>>. >33 | > > DI.SIDD > P> 23>3 3 ee >>> > BPDE-D > >) > DD. DDIDD> 55 > er > > 2 >) DID>IDISDD £ BJ ; > 2» >> >>> >> II > D>>2 BBD> >> DI BD VER PRENRRETEHTER EN ET EEE UT COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD OOLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, PFounded by private subscription, in 1861. Fibrarn of the Museum OF Vierzehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft [2 für Natur- und Heilkunde. Mit 8 Steindrucktafeln. —— || — " Giesen, im April 1873. Inhalt. I. Ueber den basaltischen Vulkan Aspenkippel bei Climbach unweit Giefsen. Mit 1 Tafel. Von A. Streng und K. Zöppritz . We II. Die Brauneisenstein-Lager des oberen Bieberthales bei Giefsen. Mit 1 Hataler Von GRERAPBUI ETF Een rl III. Diatomeen von Gielsen i } 2 i 2 : : EA IV. Verzeichnifs der im Jahre 1869 in der Flora von Giefsen gesam- melten Pilze. Von Georg Winter > : - : } . 46 V. Phänologische und meteorologische Beobachtungen. Von Herm. Hoffmann el va NUN une U BEER SS EEE VI. Uutersuchungen über Plathelminthen. Mit 5 Tafeln. Von A. Schneider En a 37 SB VII. Ueber die Schädel-Impressionen der Neugebornen. Mit 1 Tafel. Von F. A. Kehrer a. ; a Dt VIII. Bericht über die Thätigkeit und den Stand der Gesellschaft vom Mai 1869 bis März 1873. Von den beiden Secretären £ . 159 ir 5 Le | es Br; amt KERN ui \wgidimgnd 10 ats, MR anf seht ur 2. 2 Karl ch ni Me Ba aueh, wanalto he naeh NW In 29 he | Ku [0 (Ua BReeeT winenN re un; yr IT Aal RR rd, br al, Wi rk Kr zinit PART ua. Pe a u zen znbyele zu his . 4 nV Pe DE Ar RN DET. Er nn } u a N ern Pond ar REN 2 PFEeN en “hi bald. nahe, hir RAR art ih Bar nn han a, xrurle "u 2 I. Ueber den basaltischen Vulkan Aspen- kippel bei Climbach, unweit Giefsen. Von A. Streng und K. Zöppritz. Vor etwa 3 Jahren, als der Eine von uns, mit der Unter- suchung der Basalte und Basalt-Tuffe beschäftigt, die Gegend von Allendorf a. d. Lumda und von Olimbach besuchte, kam derselbe an eine weite und tiefe Bodeneinsenkung, in deren Mittelpunkt sich ein Hügel erhob. Sofort trat ihm die Aehn- lichkeit mit dem äufseren Gerüste eines Vulkans vor Augen und eine weitere Untersuchung belehrte ihn, dals man es wirklich mit einem der Basaltformation angehörenden Vulkane zu thun habe, dessen Eruptionszeit vor das Ende der Ter- tiärperiode zu setzen ist. Da solche basaltischen Vulkane zu den grölsten Seltenheiten gehören, so beschlossen wir, gemeinschaftlich diesen interessanten Punkt aufzunehmen und geologisch zu untersuchen, wobei der Eine von uns (Zöp- pritz) die Vermessung und Zeichnung der Karte, der An- dere (Streng) die geognostischen Arbeiten übernahm. Wir sind hierbei vor Allem den Herren Dr. Oeser und stud. Will zu grolsem Danke verpflichtet, von denen Letzterer bei der Vermessung, der Erstere aber sowohl bei dieser, wie bei der geognostischen Aufnahme sich mit grolsem Eifer be- theiligte und uns hülfreiche Hand leistete. XIV. 1 IND NE Die bemerkenswerthe Localität, welche unter dem Namen der „Aspenkippel* im Nachfolgenden beschrieben und karto- graphisch dargestellt ist, findet sich 12 km nordöstlich von Giefsen auf dem westlichen Theil der Gemarkung Climbach und ist am Abhang eines jener kleinen Basaltplateaux ge- legen, wie sie in der Umgegend von Gielsen gegen den Vogelsberg hin so häufig auftreten. Der Plateau-Charakter dieser Gebilde zeigt sich, auch wenn dieselben ursprünglich oder durch Erosion in ihrer Ausdehnung beschränkt, oder in kleinere Abtheilungen zergliedert sind, an einer stets vorhan- denen, mehr oder weniger ausgedehnten Scheitelfläche von sehr schwacher Abdachung nach den Rändern und ver- hältnifsmälsig steilem Abfall gegen die weiten T'halsenkungen, wodurch diese Plateaux von einander getrennt sind. Sowohl auf der Mitte, als auch, und zwar vorzugsweise auf den Rändern derselben erhebt sich der Boden oft ın kleinen Kuppen und Wällen, wovon der Schiffenberg und Wartberg dicht östlich bei Giefsen schöne Beispiele sind. Die mittleren Scheitelflächen der Plateaux liegen nicht überall in der- selben Höhe; sie haben nicht nur bisweilen eine sanfte Nei- gung gegen den Horizont, sondern es grenzen auch nicht selten höhere Plateaux an niedrigere an, wobei der Ueber- gang durch stärkere Böschungen vermittelt wird. Eine solche höhere Erhebung füllt den südöstlichen Theil der früher kurhessischen, im Jahre 1866 an das Grofsherzogthum Hessen gefallenen Enklave Treis a. d. Lumda aus und schliefst sich östlich an ein ausgedehnteres, mannigfach gegliedertes und in seinen nächsten Theilen um etwa 40—50 m tiefer gelegenes Plateau an, welches den gröfseren Theil des Raumes zwischen den Oberläufen der Flüfschen Lumda und Wieseck, also zwischen den Orten Allendorf a. d. Lumda, Geilshausen, Grünberg und Gr. Buseck ausfüllt und bei Grünberg mit den unmittelbaren Ausläufern des Vogelsbergs in Zusammen- hang tritt. Jene waldbedeckte Höhe ist auf den Kurhess. Generalstabs-Karten als Aspenstrauch bezeichnet; womit wohl der Forst gemeint ist. In Climbach, von wo aus sich der Nordabfall desselben besonders markirt gegen den westl. = Horizont abhebt, nennt man ihn Streitkopf, welcher Name auch in der Gestalt von Streitberg in die Grofsherzogl. hes- sische Generalstabskarte aufgenommen ist. Der auf Treiser Gemarkung gelegene westliche Theil der Erhebung ist auf dieser Karte als Gonze-Berg bezeichnet; ein Name, der uns nie zu Ohr gekommen ist. Nach Südwesten schliefst sich demselben die wieder im Niveau des östlich angrenzenden Plateaus gelegene Oberseilbach an. Auf der sanften östlichen Abdachung des Streitberges liegt der grölste Theil des Ackerlandes der armen Gemeinde Climbach ; das Dorf selbst ist auf der fast horizontalen Fläche der nach Osten und Süden hin sich erstreckenden gröfseren Hochebene erbaut und zwar an der Stelle, wo diese eine immer schmäler wer- dende Zunge, den Homberg, nach Norden hin entsendet. Der Homberg fällt mit steilen Böschungen gegen das Lumda- thal ab. Seinem nordöstlichen Fulse gegenüber auf dem rechten Lumdaufer liegt Allendorf. Am nordöstlichen Abhang des Streitberges, gegen den Homberg hin, liegt nun der Aspenkippel. Der Wanderer, welcher von Giefsen her über Alten-Buseck oder Grofsen- Buseck sich Climbach nähert und den stark betretenen Fuls- weg beim Heraustreten aus dem Wald auf das Olimbacher Feld verläfst, um links dem Waldrand gegen Norden zu fol- gen, sieht sich, nachdem er etwa 270 m in direct nördlicher Richtung sanft abwärts zurückgelegt hat, zu seinem Erstau- nen plötzlich am Rande eines halbkreisförmigen ziemlich steil abfallenden Kessels, der in der Tiefe durch einen flachen quer- über laufenden Buckel fast abgeschlossen zu sein scheint, in der That aber durch ein den Ostfuls des Buckels umziehen- des schmales Wiesenthälchen mit dem Thale des weiter nörd- lich der Lumda zufliefsenden Bächleins in Verbindung steht. Der erste Blick täuscht über die Ausdehnung des Kessels, welche bedeutender ist, als sie erscheint. Die nachfolgende Beschreibung nebst beigefügter Karte und zwei Profilen lehrt die Terrainform in ihrem ganzen Umfange kennen. Das Plateau Aspenstrauch, das man durch die Höhenkurve 325 m begrenzt annehmen kann, zeigt gegen Norden zur 1* BEE ale Lumda, sowie gegen Osten zur anschlielsenden Hochebene einen sehr regelmälsigen Abfall, nach Norden steiler (Nei- gung — 6 bis 7°), nach Osten sanfter (3 bis 4°). In die Nordostseite dieser Abdachung liegt nun ein Kessel von un- gefähr elliptischem Grundrifs eingebettet. Die grofse Achse ist ziemlich genau nordsüdlich gerichtet; der obere Rand des Kessels liegt auf der Isohypse von 322 m, der nördliche tie- fere liegt, soweit er vorhanden und nicht durch Erosion ver- nichtet ist, auf 230 m. Dieser untere Rand ist unter der Benennung Pfarrwald auf der nordöstlichen Seite in ausge- zeichneter Weise zu sehen, indem er daselbst in steiler Böschung von 20—30° und kleinen Felsabsätzen nach innen abfällt. Auf der Nordwestseite ist die Regelmäfsigkeit der Abdachung durch eine kleine, auf der Höhe von etwa 288 m beginnende, von Südwest nachı Nordost gehende Schlucht unterbrochen. Da dieselbe fast wie eine Tangente an den Kesselrand verläuft, so trennt sie zwischen sich und dem Inneren des Kessels einen kleinen Bergsporn ab, der durch seinen Bestand mit einem schmal auf dem Thalboden aus- laufenden Hochwaldstreifen bedeutender aussieht, als er in der That ist. Es mag diefs der Grund sein, warum dieser Sporn auf der grofsherzoglich hessischen, sowie auf der kur- hessischen Generalstabskarte verhältnifsmälsig viel zu bedeutend erscheint. Abgesehen von dieser Unterbrechung bietet auch die Westseite eine wohlgeformte, steile Kesselwand. Der Ausgang der erwähnten Schlucht fällt gerade in die Stelle, wo der Circus nach Nordnordost hin durchbrochen ist. Die Westseite dieses Durchbruchs ist defshalb minder scharf ab- geschnitten als die Ostseite, wo der stehen gebliebene Krater- rand in einer Steilwand von über 15 m Höhe endigt, welche die stärkste auf unserem Blatt vorkommende Böschung (bis zu 50°) aufweist. Denkt man sich von der Stelle, wo die Iso- hypse von 280 m aus ihrem regelmälsigen Zuge von Westen nach Osten plötzlich nach Südwesten umbiegt, eine leicht nach Nordosten convex gekrümmte Linie nach Ost-Süd-Ost gezogen, welche dieselbe Isohypse auf der Stelle zu zweiten- male trifft, wo sie wieder von Süden her kommend plötzlich A nach Südosten umbiegt, so kann man diese Linie als den Verlauf des fehlenden Stücks des Kesselrandes betrachten, sowohl dem Grundrils als der Höhenlage nach. Die grolse Achse des so geschlossenen Kessels beträgt dann 520m, die gröfste Breite ist etwa 350 m, der Umfang etwa 1300 m. Der Südostrand weicht am meisten von der Ellipsenform ab, indem daselbst ein Buckel des Terrains in den Kessel hineinragt, und eine Einknickung der Isohypsen an dieser Stelle verursacht. Der Boden des Kessels besteht aus einer um etwa 4° nach Norden geneigten Ebene, wird aber zur Hälfte eingenommen von einem an die südwestliche Wand des Kessels sich anlehnenden Hügel, dem eigentlichen Aspenkippel. Dieser bildet eine isolirte, nach Nordosten zungenartig sich hinstreckende Kuppe, deren höchster Punkt von 2935 m dem südwestlichen Ende näher liegt und etwa mit dem südwestlichen Brennpunkt der kleinen, durch die Isohypse von 292:5 gebildeten punktirten Ellipse zusammen- fällt. Von der südwestlichen Wand des Kessels ist der Aspenkippel durch einen kaum merklichen Sattel, der nur 2 m niedriger als der Gipfel und 35 m von ihm entfernt ist, getrennt. Ueber diesen Sattel geht ein Feldweg, der von Climbach durch den ganzen Kessel zur westlichen Gemar- kungsgrenze und weiterhin nach Treis führt. Der Aspen- kippel, welcher nach Südosten hin in sehr sanfter Abdachung zur Kesselsohle abfällt, hat nach Osten und Norden hin einen sehr steil (bis zu 40°) aus dem schmalen Wiesenplan auf- steigenden, in fast mathematisch scharfer Kurve abgesetzten Rand, der dem Auge des Beschauers noch weit mehr auf- fallen würde, wenn er nicht zur Hälfte durch dichten Fichten- bestand verdeckt wäre. Der ganze Hügel gleicht einer der Formen, wie sie zähflüssige, breiartige Massen, wenn sie in ihrer Bewegung einhalten, anzunehmen pflegen und man könnte, wenn nicht der geologische Befund dem widerspräche, versucht sein, den Aspenkippel als das Product eines Erd- schlipfs anzusehen, der von der steilen Nordostwand des Streitkopfes heruntergekommen sein könnte. Aufserhalb des so gut erhaltenen nordöstlichen Kraterrandes liegt ein quel- ER JE lenreiches Wiesenland, an dessen oberem Ende in etwa 278—279 m Höhe ein vielbenutzter Brunnen gefalst ist. Da- bei befindet sich eine Pferdeschwemme. Die Wiesen sind theilweise sumpfig, das Wasser sammelt sich indessen erst bei 255—260 m in mehreren in den Wiesenboden eingerisse- nen Rinnsalen, die sich sofort vereinigen und einen kleinen, der Lumda zufallenden Bach bilden. An der durch 3 m hohe Steilwände eingeschlossenen Vereinigungsstelle der Was- seradern kommt dem Bach auch das aus dem Krater ab- fliefsende Wasser zu, welches in dem schmalen, den Aspen- kippel umziehenden und dann den Rand durchbrechenden Wiesenstreif nirgendszu Tag tritt, obwohl sich an seinem West- rande eine offenbar durch Wasser erzeugte Rinne vorfindet, dagegen aber zwischen den Isohypsen von 260 und 265 m die Wiesen etwas sumpfig macht und endlich gesammelt bei 255 m direct unter der Grasdecke hervor in den daselbst etwa 1 m tiefen selbst gegrabenen Spalt hinabstürzt. Die Form des T'hales dieses Bächleins ist, wenn man sich wie oben die Isohypsen von 270—280 m von ihrer plötzlichen Abbiegung nach Süden an in ungeänderter Richtung fortge- setzt denkt, von auffallend regelmälsiger Form. Die Achse ist im oberen Theil von Süd-Ost nach Nord-West gerichtet und biegt nahe dem Kartenrand in reine Nordrichtung ein. Die linke Thalseite ist Anfangs steiler als die rechte, ent- sprechend der geologischen Verschiedenheit; weiter abwärts, wo die linke Thalwand an absoluter, wie an relativer Höhe sehr abgenommen hat, steigt die rechte Thalseite, durch den Homberg gebildet, steiler empor. Der Vulkan Aspenkippel, welcher in der Beschreibung der vom mittelrheinischen geologischen Vereine herausge- gebenen Section Allendorf nicht erwähnt und auf der Karte selbst gänzlich als Tuff dargestellt ist, liegt am westlichen Rande der zusammenhängenden, vom Vogelsberge bis an das Lahnthal sich erstreckenden Basaltdecke. Dieser Basalt überlagert fast überall, wo Aufschlüsse vorhanden sind, die der Oligocän- und Miocänformation zugezählten Ablagerungen der Tertiärperiode. Hiernach würde also die Ablagerung der meisten Basalte auf der Oberfläche in die Zeit nach der Miocänformation fallen. Da indessen nach den Angaben von Dieffenbach und Ludwig*) an einzelnen Punkten die braunkohlenführenden Bildungen zwischen Basalten gelagert sind, so würden auch schon während der Oligocän- und Miocän-Zeit Basalt-Eruptionen stattgefunden haben, wenn nicht etwa dieses Gestein sich nachträglich zwischen die älte- ren Schichten eingedrängt hat. Dieffenbach **) giebt ferner an, dafs im südlichen Theile der Section Gielsen, bei Wölfersheim u. s. w. der Basalt durch eine braunkohlenführende Thonbildung bedeckt wird, welche man der Pliocänformation zurechnet. Danach würde also die Basaltablagerung entweder in die Oligocän- und Mioeän- oder zwischen diese und die Pliocän-Zeit fallen. Aus den geologischen Karten der Sectionen Giefsen und Allendorf lassen sich die Beziehungen zwischen Basalt und den tertiären Bildungen nicht mit Sicherheit erkennen, da in ihnen häufig die zu Lehm verwitterten Basalte entweder zu den tertiären oder zu den quartären Bildungen gerechnet worden sind. So ist z. B. das Vorkommen der Brauneisen- steine thatsächlich fast ganz auf völlig zersetzten Basalt be- schränkt, der aber noch gänzlich die Structur und Lagerung der Basalte besitzt und sich auf seiner ursprünglichen Lager- stätte befindet, während er auf den Karten meist dem dilu- vialen Lehm oder der Tertiärformation zugerechnet worden ist, wie diefs z. B. bei Lumda, Laubach, Wetterfeld und vie- len anderen Punkten der Fall ist. So besteht ferner der grüne Streifen der Oligocänformation, der sich auf der Section Allendorf von Grofsen-Buseck im Haingrabenthale nach Nor- den zieht, grofsentheils aus Basalt-Tuff, der gerade hier aus- gezeichnet entwickelt und eben so ausgezeichnet aufgeschlos- sen ist, von tertiirem Thone ist dagegen keine Spur vorhan- den. Es könnten noch viele solche Beispiele, wo die Karte ein ungenaues Bild der wirklich vorhandenen Verhältnisse *) In dem Texte der Sectionen Giefsen, Allendorf und Alsfeld. *#*) Text zur geol. Karte der Section Giefsen 8. 76 u. s. w. SR giebt, angeführt werden, die erwähnten Beispiele mögen indessen genügen. In der Umgegend von Climbach ist ganz vorwaltend die Basaltformation, zu der hier neben den Basalten die basal- tischen Tuffe, sowie die Schlacken-Agglomerate gerechnet werden sollen, vertreten. Sehr untergeordnet kommt am nördlichen Rande des Vulkans eine den Tuff bedeckende jüngere, mit Basaltbruchstücken reichlich versehene und durch ein Dysodillager ausgezeichnete Bildung vor, die nach älteren Angaben irgend einer der Tertiärformationen, vielleicht aber der Quartärperiode angehört. Ferner findet sich am Ost- rande des Vulkans ein auf der Karte durch ein Kreuz ange- deuteter Schurf, durch welchen aus einer nicht sehr grofsen Tiefe unter dem Basalte Kalk heraufgeholt wurde, der wohl hier, wie an anderen Orten der Umgegend von Gielsen, den älteren Tertiärformationen angehört, von denen auf der Oberfläche hier keine Spur sichtbar ist. Aufserdem ist noch zu erwähnen, dafs der ganze südwestliche Theil der auf der Karte verzeichneten Basaltdecke oberflächlich, oft aber auch 2—3 m mächtig von einem sandigen kalkfreien Lehm be- deckt wird. Zu der Basaltformation gehören folgende Gesteine *). 1) Der Basalt. Derselbe bildet das ganze südlich und südwestlich von dem Vulkane gelegene Plateau und greift von dessen Westrand bis an die Kratersohle über, so dafs ein Theil des westlichen Steilgehänges daraus besteht. Er bildet eine dunkelblauschwarze sehr dichte Masse, in welcher zahlreiche kleine hellgrüne Olivinkryställchen und noch klei- nere kaum erkennbare schwarze Kryställchen von Augit ein- gelagert sind. Nur vereinzelt finden sich bis 2 cm grolse Ausscheidungen von Olivin. Da und dort sind auch kleine Magneteisenkörnchen sichtbar. Das Gestein zeigt weder *) Da die hier aufzuführenden Gebirgsarten den basaltischen Gesteinen des Vogelsberges angehören, so soll ihre genauere mikroskopische und chemische Untersuchung einer gröfseren Arbeit über diese Gesteine vorbehalten blei- ben, mit welcher der Eine von uns gegenwärtig beschäftigt ist. EEE grölsere Blasenräume noch kleinere Poren, so dafs es völlig compact erscheint. In seinem äulseren Ansehen gleicht es sehr den schwarzen Säulenbasalten des Vogelsberges. Unter dem Mikroskope erkennt man, dafs hier eine sehr feinkörnige, aus triklinem Feldspath, Augit und Magneteisen bestehende Grundmasse vorhanden ist, in der oft einzelne Stellen mit eckigen Umrissen erfüllt sind mit amorpher glasiger Substanz. In dieser Grundmasse liegen nun 1) hellge- gefärbte grölsere Krystalle, die aber jetzt ein krystallinisch feinkörniges Aggregat darstellen; es ist Olivin, der in irgend eine andere Substanz umgewandelt ist und häufig amorphe Parthien umschlielst; 2) theils gröfsere und breite, theils sehr schmale Krystalle von triklinem Feldspathe; 3) kleine hellbräunliche Krystalle von Augit; 4) sehr unregelmälsig geformte farblose Einschlüsse, die theils mit amorpher, theils mit entglaster Substanz erfüllt sind, oder die einen entglasten Rand und amorphen Kern oder umgekehrt einen amorphen Rand und entglasten Kern enthalten. 2) Der blasige Basalt findet sich vorzugsweise am süd- lichen Theile des Kraters und greift von da nach dem cen- tralen Kegel über, wo er vielleicht gangförmig zwischen den Tuffschichten liegt. Hier konnte übrigens sein Vorhanden- sein nur durch fünf Nachgrabungen festgestellt werden, da nir- gends anstehendes Gestein zu Tage ausgeht. Aber auch am Fulfse des nordöstlichen Kratergehänges scheint diels Gestein anstehend vorzukommen. Ob dieses Vorkommen ein isolirtes ist, oder etwa mit dem blasigen Basalte des Aspenkippel zu- sammenhängt, ist nicht zu ermitteln gewesen. Auf der Karte ist es als isolirte Parthie gezeichnet worden. Dieser blasige Basalt ist nicht scharf vom gewöhnlichen Basalt zu trennen, beide gehen so allmälig und so häufig in einander über, dafs sie eben nur als Ein Gestein betrachtet werden können. Dals sie auf der Karte getrennt sind, hat seinen Grund darin, dals die ungefähre Ausdehnung dieser blasigen und schlackigen Basalte, deren Vorhandensein für die Deutung des Aspen- kippel als Vulkan von grofser Wichtigkeit ist, angezeigt wer- den sollte. a Das Gestein ist von bräunlich- bis hellgrauer Farbe; meist ist es schon so vollständig zersetzt, dals es sich mit dem Messer schneiden und zwischen den Fingern zerreiben lälst. Die es zusammensetzenden Mineralien sind deshalb auch nicht mehr zu erkennen; man bemerkt nur zuweilen helle Fleckchen auf dem braunen Grunde. Meistens sind hier die Blasenräume so überaus reichlich vorhanden, dals die Gesteinsmasse nur auf schmale Leisten beschränkt ist, die eine Dicke von 0'25 bis 1 mm besitzen. Die Gröfse der Blasen ist sehr wechselnd, sie schwankt gewöhnlich zwischen 3 und 4 mm Druchmesser. Derselbe sinkt aber oft bis zu 0:25 mm und steigt bis zu 15 cm. In der Regel sind die Blasen völlig rund, manchmal aber auch in die Länge ge- zogen; selten sind sie ganz unregelmälsig gebildet. Bei an- deren Abänderungen wird die Zahl der Blasenräume geringer und es bilden sich dann Uebergänge in den compacten Ba- salt. Sehr häufig sind die Blasenräume hohl und dann oft völlig glatt, wie glasirt; oft sind sie aber auch mit irgend einer Substanz dünn überzogen; vorwaltend sind es hellgelb- liche oder hellgrünliche bis weilse dünne Lagen mit sehr kleintraubiger Oberfläche, die aus einer hyalithähnlichen aber weichen, ınit Salzsäure nicht auf brausenden unbestimmbaren, vielleicht allophanartigen *) Substanz bestehen. Hie und da sind kleine durchsichtige Hyalithtröpfchen zu erkennen; die- ses Mineral kommt aber auch in dünnen und kurzen, schnee- weilsen, gebogenen Fäden vor. Die blasenreichen Abände- rungen des Gesteins sind wie Schwämme und stimmen völlig mit den Schlacken der jüngeren Vulkane überein, nur dafs die ganze Masse durch und durch zersetzt ist. — Nur die kleinen Blasenräume d. h. die Poren sind zuweilen ganz mit einer weichen grünlichweilsen Substanz erfüllt. 3) Die Schlacken- Agglomerate finden sich vorzugsweise an der Ostseite des Kraters in grofsen Massen anstehend. ie #) v, Rath in Pogg. Ann. 144, 393 beschreibt einen hyalithähnlichen Allophan von Dehrn, der in den physikal. Eigenschaften mit der fraglichen Substanz übereinstimmt. BO sind nicht geschichtet, oder es ist nur eine Andeutung von Schichtung vorhanden; sie bestehen aus einer Aneinander- lagerung von basaltischen Schlackenstücken, die von einigen Centimeter Dicke bis zu einem Durchmesser von 0,25 m und darüber vorkommen. Sie sind durch feinkörniges Material d. h. durch Tuffmasse verkittet und gehen allmählich in Tuff über, so dals auch hier eine scharfe Grenze nicht gezogen werden kann. Die Basaltbruchstücke sind theils mehr oder weniger compact, theils porös, theils blasig. Nur selten sind sie noch einigermalsen frisch, meist sind auch sie stark zersetzt und verwittert. Sehr häufig findet sich nun hier eine Basaltmodifica- tion, die als zusammenhängende Masse nicht anstehend vor kommt; es ist diels ein schwarzer dichter Basalt mit schwach pechsteinähnlichem Glanze, in welchem kleine Hohlräume nicht gerade zahlreich vorhanden sind. Dieselben sind mit einem weilsen Ueberzuge von klein nierenförmiger Ober- fläche (vielleicht Allophan) versehen, oft aber auch mit hell- grünlichen bis braunen Ausscheidungen völlig oder nur theil- weise erfüllt, wo dann die weilse Substanz die grünliche Masse überzieht. Manche Bruchstücke bestehen aus gewöhnlichem dichtem Basalt, dessen Poren mit weilser Substanz erfüllt sind. An- dere Bruchstücke sind sehr schlackig, indem sie auf dem Bruche sehr blasenreich erscheinen und eine höchst unregel- mälsige Oberfläche mit tiefen Einschnitten und regellosen Hervorragungen zeigen. Schlackenbruchstücke mit einer durch Fliefsen in zähem Zustande entstandenen eigenthüm- lichen, gewundenen und gedrehten Beschaffenheit der Ober- fläche sind hier seltener vorhanden. Die Oberfläche ist dann mit zahlreichen gebogenen und gewundenen Falten und Fältchen versehen und hat eine rothe Farbe angenom- men, während ein solches Stück auf dem Bruche einen ganz gewöhnlichen, mit einigen grölseren Blasen versehenen schwarzen Basalt darstellt. Die gröfseren Olivinbröckchen, die in den verschiedenen Basalten eingelagert sind, erscheinen meist nur als weilse re erdige Masse; nur selten ist noch hartes glänzendes Material zurückgeblieben. Alle diese Basaltbruchstücke brausen mit Salzsäure ent- weder gar nicht oder nur sehr schwach. Es ist also wahr- scheinlich der kohlensaure Kalk, der sich beim Beginne der Verwitterung zu bilden pflegt, durch die Gewässer schon fortgeführt, was bei einem so lockeren Materiale wie das Schlacken-Agglomerat nicht zu verwundern ist. Zwischen den Basalten liegen 8-10 cm dicke Bruch- stücke von buntem Sandstein. Besonders hervorzuheben ist nun ein braunes, amorphes, wachsglänzendes Mineral mit muscheligem Bruche, H etwa =2; der Strich ist gelb, ebenso auch das Pulver. Durch Säuren wird es zwar aufgeschlossen, ohne aber damit zu gelatiniren. Es kommt in rundlichen, bis 0:75 cm grofsen Körnern theils in den pechsteinähnlichen Basaltbrocken, theils in dem die Basaltbruch- stücke verkittenden körnigen Tuff in sehr reiner Form vor. Vor dem Löthrohre schmilzt es nicht sehr schwer zu schwar- zem (Glase. Untersucht man die Verhältnisse genauer, so erkennt man, dals auch das Bindemittel der kleinen, den Tuff zusammensetzenden Gesteinsbruchstücke aus demselben oder einem ähnlichen Materiale nur in etwas unreinem Zu- stande besteht und dabei theils schmutzig-braun, theils grün- lich gefärbt ist. Auf den ersten Blick würde man dieses Material wohl für Palagonit halten können und in Folge dessen sind auch die Vogelsberger Basalt-Tuffe als Palagonit-Tuffe bezeichnet wor- den. Indessen zwei Eigenschaften hat das Material nicht mit dem Palagonit gemein, das ist erstens der Umstand, dafs es mit Säuren nicht gelatinirt, und zweitens, dafs es beim Anfeuchten unter knisterndem Geräusche zu einem bräunlichgelben körnigen Pulver zerfällt. Das Verhalten erinnert sehr an den in zer- setzten Basalten so häufig vorkommenden Bol. Um die Frage, ob man es hier mit Palagonit oder Bol oder irgend einem anderen Minerale zu thun habe, zu entscheiden, wurde eine Analyse vorgenommen : Bea Spec. Gew. = 1,777. Wasserfrei SiO, = 36,80 55,91 Al0, = 961 14,61 Fe0,;, —= 12,95 19,67 CO = 3,07 3,15 MO = 3,36 5,11 NEO 0,61 N202-—#20/62 0,94 H,O = 35,02 100,84. 100,00. Alles Eisen ist als Oxyd vorhanden, wie ein Versuch mit Chamäleonlösung darthat. Sehr merkwürdig ist der hohe Wassergehalt. Da es von Wichtigkeit war, zu erfahren, was hier hygroskopisches und was chemisch gebundenes Wasser sei, so wurde eine abgewogene Menge des. Pulvers zuerst 15 Stunden lang in einen Exsiccator gestellt, wobei sie 5,95 pC. H,O verlor. Beim Erhitzen auf 100—104° C. ver- lor sie weitere 21,32 pC., beim Erhitzen auf 140—155° C. 3,02 pC. und endlich beim letzten Glühen 4,73 pC. H,O; das sind also im Ganzen 35,02 pÜ. Das Verhalten dieser Sub- stanz ist daher demjenigen des Allophans von Dehrn bei Limburg sehr ähnlich, den vom Rath neuerdings in Pogg. Ann. 144, 393 beschrieben hat. Die Substanz enthält also 27,27 pO. hygroskopisches und nur 7,75 pC. chemisch ge- bundenes Wasser. Bringt man nur das letztere in Rechnung, dann ergiebt die Analyse folgende Zahlen : O-Geh. O-Verh. SiO, — 50,02 26,501 7,00 oder 28 A10, — 13,06 6,075 5 111,355 5.60, alla? EeO, — 17,60 5,280] CaOn 2.142,82 0,816 u A 1,826 ne ia BE 2955 Ra Te E00 0:65 0,094 NO 1l0,84 0,217 RO = 10,54 9,480 Bd, V Arie 100,00. Diefs würde der Formel HyRzR,Si40;5; entsprechen. — Der Sauerstoffgehalt aller Basen verhält sich zu demjenigen der Kieselerde und dem des Wassers wie 1: 1,3: 0,66. 0; | Das niedrige spec. Gewicht steht mit dem hohen Was- sergehalte in inniger Verbindung. Berechnet man die bei der spec. Gewichtsbestimmung angewandte Menge der Sub- stanz auf einen Wassergehalt von nur 7,75 pC., d. h. bringt man den hygroskopischen Wassergehalt von ihr in Abzug, so erhält man ein spec. Gewicht von 2,508. Vergleicht man nun die Zusammensetzung dieses Mine- rals mit derjenigen anderer ähnlicher Mineralien, so könnte hier der Palagonit, der Bol, der Hydrotachylyt und der Allo- phan in Betracht kommen. Der letztere, der zwar auch einen Wassergehalt von 36 pC. aufweist und bei dem Er- hitzen bis zu verschiedenen 'Temperaturgraden sich ähnlich verhält, wie unser fragliches Mineral, muls doch sogleich wie- der ausgeschieden werden, da er kein Eisen und keine Mag- nesia enthält und weit ärmer an Kieselerde aber reicher an Thonerde ist, wie letzteres. Was den Hydrotachylyt *) anbetrifft, so stimmen seine physikalischen Eigenschaften, sowie sein Verhalten gegen Säuren im Allgemeinen mit denen unseres Minerals überein, allein die chemische Zusammensetzung ist doch eine andere, denn jener enthält viel Thonerde und Alkali, aber wenig Eisenoxyd neben Eisenoxydul, während dieses wenig 'T'hon- erde und Alkali, aber viel Eisenoxyd enthält und völlig frei ist von Eisenoxydul. Das Sauerstoffverhältnils von RO : RO, : SiO, : H,O ist im Hydrotachylyti —1,38:.0°37°:78)487:7 3,66: Trotz dieser Verschiedenheit stehen beide Mineralien durch die Aehnlichkeit ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften und die Art ihres Vorkommens in basaltischen Gesteinen einander nahe. Noch näher steht das Mineral in seinem Aussehen dem Palagonit, da es, wie dieser, eine braune Farbe, einen gelben Strich und ein harzartiges Aussehen hat. Aber auch hier stimmt die chemische Zusammensetzung beider Mineralien nicht so vollkommen überein, dals man mit Sicherheit die *) Petersen, in Neu. Jahıb. f. Min. 1869, 8. 32. IE; fragliche Substanz als eine palagonitische bezeichnen könnte; denn wenn auch der Gehalt an Thonerde, Eisenoxyd, Mag- nesia und Alkali innerhalb der ziemlich weiten Grenzen liegt, die sich aus den zahlreichen Analysen der Palagonite er- geben, so ist doch der Kieselerdegehalt in unserem Minerale etwas zu hoch, der Kalkgehalt etwas zu gering, aulserdem gelatinirt es nicht mit Säuren, wenngleich es sich mit Leich- tigkeit in ihnen zersetzt unter Abscheidung pulveriger Kie- selsäure. Der Sauerstoffgehalt von RO verhält sich zu dem von RO;, SiO, und H,O in den Palagoniten = 1 bis 2,2: 3:5,15 bis 6,9:3 bis 7,8; der Sauerstoff der Basen verhält sich zu dem der Kieselerde wie 1: 1,07 bis 1,52. Da die Zu- sammensetzung der Palagonite eine so schwankende ist, dals man sie nicht unter die Zahl der einfachen Mineralien stellen kann, so wird man wohl berechtigt sein, auch das fragliche Mineral vorläufig als ein palagonitisches zu bezeichnen. Aber auch dem Bol steht unser Mineral nahe, besonders durch geringe Härte und spec. Gewicht, sowie durch die Eigenschaft, in Berührung mit Wasser zu zerspringen; in- dessen steht es demselben in seinem Verhalten gegen Säuren und in seiner Zusmmensetzung entfernter, da es weit ärmer an Thonerde und reicher an Eisenoxyd und Magnesia ist, als der Bol. Der Sauerstoffgehalt der Basen verhält sich bei diesem zu demjenigen der Kieselerde und des Wassers wie 1:1,5 bis 2,25: 1,5 bis 2. Aber auch hier gilt dasselbe, wie für den Palagonit, denn da auch die Zusammensetzung des Bol eine sehr wechselnde ist, so wird man unser Mineral mit demselben Rechte ein bolähnliches nennen können, wie man es als ein palagonitisches bezeichnet, ja man wird sagen kön- nen, dafs es in seiner Zusammensetzung und seinen Bigen- schaften in der Mitte steht zwischen Bol und Palagonit, dals es ein Verbindungsglied zwischen beiden bildet. Da nun die drei Mineralien eben so wie der Hydrotachylyt vorwaltend in basaltischen Gesteinen vorkommen, da sie ferner alle vier in Zusammensetzung und Eigenschaften manche Aehnlichkeiten darbieten, so kommen hierdurch zwischen diesen Mineralien Beziehungen zum Vorscheine, die auf eine ähnliche Entstehung ill derselben hindeuten. Es ist hier nicht der Ort, diesen Gegen- stand weiter zu entwickeln, er soll vielmehr bei der Bearbei- tung der Gesteine des Vogelsberges eine ausführlichere und eingehendere Berücksichtigung finden. Hier soll nur das Sauerstoffverhältnils von RO:RO; : SiO, : H,O für die vier eben genannten Mineralien nochmals übersichtlich zusammen- gestellt werden : 1) Palagonit — ähnl. Mineral vom Aspenkippel 0,78:3: 7 : 2,54 BHyärotachylyb\ltiis rt el av RESET ELBE 20,0 S)-Balagonit u. an. kanis 30» 1112,28 325,15 0 0) LED OPERETTE BEL ee: SE ORTE RE CA TUE. % 0 :3: 4,5—6,7 : 4,5—6. Die Wassergehalte sind übrigens nicht vergleichbar, da dieselben für ein und dasselbe Mineral sehr verschieden aus- fallen, je nachdem man es lufttrocken oder bei 100° getrock- net zur Analyse verwendet. Es lag nun die Vermuthung nahe, dafs die pechsteinähn- liche Beschaffenheit vieler Basaltbruchstücke des Agglomerats ihren Grund darin habe, dafs dieselben mit dem eben beschrie- benen palagonitischen Minerale imprägnirt seien. Die pech- steinähnlichen Basalte wurden daher einer mikroskopischen Untersuchung unterworfen, welche folgendes Resultat ergab: Auch hier ist eine Grundmasse vorhanden, die aus tri- klinen Feldspathen, aus Augit und Magneteisen besteht, in der aber amorphe Substanz nicht mit Sicherheit zu erkennen war. Die Ursache des Pechglanzes bei den fraglichen Basal- ten konnte also nicht ermittelt werden. In dieser Grund- masse fanden sich nun folgende etwas grölsere Einlagerungen: 1) Sehr hellgelb gefärbte Krystalle mit den Umrissen des Olivins, aber erfüllt mit einer sehr feinkörnigen Substanz — einem Umwandlungsproducte jenes Minerals — die oft con- centrisch-kugelförmig gruppirt ist (Serpentin?). 2) Trikliner Feldspath theils in schmalen Leisten, theils in breiteren Krystallen. 3) Hellgrünliche oder gelblichgraue längliche Krystalle von Augit, längsfaserig und von Spalten durchzogen. 4) T'heils mandelförmige, theils aber auch sehr unregel- mälsige Einlagerungen, farblos oder gelb gefärbt, gewöhnlich ie mit einem vom Kerne verschiedenen Rande versehen. Hier ist nun das Eine Mal der Rand polarisirend, der Kern aber nicht, das andere Mal findet das Umgekehrte statt und ein drittes Mal ist Beides amorph. Mitunter ist auch der Kern oder der Rand deutlich entglast, d. h. er besteht aus einem Aggregat höchst feiner Fasern, die aber nur zwischen ge- kreuzten Nikols hervortreten. Zuweilen besteht auch der amorphe Kern aus einer Aneinanderlagerung von kleinen Kugeln mit concentrischen Ringen. Es ist möglich, dafs diese amorphen Substanzen mit dem Palagonit übereinstim- men, aus welchem sich dann möglicher Weise krystallinische Substanzen entwickeln könnten. Leider konnte das mikro- skopische Verhalten der palagonitischen Substanz nicht er- mittelt werden, da sie beim Schleifen zu rasch zerbröckelt. 4) Die basaltischen Tuffe sind meist deutlich geschichtet, aber fast überall, wo sie sichtbar sind, liegen sie so nahe horizontal, dafs ihr Streichen und Fallen nicht bestimmt wer- den kann. Nur an der Nord-Östseite des Kraters, da wo sie von Schlacken-Agglomerat bedeckt werden, streichen sie in Stunde 10°, und fallen ziemlich steil nach Ost ein. Sie bilden vorzugsweise die Nordseite des Kraters und er- strecken sich von hier aus weiter nach Nordwesten und Nor- den; auch sind sie in grofser Ausdehnung nordöstlich von Climbach in der Richtung nach Allendorf anstehend vorhan- den. Sie bilden aber auch den grölsten Theil des innerhalb des Kraters befindlichen isolirten Kegels, an dem sie theils durch das am Ostfulse desselben befindliche anstehende Ge- stein, theils durch sechs Nachgrabungen an den verschiedensten Theilen nachgewiesen werden konnten. Nach Osten gehen sie, wie schon erwähnt, in das Schlacken-Agglomerat über. Die basaltischen Tuffe bestehen hier aus mohn-, erbsen- bis bohnengrolsen Bruchstücken von compacten und porösen Basalten, von Buntsandsteinen und Quarzstückchen, denen sich noch selten Kieselschiefer beigesellen, worunter die Ba- salte stark vorwiegen, die aber meist sehr zersetzt und ver- wittert sind. Dazwischen liegen oft gröfsere Bruchstücke XIV. 2 BR. | WE von Basalten derselben Art, wie in den Agglomeraten, nur in kleinerer Zahl; ferner ziemlich grofse Bruchstücke von Buntsandstein, die oft einen Durchmesser von 10—12 cm und mehr erlangen. Zwischen diesen Materialien finden sich nun aulserdem noch sehr vereinzelt kleine Kryställchen von schwarzer basaltischer Hornblende und ganz selten kleine Kryställchen von Augit von der Form oP.oPx.oPxo.P, die ringsum und sehr gut ausgebildet sind; besonders sind die Kanten sehr scharf, während bei den in demselben Handstück vorkommenden Hornblenden alle Kanten und Ecken wie rundgeschmolzen aussehen, eine Erscheinung, die bei vielen der bis jetzt untersuchten Basalt-Tuffe des Vogelsberges vor- kommt. Ferner finden sich in den Basalt-Tuffen, eben so wie im Agglomerat, bis zu 2!/, cm grolse Körner der braunen pala- gonitischen Substanz, die übrigens mitunter auch grün oder grau gefärbt ist, aber hier wie dort nur vereinzelt. Alle diese genannten Mineralien und Gesteinsbruchstücke sind nun durch einBindemittel derart zusammengehalten, dals ent- weder jedes Korn von diesem umhüllt ist und nur an den Be- rührungsstellen der Körner eine Verkittung stattgefunden hat — in diesem Falle bleiben zahlreiche kleine Löcher zwischen den Körnern offen —, oder dals fast der ganze Zwischenraum zwischen den Körnern mit Bindemittel erfüllt ist — dann bleiben nur sehr kleine Poren im Bindemittel übrig —, oder endlich, dafs das Bindemittel den ganzen Raum zwischen den Körnern erfüllt. Diese drei Modificationen der Verthei- lung des Bindemittels können an Einem und demselben Handstück vorkommen. Da wo der erste Fall eintritt, ist das Gestein nur locker gebunden; in den beiden anderen Fällen erscheint es etwas fester; aber in allen Fällen hat die Zersetzung durch das Wasser das Gestein stark gelockert. Das Bindemittel selbst ist wahrscheinlich ein palagonitisches, d. h. seine Substanz ist im Wesentlichen übereinstimmend mit den einzelnen, reiner ausgeschiedenen braunen amorphen weichen Körnern, die an ihren Rändern allmählich so vollstän- dig in das etwas unreinere Bindemittel übergehen, dals eine Grenze nicht zu ziehen ist. Dasselbe ist oft braun, oft aber auch grünbraun, schmutziggrün oder grau; es ist amorph, hat oft eine körnige Beschaffenheit, wird von Salzsäure zer- setzt aber ohne zu gelatiniren. Oft ist es voller Poren und kleinen Blasen. Diese sowohl, wie die vorhin erwähnten kleinen Löcher zwischen den Bruchstücken, sind oft noch mit einer weichen weilsen, vielleicht allophanartigen Substanz dünn überzogen, oder mit einem bolartigen Stoffe völlig erfüllt. Aber auch sehr schöne wasserhelle durchsichtige Hyalithe finden sich öfters darin ausgeschieden, wie z. B. in palago- nitreichen Gesteinen, die zwischen Tuff und Agglomerat in der Mitte stehen und an einem Vorsprunge des östlichen Kraterabfalls abgelagert sind. — Auch die Basalt-Tuffe brau- sen nicht mit Salzsäure. In diesen Tuffen sind nun früher kleine Bruchstücke von verkieselten Palmstämmen gefunden worden, zum Zeichen, dals die Eruptionen, denen die Tuffe ihre Entstehung verdanken, zu einer Zeit stattfanden, die weit von der Gegenwart ent- fernt liegt. Die Tuffe sind, wie schon erwähnt, geschichtet, die ein- zelnen Schichten aber nicht scharf von einander getrennt, auch unterscheiden sie sich nur wenig durch die Verschieden- heit des Kornes, indem gewöhnlich alle Korngröfsen gleich- zeitig vorkommen. Es ist diels wohl ein Zeichen, dafs der Absatz dieser Tuffe nicht unter Wasser stattgefunden hat, sondern dals es locker aufgehäufte Materialien gewesen sind, deren Schichtung durch kleine Pausen in der Eruption ent- standen ist und deren Bindemittel durch die Wirkung der Atmosphärilien, insbesondere des Wassers, aus den sich zer- setzenden Basaltbruchstücken aufgelöst und in den Zwischen- räumen zwischen denselben niedergeschlagen ist. Alle die vorstehend genannten basaltischen Gesteine haben noch zwei Eigenthümlichkeiten mit einander gemein, nämlich erstens das Vorkommen von kleineren oder grölseren Nestern und Knauern von Brauneisenstein, die sich aber nur da finden, wo die umhüllenden Gesteine stark verwittert sind. Im Basalt-Tuff findet sich übrigens der Brauneisenstein öfters DIE: en auch in Trümmern und Adern, die theils der Schichtung parallel laufen, theils Querklüfte erfüllen oder sich in ihm verzweigen. Zweitens finden sich im zersetzten Basalte sowie im Tuffe kleinere und ziemlich grolse, bis 1 m Durchmesser haltende, sehr unregelmälsig geformte Nester und Knauer von Hornstein, die entweder auf der Oberfläche umherliegen, oder in den basaltischen Gesteinen eingelagert sind, immer aber nur da, wo das Gestein stark verwittert ist. So liegen die Felder zwischen Treis und dem Vulkan, sowie die Südseite des Kraters und das Plateau südlich davon voll von solchen Hornsteinknauern, die mitunter zahlreiche Exemplare von in Hornstein umgewandelten Arten von Planorbis und Helix enthalten. Von der auf der Section Allendorf der hessischen Gene- ralstabskarte angegebenen, in das Bereich unserer Karte fal- lenden Tertiärformation (oligocäner plastischer Thon mit Braunkohlen) war Nichts anstehend zu finden. Das früher hier auf Dysodil umgehende Bergwerk des Freiherrn Adalbert von Nordeck zur Rabenau ist leider eingestellt und der Stollen ist verschüttet, so dals alle früher vorhandenen Aufschlüsse über diese Bildung fehlen. Dieffenbach giebt nun in dem vierten Berichte unserer Gesellschaft auf S. 155 eine Mittheilung über diese Verhält- nisse, worin er von den hangenden Schichten des Dysodils nichts erwähnt; er beschreibt nur die merkwürdige Blätter- kohle und führt an, dafs in ihrem Liegenden kalkige und mer- gelige Schichten vorkommen, in denen zahlreiche Reste von Planorben eingestreut sind. Er giebt ferner an, dals sich über dem Dysodile verkieselte Hölzer finden sollen. Auch Tasche giebt auf S. 101 desselben Berichts eine Uebersicht der Gesteinsfolge bei Climbach, indem er als oberstes Glied den Basalt, als zweites den Tuff, als drittes einen Tuff mit Pflanzenresten und Knochen, als viertes den Dysodil, als fünftes einen grünlichen Mergel mit Sülswasser- kalk angiebt. Herr v. Rabenau, der frühere Besitzer der Dysodil- Grube, der die Güte hatte, mit dem Einen von uns an Ort En und Stelle die Verhältnisse zn besprechen, bestreitet auf das allerentschiedenste, dafs im Liegenden des Dysodil Kalk oder Mergel vorgekommen sei; dasselbe sagt auch einer der damaligen Bergleute aus. Nach der Schilderung des Herrn v. Rabenau bildet vielmehr der Basalt-Tuff das Liegende des Dysodil und diefs ist auch den Verhältnissen, wie sie noch gegenwärtig wahrnehmbar sind, durchaus entsprechend. Es findet sich nämlich in den kleinen, durch die unterhalb Climbach entspringenden Bäche gebildeten, einige Meter tiefen Einschnitten ein sehr lehrreiches Profil aufgeschlossen. Am Zusammenflusse aller Rinnsale steht unten am Bache Basalt- Tuff an; darüber liegt ein loses Aggregat von 1 mm bis5 cm grolsen Bruchstücken aller der oberhalb dieser Stelle liegen- den Gesteine und zwar vorzugsweise von frischem compacten Basalt und von Tuff. Alle diese Bruchstücke sind mehr oder weniger abgerundet, gerollt; sie sind also offenbar durch Wasser hierher transportirt. Der Zwischenraum zwischen den- selben ist durch lockeres, stark sandig-lehmiges Material er- füllt. Diese Bildung erhebt sich bis etwa 3—4 m über das Bachbett. Augenscheinlich hat hier jedenfalls nach der Ab- lagerung der Tuffe und der Basalte, also auch nach der vul- kanischen Thätigkeit des Aspenkippels das Zusammenschwem- men der basaltischen Bruchstücke stattgefunden. Die spätere Entstehung gilt natürlich in noch höherem Maalse von den hangenden Schichten. Die Geröllschicht ist nämlich bedeckt ‚von einer sehr gleichmälsig und geradlinig fortziehenden, mehrere Zoll mächtigen Lage des schon genannten Dysodil, der hier höchst wahrscheinlich in einem Sumpf sich gebildet hat, nachdem sich auf dessen Sohle jene Geröllschicht abge- lagert hatte. Die Dysodilschicht wird nun überlagert von einer etwa l m mächtigen obersten Lage eines sandigen, kalkfreien aber löfsähnlichen Lehms von derselben Beschaffenheit wie derjenige, welcher den Basalt südlich vom Vulkan über eine weite Strecke bedeckt. Den Mittheilungen von Dieffenbach gegenüber könnte man vielleicht zu dem Glauben geneigt sein, das eben be- NE schriebene Profil sei nichts als eine künstlich aufgeworfene Halde aus den Gruben; allein sowohl Herr v. Rabenau, als der schon erwähnte Bergmann versicherten mit aller Be- stimmtheit, dafs es von jeher so anstehend gewesen sei und dals die Halde an einer anderen Stelle sich befunden habe. Aufserdem steht einer solehen Voraussetzung die regelmälsige Entwickelung des Dysodillagers, sowie der Umstand ent- gegen, dals an einer anderen Stelle bachaufwärts dasselbe Profil sich wiederholt. Man hat es also unzweifelhaft mit anstehendem Gesteine zu thun. Es wäre hiernach möglich, dafs die Dysodilbildung gleichalterig mit denjenigen Braunkohlen der Wetterau wäre, welche den Basalt bedecken und zur Pliocänformation ge- rechnet werden. Indessen auch diese Ansicht ist durch einen Fund zweifelhaft geworden, den Herr von Rabenau in der Dysodilgrube gemacht hat. Er fand dort nämlich mitten m dem Dysodillager das Bruchstück eines Gefälses mit Verzie- rungen, die demselben den Stempel eines ächten Kunstpro- ducts aufdrücken. Da es indessen wahrscheinlich ist *), dafs dieses Gefäfs einer vergleichsweise sehr neuen Zeit, etwa dem Mittelalter angehört und dann doch wohl durch irgend einen *) In deram 19. Nov. 1872 abgehaltenen Versammlung des Vereins für Ge- schichte und Alterthumskunde in Frankfurt theilte Herr 8. A. Scheidel das Re- sultat seiner Untersuchung der in einer früheren Sitzung von Professor Streng vorgelegten Thonscherbe aus einer Blätterkohlenschichte am sogen. Aspen- kippel in Oberhessen mit, wonach sich dieselbe als ein in einer Holzform geprelstes un. hartgebranntes Thonstück und weiter als das Eckstück von einem Kranzgesims eines jener mittelalterlichen Kachelöfen herausstellte, deren das Germanische Museum zu Nürnberg mehrere besitzt, die in Abbil- dungen vorzeigt wurden. Die Vermuthung, das Fundstück könne älter als die Blätterkohle sein und als Beweis dienen, dafs die Gegend am Aspen- kippel vor der Kohlenablagerung schon von Menschen bewohnt gewesen sei, wurde durch Vorzeigung von Thongefäfsbruchstücken widerlegt, welche zusammen mit Steinwerkzeugen in den Pfahlbauten von Robenhausen, dem Gräberfelde bei Monsheim und der Verschanzung auf dem Gipfel der Dorm- burg bei Friekhofen gefunden wurden und die augenfälligsten Unterschiede aufweisen : es kann demnach jenes Kachelfragment nur zufällig in den Schacht des dortigen Braunkohlenbergwerks gelangt sein und hat nichts mit der Blätterkohlenperiode gemein. EI - Zufall an den Ort gekommen sein möchte, an dem es aufge- funden worden ist, so darf man keinen zu grolsen Werth auf diesen Fund legen. Es gehört also die Dysodilbildung einer ziemlich neuen Zeit an, d. h. die Dysodile haben sich entwe- der in diluvialer, oder in pliocäner Zeit in einem Sumpfe abgelagert, der sich in der vor dem Vulkane liegen- den oben beschriebenen Thalmulde gebildet hatte. Auf der Karte sind diese Ablagerungen, d. h. der Dysodil, auf den hangenden und liegenden lockeren Gesteinen unter dem Namen Dysodilbildung zusammengefalst und über die ganze obere Thalmulde, sowie über die untere Thalsohle ausge- dehnt, obgleich weder hier noch dort Aufschlüsse vorhanden sind. Die hier entwickelten Ansichten sind denjenigen, welche von Dieffenbach, Tasche und Ludwig aufgestellt und festgehalten worden sind und wonach der Dysodil der Oligo- cänformation angehören soll, nicht entsprechend. Nach dem, was gegenwärtig aufgeschlossen ist, nach dem was aus den Mittheilungen des ehemaligen Besitzers der Dysodilgrube her- vorgeht, muls man annehmen, dafs die Angaben von Dief- fenbach und Tasche auf einem jetzt leider nicht mehr festzustellenden Irrthume beruhen, der vielleicht mit der That- sache zusammenhängt, dafs am Nord-Ostrande des Kraters zwei Schächte neben einander abgeteuft worden sind und zwar beide durch Herrn v. Rabenau, der Eine nahe dem Rande auf tertiären Kalk, der andere entfernter davon auf Dysodil. Auf der Karte ist der Punkt, an dem man etwa 4—5 m unter der Oberfläche im Liegenden des dichten Ba- salts ein Kalklager gefunden hat, durch ein Kreuz ange- deutet. Es steht dort ein sehr feinkörniger fast dichter Kalk an, in welchem man früher zahlreiche Knochen- und Zahnreste verschiedener Thiere neben den Schaalen von Planorbis de- elivis gefunden hat. Seine Unterlage bildet ein völlig zer- setztes hellgrünliches kalkreiches Gestein, welches wohl dem von Dieffenbach und Tasche beschriebenen Mergel ent- spricht. Aus diesen Mergeln sowohl, als auch aus den Kal- BDA = ken, sowie aus den Basalttuffen giebt Dieffenbach folgende thierische Reste an : Knochentheile von Mastodon, Rhinoceros, Hyotherium medium, Palaeomeryx Scheuchzeri und pygmaeus, Cervus anoceros, von Vögeln, Schildkröten und Krokodilen. — Der Dysodil selbst besteht nach Dieffenbach’s Angaben aus Diatomeen, Desmidicaceen und Algen, denen zahllose Ab- drücke der Schaalen von Planorbis declivis beigemengt sind. Nach den noch jetzt vorhandenen Aufschlüssen wird man nun berechtigt sein, anzunehmen, dafs der die Unterlage des Basalts bildende tertiäre Kalk die älteste Bildung ist. Darauf liegt Basalt, auf diesem wahrscheinlich der Basalt-Tuff, der seinerseits wieder von den Dysodilbildungen überlagert wird. Nach der vorstehenden, theils orographischen, theils geognostischen und lithologischen Beschreibung wird es kaum zweifelhaft sein können, dafs man es hier mit einem wohlaus- gebildeten Basaltvulkane zu thun hat, der gegen das Ende der Tertiärperiode in Thätigkeit war. Der scharf umgrenzte steil abfallende Krater, dessen Ränder nach Norden hin all- mählich niedriger werden und hier eine wohl durch Gewässer bewirkte schmale Oeffnung frei lassen, die mittlere, aus der ebenen Kratersohle sich erhebende, theils aus Tuff, theils aus mehr oder weniger blasigem Basalt gebildete Kuppe, welche vielleicht der Rest eines Eruptionskegels ist, die schlackige Beschaffenheit des Basalts an der Südseite des Kraters, das Vorhandensein des Schlacken- Agglomerats und der Tuffe am Öst- und Nordrande, sowie endlich die weite Verbreitung der Tuffe in nordwestlicher, nördlicher und nordöstlicher Rich- tung legen Zeugnils ab von der vulkanischen Thätigkeit, die an dieser Stelle ihren Ausgang gefunden hat. Ein Lavastrom ist nun freilich diesem Vulkane nicht entströmt, wenigstens deutet Nichts auf das Vorhandensein eines solchen. Die vul- kanische Thätigkeit hat sich also hier beschränkt auf das Auswerfen von Schlacken, Lapilli und Asche. Dafs der Heerd dieser vulkanischen Thätigkeit sehr tief unter der Oberfläche liegen mulste, ergiebt sich daraus, dals Buntsand- stein- und Kieselschieferbruchstücke im Tufte enthalten sind. Die vulkanischen Producte, sowie die Gase und Dämpfe, welche das feste und flüssige Material in Bewegung setzten, mulsten also die Devon- und Kulmformation, den bunten Sandstein, die Tertiärformation und die etwa früher schon vorhandenen basaltischen Ablagerungen durchbrechen, um zur Oberfläche zu gelangen. Man ersieht hieraus zugleich, dals einerseits der Buntsandstein, der den Basalt des Vogels- berges an dessen Nord- und Ostseite umzieht, andererseits die Devon- und Kulmablagerungen, die auf der West- und Südseite des Vogelsberges ohne Buntsandsteinbedeckung herrschend sind, sich unter dem Basalte, der alle diese For- mationen bedeckt, hinziehen müssen bis zu dem Climbacher Vulkane, dessen Untergrund sie daher auch bilden werden. Wenn wir nun von einem vollständig entwickelten Vul- kane verlangen, dals er nicht blofs Schlacken, Lapilli und Asche, sondern dals er auch Lavamassen ausstölst, so wird man den Aspenkippel nicht als einen vollkommenen Vulkan gelten lassen. In der That scheint er auch nicht gerade ein selbstständiger Ausbruchspunkt vulkanischer Producte gewe- sen zu sein; es ist vielmehr Grund zu der Annahme vorhan- den, dafs er nur ein Parasit am Rande eines sehr grolsen Basaltvulkans gewesen sei, der sich wahrscheinlich von Grolsenbuseck bis Climbach erstreckte, dals an dessen Nord- abhang durch die Wirkung hochgespannter Dämpfe eine Ver- tiefung ausgesprengt, dafs endlich theils an den Rändern, theils im Innern des entstandenen Kraters neues Material, nämlich Schlacken, Lapilli und Asche ausgeworfen und ange- häuft worden sei. Diese Vermuthung wird gestützt durch das Vorkommen mächtig entwickelter, von prachtvollen Ba- saltgängen durchzogener Tuffmassen bei Grofsenbuseck, und zwar sowohl zwischen dem Altenberge und dem Hohberge, als auch im Süden und Westen des letzteren; ferner durch den Umstand, dafs diese T’uffmassen sehr zahlreiche !/;—!/; m dicke kugelrunde Basaltblöcke, vulkanische Bomben, ent- halten, die den Schlufs erlauben, dafs der Sitz der vulkani- schen 'Thätigkeit ganz in der Nähe gewesen sein müsse. Das äulsere, aus lockerem Material bestehende Gerüste dieses N grolsen Vulkans kann nun eben so durch Erosion zum gröfs- ten Theile verschwunden sein, wie dasjenige fast aller Erup- tionspunkte ächter Basalte, während dasjenige des kleinen Aspenkippels zufällig grofsentheils erhalten blieb. Dadurch, dals nun hier sowohl die äulsere Form des Vulkans bez. des Kraters, als auch die losen Auswurfsproducte theilweise der Zerstörung entgingen, gehört der Aspenkippel zu den inter- essantesten und merkwürdigsten Punkten des ganzen Vogels- berges, ja der meisten basaltischen Regionen, da nur selten die das Gerüste bildenden Tuffe und Schlacken bei den aus der Tertiärperiode stammenden Basalten der Wirkung der Erosion sich entzogen haben werden; auch wird wohl nur selten das äufsere Gerüste eines Basaltvulkans sich so voll- ständig erhalten haben, wie diefs hier der Fall ist. Legt man den von Hochstetter *) entwickelten und durch ein höchst interessantes Experiment thatsächlich erhär- teten Gedanken der Bildung eines Vulkans in seinen ver- schiedenen Stadien auch hier zu Grunde, so wird man die zwischen Grolsenbuseck und Climbach liegende Basaltmasse als den Rest des früher den inneren Theil des Vulkaus bil- denden massiven Gesteinskernes betrachten müssen, während von dem aus lockerem Materiale aufgebauten Gerüste nur noch die Tuffe von Grofsenbuseck und Climbach übrig ge- blieben sind. Man ist vielleicht auf den ersten Blick ver- sucht, die weite, flache, kreisrunde Mulde nördlich vom Alten- berge, welche dem Quellgebiete des Haingrabens angehört, seiner Form wegen als Rest eines Kraters zu betrachten; das ist indessen nicht zulässig, weil hier die Tuffe und Schlacken fehlen, aus denen vorzugsweise sich ein Vulkan seinen Eruptionskegel und seine Kraterwände aufbaut. In jener Mulde findet man nichts als einen sehr compacten festen Basalt, der nur selten mit Zeolithen mehr oder weniger erfüllte Hohlräume zeigt. *) Sitzb. d. Wien. Akad. LXII, 1870, Nov. und Dec., 2 Abth. und Jahrb. f. Mineral. ete. 1871, S. 469. we Man hat früher und auch noch gegenwärtig vielfach die Behauptung aufgestellt, die basaltischen Laven unserer noch thätigen oder erloschenen Vulkane seien wesentlich verschie- den von den Basalten. Diese Ansicht mufs entschieden be- kämpft werden. Ganz abgesehen davon, dals es in Strömen aus neueren Vulkanen geflossene basaltische Laven giebt, die sich auch in ihrem äufseren Ansehen in nichts von einem Basalte unterscheiden, so haben neuerdings die mikroskopi- schen Untersuchungen den Beweis geliefert, dals zwischen beiden Gesteinen lithologisch kein Unterschied besteht. Wenn man ferner als Unterscheidungsmerkmal den Umstand geltend machen will, dafs die Laven aus Vulkanen ausgeflossen seien, die Basalte aber nicht, so ist auch diefs nach dem Vorstehen- den nicht mehr zutreffend. Die Verschiedenheit liegt eben nur im Alter und damit in Verbindung stehend auch in dem verschiedenen Grade der Umwandlung und Zersetzung. Die Basalte haben vielfach schon durch die Wirkung der sie durchdringenden Gewässer Veränderungen erlitten, wie das Vorhandensein der ‘Zeolithe und des Wassers zeigt (Oarbonate sind seltener in den Basalten vorhanden), während die basal- tischen Laven meist noch völlig frisch und unverändert sind. Ferner sind die Laven reicher an glasiger Grundmasse, während diese bei den Basalten allmählich mehr oder weniger entglast ist. Will man also den Unterschied zwischen beiden Gesteinen aufrecht erhalten, so wird man sagen müssen : Alle diejenigen basaltischen Gesteine, welche in der Teertiärperiode zu Tag gekommen sind, können als Basalte, alle diejenigen, welche in der Diluvial- oder Alluvial-Zeit zur Ablagerung gelangt sind, können als basaltische Laven bezeichnet werden. Bemerkungen zur Karte vom Aspenkippel. Die Karte vom Aspenkippel und seiner Umgebung ist mit dem Melfstisch und distanzmessender Kippregel im Früh- ling 1872 aufgenommen. Der Maafsstab der Originalauf- nahme war 1:4000; zur Publication ist diese Karte mittelst des Storchschnabels auf 1: 5000 reducirt worden. Um ein möglichst genaues Terrainbild zu erzielen, ist folgendes Ver- fahren eingehalten worden. Die grolse Breithaupt’sche Kippregel war mit einer der Absehlinie parallelen Libelle zum Nivelliren versehen. An jeder der 23 Stationen des Mefstisches wurden nun mit Hülfe dieser Einrichtung zwei Isohypsen aufgenommen. Die Nivellirlatte, welche gleichzei- tig zur Distanzmessung diente, indem der zwischen den bei- den äulseren Horizontalfäden der Fernrohrs enthaltene Latten- abschnitt nur mit 100 multiplieirt zu werden brauchte, um die Entfernung von einem um die Brennweite des Objectivs vor demselben liegenden Punkte zu geben, war in hessische Fufs (1° = 0:25 m) eingetheilt und hatte eine Länge von 1759. Ich schickte nun den Gehülfen mit der Latte nach einem Terrainpunkt, der so lag, dals bei horizontal gestelltem Fernrohr das Bild des oberen Endes der Latte gerade vom mittleren Horizontalfaden berührt wurde. Nachdem durch Einwinken ein solcher Punkt gefunden war, wurde er sofort durch Ablesung der Distanz auf dem Melstisch festgelegt. Der Gehülfe ging dann im Felde etwa 50—60 Schritte in gleichem Niveau weiter, wo ein zweiter Punkt festgelegt wurde. Auf diese Weise wurden hinlänglich viele Punkte einer Horizontalen bestimmt, welche 1755 unter dem Niveau der Fernrohrachse lagen. Besonders wurde natürlich Sorge getragen, die Schnittpunkte dieser Isohypse mit den Falllinien und Brechungslinien des Terrains, sowie mit den Weg- und Kulturgrenzen aufzunehmen. Nachdem diese eine Horizontale in so weiter Erstreckung, als die Kraft des Fernrohrs noch A en die Ablesung der Distanz gestattete (etwa 250 m), nach bei- den Seiten vom Instrument aufgenommen war, wurde eben so eine zweite aufgenommen, welche um 155 unter dem Ach- senlager des Fernrohrs lag, indem immer der Theilstrich 155 mit dem Horizontalfaden zur Deckung gebracht wurde. Die beiden so eingezeichneten Kurven hatten also eine Höhen- differenz von 16°—=4 m. Durch Messung der Instrumenten- höhe über dem Boden kamen schliefslich diese beiden Kur- ven in feste Verbindung mit der Stationshöhe. Da die Statio- nen ziemlich dicht das Terrain bedeckten, so erhielt man auf diese Weise schon ein ziemliches Areal mit Kurven bedeckt. Die Stationen wurden nach dem Schluls der Melfstischauf- nahme durch ein besonderes geometrisches Nivellement mittelst eines Stampfer’schen Nivellirinstrumentes mittlerer Grölse verbunden, wodurch sich zugleich eine Controle der Mels- tischaufnahme ergab. Auch wurden bei dieser Gelegenheit die Höhen einer grofsen Anzahl von Terrainpunkten, nament- lich in grölserer Entfernung von den Stationen, bestimmt. Obgleich die Stationen nur zum kleinsten Theil durch Grundpfähle oder Steine ihrer Höhe nach bezeichnet worden waren und überhaupt eine Genauigkeit von mehr als einigen Zollen anzustreben ganz zwecklos war, so schlols doch das Nivellement, welches sich auf einem Polygon von 23 Punkten wieder zu seinem Anfangspunkt zurückbewegte, mit einem Fehler von nur 4“ = 1 dem ab. Was die Beziehung der Höhen auf den Meeresspiegel (Nord- see) betrifft, so beabsichtigte ich zuerst, das Nivellement bis zu dem nächsten trigonometrisch bestimmten Punkte der kur- hessischen Vermessung fortzusetzen. Dieser findet sich auf der Niveaukarte des ehemaligen Kurfürstenthums Hessen in 1:25000 (Blatt Treis) auf der Nordwestecke des Aspen- strauchs mit 1076°9 rhld. Fuls angegeben. Da ich jedoch den Punkt im Walde nicht mit völliger Bestimmtheit auffin- den konnte, so nahm ich auf dem Buseck-Climbacher Weg die Mitte zwischen den beiden Punkten, wo derselbe von der Isohypse von 1080 rhl. Fufs fast tangirend geschnitten wird, als Ausgangspunkt mit 108075 — 339'2m an, was, wenn in a jener Karte die genannte Isohypse einigermalsen richtig ge- zogen ist, keinenfalls um 1 dem fehlerhaft ist. Dieser Punkt fällt schon in den Rahmen unserer Karte und an ihn schliefst sich das Nivellement an. Aus den so berechneten Höhen- coten in Verbindung mit den aufgenommenen Kurvenstücken wurde dann das Isohypsensystem mit 5metrigen Abständen construirt. An einzelnen Orten, wo es dem besseren Verständ- nils dienlich erschien, wurde noch eine zwischenliegende Kurve, also 25 m abständig, punktirt eingetragen. Die Ränder der Karte sind annähernd nach den Himmelsgegenden orientirt. Zu diesem Zweck wurde das Azimuth einer möglichst langen in den Plan fallenden Linie (Verbindungslinie zweier ent- fernter Grenzsteine) auf der erwähnten Niveaukarte möglichst genau, mit Anwendung der Sehnentafel, gemessen und auf den Plan übertragen, wonach dann die Ränder gezogen wurden. Die Details der Grenzen zwischen Acker und Wiesen machen namentlich im südöstlichen Theil der Karte keinen Anspruch auf grolse Genauigkeit, welche bei der sehr zer- hackten Beschaffenheit dieser Begrenzungen nur mit bedeu- tendem Zeitaufwand zu erreichen gewesen wäre und für unsere Zwecke kein Interesse hatte. Nur am Aspenkippel und seiner nächsten Umgebung wurden dieselben in allem Detail vermessen ; kleinere Längen aber nur durch Schritt- maals festgestellt. In den beiden Profilen sind die Höhen im doppelten Maalsstabe der Längen aufgetragen. II. Die Brauneisenstein-Lager des oberen Bieberthales bei Giefsen. Von (. Trapp. Das Bieberthal gehört, seinem geologischen Charakter nach, dem jüngsten Theile der Devonformation sowie dem älteren Theile der Carbonformation an. Von der Quelle zur Mündung in die Lahn gehend fin- den wir diese Schichten in nachstehender Aufeinanderfolge. 1) Quellgebiet : Posidonomienschiefer = Kulm. 2) Oberster Theil des Biebergrundes: Posidonomienschiefer —!Kulng; 3) Zwischen dem Grolsen Schnittenberg und den Eulen- köpfen : Oypridinenschiefer — Devon. 4) Am Eberstein : Stringocephalenkalk = Devon. 5) Weg nach Königsberg und Thal auf der linken Seite: älterer Schalstein — Devon. 6) Obermühle bis unterhalb der Strohmühle : Stringoce- phalenkalk — Devon. 7) Strohmühle bis Steinmühle : Kieselschiefer = Kulm. 8) Steinmühle bis Rodheim : Stringocephalenkalk = Devon. 9) Rodheim — Heuchelheim : Kulmsandstein und Schiefer — Kulm. Die Devonformation hebtsich, in zwei das Thal kreuzen- den Erhebungen, aus der sie überlagernden Uarbonformation heraus; der Theil der Carbonformation, welcher zwischen N dem Stringocephalenkalke eingeschlossen liegt, vereinigt sich in der Richtung nach Nord-Ost mit den beiden anderen Par- thieen des Kulm, indem der Kalk von den jüngeren Kulm- schichten überlagert wird. Zwischen den Parthieen 3 und 4 (s. oben) tritt an dem linken Thalgehänge ein schmaler Dia- basmandelsteingang auf, welcher in dem Gebirgswechsel her- vorgebrochen zu sein scheint und nach Nord-Ost hin unter den Kieselschiefermassen des Dünstberges verschwindet. Der Stringocephalenkalk , welcher den grölsten Theil des Gebietes, welches hier betrachtet werden soll, einnimmt, ist in Bänken von 4-6 Fufs Dicke mit einem 65° nicht übersteigenden Einfallen abgelagert. Seine Structur ist im Ganzen fein krystallinisch, in einzelnen Parthieen bis grob krystallinisch. Die Farbe ist hellgrau, mit helleren und dunkleren Parthieen von rother und rothbrauner Farbe. Eine grolse Verschiedenheit in der Färbung wird in einzelnen Par- thieen durch eingeschlossenen Rotheisenstein und durch eine bedeutende Menge von Versteinerungen hervorgebracht. — Die eingeschlossenen Rotheisensteine bilden zuweilen wirkliche Lager in dem Kalke und sind dieselben dann stets von grölseren Anhäufungen von Versteinerungen begleitet. Die Versteinerungen sind gröfstentheils Korallen, dann aber auch Arten von Spirifer, Orthis, Spirigerina, Terebratula etc., denen eine Menge von Stielgliedern verschiedener Criniten- arten beigesellt sind. An denjenigen Stellen, an welchen der Kalk von Par- thieen der Kulmformation überlagert wird, ist er fast stets mehr oder minder in Dolomit umgewandelt. Sein Gefüge wird in diesem Falle immer mehr krystallinisch, die Bruch- flächen erhalten einen fettartigen Glasglanz, die Schichtung des Kalkes verschwindet und mit ihr die sonst reichlich vertretenen Versteinerungen. — Zuweilen schliefst der Kalk grölsere offene Spalten ein, deren Wände alsdann mit schönen Stalak- titen bedeckt sind. Eigentliche Höhlen, an welchen der Strin- gocephalenkalk sonst sehr reich ist, sind bisher hier nicht ge- funden worden, doch lälst sich deren Vorhandensein durch —., Id das Auftreten vieler sehr starker Quellen und oben erwähnter Spalten vermuthen. Der Cypridinenschiefer ist intensiv roth gefärbt, seine Structur ist sehr feinkörnig und zeichnet er sich durch häufige Zwischenlagen von Kalk aus. Die falsche Schieferung, welche diesem Gesteine überhaupt eigenthümlich ist, zeigt es auch hier trotz der Kalkschichten sehr intensiv. Die Posidonomyenschiefer zeigen den gewöhnlichen Habitus dieses Schiefers; er zeichnet sich hier durch die Seltenheit seiner Versteinerungen aus. Der Kieselschiefer ist in allen seinen Varietäten vertre- ten; der buntstreifige als Zwischenlagerung im Posidono- myenschiefer, der schwarze bildet starke Bänke auf dem Gipfel des Dünstberges und zeichnet sich daselbst noch durch das Vorkommen weilser und apfelgrüner Wawelite aus. Die buntgefärbten Kieselschiefer gehören zumal den direct dem Kalke auflagernden Parthieen an. Die beigefügte geognostische Skizze Tafel II, sowie das Profil machen keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit, sie sind das Resultat oberflächlicher Beobachtung und nur genau im Bieberthale selbst zwischen dem Grofsen Schnittenberg und Rodheim, also längs der Profillinie. Die Devonischen Schichten, welche sich auf der rechten Thalseite weithin verfolgen lassen, verschwinden auf der linken sehr rasch unter dem überlagernden Kulmgebirge. So- fort in’s Auge fallend ist das Vorkommen des Cypridinen- schiefers im Liegenden und Hangenden des Stryngocephalen- kalkes, sowie die Einlagerung von Schalstein zwischen den Kalkparthieen der Eulenköpfe und der Meilhard. In dem beigegebenen Profile habe ich versucht eine Erklärung für diese Erscheinung zu geben. Es liegt hier nach aller Wahrscheinlichkeit eine der so oft im Rhein. Schiefergebirge auftretenden Faltenbildungen vor, welche durch einen von der Seite her wirkenden Druck ent- standen sind. Die Ursache der vorliegenden Faltenbildung ist wohl in den bei Königsberg, Hohensolms und Frankenbach auftreten- XIV. 3 RER, N" = Mae den Grünsteinen zu suchen, auch liegt die Wahrscheinlich- keit vor, dals der Dünstberg seine Erhebung einem verbor- genen Grünsteinmassiv verdankt, welches als Ausläufer bei den Eulenköpfen zu Tag tritt. Die eigenthümliche Einschliefsung von Schalstein in Kalk, welche oben erwähnt wurde, glaube ich auf die Weise deu- ten zu können, dals der notorisch jüngere Schalstein an fraglicher Stelle in einer schmalen Bucht des Kalkes sich ab- gelagert hatte, welche bei der Faltenbildung wie ein offen gelegenes Buch zusammengelegt wurde. An der Peripherie des von dem Kalke gebildeten hohen Sattels barsten die Schichten. Dadurch gaben dieselben den Atmosphärilien Gelegenheit, eben diesen Sattel rasch zer- stören zu können; die Klüfte, in welche sich diese durch Berstung entstandenen Schluchten nach dem Erdinnern hin fortsetzten, gaben aber auch den Quellen den Weg an, auf welchem sie am raschesten nach der Erdoberfläche gelangen konnten. Beiden Agentien gelang es, die zerrissenen Kalk- felsen rasch zu zerstören und die zurückbleibenden Schluch- tenreste mit zersetztem Materiale zu füllen. Zugleich fand aber auch durch die Quellen die Umwandlung des Kalkes in Dolomit und die Bildung der Eisensteine statt, die heute den Gegenstand bergmännischer Thätigkeit bilden. Die Zeit, in welcher obige Faltenbildung entstand, ist wohl in dem Zeitabschnitt zu denken, welcher unmittelbar der Ablagerung der Posidonomyen- und Kulmschichten folgte, da die Kieselschieferschichten bei der Meilhard die Faltenbie- gungen mitmachen und also älter wie die Falte selbst sein müssen. Die Brauneiseusteinablagerungen des Bieberthales gehören derjenigen Gebirgsparthie an, in welcher der Stringocephalen- kalk muldenförmig eine Ablagerung von zersetztem Kiesel- schiefer umschliefst und welche vom T'hale der Bieber ziemlich rechtwinkelig (s. o. Nr. 7) durchschnitten wird. Der Eisenstein selbst tritt auf der Grenze zwischen dem Kalke resp. Dolo- mite und dem überlagernden zersetzten Kieselschiefer auf. Seine Entstehung lälst sich auf die Zersetzung des Kalkes a durch Quellenwasser, welche FeO, 2C0,, MnO,2CO, und Mg0,2CO, enthielten, zurückführen. Noch heute finden wir längs des ganzen Brauneisenstein- zuges im Bieberthal und Umgegend in der Thalsohle starke Quellen hervortreten, welche durch die Ablagerung von braungelbem Eisenocher und Kalktuff beurkunden, dals der Zersetzungsprocels zwischen eisenhaltigem Wasser und Kalk noch fortwährend im Gange ist. Nach den Beobachtungen, welche man auf der Grube Eleonore anstellen kann, ging der Ablagerung des Braun- eisensteines die Dolomitisirung des Kalkes voraus. In gröfse- rer Entfernung von dem Eisensteinlager finden wir den Kalk ganz wie sich derselbe in den Steinbrüchen bei Rod- heim und Bieber im normalen Zustande zeigt. Nähert man sich dem Eisensteinlager, so beginnen allmählich häufigere Spuren der Dolomitisirung sich zu zeigen, bis endlich in einer Entfernung von etwa 10—12 Meter vom Lager der Kalk voll- ständig in Dolomit verwandelt ist. Der Dolomit zeigt nun eine braungelbe Farbe, zuckerkörniges Gefüge, kleine Drusen, welche mit Krystallen von Braunspath ausgekleidet sind. Nähert man sich mehr und mehr dem Lager, so nimmt all- mählich die Färbung zu, es treten zunehmend Parthieen von Manganschaum im Dolomit verwachsen auf, die Drusen zeigen neben dem Braunspath Quarzkrystalle und fast was- serhelle Kalkspathkrystalle der Form — Y;R,oR. Je näher man dem Eisensteinlager kommt, um so mehr nehmen der Gehalt an Eisen und Mangan zu und der an Kalk und Mag- nesia ab. Die unmittelbare Grenze zwischen Dolomit und dem Eisensteinlager wird von einem Brauneisensteine gebildet, welcher im eigentlichen Sinne des Wortes eine Pseudomor- phose nach Dolomit ist. Die Masse desselben besteht aus Brauneisenstein, welcher völlig das Gefüge des Dolomites hat und wie dieser das Licht von den vormaligen Spaltflächen der Bitterspathkrystalle reflectirt. Bei genauer Untersuchung zeigtsich, dafs jedes Krystallindividuum des vormaligen zucker- körnigen Dolomites durch eine Rinde von Brauneisenstein ersetzt ist, das Innere ist hohl. 3*+ N. Das Eisensteinlager selbst besteht aus fest zusammenge- prelstem feinkörnigem Brauneisenstein, dessen Farbe von dunkel Rehbraun bis Schwarz varüirt, die dunklere Färbung wird durch einen Gehalt von Manganhyperoxyd hervorge- bracht, welches sich häufig in Form von Braunstein als kry- stallinische oder feinkörnige Massen in gröfseren Parthieen einstellt. Eine Regelmäfsigkeit in dem Einstellen des Braun- steines ist bis jetzt nur insofern beobachtet worden, als sich derselbe in der Nähe des Dolomites am häufigsten zu zeigen pflegt, doch kommen Braunsteinparthieen auch in den übrigen Theilen des Lagers vor. — Als accessorische Bestandtheile des Lagers sind zu erwähnen : 1) Quarz in einzelnen zer- brochenen Krystallen und Drusen, 2) Rotheisenrahm und Eisenglanz. Der Quarz blieb bei der Umwandlung des Dolomites durch die eisenhaltigen Wasser von den letzteren unberührt, er bildete im Dolomite Infiltrationen und Drusen und stellt sich nunmehr auch als solche in dem Eisensteinlager dar. Die Krystalle besitzen die gewöhnliche Form des Quarzes und zeigen sehr häufig Einschlüsse von Eisenglimmer und Braunstein; auch sind die sog. Kappenbildungen sehr häufig an denselben wahrzunehmen, ebenso Eindrücke in den Krystallflächen, welche weggeführten kleinen Rhomboedern entsprechen, und welche wohl von Kalkspath herrühren, mit welchem vergesellschaftet wir den Quarz noch im Dolomite finden. Nach allen Seiten hin ausgebildete grölsere Kry- stalle sind selten und bis jetzt nur an wenigen Stellen in der Grube gefunden worden. Dieselben sind höchstens 2 cm lang und 0,5—0,7 cm dick, von bräunlicher, weils gewölkter Farbe. Meistens bilden sie Durchwachsungszwillinge, welche sich in Winkeln von 60° gegen die Hauptachse durchkreuzen, zuweilen aber auch durch massenhaftes Durcheinanderwachsen Krystallkugeln, an deren Oberfläche die pyramidalen Enden der Krystalle hervorstehen. Kleinere rundum ausgebildete Krystalle kommen als feiner pulverartiger Sand in einzelnen Drusen, doch nicht sehr häufig vor, die einzelnen Kryställchen an sind alsdann meistens 0,3, 0,4, 0,5 mm lang und entsprechend dick. Die grölseren Drusen und derberen, jedoch immer klein- krystallinischen Quarzstücke zeigen immer eine sehr zellige äulsere Oberfläche, welche bei genauer Betrachtung den Ein- drücken vormaliger Krystalle von Braunspath genau ent- sprechen. Zumeist findet sich der Quarz in einzelnen Krystallbruch- stücken im ganzen Lager vertheilt, dann in einzelnen Drusen welche sehr wenig Zusammenhalt besitzen, so dafs sie mei- stens beim Herausnehmen in einzelne Krystallbruchstücke zerfallen. Derbere Parthieen sind im Ganzen selten. Die zerstreuten Krystallbruchstücke in der Lagermasse sind in der Weise zu erklären, dafs nach der Umwandlung des Dolomites in Brauneisenstein der letztere einen geringe- ren Raum einnahm, als der erstere. In Folge dessen trat durch den Druck der hangenden Schichten eine Verschiebung der einzelnen Lagertheile ein, durch welche die weniger widerstandsfähigen Quarzdrusen zertrümmert und die Trümmer durch das Lager vertheilt wurden. Der Rotheisenrahm und Eisenglanz findet sich nur an eini- gen Stellen unmittelbar am Dolomite in etwas erheblicheren Parthieen ausgeschieden. Ich glaube denselben als aus dem Kalke unverändert in den Dolomit und von diesem in das Lager übergegangen annehmen zu dürfen, da sich solcher, wie schon oben erwähnt, sehr häufig im Kalke vorfindet und sogar selbstständige nutzbare Lager darin bildet. — Zuweilen finden sich in dem eigentlichen feinkörnigen (mulmigen) Ei- sensteinlager auch derbere drusige Parthieen von Brauneisen- stein, welche aus faserigem Brauneisenstein und Pyrolusit bestehen und zuweilen Umwandlungs-Pseudomorphosen nach Braunspath sehr schön zeigen. Das Brauneisensteinlager besitzt keinen ununterbrochenen Zusammenhang, es finden sich vielmehr häufig Einlagerungen des Hangenden in demselben, welche das Lager in zwei oder mehrere Theile spalten. Auch liegen im Hangenden selbst, in der Nähe des Lagers, oft gröfsere Lagerbrocken ganz iso- ar lirt. Zuweilen liegen mehrere solche Lagerbrocken neben einander; nur durch zolldicke Bergemittel getrennt und zeigen noch deutlich, dafs sie ursprünglich ein Stück bildeten, das entweder schon als Dolomit oder später nach der Umwandlung in Eisenstein durch den Druck getrennt wurde, welcher durch die Volumveränderung des an die Stelle des Dolomites getretenen Eisensteines ständig vorhanden war. Der Brauneisenstein von Grube Eleonore enthält bei 100° €. getrocknet : MnO, 31,57 = 20 pC. Mn MnO 877 = 6,7 pC. Mn Fe,03 38,28 = 26,79 pC. Fe SiO; 11,85 AI,O; 2,08 CaO 2,09 MgO Spur PO, 0,39 SO, Spur HO 4,97 100,00 = 53,19 pC. Metall. Diese Zahlen sind bei der Förderung des Eisensteines natürlich Schwankungen unterworfen, doch stellt sich der Metallgehalt an Eisen und Mangan zusammen immer auf 50 pC. Im Allgemeinen kann man als sicher annehmen, dals der Gehalt des Steines an Mangan mit der Tiefe von Tage herein zunimmt und steht nach den bisherigen Erfahrungen zu er- warten, dafs unter der jetzigen Stollensohle sehr manganreicher Stein, wenn nicht gar reiner Brauvstein gefunden werden wird. In dem zersetzten Kieselschiefer, welcher das Hangende des Hauptlagers bildet, finden sich kleine lagerartige Anhäu- fungen von derbem Brauneisenstein, welche einen ganz ande- ren Charakter zeigen, wie die Brauneisensteine des Haupt- lagers. Diese Brauneisensteine sind derb, fest, und meistens im Innern hohl, hin und wieder finden sich in ihnen Reste von Versteinerungen, als Korallen, CUriniten ete. und häufig Pseudomorphosen nach Kalkspath. Dieselben sind demnach als aus Kalk entstanden zu betrachten, welcher als Rollstücke BU bei der Ablagerung des Kieselschiefers mit eingebettet wurde. Die Zersetzung des Kalkes hat hier in anderer Weise wie bei dem Hauptlager stattgefunden. Die Tagewasser, welche in der Luft und der den Boden bedeckenden Laubschicht Kohlensäure aufgenommen hatten, lösten mittelst dieser das überall in dem Kieselschiefer vorhandene Eisen zu FeO,2C00,; sobald diese Lösung mit den eingebetteten Kalkstücken in Berührung kam, trat die Wechselzersetzung ein und es resul- tirten einerseits FeO, CO;, andererseits CaO,2CO,. Ersteres blieb an Stelle des Kalkstückes zurück, letzteres wurde als Lösung von dem Wasser fortgeführt. Noch heute finden wir das kohlensaure Eisenoxydul in Form von Sphärosiderit in unmittelbarer Nähe der Grube Eleonore auf Grube Elisabeth. Dorten kann man die Umwandlung des Sphärosiderits in Brauneisenstein und Braunstein durch allmähliche Aufnahme von Sauerstoff und daraus folgende Zersetzung des FeO in Fe,O, schrittweise verfolgen. Auch Reste von Versteine- rungen finden sich in dem Sphärosiderit und dem daraus ent- standenen Brauneisenstein, so dafs wir für die letzterwähnten Brauneisensteine der Grube Eleonore dieselbe Entstehungs- weise annehmen dürfen. Zu der Annahme, dafs die Dolomitisirung und darauf folgende Umwandlung des Kalkes zu Eisenstein durch Mag- nesia, Eisen und manganhaltige Quellen geschehen sei, be- wegt mich das Vorhandensein der vielen eisenhaltigen Quellen längs der Hauptachse der Eisensteinvorkommen, und ferner der Uinstand, dafs der Kalk zwar überall die Neigung zur Dolomitbildung zeigt, jedoch nur im Bereiche oben erwähnter Eisensteinlager wirklich nennenswerth in Dolomit umgewan- delt ist. Es zeigen sich jedoch auch in der Grube Eleonore Stellen, an welchen keine Dolomitbildung stattgefunden hat; dann liegt aber auch der nicht zersetzte Kieselschiefer und Thonschiefer direct auf dem unveränderten Kalke. Zehn bis 20 Meter weiter ist die Dolomitbildung sehr intensiv und das Eisensteinlager 20—30 Fufls mächtig. Ueberhaupt gilt es hier als Regel, je stärker der Dolomit, desto mächtiger das Eisensteinlager. e a Die Mächtigkeit des Eisensteinlagers schwankt von 5—6 Zollen bis zu 80 und 90 Fuls resp. von 0,15—22,5 m. Als durchschnittliche Mächtigkeit kann man 10—12 m annehmen. Es verdient hierbei erwähnt zu werden, dafs man gegen- wärtig nur einen Theil der vorhandenen Mulde untersucht und aufgeschlossen hat, der rechte Flügel der Mulde ist noch gänzlich ununteruscht. Es ist als sicher anzunehmen, dafs die Untersuchung derselben zu einem sehr günstigen Resultat führen wird. Eine Lagerstätte von so bedeutender Mächtigkeit, welche in sich selbst sehr zum Zusammenbrechen geneigt ist und deren Hangendes Gebirge von Rutschflächen und Schluchten durchzogen und an und für sich sehr flüchtig ist, bietet dem Bergmanne zum Abbau bedeutende Schwierigkeiten. So lange die Lagerstätte nahe am Tage in bedeutender Mächtigkeit auftritt, ist der Abbau durch Tagebau vom grölsten Vortheil und wird es so lange bleiben, bis die Masse des Abraumes d. h. des wegzuschaffenden hangenden Gebir- ges nicht das Vierfache des zu gewinnenden Eisensteines be- trägt. Bei grölserer Tiefe tritt dieses Verhältnils sehr rasch ein und ebenso bei den kleineren Lagerparthieen, in welche sich das Lager nach Osten hin zerspaltet. Hier befolgt man, da der Tagebau nicht mehr lohnend erscheint, den sogenann- ten Etagen-Bruchbau, d. h. die Abbaumethode, nach welcher die Braunkohlenlager der Wetterau abgebaut werden. Man nimmt den höchsten Theil des Lagers in etwa 8 Fuls Höhe heraus und unterstützt das Hangende mit Strebehölzern (Stempel). Sobald ein Revier von 100-200 Om abgebaut ist, wird der Boden (die Sohle) mit Reisigholz dünn überdeckt und alsdann die Stempel herausgeschlagen. Das Hangende bricht nun herein und füllt den Abbauraum aus. Nach einiger Zeit, nachdem sich der „Bruch“ gesetzt hat, beginnt man unter der Reisiglage die zweite Etage ebenfalls 8° hoch. Die Reiser schützen vor dem Hereinrieseln des verbrochenen Hangenden und erleichtern die Unterstützung desselben mit- teist neuer Stempel. Nachdem der gewünschte Raum ausge- baut ist, wird die Sohle wieder mit Reisig bedeckt, die U Stempel herausgeschlagen und nach gemessener Zeit kann der Abbau unter der neuen Reisiglage wieder beginnen. Mittels der combinirten Methode, des Tagebau im Som- mer und Etagen-Bruchbau im Winter, sind in den letzten Kalenderjahren 1869 358,000 Ctr., 1870 396,000 Ctr., 1871 521,600 Otr. gefördert worden. Der Eisenstein wird nach Giefsen zur Bahn gebracht und dorten verfrachtet. Er wird hauptsächlich in Westphalen, Niederrhein, Rheinpfalz, Lothringen und Elsals und Belgien verhüttet und dient ausschliefslich zur Herstellung eines man- ganhaltigen Spiegeleisens, welches sich vorzüglich zur Berei- tung von Bessemerstahl und Gufsstahl eignet und zu diesem Zwecke zumal vom Niederrhein nach England exportirt wird. Das in Vorstehendem Gesagte bezieht sich vorzüglich auf das Eisensteinvorkommen der Grube Eleonore bei Fel- lingshausen, hat jedoch mit einigen Modificationen auch An- wendung auf alle dortigen Ablagerungen im oberen Bieber- thale sowohl, wie auch in der Nähe von Gielsen, Butzbach, Wetzlar, Braunfels ete., überhaupt auf dem sog. „Brauneisen- steinzug auf dem Stringocephalenkalke der mittleren Lahn- gegend.“ Nachträglich erwähne ich noch einiger Mineralvorkomm- nisse, welche von einigem Interesse sind : 1) Rothkupfererz kam in einer kleinen derben Parthie mit Malachit überzogen auf Grube Abendstern bei Bieber vor. Näheres über dieses Vorkommen, welches wahrschein- lich aus dem Kalke in das Lager übergegangen ist, ist mir nicht bekannt geworden. 2) Kakoxen; derselbe kam in vorzüglicher Schönheit auf einem der oben erwähnten lagerartigen derben Eisen- steinmittel im Hangenden der Grube Eleonore vor, verge- sellschaftet mit krystallisirtem Polianit und Manganspath (Rho- dochrosit). 3) Lepidocroeit, Nadeleisenerz, findet sich in den Höh- lungen der derben Eisensteine der Grube Eleonore z. Th. sehr schön in Krystallen und traubigen Ueberzügen. I: II. III. Diatomeen von Giefsen. Stud. philos. F. Quentell aus Worms fand und be- stimmte unter meiner Anleitung 1869—70 in und um Giefsen die folgenden : I. Melosireae. (cf. Rbh Süfsw.-Diat., u. hist. alg. aq. d. subm.) 1. Melosira varians — in der Wieseck, dem Schurgraben u. s. w. ziemlich verbreitet. Eunotieae. 2. Epithemia gibba, im Häfsler häufig. 3. E. turgida — im Häfsler, Klingelfluls, in feuchten Wiesen vor dem Hangelstein. 4. Himantidium peetinale — im Häfsler öfters vor- kommend. Uymbelleae. 5. Ceratoneis Arcus — sehr stark im Schurgraben und in der Wieseck vertreten. 6. ©. Amphioxys — einmal in der Wieseck gefunden. 7. Cymbella gastroides — hier fast überall gemein. 8. ©. Ehrenbergii Ktz. — ist ziemlich selten. 9. C. Pedieulus — öfters auf Algen schmarotzend; in den Gräbchen an der Eisenbahn auf dem Wege nach dem Hälfsler. 10. Cocconema cymbiforme Ehbg. — Häfsler und Wie- sen vor dem Hangelstein. ll. Cocconema gibbum Ehbg. — in Wiesengräbchen einigemal gefunden. IV. VI. VIL ZEN Achnaniheae. 12. Achnanthidium microcephalum Ktz. — in den mei- sten stagnirenden Gewässern häufig. 13. Achnanthes minutissima Ktz. und 14. A. exilis Ktz. — auf Spirogyren und Conferven nicht selten. — Weniger verbreitet ist 15. A. intermedia Ktz. Üocconeideae. 16. Cocconeis Pediculus Ehbg. — konnte mehrmals an verschiedenen Algenarten erkannt werden. 17. C. Atomus Rbh. — in Wiesengräbehen, auch im Schurgraben und im Schlamm am Wieseckufer. Surirelleae. 18. Surirella minuta Breb. — aulserordentlich häufig im Schurgraben, Wiesengräbcehen u. s. w. 19. S. ovalis Breb. und 20. S. biseriata Breb. — treten vereinzelt in verschiede- nen Gräbchen auf. 21. Aınphora ovalis Ktz. — häufig in den Wiesengräb- chen vor dem Hangelstein. 22. A. lineolata Ehbg. -— ebendaselbst, aber sehr selten. Fragilarieae. 23. Fragilaria virescens Ralfs — Häfsler, Wieseck, Klingelfluls u. s. w. 24. F. capucina Desmaz. — ebendaselbst. 25. F. corrugata Ktz. — im Hälsler nicht häufig. 26. Denticula undulata Ktz. — wurde einmal unter Os- eillatorien in einer Gosse in den „Neuen Bäuen“ gefunden. 27. Odontidium mesodon Ktz. — in einer Quelle bei Annerod, wo auch 28. OÖ. hyemale Ktz. — an Fontinalis antipyretica vor- kommt. 29. Diatoma vulgare Bory — Teich des botan. Gartens, Wieseck, Schurgraben, Hälsler u. s. w. verbreitet. 30. D. elongatum Ag. — ebenda, aber nicht häufig. ee VIII. Navieulaceae. Sämmtliche Navicula Spec. sind durch IX. das ganze Gebiet verbreitet, aber vereinzelt. Es sind zu nennen : 31. Navicula fulva Ehbg. 32. N. gracilis Ehrbg. 33. N. cuspidata Ktz. 34. N. elliptica Ktz. 35. N. eryptocephala Ktz. 36. N. rhynchocephala Ktz. 37. N. exilis Ktz. 38. N. amphirhynchus Ehbg. 39. N. amphioxys Ehbg. 40. Pinnularia elliptica Rabenh. — in den Sümpfen vor dem Hangelstein sehr häufig. (Nach Rabenhorst blols in Frankreich vorkommend.) 41. P. viridis Rabh. und 42. P. major Rabh. — sind überall gemein. 43. P. viridula Rabh. — in Wiesengräbchen nicht selten. 44. P. radiosa Rabenh. — ebenda. 45. Pleurosigma curvula Rabenh. — vereinzelt in der Wieseck. 46. Stauroneis amphilepta Ehbg. — in Wiesengräbchen vereinzelt. Synedreae. 47. Synedra Ulna Ehbg. und 48. S. splendens Ktz. — sind durch das ganze Gebiet verbreitet. 49. S. acicularis Ktz. — Wieseck und Schurgraben. 50. S. radians Ktz. und 51. S. capitata Ehbg. — wurden in Wiesengräbchen ver- einzelt angetroften. 52. Nitzschia sigmoidea W. Sm. — selten im Schur- graben. Gomphonemeae. 53. Gomphonema constrittum Ehbg. — im Gebiete gemein. XI. Se 54. G. abbreviatum Ag. — in der Wieseck auf Myrio- phyllum spicatum schmarotzend. 55. G. gracile Ehbg. — ebenda. 56. G. auritum A. Braun — in Wiesengräbchen vor dem Philosophenwald. 57. G. capitatum Ehbg. — an Nymphaea und Myrio- phyllum, auch an Butomus umbellatus in grolser Zahl vorkommend. 58. G. acuminatum Ehbg. — an Wasserpflanzen nicht selten. Meridieae. 59. Meridion constrictum Ralffs, — häufig im Schur- graben und in der Wieseck. H. Hoffmann. IV. Verzeichnifs der im Jahre 1869 in der Flora von Giefsen gesammelten Pilze. Von Georg Winter. Nachstehendes Verzeichnifs umfalst die während eines einjährigen Aufenthaltes in Giefsen von mir gesammelten Pilze mit Ausnahme des Genus Agaricus. Es ist selbstverständlich unmöglich, im Laufe eines Jah- res das Gebiet einer Flora von diesem Umfange auch nur annähernd vollständig zu durchforschen, und macht daher dieses Verzeichnils keineswegs den Anspruch auf Vollstän- digkeit. Immerhin mag Nachstehendes als ein kleiner Bei- trag zur botanischen Kenntnifs Oberhessens freundlich aufge- nommen werden. Mycetes. Peronosporei De Bary. Peronospora parasitica Tul. Auf Capsella B. p. am Exer- cierplatz bei Gielsen. = effusa Rbh. Auf Atriplex patula unweit des Friedhofes von Giefsen. nivea Ungr. f. Aegopodi. An der Bieberbach bei Rodheim. Peronospora infestans Mart. Auf Solanum tuberos. am Philo- sophenwald. Cystopus candidus Lev. Auf Capsella B. p. gemein um Gielsen. Hyphomycetes De Bary. Cladosporium herbarum Lnk. f. Populi nigrae. In der Nähe des Forstgartens am Schiffenberg. Seolieotrichum bulbigerum Fckl. (teste Fekl.!) Auf Poterium Sanguisorba am Eberstein. Ramularia Violarum Fckl. in litt. Eine Jugendform ders. auf Viola canina an der Wetter, am Wege von Griedel nach Rockenberg. Gymnomycetes Fries. Leptostroma nitidum Wallr. Auf Iris Pseud-Acorus am Rande des Badenburger Wäldchens. scirpinum Fr. Auf Blättern verschiedener Carices im Münzenberger Moor. salicinum Lnk. Auf Salix Caprea im Schiffen- berger Walde. Polynema strigosum Fries. Auf Grashalmen im Hangelstein. n Ustilaginei De Bary. Ustilago longissima Tul. Auf Glyceria fluit. ete. in Gräben hinterm Busch’schen Garten; in der Altlahn bei Launspach. Ustilago segetum Fr. Auf den Üerealien : am Hangelstein, bei Launspach etc. Uredinei Tul. Caeoma miniatum Tul. Auf Rosa pimpinellif. am Friedhof in Gielsen; auf Rosa canina im Schiffenberger Wald. Physoderma Eryngii Cd. Auf Er. campestre bei Griedel und Rockenberg. Aecidium Asperifoli Pers. Auf Lycopsis arvensis bei Rockenberg. Aecidium Violae Schum. Hardt. ran Aecidium elongatum Lnk. f. Rhamni. Im Hangelstein. 5 5 „ f. Berberidis. An der Hardt. Roestelia cancellata Rbh. Auf Pyrus im Forstgarten im Schiffenberger Walde. Ceratitium cornutum Rbh. f. Sorbi. Auf S. Aucuparia im Badenburger- und Philosophenwald. Melampsora populina Desm. f. Pop. tremulae. Im Philo- sophenwald; an der Hardt. 5 Euphorbiae Tul. Auf Euph. helioscopia unweit des Exercierplatzes. “ salicina. Lev. f. S. triandrae. An der Bieber- bach bei Bieber. n 5 » f. S. Capreae. Im Stadtwald, Schiffenberger Wald, Hangelstein, Bieberthal ete. Coleosporium Campanularum Lev. Auf C. Trachelium und glomerata im Hangelstein. Auf ©. Rapunculus im Launspacher Wäldchen. Coleosporium Rhinanthacearum Lev. f. Melampyri. Auf M. nemorosum im Philosophenwald. 5 Compositarum Lev. f. Tussilaginis. Auf Tussil. Farfara an der Hardt; bei Butzbach. 5 5 „ f. Tussilaginis — Petasitis. Auf Petasites officinalis an der Bieber hinter Rodheim. - 5 »„ F. Sonchorum. Auf 8. oleraceus an der Lindener Chausse, an der Marburger Chausse bei Giefsen; bei Münzenberg. y 3 » _F. Senecionum Lev. Philo- sophenwald auf 8. syl- vaticus. Phragmidium apieulatum Tul. f. Sanguisorbae. Phragm. pro- prium, et Uredo ejus (= Uredo Poterii Rbh.) Auf Poterium Sanguisorba an der Hardt. u Phragmidium incrassatum Tul. F. Rosarum. Phrag. proprium, et Uredo ejus (= Uredo Rosae Pers.). Auf Rosa canina in Münzenberg. > incrassatum Tul. F. Ruborum. Phragmidium propr. et Uredo ejus (= Uredo Ruborum DC. (p.p-). Im Hangelstein, an der Hardt, im Bie- berthal, bei Münzenberg etc. y brevipes Fekl. (Synon.: Phr. Fragariae Rofsm.) Phragm. proprium et Uredo ejus (= Uredo Potentillarum DC. (p. p.) auf Potent. Fraga- riastrum (!) im Philosophenwalde. > obtusum F. Potentillae. Phragm. proprium auf Potent. argentea. An der Marburger Chaussee unweit des Hangelsteins. u asperum Tul.; Phragm. proprium. Im Hangel- stein; bei Bieber. ” effusum Fcekl.; Phragm. proprium et Uredo ejus (Uredo gyrosa Reb.). Auf Rubus Idaeus im Schiffenberger Walde. Triphragmium Ulmariae Tul. Auf Spiraea Ulmaria im Philo- sophenwald. Pueccinia Graminis Tul. Auf verschiedenen Gräsern, beson- ders den Öerealien ; auf Triticum v. Bei Münzenberg. „ arundinacea Tul. Auf Phragmites ce. Im Münzen- berger Moor. „ straminis Fekl. Auf verschiedenen Gräsern; sehr verbreitet um Grielsen. » Carieis Tul. Auf versch. Carices : im Schiffenberger Wald; an der Hardt. » Luzulae Tul. Auf Luzula pilosa im Hangelstein. » Prunorum Tul. Auf Prunus spinosa im Hangelstein. a Cirsü Fekl. Auf Cirs. lanceol. an der Obermühle bei Bieber. » Centaureae DC. Auf Cent. Cyanus auf Feldern bei Wieseck an der Marburger Chaussee. » Tanaceti Fekl. Auf T. vulgare am Neustädter Thor. XIV. 4 N 27 ER Puceinia Compositarum Tul. Auf Centaurea Jacea am Schiffenberg; auf Chrysanthemum corymbosum im Hangelstein. 4 variabilis Grev. Auf Leontodon Taraxacum und Cicho- rium Intybus im Bieberthal bei Rodheim. 5 Bardanae Tul. Auf Lappa major im Bieberthal hinter Bieber. N obtegens Tul. Auf Cirsium arvense, am Wege nach der Hardt. 5 Galiorum Tul. Auf G. Aparine bei Münzenberg; an der Hardt. n Umbelliferarum Tul. F. Pimpinellae. Auf P. magna in der Lindener Mark. > 5 „ F. Silai. Auf Silans prat. im Hangelstein. 5 Stellariae Fekl. f. Holostei. Im Philosophenwald, Hangelstein, Schiftenberg. 4 RN » .F. St. mediae. Puccinia propria im Philosophenwald. Uredo ejus (= Uredo Stellariae Fckl.). Bei der Hardt. . Violarum Tul. An der Hardt; am Eberstein.. Uromyces appendiculatus Tul. F. Pisi Fckl. Felder auf der Hardt. = apiculatus Lev. F. Laburni. Anlagen um den Friedhof von Gielsen. A n »„ f. Orobi Fekl.. Auf Orobus ver- nus im grolsen Rothenberg. > 5 » _F. Medicaginis Fekl. Auf Medi- cago sativa im DBieberthal bei Bieber. y Leguminosarum Tul. F. Trifoli Fekl. Auf Tr. prat. bei Griedel. a a »„ F. Viciae Fckl. Auf Vicia sepium bei Butzbach. R Valerianae Fckl. Auf V. office. am Eberstein; im Hangelstein. FAIR, Uromyces Scrophulariae Fckl. An der Wetter bei Griedel. 5 Rumieum Tul. Auf R. crispus am Wege von Lol- lar nach Daubringen. Betae Tul. Auf B. vulg. am Hangelstein. 5 Polygoni Fekl. Auf Polyg. avieulare bei Griedel. Uredo Pyrolae Mart. Auf Pyrola secunda im Hangelstein. Vaceiniorum Alb. et Schw. Auf V. Myrt. im Schiffen- berger Wald. Filieum Klotzsch. F. Cystopteridis. Auf C. fragilis an der Teufelskanzel im Hangelstein. b7] n Phyllostictei Fr. Stigmatea Robertiani Fries. Auf Geranium Rob. im Hangel- stein; an der Hardt. Depazea Juglandina Fries. Auf Juglans regia in Münzen- berg; am Schiffenberg. » Ppyrina Fries. Auf Pyrus communis bei Rodheim im Bieberthal; an der Marburger Chaussee; beim Friedhof in Gielsen. Lonicerae Kirchr. Auf L. Perielym. im Hangelstein. » » Vincetoxici Schubert. Auf Oynanchum Vincet. am Eberstein. » Asperulae Fekl. in litt. Auf Asperula odorata im Hangelstein. n betaecola DC. Auf Beta vulg. bei Daubringen, am Hangelstein, Philosophenwald. »„ Pyrolae Ehrbg. Auf Pyrola secunda im Hangelstein. Actinonema Crataegi Fr. Auf Sorbus torminalis im Hangel- stein. Rosae Fr. Auf Rosa damascena in den Anlagen am Friedhof bei Gielsen. Ascochyta Oonvolvuli Lib. Auf Conv. arv. an der Marburger Chaussde bei Gielsen; bei Griedel. R Hyperici Loch. Am Eberstein auf H. perfor. Ebuli Fekl. Auf Sambucus E. bei Bieber. 3 Sorbi Virut. Auf Sorbus Aucup. im Badenburger Wäldchen. n 4* Bee) Er ee Ascochyta Virgaureae Lib. Auf Solidago V. a. im Hangel- stein. Phyllostieta cornicola Rbh. Auf Cornus sanguinea bei Bieber. Septoria Ribis Desm. Auf R. Grossularia am Eberstein. n » Astragali Lsch. Auf Astr. glyeyphyllos im Hangei- stein. ÖOxyacanthae Knze. Auf Crataegus Ox. im Bieber- thal hinter Bieber. nigerrima Fckl. Auf Pyrus com. in den Flecken der Depazea pyrina Fr. im Bieberthal bei Gielsen. cornicola Desm. Auf C. sanguinea bei Daubringen. Hederae Desm. Am Fulse des Dünsberges. castaneaecola Asch. Auf Cast. vesca im Forst- garten im Schiffenberger Wald; in den Anlagen hinterm Friedhof von Gielsen. Sorbi Fekl. Auf S. Auc. im Philosophenwalde. aesculicola Fckl. Auf Aesc. Hippoc. an der Licher Chaussee. Quereus Fekl. Auf Quercus sessilifl. am Hangel- stein. Lysimachiae Westend. Auf Lys. nummularia im Badenburger Wald. Carlia Oxalidis Rbh. Auf Oxalis Acetos. im Badenburger Wald; im Hangelstein. Sphaeropsidei Fries. Leptothyrium macrothecium Fckl. F. Quercus. Im Stadtwald; Launspacher Wald. Sacidium Oytisi Fekl. Auf Cyt. sagittalis im Philosophen- wald. Sphaeropsis longissima Fr. Auf trockenen Umbelliferen-Sten- geln an der Hardt. picea Fr. Auf Hypericum perforatum im Philo- sophenwald. polygramma F. Auf Galeopsis Tetrahit im Philosophenwald. A Sphaeropsis nebulosa Fr. Auf Umbelliferen-Stengeln an der Hardt. caulincola Fekl. Auf Succisa pratensis im Schif- fenberger Wald. 5 Malvae Fckl. Auf Malva rotundifolia am Fried- hof von Gielsen. denigrata Fckl. Auf Daucus ©. an der Hardt. Ver len ditricha Fr. Auf Betula alba im Hangelstein. 5 atramentaria Br. et Berkl. Auf Solanum tuber. bei Gleiberg. trichella Fr. Auf Hedera h. am Dünstberge. = Colchiei Fckl. Auf Colch. aut. auf Wiesen an der Hardt. Uytisporacei Fries. Phoma Filum Fries. Auf Cytisus sagittalis im Philosophen- walde. » herbarum Westend. F. Medicaginis. Auf Medicago sativa an der Marburger Chauss&e. Perisporiacei Fries. Erysiphe Linkii Tul. f. Tanacet. Am Bahnhof in Lollar. > lamprocarpa Lev. f. Prenanthis. Auf P. muralis im Hangelstein. s > „ f. Verbasci Fekl. Auf V. nigrum in Launspach. 5 A! „ f. Hieracii. Auf H. murorum an der Hardt. is ® „ f. Cichorii. Auf ©. Intybus auf der Marburger Chaussee. “ A » f. Plantaginis. Auf Pl. major in der Lindener Mark. 4 $ „ f. Galeopsidis. Auf G. bifida auf Aeckern am Badenburger Wäld- chen. =. 8 » f. Menthae. Auf Mentha aquatica in der Fohbach an der Hardt. a ar I Erysiphe lamprocarpa Lev. f. Lactucae. Auf L. Scariola an der Hardt. ". 5 »„ f. Stachydis. Auf St. palustris bei Daubringen. 4 Grammis Tul. Auf verschiedenen Gräsern im Hangelstein. 5 Marti Lev. f. Heraclei. Auf H. Sphondyl. im Han- gelstein u. s. w. 5 h „ f. Trifoli. Auf Trif. pratense verbrei- tet um Gielsen. y 5 „»„ f Pisi. Auf Pis. sat. auf der Hardt bei Gielsen. x & „ f Hyperici. Auf Hyp. perf. im Schif- fenberger Wald und vielen anderen Orten. y depressa Lnk. f. Artemisiae.e Auf Art. vulg. am Schiffenberger Wege bei Gielsen. A Montagnei Lev. f. Lappae.e Auf L. major in Bieber. 5 5 » f. Senecionis. Auf S. Jacobaea in der Lindener Mark. 2 communis Lev. f. Lathyri. Auf L. prat. am Baden- burger Wäldchen. Y 4 » f. Knautiae. Auf Scab. arv. im Hangelstein. A R » f. Polygoni. Auf P. aviculare auf Feldern an der Marburger Chaussee. > 5 »„ f. Geranii. Auf G. pratense bei Butzbach. a Ri »„ f. Ranunceuli. Auf R. repens im Hangelstein und Schiffenberg. A horridula Lev. Auf Echium vulg. auf der Hardt. 4 5 Rbh. f. Ge. Auf Geum urbanum an Hecken vor dem Wallthor. Calocladia divaricata Lev. Auf Rhamnus Frangula im Schif- fenberger Walde; in der Lindener Mark. =. Calocladia holosericea Lev. Auf Astragalus glycyphyllos am Dünsberg. Uneinula adunca Lev. f. Salieum. Auf Salıx Caprea an der Hardt. 3 5 „ f. Populorum. Auf Pop. nigra an der Hardt. D bicornis Lev. Auf Acer campestre in Zäunen hin- term Busch’schen Garten, beim Friedhof. Bivonae Lev. Auf Prunus spinosa im Schiffenberger Wald. Phyllactinia guttata Lev. f. Fraxini. Aut Fraxinus excelsior ” im Forstgarten am Schiffenberg; in den Anlagen am Friedhof von Gielsen. » 2 + 19Voryle An’der- Hardt. - 5 „ f. Crataegi. Auf Cr. Oxyac. im Philosophenwald. Sphaerotheca Castagnei Lev. f. Tormentillae. Auf T. erecta im Hangelstein. f. Potentillae. Auf P. anserina » n n an der Main-Weserbahn unweit des Neustädter Thores. 5 4 » f. Sanguisorbae. Auf 8. office. auf den Philosophenwiesen, im Bieberthal bei Rodheim. > . „»„ f. Humuli. Auf Humulus Lup. an der Wetter bei Griedel. Dichaenacei Fries. Psilospora Quercus Rbh. Im Hangelstein; in der Lindener Mark. 3 faginea Rbh. Im Hangelstein. Excipula Rubi Fries. Im Philosophenwald. Sphaeriacei Fries. Sphaeria Mercurialis Rbh. Auf M. annua am Philosophen- wald. ee Sphaeria Stellarinearum Rbh. f. Holostei im Schiffenberger- und Philosophenwald. a Polypodii Rbh. var. Asplenii. Auf Aspl. Trichoma- nes am Eberstein. Polystigma rubrum Tul. Auf Prunus domestica an der Hardt. Typhodium graminis Lnk. Im Launspacher Wäldchen. Dothidea stellarıs Fries. Auf Phyteuma nigrum am grolsen Rothenberg. Xylaria Hypoxylon Fr. Im Hangelstein, Schiffenberg, Lin- dener Mark. = carpophila. Fr. Im Hangelstein. Phacidiaceri Fr. Rhytisma acerinum Fries. Auf Acer Pseudo-Plat. im Hangel- stein. Auf A. platanoides in den Anlagen am Friedhof, am Schiffenberger Weg. Phacidium dentatum Schm. Auf Castanea vesca im Forst- garten im Schiffenberger Wald; in den Anlagen am Friedhof. * Medicaginis Lsch. Auf Medicago sativa bei Griedel. 1 5 5 „.£. Trifoli.. „Auf, Tr. seovem bei Griedel. Helvellacei Fr. Peziza villosa Pers. Auf Trifolium montanum im Hangel- stein; auf Heraeleum Sph. an der Hardt. „ nivea Fries. Im Schiffenberger Walde. „ aterrima Lsch. Im Schiffenberger Walde. „ aurantia Oeder. In der Lindener Mark; im Philo- sophen- und Schiffenberger Walde. Gasteromycetes de Bary. Cyathus striatus Wld. Im Hangelstein. Tulostoma fimbriatum Fries. Auf Grauwackegeröll am Glei- berg. Lycoperdon gemmatum Rbh. var. excipuliforme. Fries. Im Schiffenberger Wald. a ER Lycoperdon Bovista Lin. An der Hardt. Bovista plumbea Pers. Am Schiffenberger Wald, Hangel- stein etc. Tremellini de Bary. I'remella fimbriata Pers. An der Hardt auf Cerasus-Aesten. e| lutescens Pers. Im Philosophenwalde auf Quercus. Exidia saccharina Fries. Im Philosophenwalde. Agyrıum rufum Fries. Im Stadtwald. Daeryomyces Urticae Fries. An der Hardt. Olavarinei Fries. Pistillaria pusilla Fr. Auf Pyrus comm. im Bieberthale bei Rodheim. Spathulea flavida Fries. Im Schiffenberger Wald. Clavaria Ligula Schaeff. Im Hangelstein. ” amethystina Bull. Im Philosophenwald. # flaceida Fries. Im Schiftenberger Wald. 5 flava Pers. Im Hangelstein; Schiffenberger Wald. Aurteularini Fries. Telephora hirsuta Willd. Im Philosophenwald. s erustulata Pers. Im Schitfenberger Wald; in der Lindener Mark. Hydnacei Fries. Radulum quereinum Fries. In der Lindener Mark. Hydnum Auriscalpium Lin. Im Schiffenberger Wald. Polyporei Fries. Polyporus mucidus Fr. Im Hangelstein. 5 zonatus Fr. Im Hangelstein. 5 applanatus Fr. An der Hardt. Agarteini Fries. Cantharellus aurantiacus Fries. Im Schiffenberger Walde. Mycetozoa de Bary. Stemonitis obtusata Fr. Im Schiffenberger Walde. Didymium muscicolum Link. Im Schiffenberger Walde. Aethalium septicum Fries. var. vaporarium. Auf Gerberlohe in der Neustadt. Appendix. Sclerotium durum Pers. Auf Umbelliteren-Stengeln im Philo- sophenwalde. u Semen Tode. Auf Solanum tuber. bei Gleiberg. V. Phänologische und meteorologische Be- obachtungen. Mitgetheilt von Prof. H. Hoffmann. Vegetationszeiten im Jahre 4869 in Giefsen *). JE | 2. | 3. | 4. Erste Vege-) NEN Namen tations-Be- erste | =. wegung | „jjithe Vollblüthe Frucht- (Knospen reif schwellen) | Aesculus A — | 4.V | 19. IX Hippocastanum B| 24 II DH LV N 3 Ve | 22. 0X Castanea vulgaris B| (22..II) | (29. I I6.VU — Catalpa syringaefoiaB| 13. IV | 20. VI 235.VU — Colchicum A _ (27. VII) 28. VID I — autumnale B —_ ILL) 77 | Dianthus Carthusia- | | norum B - 10. VR!| #27. VER |(13. VIE) Lilium Aa 302 era candidum B E= 4. VI —_ ı Persica Al (8) 25.0V IE 30, al 7. VE vulgaris C _ 35 vl 4 _ Prunus A| ı0.1H 9.IV |(16.IV) | (81.V) | Avium BI215>W 13. IV 16. IV 23.00 Pyrus All 14. IV | 22.Iv (11. vID communis B| (24. II) 15/16. IV| 25. IV |(28. VII) Pyrus Al 20. I | (18. IV)| 27. IV (15. VIM) Malus C 2 26. IV | (28. IV) (23. VIII) Ribes Gros- A| (1. N N sularia BUCHEN SV nn. ats, Veh) Sambucus A _ —_ 8.VI|I| — nigra B _ N 6. ‚VI 5. VIII Syringa A — 23. IV 7.0 Ga vulgaris B 1:11 26. IV AV — Vitis ln 5. VI | (20. VI) | 20. VII vinifera Bi 14. IV 27. VI _ 4. IX Letzter Frühlingsfrost oder Reif ya al! E— —_ — Erster Herbstfrost oder | Reif sv BEN, iur allge- | meine |Laubver- ı färbung GR 25. X 3. XI (29. X) 20. X |(12. XI) (30. X) | 16. XI | (28. X) (4. X) (16. XI) (14. X) 6. X A Beobachtungen an beliebigen Stellen in und um Giefsen überhaupt. B Beobachtungen an denselben Exemplaren oder Beeten wie bisher. Die eingeklammerten Daten sind nur annähernd genau. *) Vgl. den 13. Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde S. 66. 60 Vegetationszeiten im Jahre 46%0 in Gielsen. le 2. 3. 4. 5. Erste Vege- erste allge- Namen tations-Be- Bir era! Frucht- | meine wegung | Blüthe | Blüthe ‚reif Pe Aesculus A pe AHREV, DIVE (200X) BRX Hippocastanum Bl 4 IH se NE DIV) 2X 21. X Castanea vulgaris B| (17. II) | 9. VII | 24. VII | (1.X) T7-R Catalpa syringaefoliaB| 23. IV 15. VII | 21. VII _ 22. IX Colchiceum A I Lv ZSSVEIT = (23. VI) | 30. VI autumnale Bl (6. IV) 10. IX — — u Dianthus Carthusia- | norum BI(11..1V) Io, al 17. VE | 30:=VvaT — Lilium A — —_ 8. VI | — —_ candidum B u 1..VIE u) = Persica A — 19. IV | 24. IV | 24. VII —_ vulgaris C (6. I) 24. IV (80. IV) | — Ir Prunus A| 3.11 2S@V 7. M 14. VII — Avium B _ 26. IV 4.V 1. VII.| 20. X Pyrus AI 6.MI 2. Vtıl.48:, Viel |. anal wi communis B -- EV. Eh (20. IX) 1:,X Pyrus A| 6.IV 2. V 15. V/ (25. VIIL)|n28.& Malus C _ ah 3% |. In Ribes A — _ (4. V) En Grossularia BI (18) 21. 11V _ 6. VI |) RO) Sambucus A _ _ 15. VI re nigra B — 30. V 13. VI | 14. VIII Syringa Alı 3: 1 8.V. 19. — Me vulgaris Bl 7. 19. N 21. V a Vitis A = (10. 'VI)I|, 15. VE 6. I | vinifera Bi 22. IV _ — 29..0X 6. X Letzter Frühlingsfrost oder Reif : 28. V — En — _ Erster Herbstfrost oder Reif : 17. IX —_ - — — A Beobachtungen an beliebigen Stellen in und um Giefsen überhaupt. B Beobachtungen an denselben Exemplaren oder Beeten wie bisher. Die eingeklammerten Daten sind nur annähernd genau. Vegetationszeiten im Jahre 18%@1 in Gielsen. fr A SERBIEN 5. a | | erste allge- RER tations-Be- | erste | Voll | 8 | Pracht; Su eme PELEHR| Laubver (Knospen ; Blüthe | Blüthe reif ER schwellen) | | | & Aesculus (A er Bee — (11. X) TO X Hippocastanum \B| (12. IH) | 11. V — — 23. X Castanea vulgaris Bj (15. III) a a 292. vH.|; 0 26. X Catalpa syringaefolia BB 18. IV | 9. VI — = 18. X Colchicum AN 1C12. FED) 18. MIR 0) — 2 NEN) — autumnale IB - I os _ Dianthus Carthusia- | | | norum Bi 13. 2773 1M21. MI).) — (18. VII) — Lilium A —_ (18. VII) u — — candidum Bl (12. II) —_-— |. — En — Persica vulgaris Bl 27. u 15.1 V. 2) 23.00 —_ = Prunus Al.T 27. 1321V._| 21..IV; |'d4 VD. 1698 Avium B — SV 2232 1V — 26. X Pyrus Al 16:1 25. IV 2 NV _ 26. X communis B —: NERZBSATNVGG IE MEAN — (20. X) Pyrus A 8. III > OST VE HL OREN: — DAX Malus C = IBERZ 18. V — _ Ribes Al (26.11) | 30. Im zZ 2er 28. X Grossularia Bi (25. IE) U 10..0V| |) 16..IV - 28. X Sambucus A — | — 19. VILLE _ nigra B == (VD) |9205VE —_ 10. X Syringa A — 6. V 25..V E vulgaris Bl 27. I (ER) 23. V _ Vitis A — 29. VI |(10. VO) = — vinifera Bj 19. IV 11SSVIRS| = 13. IX 18. X Letzter Frühlingsfrost oder Reif : 1. VI u — — —_ Erster Herbstfrost oder . Reif: 18.IXT. | — — — = A Beobachtungen an beliebigen Stellen in und um Giefsen überhaupt. B Beobachtungen an denselben Exemplaren oder Beeten wie bisher. Die eingeklammerten Daten sind nur annähernd genau. 62 Phänologische Birkenau (bei Weinheim in der Bergstrafse.) Monsheim 1368 1870 1867 Namen | Tage | | Namen Tage e. B. vornach| V. B. | e. B. vor nach ıe. B. vor nach ı Giefsen | Gielsen Aesculus —_— | -|- — V. — |Aesculus Br Vıs2ne Hippocastanum — — | — — -- — ||| Hippocastanum — — — Berberis a — — |Dianthus Carthu- 18. VI — 6 vulgaris —_— 1-1) — —_ _ sianorum — en Castanea —_— |—-|1-| — = — || Lilium rm vulgaris — I-|-ı — — — candidum 21. VI 111 — Cytisus —_— |--1|- | — — — ||| Prunus N = Laburnum — ||| — ]16. V — Avium el Fagus sylv. _ —_—ı — — — [| Pyrus ee erste grün 15. IV 7 I—ı — IV — Malus 2 alle grün 28. IV —|— | — — — 1Sambucus —_ — 7 — Fritillaria _ — || — — = nigra 30: V | — | 9 imperialis — |-|-| — = — ||| Secale — eg Persica — I— || — = — cereale in vulgaris — | —|—]20. IM — — || Syringa rl | = Prunus a a a = = vulgaris 3. VI|4| — Avium 8. IV| 9 | — 121. IVI21. IV — || Tika parvi- == — | = Prunus — —| == == folia WA sel rer Cerasus 21. IV 0 | o 27. VI — — || Tritium =. | = Pyrus = ee = — vulgare hie re communis — | — | — 25. IVJ21. IV — || Vitis =. —l— Pyrus — N = = vinifera 16..VI] 6 | — Malus 30. IV —|3 — 177 TWV — Amygdalus == — RT Ribes — I —=|lT|, = —— = communis lee rubrum 8. IV ı |— 23. IVI22. IV 0 Prunus en = Syringa I Kl FE >= spinosa = ee vulgaris — |—-/'—-| — [99V 1 ||Buxus | Ribes == le er Der sempervirens in Grossularia 5. IV| 0 | 0 23. IVj22. IV — 1 Amygdalus | 7 Prunus N ee = = nana ER a | armeniaea 6. IV | — | 3.20. Ivlı1. IV — | Pyrus 2, | elrze Prunus un. Fllen || nigree — 77 communis a insititia 8. IV | 13 — [16. IVI21. IV — Nareissus —_— I1I-|1-| — = = poeticus 10. IV| 25 | —— 23. IVj22. IV — Sarothamnus — | — = —— Scoparius = | = | —| — [13V _ Hiernach im Mittel... Tage Also im Mittel... Tage nach Gelsen ir nach Gielsen a Beobachter : Garl Heinemann. Phänologische Beobachtungen in Frankfurt a. M. Aesculus Hippoca- stanum Castanea vulgaris Catalpa syringae- folia Colchicum autum- nale Dianthus carthusia- communis Malus ‚Ribes Grossularia ibes vor‘ B. 0. e. B. a. F. a. L. Giesen. Tage Tage Tage e. B. |vornach| V.B.| e. F. a.F. a.L.V.a.L.F.B.O.s| a. B. |e. B. |vor nach V. B e. F. a. F. ja.L.V.ja.L.F.|B. O. s.| a. B. e. B. |vor nach Giefsen Giefsen Gielsen (9.IV) V|3|--| 8.vV| 18.1IX 3X 115. X[29. X]5. IV ı.v29.1ıV/5 |. v|m.ıX 15. 1X 123. xX|30.x|8 vv lvl av lı |_ _ — |— |— |26. VI| (& X) | (12. X%)| — _ _ _ — Aral. VD (9. X) _ — [(17. IV)(22. IV)| 17. vI |ı2 | — — (28 VII— |— 12. VII — — /65.%0|9. XI] 5. V | ı2. v lıe. vI/ı7 |— |2ı. vI _ _ _ — 115. IV|23. IV| 2. vo |8) — — |(6. IX)| — | — |(28. IX) _ 6. vn] — _ _ _ —_ | |— -- _ _ _ _ _ — |(24. VIN) — | — — (20. V))— |— _ — _ _ _ — _ — I— |— _ — _ _ _ — (20. II) 3. VI|3 |— — [23. VI| 10) — | 28. VI _ _ _ - _ — |11. VI) 7 |— | 17. VI _ _ _ _ — ((13.UI)| 26. VIl4 | — _ u — (19. VII)|(30. VID) — = [DV Rey 702Xor 91V |. vorelarır | — [26. III | 5. IV | 2. Im |7 | — — — | | (20. IV)) (6. VI) | 19. VI (18. X)6. XD 6. IV w |. wo |e.w| «ve leewm| — | - |.wlioow| sw lolo _ — |— | |(24. IV)| 4. VII | (10. X) ((24.xX)) — |6.Iv|os ıvlse ıv/lıs |_- 2. ıy (7. VII) _ _ — (7. W)|ı12.IV| 2.IV|2|— — [27.IV|& |— | 4 V |(9. VII) | (10. X) |(24. X)\(6. XI)| 6. IV |(24. Iv)j15. IV/12|— | 3.v (15. vD) — _ — [71V ((23.Wj| ı. IV |ı |— _ —_ \-|— _ 1. VI | ı2. VII | — ((18.X)|8. Ir | 13. 10 )3ı. u 5 |— [ıo, ıv (19. VI) | 28. VI — — [21 O0 a3.) 7.IV |—|ı _ —_—. | |—- _ 23. VI | 9. VII (19.%)) — Jr. m ıg. ma. vw |_|9gw |ı2.vıl2. vi _ — [21. III |(30. II)) 10. IV |3 |— — 520. V| 1 |— | 5: VI | 14, VIII | 31. vom| — — 13. II] 15. II| 19. V|— |2 | 31. V |23. vIr\(sı. von) — — 20. IE | 16. DE) 1A.vV |—|5 — |28 IV/3/|—|)6YV —_ _ = — 9, T92IE 30: 00V 68 | | 7. V. — _ — 21. II |(27. II)) 18. IV I5 | — (8. V) | 14. VI| 15| — | 26. VI —— —_ (16. X)| 28. X |2ı. IV | 25. IV Jıı. vi[3 \— |ıs. vI —_ — 1. XT| 3. XL| 15. IV| 20. IV| 11. vi |]18 | — — (12. VD| ı |— | 15. VI| (27. von|(s. vum) — _ _ — VI EN NE VL. VIEL 19: VI — _ _ _ 4.Vv1 )5|— (9. V) |22. VIlo |o |28. VI| 20. VII (5. XI) (18. X)| 5. XIJı3. ıv| 6.V | 29. V[9 I|—/|8.VI lı5.VI| 5x (24. X)/(28.X)| 14. IV| 28. IV| 30. V 6 I — 46 6,8 4,9 Erklärungen der Abkürzungen : allgemeine Belaubung. erste Blüthe offen. — V. B. Vollblüthe. — e. F. erste Blattoberfläche sichtbar. — a. B. Beobachter : erste Frucht reif. allgemeine Fruchtreife. — a. L. V. alllgemeine Laubverfärbung. F. allgemeiner Laubfall. — (Annäherndes Datum), Dr. J. Ziegler. Zu Seite 63, IV-HB; 30. IV (27. VI) 12. VII 13. IX (14. VI) 29. VI 5.W 13. IV 15. IV 24. IV 11. IV 13. IV 2. VI 29. IV 26. VI 13. VI (29. VD) (12. VII) (29. V) (6. VI) (14. VII) (15. VI) (15. VI) (20. VII) (20. VII) (27. VII) (22. VII) (20. VI) (9. VI) (29. VI) (28. VII) a.L.V. (25. X) (29. X) a. L. F.|B. O. s. (8. XD| 14. IV 29. IV (8. XD] ı2. V 10. IV 18. IV (20. IV) 11@V 5. IV 8. IV (6. IV) 7.Aly, (8. XI] 27. IV (30. X)] 24. IV 13. IV @.W) (9. V) 25. E 1 1867. 1868. 1869. 1870. Tage vornach|V.B.| e.F.|aF. aL. V.a.L.F. Giesen I | 9 |— 14. V| 16. IX 25. IX \(15.x)]4. XI 22 |— 122. vıl20.x)| — =. 10 |— 11.v0) — > en a —_ —_ _ = | | 10 |— 119. IV| ı. Ix Kl — | — 2 |— 25. IV| 8. vI (a.v)l30.x — 10 | — 30. IV(19.vD]) — | — |(e7. X) ae ei (27. X) 5 |— [21. IV| 27. vıj9g. vol — | - 4 |— a2. ıv| 21. v2. vol — | _ 0 | o Jıo. velıo. vm3.X | — | _ 3.) | N N 30 — las.ovr — 43 x. X) — |— |? va Wlıa. xx) — 7,7 Birk Aesculus Hippo: Berberis vulgar Castanec vulgan Cylisus Labur Fagus s erste 4 alle gi Fritillar imperi Persica vulgar Prunus Aviun Prunus Cerası Pyrus commı Pyrus Malus Ribes rubrun Syringa vulgar Ribes Grossı Prunus armen Prunus insititi Nareissu poeticı Sarothan Scopa: Hiernacl Mittel... vor \m: nach/ Gi Beobachtungen. bei Worms. (e. B. = erste Blüthe. 63 VB. —= Vollblüthe. 1868 Tage e. B. vor nach Gielsen VEauBsiter B: 1869 Tage vor nach Gielsen VER: Tage vornach] e. B. vor nach Tage | Tage . vor nach Gielsen a EN a WE Av Bu lLE er ya ı8s. vlıa. vn Sam. 1 1a vıll.ı. Re 30. v|e. vıl3 2 vilıs. vIoi_ EEE Gielsen — | — [17.V gullze as ee en — | — [30. V 10 | — = A| di — | — [14. VI za Ben {er} Gielsen | 4 4 ee el 4,9 Beobachter : W. Ziegler. \ EN Uebersicht der meteorologischen Beobach- tungen im botanischen Garten zu Gielsen, ausgeführt vom Universitäts-Gartengehülfen H: Weifs und vom Universitäts- Gärtner J. F. Müller. 1868.) 0, & ” == a 238 | Lufttemperatur im Schatten. e | znS\, 88.58 Dee ;_ je” £ | Mittel der täglichen 2_23|2- |=5 5x Zeit | Maxi- | Mini- | ee een 6 SCH 2: 38 1257 mum | mum le: od 55 | omas den .\.. des | | Maxima |z&= N Ed Monats | Monats Maxima | Minima | und Zum |=& |2 |e2 U El, | Minima |. |&ar 158 | | ER | 7 Jan. |+ 78 |—13,1 [+ 1,34 |— 3,63 | — 1,14| 2,16 | 12 | 16 | 8,7 | | | (16) Febr. | +10,5 — 5,0 |+ 602 + 0,47/+ 3,24| 10 | 0 | 5 | 00 März |+ 9,7 — 5,5 |+ 7,10 |— 0,60|+ 3,25| 1,86 | 0 | ı2 | 05 (16) | April | -# 16,0 |— 2,5 [410,47 + 23,07| + 6,27| 1,58| ı 4 | 230 | | | (16) | Mai |- 23,0 + 1,3 |+19,07 |+ 8,09|-13,58| 117 | 0 | 0 | 00 | | | (8) Juni |-+24,0 + 38 +18,53 |+ 8,77|+13,56| 3,12| 0 | 0 | 00 | Ci Jui |-+26,0 + 3,3 420,56 |+10,251-+15,40| 0,90 | 0 0| 00 | | (9) Aug. |+25,0 + 47 41928 |+ 9,78|+14,53| 2,08| 0 0| 00 | (13) | Sept. |+ 22,0 + 0,0 |+17,17|+ 6,48|+11,82| 1,455 | 0 | 0 |, 00 | (9) | Get iasl 2,0 49,924 .8,92) 1 6,92 | 3,32 | 20 | oma | (19) Nov. |-210,0 | 80.) 4,19 | 0,48) 1 1,85 | 1,38 | 1 | SIe0 | (11) Dec. | + 12,5 — 3,5 |+ 6,90 |+ 1,45 + 4,17| 3,72 |, 0 2 | 0,0 | (23) | | Summe |Summe Summe| Maxi- Jahr | 16,75 — 2,211-t11,71 | 3,88|+ 7,79| 28,69 |ı4 22 | 87 (Mittel) | | | (165) | *) Vgl. den 13. Bericht der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde 1869, 8. 75. 1869. 158. | Er Lufttemperatur im Schatten. Baalbes.|. ER Ans |E& | = mm m m U PU — — _ — _ ne u) 5 ( sg” ) | | Mittel der täglicen 2.25|82- |=5 IS2# Zeit Maxi- | Mini- | — em = 2228|: |&2 08, mum | mum | je Sal SENDE 5-5 des | des | | | Maxima |E&5 |2,. |E |°g Monats | Monats Maxima | Minima und 2 unhı re 9 oa UBSE | Some | | | Minima |SC. gi or er Era == gen. 80 180 |aEa,7a erg Net, Dir] El te | 0085 | ı (10) | Febr. |+11,0 — 2,0 |+ 765 |+ 1,54 + 459| 15 | 0 | 2 | 00 März |+ 98 | 5,7 + 481 | 1,54 | 4 1,838| 149 3 | 15 | 40 | | | (12) | | April | -+20,0 — 3,2 41435 + 2,92 + 8,63 ne 0 o| 00 | | | | | Mai |+19,0 — 1,0 +14,97 |+ 5,79 | +10,38| 2364| 0 | 0 | 00 | | | | | .(18) | Juni +22,0 + 0,5 +15,71 + 6,17 +10,94 | 0,70 | 0 0. PR | | | (7) | Juli |-+ 26,0 + 5,5 |-H21,04 + 9,36 +415,20| ,9| 0 0 | 00 | | (6) | | Aug |+230 #35 |+16,85 | 7,79)+12,32| 131 | o | o | 00 | | | (10) Sept. |+24,0 + 0,0 |+16,79 + 6,34 111,56 | 23,69 0 0| 00 | | (11) Oct + 16,5 — 3,7 + 914 + 2314| + 5,64| 1,63 | 2 5 | 23,0 | | | | (15) Nor. ya re |SE,5,07 eo a5 | | Te | | | | | | (20) Dec. |+ 9,5 |-15,7 |+ 1,90 |— 3,44 | — 0,77| 3,09 | 15 | 9 | 52 | | | (19) | | Summe [Summe Summe; Maxi- Jahr |4 16,47 — 3,71! 210,85. 4 2,73 | 4 6,79| 22,28 | 26 | 45 | 52 XIV. 5 66 — 1870. Lufttemperatur im Schatten Be .| ee as | En |: |ERE BAT une u main ee i | Mittel der täglicen |2_825 | 2. |=8 3.# Zeit Maxi Mini- — 7 5% | 5. | 8 |mS5 mum mum | = ESH Sie cn |,&a des des | | Maxima Ei; 2 SE | = I 3 Monats | Monats | Maxima | Minima | und Er EAN S oa” R OR. | Minima |22_ an | S2 | 32 3 | ! Jan. | + 9,5 | —12,0 | + 2,23] — 3,40) — 0,58| 1,34) 8 | 14 | 35 | | (14) Febr. + 9,5 | —13.0 | + 0,34| — 6,44| — 3,05| 0,52 | 4 9 |3%0 (7) März |+11,2 |— 5,2 |+ 4,73| — 1,79| + 1,47| 0%99| ı | 14 |0%8 | (12) Apsil | 18.6 | — 4,5 | +12,31| + 0,73 + 6,52 05122720 3 0 (4) Mai |-+24,3 | — 2,0 ‚ 416,21) + 3,78) + 9,99) 0,48, 0 2 N) | | 9 | Juni |+25,5 + 43 | +18,01) 4 7,44| +12,72| ne 0 0 0 Il Juli | -+25,4 | + 7,3 | +20,50| +10,19| -+15,34| 2,82 0 0 0 | (7) | Aug. | 20,5 |+ 5,5 | +15,67| + 9,51] +12,59| 2',89| 0 0 0 | | ı (19) | Sept. | +197 + 0,5 | +14,16| + 5,36! + 9,76 ni 0 0 0 | | 10 Oct. | +145 | — 2,0 | 410,27) + 2,86) + 6,56| 5,14, 0 0 | | | (19) | Nov. |-+104 | 40 |+.:5,91| +0,47 2 3,19] 171) 20) 2 | 0% (13) Dec. | 10,0 | —16,0 | — 0,91] — 6,02) — 3,46| 3,23 | 15 | 20 3,5 | (15) | Summe |Summe/summe | Muxi- | | | pıum Jahr | 416,6 — 3,4 | + 9,95 + 1,89 + 5,92 22,72| 29 | 66 | 3%5 67 2871. 83. BE Lufttemperatur im Schatten eahelma | 4 > Ans |as |; |33% — lm 1 21]0 En ® = Mittel der täglichen |2-33| 2°. |-5 2.r Zeit | Maxi- Mini- Se BEP EEE mum mnm | ZEN e| 38 | os an le en | Maxima |S@4 |2, |5 |®sL onats Monats | Maxi ' Minims d 2 a0 Pe E=) o on OR. OR, axima | Minima a Se. Ei= [07) SE | | == ir | | l Jan + 4,0 | —185 | — 0,85| —6,84 | — 3,84 | 1°,51| 27 | 21 [30 | (11) Febr. |+ 9,2 | —ı3,5 | + 3,211 —2,49 | + 0,86 1%,17 4 | 6 12%7 | (11) März |-+16,8 | — 6,0 + 9,54| —0,67 | + 4,48 E 4 | | April |-+15,7 | — 3,5 | 210,561 42,17 |$ 6,86) 3419| 0 | 2 | 0 (18) Mai +23,0 | — 3,0 | +13,27| +3,45 | + 8,386 | 0,441 01 0| 0 | | (9) Juni |+242 | + 1,2 | 414,55) 46,66 | 10,60 4,55 0 0 0 | | | (21) Juli |+23,8 | + 5,6 | +18,42) 49,46 | +13,94 | 44,14 0/|0,0 | | (17) Aug —+24,2 | + 4,0 | 418,67 +8,89 -+13,78| 1,40 | 0 | 0 0 | 7.08) Sept. | +22,7 | + 0,5 | 416,13) 47,15 11,64 | 1,85, 0 0 0 | (11) Oct +12,4 | — 3,0 |+ 9,14) 40,94 | + 5,04 | 1,86. 0 0 ) j | (9 Nov + 70 | — 6,5 | + 3,63) —1,63 | 1,00] 1%,19| 2 9 | 8255 | | (10) | Dec. |+ 4,3 | —20,0 | — 1,29] —7,95 | — 4,62| 1%,19| 21 | 15 |7%0 | | (13) | Fam | | Summe Summe Summe| Maxi- | | | mum Jahr | 15,6 | — 5,2 | + 9,83| + 1,59) + 5,5922°,31 | 54 | 59 170 (Mittel) | | (144) | 1872. | 2 23 | Lufttemperatur im Schatten 23. |?ae | - 18 | ns | Es | ser | u N nun asinssnsseniet NE ARE FEN > = ıNn= | | ı 45 o]3 #55 or ER EEE Zeit Maxi- Mini- | ee 57% S 8 28” mum mum | 5 SSH Is | er a des SE | Maxima = a a Monats | Monats | Maxima | Minima | und BE HE = ar | DRıIT IN ToRR: Minima |2-= = gr 3 | | | 28 es | | | Jan. | + 75 | — 6,0 | + 3,08) —1,34 | + 0,87 124 | 3 8 2,4 | | | | (12) | Febr. | +10,5 | — 5,5 | + 5,06 —1,73 + 1,66 | 1,51 | ı | 4 | 23,0 | | ' (a März | 417,5 | — 55 | + 9,03) 40,13 |4+ 458 129 | 1 | 7,19 | | (10) April | —+180 | — 1,0 | 12,11) +2,86 4 7,48 | 1,13 | 0 0 0 | | (13) | Mai -+20,6 | — 0,5 | +14,46| +6,01 | +10,23 3,3710 0 0 | | ı (20) Juni | +20,5 |+ 4,3 | +16,94 +8,16 +12,55 3,46 | 0 0.0 | (12 Juli —+25,0 | + 4,6 | +19,66 +9,60 414,63 2,08 | 0 0 0 1. (42) Aus. |-+205 |+ 55 | -tı7,151 47,95 |+12,55| 335 |o | 0 |o | (14) Sept. +23,3 |+ 1,0 | +15,87 +6,98 | +11,42 1,08 | 0 0/0 | | | | Rh) Oct. +17,3 | + 0,0 | 411,03) 43,61 + 7,32 1,96 | 0 0 0 | | | (13) Nov. | -+13,0 | — 5,5 | + 7,38) +2,46 |+ 4,92 4,37 | 5 3 15559 (23) Dee. +97 |— 25 |+ 4,83) 40,51 |+ 23,67) 23,12 | 3 5 | 23,0 | | (18) | | | | Summe [Summe Summe) Maxi- Jahr | 416,95) — 1,09) +11,38| +3,85 \ + 7,57|25,96 | 13 | 27 | 5,5 (Mittel) (165) | vi. Untersuchungen über Plathelminthen. Von A. Schneider. Vorliegende Untersuchungen wurden zunächst an Mesostomum Ehrenbergii begonnen, welches sich wegen seiner Grölse, Durchsichtigkeit und Lebenszähigkeit zu den verschiedensten Versuchen vorzüglich eignet. Da wir diels Thier aus den Arbeiten von Focke, O. Schmidt und Leuckart bereits genau kennen, so war eine Schilde- rung seines gesammten Baues unnöthig, ich konnte mich auf die bisher weniger berücksichtigten Punkte beschränken. Allmählich haben sich aber meine Untersuchungen über die gesammte Klasse der Plathelminthen ausgebreitet. Sie be- treffen vorzüglich die Muskeln, die Drüsen, das Nervensy- stem, die Systematik der Plathelminthen im Allgemeinen und die Physiologie der Befruchtung und den Zelltheilungsprocels bei Mesostomum Ehrenbergii. 1. Epithel. Nicht alle Plathelminthen besitzen ein Epithel, es fehlt den Cestoden und Trematoden. Man könnte vielleicht an- nehmen, dafs die feste Cuticula, welche ihren Körper bedeckt, abgesondert sei von einem darunter liegenden Epithel. Allein die Muskeln liegen dieser Haut so fest an, dafs ich diese Cutieula eher mit der Basementmembran, welche bei den Epithel tragenden Plathelminthen zwischen der Muscularis und der Epithelschicht liegt, vergleichen möchte. Von. den Polystomiden wissen wir durch die Untersuch- ungen von Zeller *) und Willmoes-Suhm **), dafs sie 31.8.1722 **) ]J, 8. 33. a EN zuerst ein Wimperepithel besitzen, welches verloren geht. Auch die Distomidenembryonen verlieren, wie bekannt, entweder das Wimperepithel bald nach dem Verlassen des Ei’s, oder vielleicht schon vorher. Wie sich aber die Oerca- rien verhalten, ist unbekannt. Unter den Cestoden kennen wir ein Wimperepithel nur bei den Embryonen von Bothrio- cephalus, Ligula und Triaenophorus. Dafs die Zellschicht, welche bei den Hirudineen unter der Outicula liegt, ein Epi- thel ist, halte ich für zweifelhaft. Aus den Schilderungen Leydig’s*) geht schon hervor, dals es eine eigenthümliche Structur hat. Nach den Untersuchungen von M. Schulze **) soll das Epithel der Turbellarien aus verschmolzenen Zellen bestehen, deren Kerne untergegangen sind. Ich habe selbst von leben- den Plathelminthen genauer nur die Haut der Mesostomeen, namentlich von M. Ehrenbergii untersucht. Sie besteht aus deut- lich grofsen polyedrischen Zellen (Taf. V, 1) von einer ziem- lichen Dicke, welche je in ihrer Mitte einen nach innen vor- springenden Kern besitzen. Derselbe ist vielfach ausgebuchtet und mit mehreren Kernkörpern versehen. Die Wimpern der Zellen stehen im Allgemeinen ziemlich dünn, nur in der Mitte der Bauchseite ist ein dichter Wimperpelz. Eine T'heilung der Zellen habe ich am ausgewachsenen Thier nicht finden können. Setzt man Essigsäure zu, so lösen sich die Zellen ein- zeln ab und es tritt eine merkwürdige Eigenschaft an ihnen hervor; sie scheinen plötzlich wie aus kleinen Polyedern zu- sammengesetzt, ähnlich Bienenwaben, als ob die Wände der Waben aus fester Substanz beständen, während der übrige Theil flüssig ist. An der lebenden Zelle am unverletzten Thier ist von dieser Structur nichts zu bemerken. Vielmehr sieht man dann in den Zellen mit einiger Regelmäfsigkeit runde oder elliptische helle Körper liegen. Hat man das Thier unter wenig Wasser kurze Zeit aufdem Objectglas liegen lassen, so sieht man diese Körper einzeln oder in grölserer DEI ES 102: %#) IV, S. 8. a N Menge freiliegen (Taf. III, 5e). Sie quellen in Wasser lang- sam auf und lösen sich in Säuren. Es sind jene Waben offen- bar so entstanden dals die Körper aufgelöst werden und die übrig bleibende Zellsubstanz — die ja den geringeren Theil bildet — gegen die flüssigen Hohlräume als polyedrische Gränze absticht. Der Anblick ist so überraschend, dafs Leuckart*) geglaubt hat, das Epithel bestände aus kleinen kernlosen Zellen. Die Zellsubstanz wird durch die Säure nicht gelöst, man kann die äufsere und innere Wand noch deutlich erkennen. Wie die Haut der Mesostomeen bekommt auch die Haut der Sülswasser-Planarien nach Einwirkung von Essigsäure das wabenartige Ansehen. Hier rührt sie von der Auflösung eines andern in der Haut liegenden Gebildes her, nämlich der Stäbchen, welche wir später besprechen werden; die wah- ren Zellgrenze der Planarien habe ich nicht gefunden. Bei Polia besteht das Epithel aus sehr dünnen cylindrischen oder vielmehr keilförmigen Zellen, die ihre Spitzen theils nach oben, theils nach unten richten, wie diefs so häufig vor- kommt. Auch die Kerne sind aufserordentlich klein. Die Abbildung Taf. IIl, 3 ist etwas schematisch ausgefallen. Aehn- liche Zellen scheinen bei Nemertes und Planaria vorhanden zu sein. Das Epithel ist vielfach durchbohrt für den Aus- tritt der Stäbchen und Drüsen. Eine Basilarmembran des Epithels, wiesie Quatrefages und nach ihm Keferstein bei den Planarien annimmt, ist zwar da, ich möchte sie aber eher als die äufserste Gränzschicht der Muscularis be- zeichnen, da dieselbe mit der Ringmuskulatur untrennbar verwachsen ist. Weiter unten bei Besprechung der Muskeln wird dieselbe eingehender behandelt werden. 2. Das mittlere Blatt. Unter dem mittleren Blatt begreifen wir alles was zwi- schen Epithel und Darmkanal gelegen ist. Da das Epithel, ja sogar Epithel und Darmkanal mitunter fehlen, so kann ein solches Thier aus zwei oder nur einem Blatt bestehen. *) V, 8. 236. Ev ee Der Character, welchen man für das mittlere Blatt der Wir- belthiere annimmt, fehlt dieser Schicht der Plathelminthen aber vollständig. Insbesondere ist es reich mit Drüsen ver- sehen. Aufserdem enthält es das Muskel-, Nerven-, Blut- und Wassergefälssystem, die Geschlechtsorgane, Bindegewebs- Fett- und Pigmentzellen. Bei einem grolsen Theil der Pla- thelminthen hängt bekanntlich alles diels so innig zusammen, dals man die einzelnen Theile nicht präpariren kann, und aus diesem Grund muls man die Untersuchung vorzugsweise an Schnitten anstellen, die am besten in der jetzt so verbreiteten Weise mit Garmin gefärbt, in Nelkenöl aufgehellt und in Canadabalsam aufbewahrt wurden. z Muskeln. Ehe wir die Histologie der Muskeln betrachten, wollen wir zunächst die Anordnung, Schichtung und Richtung der Muskelfasern darstellen. Dabei müssen wir auf die Syste- matik nothwendig Rücksicht nehmen. Wie schon an einem anderen Orte nachgewiesen wurde *), können wir zwei Grup- pen der Plathelminthen unterscheiden, die sich nach der Ent- wickelungsgeschichte als die Stamm- und Generationsform bezeichnen lassen. In der Stammform liegt zu äulserst eine Schicht Ringfasern. Darauf folgen zwei Schichten, in deren jeder die Fasern parallel liegen, aber so, dals die Richtungen beider Schichten sich unter einem Winkel schneiden, wel- cher von der Längsaxe halbirt wird. Man kann sie als Dia- gonalschicht betrachten, aber auch als eine Schraubenschicht. Bei Hirudo medieinalis liels sich feststellen, dals die äufsere Schicht, wenn man sich der Bezeichnung wie bei Schnecken- schaalen bedient— links gewunden ist. Nach Innen von dieser Schicht kommt eine Schicht Längsfasern. Von der Kücken- zur Bauchseite laufen Sagittalfasern, welche zwischen der Ringschicht mit vielen Ausläufern wurzeln, Diese Sagittal- fasern hindern den Darmkanal in seiner freien Entfaltung und zwingen ihn zu den hufeisenförmigen und dendritischen Ver- #*) XXVIIL. re ästelungen, die unter den Trematoden und Planarien so häufig vorkommen. Bei den segmentirten Gruppen der Stammform, zu welchen wir die Hirudineen, Onychophoren und Poliadeen rechnen, beschränken sich die Sagittalfasern mehr auf die Seitentheile, so dafs der Darmkanal gestreckt verlaufen kann. Es wird auffallen, dafs wir die Poliadeen (Polia uud Bor- lasia) mit den Hirudineen und Onychophoren zusammenstel- len. Jedenfalls, wenn man auch ihre Segmentirung, worüber wir weiter unten beim Nervensystem sprechen, bestreiten will, sind aber sicher ihre Muskeln ganz wie bei der Stammform angeordnet. Sie unterscheiden sich dadurch von den Nemertes, mit denen man sie bisher fälschlich zusammengestellt hat. Wir werden zeigen, dals aber auch in vielen anderen Be- ziehungen zwischen den Poliadeen und Nemertes ein grolser Unterschied besteht. Die Generationsform zeigt folgende Anordnung der Mus- keln. Zu äufserst trifft man bei allen ohne Ausnahme eine dünne Schicht äufserer Querfasern, darauf eine eben so dünne Schicht Längsfasern, welche nahe bei einander liegen. Man kann sie als die rechtwinklich gekreuzte oder Hautmuskel- schicht bezeichnen. Diese Schicht ist bei den Rhabdoeölen bereits vonM. Schulze, bei den Cestoden von Stieda be- schrieben, ich habe sie noch bei Nemertes und Bipalium nach- weisen können. Dann folgt eine Schicht Längsfasern, welche meist durch eine breite Parenchymzone von der Hautmuskel- schicht getrennt ist und sich immer durch eine grölsere Dicke ihrer Elemente auszeichnet. Diese zweite Schicht ist an den Gliedern von T'etrarhynchus nur durch einen schmalen, in der dorsalen und ventralen Linie verlaufenden Streifen vertreten. Darauf folgt eine Ringschicht und darauf können wieder wie bei Nemertes Längsfasern folgen (Taf. VI, Fig. 1 und 2). Sagittalfasern sind immer vorhanden, welche sich wie in der Stammform wurzelartig in der äulsersten Schicht befestigen. Sie beschränken sich, wenn ein Darmkanal vorhanden ist, ET auf die Seitentheile, während sie bei den Oestoden durch die ganze Breite des 'Thieres gehen. Taf. IIl, Fig. 2. ist die Muskulatur von Mesostomum Ehrenbergii in der dorsalen Ansicht abgebildet, mit Hinweg- lassung der gleichmälsig über das ganze T'hier ausgebreiteten, rechtwinklich gekreuzten äufsersten Schichten. Auf den ersten Blick wird man in der Figur die oben gegebene Beschreibung der Muskulatur kaum wieder erkennen und doch zeigt sie alle typischen Fasern. Die Punkte in den Seitentheilen sind die Sagittalfasern, die Ringfasern wird man leicht erkennen, die Längsfasern fehlen in der Gegend des Mundes, sind aber im Rücken und Kopftheil vorhanden, nur etwas gegen die Längsaxe geneigt. Auch hier wird man sich wundern, dafs Bipalium (Sphy- rocephalus Schmarda), welches man bisher durch die Lebens- weise verführt für eine Landplanarie hielt, zu der Genera- tionsform in der Nähe der Rhabdocölen gestellt wird. Dielfs Beispiel zeigt von neuem, welches mächtige Hülfsmittel für die Erkennung der Verwandschaft die Muskulatur gewährt. Ein Blick auf den Querschnitt zeigt die wahre Verwandschaft und den Unterschied von den Planarien (Taf. VII, Fig. 7). Im Kopftheil der Cestoden und Nemertes tritt eine ganz neue Anordnung der Muskulatur auf, welche die verschie- denen Formen des Kopfes dieser Thiere bedingt. Ich benutze diese Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dals so lange keine festen Theile vorhanden sind, die Muskulatur die ganze Gestalt eines Thieres bestimmt. — Eine Bemerkung für diejenigen, welche es noch für paradox halten, bei der Systematik die Muskulatur zu berücksichtigen. — Im Kopf dieser Thiere ordnen sich die Muskeln so an, dals sie auf dem Querschnitt das Bild von Strahlenbüscheln geben. Denkt man sich vier Strahlenbüschel wie in nebenstehender Figur, so entsteht ein vierkantiger Kopf, wie bei Taenia und rückt ein Paar der Büschel weiter ab von dem andern, so entstehen zwei seitliche Gruben, wie bei den Diboth- rien und Nemertes. Bei den Tetrarhyn- chen und Tetrabothrien ist die Zahl der Strahlenbüschel eine grölsere und wechselnde, dadurch werden die wunder- baren Formen ihrer Sauggruben bedingt, die wir aus den Werken von van Beneden und G. R. Wagener kennen. Auch der ganze Körper eines Thieres kann die vierkan- tige Gestalt besitzen, z. B. Mesostomum tetragonum; sie wird wahrscheinlich durch eine ähnliche Disposition der Muskel- fasern hervorgebracht. Gehen wir nun zur Histologie des Muskelsystems über. Das Element, von welchem wir bei der Betrachtung derselben ausgehen, ist ein Säulchen fibrillärer Substanz. Es kann solid sein, z. B. bei Nemertes, Hirudo, Taenia, oder ein Röhrchen z. B. bei Ligula, Planaria, Bipalium. Diese Säulchen oder Fasern werden von anderen Schriftstellern, z. B. Stieda *) und Sommer-Landois **), als Muskelzellen betrachtet. Bis jetzt wenigstens lälst sich kaum beweisen, dafs diese Säulchen Zellen sind. Einen Kern kann man in oder an ihnen eng anliegend niemals sehen. Ich wähle deshalb einen von ihrem Verhältnifs zur Zelle unabhängigen Ausdruck. Die Anordnung dieser Säulchen zeigt zwei Modificationen, welche man als Stufen der Entwickelung des Muskelgewebes ENEVT: FF) VILLE N betrachten kann. Auf der tieferen Stufe sind sie einzeln in ein ziemlich festes Protoplasma eingebettet, auf der höheren Stufe liegen sie zu mehreren in einem von festerer Substanz umschlossenen Raum, welcher eine gerinnbare sehr flüssige Pro- teinsubstanz enthält. In dem letzteren Zustand gleichen sie einem Primitivbündel. Zwischen beiden Stufen giebt es eine Mittel- stufe, auf der auch ein einzelnes Säulchen in einem solchen mit Flüssigkeit gefüllten Raum steht. Dieser Fall ist mir nur einmal im Kopf von Tetrarhynchus vorgekommen. Beide Stufen kommen sowohl in der Generations- wie der Stammform vor, es kann die ganze Muskulatur eines Thieres auf einer der beiden Stufen stehen, oder die Musku- latur ist gemischt, dann steht immer die Längsmuskulatur allein auf der höheren Stufe. Wir können also danach drei Gruppen von Plathelminthen unterscheiden, die aber, wie ich hervorheben will, weder mit der Körpergestalt noch mit der sonstigen Organisation zusammenfallen. ‚ Die Cestoden bieten das klarste Bild der ersten Gruppe dar. Dort ist der ganze Körper von einem Protoplasma ge- bildet, in welchen aufser den Muskeln auch die Nerven, Was- sergefülse, Geschlechtsorgane eingebettet liegen. Dasselbe ist feinkörnig, löst sich in heiflser Salpetersäure, es hängt mit den Säulchen zusammen, beim Zerreilsen bleiben immer Stücke davon an der Muskelfaser hängen. In diesem Proto- plasma sind bei einigen, z. B. den Bothriocephalus und Tetra- rhynchus, viele Kerne eingebettet, während bei Taenia die Kerne selbst am Hals, wo man doch eine Wucherung erwar- ten sollte, äufserst sparsam sind. Bei Ligula habe ich sie ganz vermilst, man findet sie gleichwohl in den Stellen einge- schlossen , welche die Anlage der Geschlechtsorgane enthal- ten. Dafs die Kalkkörper aus der Verkalkung von Zellen oder Kernen hervorgehen, ist unbewiesen und durchaus un- wahrscheinlich. Die erste Anlage der Kalkkörper bemerkt man als eine unverkalkte Körperstelle, welche in Karmin sich tief roth färbt. Sie besitzt bereits die definitive Grölse, welche immer bedeutender ist als die der Kerne. Sommer und Landois lassen den Körper des Bothriocephalus latus aus a Zellen zusammengesetzt sein, einmal spindelförmige, welche eine Rindenschicht bilden und kugelförmige in der Mitte des Körpers. Dals sich an der Rinde des Körpers durch Zupfen Spindeln mit Kernen isoliren lassen, ist gewils, wenn man aber bedenkt, dals diese Rindenschicht von einer Menge radialer Muskelfasern — die Ausstrahlung der Sagittalfasern — durchsetzt wird, so ist klar, warum sie sich leicht in längliche Stücke wird spalten lassen. Was die run- den Stellen in der Mitte des Körpers betrifft, so finden sie sich in der Halsgegend noch nicht. Weiter nach hinten sieht man in dem Protoplasma zuerst einzelne helle Räume auf- treten, die sich an den reifen Gliedern stark vermehrt haben, so dals das übrige Protoplasma nur dünne Wände zwischen ihnen bildet. Von Protoplasma sind die Räume sicher nicht erfüllt, sondern von Flüssigkeit. Wären sie Zellen, so mülste man folglich die Kerne an der Wand der Zelle sitzen sehen. Dies ist mir aber nie gelungen, die Kerne liegen vielmehr in der festen Substanz zwischen den Räumen. — Mitunter scheint allerdings ein Kern in der Mitte der Zelle zu stehen, dann ist man aber nicht sicher, dafs er in einem darunterliegenden Stücke fester Substanz sich befindet. Auch bei Ligula finden sich solche helle Räume. Bei den Cestoden geht dies Protoplasma in keine höhere Differenzirung ein. Es fehlen denselben namentlich die Drüsenzellen, welche bei den übrigen Plathelminthen einen grolsen Raum einnehmen, wenn nicht ganz, so doch fast ganz. Indels liegt dies Protoplasma gewils nicht als eine homogene Masse in dem Innern des Thieres. Wir haben eben nur wenig und sehr grobe Mittel, um die Organisation dieser Substanz zu untersuchen. Kocht man eine Ligula in Sal- petersäure, so kann man den inneren Theil des Körpers, welcher keine Längsmuskeln enthält, in Platten zerlegen, die dadurch zusammenhängen, dafs der weiter unten zu beschreibende Nervenstrang durch sie hindurchgeht und mit ihnen verwachsen ist. Diese Platten bestehen ans einer fein- körnigen Substanz, in welcher die Quer-, Ring- und Sagittal- fasern eingebettet liegen. Nach aulsen strahlen diese Platten TB zwischen den Maschen der Längsfasern nach aufsen. Man möchte danach annehmen, dafs das Protoplasma der in dem Querschnitt verlaufenden Fasern ein zusammenhängendes Ganze bildet und eben so das Protoplasma der in der Längs- richtung verlaufenden Fasern. Das Protoplasma der Längs- fasern wird durch das Kochen in Salpetersäure leichter ge- löst. Aus den Lücken, die zwischen den Querplatten ent- stehen, lälst sich vermuthen, dals das Protoplasma der Längs- schicht auch nach Innen zwischen die Querplatten dringt. Wie vorsichtig man sein muls, eine grolse verschmolzene Zellmasse da anzunehmen, wo keine Gränze der Zellen zu sehen ist, lehren die Untersuchungen Lieberkühn’s bei Spongien. Es gelang ihm scheinbar ganz homogene Zellmassen durch Erwärmen in ihre einzelnen Zellen zu zerlegen. Unter den 'Trematoden stehen einige ebenfalls auf dieser niederen Stufe, so sind bei Distoma veliporum und hepaticum die Säulen der Längsmuskeln nicht in hellen Räumen einge- schlossen. Das Protoplasma ist bei D. veliporum von einem aulserordentlich feinen Netz von Fasern und Membranen durch- zogen, welches zwar viele runde Kerne enthält; doch erschei- nen sie mir nicht zahlreich genug, als dals man auf jede Masche des Netzes einen Kern rechnen könnte. Auch bei D. hepaticum scheint das Protoplasma auf derselben Stufe zu stehen. Leuckart*) und nach ihm Blumberg **) geben zwar an, dals zwischen den Muskeln grolse kernhaltige Zellen liegen und der erste Anblick eines Querschnitts spricht un- leugbar dafür. Aber es scheint mir, dafs ähnlich wie bei den Oestoden das Protoplasma von mit Flüssigkeit erfüllten Hohlräumen durchsetzt wird. An jüngeren Exemplaren von D. hepaticum ist das Protoplasma in der Nähe der Längs- muskeln ganz homogen und stellenweise auch in der Mitte. Tief zu stehen scheint mir auch die Gewebsbildung bei Oc- tobothrium lanceolatum, ich will jedoch darüber nicht weiter sprechen, da meine Exemplare vielleicht nicht gut erhalten a Die Rhabdocölen und Bipalium haben Muskeln, welche durchweg auf der niederen Stufe bleiben, aber das Proto- . plasma ist nicht mehr so homogen wie bei den Üestoden. Soweit es zu den Muskeln gehört und ihnen sich anschmiegt ist es homogen. Sonst aber enthält es viele Drüsenzellen, und wie ich wenigstens von Mesostomum Ehrenbergii angeben kann, Zellen mit vielen Ausläufern, welche ein gelb-röthliches Pigment enthalten. Es liegt die Vermuthung nahe, darin einen Anfang von Blutgefälsen zu erblicken. Aulserdem ent- hält dasselbe noch andere strahlige groise Zellen. auf die ich nicht weiter eingehen kann. M. Ehrenbergii bietet überhaupt bei seiner grolsen Durchsichtigkeit soviel Gegenstände der Untersuchung dar, dafs ich mich nicht entfernt rühmen kann, dasselbe erschöpiend zu kennen. Die Sagittal-, Längs- und Ringfasern von M. Ehren- bergii lassen sich leicht isoliren. Die Säulchen sind sämmt- lich an ihren Enden wurzelartig verzweigt (Taf. III, Fig. 4) und mit einem Protoplasmahof umgeben, in welchen niemals ein Kern vorkommt. Gehen wir nun zur zweiten Gruppe, in der Primitivbündel und Säulchen zugleich vorkommen, über. Bei den Poliadeen und Nemertinen (Taf. VI, Fig. 1u.3) sind die Primitivbündel der Längsschicht so deutlich entwickelt, dafs darüber kein Zweifel sein kann. Die Abbildung einer Polia (Fig. 3) zeigt die Primitivbündel nicht deutlich, da die Zwischensubstanz in der That äulserst gering ist. Am schön- sten habe ich sie später bei einer grolsen Polia von Grön- land gesehen. Bei einigen 'Trematoden z.B. Tristoma und bei den Plana- rien kann man wegen der Kleinheit der Primitivbündel zwar auch noch zweifelhaft sein, ob die Bündel der Säulchen in einem hellen Raum liegen. Indefs glaube ich mich durch Anwendung von Hartnack Immersion Nr.9 davon überzeugt zu haben. Das Protoplasma der Ring- und Diagonalschicht bei Pla- narien Trematoden und Poliadeen ist feinkörnig und ent- hält runde Kerne, nach aufsen geht es ohne bestimmte Gränze in eine Membran über, welche man gewöhnlich als die Base- ul mentmembran des Epithels betrachtet hat. Sie enthält, wie man am schönsten bei der erwähnten grolsen Polia sieht, Kerne und dringt zwischen die Basen der Epithelzellen ein. Da wo die Epithelien fehlen bildet sie wie die offenbar gleichwerthige Haut der Cestoden die Körperhülle. Betrachten wir nun das Verhalten des Protoplasma bei Tristoma, den Planarıen und Poliadeen nach innen, so läfst es sich leicht als eine Umhüllung der Sagittalfasern ver- folgen. In dieser umhüllenden Schicht liegen häufig Kerne (Taf. VIL, F. 8°). Um diese Protoplasmaschicht der Sagit- talfaser liegt aber noch eine andere Substanz, die man zum Protoplasma rechnen muls. In den seitlichen Ecken scheint dies zahlreiche Kerne einschlielsende Protoplasma homogen zu sein, mehr nach der Mitte hat es sich zu deutlichen Zellterri- torien um die Kerne abgeschnürt (Taf. VII, Fig. 6). Bei Tristoma (Taf. VII, Fig. 8°) sind diese Zellen auch von festen Membranen umgeben, während bei den Planarien die Ober- fläche der Zellen sich kaum von dem Inhalt unterscheidet. Nemertes und Polia besitzt solche Zellen nicht, bei Ne- mertes ist dieses Protoplasma überhaupt bis auf eine breite Zone (Taf. VI, Fig. 1°) und den geringen Protoplasma-Rest zwischen den Ringfasern verschwunden oder in eine feste Bindesubstanz verwandelt. Die erwähnte Zone läfst bei den meisten Nemertes — wenigstens an Spiritusexemplaren — keine Structur erkennen, an einer grolsen fast einen Centi- meter breiten Nemertes von Surinam hat sie aber deutlich eine Structur wie das junge Bindegewebe von Wirbelthieren, das heilst wie eine helle Grundsubstanz mit vielen spindelförmi- gen Zellen und wird von Fasern und Membranen durchsetzt. In der Gruppe endlich, wo die Muskulatur durchweg aus Primitivbündeln besteht, die Hirudineen und Onychophoren umfassend, ist das Protoplasma auf eine dünne bindegewebs- artige Schicht zwischen den Primitivbündeln reducirt. In den Primitivbündeln stehen die Säulchen nur an der Peri- pherie. Macht man einen Querschnitt an Spiritusexemplaren, so kann man die Säulchen bei starker Vergröfserung leicht einzeln erkennen. An den bisherigen Abbildungen der u A Querschnitte der Primitivbündel tritt dies nicht deutlich hervor. Die Entwickelungsgeschichte der Muskelfasern ist direct bis jetzt nur bei den Wirbelthieren — und namentlich beim Hühnchen — verfolgt. Eckhardt*) hat für die Muskulatur des Herzens und Wagener **) für die des Stammes, des Darmes und Herzens nachgewiesen, dafs die Fibrillen in einem Protoplasma auftreten und sich erst nachher zu Bündeln gruppiren. Man wird leicht finden, dafs bei den Plathel- minthen diese zwei Stufen auch als bleibende Formen auf- treten. Auch die verschiedenen Stufen der Ausbildung der Muskeln, welche ich selbst bei den Nemathelminthen beschrie- ben habe, lassen sich ebenfalls leicht als ein anderes Beispiel für dieses allgemeine Schema auffassen. Wenn nun auch diese Ansicht ein viel richtigerer Ausdruck der zu beob- achtenden Thatsachen ist, als die älteren, welche bald die Muskelfibrillen selbst, bald das ganze Bündel direct aus Zellen entstehen lielsen, so möchte ich doch für alle diese niederen Entwickelungsstufen der Muskelfaser an das erinnern, was bei Gelegenheit der Cestodenmuskeln gesagt wurde, nämlich an die Möglichkeit, dals ein scheinbar homogenes Protoplasma doch die einzelnen Zelllen bereits getrennt enthalten kann. Drüsengewebe. Die zwischen den Muskeln liegende Schicht ist im Vor- hergehenden schon in soweit geschildert worden, als sie zur Muskulatur gehört oder indifferent bleibt. Darin ist nun eine überaus reiche Menge von Drüsen und ähnlichen Gebilden ein- gebettet. Den Cestoden fehlen diese Drüsen nach allen bisherigen Untersuchungen mit Ausnahme einiger in die Geschlechtsor- gane mündenden vollständig, weil das Parenchym auf einer embryonalen Stufe stehen bleibt, bei Polia ebenfalls, aber aus einem anderen Grunde, das Protoplasma ist zu weit redu- cirt. Bei den Planarien durchzieht es am reichsten den *) IX. **) VIIL. XIV. 6 ganzen Körper, leider lälst es sich hier wegen der Undurch- sichtigkeit nicht im Leben untersuchen. Bei den Trematoden ist es ebenfalls reich entwickelt, und von Walter*) Leu- ckart**) und am genausten neuerdings von Blumberg ***) beschrieben worden. Bei Bipalium und Nemertes sind die Drüsen auf die schon erwähnte Zone beschränkt zwischen der zarten äulseren Muskelschicht und der starken Längs- schicht. Da ich diels Gewebe am genausten von Mesosto- mum Ehrenbergii kenne und mich überzeugt habe, dafs man es nur an lebenden und so durchsichtigen Thieren mit einigem Erfolg untersuchen kann, will ich es von diesem T'hier aus- führlicher schildern und daran Vergleichungen mit den übrigen Ordnungen knüpfen. Stäbchen. Bekanntlich stehen bei allen Mesostomeen unter der Haut und zwar immer nahezu senkrecht daraut Stäbchen einer stark lichtbrechenden Substanz (Taf. VI, 1”). Aufserdem finden sich diese Stäbchen in grolsen birnförmigen Zellen nach innen von der rechtwinklich gekreuzten Schicht. Diese Zellen liegen einmal in einem grolsen Haufen jederseits von dem Ner- venring, und dann rechts und links in den Seitentheilen zer- streut. Die Zellen des grolsen Haufens sind birnförmig und gehen in einen dünnen Strang naeh vorn aus. Es lassen sich jederseits zwei hinter einander liegende Gruppen unter- scheiden, deren Ausläufer sich je zu einem gemeinsamen Strang vereinigen, von denen der eine oberhalb der andere unterhalb der vorderen Kopfnerven verläuft (Taf. III, Fig. 1 u. IV, Fig. 1). An der Kopfspitze treten die beiderseitigen Stränge durch eine Brücke zusammen. Die zerstreuten Zellen geben mehrere Ausläu- fer ab, welche sich weiter verästeln, bis sich schlielslich die Aeste an die Haut ansetzen. Jedes Stäbchen der Haut liegt in dem *) XI, 8. 270. **) XII, S. 470. *##) XJIL a Ausläufer einer Zelle. Diese Ausbreitung wurde schon genau vonM. Schulze und Leuckart beschrieben. M. Schulze*) hat auch die Stäbchen auf ihr Verhalten gegen verschiedene Reagentien untersucht. Die Bedeutung dieser Stäbchen ist bereits vielfach erör- tert worden. M. Schulze hält sie für Taststäbchen, Leu- ckart für Nesselorgane. Ich will zunächst einige neuere T'hatsachen über dieselben mittheilen. Obgleich bereits M. Schulze und Leuckart angeben, dals die Länge der Stäbchen sehr verschieden ist, so haben sie doch nur eine Art derselben beschrieben, welche immer von einer ziemlich bedeutenden Gröfse und von einer starken Lichtbrechung ist. Es giebt noch eine zweite Art, welche aulserordentlich klein und nur mit den jetzigen besse- ren Mikroskopen Hartnack Immersion Nr. 9 deutlich erkennbar sind. Untersucht habe ich sie nur bei M. Ehren- bergii. Sie befinden sich in vereinzelten Zellen, welche auf der Bauchseite unter den Dotterstöcken und Hoden liegen (Taf. V, 3°). Die Zellen enthalten aulser einer feinkörnigen Substanz dicht gehäufte Massen dieser Stäbchen. Von den Zellen gehen Ausläufer, die sich verästeln und schliefslich an die Haut setzen. Die Ausläufer bilden wiederholt Anschwel- lungen, die ebenso wie die Ausläufer angefüllt sind mit Stäb- chen. Die letzten Aeste schwellen keulenförmig an und enthal- ten in ihrem Ende eine helle kugelförmige Stelle, welche frei von Stäbchen bleibt. Beobachtet man die Stäbchen-Anhäu- fungen an einem ganz ruhigen unverletzten Thiere, so sieht man darin mitunter eine plötzliche Bewegung, welche sich mit dem Wimmeln einer dichten Spermatozoenmasse vergleichen lälst. Wie die Mutterzellen so liegen auch die Ausbreitung und die Endigung der Ausläufer nur an der Bauchseite, man muls deshalb zum Behuf der Untersuchung die T'hiere mit dem Rücken auf das Objectglas legen. Die grölseren Stäbchen haben immer ein stumpfes peri- pherisches und ein spitzes centrales Ende. In den Ausläufern *) IV. [er] Er ER, pe liegen sie immer der Länge nach, ebenso liegt die gröfste Menge in den Zellen. In den Zellen finden sich aber immer einige von bedeutender Länge mit sehr dünnem Ende, wel- ches der Wand der Zelle entsprechend gekrümmt ist. Es ist leicht zu bemerken, dafs die Anzahl der Stäbchen in den einzelnen Thieren sehr schwankt. Die Mutterzellen sind bald strotzend, bald weniger gefüllt. Ebenso ist die Anhäufung der Stäbchen in der Haut verschieden. Weiter findet man, dals in einzelnen T'hieren eine massenweise Neu- bildung stattfindet. Die Neubildung geht von Kugeln aus, welche sowohl in den Zellen (Taf. V, 3), wie in den Ausläu- fern auftreten und die für die gröfseren Stäbchen grölser als für die kleineren sind. Weiter rückwärts habe ich diese Kugeln nicht verfolgen können. Die Kugeln verlängern sich und nehmen allmählich die definitive Gestalt an. Diese Neu- bildung findet in jedem Lebensalter statt, keineswegs vorzugs- weise bei Jungen. Schon bei der Geburt sind sie reichlich damit ausgestattet. Aus diesem Verschwinden und wieder auf- treten lälst sich schliefsen, dals die Stäbchen zeitweise massenhaft zu Grunde gehen, aber auf welche Weise? Darüber kann ich eine befriedigende Antwort geben. Wenn man ein Thier auf das Objectglas gebracht und mit dem Deckglas, welches immer mit Siegellackfülschen versehen sein mufs, bedeckt hat und untersucht nun das Objectglas zu den Seiten des Thieres, so findet man sehr häufig (Taf. III, 5*) Stränge von verschiedener Länge, bald gestreckt, bald wellenförmig ge- krümmt. Sie enthalten einen stärker licktbrechenden Faden, umgeben von heller homogener Substanz. Das eine Ende ist abgerundet, das andere spitz. Es giebt Exemplare, welche nicht eins dieser Körper entleeren, während andere das Ob- jectglas auf weite Stellen damit überziehen. Diese Fäden sind die hervorgeschnellten gröfseren Stäbchen. Das Ab- schiefsen sieht man allerdings nur äulserst schwierig, wahr- scheinlich reicht das Bedecken mit dem Deckgläschen hin, un das Thier dazu zu reizen. An einem Exemplar ist es mir aber doch geglückt, den Moment der Entladung und zwar am Vorderende zu sehen. Es waren nur wenig Stäbchen, = Im sie hatten zuerst das gewöhnliche Ansehen als aus homoge- ner stark lichtbrechender Substanz bestehend, nach wenigen Secunden traten aber alle Veränderungzn zu der eben be- schriebenen Gestalt ein. Drückt man ein beliebiges Stäbchen aus dem Thiere heraus, so nimmt es niemals diese Gestalt an, sondern es platzt einfach auseinander, langsam in Wasser, schneller in Essig, Mineralsäure und Kali. Eine Resistenz gegen Kalilauge wie die Stäbchen von M. tetragonum nach M. Schulze — und wie ich bestätigen kann — haben, be- sitzen die Stäbchen von M. Ehrenbergii nicht. Aus diesen Beobachtungen geht hervor, dafs diese Stäbchen eine gewisse Reife erlangen und dann erst auf einen Reiz herausgeschleu- dert werden. Aulser diesen gröfseren Fäden finden sich (Taf. III, 5°) kleinere und sehr zarte, über deren Gestalt und Lage im Thier ich nichts weils. Ebendaselbst 5° ist eine Zeichnung, die man ebenfalls auf dem Objectträger findet. Ich vermuthe darin die Producte der Entladung der kleineren Stäbehen. Vielleicht ist jede der ovalen Figuren hervorge- gangen aus der einmaligen Entladung einer Endanschwellung. Es liegt nahe, daran zu denken, dals diese Fäden zu irgend etwas benutzt werden. Ich habe zuerst geglaubt, zum Fang; allein so oft ich auch Daphnien untersucht habe, welche die Mesostomeen eben im Kampf bewältigt hatten, niemals fand ich daran die Fäden. Eine andere Vermuthung hat sich bei mir gebildet, dafs sie bei der Begattung als Reizmittel eine Art Liebespfeile verwendet werden. Dafür spricht der Umstand, dals alle Exemplare, welche 1—2 Tage isolirt gehalten wur- den, die Entladung am schönsten zeigen und zwar gleichgül- tig, ob die Thiere hungerten oder reichlich mit Futter ver- schen waren. Dafs sie beim Fang nicht verbraucht werden, ist also sicher, und ihre Anhäufung während der Isolirung würde also wohl für die zweite denkbare Gebrauchsweise sprechen.. Ist nun auch die Natur dieser Stäbchen um vieles aufgeklärt, so bleibt doch noch manche Frage ungelöst. Will man dieselben als ein Drüsensecret betrachten, so muls man jedenfalls zugeben, dals es als solches neu und eigen- thümlich ist. Mit Nesselorganen haben sie vielleicht eine Ver- N wandschaft, allein doch sicher eine sehr entfernte, die sich nur vermuthen, nicht beweisen läfst. Würden die Stäbchen nicht ausgeworfen, so würde kein Beobachter anstehen, sie für Enden sensibler Nerven anzusehen. Insofern hatM. Schulze Recht gehabt. Ich will noch anführen, dals sie in essigsaurem Ammoniak die Neigung haben, solche Querstreifen oder Plätt- chen zu zeigen, wie die Retinastäbchen. Dafs die Stabchen aus den Zellen allmählich nach der Haut nachrücken, ist wahrscheinlich, einen direeten Beweis habe ich aber nicht finden können. Ein Theil entsteht sicher direct unter der Haut. Die langen Stäbchen, welche ge- krümmt in den Zellen liegen, rücken niemals in die langen Aus- läufer, sie werden wahrscheinlich durch kurze Ausläufer an der Bauch- und Rückseite, die man wegen der flachen Gestalt des T'hieres nicht sehen kann, entleert. Denn die längeren der ausgeschleuderten Körper können nur von den längsten Stäbchen herrühren. Das Vorkommen solcher oder ähnlicher Stäbchen ist unter den Rhabdocölen aulser bei den Mesostomeen nur noch erwähnt bei Vortex (M. Schulze). Die eigentlümlichen Körper im Schwanz von Monocelis, welche mitunter Stäbchen genannt werden, scheinen doch davon wesentlich verschieden. Unter den übrigen Plathelminthen fehlen sie den Trematoden, Cesto- den und Poliadeen. Beiden Sülswasser-Planarien findet man in dem Epithelium helle ellipsoidische Körper. Sie stehen darin ähnlich wie die oben beschriebenen Körper aus Mesostomum mit denen sie auch, wieM. Schulze (a. a. O.) nachwies, die leichte Löslichkeit in Essigsäure und eine starke Resistenz gegen Kali- lauge gemein haben. Indels finden sie sich auch (Taf. VII, Fig.6) in der Drüsenschicht und bilden dort auf Querschnitten eine Zone, welche in einiger Entfernung von der Körperwand verläuft, einzelne finden sich auch zwischen der Zone und dem Epithel. Es läfst sich daraus vermuthen, dals sie sich im Innern des Körpers bilden und von da aus in das Epithel treten. Die Bildungszellen selbst habe ich jedoch nicht dar- stellen können. In Carminlösung färben sich diese Körper ar =— sehr schön roth, in Glycerin und Alkohol schrumpfen sie etwas, nehmen aber in Kalilauge ihre Gestalt wieder an. Bei Bipalium liegen die Stäbchenzellen, welche sich im Alkohol recht gut erhalten haben, in der erwähnten Paren- chymzone. Sie haben mehrere nach der Haut gehende Aus- läufer, deren Epithelzellen reichlich damit gefüllt sind. Sie sind braun gefärbt und geben der Haut die dunkele Farbe. Auf der Mitte der Bauchseite verläuft ein breiter heller, etwas vorstehender Streifen, der sich auch durch einen dichten Pelz langer Wimpern auszeichnet. Derselbe enthält keine Stäb- chen, es fehlen auch in dieser Gegend die Stäbchenzellen (Taf. VII, Fig. 7). Bei Nemertes haben die Stäbchen am meisten und deut- lichsten den Character des Drüsensecretes. Sie ragen viel- fach aus dem Epithel hervor und das hervorragende Ende ist zerbröckelt und allem Anschein nach in Zerfall begriffen. Nach Innen in der Parenchymzone findet sich die Stäbchen- substanz in langen Gängen gestreckt (Taf. VI F. 1), gewun- den oder wellig verlaufend. Dazwischen finden sich ähnliche dünnere Gänge, welche nicht die braune Stäbchensubstanz enthalten, aber durch Carmin tief roth gefärbt werden. Man darf wohl annehmen, dafs sie die jüngeren Stufen der Stäb- chenbildung vorstellen. Ueber die zellulare Zusammensetzung dieser Parenchymzone ist schon oben gesprochen worden. An der schon erwähnten grolsen Nemertesspecies ist die Haut mit tiefen Querrunzeln bedeckt, welche nur in den Vertie- fungen ein Epithel tragen, während es sonst fehlt. Das Epi- thel ist mit schönen glatten wie mit feinkörnigen Stäbchen er- füllt, die Bildungstätte derselben liegt in der schon oben be- schriebenen bindegewebigen Parenchymzone, wo man sie als Gänge, welche mit einer feinkörnigen Masse erfüllt sind, erkennt. Erst in der Haut nehmen die Stäbchen die characteristische Gestalt an. Spinndrüsen. Die Mesostomeen, namentlich M. E. und M. tetragonum haben die Eigenschaft, einen fadenziehenden Schleim abzu- DER 2) .7 ee sondern. Sie benutzen dieselbe, man kann sagen in einer wahrhaft mörderischen Weise, zum Fang kleiner und grofser Thiere. Ihre Nahrung besteht in kleinen Lumbrieinen, Entomo- straceeen, Hydrachnen, Dipteren- und Notenectalarven, welche sie, wie schon Focke beschreibt, mit dem Schlund- kopf aussaugen, so dals das leere Skelett übrig bleibt. Die Entomostraceen ziehen sie allen andern vor. So wie ihnen eins zu nahe kommt, geben sie ihm und zwar auch den- jenigen, welche sie nicht fressen wollen, einen leichten Schlag mit dem Vorderende und sofort ist es mit Schleim bedeckt und bestrebt sich vergeblich zu entrinnen. Man findet in den Gefälsen, worin man die Mesostomeen aufbewahrt, einzelne und ganze Haufen von Daphniden und Cyclopiden an den Wänden und auf dem Boden durch den zuerst ganz unsicht- baren Schleim festgebannt. Mit den Notonectalarven lassen sie sich selbst nicht in diesen so leichten Kampf ein, sondern fangen sie in einem Netz, welches auf der Oberfläche und durch das Wasser gesponnen wird. Sind keine Notonectalarven im Gefäfs, finden sich auch die Netze nicht. Ephemerenlarven haben sie nie angefallen oder gefangen, Corethralarven nur im Nothfall und wie mir schien nicht immer mit Erfolg. Untereinander verschonen sie sich selbst im Hunger, ebenso verschmähen sie Planarien. Auch in der Weise benutzen sie diese Eigenschaft, dafs sie einen Faden an einer Lemna befestigen und sich daran den Kopf nach unten aufhängen. Oft findet sich eine ganze Gesellschaft in dieser Stellung. Dieser Schleim scheint nicht aus einer begrenzten Stelle des Körpers auszutreten, sondern aus sehr feinen Oefinungen, welche über die ganze Bauchfläche zerstreut stehen, die ich aber allerdings nicht sehen konnte. Berührt man die Thiere mit einem festen Körper, so kann man immer einen Faden ausziehen. Als Bildungsstätten dieses Schleimes kann man die Zellen betrachten (Taf. III, I), welche in der Mittellinie der Bauch- seite vom Schwanz bis zur Geschlechtsöffnung und vorn Bee zwischen dem Kopfende und der vorderen Hirncommissur stehen. Sie besitzen einen deutlichen Kern und stehen durch breite Ausläufer mit einander in Verbindung. Aufserdem haben sie noch dünne vielfach verästelte Ausläufer von grolser Feinheit, welche man nur mit Hartnack Nr. 9 sieht. Die Zellen selbst aber namentlich die Ausläufer enthalten über- aus feine Körnchen, welche die Molekularbewegung zeigen. Diese feinsten Ausläufer sind nur in gut genährten Exem- plaren deutlich mit Körnchen erfüllt, dann aber namentlich an jungen Exemplaren sehr schön zu sehen. Sie verbreiten sich zwar über die Bauchseite des ganzen Körpers, im Schwanz aber bilden sie scheinbar ein dichtes Netzwerk, ohne dafs jedoch, wie ich nach sorgfältiger Untersuchung annehmen muls, eine quere Verbindung zwischen den Ausläufern stattfindet. Die Zellen selbst führen die Körnchen nur in geringer Menge, dagegen zahlreiche kleine Kugeln, welche gekrümmte stäbehen- förmige Körper enthalten (Taf. V, 2°). Weiter unten wird die Besprechung der Speichelzellen uns Gelegenheit geben, auf dieses’merkwürdige Drüsensystem zurückzukommen. Bei M. obtusum (Taf. IV, Fig. 1) sieht man im Schwanz zahlreiche weitere und engere Räume mit feinen, in Moleku- larbewegung begriffenen Körnchen, welche wohl ebenfalls zu einem solchen Drüsensystem gehören. Das Vorkommen von fadenziehenden Secreten ist bei den Plathelminthen schon anderweit bekannt. Leydig be- schreibt es von Piscicola *) als das Secret einzelliger Drüsen, welche in der Kopf- und Fulsscheibe sich befinden. Aehn- liche Drüsen findet man bei den übrigen Hirudineen über die ganze Haut verbreitet. Die Hautdrüsen, welche Lieber- kühn bei Prorhynchus stagnalis entdeckte, werden ebenfalls hierher gehören (Taf. VII). ©. Schmidt **) fand bei Poly- celis cornuta hinter der Geschlechtsöftuung eine Höhlung, in welche zwei andere flaschenartige Höhlen münden, deren Wände muskulös sind. Da das Gefäls, in welchem diese *) II, 8. 109. **) XIV, 8. 32. Ra Species eine Nacht zugebracht hatte, mit einer spinnewebs- artigen Haut erfüllt war, so vermuthet er in der Höhlung Spinndrüsen. Unter den Nemertinen kommt nach Kefer- stein *) das Spinnen bei Oephalothrix longissima vor. Drüsen der Geschlechtsorgane. Ein Packet einzelliger Drüsen liegt (Taf. III, Fig. 1 k) bei M. Ehrenbergii zu beiden Seiten der Geschlechtsöffnung, ihre Ausführungsgänge münden in den Ausführungsgang der Eierstöcke. Dieselben Drüsen finden sich bei M. obtusum (Taf. IV, 1). Andere Drüsen führen in die Scheide des Penis. ©. Schmidt **) hat dieselben bei sechs Mesosto- meen gefunden und läfst sie alle in die Saamenblase d. h. das innere Lumen des Penis münden. Bei Mesostomum Ehrenbergiüi habe ich überhaupt keine in den Penis mündende Drüse gesehen, wohl aber bei M. obtusum und tetrago- num. Allein gerade bei letzterer fand ich das Secret immer in dem Raum zwischen dem Penis und seiner Scheide. Auch die Planarien besitzen eine solche Drüse. Ich habe sie an Quer- schnitten von Sülswasserplanarien untersucht. Sie umhüllen den Ausführungsgang der Geschlechtsorgane und breiten sich auf der Rücken- und Bauchseite flächenartig aus. Die Aus- führungsgänge der Zellen strahlen vorzugsweise nach der Geschlechtsöffnung zu. Das Secret ist in Alkohol bräunlich und färbt sich nicht in Carmin. Auch OÖ. Schmidt hat dieselben Drüsen bei Planaria gonocephala ***) und Dendrocoelum lacteum 7) abgebildet und läfst sie auch hier in den Penis münden. Nach meinen Querschnitten ist dies aber ohne Zweifel nicht der Fall. Keferstein ff) bildet dieselbe Drüse bei Leptoplana tre- mellaris und Eurylepta argus ab und zwar in die weibliche 2) XV, B.,64. =) AV1lL,S. 41. *##) XIV, Taf. IV, Fig. 4. 7) XVII, Taf. IV, Fig. 10. +7) XVL Taf. I, Fig 1; Taf. II, Fig. 1 und 3. == GN Geschlechtsöffnung mündend. Seine Annahme, dafs sie Ei- weils für die Eier absondert, dürfte wohl kaum bewiesen sein. In die Geschlechtsorgane mündende Drüsen kommen offenbar allen Plathelminthen zu. Bei den Trematoden wer- den sie erwähnt von Leuekart*) und Blumberg **) bei den Cestoden von Sommer und Landois ***). Dafs diese Drüsen ein Secret zur Bildung der Schaale liefern, wie man allgemein annimmt, halte ich nicht blofs für unbewiesen, son- dern auch für unwahrscheinlich. Wir werden bei Gelegen- heit des Dotterstocks näher darauf eingehen. Speciell bei Mesostomum Ehrenbergii münden in den Uterus, wo die Schaalenbildung vor sich geht, überhaupt keine Drüsen. Speicheldrüsen. Diese in den Mund sich öffnenden Drüsen kommen bei rhabdocölen Turbellarien sehr häufig vor. Wir wollen die- selben bei M. Ehrenbergii genauer betrachten. Die Speichel- zellen liegen hier zu beiden Seiten des Mundes (Taf. III, Fig. 11). Von jeder Seite führen zwei Stränge von Aus- führungsgängen nach dem Schlundkopf, deren einer seitlich, der andere weiter nach hinten mündet. Die Zellen hängen unter einander deutlich zusammen, während andererseits feine Stränge sich in das Parenchym erstrecken (Taf. V, Fig. 3 a). Es stellen diese Drüsen Zellennetze mit feinen Ausläufern vor. Sie verhalten sich also ähnlich wie die eben genannten Spinn- drüsen, nur liegt bei den Speichelzellen der Zusammenhang der Theile klarer vor Augen. Da die seitlichen dünnen verästelten Ausläufer derselben nicht Ausführungsgänge, sondern secreto- rische Theile sind, so dürften auch bei den Spinndrüsen die seitlichen Ausläufer secretorisch sein und die Ausführungs- gänge vielleicht kurze auf der Bauchseite mündende Stränge *) XII, 8. 483. **) XIII. **#) VII, S. 60. 2 sein. Die Ausläufer der Speicheldrüsen sind übrigens nicht so reichlich wie die der Spinndrüsen. Dieses Zellennetz, welches das ganze Parenchym mit einem Capillarsystem von secretorischen Kanälen durchziehet, kann man wohl als eine neue Form des Drüsengewebes be- zeichnen. Die Ausführungsgänge gehen deutlich in den Schlund- kopf. Wie sie aber sich öffnen ist schwer zu enträthseln. Um die Schwierigkeit zu verstehen müssen wir auf den Bau des ganzen Schlundkopfes eingehen. Der zwiebelförmige Schlundkopf liegt in einer Höhle, welche ihn scheidenartig umgiebt, und ist nur auf der oberen Seite dieser Höhle fest- gewachsen, indem er dort die Oeffnung des Darmes umgiebt. Die Drüsen müssen also von der Rückseite her in den Schlundkopf eintreten. Deutlich muskulös ist der Schlund- kopf nur an seinem Lumen und an seiner unteren Fläche und zwar sind weit abstehende Längs- und Ringfasern in einfacher Lage (Taf. VI, Fig. 5) vorhanden. Das ganze Paren- chym des Schlundkopfes wird durch kernhaltige radial ge- stellte Zellen von länglich prismatischer Gestalt gebildet. Nun sind die Zellen dieht mit ähnlichen Secreten wie die Speicheldrüsen erfüllt. Es müssen also jene Zellen der Speicheldrüsen direct mit den Zellen des Schlundkopfes zu- sammenhängen. Daraus erklärt sich auch, warum die Spei- chelstränge sich nicht weiter in den Schlundkopf verfolgen lassen. Bei den Nematoden kommt eine ähnliche Einlagerung von Drüsen in die Muskelsubstanz des Oesophagus vor *). M. Ehrenbergii giebt uns die Gelegenheit, die Vorgänge in den Drüsen aın lebenden hier viel genauer zu verfolgen, als an den höheren Thieren, an denen die Physiologen ihre Unter- suchungen gewöhnlich ausschlielslich zu machen pflegen. Man bemerkt, dafs die secretorischen Zellen nicht untergehen. So genau ich darauf meine Aufmerksamkeit richtete, fand ich keine Spur und Anzeige davon. Auch in den Drüsen höhe- rer Thiere liegt also keine Veranlassung vor, in allen Fällen =. IE an den Untergang von Zellen zu denken. Die Zelle verliert einen Theil ihrer Substanz ohne unterzugehen und ersetzt denselben durch Wachsthum. Ich habe einen ähnlichen Vorgang in dem Uterus von Ascaris megalocephala und lum- bricoides *) beschrieben, wo das Secret in der Weise gebildet wird, dafs die Epithelzellen keulenartige Auswüchse bilden, welche sie abstolsen, ohne unterzugehen. Wassergefäfssystem. Ueber das Wassergefälssystem habe ich nur einige Beob- achtungen betreffend M. Ehrenbergii mitzutheilen. Der Verlauf der Hauptstämme, ihre feinere Verzweigung und die Mündung der zwei Hauptstämme in die Scheide des Schlundkopfes hat Le u- ckart **) bereits genau beschrieben. In den grölseren und kleineren Stämmen stehen einzelne wimpernde Stellen, wie sie in den Wassergefälsen der Plathelminthen überall vor- kommen. Man nimmt nach dem Vorgang von v. Sie- bold ***) jetzt allgemein an, dafs dieselben aus den von Czermak entdeckten undulirenden Membranen bestehen. M. Ehrenbergii macht in dieser Beziehung eine Ausnahme. Wie man sich leicht überzeugt, wenn man die Bewegung durch Zusatz von Jodlösung allmählich absterben läfst, wer- den diese Stellen von einer Reihe einzelner Wimpern gebil- det, welche auf einem plattenartigen Vorsprung stehen (Taf. III, 6); da man denselben und folglich auch die Wim- perreihe gewöhnlich im Profil sieht, erhält man allerdings zu- erst das Bild einer undulirenden Membran. Die feinsten Ausläufer des Wassergefälssystems sind mit becherfürmigen Anhängen besetzt, in welchen je eine einzelne lange Wimper steht. Man möchte glauben, dals dies offene Ausmündungen wären wie sie Leydig von Olepsine complanataund Thiry von den Ammen Üercaria macrocerca allerdings in einer ganz andern Gestalt beschrieben hat. Eine Oeffnung läfst sich aber an unsern *), X, 8. 257. **), V, Taf. IX. #*%) XIX, 8. 361. RP. aan Bechern nicht erkennen. Von ihren Enden geht immer ein dünner Faden ab (Taf. III, 6). Rüssel. Rüssel kommen bei den Plathelminthen häufig und in verschiedener Gestalt und Function vor, dals wir dieselben als eine dieser Klasse eigenthümliche Bildung betrachten können. Dieselben sind entweder geschlossene oder offene Röhren. Bei den geschlossenen Formen ist ein länglich musku- löser Schlauch vorhanden, von dessen Spitze ein Muskel nach rückwärts geht, welcher das Vorderende rückwärts in das Hinterende zurückzieht und einstülpt; der eingestülpte Theil, der während der Ausstülpung aus dem Körper hervorragt, kann als der Rüssel, und der Theil, welcher immer im Körper bleibt, als die Rüsselscheide betrachtet werden. Rüssel wie Rüsselscheide sind immer muskulös. Als eine sehr tief stehende Entwickelungsstufe dieser Form kann wohl auch das Rostellum der 'Taenien betrachtet werden, über welches wir jetzt durch Nitsche*) genauere Aufschlüsse erhalten haben. Der von Nitsche als elastisches Kissen bezeichnete Theil des Rostellum ist übrigens auch muskulös und scheint mir gleichwerthig mit dem bei Taenia undulata auftretendem innerem Sack zu sein. Es liegt ferner nahe, den äulseren Sack als die Scheide, den inneren als den Rüssel zu betrachten. Um die Aehnlichkeit mit dem Rüssel der Tetrarhynchus, Nemertes und der Poliadeen herzustellen, fehlte nur der Retractor. Dem Rüssel der Taenien schliefst sich vielleicht am nächsten der der Prostomeen an, dem der Retractor ebenfalls fehlt. Leider hat man denselben noch nicht genauer unter- sucht. Uebersehen hat man bisher gänzlich den Rüssel von Stenostomum, derselbe ist allerdings sehr rudimentär und deshalb bis jetzt für ein Wassergefäls gehalten worden. *) XXIX. Allein der helle, vom Kopf bis zum Schwanz laufende Kanal (Taf. IV, Fig. 2) gleicht durch seine Lage und die muskulöse Beschaffenheit seiner Wand vollständig der Rüs- selscheide eines Nemertes. Auch enthält er vorn deutlich einen inneren Strang, welcher weiter hinten an der Rüssel- scheide angewachsen ist, der unzweifelhaft dem Rüssel ent- spricht. Hervorgestreckt habe ich ihn allerdings nicht gesehen. Der Rüssel der Poliadeen und von Nemertes unterschei- det sich bekanntlich dadurch, dafs ersterer ein Kalkstilet trägt. Allein auch die Lage der beiden Organe ist aulser- dem noch in jeder Hinsicht verschieden. Die Rüsselscheide von Nemertes wie der von Stenostomum und Prostomum ist an der Kopfspitze angewachsen. Der Mund liegt weiter rückwärts. Bei den Poliadeen dagegen liegt der Mund in der Kopfspitze und die Rüsselscheide ist im Innern der Mund- höhle angewachsen. Der Rüssel öffnet sich also durch den Mund. Zu den Formen mit ausstülpbaren Rüsseln gehört auch der merkwürdige Ropalophorus (Diesing, Distoma coronatum Rudolphi), welcher im Darm brasilianischer Didelphysarten vorkommt, ferner Gasterostomum fimbriatum. Ein fleischiges, aber wie mir scheint nicht aus- und ein- stülpbares, sondern nur hervorstreckbares fleischiges Organ liegt ın der Mundhöhle von Dinophilus und wahrschein- lich auch von Bipalium. Doch kann ich über letzteres mich nicht mit Bestimmtheit aussprechen, da ich überhaupt nur ein Exemplar dieses seltenen Thieres besitze. Die zweite Form der Rüssel, diejenige, mit offenen Röh- ren kommt einmal bei dem Penis vor, dann bei dem Rüssel der aus dem Grund der Mundhöhle bei Planaria, Clepsine und den Opistomeen vorgestreckt werden kann. Diese letztere dürfte verwandt sein mit den zwiebel- und tonnenförmigen Formen des Schlundkopfes, welche bei den Rhabdocölen so häufig sind und diese wiederum führen uns zu den einfachsten Formen des Rüssels, nämlich den Saugnäpfen. Dafs der sogenannte Rüssel von Prorhynchus ein Penis ist und mit dem Rüssel der Poliadeen nichts gemein hat, wird ARE. REG aus den im Anhang mitzutheilenden Untersuchungen Lieber- kühn’s hervorgehen. Nervensystem. Während bei allen Thierklassen das Centralorgan des Nervensystems sehr allgemein einen Ring darstellt, ist bei vielen Plathelminthen ein solcher Ring bis jetzt nicht bekannt. Bei Trematoden und Planarien sprechen die meisten Autoren ausschlielslich von einer vorderen Commissur. Nur Walter erwähnt für Amphistoma einen geschlossenen Ner- venring. Auch in den vielen genauen Abbildungen der Rhabdocölen finden wir immer nur eine vordere Commissur angegeben. Indels kann man sich bei M. Ehrenbergii über- zeugen, dals die beiden von der vorderen Commissur rück- wärts laufende Stränge (Taf. III, Fig. 1 n) durch eine helle, wenig Zellen enthaltende Commissur hinter dem Schlund ver- bunden sind. Bei genauer Untersuchung dürfte man wohl auch sonst eine hintere Commissur finden. Die Hauptstämme des peripherischen Nervensystems lie- gen bei allen Plathelminthen mit Ausnahme der Hirudineen. wo sie sich in der Mittellinie des Bauches vereinigen, seitlich. Selbst bei den Onychophoren *), welche den Hirudineen so nahe stehen, sind sie noch durch einen ziemlichen Abstand getrennt. Segmentirte Formen verhalten sich in dieser Be- ziehung gleich wie unsegmentirte, z. B. Malacobdella **). Diese seitlichen Hauptstämme lassen sich bei Nemertes und den Poliadeen schön auf Querschnitten untersuchen und zei- gen sich dann (Taf. VI, Fig. 1—3) zusammengesetzt aus einem mittleren feinkörnigen,, weder Kerne noch Zellen ent- haltenden, durch Carmin sich nicht färbenden Theil, welchem zu beiden Seiten Zellen aufliegen. Bei Polia enthält der mittlere Strang aulser der feinkörnigen Substanz dicht gedrängt aufserordentlich feine Fibrillen, welche sowohl längs als quer *) XXIV. *#*) XXV. Fe A laufen. Dieselben Fibrillen und Zellen sind auch im Hirn zu finden. Bei Nemertes habe ich ebenfalls quer- und längs- laufende Fibrillen gesehen, aber viel undeutlicher. Die Gang- liensubstanz vertheilt sich demnach hier auf die ganze Länge des Stammes. Peripherische Aeste kann man bis zu einer aulserordent- lichen Feinheit bei M. Ehrenbergii verfolgen, ihre nähere Untersuchung war aber so schwer, dafs ich davon abstand. Bei Nemertes habe ich die peripherischen Aeste nicht finden können. Bei den Poliadeen sind sie aber sehr leicht schon unter der Loupe zu sehen, ihre Anordnung ist ganz ähnlich wie bei Malacobdella. Die Aeste sind sehr dick und gleich dem Stamm aus Fibrillen und Zellen zusammengesetzt. Da die Aeste bei Polia zu beiden Seiten in gleichen Abständen ab- gehen, so habe ich die Poliadeen zu den segmentirten For- men gerechnet. Der Mangel von Ganglienanschwellungen wird um so weniger dagegen geltend gemacht werden, als wir auch aus einer andern Klasse, der Nemathelminthen, ein Beispiel kennen, nämlich bei Lumbricus, wo die Ganglien- zellen gleichmäfsig über den :Hauptstrang vertheilt sind. Die peripherischen Aeste der Poliadeen theilen sich weiter und dringen noch in einer ziemlichen Dicke durch die Muskel- schicht und Basementmembran bis zum Epithel. Das Nervensystem der Öestoden ist bis auf das Gang- lion, welches G. R. Wagener*) bei sehr grofsen Tetra- rhynchusspecies gefunden hat, gänzlich unbekannt. Es be- steht aus zwei oder mehreren Hauptstämmen, welche sym- metrisch seitlich gelegen sind und sich im Vorderende durch eine Schlinge verbinden. Bereits Nitsche**) hat darauf aufmerksam gemacht, dafs die Stränge, welche nach aufsen von dem Stamm des Wassergefälssystems liegen, unmöglich ebenfalls Wassergefälse sein können, wie die früheren Beob- achter angenommen haben. Eine Meinung über ihre Bedeu- tung weils er auch nicht aufzustellen. Ich habe dieselben *) XXI, S. 94 und Taf. IV und V. **) XXIX. XIV. 7 Ta schon seit längerer Zeit beobachtet und bin durch die Aehnlich- keit, welche sie durch ihre Lage und ihr ganzes Ansehen mit dem Nervensystem der Nemertinen haben, zu der Ueberzeugung ge- kommen, dafs sie die Nerven der Oestoden darstellen. Wegen ihrer Lage und ihres Ansehens verweise ich auf die Abbil- dung von Nitsche, Sommer und Landois. Macht man bei einer Ligula Querschnitte vom Kopfende, so kommt man nach wenig Schnitten auf die Anastomose. Die Nervensub- stanz vereinigt sich und bildet eine ziemlich breite Brücke zwischen den zwei Hauptstämmen. Zellen und Fibrillen sind darin nicht wahrzunehmen. Ich untersuchte eine Species aus Cyprinus brama, welche einen tiefen dorsoventralen Ein- schnitt in der Mitte des Kopfes hat, die man gewöhnlich als Ligula simplieissima bezeichnet, und eine andere Species aus Ga- sterosteus aculeatus, deren Körper deutlich gegliedert ist und in der Mitte des Kopfes die Spur eines Saugnapfes trägt. Wegen der Einfachheit des Kopfes findet man hier die Ana- stomose am leichtesten und sichersten. Taenia perfoliata, welches keinen Hakenkranz und kein Rostellum besitzt, zeigt die Anastomose noch schöner und zwar 18—22 Quer- schnitte von der Kopfspitze entfernt. An dieser Species habe ich das Nervensystem in der höchsten Ausbildung gefunden. Es enthält die Anastomose Kerne und Fibrillen, auch die zwei seitlichen Hauptstimme, welche nach rückwärts gehen, sind nach der Rück- und Bauchseite zu deutlich mit Zellen belegt, so dafs sie vollständig den Hauptstämmen eines Ne- mertes gleichen. In die Glieder habe ich das Nervensystem von T. per- foliata noch nicht weiter verfolgt, da sich hierbei viele Schwie- rigkeiten entgegenstellen wegen der sonderbaren Form, näm- lich dünner Platten, die sie annehmen und wegen der Aus- breitung der Geschlechtsorgane — Schwierigkeiten, die bei einiger Anstrengung wohl zu überwinden sein werden. Unmittelbar vor der Anastomose ändert sich die Mus- kulatur, es tritt ein stark muskelöses Kreuz auf, des- sen Arme auf die Mitte der vier Seiten des Kopfes treffen. N. CE Auch bei Tetrarhynchus, wie ich mich bei mehreren Species überzeugt habe, liegen die beiden Hauptstränge seit- lich, sie laufen bis nahe an die Kopfspitze und vereinigen sich durch eine sehr schöne kernhaltige Anastomose. Wie bei Taenia perfoliata liegt vor derselben ein Kreuz von Mus- kelfasern. Das grolse Ganglion Wagner’s ist wahrschein- lich diese Anastomose, welche nur durch die Präparation aus der natürlichen Lage gebracht war. Bei Taenia crassicollis mülste die Anastomose unterhalb des Rostellum liegen. Sie hat wahrscheinlich die Form eines Ringes. Das Rostellum ist nahe seinem hinteren Ende von Nervensubstanz umgeben. Es gelingt aber nicht, die Nervensubstanz als einen zusammen- hängenden Ring zu sehen, da eine Menge Muskelfasern vom Rostellum in radialer Richtung nach der Leibeswand ver- laufen. Die Lage des Oentralnervenringes ist im ganzen Thier- reich meist so, dafs der Schlund durch denselben hindurch- tritt, dals sogar die Ausdrücke „Nervenring“ und „Schlund- ring“ als gleichbedeutend gebraucht werden. Die Plathel- minthen zeigen aber, dals die Lage um den Schlund, ja die Ringform nur der specielle Fall eines allgemeineren Gesetzes sein muls. Sowohl bei Nemertes, als bei den Poliadeen wird der Nervenring nicht vom Schlund, sondern vom Rüssel durchsetzt. Bei einem Theil der Cestoden ist der dem Oen- tralorgan entsprechende Theil eine Brücke. Vielleicht kann man sich die Entstehung des Nervenringes in folgender Weise vorstellen. Die niederste (vielleicht auch die embryo- nale) Form des Nervensystems besteht in zwei Strängen, welche durch eine Brücke verbunden sind. Entsteht nun in der Mitte des Kopfes über der Brücke eine Neubildung, sei es ein Rüssel, ein Munddarm oder ein anderer Ausführungsgang, so durchbohrt er die Brücke und macht sie dadurch ring- förmig. Ein eigenthümliches Sinnesorgan besitzen die Gattungen Nemertes und Stenostomum (Taf. IV, Fig. 2) in den Kopf- spalten. Ihrer Anlage nach unterscheiden sie sich nicht von den Sauggruben der Bothriadeen unter den Öestoden und bei 7* — 10 — Stenostomum sind sie nicht wesentlich höher entwickelt. Aber bei Nemertes sendet die hintere innere Ecke der Kopfspalte einen engen, mit langen Wimpern besetzten Kanal nach dem Nerveuring, wo sich derselbe zu einem ganz in Gang- liensubstanz eingebetteten Knäuel windet. Auch Polia besitzt solche Grübchen, die man mit denen von Nemertes zusammengestellt hat, die sich aber wesentlich davon unterscheiden. Die Mundöffnung der Poliadeen ist eine wimpernde Längsspalte, auf deren Hinterende rechtwinklich eine wimpernde Rinne von Seite zu Seite verläuft. Eine seitliche Kopfspalte existirt also nicht. Die wimpernde Stelle, an welche sich, wie Quatrefages*) gefunden hat, ein Nerv begiebt, ist offenbar das seitliche Ende dieser Rinne. 3. Darmkanal. Der Darmkanal sämmtlicher Plathelminthen besteht aus einer Schicht Zellen. Auch Mesostomum, wie alle Rhabdo- cölen, und die Planarien machen davon keine Ausnahme. Die Zellen besitzen Kerne und enthalten bei Mesostomum schon früh helle Räume, in deren Innern feste Uoncretionen schweben, wie sie als Secretbläschen aus der Leber der Mol- lusken und anderwärts bekannt sind. Ich würde die cellulare Zusammensetzung des Darmes nicht besonders hervorheben, wenn nicht Ö. Schmidt in seinem vortrefflichen Lehrbuch der vergleichenden Anatomie (S. 101) selbst in der neusten Auflage die Ansicht wiederholte, dals der Darmkanal der Rhabdocölen und Dendrocölen von einem verdauenden Proto- plasma erfüllt wäre. 4. Zur Pathologie von M. Ehrenbergii. M. Ehrenbergii ist häufig von einem Parasiten heimge- sucht, welcher die Hoden und Speichelzellen bewohnt. Taf. Ill, Fig. 7 giebt die verschiedenen Stadien seiner Entwicke- lung an. Derselbe ist bis ce kugelrund und die speichen- *) XXVI, Taf. XIV. — 101 — artigen Radien stehen nach allen Seiten. Zuletzt umgiebt er sich mit einer Oyste, welche von polyedrischen sich treffen- den Leisten besetzt ist und welche Fig. d nur im Durch- schnitt angiebt. Im Herbst 1871 starben fast alle Thiere an diesem Parasiten, im Jahre 72 ist er nur an einem T'hiere auf- getreten. Verletzungen erträgt unser Thier sehr gut. Ich theilte zwei grolse Exemplare kurz hinter der Geschlechtsöffnung in zwei Theile. Die hinteren Stücke gingen bald zu Grund, aber die vorderen lebten weiter. Das eine, welches ich am längsten — 10 Tage — am Leben liels, hat sogar noch einige Wintereier gebildet. Der Tod geht in vielen Fällen, die ich beobachtete, in der Weise vor sich, dafs die Thiere sich plötzlich zusammen- ziehen und in ein Häufchen verwandeln. Darin findet man immer die vollkommen isolirten Sagittalfasern wohl erhalten, während die anderen Elemente schneller zu Grunde gehen. 5. Entwickelungsgeschichte. Arten der Eier und Begattung. Schon Pallas beobachtete, dafs M. Ehrenbergii zweier- lei Eier besitzt, helle durchsichtige, welche sich im Uterus und dunkele hartschaalige, welche sich im Wasser entwickeln. O. Schmidt hat noch zwei Rhabdocölen beschrieben, M. lingua und M. (Schizostomum) productum, welche lebendige Junge gebären und, wie ich für M.lingua angeben kann, auch hart- schaalige Eier legen. Die übrigen Mesostomeen bilden wie die anderen bekannten Rhabdocölen nur hartschaalige Eier. Ueber das Gesetz, welches das Auftreten dieser zwei Arten der Eibildung beherrscht, haben die trüheren Beobachter keine Untersuchungen angestellt. Leuckart nimmt an, dafs die Bildung der beiden Eiarten neben einander stattfinden kann. Ich sammelte im Sommer und Herbst 1871 eine bedeu- tende Menge hartschaaliger Eier, hielt sie in Gefäfsen und konnte daran die folgenden Beobachtungen anstellen. Wir - 12 — wollen zunächst den ganzen Verlauf der Eibildung schildern und dann zur Untersuchung der einzelnen Punkte übergehen. Die zuerst braunen Eier werden schon im Herbst schwarz und gehen aus der Halbkugelform in die Kugelform über. Der Embryo ist bereits im November ziemlich fertig, mit Wim- pern bedeckt, noch etwas dicker von Gestalt. Das Ganglion ist sehr grofs, der Mund mit dem Schlundkopf steht bis zum Ausschlüpfen nahe dem Schwanz. Man sieht daraus, dafs Formen, wie Mesostomum obtusum, die embryonale Körper- gestalt zeitlebens behalten. Die ersten Embryonen schlüpfen bereits im Februar aus, andere später, die letzten sogar erst im Juni. Sowie die Jungen die Länge von 7—8 mm erreicht haben, treten auch die Eier und zwar zunächst nur durch- sichtige in den Uterus ein. Der Uebergang findet in wen gen Tagen statt und hört dann auf. Sämmtliche Junge sind nach drei Wochen gleichmälsig ausgebildet und werden min- destens an demselben Tag, wenn nicht in kürzerer Zeit ge- boren. In selteneren Fällen schon am Ende der Trächtigkeit, aber gewöhnlich erst nach dem Geburtsact beginnt die Bil- dung der hartschaaligen Eier und dauert bis zum Tode des Thieres. Ist ein Individuum einmal in die Periode der dunkeln Eier eingetreten, so bildet es nie wieder helle. Wir werden sehen, dals dies unmöglich ist. Die Jungen beginnen bereits nach wenig Tagen wieder in derselben Weise helle Eier zu bilden und nach deren Geburt dunkele. So folgen sich die verschiedenen Generationen je nach Futterzustand langsamer und schneller bis in den November. Kein Embryo schlüpft aus einem dunkelen Ei vor dem nächsten Frühjahr. Wir sind demnach berechtigt, die hellen Eier Sommereier,, die dunkelen hartschaaligen Wintereier und die daraus entstehen- den Thiere Sommer- und Winterthiere zu nennen. Die Vermuthung, welche zunächst lag, war die, dafs wie bei den Rotatorien, Aphiden, Daphniden u. s. w. die Sommereier ohne Befruchtung, die Wintereier mit Befruch- tung entstehen würden. Allein die Untersuchung lehrte, dafs bereits vor der Bildung der Sommereier nicht blols — 183 — die Hoden, sondern auch der Ausführungsgang des Eier- stocks mit Sperma erfüllt waren. Auch den Einwand konnte ich beseitigen, dals dieses Sperma keine Verwendung finde, denn ich sah in den Sommereiern selbst die Saamen- fäden (Taf. VE, Fig. 5 a). Nachdem sich diese Ansicht als haltlos erwiesen, schien es als sehr natürlich, anzunehmen, dals die Sommereier durch Selbstbefruchtung, die Wintereier durch gegenseitige Befruchtung entwickelt würden. Ich habe zu diesem Zweck eine lange Reihe von Isolationsversuchen ge- macht. Es hat sich als Resultat ergeben, dals bei den isolirten d. h. jungfräulichen Thieren der Ausführungsgang des Eier- stocks sich ganz in derselben Weise mit Sperma erfüllt, wie bei begatteten und dafs sowohl Sommer- wie Wintereier durch Selbstbefruchtung entstehen können. In vier Experimenten gelang es aus isolirten Winterthieren, in zwei aus isolirten Sommerthieren Sommerthiere zu ziehen. Indels wäre es möglich gewesen, dals die bei der Iso- lirung sich bildenden Wintereier keiner Entwickelung fähig sind. Der Versuch lehrt aber das Gegentheil. Die aus iso- lirten Müttern zahlreich erhaltenen Wintereier haben sämmt- lich Embryonen erzeugt. Ja ich konnte sogar nachweisen, dals wenn eine durch Selbstbefruchtung entstandene Genera- tion von Sommerthieren Wintereier durch Selbstbefruchtung erzeugt, auch diese entwickelungsfähig sind. Es ist somit für Mesostomum Ehrenbergii festgestellt, dafs die Begattung nicht unbedingt nöthig zur Entwickelung der Eier ist, sondern dals die Selbstbefruchtung hinreicht. Die Möglichkeit der Selbstbefruchtung hat v. Siebold schon früher bei den 'T'rematoden behauptet, indem er ein drittes direct in den Uterus führendes vas deferens sah, dessen Vorkommen auch von Thaer und Aubert bestätigt, neuer- dings aber von Stieda und Blumberg bestritten worden ist. Ueber den wirklichen Eintritt der Selbstbefruchtung und seine Folgen lälst sich bei den parasitischen Plathelminthen nichts entscheiden, da man dieselben schwerlich wird isoliren können. Um so mehr fühlte ich mich veranlalst diese Frage — 14 — bei M. Ehrenbergii weiter zu verfolgen. Denn mit dem oben erwähnten Resultat ist dieselbe keineswegs erledigt. Künst- liche Isolirung zeigt uns zwar, dafs die Selbstbefruchtung zur Entwickelung der Eier vollkommen hinreicht, allein es entstehen weitere Fragen : welches ist der normale Vor- gang und welchen Einflufs auf die Fruchtbarkeit hat die Selbstbefruchtung? Die schönen Untersuchungen der Botaniker haben gezeigt, dafs die Selbstbefruchtung der Pfanzen die Fruchtbarkeit erheblich mindert und dals die Selbstbestäubung des Pistills durch verschiedenartige Vorrich- tungen unmöglich gemacht ist. Es hat sich nun gezeigt, dals auch bei den Hermaphroditen des Thierreichs ähnliche Er- scheinungen eintreten. Selbstbefruchtung findet normal nur für die Sommereier der Winterthiere statt. Wenn man Individuen von Sommer- und Winterthieren jeden Alters beobachtet, wird man sie überaus häufig in Be- gattung finden. Der Act dauert wohl eine halbe Stunde und lälst sich deshalb kaum übersehen. Allein niemals habe ich junge Winterthiere zu der Zeit, wo ihre Sommereier in den Uterus treten und auch eine Woche darauf in Begattung ge- sehen. Es ist ihnen oftenbar unmöglich. Zwar besitzen sie einen Penis, derselbe ist aber überaus klein und unentwickelt, dafs man denselben erst bei starker Vergrölserung (Hartnak- Immersion 9) mit Sicherheiterkennen kann. Er enthält auch eine Spur von Saamen, doch gewils nicht zur Begattung, sondern nur weil die Ausführungsgänge des Hodens hinein- münden und der Saamen den Penis passiren muls, um zum Eier- stock zu gelangen. Ist der Eintritt der Sommereier in den Uterus beendigt, so findet man den Penis leer und vollständig verschrumpft. Nach einiger Zeit erst wächst er aus, füllt sich prall mit Saamen und wird nun häufig gebraucht. Ganz anders verhält sich der Penis bei jungen Sommerthieren, so wie die Spermatozoen gebildet sind, ist auch der Penis fertig und prall mit Saamen gefüllt. Um sich von der Richtigkeit dieser Beobachtungen zu überzeugen mu/s man die Thiere aus Wintereiern erziehen. — 1 — Dafs Selbstbefruchtung der Sommereier von Winter- thieren allein normal ist, läfst sich auch aus anderen Erschei- nungen erkennen. Die isolirten Winterthiere bekommen durchweg ihre volle Anzahl Sommereier,, bei isolirten Som- merthieren dagegen erfolgt der Eintritt der Sommereier in den Uterus sehr unregelmäfsig und nur in längeren Pau- sen. In einem Fall waren sie eingetreten und verschwan- den plötzlich spurlos. In einem andern Fall war die Ent- wickelung soweit fortgeschritten, dals die Augenpunkte der Embryonen bereits sichtbar waren, als die Mutter sammt den Kindern starb. Ueberhaupt während Isolirung den Winter- thieren nicht schadet, ist sie für die Gesundheit der Sommer- thiere sehr verderblich. Nur selten glückt es isolirte Som- merthiere am Leben zu erhalten. Meist bekommen die Thiere eine gelbe Farbe, schwimmen und bewegen sich nicht, hören auf zu fressen und sterben. Giebt man ihnen zur rechten Zeit einen Genossen, so werden sie schnell wieder gesund. In mehreren Fällen ist mir aber gelungen, vollständig isolirte Som- merthiere am Leben zu erhalten. Es besteht somit bei M. Ehrenbergii ein regelmälsiger Wechsel zwischen einer Fortpflanzung durch gegenseitige und durch Selbstbefruchtung. Schon früher gelang es mir einen ähnlichen Proce[s bei der Nematoden-Gattung Leptodera nachzuweisen. Dieser Generationswechsel darf dem Steen- strup’schen Generationswechsel d. h. dem Wechsel einer Fortpflanzung ohne Befruchtung und einer oder mehreren Fortpflanzungen mit Befruchtung verglichen werden. Wie man sieht kann derselbe bei getrenntem Geschlecht und bei Hermaphroditen auftreten. Wenden wir uns nun zu der Frage, ob die Verhinderung der gegenseitigen Begattung die Fruchtbarkeit beeinflufst. Dafs diese Frage bejaht werden muls ergiebt sich schon aus dem angeführten Umstand, dals die Isolirung auf die Ge- sundheit und die Fortpflanzungsfähigkeit schädlich einwirkt. Diese Gefahr ist aber nur während der Zeit der Sommer- tracht vorhanden, ist die Periode der Wintertracht einge- treten, so bleiben die Individuen vollkommen gesund. Allein — 106 — auf eine andere, sehr entschiedene Weise wird die Frucht- barkeit durch die Isolirung eingeschränkt. Sommerthiere, welche in isolirten Müttern aufwachsen, er- zeugen nur Wintereier. Der Versuch wurde in der Weise angestellt, dafs die Brut einer isolirten Mutter in einem Gefäls gehalten wurde; sämmtliche Junge zeugten nur Wintereier. Ein Experiment will ich beispielsweise vollständig mittheilen. Ein am 28. Mai Jungfräulich isolirtes Individuum gebar am 21. Juni 40 Som- merthiere.. Davon haben am 4. Juli ohne vorher Sommer- eier zu bilden bereits 4 Exemplare ein Winterei. Die ganze Brut setzt die Wintereibildung fort und stirbt am 21. Juli. Ein Individuum derselben Brut wurde vollständig isolirt, hatte am 4. Juli ein Winterei, am 8. 3 und 4, am 10. 5 und 6, am 11. 6 und 7, am 16. 12 und 12 Wintereier. Am 20. gestorben mit Hinterlassung von 31 Wintereiern. Diese ausschlielsliche Bildung von Wintereiern tritt so- wohl an der Brut von isolirten Winterthieren, wie an der Brut von isolirten Sommerthieren auf. Da die Selbstbefruch- tung der Winterthiere physiologisch ist, so kann die Selbst- befruchtung nicht die Ursache der Winterbrütigkeit sein, sondern ein anderer Umstand, welcher mit der Isolirung in einem entfernteren Zusammenhang steht. Es besteht derselbe darin, dals durch die Verhinderung der Begattung der Ge- burtsact verzögert oder, um es anders auszudrücken, das in- trauterine Leben verlängert wird. Genaue Zahlen kann man nicht anführen. Die aufmerksame Beobachtung zeigte aber, dafs diese isolirten Thiere gegen Ende der normalen Tragzeit sich auffallend quälten. Setzte ich ihnen einen Genossen zu, so wurde die Begattung bald vollzogen und noch im Laufe des Tages erfolgte die Geburt. Um die Wichtigkeit der Begat- tung für diese Thiere zu begreifen muls man in Betracht ziehen, dals sie dieselbe überaus häufig vollziehen. Eine voll- ständige Isolirung ist gar nicht nöthig, um sich von der Richtigkeit des oben aufgestellten Satzes zu überzeugen. Ich habe zweimal Mütter isolirt, welche mit einer durch Be- gattung erzeugten Nachkommenschaft trächtig waren. Bis zur Geburt verflossen nur 6 und 5 Tage, aber die ganze Brut erzeugte nur Wintereier. Einer weiteren Untersuchung muls es vorbehalten bleiben, die Eigenschaften der Winterthiere festzustellen, welche durch Selbstbefruchtung entstanden sind. Die Zahl der Sommereier, welche em Winterthier er- zeugt, beträgt 40-50. Die Sommerthiere erzeugen viel weniger, günstigen Falls 20, die letzten im November doch noch 10—12, aber auch weniger 4—6. Die Zahl der Eier ist rechts und links immer gleich oder höchstens um 1 verschie- den. Die Tragzeit ist etwa drei Wochen. Die Zahl der Wintereier eines Individuums beträgt bei den kräftigsten Thieren etwa 30. Die Wintereier lassen sich am unverletzten Thier mit blofsem Auge erkennen. Mit grolser Regelmäfsigkeit bildet sich täglich 1 höchstens 2 Eier in jedem Uterus. Das erste tritt immer im rechten Uterus auf, das zweite im linken und so fort. Die ersten Winterthiere fangen mit der Eibildung etwa 2 Wochen nach dem Ausschlüpfen an. Doch will ich diese Zahl nicht als absolut gelten lassen, da im Anfang meiner Versuche die Fütterung unzureichend war und daraus mög- licherweise eine Verzögerung entstand. Einzelne Winter- thiere gebaren Ende Mai, die Geburt der grölsten Menge fand Mitte Juni statt. Die Wintereier werden zwar mitunter einzeln nach aulsen entleert, die grölste Menge wird aber erst durch den Tod der Mutter frei. Als Beispiel will ich den Lebenslauf des schon oben er- wälhnten isolirten Winterthieres, welches gesund bis an sein Ende blieb und meiner Schätzung nach am 20. Mai geboren war, weiter mittheilen. Es starb am 24. Juli mit Hinterlas- sung von 24 Wintereiern, hatte also 54 Tage gelebt. Während bei den Winterthieren nach der Geburt die Entwickelung der Genitalien sehr langsam fortschreitet, geht dieselbe bei den Sommerthieren im Juni aulserordentlich schnell. Einige Tage nach der Geburt ist bereits Saamen im Penis. Das Wachsthum wird selbst bei reichlicher Fütterung erst während der Periode der Wintereier vollendet. Beim — 18° — Beginn der Sommertracht haben sie kaum die halbe Länge, bei der Geburt sind sie nahezu fertig. Man kann deshalb, wenn ein noch auf etwa halber Gröfse stehendes Thier Win- tereier bildet, erkennen, dals es die Sommertracht übersprun- gen hat. Aulser der künstlich erzeugten Winterbrütigkeit kommt auch eine natürliche an Individuen, welche zur Be- gattung reichlich Gelegenheit hatten, gar nicht selten vor. Schlecht gefütterte T'hiere bleiben klein, holen aber bei guter Fütterung das Versäumte nach. Thiere, welche ich im Freien fing, hatten niemals die Grölse meiner Zucht- thiere. Zur Vergleichung will ich einige Beobachtungen über die Eibildung von M. tetragonum mittheilen. Es bildet nur Wintereier und beginnt damit schon wenn es 6 mm Länge hat. Die Zahl derselben betrug in einem Individuum 120, woraus man auf eine Lebensdauer von über 60 Tage schliefsen kann. Es bilden sich wenigstens täglich zwei Eier und zwar eins in jedem Uterus. Die Thiere waren im September sämmt- lich todt. Einzelne Junge schlüpften schon im November aus und begannen wieder mit Eibildung. Mangel an Begattung be- einträchtigt die Eibildung nicht. Ein Individuum, welches allerdings schon begattet war und bereits 12 Eier besals, wurde isolirt, es starb mit Hinterlassung von 66 Eiern. Da die 'Tümpel, in welchen die Mesostomeen sich auf- halten, im Sommer eintrocknen , so untersuchte ich, ob die Wintereier das Eintrocknen ertragen. Ich liels Eier von Meso- stomum Oraci (O. Schmidt) zwei Tage lang auf dem Boden eines grolsen Glasgefälses vertrocknet stehen, sie sind sämmt- lich unentwickelt geblieben. Die Austrocknung werden also wohl nur Eier überleben, welche etwas tiefer in Schlamm eingebettet sind. Auch tropische Wärme können die Eier von Mesostomum Craci und Ehrenbergii nicht vertragen. Eine Anzahl der- selben, welche ich in der Hoffnung ihre Entwickelung zu beschleunigen in das Warmhaus des botanischen Gartens stellte, ging bereits nach wenig Wochen unter. —- 19 — Dotter und Dotterstöcke. Ueber die Bedeutung der nur bei den Plathelminthen und zwar sehr häufig vorkommenden Dotterstöcke *) und ihres Productes stehen sich zwei Ansichten gegenüber. Die einen glauben, dals der Dotter ein Nahrungsstoff des Eies ist, die anderen glauben, dafs der Dotter sich mit einem Keimbläs- chen zum Ei vereinige und als solches den Furchungspro- cels durchlaufe. Diese letztere halte ich durch die früheren Beobachtungen schon widerlegt. Die jetzt über den Dotter von Mesostomum Ehrenbergii mitzutheilenden werden aulser andern auch dazu dienen diese Widerlegung zu unterstützen. Die Dotterstöcke von M. Ehrenbergii bestehen aus lan- gen Strängen, an welchen in regelmälsigen Abständen Büschel von Zellreihen stehen. M. tetragonum gestattet wegen seiner bedeutenderen Dicke die Lage der einzelnen Geschlechtsor- gane besser zu bestimmen. Der Uterus liegt am Bauch, der Hoden am Rücken, die Dotterstöcke ın der Mitte. Es sind jederseits zwei Stränge vorhanden, einer vor, der andere hinter der Geschlechtsöffnung, welche beide bogenförmig nach der Geschlechtsöffnung hinziehen. Diese Stränge sind keineswegs Ausführungsgänge, sondern nur Leitbänder (guber- nacula). Die vordersten Büschel sind die reifsten, sie rücken wahrscheinlich durch Verkürzung der Leitbänder immer näher an den Geschlechtsraum, und treten dort, wie ich glauben muls, plötzlich in den Uterus. Dals der Dotter aus Zellen entsteht, weils man schon längst. Ed. van Beneden“**) in seiner umfassenden Arbeit über die Dotter giebt auch an, dals er die Kerne der Dotterzellen bis in den Uterus verfolgt hat. Wir werden sehen, dals die Dotter- zellen wenigstens bei M. Ehrenbergii bis zur Vollendung des *) Es ist von Reichert vorgeschlagen, statt Dotter den Ausdruck „Ei- weils“ zu gebrauchen. Ich gebe gern zu, dafs der letztere etwas correcter ist. Aber da dieser Dotter weder dem Dotter noch dem Eiweils des Hühnerei’s vollkommen entspricht und ich um die schon ohnehin verbreitete Sucht der Namengebung nicht weiter zu verbreiten auch den Namen Biogen- flüssigkeit nicht anwenden will, so bediene ich mich des alten. **) XXIII, 8. 23. — 110 — Embryo unversehrt am Leben bleiben. Die Dotterzellen umhüllen sofort das Ei und die Spermatozoen und die Masse umgiebt sich mit einem Häutchen. Diese Eihaut oder das Chorion hat man bisher allgemein als ein Secret des Uterus betrachtet. Die Vorstellung, dafs feste Eihüllen nothwendigerweise von dem Eileiter ausgeschieden werden mülsten, war sonst früher sehr verbreitet, wahrscheinlich weil man dem einfachen Ei nicht die Fähigkeit zutraute so complieirte Schaalen zu bilden. Ich habe für die Nematoden bewiesen, dafs ihre Eischaalen sämmt- lich von dem Ei selbst gebildet werden, und für sämmtliche Eischaalen der Wirbelthiere kann man jetzt nach den Unter- suchungen von Nathusius wohl mit Gewilsheit annehmen, dafs sie ebenfalls vom Ei selbst herrühren. Auch hier halte ich die Annahme, dafs die Schaale vom Uterus gebildet wird, für unbewiesen. Niemals bemerkt man auf der Innenwand desselben einen darauf hinzielenden Vorgang. Das Ei wird durch die Bewegung vielmehr hin und her geworfen und es ist viel wahrscheinlicher, dafs die Haut eine Bildung der Dot- terzellen ist. Bei den Sommereiern ist dies sogar kaum an- ders möglich. Während der Entwickelung nimmt dasselbe nämlich an Umfang bedeutend zu. Seine Dicke, die aller- dings nur gering ist, bleibt sich aber gleich. Sie ist also immer im Wachsthum. Wie ist das denkbar von einem Se- ceret des Uterus? Dazu kommt noch, dals die Sommereier sich oft gegenseitig berühren und keineswegs immer ganz vom Uterus umhüllt sind. Die Zellen des Dotterstocks sind in der ersten Entwicke- lungszeit und so lange die Ablage der Sommereier dauert hell, nur mit Körnchen einer das Licht wenig brechenden Substanz erfüllt. Sowie die Sommerperiode vorbei ist, findet in den Zellen eine ganz allmählich fortschreitende Erfüllung der Dotterzellen mit stark lichtbrechenden kleineren oder grölseren Körnern statt (Taf. VI, Fig. 10). Es ist jetzt wohl allgemein bekannt, dafs dies nicht Fettkörper, sondern Eiweilskörper sind, die sich aber durch einen sehr geringen Wassergehalt auszeichnen. Setzt man eine Zelle, z. B. die Spermatozoen der Nematoden, in eine concentrirte Lösung von Kochsalz oder Zucker, so wird sie sofort kleiner und fettartig conturirt. Die Bildung der dunkelen Wintereier ist also kein be- liebig zu unterbrechender Procels, sondern sie ist eine weitere Entwickelung des Dotterstocks selbst. Diese Entwickelung beschränkt sich nicht auf den Dotterstock, sondern ergreift auch den Eierstock. In den Eiern werden während der Win- terperiode zwar nur sparsam, aber doch deutlich feine dunkele Körner gebildet, welche den-Sommereiern fehlen (Taf. VI, Fig. 4). Die Bildung der zweierlei Eier kann man demnach auch so bezeichnen : Eier die sich in einem jüngeren Alter des Thieres ablösen werden Sommereier, die in einem späteren Wintereier. Die meisten Rhabdocölen bilden allein Winter- eier, nur einige Mesostomeen Sommer- und Wintereier. Es wäre aber denkbar, dals es auch solche giebt, die nur Som- mereier bilden, d. h. sterben vor der Periode der Wintereier. Es ist auffallend, dafs bei allen Thieren, welche Sommer- und Wintereier bilden, Rotatorien, Daphniden, Aphi- den, die Sommereier einen hellen Dotter, eine dünne weiche Schaale und vivipare Entwickelung,, die Wintereier dunklen Dotter, harte und dickere Schaale und ovipare Entwickelung haben. Zwischen diesen Bedingungen dürfte also wohl eine Beziehung stattfinden. Die Befruchtung oder Nichtbefruch- tung braucht, wie man sieht, auf den Zusammenhang der drei Bedingungen keinen Einfluls zu haben. Die Nematoden, deren Eier mir gut bekannt sind, kön- nen uns dazu dienen, diese Beziehungen zu finden. Ich habe bereits früher bemerkt, dafs die Eier derselben auffallende Unterschiede zeigen und habe sie eingetheilt in hart- und weichschaalige. Ebenso giebt es dunkele und helle Eier. Gewilsist, dals alle hellen Eier (Filaria papillosa, Oucullanus elegans, Trichina spiralis) sich schnell d. h. schon im Uterus ent- wickeln. Die dunklen Eier verhalten sich ungleich. Die Eier von Ascarisarten, welche in warmblütigen Thieren leben, entwickeln sich niemals im Uterus, sondern erst im Freien, —- 12 — andere dunkle Eier, z. B. von Leptodera nigrovenosa und Nematoxys, entwickeln sich schon im Uterus. Was die Schaalenbildung anbelangt, so ist allerdings durchgehends die Schaale dunkler Eier härter als die heller Eier. Allein die Dicke ist davon unabhängig. Es giebt dunkle Eier mit dünnen und dicken Schaalen. Dals ein Ei mit concentrirtem Eiweilsgehalt auch eine wasserarme harte Schaale absondert, wird man leicht zugeben. Die Dicke wird offenbar davon abhängen, wie lange das Ei in dem Stadium der Schaalen- bildung bleibt. Bei den Nematoden ist dieses Stadium immer schon vor der Bildung des Furchungsprocesses abgeschlossen. Fin helles Ei, welches sich schneller entwickelt, wird deshalb nur zur Bildung einer dünnen Schaale gelangen, ein dunkles Ei zu einer dickeren. Wenn aber besondere Verhältnisse die Entwickelung des dunklen Ei’s beschleunigen, so kommt es auch nur zu einer dünnen Schaale. Bei den Echinorhyn- chen dauert auffallender Weise die Schaalenbildung noch während des Furchungsprocesses fort, in Folge dessen haben sie eine sehr dicke Schaale, obgleich das Ei hell ist. Ein dunkles Ei enthält aber die Bedingungen vereinigt, vermöge deren es sich wahrscheinlich langsamer entwickeln, eine harte und dickere Schaale bekommen wird. Die Zellen des Dotters bleiben bei M. Ehrenbergii un- versehrt, bis der Embryo sich vollständig entwickelt hat. Die Durchsichtigkeit der Sommereier erlaubt die Veränderungen der Zellen während dieser Zeit zu verfolgen. Anfangs um- geben sie das Eichen wie ein dickes Epithel. Bald aber nehmen sie Flüssigkeit auf und bilden grofse Vacuolen, welche jedoch nur nach der Mitte zu liegen. Nach aufsen unter der Eihaut bildet die Substanz der Zellen eine ununter- brochene Schicht (Taf. VI, Fig. 6). Protoplasmabewegungen habe ich an ihnen nicht gefunden. Mit der Zeit treten Dot- terkörner ähnliche Bildungen in ihnen auf und die Kerne nehmen deutlich an Gröfse zu. Ist der Embryo fertig, so zerreibt er die Zellen durch seine Bewegungen und frilst sie wahrscheinlich auf. Die Bedeutung der Dotterzellen ist aber eine viel bedeutendere , als die eines Futters für das - 13 — Ende des Embryolebens. Aller Nahrungsstoff der zu dem Embryo tritt, mufs durch sie hindurch, sie sind lebendige Wesen, die man vielleicht am ersten mit Blutkörperchen ver- gleichen kann und erinnern in dieser Beziehung an die beweg- lichen Zellen, welche im Innern der Ascidieneier vorkommen. Die Bedeutung des Dotters als lebendige Zellen hat man bisher noch nicht erkannt, obgleich es bei den Eiern der Sülswas- serplanarien sehr leicht ist. Die Dotterzellen derselben bilden eine zusammenhängende Schicht, welche der Schaale ansitzt und zeigen selbst im Wasser noch lange Zeit die bekannten prachtvollen Contractionserscheinungen, welche meines Wis- sens v. Siebold zuerst kennen gelehrt hat. Ueber den Uterus von Mesostomum will ich nur bemer- ken, dals derselbe vor dem Beginn der Eiablage ein kurzes, durch seine Muskelfasern contrahirtes Rohr ist, welches von der gemeinsamen Geschlechtsöffnung ausgeht. In dem Maalse wie Eier hinein gelangen, weitet er sich aus und sendet an seinem Ende einen langen Zipfel nach vorn und hinten, so dals er T förmig wird. Sind die Sommerthiere geboren, behält er seine Gestalt. Bei den Individuen, welche die Sommerperiode überspringen, ist der Uterus anfangs auch unfertig und weitet sich erst durch den Eintritt der Wintereier aus, bietet also für die Erkennung solcher Individuen ein sicheres Merkmal. Furchungsprocefs (Taf. VI, 5, 6, 7). Den Furchungsprocefs von M. Ehrenbergii habe ich nur an Sommereiern verfolgt, die Wintereier bieten viel grölsere Schwierigkeiten dar. Das reife Ei besitzt einen grolsen von einer Flüssigkeit erfüllten Kern und einen Nucleolus, welcher wieder einen kleinen von Flüssigkeit erfüllten Raum enthält. Nachdem die Saamenfäden in das Ei gedrungen sind, beginnt der Kern sich zu verändern. Seine Umrisse verschwinden scheinbar und es bleibt nur der Kernkörper (Fig. 5 a) sicht- bar. Allein auf Essigsäurezusatz waren auch die Umrisse des Kernes sichtbar und zwar erscheinen sie vielfach gefaltet und verbogen. Endlich verschwindet auch der Nucleolus und XIV. 8 — 114 — der ganze Kern hat sich in einen Haufen feiner, lockig ge- krümmter, nur auf Zusatz von Essigsäure sichtbar werdender Fäden verwandelt. (Taf. VI, Fig. 8 ce zeigt dasselbe Stadium an einem anderen Orte). An Stelle dieser dünnen Fäden treten endlich dicke Stränge auf, zuerst unregelmälsig, dann zu einer Rosette angeordnet, welche in einer durch den Mittel- punkt der Kugel gehenden Ebene (Aequatorialebene) liegt (Fig. 5b u.c). Dem Anschein nach bilden diese Stränge den Umrifs einer flachen, vielfach eingebuchteten Blase; indels überzeugt man sich bei genauerer Ansicht, dals ihr Oontur an den inneren Winkeln der Zipfel vielfach unterbrochen ist. Die in dem Ei befindlichen Kürnchen haben sich in Ebenen gruppirt, welche sich in einer senkrecht auf die Aequatorial- ebene und in deren Mittelpunkt stehenden Linie schneiden (Meridianebenen). An dem frischen Ei ist von dieser Anord- nung wenig zu sehen, da der Brechungscoefficient der Stränge und Körnchen fast dem des Protoplasma gleicht. Durch Zu- satz von Essigsäure heben sie sich aber kräftig ab. Wenn die Zweitheilung beginnt, haben sich die Stränge vermehrt und so geordnet, dals ein Theil nach dem einen Pol, der andere nach dem andern sich richtet (Fig. 5 d). Endlich schnürt sich das Ei ein und die Stränge treten in die Tochter- zellen. Die Reihen der Körnchen strecken sich in die Länge und lassen sich aus der einen Zelle in die andere verfolgen. Die polare Anordnung der Körnchen findet man bekanntlich auch beim Furchungsprocels der Ascidien und Seeigel. Nach Vollendung der Zweitheilung löst sich der strang- förmige Kern auf und ein bläschenförmiger, mit feinen Granu- lationen erfüllter Kern tritt wieder an die Stelle. Wenn die Theilung weiter fortschreiten soll, macht jeder Kern und die Zelle von neuen dieselbe Veränderung durch wie bei der Zwei- theilung und auf diese Weise wird die Eizelle in einen Hau- fen von Zellen mit granulirtem Kern (Fig. 5f) verwandelt, aus welchen sich schliefslich der Embryo aufbaut. Bis zur Viertheilung sind die Dotterzellen noch hinreichend durch- sichtig, um alle Veränderungen im unverletzten Ei zu er- keunen. Von da ab muis man die Eihülle sprengen und die — 15 — Zellen ausfliefsen lassen. Man findet dann in jedem Ei Zellen auf den verschiedensten Stufen, da schon die Viertheilung an den beiden Mutterzellen nicht gleichzeitig eintritt. Nie- mals aber findet man Zellen mit granulirtem Kern in Theilung, da derselbe vorher immer eine Metamorphose eingehen muls. Diese Beobachtungen geben uns einen schon längst er- wünschten Aufschlufs über die Zelltheilung und besonders den Furchungsprocels. Sie zeigen uns zum erstenmal deutlich, welche umständliche Metamorphose der Kern (das Keimbläs- chen) bei der Zelltheilung eingehen kaun. Diese Meta- morphose ist offenbar nicht bei jeder Zelltheilung nothwendig, aber sehr wahrscheinlich tritt sie immer dann ein, wenn der Kern scheinbar verschwindet. Wäre hier der Kern nicht zufällig grols und die Zelle durchsichtig, so würde man wahr- scheinlich auch annehmen, dals wie in anderen Fällen der Kern verschwindet. Diese Art des Furchungsprocesses kommt auch bei anderen Plathelminthen vor. Der erste und einzige I'rematod, welchen ich darauf untersuchte, Distoma cygnoides, zeigte deutlich ähnliche Kerne aus strahlenförmig angeordneten Strän- gen bestehend (Fig. 7). Genauere Untersuchungen sind bei Trematoden wegen der Kleinheit der Eier sehr schwierig. Dals man überhaupt zweiArten derZelltheilung unterscheiden muls eine solche bei der der Kern während der 'Theilung eine Metamorphose eingeht, und eine solche, bei der der Kern seine Gestalt beibehält, wird sich in den folgenden Abschnitten bei der Bildung von Saamen und Eiern zeigen. Auch sonst fin- det sich bei Mesostomum am entwickelten 'Thier diese eigen- thümliche Kerntheilung *). Es liegen am Darm Zellen von einer ungewissen Bedeutung und zwar sind sie daran ver- mittelst eines dünnen Fadens befestigt, welcher in einiger *) Der Geschlechtsapparat entwickelt sich aus einem Haufen Zellen mit granulirtem Kern, deren Vermehrung in derselben Weise wie beim Furchungs- processe erfolgt. Eben so kann man diese Vermehrungsweise an jungen Dotterstöcken sehen. 8* — 16 — Entfernung vom Darm anschwillt und dort einen grolsen Kern birgt, der aus feinen Körnchen besteht. Diese Zellen sind mitunter in Theilung, und bieten dann ganz dasselbe Bild, wie die sich furchenden Eizellen (Taf. VI, Fig. 11). Eibildung (Taf. VI, 4). Der Eierstock der Mesostomeen ist ein unpaares, immer rechts gelegenes Organ. Sein blindes Ende enthält in einem hellen Protoplasma eine Lage Kerne, welche den embryonalen Character behalten, nämlich kugelförmig granulirt und mit Nuc- leolus (a) versehen sind. Sie können sich allem Anschein nach theilen, da sie öfter zwei Nucleoli enthalten. Die Ein- schnürung und Theilung des Kerns habe ich nicht gesehen. Sie wird auch selten sein, denn die Eibildung geht im er- wachsenen Thiere nur sehr langsam von statten. Nach innen von diesen Zellen findet man mitunter eine in Zweitheilung begriffene Zelle, welche sich ganz wie bei der oben beschrie- benen Zweitheilung des Ei’s verhält (b). Nach diesen Ker- nen — dem Ausführungsgange zu — findet sich eine Lage anderer, welche einen Uebergang zwischen den Strangkernen und dem Keimbläschen darstellt. Der Kern ist nämlich zwar hell und elliptisch, aber enthält eine Menge stäbchenförmige Gebilde, welche wie kleine Theile der Stränge aussehen. Noch weiter vorn hat sich das Protoplasma dem Kerne entsprechend abgegränzt, die Kerne sind wasserhell und das Ei ist fertig. Saamenbildung (Taf. VI, 3). Die Hoden bilden plattenartige Körper, welche netzför- mig unter einander zusammenhängen. Sie sind von einer Haut umgeben, auf welcher die jüngsten Zellen aller Wahr- scheinlichkeit nach als ein Epithel stehen, während die ent- wickelteren ebenso wie die fertigen Saamenfäden nach Innen liegen. Die Entwickelung findet aber an jedem Punkte des Epithels statt, so dals man durch die Lage gar keinen An- halt für die Folge der Stadien gewinnt. Da auch die Durchsichtigkeit nicht genügend ist, so bleibt nichts übrig, —-— 117 — als den Inhalt des Hodens ausflielsen zu lassen und die ver- schiedenen Gebilde zu combiniren. Diese Aufgabe wird da- durch erleichtert, dals der Eierstock die Folge der Entwicke- lungsstufen deutlich übersehen läfst und man von den Nema- toden, deren Ei- und Saamenbildung unter allen Thieren am besten bekannt sein dürfte, weils, dafs bis zu einem gewissen Punkt die Bildung von Ei und Saamen sich gleicht. In Wasser und selbst sehr verdünnter Essigsäure ändern sich die verschiedenen Gebilde sehr bedeutend, aber essigsau- res Ammoniak, dessen Concentration man nach Bedürfnifs erproben kann, hält sie für längere Zeit ganz unverändert. Wir finden zunächst die embryonalen Zellen mit granu- lirten Kernen, welche der reichlichen Saamenbildung entspre- chend immer in Theilung getroffen werden. Dann findet man Zellen, deren Kerne in einem Uebergang von den granu- lirten Kernen zu den Furchungskernen begriffen sind. Nie enthalten nämlich noch einzelne Körnchen, aber vorzugsweise dünne, wellig und unregelmäfsig gekrümmte feine Stränge (Fig.8e). Weiter finden sich Zellen mit dickeren Strängen, end- lich Zellen in der Zweitheilung (Fig.8f,g,h). Die Theilung schreitet noch weiter, man findet Zellen in der Viertheilung, welche denselben Character besitzen (Fig. 8 i). Wie diese Kerne in das folgende Stadium über- gehen, konnte ich nicht ermitteln. Die Zellen, aus welchen nun die Bildung der Spermatozoen sich ununterbrochen verfolgen läfst, enthalten meist 10, mitunter 8, ziemlich homo- gene Kerne mit kleinem Nucleolus, auch kleinere Zellen mit einem Kern finden sich. Die Bildung der Spermatozoen geht in der Weise vor sich, wie sie sich immer mehr als gleich für alle fadenförmigen Spermatozoen herausstellt und wie sie z. B. de la Valette*) dargestellt hat. Statt einer detaillir- ten Schilderung verweise ich auf die Abbildung. Das fertige Spermatozoon ist fadenförmig und kurz vor seinem Vorderende mit mehreren dünnen geilselartigen Fäd- *) XVI, Taf. I, 9. — 18 — chen besetzt. Mesostomum tetragonum hat dieselbe Form der Spermatozoen, sie kommt offenbar noch weiter bei den Plathelminthen vor. Keferstein hat sie von KEurylepta cornuta abgebildet. 6. System der Plathelminthen und Nemathelminthen. Allgemeine Grundsätze, Die vorliegenden Untersuchungen werden dazu beitragen, der Ansicht immer mehr Geltung zu verschaffen, dafs die Plathelminthen eine selbstständige Klasse oder einen eignen Typus bilden müssen, wie die Cölenteraten, Nemathelmin- then, Arthropoden, Mollusken, Vertebraten u.s. w. Die Eigen- schaften, die sie speciell mit den Nemathelminthen gemein haben, kommen überhaupt allen den Typen zu, welche eine höhere Entwickelung erreichen, als die Üölenteraten. Die Unklarheit, welche einige Schriftsteller in der Klasse der Vermes finden, entsteht nur dadurch, dafs man in dieselbe zwei so verschiedene Elemente vereinigt. T'rennt man sie aber, so lassen sich die beiden Klassen so gut, wenigstens nicht schlechter systematisch ordnen, wie alle anderen T'hier- klassen auch. Dals man bei T'hieren, welche keine Zähne, Knochen, Beine, Schaalen besitzen, auf andere Theile seine Auf- merksamkeit richten muls, namentlich anf die Gewebe, ist klar. Neben der Entwickelungsgeschichte wird die Gewebelehre auch auf anderen Gebieten der Zoologie immer mehr Bedeu- tung erhalten. Wie die vergleichende Anatomie dadurch ge- schaffen wurde, dals man die Anatomie auf die Systematik an- wandte, so kann die vergleichende Histologie nur dadurch ent- stehen, dals man die Histologie auf die Systematik anwendet. Der Nutzen ist ein gegenseitiger. Nicht blols die Zoo- logie kann Gewinn aus der Histologie ziehen, sondern auch die Histologie aus der Zoologie. Wir wollen im Folgenden das System sowohl der Pla- thelminthen, als der Nemathelminthen betrachten. Von dieser —-— 19 — Betrachtung schliefse ich zunächst aus die Rotatoria, da ihre Muskulatur sich weder an die der Nemathelminthen noch der Plathelminthen anschliefst ; sie gehören nach meiner Ansicht, die ich bei einer anderen Gelegenheit rechtfertigen werde, zu den Arthropoden, deren eingliedrige Form sie darstellen. Auch die Tunicata und Brachiopoda will ich um die Untersuchung nicht übermäßig zu complieiren unberücksichtigt lassen. Gelingt es, den Rest gut zu ordnen, sokann man, denke ich, schon zufrieden sein. Eine besondere Gruppe der Annulata, welche alle seg- mentirten Tihiere der sogenannten Würmer enthält, erkenne ich nicht an. Segmentirung kann in den verschiedensten Typen auftreten, sie ist kein Merkmal eines Typus. Will man die Segmentirung als ein so hervorragends Merkmal be- trachten, so muls man wie Cuvier die Arthropoden mit den Annulata vereinigen und es ist kein Grund auch die Verte- brata, die ja alle segmentirte Thhiere sind, von dieser Gruppe auszuschliefsen. Wenn sich aber nachweisen läfst, dals ein einzelnes Segment ähnlich gebaut ist, einem Einzel — un- segmentirten — Thier, z. B. ein Hirudosegment einer Planaria, ein Lumbrieussegment einem Nematoden, so werde ich vor- ziehen, die ähnlichen Thiere, ob segmentirt, oder nicht, mit ein- ander zu vereinigen. Der Bau eines Hirudo läfst sich mit dem einer Planaria, aber nicht mit dem eines Lumbricus oder eines Nematoden vergleichen. Auch die Entwickelungsge- schichte widerspricht vollkommen der Annahme, alle geglie- derten 'T'hiere zu vereinigen. Denn dem gegliederten geht ja auch entwickelungsgeschichtlich ein ungegliederter Zustand vor- aus, in welchen sich der zoologische Character bereits sehr deutlich ausdrücken kann, z. B. in den mit hinfälligen Borsten versehenen Chätopodenlarven. Ein Typus tritt also in einer einfachen und einer segmentirten Form auf. Eine weitere Complication eines Typus ist die Bildung einer Geschlechtsform. Die Geschlechtsform bildet sich in der Weise, dafs an einem geschlechtslos bleibenden Thier ein an- deres in seiner Form verschiedenes, Geschlechtsproducte bil- dendes, knospt. So entstehen an den Hydroiden die Medusoiden. 2 Mit diesen Geschlechtsformen müssen wir im System alle die- jenigen vereinigen, welche zwar nicht durch Knospung ent- stehen, aber in ihrer Form den Knospen gleichen. Ein Typus tritt also auf: 1) in einer Stammform, 2) in einer Geschlechtsform. Beide können wieder einfach oder segmentirt sein. Die Bildung der Geschlechtsknospen hat man bisher als einen Generationswechsel betrachtet. Die Erscheinungen , welche man unter dem Begriff des Generationswechsels zusammenfalst, gleichen sich in physiologischer Beziehung dem Resultate nach allerdings, allein in morphologischer Beziehung sind sie so verschieden, dals es an der Zeit sein dürfte, dieselben vom mor- phologischen Standpunkte aus zu sondern. Als eine besondere Gruppe von Erscheinungen würde sich empfehlen zunächst zu trennen, denWechsel einer oder mehrerer Fortpflanzungen durch unbefruchtete Eier mit einer Fortpflanzung durch ein befruch- tetes Ei. Dieser mit der Parthenogenesis verwandte Vorgang sondert sich wieder in zwei Unterabtheilungen. Die Bildung der ohne Befruchtung sich entwickelnden Eier kann entweder im ausgebildeten T'hier vor sich gehen, so bei den Rotatorien, Crustaceen und Aphiden, vielleicht auch bei Gyrodactylus, oder in den Larven bei 'Trematoden und Dipteren. Eine zweite Gruppe von Erscheinungen bildet der Pro- cels der Bildung von Geschlechtsknospen, bei Hydroiden, Nemathelminthen und Plathelminthen. Während bei an- deren Knospungsprocessen die Knospe dem Stamme gleicht, ist bei diesem — abgesehen von noch anderen Unterschieden — die Leibeswand der Knospe von der des Stammes in der Anordnung der Muskeln wesentlich verschieden. Die Hy- droiden haben nur eine Längsmuskulatur, während die Medu- soiden im Peristom eine Quermuskelschicht und in den Scheide- wänden und Tentakeln eine Längs- und Quermuskulatur be- sitzen. Die Unterschiede in der Leibeswand bei Geschlechtsknos- pen und Stammthieren der Plathelminthen und Nemathelminthen kann ich jetzt wohl als bekannt voraussetzen. Die Knospung geht in allen drei Fällen auf sehr verschiedene Weise vor — 1211 — sich. Die Nemathelminthen und Hydroiden zeigen in so weit eine Aehnlichkeit, als das Geschlechtsorgan sich zu einem selbstständigen Individuum hervorbildet. Der Procefs ist bei den Hydroiden zu bekannt, um darauf eingehen zu müssen. Bei den Nemathelminthen, speciell den Nematoden, entsteht der Ausführungsgang der weiblichen Geschlechtsorgane — die Vulva — als eine auf der ventralen Linie liegende Einstül- pung der Leibeswand, welche in ihrer vollkommensten Aus- bildung eine Quer- und Längsfaserschicht trägt. Bei vielen Nematoden, z. B. den Strongylus und Trichocephalus, hat die Vulva die Eigenthümlichkeit, sich wieder nach Aufsen umzu- stülpen. Diese Umstülpung erfolgt vollständig bei Sphäru- laria *), und zwar gleichzeitig mit dem Eintritt einer Darm- schlinge in den hervorgetretenen Sack. Während nun in diesem Falle die Geschlechtsknospe an dem Mutterthier haften bleibt, wird sie in einem andern Falle bei Phoronis zu einem selbststän- digen Thier. Der Leibesschlauch der Geschlechtsknospe bildet sich an der Actinotrocha genannten Phoronislarve wie eine Vulva und hat auch später dieselben Schichten der Muskeln wie eine Nematodenvulva. Indem dieser Schlauch sich hervor- stülpt, schwindet durch Contraction und Resorption die Leibes- wand der Actinotrocha bis auf den Tentakelkranz und dem Boden desselben, welche den Schlufs des Schlauches am Vorderende bewirken. *) Es ist mir leider bisher noch nicht gelungen überwinternde Hum- meln während der Monate October und November zu finden. Es würde von gröfster Wichtigkeit sein die Entstehung der Umstülpung und die Ge- stalt der gewifs vorhandenen Männchen zu beobachten. Die Umstülpung selbst kann aber kaum in Zweifel gezogen werden, wenn man bedenkt, dafs die Embryonen xon Sphärularia sich in Nichts von gewöhnlichen Nematodenembryonen unterscheiden. Wer das Glück hat Hummeln zu dieser Zeit zu finden, möge die Gelegenheit nicht versäumen. Vielleicht findet sich eine gelehrte Gesellschaft, welche die Entwickelung der Sphärularia zum Gegenstand einer Preisaufgabe macht. — 12 — Ich habe seiner Zeit die Vermuthung ausgesprochen, dafs auch noch eine zweite Art der Geschlechtsknospenbildung bei Nemathelminthen existiren möge, welche darin besteht, dals der Mastdarm sich ausstülpt und zum Leibesschlauch wird. Ferner, dafs der aus Mitraria hervorgehende Wurm sich vielleicht in dieser Art bilden würde Metschnikoftf*) hat dem aber bestimmt widersprochen. Wenn nun auch der Umstand in’s Gewicht fällt, dals er eine gröfsere Anzahl von Exemplaren in verschiedeneren Stadien beobachtet hat, so möchte ich doch, dafs diejenigen, welche diese seltene Larve zu Gesicht bekommen, ihre Aufmerksamkeit nochmals darauf richten. Es geht aus Metschnikoff’s Abbildung hervor, dals die Entwickelung des Wurmes sehr erheblich von der gewöhnlichen Bildung eines Chätopoden abweicht, indem der Leib der Larve als eine Einstülpung der Haut angelegt wird und dann weiter vor wächst. Es bleibt also immer noch die Möglichkeit, dals hier ein Knospungsprocels vorliegt, wenn auch in etwas anderer Weise als ich vermuthete. Wenn meine Abbildung des Wurmes von der Metschnikoff’s abweicht, so kann dies nur an einer Verschiedenheit der Species liegen. Ich habe dieselbe wenn auch nur in den Umrissen doch mit aller denkbaren Treue entworfen. Bei den Plathelminthen läfst sich schwerer sagen, ob der durch Knospung sich bildende Leibesschlauch irgend einem Organ der Stammform entspricht. Die Cestodenblasen stehen entweder auf einer sehr tiefen Organisationsstufe, oder sind in ihrem Bau noch zu wenig gekannt, als dafs man sie mit den uns bekannten Stammformen dieser Klasse vergleichen könnte. Eher wäre dies bei Pilidium möglich. Ich selbst habe mich längere Zeit mit der Entwickelung von Pilidium beschäftigt und möchte, obgleich ich mit meinen Untersuch- ungen nicht zum Abschlufs gelangt bin, auf einen bisher übersehenen Punkt aufmerksam machen. Nach der Darstel- lung von Joh. Müller, Busch sowie von Pagenstecher und Leuckart soll der Nemertes innerhalb der Leibeshaut *) XXVII, S. 233. — 13 — des Pilidium entstehen und dann sich losreifsen. Der Vorgang schien mir aber viel- mehr in der durch neben- stehende Figur schematisch dargestellten Weise stattzu- finden, dals sich um den Mund eine ringförmige Tasche der Leibeswand bildet, aus deren Grund die neu sich — bildende Leibeswand sammt rn Ta er dem Darmkanal hervorragt, er Milbunsnad ar so dals schliefslich der Ne- mertes nur durch eine Art I schematischer Durchschnitt eines, Nabel mit dem Pilidıum zu- NH Pilidium einer Planaria, i Darm- sammenhängt. Denkt man kanal, r in I Leibeswand des jungen sich den Darmkanal zuerst Nemertes, in II Mundrüssel. nach innen von dem muskulösen Rohr, der neuen Leibes- wand, gelegen, so würde die Lage des Rohrs an den des Rüssel’s der Planarien erinnern. Die Knospung würde so zu verstehen sein, dals ein rüsselartiges Organ den Darm- kanal sammt Nervensystem umwächst und dann selbstständig wird. Dafs dieser Nabel existirt, ist unzweifelhaft, man kann auch die Tasche auf dem optischen Querschnitt deutlich er- kennen. Nur ist es mir nicht möglich gewesen, den Eingang der Tasche zu unterscheiden. Beim Losreilsen des Wurmes sieht man aber deutlich den Wurm aus der Tasche heraus- schlüpfen. Jene Tasche des Pilidium zeigt uns auch eine grolse Aehnlichkeit zwischen der Knospung der Nemertinen und Oestoden. System der Plathelminthen. Zu weit in die Details einzugehen war für vorliegenden Zweck nicht nöthig, da die Begränzung der von den meisten Schriftstellern anerkannten kleineren Gruppen nicht wesentlich verändert worden ist. Einer Rechtfertigung bedarf es, dafs die Poliadeen zu den segmentirten Formen gerechnet worden sind. Aeulserlich — 124 — drückt sich die Segmentirung allerdings kaum aus, nur viel- leicht darin, dals die Poliadeen die Neigung haben in Stücke zu zerbrechen, deren Bruchfläche auffallend glatt ist. Gang- lienknoten besitzen sie nicht, der Ganglienbelag ist gleich- mälsig über die Längsstränge vertheilt, wie dies bei geglie- derten Nemathelminthen (Lumbrieus) bekanntlich auch vor- kommt. Dagegen sind die Queräste der Hauptnervenstämme so regelmälsig vertheilt, dals sie eine Segmentirung an- deuten. Malacobdella, welches ebenfalls keine Ganglienknoten besitzt, bildet in dieser Beziehung einen Uebergang zwischen den Poliadeen und Hirudineen. Die Sagittalmuskeln sind gruppenweise angeordnet derart, dals man darin eine aller- dings niedere Stufe der Segmentirung erkennen kann. Auch Nemertes kann man vielleicht zu den segmentirten Formen rechnen. Ob die Zusammenstellung von Bipalium und Dinophilus haltbar ist, mag die Zukunft lehren. Der Bau von Bipalium muls erst genauer bekannt sein. Sicher freilich ist die Stel- lung von Bipalium in der Nähe der Rhabdocölen. Die übrigen systematischen Aufstellungen sind in den vorhergehenden Untersuchungen wiederholt begründet worden. Il. Stammform. Muskelhaut aus Ring- Diagonal- Längs- und Sagittal- fasern zusammengesetzt. Längsfaserschicht ohne Unterbre- chung, Excretionssystem verzweigt, an einzelnen Stellen be- wimpert. A. einfache Form: hermaphroditisch keine Blutgefälse, Hauptnervenstämme seitlich. a., Epithel vergänglich. Trematoda. b., Epithel bleibend und wimpernd. Planaridea. B. segmentirte Form : Blutgefäfse vorhanden. | a., Rüssel in den Mund sich öffnend, mit Kalkstilet — 125 — bewaffnet, Nervensystem mit zwei seitlichen Haupt- stämmen, Haut mit Wimperepithel. Poliadea (Polia Borlasia). b., Saugscheibe am Hinterende. 1., Nervensystem mit zwei seitlichen Hauptstämmen. Malacobdella. 2., Nervensystem mit einem ventralen Hauptstamm. Hirudinea. c., Segmente mit Fülsen. Onychophora. II. Generationsform. Muskelhaut aus einer äulseren dünnen Querlängsschicht, inneren Längs-, Ring- und Sagittalfasern zusammengesetzt. Hauptnervenstämme seitlich. A. Epithel vergänglich, kein Darm, keine Blutgefälse. Hermaphroditen. Cestoidea. a., unsegmentirt. Öaryophyllaeus, Amphiptyches (?). b., segmentirt. 1., Kopf abgerundet ohne Auszeichnung : Ligula. 2., Kopf mit Sauggruben. aa., ohne Rüssel : Dibothrium, Triaenophorus , Solenophorus, Tetrabothrium. bb., mit vier Rüsseln: Tetrarhynchus. 3., Kopf mit Saugnäpfen : Taenia. B. Epithel bleibend. a., kein Rüssel, Excretionssystem vorhanden : Rhabdocöla. b., ein von der Rückseite der Mundhöhle entspringen- der kurzer Rüssel : — 126 — Bipalium(Sphyrocephalus Schmarda). Dinophilus. c., ein auf der Mitte des Kopfes hervorstreckbarer Rüssel ohne Stilet. 1., keine Kopfspalten. aa., Excretionssystem vorhanden, keine Blutgefälse. Prostomea. bb., Excretionssystem fehlt. Blutgefälse vorhanden : Cephalothrix. 2., Kopfspalten vorhanden, kein Excretionssystem. aa., Blutgefälse fehlen : Stenostomum. bb., Blutgefälse vorhanden : Nemertes. System der Nemathelminthen. Wenn wir die zwei Typen der Nemathelminthen und Pla- thelminthen unterscheiden, so soll damit nicht gesagt sein, dals diese Trennung unabänderlich bestehen müsse. Bis jetzt aber ist eine Uebergangsform zwischen Plathelminthen und Nemathelminthen unbekannt. Wenn Rathke seinen Ramphogordius den Nemertinen verwandt hielt, so lälst sich dies aus der damaligen Unkenntnils erklären, Rhamphogordius istnach dem jetzigen Standpunkt ein echter Nemathelminth. Es existirt aber eine l'hiergruppe, welche man leicht als einen sol- chen Uebergang betrachten könnte, nämlich die Gastrotricha (Metschnik off), Chätonotus und Ichihydium. Sie sind neuer- dings vonMetschnikoff*) wieder zu den Rotatorien gezogen worden, wohin sie bereits Ehrenberg gestellt hatte. Nach den Bewegungen zu urtheilen, besitzen diese T'hiere Muskeln. Jeder Zweifel über ihre systematische Stellung würde gehoben sein, wenn es gelänge, die Anordnung dieser Muskeln zu er- kennen. Ehe aber unsere Mikroskope verbessert oder ehe sich grölsere Species finden, wird dies nicht möglich sein. Durch die Unterscheidung der Stamm- und Generations- form glaube ich das System gegen früher wesentlich verbes- sert zu haben. Selbst solche Charactere, welche nur in der #) XXI. N — 127 — Muskulatur liegen, traten sonst nicht deutlich hervor. Jetzt kommt z. B. die äulsere Quermuskulatur unter der Stamm- form nur den segmentirten Formen zu, während bei der Generationsform allen, auch den einfachen. Blutgetälse treten in der Stammform nur bei den segmentirten auf, in der Gene- rationsform auch bei einfachen. Um Mifsverständnisse zu verhüten, will ich bemerken, dafs man in der Generationsform der Nemathelminthen bis jetzt nur einfache (keine segemen- tirten) kennt. Unter den Bryozoen sind Formen vorhanden, welche offenbar sehr tief stehen und uns die äulserste Reduction der Muskeln zeigen. Ich meine Loxosoma, welches nur einen vorderen Ringmuskel und hinteren Längsmuskel im Stiel be- sitzt. Denkt man sich diese Muskeln aber zu Schichten aus- gebreitet, so kommt doch die typische Muskulatur zu Stande. Eine andere Reduction der Muskeln zeigen die Formen, welche ein verkalktes Zoöcium besitzen. Die typische Musku- latur ist bei ihnen nur an dem beweglichen Theil — der Ten- takelscheide — entwickelt. Soweit die Leibeswand fest ist, fehlt die Ringmuskulatur ganz und die Längsmuskeln stehen frei im Leibesraum, vom Boden nach dem unverkalkten oberen Theil des Zoöcium sich erstreckend, z. B. bei Membranipora. Wenn man die Muskeln einer Schildkröte mit der eines an- deren Wirbelthieres vergleicht, wird man eine ähnliche Ver- änderung der Muskulatur bemerken, welche offenbar mit der Erhärtung der Haut zusammenhängt. Von den Nematoidea habe ich die Gordiacea getrennt, um in die Characteristik der Nematoideen die Seitenfelder und Medianlinien aufnehmen zu können. Die Seitenfelder sind bei einigen Nematoideen allerdings wenig entwickelt, so dafs ich sie bei Trichocephalus früher ganz geleugnet habe. Indels habe ich mich jetzt überzeugt, dals die Seitenfelder wenigstens am Schwanztheil der Männchen vorhanden sind und besonders dadurch deutlich werden, dals die ventralen Quermuskeln sich daran setzen. Ob sich bei den Gordius ventrale Quermuskeln finden, bin ich schwankend geworden. In der Monographie der Ne- —_— 13 — matoden habe ich solche abgebildet, es ist mir aber in neuster Zeit nicht gelungen, dieselben wieder zu finden, auch nicht am Schwanzende des Männchens, überhaupt keine Andeutung der Seitenfelder und Medianlinien. I. Stammform (Lobocephala). Muskelhaut aus Längsfasern bestehend. An jedem Ende des Körpers eine Oeffnung, dorsale und ventrale Seite ver- schieden. Excretionsgefälse wenn vorhanden unverästelt aus zwei seitlichen Hauptstämmen bestehend. A. einfache Form. Hauptstämme des Nervensystems dorsal und ventral gelegen, keine Blutgefälse. a., nur eine dorsale Medianlinie, vorhanden : Gordiacea (Gordius). b., dorsale und ventrale Medianlinien und Seitenfelder vorhanden. Innere Quermuskeln auf der ventralen Seite an beschränkten Stellen. 1., Mund ohne Kiefer : Nematoidea. 2., Mund mit Kiefern : Chätognatha. B. segmentirte Form. Seitenfelder, Bauch und Rückenlinie. Innere Quer- muskeln von der Bauchlinie zum Seitenfeld. Haupt- stamm des Nervensystems ventral. Blutgefälse kom- men vor. a., Keine Borsten, äufsere Quermuskeln fehlen : Gymnotoma (Polygordius). b., Borstenbündel, äulsere Quermuskeln vorhanden : Chätopoda. Il. Generationsform (Rhynchocephala). Muskelhaut aus äufseren Quer- und inneren Längsfasern bestehend, keine Medianlinien, keine Seitenfelder. Blutgefälse kommen vor. A. Darmkanal hufeisenförmig, Mund und After genähert. — 129 — a., Vermehrung durch Knospung: Bryozoa. b., keine Knospung Sipunculidea. B. Darmkanal gestreckt, a., ohne Mund und After : Acanthocephala. b., mit Mund und After : Priapulus, Halieryptus, Bonellia, Echiurus, Sternaspis. 7. Beschreibung einiger seltener Species. 1. Prorhynchus stagnalis (M. Schulze) [Taf. VII, Fig. 1—5). Diese Species habe ich nicht selbst beobachtet. Mein verehrter Freund Herr N. Lieberkühn hat sich aber vor einer Reihe von Jahren sehr eingehend damit beschäftigt und mir die von R. G. Wagener gezeichnete Tafel freundlichst zur Veröffentlichung überlassen. Sie enthält einige sehr wichtige Beobachtungen. Max. Schulze*) beschreibt einen, mit Stacheln versehenen Rüssel, welcher am Vorder- ende nach aulsen gestreckt werden kann und nach innen mit einer Blase in Verbindung steht. Nach M. Schulze soll diese Blase eine Giftdrüse sein. Offenbar hatte M. Schulze keine geschlechtsreifen Thiere vor sich, denn dann zeigt sich, dals die Blase eine Saamenblase und das ganze Organ ein Penis ist. In den Penis münden viele einzellige Drüsen. Auch auf der ganzen Haut zerstreut (Fig. 5) öffnen sich Drüsen. Dafs die Jungen das Ei in definitiver Gestalt verlassen, ist aus Fig. 4 ersichtlich. Die systematische Stellung von Prorhynchus läfst sich schwer angeben. Die Grübchen am Kopf erinnern an die Poliadeen. Aber der Rüssel ist verschieden von dem der Poliadeen, wie auch von dem der Nemertes Auch *) IX, 8. 60. XIV. 9 —- 130 — hier würde die Kenntnils der Muskulatur leicht Aufschlufs geben. 2. Mesostomum obtusum (M. Schulze) (Taf. IV, Fig. 1). Das Thier wurde von mir bei Gielsen in einem kleinen Weiher (auf dem Schiffenberg) während des Octobers im ge- schlechtsreifen Zustand häufig beobachtet. Da die Abbildung M. Schulze’s *) wie es scheint nach einem unentwickelten Thier gemacht ist, habe ich nun eine mehr detaillirte ge- geben. Die Zeichnung wird auch ohne nähere Beschreibung verständlich sein. Die 'T'hiere hatten immer nur ein hart- schaaliges, mit einem dünnen Stiel versehenes Ei bei sich. Als Eigenthümlichkeit will ich hervorheben, dafs der Körper bis zu der in der Figur angegebenen ovalen Linie im Hin- terende von einer gelblichen blutartigen Flüssigkeit erfüllt war. Die Netze im Schwanz sind mit Körnchen, welche leb- hafte Molekularbewegung besitzen, erfüllt und haben offenbar dieselbe Bedeutung, wie die der Spinndrüsen von M. Ehrenbergii. 3. Stenostomum leucops (0. Schmidt **). (Taf. IV, Fig. 2). Ich habe dieses hier, und wie ich mich erinnere auch in Berlin sehr häufig vorkommende Thier vom März bis October wiederholt, allein niemals geschlechtsreif gesehen. Zwar fin- det man darin, und zwar nicht im März wohl aber im October einen Haufen Zellen, welche einen sehr grolsen Kern und zahlreiche stark lichtbrechende Körner enthalten und welche man mit M. Schulze ***) geneigt sein kann für ein weib- liches Geschlechtsorgan zu halten. allein eine weitere Ent- wickelung desselben habe ich nicht beobachtet. Ebensowenig gelang es mir, männliche Geschlechtsorgane zu finden. Die Mus- kulatur der Leibeswand muls äulfserst gering entwickelt sein, ich habe sie nicht sehen können, aus den lebhaften Contrac- tionen geht jedoch ihre Existenz wohl hervor. Das Thier ist *) IV, Taf. V, Fig. 1. *%) XXXIIH, 8. 59. ###) XXXIV, 8. 286, \ —-— 21 — so zart, dals es weder Reagentien noch auch einen selbst ge- linden Druck verträgt. In der Haut liegen zahlreiche, sehr dünne, in Essigsäure lösliche Stäbchen. Der Mund führt durch einen engen ÖOesophagus in den Darm, welcher aus wimpernden Zellen besteht. Der Darm ist braun im auffallenden Licht, wenn auch, wie mir schien, nicht so ent- schieden, als Ö. Schmidt abbildete.e Im Kopf liegt ein deutliches Nervensystem. Es besteht aus zwei seitlichen Ganglien, welche sich dorsal und ventral durch Brücken von Fasern verbinden. An beiden Seiten des Kopfes liegen zwei tiefe Höhlen oder Spalten, welche mit ihrem hinteren Ende die Ganglien berühren. Mit den Ganglien ist ferner und zwar nach rückwärts durch einen kurzen Fortsatz jederseits eine Kugel verbunden, welche auf der Innenseite ihrer Fläche mit kleineren hellen Kugeln besetzt ist. Ein Pigment fehlt diesen Sinnesorganen immer. Durch den Ring des Nervensystems geht ein Kanal, wel- cher vom Vorderende bis zum Hinterende auf der Rücken- seite verläuft. Dieser Kanal ist von O. Schmidt für ein Wassergefäls gehalten worden. Seine Meinung kann ich nicht theilen. Der Kanal hat mit keinem bekannten Wasser- gefäls irgend eines Plathelminthen Aehnlichkeit. Er ist un- paar, hat keine Wimperbüschel, überhaupt keine Wimpern, er ist unverästelt und geht durch den Ring des Oentral- nervensystems. Alle diese Eigenschaften unterscheiden ihn von dem Wassergefälse der Plathelminthen. Dagegen hater eine auffallende Aehnlichkeit mit der Rüsselscheide der Ne- mertinen. Bei starker Vergrölserung sieht man auch einen Streifen am Vorderende in der Mitte des Kanals verlaufen, welcher weiter hinten mit der Wand des Kanals verschmilzt, er dürfte wohl als Rüssel zu betrachten sein, freilich wohl nur als Rudiment eines solchen. Denn hervorgestreckt habe ich ihn nie gesehen. Auch das dürfte wohl zu Gunsten die- ser Deutung sprechen, dafs man den Kanal in sehr verschie- dener Weite und häufig gekrümmt findet, also aller Wahr- scheinlichkeit nach seine Wand aus Muskelfasern zusammen- gesetzt ist. g* Nicht abgebildet habe ich dunkle Körnerhaufen unge- wisser Bedeutung, welche in grolser Anzahl durch den Kör- per zerstreut sind. Nach dieser Beschreibung darf man Stenostomum leucops wohl vollständigmit den Nemertinen vereinigen, ebenso St. uni- color (Schmidt), welches offenbar St. leucops sehr gleicht und vielleicht auch Schizostomum productum, an dessen Vorderende OÖ. Schmidt einen hellen Raum abbildet, der an den Rüssel von Stenostomum erinnert. Dagegen ist Microstomum lineare, von welchen wir eine sehr genaue Beschreibung M.Schulze’s*) besitzen, offenbar von Stenostomum sehr verschieden. Bei M. lineare konnte M. Schulze kein sogenanntes Wasserge- fälssystem (Rüsselscheide) und kein Nervensystem finden, welches bei. Stenostomum doch kaum zu übersehen ist. Trotz der Grübchen am Kopf, die aber auch viel kleiner sind als die Kopfspalte von Stenostomum, scheint mir Microstomum lineare zu den rüssellosen Rhabdocölen, etwa zu Macrostomum — mit dem es auch in der Gestalt des Penis übereinstimmt — gestellt werden zu müssen. Beide gleichen sich allerdings in der Quertheilung, dieselbe findet sich aber noch bei anderen Rhabdoecölen, z. B. Derostomum Catenula Duges, sie kann also kaum zur Begründung einer systematischen Verwandtschaft gebraucht werden. Der After von Stenostomum ist eine sehr wenig ausgebildete Oefinung, die möglicherweise nur von der Quertheilung herrührt. *) XXXIV. VI Var. MI, IR — 13 — Litteratur. Zeller, Untersuchungen über die Entwickelung des Diplozoon paradoxum, v.Siebold undKölliker. Zeitschr. f. w. Z. XXII, S. 168. 1872. v. Willmoes-Suhm, zur Naturgeschichte des Poly- stomum integerrimum und P. ocellatum, v.Siebold und Kölliker. Zeitschr. f. w. Z. XXI, 8. 27. Leydig, zur Anatomie von Piscicola geometrica mit theilweiser Vergleichung einheimischer Hirudineen, v. Siebold und Kölliker. Zeitschr. f. w. Z.], S. 103 (1849). M. Schulze, Beiträge zur Naturgeschichte der Tur- bellarien. Greifswald 1851. Leuckart, Mesostomum Ehrenbergii anatomisch dargestellt. Troschel’s Archiv f. Naturgeschichte XVIIl, S. 234 (1852). Stieda, ein Beitrag zur Anatomie des Bothrioce- phalus latus, Reichert und Dübois. Archiv 1864, 5. 174. Sommer und Landois, über den Bau der ge- schlechtsreifen Glieder von Bothriocephalus latus, v. Siebold und Kölliker, Zeitschr. Bd. XXI (1872), 8. 40. Wagener, G. R., Entwickelung der Muskelfasern. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. Supplementheft IV. Marburg und Leipzig 1869. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg 1872. November. Eckhardt, C., Entwickelungsgeschichte der Herz- muskulatur von Henle und Pfeufer, Zeitschr. f. rationelle Medicin 3. R. Bd. XXIX, S. 55. (1869). XI. XIV. XV. - XVL — 134 — Schneider, Monographie der Nematoden. Berlin 1866. Walter, G., Beiträge zur Anatomie einzelner Tre- matoden, Troschel’s Archiv für Naturgeschichte 1858, S. 269. Leuckart, R., die menschlichen Parasiten 1,1. Bd. 1863. Blumberg, über den Bau des Amphistoma coni- cum, Dorpat 1871. Schmidt, O., die dendrocölen Strudelwürmer aus der Umgebung von Gratz, Siebold und Köl- liker. Zeitschr. X, S. 24 (1859). Keferstein, Untersuchungen über niedere See- thiere, v. Siebold und Kölliker, Zeitschr. XII, S. 1 (1862). Derselbe, Beitrag zur Anatomie und Entwickelung der Seeplanarien. Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen XIV (1868). Schmidt, O., Untersuchungen über Turbellarien von Corfu und Oephalonia, v. Siebold und Köl- liker, Zeitschr. XI, S. 1 (1861). Derselbe, die rhabdocölen Strudelwürmer aus den Umgebungen von Krakau, Denkschriften der Wie- ner Akademie XV, 2. Abth. 8. 20. v. Siebold, über undulirende Membranen, v. Sie- bold und Kölliker, Zeitschr. f£w. Z. IL, S. 356. Thiry, Beiträge zur Kenntnifs der Cercaria macro- ceria, v. Siebold und Kölliker, Zeitschr. f. w. Z. X, 271 (1859). Leydig, Lehrbuch der Histologie des Menschen und der Thiere. Frankfurt 1857. Wagener, G. R., Beiträge zur Entwickelungsge- schichte der Eingeweidewürmer. Haarlem 1857. van Beneden, Edouard, Recherches sur la com- position et la signification de l’oeuf. Me&moires couronnes par l’Academie royale de Belgique, tome XXXIV, 1868. Bruxelles 18370. —- 15 — XXIV. Grube, über den Bau von Peripatus Edwardsii, Müller’s Archiv f. Anatomie 1853, S. 322. XXV. Blanchard, M&moire sur un animal du genre Mala- cobdella.. Annales d. sciences naturelles, serie I, tome III (1845), Zoologie S. 364. XXVI Quatrefages, M&moire sur les Nemertiens. An- nales de sciences naturelles, serie III, tome VI, Zoologie 1846, S. 173. XXVIL Metschnikoff, E., über die Metamorphose eini- ger Seethiere, v. Siebold und Kölliker, Zeit- schrift f. w. Z. Bd. XXI, S. 233. XXVIOIL Schneider, A., zur Entwickelungsgeschichte der Bryozoen und Gephyreen, M. Schulze, Archiv f. mikrosk. Anatomie Bd. V, S. 230 (1869). XXIX. Nitsche, H., Untersuchungen über den Bau der Taenien, v. Siebold und Kölliker, Zeitschr. f. w. 2. XXIII, S. 181 (1873). XXX. v. la Valette, St. George, der Hoden, in Stri- cker’s Handbuch der Gewebelehre, Bd. I, S. 522. XXXI. Metschnikoff, E., über einige wenig bekannte Thierformen, v. Siebold und Kölliker, Zeit- schrift für wissenschaftliche Zoologie Bd. XV, S. 450 (1865). XXXIL. Focke, Planaria Ehrenbergii, Annalen d. Wiener Museum Bd. I, S. 191 (1836). XXXIHI Schmidt, ©. die rhabdölen Strudelwürmer des sülsen Wassers. 1848. XXXIV. Schulze, M., über die Microstomeen, eine Fa- milie d. Turbellarien, Troschel’s Archiv Bd. XV, 8. 286 (1849). Erklärung der Abbildungen. Taf. III. betrifft nur Mesostomum Ehrenbergii. Fig. 1. Uebersicht der Anatomie. Die paarigen Organe sind meist nur auf einer Seite gezeichnet. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. — 16 — b. Dotterstöcke. c. Uterus. d. Hoden. e. Ausführungsgang desselben. f. Penis. g. Blase, in welche wahrscheinlich die Dotter- stöcke münden. h. Bezeichnung für den Eierstock ist vergessen worden. j. Speichelzellen und Ausführungsgänge derselben. k. Drüsen, welche in die Penisscheide münden. l. Spinndrüsen und ihre verästelten Gänge. m. Vordere oder obere Hirncommissur. n. Untere oder hintere Hirneommissur. o. Zellen mit den grofsen Stäbchen. p- Umrifs des vorderen T'heil des Darmes. Uebersicht der Muskulatur. Querschnitt, die Rückseite nach unten. s. Sagittal- und Ringfasern. l. Längsfasern der Hautschicht. d. Darmkanal. Isolirte Sagittalfaser. Verschiedene Formen von Stäbchen und Secreten nach der natürlichen Entladung auf einem Öbject- lan "D00),, a. Grolse und mittlere Stäbchen. b. Kleinere Stäbchen. d. Wahrscheinlich die kleinsten Stäbchen. c. Körper aus den Epithelzellen. Wassergetüls. Ein Stamm von gröfster Weite mit Wimperreihen, von vorn und von der Seite gesehen. Ein Stamm von kleinster Weite mit den Endbechern. Toy UV. Mesostomum obtusum (Länge 7,5 mm). a. Eierstock. b. Dotterstock. — 137 — d. Hoden. f. Penis. m. Vordere Hirncommissur. o. Stäbchenzellen. Man sieht hier sehr deutlich über und unter dem Nerven einen Strang, der Ausläufer der Stäbchenzellen, nach der Kopf- spitze gehen. Fig. 2. Stenostomum leucops (Länge 2 mm). a. Mund. b. Darm. c. Rüsselscheide. ce’. Rüssel. d. Nervensystem. e. Kopfspalte. f. Sinnesorgan. Taf. V (betrifft mit Ausnahme von Fig. 7 Mesostomum Ehrenbergii). Fig. 1 a. Epithelzellen, Flächenansicht. Die eine Zelle mit Secretkörpern erfüllt. 1 b. Seitliche Ansicht der Epithelzellen mit Secretkör- pern, Stäbchen und dem Kern. Fig. 2 a. Speichelzellen nach links wie Ausläufer mit Secret gefüllt. 2 b. Spinndrüsenzelle mit den stäbchenförmigen Körpern. Fig. 3 a. Stäbchenzelle für die kleinsten Stäbchen, ihre Aus- läufer und Endanschwellungen mit dem hellen Fleck. 3 b. Stäbchenzelle für die grofsen Stäbchen mit Ausläufer. Die Kugeln sind die Anlagen der Stäbchen. Fig. 4. Eierstock. a. Granulirte Kerne. b. Kerne in der Zweitheilung mit dem Character der Furchungskugelkerne. c. Kern noch mit Stäbchen den Resten der strangförmigen Kerne erfüllt. d. Fertige Eier mit homogenen Keimbläschen mit Körnern gefüllt, zur Zeit der Winterbrut. — 183 — Weiter ist der Eierstock mit Längs- und Quermuskeln versehen. Fig. 5. Furchungsprocels. a. b. c. d. u. e. ® Sommerei mit Membran, Dotterzellen, Sper- matozoen, der Keimfleck unverändert. ?°°/,. Erste Furchungskugel in der Vorbereitung zur Zweitheilung. Kern strangförmig, äqua- toriale Ansicht. Die polare Anordnung der feinen Körner im Ei ist durch den Litho- graphen zu undeutlich ausgedrückt. Dieselbe polare Ansicht. Weitere Stadien der Zweitheilung. Embryonale Zelle mit granulirtem Kern. b—f sind nach Anwendung verdünnter Essigsäure gezeichnet. Fig. 6. Ei weiter fortgeschritten, als 5 a. Die Dotterzellen mit den nach innen liegenden Vacuolen und zwei Furchungskugeln sind sichtbar. ®°/,. Fig. 7. Distoma cygnoides, um die Aehnlichkeit des Fur- chungsprocesses mit M. Ehrenbergii zu zeigen. Fig. 8. Bildung des Saamens. 2,396, 'd I m to en en Su: m. n—v. Verschiedene Formen und Stadien der Zellen mit granulirtem Kern. . Zelle mit beginnender Strangbildung im Kern. . Weiteres Stadium derselben. . Zweitheilung derselben. . Viertheilung derselben. . Einzelne Zelle, wahrscheinlich Uebergang des stranghaltige Kernes in den Kern der Bil- dungszellen des Spermatozoon. Bildungszellen der Spermatozoen. Bildung der Spermatozoen aus einer einzelnen Zelle. Fig. 9. Fertiges Spermatozoon. Fig. 10. Blindes Ende eines Dotterstocksfollikel, während der Bildung des dunklen Dotters. — 139 — Fig. 11. Zellen, welche mit dem Faden am Darm sitzen, mit Big. 1. Fig. 2. Big. '3: Fig. 4. Pig: 5. granulirtem Kern und dem Furchungskugelkern in der Zweitheilung. Dar. Kl. Nemertes (spec. ?), seitliches Stück des Körpers, stark vergrölsert. a. Epithel mit Stäbchen. b‘. Längsmuskeln der Haut. Zwischen a und b/ Quermuskeln. b. Parenchymzone mit der Bildungsstätte der Stäbchen. . Faserige Bindegewebsschicht. . Längsmuskeln. . Quermuskeln. . Längsmuskeln in Primitivbündeln. „no 20 g. u. h. Protoplasma mit einzelnen Längsfasern. i. Epithel des Darmes. k. Nervenstamm mit den seitlichen Ganglienzellen. Derselbe, ganzer Querschnitt, schwächere Vergrölse- rung. Bedeutung der Buchstaben wie in 1. Polia (spec.?), Querschnitt. . Nervenstamm. . Aeulseres Epithel. . Basementmembran. . Quer- und Diagonalschicht. . Längsfaserschicht. . Darmkanal. g. Rüssel in der Rüsselscheide. Flächenansicht der Muskulatur einer Süfswasserpla- narie, nachdem das Epithel und die Zelle des mitt- leren Blattes abgelöst sind. Oesophagus (Mundsaugnapf) von Mesostomum Ehren- bergii, =, ei eb (De Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. e., — 140° — Taf. VII, Fig. 1—5, Prorhynchus stagnalis (gezeichnet von G. R. Wagener). Totalansicht. Penis mit Saamenblase und die einmündenden Drüsen. Bildung der Spermatozoen. Eier in verschiedenen Stadien, b. Embryo. Stück der Haut, um die Hautdrüsen zu zeigen. Querschnitt einer Süfswasserplanarie. a. Epithel mit Stäbchen. b. Quer- und Diagonalfasernschicht. c. Längsfasernschicht. d. Sagittalfasern. f. Stäbchen an ihrer Bildungsstätte. g., h. Verschiedene Zellformen des Protoplasma. 1. Dotterstock. k. Darmkanal. Fig. 7 a. Halber Querschnitt von Bipalium, schwache Ver- 2; b: Fig. 8. Ba 8b. gröfserung, h. Darmkanal g. Kanal ungewisser Be- deutung. Die übrigen Buchstaben wie in 7 b. Stück des Querschnitts, stärker vergrölsert. a. Epithel. b. Längsmuskeln der Haut. f. Stäbchenzellen in der Parenchymzone. d. Längsmuskeln. e. Sagittalmuskeln. Tristoma hamatum. Querschnittt. a. Haut. b. Quer- und Diagonalfasern. c. Längsfasern. d. Sagittalfasern. e. Zellen des Protoplasma. Isolirte Sagittalfaser mit dem umhüllenden Proto- plasma und Kern. — 41 — viI. Ueber die Schädel-Impressionen der Neu- gebornen. Hierzu Taf. VIII. Von Prof. F. A. Kehrer. Unter den mancherlei Verletzungen, welche die Leibes- früchte bei der Geburt erleiden, nehmen die Schädeleindrücke wegen ihrer nächsten und ferneren Folgen einen hervor- ragenden Platz ein. Obwohl den älteren Geburtshelfern nicht unbekannt *), sind sie doch zuerst von W. S. Schmitt in den Denk- schriften der phys.-med. Societät zu Erlangen, Nürnberg 1813, genauer beschrieben und abgebildet. Später sind sie unter- sucht worden von H. A. Hirt (de cranii neonatorum fissuris etc. Comm. obstetr. for. Lipsiae 1815), Joerg (Schriften z. Be- förd. der Kenntnils des Weibes etc. 2. Th. Leipzig 1818, S. 51), Meissner (Forschungen etc. I, 325), Osiander (Handb. d. Entbindgsk. II, 2. 206), d’Outrepont (Abh. u. Beitr. I, 235), Carus (z. Lehre v. Schwangersch. u. Geburt I, 77), Siebold (dessen Journal XI, 404), ferner von Da- nyau (Malgaigne’s Journal de chirurgie 1843, I, 40), so- wie besonders eingehend von Michaälis (das enge Becken. ed. II v. Litzmann, S. 222 ff.). Weitere Fälle finden wir *) Einige Notizen über die ältere Literatur unseres Gegenstandes finden sich in einem Aufsatze v. Siebold’s (dessen Journal f. Geburtshülfe XI, 383). Danach erwähnt Deventer der Impressionen bei platten Becken, eben- so spricht Baudelocque, Dionis, Justine Sigmundin, Röderer, Steind. Aelt, Camper u. A. davon, theils mit, theils ohne casuistische Belege. -— 12 — zerstreut in der Literätur, so von Stadtfeld (Monatsschr. f. Geb. 22, 461), Spiegelberg (Jahresbericht pro 1863, 379) u. A. Man hat die Schädeleindrücke bald spontan durch die Energie der Geburtswehen, bald nach Anpressung eines Stirn- beins an das vorstehende Promontorium mittelst der eine Stellungsveränderung des Kopfes bewirkenden Zange, bald beim gewaltsamen Durchziehen des zuletzt kommenden Kopfes durch ein enges Becken entstehen sehen. Am Stirn- bein ist es der Höcker und die zwischen diesem und der Kranz- und Stirnnaht gelegene, also hintere und obere Partie, am Scheitelbein jedwede Partie des Knochens, welche den Eindruck zeigen kann. Andere Schädelknochen werden wohl direct durch Instrumente, nicht aber von mütterlichen Beckenknochen eingedrückt. Letztere Formen sollen übrigens hier so wenig berücksichtigt werden, wie die durch Auffallen des Kindes auf den Boden entstandenen zufälligen oder ab- sichtlichen Fracturen. Alle, welche bis jetzt Schädelimpressionen beschrieben haben, weisen darauf hin, dafs der Eindruck durch das Pro- montorium eines stark rachitisch verengten oder allgemein zu engen, ausnahmsweise auch normalen Beckens und nur selten durch ein Schoosbein veranlafst wird. Nur in Einem Falle von Düntzler (Malgaigne’s Journ. I, 28) soll eine Exostose am vorletzten Lendenwirbel den Eindruck er- zeugt haben. Ueber die näheren Bedingungen für das Zustandekom- men der Impressionen sind wir trotz zahlreicher Einzelbeob- achtungen bis jetzt nur unvollständig unterrichtet und nur Eines können wir wohl behaupten, dals es einer eigenthüm- lichen Combination von Bedingungen bedarf, um dieselben hervorzurufen : eines starken Mifsverhältnisses zwischen Kopf und Becken, einer bedeutenden Energie des Geburtsdruckes eventuell Zangendruckes oder Zuges beim Extrahiren an den Fülsen, und vielleicht auch einer bestimmten Form des letzten Lendenwirbels. Dafs diese Bedingungen bei den verschiede- nen Geburten einer und derselben Person mit Regelmälsig- —- 13 — keit wiederkehren, andere Male nur Einmal und vor- und nachher nicht wieder sich herstellen, ist durch Beobachtungen erwiesen und will ich zur Illustration aus einer Anzahl von Fällen meines eignen Beobachtungskreises nur zwei aus- wählen. So war in einem Falle bei einer kleinen Rachitica mit stark geneigtem, umgekehrt trichterförmigem Becken, quer- über flacher vorderer Beckenwand, nierenförmigem Eingang, breitem nicht sehr scharfem Promontorium und einer Ü. v. von 7,5 Cm. der Verlauf von 5 Geburten folgender : 1) Knabe, 10 tägige Geburtsdauer, schliefslich Zange bei hohem Kopf- stand. Löffelförmiger Eindruck am einen Stirnbein, der bis zu dem im 3. Jahre an Rachitis und Hydrocephalus erfolgten Tode fortbestand. 2) Mädchen, todtgeboren, Geburtsdauer 2 Tage. Zange, Stirnbeinimpression. 3) Mädchen, 2tägige Geburt. Forceps. Tiefer löffelförmiger Eindruck am rechten Stirnbein. Nach 1!/,; Jahren war derselbe noch tief, jedoch flacher wie früher. Die 1—1,5 Cm. breiten Randpartieen gingen mit abgerundeten Flächen in die Delle über, die etwa in der Mitte des Knochens am tiefsten war. Das Kind zu dieser Zeit mit starkem Hydrocephalus und Rachitis behaftet. 4) Mädchen, Nabelschnurvorfall, nach 2tägiger Geburt mit Forceps todt entwickelt, Stirnbeinimpression wie früher. 5) Mädchen lebend. Forceps. Stirnbeinimpression, nach !/z J. noch 1 Cm. tief, 4 Cm. durchmessend. In all’ diesen Fällen war durch die Zange das hinten lie- gende Stirnbein gegen den letzten Lendenwirbel angeprefst und hier zertrümmert werden, also der zuerst von Michaö- liıs richtig gewürdigte Mechanismus. In einem anderen Falle von allgemein zu engem plattem Becken, ©. v. von 8 Um. und mälsig breitem, stark einsprin- gendem Vorberg wurde die erste Geburt [wegen Metritis und Fieber der Kreilsenden] durch Craniotomie beendigt. Bei der 2. Geburt Beckenendlage : gewaltsames Ziehen am Rumpfe bei hinter der Schoosfuge heraufgeschlagenem rechtem Arm durch die Hebamme, wobei Ruptur der Halswirbelsäule ohne Zerreilsung der Halshaut. Kopf von mir manuell nach Arm- N lösung entwickelt. Tiefer muldenförmiger Eindruck am Keil- beinwinkel des linken Scheitelbeins. Die 3. Geburt verliet in Schädellage spontan. Kind lebend, ohne Schädeleindruck, mit einer schiefen Druckmarke am vorderen Theil des einen Scheitelbeins. Es schien mir wichtig, durch eine Anzahl von Versuchen an Kindesleichen die näheren Bedingungen zu studiren, durch die man Eindrücke erzeugen kann, sowie ferner an Leichen und an jungen lebenden T'hieren die Mechanismen zu unter- suchen, durch welche sich dieselben gleich nach ihrer Ent- stehung oder doch später wieder ausgleichen. Michaälis hatte blols einen löffelförmigen und einen rinnenformigen Eindruck unterschieden. Ich glaube jedoch, dals man sowohl experimentell wie nach Untersuchung der unter der Geburt erlittenen Impressionen folgende 5 Formen unterscheiden muls : a) Radiärer excentrischer Eindruck mit einfacher Fissur. Drückt man bei einem frischen Kindeskopfe mit einem kuge- ligen Körper oder der Spitze eines Kegels auf eine dem Tuber parietale oder frontale nahe gelegene Stelle, so entsteht eine nach dem nächst gelegenen Knochenrande verlaufende Rinne mit gewölbten und unter scharfem Winkel zusammen- stolsenden Seitenflächen, an deren Grunde eine radıäre Fissur entweder blols in der inneren Lage oder in der ganzen Dicke des Knochens bemerkbar ist. Gleich nach dem Aufhören des Druckes pflegt sich die Furche vollständig wieder auszu- gleichen, so dafs nur der strahlige Sprung im Knochen die Impression bezeichnet. Ein länger einwirkender Druck hinterlälst jedoch eine bleibende Rinne. Sowohl die Fissur allein, die stets einen wenn auch transitorischen Eindruck voraussetzt, wie die Fissur mit radiärem Eindruck kommen bei Neugebornen durch Vorbergdruck vor. b) Dreieckiger escentrischer Eindruck mit zwei oder mehreren radiären Fissuren, in einer recht plastischen Abbil- dung von v.Siebold l.c. dargestellt. Er wird erzeugt durch festes Aufdrücken eines Cylinders mit dreieckiger, halbkreis- oder kreisförmiger Endfläche in der Nähe eines Höckers. — 19 — Der eine Winkel resp. die convexe Seite des Halbkreises wird dabei gegen den Höcker gerichtet. Hat die drückende Gewalt nur sehr vorübergehend gewirkt, so kann sich die Delle vollständig ausgleichen und es bleiben nur zwei ge- wöhnlich den Rändern entsprechende strahlige Fissuren übrig. Nach längerer Compression besteht eine dreieckige, vom Tu- ber zur Naht sich verbreiternde und abflachende Grube fort, die sich entweder durch je eine Randfissur von der Um- gebung abgrenzt, oder durch zwei gewölbte, strahlig verlaufende Randleisten ohne Sprung in letztere übergeht. Die tiefste Stelle liegt am Tuber und geht durch eine Wölbung mit oder ohne Fissur in letzteren über. Zuweilen kommt es vor, dafs sich eine der beiden radiären Randfissuren entweder gerad- linig oder unter abgerundetem Winkel durch den Tuber hin- durch auf die gegenüberliegende Hälfte des Knochens fort- setzt, während der andere Schenkel des Dreiecks eine ge- wölbte radiäre Leiste darstellt. Zur Erzeugung dieser Form wird erfordert, dals die Druckkraft spitzwinkelig gegen den Höcker wirkt (der Winkel nach der Naht hin offen). e) Die centrale Impression lälst sich erzeugen durch Auf- drücken einer abgerundeten Kegelspitze oder dünnen Kugel auf die Mitte des Tuber. Die dadurch entstandene centrale Grube setzt sich durch gewölbte Flächen auf die Umgebung fort. Sprünge können an der oberen Knochenschicht fehlen, gewöhnlich sind aber 2 oder 3 (in letzterem Falle zu einer 3-strahligen Figur zusammentreffende) gezackte Fissuren an der inneren Lamelle entstanden, mehr minder weit klaf- fend und gegen die Dura mater vorspringend, oft sogar mit scharfen, von dem überliegenden Knochen sich abhebenden Zacken. Zuweilen geht von solch’ einem Eindruck ein ra- diärer Spalt nach einer Naht hin, dessen Ränder mit der An- näherung an diese zunehmend klaffen. d. Transcentrischer Eindruck. Es ist derselbe, den man am Stirnbein nicht selten und jedenfalls häufiger als am Scheitelbein antrifft und der zwar spontan entstehen kann, öfters aber durch Zertrümmerung des Stirnbeins am Vorberg nach Zangengebrauch zu Stande kommt. Er ist dadurch künstlich XIV. 10 — 146 — zu erzeugen, dals man die Endfläche eines kreisrunden Stabes von etwa 3 Om. Durchmesser auf den ganzen Stirnhöcker bis zu dessen vorderem Ende hin aufsetzt und energisch hereindrückt. Dadurch entsteht eine Delle, die den gröfsten, speciell den mittleren, sowie hinteren oberen Theil des Stirn- beins einschlielslich des ganzen Höckers umfalst und nur eine etwa 1,5 bis 2 Cm. breite supraorbitale und eine 2 bis 3 Um. breite temporale Partie stehen läfst. Die Grenzen der eingedrückten und stehenbleibenden Knochenregion sind ent- weder durch zwei rechtwinkelig auf einander stofsende oder über der Mitte des Oberaugenhöhlenrandes bogenförmig in einander übergehende Fissuren bezeichnet, deren eine zum vorderen Theil der Stirnnaht, deren andere zur äufseren Hälfte der Kranznaht führt, oder es ist stellenweise eine wall- artige Leiste in die Grenzfissur eingeschoben. Die tiefste Stelle der Depression entspricht gewöhnlich der Mitte des Höckers, der hier im Gegensatz zu den beiden ersten For- men in seinem ganzen Umfang nebst einem ansehnlichen Theil der oberen und medianen Randpartieen in eine tiefe Mulde verwandelt ist, die sich gegen den Frontal- und Ooro- nalrand allmählich verflacht. Der Coronalrand des Stirnbeins pflegt über den des angrenzenden Scheitelbeins weit vorzu- springen. Das eingedrückte Stück selbst zeigt eine wech- selnde Anzahl strahliger, nach den Rändern hin auseinander stehender Spalten, die theils auf die Innenschichte beschränkt sind, wie an der tiefsten Stelle des deprimirten Höckers, theils durchgreifen, wie an den Randpartieen. e) Rinnenförmiger tangentialer Eindruck. Beim Geburts- act entsteht derselbe bekanntlich dadurch, dafs der Kopf durch längere Zeit am Vorberg fest ansteht und gewaltsam daran herabgeprelst, resp. bei Beckenendlagen daran herab- gezogen wird. Man kann diesen Modus experimentell da- durch nachahmen, dafs man den Kopf auf ein enges Becken aufsetzt und langsam durch ein Gewicht in dasselbe hinein- prelst oder an dem bereits gebornen Rumpfe gewaltsam ex- trahirt. Bei meinen Versuchen habe ich mir die Sache da- durch vereinfacht, dals ich, nachdem der auf einer Seite —- UT — liegende Kopf durch Eingypsen fixirt war, auf eine Schläfe einen Holzceylinder wagrecht auflegte (in einer zu den Kno- chenstrahlen tangentialen Richtung) und denselben mit nicht allzu grofsen Gewichten durch längere Zeit belastet liefs. Hat der Druck nicht zu rasch und kräftig gewirkt, so ist die Rinne sowohl wie die gewölbte Uebergangsstelle in den un- verletzten Knochen ohne alle makroscopisch sichtbare Fissuren. Letztere kommen jedoch in anderen Fällen auch vor, theils am Grunde, theils an der dem Tuber zugewendeten Böschung der Furche, und zwar besonders dann, wenn die Furche nicht am Üoronalrande herläuft, sondern schräg über den Knochen hinzieht. Im ersteren Falle pflegt der Rand selbst aufgebogen zu sein und scharf vorzuspringen, was auch bereits Michaö- lis bemerkt hat. Soviel über die verschiedenen in natura vorkommenden und experimentell leicht nachzuahmenden Formen. Wie man aus dem Angeführten ersieht, bedarf es zur Erzeugung der ersten vier Formen von dauernder Impression eines Druckes, der nicht ausschliefslich auf die spongiöse Randzone des Knochens wirkt, vielmehr mufls der Druck entweder aus- schliefslich oder doch gleichzeitig die Central(Höcker)-Partie treffene Nur bei länger dauernder tangentialer Compression läfst sich auch an der Randzone eine dauernde Vertiefung erzielen. Die Erklärung dieses Verhaltens liegt darin, dafs die Randpartie aus zahllosen Röhren und schief gestellten, oft schuppenartig angeordneten Plättchen besteht, was der ganzen spongiösen Zone einen so hohen Grad von Elasticität ver- leiht, dals es nur durch lang dauernden Druck gelingt, die einzelnen Röhren- und Lamellensysteme soweit gegen einan- der zu verschieben, um eine bleibende Furche zu erzeugen. An der Oentralpartie dagegen ist der Knochen dick, hart und spröde, mit sehr unvollkommener Elastieität begabt, so dals es zwar eines weit höheren Druckes als an jener Zone bedarf, um eine Depression von bestimmter Tiefe zu erzielen, allein die Grube persistirt viel leichter. Sind hier einmal Sprünge erzeugt, so schieben und keilen sich nämlich die zusammen- 10% — 18 — gehörigen festen Ränder derart unter und in einander, dals die Reduction erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird. Es entsteht nun die weitere Frage, welches Kraftmaals wird erfordert, um einen dauernden Eindruck zu erzielen ? Muls man sich auch im Voraus sagen, dals es zur Erzeugung von Impressionen an den verschiedenen Stellen eines Stirn- und Scheitelbeins, sowie an gleichen Knochenstellen ver- schiedener Individuen einer sehr ungleichen Belastung bedarf, und dafs ferner eine bestimmte Belastung sehr wechselnde Effecte haben wird, je nach ihrer Dauer, der Form und dem Quadratinhalt der drückenden Fläche, so lohnt es sich doch immerhin der Mühe, über diesen Punkt zu experimentiren. Die Versuche wurden in der Weise angestellt, dafs ich zunächst den Kopf einer frischen Kindesleiche und zwar bei ungestörtem Zusammenhange mit dem Rumpfe durch Ein- gypsen fixirtee Zu dem Zwecke legte ich ihn mit einem Stirn- und Scheitelhöcker nach oben in einen viereckigen Kasten, dessen ene Wand aus zwei Stücken mit correspon- direnden Einschnitten zur Aufnahme des Halses bestand, setzte eine Röhre (etwa ein quer abgestutztes Röhren- Speculum) auf den Stirn- und eine andere auf den Scheitel- höcker und füllte den übrigen Raum mit Gypsbrei derart aus, dafs nur noch die Enden der beiden Röhren hervor- standen. Durch Papier-, Watte- und andere Pfröpfe wurde das Ausflielsen des Gypsbreies neben dem Halse verhütet. Nach Erstarrung des Gypses und Herausziehen der beiden Röhren kam der Kasten unter eine Art Presse. Diese be- stand aus einem verticalen Oylinder mit einer kreisförmigen Endfliche von 3 Cm. Durchmesser ; derselbe hing einem graduirten Wagebalken mit Laufgewicht derart an, dals sein gabelförmiges oberes Ende denselben umfalste und durch eine quer durchgehende horizontale Axe daran befestigt war. Das eine Ende des Balkens war durch ein Charniergelenk mit horizontaler Axe an einen Pfeiler befestigt, das andere natürlich frei, der zum Eindrucke bestimmte verticale Cylin- der jenem näher als diesem. Das Laufgewicht wurde von dem — 149 — Aufhängepunkt des Druckeylinders gegen das freie Ende des Wagebalkens bewegt. Experimentell war natürlich vorher festgestellt, welchen Gewichten die verschiedenen 'Theilstriche am Wagebalken entsprachen. Nun setzte man in einen der von Gyps frei gebliebenen verticalen Canäle den Druck- eylinder ein und verschob das Gewicht so lange, bis man an dem Tieferrücken des Cylinders, dem Fühl- und Sichtbar- werden eines Schädeleindruckes nach dem auf jede Belastung folgenden Herausziehen des Cylinders einen Eindruck von bestimmter Tiefe zu Stande gebracht. Nachdem ein Schei- telhöcker eingedrückt worden, wiederholte man die Procedur an dem gleichseitigen Stirnhöcker. Die bis jetzt in dieser Richtung angestellten Versuche sind noch zu wenig zahlreich, um malsgebende Schlüsse zu gestatten ; doch haben sie zwei Dinge gelehrt: 1) dals es zur Impression eines Scheitelhöckers eines weit geringeren, oft nur halb so grolsen, Gewichtes bedarf als zum Eindrücken eines Stirnhöckers, und 2) dals die Gewichte, die zur Impression einer bestimm- ten Knochenstelle erfordert werden, je nach der Festigkeit und Elastieität der Schädelknochen ber den einzelnen Indivi- duen innerhalb grolser Breiten schwanken, für den Stirnhöcker z. B. bei einer Kreisfläche von 3 Cm. Durchmesser zwischen 15 bis 50 Kilo, für den Scheitelhöcker zwischen 10 bis 30 Kilo. Doch sei bemerkt, dafs diese Zahlen nicht die wirk- lichen Maxima und Minima angeben sollen, da die Zahl der Versuche dazu lange nicht ausreicht. Neben dem Eindruck des Knochens geht nun gewöhn- lich eine mehr minder ausgedehnte Ablösung des Pericraniums und der Dura mater einher. Beide Membranen sind an den Knochen ungleich fest angeheftet. Versucht man die Ab- lösung des Pericrarıums ohne Zuhülfenahme schneidender Werkzeuge, so gelingt sie zwar leicht in der Ausdehnung des Höckers, nicht aber oder nur unvollständig an der Rand- zone mit ihren zahlreichen, schief eindringenden Gefifsen und Bindegewebszügen. Die Dura mater dagegen löst sich weiter und leichter ab bis auf eine schmale Randpartie, die am oberen hinteren Winkel des Stirnbeins und am Coronalrand - 10 — des Scheitelbeins am breitesten ist, offenbar weil von ihr dünnere und spärlichere Gefälse und Bindegewebszüge in den Knochen übertreten. Mit dieser ein- oder doppelseitigen Periostablösung ver- bindet sich denn eine Blutung, ein (ephalhaematoma in- und externum von wechselnder Ausdehnung, sowie auch oft eine Quetschung, selbst Durchreibung der überliegenden Kopf- schwarte. Was nun die Folgen betrifft, so müssen wir die nähe- ren von den ferneren unterscheiden und bezüglich der letzte- ren namentlich darauf hinweisen, dals sich dieselben zum guten T'heil darnach richten, ob sich überhaupt, und eventuell wie bald, der Eindruck durch Reduction oder Wachsthum wieder ausgleicht. Eine nächste Folge liegt auf der Hand, dafs sich die Druckverhältnisse innerhalb der Schädel- und Rückenmarks- höhle durch den Eindruck wesentlich ändern werden. Durch die Schädelcompression, so wird man sich sagen, muls eine Verdrängung des Schädelinhaltes nach allen offenen Stellen hin erfolgen. Diefs ergiebt denn in der That der Versuch an der Kindesleche. Während des Impressionsactes füllt sich die am Halse blos gelegte V. jugularis int. und commu- nis vom Schädel aus strotzend mit Blut. Legt man durch Abtragen der Rückenmuskulatur die Wirbelsäule blos, so treiben sich bei der Schädelcompression die Ligg. intereru- ralia in der Richtung vom Kopf zum Kreuzbein in Form praller Querwülste vor. Diese Vorwölbung der die Zwischen- wirbelräume ausfüllenden Weichtheile geht nicht über das 3. Interstitium lumbale herab, offenbar deshalb, weil hier der Sack der Dura mater spinalis rasch conisch sich verjüngt. Neben der Vorwulstung der Zwischenwirbelbänder sieht man auch reichlich Blut aus den spinalen Venen herausquellen. Nach Abtragung der Wirbelbogen erheben sich die blos- gelegten Venenplexus während der Schädeleompression, blu- ten stark und die Dura mater bläht sich auf. Schneidet man diese auf, so drängt sich der Sack der Arachnoidea in die Wunde, nach dessen Eröffnung dann reichlich Oerebro- spinalflüssigkeit abflielst. - 151 — Durch die Schädeleompression wird also nicht blos das Blut der Hirnvenen in die Sinus und die V. jugularis int. zurück- getrieben, sondern auch die Cerebralflüssigkeit in die sub- arachnoidealen Lymphräume des Rückenmarks verdrängt, bläht die Arachnoidea und Dura mater spinalis auf, füllt die spina- len Gefäfse und entleert diese durch die intervertebralen Venen nach dem Herzen hin. Es scheint mir diese Thatsache nicht ganz unwichtig bei Erklärung der anderen, von Michaälis hervorgehobenen, dafs nämlich Kinder mit bleibenden Schädeleindrücken öfters geistesschwach und selbst blödsinnig werden. Denn denken wir uns die Impression fortbestehen, so wird Mangel an Cerebrallüssigkeit und Blut so lange die Folge sein müssen, als nicht anderweitig eine Oompensation dieses das Hirn- wachsthum beeinträchtigenden Verhältnisses eintritt. Eine solche Comwensation kann offenbar in zwei Vorgängen liegen : in Verbreiterung oder besser gröfserem Wachsthum der Nahtbänder und Fontanellen und in partieller Atrophie des vom Druck getroffenen Stirn- oder Scheitellappens des Grofshirns. Treten aber diese Compense nicht genügend ein, so werden wir es begreiflich finden, wenn ein durch einen Schädeleindruck dauernd comprimirtes Gehirn in seinem Wachsthum und senen Functionen zurückbleibt. Ob die Structurveränderungen eines einzelnen dauernd gedrückten Hirnlappens an sich jene erwähnten psychischen Störungen nach sich zi:hen können, mag dahin gestellt blei- ben, ist jedoch im Hinbl:ck auf mancherlei experimentelle und klinische Erfahrungen über Empfindlichkeit und functionelle Bedeutung der Rinde des Grofshirns nicht gerade wahr- scheinlich. Jedenfalls knüpft die Bedeutung der Eindrücke für die Hirnfunction an die Frage n:ch der Fortdauer der Schädel- impressionen und damit berühren wir denn den praktisch wichtigsten Punkt des ganzen Gegenstandes, die Frage nach den Ausgleichungsmitteln der Imp:essionen. Es giebt deren zwei, ein acutes, im Gegendruck des Schädelinhaltes sowie der Elastictät des Knochens und — 12 — seiner Hüllen bestehendes, und ein chronisches, in den Wachs- thumsvorgängen liegendes. Die spontane Reposition der eingedrückten Knochenpartie kann entweder gleich nach Aufhören des Druckes oder in den nächsten Tagen geschehen, wenn sich die in einander gekeilten Ränder der zugehörigen Knochenpartieen durch Ab- sorption abgerundet haben. Was den Mechanismus betrifft, so betheiligen sich bei der Spontanreposition offenbar zweierlei Kräfte. 1) Die durch den Eindruck erregte elastische Spannung der Schädelkuochen incl. Pericranium und Dura mater, sowie 2) der Gegendruck des comprimirten Gehirns. Dals nun in der That beide Mit- tel auseinandergehalten werden müssen und jedes für sich in dem angedeuteten Sinne wirkt, das lehrt ein einfacher Ver- such. Drückt man mittelst eines Stabes mit abgerundeter Spitze und einem nicht zu grolsem Gewichte eine zwischen Tuber und Rand gelegenen Partie etwa eines Scheitelbeins bei intactem Schädel ein, so hebt sich die Impression sehr gewöhnlich nach Aufhören des Druckes wieder vollständig. Wiederholt man den Versuch an derselben Stelle oder an einer gleichen des anderen Scheitelbeins, nachdem das Ge- hirn ausgelöffelt ist, so bleibt jetzt oft genug, wenn auch nicht immer, der mit demselben Gewichte erzeugte Eindruck stehen. Ich könnte noch zwei andere Versuche hier anführen, welche die isolirte Wirkung beider Repositionsmittel veran- schaulichen. Der eine besteht darin, dals man durch mälsige Belastung einer Partie des vollständig enthirnten Kopfes häu- fig Eindrücke erzielt, die sich sofort beim Nachlafs des Druckes wieder ausgleichen, zum Beweis, dals die Elastieität der Schädelknochen und ihres Feriostes zur Reposition aus- reichen kann. Die andere Beodachtung besteht darin, dafs man die frische Stirn- oder Scheitelbeinimpression rasch wie- der heben kann, wenn man an einem anderen Knochen des- selben, mit dem übrigen Köyper zusammenhängenden Schädels einen ferneren Eindruck erzeugt. Hier ist der Gegendruck des Geliirns durch die zweite Impression so grols geworden, — 13 — dafs er allein im Stande ist den ersten Eindruck rasch wie- der zu heben. Es giebt aber noch einen anderen Mechanismus, mittelst dessen man ein muldenförmig eingedrücktes Knochensegment wieder heben kann. Uebt man nämlich auf zwei gegenüber- liegende Ränder eines isolirten eingedrückten Scheitel- oder Stirnbeins in einer rechtwinkelig auf die Hauptfissur gehen- den Richtung Drücke nach der Mitte, so findet eine Spannung statt, die das Gewölbe des Knochens wieder herzustellen strebt. Am besten beginnt man mit den marginalen Drücken an den Stellen, an welchen die Depression flach ausläuft und schreitet allmählich gegen die tiefste Stelle fort. Am frischen Kopfe gelingt diefs Manöver jedoch nur ausnahmsweise und zwar deshalb gewöhnlich nicht, weilman nicht im Stande ist, die gegenüberliegenden Ränder gehörig zu umgreifen und gegen einander zu drücken. Endlich sei noch erwähnt, dafs neuerdings von Larkin (Lancet, 5. Oct. 1872) der Versuch gemacht und angeblich auch ohne Nachtheil gelungen ist, mittelst eines Schröpf- kopfes und einer kleinen Luftpumpe in wenigen Minuten eine 1!/; Zoll durchmessende Depression eines Stirnbeins (durch Druck des Schambogens entstanden) aufzurichten und normale Conturen herbeizuführen. Ob dieses Verfahren bei den tieferen und schwer reponir- baren muldenförmigen Eindrücken des Stirnbeins sich weitere Anerkennung verschaffen wird, steht dahin. Nach den bei Nachprüfung des Simpson’schen Aerotractors gewonnenen Erfahrungen ist zu befürchten, dafs bei diesen Versuchen die Kopfschwarte vom Pericranium unter Zerreifsung des beide verbindenden lockeren Bindegewebes mit seinen Gefälsen ab- gelöst und dadurch zu ausgedehnten Blutextravasaten Veran- lassung gegeben werden könne. Das’ andere Ausgleichungsmittel für Impressionen bietet das Anochenwachsthum, Bezüglich dieses habe ich an jungen Katzen mehrere Versuche angestellt, die das Ergebnils geliefert haben, — 14 — dafs ein fast vollständiger Ausgleich eines tiefen Scheitel- beineindruckes im Verlauf mehrerer Monate möglich ist. Den Eindruck erzeugt man in der Art, dafs man mit der einen Hand den Kopf des Thierchens von unten her um- greift und fixirt, während man mit der anderen das stumpfe Ende irgend eines schmalen länglichen Körpers gerade auf einen Scheitelbeinhöcker — nur an diesem wurden die Im- pressionen gemacht — aufsetzt und nun rasch und kräftig denselben eindrückt. Ein langsames und zaghaftes Eindrücken erzeugt zwar eine Impression, aber dieselbe hebt sich fast immer wieder beim Nachlafs des Druckes. Ferner ist es zweckmälsig, nicht Kätzchen der ersten Lebenstage zu be- nutzen, weil bei ihnen wegen der grofsen Dünne und Elastieität der Schädelknochen häufig spontane Reduction eintritt. Die Einzelversuche sind folgende : 1) Bei einem 4 Tage alten Kätzchen wurde am 8. Mai 1872 das linke Scheitelbein tief muldenförmig eingedrückt. Das Thier wurde davon nur vorübergehend affıcirt, saugte und gedieh gut. Am 13. Mai die Delle flacher, am 16. Mai Tödtung. Die flache Delle erstreckt sich über die mittlere Partie des Scheitelbeins, an ihrem Grunde ein leichter Blut- erguls unter dem Pericranium. An der convexen (Hirn)Seite des Eindrucks drei zusammenstolsende Fissuren mit einwärts klaffenden und gegen die harte Hirnhaut vorspringenden Rändern. An der Pericranialseite die Fissuren linear, nicht klaffend. Aulserdem eine unregelmälsig gezackte Randfissur. Harte Hirnhaut intact. Der unterliegende Scheitellappen des Gehirns mit deutlicher Delle, ohne Blutergufs, ohne makro- scopisch sichtbare Hirnzertrümmerung. Eine Anzahl Schnitte, die rechtwinkelig auf eine der drei zusammenstolsenden Fissuren geführt waren, s. Taf. VII, Fig. 1, 4 und 5, ergaben Folgendes : a) Zwischen den Rändern des Bruches ist ein im Ver- gleich zur Dura mater und dem Pericranium gefälsreiches, sowie an vielgestaltigen Bindegewebszellen reiches maschiges Gewebe eingelagert (c), das an der Aulsen- und Innenseite - 15 — von dem parallel- und feinfaserigen Stratum des Pericraniums (a) und der Dura (b) überzogen wird. b) Sehr charakteristisch ist das Verhalten der Bruch- ränder. Die gegen die Dura mater gerichteten Kanten sind nämlich schief abgeschnitten, so dafs sich die Knochenlamel- len (d) von innen nach aufsen gegen die scharfen oberen (perieranialen) Kanten allmählich verdünnen. Die scheinbar abgeschnittene Partie bildet bei mikroscopischer Untersuchung nicht etwa eine gerade Linie, sondern ist ausgerandet (e). Zwi- schen den tiefen Buchten stehen scharfe Zacken hervor. In jenen liegen grolse vielkernige Zellen mit feinkörnigem Proto- plasma, je eine in einer Bucht (Myeloplaxen oder Osteoklasten nach Kölliker) und zwar unmittelbar unter dem streifigen Gewebe der Dura mater. c) An den peripheren Abschnitten der eingedrückten Fragmente ist die pericraniale Seite des Knochens unverändert. Dagegen tritt an der tiefsten Stelle der Impression ein Netz von Knochensubstanz (f) zum Vorschein, welches als sub- pericraniale Auflagerung bis zu den Fracturstellen herantritt und stellenweise über denselben zur Vereinigung gekom- men ist. Wie man sieht, ist innerhalb 8 Tagen ein sehr merklicher Schritt zur Ausgleichung des Eindruckes geschehen. Unter Bildung von Osteoklasten sind die einwärts vorragenden Bruch- ränder erodirt worden, während sich gleichzeitig als Aus- füllung der tiefsten Stelle der Mulde ein subpericraniales Knochennetz neu gebildet hat. 2) Bei einem 4tägigen Kätzchen wurden nach einander beide Scheitelbeinhöcker eingedrückt. Die Impressionen hoben sich sofort. In den ersten 2 Tagen zeitweise Zwangs- bewegungen nach rechts, aulserdem bis zum 5. Tage Para- plegie. Nachher scheinbar vollkommenes Wohlbefinden. Am 18. Tage — 22. Mai 1872 — wurde am linken Scheitelbein- höcker eine bleibende muldenförmige Impression erzielt. Bis zum 30. Mai häufiges Umfallen nach rechts, Nachschlei- fen der Hinterbeine. Am 3. Juli Tödtung. Impression be- deutend abgeflacht, ohne alle Fissuren. Am Hirn eine kaum — 156 — merkliche Delle. Seitenventrikel und dritter Ventrikel stark ausgedehnt, mit klarem Serum gefüllt. (Hydrocephalus int.) Die mikroscopische Untersuchung von Querschnitten (Fig. 2 und 6) der eingedrückten Stelle ergab zunächst völlige Abwesenheit von Knochensprüngen. An dem tiefsten Punkt der früheren Impression war der Knochen auf eine Strecke von 0,5—0,8 Cm. um etwa das Doppelte dicker als an einer ent- sprechenden Gegend des anderen Scheitelbeins und ergab das Mikroscop daselbst einen eigenthümlichen Bau. Die oberste Knochenschicht (c) ging continuirlich über in die von Gefäls- canälen vielfach durchbrochene Lamelle des Scheitelbeins und unterschied sich in nichts von der intacten Umgebung. Unter derselben lag aber eine im Groben als spindelförmig zu be- zeichnende oder einem niedrigen Dreiecke mit sehr langer oben liegender Basis entsprechende Knochenschicht (d), deren Balken in jene ohne scharfe Grenze übergingen. In Carmin färbte sich diese schwächer, während andererseits das Grün der Chromsäure an den mit Terpentin und Damar behandel- ten Präparaten hier dunkler erschien als am übrigen Knochen und der oberen Schicht. Die in dieser unteren Schicht ent- haltenen Markräume und Gefäfscanäle ebenso wie an der oberen Lage mit Osteoblasten ausgekleidet. An ihrer Dura Mater-Seite waren Howship’sche Lacunen (e) mit Osteo- klasten nachzuweisen, eben so noch eine Strecke weit über diese Schicht hinaus an der einfachen Lamelle des Scheitel- beins. Dieses Bild scheint so gedeutet werden zu müssen, dals die im vorigen Falle erwähnten subperiostalen Netze am Grunde der Depression sich weiter entwickelt zu einer dem übrigen Scheitelbein gleichenden und in die intacten Knochen- partieen continuirlich übergehenden Lamelle, während die untere Schicht den in Absorption von innen her begriffenen Resten des eingedrückten Knochens entspricht. Jedenfalls ging die Absorption an der Seite der Dura mater über dieses einwärts stark vorragende Stratum hinaus auf die angrenzende Partie des Knochens. — 17 — 3) Am 1. Juli 1872 wurde bei einem am 4. Mai geborenen Kätzchen das linke Scheitelbein tief muldenförmig eingedrückt. Das Thier entwickelte sich gut und zeigte keinerlei Störungen von Seiten des Nervensystems. Der Eindruck flachte sich allmählich ab und konnte im September noch undeutlich durchgefühlt werden. Im October ging das Thier an Scabies zu Grunde. Bei der Autopsie fand sich am linken Scheitelbeinhöcker, auf diesen beschränkt, ein ganz flacher länglicher Ein- druck, der allmählich in die Umgebung überging. In der Ausdehnung desselben ist der Knochen merklich dicker als an einer entsprechenden Stelle des andern Scheitelbeins. Diese Verdickung kommt auf Rechnung einer Dickenzunahme der Vitrea und stärkeren Entwickelung der Spongiosa. Die äulsere Knochenlamelle verhält sich an der Einsenkung wie anderwärts. Leider liegt mir kein Präparat vor von länger bestan- denem Eindruck bei einem Versuchsthiere, doch zweifle ich nicht, dafs ein vollständiger Ausgleich bei längerer Lebens- dauer möglich ist. Jedenfalls sehen wir, da/s innerhalb 3 Monaten bei der Katze ein tiefer muldenförmiger Eindruck sich nahezu aus- gleichen kann und zwar nach dem gewöhnlichen Modus : Knochenabsorption von innen, Knochenneubildung an der Oberfläche. Wenn bei Kindern mit bei der Geburt acquirirtem Schä- deleindruck die Ausgleichung oft erst gegen die Pubertätszeit hin oder gar später als vollendet betrachtet werden kann, hier aber bei dem Versuchsthier schon in einem Vierteljahr dem Abschluls nahe war, so erklärt sich dieser Unterschied wohl zur Genüge durch die ungleiche Wachsthumsgeschwin- digkeit von Mensch und Thier. Bekannt ist es jedoch, dafs beim Menschen selbst im erwachsenen Alter ein bei der Geburt erworbener Schädel- eindruck, wenn auch erheblich abgeflacht, noch fortbestehen — 18 — kann. Die Bedingungen, welche in diesen Fällen die spon- tane Elevation durch Wachsthum gehindert haben, sind uns bis jetzt unbekannt. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Querschnitt des eingedrückten Scheitelbeines von Nr. 1. Fig. 2. Querschnitt des Schädelgewölbes von Nr. 2 mit linksseitigem Eindruck (von vorn gesehen). Fig. 3. Querschnitt des Schädelgewölbes von Nr. 3 mit ebenfalls linksseitigem Eindruck. Die Präparate 3mal vergröflsert. Fig. 4 Ein Querschnitt von Nr. 1, mit subpericranialen Knochennetzen. Erklärung im Texte S. 154. Fig. 5. Ein anderer Querschnitt desselben Knochens ohne subpericraniale Netze, von einer mehr peripher gelege- nen Stelle des Eindrucks. Fig. 6. Ein Querschnitt von Nr.2, Erklärung S. 156. Die Präparate 4 bis 6 sind 60 mal vergrölsert. —- 19 — VIII. Bericht über die Thätigkeit und den Stand der Gesellschaft vom Mai 1869 bis März 1873. Von den beiden Secretären. Es wurden folgende Sitzungen gehalten : Am 12. Mai 1869 : Professor Dr. Kehrer sprach „über Rachitis®; Dr. Buchner „über Zucht des Yama mayu.“ Am 16. Juni 1869 : Professor Dr. Schneider hielt einen Vortrag „über die Entwickelung der Cölenteraten“ ; Professor Dr. Hoffmann sprach „über die Abhängigkeit der Pflanzen- entwickelung von den täglichen maximalen Insolationstempe- raturen und Anwendung der letzteren zur Berechnung der thermischen Vegetationsconstanten® ; Professor Dr. Zöppritz giebt im Anschlufs hieran eine theoretische Erörterung und Begründung der von Professor Hoffmann beobachteten That- sachen ; Dr. Buchner zeigte Raupen der Yama may. Am 10. Juli 1869 (Generalversammlung zu Dillenburg) : Dr. Friedemann machte eine Mittheilung „über die Keimung des Samens von Pinus Pinea®; Dr. Koch sprach „über die isolirten Fundorte gewisser Thiere und über zufällige und absichtliche Einschleppungen.* Dr. v. Könen trug vor „über die muthmalslichen Grenzen des unteren Mitteloligocäns des Mainzer Beckens und der gleichartigen Sülswasserablagerungen der Provinz Hessen zwischen Gielsen und Marburg.“ L. Koch schildert und erklärt „das Vorkommen der Buchstaben N und U auf der Spaltfläche einer Buche“; Professor Dr. Naumann — 10 — sprach „über die mechanische Wärmetheorie* ; Dr. Speck erörtert im Anschlufs hieran „die Physiologie des Athmens und die Function der Nahrungsmittel im "['hierorganismus“ ; Professor Dr. Hoffmann berichtet „über den dermaligen Stand seiner Untersuchungen betr. die thermischen Vegetationscon- stanten.* Gewählt wurden als Director : Professor Dr. Zöppritz. Vicedirector : Professor Dr. Streng. Erster Secretär : Dr. Simon. Zweiter Secretär : Dr. Buchner. Bibliothekar : Dr. Diehl. Am 6. August 1869 : Professor Dr. Streng hielt einen Vortrag über die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Gielsen ; Dr. Buchner machte weitere Mittheilung über Yama mayu. Am 10. November 1869 : Professor Dr. Zöppritz trug vor „über das Spectrum des Wasserstofis“ ; Professor Dr. Hoffmann sprach „über die grüne Farbe verschiedener Flüsse“, ferner „über den Einfluls des Kalkgehaltes im Boden auf die Frucht- und Samenbildung.“ Am 8. December 1869 : Dr. Baur sprach „über Zahn- krankheiten.*“ Am 15. Januar 1870 (Generalversammlung zu Gielsen) : Professor Dr. Zöppritz hielt einen Vortrag „über das Ver- halten des Meerwassers in der Nähe des Gefrierpunktes“ ; Professor Dr. Schneider sprach „über Inseetenwohnungen“ ; Professor Dr. Naumann zeigte und erklärte „einen Apparat zur Bestimmung der Güte des Leuchtgases.* Am 10. Februar 1870 : Professor Dr. Kehrer hielt einen Vortrag „über Infections-Krankheiten.* Am 9. März 1870 : Professor Dr. Streng trug vor „über die Phosphorite des Lahnthales“ ; Dr. Buchner sprach „über die (restalt der Meteorsteine.* Am 17. Mai 1870 : Professor Dr. Birnbaum hielt einen Vortrag „über die Impftrage.“ — 161 — Am 9. Juli 1870 (Generalversammlung in Salzhausen) : Herr Simon trug vor „über die Verhältnisse des hexagonalen Systems zum tesseralen.“ Professor Dr. Streng sprach „über die Entstehung des Basaltes“; Professor Dr. Hoffmann trug vor „über den Vogelsberg hinsichtlich seiner Temperaturver- hältnisse und Vegetation.“ Gewählt wurden als : Director : Professor Dr. Streng. Vicedirector : Professor Dr. Naumann. Erster Secretär : Dr. Laubenheimer. Zweiter Secretär : Dr. Buchner. Bibliothekar : Dr. Diehl. Am. 7. December 1870 : Dr. Laubenheimer hielt einen Vortrag „über die Darstellung der Anilinfarben aus dem Theer.*® Am 18. Januar 1871 (Generalversammlung zu Gielsen) : Professor Dr. Zöppritz hielt einen Vortrag „über den Golf- strom.* Am 8. Februar 1871 : Professor Dr. Kehrer trug vor „über Milchabsonderung.“ Am 8. März 1871 : Professor Dr. Schneider hielt einen Vortrag „über Echinorhynchus Gigas“; Bergverwalter Trapp sprach „über die Brauneisensteinlager des oberen Bieber- thales.“* Am 10. Mai 1871 : Professor Dr. Streng trug vor „über die Vulkane der Eifel und der Umgegend von Gielsen.“ Am 14. und 17. Juni 1871: Professor Dr. Wernher „über die Mortalität im Kriege.“ Am 22. Juli 1871 (Generalversammlung zu Wetzlar) : Dr. Buchner sprach „über die conservirenden Eigenschaften der Carbolsäure“ ; ferner „über Seidenraupenzucht“ ; Dr. Herr trug vor „über Dislocation der Nieren“ ; Professor Dr. Hoff- mann sprach „über Fixation der Varietäten im Thier- und Pflanzenreich“; Professor Dr. Zöppritz trug vor „über die Ueberschwemmungen am Oberrhein.“ XIV. 11 — 12 — Gewählt wurden als : Director : Professor Dr. Schneider. Vicedirector : G. Noll. Erster Secretär : Dr. Laubenheimer. Zweiter Secretär : Dr. Buchner. Bibliothekar : Dr. Diehl. Am 2. August 1871: Professor Dr. Streng trug vor „über die Entstehungsverhältnisse der Vulkane*; Professor Dr. Schneider sprach „über die Anlage künstlicher Austern- bänke.“ Am 14. November 1871 : Herr Schmidt von Dresden hielt einen Vortrag „über Rotationserscheinungen.* Am 10. December 1871: Professor Dr. Hoffmann sprach „über die Teemperaturverhältnisse während der letzten 23 Winter“; Professor Dr. Thaer hielt einen Vortrag „über die Anwendung der Dampfkraft in der Landwirthschaft.“ Am 13. Januar 1872 (Generalversammlung zu Gielsen) : Professor Dr. Hoffmann hielt einen Vortrag „über Pilze“; Professor Dr. Kehrer sprach „über embryologische Mifs- bildungen.* Am 7. Februar 1872 : Professor Dr. Streng trug vor „über das Vorkommen meteoritischer Eisenmassen in Grön- land“; ferner „über die Bildung des Rheinfalles bei Schaff- hausen“; Dr. Buchner zeigte photographische Aufnahmen und Gypsabgüsse verschiedener Menschenracen. Am 6. März 1872 : Professor Dr. Schneider sprach „über die Structur der Nessel- und Tastorgane der Seitinien“; Dr. Laubenheimer trug vor „über die Spectralanalyse und deren Anwendung auf die Himmelskörper.“ Am 6. Mai 1872 : Professor Dr. Hess hielt einen Vor- trag „über Sonst und Jetzt in der Forstwissenschaft.* Am 3. Juni 1872: Professor Dr. Zöppritz trug vor „über die Gleichgewichtsfiguren einer der Schwere entzogenen Flüssigkeit.* Am 6. Juli 1872 (Generalversammlung zu Alsfeld) : Dr. Reitz theilte Beobachtungen „über die Wachsthumsrichtung von Bäumen“ mit; Professor Dr. Hoffmann giebt im Anschluls — 18 — hieran eine Erörterung der von Dr. Reitz beobachteten That- sachen; Dr. Laubenheimer sprach „über Kometen“; Pro- fessor Dr. Streng trug vor „über die Lagerungsverhältnisse von basaltischen Gesteinen in der Umgegend von Alsfeld“; Professor Dr. Hoffmann trug vor „über den jetzigen Stand der Hefefrage.“ Gewählt wurden als : Director : Professor Dr. Hoffmann. Vicedirector : F. Maurer. Erster Secretär : Dr. Laubenheimer. Zweiter Secretär : Dr. Buchner. Bibliothekar : Dr. Diehl. Am T. August 1872: Professor Dr. Hoffmann hielt einen Vortrag „über die Fruchtformen der Rettigarten.“ Am 13. November 1872 : Professor Dr. Thaer sprach „über die Verhältnisse des Londoner und Berliner Vieh- marktes“; Professor Dr. Hefs trug vor „über forstwissen- schaftliche Uulturinstrumente.* Dr. Buchner zeigte Proben der wichtigsten in neuester Zeit gelegten telegraphischen Kabel. Am 4. December 1872 : Professor Dr. Pflug hielt einen Vortrag „über den Huf des Pferdes.“ Am 11. Januar 1873 (Generalversammlung zu Gielsen) : Dr. Rein trug vor „über seine mit J. v. Fritsch nach Ma- rocco und auf den hohen Atlas unternommene Reise.“ Am 5. Februar 1873 : Professor Dr. Streng beantwortete eine Anfrage bezüglich des endemischen Vorkommens von Milzbrand in mehreren Gemeinden der Wetterau mit Rück- sicht auf die obwaltenden Bodenverhältnisse*; Dr. Lauben- heimer beantwortete eine zweite eingelaufene Frage, welche sich auf den Sternschnuppenfall am 27/28. November vorigen Jahres bezog; Professor Dr. Streng hielt einen Vortrag „über den Gebirgsbau der Alpen.“ Am 5. März 1873 : Professor Dr. Zöppritz hielt einen Vortrag „über den Zusammenhang zwischen Sternschnuppen und Kometen.“ 11% — 164 — Aulser den Ehren- und correspondirenden Mitgliedern zählte unsere Gesellschaft : März 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. Mitglieder in Gielsen 119 134 116 114 119 Mitglieder aufserhalb Giefsen 89 ..78 Tapes 88 Der Stand unserer Gesellschaftskasse ergab nach den geprüften und richtig befundenen Aufzeichnungen des Herrn Rechners : Für 1869. Einnahme . 5 ’ 32H BT ker: Ausgabe . , ; 686 fl. 44 kr. Kassenbestand 138 11. 53ıkr. Für 1870. Einnahme . i ö 576 fl. 41 kr. Ausgabe . f R 397 fl. 48 kr. Kassenbestand 178 fl. 53 kr. Für 1871. Einnahme . 2 2 545 fl. 26 kr. Ausgabe . ß i 299 fl. 3tke: Kassenbestand 245 fl. 49 kr. Für 1872. Einnahme . » 1. 88lol. 2 ke Ausgabe . " 33.1192 A. 24,kr, Kassenbestand 159Af. 3 kr. Dabei verfehlen wir nicht, Grofsherzoglichem Ministerium des Inneren dafür unseren ergebensten Dank zu sagen, dals dasselbe uns beim Druck des XIV. Berichtes mit einem Staats- zuschuls von 900 Gulden unterstützte. Wenn auch die längere Pause in unseren Publikationen, zu der wir seit Versendung unseres XIII. Berichtes leider genöthigt waren, den Schriftenaustausch mit anderen Ge- sellschaften etwas schädigte, so hoffen wir doch die entstan- dene Unterbrechung durch unseren XIV. Bericht wieder aus- zugleichen und freuen uns, dals die folgenden 27 Gesell- schaften seit unserem letzten Bericht mit uns in Schriften- tausch getreten sind : — 1 — Berlin : Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. preuls. Staaten. Breslau : Verein für schlesische Insektenkunde. Donaueschingen: Verein für Geschichte und Natur- geschichte der Baar und der angrenzenden Landes- theile. Edinburgh : Botanical Society. Firenze : Societa entomologica italiana. 5 R. Comitato geologico d’Italıa. Fulda : Verein für Naturkunde. Genua: Societa di Letture e Oonversazioni scientif. Landshut : Botanischer Verein. London : Anthropological Institute of Great Britain. Magdeburg : Naturwissenschaftlicher Verein. Melbourne : Philosophical Institute of Victoria. „ R. Society of Victoria. Mitau : Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst. New-Haven :Connecticut Academy of Arts and Science. Nymwegen : Ned. Botanische Vereeniging. Osnabrück : Naturwissenschaftlicher Verein. Padua : Societä Veneto-Trentina dı Scienze naturalı. Paris : Societ@ Botanique de France. Pesaro : Accademia agraria. Reichenberg : Verein der Naturfreunde. Ulm : Verein für Kunst und Alterthümer in Ulm und Oberschwaben. Washington : Commiss. of Agriculture. Wien : Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Wien : K. k. Gartenbaugesellschaft. Wisconsin : Deutscher naturhistorischer Verein. Zwickau : Verein für Naturkunde. Wir verfehlen dabei nicht, allen Gesellschaften und Ver- einen, die unsere Bibliothek in rühmenswerth liberaler Weise durch Mittheilung ihrer Druckschriften bereicherten, unseren aufrichtigsten Dank zu sagen. Wir bitten zugleich Anl. I. — 16 — als Empfangsbescheinigung ansehen zu wollen. Auf Wunsch wird der correspondirende Secretär besondere Empfangs- quittungen wie seither ausstellen. Auch für die sehr reichlichen in Anl. II. verzeichneten Geschenke von Mitgliedern und Freunden unserer Gesell- schaft an wissenschaftlichen Beiträgen für unsere Bibliothek danken wir verbindlichst. Durch Kauf vermehrte sich unsere Bibliothek durch die folgenden Werke : Petermann, Mittheilungen Jahrg. 1869, 1870, 1871, 1872, 1873. Ergänzungsheft 27, 31—34. Meidinger, Badische Gewerbezeitung 1869. Heis, Wochenschrift für Astronomie ete. Jahrg. 1870 bis 1873. Sklarek, Naturforscher 1870— 1873. Schnedermann und Kellerbauer, Polytechnisches Oen- tralblatt 1870— 1873. Ergänzungsblätter zur Kenntnils der Gegenwart, red. Dammer III. IV. V. VI. VII. Polytechnisches Notizblatt von Böttger, Jahrg. 1370—1873. Globus von K. Andree, XVII. XVIII. XIX— XXIII. Deutsche Warte, Hildburghausen B. I. II. III. IV. Alle Mitglieder der Gesellschaft sind berechtigt, die in der Bibliothek bewahrten Schriften zu benutzen; die neuen Einläufe circuliren bei denjenigen Mitgliedern, welche einen dahin gehenden Wunsch bei dem Herrn Bibliothekar ein- reichen. — 167 — Anlage T. Verzeichnifs der Akademien, Behörden, Insti- tute,. Redactionen und Vereine, mit welchen Schriftentausch besteht, nebst Angabe der von denselben seit April 1869 bis Febr. 1873 einge- sandten Schriften. Altenburg : Gewerbverein, naturforschende Gesellschaft und bienenwirthschaftlicher Verein. Mittheilungen Bd. XIX. Amsterdam : Koninkl. Akademie van Wetenschappen. — 1) Verhandelingen D. XII, 1871. — 8) Versl. en Mededeel. Afd. Natuurk. (2) D. III-V. 2R.D. I—VI. Afd. Letterk. D. — 3) Processen — ver- baal v. de gewone Vergaderingen der Kon. Aca- dem. d. Wet. Afdeel. Natuurkunde 18%/,—187%/71, 181/72. — Jaarboek 1868. 1869. 1870. 1871. 5 K. Zool. Gesellschaft Natura Artis Magistra. — 1) Bydragen tot de Dierkunde. 9. Afl. 1869. Annaberg-Buchholz : Verein für Naturkunde. Augsburg : Naturhistorischer Verein. — Bericht 20, 1869. 21, 1871. Bamberg : Naturforschende Gesellschaft. — Bericht VII. 1866/58, IX. 1890. Basel : Naturforschende Gesellschaft. — 1) Verh. Theil V. — 2) Merian, Grenze zwischen Jura- und Kreide- formation. Batavia: Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie. — Natuurkundig Tijdschrift Deel XXIX, 10. Ser. D. IV, 5—7, D. XXX. XXXL - Genootschap van Kunsten en Wetenschappen. — 1) Notulen van de Algemeene en Bestuurs-Verga- deringen van het Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen, Deel 4 bis 9. — 2) Tijdschrift voor Indische Taal-, Land- en Vol- kenkunde, Deel 16—20. — 3) Verhandelingen Deel — 18 — 33. — 4) Catalog des ethnol. Mus. 1868. 1869. — 5) Catalog der Bibl. nnd der malaisch., javan. und Kawihandschr. Berlin : Königlich Preufsische Akademie der Wissenschaften. — 1) Monatsberichte aus d. J. 1869. 1870. 1871. 1872. — 2) Verzeichnils der Abh. der k. preuls. Acad. der Wissenschaften von 1710—1870. Deutsche geologische Gesellschaft. — Zeitschrift XXI, 1869. XXIL, 1870. XXI, 1871. 5 Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den k. preuls. Staaten. Wochenschrift, redigirt von Prof. K. Koch, Jahrg. XII. XIII. XIV. XV. Botan. Verein für die Provinz Brandenburg. Ver- n handlungen IX. XI. XII. XI. 2 Gesellschaft für allgemeine Erdkunde. — Zeit- schrift der Gesellsch. f. Erdkunde von Koner IV. v.NEVIE Bern : Naturforschende Gesellschaft. — 1) Mittheilungen aus den Jahren 1868—1871. — 2) Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft zu Einsiedeln 1868, zu Frauenfeld 1871. Besancon : Societe d’Emulation du Dep. du Doubs. — M&moires (4) III, 1867. IV. 1868. Bologna : Accademia delle scienze dell’ Istituto. — Ren- diconto 186%/z0, 1870/71, 187g. Memorie (2) T. 9. 10. (3) 1. 2. — 3) Indici generali delle Mem. 1862— 1870. Bonn : Naturhistorischer Verein der preufsischen Rheinlande und Westphalens. — Verhandlungen, Jahrg. XXV, 1868. XXVI, 1869. XXVIL, 1870. XXVIII, 1871. XXIX, 1872. „ Landwirthschaftlicher Verein für Rheinpreulsen. — Zeitschrift, redigirt von Thilmany, Jahrg. 1869, 1870, 1871, 1872, 1873. Bordeaux : Societ6 des sciences physiques et naturelles. — 1) M&moires T. VI. VII. VIII. — 2) Extr. des Proc. verb. 1869. — 169 — Bordeaux : Soc. medico-chirurgicale des hopitaux et hos- Bremen: Breslau pices. Soc. Linndenne. — Actes XXIV, XXVIL XXVII. Naturwissenschaftlicher Verein. — 1) Abhand- lungen II. 1., 2.,3. III. 1., 2. — 2) 4. 5. Jahresber. — 3) Beilage Nr. I. II. Landwirthschaftlicher Verein für das bremische Ge- biet. — Jahresbericht 1868, 1869, 1870, 1871. : Verein für schlesische Insecetenkunde. Zeitschr. für Entomologie, Jahrg. 11—15. H. 2. 3. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Oultur. — 1) Jahresbericht für 1868—1871. — 2) Abhand- lungen, Abtheilung für Naturwissenschaften und Me- diein, Jahrg. 186%/g9, 1869/70, 180/72. Philosophisch- historische Abtheilung, Jahrg. 1868 H. 2, 1869, 1870, 1871. Schles. Central-Gewerbeverein : 1) Breslauer Ge- werbeblatt, 1870, 1871, 1872, 1873. — 2) Achter schles. Gewerbetag zu Schweidnitz 1871. — Neun- ter schles. Gewerbetag zu Hirschberg 1872. Bromberg : Landwirthschaftlicher Centralverein für den Brünn Netzdistriet. — Mittheilungen, 1869. : K. K. Mährisch-schlesische Gesellschaft zur Beför- derung des Ackerbaues, der Natur- und Landes- kunde. — 1) Mittheilungen, Jahrg. 1869, 1870, 1871. — 2) Notizenblatt 1865—1869, 1870, 1571. — 3) Geschichte der Gesellschaft 1870. — C. Diebl, Landwirthschaftliche Reminiscenzen und Conjec- turen. Naturforschender Verein. — 1) Verhandlungen, Bd. V—IX. — 2) Ritter d’Elwert, zur Geschichte der Pflege der Naturwissenschaften in Mähren und Schlesien. Bruxelles : Acad&mie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. — 1) Bulletins des seances de la classe des sciences, T. 25, 26, 27, 28. — 2) Annuaire pour 1869, 1870. — 110 — Bruxelles : Acad&mie Royale de Me&decine de Belgique. — Cassel: n Catania: 1) M&moires des concours et des savants etrangers, 1869—1872. — 2) Bullet. (3) II, IL, IV, V, VL — 3) M&m. couronn&s I. — 4) Table alphabet. gen. ä (2) I—X, 1868. Societ6 royale de Botanique de Belgique, Bull. tome VII, 2, 3, VIII, 1-3, IX. Soc. malacologique de Belgique. — 1) Annales III, 1868. IV, 1869. V, 1870. — 2) Bulletin VII — 3): Proc.: verbaux.-T. 1. K. Commision für landwirthschaftliche Angelegen- heiten. — 1) Landwirthschaftl. Zeitschrift, Jahrg. n. F. II, 1869. — 2) Landwirthschaftl. Anzeiger, Jahrg. 1869, 1—18. Verein f. Naturkunde. — Bericht 16—18. Accad. Gioenia di scienze naturali. — Atti (3) ZI: III, Ir Chemnitz : Naturwiss. Gesellschaft. — Bericht IIl, 186/,o. Christiania : Kongelige Norske Universitet. — 1) Norges offieielle Statistik udgiven i Aaret 1867— 1870. — 2) Generalberetning fra Gaustad Sindssygeasyl for Aar 1869. — 3) Synnestvedt, Anatomisk beskri- velse af de paa over-og underextremiteterne fore- kommende Bursae Mucosae. — 4) Vegetations- forholdene ved Sognefjorden. — 5) Irgens, Indbe- retning til det akad. Coll. om et Ophold ved de medic. Skoler i Upsala og Stockholm. — 6) Sars, Carcinologiske Bidrag til Norges Fauna 1870. — 7) G. A. Hansen, Bidr. til Lymphekjertlernes nor- male og path. Anatomi 1871. — 8) Dahl, Om kjon og Aldersforhold somdis ponerende Momenter til Sindssygdom. 1870. — 9) Rasch, Bidr. til Norges Rovdyr og Rovfuglestatistik, 1861— 1865. — 10) Lochmann, Om Helbredsesanstalter paa Hoi- fjeldet 1871. — 11) Blytt, Omegns Phanerogamer 1870. — 11 — Christiania : Videnskabs-Selskabet. — Forhandlinger Aar 1869, 1870. Cherbourg : Soe. d. Sciences nat. — M&moires XIII, XIV, XV, XVI Chur : Naturforschende Gesellschaft Graubündens. — 1) Jahresbericht, Jahrg. XIV’—XVI. — 2) Meyer- Ahrens und Brügger, die Thermen von Bormio. — 3) Theobald und Weidenmann. die Bäder von Bormio. —- 4) Weber, les bains d’Alvenen. Danzig : Naturforschende Gesellschaft. — 1) Schriften N. F. Bd. II, 2-4; IL, 1. Darmstadt : Verein für Erdkunde und verwandte Wissen- schaften. — 1) Notizblatt, VIL VIIL IX, X. — 2) Ludwig, Versuche einer Statistik des Grolfsh. Hessen. h Centralbehörde für die landwirthschaftlichen Vereine des Grolsh. Hessen. — 1) Zeitschrift, Jahrg. 1870 bis 1873. — 2) Henkelmann, Uebersicht über die Thätigkeit des landw. Bezirksvereins 1867. Dessau : Naturhistorischer Verein für Anhalt. — Bericht XXVIII, 1869. XXIX, 1870. Dijon : Acad. Imp. des sciences, arts et belles-lettres. Donaueschingen : Verein für Geschichte und Natur- geschichte der Baar und der angrenzenden Landes- theile. Schriften H. 1, 2. Dorpat : Naturforscher- Gesellschaft. — 1) Archiv f. d. Naturk. Liv., Esth- und Kurlands, V, VI, VII — 2) Sitzungsberichte, 1II, H. 1, 2. Dresden : K. Leopoldino-Carolinische deutsche Academie der Naturforscher. R Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. — Jahres- bericht 186%/g0, 189/70, 187%/71, 18/2. 7 Naturwissenschaftl. Gesellschaft „Isis“. — Sitzungs- berichte, Jahrg. 1869. 1870, 1871, 1872. > Oeconomische Gesellschaft im Königreich Sachsen. — Jahrbücher für Land- und Volkswirthschaft, Bd. IX, 3, 4, X, 1-3. — 12 — Dublin : Natural history Society. A R. Geological Society. Journal II, p. 1. 1867/,,. Dürkheim a. H. : Pollichia. — Jahresber. 28, 29. Edingburgh : Botanical Society. — Transact. and Pro- ceed. Vol. XI. Elberfeld : Naturwiss. Verein v. Elberfeld u. Barmen. Emden : Naturforschende Gesellschaft. — 1) Jahresbericht 54—57. — 2) Prestel, das Gesetz der Winde 1869. — 3) Ders. Temperaturverhältnisse in der untersten Schicht des Luftmeeres. — 4) Ders. die Winde in ihrer Beziehung zur Salubrität und Morbilität. Erfurt : K. Academie gemeinnütziger Wissenschaften. Jahr- bücher. .N. F. H. 6. Erlangen : Physikalisch - medieinische Societät. Sitzungs- berichte. H. 3, 187%,,, 4, 18/2. Firenze : Societä geografica italiana. Bolletino, Ao 1870, 1871. Soc. entomologica italiana. — 1) Boll. ao I, II, III, IV. — 2) Discorso inaug. dal presid. Taglioni- Tozzetti. — 3) Resoconto delle Adunanze generali e parziali per l’anno 1872, 11, III. 5 R. Comitato geologico d’Italia. Boll. 1870, 1871. Frankfurta. M. : Senckenbergische naturforschende Ge- sellschaft. — 1) Abhandlungen, 4°, Bd. VII, VIII. — 2) Bericht 186%/g5, 18%, 18%, 18/2. Centralverein deutscher Zahnärzte. — Vierteljahr- n schrift f. Zahnheilkunde 4. Heft. 5; Physikalischer Verein. — Jahresbericht für 186%/gs, 1868/59, 18° /z0. R Aerztlicher Verein. — 1) Jahresbericht über die Verwaltung des Medieinalwesens, die Kranken- anstalten etc. der Stadt Frankfurt, Jahrg. X, XI, XUH, XIII. — 2) Statist. Mitth. über den Civil- stand der Stadt Frankfurt 1868, 1870. — 3) Nach- richt vom Zustand und Fortgang des Hospitals zum heil. Geist, 1854—69. — 13 — Frankfurt a. M. : Zoologische Gesellschaft. — Der zoolo- gische Garten, herausg. von Schmidt, X, 1869, XI, 1870. Frauendorf: Practische Gartenbaugesellschaft in Bayern. — Vereinigte Frauendorfer Blätter, allgemeine deutsche Gartenzeitung, red. von Fürst, Jahrg. 1870, 1871, 1872, 1873. Freiburg i. Br. : Gesellschaft für Beförderung der Natur- wissenschaften. — Berichte über die Verhand- lungen, V. Naturforschende Gesellschaft. — Berichte über die n Verhandlungen, H. 3, 4. Fulda: Verein für Naturkunde. — Bericht 18%/g,. St. Gallen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft. — Berichte für 1868/99, 186/70, 18%n1. Genua : Societa di Letture e Conversazioni scientifiche. Effemeridi T. II, III. Gera : Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften. Jahresbericht 1867, 1868, 1869, 1870. Görlitz : Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. — Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 45—49. Naturforsch. Gesellsch. — Abhandlungen, Bd. XIV, 1871. Göttingen : Königliche Gesellschaft der Wissenschaften. — Nachrichten von derselben und der Georg- August-Universität, Jahrg. 1869, 1870, 1871, 1872. Gorizia : J. R. Societa Agraria. Graz : Geognostisch-montanistischer Verein in Steyermark. — Stur, Geologie der Steyermark 1871. Naturwiss. Verein für Steyermark. — 1) Mitth. II, 1. 2. 3. und Jahrg. 1872. — Sitzungsbericht 1868—69. - K.K. Steyermärkische Landwirthschaftsgesellschaft. — Wochenblatt, redig. von Hlubeck, Jahrg. XVI, 1867. , Verein der Aerzte in Steyermark. — Sitzungsber. 7. Jahrg. b>] - 14 — Greifswalde : Naturwiss. Verein von Neuvorpommern und Rügen. Mitth. Jahrg. I, 1869; IL, 1870; LI, 1871; IV, 1872. Güstrow : Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv Jahrg. XXH, 1869; XXIII, 1870. Halle : Naturforschende Gesellschaft. — 1) Abhandlungen XI, XII. — 2) Bericht über die Sitzungen 1870. Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. — Zeitschrift für die gesammten Natur- wissenschaften, redig. von Giebel nnd Siewert, XXXU-—XXXVIIL Redaction der Zeitschrift „die Natur“, zur Ver- breitung naturwissenschaftlicher Kenntnifs und Naturanschauung, herausgeg. von Ule und Müller, 4°, Jahrg. 1869, 1870, 1871. R Landwirthschaftlicher Centralverein der Provinz Sachsen. — Zeitschrift, redig. von Stadelmann, Jahrg. XXV, 1868; XXVI, 1869; XXVII, 1870. Hamburg : Naturwissenschaftlicher Verein. — 1) Abhand- lungen V, 2. Abth. — 2) Uebersicht der wissen- schaftl. Thätigkeit 18%/,o. Hanau : Wetterauische Gesellschaft. Hannover : Naturhistorische Gesellsch. — Jahresber. 18. 19. 20. 21. Heidelberg : Naturhistorisch-medicinischer Verein. — Ver- handlungen, Bd. V, VI, 1872. Helsingfors : Finska Wetenskaps-Societeten. Soc. scien- tiarum Fenicae. — 1) Acta T. IX. — 2) Öfversigt T. XI, XII, XIII. — 3) Bidrag till Kännedom af Finlands Natur och Folk, H. 13, 14, (V, VD Sjuttonde Hälftet 1871. — 4) ©. Hjelt, Gedächt- nilsrede auf A. v. Normann. — 5) Bidr. till Finl. offic. Statistik V. Hermannstadt : Siebenbürgischer Verein für die Natur- wissenschaften. — Verhandlungen und Mittheilun- gen, Jahrg. XXI, XXI. - 15 — Innsbruck : Naturwissenschaftl. und Medicinischer Verein. — Bericht I, II. Ferdinandeum für Tyrol u. Vorarlberg. — 1) Zeit- n schrift (3) H. 14, 15, 16. — 2) Bericht XXXII, XXX. Karlsruhe : Naturwissenschaftl. Verein. — Verhandlungen, H. 3, 4, 5. Kiel: Verein nördl. der Elbe. Kjöbenhavn : Kongelige Danske Videnskaberne Selskab. — 1) Oversigt af Forhandlingar i Aaret 1369 bis 1872. — 2) Lefnad steckningar öfver k. Svensk. Vet. Ac. efter 1854, af lidna Ledamöter B. I, H.1, Stockholm 1869. — 3) Handlingar V, 2. VI, 1,2. Vu, 1. — 4) Edlund, Met. Jakttagelser B. 6—8. 5) Sundevall, T'hierarten des Aristoteles. — 6) Stal, Hemiptera Afr. I-IV. — 7) Sundevall, Oonspec- tum Avium Picinarum. — 8) Linnarsson, Fossils found in the Eophyton Sandstone at Lungnas in Sveden. Naturhistorik forening. — Vidensk. Meddelelser, 1866— 1871. Register 1849—1868. Klagenfurt: Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten. — Jahrbücher, Jahrg. 17, 18. H. 10, 1871. Königsberg : Kön. physikalisch-ökonomische Gesellschaft. — Schriften, Jahrg. IX, 1868 bis XIII, 1872. Landshut : Botan. Verein. — 1) Bericht I, II, IL. — 2) Statuten. Lausanne : Societe Vaudoise des sciences naturelles. — Bulletins tome X, 1869, 1870, 1871; XI. 1872. Leipzig : Kön. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. — Berichte über die Verhandlungen, Jahrg. 1867, 3, 4. 1868, 1869, 1870, 1871. Liege : Societ€ Royale des sciences. Linz : Museum Francisco-Carolinum — 1) Bericht 28, 29, 30. — 2) Beiträge zur Landeskunde von Oester- reich ob der Enns, Lf. 23—25. n — 16 — London : Geologieal Society. — 1) List for 1869, 1870, 1871, 1872. — 2) Quarterly journal XXV, 1869; XXVl, 1870; XXVLH, 1871; XXVIL, 1872. $ Linnean Society. — 1) Journal of the proceedings. 1. Botany, X—XIIl. — 2. Zoology, vol. X, XI. — 2) List for 1868, 1869, 1870. — 3) Proceed. 18% 70, 18/72. — 4) Address of G. Bentham 1869. 5 Society of arts and of the institution in union. — Journal, vol. XVII—XX. e Anthropological Institute of Great Britain and Ire- land. — 1) Journal vol. I, II. — 2) Regulations 1871. — 3) List for 1872. r Anthropological Society. — 1) Anthrop. Review and Journ., Nr. 25, 26, 27, 28, 29, 1870. — 2) Journ. of Anthrop. Vol.I, Nr. 1-3. — 3) Adress 1870. — 4) Mem. III, 1867— 1869. y Ethnological Society of London. Lüneburg : Naturwissenschaftlicher Verein. — Jahreshefte IV ELS°® ent Luxemburg: Instit. R. Grandducal de Luxembourg. — Publications T. XL, XLU. - SocietE des sciences naturelles, Bull. 1869. Soc. des sciences medicales du Grandduche de Luxembourg. Bull. 1871. Lyon: Acad. des Sciences, Belles-lettres et Arts. Mem. XVI, 18%/ro. = SoeietE d’Agriculture. Annales (3) XI. Magdeburg : Naturwissenschaftl. Verein. — 1) Jahresber. I, U. — 2) Abhandlungen 1872, H. 2. — 3) Sitzungsber. 1870. Manchester : Litterary and Phil. Soc. — Proceedings V bis VII, 1866—68. Mem. (3) III. Mannheim : Verein für Naturkunde. Marburg : Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften. — 1) Sitzungsber. 1868. — 2) Jahresber. 1869—1871. — 3) Schriften B. IX, X, H. 1-4. — 4) Claus, Beobachtungen über —- 117 — Lernaeocera peniculus und Lernaea. — 5) Claus, Organisation und Fortpflanzung von Leptodera Appendiculata. — 6) Wagner, Entwickelung der Muskelfaser. — 7) Claus, die Larve der Circipodien. Melbourne : Philos. Inst. of Victoria. — Transact. Vol. II bis IX, X, XI. R. Society of Vietoria. — Transactions and Proceed- ings Vol. IX. Metz : Soc. d’Hist. naturelle. — Bull. cah. 12, 1870. Mitau : Kurländ. Gesellschaft für Literatur und Kunst. — 1) Sendungen II, 1845. — 2) Arbeiten, H. 4—9, 18*®/,,.— 3) Sitzungsberichte 1850—68, 1869, 1870, 1871. Modena : Museum di Storja naturale della R. Universita. Soc. dei Naturalisti. — 1) Rendiconti Nr. 1, 1870. — 2) Annuario IV, 1869; V, 1870. Moncalieri :: R. Oollegio Carlo Alberto. — Bull. met. dell’ osservatorio, IV, 186/g; V. 1870; VI, 1871. Montpellier : Acad&mie des Sciences et Lettres. n b7] Moskau : Societ€ Imp. des naturalistes. — 1) Bulletin, annee 1868, 1869, 1870, 1871, 1872. — 2) Nouveau IM Em: E13: München : K. Bayerische Academie der Wissenschaften. — 1) Sitzungsberichte 1868 Il, 1869, 1870, 1871, 1872. — 2) Denkrede auf G. A. v. Vogel, 1868. — 3) Voit, Theorien der Ernährung, 1868. — 4) Zittel, Denkschrift auf E. H. v. Meyer. — 5) A. Vogel, Entwickelung der Agrieulturchemie. — 6) Meifsner, Denkschrift auf ©. F. Th. v. Martius. Neubrandenburg : Verein der Freunde der Naturge- schichte in Mecklenburg. — Archiv, Jahrg. 24. 25. Neuchätel : Societ6E des sciences naturelles.. — Bulletin, tome VIII, IX. Nürnberg : Germanisches Nationalmuseum. — Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, Jahrg. 1869, 1870, 1871. XIV. 12 - 18 — Nürnberg : Naturhistor. Gesellsch. — Abhandlungen, Bd. IV, 1868; V, 1872. Nymwegen : Ned. Botanische Vereeniging. — Kruitkundig Archief. Versl. en Med. (2) I. D. 1 St. 1871. Oels : Allgemeiner landwirthschaftlicher Verein. Offenbach .a.M. : Verein für Naturkunde. — Bericht X, XI RR Osnabrück : Naturwissenschaftl. Verein. — Jahresber. I, 181. Padua : Soc. Veneto-Trentina di Scienze naturali. — Atti, 1872. Paris : Soc. Botanique de France. — Bulletin T. XII, 1865; XII, 1866; XIV, 1867; XV, 1868; X VI, 1869; XVII, 1870; XVIIL 1871. — 2) Revue Bibliogra- phique. — 3) Session extraordinaire A Annecy 1866, ä Pau 1868, & Pontarlier 1869, & Autun-Givry 1870. 4) Comptes rendus 1866, 1867, 1868, 1869, 1870, 1871 (1, 3, 4) 1872. — 5) Fournier, Actes du Con- gres international de Botanique 1867. Societe Geologique de France. — Bulletins, tome (2) XXVI, XXVI, XXVIL. Societe zoologique d’Accelimatation. — Bulletin (2) VJ,.1869 VIE 1870: VIEL181: Passau : Naturhistor. Verein. — Jahresber. VII, VIIL, IX. Pesaro : Accad. agraria. — 1) Esercitazioni XIII, sem. 2. 1869, XIV, 1, 2 1870. — 2) Teoria dell’ Educa- zione anteriore alla nascita. Bologna 1871. Pest : Magyarhoni Földtani Tarsulat Munkalatai, III—V Köt. 1867—1870. St. Petersburg : Acaddmie Imperiale des sciences. — Bulletin, tome XIV, 1869; XV, 1870; XVI, 1871; XVII, 1872. 5; Kais. Gesellschaft für die gesammte Mineralogie. Prag : Verein böhmischer Forstwirthe. — 1) Vereinsschrift für Forst-, Jagd- und Naturkunde, zweite Folge, 1869, 2, 3, 4, 1870, 1871, 1872. — 2) Namensverz. sämmtl. Ehren- und wirkl. Mitglieder 1872. B7] — 119 — Prag: K.K. patriotisch-ökonomische Gesellschaft im König- reich Böhmen. — 1) Üentralblatt für die gesammte Landeseultur, Jahrg. (2) II, 1870. — 2) Land- und volkswirthschaftl. Wochenbl. II. Naturhistorischer Verein Lotos. — Zeitschrift „Lo- tos®, Jahrg. XIX, 1869; XX, 1870; XXI, 1871. K. Böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. — 1) Sitzungsber. 1868, 1869, 1870. — 2) Ablandl. (6) II, III. — 3) Repert. sämmtl. Schriften der Gesellsch. 1769—1868. — 4) Fritsch, zur Ana- tomie der Elephanten-Schildkröte. — 5) Stolba, chemische Notizen. — 6) Zenger, das differentiale Photometer und eine neue Thermosäule. — 7) A. v. Waldenhofen, über die Anziehung, welche eine Magnetisirungsspirale auf einen beweglichen Eisen- kern ausübt. Presburg : Verein für Natur- und Heilkunde. — Verhand- lungen, n. F., 1. H. 18%... Regensburg : Zoologisch-mineralogischer Verein. — Cor- respondenzblatt, XXIII, 1869; XXIV, 1870; XXV, 1871. Reichenberg in Böhmen. Verein der Naturfreunde. — Mittheilungen 1871, 1872. Riga : Naturforschender Verein. — 1) Correspondenzblatt, XVII, 1869; XVIII, 1870. — 2) Denkschrift. — 3) Gutzeit, über Phosphorite des mittleren Rufs- land. — 4) Arbeiten, N. F., H. 3, 4. Salzburg : Gesellschaft für Landeskunde. — 1) Mittheil., Jahrg. IX, 1869; X, 1870; XI, 1871. — 2) Die Grabdenkmäler von St. Peter und Nonnberg zu Salzburg, 3. Abth. — 3) Zillner, Salzburgische Culturgeschichte in Umrissen, 1871. Santiago : Universidad de Chile — 1) Anales XXXII, XXXIH. — 2) Villarino, Estudios sobre la Colo- nisazion i Emigracion Europaea a Chile. — 3) Do- cumentos relativos al proyecto de un Ferro-Carril entre Santiago i Valparaiso. — 4) Informes rela- 12° —- 10 — tıivos al Ferro-Oarril de Santiago al Valparaiso. — 5) Meiggs, Resena hist. del Ferro-Oarril entre Sant. i Valp. — 6) Seneuil, La guerra entre Espana i Chile. — 7) Seneuil, Agresion de Espaüa contra Chile. — 8) Doe. rel. a la mediacion de la Francia i la Gran-Bretaüa i de los estados unidos en la guerra entre las republicas aliadas del pacifico ı la Espana. Solothurn : Schweizerische naturforschende Gesellsch. — Verhandlungen am 23—25. Aug. 1869. Sondershausen : Verein zur Beförderung der Landwirth- schaft. — Verhandlungen, Jahrg. 18°8/;,, 18°/ro, 187/24, 18, Stockholm : Kongl. Svenska Vetenkaps-Akademien. — 1) Handlingar, Bd. VII, VIII, IX. — 2) Öfversigt 26, 27. — 3) Calson, Minnesteckning öfver E. G. Geyer, 1870. — 4) Lefnadsteckningar, 1870. — 5) Meteorol. Jakttagelser Sverige, Bd. IX—XI, 1867 —1569. 5 Bureau de la recherche geol. de la Suede. — Erdmann, Sveriges geologiska undersökning, Nr. 26—45, Bl. 26—45. — 2) Rättelser till Hojdmätnin- garne & bladen „Wärgärda® och Sämsholm, 8°. Stockholm 1870. — 3) Förnebohm, Geogn. Profil öfver d. Scandin. Fjällryggen 1872. Stralsburg : Soc. des Sciences nat. — 1) Bull. 1868, I. 1, 3—11; 1869, I, 1-10. — 2) Mem. T. VI, 2. Stuttgart : Verein f. vaterl. Naturkunde. — Württ. natur- wissenschaftl. Jahreshefte, XXV, 2, 3, 1869; XXVI, AXVI, XXVII, 1-3. Trier : Gesellschaft für nützliche Forschungen. — 1) Jahres- bericht 1865—1871. — 2) Die röm. Moselvillen zwischen Trier und Nennig, 1870. — 3) Die Nenniger Inschriften. — 4) v. Wilmowsky, über die F älschung der Nenniger Inschriften v. Ausm Weerth. — 131 — Ulm : Verein für Kunst und Alterthümer in Ulm und Ober- schwaben. — Verhandlungen, N. R., H. 1, 1869, H%2,13,,18%Yyı1z4ER 4,1872, Upsala : Kongl. Wetenskaps-Societet. — 1) Nova acta, ser. III, vol. VII, VIII. — 2) Bull. meterologique men- suel de l’observatoire de Y’Univ. d. Upsale. Vol. TBB. LIE: Utrecht: Kon. Nederlandsch Meteorologisch-Institut. — Jaarboek, 1868—1871. Venezia: .J.R. Istituto Veneto dı scienze, lettere ed arti. — Atti, ser. III, tome XIV, 1869. Washington : Smithsonian Institution. — 1) Annual report for 1867—1870. — 2) Oontributions to knowledge, 4°, vol. XVI, XVIH, 8°%, VOL IX. — 3) Binney, Land and fresh Water Shells of N. A. I. — 4) Rep. Nat. Acad. of Sciences. 40. Congr. 1und 2 Sess. 1866, I—IlI. — 5) Proceed. Amer. Acad. of Arts and Sciences Vol. VIII, 1—17. 6) Cox, First annualRep. of geol. Survey ofIndiana. 7) Maps and coloured section referred to thereport of state geologist of Indiana 1869. 8) Boston : Society of natural history. a) Pro- ceedings, XII, XIII. b) Annual report of the tru- stees of the museum of comparative zoology, for 1570. c) Memoirs I, II. d) Adress 1869. 9) Cambridge, Massachusets : a) Museum of comparative zoology. — 1) Bull. Nr. VII, IX bis XIII. — 2) Occas. Papers. I. b) Nat. Acad. of Sciences. Annual 1868. 10) New-Haven : Connect. Academy of Arts and Science. Transact. II. 11) New-York : Lyceum of natural history. — a) Annals, vol. IX, X. b) First annual Rep. Jan. 1870. c) Proceedings, Vol. I. 12) Philadelphia : 1) Academy of natural sciences. Proceedings X, XI, XII, XIII und p. 1—3, 181/72. — 2) Amer. Phil. Soc. Proc. XI, XL. — 12 — 13) Salem : Essex Institute. 1) Proceedings V, VI. — 2) Bull. I, U, UI. — 3) To-Day. Paper printed during the fair of the Essex Inst. and Orat. Soc. at Salem 1870. 14) San Francisco: California Acad. of nat. Sciences. Proceed. IV. 15). St. Louis : Acad. of Duenee 16) Columbus, Ohio : Staatsackerbaubehörde. Jahresbericht XXII, 1867; XXIL, 1868; XXIV, 1869. 17) Washington : War Department, Surgeon general’s Office. — 1) Rep. on Exeisions of the head of the Femur for gunshot injury II, 1869. — 2) Rep. on Barracks and Hospitals 1870. — 3) Rep. of surgical cases in the Army 1871. Washington : Commiss. of Agric. — 1) Rep. 1868, 1869, 1870, 1871. — 2) Rep. on deseases of cattle, 1869, 1871. Wien: Kaiserl. Academie der Wissenschaften. — 1) Sitzungs- berichte, 1. Abth. LVII—-LXIV; 2. Abth. LVIL— LXIV. — 2) Register zu Bd. 51—60 der Sitzungsber. n K.K. geologische Reichsanstalt. — 1) Jahrb. XIX, XX, XXI, XXI. — 2) Verhandl. 1869, 1870, 1871, 1872. R K.K. zoologisch-botanische Gesellschaft. — 1) Ver- handl. Bd. XIX— XXI. — 2) Künstler, die unseren Kulturpflanzen schädlichen Insecten. — 3) R. v. Frauenfeld, die Grundlagen des Vogelschutzgesetzes. — 4) Nowicki, über die Waizenverwüsterin Chlorops taeniopus. 5; Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Schriften Bd. II-XI. 5 K. K. Gartenbaugesellschaft — Der Gartenfreund, II. Jahrg. 1869—V. 1872. 2 K. K. geographische Gesellschaft. — Mittheilungen, Jahrg. X, 186%, bis XIV, 1871. — 13 — Wiesbaden : Nassauischer Verein für Naturkunde. — Jahrbücher, Heft 21—26. Verein nassauischer Land- und Forstwirthe. — Wochenblatt, N. F. Jahrg. 21. 52, 53, 54. Wisconsin : Deutscher naturhistor. Verein. — 1) Geschicht- licher Ueberblick. — 2) Statuten etc. — 3) Jahres- bericht 1868, 1869, 1870, 1871. — 4) Ueber die Generalversammlung zu Milwaukee 1870. Würzburg : Physikalisch - medicinische Gesellschaft. — 1) Naturwissenschaftliche Zeitschrift, Verhandlun- gen N. E18 DE, 187; EL, 1872, — 2) Verzeichnils der Bibliothek. Polytechnischer Centralverein. — 1) Gemeinnützige „ n Wochenschrift, Jahrg. 19, 20, 21, 22, 23. — 2) Jahresbericht über den Stand s. Schulwesens 18/72. Zwickau : Verein für Naturkunde. — Jahresbericht 1871. Zürich : Naturforschende Gesellschaft. — Vierteljahrsschrift XIHI—XVI. Zweibrücken : Naturhistorischer Verein. Anlage I. Verzeichniss der Geschenke für die Biblio- thek *). Ninni e Sacardo : Cominentario della fauna, flora e gea del Veneto e del Trentino. Venezia 1869. H. Hoffmann : 1) Untersuchungen zur Bestimmung des Wer- thes von Species und Varietät. 2) Der Hexenbesen der Kiefer. 3) Mykologische Berichte. (Sep.-Abdr.) *) Der Verf. ist auch der Geschenkgeber, wenn nichts Besonderes be- merkt ist. — 14 — 4) Ueber Kalk- und Salzpflanzen. 5) Ueber Ver- unkrautung. (Sep.-Abdr.) 6) Ueber Bacterien. (Sep.- Abdr.) 7) Ueber Raphanus-Früchte. 8) Ueber Variation. 9) Ueber die organ. Leistung des Ka- liums in der Pflanze. 10) Ueber Th. Hartig, Generatio spontanea. 11) Ueber Aufbewahrung mikrosk. Präparate. 12) Zur Geschlechtsbestim- mung. 13) Zur Darwinschen Hypothese. 14) Unter- suchungen über die Bilanz der Verdunstung und des Niederschlags. 15) Thermische Vegetations- constanten. 16) Samenbruch bei der Weinbeere. 17) Einfluls der Bodenbeschaffenheit auf die Vege- tation. 18) Holzschwamm und Holzverderbnils. Kehrer : Beiträge zur vergl. und experiment. Geburtskunde. Heft 2. Ueber Tiefseelothungen u. s. w. (Gesch. von Herrn Prof. Zöppritz). Sturz : Neue Beiträge über Brasilien und die Laplataländer. Gore : Hydrofluorie Acid. Birmingham 1869. Denza : 1) Aurore polari del’ 1369. 2) Osservazioni fisiche del Frejus. Torino 1871. Temple : 1) Landwirthschaftlich - Naturwissenschaftliches. 2) Bilder aus Galizien. 3) Mittheilungen über den Kukuk. 4) Die ausgestorbenen Säugethiere in Galizien. Zöppritz : Ueber die Arbeitsvorräthe in der Natur und ihre Benutzung. Bull, de la Soc. de (G&ographie red. par ©. Maun oir. Jan. bis April 1869 (Gesch. von Herrn Prof. Zöppritz). Garuel : Nuovo Giornale Botanico ital. Vol. 1—5. Krohe und Schneider : Ueber Annelidlarven mit porösen Hüllen. Schneider : 1) Zur Kenntnils der Radiolarien. 2) Ueber die Entwickelung von Echinorhynchus Gigas. 3) Ueber die Muskeln der Würmer. 4) Entwickelungsge- schichte von Petromyzon. 5) Hämatozoen des Hundes. 6) Noch ein Wort über die Muskeln der — 15 — Nematoden. 7) Zur Entwickelungsgeschichte der Aurelia aurita. 8) Sitzungsber. der Oberhessischen Gesellschaft 1871. 9) Zur Entwickelungsgeschichte und systemat. Stellung der Bryozoen und Ge- phyreen. Quetelet : 1) Notice sur les Aurores boreales 15. Avr. 15. May 1869. 2) Sur les Meteores observes ä Mon- calieri. 3) Orages obs. en Belgique, 1870. 4) Note sur l’Aurore bor. du 6. Oct. et les orages 1869. Pir& : Recherches malacologiques. Notice sur le Planorbis complanatus. M. Müller : 1) Freiheit der Arbeit an Sonn- und Feiertagen. 2) Gedankenmainlinien. Hefs : 1) Organisation des forstlichen Versuchswesens. 2) Pro- tokoll über die 11. Versammlung thüringischer Forstwirthe 1864. ‚ v. Haidinger und Döll : Der 8. Nov. 1845, Jubelerinnerungs- tage. Haltrich : Die Macht und Herrschaft des Aberglaubens. Schälsburg 1871. Denza : Aurore polare del 1. Quadrim. 1872. L. v. Heyden : Entomolog. Excursion auf den hohen Vogels- berg, Pfingsten 1867. v. Planta-Reichenau : 1) Die Nolla-Schiefer in ihrer land- wirthschaftl. Bedeutung. 2) Die Iva (Achillea mo- schata). 3) Heilquellen zu Ragaz-Pfäffers. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, 1867, 1868, 1869, 1870 (Gesch. des Herrn Verlegers Ricker). Barrande : Reapparition du genre Arethusina 1868 (Gesch. des Herrn Prof. Sandberger in Würzburg). H. v. Asten : Die in S. O. Umgegend von Eisenach auf- tretenden Felsitgesteine. 0. Böttger : 1) Revision der tert. Land- und Sülswasser- versteinerungen des nördlichen Böhmens. 2) Bei- träge zur Kenntnils der Reptilien Spaniens und und Portugals. 3) Beiträge zur palaeont. und geol. Kenntnils der Tertiärformation in Hessen, — 16 — Suhle : Einflufs der Windrichtung auf die Feuchtigkeit. (Sep.-Abdr.) 1871. H. Lambothe : Consideration sur le corps thyroide dans la serie des animaux vertebres. N. v. Kokscharow : Materialien zur Min. Rulslands, T. 5, Schluls. 6, Atl. Lf. 74—82. Uloth : Ueber Karlsbader Salz. Hinrichs : 1) Contributions to Molecular Science or Atome- chanies.. 2) The American Scientific Monthly, Juli—Deb. 1870. 3) Prineiples of pure crystallo- graphy. 4) Der Erdmagnetismus als Folge der Be- wegung der Erde. 5) Popular papers Nr. I. 6) Natural Classification of the elements. 7) On the spectra and composition of the elements. 8) Contributions to molecular science. 9) Introduc- tion to the math. principles of the nebular theory. Hinrichs and Buttler : Rep. of the committee on building stone to the board of capital commissioners of the state of Jowa. Jahresbericht des Vereins zur Beförderung des Seidenbaues in Brandenburg, 1854—59, 1861—69. Koch : Die Arachniden Australiens, Lf. 1. Mor. Stransky : Grundzüge zur Analyse der Molekular- bewegung I, I. Phoebus : Bemerkungen über die heutigen Lebensverhältnisse der Pharmacie. F. Kehrer : Zur Morphologie des Milchcaseins. Streng : 1) Kreislauf der Stoffe in der Natur. 2) Bemer- kungen über die kryst. Gesteine des Saar-Nahe- Gebiets. 3) Ueber ein neues Vorkommen von Tri- dymit. 4) Feldspathstudien. Thaer : Die Landbauwissenschaft als Universitäts-Disciplin. P. Reinsch : 1) Meteorsteine. 2) Die atomist. Theorie. Jack : Die Lebermoose Badens. Schaufuss : Geolog. Mittheilungen. K. Küchler : Das Sims’sche Speculum, Gielsen 1868. — 117 — Weiss : Diverticuläre Nabelhernien, Giefsen 1868. Wallenstein : Hernia littrica, Giefsen 1868. B. Horn : Ueber das Entstehen von Hernien, Gielsen 1869. H. Koch : Scharlach bei Wöchnerinnen, Gielsen 1868. 0. Schack : Die Galle in ihrer Einwirkung auf die Herz- thätigkeit, Giefsen 1868. F. Nöllner : Die Anatomie des Splanchnicus und der Nieren- nerven beim Hund, Giefsen 1869. Knoll : Zur Physiologie der Vierhügel, Gielsen 1869. May : Ueber die Reclination der schwangeren Gebärmutter. Biedert : Chemische Untersuchung der Menschen- und Kuh- milch. Welcker : Typ. Neuralgie des Supraorbitalis. Drescher : Percuss. des Herzens in vorgebeugter Körper- haltung. F. Credner : Ueber Podophyllin. Leo Löb : Ueber Secretionsnerven der Parotis. W. Hüffell : Ueber 'Thrombusbildung. Eisenmenger : Einwirkung von Giften auf die Froschmuskel. Weyland : Vergleichende Untersuchung über Veratrin und andere Alkaloide. Rolly : Ueber die hypertrophische Verlängerung der Vaginal- portion des Uterus, Gielsen 1868 (13 Nr., Gesch. des Herrn Gravelius). R. Fresenius : 1) Analyse der Quellen zu Triburg, Herst, Satz. 2) Analyse des Tönnissteiner Brunnens. 3) Unter- suchung des Lamscheider Mineralbrunnens. Caruel : 1) Sur un particularit6 des grains des Luzules. Florenz 1867. 2) Miscellanea bot. 3) Del vincolo lanuto nei semi delle luzule. 4) La vrille de la vigne. Leimbach : Die Permsche Formation bei Frankenberg. Hessenberg : Mineralog. Notizen, Nr. 9—11. Streng : 1) Diorite und Granite des Kyffhäusergebirgs. 2) Mineralog. Notizen. C. Hasskarl : Commelinaceae Indicae, inprimis Archip. Indici. Vindob. 1870. — 138 — Kisch : Marienbad in der Kursaison 1869. Eberle : Krit. Bemerkungen über den Gebrauch der Bäder 6. Ritter Amussat : Beelard : zu Teplitz-Schönau. v. Frauenfeld : 1) Zool. Miscellen. (Sep.-Abdr.) Wien 1869. 2) Vorläufige Mitth., betreffend die Arbeit über die Familie der Psyllen. (Sep.-Abdr.) Wien 1869. 3) Ueber die Artnamen von Apha- nopteryx. (Sep.-Abdr.) Wien 1869. 4) Ueber einige Pflanzenverwüster des Jahres 1869. Wien 1869. 5) Beiträge zur Fauna der Nicobaren. Wien 1869. 1) L’emploi de l’eau en Chirurgie. 2) Irrigateur Vesical. 3) Grenouillette. 4) Lithotripsie par &cra- sement. 5) Issue spontande de calculs vesicaux au-devant du scrotum. 6) Uonsiderations sur les Polypes du rectum chez les enfants et chez les adul- tes. 7) De la Cauterisation. 8) Tumeurs diverses detruites & l’aide d’une pince & cuvettes. 9) Cau- terisation lineaire. 10) Kyste hematique occupant le cot& droit du cou. 11) Secateur galvanique. 12) Galvano-Oaustigque chimique. 13) Appareil protecteur des cicatrices. 14) Lithotome double. 15) Pierre enchatonn&e extr. avec emploi du Litho- tome double. 16) Anesthesie locale. 17) Cas de sterilit@ chez l’homme. 18) Effets des petits cau- teres volants. 19) De l’Hypospadias. 20) Oauteri- sation des loupes. 21) Possibilit€ de redresser Vuterus en r&troversion. 22) Traitement du Cancer du col de l’uterus par la Galvano-Caustique ther- mique. > Tenette ä& mors articul& du Dr. Amussat. Tuchmann : Faille P&rindale pratique sur un enfant avec le Morpain : Cahours : lithotome double d“’Amussat. Darcocele enc&phaloide. Lithotripsie urethrale. Schweitzer : Traitement de la fistule & Yanus (5 Nr., Gesch. von Dr. Amussa b). — 19 — 24 Abhandlungen und Flugschriften über die Canalisation Frankfurts a. M. (Gesch. von Prof. Streng). Liernur : Die pneumat. Canalisation und ihre Gegner. Frank- furt 1870. M. v. Pettenkofer : Gutachten über die Canalisation zu Frank- furt a. M. (Gesch. des Comite’s). Rechenschaftsber. des Vereins zur Gründung einer Anstalt für Blödsinnige. Bericht über die Arbeiten der Sectionen für medic. Statistik während der 43. Vers. deutscher Naturf. u. Aerzte in Innsbruck 1869. Berlin 1870. (Vom Üentral- bureau des Vereins.) Generalversammlung der deutsch. chem. Gesellsch. zu Berlin am 11. Dec. 1869. (Gesch. von Herrn Professor Hoffmann.) Wernher und Leuckart : Amtl. Bericht über die 39. Vers. deutscher Naturforscher und Aerzte zu Gielsen. Tageblatt der 42. Vers. deutscher Naturforscher und Aerzte in Dresden 1868, Nr. 1—10. Rechenschaftsber. des Vorstands des Hülfsvereins im Grofsh. Hessen für die Krankenpflege und Unterstützung der Soldaten ım Feld. Statuten des Vereins. Protocoll der Conferenzverhandlungen der Delegirten deut- scher Hülfsvereine in Würzburg 1867. (Geschenke von Dr. Buchner.) Zeitschrift der österreich. Gesellschaft für Meteorologie, B. 5. 1570. Ettling : Chem. Untersuchung des bei Gielsen vorkommenden Braunsteins. A. v. Klipstein : Dolomite der Lahngegenden und die damit vorkommenden Manganerze. Pelz : I) Die Mississippigesenke. 2) Der Pfadfinder. Monat- schrift zur Begutachtung deutscher Aus- und Ein- wanderung. 1. Jahrg. H. 1 und 2. F. Bauer : Der Wald und seine Bodendecke. — 1% — Ulivi : Esame Oritico delle Teorie sulla Partenogenesi delle Api. Forli 1872. Garthe : Histor. Darstellung über den Cosmoglobus 1867. 2) Die Absidenscheibe 1871. A. Braun : Bedeutung der Entwickelung in der Naturge- schichte 1872. K. Birnbaum : Georgika, Bd.I. H. 3, 4. II. H. 10, III. H. 2. Martins : Une Station geodesique au sommet du Oanigou dans les Pyren&es orient. F. Mosler : 1) Wirkung von Eucalyptus globosus auf die Milz. 2) Heilung intensiver Oarbolsäurevergiftung mittels Magenpumpe und depletorischer Venäsection. Klein : Periodieität der Cirruswolken. E. Young : Spec. Rep. on Immigration. E. Pelz : Minnesota in seinen Hauptverhältnissen. Emigra- tions-Monographie. 2) Minnesota, das Centralgebiet Nordamerikas. 3) Betrachtungen über die Land- karte von Minnesota. 4) Die Deutschen in den vereinigten Staaten von Nordamerika. Fritsch : 1) Abnorme Eintrittszeiten des Jahresmaxim. der Temp. (Sep.-Abdr.) 2) Temperaturzunahme mit der Höhe in den untersten Luftschichten. (Sep.- Abdr.) (22 Nrn., Gesch. von Herrn Professor Hoffmann.) —ı — — ? er u Fol N nu TEN. Sa IM > i nn Druck von Wilhelm Keller in Giefsen. Ann nnnnannnnnnn OHGes.£ Natur u.Heilkunde Ba. 1%. P Tuf£. I. DER ASPENKIPPEL BEI CLIMBACH. Topographisch aufgenommen und gezeichnet von K.ZOEPPRITZ. Geologische Aufnahme von A STRENG. AN = > C nach D go pr y won [os Profil von Aapenkippel. Niveau von 265 Meter ITEM SVE wor mwIRRN Nadelwald Hiesen | Schafweide 1 r T | . i . . l ı Grenzsteine der ehemaligen kurhessischen Grenze. % Kilometer im Maalsstah von 1:5000 Lith.geogr. Anst v. C.Welzbacher, Darmstadt Gieognostische Skizze DES Oberen Bieberthales. C.TRAPP 1872. um © EEE Strvng.Klk | i ZI Cypr Schiefer ; Ef Schalstein / ie Bi “um A: oheneolme ' Helfholz BEE Grünstein E BE Basalı 5 Rodheumi Bieber ‚Bann ? PR J Blashach Die Schu — Buchenhardt 5 Profil nach A B. wm = | Geognoslische Skizze er nes ra 1 ! Oberen Bieberthales. 0.TRAPP 1812. -S Längenmaalsslab 1: 50,000. So \ Helfholz Bu Beben ulenkopf Die Schmitte vith Anst wLGBach, Leipzig A,Schneider del. a8 pe Ba S = = OH Ges f Na Lith.Anstw. JG Bach Leis hide Bi are, Pr. Da ME Bu San, VER) = \ Lith.Anst.v..G.Bach Leipzig Bam 00 DR Schnaider de. NS Ya: ER ee Peer \ : A Schneider del. r j u eipzıß N L 5.Bach, Lith.Anstw. J DEE nu _ f TE 2; S IrG =; Y K/ _ k Ka.” > d yaına | I = ee ehe a us anno A Sa = 0 7 Ba i zo (ef (ski E \ 2 | h | A m 2 eipäge hi wJ.6,Bao Lith.Anst Ä - “ Lu m 0) N“ X gi 7. : gr s DIN L r i ED A > u . . . — . / N - - 5 . 2 . * ug . # | N C AN: RA \) % ' NANNY