht die Bibliothek an allen Werktagen von 10 — 1 Uhr und Montags und Donnerstags auch von 3 — 5 Uhr zur Benutzung offen. 2. Die Herren Bibliothekare sind gehalten in zweifelhaften Fällen den Ausweis der persönlichen Mitgliedschaft durch die Karte zu verlangen. 3. An ein Mitglied können gleichzeitig höchstens ß Bände ausgeliehen werden; 2 Broschüren entsprechen 1 Band. 4. Die Rückgabe der Bücher an die Bibliothek hat spätestens nach 3 Monaten zu erfolgen. 5. Auswärtige Docenten erhalten Bücher nur durch Bevoll- mächtigte, die ]\[itglieder unserer Gesellschaft oder eines der genannten Vereine sind und den Versand besorgen. 6. Am 15. Mai jedes Jahres sind sämtliche entliehene Bücher behufs Revision, die anfangs Juni stattfindet, an die Bibliothek zurückzulieferu. XXV — Geschenke und ErAverbnngen. Juni 1898 bis Jiiui 1894. I. N a t u r a 1 i e ii. A. Geschenke. 1. Für die vergrleichend-auatomische Sammlung' : Vou Herrn Baron Alb. von Reinacli hier (von der Selenka- Willsclien Reise, Pontianak, West-Borneo) : Schädel von Simia satyrus und Seiniiopithecus nasalis. Von Herrn Sanitätsrat Dr. J. H. Rehn hier: Backenzahn von Elephas indicus. Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Skelet von Canis famelicHs. Von Herrn B. Schmacker in Shanghai: 2 Schädel von Ccrvus mu)iljüc. 2. Für die Säugetiersammluug. Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier : 1 Ciino- cephalus annbis c?, 1 O/j^w caiicrivonis^ 1 C. anthus c?, 1 C. 2)rocyouoides c?. 2 Miistcla martes ^ und $, 1 Pntoriiis typus $, 1 Felis tigris (7 Wochen alt) und 1 japanisches Kaninchen. Von Herrn Baron Alb. von Rein ach hier (von der Selenka- Willschen Reise in W.-Borneo) : Bälge von Simia satyrus und Semnopitheciis nasalis^ 12 Chiroptereu und 1 Mus in Spiritus. Von Herrn B. Schmackei' in Shanghai: Macacus sjoeciosiis jung, Lepus^ Sciurus griseipectns, Sciurus castaneovcutris, Hylogale javanica, je 1 Balg und 3 Bälge von Cerims munijac. Von Herrn Hans Simon in Stuttgart: 1 Sorex von HailTa, Syrien. — XXVI — Von Herrn Dr. Ed. Fleck in Azuga, Rumänien: 1 (lahigo te^Kj Sundev., 4 Mhnopteni.s schrei/jersi Natt., 1 Macroscelides riipüstris Smith, 1 Crocidura martejisi Dobson, 1 Mus doUcliurus Smnts, 2 Mas [Leirmiscomi/s) liiieatns (GeoftV.) A. Cnv., 2 Saccostoinns lapidan'iis Peters, 1 Pach///n()i////s hrcricandatus Cnv. von Damaraland, SW. -Afrika. Für die L (j k a 1 s a m ni 1 ii u g : Von Herrn Privatier TIi. Pomuitz liier: 1 weiße Fiiclis-Fälie (Albino $) mit rostfarbigem Banch. Von Herrn Willi. Winter hier: 1 Eichhörnchen (dunkle Färbung). 3. Für die Vogelsainmlung- : Von Herrn Prof. Dr. M. Schmidt hier: 2 Qdtütiba paltn/ib/ts 6". Von Herrn Ehrenhardt, Gehspitz: 2 Accipitcr nisus. Von Herrn J. Chr. Rom eiser hier: 1 JSLiinus polijglottas J". Von Herrn Major Dr. von Hey den in Bockenheim: 1 Cinclus aquaticus c?. Von Herrn R u d. H e n r i c h hier : 1 Titrdns alicae Baird, 2 Ayduius phoenicarus L. juv., 1 Cer/jle alc/jone, 1 Oriijgonietra Caro- lina und Botaaras lenlnjinosaa (Montagu) von Milwaukee, Wisconsin. Von Herrn Konsul F. C. Lehmann in Popayän: Etwa 9ü Vogel- bälge, darunter 60 Kolibri von Quito und Columbieu. Für die Lokal Sammlung: Von Herrn Prof. Dr. M. Schmidt hier: 2 Tartur larhir (L.). Von Herrn F. Derlam hier: 1 Turtar tartur (L.) juv. Von Herrn J. ('hr. Romeis er hier: 1 Cardaelis cardaclls (L.). Von Herrn J. Kuli mann hier: 1 Lusclnia lascinia (L.) c?. Von Herrn Herrn. Jaci^uet hier: 1 Linaria linaria (L.). F ü r die Nester- und E i e r s a m in 1 u n g : Von Herrn Prof. Dr. Möbius hier: 5 Vogelnester aus den Zucker-Plantagen von Java. Von HeiTii Leo Bei 1er, Sextaner der WiUderschule (durch Herrn Prof. Richters): Eier von Droanwas norae-liol- laudiae und Rhea dartvmi, je 1 Stück. — XXVII - Von Herrn Dr. med. Hugo Ebeling- hier: Eine Anzahl Gelege von Eiern deutscher und nortbimerikanischer Vogelartcn. 4. Für die Reptilien- und Batrackicrsannulun^ : Von Herrn Carl Fleischmann in Gruatemala: 3 Dendrohates tinctorius Schneid., 2 Fhrtjiiiscus variiis Staun., Hijlodes fleischmanni Bttgr., 2 Bufo Jmonatiti.cus C'ope, 3 B. marinus L. juv., Hyla salimii Blgr. c? und $, H. pi^osoblepon Bttgr. 2 c?, 1 $, Ilylella fleischmanni Bttgr. c? und $; Spelerpes uniformis Keferst. ; Änolis intermediiis Pts., Basiliscus vittatus Wgm., 2 Sceloporus formosus Wgm., 7 Ameiva undidata Wgm.; Boa imperator Daud., 2 Streptophorus atratus var. maculata Pts., Ahaetulla Uocercus Wied, Lepto- dira annulata L., 2 Elaps corallinus var. circitialis D. B., Bothrops probosddeiis Cope juv. und B. airox L., sämtlich von San Jose, Costa Rica. Von Herrn C e s a r C o n e m e n o s in Prevesa, Epirus : Tcsiudo giaeca L. und Clemmys caspia var. rivulata Val. von dort. Von Herrn Dr. med. H. Seh a edle in Casablauca, Marokko: Molge lüalÜi Michail, und Chalcides mionecton Bttgr. von dort, 2 Opliisaurus koelUkeri Gthr., Trogo7iophis iviegvianni Kaup und Acatithodactylus vulgaris var. Uneomaculata D. B. von Azimur bei Casablanca. ^^on Herrn Dr. K. E s c h e r i c li in Würzburg : Hemidactylus tnrcicns L. und Chalcides ocdlatus Forsk. typ. von der Insel Linosa (zwischen Malta und Tunis). Von Herrn Dr. Franz Werner in Wien: Againa inermis Rss. juv. von Tuggurt, Algerien, Blanus strauchi Bedr. aus Kleinasieu, Tropidonotus tessellaius Laur. typ. von Baden bei Wien und var. /lavesceas Wern. von Zara, sowie Vipera ursinii Bonap. $ von Laxenburg bei Wien. V(Mi Herrn Prof. Dr. Alex. Koeuig in Bonn : Steriodactylus guttatus Cuv., Againa tournevillei Lat., A. inermis Rss. <^ und $ und Acanthodactylus scutellatus var. exigiia Lat. von Tuggurt, Süd -Algerien, A. bosldanus var. aspera Aud. von Biskra, A. pardalis var. bcdriagae Lat. von Batna und var. descrti Gthr. vom Hochplateau von Gardeia, A. imlgaris var. Uneomaculata D. B. von Rades, Tunesien, Eremias rubro- punctata Licht, von Wargla, algerische Sahara, 2 Scincus — XXVIII — officinaUs Laur. von Tuggurt und Coelopeltis producta Gerv. von Wargla. Von Herrn Dr. Ed. Fleck in Azuga, Rumänien: Raita delalaiulei Tschudi $ und Larve aus Namaland und Xenopiis laeris Daud. $ und 2 Larven von Reliobotli, Pelomedusa galeata Schöpif, PachijdactyJiis laevigaUis Fiscli., Agama plcmircps Pts., Varaniis alhogidaris Daud. und Eremias undata Sniitli juv. aus Namaland, Chamaeleon parvilobus Blgr. $ von Eelioboth, sowie Pseiidaspis cana L. aus Damaraland. Von Herrn Baron A. von Reinacli hier aus der Ausbeute des Herrn Dr. F. Will von Pontiauak, West-Borneo, 1893: 4 Rmia erythraea Schleg., 14 Bufo melanostictus Schneid., B. asper Gravh. c? und ^; Cyclemgs amboinensis Daud., Oeoemyda spinosa Gray; Tomistojna schlegeli S. Müll., reifer Embryo ; Hemidactylus platyurus Schneid., 2 Gecko monarclms D. B., Gchyra mutüata Wgm., Draco rolans L., 5 Tachydrotniis sexlineatus Daud., Mabida rudis Blgr. ; Cylindrophis rufus Laur., Cyclophis tricolor Schleg., Rhab- dion äff. torquatuin D. B. (schlecht gehalten) und Dryopkis prasinus Boie. Von den Herren F. W. Urich und R. R. Mole in Port of Spain, Trinidad : 12 Prostherapis trinitatis Garm. 1887 (= hcnninae Bttgr. 1893), Engysto7)ia ovale Schneid. $, 3 Ilylodcs iiriclii Bttgr., 5 Leptodactylus typhonius Daud., L. pentadactylus Laur. $ und halbw., Eupemphix trinitatis Blgr, 2 c?, Hyla crepitans Wied $ und 2 J', H. coriacea Pts. erw. und jung, Phyllomedusa burmeisteri Blgr. mit Eiernest ; Caimari sdcrops Schneid, juv. ; Gonatodes vittatus Licht. 2 c?, 2 $, G. ocellatiis Gray c? und $, G. ferriigineus Cope $. Thecadactylus rapi- caiidus Houtt., Anolis alligator D. B. c?, A. chrysolepisD. B., Polyckrus marmoratus L. J", Uramscodon plica L., Igaatta tuberculata Laur. $, Centropyx striatus Daud. $, Amciva surinameiisis Laur. c?, Cncmidopkortts lemniscatus Daud. c? juv., 4 Scolecosaurus cavi.eri¥itz., Aviphisbaetia faliginosah.^ Mabiiia agilis Raddi; Epicrates cencJiris var. fnsca Gray, Corallf/s f'ookei var. rnschenbergi Cope, Boa constrictor L., Slreptopltorns atratns Hall, typ., Geophis lineatus D. B., Liophis nickuiotus Shaw, 2 L. reginae L., L. cobclla L., Coluber boddaerli var. bilincata Jan, C. corais Boie, C. poc- — XXIX — cilosioma Wied Kopf und C. varinhiUs Wied, Hcrpetodnjas niacroplitliahtnis Jan und H. carinatus 1j.^ AhactiiUa Uocercus Wied, Ho)nalocraniiun melanocephnlum L., Oxijbelis acu- niinata Wied, Leptodi7'a annulata L., Sci/tale coronatuin Schneid., Elaps riisei Jan und E. lemniscahis L., Lcpto- (jnatJ)us nebnlatus L., Bothrops atrox L. Kopf und Lachesis umta L., sämtlich von Trinidad; sowie Anolis richa?'diT). B. c? von Tobago, Liopliis reginae L. von Valencia, Venezuela, und Corallus cookei Gray typ. von Grenada. Von Herrn Bruno S trüb eil hier: Phry7iiscus laeris Gtlir. d" und 2 $! und Nototrcma n/arsupiatuvi D. B. 2 c? und 2 $ aus der Prov. del Azuay, Ecuador. Von Herrn Fr. Beyschlag in Stabat Estate, Unter-Langkat, Nordost-Sumatra: Oxyglossus laei-is Gthr. c?, $ und juv., Rana limnocharis Wgm. c? und 2 $, i?. erythraea Schleg., 5 Rhacophonis Iciicomijstax Grav. typ. und var. scxvirgata Grav., Microhyla achatina Boie. 4 B\ifo inekmost'ictns Schneid.. B. qiiadriporcotus Blgr. ; Panzer von Cyclcmgs amboinensis Daud. und von 2 C. dlior Gray, 3 Gcooi/yda spmosa Gray und 2 Testudo cri/ys Schleg. ; sodann Piyclio- xoiDH Itontaloccplicdum Crev., 8 Varaniis dumeriJi Schleg.; Cylindropliis nifus Laur., Tropidonotus chrysargus Schleg., Coluber oxyccphahis Boie, Xenelaphis hexagonotus Cant., Doidrclaphis caudoUncahis Gray, Dipsas dendrophilciReinw ., Chrysojjelea ornata Shaw, Honmlopsis buccaia L., Banganis fasciatas Schneid, und Adotiopliis iiitcstinaJis var. liucata Gray von dort. Von der Bethmann schule hier: AnoUs chrysolepis D. Ix $ aus Caracas, Venezuela. Von Herrn G. A. Boulenger iif London: Vipera ursinii Bonap. aus Laxenburg. Von Herrn Baron Carlo von Erlanger in Meder-Iugelheim : IJroinastix acaiitJnnaras Bell, Scincus offichialis Laur. und Cerastes cormdas Vm'Hk. aus Tunis. Von Herrn Konsul Dr. 0. Fr. von Moellendorff in Manila: Micrixalas iiatator Gthr. c?, 4 Rliacopliorus Icacoatystax var. scxvirgata Grav., 2 Rh. appoidicuJatus Gthr., 7 Caliula coajaiicfa Pts. und Gouyocephalus hderraplus Blgr. $ aus N 0 r d 0 s t - M i n d a n a 0 ; Hemidactylus platyaras Schneid. $, — XXX — Draco crercl/i B]<2,t. 2 c?, T)r. (jHctüheri VAgi'. iigY . igiuno. 1889. San Francisco. California A c a d e m y o f Science: Occasiunal Papers (Charles A. Keeler, Evolution of the Colours of North American Land Birds). Frankfurt a. M. Neue Zoologische Gesellschaft: Der Zuolimische Garten. 1893. No. ö— 12. 1894. No. 1— 4. — Uli — Frankfurt a. M. P h j' s i k a 1 i s c h c r Verein: Jahresbericht 1891—92. — Freies Deutsches Hochstift: Berichte. Jahrg. 1893. Bd. 9, Heft 3-4. 1894. Bd. 10, Heft 2-3. Verzeichnis der Mitglieder. — Kaufmännischer Verein: — — Verein für Geographie und Statistik: Jahresbericht. Jahrg. 55 — 56. Statistische Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main und ihrer Eevölkeining. 2. Teil. — Ärztlicher Verein: Jahresbericht über die Verwaltung des Medicinahvesens, die Kranken- anstalten und die Öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt Frankfurt a. M. 1892. — T a u n u s - K 1 u b : — Frankfurt a. 0. Naturwissenschaftlicher Verein des Reg. - Bez. Frankfurt a. 0. : Helios. Jahrg. 11. 1893. No. 2—12. Societatum Litterae. Jahrg. 7. 1893. No. 1—12. . 8. 1894. „ 1-3. Frauenfeld. Thurgauische natur forschen de Gesellschaft: — F r e i b u r g i. B r. N a t u r f o r s c h e n d e Gesellschaft: Berichte. Bd. 7. No. 1—2. Bd. 8. (Januar 1894.) Fulda. Verein für Naturkunde: — S t. G a 1 1 e n. Naturwissenschaftliche Gesellschaft: Bericht, 1891—92. Genf (G e n e V e). S o c i e t e de p h y s i q u e et d' h i s t o i r e naturelle: Archives. (Cumpte-Rendu des Travaux de la 75"ie Session. Bäle. 5—7. Septenibre 1892.) Genua (Genova). Societä Ligustica di seien ze naturali e g e 0 g r a p h i c h e : Atti. Vol. 4. No. 4. — M u s e 0 c i V i c 0 d i s t o r i a naturale: Annali. Vol. 13. Gießen. Ober hessische Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde: Bericht 2!). G 1 a s g 0 w. Natural h i s t o r y Society: Froceedings and Transactions. Vol. 3. N. S. Part 3. 1889—92. Göttingen. Universitäts-Bibliothek: — Güstrow. Verein d e r F r e u n d e de r N a t u r g e s ch i c h t e in Meck- lenburg: Archiv. Jahrg. 47. Abth. 1—2. (J r a n V i 1 1 e. D e n i s o n U n i v e r s i t y : — Graz. Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark: — — Akademischer Leseverein der k. u. k. Universität: Mitteilungen. Jahrg. 1891 und 1892. — LIV — G r e i f s w a 1 d. Naturwissenschaftlicher Verein für N e u - V o r - p 0 ni m e r n und Rügen: Mitteilungen. Jahrg. 25. *1893. — Geographische Gesellschaft: Jahresbericht 5. Halifax. Nova S c o t i a n Institute o f natural s c i e n c e : Proceedings and Transac.tions. Vol. 8. Part 2. Halle a. S. Kaiser 1. Leo]i(il d in i seh- (' ar o 1 inische Deutsche Akademie der N a t ii r f o r s c her: Leopoldina. Heft 29. No. 7—24. „ 30. „ 1-6. — Natur forschende Gesellschaft: — — Verein für Erdkunde: Mitteilungen 1893. Hamburg. H a m b u r g i s c h e naturwissenschaftliche Anstalten ( N a t u r h i s 1 0 r i s c h e s ]\I u s e u m ) : Jahrbuch. Jahrg. 10. 1. Hälfte. Mitteilungen aus dem naturhistorischen Museum in Hamburg. Jahrg. 10. 1. und 2. Hälfte: Voller, A., Dr., Das Grundwasser in Hamburg. Beiblatt zum Jahr- buch der Hamb. wissensch. Anstalten. — Naturwissenschaftlicher Verein: — — Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung: — Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Natur- kunde: Bericht. 1889—92. Hannover. N a t u r h i s t o r i s c h e Gesellschaft; — Harlem. Societe HoUandaise des seien c es exactes et na- turelles: Archives neerlandaises. Tome 27. Livr. 1—3. — Teyler-Stiftung: Archives. Ser. 2. Vol. 4. Part 1. Heidelberg. N a t u r h i s t o r i s c h - m e d i e i n i s c h e r V e r e i n : Verhandlungen. Bd. 5. Heft 2. Helgoland. Biologische Anstalt: — Helsingfors. Societas pro fauna et flora fennica: Acta. Vol. 8. Pars 1—2. — Administration de T I n d u s t r i e e n F i n 1 a n d e : Finlands geologiske Undersökning: Kartbladen No. 22 und 23 und Beskrifning tili Kartbladet No. 23—24. H e r m a n n s t a d t. S i e b e n b ü r gi s c h e r Verein für Naturwissen- schaften: Verhandlungen. Jahrg. 42. J a s s 3'. S 0 (■ i ('■ t e de m c d e c i n s et n a t u r a 1 i s t e s : Bulletin. Vol. 7. No. 2— (3. Jena. M e d i z i n i s c h - n a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i c h c Gesellschaft: Jenaische Zeitschrift für Naturw. Bd. 28. Heft 1—3. — LV — Innsbruck. N aturvv issenschaftlich-raedicinis eher Verein: — Karlsruhe. Naturwissenschaftlicher Verein: — Kiel. Naturwissenschaft!. Verein für S c h 1 e s w i g - H u 1 s t e i n ; Schriften. Bd. 10. Heft 1. K ö n i g- s V) e r g. P h y s i k a 1 i s c h - ö k o n o ni i s c h e Gesellschaft. Schriften. Jahrg. 33. 1892. K r a k a u. Akademie der Wissenschaften: Anzeiger. lSi)3. Mai — August, November — Dezember. „ 1H!)4. Januar — März. L a i b a c h. AI u s e a 1 v e r e i ii für K r a i n : Mitteilungen. Abt. 1—2. Histor. und naturkundlicher Teil. Izvcstja muzejskega drustva za Kranjska. L a n d s h u t. B o t a n i s c h e r Verein: — Lausanne. Societe vaudoise des sciences naturelles: Bulletin. Vol. 29. No. 111-113. Leipzig. Verein für E r d k u n d e : Mitteilungen. 1892. Leyden. Universitäts-Bililiothek: Jaarboek van het Mijnwezen in Xederlandsch Ost-Indie. Jahrg. 22. 1893. Topographische, geologische, mineralogische en mijnbouwkundige Kaart van en üedeelte der Afdeeling Martapoera in 14 Bladen. 1893. — N e d e r 1 a n d s c h e d i e r k u n d i g e V e r e e n i g u n g : Tijdschrift. Ser. 2. Deel 4. Aflev. 1—2. Linz. Verein für Naturkunde: Jahresbericht 21. Lissabon (Lisboa). Sociedade de Geographia: Boletira. Ser. 11. No. 9—12. » 12. „ 1-12. . 13. „ 1-2. — Academia real das sciencias: Journal de sciencias mathematicas, physicas e naturaes. Ser. 2. Tome 3. No. 9—10. Lille. Societe biologique du nord de la France: — — Societe geologique de France: Annales. Tome 20. 1892. Liverpool. Biolog ical Society: Proceedings and Transactions. Vol. 7. 1892 — 93. London. Royal Society: Catalogue of zoological, palaeontological, anthropological history and geological works. Philosophical Transactions. Vol. 183 A und 183 B. Proceedings. Vol. 53. No. 322—326. , 54. „ 327-332. Mitgliederliste. 1891—92. — LYI — L 0 n d 0 n. L i n n e a n S 0 c i e t y : Transactions. Zoology. Vol. 5. Part 8—10. Botany. „3. „8. Journal. Zoology. Vol. 24. No. 152—154. Botany. „ 29. „ 202—204. — British Muse um (Zoological Department): Catalogue of Birds. Vol. 21—22. „ „ Snakes. Vol. I. „ „ the Madreporaria. Vol. I. — Royal microscopical Society: Journal. 1893. Part 3-6. 1894. „ 2. List of Fellows. 1892. — Zoological Society: Transactions. Vol. 13. Part 6—8. Proceedings. 1893. Part 1 — 4. — British Association for the advancement of seien ce: Report of the Meeting held at Edinburgh. 1892. — E n 1 0 m 0 1 0 g i c a 1 Society: Transactions. 1893. St. Louis, Academyofsciences: Transactions. Vol. 6. No. 2—8. — Missouri botanical Garten: Annual Report 4. 1893. L 0 u V a i n. , L a C e 1 1 u 1 e " : La Cellule, Recueil de Cytologie et d'histologie generale. Vol. 1 — 8. Vol. 9. Fase. 1—2. Vol. 10. Fase. 1. Lübeck. G e 0 g r a p h i s c h e G e s e 1 1 s c h a f t und N a t u r h i s t o r i s c h e s Muse u ni : Mitteilungen 2. Reihe. Heft 4—6. Lüneburg. Naturwissenschaftlicher Verein: — Lüttich (Liege). Societe royale des sciences: — — Societe g e o 1 o g i q u e de B e 1 g i q u e : Annales. Tome 20. Livr. 1—2. L u n d. ( " a r o 1 i n i s c h e Universität: Accessions-Katalog 7. 1892. Acta universitatis lundensis. Tome 29. 1892—93. Luxe ni li >i r g. Societe royale des sciences naturelles et m a t h e - m a t i g i e : — j\l ü n s t e r. Westfälischer P r o v i n z i a 1 - V e r e i n : — Neapel. R. Accademia ilelle scienze fisiche e matematiche: Rendiconti. Ser. 2. Vol. 5. Fase. 1—3. „ (i. „ 1-12. — Zoologische Station: Mitteilungen. Bd. 11. Heft 1 — 2. _ T.vm — Neuchätel. Societe des sciences naturelles: Bulletin. Tome 17—20. New-Haven. Connecticut Acailciny uf aits and sciences: — N e w - Y 0 r k. A c a d e m y o f Sciences: Transactions. Vol. 12. 1892—93. Annais. Vol. 7. No. 1—5. Nürnberg. N a t u r h i s t o r i s c h e Gesellschaft: Abhandlungen. Bd. 10. Heft 1. Odessa. N e u r u s s i s c h e N a t u r f o r s c h e r - G e s e 1 1 s c h a f t : Bote. Tome 18. Heft 1. Offen!) a c h. V e r e i n f ü r N a t u r k u n d e : — Osnabrück. N a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i '; h e r Verein: — Ottawa. Geological and natural history Survey of Canada: Annual Report. Vol. 5. Part 1 — 2. Catalogue of one Section of the Museum : The Systematic Collections of Minerals. Catalogue of a stratigraphical ("(dlection of Canadian Rocks. Maps to accompagny the Annual Report. Vol. 5. — Royal Society of L'anada. Summary of the original articles which have appeared in the Canadian Naturalist. Paris. Societe Zoologique de France: Memoires. Tome 6. Part 1 — 4. — Societe Geologique de France: Bulletin. Ser. 3. Tome 20. No. 6—8. „ 4. „ 21. „ 1—5. Tome 22. No. 1. Compte-rendu des Seances. Ser. 3. Tome 22. No. 1 — 8. — M g r. 1 e P r i n c e de Monaco: Resultats des Campagnes scientifiques accomplies sur son Yacht par Albert ler, Prince-Souverain de Monaco, publies sous sa direction avec le concours du Baron Jules de Guerne. Fase. 1—6. — Societe Philo mathique: Bulletin. 8. Ser. Tome 5. No. 3-4. Tome 6. No. 1. Compte-rendu sommaire. 1893. No. 1 — 14. Passau. Naturhistorischer Verein: — Pavia. ITniversitä di Pavia: — Perugia. A c c a d e m i a m e d i c o - c h i r u r g i c a : Annali. Vol. 4. Fase. 3—4. St. Petersburg. A c a d e m i e Imperiale des Sciences: Bulletin. Ser. 1. Tome 33. No. 1—4. , 2. , 34. „ 1-4. » » 3. „ oo. , 1 3, — Comite geologique: Bulletin. Vol. 11. No. 5—10. 12. 1—2. — LIX — St. Petersburg. Carte geologique de la Rnssie d'Europe. 6 Blätter nebst zugehöriger Erläuterung. Memoires. Vol. 12. No. 2. Mineralien und Geologie liußlands. Bd. 16. Verhandinngen der Russisch. Kaiserl. niineralog. Gesellschaft. Ser. 2. Bd. 29. — Societas Entomologica Eossica: Horae Societatis Entoniologicae Rossieae. Tome 27. — Kaiserl. botanischer Garten: Acta horti petropolitani. Tome 13. No. 1. — Bibliotheque de l'Universite imperiale: Scripta botanica. Tome 1 — 3. ., ,, „ 4. Fase. (u. 2 Hefte in russischer Sprache). P h i 1 a il e 1 p h i a. A c a d e m y o f Natural Sciences: Proceedings. 1892. Part 3. 1893. Part 1. — American P h i 1 o s o p h i c a 1 Society: Proceedings. Vol. 30. No. 138—139. „ 31. ,, 140-141. — Binder and Kelly: The American Naturalist. Vol. 27. No. 218—327, 329. — AV a g n e r Free Institute o f Science: — Pisa. Societä Tose a na di seien ze natural!: Atti. Vol. 12-13. Atti (Processi verbali). Vol. 8. Seite 177—242. Prag. Deutscher a k a d e m i s c h e r L e s e v e r e i n (Lese- und R e d e - halle der Deutschen Studenten): — — Verein L o t o s : Lotos, Jahrbuch für Naturwissenschaft. Neue Folge. Bd. 14. P r e ß b u r g. Verein für Natur- und Heilkunde: — Regensburg. Naturwissenschaftlicher Verein: — R e i c h e n b e r g. Österreichischer Verein der Naturfreunde: Mitteilungen. Jahrg. 24. Riga. N a t u r f 0 r s c h e r - V e r e i n : Korrespondenzblatt 1892. No. 36. Rio de Janeiro. Musen nacional de Rio de Janeiro: — Rochester. Academy of Science: Proceedings. Vol. 2. No. 2. Rom. M u s e 0 d i G e o 1 o g i a d e 1 T U n i v e r s i t ä : — — R. C 0 m i t a 1 0 g e o 1 o g i c o d' 1 1 a 1 i a : Bollettino. 1892. No. 4. 1893. , 1-4. 1894. „ 1. — R. A c c a d e m i a d e i L i n c e i : Atti. Vol. 2. Fase. 3—12. . 3. „ 1-8. San Jose. Museo Nacional de la Re publica de Costa Rica: — — LX - Salem. Mass. E s s e x Institute: Bulletin. Vol. 23—24. „ 25. No. 1—3. Henry Wheatland M. D. Sermon (Nekrolog). Santiago ( ( ' h i 1 e ). Deutscher wissenschaftlicher Verein: Verhandlungen. Bd. 2. Heft 5-6. S ä 0 Paulo. Zoologisches Muse u m : — Sitten ( S i 0 n ). . S o c i e t e M u r i t h i e n n e du V a 1 a i s : — Sien a. R. A c c a d e ni i a d e i F i s i o c r i t i c i : Atti. Ser. 4. Vol. 5. Fase. 2—10. Vol, ß. Fase. 1. S t a V a n g e r. S t a v a n g e r Museum: Aarsberetning. 1892. Stettin. E n 1 0 m 0 1 0 g i s c h e r Verein: — Stockholm. König 1. Akademie der Wissenschaften: — — Institut Royal des Sciences: Bihang (Supplement aux Memoires). in 8°. Bde. 14—17. Bihang Handlingar. Bd. 18. Heft 1—4. Lefnadsteckningar (Biographies des Membres). Bd. 3. Heft 1. Handlingar (Memoires), in 4". Bd. 22. Heft 1—2. „ 23. „ 1-2. „ 24. , 1—2. Meteorologiska Jakttagelser (Observations meteorologiques). Bd. 27—30. Öfersigt (Bulletin), in 8°. Arg. 46—49. 1889-92. Observations meteorologiques suedoises. Vol. 31. Ser. 2 Vol. 17. Carl von Linnes Brefvexling Öfersigt. 1893. — Institut Royal g e o 1 o g i q u e de 1 a S u e d e : Afhandlingar och Uppsatser. No. 112 und No. 116—134. Ser. C. Kartbladen med Beskrifning. No. 108, 109 de la Ser. A.a. „ 113-115 „ „ „ A.b. 7 B c. Systematisk Förteckning 1862—1893. — E n 1 0 m 0 1 0 g i s k a F ö r e n i n g e n : Entomologisk Tidskrift. Bd. 14. Heft 1-4. S t r aß b u r g. K a i s e r 1. U n i v e r s i t ä t s - und L a n d e s - B i b 1 i o t b e k : 1 5 Inaugural-Dissertationen. — Kommission für die genlogische L an des - U nter- s u c h u n g für E 1 s a ß - 1., o t h r i n g e n : Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte von Elsaß-Lothringen Bd. 5. Heft 2. Stuttgart. Verein f ü r vaterländische N a t u r künde: Jahreshefte. Jahrg. 49. — K «t n i g 1. r 0 1 y t e c h n i k u m : Jahresbericht. 1892—93. Sydney. Royal Academy of New South Wales: Exchanges and Presentations. 1892. Journal and Proceedings. Vol. 25—26. - LXI — Sydney. Report of tlie l'ourth ineeting of the Australian Association for the advanceinent of science. — Linnean Society of New South Wales: Proceedings. Vol. 7. Part 3—4. „ \ . ^. , 1. — A u s t r a 1 i a n Muse u m : Catalogue of the Australian Birds. Part 4. Catalog-ue of the marine Shells of Australia and Tasraania. No. 15 Records. Vol. 2. No. 5. Report of the Trustees. 1892. T o k y 0. I ni !> e r i a 1 U n i v e r s i t y (College o f science): Journal. Vol. 5. Part 4. Vol. 6. Part 1—3. The Calendar for 1892—93. — Imperial U n i v e r s i t y (Medizinische F a c u 1 1 ä t) : Mitteilungen. Bd. 2. • No. 1. — Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde 0 s t a s i e n s : Mitteilungen. Bd. 6. Heft 51—53. T 0 r 0 n t o. The C a n a d i a n Institute: Annual Report. No. 7. 1892. Transactions. Vol. 4. Part 1. T r e n c s e n. Naturwissenschaftlicher Verein des T r e n c s i n e r Komitates: Jahreshericht. 1892—1893. T r i e s t. S o c i e t ä agraria: L'amico dei campi 1893. No. 6 — 9 u. 12. „ „ 1894. „ 1-3. — Societä adriatica di seien ze naturali: Bollettino. Vol. 15. 1893. — Museo civico di storia naturale: — Throndhjem. Königl. Gesellschaft der Wissenschaften: Skrifter. 1893. T r 0 m s ö. T r o m s ö Muse u ni : — Tübingen. Universitäts-Bibliothek: — Turin. Reale A c c a d e m i a d e 1 1 e s c i e n z e : Atti. Vol. 28. Disp. 9—15. „ 29. „ 5-10. Memorie. Ser. 2. Tomo 43. Osservazioni meteorologiche 1892 — 93. Upsala. Societas regia scientiarum: Nova Acta. Ser. 3. Vol. 15. Fase. 1. Washington. Smithsonian Institution: Annual Report of the Bureau of Ethnology. Albert A. Michelson, On the application of interference methods to spectroscopic measurements. - LXII — Washington. Bcnilire, Ch., Directions für thc collecting, prcparing and prescrving birds' eggs and nests. Bulletin of the U. S. Nat. Museum. No. 40. Cleveland, Abbe, The mechanics oi the earth's atniosphere (Sniith- sonian Miscellaneous Collections). l»all, W. H., Instructions for collecting inollusks and i»ther useful hints for the conchologist. Knuwlton, F. H., Directions i'or collecting recent and fossil plants. Lucas, F, A., Notes on the preparation of rough sceletons. National Acaderay of Sciences. Vol. 5, Menioir Nr. 4 (The Einbryo- logy and Metamorphosis of the Macroura). Proceedings of the U. S. National Museum. Vol. 14. 1SS)1. Report of the U. S. National Museum. 1890. Ridgvvay, R., Directions for collecting birds. Riley, 0. V., Directions for collecting and preserving insccts. Stejneger, L., Directions for collecting reptiles and batrachians. Sniithsonian meteorological Tables. Smithsonian Miscellaneous Collections. Vol. 'M u. 36. — Department o f the I n t e r i 1 1 r ; Annual Report of the Bureau of Etlinology. 1886 — 87. Annual Report XI. 1889—90. Part 1—2. Pilling, J. C, Bibliography of the Ohinookan Languages. — Department o f A g r i c u 1 1 u r e : Bulletin. No. 4. 1893. North American Fauna. No. 7. The hawks and ovvls of the U. S. A. 1893. Small, H. B., My aquarium. — Ct e 0 1 o g i c a I S u r v e y : Bulletin of the U. S. öeological Survey. No. 82—86 u. 90-96. Mineral resources of the U. S. 1891. Monographs. Bde. 17, 18 u. 20. Wellington. New Zealand Institute: — Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes: Schriften. Bd. 8. 1893. W i e n. K. k. Akademie der Wissenschaften: Anzeiger. 1893. No. 10—27 und Index. 1894. „ 1—11. Denkschriften. Bil. 5!). 1892. Mitteilungen der prähistorischen Kommission. Bd. I. No. 3. 1893. — K. k. (i e 0 1 0 g i s c h e R e i c li s a n s t a 1 1 : Abhandlungen. Bd. 6. 2. Hälfte, Text und Atlas. „ 15. Heft 4—6. Jalnbnch. Bd. 43. Heft 2—4. Verhandlungen. 1893. No. 6—17. — X. k. N a t u r h i s 1 0 r i s c h e s H o f - M u s e u m : Annalen. Bd. 8. Heft 2-4. Bd. 9. Heft 1. ~ LXIII — Wien. 0 e s t e r r e i c h i s c h e r T o u r i s t e n - K 1 u b , Sektion für N a - t n r k \i n d e : Mitteilungen der Sektion für Natnrknnde. Jahrg-. 5. — Z 0 0 1 0 g- i s c li - b 0 1 a n i s c li e Gesellschaft: Verhandinngen. 1893. Bd. 43. Heft 1—4. — K. k. Z e n tr al - A n s t al t für Meteorologie und Erd- mag n e t i s ni US: — — Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität: Mitteilungen. 1892—93. — Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse: Schriften. Bd. 32-33. 1891—93 und Nachtrag zu Bd. 32. 1892. Wiener E n t o m o 1 o g i s c h e r Verein: Jahresbericht. 1893. Wiesbaden. N a s s a u i s c h e r Verein für Naturkunde: Jahrbücher. Jahrg. 46. Wisconsin. Naturhistorischer Verein: — W ü r z b u r g. P h y s i k a 1 i s c h - ni e d i c i n i s c h e Gesellschaft: Verhandlungen. N. F. Bd. 27. No. 1—5. Sitzungsberichte. 1893. No. 7—11. Zürich. N a t u r f 0 r s c h e n d e Gesellschaft: Vierteljahrschrift. Bd. 37. Heft 3—4. „ 38. „ 1-4. „ „ oJ. „ 1. Generalregister der Publikationen der Naturforschenden Gesellschaft. — Schweizerische botanische Gesellschaft: — Z w e i b r ü c k e n. N a t u r h i s t o r s c h e r Verein: — Zwickau. Verein für Naturkunde: Jahresbericht. 1892. C. Durch Kauf erworben. a. Vollstäudige Werke uu«l Eiuzelsclirifteu: Haberlandt, G., Prof.: Eine botanische Tropenreise. Hasse, C, Prof.: Das natürliche System der Elasmobranchier. Besonderer Teil. Lief. 1 — 3 und 1 Ergänzungsheft. Hehn, Vict.: Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien, sowie in das übrige Europa. 6. Auf- lage, neu bearbeitet von Seh rader und E n g 1 e r. Hintze, C, Dr.: Handbuch der Mineralogie. Karsch, A., Dr.: Vademecum botanicum. Kirchenpauer: Die Seetonnen der Eibmündung. K r ü m m e 1 , 0., Dr. : Geophysikalische Beobachtungen der Plankton-Expedition. Maas, 0., Dr.: Die craspedoten Medusen der Plankton-Expedition. Ortmann, A., Dr.: Decapoden und Schizopoden der Plankton-Expedition. — Neue Sertularien aus den verschiedenen Hamburger Sammlungen. — LXIV — Traustcdt, M. P. A.: Die Thaliacea der Plankton-Expedition. Wasniann, E.: Die zusammengesetzten Nester und gemischten Kolonien der Ameisen. Weis mann, Aug., Prof.: Das Keimplasma, eine Theorie der Vererbung. Wieder sheim, R., Dr.: Das Gliedmaßenskelet der Wirbeltiere. Text und Atlas. b. Lieferuiigswerke : Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Bronn: Klassen und Ordnungen des Tierreichs. C h e 1 i US , C". : Erläuterungen zur geologischen Karte d. Großherzogtums Hessen. Fanna und Flora des Golfes von Neapel. Grandidier: Histoire naturelle des Coleopteres de Madagascar. L e u c k a r t & C h u n : Bibliotheca Zoologica. Lindenschmidt: Altertümer unserer heidnischen Vorzeit. M a r t i n i - C h e m n i t z : Sj'stematisches Konchylien-Kabinet. de N i c e V i 1 1 e , L. : The Butteriiies of India, Burmah and Ceylon, N y m a n . (.'onspectus tlorae europaeae. Paleontologie fran(,'aise. Roth, J. : Allgemeine Geologie. Selenka, E., Dr.; Studien über Entwicklungsgeschichte der Tiere. Semper: Reisen im Archipel der Philippinen. Die Tagfalter: Rhopalocera. Smith & K i r b y : Rhopalocera exotica. Taschenberg, 0., Dr.: Bibliotheca Zoologica. Tryon: Manual of Conchology. Zittel: Handbuch der Paläontologie. c. Zeitschriften : Abhandlungen der schweizerischen paläontologischen Gesellschaft. American Journal of Arts and Sciences. Anatomischer Anzeiger. Annales des Sciences Naturelles (Zoologie et Botanique). Annales de la Societe Entomologique de France. Annais and Magazine of Natural History. Archives de Biologie. Arbeiten aus dem Zoologisch-zootomischen Institut in \\'iirzburg. Archiv für Anatomie imd Physiologie. Archiv für Anthropologie. Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere. Archiv für mikroskopische Anatomie. Archiv für Naturgeschichte, Berliner entomologische Zeitschrift. Botanischer Jahresbericht. Botanische Jahrbücher für Systematik, Prtanzengeographie und Pflanzen- geschichte. Deutsche entom(dogische Zeitschrift. Geological Magazine. Jahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie. — LXV — Journal l'ür Ornitliologie. Mineralogische und petrographisclie Mitteilungen. Morphologisches Jahrbuch. Nachrichtsblatt der Deutschen nialakozoologischen Gesellschaft. Nature. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Palaeontographica. Quarterlj- Journal of the Geological Society of London. Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. Zeitschrift für Ethnologie. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Zoologische Jahrbücher. Abth. f. Syst. und f. Anat. und Entwicklungsgesch. (Monticelli, F. S., Studii sui Trematodi endoparasiti, als 3. Supple- mentheft zu Spengel, Zoolog. Jahrbücher.) Zoologischer Jahresbericht. Herausgegeben von der Zoologischen Station in Neapel. Zoologischer Anzeiger. Die Aiiscliaffiiiigen und Geschenke des Senckenbergisclien medizinischen Instituts, des Physikalischeu, Ärztlichen und Geo- graphischen Vereins werden ebenfalls der gemeinsamen Biblio- thek einverleibt und können demnach von unsern Mitgliedern benutzt werden. Von den Zeitschriften, welche, neben den schon augeführten, der Gesellschaft zur Verfügung stehen, seien erwähnt: Von Seiten des SenckenbergiscLen medizinischen Instituts: Botanische Zeitung. Flora. Jahrbücher für -wissenschaftliche Botanik. Revue generale de Botanique. Von Seiten des Physikalischen Vereins : Archiv der Pharmacie. Halle a S. Astronomisches Jahrbuch. Berlin. Astronomische Nachrichten. Altona. Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft. Berlin. Chemisches Centralblatt. Leipzig. Die chemische Industrie. Berlin. Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart. Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. Gießen. Journal für praktische Chemie. Leipzig. Karmarsch und Heeren, Technisches Wörterbuch. Liebigs Annalen der Chemie. Leipzig. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie. Leipzig. Polytechnisches Notizblatt. Frankfurt a. M. — LXVT — Zeitschrift für analytische C'hcniie. Wiesbaden. Zeitschrift für Instrnnicntenknnde. Berlin. Zeitschrift für J^Iatheniatik und Physik. Leipzig-. Von Seiten des Ärztliclien Vereins : Archiv für experimentelle Pathohigie. Archiv für Ohrenheilkunde. Archiv für pathologische Anatomie. Archiv für Psychiatrie. Beiträge zur Chirurgie. Berliner klinische Wochenschrift. British medical Journal. t'entralblatt für Bacteriologie. Centralblatt für Harnkrankheiten. Centralblatt für Physiologie. Deutsche medicinische Wochenschrift. Jahresbericht der gesamten Medicin. Münchener medicinische Wochenschrift. Neurologisches ('cntrall)latt. Sammlung klinischer Vorträge. Veröffentlichungen des Reichs-Gesundheitsamts. Wiener klinische Wochenschrift. Wiener medicinische Wochenschrift. Zeitschrift für Biologie. Zeitschrift für ärztliche Landpraxis. Zeitschrift für physiologische Chemie. Zeitschrift für Psychologie und Physiologie. Von Seiten des Vereins für tieographic und Statistik Petermanns Geographische Mitteilungen. III. Andere Grcscheiike. Von Freunden, Kollegen und Schülern des sei. Professor Dr. Noll: Dessen Büste in Marmor. Von Frau Professor Noll hier: Gipsabgüsse von 2 Händen und 2 Füßen eines Chimpansen. Von Herrn Prof. Dr. Möbius hier: 13 von ihm gezeichnete und kolorierte Vegetations- Ansichten, sowie eine Karte, die geographische Ver- breitung der Pflanzen darstellend. Von Herrn D. F. Heynemann hier: Eine schöne Photograiihie der alten pjibe im Botanischen Garten. Von Herrn Photograph C. Fr. Mylius hier: Mehrere Photographien aus Amerika (von dessen verstorbenem Sohn). Bilanz und Übersicht. 5* — LXVIII OS iO CVJ "* O T-l •*> 00 CD CO O CO 00 (M C^ D- 00 O- lO lO ^ cc 00 lO CO CO CO iH O 00 >o '^ CO o ^ CS -§ OD -^ es CO OD CD 3 O — « Q o .22 ^"^ ÖD bß S3 S -^ ?5 «2 M r— o p^ c« ^ w •4J ^ ca --^ ^ o 0) -r? o ui ^ OT — . o ^ ^,^ ^ '" M o bt bn K 'S N o O 'S -/3 LXIX ^ CD -9j & 1-^ a ^ ^ CO GS fl s CS ^-5 o CO CO CO «o 1 1 la o C75 L^ Cvj CO 1—1 (M 1 CO lO lO CO _, >o CM 05 o o eo Ol -^ m tH 1^ a) -^ o zo 35 tH T-l CO 05 >n lO CO tH oo T-l (>] Tt< iC ^ T— ( '^ "* bßpq Ph Pl, öß « ^ -?, s o ^ ^ .ü; '^ i; c ^ M R ;_, r^ Ph OJ ^ •^ c> g cd '^ i S CS ^ N 5 O ^ =? -^ C 'S O ci ."2 ^ "S o w Ph ?:; W M M 00 O 05 CC O 1-1 o fM CO -H TC o r- fM l> tH O lO lO O -iH +; d) o Of) ,iäj rn ^ ri ZI ^ pq KI s OJ .-; O if" Ol O Cß s J^ '^ C O H-i -^q ^ c 5 "^ ."^ o ^ 'S « =5 .. Cm ci 3ß ■ =: CS ;=; r^ ■ ^ t^ +j -; n; :— I oj -1^ Is W' '^ pß 5 I I I 2 .'S .- f^ f^ -xl S tl o o > ■=■ Ä CC r; Cß ^ « in O 'S fä i^ •"? CD • <1^ ~j C" 3 f> CO — LXX — Anhanii:. A. Sektionsberichte. H e r p e 1 0 1 0 g- i s c li e Sektion. Die Zuwendinigen, die unser Museum 1893 — 94 erliielt, waren ungewülmlicli wertvoll und reichlich. Als für nus beson- ders wichtig sind hervorzuheben die letzte Sendung des Herrn Carl Fleischmann aus Costa Rica, die gewählte Suite schön konservierter Tiere des Herrn Prof. Dr. Alex. Koenig und die reichen Sammlungen des Herrn Konsuls Dr. 0. Fr. v. M o eilen - dorff von mehreren herpetologisch noch unerforschten Inseln und Inselgruppen der Philippinen. Auch die von Herrn Direktor Dr. Berg aus dem Süden der Argentina geschickten Eidechsen waren fast sämtlich neu für das Museum, wie auch die von Herrn Professor Dr. R. Semon aus Queensland nnd Neuguinea geschenkten Reptilien und Lurche. x\ußerdem erhielten wir durch die Herren F. W. Urich und R. R. Mole fast die gesamte herpetologisclie Fauna der Insel Trinidad in frisch gesammelten und prachtvoll erhalteneu Stücken. Auch die Gaben des Herrn Comitats-Physikus Dr. C. Braucsik aus Süd-Mada- gaskar, des Konsuls Dr. C. F. Lehmann aus den Ver. Staaten von Columbia und des Staatsrats Dr. G. von Radde aus den Kaukasusländern und Transkaspien enthielten für uns neue Gattungen und Arten von seltenen Reptilien und Batrachiern. Von wissenschaftlichen Publikationen wurden, abgesehen Von den in diesem Berichte 1893 veröffentlichten Abhandlungen und dem ihm beigelegten ersten Teile des Reptilkatalogs, heraus- gegeben eine tn)ersicht über die von Kapt. Storni auf Borneo gesammelten Reptilien und Batrachier und die Diagnose einer neuen Eidechse (MonopeUlf<) von Kamerun in „Mitth. Geogr. - LXXI — Ges. IL Naturli. Mus. Lübeck (2) Heft 5", Notizen über einen neuen Beutelfrosch (Nototrema) und über die Nalirunti' der Korallensclilangen (Elaps) in „Zoolog. Garten 84. Jaiirg-. 1898 pag. 129 — 132 und pag. 817", Diagnosen neuer Reptilien und Batracliier aus West-Java, von den Philippinen und aus ISiam im „Zoolog. Anzeiger 16. Jahrg. 1898 pag. 884 — 840, pag. 868 — 867 und pag. 429 — 430", eine zweite Mitteilung über Reptilien und Batrachier von Bolivia im „Zoolog. Anzeiger 17. Jahrg. 1894 pag. 118 — 119", die Diagnose einer neuen Eidechse (Typhlosaurus) aus Deutsch -Südwestafrika in „Abh. u. Ber. Kgl. Zoolog. Mus. Dresden 1892/93 Nr. 5" und endlich zahlreiche Referate über neuere herpetologische Arbeiten im „Zoolog. Centralblatt 1. Jahrg. 1894". Von Typen, die dem Museum im Laufe des letzten Jahres zuflössen, sind, abgesehen von den im Reptilkataloge Bd. I bereits namhaft gemachten Arten, 15 zu verzeichnen: 1017,3a. Bana leyiensis Bttgr. Leyte (Philippinen). Zoolog. Anzeiger 16. Jahrg. 1893 pag. 865. Gesch. des Herrn Konsuls Dr. 0. Fr. von Moellendorff , Manila. 1060, 2 a. Bana lemniscata Bttgr. Vulkan Tjisurupau , West- Java. Zoolog. Anzeiger 1. c. pag. 837. Gek. v. Herrn Hans B'ruhstorf er, Berlin. 1062a. Rcma samjuinea Bttgi'. Culion, (,'alamianes (Philippinen). Zoolog. Anzeiger 1. c. pag. 364. Gesch. des Herrn Kons. V. Moellendorff. 1072,2 a. Ranci 7«oe//e?zc?or/7V Bttgr. Culion, Calamianes. Zoolog. Anzeiger 1. c. pag. 368. Gesch. von demselben. 1085, 2 a. Rhacophorus javanus Bttgr. Vulkan Tjisurupau, West- Java. Zoolog. Anzeiger 1. c. p. 388. Gek. von Herrn H. Fruhstorfer. 1099,1a. Ixalus flavosignatus Bttgr. Vulkan Tjisurupan, West- Java. Zoolog. Anzeiger 1. c. pag. 889. Gek. von dem- selben. 1216 a. Hijlodes urichiBtigv. St. Annes, Trinidad. Journ. Trinidad Field Naturalists' Club Bd. 2, 1894. Gesch. d. Herreu F. W. Urich und R. R. Mole, Port of Spaiu. 1414,2 a. Hyla semoni Bttgr. Südost - Neuguinea. Semon's Forschungsreisen Bd. 2, 1894, Taf. 5, Fig. 3. Gesch. des Herrn Prof. Dr. R. W. Semon, Jena. — Lxxn — 141',l, la. Ilijlella fleischmanni Bttgr. San Juse (Costa Kica). Ber. Seuckeubg. uat. Ges. 1898 pag. 251. Gesch. des HeiTU C. Fleisclimann, Guatemala. 4214.2 a, Phelsuma breviceps Bttgr. Südspitze Madagaskars. Zoolog. Anzeiger 17. Jahrg. 1894 pag. 137. Gesch. des Herrn Com.-Ph^sikus Dr. med. (/. Brancsik, Trencsiu. 4239 a. Uroplates sikorae Bttgr. Andrangoloaka, Ost-Madagaskar. Sikora's Madagascaria 1. Jahrg. 1894, Taf. Gesch. des Herrn Franz Sikora, Anantanarivo. 4262, 1 a. Draco haasei Bttgr. Chantaljoou (Slam). Zoolog. Anzeiger 16. Jahrg. 1893 pag. 429. Gesch. d. j Herrn Dir. Dr. Erich Haase, Bangkok. 6455 a. Chamaeleon semicrista f tis Btt^r. Südspitze Madagaskars. Zoolog. Anzeiger 17. Jahrg. 1894 pag. 138. Gesch. des Herrn Com.-Physikns Dr. Brancsik. 6474 a — 1). Brookesia stumpfß. Bttgr. Nossibe und Soalala, West- Madagaskar. Zoolog. Anzeiger 1. c. pag. 182. Gesch. des t Herrn Anton Stumpff in Loucoube, Nossibe, und durch Herrn Dr. A. Voeltzkow, Mojanga. 7(J53a. TypJdops bisubocularis Bttgr. West-Java. Zoolog. An- zeiger 16. Jalirg. 1893 pag. 336. Gek. von Herrn H. Fruhstorfer. Von sonstigen seltenen oder besonders bemerkenswerten Gattungen und Arten, die dem Museum im Laufe des Jahres zugegangen sind, seien hier noch hervorgehoben die Stücke einer lange verkannten mitteleuropäischen Kreuzotter, der Vipera nrsmii ßonap., die wir den Herren Fr. Werner^ G. A. Bon- leuger und E. Schreiber verdanken, sodsiim Eremias rubro- punctata Licht., eine Eidechse, die Herr Prof. Dr. Alex. Ivoenig bei Wargla zum erstenmal für Algerien nachgewiesen hat, und der seltene Gonatodes ferrugincus Cope von Trinidad, dem der Sektionär Artrecht zuerkennen muß Von besonderem Interesse ist auch das schöue Eiernest von Phi/llomediisa burmeisteri Blgr., wie der genannte Gonatodes, der seltene Scolecosaiirus und die riesige Giftschlange Lachesis muta L. ein Geschenk der Herren F. W. IT rieh und R. R. Mole, bemerkenswert auch deshalb, weil es von dieser Art noch nicht nachgewiesen worden war und die Bestätigung bringt, daß alle Phijllomediisa- Arten in übereinstimmender Weise für die Pflege ihrer Brut besorgt sind. — LXXIII — Wertvoll für die Wisseuscliaft sind sodann die sorgfältig- nach den Wohngebieten getrennten Philippiner des Herrn Konsuls Dr. von Moelleudorff, die uns über die noch so wenig erforschte Verbreitung der Reptilien und Batrachier in dieser Inselwelt Aufschlüsse geben. So scheint z. B. das Vorkommen von Tropidoiiotus chnjsargus Schleg. auf den C-alamianes neu für die Philippinen zu sein. Seltene Arten sind Nectes jdeurotaenia Bleek. von Südost -Borneo, den wir Herrn Dr. Heinr. Lenz verdanken, das Prachtstück von Aspiclites melcuiocephalus Kreft't, eine für Queensland neue Pythonide, der Laubfrosch Hijla congenita Pts. Dor. und die schön gefärbten und gezeichneten Schlangen Chondropijthon viridis Schleg., Stegonotus modestus Schleg. und Diemenia muelleri Schleg. , sämtlich aus Britisch- Neuguinea, die uns Herr Prof. Dr. R. Semon überließ, sowie die merkwürdigen Eidechsengattungen Chalarodon und Trache- loptgcJius Pts. aus Süd-Madagaskar, die wir der Güte des Herrn Com.-Physikus Dr. med. Braucsik verdanken. Daß Distira cgnnocincta Daud. im Hafen von Batavia, Biifo viridis var. balearica Bttgr. auch auf Corsika, Molge vulgaris var. meridionalis Blgr. bei Batum in Transkaukasien vorkommt und die seltene Eryx elegans Gray, die bis jetzt nur in Afghanistau gefunden worden war, innerhalb der Grenzen des russischen Reiches bei Ai-Dere in Transkaspien nachgewiesen werden konnte, wissen wir jetzt durch die Suiten, die uns durch die Herren Prof. Dr. Semon, Dr. Schar ff und Staatsrat Dr. Rad de zuge- gangen sind. Auch das Auftreten der Froschgattuugen Phyllo- droimis und Hylixalus Esp. und der Kröte Bufo caerideostictus Gthr. innerhalb der Grenzen der Ver. Staaten von Columbia dürfte in geographischer Hinsicht von Literesse sein. Unter den großen Raritäten, die wir Herrn H. Frühst orf er aus West-Java verdanken, steht Bufo borhonicus Boie obenan, der entweder ein Gebirgstier ist, das in ansehnlichen Höhen vor- konnnt und sich deshalb der Beobachtung meistens entzieht, oder in ganz eigentümlicher W'eise verborgen leben muß. Wie in früheren Jahren wurde der Sektionär in schwierigen Fragen oder bei Beschaffung von Vergieichsmaterial und von fehlender Literatur mit Rat und Hilfe aufs Bereitwilligste unter- stützt von Herrn G. A. Boul enger am British Museum in London, während er selbst den Zoologischen Museen, Instituten — LXXIV — 1111(1 (icsellscliaftrii von l)ang'k()k (Siaiii), l'ci'liii, Ihviiicn. Buenos Aires, l'liicago, Dresden, Dublin, Erlangen, -Jena, Karlsruhe, Königsberg-, Lissabon. London, Lübeck, Magdeburg, München. Paris, Parma, Philadelphia, Port of Si)ain (l'rinidad), SaO Paulo (Brasilien). Stuttgart, Thaiaiidt und Tiflis. soAvie dem hiesigen Zoologischen Garten gefällig /u sein Gelegenheit hatte. Prof. Dr. 0. Boettger. Sektion für Insekten. Nachdem während des Jahres 1892 auf 1893 nach Abgang des Herrn Oberstleutnant von Both nach Cassel der mitunter- zeichnete von He3"den allein die Sektion vertreten hatte, trat in dieselbe neu ein im November 1893 Herr Alb recht Weis. In dem abgelaufenen Jahre hat Major z. D. Dr. v o n H e y d e n die im Vorjahre begonnene Einordnung in separate Sammlungen der Schmetterlinge der indischen Fauna beendet und die des malayisch-anstralischeu Faunengebietes begonnen. Nachdem auch diese beendet sein werden, verbleiben zum Einordnen nur noch die nord- und südamerikanischen Schmetterlinge. A. Weis hat in dem vergangenen Jahre die alten Bestände der Käfer (Cohoptcm) durchgesehen und die in den letzten Jahren eingetroffenen Sendungen und Geschenke gesichtet, prä- pariert nnd für Einreibung in die Sammlung zurechtgestellt. Hervorzuheben sind hier eine große ^Anzahl madagassischer Käfer, noch Geschenke des verstorbenen Herrn Stumpf f. Die Sektionäre für Insekten : Major z. D. Dr. von Hey den. A. Weis. Botanische Sektion. Die Arbeiten, worüber im vorigen dahre berichtet wurde. sind in diesem Jalire fortgesetzt worden. Herr Dürer war im Winter 1893.'94 mit der weiteren Einordnung der Kesselmeyer- schen und Steitzschen Herbarien beschäftigt und hofft, datl er im kommenden Winter das immerhin noch umfangreiche 3Iaterial werde bewältigen können. Um in der Aufstellung der neu hin- zugekommenen Fascikel nicht beengt zu sein, sind den Her- bariiimschräuken zwei neue hinzugefügt worden. — LXXV — Die unterzeicliiieteu Sektioiiäre waren Ijesonders bemülit, die Scliausammliiug immer lehrreicher für die Besucher zu ge- gestalteu. Da der der Botanik zugedachte zweite Saal vor kurzem frei geworden ist, so konnte endlich mit der definitiven Aufstellnng der Objekte begonnen werden. Die im Berichte 1893 erwähnten Versuche mit Forniol haben zu erfreulichen Ergebnissen geführt. (Siehe diesen Bericht Seite 195.) In Bezug auf Geschenke und Erwerbungen sei auf die betreffenden Verzeichnisse des Berichtes verwiesen. Mehrfach gelangten im vergangenen Jahre Gesuche um Auskunft über botanische E'ragen an die Sektion und sie ist diesen Wünschen stets mit Bereitwilligkeit entgegen gekommen. Oberlehrer J. Blum. Professor Dr. M. Möbius. (t e 0 1 0 g i s c h - p a 1 ä 0 n 1 0 1 0 g i s c h e Sektion. Die in der Sektion geschehenen Arbeiten schließen sich teils an Geschenke an, die dem Museum geworden sind, teils an Sendungen, die wir im Tausche erworben haben, dann auch an Käufe, die zum Zwecke der Ergänzung unserer paläontologischen Sammlung und zur Demonstration in den geologischen Vorträgen gemacht wurden, endlich an Eingänge, die sich auf Aufschlüsse in hiesiger Gegend beziehen. Unter den zahlreichen Geschenken, die in ihrer Gesamtheit S. XXXVI ff. mitgeteilt wurden, ragen vor allem die zahlreichen Sendungen hervor, mit welchen uns unser munifizentes korrespon- dierendes Mitglied, Herr Oberiugenieur C. Brandenburg in Szegedin, mit schon lange geübter Sorgfalt und Opferwilligkeit er- freut. Es sind fast ausschließlich jungtertiäre fossilreiche Gebilde, die teils die von Kinkel in von seiner Eeise durch Österreich- Ungarn mitgebrachten und von Herrn C. Brandenburg in den letzten fünf Jahren gemachten Auf Sammlungen komplettieren, teils Fossilien aus Horizonten dem Museum zugeführt haben, die bisher in demselben noch nicht vertreten waren. Wir heben unter ersteren besonders eine Sendung hervor, die Fossilien aus den unteren Paludinenschichten der Malinoschlucht, darunter glatte Paludinen, T/jIopun/a mela/äJiopsis, Valvaten u. s. w. eut- — LXXVI — hielt, ferner eine solche, die, den mittleren Paludinenschichten daselbst entnommen, nach Anssuchen aus dem Schlämmaterial die Wirl)eltierfauna vervollständigte, über die wir im vorjährigen Sektionsbericht kurze Mitteilung gemacht haben. Hocher\Yünscht waren uns die letzten drei Sendungen, aus welchen wir die schöne Fauna der ('ongerienschichten von Radmanest im Banat gewannen. Eine Sendung führte uns auch reichlich marine miocäne Fossilien zu und zwar aus der sarmatischen und der zweiten mediterranen Stufe von Golubacs in Serbien: auch die IJoggerammoniteu von Szvinicza im Banater Gebirgsland bemühte sich Herr Brandenburg zu vervollständigen. Allen Brandenburgschen Sendungen verleiht ein ein- gehender stratigraphischer Bericht l)esonderen Wert. Eine ganz großartige Schenkung, der ganze Erfolg jalire- langen, glücklichen und geschickten Sammeins, wurde uns von Herrn Oberpostamtssekretär Chr. Ankelein dahier. Diese große Schenkung bestand aus mehreren recht bedeutenden Sammlungen, welche in vielen Stücken geradezu große Lücken unserer paläon- tologischen Sammlung füllten, was besonders von der schönen Suite mitteldevonischer Fossilien aus der Eifel gilt ; dieselbe ist reich an schönen Crinoiden (25 Arten), Korallen, Bryozoen, Brachiopoden (etw^a 40 Arten), Trilobiten (5 Arten) und Gastro- poden. Außerordentlich reich war dann besonders auch die Sammlung aus allen Horizonten des schwäbischen und fränki- schen Jurasystems, der sich kleinere Sammlungen aus dem fran- zösischen und Schweizer Jura, aus der Kreide und dem Eocän verschiedener Lokalitäten anfügten : aber auch die Aufsamm- lungen des Herrn Anke lein von den verschiedenen Lokalitäten des Mainzer Beckens waren uns sehr erwünscht; besonders sind hiervon die fossilen Fische aus dem Rupelthon von Flörs- heim zu nennen. Dazu kommen noch Fossilien aus dem schwäbischen Tertiär. Einem Horizont des schwäbischen Juras, nämlich dem oberen Lias, entstammt die herrliche Sammlung, mit der uns auch heuer wieder Herr Bruno Boettger dahier in frei- gebigster Weise bedacht hat. Sind sowohl die Fische (Dapedien, Pachycornen, Leptolcpis und Pholidophoren). als auch die Am- nioniten aus dem Posidonienschiefer und Jurensismergel von Holzmadeu vorzüglich erhalten, eine der schönsten Zierden der — LXXVII — paläontologischen Sammlung wird fernerhin die wundervoll er- haltene Krone von Pentacrinus sicbaiigularis mit ihren zahli-eichen Armen und Seitenarmen sein. Weiter müssen wir eines Geschenkes von wissenschaftlich hohem Werte hier gedenken. Herr Prof. Dr. A. Andreae hat die Schieferplatte mit den Resten der Ämia kehreri von Messel, ein Unikum, das von ihm in unseren Abhandlungen beschrieben wird, dem Museum zum Geschenk gemacht. Aus der geologischen Sammlung des Herrn Dr. J. Valentin, die reichlich Gesteinsstufen enthält, ist von dem oben schon mitgeteilten die Sammlung von Konchylien aus dem elsäßischen Diluvium und dem schweizerischen Gault, ferner Pflanzenreste aus der aquitanischen Stufe vom Roßberg (Schweiz) hervor- zuheben. Ist aus obigem schon ersichtlich, daß die in der Sektion zu bewältigende Arbeit nicht eben klein war, da ja besonders die Sendungen des Herrn Brandenburg nach Schlämmen und dergleichen zeitraubendes Aussuchen z. T. minutiöser Ob- jekte verlangten, so war doch die Gewinnung der Fossihen aus dem Inhalte zweier Kisten von Lapugy das, was Zeit und i^ugen am meisten in Anspruch nahm. Beim Besuche Siebenbürgens seitens Dr. Kinkelius schickte es sich, wie s. Z. berichtet wurde (Senckenb. Ber. 1890, S. 102), nicht, diesem fossilreichsten Fundorte der miocänen Fauna aus der zweiten Mediterran-Stufe einen Besuch abzustatten. Unser geschätztes korrespondierendes Mitglied Herr Dr. F. Jickeli hatte nun die Freundlichkeit, uns zwei große Kisten mit Mergel von Lapugy zu senden, mit dem Wunsche, nach Determinierung dieses Materials in den Stand gesetzt zu werden, an der Hand desselben die Bestimmung des für das Hermannstädter Museum Gesammelten selbst auszuführen. Erst anfangs dieses Jahres war es uns endlich möglich, auch an diese Arbeit zu gehen. In der einen Kiste, die graue pul- verige Mergel enthielt, sind die mittelgroßen Konchylien fast nur in Trümmern vorhanden; nur die kleinen Formen sind er- halten ; anders war es in der andern Kiste, welche vorherrschend gelbliche Mergelbänke enthielt, aus welchen auch die größeren Konchylien gewonnen werden konnten. Nahm schon das Schläm- men u. s. w. fast zwei Monate in Anspruch, so noch mehr das Aussuchen des hierbei Gewonnenen, was zumeist mit der Lupe — LXXVTTI — gesclieheii mußte. Tliatsäclilicli sind wir uocli iiiclit daiiiit y.w Ende, obwohl dieser Arbeit viel Zeit zii^-ewendet wurde, noch weniger sind wir bisher schon zu der ] Bestimmung- dieser Fossi- lien gekommen. In hohem Grade müssen wir die Liebenswürdigkeit Herrn H. Grebes, Landesgeologen in Trier, schätzen, einem Wunsclie entsprochen zu haben, gelegentlich seiner Touren allgemein-geo- logisch interessante Objekte für die betreffende Abteilung un- seres Museums zu sammeln. Eine Sendung, die des Interessanten und Merkwürdigen mancherlei enthielt, zeigte, daß er unser stets liebenswürdig gedenkt. Mehrere interessante Stücke konnten wir auch der von Herrn Oberlehrer Blum in der Eifel und bei Karlsbad zusammen- gebrachten Sannnlung von Gesteinen für die Sammlung allgemein- geologischer Erscheinungen entnehmen. Die Herren D 3" c k e r h o f f , Fabrikbesitzer in Biebrich a. Eh., hatten die große Freundlichkeit, uns das Anerbieten zu machen, die Fossilien, welche in ihren Brüchen gewonnen werden, unserem Museum zuzuwenden, so daß nun durch die Munifizenz dieser Herren die vor ein paar Jahren erworbene Sammlung von Wirbel- tierresten und Konchylien aus den großen Brüchen am Heßler bei Mosbach-Biebrich mehr und mehr komplettiert wird, was wir im Interesse der Geologie hiesiger Gegend in hohem Grade schätzen; so führte uns denn eine zweite Sendung sehr wert- volle Reste von Wirbeltieren sowohl aus dem Hydrobienkalk, als auch aus den Diluvialsanden am Heßler zu. Unter den ersteren heben wir Zähne und Skeletteile von einem Aceratherium und Zähne von Palaeochoerus hervor, unter letzteren zwei letzte Phalangen von zwei großen Paarzehern, die uns bisher ganz und gar gefehlt haben. Wir gedenken hier noch dankend der Wid- mung von zwei großen Photographien aus einem der äußerst interessanten Steinbrüche am Heßler. Wertvolle einzelne Fossilien verdanken wir Fräulein Dora Schimper und Herrn Prof. Dr. Richters daliier; so waren uns zwei schone Zapfen von Pinus üoried von Erpolzheim bei Dürkheim, eine willkonunene Gabe in Rücksicht auf die im Unter- mainthal bekannt gewordene OberpliocänUora. Prof. Richters schenkte u. a. von Myrica longifolia Blätter und Blütenstand von Müuzenberg. — LXXIX — Eine Schenkung von lioliem Werte repräsentiert die große 8 Gattungen und 14 Arten umfassende Sammlung von Glarner Fischen des Herrn ß. Löhrl in Bari. Schliei^lich versahen uns die Herreu Dr. W. Leybold, Direktor und Ingenieur Schiele mit zahlreichen Pflanzenresten aus der so bedeutsamen nnterpermischen Glossopteris-FloYR. von Südost- Australien. Da das für die geologisch-paläontologische Sammlung ausge- worfene Budget in Rücksicht auf die zahlreichen Lücken derselben relativ gering ist, so bemühten wir uns auf dem Wege des Tausclies — eine freilich sehr zeitraubende Arbeit — solche auszufüllen. Besonders ärmlich war der Besitz cambrischer und auch silurischer Petrefakten. Eine Sendung von etwa 200 Etiketten an Herrn J. Miquel in Barroubio par Aigues Vives, Dep.Herault, änderte in dieser Hinsicht die Verhältnisse sehr zum Vorteile unserer Sammlung, so daß, wenn es der Raum gestattete, es uns möglich wäre, die bisher vereinten cambrischen und siluri- schen Fossilien gesondert, die beiden Systeme entsprechend repräsentierend, aufzustellen. Immerhin besitzen wir nun doch Material zur Demonstration in den Vorträgen über historische Geologie, denen ja auch unsere Sammlung dienen soll. Die cambrischen Fossilien aus der Montagne noire, Dep. Herault. sind repräsentiert durch wohlerhalteue Stücke von Paradoxides rugidosus, Conocoryyhe levyi, C. rouayrouxi, C. heberti, C. coronata^ Agiiostus sallesi^ Trochocystites barrandei und mehrere Discinen. Unter den zahlreichen Silurfossilien, unter welchen auch die Ti'ilobiten (11 Arten: Asaphelina barroisi, A. miqueli, Niobe cf. ham'pkrayi, Asaphus cf. tonrneti, A^npyx cf. roiiauUi, Ogygia desideraia, Calytnene arayoi, C. tristani, Placoparia tournencini, Triiiucleus ornatus^ Illaoius giganteus) die Hauptrolle spielen, aber auch Cephalopoden, Gastropoden, Brachiopoden und sogar Bivalveu verti'eten sind, erwähnen wir noch die rätselhaften Gebilde: TigUUtes, Vexülum, Cruxiana und Bilobites. Aus den Devonfossilien geht das interessante Faktum hervor, daß die organischen Reste aus dem Oberdevon von Büdesheim in der Eifel (Coli. Ankelein) und von Vailhan im Dep. Herault so- wohl den Arten, wie auch der Erhaltung nach große Über- einstimmung zeigen. — LXXX — Außer diesen paläozoischen Kollektionen, die uns die Liebenswürdig-keit des Herrn Miquel ausgewälilt liat, ent- hielten die Sendungen dieses Herrn schöne und zahlreiche Reste aus verschiedenen Horizonten der französischen Kreide und des französischen Eocäns, darunter Planorbis pseudammonius von Barroubio, Dep. Herault, der auch das Mitteleocän im Rheinthal kennzeichnet. Eiue Sendung- von Gipsabgüssen der uralischen Perm- Reptilien unseres Museums erwiderte Herr Prof. Dr. C. Schmidt in Basel mit einer in hohem Grade interessanten Kollektion von Gesteinsproben, die vorzüglich geeignet sind, die Dynamo- metamorphose und die Kontaktmetamorphose zu demonstrieren; es bildet daher diese Sendung einen Hauptschmuck der die dynamischen und vulkanischen Vorgänge erklärenden Teile der Sammlung allgemein-geologischer Verhältnisse. Wir nennen aus dieser Kollektion : Kontaktmetamorphen Kalk mit Granat und Vesuvian vom Pic d'Arbizon, kontaktmetamorphen Silurschiefer mit Staurolith von Pradvieille und hercynischen Schiefer mit ver- zerrten Trilobiten von Cathervieille in den Pyrenäen, ferner jurassischen Marmor von Andermatt, jurassischen Zoisitgranatfels und jurassischen Zoisitphyllit mit Belemnit vom Nufenenpaß. Vom British Museum und von Herrn Prof. A. Fritsch in Prag stehen noch entsprechende Gegensendungen aus. Eine Gegensendung von Prof. Andreae enthielt u. a. das vielgenannte Eozoon canadense, von dem das Museum bisher nichts besaß. Von den zahlreichen Skeletresten diluvialer Säugetiere aus Mosbach, die wir dort erwarben, konnte heuer, da es an Händen im Museum fehlte, nichts zusammen- und aufgestellt werden; ebenso wartet u. a. auch das in vielen Bruchstücken vorliegende Geweih eines Elen aus dem Aulehm von Frankfurt, das uns vom Städtischen Tiefbauamt übergeben worden ist, noch der Herstellung. Aus dem durch Kauf Erworbenen führen wir liier noch besonders auf: Oldhamia radiata aus dem Unter-Cambriuni Mm Carrick in Irland und ein recht gut erhaltenes Exemplar von Bothriolepis canadensis, welch letzteres uns nun doch erlaubt, die Placodermen (Fische) nicht blos durch Abbildungen zu demonstrieren. - LXXXI — Denselben Zweck, den wir beim Ankaufe obiger Objekte im Auge liatten, nämlicli in den Vorlesungen iiber historische (Geologie zur Demonstration zu dienen, hatten wir auch beim Ankaufe einer Sannulung von Lunzer Keuperptianzen und C'e- nomani)flanzen von Kentucky. Wir sprechen Herrn Professor Andreae auch hier unseren besten Dank für die Liebens- würdigkeit aus, diese Gegenstände für uns im Mineralien-Kontor in Heidelberg ausgew^ählt zu haben. Auch dieses Jahr konnte das Material des Museums meh- reren Fachgenossen zur Instruktion dienen. Herr Forstmeister Rörig in Erb'sdorf studierte die recenten und fossilen Geweihe, Herr Dr. 0. Reiß in jMüuchen die Aconthodes-Reste unserer Sammlung, die in der Folge auch in unseren Abhandlungen eine Bearbeitung erfahren werden. Die chilenischen Uuteroolithfossilien von Liuique, die wir Herrn Prof. Richters verdanken, sind von Freiburg i. B. wieder zurückgekommen. Herr Dr. Moericke, der dieses Material bearbeitet hat, benannte eine Bivalve Arcomya sencl-enbergi. Ebenso ist auch von Herrn G. A. Bou- 1 enger vom British Museum (N. H.) unser wundervoller Lar/o- saurKs balsami von Perledo, den das Museum von Dr. Rüppell erhalten hat, vorzüglich ausgearbeitet zurückgekommen. Die Beschreibung desselben geschieht in den Trans. Zoolog. Soc. London 1894. Weiter wurde auch ein Teil der Fischreste aus Messel, die Herr Prof. Andreae in unseren Abhandlungen be- schreibt, wieder in die Sammlung eingereiht. Wie seit einem Jahrzehnt stehen wir auch bei der neuesten Tiefbohrung dem Städtischen Tiefbauamt zur Seite in der Fest- stellung der hierbei erreichten geologischen Horizonte. Sowohl in Rücksicht auf den Zweck, dem diese Bohrung unmittelbar dienen sollte, als auch rücksichtlich der Aufklärung, die uns aus einer Fortsetzung derselben bis zur Erreichung des Zieles für die Kenntnis des Untergrundes von Frankfurt erwachsen mußte, ist es sehr zu bedauern, daß die Bohrung eingestellt wurde, nachdem dieselbe in 170 m Teufe schon tief im Cyrenenmergel vorgedrungen und daher nicht zu fern von ge- schlossenem Thon (Rupelthon) war, auf Avelchem Wasser zu erwarten ist. Nachdem die Bohrung soweit gegangen war, wäre es nur zweckmäßig und den Verhältnissen entsprechend gewesen, das weitere kleine Risiko — eine Bohrung von höchstens 6 — LXXXII — 40 — 50 in — zu übernehmen. Bei der Tiefliolirnng an der Friedberger Landstrasse im Jalire 1842 beging man denselben Felder: freilich kannte man damals die Schichtenfolge nicht wie heute und hatte schon 187 m mit wesentlich unvollkonminerem Bohrapparat durchteuft. Einem Wunsche des Herrn Prof. Eein in Bonn zu ent- spiechen, machten wir demselben aus dem Silurmaterial von Cincinnati, das auf seine Vermittlung hin s. Z. ins Museum gekommen war, eine Auswahlseudung. Oberlehrer Dr. Friedrich Kinkelin. Prof. Dr. Oskar Boettger. Sektion für Mineralogie und Petrographie. Gekauft: Kalkspat, Zwilling nach K von Egremont in Cumberland: Ametl^yst von Minas Geraes; Witherit von Aiston Moor ; Phosgenit von Laurion ; Phillipsit von Eichmond, Victoria ; Laumoutit von Nagyag; Boleit von Californien; Turmalin von Brasilien. Geschenkt: Dem unermüdlichen Bestreben des Herrn F. Ritter, die Lokalsammlung zu vervollständigen und dadurch dem Naturfreund Anregung zum Studium des heimatlichen Bodens zu geben, verdankt die Gesellschaft eine höchst wertvolle Suite formvollendeter Handstücke aller wichtigen Spessartgesteine. Sobald die Neuordnung der Mineralien beendet sein wird, sollen auch die Ritterschen Schenkungen eine dem Wert der Objekte entsprechende Aufstellung in der neu einzurichtenden Lokal- sammlung erhalten. Eine interessante Serie von Mineralien und Gesteinen aus der spanischen Sierra Nevada erhielt die Gesellschaft von Herrn Professor Dr. Rein in Bonn. Oberlehrer Dr. W. Schauf. — LXXXTir B. Protokoll-Auszüge. Siimstag, den 21. Oktober 1898. Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum. Der Vorsitzende begrüsst die Versammlung zu dem Wieder- beginne der wissenschaftlichen Sitzungen und berichtet hierauf über das Reise-Stipendium der Rüppell-Stiftung. Herr Professor Willy Kükenthal aus Jena, dem dieses Stipendium zuerkannt worden ist , wird seine Seereise übermorgen , am 23. Oktober, von (_Tenua aus auf dem Reichspostdampfer „Oldenburg" an- treten und sich direkt nach Singapore und Batavia begeben. Nach einem kurzen Aufenthalte auf Java, der hauptsächlich dem botanischen Garten in Buitenzorg und dem Feuerberge Gedeh gewidmet sein wird, gedenkt der Reisende sich seinem Ziele, der kleinen molukkischen Insel Ternate, zuzuwenden, um von hier aus die noch wenig bekannten Inseln Halmahera und Bat Jan zu durchforschen. Da Herr Professor K ü k e n t h a 1 bedeutende wissenschaft- liche Leistungen aufzuweisen und durch seine Reisen nach Spitzbergen und in das Eismeer viele Erfahrungen gesammelt hat und Strapazen zu ertragen gewöhnt ist, überdies ihm durch Vermittlung Ihrer kgl. Hoheit der Frau Erb-Großherzogin von Sachsen-Weimar ein Empfehlungsschreiben des holländischen Kolonialministers an den niederländisch-indischen Generalgouver- neur ausgestellt wurde, so sind nach menschlicher Berechnung alle Vorbedingungen für eine glückliche, erfolgreiche Forschungs- reise gegeben. Ferner teilt der Vorsitzende mit, daß Herr Dr. F. Kinke- lin mit dem zu vergebenden v. Reinach-Preis für eine geologi- sche Arbeit, die ein Gebiet unserer engern Heimat behandelt, auf Vorschlag einer Kommission von der Direktion gekrönt worden ist und zwar für die Abhandlung „Altes und Neues aus der Geologie unserer Landschaft" im Bericht über die Seuckenb. naturf. Gesellschaft 1892, Diese Arbeit enthält die 6* — LXXXIV — wesentlicheu Resultate der Forschungen, die Herr Di-. Kinkel in in dem umfangTeiclien Werke „Die Tertiär- und Diluvial- Bildungen des TTntermainthales, der Wetterau und des Süd- abhanges des Taunus. j\Iit 2 geoh)gischen Uebersiclitskarten und 12 Abbildungen im Text" niedergelegt hat. Herr Professor Dr. H. Reiclienbach hielt nunmehr seinen angekündigten Vortrag : „ A m e i s e n s t u d i e n i m V r a n k- furter Wald." In der Einleitung bespriclit Redner die Grundzüge des Baues, die systematische Stellung und die nachembryonale Ent- wickelung der Ameisen mit kurzen Bemerkungen über ihr Zu- sammenleben in Kolonien, ihre Bauten, ihre Ernährung und Brutpflege. Der erste Teil des Vortrages behandelte seine Beobach- tungen an Nestern des Frankfurter Waldes , die er seit Juli dieses Jahres angestellt hat. Die betreffenden Arten, etwa 18, werden sowohl aufgesteckt, als auch in Spiritus, mit ihren Eiern, Entwicklungsstadien und Gästen nach einer einfachen neuen Methode präpariert, vorgezeigt; auch eine Reihe mikro- skopischer Präparate liegt vor. Von den beobachteten Arten ist besondei's die Amazonen- anieise (Polyergus rufescens Latr.j bemerkenswert. Hier wurde sie noch nicht gesehen. In den 50er Jahren beobachtete sie Kirschbaum bei Mombach. auch bei Soden wurde sie einmal gesehen. Das Nest befludet sich in der Nähe des Grafenbruchs. Von selteneren Arten wurde noch Formica cocsecta und pressi- labi'is NM. in je einer Kolonie nachgewiesen. Von den geschil- derten Bauten verdient eine Kolonie der roten Waldameise in einer Eiche bei Schwanheim Erwähnung ; die Tiere haben da in einer Höhe von mehreren Metern große Steine an den Vor- sprüngen des Stammes zu Wällen aufgehäuft: hinter diesen '\^'ällen liegen dann Blattreste, Blütenstände, Holzstücke u. a. So sind eine Anzahl Verandas geschaffen , wo die Puppen der Ameisen in die Sonne gelegt werden können : abends und bei schlechtem Wetter werden sie rascli in die Wohnräume im Stamme zurückgebracht. Dann schildert Redner die malerischen Bauten der roten Waldameise an den Baumstrünken in der Nähe des Goldsteins, die Holzbauten der schwarzen Holzameise (Lashis fuUyiiiosiis) bei Schwanheim, die aus Sand und Mörtel aufge- — LXXXV — fülirten kimstvctllen Schlösser der kleinen scliwarzbrannen Ameise {Lasi/is uiger) am Grafeubrucli , die mit Gallerien, Tunnels, Viadukten und weithin s-ich erstreckenden Landstraßen und Feldwegen versehen sind. Auf den über ^h Meter hohen Saud- bauten hat sich eine reizende Vegetation von kleinen Farnen, Moosen, Flechten, Gräsern u. a. entwickelt, die als hochgelegene Parkanlagen dienen. Im zweiten Teil schildert Dr. Reichen- bach die am 5. August, abends 5 Uhr, von ihm und einem Freunde beobachtete Sklavenjagd der roten Amazone auf die in der Nähe wohnende grauschwarze Waldameise (Forniica fusca h.) am Grafenbruch (s. S. 99 dieses Berichtes) und zeigt die präparierten Belegstücke zu diesem merkwürdigen Ereignis vor: Amazonen- Arbeiter — lucus a non lucendo — (denn sie arbeiten gar nicht, wenn mau nicht das Puppenstehlen eine Arbeit nennen will), /"«sm-Herren und Sklaven und geraubte Larven und Puppen. Im dritten Teil Aviift Redner die Frage auf, wie man die Sklavenhalterei mancher Ameisenarten verstehen soll, und wie sich dieser sonderbare Instinkt hat entwickeln kiinneu. Behufs Erörterung dieser Frage bespricht er die übrigen Formen des Zusammenlebens von Ameisen verschiedener Arten, zusammen- gesetzte Nester, Diebsameiseu , Gastameiseu und die übrigen Sklaven haltenden Arten nach Wasmanns Werk: „Die zusam- mengesetzten Nester und gemischten Kolonien der Ameisen. Münster 1891". Zum Schluß erörtert er die Theorie dieser Erscheinungen. Hier stehen sich zwei Ansichten schroff gegenüber. Nach der einen liegen ausschließlich reine lustinkthandlnngen vor, ohne wirkliche Einsicht (Intelligenz); nach der anderen Meinung sind beide ^lomente wirksam. Je nachdem man sich für die eine oder die andere Theorie entscheidet, Avird in der Regel auch die Antwort auf die Frage ausfallen , ob und wie sich diese verschiedenen Formen des Zusammenlebens im Laufe der Zeit entwickelt haben. Jedenfalls sind dies sehr schwierige Probleme, und, was vor allem dem echten Naturforscher nötig erscheint, sind es nicht mehr oder weniger geistreiche und phantasievolle Hypothesen, auch nicht mittelalterliche Axiome, sondern weiter zu beobachtende Thatsachen, die den Weg zur Wahrheit langsam aber sicher ebnen werden. — LXXXVI — Sauistagv, den 18. Noyeml)er 1893. Yorsitzeuder : Herr Oberlelirer J. Blum. Der Vorsitzende teilt zimächst mit, daß auf die Eiugabe der Direktion vom 14. September vom Auswärtigen Amte in Berlin nunmehr der Bescheid eingetroffen ist, daß dem Eeisenden der Gesellschaft, Herrn Prof. Kükenthal, die nachgesuchte Unterstützung- durch die Reichsbehörden zu Teil werden würde. Herr Professor Dr. F. Richters sprach sodann über den Rübennematoden , Heterodera schachti, und sein Vorkommen bei Frankfurt. Er demonstrierte an mikro- skopischen Präparaten den Bau und die verschiedenen Ent- wicklungszustände dieses Fadenwurms , über den s. Z. das korrespondierende Mitglied der Gesellschaft, der Zoologe Dr. Adolf St ru bell von hier , eine erschöpfende Abhandlung veröffentlicht hat, die mit der großen goldenen Medaille des Königs Albert von Sachsen preisgekrönt worden ist. Der Vor- tragende fand den Wurm, der in anderen Teilen Deutschlands den Rüben- und Haferbau schwer geschädigt hat, im August dieses Jahres auf einem Rübenacker bei Griesheim, wo er bereits eine Stelle von etwa 3 Hektar so stark befallen hatte, daß in diesem Herbst anstatt 200 Zentner nur 60 — 70 Zentner Rüben auf den Morgen geerntet wurden. Die Vermehruugsfähigkeit des Nematoden ist eine immense : unter den günstigsten Umständen bringt ein Pärchen in einem Sommer eine Nachkommenschaft von 22,000 Milliarden Individuen hervor und es kann die Verseuchung der Rübenäcker infolgedessen rasend schnell fort- schreiten. Bei Griesheim wurde vor zwei Jahren, als der Acker ebenfalls mit Rüben bestellt war, nur auf einer Fläche von Va Morgen Mißwachs beobachtet und in diesem Jahre sind schon 25 Morgen infiziert. Nur das Weibchen des Nematoden ist dem bloßen Auge sichtbar; es ist stecknadelkopfgroß, zitronenförmig, gelblichweiß und steckt mit seinem Vorderende in den B'aserwurzeln der Zuckerrübe. Jedes Weibchen erzeugt 300 — 350 Eier, die ihre ganze Entwicklung innerhalb des Weib- chens durchmachen, dessen Körperwand auch nach dem Tode des Tieres noch die Brut als eine hornige, braune Kapsel um- giebt. Die aus dieser ausschlüpfenden Tierchen sind noch keine fertigen Würmer, sondern Larven von Wurmgestalt, die eine — LXXXVII - Verwandlung- durclimaclien iiiüsseu. Diese vollzieht sicli in den Wurzeln der Zuckerrübe, in welche die Nematoden-Larven sich einbohren und denen sie mittelst eines Bohrstachels die zu ihrer Ernährung dienenden Säfte entziehen. Nach zwei Häutungen, innerhalb 4-5 Wochen, ist die Entwicklung beendet. Man tindet dann in Anschwellungen, dicht unter der Wurzelhaut, die männlichen Tiere , die einer Trichine ähnlich sehen , aber noch kleiner als diese, nur 1 mm lang sind, während die weiblichen Tiere schon früh durch ihr Anschwellen die Wurzelhaut sprengen und dann als anfangs flaschenförmige , später zitronenförmige Gebilde an der Wurzel hängen. Manche Larven dringen übrigens nicht in die Wurzel ein, sondern machen außen, an ihi- schmarotzend, ihre Metamorphose durch. Es ist kein in der Praxis anwendbares Mittel bekannt, um die Nematoden zu vernichten. Man hat in Frankreich zwar Schwefelkohlenstoff mit vollem Erfolge angewandt, da aber allein der Ankauf der zur Vernichtung der Nematoden auf einem Hektar nöthigeu Menge Schwefelkohlenstoff 1000 Mark kostet, so muß der Landwirt von diesem Mittel wohl absehen. Gute Kesultate aber liefert die von dem Vorstand des landwirt- schaftlichen Instituts in Halle, Geheimrat Kühne, angegebene Eangpflauzen- Methode. Dieselbe basiert auf dem Umstände, daß die Nematoden-Larven während ihrer Entwicklung in der Rübenwurzel unbeweglich und auf die Ernährung durch dieselbe angev/iesen sind. Man bestellt den infizierten Acker mit Rübsen, in dessen Wurzeln die Nematoden ebenfalls gern einwandern, stellt durch mikroskopische Untersuchung fest, wann die Wurzeln mit Nematoden-Larven erfüllt sind, hebt dann, am besten mit einem Kühne'schen Grubber, die Pflanzen aus, lässt sie ver- trocknen, pflügt sie tief unter und wiederholt dieses Verfahren 3 — 4 mal im Laufe eines Sommers oder bestellt den Acker, nachdem man im Frühjahr durch Fangpflanzen die Hauptmeuge der Nematoden weggefangen hat, mit Kartoffeln, die wenig unter dem Schmarotzer leiden, säet aber zwischen den Kartoffelreihen wiederum Faugpflanzen. Darf man sich auch nicht der Hoff- nung hingeben, durch diese Fangmethode alle Nematoden von einem Acker zu entfernen, so kann man doch mittels derselben, wie die Erfahrung gelehrt hat, die Nematoden niederhalten. Jedenfalls sollten die Landwirte diesem Schädlinge die größte — LXXXVIII — Aufmerksamkeit widmen und bei den ersten Anzeichen seines Auftretens energisch gegen ihn einsclireiten , um sich vor scliwerem Schaden zu bewahren. In der Diskussion frug Herr Major Dr. von Hey den an, ob es niclit besser sei, den Rübsen zu verbrennen, worauf der Vortragende erwiderte, daß an dem ausgetrockneten Rübsen die llctciodem zu Grunde gehen muß, weil es ihr an Nahrung fehle. Zum Schlüsse sprach der Vorsitzende dem Reduer für seinen interessanten Vortrag den Dank der Gesellschaft aus. Samstag-, den O. Januar 1894. Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum. Der Vorsitzende begrüßte die Versammlung zum neuen Jahre und nuichte Mitteilung von den Veränderungen in der Direktion der Gesellschaft. Es hatten auszutreten die Herren Sanitätsrat Dr. H. Rehu und W. Winter; an deren Stelle wurden gewählt die Herreu Dr. med. J. P. Wirsing und Dr. Aug. J a s s 0 y. Der Vorsitzende lenkte nunmehr die Auf- merksamkeit der Versammlung auf die zahlreichen ausgestellten Säugetiere und Vögel, die aber nur einen kleineu Teil der Zu- wendungen und Erwerbungen bilden, womit das Museum im verflossenen Jahre bereichert wurde. Die Schenker sind: die Neue Zoologische Gesellschaft, die Herren Franz Fabricius, Val. Hammer au, Major Dr. v. Hey den, J, Chr. Rom eisen, Professor Dr. M. Schmidt, Ehrbar dt an der Gehspitz, Baron C. v. Erl auger in Ingelheim, Konsul V. Moellendorff in Manila, Dr. Radde in Tiflis, Kammer- diener Huth, Max V. Guaita, Rudolf Henrich. Dr. W. Schauf, Jaquet, F. Derlam, Robert Metzger und S. A. Seh ei de 1. Besonders hervorgehoben unter den ausgestellten Tieren mögen werden die schönen Papageien des Herrn Bruno Strubell uebst denen, die käuflich erworben worden siud. Man kennt im Ganzen etwa 500 Papageiarten; davon besitzt das Museum ungefähr die Hälfte. Die Kustoden der Gesell- schaft sind bemüht, diese Vogelfamilie möglichst zu vervoll- ständigen. Der prächtige männliche Hirsch wurde von Herrn A u d r e a e - G r u m b a c h im Taunus erlegt, und den Rehbock schenkte Herr Oberförster Hillerich in Mitteldick. Interessant — LXXXIX — sind die 2 zusammengewachsenen Feldhäsclien, die der Güte des Herrn Direktor Cour. Bin ding- zu verdanken sind, uud reizend nehmen sich die von Herrn F. Simon erworbenen jungen Eich- höi'uchen im Neste, sowie das Nest mit der Hühnerhabichtmntter und ihren 4 Jungen ans. Die große Trappe, von Herrn Schreiuer- meister J. Kraut in Isenburg geschenkt, wurde von ihm auf Isenburger Fekl an einem Waklsaume geschossen. Dieser Vogel^ häufig in Südrui^land und auf den weiten Ebenen Ungarns, wird bei uns selten beobachtet. Schließlich wies der Vorsitzende auf die schöne Wildkatze, eine Jagdbeute des Herrn J. Köll- reuter, hiu und gedachte der vortrefflichen Präparation der Tiere durch die beiden Kustoden, die Herren Adam uud August Koch. Herr Oberlehrer Blum berichtete hierauf über das „E'or- m 0 1 als K 0 n s e r V i e r u n g s f 1 ü s s i g k e i t " (siehe S. 195 dieses Berichts). Alsdann sprach Herr D. F. Hej^nemanu über „die afri- kanische Flußmuschel-(jrattung Aetlieria'-' unter Vor- legung der Exemplare aus der Sammlung des Museums und der höchst merkwürdigen Stücke, welche bei Gelegenheit der Expe- dition Pechuel-Lösche an den Kongofällen gesammelt und Herrn Dr. Simroth in Leipzig zur Beschreibung überlassen worden waren. Die Arbeit Simroths über die Kougomuschelu wird demnächst in den Abhandlungen der Gesellschaft erscheinen, und der Vortragende referiert über das Wesentliche der Er- gebnisse. Er bespricht zuerst kurz die Geschichte uud die geogra- phische Verbreitung der iy AÜwwg Aetherio, ihre noch schwankende Stellung im System und die Schwierigkeit der Artbestimmung infolge der außerordeutlicheu Veränderlichkeit der Schalen. Fr geht sodann zu den Muscheln der Kougofälle über, die in letzterer Beziehung ungewöhnliches Interesse in Anspruch nehmen. Die Form wird von Simroth mit dem Namen hdcromorplia belegt und von ihr zwei völlig von einander verschiedene Mu- tationen beschrieben. Die eine sitzt in Bänken festgewachsen auf dem Flußbett, die andere hängt links uud rechts an den von dem Fluß durchströmten Felswänden. Jene, mit flacher unterer Schale, hat die obere gewöll)te Schale mit aus Schalen- substanz bestehenden Röhren besetzt, deren Entstehung be- — XC — schrieben wird und die zur ßezeiclinuug mutatio tnbulifera be- nutzt werden, -während die andere diese Röhren uicdit luit. und ihi'e untere sclnvalbennestfr»nnig-e Hälfte — daher mutatio nidus liinotdiiüs — mit der flaclien oberen Hälfte verscliließt. Diese grolle Verschiedenheit der Ausprägung- wird von Simroth in geistreicher Weise durch die veränderten Lebens- bedingungen erklärt. Die Form tubulifem liegt innerlialb der stark mit Sedimenten durchsetzten Wasserschichten, kann — um die dem Tiere nötige Nahrung aus dem Wasser zu nehmen — ihre Schalen nicht öffnen, sondern bildet mit dem ]\Iantelrande am Schalenrande Röhren, die nl)er die Sedimente hinausragen und die Nahrung durch ihre feine Öffnung einlassen. Bei fortgesetztem Wachstum werden die Röhren verlassen , mit Sclialensubstanz vei'schlossen, und eine neue Reihe am Rande wird gebildet, bis die überhandnehmende Sedimentschicht dem Leben des Tieres ein Ziel setzt. Diese Form ist die Urform, die andere, Avelche mit den Sedimenten nicht in Berührung kommt, hat die Röhrenbildnng als für sie unnötig aufgegeben, und sie ist ein Beispiel, in welchem Fluß der ArtausV)ildung die Gattung Aefheria begriffen ist. Der dritte Gegenstand der Tagesordnung waren Mit- teilungen des Herrn Dr. Julius Z i e g I e r über ..Storch- n ester." Anläßlich seiner Arbeit über die „Storchnester in Frank- furt a. M. und dessen Umgebung" hat Herr Dr. Ziegler eiue ausgedehntere Darstellung unter Zuhilfenahme von Ravensteins neuer großer Wandkarte ( 1 : 100,ÜU0j des Mittelrheingebietes mit Höhenschichten ausgeführt, in der die ihm bekannt ge- wordenen Storchnester durch Fähnchen gekennzeichnet sind. In ihr treten die Verbreitungsverhältnisse noch augenfälliger hervor als in der kleinen Karte (1: 170,000), die unserem letzten Berichte beigegeben war. Um eine wenigstens ungefähre Vorstellung von dem weite- vcn \'()rkommen des weißen Storches in ganz Europa zu gewin- nen, hat der Vortragende versuchsweise auch eiue eutsprecliende Karte (1 : 12,000,000) angefertigt , welche veranschaulicht, wo der Storch nistet, wo er vorübergehend, besonders auf dem Durchzuge, vorkonunt und avo er fehlt. Es knüpft sich hieran die Fraoe nacli seiner eigentlichen Hehnat. — XCI — Der Vortragende bespricht ferner den eigentümlichen Ver- lauf und die Wanderung der Isotherme Null, bezw. derjenigen von 1,2 und 3 Grad C, die er für den Frühjahrszug der Störche für wesentlich bestimmend hält, indem die mittleren Eintrittszeiten der ersteren mit den mittleren Ankunftszeiten der letzteren übereiuzustimmen scheinen. Die Mitteilungen werden durch einige Abbildungen unterstützt. Schließlich ersucht der Vortragende im Falle der Zerstörung von Storchnestern unausgebrütet gebliebene Eier, sowie aus dem Nest gefallene, bezw. geworfene junge Tiere verschiedeneu Alters und gelegentlich auch schöne erwachsene Exemplare dem Museum für die biologische Sammlung und die Lokalsanimluug zuzuweisen. Samstag-, den 3. Februar 1894. Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum. Der Vorsitzende teilt mit, dass er dem Zoologen an der Universität Freiburg i. B., Herrn Professor A u g u s t W e i s m a n n , der am 17. Januar sein sechzigstes Lebensjahr vollendete, und dem Physiologen Herrn Professor Moriz Schiff an der Uni- versität Genf zu seinem am 24. Januar stattgehabten fünfzig- jährigen Doktorjubiläum die Wünsche der Senckenbergischen Gesellschaft übermittelt habe. In den Antwortschreiben, die verlesen werden, gedenken die berühmten Gelehrten, die beide geborene Fiankfurter sind, in Dankbarkeit des Seuckenbergianums und seiner Sclnvesteranstalten, deren Vorträge und Sammlungen ihnen die erste Anregung zum Studium der Naturwissenschaften boten und die schließlich maßgebend für ihre spätere Eichtung wurden. Alsdann lenkt der Vorsitzende die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf die zahlreichen ausgestellten Reptilien und Batrachier, die dem Museum im letzten Jahre durch Schenkung und durch Kauf zugeführt wurden und worübei' der Sektionär für Herpetologie, Herr Professor Dr. 0. Boettger, Avie folgt berichtet: „Das Verzeichnis der Schenker, die unser Museum in der letzten Zeit durch herpetologische Schätze bereichert haben, ist diesmal ein ungewöhnlich langes. — XCII — „Wir erhielten von F. W. Urich und R. E. Mole in Port üf Spain fast die gesamte Reptil- und Batracliierfauna der Insel Trinidad — 52 Gläser — , von Konsul Dr. 0. Fr. von M o eil en- do rff in Manila seine und Herrn Fl. Qu ad ras' Ausbeute von verschiedenen philippinischen Inseln — 46 Gläser — , von C. Fleischmann aus Costa Rica und Fr. Bey schlag aus Deli, N.-O. -Sumatra, je 19 Gläser, von Dr. Ed. E'leck aus Deutsch-Südwest- Afrika und Dr. Heinr. Lenz aus verschie- dener Provenienz je 17 Gläser, von Baron A. von Reinach aus Pontianak, W.-Borueo, 16 Gläser, von Konsul F. Mauß aus Venezuela 13 Gläser, von Direktor Dr. ('. Berg aus der Argentiua und Patagonien 12 Gläser, von Rud. Henrich aus Wisconsin und Dr. Alex. König ans Algerien je 11 Gläser und von Professor Dr. R. Semon aus Queensland und S.-O. -Neu- guinea 10 Gläser. Kleinere Geschenke machten die Herren Dr. med. H. Schädle mit Arten aus Marokko, F. Sikora mit solchen aus Ost-Madagaskar; Direktor Dr. Er. Haase gab Arten aus Siam, die Neue Zoologische Gesellschaft solche von der Insel Capri, aus Süd-Afrika, von den Verein. Staaten und aus Neuholland, Dr. Fr. Werner aus ()sterreich, Algerien und Ceylon, Baron C. von Erlanger aus Tunis, H. Simon aus Syrien, Sclmlrat Direktor Dr. Eg, Schreiber aus Kärnten und Bosnien, Professor 0. Boettger aus Kamerun und Singapore, Dr. K. Es eher ich von der Insel Linosa, Alb. Textor aus Java und Br. S trüb eil aus Ecuador. Je eine Art erhielten wir zum Geschenk von Ces. Conemeuos aus Epirus, Dr. Aug. Müller aus Syrien, von dem verstorbenen Ant. Stumpff aus Madagaskar, von G. A. Boulenger aus Niederösterreicli und von der Beth mann schule hier aus Venezuela. Weiter bekamen wir aus Dr. A. Voeltzkows Ausbeute in W. -Madagaskar 34 Gläser, tauschten vom British Museum in London 12 Gläser verschiedener Provenienz und kauften von Herrn H. Fruhstorf er aus dessen westjavanischer Ausbeute 24 Gläser Reptilien und Batrachier. „Bei solchem Überfluß an Material ist es natürlich schwer, über das Einzelne zu berichten. Ich kann daher nur das Alier- interessanteste herausgreifen. „Unter den Sikoraschen Arten siud es vier für unser ]\Iuseum neue Chamäleons, die besonders auffallen, unter den — XCIII — j\Iaußsc]ieii (lio im yorigen Jahresberichte beschriebenen drei neuen Frösche, darunter der Beutelfrosch Nototrema pygtnaeiu)?, dessen Entwicklung- in mehrfacher Hinsicht von der der groijen Arten der Gattung abweicht. Auch die Pleischmannsche Sen- dungaus CostaRica enthielt ein neuesLaubfrösclichen,das bereits im vorigen Berichte beschrieben worden ist. Als besondere Raritäten sind zu bezeichnen die Spinnenschildkröte (P/j.ns arachnoides Bell) von W. -Madagaskar, die wir Heirn Dr. A. Voeltzkow verdanken, der junge Borneogavial {Tomisioma schlegeli S. Müll), ein Geschenk des Herrn Baron von Reinach, und die beiden marokkanischen Scheltopusik {Ophisaitriis kocUikeri Gthr.) des Herrn Dr. Schädle, alles Arten, die nur in den größten Museen und auch hier nur in ganz wenigen Stücken anzutreifen sind. Herrn Dr. Alex. König verdanken wir die von ihm für Algerien zum ersten Mal nachgewiesene Eremias rubro- j)U}ictcda (Licht.) aus Wargla. unter den von den Herren Urich & Mole aus Trinidad geschenkten Arten ragen durch Schönheit hervor die kleinen Geckonen der Gattung Gonatodes, deren c? und $ sich auffällig durch Färbung und Zeichnung von einander nnterscheiden, das seltene $ der Eidechse Centropyx striatus Daud. und der für die Insel erstmals nachgewiesene Scolecosannis cuvieri Fitz., sodann die Schlangen Herpetodnjas Diacrophtlmhmis Jan, Elajjs riisei Jan nnd das Prachtstück des „Buschmeisters" Lachesis mida L., einer großen Giftotter aus dem Innern von Trinidad. Die merkwürdige, erst im vorigen Jahre als gute Art erkannte Vijjera ursinii Bouap., für die ich den deutschen Namen „kleinängige Kreuzotter" vorschlage, er- hielten wir von zwei Seiten, durch G. A. Boul enger in London und Dr. Fr. Werner in Wien. Sie lebt in Niederösterreich, Ungarn, Siebenbürgen, Bosnien, Italien und in den französischen Seealpen. Aus der M o e 1 1 e u d o r f f sehen Sendung sind zu er- wähnen die schöne Baumschlange Dipsas gemmicincta D. B. aus Luzon, die Baumeidechsen Draco everetti und guentheri Blgr. aus N.-Mindanao, sowie die neuen Frösche Rana legtensis von Le3^te, Rana moellendorffi und R. sanguinea von den Calamianes- Inseln und die neue Baumeidechse Draco quadrasi von Sibuyan. Unter den Lenz sehen Geschenke» ragt durch Seltenheit hervor die Kröte Nectes pleurotaenia Bleek. ans S.-Borneo. Zwischen den Voeltzkowschen Sachen aus W. -Madagaskar fanden sich — XCIV — iiielii'ere Novitäten, so das praclitvolle Chamaeleon rorU-d-oiri und (ieckolepis polijlepis, ein Haunigecko mit C3Tdoiden (Fiscli-)Scliup- pen, sowie die neuen Eideclisengattunjien Blnesodactijlits und Voellxkoicia, die bereits im voijälu'igen Re])tilkatal(). F. Heynemanu. Redaktion für den Bericht. Oberlehrer J. Blum. I Dr. med. A. Kuoblaucli. Dr. med. P. Wirsing'. ! Spezielle Leitung: Oberlehrer J. Blum. — ex — Sektionäre. Vergleichende Anafoiuie niid Skelette ... PimjI. Dr. Rciclieiibach. Säugetiere — Vögel . . — lleptilien iiml Biitrachier Prof. Dr. lioettger. Fische . vacat. , , ^ I Major Dr. von Hcv«len iiiid Insekten .. *" l A. Weis. Crustaceen . Prof. Dr. Richters. ,.,. ■ w [ D. F. Heyuemanu und Weichtiere t ,..,-. .. l Dr. W. Kobelt. Niedere Tiere .... Prof. Dr. Keichonbach. T-, , ., f Oberlehrer J. Blnni und liotanik l Prof. M. Möbiiis. Mineralogie Dr. Vi. Schauf. Geologie . . Dr. F. Klukelin. n ,.. ^ , . f Prof. Dr. lioottg-er und Paläontologie . [ , . , ,. l Dr. F. Kiukeliii. Miiseuiiiskominissioii. Die Sektioiiäro und der zweite Direktor. Abi»eor(lnet(' zur Koniniissiou für den Stiebelpreis. Prof. Dr. C. Weigert. Sanitätsrat Dr. med. H. Rehii. Kommission für das Reisestipendium der Küppellstiftung'. Oberlehrer J. Blum. Dr. med. E. Blumenthal. Prof Dr. Reiclieubach. Prof. Dr. Ulcliters. W'ilh. Winter. Wissenschaftliche Abhandlungen. Die Ethnographie Buropas. Von Dr. W. Kobelt. Vortrag, gehalten in der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft am 9. Dezember 1893. I. Es ist ein buntes Völkerge wirre , das die von Nordasien nach Westen hin sich vorstreckende, vielgegliederte Halbinsel, den Erdteil Europa, bewohnt, und auch in ihr ist es keine leichte Aufgabe, welche sich die moderne Völkerkunde, die Ethnographie, gestellt hat, nämlich Licht zu bringen in dieses Gewirre und jedem einzelnen Stamme seine richtige Stellung in der großen Menschenfamilie anzuweisen. Alle möglichen Hilfsmittel hat sie herangezogen, um mit wissenschaftlicher Genauigkeit zunächst die Grundbegriffe festzustellen: die anatomischen Verhältnisse, insonderheit die Schädelform, Sitten und Gebräuche, geschicht- liche Überlieferungen jeder Art bis zu Sagen und Mythen zu- rück, die Sprache, — und noch immer ist sie nicht imstande mit voller Sicherheit anzugeben, an welchen Charakteren man die Glieder eines Stammes jederzeit erkennen kann. — Am meisten Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und Sicherheit hat von Anfang an die Kraniometrie gemacht; sie ist zu einer eigenen Wissen- schaft geworden, mit auf das Feinste ausgebildeter Technik und eigener, für den Laien kaum mehr verständlicher Kunst- sprache. Tausende von Schädeln sind gemessen worden, und noch ist sie nicht annähernd imstande, von fremden Nationen ganz abgesehen, mit Bestimmtheit anzugeben, welche Kenn- zeichen ein normaler Schädel haben muß, um mit voller Sicherheit als der eines reinblütigen Deutschen angesehen zu werden. — Noch weniger sichere Anhaltspunkte hat das Studium der Sitten und Gebräuche gegeben, denn die sonderbarsten und anscheinend — 4 — charakteristischesten Gewohnheiten finden wir bei den verschie- densten Stämmen in weit entlegenen Erdteilen wieder, nnd das- selbe gilt von Waffen und Geräten. — Geschichte und sagenhafte Überlieferungen sind von großem Werte, aber sie reichen im besten Fall nur für wenige Jahrtausende zurück und verlieren sich dann in Mythen, welche für jeden unbefangenen Beobachter den Stempel späterer, absichtlicher Erfindung an der Stirne tragen. Und auch die Sprache, anscheinend das sicherste Kennzeichen eines Volkes, kann nicht als ganz unbedingt zuverlässiger Führer gelten. Wir wissen, um nur ein Beispiel anzuführen, daß die Bulgaren, als sie über die Donau in ihre heutigen Sitze ein- brachen, eine finnisch-ugrische Sprache redeten und unzweifel- haft diesem Stamme angehörten, und heute reden sie einen slavischen Dialekt, welcher sich vom serbischen nur durch ganz geringe Eigentümlichkeiten unterscheidet. Wir brauchen noch nicht einmal so weit zu gehen : an der Bildung unseres eigenen deutschen Volkes, das heute nur eine Sprache redet, haben, abgesehen von älteren Beimengungen, in historischen Zeiten mindestens drei grundverschiedene Stämme mitgewirkt: ächte Germanen, Kelten und Slaven. Aber trotz dieser Unsicherheiten bleibt die Sprache immer noch der wichtigste Anhaltspunkt für die Ethnographie, und in vernünftiger Verbindung mit den anderen Hilfsmitteln und be- sonders mit den geschichtlichen Überlieferungen und den Er- gebnissen der Altertumsforschung setzt sie uns immer noch am ersten in den Stand, die einzelnen Volksstämme in natürliche Gruppen zu ordnen. An die Sprache hält sich auch schon der älteste Versuch einer Gruppierung der Völker, der auf uns gekommen ist, die sogenannte Volk er tafel im ersten Buche Mosis. In der Form eines Stammbaumes finden wir darin alle dem Verfasser be- kannten Völker, repräsentiert durch ihre Stammesheroen, ab- geleitet von den drei Söhnen Noahs, von Sem, Ham und Japhet. Es sind alle die Völker, die man in Babylon, dem Centrum des damaligen Weltverkehrs, zur Zeit der babylonischen Gefangen- schaft mehr oder minder genau kennen konnte, und es muß uns mit tiefem Respekt vor den Kenntnissen und der Weisheit der chaldäischen Priesterschaft erfüllen, wenn wir sehen, daß sie die Verwandtschaft der meisten Völker mit voller Richtigkeit — 5 — erkannte, so richtig, daß die Scheidung der indogermanischen Völker in Semiten, Hamiten, Japhetiten heute noch aufrecht erhalten werden kann. Die Scheidung gilt freilich nur für die Völker Europas und Vorderasieus : alle Versuche, die jenseits des Gesichtskreises der damaligen Babylouier oder gar außerhalb Europas wohnenden Stämme in diese drei Klassen unterzubringen, wie sie aus Respekt vor der Bibel vielfach unternommen wurden und noch unternommen werden, sind kläglich gescheitert. Bis vor wenigen Jahren galt in der Ethnographie als unumstößliche Wahrheit der Lehrsatz, daß Innerasien die Ur- heimat aller europäischen und vorderasiatischen Völker sei, daß in den Thälern der Flüsse, welche von dem Hindukusch, dem Pamir und dem Thianschan herabströmen, sich zuerst Gesittung und wirkliches Menschen vvesen entwickelt habe. Die eigentüm- liche Beschaffenheit dieser Länder — Oasen mit wüster Steppen- umgebuug, deren Kulturfläche von der Menge des zuströmenden Wassers abhängt und deshalb über eine bestimmte Fläche hinaus einer Vergrößerung nicht fähig ist — zwang bei zunehmender Bevölkerung den Überschuß zur Auswanderung. Ein Teil wandte sich östlich, seine Nachkommen sind die Turanier; die anderen zogen westlich und später auch südlich ; es sind die Indo- germanen oder wie die romanischen Völker sie lieber nennen, die Arier. Nicht auf einmal in gleichmäßigem Strome, sondern stoßweise, wie die Wellen im Meer, eine der anderen nachfolgend, überfluteten sie Vorderasien und Europa, und jede Welle wurde von der nachfolgenden verschlungen oder verdrängt, bis endlich ganz Europa bis in die fernsten Landspitzen und Gebirge be- siedelt war. Im Laufe der Zeiten versandeten aber die früher so fruchtbaren Oasen ; Centralasien verödete durch die langsame, noch heute fortdauernde i^ustrocknung, und mit der Völker- wanderung kam die Auswanderung der Indogermanen, mit den Mongolenstürmen auch der Andrang der rückflutenden Turanier zur Ruhe. Bezüglich der ältesten Stamm -Arier aber war es den Sprachforschern gelungen, aus den allen arischen Sprachen gemeinsamen Worten sogar ein Bild des damaligen Kulturzustan- des zu entwerfen und festzustellen, welche Tiere und Pflanzen in der ursprünglichen Stammesheimat vorhanden gewesen waren. Diese Theorie von der Einwanderung der verschiedenen Völker aus Inuerasien stand so unerschütterlich fest, daß man — 6 — bis in die letzten Jahre hinein nnr ein mitleidiges Lächeln für die Männer hatte, die daran zn riitteln wagten. Die Arbeiten von Männern wie Penka wurden lange in eine Linie gestellt mit der reizenden Urgeschichte von Mecklenburg unseres Fritz Reuter, und man begriff nicht, wie solche Männer so verbohrt sein konnten, die Heimat der Germanen in Deutschland selbst oder gar auf der skandinavischen Halbinsel zu suchen. Aber die Neuzeit hat eine Wendung gebracht. Die Funde in den siidfranzösischen Hohlen stellten außer Zweifel, daß Menschen schon während der Eiszeit auf europäischem Boden gewohnt haben, und aus den Fundstätten der jüngeren Steinzeit kamen immer mehr Schädel zum Vorschein, die sich in nichts von Germanenschädeln aus der Völkerwanderung unterschieden. Das gab zu denken, und auf der letzten Anthropologenversammlung hat kein Geringerer als Virchow anerkannt, daß es keinem Zweifel mehr unterliegen könne, daß Stämme, die von den Ariern überhaupt und den Germanen insbesondere nach dem Schädelbau nicht unterschieden werden können, mindestens seit der jüngeren Steinzeit — ältere Schädel kennen wir nicht — in Europa seß- haft gewesen sind, daß also ein guter Teil der Entwicklung des Menschengeschlechtes im gemäßigten Europa stattgefunden hat. Wohin die sogenannten Renntier menschen, deren Spuren wir schon in der Eiszeit gefunden haben, zu rechnen sind, da- rüber haben wir bis jetzt nur Vermutungen. Nachdem wir aber durch die neuesten Funde in Mähren mit ziemlicher Sicherheit erfahren haben, daß sie nicht Renntierjäger, sondern Reuntier- hirten gewesen sind, liegt die Vermutung nahe, in ihnen die Vorfahren der Lappländer zu sehen. Diese, die in jeder Be- ziehung fremd neben den übrigen Europäern stehen und offen- bar einem ganz anderen Stamme angehören, scheiden damit aus der Masse der anderen Völker Europas aus, sie sind wahr- scheinlich die Reste der allerältesten Bevölkerung, die bei der zunehmenden Erwärmung am Schlüsse der Eiszeit dem schwin- denden Eise folgten und, ihrem Haustiere treu bleibend, halb freiwillig, halb \'0n stärkeren Stämmen gedrängt, allmählich in die unwirtbaren Regionen zurückwichen, die sie heute bewohnen und mit Erfolg gegen die von Süden andrängenden Arier be- haupten. Für die neue Welt spielen dieselbe Rolle im Norden die Eskimos, im Süden die Pescherähs des Feuerlandes. — 7 — Wer an ihre Stelle trat und sie verdrängte, darüber haben wir gegenwärtio- noch nicht den geringsten Anhalt, und ich will Sie nicht mit Vermutungen und Hypothesen langweilen. Am Beginne der ersten Geschichte sehen wir die drei Stämme, in welche die Genesis die Menschen teilt, schon im Besitze von Europa. (Ich nehme Europa hier in dem Sinne, wie es von der Wissenschaft genommen wird, mit Einrechnung von Nord- afrika und Vorderasieii bis zu dem großen Wüstengürtel.) Süd- lich vom Mittelmeer sitzen geschlossen dunkelfarbigere Völker; sie reichen durch Vorderasien bis nach Babylonien, wohl auch nach Vorderindien, und sie sind es, die in der Völkertafel als die Söhne Harns bezeichnet werden. Da man sich aber lauge Zeit hindurch daran gewöhnt hatte, die Neger als Hamiten zu bezeichnen, nennt man diese Stämme gewöhnlich nach einem Sohne Hams Kuschiteu. Sie sind die Träger der allerältesten Kultur, im glücklichen iVrabien, in Egypten, in Mesopotamien, überall gehen die Kulturanfänge auf Kuschiteu zurück, und kuschitischeu Stammes sind, trotz ihrer semitischen Sprache, auch die kühnen Händler gewesen, welche die ersten Anfänge der Kultur zu den Bewohnern der Mittelmeerländer brachten, die Phönizier. In den Wüsten und Steppen Vorderasieus sitzen die Söhne Sems, hochbegabte Nomaden, Krieger und Räuber, dem Ackerbau abhold. Wie weit sie nach Kleinasien herein sich verbreitet haben und ob sie im Altertum schon den Boden Europas betreten haben, darüber wird eben ein hochinteressanter Streit geführt, bei dem es sich um die Nationalität einiger alten Kulturvölker, der Phrygier und Hettiter, und ganz besonders um die schattenhaften Leleger handelt, die beim ersten Morgengrauen der Geschichte auf der Baikauhalbinsel spuken. Heute sind die Kinder Sems auf europäischem Boden nur durch zwei Stämme vertreten, die Kinder Israel und die nomadisierenden Araber in Nordafrika. Alles Land nördlich von den Alpen, und von den großen Halbinseln des Mittelmeers, die Balkanhalbinsel und Italien ge- hören beim Anfang der Geschichte den Kindern Japhets; aber am Mittelmeer scheinen sie noch ziemlich neue Ankömmlinge; die Hieroglyphen in Luxor und Karnak zeigen sie uns noch in Bewegung; aus ihren neuen Sitzen drängen sie gegen das egyptische Kulturreich und schlagen es schließlich in Trümmer. Sallustius hat uns im Anfang- seines Jugurthinisclien Krieges eine nndeutlidie, lialbverklnugene Überlieferung davon erhalten. Die Pyrenäenhalbinsel dagegen, Siidfraukreich und wohl auch einige Teile Italiens sind von Stämmen besetzt, über deren verwandtschaftliche Beziehungen wir durchaus noch nicht klar sind, von Iberern, Ligurern, die den Kuschiten wohl näher verwandt sind, als den Ariern. In sie hinein brechen in späterer Zeit die Gallier; sie besiedeln Süddeutschland, Frankreich, Norditalien und dringen nach Spanien vor, sich mit den Iberern vermischend und die Keltiberer bildend: ein Teil wendet sich nach Südosten, versetzt der Griechenmacht einen tödlichen Streich, und wendet sich dann hinüber zur kleinasiatischen Hochebene, das Reich der Galater gründend. Woher sie kamen, weiß niemand: die Funde von Hallstadt lassen ihre Stammsitze in den .Alpen und in Süddeutschland vermuten. Nördlich von ihnen wohnen die Germanen, ostwärts vielleicht bis zum Kaukasus reichend; die Skythen, deren Scharen Meso- potamien heimsuchten, und welche die persischen Großkönige vergeblich bekämpften, scheinen germanischen Stammes gewesen zu sein. Aber waren Germanen und Gallier altheimisch nördlich von den Alpen ? Wir wissen es nicht, aber es ist ein schwer- wiegendes Bedenken, daß wir nicht in der Lage sind, die Namen der Flüsse in Deutschland und Frankreich aus germani- schen oder gallischen Sprachwurzeln befriedigend zu erklären ; sie müssen älter sein und deuten auf eine ältere Bevölkerung hin, vielleicht eine iberische, wahrscheinlich eine kurzköpfige, braune, und sehr wahrscheinlich auf die Stammeltern des schwarz- äugigen, dunkelhaarigen Bevölkerungselementes, das, von den blonden, langköpfigen Kriegern unterworfen, als niedere Klasse oder Sklaven das Land für sie baute und in unserer Zeit, in Frankreich rascher, in Deutschland langsamer, wieder die Ober- hand gewinnt. Die Gallier werden im Kampf mit den Römern auf der einen, mit den Germanen auf der anderen Seite zerrieben und erhalten sich nur in einigen abgelegenen Ecken als herrschende Bevölkerung. Die Germanen siegen und besiedeln den größereu Teil des Rihuerreichs : in die leergewordenen Sitze dringen geräuschlos die bis dahin kaum genannten Slaven, und aus dem Innern Asiens stürmen die Reiterscharen der Türken- — 9 — Stämme, vou den Hunnen bis zu den Magyaren und den Seld- schucken und Osmanen. Noch einmal stürzen aus den Wüsten- steppen Innerasiens heraus die gelbhäutigen Mongolen wie ein verheerender Heuschreckenschwarni , aber an der kompakten Masse der Germanenstämme bricht sich ihr Ansturm. Dann wird es stiller, die bewaffneten Wanderungen ganzer Völker haben für Europa aufgehört, und nur friedliche Umwandelungen haben seitdem stattgefunden. Wenden wir uns nach diesem kurzen geschichtlichen Rück- blick nun zur heutigen Verteilung der Völker in Europa, und beginnen wir im äußersten Westen, den die Völkerstämme am wenigsten berührt haben. Die Pyrenäenhalbinsel liegt so abgeschlossen da, daß man eine gleichmäßige Bevölkerung erwarten sollte, und in der That habe ich einmal von einem berühmten Geologen, der Spanien bereist hatte, die Ansicht aussprechen hören, daß die Bevölkerung über die ganze spanische Halbinsel hin absolut gleichartig sei. Nichts kann falscher sein. Die Halbinsel zer- fällt ethnographisch in mindestens fünf scharf verschiedene Ge- biete. Im Norden sitzen von Asturien bis in die Pj'renäen hinein, dort auch auf die Nordseite des Gebirges übergreifend, die rätselhaften Basken, ein Urstamm, der ganz bestimmt keine Beziehungen zu den Ariern hat und dessen Sprache mit keiner europäischen die geringste Verwandtschaft zeigt. Sie sind der Rest eines früher mächtigen Volkes, das mindestens bis zum Eibro und zur Garonne alles Land zu beiden Seiten der Pyrenäen inne hatte: vielleicht sind sie mit den nord- afrikanischeu Berbern verwandt, vielleicht die letzten Reste einer der vorarischen Bevölkerungen. Sie halten sich scharf von den Spaniern getrennt, und alle Versuche derselben, sie zu assimilieren, sind mißlungen. In Frankreich dagegen ist die Scheidung minder scharf, die Aufsaugung im vollen Gang. — Was man gewöhnlich Spanier nennt, die Bewohner der casti- lischen Hochebene und des oberen Ebrothales, südlich bis zur Sierra Morena, sind Reste der romanisierten Keltiberer, gemengt mit den Nachkommen der Goten ; der castilianische Adel rühmt sich reinen blauen Gotenblutes und ist bemüht, dasselbe durch Heiraten unter sich rein zu erhalten ; die Folge davon ist, daß man nach einem spanischen Scherzworte den echten Granden — 10 — erster Klasse von altem Blut daran erkennt, daß er nur vier Fuß hoch ist und wie ein Affe aussieht. — Ebenfalls Nach- kommen keltiberisclier Stämme scheint der Portugiese zu sein, nur daß er wenig oder gar kein Gotenblut aufgenommen hat; der Bewohner von Galizien gehört ethnographisch zu ihm. Auf der anderen Seite wohnt neben dem Castilianer derCata- lane; er gehört nicht zu den Keltiberern, sondern ist der nächste Verwandte des Proven^alen und des Bewohners der italienischen Riviera ; neben der eigenen Sprache, dem Limousin, an der er zäh festhält, unterscheidet ihn sein hochentwickelter Sinn für Handel und Industrie sofort von dem stolzen Castilianer. Er wohnt in Spanien bis nach Valencia. In den wüstenartigen Steppen der Provinzen Almeria und Murcia und in den Abhängen des Tafellandes und der Sierra Nevada wohnen Menschen, die auch das schärfste Auge nicht von dem Kabylen Nordafrikas unterscheiden kann, auch da nicht, wo beide vermischt wohnen, wie in den Städten Algeriens. Vielleicht sind es Einwanderer von drüben, die mit Tarik dem Berber herüberkamen und sich in den Gebirgen, die ihren Heimatbergen so ganz gleichen, ein- nisteten, vielleicht ist aber die Verwandtschaft schon älter und sind diese Stämme schon in alten Zeiten über das schmale Westende des Mittelmeers herübergekommen. Jedenfalls ist der finstere, verschlossene, heimtückische Huertano himmelweit verschieden von dem heiteren, ewig lachenden, leichtsinnigen, aber nicht boshaften Andalusier, den wir als einen Nach- kommen romanisierter iberischer Stämme, vielleicht mit Beimen- gung von ziemlich viel Maurenblut, zu betrachten haben. — Von allen diesen Stämmen sind nur die Huertanos und die Andalusier eigentlich hispanisiert und betrachten sich als Spanier; die Catala- neu wie die Basken halten sich scharf gesondert und gehorchen der Regierung in Madrid nur gezwungen, und der Haß zwischen Spa- niern und Portugiesen ist so groß, wie er überhaupt nur sein kann. Spanien hat seine Urbevölkerung wahrscheinlich eben so gut, wie einen Teil seiner Fauna, von Nordafrika erhalten, aber beweisen können wir das durch die Sprache nicht, denn über die Iberer der vorrömischen Zeit wissen wir nur sehr wenig, und es ist sehr zweifelhaft, ob uns überhaupt ein echt iberisches Wort erhalten geblieben ist. Wir können des- halb nicht nachweisen, ob die iberische Sprache stammverwandt — 11 — gewesen ist mit der Sprache der Urbewohner von Nordafrika, der Berber oder Kabylen. Dieses rätselhafte Volk, das heute noch unvermischt und festgeschlossen in seinen Bergen sitzt und seine Stammnameu unverändert seit den Zeiten der ältesten griechischen Geographen bewahrt hat, ist leider noch viel zu wenig studiert, als daß man ihm seine ethnographische Stellung mit unzweifelhafter Sicherheit anweisen könnte. Jeden- falls gehijrt es trotz seiner hellereu Färbung und den nicht selten blauen Augen und blonden Haaren nicht zu den Ariern, noch weniger zu den Germanen, von denen die französischen Forscher vielfach wenigstens die blonden Kabylen des Dschur- dschura ableiten möchten. Sie sind vielmehr die äußersten Vorposten der großen Völkerreihe, die ganz Nordafrika erfüllt; die Kabylen in den algerischen Bergen, die Schäwi in den Aures, die Uled Eif in den Küstenbergen Marokkos, die Ama- sirgh im hohen Atlas, die Scheluh in den Eichenwäldern an seinem Westabhang, die Bewohner der Sahara-Oasen, die freien Tuareg der Wüstenberge, sie alle gehören zu demselben Stamm, dem auch die alten Egypter und Nubier und die Küstenbewohner der arabischen Halbinsel zuzurechnen sind. Mit Negerblut gemischt reichen sie tief nach dem Sudan hinein, und die Fulbe, die vielfach in den Negerreichen des nordwestlichen Sudan die herrschende Adelsklasse bilden, sind von demselben Stamm, Kuschiten, nicht Arier oder Semiten. Neben ihnen und meist scharf von ihnen getrennt wohnen echte Araber, hier wie überall Nomaden ; wo sie ilckerbau treiben, haben sie Berberblut aufgenommen Ich mache hier ausdrücklich darauf aufmerksam, daß ich unter x\raber nur den Beduinen verstehen kann ; die Handelsleute der arabischen Küstenstädte, die Acker- bauer in Temen sind, wie ihre Vorfahren, die Sabäer, nicht semitischen, sondern kuschitischen Ursprungs. In Nordafrika sind die Semiten Fremdlinge, erst seit dem zwölften Jahrhundert eingedrungen; sie haben sich nur der Ebenen und der Wüste zu bemächtigen vermocht und werden jetzt von den Berbern mit zunehmender Geschwindigkeit in die Wüste zurückgedrängt. Neben ihnen und den Berbern finden wir in den Städten Nord- afrikas noch die Mauren, ein Mischvolk par excellence, Nach- kommen der romauisierten Mischlinge aus der Römerzeit mit Beimengung arabischen Blutes. — 12 — Wenden wir uns wieder nach Europa zurück und betrachten wir zunächst Frankreich. Hier hat der nivellierende Einfluß der Revolution alle alten Grenzen verwischt und eine anschei- nend gleichmäßige Bevölkerung geschaffen, aber bei genauerem Zusehen finden wir außer dem Basken, den wir schon erwähnt haben, und dem Bretonen, auf den wir später zu sprechen kommen, doch allerhand ethnographische Verschiedenheiten. Schon Cäsar bemerkte den Unterschied zwischen den Belgi im Norden, die sich halbe Germanen zu sein rühmten, und den reinkeltischen Stämmen der Mitte, den iberischen Aquitanieru und den Ligurern der Provence. Wir können aber aus späteren Berichten unschwer erkennen, daß die kriegerischen Gallier als Eroberer über den Eingeborenen saßen, die nicht keltischen Stammes waren. Dieser Unterschied ist heute noch nachweisbar. Die Belgi sind durch die dauernde Einwanderung der Germanen, die erst mit der Normannenausiedelung aufhörte, nicht weniger germanisch geworden, und wenn die Söhne Ludwigs des Frommen die Grenzen ihrer Reiche von Ost nach West statt von Nord nach Süd gelegt hätten, würden die Nordfrauzosen heute gerade so reindeutsch sein, Wie ein anderer Stamm. Die eigentlichen Vollblutfranzosen sind die Nachkommen der romanisierten Be- wohner rentralgalliens ; ob sie viel gallisches resp. keltisches Blut in sich haben, ist schwer zu sagen; es gibt eine große Schule französischer Anthropologen, welche das bestreiten und annehmen, daß der keltische kriegerische Adel von Cäsar nahezu vernichtet worden sei und die späteren Gallier wieder vorwiegend der Urrasse angehört haben. In den Alpenprovinzen, Savoyen ausgenommen, ist wieder die deutsche Blutbeimenguug unver- kennbar. Im Süden haben sich die Ligurer ziemlich unvermischt erhalten und sprechen unter sich noch vielfach ihre alte pro- veugalische Sprache, die dem Catalonischeu näher steht, als dem Französischen. Außer diesen Gruppen sehen wir aber in den Gebirgen Centralf rankreichs, besonders in der Auvergne, und dann wieder in den Alpenthälern Savoyens ziemlich unvermischt und geschlossen eine eigentümliche Bevölkerung wohnen, die schwarzhaarig und kurzköpfig, wahrscheinlisch unvermischte Nachkommen der Urrasse darstellt, die Gallien vor dem Ein- bruch der Gallier bewohnte. Es ist von großem Interesse, daß gerade in diesen Gebieten (und in den vlämischen Grenzgebieten) — 13 — die Bevölkerung erheblich ziiuimmt, während die Mischlinge eine Abnahme aufzuweisen haben. Die Bewohner der Bretagne, die Bretonen, sprechen noch ihre keltische Sprache und gelten als reinblütige Kelten, obschou ihre ernste Weise den Schilderungen vom Charakter der alten Gallier nur sehr wenig entspricht und auch ihre Ver- ehrung für die alten Steindenkmäler, an denen die Halbinsel so reich ist, vielleicht auf iberische Beimengung deutet. Jedenfalls sind sie aber nahe verwandt mit der keltisch -kymrischen Ur- bevölkerung Englands, wie sie sich in Wales rein erhalten hat. In England sehen wir die keltische Urbevölkerung von den eingedrungenen Sachsen, Dänen und Normannen germanisiert bis auf drei Reste: die kymrischen Walliser in Wales, die gälischen Hochschotten und die Iren. Niederschottland ist schon lauge der Germanisierung verfallen, aber der Charakter des Schotten ist von dem des Engländers immerhin noch ziemlich verschieden, was wohl als Folge der stärkeren keltischen Bei- mengung angesehen werden kann. In Cornwallis, wo sich die kymrische Ursprache bis in das vorige Jahrhundert erhielt, ist heute jede Erinnerung daran geschwunden. Der Ire ist reiu- blütiger Kelte, im Charakter dem echten Gallier ähnlicher, als dem Bretonen und Walliser; er hält den Kampf gegen die an- drängenden Engländer trotz deren physischer Überlegenheit aus, und seine auswandernden Söhne haben einen guten Teil zur Bildung der neuen Rasse beigetragen, welche eben jenseits des atlantischen Oceans vor unseren Augen entsteht. Die dicht an England anliegenden Inseln haben meist keltische Bevölkerung, die weiter abliegenden sind von Ger- manen besiedelt worden, von Dänen und Normannen. Dänemark, Schweden und Norwegen sind rein germanisch, reiner als Deutschland, denn Kelten und Slaven sind niemals dorthin gekom- men. Trotzdem finden wir auch hier keine reine homogene Rasse; unter den Blonden mit langem, schmalem Schädel finden sich auch genug schwarzhaarige Kurzköpfe, und gerade diese machen es fast zur Gewißheit, daß unter die Germanen sich von Anfang an eine andere, wohl unterjochte Rasse mengte, welche in ihren Körpereigentümlichkeiteu einigermaßen an die Mongolen erinnerte. Ob sie mit den Lappen verwandt war, wird schwerlich jemals entschieden werden. Die heutigen Verhältnisse zeigen, daß diese — 14 — Eenntierhirten für ihre heutigen Wohnsitze besser geeignet sind, als die Germanen, und daß sie ihnen sogar, seit sie berechtigte Staatsbürger geworden, langsam Terrain abgewinnen. Die Ur- sachen sind genau dieselben, welche die nordländischen Kolonisten in Grönland den genügsameren Eskimos unterliegen ließen. — Längs der Meeresküste machen dem Lappen dagegen die fischen- den Quäner, ein finnischer Stamm, mit Erfolg Konkurrenz und lassen ilm nirgends zu dauernder Ansiedelung an der Küste kommen. — Nicht unmöglich ist es, daß die Kämpfe dieser ver- schiedenen Stämme sich wiederspiegeln in den Sagen, welche uns die Edda über die Kämpfe der eindringenden Äsen mit den Wanen, mit Riesen und Zwergen aufbewahrt hat. Wie schon Eingangs erwähnt, sehen Penka und seine Anhänger in den skandinavischen Germauen nicht die am weitesten nach Norden vorgedrungenen Vorposten, sondern die Stammväter der ganzen Rasse, und sie führen nicht ohne Ge- schick die wenigen uns erhaltenen Stammsagen dafür ins Feuer. Ein Hauptargument gegen ihre Ansicht ist die augebliche Un- möglichkeit, daß solche Yolksmassen, wie sie die Besiedelung Deutschlands verlangte, von der skandinavischen Halbinsel hätten erzeugt werden können. Wenn wir aber die Auswanderer- scharen betrachten, welche Norwegen und Schweden in unserem Jahrhundert alljährlich abgeben, während gleichzeitig die an- sässige Bevölkerung im Lande zunimmt, so wird dieser Einwand hinfällig. Doch ist das letzte Wort in dieser Hinsicht noch lange nicht gesprochen: vorläufig können Norddeutschland und Südrußland noch ebensogut Anspruch darauf machen, die Wiege des Germanenstammes zu sein, wie Skandinavien. Was wir heute Deutsche nennen, ist so wenig eine homo- gene Rasse, wie die Franzosen, wenn auch die Mischung bei uns im Großen und Ganzen gleichmäßiger ist. Zunächst sind auszuscheiden ein paar fremdartige Beimengungen an den Grenzen, besonders die Leclien oder wie wir sie zu nennen gewohnt sind, die Polen, dann die Litthauer; in Lothringen und im Oberelsaß kommen noch Franzosen in Betracht. Was übrig bleibt, ist in Norddeutschland diesseits der Elbe und in dem größeren Teile von Mitteldeutschland rein germanisch, nach den Alpen hin kommen immer mehr altkeltische Elemente hinzu; jenseits der Elbe ist auch auf altdeutschem Gebiet die — 15 — LaudbevölkeriiDg vorwiegend aus germanisierten Slaven gebildet, zwischen welche sich allerdings überall germanische Inseln in den Städten und auch auf altem Klostereigentum mischen. Eine Ausnahme bildet Schlesien, dessen deutschredende Bevölkerung von reindeutschen Einwanderern abstammt, die in dem von Tataren und Mongolen verwüsteten Lande Raum genug zur Ausbreitung fanden; ferner Ostpreußen und die deutschen Teile von Westpreußen. Die Lausitz und das Altenburger Land sind dagegen rein slavisch und in der Lausitz haben sich sogar noch Eeste der wendischen Sprache erhalten. Die meisten anderen altpreußischen Provinzen sind nur in der Weise besiedelt worden, daß die Dörfer den erobernden deutschen Panzerreitern als Lehen zugeteilt, die slavischen Einwohner zu Hörigen herab- gedrückt wurden ; aber sie haben sich rasch germanisiert, selbst in Mecklenburg, wo heute noch die Nachkommen der obotriti- schen Fürsten herrschen und eine Einwanderung oder Eroberung nie stattgefunden hat; nur hier und da, wie z. B. im Spreewald, erinnern eigentümliche Sitten und Gebräuche noch heute an die Stammesverschiedenheit. — Auch die alten Preußen in Ost- und Westpreußen sind lange germanisiert, so rasch und gründ- lich, daß man heute noch darüber streitet, welchen Stammes sie eigentlich gewesen. Slaven waren sie jedenfalls nicht, sie gehörten zu dem sogenannten baltischen Ast der Indogermanen, scheinen aber in Sitten und Gebräuchen den Germanen näher gestanden zu haben, als die Litthauer; jedenfalls waren sie erst lange nach der Völkerwanderung in die geräumten Sitze der Vandalen und Goten eingedrungen. Von den ihnen ver- wandten Litthauern hält sich ein schwacher Rest in Ost- preußen, gestützt auf ihre Stammesgenossen in Rußland; doch macht die Germanisieruug unter ihnen rasche Fortschritte. Mit den Polen haben wir den ersten der slavischen Stämme berührt, welche wahrscheinlich nördlich von den Kar- pathen bis zu den Pripet-Sümpfen heimatsberechtigt, gegen das Ende der Völkerwanderung in die verödeten Sitze der Goten und Vandalen einrückten und bis zur Elbe und zum oberen Main vordrangen. Ihre Behandlung muß ich der vorgerückten Zeit wegen leider auf einen späteren Vortrag verschieben. — 17 — Resultate einiger Bolirungeri, die in den Jahren 1891—93 in der Umgebung von Frankfurt ausgeführt wurden. Von A. V. Reinach. I. Bohrung an der Dampfmtthle, ungefähr ^U Kilometer südHch von Sprendlingen. Eine eingehende Beschreibnug- der Schichten des Rot- liegenden, die daselbst zn Tage anstehen, wurde bereits 1892 mit Übersichtskarte und Prolilskizze veröffentlicht.') Ich be- schränke mich daher darauf hier anzuführen, daß solche aus Arkosesandsteinen mit Schieferthonen und Kalksteinbänken der Tholeyer Stufe des Unterrotliegenden mit nördlichem Einfallen bestehen. Die Kalkbänke enthalten vielfach Stegocephalen-, Fisch- und Pflauzenreste. Der Ansatzpunkt des im Jahre 1892 niedergebrachten Bohrlochs befindet sich in der moorigen Wiese neben der Mühle. Die durchfahrenen Schichten waren: bis 4 m Moorboden ; „ 52 m ergab die Meißelbohrung, wie aus den geschlämmten Bohrproben ersichtlich war, einen Wechsel von Arkose- sandsteinen mit schwachen Zwischenlagen von roten Schief erthoneu. Bei 9,50 m und bei 32 m wurden zwei Kalkbänke von je 50 cm Mächtigkeit durchbohrt. Das ganze Bohrgut zeigte übrigens etwas Kalkgehalt. Die *) V. Rein ach, Das ßotliegende in der Wetterau und sein Anschluß an das Saar-Nahegebiet. Abh. der Künigl. Preuß. geöl. Landes-Anstalt. Neue Folge. Heft 8. 2 — 18 — durchbohrten Schichten geliören unzweifelhaft der gleichen Stufe an, die hier an der Oberfläche auftritt: bis 66 m Tiefe Kernbohrung, davon : bis 53 m rote Schieferthone mit viel (Tlimmer und Feldspat- detritus, nebst seltenen kleinen Geschieben von hellem Kalkstein; „ 59 m feinkörniger Arkosesandstein mit etwas grob- körnigeren Zwischenlagen. Farbe bunt und vielfach violett. Bei 58 m fanden sich in einer schwachen kalk- haltigen Zwischenlage unbestimmbare Knochenreste ; .. 65 m rote auch graue Schieferthone, darin bei 64 m eine Couglomeratbank aus (gut gerundeten) Gerollen von altern Odenwaldgesteinen, Quarzen, großen Feld- spatkrystallen und seltenem Porphyr zusammengesetzt. Zwischen dem 59. und 60. m wurde versucht, das ?]in- f allen aufzunehmen: es wurde mit ca. 7" Nord bestimmt: „ 66 m Arkose mit einzelnen gröberen (^eröllen: bis 90 ni Meißelbohrung, davon : bis 84 m Wechsel von Arkosen mit Schiefern ; „ 89 m weiße Sandsteine ; ^) „ 90 m Arkose ; bis 163 m Kernbohrung, davon : bis 128 m Wechsel von feinkörniger, zumeist sehr dichter Arkose mit Schieferthonen (letztere überwiegen und enthalten vielfach Glimmer sowie seltener Feldspat- detritus), dabei einige ganz schwache C'onglomei'atbänke mit gut gerundetem Material. Farbe zumeist rot, seltener bunt: „ 128,50 m graue Schieferthone : „ 130 m feinkörnige Arkose; „ 132,50 m gangförmiges stark zersetztes Eruptivgestein mit vielen großen Sanidinkrystalleu (nach freundlicher Untersuchung von Professor Bückiug wahrscheinlich ') Es war mii- leider nicht möglich durchzusetzen . daß von dieser Schichte ein Kern gebohrt wurde, v. R. — 19 — Trachyt). Mit dem Gaug trat eine Miueralquelle auf, welche indessen durch die notwendig gewordene Ver- rohrung rasch abgedämmt wurde; bis 136 m Arkose mit einer Bank von Schieferthon : „ 137 m graues, vollkommen zersetztes Eruptivgestein mit großen Augitpseudomorphosen ; „ 144 m feinkörnige Arkose im Wechsel mit roten, grauen auch grünlichen Schiefern, in letztern ein unbestimm- barer Knochenrest, möglicherweise von einem Fisch; „ 150 m graurote Schiefer mit etwas Kalkgehalt ; „ 151 m grauer Sandstein mit viel Glimmer; „ 162 m Wechsel von feinkörniger Arkose mit grauen auch rötlichen stark giimmerhaltigen Schiefern; „ 163 m grobes Konglomerat aus älterem Odenwaldgestein mit seltenen Stücken von Porphyr; bis 188 m Meißelbohrung: bis 188 m anscheinend Arkosesandstein von roter, selten auch von heller E^arbe; „ 210 m Kernbohrung, davon: bis 193 m grobkörniger Arkosesandstein ; „ 198 m rotgrauer Schiefer, stark kalkhaltig, öfters mit Schwefelkies ; ,, 200 m Konglomerat von älteren Odenwaldgesteinen mit etwas kalkhaltigem Bindemittel; „ 209 m rote, ziemlich dichte Schieferthone mit einer Bank von Arkose; „ 210m Oonglomerat wie oben; „ 231 m Meißelbohrung : bis 231 m rote, dichte Schieferthone mit stärkeren Oonglo- meratbänken ; „ 232 m Kernbohrung: bis 232 m Schieferthon mit viel Detritus von Urgestein im Wechsel mit dichter Arkose ; „ 244 m Meißelbohrung : bis 244 m anscheinend gleiche Schichten wie vorher mit Conglomerat- und Arkosebänken ; 2* — 20 ~ bis 245 m Kernbohrimg : bis 245 m obere Hälfte ganz grobes ( 'onglomerat von Ur- gesteinen, untere Hälfte (Kranit, anscheinend ein großer Block des ( 'onglomerats : y, 265 m Meißelbolirung : bis 265 m ganz grobes Conglonierat (nach Angabe des Bohrmeisters): „ 271,50m Kernbohrnng, davon: bis 268 m ganz grobkörnige Arkose ; „ 270 m Breccie : „ 271,50 m Granit: „ 279,50 m Meißelbohrnng: bis 279,50 m anscheinend Granit nach genauer Prüfung der Proben; „ 281 m Kernbohrung : bis 281 m Granit anstehend: aufgelassen. Die bis zum Granit durchbohrten Schichten gehören, mit Ausnahme des Trachytganges, unzweifelhaft dem Rotliegenden an und zwar dem Uuterrotliegenden, da der Ansatzpunkt des Bohrlochs in diesem Niveau steht. Ob außer der Tholeyer Stufe noch weitere Stufen des Unterrotliegenden vertreten sind, ist bei der großen Mächtigkeit des Vorkommens wohl wahrschein- lich, aber nicht mit irgendwelcher Sicherheit zu bestimmen. Den einzigen Anhaltspunkt für eine etwaige Abgrenzung würden die hellen Sandsteine bei 84 — 88 m bieten, da ähnliche Sand- steine an der Nahe sowohl wie in der Wetterau oftmals die liegenden Schichten der Tholeyer Stufe bilden. Es würden dann vielleicht die darunter folgenden Schichten bis zu 168 m Tiefe, welche vorwiegend aus Schiefern bestehen, das Ä(iuivaleut der Lebacher Stufe sein, während das noch tiefere Niveau infolge der vielen Conglomerate der Cuseler Stufe angehören würde. ^) ') Ich bemerke indessen aiisdrückUch, daß hiermit keinerlei feststehende Gliederung gegeben werden soll. — 21 — Das <4aiize vorliegende Kotlieg'eude ist beinahe ansscliließ- licli ans dem Detritus von älteren Odenwaldgesteinen aufgebaut und scheint daher eine Uferfacies zu repräsentieren; es muß die Einsenkuug des Beckens wohl eine allmähliche gewesen sein. Die wenigen Kalkstückchen, welche sich im oberen Niveau fanden, ließen keine Bestimmung der Herkunft zu. Auffallend ist es, daß keinerlei als solche bestimmbare devonische und „ältere Taunusgesteine*' in den Conglomeratschichten vorkamen, während der doch heute zu Tag anstehende Rand dieses Ge- birges nur etwa 20 km von Sprendlingen entfernt ist. Dieser Umstand sowohl, als die direkte Auflagerung des Rotliegendeu in der Tiefe des Bohrlochs auf Odenwaldgestein, lassen eine weitere Entwickelung des Devons sowie der „älteren Taunus- gesteine" im Süden des Taunusgebirgs als pi'oblematisch er- scheinen, sofern man nicht eine vorhergegangene Denudierung dieser Schichten annehmen will. Sollte die geplante Tiefbohrnng im Nordwesten von Frankfurt zur Ausführung kommen, so würde wohl auch diese für den Bau unserer Gegend wichtige Frage ihre Erledigung linden.^) Landesgeologe Grebe in Trier hatte die große Freundlich- keit, meine Sammlung von Bohrkernen durchzusehen und mir seine Übereinstimmung mit meiner Auffassung mitzuteilen. II. Bohrungen, von Herrn Smreker im Jahre 1893 in der Umgegend von Neu-Ysenburg ausgeführt. No. 1. Südlich von Neu-Ysenburg am Waldrand: bis 8,75 m Mainsaud und Mainger(311 : „ 10,50 m graue . stark sandige Letten mit einzelnen kleinen Gerollen von Quarz, Buntsandstein und Lydit, also auch noch altes Mainbett: „ 11 m dunkelgraue Thoue mit Cypris faba (Desni.) und etwas Fischresten ; aufgelassen. ') Eine Samiiüung guter Bohrkerne ist dem Älnseuni der .Sencken- berfiischen naturf. Ges. übergel)en worden. So lange mein Vorrat reitht, bin ich indessen auch gern bereit anderen Interessenten auf Anfrage Material zu überlassen. — 22 — No. 2. Südwestlich vou Neu-Ysenburg, halbwegs zwischen dem Ort und den Fürstlicli Yseiiburgischen Wakliuigeii, etwa in der Mitte zwischen der Sprendlinger nnd der Oft'enbacher Landstraße : bis 1,50 m Knlturboden: „ 2,50 m sandiger Letten ; „ 4 m rötlichgelber Sand (Mainsand) : „ 5,50 m feinkörniges Geröll und Sand ; „ 7.25 m Maingeröll mit etwas Sand: das Geröll wurde nach der Tiefe immer gröber, viel Buntsandstein sowie ältere Spessart- (Odenwald) und Fichtelgebirgsgesteine ; „ 7,50 m heller Sand ; „ 25,40 m graue und blaugraue Thone : die erhaltenen Proben enthielten: bei 12,50 m Cijpris faba und Fischreste ; „ 22 m Hydrobia obtusa (Sdbg.) und Hydrobia ven- trosa (Mtg.). Beide Bohrungen ergaben also unter dem Diluvium die Corbicula-Stufe, Untermiocän, des Mainzer Beckens. No. 3. Westlich von Neu-Yseuburg am Weg nach der Eisenbahn, ca. 400 m diesseits von der Haltestelle : bis 10 m Saud mit etwas Lehmschichten: „ 16 m grobes Maingeröll mit etwas Sand, viel Buntsand- stein, Spessart- und Fichtelgebirgsgestein : „ 25 m gelber auch weißer Sand und feiner Kies : ,, 30 m graue und bunte fossilfreie Thone. Der im Frankfurter Wald und westlich von Neu-Ysenburg auftretende Basalt wurde nicht erbolirt. Die Schichten von 16 — 30 m gehören dem von Dr. F. K inkelin *) als <)l)eri)li()cän kartierten Niveau an. ') F. Kinkelin. i)er i'iiucänsec ilos Khein- und Maintluiles etc. mit Karte. Bericht dieser Gesellschaft 1889. — 23 — III. Bohrung an der neuerbauten (wiinnnifabrik des Herrn Louis Peter; ausgeführt von Herrn F. Schäfermever. Tiefe in lu Gesteinsart Fossilien Geologisches Niveau bis 6 Lehin. Sand und Kies (Proben nicht er- halten). 7,>fahu- Starker Was- ^ o sogenannte la s., Planorhis cornu s.. serzutluß,docli Schleichsande Nem. compressiuscula h. verstopfte der mit schwachen und luhricella s., Ancylus Schleichsand CT) m CP o Lettenbänken. dccussatus (Ess.) s., Hy- auch die fein- 3 C. 5 Cfq drohia reinachi (Bttg.) stenSiebrohre. 2 i z. h., ^) Potam. lamarcki £. .0 ') V. Rein ach. Geologisches aus der untern Maingegend. Bericht dieser Ges. 1890. ^) Hydrohia reinachi n. sp. Ohar. Äff. H. inflatae {Yaw].) sed t. minore, minus late perforata, apice distincte acutiore, margine dextro aperturae minus curvato. — T. late perforata, turbinata, tenuis, nitidula ; spira exacte conica lateribus non aut vix convexiusculis ; apex parvulus acutus. Anfr. fere 5 sat convexi, sat rapide accrescentes, sutura profunda disjuncti, subtiliter striatuli, ultimus major, subventriosus, ante aperturam leviter variciformi- inÜatulus et superne magis applanatus, peripheria fere rotundato-subangulatus. basi oblic^uus, V2 altitudinis testae aequans. Apert. magna et ampla, distincte 3 34 Tiefe in 111 Gesteinsart Organische Reste Bemerkungen Geolog. ! Stufe Ws 117 131 Graue Thone. stark sandig-, öf- ters auch kleine ücrölle u. meh- rere kleineKoh- lenflötze. Grauer Thon mit sehr wenig Sand. s.. Potum. jilic. var. multi- noilosa (Sdhg.) s.h., Natica nysti s. , Sphenia pa})y- racea Sdbg. z. h., Corhii- lomya crassa (Sdbg.) z. li., Syndomujd cZe(/o«.s(Dcsh.) s., ('t/thcrea siiharata (Sdbg.) s., Aviculu staut - jitniensis (Desh.) z. h.. Balarnis sielhiris, Cythe- ridea vuiclleri s., Cypris sp. s., Trilociüina (bei 103 ni) s., Knochenreste von Vogel, Incisiv von einem Nager, Früchte. Pliw. cormi, Hydr. sp., Fo- iain. plic.\»:X .multinodosü, Potain, laniarcki, Sphenia papyracea , Corhulomya crass,a\\., Cyrena c.onve,ia, Avicu la stampiniensis. Petrefacten selten : Nema- tura compressiuscula, Po- tain. iMc. var. äff papü- latae (Sdbg.) (das relativ am häufigsten in diesem Niveau auftretende Petre- fact), Corhuluniya crasf^a. Ci/rena cotivej.a. Etwas Wasserzufluß a a> CO (T> O g CD 3 CD (T) O ö s (10 m o l-S UQ ^: m verticalis, regulariter ovata, superno angulata; i)erist. continuuni, supernc brevissinie adnatuni iiiarginibus simplicibus, acutis, dextr^ leviter curvatd descendente, columeliari rellexiusculo, sed nun incrassato. Alt. 2^/8, diara. max. 2V8 mm, alt. apert. l^/s, lat. apeit. 1 mm. Fund- ort: Mitteloligocän. mittlerer Cyrenenmergel, im Bohrloch der Brauerei Reut- linger, Sachsenhausen. (Boettger.) — 35 Tiefe in m Gesteinsart Organische Reste Bemericungen {Geolog. I Stufe 14() 24(; 259 268 bis Ul Thon mit viel Schleichsand. Thon mit gröbe- rem Sand. Graue Thone mit seltenen Feld- spatfragmen- ten,Quarzsand- körnern, (ilim- merschuppen, Glaukonit, Mar- kasit, Pyrit und Brauneisen. Bunte Thone mit ziemlichem Sandgehalt und zunehmender Menge von Schwefelkies, Markasit und Brauneisen, bei 261m schwache Mergelbank. Rötliche Thone m.viel gerollten Stückchen von Arkosesand- stein, auch ein- zelne Feldspat- körner, Quarz- körner etc. Sehr arm an Petrefacten. Limn. fahula, Hi/dr. sp., Potum. plic. var. diuUwo- dosa und var. äff. papü- laiae, Corbidoiiii/a crassa. Arm an Petrefacten, Fotam. plic. var. midti nodosa, Gyreua conrexa , Poly- morphina lanceolata{Rss.) und var., Ci/theridea muel- Icri. Die Fauna dieser Schichten hatte Prof. A. A n d r e a e die Freundlichkeit zu bearbeiten, nachdem ich demselben die Schläm- mungsproben derjenigen Schichten gesandt hatte, Avelche sich durch grö- ßern Petrefactenreich- tum auszeichneten. Der Abdruck der betreffen- den Arbeit folgt am Schlüsse. Ich erlaube mir nur noch hinzu- zufügen, daß von 250 m Tiefe ab bis 262 m das Hauptvorkommen der Entomostraceen war, ebenso fanden sich in dem gleichen Niveau viele Steinkerne einer größern unbestimm- baren Schnecke {Bissoa sp.V) Etwas Wasserzuflnß. Stärkerer Wasserzufluß, i^o 5 Ctq W 3* 36 Tiefe in m Gesteinsart Organische Reste Bemerl(ungen Seolog. Stufe l)is 283 Ebenso, aber mit Petrefactenleer, bis 280 m Warme a viel gröberen aljer noch einzelne Stück- Minerahinelle. WS Stücken von Ar- kosesandstein. chen von Schwefelkies, ev. auch aus dem Nach- fall stammend. ■ CD O S- ?» ~CP • so: « 286 Anstehender Ar- kosesandstein, litholog-isch ähnlicli dem- jenigen,welcher in der Tholeyer Stufe des Eot- 1 legenden bei Sprendlingenu. an der Main- lay oberhalb Frankfurt auf- tritt. Petrefactenleer. • o 3 CS y In vorstehender Tabelle gehören die Schichten von 9.50 bis 21 m infolge ihrer Petrefacteuführung sicher in das Unter- miocän: Stnfe der Corbicnlaschichten nach der Sandberger- Boettger-Koch'schen Einteilung der Schichten des Mainzerbeckens. Die Schichten von 21 — 45 m dürften trotz ihrer Armut an Petre- facten, und namentlich an derjenigen von Leitversteinerungen, als das unterste Niveau dieser Stufe anzusehen sein. Bezeich- nend hierfür sind die sogenannten Grindbrunneu(iuellen, welche in der hiesigen Gegend nur in dieser Stufe auftreten, üie Stellung der gänzlich petrefactenfreien Thone von 45 — 55 m ist eine fragliche. Vielleicht sind sie als Äquivalent der in der nächsten Umgebung von Frankfurt überhaupt nur ver- kümmert auftretenden Cerithienstufe als Oberoligocän (im Sinne der V. Koenen-Boettgerschen Einteilung) anzusehen : andernfalls müßte eine lokale Trockenlegung des Beckens in dieser Zeit angenommen werden. Hierfür fehlt aber jeder Beleg; die zu- nächst nach der Tiefe folgende Cyreneumergelstufe ist mit — 37 ^ ilireni obersten Gliede, den sogenannten Süßwasserscliicliteu, so vullkoninien entwickelt, daß eine Trockenlegung mit Denndiernng ausgeschlossen scheint, ebenso ist auch lithologisch kein Beleg für eine Denudation vorhanden. Der Bohrkeru von 55 — 56 m ließ auf einen allmählichen Übergang folgern; er enthält keinerlei Sande oder (xerölle und erst wenige Exemplare der für den oberen Cyrenenmergel cliarakteristischen Versteinerungen. Die Schichten von 55 — ^146 ra Tiefe gehören dem oberen Mitteloligocäu, dem sogenannten Cyrenenmergel an. Boettger teilt solche') ein in [ Süßwasserbildung Obere Cyrenenmergel | und ev. Psammnobienschicht, Echter (Jyrenenmergel : Pernaschicht, mittlere Cyrenenmergel | Papillatenschicht, [ Cheuopusschicht ; untere Cyrenenmergel Blättersandstein. Das Auftreten der Süßwasserschicht im Maingau war zur Zeit der Publikation Boettgers noch nicht bekannt, ebenso notiert sie dasjenige der Cheuopusschicht und des Blättersandsteins im Maiugau mit Fragezeichen. Kinkelin, ^) welcher die Boettger- sche Einteilung im allgemeinen beibehält, konnte das Auftreten der Süßwasserschicht seither zwischen Sachsenhauseu und Offenbach nachweisen, ebenso dasjenige der charakteristischen Chenopusschichten. Ob die Blättersandsteine im Main zwischen Frankfurt und Offenbach (Weinstein) sowie diejenigen bei Enk- heim und bei Offenbach identisch mit denen in Rheinhessen sind, ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Wie aus vorstehendem Bohrprofile ersichtlicli, fehlen solche an dieser Stelle. Eine Zusammenstellung der Versteinerungen der Schichten von 55—146 m ergiebt: ') 0. Boettger. Über die Gliederung der Cyrenenraergelgruppe im Mainzerbecken. Ber. dieser Gesellschaft 1873/74. ^) F. Kinkel in. Die Tertiär- und Diluvialbildungen des Untermain- thals etc. Anh. zur Geol. Spezial-Karte von Preußen. Bd. IX, Heft 4. 38 Oberer Cj-reueumergel: 55—69 m: Süßwasserscliiclit. Limnaeits fabida h. Planoi'bis corini li. Fischreste : Albunius viiocaoii ciis u. a. Kiioclieureste. Chara meriani z. li. Fo lUcn Utes ka Uenn ordheimi- ensis z. li. Echter Cyr.-Mergel 69—94 m: Brackwasser. Limjiaeus fabiiJa bei 88 m h., sonst fehlend. Planorbis cornu ebenso. Nemaliiru Inbricrlla s. Nematura coDipressiuscula h. Potam. plic. v. yaleottü s. h. Potam. lamarclä s. h. Potain, abbreviatus z. h. Cominella cassidaria z. li. Corbidomya elongafa z. s. Tellina nysti z. s. Cijrena convexa s. h. Cytheridea muclleri s. Qiiinqueloculina s. Fischreste s. Ohara meriani h. Früchte und Samen, Mittlerer ( " y r e ii e u ni e r g e 1 : 94 — 117 m: Brackwasser. Helix sp. s. Linmaeiis fab/ila bei 100 m h., sonst s. Planorbis cornn bei 102 — 106 m z. h. Ancyins decussatns s. Nematura lubricella z. s. Nematura compressiusc/i/a h. Hydr. reinachi z. h. Potam. plic. v. multinodosa s. h. Potatn. lamarcki s. Nalica nystt z. s. Sphcnia papyracra s. Corbn/omya rra.^sa z. h. Syudosmya eleyans s. Ihtlina nysti s. Cytherea subarata z. s. Cyre?ia convexa z. h. Poronia rosea s. Ävicula stampiniensis z. Bcdanus stellar is s. Cytheridea muelleri s. Cypris sp. s. Triloculina s. Vogelrest. Tncisiv eines Nagers. Frnclile. — 39 - Unterer C vre ue um er gel (Äquivalent): Schichten von 117 — 146 m: Brackwasser. L/ntnaeus fabnla s, Planorbis cornu s. Hijdrobia sp. s. Foiam.pUc. var. fmiUmodosa z. s. Corbulüinija crassa z. s. Polijmorphina lanceolata und Potamides ijUc. var. a)T. papil- var., nur in den aller- latac rel. h. tiefsten Schichten, Die Stufen von 55—117 m sind durch ihre Versteinerungen vollkommen sicher gestellt. Corbulomya crassa ist, nach freundlicher Mitteilung des Herrn Prof. Boettger, ein ebenso sicheres Leitfossil für den mittleren Cyrenenmergel wie es Chetwpus tridactylus ist. Charakteristisch ist ebenso für diese Stufe die Zunahme der echteu Meereskonchjlieu gegenüber den Arten des Brackwassers. Was die so petrefactenarmen Schichten von 117 — 146 m betrifft, so sind solche durch die Avenigen aufgefundeneu Arten nicht von der zunächst höheren Stufe zu trennen, wohl aber ist die lithologische Beschaffenheit verschieden. Es werden diese Schichten daher, trotz des Mangels an unterscheidenden Petrefacten, wohl als das A([uivaleut einer tieferen Stufe, also als dasjenige des uuteren Cyreuenmergels, anzusehen sein. Die Verflachung und Aussüßung des Rupelthonmeeres trat iu diesem Falle im Osten des Beckens rascher als im Westen desselben ein. Für eine Trockenlegung des Beckens an dieser Stelle während der Zeit der Ablagerung des unteren Cyreuenmergels liegen absolut keine Anhaltspunkte vor. Umgekehrt zeigt der Bohrkeru von 145 — 146 m die Foraminiferen, welche in den obersten Schichten des Rupelthons hier am häufigsten vor- kounneu, neben Pota»/. pUc. var. multinodosa und Cyrena con- vexa, also neben zwei der Hauptpetrefacten des Cyreuenmergels. Auch lithologisch ist der t^bergang ein allmählicher, indem die obersten Schichten des Rupelthons schon etwas Sand führen. Was den Zusammenhang des brackischen Cyreuenmergels mit anderen Vorkommen betrifft, enthält die Arbeit von Dr. Bodenbender^) keinerlei sichere Anhaltspunkte für eine Über- ') Willi, B(i den Ijeiulcr. l'ber den Zusammenliane,' und die Gliede- rung iler Tertiärschichten zwischen Frankfurt a. i\I. und Marburg-Ziegenhain Inaug.-Diss. Stuttgart 1 Jeweilige Tiefe in Metern 147 bis 167 Zaiil der untersuchten Proben (6) I (3) i (6) I (6) (5) i (9) 167 187 207 227 247 bis bis bis bis bis 187 207 227 247 268 Tri(i)cidiili>H( uiKjcriana (VOby. sp. Trunc. ivciulMuffi Rss. . . Pulvinidinn e.nijim Brad. . Fulv. pedüia Amlr. . . . Pulr. pyg)iiaea Hantk. . . Rotalia suldanü iVObg. typ. ,, „ var. (lirardana Rss „ ., var. niaiiindllata Antlr THrrilina alsalica Andr VII. Polystotnellidae. Pullcnia quinqKeloba Rss. . . . Pull, spliaeroides d'(Jbg- Nonionina affinis Rss Non. äff. hiixovillana Andr. . . VIII. Textilariidae. Textilaria alsutica Andr Text. (Plecaniinn) carinata d'Obg. typ. . „ „ „ var. «/to(««<«Rss. Bigenerina nodosaria d'Obg Verneuilina conipressa Andr Gmidryina chilostonia Rss y, » var. glohulifera Rss. Gaudr. siplionclla Rss. var. asiphonia Andr Bulimina coprolithoides Andr. . . . Bül. inflata Seg Bid. pupoides d'Obg Virgulina cf. schreibersi Cz Bulivina hei/richi Rss Bol. elongata Hantk Cassididi)i(i ohluugd Rss + + + # + + + + + + + + + + + # + + # # + + + + + + + + + + + 4- + + + + + + + + + + + + + + + + + + j ij 31 i 27 , 25 ^ 30 60 34 In allem wurden 35 Proben untersucht. Die Zahl der be- stimmten Arten betrug 72; einschließlich der Varietäten sind es 77 Formen. 47 — Bemerkungen zur vorstehenden Tabelle. Vertikale Verteilung und Tief eu Verhältnisse. T)ie in der Tabelle aufüezählten 77 Foraminiferen-Formen ver- teilen sich durchaus nicht gleichmäßig auf den etwa 120 m mächtigen Septarienthon- Bohrkern. In den oberen Teufen sind die Nodosarien relativ häufig (namentlich bei 148 m), dann stellen sich viele Ostracoden (bei l(i4m) ein, und bei 172 m wurde eine an Foraminiferen sehr reiche Schicht getroffen; dann werden die Proben wieder ärmer und sandiger, vielleicht eine vorüber- gehende Verflachung oder Zufuhr psannnitischen Materiales an- deutend. Bei 200 m stellt sich in ungeheurer Zahl eine kleine dürftige Varietät der Cydammina acntidorsata ein ; 2 m tiefer enthielt die Probe massenhaft und zwar fast ausschießlich BoUvina heyrichi, und bei 216 m dominiert eine sehr schmale Varietät dieser Art. Bei 234 und 240 m wurde der größte Reichtum an Foraminiferen beobachtet, sowohl was die Arten- wie die Individueuzahl betrifft. Tiefer werden die Proben wieder ärmer, es treten viele Ostracoden auf und findet sich in Menge das große Ilaplophragmimn h/imiboldti : Trimcatnlina dutempJei überwiegt vollständig die oben viel häufigere Trimcahilina unyeriana, und große bauchige Polymorphinen aus dem Formen- kreise der P. gihha sind reichlich vorhanden. Die sandige Beschaffenheit der Proben in den unteren Teufen, das Vorherrschen der großen Haplophragmien, bauchigen Polymorphinen, sowie das Dominieren solcher Arten, die nament- lich in den „Ostrea callifera-Mergeln" des Elsasses und in den Einlagerungen der dortigen Küstenconglomerate vorkommen, wie : Ainmodiscus pellucidiis, A. charoides , Bidimma coprolitkoides, Textilaria alsatica etc. deuten an, daß das Septarienthon -Meer bei Frankfurt anfangs nicht sehr tief war. Als dann die sehr reinen und überaus reichen Mergel sich absetzten, welche bei 284 m durchfahren wurden und von denen allein diese Probe 52 Arten lieferte, hatte sich das Meer jedenfalls bedeutend vertieft. Auch die Ostracoden waren fast ganz verschwunden, und nur noch die lange schmale Bairdia cylindracea Born, scheint sich zu halten. In den mittleren Teufen haben wir dann bald eine — 48 — ausgesprochene Bolivinen- Facies mit B. beyrichi, einer Form. (He lebend kaum über 95 Faden hinaufgeht und meist gr()ßere Tiefen von einigen Hunderten von Faden bevorzugt, oder eine Cyclammina-Facies, deren lebende, wohl spezifisch idente Ver- treter in 100—2900 Faden Tiefe auftreten. Ganz zum Schluß scheint das Meer dann wieder etwas flacher gewesen zu sein. Es hat den Anschein, als ob die Vertiefung zu Be- ginn sich sehr schnell und die allmähliche Ver- flach u n g nachher sich s e h r 1 a n g s a m v o 1 1 z o g e n h a b e , da man die Maximaltiefe noch in das untere Drittel des Bohr- kernes zu verlegen hat und die oberen Teufen des Bolirkernes wohl in tieferem Wasser abgesetzt wurden als die untersten. Klimatische Verhältnisse. Während die benthonisch lebenden Foraminiferen, wenigstens soweit sie sich in mehr als 100 Faden Tiefe aufhalten, eine gleichmäßigere Verbreitung zeigen und nicht mehr in ausgiebigem Maße vom Licht und der Wärme der Oberfläche profitieren, ist die viel kleinere Zahl der pelagisch schwebenden, plauktonischeu Formen abhängiger vom Klima. Vor allem kommen hier neben einem Teil der Pullenien und Sphaeroidinen die Globigerinen in Betracht. Dieselben sind zwar in vielen Proben vorhanden, aber nirgends gerade häufig, und ausnahmslos sehr klein, etwa nur Vs so groß wie die gewöhn- lichen recenten und jungtertiären Formen, welche bis zu 0,6 mm Länge erreichen, während unsere Exemplare nur 0,15 — 0,2 mm maßen. Ti'otz dieser Kleinheit sind viele Kammern vorhanden und die Kugeln sind locker gruppiert, es handelt sich also nicht um Brut oder um Jugendformeu. Die geringe Größe deutet bei diesen gegen Kälte empfindlichen Wesen auf keine allzu- günstigen Lebensbedingungen hin. Tropische und subtropische Seichtwasserformen, wie Alveo- linen, Heterosteginen, Polystomellen, Amphisteginen, große und dickschalige, reich skulpturierte Milioliden und Cristellariiden fehlen durchweg, hingegen finden wir viele Saudschaler, Avie Rhabdamminen, Ammodisciden, Haplophragmien, Cyclamminen, Plecauieu, Gaudryinen und Verneuilineu , und ferner kleine Kümmerformen, wie Trimcaitilhia ampliisyliensis , Pulvimdiua exigua, P. per lata und namentlich die winzigen Milioliden M. impressa und M. turgida, sowie die sandschalige , stellenweise — 49 — häufige M. reinachi. — Die Foraminifereii- Fauna spricht also ebenso wie die anderen Bewohner dieses Meeres, die SchAvärme von Heringen, Dornhaie, die nordisclien Fnsus-YoYm<^\\ (Siplio) und die Leda-kvi^w durch positive und negative Merkmale für ein nördliches, nicht sehr warmes Meer. Faun is tische Beziehungen. Die Foraminiferen- Fauna des Sachsenhäuser Septarienthoues ist ziemlich ver- schieden von derjenigen des benachbarten Septarienthoues von Offenbach, den Reuß uud Boettger seinerzeit untersucht haben. Diese Verschiedenheit erklärt sich jedoch dadurch, daß bei Offenbach nur die obersten Schichten ausgebeutet wurden und die kleineren Formen keine Berücksichtigung fanden. Interes- santer sind die Beziehungen zu den anderen beiden wohlbekann- ten Septarienthon- Faunen, derjenigen des Elsasses und Nord- Ost -Deutschlands. Es tritt hier unverkennbar hervor, daß die unteren Stufen mehr Verwandtschaft mit dem Elsaß, die oberen mit der norddeutschen Fauna zeigen. In den unteren Schichten finden sich von spezifisch elsässischen Formen; TexUlaria alsatica, Tarrüina alsatica, BuUmina coprolitJioides, PalvinuUna perlata^ TruncatuUna ain- phisijUeusis, Verneuüina compressa und Haplophragmium lob- sannense, die dem norddeutschen Septarienthon fehlen. Dem- gegenüber fand sich in mehreren Proben der oberen Schichten die sehr charakteristische Frondicidaria seminuda des nord- deutschen Septarienthoues, welche ich niemals im Elsaß be- obachtet habe, und die auch abwärts von 172 m in unserem Bohr- kern nirgends vorkommt. — Diese interessanten Beziehungen mögen zum Teil in jeweiliger freierer Meeresverbindung, oder in der Richtung von Meeresströmungen ihre Erklärung finden, hängen aber auch damit zusammen, daß im Elsaß gerade die dem Septarienthon verwandten, aber wohl etwas älteren „Ostrea callifera-Mergel" in Betracht kommen. 50 Beschreibung der neuen Arten. Uvigerina oligocaenica n. sp. (Fig. 1.) Die neue, sclilauke und kleine Uvigerine gehört zu dem Formenkreis der Uvigcrina tenuistriata (Schliclit) Reuß, welclie im Septarienthon von Piezi)uhl bei Magdel)urg gefunden wurde und nach Brady auch lebend namentlich in den Oceanen der Süd-Hemisphäre vorkommen soll. Sie unterscheidet sich durch ihre schlankere Gestalt, wodurch sie sich noch mehr als vor- genannte Form von Uvigerina jnjgmaea d'Obg. entfernt. Die oberen resp. jüngsten Kammern sind birnförmig gestaltet und durch sehr tiefe Nähte getrennt, während die älteren Kammern dicht gepackt erscheinen. Der untere Gehäuseteil ist fein und etwas höckerig gestreift ; die Streifen erscheinen zuweilen etwas gebogen oder auch unterbrochen; die jüngste Kammer aus- gewachsener Exemplare bleibt, wenigstens in ihrem oberen Teile, glatt. Die Länge beträgt 0,4 mm, die Breite 0,15 mm. Unsere Art fand sich nur in einer Schlämmprobe in 240 m Tiefe ziemlich selten, ich kenne sie jedoch auch aus dem Sep- tarienthon von Sulz unter dem Wald und Lobsann im Elsaß: wahrscheinlich findet sie sich auch in dem von Ratingen bei Düsseldorf (Sammlung von Prof. Steinmanu). — 51 — Miliolina reinaclii d. sp. (Fig. 2.) Diese selir kleine schneeweiße Miliolide besitzt eine durch- aus sandige, ungemein fein agglutiuierte Schale, welche von Salzsäure in keiner Weise angegriffen wird. Die Länge des Gehäuses beträgt 0,6—0.7 mm, die etw^as wechselnde Breite 0,25 — 0,37 mm und die geringe Dicke beläuft sich auf noch nicht 0,1 mm. Die Gestalt ist eine etwas schief elliptische, die ]\[iiuduug röhrenförmig ausgezogen und einfach. Bei Auf- hellung mit Glycerin ist eine undeutlich quinque- oder triloculine Anordnung der Kammern zu erkennen, falls diese mit Pyrit ausgefüllt sind. Von der auch im elsässischen Septarienthon vorkommenden Plamspirina celata Da Costa sp. ist unsere Form leicht durch die Anordnung der Kammern und auch durch ihr flaches plattes Ge- häuse äußerlich schon zu unterscheiden, während die Planispirinen dick aufgeblasen erscheinen. Die anderen sandigen Milioliden, wie Spiroloculina arenaria Brady und Sjj. asperida Karrer, sind größer, breiter, gröber agglutiniert und zeigen meist zahlreiche spiroloculinenartig angeordnete Kammern. Miliolina reinacki fand sich in mehreren Proben und war besonders häufig bei 234 und 240 m. 4* 53 — Dr. Eduard Fleck's Reiseausbeiite aus Südwest -Afrika.') L Säugetiere. Von Professor Dr. Th. Noack iu Braimscliweig. (Hierzu Taf. I u. II.) Die Herren Privatdocent Dr. A. Scheu ck in Halle und Dr. E. Fleck, jetzt in Azuga iu Kumänieu, übertrugen mir die Bearbeitung' eiuer Anzahl kleiner Säugetiere, die von ihnen iu Deutsch-Südwest-Afrika gesammelt worden sind. Die Specimiua des Herrn Schenck stammen von der Reise, die er in den Jahren 1884 — 86 zusammen mit Herrn Prof. Schinz in Zürich durch Damara-Namaland und die Kalachari machte, und bilden, da sie meist solche Arten enthalten, die von Herrn Prof. Schinz nicht gesammelt wurden, eine Ergänzung der von mir in den Zoologischen Jahrbüchern IV, p. 94 ff. besprochenen Kollektion des letzteren Herrn. Die von Herrn Dr. Fleck erbeuteten Säugetiere wurden auf einer Reise gesammelt, die er zu Anfang der neunziger Jahre durch dieselben Gegenden machte. Die Sammlung des Herrn Dr. Schenck besteht meist in Bälgen, Schädeln und Skeletten, diejenige des Herrn Dr. Fleck in Spiritus-Exemplaren. Soweit Notizen beigegeben wurden, füge ich diese der Besprechung der Species hinzu. Neue Arten haben sich in den Kollektionen der beiden Herreu nicht ge- funden. Zuletzt ist eine Sammlung von Anders so n aus Damara- land und Groß-Namaland durch 0. Thomas in den Proceedings Zool. Soc. London 1882, p. 265 ff. besprochen worden. *) Von den Säugetieren ist ein Teil, wie Herr Professor Dr. Noack auch angiebt, von dem Privatdocenten Herrn Dr. A. Schenck in Halle oesammelt. 54 — 1, Hyrax capensis Schreb. Eiu Schädel Bethanien, Groß-Namaland, 30.12.84, ein zweiter Wouderfontein zwischen Potschefstrom und Praetoria, Transvaal, 84. Seh. Da der eine Schädel einem jungen, der andere einem sehr alten Exemplar angehört, so lassen sich die Differenzen des Alters und Wachstums gut erkennen. Das Interparietale, das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der Hyracoidea, ist bei H. capensis in der Jugend deutlich erkennbar, schmal, nach vorn keilförmig verjüngt, mit abgeschnittener Spitze. Die Ränder der Stirnplatte verlaufen in der Jugend bis zum Hinterhaupt, während sie sich im Alter stark markieren und in der Mitte der Scheitelbeine zu einer Art von Crista vereinigen. Die Gaumenfalten sind in der Mitte durch einen Wulst geteilt, gerade und schräg nach hinten gerichtet. Am Unterkiefer nimmt der Condylus im Alter an Breite zu, weniger die Breite des Eckfortsatzes, sehr wenig die der Schädelkapsel. Maße: juv. Scheitellänge bis zum Ende der Nasenbeine . 70 mm Basallänge bis zum vorderen Rande des For. occipitale 67 Mittlere Scheitelbreite ......... 31 Breite zwischen den Jochbogen 50 Einschnürung 25 Stiruplatte zwischen den Orbitalzacken ... 39 Nasenbreite 20 Knöcherner Gaumen 38 Mittlere Gaumenbreite 14 Höhe des Hinterhaupts 28 Interparietale Länge 9 Vordere Breite 2 Hintere Breite 9 Unterkiefer I. — Clondylus 60 Höhe unter dem Proc. coronoideus .... 41 Breite am Eckfortsatz 40 Obere Zahnreihe 35 Untere Zahnreihe 34 Über das Milchgebiß von IJf/ra.r capensis vergl. Woodward in Proc. Z. S. L. 1892, p. 38 ff.: über die Species und die Ver- adult. 82 mm 78 „ 31,5 „ 55 .. 26 ,, ^4 „ 21 „ ^2 ,, 18 „ 30 ., 70 49 46 38 36 — 00 — teilimg- der Hyracoidea: 0. Thomas in: Proc. Z. S. L. 1892, p. 60 ff. ; über die Abstammimg: Th. Noack in: Zool. Jahr- bücher, VII. System, p. 540 ff. 2. Petromys t/jpicus Smith. Ein Exemphir d'. „Bei Rehoboth und im Damarahinde auf Felsen." Fl. Ich kann das Exemplar nicht ohne einige Bedenken mit dem Typus bei Smith vereinigen, da das Ohr erheblich abweicht. Dieses ist nach Smith ziemlich klein, halbrund; in der Abbildung ist der hintere Rand ziemlich gerade. Bei meinem Exemplar ist das Ohr zweilappig und herzfiu'mig: es bildet zwei runde, durch einen Einschnitt getrennte Lappen, von denen der obere der größere ist, der sich wulstig auch an der Innenseite des Ohrs markiert. Die Abbildung bei Smith ist viel heller gefärbt und hat rote Augen, während nach der Beschreibung das Auge dunkelbraun ist. Da aber Schädel und Gebilj im allgemeinen mit Smith stimmen, der vielleicht das Ohr im getrockneten Zustande beschrieben und abgebildet hat. seine Abbildung auch vielleicht in der Technik und Farbe unvollkommen oder ungenau ist, so mögen die Bedenken schwinden. Jedenfalls ist eine genaue Besprechung meines Exemplars nötig. Die Nase ist breit und stumpf, die Nasenkuppe nur um die Nasenlöcher nackt, die Schnurren sind schwarz und bis 7 cm laug. Von den Fingern ist 4 etwas länger als 3, so auch am Fuße, das Daumeurudiment ohne Nagel, die nackte Handfläche hinten mit zwei länglichen Ballen, vor den Fingern drei Ballen; am Fuße ist der Daumen benagelt, die lange nackte Sohlenfläche schwarz, hinten mit zwei länglichen Ballen, von denen der äußere der größere ist: ein kleiner Ballen vor dem Daumen, drei an den Zehen. Die kurzen Nägel sind schwarzbraun, von strafferen bräunlichgelben Haaren überragt. Ein Scrotum ist äußerlich nicht sichtbar, der Penis nach hinten gerichtet. Die Behaarung ist lang und dicht, das einzelne Haar bis 4 cm lang. Auch der Schwanz ist dicht behaart, am P^nde mit Haarbüschel. Die Nase ist scharf abgesetzt rostgelb, die Lippen braun mit einzelnen weißlichen Haaren, das Ohr außen nackt, innen schwach weißgelb, der obere Rand gelblich behaart, die ge- lappte Spitze mit längeren bräunlichen Haaren, Wangen und — 56 — Stirn gelbbraun, Haud und Fuß rostgelb, Oberseite trüb gelb- braun, das einzelne Haar vor der schwärzlichen Spitze mehr- fach mit gelbem Einge, die Unterseite und die Innenseite der Arme und Beine mehr trübgelb, der Schwanz bräuulichgelb. das Enddrittel braun. Petromys tijpicus lebt nach Smith auf Felshügeln und unter Steinen; das Tier ist beim Fressen nicht furchtsam, flüchtet aber bei größerer Annäherung ins Geklüft und kommt dann lange nicht zum Vorschein. Die Nahrung besteht aus Blumen, besonders von Seiiecio. die es mit den Händen zum Maul bringt. Maße. Körper 17,5 cm, Schwanz 13,5, mit Haar 16,5 cm, Ohr an der Basis 8, oben 13 mm breit. Hand 16 mm, Fußsohle bis zur Mittelzehe 30 mm. Das Fleisch zeigt eine auffallende, safranrote Farbe und ist sehr trocken ; zwischen den Backenzähnen fein zermahlene Zellulose. Schädel. Der Gaumen ist glatt ohne jede Falte. Das Hinterhaupt ist breit, ebenso das große, vorn zugespitzte Inter- parietale, welches, hinten eingebogen, in die Scheitelbeine mit stumpfem Winkel einspringt. Das Foramen infraorb. ist groß, der Jochbogen in der Mitte mit Leiste, vorn hoch, hinten scharf abgesetzt, ganz schmal. Von dem hinteren Ende des Jochbogens zieht sich eine Leiste über die Bullae aud. hin. Die rundlich- dreieckigen Bullae aud. sind groß, vorn einander stark genähert- Der vordere Condylus occipit. ist lang, schmal und an der Bull. aud. angewachsen. Im Diastema zwischen I. und M. iindet sich eine elliptische A'ertiefung, welche geschwundene Praemolaren andeutet (vgl. Th. Noack in: Zool. Jahrbücher VII. p. 554 ff.). Die obere Profillinie ist ziemlich gerade, nur in den Scheitel- beinen wenig erhöht. Der Unterkiefer ist breit und kräftig mit langem nach hinten und unten gerichteten, zugespitzten Eckfortsatz: der untere Eand ist eiuAvärts und etwas nach innen gebogen. Der Proc. coron. sehr niedrig, oben abgerundet. Hinter dem letzten Zahn an der Innenseite eine starke Leiste bis zum Condylus, der aufsteigende Ast ist zwischen dieser Leiste und dem Proc. coron. breit und stark vertieft. Die Form des For. infraorbitale, des Jochbogens und die hintere Partie des Unterkiefers, welche ähnlich bei vielen süd- amerikanischen Nagerfamilien erscheint, ist ein deutlicher Beweis von der Verwandtschaft des Petromijs tfujiciis m i t den s ü d - — 57 — amerikanischeu Caviiden und für deu einstigen Zusammeuhaug von Afrika mit Südamerika, der ohne Berechtigung- von Dr. Haacke (Schöpfung der Tierwelt) ge- leugnet wird. Der Beweis des einstigen Zusammenhanges liegt in vielen Analogieen der Ornis. wie der B^auna der Säugetiere. Von letzteren will ich nur noch Mijopotamus coypu und Atdacodus, Ctenomys und Ctenodactyliis erwähnen (vgl. Neumayr, Erd- geschichte II, p. 389, 473, 547). Auch die von Haacke an- genommene Ansicht von Wallace, daß der Norden der alten Welt das Schöpfungscentrum der Säugetiere gewesen sei, muß angesichts der Fossilfunde in Nord- und Südamerika als unhalt- bar bezeichnet werden. Maße. Scheitellänge 49, Breite zwischen den Bullae aud. 30, hinter den Jochbogen 19, über den Augen 10,5, Höhe des Jochbogens vorn 5, hinten 1, Breite zwischen den Jochbogen hinten 24, Höhe des Foramen infraorb. 7, Nasenbreite 6, Scheitel- höhe 10. Bullae audit. 10 lang, 8 breit, obere Zahnreihe 9, Gaumen 4, Diastema 7,5 : Unterkiefer L— Condylus 24, L— Eck- fortsatz 28, Höhe des horizontalen Astes 5, Dicke hinten 5, Diastema 5, Höhe unter dem Proc. coron. 10, Eckfortsatz vorn 8 mm breit. Entfernung der Spitzen der Eckfortsätze 20, der Condylen 19 mm. Gebiß. M. ^U. I. schmutzig gelb, glatt. Die drei ersten M. sind ziemlich gleich groß, der letzte erheblich kleiner. Die Kau- fläche ist ein verschobenes Viereck mit zwei schräg stehenden Lamellen, die innen durch eine KerV)e, außen durch eine Grube getrennt sind. Die vordere Lamelle des vierten oberen Backen- zahns steht etwas gerader, die kleine hintere ist oval und zeigt in der Mitte eine Kaugrube, ähnlich wie bei QerhilUis. Im Unterkiefer sind die Lamellen mehr mit einander verlninden. Auch die Zahl der Backenzähne und die Stellung der Lamellen spricht für eine Verwandtschaft mit den Caviiden, mehr noch mit den südamerikanischen Stachelratten, speciell mit Nelom//s uniricola, honcheres cristatus u. a. 3. Pachijuromys auricularis Smith, Lataste. Ein Exemplar c?. Fl. Dieser Nager wurde von Smith als GerbiUus auricularis beschrieben und abgebildet, von Huet aber mit Recht in das von — 58 — La taste geschaffene Genus Pachyuronujs gesetzt (vgl. Trou- essart, Cat. Rong. p. 110). Die Gestalt und Färbung stimmt wesentlich mit Smith. Die Nase ist stumpf, Kuppe und Rüssel vorn unbehaart, erstere mit seichter Furche, aber ungespalten : die Schnurreu um dieselbe kurz, weiß, die hinteren bis zum Ohr reichenden schwarz, Iris schwarz. Ohr klein, oval abgerundet, Hand und Fuß kurz, breit, Nägel weißlich: die nackte Hand- wurzel mit zwei kräftigen, warzigen Ballen, hinter den Fingern drei kleinere, der mittlere größer, Daumenwarze ohne Nagel: Fußfläche bis zur Hälfte des Tarsus dünn weißlich behaart, hinten nackt, Schwanz allmählich zugespitzt, dicht, kurz und straff behaart, das 80 mm lange Scrotum ragt um 22 mm über die Schwanzwurzel hinaus, der Penis ist nach rückwärts gerichtet. Behaarung lang und weich, besonders an den Schenkeln. Oberseite rostbraun mit Schwarz, Unterseite gelblichweiß. Nase oben rostgelb, Rüssel weiß, Wangen und um die Augen weiß- gelb, unter Auge und Ohr ein rostiggelber Streifen, Ohi* ganz dünn weißlich, nach dem Rande zu bräunlich behaart, Beine weiß, Schwanz oben rötlichgelb, unten weißlich. Das $ ist oben dunkler, mehr gelbbraun gefärbt. P. auricularis lebt auf offenen Grasflächeu, nächtlich in Erdhöhlen, soll wandern und frißt auch kleine Insekten. An- der sson fand fünf Exemplare bei Otjimbingue (vgl. Proc. Z. S. L. 1882, p. 265). Maße. Körper 12. Schwanz 9 cm, Ohr 11 mm lang, 9 breit, Nase— Auge 18, Auge— Ohr 8.5: Handfläche 10. Sohlen- fläche 25, Unterarm 22, Unterschenkel 32 mm. Schädel. In der Scheitelpartie breit, Nase schmal, aber ziemlich hoch, hinter dem Foramen infraorb. am Jochbogen ein rundlicher Zacken, obere Proflllinie schwach gebogen, Stirnbeine mit seitlicher Leiste, neben derselben etwas vertieft, hinten etwas aufgetrieben, Interparietale im stumpfen Winkel nach vorn einspringend, die Seiten schräg nach hinten gerichtet, die hintere Kante etwas nach vorn ausgebogen. Die enorm großen Bullae audit. überragen hinten um 2 mm die Squama occipitalis und sind vorn ziemlich genähert. Der sehr dünne Jochbogen ist tief gesenkt, seitlich etwas eingebogen, hinten etwas ge- knickt. Das Hinterhaupt fällt steil ab. Am Unterkiefer ist der etwas nach außen gerichtete Eckfortsatz lang und sclmial, vorn — 59 — uacli imteu, der Condylus stark nach liiuteu gezogen. Unter dem schmalen, stark nach hinten gerichteten Proc. corou. sitzt ein großer breiter Kuochenfortsatz , den man Processus sub- coronoideus nennen dürfte. Vor den Backenzähnen drei nach vorn ausgebogene Gaiimenf alten , fünf zwischen den Backen- zähnen gebrochen, die wulstigen Halbfalten in der Mitte ge- trennt und nach hinten gerichtet. Maße. Scheitellänge 38, bis zum Ende der Bullae aud.40, Scheitelbreite vor der Ohröft'nung 22, zwischen den Bullae 20, Ein- schnürung 6, Nasenbreite 5, Xasenhöhe 8, vorn zwischen den Joch- bogen 17, Bullae aud. 16 laug, 13 hoch, 9 dick, hintere Entfernung 6, vordere 2,5, Diastema 10, Gaumenl)reite 4, Zahnreihe 5 mm. Unterkiefer I. — Condylus 20, bis zum Ende des Eckfort- satzes 19, Höhe des horizontalen Astes unter den M. 5,5, Breite des aufsteigenden Astes 5, vordere Höhe des Eckfortsatzes vorn 4, zwischen den Condylen 16, zwischen den Enden der Eckfort- sätze 18 mm. Der Schädel weicht von dem der eigentlichen Gerbilliden erheblich ab durch die flachere Profillinie, die stärkere Ein- schnürung zwischen den Augen, die höhere Nasenpartie, die großen Gehörblasen, die tiefer gesenkten Jochbogen, durch die starke Krümmung des horizontalen Astes am Unterkiefer und den eckigen Eckfortsatz ; Anklänge an südamerikanische Nager lassen sich nicht entdecken. Die weit durch Afrika und Asien verbreiteten Gerbilliden repräsentieren einen Typus, der wahr- scheinlich in der alten Welt entstanden ist, Avährend die in Schädel und Gebiß sehr abweichenden altweltlichen Dipodiden nahe Verwandte auch in Nordamerika besitzen. Gebiß. Im Gebiß steht F. auricidaris den Gerbilliden viel näher als im Schädelbau. Die I. sind strohgelb, oben etwas dunkler und gefurcht, stark nach hinten gerichtet, unten schlank. M. I besteht aus drei (lueren Lamellen, von denen die vordere klein und rundlich, die zweite in der Mitte etwas eingeknickt, die dritte hinten etwas ausgebogeu ist. M. II mit zwei queren Lamellen ist halb so lang als M. I ; M. III bildet nur eine kleine ovale Lamelle. Die unteren M. siud ähnlich, doch ist bei M. I die erste Lamelle breiter und die dritte mehr zusammengedrückt. Bei M. II sind die beiden Lamellen in der Mitte verbunden, M. III wie oben. — 60 — 4, Saccostomus lapidaiiiis Pet. Drei Exemplare, zwei d^, eins jümger. Fl. Die Exemplare stimmen gut mit der Beschreibung von Peters und der Abbildung in Proc. Z. S. L. 1882, Tab. 14. Die Nasenkuppe ist gespalten, die dünnen, bis zur Olirmitte reichen- den Schnurren teils weiß, teils in der Basalhälfte bräunlich, das mittellange Ohr rundlich oval, Backeutaschen wohl entwickelt, Füße und Zehen zart und kurz, so auch die Nägel. An der Hand hinten zwei, vorn drei Ballen, die beiden hinteren am Fuß schmal, ein kleiner am Daumen, zwei vor den Zehen, die fünfte Zehe ist weiter aufgerückt als der Daumen, die drei mittleren gleich lang. Der kurze Schwanz ist sclilauk zugespitzt, das Scrotum äußerlich nicht sichtbar. Behaarung lang, weich und dicht, die Haarbasis oben dunkelgrau, unten weiß, die Ober- seite gelbbraun mit r()tliclieu Haarspitzen, Unterseite weiß, Nase, Unterseite, Arme und Beine gelblichweiß, das Auge braun um- randet, das Ohr außen fast nackt, innen am Rande ganz dünn gelblich behaart, der Schwanz ganz dünn weißlich behaart, in der Jugend etwas stärker, undeutlich geringelt, nicht beschuppt, die Spitze bräunlich. Maße. Körper 11 — ^16, Schwanz 5 cm, Ohr 15, Meta- carpus und Hand 10, Metatarsus und Fuß 16 mm. Schädel. Vor M. I vier Gaumenfalten, die drei vorderen an den Seiten ausgelappt und in der Mitte stark pfeilförmig nach voru gezogen . die vierte fast gerade . die vier folgenden zwischen den M. in der Mitte gebrochen. Die Halbfalten sind läng- lichrunde, in der Mitte nach hinten gezogene Querwülste. Die letzten Querwülste sind gerade. In der Jugend sind die Quer- wülste stärker nach hinten gezogen. Der langgestreckte Schädel zeigt eine mäßig gebogene ProflUinie, die Stirnbeine sind hinten breit abgerundet, das Inter- parietale an einem jüngeren Schädel läuglichviereckig, die Supraorbital -Leisten sind schwach. Der dünne, hinten ver- schmälerte Jochbogen ist gesenkt; von oben gesehen verlaufen die beiden Jochbogen gerade und parallel. Die ovalen Bullae audit. sind im Alter vorn mehr genähert. Am Unterkiefer ist der horizontale Ast kräftig und mäßig gebogen, unter den M. hoch, der aufsteigende Ast breit, mit breitem Condylus und schmalem, nach hinten umgebogenen Proc. coro- — 61 — noideus. Der Eckfortsatz ist kurz und breit, hinten schräg abgeschnitten. Maße. Scheitellänge 32, Schädelbreite 13, Einschnürung 5, zwischen den Jochbogen 15, Bullae aud. 7 lang, 5 breit, Dia- stema 9, Zahnreihe 5, Unterkiefer I. — Condylus 18, Breite des aufsteigenden Astes 6.5, des Eckfortsatzes 4,5, Höhe des hori- zontalen Astes unter den M. = 5. Scheitellänge eines jüngeren Exemplars 29 mm, die übrigen Maße entsprechend kleiner. (leb iß. I. schmutzigweiß, ungefurcht, schmal, oben stark nach hinten gerichtet. M. rötlich, lameliiert, besonders unten denen der Gerbilliden ähnlich, indem M. I drei, M. II zwei, M. III eine (juere Ijamelle zeigt. Oben steht bei M. II die zweite und dritte Lamelle schräg und ist etwas gebogen, ebenso bei I und III die erste. M. II und III haben je zwei Lamellen, die letzte oben und unten klein und rundlich. Am jüngeren Schädel läßt sich der Höckertypus noch erkennen. Der Schädel wie das Gebiß zeigen, daß Saccostomus lapi- durins ein naher Verwandter der Gerbilliden, also ein altwelt- licher Typus ist, der in Saccomys und Perognaihus auch nord- amerikanische Verwandte besitzt. Eine Verwandtschaft mit den Hamstern ist in Schädel und Gebiß kaum zu entdecken. Anders so n sammelte drei Exemplare. 5. Mus dolichtiriis Smuts. Ein Exemplar, $. Fl. Mus dolichiirus ist selten wieder gefunden worden. Die mittelgroße Maus ist besonders durch den nielir als körperlangen Schwanz und das große Ohr charakterisiert. Das Ohr ist breit oval, der Antitragus hinten rundlich abgesetzt, die Nasenkuppe ist gespalten, die Nasenlöcher rundlich warzig, die schwarzen, zum Teil weißspitzigen Schnurren reichen bis zur Ohrspitze. Die beiden mittleren Finger und Zehen sind gleichlang, der Daumen eine runde Warze, die Handballen wie sonst, die Nägel weißlich. Die Ballen am Fuß sind zahlreicher, zwei hinter den mittleren Zehen, je ein stärkerer hinter Daumen und fünftem Finger, dahinter noch zwei kleinere, schräg gestellte Warzen. Die nackte Sohle ist glatt. Der lange, fein geschuppte Schwanz ist dünn und straff behaart, länger und dichter nach dem Ende zu. Die Färbung stimmt nicht ganz mit den Angaben von Smuts. — 62 -r- Die Oberseite ist falbgrau mit rötlichbraunen Haarspitzen, die Unterseite scharf abgesetzt rötlichweiß. Die Nase ist gelbgrau, vor dem und um das Auge schwärzlich, die Wangen sind wie die Seiten falbgrau, das Ohr hinten im Basalteil weiß, die Außenseite nach vorn zu rostgelb, innen gelbbraun, außen an der Basis mit schwärzlichen Haaren ; Hand und Fuß schmutzig hellgelb, Innenseite der Beine rötlichweiß; der Schwanz oben gelbbraun , nach dem Ende zu mehr braun , die basale Hälfte unten heller gelbbraun. Maße. Körper 9,5, Schwanz 11 cm, Ohr 20, Hand 12, Unterarm 15, Metatarsus und Fuß 20 mm. Schädel. Die drei Gaumenfalten vor den M. sind flach nach vorn ausgebogen, die fünf folgenden gebrochen und in der Mitte schräg nach hinten gezogen, die sechste ungebrochen und nach vorn ausgebogen. Der Schädel ist demjenigen von 3Iiis arbo- rorhis Pet. sehr ähnlich, weshalb 0. Thomas die Identität beider Arten vermutet, doch scheint er etwas kleiner und der Eckfortsatz des Unterkiefers schwächer zu sein. Der Scheitel ist im stumpfen Winkel gerundet, die Nase wenig gebogen. Die Stirnbeine springen im rechten Winkel in die Scheitelbeine ein. Das große Interparietale ist vorn gerade, hinten abge- rundet, der schlanke, mäßig gesenkte, von oben gesehen etwas geknickte , nach vorn wenig konvergierende Jochbogen in der Mitte etwas verdickt; das Foramen infraorbitale wie bei Mus arborarius groß; vor der Einschnürung zeigt der Schädel, wie bei jenem, einen rundlich-eckigen Zacken. Die ziemlich großen ovalen Bullae aud. sind schräg nach vorn gerichtet. Am Unter- kiefer ist der breite Eckfortsatz schräg nach hinten gerichtet, der Proc. cor. schlank, der horizontale Ast unter den M. mit scharfer Leiste, der kurze Elckfortsatz hinten breit und schräg abge- schnitten, unten nach innen umgebogen. Maße. Scheitellänge 29, Schädelbreite 13,5, Einschnü- rung 4, zwischen den beiden Zacken ü, zwischen den Joch- bogen 13, For. infraorb. 4 hoch, Nasenlänge bis zum For. iu- fraorb. 8, Diastema 7, Gaumenbreite 3, Bullae aud, 7 laug, 5 breit. Unterkiefer I, — Condylus 15, Breite des aufsteigenden Astes 5, Höhe des horizontalen Astes unter den M. = 4,5 mm. Gebiß. I. schmal, uugefurcht, schmutzig hellgelb. M, denen der anderen kleineren afrikanischen Mäuse ähnlich, doch ~ 63 — nach hinten weniger an Größe abnehmend, dalier ist M. III nocli etwa ^/s von M. II. Die Höcker stehen oben senkrecht, nnten sind sie stark nach vorn gerichtet. Beim oberen M. II tritt der mittlere Außenhöcker ziemlich stark heraus, bei M. III ist der hintere Außenhöcker viel schwächer als der vordere, die beiden inneren sind kräftig, der hintere kleiner. M/IS dolichurus wurde jüngst auch am Nyassa-See gefunden (Proc. Z. S. L. 1892, p. 546j, und würde, wenn er mit Mus arhorarius identisch ist, im Osten Afrikas weit nach Norden hinaufgehen. 6. M^is lehocla Smith. Ein Exemplar; /Aos, Groß-Namaland ; 11.7.85. Seh. Mus lehocla ist sehr selten wieder gefunden worden und nähert sich in der Größe mehr dem Rattentypus. Das große Ohr ist oval, die Schnurren sind stark, bis 5 cm lang und zahl- reich, die oberen schwarz, die unteren weiß, der Schwanz fast körperlang, die Haare an der Spitze etwas verlängert, sonst kurz und straff. Die Oberseite ist olivengelbgrau, die Haar- basis mattgrau, der Schwanz oben braun, unten wie die Unter- seite weißlichgelb. Von dem Auge zur Nase zieht sich ein schwärzlichbrauner Streifen, Wangen und Kehle weißgrau, Ober- lippe unter dem dunklen Streifen weiß, Unterarm weißgrau, Hand weißlich, Nägel und Hinterbeine weiß. Maße. Körper 17, Schwanz 15 cm, Ohr 17, Metatarsus und Fuß 31, Unterarm und Hand 35 mm. Schädel. Die drei Gaumenfalten vor den M. sind in der Mitte geknickt, die erste wenig, die dritte in der Mitte gebrochen und stark nach hinten gezogen. Der Schädel ist lauggestreckt, die Stirn gerade, Scheitel und Nase mäßig gebogen, der Joch- bogen nach hinten gesenkt und sehr dünn, von oben gesehen mäßig gebogen, die Stirnbeine mit Orbitalleiste, nach hinten rundlich blattförmig einspringend , Scheitelbeine mit flachen Leisten, Interparietale vorn flach, hinten stark ausgebogen, Bulla aud. klein, flach, vor der Einschnürung ein eckiger Zacken, ähnlich wie bei Mus dolichurus. Der Unterkiefer unter den M. ist hoch, der Condylus und der ziemlich starke Proc. coronoideus ganz nach hinten gezogen, der breite Eckfortsatz hinten schräg abgeschnitten. - 64 — Maße. Scheitellänge 35, Basallänge 30, Schädelbreite 14,5, EiDSchuiirung- 5,5, zwischen den Jochbogen 20, Bulla aud. 7 lang, Diastema 10, Zahnreihe 5,5; Unterkiefer I. — Condyliis 20 mm. Gebiß. I. glatt, oben strohgelb, unten heller. M. 11 = 2/3 M. I, M. III = 2/3 j^j II Die Außenhöcker bei M. I und II oben sind stark markiert, unten sind die Hitcker von M. I stark nach vorn geri(,'htet. 7. Mus (Lemniscümys) Jhieatus Sparrm., Geoffr., F. Cuv. Drei Exemplare, darunter ein Pullus. Fl. Zwei Exemplare mit Skelett, /Aos, Groß-Namaland, Nov. 84. Seh. Mus lineatus ist dieselbe Maus, welche die Engländer unter dem älteren Namen Mus puinilio Sparrm., der mir sehr unge- eignet erscheint, in letzterer Zeit wiederholt von Südafrika erhalten und in den Proc. Z. S. L. erwähnt haben. Auch An- dersson fand zwei Exemplare in Groß-Namaland. Ich habe dieselbe ausführlicher in den Zool. Jahrb. IV, p. 137 besprochen. Es mögen einige Bemerkungen über das Skelett gegeben werden. Die sehr schlanke und gerade Fibula ist nur distal an der ziem- lich stark gebogenen Tibia angewachsen, letztere zeigt proximal eine breite dünne Leiste. Es sind vier Metatarsalknochen ent- wickelt, der vierte nur halb so lang, als die übrigen, derjenige des Daumens fehlt. Der Oberschenkel besitzt einen dritten Trochanter, das Becken ist 20 mm lang, hinten 8 breit , der Oberschenkel mißt 16, die Tibia 20, die Fibula 13, Metatarsus 2 — 4 = 13, Metatarsus 5 = 7,5 , Zehen mit Nagel 8,5 mm. Das Schulterblatt zeigt beiderseits der Leiste eine kleine runde Öffnung. Die Form ist ähnlich wie bei dem unten zu besprechen- den Macroscelides typicus, aber kürzer, die Leiste gerade, am Halse mit langem, den Gelenkkopf überragendem Fortsatz, der sich am Ende verbreitert. Mittlere Länge 12, obere Breite schräg gemessen 8, Hals 1, Fortsatz der Leiste 2,5. Der Ober- arm mit starkem seitlichem Fortsatz mißt 12, die mit dem 12 mm langen Radius verwachsene Ulna 14, die wie am Bein geordneten Metacarpalia 5 mm. 8. Xerus capensis Kerr. „Muishund-', /Aos, Groß-Namaland, Juni 85. Balg und Schädel. Seh. — 65 — Das Tier wurde von mir ausführlicher schon in den Zool. Jahrbüchern IV, p. 131 ff. besprochen. Körper 125, Unterarm 42, Hand 35, Tarsus und Fuß mit Krallen 58 mm. 9. Crocidura martensi Dobs, Ann. Magaz. Nat. Eist. 1890. p. 496. Ein Exemplar $ in Spiritus. Fl. Das Exemplar stimmt im allgemeinen mit Dobsons Be- schreibuuo-. ist aber etwas kleiner ; genau gleicht das Gebiß der Abbildung Dobsons in: A Mouogr. of the Insect. III. 1, Tab. 28, Fig. 15. Crocidura martensi ist eine recht kleine dunkelbraune Spitzmaus mit großem, breitem Ohr und weniger als körper- langem, an der Basis ziemlich dicken, cylindrisch zugespitzten Schw^anze. Bezüglich des Schwanzes bemerke ich, daß die früheren, oft auch noch von Peters beliebten Angaben, wie komprimiert, dreieckig, viereckig etc. wertlos sind, weil sie auf eingetrockneten Bälgen beruhen. Der oben kurz gelbbraun be- haarte, unten wie die nackte Unterlippe bräunlichgelbe Eüssel ist unten wie die Nasenkuppe gespalten, die nach außen und hinten geöffneten Nasenlöcher haben am hinteren Rande eine Falte. Die zahlreichen Schnurren erreichen Kopflänge und sind oben schwarzbraun mit weißer Spitze, unten weiß. Das gelbbraune Ohr ist breit abgerundet, der äußere Rand in der Mitte wenig eingebuchtet, die obere Klappe schmal mit geradem, oben hellgelblichgrau behaartem Rande, die untere Klappe breit lanzettförmig, scharf abgesetzt weiß, der äußere Rand hellgelb- grau. Der Körper ist dunkelbraun, unten nicht heller, lang, dicht und weich behaart, das Haar grau mit bräunlicher Spitze. Die Stirn ist etwas lebhafter braun, Wangen und Kehle zeigen einen olivenfarbenen Schimmer, der Schwanz oben bräunlich, unten hellgelblich, in der basalen Hälfte ziemlich dick, nach dem Ende zugespitzt, oben dicht, unten dünn behaart, die längeren Schwauzhaare weißlich, die Arme und Beine bräunlich- gelb, die Nägel weißlichgelb. Das Tier hat keinen Moschus- geruch. Dobson gibt noch an der Unterseite graue Flecken an, die mein Exemplar nicht besitzt, auch sagt er nichts von dem olivenfarbenen Schimmer am Kopf, der nur am trockenen Haar zu sehen ist. Sehr ähnlich ist Crocidura mariqucnsis ge- färbt, doch sind Schwanz und Beine dunkler. 5 — 66 — Maße. Körper 70, Schwanz 50, Ohr 8,5 hoch, 6,5 breit, Handfläche bis zum Mittelfinger 9, Fußfläche ebenso 12 mm. Schädel. Von den ca. zehn Gaumenfalten sind die vor- deren undeutlich und fast gerade, die mittleren schwach ge- knickt und in der ]\[itte nach hinten gezogen , die hinteren gerade. Der schlanke Schädel zeigt eine gerade ollere Protil- linie. mit einer Läugsfurche zwischen Nasen- und Scheitelbeinen. Die Stirnbeine sind hinten gerade abgeschnitten, die S. p. 488 ; Dobson, Cat. Chiropt. p. !()(;. Ein Exemplar c? in Sjüritus. Fl. Naseublatt rundlich herzförmig, braun, Rand angewachsen, der obere gespalten, mit wulstigen Rändern, die tiefe Nasen- — 70 — grübe nach hinten zu am Eaude beiderseits mit einer runden Warze (Drüse). Unterlippe gespalten, der Spalt mit wulstigen Rändern nach oben keilförmig verbreitert, in der Mitte mit runder Warze. Lippen nackt, die Oberlippe nur nach dem hinteren Rande zu dünn behaart. Ohr sehr groß, rundliclioval, Spitze breitrundlich, hinten nackt mit vielen kleinen rundlichen Papillen und zwei starken divergierenden Adern, der vordere Rand innen spärlich behaart. Antitragus rundlich, am oberen Rande schwach l)eliaart, Tragus ruudlichoval. lüft'elartig ver- tieft, der vordere Rand oben etwas vorgezogen, am hinteren Rande unten ein nach vorn gerichteter runder Lappen. Am Daumen die letzte dünne Phalanx frei, der zweite Finger bis etw^as über die erste Phalanx des dritten angewachsen. Unter- schenkel von der Flughaut eingeschlossen, Schwanzflughaut mit zahlreichen quer stehenden Adern, am Ende des 15 mm langen Sporns ausgezackt, die Spitze stumpfrundlich, mit zwei von der Spitze 5 mm entfernten stumpfen Zacken. Schw^anz in der Flug- haut eingeschlossen, Penis nach hinten gerichtet. Gesicht und Stirn hellgelblichgrau, lang behaart, Oberseite gelblichgrau, Unterseite heller, mehr gelblich weiß , Ohr hell gelbbraun, Nacken und hinter dem Ohr hellweißgrau. Flughaut gelbbraun, Schwanzflughaut etwas heller. Maße. Körper 65, Schwanz 55, Ohr 30, Tragus 9. Unter- arm 46, freier Daumen 7, Finger II = 52, III = 90, IV = 68, V = 65, Unterschenkel 24, Fuß 10 mm. Schädel. Die beiden vorderen Gaumenfalten wulstig, ungebrochen, die fünf folgenden gebrochen, davon die beiden vorderen kräftiger, stark gebrochen und in der Mitte nach hinten gezogen, die hinterste schwächer, die beiden vorletzten in der Mitte vereinigt. Im Profll Stirn und Hinterhaupt stark gerundet, im Scheitel eingebogen, Schädelkapsel eiförmig, Stirnplatte stark vertieft, nach hinten rundlich lanzettförmig, der vordere Teil so breit wie die Nase, hinter den langen Nasenh>chern rundlich verdickt, Seitenzacken mäßig, Squama occipit. rundlich hervor- tretend, Jochbogen schwach. Unterkiefer schlank, Proc. coron. ziemlich breit, Kckfortsatz mäßig, stark nach außen gebogen. Maße. Scheitellänge (Luftlinie) 21, größte Schädelbreite 10, hinten zwischen den Jochbogen 11,5, Stirnplatte vorn und Nasen- — 71 — breite 6, zwischen den Orbitalzacken 8: Unterkiefer L— Con- dylus 12,5, Hohe des horizontalen Astes 2, unter dem Proc. coi'on. 4 mm. (leb iß. I. 2—2 C. 1—1 P. 1—1 M. 3—3 () 1—1 2—2 3—3. I. oben klein, zweilaypig, die äußeren durch eine Lücke vom C. getrennt. C. ziemlich gerade, innen mit Basalzacken, P. groß, halb so lang als ('., Basis breit, der hintere Zacken nach außen gerichtet. M. III klein. Unten 0. schlank, etwas nach hinten gerichtet, P. I = ^k C, hinten mit kleinem Basalzacken, P. II sehr klein, in der Zalinreihe kaum sichtbar. Die Hauptzacken von ^I. I — III nehmen nach hinten etwas an Länge ab. Das vorliegende Exemplar stimmt ganz mit Nijcteris damarensis Peters (M. B. Berl. Akad. 1870, p. 905), welche von Dobson mit Nyderis capensis vereinigt wird, da nur das Ohr und der zweite untere P. etwas größer sind, als bei capensis. Derselbe vereinigt auch Xyct. faliginosa Pet. mit capensis, und in der That zeigt der Schädel meines Exemplars gegenüber der Abbildung bei Peters (Säuget. Mosamb., Taf. 10) keine Unter- schiede. Endlich glaubt Dobson, daß auch Kycteris capensis nur eine Abart von Nycteris thebaica sei. ^Y. capensis liab. Süd- afrika, Damaraland, Kafferland, Natal. Zambesi, Sansibar. 13. Vesperus capensis vSmith. Zoül. Juurii. II. p. 4;-55; Dobson, ('at, ClüiMpt. p. 198. Ein Exemplar $ in Spiritus. Fl. Kopf breit, tlach, Nase breit, stumpf, zwischen den Nasen- löchern eine Leiste, Lippenrand stark verdickt. Ohr nackt, oval abgerundet, das äußere Ohrende unter der nach außen gerichteten Spitze scharf abgesetzt, eingebuchtet. Tragus länglichoval, innen vertieft. Innenseite gerade, der hintere Rand unten mit Zacken, Antitragus rund, bis vor die Basis des Tragus vor- gezogen. Schwanz in der Flughaut. Oberseite rötlichgelbbrauu, Untei'seite heller. Haar hier dunkelbraun mit weißlichen Spitzen. Flughaut gelbbraun, Flügelrand ähnlich wie bei Vesperugo Kühl weißlich (bei Dobson nicht angegeben). i\[aß. Körper 50, Ohr 10, Tragus 5, Schwanz 32, Unter- arm 34, Finger III = 57, IV = 48, V = 45, freier Daumen 4, Unterschenkel 13, Fuß 5 mm. _ 72 — Schädel. Zwischen den beiden oberen I. ein runder Knopf, von den sieben Gaumenfalten eine gerade, zwei wenig in der Mitte geknickt, die folgenden immer stärker geknickt und nach hinten gezogen, die drei letzten gebrochen. Profillinie gerade, Nasenspitze etwas nach oben gebogen, Naseupartie breit, vorn an beiden Seiten wulstig erhöht, die Nase in der Mitte gefurcht, Hinterhaupt schräg abgestutzt, Unter- kiefer mäßig gebogen, Proc. coron. kurz, breit, mit rundlicher Spitze, Eckfortsatz kurz mit rundlicher Spitze. Maße. Scheitellänge 13, Scheitelbreite 9, zwischen den Jochbogen 9, Nasenbreite 6. Unterkiefer — Eckfortsatz 10, unter dem Proc. cor. 4 mm. Gebiß. I. 2—2 0. 1—1 P. 1—1 M. 3-3 6 1—1 2—2 3—3. Oben I. innen spitz, schlank, = V* G., dicht neben den Knopf gedrückt, äußere I. ganz klein, kaum zu entdecken, dicht an die innere Basis von G. gerückt. C. schlank, wenig gebogen, P. = 2jg Q^ ^[q Spitze etwas nach einwärts gerichtet, die Außenseite vertieft. Die Zacken der M. niedrig, M. III klein. Unten I. dreilappig, sehr klein, C. ähnlich wie oben, P. I klein, etwas nach hinten umgebogen, P. II := G., der hintere Außen- zacken von M. I mehr dem vorderen genähert und stärker nach hinten gebogen als bei II und III. Vesjierns capensis liab. Südafrika. 14. Vesperiis minutiis Temm. Monogr. Mamm. II, p. 209 ; Dobson, Cat. Chiropt. p. 197. Ein Exemplar $ in Spiritus, Südostafrika. Seh. Ohr breitoval, ziemlich schlank zugespitzt mit runder Spitze, vordere Kante etw^as convex. der untere Rand rundlich nach hinten umgebogen, Antitragus wenig abgesetzt, nicht ganz bis unter den Mundwinkel vorgezogen. Tragus schmal, vertieft, der vordere Rand concav, der hintere convex. unten mit Zacken und vor demselben mit kleiner rundlicher Ausbuchtung. Nasen- löcher nach vorn geöffnet, durch eine schwache Leiste getrennt, letzter Schwanzwirbel frei, an der Basis knopfartig verdickt, der Sporn reicht nicht ganz bis zur Hälfte der Schwanzflughaut, diese an der Basis mit kleiner rundlicher Ausbuchtung. Daumen frei, Zehen kurz. Oberseite umbrabraun, Lippen schwarzbraun, — 73 — Unterseite scliwarzbraim mit weißlicligelbgraueu Haarspitzen. Seitenflughaut scliwarzbrauu, Scliwanzflughaut rotbraun. Maße. Körper 50, Schwanz 35, Oberarm 21, Unterarm 34, Finger III = 55, Unterschenkel 14, Fuß 6 mm. Schädel. Obere Profillinie gerade, sonst wie bei Vesperus. Von den sieben Gaumenfalten die erste gerade, ungebrochen, ebenso die zweite etwas gebrochen, die übrigen in der Mitte gebrochen und stark nach hinten gezogen. Maße. Scheitellänge 14,5, Schädelbreite 8. Breite des Oberkiefers 6.5, Unterkiefer bis zum Eckfortsatz 11 mm. Gebiß. I. 2—2 C. 1-1 P. 1—1 M. 3—3 6 1-1 2—2 3—3. Oben Innerei, durch ein rundes Polster weit getrennt, gerade, an der Spitze mit kleinen Nebenzacken, äußere I. sehr klein und rudimentär, dicht an die inneren I. gedrängt. C. gerade, schlank, P. = ^/s C. Unten I. undeutlich dreilappig, C. wie oben, P. I durch eine kleine Lücke vom C. getrennt und dicht an P, II gedrängt, klein, P. II = ^U C, die hintere Kante etwas aus- gezogen. Vespe7"us mmiitus liab. Mittel- und Südafrika und Mada- gaskar. 15. Miniopterus schreibersi Natterer. Wetterauer Ann. 1819. p. 41 ; Dobson, Cat. Chiropt. p. 318. Vier Exemplare, ein c?, drei $ in Spiritus. Fl. Nasenkuppe etwas verlängert, zwischen den Nasenlöchern eine Furche, die sich nicht durch die Oberlippe fortsetzt. Ohr breit zugespitzt, ohne die bei Blasius (Säugetiere, p. 46) ab- gebildeten Querfalten der europäischen Form, Spitze abgerundet, Antitragus scharf gegen den unteren Ohrrand abgesetzt und bis über den Mundwinkel vorgezogen, Tragus schmal, vertieft, die obere Spitze breit, dreieckig, abgerundet, die vordere Kante unterhalb der Spitze etwas ein-, die hintere unten etwas aus- gebuchtet, jedoch ohne Zacken. Uer Tragus sieht etwas anders aus, als in der Abbildung bei Blasius, indem der obere Teil, besonders an der hinteren Kante, etwas breiter ist. Lippen dünn behaart, Wangen fast nackt, auch der Bauch wenig l)ehaart, besonders bei den $ die Gegend um die Geschlechtsteile. Flügel lang und spitz, die letzte Phalanx am dritten und vierten Finger _ 74 — stark nach iniieu gebogen, Flughaut unbehaart, auffallend dünn, Seiten gerade, die Schwaiizflu/h(s Fst.) — F. zweimal. 47. — {pemphkji Fst.) — F. aus ^yj/i/s-Weibern von Phuis sylvestris 3 Exemplare erzogen. Pliaeostoinus Nees. {Pacliyhirihrus Westu'.) 48. Phacostoimis {fulvicornis Fst.) F. 1 Mann. 49. — patcUrnms Dalm. — Ende Juni Sclilangenbad im Taunus einmal auf Blütheu. Micromeliis Walk. {Bacotomus Fst.) 50. Micromdns pyrrhogaster Walk. — F. und Soden im (jrras mehrfach im Juli und August, aber auch über- winternd im Dezember und März. 51. — rufomaculat7ts Walk. — F. unter Schilf und (4enist hinter den Kettenhöfen bei F., mehrfach im März, April und Dezember. Lamprotatus Westw. {Miscogaster Walk.) 52. Lamprotatus {vulgaris Fst.) — F. 1 Weib. 53. — {regi'us Fst.) — Mitte September aus Fliegenlarven in Blättern von Rmnex von Soden. 54. — {ochropus Fst.) — F. 2 Weiber. 55. — {pulchellns Fst.) — F. zweimal. 56. — punctiger Nees — F. 1 Exemplar. Hormoceridae. Kliaphitelus Walker. 57. Rhaphitelus nmcidatus Walk. — F. (5 Exemi)lare aus dem Käfer Fhloeophthorus spartii ei'zogen. Urolepis ^\'alkel•. {lializoa Forst.) 58. Urolepis maritimiis Walk. — Bei den Salinen von Nauheim und Wisselsheim. Lebt in der in den Solkästen k'l)enden Fliege (benia salina Heyd. Von meinem Vater erzogen, der darüber Mitteilungen machte Stettin. Entom. Zeitschr. 1844, 202. Audi an (h'U Kissinger Salinen von Dir uff gefunden. Sonst Meeresküste von England. — 17Ö — Gastrancistrus Westwood. 59. Oasfra7icistri(s crassus Walk. — F. einmal. 60. — temifcornis Walk. — F. einmal Ende April. 61. — {politus Fst.) — F. zweimal. 62. — viridis Walk. — Anfang Angust nnd 63. — {ciliatus Fst.) je einmal bei F. Psilonotus Walker. 64. Psilonotus caiuli FiJrst. — Mitte August aus Birkensamen- kätzclien 5 Exemplare. Pteromalidae. Megapelte Fürst. {Eunotus Walk.) 65. Megapelte cretciceus Walk. — Anfang Juni 2 Exemplare aus zweijährigen Coccus vitis erzogen. Systasis AValker. 66. Systasis encyrtoides Walk. — Ende April. Die orangegelbe Larve überwintert in den Schoten von Spartium scoparium. Vielleicht Parasit eines Briichus. Meraporus Walker. 67. Meraporus graminicola Walk. - Ende Juli Soden einmal im Gras. Roptrocerus Ratzebg. 68. Roptrocerus xyJobkis Forst. — Mann und A\'eib in copula Mitte Mai aus altem Holz und Mitte Juni aus Minierraupen von Erlen. 69. — xylophagarum Ratzbg. — Aus dem Borkenkäfer Poly- grapJms polygraplms im April mehrfacli erzogen. F. und Soden. Auch Schotten im Vogelsberg. Plalymesopns Westwood. 70. riatymeso2)9fs (apicalis Est.). Nach Mayr unbeschrieljene Art. — Hohe Mark im 'J'aunus. Ende Juni aus Gallen von Andricus ranmli zweimal. — ITC) — Mesopolobus Westwood. 71. Mesopolobus fasciiventris Westw. — Ende Juni aus Eicheu- gallen von Andriciis curvator von F. und Soden melirfach erzogen. Platyterma Walker. 72. Platyterma {strobilamm Est.) — Mitte Mai aus unreif ab- gefallenen Fichtenzapfen von F. zweimal entwickelt. Stictonotns Forst. {Semiotus Walk.) 73. Stictonotiis clarus Walk. — Soden Ende Juni einmal. 74. — tarsaUs Walk. — Ebenso au Hecken. 75. — punctifrons Westw. — Ende Juli einmal von Eiclien- gebüscli bei Eukheim. 76. — moerens Walk. — Dreimal von Ende Juni bis Ende Juli bei Soden im Gras. Cheiropachus Westwood. 77. Cheiropachus {bostrychi Est.) — Aus Larven von Tomicus octodentatiisYOW F. und Kirschberg in Oberhessen im Mai häufig. Kroch die Bohrlöcher hinein und heraus. 78. — quadrum Westw. — Soden an Eichen Ende Juni mehrfach, auch F. 79. — {eccoptogastri Est.) — Aus Larven von Tomicus liatxe- buryi Janson aus Birken Ende Mai einmal erzogen. Ferner ?30 Arten unbenannt aus dem Gebiet. Hetroxys Westwood. 80. Hetroxys scenicus Walk. — 2 Exemplare F. und Soden Mai und Juni. 81. — {trifasciatus Est.) — Ende Juni einmal auf Hecken hinter der Öde bei F. 82. — {spilophorus Est.) — Mitte ]\Iai zweimal aus über- winterten Baumpilzen. Pteromalus Sweder. (Kirchner führt in seinem Katalog 630 Arten auf.) 83. Pteromalus n. s]). {ryiiiphis var. a. Nees) — Anfang August Soden einmal auf Eichen. — 177 — 84. rteromalus {xanüioijus Fst. = larvarum var. Nees) — An- fang Mai aus Eiclien-Q/m)js-Gallen. 85. — {saliuHs Heyd.) Bei den Salinen Nauheim und Salz- liausen aus Coenia saliiia. Anfang April aus iiber- winterten Larven, dann wieder im August. Siehe oben No. öS. Der Pterom. dort nur erwähnt, nicht beschrieben. 86. — hemipterus Walk. — Soden im Gras Ende Juni bis Ende Juli mehrfach. 87. — seniculus Nees — F. Mitte Juli einmal. 88. — aeneiis Nees — Anfang Juli Soden einmal auf Eichen. 89. — discoideus Nees — Mitte März mehrfach im Wald F. 90. — devatus Walk. — F. Anfang Juni aus To^fr/x-Piippe auf Trifolium 2 Exemplare, auch Mitte Juli zwei- mal, ferner Bonn. 91. — jmpanim L. — Lebt in den überwinterten Puppen von Pieris brassicae Kohlweißling. Entwickelt Ende Mai. Elasmidae. Elasmus Westw. {Aneto-e Nees.) 92. Elasmus scutellaris Nees. — F. aus Raupensack einer Motte. Das Exemplar ging später verloren. 93. — {vibicellae Fst.) — Aus den Säcken von Coleophora vibicella zweimal Ende Juli. 94. — /labellatus Fonsc. — Ende Juni vier Exemplare wie vorige Art (vielleicht dieselbe). Elachestidae. Elachestus Spinola. 95. Elachestus argissa Walk. — E". Lebt in der Raupe der Gra- pkolita strobilella in der Spindel der Fichtenzapfen. Überwintert als Puppe im Raupengang. Entwickelt Mitte Juni. Auch noch Anfang September. 96. — inunctus Nees — F. Mitte April und Anfang Mai entwickelt aus Galle von Retinia resinella. 97. — rufescens Rossi — Mitte Mai Wald F. und Anfang Juli Soden. 12 — 178 — 98. Elachestns eucrate Walk. — F. dreimal, in Miiiierraupen im April. 99. — artaeus Walk. — F. aus unreif abgefallenen Fichten- zapfen Ende März, dann Mitte Juni und Juli. 100. — (apterus Fst.) — Aus Säcken der Psychide Fnmca puUa Anfang Juni und Juli. Euplectrns Westwood. 101. Eiqüedrus hicolor Walk. — Aus einer glatten Noctua- Raupe auf Eichen Soden Mitte Juni. Abgebildet Reaumur IL pl. 30. f. 1. 2. 3., Anfang November aus Raupen von Hypericum, Ende Juni aus einer kleinen Schlehenraupe, Soden und Falkenstein auf Eichen und im Gras von Juli bis September. Eulophidae. Hemiptai'senus Westwood. 102. Hemqjtarscmis [nuheculosns Fst.) — Ende Juli Soden im Gras zweimal. 103. — {hemipterus Fst.) — Ebenso einmal. Cirrospilas Westwood. 104. Cirrospilns {HerrichieUi Fst.) — Mitte August aus der Tineide Tinagna HerricJiiellum . F., auch Soden Anfang August. 105. — {argcntellae Fst.) — F. Ende Juni aus Elachisia argentella. 106. — j)ictiis Nees, arcuatus Fst. — F. Mitte August aus Nephopteryx abicteUa. Auch Soden Anfang Juli. 107. — unifasdata Nees. — F. von Mitte April bis Anfang August aus Minierraupen. 108. — {eoracipenellae Fst.) — F. Mitte Juni aus Säcken von Coleophora nigriceUa Stph. [comcipeneJla Zell.) er- zogen von Firus sylvestris, auch Soden August, Ems Juli. 109. — rittatus Walk. — ¥. April aus überwinterten Minier- räupchen von Ulmenblättern zweimal. — 179 — 110. Cirrospüus lencarthros Nees. — V. Mitte April einmal aus Minierraupeu entwickelt. 111. — [tetrataenion Fst.) — Einmal Anfang August Soden. 112. — imistriahis Nees — F. im Mai aus überwinterten Minierraupen von Kirschblättern. ll.S. — elegantissinmsV/estw. — F. Anfang August die Puppe an Nadel von Pmiis sylvestris, Anfang April aus 'Eiiohe.n-LithocoUetis. Eulophus Geoffroy. 114. Eulophus {critocerus Fst.) — F. Anfang April und Anfang Oktober je einmal aus Ulmen-Minierraupen. 115. — {trichocerus Fst.) — F. Mitte April und Mitte Mai aus Eichen - Minierraupen. 116. — fissicorms Fst. {callidmsW.) — Soden Anfang August 3 Exemplare. 117. — fuUginosus Nees 1 118. - {pladdus Fst.) J F- J^ ^^^^^^^1- 119. — [incomptus Fst.) — F. 2 Exemplare. 120. — elegans Fst. — Soden Anfang Juli und Anfang August je einmal. 121. — (stipellae Fst.) — Ende Februar aus überwinterter Raupe von Gelechia stipella von Mainz. 122. — {cknjsocharis Fst.) — F. Anfang August einmal. 123. — {proximus Fst.) — F. Mitte April einmal entwickelt. 124. — {calUdus Fst.) — 3 Exemplare Ende Juli und Mitte August aus Raupen entwickelt, 125. — fnsciventris Nees — Anfang August dreimal von Soden. 126. — lateralis Nees (Elachestus) — F. einmal. 127. — {grjipJupenellae Fst.) — F. Anfang Mai einmal aus Sack von Coleophora grypkipenella. 128. — {violentus Fst.) — F. Mitte Juni aus Minierraupe von Erlenblättern. 129. — [amethystens Fst.) — F. Ende August aus Minier- raupen von Eichenl)lättern. 130. — {complanellae Fst.) — F. Anfang April einmal aus Tischeria complanella. 12* — 180 — 131. Eulojjhus hippia Walk. — F. mehrfach Anfang Juli, Mitte Juli Königstein. 132. — {callldus Fst.) (= Elachesius fuscirentris Nees var. y.) F. Ende September auf Hecken zweimal. 133. — fniistitas Walk. — F. Ende April einmal. 134. — cervicornis Fst. — F. mehrfach aus LitJiocoUetis von Eichen, März und April. 135. — abdominalis Nees — Einmal im Wäldchen bei Hausen Mitte September. 130. — {thallocerus Fst.) — F. einmal Anfang August. 137. — niohe Walk. — Ende März aus LitJiocoUetis von Schlehen, Ende April aus überwinterten Minier- raupen von Corylus. 138. — {lygocerns Fst.) — Anfang Juli Soden einmal. 139. — hegemon Walk. — Anfang August einmal bei Soden im Gras. 140. — {gnaphaliellae Fst.) — F. Mitte Mai aus Buccidatrix gnaphaliella einmal. 141. — {bucerus Fst.) — F. Mitte April einmal. 142. — [semifasciatus Fst.) — F. mehrfach aus überwinterten Raupen von Pirus, Crataegus und Birken ent- wickelt Anfang April bis Ende Juli. 143. — eneiigramus Walk. — F. mehrfach entwickelt aus: Lfthocolletis emberixaepenella Anfang Juli, Ende August aus Lith. Schreberella, Tin. abditella Mitte September und sonst von April bis Anfang No- vember. 144. — larvarum Nees — F. Mitte Juli Larven gesellig auf Linden. 145. — fuUginosus Nees — 1 Manu, 10 Weiber Ende Juli entwickelt aus Raupe von Eichen. 14(). — cpilobiellae Fst. — F. Ende Juli zweimal aus Laverna epilobiella. Sympiesis Förster. 147. Symjnesis sericeicornis Nees — F. mehrfach aus Minier- raupen von Buchen, Crataegus und Popidus italica von Ende April bis Ende August. Auch Mitte September aus Tin. ahditella. — 181 — Entedonidae. Astichns Förster. 148. Astichus arühmeticiis Fst. — F. dreimal. 149. — solutus Fst. — F. Anfaug Juni aus Baumpilzen, worin der Käfer Cis. Euderus Haliday. 150. Euderus amphis Walk. — Anfang August Soden auf Eichen einmal. Secodes Förster. 151. Secodes fagi Fst. ^ F. Anfang April aus Gallen von Ceci- dojnyia fagi. Pleurotropis Förster. 152. Pleurotropis {rimosus Fst.) — Anfang August Soden auf Eichen einmal. 153. — lucens Nees — Anfang Juli Soden einmal. 154. — petiolaris Nees — Ebenso Anfang August. 155. — caenus AValk. — F. 2 Exemplare. 156. — metallicus Nees — F. einmal. Chrysocharis Förster. 157. Chrysocharis viridis Nees — F. Mitte Juni aus Nepticida centifoliella einmal. Siehe Naturforscher 15, Tab. 2. 158. — {impiger Fst.) — Ende Juni Soden zweimal an Hecken. 159. — (exoruatus Fst.) je einmal bei F. 160. — {eminens Fst.) 161. — {conspic'uus Fst.) 162. — Ifalkix Fst.) 163. — {astutus Fst.) — Ende Juni zweimal aus Minier- raupen der Birkenblätter. 164. — santamus Walk. — F. einmal Anfang April. 165. — formosiis Walk. (Entedon) — Von Ende April bis Anfang August aus Minierraupeu der Eichenblätter, F. und Soden. 166. — {centifolieUae Fst.) — Mitte Juni bis Anfaug Juli aus Nepticula centifoliella. — 182 — 167. Chrijmclmris {emberixaepoicllac Fst.) — 1 Weib Anfang Mai aus LithocoUctis cDibcrixaepcncUa. 168. — {sciteUac Fst.). — Anfang April einmal aus über- winterten Cemiostoma scitella von F. 169. — {Schrebcrellae Fst.) — Im Juni aus überwinterten Gespinsten der LWiocoUciis Schrcbcrclla ; ferner aus überwinterten Crataegus- und Ulmen-Blättern. 170. — LatreUlei Curtis — Mitte Mai aus überwinterten Eichen-Minierraupen. 177. — {giätcac Fst.) — Von Ende Mai bis Anfang Juni aus Ornix guitcae in überwinterten Apfelblättern mehrfach. 172. — {idacar Fst.) — Mitte März aus überwinterten Minierraupen in Vacciniuni Vitis idaca vom Feld- berg im Taunus. Omphale Haliday. 173. Omphale versicolor Nees [Eulophns) — P'alkeustein im Taunus Mitte Mai geklopft. 174. — picipes Nees {Enlopjhus) — F. einmal. 175. — aetiiis Walk. {Entedon) — Wie No. 173 und F. zweimal. Derostenus Westwood. 176. Derostenus gemmeus Westw. — F. Mitte Mai aus Nepticida cursoriella. Entedou Dalman. 177. Entedon [striatellae Fst.) — F. Mitte Juli einmal aus Cleodora striatella erzogen. 178. — {martialis P'st.) — F. einmal Mitte Mai an Gras im Wald. 179. — {rhizohius Fst.j — F. Mitte August aus einer Raupe im Stengel von Euphorbia cyparissias 2 Exenipl. 180. — busiris Walk. — Ende Juni Soden zweimal auf Pflaumenbäumen. 181. — {lysisVsi.) — Anfang Juli Soden auf Eichen zweimal. 182. — aleaeus Walk. — F. Anfang Mai aus Kaupen von Aechmia eqiiitella Sc. {Kleemanella F.) — 183 — 183. Entedon methion Walk. — F. 1 Weib Mitte Juni aus Waldliolz. 184. — {placidus Fst.) — F. Ende Mai aus Minierraupen in überwinterten Erlenblättern. 185. — trifasciatiis Westw. — F. Ende Juli aus Minier- raupen in Eichenblättern, 2 Exemplare. Tetrastichidae. Pteroptrix Westwood. 186. Pteroptrix {aleyrodis Est.) — Anfang August aus den Larven von Alcijrodes cheUdonii., häufig. 187. — {coniferarum Fst.) — F. Mitte Juni aus Coccus mytiUformis von Kieferunadeln. 2 Exemplare. 188. — {caprifolü Fst.) — Mitte Oktober aus Larven von Aleyrodes capnfolii einmal. 189. — {aspidioti Fst.) — Anfang Juli Soden einmal. Tetrastichiis Haliday. 190. Tetrastichiis armaeus Walk, {flavovarms Nees) — Juli Ems, dann Speyer im Gras Ende September, Soden Anfang August. 191. — frontalis Nees — Anfang September ans Minier- raupen der Eichenblätter. F. und Soden, auch aus LitkocoUetis popidifoUella. 192. — inunctus Nees — Anfang August in Menge ent- wickelt in gelben Maden von Spartiuni scoparium. 193. — {chalcites Fst.) — Anfang Juli Soden auf Eichen, 194. — {Roesellae Fst.) — F. und Ems im Juli, 3 Exemplare. 195. — nerio Walk. — F. einmal Mitte April. 196. — {fuscitarsis Fst.) — Soden einmal Anfang Juli. 197. — {decrescens Fst.) — Soden einmal Ende August an Eichen. 198. — atratidns Nees — Ende Juni einmal Soden an Hecken. 199. — {papaveris Fst.) — F. einmal. 200. - agathocles Walk. — -Wie No. 197. 201. — {juniperi Heyd). — Ende April aus Aspidiotus juniperi Heyd. von F. 202. — {Langiellae Fst.) — Ende Mai einmal aus über- winterten xinybia fulicella (Langiella) . — — 184 — 203. Teti'astiühus atrocoerideus Nees — Einmal Ende Juni Soden an Hecken. 204. — {cnjptobius Est.) — F. Ende Juni einmal. 205. — melampus Est. — Soden Ende Juli einmal. 206. — {thi/sai/ofus Est.) — Ende Mai aus knospenfönnigen Gallen auf Corylus avellana einmal. 207. — {imjieditiis Est.) — Soden Ende Juni einmal an Hecken. 208. — 7ii(jroviolaceus Nees — E. Anfang Juli aus Kiefern- knospen. 209. — evonymellus Eatzbg. — E. im Juli dreimal. — Mann var. desgleichen. 210. — charoba Walk. — Soden im August au Eichen dreimal. — 211. — {obscuratns Est.) — E. Anfang Juli aus den vor- jährigen haarigen, cjiindrischen Gallen der Bucheu- blätter. 212. — (lasiopterae Est.) — E. Anfang Juli aus Gallen der Lasioptera argyrost. einmal und Mitte Mai einmal auf Rubus. 213. — {flavipes Est.) — Soden Anfang August einmal im Gras. 214. — ccus Walk. — E. 1 Weib. 215. — atramentarms Eörst. — E. Ende November und Mitte März 3 Exemplare, Soden Anfang August einmal. 216. — [strobilobius Est.) — E. nicht selten von Ende März bis Anfang Juni aus unreif abgefallenen Eichten- zapfen. 217. — rosarum Est. — Ende Mai aus runden Cynips- Gallen auf Rosa von Bürgel am Main entwickelt. Die Gallen Ende September gesammelt. 218. — {vü'escens Est.) — Mitte April dreimal aus Tiuca- Puppen. 219. — padellae Bouche — E. Ende Juni entwickelt in Anzahl aus Raupen von Hyponomeula padella auf Prunus. Hyperteles Fst. [Oxyitioriiha Förster.) 220. Hyperteles elongatns Fst. — F. Mitte April aus über- winterten Gallen von Cecidomyia fagi mehrfach. — 185 — Trichogrammatidae. Trichogramma Westwood. 221. Trichogramma evmiescens: Westw. — Soden Anfang August einmal. 222. — {flavescens Fst.) — Ende April Hoflieimer Wald einmal auf Eichen. Bracliisticha Förster. 223. Brachisticha {jpungens Fst.) — F. einmal. IX. Teil. Proctotrupidae. Oryinidae. Dryinus Latreille. 1. Dnjintis {rusUcus Fst.) — Mitte Juli Soden 1 Mann. 2. — dorsalis Nees — F. einmal. Chelog'ynus Haliday. 3. Chelogipms frontalis Dalm. — Ems einmal im Juli. Aphelopus Dalman. 4. Aphelopus melaleucus Dalm. — Frankfurter Wald Mitte Juli dreimal auf Vaccinium Vitis idaea. Bethylidae. Bethylus Latreille. 5. Bethyhis cenopterns Nees — F. viermal von Anfang Juli bis Anfang August. Perisemus Förster. 6. Perisemus cephalotes Fst. — F. zweimal Anfang März. 7. — triareolatus Fst. — Soden und F. auf Hecken von Ende Mai bis Mitte Juli. F. je einmal. — 1H() — Ceraphronidae. Megaspilus Westwood. 8. Mcgnspihfs (iners Fst.) — F. zweimal. 9. — {convexifrons Fst.) — Manu 10. — {particeps Fst.) 11. — {misellns Fst.) — Mann 12. — [extensus Fst.) — Weib 13. — separatus Fst. — Mitte Juli Sodeu auf Eichen, Vil- beler Wald Aufaug- Septemlier nielirfach. 14. — (tristiolus Fst.) — Soden Anfang August im Gras. September Hausen. 15. — {holomelas Fst.) — 1 Mann Anfang September Sodeu auf Eichen. 16. — {nmtilus Fst.) — Soden im Gras von Juni bis August dreimal. 17. — {hirhis Fst.) — F. 2 Männer. 18. — {nigifrons Fst.) Soden im Gras, mehrfach im Juli. 19. — [nuduß Fst.) — Wie No. 18. 20. — {inelanosomus Fst.) — F. 1 Mann. Lagynodes Förster. 21. Lagynodes rufiis Fst. — F. mehrfach; auch Stauten im Taunus bei Formica. Siehe No. 37. Ceraphron Jurine. 22. Cerapkron {eueerus Fst.) — F. einmal Ende Mai. 23. — {lerminalis Fst.) — Anfang April einmal aus über- winterten Gallen von Cgnips terminalis. 24. — [flavus Fst.) — Ende Juli 1 Weib Soden im Gras. 25. — hrcripennis Nees — ¥. mehrfach im Wald ; Juli. 26. — {obsrurellus Fst.) — 1 Weib Soden Ende August. 27. — ambignus Fst. — Ebenso. 28. — Uatiwsus Fst — Ende Juli Soden einmal im Gras. -^^- — {gcociromus Fst.) — ICbenso dreimal. 30. — (atn'ceps Fst.) 1 ,. . . Ol / -17 L-i /\ !•• le einmal. 31. — {pupilhis Est.) ) ■' 32. - hemipterus Nees — F. zweimal. — 1S7 — 33. Ceraphron {subdolus Fst.) — Soden im Juli zweimal im Gras. 34. — (gelechus Fst.) ] ^ . . ^ . ^ ^^ ■ r, oc )1 ■ TVT 'Je einmal Ende Juli im Gras. 35. — ihoraciciis Nees ] Trichostcrcsis Förster. 36. Trichosteresis clandestinus Nees — F. dreimal im Juni und Juli. Microps Haliday. 37. Microps pallidus Boh. {nihi Halida.y). Ist nach Försters Etiquette der Mann zu seinem Lagynodes rafiis. — F. zweimal. Siehe Nu. 21. Lygoceras Förster. 38. Lygoceras aphidivorus Fst. — F. ein Mann. 39. — rosarum Fst. — 2 Männer aus Aphis im Juni erzogen. 40. — paUipes Fst. — Ende August 1 Weib im Frankfurter Wald. Proctotrupidae. Aus dieser Subfamilia besitze ich keine Art. Scelionidae. Thoron Haliday. 41. Thoron metallicus Hai. — F. zweimal. Baeus Haliday. 42. Baeus seminiduni Hai. — F. 1 Weib. Acolus Förster. 43. Acolus {fidvescens Fst.) — F. einmal. Anteris Förster. 44. Anteris simulans Fst. — Soden Ende August 2 Weiber. 45. — [substriolatus Fst.) — F. 1 Weib. Teleas Latreille. 46. Teleas {stenopterus Fst.) — F. ein Weib unter Schilf im Dezember. — 188 — 47. Telcas {punctifrons Fst.) — F. im Wald Mitte März 2 Weiber. 48. — {furtivus Fst.) \ Ac\ ( TT' 4. \ F. le einmal. 49. — {morosus Fst.) j -^ 50. — aprieans Haliclay — F. dreimal. 51.- — timareia Walk, (rijmrins Vieyd. i. 1.) — Im Mai am Mainufer auf Sand. Springt. Audi Mitte August Soden im Gras. Prosacantha Nees. 52. Prosacantha varicornis Latr. — Mitte Juni zweimal am Main- ufer unter Weiden. 53. — apterus Nees — Ende Juli Soden im Gras viermal. 54. — xenethus Walk. var. ß. — F. im März öfter unter Schilf und Laub. 55. — hicorum Fst. — F. im Wald, im März, viermal. 56. — mermerus Walk. — Ebenso. 57. — subspinosus Fst. — F. zweimal. Gryon Haliday. 58. Oryon matiäa Walk. — F. einmal, Soden Ende Juli im Gras einmal. 59. — miseUus Walk. — F. dreimal. Telenomus Haliclay. (Die Gattung von G. Mayr bearbeitet : Verb. zool. bot. Ges. Wien 1880. p. 697—714.) 60. Telenomus semistriatus Nees — F. Aus Lepidoptereii- oder Hemipteren- Eiern auf Spartium scoparhim Anfang August entwickelt. Zu derselben Zeit auch bei Soden und Königstein im Taunus. 61. — bombyris Fst. Mayr — F. Mitte Mai aus über- winterten Eiern des Bombycideii Orgyia aiitiqua. Auch sonst aus Bombyciden-Eiern erzogen. 62. — {Jiybonotus Fst.) — F. Ende Juni aus Schmetterlings- Eiern. Auch Juli bis September Soden an Eichen, Birken, Birnbäumen. 63. — (Salicis Fst.) — F. viermal aus Eiern des Bombyciden Leucoma salicis. — 189 — 64. Telenomus {teti/)-ae Fst.) — F. fünfmal aus Eiern der Hemiptere Tetyra grisea. ()"). — pIialnenaruDi Nees — F. Mitte Aläi'z einmal im Wald. (')('). — stilpo Walk. — F. Mitte April in einer hohlen Eiche gesellig. ()7. — (prosil/ois Fst.) — F. einmal Ende Februar in einer hohlen Buche. 68. — (tristis Fst.) — Soden im Gras dreimal Juli und August. 69. — pihunnns AValk. — F. einnuil Mitte Mai. 70. — Ilcydeni Mayr — F. viermal. 71. — ciiUratus lsi'A,yv — F. öfter. 72. — DnJmani Eatzbg. {Tdeas) — F. aus Schmetterlings- Eiern mehrfach. Soll in Oryijia antiqua leben. Leptacis Förster. 73. Leptacis nijdia Walk. — F. dreimal. 74. — laodice Walk. — F. Anfang August eiunuil au Klafterholz. Sacto^aster Förster. 75. Saetogaster veniralis Westw. — F. und Soden Anfang Juli an Eichen je einmal. Isocybus Förster. 7(). Isorijbus nificorni^ (Nees) Latreille — F. dreimal. Platygraster Latreille. 77. Platy gaster forticornis Nees (otretis W^alk.) — Anfang Juli S. 25 avril. Discuurs de ]\Ir. Trunsseau. — 220 — Brocasclieii Beobaclitniig anzweifelte, weil er eine Erkranknng der dritten, linken Stiruwindung bei zahlreichen Sektionen nicht fand, trotzdem bei Lebzeiten eine deutliche Sprachstörung be- standen hatte. Jetzt ist diese Streitfrage längst endgiltig gelöst und zu Gunsten Brocas entschieden. Die sorgfältige Analyse der durch Gehirnerkrankung bedingten Sprachstörungen ist seitdem für jeden Kliniker von besonderem Interesse gewesen, und dank zahlreicher Beobachtungen ausgezeichneter Forscher ist es gerade die menschliche Sprache, deren kortikale Zentren am frühesten erkannt und z. Zt. am besten bekannt sind. Man ist auf Grund der klinischen und pathologischen Beobachtung zu einer Vorstellung über den psychischen Mec lanismus der menschlichen Sprache gekommen und hat eine ganze Reihe von Schematen entworfen, um die verschiedenen Arten von Sprach- störungen, die man unter dem Namen des aphasischen Symptomen- komplexes zusammenfaßt, dem Verständnis leichter zugäugig zu machen. Solche Schemata sind von Kußmaul,^) W er nick e,^) Charcot,^) Grashey, ^) Lichtheim, ^) Koß'^) und vielen anderen entworfen worden. Gestatten Sie mir, meine weitere Ausführung an eine Kombination des Roßschen mit dem Char cot sehen Schema anzuknüpfen, w^elch' letzteres mit der, dem französischen Natioualcharakter eigentümlichen, sinnlichen Lebhaftigkeit und Plastik aufgefaßt und entworfen ist, weil es mir gleichzeitig ermöglicht, Ihnen ins Gedächtnis zurückzurufen, auf w^elche Weise wir uns das Vonstattengehen der Begriifs- bildung beim Kinde vorzustellen haben. Die vorzüglich ge- lungene Zeichnung des Schemas verdanke ich der großen Güte unseres verehrten Mitgliedes, des Herrn W. Winter, dem ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für seine große Mühe aussprechen möchte. *) Kuß maul, Die Störungen ilcr Sprache. Dritte Aufl. Leipzig' 1885. ^) Wer nicke, Der aphasische Symptomenkoniplcx. Breslau 1874. ^) Vgl. Bernard, De Taphasic et de ses diverses fonues. These de Paris 91. 1885. p. 45. *) Grashey, Über Aphasie und ihre Beziehungen zur Wahrnehmung. Archiv f. Psychiatrie. XVI. 1885. p. 654 f. "*) L i c h t h e i m , Tber Aphasie. Deutsch. Archiv f. kl. Med. XXXVI. p. 204. ") ßoß, On aphasia, being a cimtrilmtion tu the subject of thc dissu- lution (if Speech h'om cerebral diseasc. London 1S87. p. 124. — 221 — „La cloche sonne!" so beg-innt der große Meister der Neurologie die Erläuterung seines Schemas: die Glocke tönt, der Glockenklaug, von dem lauschenden Kinde zum erstenmale vernommen, wird vom Ohro. auf der Bahn des Hörnerven nach H^tci, Je^. der Hirnrinde geleitet und erregt dort eine bestimmte Ganglien- zellengruppe (A), in der ein akustisches Erinnerungsbild des Klangs der tönenden Glocke zurückbleibt. Gar oft noch wird dieser anfangs unbekannte Ton an das Ohr des Kindes schlagen, um dieselbe Ganglienzellengruppe zu erregen, das Tonklang- bild immer deutlicher in die Hirnrinde einzeichnend. Gleich- zeitig wird auch der gesprochene Name „Glocke" dem Kinde — 222 — zu Ohren kommen und in einer benachbarten Ganglienzellen- gTuppe (A\) ein akustisches Krinnerungsbild des gehörten Wortes. ein Wortklangbild, zurücklassen. Früher schon hat die im Sonnenlicht hell blinkende Glocke die Aufmerksamkeit des Kindes erregt; ein Bild derselben ist auf die Netzhaut seines Auges gefallen ; getreu hat es der Seh- nerv auf die Hirnrinde projiziert und dort ein optisches Erinnerungsbild (0) hinterlassen, um so klarer und deut- licher, je öfter der Blick des Kindes auf die blinkende Glocke gefallen ist. Es sieht die Glocke, es hört ihren Klang, aber noch ist das Verständnis nicht in ihm erwacht, daß der gewohnte Schall, der an sein Ohr schlägt, von dem glitzernden Dinge ausgeht, auf dem sein Auge so gern mit Wohlgefallen ruht. Erst später erwacht diese Erkenntnis mit der Einschulung der Asso - ciationsfasern (OA, OA^), welche die akustischen Erinnerungs- bilder der Großhirnrinde mit den optischen derselben verbinden. Jetzt ist das Kind zur Bildung des Begriffs ..(xlocke" gekommen, als eines hellblinkenden, tönenden Dings mit dem Namen „Glocke". Der angeborene Nachahmungstrieb hat das Kind schon früher veranlaßt, das vorgesprochene Wort in seiner kindlichen, unvollkommenen Weise nachzulallen und nachzusprechen; all- mählich wird es das Wort durch korrekte Innervation der Mus- keln des Kehlkopfes, des Mundes und der Zunge richtig aus- zusprechen lernen und damit in den motorischen Regionen der Großhirnrinde einen Bezirk (S) schaffen, in dem Erinnerungs- bilder der zur Aussprache des Wortes „Glocke" notwendigen Bewegungen, der Wortbewegungsbilder, in zunehmender Schärfe aufgestapelt werden. Jetzt ist das Kind nicht nur im Besitze des Begriffes „Glocke" mit seinen akustischen und optischen Eigenschaften, es weiß nicht nur mit dem Begriff den Namen Glocke zu verbinden, sondern ihn auch bewußt auszu- sprechen. D a s K i n d i s t f ä h i g , die a r t i k u 1 i e r t e S p r a c h e des Menschen zu verstehen und sie zu sprechen! Diese Fälligkeit hat wohl lange Zeit dem Menschen- geschlecht zum Ausdruck seiner Gedanken und Empfindungen genügt ; sie hat einem jeden einzelnen von uns die ersten Jahre seines Lebens genügen müssen. Erst später haben wir es mühsam gelernt, auf dem Wege von der Netzhaut durch den — 223 — Sehnerven zur Gehirnrinde (0^) den Sinn der Buchstaben des geschriebenen und gedruckten Wortes „Glocke" mit dem friiher gewonnenen Begriff zu associieren, und noch später und müli- samer, in der motorischen Rinde neben den Wortbewegungsbildern die Schriftbewegungsbilder der gelesenen Buchstaben (S^) zu deponiereu, mit anderen Worten, Lesen und Schreiben zn lernen! Die Schriftsprache ist die höchste Errungenschaft des menschlichen Geistes, welche Raum und Zeit überbrückt. Mit ihrer Hilfe sind wir nicht nur imstande, uns auf die weitesten Entfernungen unserer Erde mit anderen Menschen zu verstän- digen, sondern auch die Gedanken und Empfindungen von Menschen, welche vor Jahrtausenden auf unserer Erde gelebt, in uns wachzurufen, als wenn wir Zeugen ihrer längst ver- gangenen Thaten und: Leiden gewesen wären ! Vergegenwärtigen wir uns an der Hand des Charcot sehen Schemas noch einmal, daß jedes einzelne geschriebene Wort keine Einheit ist, sondern zusammengesetzt aus vier elementaren, psychischen Akten, zwei sensoriellen, einem akustischen und einem optischen, und zwei motorischen, einem lautsprachlichen und einem schriftsprachlichen. Es erübrigt mir, Ihnen zu sagen, au welche Stellen der Großhirnrinde wir diese verschiedenen motorischen und sensori- schen Zentren der Laut- und Schriftsprache verlegen. Wir suchen das Wortklangbildzentrum (A^) in der oberen Schläfen- windung, das Wortbeweguugsbildzentrum (S) in dem Euße der Broca sehen Windung, das Schriftbildzeutrum (0^) im lobus parietalis inferior, und das motorische Schreibzentrum (S^) in der zweiten Stirn Windung, in der Nähe der Brocaschen, und zwar alle Zentren in der linken Hemisphäre des Großhirns! Läsionen dieser Zentren, Läsionen der sie verbindenden Associationsbahnen, führen zu verschiedenen, unter sich klinisch und anatomisch scharf getrennten Sprachstörungen, auf die hier einzugehen nicht die Stelle ist. Vielleicht darf ich noch zufügen, daß ich vor Jahren auf analoge, durch Gehirnläsionen bedingte Störungen der musikalischen Leistungsfähigkeit aufmerksam ge- macht und dieselben unter dem Namen der A m u s i e ^) zusammen- gefaßt habe. ^) K n 0 b I a u c h , Über Störungen der musikalischen Leistungsfähigkeit infolge von Gehirnlasionen. Deutsch. Archiv f. klin. Med. Bd. XXXXIII, 1888, 1). 331, und Brain, a Journal of neurologj'. Vol. XIII, 1889, p. 317. — 224 — Zum Schlüsse muß ich micli kurz fassen. Was das Tier- experinieiit in Bezug auf die psycliomotorisclien und psycho- sensoriellen Zentren der Großhirnrinde aufgedeckt hat, die klinische und pathologisch-anatomische Erfahrung hat es auch für den Menschen sicher gestellt. Wir wissen, daß die Iliude der vorderen und hinteren Zentralwindungen und der sogenannten Parazentralwindung die psychomotorischen Rindenfelder des Menschenhirnes sind, bei deren Erkrankung Störungen der Motilität, Krämpfe oder lähmungsartige Erscheinungen in der gekreuzten Körperseite auftreten. Eine genaue Analysierung solcher Krankheitsfälle hat gezeigt, daß auch beim Menschen die Trennung der psychomotorischen Rindeufelder für die ein- zelnen Muskelgruppen keine scharfe ist, doch werden bei Er- krankungen des oberen Teils beider Zentralwindungen und des Parazentrallappens vorwiegend Störungen der Beine, bei Er- krankungen der unteren Teile beider Zeutralwindungen Störungen der Gesichts- und Zungenmuskulatur, und bei Erkrankungen des mittleren und oberen Drittels dieser Windungen Störungen in den Armen beobachtet. In analoger Weise wie beim Tiere stellt auch beim Menschen die Rinde des Hiuterhauptslappeus und des unteren Scheitel- läppchens die Sehsphäre, die Rinde des Schläfenlappeus die Hörsphäre dar; eine scharfe Abgrenzung beider sensorischen Rindenfelder von einander ist nach den bisherigen Beobachtungen nicht möglich. Die Sehsphäre des Menschen entspricht dem- selben Rindenbezirke, nach dessen Zerstörung Muuk bei seineu Versuchstieren Störungen in dem Wahrnehmen und Erkennen der gesehenen Objekte und Störungen in der Thätigkeit der Augenmuskeln beobachtet hat, und deren elektrische Reizung Augenbewegungen auslöst. Die Hörsphäre des Menschen ent- spricht dem analogen Rindenbezirk der Tiere, deren Entfernung zu den entsprechenden Störungen des Hörvermögens und der Ohrbewegungen führt. Auch l)eim Menschen sind bei Erkrankung dieser kortikalen Zentren Rinden- und Seelenblindheit und -taubheit beobachtet wordeu. mit den gleichen oder wenigstens ähulichen Erschei- nungen, wie ich sie Ihnen vorhin am Tiere geschildert habe. Und auch das Tierexperiment, welches auf der Entfernung des gesamten Großhirns beruht, findet ein trauriges Analogon — 225 — in der menschlichen Pathologie. Die schwerste Erkrankung des Zentralnervensystems, welche sich über die gesamte Hirnrinde erstreckt, unter dem Namen der Gehirnerweichung bekannt, sie führt zu jenem Bilde, welches ich Ihnen ganz kurz vou dem Hunde ohne Großhirn zu entwerfen versucht habe, zu einem allmählichen Erl()scheu aller psj^chischen Fähigkeiten, des Denkens, Wollens und Emptindens, zu dem trostlosen Zustande eines rein vege- tativen Lebens. Ich bin zu Ende. Sehr wohl bin ich mir bewußt, daß ich Ihnen nur ein ganz lückenhaftes Bild von unseren Kenntnissen über die seelischen Fuuktioneu der Großhirnrinde entwerfen konnte, als ich den Versuch machte, im engen Rahmen eines Vortrags dieses hochinteressante und hochschwierige Thema vor Ihnen zu behandeln, wobei ich es mir von vornherein versagen mußte, auf den wunderbaren, anatomischen Aufbau des Gehirns einzugehen. Wie sollte auch die knappe Spanne Zeit, in der wir zur Feier unseres Jahresfestes in diesem reich geschmückten Saale versammelt sind, genügen können, die Forschungsresultate auf dem Gebiete der Großhirnphysiologie ausführlich zu be- sprechen, welche in jahrhundertelanger, rastloser Arbeit unter enormen Schwierigkeiten nur mühsam und stückweise errungen worden sind! Ich hoffe aber, Ihnen gezeigt zu haben, daß gerade die letzten Jahre und Jahrzehnte sehr wesentlich zur Bereicherung unserer exakten Kenntnisse auf diesem Gebiet beigetragen haben. Die Großhirnrinde ist oft mit dem dunkeln Erdteil ver- glichen worden; wie jene, noch vor wenig Jahrzehnten unbe- kannten, weiten Gebiete Afrikas dem regen Forschungsgeiste unserer Tage mehr und mehr erschlossen worden sind, so ist es auch gelungen, die kleineu Territorien der Hirnrinde mehr und mehr in ihrer physiologischen Funktion zu ergründen, und auf d e m B 0 d e u e x a k t e r F o r s c h u n g b e g i n u e n w i r a 1 1 - mählich zu einer Vorstellung zukommen, aufweiche "Weise das Großhirn, das Organ unserer Seele, die Äußerungen unseres psychischen Lebens vermittelt. Inhalt. Seite Bericht über die S e n e k e n b e r g i s c h e n a t u r f o r s c h e n d e Gesellschaft vom Juni 1893 bis Juni 1894. Erstattet von Dr. med. P. W i r s i n g III ^^ e r z e i c h n i s der ]\I i t g 1 i e d e r : Stifter XII Ewige Mitglieder XIII Mitglieder des Jahres 1893 XIV Neue Mitglieder für das Jahr 1894 XIX Außerordentliche Mitglieder XX Korrespondierende Ehrenmitglieder XX Korrespondierende Mitglieder XX Rechte der Mitglieder XXIV Bibliothek-Ordnung XXIV Ct e s c h e n k e und E r av e r li u n g e n : Naturalien XXV Bücher und Schriften XLV Andere Geschenke LXVI Bilanz per 31. Dezember 1893 LXVIII über si cht der Einnahmen und Ausg ab en LXIX Sektionsberichte LXX Protokoll-Auszüge LXXXIII Verteilung der Ämter am I.April 1894 CIX Vorträge und Abhandlungen: Die Ethnographie Europas, I. Vortrag, gehalten am 9. Dezember 1893 von Dr. W. Kobelt 3 Eesultate einiger Bohrungen, die in den Jahren 1891 — 93 in der Um- gebung von Frankfurt ausgeführt wurden. Von A.v. Reinach 17 Die Foraminiferen-Fauna im Septarienthon von Frankfurt a, M. und ihre vertikale Verteilung. Von Prof. Dr. A. Andreae ... 43 Dr. Eduard Fleck's Reiseausbeute aus Südwest-Afrika : I.Säugetiere. Von Prof. Dr. Th. Noack. (Hierzu Taf. I u. II). 53 II. Vorkommen und Lebensweise der Reptilien und Batrachier. Von Dr. Ed. F 1 e c k 83 Aufzählung der Arten. Von Prof. Dr. 0. B o e 1 1 g e r . . . 88 III. Notiz zu Helix (Dorcasia) alexandri Gray. Von Dr. Ed. Fleck 94 IV. Fi ilie, Myriapoden, Arachnoideen und Orustaceen. Von Dr. H. :. . n z 96 Seite Eine Sklavenjagd am Cirafenbruch. Von Prof. Dr. 11. Rc i chenbaoh 99 Die Flora des Meeres. Vortrag, gehalten am 20. Januar 181)4 von Prof. Dr. M. M ö b i u s 105 Materialien 7A\v herpetologischen Fauna von China JII. Von Pi-of. Dr. 0. Boettger. (Mit Tafel III) 129 Einige Bemerkungen über eine Reise in Corsica. Von Dr. R. F. Schar ff 153 Beiträge zur Kenntnis iler Hymenopteren-Fauna der weiteren Um- gegend von Frankfurt a. M. Von Major Dr. li. v. H e y d c n 109 Forniol als Konservierungsflüssigkeit. Nach einem in der wissen- schaftlichen Sitzung vom 6. Januar 1894 gehaltenen Vortrage von Oberlehrer J. Blum 195 Über die psychischen Funktionen der (iroßhirnrinde. Vortrag, ge- halten bei dem Jahresfeste am 27. Mni 1894, von Dr. med. A u g. K n 0 b 1 a u c h 205 Druck von Qebrüder Knauer in Frankfurt a. M. ßer ä. Senckenh nahirf. Gesell .seh . /S9^i Taf.l. yier iWäittr, Friaikfuri ^M. ßir. d Senckenh natiirf. 0 csdisch. IS9\ Taf.ll. U.l\ lilkArat.v.'WerRer kWäiUr, Vrankfart ?',1f. I V -xN \ 3 2044 106 268 584 Date Due ww m.-^^ f^' v^.- ^^. » J ^ *, ^^* \ N*-. Üi "W ' %iv^ -:7^"