r/M 1 \m HR ^tJjMWjy./.; ' ■ j' ■ »*ß* WkW |lWw / »&$*'&. ' ^;^mx¥%KmmSxffi-A 1 wf,r ' *' "iJ W*'’faiMti *' ** *'* &§L * : m^^L'Ä^w 4 Dritter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Mit 3 Steindrucktafeln. Giessen, im A p.r i 1 1 8 5 3. I. Ueber Mofelten oder Grdlöcher, «ms denen tödtliclies Gas ausströmt, hei TraisliorlofT in dei' Wetterau. Von dem regierenden älteren Bürgermeister der freien Stadt Frankfurt, Herrn Dr. von Heyden. Auf einer naturliistorischen Excursion, die ich im August 1844 an ver¬ schiedene Salzquellen der Wetterau, besonders zur Beobachtung der an den¬ selben vorkommenden Gliederthiere machte, besuchte ich am 22. d. M. auch das 3/4 Stunden von dem Städtchen Hungen entfernte TraishorlolF, wo vor länger als 50 Jahren eine Saline in Betrieb war. Auf den ebenen Wiesen ganz in der Nähe des Dorfes befindet sich ein Mineralbrunnen, dessen Wasser von den Einwohnern häufig getrunken wird. Wenige Schritte von diesem Brunnen entfernt, wurde meine Aufmerksamkeit auf zwei daselbst befindliche, nahe beisammenliegende kleine Gruben gerichtet, in denen eine grosse Menge todter Wespen lagen. Ich glaubte zuerst, es sei hier durch Menschen ein Wespen¬ nest durch Schwefeldämpfe zerstört worden ; doch fiel mir auf, dafs die Gegend ziemlich feucht war und Wespen in eine solche ihre Nester nicht bauen. Dies war die Veranlassung, warum ich die Gruben näher betrachtete und nun in denselben auch noch eine todte Maus und viele andere todte Insekten, z. B. Carabus (jrcinulatus , Harpalus aeneus , Käferlarven, Heuschrekkcn, Fliegen etc. fand. Es ergab sich nun, dass diese Thiere durch hier aus der Erde ausströ¬ mendes (kohlensaures?) Gas und zwar auffallend schnell getödtet werden. Lebende Käfer, Wasserjungfern und grosse Bremsen, die ich in die Gruben warf, waren fast augenblicklich todt, ohne nur ein Glied ferner zu rühren. Heuschrekken versuchten schnell einen Sprung zu ihrer Rettung, und wenn dieser nicht glückte, so waren auch sie sogleich todt. Frösche, die ich an den Hinterbeinen in die Gruben hielt, gaben nach 10 bis 15 Sekunden kein Lebenszeichen mehr von sich. Die Wirkung des Gases ist daher sehr schnell tödtend. Diese Gruben haben einen Durchmesser von etwa 1% Schuhen und 1 Schuh Tiefe. Da man deutlich Wasser unter ihnen rauschen hört, so schei- 1 2 nen sic eigentlich tiefer und nur durch loses dürres Gras und lockere Erde verstopft zu sein. Der aufsteigende Dunst war übrigens weder dem Auge sichtbar, noch durch den Geruch bemerkbar; nur schien mir in den Gruben die Temperatur um etwas erhöht zu sein. Das am Rande derselben gewach¬ sene Gras war gelb und abgestorben. Die schädliche Wirkung des Gases auf die Vegetation ist auch von Leopold von Blich an den Mofetten des Vesuv’s, nicht aber von Nöggerath und Bischof an denen der Eifel beobachtet worden. Die Stelle, wo die Gradirhäuser der Saline ehemals standen, ist von dem Mineralbrunnen einige Hundert Schritte entfernt, und wachsen hier von Salzpflanzen in grosser Menge Aster Trifolium , Glaux maritima , Planlago ma¬ ritima und Triglochin marilimum. Erstere Pflanze war, wahrscheinlich durch das Abmähen der Wiesen, stets nur einige Zoll hoch und bedeckte fast aus¬ schliesslich ganze Strecken mit ihren blauen Blüthen. Interessant war es mir, unter Triglochin hier den bis jetzt nur am salzigen See im Mansfeldischen beobachteten Salzkäfer Phaedon Triglochinis Schaum, zu finden. Ein alter Mann aus TraishorlofF erzählte mir, dass etwa vor 50 Jahren mehrere Menschen und hierunter auch sein Bruder, beim Versuch, die Salz¬ quellen wieder zu fassen, hier in Erdgruben ertrunken seien. Obgleich sehr bald wieder aus dem Wasser hcrausgezogen , so wären doch Versuche, sie wieder zum Leben zu bringen, vergeblich gewesen. Es ist wohl möglich, dass diese Menschen damals durch das tödtliche Gas erstickt in das Wasser gefallen waren. Ich konnte mich nur eine Stunde in dieser Gegend aufhalten und will durch die gegebene Mittheilung nur veranlassen, dass hier Andere fernere und genauere Beobachtungen anstellen. (In der Sitzung der Senkenb. naturf. Gesellsch. zu Frankfurt früher mitgetheilt.) II. Mer die warmen Soolqnellen Nanheim’s. Von dem Kurf. Salinen-Inspector Herrn Ludwig. Zahlreiche Thatsachen weisen mit Bestimmtheit eine Thätigkeit in den Tiefen des Erdsphäroides nach, welche Wrärme erzeugend die Reaclion des Innern gegen die Oberfläche bedingt; und wenngleich das numerische Gesetz dafür noch nicht mit zureichender Schärfe festgestellt ist, so wissen wir doch, dass mit sinkender Tiefe die Wärme der Erdschichten steigt. Die Erdtemperatur, an der Oberfläche von den Jahreszeiten abhängig, ist in den Tiefen jederzeit constant; sie erreicht Höhegrade, welche das Wasser sieden und die Lava schmelzen machen. Erdbeben, Hebungen und Senkungen ganzer Ländergebiete, vulkanische Ausbrüche, Lavenergüsse, kochende Solfa- larcn und Fumarolen mit ihren grauenhaft zerstörenden Folgen sowohl, wie 3 die heilsam wirkenden Thermen und die erquickenden Mineralwässer sind die in einer ununterbrochenen Kette zusammenhängenden Aeusserungen dieser inneren Thätigkeit des Erdballes. Jedoch würde ohne das von der Oberfläche eindringende, mit Chlor¬ verbindungen, Sauerstoff und allerlei Salzen beladene Wasser keine Reaetion in der Weise, wie ich sie eben bezeichnet habe, statt finden können; es wür¬ den die explodirenden Stoffe fehlen, welche die minenartig wirkenden Erder¬ schütterungen hervorrufen , welche im Gemische mit geschmolzener Erde die intermittirenden Quellen der Vulkane springen machen, welche heisse Dämpfe und saure Gase zur Erwärmung und zum Uebersprudeln der Thermen und Mineralbrunnen spenden. Auch unsre, den Leidenden so erquickenden , den Naturfreund so sehr zum Nachdenken auffordernden und jeden Beschauer durch ihre plastische Schönheit so hoch erfreuenden, warmen Soolquellen sind Resultate des Kampfes zwischen dem Wasser der Oberfläche und dem Feuer der Tiefe. Die Nixe sendet ihre Wasserpfeile dahin, wo die Gnomen den krystallreichen Palast des Rübezahl bauen, triumphirend werfen diese das ihnen feindliche Element in hohem schaumigem Bogenstrahle zurück. — Vor alten Zeiten, als eben das Chaos zum Erdbälle sich geformt, als auf der erstarrten Rinde das Wasser sich gesondert hatte, noch kein luftath- mendes Thier unsere Gegenden bewohnte, belebten den Meeresgrund zahlreiche Muschelthiere aus dem Geschlechte der Annfüssler (Spiriferen, Terebrateln), dann Cephalopoden ( Orlhoceras ), gestielte Seesterne und vielaugige Trilobitcn, deren Reste wir im Schlamme des Thonschiefers und der Grauwacke finden. Koral¬ len und kleinste Infusorien im Vereine mit niederen Wasserpflanzen absor- birten den aus der zerstörten, zuerst erstarrten, silikatischen Erdrinde aus¬ gelaugten Kalk, um ihn zu ihren Bauwerken zu verwenden. Es mögen damals die aus den Tiefen aufkochenden Wasserdämpfe die Insel des rheini¬ schen Schiefergebirges, vom Taunus bis zum Rothhaar, wie die des Thüringer Waldes und die des Harzes, empor gehoben haben. Zwischen diesen drei Inseln verblieb ein breiter Meeresarm, in welchem sich allmälig die jüngern Gebilde : der Steinkohlensandstein mit seinen Pflanzen, das Conglomerat des Todtliegenden , die Kupfererz führenden Schichten des alten Flötzkalkes, die Trias mit ihrem Wechsel von Dünensand und Muschelkalkbänken, ablagerten. Die sich fortentwickelnde Faltung der Erdrinde verbunden mit vulka¬ nischen Erhebungen brachte nach jener Zeit die Trias dieses Ländergebieles bleibend aufs Trockne; es blieb zwischen dem Jurp und Kreidemeer des nörd¬ lichen und südlichen Deutschlands nur ein schmaler Sund, vielleicht nur eine Kette von Lagunen hart am Rande des Taunus. Diese Lagunen sind jetzt auch trocknes Land geworden ; sie sind ausgefüllt mit dein Gerolle und Schutte der Gebirge, dem Thon und Schlamm zerbröckelter Laven, den Resten von Pflanzen und Thieren, welche in schwachgesalzencin und süssem Wasser lebten. Uns interessirt vornehmlich dasjenige dieser Bassins, welches jetzt den Namen Welterau führt. Es muss schon frühzeitig höher als die benachbarten nördlichen und südlichen Lagunen gelegen haben, denn sein Grund, soweit er untersucht ist, liegt überall höher als der jetzige Meeresspiegel; während der 4 des südlichen Frankfurter Beckens mehrere hundert Fuss darunter hinabreicht. Es scheint, als ob zu der Zeit, da sieh die Schichten des Grobkalkes abselz- ten, unser Welterauer Becken von dem grossen südlichem, von Basel bis Bingen und Ilanau reichenden, abgeschieden gewesen sei durch einen Fels¬ damm, welcher jetzt noch in seiner von der Nidda durchbrochenen Gestalt von Kirdorf bei Homburg bis Vilbel und Altenstädt nachgewiesen werden kann. Auf der Nordseite trennte die jetzige Wasserscheide zwischen Rhein und Weser bei Kirchhain und Neustadt das bis Amöneburg hinaufreichende Wetterauische von dem grossen nordischen, über Ziegenhain, Homberg und Cassel mit der alten Nordsee zusammenhängenden Becken. Auch die fossilen Einschlüsse der in diesen drei Becken ahgesetzten Ge¬ steine lassen einen bemerkenswerthen Unterschied wahrnehmen, welcher die eben ausgesprochene Ansicht bestätigt. Während im südlichen und nördlichen Becken bis dicht an die abscheidenden Felsdämme, bis nach Obcrurscl bei Homburg und bis nach Neustadt in Hessen, Zähne von Haifischen, weiterhin Ueberreste von Crocodilen und eine äusserst reiche Folge von Sccmuscheln und Krebsen gefunden werden, sind bis jetzt in dem Wetterauischen Becken nur wenige Arten von Strand- und Brackwasserschncckcn , wenngleich in ungeheurer Menge, eingespülte oder in Süsswassersümpfen entwickelte Land- und Süsswasser- Mollusken, zahlreiche Pflanzenreste in Abdrücken, incrustirt durch Kalk, oder als Braunkohlen, noch nie aber Haifischzähne, ge¬ funden worden, obgleich die Schichten vielfach durch Steinbrüche, Sandgruben und Bergbau durchsunken und aufgeschlossen sind. In das Wetterauer Becken strömten von Westen her die Erlebach, die Usa und die Lahn, welche jetzt ihren Lauf in entgegengesetzter Richtung nimmt. Diese von der Taunusinscl kommenden Bäche haben eine unendliche Menge Geröll und Schlamm in den See geführt und seinen westlichen Theil allmälig damit ausgefüllt. Gleichzeitig entwickelte sich ostwärts am Rande des Sees die Vulkanenreihe des Vogelsberges und der Rhön. Während hier Lavaströme sich ergossen, vielleicht noch theilweise submarin, entstiegen den steil aufge- richteten Schichten des Thonschiefers und der Grauwacke saure und metallische Dämpfe, Chlor und Schwefel, das Gestein in Taunusschiefer und Quarzit um¬ wandelnd oder in Sand und Schutt zerfressend, den Kalk ausnagend, mit Schwefelkies und Bleiglanz erfüllend , die Trachyt- und Pyroxenlaven des Vogelsbergcs in zeolithführende 3!andelsteine oder selbst in Thon zersetzend. Dadurch ward der Lagune ein gewisser Salzgehalt gesichert, welcher zur Entwickelung der ihr eigcnthümlichen Fauna erforderlich war. — Myriaden von Litorinellen , Cerithien, Mytilus- und Venus-Arten bilden, im erhärteten Schlamm begraben, das Material , aus welchem jetzt der Mensch seine Wohnstätten haut. Zahlreiche Algen und Charen, in dem See wachsende Pflanzen, entzogen dessen Wasser Kohlensäure und veranlassten dadurch das Niederfallen des einfach kohlensauren Kalkes in Form von Incrustationen, wie wir solche von grosser Schönheit bei Bönstadt und Kloppenheim finden. Die Ufer bedeckten mächtige Wälder von Coniferen, welche durch Sturm und Alter umgebrochen den Wellen zum Spiele dienten, bis sie in den Thonschlamm begraben die nicht von bauwürdiger Mächtigkeit befundenen Kohlenflötze der tieferen Schichten des Litorinellenkalkes bilden. An den Ufern ward durch Ebbe und Flulh, durch Sturin und Anschwem¬ mung eine Reihe von Dünen, dahinter Lagunenzüge, entwickelt. Wir sehen diese Erscheinungen in den verworren geschichteten Sandhügeln und den Süss¬ wasser- und Brackwasser-Mollusken begrabenden, neben einander oder auf einander liegenden Kalk- und Thon-Ablagerungen. Auf der Ostseite wuchs die vulkanische Thätigkeit des Vogelsberges zu immer grösserer Energie. Lavastrom auf Lavastroin ergoss sich in die Lagune, den Litorinellenkalk bedeckend. Der See ward zum Sumpfe, zur Ungeheuern Fumarole, in welcher, Blasen von Schlamm und zersetztem Gesteine auftrei¬ bend, die vulkanischen Gase der Tiefe entstiegen, in welcher heisse Spring¬ quellen, Kieseltuff bildend, ihr Spiel trieben. Die Spuren dieser Thätigkeit finden wir in zahlreichen zu Thon und Lctt zersetzten Lavaströmen, in Gyps-, Schwerspath-, Schwefelkies-, Magnetkies-Einschlüssen der Gesteine, in den vielen Verkieselungen und Sintern nächst Münzenberg und Umgegend. Schon während dieser energischem Thätigkeit der Vulkanicität hatten sich, gefördert durch die höhere Wärme des Bodens, mächtige Waldungen, einer tropischen Flora gleich, in unserer Wetterau entwickelt. Wir finden in der Erde begraben Blätter, Früchte und IIolz von Kiefern, Cypressen, Taxus? Ahorn, Wallnüssen, Ulmen, Eichen, Caslanien, Magnolien, Lorbeeren, Weiden, Daphnen, Dombeyen, Ceanothen, Feigen, Palmen und von Weinreben, in denen der grosse deutsche Geolog Leopold V. Buch eine Pflanzenwelt erkannte, die der jetzt in Südamerika und auf den Inseln Oceanicns wachsenden ähnelt. — Aber als sich die vulkanische Thätigkeit tiefer in die Erde zurückzog, als nur noch Kohlensäure ausströmte und nur die Fumarolen, welche jetzt in schwächern Aeusserungen die Sauerwässer der Wetterau speisen, brodelten, überzog sich der in Thon umgewandelte Lavaboden mit Torfpflanzen; anfangs vielleicht Algen, später Moos und Gras. Umgebrochene Bäume wurden hin¬ eingeworfen, hier und da wohl auch eingeflösst, und es entstanden die Braunkohlcnlager, welche nicht durch Laven, aber durch Lehm und Thon be¬ deckt sind, die aus der Verwitterung der höher anstehenden Laven, auf Gras¬ boden abgesetzt, hervorgegangen sind. In diesen Kohlen fanden sich selten Reste von Insecten, noch seltener Spuren von Lurchen, noch nie Knochen höherer Wirbelthiere, obgleich Hyänen-, Hirsch-, Pferde-, Rhinoceros- und Elephanten-Zähne im Lehm, welcher darüber allerlei Gehäuse von den kleinsten im Grase lebenden Schnecken birgt, Vor¬ kommen. Auf diese Zeit folgten endlich unsere Tage, in denen nur noch kohlen¬ saure Gas- und Thermalquellen Zeugniss ablegen von dem tief ins Innere zurückgewichenen vulkanischen Feuer. Mit gasdichter Thondecke ist das weile Becken der Wetterau erfüllt, nur die Ränder lassen noch Kohlensäure durch. Entgegenströmend absorbirt das cinsickernde Wasser begierig dieses Gas, das dadurch leichter gewordene Gemisch quillt schäumend nach oben. Wir be¬ gegnen solchen Oucllen bei Grünschwalheim, Ständen, Schwalheim, Karben, Vilbel u. r. a. Orten. 6 Anders bilden sich die an Chlorverbindungen reichen und warmen Quellen Nauheims. Die artesische Bohrung Nr. 7, welche den grossen Soolsprudel ausgiebt, und andere Untersuchungen machen es zur Gewissheit, dass auf der steil gegen den Horizont geneigten Anlage! ungscbene zwischen dem Grauwackcn- schicfer und dem von Korallen gebildeten Stringocephalenkalke ein Gasstrom mit Wasser gemengt heraufsteigt. Dieses Gemisch, halb aus 32,2° warmem, hauptsächlich Chlornatrium, Chlorcalcium, Chlormagnium, kohlensauren Kalk, kohlcnsaures Eisen- und Mangan-Oxydul enthaltendem Wasser und halb aus Kohlensäure bestehend, flicsst an der obern Kante dieser Auflagerungsfläche über und vertheilt sich von da in einer jüngeren, aufgclagerten , unter Thon gebetteten Grandschicht, in deren Zwischenräumen es mit süssem Wasser ge¬ mischt alhnälig erkaltend fortrinnt. Diese Thatsache steht fest und cs bleibt nun zu ermitteln, woher das Wasser, woher die Salze und woher die Kohlensäure kommen. Da die Quellen nicht durch hydrostatischen Druck über die Oberfläche getrieben werden, wie ich später nachweisen will, so kann das Wasser nicht aus den Zerklüftungen des Taunusgebirges abstammen. Dass sie wirklich nicht aus dem Schiefergesteine, welches unter dem Stringocephalenkalke liegt, Wasser erhalten, hat die artesische Bohrung Nr. 2, welche bis weit unter den Meeresspiegel herab dieses Gestein durchteufte und in der Tiefe keine Soole fand, bewiesen. Wir bleiben daher nur zu der Annahme berechtigt, dass das die Quellen speisende Wasser langsam durch die, am Rande der Wetterauer Mulde den Stringoeephalenkalk und den darauf liegenden quarzigen Sand¬ stein (Taunusquarzit) bedeckenden Conglomerate und Sande hindurch sei¬ het und von da ab im klüftigen Gesteine , in eben diesen Kalken und Sandsteinen, welche einerseits vom Orthocerasschiefer, andererseits vom Tau¬ nusschiefer eingeschlossen sind, abwärts fliesst. Hierdurch ist die Wasser¬ menge, welche die Nauheimer Quellen geben können, bedingt; sie hat natur- gemäss festgesteckte Grenzen in dem Reichthume der Zuflüsse aus der Atmo¬ sphäre und in der Oberfläche der Wasser einlassenden Sandlager. Wir sehen demgemäss auch die Wassermenge, welche die Quellen geben, abhängig von den erfolgten atmosphärischen Niederschlägen, indem mehrere Monate nach anhaltend feuchtem Wetter, auch wenn es dann trocken ist, die Quellen sehr wasserreich sind, während umgekehrt auch in der nassen Jahreszeit mehrere Monate nach anhaltender Trockne die Wasserausgabe derselben bedeutend, bis 20,000 Cubfss. des Tages, gemindert wird. Es geht hieraus zugleich hervor, dass das versinkende Wasser mehrere Monate Zeit braucht, bis es dahin dringt, wo die Quellen gesalzen und gesäuert werden. Ein zweites diese Ansicht bestätigendes Phänomen ist das, dass nur eine bestimmte Anzahl von Quellen gleichzeitig springen kann; dass namentlich, seit die beiden Soolsprudel ihren Ungeheuern Wasserrcichthum spenden, die früheren in der Nähe gebohrten und von selbst springenden Quellen vollkommen versiegt sind. Wir kommen nun an die Beantwortung der zweiten Frage : woher nehmen diese Quellen ihren Salz- und Säure-Gehalt? 7 Während des Abwärtssinkens nimmt das Wasser aus den Sedimenten schon viel kohlensauren Kalk, auch wol etwas in den aus dem gesalzenen Meere abgefallenen Schichten enthaltenes Chlornatrium, Chlorcalcium und Chlormagnium auf. Hauptsächlich aber scheint es aus folgenden Processen diese Stoffe zu beziehen. Wie wir gesehen haben, befinden wir uns hier auf altem vulkanischem Terrain. Da, wo in den tiefsten Tiefen das Chlorverbindungen enthaltende Meerwasser die glühenden Erdschichten noch erreicht, wird Salzsäure frei, weil sich Natron und Kalk mit dort vorhandenem Kiesel zu Feldsteinminera¬ lien vereinen. Sobald die mit dem Wasserdampfe entweichende Salzsäure in kälteren Schichten die alten Vogelsberger Laven antrifft, zersetzt sie diese, bildet Chlornatrium und scheidet Kieselerde ab. Erreicht die noch nicht voll¬ ständig durch diesen Process absorbirte Salzsäure den kohlensauren Kalk, so werden Chlorcalcium und Kohlensäure gebildet. Etwaige Schwefelexhalationen der Tiefe bewirken die Bildung von Schwefelmetallen, wie sie durch den neuesten Bohrversuch im Kalke und an anderen Orten der Wetterau, z. B. bei Fauerbach, im Basalte als Magnetkies, ziemlich reichlich nachgewiesen sind. Nur ein kleiner Rest der Schwefelausdünstungen bleibt als schwefelsaures Salz dem Quellwasser beigemengt, oder die anfangs reichlicher vorhandenen schwefelsauren Salze werden durch die kohligen Beimengungen des schwarzen Stringocephalenkalkes zu unauflöslichen Schwefelmetallen reducirt, wobei ein neuer Antheil Kohlensäure entsteht. — Diese Kohlensäure löst nun ihrer Seits Kalkerde, Eisen- und Mangan-Oxydul auf und fördert das Wasser, wie wir gleich sehen werden, an die Oberfläche. Wenn die mittlere Jahrestemperatur Nauheim’s 9,7° Celsius beträgt, so muss, insofern die Beobachtungen des sächsischen Bergofficiercorps über die Zunahme der Erdwärme nach der Tiefe auch für unsern Fall passen, unsre 32,2° Cels. warme Quelle 281 2 Fuss unter Tage entspringen. Denn dort ist die Erdwärme 32,2° Cels. Reichen, wie es sehr wahrscheinlich ist, unsere Stringocephalenkalke noch weiter, etwa bis 12000 Fuss in die Erde hinab, wo eine Wärme von 100° herrscht, oder sind die von unten her aufsteigenden Wasserdämpfe und Gase noch sehr warm, so kann nach Bischofs Beobach¬ tungen hier die überall vorhandene Kieselerde Kohlensäure aus dem Kalk- flötze entwickeln. Wir haben also dreierlei Processe für die Entstehung der gewaltigen Kohlensäuremenge, die unsre Thermen auszeichnet, und zweierlei Erklärungsarten für deren Wärme. — Wenn die obere Oeffnung des grossen Sprudels einige Zeit verschlossen wird, so springt er nicht mehr über, zieht sich vielmehr bis zu einer beträcht¬ lichen Tiefe im Bohrloche zurück und kann nur dadurch, dass mittelst einer Pumpe das als Pfropf dienende stagnirende Wasser herausgesogen wird, wieder in seiner alten Herrlichkeit hergestellt werden. Auch als er zuerst entsprang, sog ein starker Sturmwind, verbunden mit beispiellos niederm Luft¬ drucke, an seiner Mündung. Wenn wir hohen Barometerstand haben, ist die Sprunghöhe des Strahles beträchtlich niedriger, als bei niederem Stande des Luftdruckmessers. Diese Eigenthümlichkeiten beweisen klar , dass nicht Druck einer langem , hohem Wassersäule die Fontaine heraustreibt. Sehen wir nun zu, wie die Wärme und Kohlensäure dieses Spiel zu bewirken vermögen. Nach experimentellen Untersuchungen des Herrn Dr. Bromeis beginnt die Gasentwickelung in unserer halb aus Kohlensäure, halb aus Wasser ge¬ mischten, 32,2° warmen Soole unter einem Drucke, welcher einer Säule dieser Soole von 100 Pariser Fuss Höhe entspricht*), während in grösserer Tiefe das Gas an das Wasser fest gefesselt ist. Die Gasbläschen, anfangs nur Pünktchen, dehnen sich während des Aufsteigens dem auf ihnen lastenden Drucke äqual aus und drängen mit zunehmender Höhe in dem engen Bohrlochc einander zu grösserer Geschwindigkeit. Natürlich theilt sich diese Geschwindigkeit dem die Gasblasen umhüllenden Salzwasser mit, und dieses steigt als Schaum über den Rand des Bohrloches empor. Je bedeutender die frei werdende Gasmenge wird, desto rascher, desto höher fliesst die Fontaine; daher die Erscheinung, dass bei niederem Barometerstände die Schaumpyramide höher, bei umgekehr¬ tem Verhältnisse weniger hoch erscheint. Ein kleines Experiment möge dieses versinnlichen (s. Fig. 1 der lith. Tafel). Ein Gefäss A ist oben hermetisch verschlossen. In der Mitte des Ver¬ schlusses steckt ein Steigrohr B, an dessen Rändern mehrere engere Fallrohre C C. Der Boden des Gefässes ist mit Kalkspath, Kreide oder Soda bedeckt. Alles dieses wird eingesenkt in ein weiteres Gefäss D, welches so weit mit verdünnter Salzsäure erfüllt ist, dass diese noch einige Decimeter auf die oberen OetFnungen der Röhren C C drückend einwirkt. Die durch die Röhren C einfliessende Säure gelangt zum Kalkspathe und die aus diesem entbundene Kohlensäure rcisst aufsteigend die Flüssigkeit, welche in dem Gefässe A enthalten war, durch das Rohr B aufwärts. Gleich¬ zeitig fliesst durch C C neue Säure in A herein. Hier ist deutlich, wie der kurze, aber schwerere Schenkel D C die in dem längern Schenkel enthaltene leichtere, aus Gas und Wasser bestehende Flüssigkeit aufwärts treibt. Man sieht, es ist kein Gasreservoir, kein Herons- ball, in der Tiefe nöthig, um das Spiel der Quelle zu vermitteln. — Einige der Nauheimer Quellen, namentlich die, welche das Wasser durch Vermittelung derjenigen Sandschichten empfangen, welche die älteren Kalk- und Schiefergesteine überlagern, zeigen das Phänomen der Intermittenz, eines zeitweise stärkern und schwächern oder gar gänzlich unterbrochenen Ausflusses. Wenn in einzelnen Fällen die Erscheinung aus der Art der An¬ ordnung der zwei in einander geschobenen, die Fassung bildenden Röhren, welche eine Heronsball- ähnliche Einrichtung hervorbringen, erklärt werden kann, so muss doch in andern wieder eine andere Entstehungsweise voraus¬ gesetzt werden. In den Grandschichten unter Thonbedeckung fortziehend, findet das Wasser Reibungswiderstände, welche seinen Lauf, und also auch seinen Zufluss nach dem Bohrloche verzögern. Tritt das langsam zufliessende Wasser in der Bohrlochsröhre aufwärts, entwickeln sich Gasblasen und treiben es rasch oben *) Vgl. die Dissertation „über äussere und innere Verhältnisse der gasreichen Thermen zu Nauheim“ von Dr. C. Brom eis. Marburg, 1851. aus, so erfolgt zuletzt eine allgemeine Eruption der ini Bohrloch stehenden Flüssigkeit, und der Wasserausfluss wird ausser Verhältniss gebracht zum Wasserzuflusse. Der Ausfluss mindert sich alsdann oder hört zeitweise auf, bis wieder hinreichend Wasser und Gas in der Tiefe zutrat, um das Spiel aufs Neue beginnen zu machen. Verengert man das Ausflussrohr einer solchen Quelle, so dass dadurch die Menge der ausfliessenden mit der zufliessenden Soole ins Gleichgewicht gebracht wird, so verschwindet die Intermittenzer- scheinung, die Quelle fliesst ruhig über. Auch diese Hergänge können mit dem kleinen oben angegebenen Appa¬ rate deutlich gemacht werden, wir brauchen nur das eine oder andere Zu¬ flussrohr C zu verstopfen, um eine intermittirende Quelle zu haben. Noch eine dritte Art von Quellen ist repräsentirt durch die erst neuer¬ dings zur Benutzung gekommene Trinkquelle Nr. 10. An dem Orte, an wel¬ chem sie zu Tage kommt, war vor mehreren Jahren ein Bohrloch abgeteuft. In den obern Grandlagen erhielt man ein lauwarmes, schwachsalziges, kohlen¬ säuerliches Wasser, eine durch zugetretenes süsses Wasser verdünnte und abgekühlte Soole, die aber nicht im Bohrloche überstieg. Als man tiefer bohrte, berührte man die in den übrigen Bohrlöchern noch nie gefundenen Schichten des Litorinellenthones mit Schwefelkies- und Gyps-haltigen Braunkohlen, wie solche auch sonst in der Wetterau sich ein¬ finden, darunter den Cerithienkalk , und zuletzt einen quarzigen Sandstein (Taunusquarzit), welcher bei Ockstadt Reste von Coniferen und Palmen ent¬ hält. — In der Litorinellenschicht entspringt eine kohlensaures Natron und Schwefelwasserstoff enthaltende Quelle, welche bei ihrem durch hydrostati¬ schen Druck vermitteltem Ueberfliessen den obern schwachen Säuerling mit heraushebt. — Schliesslich noch einige Worte über den Quellsinter der Nauheimer Quellen. Wenn die Soole in offenen Canälen fortfliesst, so erkaltet sie nur sehr allmälig, sie bleibt selbst bei grösserer Winterkälte auf lange Strecken über 20° warm. Es ist dieses eine Eigenschaft, welche sie mit sehr vielen Thermen gemein hat, und die in dem Wasserreichthum der Quellen begrün¬ det ist. In den Canälen entstehen alsbald nach Einflufs des Wassers unzählbare Diatomeen, mikroskopische kiesclschalige Pflanzen und kleine Algen. G. Theo» bald beobachtete darunter einige neue Amphora-Arten, ferner Synedra, Navi- cula, Ceratonei's, Microhaloa, Microcystis, Leptothrix, Vaucherien und Oscillarien, von denen einige mit Formen Übereinkommen, welche sich in den Euganei- schen und Julianischen Thermen vorfinden. Diese Pflanzen setzen grüne Rasen zusammen, welche den Boden und die Seitenwände der Canäle rasch überwuchern. Die Diatomeen erscheinen dabei als Schmarotzer auf Microhaloa, Oscillarien und Vaucherien. Zwischen¬ durch bewegen sich zahlreiche Räderthierchen , Infusorien, kleine Würmchen und Insectenlarven, welche noch genauerer Untersuchung bedürfen. Die Pflanzen entziehen dem sie umgebenden Wasser Kohlensäure, welche bekanntlich einen Hauptbestandtheil der Nahrung aller Vegetabilien ausmacht; 2 sie zerlegen diese Säure in Kohlenstoff, den sie zurückhalten, und Sauer¬ stoff, welcher sich in Myriaden Tröpfchen an ihre Fasern hängt und dem Wasser das Aussehen giebt, als ob es über silberglänzende Perlen flösse. Da die Kohlensäure den einfach kohlensauren Kalk im Wasser auflöslich machte, so muss dieser nun niederfallen. Er umhüllt natürlich denjenigen Gegenstand, welcher ihm sein Lösungsmittel entzog, und wir sehen sohin die sämmtlichen Pflanzen mit Kalkincrustationen überzogen, welche aus nichts als zierlichen Rhomboedern bestehen. Hier und da sind diese Kry- stalle reihenweise um Algenfäden oder Bacillarien geordnet; an andern Stel¬ len haben sie Sauerstoffbläschen überwuchert. Dadurch entstehen faserige Kalksinter oder Erbsenstein. Von Interesse für den Geologen sind diese Hergänge, so wie noch besonders der, dass, obgleich die Quellen keine kohlensaure Magnesia, sondern nur Chlormagnium enthalten, die Sinter doch dolomitisch sind. Es bestätigt diese Erscheinung den Versuch des Herrn Dr. Bromeis, wonach kohlensaure Kalkerde aus einer Chlorinagnium-Lösung Dolomit erzeugen kann. Die Menge der durch die Quellen geförderten festen trocknen Stoffe ist so gross, dass sie jährlich über % Millionen Cubikfuss beträgt. Alle Mineralquellen der Wetterau, welche auf beiden Seiten eines etwa 9 Q.-Meilen grossen Landstriches austreten, fördern beiläufig 1 */4 Million Cubikfuss trockner Stoffe und so viel Kohlensäure (14000 Kilogramm täglich), dass diese als feste Masse an Kalk gebunden gedacht in einem Jahre einen Raum von etwa 59000 Cbfs. erfüllt. Denken wir uns die Summe der festen Bestandtheile, welche jährlich durch die letzten Reste der vulkanischen Thätigkeit aus der Tiefe gefördert werden, gleichmässig über die zwischen den Quellen herziehende, 9 Q.-Meilen grosse Landfläche, aus deren Unterlage sie genommen sind, vertheilt, so wird sie erst in etwa 3500 Jahren einen Fuss Höhe erreichen. Es wird also auch so lange andauern, bis diese Fläche durch die Auswaschungen um einen Fuss sinken gemacht werde, woher es denn kommt, dass die Wetterau trotz der ihrem Boden stündlich entzogenen Bestandtheile keine Erdfälle aufzu¬ weisen hat; denn die Vertiefungen rechts der Horloff, welche man Seen nennt, und in denen die Braunkohlenlager mehrfach über einander liegen, er¬ scheinen weniger als Erdfälle, vielmehr als die vorzeitigen Ausgänge der Fumarolengase. — Was in den Tiefen der Chemismus trennte, und was das WTasser an die Oberfläche brachte, das vereinigt hier oben wieder der Lebensprocess der Pflanzen und Thiere, und bildet es wieder zum Fels. Es wird dadurch der Kreislauf erfüllt, welcher dem Weltbaue ewige Jugend erhält. Bewundernd erkennen wir in der Oeconomie der Natur eine Fülle von Kräften, wir sehen eine Stufenfolge der Wirkungen, welche das höchste Geschöpf, den Menschen, mit der geringsten Einem, der Diatomee, in eine Kette der Abhängigkeit schlingt; — wir sehen die kleinsten Wesen folgcreiche Thaten verrichten, denn diese Algen bereiten den Stoff, in welchem der Künstler seine erhabensten Schöpfungen bildet ! — Sollten wir nicht aufzugehen stre- — 11 — ben in der herrlichen Welt um uns her, nicht liebend sie umfassen und an ihr erfahren, wie wir es als Bürger und Menschen einrichten müssen, wenn wir für die Ewigkeit besorgt sein wollen? III. leber die Teniiteraliirverliältiiisse in Braunkohlenberg¬ werken und die äusseren Einflüsse auf dieselben, nach Beobachtungen in der Braunkohleiigrube zu Salzhausen. Von dem Grossh. Bergverwalter Herrn Tasche. Durch eine grosse Reihe mit vieler Sorgfalt und Ausdauer angeslelller Beobachtungen hat man bekanntlich das Gesetz erkannt, dass die Temperatur der Oberfläche der Erde, welche durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf dieselbe und die gleichzeitige Stellung dieses Körpers zu der Sonne bedingt wird, sich nur bis zu einer gewissen Tiefe der Erdkruste erstrecke, dann aber der eigentümlichen Wärme dieses Planeten Platz mache. Man hat hierbei zwei Linien constanter Temperaturen unterschieden : eine, wo die täg¬ lichen, jund eine, wo die jährlichen Oscillationen der Sonnenwärme verschwin¬ den. Von letzterer an abwärts hat man gefunden, dass die Temperaturen nach dem Erdinnern für gleiche Entfernungen gleichmässig oder in einer arithmetischen Progression zunehmen. Dieses Gesetz gilt jedoch bloss für die oberen Erdschichten, indem die zu Grund gelegten Entfernungen, auch geo¬ thermische Tiefenstufen genannt, in beträchtlicheren Abständen von dem Boden grösser, oder die Wärmezunahmen für gleiche Distanzen geringer werden. Was nun die Linien constanter Temperatur unter der Bodenfläche betritft, so ist ihr Abstand von derselben je nach dem Breitegrad und der absoluten Höhe des Beobachtungsortes, der Leitungsfähigkeit der Gesteine u. s. w. sehr verschieden. In Gegenden, wie z. B. unter dem Aequator, wo die Unter¬ schiede der Minimal- und Maximaltemperaturen nicht so bedeutend sind, liegen dieselben der Oberfläche näher, als in solchen, wo grosse Stadien über und unter dem Gefrierpunkt durchlaufen werden. So nimmt man in unserem ge¬ mässigten Klima an, dass die täglichen Oscillationen der Temperaturen in einer Tiefe von 3 bis 5, die jährlichen aber in einer solchen von 30 bis 40' mit dem Thermometer nicht mehr mit Sicherheit nachgewiesen werden können. Ueber die Grösse der geothermischen Tiefenstufen ist man ebenfalls zu den abweichendsten Resultaten gelangt. Relative Lage und Beschaffenheit des Standortes, Wärmeaufnahme- und Fortleitungsfähigkeit der Gesteine, äussere Einflüsse verschiedenster Art, Ein- 12 Wirkungen wärmerer Quellen auf die Erdschichten, in welchen die Instrumente eingesenkt wurden, liessen diese schon von vorn herein erwarten. Uebrigens gaben zur Anstellung von Versuchen tiefe Bohrlöcher und artesische Brunnen, ausser Betrieb stehende und vor äusseren Einwirkungen geschützte Schächte und Senkbrunnen noch die sichersten Anhaltspunkte. Weniger geeignet zeigten sich Bergwerke, die unter den mannigfaltig¬ sten Einflüssen des Wetterzuges , der Wärmeentwickelung durch die Beleg¬ schaft, der eindringenden und mit verschiedener Temperatur begabten Quel¬ len, stehen. Auch kam es darauf an, ob man die Temperatur der Luft in den letzteren, oder die des Gesteins mass. So kam es, dass man Tiefenstufen für 1° Cels. Wärmezunahme von 50—350 Paris. Fuss angab, ja sogar im Bohrloch zu Neuffen in Würtemberg, welches eine Tiefe von 1 045' erreichte, eine solche von nur 34,1' bestimmte. Geht man jedoch von den durch besondere Umstände veranlassten Anomalien ab, so darf man im Allgemeinen behaupten , dass in unverritztem Gebirge für die oberen Erdschichten für je 10 Paris. Fuss eine Wärmevermehrung von 1° Cels. stattfinde. Sehen wir nun auch aus dem Vorhergehenden, dass sich das Gesetz über die Erdwärme noch zur Zeit nicht in mathematische Formeln bringen lasse, es vielleicht auch nie dazu komme, so haben uns doch die verschie¬ denen Forschungen folgendes Endergebniss geliefert : 1) Die Wärme nimmt nach dem Erdinnern zu. 2) Für bestimmte Stationen der Tiefe bleibt die Temperatur constant. Selbst in tiefen Bergwerken bewegen sich die Oscillationen in sehr engen Grenzen, so dass sie selten l°Cels. übersteigen. 3) Die geothermischen Tiefenstufen wechseln nach der Gesteinsbeschaf¬ fenheit. Die brennbaren Fossilien, insbesondere die Steinkohlen, zeigen eine etwa doppelt so grosse Wärmezunahme als die übrigen, namentlich die Erzgesteine. 4) Die Grubenluft übt einen erkältenden Einfluss auf das Gestein aus und überwiegt in der Regel die zu seiner Erwärmung beitragenden zufälligen Erscheinungen. In Preussen und Sachsen sind über diese Verhältnisse die durchgrei¬ fendsten und sorgfältigsten Beobachtungen angestellt worden. Wie weit hier¬ bei die Braunkohlengruben eine besondere Berücksichtigung erfahren haben, ist mir nicht weiter bekannt geworden. Es war mir daher sehr interessant, hierüber einige Versuche anzustellen, wozu ich natürlich nur die unter meiner Verwaltung stehende Braunkohlengrube benutzen konnte. Leider konnte ich dieselben in meinen gegenwärtigen Verhältnissen nicht in derjenigen Ausdehnung und mit solchen Instrumenten ausführen, wie es wohl die Wichtigkeit des Gegenstandes wünschenswerth gemacht hätte. Indessen hoffe ich in Avissenschaftlicher Beziehung keine ganz unnütze Arbeit unternommen zu haben und bei der Veröffentlichung meiner Beobachtungen auf das nachsichtige Urtheil sachverständiger Leser rechnen zu dürfen. Vielleicht wird durch diese Zeilen Anregung gegeben, in anderen Braun¬ kohlengruben umfassendere Versuche vorzunehmen, als es mir möglich war. Ich würde mich hierüber sehr freuen. Zunächst bestand meine Aufgabe darin , die Seite 12 gegebenen Sätze für Gruben von geringer Ausdehnung und mässiger Tiefe, wie die meisten Braunkohlenbergwerke sind, naclizuweisen, oder die sich ergebenden relativen Modificationen näher zn erforschen. Da tägliche Beobachtungen, wegen Aufwands an Zeit, nicht durchzuführen waren, so zog ich es vor, sie ein ganzes Jahr lang immer zu derselben Stunde und dem gleichen Tag eines jeden Monats zu bewerkstelligen. Sie wurden mit einem Reaumurischen Glasthermometer vorgenommen, die Grade aber später (der Vergleichung mit andern derartigen Arbeiten halber) in die des hunderttheiligen verwandelt. In den Berichten unserer Gesellschaft von 1847 und 1849 sind die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Salzhausen mehrfach erörtert worden, wesshalb ich eine nähere Beschreibung derselben hier wohl um¬ gehen kann. In dem Grundriss Fig. 2 und dem Profilriss Fig. 3 habe ich, soweit es zum Verständniss des Folgenden erforderlich sein dürfte, das Beobachtungsfeld dargestellt. Hiernach ist A das Mundloch des Stollens im Salzhäuser Thale, wel¬ cher die Wasser des etwa 10 Minuten davon entfernten Braunkohlenbergwerkes abführt. Letzterer durchläuft einschliesslich der Krümmungen von A bis D, wo er in die tiefste Strecke B C einmiindet, einen Weg von 2239 Par. Fuss und ist von sanft ansteigenden, aus Lehm, Sand, Tulf und Thon bestehenden Gebirgsbildungen überdeckt. Er bringt eine Teufe von 108 Par. Fuss ein. Zwei Schächte, Nr. 8 und Nr. 11, von denen der erstere bei a in 73,1' verbühnt ist, vermitteln noch weiter die Verbindung mit der Aussenwelt. Die Grube selbst zerfällt in 6 verschiedene, 8,4' über einander befindliche Etagen, die nach allen Richtungen durchörtert sind. Die Wetter zogen in der Regel, wie die Pfeilchen angeben, durch den Stollen bei A und den Schacht Nr. 8 ein und durch den Schacht Nr. 11 aus. Die Versuche wurden an den freien Ortsstössen und nicht im Gesteine angesteHt, und zwar an folgenden Punkten : 1) bei dem Stollenmundloch A und Stollenende D, und zwar wurden hier bestimmt : a. die Temperatur der einfallenden Wetter, b. n „ des abfliessenden Wassers; 2) an der Hängebank des Schachts Nr. 8, welcher von einer Hütte bedeckt ist, die während der Arbeitszeit offen stand, über die Tem¬ peratur der Luft; 3) desgleichen 73,1' darunter auf dem Füllorte a der dritten Etage; 4) desgl. circa 170' von hier söhlig entfernt in der Strecke bei b; hier wurde der Wetterzug während der Beobachtung nur schwach un¬ terhalten ; 14 5) desgl. an der Hängebank von Schacht Nr. 11 pnter gleichen Be¬ dingungen wie 2; 6) desgl. circa 108' darunter auf dem Füllorte d in der sechsten £tage; 7) desgl. in dem Orte bei c in der nämlichen Teufe. Die Beobachtungen wurden sämmtlich am 20. September 1851 des Vormittags um 9 Uhr begonnen und mit dem 20. September 1852 geschlos¬ sen, sie waren somit an Zahl 13 und erstreckten sich über 8 verschiedene Orte. Die Belegung der Grube konnte auf die in der nachstehenden Tabelle vorgelegten Temperaturbestimmungen keinen erheblichen Einfluss äussern, da dieselbe zur Zeit der stärksten Förderung, unter Tage nur 10, während des Sommers nur 5 Mann betrug, die selbst wieder an verschiedenen Betriebs¬ punkten arbeiteten. Die in den Abbauorten zuweilen auf 22 bis 24° steigende Temperatur wurde daher auch hier ganz ausser Acht gelassen. Tabelle A. Beobachtungszeit Temperatur in Graden nach Celsius Vormittags 9 Uhr der Luft des Wassers am 20. Stollen¬ mundloch bei A. Stollenende bei D. Stollen - mundloch bei A. Stollenende bei D. September 1851 + 13,75 + 15,00 4- 12,19 4- 14,37 + 14,37 October » + 13,75 + 14,37 + 14,37 + 11,87 November » 4- 1,87 4- 11,25 4- 15,00 December » - 2,50 4- 13,75 4- 11,25 + 13,75 Januar 1852 + 1,25 + 14,06 4- H,87 4- 13,75 b ebruar » + 0,31 4- 13,44 + 11,25 + 13,12 4- 14,06 März » + 8,75 + 13,75 4- 10,31 April » + 8,75 + 15,94 + 13,44 + 10,00 4- 14,37 Mai » + 14,37 4- H,87 + 14,37 Juni » + 13,75 + 14,06 + H,87 + 14,37 Juli n -j- 19,06 4- 15,94 + 12,19 4* 15,00 August » + 17,50 + 18,75 -j- 15,94 + H,87 4- 15,00 September n 4- 15,31 + 12,19 + 14,69 Durchschnitt + 10,06 CO 4- 14,44 (2) + H,54 (3) + 14,32 (4) Tabelle A. (Fortsetzung.) Temperatur in Graden nach Celsius Beobachtungszeit Vormittags der Luft 9 Uhr am 20. Hänge¬ bank Schacht Nr. 8. Füllort a 73,1' darunter. Hänge¬ bank Schacht Nr. 11. Füllort d c. 108' darunter. Strecke bei b in der 3. Etage. Ort bei c in der 6. Etage. September 1851 + 14,37 + 10,00 + 15,00 + 15,00 + 14,69 + 15,62 + 16,25 + 18,12 October » + 11,87 + 14,69 + 15,62 + 13,12 + 15,31 November n + 0,62 + 9,37 + 10,62 + 13,12 + 16,25 December n — 0,31 + 5,00 + 10,00 + 14,06 + 9,87 + 14,37 Januar 1852 + 3,75 + 8,12 + 7,81 + 15,62 + 12,50 + 16,25 Februar » 0,00 + 4,37 + 9,37 + 15,62 + 11,87 + 15,62 März + 6,25 + 7,19 + 10,62 + 15,00 + 13,12 + 15,31 April » + 8,75 + 10,00 + 11,25 + 14,69 + 15,00 + 15,31 Mai 5) + 17,50 + 16,25 + 15,31 + 18,12 + 15,00 + 15,31 + 15,62 Juni n + 13,75 + 15,00 + 13,43 + 15,31 + 15,94 Juli n + 20,94 + 20,62 + 20,31 + 17,19 + 18,75 + 16,90 August n + 20,62 + 17,81 + 20,62 + 16,90 + 18,12 + 16,90 September n + 16,25 + 17,50 + 16,90 + 18,12 + 18,75 + 18,12 Durchschnitt + 10,19 + 12,16 + 13,53 + 15,89 + 14,67 + 16,15 (5) (6) (7) (8) (9) (10) Aus dieser Zusammenstellung folgern wir, dass die äussersten Tem¬ peratur-Abstände an den verschiedenen Punkten betragen bei : 21,56° 2,50° 2,19° 1,88° 21,25° 16,25° 12,81° 4,06° 8,88° 3,75°. Legen wir aber die aus 13 Beobachtungen hervorgegangenen mittleren Temperaturen zu Grunde und theilen wir die Differenz zwischen den Minimal- und Maximaltemperaturen durch 2, so bekommen wir einen weit sichreren Massstab zur Beurtheilung der Oscillationen, Tabelle B. (2) (3) CO (O (6) (O (8) (9) CIO) Wir finden dieselben hiernach bei : (0 (2) (3) (4) Tabelle C. ^ C7) (8) (9) CIO) Wir sehen hiernach die meiste Veränderlichkeit in dem Temperatur¬ wechsel auf der Erdoberfläche, wie auch zu erwarten stand. Diese influirt noch sehr merklich auf die ihr zunächst befindlichen Grubentheile, jedoch nicht in so grossem Masse, als man nach so kurzen Distanzen von dem Boden vor¬ aussetzen sollte. Die verhältnissmässig geringen Schwankungen bei der Hängebank von Schacht Nr. 11 rühren hauptsächlich von der Geschwindigkeit der aufsteigen¬ den Wetter her, die nicht Zeit finden, sich so schnell mit der sie umgebenden kälteren Luft zu mischen. Da nämlich die Oetfnungen für die einfallenden Wetter wenigstens den doppelten Querschnitt, wie die der austretenden haben, jene Wetter auch schon an und für sich specifisch schwerer sind, so lässt sich jene grössere Schnelle aus aerodynamischen Gesetzen leicht erklären. Noch unbedeutender finden wir die Temperaturabstände in der sechsten Etage und namentlich an den Punkten, wo die Luft einen weniger erkältenden Einfluss ausüben kann, am geringsten aber beim Wasser sowohl in der Grube, als auch am Stollenmundloche. Die mittlere Temperatur des Wassers in der Grube ist gewissermassen der Ausdruck für die mittlere Temperatur des ganzen Braunkohlenlagers, wel¬ ches es durchsickert. Addiren wir die Temperaturen Tab. A (2), (4), (8) und (10) und theilen wir die Summe durch 4, so können wir den Quotienten 15,2 als ziemlich genau mit der mittleren Temperatur der 6. Etage zusammenfallend betrachten. Wenn wir ein ähnliches Verfahren mit denselben Nummern bei Tab. C ein- halten, so erhalten wir als ihre mittlere Oscillation 1,53. Nimmt man nun an, dass die mittlere Temperatur von Salzhausen an¬ nähernd 9,6° beträgt, jene Etage sich aber 108' unter der Erdoberfläche befin¬ det, so würde man hieraus für 1° Wärmezunahme eine Tiefenstufe von circa 18', oder für 100' eine Temperatur-Erhöhung von 5,2° berechnen. Dies würde aber nach den bisherigen Erfahrungen und Dem, was wir in der Ein¬ leitung gesagt, zu einer ganz ausserordentlichen Abnormität führen. Diesem gemäss müssen wir zu einer andern Erklärung unsere Zuflucht nehmen. Wir können nämlich auf Kosten des Vordringens nach dem Erdinnern in vor¬ liegendem Falle nur höchstens 1,2° setzen, 4° werden mindestens durch che¬ mische Actionen erzeugt, welche fortwährend in dem Braunkohlenflötze vor sich gehen. Durch Anhäufung von Kohlen- und Wasserstoff, Freiwerden von 1,250° 1,095° 0,940° 10,625° 8,125° 6,405° 2,030° 4,440° 1,875°. 17 Sauerstoff und Bildung von Kohlensäure und Wasser, womit man die fort¬ schreitende Carbonisation näher zu motiviren pflegt, so wie durch stete Um¬ wandlung und Erzeugung von Gyps, Schwefelkies, Eisenvitriol, Kalialaun und anderen Salzen, welche aus den Holztheilen der Braunkohlen und ihrer Um¬ gehung abgeschieden werden, steigert sich allmälig die Temperatur zu dem Grade, wie wir sie mit unserem Instrumente gefunden haben, und wie sie unter gleich bleibenden Umständen auf lange verbleiben kann. Bei Vorhan¬ densein von nicht gehörig ausgefördertem Grubenklein kann die Hitze übrigens so gross werden, dass ein Grubenbrand ausbricht, wie dies vor etwa 15 Jahren hier und erst vor wenigen Jahren auf dem Hessenbrücker Hammer bei Lau¬ bach der Fall war. Wir finden uns nach diesen und den bisherigen Erfahrungen zu der Annahme berechtigt, dass die Temperatur der Braunkohlenflötze, so lange sie von der schützenden Decke des Wassers oder von Thonlager umhüllt sind, lange nicht so beträchtlich sein wird, als wenn sie einmal in Bau genommen und mit Strecken durchfahren sind. Den zersetzenden Einwirkungen von Luft und Wasser werden alsdann vermehrte Angriffspunkte geboten, und die Wär¬ meentwickelung des einmal eingeleiteten chemischen Processes geht nun in grösserem Massstabe vor sich. Was hier die Kunst gethan, kann jedoch auch durch unsichtbare Klüfte und Spalten hervorgebracht werden. Wir müssen daher bei der Bestimmung der Tiefe, aus welchen Thermen entspringen, äusserst vorsichtig sein. Gewöhnlich ist man geneigt, ihren Ursprung weit in das Erdinnere zu verlegen, während sie ihre erhöhte Temperatur ebenso gut einer oberen, in Verwitterung begriffenen Erdschicht entlehnt haben können. Sehr lehrreich ist uns hierbei die Temperatur des Stollenwassers (s. Tab. A), welches in der Grube eine mittlere Wärme von 14,32° besitzt und bis zum Stollenmundloche , nachdem es einen söhligen Weg von 2239' zurückgelegt hat, nur 2,78° oder auf 1000' 1,2° einbüsste. Träte es als Quelle zu Tag, so würden wir dem Ort, wo es seine Wärme empfinge, eine Tiefe von 200', und wenn es senkrecht aufstiege, also schneller an die Oberfläche käme und wenig von seiner Anfangstemperatur verlieren würde, eine solche von min¬ destens 472' beimessen. Im Allgemeinen haben uns die angeführten Beobachtungen das Resultat geliefert , dass die S. 12 aufgestellten Gesetze auch für die Braunkohlengruben von minder grosser Tiefe und Ausdehnung vollständige Anwendung finden; nur sind die Oscillationen etwas stärker, und möchten die geothermischen Tiefen¬ stufen bei den Braunkohlen noch geringer wie bei den Steinkohlen ausfallen. Salzhausen, im October 1852. 3 18 IV. Sammlims' von Hölienmcssiingen ans drin Grossh. Ilrssen, Nassau und den angrenzenden Gegenden. Von Herrn Prof. Dr. Hermann Hofifmann. Die im Folgenden enthaltene Zusammenstellung von Ilöhenangaben ist vorzugsweise für die Besitzer von Specialkarten bearbeitet, welchen diese hyp¬ sometrischen Mittheilungen auf Reisen hoffentlich von einigem Nutzen sein werden. Ich hatte dabei besonders die Botaniker, Geologen und überhaupt diejenigen Freunde der Natur im Auge, welchen hei ihren häufigen Wanderun¬ gen an einer möglichst vollständigen Terrainkenntniss gelegen sein muss; die sich aber gerade in Bezug auf die Höhe über dem Meere selbst in den grössten Karten meist vergeblich nach Angaben umsehen. Zur leichteren Orientirung ist eine Kartenskizze des Gebietes beigefügt, welche aber, wie sich von selbst versteht, eben so wenig wie eine geologische oder botanische Karte den Zweck haben soll, eine eigentliche Reisekarte überflüssig zu machen. Im Gegentheile bin ich der Ansicht, dass für die angedeuteten Wanderungen eine Karte nie zu detailirt sein kann. Diese Zusammenstellung verdankt ihre Entstehung einer geographisch¬ botanischen Untersuchung, welche mich längere Zeit beschäftigte, und deren Resultat unter dem Titel „Pflanzenverbreitung und Pflanzenwanderung“ soeben die Presse verlassen hat. Der bedeutende Zeitaufwand, welchen das Zusam¬ mensuchen der hierzu erforderlichen Höhenmessungen kostete, veranlasste mich, Andern dieselbe Mühe für ähnliche Fälle zu ersparen, zumal nicht überall die nothwendigen Hülfsmittel aufzutreiben sein möchten. Weitere, insbesondere technische Ansprüche macht diese Arbeit nicht, und soll in keiner Weise er¬ schöpfenden Darstellungen vorgreifen. Benutzte 0 u eilen. Acten des Kataster • Bureaus in Darmstadt, durch Güte des Herrn Obersteuerraths Hügel mir zur Einsicht an Ort und Stelle anvertraut. Eisenbahnprofil der Main-Weser-Bahn. Durch Güte des Herrn Bau¬ raths Laubenheimer zur Benutzung erhalten. Hirsch, Höhenmessungen in Rheinhessen (in der Beilage Nr. 1, 1839, des Intelligenzblattes für den Kreis Bingen). Kriegk, kurze Beschreibung der Umgegend von Frankfurt 1839, p. 113. Ravenstein, die Plankarte des Frankfurter Gebietes (im Frankfurter Anzeiger Nr. 49, 1852. Jäger, J. P. E. L., die Land- und Forstwirtschaft des Odenwaldes, 1843, p. 2. Vogel, Beschreibung von Nassau, 1843. Stifift, geogr. Beschreibung von Nassau, 1831, Tab. p. 609. Fischer, Karte vom Herzogth. Nassau (Höhen nach Stifft), 1842. Behlen, St., der Spessart, 1823, Bd. I. p. 14. 15, mit Karte (enth. Bergprofile). Hohn, Atlas von Bayern, 1842, Nr. VII, p. 3. Schneider, Höhenbestimmungen der Rhön-, Vogelsgebirge und ihrer Umgebungen, 1847. G. Landau, historisch - topographische Beschreibung der wüsten Ort¬ schaften im Kurfürstenthum Hessen u. s. w. Gerling, Prof, in Marburg, handschriftliche Mittheilungen über einige Höhenbestimmungen in der Umgegend von Marburg. Generalstabskarte des Kurfürstenthums Hessen, 15 Tafeln. V. Dechen, die Ilöhenmessungen in der Rheinprovinz; in den Verhand¬ lungen des naturhistor. Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalcns, 1850, 7r Jahrg., p. 289 ff. Müller, Flora YValdeccensts et Itterensis, 1841, p. X— XV. Die Bayrische Pfalz in 4 Scctionen, bearb. im topograph. Bureau des Generalquartiermeisterstabes in München, 1845. Wagner, Specialkarte der Bayrischen Rheinpfalz (Neustadt b. Gottschick). Bahnprofil der Pfälzer Ludwigseisenbahn (Ludwigshafen — Bexbach). Wurde auf die Höhe von Speyer (=424' nach obiger Generalstabskarte) reducirt. Generalstabskarte von Baden. Ausfeld, Durchschnitte des deutschen Bodens in Meridianrichtung, 1820. V. Roon, Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatenkunde, 1838, Abth. 2. Schlüssel zu der Höhenkarte. Quadrat. 1 1 J b 1272 Hessen-Darmstädtische Fuss : Bremke bei Eslohe. E 1261 Eslohe (? Niedereslohe). — Homert, Höhe bei Eslohe 2631. Nieder- salway 1364. Obersalway 1493. f 1346 Fredeburg (b. Selter). Hunau, Höhe b. Fredeburg 3026. Grevenstein 1597. Ö 1357 Oedingen. Schliprüthen 1736. [2] B 1922 Bödefeld (b. Schmidt), obere Etage. Siedlinghausen b. Bigge 2420. S 2098 Obersorge. [3] a 2604 Winterberg. Ruhrquelle bei Winterberg 2653. Grönebacher Holz b. Winterberg 2895. Elkeringhausen an der Orke 1990. b 3323 neuer Astenberg. Freie Stuhl b. Züschen 2948. Glindfeld 1700. Glindfelder Mühle 1634. c 3144 Kiistelberger Schlossberg. Küstelberg gleicher Erde 2710. Ililt— feld (? Hillfeld), Sengers Haus 2428. Lennequelle 2598. N 3172 Ossenbergs-Legge b. Niedersfeld. P 3088 Pollerberg (Bollerberg). 20 [4] Medebach 2078 (n. A. 1664). Glengebach am Wege von Medebach nach Winterkasten 1519. Halle b. Medeb. 2201. — Jungholz b. Med. 3118. — Kreuzberg bei Med. 1963. — Neuhagen b. Med. 3361. — Winterkasten b. Med. 2618. — Winterkasten, unten am Thal am Jungholz 1885. [5] [6] Naumburg 1205. 1279 Höhe östlich. 1603 die Klaus. 1733 Wartberg. 1071 Elberberg. 1093 Elben. 989 Altendorf. 1318 Grosse Loh. 1527 Heiligenberg. 1521 Dachs B. 1528 der Brand. 1451 Kronberg. 1312 Weingarten. 1558 der Sterz. 1982 Mittelbusch. 1782 Ra¬ benkopf. 1732 Fürsteneck. 1328 Mühlenberg bei Naumb., nördl. 1395 Naumb. Warte. ic 1122 Wolfhagen. 1047 Schlippteich. 1478 Offen B. 2088 Istha B. 1335 Istha. 1272 Altenstädt. 1213 Bründersen. 1461 Rauenstein. 1267 Ippinghausen. 2015 Weideis B. 1248 Leckringhausen. [7] B 1432 Breitenbach. 1575 Höhe westlich. 1588 Martinhagen. 2060 Wat¬ ten B. 1983 Hunds B. 1361 Oelshausen. 1899 Burghasungen. 1337 Ehlen. 1346 Warte. 1411 die Hardt. 1996 Schaumburg. Niedenstein 1284. 1820 Altenburg. 1843 Falkenstein. 1673 Stein B. 1656 Elmshagen. 1895 Essig B. 1792 (?) Sengeis B. 1907 Nie- denst. Kopf. 1315 Ermetheis. 1045 Wichdorf. 1166 die Hardt (östl.). 883 Metze. 1040 Buchlücke. 1145 Riede. 1662 Klaus¬ kopf. 942 Merxhausen. 1099 Sand. 1746 Emser B. [8] G 659 Eisenbahnstation Guntershausen. Bahn b. Dittershausen 757. Bahn b. Niederzwehren 671. H 2287 Herkules, Fuss der Pyramide. Habichtswald 2263. Winter¬ kasten (Karlsberg) 1312. v> 756 Eisenbahnstation Wahlershausen. [9] Kassel, Bahnhof 720. [10] A 2425 Kaufunger Wald. Grossallmerode 573. Lichtenau 1516. 1627 alte Gerod. 1434 Wallburg. 1475 Hambach. 1521 Glimmerode. 1409 Hopfelde. Der Berg 1663. 1851 Hellköpf¬ chen. 1469 Retterode. 1757 Breiteberg. 1729 Ham B. [11] Br 1819 Bracht. Habbecke 993. R 1866 Röspe. Schmallenberg 1625. Grafschaft bei Schm. 1760. Härdlar b. Schm. 2797. ic 2594 Jagdhaus auf der Höhe zw. Wingeshausen und Fleckenberg. Wingeshausen 1820. t, 2177 Zinse. Zinser Rücken 2487. [12] a 1762 Berlenburg. Pflaster des Schlosses 1802. Casimirthal b. Ber¬ leburg 1999. Kuhüde, Berleburger Wald 2805. Raumland bei Berl., Ederspiegel 1634. , Sassenhäuser Höhe b. Berl. 2468. — Schwarzenau b. B., Ederspiegel 1517. Wemlighausen (? W ehm- linghausen) 1833. 6 2451 ßuehholz zw. Weidenhausen u. Rinthe. Rinthe 1883. Weiden¬ hausen 2141. 21 h 1945 Homrighausen. L 2908 Latropei- Höhe zw. Berleburg u. Schmallenberg. 0 1766 Oberkirchen. [13] a 2833 Haidekopf. Hallenberg 1690. Ziegenhelle b. Hallenberg 3311. 6 2582 hohe Warte. Allertshausen 1711. Borghelle, Höhe bei Allerts¬ hausen 2447. Halle oberhalb Allertshausen 2651. B 1522 Battenberg. c 2261 Reichersberg. d 1931 Diedenhausen. Wundertshausen 2164. g 2393 Dambach bei Girkhausen. Girkhausen (b. Dickel) 1974. P 2834 Platz, Höhe zw. Girkhausen u. Wundertshausen. — Rehseifen, Hof b. Wundertsh. 2758. [14] [15] A 2118 Aulesberg, % Stunde westlich von Lölbach. [16] J 967 Jesberg. 1157 Ruine. 1347 Heidestrauch. 1076 Hundshausen. 1241 Sebetterode. 1085 Elnrode. 771 Schlierbach. 1226 Strang. 940 Dorheim. 1013 der Scheibel. 1495 Landsburg, 882 Michels¬ berg. 838 Waltersbrück. 963 Peterswald. [17] B 733 E. B. Station Borken. to 645 E. B. Station Wabern. [18] G 622 E. B. Station Gensungen. [19] [20] N 1014 Niedergude. 1541 der Hähnspalt. 1538 Münzen B. 1166 Ober¬ gude. 1607 Volkers B. 1247 Metzebach. 1421 das Mühlenfeld. 1321 Herlefeld. 1703 der Pfaffenkopf. 1819 der Junkers B. 1691 bei den 3 Steinen. 1294 Dankerode. 1105 Seifertshausen. 1746 die Eichliete. 1365 der Pisseling. 2193 der Alheimer. 986 Erkshausen. 943 Schwarzenhasel. 1662 (?2289) der Haus B. 1819 kl. Steinkopf. 1565 das Metzestöckchen. 850 Hergers- hausen. 754 Baumbach. 896 Erdpenhausen. 954 Steckmühle. 790 Hainebach. 1449 Beping. Bo 743 Rotenburg. 769 Schafhof. 787 Braach. V 1226 Vockerode. 1213 Dinkelberg. 1844 Eichholz. 1516 Weidelbach. 1762 Vocken B. 1800 Höhwald. 1243 Bischofferode. 1139 Pfieffe. 1478 Heister. 1881 Riedstück. 1591 Eiberg. 1149 Lan¬ defeld. 1754 Junkerkopf. 1055 Spangenberg. 1161 Halbers¬ dorf. 1248 Schnellrode. 1411 Wickersrode. 1413 Lauden B. [21] a 2498 Ederquelle auf dem Ederberge. b 2316 Keilskopf n. n. w. Rittershausen. 2635 Bärenkopf b. Sachsenhausen. c 2348 Signal n. Rittershausen. d 2558 Lahnberg. 2295 Lahnquelle (Lahnhof n. A. 2428). c 2334 s. v. Rittershausen, der Hausberg. E 1994 Erndtebrück. Holzhausen 1901. Schameder 2105. 2289 Quelle der Sieg (n. A. 2429). s 22 [22] « 2587 Buchholz, b 2281. c 1300—1500 Strasse von Wallau nach Laasphe. Darmstädtisch-preus- sische Grenze an der Lahn unterhalb Niederlaasphe 1256. Wartholzköpfchen b. Banfe 2537. Hesselbach (? Hasselbach) 1889. Spreitskopf b. Hesselbach 2586. d 1937 Schloss Wittgenstein. Neintet b. Wittg. 2380. — Feudingen 1610. Laasphe, Lahnspiegel 1304. Niederlaasphe 1282. Herbertshau¬ sen 1506. Puderbach b. Laasphe 1538. Rossberg 2221. e 2385 Görzberg. 2165 Höhe b. Oberdieten. Alertsberg b. Banfe 2647. Banfe 1524. Fischelbach 1799. f 1475 Simmersbach. Ob. Ilörlen 1688. g 2162 der Ebersbach s. ö. v. Ebersbach. Eibertshain w. v. Eibels¬ hausen 2237. R 1771 Richstein. Hahnstift, Bergkegel b. Riehst. 2473. [23] b 1410 Hatzfeld. Elsoff 1536. Homberg, Bcrgkegcl b. ElsofF 2432. Bettelhausen 1472. c 2680 Sackpfeife. d 1100 Strasse. Ludwigshütte 1145. c 1129 Biedenkopf, Markt. Lahn ebenda 1090. Strasse nach Eckels¬ hausen circa 1000—1100. f 2501 Hasserod (n. A. 2472). g 1044 Lahnbrücke. h 2310 (Sonstige Höhen des Hinterlandes : Rennberg 1916. Kamm¬ scheid 2056. Maltenberg 2239. Görzberg 2296. Reichersberg 2170. Hohe Warte 2493. Haidekopf 2745. Linsenberg 2184.) [24] A 854 Anzefahr. 1117 Studersfeld. 895 Retziesdorf. 938 Dingelberg. 794 Schönbach. 975, im Strauch, Gipfel. B 955 Bracht. 1440 Saurüssel. 875 Schönstadt. 1257 Junkernwald. 1046 Schwarzenborn. 1261 Schwabendorf. 1311 kl. Hirschberg. 961 Albshausen. 1375 grosser Salzrück. 1618 Tauschenburg. 1639 (? 1751) Geiershöhe. 967 Oberrosphe. 1052 Röhenberg. M 921 Münchhausen. 893 Schlagpfütze. 1591 Gerhardsberg. 1125 Roda. 1527 Würzeberg. 992 Ernsthausen. 1289 Hohewarte. 1250 der Thierling. 1011 Wollmar. 1064 Schimmelseite. 1302 Kains B. 1155 Fuchslinde. 1227 das Mädekreuz. 1265 auf der Schanze. 1238 die Pitze. 1022 Niederasphe. W 895 Wetter. 905 Amönau. 944 Oberndorf. 1266 Lichtenberg. 859 Sterzhausen. 804 Niederwetter. Hardt 1081. 1187 Zeisenberg. 825 Unterrosphe. 1248 Gebrannte B. 990 Reddehausen. 1195 der Stein. 1073 Kuhhorn. 1180 Hügelberg. 1 144 Ziegenstrauch. 1120 Galgenberg. 1114 Wolfsburg. 1387 Mellnau. 1625 Höhen¬ berg. 1280 Blaupfütze. 885 Todenhausen. 991 Teufelskaute. [25] g 1027 Gemiinden. Warteberg 1339. 1084 Ellnrode. 1558 Holle¬ buche. 1150 Lehnhausen. 1191 Hartingshausen. 1424 Galgen¬ berg. 944 Langendorf. 983 Wohra. 1089 Schilfelbach. 23 R 1127 Rauschenberg. 1096 Greineisenberg. 1159 Müncheberg. 1301 Sosenberg. 1486 , Burgbolz. 1342 Hainbuch. 1159 Emsdorf. 1160 Himmelsberg. 1352 auf dem Siegel. 1361 rothe Küppel. 1296 der Hain. 1318 Elbesberg. 1494 alte Rauschenberg. Rosenthal 1115. Galgenberg 1377. — Schöneisberger Kopf 1563. 1332 kleine Hardt. 1330 die Nässe. Merzhausen 1120. 999 Eichhof. 1290 die Lenne. 1538 Hombühl. [26] G 1352 Gilserberg. 1287 Sachsenhausen. 1618 Molkenberg. 1724 kalte Hainbuche. 1400 Itzenhain. 1302 Appenhain. 1158 Lischeid* 1659 Lischeider B. 1271 Heimbach. 1619 der Spork. 1643 ßuch- berg. 1655 Buchwald. 1352 Moischeid. 1413Schönau. 1659 Schön¬ stein Schlossberg. 1234 Rommershäuser Hütte. 1202 Densberg. J 1039 Josbach. 1260 Thaspel. 872 Halsdorf. 888 Ernsthausen. 1217 Auf der Hecke, Signal. 1241 Hermannberg. 923 Wolferode. 763 Dammmühle. Aufm Berg 1030. 1332 Hainbuch. 1159 Emsdorf. N 992 E. B. Station Neustadt. 983 Teich südlich. 1353 Nellenburg. 1382 Gleimenhain. 1508 Auf der Dick, Spitze. 1402 Wahlen. 1554 Arnshainer Höhe. 1453 Arnshain. 1372 Eulenberg. 1317 Eichberg. 991 Willingshausen. 1233 Ilohelinde. 1248 Kohlrain. 915 Wiera. 1041 Momberg. 1 179 Vor der Hardt. 1163 Wart¬ hecke. 1115 Mengsberg. 1443 Buchseite. 1481 Kohlkopf. 995 Hatzbach. 1175 Speckswinkel. 1229 Kronäcker. 1382 die Krücke. 1376 Krückeberg. 1323 die Buche. 1031 Erksdorf. 1236 Tiefe¬ graben. 1011 Aliendorf. Speckenwald 947. 1136 Försterhöhe. 1201 Buchhege. 1216 Hundsrück. [27] Friedensdorf 891. 888 Aliendorf. 841 Verna. 1352 Sendberg. 817 Dillich. 840 Neuenhain. 1246 Buschhorn. 1106 Linsingen. 1024 Heimsfeld. 960 Rörshain. 1024 Gebersdorf. 975 Todtenhausen. 992 Spieskappel. 1079 Ebersdorf. O 1230 Obergrenzebach. 1315 das Steinmahl. 1456 Riemenhainskopf. 1406 Gerslenberg. 1061 Schönborn. 1388 Leidensberg. 1388 Steinerberg. 1234 Hornsberg. S 949 Schrecksbach. 1198 Metzenburg. 1477 Gonzenburg. 1346 Stein¬ kuppel. 1264 Staubenholz. 1142 das Hasseloh. 1385 Görzer Holz. 1129 Holzburg. 1366 Pfarrwald. 1214 das Köpfchen. 1262 Kippelshecke. 1157 die Kopp. 880 Gungelshausen. 860 Zella. 873 Salmshausen. 878 Rollshausen. 1102 Schönberg. 1365 Hilgenholz. 934 Riebelsdorf. 938 Rückershausen. T 882 E. B. Station Treysa. 2334 Schwalmberg. 1022 die Schanze. 976 Heidelberg. 829 Rommershausen. 828 Dittershausen. 1126 Frankenhain. 1068 Florshain. 972 die Söhre. 1216 Igelshaide. 1084 Wasenberg. 910 Ransbach. 869 Losshausen. 855 Steina. 840 Ziegenhain. 880 Niedergrenzebach. 1022 Ziegelhütte. ]28] a 2567 Knüll. [29] - [33] » [34] D 1260 Daaden. [35] a 1763 Himberg s. ö. v. Rodenbach. b 1751 der Desberg n. w. v. Maderbach. Bolzenberg s. ö. Offdilln 2186. Die Höhe n. w. Dillbrecht 2135. Der alte Schorn nördl. vom Hirschstein 2276. Der Hirschstein n. w. Steinbach 2289. B 2289 Bardenstein s. ö. Rabenscheid. c 1757 Kornberg. Gaulskopf s. w. Dillenburg 1318. k 2053 das Kunzeloch im ßreitscheider Wald. Breitscheid 1638. [36] vgl. [23]. a 1481 Obereisenhausen. b 2006 Schloss Tringenstein. Simmersbach 1475. Hirzenhain 2038. Der BuschsteiA (jetzt Wilhelmstein) westl. Wallenfels 2290. Der schwarze Stein 2283. Eschenburg ö. Wissenbach 2292. c 2068 Himrain n. vom Desberg. Der Harzkopf n. davon 2082. Dillenburg 880. Dill ebenda 724. Heunstein nö. Dillenb. 1797. d 1919 Höhe n. v. Günterod. e 1452 Höhe bei Bischoffen. [37] a 1190 Dautphe. Friedensdorf 1108. b Strasse von Wolfsgruben n. Mornshausen, c. 1000—1100. — Herz¬ hausen 1242. c 2210 Taubhaus. Rachelshausen 1734. Höhe westl. bei Bollenhorn 1965. Höhe südwestl. von Bollenhom 2326. E 894 Elinhausen. Auersberg 1352. G 1052 Gladenbach. Kirchberg b. Gladenb. 1197. Strasse v. Gladenb. n. Beinhausen circa 1100—1400, Strasse von Beinhausen n. Mornshausen circa 1200 — 1400. Höhe westl. von Oberweid¬ bach 1834. [38] a 1516 Frauenberg, das Steinpostament. 1256 Hof ebenda. b 1229 Alteberg bei Ruttershausen. f 670 Station Frohnhausen. 1034 Schnauzb. 774 Holzhausen im Loch. 799 Stedebach. 755 Niederwalgern. 688 Roth. 901 Geiersberg. 735 Wolfshausen. 738 Erbenhausen. 1001 Rothe Mark. 697 Hassenhausen. 721 Bellnhausen. 679 Sichertshausen. 1060 Heckersberg. 850 Friedeihäuser Burg W. Odenhausen 702. 1192 Signal WSW. Marburg, Bahnhof 727. Schlossthurm 1271. Observationszimmer, Fuss- platte 992. Meteorolog. Thurm, Steinp. 1952. Fall der Lahn von Marburg bis Kapellen 481. Wehrshausen, Thurmknopf 1212. Wehrshauser Höhe, Stein¬ postament 1385. Gebrannter Berg, Steinp. 1250. Krulack, Steinp. 1156. — Altenburg, Steinp. 1189. — Weimarscher Kopf, Fuss des Baumes 1170. — Stempel, Fuss des Baumes 1449. Maidel, Steinp. 1087. Wehrhäuser Höhe 727. Marbach 916. An der Eiche 1292. Dammeisberg 1260. Ockershausen — 25 — 788. 1287 Kirchspitze B. Vogelheerd 1457. 901 Michelbach. 1204 rothe Scheid. Die Grube 1219. Aufm Hungert 1633. Der Kleeberg 1463. 978 Dagobertshausen. 1450 Pfaffen wald. Sarnau 800. Gossfelden 847. Rickshell Bg. 1324. — Ileppers Bg. 1211. 1174 Goldberg. Ilaideberg 1181. Wehrda 801. Bauerbach 1066. Ortenberg 1518. Kornberg 1481. Spiegels¬ lust, Signal 1471. Hansehaus 1102. Bürgeln 795. Berndsdorf 760. Ginseldorf 784. Kappeier B. 1171. 805 Küppel. 1476 Lichte Kuppel. 859 Schröck. 870 Mittelberg. 957 Moischt. 1456 der Stempel. 1060 Hahnerhaide. 1068 Kapelle. 1026 Beltershausen. 1179 Ulrichsb. 783 Bortshausen. 732 Ronhausen. Niederweimar 704. 701 Wenkbach. 908 Germarshausen. 846 Allna. 701 Gisselberg. 820 Haddamshausen. 820 Cyriaks- weimar. 773 Hermershausen. 1271 Hasenkopf. Höhe N. v. der Oberaspher Mühle 1184. 1022 Niederasphe. 1658 die Hardt SW. davon. Treisbach 1028. 1248 Schüssler. 1834 Leiseberg. 1938 Ebbegale. 2025 (? 1900) Ilollerberg. 947 Oberndorf. 1260 llogerfeld. 1143 Warzenbach. 1712 Pa- berg. 1938 Kuppe NW. v. Warzenb. 1837 Homberg SW. 1265 Heimberge. 1854 Wollenberg. 932 Brungershausen. 933 Kern¬ bach. 1054 Kaldern. 1602 Feiselberg. 1792 Rossberg. Rim¬ berg 1980. 2271 hohe Stoss. 1684 Koppe N. von Dilschhausen; letzteres 1026. 1542 Bernert NW. 1454 Alte Kirche W. 1531 Auersberg. 979 Niederhof. 1289 Nesselberg. 1033 Weitershau¬ sen. 1202 Höhe westlich. 8 1082 Staufenberg, Ruine. T 1508 Todtenberg (Steinpostament n. A. 1419). Trais an der Lumda 788. 1357 Aspenstrauch. 1370 ebenda. 1098 Fortebach. 859 Hachborn. 859 Leidenhofen. 1569 Leidenhofer Kopf. 1471 die Bomme. 1284 Winnen. 1173 Burg Nordeck. 916 Londorf. 813 Daubringen, Signal östl. 1401 Wermertshausen. 1429 Rödder¬ burg. 1506 Buch Schorn. 1458 Hunnenburg. 1210 Rosberg. 1256 gebrannte B. SW. v. Mittelhausen. [39] a 1479 Amöneburg. Schloss 1606. Lunenburg, Erhöhung des n. w. nach Rauisch-Holzhausen gewendeten waldigen Hochfeldes der Schleift, 1480. 950 Brücker Wald. 812 Nixmühle. 984 Buch¬ wald. 964 Thoneis. 1025 Hohe Eiche. 887 Hohescheid. 965 Heilberg. 1013 Langenstein. 1168 die Burg. 1239 die Staude. 764 Stausebach. // 868 Rauisch-Holzhausen. 841 Weidemühle. 847 Rossdorf. 930 die Wart NW. 853 Mardorf. 821 Rüdigheim. 886 Niederklein. 1022 Rabennest. 834 Schafgarten. 809 Schweinsberg. 854 Niederofleiden. 894 Haarhausen. 929 Erfurtshausen. 1619 Mar- dorfer Kuppe. 4 26 K 819 Kirchhain, E. B. Station. 788 in den Wassern. 775 Niederwald. 828 Grossseelheim. 933 Bernstruth. 812 Kleinseelheim. 792 Ra- deuhausen. 808 Paulsdorf. N 1490 Höhe b. Nordeck. Katterstadt b. Nord. 1460. S 1076 Steige der Eisenbahn zw. Allendorf und Neustadt, höchster Punct. [40] a 1324 Gethürms. b 1564 Höhe b. Arnsheini. H 1770 Homberg (n. A. 1109). Ohm b. Homberg 783. Maulbach 1196. Höhe b. Burggemünden 1340. [41] « 871 Schwalm. Alsfeld, Markt 1062. Renzendorf 1243. A 2008 Auerberg. Wernges 1150. Höhe ö. v. Brauerschwend 1853. R 1248 Romrod. [42] a 1959 Steinberg b. Willofs. [43] a 823 Fulda b. Sandlofs, b. Wegfurt 865? [44] [45] [46] G 1753 Galgenberg s. w. Herschbach. ]47] Westliche Abdachung des Westerwaldes 780 — 1560. Altstadt b. Hachen¬ burg 1313. K 1952 der kalte Baum nördl. Freilingen. s 1819 Schenkelbergkopf n. ö. Herschbach. V 1781 Yolzenhain b. Guckheim. w 1884 Welterstein b. Lochum. [48] D 1486 die Dorneburg s. ö. Wilsenrod. E 2283 Eberstein n. Westernohe. Eisberg n. ö. von Rennerod 2422. m 2422 Mörfer Stein n. w. Emmerichenhain. n 2484 Neukirch, Dorf. Kühfelder Stein n. davon 2386. Fuchsenkaute b. Neuk 2464. — Galgenberg b. Stein 2508. — Salzburgkopf östl. davon 2515. P 2422 Pfalfenberg n. von Rennerod. r 1920 rothe Erde b. Bellingen. 8 2133 Stöffel b. Büdingen. Kackenberger Stein 1990. [49] D 957 Mineralquelle b. Dillhausen; bei Probbach 681; b. Obershau¬ sen 775. K 2313 Knoten bei Mengerskirchen. L 572 Mineralquelle b. Löhnberg. [50] h 2094 Hirschberg s. ö. von Hirschberg. W'etzlar, Lahnspiegel 490. [51] a 2016 Dünsberg. Königsberg 1588. Hohensolms 1834. Himberg 1349. Höhe b. Waldgirmes 1000; bei Dudenhofen 1028. b circa 1000 Höhe zw. Ebersgöns u. Langgöns. e 940 Höhe b. Kinzenbach. Gleiberg 1372. Fetzberg 1260. Wedden- berg 1071. Hals b. Hohensolms 1692. Simberg b. Waldgirmes 1000. Altenberg b. Königsberg 1827. 27 [52] a circa 700 Anhöhe b. Kleinlinden. Giessen, Markt 640. Bahnhof 656. Strasse n. Reiskirchen, Maxim. 980. — Höhe b. Rödchen 1155. G 1164 Höhe b. Griiningen. Bach b. Leihgestern 680. H 1250 Hangenstein; höchster Punct 1276. L 817 Langgöns, E. B. Station. Höhe dabei 930. Tiefste Bahnstelle südl. v. der Lindener Mark 704. Sumpf ebenda 649. Höchster Punct der Eisenbahn in der Lindener Mark 721. Li 820 Lieh (n. A. die Wetter bei Lieh 610). Höhe b. Holzheim 1 179. Lo 668 E. B. Station Lollar. s 1120 Schilfenberg. [53] a 1085 Höhe b. Oppenrod; b. Burkhardsfelden 1078; b. Ettingshausen 972. Reiskirchen circa 900. B 950 Beuern. Höhe dabei 1369; bei Klimbach 1394. c 1509 Noll b. Gr. Lumda; Höhe b. Reinhardsheim 1329. Grünberg 1097. Hollerwarte 1212. Stangenrod 1398. Strasse nach Reiskirchen Maxim, circa 1200, Minim, circa 900 (b. Reisk.). L 897 Laubach, Thurm. Höhe n. w. davon 1093. Horloff b. Rup¬ pertsburg 573. tc 1269 Wirberg. Steinberg 1133. [54J a 1720. b Strasse v. Grünberg nach Ruppertenrod circa 1000—1300. c 1093 Glashütte. d 1354. e 1500. Ruppertenrod 1130. Strasse bis Ermenrod circa 1100 — 1500. Scheinhausen 1149. f 1350. k 1572 Kiliaflsherberge. S 1060 Schotten. St 1250 Stornfels. w 784 Wetterquelle. [55] a 2160. b 2302. c 1800. f 2590 Feldkrücker Höhe. Niddaquelle (Landgrafenbrunnen) 2845, n. A. 2892. T 3131 Taufstein, höchster Punct im Grossh. Hessen. Herchenhainer Höhe 2963. Crainfeld 1783. Sieben Ahorne 2970. Bilstein 2693. Hoherodskopf 3070. U 2312 Ulrichstein; Schloss 2410. Forellenteiche 2808. Geiselstein 2795. Nesselberg am Oberwald 2836. Höhe b. Arnshain 1496; b. Eckmannshain (b. Ullrichstein) 2389. Dorf Feldkrücken 2149. Kaulstoss 1770. Herchenhain, Dorf 2641. Altenberg b. Kaul- stoss 2326. Hermesberg bei Oberseemen 2044. Quelle der Schlitz am Taufstein 2932. [56] « 2050. 28 b 2240. Lauterbach 1198. Strasse von L. nach Braucrschwend circa 1100—1500. [57] a 932 Fulda b. Hemmen. Schlitz 940. Wasserstand 896. Uellershausen 1301. Die Schlitz b. Hutz- dorf 872. [58] Fulda 1082 (n. A. 1029). Petersberg 1602. Frauenberg 1290. (Kaim¬ berg w. v. Fulda 1721. Fuldaquelle 2578.) [59] Coblenz, Rheinpegel 229. [60] h 2094 Montabaurer Höhe. Montab. Wald 1914. Montabaur, Mineral¬ quelle 1027. m 1641 Mahlberg b. Moschheim. [61] a 437 Fachingen. g 436 Geilnau, Mineralquelle. m 1507 Molsburg Kopf; n. ö. davon Alteburg auf dein Klesberg 1510. Dorf Meudt 1196. t 2260 Trachylbruch b. Dahlen. [62] B 1278 Bärhöhle b. Thalheim. Dietz 258. h 1538 Heidenhäuschen südl. Langenmeilingen. L 585 Mineralquelle b. Lindenholzhausen. Limburg 321. m 1226 Mensfelder Kopf. [63] a 1461 Altenberg s. ö. von Laubuseschbach. h 1346 Hermesköppel. Basaltkuppe westl. davon 1009. h 1830 Koberg. n 576 Niederselters, Mineralquelle, s 1602 Schieferberg b. Wolfenhausen. Weilburg, Lahnspiegel 444 (?428). [64] f 1218 Forstberg. h 1325 Hohlandskopf. [65] a 1963 Hausberg (n. A. 1753). Höhe b. Maibach 1424; b. Fauer¬ bach 1263. h 1460 Haselhecke b. Nauheim. [66] a 1000. Seitwärts zw. Pohlgöns und Kirchgöns circa 950. Eisenbahn b. Pohlgöns 879 (Maximum). Höchster Punct in der Bahnlinie zw. Butzbach u. Langgöns (Gambacher Wald) 936. Butzbach 809. Bahnhof 806. Schrenzer 1200. Gegend b. Obermörlen u. Ostheiin circa 800. Friedberg 642; Eisenbahnstation 587. Station Nauheim 638. i 1096 Johannisberg. 1 M 740 Strasse s. w. von Mehlbach. Mü circa 970 Münzenberg. [67] b 926 Anhöhe b. Blofeld. Hungen 563. Strasse nach Rödges 640 — 900 (bei Nonnenrod); v. Hun¬ gen n. Inheiden Maxim. 640. Utphe 641. Bärstadt 570. Strasse bis Mehlbach 540-800. Horlof b. Traishorlof 484? 29 M 467 Nidda hei Niedermockstadt; b. Staaden (n. A.) 491. r 587 Anhöhe b. Ranstadt. [68] a 577 Bach h. Selters. b 921 Anhöhe bei Rohrbach; bei Bergheim 1419. c 1020 Wingershausen 1118. d 1303. Glauberg 1138. L 1500 Luisenlust. Nidda 534. Die Nidda b. Unterschmilten 542, b. Nidda 512. Nidda b. Geisnidda 465. — Höhe b. Ulfa 840, b. Eichelsdorf 990. [69J a 782 Rinderbügen. b 1419 Höhe b. Bergheim. G 1932 Höhe b. Gedern. Busenborn 1880. Höhe südöstlich 2010; Höhe südwestlich 2020. Zwiefalten 1485. Hermelsberg b. Obersee¬ men 2044. V 2217 Völkertshain. Höhe b. Niederseemen 1710, beim Alienroderhof 1485. [70] a 2160. n 2213 Nacksburg. [71] S 1012 Steinau. Niederzell 1069. Schlüchtern 1123. [72] Rhön. Scheitel circa 2857. — Nordwestliche Vorhöhen : Gersfeld 2038. Wachküppel 2446. Poppenhausen 1728. Eberstein 2586. Flo- rensberg 1568. — Oestliche Vorhöhen der Rhön : Gleichberg b. Römhild 2740. Schloss Lichtenberg 1893. Streuthal b. Ost¬ heim 1113. Urspringen 1550. Milzeburg 3440. Kreuzberg 3746. Grosse Wasserkuppe b. Abtsrode 3833. [73] a 548 Salzborn b. Braubach. d 314 Dinkholder Mineralquelle. s 489 Quelle im oberen Salzig-Thälchen. [74] a 244 Ems (n. A. Therme zu Ems 376). b 1058 Mineralquelle bei Buch. (Werker Mineralquelle 843. Mineral¬ quelle auf der Mattenbach 1208.) m 1010 Mineralquelle auf dem Schwall bei Nastätten. ma 774 Mineralquelle b. Marienfels. S 320 Mineralquelle b. Scheuern. [75] f 1091 Fuchsenhöhle ö. v. Balduinstein. g 2042 graue Kopf. m 1447 Mineralquelle zu Grebenroth. R 1091 Mineralq. zw. Holzhausen und Rettert. [76] K 1151 Mineralq. b. Katzenelnbogen. Mineralq. b. Dörsdorf 1107. Ke 1946 Kemel. R 685 Mineralq. b. Rückershausen; Mineralq. b. Schiesheim 611. [77] s 1984 spitze Berg; eben so hoch der Atzelberg östlich davon. se 610 Mineralq. b. Oberselters. st 2048 Stöckelberg b. Kamberg. z> 2324 Zieglerskopf. [78] n 3539 grosser Feldberg, höchster Punct des Gebietes. Weilquelle 2529. Altkönig 3179 (n. A. 3201). f 1900 Frohstück. K 1830 Königstein, Schloss. Falkenstein 1955. Kronenburg 961. P 2230 Pfaffenkopf. Pi 2438 Pinköppel. R 1973 Rossen (n. A. 2032). [79J a 2074 Steinkopf. Höhe östl. b. Werheim 1897. h 2373 hohe Berg bei Michelbach. ho 865 Homburg; bei Friedrichsdorf 666; westl. von Homburg 932. [80] a 654 Oberrossbach. Oberwöllstadt 487; höchster Punct dabei 696. A 580 bei Assenheim. Ilbenstadt 476. Nidda bei Assenheim 407 (n. A. 433). h 420 Vilbel, Bahnhof 438. Steige b. Dortelweil 470. Bn 397 Nidda b. Bonames (n. A. 359); Bahnhof ebenda 460. c 379 Nidda b. Kleindorfelden. d circa 700 Strasse von Ilbenstadt nach Kaichen; Höhe bei Kaichen 826. Strasse von Kaichen nach Windecken, Maxim. 860. t 394 Nidda bei Kleinkarben ; Höhe bei Kloppenheim 690. Station Grosskarben 452. Kloppenhaim 492. f 433 Wetter am Ausflusse. Anhöhe b. Ossenheim 590; bei Nieder¬ wöllstadt 500; bei Bauernheim 688. Niederwöllstadt 480; Station ebenda 514. [81] n 657. A 506 Altenstadt. Höhe dabei 826. Strasse nach Bönstadt 710—790. b 405 Nidda b. Büdesheim. Heldenbergen 503. c 424 Nidda b. Eichen; b. Höchst 427; oberhalb Lindheim 431. Höhe bei Hainchen 900. d 802. e 946. Höhe b. Stammheim 669. [82] « 991 Ronneburg. b 915 Höhe b. Kalbach. Büdingen 543. Christinenhof 846. Düdelsheim 508. d 888. Höhe b. Pferdbach 1021. e 753. M 540 Meerholz. [83] [84] Saalmünster circa 779. [85] [86] Brückenau 1253. Dreistelz 2710. Vgl. auch Quadrat 72. [87] E 1846 Ebscheid. [88] R 601 Rheinfels. t 529 Mineralquelle an der Tiefenbach zw. Lorch u. Sauerthal. — Mineralq. im Sauerthal 901. — Dauborner Mineralq. b. Lorch 372. [89] A 273 Assmannshausen. D 1732 Dachsköppel; nördl. das Jägerhorn 2074. f 1689 Forsthaus Niedergladenbach. g 714 Mineralquelle südl. von Gerolstein. J 869 Johannisberg. h 1584 Kammerforst. m 875 Mineralquelle südl. v. Wollmerschied (am Sauerbornsbach). R 1390 Rossel. Schloss auf dem Niederwald 1330; Tempel 1210; Zauberhöhle 1277. s 741 Sauerthal. to 1688 weisse Thurm. [90] E 865 Salzborn, Amts Eltville. Höhe b. Walluf 697. H 2194 Hemm. h 2073 Hausekopf. Langenschwalbach, Weinbrunnen 1173. n 2061 neunzehnter Berg. 5 1164 Schlangenbad. Sp 1212 Springen, Mineralquelle. w 2331 Winterbuche; nördl. davon: hohe Wurzel 2312. z 2220 Hallgarter Zange; s. w. davon Rabenkopf 2233 (n. A. 1915); nordwestl. kalte Herberge 2233; graue Stein 1892. [91] « 491. Biebrich. Fall des Rheins von B. nach Niederlahnstein 173 n. Stifft. c 343 Castei. h 2333 hoho Kanzel. P 1935 Platte. t 1926 Trompeter (n. A. 2025.) Wiesbaden, Bahnhof 430. [92] a 376 Bahnhof v. Flörsheim. d 694 Diedenbergen. U 1135 Hofheimer Kapelle (n. A. 1018). S 566 Soden. st 1668 Staufen. w 546 Weilbacher Schwefelbrunnen. [93] B 391 ßockenheimer Bahnhof. Bockenheimer Warte, Landstrasse 401. H 406 Höchst, Bahnhof. K 663 Kronthal. Nidda b. Eschersheim 350; bei Praunheim 341; b. Hausen 334; bei Rödelheim 328 (am Ausflusse, b. Höchst, n. A. 392). [94] rt 622 Bieberer Berg. Bieber 520. c 856. d 674. Höchster Punct der Strasse von Frankfurt n. Vilbel 759. Frankfurt, Pegel 366 (360 nach Ravenstein 1851; 362 n. Dems. 1852). Dombasis 406. Altan der Paulskirche 562. Höchster Punct von Frankfurt (Bleichstrasse) 424. Mainweserbahnhof 387. Friedberger Warte , Landstrasse 637 (?581). Mainspiegel b. der Frankfurter Grenze gegen Griesheim 354; ditto am hohen 32 Steg gegen Fechenheim 367. Oberforsthaus, Hofthor 419. Sandhof unter dem Thor des Hauptgebäudes 388. Oberer Rand des Schwengelbrunnens 407. Lerchesberg, Gipfelpunct 1587. Obere Schweinsteige, Eingang 471. Sachsenhäuser Warte, Landstrasse 577. Mühlberg, Gipfelpunct des Wendels¬ wegs 510. Wendelsweg, Gipfelpunct im Scharwald 597. Ober¬ räder Schiessplatz, Stand 519. Hanauer Bahnhof 398. Born¬ heim am Brunnen vor der Kirche 521. Der alte Berg (Rie¬ derberggipfel} 471. Günthersburg, oberes Thor des Parks 538. Ginheimer Steg, Kreuzpunct der Wege 418. Tiefste Stelle der Wiese beim Gr. Kettenhof 381. Jägerhaus im Rebstöcker Wald, oben an dem Weg 388. Römerhof, Rödelheiiner Strasse 380. Rebstock, nördl. Thor 376. N 500 Neuisenburg. Frankfurter Haus das., nördl. Hofthor 490. Offenbach 404. £ 530 Sprendlingen. [95] a 460 Strasse. Hanau, Kinzig 344 (?). Lutherische Kirche 422. Seligenstadt 443. Froschhausen 440. [96] [97] a 1832 Johannisberg. (Johanniskirche 1412 n. A.) [98] vgl. Odrt. 113. [99] a 1915 Kuppe bei Rhineck. [100] [101] a 2562 Elzeborner Kopf. (Hunsrückplateau : Morbach 1727. Monzel¬ feld 1822. Stumpfer Thurm bei W'ederath 2308. Erbeskopf n. n. w. von Birkenfeld 3279. Idarkopf n. w. von Kirn 2938. Zechhütte 1470. Simmern 1328. Arzenthal 1973. Kirchberg 1741.} [102] a 2505 Salzkopf. b 637 Weinsheim. Nahe bei Oberhausen 502. c 550 Windelsheim (n. A. 629}. Höhe bei Windelsh. 980. d 1663 Winterbach, Fuss des Soonwaldes. Eckweiler 1517. Stromberg 940. Waldalgesheim 1012 (n. A. 843 u. 780). Kropp bei Stromberg 1950. [103] a circa 779 Algesheimer Berg. Höhe s. ö. von Ockenheim 1092. Jä¬ gerhaus im Binger Wald 1259. Salzkopf im Binger Wald 2500. Bingen 351. Pegel daselbst 309, tiefster Punkt im Grossh. Hessen. Rochuskapelle 760. Rochusberg 986. Kempten 336. Büdes¬ heim 401. Grobsheim 335. Wisbach b. Gensingen 379. Creuznach 434. Hardt 1420. Bretzenheim 392. Laubenheim 380. d 368 Wolgesheim. Zotzenheim 382. Biebelsheim 467. Ippesheim 324. Höhe bei Ipp. 909. Goldacker b. Aspisheim u. Horwei- ler 1082. (Bei dem Laurenzihof 1069}. e 344 Planig. [104] a Strasse von Kempten nach Oberingelheim circa 310 — 360. b 978 Höhe westl. von Sauerschwabenheim. Selz b. Oberingclheim 393. c 812 Höhe bei Jugenheim; bei Herrnheim 741; Horlesberg westl. v. Jugenheim 995. d circa 1050 Höhe b. Wolfsheim. Bach bei Böckelheim 470. Kühhim- mel südl. b. Gauböckelheim 751. e 1079 Höhe n. w. von Wallertheim. Sprendlingen 384. Goldacker bei Oberhillersheim 1082. Wesberg b. St. Johann 1045. 0 536 Oberingelheim. Bei dem Windhäuserhof 912. [105] a 1058 Oberolm. Niederolm, Kirche 409. Strasse von Mainz bis Nie¬ derolm, Maximum circa 700. b 968; n. w. davon 816. c 340 Nackenheim. Höhe dabei circa 800; bei Harxheim circa 700. Strasse nach Nierstein circa 340—380. d 872. e 343 Nierstein. Höhe dabei 773. Mainz 364. Klubbistenschanze 435. Fall des Rheins von Mainz bis Bingen 14. Pegel 323. Kastei 343. Höhe n. w. bei Wackern¬ heim 806; bei Zahlbach 506. Strasse bei Finthen circa 900. Bei Dreis 925. Südl. von Weisenau 739. Rhein bei Gins¬ heim 327. Oppenheim 320. Höhe dabei 836. [106] « 350. G 340 Geinsheim. Grossgerau 358. T 37 2 Trebur, Thurm. to 340 Wallerstädten. [107] a 440. A 510 Arheilgen. B 350 Büttelborn; bei Weiterstadt 418. c 555. D 366 Dornheim. Darmstadt 585, Pflaster an der Stadtkirche (1847; frühere Angaben 589 u. 530). G 371 Griesheim. [108] a 689. b 520. c 772. d 799. D 582 Dieburg. e 685 Kalkofen b. Messel. Langen 530. L 1163 Ludwigseiche. Ludwigshöhe 973. Rehberg 1084. Höhe w. b. Treisa 1127. [109] Grossumsladt 647. Der Ziegelwald b. Umstadt 1027. Bei Zimmern 783. Bei Babenhausen 686. 5 34 $ 565 Spitzaltheim. [110] « 550. Aschaffenburg 495. Main circa 389. Stengerls s. ö. v. Aschaffenburg 1475. Rauthal NW. v. Aschf. 1271. [111] « 1037. [112] « 2468 Signal Geiersberg. [113] « 1995 Weikartswiese im Forst Lohrerstrasse. (Sonstige Spessarthöhen: Der Sandthurm 2131. Der gebrannte Berg 2207. Die Ilocken- höhe 2338. Der Johannisberg b. Aschaffenburg 1833. Geis¬ höhe 2168. Mittlere Höhe der Eselshöhe zw. Krausenbach u. Eehterspfahl 1911. Höchste Höhe ditto 2078. Der Aschaffberg 667. Der Haspel 1737. Die Schneidhöhe 1476. Der Scheiter 1799. [114] [115] m 649 Menzingen. Martenstein 691. Kirn 746. Sulzbach 826. (Nahe¬ thal s. von Birkenfeld circa 1429. Birkenfeld 1574.) [116] « 1691 Lemberg. b 1753 Rossberg. s 555 Staudernheim. Sobernheim 589. [117] « 918. c 520 Volxheim. Badenheim 449. Pleitensheim 466. Bockenheim 485. Pfaffenschwabenheim 377. Bosberg b. Bosenheim 889. f 855 Fürfeld. Eichelberg n. ö. davon 1280. r 1300 Rheingrafenstein (n. A. 1216). s 580 Steinbockenheim. Höhe s. davon 1032. Hardt b. Eckelsheim 884. Wonsheim 553. Siefersheim 554. Neubamberg 562. io 488 Wöllstein. Eckelsheim 522. Grubenbaus im 2 Gemeindewald b. Steinbockenheim 1249. [118] « Strasse von Niederolm nach Wörrstadt circa 600 — 1000. Alzey 685. Höhe n. w. von Schornsheim 1014. Strasse von Alzey nach Ensheim circa 600—1000. b 1221. c 1140. d 1203 bei Erbesbüdesheim, e 1079. f 384 Sprendlingen. io 853 Wörrstadt. Strasse von W. nach Ensheim circa 800 — 1000. [119] « 987 Petersberg. Selz bei Köngernheim 480. c 1101. Bei Herrnsheim 536. Bach b. Osthofen 362, bei Westhofen 560. d 1116. e 912. Guntersblum 352. [120] « 350. b 344. G 360 Gernsheim, Kirchenboden. in 400 Maulbeeraue. [121] « 370. Starkenburg 1191. 35 b 354. Bcnsheim, Markt 416. Zwingenberg, Bahnhof 396. Schwanheiin 356. Bickenbach 430. c 349. E 460 Eberstadt. f 358. Hahn 357. Eschollbrücken 420. Pfungstadt 410. M 2079 Melibokus. Auerbacher Schloss 1474. Aisbacher Schlossthurm 1096. [122] a 694 Niederramstadt. Oberrainstadt 812. b 2392 Höhe s. w. bei Seidenbuch, höchster Punkt in Starkenburg. Bei Gronau circa 800. c 2037 Höhe bei Knoden. f 1676 Frankenstein. fe 2063 Felsberg. L 1616 Lindenfels. Schloss bei Reichelsheim 1306. n 2362 Neunkircher Höhe. r 1206 Rossberg, s 646 Spachbrücken. [123] « 780 Fürstenau. b 1421 Zeller Kopf. c 1620 Böllsteiner Höhe. Schnellcrts 1410. d circa 1800. Gersprenz bei Rohrbach 820. Obergersprenz 760. Brens- bach 696. n circa 1100 Rehbach. 0 1477 Otzberg. Hering 1274. Lengfeld, Fuss der Kirche 815. r 645 Reinheim. Pfirschberg b. Grossbiberau 962. Bei den Hundert¬ morgen 950. Grossbieberau 651. [124] a 1408. b 2075 Eulbach. c 1813 das Hainhaus bei Vielbrunn. Mümling bei König 618. n 590 Neustadt. Der Breuberg 1201. Gersprenz bei Neustadt circa 521. Höchst 621. [125] Miltenberg, Main 502. [126] [127] Wertheim 521. [128] [129] [130] e 1470 Eichelberg. h 2103 Hermannsberg. k 2044 Königsberg. • p 2255 Potzberg (n. A. 2472). R 1848 Reiserberg. [131] D 2702 Donnersberg (n. A. 2759 Pyram. Observ. Boden). Winnweiler 945. [132] « 1284. b 1131. 36 [133J a 660. c 574. d 563. p 431 Pfeddersheim. 1134] « 400. B 360 Bürstadt. Hofheim 360. K 401 Käferthal. L 513 Lampertheim, Thurmspitze, s 378 Sandhofen. Altrhein bei Lamprth. 340. Worms, Markt 390. Pegel 344. [135] a 393. H 420 Heppenheim. L 394 Lorsch, Rathhaus am Boden. [136] a 934. b 1247. c 1928. d 2216 Drom (Tromm), e 1313. f 1618 Steinkopf. F 773 Fürth an der Kirche. g 1548. h 2375 Hardtberg b. Siedelsbrunn. Waldmichelbach 1441. i 1605 der Wachenberg. L 420 Lörzenbach. Rimbach 733. Merlenbach 663. Weinheim 444. Birkenau 587. Sulzbach 480. Hemsbach 432. Oelberg 1803. [137] a 2100. B 1594 Beerfelden, am Ursprung der Mümling. b circa 1900 Höhe s. w. von Finkenbach, c circa 2100. (Morswald 2073). <7 1613 Höhe s. ö. von Güttersbach. h circa 1100 Bach bei Hetzbach; ditto bei Ebersberg 980; bei Schö¬ nen 950. [138] a 2182 Krähberg. b 2244. c 2220. d 2189 Wirzberger Höhe. Erbach 849. f circa 2100 Höhe bei Waldbullau, s 2124 Höhe bei Sensbach (n. A. 2228). [139] m 1808 Obermodau. [140] w 1425 Walldürn (n. A. 1612). [141] [142] [143] (E. B. Station Landstuhl 999; Hauptstuhl 958; Bruchmühlbach 952; Homburg 988; Bexbach 1024. Landesgrenze, auf d. Eisenb. 1012.) 37 [144] a 1332. E 2446 Eschkopf. Glanquellengegend circa 1039. i 1867 Forsthaus Johanniskreuz. Kaiserslautern, E. B. Station 1001. Höchster Punct in der Bahnlinie über dem Tunnel am Heiligenberg 1307. [145] a 1581 Höhe nördl. von Hochspeyer. b 1716. F 976 E. B. Station Frankenstein. Höchster Punct in der Bahnlinie am Schlossberg 1142; ebenso an der Kehre 1242; ebenso an dem Eisenkeil 1026; ebenso am Köpfl 1097; ebenso an der Gipp 1050. h 1112 E. B. Station Hochspeyer. Höchster Punct in der Bahnlinie am Franzosenweg 1175. [146] a 2298 (Drachenfels) Hohberg. b 1269 Wallberg. (j 711 E. B. Station Lambrecht (Grevenhausen). Höchster Punct in der Bahnlinie am Wolfsberg 883. Neustadt, Bahnhof 574. p 1997 Peterskopf. w 2221 Weinbith. Königsberg (Stabenberg) 2615. ive 860 E. B. Station Weidenthal. Höchster Punkt in der Bahnlinie am Mainzerberg 1008; am Schöneberg und Langeck 971 und 992; an der Hetschbach 1003; am Lichtcnsteiner Kopf 830. [147] a 570. b 450. E. B. Station Hassloch 467. Station Böhl 440. Station Schif¬ ferstadt 420. c 396. Dürkheim 918. d 522. f 1133 Fuchsmantel. [148] a 380. 6 390 Altripp. L 381 E. B. Station Ludwigshafen. Mannheim 408. Boden an der Sternwarte 394. Rhein bei Mannheim 374. o 399 Oggersheim. [149] a 371 Ketsch. b 456. d 619 Dosenheim. Handschuhsheini 488. f 423 Friedrichsfeld. Wieblingen 424. k 436 Kirchheim. Rohrbach 463. L 512 Ladenburg, Thurm. Neckar bei Ladenburg 424. s 406 Schwetzingen. [150] a 2266 Kaiserstuhl (n. A. 2190). b 1884. Pegel bei Neckargemünd 492. — 38 — c 1755. d 2184. c 1596. f 1860. Heidelberg, Pegel 458. n 555 Neckarsteinach. [151] a 1476. b 1639. Bei Aglasterhausen 860. c 2064. Pleitersbach 528. d 1872. Eberbach 543 (n. alt. Ang. 458 u. 464.) II 786 Hirschhorn. Neckar unterhalb Hirschh. 504. n 555 Neckarsteinach. w 876 Wald wimersbach. [152] a 2340. b 1926. c 1992. d 620 Binau. Neckargcrach 600. f 1458 Fahrenbach. g 576 Gullenbaeh. k 2507 Katzenbuckel. n 726 Neckarburken. Höhe bei Nistcnbach 1191. s 1863 Schollbrunn. io 2040 bei Wagenschwend. Z 796 Zwingenberg. [153] B 1331 Buchen. r 1000 Rittersbach, s 1410 Scheringen. [154] - [157]. [158] B 2157 Gr. Ballberg. h 1942 Himmelspforte. R 1857 Rappenfels. [159] a 2287 Allinersberg. [160] « 609. c 2320 Rehberg bei Landau. Madenburg oder Eschbacher Schloss 1807. Hoheberg bei Birkweiler 2220. Abtskopf bei Silz 1870. k 2853 Kalmit (n. A. 2711). o 2 146 Ornsberg. R 2468 Rippburg. S 2474 Steigerkopf. t 2409 Teufelsberg b. Burweiler. [161] [162] Speier 424. [163] [164] [165] s 1342 Steinsberg. 39 [166] [167] Wimpfen, blauer Thurm 845. Wartthurm b. Heilbronn 1262. Neckar b. Heibronn 609. Jaxtmündung 575. Einige entferntere Puncte zur Vergleichung. Brüssel 343. Carlsruhe 475. Düsseldorf 129. Poitiers 453. Strass¬ burg, Boden des Münsters 582. Trier, Pegel 493. Würzburg, Mainspiegel 781 (n. A. 680). - Brocken 4603. Inselsberg 3715. Reductions-Tafel. 100 grossh. hess. Fuss = 25,000 Meter. » » n » ==Z 83,333 badische Fuss. n n » » =Z 85,658 bairische Fuss. » » » n ~ — 86,896 kurhessische Fuss. » » » » == 76,961 pariser Fuss. » » » =: 79,655 preuss. (rheinländ.) Fuss. grossh. hess. pariser grossh. hess. pariser Fuss. Fuss. Fuss. Fuss. 1 0,7 1400 1077,4 2 1,5 1500 1154,4 3 2,3 1600 1231,3 4 3,0 1700 1308,3 5 3,8 1800 1385,2 6 4,6 1900 1462,2 7 5,4 2000 1539,2 8 6,1 2100 1616, t 9 6,9 2200 1693,1 10 7,7 2300 1770,1 100 76,9 2400 1847,0 200 153,9 2500 1924,0 300 230,8 2600 2000,9 400 307,8 2700 2077,9 500 384,8 2800 2154,8 600 461,7 2900 2231,8 700 538,7 3000 2308,8 800 615,6 3100 2385,7 900 692,6 3200 2462,7 1000 769,6 3300 2539,6 1100 846,5 3400 2616,6 1200 923,5 3500 2693,6 1300 1000,4 3539 2724,3 40 V. Die Schmetterlinge des Grosslierzogtliiinis Hessen, mit besonderer Berücksichtigung der Provinz Oberhessen , unter Vergleichung der neueren Berichte von W. Dickore über die um Giessen , von G. Koch über die um Frankfurt , und von L. VigelillS und A. Schenck über die in Nassau vorkommenden, mit Ausschluss der Mikrolepidopteren zusammengestellt von Herrn Dr. L. Glaser, Grossh. Reallehrer in Biedenkopf. Die nachstehenden Beiträge zur Kenntniss der Schmetterlingsfauna von Hessen gründen sich auf eine mehr als 20jährige Beobachtung in verschie¬ denen Theilen der diesseits des Rheins liegenden Provinzen des Grossherzog¬ thums. Meine frühesten Erfahrungen sammelte ich um Grünberg und um Laubach, am westlichen Fuss des Vogelsbergs; hierauf lernte ich 2 Sommer hindurch die Gegend um Friedberg, also in der südwestlichen Wetterau, später während zweier Sommer die von Giessen, dann während 3 Sommer die Umgegend von Darmstadt und die Bergstrasse, zuletzt seit 10 Jahren die von Biedenkopf, also im oberen Lahngebiet innerhalb des Hinterlands, in entomologischer Beziehung kennen. Die im nachstehenden Text gebrauchten Ortsabkürzungen werden sonach leicht zu verstehen sein. Die Anfangsbuch¬ staben D., K. und V. deuten auf die in der Uebersicht beständig genannten neueren Mittheiler lepidopterologischer Beiträge in anderen, in physikalischer Beziehung zwar keineswegs übereinstimmenden, aber geographisch zunächst angrenzenden Gegenden hin *). Wenn ich die Angaben dieser Forscher hier mittheile, so geschieht es theils überhaupt zur Vergleichung, theils insbeson¬ dere zur Erleichterung einer Berichtigung etwaiger von mir gemachten, auf die mir nicht bekannten Gegenden unseres Landes aber vielleicht nicht an¬ wendbaren Bemerkungen. Im Allgemeinen muss ich vornherein bemerken, dass gerade in den für Sammler ergiebigsten Gegenden zu beobachten mir *) Die Titel der genannten Berichte sind : 1. Versuch eines Verzeichnisses der Schnaett. in der Gegend von Giessen &c., von W. Dickord (abgedr. im 2. Bericht der Oberhess. Gesellsch. f. Natur- u. Ileilk., Giessen, 1849). 2. Die Raupen u. Schmett. der Wetterau, insbes. der U mg egend von Frankfurt u. der östl. Ab da chung des Taunus, von G. Ko c h (Isis, 1848, H. 11). 3. Verzeichn, der in der Um g eg. von Wiesbaden vorkommenden Schmett. &c., von L. Vigelius (Jahrbüch. d. Vereins f. Naturk. im Herzogth. Nassau &c., Heft 6, 1850). 4. Verz. der bei Wehen [im Taunus] vorkommenden Schmett., von Al. Schenck zu Rennerod (in denselben Jahrbuch., H. 7, Abth. 2 u. 3, 1851). 41 gar nicht oder nur kürzere Zeit gestattet war. Das Hinterland zumal, wo ich die letzten 10 Jahre Erfahrungen sammelte, gehört zu den in genannter Hinsicht nur wenig bevorzugten Gegenden ; fast Alles kommt, wie auch die Flora in dem schieferigen Terrain nur dürftig ist, nur spärlich vor. Ich machte bei der günstigsten Witterung in den besten Monaten Excursionen von 3 — 4 Stunden, ohne so viel heimzubringen, als in besseren Gegenden inner¬ halb 1—2 Stunden. Auch gehören dem Hinterland nur einzelne Arten charakteristisch an. Aber auch im übrigen Oberhessen, als vorzugsweise dem rauhen Vogelsberg zugehörig, finden sich, mit Ausnahme des Lahngebiets um Giessen, viele Arten nicht, die am Taunus und um Frankfurt, so wie in der Provinz Starkenburg oft ganz gewöhnlich sind. Wo ich begründete Zweifel in Bezug auf das Vorkommen einer Species in Oberhessen überhaupt zu haben glaube, findet sich der Name mit f bezeichnet. Die Monate der Erscheinungs¬ zeit sind durch die entsprechenden Zahlen ausgedrückt. Sonstige Abkürzun¬ gen, wie R., Schm. &c. wird der Leser ohne Mühe verstehen. Meine Ueber- sicht befolgt das in Heydenreich’s Verzeichniss der europäischen Schmetter¬ linge (Leipzig, 1851) zu Grund gelegte System, das sich gegenwärtig überall bei den Entomologen Eingang verschafft und insbesondere auch in der Stettiner entomologischen Zeitschrift zur Geltung gekommen ist. A. Papilioncs. 1. Melitaea. Schecken- oder Würfelfalter. 1. Artemis (F.) 5, 6. Fehlt im Htld. u. am Vgsbg. /)., Giess., lichte, blumenreiche Wiesen. K ., Frkft. äusserst selten, im Taunus sehr häufig. F., Wbd. auf allen Wiesen. Scheuch &c. desgl. — Heydr. 3 Varietäton. 2. Athalia ( Bkh .) 5, 6, 7. Unter Diclynna u. Parlhenie überall auf Grasplätzen in Niederwaldungen, gern an Cichoreen und Scabiosen saugend. D., K. u. V. — Heydr. 5 Abarten. 3. Parlhenie ( Bkh .), Athalia minor G, 7, 8. Unter den vorigen auf Waldwiesen. K., Frkft. einzeln, nicht häufig, 2 Generationen bis Sept. F., 6, Wbd. (Athal. min.) auf allen Wald wiesen. Fehlt bei D. Ich traf ihn nicht selten um Gbg. und im Htld. 4. Diclynna ( Esp.) 5, 6, 7. Vgsbg., Htld., Giess. Waldwiesen und Niederwaldlichtungen , gewöhnlich ; gern auf Scabiosen und Sumpfdistcln saugend. Nach D. um Giess, seltener, als Athalia. Ich fand sie um Grbg. u. Bdkpf. immer gewöhnlich. K ., Frkft. sehr häufig. F., 5, Wbd. auf allen Waldwiesen. 5. Cinxia (L.), Delia (Bkh. im rhein. Magaz. 1793), Pilosellac (Esp.) 5, 6. Vgsbg., Giess., Htld., Drmstdt &c. Ueberall auf Waldwiesen und Lich¬ tungen gewöhnlich, auf Blumen im Waldgras saugend. Die rothköpfigen, schwarzen Dornraupen im 4 und 5 gesellig auf Waldrasenwegen und Blossen. 6 42 D., (Delta) Giess., wie Artemis . FC, Frkf. einzeln , doch nicht seilen. F, Wbd. auf allen Waldwiesen. 6. Didyma (F.) 7. Vgsbg., Giess., Iltld., Well. &c. Nicht ungewöhn¬ lich auf Wald wiesen. Fehlt bei D. — FC, Fkft. dürre Waldstellen. F., Wbd. auf allen Wald wiesen. 2. Argynnis. Perlmutterfalter. 1. Lalonia (L.) 5, 7, 9. Grbg., Wett., Iltld., Giess. &c. Fliegt auf Fahrwegen im Feld, an Ackerrändern, saugt gern an Cichoreen u. sitzt gern, wie Vanessen, auf Wegen. !>., K., F. 2. Paphia (II.) 7 u. 8. Vgsbg., Iltld., Wett. &c. Ain liebsten auf hohen Bliithen an Waldwegen, auf Blossen &c., wie Brombeere, Sumpfdisteln u. a. Das Männchen hat in der Mitte vorn verdickte schwarze Adern. Ich fand Raupen an Schlehe. D., FC, F. 3. f/tto ( Esp .) 6. Nach FC im Taunus, auf einer Gebirgswiese an einem Forellenbach langsam zwischen Salweiden fliegend angetroflen ; kam mir nirgends in Hessen vor. F. 0. 4. Dia (L.) 5, 7, 9. Wett., Giess., Lbcli. einzeln in grasigen Nie¬ derwaldungen. Fehlt im Vgsbg. und Iltld. D ., FC., Frkft. häufig. F. 5. Euphrosyne (L.) 5, 6, 8. Vgsbg., Wett., Htld. &c. Waldgras¬ plätze, in der Sonne lebhaft an Blumen saugend , leicht zu erhaschen. D., FC, F. 5, Waldwiesen. 6. Selene (II.) 5, 6, 8. Vgsbg., Htld., Giess. ,, K., V. — Heydr. hat 4 Varietäten. 11. Hipparchia. Randäugler. 1. Medea (//.), Blandina (Fab.) 5, 7 u. 8. Ueberall in Niederwal¬ dungen auf den Grasplätzen. /)., 5, dann 8, düstere, grasige Wälder. K. und V ., 8. 2. Ligre« (L.) 7 oder 8. Htld. häufig. Fehlt am Vgsbg., in d. Wett., um Darmst. &c. Auf Waldgrasplätzen, leicht zu haschen, hauptsächlich auf Scabiosen saugend. Fehlt bei D. — K., nur im Taunus, nicht selten. V. 7, Wbd., in jungen Waldungen auf dem Weg nach Schlangonbad. 3. Medusa (H.) 5 — 6. Vgsbg. (Grbg., Lbch.), Giessen, Wett. ., gern auf feuchten Stellen. Fehlt bei K. — V. 5 u. 7, Mombacher Wald häufig. Schenck &c., Wehen, im 6 einzeln. — Heydr. 1 Var. Minutus (Esp.). 5. Erebus (Fab.) 7. Giess., fehlt am Vgsbg. u. im Htld. Wiesen, gern an Wiesenknopf saugend. D. 7 u. 8, feuchte Wiesen. K. Frkft., Darm¬ stadt, Bgstrsse. V. 8. Wbd. 6. Euphemus (H.) 7. Giess., Wett. Blumige Waldwiesen. D. 7 u. 8, freie, blumenreiche Wiesen. JC, Frkft. einzeln, doch nicht selten. V. 8, Wbd. allenthalben. 7. Arion (L.) 7, 8. Ueberall auf Wald wiesen und Lichtungen ge« wohnlich. D. ; K Frkft. einzeln. V. 8, Wbd. 48 8. Hylas (Fab.) 5 u. 8. Lbcli., Wett., Giess.; fehlt im Htld. Wald¬ wiesen und Gehege, nicht häufig. D.; Zf., Frkft. selten. V. 5 u. 8, trockene Grasplätze und Triften. — Heydr. 1 Var. 9. Alexis (Fab.) s. lcarus (L.) 5 — 8. Ueherall auf Wiesen und in lichten Wäldern gewöhnlich. D. (lcarus). K die häufigste der um Frkft. vorkommenden Lycaenen. V. — Heydr. 3 Var. 10. Corydon (H.) 7, 8. Fehlt am Vgsbg. u. im Htld. />., einmal hei Giess, am Waldsaum. K ., Frkft. einzeln, doch nicht selten. F., einzeln auf der Anhöhe gegen Sonnenberg, im Mombacher Wald gemein. — Heydr. 5 Var. 11. *J -Adonis (H) 5 u. 8. Fehlt in Oberhessen. D. hat ihn nicht. Zf., Fkft. nicht häufig, im Stadtwald an der Oppenh. Strasse, gern auf Quen¬ del. V. Wbd., trockene Wiesen, Kleeäcker, häufig im Mombacher Wald. — Heydr. 1 Var. Ceronus (//.). 12. f Eumcdon (7/.) 6. Ich fing oder sah ihn bis jetzt nirgends. Z)., Giess., Medon (Mg) 6 u. 7, in liebten Wäldern. K. hat ihn nicht. V. (F/u- medon ) 6, im Mombacher Wald. 13. f Agestis (Esp. u. ZZ.) 6—8. Kam mir nie vor. D. hat ihn nicht, if., Fkft. nicht häufig. V. 5 u. 8. Wbd., auf trockenen Plätzen. Heydr. 1 Var. Allous (II). 14. Dorylas (17.) 7 u. 8. Htld. einzeln in lichtem Niederwald und auf Wiesen. ZI., lichte Wälder, selten. K. hat ihn nicht. V. 7, Kleeäcker bei Biebrich, Mombacher Wald häufiger. — Heydr. 1 Var. Golgus (H). 15. Argus ( L ., ZZ.) 6 — 8. Namentlich im Htld., häufig auf lichten Waldgrasplätzen. D. ; K. Fkft., nicht sehr häufig. V. 5 u. 8. Wbd., trockene Grasplätze. — Heydr. 2 Var. 16. Aegon ( L ., Bkh.) 5 u. 8. Lichte Waldungen auf Grasplätzen, Grbg., Wett., Htld. D. hat ihn nicht. Zf., Fkft. häufig. F, trockene Gras¬ plätze. — Heydr. 2 Var. 17. Tiresias ( Esp .) s. Amynlas (Fab) 7 u. 8. Vgsbg., Wett., Giess., fehlt im Htld.; auf Waldgrasplätzen und Wiesen. D. (Amyntas). K. (Amyn- f«s), Fkft. im Sommer; var. Polysperchon (Ochs.) im Frühjahr in kleinen Heg¬ wäldern; desgl. D. (Polysp.) im Mai um Giess. — V. (Amynt.) 8, Wbd., Wie¬ sen, feuchte, betretene Stellen; (Polysp.) 5, wie Amyntas. 20. Thecla. Kleinschwänze. 1. Quercus (L) 7 u. 8, Welt., Giess. &c. Um Eichenkronen und Ge¬ büsche, gern hoch, zu mehreren versammelt. Z>., die R. im 4 u. 5 einzeln auf Quere, robur. Zf., Fkft. nicht selten, doch einzeln. F, 7, Wbd., die R. im 5 auf hohen Eichen. — Heydr. 2 Var. 2. Rubi (H) 4 — 7. Ueherall gemein, in Waldhegen, gern auf jun¬ gen Kiefern. D. ; Zf., die R. Anf. 5 an Spartium scop. — F., Scheuch. 3. f 1F album (III) 6, 7. Kam mir nirgends vor. Nach Zf. einzeln um Fkft. Fehlt bei D . u. F. 49 4. Spini (XV. V.) 7 u. 8. Grbg., Vgsbg. Einzeln und selten, auf Hecken, in Gärten, auf Schlehengebüsche. Fehlt bei D., Zf. und F. — Heydr. 1 Var., Lynceus (H.). 5. Pruni (L., H.) 6 u. 7, Vgsbg., Giess., Htld. &c. In Gärten, auf Hecken und Gebüschen, einzeln; gern auf Brombeerenblüthe saugend. D ., Zf. u. F. 6. Ilicia (H.) oder nach Zf. Lynceus (Fab.') 6 u. 7, Vgsbg., Htld. häufig. Auf Waldlichtungen um Gebüsche, oder auf Brombeer-, Quendel- u. a. Blüthen in Menge saugend. D., in Eichwaldungen. Zf. , Fkft. häufig in jungem Eichwald. F., 6, Wbd. Waldungen an niederen Gehegen. — Heydr. 2 Var. 7. Belulae (L., H.) 8—10. Ueberall auf Hecken und Gebüschen, jedoch einzeln. D .; K. als Schm, weniger häufig, wie als R. (Ich fand letztere nur selten.); F — Heydr. 1 Var. 21. Charaxes. ( Fehlt.) 22. Papilio. Ritter. 1. Podalirius (L., //.) 5 u. 8. Ueberall, in Hausgärten gern an blü¬ hendem Flieder saugend, auf Kleefeldern. Die R. an dürftigen, sonnigstehen¬ den Schlehbüschen einzeln. D.\ Zf., die R. bedarf der Sonne &c. F, 5 u. 8, zieht des Morgens aus den Waldungen in die Thäler auf Nahrung aus. — Heydr. 1 Var. Zanhlaeus (Zell.). 2. Machaon (L., H.) 5, 7 u. 9. Ueberall in Gärten, auf Kleefeldern, gern um dürre Anhöhen an Disteln. D. 5 u. 9; Zf., 3 Generationen (Ochs. nur 2); F. 5 u. 7, Wbd. — Heijdr. 1 Var., Sphyrus (H.). 23. Zerynthia. (Fehlt.) 24. Hypermnestra. (Fehlt.) 25. Doritis. Parnassier. 1. Mnemosyne (L.) 6. Zf., „soll nach glaubwürdigen Versicherungen auf einigen Hochebenen des Vogelsbergs im 6 fliegen“ *). 26. Aporia. Weisslinge. 1. Crataegi (L., H.) 6. Ueberall, in Feldern, auf Wiesen. Htld., Giess.; die R. im 4 — 5 gesellig an Hecken oder Obstbäumen (Prunus, Cra- *) Ich habe hievon Kunde durch Pfarrvic. Stein und später durch Ilrn. Fr, Grafen von Solms-Laubacli. D. V. 7 aegus ), auch Eichen. D.\ K., Fkft. weniger häufig, als die übrigen Weiss- linge. — V. 27. Pieris. Weisslinge. 1. Brassicae (L., H.) 5 — 10. Ueberall. 2. Rapae (L., //.) wie der vorige. — Heydr. var. Nelo (Ilbst.) u Abart Metra (Wood.). 3. Napi (L., H.), wie die vorigen. — Heydr. 3 Var., Napaeae ( Esp .), Sabellicae (Wd.) u. Bryoniae (//.). 28. Anthocharis. Wcisslinge. 1. Daplidice ( L ., H.) 8 — 9, Grbg. Selten, auf Haferfeldern. Fehlt bei D. ; K ., Frkft. nicht selten, besonders auf feuchten Wiesen, 2 Generatio¬ nen, im 5 u. 9, wovon die 2te viel häufiger. V., 9, Wbd., auf trockenen Feldern. — Heydr. var. Bellidice ( Brhm .), nach K. um Fkft. nicht selten. 2. Cardamines (L., H.) 5, 6. Ueberall auf Wiesen, besond. Vgsbg , Htld. Gern an Wiesenschaumkraut saugend. D. 4 u. 5, Wälder u. freie Lagen. K. Fkft., „Flugzeit selten über 14 Tage. Die R. fällt in Ermange¬ lung des Futters ihresgleichen, selbst Puppen an." — Heydr. 1 Var. Turri- tis (Ochs.). 29. Leucophasia. Weisslinge. 1. Sinapis (L., //.) 4, 5 u. 7. Ueberall auf Waldgrasplätzen. D. ; K.y Frft. häufig. V. 4, 7. Wbd. — Heydr. 3 Var., Erysimi ( Bhh .), Diniensis ( Bhh .) und Lalhyri (H.). 30. Colias. Gelblinge. 1. Hyalc (L.) 5 — 10. Ueberall häufig, auf Kleefeldern, Waldwiescn &c. D., 5 u. Nachsommer; K., Fkft. sehr häufig. V. 5, 8, Wbd. 2. Edusa (Rös.) 8 — 10. Grbg., Htld., Giess. &c. Wiesen und grasige, blumige Feldraine, nirgends häufig. D.\ K., Fkft. 1834 auf Kleeäckern noch häufiger, als Hyalc. V. 5, 8, Wbd., auf Kleeäckern. — Heydr. var. Helice (H.) nach K. lmal bei Frkft. 31. Gonopleryx. 1. Rhamni (L., H.) 3 — 10. Ueberall gemein. /)., K ., V. 5 u. 7. 32. Syrictus. Dickköpfe. 1. Malvarim (Ochs.) s. Malvae (Fab.) 5 u. 7. Ueberall, nicht häufig, auf Wegen des Feldes oder Waldes. Z)., besonders an feuchten Stellen in 51 Wäldern. K., Fkft. selten. V. 8, Wbd., trockene Grasplätze. — Heydr. 3 Abarten, darunter Althaeae (God.). 2. f Lavalerae ( Esp .). Fehlt bei D. u. K. Nach V. 7, Mombach, auf trockenen, sandigen Stellen. 3. Aheolus ( H .) 5 u. 7, überall auf mageren Rasenplätzen, an Ab“ hängen ., K., V. — Heydr. 2 Var. 3. f Actacon (Esp.) 7, 8. Nach K. Fkft. einigemal im Wald an der Oppenheimer Strasse, selten. V. 7. Motnb. Wald und Wbd., selten. 4. Linea (Fab.) 6 — 8. Gbg., Giess., Iltld. &c. Gemein auf lichtem Waldgras und an Kornfeldern. D.\ K. Fkft. einzeln. V. Wbd. gemein. — Heydr. 1 Var. Venala (II.). 5. f Lincola (Ochs., Scr.) 6 — 8. Nach K. besonders auf Feldwe¬ gen im Taunus. II. Spliingcs. 1. Acherontia. 1. Alropos (//.) 5, 9 — 10. Wett. , Gbg. , Giess., Htld., namentlich Starkbg. Abends in Hausgärten &c. schwärmend, bei Tag an Wänden ruhend. X>. ; K., Fkft. nicht selten; 2 Generationen, auch die letzte (deren R. bis tief Oct.) ist fruchtbar (Ochs., „ganz späte R. geben keine Schwär¬ mer“). V., Wbd. auf Kartoffeläckern, oft dem Licht nach in Stuben. 2. Sphinx. 1. Convolvuli (//.) 5, 6, auch 9, 10. Ueberall, in warmen Jahren, z. B. 1846, häufig, Abends an Seifenkraut, Geisblatt . ; Ii. Fkft. einzeln. V. 7, Wbd. — Heydr. 2 Var. 13. f Onobrychis (Fab.) 7 u. 8, Mombacher Wald, gern an Heide- bliithc. Fehlt bei D, u. K. Im rbein. Mag. (1793) steht die Bemerkung, 56 dass Onobr. an den Bergen des Busecker Grundes nicht ungewöhnlich vor¬ komme. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mir über diesen Umstand Gewiss¬ heit zu verschaffen. 11. Syntoinidae. a. Syntomis. (Fehlt.) b. Naclia. 1. f Ancilla (L.). Nach K. Frkft. einzeln; nach V. 6, Wbd. an Hecken &c. C. ftoinbyccs. 1. Lithosidae. Schabenspinner. a. Setina. 1. f Eborina (Ochs.) s. Mesomella (L.). Scheuch , Wehen, im 7 in allen Wäldern. 2. Irrorea (H.) 6. Vgsbg., Giess., Htld. &c. Lichte Waldgrasplätze. D.\ K. Frkft. einzeln; V. — Heydr. 1 Var. 3. Roscida (Fab.) 5, 6. Waldgras, überall. D.; K. Frkft. manchmal häufig. V. 6, 7, Waldwiesen. b. Lithosia. 4. Aureola (H.) 5, 6. Giess., Wett., Htld. &c. Lichte, grasige Wald¬ plätze. D. ; K. Frkft. einzeln; V. 5. Luteola (H.) 7. Stkbg. Waldlichtungen. Fehlt bei D.; Ä., Frkft. einzeln; V. 7, Momb. Wald häufig. 6. Complana (L.) 7. Ueberall gemein in Waldgehegen, im Gras oder an Büschen. D., K., V. 7. Helveola (H.) 7. Fehlt bei D. K ., Frkft. einzeln. V., am Saum von Buchenwaldungen aus Gebüsche aufgescheucht. 8. f Depressa (Esp.). Nach K. selten u. nur im Taunus. Fehlt bei V. 9. -J- Griseola (H.). Nach V. 6, Wbd., in allen Waldungen, von den Bäumen zu klopfen. c. Gnophria. 10. Quadra (L.) 7. Vgsb., Wett., Giess. &c. In Eichenwäldern an den Stämmen oder am Laub, von den Aesten zu schlagen, manchmal häufig und auch in Gärten an Obstbäumen. /)., die R. auch an Föhren, von den Flech¬ ten lebend. K.: V. 57 11. Rubricollis ( L .) 5, 6. Fast überall; Htld. sehr selten. Im Wald¬ gras, in Gebüschen &c. D., schwer fliegend. K., Frkft. nicht selten. V. d. Calligenici. 12. Rosea ( Bkh .) od. Rubicunda ( H .) 6, 7. Grhg., Lhch., Giess. &c. Nicht sehr gewöhnlich, von Eichen zu schlagen. Z).; K. Frkft. einzeln. V., Wbd., Eichenhecken. e. Nudaria. 13. f Senex (//.). Nach K., Frkft. selten, auf feuchten Gehirgswiesen im Taunus. Doch fehlt er bei V. 14. Mundana (L.) 7. Htld. An Gartenwänden. Fehlt hei /).; K .? nur im Taunus, die Räupchen in den Mauerritzen der Königsteiner Ruine. V. 7, Schlgbd., an Mauern, selbst in Gebäuden häufig. 2. Typhonia. (Fehlt.) 3. Psychidae. Nackte Spinner. a. Psyche. 1. Calvella (Ochs.). Nach K. um Frkft. allenthalben. Fehlt bei D.u. V. 2. Graminella (\V. V.) 7. Ueberall auf Waldgrasplätzen; „das M. schwärmt bei Tag nach dem madenförmigen W., das an Stengeln oder Bäu¬ men sitzt;“ Z)., die R. an Briza, Ruchgras u. a. K., Frkft. nicht selten. V. Wbd., die P. an Stämmen &c. Schenck. b. Canephora. 3. f Bomhycella (//.). Nach V. 5, Ems; die R. im 8 an einem Chausseegeländer. 4. Nitidella (H.) 5. Nach K. um Frkft. häufig; V., Wbd. Wald wiesen. 5. Pulla (Esp.) 6, 7. Giess., Grbg., Wett., „das M. auf Wiesen, rasch fliegend und in Gras schlüpfend, wenn man es haschen will, auch Morgens matt an Grashalmen sitzend,“ D. Nach K. um Frkft. nicht häufig. V. 5, Wbd., Wiesen im Nerothal. Schenck &c., Wehen. 6. d* Vestita (F.). Schenck , um Wehen. Hetjdr. hat ihn nicht (oder synonym?). V. hat noch Pectinella (Mn.) 7, Wbd., auf Wald wiesen und in jungen Gehegen, und Pseudobombycella (bei Iieydr. nicht angeführt, oder synonym) 5, Wbd., in Laubwaldungen, an der Rinde von Birken. — K. glaubt, dass um Frkft. mehr Arten, als die von ihm angegebenen, Vorkommen; doch ge¬ linge auch Anderen in Bezug auf diese Gattung kein genügenderes Resultat. 4. Heteroqmis. (Fehlt.) 8 58 5. Liparidae. a. Orgyia. 1. Antiqua (L.) 8, 9. Ueberall, das Männchen bei Tag in Gärten und Wäldern nach dem W. umherschwärmend; die R. an Obst- und Waldbäumen und allerlei Sträuchern. D. ; K. Frkft., Mai bis Oct. in verschiedenen Gene¬ rationen. V. 2. Gonostigma (Fab.) 7, 9. Grbg., Htld. Die R. 5 und 6 auf Woll- vveide ( Sal . aurita). D ., „die R. an Eichengebüsche, ohne sich zu entwickeln.“ *(. Frkft. einzeln, die R. an Schlehen. V. 7, 9. Die R. an Wollweide. b. Penthophora. (Fehlt.) c. Liparis. 3. Dispar (L.) 8, 9. Strkbg., in allen Gärten, das M. bei Tag nach dem W. umherfliegend. Die R. an Obst- und Waldbäumen, oft verderblich. D., „früher um Giess, vorhanden.“ Jt., Frkft. gemein. V, ., Wbd., in allen Gärten. — Heydr. var. Disparina (MüU.), 4. Salicis (L.) 7. Ueberall, in warmen Jahren an Pappeln und Wei¬ den in Unzahl. Htld. selten. D ., »das M. fliegt bei Tag.“ K., V. d. Porthesia. (crog&qdig Plünderung.) 5. Auriflua ( Fab .) 6, 7. Ueberall, an Bäumen und Sträuchern in Gärten träge ruhend, von starkem Moschusgeruch. Die R. einzeln an Obst- und anderen Bäumen. D. 7 — 9. K., V. 6. Chrysorrhoea (L.) 7, 8. Giess., Wett., Strkbg. Vor 15 — 20 Jah¬ ren noch nicht um Grbg., wo die R. jetzt auch gefunden wird. Diese ver¬ heert in Gesellschaft Eichen-, Schlehen-, Obst- und andere Bäume und Sträu- cher. D.y „wurde bei Giessen einmal als Raupe gefunden“, was mir auffällt, da 1838 — 40 dort überall an Hecken und Bäumen ihre Verheerungen auf¬ fielen. üf., Frkft. gemein. V., Wbd. an allen Obstbäumen. e. Ocneria. ( 'Fehlt 0 f. Psünra. nacht , ovga Schwanz .) 7. Monacha (X.) 7, 8. Ueberall, doch namentlich in Strkbg. an Baumstämmen in Gärten und Wäldern. Die R. hauptsächlich an Eichen und Kiefern. D., „die R. oft an Moos, davon lebend“. K ., V. — Heydr. 2 Var. g. Laelia. 8. V nigrum (Fab.) 6, 7. Vgsbg., Htld. &c. In jungen Buchenwäl¬ dern, bei Tag aufgescheucht. />.; K., Frkft. selten; V. 6, an Linden. h. Dasychira. (Saöv g zottig , %eip Hand.) 9. Fascelina (L.) 7. Ueberall, die R. mehr an Schlehen und Woll- weiden, als Luzerne und anderen Kleepflanzen. D., „am liebsten an Klee und Löwenzahn“. K. Frlift. einzeln, doch nicht selten. Die R. 4 u. 5 an Schlehen &c. 10. Pudibunda ( L .) 5, 6. Ueberall, an Wald- und Obstbäumen. Die R. 8 — 10 an Obst- und anderen Bäumen, einzeln. D., ÜC., V. Die sonstigen neueren Entomologen schalten hier Coryli ein, den aber Heydenrcich’s Verzeichniss unter den Eulen als Gattung Demus aufführt. S. 69. 6. Clidia. ( Fehlt.) 7. Pygaeridae. Stirnstreifler. a. Pygaera. (ctvyy Steiss , aioa heben.) 1. Curtula (L.) 5, 6, 7. Ueberall, einzeln; die R. 5 u. 6 an Wei¬ den. D.] K ., die R. im 7 auf Pappeln. V. 2. Anachoreta (Fab.) 5, 7. Ueberall, einzeln, die R. an Weiden und Pappeln 7 — 9. D., Jt., V. 3. Reclusa (Fab.). Wie der vorige, die R. vom 7 bis 10 zwischen Blättern an Weiden und Pappeln. D., K., V. 4. -j* Anaslomosis (L.). Ich traf ihn oder die R. nirgends. Desgl. D. ; K., Frkft. selten, die R. auf Zitterpappel. V. 5, 7, Wbd., die R. an Weiden. b. Phalera. 5. Bucephala (L.) 5, 6. Ueberall, an Linden oder Stengeln &c. nach dem Auskriechen ruhend. Die R. 7 — 9 gesellig an Linden, Weiden, Eichen, Birken u. a. D ., K ., V. 8. Bombycidae. a. Gastropacha. (Dickbäuche.) 1. llicifolia (L.) 5, 6. Grbg., Giess., Htld. &c. Einzeln; die R. im 7 u. 8 an Waldgehölze, namentlich Salweiden, Espen, Eiche. D. hat ihn nicht, auch nicht K. V. 5, Wbd., die R. 6—8 an Salweide u. Heidelbeere. Fehlt bei Schenck (um Wehen). 2. Betulifolia (L.) 5, 6. Ueberall sehr selten; die R. einzeln im 7 u. 8 an Eichen, Espen u. Pappeln, D. auch an Vogelbeerbaum, üf., Frkft. sel¬ ten; V. 5, Wbd, Schenck &c., Wehen. — Ich fand noch keine. 60 3. Populifolia (Tr., TF. V.) 6. Aeusserst selten; die R. an hohen Espen und Pappeln zuweilen. Fehlt bei D ., K. Frkft. sehr selten; V. 6, Wbd. an Pappelbäumen. — Mir gelang deren Fund noch nirgends. 4. Quercifolia (\L.) 7. Vgsbg., Htld. sehr gewöhnlich, auch Giess., Welt. &e. nicht ungewöhnlich; die R. an Schlehe und Woll Weidengebüsche, namentlich wo letzteres an Chausseeböschungen, am Eingang in Wald u. dgl. steht; auch in Hausgärten an Pflaumenbäumen u. a. D., K., V. — Heydr. hat 2 Var., Alnifolia (Ochs.) u. Ulmifolia (DM.). 5. Primi (L.) 7. Frdbg., Giess., selten; die R. in Hausgärten an Pflaumenbäumen, nach D. auch Eichen und Linden. K., V. 6. Potatoria (L.) 7. Ueberall gewöhnlich. Die R. an Hecken, von Gräsern, namentlich Quecke, lebend. D ., K ., V. 7. Pini (L.) 7 — 8. Ueberall; Vgsbg. u. Htld. nicht sehr gewöhnlich, in Stkbg. in den Kiefernwäldern häufig. Die R. im 5 u. 6 an Kiefern, die P. zwischen den Rindenschrunden. D., K ., V. 8. Cralaegi (L.) 9, 10. Ueberall, nicht gewöhnlich, an Hecken ruhend; die R. in 5 u. 6 einzeln an Schlehe, Weissdorn, auch Hasel. D. hat ihn nicht, dagegen K. u. V. — Heydr. var. Ilicis ( Ram .). 9. Populi (L.) 9, 10. Ueberall; die R. im 5 u. 6 unten an Pappel- slämmen bei Tag, oft zu mehreren beisammen, in den Rissen ausgestreckt. Nach D. um Giess, auch an Linden und Eichen , auch K. Eichen. V die R. im 6 an den Stämmen der Schwarzpappel, v. Grass. 10. Castrensis (L.) 7. Wett-, Giess., Grbg. u. Lbch., noch nicht um Bdkpf. angetroffen. Die R. -Gesellschaften auf niederen Kräutern im Feld. D., die R. auch an Eichen. K ., V. 11. Neustria (L.) 7. Ueberall, die R. oft dem Obst verderblich. D., IC , V. 12. f Franconica (Fab.). Nach K. um Fkft., „wo er vor 20 Jahren noch vorkam, jetzt dort gänzlich ausgerottet; wieder um Genf entdeckt und Exemplare zu beziehen aus dem südlichen Europa.“ 13. Rubi (L.) 6, 7. Ueberall, das M. bei Tag auf den Wiesen nach dem W. unihersch wärmend , die R., 8 — 10 in Menge auf Wiesen und in Waldgehegen, verpuppen sich erst im folgenden Frühling. D ., K., V. 14. Quercus (L.) 7. Ueberall, das M. schwärmt bei Tag nach dem W. umher. Die R. fand ich oft ausgezehrt an Hecken hängen. D., K., V. 15. Trifolii (Fab.) 6, 7. Ueberall, nicht häufig. Die R. auf Wald¬ wiesen, im Rasen lichter Hegen, nach D. auch an Laubhölzern. K. Frkft. ein¬ zeln; V. — Heydr. var. Medicaginis ( Bkh .). Dieser wird im rhein. Magaz. (1793) als eigene Species angeführt. 16. Catax (L.) 9, 10. Giess., Wett., Stkbg., fehlt am Vgsbg. u. im Htld. Die R. an hohen Eichen, auf dem unteren Laube. D. „jung gesellig, bei Tag an der Rinde, rührt Heckeneiche und Büsche nicht an.“ K , Frkft. einzeln. V., Wbd. Scheuch , um Wehen 0. 17. Everia (Knoch.) 10. Nach D. jetzt auch um Giess. 1838 — 40 traf ich ihn dort noch nicht und hörte von Herrn Pfarrvic. Stein , dass er um Wetzlar und Hermannstein vorkomme. Die R. im 5 gesellig an Schlehen. K. u. F. haben ihn nicht; dagegen Schenck (Wehen). 18. Lanestris ( L .) 4, 5. Ueberall, die R. gesellig in Nestern an Schlehenhecken, auch Obstbäumen, oft verderblich. D., die R. auch an Lin¬ den. K., V. b. Lasiocampa. (Aarfiog rauh, v.aucty Raupe.') 19. Dunieti (L.) 10. Vgsbg. , Giess., Htld. , selten, auf Waldrasen¬ wegen zu Boden, die R. an Rainen und in Hegen an Hieracien, Apargie u. a. Cichoreen, schwer zu erziehen, da sie das Futter nicht anrühren mag. Fehlt bei D. ; K. Frkft. sehr selten. F. 10. Wbd. Wiesen. c. Cnethocampa . {v.vrjd'O jucken.) 20. Processionea (L.) 8, 9. Giess., Wett. &c., fehlt am Vgsbg. u. im Htld. Die R. im 6 an hohen Eichen. D. hat ihn nicht. 1839 fand ich die Raupen auf den niederen Aesten hoher Eichen bei Giessen im Philosophen¬ wald. K., Frkft. häufig, ganze Wäldchen im Niedthal entblättert. F., Wbd. an hohen Eichen. d. Gluphisia. tylvepig Pfeilkerbe.) 21. i Crenala ( Esp .) 6. Nach K. einmal im Wald; nach V. 6, Wbg., in Waldungen, der Schm, zugleich mit den R. von Cat. Fraxini von Zitterpappel geklopft, v. Grass. e. Drymonia. (Sgvpav Eichwald.) 22. f Querna (JF. F.) 4, 5. Nach K. Frkft. höchst selten; F. 4, 5, Wbd. R. im 7 u. 8 von Eichen geschlagen. 23. Chaonia ( H .) 4, 5. Giess., Wett. &c. Die R. im 7 und 8 von Eichen zu schlagen. D., K. Fkft. einzeln, F. 24. Dodonaea ( W . V.) 4, 5. Vgsbg., Htld., unter Eichen, vor dem Aufgrünen. Die R. 6 — 8 von Eichen zu schlagen. D. hat ihn nicht. K., die R. Ende 5 u. 6 in zusammengezogenem Eichblatt. F. 5, 6. Wbd., die R. 7 u. 8 von Eichen geschlagen. — Heijdr. 2 Var. f. Harpyia. 25. f Bicuspis ( Bkh Nach K. Frkft. sehr selten, F. 6, bei Wehen auf Birken. Schenck &c. 26. Bifida ( H .) 5 u. 6. Ueberall, einzeln an Pappelstämmen. Die R. 6 — 9 einzeln an Weiden und Pappeln. D.; K. , die R. an Zitterpappeln, manchmal 2 Generationen; F. — Heydr. 4 Var. 27. Furcula ( L .) 5 u. 6. Ueberall, nicht häufig. Die R. 8 u. 9 in Wald an Espen, Weiden, auch Buchen, so um Bdkpf. nicht ungewöhnlich. Fehlt bei D. ; K. Fkft. selten, die R. im 6 von Buchen; V. die R. im 9 an Buchen. — Heydr. 2 Var. 28. Ertninea (//.) 6. Lbch., selten. Sonst traf ich ihn nirgends. Die R. an jungen Pappeln, auch Weiden. D ., ÜT., V. 29. Vinula ( L .) 5, 8. Ueberall, an Stämmen, namentlich Pappeln, ruhend, gemein. Die R. häufig, 7 — 10 an Weiden, Pappeln und Espen. D., K.) V. — Heydr. var. Minax (//.). g. Hoplitis. 30. Milhauseri (Ochs.) od. Terrißca ( Bhh .) 5. Die R. im 8 mehrmals bei Bdkpf. von den Aesten hoher Eichen geschlagen ; ich brachte leider keine zur Entwickelung. D K. Frkft. sehr selten, die R. im 6 u. 7 an jungen Eichen, machten ein geleimtes Gehäuse. V. 5, Wbd., die R. u. P. 8 u. 9 an den Stämmen hoher Eichen und Rüstern &c. h. Stauropus. (dravgog Kreuz.) 31. Fagi ( L .) 5, 6. Vgsbg., Htld., Giess. &c. Bei Tag an Buchen und andern Waldbäumcn an den Stämmen ausgestreckt; die R. 7 — 10 einzeln an Waldbäumen, namentlich Buchen; gewöhnlich angestochen, so dass sich ein Ichneumon entwickelt. Nach D. eine Mordraupe. K. , Fkft. selten, die Puppe vertrocknet über Winter leicht. V. 5, 6, die R. im Herbst an Eichen. i. Ptilopliora. ( ctriXov Flaum.) 32. Plumigera (Fab.) 11, 12. Ich fand die R. zahlreich beisammen auf Masholder (Acer campestre) an Waldrändern im 5 bei Heppenheim; sonst traf ich ihn in Hessen nirgends an. D. , bei Giess, einmal; K., er soll bei Frkft. gefunden worden sein; einmal im Taunus. V. Wbd., die R. im 5 im Dambachthal häufig von Masholder. k. Uropus. (Fehlt.) 1. Notodonta. (Rückenzähnler.) 33. Dictaeoides (H.~) 6. Grbg., Htld., Giess. &c. Nicht gewöhnlich, die R. im 9 an jungen Birken an den Zweigspitzen. An Pappeln oder Salweiden fand ich sie nie. D., „wie Dictaea vorkommend“; K. ebenso; V., die R. im Frühjahr u. Herbst an Birken. Scheuchte c., Wehen, seltener, als der folgende. 34. Dictaea (L.) 5, 6. Ueberall an Pappeln und Espen. Die R. im 8 u. 9 an jungen Pappeln und Espen an den Zweigspitzen. D .; K, 2 Ge¬ nerationen, die R. der letzten häufiger. F., die R. an Zitterpappel. Scheuch & c., Wehen, „an Pappeln u. Birken“(?). 35. Tremula (W. V.) od. Trepida (Fab.) 5, 6. Giess. Ich traf sie sonst nirgends. Die R. dort 1838 u. 1839 im 7 von jungen Eichen oder den 63 untern Aesten hoher geschlagen. D. hat ihn nicht. K., Frkft. einzeln. V., „die R. auch in Obstgärten an Baumstämmen häufig.“ 36. f Torrn (Ochs.). Nach K. um Frkft. selten, von 6 — 10 in 2 Ge¬ nerationen, die R. auf Zitterpappel. Nach Scheuch auch um Wehen. V. da¬ gegen hat ihn nicht. 37. Trilophus (Fab.) 5 u. 8. Giess. Um Grbg. und im Htld. traf ich ihn noch nie. An Pappeln ruhend. D. und K., die R. im 6 und 9 einsam an ital. Pappeln. V. 5, 6 Wbd.; Scheuch &c., Wehen. 38. Dromedarius (L.) 5, 8. Ueberall, doch nicht häufig. Die R. im 6 und 8 — 9 an jungen Birken, auch Erlen. D. ; K., Frkft. häufig. V. 39. Zieme (L.) 4, 5, 7, 8. Ueberall; die R. 6 — 10, oft in 3 Gene¬ rationen, an Weiden, namentlich Salweiden, Pappeln und Espen, namentlich an Waldschneusen. D., K ., V. 40. Bicolora (Fab.) 6. Lbch., sonst traf ich ihn nirgends. Die R. im 7 u. 8 an den Spitzen junger Birkenbäume, wie Dictaea , nach Blättern hin ausgestreckt, gern hoch. Nach K. um Fkft. nur als Seltenheit. Auch V. „einmal bei Wbd. gegen die Platte hin aufgefunden“. D. hat ihn nicht. — Heydr. var. Albida (Zelt.). m, Drynobia. (Sgvg Eiche.) 41. Velilaris QEsp.') 6. Giess. Um Grbg. u. im Htld. habe ich ihn noch nicht gefunden. Nach D. die R. 8 u. 9 einsam an Eichen. üf., Frkft. selten, von den untersten Aesten der Eichen zu schlagen. V. , die R. im Herbst. Scheuch , um Wehen. 42. Melagona (Bhh.} Scr.) 6. Grbg., unter Eichen im Gras; die R. 6 — 8 an den untersten Eichenästen. Fehlt bei D. ; K., Fkft. seltner, als Velit. — V. 6, Wbd., die R. im Herbst von Eichen und Buchen. n. Spatalia . (dctaraXy Luxus.) 43. Argentina (Fab.) 6, 8. Ich traf ihn nirgends. Nach D. um Giess., von Eichen geklopft, die R. einsam an niederen Eichen. K ., Frkft. nicht häufig, die R. 2mal, zuerst im 6, von niederen Eichenbüschen zu klopfen. V. 6, 8, Wbd., die R. im Frühjahr und im 7 von jungen Eichen. o. Lophopteryx . (Xorpog Schopf.) 44. f Carmelita (Esp.). Nach K. im Wald von Dreieichenhayn, äusserst selten. Nach Ochs, in Franken, nach Ferd. Bischoff nicht selten um Jena. Fehlt bei D. u. V. 45. Camelina (L.) 6. Ueberall gewöhnlich. Die R. 7 — 10 an allerlei Gehölze. D., K., V. — Heydr. var. Giraffina (H.). p. Ptilodontis. ( ttriXov Flaum.) 46. Palpina (L.) 5, 6 u. 8. Ueberall, an Hecken, Stämmen &c. ruhend; die R. 7 — 9 an Pappeln, Weiden; D.} K. 2 Generationen, V. 64 9. Bombyx. (ßopßv£ Seide.) 1. Mori (H.) 6. Die Seidenraupe wird in Darmst. und an anderen Orten gezogen. 10. Endromis . (evSgopiq Pelzrock der Wettläufer.) 1. Versicolora (L.) 3, 4. Vgsbg., Htld., Giess. &c. In Birkgehegen und von Chausseebäunichen geschüttelt. Die R. erst gesellig, dann einzeln an Birken-, Hasel-, Espen- und anderen Gebüschen. D., K., V. — Ueberall nur selten. 11. Saturnina. a. Satiimia. 1. Carpini (Bkh.) s. Pavonia minor (L.) 4, 5. Ueberall, namentlich häufig im Htld. Die R. erst gesellig, dann zerstreut, 6 — 8 an Schlehen, Brombeer-, Wollweide-, Heidelbeersträuchern &c. in Waldgehegen und im Feld. />., K., V. b. Aglia. 2. Tau (L.) 4, 5. Ueberall in Buchwaldungen, das M. bei Tag im Sonnenschein nach dem W. umherschwärmend. Die R. bis Ende 7 oder Anf. 8 an allerlei Laubgehölze, vereinzelt. D ., ff,, V. c. Caloptera. C Fehlt.) 12. Cossidae. a. Cossus. 1. Ligniperda (Fab.) 6, 7. Ueberall, an Stämmen ruhend; die R. im Holz alter Weiden, Pappeln und anderer Bäume. D. ; if., zu verschiedener Zeit, da die R. zu sehr verschiedenen Zeiten reifen; P. auch unter Erde. V. — Erwachsene R. verlassen gern die Stämme u. laufen über die Wege, wo man sie durch ihren Faulholzgeruch schon von Weitem wittert. b. Zeuz er a. 2. Aesculi (L.) 7. Ueberall, Abends fliegend oder an Stämmen, Klaf¬ terholz im Wald u. dgl. ruhend; die R. gern in jungen Obslbaumstämmchen. D. ; ff,, Frkft. selten; V. — Heydr. var. Octopunclata (B.). 3. f Arundinis (#.). Nach ff. die R. nach Darmsladt zu im 4 in Rohr, nach V. 6, 7, Wbd., die R. in Rohr am Salzbach. c. Endagria. (Fehlt.) d. Styt/ia. (Fehlt.) 65 13. Hepialidae. 1. Humuli (L.) 6, 7. Htld., Vgsbg. In ersterem gewöhnlich, Abends in Gärten oder auf Bleichen nahe an Wasser fliegend. Fehlt bei D. u. K.\ V. 6, 7, Rennerod (Westerwald). 2. Lupulinus (L.) 5. Ueberall, an Stämmen, Planken &c. ruhend, Abends auf Wiesen. D., lässt sich bei der Berührung fallen, /i., Fkft., häufig. V. 3. Sylvinus ( L .) 8, 9. Ueberall, namentlich Iltld. Bei Tag im Gras sitzend, Abends auf Grasplätzen, in Gärten &c. fliegend. D., K ., V. — Heydr. 2 Var. 4. Hectus (L.) 5, 6. Ueberall, selten. In Waldgras, an Stämmen &c. ruhend, Abends an Waldrändern schwärmend. D. ; K., „die R. von Eichen geklopft“. V. (rar. Nemorosa, welche indessen Heydr. nicht enthält) 6, Wbd., bei Sonnenberg, v. Grass. 14. Chelonidae. Bären. a. Tricliosoma. (Fehlt.) b. Euprepia. (Fehlt.) c. Chelonia. (fteXarq Schildkröte.) 1. \ Maculosa (Fab.). Nach V. 6, 8, im Mombacher Wald schon ge¬ funden. In Borkh.s rh. Mag. (1793) : »Einmal an Gras auf dem Wall von Giessen“. — Heydr. hat 3 Var. 2. Hebe (Fab.) 6. Frkft., Strkbg. Fehlt in Oberhess. Bei Tag auf dem Boden unter Wolfsmilch &c., die R. 3 — 5 auf Brachfeldern. ÜC, Frkft. häufig; wird die R. mit Lattich erzogen, so verliert das Roth das hohe Co- lorit. V. 3. Caja (L.) 7, 8. Ueberall, gemein, D ., if., V. — Besonders in Hausgärten. 4. Plantaginis (L.) 5, 6. Giess., Htld. Fehlt um Grbg. , Laubach u. im Strkbg.schen. Auf grasigen Plätzen in Waldhegen, die R. in 3 u. 4 auf Waldrasen von Plant, lanceolala lebend. D die R. oft in grösserer Zahl an einem Platz. K.} nicht unmittelbar in Frkft.s Nähe, sondern im Taunus, bei Giessen. V. — Heydr. hat 4 Var. Hospita fing ich bei ßdkpf. 5. f Villica (L). Nach K. früher (vor 40 — 45 J.) um Frkft., jetzt nur noch hinter Mainz , auch nach V. 6, bei Caub u. St. Goarshausen auf Grasplätzen. — Heydr. hat 2 Var. 6. Aulica ( L .) 5 — 6, Htld., Giess. Schwerfällig aus dem Waldgras hochgelegener Bergwälder auffliegend; die R. ähnlich Plantaginis 4 — 5 auf 9 Waldrasenwegen an Plant, lanceolala &c. ; K. hat ihn nicht. V. 6, Mombacher Wald, selten. 7. Purpurea ( L .) 6. Strkbg. (Heppenh. &c.). Die R. 5 an allerlei Kräutern, wie Scabiosc, Centaur. Jacea u. a. Fehlt bei D.\ K., noch vor 6 Jahren um Frkft. einzeln, jetzt nicht mehr. V. 6, Wbd., Mombach, die R. auf grasigen Waldstellen. Schenck &c. 8. Russula ( L .) 5 — 8. Ueberall gewöhnlich, im Waldgras bei Tag fliegend. D., die R. fand man in Gesellschaft von Planlaginis im 4. K. d. Callimorpha. {y.aXXog Schönheit , popp?] Gestalt.) 9. Dominula (L.) 6 u. 7, Giess., Htld. Um Grbg. traf ich ihn nie. Fliegt bei Tag in lichten Laubwäldern, saugt nach D. gern an Syngenesisten, oder wird von Eichen aufgescheucht. JC, Frkft. nicht selten, die R. im 4 u. 5 im Wald häußg auf Myosotis sylvat. und Himbeere &c. V. 6, Wbd. an dem Bach hint. d. Fasanerie. — Heydr. var. Rossica ( Kolen .). 10. Hera (L.) 7, Strkbg. In Gärten und Wäldern, gern auf Eupalo- riurn &c. saugend. Nach K. noch 1834 um Frkft. sehr häufig, jetzt immer seltener. V. 7, an den Steingruben im Dennelbachthal (Schlangenbad, Wlbg. v. Gr.). Ich traf 1842 einen bei Grbg. D. hat ihn nicht; er scheint in Ober¬ hessen so gut, wie nicht vorzukommen. 11. Pulchra ( Esp .) 4, 5. Im Jahr 1850 wurde am 26. April unter meinen Augen bei einer Excursion von einem Schüler ein sehr frisches Exem¬ plar an Buschanemone saugend in einem Bergwald bei Biedenkopf gefangen, welches sich noch in der Sammlung jenes Schülers befindet. Fehlt bei D. u. V. Nach K. einmal am 7. Oct. 1848 in der Nähe des Forsthauses von H. Frey bei Frkft. angetroflen. e. Euchelia. 12. Jacobaeae (L.) 5, 6, 8. Ueberall in Waldhegen gemein. D., K., V. f. Emydia. 13. Grammica ( L .) 7. Htld., Giess., Vgsbg. &c., bei Tag auf Heiden und trockenen Waldgrasplätzen. D. ; K., die R. im 3 nesterweise, klein wie Cinxia- R., auf Brachfeldern an Fesluca duriuscula u. anderen Gräsern. V. — Heydr. v. Striata (//.). g. Phragmatobia. ((ppaypa Zaun.) 14. Fuligitiosa ( L .) 4, 7. Ueberall, nicht häufig; an Zäunen, in Gras, aufgescheucht wegfliegend. Die R. an niederen Pfl., «überwintert und spinnt sich im 3 ein“, D. ; K., V. h. Estigmene. {Fehlt.) 67 i. Sptlosoma. (ditiXog Fleck , dcoua Leib.) 15. Lubricipeda (Fab.) 5, 6. Ueberall , in Gärten, an Zäunen, Spa¬ lieren &c., die R. 7 — 9 an Zäunen auf Andorn , Nessel , Hollunder &c. D., K.t V. — Heydr. v. Luxerii ( God .). 16. Menthaslri (Fab.) 6. Ueberall, in Gärten, an Zäunen, Mauern, Wänden, in Gebäuden, gemein, oft häufig. Die R. 8 u. 9 über Wege laufend &c. D.t K., V. — Heydr. v. Walkeri (Curt.). 17. Urticae (Esp.) 6. Wie vorige, seltner. K. ; V., Waldränder v. Gr. Fehlt bei D. Ich kann mich ihrer nicht mit Bestimmtheit erinnern. 18. Mendica (L.) 5, 6. Htld., Giess. &c. Irn Gras von lichten Wald- slellen, die R. bis Herbst an allerlei Kräutern. D.\ K ., Frkft. selten; V. die R. auf Brennesseln in Gärten &c. 15. Limacodes. (Xema.v.oiSyc, schneckenähnlich.) 1. Testudo (Fab.) 5, 6. Vgsbg. (Grbg., Lbch.), Wett. (Hungen) schnell.) 1. f Honoraria ( 77 .). V. 5, Wbd., aus Eiehengesträuch zu klopfen; die R. im 9 daran. 2. Margaritaria (H.) 6, 7. Htld. in Laubwald gewöhnlich; K., Frkft. einzeln, die R. Anfangs 5 an Eichen; V. (. Marginaria ?) 7, Wbd. allenthalben in Laubwald. 3. Fasciaria ( H .) 5 u. 8. Oberhess, nicht häufig in Kiefernwäldern. K.y Frkft. nicht selten; V. 5 u. 8. Wbd., Kiefernwald. — Heydr. var. Pra- sinaria (//.). 4. Rumia. 1. Cralacgaria ( H .) 6, 7. Oberhess., an Hecken gewöhnlich. 7t., Frkft. selten. F., Wbd. allenthalben an Hecken (5 u. 7). 5. Geometra. 1. Bajularia (77.) 7. Vgsbg. (Grbg.) an Eichen, selten. K ., Frkft. selten. F., Wbd. 2. f Smaragdaria (Esp.). 7C, Frkft. selten, Taunus. V. 6, 7, Wbd., Abends auf dem Neroberg fliegend, die R. im 5 auf Schafgarbe. — Heydr. v. Prasinaria (Ev.). 3. Papilionaria H .) 7. Vgsbg., Htld., in jungen Eichwaldungen an Stämmen nicht sehr selten. K.y Frkft. selten; F., Wbd., in Waldungen von Bäumen zu klopfen. 4. f Aestioaria (77., Esp.~) od. Thijmiaria (F.). K. , Frkft. einzeln; F 5 u. 9, Wbd. an Eichbüschen. Um Grbg. u. im Htld. traf ich ihn nicht. 5. f Bupleuraria (77.). K.y Frkft. selten ; V. 7, Wbd., grasige Wald¬ stellen allenth. 6. f Viridaria QL.'). V. 5, 9. W7bd. , allenth. auf grasigen Wald¬ plätzen. 7. Putalaria (77.) 5, 6 u. 8. Htld. in Laubwaldung, aus Büschen aufgescheucht, sehr gewöhnlich. Ich erzog aus der R. an Eichenlaub den Schm, im 8. K. u. F. 0. 12 90 8. + Aeruginaria (//.). V. 5, Wbd., allenth. an Waldsäumen in den Hecken. 9. f Vemaria (H.). Ä-., Frkft. selten, die R. schon im 4 auf Clemat. Vitalba. V. 6, Wbd., Dambachthal an den Hecken der linken Bachseite. 10. Cylisaria ( H .) 6, 7, Oberhess, überall auf grasigen Waldplätzen. K ., Frkft. einzeln, die R. im 5 auf Spartium. V. , Wbd., grasige Wald¬ stellen, allenth. — Heydr. *) var. Agrestaria (7).). 6. Ligia. (Fehlt.) 7. Timia. (Fehlt.) 8. Aspilates. \. f Gilvaria (H.). V. 8, Wbd., trockene, grasige Waldstellen, allenthalben. 2. Pwpuraria (L., H. ) 7, 8. Wett. (Frdbg.), nicht im Vgsbg. u Htld., bei Tag auf den Feldern, Stoppeläckern &c. V., Wbd., auf allen Kleeäckern. K., Frkft. einzeln. — Heydr. v. Sanguinaria (Kam.). 3. f Adspersaria (H.) 6. V. , Wbd. auf dem Neroberg, die R. an Spartium überwintert. 4. f Strigilaria (//.). Ji., Frkft. nicht selten; V. 5, 6, Wbd., fliegt oft bei Tag. 5. Conspersaria (7/.) 7, Grbg. auf Wiesen mit Salbei; V Wbd. aus Hecken gescheucht. 6. f Artesiaria (W. V. , //.). K ., Frkft. selten; V. 8, Wbd. bei Weinbergsmauern. 7. f Petraria (H., Esp.). K ., Frkft. selten. 8. Vespertaria ( H .). V. 7, 8, Wbd., Niederwald des Nerobergs. 9. f Lineolaria ( H .). K.f Frkft. selten; F. 4, 6 u. 7, Wbd., aul trockenen Grasplätzen im Mombacher Wald gemein. 10. Palumbaria (JF. V.) 5 — 8, Htld. &c., gemein auf Heiden und in Waldhegen im Gras. K. ; V. 11. Mensuraria (FF. V.) 7, 8. Htld. &c., gewöhnlich, auf Waldgras¬ plätzen &c. K. ; V. 12. Bipunctaria (W. V.) 8, 9. Htld., in lichtem grasigem Bergwald. K, Frkft. einzeln. F., Wbd. allenthalben in Hecken. 9. Crocallis. 1. f Extimaria (//.). if., Frkft. einzeln. V. 6, Wbd., Neroberg auf Eichen, die R. im 5. *) Die fehlerhafte Orthographie „Cythisaria“ fast aller Werke (auch Heydr., nicht aber K. u. V.) ist zu rügen ( vv-ridog , Cytisus). 91 2. Elinguaria (L., H.). Oherhess. selten, im 6 u. 8 an wilden ßirn- sträuchern &c. K., Frkft. selten; P. Wbd. Gärten u. Waldhecken. 3. Pennaria (L., H.) 9, 10. Oberhess, ungewöhnlich. IC, Frkft. nicht selten, die R. schon im 5; V. Wbd., Anlagen und Wald. 10. Gnophos. ( yvo*) 5 21 : 7,7 '*); Mai 28 : 7,9 '»); Jun. 27 : 7,7 >4); 27 : 7,0 *5); Aug. 29 : 8,5 I2). Zusätze. Namen. Absolute Höhe. Exposi¬ tion. Boden. unterliegende Formation. 1. Fürsten brunnen bei Giessen circa 640' grossh. hcsB. SSW Torf und Kieslehm. Alluvium und Braunkohlen¬ formation. 2. Waldbrunnen, zw. Giessen u. Wieseck. circa 650' NO Torf. Alluvium. 3. Meisterbrünn chen, ib., nörd¬ lich vor der Kl. Lindener Mark. » 780' N Kieslehm. Braunkohlen¬ formation. 4. Lud wigs brunnen, am westl. Fuss d. Schiffenbergs,im Walde, gegenüber dem Forstgarten. » 980' SW humöser Lehm. Basalt. 5. Klosterbrunnen, am südwst. Abhange d. Schiffenb., im Walde. ” 980' SW ditto. ditto. 6. Launsbach, „Born in d. Born¬ gasse“, überwölbt, westl. b. Orte. 700' 0 Lehm. Grauwacke. 7. Strauthborn , am westsüdw. Abhange des Hangensteins. ” 1100' NW Lehm. Basalt. 8. Holzbrunnen, Nordostabhang des Hangensteins. » 1100' NO Lehm. Basalt. 9. Trinkborn 30 Schritte OSO bei Rödchen, in Stein gefasst. 10. Läusbergsborn, SSW bei Rödchen. 99 700' N — Basalt. » 680' N Gerolle und Lehm. Basalt. 11. Altenbuseck, viereckige ge¬ fasste Ouelle. 99 880' SSW — Basalt. 131 Zu 12 : Zerstreutes. *) Treisa an der Lumda, Reibrunnen, am Westende des Ortes. 3) Klimbach, ummauerte Quelle 2 Minuten nordwestl. vom Dorfe. *) Flösserborn, Südabhang des Hangensteins zwischen Wieseck und Altenbuseck. 4) Hirschborn, 2 Minuten östlich vom Herbertshäuser Hofe. 5) Gleiberg, Schwingelbrunnen (Ziehbrunnen) am NW Abhange. ®) Wetzlar, Werthersbrunnen (der nordwestliche). ?) ib., „ der südöstliche. 8) Oestl. 1 Stunde von Giessen, gefasstes Brünnchen unter der „Stein¬ rutsch“ (Basaltbruch). ®) Oppenrod, Herzwiesenbrunnen WSW vom Orte, in Stein gefasst. ,0) Burkhardtsfelden, Brühlbrunnen, W vom Orte, in Stein gefasst. 1 ') Schürbrandsborn, V3 Stunde östlich von Rödchen, gefasste Quelle. Expos. N. ,2) Udeborn, am westl. Fusse des Rödchener Kopfs, auf Basalt, mit Torf bedeckt. Expos. W. J3) Stücke rborn in Launsbach, gefasst, überwölbt. Expos. 0; — aus Grauwacke. I4) Oes, am Hausberg, gefasster Born, NW 3 Minuten vom Weiler. ,5) Kleeberg, in halber Höhe des Ortes, Quelle im Thonschiefer am Fusse eines hohen Felsens. Expos. N. Hiernach ist die absolute Höhe bei der Kleinheit der betreffenden Dif¬ ferenzen ohne Bedeutung; von einigem Einflüsse dagegen die Exposition (Nr. 1 verglichen mit 2); die Beschattung (Nr. 4); von überwiegendem die Bodenbeschaffenheit, indem es sich ergiebt, dass die im Basalte und dessen dunkelbrauner Verwitterungskrume entspringenden und dabei nicht beschatte¬ ten, wohl auch meist sehr oberflächlich rinnenden Quellen eine besonders hohe Temperatur haben, Nr. 7, 9 u. 10. Maxima und Minima in den ge¬ wöhnlichen Monaten : Mitte März und Ende August. B. B o dentemp eratur im Jahre 4852. u o o g ci 3 Li .a N 3 .g . . ai 3 W) ,0 Ö rCl O a V > 1 0) Ö ? ►-s £ S < 1 ö < 0) 0 1 o £ Q Ite 6:0,7 3:0,0 7:7,3 3: 6,0 4: 12,0 l : 12,9 15,1 14,6 10,5 8,5 |5,3 7:13,3 2te 8 : 4,6 8: 1,4 13:7,0 10:11,8 14:10,2 8:14,1 14,1 14,3 9,3 8,8 6,3 13:3,7 3te 19:3,7 16: 4,5 20:4,1 17: 12,6 21 : 11,6 15 : 16,9 13,4 11,2 8,3 7,3 5,1 4te 24:1,3 22 : 3,0 26:8,1 25:15,2 28: 13,3 22:15,9 14,6 11,7 7,3 8,3 5,0 5te 31 : 3,2 29: 4,6 29:15,1 14,4 11,2 7,5 5,9 6,3 Mit¬ tel . 15,2 14,3 12,6 8,5 7,8 5,5 Maxi¬ mum . . 17,0 15,1 14,6 10,5 9,5 6,5 Mini¬ mum 13,2 11,0 7,3 5,3 3,8 132 Die Beobachtungen vom Januar bis Juni sind im botanischen Garten in der Erde bei einer Tiefe von 6 Zoll hess. angestellt an einem Orte, welcher nur im hohen Sommer einige Stunden lang von der Sonne beschienen wird. — Die Beobachtungen vom Juli bis December wurden ebenfalls im botan. Garten, grösstentheils von Herrn Univ.-Gärtner W. Weiss, angestellt, bei 12, 7"h. Tiefe, an einer Stelle, welche am 1. Juli von 9 bis 2 Uhr von der Sonne beschienen wird, am 21. December dagegen nur von 1 bis l3/4 Uhr. — Mittel, Maximum und Minimum sind aus täglichen Beobachtungen um 9 Uhr Y. M. berechnet. — Um zu zeigen, wie klein die Temperaturschwankungen von Tag zu Tag schon in dieser geringen Tiefe sind, — ein Verhällniss, dessen Bedeutsamkeit einleuchtet, wenn man erwägt, dass gerade in dieser Bodenschichte sich die Wurzeln der meisten Kräuter ausbreiten, — möge hier beispielsweise die specielle Aufführung der Beobachtungen des November folgen. N o v e m b er 1 8 5 2. Datum B odentemperatur Lufttemperatur Minimum Maximum 1. 8,5 7,1 12,0 2. 8,8 8,3 13,2 3. 9,5 9,8 13,0 4. 9,3 4,0 11,0 5. 9,3 5,3 13,4 6. 9,3 7,9 11,0 7. 9,3 2,9 11,0 8. 8,8 5,3 11,8 9. 9,3 9,3 11,0 10. 9,3 6,8 8,2 11. 8,3 0,5 6,4 12. 8,1 2,5 7,2 13. 7,3 1,0 4,0 14. 6,5 2,3 7,0 15. 7,3 2,5 10,2 16. 7,3 6,3 8,0 17. 7,9 7,1 10,5 18. 7,3 5,3 8,6 19. 7,7 3,5 6,9 20. 7,3 5,3 9,7 21. 7,2 6,3 9,3 22. 8,3 6,5 9,2 23. 8,1 7,1 8,9 24. 8,1 4,4 6,2 25. 7,3 -0,4 4,6 26. 6,3 — 0,6 4,6 27. 6,0 0,5 5,0 28. 6,0 -0,4 4,8 29. 5,9 — 0,6 4,0 30. 5,3 -1,4 3,2 Mittel 7,8 4,1 8,4 133 Man sieht aus der Vergleichung mit den beigesetzten Lufttemperaturen, dass die Bodentemperatur sich in dieser Jahreszeit nach vorübergehenden Depressionen immer wieder erhöht, und zwar trotz einer fortdauernden ziemlich niederen Lufttemperatur; so namentlich am 22sten. Wie es scheint ersetzt sich hier die W ärme aus den nächstliegenden tieferen Erdschichten. Es wirft dieses ein Licht auf eine der Quellen jener Wärme in unserer nie¬ deren Atmosphärenschicht, welche wir an trüben Wintertagen auch ohne directe Mitwirkung der Sonne sich entwickeln sehen. Die grösste vom Juli bis December zwischen zwei aufeinander folgen¬ den Tagen beobachtete Temperatur- Differenz war im Juli 1,0; August 0,5; September 1,0, October 1,0; November 1,1; December 1,5. Es dürfte nicht überflüssig sein, am Schlüsse dieser thermometrischen Beobachtungen ausdrücklich anzugeben, dass die benutzten Instrumente durch Controle der Normalpuncte und Nachcalibrirung auf’s Sorgfältigste herge¬ richtet waren. C. Atmosphärischer Niederschlag in Giessen, beobachtet im botanischen Garten. Auffangende Oberfläche = 44,18 Qua¬ drat-Zoll, paris. Mass. — Wasserhöhe in pariser Zollen. Jahr Januar Febr. Mrz. April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Decb. Summe. 1851 — — 1,68 1,64 1,70 2,12 1,90 1,45 1,75 1,20 0,92 0,05 — 1852 1,88 2,61 0,53 0,87 1,71 3,98 1,79 3,99 2,00 2,67 3,30 2,61 27,94 III. Zur Meteorologie von Salzhausen. Nach Beobachtungen des Grossh. Bergverwalters Herrn Tasche. Jahr 1 852. Uebersichtliche Zusammenstellung des mittleren Resultats sämmtlicher Beobachtungen. Barometer, pariser Zoll, Linie. j Thermo- 1 meter, j o K. Psychrometer. Abso- 1 Rela- lute 1 live Feuchtigkeit. Regenhöhe in pariser Zollen. Vorher- schende Wind- richtnng. Vorherrschende Witterung. Januar Februar März April Mai Juni Juli August Septemb. October Novemb. Decembr. 27. 9,23 27. 8,62 27. 10,91 27. 10,01 27. 8,64 27. 7,69 27. 9,39 27. 8,04 27. 8,77 27. 8,54 27. 7,24 27. 9,69 + G26 + 1,41 + 1,H + 4,82 + 9,91 +12,25 +15,89 +13,54 + 10,74 + 6,56 + 6,03 + 4,07 5,66 5,46 4,87 5,66 10,22 12.15 16,84 14.15 10,93 7,62 8,28 7,12 91,08 88,62 81,40 72,07 85,80 87,69 93,10 92,53 88,50 88,43 92,97 94,74 1,92729 0,97751 1,46387 0,53058 3,09863 3,78337 2,24660 3,48940 1,28104 1,42683 2,60032 2,20597 Süd west Südwest Süd west Nordost Südwest Südwest Südwest Südwest Südwest Südwest Südwest Südwest Trüb, feucht u. gelind. Trüb und trocken, z. Th. stürmisch. Heiter. Heiter und trocken. Abwechselnd. Nass und trüb. Heiter und trocken. Abwechselnd, mit ei¬ nigen Gewittern. Heiter und trocken. Abwechselnd. Trüb und feucht. Desgleichen. Jahres¬ mittel Jahres¬ summe 27. 8,90+ 7,30 1 9,08 88,08 25,03141 Südwest Es wurden Nordlichter beobachtet am 18. Februar und 11. November. 134 IV. Resultate aus den im Jahre 1852 zu Giessen von Herrn Criminalcasserechner Th. Conzen. Januar Februar März April 'a S Juni I. Barometer bei 0 °R. Zoll L. Zol L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Mittel d. Beobacht, um 7 Uhr Morgens 27 6,9 27 6,6 27 9,1 27 8,3 27 6,8 27 5,8 „ „ „ „12 „ Mittags 6,9 6,7 9,1 8,1 6,6 5,7 „ „ „ „ 9 ,, Abends 7,0 6,9 9,0 8,0 6,8 5,7 „ aus sämmtlichen Beobachtungen 6,9 6,8 9,0 8,1 6,7 5,8 Höchster beobachteter Barometerstand 11,8 28 1,5 28 4,1 10,7 10,1 9,7 Tiefster „ „ 0,7 2611,0 27 2,6 2,2 1,4 1,0 II. Thermometer nach R.° Mittel um 7 Uhr Morgens 1,6 1,3 -0,9 2,6 8,8 11,1 » «12 » Mittags 3,2 3,0 4,0 8,0 14,2 15,1 » « 9 n Abends 2,0 1,7 1,3 4,4 9,8 11,6 n der täglichen Maxima 4,4 4,4 6,2 10,4 16,5 16,9 « » » Minima 0,2 0,0 -2,0 0,7 6,3 8,5 » « Maxima, Minima und Stände um 9 Uhr Abends 2,2 2,0 1,8 5,1 10,6 12,3 Höchstes Mittel eines Tages 8,0 6,9 9,7 10,9 17,9 15,8 Niedrigstes Mittel eines Tages -4,5 -2,0 — 4,3 0,0 3,6 9,3 Höchster Thermometerstand 11,7 9,8 15,0 16,0 24,0 22,8 Niedrigster Thermometerstand -7,5 -4,8 -7,8 — 5,0 -1,2 4,0 Grösster Unterschied zwischen den Ex¬ tremen desselben Tages 9,0 7,6 15,7 15,2 17,7 14,0 Geringster Unterschied zwischen de.n Extremen desselben Tages 1,3 1,5 3,0 3,9 5,0 4,6 Anzahl der Tage, an welchen die mitt¬ lere Temperatur 0 oder unter 0 war 5 9 7 1 — — Anzahl der Tage, an welchen die Tem¬ peratur auf 0 oder unter 0 sank 13 16 21 13 2 — III. Psychrometer: a. relative Feuchtigkeit in %0. Mittel um 7 Uhr Morgens 92 90 ! 88 78 82 85 » n 12 » Mittags 85 79 i 63 50 54 62 » n 9 r> Abends 95 86 80 69 75 83 Mittel sämmtlicher Beobachtungen 90 85 77 66 70 77 Höchstes Mittel eines Tages 99 95 96 83 85 93 Niedrigstes Mittel eines Tages 79 74 60 45 54 60 Grösste beobachtete Feuchtigkeit 100 100 100 95 94 94 Geringste „ » 68 60 36 27 30 37 135 IV. angestellten meteorologischen Beobachtungen (Hierzu Tafel 3.) 3 August September October November December "cs >-* Winter Decbr. 1851 bis einsch.Febr.52. Frühling März bis Mai. Sommer Juni bis Augst. Herbst September bis November. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. Zoll L. 27 7,8 27 6,4 27 7,1 27 6,6 27 5,2 27 6,6 27 6,9 27 8,4 27 8,1 27 6,7 27 6,3 7,6 6,4 6,9 6,5 5,2 6,7 6,9 8,4 7,9 6,6 6,2 7,7 6,3 7,1 6,6 5,2 6,9 6,9 8,5 7,9 6,6 6,3 7,7 6,4 7,0 6,6 5,2 6,7 6,9 8,4 7,9 6,6 6,3 10,6 9,7 281,3 28 1,0 11,0 28 0,8 28 4,1 28 3,0 28 4,1 10,6 28 1,3 1,5 271,3 26 10,6 26 10,5 27 0,8 2610,5 26 11,0 27 1,4 1,0 26 10,5 14,1 12,5 8,8 4,1 5,1 3,7 6,07 1,1 3,5 12,6 6,0 20,1 17,3 13,7 8,4 7,4 5,1 9,96 2,7 8,7 17,5 9,8 15,7 13,6 10,2 5,2 5,5 3,9 7,08 I 1,5 5,2 13,6 7,0 22,0 19,1 15,5 10,2 8,5 6,3 11,7 3,8 11,0 19,3 H,4 11,4 10,4 7,4 2,7 3,8 1,9 4,4 -o,i 1,7 10,1 4,6 16,4 14,4 IM 6,0 6,0 4,1 7,67 1,7 5,8 14,4 7,7 19,6 16,9 14,5 10,0 11,3 8,0 19,6 8,0 17,9 19,6 14,5 12,1 11,5 6,5 2,6 0,8 -1.5 — 4,5 - 4,5 -4,3 9,3 0,8 27,2 22,0 20,0 14,2 13,4 9,8 27,2 H> 24,0 27,2 20,0 7,0 7,0 0,6 - 1,8 1,6 -5,0 - 7,8 f-7’5 -7,8 4,0 - 1,8 15,0 13,8 13,6 11,1 8,0 w H 9,0 17,7 15,0 13,6 4,5 4,6 2,5 2,9 2,0 2,3 1,3 1,2 3,0 4,5 2,0 — — — — — 2 24 27 8 — — — — — 9 5 8 87 48 36 — 14 78 87 91 91 93 92 87 91 83 83 92 49 62 66 73 87 88 68 84 56 58 75 75 83 84 86 90 91 83 92 75 80 87 67 77 80 83 90 90 79 89 71 74 84 88 87 93 96 98 99 99 100 96 93 98 55 65 72 72 76 81 45 74 45 55 72 97 97 100 100 100 100 100 100 100 97 100 26 41 50 56 65 75 26 60 27 26 50 136 Januar Februar März April a Ü5 Juni Fr. III. Psychrometer: b. Dunst- Spannung in Pariser Linien. Mittel um 7 Uhr Morgens 2,4 2,3 1,9 2,2 4,0 4,8 » n 12 „ Mittags 2,6 2,3 2,0 2,2 3,8 4,7 ,, „ 9 » Abends 2,4 2,3 2,1 2,3 3,9 4,8 » sämmtlicher Beobachtungen 2,5 2,3 2,0 2,2 3,9 4,7 Grösste Dunstspannung 4,7 3,9 4,8 4,7 6,5 6,7 Kleinste ,, 1,2 1,5 1,1 1,2 1,6 2,7 c. 1,000,000 Masseinheiten Luft enthalten Masseinhei¬ ten Wasser : Mittel um 7 Uhr Morgens 5,8 5,6 4,6 5,3 9,1 10,8 r> n 12 n Mittags 6,0 5,5 4,7 5,0 8,6 10,4 » »» 9 ,, Abends 5,8 5,4 4,9 5,3 8,9 10,9 n sämmtlicher Beobachtungen 5,9 5,5 4,7 5,2 8,9 10,7 Maximum 10,7 9,2 10,9 10,6 14,6 14,7 Minimum 3,3 3,4 2,5 2,5 3,7 6,0 IV. Winde. Anzahl der Nordwinde (im Mittel) — 2 7 7 2 2 „ » Nordostwinde 2 7 9 9 4 — n n Ostwinde 1 — — 1 — — „ „ Südostwinde 8 t 1 2 1 1 n „ Südwinde 2 — 2 — 4 7 ,, n Südwestwinde 15 1 7 2 3 11 11 n n Westwinde 3 7 5 1 6 7 n n Nordwestwinde — 5 5 7 3 2 V. Niederschläge. Anzahl der Regentage 11 10 4 4 20 23 n n Schneetage 1 7 5 1 2 — n ,, Regenschneetage 1 1 1 1 — — n ?> Gewittertage — — 2 1 4 2 n r> Hageltage 1 — — — 2 — v> n Nebeltage 3 — 1 — 1 — VI. Witterung. Anzahl der ganz heiteren Tage — t 7 1 1 1 — » n halb » n 15 14 17 14 25 19 n n trüben n 16 14 7 5 5 11 » n stürmischen n 1 6 1 3 9 9 7 137 August September October November December -5 Winter Decemb. 51 bis Februar 52. Frühling März bis Mai. Sommer Juni bis August. Herbst September bis November. 5,5 5,4 4,3 2,9 3,3 2,9 3,5 2,7 5,2 3,5 5,3 5,5 4,5 3,3 3,7 3,1 3,6 — 2,7 5,1 3,8 5,8 5,5 4,4 3,0 3,3 2,9 3,6 — 2,7 5,4 3,6 5,5 5,5 4,4 3,1 3,4 2,9 3,5 — 2,7 5,3 3,6 8,1 7,2 5,7 5,4 5,6 4,2 8,1 _ 6,5 8,1 5,7 3,6 3,7 2,6 2,0 1,9 1,5 1,1 1 ,1 2,7 1,9 12,5 12,3 9,9 6,9 7,8 6,9 8,1 5,6 6,3 11,9 8,2 11,6 12,1 10,2 7,6 8,5 7.1 8,1 5,7 6,1 H,4 8,8 13,0 12,5 10,1 7,1 7,6 6,7 8,2 5,6 6,4 12,1 8,3 12,4 12,3 10,1 7,2 8,0 6,9 8,1 5,6 6,3 11,8 8,4 17,8 16,1 13.8 12,4 12,8 9,6 17,8 10,7 14,6 17,8 13,8 8,1 8,1 6,2 4,8 4,5 3,7 2,5 3,3 2,5 6,0 4,5 6 4 4 5 1 40 11 16 12 10 8 3 4 4 1 1 52 10 j 22 11 9 3 — — — 1 — 6 1 ! 1 3 1 1 6 3 2 7 8 41 2 4 8 12 1 1 — 1 6 6 30 2 6 9 7 1 10 10 14 4 12 100 30 16 22 28 7 3 5 4 8 3 59 15 12 17 17 4 4 4 1 2 1 38 12 15 10 7 4 19 16 14 17 21 153 23 28 46 47 — — — — — — 16 12 8 — — — — — — 1 3 8 2 2 — 1 1 6 2 1 2 — 21 Q 1 7 Q 9 5 — 1 4 5 4 3 O 22 I 8 2 1 13 3 _ 3 26 1 19 3 3 22 19 22 11 6 13 197 36 I 56 60 39 6 12 8 17 24 18 143 54 ! 17 29 49 5 2 7 8 1 — 7 64 7 1 21 14 15 18 138 XII. lieber Verdrängungs-Pseiidoinorphosen von Quarz nach Schwerspatli zu Griedel bei Butzbach. Von Herrn Prof. Dr. Dieffenbach. Pseudomorphosen von Quarz nach Schwerspath sind bereits von Blum von verschiedenen Orlen beschrieben (Pseudomorphosen S. 224, Ister Nach¬ trag S. 128, 2ter Nachtrag S. 93) und F. Sandberger hat darauf aufmerksam gemacht, dass eine Verdrängung von Schwerspath durch Quarz oft in einem bedeutenden Maasstabe Statt gefunden zu haben scheint. Derselbe beschreibt nämlich den unter dem Namen des „Grauen Steins“ bei Wiesbaden vorkom¬ menden Quarzgang (Jahrb. d. Vereins f. Naturkunde im Herz. Nassau, Hft. 6, 1850, S. 10), der sich durch enggedrängte Krystallräume auszeichnet, deren Kanten-Winkel man messen kann (101° und 78°), und die nur der Form des Schwerspaths P ^ P cxd angehören können. Bei unregelmässiger Ausbildung des früher vorhandenen Schwerspaths zu krystallinischen Aggre¬ gaten ist eine diesem entsprechende Spaltbarkeit durch die ganzen Quarz- stiieke wahrzunehmen. Nur einmal fand Sandberger einen kleinen Schwer- spathkryslall, aber von complicirterer Krystallform (0 P • P OO • Vt P OO • OO P) und er hält denselben für eine spätere, regenerirte Bildung. Diesen Vorkommnissen kann ich ein neues aus unserer Provinz zufü¬ gen, das eine merkwürdige Reihenfolge von chemischen Processen dokumen- tirt, die im Laufe der Zeit einen bestimmten Ort betroffen haben. In Griedel, eine halbe Stunde nordöstlich von Butzbach, tritt aus dem Braunkohlensand und Sandstein und den jüngeren Anschwemmungen eine kleine, zum Theil aus Grauwackenschiefer bestehende Insel heraus, der sogenannte Wingertsberg, dessen Höhe von Basalt gebildet ist, und um welchen sich das Flüsschen Wetter herumwindet. Die Schiefer gehören der älteren rheinischen Grauwacke an , und führen sparsam die dieselbe charakterisirenden Verstei¬ nerungen ; sie haben ein nordöstliches Streichen und ein südliches Einfallen. Im Hangenden dieses Schiefers kommt ein in den oberen Teufen dolomitisirter und mit mulmigem Braunstein imprägnirter Stringocephalenkalk vor, der einen Kalkofen speist. Derselbe Kalk ist im Dorfe Griedel beim Kellergraben wie¬ der erschürft worden, und hängt offenbar mit dem eine Stunde davon ent¬ fernt (in einer südwestlichen Richtung, dem allgemeinen Streichen des Rheini¬ schen Uebergangsgebirges folgend) bei Hochweisel wieder auftretenden Kalke zusammen. Auf dem Kalke sitzen oft faustgrosse Quarzkrystalle auf; die meisten finden sich aber in dem das Ganze bedeckenden Ackerfeld zerstreut. Im Hangenden des Kalkes kommen einige Fuss mächtig weisse sandig-thonige Schiefer, die indessen weiterhin unter der Ackerkrume verborgen sind, und 139 dann folgen am Abhang des Berges grössere Massen von Fettquarz, in wel¬ schem sich Drusen von Quarzkrystallen befinden, und der mit braunem Glas¬ kopf innig verbunden ist. Weiterhin nach Südösten legt sich dann das tertiäre Gebirge, Gerolle, Sand und Sandstein der Braunkohlenformation an, die sich nach dem nur wenig entfernten Rockenberg und Münzenberg hin¬ ziehen und an beiden Orten die bekannten Braunkohlenpflanzen führen. Die erwähnten Quarzmassen liegen also zwischen dem Uebergangsge- birge und dem Tertiärgebirge, und definitiv lässt sich nicht sagen, ob sie dem einen oder dem andern angehören ; es ist aber wahrscheinlich, dass sie einen Gang in dem ersteren bilden, der ein von ihm verschiedenes Streichen und ein ihm entgegengesetztes Einfallen hat, vielleicht auf den Kalkstein nach dem Berge hin zuläuft und dort mit ihm zusammenhängt. Ein vor einiger Zeit, etwa 70 Kuss von dem Ausgehenden entfernt, auf dem Abhange des Berges vorgenommener Schürfversuch traf auf den Quarz; dieser wurde bis zu einer Tiefe von 20 Fuss mit einem Schachte durchsunken, wobei er scheinbar ein nordwestliches Einfallen zeigte. Unter demselben kam man auf stalaktitischen und mulmigen Brauneisenstein. Der Quarz bildete grosse, stark zerklüftete Massen von brauner Farbe von auf den Klüftchen während und nach der Bildung des Quarzes abge¬ setzten Ueberzügcn von Brauneisenstein und Gelbeisenstein. Hier und da ist derselbe mit grösseren Massen von faserigem Brauneisenstein verbunden. Drusenräume sind häufig und dieselben sind entweder mit glattflächigen oder rauhen Bergkrystallen besetzt, und das letztere rührt daher, dass die Kry- stalle eine dünne Rinde von Eisenoxyd erhielten, auf der sich wieder kleine Quarzkryställchen absetzten. Aber nicht sämmtliche Kieselerde zweiter Bil¬ dung ist krystallisirt ; an den Spitzen der Quarzpyramiden hängen nämlich häufig kleine Tropfen und Stalaktiten von Hyalith. Es finden sich ausserdem grössere Drusen mit schönen, stalaktitisch zusammengereihten Formen von Quarzkryställchen, die auf Brauneisenstein aufsitzen, welcher seinerseits mit seiner Unterlage von Quarz innig verbunden ist. Das Interessanteste aber sind grössere Räume, in die zwei bis drei Zoll lange und einen Zoll und mehr breite Tafeln hineinragen, die aus Quarz bestehen und die Form des Schwer- spaths oo F oo . oo F 2 . P oo besitzen (Fig. 307 von Naumann, Lb. d. Mineral.). Die Kanten dieser pseudomorphen Krystalle sind scharf, indessen äusserlich rauh, weil auch sie eine dünne Rinde von Brauneisenstein und auf dieser einen dünnen Ueberzug von Quarz tragen. Die meisten Krystalle sind im Innern ganz in Quarz verwandelt, und man sieht, dass der Absatz von den Flächen des Krystalls nach dem inneren Krystallraum erfolgt ist. Seltner ist der Raum der Schwerspathtafel nur zum Theil ausgefüllt und die Spitzen der Quarzkrystalle stehen nach innen, wie bei irgend einer andern Quarz¬ druse. Aber wo man auch keine Pseudomorphosen frei herausschlagen kann, da sind doch ihre Umrisse in dem festen Quarz, oder die parallelen Dureh- schni ttslinien von oo F oo sichtbar. Oft sitzen die Tafeln auf Glaskopf auf, oft sind sie aber, wie gesagt, von hohlen Räumen umgeben, die in einer Ent¬ fernung von 2— 21/, Linien den pseudomorphen Krystallen folgen 'und früher 140 vielleicht auch mit Brauneisenstein erfüllt waren, der später wieder ent¬ fernt wurde. Auf einigen dieser Pseudoinorphosen und auf den oben erwähnten sta¬ laktitischen Quarzdrusen sitzen J/i — l'/j Linien lange wasserhelle oder weisse Schwerspathkryställchen von dem Habitus des Cölestins auf, nämlich mit vor¬ herrschendem P oG und oo P oo ? zusammen ein scheinbar hexagonales Prisma bildend, und zugespitzt durch P oo (das Spaltungsprisma), oo P 2 und P. Diese Krystalle entsprechen genau der Fig. 318 von Naumann. Andere ein¬ zeln stehende weisse Kryställchen haben genau dieselbe Form, nur sind sie durch Vorherrschen von oo P oo tafelförmig ausgebildet. Ilellweingelbe glasglänzende Krystallaggregate, die auf den ersten Anblick wie Arragonit aussehen, bestehen ebenfalls aus Sehwerspath. Während in den grossen pseudo¬ morphen Tafeln sämmtlicher Sehwerspath verschwunden und durch Quarz ersetzt ist, sind diese schön ausgebildeten Schwerspathkryställchen zuletzt gebildet, indem sie als das Oberste in den Drusen erscheinen, oder wenigstens als gleichzeitig mit dem rauhen Quarzüberzuge der Drusen, der auch sie bis¬ weilen theilweise überzieht. Bei der Betrachtung dieses ganzen Vorkommens gewinnt man die Ueberzeugung, dass hier ursprünglich der grössere Theil, wenn nicht das Ganze des jetzigen Gangquarzes Sehwerspath gewesen ist, dessen Krystalle von Eisenoxydhydrat umhüllt wurden ; oder der Sehwerspath bildete vielleicht ursprünglich die Gangart für Brauneisenstein oder irgend ein anderes Mineral. Der Sehwerspath wurde entfernt, vielleicht durch Quellen, welche kohlensaure Alkalien in geringer Menge enthielten, oder nach seiner Reduction als Schwe- felbaryum, und an seiner Stelle wurde Quarz niedergeschlagen; das ihn ein- hüllende Mineral wurde ebenfalls entfernt und hinterliess leere Räume; die aus Quarz bestehenden Tafeln wurden mit einem leichten Anflug von Eisen¬ oxyd überkleidet, darauf setzte sich wieder Quarz ab, und dieser Process konnte sich mehrmals wiederholen. Es ist aber nicht wahrscheinlich, dass der dünne Anflug von Brauneisenstein es war, welcher die erste Umhüllung für den ursprünglichen Schwerspathkrystall abgab und die Form bildete, innerhalb deren der schwefelsaure Baryt langsam entfernt und Quarz an dessen Stelle abgelagert werden konnte. Erst als die Pseudoinorphosen schon gebildet waren, bildeten sich auf ihrer Oberfläche die neuen Schwerspath¬ kryställchen. Wären sie früher dagewesen, so ist nicht einzusehen, warum sie nicht ebenfalls durch das Lösungsmittel entfernt wurden. Ich habe dieses Quarzvorkommen als einen Gang im Uebergangsgebirge betrachtet, und allerdings deutet sein Aussehen, die Grösse der Quarzkrystalle u. s. w., auf ein höheres Alter hin. Doch ist dies ein unsicheres Kriterium, und ehe weitere Aufschlüsse Statt gefunden haben, ist es nicht mit voller Sicherheit zu bestimmen, und der Quarz könnte möglicher Weise auch eine dem tertiären, und zwar dem Braunkohlen-Gebirge angehörige Auflagerung des Uebergangsgebirges sein. In dem benachbarten Münzenberg, und unge¬ fähr in demselben Niveau, kommen nämlich ebenfalls grosse Quarzmassen vor, als unzweifelhafte Glieder der Braunkohlenformation; der dort sich findende 141 Braunkohlensandstein führt auch Schwerspath, in denselben Formen wie die pseudomorphen Tafeln zu Griedel, obgleich mit anderem Habitus; ja der Schwerspath ist in diesem und dem gleichalterigen Sandstein am Taunus*) so verbreitet, dass man ihnen sogar den Namen Barytsandstein gegeben hat. Am Griedeler Wingertsberg stehen die Geröll- und Sandstein-Massen der Braunkohlenformation ganz in der Nähe, ja in unmittelbarer Berüh¬ rung dieses »Quarzganges« an<) un(j es wgre also möglich, dass derselbe bloss eine Decke von verändertem Braunkohlensandstein ist. Brauneisenstein findet sich auch in Münzenberg reichlich mit dem Baryt, so wie auch daselbst Chalcedone und dergleichen Kieselerdebildungen Vorkommen. Der fortgehende Bergbau in Griedel wird in aller Kürze weitere Aufschlüsse über jene merk¬ würdige Bildung gewähren **). XIII. Die geognostiscli-paläoiilologisclie Sammlung der Universität Giessen. Von Herrn Prof. Dr. Dieffenbactl. Die Berichte der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde sind wohl kein unpassender Ort zur Aufnahme eines kurzen Berichts über den jetzigen Zustand der der Universität gehörigen geognostisch-paläontologi- sehen Sammlung, die manchen Mitgliedern unserer Gesellschaft noch nicht gebührend bekannt sein dürfte. Mit grösster Bereitwilligkeit stelle ich das gesammte Material wissenschaftlichen Freunden der Geognosie und Petrefa- ctenkunde zur Benutzung anheim, und richte zugleich an sie die Bitte, in vor¬ kommenden Fällen unserer Sammlung zu gedenken, da jeder Beitrag, nament¬ lich zur Vervollständigung der hessischen geognostischen und paläontologischen Lokalsuiten, mit dem grössten Danke angenommen wird. Die Sammlung enthält : *) Der Barytspath im Barytsandstein bei Wiesbaden hat nach F. Sandberger die Form OP.COP. POO.OOP OO. **) Nach den durch den fortgesetzten Bergbau erfolgten weiteren Aufschlüssen scheint der Quarz allerdings gangförmig aufzutreten, und hat derselbe, wie oben ange¬ geben, ein der Neigung des Gebirgs entgegengesetztes nördliches Einfallen. Der grosse Quarzgang im Uebergangsgebirge von Kalteneschbach bei Usingen zeigt ähnliche pseudomorphe Verhältnisse, wie mir inzwischen bekannt geworden : auch Grandjean beschreibt (Jahrb. d. Vereins f. Naturkunde im Herz. Nassau, Hft. 7, 1851, S. 232) der¬ gleichen Pseudomorphosen auf Kupfergängen bei Medenbach und Amdorf, so wie bei Donsbach im Dillenburgischen, und so scheint denn diese Umwandlung im rheinischen Uebergangsgebirg eine ganz gewöhnliche Erscheinung zu sein. 142 1. Eine propädeutische Sammlung zur Kenntniss der mineralogischen Gemengtheile, Einschlüsse, Concretionen, Structuren u. s. w. der Felsarten. Dieselbe enthält mehrere hundert Stücke. 2. Eine vollständige Sammlung aller bekannten Felsarten und ihrer Varietäten von verschiedenen Fundorten. Sie zerfällt in a. eruptive Gesteine, b. krystallinische, geschichtete , versteinerungsleere Gesteine, c. geschichtete, Versteinerungen führende Gesteine. Die letzteren sind nach den Formationen geordnet, und sollen beim Unterricht das petrographische Moment derselben erläutern. Es sind weit über 1000 Stücke. 3. Propädeutische Sammlung für Paläontologie, zur Erläuterung der Art des Erhaltungsprocesses organischer Körper, des Stoffes, der zur Verstei¬ nerung gedient hat u. s. w. 4. Geographisch - geognostische Lokalsuiten. Meistens blosse Felsarten, aber auch die vorkommenden nutzbaren Fossilien und Erze, oder sonst inter¬ essante Mineralien. a. Eine von Prof. Zipser zu Neusohl in Ungarn geschenkte Samm¬ lung ungarischer Felsarten von 1000 Stück in sehr schönen, grossen und charakteristischen Exemplaren. b. Geognostische Suite aus den Karpathen, 110 Stück. c. Sammlung von Ober- und Mittelitalien, nämlich Padua und den Euganeen, Vicenza, Verona, Toscana, Insel Elba, 360 Stück. d. Gesteine vom Vesuv, 115 Stück. e. Scandinavien, 400 Stück. f. England und Nordfrankreich, 106 Stück. q. Aus den Vogesen und von Chessy, 150 Stück. h. Tertiärbecken von Paris, 62 Stück. Aus der westlichen Schweiz, 100 Stück. h. Nördliches und südliches Tyrol, 91 Stück. l. Vulkane und Schiefergebiet der Eifel, 41 Stück. m. Siebengebirge, 500 Stück. n. Odenwald und Neckar, ziemlich vollständige Sammlung. o. Kaiserstuhl im Breisgau, 50 Stück. p. Sammlung vom Rhöngebirge : hierbei finden sich aus früherer Zeit noch mancherlei interessante Einschlüsse im Basalte aus jetzt verlassenen Stein¬ brüchen bei Fulda u. s. w. q. Wetterau, Vogelsgebirge, Edergegenden , Ruhrgegenden, Wester¬ wald, Westphalen. r. Suite des bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers in Würtemberg. s. Krystallinische Gebirgsarten und einige Versteinerungen aus dem baierischen Hochland. t. Geschiebe aus Pommern, 53 Stück. u. 34 Stück zur Erläuterung der Gletschcrwirkungen, von Herrn Prof. Dr. Alex. Braun, jetzt zu Berlin, geschenkt. 5. Geognostisch-paläontologische Sammlungen. a. Aus den Donaugegenden und den östlichen Alpen, 400 Stück. b. Aus dem Mainzer Becken; sehr vollständig. 143 6. Petrefaclensammlungen. a. Rheinisches Uebergangsgebirge. Eine von Herrn Lehrer Wirtgen in Coblenz acquirirte Sammlung der in den dortigen Grauwackenschichten *) vorkommenden Petrefacten ist sehr reichhaltig (104 Arten). Ausserdem ist noch der Eifeier Kalk, der Kalk von Villmar, ziemlich, schlechter dagegen das Uebergangsgebirge von England, Böhmen, Frankreich u. s. w. vertreten. b. Steinkohlenformation von England und Belgien. Hier besitzen wir eine Sammlung von Vise. Herr Prof. GÖppcrt in Breslau hat für die Bil¬ dungsgeschichte der Steinkohle charakteristische Stücke geschenkt. Eine An¬ zahl Steinkohlenpflanzen besitzen wir von verschiedenen Orten. c. Zechstein und Kupferschiefer von Richelsdorf, Mansfeld, Büdingen, Frankenberg. d. Muschelkalk und Keuper des nördlichen und südlichen Deutschlands. e. Sammlung von Set. Cassian, 140 Stück, zum Theil aus Abgüssen bestehend (gesammelt durch Herrn V. Klipstein). f. Versteinerungen des Lias aus Deutschland, Frankreich und England. g. Deutsche, französische und schweizerische Jurabildungen. h. Norddeutsche Wealdenbildung. i. Neocomien aus der Schweiz und norddeutsche Hilsbildungen. Dazu eine kleine von Dr. KrantZ acquirirte Sammlung von Rudisten aus Frankreich. k. Kreideformation Norddeutschlands und Nordfrankreichs. l. Aeltere Tertiärbildung von England, SO Species. m. Becken von Paris, 158 Spec. n. Mitteltertiärbildungen von Paris, Touraine, Bordeaux, Aurilliac, 100 Spec. o. Tertiärversteinerungen von Sicilien, 50 Stück. p. Suite von Bünde, Astrupp, Cassel. q. Siebenbürgen, 104 Stück. r. Wiener Tertiärbecken, 152 Stück. s. Rheinisches Tertiärbecken, Mollusken sehr vollständig (grösstentheils durch Herrn Voltz gesammelt), eben so die Pflanzenversteinerungen aus der Braunkohlenformation von Hessen (Salzhausen, Laubach, Münzenberg), Bilin. t. Subapenninen, 165 Stück. w. Gypsabguss eines Schädels und einer Gaumenfläche des Dinotherium giganleum. v. Eine von Herrn Inspector Kaup geschenkte Sammlung von Gyps- abgüssen von Säugethierresten aus dem Mainzer Becken. ic. Einige Elephantenknochen aus dem Löss, Knochen von Hyänen, Bären, Rhinoceros, Pferden aus den Höhlen von Westphalen, den Spalten bei Wetzlar u. s. w. x. 600 Gypsabgiisse von Echinodermen (die Agassiz’sche Samm¬ lung). *) Siehe Wirtgen und Zeit er Uebersicht der in der Gegend von Coblenz in den unteren Lagen der devonischen Schichten vorkommenden Petrefacten : v. Leon¬ hard und Bronn’ s Jalirb. 1852, Supplementheft. 144 y. Abguss eines Schädels des Mastodonsaurus Jaegeri aus der Letten¬ kohle von Gaildorf. z>. Abguss des Kopfs und einer vollständigen Flosse des Ichthyosaurus platyodon Oonyb. z'. Abguss des schönsten Exemplars des Sphaerulites calceoloides Desmoul. Ausserdem habe ich mir es angelegen sein lassen, Reliefkarten und geognostische Karten anzuschaffen und Durchschnitte anzuferligen, und hoffe, diese Hülfsmittel in der nächsten Zeit noch bedeutend zu vermehren. XIV. Der mittelrlieinisclie geologische Verein. Mit Vergnügen komme ich der Aufforderung, Ihnen einige historische Notizen über den mittelrheinischen geologischen Verein zu geben, nach. Am 16. November 1851 traten auf den Vorschlag des Herrn Ober¬ steuerrath Ewald von Darmstadt die Herren Hauptmann Becker von Darm¬ stadt, Prof. Dieffenbach von Giessen, Obersteuerrath Ewald von Davmstadt, Salineninspector Ludwig von Nauheim, Freiherr von Reden von Frankfurt, Dr. Fridolin Sandberger von Wiesbaden, Bergverwalter Tasche von Salz¬ hausen, Pfarrer Theobald von Hanau *) und ich zu einer gemeinsamen Be¬ sprechung in Frankfurt zusammen. Es wurde dabei als Grundsatz aufgestellt, dass in der Ausführung des vorliegenden Planes nicht die Verfolgung einer specifisch-hessischen Aufgabe erblickt werde, sondern dass die geognostischen Aufnahmen so viel als möglich über die benachbarten Länder zu verbreiten seien. Vorerst wurde nur vorgeschlagen , sich an das Grossherzogthum Hessen anzuschliessen, weil dessen topographische Karte im Maasstabe von 1 — 50000 vollkommen fertig vorliege. Als Hauptzweck des Vereins wurde ausgesprochen, unsere nähere und entferntere Gegend geologisch aufzuneh¬ men, um dereinst die Karten nebst Profilen und Specialbeschreibungen zu veröffentlichen. Dabei sollte von den Bearbeitern so viel als möglich darauf Bedacht genommen werden, vollständige Sammlungen von Felsarten und Petrefaclen anzulegen, die vor der Hand in Darmsladt aufbewahrt werden sollten. Zu ersterem Zwecke wurde ein von Herrn Prof. Dieffenbach entwor¬ fenes Farbenschema für die einzelnen Formationen, welches 7t Bezeichnungen enthielt, angenommen, und dann zur Vertheilung der Sectionen geschritten. Die Herren Dieffenbach, Ludwig, Sandberger, Tasche, Theobald und ich übernahmen Theile von Hessen, Kurhessen und Baiern. Zugleich wurde Mittheilung gemacht, dass Herr Schulinspector Gutberiet von Fulda mehrere Sectionen seiner Gegend zu bearbeiten bereit sei. Den Herren Becker und *) Seitdem uacli Genf berufen und übersiedelt. Anm. d. Red. 145 — Ewald wurde die Geschäftsführung einstweilen übertragen, ohne dass sich jedoch damals schon ein fester Verein gegründet hätte. Den Winter 1851/52 konnten die genannten Herren schon zu einzelnen Aufnahmen benutzen, nachdem ihnen vorher durch die Gefälligkeit der Ge¬ schäftsführer die nöthigen Karten verschafft worden waren. So sah denn eine am 18. April 1852 wieder zu Frankfurt zusammengetretene Versamm¬ lung, der sich bereits mehrere neue Mitglieder anschlossen, eine beträchtliche Anzahl von Seclionen bereits fertig oder doch in Arbeit. Neue Verbindun¬ gen mit Kurhessen, Würtemberg und Baiern sicherten dem Verein zugleich eine weitere Ausdehnung. — Im Sommer 1852 wurde fleissig gearbeitet und bei einer am 5. September zu Friedberg gehaltenen Zusammenkunft wurden 19 Sectionen beendigt vorgelegt resp. angezeigt. Es hatte sich unterdessen das Bedürfnis einer festeren Organisation bemerkbar gemacht, und desshalb constituirte sich denn an dem angeführten Tage der mittelrheinische geologische Verein. Durch diesen Namen soll das Gebiet, das sich der Verein in der gedachten Weise zu erforschen vorgesetzt hat, bezeichnet werden, ohne dass jedoch damit eine bestimmte Grenze gezogen sein soll. Als Mitglied des Vereins soll Jeder angesehen werden, der seine Theilnahme durch geologische Untersuchungen, durch Beiträge zu den Samm¬ lungen oder auch durch Bewilligung von Geldbeiträgen zu erkennen gibt. Jährlich sollen zwei Hauptversammlungen gehalten werden. Die Leitung des Ganzen wurde einem Ausschüsse von 5 Mitgliedern übertragen und dazu die Herren Becker, Ewald, Ludwig, Hermann v. Meyer und Fr. Sandberger ernannt. Die beiden ersteren wurden wie bisher mit der Führung der laufenden Geschäfte beauftragt. Bei der Gründung bestand der Verein aus 21 Mitgliedern, zu denen seitdem eine Anzahl neuer aus Preussen, Baden und der Schweiz getreten sind. Mit den Sammlungen war schon ein schöner Anfang gemacht worden, und Vieles war noch versprochen. Auch von aussen erhielt der neue Verein Zeichen der Anerkennung; so einen Beitrag zu den Kosten von Seiten der Landgräflich hessischen Regierung im Betrage von 50 Fl., und von der k. k. österreichischen geologischen Reichsanslalt durch den Director derselben, Herrn Sectionsrath Haidinger zu Wien, sämmtliche Schriften, die bis jetzt von derselben publicirt worden sind. Von den Arbeiten der Mitglieder ist von Seiten des Vereins bis jetzt noch nichts veröffentlicht worden. Es liegt aber so viel Material vor, dass wohl bald in dieser Beziehung etwas zu erwarten ist. Dies ist der Anfang unseres Vereins, der sich die Mitwirkung aller Derer erbittet, welche für seine Bestrebungen Interesse haben. Mainz, im Januar 1853. F. Voltz. Der Verfasser des Obigen, Herr Dr. Voltz, ist im Begriff, im Aufträge der Königl. Niederländischen Regierung eine Reise nach Surinam anzutreten als geologisch-berg¬ männisches Mitglied einer Commission, welche untersuchen soll, ob das Land sich zur Colonisirung durch Deutsche eigne. Im März 1853. Anm. d. Red. 19 146 XV. Beschreibung der Waldungen der Stadt Giessen. Von Herrn Professor Dr. Zimmer. Die Waldungen der Stadt Giessen bilden kein zusammenhängendes Ganze, sondern bestehen aus den drei abgesonderten Bezirken des s. g. grossen Stadtwaldes, des Fernewaldes und des Ilangelsteins. Der grosse Stadtwald ist der Stadt zunächst, etwa 15 Minuten von ihr entfernt gelegen, und wird von den beiden nach Lieh und Grünberg führen¬ den Strassen durchzogen. Seine Grenzen sind gegen Norden die Gemarkun¬ gen von Annerod und Rödgen , gegen Osten die von Annerod , Steinbach, Hausen und der Fernewald, gegen Süden die Domanialwaldungen des Reviers Schitfenberg und gegen Westen das Giessener Feld und die Wiesecker Ge¬ markung. Der Fernewald, welcher westlich nur mit dem District Bruch den grossen Stadtwald berührt, erstreckt sich von da, zwischen den Gemarkun¬ gen von Annerod, Hausen und Steinbach hinziehend, bis zur Oppenroder Ge¬ markung und besitzt im Vergleiche zu seiner theilweise sehr geringen Breite eine grosse Längenausdehnung. Der Hangelstein liegt entfernt von den übrigen Sladtwaldnngen auf der rechten Seite des Wieseckthaies, ringsum eingeschlossen von der Gemarkung Wieseck. Nach der letzten in den Jahren 1836 bis 1841 vorgenommenen Ver- messung dieser Waldungen ist der Flächengehalt : Morgen □ Klafter des grossen Stadtwaldes .... 4440 1 199 des Fernewaldes ..... 856 184 des Hangelsteins ..... 432 174 Zusammen . 5729 | | 157 Von dieser Gesammtfläche nehmen die Schneisen , Wege, Steinbrüche und der als Ackerland und Zu anderen Zwecken benutzte Boden 2 42 Morgen 183 □ Klafter ein, so dass als eigentlicher Holzboden nur 5486 Morgen 374 Q Klafter übrig bleiben. Der grössere Theil der Stadtwaldungen hat eine im Ganzen ebene Lage, mit einem mehr oder minder sanften, vorzugsweise westlichen Abfall. Nur die Districte Brauhof, Oberhag, Annaberg, Hoch warte und Mühlkopf ge¬ hören dem Hügellande an, welches hier als die letzten Abdachungen des Vogelsbergs erscheint. In der östlich vom grossen Stadtwalde in grösster Höhe, etwa 1000 Grossh. Hess. Fuss über der Meeresfläche, hinziehenden Ebene liegt der Fernewald. Auch der bis zu 1277 Fuss über der Meeresfläche sich erhebende Hangelstein mit seinen sehr steilen westlichen und nördlichen Ab¬ hängen muss noch als ein Theil des genannten Gebirges angesehen werden. 147 In den höher gelegenen Districlen ist die Felsart dichter Basalt, wel¬ cher meistens in unregelmässigen Massen, stellenweise aber auch, nament¬ lich im Hangelstein, in platten- und säulenförmigen Absonderungen vorkommt. Die angrenzenden tiefer liegenden Flächen werden grösstentheils von einem tertiären Thon (Braunkohlenthon) eingenommen, in welchem sich hier und da Schichten von weissem Sand und Kies eingelagert finden. An diesen Thon schliessen sich westlich und südwestlich Diluvialbildungen, bestehend aus Lehm, Sand und Kies, die gegen die Stadt hin in den Grenzdistricten Heg¬ strauch, Neuhege, Tanne, Philosophenwald und Neumark den Boden haupt¬ sächlich bilden. Nach der Verschiedenheit der Gebirgsart lassen sich auch drei Bodenarten unterscheiden : 1) Lehmboden, wie solcher aus der Verwitterung des Basalts hervor¬ geht. Die das Holzwachsthum, insbesondere das der edleren Laubhölzer, vorzugsweise begünstigende Art desselben hat eine braungelbe bis schwärz¬ lich braune Farbe, ist ziemlich locker, mit wenigen Steinen gemengt, tiefgrün¬ dig lind frisch, aber auf verhältnissmässig kleine Flächen beschränkt. Aller übrige hierher gehörige Boden besitzt diese Eigenschaften nicht in gleich hohem Grade. Seine Farbe ist stellenweise sehr verschieden , selbst braun- rothe Abänderungen kommen vor, jedoch im Allgemeinen die dunkelgelbe vorherrschend, wo die humosen Beimengungen fehlen. Ebenso zeigt er hin¬ sichtlich seines Thongehaltes sehr abweichende Verhältnisse und nicht selten werden in ihm vollkommene Thonlagen angetroffen. Doch unterscheidet sich dieser Basaltthon wesentlich von dem tertiären Thon. Frisch aus dem Boden gebracht ist er zwar auch formbar und wird bei dem Austrocknen fest, längere Zeit an der Luft gelegen und insbesondere den Einflüssen ab¬ wechselnder Witterung ausgesetzt, zerfällt er aber nach und nach, lässt sich leichter bearbeiten und erweiset sich dem Pflanzenwachsthum durchaus nicht nachtheilig. Uebrigens hängt die Güte des Basaltbodens, wie bei jeder Bo¬ denart, sehr von der besonderen Lage des Ortes ab, namentlich ob in Folge davon der Boden eine mehr nachhaltige Feuchtigkeit besitzt oder leicht aus¬ trocknet. Stellen von der letzteren Beschaffenheit besitzen daher auch im Basaltlande nur eine geringe Bonität. 2) Thonboden. Derselbe lässt sich selbst von dem thonreicheren Ba¬ saltboden durch seine schmutzig weisse und weissgraue Farbe leicht unter¬ scheiden, wird bei dem Austrocknen sehr hart, ist kalt und schwer zu bear¬ beiten. Bei der Beurtheilung seiner grösseren oder geringeren Güte kann zunächst die Farbe als ziemlich sicheres Merkmal dienen. Er ist um so schlechter, je weisser dieselbe ist. Die besseren, dunkler gefärbten Abän¬ derungen liegen an der Grenze des Basaltbodens und erscheinen hier als Uebergänge beider Bodenarten in einander. Ein ähnliches Verhältnis be¬ steht an den Stellen, wo sich der tertiäre Thon und das Diluvialland berüh¬ ren, indem daselbst aus der Vermischung beider gleichfalls Bodenarten ent¬ standen sind , welche sich dem Holzwachsthum sehr förderlich erweisen. Uebrigens wechselt die Beschaffenheit des Bodens an diesen Stellen sehr schnell, so dass sich auf ganz kurzen Strecken die mannigfachsten Abänderun¬ gen vom Sandboden bis zum strengen Thonboden nachweisen lassen. 148 Sehr unfruchtbar ist der Boden, wo nahe unter der Oberfläche die oben erwähnten Lager von weissein Sand und Kies Vorkommen. Die Kiefer lässt an solchen Orten frühzeitig im Wachsthum nach und verkrüppelt. Besser scheint sich daselbst die Fichte halten zu wollen, was wohl allein seinen Grund darin haben mag, weil diese Holzart bei ihrer flachen Bewur- zelung einer viel geringeren Dammerdeschicht bedarf, als die tiefer wur¬ zelnde Kiefer. Im Allgemeinen dürfte indess der in den Sladtwaldungen in so grosser Ausdehnung vorkommende Thonboden mehr dem Laub- als dem Nadelholze Zusagen. Einzelne darauf noch befindliche Laubholzbestände be¬ rechtigen wenigstens zu dieser Annahme, und die früher auf den hierher gehörigen Flächen, ehe sie mit Nadelholz kultivirt wurden, gestandenen alten Eichen lieferten den Beweis, dass dieser Boden Stämme von bedeuten¬ der Höhe und Stärke zu produciren im Stande war. 3) Sand- und Kiesboden. Der eigentliche Sandboden hat im Ganzen eine geringe Ausdehnung, indem sein Vorkommen hauptsächlich auf kleine Flächen im District Neuhege zu beiden Seiten des Anneröder Wegs und im District Tanne beschränkt ist. Am reinsten findet er sich in letzterem District in der Abtheilung Venusberg. Die Farbe des Sandes ist licht- bis schmutzig- gelb, in den tieferen Schichten mehr weisslich. Grössere Flächen nimmt der¬ jenige Boden ein, welcher, jedoch in sehr abweichenden Mengenverhältnissen, aus Sand, Kies und Lehm zusammengesetzt ist. Derselbe hat, wo stellen¬ weise der Kies darin vorherrscht, wenig Werth. Bei zunehmendem Lehmge¬ halt dagegen, wie in den tiefer gelegenen Theilen der Districte Neumark und Philosophenwald, stellt dieser in Vermischung mit Sand und wenigem Kies einen lehmigen Sandboden dar, welcher besonders das Wachsthum der Kiefer und Eiche sehr befördert, jedenfalls, was diese beiden Holzarten betrifft, zu dem besseren Boden der Stadtwaldungen gehört. Nur an einigen Orten im Philosophenwald wird das Vorkommen eines Kicselconglomerats, dessen Bindemittel eisenhaltig ist, der Holzkultur hinderlich. Dasselbe, bald von gröberem, bald von kleinerem oder auch sehr ungleichem Korn, je nach der Zusammensetzung des Bodens, in welchem es sich bildete, liegt hier nahe unter der Oberfläche meistens in dünnen Platten von oft kaum 1 Zoll Dicke und muss, wenn daselbst Holz angebaut werden soll, vorher ausge¬ brochen werden *). An fliessenden Wassern sind die Stadtwaldungen arm. Nur die aus der Anneröder Gemarkung kommenden beiden Bäche, welche im District Zollstockswäldchen sich vereinigen und durch denselben fliessen, führen während des Sommers Wasser. Andere Wasserrinnen, wie der s. g. Klingel¬ fluss, welcher den ganzen grossen Stadtwald in westlicher Richtung durch¬ zieht, haben wohl im Nachwinter und Frühjahr bedeutende Wassermengen *) Dieses Conglomerat scheint sich noch fortwährend zu bilden und zwar in sehr verschiedener Tiefe des Bodens. Dasselbe wurde bei dem Ausgraben eines Brunnens im Philosophenwald noch hei einer Tiefe von 30 Fuss in nicht unbedeutenden Massen angetroffen , die aus verschiedenen Schichten von sehr abweichender Consistenz, vom Zerreiblichen bis zur Steinhärte, zusammengesetzt waren. 149 und schwellen plötzlich oft sehr stark an , verlieren aber das Wasser gröss- tentheils bald wieder und sind im Hochsommer gewöhnlich völlig ausgetrock¬ net. Wasser findet sich dann nur an solchen Orten, wo die vorhandenen Quellen ihren Ausfluss haben. Diese, von welchen mehrere, wie der Hirten¬ brunnen im Districl Oberhag, der Anneroder Brunnen im District Mühlkopf, der Erlenbrunnen im District Oberwald und der Lumpenmannsbrunnen in dem Pflanzgarten neben der nach Lieh führenden Strasse gelegen, sehr reichliches und gutes Wasser haben , enthält vorzugsweise derjenige Theil des grossen Stadtwaldes, welcher dem Basalt angehört. Dem Diluvialland fehlen die Quellen, und die tertiäre Formation hat nur eine im District Neuhege mit schwachem Ausflusse. Im Allgemeinen mangelt es aber doch den Stadlwal¬ dungen nicht an Feuchtigkeit, und es mussten bisher an vielen Orten, wo wegen ihrer gegen die nächsten Umgebungen tieferen Lage der Abzug des Wassers gehemmt war, zur Entfernung der zu grossen Nässe nicht unbedeu¬ tende Arbeiten ausgeführt werden. Das Klima der hiesigen Gegend kann man nicht als rauh, jedoch auch nicht als mild bezeichnen. Sehr häufig sind Spätfröste, die oft noch gegen Ende des Mai eintreten und dann zumal den jungen Fichten-, Buchen- und Eichenhagen sehr schädlich werden. Zugleich geht nicht selten die Aussicht auf eine volle Mast in Folge der nachtheiligen Wirkungen der Spätfröste wieder verloren, welche zum Theil als die Ursache angesehen werden müs¬ sen, dass hier die Buchenbeslände kaum alle zehn Jahre reichlichen Samen tragen. Die Winter sind in der Regel nicht sehr streng und während der¬ selben Frost und Thauwetter oft in sehr kurzen Zeiträumen abwechselnd. Der Schaden, welcher zuweilen in den Waldungen durch Schneeanhang ver¬ anlasst wird, ist unbedeutend; nur die Kiefer und Lerche haben dadurch hier und da etwas gelitten. Dagegen wurden im Nachwinter v. J. längs der ganzen Ostseite der Stadtwaldungen besonders die Kiefernbestände durch Eisanhang so sehr beschädigt, dass gegen 300 Stecken zusammengebrochenes Holz aufgearbeilet werden mussten. Indessen gehört auch diese Art der Beschädigungen hier zu den seltenen Erscheinungen. Der W'einstock gedeiht nicht mehr im Freien, sondern nur unter dem Schutze von Gebäuden , und wenn Sommer und Herbst sehr warm sind, können die Trauben zur Reife gelangen. Ebenso muss die Anpflanzung der Pfirsich- und Aprikosenstämme auf solche mehr geschützte Orte beschränkt bleiben. Die verschiedenen Pflaumenarten, die Süss- und Sauerkirschen, Aepfel und Birnen gedeihen dagegen sehr gut und es könnte, insbesondere was die besseren Sorten betrifft, dem Obstbau in hiesiger Gegend eine viel grössere Ausdehnung und Vervollkommnung gegeben werden. Der gemeine Wallnussbaum lässt sich nur auf den höher liegenden, dem feuchten Thalzug nicht ausgesetzten Orten mit einiger Sicherheit anziehen. In den tieferen nächsten Umgebungen der Stadt ist seine Cultur nicht lohnend, da er hier zu häufig durch Frost beschädigt wird. Auch die in dem städtischen Pflanz¬ garten erzogenen Stämmchen haben mehrmals dadurch gelitten , während daselbst die aus Nordamerika stammenden beiden Arten, die schwarze und graue Wallnuss, Juglans nigra und cinerea , und die echte Kastanie, Castanea 150 vesca, unverletzt geblieben sind. Starke Stämme von letzterer Holzart sind nicht mehr vorhanden; früher standen einige auf dem Trieb an der Grünber¬ ger Strasse, die jedoch, soviel bekannt geworden, nie vollkommen ausgebil¬ dete Früchte getragen haben. Die Holzarten, welche den Hauptbestand der Stadtwaldungen bilden, sind die Rothbuche, Fagns sylvctlica , die Stieleiche, Quercus pedunculata , weniger die Traubeneiche, Quercus Robur , die gemeine Kiefer, Pinus sylve¬ stris , und die Fichte, Pinus Picea. Die Hainbuche, Carpinus Betulus , die Aspe, Populus tremula , und die Birke, Betula alba , kommen nur stellenweise in einiger Ausdehnung und vorherrschend vor, ausserdem mehr vereinzelt in Untermischung mit anderen Holzarten. Auch die Bestände der Lerche, Pinus Larix, nehmen nur kleine Flächen ein. Ein ganz untergeordnetes Vorkom¬ men haben die Schwarzerle, Ainus glutinosa, die Esche, Fraxinus excelsior , der Spitzahorn, Acer platanoides , der Bergahorn, Acer Pseudo-Platanus , und die gemeine Rüster, Ulmus campeslris. Die Schwarzerle ist hauptsächlich auf die feuchteren Stellen des Basalthodens beschränkt, wo sie in einem Alter von 60 bis 65 Jahren eine untere Stärke von 1'/, und mehr Fuss erreicht. Nach diesem Alter vermin¬ dert sich gewöhnlich ihr Wachsthum bedeutend ; das Holz fängt an schad¬ haft zu werden und die Stämme sterben nach und nach ab. Aeltere Stämme von der Esche, dem Berg- und Spitzahorn sind nicht vorhanden. Was für die Kultur dieser Holzarten geschehen ist, gehört mehr der neueren Zeit an, wo dieselben auf passende Stellen in die Schläge einzeln oder in kleinen Horsten verpflanzt wurden. Die gemeine Rüster verlangt nach den in den Stadtwaldungen ge¬ machten Erfahrungen zu ihrem Gedeihen einen lockeren und frischen Boden, indem Versuche, sie auf dem Thonboden zu erziehen, von sehr schlechtem Erfolge waren. Wie einzelne starke- Stämme in den benachbarten Waldun¬ gen zeigen, findet sie auf dem Basaltboden eine passende Stelle, wächst jedoch auch gut auf dem sandigen Lehmboden, wo es diesem nicht an Feuchtigkeit fehlt. Die Flatterrüster, Ulmus effusa, stand früher in dem nun abgeholzten und vom Walde freigegebenen District Lerchenwäldchen auf mit Kies gemengtem sandigen Lehmboden, und diejenigen Stämme derselben, welche nicht durch die Lerchen unterdrückt worden waren, hatten zur Zeit ihrer Fällung etwa im 50jährigen Alter bei ziemlicher Höhe und Stärke noch einen guten Zuwachs. Die Korkrüster, Ulmus suberosa , welche an den Boden gleiche Anforderungen wie die gemeine Rüster zu machen scheint, kommt bis jetzt nur in einzelnen jungen Stämmen vor. Ebenso wurde die amerikanische Rüster, Ulmus americana, im Pflanzgarten angezogen und dann an mehrere Orte im Walde versetzt. Sie besitzt gegenwärtig noch — die ältesten Stäminchen sind 8 bis 9 Jahre alt — ein viel rascheres Wachs¬ thum als die vorgenannten drei Rüsterarten. Von der Weisstanne, Pinus Abies , stehen zwischen Laubholz auf Ba¬ saltboden in den Districten Oberwald und Faulerboden einige etwa 1 Fuss starke Stämme, welche häufig keimfähigen Samen tragen, so dass in ihrer Umgebung schon ein zahlreicher natürlicher Aufwuchs entstanden ist. Ausser- \ 151 dem enthalten diese Districte noch mehrere 25 bis 30jährige Saathorste von gutem Wachsthum, und in den letzteren Jahren sind auch an anderen Orten kleine Saaten von dieser Holzart gemacht worden. Ihre Kultur dürfte indes¬ sen in den Sladtwaldungen auf den Basaltboden beschränkt bleiben müssen. Der Erfolg der Anzucht der Weisstanne auf dem Thonboden war schlecht, und auf dem Diluvialland hat dieselbe, wie an einigen 30 bis 35jährigen Stämmen zu ersehen ist, einen sehr langsamen Wuchs, der ihren Anbau da¬ selbst in wirthschaftlicher Beziehung nicht vortheilhaft ercheinen lässt. Ausser den genannten Holzarten sind noch die Weymouthskiefer, Pinus Strobus , und die Schwarzkiefer, Pinus austriaca , cultivirt worden, die kleinen Pflanzungen derselben jedoch noch zu jung — die ältesten 20 bis 25 Jahre alt — , als dass schon mit Sicherheit beurtheilt werden könnte, ob ihre Er¬ ziehung hier besonderen Nutzen gewähren wird. Andere Baumarten, welche gleichfalls in den Stadtwaldungen zum Theile häufig, jedoch nur vereinzelt angetroffen werden, sind der Elzbeer¬ baum, Sorbus torminalis , die gemeine Eberesche, Sorbus aucuparia , der ge¬ meine Birnbaum, Pynis communis , der Apfelbaum, Pyrus Malus , der Vogel¬ kirschbaum, Prunus avium, und die Sahhveide, Salix capi'ea. Zu den und zwar zunächst auf dem Basaltboden vorkommenden Straucharten gehören der Feldahorn, Acer campestre, zuweilen zu einem kleinen Baume erwachsend, das gemeine Pfaffenhütchen, Evonymus europaeus, der rothe Hartriegel, Cornus sanguinea , der Schneeball, Viburnum Opulus , die Eisenbeere, Liguslrum vulgare, die gemeine Heckenkirsche, Lonicera Xylosleum , und der Traubenholunder, Sambucus racemosa; auf dem Basalt- und Thon-Boden der Weissdorn, Crataegus Oxyacantha, der Schwarzdorn, Prunus spinosa , der Faulbaum, Rhamnus Frangula, und auf letzterem Boden vorzugsweise der Wachholder, Juniperus communis. Derselbe findet auf diesem Boden einen sehr gedeihlichen Standort und verbreitet sich so schnell, dass er in mehreren der auf diesem Boden befindlichen 25 Jahre alten Kie¬ fernbestände bereits einen dichten und hohen Unterwuchs bildet. Das Vor¬ kommen der Besenpfrieme, Spartium scoparium , und das der Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus, ist auf wenige kleine Stellen des lehmigen Sandbodens beschränkt. Häufiger ist daselbst die gemeine Heide, Calluna vulgaris, die ausserdem auch auf mageren trockenen Orten des Thonbodens, jedoch mit kümmerlichem Wüchse, vorkommt. Sie ist hier überhaupt der Holzcultur wenig hinderlich. Viele Aufmerksamkeit erfordern dagegen die Gräser, welche auf allen Bodenarten der Stadtwaldungen, wo es nicht an Feuchtig¬ keit fehlt, sehr schnell hoch und dicht aufwachsen und dadurch den jungen Saaten und Pflanzungen leicht verderblich werden. Reine Bestände sind vorhanden von der Buche, der Eiche, der Kiefer, der Fichte und der Lerche. In den gemischten Buchen- und Eichenbeständen ist an vielen Orten die Eiche vorherrschend. Andere Vermischungen, welche in den Stadtwaldungen verkommen, sind die der Eiche mit der Fichte, mit der Kiefer, mit der Aspe und Birke und der Kiefer mit der Fichte. Der Fläche nach vertheilt sich der Bestand der verschiedenen Holzarten, wie folgt : 152 Morgen. 1. Laubholz : a. Buchen b. Eichen c. Gemischtes Laubholz 411,29 838,77 1486,94 2737,00 2. Nadelholz : a. Kiefern und Lerchen b. Fichten c. Gemischtes Nadelholz 1492,64 393,16 258,05 2143,85 3. Gemengtes Laub- und Nadelholz 4. Blossen 546,45 59,57 Summa 5486,87. Die meisten Bestände sind vollkommen , jedoch ein grosser Theil der¬ selben, besonders die des Laubholzes, von sehr ungleichem Alter. In den Stangenhölzern sind noch viele alte Eichen eingewachsen, obgleich in der letzten Periode eine grosse Anzahl derselben ausgehauen wurde, die wegen ihrer Schadhaftigkeit wirthschaftlich schon früher hätten zur Benutzung kom¬ men müssen. Die Entstehung dieser Bestände gehört einer Zeit an, wo man sich nicht leicht dazu entschlossen konnte, einen Forstort bei seiner Ver¬ jüngung vollständig abzutreiben, sondern das weitere Ueberhalten eines Theiles der Samenbäume noth wendig erachtete, wobei oft weder auf die be¬ sondere Beschaffenheit des Bodens und der Lage Rücksicht genommen, noch auch bei der Auswahl derjenigen Stämme, welche die Axt vorerst noch ver¬ schonen sollte, mit der nöthigen Umsicht verfahren wurde. Die vorhandenen Holzbestände, insbesondere diejenigen vom mittleren Alter, weisen indessen nach, dass der Stadtvorstand schon in früheren Zeiten die YYaldcultur in ziemlicher Ausdehnung betrieben hat, indem neben den natürlichen Ver¬ jüngungen zugleich grosse Flächen durch Saat aus der Hand wieder in Anbau gebracht worden sind. Auch Pflanzungen, meistens von Eichenheistern, wurden gemacht, jedoch in sehr weitem Verband, um die bepflanzte Fläche fortwährend zur Viehweide benutzen zu können. Letztere scheint überhaupt vor Einführung der Stallfütterung der nachhaltigen Holzcultur sehr hinderlich und die nächste Veranlassung gewesen zu sein, dass man sich mit dem YYiederanbau der holzleeren Flächen nicht sehr beeilte. Dadurch ist es ge¬ kommen, dass sich vor etwa 35 Jahren in den Stadtwaldungen gegen 1200 Morgen vorfanden, die theils von Holz völlig entblösst, theils nur mit vereinzelten alten, meist sehr schadhaften, Eichen bestanden waren. Erst von dem Zeitpunkt an, wo die Bewirtschaftung dieser Waldungen in die Hände der Staatsforstbeamten kam, wurde der Holzanbau rascher betrieben. Zu den ersten unter der Leitung Dieser ausgeführten Culturen gehören die Fichtenpflanzungen in den Districten Bruderwinter, Faulerboden, Hainges- boden, Hegstrauch und Katharinenhütte, ferner die Kiefernsaaten im Unter¬ hag und die älteren am Anneroder YYeg, welche später über einen grossen — 152 — Theil des vorderen grossen Stadtwaldes abwechselnd mit Saaten und Pflan¬ zungen ausgedehnt wurden. Im Jahre 1847 war die Flächengrösse der Blossen wieder auf 283 Mor¬ gen angewachsen, weil von dein abgetriebenen und früher vom Waldverbande frei gegebenen Districte Stelzenmorgen 130 Morgen der Holzcultur wieder überlassen und zugleich durch den Austausch von Wald und Feld zur bes¬ seren Arrondirung der Stadtwaldungen die unbestockten Flächen vermehrt worden waren. Zugleich wurde durch die ungünstige Witterung in den Jahren 1842 und 1846 die Wiederbestockung der Blossen sehr verzögert, indem damals nicht allein sämmlliche neue Holzanlagen in Folge der grossen und anhaltenden Dürre verdarben, sondern auch ältere Saaten und Pflanzun¬ gen bedeutend gelitten hatten. Ausserdem ist im Frühjahr 1845 eine 14 Mor¬ gen grosse Fichtenpflanzung durch Feuer völlig zerstört worden. Von den gegenwärtig vorhandenen 59 Morgen Blossen sind ungefähr 20 Morgen Wie¬ senland, welches wegen seiner geringen Güte und seiner Lage im Walde diesem zügetheilt worden ist, das aber vorerst als Wiese fortbenutzt wird, so lange noch ertragslose Flächen mit Holz anzubaucn und andere Culturen auszuführen sind, welche weniger aufgeschoben werden können. Zu den letzteren gehören insbesondere diejenigen, welche die ausgedehnten Beslands- umwandlungen nöthig machen. Nach dem für die Stadtwaldungen entworfe¬ nen Wirthschaftsplan sollen nämlich , wo Nadelholzbestände zum Abtriebe kommen und der Boden für das Laubholz sich besonders eignet, so weit als thunlich, die Buche und Eiche angezogen werden, da die Fläche, welche das Nadelholz gegenwärtig einnimmt, schon sehr bedeutend ist und durch Um¬ wandlung schlechter Laubholzbestände noch eine weitere Vermehrung erhal¬ ten muss. Die älteren Nadelholzbestände auf solchem Boden enthalten die Districte Bruderwinter, Ameisenkopf und Strangsw iese im Fernewald, woselbst denn auch die ersten dieser Umwandlungen mit gutem Erfolg zur Ausführung gekommen sind. Der dort befindliche kräftige und frische Lehmboden begün¬ stigt das Wachsthum der Laubhölzer so sehr, dass sich schon in den noch geschlossenen Kiefernbeständen unter freier Wirkung der Natur ein hoher Unterwuchs von Buchen und Eichen gebildet hat. Die Nachzucht der Buchenbestände wird durch natürliche Besamung bewirkt und derselben, obgleich sie durch das seltene Eintreten der Samen¬ jahre erschwert ist, auch fernerhin der Vorzug gegeben werden müssen, da den jungen Buchen Spätfröste und das Aufwachsen von Unkräutern sehr ge¬ fährlich sind und sie gegen beide nur durch das Ueberhalten von älterem Holze geschützt werden können. Die in den Stadtwaldungen ausgeführlen Buchenpflanzungen beschränken sich daher auf kleinere Steifen , auf Nach¬ besserungen in den Verjüngungsschlägen und solche Orte, wo, wrie bei den Bestandsumwandlungen, ein künstlicher Anbau nicht umgangen werden kann. In den letzteren Fällen wurde jedoch die Buche meistens aus der Hand angesäet, wenn dieses die Beschaffenheit des Bodens gestattete. Schon in den älteren Zeiten war es ein gewöhnliches Verfahren, dass die Flächen, welche. mit der Eiche cultivirt werden sollten, vorher angerodet und einige Zeit als Ackerland benutzt wurden. Häufig wurde daun die Ein- 20 saal der Eicheln erst dann vorgenommen, wenn die Bodenkraft durch den Getreidebau beinahe vollständig erschöpft war, so dass das Holz auf solchem ausgemagerten Lande nur ein höchst kümmerliches Wachsthum haben konnte, und viele Eichenbestände in den Stadlwaldungen zeigen unzweifelhafte Spu¬ ren dieses ihrer Cullur vorausgegangenen und zu lange betriebenen Feld¬ baues. Wird aber der Boden hierzu nur kurze Zeit verwendet, so lehrt die Erfahrung, dass die Eiche in dem dadurch aufgelockerten Lande sehr gut gedeiht und einen viel kräftigeren Wuchs besitzt, als da, wo unter sonst gleichen Verhältnissen eine Bodenlockerung nicht stattgefunden hat. Dieser Einfluss des grösseren oder geringeren Lockerheitsgrades ist so gross, dass sich auf einer Saatfläche im Districte Neumark an dem verschiedenen Wachs¬ thum der gegenwärtig sechs Jahre alten Eichen jetzt noch die Stücke deut¬ lich unterscheiden lassen, welche in dem Jahre vor der Saat der Eicheln mit Getreide oder mit Kartoffeln bestellt worden waren, indem die jungen Eichen¬ pflanzen auf den letzteren Flächen sich durch ein besonders gutes Wachs¬ thum auszeichnen. Bei neuen Verpachtungen von Rodland wird daher in der Regel die Bedingung zugefügt, dass die letzte Bestellung desselben mit Hackfrüchten geschehen müsse. Die Eiche wird in den Stadtwaldungen auch jetzt noch vorzugsweise durch Saat nachgezogen. Die ausgeführten Eichenpflanzungen sind von gerin¬ ger Ausdehnung. Es wurden dazu sowohl zweijährige Pflänzlinge, die in dem Pflanzgarten erzogen worden waren, als auch 4 bis 6jährige Stämm- chen aus den grösseren Ansaaten, und zwar mit gleich gutem Erfolg, ver¬ wendet. Bei den letzteren Stämmchen, welche ohne Beschädigung ihrer langen Pfahlwurzeln nicht ausgehoben werden konnten, hatte sich ein starkes Einschneiden sehr zweckmässig erwiesen. Die Beschaffenheit der Mehrzahl der älteren Eichenbestände macht es übrigens nicht räthlich, diese Holzart fernerhin im reinen Bestände zu erziehen. Sie vermögen dem Boden wegen des wenig dichten Baumschlags der Eiche und weil sie sich mit zuneh¬ mendem Alter immer lichter stellen, nicht denjenigen Schutz zu gewäh¬ ren, welcher zur Erhaltung und Vermehrung der Bodenkraft nothwendig ist. Man findet desshalb gewöhnlich in denselben den Boden stark ver¬ wildert, zugleich viele absterbende Stämme, deren Anzahl oft in kurzem Zeitraum sehr zunimmt, wodurch ihr Vollbestand so vermindert wird, dass sie ohne bedeutenden Verlust an Zuwachs nicht länger übergehalten wer¬ den können. Zweckmässiger ist die Vermischung der Eiche mit anderen Holzarten, namentlich mit der Buche, auch mit der Kiefer und Fichte, jedoch, da diese beiden Nadelholzarten die Eiche in der Regel überwachsen und dadurch stark beschatten, die horstweise Erziehung derselben in den Eichenbeständen ihrer vereinzelten Einmengung über die ganze Schlagfläche vorzuziehen. Um starkes Eichenholz zu erziehen, ist in den Stadtwaldungen, ausser dem Ueberhalten einzelner schöner Stämme an geeigneten Orten in den Buchenschlägen während des zweiten Umtriebes, der Versuch gemacht wor¬ den, durch die Anzucht der Fichte als Unterholz dem Boden in den Eichen¬ beständen den erforderlichen Schutz zu verschaffen. Denselben wird zu diesem Zwecke eine angemessene Schlagstellung gegeben, und wenn die Fichte durch Saat oder Pflanzung darin angezogen ist, werden im Laufe der nächsten Jahre alle diejenigen Eichenstämme ausgehauen, welche sich zum weiteren Ueberhalten niclit eignen , so dass also nur die wüchsigeren und schöneren Stämme zur Bildung des Oberholzbestandes stehen bleiben. Ob dieser sich unter solchen Verhältnissen längere Zeit im guten Zuwachs er¬ halten wird, ist freilich noch ungewiss, jedoch nicht unwahrscheinlich und um so mehr zu erwarten, wenn zur Zeit der Cultur der Fichte die Eichen¬ bestände noch nicht ein Alter erreicht haben, in welchem die Nachtheile des reinen Bestandes im höheren Grade schon hervorgetreten sind. Diejenigen, welche in den Stadtwaldungen einer solchen Behandlung unterzogen wurden, haben ein Alter von 80 bis 90 Jahren. Die Nadelholzbestände der Stadtwaldungen sind mit Ausnahme einer 22 Morgen grossen Fichtenhege im Fernewald, welche im Besamungsschlage aus natürlichem Anflug erwachsen ist, sämmtlich aus Saaten und Pflanzungen her¬ vorgegangen. Insbesondere ist den Pflanzungen der Kiefer auf dem Thon¬ boden eine grosse Ausdehnung gegeben worden. Dieselben sind gegenwärtig 24 bis 26 Jahre alt, haben bis dahin noch einen guten Zuwachs, und dieje¬ nigen, deren Pflanzweite nicht 8 Fuss überschreitet, ubertreffen selbst an Holzhaltigkeit die gleichalterigen Saatbestände, wie aus den nachstehenden Zahlen zu entnehmen ist, welche die Grösse der Holzmassen dieser Saat- und Pflanzbestände im 21ten Altersjahre für den Morgen angeben. Culturort. | Pflanzweite. 1 Durch¬ forstungs¬ ertrag. Holzmasse des prädomi- nirenden Bestandes. Gesammte Holzmasse. Zuwachs im Durch¬ schnitt jährlich. Fass. K. F. K. F. K. F. K. F. Pflanzung 4 390 2475 2865 136,4 — 6 335 2294 2629 125,2 — 8 306 2136 2442 116,3 — 10 292 1787 2079 99,0 — 12 210 1514 1724 82,1 Saat — 450 1877 2327 110,8 Die fünf Pflanzbestände befinden sich in einer und derselben, und der Saatbestand in einer angrenzenden Abtheilung von gleicher Lage und Boden- beschaflenheit, so dass nicht verschiedene Standorlsgüte, sondern die Ver¬ schiedenheit des Culturverfahrens als die Ursache ihres abweichenden Massen¬ gehaltes angesehen werden kann. Mit dem höheren Alter derselben dürften indessen diese Verhältnisse zwischen der Grösse ihrer Holzmassen wesent¬ liche Veränderungen erleiden, da die Saatbestände nach den ersten Durch¬ forstungen gleichfalls in eine räumlichere, dem Wachsthum der einzelnen Stämme förderlichere Stellung kommen und dergleichen Aushauungen, so oft sie nothwendig sind, periodisch wiederholt werden. Das Ergebniss der Un¬ tersuchungen in etwas älteren Saatbeständen auf Standorten von ziemlich gleicher Güte macht es wenigstens nicht wahrscheinlich, dass dieselben bis zur Zeit der Haubarkeit im Durchschnitt jährlich einen geringeren Massener¬ trag liefern werden, als die Pflanzungen. Sollte dieses aber auch der Fall 156 sein, so wäre es doch für den Waldeigenthümer nicht vorteilhaft, die Kie¬ fernbestände durch Pflanzung anzuziehen. Die einzelnen Stämme der hier meistens auf 6 Fuss Entfernung gepflanzten Kiefern besitzen in ihrer .Mehr¬ zahl keinen schönen Wuchs, sondern sind windschief, oft sehr gekrümmt, und ihre Durchmesser fallen von dem Boden nach dem Gipfel hin stark ab, so dass sie nur wenig und minder werthvolles Nutzholz liefern, mithin beinahe ihre ganze Masse zu Brennholz eingeschlagen werden muss. Dergleichen Pflanzungen geben daher, wo, wie hier, die Nutzhölzer einen hohen Preis haben, einen viel geringeren Geldertrag, als die von Jugend auf im dichten Schlüsse erwachsenden Saaten , aus welchen schon bei den ersten Durch¬ forstungen bedeutende Massen der schwächeren Nutzholzsortimente gewon¬ nen werden können. Gestützt auf diese Wahrnehmungen ist man von der Pflanzung der Kiefer im Grossen wieder abgekommen und wendet sie nur da an, wo die örtlichen Verhältnisse die Saat weniger zweckmässig er¬ scheinen lassen. Bei der Cultur der Fichte, welche auch im räumlichen Stande einen schönen geraden Schaft bildet, findet dagegen die Pflanzung mehr allgemeine Anwendung. Sie ist auf dem zum Graswuchs sehr geneig¬ ten Boden der Stadtwaldungen sicherer als die Saat, welche über grössere Flächen hin in der Regel nur dann gelingt, wenn sie unter dem Schutz und Schirm von höherem Holze ausgeführt wird, das die Verwilderung des Bodens zurückhält, bis die sehr langsam wachsenden jungen Fichten so weit erstarkt sind, dass ihnen die aufwachsenden Gräser weniger schädlich wer¬ den können. Einen grossen Theil der zu den Pflanzungen, insbesondere des Laub¬ holzes, erforderlichen Pflänzlinge liefert, ausser den grösseren Ansaaten und den an passenden Orten vertheilt im Walde angelegten kleineren Saatkämpen, der neben der Licher Strasse befindliche Pflanzgarten. Derselbe, welcher nach und nach eine Ausdehnung von 5 Morgen erhalten hat, wird neben der Erziehung von Stänunchen der verschiedenen Holzarten zu den Waldkulturen, für die städtischen Anlagen u. s. w., zugleich als Obstbaumschule verwendet, welche für die hiesige Gegend ein grosses Bedürfniss ist. Denn aus den vorhandenen, meistens schlecht behandelten, Baumschulen konnten die zur Obstzucht nöthigen Stämme nicht erhalten werden, und die Erfahrung lehrte, dass diejenigen, welche aus entfernten, zumal wärmeren Gegenden bezogen wurden, hier gewöhnlich kein gutes Wachsthum hatten und viele in kurzer Zeit abstarben. Zugleich wurde durch ihre Anpflanzung häufig Obst ange¬ zogen, das entweder an sich schlecht oder doch sehr wenig einträglich war, was gleichfalls zu einem vermehrten Obstbau nicht ermuthigen konnte. Unter solchen Umständen war vorauszusehen , dass es dieser Baumschule nicht an Absatz fehlen würde, sobald die Ueberzeugung von der Tauglichkeit und Güte der darin erzogenen Slämmchen gewonnen war, und der Erfolg hat diesen Erwartungen vollkommen entsprochen. Um den fortwährend steigenden Anforderungen an dieselbe Genüge leisten zu können, musste ihr bisher von Jahr zu Jahr eine grössere Ausdehnung gegeben werden, und der Eifer für den Obstbau ist durch sie in der Umgegend so angeregt worden, dass auf den Wunsch der Ortsvorstände auch in mehreren anderen Gemeinde- 157 Waldungen der Oberförsterei Giessen solche Obstbaumschulen angelegt wor¬ den sind. Die Giessener Stadtwaldungen werden nach den Regeln des schlag¬ weisen Hochwaldbetriebs bewirthschaflet. Diese Betriebsart, bei welcher der höchste Ertrag in Masse und Güte erfolgt, und von dem abzugehen besondere Gründe nicht vorliegen, war zwar in denselben, einige Eichenbestände ausge¬ nommen, die als Niederwald behandelt wurden, schon früher allgemein ein¬ geführt, die Wirtschaft selbst aber im Ganzen planlos und höchst unnachhaltig betrieben worden. Sehr ausgedehnte Flächen Waldes harnen auf einmal zum Anhieb und zur Wiederverjüngung, oder wurden, ohne für die Nach¬ zucht Sorge zu tragen, nach und nach ausgehauen und'zur Weide liegen gelassen. Eine Folge davon ist, dass die verschiedenen Altersstufen der Be¬ stände keineswegs im richtigen Verhältnisse vorhanden sind, sondern, wie die nachfolgende Zusammenstellung zeigt, sehr ungleich grosse Flächen ein- nehmen. Altersperiode. Laubholz. Nadelholz. Blossen. Jahre. Morgen. Morgen. Morgen. 101-120 135,6 81-100 617,0 61— 80 1406,1 158,8 41— 60 553,8 139,7 21— 40 294,7 1048,2 1— 20 130,8 942,5 3138,0 2289,2 59,5 Bei dem Laubholze sind demnach die Bestände vom mittleren Alter vorherrschend, während die meisten Nadelholzbestände das 30te Altersjahr noch nicht erreicht haben. Unter solchen Verhältnissen war es vorerst nicht thunlich, die Hiebsfolge so zu ordnen, dass jede der gebildeten Schlagreihen einen bestimmten Massenertrag nachhaltig liefert, sondern der Gesammtetat der Stadtwaldungen muss in den einzelnen Perioden des Umtriebs abwech¬ selnd bald mehr aus dem einen , bald mehr aus dem anderen Hauptwirth- schafttheiie bezogen werden. Selbst in dem nachfolgenden Umtriebe wird dieses theilweise noch geschehen müssen, wenn auch die für den ersten Um¬ trieb getroffenen wirthschaftlichen Anordnungen vollständig zur Ausführung kommen sollten. Es ist indess sehr wahrscheinlich , dass besonders das für die Nadelholzbestände festgesetzte Haubarkeitsalter nicht allerwärts eingehal¬ ten werden kann, da wegen Mangel an älteren Beständen nicht mit Sicher¬ heit ermittelt werden konnte, welches Alter dieselben bei gehörigem Vollbe¬ stand und Zuwachs erreichen werden. Auf dem frischen lehmigen Sandboden hält die Kiefer bis zum 80- und selbst 1 00 jährigen Alter gut aus, wie sol¬ ches an den starken Stämmen dieser Holzart in dem District Philosophenwald zu ersehen ist, auf dem Thonboden aber wird sie vielleicht schon vor dem 60ten Jahre zur Fällung kommen müssen. Die Fichtenbestände auf dem Basaltboden erreichen zum Theilc nicht einmal ein solches Alter, indem sie daselbst häufig schon viel früher von der Rothfäule stark befallen werden, während sie an anderen Orten der Stadtwaldungen auf derselben Bodenart 158 in einem Alter von 80 und mehr Jahren gesund und zu schönen Stämmen erwachsen sind. Für das Laubholz ist auf dem besseren Boden ein 120jähri- gcr und auf dem von minderer Güte ein lOOjäbriger Umtrieb festgesetzt worden. Unter Berücksichtigung dieser abweichenden Beschaffenheit und Güte des Bodens sollen 2600 Morgen Laubholz in 120 jährigem Umtrieb 644 — — — 100 — — 1259 — Nadelholz — 80 — — 984 — — — 60 - — bcwirthschaftet werden. Die Klasse des Laubholzes mit der niederen Um¬ triebszeit enthält den grösseren Theil der aus Nadelholz gemengten Bestände und viele, die ganz in Nadelholz umgewandelt werden sollen, wodurch die gegenwärtigen Bestockungsverhältnisse im Laufe des Wirthschaftsturnus sehr verändert werden. In den fünf 20jährigen Perioden desselben sollen Laub¬ und Nadelholz nach dem Hauptwirthschaftsplan folgende Flächen einnehmen. Periode. Laubholz. Nadelholz. Morgen. Morgen. I. 3145 2342 11. 2897 2590 III. 2707 2780 IV. 2730 2757 V. 2795 2692 Die hohen Preise des Kiefern- und Fichten-Nutzholzes in hiesiger Gegend lassen nicht befürchten, dass das Einkommen aus den Stadtwaldungen durch diesen vermehrten Anbau des Nadelholzes eine Verminderung erleiden werde. Die Bestände desselben gewähren , zugleich in Folge ihres bedeu¬ tend höheren Massenertrags, nicht selten eine grössere Geldeinnahme, als unter gleichen Verhältnissen diejenigen des Laubholzes. Die Grösse dieses Unterschiedes der Massenerträge beider lässt sich nach dem durchschnittlich 4 jährlichen Gesammtzuwaehs der einzelnen Holzarten für den Morgen bemes¬ sen, wie er durch genaue Aufnahmen von Probeflächen auf Boden von ver¬ schiedener Bonität gefunden worden ist. Holzart. Alter. Bonitätsklassen I. II. | III. 1 iv. Jahre. K. F. K. F. K. F. K. F. Buche 120 84,0 73,5 62,0 53,2 Eiche 90—100 101,5 87,5 65,1 56,0 Kiefer 60- 80 170,1 124,6 93,1 Fichte 60— 80 186,9 158,2 126,7 Zugleich geht aus diesen Zahlen hervor, dass auch der Ertrag der Fichte grösser ist als der der Kiefer, und ebenso die Buche hierin von der Eiche übertroffen wird. Einzelne Buchenorte von geringer Ausdehnung lie¬ fern zwar einen etwas höheren Ertrag, wie er hier für die erste Bonität angegeben ist; nach den angestellten vielfältigen Untersuchungen ist jedoch 159 ihre durchschnittliche Massenproduction allgemein geringer als diejenige in den Eichenbeständen, wenigstens so lange diese das 80te bis lOOte Alters¬ jahr noch nicht überschritten haben. Im höheren Alter dürfte dieses jedoch weniger der Fall sein, da die Eichenbestände bis dahin, wie schon bemerkt wurde, sich nicht in dem Vollbestande erhalten können wie die Buche. Der durchschnittliche Massenertrag einer vierten Bonität des Nadelholzes, deren Unterscheidung zum Zwecke der Berechnung des Ertrags der Stadtwaldungen gleichfalls nothwendig wurde, konnte, weil geeignete Bestände zur Feststel¬ lung desselben nicht vorhanden waren, nur gutachtlich und zwar zu 70 Ku- bikfuss geschätzt werden. Die Ausdehnung, in welcher sie vorkommt, ist übrigens, wie diejenige des besten Bodens, verhältnissmässig gering. Die einzelnen Bonitäten vertheilen sich nämlich auf die gesammte Waldfläche, wenn die Cultur des Laubholzes auf diejenigen Districte beschränkt wird, welche besonders dazu geeignet sind, in folgender Weise : Bonität. Fläche des Laubholzes. Nadelholzes. Morgen. Morgen. I. 235 160 II. 822 1229 III. 1489 1074 IV. 266 212 2812 2675 Nach diesen den verschiedenen Bonitäten zugehörigen Flächengrössen und ihrem durchschnittlich jährlichen Gesammtzuwachs für den Morgen be¬ rechnet sich die Ertragsfähigkeit der Stadtwaldungen, für das Laubholz und eben so für das Nadelholz mittlere Ertragssätze angenommen, auf 7585 sum¬ marische Stecken ä 70 K. F., von welchen die dem Nadelholze zugew'iesene Fläche allein 4767 summarische Stecken liefert. Im Vergleiche hiermit ist zwar der gegenwärtige Ertrag derselben noch gering, der Gang der Wirth- schaft aber so geordnet worden, dass schon in den nächsten Perioden die jährlichen Nutzungen bedeutend grösser werden. Nach dem Hauungsplan sollen in der lten Periode von 1847 bis 1866 4517 summarische Stecken 2ten — — 1867 — 1886 5477 _ _ 3ten — - 1887 - 1906 6695 — 4ten — - 1907 — 1926 7317 - — zur Fällung kommen. Der Ertrag der Stadtwaldungen wird mithin, wenn die für ihre Bewirtschaftung getroffenen Anordnungen befolgt werden, nach Ablauf von 60 Jahren von demjenigen Ertrage, den sie bei ganz normalem Zustand zu liefern vermögen, nur noch wenig verschieden sein. 160 XVI. LiUcratur der Jalire 1850 bis 1852 für die rein- lind angewandt- nainrw issenscliaftlielie Henniniss des Gescllscliaftsgehiets der Olierliessiselien Gesellschaft f. n. II. Ein Versuch von Dr. P. PhoebllS zu Giessen. I Ich habe geglaubt, dass eine Zusammenstellung dieser Litteratur — in I unseren künftigen Berichten fortzuführen — mehrfach nützlich seyn würde. 1 Weniger zwar für das fachliche Bedürfniss des Gelehrten, denn für das eigene Fach legt jeder Gelehrte sich selber seinen literarischen Apparat voll- ( ständiger und weit gründlicher zurecht, als es in einem über mehrere Fächer I sich erstreckenden allgemeinen Ueberblicke geschehen kann. Mehr dagegen I für das Bedürfniss des Halbgelehrten, der von den Früchten der Naturwis¬ senschaften doch auch etwas geniessen will, und dem insbesondere damit sehr gedient zu seyn pflegt, dass man ihm durch Beispiele aus seiner näheren Umgebung Gelegenheit gebe, sich über interessante oder schwierige Abschnitte einer naturwissenschaftlichen Disciplin anschaulich zu belehren. Zu den Ilalbgelehrten gehört aber für ein und das andere naturwissenschaftliche Fach jeder Naturforscher, da keiner alle Zweige der Naturwissenschaft gleich- mässig betreiben kann. Unser Gesellschaftsgebiet umfasst, nach § 3 der »Neuen Statuten“ von 1846, „die Provinz Oberhessen des Grossherzogthums Hessen und ihre näheren Umgebungen“. Da das »näheren“ relativ ist, so habe ich geglaubt, mir die Aufgabe durch möglichste Beschränkung erleichtern zu dürfen, und habe mich nur etwa auf Spaziergangsweite über die politischen Grenzen der gedachten Provinz (nebst ihren zu Kurhessen und zu Nassau gehörenden Enclaven) und der Landgräflichen Herrschaft Homburg hinaus gewagt. Es ist bei einer solchen politischen Abgrenzung schwierig, eine ent¬ sprechende wissenschaftliche Abgrenzung zu trelFen, und man entschliesst sich oft nur schwer, Arbeiten hinwegzulassen, welche die Hiilfsmittel zum Ver¬ gleichen einheimischer Anschauungen und Producte mit denen benachbarter oder geologisch verwandter Gegenden gewähren. Ich habe jedoch diesen für unser Gebiet ersten Versuch einer Zusammenstellung, um nicht vielfach der Inconsequenz geziehen zu werden, lieber etwas zu eng als zu weit halten mögen, und bin deshalb auf manche, selbst sehr ausgezeichnete, Arbeiten, welche in der eben angedeutelen Beziehung für unser Gebiet ein indirectes 161 Local-Interesse haben, nicht eingegangen *). — Ich musste auch bei dem Aufsuchen von solchen Stellen grösserer Werke, namentlich Handbücher, welche Beispiele aus unserem Gebiete aufführen, auf Vollständigkeit, selbst eine nur annähernde, von vorn herein Verzicht leisten. Solche Ankündigungen und Beurtheilungen von Druckarbeiten, welche neben den bereits vorliegenden Arbeiten entbehrlich erscheinen, sind über¬ gangen. Was mir während des Niederscbreibens dieser Blätter nicht (mehr) vor¬ lag, ist durch ein nachgesetztes f bezeichnet. Den verehrten Herren, welche mich bei der Arbeit unterstützten, ins¬ besondre meinem Collegen Herrn Professor DiefFenbach, den verbindlich¬ sten Dank. Alle Mängel der Arbeit fallen übrigens nur mir zur Last. — Es ermuthigt mich zum Hervortreten mit der mehrfach sehr unvollkommenen Skizze hauptsächlich auch die Hoffnung, dass, nun ein Anfang gemacht ist, künftig irgend ein anderes Mitglied der Gesellschaft, welches durch seinen Beruf den Naturwissenschaften, zumal der zeitgemäss vorzugsweis cultivirten Geologie, näher steht, — oder noch besser ein Verein von Mitgliedern — die Erstattung des Litteraturberichts übernehmen und gediegener durch¬ führen werde. Mineralogische Misciplliien. A. Das ganze Gesellschaftsgebiet oder grosse Theile desselben umfassend. (In chronologischer Ordnung.) [1] Geognost. Skizze d. Gr ossherzogth. Hessen und seiner nächsten Angränzungen, m. besond. Berücksichtigung d. Einflusses der geo¬ gnost. Beschaffenheit der einzelnen Landestheile auf deren geographische Ver¬ hältnisse. Mit einer Uebersichtskarte [lilhochrom., in Fol.]. Von F. Becker, Hauptmann im Grossherz. Quartiermeisterstabe. — ln : Beiträge z. Landes-, Volks- u. Staatskunde d. Grossh. Hessen. Herausg. vom Verein f. Erdkunde und verw. Wissenschaften z. Darmstadt. H. 1. Darmst. 1850, in 8; 97—162. Die Beckersche Arbeit erschien in besonderen Abdrücken bereits 1849, die Karte sogar schon 1847, im Buchhandel; mithin fällt die Arbeit nicht eigentlich mehr in den Rahmen dieses Aufsatzes. [2] Vorschlag zu einer geognostischen Landesaufnahme und naturwissenschaftlichen Untersuchung des Gr ossherzogth. Hessen. In Darmstädter Zeitung, 1850. Nr. 236. 237. 241. 245. 253. Unterzeichnet : Ernst DiefFenbach. ^ Herr Prof. DiefFenbach scheint hier einen sehr nützlichen Samen auf guten Boden ausgestreut zu haben; er hat durch die obige Anregung wohl *) So z. B. : Göppert’s fossile Flora d. Uebergangsgebirges, in Nov. Act. Acad. C. Leop. Car. N. C. Vol. XXII. Suppl. 1852. — Fresenius, chem. Unters, d. wichtigsten Kalksteine d. Herz. Nassau, in Jakrbb. d. Vereins f. Naturk. i. H. Nassau. H. 7. Abth. 2. 3. 1851. — Das Wochenblatt d. Vereins Nassauischer Land- und Forst- wirthe. — U. s. w. 21 162 sehr wesentlich mit beigetragen zur Begründung des mittelrheinischen geolo¬ gischen Vereins (s. oben S. 144). [3] Uebersicht der geologischen Verhältnisse d. Gross- herzogth. Hessen. Von Friedr. Voltz. Nebst einer geognost. Ueber- sichtskarte. Mainz 1852. Gr. 8. VI u. 170 S. und 1 lithogr. u. farbig ge¬ druckte Tafel in Fol. Br. Bereits von allen competenten Stimmen als eine sehr verdienstliche und nützliche Arbeit anerkannt. [4] Geognostische Beobachtungen in der Gegend zwischen Giessen, Fulda, Frankfurt a. M. und Hammelburg. Gesammelt von R. Lud¬ wig. Nebst zwei Karten. Darmstadt 1852. Gr. 8. IV und 52 S. und 2 illum. Steintaf. in Fol. Br. Der Vfr., Ilr. Salinen-Inspector Ludwig zu Nauheim, theilt hierin die Ergebnisse mehr als lßjähriger Studien und zahlreicher Reisen mit. — Die beiden Tafeln, hauptsächlich durch sauberen Farbendruck illuminirt, geben eine petrographische Karte der bezeichneten Gegend im Maassstabe v. V193333 *) und dazu gehörige Gebirgsprofile. — Die vielfach interessante Arbeit ist u. a. auch für Aerzte werthvoll durch sorgfältig redigirte Notizen über die Mine¬ ralquellen des Gebietes. [5] Geognostische Darstellung des Gross herzogt hu ms Hessen, des Kön. Preuss. Kreises Wetzlar u. angrenzender Landestheile, mit Rücksicht auf Landescultur, insbesondre auf Bergbau. Von Dr. A. V. Klip- Stein, Prof. d. mineralog. Wissenschaften a. d. Ludwigsuniv. z. Giessen, etc. Nordwestliche Hauptabtheilung. District zwischen der Dill und der Salz¬ böden (südliches Hinterländer Gebirge). Frlcf. a. 31. 1852. gr. 4. XIV u. 320 S., nebst 1 lith. u. ill. Karte in Imp. Fol. im Maassstabe v. Vsoooo» 1 lith. u. ill. Tafel (mit Gebirgsansichten) in quer zwiefach Fol., 3 lith. Tafeln (mit Profi¬ len) in quer gr. Fol., 1 lith. Ansichts-Tafel in gr. 4 und 1 auf den Doppel¬ titel lith. Ansicht. Brosch. A. m. d. T. : Topographische Geologie u. 3Iineralogie der Gegenden zwischen der Dill u. der Salzböden oder des südlichen Hinterländer Gebirges, von Dr. A. V. Klipstein, etc. Mit dem Sectionsblatt Gladenbach der geognost. Karte, vier Tafeln [wobei die kleineren Tafeln mit Ansichten nicht mitgezählt] und einer Reihe in den Text eingeschalteter Abbildungen [Holzschnitte]. Die hohe Wichtigkeit dieser trefflichen Arbeit wird gebührend aner¬ kannt von V. Dechen in V. Leonh. u. Bronn Jahrb. 1852. 828—831 und in Karst, u. V. Dech. Arch. ßd. 25 H. 1. Die Arbeit ist die erste aus einem Cyclus von 12 Monographien, zu deren Durchführung uns der Hr. Vf. Hoff¬ nung macht, wenn die nöthige Staats-Unterstützung gewährt werde. Dass dies, wie es bereits von der Kön. Preussischen Regierung (für den Kreis *) Es erscheinen auf derselben in der Gegend von Giessen die eingelagerten Kalk¬ steine des rheinischen Schiefergebirges so regelmässig, dass man schon desshalb an ihrer Richtigkeit zweifeln darf. Die sehr zuverlässige Karte in [5] hat sie auch ivesent: lieh anders. 163 Wetzlar) geschieht, so auch von unserer erleuchteten und liberalen Staats¬ regierung geschehe, scheint im Interesse des Landes vielfach wünschenswert!). Weiss man doch jetzt den grossen Nutzen geologischer Detail-Untersuchungen für die verschiedensten Richtungen der Landescultur, selbst auch für das Gesund¬ heitswohl der Bewohner, vollkommen zu würdigen, und ist ja auch Kurhessen ganz neuerdings dem Beispiele Oesterreichs und mehrerer fremden Länder mit der Einrichtung einer Staatsanstalt zu geologischen Aufnahmen gefolgt. — Indem der Hr. Vf. uns hier die Früchte eines fast 30jährigen Fleisses mit¬ theilt, leistet er so viel, wie man sonst gewöhnlich nur von Vereinen, etwa noch mit Staatsunterstützung, leisten sieht. — Die vollständigere Ankündigung des Gesammtwerkes s. in V. Leonh. u. Bronn Jahrb. 1852. 201 — 204. B. Mehr einzelne Vorkommen betreffend. [6] Die neuesten Lieferungen von Gust. Bischofs klassischem »Lehr¬ buch d. chemischen u. physikal. Geologie“ bringen, ausser anderen unser Gebiet betreffenden Belehrungen, insbesondre auch (ßd. 2. 1048) die Analysen zweier Dornsteine aus den Gradirwerken von Nauheim. [7] Ueber den Osteolith (phosphorsauren Kalk) und dessen lager¬ haftes Vorkommen im Dolerit der Wetterau; von C. Bromeis. In : Ann. d. Chern. u. Pharm. Bd. 79; 1851. 1—10. Das Vorkommen — zwischen Eichen und Ostheim (nördlich von Hanau) — ist sehr nahe an unserem Gebiete; ähnliche auf demselben sind bereits, wie Hr. Prof. Dieffenbach mir gef. mittheilt, zu Södel und zu Rödgen (bei Friedberg) aufgefunden; in [24] wird auch bei Assenheim (S. 177) »Osteolith« und bei Wölfersheim (S. 179) v Osteolith im Basalte« angegeben. [8] Ueb. äussere u. innere Verhältnisse der gasreichen Thermen zu Nauheim. Dissertation, welche m. Genehm, d. philos. Facultät zu Mar¬ burg zur Erlang, d. venia docendi einreicht Dr. Conrad Bromeis a. Hanau. Marburg, 1851. Gr. 8. II und 35 S. u. 1 Steintaf. in 4. Br. [Ist Separatabdr. aus Ann. d. Chem. u. Pharm, ßd. 81. 1852., 129 — 163. Der Abdruck erschien früher als das Journalheft.] Bespricht die chemischen, ausführlicher noch die physikalischen Ver¬ hältnisse der Soolthermen. Erklärt u. A. besonders auch die intermittirenden Eruptionen der Quelle Nr. 11 theils theoretisch, theils durch experimentelle Nachahmung mittelst eines an den Heronsball oder Heronsbrunnen erinnern¬ den Apparats. (Dass diese Enstehungsweise der Intermittenz — welche aller¬ dings für die Quelle Nr. 11 die Erscheinungen am vollständigsten zu erklä¬ ren scheint — nicht die einzige für die Nauheimer Quellen sey, sucht Hr. Sal. Insp. Ludwig, S. 8, 9 dieses Hefts, geltend zu machen.) Archiv f. Mineral., etc. Herausg. von Karsten u. V. Dechen. Bd. 25. H. 1. 1852. Hierin : [9] 143 ff. eine sehr interessante Abhandlung von L. V. Buch, welche mit den Worten anhebt : „Es giebt nur Eine Braunkohlenformation in Eu¬ ropa.“ Der Vfr. unterscheidet 7 deutsche Braunkohlen-Becken im Norden der Donau bis zum Nordmeere, und sagt von dem uns angehörenden ; 164 „Das Rheinisch-Hessische Becken. Am Fusse des Taunus¬ gebirges, des westphälischen Sauerlaudes und des Thüringer Waldes. Es wird in der Mitte von dein mächtigen Basaltgürtel durchschnitten, der ganz Deutschland vom Rhein bis nach Schlesien durchzieht, von Bonn bis zum Ursprung der Elbe. Westerwald, Vogelsberg, Habichtswald, hohe Rhön er- heben sich in dieser Mitte, und der Basalt, aus dem sie bestehen, hat auf die Kohlenschichten höchst gewaltsam eingewirkt. Was in den Niederungen der Wetterau, an den Ufern der Nidda etwa 360 Fuss über dem Meere liegt, erscheint bei Marienberg im Westerwald nahe an 2000 Fuss hoch, am Meiss¬ ner bis 1600 Fuss erhoben. Der Basalt durchbricht die Holzlagen und legt sich in weiter Ausdehnung über sie hin. Das Holz ist da, wo der Basalt diese Schichten durchsetzt, auf die mannigfaltigste Art gebogen, zerborsten, die Fasern zerrissen und wunderbar in einander geschlungen, und oft sind die Schichten selbst in den seltsamsten Krümmungen über einander geworfen und mit Basaltstücken vermengt. — - Die grosse, mächtige und zerstörende Aufblähung der Basaltgebirge ist daher erst nach der Bildung der Braunkohlen erfolgt, eben wie die West¬ alpen sich erst später erhoben. — Die Blätter der Braunkohlen be¬ weisen auch hier, dass es keine frühere Formation gewesen sei, welche sich diesem Schicksal hat unterwerfen müssen ; denn fast überall sind dieselben Leit¬ blätter zu finden. Der Sandstein, der Kalkmergel, der in vielen Steinbrüchen bei Münzenberg bearbeitet wird, liefert herrliche Abdrücke von Blättern und Ceanothus in Menge. In den Werken bei Laubach erscheinen nicht bloss die Nüsse, sondern auch Bäume 90 Fuss lang, oft ganz flach elliptisch ge¬ presst. Alle Arten von Ahorn, die in Oeningen oder an der Züricher Hohen Rhone Vorkommen, finden sich auch in Salzhausen; ja Hr. Braun hat hier sogar Weinbeeren entdeckt, Rosinen mit Kernen, und Weinlaub daneben. — Auch bei Kalten-Nordheim auf der Ostseite des Rhöngebirges enthalten die dortigen Schichten noch die gleichen Produkte ; jedem der hier vorkommen¬ den Blätter könnte man ein gleiches von Münzenberg oder von Oeningen beilegen. — Selbst die bestimmende Fächerpalme, die Flabellaria, ist diesem Becken nicht fremd. Ein ausgezeichnetes Blatt dieser Art von Münzenberg wird von Hrn. v. Klipstein in Giessen in seiner Sammlung verwahrt.“ [10] 347 sagt, in einer (sehr anerkennenden) Besprechung des Werkes von Voltz (oben [3]), Hr. V. Dechen .‘ »Sehr zu bedauern ist es, dass die reichen Schätze von Blättern, Früchten und Hölzern, welche besonders zu Salzhausen in so grosser Menge bei so vollständiger Erhaltung Vorkommen, noch keine ausführlichere Bearbeitung gefunden haben. Je mehr für einzelne Floren des deutschen Braunkohlengebirges durch Unger, Göppert, durch Dr. 0. Weber geschehen ist, um so mehr gewinnen natürlich die Beschrei¬ bungen der Pflanzenreste an den noch fehlenden Fundorten an Wichtigkeit und Bedeutung. Es steht zu erwarten, dass sich hieraus noch eine sehr viel bessere Einsicht in die Verhältnisse des Erdoberflächen-Zustandes zur Zeit der Braunkohlenbildung ergeben wird, als wir bisher besitzen. Eine recht genaue Prüfung des oberen und des unteren Braunkohlenlettens ist höchst wünschenswerth; die Thatsache, dass ein ähnlicher Zustand zweimal in dem- 165 selben Becken wiederkehrt, ist nicht allein an und für sich selbst von Wich¬ tigkeit, sondern es ist ein solches Verhalten auch zur Vergleichung mit anderen näheren und entfernteren Lokalitäten von grosser Bedeutung.« Ref. weiss privatim, dass Hr. Salinen-Inspector Tasche grosse Schritte gethan hat, diesem Desiderium abzuhelfen. [11] Heintz, Eruptionserscheinungen an der [einer] Nauhei- mer Quelle. In ; Jahresbericht d. naturwiss. Vereins in Halle. Jahrg. 5., 1852. gr. 8. 35 tf. f V. Leonhard u. Bronn, neues Jahrb. f. Mineralogie, etc. Jahrg. 1850. [12] 193. Breithaupt, über Pyrolusit nach Polianit und Manganit von Laisa hei Battenberg. [13] 275 ff. Fr. Rolle, Beiträge zur Kenntniss der rheinischen Grauwacke und ihrer Fauna. Jahrg. 1851. [14] 680, 681. A. V. Klipstein, Notiz über Abgüsse von Wir¬ belthierresten seiner Sammlung. Jahrg. 1852. [15] 57, 58, Herrn, v. Meyer, Notiz, dass er mit einer Arbeit über die Batrachier aus der Rheinischen und Wetterauischen Braunkohle beschäftigt sey. [16] 58, 59. Friedr. Rolle, über den älteren Sandstein der Wetterau. [17] 196, 197. Tasche, über die Kupferschiefer-Formation bei Rabertshausen. [18] 197. F. Sandberger, kurze Notizen über das Hessische Hin¬ terland und die Herrschaft Itter. [19] 591, 592. Tasche, zur Kenntniss von Gebirgsarten des Vo¬ gelsbergs. [20] 690. Derselbe, Notiz über bunten Sandstein im Thale von Bermuthshain im Vogelsberg und über das Vorkommen von dieser For¬ mation überhaupt inmitten der dortigen Basalte. [21] 897—906. Derselbe, Thoniger Brauneisenstein, dessen vormalige und jetzige Gewinnung und Benutzung im Vogelsberg. Jahrbücher d. Vereins f. Naturkunde im Herzogth. Nassau. Heft 6. 1850. [22] 1 tf. «lieber die geognostische Zusammensetzung der Gegend von Wiesbaden«, von Dr. Fr. Sandberger. Durch Schilderung der Gesteine des Taunus auch für unser Gebiet von speciellem Interesse. [23] 126—134. »Ueber die chemische Zusammensetzung des Taunus¬ schiefers“, von Dr. K. List. Dasselbe Thema hat der Hr. Vf. später ausführlicher bearbeitet in [26]. Jahresbericht d. Wetterauischen Gesellschaft f. d. gesammte Naturkunde über d. Gesellschaftsjahr 1850/51. Nebst einem Anhang natur¬ wissenschaftlicher Arbeiten. Hanau, 1851. 8. Hierin : 166 [24] 75 — 195. »Uebersicht der wichtigsten geognostischen und oiycto- gnostischen Vorkommnisse der Wetterau und der zunächst angrenzenden Gegen¬ den. Von G. Theobald und C. Rössler, mit Beiträgen von Inspektor Ludwig und Dr. Fr. Sandberger.“ Diese sehr verdienstliche Arbeit stützt sich grossentheils auf eigene, sorgfältige und umsichtige Beobachtungen. Sie ist nach Fund¬ orten geordnet, und vervollständigt schon hierdurch in einer sehr erwünsch¬ ten Weise die anders geordneten Arbeiten der Vorgänger, z. B. die geolo¬ gisch geordnete von Voltz*), die alphabetisch geordnete von Laubenheimer **), welche letztere auch nur die mineralogisch-einfachen Fossilien, mit Ausschluss der Kohlen, enthält. Ein grosser Theil der Arbeit, besonders S. 152 — 189, bezieht sich auf unser Gesellschaftsgebiet. [25] 196—202. „Ueber den Zech stein der Wette rau. Von Prof. Dr. H. B. Geinitz in Dresden.« [26] Chemisch - mineralogische Untersuchung der Taunusschiefer; von Dr. K. List. In Ann. d. Chemie u. Pharmac. Bd. 81. 1852. 181 — 206 u. 257 — 289. (Auch in Separatabzügen : Heidelb. (C. F. Winter) 1852. Im Auszuge u. a. auch in : Jahrbücher d. Vereins f. Natkd. im Herz. Nassau. H. 8. Abth. 2.) Es dürfte vielen unserer Leser angenehm seyn, wenn wir die Haupt¬ resultate dieser wichtigen Arbeit hier, wie folgt, mit den Worten des Hrn. Vfs. wiedergeben. 1. Characteristisch für die Tannusschiefer ist der Sericit, ein dem Talk äusser- lich ähnliches Mineral von der Formel : (Fe + K)1 Si3 + AI* Si3 + 3 H. 2. Die violetten Schiefer bestehen aus Sericit, Quarz und einem färbenden durch Salzsäure zersetzbaren, wasserhaltigen Silicate. 3. Die grünen Schiefer bestehen aus Albit, einer cliloritischen und amphibolischen Substanz, wenig Magneteisen und Quarz. 4. Die gefleckten Schiefer befinden sich in einer beginnenden Zersetzung und sind aus einer weniger innig gemengten Abart der grünen Schiefer entstanden, in wel¬ cher der Albit eine Verminderung des Thonerde- und eine Vermehrung des Natronge¬ haltes ei'litten hat. 5. Bei der Verwitterung erleidet der Sericit vor dem mechanischen Zerfallen keine wesentliche Zersetzung, während alle Basen der übrigen Gemengtheile fortge¬ führt werden. 6. Die Taunusschiefer können in ihrer gegenwärtigen Gestalt weder plutonisch noch rein neptunisch entstanden seyn. 7. Sie sind ursprünglich mit den rheinischen Schieferschichten gleichzeitig abge¬ setzt, können aber weder durch hydrochemische noch durch plutonische Metamorphose aus gewöhnlichen Grauwackeschiefern gebildet seyn. 8. Der Sericit scheint aus einem Feldspath durch Austausch eines Theils der Alkalien mit Eisenoxydul, Aufnahme von Wasser und Verlust von Kieselsäure, der chloritische Gemengtheil aus Amphibolsubstanz durch Aufnahme von Wasser entstan¬ den zu seyn. *) Ungeachtet Voltz’s „Uebersicht“ (oben, [3]), in Folge des bekannten Ante- datirens vieler Erscheinungen durch die Verleger, die Jahreszahl 1852, der obige Jah¬ resbericht die Zahl 1851 trägt, so hat dennoch jene hier schon vollständig benutzt wer¬ den können. **) Laubenheimer, Beitr. z. topograph. Mineralogie d. Grossli. Hessen und dessen nächster Umgebung. In : Verlidlgn. d. naturhistor. Vereins f. d. Grossherz. Hessen etc. H. 2. Darrast. 1848. 167 9. Die Taunusschiefer können ursprünglich aus der Zerstörung von Syenit her¬ vorgegangene Sedimente gewesen seyn, die auf hydrochemischem Wege umgewandelt wurden. 10. Daraus, dass auch die rheinischen Schiefer aus einer ähnlichen Umwandlung syenitischer Sedimente entstanden seyn werden, lässt sich der genetische Zusammen¬ hang mit den Taunusschiefern erklären. 11. Die den Taunusschiefer begleitenden Mineralien sind theils zur Zeit seiner Metamorphose gebildet, theils Producte seiner Zersetzung. 12. Die den Taunusschiefern entströmenden Mineralquellen [Wiesbaden , Soden, Kronthal u. Homburg v. d. H.] können ihren Gehalt an Salzbasen aus denselben erhal¬ ten, der Ursprung des Chlors bleibt aber in Dunkel gehüllt. [27] Ueber die Mitwirkung der Pflanzen bei der Abla¬ gerung des kohlensauren Kalkes; von R. Ludwig zu Nauheim und G. Theobald zu Hanau. In Pogg. Ann. 1852. Sept. 91 — 107. Nachtrag zu Obigem, von R. Ludwig, ebd. 143, 144. Hauptsächlich Beobachtungen auf dem Ableitungslaufe des Wassers vom Soolsprudel zu Nauheim angestellt [und ausführlich mitgetheilt, während sie S. 9, 10 dieses Hefts von Hrn. Ludwig nur kurz angedeutet sind], nebst Folgerungen auf die Ablagerung von Quellsintern und Kalktuffen überhaupt auch von Kalken verschiedener älteren Formationen, des thonigen Sphärosi- derits der Steinkohlenformation, u. s. w. Es wird auch auf verwandte Er¬ scheinungen zu Wisselsheim, Selters am Yogelsberge, Oberhörgern, Salzhau¬ sen, Bönstadt, Kloppenheim, am Hausberge zwischen Münster u. Espa, u. s. w. hingewiesen. [28] Rolle, Friedr., der Taunus in der näheren Umgebung von Bad Homburg, geognostisch dargestellt. Homburg, 1850. 8. XVI u. 87 S. Geh. f [29] Systemat. Beschreibung u. Abbildung der Versteinerungen d. rheinischen Schichtensystems in Nassau. Mit e. kurzgefassten Geognosie dieses Gebietes u. m. steter Berücksicht, analoger Schichten an¬ derer Länder. Von Dr. G. Sandberger und Dr. F. Sandberger. Lief. 1—4. Wiesbad. 1850—52. 136 S. Imp. 4. und 20 Steintaf. in Fol. In Mappen. Diese gediegene Arbeit ist begreiflich auch für die Paläontologie un¬ seres Gebiets, besonders für Oppershofen, von grossem Werthe. [30] Die Nassa uischen Heilquellen Soden, Cronthal, Weilbach, Wiesbaden, Schlangenbad, Schwalbach u. Ems, beschrieben durch einen Ver¬ ein v. Aerzten, nebst geognostischer Skizze u. Karte des Taunus. Wiesb. 1851. gr. 8. Der geognostische Theil dieses werthvollen Werks (Text S. 1—31 u. die Karte) rührt, was schon für seine Gediegenheit bürgt, von Herrn Dr. F. Sandberger her, und berührt begreiflich auch unser Gesellschaftsgebiet. [31] Die Bimssteinkörner bei Marburg in Hessen und deren Abstammung aus Vulkanen der Eifel, von Dr. Friedr. Rud. Schaffer. Marb. 1851. gr. 8. 55 S. Geh. Die Bimssteinkörner sind so vielfach hart an unserem Gebiete nachge¬ wiesen, dass sie gewiss auch noch auf demselben werden gefunden werden. [32] Geologische Bilder aus dem Mainzer Becken. Von Friedr. Voltz. Mit 4 lithogr. Tafeln. Mainz 1852. 8. VIII u. 88 S. br. 168 Berührt vielfach auch unser Gebiet, so z. B. 31 ff. unsere Braun¬ kohlenlager, 83. den Vogelsberg. [33] Die neue Auflage*) von F. A. Walchner’s trefflichem Handbuch der Geognosie bespricht in ihrer 7ten Lieferung (1851) und der noch zu publicirenden 8ten sehr ausführlich das Mainzer Becken und berührt hiermit auch die Braunkohlen-Bildungen der Wetterau. [34] 0. Weber’s Arbeit über die Braunkohlen- Flora, in Dunker u. V. Meyer’s Paläontographica. Bd. Lief. Cassel, 185 . gr. 4., f, berührt mit dem niederrheinischen auch das hessische Braunkohlen-Becken. Botanik. [35] Atlas zur Flora von Hessen und den angrenzenden Ländern, in naturgetreuen Abbildungen, bearbeitet nach Koch’s Synopsis und Schnitt* spahn’s Flora des Grossherzogthums Hessen von Hermann Hofifmann, Prof, extraord. z. Giessen. Erstes Heft. Darmst. 1850. gr. 4. II S. Vorwort u. 8 vom Vfr. sehr sauber in Zink gearbeitete Tafeln. Geh. [36] Vegetationszeiten [verschiedener Orte Oberhessens u. s. w.] i. J. 1851. Zusammengestellt v. Prof. H. Hofifmann, in : Zeitschr. f. d. land- wirthsch. Vereine d. Grossh. Hessen. 1852. 440 —444. [37] Pflanzenverbreitung und Pfl a nzen wa nderun g; eine botanisch -geograph. Untersuchung v. Herrn. Hofifmann, Dr. med. et phil.f prof. extraord. bot. in Giessen. Darmst. 1852 [a. d. Umschi. 1853]. gr. 8. 144 S. u. 1 Tab. in 4. Brosch. Enthält als Beispiele mancherlei für unser Gebiet interessante Notizen. Vgl. [40]. Zoologie. Scheint — ausser dem, was dieses Heft bringt — ganz zu fehlen. Greograpliie, [38] Denpes, L., Excursion snr le Feldberg et V Altkönig , les deux plus celebres montagnes du Taunus. Homburg , 1850. 8. ( Francfort s. M., Hermann .) 16 S. geh. f [39] Licht- und Schattenseiten des Hinterlandes, in Bezug auf seinen Boden und seine Bewohner. Von Dr. L. Glaser. In : Zeitschr. f. d. landwirthsch. Vereine d. Grossh. Hessen. 1852. 253 — 257. [40] Der Vogelsberg, eine geographisch-botanische Skizze von Herrn. Hoffmann. In Prutz, deutsch. Museum. 1852. I. 732—742. Auch hypsometrischen, geologischen und klimatologischen Inhalts. [41] Schwaab, Lehr. Dr. Wilh., geographische Naturkunde v. Kur¬ hessen. Cassel 1851. gr. 8. 137 S. Geh. f *) "Welche Jedem, der sich mit Geognosie beschäftigt, wohlbekannt ist, und von der man nur bedauern muss, dass sie zu ihrem eigenen grössten Schaden , so Wider Versprechen langsam erscheint und dadurch den Charakter, aus Einem Gusse zu seyn, so sehr verliert. Möchte sie für diesen Mangel wenigstens durch ein in allen Beziehun¬ gen (insbesondre auch topographisch) recht vollständiges Register entschädigen! 169 fjandwirthscliaft, [42] Fries, Dr. C. F. E., Lehrbuch d. Wiesenbaues. F. Land- wirthe, Forstmänner, Cameralisten u. Techniker. Zum Gebrauche b. Vor¬ lesungen u. z. Selbstunterrichte. M. 212 in den Text eingedr. Holzschn. Braunschw. 1850. gr. 8. XIV u. 328 S. Geh. Zahlreiche Beispiele auch aus unserer Provinz, in welcher der Hr. Vf. so vielfach verdienstlich gewirkt hat. [43] Zeitschrift f. d. land wirthschaftlichen Vereine des Grossh. Hessen. Jahrg. 1850 — 52. Darmst. Gr. 8. So Vieles und viel, was hieher gehört, dass wir es nicht einzeln aufzählen dürfen. Forstwirtschaft. [44] Beiträge zur praktischen Forst- und Jagdwissenschaft, von Allg. Brumhard, Grossh. Hessischem Revierförster. Ersten Bandes drit¬ tes Heft. Frankf. 1852. gr. 8. II u. 234 S. S. 20 — 56. »Ueber die forstlichen Verhältnisse des Vogelsgebir¬ ges.« Die vielseitige Abhandlung enthält u. A. auch specielle meteorolo¬ gische Angaben für Schotten u. s. w. Auch andere Abhandlungen des Heftes besprechen als Beispiele ver¬ schiedene locale Anschauungen und Erfahrungen. Neue Jahrbücher d. Forstkunde. Hcrausg. von Frhrn. V. Wede* kind, Grossh. Hess. Geh. Oberforstrath etc. Zweite Folge. Bd. 1. Frkf. 1851. [45] 400 ff. »Die forstwirthli chen Versammlungen im Grossh. Hessen“ [vom Jahre 1850. Insbesondre die zu Arnsburg und zu Schotten.] Vom Herausgeber. Hierin mancherlei kleinere Notizen von loca¬ lem Interesse. Derselben Jahrbücher Bd. 2. 1852. [46] 49 ff. Fortsetzung des obigen Aufsatzes. [Insbesondre Chronik der Versammlung zu Alsfeld 1851.] Hierin ausser kleineren Local-Notizen auch grössere Vorträge von Hin. Forst Verwalter Bose aus Gladenbach „über den Waldwegbau« (mit localen Beziehungen), von Hrn. Revierförster Lang aus Altenburg über das Revier Vadenrod, und von Hrn. Revier¬ förster Reibeling aus Eifa über das Revier Alsfeld. [47] 392 ff. »Die Versammlung der süddeutschen Forstwirthe zu Dillenburg i. J. 1852.« Vom Herausgeber. Mancherlei kleinere Local-Notizen. Derselben Jahrbücher. Bd. 3. H. 1. 1852. [48] 1 ff. Schluss des obigen Aufsatzes. Ausser kleineren Local-No¬ tizen ein Vortrag von Hrn. Forstverwalter Bose, Erfahrungen über Buchen- freisaaten enth. [49] 63 ff. »Die forstwirthliche Versammlung zu Biedenkopf i. J. 1852.« Hierin mancherlei kleinere Notizen von localem Interesse. Auch ein grösserer Vortrag von Hrn. Forstverwalter Bose „üb. Heranbildung u. Behandlung der Waldarbeiter«, und einer von Hrn. Neidhardt, Revier* förster des Reviers Breidenbach , »über Zulässigkeit u. zweckmässige Ein- 22 170 richtung der Wald-Grasnutzung« berühren mehrfach die Verhältnisse der Gegend, und noch bestimmter thun dies Mittheilungen des Herrn Prof. Dr. Zimmer aus Giessen »über die bisherigen Anlagen, Behandlung u. Erfolge der Saat- u. Pflanzschulen«, so wie eine »Beschreibung des Re vieres Breidenbach« von Hrn. R. F. Neidhardt und eine »Beschreibung des Revieres Biedenkopf« nach Hrn. Revierförster V. Zangen zu Biedenkopf. [50] Die Waldstreu-, Waldweide- u. Waldgras-Nutzung in den Domanial- und Gemeindswaldungen des Forstes Biedenkopf. In : Zeitschr. f. d. landwirthsch. Vereine d. Grossh. Hessen. 1851. 287—301. Nledicin. [51] Das neue Anatomiegebäude zu Giessen, beschrieben v. Dr. Theod. L. W. Bischoff, o. ö. Lehrer d. Anat. u. Physiol., Director d. anat. physiolog. Instituts z. Giessen. Giessen, 1852. Gr. 4. 20 S. u. 5 Steintaf. Br. Schildert auch kurz die in dem Gebäude enthaltenen 4 Sammlungen, nämlich die physiologisch-anatomische, die pathologisch-anatomische (vgl. [33]), die vergleichend-anatomische und die zoologische. Wir unterschreiben es gern, wenn es gegen das Ende des Werks heisst : „Nach dieser Uebersicht wird wohl Niemand bestreiten können , dass sowohl in Beziehung auf die Räum¬ lichkeiten als die Sammlungen, Instrumente und Apparate für das anatomisch¬ physiologische Studium auf unserer Universität auf eine vorzügliche Weise gesorgt ist.“ [52] Kurze Notiz üb. d. Soolbad Nauheim. Den Mitgliedern der Oberhess. Gesellsch. f. N. u. H. zur Erinnerung an d. Generalversammlung in Nauheim am 31. Juli 1852 gewidmet von Dr. Fr. Bode, Physikus u. Bade¬ arzt. Friedberg, 1852. Kl. 16. 18 S. Br. Der Kürze ungeachtet doch über alles Wesentliche so belehrend, wie man es von dem Hrn. Vfr. als gründlichem Kenner, bewährtem Monographen und thätigem Verwalter der Heilquellen Nauheims erwarten konnte. [53] Catalog der pathologisch-anatomischen Sammlung zu Giessen. Giessen, 1851. Gedr. i. d. Univ. Buchdr. v. G. D. Brühl I. gr. 4. IV u. 107 S. Brosch. Enthält die Aufschriften von 2617 Präparaten, nach Schränken und nach den Rubriken eines wissenschaftlich geordneten Inhalts-Verzeichnisses aufgeführt. Die Sammlung, grossentheils von V. SÖmmerring herrührend (von daher noch besonders reich an Knochenkrankheiten), durch ihren gegenwär¬ tigen Vorstand aber bedeutend bereichert, gehört zu den werthvollsten Attri¬ buten der Universität und darf sich, bei der in ihr herrschenden wissenschaft¬ lichen Gediegenheit und der Zweckmässigkeit ihrer Einrichtung mit zu den besseren akademischen Sammlungen ihrer Art zählen. [54] Die Milzbrandkrankheiten der Thiere und des Menschen. Historisch-geographisch-pathologische Untersuchungen von Dr. Carl Friedr. Heusinger. Erlangen, 1850. gr. 8. XVI u. 808 S. 171 S. 258—261 bespricht d. berühmte Verfasser dieses grossartigen Werks das Vorkommen des Milzbrandes in unseren Gegenden. [55] Pauli, Hofrath Dr. F. W., Homburg v. d. Höhe u. seine Heil¬ quellen. Mit 2 Stahlst., 1 lith. Karte u. 1 vergleich. Tab. v. Mineralwassern (in qu. Fol.). 3. umgearb. Aufl. Frankf. a. M., 1850. gr. 8. XII u. 132 S. Geh. f XVII. Zur Gescliiclite der Gesellschaft. Von Herrn Dr. Weber sen. zu Giessen. Die Organisation der Gesellschaft ist dieselbe geblieben, wie sie bei der Reform der Statuten im Sommer 1846 bestimmt wurde und wie dies genauer angegeben ist in dem ersten Berichte S. 2. Nur wurden in den letzten Jahren wegen der Universitäts-Herbstferien im September und October keine Versammlungen gehalten. Von der Thätigkeit der Gesellschaft geben der Inhalt des gegenwärti¬ gen dritten Berichts und die seit dem Erscheinen des zweiten Berichts in den Versammlungen gehaltenen Vorträge und Besprechungen, deren Aufzäh¬ lung hier folgt, am besten Kunde. Kleinere Versammlungen vom Februar bis zum Juni 1850. Eine ziemlich allgemeine Discussion über das Wesen und die Conta- giosität der Cholera und der Pest, so wie später über Selbstverbrennung. Prof. Wilbrand gab eine genaue Darstellung der bei der Gräfin Gör¬ litz in Darmstadt stattgefundenen Verbrennung und verschiedener über Ver¬ brennung von Leichen angestellten Versuche. Prof. Hoffmann theilte zu einem früheren Vortrage weitere Versuche und Beobachtungen über die saftführenden Organe der Monokotyledonen mit. Prof. Leuckart, über geschlechtliche und ungeschlechtliche Thierfort¬ pflanzung und die Entwickelung der Spermatozoon. Prof. Hoffmann zeigte Exemplare von Bromus erectus und Reseda lutea \ als zuerst von ihm hier einheimisch aufgefunden vor. Prof. Leuckart theilte die Beobachtung mit, dass das männliche Meer- ! schweinchen bei der Begattung den Inhalt seiner sog. Samenblasen zur Bil¬ dung eines Pfropfes verwendet , mit dem es die Scheide des Weibchens fest verschliesst. Sommer-Generalversammlung am 20. Juli 1850 zu Kloster Arnsburg. Prof. Hoffmann, über den Pflanzenschlaf. 172 Prof. Vullers, über die Benennungen vieler Thiere, welche in unsere Sprache wahrscheinlich aus dem Sanskrit, der persischen und arabischen Sprache übergegangen sind. Dr. Weber sen., über die Wichtigkeit des Besserungsprincips bei Straf¬ gefangenen, über Strafsysteme überhaupt und insbesondere über Maconochie’s Markensystem. Prof. Hoffmann, über die Naturverhältnisse und klimatischen Verän¬ derungen der Nordpolargegenden, insbesondere von Island. Prof. PhoebtlS, über die Eisperiode unserer Erde. Kleinere Versammlungen vom August bis zum December 1850. Prof. Hoffmann, über die Saftbewegung in den Dikotyledonen und namentlich über das Absteigen der Säfte in denselben. Dr. Weber sen. theilte Erfahrungen über die in Giessen früher oft er¬ folgte Entstehung und Ausbreitung des Typhus entericus durch Verderbniss des Brunnenwassers mit. Geheimerath V. Ritgen theilte die Geschichte des aus ähnlicher Ursache erfolgten Ausbruchs des Typhus entericus im hiesigen Gebärhause i. J. t830 mit. Prof. Dieffenbach erstattete Bericht über eine (handschriftliche) geo- gnostische Skizze Hessens von Voltz. Prof. Hoffmann theilte seine Untersuchungen über die Temperatur verschiedener Quellen in der Umgegend von Giessen mit. Prof. Leuckart, über seine Beobachtung von 2 Nebensonnen am 15. Decemb. 1850, Morgens 9 Uhr und von einem Nordlichte am darauf fol¬ genden Tage, Morgens 4 Uhr. Derselbe, über die Verschiedenheiten in der Metamorphose der Inse- cten und die physiologische Begründung derselben. Geheimerath V. Ritgen, über das Uebertragen des menschlichen Wei¬ bes ( Gravidilas nimis prolongala ). Prof. Leuckart, über die Verschiedenheiten der Skeletbildung bei Wirbelthieren und Gliederthicren und die mechanischen Beziehungen derselben zu der Grösse der betreffenden Thierformen. Winter-Generalversammlung am 18. Januar 1851. Prof. Braun [jetzt zu Berlin, damals noch Giessen angehörend], über Algen, namentlich Structur und Fortpflanzungsart von Hydrodiclyon und Pediastrum . Prof. Hoffmann forderte in einem Vortrage über die Verbreitung der Vegetation in Oberhessen zur Ausarbeitung einer Flora und zu gegenseitiger Unterstützung und Mittheilung auf. Kleinere Versammlungen vom Februar bis zum Juni 1851. Prof. Braun gab in mehreren Versammlungen eine ausführliche Dar¬ stellung von Bau und Entwickelung einer grossen Zahl von ein- und mehr¬ zelligen Algen, erläutert durch zahlreiche, höchst instructive Zeichnungen. Prof. Leuckart, über die Naturgeschichte des Bandwurms, seine Me¬ tamorphosen u. Degenerationen zu Blasenwürmern. 173 Prof. Hoffmann, über die Vegetationsverhältnisse von Ostindien und den benachbarten Inseln, Java u. s. w. S o mme r - G en er a 1 ve rs am in 1 u n g am 12. Juli 1851 zu Nauheim. Physicus Dr. Bode, über Nauheim als Curort. Prof. Hoffmann, über die physikalischen und Vegetations- Verhältnisse des Vogelsbergs. Prof. Leuckart, über die Verschiedenheiten des Thieres von der Pflanze. Dr. Birnbaum , über eine schwache Salzquelle ohne Iodgehalt bei Münzenberg. Geheimerath V. Ritgen, über Geisteskrankheiten im Allgemeinen und insbesondre über Heimweh. In den bei dieser Generalversammlung gebildeten Sectionen wurden folgende Vorträge gehalten : Lehrer Voltz, über die geognostische Constitution des Mainzer Tertiär¬ beckens, unter Vorzeigung einer sehr bedeutenden, zur Abgabe an die Uni¬ versität Giessen bestimmten, Sammlung von IJandstücken. Salinen-Inspector Ludwig, über die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Nauheim. Bergverwalter Tasche vervollständigte seine (im 2ten Bericht der Gesellschaft 36, 37 abgedruckte) Mittheilung über den ßohrversuch zu Salz¬ hausen. Derselbe legte eine sehr vollständige Sammlung säinmtlicher Vorkomm¬ nisse der Braunkohlengrube zu Salzhausen vor. Dr. Thudichum, Bemerkungen zur Physiologie der Weinbergsschnecke, insbesondre zur chemischen Kenntniss ihres Harns. Anknüpfend sprach Prof. Leuckart über Bau und Oekonomie der Schnecken. Universitätsgärtner Weiss, über die Versendungsweise der Pflanzen und Samen, die über den Aequator transportirt werden. Prof. Leuckart, über die Bewegungswerkzeuge und die Metamorphose der Insecten. Reallehrer Dickore zeigte seltene Schmetterlinge vor. Provisor Fink, über eine Schwefelquelle in der Nähe von Gedern. Prof. Phoebus, über die Benutzung der Loupe und des Mikroskops für die Pharmakognosie, unter Vorlegung von zahlreichen Zeichnungen. Derselbe legte eine sehr vollständige Sammlung der Blätter von Cassia- Arten vor, welche die verschiedenen Senna-Sorten des Handels bilden. Kleinere Versammlungen vom August bis zum December 1851. Dr. Hermann Weber v. Giessen, über die Erscheinungen der entzünd¬ lichen und anderer Stasen in der Schwimmhaut des Frosches. Anknüpfend sprach Prof. PhoebUS über Imbibition der Gewebe durch Arzneimittel als eine sehr allgemeine Erscheinung. 174 Prof. Hoffmann theilte weitere Beobachtungen über die Temperatur mehrerer Quellen in der näheren und weiteren Umgehung von Giessen zu verschiedenen Jahreszeiten mit. Geheimerath V. Ritgen, über den Mechanismus der Geburt beim mensch¬ lichen Weibe. Prof. Hoffmann lieferte einige Nachträge zur Flora der hiesigen Ge¬ gend : Veronica praecox , Callilriche hamulata und plalycarpa. Auch machte derselbe botanisch - physikalische Mittheilungen von einer Reise nach Kreuz¬ nach und Umgegend. Prof. Wilbrand machte ausführliche Mittheilung aus der in den Ann iV Hygiene publ. erschienenen Abhandlung von Devergie über Selbstver-* brennung. Prof. Hoffmann, über die hypsometrische Vertheilung der Pflanzen in Beziehung auf ihre Verbreitung auf nassem Wege. Eine allgemeine Discussion über die Gletscher und die erratischen Blöcke. Winter-Generalversammlung am 10. Januar 1852. Dr. Thudichum, über angeborne Nabelschnurbrüche. Prof. Leuckart, über Entwickelung, Metamorphose und Generations¬ wechsel bei Thieren und Pflanzen. Anknüpfend sprach Prof. Phoebus über die Geschichte der Lehre von der mutterlosen Entstehung (generalio spontanen ). Prof. Hoffmann, über das Verhältniss der Pflanzengebietsgrenzen in Deutschland zu den Monatsisothermen, Blüthe- und Reifungs-Zeiten. Dr. Hermann Weber v. Giessen theilte die Resultate weiterer Ver¬ suche und mikroskopischer Beobachtungen über die Stasen in der Frosch¬ schwimmhaut mit. Kleinere Versammlungen vom Februar bis zum Juni 1852. Prof. Hoffmann, über den jetzigen Stand von der Lehre der Pflanzen¬ ernährung, insbesondre der Humustheorie. Derselbe, über die Verbreitung des Weinstocks im Grossherzogthum Hessen. Prof. Credner, über die Petrefacten im Kalkstein von Kleinlinden und Rodheitn bei Giessen. Prof. Leuckart erläuterte in einem Vortrage über sog. Zwitterbildung (mit Vorzeigung von Präparaten und Zeichnungen) die morphologische Be¬ deutung des Weberschen Körpers {uterus masculinus ). Prof. Hoffmann, über die Witterung des Jahres 1852 im Verhältnisse zu früheren Jahren. Prof. Leuckart, über die Verschiedenheit der Fruchtbarkeit und Zeu¬ gungsfähigkeit im Thierreiche überhaupt. Sommer - Generalversammlung am 31. Juli 1852 zu Nauheim. Salineninspector Ludwig, über die warmen Salzquellen von Nauheim. 175 Prof. Hoffmann, über die geographische Verbreitung der Pflanzen im Flussgebiete des Rheines, und ihr Verhältnis zu den geologischen Ver¬ hältnissen der Diluvialzeit. Prof. Vogel, über Essen und Trinken vom inedicinischen Stand¬ punkte aus. Prof. Umpfenbach, über den jüngsten, am 18. Juli 1852 stattgefun¬ denen Hagelschlag. Kleinere Versammlungen vom August bis zum December 1852. Prof. LeUCkart machte einige Mittheilungen über neue, von Dr. Bllharz in Cairo entdeckte menschliche Entozoen. Derselbe, über den sog. Hectocotylus , unter Vorzeigung von Abbildun¬ gen und Präparaten. Dr. Thudichum, über Gelenkkrankheiten überhaupt, namentlich über Coxarthrocace. Geheimerath Nebel, über die Naturgeschichte und Schädelbildung ein¬ zelner Affen, namentlich des Gorillaffen. Prof. Vogel theilte einen Fall mit, in welchem nach Einathmen von mit Arsenwasserstoff gemischtem Wasserstoffges ein fast schwarzer Urin ausgeleert wurde, und eine Reihe von Versuchen, in welchen durch Einathmen dessel¬ ben Gasgemisches hei einem Hunde eine ähnliche Urinabsonderung veranlasst wurde. Die Färbung des Urines rührte in beiden Fällen von aufgelöstem Blutfarbestoff her. Prof. Hoffmann machte Mittheilungen über die Untersuchungen von Hunt, betreffend den Einfluss der verschiedenen Farbestrahlen des Lichtes auf die Vegetation. Winter-Generalversammlung am 22. Jan. 1853. Prof. Credner legte mit Bezug auf das Handbuch der Petrefactenkunde von üuenstedt eine Anzahl von Versteinerungen vor, zum Beweis der Rich¬ tigkeit der von Zenker, in Dessen Beiträgen, gegebenen, von Quenstedt an¬ gefochtenen Abbildungen. Prof. Dieffenbach sprach über Pseudomorphosen von Mineralien und zeigte dahin gehörige Exemplare vor. Prof. LeUCkart, über das Verhältniss der Conception zur Menstruation und Begattung. Kleinere Versammlung im Febr. 185 3. Prof. Hoffmann, über die Oeffnungsweise der Sporenschläuche bei den Pezizen. Mit gebührendem Danke erkennt die Gesellschaft auch jetzt wieder die in dem angegebenen Zeiträume erhaltenen Geschenke von werthvollen Druckschriften und Naturproducten an , welche ihr durch die Güte der Ge¬ sellschaft Flora für Botanik und Gartenbau in Dresden , der Gesellschaft des böhmischen Museums, der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, 176 der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde, der k. k. österreichischen geologischen Reichsanstalt, der kaiserl. Societät der Natur¬ forscher zu Moskau, des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meck¬ lenburg, des Vereins von Freunden der Naturwissenschaft zu Wien, des naturhistorischen Vereins der Preussischen Rheinlande und Westphalens, des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau, des zoologisch-botanischen Vereins in Wien, des Herrn Postraths Bauer zu Darmstadt, des Herrn Prof. Dr. de Block zu Gent, des Herrn Physikus Dr. Bode zu Nauheim, des Herrn Prof. Dr. Braun zu Berlin, des Herrn Professor Dr. Diefifenbach dahier, des Herrn Dr. Erlenmeyer zu Bendorf bei Coblenz, des Herrn Real- j lehrer Dr. J. G. Fischer zu Hamburg, des Herrn Prof. Dr. Fresenius zu Wies¬ baden, des Herrn Sectionsrath Dr. Haidinger zu Wien, des Herrn Professor Dr. Hoffmann dahier, des Herrn Oekonom Kloch zu Hof Schleifeld, des Herrn Dr. de Lalibarde zu Paris, des Herrn Salineninspector Ludwig zu Nauheim, des Herrn Reallehrer Nell zu Mainz, des Herrn Professor Dr. Phoebus dahier, des Herrn Museums-Inspector Dr. F. Sandberger und des Herrn Realgymna¬ siallehrer Dr. G. Sandberger zu Wiesbaden, des Herrn Professor Dr. Schabus zu Wien, des pr. Arztes Herrn Dr. Steetz zu Hamburg, des Herrn Staatsratl j Dr. Thielmann zu St. Petersburg, des Herrn Gymnasiallehrer Dr. Uhrich da¬ hier, des Herrn Dr. Voltz zu Mainz, des verewigten Herrn Hofrath Dr, Wehn dahier, des Herrn Professor Dr. Wilbrand dahier und des Herrn Medicinal-Assessor Dr. Winckler zu Darmstadt zu Theil geworden sind. ■;§ XVIII. Verzeichntes der gegenwärtigen Mitglieder der Gesellschaft. r«. Ehrenmitglieder. Herr Geheime Justizrath Dr. Birnbaum, Kanzler der Universität Giessen und ord. Prof. d. Rechte an derselben, etc. Herr Staatsrath Prof. Dr. Brandt, Akademiker, Director des zoolog. Museums, etc. zu St. Petersburg. Herr Dr. Braun, Akademiker, ord. Prof. d. Botanik an der Universität und Director des bot. Gartens, etc. zu Berlin. Herr Dr. Haidinger, K. K. Sectionsrath, Director der geologischen Reichsanstalt, etc. zu Wien. Herr Apotheker Hornung zu Ascherslehen, beständiger Ehrenpräsident des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes. 177 Herr Geheiine-Medicinalrath Dr. Lichtenstein , Akademiker, ord. Pro¬ fessor der Zoologie an der Universität und Director des zoolog. Museums, etc. zu Berlin. Seine Excellenz der Gekeiinerath Herr Dr. von Mandt, Leibarzt S. M. des Kaisers, etc. zu St. Petersburg. Herr Collegienralh Dr. Meyer, Oberarzt des klinischen Elisabeth-Kin¬ derhospitals, etc. zu St. Petersburg. Herr Geheimerath Dr. Nebel, Primarius der medicinischen Facultät zu Giessen. Seine Excellenz der wirkliche Staatsrath Herr Dr. von Otsolig, Ver¬ weser des medicinischen Departements des Ministerium des Inneren, etc. zu St. Petersburg. Herr Dr. Ratzeburg, Professor' an der Kön. akademischen Forstlehr¬ anstalt zu Neustadt-Eberswalde. Herr Collegienrath Dr. Renard, erster Secretär der Kaiserl. Socictät der Naturforscher, etc. zu Moskau. Seine Excellenz der Präsident des Ministeriums der Finanzen und Kammerherr Herr Freiherr von Schenck ZU Schweinsberg zu Darmstadt. Seine Erlaucht der regierende Herr Graf ZU Solms-Laubach. Herr Staatsrath Dr. Thielmann, Oberarzt des Peter-Paul-Hospitals, etc. zu St. Petersburg. Herr Dr. Vogt, ord. Professor der Medicin und Director der medici¬ nischen Klinik an der Universität Bern. Seine Excellenz der wirkliche Geheimerath Herr Dr. Baronet von Wylie, Kaiserl. Leibarzt, Oberinspector des Kaiserl. Militär-Medicinahvesens, etc. zu St. Petersburg. Herr Oberbergrath Zincken zu Ballenstedt, beständiger erster Präsi¬ dent des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes. b. Correspondirendc Mitglieder, Herr Postrath Bauer zu Darmstadt. — Dr. Bloedau, prakt. Arzt zu Nordhausen. — Notar Dr. Bruch zu Mainz. — Dr. Budge, Professor der Physiologie an der Universität Bonn. — Medicinalrath Dr. Feist zu Mainz. — Dr. J. G. Fischer, ordentl. Lehrer a. d. Realschule des Johanneums tu Hamburg. Herr Dr. Fresenius, Professor der Chemie am Herz, landwirtschaft¬ lichen Institut zu Wiesbaden. Herr Dr. Fries, Lehrer der Landwirtschaft an der Grossherzogi. höheren Gcvverb- und Real-Schule zu Darmstadt. Herr Dr. Gauger, Mitglied des Kais. Medicinalraths, Apotheker, etc. zu St. Petersburg. Herr Dr. Gergens, prakt. Arzt etc. zu Mainz. — Dr. Gerlach, ord. Professor der Anatomie an der Universität Erlangen. 23 178 Herr Dr. Graff, Director des Medicinalcollegs, erster Physicats- und erster Hospitalarzt zu Darmstadt. Herr Medicinalrath Dr. Gröser zu Mainz. — Dr. von Heyden, regierender älterer Bürgermeister der freien Stadt Frankfurt. Herr Dr. W. Hoffbauer, prakt. Arzt in Iowa. — Dr. Kaup, Inspector des Grossherz. Naturaliencabinets zu Darmstadt. — Bergsecretär Kegel zu Ilarzgerode. — Freiherr von Eittlitz, Kön. Preuss. Hauplmann a. D., zu Mainz. — Major und Divisionscommandeur Klingelhöfifer zu Darmstadt. — Hauptmann Klingelhöfifer zu Darmstadt. — Dr. Martiny, Apotheker zu Gaualgesheim. — Medicinalrath Dr. Merck, Apotheker zu Darmstadt. — Dr. Moldenhauer, Lehrer an der Grossh. höheren Gewerb- und Real-Schule zu Darmstadt. Herr Geheimeralh Dr. Müller, Leibarzt und Obermedicinalrath zu Hom¬ burg v. d. H. Herr Dr. Müller, ord. Professor der Physik und Technologie an der Universität Freiburg. Herr Obrist von Osersky, Professor am Kaiserl. Bergcorps zu St. Pe¬ tersburg. Herr Dr. Pizzala, emerit. Director der Entbindungsanstalt zu Mainz. — Geheime Ministerial-Secretär Reissig zu Darmstadt. — Medicinalrath Dr. Ruhe, Apotheker zu Darmstadt. — Dr. Rückeissen, Apotheker zu Mainz, Conservator des Cabinets der Rheinischen naturforschenden Gesellschaft. Herr Dr. F. Sandberger, Inspector des naturhistorischen Museums, etc. zu Wiesbaden. Herr Dr. G. Sandberger, Lehrer am Realgymnasium zu Wiesbaden. — Dr. SchabUS, Prof. d. Physik a. d. k. k. Ober-Realschule im Schottenfelde zu W ien. Herr Superintendent Schmitt zu Mainz. — Garteninspector Schnittspahn, Vorstand des botanischen Gartens und Cabinets, ord. Lehrer an der höheren Gewerb- und Real-Schule zu Darmstadt. Herr Hofrath Dr. Simoons, erster Physicatsarzt zu Mainz. — Dr. Steetz, prakt. Arzt etc. zu Hamburg. — Geheime - Medicinalrath und Leibarzt etc. Dr. Stegmayer zu Darmsladt. Herr Regierungsmedicinalrath Dr. Susewind zu Braunfels. — Pfarrer Theobald zu Genf. — Dr. VoltZ, Lehrer der Naturwissenschaften zu Mainz (vgl. S. 145)* — Dr. Weitenweber, prakt. Arzt etc. zu Prag. — Capellan Weyland zu Reichelsheim. — Oekonomierath Dr. Zeller, beständiger Secretär der Grossherz. Centralbehörde der landwirthschaftlichen Vereine, zu Darmstadt. 179 c. ©rdeiiillcise Mitglieder. Herr Criminal-Gerichts-Secretär Binzer zu Giessen. — Dr. Birnbaum, prakt. Arzt zu Allendorf a. d. Lumbda. — Dr. Bode, Physicus und Badearzt zu Nauheim. — Dr. Braubach, Professor an der Universität und Director der Realschule zu Giessen. Herr Dr. Bromeis, Docent der Chemie und Technologie an d. Univ. zu Marburg. Herr Dr. Buff, ord. Prof, der Physik an der Univ. Giessen. — Criminaleassen-Rechner Conzen zu Giessen. — Dr. Credner, ord. Prof. d. evangel. Theol. a. d. Univ. Giessen. — Dr. Curtmann, Director des evangel. Schullehrer-Seminars zu Friedberg. Herr Physicatsarzt Dr. Deibel zu Gladenbach. — Dickore, Lehrer an der Realschule und Graveur zu Giessen. — Dr. Dieffenbach, Prof, der Geologie an der Universität Giessen. — Dr. Diehl, Lehrer am Gymnasium zu Giessen. — Dr. Erhardt, prakt. Arzt zu Nauheim. — Dr. Ettling, Prof, der Oryktognosie an der Universität und Lehrer der Naturwissenschaften an der Realschule zu Giessen. Herr Rentmeister und Oberförster Fabricius zu Kloster Arnsburg. — Provisor Fink zn Gedern. — Geisel, Conservator mehrerer akademischen Sammlungen zu Giessen. — Dr. L. Glaser, Grossherz. Reallehrer zu Biedenkopf. — Dr. Heldmann, prakt. Arzt zu Selters bei Ortenberg. — Dr. Hoffmann, Prof, der Botanik an der Universität Giessen. — Post-Secrelär Hoffmann zu Giessen. — Dr. Jacobi, Physicus zu ßockenheim. — Physicatsarzt Dr. Jost zu Homberg a. d. Ohm. — Physicatsarzt etc. Dr. Kehrer zu Giessen. — KlOCh, Oekonom zu Hof Schleifeld bei Salzhausen. — Hofrath und Physicatsarzt Dr. Köhler zu Laubach. — Hofgerichts-Advocat Kohlermann zu Giessen. — Dr. Leuckart, Prof, der Zoologie an der Univ. Giessen. — Dr. von Löhr, prakt. Arzt zu Giessen. — Ludwig, Kurf. Salinen-Inspector zu Nauheim. — Dr. Lutterbeck, ord. Prof. d. kath. Theologie a. d. Univ. Giessen. — Dr. Martiny zu Schlitz, Brunnenarzt zu Salzschlirf. — Dr. Mettenheimer, Prof. d. Pharmacie a. d. Univ. und Apotheker zu Giessen. Herr Medicinalrath und Physicatsarzt Dr. Möller zu Nidda, Badearzt zu Salzhausen. Herr Dr. L. Müller, Physicatsarzt zu Marienschioss. — Georg Noll, Tabacksfabricant zu Giessen. ISO Herr Dr. PhoebliS, ord. Prof, der Medicin a. d. Univ. Giessen. — Dr. Pilger, prakt. Arzt zu Friedberg. — Geheimeratli Dr. VOR Ritgen, ord. Prof, der Medicin und Directur des Entbindungs-Instituts an der Univ. Giessen. Herr Dr. VOn Ritgen, ord. Prof, der Architectur an der Universität Giessen. Herr VOn Saint-GeorgC, Universitäts-Apotheker zu Giessen. — Dr. Schmid, ord. Prof. d. Philosophie an der Univ. Giessen. — Dr. VOn Siebold zu Mainz. — Dr. Siebrecht, Physicus zu Gelnhausen. — Dr. Strewe, prakt. Arzt zu Wetzlar. — Tasche, Grossherz. Salinen-Inspector zu Salzhausen. — Oberstudienrath Dr. Thudichum, Director des Gymnasiums zu Büdingen. Herr Dr. Thudichum, prakt. Arzt zu Giessen. — Geheime-Medicinalrath und Brunnenarzt Dr. Trapp zu Homburg v. d. Höhe. Herr Dr. Uhrich, Lehrer am Gymnasium zu Giessen. — Dr. Umpfenbach, ord. Prof. d. Mathematik an d. Univ. Giessen. — Dr. Vogel, ord. Prof. d. Medicin und Director d. medicin. Klinik a. d. Univ. Giessen. Herr Dr. Vllllei'S, ord. Prof. d. oriental. Sprachen a. d. Univ. Giessen. — Dr. Weber sc/i., prakt. Arzt zu Giessen. — Physicatsarzt Dr. Weber zu Ulrichstein. — Dr. Weber jun ., prakt. Arzt zu Giessen. — Dr. H. Weber, prakt. Arzt zu Echzell. — Dr. Weiler, prakt. Arzt zu Frohnhausen. — Dr. Welcker, klin. Assistenzarzt u. prakt. Arzt zu Giessen. — Dr. Wetter, Prof. d. Medicin a. d. Univ. Giessen. — Hofgerichts-Advocat Wetzier zu Giessen. — Dr. Wilbrand, ord. Prof, der Staatsarzneikunde a. d. Univ. Giessen. — Dr. Wilkens, Fabrikbesitzer zu Heidelberg. — Medicinal-Assessor Dr. Winckler, Hofapotheker zu Darmstadt. — Dr. Zimmer, Prof. d. Forstwissenschaft a. d. Univ. Giessen. — Dr. Zinsser Vater, prakt. Arzt zu Gladenbach. XIX. Kurze Notizen. Im Fehl-, v. J. theilte Herr Dr. F. Sandberger in einem Briefe an den Red. das Resultat der paläontologischen Untersuchung einiger Fundorte der Gegend von Giessen folgendermassen mit. 181 1. „Hellgrauer Stringocephalenkalk von Kleinlinden. Im Mainzer Museum befinden sich mehrere abgewitterte Stücke, s. Z. von Herrn I)r. Gergens gesammelt, welche Calamopora spongiles Goldf., C. poly- morpha Goldf. und C. gothlandica Goldf. reichlich enthalten.“ 2. „Eisenschüssiger Stringocephalenkalk von Rod¬ heim, ebenfalls von Herrn Dr. Gergens beobachtet und höchst ähnlich den Kalken von Kirschhofen und Aumenau bei YVeilburg, enthält : Cyathophylhm , spp., worunter wohl C. turbinatum Goldf. — Calamopora polymorpha Goldf. — Terebralula reticularis Gmel. — Cardium aliforme Sowerby. — Euompha- lus laevis d’ Arch. et de Yerneuil. — Ortkoceras Tubicinella J. Sowerby. — Alles Formen, welche in den nachbarlichen Stringoccphalenkalken Nassau’s weit verbreitet sind.“ 3. n D u nke lg ra u er Stinkkalk von Kl ein linden. Das Ma¬ terial zu der Untersuchung dieses Gesteins verdanke ich der Güte des Herrn F. Rolle aus Homburg (jetzt in Tübingen) und des Herrn Prof. Dr. Credner. Bis jetzt hat sich gefunden : Cypridina serratostnala Salldb. (R.) — ? Bactri- les carinalus Münst. Keyserling, sp. (Cr.) — Ortkoceras vitlatum Sandb., n. sp. (Auch zu Oberscheld und, nach von Herrn Prof. Dr. Girard zu Mar¬ burg zur Untersuchung mitgetheiltcn Stücken, zu Brilon in Westphalen.) (Cr.) — Ortkoceras , 2 — 3 spp., unbestimmbar. (R., Cr.) — Natica , sp. (R.) — Cardiola angulifera F. A. Roemer, wie zu Altenau am Harze und zu Ober¬ scheld, früher mit C. interrupla Brod. verwechselt. (R., Cr.) — Lunulacardium , sp. (Cr.) — Terebralula , sp. (R.) — Kriniten, unbestimmbar. (Cr.) — Nach diesen Versteinerungen gehört das Gestein unzweifelhaft in die Abtheilung des Cypridinenschiefers, in welchem petrographisch sehr ähnliche Schichten auch bei YVeilburg nicht selten sind.“ Auf dem Gebiete des Herrn Fürsten von Solms-Lich fanden sich im so¬ genannten Teufelsgraben zwischen dem Mühlberg und dem Brunnenwald nicht weit vom Albacherhof bei der Herstellung eines Hohlwegs fossile Kno¬ chen, von welchen einige (eine tibia, aslragalus und Zahnreste) noch deutlich erhalten sind und nicht daran zweifeln lassen, dass sie dem Rhinoceros Uckorrhinus der Diluvialepoche angehören. So viel Interesse diese Reste schon mit Rücksicht auf ihr isolirtes Vorkommen bieten , so merkwürdig er¬ scheinen sie noch dadurch, dass die Ablagerung von Diluviallehm, in wel¬ chem sie sich vorfanden, inmitten vulkanischer Massen und auf denselben ruhend, in eine enge Schlucht zwischen basaltischen Höhen sich hineingezo¬ gen hat. Obwohl die an anderen Stellen beobachteten Lagerungsverhältnisse von Diluvialbildungen längst dafür entschieden haben, dass bei weitem der grösste Theil derselben erst nach den Katastrophen, welche die Entstehung unseres vulkanischen Gebirges zur Folge hatten, in den demselben folgenden Niederungen , zuweilen auch in von ihm mehr oder weniger umschlossenen Vertiefungen sich absetzte, so lieferte das Vorkommen am Albacherhof doch gerade einen neuen denkwürdigen Beleg für die letztere Art des Auftretens. Es berechtigen uns diese geologischen Thatsachen zu der Annahme, dass ein 182 grosser Theil der der Diluvialepoche angehörenden Thiere während der Zeit der vulkanischen Ausbrüche, deren Erzeugnisse in unserm Lande ihrer Aus¬ dehnung nach zu den grossartigsten der ganzen Erde gehören, noch fortleb¬ ten und erst später von der Oberfläche der Gegenden verschwanden, die sie bewohnten. — Dem hohen Sinn und dem Geschmack für das Studium der Naturwissenschaften, insbesondere für die Geologie, des Herrn Fürsten von Solms-Lich hat man es zir verdanken, wenn weitere Nachgrabungen, welche Se. Durchlaucht ausführen zu lassen beabsichtigt, noch zu ferneren, die geo¬ logische Kenntniss des Landes fördernden Entdeckungen führen. V. R. (Darmst. Ztg. 1852. S. 1997.) Ueber die in mehreren Beziehungen interessante artesische Boh¬ rung, welche zu Homburg v. d. H. jetzt bekanntlich im Gange ist, kann d. Red. aus zweien Briefen des Herrn Geheimen Medicinalraths Dr. Trapp folgende Stellen mittheilen : D. 10. Apr. 1853. »Unser Bohrloch ist bis zur Tiefe von 1460' gelangt. Das Gebirg ist jetzt hauptsächlich Quarzfels, Talkschiefer Und dunkler Thonschiefer. Seit einigen Tagen kommen in dem Talke kleine Würfel von Eisenkies vor. Der Kohlensäure-Andrang ist so stark, dass der Inhalt des ersten Räumlölfels beim Eintritt in die atmosphärische Luft herausgeschleudert wird. Der Brei hat noch eine Temperatur von -j- 17 bis 19° R. Mit der Tiefe häufen sich die Schwierigkeiten; es dauert allein 5 Stunden, bis der Bohrer ausgezogen ist, und 3 Stunden, um ihn einzulassen; danach können Sie berechnen, wie langsam es geht. Werden wir bei 2000/ Springwasser haben?« D. 18. Apr. »Die Messung der Temperatur des Wassers im Bohrloche »vor Ort“ ist gestern vorgenommen worden. Es ist dies eine Arbeit, welche grosse Umsicht und grosse Zurüstungen erheischt. Die ganze Tiefe bis vor Ort ist 1473' 6", die eisernen Rohre haben eine Länge von 1454' 10". Da in dem Raume unterhalb der Rohre stets Nachfall des Gebirges stattfindet, so wurde der Apparat bis 29' vor Ort eingelassen und 8 Stunden belassen. Es fand sich die Temperatur genau -{- 19,6° R. Das mit heraufgebrachte Wasser wurde qualitativ untersucht; es lässt sich im Allgemeinen den anderen hiesi¬ gen, viel freie Kohlensäure entwickelnden, eisenhaltigen salinischen Säuerlin¬ gen vergleichen; Chlormetalle (Na CI, Mg CI und Ca CI) prädominiren we¬ sentlich; beinerkenswerth erscheint die spurlose Abwesenheit von Schwefel¬ säure. — Die nächste Messung wird bei 1525' vorgenommen, was in vier Wochen geschehen dürfte.« Das Herbarium des 1849 verstorbenen Herrn Kammerdirector Klenze zu Laubach, an dem auch unsere Gesellschaft ein sehr thätiges Mit¬ glied zu allgemeinem Bedauern verloren hat, ist von Sr. Königlichen Hoheit dem Grossherzoge im v. J. erkauft worden und wird im botanischen Garten 183 zu Darmstadt aufbewahrt. Es umfasst etwa 46000 Arten in mindestens 300000 Exemplaren, ist ausgezeichnet insbesondre durch Einverleibung fast aller Sammlungen, welche in der langjährigen Periode seiner Anlegung käuf¬ lich erschienen, also auch durch höchst zahlreiche specimina critica , — für Kryptogamen verhältnissmässig eben so reich wie für Phanerogamen — und sehr gut erhalten. Für den nächsten Bericht der Oberhessischen Gesellschaft f. N. u. H. sind Mitteilungen aus jedem Zweige der reinen oder angewandten Natur¬ wissenschaft willkommen; nur müssen dieselben, wie schon im Ersten Bericht, S. 58, bemerkt, einem von der Gesellschaft gefassten Beschlüsse gemäss, neben hinlänglichem Interesse zugleich eine locale Tendenz haben. — Der Unterzeichnete, der von der Gesellschaft mit der Redaction dieses dritten Berichts, wie der beiden früheren, betraut worden, wird auch künftig gern jegliche Vermittelung in dieser Beziehung übernehmen. Giessen, im April 1853. Dr. P. PhoebllS. Inhalt. Seit« I. Ueber Mofetten oder Erdlöcher, aus denen tödtliches Gas aus¬ strömt, bei TraishorlolF in der Wetterau. Von V. Heyden. . 1 II. Ueber die warmen Soolquellen Nauheim’s. Von R. Ludwig. (Hierzu Fig. 1 der Taf. 1.) ...... 2 III. Ueber die Temperaturverhältnisse in Braunkohlenbergwerken und die äusseren Einflüsse auf dieselben, nach Beobachtungen in der Braunkohlengrube zu Salzhausen. Von Tasche. (Hierzu Fig. 2 und 3 der Taf. 1.) . . . . . . .11 IV. Sammlung von Höhenmessungen aus dem Grossh. Hessen, Nassau und den angrenzenden Gegenden. Von H. Hoffmann. (Hierzu Taf. 2.) . 18 V. Die Schmetterlinge des Grossherzogthums Hessen, mit Ausschluss der Mikrolepidopteren. Von Glaser. . . . .40 VI. Nachträge zu dem im zweiten Bericht der Oberhess. Gesellsch. f. N. u. H. gelieferten Verzeichniss der Schmetterlinge in der Gegend von Giessen. Von Dickore. . . . .99 VII. Ueber einige Sauer- und Gasquellen am südwestlichen Rande des Vogelsberges. Von Tasche. (Hierzu Fig. 4 der Taf. 1.) . 105 VIII. Untersuchung von Basalten aus der nächsten Umgebung von Salzhausen auf Chlor. Von Plock. . . . . .116 184 Seite IX. Einige Betrachtungen über die Vorkommnisse während der Brunnenzeit in den Sommern 1851 und 52 zu Homburg v. d. Höhe. Von Trapp. . . . . .117 X. Bemerkungen über die Frage, ob gewisse Localitäten mehr dem Hagelfall ausgesetzt sind, als andere. Von Umpfenbach. . 127 XI. Klimatologische Beiträge, mitgetheilt von H. HofFmann. . . 128 l. Zur Meteorologie von Ulrichstein, nach Beobachtungen von Held. ........ 128 ii. Zur Meteorologie von Giessen, von HofFmann, z. Th. nach Weiss. . 129 hi. Zur Meteorologie von Salzhausen, nach Beobachtungen von Tasche . 133 iv. Resultate aus i. J. 1852 zu Giessen angestellten meteoro¬ logischen Beobachtungen, von Oonzen. (Hierzu Taf. 3.) 134 XII. Ueber Verdrängungs-Pseudomorphosen von Quarz nach Schwer- spath zu Griedel bei Butzbach. Von Dieffenbach. . 138 XIII. Die geognostisch - paläontologische Sammlung der Universität Giessen. Von Demselben. . . . . . .141 XIV. Der mittelrheinische geologische Verein. Von Voltz. . . 144 XV. Beschreibung der Waldungen der Stadt Giessen. Von Zimmer. 146 XVI. Litteratur der Jahre 1850 bis 1852 für die rein- und angewandt¬ naturwissenschaftliche Kenntniss des Gesellschaftsgebiets der Oberhessischen Gesellschaft f. N. u. II. Von PhoebllS. . .160 XVII. Zur Geschichte der Gesellschaft. Von Weber sen. . .171 XVIII. Verzeichniss der gegenwärtigen Mitglieder der Gesellschaft. . 176 XIX. Kurze Notizen. ........ 180 Verbesserungen. s. 2 Z. 26 12 — 17 47 — 1 v. u. 67 — 15 statt der Sitzung 1. einer Sitzung - 10 — 100 — K — /£, — Xeifia/.oiSqs — Xei^iay.ouS^Q. Druck von W. Keller iu Glefaen. //, er' t. //h.UrÄit/elSl^>AeAU4eA( n .soje/ZuA«/? /ubcsfa^i-.a*td i^ci/XMndy ^ r ' . ///y K)/y///jXyy > /f \ Zr//// ///////*// | //^y>/'&yi/ywjJ/yyy/// jj ' J;yyy/. Z&eMCW/, | i {aJJay^M^u// c/miS n a/rM/Ae/z/sZe/fu/r/rt,/ dT V 0 - ^Pvongtau f r ‘ ^ s e a °, Stedebach \ J: ®SC0RB2 ( J •• ] r?V6i; /Oi. ci *v 'N'aumbi^T^ 11 h daicAssi; ^ \ä Lirii « L leM Br h mallenber L 1 j' (aBerieul 1>\n /3 ft P a a/ * onVMsimg * ’ 2sM 11 1 ■^Ro | VViIdungen J ~~Uy[ Ho 111h erg, '1 r* f rS ^ j > Kr «VC .' i ^JeBiyjÄufe K S 24 Rc M fenllial^^ y J c. / ' l f ? ' ® (T x~> I?eU i JM •Imdorf K* - Mühlbach Hersfeld A /?S- 3*1 € h Vs },J' ~ B \ ]3■ g i r \ ') M js" wer f b L^,t.; M S«2£fc r t >0 AlsieWoJ.. ^ 7/* 1 a Sc X7j'\ Aitz. / i § 39 'r^S V<£ , 1 1 . i • 1 1 < > i Im •)‘v _ W.“' rs m r p if k D< h /(l nS T /■'" l,^ K L ^ Kf B (i* imbev^ p St'v k s SS La aü T ar S6 iterhöch y^'s *h rK FULDA L jf < i.‘»i V'T p •“# olniii IENZ / V ^ X Yv '•-.-..4, »Bißzbacli \ ?w ; 0 (T.'roX^ en. r' Ki.Um ■ h 2 > fr \M 7/ ! f^Csr' } *l _r ■1 B i V* K y \ Ke ] j *\ ^ z\ f : vS*- K h N ~4C I, . a 70 C^K./ r~'-'r ecf/ r 'J' ! )Bi$wgJy r;» r L/ytum r ss i y\ 1 r V\t)l» :\Vb! .1 ol 1 » f Ipw L •tyronfi^ia %* \ JrZZ^' *V Cj ,J"* ii?/ W 1 pS^r--! 77 3 SB AD m ^ypml: Jrfs,- \/ A'Kmn’v p&M« Vs pf St-Iirtonsfad 7 ßS y* öemhnd K l*r f Xl 'P $ A1KV, ^ /■j ^ * *\ }~°\ A DARMS T. ir f fl M,r' . . OLirulni “V ■ a /// ASCH AFF 1 r fnihrIT \ Irv - u c ll rr \J ; 7V “ ' f\ 1 r 1 hl ■ in Rol.inJ ww m WFl b ^2/ ■nsliciin 6 s-‘ « zw h rf P l( r r°iMiii •Z2& Wo 1 1 1 1 1 - 1 ' K n K R ^''^0 H’fmv VlUiUI^l X K, r^/ /yy ' — ‘V 7~ TR W -^yvoHM pÄ Vtfeiiihenn ^ _ AWHKIM / f /y^i g J iV. _ ;; r rETHii(lV,y, K jf ^ '■/ \ c v V s V %i 1 ■ H /w | KAI SKR St AüTKRN 'f6 Kim udt PF.VFI! \ “ t Ts. JID^LBERü h( ■ v.7 /-k y fcberbadbi ( j s r j \jsy< s 3fi r« UJ .■7r-/f,y/. j /;; /JS '¥ k ./6r, Zb x XX 7 ("Vr*»: f. /ä §g UjT] ü m H EU H m rn Ge/nischf Regen Schnee Jlac/el Nebel Gavitter Stürmisch Reif Heiter Irich Aast v.^M.IYo: