HARVARD UNIVERSTEY:

LIBRARY

OF THE

MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY.

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Zweiunddreissigster Bericht

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Zweiunddreissigster Bericht

der

Oberhessischen Gesellschaft

für

Natur- und Heilkunde.

Mit zwei Tafeln.

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Giessen 1897-1898 1899,

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DEC 2 1899

Inhalt

Brauns: Die optischen Anomalien der Mischkrystalle von chlor- und brom- saurem Natron Ihne: Phänologisches: I. Phänologische Beebachtungen (Jahrgang 1896) II. Neue phänologische Litteratur III. Phänologische Beobachtungen in Basen 1868 1889 Netto: Zur Theorie der Resultanten . Frank: Beiträge zur Geologie des südöstlichen and ER perchere er Porphyroide dieses Gebietes Palaeontologischer Anhang . Petrographischer Anhang Netto: Zur Theorie der Elimination i Brauns: Ein neues Öontactgestein aus dem Kl P Ihne: Phänologische Mitteilungen: I. Zur Phänologie von Coimbra SE 1. MR IT. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897) III. Neue phänologische Litteratur Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Rpedtik: Wiener: Die neuen Zeiss’schen Doppel- und Relief-Fernrohre Thaer: Das Modell einer modernen Spiritusbrennerei Elbs: Über die elektrische Kraftstation in Rheinfelden Sticker: Über den galvanoskopischen Nachweis von Druck- schwankungen im Capillargefässsystem beim Menschen Koeppe: Über den Stoffaustausch zwischen den roten Blut- körperchen und dem Plasma . : Spengei: Über die Fortpflanzung des ak Ä Sticker: Über den Aussatz (Lepra) Netto: Über die verschiedenen Richtungen der a dohen Forschung . v. Wagner: Über ne bei Ei Hreeen Strahl: Über „Entwicklungsgeschichte des Menschen“ Sommer: Bericht über das Hospital in Bicetre Elbs: Über die Vorgänge beim Färben : Henneberg: Bau und Entwickelung der NT ER. : Koeppe: Über die künstliche Ernährung des Säuglings und gewisse Nachteile dieser Ernährung N

Seite

107 129

133 133 134

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136 138 139

140 140 142 142 142 143

143

Sitzungsberichte der medieinischen Abteilung: Seite

Steinbrügge: Über Meniere’sche Erkrankungsformen . . . . 146 Vossius: Zwei Magnetoperationen . . . N ei ee Strahl: Zur vergleichenden Anatomie der Placents SM 150

Markwald: Über einen Fall von Hodgkin’scher Krankheit mit eigentümlichem Verlauf, zugleich Beitrag zur Kenntniss der

Nebenwirkungen des Ärsens 7... „Er Vossius: Krankenvorstellungen a) Eisensplitter durch Skleral- schnitt vermittels des Elektromagneten extrahirtt . . .. 25 b) (Enophthalmus dexter mit periodischem Exophthalmus) 151 Poppert: Laparotomie wegen Invagination . -. . . .....,.12 Stieda: Über intrauterine Anwendung von Ballons zur Einleitung der: Früh- und. Fehlgeburt: 2. 4.1222 2 2 Gaffky: Das neueröffnete hygienische Institut . . ... ....182 Kuhn: Über tiefe Sondierungen des Darmkanals, sowie die Son- dierung des Pylorus . . . . talent: I ar Hübner: Zur Histologie der ni AGB EIP SERIE RA. E O4 153 Weissgerber: Über einen Fall von geheilter Sinusthrombose Be Mittelohreiterung . . AH En 5.00 Löhlein: Über Torsion der Gebäktitther RAN BAT Poppert: Über die Einwirkung der Narkose, insbesondere der Äthernarkose auf die Lungen . . .. 2... 2 Löhlein: Über den hinteren Scheiden- Bauchhöhlenschnitt m Bötticher: Weitere Erfahrungen über das Behring’sche Diph- therieheilserum Be 2 ae ME EEE Best: Über einen Fall von en N, „. 195

Löhlein: Krankenvorstellung (Exostose vor dem rec DR Te cralgelenk, im Anschluss an die Symphyseotomie entstanden) 196 Vossius: Über die durch Raupenhaare bedingten Augener- krankungen . . . N ©. 0 _ Über Holocain ne Bush ihalntn a ee AN Weitere Erfahrungen über die id: le) Stieda: Demonstration eines fast mannskopfgrossen Ovarialtumors 201 Gaffky und Sticker: Mitteilungen über die Thätigkeit der zur Erforschung der Pest nach Indien entsandten Commission . 202

Sticker; ‚Uber die Pest in Indien. .. 2... . . Res Sticker: Über ein Reisemikroskop . . . .. 203 Bötticher: Über den Mechanismus eher ne, Ge fässzerreissungen . . LEER Vossius: Erkrankungen der genhotls N es Strahl: Zur Entwickelungsgeschichte der Orbita . . . . . 205 Tjaden: Alkohol und Händedesinfektion . . . 206 Siefart: Über einen Fall von Uterusruptur bei et; Keucht 206 Grosse: Vaginale Totalexstirpation von Careinoma uteri . . . 206 Rhode: Über puerperale Psychosen . . 2,

Löhlein: Die künstliche Frühgeburt bei other in der ‚Schwangerschaft cn 2m sa. 6 ae

% Seite Poppert: Uber zwölf Darmperforationen ne einer Pistolen-

schussverletzung . . . 212 Sticker: Zur Entstehung und Behardinne a Kae. EN Bonus und ähnlicher „Hautkrankheiten“ . . . er Vossius: Über die Vererbung von Se enleiten en ae Siefart: Über Hydrops der Frucht und der Placenta . . . . 215 Vossius: a) Über Vaceine-Blepharitis . . » - : 2 .2.2.2..216 b) Conjunctivitis crouposa . . 217 Joerss: Zur normalen und pathologischen erehullaeie des Thränen- schlauchee? . . . BR ee El Ko Vossius: Exstirpation eines Orbit EEE 2219 Steinbrügge: Über eine seltenere Form der rung era Entzündung vom Mittelohre auf die Schädelhöhlle . . . . 220 Riegel: Über Autointoxicationserscheinungen nach Anwendung von Herzaittelngnr..: Man. Er Re N N Eine 208 Löhlein: Verzögerung der Eröffnungsperiode durch Adhärenz Bes; unteren «Hipolese: Fer. 10 Be ee aaa DE SHElerlister (Antang»1899) Ra a1... Eee ae Sa are

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Die optischen Anomalien der Mischkrystalle von chlor- und bromsaurem Natron.

Von Reinhard Brauns.

Die Krystalle von chlor- und bromsaurem Natron sind regulär- tetartoödrisch und zeigen deutlich Cireularpolarisation. Ihre Sub- stanzen sind isomorph und bilden leicht isomorphe Misch- krystalle. Das optische Verhalten der Krystalle ist oft gestört, anomal, und mit diesen optischen Anomalien wollen wir uns hier beschäftigen. Die gleichen Salze sind interessant durch ihre Fähigkeit, nicht nur regulär, sondern auch hexagonal-rhomboedrisch und rhombisch zu krystallisiren. Mit der Untersuchung ihrer poly- morphen Formen bin ich noch beschäftigt und hoffe darüber später Mittheilung machen zu Können.

Die optischen Anomalien von chlorsaurem Natron hat Mar - bach i. J. 1855 zuerst genauer beschrieben, nachdem solche bereits 10 Jahre vorher von E. Mitscherlich entdeckt waren.’) H. Mar- bach beschreibt die Erscheinung mit folgenden Worten: °) „Bei manchen Krystallen zeigen sich in dem intensiv gefärbten Ge- sichtsfelde weisse Flecken, die bei einer der Krystallplatte ge- gebenen Drehung in ihrer eigenen Ebene abwechselnd verschwinden und wieder entstehen. Diese weissen Flecken nehmen in manchen Exemplaren eine bestimmte Form an. Legt man ein derartiges Exemplar so in das verdunkelte Gesichtsteld des Polarisations- instrumentes, dass je ein Paar der Würfelflächen einer der Polari-

1) Biot-Mitscherlich, Note de M. Biot sur deux produits chimiques obtenus par M. Mitscherlich. Comptes rendus 1846, II p. 902.

?) Poggend. Ann. Bd. 94. 1855, p. 419 u. Habilitationsschrift, Breslau 1855, p. 20.

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sations-Ebenen parallel wird und durch das dritte Paar von Würfelflächen das Licht geht, so zeigen sich vier weisse Flecken auf gefärbtem Grunde. Dieselben bilden ein in der Mitte nicht zusammenhängendes Kreuz und werden durch zwei Grade symme- trisch geschnitten, welche 45° gegen die dem Lichte parallelen Würfelflächen geneigt liegen. Dreht man den Analyseur, so wird der farbige Grund geändert; hat dieser die dunkelste, die violette Färbung angenommen, so sind jene Flecken am deutlichsten; die- selben werden ganz unbemerkbar, wenn bei weiterem Drehen das Gesichtsfeld wieder sehr hell wird. Sind die Flecken recht deut- lich hervortretend geworden, so werden sie durch eine dem Krystall gegebene Drehung undeutlicher, sie verschwinden vollständig, wenn die den Lichtstrahlen parallelen Würfelflächen 45 Grad gegen die Polarisations-Ebenen geneigt sind. In diesem Falle verhält sich der Krystall ganz wie ein gewöhnlicher Krystall dieses Salzes. Ich habe einen Krystall, welcher die beschriebene Wirkung zeigte, zersägt, und fand die Stücke in derselben Weise als am ganzen Krystall wirkend.*“ Die meisten von Marbach untersuchten Krystalle verhielten sieh optisch vollständig normal.

Von späteren Forschern werden optische Anomalien von chlor- saurem Natron nur ganz kurz erwähnt. F. Klocke!) fand bei der Untersuchung einer grösseren Anzahl von Hexaädern mehrere Krystalle mit doppelbrechenden Stellen, doch in regelloser Um- grenzung und Vertheilung. Nach G. Wyrouboff ?) zeigen die Krystalle niemals optische Anomalien, nur in solchen Krystallen, die sich bei einer sehr tiefen Temperatur gebildet haben, beobachtete er Spuren von Doppelbreehung. Die von J. W. Retgers?) unter- suchten Würfel von chemisch reinem chlorsauren Natron zeigten keine Spur von optischen Anomalien, während solche in den regu- lären Mischkrystallen von chlorsaurem Natron und chlorsaurem Silber immer auftreten. Zwischen gekreuzten Nicols zeigen die Mischkrystalle keine vollständige Dunkelheit, sondern schwach leuchtende Partien, welche durch Einschaltung eines Gypsblättchens von Roth I. Ordnung deutlicher farbig zum Vorschein Kommen. Sie zeigen dann eine Feldertheilung in vier Quadranten, die ab- wechselnd verschieden (meistens gelb und blau) gefärbt sind, so dass das ganze ein briefkouvertähnliches Aussehen aufweist. Die

') Neues Jahrb. f. Mineralogie ete. 1880, I. S. 81. 2) Bull. de la societe francaise de Mineralogie t. XIII. p. 227, 1890. 3) Zeitschrift für phys. Chem., Bd. 5, p. 438, 1890.

von F. Pockels!) zu seinen Untersuchungen benutzten grösseren Krystalle von chlorsaurem Natron zeigten alle optische Anomalien. Die Krystalle verhalten sich so, als ob sie durch verschieden starke Spannung parallel den Diagonalen der Auflagerungsfläche dauernde Doppelbrechung angenommen hätten, die sich der Circular- polarisation superponirte.

An Krystallen von reinem chlorsauren Natron habe ich niemals optische Anomalien beobachtet, dagegen habe ich Misch- krystalle von chlor- und bromsaurem Natron stark doppelbrechend gefunden und über ihr Verhalten seiner Zeit mitgetheilt, ?) dass die Würfel optisch zweiaxig seien und senkrecht zu den Würfel- flächen eine optische Axe austrete. Dies Verhalten stimmte mit dem, was andere reguläre Mischkrystalle, an denen Würfelflächen aus- gebildet sind, zeigen, nicht überein und ich konnte mir keine Erklärung dafür geben. Seitdem habe ich den Gegenstand nicht aus den Augen gelassen und habe das oft recht verwickelte optische Verhalten der Mischkrystalle aufzuklären versucht; es zeigte sich hierbei, dass die Mischkrystalle eine Ausnahmestellung einzunehmen scheinen, wenn man an der Vorstellung festhält, dass durch die isomorphe Beimischung in den Ebenen der Krystallflächen nach deren geometrischen Symme- trie orientirte Spannungen erzeugt werden, und die Mischkrystalle sich so verhalten wie wenn einfachbrechende Krystalle in gewissen Richtungen wirkenden Druck- oder Zugkräften unterworfen werden. Erst die Untersuchungen von F. Pockels haben dazu geholfen, diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären, indem sie zeigen, dass sich die Krystalle von chlorsaurem Natron, derartigen Kräften, elektrischen Einwirkungen, gegenüber in ihrem optischen Verhalten soändern, dass sienun analoge Eigenschaften zeigen, wie wir sieanden Mischkrystallen beobachten. Nachdem wir das optische Verhalten der Mischkrystalle genauer kennen gelernt haben, werden wir hierauf zurückkommen.

Die zur Untersuchung benutzten Krystalle waren fast aus- schliesslich Würfel, die zum grössten Theil auf einer ihrer Flächen

1), Über den Einfluss des electrostatischen Feldes auf das optische Ver- halten piözoelektrischer Krystalle. Abhandl. d. Königl. Ges. der Wissensch. zu Göttingen. Bd. 39.,1894. Auszug davon im Neuen Jahrb. für Mineralogie 1894, II. S. 241—255.

?) Die optischen Anomalien der Krystalle. (Preisschriften der Fürstlich- Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig.1891 S. 332).

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(001) liegend, zum Theil auch frei schwebend gewachsen waren. Wir wollen, wie üblich, die Stellung, in der Würfelkanten den Schwingungsrichtungen der Nicols parallel gehen als Normal- stellung, die, in der sie einen Winkel von 45° damit bilden, als Diagonalstellung bezeichnen. ')

Scehliffe parallel der Auflagerungsfläche (001). Ein Krystall, an dem nur soviel von der Auflagerungsfläche wegge- schliffen war, dass an Stelle der Vertiefung eine ebene Fläche ge- treten war, zeigte das folgende Verhalten: In der Normalstellung im parallelen Licht lebhafte Interferenzfarben, die von der Mitte nach dem Rande hin fallen. Wir haben z. B. in einem Krystall in der Mitte Grün III. Ordnung, und darauf folgen nach den vier Randkanten hin Blau IIlI., Roth, Gelb, Grün, Blau II. und Roth I. Ordnnng; der Rand ist rings herum ziemlich gleichmässig hell- grau. Nach Einschaltung eines Gypsblättehens von Roth I. Ord- nung steigen die Farben über die ganze Platte hin, auch über den Rand, in der einen Normalstellung und fallen in der nach Drehung um 90% erhaltenen andern Normalstellung. Im con- vergenten Licht sieht man an jeder der vier Würfelkanten den Austritt einer optischen Axe normal zu der oberen Würfellläche, deren Barren je der anliegenden Randkante parallel geht (Fig. 1). Die Erscheinnng ist jedoch nicht scharf, das Bild stellt sich etwa so dar, als sei über eine Platte, die den senkrechten Austritt einer optischen Axe zeigt, ein '/aA* Glimmerblättehen eingeschaltet.

In der Diagonalstellung löscht die Mitte der Krystalle aus, bei dieken Krystallen wird nur ein kleiner, bei dünneren Krystallen ein grösserer Bezirk dunkel, der Rand bleibt hell, nur um wenig dunkler grau als vorher in der Normalstellung. Nach Einschaltung des Gypsblättchens tritt manchmal ein Unterschied in den Randtheilen auf, als ob die kleinere Klasticitätsaxe senk- recht zu den Randkanten gerichtet sei, jedoch ist die Erscheinung immer sehr schwach und oft unregelmässig, so dass nicht nur gegenüberliegende, sondern auch angrenzende Randtheile die gleiche Farbe annehmen. Im convergenten Licht tritt an jeder Kante eine optische Axe normal zur Würfelfläche aus, das Interferenz-

') In den Figuren sind die Richtungen kleinerer und grösserer Elastieitäts axen durch kleinere und grössere Striche mit Punkten an ihren Enden, die Austrittsstelle einer optischen Axe durch einen Kreis mit Strich, der Austritt von zwei optischen Axen durch zwei Kreise angegeben, deren Verbindungslinie in die Ebene der optischen Axen fällt.

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bild ist nun, im Gegensatz zu dem in der Normalstellung, äusserst scharf, die Barren sind senkrecht zu den Kanten gerichtet und jeder ist von mehreren farbigen Ringen umgeben. In der Mitte der Würfelfläche ist nichts besonderes zu bemerken, nur in manchen Platten vereinigen sich in der Diagonalstellung die vier Barren und bilden über der Mitte ein diagonal liegendes schwarzes Kreuz. Nach der Auflagerungsfläche dünner -zgeschliffene Krystalle zeigen die optischen Grenzen wohl schärfer, die übrigen Erschei- nungen aber, entsprechend ihrer geringeren Dicke, schwächer.

Schliffe parallel seitlichen Würfelflächen von Krystallen,, die auf einer Würfellläche liegend gewachsen sind, zeigen in der Normalstellung (Fig. 2) ein lebhaft polari- sirendes Mittelfeld, das auf drei Seiten von einem gelblich grauen Rand umgeben ist; an der Auflagerungsfläche 061 fehlt dieser Rand, weil sich an der Auflagerungsfläche keine Substanz parallel zu dieser Fläche abscheidet. Die höchste Interferenz- farbe liegt im Mittelfeld, nahe an der Auflagerungsfläche und fällt von hier wieder nach dem Rande bin. Nach Einschaltung eines Gypsblättchens steigen die Farben in der einen Normal- stellung und fallen in der andern. Legt man die Krystalle so, dass die Auflagerungsfläche auf den Beobachter zugeht, so geht die grössere Elastieitätsaxe in diesem Mittelfeld in zwei gegenüberliegenden Platten (etwa parallel 100 und 100 von links nach rechts, in den beiden anderen damit abwechselnden von rechts nach links. Im convergenten Licht tritt in jedem der drei Randfelder eine optische Axe senkrecht zu der Würfellläche aus und die Barre liegt der Würfelkante parallel.

In der Diagonalstellung löscht die Mitte aus, der Rand bleibt ziemlich unverändert, und zeigt im convergenten Licht dasselbe Verhalten wie in den Schnitten parallel der Auf- lagerungsfläche.

Krystalle, die freischwebend gewachsen sind, zeigen auf allen Würfelflächen ein gleiches Verhalten, ein von 4 Randfeldern um- gebenes Mittelfeld und in jedem der Randfelder Austritt einer opti- schen Axe normal zu der betreffenden Fläche. Die Lage der optischen Elastieitätsaxen in den Ebenen der Würfelflächen ist so, wie vorher an- gegeben und wie Fig. 3 veranschaulicht. Denken wir uns den Würfe in Combination mit einem Tetraöder und zeichnen auf seinen Flächen die Lage der kleinsten und grössten Rlastieitätsaxen ein, so liegen diese so, dass eine der beiden, etwa die kleinere Elastieitätsaxe

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auf jeder Würfelfläche normal zu den ÖCombinationskanten von Würfel und Tetraöder gerichtet ist, die andere aber, die grössere, der Diagonale parallel geht, welche die beiden nicht abgestumpften Würfelecken verbindet. Trägt man in ein Würfelnetz die Rich- tungen der Elastieitätsaxen ein, so ändern die gleichnamigen Elasticitätsaxen von Fläche zu Fläche ihre Richtung (Figur 3). Ein solcher Wechsel in der Lage von gleichnamigen Klastieitäts- axen von Würfel- zu Würfelfläche ist bisher an anomalen Kry- stallen nicht beobachtet und dürfte hier mit der Symmetrie der Mischkrystalle in Verbindung zu bringen sein.

Ein Schliff paralleleiner Rhombendodekaöäder- fläche aus einem Krystall, der auf einer Würfelfläche liegend gewachsen war, und so geführt, dass die Schlifffläche zur Auf- lagerungsfläche 001 senkrecht ist, zerfällt im polarisirten Licht in drei unterschiedene in sich einheitliche Felder (Figur 4), von denen zweian die Auflagerungsfläche001,das dritte an diegegenüberliegende Fläche 001 angrenzt. Das letztere löscht parallel zu der Kante mit 001 aus, die beiden andern befinden sich dann in ihrer In- tensitätsstellung und löschen nach einer Drehung von 45°, also in der Diagonalstellung der Platte, aus. Die Prüfung mit einem Quarzkeil ergiebt, dass in dem an 001 anliegenden Felde die kleinste optische Elastieitätsaxe der Randkante mit 001 parallel geht, und dass in dem einen der beiden anderen Felder die Elastieitätsaxen normal zu den gleichnamigen in dem anderen Feld gerichtet sind; während bei Einführung des Quarzkeils die Farben in dem einen Feld fallen, steigen sie in dem andern.

Im convergenten Licht giebt das an die Fläche 001 an- grenzende Feld das Interferenzbild optisch zweiaxiger Krystalle mit zur Plattenebene normalen Mittellinie. Die Ebene der optischen Axen geht der Kante mit 001 parallel und in die Ebene der optischen Axen fällt die kleinste optische Klastieitätsaxe. In diesem Schliff gehört demnach der Theil, der das Interferenzbild giebt, den Würfeltheilen an, die senkreeht zu ihren Flächen Axen- austritt zeigen, während die beiden anderen Theile die vom Schnitt getroffenen Mittelfelder zweier benachbarter Würfelfllächen sind, in denen die gleichnamigen optischen Elastieitätsaxen normal zu einander sind.

Nach dem Verhalten der beschriebenen Platten können wir uns ein Bild von der optischen Structur der Krystalle machen:

Die regulären Mischkrystalle von chlor- und

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bromsaurem Natron sind optisch zweiaxig. Auf jeder Würfelfläche eines ringsum ausgebildeten Krystalls treten nermal zur Fläche vier optische Axen aus, Der innere optische Axenwinkel beträgt 90 Grad. Die eine Halbirungslinie (Mittellinie) einesoptischen Axenwinkels ist immer senkrecht zuder Rhomben- dodekaederfläche, zu der, die beiden optischen Axen symmetrisch geneigt sind und beide Halbirungslinien eines optischen Axenwinkels fallen in die Würfel- fläche, die zu jenen beiden andern, auf denen diese Sptrschem Axen austreten, "senkrecht ist. In "die Richtung der Diagonalen dieser Würfelfläche fallen demnach die Schwingungsrichtungen. Das Licht, das in den Krystallen der reinen Substanzen circular- polarisirt ist,ist in den doppelbrechenden und optisch zweiaxigen Mischkrystallen elliptisch polarisirt. ')

Die Mischkrystalle bieten uns das erste Beispiel von elliptischer Polarisation an frei gewachsenen Krystallen, die diese Eigen- schaft während ihres Wachsthums angenommen und nicht erst nachträglich durch von aussen wirkende Kräfte (wie Quarz durch mechanischen Druck) erhalten haben.

Werden die Krystalle langsam immer höher erwärmt, so nimmt die Doppelbrechung allmählich ab und verschwindet noch unterhalb der Schmelztemperatur vollständig und dauernd. Durch einseitigen Druck werden die optisch normalen Krystalle des chlor- sauren Natron leicht doppelbrechend. Die Druckriehtung wird zur grössten optischen Hlastieitätsaxe, einerlei, ob der Druck senkrecht zu Würfel- oder senkrecht zu Rhombendodekaäderflächen ausgeübt wird. Mit dem Authören des Drucks verschwindet auch die durch ihn erzeugte Doppelbrechung wieder.

Das optische Verhalten der Mischkrystalle zeigt nun grosse Uebereinstimmung mit dem Verhalten, das F. Pockels 2) für solche würfelige Krystalle von chlorsaurem Natron vorausgesagt hat, in denen durch dielektrische Polarisation im elektrischen Felde Doppelbrechung erzeugt wird. Aus seinen theoretischen Betrach-

!) Zur Prüfung der Resultate, zu denen O. Weder (Neues Jahrb. für Mineralogie XI. Beil. Bd. S. 1.) durch theoretische Betrachtung über die Licht- bewegung in zweiaxigen activen Krystallen gekommen ist, dürften die Kry- stalle wegen ihres verwickelten Baues nicht recht geeignet sein.

?2) Über den Einfluss des elektrischen Feldes auf das optische Verhalten piözoelektrischer Krystalle. Preisschrift, Göttingen 1894 und Über die Ände-

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tungen geht hervor, dass wenn die Kraftlinien parallel zu einer Würfelnormale sind, ein solcher Krystall optisch zweiaxig wird, „in der Weise, dass die opti- schen AxenindiebeidenzurRichtungderelektrischen Kraftlinien senkrechten Würfelnormalen fallen, also auch aufeinander senkrecht stehen. Wenn man zwei segenüberliegende Flächen eines Würfels von Natriumchlorat oder -Bromat "mit entgegengesetzten elektrischen Ladungen versieht, würde man demnach, falls die dielektrische Polarisation nicht etwa durch Leitung verhindert wird, einen Krystall erhalten, welcher um zwei zu einander senkrechte Axen Circularpolarisation (in jeder andern Richtung elliptische Polarisation) besitzen und daher zur Prüfung der Voigt’schen Theorie für optisch zweiaxige, elliptisch polarisirende Medien geeignet sein würde.*!) „Die Schwin- eungsrichtungen (eigentlich die grossen Axen der Schwingungs- ellipsen) müssen bei Beobachtung parallel den Kraftlinien in die zu letzteren senkrechten Dodekaädernormalen (also die Diagonalen der betrachteten Würfelfläche) fallen, bei Beobachtung in irgend einer Richtung senkrecht zu den Kraftlinien aber parallel bezw. senkrecht zu diesen sein.“ 2)

So wie ein Krystall von chlorsaurem Natron sich in der Richtung der Würfelflächen verhält, welche der Einwirkung des elektrischen Momentes unterworfen sind, so verhalten sich unsere Mischkrystalle von chlor- und bromsaurem Natron auf allen den Würfelflächen, die zur Entwicklung gekommen sind. Es sind also hier während des Wachsens der Krystalle, dadurch, dass chemisch verschiedene Moleküle in den Bau eingetreten sind, Kräfte zur Geltung gekommen, die die gleichen Änderungen im optischen Verhalten herbeigeführt haben, als wie sie in einem optisch normalen Krystall im elektrischen Felde erzeugt werden können. Den Kraftlinien im Experiment entsprechen bei dem wachsenden Krystall die Normalen zu den Flächen, mit denen er sich umgiebt und parallel zu denen sich die Substanz ab- scheidet, hier die Normalen der Würfelflächen. Fehlt eine Würfelfläche, weil der Kıystall auf ihr liegend gewachsen war und die darum nicht zur Ausbildung kommen konnte, rungen des optischen Verhaltens und die elastischen Deformationen dielektrischer Krystalle im elektrischen Felde. Neues Jahrb. für Mineralogie. VII. Beil. Bd. Ss. 200--231.

!) Neues Jahr. f. Mineralogie, VII. Beil. Bd. S. 221.

2) Preisschrift S. 34.

Be

so fehlt auch an dieser Stelle die optische Wirkung, es fehlt namentlich an den angrenzenden Theilen der vier benachbarten Würfelflächen der Bezirk, in dem sonst eine optische Axe normal zu diesen Flächen austritt.

Mineraloeisches Institut der Universität Giessen, den 1. Mai 1897.

001 Figur 2. Figur 4.

= heameolegieches

(Jahrgang 1896). Von Dr. E. Ihne n Darmstadt.

I. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1896). II. Neue phänologische Litteratur. III. Phänologische Beobachtungen von Darmstadt 1858 —1839.

I. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1896).

Von den 78 Stationen des Jahres 1895 (31. Bericht d. Oberhess. Ges. für Natur- und Heilkunde in Giessen) sind von 63 auch für 1596 Beobachtungen, eingelaufen. Neu hinzugekommen sind Altstadt, Geisenheim, Grebenhain, Heldra Jacmierz, Karlsruhe, Kremsmünster, Villingen, Wittnau. Demnach werden im Folgenden die Aufzeichnungen von 72 Stationen veröffentlicht und zwar wie im vorigen Jahrgang bei jeder Station zuerst die des „Aufrufs“ und dann die der „Ergänzungsliste von 1893.* Mehrfach waren verschiedene Beobachter an demselben Ort thätig. Der Beobachter für Grünstadt, F. G. von Herder, ein eifriger Freund und Förderer der Phänologie, früher lange Jahre in St.

-

Petersburg thätig, ist am 7. Juni 1896 gestorben.

Instruetion für phänol. Beobachtungen (Giessener Schema, Aufruf von Hoffmann-Ihne).

Das Beobachtungsgebiet muss oft, am besten täglich begangen werden, es wird sich daher zweckmässig auf die nahe Umgebung der Station be- schränken. Die Beobachtungen sind an normalen, freistehenden Exemplaren eines normalen, durchschnittlichen Standorts anzustellen; es sind daher auszuschliessen Pflanzen an ausnahmsweise günstigen (z. B. an Spalieren, an der Wand von Häusern) oder ungünstigen (z. B. durchaus beschatteten) Standorten, sowie ausnahmsweise frühe oder späte Individuen. Man darf daher auch nur am Beobachtungsorte zahlreich vertretene Species wählen. Es liegtin der Natur der Sache, dass nicht notwendig in jedem Jahr an denselben Exemplaren die Vegetationsstufen notiert werden. Inder folgenden Liste sind die Vegetationsstufen kalendarisch nach dem mittleren

Datum für Giessen (incl. 1892) geordnet; an anderen Orten ist diese Folge ungefähr die gleiche natürlich verschieben sich die absoluten Data je nach der Lage des betr. Ortes —, so dass der Beobachter weiss, worauf er in jeder Woche besonders zu achten hat. Die Beobachtungen können ganz gut bei@elegenheit des täglichen Spazierganges gemacht werden; jeder Beobachter kann sich natürlich auf eine geringere Zahlals die hier angegebene beschränken. BO = erste normale Blattoberflächen sichtbar und zwar an verschiedenen (etwa 3—4) Stellen; Laubentfaltung. b= erste normale Blüten offen und zwar an verschiedenen Stellen. f= erste normale Früchte reif und zwar an verschiedenen Stellen; bei den saftigen: vollkommene und definitive Verfärbung; bei den Kapseln: spontanes Aufplatzen. W = Hochwald grün = allgemeine Belaubung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der Station entfaltet. LV =allgemeine Laubverfärbung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der Station die bereits abgefallenen mitgerechnet verfärbt. W und LV müssen an zahlreichen Hochstämmen (Hochwald, Alleen) aufge- zeichnet werden. 13. II. Corylus Avellana, Hasel, b 14. V. Quercus ped.. W (Hoch

(Stäuben der Antheren). wald grün).

11. IV. AesculusHippocastanum,Ross- 15. V. Cytisus Laburnum, Gold- kastanie. DO. regen, b.

15. IV. Ribes rubrum, rote Johannis- 16. V. Sorbus aucuparia, Eber- beere, D. esche, Vogelbeere, Db.

19. IV. Ribes aureum, goldgelbe Jo- ID3V: Cydonia vulgaris, Quitte, hannisbeere, b b

19. IV. Betula alba, Birke, b (Stäu- 28. V. Sambucus nigra, Hollunder, ben der Antheren). schwarzer Hollunder, Flie-

19. IV. Betula alba, Birke, BO. der b.

19. IV. Prunus avium, Süsskirsche, b DB: Secale cereale hibernum,

20. IV. Prunus spinosa, Schlehe, Winterroggen, b. Schwarzdorn, b. 29V. Atropa Belladonna, Toll-

23. IV. PrunusCerasus, Sauerkirsche, b kirsche, b.

24. IV. Prunus Padus, Trauben-, 30-2 Rubus idaeus, Himbeere, b. Ahlkirsche, b. 2. VI. Symphoricarpos racemosa,

24, IV. Pyrus communis, Birne, b. Schneebeere b.

24. IV. Fagussilvatica, Rotbuche BO. 4. VI. Salvia offieinalis, Garten-

29. IV. Pyrus, Malus, Apfel, b. salbei, riechender Salbei, b.

2. V. Quercus peduncnlata, Stiel- 6. VI. Cornus sanguinea, roter eiche, BO. Hartriegel. b.

3. V. Fagus silv. W (Hochwald 14. VI. Vitis vinifera, Wein D. grün). (nicht Spalier oder Wand).

3. V. Loniceratatarica, tatarisches 19. VI. Ligustrum vulgare Li- Geisblatt, b. guster, Rainwaide, b.

4. V. Syringa vulgaris, Nägel- 20. VI. Ribes rubrum, f (vollständig schen, spanischer, blauer, rot, weich. durchscheinend). türkischer Flieder, b. 21. VI. Tilia grandifolia Ehrh. (T.

4. V. Narcissus poöticus, weisse platyphyllos Scop.), Sommer- Narcisse, b. linde, b.

7. V. Aesculus Hippoe, b. 27. VI. Lonicera tat., f., (rot und

10. V. ÖOrataegus Oxyacantha, weich).

Weissdorn b. 28. VI. Tilia parvifolia Ehrh. (T.

13. V. Spartium scoparium (Saro- ulmifolia Scop). Winter- thamnus vulgaris), Besen- linde, b. strauch, Besenpfriemen, 30. VI. Lilium. candidum, weisse

Ginster, b. Lilie db.

12

2. VII. Rubus idaeus, f (vollständig 12. VIII. Sambucus nigra, f (weich, rot, weich, löst sich von vollständig schwarz). der Blütenaxe ab). 21. VIII. Cornus sang., f (weich, voll- 4. VII. Ribes aureum, f. _ ständig schwarz). N an RE 12. IX. Ligustrum vulg. f (Frucht 19. VII. ne cer. hib. X (Ernte glänzend schwarz, Samen- $ an ang). schalen dunkel violett). 27. VII. Symphoricarpos racem., f. 16. IX. Aesculus Hippoe., f. (vollständig weiss). 10. X. Aesculus Hippoc., LV. 31. VII. Atropa Belladonna, f. 13. X. Fagussilv. LV. (Hochwald). 1. VIII. Sorbus aucuparia f (Frucht 14. X. Betula alba LV (viele Hoch- anf dem Querschnitt gelb- stämme). rot, Samenschalen bräunen 18. X Quereus pedunc. LV (Hoch- sich). wald). Da manche Beobachter noch mehr beobachten, als der vorstehende

„Aufruf“ fordert, so empfehle ich, um solche Aufzeichnungen untereinander vergleichbar zu machen, für sie die nachfolgenden Species und Phasen. Diese können einen Ersatz für die Pflanzen des „Aufrufs“ an solchen Orten geben, wo letztere nicht oder nur selten vorkommen. Die Auswahl ist nach ver- schiedenen Gesichtspunkten erfolgt, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Es bleibt natürlich jedem Beobachter überlassen, sich aus der kalendarisch nach der Blütezeit geordneten Liste die Species heraus zu suchen, die sich an seinem Wohnorte in grösserer Anzahl finden und deren Beobachtung ihm keine grosse Mühe macht Bei einigen Pflanzen sind die mittleren Daten für Giessen, wie im „Aufruf“ bei allen Pflanzen, hinzugefügt, damit der Beobachter auch bei den neuen Pflanzen einen Anhaltspunkt für die ungefähre Zeit der Phase hat. Die mit * bezeichneten Species kommen nur für wärmere Gegenden in Betracht. Die allgemeinen Regeln der Beobachtung, um deren Beachtung dringend gebeten wird, sind die gleichen, wiefürdiePflanzen

des „Aufrufs“.

Galanthus nivalis, Schneeglöckchen, b [mittleres Datum für Giessen 221T]; erste Blattspitzen auf einem während des Winters wungedeckten Beete treten aus der Erde.

Leucojum vernum, b.

Hepatica triloba, Leberblümchen, b.

Alnus glutinosa, Schwarzerle, b. (An- theren stäuben) [16 III].

Cornus mas, Kornelkirsche, gelber Hartriegel. b [19 III]; £f (weich und vollständig dunkelrot).

Anemone nemorosa, Buschwindröschen, b.

Ranuneulus Ficaria, Scharbockskrautb.

Populus tremula, Zitterpappel, Espe, b (Antheren stäuben).

Tussilago Farfara, Huflattich, b; f (Haarkrone mit der Frucht fliegt ab) P3 IV].

Salix Caprea, Sahlweide, b (Antheren stäuben).

Ulmus campestris, Feldulme, b [2 IV]

*Prunus Armeniaca, Aprikose, b (nicht Spalier oder Wand).

Narcissus Pseudonareissus, gelbe Nar- cisse, b.

Larix europaea, Lärche, Antheren stäuben.

*Persica vulgaris, Pfirsich, b (nicht Spalier oder Wand).

Ribes Grossularia, Stachelbeere, b [12 IV]; £ (vollständig weich und verfärbt, Samen scheinen durch).

Acer platanoides. Spitzahorn, (Blüten in aufrechten Doldentranben), b [14 TV:2BO: Ey.

Tilia grandifolia, Sommerlinde, BO.

Caltha palustris, Sumpfdotterblume. b.

b [7 IV]

*Amygdalus communis, gemeine Mandel, b. *Buxus sempervirens, Buxbaum, b

(mas).

Cardamine pratensis, Wiesenschaum- Chrysanthemum leucanthemum Jo0- kraut‘ b. hannisblume, b. Fraxinus excelsior, Esche, b [22 IV]; Evonymus europaea, gemeiner Spin- BO. LV oder Laubfall. delbaum, b. [22 V]; f (Kapsel ganz Tilia parvifolia, Winterlinde, BO. carminrot gefärbt, nicht mehr Chelidonium majus, Schöllkraut, b. fleischig, in der Regel aufgesprungen, Acer Pseudoplatanus, Bergahorn, b. der saftige orange Samenmantel (Blüten in hängenden Trauben) [3V]; hat sich von ihr abgelöst). BO:TBY.: Salvia pratensis, Wiesensalbei, b. Vaceinium Myrtillus. Heidelbeere, b. *Morus alba, weisse Maulbeere, b Abies excelsa Poir., Fichte, Rottanne, (Antheren stäuben). b (Antheren stäuben) [7 V]. Philadelphus coronarius, falscher Jas- Berberis vulgaris, Berberitze, b. min, b [3 VI]. Lonicera Xylosteum, Heckenkirsche, Robinia Pseudacacia, weisse Robinie, b [10V]; £f (weich und durchscheinend Akazie, b [3 V1]. dunkelrot.) Secale cereale aestivum, Sommerkorn,

*Juglansregia, Walnuss, b (Antheren b; E. stäuben) f (Schale springt auf, die Triticum vulgare hibernum, Winter-

„Nuss“ nicht mehr mit der grünen weizen, b; E. Schale verwachsen). *Olea europaea, Oelbaum, b. Acer campestre, Feldahorn, b. Calluna vulgaris, Haidekraut, b *Öercis Siliquastrum, Judasbaum, b. [24 VII. Pinus silvestris, Kiefer, b. (Antheren Colehieum autumnale, Herbstzeitlose, b stäuben) [17 V]. Fagus silvatica, Buche, f.

Die Beobachter werden gebeten, soweit dies noch nicht geschehen ist, bei ihrer nächsten Einsendung eine kurze Angabe über Bodenbeschaffenheit und Exposition ihrer Station hinzuzufügen.

Die Beobachtungen sind am Ende des Jahres an Dr. Ihne inDarmstadt zu senden. Sie werden jährlich veröffentlicht in den Berichten der Oberhess. Ges. f. Natur- und Heilkunde in Giessen.

Die Beobachter werden ferner gebeten, gütigst dafür Sorge tragen zu wollen, dass an ihrer Station, wenn sie selbst durch irgend welche Umstände (Wegzug, Krankheit u. s. w. nicht mehr in der Lage sind, weiter zu beob- achten, die Aufzeichnungen fortgesetzt werden, damit möglichst vieljährige Beobachtungsreihen an derselben Station entstehen.

Es ist ferner erwünscht, wenn die Beobachter weitere phänologische Stationen anregen wollten.

Die (eingeklammerten Daten) sind nur annähernd genau.

Altstadt bei Hammelburg, Franken. P. Aug. Puchner, Guardian.

1896... Aese. BO 5V (? zu spät), b 17 V. Lon. b 29 V. Narepab 17 V. Prun. sp. b 11 IV. Samb. b 15 V (? zu früh).

Cardb 9 V.

Augustenburg, Insel Alsen. 72 M. W. Meyer, Apotheker.

1896. Aesc. BO 2 V. b 20 V, f 10 IX, BO 28 IX. Bet. BO 3 V, LV

SUnEX.“ Cory: b 12’IV. Crat. b’24 V. Cyd. 5,26 V. Cyt. .b:25 V.' Fag. BO PIVAW SV, LV.28 X Lig.b. 28 VI. Li. DAVOS Lon.t. b°17V.) Nare. BeBr3 VS Prun.,av. b 3 V. Prun. C: b710.W. "Bran.sp.b, 2 V: Pyr. .e..b10'V. Pyr M. b 12 V. Querc. BO 16 V, W 24 V,LV 2 XI. Rib. ru. b 28 IV, f4 VI. Rub. b5 VI, £f6 VO. Rub.b5 VL f6 VII. Salv. off. b 20 VI. Samb. BRIOSVE TS. IX. Sec. b>6 VI, E21 VLI: Sorb. br 267 V.£L 23°VIE 'Sym.’b BEN TER DE VIII. ,Syr. b.18°V. Dil gr. b°d3VIRSSvitSbrA2VER

Acer Pseu. BO 81 V. Aln’b.8 IV. Anem. 'b,28’ III. Berb. b 28V. Buxus b 5 V. Caltha b2 V. Card.b 6 V. Chel. b 14 V Colch. b 12 IX. Chry. b 6 VI. Evon. b 8 VI. Frax BO 6 YV. Gal. e. Blsp. 26. XII. 95, b 28 XI 95, viele b allgemein $ II. Jugl. b 24 V. Larix. b 30 IV. Lon. X. b25 V. Morzub I0SVT. Narer B. ib 2.IV, Pers. b 207TV.: Phil. b.6%V1.7Bop: b 24 IV. Prun. Arm. b 18 IV. Ran. b 26 III. Rib. gross. b 18 IV. Til. gr. BO 1aav Dil parv. BO. 15-V. Trit.. E) 26 ‚VII. "Tussb, 8/IV.

Bastogne, Belgien (Ardenne). 501 M. Tock, Abb& und Professor am Seminar. Durch Professor Dewalque in Lüttich.

1896. Aesc. BO 27 IV, b 7 V. Bet. BO 19 IV. Cory. b 12 III. Crat. Be22 Ve Has: BO.26 IV, W 28 IV. Lil b 10 VIE Pran. E>b°19 IV. Brun, sp. b 23 IV. Querc. BO 6 V. Rib. ru. b 26 IV. Rub. b 16 V. Samkb. b 20 VI. Sec. b 11 VI, E 6 VIII. Sorb. b 17 V. Spart. b 13 V. Syr. b 12 V.

Corn. m. Vollblüte 24 III. Gal. b 4 III. Narc. P.b 11 III. Prux. Arm. Vollblüte 24 III.

Berlin. ca. 30 M. a. Ernst Mangold, Primaner. Beobachtungs- gebiet: Kanal- und Tiergartengegend.

1896. Aesc. BO 29 III, b 5 V (Bellevuestrasse, begünstigte Stellen). Era bEli V. . Bac!ıW 5/V.. "Don.'t. b 11°°V. Prun. P. b:29’1V. °Prun. sp. BESIOr av. e2) Quere, BO4V: Ribrru..b 12°IV: Syr. b’ 6 Vo \Til.’parv. b 20 VI (Schulhof, also wohl zu warm)

b. Professor der Botanik Dr. Ascherson.

1896. Aesc. b 8 V (Bellevuestrasse). Cory. b 15 II (Bot. Garten). Samb. b 6 VI Univ.-Garten). Syr. b 12 V (Bibl. Garten, scheint etwas spät). Til. parv. b 24 VI (Bibl.) Ran. b (10 IV Bot. Garten).

Bielefeld, Westfalen. 115 M. Hugo Niemann.

1396-5 #Ne3cB 026 1117 (1), b2 IV. 16r1X, EV 1X. Bet b.2677V, BOZ2G EV EV. 29IX. Corn. s. b 6: VI, f-18°VIM Cory. b’13 II. Grat-cb: Lose sGCyd. 19V. Cyt. 5b 13:V. Pag. BOr28IV, W 7 V, LV 8% bie: DE22 0177128 1X nl 66 VIE. Lon.-t. 6. 10:V, 230: VI. 'Nare- p. 6b. IV. Brunsrar ab 22-1V. Pran.C. b 27 IV. Prun: P.’b/2 V. Prun.zsp.br27 IV. Byrne BESIHTV enByrs Mb 3:V./ Quere- BO. 7 N, W 142 V,2EV I Rip. ab I ORV Bibyseu- bi 114 IV: Rub.. b/2°VL-f°SIVIEL Salvzofeib 15VE Samb.sb72.VT, £16 VII. Sec. b 3 VL. B20:VIH. . Sorb.: 14V, f 1’ VII. Syrah VI, 1.27. VI. ‚Syr.ibl 14° VIII. gr..b.21VL.% Tileparv.b-S1VIE

Aeer plat. b 2 IV. "Acer camp. b 18V. Acer Pseu..b 27 IV.Aln. b 7 III. Anem. b 24 III. Berb. b 13 V. Call. b. 30 VII. Caltha b 13 IV. sard. b 22 IV. Chel. b 7 V. Chry. b 2 VI. Corn. m. b. 20 III. Evon. b 28 V. Brax; BO AD NW. b,221V. Gal. 6.20.11: Hep: b,. 13. Ill: Tarixzbr2 TV. Lon: br 135 2 Nare- pP 9:25: 1IL.-Phil:.b23: VL: Bin.b 24. V.5E0p. 22 1IE Ran. b 12 IV. Rib. gross. b 6 IV. Rob. b 13 VI. Salix b 23 III. Til. gr. BO

ne

IP IV. Til’. parv. BO 29. 1V.4 Bass. 5.20, IE E25 PD Un

Bielitz, österr. Schlesien. 344 M. Roman Pangratz.

1896. ‘Aesc. BO 25 IV, b 16 V, f 30 IX, LV 23 X Bet. BO 2 7% LV 26 X. Crat. b 22 V.. Cyt.b.23 V. Lig. 5 20 VL f 30 VIE Prun. ar b 30: IV. Pyrie.b5 V. Pyr. M. b. 6 V. Rib.'au. b 28 IV. Rib’ru. 626 3, f21'VI. Rub. b 12 VI, f 10 VII. Samb.'b 11 VI, f 20 VII See rm 2017 Syta bald" Vs Til Horlep DVI.

Rib. gross. b 21 IV.

Bischdorf, Reg.-Bez. Oppeln. ca. 250 M. H. Zuschke, Lehrer.

1896. Aesc. b’26 V,£2X. Crat. b 2 VI. Cyt. b 5VI DL ps E Narc. p.-b 11 V. Prun. av. b4 V. Prun. P. bp 16 V. Pyr. MP WEN ru. #12 ,VIl. :Samb..'b!9 VI, £'6 IX.’Sec. b/10#V], E282V]I. Sorbebsosse f 15 VIII. Spart. b 3 VI. Syr.b 27 V. Til parv. b 13 VII.

Anem. b 30 III. Card. b 10 V. Hep. b 23 ]I. Ran. b 24 IV. -Rıb. 270384 b 28: IV... Rob.!.b12.VIr Fuss. b JAV.- Magerbr9 v2

Boitwarden an der Weser, bei Brake. 0 bis 6 M. Lehrer Heinen. mitgeteilt durch F. Heinen, Seminarist.

1896. Aesc. BO. 24 IV, b 15 V. Bet. BO’23 IV, b 28 IV. Cora zb (5 VI. geschützte Stelle) Cory. b 4 II. Crat. b 24 V. Cyd. b 26. V. Cyt.b 28 v. Nare. ' p. b,'137V.| Prun.-av. bV/27 IV. .“Prün.C! h Z7EIV VIE bı7ıV. .Prun sp: b27. IV. Byte .b NE ‚Pyr: !M. 69077 Oueegeo ar Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 23 IV. Rub. b 2 VI. Salv. of. b 317 VE2Samb: b 10, VI. Sec. b 10 VI. "8orb..'b: 20: V..-Spart.-b. 26V. Sym. b7 10a Sy: b 18 V.

Acer pl. b. 24 IV. : Acer Pseu' BO! 10 VW!’ An: b’ 15 IT. Berbapzıt V.. Buxus b’ 23 IV. Caltha b 20 IV. Card. b1S-IV. Chry 3 MIZC m.. bi 22.18. Frax BO 14 V5rb 1 V. Gall )b 77 TEEOHep sh ROTE b’11' VL. Larix b 2’TV. Narc. P.’b 26 TI. Phil: b..7 VI Pin br2geyzgErn b 23 III. Ran.b 25 III. Rib. gross. b-20 IV. !Rob.ib, 10 VE TIZer ZB 1 Ver# Tuss: /b7261 118-7 !U1m.Ib326 TI, &BOIHNV:

Bozen-Gries, Tyrol. 265—295 M. Dr. W. Pfaff, Advokat.

1896: Aes. BO 18 III, b-7.1V,.£9 IX, LV.24.X (Bet? BOrEEHeB III, LV: 19 X; "Corn. s. b. 7, Vf 11,3V: 1 Cory. 9.7 I Carrie b 12 IV. Cyt. b 17 IV. Fag. BO (11 IV), LV (4 XI). Lig. b 26 V. Prun. av. b.'22 IM. ‚Prun sp: b. 13T... ‚Pyrse. b23.IH. -Pyr, Mob 2er iss BO (24 III), LV (14 XJ). Rib. au. b 24 III. Rib. ru. b 18 III, f27 V. Samb. b-29..EV,.£.17 -VIL-;Sorb. b.(20 IV). Sym. b: 14V, 1 (7 VID. a8 ya hrs Til: parv. b4 VIr Vit.b 31V:

Acer plat. BO 26 III, b 21 III, LV 19 X. Acer Pseu. BO 24 III, LV 29 X! Amyg..b 5 III. „Berb.'b'8.1V. : Buxus!b 9 IM. "Even. bp. 23 IV Nuel b'1IV. ‚Pers. 'b'17..IM. .Prun.‘ Arm. b 17/IH.. Rob. b 8 y. MilparsER 24: 1112 Tusscch ZEIE.2 Ulm. 676 TIL BO 22 70,

Braintree (Fennes), Essex. England. 72 M. Henry S. Tabor.

1896. Aesc. BO 8 IV, ob 25: TV. - Bet. BO 15V, 915 IV. Cormser 7 'VL- Cory: 'b.727 T- 'Crat. 'b> 13 'V. "/Cyt.©b 13 °% (Garten). Liexpassye Prun av. b 15 TV. Prun. sp. b/8'IV. Pvr: e. bp 16 TV. (Garten). "Pyr We b 28 IV (Garten), 5 V (wild). Quere. BO 25 IV. Rub. b 28 IV (Garten). Sym. b 19 VI (Garten). Syr. b 6 V (Garten).

a

Acer camp. b 28 IV. Acer Pseu. b 25 IV. Aln. b 10 III. Amyed. b. 22 IIL (Garten). Caltha b 20 IV. Chry. b 30 V. Evon. ce 10 VI. Frax. BO DEV. 026 IV. 'Gal. b>28& T../Hep. b 16T. Jusl2610.V:' Prun. Arm. 'b 22 III (Mauer). Ran. b 3 IV. Rib. gross. b 6 IV (Garten). Rob. b 12 VI. Til. er2EV>27 IV. Trit.b 13 VL -Tuss. b 12 IE War R 107IE.

Brandenburg an der Havel. ca. 30 M. Barnewitz, Oberlehrer.

1836. Aese. BO 726 IV, b7IWV. Bet. D 18 W Grat pr 26: Ve Cytb eva. BO 1% Ve. Brun- Pb. b°2.V.* Prun. "sp. cW26RVzE Pyrı erh 2% Biberuch 21 EV. %Samb. b7°8 VI. "Sec. b.’31'V, T 18 VER VSyr. b.16-V. Dil parv. b5 VI.

Anem. b 26 III. Card. b 25 IV. Chry. b 29 V. Hep. b 22 III. Phil. DES TeRRmeRr 29V. Pop. b-21. IH. "Rib. gross. n 11 IV. Rob. Ay VE: Pl Pay aBVL28. TV. - Ulm. 'b 22 III, BO 27 III.

Bremen. Ca. 5—10 M. Professor Dr. Buchenau, Realschuldirektor.

13967 Aese. BO 8 TV,D8V. Cor.b MH Ar Fas- BO 5V (einzelne Zweige), W 8 V. Prun. C. b 22 IV. =Pyr. e. b 27. IV. Quere. BO 2 V (ein- zelne Bäume in den Wallanlagen). Spart. b 15 V. Syr.b5 V.

Anz b 10-11... Gal..b 15: II.

Buckau bei Ziesar (Kreis Jerichow I), Brandenburg. ca. 60 M. E. Gerber, Privatgelehrter. 18962 Aesc BO 27 IV,ob 21V. Bet.. BO 28 TV, b 20, IV... Corn.-s. b 12 Nele Cory. 6-20 HM. - ıCrat.) 'b: 25. Vz 'Cyt. -b720 V. Eag. BO 29 Een hel9- TV. Prun. €. 523 IV: ‚Prun. P%b,7 V. Prüm, sp2b.27 WW. EysgesDe28-IV. Pyr. Mb 6 V. Onere.-BO’A2-YV)..Rib. ru. b 18 IV, f 8 VI. Sanpaps 1or VI; 2,15 IX, Sec..ib. 28: V,f 10: VIE Sorb: 6 15. V,.2.18 VIE Sy sbalaVv. "Til. parv. ib; 2, VII.

Acer platı BO 13, V. Aln. bi 22 IIT.. Anem. b 57V. Call. b 30 VII Card. b 30 IV. Chry. b 3 VI. Evon. b 1 VI. Frax. b 27 IV. Jugl. b 28 IV. Ein. 022 ,V. #Ran.vb. 21 TV. Rib.z gr0ss.;/bY415. TV; f 10 VII» Robyb AME: Til. parv. BO 29 IV. Ulm. b 31 III, BO5V.

Büdesheim in der Wetterau. 113 M. E. Reuling, Obergärtner-

1896. "Aese.: BO 10V, b’ZV £3IX, EV 20° X. Bet. BO.16 IV, LV EX, Corn. s. b’4 VE. T 23 VIIR "Crat.b 13V. Cyd. b’13-V. Cyt. 613% Bas. BO :26 IV, W4 V, LV 18 X. Lig. $ IV VI, f I IX. Lil. b 22: VI: Lon. BEbRAEN LE D3VT.; Nare.p..b, 6 VW. Prum. av. b. 14 IV. Prun: 'C.>120°TV. Zeun, ses D220 IV... Prun.'sp. bi 16 TV. Pyr. e..b 27 IV. Byr. M. 'b’28’Tyv. Daere) B09239,1V, W9 WM, LVA X. IRib. aus b13/1IV. "Rib. steh SIV t TIEVE SRabıb 29 V, f 22, VI. ’Salv. off2b. 2 VI. Samb. b 26 Vf. 13 VIIE Bee-7B 27 VB 14 VII. Sym.b 30V, 126 VII. Syr..b 5 VW. Til. er. bV15 ME. Vitob 17 WT.

Büdingen, Oberhessen. 137 M. Professor Dr. C. Hoffmann.

ed Aese. BO" 10-1V, 5 102W. Bet. 2B@102TY. Corn: s.-b, 3. VW, TAX Woary. b>/5 II. Crat.. b 8 V.-Cyt. 6 13V. Fag. 18.IV,W4V, By DorRee e Wel3’ VER 28. 72 Gil. H26 VE > Prun. av. b 14 TV. Prun. Ep DI IGAEVE PP yr. ie. b 29: IV. Byr: Mb AV. Quere. BO BI IVELV 30X. Rib. ru. E15 VI. Samb. b & VI, £7 1X (?'zu spät) See. b 30 V, E 14 VII. Syr. b 9 V. Vit. b 17 VI (Weinberg).

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Anem. b 22 TIL. 'Chel. 'b’26 IV. Gal. b 2 TIL. Hep.>b..16 II? use b13-V, f-6 IX. Larix BO .10-TV. Nare. P:b22-T1T.2 En. Rave gross. b10 IV Vrit. ch 14 VI Vacer b 2, Iv:

Charlottenburg Berlin. 33 M. Bodenstein, Rechnungsrat. Beobachtungsgebiet: Tiergarten.

1896. Aesc. b. 13 V, LV 4X. Bet. BO 28 IV, LV 10 X. Cory. 620 IL. Cratx.b.18 V. ‚Cyt.b 18,V. Eae. «BO 7 VW, W.LELSV, EV DENE av..b 27 IV. Prun: .C. b. 28 IV. -Prun. P. b 30. IV. Pyr. Mn 520g BO’1:V,.W 19 V, LV.19 X. Samb. b'8 VI. Til.gr.b 18 VI. Til. paeycp22sı

Acer plat. b 12 IV.. Aln. b 22 JII. Chel. b 13. V. Corn. m.br24201E Gal:b5 II. Pop. b 257118: , “Robh. 5EYL Un PETE.

Coimbra (Botanischer Garten), Portugal. 142 M. Adolph Friedr. Moller, Inspector des botan. Gartens.

1896. Aesc, BO 26 IM, b. 11V, 120 IX, LU 5X. Atro. p A023 VII. Bet. BO. 8 IV, LV 20 X. Corn..s. b 30 IV, T 4 IX. Cory. DEIDzRT 1895. Crat,. b 6 IV. Cyd. b 18 TII. Cyt. b 18 IV. Fag. BO 20V 23 XI. Lig. b 8 V,.f 12.IX. Lil.b 3 V. Narec. p. b 5 II. Prun ayzpzıszne Prun..:sp. b' 12 J1l. Pyr. ce. b 20.IM. Pyr..M. b 10V. OuereBOaVEESR W 20 IV, LV 8 XI. Rub. b 24 IV, f2 VI]. Salv. of. b 8 TV. Samb..b 16 111. f 80 VII. Sec.,.B 30.V. Sym. b 30 IV, f£.10 VIII. Syr.ch 20 Ins eu. (-T. vulgaris Heyne) b 4 VI. Vit.b. 15 V.

Ger. b 15 II. Lau. b 29 II. Rob. b 67V, BO 12 TV, Lv 2X B0.22.TV,, DV ?3’X. Sum. B0720 IV, 62871:

Darmstadt. 145 M. a. Max Geissler, Kaufmann. Die Beob- achtungen sind im südlichen Teil (Bessungen) gemacht.

1896. Aesc. BO 25 IIL b 3 V. Atro. b (13 VI). Bet. b 3 IV; BOZSTY sehr günstig stehende Exemplare). Corn. s. b 4 VI. Crat. b 13 V. Cyt.b 13 V. Fag. BO. 17 IV, W6V. Lig. b’8VE_ Lon. t. b 2°V. 7 Brunzayen 9:IV. .Prun. PB. b 19 IV. 'Prwn. sp. br(d9-IV). Pyr. eb 21 IV WE b 28.IV. "Quere: BO 2 VW, WI2WV. Rib. au. 6b 7 IV. Rip. user Samb. b 28 V. Sec. b 30 V. Sorb. b 14 V. Spart. b’7 V. Sympeapayz Sye-nbrsaVv., SIilsor.chrl2 VE

Jugl. b 9 V. Rib. gross. b (31 III zu geschützt), f 12 VI. Rob. b 80 VS Til pary.2B0716 TV.

b. Dr. Ihne. Die Beobachtungen sind meist im südlichen und östlichen Teil gemacht.

1896. Aesc. BO 27 II, 62 V, EI RX), LV 6 X Bes B0 ya (12 X) Corn. 8: %b ZYL:- Crat. b711 W. Cyt!b MW. Ras BORKEN 2.'V, LV 15 X. Lie»by(8 VD. Lil..b 24 VI. Lon. t. br 30 Veen b9.IV.. Prun. P.'b 19 TV. Pro. sp.’b16 IV. Pyre HN e b 28 IV. "Rib au. b 9 IV. Rib. ru.'b 1°IV, £19 VI Samb. peRaygest VIII. ‘Sec. b 29 V,,E 13 VII. Sorb. b 13 V, f 4 WED. Spark pX62VSyıE b: 28V, £ (81 VD. Syrb 3:9. ID, 2er.b12-VL7 Dil pasusap 2 VE

Berb. b 11 V. Corn. m. b 19 IM. 7Phil.:b. 28V. Prun.Arn. bPs2pr Rib. gross. b 3 IV. Roh. b 30 V. Salv..p. b 25 V. Tilsgr: BO 10 W.

c. Dr. L. Rahn. Die Beobachtungen sind im Herrengarten und in der nordöstlichen Umgebung der Stadt gemacht.

1896. Aesc. BO 25 III, b 5 V. Bet. BO (13 IV wenige Exemplare,

=

Zuegelhütte) Corn. s. b 4 VI, im Schlossgarten 1 VI. Crat. b 15 V. Cyt b 15 V (wenige Exemplare, Gebüsch im Herrengarten). Fag. BO 25 IV (Park), W 9 V (Park, Fasanerie). Lon. t. b S V (wenige Exemplare, Herrengarten). Prun. P. b 25 IV (wenige Exemplare, Herrengarten) Prun. sp. b 16 IV. Pyr. €. b 23 I. Pyr. M. b 26 IV. Querc. BO 26 IV (einzelne Exemplare im Park). W 14 V (Park). Samb. b 2 VI. in der Stadt 28 V. Sec. b 1. VI. Spart. b6V. Sym. b 4 VI. Syr. b (29 IV, sehr günstiger Standort in einer Strasse der Stadt).

Berb. b/ 13 VW. (Herrengarten). Corn. m..b: 22% IIT. "Phil. b 31 V. Salv.: p. b 26 V. "Tuss. b 5)IV. (Ziegelhütte).

Dillenburg, Hessen-Nassau 181 M. Schüssler, Seminaroberlehrer.

13964 Cory. bi III. Prun. 'av..'br22-IV4 Prun. DB. 2 V2Brungsp: br22TV. Rib. ru..b 19 1IV. Samb. b 7, VI. See. b: #,VT, E 20 VII: Samh. BETEVESSSorbe.t1 VI. "Dilr gr./b: 22-VI.>BilSparv. b:5. VI:

Neeriplat.=h 2 TEV.sAln. b312! III FAnem.b: 2071. 4 Corn 2m, b20 Gall TI. Darix=b: 257111: Leucojum‘ br 13. HE. 7 Nare. P: b, 25 IT: Pop. bh 22 III. Rib. gross. b 13 IV. Salix b23III. Tuss. b 14 III. Ulm. b23 II.

Eisleben, Prov. Sachsen. 125—150 M. a. A. Otto, Oberlehrer.

28905 ‚Aese., BOT, IV. b>10 Vs 1 ITS IR Corn. 3.222324: nat bil SV. Cyt!b 14V.’ Fag:.BO 25,1V;, W3-V, LV 5X... bie: b 15 Nase, 2 VIT.7 I Eon: St. bi 14V.) Nare.-p..bvI9-V:. Brun. avec 25-9; ae 27V. Bruns Bsbr2.Vf% Bron: sp, ’b 27 TVs Bye eh, 28: DENE 2 OQueres BO,29 IV. W110. VS EV TAX, BRibe ‚au.5b225-V2 SRıb. EV 26T... Bub. 6525. V, £29 VI. ıSamb..b 10.VI. See, b.6, VI. EuS2ENIT.2Sym.b Z8VT. Syr:b10 V) Til: ,gr.cb,16 VI. Til) parv. b. 29 MESVitschr1d: VI,

Anemzeb519:IV. Berbz b 15-V. Corn. ;m. b>25:11I. _Erax. BO/HIV, 5 DD Isa, BOTT U, bE7 IN. ‚Hep.,br 17 IV. ®) Prun: Arm: b 12-TV. Ran; BElgaRyes Tab: cross..b 41 -IV. Rab. b 7 VE... 'Pil.gr. BO SA TYV. "Til. pary. BO 3V.

b. H. Eggers. (Die Beobachtungen sind nach der brandenburgischen In- ‚struktion gemacht.

1896. 4- Kesc. B028-1V,.b2 8) V, -f 14,18. / Bet. BO 30. 1V, b.29 IV. doryab- 2 IE Grat. .b’16 V.- Cyt. b 15V. Ras. BO 10 Y. Leon, t. b, 12V. MOSES FPrnS Ay. ıb 22 IV. Prun. P.,br27 TV. ?Prün. sp. b 22 IV. Pyr.c. BeTeRveebyr, M. bi 28 IV. ‚Quere..B010.yV. Bib. ru..b 20. TV, f 28.4 Sampsabet VT.1,21 VTlL Sec. bu VL. 29 VI. Sorb’h, 12V, f VIM. Syr. ba VS parv b)25- VI.

Ager.euplat. BO 27 IV. b2>9°1V. 2Aln:b..8- IR. Anem. b>3. Lv. Call. DRAG aVER :Caltha b7 21-IV2 N Card.=b. 27.1V.. Chry.2b 29,V3 Gern. me b 21 DE TZGAVIEN, Paz. /T, 6, X. Krax. BO.22V, b.29EV.- Gal..9.19 HM.’ -Hep. b SS BEI 180155 br 10 VE ITS »Bhil.B: 3SVT. "Pin.>b SI ya Bop. b 20H, alley a Ran, 6.9 IVa Ribögross.2b:15.1V,; f 17 VII; Rob. 'b8 VI. Di. par. BOzZSEVFE Im. br 24 72 BWE9ENV Viace. ıD.30.1V.

Eutin bei Lübeck. 42 M. H. Roese, Hofeärtner a. D.

1896. Aesc. BO 6 V (?), ein immer früher Baum am 28. III, b 13 V, SL IX, SENSOR TX. Atro.cbi 13: VIL,£30VIl.: Bet.-BOl1>V, EV MeX7:Corn. 2418. VILLE Gary. 210° DI. Crat;.b. 22.V. - Cyt. b. 22V. Has. BO 27 IV.

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W'8\V, LV12 X. Lieb 22 11765 VE. Enter Vee Nare. p.' 'b JO 'V.»Prun. av. ib 28°1V.. Prm. 0.6.3.4 SPrunsPpap a Prun.sp. b 1.Ve Pyr. cc: b26'V. Pyr. Mb! 10YV:2rQnerer BOSIDeVeE 22. V, LV XI Rib. au b’2 VW, fi 8 VIL Rib. ru. 28°, Zora b 10 VI, £8 VII. Salv. off. b 10 VI. Samb b 12 VI, f 18 IX. Sec. b 4 VI, E 17 'VII.- Sorb.’b 22 V, f 24 VIM. 'Spart.!b 26V. Sym. br 13 Vi, 2 In Syr. b 17 V. Til. gr. b 24 VI. Til. parv. b 1 VII. Vit. b 17. VE (Spalier)

Acer plat. b 18 IV. Acer. Pseu. b 25 V. Aln. b 14 TII. Anem’5 23 IV. Call. b 24-'VIIL. Caltha’b 11 TV. Card! b 4 V. /Chel. pP I VTZChEsEB 28 V. Corn. m. 'b 26 IT. "Eyvon ba AHraxı br 20V TACHERTEEGE 24 II. Hep. b 21-IM. "Lon. X. 24 V. Nare. PB. p (21 IV). SPEER Pop b 4 IV. Ran.b 6 IV. Rib. gross. b 15 IV, f 10 VII. Rob. b 10 VI. Salix b 1 IV. Til. gr. BO 27 IV. Til. parv. BO 10 V. Trit.b26VI ESOVNL Imrp eye

Evesham, Worcester, England. 36 M. Rev. D. Davis.

1896. Aesc. b 26 IV. Cory. b 28 I. Crat. b 29 IV. Prun. sp. b 22 III. Sym. f 24 VII.

Anem.. b 2511. ‚Chry. 'b’29-Tv.

Frankfurta. M. 100 M. Dr. Julius Ziegler.

1896. -Aese. BO 26 IL, b.1-V, f 7 IX) LV 7X Are besae VII. Bet. BO (6 IV), b (6 IV). LV (8X). Corn. s. b 2 VI, £ 10 VIII. Cory. b 13 I. Grat: b 12 V. " Cyd. b'9 V. ‚Cyt. 'b:11-V.° Fag. BO413 IV, W TV EVD Lig. b 10’V1I, < (6 X. "Lil> 920 °V1L.” Eon. 1. b-1WV, f 18 VEN 22 TV frühe, 5 V gewöhnliche. Prun. av. b 6 IV. Prun. C. b 2 IV Zr P. b 21 TV). "Prun. sp. b 12 IV: Pyr. ce. b 12 IV [|scheinfetwasuhpr Ey M. »b: 27 IV. @kterc. "BO:-26 TV, W 12V, LV 12X). Rihrau Boa (12'VIM. Rib. ru. b 2 TV, f 16 VI. Rub. b 16 V, f EI VID Sak eo V. Samb..b 18 V,.f 25 VII See 'b26 V, f (8 VD)allsememerzalsav ne Sorb. b 9. V, £ (26 VII). Spart. b 7 V. Sym. b 29 V, £ (7 VID Isehent zu frühl.- Syr.b 1.V. Til b gr. 13 VE. Ti. parv. b 20.7. Ve Ban

Acer. plat. b 26 III, BO (24 IV), LV 6X. Acer Pseu. b 4 V), BO it IV. Aln. b (4 II). Amye. b (27 III). Anem. b 19 III. Berb. b (4 V). Buxus. b 29 III. Caltha b 29 III. Cerc. b9 V. Coleh. b 26 VIII. Corn. m. b 17 III, £31 VII. Evon.b 16 V, f (15 IX). Fag. £f 15.IX. Frax. b 16 IV, BO(7V). Gal.B0 12 XI 1895, b 16 II. Hep. b # III. "Jugl.‘'b V, f 10-IxX. Darizchr2b are Leucojum b 6 III. Lon. X.b 10 V,£f(9 VID). Morus nigra 20 V. Pers. 12 IV. Pbil.b 25 V. Pin.b 16 V. Prun. Arm. b27 III. Ran. b (21 III.) Rib. gross. b 26 III, f (1 VI). Rob.b28 V. Salix b 21 III. Salv.p.b 17 V. Til. gr. BO5SIV,LV (4X). Til. parv_ BO.25 IV, LV (4 X). Trit. b 7 VI, b (22 VID. Tuss. b 20 IIE Dim. pass

Freienwalde, Kreis Oberbarnim. Ca. 60 M., altes Oderbett 5 M. G. Kunow.

1896. Aesc. BO 22 IV. Cory. b 1 III. Cyt. b 25V. "Prun. w.br2s IV. Prim. P. b’A V. Pyr. e. b 221V. Samb b 5 VI. Sec. E 10. VII. ©Sorbs b’12°YI8.7 Syr. b IN.

Acer plat. b5 IV. Aln. b 2 III. Anem. b 2 IV. Caltha b 3 IV. Card b 23 IV.' Frax. "BO 14 VW. "Gal!.BO’S IE b # IM; 7 Hep. 5.7 Il. VPhrlehrz VI. "Raub 7 IV Til. parv. BOSSE VG

Friedberg, Oberhessen. 150 M. W. Völsing, Grossh. Reallehrer.

1896. Aese. BO 5 TV, b 11V. Bet. BO-BO TV). Crat..p 122 20ye

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BERN FPrun. av: b 20YIV: "Brunn. 0: 5 29V rPron. sp: b:20 IV. (Bye. Bebonnver Dyr. M.hS V. Rib. ru. 3 IV vSambebı (29 V). Syr..b.45V. Dil er.ob-20 VI:

Bahseross! 10, IV. Rob..b 42V. Til-erı BON IV:

Geisenheim am Rhein (Rheingau). M. Dr. Karl Christ.

1896% Aese. BOFHIAV, 8 V,f3IX, LV 882 Ber B0710/1V, 579 NER Ver X. Corn. sb 27°V, 1:18 VII: Cory. b’20-I8.° Grat BEI VW. Cyd. DES. Cyt. bi 10V. ’Bas. BO 23.1IV, W 65V, LV 2 RN Lieib 6 VA, Boxen]. b 23 VE Den.-t. b 30.1V, £.16:. VI. Narep..b.62V.° Prunzay. DE REINE Brun: 7@&. b- 1 IV. Prun. P.'b- 24 TV." Prun. sp. b/16 IV. -Byr. ED aleye SEM. b 26. IV. Onere. BO 18 IV. Wo VW, EV IE, Rib. Bu SORV. 1 28EVT. Bab. ru. b 7 IV, fi VL RBRube’b 25V, 2220 VT. Sal. of. b 27 V. Samb. b 27 V, f 26 VII. (früh!) Sec. b 24V, E6 VII. Sorb.b11V, 2S0EVII. "Spar: b 2 V. Sym.b 28 V,f 15 VIE (sehr früht). "Syr. b #.V. Bieerebela VI. "Bl. parv. b 23 VI. Vit.b £VI.

Abies b 3 V. Acer camp. b 6 V. Acer plat. BO 21 IV,b 3 IV, LV 11X. Acer Pseu. BO 30 IV,b 1 V,LV 16X. Aln. b 10 III. Anem. b 24 III. Berb. b 9 Ne Buxus h 16 IV. Calthab 12 IV. Card. b 12 IV. "Cer..b 11 W..Chel>b Say &hry. 5.20, V.. Coleh. bh 26 VIII, ‚Corn. m. b. 17 II, f 13 WIM. Evon: Bel Vet 20 NIIT. Bae: 29 xX., Erax. BO 25. IV, b 14 IV. Juel.,b7.V,t 9IX. Larix b27 III. Leucojum BO 16 IL, b4III. Lon.X.bY9V,f20 VI. Mor. b 24 D. Pers.b 26 III. Phil.-b 24 V. Pin. b 14 V. Pop.b 151III. Prun. Arm. b 24 II. Ran. b 2 IV. Rib. gross. b 7 IV, £f 29 VI. Rob b 30 V Salix b 17 II. Salv. Bea. Til or. BO 20, IV... Til parv. BO-20 IV. "Tnt.br30 VW, El MEI Russch=18 TH I 26 IV. Ulm. b: 26 TIL. Vace. b 3 VW;

Glendalough, bei Rathdrum, Irland. Sophie S. Wynne.

1890 Nese b, 1. IV, E WIR Bet. 2B0 1571V, b 15 2V2 ’Cary: bI97T. Kae IV Cyt... bi 25° IV. #Eag./ BO 157TV. Eon. 1/22 IE, 12 NE Prun. av. b 6 IV. Prun. sp. b 14 III. Quere. BO 17 IV. Rib. ru. b 22 II], IalSEVRE Samb. b 1. Vo To 12 21X. > Sorbe.ba FF V,.£.1% VIE. "Spart: b 27 Tr. SyrspeNt IV. Til. gr.hb>18 VE:

NeerPseu: b’ 15 IV. Aln, beI7IL, Anem..pr23 IV. Erax. b. 12r,IV. Neres Pasbr25 IV. Bib. gross. b,18-TET Salix b 1 TI. Tuss., b 12.1, Vaece. 27 TE

Grebenhain, Oberhessen. 450 M. Jost, Bürgermeister.

189. Aesc. BO5V, b25 V, LV 4X. Cory. b 18 III Crat. b 4 VI. Fag. BO 8V,W 12 V,LV 6X. Nare. p. b 24 V. Prun. av. b 8 V. Prun. BEREIT aVverePruns’ Bi ıb 18V. Brun. sp: b’17:.YV.. ‚Pyrie bel V: ByrsM. STE Quere. BO 23E. VW VE LV:10 X Rik.ru. b 7V, f15 VI: Rub. » i6 VI, f 25 VII. Samb. b 15 VI, £ 15 IX. Sec. b 15 VI, f 4 VII. Sorb. DIS DE 1 VEIT. 7Sym..b OA NT, Syr. ib 25V. 7 Til. gr.b 16 VIE Eil. parv. 121. VIE

Abies b 28 V. Acer plat. BO 10 V,b 2 V, LV 3 X. Acer Pseu. BO AT EV. BADEN. VEN 8 Aln. ıbi 21 TIL, "Anem..b. 15 IV! /Callapr18 YIM. @altha ‘b. 28.1W. Card. b 10V. Che]: b:24.YV. Chry.b 5 VE 2'Coleh.'b: 10 MX, EraxB0 98V, n9& VW. Larıx b 26.1V. Ton X>b 21°V, 1725 VII. Pop. » 1 V, Nare. p. b 25 IV. Ran. b 24 IV. Rib. gross. b 6 V, £f 1 VIII. Salix.

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bh 20 IV. «Eili er. BO 15 .V. Til prvB0 21 VI Day aM VET II 25 :1V, 115° VF Vgeocbilsaay.

Greiz, Fürstentum Reuss. 260 M. Professor Dr. Ludwig.

1896. Aese. BO 1 IV (Park 27 IV), b 26 V. Bet. Bo.27 IV. Crat b 28. V.s;Bag.. BO 2::V. Lil. rd. VII. Naresp. bi 15V. sr ar av (aber allgemeine Blüte). Rib. ru. b 25 IV. Spart. b 1 VI. Syr. b 21 VW.

Anem. b 25. IIIl.. Card. b 9 V.: Corn. m..b 24 III. 'Gal. b>37IIr- zen: b- 18 TH. : Larix BO. 48 TV. / Leucojum. b:726; IIT.: Nare.P.-b25 Ds eross. „bj25 IV; „Tmsssb 217 11T.

Groningen, Holland. Dr. M. Hesselink. Durch Herrn P.R. Bos,

1896. Aesc, BO 10-IV, b 11 V. Bet. Bo 12%: TV,.b 20.TV.7 Com sb 14 VI, £ 15. VIM. - Cory. b. 16 IL. Crat. b 14 V. Oyt. 24V. Ea2ezB023 IV, W 7 V.. Naresıp. b 2% IV. Prun. .C. ;b26 IV. » Prun SP pe Az sp..:b 29 IV. BPyr..c..b 4 V. Pyr. M. b. 10 V. ‚Quere.- BO’7.\NV,.W Ig2vezrn ru. b 19 IV, £ 12 VIL Rub.. b: 31V, £ 30 VI. ‚Saly. of. ba NT zes 11 VI, £7 IX. i8ec. b. 29 V, E 17- VII. Sorb. b 21V. SpazssbeiVere Syn. b. 12, VI... Syr.2b16 N. il or opt VER.

Acer Pseu. BO 22 IV,b4V. Aln. b 15 II. Anem. b 29 III. Call. b 7 VIII. Caltha b 13 IV. Card. b 28 IV. Chel. b 7 V.. ‘Corn. mspalsane Evon. b 7 VI. Erax BO 11 V, b 231IV. Larix b 11-TV. on, >Cgpzisee Phil. b 4 VI. Pop. b 20III. Ran. b 29 III. Rib. gross. b 9 IV. Rob. b 14 v1. Salix b 6 IV. Til. gr. BO 21 IV. Tuss. b 26 IV. Ulm. pr 2rsprsezees bass:

Grossbüttel bei Wöhrden. Holstein. Ca. 6 M. M. Möller, Lehrer.

1896. Aesc. BO 30 IV, b 22 V. Crat. b 2 VI Cyd.b 1 VI. Cyt. b 29 V. Lil. b 13- VI. Nare p. b 12V. Prüm. Eib IN, Byrne Pyr. .M. 516 'V. Rib. ru. b 25 TV. 'Samb.7b 16 VT. See, pr Ss VIrar RE Sonb# bE30AV. I Sym. ba VL. 9SyrNb 25@VE

Card. b 29 IV. Frax. BO 24 V,b8V. Phil. b 10 VI Rib. gross b 21 IV, C-DEVD. Trit.9 19V DES Tuss: 0520 IIE

Haag in Oberbayern. 564 M. Ed. Müller, Lehrer a. D.

1896.. Aese. ‚BO 28 IV, b 20 V;, f26X, LX 17 X Bee p0773an2 b 26 IV, LV 25 X. Cory. b 15 II. - Crat.'b 28V. "Bags, BOTONFWEZINE LV 20. X: Lie. b 3. VIE. Prun. av. 'b.30°IV.. Prun. ©. bh 12V Spree 13 _V., Prun. sp.cb 13 V. Pyr.re. b: 13 V.-.Pyr, M. b 19V. Quere E02 72 W 29 V, LV 3 XI. Rib. ru. b 2 V, f 10 VII. Rub. b 15 VI, f 12 VII. Samb. b 12 VI, £ 26 IX. Sec. b 9 VI, E 21 VII (in Haag beginnt der Roggenschnitt vor dem völligen Ausreifen des Korns, die Roggengarben bleiben noch ea. 10: bis 14 Tage aufrecht in Mandeln gereiht zur vollen Ausreifung auf dem Felde stehen). Sorb. b 30 V, £28 VIIL Syr. b 27V. Til. ger. DS VILZTI Dan b 21 VI.

Acer plat. b 23 IV, BO 10 V. Acer Pseu. b 10 V, BO 14 V. Aln. b 19 III. Anem. b 25 IM. Berb. b 30 V. Caltha b 4 IV. Card. b72827y2 Chel::b 20: V.; Chry.' b’30.V. Coleh.b 17. VII. Corn. m. b. 97V Evans b3VI Frax. BO 27 V. Hep.b 24 III. Jugl.b 30 V. Lon.X.b 27 V. Narc. P.b 24 III. Phil...b..12. VI. ‘Pin. b 3 VI Ran. b’10 IV. "Rib.oeross.:b’2,V2 Ron VI. ..salixıb 29 IM... ‚Salyıp. 627 WM. v’TEil. gr. BOZ3E VI Ti. Damp Trit. 6/25 VI, ET VII: Tuss.b 15 I. Vaeeep 8 35

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Hatten beiSulz unterm Wald, Elsass Ca.140 M. H. Weiss, Apotheker.

1396. Aese. BO 26 III. Cory. b 16 MH. Cyd. b 12V. Cyt.b 21V. Inte bs: DV Prun. av: bit IV: Prun#P2.n22 TV." Pyr: = bu20 IV: By ME hr 28 IV. Rib- aus EA VT. Rib. zus br27 UT 22 VI: Rub. b719 BER EC BIS VER. ISorb. bM12V. 8yr} chm. 2 va Dil. er. 'b 18 VI. Vit. b 17 VI (Wand). frei 21 VI.

Anem br OS TIEE Cheliipz9°EV. Narer PB. bE1OMIVE 1ahil. 04.28 W. Pers, b12IV. Phil.b28V. Prun. Arm. b23 III (Mauer). Ran. b21 III. Rib. gross. b 28 III. Heldra bei Treffurt, Thüringen. 172 M. Lehrer Frölich.

1896. Fag. BO 28 IV, W 8 V. Prun. av. b 24 IV. Pyr. e. b 28 IV. Byrı® Mach 622 KQuere, SW. 13° V. Spart. bi 18 VL iSyr. br 2WV.

Anlem.- b 1% IV... Card. b 29.IV. Frax b 29 IV. Gal- b- 2311. Hep. b 21 II. Larix b 20 IV. Nare. P. b 6 IV. Rib. gross. b 10. IV. Salix b 4 IV. ser BO: 28V: *"Puss’b 20: IT.

Hoch Paleschken bei Alt Kischau, Kreis Berent, Westpreussen. Ca. 150 M. Frl. Anna Tereichel. -

1896. Aesc. BO 7 V (nur heckenartig gehaltene Exemplare). Bet. BO SDeSecorye b 21 III. Cyt: 29V. BR BO 2 v4 Well V.rTierh18 RER: @ pr 19. Vor Pran- 'B..b 167 V.% Pyr..e, WIIRVEPyEM.b226%V. ib au Vs Biber vu..b 5 V; £ 50V. «Rub. b 1WVL,£ 59V. »Salv..of. BERBIVE Sec. bh 72 VI. 'Syr: b' 26 V. Til. parv. b>11 VI

Anem. b 10 IV. Berb. b 3 VI. Call. b 27 VII. Caltha b 20 IV. Card. Deo werChry. b°18,VI. Hep: b 25°MI. Phil. b>15' VI. Ran.’b26’VV. Rib. Bilsssaba2a v2 Rob. 13 VI. 'Tuss- D- 10 IV, £15 V. Vace.’b 12V.

Hohenheim bei Stuttgart. Ca. 400 M. Held, königl. Garteninspektor.

1896. Aesc. BO 17 IV, b 20 V, £ 16 IX, LV 15 X. Bet. BO 25 IV, Na Gory b418: TIL! ‚Grat. b: 18V. »Cyd..br25 Ver Cyt. b 28 VrEap, BORDBRTIVFaWE IEV EV E20°X. bie. 632 VI, f 15 1x.) TE. b-18 VII Lon. BEDETaND tl aVTre SNare.p. bi’ 17V. Prun, av..b' 2b’ Lv. Prun. sp. D 23 IV. Pyr. ec. b 10 V. Pyr. M. b 17 V (Jakobiapfel), 20 V (Luiken). Querec. BOSSE, WS NVSEV DAX. Rib. ru. b 27 IV) Rubrb 207 V:7 Saly. om. p 18 VI. Samb. b 19 VI, £ 25 VIII. Sec. b 16 VI, E2 VIII. Sorb. b25 VW, f 14 VII. Syn) Dei WI VRIRSFSyrebr 1 VS, gr. br26. VI. Mil. parv. b 10 VII. Vit. b 20 VI (Burgunder).

Corn: em.s bh; 20%. 11%, Gal. p 15 IIE "Pere b 26 EV. "Prun. Arm.ıpily IV. Rib. gross. b 27 IV. Salix b 18 III. Trit. b 18 VI, E 13 VI.

Jaecmierz, Galizien. B 490 37° L. ö. Gr. 22? 300 M. L. Magierowski, Lehrer.

1896. "Aese, BO 37V, bh 24V. Bet. BO 1.V. Rage: ’BO2V. Prun. Bea BE Brunn RErV..; Byrs ec. ba182V.rPyrs MEbr 202 Ve SRıb. Eu D zuive Sorb. b’25. V. Syr. bh 22V.

Krax. BO: 18V,h 12V. "Rib. gross. b, 30.Iv. "Til. gr. BO VW:

Karlsruhe, Baden. 116 M. Professor Dr. Schultheiss.

1890: Aesc. BV,8,1V, bi 1ENV« Cory: b 1. II. Prun..av.:b, 16 IV Prun. Pr De2GznV- er Brun. spscbel2.1V2- Pyr:%e.%b726.1V; Pyr.. MM bW22H1V.-Sorb. bei SV r3Sp300,br18:V. 28yr.ch 3. V.

Acer Psen. b 8 III. Anem. b 22 III. Corn..m. b: 15 III. Gel. b 12 II.

Die Daten erscheinen mit wenigen Ausnahmen etwas zu spät.

Si OH

Kremsmünster, Ober-Oesterreich, bei Linz. —- 384 M. Professor Fr. Schwab, Direktor der Sternwarte.

1896. “Aesce. BO! 26 IV,,b.15 V,f 21 IX. LVY. 4 7A bee Bet..-BO:/ 1. !V,’b 19 TV, /LV4 15.X.. Corn. .'s.,,b 197 Var Cers bubE Crat.. ‘vb 19 V.. Fag, BO 38 IV, W 4V, LV $X. Lie. big VI a3 Lil. b 9 VII. Lon. t. b 11. VIT®). Nare. p. b 26 IV. Prow ay herasmye Prun..,C. 26 IV.; Prun.’P. bı29 IV. Erun. sp. b. 15 VeO)sByr zer Mostbirne 8 V. Pyr. M. 14 V. Quere.'BO 10V, W 25 V, LYA5X- Bob: ru. b 27. IV,£6VI. Bub. b:2 VI, 215 VI. Samb..b I NL 22 are b’1 VIE 15 VI. ‚Sorb.b 29 VW. .Syr.7b28-V. Dil. gr: b. 12V TEE

Abies b15V. Acercamp b 10 V. Acer Pseu.b 27 IV,LV2X. Aln. b 21 III. Anem. b10III. Berb. b 27 V. Buxus b 10 V. Call.b 10 VIII. Caltha b 3 III. Card.b 18 III. Chel:'b 28 IV. Chry. b:2 VI..Coleh..b 19 VII. Corn: m. b 26 TEE Evon. b 23 V.f3X. Frax. BO 18 V, LV 15 X. Eanbfall 2X Gar paar Hep. b 10T. Jugl..b. 19. Vf. 20.IX. Leucojum. b 10 TIE7 EoneXzp ae £8 VII. Phil.’b 10 VI... Pin. b 30 V... Pop..’b.26 III. Ran.sp>20EKT ee gross. 'b 26. IV, £-8 V1L.: Rob. b. 10. VI. ‚Salıx .b 23 I11.:Saly. p. bar gr.«BO,26 TV, LV 10: X. Til. parv. BO:10 V, LV 16 X Triesbeissne 28 VL. Tuss. b 4 II. 20 IV. Ulm. ib1 12. IV.7Vaee; b EV, GN

Kreuzberg in der Rhön. 842 M. (Umgebung es Klosters). P. Adelhardt, Guardian.

1896.- Bet. BO 17 Y. Bag: BO 18V. :Pyr..M. b.6, VE

Frax. BO 6 VI. Gal. b 23 III. Tuss. b 20 IV an günstiger Lage, sonst am, 15 V. <Vaee..b. 2022

Langenau, Bad, Reg.-Bez. Breslau. 369 M. Julius Roesner.

1896. Aesc. BO 26 IV, b 24 V, £ 20 IX, LV (20 X). Bet. BO 26 IV, LV (20 X). _ Corn. s.'b.15 VI, £ 11 IX. Cory. b. 16 III. "Erat. br 272y ar BO .28 I, W 2 V. IV EX. Lge.b 2 VL ESX, olcpavaygRe niera 6b 17 V, f 3. VI ‚Nare. p. b 7 V. - Prun.ay. b7 NV. Prowseebsse Prun.,P. b. 10.V. ‚Prun.'sp. b 7” V. Pyr. c. 616. V. Pyr. M. pop BO. 15V, W.27. V, LV 1.XT. Rib. ru. b 28-1V, 1 10 YIL- Robzbzsesege 22 VIL. Samb. b 7 VI, t 24 VIII. 'See..b 5 VI, E25 VID. Bomb 2uaNzE 14 VIH..S8ym. b 14 VI "Syr. b 23 V. . Ti. gr. b 4 VII. Tileparyapran vIl. Vit. b 15 VII (frei stehend; an der Wand 9 VII).

Acer pl. b 28 IV. Anem. b 24 III. Berb. b 28 V.--Caltha b 19 IV. Chel. b 11 V. Coleh. b 4 IX. Evon. b 3 VI, £f8 X (geschützt). Frax. b 26 V. .Hep. b 18 II. 'Leueojum b-15 III. Lon. X. b 18 V, f 10 VI Naressz b 26 IIL. Phil. b 9 VI. Pop. b’25 III. Ran. b 12 IV. Rob. pers Des b.20- 117, 76:13. 9. Vaeebro, V:

Long-Ashton bei Bristol, England. H. Hill Dawe.

1896. Aesc. BO 18IV,b 10 V. Bet. BO 15 IV. Cory. b 51H. Crat. b24 V. Cyd: b 8 V. Cyt. b 12 V. Fag. BO 12 IV, W 23V. Dieb VL £ 26 VIIL Gil.» 6 VI. Prun. C. b 18'IV. “Prun. sp. b- 24 TV. Eyes b 14 IV. Pyr. M. 'p 14. IV. Quere. BO’29 TV, W 17V: Rob. vuoprae f.12 VI. Rab. b 20 V. :Samb, b 8°, £ 19 vn. Sorb>b 8 y, 7 27 var er. b 14 97. "Tl, parv.ebAlENT

Anem. b 25 III. Buxus b 6 IV. Caltha b 28 III. Card. b 14 IV. Chel, 8 V. Frax. b 28-IV."’Gal.'b 10.11. Hep: b 4 I. "Nare. P. b22-HerRan 1

b b UI A In UNE

Luckenwalde, Brandenburg. Ca.60 M. Dr. F. Höck, Oberlehrer.

1896. Aesc. b 16 V. Bet. BO. 16 IV,b 18 IV. Crat. b 17 V. Cyt. BESgevste..h 16. VI: Pruu..av..b 28.17. Pyrze..b, 26,1V. Byr. M. 5.29 IV. Rib. au. b 29 IV. Rib. ru..b 28 IV. Samb..b 30 V. Sec. b 5 VI. Sorb. Deo, + Sym.rb,:.10 vl. -Syr.: bul2 V.. Tilser, BAT VE Aremh. 26- TIE Caltha-b 17. IV. ’Gal. b: 27 TI. Ran. br22 IV... Til.gr. BO ISIN A, Eussshb 20° EL.

Marazion, Westspitze von Cornwall, England. 12M.— F. W. Millet.

1896. Aesc. b 15 IV. Cory. b 8 II. Crat. b 17 IV. Cyd. b 13 V. Cyt. Dad DV. bie ıb) BEL, 0Prun. sp b-9 III. 'Samb;; b 22 IV. Syr..b 41V.

Acer. Pseu. BO 5 IV, b 4 V. Berk. b 3 VI. (?) Chry. b 15 V. Frax. b 3 IV. Ran. bh d. IM... Ulm. b: 14 III. Tuss. b 24. II.

Meissen, Königr. Sachsen. 100 M. Dr. M. Schmidt. Oberlehrer.

1896. Avuse. BO 26 III (? sehr früh), b 17 V. Bet. BO 22 IV. Cory. Beas 20 Grat b. 19V. Eyt: b 20 VW. Prun.ay. b 21. IV. „Prun. C. DIV. Pr P her. Prun.ssp: b 25. IV —Byr. eb. 1 V. Pyr.,M.b 9V. ‚Rib. ausm s3.V. Rib, ru..b, 23: IV. . Rub..b.2% Vz .Samb.,b>5 VI, f 20-VHI. See. Des 5.10, VIE Sorb. b. 18: V..Syr. b 15V 13]. .or..b 16V. „Vit: D20VT.

Ber:b br 19 Ver Card. b; L.YV., Coleh br 15 IX Erax 80-13: VW, B 19 1V. Jucl peio V. Nare..P. b 6 IV. Pers. bi 10: 1V.. Rob. b. 4 VI. Salv. p. b Dow lals ern. BO25, EI: FTrit. 22.98: ,Vace, 6b 4 V.

Middelburg, Insel Walchern, Holland. 0 M. M, Buysman.

1896 Cyds bx22 V., Cyt. b 12, Lil. b-L/VIE. Rib.ru.,b 6 Iy,t Ka Kube b. I VL, t 24 VE Sambr'b,5 VL, Vit.:bo18 VIE

Goleh.,.b 51 VIII. Gal. b 10 II. Rib. gross. b 28 IL, 26VT.

Monsheim bei Worms. )J. Möllinger.

1896. Aese. BO: 9 IV. Cory: b 14T. Prun..av. b 12 IV. Prun. sp. Beissmv. . Bibsruob 12 IV,2 10,0. Vit.’b 19/VI.

Gal. b 6 II. - Pers. p 20:IV. Prun. Arm. b 29 IIE

München. 520 M. J. Kraenzle, Corps.Stabsveterinär a. D. und F. Naegele, Telegraphen-Expeditor. Die Beobachtungen sind teils im bo- tanischen Garten, teils in den städtischen Anlagen oder in der nächsten Um- gebung Münchens (Sendling, Isarauen) gemacht.

1896. Aese. BO 25 IV, b 14 V, £15 IX, LV 17 X. Atro.b 10 VI, f 2 VIII, Bet. BO 6 V,b 28IV, LV 20 X. Corn. s. b 9 V (?wohl zu früh), £ 23 VIII. Cory b14 III. Crat. b26 V.Cyd.b2 VI. Cyt.b 20 V. Fag. BO 14 V, W 16 V,LV10X. BOREBROTENT. 2 Sarx.fe bil. 64 ‚VIL Lon. t. b2201V.! Nare.; p. b8-’V. Prun. BY Ebr6.V. Prun. & b 9 Vv. Prun, P.b9 V. Prun. sp..br8V.+Pyxsie.op 13 V. Pyr. M. b 18 V. Querc. BO 15 V. Rib. au. b 26 IV. Rib. ru. b 26 IV, £ 24 VI. Rub. b 14 VI, f 21 VIL. Salv. off. b 8 Vl. Samb. b 13 VL, f 8 IX. Sec. b 11 VI, E 22 VII. Sorb. b 24 V, f10 VIII Sym. f 22 VIII. Syr. DESEV El: 97.3D/27-NT.

Acer. plat. b 10 V. Aln. b 20 III. Anem. b 21 III (im Grünwald). Band hLElOr ve SChel. b: 15 Vi Corn. m. b’OH! IE, Erax. biIV-iGal.b 712 III. Hep. b 16 III. Pop. b 22 III. Ran. b 20 IV. Salix b 8 IV. Salv. p. b 23, v2 1nlspary.=B0,20,V>, Tüss. b’20; IIL.;Ulms,b-12 IV.

Neubrandenburg, Mecklenburg. 19 M. G. Kurz, Gymnasiallehrer.

1896. Aesc. BO 10 IV, b 14 V, f20 IX, LV 2X. Bet. BO 30 IV,

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LY5xX. Com.’sb 13 VL 8 IX Cyber Very} V. Fag. BO 2381V, W 10 VG, LVY 6X. Lie. b 19V, 1 101% EirSp Zr Ton. b 12 VW. Narc. p. b '9TV. »Prün..ay, 'b 26V. -Prum Cper Vase P.p 1 V. 'Prin.-sp. b 29 TV. "Byr: c.’b 58V! Pyr.: M.Ibryayzz Quer 5V,Ww 26V, LV 11 X Rib. ru b’24 IV, £28 VI. Rub- op IS oa Salv. off b 9 VI. Samb. b 6 VI, f 27 VIII. Sec. b 2 VI, E 15 VIE Sorb.h 94 N.” Sym. b 5 VI, 13 VIIL@Syr, 6213 V 22 Til. ser. ’b NS Ne

Anem. b 24 III. .«Caltha b-28 IM. Gal. b 6 IM. Hep.'b 19°T7 Zr: gross. b 6 IV. Tuss. b 25 IM.

Nienburg an der Weser. 25 M. Sarrazin, Apotheker a. D.

1896. Aese. BO 27 IV, b 16V, 1 27 IX, LV 4 X Bere BOr are 35 IV, LV6xX. Com.» bIWVE. "Cory.ıb 18 TI. Cat. p IT ya V."COyt.b 20 V.eFage. BO 6 VW, W 8V, EV 8X. Lierb 27 vEa VI. Nare-p..b 11 V. Prun. av. b’28 IV. Prun. 0..b 2°yr Prun ae Prun. sp. b1 V. Pyr. e. b3 V. Pyr M. b 12V.’ "Quere. BOT NT V; LV 15 X. Rib..ra.b 15 IV, £7 VL“ Rub: b 3 VE, 89, VI Sean VL, f7 IX. See. b'6 VL E 17: VL. 'Sorb. b 23°V, f 12°VTIE Symiebzss Sy 1T7 Ve Tal parv-b330-V:

Narer-P. pn. 2871:

Nürnberg. 316 M. Fr. Schultheiss, Apotheker.

1896.” Aese: BO 11 IV, 'b 15 V, 8 14 IX, LV’6 X. Ber BO Dos 97 IV, LV’i6 X. Corn. s: b 12’, £ 28V. Cory. bl TTEICrIee Cyd. b 20V. 'Cyt. b’21'y. Bag. BOY V, W 11V, LV 18X 7 Riospal FI2 IX. Lil. bh 2 yIE Eon. t. 'br1s VW, L & VIE: 'Nare. Ip bie zer av. b 7 IV. Prun. © b 3’W.. Prun. P: b 1,V. "Prun.sp.:b Zara b 30 IV. Pyr. M. b 10 V. Quere. BO 14 V; W 20. V, EV 28 RX ZRib Rue b’23 IV, £9 VL BRib. ru: b 20 IV, 130 VI. Rub. Bey VI LIISe off. b 10: VI. Samb. b 5 VI, f 24 VIII. See. b 31 V, BR T4 VII. Sorb, Dr 2057 f 3 VII. Spart. b 17V. Sym. DVI, 2 Val. Syr2bls Vale 23 VI. PD. 0parvachnl VIE V ib 2 NT.

Acer. plat. b 11 IV. Acer Pseu. BO 4 V, b 14 V. Aln. b 13 III. Anem. b 7 IW.@ Berb. b17°V. Call. b 19 VIL: Caltha 4. IV. Cardepz2sen Chel. b 17 VW. Chry. b 28 v.' ‚Coleh. 56 IX. Corn. m, b22TIES FR vonEER 1./V1. Eraz.ıBO' 45: V,’b 87V. Hep. b. 19 IIL! Geue.zb- do AT zer VL.’ 'Ran. b 4 IV. 'Rib. gross. b 18'IV. Rob b 5 VE - Salv. p- bar Na er. BO 21 TV. Trit. b. 15, VL’ WTuss.’b 22 II. 2 Um ib 22I 327%

Nymwegen, Holland. G. Ph. G. Moeys, Apotheker. Durch Dr. Ralın, Darmstadt.

1896. Aesc. BO 20 IV,b 7 V,f 11 IX. Crat. b 13V. Cyd.p 14 W. Cyt. b. 13° VW. «Fag; BO 10V. Prim. 0.75 /95:.1V- Pyr epr2banvsee b9 VW. /Querc. BO-9/V. Rib. au.b 2 V, 5 8!’ VIL Rib. ru: B72077V Tas ub. b 28 V, f29 VI. Salv. of.b 2 VI. Samb. b 3 MEET VII Seeab 27 V.Sorb.b 12 V, f13 VIII. Spart. b11 V.Sym. b9 VI. Syr.b 6 V. Til. parv.b 29 VI.

Acer. camp. b 10 V. Berb. b 9 V. Chel. b 10 V. Phil. b 31 V. Ran. b 8 V.() Rib. gross. b 15 IV. Rob. b 6 VI. Til. pary.. BO 6 V. Vace..b 6M

Ratzeburg bei Lübeck. 70 M. R. Teepelmann, Rektor.

1896.'% Aese.. BO 11 IV, 'b-129V, E19 IR, EV 12 X Bet. 2B0 2 Yoaby, 18 X, 1'Cory*b; 8-IH: &/Crati bA13 -V. | ACyd bI9 WE "Cyt7 232

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Anem. b; 27 III. Call.b 2 VIlI. Caltha b 15 ILL. Card. b 3 V. Chel. Dre Kraxe BO 21: Va Gal:; 6.297171. Nare.) P,br22 HT. SPhile, b SEMT. Pron., Arm. boI9SIV., Ran.b5 IV. ‚Rib. gross. b. 20:1V., Rob. 127 yE Til. BR BO.6 AV, Bil, pay BO 7.V. (2)

Raunheim am Main, bei Frankfurt. 9# M. L. Buxbaum, Lehrer.

18964. Aese. BOLLT- VE), b1rV, 83 IX, LV5.X., BeisBü’ DD IE VS X Cory. br 29: II, ‚Grat. by Ve ıCyd.’b_ 12 7V,.Cyt.brlV. Haeı B0 16 IV; W 6 V, LV 16 X. Lig. b45. VI Lil b>21 VIE. ‚Nare. p'b DENVaprıms av. bDi16-1Y. Brun. GC b 18. IV, Pron. P7b 15 TVs Prns sp. KoaByez Bye. © belss TV. -Pyr.-M. 3b 26 IV.2.QuereB0r22 TV, W-6V,.BV "13X. Rib. au. b6IV,f20 VI, Rib.ru.b3IV, f10 VI. Rub.b 26 V. Salv. off. b7 VI. Sam DI3. VI, 2520 7VIM. See. bh 27 'V, f 9 VIE. Sorb..b’ EV, £ 12/VIE Spart- Deieyesyme bY29EV, 17 VIAE. = Syr, bl Ve nl or.nbr69V Tess Vit.sbeleo il.

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Reinerz, Schlesien. 556 M. Deneler, Bürgermeister.

18967 Aese.,BOL 6, V. bil V,.f 25,1%, uV 3 X> SAtrog bEI6 VE FE MINE Bet BO IE. NV. BR28ITV, EV. 5X Corn ss ,b 2A VL. Cory: hr 22 IT. Braten DA Cydshl7 V.Cyt:b>31 V. Fag.ı BO2 V,W ION, LV 25.18. ISSDEH NEE Nave. peub 25V Prun.sayzb- 3 Vs PrunJC. b),6V. -Prun. PEyoDeN Biunssp.. 220-1: Pye-3c3 bs 23V. P), Pyr> M& 6210 Vz :Q1nere. BOR10Sy We 18.95 EV 5 Xs Rib., ru. 6,6 V, f14 VI. /vRub.,b 23.V1,8.30 VII. Samb. b 5 VL, £ 12IX. See. b 13.VI, E 4 VII. Sorb. b 22 V, f L IX. Sparapı 27, VIELE VI Syrsb13 NV. Tilzer,b 25 VT..Dil. parv. b 10/VIE

Abbies b 28 V.- ‚Acer. Psew. BO/11.V, b,15-V,.LV 1:%..Aln. b 23.17 Anem.b212 IV. Call. b 1 VII. Caltha 'b>18 V., Card. b.20 V.: Chel.'b19V Chryabalaey. Coleh. bh 7 IX., Evon: b 50 V,# 10.X. Bag. f2 8% Prag. kolssyze Hep: b 8. IV. Tarix..b 10-IV. Leueojum-b 5.111. Nare,gP.ch727 BVssPhil.b.15 VE: (Pin.cbr242V. Pop: b. 26 TIL, Ran..b. 18. TV% Rob..b,202Y7. Salz bra, nv... "ilspary. BO 15 V- Trit. b 16 VI, EB 30 VII. Umsb27 IY. Vacc. b 12V.

Rheydt, Rheinprovinz. 63 M. R. Pliümecke, Obergärtner bei Frau J. W. Schiffer. Beobachtungsgebiet ist der Garten der Frau J. W. Schiffer.

18908 Nese # BOFIH EV: HH 10 VE ER, LIVE IR Atro. DR 26 V, 29 EEE D DVa nV 15.8, Cora.» bh 2 VL. 20 IX. Cory DeloaH: OrataBADAN Heyrd.b. AO VE ‚Cyt b’ 13° VeHPae.1B08r25 IV WED IV EV 14 X, DA Et IIEIXILIE b ORVIL Dont. 6 WL 2 YE Nase. b10W. Pruntaxk Be Ev. Prun. Cm 19.1V. Prun,-P. 619 WW. Prum sp“ b 12V. Pyr. ce. W2I BV. "Pyr) Mb 27 IV. Quesc. BO/3 V,:W 12V, LV 20 X. Rib. ur b SIE SRSEVDE HRabe vi bi 6: IV. DOE-VI Bub>b, 27 0V,.2.8°VII Salv.

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off. b 25 V.. Samb: b 25 V, f 25. VIII. Sec. b 26V, E 12 VIER sorb pda f4 VI, ,Spart!cb, 11 FV.2'Sym. b124 VE 24 VII SSyE ESS. ger 20-MI.. "Vi. bi25-VI.

Rochlitz, Königr. Sachsen. 166 M. Dr. F. Wolf, Realschul- direktor.

1896. Aesc. BO.11: IV, 'h“15’V, f 16 IX, LV 5% Bere pa b-1 V; LV 5X. Corn. sb 11. VE Cory. b 8 II. Grat. DIL V Oydapr ze Cyt. b 21 V. Pag: BO 29 TV, W 10 V, LV 10 X Tag PA Vz Len. t.b 17.V,f1 VII Nare. p. b 13V. Prun! av..b 26 IV Er esep 7 VW. Prun. P.b4 V. Prun. sp. b 30 IV. Pyr. e. b 6'V (Rettiebirmeje rem M. b 18 V (Wintergoldparmäne). Quere. BO 3 V, LV 10 X. Rib. au. b 26 IV. Rib.’ra: b 17 IV. f 29°VI-' Rub.b I°VI £3 vM >Salv. of. D 17 wre b. 9 WI.’ See. b’ 6 WI, E 3 VII ’Sorb. D’18-V. 2.16 VIE SSperebeo0ue Sym. b 10 VI, f 15 VIH. Syr. b 18V. Til. er. b 21 VE "Ti pays oa var. b28 VI.

Acer plat. b 24 IV. Acer. P.b 25 V. Aln. b 17 III. Amygd. b 26 IV. Anem. b 23 IM. Berb. b 18°V. Call: b. 1 VIH. Caltha BP 121v Gerda Chel. b 1 V. Chry. b 3 VI. Corn. m..b 23 III. Evon. b 29 VE 16 IX Re BO 16 Y, b.24 IV. LFall 6 XI. 'Gal. b 3 II. Hep.’b 19 TIL. Jaek pro: Narc. P. b 24 °IIE. Phil. b’18 VIE. ‘Pop. 22 IH, BO6V: Frparras 24 Ti. Ran. b 25 III. Rib. gross. b 16 IV, f20 VIE. Rob. b 10 van dem Rochlitzer Berg, 184 m höher, 13 V]). Trit. b 25 VI, E 13 VI Um BO 19- IV, 6725 II Yaeer 6-30 IV.

Schelle bei Zwolle, Holland. P. J. van Lohuizen.

1896. Aesc: BO’12 IV, b 8 V, £ 13 IX, LV 7 X. »Bet. BO III 2 Cory. b.7 IH. Crat.b 20 V. 'Cyt.'b’ 19V. Fag. BO2WV, WIN Zee 2 WM. Prun. ‘av. b22 IV. Prun.'P. b 26 IV. 'Prun.spb 26 TVs b 27: IV. Pyr. M. b12.V. - Quere. B0.4 V, W-17 V. Rihanna VII. Rub. .b>1 VI, f5 VI. Samb.b 2 VI. See..b.28 V, E20 Iso: B48 VI Sym HT VEeSyE DO:

Aln. b 10 III. Anem. b 8 IV. Buxus b 23 IV. Caltha b 20 IV. Card. b49 IV. Chel’ bp 11V. Chry..b72! VI: Frax. BO 15V ch sa re 19IX. ' Gal..e. Bet. 31 1, b4 III. Phil. b-2 VI. "Ran. 79 IV ERngemSE ba TV: Rob. .b.6 VI; "Salıx b 27 III. "Nuss, bh 10=EVz En b 12 IV.

Schollene, Kreis Jerichow II, Prov. Sachsen. 35 M. von Alvensleben, Rittergutsbesitzer.

1896... Aese. b’10 'V,.f 21 IX. Crat. b 11 WM. Cyd>h PVC V. Lil. b 5 VII. Rib. ru. f25 VI... Samb. 5b 28 V, f 12 VII Seekp av Reife: 10 YIL!\ Syr b 7 VE Dir errbr 18, VI Nie Dort

Sondelfingen bei Reutlingen, Württemberg. 370M. Volz Lehrer a. D.

1896: Aesc, BO’24 IV, bh 14 V,F 19.I8, LV 1 X Bet. BOT Ver IV, LV 3 2. Cory.’ b»6 LIT. Crat.. b 17 !V.2Cyt. b &VIL.gRaS2 B0/3 VI WEn LY»-5.X.,- Lil.»b 23° VI. Nare, p! b.I& Vi (Prunz avi 22V: SPrmaeen 28'1V. vPruün. ‚P, ib 24V.) Prun !sp.rh,2531TV.%. Byr316H bx3.W.7 ByrNoppler V...Quere.7BO 57V, WO V, LVSS1XFFRiberu. br29 IV 1 10 VIER

a

Sekt 13 VII. -Samb. bi 13 VT, 25. 1X, Sorb.b 20V, 215. VII. Syr.‘b IV eneor..b 117VIE Vit.'b27°VT.

Aln. b II. Caltha. b 24 IV. Colch. b 4 IX. Corn. m. b 18 III. Erax BO’15 V. Gal- b 15 III. Nare. P. b 28 TV. Rib- gross. b 28. IV, f 12 MIR Rob. bD> 10. VI: Salıxch di IT. Tuse 'b’2071m:

Spa, Belgien. 275 M. Professor G. Dewalque.

1896. Bet. BJ 26 IV. Corn. s b 31 V. (? spät.) Cyt. b (#4 VI, ein Exemplar, das stark durch den Frost gelitten hat). Fag. BO 8 V. Prun. av. b 27 IV (wild) Prun C. b 24 IV. Prun. P. b (9 V, ein Exemplar, das immer zurück ist). Prun sp. b 26 IV. Pyr. M. b 11 V. Querc. BO 11 V. Rib. au. DOG ATI rn SV. Rubr bb. IIPNT> 2 12- VI. 'Sorb. 2977 Spart. balgay. Syr bA2V.

Anem. b 31 III. Berb. b 22 V. Buxus. b 13 IV. Call. b 3 VIII. Evon. BES VI Ph. pn VIE Ran. b’10 IV. "Rib. gross. 19 VII.

Secale E: zu Jemeppe, bei Lüttich, 7 VII; zu Sombresse, 150 M., 9 VII; zu Vinalmont, 150 M., 12 VII; zu Hamoin, Thal der Ourthe, 130 M., 13 VII; zu Hannach, 160 M., 14 VII; zu Lenniche, St. Quentin (Brabant, 60 M.) nach Mitteilung des Bürgermeisters G. Velge, 6 VII.

Thurcaston Reectory, Leicester, England. 73 M. Rev. T. A. Preston.

18964 Nese. BA Ne Corn. Ss. b’4-VEx Cory. b.29T7 Crat. bp 29 TV. ByespESeNee ier bh’ 4 VL’ Prun. av. b 10-IV. Prun. sp. b 10-TV. TPyr. M. b (17 IV). Rub. b 15 V. Samb. b 17 V. Sorb. b (14 V Vollblüte). Syr. b 28IV.

Acer camp. b3 V. Acer. Pseu. b 26 IV. Anem. b 29 III. Berb. b 22 Beau br 29, II © Caltha b 11 II17 Card. HYA-IV. Chry. BE INVE Corn: m. b 20 II. Frax. b (21 IV). Gal. b 25 I. Larix b 20 III. Leucojum b 21 M. Naree 2 ar. -Phile b 19°V. "Rib,reross. b’°1 IV. Salpebr207II. "Ulm. DYIEHIT:

Uman. Gouvernement Kiew, Südrussland. 219 M. W. A. Poggen- pohl, Inspeetor der landwirtsch. Schule.

BO: Aeste des ganzen Baumes mit zarten, jungen Blättern ganz be- kleidet, also nicht erste Blattoberflächen sichtbar.

13962 Aese BO TISV, Dr22SVz Bet. B02137V b730IV., Cornzsch IDEyE 20ary. b: 3, IV. ‚Crat. b 28 V. Cyd.b 2 VI. Fag. BO 20V. Lie. Dean Konz ct. b 24° VW, TR AVERS Prun ay2b 13-V.. Prun.. Ch 13% PFERD SBREHEI2 NV: Prunsep- bis Ve Pyrc..pr18,V. /Pyr; M. b 203V-2Quere, BOosievs Kin: aus b 193,V- SRib, ru.>b.6- VW, 2.29 VT. Rub.’b 6 VL LESVM: Sals 0.b 10. V1. Samb. b 8 VI. See. b 3.VI, E15 VII. :Sorb br25 V. Syr. b 24 V. Til. parv. b 28 VI. Vit. b 24 VI.

Acer camp. b 13 V. Acer plat.b 2 V. Aln. b 14 IV. Anem. ran. b ISenVvseBerbiabro8mV...Chelsahr 13V. Chr,a202 87 VE Cornesmhr 2°Ve Riyon: bBESRSN nel br 27. VW. „Lon. x. .b 24V. Mor. b-2.VT. ‚Phil. D.8 VIE Bop. Beate Prun,sArın. br 14V, Ban. b227. IV. -Rib.,gross. b’3 VW. Rob. h5 Diesen. hr26 Vi STeitzih, IOSEVL, Br722- VII Poss. ob 155197 Ulm, b 28 VI.

Villingen., Baden. Ca. 700 M. Hauptlehrer Schüssler.

18962 Nese. BO-31 V, b-3 VL, f 30-IX, LV 10°X% Atro.:b- 1 VII. Bet, 30220 VB520. 2 Corn, sb 3 VIL,1.14.%, Cory» b. IS,TIE Grat. b’ 7 NVT.

30.0

Gyt..b 80 V.; Lig. b/28 VI, 2.24 TXı Lil. bIl VE Ton. tl VRR Nare. p.b 20 V. Prün. av. ’b 7 V. Prun.C. BP 23V Prun: By SS sp:b 10V. Pyr.. e.rb:16 V. :Pyr. MM. o 24 Vz Rip. aus bEIbaN EPs Rib. ru: b.14-V, f.28 VM. Bub. p.18 VLf 22°VIl. Sambb 18 VI zero Sec. b 18 VI. Sorb. b 3 VI, 115 IX. Spart#b 22 VI. Syr bESN2

Berb.,b. 16 VI. Colch. b+14IX., Rob. b 22 VE. Til.parw BOSENTER Teit. ispelta 058 «VIE 7 VacebrlaNge6 VII

Wermelskirchen, Ree.-Bez. Düsseldorf. 320 M. J. Dahlhausen, Obergärtner (bei Schumacher) nnd J. Schumacher, Fabrikant. Beobachtungs- gebiet ist hauptsächlich der Garten von J. Schumacher.

1896. ,,,Aese. BO MV, ob: 10V, (ErIEIXIEV-6 X. Bei BO LV 7 X. Corn. 's. b- 3”VI, f 24 VII. "Cory: b.17 11 Grat pe b,15:V.a.Cyt. b 14V. Fag. BO 27 IV, WIN „LV 13x. Lie Sbr2bee 3 IX. Lon. t>b.6 VW; £\28 VI... Prun. av. b’15: IV. Prim. CH 200 B. b.:25 IV. Prim. sp. b 38V. Pyr.ie. 625 1V. Byr2 Mr Delsaysreene BO-5-V, W 13 V, LV.20X%. Rib..au. b.13.1V, 25 yI. Rip mob Bene f 25. VI. Rub.cb1 VI f1 VI. sSamb. b 24 V,f 8, VI: See, pr 280 7aH 15 VIL Sorb. b 19 V. Ef 23 VII. ‚Spart. b 13 V. 2Symrb ONE Sur. b9SV- alu er.16226: VE#E Vi.-b IN

Wiesbaden. 115 M. Ch. Leonhardt, Lehrer a. D.

1866. Aesc. BO 12 IV, b 7 V, £ 20 IX. |sehr spät), LV’£+X, Atro.b 30 V,f20 VII. Bet. BO 20IV,LV 11X. Corn. s.b 29V, £f26 VII. [sehr spät] Cory. b12’I. Grat. 'bs11 V.> Cyd: 'b. 12V.» »Cyt=b. 12 V. - Bag BO2DENEWzE V, EV. 11 X; +Lie.rb..20 V7, £25-Ix, Lil; b 20; VI. vEon.; t.,b Ayers Nare.*p.b..20 TV. "Prun. ay..b. 15. IV.. -Prün..C. 6523 IV Prun Bonsai Prun: sp. /b>16..1V. : Pyr..e; b123/ IV.» Pyr. M. br3+V.. Quere BODEN 3-V; LV: 15. X.- ‚Rib.zau. b 20: TV, £26 VI. BRib- zu. 12 N IDEE b29 V, f 30. VL. Samb. b 28-W,f12 VIIL- Sec. b.30 V, EA8S N IIzERSorB b 12V, f-2 VII, Spart: b 12V: -Sym: b.2 WI, £ 24 VII, Syısbrasese ST... 19. N. > Vie brI2NVT.

Wigandsthal, Schlesien. 471 M. 0. Rühle, Lelırer.

1896. Aese. bh 28 V.. :Cyat..b:6 VI. Narc. p.b; 27. V. Prumar DOSE Prun:vC..b 20.V.. -Pyr- c.:b. 17 .V., Pyr.-M. b 24.V... Rıb. nu Desay ze ron b»17 VL. ‚See. .b 12. VL... Sorb..b 81V. ‚Spart...b- 29V; 7&yr.br2sze

Anem. b 28 III. Berb. b 26 V. Call. b 4 VIII. Caltha b 30 IV. Card. b 8 V. .Chel. b.26 V.- Gal. D 17 IM. ‚Hep. b: 23 IH. Nare, P-h 29T are b..25. IV. „Rib. eross bh 8,V., Vace.2h 27V,

Wilhelmshaven. Jadebusen. 8 M. E. Stück. Beamter am Marine-Observatorium.

1896.. Aese. BO 21 IV; b 12 V. Cory. b I1TIE. Cyk.-br2E re av.27 IV. Prun.C.b4V.Pyr.c.b6V.Pyr.M.b10 V.Rib. ru. b25IV.Syr b17V. Aln. b 13.1I. Card..b. 1 V. Gal.b 23. Ribrerass-br227IV.

Winterstein, Forsthaus bei Friedberg, Oberhessen. 340 M. Förster W. Frank.

1896. Bet. BO 26 III (9), b 27 IV. Corn. s b. 16-VT. Cory. byazeiE Crat. b 20 V. . Fag. BOAV, WSV, LV 288. Prunr av b 2% IVSzRrme sp. 3b 27 1V. Byr: eb ASVSByr"M. DEN. igterer BO) SV Rib..b 27. TV.‘ Sec b 3. VL Sorb..b, 20.82 >Spart: b 18,V. „Sy. b DrlMlsnge wenige Exemplare vorhanden )

Anem. b 4 IV. Call. b 23 VIL. Coleh.-b.26 VIIL Gal.’b 16 II. Rib. SroSSs DT EV. Salıxı b 22. III... Vace.ib.27.LV.

Wittnanu bei Freiburg i. B. W. Schroff. Durch Professor Dr. Schultheiss in Karlsruhe.

18964. Prun. sp: b,18 IV.

DL: Anemih 1% INS sBüuxus-b IX IV. ‚Salıx b.:17 IE

Wöhrden, Holstein. 0 M. E. Eckmann, Rector.

1896.. Aesc. b. 13V. Grat. b 16 V. Cyd. b 22V. Cyt..b:30 V. Lie. Beer slehb 5. NIESINare. p. b.18 VW. -Prun: av. b6W Brunn C.b7V. Era spaib>9 N. Purcc. bi 10V: Pyr.,M.b: 11 V.. .Rib. ru. b 28 IV-£7 VIE Rebız DelSy1, 255 VII Samh.ıb 4 VI. Sorb..b..25.,V.. .Syr. 6.17 9. "Tilzer. D,S,- ML;

Anem. b 27. IV. Galtha b 10 V. Card..b 13V,

Zaandam, Holland. 0 M. A. Bakker, Lehrer.

SI Nesce BOSIEIEV.chI7 IV, t 17.18, ,V 10-X. - Atresb 18 V1,1118 PERRRENGHry. bE.L0HITL. Crateb 24 V. Gyt.. bi 14V. Lieb 23-VI. Lil..b.8. VIE. on blVT. (2), Nare. p. b-19-.1V-- Pyr..M. b 18-1V. Rib. ru.:b.7 IV. Rub. BE2EVTSamb,. b 6. VI. £ 1:7. VII. ;; Sorb. b 12V, £ 19 VIM. :Sym: b. 14. VI SE3SV IL] 2 Syr:.b-11,V.

Aln.sbr 7.11. 7 Berh.;b- 18 :V. ‚Galthah, 19, IV Card. b 20.TV. Chel. b DBERVER Chrar.; b, 4 VI... Even. b; 10,VL.. .Erax..,h-20 V.: Gal. b.26 II. Hep. BEABBLITENarnch, Bob; 8: IV. Phil. 'b: IE VL. Ren. b..22. 111.

Zeulenroda, Fürstentum Reuss. Ca. 323 M. Carl Gebhardt. (westliche Fluren).

1896. Aesc. BO 21 IV, in G. Körners Garten breite Reihe 4 IV, BE 2UaVe 126 Körners "Garten 16.V, LV 2X. Bet. BO.27 IV, b 11 V,LV SUSEN 7 6ory. b, 14: II, Cratsb-3 VL: Eyt.b.1.VI. Fag. BO. 13 V, W29V, Deep 1EVIESS Nanep.,b:20, V, Prun..C.b 6 V,Prun. P-b 11V. Beunsesp DES WV Byn, ;c# b 12 Vs Pys, M..b 12V. Quere.- BO 13V, W 4 NESEVZOEX? 2 Rıbs -ausb; 5, V. „SRiby, ru b. 2 Vf 22 VII... .Salv., off. b.22, VE Samba to, AV 0.65 RR See.b. 9 VE ER 5 VII. Sorb.-b 29V, £415 VI Spart-cbı28 V.. Sym..b 14 VI.» Syr. b 24.V. Til. gr. b. 14 VII. Til. parv. b 16 VII.

Acer. zplat..b, 28 IV, LV 2.X, Acer Pseu. b 19V. Aln. b 21 TIT. Anem, BEt3s ITS Berb.; b- 31V. Caltha, b 16 TV.) Frax. BO 21 V, LV 7X. Gel. DERNTSIETLS>Hep...b. 22.11. Narc- P..b 15 IV. Pop, b 8 IV, BO 20V. Rip. etusseh.28 IV. Til. .er. BO-I VW, LV 6X. Til. parv. BO 16 V, LV 10x BEirSb ZVIT STEuss.b,19, 17,1 2.V. Ulm: 5.12. T1V, BO .16.V. Vaee..b.6V.

Il. Neue phänologische Litteratur.

Fortsetzung vom 31. Bericht der Oberhess. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Giessen, S. 142. (S. 24 des 8. A.)

E. Müller, Phänol. Beobachtungen. In: Schul-Anzeiger für Oberbayern, Nr. 8. XII. Jahrgang. Enthält Beobachtungen für Haag 1395 (die nämlichen,

NO en

die im 31. Bericht der Oberhess. Ges. veröffentlicht sind); anknüpfend an eine Besprechung meiner Arbeit über den Frühlingseinzug zu Mecklenburg wird zu phänol. Beob. in Oberbayern aufgefordert.

Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 189. Utrecht 189. In VI, D, Phönomenes periodiques des animaux, des Vegetaux, et de l’agrieulture S 316 ff finden sich von einer Anzahl Stationen auch phänol. Beobachtungen.

Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 1894. Utrecht 1896. In VI, D, Plıönomenes periodiques u. s. w. 8. 315 ff. finden sich von einer Anzahl Stationen auch phänol. Beobachtungen.

P. R. Bos, Phytophaenol. Waarnemeningen in Nederland over het Jaar 1895. In: Tijdschrift van het kon. Nederl. aardrijkskundig genootschap. Jaar- gang 1896. Leiden 1896. 8. A. Enthält Beobachtungen von 31 Stationen nach der Instruktion Hoffmann-Ihne.

P. R. Bos, De taak der phyto-phaenologie voorheen en thans. [Die Auf- gabe der Pflanzenphänologie früher und jetzt] In: Ebendort. 8. A. 28 Leiden. Berücksichtigt die neuere deutsche Litteratur sehr eingehend.

Schäfer, Phänol. Beobachtungen für Metz in den Jahren 1891 —95. In: 17. Jahresbericht d. Ver. f. Erdkunde zu Metz. 1894/95. Metz 1895. Auch in den drei vorhergehenden Jahrgängen sind phänol. Bzobachtungen für Metz enthalten, ebenfalls von Schäfer mitgeteilt.

Die Ergebnisse der phänologischen Beobachtungeniü.J. 1894 [im Königreich Sachsen] In: Jahrbuch des k. sächs. meteorol. Instituts 1894, Jahrgang XII, II. Hälfte oder III. Abteilung. Bericht usw. Hrsg. von P. Schreiber. Chemnitz 1895. S. 74—81. Vergleiche Jahrgang 1894 dieser Beobachtungen, XXXI. Ber. der Oberh. Ges. für Natur- und Heilkunde. 8. (5.21 des’ S. A.).

E. Mawley, Report on the phenological observations for 1895. In: Quaterly Journal of the R. Meteorol. Society. XXII, No: 98. April 1896.

Phänol. Beobachtungen in Bremen und Borgfeld 18%. (F. Buchenau und R. Mentzel). Ferner: Ergebnisse der phänol. Beobachtungen von 1832 —1895. In: Deutsch-meteorol. Jahrbuch für 1895. Bremens Ergebnisse usw. Hrsg. von E. Bergholz. Jahrgang VI. Bremen 1896.

F. Schultheiss, Phänol. Mitteilungen. In: General-Anzeiger für Nürnberg-Fürth. 1896. No: 143, 272,

W. A. Poggenpohl, R£sultats des observations phytophenol. sur les phases du döveloppement des plantes sauvages et cultiveesau jardin "Tzaritzine et sur les champs de l’&eole agrieole & la ville d’Ouman. [Russisch]. Odessa 1896. Enthält alle Daten für Umau von 1886 bis 1895. Eine [russische] Einleitung geht voraus; die wichtigsten neueren phänol. Arbeiten sind be-

rücksiehtigt. Botanischer Jahresbericht XXI. (1894), 2. Abtheilung. XV, I, 4. Einfluss des Klimas auf die Pfianzen. Berichterstatter: F. Höck. Fast

alle der hier angegebenen Schriften sind auch in dieser Titteraturübersicht an- geführt, nicht der Fall ist es für: Schäfer, Phänol. Beob. für Metz 1891—94 (Jahresb. Ver. Erdkunde, Metz 11, 1893/94), Pamm el, Phenol. Notes for 1892 1892 (Proc, Jowa Acad. Soc) 1892, Witten, Phenolog. Notes at the Missouri Botanical Garden for 1892 and 1893 (Miss. Bot Garden, 5. Annual Report St. Louis 1894).

ee

Das Klima von Frankfurt am Main. Bearbeitet von J. Ziegler und W. König. Frankfurt a. M. 1896. Enthält S. 50 u. 51 Mittlere Vegetationszeiten 1867 bis 1895 von einer grossen Anzahl Pflanzen, auch das früheste und späteste Datum ist angegeben. Die Anordnung ist kalendarisch, so dass die Tabelle einen Phänologischen Kalender für Frank- furt a. M. darstellt. S. 79—85 der Einleitung finden sich einige allgemeine Erörterungen in denen auch auf die phänologischen Jahreszeiten eingegangen wird. Tafel 10 zeigt (in Kurven) für eine Anzahl Phasen die Abweichungen der Einzeljahre vom Mittel Alles Phänologische im dem Werke rührt von 34 Zieseillerr. her.

E. Ihne, Über Beziehungen zwischen dem phänol, Verhalten unserer Pflanzen und der geographischen Lage. -- Vortrag, gehalten in der geogr. Section der 68. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Frank- furt a. M. 1896

J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1895. In: Jahres- bericht des Physikal. Vereins zu Frankfurt a. M. 1894/95. 8. A.

H. Töpfer, Phänol. Beobachtungen in Thüringen 1895 (15. Jahrgang). In: Mitteil. des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S. 1896. 8. 68. Halle 1896. 6 Stationen.

0. Koepert, Phänol. Beobachtungen aus dem Herzogtum Sachsen- Altenburg 1895. (6. Beobachtungsjahr). In: Ebendort, S. 73. 4 Stationen.

M. Geistbecek, Leitfaden der math. und physikal. Geographie. 16. und 17. Auflage. Freiburg i B. 1896. Auf S. 135 dieses Schulbuches ist ganz kurz auch von der Phänologie die Rede.

In Meyers Conversations - Lexikon, V. Auflage, .1896, ist der Artikel Phänologie umgearbeitet und erweitert worden. Es sind ihm Karten beigegeben worden: Hoffmann, Frühlingskarte von Europa; Ihne, Auf- blühen von Syringa vulgaris in Europa; Ihne, Aufblühen von Ribes rubrum in Finnland.

Jahresbericht der forstlich phänol. Stationen Deutsch- lands. X. Jahrgang 1894. Hrsg. von der Grossh. Hess Versuchsanstalt (Prof. Dr. Wimmenauer und Forstassessoren Schwinn und Scheel). 22 Stationen aus Baden, 10 aus Braunschweig, 20 aus Elsass-Lothringen, 35 aus Hessen, 102 aus Preussen, 27 aus Thüringen, 3 aus Württemberg.

Rahn, Die Pflanzenphänologie im Dienste der Witterungs- und Klima- kunde. In: Apotheker-Zeitung 1896, No: 105, Berlin.

Erscheinungen aus dem Pflanzenreich [in Württemberg 1895] In: Deutsches meteorol. Jahrbuch 1896. Meteorol. Beobachtungen aus Württemberg. S. A. Enthält die Beobachtungen von 52 Stationen.

A. Barnewitz, Welche Teile der wissenschaftl. Botanik sind bei dem Unterricht an höheren Schulen vorzugsweise zu berücksichtigen ? Progr. des städt. Realgymnasiums zu Brandenburg a. H. Ostern 1897. 8. 36 ff. Phänologie

(Abgeschlossen 18. April 1897.)

Il. Phänologische Beobachtungen in Darmstadt 1868 1889, Herr Oberstabsauditeur Carl Eigenbrodt in Darmstadt (gestorben im August 1830) hat von 1868 bis 1889 ein (rartenbuch geführt, in dem er neben gärtnerischen Beschäftigungen (Aussäen, Verpflanzen, Pfropfen usw. auch Auf-

3

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blühzeiten, Fruchtreifen, Ernteausfall und meteorologische Verhältnisse auf- zeichnete. Dieses Buch wurde mir durch Vermittelung des Herrn Dr. Balser von den Hinterbliebenen des Herrn Eigenbrodt zur Verfügung gestellt; insbe- sondere bin ich Frl. N. Eigenbrodt für mancherlei gütigst erteilte Auskunft zu Dank verpflichtet. Ich habe die Einträge auf phänologische Verwendbarkeit angesehen, und die nachstehenden Tabelien sind das Ergebnis. Es finden sich in dem Bnche noch Daten für viele andere Speeies, ich habe aber (mit einer Ausnahme, Öydonia japonica) nur die des Aufrufs Hoffimann-Ihne und der Er- gänzungsliste von 1893 berücksichtigt. Die Beobachtungen sind alle im Garten des Herrn Eigenbrodt gemacht. Dieser liegt Ecke der Wilhelminen- und Heinrichstrasse, ist beinahe 2500 qm gross, fast ganz eben und hat ziemlich normale Lage; jetzt ist der grösste Teil etwas mehr beschattet als es früher der Fall war. Der Garten enthielt und enthält noch eigentliche Garten- pflanzen (Nutz- und Zierpflanzen), daneben auch eine Anzahl unserer wild- wachsenden Kräuter, die der Besitzer, ein grosser Freund der Natur und ein feiner, genauer Beobachter, nach und nach hineingepflanzt hat.

Die Beobachtungen lassen sich in drei Gruppen bringen. Einmal liegen für verschiedene Species durch eine Reihe von Jahren hindurch Aufzeichnungen an denselben Individuen vor. Derartige Beobachtungen sind nicht eben häufig, sie bieten ein sehr schätzbares Material. Es sind die für Amygd. communis, Mandelbaum ; Cereis siliquastrum, Judasbaum; Cydonia japonica, japan. Quitte; Prunus Armeniaca, Aprikose, zwei Exemplare, eins im Vordergarten, eines am Hause; Prunus avium, Süsskirsche, Sorte Knorpelkirsche. Die Exemplare, die Herr Eigenbrodt beobachtete, stehen bis auf die Aprikose im Vordergarten noch heute. Es ist Sorge getragen, dass sie in Zukunft weiter beobachtet werden.

Zweitens liegen Beobachtungen von mehreren Species vor, deren Stand- ort und Anzahl im Garten die Aufzeichnungen so ziemlich als normal für Darm- stadt erscheinen lassen. Diese Beobachtungen sind also ohne weiteres mit denen anderer Orte zu vergleichen, und das Mittel dürfte sich, wenn weitere Jahre hin- zukommen, kaum viel ändern. Auch die von 1832 bis 1889 von Goebel, Rahn, Röll gemachten Beobachtungen (Berichte d. Oberhess. Gesellsch.), soweit sie als normal anzusehen sind, stimmen befriedigend. Diese Species sind Anemone ne- mora, Buschwindröschen ; Galanthus nivalis, Schneeglöckchen; Hepatica triloba, Leberblümchen ; Nareissus Pseudonareissus, gelbe Nareisse: Nareissus poeticus, weisse Nareisse; Pyrus communis, Birne; Ranunculus Ficaria, Scharbockskraut.

Eine dritte Art von Beobachtungen sind die für Leucojum vernum, Frühlingsknotenblume, Persica vulgaris, Pfirsich ; Syringa vulgaris, Nägelchen. Sie sind an verschiedenen Exemplaren dieser Species gemacht, aber der Stand- ort war nicht normal. Syringa stand zu beschattet, daher dürften die Daten etwas später sein als für normal stehende, Persica stand etwas zu günstig, daher dürften die Daten etwas früher sein, als für normal stehende (es befindet sich keines der von Herrn Eigenbrodt beobachteten Exemplare mehr im Garten), Leucojum stand etwas zu geschützt und sonnig, daher sind die Daten etwas zu früh. Letzteres fällt namentlich auf, wenn man Galanthus mit Leucojum vergleicht, Galanthus ist im Mittel einen Tag später als Leucojum, während es Regel ist, dass Galanthus etwas früher kommt. Für Frankfurt a. M. sind z. B. nach den Beobachtungen von J. Ziegler (Planzenphänol Beob. zu Frank- furt a. M, Berichte der Senckenberg. nat. Ges. 1891) die Daten be) Galanthus 25 II, bei Leucojum 2 II.

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Im Druck vollendet Ende Juli 1897.

Zur Theorie der Resultanten von E. Netto.

Im ersten Bande meiner Vorlesungen über Algebra habe ich den bis dahin unbewiesenen Satz hergeleitet, dass die Resultante zweier Gleichungen mit einer Unbekannten bei allgemeinen, unbe- stimmten Co6fficienten irreduetibel sei. Ich werde hier die Irre- duetibilität im Falle beliebig vieler Gleichungen beweisen. Dieses Theorem ist von fundamentaler Wichtigkeit für die Theorie der Elimination. Schläfli hat in seiner bedeutenden Abhandlune: „Über die Resultante eines Systems mehrerer algebraischen Gleichungen* (Wiener Denkschriften 1552; S. 1) die Unteilbarkeit der Resultante als Grundsatz annehmen müssen. Wir werden das Theorem auf dem Wege der strengen Induction ableiten. Dabei ist es interessant, dass die notwendige Annahme seiner Richtigkeit im Bereiche von weniger Variablen an emer Stelle anftritt, an der man sie kaum gesucht hätte, nämlich beim Beweise eines fast selbstverständlich scheinenden Hülfsatzes.

Es sind o allgemeine Gleichungen mit unbestimmten Coeffi- cienten

(1) ee ee re) in den o Variablen x, y, ... . gegeben. Die Dimension jedes f, sei m,. Wir setzen das Product sämmtlicher Dimensionen m..m...m. —K&K.

Die Coeffieienten von fa mögen generell mit a, bezeichnet werden. Jedem der a, legen wir ein solehes Gewicht bei, dass, wenn x, Y, . . . die Gewichte 1 bekommen, f, isobarisch vom Gewichte m, wird.

Das Gleichungssystem (1) besitzt k Wurzelsysteme

Xyy Yin = ur Kor Var e a ae ee Alle diese kann man durch die Lösung einer einzigen Gleichung erlangen. Setzt man nämlich die Substitution an

Wr RX SE Ryan pn eur 2 Sen a 3 En A in): wobei x, A, f, . . . unbestimmte gewichtlose Parameter sind, dann

besteht für oe eine Gleichung kt®2 Grades. (2) pa (RU ERSETT EL DE 3. a ee

Hierin sind die Coöffieienten p,, Pı, Pa, - - ganze Functionen

sämtlicher Reihen a,, a,, ... . a, und zwar sind sie homogen in

den a, vom Grade „,) ; es ist ferner p, von den Parametern frei, a

während Pr eine homogene Function „ter Grades von ihnen Ist. Ferner ist p, isobarisch in den a vom Gewichte o, und p, vom

Gewichte p. Für allgemeine Functionen ist p, irreduetibel und nicht identisch gleich Null. Das Verschwinden von p, ist charak- teristisch dafür, dass die so homogenen Gleichungen, die aus (1) entstehen, wenn man nur die Glieder höchster Dimension beibe- hält, ein gemeinsames Wurzelsystem besitzen, welches von dem banalen x =0,y=0,... verschieden ist. p, ist also die Resultante dieser s homogenen Gleichungen mit s Variablen, oder auch von os nicht homogenen Gleichungen mit (s 1) Variablen. Wir setzen, was für co = 2 fest steht, die Irreduetibilität von p, bei allgemeinen Coöfficienten voraus.

Jede ganze symmetrische Function kann als gebrochene Function der « dargestellt werden, deren Nenner eine Potenz von p, Ist.

Es sei nun eine neue Gleichung & (x, y, ...) = 0 derselben Veränderlichen x, y, .. .. mit den Coöfficienten b gegeben. Die Dimension von & sei n, und den Coöfficienten b mögen solche Gewichte beigelegt werden, dass jedes einzelne Glied von g das gleiche Gewicht n besitzt, wie die Function selbst. Nun bilden wir das Product der Funetionalwerte

(3) BERN a (a east lo

Diese Function ist homogen in den b vom Homogeneitäts- grade k; sie ist isobarisch in den b, x, y, . . vom Gewichte kn;

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sie ist symmetrisch in den x,, Ya». - - Die verschiedenen in ihr auftretenden eintypigen symmetrischen Funetionen drücken wir als gebrochene Funetionen der Go6fficientensysteme a,, 4,,

aus; nach dem oben Dargelegten tritt dabei eine Potenz p, " als Hauptnenner auf. Wir setzen nach Multiplication mit p,"

ee) Te, Tara). Dieses R nennen wir, obwohl in ihm & noch eine Sonderstellung den f gegenüber einnimmt, die Resultante der Gleichungen (l)undg=o. Rist ganz in dena; da p, das Gewicht o besitzt, so stimmen (3) und (4) in den Gewichten überein, d. h. (4) hat in den a, a,...,b das Gewicht kn. R ist homogen in den b vom Grade k.

Jetzt ersetzen wir in (4) die Function & durch das Product &'.2'' zweier allgemeiner Functionen, deren Gradsumme gleich n ist, dann gilt die Formel

) Ren...) Rn.) Rn. 58).

Zunächst ist nämlich identisch DER N). Jedes der Produete rechts wird durch Multiplication mit einer passenden Potenz des irreduetiblen po, ganz in den a; wählt man für jede Potenz den Minimalexponenten, so kann sich kein Factor p, wegheben, weder gegen den zugehörigen, noch gegen den fremden Zähler. Folglich ist das Product der Potenzen auch für die linke Seite der Hauptnenner, und es folgt (5).

Ersetzen wir ferner in (4) eins der f, z. B. f, durch das Produet £,‘ f, zweier allgemeinen Functionen, deren Gradsumme gleich m, ist, so gilt die Formel

(6) BR ee te) IR (dr: l;e) (ee).

Die Lösungen x,, Yy,> Z,, - , teilen sich nämlich in zwei Sorten ;

in diejenigen x, ‘, Ye. Ginweleheit, 2 —0, ,=09,...6=0 befriedigen, und in diejenigen x,", Yy', - - . welche f," = 0,

= 0,...f, = 0 befriedigen. Demnach ist identisch

k . fr 4 une ya ne u lko ya). Die Coöfficienten von f,‘ und £f,” seien generell mit a,' bezw. a, bezeichnet. Drückt man dann die beiden Producte rechts als

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gebrochene Functionen der a,', &, .. bezw. der a", a,... aus, dann treten zwei Hauptnenner, etwa °° beim ersten und ı® beim zweiten Producte auf. Es ist klar, dass der Hauptnenner der linken Seite ein Teiler des Produets sein muss. Bedenkt man aber, dass s und ı irreductibel sind, so dass bei o kein Factor vorhanden sein kann, der nur die a,‘ enthält, und

4

bei r keiner, der nur die a,“ enthält; und ferner, dass das erste

Product frei von den a,', das zweite von den a,’ ist, so folgt, dass kein s sich gegen den Zähler des zweiten Products wegrheben kann, u. S. w., so dass also auc)ı links derselbe Hauptnenner stehen muss. Damit ist die Formel (6) bewiesen.

Mit Hülfe von (5) und (6) können wir die Irreduetibilität von R nachweisen.

Gesetzt für ein System der allgemeinen f, von den Dimen- sionen m, gäbe es ein allgemeines g von der Dimension n, für welches R zerlegt werden könnte, so nehmen wir n so klein als möglich an, d. h. wir wählen es so, dass bei Festhaltung der f,, Kein allgemeines g von geringerer Dimension als n noch ein

reductibles R besitzt. Es sei für diese Festsetzungen £ 5) (N) R=R,.R, wobei R, und R, ganz in den a und in den b sind. Nun setzen wir statt der allgemeinen Function & das Pro-

duet zweier allgemeinen Funetionen g‘, g‘ ein, deren Gradzahlen die Summe n haben. Dabei gehen die Coöfficienten b in bilineare Functionen der neuen Coöfficienten b’ und b’ über. Trägt man

diese in (7) ein und benutzt (5), so entsteht I N ee el en).

Der Annahme nach sind beide Factoren der rechten Seite irre- duetibel; sie sind folglich einzeln gleich den, nun ebenfalls als irreductibel erkannten Funetionen R, und R,. Hierin liegt aber ein Widerspruch. Es enthält nämlich jeder einzelne Factor links beide Goöffieientenreihen .b‘ und b‘ in bilinearer Verbindung, so dass nicht etwa die eine fehlen kann. Rechts dagegen enthält der erste Factor nur die b‘, der zweite nur die b‘“. Diesem Wider- spruch können wir nur dadurch ausweichen, dass wir n = |] nehmen; denn dann ist g nicht mehr in Faetoren zerfällbar.

Genau so folgt durch Verwendung von (6), wenn wir nun die Grade m,,...m,;n =] festhalten und m, so klein als möglich unter Festhaltung der Zerlegungsmöglichkeit für R wählen, dass der Minimalwert von m, gleich 1 wird. Gleiches folgt auf demselben Wege für alle m,.

Ist also überhaupt die Funetion R für irgend ein System allgemeiner Functionen der Dimensionen m,, M,;, . . . M,, N zer- legbar, so gilt der gleiche Satz auch für das R eines allgemeinen Systems linearer Funetionen. Dieses R ist die Determinante derselben und als solche irreduetibel, wie leicht zu beweisen.

Wir wählen dazu den Induetionsschluss von v auf + 1). Für eine Determinante von 2 Elementenreihen ist der Satz klar; er sei bereits für v Reihen als richtig erkannt. Wir entwickeln die Determinante (v + 1) Ordnung, von welcher die Unzerfäll- barkeit hergeleitet werden soll, nach den Elementen einer Spalte ; da diese Elemente von einander unabhängig sind, so kann eine Zerfällung der Determinante nur dadurch eintreten, dass alle Adjuneten der Elemente der ersten Spalte einen gemeinsamen Teiler besitzen, also, da sie der Voraussetzung nach irreductibel sind, dass sie auch übereinstimmen. Das ist unmöglich, weil je zwei immer eine besondere Elementenzeile haben.

Aus alle dem folgt: Die Resultante allgemeiner Gleichungen ist irreductibel.

Es ist nun noch die Ausnahmestellung von g zu beseitigen. Bisher war sie notwendig, denn die Benutzung der Wurzelsysteme zeigt, dass es durchaus nicht klar ist, man könne & mit einem f, vertauschen. Bei einer Variablen trat die hier fehlende Factorenzerlegung ein, so dass dabei die Gleichberechtigung von selbst heraustrat. Die Gleiche muss hier bewiesen werden.

Jede auf die eine oder die andere Art aus f,, . .. . g herge- stellte Function R liefert durch ihr Verschwinden die characte- ristische Bedingung dafür, dass die (s + 1) Gleichungen

De ol non 0,0, 0 mindestens ein gemeinsames Wurzelsystem besitzen. Verschwindet sonach die eine für irgend ein Wertsystem der Goöfficienten, so verschwindet die andere für dasselbe. Nach einem bekannten Satze stimmen somit beide in ihren irreductiblen Faetoren überein, und nach dem oben bewiesenen Satze über ihre Zerfällbarkeit sind sie bis auf einen Zahlenfaetor mit einander identisch. Jetzt erst ist der Ausdruck „Resultante des Gleichungssystems“ gerechtfertigt.

Beiträge zur Geologie des südöstlichen ‚Taunus, ;: insbesondere der Porphyroide dieses Gebietes.

Von Wolfgang: Frank.: >

Ein Hera nie.

Das Material zur. vorliegenden , Arbeit wurde im Herbst .1896 und Frühjahr 1897. teils unter Leitung von Herrn Prof. Kayser, teils auf selbstständigen geologischen Wanderungen, gesammelt, Es ist meine Absicht, die im Gebiete . des. östlichen Taunus, .be- sonders in. der ‚Gegend des, Hausbergs bei Butzbach in Oberhessen auftretenden Devonschichten (also unter Ausschluss von Tertiär und Diluvium) kurz zu beschreiben. Die in neuerer Zeit mehr- fach erörterte Frage nach Alter und Herkunft. der Porphyroide hat dabei zu eingehenderen Untersuchungen, und Besprechungen Veranlassung. gegeben, als sie anderen. Schichten zu Teil wurden. Paläontologische und petrographische Einzelheiten wurden in 2 Anhänge verwiesen. Besonders ‚wurden bei der Untersuchung gewisser Feldspathgrauwacken, deren Alter zur Zeit noch Gegen- stand lebhafter Erörterung ist, eine Reihe von solchen Gesteinen aus dem „hessischen Hinterland“ (Gebiet zwischen oberer Lahn und Dill) in den Bereich der Untersuchung und Beschreibung gezogen.

Es sei mir an dieser Stelle gestattet, meinen hochverehrten Lehrern, denen ich so viel-Anresung und Förderung bei dieser kleinen Arbeit verdanke, Herrn Prof. Kayser, der mich wieder- holt im Taunus besuchte und mir bei ‘der Bearbeitung des dort gesammelten Materials mit gütigem Rat stets zur Seite stand, sowie Herrn Geh. Rat M. Bauer, der mich in die Methode-der mikroskopischen Gesteinsuntersuchung aufs freundlichste einführte, einen aufrichtigen und ergebenen Dank auszusprechen.

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= Den Herren v. Sandber&er (Würzbürg) und R. Lepsius (Darmstadt) sage ‘ich für die auf meine brieflichen Anfragen gütigst erteilte Auskunft“ verbindlichen Dank.

Die Herstellung der paläontologischen Zeichnungen übernahm Herr' Dr. E:- Beyer in Frankfurt a. M. im liebenswürdiger Weise. Für ihre’ schöne und! sachgemässe Ausführung ‘bin’ ich ihm zu besonderem Danke verpflichtet.

Der: östliche Taunus fällt mit seinem’ Abfall nach der Wetterau und dem Höhenzug Hausberg-Bodenrod in die Grenzen des Gross- herzogtums Hessen: ‘Westlich gehört er’mit dem „Schöffengrund*, d.i. dem "oberen Solmsbachthal, zum Kreis Wetzlar, Reg.-Bez. Coblenz; mit dem Usinger Land zum Regierungsbezirk Wiesbaden. Den steil gegen Main- und Rheinthal "abfallenden Kamm bildet bekanntlich der Zug’ von Taunusquarzit von Rüdesheim bis Bad- Nauheim. - Nächst ‘diesem bildet’ der erwähnte Höhenzug' mit der „Hessel“ (507 m) bei’ Bodenrod’und dem „Hausberg“ (486m) bei Butzbach »den "höchsten Rücken des’ nördlichen: Teils, ‘im Süden erreicht unter den: dem’ Hauptkamme‘nördlieh vorgelagerten Höhen der Hirschberg bei' Merzliausen die Höhe von ‘505 m.

Wie der Hauptzug des Gebirges, so verlanken aucli diese Erhebungen ihre” Entstehung der’ grösseren Widerstandsfähigkeit ihres '@esteins: ‘ziemlich sandigen, diekschiefrigen, oft’ quarzitischen Untereoblenzschichten.

Der: Stock Hausberg-Hessel bildet ' für ' den‘ Ost-Taunus_ die Wasserscheide zwischen Lahn ’‘'und Main. 'Ersterer fliessen Solms- und: Kleebach’ zu, während‘ die südlich sich atisbreitende, “flache Usinger" Mulde == topographisch gesprochen "— durch Usa und Köppern“entwässert wird. © Letztere durehbricht im engem Thal unfern" der'Saalburg den Taunusquarzit: ‘Das Thal der ersteren sowie‘ ihrer vom Pfaffenwiesbach-Cranzberg und Friedrichsthal herkommenden Zuflüsse» ist in Hunsrückschiefer und Untereoblenz- schichten ‘eingeschnitten und besonders in seinem Lauf Wernborn- Ziesenberg und: Cranzberg-Herrenmühle schön romantisch.

In seinem geologischen Bau stellt (der ‚östliche "Taunus, wie überhaupt das rheinische Schiefergebirge, ein System mehr oder weniger eng- zusammengepresster, meist gleichmässig nach NW. überkippter Falten dar, deren'regelrechte Aufeinanderfolge durch vielfache Verwerfungen und Ueberschiebungen gestört wird, Die

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Sehichten streichen NNO. und fallen mit durchschnittlich 45° SSO. An einer Stelle an der Strasse von Brandoberndorf nach Weiperfelden lässt sich ein, durch sekundäre Faltung hervor- gebrachtes Nordfallen beobachten.

In den Aufnahmen der kgl. geolog. Landesanstalt ist das Gebiet des östlichen Taunus zur Zeit noch nicht veröffentlicht, wenn auch einzelne Fragen, wie besonders die der Porphyroide, zu speciellen Erörterungen schon wiederholtVeranlassunggegebenhaben.

Einigermassen zusammenhängend haben über das in Rede stehende Gebiet gearbeitet Rud. Ludwig!) und Maurer?). Die Auffassungen des Ersteren vom jungdevonischen Alter des Taunus- quarzits, der devonischen und ceulmischen Feldspathgrauwacken als „pflanzenführender Taunusquarzit“ u. s. f., bedürfen heutzu- tage keiner weiteren Widerlegung. Seinen Beobachtungen ist nur da Gewicht beizulegen, wo direkte Bestätigungen von anderer Seite vorliegen ; meist erfahren sie jedoch einmütigen Widerspruch.

Maurers im Neuen Jahrbuch für Mineralogie erschienene Arbeiten behandeln u. a. die Frage nach dem Alter der Porphy- roide, die Maurer ursprünglich „Feldspathgrauwacke“, neuer- dings besser „Feldspathschiefer‘“ nennt, ferner die nach der Stellung der Orthocerasschiefer. Es wird sich Veranlassung bieten, auf diese Arbeiten weiter unten einzugehen.

Die Untercoblenzschichten undHunsrückschiefer sind in unserem Gebiete nicht wesentlich anders ausgebildet, als sie aus den schon kartierten Teilen des Taunus beschrieben sind. Da jedoch hier im östlichen Gebirgsteile die Untercoblenzschichten mehr und mehr als blaue, dickschiefrige, verhältnismässig ver- steinerungsarme Thonschiefer erscheinen, seltener als sandige oder rein quarzitische Bänke, so ist ihre Grenze gegen die Hunsrück- schiefer oft recht schwierig, oder nur willkürlich zu bestimmen.

Die Porphyroide treten im Gebiete des östlichen Taunus in zwei Abänderungen auf, die jedoch nicht ursprünglich, sondern lediglich auf verschiedene Erhaltung zurückzuführen sind.

Wo dieselben in kleineren Massen, z. T. in ganz dünnen Bänkchen in dem umgebenden Grauwackenschiefer entwickelt sind, stellen sie gelbliche, grünliche oder schmutzig-braune,

‘!) Jahrbuch des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau IX. ?) Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie ete. 1880, Beil. Bd. I, p. 1; 1882, p. 1; 1896, Beil. Bd. X, p. 716,

schiefrige, serieitreiche Gesteine dar, deren porphyrisch einge- sprengte Feldspathkrystalle meist in Kaolin umgewandelt sind.

Wo sie jedoch, wie besonders bei Bodenrod, Wernborn und au anderen Orten, in mächtigeren Partieen anstehen, zeigen sie graustahlblauen Schieferbruch der Grundmasse mit eingesprengten, durchschnittlich einige mm grossen Feldspäthen. Das Gestein wittert in trapezförmigen, etwas unebnen Stücken aus; wo solche längere Zeit der Einwirkung der Atlımosphärilien ausgesetzt waren, zeigen sie die für das erstgenannte Erscheinen charakteristische Bleichung des schönen Blaus in mattere Farben. Vorkommen kleinerer Art sind u. a.: bei Westerfeld, im Michelbachthal, am Schmitsheck (Weg Eschbach-Brandoberndorf), hier in unmittelbarer Nähe einer hell-quarzitischen Ausbildung der Unter-Coblenz- schichten, im Solmsbachthale gleich oberhalb Brandoberndorf, am Ostabhange des Hausbergs nahe dem Gipfel, südlich davon nahe Hochweisel und schliesslich wohl im Auskeilen des Wernborner Zuges —, dicht angrenzend an einen Rest mitteldevonischen Knollenkalks mit Kieselschiefer bei der Schlappmühle (Usingen). Diese Nachbarschaft so verschiedenaltriger Glieder des Devon legt den Gedanken nahe, dass hier eine Ueberschiebung vorliegt. Bei dieser Annahme würden die Lagerungsverhältnisse etwa in der folgenden Profilskizze eine Erläuterung finden.

P.

Unter-Coblenz

INN (viell. Hunsrückschiefer)

mit Porphyroid p.

Thonschiefer des Mitteldevon

Knollenkalk in No 9

Kieselschiefer in

diluv. Lehm, Löss, Dammerde

Verwerfung: i Steinbruch

So. Thal der Usa.

4

Die zweite, typische Ansbildungsart (der. Porphyroide: finden wir zunächst: bei \Wernborn an der: Emmündune’: des: Michelbachs in die Usa.: Im. nordöstlichen Streichen erscheint ‚ein: Porphyroid bei Münster unweit: Fauerbach v. d. H.; Doch dässt siech>bei der Häufigkeit der : Porphyroide im allgemeinen ı in . einem.i@rebiete mit so gestörter Lagerung nicht sicher behaupten;.ob man nach langem :Aussetzen noch den. gleichen Zug; vor: sieh sieht. Auch dem.: Münst’rer Vorkommen: ist "wie ..im südwestlichen Streiehen bei. Usingen —! ein Kalk- 'und::Kieselschieferflecken unmittelbar nordwestlich vorgelagert, dessen weitere Verfolgung nach dem Hausberg nnd. iHeidelbeerbere hin.—. wie an so: vielen Punkten durch :reichliche Lössbedeckung unmöglieh: gemacht wird. » Den Hauptzug,.; der. durch seine. reichere.Versteinerungs- führung besonders. interessant wird, finden: wir; bei Bodenrod. Nördlich und. südlich - dieses Ortes verlaufen zwei: Parallelzüge, deren südlicher sich nicht-: weiter verfolgen liess; während der nördliche zunächst auf .der Höhe: nördlich: Bodenrod:in einer Reihe von. Steinbrüchen .angeschürft ist, fernerhin : im :obersten: Solms- bachthal in einzelnen: ‚diekschiefrigen. Felspartieen aus dem um- gebenden,;. weicheren .Thonschiefer herausgewittert erscheint, auf dem: rechten Thalgehänge: dann .; wenig. :aufgeschlossen-»:ansteht (Weg Bodenrod-Weiperfelden) und sich »zuletzt.im nordöstlichen Streichen am Kellersacker bei Espa verfolgen lässt, bis er mit der , Gesamtheit der Unterdevonschichten an einer der grossen Randverwerfungen des hessischen Grabenbruchs abschneidet und zwar gegen ‚Mitteldevon.

Ein. dritter Zug ist. zuerst im tief eingeschnittenen Isselthal, dann am Südostabhang des Hausbergs aufgeschlossen. Das öst- liehste Porphyroidvorkommen liegt bei Hausen. Möglicher Weise gehört es dem letztgenannten, grösseren Zuge an, und ist nur durch Verwerfungen von ihm getrennt. Vielleicht jedoch stellt es nur eines der vielen kleinen Porphyroide dar, wie sie oben.erwähnt sind. &enannt werden müssen ferner ein beschränk- teres Vorkommen in’der Häfte des Wegs Brandoberndorf-Bodenrod und ein stark sandiges, sehr serieitreiches Porphyroid, welches nahe Graevenwiesbach ausstreicht.

Die Porphyroide den Namen führte Lossen ein!)

‘). Zeitschrift der deutsch. geol. Ges. 1869. p. 330. Vergl. Mügge, Lenneporphyre. Neues Jahrbuch f. Min. Beilageband VIII. p. 543.

werden: nie besonders mächtig,’ höchstens 10 bis 12 m, und folgen stets dem »Generalstreichen ‘der Schichten:

Zu bedauern »ist sehr, dass sowohl bei Bodenrod wie bei Münster und am: Hausberg' der ‚Betrieb der Steinbrüche, welche Ludwig!) und Maurer ausbeuteten, ‚entweder völlig eingestellt, oder doch so unregelmässig geworden ist, dass dem sammelnden Geologen selten frisches Material zur Verfügung steht.

Durch ihre eigenartige petrographische Ausbildung sowie ihre Versteinerungsführung»'haben diese Porphyroide schon seit langen die Aufmerksamkeit der Geologen auf sich gezogen.

Ludwig, v. Sandberger, Maurer, v.Dechen, Streng, Koch, Kayser, Holzapfel, Frech, -Beushausen und andere erwähnen sie,. besprechen sie nach ihrer petrographischen Aus- bildung, Herkunft oder neuerdings auch nach ihrem faunistischen Inhalt, bezw. ihrer Stellung im rheinischen Devonsystem. Die Brüder Sandberger und mit ihnen Ludwig sprachen sieh dahin aus, dass „sie offenbar das Produkt einer lokalen Metamorphose darstellen, welche jedoch "nicht bis zu der in Westfalen manch- mal vorkommenden Umwandlung in schiefrigen Porphyr fortge- schritten ist‘ °).

Lossen nahm keine Stellung zur Frage, ob die Porphyroide als tuffige oder metamorphisierte Sedimente anzusprechen seien. SeineArbeiten bezogen sich besonders auf die Vorkommen des Harzes, welche meist mit Eruptivgesteinen in Verbindung’ stehen ®), wäh- rend für unsere Gegend bereits Streng*) darauf hinwies, dass die Porphyroide des Taunus solche Beziehungen nicht erkennen lassen, da weit und breit kein Eruptivgestein zu finden ist.

Holzapfel°) beschreibt eine Reihe von Porphyroidzügen aus dem westlichen Taunus, die. zuni Teil im Profil des Rheinthals aufgeschlossen sind. Die selten über 10 m mächtig werdenden Züge lassen sich oft weitlim in Streichen verfolgen. Nirgends sind sie so versteinerungsreich wie bei Singhofen.

!) Jahrbuch des Vereins für Naturkunde im Herzogtum "Nassau. IX. 2.

2). Verst. des’ rhein. Schichtensystems im: Nassau,. p. 469.

3) Vergleiche hierzu: Mügge, Untersuchungen über die Lennepor- phyre.. . Neues. Jahrbuch £ Min: 1893. Beilageband .VIIT. p. 543..

#).23, allg. Vers. :d. d. geol.. Ges. z. Miinchen1875. Zeitschr. d. d. geol. Ges IR. ld = t

5) Das Rheinthal zw. Bingerbrück u. Lahnstein. Abh. der preuss.. geol: Land.-Anst... Neue Folge.-Heft 15. 1893. p.. 54

LE

Auf Grund ihrer faunistischen Uebereinstimmung sind von Maurer u. a. die Singhofener Avicula-!) oder Limoptera- ?) schichten als gleichaltrig mit den Porphyroidvorkommen von Bodenrod und Wernborn angesprochen worden).

Maurer veröffentlichte von Bodenrod folgende Versteine- rungsliste: Rensellaeria strigiceps F. Röm. !) Rhynchonella livoniea v. Buch. Spirifer macropterus „klein“ Gdf. Diese Art dürfte wohl mit der unten zu beschreibenden neuen Form identisch sein. Cucullella »solenoides Gdf. Wohl die von Beushausen abgetrennte, ältere Mutation 0. eultrata. Erst die Ober-Coblenzschichten bilden das Niveau von C. solenoides.

Venulites concentricus F. Röm. (= Paracyclas rugosa Gdf. bei Beush.) Sanguinolaria angustata Gdf.?°). Bellerophon trilobatus Sow. Homalonotus erassicauda Sandb. Grammysia Hamiltonensis A. et V. (= anomala Gdf. var. rhenana Beush.) Mytilus antiquus Gdf. (= Modiola antiqua) Pleurodietyon problematicum G@df. Uhonetes sareinulata Schloth. Nucula securiformis und unioniformis Sandb. Tentaeulites scalaris Schloth. Pleurotomaria striata Gdf. Spirifer primaevus Stein. Letztere Art habe ich nie gefunden; doch kommt eine, weiterhin zu besprechende, grosse Athyris vor, bei welcher der

!) Sandbergera.a. O. p. 472.

?) Sandberger. Ueber die Entwicklung der unteren Abteil. d. rh. Systems in Nassau. 1889. p. 23.

®3) Maurer. Neues Jahrbuch f. Min. 1896. Beilageband 10. p. 716.

*, Neues Jahrbuch 1880. Beilageband I, 1. Palaeont. Stud. im Geb. des rhein. Devon. 4. Kalk von Greifenstein. 1882. S. 1. Beitr. z. Gliederung d. rh. U.. Devon.

5) Leptodomus latus Krantz, siehe Beushausen. Lamellibr. p. 270.

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Steinkern der grossen Klappe in verdrücktem Zustand, besonders wenn der Zapfen isoliert gefunden wird, so an Sp. prim. erinnern kann, dass eine Verwechslung nieht ausgeschlossen erscheint. Von Gastropoden konnte ich nur bestimmen Pleurotomaria erenatostriata Sandb. Wiehtig ist ferner die später von Frech veröffentlichte Liste ') vom gleichen Fundpunkte:

Limoptera bifida Sandb. Oyprieardella unioniformis Sandb.

5, eurta Beush. Avicula erenato-Jamellosa Sanıdb. Solen costatus Sandb. Rensellaeria strigieeps F. Röm. Gueullella solenoides Gdf. (vergl. oben) (Grammysia Hamiltonensis A. und V. Homalonotus armatus Burm. Bellerophon bisuleatus A. R. Pleurotomaria daleidensis F. R. Avicula lamellosa Gdf. Kochia capuliformis C. Koch. Prosocoelus pes anseris Z. und W. Grammysia Beirichi Beush. Schizodus n. sp. aff. transversus Beush. Spirifer maeropterus Gdf.

und andere unwichtige Formen. Im Herbst 1896 und Frühjahr 1597 sammelte ich bei Boden- rod und Wernborn folgende Arten von Trilobiten:

1 2. 3. 4 5. 6.

Homalonotus Sp.-sp. in mehreren Abdrücken und Steinkernen, z. T. von ausserordentlicher (Grösse. Die Bestimmung der Species ist leider nicht aus- führbar.

Von Lamellibranchiaten :

Grammysia abbreviata Sandb. ovata 55 R spec.

Prosocoelus pes anseris Z. und W. Pterinea sp. (soniophora Sp.

!) Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 41. 1889. p. 190.

7. Cypricardella unioniformis Sandb.

8. 2 curta Beush.

9. R subovata Beush, 10. er elegans 11. 5 sp.

12. Gtenodonta Kayseri Beush.? 13. Avicula sp. 14. Gtenodonta Oehlerti Beush. 15. Limoptera bifida Sandb. 16. Gosseletia carinata Gdf. !) £ aff. Cyrtodontopsis Kayseri Frech !). 15. Myophoria spee. Von diesen Arten sind Nr. 1, 2, 4, (5), 7, 8, 15 von anderen Verfassern auch von Singhofen angegeben worden ?). Von Brachiopoden : Spirifer antecedens n. mut.?®) Hereyniae Giebel. Spirifer aff. carinatus Schn. Athyris aft. undata, efr. avirostris Krantz '). Strophomena gigas M’Coy '). Atrypa reticularis L.'). Rhyncehonella daleidensis F. R.

ww

an OU

—1

S. Strophomena Murchisoni A. et V. CIRET >;

10. -- Sedewicki A. et V. 11. Megalanteris sp.

12. Streptorhyncehus sp. 13. Orthis sp. 14. Chonetes plebeja Schnur. - sareinulata Schlotheim. 16. Rhynchonella efr. papilio Krantz !). Tropidoleptus carinatus Conr. (= Lept. laticosta). Von Korallen seien noch erwähnt: Plenrodietyon problematieum Gdf. und sp. sowie Petraja? sp.

!) Verg]. palaeont. Teil.

2) Siehe zu 1, 2, 4, 7, 8 Beushausen, Lamellibranchiaten. p. 457, zu 15 Frech, Avieuliden p. 65.

?) Siehe palaeont. Anhang.

*) Siehe palaeont. Anhang.

ee

von Gastropoden die schon oben genannte, bei Singhofen ziemlich häufige Pleurotomaria erenatostriata Sandb. und unbestimmbare, vielleicht mit den Arten der Maurerschen Liste identische Ab- drücke. Zu diesen umfassenden Listen haben wir noch die von Beushausen') von Bodenrod beschriebenen Zweischaler zuzu- fügen, soweit sie nicht schon in einer der 3 vorangegangenen Zu- sammenstellungen genannt sind:

Modiomorpha elevata Krantz.

Oueullella longiuseula Beush.

Cypricardella elongata Beush,

Carydium sociale Beush.

Leptodomus latus Krantz.

Die Betrachtung der Fauna der Porphyroide der genannten drei Fundpunkte führt zum Ergebnis, dass wir diese Schichten als Basis der Untercoblenzstufe aufzufassen haben. Für die Porphyroide des westlichen Taunus, die zum Teil im Profil des Rheinthals aufgeschlossen sind, vertritt Holzapfel?) eine etwas andere Auffassung. Er nimmt an, „dass hier mehrere Porphyroide übereinander liegen, getrennt von einander durch Schiefer und (rauwacken.‘“ Diese Vorkommen hält er „insofern für eleich- altrig, als sie eben in den unteren Coblenzschichten liegen“.

Da diese Vorkommen jedoch in unserem Gebiet sowohl als am Rhein meist versteinerungsleer sind, so lässt sich hier die Frage, ob nicht auch jüngere Porphyroide vorkommen als die der drei oben besprochenen Fundorte, nicht entscheiden. Nach meinen Be- obachtungen halte ich mich für berechtigt, die Porphyroide von Bodenrod, Wernborn und Singhofen als Uebergangsglieder von tieferem Unterdevon zur Unter-Coblenzstufe anzusprechen. Für die Uebereinstimmung des Bodenroder Porphyroids mit Singhofen giebt die obige Liste von Zweischalern einige neue Beweise. Die Porphyroide von Bodenrod und Wernborn weichen weder faunistisch noch petrographisch von einander ab.

Stellen wir eine vergleichende Tabelle der genannten drei Porphyroidvorkommen zusammen (S. 53) auf, so finden wir eine auftällig grosse Zahl von Arten, die dem tieferen Unterdevon angehören und über die Unter-Coblenzschichten nicht hinaufzehen.

!) Lamellibranchiaten d. rh. Devon p. 24; 104; 139; 158; 272. ®) Holzapfel, Rheinthal zwischen Bingerbrück und Lahnstein. a. a. 0. p. 64.

4

ne

In dieser Tabelle ist der von Maurer von Bodenrod ange- führte Homalonotus obtusus Sandb. weggelassen worden. Maurer führt diese Form als Beweis für das unterdevonische Alter der Orthocerasschiefer an. Da aber die fragliche Art von keinem anderen Beobachter angegeben wird, so muss dahingestellt bleiben, ob man Maurer’s Angabe Glauben schenken. darf. Neu hinzu- eefügt ist dagegen Homalonotus ormatus G. Koch nach einer Angabe von Koch’).

Von 26 Zwischenschalern sind 11 dem tieferen Unterdevon und den Porphyroidschichten gemeinschaftlich, und zwei sind auf Singhofen beschränkt. Von den genannten 11 gehen 2 nicht über diesen Horizont hinauf. Auf Porpliyroidschiefer und Unter- Goblenzstufe beschränken sich wiederum 11 Arten. Ueber letztere hinaus gehen 4, von denen aber 2 durch das ganze Unterdevon überhaupt verbreitet sind und nur die beiden andern in Bodenrod zuerst erscheinen. Von diesen erscheint aber ?) Cyrtodontopsis Kayseri Frech in Gestalt einer älteren Mutation. Besondere Be- dentung besitzt Kochia capuliformis, weil diese Leitform des Taunus- quarzits und der Siegener Schichten bisher noch nie in jJüngern Ablagerungen gefunden worden ist.

Bei der Betrachtung (der Brachiopoden müssen naturgemäss Formen wie Atrypa retieularis L,, Chonetes sareinulata und plebeja, Rhynchonella daleidensis ausscheiden. Dann sehen wir, dass von 9 Brachiopodenarten 7 aus dem tieferen Unterdevon hinübergehen, von denen 3 in den Porphyroiden erlöschen, 2 sind auf diese und die Unter-Coblenzsebichten beschränkt, Keine Art geht über letztere hinaus.

Von den 4 Gastropoden gehören 3 den unterdevonischen Schichten von der Siegener Grauwacke bis zum Ober-Coblenz gemeinsam an, eine erscheint in den Singhofner Schiefern zum ersten Male.

Von den 3 Homalonoten ist ornatus auf die Porphyroidschiefer beschränkt; erassicauda nennt Koch?) aus einer Grauwacke, welche dem Taunusquarzit sehr nahe liest (Winterstein bei Friedberg in Hessen) und von Daleiden ; armatus ist eine Unter- Goblenzform.

') Koch, Homalenoten p. 23. t. II., t. III. Fig. 7. Abhandl. d. geol. Land.-Anst. IV. 2. 1883.

?) Siehe palaeont. Anhang.

®2) a... O0. p. 42

Grammysia abbreviata Sandb. ovata Sandb. = Beyrichi

Hamiltonensis A. et V.

Prosocoelus pes anseris Zeil. et W.

Gosseletia carinata Gdf. Cyprieardella unioniformis Sandb. eurta Beush.

subovata Beush.

_ elongata £ —_ elegans 4

Utenodonta Kayseri Beush.

Oehlerti

unioniformis Sandb. Gosseletia aff. Cyrtodontopis

Kayseri Frech Cueullella solenoides Gdf.

var. cultrata Beush. Venulites eoncentrica F. R. (= Paraeyclas rugosa Gdf.) Modiola antiqua Gdf. Avicula erenatolamellosa Sandb.

lamellosa Gdf.

*) Bis Oberdevon.

a a en wel 3 3 lee = lan ++ +1 + [+ er ee 7 ae, + le es ol: PH + | + +| + +/+|+ a | a a Au = me, er 4 le

Kochia capuliformis Koch

Schizodus aff. transversus Beush. = Myophoria proteus B.

Modiomorpha elevata Krantz Cueullella longuiscula Beush. Carydium sociale . Leptodomus latus Krantz Tropidoleptus earinatas Uonr. Spirifer hereyniae Gieb.

_ aff. carinatus Schn. Athyris cfr. avirostris Krantz Strophomena gigas M’Coy Atrypa retieularis L. Rynchonella daleidensis

5 efr. papilio Krantz Strophomena Murchisoni A. und V.

= Sedgwicki A. et V. Chonetes plebeja und sareinulata Rensellaeria strieiceps F. R. Pleurotomaria erenatostriata Sandbe.

_ striata Gdf. (?) Bellerophon bisulcatus A. R. Pleurotomaria daleidensis F. R. Homalonotus armatus Burm. Homalonotus erassicauda Sandb. ?

Homalonotus ornatus C. Koch

54

Se D © = = Dee: a ae) I | ats ale -H . Pe a ah +3 lasse # zt3y Aetale SEAT as Tr <I #7 = AI late TE lee Ober-Silur bis Oberdevon SP sche + ee F in BR EI Et @: en u 5 FU FO m + +|+[ +1 + = e Lo NEE ai, TC + + z. zu; +

Für die Beurteilung der petrographischen Natur der Porphyroide ist wichtig geworden die Abhandlung über die Lenneporphyre von Mügge!). Nach eingehender Besprechung der Gesamtlitteratur über diese Frage und der verschiedenen Thesen über die Entstehung unserer Gesteine weist der Verfasser sowohl für die mit Eruptivgesteinen verbundenen als für die selbstständig vorkommenden Tuffnatur nach. Die Porphyroid- schiefer des Lennegebietes sind metamorphisierte Tuffe. Ein gleiches lässt sich über die Porphyroide des Taunus sagen.

Schon Kalkowsky°) weist darauf hin, dass die Quarze der Porphyroidschiefer Einbuchtungen und Einschlüsse felsitähn- licher Grundmasse zeigen, und Mügge bildet T. XXI, Fie. 1 aus schiefrigem Quarzkeratophyr von der Pulvermühle im oberen Edderthal solchen Quarz ab. In fast keinem der vielen, zwecks dieser Arbeit gefertigten Schliffe fehlt dieser typische Porphyr- quarz. Neben den Flüssigkeitseinschlüssen finden sich im Dünn- schliff in den Quarzen, die meist gut erhalten sind, Glaseier und Schläuche und Fetzen typisch entwickelter Porphyr- srundmasse. Oft ist wie in Porphyren der Rand korrodiert und die Grundmasse seitlich eingebuchtet. Diese Quarze weisen offenkundig auf ein Eruptivmaterial hin, dem sie entstammen. Häufig zeigen sie undulöse Auslöschung. Zirkon und ? Rutil finden sich im Quarz eingewachsen, ersterer auch wohl selbst- ständig im Gesteinsgemenge. Biotit und Muskovit sind sowohl primär wie als Neubildung vorhanden ; besonders häufig ist jedoch Serieit neu entstanden. Er bildet in den Tuffen die Pseudomor- phosen nach Aschenteilen ?). Die Feldspathe sind meist bei dem gegenwärtig zugänglichen Material in Kaolin umgewandelt. Wo sie erhalten sind, zeigen sie Schnüre von Flüssigkeitseinschlüssen. Nicht selten ist Apatit. Je stärker zersetzt, um so sericitreicher wird das Gestein. Ebenso steigt die Menge von trüben, braun- roten Eisenhydroxyden. Besonders die schwarzen Maeneteisen- körner zeigen sich von einem Hof dieser Zersetzungsprodukte umgeben. Auch Eisenglanzschüppchen treten gelegentlich auf. Ständige Begleiter sind Schmitzen sehr feinen Thonschiefers, da-

!) Lenneporphyre in Westfalen und angrenzenden Gebieten. OÖ. Mügge. Neues Jahrbuch f. Min. 1893. Beilageband VIII p. 535 bis 721.

?) Elemente der Lithologie. Heidelberg 1886. pag. 188,

®) Siehe unten,

neben aber auch hie und da Brocken eines sandsteinartigen Trrümmergesteins.

Nach Mügge ist ein untrügliches Charakteristikum tuffiger Gesteine die von ihm als „Aschenstruktur“ bezeichnete Eigen- tümlichkeit der Porphyroide. Betrachtet man einen Dünnschliff im Polarisationsmikroskop, so fällt diese Struktur sofort auf. Man erblickt eigentümliche, sichelartige, aus verschieden gekrümmten Kreisen gebildete Bögen von Serieit. In der That ist die Aehnlichkeit dieser Gebilde etwa mit den Bimsteinflasern, wie sie ein Schliff durch dieses Gestein zeigt, so frappant, dass an Mügge’s Erklärung: „Diese Serieitbögen sind Psendomorphosen nach Aschenteilchen* kaum ein Zweifel wird sein können. Es ist nun bemerkenswert, dass in keinem der zahlreichen Schliffe von den verschiedensten Fundorten der Porphyroide diese Aschen- struktur in typischster Ausbildung fehlt.

Ausschlaggebend ist ferner bei Mügge, dass grössere Feld- spathe im Innern von Petrefakten fehlen und bei geöffneten Schalen ihre Häufigkeit von innen nach aussen zunimmt.

Für das letztere konnten von mir leider keine analogen Be- obachtungen gemacht werden. Die starke Umwandlung des Materials, besonders aber die Thatsache, dass Schalenexemplare unter den Versteinerungen sich gar nicht, Kaum rings um ausgebildete Steinkerne fanden, vereitelten alle Bemühungen in dieser Hinsicht, trotz des zahlreichen, den Schliffen geopferten, paläontologischen Materials. Mügge konnte mit dieser Beobachtung nachweisen, dass diese Feldspätbe nicht Produkt einer lokalen Metamorphose sein können, sondern zur Zeit ihrer Sedimentierung fertig gebildet gewesen sein müssen. Trotz dieser Lücke dürfte sich auch für unsere Gegend die Frage nach der Herkunft der Porphyroide beantworten lassen.

Eruptive Entstehung ist ausgeschlossen ; das Gestein ist ein versteinerungsführendes Tuffsediment.

Nach den Brüdern Sandberger (vgl. oben) hätten wir in ihm das Produkt einer lokalen Metamorphose zu erblicken. Hier- gegen Sprechen jedoch mancherlei Thatsachen.

Einmal wäre es ein starker Widerspruch, dass diese „meta- morphisierten“ Schichten in den umgebenden versteinerungsarmen, nicht von der Umwandlung betroffenen Phylladen die versteine- rungsreichsten Bänke darstellen. In der That kann man im all- gemeinen im östlichen Taunus, besonders im Hausberggebiet, wie

7

ich es nennen möchte, in einem grösseren Porphyroidzug Ver- steinerungen erwarten, während in den Phylladen (Hunsrück- schiefer? und Untereoblenz) die Fundpunkte, wie Hasselborn, Hausberg u. a. m. viel spärlicher vorhanden sind.

Andrerseits müsste sich ein greifbarer Zusammenhang zwi- ischen dem tektonischen Bau eines Gebietes und dem Auftreten von Porphyroiden finden lassen. Es scheint ja allerdings der Zug von der Schlappmühle nach Münster, falls er ein einheitlicher ist, dem auch der Wernborner Fundort angehören würde, mit einer Ueberschiebungslinie zusammen zu fallen.

Von dem mächtigen Bodenroder Vorkommen lässt sich dies jedoch nicht behaupten. In den diesem Zug nördlich parallel streichenden Schiefern ist Hasselborn ein bereits den Brüdern Sandberger bekannter Fundort für Unter-Coblenzfossilien, ist Weiperfelden ein von kleineren Porphyroidzügen begleitetes Fund- gebiet derselben Stufe, ist schliesslich Kleeberg ein Aufschluss wiederum der Phylladen.

An der deutlichen Ueberschiebungslinie Brandoberndorf- Oberkleen findet sich andrerseits kaum ein Porphyroid, wie das an der Kleeberger Strasse, am Eingang in das vielerwähnte Griedelbacher Thälchen ein ganz beschränktes, kleines Auf- treten.

Allem dem gegenüber wird die Annahme einer tuffigen Ent- stehung gestützt durch die Eigenschaften der wichtigsten Mineralien, besonders des Quarzes, dessen Zugehörigkeit zu Porphyrmaterial kaum bezweifelt werden dürfte, durch das Vor- handensein klastischen Materials, wie Thonschiefer und grauwacken-sandsteinartiges Gestein und hauptsächlich durch die ausgesprochene Aschenstruktur.

Wenn es auch unwahrscheinlich ist, dass in der Tiefe die Eruptivgesteine, deren Tuffe wir hier vor uns haben, gefunden werden sollten, ja zweifelhaft, ob sie überhaupt vorhanden waren oder sind, so hat doch die Annahme von Tiefeneruptionen oder reinen Aschenauswürfen nichts gegen sich.

Zur Kenntnis der Ober-Coblenz-Schichten lassen sich aus dem Gebiet des östlichen Taunus kaum neue Beobachtungen anführen. Der bekannteste Fundpunkt für Versteinerungen aus diesen dicken, rauhsandigen Bänken ist Kröffelbach im Solms- bachthal; ferner können Brüche bei Griedelbach, Oberkleen und kleine Hohlwegaufschlüsse bei Ebersgöns genannt werden. Auch

Be

die hellen, ausserordentlich festen (Quarzite am Ostrande des Gebirges, wie sie z. B. die neue Strasse Butzbach-Hausen an- schneidet, und wie sie auf dem Rücken des Heidelbeerberges bei Butzbach anstehen, scheinen dem Ober-Coblenz anzugehören, welches dann wohl mit den später zu besprechenden mitteldevo- nischen Schichten an der Hochweiseler Verwerfung abgesunken wäre.

Im Gegensatz zu der petrographisch sehr einförmigen Aus- bildung des Unterdevons in Gestalt von Grauwacken und Thon- schiefer, die durch vielerlei Uebergänge mit einander verknüpft sind, stellt sich das Mitteldevon als ein Komplex von sehr mannigfaltig entwickelten Schichten dar. Entsprechend der An- näherung an die grosse Lahnmulde nehmen diese Gesteine den nördlichen Teil des Gebietes ein, treten aber längs der grossen (uerstörung, die den Ostrand des Taunus bildet, in schmaler Zone auf, bilden ferner unzweifelhaft an vielen Stellen die Unterlage der starken diluvialen Lehm- und Lössbedeckung der Wetterau, bezw. ihrer tertiären Sand- und Kieslager. Wo inner- halb derselben ältere Schichten ‘auftreten, sind sie meist durch Steinbruchbetrieb aufgeschlossen, so der Massenkalk bei Klein- linden, das Ober-Coblenz bei Ober-Kleen, das Unter-Coblenz bei Oppershofen u. a. m. Bei Brandoberndorf tritt das Mitteldevon zunächst als Einlagerung in den Ober- und Unter-Coblenzschichten auf in schmalen Zügen: einmal sind es dünnschiefrige, glatte, blaue, leicht ausbleichende Thonschiefer, wie an der Brühlmühle, oder typische Feldspathgrauwacken. Letztere sind stets auch weiter abwärts im Solmsbachthale bei Neunkirchen, Bonbaden z.B. u. s. f. in mitteldevonische Schichten konkordant eingelagert. Abgesehen von Pflanzenresten haben sich weder hier noch über- haupt im Schiefergebirge in diesen Grauwacken Versteinerungen cefunden. Wo sie besonders feinkörnig auftreten, wie unter- halb Bonbaden auf der linken Thalseite, machen sie durchaus den Eindruck eines massigen Gesteins. Der ziemlich mächtige Brandoberndorfer Zug lässt sich im Streichen weiter bis Griedel- bach verfolgen, ein zweiter beginnt gleich östlich Kröffelbach an der „nassen Buche“. Im Verlaufe des Solmsbachthales, in der Gegend von Oberquembach, Ober- und Niederwetz ist die Feld. spathgrauwacke noch vielfach aufgeschlossen. Auf ihre petrogra- phischen Figentümlichkeiten soll später im Vergleich mit Vor- kommen von anderen Fundpunkten eingegangen werden. Da sie

in unsrer Gegend stets von mitteldevonischem Schiefer (Thon- oder Kieselschiefer) oder Diabas begleitet ist, so kann man für dieses seiner stratigraphischen Stellung nach vielumstrittene Ge- stein hier ein mitteldevonisches Alter mit ziemlicher Wahrschein- lichkeit annehmen.

Kieselschiefer tritt zwischen Brandoberndorf und Klee- berg am „Kopf“, sowie am Süd- und Südostabhang des waldigen, westlich Oberkleen gelegenen Höhenzuges, dessen höchster Punkt der Schalsberg (352 m), wiederholt, z. B. nächst Oberkleen, an Weg Griedelbach-Oberkleen ete. in verschieden mächtigen Lagen auf.

Rothpletz!) hat zuerst aus den silurischen Kieselschiefern von Langenstriegis Diatomeen, Radiolarien und, von ihm „Sphäro- somatite“ benannte, Gebilde organischer Natur beschrieben. Diese Kieselschiefer ebenso wie andere durch Wichmann?) von Nowaja Semlja bekannt gewordene, stellen ein feinkörniges Gemenge von Quarz, Caleedon und kohliger Substanz dar.

Einige Proben der mir vorliegenden Kieselschiefer wurden erst vor dem Lötrohr, dann in der Gebläseflamme auf's allerener- sischste geglüht. Wie erwartet, zeigten sie sich so gut wie unschmelzbar. Die dunkle Färbung kann jedoch nicht von koh- liger Substanz herrühren, denn nicht die geringste Entfärbung trat ein. Eine pulverisierte, mit dem Magneten behandelte Partie erwies auch das fast völlige Fehlen von Fe,O,, sodass eine Auffassung, der die mikroskopischen Befunde nicht widersprechen die dunkle Färbung auf schwarze Thonschieferpartikel zurückzu- führen sein dürfte. Im Dünnschliff zeigten sich zwar rundliche oder ganz kuglige Gebilde, die man auf den ersten Blick für „organischer Natur“ hätte halten können, doch liess sich bei senauerer Betrachtung keines auf die von Rothpletz oder Rüst?) abgebildeten Formen annähernd zurückführen. Vielmehr zeigten sich diese rundlichen Gebilde als deutliche Galeedon- Quarz-sphärolithe mit schönem Interferenzkreuz. Ob der Quarz hier in früher von Radiolarien eingenommenen Hohlräumen sich abgesetzt hat, lässt sich nicht entscheiden. Wahrscheinlich ist es jedoch bei dem auffälligen Mangel an kohliger Substanz nicht.

!) Zeitschr. der deutsch. Geol. Ges. XXXII. 1880. p. 447.

2) Zeitschr. der deutsch. Geol. Ges. XXXVIIIL 1886.

3) Rüst, Beitr. zur Kenntnis d. foss. Radiol. a. Gest. d. Jura. Palaeon- tographica XXXI. 1885.

60°

Der Diabas ist im südöstlichen Taunus das sicherste Kri- terium für das Auftreten mitteldevonischer Schichten, da hier den älteren Devonbildungen Einlagerungen von Eruptivgestein völlig fehlen. In Beeleitung von Kieselschiefern, Thonschiefern und Grauwacken findet er sich einmal in gewöhnlicher, erobkörniger Ausbildung bei Espa, Griedelbach, Oberkleen, Niederquembach und vielen anderen Punkten nördlich des letzten Ober-Coblenzvorkom- mens bis zur Lahn in. vielen grösseren und kleineren Partien. In auffällig abweichender Bildung fand ich ihn am Wege Griedelbach- Oberkleen die Karte giebt an der Stelle leider keinen Flur- namen bes. am rechten Thalgehänge, östlich vom „Kopf“. Das ungewöhnlich harte Gestein zeigt splittrigen hälleflintaartigen Bruch und ist völlig dieht. Gegenüber auf der linken Thalseite steht er tiefer an und ist durch einen grossen Gehalt an CaCO, ausgezeichnet. Die petrographische Untersuchung, deren Resultate weiter unten genauer mitgeteilt werden, erwies dies Gestein als Olivindiabas.

Die schon bei Brandoberndorf erwähnten blauen Thon- schiefer bilden neben den besprochenen Diabasen, Kieselschiefern und Ggrauwacken die Hauptausbildungsform des unteren Mitteldevon. Ihre stratigraphische Stellung ist besonders klar und schön bei Oberkleen und Eberseöns dargelegt, wo eine durch Erosion rings isolierte Platte von Massenkalk von ihnen deutlich unterlagert wird. Manchmal finden sich in diesen häufig tentaculitenführenden Thon- schiefern Knollenkalke, so am Weg Griedelbach-Oberkleen an der linken Thalseite, ehe der Weg die Strasse Kleeberg-Oberkleen erreicht. Leider ist es mir noch nicht gelungen, in diesem oder in dem hochinteressanten Vorkommen, das oben von der Schlappmühle (Weg Usingen-Wernborn) genannt wurde, Petrefakten zu finden und die Fauna mit derjenigen der bekannten mitteldevonischen Knollenkalke zu vergleichen.

Eine letzte Entwicklung des unteren Mitteldevon stellen die Orthocerasschiefer dar. Ursprünglich als Unterdevon, zuletzt als oberster Horizont der Ober-Coblenzschichten aufgefasst, wurden sie von Kayser an die Basis des Mitteldevon gestellt. Da Sand- berger und besonders Maurer diese Auffassung unter anderem durch Hinweise auf das zweifellos unterdevonische Alter der „Orthocerasschiefer vom kleinen Hausberg“ bekämpfen, so muss, insoweit letztere in Betracht kommen, auf diese Gründe eingegangen werden. Die erste Serie von Versteinerungen vom

en

kleinen Hausberg wurde von R. Ludwig gesammelt und lag den Brüdern Sandberger vor. Ich habe mich vergeblich bemüht, den Verbleib dieser Sammlung heute ausfindig zu machen. Weder in Giessen, noch im Senckenbergianum zu Frankfurt a. M., noch in Darmstadt ist sie vorhanden, wie Herr Geh. Rat Lepsius mir auf meine Anfrage geütigst mitgeteilt hat. Auch Herr v. Sandberger konnte mir nur mitteilen, dass er die Suite seinerzeit an Ludwig zurückgegeben hätte. Man muss hiernach wohl verziehten, die Ludwie’sche Sammlung zu Gesicht zu bekonmen. Die Stellen am kleinen Hausbere sind längst ausser Betrieb. Eigenes Sammeln blieb dort leider erfolglos. Einmal fand Herr Prof. Kayser bei einem gelegentlichen Besuche eine kleine Jardiola; ich ein andermal nach langem Klopfen einen Cepha- lopodenrest. Was an Orthoceras-ähnlichen Stücken herausgefördert wurde, erwies sich als unbestimmbar. Trotzdem es somit nicht möglich war, die Ludwig’sche Liste, die von Sandberger zweifellos nachbestimmt worden ist), zu ergänzen und zu trennen, dürfte sich die Frage stratigraphisch lösen lassen. Wie noch genauer zu erklären sein wird, sind die den Höhenzug des Hausbergs bildenden Unter-Coblenz-Phylladen und Porphyroidschichten am Ostabhang dieses Berges abgeschnitten. An der Verwerfung sind abgesunken:: bei Hochweisel Massenkalk, sofort nördlich davon die Schiefer des sog. kleinen Hausbergs, dann ältere Schiehten bei Hausen, weiter nördlich mit dem Heidelbeerberg: quarzi- tische, wahrscheinlich der Ober-Coblenzstufe angehörige Schichten. So kommt es, dass man auf dem Gipfel des Hausbergs und, wo am oberen Teil seines steilen Abhangs das Gestein angeschürft ist, Tropidoleptus carinatus, Chonetes sareinulata und -plebeja, Spirifer arduennensis und andere Leitformen des Unter-Coblenz findet, an seinem untersten, dem Dörfehen Hausen zugekehrten Teil jedoch, in (dem sich die erwähnten Schieferstollen befinden, verkieste Wissen- bacher Formen. Diese Ludwig nicht bekannte Störung mag eine eigenartige Mischung unter- und mitteldevonischer Arten veranlasst haben! Diese Mischung hat sodann Sandberger, der den Fundpunkt aus eigener Anschauung nicht kannte, neben anderen Erwägungen bestimmt, gegen ein rein mitteldevonisches Alter der Orthocerasschiefer zu sprechen °).

!) 1889. Ueber die Entw. der unt. Abt. des Devonsyst. in Nassau. p. 69. ?) Verst. rhein. Schicht. 1856. S. 540. Entwicklung d. unt. Abt. d. dev. Syst. in Nassau 1889. p. 8. „.... dass die Orthocerasschiefer mit den

91 0

Maurer kennt diese Verwerfung ebenfalls nicht, hält den Zuge dunkelblauer Plattenschiefer, die vom Hausberg ab nordöstlich streichen, für Orthocerasschiefer und weist auf die unmittelbare Nähe des Bodenroder Porphyroids hin, dem dieser Schieferzug un- mittelbar südöstlich vorgelagert ist. Da derselbe jedoch dem Unter- Coblenz und höchst wahrscheinlich zum Teil auch noeh den Huns- rückschiefern angehört, so ist die Folgerung, dass er für ein unter- devonisches Alter der Orthocerasschiefer spreche '), hinfällig.

Auf die Frage nach dem Alter der Orthocerasschiefer geht Maurer neuerdings im Neuen Jahrbuch für 1896 ein. Auch hier werden stratigraphische Beobachtungen aus dem östlichen Taunus seren das mitteldevonische Alter der ÖOrthocerasschiefer ins Feld seführt. Maurer bespricht die Aufeinanderfolge der Devon- schiehten des Taunus, wie vom Taunusquarzit bis zu den Lahn- kalken in südnördlicher Richtung einander immer jüngere Glieder

vorgelagert seien, und zählt diese in Wirklichkeit ja recht regelmässige Anfeinanderfolge am Ostrand des Schiefergebirges

auf. Dabei läuft zunächst der schon genannte Irrtum mit unter, dass die blauen Thonschiefer, die das Bodenroder Porphyroid begleiten, einfach die südwestliche Fortsetzung der Orthoceras- schiefer des Hausbergs seien. Maurer sagt dann wörtlich ?): „In diese Schiehtenfolge finden sieh eingelagert im hangenden der unteren Grauwacke bei araevenwiesbach eine Bank feld- spathhaltiger Serieitglimmerschiefer des Taunus und als Zwischenlagerungen der unteren Grauwacke mehr oder weniger mächtige Bänke von Stringeocephalenkalk bei Niederweisel und Hochweisel, ein Beweis, dass am Ostrande des rheinischen Devon unaufgeklärte Disloeationen vorhanden sind“. Letztere Beobach- tung findet in der Verwerfung von Hochweisel eine Bestä- tigung und Erklärung. Ueber die Schichten, die bei Graeven- wiesbach anstehen, sagt Maurer ferner?): „Wie erwähnt, be- ginnt der älteste Zug Orthocerasschiefer in der Nähe des Rheins bei Dörsdorf im Oststreichen der Cauber Hunsrückschiefer (!), zieht sich ..... bis in die Gegend von Langenbach (Amt Usingen) und steht möglicher Weise in seinem NO.-Streichen

Caleeolaschichten im Ganzen gleichaltrig und mit letzteren am passendsten noch zum Unterdevon zu rechnen sind.“

!) Neues Jahrbuch f. Min. Beilageband 10. p. 613—756.

2)>.8; 8:20. .D.7700.

2) 9.198 0.9.7126:

mit dem Orthocerasschiefer des Hausbergs bei Butzbach in Zu- sammenhang. Im Bereich dieses ältesten Zuges findet sich bei Graevenwiesbach, anscheinend zwischen Schichten der älteren Grauwacke, ein kleiner Steinbruch, in welchem Sericitelimmer- schiefer des Taunus (!) gebrochen wird. Ein Zusammenhang des Orthocerasschieferzuges mit diesem Tannusgestein ist nicht nachweisbar, soll auch gar nieht versucht werden“.

Was Maurer hier für ein „Taunusgestein“, offenbar nach Analogie der Serieitgesteine am Südabhang des Taunus, erklärt, ist ein sandiges, stark zersetztes Porphyroid. Für die um- gebenden Schiefer und Grauwacken gilt das Gleiche wie für die Begleiter des Bodenroder Zuges: sie sind Unter-Coblenzschichten, vielleicht z. T. Hunsrückschiefer. Das nächste westlich von Boden- rod nachgewiesene Auftreten von Orthocerasschiefern liegt NW. im Weilthal, aber in Schichten, die den Bodenroder und (sraevenwiesbacher Zügen nördlich vorgelagert sind, nämlich bei Langenbach und Weilmünster.

In der Veröffentlichung von 1880) erwähnt Maurer einen Quarzitzug, dessen Bruchstücke auf einer Weglänge von 50 Schritt zerstreut liegen. Derselbe soll die am Wege Maibach- Bodenrod anstehenden blauen Schiefer beeleiten. „Das Auftreten des Quarzites an dieser Stelle erinnert sehr an das eleiche Vorkommen bei Greifenstein“. Mit dieser Beobachtung können m. E. nur die am (jetzt mit den Farbenzeichen des Taunus- clubs versehenen) Wege Bodenrod-Maibach liegenden grösseren oder kleineren Blöcke und Brocken weissen Quarzes gemeint sein. Sie sind jedoch zweifellos viel jüngerer Gan gquarz und haben mit devonischen Quarzitzügen nichts zu schaffen.

Solehe Gänge sind im Taunus sehr verbreitet, sie streichen NW. bis NNW. und sind oft weithin zu verfolgen. Der grösste setzt noch südlich der Schlappmühle auf, ist an der Usingen- Ziegenberger Staatsstrasse in einem grossen Steinbruch angeschürft, bildet einige Kilometer weiter nordöstlich die weithin sichtbaren,

')a.a O. Beilageband 1. 1831. p. 85. Vergl. ferner: Maurer, Neues Jahrbuch. 1882. p. 35. „Die obere Abteilung des Unterdevon ist vertreten durch die Orthocerasschichten von Hausberg, die Feldspathgrauwacke von Bodenrod und die Unltrijjugatuszone von Kröffelbach. Ferner 1881, Beilageband 1, 84-86: „geht man von Ziegenberg in nördlicher Richtung vor, so stösst

man zwischen Maibach und Bodenrod auf die blauen Thonschiefer des Hausbergs mit Orthoceras“* etc.

Se

lıaushoch aufragenden und langmauerartigen „Eschbacher Felsen“, um in der Richtung nach Graevenwiesbach zu verschwinden, wo eine Menge kleinerer Quarzgänge diesen Riesen ablöst.

Das obere Mitteldevon wird von Stringocephalen- oder Massenkalk gebildet, abgesehen von den ihn stellen- weise vertretenden Eruptivgesteinen. An vielen Stellen ist er durch Steinbruchs- und Kalkbrennbetrieb aufgeschlossen. Ver- steinerungen kommen vor, wenn auch nicht allzu häufig. Infolge der Härte des Gesteins sind sie jedoch meist nur unvollständig zu erhalten, wenn man nicht das Glück hat, ein stark ange- wittertes, petrefaktenführendes Stück zu finden. Nirgends jedoch kommen Fossilien (Conchidium hassiacum n. sp.) ') in so erstaun- licher Massenhaftigkeit vor, wie in einigen Kalkbrüchen von Kleinlinden bei Giessen, in nächster Nähe des von E. Kayser jüngst beschriebenen Dalmaniten-Sandsteins ?).

Aehnlich wie Oehlert dies vom gleichaltrigen Kalkstein von Montjean (Maine et Loire) beschreibt), schliesst das Vor- handensein dieses Conchidium bei sonst normaler Korallenfauna das Vorkommen des in diesem Niveau sonst so häufigen Stringocephalus 3urtini und der übrigen, ihn gewöhnlich begleitenden Leitver- steinerungen so gut wie fast ganz aus.

Von Störungen, die den geschilderten Schichtenverband betroffen, sei zunächst die grosse Hausberg-Verwerfung genannt. Wir Jernten im Streichen der Unter-Coblenzschichten den Massen- kalk bei Hochweisel kennen. Da nach Ludwigs Angabe !) bei Kellergrabungen in diesem Orte ebenfalls Massenkalk angetroffen wurde, in den Hohlwegen am westlichen und südwestlichen Aus- gange des Dorfes jedoch noch die NO. streichenden Schiefer an- stehen, so ist der Verlauf der Verwerfung dieselbe streicht Südost-Nordwest leidlich bestimmt, wenn er sich auch unter der starken Lössdecke schwer genauer festlegen lassen wird. Für das südöstliche Fortsetzen der Störung ist weiter Ludwigs Notiz von Bedeutung, dass im Streichen des Taunusquarzits vom Winterstein bei Friedberg und Johannisberg bei Bad Nauheim in

') Vergl. palaeont. Teil.

?) Fauna des Dalmaniten-Sandsteins bei Kleinlinden. Marburg 1896

°) Note sur le caleaire de Montjean et Chalonnes. Ann. des Se. Ge£ol. t. XIL. 1877.

*) Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau. IX. 2. pag. 7 und 8.

von der Salinen-Verwaltung niedergebrachten Bohrlöchern eben- falls der Kalk durchsunken wurde. Nordwestlich folgen, wie schon erwähnt, die Schiefer des Hausbergabhanges, die Quarzite des Heidelbeerberges, an der ,„Oes“ ferner Kieselschiefer, dann weiterhin das von Espa nach Kleeberg führende Thälchen ent- lang, auf der östlichen Seite, gelegentlich bis an die westliche Höhe herübertretend: Diabas, mitteldevonischer Thonschiefer und Kieselschiefer; auf der westlichen zunächst am Kellersacker der östlichste Flügel des Bodenroder Porphyroids, dann bis Kleeberg ein System von versteinerungsarmen Phylladen, wie sie ähnlich oben aus der Bodenroder Gegend beschrieben worden sind.

Ferner seien genannt zwei Ueberschiebungen, deren eine bezeichnet ist durch die beiden Vorkommen von Knollenkalk und Kieselschiefer in der Nachbarschaft von Porphyroiden bei der Schlappmühle und bei Münster, wie sie beide oben '!) bei Aufzählung einzelner Porphyroidvorkommen genauer angegeben wurden.

Die zweite finden wir bei Brandoberndorf, wo der schon erwähnte mitteldevonische Zug von T'honschiefer mit eingelagerter Grauwacke von Unter-Goblenz-Phylladen überschoben ist. Nord- östlich grenzen diese im Streichen an Kieselschiefer (,Kopf“, Strasse Brandoberndorf-Kleebere), Olivindiabas (Thal Griedelbach- Oberkleen), (s. 0.1), und Thonschiefer mit Knollenkalk. Das letzt- eenannte Thälchen scheint in seinem Verlaufe dieser Überschieb- ungslinie zu folgen bis zum Griedelbacher Olivindiabas.

Palaeontologischer Anhang.

Gosseletia carinata Gdf. Folm. Frech. Devonische Aviculiden Deutschlands. 1891. p. 12. T. XII, F. 8-11; XIV, 3.

Von dieser Art liegt ein ausgezeichnet erhaltenes Stück Steinkern und Schalenabdruck vor. Unter der fein gestreiften Ligamentarea sieht man, der linken Klappe angehörig, 4 starke und einen schwach angedeuteten fünften Zahn. Eine ungefähr lotrechte Stellung, wie Frech sie angiebt, lässt sich nicht beobachten: die Zähne stehen mehr schräg. Ein Auseuss zeigt den Schlossbau der rechten Klappe in Uebereinstimmung mit Frechs Beschreibung.

1) 8.8. 44 u. 45.

At

Gosseletia aff. Cyrtodontopsis Kayseri Frech. Frech. Devon. Aviculiden p. 126. XIII, 1— 2.

Zwei bei Bodenrod gefundene Exemplare erscheinen durch schwächeren Schlossbau und stärker geschweiften Umriss als ältere Mutation der Mielener Art.

Spirifer aff. carinatus Schnur.

Kayser. Fauna des Hauptquarzits ete. Abh. d. geol. Landes- Anstalt. 1889. p. 26.

In den Porphyroidschichten fanden sich mehrere Exemplare eines ziemlich grossen, völlig ungeflügelten Spirifer, der grosse Aehnlichkeit mit Sp. caricatus Schn. hat. Die Grössenverhältnisse und die Form des Sattels, soweit die Verdrückung eine sichere Beobachtung nicht unmöglich macht, lassen es als wahrscheinlich erscheinen, dass man es hier mit dem von Kayser aus der Siegener Grauwacke angegeben „Sp. aff. carinatus“ zu thun hat.

Spirifer antecedens n. mut. von Spirifer arduennensis Schnur.

Die vorliegende Form ist nahe mit Sp. arduennensis Schnur verwandt, der in der Eifel zuerst bei Stadtfeld in den Unter- Coblenzscehichten häufiger auftritt, in den Ober-Coblenz- schichten bei Prüm und Daleiden gemein ist, in den unsern Porphyroiden benachbarten Schiefern und Grauwacken jedoch noch selten vorkommt !). Die in den Porphyroidschiefern auf- tretende Art zeigt konstante Abweichungen, die wohl Maurer zu der leicht begreiflichen Bestimmung „Sp. macropterus, klein“ veranlasst haben.

Verfasser konnte die im Marburger Museum aufbewahrten Originalexemplare zu Kaysers „Hauptquarzit“ (Tab. II, 1—4, XII, 5, XVI, 1—9) sowie andere typische Stücke zum Vergleich direkt heranziehen. In folgenden Tabellen ist in der ersten Spalte das Verhältnis der Länge des Muskelzapfens zur Länge der Muschel, in der 2. das der Länge zur Breite, in der 3. die

') Einen bereits erwähnten Fundpunkt für Sp. arduennensis Schn. bildet In unserem Gebiet der Hausberggipfel. Ferner wäre Oppershofen bei Butzbach in der Wetterau zu nennen.

a

Grenzen, innerhalb deren die Breite der verschiedenen gemessenen Stücke schwankt, angegeben.

Spirifer arduennensis von Stadtfeld (Unter-Coblenz).

1:72,83 RT 20 mm 220 722,2 bis 15:520 121 27 mm 12022 177158 27 mm 1: 2,3 verdrückt nn 19 1: 2,0 2. 19:53;0 12:2 36 mm el Kat >36.

Spirifer arduennensis von Prüm und Daleiden (Ober-Coblenz).

172.0 NS 25 mm ia: 1.90 I) 29 mm 1:52:16 Ir) bis

12: 2.0 1# 7,241 42 mm.

Das Verhältnis der Länge des Muskelzapfens zur ganzen Länge beträgt im Mittel bei Stadtfeld: für kleine Exemplare 1: 2,00, für mittlere 1: 2,10, für grosse 1:2,1. Dasselbe Verhältnis für Stücke von Daleiden hat für das kleine in der Tabelle ange- führte Individuum den Wert 1: 2,0, für mittelgrosse im Mittel 1: 2,02; für einige Unter-Coblenzformen von Oppershofen bei Butzbach in der Wetterau ergab sich folgende Zusammenstellung.

3459 ua 1 5) 23 mm I 292,25 irtral,d 27 mm N) 1:2 verdrückt.

Das Mittel des erwähnten Verhältnisses beträgt hier 1 : 2,05.

Diese Formen sind hinsiebtlieh der Flügellänge meist recht konstant, die Flügel in Oehrchen verlängert.

Eine wesentlich andere Ausbildung zeigt nun unsere ältere Mutation von Bodenrod und Wernborn. Hier ergiebt sich nämlich für Individuen von Bodenrod:

15:4349 11,:21,5 26 mm 143531;9 ianee 39 mm 1142,.1,8 verdrückt

oe

iteuld a) 22 mm | verdrückt ir Ns21 »9 mm 12476 u), 94 mm 1,2149 17:72;0 30 mm für solehe von Wernborn: FERN rl) 39 mm Ia02,0 verdrückt = Ve) 113520 29 mm x 11:62:51 40 mm 1.371,6 1e:02,.2 35 mm N verdrückt

Während so bei dem typischen Sp. arduennensis aus den CGoblenzschichten das Verhältnis: Muskelzapfen zur ganzen Länge nieht unter 1:2 sinkt (im Mittel), so erhebt es sich für die Stiicke von Bodenrod nur bis zum Wert 1 : 1,77 und für solche vom zweiten genannten Fundpunkt bis 1: 1,71.

Die für Sp. arduennensis sehr bezeichnende Verlängerung der Flügel in Oehrchen zeigt unsere Mutation nur in sehr be- schränktem Masse. Sie ist gedrungener gebaut als die Schnur- sche Art. Ihr Hauptunterschied aber liegt in der Entwicklung des Muskelzapfens, wenn die Grösse desselben auch, wie die obigen Tabellen zeigen, kleinen Schwankungen unterworfen ist. Der Muskelzapfen passt sich etwa in den durch die Konvergenz der zweiten Rippe beiderseits des Sinus gebildeten Winkel ein und wird manchmal noch breiter. Scharfe Furchen, die nach einem Punkte nahe unterhalb der Mitte des Sinus konvergieren, bezeichnen seine Basis. Seine Spitze ist durch eine feine, aber tiefe Kerbe zweiteilig. Die beiden innersten Rippen setzen über die Furchen hinaus und sind bis fast zur Spitze zu verfolgen. Die Fortsetzung des Sinus erzeugt auf dem Muskelzapfen eine feine, nach der erwähnten Kerbe hin verlaufende Hohlkehle. Bei besonders gut erhaltenen Stücken ist der Zapfen fein skulpturiert. Er ist bei unverdrückten Exemplaren steil, fast lotrecht vom Steinkern ab- gesetzt, manchmal schnabelförmig umgebogen und erinnert durch seine ganze Gestaltung sehr an den Zapfen von Sp. primaevus Stein. aus dem Taunusquarzit und den Siegener Schichten.

Die grosse Klappe besitzt einen im Grunde winklig geknickten Sinus, die kleine einen scharfen Sattel, der eine deutliche Längs-

Da

furche trägt. Die von feinen Anwachsstreifen durchsetzten Rippen zeigen ebenfalls einen kielförmig scharfen Rücken.

Sie sind derb ausgebildet; auf dem Steinkern sind nur die + ersten bis zum Schlossrand hin zu verfolgen, während Ausgüsse der grossen Klappe 5, auch 6, ihrer ganzen Länge nach beobachten lassen.

Rhynchonella efr. papilio Krantz.

Davidson. Monogr. Brit. Braech. p. 61. 12. f. 8. 9,

Beelard. "Bulle soer Delse deGE0l. 17 IV. 180 PP 2ITITD (Extrait du —).

Krantz. Fauna vom Menzenberg. Verh. nat. Ver. Rheinl.-Westf. Sa Pap LH ER:

Kayser. Beitr. z. Kenntn.d. Sieg. Grauw. Jahrb. d. geol. Landes- Anst, f. 1590. |

Die Unsicherheit der Bestimmung ist begründet in der Er- haltung des bei Wernborn gefundenen Exemplars. Das Verhältnis von Länge und Breite der Muschel beträgt 59 und 35 mm, soweit die Erhaltung eine ausreichende Messung zulässt. Die anfangs schwachen, dann kräftig anschwellenden Rippen sind deutlich zu beobachten. Ihre Zahl mag an dem ca. zu ?/, erhaltenen Exemplar 24 bis 26, am vollständigen Stück demnach 38 bis 39 betragen haben. Ueber die Form des Sattels lässt sich bei der starken Quetschung der Muschel nichts Sicheres sagen.

Davidson hat unsere Art als Rh. Pengelliana aus tiefem Unterdevon beschrieben, B&clard aus der Siegener Grauwacke ungefähr gleichstehenden Ardennenschichten, Krantz vom Men- zenberg unweit Bonn, endlich Kayser aus den Siegener Schichten der Gegend von Siegen selbst.

Athyris aff. undata Dfr., cfr. avirostris Krantz,

Krantz. Fauna vom Menzenberg. Verh. nat. Ver. Rheinl.-Westf. 189% p. 1083. 1. 1%. r 23, 2b. Kayser. Hauptquarzit. p. 37—4).

Die hier vorgenommene Abtrennung der vorliegenden Ab- drücke und Steinkerne von der typischen Form und ihre Bezeich- nung als aff. undata gründet sich hauptsächlich auf die Mass- zahlenverhältnisse.. Kayser giebt gelegentlich einer eingehenden Beschreibung von Ath. undata Defr. eine Tabelle von Masszahlen.

Tune

Gewöhnliche Exemplare sind ca. 50 mm lang und breit. Drei von mir gemessene Stücke hatten:

Länge: Breite: 40 46 40 48 (Combinat.) 41 45—46.

Eine gut übereinstimmende Beschreibung gab Krantz von einer Form vom Menzenberg (bei Bonn) als Spirifer avirostris. Kayser zog diesen Namen bei Besprechung von Athyris undata wieder hervor. Leider schliesst die Erhaltung unseres Materials eine Ergänzung der Krantz’schen Beschreibung aus. Seine An- gaben über die Grösse sind sehr ungenau, da er bloss sagt: „Die Grösse der Exemplare wechselt von 3 bis 6 cm in der Breite und von 2—-5 cm in der Länge“. Das von ihm abgebildete Stück misst 45 mm und 41 mm in der Breite und Länge, stimmt also darin mit unserer Porphyroidform recht gut überein. Wahrschein- lich hat man es mit einem Vorläufer, einer älteren Mutation von Athyris undata zu thun.

Strophomena gigas M’Coy. Kayser. Beitr. z. Kenntnis d. Fauna d. Taunusquarzites. Jahrb. d. geol. Land.-Anst. f. 1889. Sandberger.. Ueb. d. Entwickl. d. unt. Abteilung d. rhein. Systems in Nassau. 1889. Kayser. Beitr. zur Kenntnis der Siegener Grauwacke a. a. O. Berlin 1892.

Diese Form wurde zuerst von Kayser als „Stroph. sp. vielleicht = gigas M’Coy*“ aus dem Taunusquarzit der Neuhütte unweit Stromberg beschrieben und abgebildet. 1889 identificierte Sandberger auf Grund reicheren Materials die Art bestimmt mit der genannten englischen. Ausführlich beschrieb sie zuletzt wieder Kayser aus der Siegener Grauwacke.

Das mir vorliegende Exemplar von Wernborn ist, wie die meisten von diesem interessanten Fundpunkte, leider stark ge- quetscht, so dass die Masszahlen sich nur durch Rekonstruktion der ursprünglichen Umrisse annähernd angeben lassen. Darnach beträgt die Breite des Schlossrandes 65 mm, die Länge der Muschel 75 mm. Mit dieser dem Taunusquarzit und den Siegener Schichten angehörigen Art ist die Zahl derer, die auf ein tiefes Niveau unsrer Porphyroide hinweisen, um ein wichtiges Glied vermehrt.

Atrypa reticularis L.

Diese Species schien bisher in Schiehten höheren Alters als das Ober-Coblenz am Rhein zu fehlen. Noch 1889 sagte Kayser’): „In tieferen Horizonten (als Ober-Cobl.) dagegen habe ich sie nie beobachtet. Jedoch lässt der Umstand, dass sie bereits im Ober- Silur vorhanden ist, vermuthen, dass man sie mit der Zeit auch aus tieferen Schichten des rheinischen Unterdevon kennen lernen wird.“ Es dürfte gewiss von Interesse sein, dass es mir jetzt in der That gelungen ist, Atrypa reticularis bei Wernborn in zwei typischen Exemplaren zu finden.

Conchidium hassiacum n. sp.

Wie schon erwähnt, bildet eine sehr interessante, noch unbeschriebene Pentameride, ©. hass., die Leitform des Stringo- cephalenkalks unsrer Gegend. Ich fand vereinzelte Exemplare dieser Species am Schalsberg westlich Ober-Kleen, doch waren die Stücke von diesem Punkte höchst unvollständig und zu einer Beschreibung unzureichend. In erstaunlicher Menge kommt die Art jedoch in einigen Kalkbrüchen südwestlich Klein-Linden bei Giessen vor. Trotzdem ist es bis jetzt noch nicht gelungen, ein vollständiges, ja nur ein 2klappiges Exemplar zu finden. In dem überaus harten Kalk sieht man auf frischen, womöglich ange- schnittenen Flächen, besonders an den durch Sprengung freige- legten Felswänden der Steinbrüche, zahlreiche Durchschnitte von grossen Schalen, die sich als krystallisierter Kalkspath in weissen Bögen von der dunkleren Masse des dichten Gesteins abheben. Das Herauspräparieren eines solchen Vorkommens mit Hammer und Meissel ist so gut wie ausgeschlossen. Auch Versuche mit verschieden eoncentrierter Salzsäure geben ein wenig befriedigendes Resultat. Man muss sich daher darauf beschränken, die an der Oberfläche stark angewitterter Stücke zum Vorschein kommenden Exemplare zu reinigen.

Da unsrer Art jede Spur von Sinus und Sattel fehlt, und sie durch eine hohe offne Area ausgezeichnet ist, so muss sie von Pentamerus im engeren Sinne abgetrennt und zu der besonders im Ober-Silur verbreiteten Untergattung Conchidium gestellt werden.

1) Hauptquarzit p. 37.

Be

Die Maasse eines mittelgrossen Exemplars, bezw. einer Ven- tralklappe, betragen 68 mm Länge und 45 mm Breite. Dieser ansehnlichen Grösse entsprechend sind die Septen und Zahnstützen sehr stark verdickt. Unter der hohen und offenen Area sieht man die letzteren nach dem Median-Septum zu konvergieren. Sie stehen sehr steil und bilden mit einander einen Winkel von nur 65°. Die Länge der „Kammer“ beträgt etwa '!/, der Gesammt- schalenlänge.

Der Schnabel ist an und für sich nieht sehr stark nmgebegen. Infolge einer mächtigen, schwellenden Verdickung der Schnabel- gegend erscheint indess diese Umbiegung beinahe halbkreisförmig.

Die Zahl der Rippen ist sehr gross; sie beträgt auf der Ventralklappe wohl 40—45. Ob die Vermehrung der Rippen durch Einschaltung oder Spaltung stattfindet, konnte nicht sicher entschieden werden, doch kommt (wie schon Oehlert (s. u.) für den nahestehenden P. Davyi angiebt) beides höchst wahrschein- lich neben einander vor.

Hoffentlich gelingt es mit der Zeit auch die Merkmale der kleinen Klappe, von der sich, wie erwähnt, noch kein einziges Stück gefunden hat, zu studieren.

Durch ihre Grössenverhältnisse, die Zahl der Rippen und den Grad der Konvergenz der Zahnstützen ist unsere Art von verwandten wohl unterschieden.

Unter den silurischen Arten von Conchidium kommen ihr am nächsten: biloeulare L. = conchidium Dalm. (Obersilurkalk der Insel Gotland) und laqueatum Conr. (nordamerikanischer Niagara-Kalk). Erstere wird aber nur halb so gross wie unsere Art 33 mm der Abbildung nach —, und ©. laqueatum, welches ihr in der Grösse am meisten ähnelt, besitzt nur 25—30 Rippen. Von ©. Nysius Hall and Whitfield!) aus dem amerikanischen Ober-Silur (Niagara-Kalk) ist C. hassiacum durch das Fehlen der geschwungenen, koncentrischen, wulstartigen Anwachsstreifen unterschieden.

Eine nahe verwandte Form aus dem Mitteldevon beschreibt Oehlert?) als Pentamerus Davyi (von Montjean, Maine et Loire). Anch sie erreicht jedoch nach dem genannten Forscher kaum die Hälfte der Grösse der Kleinlindener Art (25 und 27 mm.),

), Hall, 8. 0. pl. 46. fe. 6 u. 7. ?) Oehlert, Note sur le calcaire de Montjean et Chalonnes: Ann. des Sc. G£ol. t. XII, 1877. pl. V. fig. 10-13.

wenngleich Barrois!) grössere Exemplare dieser Species be- schreibt, als Oehlert selbst. Ausserdem trennt auch die ver- schiedene Zahl der Rippen 25 giebt für die französische Muschel Barrois an beide Arten sehr bestimmt. |

Schliesslich ist die hessische Form noch durch ihre unge- wöhnlich tiefe Kammer ausgezeichnet. Oehlert giebt zwar für den Winkel der Zahnstützen von C. Davyi keine Zahlen; seine Abbildung lässt jedoch keinen Zweifel, dass derselbe sehr viel mehr als 65° seine Grösse bei unserer Art beträgt.

Etwas Aehnliches gilt auch von Pentamerus (Gypidia) ros- sicus Karp. und Karpinskyi Tschern. aus dem osturalischen Unterdevon ?). Der Winkel der Zahnstützen beträgt bei diesen Arten nach Th. Tschernyschews Angabe 90° bezw. 1350°), Bei beiden beträgt ausserdem die Zahl der Rippen nur 12.

Petrographischer Anhang.

Der Olivindiabas von Griedelbach zeigt zu Büscheln, Wedeln und Sternen gruppierte Plagioklasleisten, so dass höchst charakteristische Bilder entstehen, die z. B. besonders an eine kartographische Darstellung eines Gebirgsstockes mittelst der Schraffenmethode erinnern. Die Zwischenräume der in ihrer Entwicklung sich oft störenden Plagioklase nimmt Augit, bezw. die bekannte „chloritische Substanz“ ein. Die grössten und älte- sten, weil einzig voll auskrystallisierten Ausscheidungen gehören dem Olivian an. Er ist zwar gänzlich in Serpentin verwandelt, seine Umrisse und charakteristischen Sprünge sind aber in Im- prägnationen von Maeneteisen erhalten.

!) Barrois, Memoire sur le caleaire dev. Chaudefonds. (Extrait des annales d. 1. societee g6ol. du nord. seance de 3 III. 1886.)

?) Th. Tschernyschew. Die Fauna des unteren Devon am Ostab- hang des Ural. 189.

®) Die steilste, unsere noch übertreffende Konvergenz der Zahnstützen besitzt wohl Conch. eonchidium Dalm. Hier beträgt nämlich der Winkel nur 38°—45%. Die weiten Grenzen dieser Messung sind bedingt durch die Wöl- bung der Kammerwände. Sie beeinträchtigt eine präcise Messung mittelst des Anlegegoniometers am Wachsausguss der Kammer sehr.

ed Be

Der Chlorit ist auf Klüften zu einem geraugelben, nicht näher bestimmbaren Mineral weiter zersetzt, zum Teil in deutlich erkennbaren Epidot umgewandelt. Auf den feinen Spalten und Hohlräumen haben sich Quarz und besonders Kalkspath abge- schieden. Ob letzterer ganz der Verwitterung des Urgesteins zuzurechnen ist, bleibt zweifelhaft, leicht kann man einen Teil auf die Nachbarschaft des Stringocephalenkalkes zurückführen, besonders, wo die an letzteren unmittelbar angrenzende Partie auf der nördlichen Thalseite besonders reich an solchen Infiltra- tionen Ist.

Die Grauwacken

liegen aus dem Taunusgebiet in 2 Modifikationen, nämlich von Brandoberndorf und den benachbarten Zügen grobkörnig, von der linken Thalseite unterhalb Bonbaden feinkörnig, vor. In ersterer, die aus Quarz und Feldspath mit verschieden stark entwickelter Bindesubstanz besteht, erscheinen in dem Quarz zu Reihen und Schnüren geordnete Flüssigkeitseinschlüsse und stellenweise sehr deutlich und schön ausgebildete Zirkonkrystalle. Der Quarz selbst ist fast durchweg unregelmässig begrenzt; ebenso der stark zersetzte, an Emschlüssen ziemlich reiche Feldspath. Frischer Muskovit und Biotit treten neben Mineralien ihrer Gruppe von stark verändertem Habitus auf und bilden gelegentlich einen Teil des Cäments. Besonders grobkörnig, bei sehr zurücktretendem Bindemittel, ist das Grauwackengestein von der „nassen Buche“ östlich Kröftelbach.

Die in der zweiten Form von Bonbaden sich findenden, un- regelmässigen, oft zerfetzten augitartigen und anderen für Diabas charakteristischen Mineralien scheinen ein Zerstörungsprodukt des benachbarten Diabases zu sein und somit ein jüngeres, d.h. mindestens gleiches Alter mit diesem Eruptivgestein zu beweisen.

Die Culmgrauwacke vom „Vogelsberg“ bei Herborn, eine der frischesten, die vorlagen, zeigt Quarz mit Schnüren von Einschlüssen, Feldspath (Orthoklas und Plagioklas, ersteren be- sonders in tafelförmigen, scharfkantigen Stücken) daneben klas- tisches Gestein Thonschiefer und sandige Brocken chloritische Substanz, Glimmer und als sichere Neubildung radialfaserige Hohlraumausfüllungen mit schönem Interferenzkreuz, Apatit und Kaolin nicht zu erwähnen. Typische Diabaseinschlüsse fehlen. Da, wie erwähnt, das durch grossen Steinbruchbetrieb zugängliche Gestein sehr frisch ist und eine grössere Anzahl von Schliffen

DE gefertigt und daraufhin untersucht wurde, so ist es unwahr- scheinlich, dass die chloritische Substanz auf zerfetzten Diabas zurückzuführen sei.

Die schalsteinführende (Kalk-) Grauwacke aus der Gegend von Leun a. d. Lahn besteht zu °/, aus Kalkspath, der, seiner opalisierenden Oberfläche nach zu schliessen, mit der (Silieat-) Substanz zersetzter Mineralien imprägniert erscheint. Der nächst häufige Bestandteil sind chloritische Massen. Wo diese gewöhnlichen Produkte fortgeschrittener Zersetzung die Umriss- formen des ursprünglichen Gesteins überhaupt noch erkennen lassen, weisen diese mit Bestimmtheit auf. Olivin hin. Feldspath und Quarz bieten nichts besonderes. Einschlüsse von Schalstein be- herbergen in undurchsichtiger, tief brauner Glasmasse Plagioklas- leisten mit Chlorit.

In der aus Feldspath, Quarz, chloritischer Substanz, wenig Glimmer und Cäment ım wesentlichen bestehenden, mittelde vo- nischen Grauwacke von Ballersbach finden sich zweifellose, wohlbegrenzte und erhaltene Einschlüsse von Diabas. Die Feldspathleisten sind in ihrer typischen Anordnung deutlich er- kennbar, die Ausfüllung durch „Viridit* (Ophitstruktur) ist in charakteristischer Weise entwickelt, die Einschlüsse sind als ein- heitliches Ganze gegen das umgebende Mineralgemenge scharf abgegrenzt. Man kann daher hier wohl die reichliche Chlorit- substanz grösstenteils auf Diabas zurückführen, auch wenn in einem Vorkommen er selbst nicht mehr in deutlich isolierten Brocken und Schmitzen vertreten ist. Ausserhalb der Diabas- trümmer, wo auch die Plagioklase mehr tafel- als leistenförmig entwickelt sind, treten beide Feldspäthe in unregelmässig be- grenzten, gelegentlich geborstenen, jedenfalls unzweifelhaften Bruchstücken auf.

Die silurische Grauwacke von Altenkirchen, Sektion Ballersbach, ist in ihrem mineralogischen Bestand den vorher besprochenen ähnlich, doch fehlen typische Einschlüsse von Diabas. Ob dies eine durchgehende Eigentümlichkeit des Gesteins oder nur ein zufällig negatives Resultat ist, würde sich bei der starken Zersetzung des vorliegenden Materials kaum entscheiden lassen, wenn nicht die Beobachtung durch Untersuchung der gleichfalls silurischen Grauwacke von Weidenhausen bei Gladenbach bestätigt würde. Dieses in seiner grobkörnigen Ausbildung und mineralischen Zusammensetzung mit obigem über-

=. 6

einstimmende Gestein, das durch Steinbrüche aufgeschlossen und in frischem Zustand erhältlich ist, erweist sich nämlich als völlig diabasfrei. Statt des gewöhnlichen Thonschiefers fand sich in der Altenkirchener Grauwacke Sericitschiefer.

In einer weiteren Silurgrauwacke, die zwischen Günterod und Hartenrod ansteht, fanden sich jedoch Diabas- brocken. Dieselben waren sogar häufiger und nach der Form ihres Auftretens und ihrer inneren Struktur eher noch typischer als die Einschlüsse von Diabas in der mitteldevonischen Ballers- bacher Grauwacke.

Es ist somit wenigstens in diesem Teile des Schiefergebirges das Vorkommen von Diabaseinschlüssen auf mitteldevonische und eine silurische Grauwacke beschränkt. Demnach muss in unsrer Gegend schon in der Silurzeit oder noch früher Diabasmaterial emporgedrungen sein. |

Tafel II.

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Erklärung der Tafeln. abeol.

Fie. 1. a. b. Conchidium hassiacum n. sp. Stielklappe in Vorder- und Hinter- ansicht. Kleinlinden bei Giessen. Original im Marburger Museum. Verkl.

Fig. 2. Dieselbe Species. Profilansicht. Kleinlinden bei Giessen. Marburger Musenm. Verkl.

Fig. 3. Versuch einer Rekonstruktion von Conchidium hassiacum. Verkl.

Fig. 4. a.b. C. hassiac. Kleinlinden bei Giessen. Kleineres Bruchstück einer

Stielklappe in Vorder- und Rückansicht. Verkl.

Fig. 5. Spirifer antecedens nov. mut. von Sp. arduennensis Schnur. Steinkern der Dorsalklappe. Weruborn bei Usingen. Marburger Museum. Verkl-

Fig. 6. Dieselbe Form von Bodenrod. Verkl.

Fig. 7. Ausguss eines Schalenabdrucks von Sp. antecedens. Bodenrod. Mar- burger Museum. Verkl.

Fig. 8. Spirifer arduennensis Schnur. Obercoblenzschichten von Prüm id. Eifel. Wiedergabe von Tab. XVI. Fig. 4. aus Kayser, „Haupt- quarzit“. Verkl.

Tab. II.

Uebersichtskärtehen über die Verbreitung der Porphyroide im östlichen Taunus mit Angabe einiger Hauptbruchlinien und Versteinerungsfund- punkte. Vel. p. 5, 6, 25, 26.

Zur Theorie der Elimination. Von E. Netto.

Für die analytische Geometrie ist der Satz von erosser Wichtigkeit, dass, wenn ein k-facher Punkt einer Curve mit einem I-fachen einer anderen zusammenfällt, dieser Punkt als (k .])-facher Schnittpunkt beider Gurven zu zählen ist; und ebenso, dass, wenn ein k-facber Punkt einer Fläche, ein l-facher einer zweiten und ein m-facher einer dritten Fläche zusammenfallen, dieser Punkt als (k.1.m)-facher Schnittpunkt der drei Gebilde zu zählen ist. Ich will für den allgemeinen Satz, aus welchem die beiden angegebenen fliessen, einen strengen arithmetischen Beweis seben, der als Voraussetzungen nur die einfachsten Begriffe über Resultantenbildung in Anspruch nimmt.

Ich bedarf dazu einiger Vorbereitungen.

Wir wollen annehmen, jedem Summanden einer Summe sei ein beliebiges Gewicht beigelegt worden. Unter dem unteren Grenzgewicht oder kürzer, (da wir mit anderen in der Folge nicht zu thun haben), unter dem Grenzgewichte (G. G.) wollen wir ein Gewicht verstehen, unter welches kein Gewicht eines der Summanden sinken kann; die genaueste Bestimmung des @. G. beruht also in der Angabe des niedrigsten, wirklich vorkommenden Gewichtes bei den Summanden. Der Einfachheit halber beschränken wir uns- von vorn herein auf nicht negative Gewichte und G. G. Bezeichnen wir nun mit &,, &, - 2m die G. G. einer Reihe von einander unabhängiger Grössen U,, U,,

. Un, wobei die u so angeordnet sind, dass kein folgendes g grösser ist als ein vorhergehendes, dann haben

SU.) SCULUS) % ... dierG-Ab., zer een

Dabei bedeuten die S symmetrische Functionen, deren Leitglied durch das KE gecreben ist. Es folgt, dass die Coöffieienten von u—-u)um—u)...UW—- m) = W— amt! + bu —,...—0 der Reihe nach ge ee ee son usohaben: Dieser Satz lässt sich umkehren. Hat a das G. G. y,, so muss, da a = S(u,) ist, y, das kleinste G. G. eines der von einander unabhängigen u sein; da b S(u,u,) ist, muss, wenn b das G. G. 7, hat, (7, x%,) das nächst grössere G. G. eines zweiten der u sein, u. s. w. Wird somit eine symmetrische Funetion Sr) kalem>ı. 321)

im Anschluss an die letzte Gleichung gebildet, so ist das G. G. dieser Function gleich lo A me) ee ne). Von diesen allgemeinen Sätzen wollen wir nın Anwendungen machen. Es seien die beiden Gleichungen

Br 8 a, „X I.tı X a ce Se Oleg) D,xtb.1% -E...--b; See, In)

eben. Wir jenteilen den ar, 4,57 Dass... «yb.,die G. G.;0, allen folgenden Coöffieienten a,, b, die G. G. k, so dass ins Be- sondere a, das G. G. p, und b, das G. G. s hat. Dann haben p der Wurzeln x,, X, . .. X, von (1) das; G. G. 1, und die übrigen das @. G. O0; und es hat ferner die symmetrische Function

Seren, Waldrdas’ Eu (Ben FD Re): Wir bilden nun die Resultante von (1) und (2) (4 e2&)Ee&)...g&X)=[b,7 +b,.,% +.+1,x+.+bol...

und suchen für sie das G. G. zu bestimmen. Die einzelnen Sum- manden des ausgeführten Produktes haben die Form (5) b„bab. ...87 x? xls).

Die Summanden der einzelnen Factoren rechts in (4) zerlegen wir in zwei Teile; die ersten erstrecken sich vom Anfanesgliede b,x} bis zu b,x°, die zweiten von da bis zu Ende. Diese Ein- teilung sei in jedem Factor durchgeführt. Tritt nun in einen Summanden von der Form (5) ein Glied der ersten Art ein (etwa @ > °), so wird sein @. G. sicher nicht vermehrt, wenn man dieses Glied durch das entsprechende b,x” ersetzt; denn das alte wie das

1 neue b haben das G. G. Null, und der Exponent von x,, der nach

Bi mel

(3) möglicherweise beim G. G. mitbestimmend auftritt, vermindert sich. Kommt ferner ein Glied der zweiten Art in (5) vor (etwa B > 0), so wird das G.G@. des Summanden sicher nicht vermehrt, wenn auch dieses Glied durch das entsprechende b,x? ersetzt wird. Denn der Exponent von x, der möglicherweise mitbestimmend wirkt, wird nur um so viele Einheiten erhöht, als das G. G. des b, welches sicher Einfluss besitzt, sich vermindert. Daraus folgt, dass bes

das niedrieste G. G. unter allen möglichen Ausdrücken (5) hat; d.h. es ist -oo ’das'’G. G.der Resultante:

Unsere allgemeinen Annahmen über die G. G. werden durch die folgenden Festsetzungen nicht gestört. Wir nehmen

a RK = 0) .s—k One 5 0 N BE OT BER IREN schreiben statt f und @ g jetzt Oi), res a a IE ee (7) (x,y) = :b,,x’y" (a X 0 ee

geben dem y das Gewicht 1, allen a,, (x + A > p) und b,, (x + A > o) die .&. ;G. "Null:” jedem. &,, &-E.<5°) Kas@. (0 N:

und jedem b,(@ +1 <o) das G. G.(o x —A).

Dann besitzt die Eliminante von (6) und (7), welche als ganze Function von y auftritt, nach den obigen Resultaten (in den Coöfficienten und in y zusammengerechnet) das G. G. ps. Dasselbe bleibt gültig, wenn wir vermittels der Liouville’schen Substitution, in der u,, u, beliebige Parameter bedeuten,

&) o=1ux - uy o statt x in (6) und (7) einführen, und dann y eliminiren. Setzen wir die Eliminantengleichung

s EST f 03 Q 1 SE + A,o +...+ A ,50' u. Ana +...4+ a =, so folgt, dass os der Wurzeln » das G.@. 1 und die anderen das G. 0 haben. Gehen wir mittels (8) zu den x, y zurück, so

«

finden wir, dass beide Coordinaten für o5 der Wurzeln (x,, Yı),

ao) ey das 6, haben, während bei den anderen die G. @. 0 auftreten. Folglich hat BR yalsarn A) Pp +4 >Drt > das), G,aG:

(0) par ERBE url 2 SH alpsn

Wir wollen hier bemerken, dass wir für den Fall von zwei Variablen das zu beweisende Thurem bereits als richtig erkannt haben, und zwar in der Form: Erteilt man in (6) und (7) den Cverfieienten solche G. G., dass bei den Gewichten 1 mem dry das©@. G. von t eleichso und-das von eo gleich s wird, dann haben die Coordinaten von ps der Mzunzreilimediesysystems Tr (Ne) ZN drE ICE A

Wir nehmen jetzt zu (6) und (7) noch eine dritte Gleichung hinzu

En y) Ne xy} ee ee)

und geben den co; +i>r) dieG.G.O und den co; «+1 x<7) die @G. G. (—x—%). Dann bilden wir wieder die Resultante

12) bay). y)... . DR, 37%) und verfahren, um ihr G. G. zu berechnen, genau wie im vorigen Falle bei zwei Gleichungen. Wir teilen also die Glieder von (11) in zwei Teile, deren erster alle die enthält, bei denen + N: ist. Tritt in einem Summanden CuBCH & S(x,°y,? x x,!y,? ale.)

von (12) ein Summand des ersten Teiles auf, so kann man ihn ohne Erhöhung des G. G. durch einen solchen ersetzen, bei dem

x—+-ı=rist. Das Gleiche tritt, aus denselben Gründen wie

oben, bei einem Summanden des zweiten Teiles auf; so folgt, dass TS /_ REES B BES N Ser HHRUERRLL: KR Yanse X.) aa u: Yun) KH ‘)

das G. G. liefert. Dies ist also nach (9) und (10) pos(x + X) = por. Unsere allgemeinen Annahmen über die G. G. werden durch die folgenden Festsetzungen nicht gestört. Wir nehmen

s 7? F ——] en an ah Anz Aa ech Ay, 1 3- EN 7 72 x X

CE ee bo Zn b,,12 =F b,152” a BER. b,., EN A ;

ge ar ee Su Oz ee ar schreiben statt f, &, jetzt

a

al SEy 27) Lay X ADrAs Gr = 0, rn (d2) 2&,y,2) = a a tete l,...9 h&,y,z) Ch 2 xy, zer (ERS 5)

und geben den a,,, dasG.G. p— (x + Ag) oder 0, je nachdem die erste Differenz positiv oder nicht positiv ist; und ähnlich verfahren wir mit den by, Sy, und o—- (x X —+ g) bezw.

ee

7— (x ++ p). Ferner soll zdas G. G. 1 haben. Dann hat nach unserem obigen Resultate die Eliminante R(z) das G. G. par. Dasselbe bleibt bestehen, wenn wir vermittels der Liouville- schen Substitution 05 X EN SZ

an Stelle von z in (12) »® einführen und dann die Eliminante R(o) bilden. Daraus folgt dann wie oben, dass est der Wurzeln des Systems (12) in allen drei Coordinaten die G@. G. 1 besitzen. Folglich gelten, entsprechend modifieirt, die obigen Sätze über symmetrische Funetionen u. S. W.

In derselben Weise können wir zu mehr Variablen aufsteigen, indem immer nur die verwendeten Schlüsse wiederholt werden. Unsere Methode zeigt uns also die Gültigkeit des allgemeinen Satzes: Geben’ wir den Variablen 7,, 2,, -.. ZusEnesen Gleichungen

EB A e— ) 172 die Gewichte 1 und den Coäöfficienten solche G. G., dass jedes fi das G, G. p, erhält, dann haben (p,.. p, .. pm). der Wurzeln des Systems (13) in ihren m Coordinaten das GR

Von diesem allgemeinen Satze machen wir eine Anwendung, indem wir alle diejenigen Coeffieienten in jedem f, gleich Null setzen, deren zugehörige Potenz-Produkte geringere Dimension haben als p, beträgt. Die übrigen Coöffiecienten nehmen wir als constant mit dem Gewichte O0 an. Tragen wir wieder statt Zm

o—u2, I u, +... Unzm ein und berechnen die Eliminante R(o), so ist ihr G. G. auch PP» »». Om; da aber alle hier vorkommenden Coöffieienten ganze Funetionen unserer Constanten sind, so ist dies nur möglich, wenn Glieder ®*, bei denen A < (P,Ps -. . Pm) ist, überhaupt nicht auf-

treten. ‘Das zeigt: Ist (0, 0, ... O\ eine p,-facheWnrzel yohn=0N = %23%,.:m) dann ist (0,707 220 ner (BP » » » Om)-fache Wurzel des Gleichungs-Systems (13).

Durch diesen Satz haben wir nur eine untere Grenze für die Multiplieität angegeben. Es lassen sich aber sofort Fälle construiren, für welche diese Grenze auch nicht überschritten wird. Dazu reicht es z. B. aus, jedes f, nur von der einen Variablen z, abhängig zu machen und dafür zu sorgen,dass z x = 0 genau

en

8

eine p,-fache Wurzel von fi = o wird. In diesem Falle kann offenbar keine höhere Multiplieität erreicht werden, als die oben angegebene. Daraus schliessen wir: das obige T'heorem giebt im allgemeinen Falle die wahre Multiplieität.

Was von dem besonderen Punkte (0, 0, ... 0) bewiesen wurde, gilt, wie man durch Coordinatenverschiebung erkennt, für Jeden beliebigen Punkt (4,, 45, - - - Yun), SO dass wir sagen können: Ist (9,, 4, --. Qm) eine p -fache Wurzel der Gleichung ur 0 1,2, 2..m), danmist (d,, G, .. dn)imral- semeinen Falle senau eine (p, p,....o )-fache- Wurzel des Systems (19).

b*

Ein neues Contactgestein aus dem Kaiserstuhl.

Von Reinhard Brauns.

Auf der Exeursion, die ich Pfingsten 1897 mit meinen Zu- hörern in lehrreiche Gebiete des Odenwaldes, Schwarzwaldes und den Kaiserstuhl unternommen habe, lernten wir im Kaiserstuhl durch Mineraliensammler König zu Oberbergen einen neuen Auf- schluss zwischen der westlichen Ecke des Horberich und dem Badloch kennen mit scheinbar dem gleichen Gestein, das wenig unterhalb in einem 1—2 m mächtigen Gang auftritt und von Rosenbusch') zum Hauynophyr gestellt, von Knop?) als Hauyn- phonolith bezeichnet wird. Die später vorgenommene Unter- suchung ergab jedoch, dass hier ein ganz eigenartiges, für den Kaiserstuhl neues und in dieser Mineraleombination überhaupt bisher nicht bekanntes Gestein?) vorliegt.

Das frische Gestein ist etwas heller als der benachbarte Hauynphonolith und mit blossem Auge erkennt man in ihm Melanit, bisweilen mit glänzenden Flächen 50 (110) und 202 (211), weisse späthige Parthien, die man bei flüchtiger Betrachtung und in Analogie mit dem Hauynphonolith für Feldspath halten möchte, sind Kalkspath, kleine grüne Körner sind Augit. Un-

!) Mikroskopische Physiographie der massigen Gesteine. 3. Aufl. S. 1260.

?) Der Kaiserstuhl im Breisgau. Leipzig 1892. S. 222,

®) Handstücke und Proben des Gesteins sind von Mineraliensammler König zu Oberbergen im Kaiserstuhl zu beziehen; Dünnschliffe liefert die Firma Voigt & Hochgesang in Göttingen; in der von Knop zusammen- gestellten Dünnschliffsammlung von Kaiserstuhlgesteinen wird auf Wunsch der eine Koppitkalkstein durch einen Schliff des hier beschriebenen Gesteins ersetzt.

a)

bestimmbar bleibt zunächst die grünlichgraue fettglänzende Grund- masse; man sieht tafelige Krystalle von derselben grünlichgrauen Farbe in dem Kalkspath eingewachsen, die sich durch verdünnte Essigsäure freilegen lassen und als quadratische Tafeln erscheinen; sie wurden als Gehlenit bestimmt. Durch mikroskopische und chemische Untersuchung wurde ferner Hauyn in grosser Menge, reichlich Apatit und spärlich grüner Glimmer nachgewiesen. Bei der chemischen Prüfung zeigte es sich, dass das Gestein ausserordentlich leicht zersetzt wird; schon durch mässig warmes Wasser wird es angegriffen, die wässrige Lösung reagirt schwach alkalisch und hinterlässt beim Verdunsten Gypskryställchen, deren Caleiumsulfat zweifellos aus dem Hauyn des Gesteins stammt. Durch verdünnte kalte Salzsäure wird der Kalkspath zerstört und das Gestein zersetzt; ganz deutlich tritt dabei Geruch nach Schwefelwasserstoff auf und mit essigsaurem Blei getränktes Filtrirpapier wird geschwärzt. Aus der salzsauren Lösung scheiden sich grosse Mengen von gelatinöser Kieselsäure ab und, in mikro- skopischen Kryställchen, reichlich Gyps und Chlornatrium; das Galeiumsulfat stammt aus dem Hauyn, das Natrium zum grösseren Theil aus diesem, zum Theil aus Gehlenit, die Kieselsäure aus beiden, denn beide Mineralien werden schon durch verdünnte Salz- säure vollständig zersetzt. Mit molybdänsaurem Ammon gibt die Lösung starke Reaktion auf Phosphorsäure. Der nach Behandlung mit Salzsäure verbleibende Rückstand besteht aus unregelmässigen Körnern von Melanit und Augit; der spärliche Glimmer entgeht sehr leicht der Beobachtung und wurde erst beim Schlämmen von grösseren Mengen des fein gepulverten Gesteins aufgefunden. Den klarsten Einblick in die Beschaffenheit des Gesteins und der einzelnen Mineralien gibt die mikroskopische Untersuchung. Das als Gehlenit bestimmte Mineral tritt meist in regel- mässigen Krystallen auf, die bald in Kalkspath eingewachsen, bald mit den andern Mineralien, besonders Granat und Hauyn, verwachsen sind. Die Krystalle sind quadratische Tafeln mit vor- herrschender Basis OP (001) und dem Prisma ooP (110), selten tritt dazu ein nicht näher bestimmbares achtseitiges Prisma und, nach dem Umriss mancher Durchschnitte, auch eine Pyramide. Messungen lassen sich nicht ausführen, da die Krystalle schon von verdünnter Essigsäure angegriffen und darum bei dem Frei- legen matt werden; ihre Kantenlänge beträgt bis zu 4 mm. An möglichst reinen abgebrochenen Krystallen wurde das spec. Gew,

2

in Methylenjodid zu 2.95, gleichzeitig auf dieselbe Weise das spec. Gew. für einen Gehlenitkrystall vom Monzoni zu 3.01 bestimmt.

Dieselben Krystalle, die zur Bestimmung des spec. Gewichtes gedient hatten, wurden mikrochemisch untersucht; durch Salzsäure wurden noch einige Blasen von Kohlensäure ausgetrieben und in einem zertrümmerten Krystall wurde ein Körnchen Augit gefunden ; da Kalkspath leichter, Augit schwerer ist als Gehlenit, haben beide Einschlüsse das spec. Gew. nicht wesentlich beeinflusst. Nachdem keine Kohlensäure mehr austrat, wurde die Probe aus- gewaschen und aufs neue mit Salzsäure behandelt, durch die sie in einiger Zeit unter gelatiniren zersetzt wurde; in der Gelatine bildeten sich um die Körner herum Würfelehen von Chlornatrium, die Lösung gab mit verdünnter Schwefelsäure sehr reichlich Gyps- kryställchen und nach Zusatz von Caesiumsulfat Alaun, durch Ferroceyankalium liess sich etwas Eisen, dureh Natriumphosphat Magnesium nachweisen, das Mineral enthält demnach SiO,, Na, Ca, Al, Fe, Mg, die Bestandtheile des Gehlenit. Zu einer quantitativen Analyse liess sich bis jetzt kein Material beschaffen, da die aus Methylenjodid zwischen 3.05 und 2.94 ausgefallenen Körner mit Hauyn und Kalkspath verwachsen waren und wenigstens von Hauyn nicht getrennt werden konnten, ohne selbst zersetzt zu werden. Vielleicht gelingt es später noch, aus besonders grobkörnigem Gestein den Gehlenit zu isoliren, bis jetzt fehlt es hierzu an geeignetem Material.

Im Dünnschliff wird unser Mineral farbios durchsichtig, einzelne Durchschnitte haben quadratischen Umriss, sind von un- regelmässigen Rissen durchzogen und bleiben im parallelen Licht bei gekreuzten Nicols dunkel; im convergenten Licht tritt das Interferenzkreuz einaxiger Krystalle auf und der optische Charakter konnte hier mit einem Gypsblättchen als negativ festgestellt werden. Die meisten Durchschnitte sind länglich rechteckig von vielen feinen und geradlinigen, der langen Kante parallelen und wenigen unregelmässig verlaufenden Rissen durchzogen ; bisweilen ist die Ecke zwischen langer und kurzer Kante abgestumpft, wo- durch das Auftreten einer Pyramide angezeigt wird. Diese Durch- schnitte zeigen manchmal die eigenthümliche Pflockstruktur, die für Melilith besonders charakteristisch ist, die aber auch an Gehlenit beobachtet ist‘); ich möchte sie hier für eine Verwitterungs-

') Rosenbusch, Mikroskop. Physiogr. der petrogr. wichtigen Mineralien III. Aufl. S. 370, £

erscheinung halten. Von Melilith unterscheidet sich unser Mineral durch seine stärkere Doppelbrechung. Im polarisirten Licht zeigen diese Schnitte gerade Auslöschung, ihre Doppelbrechung ist stärker als die von Apatit, schwächer als die von Quarz, die kleinste optische Elastieitätsaxe fällt in die Längsrichtung. Da die Krystalle durch die Beobachtung im eonvergenten Licht als negativ erkannt sind, stellt die lange Kante den Durchschnitt durch die Basis, die kurze den durch das Prisma dar und die Spaltrisse zeigen uns deutliche Spaltbarkeit parallel zur Basis, unvollkommene parallel zum Prisma an. Bisweilen findet man auch dreiseitige Durch- schnitte, die parallel einer Höhenlinie auslöschen und bei denen die grösste optische Elastieitätsaxe in dieselbe Höhenlinie fällt, es sind Durchsehnitte, die ungefähr die Lage einer Pyramidenfläche haben.

Als Einschlüsse treten in dem Mineral Hauyn, Ausgit, Glimmer, Apatit und Kalkspath auf, während es selbst in Melanit und Augit eingewachsen vorkommt.

In der Regel ist das Mineral vollkommen frisch, bisweilen aber zeigt es sich mehr oder weniger vollständig umgewandelt, in der Weise, dass die Form erhalten bleibt, das Innere aber von einem sehr feinkörnigen Gemenge auseefüllt wird, in dem grüner Augit und Kalkspath zu bestimmen sind, es sind also Pseudomorphosen ähnlich denen von Fassait nach Gehlenit, die A. Cathrein von Le Selle am Monzoni und von der Malgola bei Predazzo beschrieben hat!); er meint, dass die Umwandlung als eine Wirkung der Contactmetamorphose aufzufassen sei.

Nach allem ist unser Mineral zweifellos Gehlenit; in jedem der untersuchten Dünnschliffe ist es vorhanden, in manchen in überwiegender Menge, in andern tritt es mehr zurück, wie denn überhaupt die Mineralien sehr ungleichmässig in dem Gestein ver- theilt sind.

Der Hauyn ist mit blossem Auge im frischen Gestein nicht leicht zu erkennen, auf dem mit Essigsäure behandelten Gestein treten die Kryställchen als weisse, selten bläuliche, höchstens einen Millimeter dicke Körnehen hervor, an denen man mit der Lupe 0 (110) erkennt.

Im Dünnschliff ist der Hauyn farblos, meist aber grau und

') Mineralog. u. Petrogr. Mittheilgn,, herausgegeb. v. G. Tschermak, Bd. 8, 8. 408-412. 1887.

Be

trüb, selten schmutzig blaugrün oder blau; nur vereinzelte Krystalle zeigen die bekannten Strichsysteme. Der farblose Hauyn ist ein- fachbrechend, der graue ist von kleinen doppelbrechenden Körnchen erfüllt, die die Trübung bedingen. Die Durchschnitte haben quadratische, sechseckige und achteckige Form, oft aber sind sie auch unregelmässig und gerundet.

Als Einschluss tritt in ihm Kalkspath auf, während er selbst häufig von Melanit umschlossen wird.

In dem Gestein tritt Hauyn bald isolirt in Kalkspath schwimmend auf, bald ist er mit Melanit vergesellschaftet in der Weise, dass beide kleine körnige Aggregate bilden, bald ist er regellos mit den andern Mineralien in dem Gestein zerstreut.

Dass hier Hauyn vorliegt, wird durch das chemische Ver- halten bewiesen; wie schon oben gesagt, wird durch Wasser Galeiumsulfat ausgelaugt, das sich als Gyps ausscheidet; mit Salz- säure gelatinirt er, aus der Lösung krystallisirt Chlornatrium und Gyps. Das Auftreten von Schwefelwasserstoff deutet darauf hin, dass ein Theil des Schwefels, wie im Lasurit, an Metall ge- bunden ist.

Da mancher an sich farblose Hauyn durch Glühen für sich im Wasserstoffstrom oder Schwefeldampf blau werden soll, wurden dahingehende Versuche angestellt, aber mit negativem Erfolg, eine Färbung wurde nicht erzielt. Dagegen wurde bei dem Glühen eine ganz auffallende Phosphorescenz beobachtet. Wenn man das gepulverte Gestein in einer Platinschale, oder auch einen Splitter in der Zange erwärmt, so tritt, ehe die Masse eigentlich glüht, ein sehr lebhaftes Leuchten auf und dies hält auch nach dem Entfernen der Flamme noch etwa eine halbe Minute lang an; es ist so stark, dass es schon bei Tageslicht sehr gut zu sehen ist. Die Farbe des ausstrahlenden Lichtes ist gelb bis weiss, die einzelnen Körner leuchten wie Goldkörner hervor. Bei längerem Erhitzen lässt das Leuchten allmählich nach, hört auf und tritt dann bei erneutem Erhitzen nicht wieder ein. Eine ähnliche Erscheinung wird für den Lasurstein angegeben; H. Fischer!) beobachtete an einem Stückchen tiefblauen Lasursteins aus Kiangsi, das mit Pyrit und Caleit verwachsen war, beim Erhitzen im Glas- rohr prachtvoll grüne Phosphorescenz und Bergeron?) beobachtete

') Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. 3, 85. ?) Bull. soc. g&ol. 1859, 17, 432; hier nach C. Hintze, Handbuch der Mineralogie p. 911.

ee

Phosphorescenz an einer Varietät aus Chile nach gelindem Erhitzen über einer Alkoholflamme; jedes Stück zeigte aber die Erscheinung nur einmal. Ein Stück Lasurstein aus der Giessener Universitäts- sammlung, ohne weitere Fundortsangaben, das mit Kalkspath und Schwefelkies durchwachsen war, zeigte die gleiche Pliosphor- escenz wie unser Kaiserstuhlgestein. Hiernach glaubte ich, dass auch in diesem Gestein die Phosphorescenz vondem Hauyn ausginge, herausgelesene, besonders stark leuchtende Körner waren aber immer Kalkspath. Zur weiteren Probe wurde ein Körnchen Kalkspath und ein Körnchen Hauyn isolirt und erhitzt, Kalkspath leuchtete, Hauyn nicht, die Phosphorescenz geht demnach von Kalkspath aus. Von Kalkspath ist diese Erscheinung schon lange bekannt'!), ist aber

', Vergl. Daniel Hahn: Die Phosphorescenz der Mineralien. Disser- tation Halle 1874. Hiernach fand schon Johann Heinrich Pott (1692 bis 1777) den Kalkstein durch Erwärmen mit gelbem Lichte leuchtend. Joseph Placidus Heinrich (1820) erkannte, dass die Phosphorescenz bei ver- schiedenen Individuen derselben Species nicht constant sei und bestätigte die Beobachtung von Dessaignes (1809), dass durch wiederholte elektrische Schläge das durch Glühen zerstörte Leuchtvermögen der Mineralien wieder hergestellt werden kann. Hahn selbst berichtet über seine Versuche mit Kalkspath: „Die kohlensauren Kalke leuchten (beim Erwärmen) mit glänzend hellem, weissem Lichte, dessen Dauer aber höchstens eine halbe Minute ist; denn es sind nicht die am stärksten leuchtenden Körper zugleich diejenigen, welche am längsten leuchten, eine Thatsache, die sich aus der Vergleichung der Phosphorescenz des Kalkspaths und Flussspaths sogleich ergiebt. Bemerkenswerth ist eine von Pl. Heinrich und Beequerel gemachte Beobachtung, über welche letzterer folgendes sagt: „Un marbre est beaucoup plus lumineux sur une cassure r&cente que sur les parties polies: des surfaces luisantes Jdetruisent m&eme souvent completement la phosphorescence* (Becquerel, M&moire sur la phosphorescence produite par la lumiere &lectrique p. 220). Nach erlangter Phosphorescenz ist nämlich der Marmor durch und durch leuchtend, und die Phosphorescenz ist also nicht bloss an der Oberfläche befindlich. Diese lebhafte Phosphorescenz kommt den verschiedenen Arten dieses Minerals zu, wie krystalli- sirter Kalkspath (Doppelspath, Kalksinter, Tropfstein, Marmor, Bergmilch, Kreide, Mergel ete. Auch dem Dolomit kommt diese Eigenschaft zu, wenn auch nicht mit derselben Stärke.“ Ich habe auch einige Vorkommnisse ge- prüft und leuchtend gefunden : Koppitkalkstein von den Schelinger Klippen, Dysanalytkalkstein aus dem Badloch, beides im Kaiserstuhl, grauen Marmor und Kalkspathspaltungsstücke von Auerbach a. d. Bergstr., Marmor mit Wolla- stonit, mit Granat ebendaher, Kalk mit Wollastonit und Grauat von Cziklowa, Kalk mit Gehlenit vom Monzoni, Marmor von Canzokoli bei Predazzo, Kalk- spath von Andreasberg und Kalkspath von Island; dagegen leuchteten nicht: weisser grobkörniger Marmor von Auerbach, Kalkspath von ÖOberscheld bei Dillenburg u. a.

ee =

bisher im ganzen wenig berücksichtigt worden, wie überhaupt die als Phosphorenz bezeichneten Erscheinungen der Mineralien in unserer Zeit nieht die Aufmerksamkeit finden, die sie verdienen.

Der Hauyn bildet mit Gehlenit zusammen, von Kalkspath abgesehen, die Hauptmasse des Gesteins; nächst dem ist am häufigsten der Melanit; wie aber schon erwähnt, sind die Mine- ralien sehr ungleichmässig in dem Gestein vertheilt, in manchen Schliffen überwiegt Gehlenit, in andern Hauyn.

Der Melanit bildet in dem Gestein braune Körner, die bald ganz vereinzelt, bald dichter zusammengedrängt in dem Gestein zerstreut sind, nur selten erkennt man mit der Lupe Kryställchen und dann immer nur c>oO (110) mit 202 (211). Ebenso ist der durch Behandlung mit Salzsäure isolirte Melanit meist regellos körnig. Durch gelindes Anblasen mit dem Löthrohr wird er stark magnetisch. In Methylenjodid mit dem spec. Gew. von 3.4 fällt der Melanit aus, aber nicht rein, sondern immer noch mit Einschluss von Hauyn und Kalkspath. Zur Bestimmung des spec. Gew. wurde die schwerste Probe mit Salzsäure behandelt, mit Wasser ausgekocht und aus der getrockneten Substanz der Melanit durch den Elektromagneten ausgezogen; im Pyknometer wurde das spec. Gew. hiervon zu 3.80 bestimmt.

Im Dünnschliff wird der Melanit mit brauner Farbe durch- sichtig, regelmässige Umrisse sieht man selten, meist bildet er unregelmässig zackige und lappige Körner oder tritt als eine Art „Zwischenklemmungsmasse“ zwischen Krystallen von Gehlenit oder Hauyn auf. Fast in allen Körnern ist ein Wechsel der Färbung, Zonarstruktur zu beobachten, in der Weise, dass ein dunkelbrauner Kern von helleren und dunkleren Zonen umgeben ist und diese verschiedenfarbigen Schichten haben regelmässige Form auch dann, wenn sie dem äusseren des Korns fehlt.

Als Einschluss treten in dem Melanit Hauyn, Gehlenit und Apatit auf.

Der Augit tritt in grünen, eckigen Körnern auf, Krystall- flächen wurden an ihm keinmal beobachtet; im Dünnschliff ist er hellgrün, von vielen geradlinig verlaufenden Spaltrissen durch- zogen, Zwillingsbildung nach coP©5S (100) kommt vor, ist aber selten. In Schnitten aus der Prismenzone steigt die Auslöschungs- schiefe e: c bis zu 37°, Dichroismus ist: schwach. Als Einschluss treten Gehlenit, Hauyn, Apatit und Kalkspath auf.

Der Glimmer bildet perlmutterglänzende grüne Blättchen,

nl

ohne regelmässige Randbegrenzung. Isolirte Blättchen verhalten sich im parallelen Lieht wie einfachbrechend, im convergenten geben sie das schwarze Kreuz, ohne irgend eine merkbare Öffnung beim Drehen. Der optische Charakter wurde mit dem Gypsblättchen als negativ festgestellt. Im Dünnschliff bemerkt man fast nur Schnitte quer zur Spaltfläche, die von vielen geradlinigen Spaltrissen durchzogen sind, sehr lebhafte Interferenzfarben zeigen und gerade auslöschen. Dichroismus ist deutlich, die Blättchen erscheinen grün, wenn ihre Spaltrisse dem Hauptschnitt des Polarisators parallel gehen, röthlich, wenn sie senkrecht dazu liegen; diese Art des Diehroismus stimmt mit der des Pennin überein, die kräftige Doppelbrechung aber beweist, dass hier ein Mineral der Glimmer- gruppe vorliegt, es verhält sich, auch im Dichroismus, wie der von Knop') beschriebene Barytbiotit aus dem Koppitkalkstein von Schelingen, nur fehlt ihm die regelmässige Begrenzung, die dieser besitzen soll.

Ausser den genannten Silicaten findet man in den Schliffen ganz vereinzelt ein farbloses Mineral, das nach dem Umriss, der lebhaften Doppelbrechung und der Auslöschung wohl Olivin ist; ob Forsterit, der in dem Kalkstein von Schelingen vorkommt, liess sich bis jetzt nicht entscheiden.

Apatit ist in dem Gestein sehr reichlich vorhanden ; man erkennt ihn schon mit der Lupe in den mit Essigsäure behandelten Stücken, besser natürlich im Dünnschliff. Da Apatit durch Essig- säure nicht gelöst wird, bleibt er zurück, während der Kalkspath verschwindet und man findet ihn in Gestalt von kleinen farblosen Nädelehen in den entstandenen Hohlräumen, deren Wände oft vollständig mit den Kryställchen besetzt sind. Im Dünnschliff bietet er das gewohnte Aussehen, quer gegliederte Längsschnitte und sechseckige Querschnitte, bald mit scharfen Kanten und Ecken, bald gerundet. Die Längsschnitte zeigen nicht selten flache Ein- buchtungen am Rande, so dass die Form der isolirten Krystalle wie „geflossen“ erscheinen müsste. Als Einschluss tritt eine braune Masse auf, bald in lappigen Fetzen, bald in der Gestalt des Wirthes; ihre Natur lässt sich nicht bestimmen.

Eigenthümlich ist die Anordnung des Apatits in dem Gestein da, wo Kalkspath mit den andern Mineralien zusammenstösst. Den Apatitkryställchen dienten diese Mineralien als Basis und sie sind von

!) Der Kaiserstuhl p. 138.

9

da aus gewachsen und durchspiessen jetzt den Kalkspath. Oft aber sind sie zerbrochen und liegen dann so dieht gedrängt an den andern Mineralien, dass man den Eindruck bekommt, als seien sie hierhin von dem Kalkspatlı zusammengeschoben. Man wird durch ihr Auftreten zu der Anschauung geführt, als ob während ihrer Krystallisation der Kalkspath noch nicht als feste Substanz seinen jetzigen Raum ausgefüllt habe, als sei er vielmehr später als der Apatit krystallisirt und habe dabei die Apatitnädelchen zerbrochen und vor sich her gegen die andern bereits vorhandenen Mineralien geschoben.

Der Kalkspath ist in den grösseren Körnern späthig, weiss bis grau, im Dünnschliff farblos und von Zwillingslamellen durch- zogen, während er da, wo er in kleinen Parthien im Gestein ver- steckt liegt, trüber ist und weniger Zwillingslamellen zeigt. Dieser Kalkspath ist ebenso unregelmässig zackig und lappig wie der Melanit und in den einspringenden Ecken liegen Hauyn und Granatkrystalle. Im gewöhnlichen Licht sind die Grenzen oft gar nicht leicht zu sehen, im polarisirten heben sich dagegen die lappigen Fetzen vom Kalkspath sehr scharf von ihrer Umgebung ab. Als Einschluss treten in ihm alle die genannten Mineralien auf, die oft frei in ihm zu schwimmen scheinen, ausserdem bemerkt man bei starker Vergrösserung kleine Flüssiekeitseinschlüsse mit sehr beweglicher Libelle.

Nach dem Auftreten des Kalkspaths und seinem Verhältniss zu den andern Mineralien kann es gar keinem Zweifel unterliegen, dass er das zuletzt krystallisirte Mineral in diesem Gestein ist.

Das ganze Gestein findet seine Analoga in andern, die als Contactgesteine bekannt sind und es ist selbst als ein solches an- zusprechen. Allerdings ist ein Contactgestein, das alle die hier genannten Mineralien, oder auch nur Gehlenit und Hauyn gleich- zeitig enthielte, bisher nicht bekannt, wohl aber sind alle Mine- ralien, die in diesem Gestein auftreten, aus Contactgesteinen bekannt.

Von den grossen Kalkmassen, die in dem unmittelbar benach- barten Badloch aufgeschlossen und durch ihren Gehalt an Dys- analyt bekannt sind, wie von dem Koppitkalkstein der Schelinger Klippen unterscheidet sich unser Gestein sehr wesentlich, gemein- sam haben sie nur den hohen Gehalt an Apatit, vielleicht ausser-

!) Der Kaiserstuhl, S. 141.

Senat)" 25

dem gemeinsam Augit, Barytbiotit und Forsterit. Gehlenit, Hauyn, Melanit fehlt den grossen Kalkmassen, Koppit, Dysanalyt, Maeno- ferrit fehlen unserem Gestein. Nur in einem Handstück, das aus dem Badloch stammen soll, hat Knop'!) „gelbbraunen Kolophonit (Kaneelstein, Hessonit)* entdeckt, der eine „kolophoniumbraune Masse von körniger Struktur* bildet und nur an einer Stelle eine Ecke mit oO (110), 202 (211) zeigt. Da das Stück als „Magnet- eisen im körnigen Kalk von Vogtsburg* etiquettirt war, stammt es vielleicht gar nicht aus dem Badloch, sondern von dem Abhang vor dem Badloch, an dem unser Gestein auftritt. Von diesem zweifelhaften Vorkommen abgesehen, ist Melanit aus den grossen Kalkmassen des Kaiserstuhls nicht bekannt.

Dagegen findet sich in dem Phonolith von Oberschaffhausen Melanit ausser in Krystallen auch in grösseren derben Massen und Knauern, welche nach Graeff!) durchaus den Eindruck fremder Einschlüsse machen und die von ihm als Contactbildung aufgefasst werden, entstanden durch die Einwirkung des Phonolithmagmas auf Einschlüsse von Kalkstein, ebenso wie der Wollastonit in diesem (Gestein aus solchen Einschlüssen hervorgegangen ist. Als Stütze für diese Auffassung führt Graeff das Vorkommen des Melanits als Contaetprodukt des Vesuvs und auf Santorin an; auch am Braceianer See ist Melanit in vulkanischen Auswürflingen, die 7. Ih. Massen von zersetztem Wollastonit führen, gefunden worden ?), ebenso im Albaner Gebirge ?).

Auch der Hauyn ist aus Uontaetgesteinen bekannt, besonders tritt er in Auswürflingen auf, die zum Theil jedenfalls ihren Mineralbestand der Einwirkung eines flüssigen Magmas auf ein- geschlossene Kalksteinstücke verdanken. So finden sich unter den Auswürflingen im Albaner Gebirge?) solche, die nur aus weissem Hauyn und grünem, dem Fassait ähnlichen Pyroxen bestehen. In manchen dieser Auswürflinge ist noch späthiger Kalkspath vor- handen und ausser manchen andern Mineralien tritt noch Wolla- stonit hinzu. In andern veränderten Kalk- und Dolomitbruch- stücken im Peperino des Albaner Gebirges ist Lasurstein gefunden worden.

!) Zur Geologie des Kaiserstuhlgebirges. Mittheilgn. der Grossh. Bad. Geol. Landesanst. II. Bd. XIV. S. 443.

2) Vergl. C. Hintze, Handbuch der Mineralogie. S. 87.

®) J. Strüver, Die Mineralien Latiums. Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. I, S. 237.

EA

Gehlenit findet sich in der Natur ausschliesslich in Kalk- Contaetgesteinen und ist bis jetzt anstehend nur am Monzoni und bei Predazzo in Tyrol gefunden worden, ausserdem in Geschieben bei Oravieza im Banat, die aber gleichfalls aus benachbarten Contactzonen stammen'). Grüner Augit schliesslich ist als Contast- mineral weit verbreitet.

Bis zu einem gewissen Grad hat unser Gestein mit dem Hauyn führenden Lasurstein aus dem Gebiet des Baikalsee?) Aehn- lichkeit. Beide Gesteine haben gemeinsam: Pyroxen, Hauyn, ein Glimmermineral, Apatit und Kalkspath; der Gehlenit in unserem (Gestein wird dort vertreten durch Skapolith und ein unbekanntes, optisch positives Mineral, das vielleicht zu der Melilith-Gehlenit- Reihe gehört. Von den Bestandtheilen des Lasurits dürfte unserem Hauyn etwas beigemischt sein, da er wie Lasurit mit Salzsäure Schwefelwasserstoff entwickelt. Von den Hauptbestandtheilen des Lasursteins fehlt unserem Gestein, wenn wir von Lasurit absehen, nur Hornblende und Pyrit, während in dem Lasurstein der Melanit fehlt, aber durch andere ähnliche Mineralien ersetzt ist”). Auch in den von Brögger und Bäckström als besonders charakteristisch hervorgehobenen Eigenschaften stimmen beide Gesteine nahe über- ein, in der Neigung zu einer allotriomorphen Struktur, die in unserem Gestein besonders der Melanit aber auch der Hauyn zeigen, in der ungleichmässigen Vertheilung der einzelnen Mineralien in dem Gestein, und in dem Fehlen einer bestimmten Krystallisations- folge, was hier allerdings nicht so ausgeprägt ist, wie in dem Lasurstein.

Auf Grund seines Vorkommens an der Grenze von Eruptiv- gestein (Hauynphonolith) und Kalkstein (dem körnigen Kalk des Badlochs, der selbst schon als Contaetbildung zu betrachten ist) und seines Mineralbestandes haben wir demnach in Analogie mit andern Vorkommnissen, unser Gestein als ein Kalk-Contactgestein

!) Vergl. C. Hintze, Handbuch der Mineralogie S. 308.

2) Vergl. W. C. Brögger und H. Bäckström: Die Mineralien der Granatgruppe. Zeitschr. f. Krystallogr. 18, S. 254 275.

®) Vergl. W.C. Brögger und H. Bäckström S. 271: „Die Lasur- steine sind in der That selbst nichts weiter als eigenthümliche Kalksilicat- hornfelse, in welchen der gewöhnliche Repräsentant der Granatgruppe, der Kalkthongranat, auffallenderweise vollständig zu fehlen scheint und von einem andern der Granatgruppe angehörigen Mineral, einem Alkaligranat, dem Lasurit, ersetzt ist,“

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zu betrachten. Es enthält zum Theil dieselben Mineralien wie der benachbarte Hauynphonolith, grauen Hauyn, braunen Melanit, grünen Augit, während Gehlenit nur als Kalk-Contactmineral bekannt ist. Seinem Vorkommen in der Natur entsprechend ist Gehlenit neben Augit von Bourgeois!') durch Einwirkung von geschmolzenen Basalt auf weissen Marmor dargestellt worden. Die Entstehung unseres Gesteins möchte ich mir so vorstellen, dass von dem Magma des Hauynphonoliths ein Theil des Kalksteins aufgelöst wurde und dass aus dieser gemischten, an Galeium und Kohlensäure reichen magmatischen Lösung die Mineralien Krystalli- sirt sind und das Gestein fest geworden ist.

!) Reproduction par voie ignege d’un certain nombredel d’especes min6rales appartenant aux familles des silieates, des titanates et des carbonates. Theses presentees ä la faculte des sciences d. Paris 1883 p. 40; verel. R, Brauns, Chemische Mineralogie S. 252.

Phänologische Mitteilungen (Jahrgang 1897). Von Dr. E. Ihne in Darmstadt.

I. Zur Phänologie von Coimbra. II. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897). III. Neue phänologische Litteratur.

I. Zur Phänologie von Coimbra.

Mit dem Jahre 1897 liegen für Coimbra (40012’ NB, 80 23° westl. L. von Greenwich, Höhe des botan. Gartens etwa 83 Meter) 16jährige Beobachtungen vor, alle angestellt von dem Inspector des botanischen Gartens, A. F. Moller der durch den Aufruf Hoffmann-Ihne 1882 zu phänologischer Thätiekeit angeregt wurde. Die Beobachtungen beziehen sich zum grössten Teile auf die Pflanzen und Phasen dieses Aufrufs (Giessener Instruktion), soweit sie dem Beobachter zu Gebote standen ; seit 1889 hat Moller auch noch eine Anzahl anderer in Coimbra vorkommender Species in den Kreis der Beobachtung gezogen. Man findet die Daten der Einzeljahre abgedruckt in den Berichten der Oberh. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Giessen und im Boletim da Sociedade Broteriana, letztere Stelle enthält auch die nicht in der Giessener Instruktion angegebenen Species. M. Willkomm sagt am Schlusse seines schönen Werks: Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halb- insel (Leipzig, Engelmann 1896), S. 339: „Es wäre gewiss sehr interessant, die phänologischen Verhältnisse jener Kulturgewächse und auch Waldbäume, welche die iberische Halbinsel mit dem übrigen Europa gemein hat, kennen zu lernen. Leider liess sich darüber nur ganz ungenügend berichten, da phänologische Beobachtungen, welche selbstverständlich nur von inländischen sesshaften Botanikern angestellt werden können, erst an wenigen Orten und seit wenigen Jahren in Angriff genommen worden sind. In Anbetracht der eigentümlichen Lage und Oberflächengestaltung der Halbinsel und der dadurch bedingten klimatischen Verschiedenheiten und Gegensätze müsste unseres Er- achtens ein förmliches über die ganze Oberfläche des Landes verbreitetes Netz phänologischer, auf einer und derselben Methode arbeitender Stationen herge- stellt werden, um das gewiss höchst verschiedenartige phänologische Verhalten der Beobachtungspflanzen klar zu legen, wozu aber eine mindestens zehnjährige

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Dauer von zielbewussten Beobachtungen erforderlich sein dürfte.“ Von einem über die Halbinsel verbreiteten Netze sind wir leider noch sehr weit entfernt, ausser Coimbra giebt es keinen Ort in Portugal und Spanien, für den die im letzten Satz von Willkomm angedeutete Bedingung auch nur einigermassen erfüllt ist. Schon hieraus erhellt die hohe Bedeutung der Moller’schen Beob- achtungen. Ich lasse die von mir berechneten Mittel folgen. Sie beziehen sich für die meisten Species auf die Jahre 1882 oder 1883 bis 1897 einschliess- lich; erheblichere Abweichungen sind bei der betr. Pflanze angegeben. Abkürzungen: BO = erste Blattoberflächen sichtbar. b = erste Blüten offen. f = erste Früchte reif. LV allgemeine Laubverfärbung.

Mittel für Coimbra.

27. December (des Vorjahrs). Corylus Avellana, Hasel, b stäubt, 1884— 96. 11. Februar Cydonia japoniea, japan. Quitte, b, 1839—1897.

|

18. n Ulmus camp., Feldulme, b, 1889 1897.

5. März. Aesculus Hippoe., Rosskastanie, BO.

Dt; Prunus spinosa, Schlehe, b.

In x Nareissus poöticus, weisse Narzisse, b.

6 SEEN Cydonia vulgaris, gemeine Quitte, b.

kanbrT,; Prunus avium, Süsskirsche, b.

Ile, Sambueus nigra, Hollunder, b.

18. 2 Pyrus communis, Birn, b.

Kaauny Syringa vulgaris, Nägelchen, b.

Dur Öereis Siliquastrum, Judasbaum, b, 1589 1897. DBttelg, Crataegus Oxyacantha, Weissdorn, b.

204%, Aesculus Hippoe., b.

ln ii Betula alba, Birke, BO.

1. April. Salvia offieinalis, Gartensalbei, b.

Be Quercus pedune., Stieleiche, BO.

mi Pyrus Malus, Apfel, b.

133430; Robinia Pseudacacia, Robinie, b, 1839— 1897. 16T Fagus silvatica, Buche, BO.

165 =, Quercus ped., Wald grün.

19:4", *) Secale cereale, Roggen, b, 1882---1892, ohne 91. 2A, Cytisus Laburnum, Goldregen, b, 1887—1897, ausser 88, 89. 1. Mai. Cornus sanguinea, roter Hartriegel, b.

Sl Atropa Belladonna, Tollkirsche, b.

10.4 0;, Symphoricarpos racemosa, Schneebeere, b. lulelnat;, Rubus idaeus, Himbeere, b.

125 I, Ligustrum vulgare, Liguster, b.

1421), Lilium candidum, weisse Lilie, b.

181m, Vitis vinifera, Wein, b

=) Secale cer. wird in Coimbra zum Teil als Grünfutter benutzt und im September gesäet: der als Körnerfrucht benutzte Roggen wird im November gesäet.

-1

ee 2

11. Juni. Rubus idaeus, f.

laaız Secale cereale, Ernteanfang. 27. Juli. Sambucus nigra, f. DB Atropa Belladonna, f. ala Symphoricarpos racem., f. 8. Septber. Cornus sang., f.

1d..; 5; Ligustrum vulg., f.

2 Aesculus Hippoe., f.

18. Oktober. Aesculus Hippoc., LV. le; Betula alba, LV.

30:7 Quereus ped., LV.

1. Novbr. Fagus silv., LV.

Das Beobachtungsgebiet war fast ausschliesslich der botanische Garten, der sich amphitheatralisch erhebt. Moller hat daher auch von vielen Species nur eine kleine Zahl von Exemplaren für die Beobachtung zur Verfügung gehabt. Hierbei können sich unter den wenigen, die man überhaupt in den Kreis der Betrachtung ziehen kann, solche befinden, die, ohne an einem extre- men Standort zu stehen, sich doch extrem verhalten, d. h. entweder abnorm früh oder abnorm spät sind; die Ursache bleibt unbekannt, jede Pflanze ist eben ein lebendiger Organismus für sich. Die Instruktion verlangt daher auch, dass von jeder zu notierenden Species am Beobachtungsort eine erhebliche Anzahl von Individuen vorhanden sei, damit man derartig abnorme Individuen vernachlässigen und sich normale heraussuchen kann, was der aufmerksame Beobachter in kurzer Zeit ohne grosse Schwierigkeit zu leisten vermag. Es ist das wichtig, denn Aufzeichnungen, die unter nicht normalen Verhältnissen gemacht sind, können für Vergleichung mit anderen Orten nicht verwendet werden, weil sie eben nicht die normalen Verhältnisse der betreffenden Station wiedergeben; um solche kann es sich bei Vergleichungen aber natürlich nur handeln. Wie mir H. Moller auf direktes Befragen mitteilte, können die von ihm beobachteten Individuen, ausser Betula und Fagus (worüber später) durchweg als normal angesehen werden. Lägen noch von anderen Orten Nord- oder Mittelportugals vieljährige Beobachtungen vor, so würde sich durch Ver- gleichung dieser Orte untereinander herausstellen, ob die in der Instruktion geforderten Bedingungen (normale Verhältnisse) bei Coimbra auch wirklich erfüllt sind. Bei einer Verallgemeinerung der Schlüsse, die sich aus den Moller’schen Beobachtungen für Coimbra ziehen lassen, wird man diesen Punkt vorsichtigerweise immer im Auge zu behalten haben. Es giebt noch Beobach- tungen für Porto, sie erstrecken sich aber nur über 5 Jahre, 1833—1887 ; deshalb habe ich von einer Berücksichtigung in diesem Aufsatze abgesehen.

Coimbra liegt in einem Gebiet (westatlantischer Bezirk Willkomms), dessen Flora „ein buutes Gemenge meditteraner, peninsularer, nordatlantischer und mitteleuropäischer Arten“ ist, die dort alle gut gedeihen. Es gilt das sowohl für die spontane Vegetation als auch für die Kulturpflanzen. Des Näheren verweise ich auf Willkomm, l. e. 8. 301 ff., sowie auf die Abhand- lung von E, Goeze, die Pflanzenwelt Portugals, Linnaea XLI, 1877. Von den in der obigen phänologischen Liste aufgeführten Pflanzen kommen nur Betula alba und Fagus silvatica bei Coimbra schlecht fort, worüber später noch gesprochen wird. Alle anderen gedeihen gut, wie bei uns; sei es nun,

dass sie wild wachsen oder zu verschiedenen Zwecken in mehr oder weniger Häufigkeit schon seit sehr langer Zeit kultiviert werden. Auch diese letzteren können daher als bei Coimbra völlig eingebürgert gelten. Die Holzpflanzen verlieren im Herbst ihr Laub. Nach brieflicher Mitteilung von Moller sind in Coimbra spontan: Cornus sanguinea, Corylus Avellana, Cydonia vulgaris (subspontan), Ligustrum vulgare, Prunus spinosa, Querceus pedunculata, Sam- bucus nigra, Ulmus campestris.

Was das Klima betrifft, so erfreut sich die Zone, in der Coimbra liegt, im grellen Gegensatz zu dem extremen Continentalklima des Tafellandes und Ebrobassins eines durch geringe Temperaturschwankungen, milde Winter, feuchte Atmosphäre und reichliche Niederschläge ausgezeichneten Küstenklimas (Willkomm, l. ce. 8. 54). Ich will hier einige wichtige meteorologische Angaben einfügen. Sie sind entnommen dem Resumo dos observacses meteorol. 1866--1890 de Coimbra von Dr. A. S.Viegas, das mir H. Moller gütigst über- sandte. Ein Auszug dieser Daten findet sich in der Meteorol. Zeitschrift 1895, S. 157. Das Observatorium ist 1864 gegründet worden und arbeitet seit 1866 regel- mässig. Eine Rubrik für Tage mit Schnee fehlt in den Tabellen vollständig,

was sehr bezeichnend ist. Coimbra 1866-1890.

Mittlere Niederschlag Zahl der Tage Temperaturin © in mm mit Regen mit Reif

Januar 9,48 86,4 13,8 4,7 Februar 10,33 11,9 12,6 3,2 März 11,61 100,7 13,8 1,4 April 13,22 107,6 15,4 0,2 Mai 15,90 84,6 12,8 0,0 Juni 18,61 44,3 8,8 0,0 Juli 20,33 19,4 6,4 0,0 August 20,77 15,3 6,3 0,0 September 19,03 59,0 9,3 0,0 Oktober 15,41 95,2 13,2 0,3 November 12,32 112,4 13,9 1,6 December 9.19 92,1 14,5 7,8 Jahr 14,63 893,5 139,8 19,0

Zu beachten ist namentlich die Regenverteilung; vergl. auch die ein- gehende Arbeit von Hellmann, die Regenverhältnisse der iberischen Halb- insel, Zeitschrift d. Ges. f. Erdkunde zu Berlin, 23. Bd. 1888, die sich auf den Beobachtungen bis 1884 aufbaut. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst findet sich ein Maximum, und beide Maxima sind nahezu gleich gross. Auch hierin drückt sich aus, dass das Klima von Coimbra einen Übergang von unserem Klima zu dem meditteranen bildet. Eine eigentliche Trocken- periode, wie sie viele andere Teile der Pyrenäenhalbinsel besitzen, herrscht in Coimbra nicht. In den 300 Monaten, für die in dem oben angeführten Resumo die Daten enthalten sind, war nur einer olıne Niederschlag. Es kommt also nur sehr selten vor, dass einmal ein Monat regenlos bleibt; nach Hellmann sind es in Tarifa (Südspitze Spaniens) von 100 siebzehn! Dieser Umstand kommt natürlich der Vegetation zu statten, sie verfällt im Sommer nicht in Unthätigkeit wie in anderen Gebieten der Halbinsel. im centralen und süd-

7*

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atlantischen Bezirk (im Sinne Willkomms). Während des Herbstes und Winters hört ein grosser Teil der Pflanzenwelt nicht zu vegetieren auf.

In phänologischer Beziehung ist Coimbra charakterisiert durch einen verhältnissmässig (d. h. verglichen mit unseren Gegenden, Mitte des südwest- lichen Deutschlands) sehr frühen Eintritt von Belaubung und Blüte, sowie durch verhältnissmässig späten Eintritt von Laubverfärbung und Fruchtreife, die Zeit zwischen Anfang und Ende der wichtigsten Abschnitte des pflanz- lichen Lebens ist verhältnissmässig lang, länger als bei uns. Diese allgemeinen Sätze durch bestimmte, zahlenmässige Angaben zu veranschau- lichen, soll die Hauptaufgabe der vorliegenden kleinen Arbeit sein.

I. ©. Belaubung.

Von folgenden vier Species der Instruktion Hoffmann-Ihne liegen in

Coimbrı Beobachtungen für BO vor.

Aesculus Hippoc. 5. März Betula alba 31. März

Quereus pedune. 3. April Fagus silv. 16. April. Quereus ped. ist nach Willkomm im spontanen Zustande durch den Norden und Nordwesten der Halbinsel verbreitet; bei Coimbra bildet sie (wenn auch nicht grosse) Wälder. Auf der dem Willkomm’schen Werke beigegebenen Karte liegt Coimbra dicht an der Äquatorialgrenze und zwar schon ausserhalb dieser, was vicht richtig ist. Die Arealkarten von Hoffmann (Allgem. Forst- u. Jagdzeitung, Suppl. VII, 1868 und Phänol. Untersuch. Giessen 1887) weisen Coimbra innerhalb des eingezeichneten Areals auf. Für Betula alba und Fagus silv. ist Coimbra auf der Willkomm schen Karte schon deutlich ausserhalb der Äquatorialgrenze gelegen, auf der Hoffmann’schen Karte für Fagus silv. etwas ausserhalb, für Betula alba liegt Coimbra auf der Karte von 1868 ausserhalb, auf der Karte von 1887 innerhalb des Vorbereitungsgebiets. Nach direkten Mitteilungen von Moller kommen beide bei Coimbra nur angepflanzt vor und gedeihen schlecht. Aesculus Hippoc., nach Willkomm in Nord- und Centralspanien und in Nordportugal häufig angepflanzt, gedeiht gut bei Coimbra.

Sieht man die Daten für die Belaubung näher an, so ist zunächst her- vorzuheben, dass sich die Eiche früher belaubtalsdie Buche, alsoumgekehrt wie bei unsundin ganz Mitteleuropa. In Nizza, ebenfalls dicht an der Äquatorialgrenze der Buche gelegen, ist die Reihenfolge wie in Coimbra.. Eine von Vaupell (vergl. Grise bach, Vegetation der Erde I, S. 274 ff.und Hoffmann, Über phänol. Accomodation, Botan. Zeitung 1890, Nr. 6—11) ausgesprochene Vermutung nach den Gründen sei jetzt nicht näher untersucht; unzweifelhaft reagiert die Buche auf Mittel- meerklima und auf kälteres Klima anders als es die Eiche thut.

Ich willnun Coimbra mit Stationen unserer Gegenden ver- gleichen und wähle dazu zwei Orte im mittleren Südwestdentschland, die nicht besonders günstig und nicht besonders ungünstig liegen: Giessen und Nürnberg. Für Giessen hat man die langjährigen Beobachtungen Hoffmanns (bis 1891) zur Verfügung, in Nürnberg hat F. Schultheiss während derselben Jahre beob- achtet, in denen in Coimbra beobachtet worden ist. Es hätten noch andere Orte, z. B. Frankfurt a. M., wo J. Ziegler seit den 60er Jahren thätig ist, oder Wiesbaden (Ch. Leonhard) herausgegriffen werden können. Die Er-

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gebnisse, die bei dem Vergleich mit Giessen und Nürnberg herauskommen, erfahren aber durch Heranziehung von noch mehr Orten im wesentlichen keine Änderung, die Zahlenwerte im einzelnen wechseln etwas je nach der Lage der Vergleichsstation. Giessen und Nürnberg sind übrigens phänologisch sehr wenig verschieden, Frankfurt liegt entschieden günstiger und ist beiden Orten um etwa eine Woche voraus. Damit auch in meteorologischer Hinsicht ein Vergleich gezogen werden kann, lasse ich entsprechende Daten folgen. Für Nürnberg verdanke ich sie der Güte von Prof. Rudel, Vorstand der dortigen meteorol. Station. Für Giessen stehen hinsichtlich der Temperatur vergleichbare Angaben nicht zu Gebote. Für das benachbarte Frankfurt liegt ein sehr reichhaltiges Material vor, die mitgeteilten Daten sind dem Werke von J. Ziegler und W. König, das Klima von Frankfurt a. M., 1896, entnommen.

Nürnberg 1879—1897. Frankfurt a, M. 1857 —1892. Mittlere Nieder- Zahl der Tage | Mittlere Nieder- Zahl der Tage Tempe- schlag mit Tempe- schlag mi ratur in mm !)Nieder- 4) Frost ratur in mm Niederschlag 4) Frost in CO schlag in Co Januar 34 383,7 16 26 0,17 42,4 314,3 3%)11,5 188 Februar 0,5 31,3 15 21 2,02 32,6 12,6 10,9 14,5 März 2,9 39,5 177 16 4,76 43,0 15,4 11,4 10,6 April 1610336,.7 15 B) 9,68 33,0 71.9 I ST Mai 1294.761.9 17 0 14,15 49,5 14,3 10,6 0 Juni 16,3 74,7 19 0 17,80 69,0 14,4 31:5, 70 Juli 28 °519.7 19 0 19,27 rat 15,0 15,17.20 August 16,3 60,8 17 0 18,41 58,0 13,9 11,972,0 September 13,3 52,7 16 ) 15,03 44,8 12,3 29.0 Oktober 75 60,5 18 4 9,43 57,3 14,4 12,9 _ 16 Novbr. 28 42,2 18 13 4,41 53,9 15,9 1270. 8,6 December 1,1 48,3 19 22 0,38 51,1 15,8 13,9 16,6 Jahr 7,7 621,9 206 108 962.,.611,. 170213889 24 Die mittleren Daten für den Anfang der Belaubung sind in Giessen Nürnberg für Aesculus H. 11. April 12. April Betula a. 19. April 18. April Quercus p. 2. Mai 5. Mai Fagus silv. 24. April 29. April.

Es tritt demnach die Belaubung bei allen vier Species in Coimbra früher ein als bei uns, wie es ja in Anbetracht des wärmeren Klimas von Coimbra zu erwarten ist. Man sieht aber, dass die Unterschiede für Aeseulus und Quercus einerseits, welche Bäume sowohl in Coimbra als bei uns normal gedeihen, bedeutend grösser sind als für Betula und Fagus andererseits, die in Coimbra nicht mehr normal gedeihen:

!) Tage, an denen mindestens 0,1 mm gemessen wurde; in Coimbra ist ein solcher Unterschied nicht gemacht.

?) Tage ohne untere Grenze.

®) Tage mit mehr als 0,2 mm,

*) Minimum unter (0,

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Coimbra früher als Giessen Coimbra früher als Nürnberg: Aesculus 5 Quereus ' 33 Tage 35 Tage Betula Fagus h 13 Tage 15 Tage

Allgemein lässt sich sagen: DieBelaubung der beiuns undin Coimbra normal gedeihenden Bäume trittin Coimbra etwa einen Monat früher ein.

Moller hat von einer Anzahl nicht in der Hoffmann-Ihne’schen Instruktion geforderten Species vom Jahre 1889 an ebenfalls den Anfang der Belaubung notiert. Ich habe die Mitteldaten berechnet.

Populus alba 18. März Ulmus camp. 8. April Morus alba RE Gleditschin triac. 8. ,„ Liriodendron tul. 27. ,„ Cereis Siliqu. 13:70 Robinia Pseud. 5. April Ailanthus gland. 13. Platanus oceid. er Tilia vulgaris 18:4,

Für diese Species liegen zur Vergleichung nur sehr wenige Beobach- tungen vor. In Nürnberg ist keine notiert worden. Im Giessen findet sich für Robinia BO als Mittel von 8 Jahren der 13. Mai, also Coimbra 38 Tage früher als Giessen. Es trifft mithin das eben allgemein Gesagte auch hier zu, Robinia gehört zu den in Coimbra und bei uns normal gedeihenden Pflanzen. Als Tag des Aufblühens ergiebt sich in Coimbra der 13. April, die Belaubung findet demnach vor der Blüte statt, wie bei uns. Das Umgekehrte wird für Neapel angegeben (Hoffmann, Über phänol. Aceomodation, Botan. Zeitung 1590), doch ist an der angeführten Stelle nicht ersichtlich, woher die Angabe stammt. Aesculus Hippoe. ist sowohl in Coimbra als bei uns einer der sich am frühesten belaubenden Bäume.

I. b. Laubverfärbung. Für die allgemeine Laubverfärbung sind die Mitteldaten folgende:

Coimbra Giessen Nürnberg Aesculus Hippoc. 18. Oktober 10. Oktober 8. Oktober Betula alba 55 14. 3 19. e Quercus ped. 30. R 18. 5 20. = Fagus silv. 1. November 13. 5 18. 2

Die Laubverfärbung (Entlaubung) tritt demnach in Coimbra später ein und zwar ist

Coimbra später als Coimbra später als Giessen Nürnberg bei Aesculus H. 8 Tage 10 Tage Betula a. DH 5; Ag: Quercus p. 19 Ze TE Fagus s. 19% 0 Ayae

Gegenüber der Belaubung ist der Unterschied weit geringer, am meisten weicht Fagus ab. Bei Aesculus und Quereus auf der einen Seite und Betula und Fagus auf der anderen Seite sind die Zahlen

Coimbra später als Giessen Coimbra später als Nürnberg Aesculus 10 Tas oT Quereus nn In Betula \ en | 12 Tage 10 Tage

19

Allgemein wird sich sagen lassen: Die Laubverfärbung der beiuns undin Coimbra normal gedeihenden Bäume tritt um etwa 1'g Wochen später in Coimbra einals bei uns. Zu beachten ist, dass die Beobachtung der Laubverfärbung häufig nicht leicht ist und dass Genauigkeit bis auf wenige Tage kaum oder nicht erzielt werden kann. In Coimbra wie bei uns ist der Zeitraum, in dem sich die vier Species belauben, viel grösser (etwa doppelt so gross) als der Zeitraum, innerhalb dessen die nämlichen vier Species ihr Laub verfärben.

Von den anderen nicht in der Giessener Instruktion verlangten Species teile ich auch die Mitteldaten mit:

Populus alba 10. November Ulmus camp. 15. November Morus alba 18. = Gleditschia tri. 20. Oktober Liriodendron tul. 27. Oktober Cereis Siliq. 2. November Robinia Pseud. 1. November Ailanthus glan. 27. Oktober

Platanus oceid. 3. Die Laubverfärbung &er Robinia lässt sich bei uns sehr selten beobachten, fast immer fallen die Blätter unverfärbt ab, gewöhnlich in Folge der ersten Fröste; Hoffmann hat als Mittel aus nur 4 Jahren den 16. Oktober. Der Laubfall ist nur selten, bei uns wenigstens, phänologisch verwertbar (vergl. u. a. Hoffmann in Allgem. Forst- und Jagdzeitung 1888); daher ist an seine Stelle als Phase, die den Schluss der Vegetation, d. h. Ende der assimilatorischen Thätigkeit, bezeichnet, die allgemeine Laubverfärbung getreten.

I. e. Dauer und Ruhezeit des Blattlebens.

Die Zeit zwischen dem Anfang der Belaubung und der allgemeinen Laubverfärbung giebt ein Maass für die Dauer des Blattlebens und damit für die Dauer der grössten Thätigkeit der Vegetation. Da in Coimbra die Be- laubung erheblich früher, die Laubverfärbung etwas später eintritt als bei uns, so dauert natürlich die wirksame Vegetationszeit erheblich länger als bei uns.

Zeit zwischen Belaubung und Laubverfärbung in

Coimbra Giessen Nürnberg Aesculus Hippoe. 227 Tage 182 Tage 179 Tage Quercus ped. DO, 109; loScse, Betula alba 202 ,„ 178309; 180777, Fagus silv. TISCH OR I2 0, Demnach in Coimbra länger als in Giessen in Coimbra länger als in Nürnberg Aesculus Hippoe. 45 Tage 48 Tage Quereus ped. Andy, DEE Betula alba 2 Kr DOES Fagus silv. DO, AD

Gruppiert man wieder Aesculus und Quercus einerseits, Betula und Fagus andererseits, so ergiebt sich in Coimbra länger als in Giessen in Coimbra länger als in Nürnberg

Aesculus N 43 Tage 45 Tage Quercus Betula N

4 Fagus era ee

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Für diein Goimbra und beiuns normal gedeihenden Bäume beträgt dieDauer der grössten Thätigkeit der Vegetation in Coimbra etwa 6 Wochen mehralsbeiuns.

Wenn man die Zeit zwischen BO und LV keunt, so ergiebt sich durch Subtraktion dieses Wertes von 8365 leicht die Zeit für die Vegetations- oder Winterruhe, letztere auch hier im gewöhnlichen Sinne aufgefasst, d. h. keine assimilatorische Thätigkeit (dass diese Winterruhe keine wirkliche Ruhe ist, darüber vergl. u. a. Fischer, Beiträge zur Physiologie der Holzgewächse, Jahrb..f. wiss. Bot. XXII); man könnte sagen, die Zeit für die Ruhe des Blattlebens. Bei Aesculus und Quereus sind die Zahlen für Coimbra 138 und 155 Tage, für Giessen 183 und 196 Tage, für Nürnberg 186 und 197 Tage. In Coimbraistalso für Bäume, die dortundbeiunsnormal gedeihen, dieWinterruheetwa6 Wochen kürzer als bei uns; es ist natürlich dieselbe Zahl, um die die Vegetationsdauer grösser ist. Bei Betula und Fagus sind die Zahlen für Coimbra 163 und 167 Tage, für Giessen 187 und 193 Tage, für Nürnberg 185 und 193 Tage. In einem Aufsatze Über die period. Erscheinungen der Pflanzenwelt in Madeira (Verhandl. d. schweiz. naturf. Ges. in Glarus 1851) giebt OÖ. Heer für Funchal in Madeira für die Buche 149 Tage an. Diese Zahl gilt nur für das eine Jahr 1850/51. Die für dasselbe Jahr an gleicher Stelle für die Eiche mitgeteilte und sehr auffallende Zahl von nur 50 Tagen muss ich bei genauer Prüfung der näheren Angaben (S. 61, 62) als nur für einzelne, wahrscheinlich nicht normale Indivi- duen und nicht irgendwie allgemein geltend halten, ein Ergebnis, zu dem auch Grisebach (Vegetation der Erde, I) gekommen zu sein scheint, wje aus seinen Ausführungen auf S. 275 und 569 hervorgeht.

II. a. Jahreszeiten Aufblühen, Fruchtreife.

Richtet man den Blick wieder auf die eingangs dieser Arbeit mit- geteilte phänologische Liste, so sieht man, dass die Reihenfolge des Eintritts der Phasen ohne Zweifel infolge der ungleichen Empfänglichkeit der Pflanzen für das wärmere Klima nicht die gleiche ist wie bei uns und in ganz Mitteleuropa. Namentlich fällt auf, dass sich einzelne Species, wie Sambueus nigra, Cydonia vulgaris, Nareissus poötieus, Salvia offieinalis, Lilium candidum ausserordentlich weit aus der Gesellschaft, in der sie bei uns zur Blüte kommen, entfernt haben. So blühen in Coimbra Cydonia vulgaris, Prunus avium, Sambucus nigra fast gleichzeitig, nur durch einige Tage getrennt auf. Bei uns tritt das Aufblühen der Kirsche drei Wochen früher ein als das der Quitte, fünf Wochen später als das des Hellunders, und die Quitte entfaltet wieder mehr als zwei Wochen vor dem Hollunder ihre ersten Blüten. Denselben phänologischen Jahreszeiten (vergl. Ihne, Über phänol. Jahreszeiten, Naturwiss. Wochenschrift 1895) in Coimbra und bei uns, Mitteleuropa, gehören demnach auch nicht stets und durchweg die gleichen Species an, und eine bei uns im Sommer aufblühende Pflanze kann in Coimbra entschieden zu den Blüten des Frühlings gehören, wie es z. B. beim Hollunder der Fall ist. Immerhin geben die Jahreszeiten einen Anhaltspunkt, Gruppen von phänologisch zusammengehörigen Pflanzen zu bilden, die man dann dem Vergleich zweier oder mehrerer Orte zu Grunde legen kann. Mehr sollen die nachstehend verwendeten Jahreszeiten nicht bedeuten. Jede einzelne umfasst zeitlich nahe zusammen eintretende Phäno-

u

mene, und die Phänomene der ersten Jahreszeit treten während eines anderen, früheren Zeitabschnitts im Jahre ein als die Phänomene der letzten Jahreszeit.

Ich vergleiche nun Coimbra mit Giessen und Nürnberg. In Coimbra gehören dem Vorfrühling (Blüten der Holzpflanzen deutlich vor den Blättern) von den beobachteten Phänomenen an Corylus Avellana b 7, Cydonia japonica b, Ulmus campestris b. Gegen Giessen (Corylus 13. II, Cydonia 16. IV, Ulmus 1. IV) ist im Mittel der drei Phasen Coimbra 50 Tage voraus. In Nürnberg ist nur Corylus notirt worden. Zu den Phänomenen des Frühlings in Coimbra rechne ich alle die, welche bis zum Grünwerden des Laubwaldes (Eichwald) einschliesslich eintreten ; die in Coimbra nicht normal gedeihenden Betula alba und Fagus silv. werden bei der Vergleiehung nicht mitgezählt. Es kommen in Betracht: Aesceulus BO (Giessen 11. IV, Nürnberg 12. IV), Prunus spinosa b (Giessen 20. IV, Nürnberg 21. IV), Nareissus poöticus b (Giessen 4. V, Nürnberg 7. V), Cydonia vulgaris b (Giessen 17. V, Nürnberg 15. V), Prunus avium b (Giessen 19. IV, Nürnberg 23. IV), Sambueus nigra b (Giessen 28. V, Nürnberg 31. V), Pyrus communis b (Giessen 24. IV, Nürnberg 26. IV), Syringa vulgaris b (Giessen 4. V, Nürnberg 5. V), Crataegus Oxyacantha b (Giessen 10. V, Nürnberg 13. V), Aesculus Hippoc. b (Giessen 7. V, Nürnberg 6. V), Salvia offieinalis b (Giessen 4. VI, Nürnberg 4. VD), Quereus ped. BO (Giessen 2. V, Nürnberg 5. V), Pyrus Malus b (Giessen 29. IV, Nürnberg 1. V), Robinia Pseud. b (Giessen 2. VI, Nürnberg —), Quercus ped. allgemeine Belaubung (Giessen 14. V, Nürnberg 12.V)... . Coimbra ist vor Giessen 45 Tage, vor Nürnberg 46 Tage.

Zu den Phänomenen des Sommers |vom Aufblühen des Getreides bis zur Ernte des Getreides und einschliesslich Reife des frühen Beerenobstes (ausser Wein)] gehören in Coimbra Secale cereale b (Giessen 28. V, Nürnberg 25. V), Cytisus Laburnum b (Giessen 15. V, Nürnberg 16. V), Cornus sanguinea b (Giessen 6. VI, Nürnberg 2. VI), Atropa Belladonna b (Giessen 29. V, Nürnberg —), Symphoricarpos racem. b (Giessen 2. VI, Nürnberg 2. VI), Rubus idaeus b (Giessen 30. V, Nürnberg 1. VI), Lilium candidum b (Giessen 30. VI, Nürn- berg 29. VD), Ligustrum vulgare b (Giessen 19. VI, Nürnberg 12. VI), Vitis vin. b (Giessen 14. VI, Nürnberg 21. VI), Rubus id. f (Giessen 2. VII, Nürn- berg 10. VII)... . Coimbra ist vor Giessen 25 Tage, vor Nürnberg 27 Tage. Der Vorsprung, den Coimbra in der frühen Zeit des Jahres (Februar, März, erste Hälfte des April) hat, ist in einer späteren (zweite Hälfte des April, Mai, Juni, Juli) bedeutend geringer geworden. Meteorologisch ist es gerade so. Im März beträgt die Mitteltemperatur in Coimbra 8,7 mehr als in Nürnberg, im April 5,5 C°, im Mai 3,2 C®, im Juni 2,3 C®, im Juli 2.5 0°.

Von den Phänomenen des Herbstes (späte Fruchtreifen und Laubver- färbung) sind in Coimbra beobachtet Cornus sang. f (Giessen 21. VIII, Nürn- berg 25. VIII), Ligustrum vulgare f (Giessen 12. IX, Nürnberg 11. IX), Aesculus Hippoe. f (Giessen 16. IX, Nürnberg 18. IX), Acsculus Hippoe. LV (Giessen 10. X, Nürnberg 8. X), Quereus ped. LV (Giessen 18. X, Nürnberg 20. X)..... Coimbra ist nach Giessen 8 Tage, nach Nürnberg 7 Tage. Dieser anscheinende Nachteil von Coimbra ist eigentlich keiner: während bei uns die Vegetations- periode schon beendet ist, dauert sie in Coimbra noch fort. In Coimbra ist der September um 5,7 CO, der Oktober um 7,9 wärmer als in Nürnberg.

Esergiebtsich somit, dasssichim Frühling die Vegetation hauptsächlich sind in Coimbra und beiuns normal ge-

106

deihende Holzpflanzengemeint —inCoimbraumetwa6bis 7Wochen früherentwickeltals beiuns, im Sommer um etwa 3bis4 Wochen vorausbleibtundimHerbstumetwa 1 Woche später als bei uns ihre wichtigste Lebensthätigkeit abschliesst.

II. b. Zeitdauer zwischen Aufblühen und Fruchtreife. Sehr lehrreich ist ein Vergleich der Zeitdauer, dem Intervall, zwischen der Aufblühzeit und der Fruchtreife. Die Zahlen sind folgende : Zeitdauer (in Tagen) von dem Aufblühen bis zur Fruchtreife in

Coimbra Giessen Nürnberg bei Rubus idaeus 31 32 38 Atropa Bell. 51 63 Sambucus nigra 132 76 77 Symphorie. rac. 82 55 56 Cornus sang. 130 76 84 Ligustrum vulg. 122 85 91 Aesculus Hippoc. 176 132 135

Die Werte für Giessen und Nürnberg stimmen gut mit einander. Auf Abweichungen bis zu 6, 7, 8 Tagen in diesen Zahlen ist kein Gewicht zu legen, denn etwaige bei der Eintragung der Anfblühzeit und (namentlich leicht) der Fruchtreife vorkommende Fehler von 2 bis 4 Tagen können sich, wenn sie im gleichen Sinn, d. h. bei beiden Phasen zu früh oder zu spät gemacht sind, addieren; jedenfalls müssen die Unterschiede viel grösser sein, um darauf sichere Schlüsse zu bauen. ... In Coimbra ist die Zeit zwi- schen dem Aufblühen und der Fruchtreife, welche gleichsam als Trächtigkeitsdauer bezeichnet werden kann, bei den beobachteten Species mit Ausnahme von Rubus idaeus ganz erheblich länger, über '/s und mehr der Zeit, die bei uns zwischen Aufblühen und Fruchtreife verstreicht. In Coimbra beträgt diese Zeit mehr Tage als in

Giessen Nürnberg bei Atropa Bell. 18 _ Sambucus n 96 57 Symphor. rac. 27 26 Cornus sang. 54 46 Ligustrum vulg. 37 31 Aesculus Hippoe. 44 41

Die Pflanzen richten sich mit der ihnen zu Gebote stehenden längeren Zeit auch entsprechend anders ein, sie eilen nicht so sehr, ihre Früchte zur Reife zu bringen. In nördlichen Gegenden verhalten sie sich umgekehrt.

Rubus idaeus bildet von den untersuchten Species eine Ausnahme. Ich habe für eine Anzahl Orte, für die mehr als zehnjährige, nach derselben Iustruktion gemachte Beobachtungen vorliegen, die Zeit zwischen Aufblühen und Fruchtreife berechnet und finde, dass eine allgemeine Gesetzmässigkeit zwischen den Werten und der Lage der Orte nicht zu erkennen ist (z. B. Uman in Südrussland 34 Tage, St. Petersburg 34 Tage, Wiesbaden 35 Tage, Neubrandenburg in Mecklenburg 36 Tage, Raunheim am Main 31 Tage, Frankfurt a. M. 41 Tage, Ratzeburg bei Lübeck 35 Tage, Bielefeld 35 Tage, Sondelfingen in Württemberg 32 Tage), glaube vielmehr, dass die Abweichung der Zahlenwerte nicht oder kaum über die Grenze der Beobachtungsfehler

107

herausgeht. Ich bin geneigt zu sagen: das Intervall zwischen Aufblühzeit und Fruchtreife währt bei Rubus idaeus im grössten Teile Europas ziemlich die gleiche Zeit, nämlich etwa 5 Wochen. Rubus idaeus hat ein weites Areal (Arealkarte bei Hoffmann, Phänol. Untersuchungen, Giessen 1887; Focke in Engler-Prantl III, 3: eine Cireumpolarpflanze durch die ganze kühlere ge- mässigte Zone in verschiedenen Varietäten verbreitet und der köstlichen Früchte wegen allgemein eultiviert) uud gedeiht im Süden wie im Norden Europas gut. Auch tritt sowohl die Blütezeit als auch die Fruchtreife zu einer Jahreszeit ein (Mai bis Anfang August), dass die Pflanze selbst in nördlichen Gegenden nicht Gefahr läuft, ihre Reife vollenden zu können, mithin eine Abkürzung des Intervalls ohne Bedeutung für sie wäre. In südlichen Gegenden findet auch keine Verlängerung statt. Auf die ganze Frage, wie sich die Intervalle ver- schiedener Pflanzen in verschiedenen Teilen Europas verhalten, hoffe ich später einmal zurückkommen zu können.

* * %

An einer anderen Stelle (Mitteldaten von Uman in Südrussland u. s. w., 31. Bericht der Oberhess. Ges. für Natur- und Heilkunde) konnte ich zahlen- mässig angeben, wie das Klima des kontinentalen Ostens von Europa die Pflanzenentwicklung beeinflusst. Die Vegetationszeit verkürzt sich im Ver- gleiche zu uns, sie fängt später an und ist früher zu Ende. Die vorliegende kleine Untersuchung weist zahlenmässig den Einfluss des südwestlichen Klimas von Europa nach. Die Vegetationszeit dauert länger, sie fängt früher an und ist später zu Ende. Ich schliesse mit den Worten, mit denen ich damals geschlossen habe: die phänologischen Beobachtungen bilden eine wertvolle Er- gänzung der meteorologischen und geben die Einwirkung des Klimas anschau- lich und scharf wieder.

il. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897).

Im Folgenden werden die Beobachtungen für das Jahr 1897 von 74 Stationen in gewohnter Weise veröffentlicht. Von den 72 Stationen des vorigen Jahres sind 62 in Thätigkeit geblieben, eine hat jetzt erst mit den Auf- zeichnungen von 1897 auch die von 1896 eingesendet, von 4 Stationen liegen bereits aus früheren Jahren Beobachtungen vor. Ganz neu hinzugekommen sind Guben, Heppenheim a. W., Rossbach, Schönberg, Thorshavn (Färöer), Trangisvaag (Färöer), Wallau.

Instruetion für phänol. Beobachtungen (Giessener Schema, Aufruf von Hoffmann-Ihne).

Das Beobachtungsgebiet muss oft, am besten täglich begangen werden, es wird sich daher zweckmässig auf die nahe Umgebung der Station be- schränken. Die Beobachtungen sind an normalen, freistehenden Exemplaren eines normalen, durchschnittlichen Standorts anzustellen; es sind daher auszuschliessen Pflanzen an ausnahmsweise günstigen (z. B. an Spalieren, an der Wand von Häusern) oder ungünstigen (z. B. durchaus beschatteten) Standorten, sowie ausnahmsweise frühe oder späte Individuen. Man darf daher auch nur am Beobachtungsorte

18

zahlreich vertretene Species wählen. Es liegtin der Natur der Sache, dass nieht notwendig in jedem Jahr an denselben Exemplaren die Vegetationsstufen notiert werden. In der folgenden Liste sind die Vegetationsstufen kalendarisch nach dem mittleren Datum für Giessen (inel. 1892) geordnet; an anderen Orten ist diese Folge ungefähr die gleiche natürlich verschieben sich die absoluten Data je nach der Lage des betr. Ortes —, so dass der Beobachter weiss, worauf er in jeder Woche besonders zu achten hat. Die Beobachtungen können ganz gut bei Gelegenheit destäglichen Spazierganges gemacht werden; jeder Beobachter kann sich natürlich auf eine geringere Zahl als die hier angegebene beschränken.

BO erste normale Blattoberflächen sichtbar und zwar an verschiedenen (etwa 3—4) Stellen ; Laubentfaltung.

b erste normale Blüten offen und zwar an verschiedenen Stellen.

f = erste normale Früchte reif und zwar an verschiedenen Stellen; bei den saftigen: vollkommene und definitive Verfärbung; bei den Kapseln : spontanes Aufplatzen.

W = Hochwald grün = allgemeine Belaubung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der Station entfaltet.

LV = allgemeine Laubverfärbung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der Station die bereits abgefallenen mitgerechnet verfärbt.

W und LV müssen an zahlreichen Hochstämmen (Hochwald, Alleen) aufge- zeichnet werden.

13. II. Corylus Avellana, Hasel, b 4. V. Nareissus poötieus, weisse

(Stäuben der Antheren). Nareisse, b. 11. IV. Aesculus Hippocastanum, 7. V. Aeseulus Hippoe., b.

Rosskastanie, BO. 10. V. ÜOrataegus Oxyacantha, 15. IV. Ribes rubrum, rote Johannis- Weissdorn, b.

beere, b. 13. V. Spartium scoparium (Saro- 19. IV. Ribes aureum, goldgelbe thamnus vulgaris), Besen-

Johannisbeere, b. strauch , Besenpfriemen, 19. IV. Betulaalba, Birke, b (Stäuben Ginster, b.

der Antheren). 14. V. Quereus ped. W (Hochwald 19. IV. Betula alba, Birke, BO. grün). 19. IV. Prunusavium, Süsskirsche,db. 15. V. Cytisus Laburnum, Gold- 20. IV. Prunus spinosa, Schlehe, regen,.sD.

Schwarzdorn, b. 16. V. Sorbus aucuparia, Eberesche, 23. IV. Prunus Cerasus, Sauer- Vogelbeere, b.

kirsche, b. 17. V. Cydonia vulgaris, Quitte, D. 24. IV. Prunus Padus, Trauben-, og y. Sambueus nigra, Hollunder,

Ahlkirsche, b. ‚hwarzer Hollunder. Fli A 24. IV. Pyrus communis, Birne, b. N waren Holle

24. IV. Fagus silvatica, Rotbuche, og, y, SArale_ Vebrenle hibernum, BO Winterroggen, b.

DIE V. Pyrus Malus, Apfel, b. c R DIN Quereus pedunculata, Stiel- IV. N = elladonna, Toll- u:

eiche, BO.

3.V. Faeus silv. W (Hochwald 30. V. Rubus idaeus, Himbeere, b. grün). 2. VI. Symphoricarpos racemosa, 8. V. Lonicera tatarica, tatarisches Schneebeere, b. Geisblatt, b. 4. VI. Salvia officinalis, Garten- 4.V Syringa vulgaris, Nägelchen, salbei, riechender Salbei, b. spanischer, blauer, türkischer 6. VI. Cornus sanguinea, roter

Flieder, b. Hartriegel, b.

14. VI. Vitis vinifera, Wein, b (nicht Spalier oder Wand).

19. VI. Ligustrum vulgare Liguster, Rainwaide, b.

20. VI. Ribes rubrum, f (vollständig rot, weich, durchscheinend).

21. VI. Tilia grandifolia Ehrh. (T. platyphyllos Seop.), Sommer- linde, b.

27. VI. Lonicera tat., °f (rot und weich).

28. VI. Tilia parvifolia Ehrh. (T. ul- mifolia Scop.), Winterlinde, b.

30. VI. Lilium candidum, weisse Lilie, b.

2. VII. Rubus idaeus, f (vollständig rot, weich, löst sich von der Blütenaxe ab).

4. VII. Ribes aureum, f.

19. VII. Secale cer. hib. # (Ernte-

anfang).

Symphoricarpos racem., f (vollständig weiss). Atropa Belladonna, f.

. Sorbus aucuparia, f (Frucht auf dem Querschnitt gelbrot, Samenschalen bräunen sich).

. Sambucus nigra, f (weich, vollständig schwarz).

. Cornus sang., f (weich, voll- ständig schwarz).

12. IX. Ligustrum vulge., f (Frucht glänzend schwarz, Samen- schalen dunkel violett).

16. IX. Aesculus Hippoc., f.

10. X. Aesculus Hippoe., LV.

13. X. Fagus silv. ZV (Hochwald).

14. X Betula alba, LV (viele Hoch- stämme).

ISTRE Quercus pedune., LV (Hoch- wald).

der vorstehende

Da manche Beobachter noch mehr beobachten, als „Aufruf“ fordert, so empfehle ich, um solehe Aufzeichnungen untereinander vergleichbar zu machen, für sie die nachfolgenden Species und Phasen. Diese können einen Ersatz für die Pflanzen des „Aufrufs“ an solchen Orten geben, wo letztere nicht oder nur selten vorkommen. Die Auswahl ist nach ver- schiedenen Gesichtspunkten erfolgt, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Es bleibt natürlich jedem Beobachter überlassen, sich aus der kalendarisch nach der Blütezeit geordneten Liste die Species heraus zu suchen, diesiehanseinem Wohnorteingrösserer Anzahl finden und deren Beobachtung ihmkeine grosse Mühe macht. Bei einigen Pflanzen sind die mittleren Daten für Giessen, wie im „Aufruf“ bei allen Pflanzen, hinzugefügt, damit der Beobachter auch bei den neuen Pflanzen einen Anhaltspunkt für die ungefähre Zeit der Phase hat. Die mit * bezeichneten Species kommen nur für wärmere Gegenden in Betracht. Die allgemeinen Regein der Beobachtung, um deren Beachtung dringend gebeten wird, sind die gleichen, wie für die Pilanzen.des.„Aufrufs“.

Galanthus nivalis, Schneeglöckchen, b [mittleres Datum für Giessen 22 II]; erste Blattspitzen auf einem während des Winters ungedeckten Beete treten aus der Erde.

Leucojum vernum, b.

Hepatica triloba, Leberblümchen, b.

Alnus glutinosa, Schwarzerle, b (An- theren stäuben) [16 III].

Cornus mas, Kornelkirsche, gelber Hartriegel, b [19 III]; £f (weich und vollständig dunkelrot).

Anemone nemorosa, Buschwindröschen,

Ranuneculus Ficaria, Scharbockskraut, b.

Populus tremula, Zitterpappel, Espe, b (Antheren stäuben).

Tussilago Farfara, Huflattich, b; £ (Haarkrone mit der Frucht fliegt ab) [23 IV].

Salix Caprea, Sahlweide, b (Antheren stäuben).

Ulmus campestris, Feldulme, b [2 IV].

*Prunus Armeniaca, Aprikose, b (nicht Spalier oder Wand).

Nareissus Pseudonareissus, gelbe Nar- eisse, b.

Larix europaea, Lärche, b [7 IV] (Antheren stäuben).

07

*Persica vulgaris, Pfirsich, b (nicht Spalier oder Wand).

Ribes Grossularia, Stachelbeere, b [12 IV]; £ (vollständig weich und verfärbt, Samen scheinen durch).

Acer platanoides, Spitzahorn (Blüten in aufrechten Doldentrauben), b [14 IV]. BOSAEV:

Tilia grandifolia, Sommerlinde, BO.

Caltha palustris, Sumpfdotterblume, b.

*Amygdalus communis, gemeine Man- del, b.

* Buxus sempervirens, Buxbaum, b (mas).

Cardamine pratensis, Wiesenschaum- kraut, b.

Fraxinus excelsior, Esche, b [22 IV]; BO. LV oder Laubfall.

Tilia parvifolia, Winterlinde, BO.

Chelidonium majus, Schöilkraut, b.

Acer Pseudoplatanus, Bergahorn, b.

(Blüten in hängenden Trauben) [3 V]; BO:S3LV:

Vaccinium Myrtillus, Heidelbeere, b.

Abies excelsa Poir., Fichte. Rottanne, b. (Antheren stäuben) [7 V].

Berberis vulgaris, Berberitze, b.

Lonicera Xylosteum, Heckenkirsche, b [10 V]; £ (weich und durchschei- nend dunkelrot).

*Juglans regia, Wallnuss, b (Antheren stäuben) f (Schale springt auf, die „Nuss“ nicht mehr mit der grünen Schale verwachsen).

Acer campestre, Feldahorn, b.

*Cereis Siliquastrum, Judasbaum, b-

Pinus silvestris, Kiefer, b (Antheren stäuben) [17 V].

Chrysanthemum leucanthemum, Jo- hannisblume, b.

Evonymus europaea, gemeiner Spindel- baum, b [22 V]; £ (Kapsel ganz car- minrot gefärbt, nicht mehr fleischig, in der Regel aufgesprungen, der saftige orange Samenmantel hat sich von ihr abgelöst).

Salvia pratensis, Wiesensalbei, b.

*Morus alba, weisse Maulbeere, b (Antheren stäuben).

Philadelphus coronarius, falscher Jas- min, b [3 VI].

Robinia Pseudacacia, weisse Robinie Akazie, b [3 VI].

Secale cereale aestivum, Sommerkorn, bi:

Tritieum vulgare hibernum, Winter- weizen, b; RE.

*Olea europaea, Oclbaum, b.

Callunavulearis, Haidekraut, b[24 VII]

Colchieum autumnale, Herbstzeitlose, b.

Fagus silvatica, Buche, f.

Die Beobachter werden gebeten, soweit dies noch nicht geschehen ist, bei ihrer nächsten Einsendung eine kurze Angabe über Bodenbeschaffenheit und

Exposition ihrer Station hinzuzufügen.

Die Beobachtungen sind am Ende des Jahres an Dr. Ihnein Darmstadt

zu senden.

Sie werden jährlich veröffentlicht in den Berichten der Oberhess.

Ges, f. Natur- und Heilkunde in Giessen.

Die Beobachter werden ferner gebeten, gütigst dafür Sorge tragen zu

wollen, dass an ihrer Station, wenn sie selbst durch irgend welche Umstände (Wegzug, Krankheit u. 3. w.) nicht mehr in der Lage sind, weiter zu beob- achten, die Aufzeichnungen fortgesetzt werden, damit möglichst vieljährige Beobachtungsreihen an derselben Station entstehen.

Es ist ferner sehr erwünscht, wenn die Beobachter weitere phänologische Stationen anregen wollten.

Die (eingeklammerten Daten) sind nach Angabe der Beobachter nur annähernd genau; [eckige Klammern] enthalten meine Ansicht.

11

Aberystwyth, Wales, England. J, H. Salter.

1897... Aese: BQ/25. III, DE VeDV 19. %r Bet,BO 31 EIy.b 57% f2l: Corn. 8. b 25 V. Cory. b 131. Crat.b 5 V. Cyt.b 19 V. Fag. BO 8 IV, MAN. Tio.:b,6 VI, T.%k X.» Lil. b520/VT: Nare. p: bi8 EV. Prun. avs bidU Lv: Pruns C.;b- 3 IV.z Prun: sp::.b, 20, IIE. :Pyr.:e: b 27 IM.» Byr.;M.-ib 44 IV: Querc. BO 24 IV, W 20 V. Rib. ru. b 27 III, £f28 VI. Rub.b 25 V. Samb. b 23 V. Sorb. b 18 V. Spart. b 16 IV: Sym. £20 IX. Syr. b1V.

Acer plat. BO 20 IV, b 1 IV, LV 15 X. Acer Pseu BO 25 IIL, b1V. Aln. b 10 II. Anem. b 25 III. Berb.b 19V. Buxusb 7 III. Caltha b 29 II. Card. b 14 IV. Chel. b 3 V. Chry. b 19 V. Corn m. b 5 III Frax. BO 28 IV, b 13 III, LV 15 X. Gal. erste Blattsp. 5 XII 96, b 30 XII 96 Jugl. BESEVzZESharıxı br 23.117. Nare. -P.. b,.26 II. Pers: -b 25, IE. PH B 2%. Em.b 20V. Pop. b 27 II, Ran. b; 24.1. ‚Rib. Gross. b.13 IIL., <Salix b-1 TIT. Balzer, BO 10 IV, -LV 15 X., Trit. b.27 VI... ‚Tuss. b.28711, £23 IV. Um: BE26 E11 Vace. b.19 IV.

Altstadt (Kloster) bei Hammelburg, Franken. P. Ang. Puchner, Guardian.

189772. 8ese. BO 23.1V, 65 V. Prun. C. b 23,.IV: „Prun, P..n,21 TV. Erunzsp. br21. IV. Pyr. c.b 25. IV. Pyr: M, b 30. IV. Samb.. b 15 V.

Hempbri2,TV. Ban. b’22IV. Tuss.b 5 Tv.

Amsterdam, Niederlande. 0 M. A. J. van Lohuizen. Die Beobachtungen sind im Westerpark gemacht.

lelnaseNesch BO: 8 IV, b UV. Bet. BO-I2 IV, m 21 IV. Garn. sh desvyoltrun]e Cory. b 20 IE. "Crat. b 21.°V. Fag. BO-1LV. Lie.b 16 VL Konrt be 302EV. > Prun. av. br 23 1V. Prun. Pb. 30°IV. Querc. BO/3.W Rib. au. b 20 IV. Rib. ru. b 29 III. Samb. b 4 VI. Sorb. b 13 V. Sym. b SEVd..Syr. b 8 V.

Acer Pseu. BO 15 IV, b 29 IV. Berb. b 10 V.- Evon. b 4 VI. Frax. BO, 20, Ev; 5.14 IVz HRob.ib VI. : Til.’ sr.@B0! 19 IV! X Tussıb 2.

Augustenburg, Insel Alsen. 72 M. W. Meyer, Apotheker.

1837 Aesc. BO 2 V, 'b 22V, f6TX;, LV 12X.” Bet. BO2 V, b’29 TV, LV.20. IX. Cory. b5 II. Crat. b 283 V. Cyd. b 23 V. Cyt.b 30 V. Fag. BO-28 IV: W 5 V, LV 1SX. Lig b 28 VI. Lil. b 8 VIL: Lon. t. b 28 V,, BAEV Il Narc. np: b>6 VW’ Brun. av. b.'6“V.: Prun. 'C.’b. 15° V. »Brun.'sp..b 07V. "Byr. ec. bY15 V.' Pyr. M. b 18'V. Querc. BO 18'V, W 26V, LV 25%. ib. ru. b 30. IV, f6 VII. Rub. b 10. VI, £t 10 VII. Samb..b 8 VI, £12 VEM. Sec..b 6 VI, E 24 VII. Sorb. b 28 V, £ 12 VIII: Sym. b 15 VI, f 15 VII. Sye ipDaay "Tıleser. b 8. VIL Til. parv. 'b412 VII. = Vie. 2 VIE

Abies b 20 V. Acer plat. b 18 V. Acer Pseu. b 28 V. Aln. b 2 IV. Anem. b 1 IV. Berb. b 30 V. Buxus b 26 V. Caltha b5 V. Card. b21 V. Chel. b 2 VI. Colch. b 15 IX. Fag. f 12 X. Frax. BO 22 V, Laubfall 15 X. Gal.zerste Blattsp:! 10. IT, b 15 IE..)Hep.. b 18 Ill... Jagl. bi 28V, 1.16 X. Won x. 28 V.. Narc.-P. b 15.1IV. „Phil. b 9 VI: «Raab 10:1V. "Ribr Gross. 69283 IV Til, gr. BO 48: V.. Til. parv:; BO 26: V., Trit. 6:26 VI, IE 6 VEI: Tuss. b 5 IV, £f 14 V. Ulm. b 24 IV.

Bielefeld, Westfalen. 115 M. Hugo Niemann.

1897. Aesc. BO 19 IV, b 7 V, f 16 IX, LV 29 IX [alle LV traten in B. sehr frühe ein. Bet. BO 28 IV, b 28 IV, LV 1X. Corn.s.b5 VI,

sl

f 21. VIIL Cory. b 28 II. Crat. b 18 V. Cyd:b 18 V. Cyt. b 19 VW. Fag. ww LVEX Lie’’b 16-VE, 8720, al WI VIER one Nare.: p. | bY9XV.: Pron. av. b>27"1V.- Prun:’sp. D IE VW: Pyr.oe SbesusnE Pyr. M..b5 V. Quere.BO5 V, W 19V, LV 12X. Rib. au. b 21 IV, £8 VII. Rib. ru. b 21-IV, £2+ VI. Rub. b 1 VI, f29 VI Salv. of. b-9 VI. Samb: b2 VI, E 19 VII. -Sorb. b 17 V, f 24 VII. Spart. b 14 V.- Sym. bA WI f 26. VIEL? Syn. bu7 er Dt ort 2 VL) Til parv. bes.

Acer camp. b 14 V. Berb. b 17V. Call.b 3 VIII. Card.b8V. Chel. b8V. Chry. b 30 V. Evon. bi VI, f 14 X. Frax. BO 8 V. Gal. "erste Blattspitzen 27 II. Lon.X.b 11V. Phil.b 4 VI. Pin.b 23 V. Rob. b 6 VI. Trit.b 4 VIL, E 11 VII.

Bielitz, Österr.-Schlesien. 344 M. Roman Pongratz.

1897. Aesc. BO 24 IV, b 18 V, £f1 X, LV 22 X. Bet. BO 19 IV, LV 5X. Crat. b 19 Y. Cyt.6 15V. Lig. b 22 VI, f 2 IX lröh Renz b. 26. IV. Pyr..e..b 29 IV.- Pyr. M. b °2.V...Rib. ’au..b 25 IV Riesroen 24 IV, £ 223 VE‘ Rub:D 5 VL, £ 10° VII. "Samb. b 2 VE, E 19 VIE 18 Via Syr-tb2 17 Vo eRileer. %b 1°VIE

Rib. gross. b 22 IV.

Bischdorf, Reg.-Bez. Oppeln. Ca. 250 M. H. Zuschke, Lehrer.

1897. Aesc. vollblühend 22 V, f 26 IX, LV 16X. Bet. BO 29 IV, LV 21 X. Cory. b’13 Ill. Narc. p.b 3 V. Prun., av. b.30 IV., Prunz&sheae Prun. P.b 8 V. Pyr.’e. b,14.V. Pyr. M«b.18,V.. Rib au.,/beiay SR ru. b 28. IV, f1 VIL. Rub. b 29 V. Samb. b5 VI Sec. b4 VL E 2m Sorb. bh. 24 V, £ 10. VIE ;‚Syr b 22V... Til. parv..b 7 VA.

Anem. b 3 IV. Caltha b 19 IV. Chel. b 20 V. Hep. b 1 IV. Phil. b 7 NI. Ran. b 24 IV. "Rıb. Gross: b.26-IV.. Rob, b>7 VE

Bozen-Gries, Tyrol. 265—295 M. Dr. W. Pfaff, Advokat.

1897. Aesc. BO 14 III, b21IV, £f1IX, LV 23 X. Bet. BO 20 IE b 21 III, LV. 17,X. .Corn. s. b 80 IV, f (13 VII)... Cory.<b/20/T. 5 1Gratsb 13 VE Cyd..b.:10, IV.;,Cyt.; b 13: IV. ı.Fag.;,BO v(5-IV), LV <(d XD2TegpZz f. (31. VIE). :Prun. ay. b 21 III, £29-IY. : Brun. €; b. 26 TIEY Bronzepzp 18 IH. Pyr..c. b 22 II... Pyr. M. b.:27. IIL| Quere; BO; (23 IT LyIegErTR Rib. au. b (23 III). Rib. ru. b 19 III, f18 V. Samb. b24 IV, f7 VII. Sorb, b-14: IV. Sym. b5 I, f/(15 VID. Syr.b ‚31. IE” Til? pary. Bas a b 29. V.

Acer plat. BO 24 III, b 18 III, LV 18 X. Acer Pseu. BO 23 III, LV 31 X. Aln. b i9 II. Amyg. b271I. Berb.b 5 IV, f(7 VIII). Buxusb 3 II Corn. m. b 25 I,»f (13. VID)... Evon. b: 21 TV, t.@1 VIE Due ze Lon. X.b 6 IV, f (6 VID. Pers. b 21 III. Prun. Arm. b 19 III. Rob. b 28 IV. Til. parv. BO 23 III, LV 18 X. Tuss.. b4 II. Ulm. b 28 II.

Braintree (Fennes), Essex, England. 72 M. Henry S. Tabeor.

1897. Aesc. BO 22 III, b 9 V. Corn. s.b 14 VI. Cory. b 10 II. Crat. bp ir V. ICyt B24 Vi Fag! BO 29:IV. Prim. sp. 5/20 IT. Pyr. Mpase Quere. BO 29 IV. Sym. b 3 VI. Syr.b5V.

Acer camp. b 26 IV. Acer Pseu. BO 6 IV. Aln. b 8 III. Amyg. b 25 III. Anem. b4IV. Chry.b2VI. Evon.b 1 VI. Frax. BO5V, b22IV. Ran. b 24 III. Til. gr. BO 29 IV. Trit.b 20 VI Tuss..b 231. Ulm.b1V.

Ber

Brandenburg an der Havel. ca. 80 M. Barnewitz, Oberlehrer. 1897., Aesc. £ 20 IX, DV. 17:X. il, b£h VIER Samb. 1.7. IX Büdesheim in der Wetterau. 113 M. E. Reuling, Obergärtner.

day. Aese, BO ATV, Sb: 1 V, 178:1%, IB EISEREE Bet ıBONISHENA ENIHSI N. Corn. 8.2h 3: VL,:2 6. VII: VCrat. *b. 6 V.26yd.°b216=VI Eawohlovk :Cyt..b 10 €.) Fag.’ BO-IS IV, WIOSl IV EM IIERE Die b 9 VI, £6 VIII [? wohl IX]. Lil. b 22 VI. Lon.t.b 19. IV, £f19 VI. Nare. PeB23IV. . Prun’av.;b: 13 IV. Prun.'C.b’17 1V.. Brun. PFb 418 Iv., “Prun. sp: b 12’IV. Pyr.'e..b 2] IV." Pyr. M. b 26 IV. Quere. BO1& TV, WA4AWV EV, 208. FRib. au.b 15V. -Rib. ru. 6b 1 IV, f18 VI.) Rab.b 26 VW LOO VE Salv. off. b 2 VI. Samb. b 25 V, £f7 VII. Sec. b 28 V, E 14 VH. Sym. DE2IEN. af 299VIE1/Sy8Sb 80 IV. “Til er. by 18V. HVit.oD 17 VA. Büdingen, Öberhessen. 137 M. Professor Dr. C. Hoffmann. 1837.27 ’Aest.»50-30 IH,'b 1-V. Corn. sb 31V... Cory. 'b 26T. Crat. DElVa 3398:2B037,1V.,4W- 29:TV,. LV.169X. bie NER FR ZOEVE BErunzav. ‚bel2!1V. Prinm.=sp: b’-1& IV. Byr!! eubr23’IV: Dyr. M. 29 IV. Quere. BO 27 IV, b.6 V, LV 19x. Rib. ru. £ 14 VE. > Samb. b 28 V. Sec. b 25 V, ES VII. Syr. b 30 IV. Vit. b 16 VI im Weinberg. Anem. b 22 III. Call. b 30 VII. Card. b16IV. Chel. b 25 IV. Chry. BESSER ib 2ARTE. Hep. b’3/IIL. -Jugl. 'b TV. Narc.:P. b’23’HE Ran. b211II. Rib. Gross. b 13 IV. Salixb24 Ill. Trit. E23 VII. Vace. b 13 IV.

Charlottenburg-Berlin. 33 M. Bodenstein, Rechnungsrat. Beobachtungsgebiet: Tiergarten.

Se Aese:#BO "IOFTV. Bet. BO I1SIIV, EN. 16782 Cory: br6-TEE Ener BORN We Vo: DV 18%. Prun: av. b 26, IV. \‚Prun..€.ib} 27°1V. BrımB-26, 28 EV% Pyr. c.b.29°LV..Pyr. M. b’ 30% [V. Quere.' BOT VLV DDEXS I Sambarb 6°VI,Syr. b 12 VeT]e or bi 21 VE.

Acer plat. b 16 IV. Chel. b 10 V. Corn. m. b 18 III. Gal. Blattsp. 2D/ IE hY1 II. Rob. b 4 VI. Til. er. BO'28-1IV, LV'’27 IX.) Ulm. b 29 III.

Coimbra (Botan. Garten), Portugal. 83 M. Ad. Fred. Moller, In- speetor des botan. Gartens.

1897. Aesc. BO 18 II, b 10 III, £f18 IX, LV5X. Atro.b8V, f 25 VII BetsB0 3211. 1ıN; 29. X. Corn. s, 5,28 IV. -Grat..b 181.9 :Cyde p.67IERE Cyt. b 25 II. Fag. BO 23 II. LV8XI Lie. b4V,f8IX. Lil.b30 IV. Narc. p. b 28 U. Prun. av. b 6 IH. Prun. sp. b 1 III. Pyr. c. b 18 III Pyr. M. b 1 IV. Quere. BO 16 III, LV 5 XI. Rub. b 15 IV, £f5 VI Salv. off. b 15 III. Samb. b 1 III, f25 VIl. Sym. b 28 IV, £5 VIII. Syr. b 14 III. Til. eur. (T. vulgaris Heyne) b 23 V. Vit. b 10 V.

Cer. b 15 III. Lau. b 1 IH. Pers. b 14 II. Rob. b 31 III, BO 12 III, LV 28x. Til. eur. BO 27 UI, LV 26IX. Ulm. b8Il.

Darmstadt. 145 M. A. Max Geissler, Kaufmann. Die Beob- achtungen sind im südlichen Teil (Bessungen) gemacht.

1897. Aesc. BO 24 III, b 25 IV. Bet. BO 30 III, b 31 III. Corn. s. b (20 V, günttiger Standort). Cyd. b (7 V, günstig stehende Exemplare). Cyt. b4V. Fae. BO 5 IV, W. 24 IV. Lon. t. b 30 IV. Prun. @2 b:141.,.EV: Prun. P. b 13 IV. Prun. sp. 18 IV. Pyr. ec. b 15 IV. Pyr. M. b 26 IV. Quere. BO 23 IV. Rib. au. b 2 IV. Rib. ru. b (30 III), f 20 VI. Samb. b 92 V. Sec. b2%4 V. Sym. b 24 V. Syr. b 28 IV. Til. gr. b 12 VI.

8

—- 114 Berb. b2 V. Com. m. b 15 III. Frax. b27 III. Rib. Gross. b 31 III. Rob: bI2MV. I Bloerr BOT: b. Dr. Ihne. Die Beobachtungen sind vorwiegend im südöstlichen und südwestlichen Teil gemacht. 1897. Aesc. BO 28 III, b 28 IV, f 15 IX, LV 14 X. Bet. BO (28 III), LV (16. X). Corn. s. b 30 V, £ (22 VIII). Crat. b (5 V). Cyd. b (I W)7 Ey. b4 V. Fag. BO 11 IV, W 27 IV, LV (15 X) alles Iudwigshöhe-Dachsberg. Lig. b 6 VI, £.13 IX. “Lil. b23 VI... Lon. t. 'b (24:IV), 2.(16@VT) Prumsays 10 IY.. ’Prun. C. b(13 IV). !Prun. PB: b 14.1V.. Prun: sp. pl 27V b.15: IV. Pyr.'M. b 26 IV. .Quere. LV (16‘X). Rib. au.b 27V FRI a 27. III, £ 15 VL. 'Samb. b 23 V, f (10 VIII). See..'b:26 V,) E 16 VIEZ Sork> 3 V, £ & VIM).ı Spart.ıb 2:V!: Sym.'b 23V, £ 262VIT.rISyr Ibr2setys il. gribn8. VI. Anem. b 22 III. Berb. b (3 V). Chry. b 23 V. Colch. b (3 IX). Corn. m. b 14 II. Evon. b (20 V). Frax. b (26 III). Narc. P. b 22 II. Phil» (26 V). Prun. Arm. b 30 III. Ran. b 22 III. Rib. Gross. b 29 III. Rob. b 30 VE=Salix’br 23 I). H Tilser2B0r6 IV): ec. Dr. L. Rahn. Die Beobachtungen sind im nordöstlichen Teil und im Herrengarten gemacht. 1897. Aesc. BO 25 III. Corn. s. b 20 V (zwei günstig stehende Exem- plare im Herrngarten). Crat. b 1 V. Cyt. b 12 V (wenige Exemplare im Herrngarten). Fag. BO 8 IV (Park), W 27 IV (Park). Lig. b 7 VI. Lon. t. b 8 V (wenige Exemplare im Herrngarten). Prun. av. b 10 IV. Prun. P. b 16 IV (wenige Exemplare im Herrngarten). Prun. sp. b 13 IV. Pyr. c.b16IV. Pyr. M. b 18 IV (junge Exemplare). Querc. BO 18 IV (Kranichstein). Samb. b 20 V.. Sec. b 26 V. Spart.b 27 IV. Sym. b 28 V. Syr.b 28 IV. Anem. b 26 III. Corn. m. b 14 III.

Dillenburg, Hessen-Nassau. 181 M. Seminaroberlehrer Schüssler.

1897., Aese; _b 12 VW. Cory. b 24 II! Fag., BO 5V. Inzest Narc; p:.b' 21V. Prun. av. b#17 IV,2’Prun. .C.b 17 IV.oBrungErp 27a Prun.. sp. b 23 IV. Pyr. ec. b 24 IV. Querc. b 22.V, 7 ,Rikierus hAlsanye £120 VL! Rub.'f 27 VL. See. 'b,3 VI, E10 VIL» Sorb::b. 16V. SIuiEzer zb 23 v1. TikSpary.' b21 NH:

Abies b2V. Acer plat.b 17 IV. Aln.b 4 III. Anem. b 24 III. - Berb. b 18 V. Caltha b 28 III. Card. b 28 IV. Corn. m. b 24 III. Gal. Blattsp. 18 IL, b 6IIL.. Leuc. BO 261. Nare. P. b.1/IV. ‘Pin.-b:20 V.7 Pop.ib25 TIER Rib. Gross. b 15 IV. Salix b 25 III. Tuss. b 28 II. Ulm. b 25 III.

Eisleben, Provinz Sachsen. -—- 125—150 M. a. Otto, Oberlehrer.

1897. Aesc. BO 20 IV, b 3 V, f 23 IX, LV 30 IX. ‘Corn. s. b 23V. Crat.b 18 V. Cyt. b’217V. .Eag. BO 25 /IV,2W.2N. Dil: 11 Yu tb 18-V. Nare.ıp.’b 2 V.:. Prun..av. b 25 IV. #Prun. CA pr 253 IysrErum P. b 28 1V. Prun. sp. h’26-IV. ıPyr..e. 'b’ 28: IV. JBSrEM.h 3077 Ver OEre BO .2:.V. Rib.’ au. b/ 20 1V.srRib.. ru PRIS IV, # 23 WI Ruhr dep 26 f 30 VI. Samb. b8 VI. See.b 3 VI, E 22 VII. Sym.b8 VI Syr.b 10V. Tal: gr. b 20. VEsEEilYparv. b’283 MELNEIHEISTITT,

Berb. b 18 V. Corn. m. b 26 III. Frax. BO 16 V, b 25 IV. Gal. erste Blattsp. 5 I, b3 III. Hep. b 21 III. Prun. Arm. Et 7IV. Rib. Gross. b 9 IV. Rob. b 10YVI: Til. er.!BO 2 AV. "GE paw. BO 3 TV.

b (03 b b T

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b. H. Eggers.

1897. 7A 504 3B0%27 IV, b.67V;. 8 21 EIX SINE 2671X 7: Bet.; BO30. TV; b4V, LV28IX. Corn. ».b28V. Cory. b 26II. Crat.b 19 V. Cyd.b 18 V. ey17br,.20 V: :Fag. .BO,S0 TV, LV 14 X. Die; b 1 VI; 1.13 IX;, Lon. t.,b. DEV Prun.'av:’b.25, IV; Prun. ©. 5.27 IV. Prun: B. b’ 27 IV.: :Prun.- sp: NeaBelN. Eyr. 6:76.27 IV.%,Pyr..-M. 5430, IV.) Quere: BO V,-EV,167X: Rib. au. b 24 IV. Rib. ru. b 16 IV, £f22 VI. Rub.b 1 VI. Salv. off. b 24 V. Sambsih,3: VI;:t 29 VII. See. b'/2 VL,.E 26. VI]. ’Sorb: b 13 V; £ 3 VIM. Syan. b;1 VI. Syr.b 11V. Til.gr.b 25 VI. Til. parv. b 29 VI. Vit.b-23 VI.

Acer camp. b 3 V. Acer plat. BO 27 IV, b 12 IV, LV 26 IX. Acer Pseu. BO 30 IV,b 3 V, LV 29 IX. Aln. b 11 III. Anem. b 7 IV. Berb. b 11V... Call.b..:6. VII. ‚Caltha: b 17 IV. Card. b 25 IV. Chel.b-$V., Chry. b 1 VI. Colch. b 26 VIII. Corn. m. b 25 III, f 22 VIII. Evon. b 24 V. Erax.. BO 6 V, b27.1V, Laubfall 7 XI. Gal. b 24 II. Hep. b 20 III. Jugl. bessy 21927, JPhil. bh LE VIE 2 Pin. D: 23V. Pop... b 24 III. Ran. b I0’IV. Rib. Gross. b 14 IV. Rob. b5 VI Salix b 26 IIL Salv.p.b 24V. Til. gr. BO30 TV, LV 22 TX.- Til. parv. BO 5 V, LV 25. X. Trit. 521 VE, E10 VII. Kuss ‚b221 111. -Ulm..b. 29. III... Vacc.,b 26 IV.

Eutin bei Lübeck. 42 M. H. Roese, Hofgärtner a. D.

1897. Aesc. BO 23 IV, b 20 V, f 15 IX, LV 8-12 X. Atro. b 18 VI, Sy. Bet. BO 27V; EV 15 X. Corn: s. b: 19: VT,. £.3-IX.77.Cory. bh 5-6 If. Crat. b 24 V. Cyd. b 26 V. Cyt.b 23 V. Fag. BO 25 IV, W 301y, EV 25%. Lie,;b 27.VE. Til. b,3 VII. Lon.t. b 20 V, f 15 VII. Nare. BEREl0Sy 2 Prun. say. b.2.V. - Prun., C.,'b,30 IV. Prun.. P. b-4V. -Prun: SpuBsHaV Pyr..c.b.6 V..Pyr.M.b.13 V. ‚Querc. BO.16.V. W.25 26V, EV 6X ZBib. au. b 3 V. Rib. ru. b 28 IV, £8 VIE, Rub.b 3 VI, £8 VI. Salv.20f. b 14 VT.. Samb. b 12 VI, f 18 IX. Sec. b 3 VI, E 2428 VII. Sorb. b 25 V, £30 VIII. Spart.b 31 V. Sym.b17 VI, £f29 VIL Syr.b 22 V Tal’sor. 5,28 VI, Til. pary. b 1.VII. Vit.:b.29 VI.

Acer camp. b 18 IV. Acer plat. b23IV. Aln.b 7 III. Anem. b 28 III. Call. b 6 VIII. Caltha b 20 IV. Card. b 16 V. Chel.b 5 V. Chry.b2 VI Corn. m. b 3IV. Evon. b 16 VI. Frax. BO 18V, Laubfall15 XI. Gal. b23 II. Hep..b 20 III. Leue. b 15 III... Lon. X. b 28 V. Nare. P.b 15 V. Phil. b ENDE SBopn.b 14 IV. Ranch 10 TV. ‚Kib. Grossib 23. IV, 1 102VIT., Rob. b NE Sale 5,10, 1V: Il Sr B0.287V5. EV 30,.1x. Til. parv. BOIZV, LV24 X. Trit. b-26. VI, E 3 VIH.- Ulm. b, 10-TV,

Frankfurt a. M. 100 M. Dr. Julius Ziegler.

1897. Aese. BO 27 II, b 28 IV, £ 15 IX, LV 18 X. Atro.b 28 V, 1 NL Bet#BO 29 IL. b (30 I); LV, @O X). ‚'Corn.:s..b 31-/V,-2.12- VIN [früh!]. Cory.b 131I. Crat.b3V. Cyd.b7V. Cyt.b5V. Fag. BO 281II, W 30 IV (), LV/20X. Lig. b 6 VI, £f 27 VII [frühl. Lil. b 23 VI. Lon. wrh 27 IN, Nare: p.b:29 IV. ;Prun. av. b 5.IV. . Prun. ‚C. b 14 TV. ;Prun. P.b 17 IV. Prun. sp. b 11 IV. Pyr. ec. b 16 IV. Pyr. M. b231V. Quere. BO 20 IV, W (8 V), LV 21X. Rib.au.b (13 IV), f10 VII. Rib. ru. b 28 III, f13 VI. Rub. b 19 V,£ (5 VII). Salv. of.b5 VI. Samb.b 19V, f26 VII [früh]. Sec. b 26 V, E 5 VII. Sorb. b 30. IV, f (28 VII?) Spart. b 29 IV. Sym. b 24 V, £:16 VII [früh]. Syr. b 29 IV. Til. gr. b 9 VI. Til. parv. b 23.V1..,Vit..b212 VI.

8*

116

Abies b (2 V). Acer plat. BO (15 IV), b 29 III, LV (16 X). Acer Pseit. BO (3 IV), b30 IV, LV(18X). Aln.b 27 II. Amyege. b (28III). Anem. b21 IH. Berb.b 29IV. Buxus b 30 III. Call. b 28 VII. Calthab 3 IV. Card. b1i6 IV. Cerce. b 4 V. Chry. b 21’V. Coleh. b 20 VII. Corn. m.. b"12 IH, Er 7VIE Evon. b 13 V. f (80 VIID. Fag. f 18 IX). Frax. BO (28 TV), pa V)2 7G3E b161I. Hep.b 21 II. Jugl.b 4 V, f(1.IX). Tarix’b 25 II? Teue. 5 23-7E Lon. X, b29 IV, f (10 VII). Morus b 20V.’ Nare. P’ b 26 III. Pers. pas Phil? bV25Y: "Pin. b 13V. "Prum Arm b 3111, Ran. b 22, NTEER m Gross b 28 III, f 26 VI. Rob. b!29 V.-"Salix b 22 TI 'Salv. 7. pP 29 Eger BO8IV, LV (15X). Til. parv. BO 17 IV, LV (15 X). Trit.b 83 VL E22 VI). Musssb, IS IE 2 Ulm pro2HmITeVacenbalsanve

Friedberg, Oberhessen. 150 M. W. Völsing, Grossh. Reallehrer.

1897. Aesc. BO 30 III, b4 V, £f9 IX. Bet. BO (16 IV, aber etwas spätere Phase). Cory. b 23 II. Crat. b 10. V. Cyt. b 11V. Bag. BO’12 Lie. b 9 VI. Lon..t.'f 25 VI.. Nare, p. b ’28-TV. Prun. av. biieıly Ber C. b. 25 IV [spät]. Prun. sp. b (18 IV). Pyr. e. b (18.1V zu. früh). Pyew b 1V. Rib. au. b 14 IV.. Rib. ru.b.6 IV. 'Samb. b’26°V: Seesbeazayz Spart.b 2 V. Sym. b 27 V. Syr.b 4 V. Til. gr. b (23 VI zu spät).

Berb. b 7 V. Nare. P.’b 28 TI. Prun. Arm. ''b 4 IV. Rib:! Grass. b (23 III Spalierwirkung, also zu früh). Salix b 29 III. Salv.p.b 13V. Til. parv. BO 23 IV.

Geisenheim im Rheingau. Dr. K. Christ.

1897. Aese. BO 10 IV [spät], b 29 IV, £10 IX, LV3X. Bet. BO 27TIT, b 31.IIL,LV 20 X. Corn. s. b 26 V,.f 10 VIII [früh]. "Cory. b 18 II. Crat b.2.V.. Cyd. b. 17 V [spät]. 'Oyt. b 1 V. Fag. BO 16 IV, WI3V,IEYZ8ER2 Lie.b 10 VI, £7’IX. Lil. b:25-V1.” Lon.t. b 26. IV, T 15. VI. Narespap2I3 2 Prun. ‚av. b-9 IV. Prun. C..b, 14 IV. Prun, P. b 14 IV. 'Trun. sp 2prbieme Pyr..c. b 15 IV. Pyr. M..b 21.1V. "Quere. BO 18, IV, Wet N see Rib. au. b. 30 III, f 22 VI. ‚Rıb. ru. b 28 III, £. 12 VI. Rub.b 23, love Salv. off. b 25 V. Samb. b 23 V, £f 3 VIII Sec. b23 V, E 10 VI. Sorb. b,2.V, 1.10 VIII. Spart. b 30 IV. Sym, b24 V, £ 17. VIE Vsyr boTıy. Til,ser.b, 12 VI Tıl.parvab 17 VIosvit baldzvm

Abies..b, 12 V. ‚Acer camp. b 6.V. Acer plat. BO 13 IV, nr27a7 LV i4 X. Acer Pseu. BO 16 IV, b 20 IV, LV 18 X. Aln.b 11 III. Amyg. b 24 III. Anem. b 14 III [früh]. Berk. b 2V. Buxusb 8SIV. Call.b 9 VII. Caltha b 3. IV. Card. 'b’4 IV. Cerc. b7 V.’ Chel.b 16 IV. Chrysbriosyz Coleh. b 24 VIII. Corn. m.’ b 10 IM, f 14 VIII Evon. p! 9 vi tI6 Vz Fag.f5 X. Trax. BO 26 IV, b 10-TV. "Gal.:b"15 IL.’ Hep-b, 28T Tuer: 30 IV, £ 7 IX. 'Larix b 24 III. ‘Lene: b'24 IT. ”Lon. X. b 29V, PIBNE Morus b 30 V, M. nigra b 18 V. Narc. P. b 22 III. Pers. b 10 IV (Hoch- stamm). Phil. b 24 V. Pin. b 3V. Pop. b' 15 IM.” Prun. Arm. b/277IE Ran. b 22 III. Rib. Gross. b'28 TIL f 25°VI. Rob. b’23 V.Salıx b 2) SIE Salv. p. b 16 V. Sec. aestivum b 20 VI, E 12 VII. Til. gr. BO 25 II. "Til, parv. BO: 15 IV. Trit. b28V. Tuss’’b 12 III SL AV: Un. ibr23ce Vace-b 3. V.

Glendalough, bei Rathdrum, Irland. Sophie S. Wynne.

1897. Aesc. BO 26 IV, b 8 V. Bet. BO 12 IV, b26 IV. Cory. b5I. Crat. b.18 V. .Fag..BO 25 IV. Lie. b 28 VI. Lon. t. b 27V. “Prunfspeb

117

2IL- DL. »Querc. BO 27 IV, W 19V: Rib. ru b 25 IHM. Rubz b’22V: Samb. BEI VI. Sorb. b Y9°V7 Spart..b.20 IV. Sym. BDA VE ‚Syr 1,9-V2, Tilser. b3 VI.

Acer plat. b 20 IV. Aln. b 15 IJI.. Buxus b 20 III. Frax. b: 10 IV, W13V. Larixbi1 III. Lon. X. b1i2 VI [?]l. Narc. P. b 22 11. Rib. Gross. b 14 III. Tuss. b 25 II.

Grebenhain, Oberhessen. 450 M. Jost, Bürgermeister.

1897... Aesc.»BOL2T IV, b 21 V,;.LV 1. XuCorn.»s.: b-20,,V1, E10AX. Cory. b 16 III. Crat. b 1 VL- Fag. BO 29 IV, W1 V, LV16X. Narc. p. Br2DEV Porn saygebr1 ,.Vz,Prun. EC. b 17 Vox Prun- P. b-.11: V.; ‚Prun., sp. DEV DByE2erbAlT. Vs Pyr>M.b26 V..:Quere.. BO 18, V,2W427 VzLV 20X. Bub rusb229 IV. 15 10-VAT.- Rob, b 13:V1,:f17 VIL= Samb. br25XVI, £ 1OIX Sec. b 10 VI, E 27 VII. Sorb. b 31 V, £ 16 VIII. Sym. b-26 VI, £f 10 VII. SyraBs2sov. Dikzerb.7 VII. Til parv. b I. VM

Abies b 16 V. Acer plat. BO 26 IV, b 24 IV, LV 25 IX. Acer Pseu. BO 30 IV, b 5 V, LV 29 IX. Aln. b 20 II. Anem. bi0OIV. Call.b 10 VII. Caltha b 24 IV. Card. b 5 V. -Chel. b 1 VI. Chry. b 4 VI. -Colch. b 15. IX. Evon. b 6 VI. Frax. BO 24 V,b18V; Laubfall20 X. Larix b 20 IV. Leue. nl4s TR #6,00..X.,6227.V.o£ 20 VL, ‚Nare.»/P; b: 20 IV. Pop: b EIV.- Ban. BEISELV. Bib.-Gross. b 28 IV; f 4 VIIL,-Salix' b A0,IV. „Til. gr: BO 5W Ey 20/% Bil. parv. BO 12 V, LV 20%. Trit..b 3-VIL.E 12-VIN.- Tuüss. BEI0EEVS 8 18V: Ulm::b 16 IV. : Vacc. b,16; V:

Greiz, Fürstentum Reuss. 250—350 M. Professor Dr. Ludwig.

1897. Aesc. BO 18 IV, b 19 V. Atro. b20 VI. Bet. BO 16 IV. Corn. SIbz21E VE Cory.2ib45.-1IE Gratzrb 21 V..Cytiib 2! VE, Fag/ BO:20 W. Eilerb.S-VAIE SNarc-ep. hr 5 V.« Prun! C.:b727. IV.“ Prmn. DB. b 30 IV. 7 Prun. Sp. W281V. - Byr: e. b.28 IV. Rib.iru. b:21 IV. Samb. b’9 VL. See; b 5 VI. Sorb. b 21:V. Spart.b 17V. Syr.b21V. Til.gr.b28VI. Til.parv. b9 VII

Card. b 1 V. Corn. m. b 25 III. Gal. b 25. II. Hep. b 16 III. Nare. BP iss EV. Rib. Gross. b-20.1V. "Til. 22r.>BO.19 TV. Til. paryz BO, 28 IV. Tuss. b-17 III. Vacc. b 26 IV.

Groningen, Niederlande. Dr. M. Hesselinck. Durch Herrn P. R. Bos.

1897. Aesc. BO 15 IV, b 18 V. Bet. BO 18 IV, b 25 IV. Corn. s..b 26 V. Cory. b 27 II. Crat. b 26 V. Cyt. b 24 V. Fag. BO 28 IV, W2\. Eil2 bh 8IVIL: Nare.-p.)br29 IV: Prun. C’:b.30.1V.» Prim. P.'b:15:V.. Prun: Sp: h 28 IV. Pyr. ce. b 3 V. Pyr. M. b16 V. Quere, BON: 5) V."Rib.zrusib 22 IV. Rub.b 2 VI, £f3 VIL Samb.b5 VI, f10IX. Sec..b2 VI, E15 VII. Sorb. b 19V. Spart. b18 V. Sym.b9 VI Syr.b22V. Til. parv. b 28 VI.

Acer pseu.BO 14 IV, b 30 IV. Aln. b8 III. Anem.b 4 IV. Caltha b 21 IV. Card. b 29 IV. Chel. b 19 .V.. Corn. m. b 29 II]. : Frax. BO 7 V, b 24 IV. Gal. erste Blattsp. 13 II, db 26 II. Larix b 5 IV. Nare. P. b 31 IL. Phil. BEISVE Pop. b,38 III; - Ran.b. 29-III.. Rob.:;b’ 13; VI. ‚Salix, b.6,LV.; 'Tuss. B226=117.2. Ulm. br5- IV. .:Vace. b ,2:V:

Grossbüttel bei Wöhrden, Holstein. Ca. 6 M. M. Möller, Lehrer.

1897. Aesc. b-19 V. Crat. b 30 V. Cyt. b 28 V. Nare.p. b 16V. Braun. © b. 11 Ver Pron. sp..b.16.V. ;Pyr. e. b.12,V.. Pyr.M. Di18V, Rib. ru. b 27 IV. Samb. b 14 VI. Sorb. b 26 V. Sym. b 10 VI. Syr. b 23 V.

18

Frax. b2 V. Gal. b 28 II. Phil. b 9 VI. Rib. Gross. b 25 IV. Trit. 6225 VE. !Puss: b 31. TII.

Guben, Lausitz. Frl. Elisabeth Euchler.

1897. Aesc. BO 12 IV. b 30 IV. Corn. s. b4 VI. Cory.b6III. Cpyt. b 19V. Lig. b 17'VI, f 15.1X. Lil. b 28 VI. "Lon. t. pAI2 NS Prosa b 23 IV. - Prun..C. b. 28 IV... Prun. P. b 27 IV. Prun. sp. b 28V 2EPyrge b 28. IV.. Pyr. M.'b 30 IV. Quere. BO’ 26 IV; W 3 V. Ribrrwepan f 28 VI. Rub. b 30 V, f 29 VI. Samb. b 4 VI, f 22 VIII. Sec. b 28V, nur eine Stelle, E 5 VII. Sorb. b (13 V, nur eine Stelle), f 13 VIII. Spart.b24V. Sym“ b’E NT. 'Syr. b’ 2V. -Tiloogr..D, 19 VE. HER parv. braieym

Acer plat. BO 23 IV, b 10 IV. Aln. b 11. IH. Anem.b25 III. Chel.b 80 IV.‘ Jugl. b 8 V.- Phil. 5 13VI. ' Pop. b 26 TIV. Rans paar Gross. b 10°IV, f 11-15 VIE" Rob. b 4 VI: Til gr. BO’14 TV? = Tiepaey: BO 26 IV.

Haag in Oberbayern. 564 M. Ed. Müller, Lehrer a. D.

1897. ’Aese. BO 15 IV, b 10 V, £ 22 IX, LV 17 X. Bet BUzrTaz b 20 IV, EV 17 X. ‘Cory. b 1 II. 'Crat.'b 22 V. Fag. BO 23veawelge LVY 19 X. Tig. b'27 VI. Lil. 6 '6VII. Nare. p. b 26 IV. Prumav 2222 Prun. C.'b 1.V. Prun. P’b’1 V. Prun.'sp. 'b 27 IV. Pyr. emp ie M. b 15 V.- Quere: BO IV, W 26 V, LV 24 X. Rib. ru. b 16 IV, 210007 Rub. b 7" VI, f 10 VIE "Samb. b-19°V, f 10 IX. "See. D/beV Bere Sorb. b 25 V, f 14 VIIL Syr. b 19 V. "Til. gr. b 25 VI. Til’ paryv-bA10y2e

Acer plat. BO 12 V, b 25 IV. Alnus b 18 III. Anem.b 24 III. Berb. b 25 V. Call. b 3 VII. Caltha b 26 III. Card. b 15 IV. Chel.b 19 V. Chry.b 26 V. Colch.b15IX. Corn. m. b25III. Evon. b 31 V. Hep.b 16 III. Jugl! b 25 V. “Lon. X.'b, 20V. Nare. Psen. b 23 II. ZPhil.sb- SV IT Eınzp 27 V. Ran. b 10 IV. Rib. Gross. b 11 IV. Rob. b 16 VI. Salix b 26 III. Salv.’p.:b'29V. Til. grBO 15 V. Trit. 622 VI. Tuess2p727 I.

Hatten bei Sulz unterm Wald, Elsass. Ca. 140 M. H. Weiss, Apotheker.

1897.. Aesc. BO 27 IH, b 29IV.. Corn. 's. b -L VI. "Cory Lon.'t.‘b 19 IV; f 18 VI. Prün. av. b1 IV. Prun Pb 12 IV Pyr seh 2 Pyr M.b 35 IV. Rib. au. f 17 VI. Rib. ru. b24 7111, {17 VI. Ruobpalaıye See. b 22 V,'E 5. VIL Syr. b 26 IV. Til gr. p 13 VI- VIE NER schützt), 16 VI (frei).

Anem. b 15.III. Chel.'’b 10 IV.’ Gal.' bp ’19’IE -Bers. L'S7IW EEE Gross. b 25 III.

Heldra, Kreis Eschwege, Thüringen. 172 M. Lehrer Frölich.

1897. Aesc. b15 V. Fag. BO 25 IV, W1iV, LV15X. Narep.b3V. Prun. av:b 20 IV. Prun. sp. b 22 IV. -Pyr.'c’b 27 IV.” Quere2 EV 20 Rib. 'ru.'b. 17 IV. .Sec.'b 4 VI, E19 VIL”Syr. 'bW9 V.

Hep. b 20 III. Rib. Gross. b 10 IV. Til. gr. BO 25IV. Tuss. b 23 II.

Heppenheim a. W., Rheinhessen. H. Rodrian, Lehrer.

1897. Aesc. BO 26 III. Bet. BO 1IV,b4 IV. Crat. b4V. Cyt.b 8’V. Prun.’av.b 5 IV. Prun. GC. b’16 TV. Prunfsp.b IIV. Byr ce nlame Pyr.'M.b. 24 TV. "Querc. "BO 14 IV. Rib: au. b 41V. Rib: rap. f 11 VL. Rub. b 23 V. Samb. b 25 V. Sec.b20 V, E10 VII Sym.b 23V. Syr. "28:19, "Til! gr. b°83°VI. Vi HNO VT

eg

Abies b 23 IV. Aln. b 11 III. Amyg. b 22 III. Card. b 30 III. Chel. b25IV. Nare. P. 23 II. Pers. b10IV. Pop.b. 20 III. Prun. Arm. b 28 III. Ran. b 27 III. Rib. Gross. b 31 III. Salixb 19 III. Til. gr. BO 9 IV. Tuss. b 28 III.

Hoch Paleschken bei Alt Kischau, Kreis Berent, Westpreussen. Ca. 150 M. Frl. Anna Treichel.

1897. 5 Kesc4bi. 19V: Bet. BO 27. IV. "Cory. bBEISITIL = Narer pe b16 V. Brnme Carb Vy-Prun.!P. b.7.V: ‚Pyr. eb. i6 V.! Pyr.: M.,b 17 V.JCkRib: FaRahu 1 v7 729 VIL.Rub. b’3E'V, £ ASVIE: See. b2 VI. Sorb..b 23/V.NiSyr: BuLss y.tHlil. parv. b:107 VIE.

Anem b 9 IV. Caltha b 21 IV. Card. b 15 V. Chry. b 1 VI. Hep. herz EV. @Phil. b°10 VL. Ran: b 25IV. Rib»Gross. b 27 IV, H3VIE .Tuss. b20 IV. Vace.b3V.

Jacmierz, Galizien. B 49°37', L. ö. Gr. 22%. 300 M. L. Magierowski, Lehrer.

1897.. Aese. BO 23 IV, b 14 V,-f 16.1IX, LV 21 xX.. Bet. BO 23 IV, EV 17 X. Cory. b. 14 III. "Crat..b23/V: Nare. p. b!7. \V.: Prun. ay: b,29.TV. Bun behr 22. 7Prun: sp.b-2.V. -Pyr. c. br’ 105V:, Pyr,.M.;b 242V; ZRib. 029 IV. 1 DE VIL., :Samb. bE VI, £ 20 VIII... Sorb. b/ 20V, £ 29: VII. Syr. b 17 V.

Erax= BÜ:SV, 27 IV, LV 13 X. Larix 'b 11V; BO/20 IV? LV 16X. Elba VE. WBRan.b7167LV. YRibl:Gross..b: 21 IV, f 10V. Rob. b.3 VI. Salıx bi 15’ III. ‚Trit.. b: 15. VI.

Kremsmünster, Ober-Oesterreich. 384 M. Prof. F. Schwab, Direktor der Sternwarte.

1897. Aesec. BO 22 IV, b 4 V, f14X [spät!], LV 15 X. Atro.b 11 VI. Bet. BO 18 IV, b 10 IV, LV 14 X. Com. .b4VI £f7IX. Cory. b 26 II. Crat. b 18V. Cyt.b21 V. Fag. BO 17 IV, W20IV, LV9X. Lie.b18 VI, BISeRK ll. BT VIE® Nare.. pe DS ITITV. | Prun. av. b. 14 TV. Prun. C: BEtasBVeserunz PB, MOIFTVeS2Prun sp. be1bsIV. Pyr.ce. b 27.IV. -Pyr: M. 1928, RVr2Quere., BO DVS. WNOLV, DV 209% Rib:>an.-£ 1-VIE. Rib. ru. BIAIDSRVA 128° VI." Bub: 1d. 6-29 V, 21 VIE Salv..of. b7 VIE Samb. b’3’VI, TE SDevriige See» bi 30 VW, E52 VI Sorb. b 17 V, 5. VIM.. Syrb 3 V. Pil.eer. b,23! VI. Til: parv: b 5 VII. Wit. b 27 VI.

Acer plat. BO 26 IV,b 13 V, LV 3X. Aln. b 26 II. Anem. b 1 III. Berb. 6 V. Buxus b 17 IV. Call b 25 VIII. Caltha b 1 III. Card. b 30 III. Chel. b 14 IV. Chry. b 29 IV. Colch. b 13 VIII. Corn. m. b 16 III, f 11 IX. Evon. b 21 V, £f 20 IX. Frax. BO 3 V, b 10 IV, LV3X. Gal. erste Blattsp. 6-7 BR 291, Heps b 20° IE. Yuel.’b 10-V,222. IX. Beue. 0725.11. Lon. BEER 2 IV EV. Nare: BP. b: 30: II. Phil. bu VI. Popxb S0-IIE PBrun. Arm. b’28 III. Ran. b 15 III. Rib. Gross. b 12 IV, £ 30 VI. Rob. b 2 v1. Salix b 16 III. Salv. p.b4 V. Til. gr. BO 10 IV, LV 19 X. Til. parv. BO ZARVE EN PORXSS Brit: b213 VI, CE 21V Tuss. 'p.18 TI,"f 31@ 108. Um. b 26 III. Vacc. b 22 IV, £f8 VII.

Kreuzberg in der Rhön, 842 M. (Umgebung des Klosters.) P. Franz Adelhardt, Guardian.

1897. Fag. BO 20 V, LV 26 IX (Puchner). . Prun. av. b 30 V (nur ein Exemplar, kommt zwar zur Blüte, aber nie zur Frucht). Rub. f 10 VII. Sorb. b 15 VI.

Call-b 10.-VIIE. Erax BO-2’VI> Gal. b 5 DZ Tussı bh IHezee al

Langenau, Bad, Reg.-Bez. Breslau. 369 M. Julius Roesner.

1897. Aesc. BO25 IV, 'b 17 VW, £A17.IX, LV 20x. Bet. B07232, LV .21.X. :Corn.\.s. 'b. 12’ VI, 10 IX2 Cory. 5b II. 2Cratb AIR B027 IV... W.2 V, EV 47.X2 Lie, /b-17 VE, FIX DES WERERER p. b 29 IV. Prun.-av. b 29 IV. Prun. GC. :b.37V.! 7 Prun? PH N ee sp..b 30: IV. "Pyr.üe. .b/ 7 IV: ..Pyr. M./b 17: V: 3 Quere. BO Here LV:22 X. Rib. ru. b.26 IV, f4 VII.: Rub. b 2.VI, f16 VII. Sanmb: bD2VE f 23 VIII. Sec. b 1 VI, E 18 VOL. Sorb. b 22 V, f 18’ VIIL. Sym. b 12vE Syr. b 19 V. Til. gr. b 29 VI. Til. parv.b 8 VII. Vit.b 7 VII (freistehend, an der Wand 2 VII).

Acer plat. b 26 IV, LV 16 X. Anem. b 26 III. Berb. b 18 V.‘ Caltha b 12 IV. Chel.b 3 V. Colch. b 24 VIII. Evon. b 29 V, £12 X (geplatzt). Frax. b 28 V, Laubfall 2 XI. Hep. b 15 III. Leuc.b 7 III. Lon. X.b 14V, f'9-VII. "Nare.'P: bh '31’IM. : Phil. ?°’pw6 VI. Pop. b 80 TIEF Ronapriae Rob DEI EIVTFRTussap PS TE I VE Vare ab 27a:

Leipa, Böhmen. 253 M. Hugo Schwartze, Lehrer.

1896. _Aesc. BO 2 V, b 30 V. ‚Bet. BO 29 IV. Com. s.’b 20 VE Cory. b 17 IH. Crat. b 30 V. Cyt. b 29 V. Lig. b 30:9T. Lil pEleaTE Nare.:p: bi 28 TV... Prun. „av. .b, 8: V..„Brun., Ch 12V, Prunzrzes ea Prun. sp. b4 V. Pyr.c.b 16 V. Pyr. M. b 20V. :Querc. BO:20V, 62202 Rib. au. b 13 V. Rib. ru. b5V. Rub.h6 VL Samb. b 18 VI; "See. b.5SVvr Sorb. b 30 V. Sym. b 20 VI. Syr.b 23V. Ti gr. b 10 VII.

Acer camp. BO 14 V. Acer plat. BO 14 V, b 29. IV. Acer Pseu. b 28 V. Anem. b 10 IV. Berb. b 30 V. Caltha b24IV. Card. b 16V. Chel.b 18V. Chry. b.10 :VI.-.. Corn. m.:b 19 IV. Frax. BO.13 V, b 26 V. Hep. bal2sEy Narc. P. b 20 IV. Phil. b 16 VI. Ran. b 22 IV. Rib. Gross. b 16 V. Rob. b,21 VI. Til: gr.. BO 13 V. Til. parv..BO 24 V. Triß.b 9-VIE ZUl2:350 8. V, b.25 IV.

1897. Aesc.. b 25 V,‘f 18 IX, LV/10 &. „Bet. BO Ivy Bysae Corn.s.b8VI Crat.b28V. Cyt.b 30V. Lig.b 8 VII Prun. av. b 30 IV. Prun...C. b,4 V. Prun..P.,b 6 V.., Prun. ‚sp. b 28/-1V:, Byr. e.cb Aa M.b 16.V., Quere. BO'17 V,..b 20 V, ILV..23.X. Rıh. au. b 43V 7 7Rıp a b 29 IV, £15 VII Rub..b 25V, f .16,VIL.-Samb. b-16 VI, £26 Ix.2See: b6 VI, £15 VII. Sorb. b 23 V, £f26 VI. Spart. b 14 VI. Sym. b 10 VI. Syr. ib 23.V.,,Til. er. 628: VI Til parv.bal2 WIE

Acer camp. BO 5 IV,b 23 V,LV 8X. Acer plat. b 25 IV, LV 16X. Acer Pseu. LV 8X. Anem. b 20 IV. Caltha b 20 IV. Card. b 7 V. Chel. b 24V. 1 Chry. 'b 9: VI. „Coleh.vb 7IIX.r“Brax: b 2SWV...Jnsl.>b 1 VLZNaE P. b.20.IV. Phil. b. 18 VI: _Ran. b 18 IV. /jRib. Gross.Ch 26 IV EI4SIE Rob. b. 14, VI. Til. "gr... BO!2 V; LV 3X, Dil pary..BO SV ZLVYoEE Tuss. b 14 IV. Ulm. BO 10 V.

Sr Wer

Leverkusen bei Mühlheim am Rhein. 60 M. P. J. Fabrieius, Obergärtner bei Otto Leverkus. Beobachtungsgebiet ist wesentlich der Garten von O. Leverkus.

1897. Aesc. BOS13 IV; b 9, V, f 27 IX, LV..10 X, Betz b:2L Iy LV 49.82... Corn. 8b 8, Cery..,b 18 I. Crat.,b’ 11 V. ‚Cyd. b.18 V. Cyt. BIISIV. Bao. BO SI IV, WI V, LVY-I9X. 21.525 VE Nare p.b7V. Prag say. 5 12 1Y.--Pys. c. b 283 IV. Pyr. Mb 74V. Omere.-BO,5V, BNEIBEV DV. LO X. Rib. Tu. B-14 IV, 1.187 VE Ban 5727 V,t 12 VI Sam. Dr27 V, 1.16 VIll. Serb. 9.20: V, 1'293 VIE. Sym 63 VE 13 VIl. Syr. Di 'V.. Til. er.b 23 VI.

Sorn. m. b 10 III. Gal. b 22 II. Pers. b 26 III. Rib. gross. b 19 III.

Luckenwalde, Brandenburg. Ca. 60 M. Dr. F. Höck, Öberlehrer.

1897. FAese.: BO#21 IN; bh 13 V: Bet. BO 23 EV4cb5 221Y. Erun.:ay. b226 IV. -Brun. C328-IV... Pyr. e;b.28 IV. Byr. M>b#.Y. „Bib. au b 2& W: Kib.ru. 6522: IV.:.Syr. b 11 VI.

Anem. b 28 III. Berb. b 12 V.- Caltha b 14 IV. Card. b-27 IV. Ran. b4 IV.

Marazion, Westspitze von Cornwall, England. 12:M. F. W. Millet.

1897. Cory. b 12 I. Crat. b29 IV. Cyt.b 21. IV. Prun. sp. b 8 II. Querc. BO 17 V. Syr.. b: 19.IV.

Ehry. b:6. VI. Frax. D:18 III. Ran. b’ 22-17. Tüuss”b 3 IL Ulm. BO 20 TIL, b. 12.111.

Middelburg, Insel Walchern, Niederlande. O0 M. -— M. Buysman.

18972 FAesch ru 625 I Cyd,)b 10 7V.»eCyt. b.16:V.3 Lik;b80: VE Nareny: b.29-IV.= Prun.7aw«b: 11-IV:r Pyr. e#by26 IV. .,Pyr: Ms b:28 IV Bibaan: bal6 IVsrE 29V. YRib.' ru. b.3 IV.;f8 VIE) Rob. b 4.17, 5237 VI Samb. b 1 VI. Syr. chinensis b 7 V.

Aln. b 26.II. Anem. b 20 IV. Berb. b 20.V. Chel b. 2 V.. Chry. b 24ZNVT. ‚Coleh. bh 2: IX. Gal."b :20 II. , Pers; :b_ 2 IV.: Phil. b 4 VIE. Prun. Arm.b’S3’ IV. Rib. Gross. 'b’3. IV, £ 12° VII.

Monsheim bei Worms. J..C. Möllinger.

1897.- Aese. BO 4 IV,b 3 V. Cory. b 24 II.. Prun. av.b 8IV. Prun. sp. b 8 IV.

Prun. Arm. b 26 III.

München. 520 M. J. Kraenzle, Corps-Stabsveterinär a. D. und

F. Naegele, Telegraphen-Expeditor.

1BEIT.Nese- BO 13 AVSb GN, 25AX, LV WO9RX27RAtro.:bi5 IE F107VIIT. "Bet. BO AV, b 24 IV, LV18 X.’ Corn. 8. b’ 181VI „f 212-VIE: Cory. b 26 II, nach Frosteintritt nochmals 17 III. Crat.b 22V. Cyd.b 26 V. Cyt.b 13 V. Fag. BO 12V, W 14 V, LV 20 X Lig.b 24 VI, f22 IX. Lil. b 4 VII. Lon. t. b.20 V, £ 24 VI. Narec. p.b25IV. Prun. av. b 20 IV. Brunn CHB DV. 2 Prun.VP. b.4/\. "Prun.’sp..b. 3 VW. Byr. ‚ec, ib024-]1V. +Pyr. Mrah AV. Quere. BO’24 IV, LV 22 X. !Rib.-au.b 1% IV, Io Vo. Rib, ru. b.17 IV. 6:92V 11. -Rub. b 6.VI, £15:VII. Saly. off. b-16 VI.» Samb.:b GEVT;. 223 VE Sec: b £ VI..BE 15 VIE-..Sorb..b,28, V, 15 MIIL) (Sym. b INT, 2270 YAIE2aSyr, b-15-V.-, Til; gr: b 24.91. Til: yary.. b.28-V1. . Vit. b 5 VI am Spalier.

ee

Acer camp. b 3 IV. Acer plat. BO 4 V, b 10 V. Aln. b 26 II. Card. b°9'y,. "Chel. b 12 V. Com. m. b 18-IM. * Frax. 5b 3 V. "Gal?b PIIEHeR b 11 III, am 20 II in einem Garten. Leuc. b 28 II. Pop. b 19 III. Ran. b 4:IV! .Salix b'6-1V}- Pass Ib-7 IH, TE 5°V2 "Ulm Tv:

Neubrandenburg, Mecklenburg. 10 M. G. Kurz, Gymnasiallehrer.

1897. Aesc. BO 16 IV, b 12 V, f20 IX, LV 12 X. Bet. BO 24 IV, LV 13 X. Corn. s. b 12 VI, £f8 IX. Cory. b 4 III. Crat. b 20 V. Cyt.b 23.V... Fag. BO 24 IV, W1V, LV13.%. SLig. b.22 Y1], talasRez aa 1 VIL Lon.t.b11V. Nare.p.b5 V.. Pron. av. b27 IV. Prun.Ch293W: Prun; P. b 29»[V.'-Prun..sp. b28 IV...Pyr.' e, b,30 IV. Byr2Moh2aa Querc. BO 28 IV, W 20 V, LV 17 X.: Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 21 IV, f 28”VT. Bob. 'b 2 VI, f’1 VII. Samb. b 6 VI, f 20’VIIE Seen ts E12 VIE. -Sörb. b’ 20'V.> 'Sym.'b'6 VI, fr VIIE "Syr. b’IS- VS Wrnger 20 VI. Til. parv. b 30 VI.

Anem. b 29 III. Caltha b 8 IV. Card. b5 V. Chel.b 8 V. Evon. b 30V. -Gal.’b’2 ET. Hep. b’ 16 TII.’ ‚Nare.. P: '42’1IV. Phil’ b3IV. Ran. b8IV. Rib. Gross. b 14 IV. Til. gr. BO 24 IV. Til. parv. BO 29 IV. Tuss. b 5 IV.

Nienburg an der Weser. 25 M. Sarrazin, Apotheker.

1897., Aesc. BO 27.IV, :b 19 V,.£°26 IX, LV 5X, Ber=B0SEr b 28 IV, LV 6X. Corn. s. b’31. V |! früh]; "Cory. b: 28.U-, Grat zpalgerz Cyd. b23 V. Cyt.b 21.-V. Fag. BO1V,W6V,LV 15 X Tier bD26VE Eil. b-3 VIL Nare. p. b 10V. .Prun. ay. b 27 IV. Prun. ©. b 30. IV Bram: P..b’30°IV.. Prun!'sp. 'b 29 IV. _Pyr. ie. b 2 V. "Pyr Mc law Gnere BO 14 V)_ W‘.20.V, LV’23.X. Rib. ru. b’20’IV;'f'3 VIE Raub B 23V f4 VII. :Samb.'b’'6 VI; f 1 IX. Sec. b 5 VI E15 VI. “Sorbepalssys f. 10. VIO.- Sym. b-7 VI. -Syr. b 17 V. Til. p. D2839V7, Nat. Base

Nürnberg. 316 M. Friedr. Schultheiss, Apotheker.

1897... Aesc...BO 1.IV, b. 3: V, .-£.20.IX, .LV 17% „Betz BOZEN? b 15 IV, LV 20 X. Corn. s. b 4 VI, f 20 VIII. Cory. b 25 IL, Crat. b 16 V. Cyd.'b 17 V. Cyt. b19 V. Fag. BO. 30 IV, WAYV, LV 23x. LespIsyE FAE IX. LI 2A VE Lon“t. 6.7, V, f2 VI.’ "Nare. p. ph Dover b 18 IV. 'Prun. C. b 23 IV. Prun. P. b 26 IV. Prun.'sp. b 17 TDVzsesre b 26 IV. Pyr. M.b1 V. Querc.BO2V, WITV, LV 2X. "Ri auch 15 IV, £f6 VII. Rib. ru. b 9 IV, £f 26 VI. Rub. b 4 VI, f 13 VII Salv. off. b 4 VI. Samb. b 3 VI, £15 VIII. Sec. b 29 V, E 12 VII. Sorb. b 14 V, f,5 VIH...«Spartbi6 V.’ Sym..'b 4 VI, f427’VI: Syr. b2bV. Anılseren ZU NTIS Bil. pary.i bi 29 VIE VIE 25T.

Acer plat. b 11 IV. Acer pseu. b2 V. Aln. b 13 III. Anem b 3 IV. Berb. b 8 V. Call. b 8 VIII. Caltha b 16 IV. Card. b 16 IV. Chel. b 29 IV. Chry. b 23 V. Colch. b 25 VIII. Corn. m. b 21 III. Evon. b 24 V. Frax. BO 3 V,b 15 IV. Hep. b 9 III. Leuc. b 6 IH. Phil. b 12 VI. Rib. Gross. b: 2 IV. Rob. b,11VI, Salv...p.:b 23 V. Dil. 2r. BOUS W-A Tl pa 24. IV. Trit!.b 21 VI. Tuss. .b/277II. ‚Ulm. b 23:11. WVaeerp 16 TE

Oldenburg im Grossherzogtum. Ca. 7 M. F. Heinen, Lehrer. 1897. Aesc. b 15 V. Crat. b 19 V. Cyt.b 20V. Fag.W7V. Lig. b 20 VL Prun. P,b 7 V. Pr. sp. b9WV. Byr.e. b3 ViItpyr Maple

Quere. BO 10 V, W 20 V. Rib. ru. b 22 IV. Rub. b 30 V. Samb. b 4 VI. Sorb. b 19 V. Syr.b 18 V.

Aln. b 20III. Berb. b 20 V. Card. b 21 IV. Chel. b 19 V. Chry.b 29V. Hrar 50 17°V,=b 30 IV: Gal. b’ 12 11. -Iugl. B19SV. Nare: P./B°98-TIT. ehilob 3 VI. "Pb 21V. "Rib:. Gross. ’b 13 IV! Rob#b-b VE

Ratzeburg bei Lübeck. 70 M. R. Tepelmann, Rector.

1897. Aesc. BO 17 IV, b 8 V [früh], f18IX, LV 13 X. Bet. BO 25 IV, HIVELS X Corn Ss. b (17° VE2]. Cory. b-7 TIE Crat.. 9 20V. /Cyusp 21 v. Cyt.b 23V. Fag. BO 25 IV, W 30 IV, LV/18X. Lig.b 17 VI. Lil.b2 VII. Nare.p.b8V. Prun. av. b 27 IV. Prun. C.b 29 IV. Prun.P.b(18V?). Prun. BpErbEFASEIV. Pyr..c.’b 1 V. »Pyr. Mb V. Quere, BO! IV, WAT V. IN 23 X. Rib. ru. b 23 IV, f22 VI. Rub. b 2 VI, £f5 VII. Salv. off. b 13 vi. Samb. b 3 VI, £f 20 VIII. Sec. b2 VI, E 10 VII. Sorb. b19 V, £f6 VII. Sym. b5 VI, £f 18 VII. Syr. b 19 V. Til. parv. b 1 VII. Vit. b 27 VI.

Anem. b 20 III. Call b 22 VII Card.b 1V. Gal.b 7 II. Pers. b 26 IV. Prun. Arm. b 25 IV. Ran. b 4 VI. Rib. Gross. b 23 IV.

Raunheim am Main. 94 M. L. Buxbaum, Lehrer.

18972 Kesc. BO 7 IV, b’30 IV, LEIN ’LV 18% Bet? BOOT, BEREEIVE UN 28x. Cory. b 21 IT. Crat-b IV. 'Cyd. br 10% Cytb 10V: Bao Wo VoLV 8’X. Tl. b 22 VI. * Narc- p. b 30 IV. "Prun. av. b 19-TV. Prun. C.b#WV. Prun. sp. b18IV. Pyr. c.b24 IV. Pyr. M/b251IV. Quere. BO ZDINGEW 3 V, DV 14 X. Rib. “au. b 3°IV, f 14 VI "Rib. ru. b 28T BIO VIE Rub. b’ 25V, F21 VE * Salv..ofl. b 3: VI. Samb. 'b’1 VL.f16 VIEH Sec. b 22V, E6 VI. Sorb.b 3V, £f15 VII. Spart. b 12 V. Sym. b 25 V, BSENATE 7 Syr.-b-80-1V. Dil. erb. 8 VI X Til parv. bo 14V VI. - Vie b 18 VE.

Abies b 2 V: Acer plat. BO 21 IV, b 6 IV, LV 10 X. Aln. b 10 III. Anem. b 25 III. Caltha b 8 IV. Fag. f7 IX. Gal. b 26 II. Jugl.b 9 V, BIN Tieue. br: IIIE Bon: X7.:5 7. V& Nare- P-'D 30 IV: Pers? H.13’TV: Pin. b 19 V. Prun. Arm. b 30 III. Rib. Gross. b3IV, £f3 VII Rob.b 1 VI. Salix b 2 IV. Salv. p.b5 VI. Til. parv. BO 27 IV, LV8X. Trit. b 15 VI, E 24 VII. Tuss. b2 IV. Ulm. b3IV.

Reinerz, Schlesien. 556 M. Dengler, Bürgermeister.

Sauce Nese, BOT SV ERELLEV,. EV 6X. > Atro.b> 12° VI, 810-8. Bet. BO 30 IV, b 16 IV, LV 6X. Corn s. b 16 VI, £f 15 IX. Cory. b 23 II. Crat. b 24 V. Cyd.b 21 V. Cyt.b 20 V. Fag. BO 6 V,W 12 V,LV6X. eh KEVe >Narc: p..br12 NV. Prun.-av.'b.5-V> "Prun. G.’b/1'Y. Erum: Ben SePrunssp.beldoLV> Pyr.ic.b 20V. "Pyr’M.b7'V. Quere.:BO:6WV, BNEZUEVSELNVEG X. Rh. mu. bi 207TV, £ 10 VI. Rub. b°102V7, 7.207V: Sambr BIO VE, f 19,1%. See. b 10 VI, E28 VII. °Sorb. b 25:V, f 21 VIIT. Syanerh 12 VI, fo VII eSyr. bi12V.- "Til. gr b.8 VII. > Dil parv.)p,18 VII.

Abies b 152V. Acer Pseu. BO 6V, b14 V, LV 6X. Aln. b 12 TY. Anem.b 6 IV. Call.b28 VII. Calthab20IV. Chry.b9 VI. Colch.b20 VIII. Krax.D15V. Hep.b121V. TLarixh283IV. Leue.b 15 IH. Narc. P. b 15 IV. Ehileh7S-VE- Pin. b 20° V. Pop.:b’ 19"TV. “Ran. b'20!TV. Rob. b 12V: Salix b 20 IV. Til. parv. BO 18 V. Trit. b 20 VI, E25 VIII. Tuss. b 12 IV. Ulm. b 20 IV. Vace. b4V.

Rheydt, Rheinprovinz. 63 M. H. Linkweiler, Obergärtner bei Frau J. W. Schiffer jr. Beobachtungsgebiet ist der Garten der Frau Schiffer.

Be

1897. Aesc. BO 12 IV, b6 V,f17IX, LV5X. Atro.b 27 V, £30 VII. Bet. BO 14 IV, LV 14 X. Corn.s.b4 VI, f4IX. Cory.b18II. Crat.b8V. Cyd. b 17 V. Cyt..b 13 V. Fag. BO 23IV, W6V,LV11X. Lig.b 17 VI, £,10 IX.: Lil. b 29 VI. Len:. 5 V, 8:27 VL, Nare. p.'b 6V; "Prunzeye b 14 IV. Prun. €, .b 18. IV... Prun. P...b, 20 TV.-, Brun. sp. :b IS/IV.T Eye c..b 22 IV...Pyr.. M. b 26 IV.. Quere; BO:4 V.,W 11 V, EVA au, b. 12 IY, £ 3 VAL. -Bib; ru: b 12.IV, £ 21-MI: Rub. b A VL 9378 Salv. off. b 30 V. Samb. b 25 V, f 16 VIII. Sec. b 29 V, E 17 VII. Sorb. b.16.V, £ 31 VJI.- Spart.:b 7, V.- :Sym..h 2.VI, f-28: VII. :Syr. DOSE gr. b 23 VL, Vit. b 15 VI.

Rochlitz, Königreich Sachsen. 166 M. Dr. F. Wolf, Realschul- direktor.

1897.,; Aese.. BO- 10: IV; b'3 Vi, ’f15 IX, LVı1 x2 Betr Bor 12 b 19 IV, LV 26 IX: Corn. s. b 30 V. Cory. b 4 III. Crat. b 17 V. Cyd.b 20 V.o6yt: b 17.V.: Eag.: BO.22 IV, W830 IV, LV4 X SLie.sbe27 VG f 1 VIII [? zu früh]. Lil. b 24 VI. Lon. t.b 20 V,£f2 VII Nareb.b6V. Prun. ay. b 13 IV, £ 3. VIL. Prun. C. b. 26 IV, £:12: VII. -Prun, P=b 295% Prun. sp. b 2 V. Pyr. c. b 29 IV, f 25 VIII (Rettigbirne). Pyr. M.b 29 IV, f 25 VIII (Gravensteiner). Wintergoldparmäne b 10 V, f 8 IX, Sommerbors- dorfer b: 16 V, £ 15 VIII. Querc. BO 28 IV, W 12 V,LV 12 X. Rib. au. b 27 IV. Rib. ru. b 24 IV, £f 10 VII. Rub. b 29V, £f 4 VII. Samk. b 6 VI, f3IX. Sec. b.4 VI, E 26 VII. Sorb. b 16 V, £ 10 VII. Spart. b 15 V. Sym: 6 VI, £6 VII Syr.»b9YV. Til gr; b.22,VI. ‘TU. parv. bresyvIm

Acer plat. b 21 IV. Acer Pseub 14V. Amyg.b 29 IV. Anem.b 24 II. Berb. b 24V. Call.b 1 VIII. Caltha b 26 III. Card. b 21 IV. Chel. b 29 IV. Chry. b 1 VI. Corn. m, b 23 III. Frax. BO 10 V, b 30 IV, Laubfall 4 XI. Gal..b.2 III. Hep. b 16 III. Jugl. b 28 V.: Narc.;P.b.27 IIl. Pers.:b 1 TV. Phil. b 21 VI. Pop. b 27 III. Prun. Arm. b1IV. Ran.b3IV. Rib. Gross. b-21; IV,: £-16;VIL. Rob. b 6 VL Til. gr. BO 4 IVy.,. Til.;parv., B0027 Trit. b 18 VI, E-6 VIIL- Ulm. b 3 IV. Vacc. b 27 IV, f 23 VI.

Rossbach, Westerwald. H. Schäfer, Lehrer.

1897... Aese, BO.:8 V, b.19 V,;,f 258:.1X, LV. 21%. Bet 7B0726a7 b.28 IV, LV 22 X. Corn. s. b 15 V [? früh], f 30 VIII. Cory. b 26 II. Crat..b 21 .V., Fag..BO 30 IV, W5V, LV 21 X. Lig.b 25 VI, f 14 IX Lil. b..9, VII... Nare.--p. b8 V.. Prun. av. b 26 IV.,:Prun..C. b1 'V. > Prum. P. b29-IV. Prun. sp. 'b 27.IV. Pyr.;c- b1 NV. 'Pyr. Mb 1I7V22 Oyerz BO 9 V, W 25 V, LV23X. Rib. ru.b 21IV, f25 VI. Rub.b 5 VI, £f10 VII. Samb. b 7 VI, £ 12 VIII. Sec. b 7 VI,:E.17 VII. Sorbk. b.25 V, £oVIk Spart. .b 20 V. Sym. b 10 VI, £ 3 VIII Syr. b 19 VI Til. parv. b5 VII

Abies b11 V. Acer Pseu BO5V,b4V. Aln.b1i8III. Anem,b4IV. Call. b 3 VIII. Caltha b 24 IV. Card. b 24IV. Chel.29 IV. Chry. b25 V. Gal. Blattsp. 20 II, b 8 III. Larix b 12 IV. Narc. P.b 8 IV. Pin. b28V. Pop. b 29 III. Ran. b 24 III. Rib. Gross. b 15 IV. Rob. b 5 VII. Salix b 26 III. :Tuss, b 22 III. Vacc. b 23 YV.

Schelle bei Zwolle, Niederlande. P. J. van Lohuizen.

1897... Aese: BO. 13 IV, 59V, f 21.1 LV 9 X: Bei. BO7207 b 24 IV. Cory. b 27 II. Crat.b 22 V. Cyt.b24V. Fag. BO26 IV, W1V, LV1X. Li.b2 VI. Prun.av.b25IV. Prun. P.b28IV. Prun. sp.b28IV.

Pyr. c.b28IV. Pyr.M.b 10 V. Quere. BO2V, W16 V. Rib. ru. b 95 IV, Bet. VE Ruh. *b2°31 Vi 22° VI: 'Sec, b VI RI VIEE Sorb. 'b 23°V. Sym. b9 VI. Syr. b 16 V.

Aln. b 13 III. Caltha b 17 IV. Card. b 24 IV. Chel. b 9 V. Chry. b 3 VI. Gal. Blattsp. 19 II, b 1 III. Phil.b 1 VI. Ran.b 3 IV. Rib. Gross. b 20 IV, £ 10 VII. Salix b 10 IV. Tuss. b 12 IV.

Schönberg bei Bensheim, Bergstrasse. P. Krämer, Gärtner. Die Beobachtungen bezeichnen nur einen Tag während der Hauptblütezeit resp. Belaubung, sind also sämmtlich zu spät.

139% 3 (Aeser ih 37 V. Cory’ b 722 U. U Cya) HAN Sy 26V: Kae BO15. IV, W 24:1V.. Prun. C.b 28:1V.. Prun. P.xb,3%.V? ‚Benn.:sp. b 24 IV. Sec. E 10 VII (nicht zu spät). Syr.b 3V. Tl. gr. b4 VII.

(Acer plat. b 15 IV. Acer P. b 12 V.)

Schollene, Kreis Jerichow II, Prov. Sachsen. 35 M. v. Alvens- leben, Rittergutsbesitzer.

1397. Aese..b 18 V, £18 IX, LV’ 11 X. Bet..BO 13 IV. "Crat.'b 18 V. Cyd.b23V. Cyt.b11V. Lil.b2 VII. Prun. av.b 24IV. Prun. C. b27IV. Braune bs 5225 IV." -Prun.=sp. .b. 26 EV.. Pyr..c. 5.27 IV. Pyr. Mi 629-W: Querc: BO, 24..IV.: Rib.- ru.. b-16 IV, :f.18 VI Samb.!b't. VI, £20 VII. See..b, 25 VW, HE 5, VII: Syr; b:10-V., Bil.igr.. 'b: 19, VI. ı Vit.:b 8’VE

Acersplat.=LuV 11: X.Erax.. LV; 25 X. Til. gr..BO 19 IV; LV 25% Til. parv. BO 23 IV.

Solingen, Rheinprovinz. Ca. 210 M. Albert Weyersberg, Fa- brikant. Die Beobachtungen beziehen sich in erster Linie auf den in der Stadt gelegenen Garten, sodann auf die nähere Umgebung der Stadt.

1897. Aese.BO 16IV, b8SV,LVS8X. Bet.BO14IV, b 24 IV, LV8X. Cory. b 27 II. Crat. b 17 V. Cyd. b 21 V. Cyt.b 18 V. Fag. BO 28 IV, WA2SV,<LV525.X,. Nare.'p: b/5aV.Prun.! av. b/ 25-IV} .Prun:)&=p 237.EV! Bruns: E85: 026:31V:23-Prun:! -sp2+b>27° IV: : -PyrivcH/bi 2. IV. Pyr.®M.ib 1 V. Ouere: BO: 23V, ZW. 20: V,’ EV 16-XeRib.san..b 15 IV. Rib. ru..b 13.1V. Samb. b 6 VI. Sec. E 20 VII. Sorb. b 15 V, £f 6 VIII. Spart. b 17 V. Sync biHaV.E-0syr. .br9i V.r-Tikvert.b: 26. VI,

Acer P. b5 V. Amyg. b26 IV. Caltha b 23 IV. Card. b 26 IV. Corn. m. b 17 III. Frax. BO 16 V, b 26 IV. Gal. erste Blattsp. 22 IL, b 1 III. Nare. P.b 22 III. Pers. b 22 IV. Prun. Arm. b 16 IV. Rib. Gross. b 13 IV. Rob. b 6 VI. Til. gr. BO 24 IV.

Sondelfingen bei Reutlingen, Württemberg. 370 M. Volz, Lehrer a. D.

1897. Aesc. BO 18 IV, b 27 IV, £f8 IX, LV 27 IX. Bet. BO 1TV, b 17 IV, LV 20 IX. Cory. b 19II. Crat.b8V. Cyt.b14V. Fag.BO19IV, W 27 IV, LV 21 IX. Lil. b 19 V [??], Lon.t.b3V, £f27 VI. Narc.p.b261IV. Brunsays DITAIV.‘ Prun. ©: ’b 15 EV. Prun. 'P:b 15 TV. Prun. sp. b 10V. 2yr. c. 5292 IV. Pyr. M. b 26 IV. "Quere. BO 19 IV, W 27 WV, LV3X Rib. ru. b 2 IV, £25 VI. Ruüb. b27 V, £f2 VII. Salv. off. b 5 VII. Samb. BEIEVTERS0°VIL.: Sec. b 2£& V, E:19'VIl. Sorb. b 9 V, 1 2. VIM.” Syr.’b PIELV 2 Bil.’or. D 2 VI. Til. parv.’b VIEL Vit.'p 19V.

Acer camp. b 20 V. Acer Pseu. b 22IV. Anem.b29 V [?]. Call. b 15 VIII. Caltha b 5 IV. Chel. b2 V. Chry. b 12 V. Colch. b 20 VIII. Corn. m, b

relae.

16-III, £ 3 IX. Evon.b 17 V. Frax. b 6 IV. Gal: b 15 III. Jugl. b 18 IV. Ien.-X. b.31 V.;: Morus b} 18V. ‚Nare. ıP. b/28 III. „Pers, Dar Iv2zEpp b1 IV. Prun. Arm. 'b 22 IV. Ran. b’13 IV. Rib.’Gross. b 17V EDER Rob. b 2 VI. Salix b 15 II. Salv. p. b 15 VII. Tuss. b 16 II.

Spa, Belgien. 275 M. Professor G. Dewalque.

1897. Bet. BO'15 IV! Corn. sb’ 1 VI: Crat.!b?27V? "Cytrb 23uVE Fag. BO 29 IV. Lon. t.b12 V. Nare.p.b 15 V. Prun. av. b21 IV. Prun. P.b26IV. Pyr. M.b6 V. Quere. BO 30 IV. Rib.ru.b5IV. Rub. f2 VII (früh). Sorb. b 20 V. Spart. b 13 V. Sym. b 7 VI. Syr.b 14V.

Buxus b 12 IV. Call. b 22 VII. Colch. b9 IX. Phil. b 5 VI. Ran. b 7 IN. ‚Rib. Gross..b 6 TV.

Seceale E.: zu Selessin (?) bei Lüttich 3 VII; zu Sombresse 12 VII; zu Hannach 14 VII: Florenville (Luxemburg) 19 VII.

Thorshavn, Fär-Öer. Louis Bergh.

1897. Fag. BO 5 VI [spät!]. Rib. ru. b 1 VI [spät!]. Sorb. b 10 V.

Acer Pseu. BO 3 VI [spät!]. Gal. Blattsp. 15 I, b 17 IV.

Thurcaston, Rectory, Leicester. England. 73 M. Rev. T. A. Preston.

1897. Aesc. b17V. Bet.b5IV. Com. s. b 24 VI[spät!. Cory.b81Il. Crat. b 15 V. "Cyt! b IV; Lig!’b 22 VE. bi E85 VII. ' Prinz» Copa Prun. sp. 15 IV. Pyr. M. b 25 IV, Rib. ru. b 29 III. Rub. b 30 V. Samb. b 28 V. Sorb. b 19 V? Spart. b 23 IV. Sym. b 11 VI Syr. b 7 VW. IE er. b>9- VIE

Acer eamp. b 3 V. Acer Psen. b 1 V. Anem. b 21 III. Berb.b 18 V. Buxus 20 III. Caltha b 23 III. Card. b 21 IV. Chel. b30 V. Chry.b 3 VI. Corn. m. b 25 II. Evon. b 17 VI, Vollblüte Frax. b 13 IV. Gal. 1 II. Hep. b 11 Il. Larix b 18IIIL. Leue. b 14 II. Narc. P. DL 171. Phil. 7 VI. Ran. b 18 II. Rib. Gross. b 29 III. Salix b 19 III.

Trangisvaag, Färöer. F. Jörgensen, Distriktsiaege (Distriktsarzt).

1897. Fag. BO 19 V, allgemeine Bel. 27 V, LV 11 X; es ist nur ein einziges Exemplar auf der Insel, 5 Fuss hoch. Nare. p. BP 13 VI. Rib. ru. b 21 IV, f 6 VIII, viele Exemplare sind vorhanden. Rub. b 10 V, £ 27 VIII, viele Exemplare sind vorhanden.

Acer Pseu. BO 22 IV, b 30 VI, LV 28 IX, es ist nur ein freistehender Baum von 6 Fuss Höhe vorhanden, etwa 30 Jahre alt. Acer Pseu. BO 13 IV am Spalier, auch nur ein Exemplar. Gal. Blattspitzen 1 III, b 12 III. Nare, P.8IV. Rib. Gross. b 8 V, f 25 VIII. Ribes nigrum b 12 V, 27 VII, von beiden Ribes viele Exemplare.

Uman, Gouvernement Kiew, Südrussland. 216 M. W. A. Poggenpohl.

BO: Aeste des ganzen Baumes mit zarten, jungen Blättern ganz be- kleidet, also nieht erste Blattoberflächen sichtbar.

1897. Aesc. BO 1 V,b4V. Bet. BO 29 IV, b16IV. Corm.s.b25 V. Cory. b 19 III. Crat.-b 12 V. Cyd. b 12-V. Fag. BO2V. Lig. b3VE bon. t. b4-V,;, £ 17 VI: Prun. av. b 26 IV.: Prun.C5b1.V.: Prun. B.n 25V: Prun. sp. b 23 IV. Pyr. c. b 29 IV. Pyr. M. b 30 IV. Quere. BO 19 V. Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 20 IV, £ 17 VI. Rub. b 20 V, £ 18 VI. Salv. off. b 28 V. Samb. b 20 V. Sec. b 9 V,E 3 VII, Sorb. b8V. Syr.b5V. Til. americana b 27 V1. Til. parv. b 13 VI. Vit. b 14 VI.

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Abies b 2 V. Acer camp. b 26 IV. Acer plat. BO 29 IV, b 16 IV. Acer Pseu. BO 29 IV, b 4 V. Aln. b 28 III. Anem, ranunc. b 7 IV. Berk. b 9 V. Chel. b 1 V. Chry. b 23 V. Corn, m. b19 IV. Evon.b4V. Frax. B028 V, 5,24 IV, ‚Juel,b 8,V. Larix. b:12.1IV., Lon,X.h 3-V;.# 16 VI. Morus.b 10V. Bersi br 287IV. Phil. b 25 V., Bin: b.1H1 VW. .-Pop..b 2 IV. Prun. Arm. b 23 IV. Ran. b 14 IV. Rib. Gross. b 18 IV, £29 VI. Rob.b22.V. Salıx b 5 IV. Salv. p.b8V, Til. americana BO 8 V. Til. parv. BO 1 V. Britisch, E VI,-B-102VI.. Tuss. b 2.1IV._ Ulm: 'b; 6 LY.

Villingen, Baden. Ca. 700 M. Hauptlehrer Schüssler.

18972 Aeser BOr28,V, bb 1 VI: f28TX, LV 10X. "Bet BOTV; bIV; IV 208% Corn, - 8. 1.23 VIL.- Cory, b 15 III. Crat. b 1- VL _Cyeb 24V. Lig. b 3 VII, £ 18 IX. Lil. b 13 VOL. Lon. t. b 24 V, f 27 VII. Narc. p. briesve Prinz avhb E V., Prun. C. b 20 Ve Brun. B..h23°\% Prun.-sp.D 28. lv »Pyr.cc. bh. 2 V.. Pyr..M.b 22V. Rik. au. b’22-IV,.120 VI. Rib. zu. br 22V, f 24 VII. Rob. b 10 VI, f 20 VI. 'Samb. b J4-VI, f 5 IX. Sec. b 24 VI, E 6 VIII. Sorb. b 28 V, £f 1 IX. Spart b 5 VI. Syr.b29 V. Til. gr. b 28 VII.

Acer plat. BO 15 V,b5 V,_LV10X. Acer Pseu BO 15 V,b6V, LV 10 X. Anem. b 10 IV. Berb. b 5 V. Call. b 18 VII. Caltha b 8 IV. Card. b 3 V, Chel. b 20 V. Colch. b 24 VIII. Frax. BO 4 VI, LV 20X. Gal.b 26 II. Narc. P. b 28 IV. Phil. b 3 VII. Rib. Gross. b 1 V, f24 VI. Rob.eb’ 22.1. Salvı ps b! 15. VII.- Trit. 6226. VI: W 12) VIII! Vaee.ib 15 V.

Wallanu bei Biedenkopf. 300 M. Feller, Lehrer.

1897. Aesc. BO 1 V, b22V. Bet. BO20 IV, b29 IV. Corn. s.b 6 VI. Cory. b 10 III. Crat. b 28 V. Fag. BO 26 IV, W 1 V. Lig. b8 VII. Lon. m 22V. Nare. p. b 14V. Prun. av. b 27 IV. Prun!sC» 5727 IV: >Brun! Behm29HRV.-Prun.-sp" Dr3lalV. Pyr. c1.b6.V:r Pyr,M.;h:16 Vo; Querc. BO 8V. Rib. au b 26 V [? zu spät]. Rib. ru. b 20 V [? zu spät], f 10 VII. Rub. b 12 VI, f8 VIL Samb. b 16 VI. Sec.b 8 VI, E19 VII. Sorb. b 22 V. Sparb pr 2. VI. Sym. 'b 127VT,.f 6 VEIL 7 Syr. B17 Vs Dileor. ib 20%: la parv. .b; 3: VL

Acer camp. b 22 IV. Acer plat. BO 25V. Acer Pseu. BO 1V,b11V. Anem. b 18 IV. Call. b 2 VII. Caltha b 27 IV. Card.b1V. Chry.b28 V. Hrax. BO 18V, b1V. Gal. b 15 III. Deue. b 15 III. Lon. X. b 2 WI. Phil. b 12 VI. Pin. b 26 V. Pop.b23 III. Ran. b.3 IV. Rib. Gross. b 23 IV. Rob. b 11 VI. Salix b 30 III. Til. gr. BO 28 IV. Tuss. b 15 UI. Ulm. b DOT IV. "Nacc.b 28 IV.

Wermelskirchen, Reg.-Bez. Düsseldorf. 320 M. Ad. Braun, Obergärtner bei Julius Schumacher und Julius Schumacher, Fabrikbesitzer. 3eobachtungsgebiet ist hauptsächlich der Garten von J. Schumacher.

1897. Aesc. BO 13 IV, f21 IX, LV/11X. Bet. LV 13X. Cory.b26II. Crat. b 21V. Cyt. b 26 V. Fag. BO 21 IV, LV13X. Lon.t,f8 VII. Prun av -b 23 IV. _ Prun.;C:.b 8. V..Byr. ce: b 30 IV... Pyr:M. b;11,V. Querc. BO 30 IV, LV 14X. Rib. ru.b27 IV, f27 VI. Samb.b6 VI, f 17 VII. Sec. E 14 VII. Sorb. b 21 V, f 15 VIIL Spart. b 21 V. Sym. f 15 VII. Syz- big. V., „Bilegr. by28’V1.

Anem. b 27 III. Card. b 26 IV. Corn. m. b. 23 III. Gal. b 22 II. Rob. b 11 VI.

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Wiesbaden. 115 M. Ch. Leonhardt, Lehrer a. D.

1897. Aesc. BO 29 IT, b 29 IV, f 29 IX, LV 10 x. Atro. D-28292 Bet. BO 12 TV, LV 15%. "Corn.s.b 2 VI, f I TIX. Cory. b 198-1. 70 BAT Cyd. D 12V.’ Cyt. 7 V. "Fag: BO IS Iy, W 27 IV, LV 16 Xp f 16 IX. 'Lon. t..-b 29 IV. ° Nare. p. b 15. IV. "Prun. ay: b 1A Ivan b 22-IV.: Prun. P.*b 21-TV.:Prun. sp. b 15H IV. Pyr..c. b 20-1V rsrme b 29 IV. - ‘Quere. BO '22 TV, W29Ty, LV 18 X. Rib. ao. D IL IV. Rn b 2 IV, f20 VI. Rub. b 25 V. Salv.’b 29 V. Samb. b 28 V. 'See. b 29V. Sorb. b 13V" Spart.’h TV. Sym.*b 80: V- Syr.’b29° IV. 7 Til er BE Vit. b 13 VI.

Wigandsthal, Schlesien. 471 M. 0. Rühle, Lehrer.

1897... ‚Aese.:b 22 V. _Cyt..b.6 VI.. Nare.:p..b 18;V. Prunsavspalhvs Prun. C. 5 9,V. Pyr..ce..b 17 V..,..Pyr. M. b 20. V., Riken7b2 IR bp. 14 VI. ‚Sec. b.11 VI, E.3 VIII. Sork. b 29V. ‚Spart., 22.V. -SyEbr 212 Til. garv. b 19. v1:

Anem. b 30 III. Caltha b 21 IV. Card. b 30 IV. Chel. b 17V. Nare. P.b 31 IH... Ran. b 13 IV. ‚Rib.. Gross. b28IV. . Tuss.b 131V. ‚Vace 527%

Wilhelmshaven, Jadebusen. 8 M. E. Stück, Beamter am Marine-Observatorium.

1897. Aesc. BO 23 IV, b 20 V. Cory. b 16 III. Cyt.b 31 V. Prim av. ‘b 29. IV. / Prim. CH bi 3! V.#Byr.ie) b:6 V. i.Byr.>M.\b7 1a IV. SR b 2 V [spät!]. Syr.b 21 V.

Aln. b 2 III. Rib. Gross. b 24 IV.

Winterstein, Forsthaus bei Friedberg, Oberhessen. 340 M. W. Frank, Forstwart.

1897. Bet. BO 25 III [früh]. Cory. b 26 II. Fag. BO 26 IV. Prun. av. 'b 18'1IV. IPrun. sp. D°25 IV. “Pyr. e. b"28’1V. " Pyr.’MYPFGOAV Ztmere BO 28 IV. Rib. ru. b 15 IV. Sec. b 4 VI, Korn reif 26 VII. Spart. b 17V, Syr. b 18 V [spät !]

Call. b 12 VII. Colch. b 26 VIII. Frax. BO 7V. Gal.b 14 1II. Rib. Gross. b 15 IV. Salix b 23 III.

Wittnan, bei Freiburg i. Br. 410 M. W. Schroff.

1897....Aese, BO 29 IV ,; b. xC.W.. Cory b 17IL; ı Crat. bes BO 13.IV,;:W:1-V. Lil. b; 1..X1l., Prun.:s6.. b., 19, IV. zBrunsP Jpraleme Rub.. b-2 VI. Samb. b 1 VI Syr.b 30 II! BO 5 IV! Til.ser.sb day Vit. b 22 VI.

Aln. b 6. III. Anem. b 12 III. Caltha b 18 III. Jugl. b 25 IV. Phil. b 30 V. Salix b 10.III. Salv..p..b 27,V. :Til.gr. BO 241V., Tuss. b18-IE

Wöhrden, Holstein. 0 M. C. Eckmann, Rektor.

1897. Aese. BO 28 IV, b 16 V. Cory. b 10 III. Crat. b 28 V. Cyd. b’25°V. "Cyt. D' 26 W. "Lig. b 26- VI. Lil. D 2°VII2 Nare. p. b f7 Veran av.b 8 V.’ Prun. Ch SV. "Prun! sp. DO V. »Pyr. eb 13.Vy. #Pyr Mohalose Rib. ru. b 20 IV, £5 VII. Rub. b 31V, f4 VII. Samb. b 9 VI. Sec. b 8'V1, E'23 VIT. ° Sorb. b 25V.’ Sym.b°6 VL Syr..5 22V, "ler brs0VE

Anem. b 21 IV. Card. b 10 V -Gal. "Blattsp. 28 XII 96, b’ 28 II. Nare. P. b 10 IV. Rib. Gross. b 20 IV. Trit. E 3 VII. Tuss. b 4 IV.

Zaandam, Niederlande 0 M. A. Bakker, Lehrer.

1897. Aesc. BO 16 IV, b 10 V, £ 15 IX, 29 IX Blattabfall. Atro. b 16 VI. Baryahisl& III} Crat..ıb: 25V Cyt. b-16 V.obie.B 2D VLuLil. bi1 VII. Bam: ı. 'b 18°V. .Nare. p. b 27-IV. Pyr. c.0b7297EVisU Pyr: »M.420°V..r Rib: rm. b 11 IV. Salv. off. b 8 VI. Samb. b 6 VI, £f 18 VIII. Sorb. b 16 V, f 16 VIII. Sym. b 20 VL, £1 VII. Syr. b 17V.

Acer Pseu. BO 15 IV. Aln. b 5 III. Anem. b 25 IV. Berb. b 20 V. Caltha b 14 IV. Card. b 24 IV. Chel. b 15 V. Chry.b3 VI. Evon.b 7 VI. Gal:b 26 II. Hep, b 11 III... Narc. P. b 16 IV. Phil. b 31. V.

Zeulenroda, Fürstentum Reuss. Ca. 328 M. Carl Gebhardt.

1897... Aese., BO 19 IV, .b 18. V, LV 30 Ix.. Bet. BO 21 IY;b3 V, LV..14, IX.) Cory.; b,.10,. III: Crat. b.28:V. .Cyt.. b 28; V.,,Fag..BO 5Y, Me2B verlag. D 29 VI. Dil. b 8 VII Nare. p. b18 V. Prun:Chh 231: Prun. P.b 1 V. Prun. sp. b29 IV. Pyr.c.b4V. Pyr.M.b 17V. Quere. BO TV: W931 /V,;LV16 X, Rib..au..b.26.IV,'f 10 VII, Rib.;ra, b,24 IV; 58 VII. Saly..off..b.20 VI. Samb. b 6 VI, £2 IX. Sec.b 6 Y1,E27 VII. Sorb. b 21 V, f 14 VIII. Spart. b 25 V. Sym. b 14 VI. Syr.b 23V. Til. erh I VI. Til. parv.bv VII.

Acer plat. BO 3 V,b 20 IV, LV 1X. Acer P.b 14V. Aln. b 23 III. Anem. b 28 III. Berb. b 26 V. Caltha b 14 IV. Chel. b 18 V. Colch. b 14 IX. BvamaDr 23V, 124. 1X. Rrax. BO 19 V, LV 23 IX. Gal. b’9 IN. Narc. P. Beier Ron’ 12 IV. Rıb. Gross... b: 17 IV. Til. ger. BO 29 IV, EV 24 TX par V..LV29 IX. Trit. D 530 VI, E19 VNL, Toss. .b,22 I, masey. Ulm bo IV. Vace. b 28 IV.

Il. Neue phänologische Litteratur.

Fortsetzung vom 32. Bericht der Oberhess. Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde zu Giessen, $. 33 (S. 21 des S.-A).

Phänolog. Beobachtungen in Bremen und Borgfeld 1896 (F. Buchenau und R. Mentzel). In: Deutsches Meteorol. Jahr- buch für 1896. Bremen. Ergebnisse u. s. w. von P. Bergholz. Jahrgang VII, Bremen 1897.

P. Knuth, Phänologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein. In: Schriften des Naturhist. Ver. f. Schleswig-Holstein, Bd. XI, Heft 1. 8. A. Enthält die Beobachtungen von 32 Orten d. J. 1896; die Veröffentlichung schliesst sich an die in der „Heimat“ [vergl. Jahrgang 1895 dieser Neuen Litteratur] an.

H. Cybulski, Ciag dalszy spostrzezen fitofenologieznych poezynionych w Ogrodzie Botan. w Warzawie 1886—1891. In: Pamietnika Fizyograficznego 1892, XII. S. A. (Polnisch). Daten der Blütezeit für viele Species im botan. Garten zu Warschau von 1886—91. Cybulski hat schon von 1865 an beob- achtet, diese Beobachtungen sind an gleicher Stelle 1885, V, erschienen.

A. F. Moller, Observacoes phänol. feitas em Coimbra 1894—96. In: Boletim da Sociedade Broteriana. Red. J. A. Henriques. XIII. 1896, S. 202. -— Soweit sich die Beobachtungen auf die Species der Instruktion Hoffmann-

)

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Ihne beziehen, sind sie schon in diesen Berichten (Oberhess. Ges.) von mir, abgedruckt.

E. Vanhöffen, Frühlingsleben in Nord-Grönland. In: Verhandl. d. Ges. f. Erdkunde zu Berlin 189.

H. Jönsson, Opteenelser fra Vaar-og Vinterexkursioner i Öst-Island. In: Botan. Tidsskrift XIX, Heft 3. Referiert in Botan. Centralblatt, Nr. 18 1897. Angaben über Aufblühen vieler Arten 1893 und 189.

Sommier, Fioriture fuori di stagione alle fine del 1896. In: Bull. d. Soc. Bot. Italiana, Firenze 1897. Referiert in den Beiheften (zum Botan. Centralblatt) VII, Heft 1.

Sommier, Aurora della fioriture anormali nell inverno 1896—97. In Bull. d. Soc. Bot. Ital., Firenze 1897. Nr. 2. Referiert in Botan. Centralbl Nr. 27, 1897.

E. W. Berry, What is your earliest spring flower. In: The Asa Gray Bulletin, V, 1897, Nr. 3. Citiert nach Botan. Centralblatt, Nr. 29, 1897.

F. Gagnepain, Dates de floraison notees en 1895 pour le departement de la Nievre. In: Bull. d’hist. nat. d’Autun. IX, 1897. S. 44. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 30, 1897.

F. Gagnepain, Observations sur les dates de floraison des plantes ä Cercy-la-Tour (Nievre). In: Ebendort 8. 263. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 30, 1897.

A. Terracciano, Össervazioni fenologische fatte nel primo trimestre d. a. 1897. In: Boll. d. R. Orto botan. di Palermo. I. 1897, Nr. 1. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 30, 1897.

F. Folie, Phenomenes botan. et zool. observees en Belgique en F&yvrier 1897. In: Bull. de l’Acad. roy. d. sciences, des lettres et des beauxarts de Belgique, 1897, Nr. 5. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 31, 1897.

L. Nieotra, Sul Calendario di Flora dell’ Altipiano Sassarere. In: Malpighia XI, 1897, Fase. VI—-VIII, S. 326. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 47, 1897.

Th. Hom&n, Der tägliche Wärmeumsatz im Boden und die Wärme- strahlung zwischen Himmel und Erde. In: Acta soc. scient. Fennicae Auch Leipzig. 1897. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.

A. Terracciano, Osservazioni fenologiche fatte nel secondo trimestre dell’ anno 1897. In: Boll. d. R. Orto botan. di Palermo. I, 1897, Nr. 2. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.

Van Rensselaer, Wild flowers of early september. In: The Garden and Forest, X, 1897. Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 52, 1897.

G. Arcangeli, Össervazioni sopra aleuni Nareissus. In: Bull. d. Soc. Bot. Italiana. Fırenze 1897. Referiert in Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.

W. Sehibler, Wie es Frühlmg wird in Davos. In: Jahrbuch des Schweizer Alpenclub. 32, 1896/97. Bern 1897. S.251—281. Enthält fünfjährige Beobachtungen.

J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1896. In: Jahres- bericht d. Physikal. Ver. zu Frankfurt a M. 1895/96 S. A.

F. Schultheiss, Phänologische Mitteilungen. In: Gencral-Anzeiger für Nürnberg-Fürth 1897, Nr. 147 u. Nr. 279.

J. Hann, Handbuch der Klimatologie. 2. Aufl. 3 Bände. Stuttgart 1897. Der Abschnitt Phänol. Beobachtungen (Bd. I, S. 87) ist gegen die erste Auflage etwas erweitert, doch immerhin noch etwas kurz. Bei der Litteratur hätten die Berichte der Oberh. Ges. als sehr wichtige Sammlung von Beob- achtungsmaterial nicht fehlen dürfen ; die Arbeiten von Angot sind überschätzt.

Im Geographischen Jahrbuch XIX, 1897, referiert Ö. Drude in dem Bericht Über die Fortschritte der Pflanzengeographie auf S. 57 auch über Phänologie.

E. Mawley, Report on the phenological observations for 1896. In Quarterly Journal of the R. Meteorol. Society. XXIII, Nr. 102. April 1898. 3. A.

F. Schwab, Beiträge zur Witterungskunde von Oberösterreich i. J. 1896. Linz 1897. 8. 75 ff. Pflanzenphänol. Beobachtungen von einer Anzahl Orte Oberösterreichs, auch Vergleiche mit Kremsmünster.

Erscheinungen aus dem Pflanzenreich [in Württemberg 1896]. In: Deutsches meteorol. Jahrbuch. Jahrgang 1896. Württemberg. Teilheft. Stuttgart 1897. S. 69. Enthält für alle Phänomene der Instruktion die Beobachtungen von 19 ausgewählten Stationen, sowie die Mittel der einzelnen Landesteile (Franken, Unterland, Mittelland, Schwarzwald, Alb, Ober- land, Allgäu, Bodenseegegend) und ein „Landesmittel“, dessen Wert ich nicht recht einsehen kann.

Beschreibung des Oberamts Ulm. Hrsg. vom Statistischen Landesamt. Stuttgart 1897. In Bd. TI, S. 270 ff. sind im Abschnitt Klima und Witterung, der von Dr. L. Meyer herrührt, die Mitteldaten für viele Phänomene von den Orten Ulm, Göttingen, Niederstotzingen, Lonsee, Mähringen, Ettlenschiess gegeben.

Beschreibung desOberamts Gannstadt. Hrsg. vom Stat. Landes- amt. Stuttgart 1895. Auch hier finden sich im Abschnitt Klima und Witterung auf S. 86 eine Anzahl Mitteldaten. Doch gelten sie nicht für einen bestimmten Ort, sondern sind aus den phänol. Stationen des Oberamts berechnet; unterschieden sind bei jedem Phänomen „Thal und Höhe“, jedoch ohne bestimmtere Angaben.

Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Hrsg. vom Stat. Landesamt. Stuttgart 1893. Auf S. 70 werden etliche Erscheinungen aus dem Pflanzenleben mitgeteilt, jedoch nicht für einzelne Orte, sondern für die beiden grösseren Bezirke Albvorlaud und Albhochebene.

Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 1895. Utrecht 1897. Im Abschnitt Phenomenes p6riodiques ete. 8. 315 ff. finden sich auch phänolog. Beobachtungen.

P. R. Bos, Phytophänol. Waarnemingen in Nederland over het jaar 1896. In: Tijdschrift van het kon. Nederl. aardrijkskundig genootschap. Leiden 1897. Ss. A. Enthält Beobachtungen von 29 Stationen nach der Instruktion Hoffmann-Ihne.

H. Wagner, Lehrbuch der Geographie. 6. gänzlich umgearb. Aufl. von Guthe-Wagners Lehrb. d. Geogr. Dritte Lieferung 1897. In Kap. 4 handelt $s 255 kurz von der Phänologie. Es ist erfreulich, dass auch die geographischen Lehrbücher anfangen, die Phänologie zu berücksichtigen.

K. Wimmenauer, Die Hauptergebnisse zehnjähriger forstlicher phäno- logischer Beobachtungen in Deutschland 1885-1894. Bearb. und hrsg. im Auf-

132

trag des Vereins deutscher forstl. Versuchsanstalten. Berlin, 1897. Eine wichtige Arbeit mit allgemeinen Folgerungen und Ergebnissen, Ein ziemlich eingehendes Referat von Ihne im Botan. Centralblatt Nr. 46, 1897.

F. von Herder, Beobachtungen über das Wachstum der Blätter einiger Pflanzen in Grünstadt im Frühjahr 1895. In: Mitteil. der Pollichia, LIV, Jahrg. 1896, Nr. 11.

Zusammenstellung der phänol. Beobachtungen, angest. in der bayr. Rheinpfalz 1895. Nach der Hoffmann-Ihneschen Liste und in besonderer Zusammenstellung, auch andere Pflanzen In: Ebendort.

Beobachtung der Ankunft und des Abzugs von Vögeln in der Pfalz. 11895]. In: Ebendort.

Nachträge zu den Vegetationszeiten in Grünstadt 1895. In: Ebendort.

Ebitsch, Witterungsbeobachtungen für Blieskastel 1895 und der Ein- fluss der Witterung auf die Vegetation In: Ebendort.

XIV. Bericht. d. meteorol. Commission des naturf. Ver- einsin Brünn Jahrg. 1894. Brünn 1896. Enthält phänol. Beobachtungen mehrerer Stationen, S. 163 ff.

Der Phänologische Verein Solling, Hauptsitz: Meteorol. Obser- vatorium in Uslar, Vorsitzender A. Stanhope-Eyre, will in seinem Gebiet phänolog. Beobachtungen anstellen. Die ausgegebene Instruktion, über die der Vorsitzende mit mir verhandelt hat, schliesst sich eng an die von Hoffmann- Ihne.

Die Ergebnisse der phänologisch’ien Beobachtungenim Jahre 1895 [im Kön. Sachsen]. In: Jahrbuch d. Kön. sächs. meteorol. Instituts 1895, Jahrgang XIII, II. Hälfte oder III. Abteilung. Bericht u. s. w. Hrsg. von P. Schreiber. Chemnitz 1896. Vergl. 31. Bericht d. Oberhess. Ges. f. Natur- und Heilkunde S. 96 (Sonderabzug 8. 21).

F. Thomas, Über eine ungewöhnliche Erscheinung beim Ergrünen des Buchwaldes. In: Verhandl. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. XXXIX, 1897... S. A. ai

Landwirthschaftl.Centralbhlatt fürdasBergischeLand 40. Jahrg. 1898, Barmen, enthält in Nr. 9 die von J. Schumacher zu- sammengestellten 1896er phänol. Beobachtungen von Rheydt und Wermels- kirchen und in Nr. 10 die von demselben zusammengestellten Beobachtungen von Leverkusen, Rheydt, Solingen, Wemelskirchen.

J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1897. In: Jahres- bericht d. Physik. Ver. zu Frankfurt a. M. 1896/97. 8. A.

G. Dewalque, Plantes en fleurs du 15 au 25 XI. 1897. In: Compte- rendu de la seance du 5. XII. 1897 de la Soc. roy. de botan. d. Belgique. Bull. XXXVI II. partic. p. 172.

Im Druck vollendet Anfang Juni 1898.

Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Abteilung.

Vorsitzender: Herr Prof. Brauns, vom 12. Januar 1898 an Herr Prof. Strahl. Schriftführer: Herr Dr. Hennebere.

Sitzung am 22. Juli 1896. Herr Prof. Dr. Wiener: Die neuen Zeiss’schen Doppel- und Relief- Fernrohre.

Sitzung am 4. November 1896.

Herr Geh. Hofrat Thaer demonstriert das Modell einer mo- dernen Spiritusbrennerei. Der Vortragende führte die älteren Brennmethoden vor und erläuterte dann mit Hilfe des Modells die neueren Verfahren. Herr Prof. Brauns zeigte ein für minera- logische und chemische Untersuchungen hergestelltes Mikroskop vor, dessen Einrichtung es erlaubt, die auf dem Objekttisch liegen- den Körper bis 300 Grad zu erwärmen. Mittels eines Projektions- apparats wurden an einigen Körpern die Veränderungen ihrer Krystallform und ihres optischen Verhaltens beim Erhitzen demonstriert. Zum Schluss wies Herr Prof. Wiener einige neuere Instrumente vor und erklärte deren Bau und Anwendung. Her- vorgehoben seien 'ein elektrischer Anzünder, das Totalreflektometer und das Phonendoskop. Letzteres dient zum Hörbarmachen schwacher Geräusche und lässt sich in derselben Weise ver- wenden wie das Stethoskop. Das Totalreflektometer gestattet, in kürzester Zeit den Brechungsexponenten von Flüssigkeiten mit grösster Genauigkeit zu ermitteln und ist unter Andern zur Unter- suchung von Lebensmitteln, Zucker, Butter etc, geeignet.

ae Sitzung am 3. Dezember 1896.

Herr Prof. Elbs: Über die elektrische Kraftstation in Rheinfelden. Redner gab zuerst einen kurzen Überblick über die in Deutschland bisher vorhandenen elektrischen Kraft- stationen und wandte sich dann zur Schilderung des im Bau begriffenen Werkes zu Rheinfelden, einem zwischen Basel und Säckingen gelegenen kleinen Städtchen. Das Werk ist ursprüng- lich ein Unternehmen einer Schweizer Gesellschaft, doch sind später auch deutsche Teilnehmer hinzugekommen. Die ganze Anlage befindet sich auf der badischen Seite des Rheins. Hier ist ein Kanal gegraben worden, über welchen das Werk gebaut wird. Die Wassermassen, die den Kanal durchströmen, werden 20 Turbinen in Bewegung setzen, deren jede bei mittlerem Wasser- stande 840 Pferdekräfte leistet. Bei hohem Wasserstande wird das Werk sogar auf 16800 Pferdekräfte kommen. Auf die Tur- binenachsen ist unmittelbar je eine Wechselstrommaschine auf- gesetzt zur Lieferung dreiphasiger Wechselströme Drehströme mit 6800 Volt Spannung, z. T. 16500 Volt Spannung und mit 100 Wechseln in der Sekunde. Den Gleichstrom zur Erregung des Magnetfeldes der Wechselstromerzeugung liefern 3 Drehstrom- eleichstromtransformatoren von je 150 Pferdekräften. Durch ein Leitungsnetz, das ein Gebiet von 25 Kilometer Radius umfasst, wird einer grossen Anzahl von Orten der Strom zugeleitet. Ein Drittel davon wird zur Erzeugung von Licht, zwei Drittel zur Erzeugung von Kraft verwendet werden. Allein die Stadt Basel beansprucht für Beleuchtung und Kraftlieferung 7000 Pferde- kräfte. Eine bei der Saline Wyhlen im Bau begriffene elektro- chemische Fabrik zur Aufbereitung der Salzsoole in Soda, Ätz- Natron, Wasserstoff, Chlor und Chlorkalk wird 4000 Pferdekräfte verwenden. Der Mittelpreis einer elektrischen Pferdekraftstunde wird für grosse Betriebe 2'/, Pfg. betragen. Im Mai nächsten Jahres soll das Kraftwerk Rheinfelden in Betrieb gesetzt werden. Da aber schon jetzt der grösste Teil seiner Leistung in festen Händen ist, so hat sich die Gesellschaft veranlasst gesehen, durch einen Vertrag sich eine weitere 1 Kilometer unterhalb Rhein- felden gelegene Wasserkraft von 7000 Pferdekräften zu sichern. Das Gebiet ist vermöge seiner Wasserläufe, seiner Salinen, seines vorzüglichen Eisenbahnnetzes und seiner dichten Bevölkerung für industrielle Anlagen sehr geeignet. Es besitzt schon jetzt eine

REIHE

grossartige Industrie und wird vermöge der mächtigen Elektriei- tätsquellen eine Entwicklung nehmen, wie wir etwas Ahnliches gar nicht kennen.

Sitzung am 13. Januar 1897.

Herr A. Sticker: Über den galvanoskopischen Nach- weisvon Druckschwankungen im Capillargefässsystem beim Menschen. In Tarchanoff’s überraschenden, aber in der Literatur unbeachtet gebliebenen Versuchen über die galvanischen Erscheinungen in der Haut des Menschen bei Reizungen der Sinnesorgane und bei verschiedenen Formen der psychischen Thätigkeit schien dem Vortragenden ohne Weiteres der lange von ihm gesuchte Weg gezeigt zur objektiven Darstellung von Sensibilitätsstörungen der Haut oder der Sinnesorgane, wenigstens derjenigen Störungen, welche auf einer Leitungsunterbrechung oder Leitungssteigerung im peripheren Neuron der centripetalen Bahnen beruhen.

Versuche an anästhetischen, hypästhetischen und hyper- ästhetischen Hautstellen der verschiedensten Kranken und an künstlich anästhesierten Hautstellen Gesunder mit dem empfind- lichen Galvanometer von Dr. Bois und Rubens, welches Herr Wiener dem Vortragenden gütiest zur Verfügung gestellt hat, ergaben bald einen Irrtum in jener Voraussetzung. Zwar gelangen Tarchanoff’s Experimente, deren Ergebnis im 46. Bande des Pflüger’schen Archives vom Jahre 1890 veröffentlicht sind, vollständig; aber die Erklärung derselben, welche ihr Entdecker von Beequerel und Hermanns angenommen hat, erwies sich als unzureichend. Weder ist das galvanische Phänomen allein der Ausdruck eines „Sekretionsstromes“ im Sinne Hermann’s noch geschieht seine Erregung einzig von den sensiblen End- organen aus, wie Tarchanoff voraussetzt. Es handelt sich um einen komplizierten Vorgang, in welchem Sinnesreizung und Sekretionsstrom sowie lokale Capillarreizung und allgemeine Capillar- kreislaufserregung sich gegenseitig beeinflussend in wechselndem Masse zur Geltung kommen.

Denn auch vom anästhetischen Hautbezirk aus werden in den allermeisten Fällen „Sekretionsströme“ an den verschiedenen Körperstellen erregt, während in vielen Fällen von Hautpartien aus, deren Gefühlsvermögen intakt, deren Capillargefässe aber

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pathologisch oder künstlich (durch örtliches heisses Bad, Reiben u. s. w.) gelähmt worden sind, die galvanischen Reaktionen an den verschiedenen Körperteilen vermisst werden. Nur wenn Sensi- bilität und Capillargebiet einer Hautstelle zugleich gelähmt sind, so fehlen die galvanischen Reaktionen an entfernteren Teilen stets.

Sticker’s Entdeckung der Irritabilität der Capillargefässe giebt die Erklärung. Sie gestattet die Hypothese: Die örtliche Reizung eines ÜÖapillarbezirkes wird reflektorisch auf den ganzen Capillarkreislauf (der Haut) übertragen und die Reaktion des letzteren äussert sich als das galvanische Phänomen, welches zum Teil „Sekretionsstromschwankung“, zum Teil Stromesschwankung durch Action der Capillarwandungen ist. Normaler Weise hat das Capillarsystem zwei Reizempfangsstellen: die einzelnen Bezirke der Capillaren in der Haut selbst und die sensiblen Organe der Haut und der Sinnesorgane. Beide können durch denselben Reiz zugleich erregt werden.

Will man Störungen der letzteren durch Veränderungen der entfernten „Sekretionsströme“ objektiv nachweisen, so muss man zuerst die andere Empfangsstelle, das örtliche Capillargebiet, ausser Thätigkeit setzen, unempfindlich machen. In der That gelingt es, an anästhetischen Hautstellen nach Lähmung der Hautcapillaren durch langes Reiben, heisses Bad u. s. w. die Erregungsfähigkeit des entfernten galvanischen Phänomens zu unterdrücken.

Zu jener Hypothese und ihren Grundlagen stimmen die Studien der von Hallion 'et Comte Sur les reflexes vaso- moteurs bulbo medullaires im 27. Bande des Archives de physio- logie vom Jahre 1895.

Hierauf demonstriert Herr Prof. Spengel eine Anzahl Prä- parate aus der Sammlung des zoologischen Instituts (Fichten- kreuzschnabel, Lutaria Metacrinus (junge Schollen) und knüpft daran einige Bemerkungen über Konservierungsmethoden, sowie über die Vererbung erworbener Eigenschaften.

Sitzung am 24. Februar 1897.

Herr Dr. Koeppe: Über den Stoffaustausch zwischen den roten Blutkörperchen und dem Plasma. Redner betonte eingangs in einigen allgemeinen Bemerkungen die Wich-

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tigkeit von Blutuntersuchungen. Diese tragen nicht nur dazu bei, unsere Anschauungen und Kenntnisse der belebten Natur zu er- weitern, sondern sie haben auch ein besonders praktisches Interesse, wie schon daraus hervorgeht, dass wir den Sitz der sog. Kon- stitutionskrankheiten ins Blut, in die Säfte des Körpers verlegen ; auch bei den Infektionskrankheiten ist durch die Serumtherapie die Aufmerksamkeit dem Blute wieder zugewendet worden. Wie jede neue Untersuchungsmethode neue Anschauungen über den Gegenstand der Untersuchung mit sich bringt, so hat auch die vom Redner ausgebildete Blutuntersuchung mittelst des Hämato- kriten neue Gesichtspunkte eröffnet und insbesondere über das Wirken des osmotischen Drucks im Organismus interessante That- sachen zu Tage «gefördert, unter Anderem auch zu dem Schlusse geführt, dass das Volumen der roten Blutkörperchen abhängig ist vom osmotischen Druck des Blutplasmas, d. i. des Blutwassers. Mit dieser Behauptung, dem Ergebnis der früheren Untersuchungen des R., schienen einige Beobachtungen im Widerspruch zu stehen insofern, als bei Lösungen gewisser Stoffe der osmotische Druck dieser Lösungen scheinbar vollkommen ohne Einfluss auf die Blut- scheiben ist. Redner legte nun dar, dass diese scheinbaren Aus- nahmen doch im Einklange mit den Gesetzen des osmotischen Druckes stehen, da in diesem Falle Diffusionserscheinungen ins Spiel kommen. Weiteren Aufschluss über die interessanten Wechsel- beziehungen zwischen den Blutzellen und der Blutflüssigkeit giebt folgender einfache Versuch: Bringt man mit Kohlensäure gesättigte rote Blutscheiben in eine Kochsatlzlösung und lässt die Blut- körperchen sich zu Boden setzen, so reagiert die überstehende Flüssigkeit jetzt alkalisch. Aus der neutralen Kochsalzlösung ist eine alkalische Sodalösung geworden. Dieser Vorgang lässt sich dadurch erklären, dass die Chlorionen der Kochsalzlösung sich gegen Kohlensäureionen, die in den Blutkörperchen waren, ausgetauscht haben. Dieser Versuch mit seiner physikalisch-che- mischen Erklärung ist vortrefflich geeignet, über mancherlei Er- scheinungen Licht zu verbreiten. So über verschiedene mit dem Hämatokrit gewonnene Versuchsresultate, welche von den nach anderen Methoden erhaltenen merklich abweichen, desgleichen über die Alkalescenzbestimmungen des Blutes. Durch den Aus- tausch von Ionen der Blutilüssickeit gegen lonen der Blutkörper-- chen wurde aber nicht nur eine Reaktionsveränderung der Blut- flüssigkeit, hervorgerufen, sondern auch eine Änderung des osmo-

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tischen Drucks derselben. Diese durch die Kohlensäure bewirkte Erhöhung des osmotischen Drucks des Blutplasmas lässt sich durch einfache Bestimmungen an Capillar- und venösem Blut nachweisen. In den meisten Fällen hatte das venöse Blut einen höheren osmotischen Druck als das arterielle. An diese Ver- suche knüpfte sodann der Redner eine Reihe allgemeiner Be- merkungen und hob hervor, wie van’t Hoffs geniale Theorie für die verschiedenen Gebiete der Mediein von der allergrössten wissen- schaftlichen wie praktischen Bedeutung sein werde.

SIL zung, am“5, Mal 1897:

Herr Prof. Spengel: Über die Fortpflanzung des Flussaales. In den letzten Jahren sind über diesen Gegen- stand wichtige Beobachtungen gemacht worden. Seit längerer Zeit war es bekannt, dass der Flussaal, wenn er sich der Geschlechts- reife nähert, ins Meer wandert und von dort nicht wieder in die Flüsse zurückkehrt. Noch länger wusste man, dass alljährlich eine grosse Menge junger Aale aus dem Meer in die Flüsse ein- wandert. Dieselben haben ungefähr die Länge und Dicke eines Streichholzes. Der Aufstieg (mont&e) findet zuweilen in unge- heurer Menge statt. Von diesen Tieren war bisher nur fest- gestellt, dass ihre Geburtsstätte das Meer sei, nicht aber, an welcher Seite sie entstanden seien und welche Gestalt die Jüngeren Stadien hätten. Während man von anderen aalartigen Fischen, z. B. vom Meeraal erforscht hatte, dass die Jungen derselben ein Leptocephalus-Stadium durchmachten, war derartiges vom Fluss- aal nicht beobachtet. Die Leptocephalen, die man früher für selbständige Fischformen gehalten hat, sind Kleine, nicht viel über einen Finger lange, am vorderen und hinteren Ende zuge- spitzte, fast durchsichtige Fische. Am häufigsten werden sie in der Meerenge von Messina gefangen, wo sie durch Strömungen von ihrem Aufenthaltsort am Meeresboden an die Oberfläche gerissen werden. Dort ist es nun Grassi und Calandruceio am Anfang dieses Jahres gelungen, auch für den Flussaal das Lep- tocephalus-Stadium mit Sicherheit nachzuweisen. Diese Forscher züchteten aus Leptocephalus brevirostris im Aquarium Flussaale und stellten ausserdem durch anatomische Untersuchung die Zu- sammengehörigkeit beider Tierformen fest. Der Vortragende

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wies eine Anzahl ihm von Grassi übersandter Präparate vor, von denen eins, welches vom Flussaal das Leptocephalus- und das Mont6e-Stadium und die Übergangsform zwischen beiden zeigte, besonders hervorzuheben ist.

Sitzung am 18. Juli 1897 (Sommer -Generalversammlung in Bad Nauheim) fand nicht statt.

Sitzung am 3. November 1897.

Herr Privatdozent Dr. Sticker: Über den Aussatz (Lepra). Der Vortragende gab zuerst einen historischen Überblick über das Auftreten und Verschwinden der Lepra in den verschiedenen Ländern und Erdteilen. Besonderes Interesse erregte die Schilde- rung ihrer Verbreitung in Europa, wo sie im 2. Jahrhundert n. Chr. zuerst in Italien häufiger auftrat. Im 6. Jahrhundert kam sie in das Merovingische Reich, im 8. und 9. Jahrhundert war sie in Deutschland einheimisch geworden und nahm von da an und besonders zur Zeit der Kreuzzüge immer mehr an Häufigkeit zu, um im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt und ungefähr eine gleiche Verbreitung zu erreichen, wie sie jetzt die Tuberkulose bei uns hat. Zweihundert Jahre später ist die Lepra bis auf Reste, die sich bis heute in Norwegen, Island und Spanien erhalten haben, aus Europa verschwunden, um jedoch in der jüngsten Zeit hier und da als Gast aus europäischen Kolonien wieder aufzutreten. Hieran anschliessend schilderte Redner unter Vorlegung zahl- reicher Photographien aus dem Lepra-Asyl in Bombay das Krank- heitsbild und die verschiedenen Formen des Aussatzes, um sodann auf die Art und Weise der Ansteekung einzugehen. Über diesen Gegenstand hat Dr. Sticker als Mitglied der deutschen Pest- kommission an ca. 300 Leprösen in Bombay eingehende Unter- suchungen angestellt. Hierbei ergab sich, dass fast alle Leprösen an der knorpligen Nasenscheidewand geschwürige Veränderungen aufweisen, die ausserordentlich reich an lebenden Leprabazillen sind. Diese Affektion findet sich schon bei Patienten, welche sonst noch an keiner anderen Körperstelle nachweisbare Zeichen von der Lepra tragen. Und da ferner jahrelange Vorzeichen der noch verborgenen Krankheit an der Nase aufzutreten pflegen, was man bisher nicht genügend gewürdigt hatte, so kommt der Vor-

ee

tragende zu dem Schluss, dass die Nasenschleimhaut die Eingangs- pforte für den Leprabazillus bildet. Durch das Auffinden des leprösen Geschwüres in der Nase wird es möglich, die Lepra frühzeitig zu erkennen, und es ist dadurch der Weg gewiesen sowohl zur Heilung der beginnenden Lepra, als auch zur Ver- hütung der Ansteckung. An den Vortrag schloss sich eine längere Diskussion an, die bewies, wie reges Interesse die Ver- sammlung an dem Thema genommen.

Sitzung am 8. Dezember 1897.

Herr Prof. Netto: Über die verschiedenen Richtungen der mathematischen Forschung. Der Vortragende hob den (egensatz hervor, welcher zwischen den rein gedanklichen Gegen- ständen der mathematischen Forschung und der zuverlässigen Verwendbarkeit ihrer Resultate auf die realen Gegenstände der Aussenwelt besteht. Dieser Gegensatz erklärt es, dass man einer- seits versucht hat, nicht nur die Ziele, sondern auch die Methoden der Mathematik den Bedürfnissen des täglichen Lebens anzu- passen, während sich andererseits Bestrebungen geltend machen, jedes solche Band zu lösen. Bei dieser letzten Richtung sind vor allem die geometrischen Anschauungen zu beseitigen und durch analytische Beweismittel zu ersetzen. Dabei kann man aber die Durchführung unendlicher Prozesse nicht vermeiden, und das hat stets etwas Unbefriedigendes, zumal da man auf diesem Wege zu analytischen Bildungen gelangen kann, die der Anschauung auf's Äusserste widerstreben. Um derartigen Schwierigkeiten zu ent- gehen, ist eine nene Richtung eingeschlagen worden. Diese arbeitet überhaupt nur mit ganzen Zahlen und verwendet sie nur in einer endlichen Anzahl von Operationen. So erreicht man den höchsten Grad von Sicherheit und Durchsichtigkeit in Beweis- führung und Resultaten. Diese Methode wird unter dem Namen einer „Arithmetisierung der Mathematik“ zusammengefasst.

Sitzung am 12. Januar 1898.

Herr Prof. v. Wagner: Uber Regenerationserscheinungen bei den Tieren. Der Vortragende erörterte zunächst an geeig-

Zr

neten Beispielen den Begriff der Regeneration und gab dann im Anschlusse an das zoologische System eine gedrängte Übersicht über das Regenerationsvermögen der Tiere und zwar sowohl in extensiver Hinsicht, also in Bezug darauf, in welchem Umfange erlittene Einbussen auf regenerativem Wege ersetzt werden können, als auch in intensiver, d. h. bezüglich des Umstandes, wie oft ein Tier denselben Verlust durch Regeneration zu paralysieren ver- mag. Da zu derartigen Feststellungen die Untersuchung der im freien Naturstande an den Tieren zu beobachtenden Regenerations- erscheinungen nicht ausreicht, weil sie allzusehr vom Zufall ab- hängt und naturgemäss überdies recht, unvollkommen sein muss, hat man, zumal in den letzten ‚Jahren den experimentellen Weg betreten und durch operative Eingriffe gegenüber jenen natür- lichen Regenerationserscheinungen eine Fülle künstlich bedingter hervorgerufen, deren Studium erst tiefere und auch weiterhin Erfolg versprechende Einblicke in die Regenerationsfähigkeit der Tiere eröffnete. Auf solcher Grundlage besprach der Vortragende, mit den einfachsten Lebensformen, den Urtierchen, beginnend die Regenerationserscheinungen der Schwämme, Polypen und Quallen, der Seesterne und Seewalzen, der Würmer, Gliederfüssler und Weichtiere und endlich der Wirbeltiere. Auf Grund der gegebenen Darlegungen führte der Vortragende weiter aus, dass das Regene- rationsvermögen der Tiere mit zunehmender Komplikation des Baues zunächst in extensiver Beziehung merklich abnehme; Glieder- füssler, Weichtiere und Wirbeltiere vermögen nur mehr den Ver- lust einzelner bestimmter Organe zu ersetzen, während die übrigen Tiere im Stande sind, aus oft sogar ganz unscheinbaren Stücken ihres Körpers ein vollkommenes neues Individuum zu erzeugen. Wo das Regenerationsvermögen auf bestimmte Organe beschränkt ist, erscheint es in intensiver Hinsicht meist sehr entwickelt; die betreffenden Organe sind äussere Teile wie Beine oder Kiemen. Ganz allgemein kann man sagen, dass das Regenerationsvermögen der Tiere, die im Wasser leben (ausgenommen die Fische), grösser ist als dasjenige der Landbewohner; ebenso verhält es sich mit den festsitzenden Tieren gegenüber den freibeweglichen, überall aber ist die Fähigkeit zur Regeneration in der Jugend erheb- licher als im fertigen, geschlechtsreifen Zustand. Das Regenerations- vermögen ist eine in hohem Masse nützliche Eigenschaft der Tiere, eine Schutzeinrichtung für dieselben, was, abgesehen von anderen Erwägungen, schon aus der Thatsache hervorgeht, dass dieses

er

Vermögen, soweit nur der Grad der Komplikation im Bau es gestattet, immer dort und für diejenigen Teile besonders aus- gebildet ist, wo die natürlichen Lebensbedingungen überhaupt erössere Einbussen oder doch den Verlust bestimmter Teile bei den Tieren mit sich bringen. Im letzteren Falle sind es gerade äussere Organe wie Beine oder Kiemen, die dem Angreifer zunächst und leicht zum Opfer fallen. Die Fähigkeit, gerade diese und keine anderen Organe wieder erzeugen zu können, lässt uns die Bedeutung des Regenerationsvermögens als einer Schutzeinriehtung ganz besonders deutlich erkennen,

Sitzung am 16. Februar 1898.

Herr Prof.Strahl: Über „Entwieklungsgeschichtedes Menschen“. Redner schildert wesentlich die auf dem Wege der vergleichenden Anatomie gewonnenen Anschauungen, die man sich heute über die erste Bildung der Embryonalhüllen des Menschen machen muss. Zur Erläuterung des Vorgetragenen wird zum Schluss eine Serie von gut erhaltenen menschlichen Embryonen im Alter von 3 Wochen bis zu etwa 3 Monaten teils in ihren Embryonalhüllen, teils im Zusammenhang mit denselben demonstriert.

Sitzung am 8. Mai 1898.

Herr Prof. Sommer: Bericht über das Hospital in Bieetire,

Sitzung am 20. Juli 1898.

Herr Prof. Elbs: Über die Vorgänge beim Färben. An der Hand zahlreicher Experimente führte der Redner unge- fähr folgendes aus: Zum Färben eignen sich nicht alle farbigen Körper, sondern nur die Farbstoffe. Solche Farbstoffe werden nicht durch Bindemittel wie Leim oder Firniss auf die zu färbenden Stoffe aufgeklebt, sondern sie haften vermöge ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften unmittelbar auf ihrer Unterlage. Dieses Anhaften der Farbstoffe auf Geweben beruht entweder auf einer chemischen Verbindung mit der Substanz des Gewebes, oder auf einer Lösung durch das Gewebe. Im ersten Falle bildet ein

SEN

saurer oder basischer Farbstoff ein Salz mit der Substanz des Gewebes; dies tritt meist ein bei Wolle, Seide, Leder, Eiweiss und dergl., da diese Körper sowohl die Rolle von Basen wie von Säuren spielen können. Anders liegt die Sache bei Baumwolle und Leinen, die weder Basen noch Säure sind, also Farbstofte chemisch nicht fixiren können und deshalb von einer Menge von Farbstoffon, die Seide und Wolle schön färben, gar nicht ange- färbt werden. Diese Fasern haben aber für manche Klassen von Farbstoffen ein Lösungsvermögen, nehmen sie auf und färben sich auf diese Weise. Eine dritte Art von Färbeverfahren erzeugt auf mehr oder weniger umständliche Weise den eigentlichen Farb- stoff erst auf dem Gewebe selbst und bewirkt dadurch eine fest- haftende Färbung. Dieser Weg wird begangen bei den Alizarin- farben beim Indigo, sowie bei einer Reihe dunkelgrüner, schwarz- blauer und schwärzer Farbstoffe und führt natürlich zum Ziele, einerlei, welches auch die chemische Natur des zu färbenden (Gewebes ist. Ein gefärbter Körper, welcher unter keinen der drei genannten Fälle passt, ist überhaupt kein Farbstoff und kann für das eigentliche Färben irgendwelcher (sewebe keine Ver- wendung finden.

Sitzung am 9. November 1898.

Herr Dr. Henneberg: Bau und Entwickelung der Mam- marorgane. Der Vortragende leitet an der Hand von Zeich- nungen die Säugetierzitze von den primitivsten Formen bei Echidna und Kalmaturus ab. Hierauf giebt er unter Vorweisung von Prä- paraten aus der Sammlung des zoologischen Instituts einen Über- blick über die Zahl und Stellung der Milchdrüsen bei den ver- schiedenen Säugetierspecies und geht sodann näher auf seine Beobachtungen über die Entwickelung der Milchdrüsen bei der Ratte ein. Hervorgehoben wird dabei Ausdehnung und Lage des Milchstreifens und der Milchleiste auf der Extremitätenleiste, der Verlauf der Milchleiste, dorsalwärts von der hinteren Extremität und das spätere Auftreten der Freginalzitzen. Einige mikro- skopische Präparate von Rattenembryonen dienten zur Erläuterung des Vorgetragenen.

Sitzung am 8. Dezember 1898.

Herr Privatdozent Dr.Koeppe: Uber die künstliche Er- nährung des Säuglings und gewisse Nachteile dieser

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Ernährung. Entgegen der oft geäusserten Anschauung, dass heutzutage die künstliche Ernährung der Säuglinge ebenso leicht und sicher sei, als die natürliche, führte der Redner aus, dass es nicht an dem sei, vielmehr immer noch die natürliche Ernährnng an der Mutterbrust das beste ist, uud eine künstliche Ernährung die natürliche als die normale, zum Vorbild zu nehmen hätte. Neue Methoden, nach denen sowohl die natürliche, wie die künst- liche Ernährungsweise untersucht werden, geben Aufschluss dar- über, dass zwischen beiden Ernährungsformen noch keine Über- einstimmung besteht und auch, wie Nachteile der künstlichen Ernährung vermieden werden können. Die Untersuchungen des Vortragenden beziehen sich auf den Salzgehalt der Frauen- und Kuhmilch und erfolgten durch Ermittelung der Gefrierpunkts- erniedrigung und der elektrischen Leitfähigkeit beider Milcharten. Der Vorteil dieser Untersuchungsmethoden liegt unter Anderem noch darin, dass nur wenig Untersuchungsmaterial notwendig ist, also von der Frauenmilch mehrere Proben eines Tages gesondert untersucht werden konnten, während z. B. die chemische Analyse viel Material braucht, und daher die Milch des ganzen oder meh- rerer Tage gemischt zur Untersuchung kommt. Die praktischen Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich, kurz zusammengefasst, in folgendem wiedergeben: Bei der natürlichen Ernährung an der Mutterbrust erhält der Säugling 1. zu den verschiedenen Mahl- zeiten ganz verschiedene Mengen Milch, 2. ist die Milch der ein- zelnen Mahlzeiten verschieden in Bezug auf den Gehalt an Mole- külen insgesammt, verschieden in Bezug auf den Salzgehalt, 3. bestehen grössere Unterschiede in der Milch verschiedener Tage in diesen Punkten und 4. noch ın Bezug auf den Gehalt an Eiweiss, Fett und Milchzucker. Im Gegensatz zu dieser reich- haltigen Abwechselung zwischen den einzelnen Säuglingsmahl- zeiten bei der natürlichen Ernährung ist die aus Kuhmilch im Soxhlet-Apparat nach Vorschrift bereitete künstliche Säuelings- nahrung eine höchst einförmige, da die Marktmilch, weil die Milch vieler Kühe gemischt wurde, eine ausserordentlich gleich- mässige, sich gleichbleibende ist. Da nun eine eintönige Ernäh- rung, auch wenn sie reichlich ist, bei Erwachsenen Krankbeits- beschwerden hervorruft, wie z. B. das Auftreten von Scorbut auf Schiffen, in Gefängnissen u. s. w. beweist, so liegt es nahe, für die Gesundheitsstörungen der Säuglinge, welche mit Dauer- milch genährt werden, für das Auftreten von Dyspepsien, Anämie

Öbstipation und vor Allem der Barlow’schen Krankheit, des Scor- buts der Säuglinge, diese falsche Ernährung verantwortlich zu machen. Bei einer Umfrage unter 300 Ärzten konnte Professor v. Starck (Kiel) ebenfalls nur diese Ursache des Entstehens der Barlow’schen Krankheit ermitteln. Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht auch die Heilung der Krankheit bei einer Ände- rung der Ernährungsweise. Während dieser Nachteil der künst- lichen Ernährung wie er bekannt ist, sich leicht vermeiden lässt, haben die Untersuchungen ausserdem noch dargethan, dass merk- liche andere Verschiedenheiten der Frauen- und Kuhmilch bestehen, deren Beseitigung zur Zeit noch nicht möglich ist. Solange aber die künstliche Ernährung der natürlichen nicht absolut gleich ist, solange kann ohne gewichtige Gründe eine Mutter von ihrer Pflicht, ihr Kind selbst zu nähren, nicht entbunden werden.

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Sitzungsberichte der medicinischen Abteilung.

Vorsitzender: Herr Vossins. Schriftführer: Herr Poppert, vom 24. November 1896 an Herr Walther.

Sitzung am 10. November 1896.

Herr Steinbrügge: Über Meniere’sche Erkrankungs- formen. Steinbrügge bespricht die ersten, von Meniere ver- öffentlichten Mitteilungen über den später nach diesem Autor benannten Symptomenkomplex und erörtert darauf die Frage, ob gesunde Personen mit ganz normalen Gehörorganen, wie Meniere es in seinen Schlussthesen aussprach, von plötzlicher Labyrinth- blutung befallen werden können. Die Frage lässt sich dahin beantworten, dass allerdings seltene Fälle von muthmasslicher Labyrinthblutung bei scheinbar gesunden Individuen, ohne vor- aufgegangene ÖOhrenleiden und ohne Vorboten vorkommen, Fälle, bei denen es nicht gelingt, die krankhafte Störung, welche den Bluterguss veranlasste, nachzuweisen. Nichts destoweniger können wir nicht umhin anzunehmen, dass irgend eine krankhafte Störung in allen derartigen Fällen vorhanden sein müsse, sei es, dass die- selbe in einer plötzlichen Steigerung des Blutdruckes, in Cir- culationsstörungen, in einer Schwächung der Labyrinthgefäss- wandungen, oder in einer pathologischen Veränderung des Blutes zu suchen sei. Eine Krankheit sui generis, welcher die Bezeichnung „Meniere’sche Krankheit‘ zukomme, existirt demnach selbstver- ständlich nicht, doch dürfte es gestattet sein, diese Bezeichnung für diejenigen Fälle beizubehalten, bei welchen sich die eigent- liche Ursache der Labyrinthblutung nicht auffinden lässt, während im übrigen die Benennung „Meniere’scher Symptomenkomplex‘ vorzuziehen sein würde, unter der Voraussetzung, dass dieselbe durch sehr verschiedene Ursachen bedingt sein kann.

Vortragender erinnert an die Beobachtung, dass beim weib- lichen Geschlecht die Menstruationsperiode, namentlich aber die Unterdrückung der Menses eine gewisse Prädisposition für Laby- rinthblutungen zu schaffen scheine: er gedenkt der traumatischen Fälle, einschliesslich der durch Knallwirkung erzeugten, oft mit Ruptur des 'Trommelfells verbundenen Labyrinthläsionen und bespricht die Labyrinthhämorrhagieen, welche bei Caissonarbeitern auftreten können, wobei insbesondere die kürzlich von Alt mit- geteilten Beobachtungen Berücksichtigung finden.

Hinsichtlich der pathologisch-anatomischen Untersuchungen wird daran erinnert, dass ein so günstiges Zusammentreffen der Umstände wie bei dem bekannten Meniere’schen Falle, welcher wenige Tage nach der Erkrankung zur Obduktion kam, sich seit- dem noch nicht wieder ereignet hat. Die Zahl der anatomischen Labyrinthuntersuchungen bei Meniere’schen Erkrankungsformen ist noch gering, weil das Labyrinthleiden an und für sich nicht zum Tode führt. Die Mehrzahl der anatomischen Befunde betriftt Personen, welche an Leukämie zu Grunde gegangen waren. Vor- tragender berichtet über die von Politzer, Gradenigo, Lannois, Alt und Pinelas veröffentlichten Sektionsbefunde, welchen er drei eigene Labyrinthuntersuchungen anreiht, deren letzte noch nicht veröffentlicht worden ist. Dieselbe betrifft einen 33jährigen, an Leukämie verstorbenen Mann, welcher kurz vor seinem Tode unter Meniere’schen Symptomen plötzlich auf beiden Ohren voll- ständig ertaubt war. Sämmtliche Schneckenwindungen, sowie der Vorhof und die Bogengänge zeigten sich mit lenkämischen Blut- extravasaten erfüllt.

Die Mehrzahl der bis jetzt bei Leukämie konstatierten Laby- rinthbefunde zeigte das Gemeinsame, dass bei denjenigen Fällen, welche bald nach dem ersten Auftreten Meniere’scher Symptome zum Exitus kamen, frische Extravasate in den labyrinthären Hohl- räumen gefunden wurden, während bei längerer Dauer des Leidens auch die Residuen reaktiver Entzündung, bestehend in Neubildung von Bindegewebe und späterer Verknöcherung desselben, sich daselbst manifestierten.

Nach Besprechung des gewöhnlichen Verlaufes der Meniere- schen Erkrankungsformen erörtert Vortragender die schon von Meniere selbst konstatierte Aussichtslosickeit therapeutischer Mass- regeln, insbesondere in veralteten Fällen. Zum Schluss wurden Labyrinthpräparate demonstriert, welche von den erwähnten leu- kämisch Kranken herstammten. 10*

148 Sitzung am 24. November 1896.

1. Herr Vossius: Zwei Magnetoperationen. Der Vor- tragende berichtet über zwei Fälle von Perforationsverletzungen des Auges durch einen Eisensplitter, welcher mit dem Magneten operativ entfernt wurde.

Fall 1. Dem einen Patienten, einem 37jährigen Cement- fabrikarbeiter, war beim Schärfen eines Mühlsteins von seinem Nachbar ein Eisensplitter ins linke Auge geflogen; er glaubte, (dass das Eisenstückchen wieder abgesprungen sei, und wurde von seinem Arzt in dieser Annahme bestärkt. Die Pupille war nach der Verletzung erweitert; aus dem Auge kam etwas Blut. Nachı wenigen Tagen war das Auge heil, so dass er wieder arbeiten konnte. Das Sehvermögen blieb schlecht, nach Aussage des Arztes, weil noch etwas Blut im Auge sei; Tropfen, welche die Pupille verengten, hatten keinen Einfluss auf die Sehstörungen. Da das Sehvermögen, besonders bei schlechter Beleuchtung, stetig abnahm, Überführung in die Klinik am 6. November d. J., 3'/, Monate nach der Verletzung. Auge reizlos, oben innen vom Hornhaut- rande 3 mm lange, lineare Perforationswunde der Sklera. Iris erasgerün verfärbt (Iris des rechten Auges blau). Pupille maxi- mal erweitert, reaktionslos, frei von Synechieen. Unmittelbar hinter der Linse ein paar feine Blutstreifen, graue, bewegliche Trübungen im vorderen Glaskörperabschnitt, die zum Teil nach oben innen zur Gegend der Perforationsnarbe zogen. Auf dem Boden des Glaskörpers unten aussen vor dem roten Augenhinter- grund eine weissliche, dunkel gefleckte Gewebsmasse, Fremdkörper aber nicht siebtbar. Hemeralopie; am Förster’schen Photometer wurden 200 qmm Beleuchtungsfläche zu der Erkennung der Striche erforderlich. S— */,,. Gesichtsfeld im allgemeinen konzentrisch eingeengt, nach oben innen sektorenförmiger Defekt. Mit Rück- sicht auf die grasgrüne, siderotische Verfärbung der Iris, die Hemeralopie, die Gesichtsfeldstörung und die Perforationsnarbe bei Anwesenheit von zum Teil noch blutiggefärbten Glaskörper- trübungen wurde unten aussen an Stelle der weisslichen, dunkel- sefleckten Gewebsmasse im Glaskörper ein Eisensplitter diagnosti- ciert und am 16. November nach Anlegung eines Skleralschnittes im unteren äusseren Bulbusquadranten mittels des Elektromagneten von Hirschberg ein quadratischer, 2 bis 3 qmm grosser Eisen- splitter ohne Glaskörperverlust extrahiert. Normaler Heilungs-

149°

verlauf der durch drei Suturen geschlossenen Conjunctivalwunde. Sehvermögen wie vor der Operation').

Von besonderem Interesse war das Vorhandensein der Heme- ralopie, welches Vossius schon früher bei intraocularen Eisen- splittern neben einer Pigmentierung der Retina, welche der Pig- mentierung bei Retinitis pigmentosa ähnelte, in mehreren Fällen beobachtet und als wichtiges Symptom für die Diagnose eines intraoeularen Eisensplitters im zweifelhaften Falle erkannt hat. Neuerdings hat E. v. Hippel ebenfalls auf das Vorkommen von Hemeralopie hingewiesen, die frühere Mitteilung des Vortragenden ?) bestätigt und ihr Auftreten ebenso wie Vossius durch die Netz- hautdegeneration erklärt.

Fall 2. Die zweite Verletzung hatte einen l5jährigen Schlosser betroffen, welchem beim Lochen einer Eisenplatte von seinem Nachbar ein Eisensplitter ms rechte Auge geflogen war. Sofortige Überführung in die Klinik am 6. November d. J. Abends. 6 mm lange Perforationswunde oben aussen in der Hornhaut, ein wenig über den Limbus in die Sklera reichend, glattrandig, linear. Linsengrosser Irisprolaps mit Verzerrung der Pupille nach aussen. Unten im Kammerwinkel eingekeilt ein viereckiges Metallstückchen, kleines Hyphäma. Am 7. November früh in Narkose bei dem sehr empfindlichen Patienten Abtragung des Irisprolapses, Einführung des Magneten, welcher den Eisensplitter aus dem Kammerwinkel hervorzog aber nicht aus der Wunde nach aussen beförderte. Sechs- bis siebenmalige Einführung des Magneten war vergebens, da sich immer eine Irisfalte vorlegte, welche mit dem Eisen- splitter folete, an der Wunde aber zurückschnellte.. Bei dem letzten Versuch trat aussen unten Iridodialyse beim Ausziehen des Magneten ein, indem wieder die Irisfalte mit dem Eisensplitter dem Magneten folgte und an der Wunde sich abstreifte. Wegen Anfüllung der Kammer mit Blut musste von weiteren Versuchen Abstand genommen werden. Schluss der Wunde im Limbus durch

!, Am 5. Dezember war S = ‘Jıs, Hemeralopie unverändert, Auge reiz- los, Glaskörper klarer.

?) Man vergleiche: a) A. Vossius, Zur Diagnose und Begutachtung von veralteten Unfallverletzungen des Auges durch Stahlsplitter. Ärztliche Sach- verständigen-Zeitung 1896, No. 7. vom 1. April. b) E. v. Hippel, Über Nutz- hautdegeneration durch Eisensplitter nebst Bemerkungen über Magnetextraction. Gräfe’s Archiv für Ophthalmologie. Bd. 42, Heft 4, ausgegeben am 3. No- vember 1896.

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eine Sutur. Nach Aufsaugung des Blutes traten etwas Schmerzen ein, Auge stark injieiert. Cataracta traumatica. Fremdkörper von einer ockergelben Kapsel umgeben unterhalb des unteren Pupillenrandes. Am 18. November zweite Magnetoperation. Lanzen- schnitt im unteren Limbus mit Scheere noch etwas erweitert; da Fremdkörper in der Kapsel festsass und dem Magneten nur bis an die Wunde folgte, Lockerung desselben mit einem Spatel aus der Kapsel nunmehr glückliche Entfernung des 4 qmm grossen Eisensplitters mit dem Magneten. Heilungsverlauf glatt; gelbliche Kaspel noch auf der Iris sichtbar. Cataract quillt nicht stürmisch.

Der Vortragende betont die Wichtigkeit der Entfernung von Eisensplittern auch aus der vorderen Kammer, welche durch Iris- falten erschwert werden kann. Gelingt die Extraktion nicht, so können die Augen an Iridocyklitis erblinden und noch das unver- letzte Auge durch sympathische Ophthalmie gefährden. In einem anderen Fall von Vossius war die Entfernung des Fremdkörpers aus der Vorderkammer erst nach fünf Monaten gelungen. Das Auge hatte noch Lichtschein, erblindete aber nachträglich ganz; die Cornea und Conjunetiva wurden anästhetisch, und in der Horn- haut entwickelte sich eine bandförmige Trübung mit Blasen- bildung im Epithel.

2. Herr Strahl: Zur vergleichenden Anatomie der Placenta. Vortragender bespricht und demonstriert eine Serie von Präparaten, welche die Entwickelung der Placenta des Frett- chens zeigen. Aus derselben geht hervor, dass für das Frettchen die Ansicht derjenigen Autoren Bestätigung findet, welche eine direkte Beteiligung des vom Uterusepithel stammenden Syneytimus bei dem Aufbau der Placenta annehmen. Die Entstehung des- selben und seine weiteren Umbildungen, die eine Reihe von Ver- schiedenheiten gegenüber anderen Raubtieren aufweisen, werden an der Hand der vorgelegten Präparate erläutert.

Diskussion: Herr Bostroem, Herr Strahl.

3. Herr Markwald: Über einen Fall von Hodgkin- scher Krankheit mit eigentümlichem Verlauf, zugleich Beitrag zur Kenntniss der Nebenwirkungen des Arsens. Bei einem 56jährigen Manne hatten sich seit circa 3'/, Jahren starke Schwellungen sämmtlicher Lymphdrüsen herausgebildet, ohne Vergrösserung der Milz und ohne Veränderungen des Blutes. Innerlicher Arsengebrauch in Form von Solutio Fowleri und asia- tischen Pillen blieb ohne nennenswerten Erfolg, es traten dabei

aber mehrfach Entzündungen der Haut, Furunkel im Gesicht und sehr schmerzhafter und hartnäckiger Herpes zoster intercostalis auf. Durch subeutane Injektionen von Solutio Natri arsenicosi (v. Ziemssen) wurde ein sehr bedeutender Rückgang der Drüsen erzielt, doch entwickelten sich dabei an sämmtlichen Fingern viele mit entzündlicher Reizung einhergehende Warzen. Nach Aussetzen der Injektionen schwanden diese allmählich, während die Vergrösserung der Drüsen wieder beständig zunahm. Schild- drüsenfütterung hatte keinen Effekt, dagegen wurde durch Dar- reichung von Lymphdrüsensubstanz beträchtliche Verkleinerung bewirkt. Infolge eines Diätfehlers erkrankte der Patient dann an einem akuten Darmkatarrh, zu dem sich eine, von einem Panaritinum ausgehende Phlegmone der linken Seite gesellte, und weiterhin die Erscheinungen eines unvollständigen Darmver- schlusses. Im Verlauf von vier Tagen erfolgte dabei die fast vollständige Rückbildung der Lymphome; im Blute war nur zuletzt Vermehrung der Leukocyten wahrnehmbar. Patient starb bald nach Eröffnung der Phlegmone. Die Sektion ergab hochgradige Hyperplasie der sämmtlichen inneren Lymphdrüsen, von denen die vom kleinen Becken ausgehenden das Rektum komprimirt hatten. Den rapiden Schwund der Drüsentumoren führt Mark- wald auf das infektiöse Fieber zurück, die zuletzt beobachtete Vermehrung der Leukocyten sieht er als prämortale Erscheinung an.

Diskussion: Die Herren Hanau, Löhlein, Poppert, Bostroem, Diekore, Markwald.

Sitzung am 8. Dezember 1896.

1. Vor der Tagesordnung demonstriert Herr Vossius a) den Patienten, welchem ein Eisensplitter durch Skleral- schnitt vermittels des Elektromagneten aus dem Glas- körper extrahiert war. Die Heilung war reizlos verlaufen. Die Pupille hatte sich verengt, war aber noch etwas weiter geblieben als normal. Iris dunkelgrün verfärbt, Sehschärfe auf 6). gestiegen infolge Aufhellung der Glaskörpertrübungen, Heme- ralopie unverändert, ebenso die Herabsetzung des Lichtsinns am Förster’schen Photometer. Das Gesichtsfeld zeigte eine mässige Einengung nach oben, Farben etwas eingeengt.

b) Ausserdem stellt Herr Vossius einen Patienten von 24 Jahren vor, welcher seit fünf Jahren an Enophthalmus

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dexter mit periodischem Exophthalmus bei gebückter Körperstellung litt. Der Exophthalmus musste auf eine Blut- stauung in den Orbitalvenen der rechten Seite bezogen werden; er verschwand, sobald Patient nur wenige Sekunden den Kopf cehoben hatte, von selbst. '

2. Herr Poppert: Ein Fall von Laparotomie wegen Invagination bei einem achtmonatlichen Kinde. (Der Vortrag wird ausführlich veröffentlicht werden.)

Diskussion: Herr Markwald und Herr Poppert.

3. Herr Stieda: Über intrauterine Anwendung von Ballons zur Einleitung der Früh- und Fehlgeburt. Vortragender berichtet über fünf Fälle von künstlicher Früh- geburt und drei Fälle von künstlichem Abort, welche durch supra- eervicale Einführung von dünnwandigen Gummiblasen mit gutem Erfolg eingeleitet wurden. Bei den künstlichen Frühgeburten erwies sich ein Zug am Schlauch des Metreurynters als unnötig, bei den künstlichen Fehlgeburten jedoch wurde ein selbstthätiger Zug am Ballon angewandt. (Der Vortrag ist in der Monatsschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie Bd. ,V erschienen.)

Diskussion: Herr Löhlein.

SItzune am Ta"

Herr Gaffky erläutert in einem Vortrage die Einrichtung des vor kurzem neueröffneten hygienischen Institutes. Darauf wird unter seiner Führung das Institut in allen seinen Räumen eingehend besichtigt. (Eine eingehende Beschreibung des Instituts wird anderweitig erfolgen.)

Sitzung, am) 26.Jannar.1897,

Herr Kuhn: Über tiefe Sondierungen des Darm- kanals, sowie die Sondierung des Pylorus. Vortragender erörtert an der Hand zahlreicher Modelle, Zeichnungen und Appa- vate die Bedeutung und Tragweite des Spiralprinzips für ärzt- liche Sondierungszwecke, begründet sodann experimentell durch Zeichnungen und mathematische Beweisführungen den Gang seiner Apparate im Magen und Darme des Menschen unter Hinweis auf die mechanisch-physikalischen Voraussetzungen, nach denen der

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Magendarmkanal gebaut und aufgehängt ist, demonstriert seine fertigen Sonden (Ballsonde, einfache und zusammengesetzte Pylorus- sonde) und zeigt ihre Anwendung durch Einführung in den lebenden Körper.

Diskussion: Herr Sticker, Herr Riegel.

Sitzung am 9. Februar 1897.

1. Fortsetzung zu dem Vortrage des Herrn Kuhn: Über tiefere Sondierungen des Darmkanals, sowie die Son- dierung des Pylorus. Herr Riegel, Herr Kuhn.

2. Herr Hübner: Zur Histologie der Pinguecula. Vor- tragender schildert zunächst an der Hand des Materials der Giessener Universitäts-Augenklinik das klinische Bild des Lid- spaltenfleckes, welches im wesentlichen mit den Fuchs’schen Be- schreibungen übereinstimmte, und bespricht dann den histologischen Befund von fünf Pingueculae, welche Patienten der Klinik abge- tragen waren. Mit Hülfe der Tänzer-Unna’schen Orceinfärbung (alle anderen Methoden geben nicht annähernd solche Resultate) wurde festgestellt, dass die untersuchten Lidspaltenflecke fast ausschliesslich aus elastischen Klementen bestanden, und zwar handelte es sich namentlich um eine beträchtliche Hypertrophie und eine eigentümliche Degeneration der elastischen Fasern, wie diese von Fuchs schon genauer beschrieben sind. Aus den krüm- ligen Zerfallsprodukten der elastischen Fasern entstehen grosse, fast homogene, unregelmässig zackige, bisweilen mehr abgerundete Platten, die die charakteristische Orceinfärbung annehmen, wenn auch mit einer helleren Nuance. Dieselben waren in allen Prä- paraten besonders mächtig entwickelt, und zwar in dem der Horn- haut zugekehrten Teil. Ausser den zu fast unentwirrbaren Knäueln durcheinander geflochtenen hypertrophischen und degenerierenden elastischen Fasern und diesen aus ihren Zerfallsprodukten ent- standenen Konkrementen fanden sich spärliche hyalindegenerierte Bindegewebstasern. Bisweilen umschlossen dieselben die elastischen Elemente gegen den Limbus hin in Gestalt eines mehr oder minder breiten Saumes. Sie gaben nach van Gieson die Ernst’sche Hya- linreaktion, die an den elastischen Fasern und ihren Degenera- tionsprodukten nie gelang. Vielmehr färbten sich diese mit den van Gieson’schen Gemisch brännlichgelb. Die von Fuchs als Ablagerung einer freien „hyalinen“ Substanz beschriebenen Gebilde,

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welche zur Bildung von eigentümlichen Konkrementen führt, die nach Fuchs die Mehrzahl der Pingueculaläppchen zusammensetzen, wurden in keinem Präparat vermisst, traten aber den elastischen Elementen gegenüber sehr in den Hintergrund. Sie schienen dem Amyloid nahezustehen und stellen vielleicht ein weiteres Degenerationsstadium der elastischen Fasern dar. Vortragender macht auf das verschiedene färbliche Verhalten der Degenerations- produkte der elastischen Fasern, der Bindegewebsfasern und jener amorphen Schollen aufmerksam, welche von Fuchs alle drei als Hyalin bezeichnet werden. Hyalin im Ernst’schen Sinne sind nur die degenerierten Bindegewebsfasern, dagegen nicht die Degene- rationsprodukte der elastischen Fasern, welche nie die Ernst’sche Reaktion gaben, sondern ihre charakteristische Färbbarkeit mit Orcein beibehielten. Weder Hyalin im Sinne Ernst’s, noch elastischer Natur nach Massgabe der Orceinfärbung sind die amorphen Schollen, deren Natur nicht glanz klar ist.

Die Untersuchungen rechtfertigen den Schluss, der, um ver- allgemeinert werden zu können, noch durch eine grössere Zahl von Beobachtungen gestützt werden müsste, dass die Hauptrolle bei der Bildung des Lidspaltenflecks dem elastischen Gewebe zukommt. In ätiologischer Beziehung dürfte vielleicht das mecha- nische Moment der Schrumpfung in Betracht kommen, welches schon physiologischer Weise bei der Bildung der elastischen Fasern eine Rolle spielen soll. Die Schrumpfung wäre eine Folge der durch Einwirkung von äusseren Schädlichkeiten im Bereich der Lidspalte gesetzten chronischen Entzündungen der Bindehaut. Eine epitheliale Form, wie sie Sgrosso beschreibt, Konnte nicht konstatiert werden. Nur in einem Präparat fanden sich in dem sonst normalen, vielleicht um einige Zelllagen verdickten Epithel pathologische Wucherungsprozesse, ähnlich den Epithelzwiebeln, wie sie beim Epitheliom so häufig sind. Einen Zusammenhang zwischen Lidspaltenflecke und Flügelfell im Sinne Fuchs’ stellt Vortragender auf Grund der klinischen Beobachtungen und der histologischen Untersuchungen von circa 40 abgetragenen Flügel- fellen aus der Sammlung der Giessener Augenklinik als unwahr- scheinlich hin.

Sitzung. am„23..Eebrwarı 1897. 1. Herr Weissgerber: Über einen Fall von geheilteı Sinusthtrombose nach Mittelohreiterung.

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Der Hauptfortschritt, den uns die Hirnchirurgie ım den letzten fünf Jahren gebracht hat, betrifft wohl ohne Frage das Gebiet der endocraniellen Eiterungen. Mussten auf anderen Gebieten in in dem Masse, als das Studium der Pathologie des Gehirns sich vertiefte und unsere klinischen Erfahrungen wuchsen, die Grenzen des operativen Handelns vielfach enger gezogen werden, vor allem der Behandlung der traumatischen Rindenepilepsie, so hat sich hier das Feld unserer Thätigkeit wesentlich vergrössert und die schönsten Erfolge gezeitigt. Diese Erfolge sind um so höher an- zuschlagen, als es sich meistens um Vorgänge handelt, die ohne Eingriff tödlich enden.

Die Unthätiekeit, womit man früher diesen Affektionen gegen- überstand, war zum Teil eine Folge davon, dass man das Gehirn für das Messer unnahbar hielt, und erst in den letzten ‚Jahren hat man auch hier den Grundsatz: „Ubi pus, ibi evacua* zur (seltung gebracht.

In der Ätiologie der endoeraniellen Eiterungen ist die eitrige Mittelohrentzündung an erster Stelle zu nennen und zwar kommen vornehmlich vier Krankheitszustände in Betracht, wenn zur Otitis media schwere cerebrale Erscheinungen hinzutreten: die epidurale Eiterung, die infektiöse Sinusthrombose, der Hirnabscess und die eitrige Leptomeningitis.

Es ist bekannt, wenn die Diagnose dieser Zustände auch mitunter leicht ist, wie kompliziert das Krankheitsbild sein kann und wie grosse Schwierigkeiten sich der klaren Erkenntnis oft entgegenstellen.

Für die richtige Auffassung des Krankheitsverlaufs und die Möglichkeit, den Fiterherd aufzusuchen und zu beseitigen, war besonders die Würdigung der vorher lange übersehenen Thatsache von Bedeutung, dass es sich bei der Verbreitung der Eiterung von dem Ohr auf den Schädelinhalt gewöhnlich um ein Fortwandern in der Kontinuität handelt, dass die Infektion der Dura und des Gehirns meistens durch direkten Kontakt mit erkranktem Knochen zustande kommt. Und da wir heute wissen, wo dieser Kontakt häufig stattfindet, so können wir in Fällen, wo wir die Anwesen- heit einer intracraniellen Komplikation nur vermuten, uns direkt den Weg dorthin bahnen und brauchen nicht auf Zeichen zu warten, deren Eintritt für den Kranken oft bereits von verhängnissvoller Bedeutung ist.

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Durch das Fortschreiten des Entzündungsprozesses vom Knochen auf die Dura ist der Sinus transversus der Gefahr der thrombophlebitischen Erkrankung am häufigsten ausgesetzt. Zwar kann diese phlebitische Thrombose auch indirekt, durch die Fort- setzung kleiner Venenthromben in den Sinus transversus hinein, veranlasst werden, oder durch Vermittelung eines Sinus petrosus, des Sinus cavernosus, oder des Bulbus der Jugularvene, die vom Boden der Paukenhöhle aus infiziert wurde. In der weit über- wierenden Mehrzahl der Fälle jedoch sehen wir die genannte Komplikation in der Weise sich entwickeln, dass die otitische Eiterung von ihrem Hauptsitz, der Paukenhöhle, weiter kriecht auf das Antrum und die hier einmündenden Oellulae mastoideae und schliesslich nach kürzerer oder längerer Zeit in der Fossa sigmoidea die Dura erreicht. Jetzt wird auch diese in den Zer- störungsprozess mit hineingezogen, dem sie zunächst noch ver- schieden lange Zeit widersteht. Wir finden sie dann meist ent- zündlich verdickt, fibrinöseitrig belegt, dem Knochen anliegend oder durch Granulationsgewebe, durch einen perisinuösen Abscess - von seiner Wandung abgedrängt, iu vorgeschrittenen Fällen miss- farbig, gangränös und vielleicht schon perforiert.

Diesen Veränderungen voraus geht die Bildung des Sinus- thrombus, der zunächst noch nicht inficiert zu sein braucht, dessen eitrige Infektion jedoch bei längerem Bestand, wenn nicht Kunst- hülfe dazwischentritt, nie ausbleibt. Und hiermit ist der Prozess in ein akutes, sehr gefährliches Stadium getreten: es droht die Pyämie mit ihren Folgeerscheinungen.

Sie wissen, dass die Krankheit in dieser Phase ihrer Ent- wicklung früher als hoffnungslos galt und ihre Behandlung nur symptomatisch sein konnte. Das ist jetzt anders geworden.

Nachdem Zaufal im ‚Jahre 1880 die Idee ausgesprochen hatte, den Sinus freizulegen und von seinem jauchigen Inhalt zu befreien und gleichzeitig, um die Verschleppung infektiösen Materials in die Blutbahn zu verhindern, die Vena jugularis interna zu unter- binden, sehen wir diesen Vorschlag, nach einigen misslungenen Versuchen, erst in den letzten Jahren zur methodischen Ausfüh- rung gereift.

Bedeutet die Schwartze’sche Aufmeisselung des Warzenfort- satzes und des Antrum mastoideum für die ersten Stadien der Krankheit einen Eingriff von grösster Wichtigkeit, so ist die Auf- deckung des erkrankten Sinus und Entfernung seines Inhalts ein

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gewaltiger therapeutischer Schritt weiter und bringt auch hier erst den Grundsatz in der Behandlung jeder fortschreitenden Eiterung: Freilegung des ergriffenen Gebiets in ganzer Ausdeh- nung, zur thatsächlichen Ausführung.

Und die Früchte dieses Vorgehens sind hier in gleicher Weise gute. Wir sind in der Lage, die verhältnissmäsig noch kleine Zahl geheilter Fälle durch einen weiteren zu vermehren, der von Herrn Professor Dr. Poppert operiert worden ist und in mehrfacher Hinsicht Interesse verdient.

Der Fall betrifft eine 20jährige Patientin J. L.; sie stammt, aus gesunder Familie und ıst früher nie ernstlich krank gewesen, insbesondere hat sie nie an Ohrenausfluss gelitten. Nachdem 8 Tage zuvor eine leichte Angina vorausgegangen, wurde Patientin, die sich bis dahin wieder ganz wohl gefühlt hatte, am 26. August 1596 gegen Abend von heftigen anhaltenden Schmerzen im rechten Ohr befallen. In der darauf folgenden Nacht entleerte sich Eiter in ziemlicher Menge aus diesem Ohre, während die Schmerzen alsbald wesentlich nachliessen. Die folgenden Tage bis zum 30. August bestand noch eine geringe Eiterabsonderung aus dem Ohre fort. Patientin lag während dieser Zeit meist zu Bett. Als sie am 30. August wieder aufstand, hatten Ausfluss und Schmerzen ganz aufgehört. Nach dem Aufstehen hatte sie einen leichten Frost, fühlte sich jedoch die nächsten Tage wohl.

Am 9. September stellten sich wieder Schmerzen im Ohr ein und Fieber. Am 10. November hatte Patientin einen ausgesprochenen Schüttelfrost, der etwa 10 Minuten anhielt und sich am 11. No- vember und besonders stark am 12. November wiederholte. Die Schmerzen im Ohr hatten bald wieder nachgelassen, jedoch klagte Patientin über allgemeine Mattigkeit; am 13. November wurde sie der klinischen Behandlung überwiesen. Bei der Aufnahme macht Patientin einen etwas apathischen Eindruck; der allgemeine Status bietet im übrigen keine Besonderheiten dar. Im rechten Gehör- gang findet sich eine geringe Menge eitrigen Sekretes. Die äussere Umgebung des Ohres zeigt keine Veränderungen, nur ist der Warzenfortsatz schmerzhaft auf Beklopfen. Am Hals, ent- sprechend dem Verlauf der grossen Gefässe, besteht keine Schmerz- haftigkeit auf Druck, auch ist weder Infiltration, noch ein Strang zu fühlen. Am Abend desselben Tages hat Patientin einen Schüttelfrost von etwa '/,stündiger Dauer, die Temperatur erreicht 400, der Puls ist entsprechend beschleunigt. Nach diesem Be-

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funde und dem seitherigen Verlauf musste die Diagnose zunächst auf akute Mittelohreiterung gestellt werden, die wahrscheinlich auf die Zellen des Warzenfortsatzes übergegangen war, und um dem Eiter freien Abfluss zu schaffen, war die Eröffnung des Warzenfortsatzes bis in die Paukenhöhle durchaus indiciert.

Am 14. November wird der Prozessus mastoideus durch einen bogenförmigen Schnitt freigelegt. Das Periost erscheint nicht verändert. Schon nachdem die äusserste Corticalis durchmeisselt, dringt aus den kleinen Spalträumen des Knochens Eiter hervor. Der Knochen ist hyperämisch, nur wenig eitrig eingeschmolzen, an einzelnen Stellen von Granulationen durchsetzt. Der Eiter ist nicht übelriechend. Der Warzenfortsatz wird, soweit die Knochen- räume mit Eiter erfüllt sind, teils mit dem Meissel, teils mit der schneidenden Knochenzange entfernt, die Aufmeisselung in das Antrum mastoideum hinein fortgesetzt, der eitrige Inhalt aus Antrum und Paukenhöhle ausgelöffelt. Es werden auf diese Weise etwa ?/, der Aussenwand des Warzenfortsatzes weggenommen. Eine Eröffnung der Schädelhöhle findet nicht statt. Die Wund- höhle wird mit Jodoformgaze austamponiert. Am folgenden Tage, am 15. November, ist in dem Befinden der Patientin keine wesentliche Veränderung eingetreten. Temperatur 38,9, 38,2. Abends wieder ein Schüttelfrost. Am 16. November schwankt die Temperatur zwischen 40,4 und 37,2. Am 17. November geht sie von 38,2 zur Norm, um später wieder auf 40 anzusteigen.

Am 18. November wird die Innenwand des Warzenfortsatzes teilweise weggenommen und der Sinus sigmoideus aufgedeckt. Zwischen Fossa sigmoidea und Sinus zeigt sich eine geringe Menge Eiter. Es wird nun zunächst von weiteren Manipulationen am Sinus Abstand genommen und die Vena jugularis interna über der sich vor der Narkose leichte Druckschmerzhaftigkeit hatte feststellen lassen freigelegt. Dies gelingt ohne Mühe, ihre Umgebung erweist sich nicht infiltriert, ihre Wand selbst nicht verändert, lässt sich zusammendrücken, um sich wieder auszu- dehnen, enthält hier also keinen Thrombus. Sie wird durch eine einfache Ligatur in der Mitte des Halses abgebunden. Hierauf wird von der bereits vorhandenen Trepanationsöffnung aus die Wandung der Fossa sigmoidea so weit weggenommen, dass der vom oberen Knie absteigende Schenkel des Sinus in seiner ganzen Breite und einer Länge von 21/, cm freiliegt. Nach Spaltung der eitrig belegten verdickten Sinuswand entleert sich Eiter, der

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übrige eitrige Inhalt wird vorsichtig aufgetupft; man kommt nicht auf einen festen Abschluss durch einen peripheren oder centralen Thrombus, zum Schluss erfolgt aus dem peripheren Ende eine kleine Blutung, die auf Tamponade alsbald steht.

Der weitere Verlauf war ein günstiger. Es bestand noch mehrere Tage ein intermittierendes Fieber. Sehüttelfröste traten nicht mehr auf. Vom 28. November an blieb Patientin dauernd fieberfrei. Die Wunde wurde alle 1-2 Tage tamponiert; die Eiterung, die ersten Tage mässig, lässt rasch nach, und die Höhle füllt sich mit Granulationen. In entsprechender Weise bessert sich das Allgemeinbefinden. Die nach der Operation sich zeigende Faecialisparese bleibt zunächst unverändert. Störungen von Seiten anderer Organe waren niemals aufgetreten. Am 12. Ok- tober 1896 konnte Patientin mit mässig secernierender Wunde entlassen und in ambulatorische Behandlung genommen werden. Weiterhin verschwindet die Sekretion ganz, die Parese geht langsam zurück.

Wenn wir an der Hand des eben Gehörten das Krankheits- bild der otitischen Sinusthrombose und ihre Behandlung noch einer kurzen Betrachtung unterziehen, so muss zunächst in Bezug auf die Ätiologie unser Fall als besonders bemerkenswert bezeichnet werden. Denn am häufigsten sehen wir die Erkrankung ent- stehen bei der chronischen Ohreiterung, zumal wo es sich um Cholesteatom handelt; ferner, wo es durch Polypenbildung in der Paukenhöhle zu zeitweiliger Eiterverhaltung und infolge dessen zu mehr oder weniger akut einsetzenden Exacerbationen der Ent- zündung kommt. Auch das Auftreten der akuten Mittelohr- eiterung bei unserer Kranken nach einer Angina verdient her- vorgehoben zu werden.

Durch welche klinischen Erscheinungen nun giebt sich die infektiöse Sinusthrombose zu erkennen? Sie sind im Beginn oft recht unbestimmt. Der Schüttelfrost, das Fieber liessen in unserm Falle am ersten Krankheitstage in der Klinik zum mindesten an eine Eiterverhaltung denken, vielleicht durch Übergreifen des Entzündungsprozesses von der Paukenhöhle auf die Zellen des Warzenfortsatzes. Trotz der Aufmeisselung des Knochens, dessen eitrige Infiltration sich äusserlich durch nichts zu erkennen ge- geben hatte, eine leichte Drucksehmerzhaftigkeit ausgenommen, sehen wir ein deutliches pyämisches Fieber fortbestehen, wie es durch die wiederholten Schüttelfröste, das rasche Ansteigen der

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Temperatur auf 40° und Zurückfallen zur Norm gekennzeichnet ist. Wir wissen jetzt, dass, wenn in derartigen Fällen nach der Resektion des Warzenfortsatzes das Fieber nicht sinkt und neue Schüttelfröste auftreten, wir in allererster Linie an eine Affektion des Sinus transversus zu denken haben.

Die Diagnose wird gesichert, wo als direktes äusseres Zeichen der thrombotischen Verstopfung des Sinus ihre Fortsetzung in die Jugularvene am Hals als Strang fühlbar wird. Dieses Zeichen fehlte hier. Ebenso wird oft vermisst oder ist durch diffuse Schwellung über dem Warzenfortsatz verwischt das Auftreten einer eireumseripten Schwellung an dessen hinterem Rand, als Ausdruck der auf das Emissarium mastoideum fortgesetzten Throm- bophlebitis.

Zur Gewissheit wurde in unserem Falle die Annahme der Sinuserkrankung durch die Freilegung desselben in der Fossa sig- moidea. Dieselbe ist in jedem zweifelhaften Falle angezeigt. Wir erkennen die thrombophlebitische Erkrankung des Blutleiters leicht bei Verfärbung und Nekrotisierung seiner Wand bei bereits zer- fallenem Thrombus; in anderen Fällen schafft uns erst eine Probe- punktion Klarheit über seinen Inhalt. Er kann fibrinös-eitrie belegt, mit Granulationen bedeckt sein bei normalem Inhalt. Respirations- und Pulsationsbewegungen werden normalerweise oft vermisst, in unserem Falle bestand vom Gehirn mitgeteilte Pulsation.

Nachdem die Erkrankung des Sinus festgestellt ist, empfiehlt es sich, wie auch hier geschehen, weiteren Manipulationen an demselben die Unterbindung der Vena jugularis interna voraus- zuschicken, denn es besteht die Gefahr, dass durch diese Mani- pulationen T'hrombenteile in Bewegung und in den Kreislauf gebracht werden. Doch gehen die Ansichten über den Wert dieser Unterbindung noch auseinander, und es unterlieet wohl auch keinem Zweifel, dass ihre Bedeutung in dem einzelnen Falle öfters überschätzt worden ist.

Man hat gegen die Unterbindung die Bedenken erhoben, dass durch die mit dem Freilegen der Vene unvermeidlich verbundenen Zerrungen und Verschiebungen leicht Thrombenteile gelöst werden könnten, wenn die Thrombose sich bis in die Vena jugularis und gar bis in die Nähe der Unterbindungsstelle erstreckt. In einigen Fällen von Sinusoperation hat man nach der ‚Jugularunterbindung Schüttelfröste und Metastasen auftreten sehen und den Einwand,

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dass diese nur durch die Ausräumung des Sinus veranlasst worden seien, durch diejenigen Fälle zu entkräften gesucht, wo dieselben Erscheinungen auftraten, trotzdem die Unterbindung vor der Aus- räumung oder sogar einige Tage danach ausgeführt worden war. Man hat ferner unter anderem mit Recht geltend gemacht, dass die Unterbindung nutzlos sei, wenn die Verschleppung von Thromben- teilen auf anderen Blutbahnen zustande käme.

Für die Venenunterbindung kann jedenfalls das Moment mass- gebend sein, dass die Jugularis interna den Hauptweg für die Emboli darstellt, und dieser Weg wird eben durch die Unter- bindung mit Bestimmtheit abgeschnitten. Es muss auch zugegeben werden, dass die Gefahr der T'hrombenlösung gelegentlich durch die Bewegungen und Erschütterungen des Sinus, resp. der Vene während der Operation noch vermehrt wird, aber doch nur ganz ausnahmsweise; bei vorsichtigem ÖOperiren dürfte diese Gefahr kaum grösser sein, als sie es schon vorher war.

Die Unterbindung dürfte gerade dann indieiert sein, wenn sich die Thrombose in die Jugularis erstreckt, denn hier in dem allen äusseren Insulten direkt ausgesetzten, gerade abwärts ziehen- den Gefässrohr ist die Gefahr der Thrombenbildung noch viel grösser als in dem geschützten, gewundenen Sinus und erscheint schon durch die Berührungen und Bewegungen des Halses, durch die Schluckbewegungen nahe gerückt. Und thatsächlich sehen wir gerade in diesen Fällen besonders häufig Lungenabscesse sich ausbilden. Wie weit es nach der blossen Spaltung des erweichten Thrombusabsehnittes und der Schaffung eines freien Abflusses nach aussen der Natur allein gelingt, durch die Bildung eines festen Abschlusses embolische Verschleppungen zu verhindern, wird sich erst nach grösseren Erfahrungen entscheiden lassen.

Nach Ausführung der Unterbindung wird der Sinus, so weit er krank erscheint, freigelegt und gespalten, resp. die äussere Wand teilweise exeidiert und der zerfallene Inhalt vorsichtig entfernt. Dies muss mit grosser Schonung geschehen, damit keine Verschleppungen direkt angeregt oder Verklebungen zerrissen und neue Infektionspforten gesetzt werden. Aus diesem Grunde ist auch zu vieles Manipulieren, durch Auskratzungen und ähnliches, gefährlich und dazu auch ganz überflüssig; die vollständige Aus- stossung nekrotischer und zerfallener Massen bleibt auch hier, unter einer regelmässig fortgesetzten Jodoformtamponade, am besten den natürlichen Heilungsvorgängen überlassen.

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Der

Ein ähnlicher günstiger Ausgang, wie in dem eben gehörten, ist zu erwarten in den Fällen, die nicht weiter kompliciert sind und früh zur Operation kommen. Mit der Ausdehnung der Throm- bose im Sinus und Fortsetzung auf die Vena jugnlaris wächst vor allem die Gefahr, dass Lungenabscesse veranlasst werden; denn unter den Metastasen sind es vorwiegend Lungenmetastasen, und diese geben ja eine sehr schlechte Prognose. Ebenso wächst mit der Krankheitsdauer auch die Gefahr, dass Leptomeningitis zutritt, nächst den Lungenabscessen die häufigste Todesursache. Natur- gemäss ist die Prognose auch dann schlecht, wenn die Thrombose bereits so weit nach unten fortgeschritten ist, dass hier ihre Grenze nicht mehr erreicht werden kann.

Es sollen noch kurz zwei Fälle erwähnt werden, bei denen der chirurgische Eingriff zu spät kam. In beiden handelt es sich um chronische Öhreiterung, die in der Kindheit entstanden war..

Fall 1. In dem ersten Fall bestand seit mehreren Wochen ein fieberhafter Allgemeinzustand mit Schüttelfrösten, Kopf- schmerzen, Delirien. Die Gegend des Warzenfortsatzes war stark entzündlich geschwollen, die Schwellung setzte sich längs der grossen Gefässe bis zur Mitte des Halses fort. Die Operation deckte den eitrie infiltrierten Warzenfortsatz auf, eine jauchige Thrombose des Sinus und der Vena jugularis interna. Die Throm- bose der Vena reichte bis hinter das Sternum. Unter diesen Umständen war auf einen Erfolg nicht zu rechnen. Der schlechte Allgemeinzustand hielt an, und drei Tage nach der Operation erfolgte der Exitus. Die Sektion ergab multiple subpleurale Lungenabscesse und ein jauchiges Pleuraexsudat. Die phlebitische Erkrankung zeigte sich auf den einen Sinus transversus beschränkt.

Fall 2. In dem zweiten Falle bestanden 2'/, Wochen lang ' vor der Operation starke Kopfschmerzen, Fieber mit Schüttel- frösten, zeitweise benommenes Sensorium. Nach der Aufmeisselung des äusserlich nicht veränderten eitrigen Warzenfortsatzes und Entleerung eines perisinuösen Abscesses, der durch eine kleine Fistelöffnung direkt in den jauchigen Sinus führte, hielten die genannten Erscheinungen an. Einige Tage später wurde die Vena jugularis am Hals freigelegt, nachdem sich Druckschmerzhaftigkeit daselbst eingestellt hatte, während eine Schwellung nicht nach- zuweisen war. Die Wand der Vene zeigte sich graugelblich eitrig infiltriert, beim Einschneiden entleerte sich eine geringe Menge Eiters. In gleicher Beschaffenheit setzte sich die Vene hinter

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das Sternum fort. Der Tod erfolgte am folgenden Tage. Bei der Sektion fand sich ausser der eitrigen Thrombophlebitis des rechten Sinus transversus eine eitrige Infiltration der angrenzenden Klein- hirnoberfläche, pyämische Abscesse in den Lungen und Nieren.

Die beiden letzten Fälle können uns als Beleg dienen für den Schluss, den wir aus dem vorher Gehörten ziehen müssen: Soll die Sinusoperation den erhofften Nutzen bringen, so muss sie frühzeitig gemacht werden, wenn möglich zu einer Zeit, wo die Thrombose noch auf ihren häufigsten Entstehungsort, die Pars mastoidea, beschränkt ist.

Wenn wir mit der Eröffnung des Schädels warten, bis die Eiterung sich auch äusserlich an ihm durch Schwellung verrät, wenn wir warten, bis zunehmende Kopfschmerzen, Delirien, Schwer- besinnlichkeit, Nackenstarre, Sopor uns die Beteiligung des Schädel- inhaltes mehr und mehr beweisen, wenn wir zögern, bis die Schwellung des Halses uns das centrale Fortschreiten der Phlebitis anzeigt, dann ist in den meisten Fällen der günstige Zeitpunkt bereits versäumt und die Krankheit dem Einfluss des vielleicht vorher so wirksamen Eingriffs entrückt.

9. Herr Löhlein: Über Torsion der Gebärmutter.

Wenn die Gynäkologen von „Torsion der Gebärmutter“ sprechen, denken sie zunächst wohl an die besonders von B. S. Schultze beschriebene Lageveränderung, die durch den Zug schrumpfender para- und perimetritischer Exsudate, durch die Ver- kürzung einer Douglas’schen Falte, hervorgebracht wird.

Im Gegensatz zu diesen meist nicht erheblichen, nur als Komplikation anderer Lageveränderungen, nämlich der patho- logischen Ante- und Retrodeviationen, uns interessierenden Lateral- torsionen des Uterus um eine in oder neben dem Organ liegende Drehungsachse hat sich in neuerer Zeit die Aufmerksamkeit mehr den weit ausgiebigeren Drehungen der Gebärmutter zugewandt, welche durch den Zug oder Druck seitens uteriner oder ovarieller Neubildungen zustande kommen.

Nachdem Skutsch im Jahre 1837!) den drei von ihm aus der Litteratur zusammengestellten hierhergehörigen Fällen von Virchow, Küster und Schröder einen vierten, in der Schultze- schen Klinik beobachteten, hinzugefügt hatte, in welchem wie bei den genannten Autoren ein grosses Myom die Torsion ver-

1) Centralbl. f. Gynäk. 1887, $. 652. 11*

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anlasst hatte, berichtete 1890 Küstner !) über zwei eigene Be- obachtungen. Das eine Mal war auch hier ein grosses Myom des Fundus uteri, das andere Mal ein linksseitiger Parovarialtumor die Ursache der Dislocation. Bei der Besprechung des Gegenstandes in J. Veit’s Handbuch der Gynäkologie (Bd. I, S. 110) hat jüngst Küstner erwähnt, dass er inzwischen bei Myom noch einen, bei Ovarientumoren zum mindesten noch zwei hierhergehörige Fälle gesehen habe. Mit Recht schlägt er vor, diese Art von aus- giebigen Drehungen des Corpus uteri um seine Achse, durch die es vom Mutterhals geradezu abgedreht zu werden droht (in dem von Virchow, Geschwülste, Bd. III, S. 161 mitgeteilten Fall war der Uterus infolge einmaliger Drehung um seine Achse in der Gegend des Orifieium internum bis auf einen dünnen Strang atrophiert), als „Achsendrehungen“ zu bezeichnen und sie dadurch von den eingangs erwähnten Torsionen zu unterscheiden, von denen sie in Bezug auf ihre klinische Bedeutung in der That erheblich abweichen.

Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass das Ereignis, um das es sich hier handelt, weit häufiger vorkommt, als es nach den spärlichen Angaben der Litteratur den Anschein hat. Nachdem einmal die Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, wird sicher das einschlägige Material, sowohl das bei den Obduktionen als das bei den Bauchoperationen gewonnene, bald wachsen, und wir werden hoffen dürfen, hierbei wie für die Diagnose, so bezüg- lich der pathologischen Bedeutung der Sache neue Anhaltspunkte zu gewinnen.

Was meine eigenen Erfahrungen betrifft, so verfüge ich zu- nächst über zwei Beobachtungen von Achsendrehung des Uterus, beide hervorgebracht durch den Zug grosser Ovarialkystome, deren Stiel im Wochenbett eine drei- malige, resp. einmalige Torsion erfahren hatte?). Beide Male war das Corpus uteri um nahezu 180° gedrelit, so dass beide Male der Untersucher bezüglich der Seite, von der die Geschwulst-

bildung ausging, getäuscht wurde. Beide Male war es im An-

schluss an die Stieltorsion zu ausgedehnten peritonitischen Ver- wachsungen gekommen, und die hiermit verbundenen Schmerz- empfindungen beherrschten, besonders im zweiten Fall (Fall XIII der l. e. angeführten Beobachtungen) das klinische Bild.

!) Centralbl. f. Gynäk. 1890, S. 785. 2) Conf. H. Löhlein, Gynäkologische Tagesfragen 1895, IV. Heft, S.8—10.

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Es ist nun in hohem Grade beachtenswert, dass beide Male in der Anamnese Urinbeschwerden verzeichnet sind, die weder durch die Gegenwart der Ovarialkystome, noch durch die Torsion des Geschwulststieles, noch durch die konsekutive adhäsive Peri- tonitis, wohl aber durch die Achsendrehung des Uterus erklärt werden können und müssen. Die eine Kranke (l. ce. Fall XII) gab an, dass der Leib zwar schon früher ausgedehnt gewesen sei, dass sie aber erst nach der ein Vierteljahr vor der Operation über- standenen ersten Entbindung infolge der Auftreibung des Leibes Unbehagen empfunden habe, „auch bestand seitdem häufig er- schwerte Urinentleerung“ Die andere Kranke hatte vier- mal, zuletzt im Mai 1893, geboren; sechs Wochen post partum traten Schmerzen im Abdomen auf, anfangs in der rechten Seite, später auch in der Mitte, seit Oktober 1893 besonders links. Bei tiefem Bücken das Gefühl einer im Leibe sich bewegenden Flüssig- keit. Im December 1893 etwa eine Woche lang Beschwerden bei der Urinentleerung. Operation am 12. April 1394.

Wir werden wohl nicht fehlgehen, wenn wir bei diesen beiden Frauen die vorübergehende Erschwerung des Urinirens darauf zurückführen, dass die Torsion des Uterus, welche durch den Zug der Ovarialkystome erzeugt war, nicht genau am innern Muttermund Halt machte, sondern auch auf den oberen Teil des Mutterhalses und so mittelbar auch auf die Blasenwand sich fort- setzte. Andererseits wird durch die Verziehung der Serosa uteri auch der peritoneale Überzug der Blase bis zu einem gewissen Grade in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Beides nicht in dem Grade, dass die Thätigkeit des Detrusor aufgehoben, wohl aber so weit, dass sie eine Zeit lang erschwert wurde. In diag- nostischer Beziehung wird man dem hier beobachteten Symptom in Zukunft einige Bedeutung zuerkennen müssen.

Wenn wir uns nunmehr zur Achsendrehung des schwan- geren Uterus wenden, so möchte ich zunächst eines Um- standes Erwähnung thun, der zweimal im Laufe der letzten Jahre diagnostische Zweifel bei dem die Krankenaufnahme besorgenden Assistenzarzt hervorrief: Es ist bekannt, dass der Uterus nor- maler Weise nicht rein median antevertiert-fektiert liegt, sondern mit einer leichten Drehung nach rechts; ebenso ist bekannt, dass diese mässige Torsion nach rechts bei der Untersuchung Hochschwangerer nicht selten besonders deutlich ausgeprägt ist. Auch der Anfänger kann dann die Drehung des Uterus um seine

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Längsachse an der Richtung der linken Uteruskante nach vorn, an der Lage der linksseitigen Anhänge, dem Verlauf des Liga- mentum rotundum und der Stelle, wo das Gefässgeräusch der linken Uterina am lautesten ist, unschwer erkennen.

Wo nun die Torsion neben der Anteflexion in der Schwanger- schaft besonders stark ausgeprägt ist, kann sie insofern zu diagnostischen Irrtümern führen, als die Vermutung einer ektopischen Schwangerschaft wachgerufen wird. Es ist dies, wie gesagt, zweimal in der hiesigen Klinik (1889 und 1892) der Fall gewesen. Beide Male handelte es sich um Wiederholt- schwangere mit elongirtem Mutterhals, beide Male bestand eine canz auffallende Weichheit des unteren Uterinsegments, beide Male kam die Erscheinung in der Mitte, resp. kurz nach der Mitte der Schwangerschaft zur Beobachtung. In dem einen Falle war ein plattes Becken mittleren Grades vorhanden.

Die untersuchenden Assistenzärzte hatten hier bei der Auf- nahme der Frauen, die wegen unbestimmter Schmerzempfindungen im Leibe zur Klinik kamen die eine ausserdem wegen inter- kurrenter Blutung im dritten Monat —, die nach vorn torquierte linke Kante des Uterus (d. h. des unteren Gebärmutterabschnitts) für das mässig vergrösserte Corpus uteri gehalten; die nach rechts flektierte Hauptmasse des Corpus glaubten sie für einen extrau- terinen Fruchtsack, die schwangere rechte Tube ansprechen zu müssen. Bei der nach Entleerung des Darms und längerer Rücken- lage in Narkose vorgenommenen Rektaluntersuchung wurde die wahre Sachlage bald aufgeklärt. Der Uterus liess sich in dem einen Fall leicht in die physiologische Dextrorsum- Anteflexio bringen, in dem anderen war er spontan in dieselbe zurückgekehrt. Die Schwangerschaften verliefen weiterhin ungestört.

Weit komplieierter als in den eben erwähnten Fällen war der Befund bei einer ebenfalls am Ende des fünften Schwanger- schaftsmonats stehenden Pluripara, bei der die Torsion durch einen mannskopfgrossen Ovarialtumor erzeugt wurde und bei der der schwangere Fruchthalter gleichzeitig partiell retroflektiert und prolabiert war.

Frau M.M., 42 Jahre alt, aus Wissen, hat dreimal geboren, zuletzt vor vier Jahren, ohne Kunsthülfe, trotzdem sie ein ein- fach plattes Becken mittleren Grades hat. Bei der ersten Ent- bindung Dammriss. Menses seit dem 22. Oktober 1896 wegge- blieben; damals infolge körperlicher Anstrengung ein

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auffallend starker Blutverlust. Bemerkt seit Anfang Januar d. J. einen zunehmenden Vorfall. Klagt über Druck nach abwärts, Brennen in der Scheide; seit drei Wochen häufiges Drängen zum Urinlassen; einmal (am 7. Februar) bestand Ischurie; der Urin musste seitens der Hebamme mit dem Katheter entleert werden. Dann durch Herrn Dr. Theiss zur Klinik geschickt. Befund am 8. Februar 1897: Aus dem Introitus sieht das beträcht- lich verlängerte, verdickte und aufgelockerte Collum hervor; das- selbe liegt nicht genau median, sondern etwas nach vorn und rechts von der Beckenachse. Die Lippen sind erodiert, besonders die hintere. Die Elongation betrifft die Portio vaginalis und pars media cervieis etwa in gleichem Masse. Das Corpus uteri erscheint über kindskopfgross; es ist retroflektiert durch das hintere Scheiden- sewölbe zu fühlen, indessen liegt nur die eine, grössere Hälfte im kleinen Becken, unterhalb des vorspringenden Promontoriums, ein kleineres Segment steht oberhalb des Vorbergs. Auch über das vordere Scheidengewölbe ist nach rechts hin ein Segment des ausgedehnten, eystisch-weichen Corpus uteri zu fühlen. An die den Beckeneingang überragende Kuppe des schwangeren Uterus schliesst sich direkt eine zweite pralleystische Resistenz von Mannskopfgrösse an, die nach rechts oben bis unter den rechten Rippenbogen reicht. Eine derbe, fingerbreite, bandförmige Verbindung geht, 4—6 cm nach rechts von der Mittellinie be- sinnend, vom Corpus uteri zu der cystischen Geschwulst hin. Wir nahmen an, dass es sich um partielle Retroflexion eines schwangeren Uterus am Ende des fünften Monats mit Elongatio colli handelte, komplieiert durch ein beträchtliches Kystoma ovarii dextri.

Bei der am 10. Februar 1897 ausgeführten Ovariotomie fand sich, dass es sich um ein mannskopfgrosses, nirgends adhärentes Kystom des linken Ovariums handelte, das, mit einem ziemlich langen Stiel versehen, bei seinem Emporwachsen die linke Kante des. Uterus soweit nach rechts gezogen hatte, dass dabei eine Torsion des Organs in der supracervicalen Partie um 130 bis 140° erfolgt war. Die linke Kante sah nach vorn und rechts. Nach Abtragung der Ovarialgeschwulst wurde die unterhalb des Vorbergs zurückgehaltene Partie des Corpus uteri leicht aufgerichtet. Das normale rechte Ovarium, das tief hinten unten in der Kreuzbeinhöhlung lag, rückte an seine nor- male Stelle, ebenso der Stumpf der linksseitigen Anhänge.

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Der Verlauf war günstig; die Schwangerschaft blieb erhalten. Es traten auch nicht vorübergehend Wehen auf. Die Temperatur erreichte nur am zweiten Tage post operationem 37,7, obgleich merkwürdigerweise vom dritten Tage an ein thalergrosser Decu- bitus der Kreuzsteissgegend beobachtet wurde.

Eine am 16. Februar vorgenommene Untersuchung zeigte, dass die Lage des Uterus völlig normal war. Die an der gewöhn- lichen Stelle befindliche Portio erschien noch verdickt, indessen fast gar nicht elongiert (nur sechs Tage post operationem !).

Wie haben wir uns das Zustandekommen des eigentümlichen Befundes zu erklären ? Die Angabe, dass am 22. Oktober bei an- gestrengter Arbeit im Garten die „Periode“ übermässig stark geflossen und dann plötzlich zum Stillstand gekommen sei, in Verbindung mit der Grössenentwickelung des Uterus, die einer Schwangerschaft von 19—20, nicht von 14 Wochen entsprach, lässt keinen Zweifel darüber, dass es sich damals (am 22. Oktober 1896) um eine Blutung in der Schwangerschaft, um drohenden Abort handelte. Das retroflektierte Corpus uteri gravidi erfuhr offenbar damals, während der bestehende Ovarialtumor bei der Gartenarbeit von links nach rechts herübersank, die Drehung um die Längsachse, durch welche die linke Kante nach vorn und rechts gerichtet wurde. Diese Drehung gefährdete kurze Zeit den Fortbestand der Schwangerschaft. Die Gefahr des Abortus wurde jedoch damals überwunden, vielleicht deswegen leichter überwunden, weil das Ligamentum latum dabei nur den denkbar geringsten Grad von Torsion erfuhr.

In dem retroflektierten und torquierten Corpus uteri ent- wickelte sich die Schwangerschaft nunmehr so weiter, dass die Gegenwart des Ovarialtumors einerseits das spontane Empor- steigen der hinteren rechten Hälfte des Corpus uteri erschwerte, andererseits aber durch den Zug an der linken Uteruskante nach rechts und oben die Ausdehnung der vorderen Wand unverkenn- bar unterstützte. So kam das Bild der Retroflexio uteri gravidi partialis zustande.

Die Urinbeschwerden, die in der Woche vor der Aufnahme bestanden, mögen zum Teil auf die vorgeschrittene Schwanger- schaft im retroflektierten Uterus zurückzuführen sein, aber sicher nur zum Teil. Denn es fehlte hier vollständig die Ver- drängung des Collum uteri in der Richtung nach vorn und oben, wie sie sich in dem klassischen Bild der Retroflexio uteri gravidi

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vorfindet, wo diese zur Harnverhaltung geführt hat. Das ver- längerte Collum war der Symphyse nur mässig genähert. Wenigstens zum Teil wird daher hier wie beim nichtschwangeren Uterus die Achsendrehung in der supracervicalen Partie die Funktion der Blase zeitweise störend beeinflusst haben.

Die beträchtliche Elongation des verdiekten und aufgelockerten Mutterhalses, der sogenannte Prolapsus uteri gravidi ex elonga- tione colli, bietet der Erklärung in unserem Falle keine Schwierig- keiten, zumal die Erscheinung nach Beseitigung der doppelten Lageanomalie ausserordentlich rasch schwand. Zu beklagen ist nur, dass es uns nicht gelungen ist, durch sorgfältigstes Abtasten des supravaginalen Teils des Mutterhalses und des unteren Uterin- segments schon vor der Operation die Diagnose der Achsendrehung der Gebärmutter zu stellen.

In Zukunft wird man der Übergangspartie vom Collum zum Corpus die grösste Aufmerksamkeit zuwenden, wenn die Vermutung einer Achsendrehung wachgerufen wurde. Es ist anzunehmen, dass häufiger da, wo ovarielle Neubildungen, als da, wo Uterine die Ursache der Torsion sind, ein Befund er- hoben werden wird, der eine Diagnose gestattet. Unter den anamnestischen Angaben ist, wie oben bereits hervorgehoben wurde, den auf die gestörte Urinexkretion bezüglichen besondere Bedeutung beizumessen.

Da unser Fall meines Wissens der einzige ist, in welchem das schwangere Organ durch einen Tumor eine Achsen- drehung erfuhr, möchten wir am Schluss noch einmal darauf hinweisen, wie vorübergehend die Schwangerschaft in ihrem Beginn bedroht wurde und wie völlig ungestört die Weiter- entwickelung bis zu dem Zeitpunkt war, wo sich Beschwerden einstellten, die indessen nicht der Drehung des Uterus allein, sondern der Komplikation der Achsendrehung mit einer zweiten wichtigen Lageanomalie zuzuschreiben sind. Meines Wissens liegen keine Erfahrungen vor, die uns darüber belehren könnten, wie weit die Entwickelung der Schwangerschaft trotz der bestehen- den Achsendrehung fortgeschritten sein würde, wenn nicht gleich- zeitig Retroflexio uteri gravidi bestanden hätte und wenn der Bauchschnitt nicht ausgeführt worden wäre.

10 Sitzung am 16. März 1897.

1. Herr Poppert: Über die Einwirkung der Narkose, insbesondere der Athernarkose auf die Lungen. Während die schädlichen Nebenwirkungen der Narkose auf die Nieren, das Herz und die Leber genau studiert sind, hat man dem Einfluss der Inhalationsanästhetica auf die Lungen bisher nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit geschenkt; experimentelle Ar- beiten über diesen Punkt sind, mit verschwindenden Ausnahmen, nicht veröffentlicht worden. Der Vortragende zeigt nun unter Vorlegung von Präparaten, dass man durch Einatmung von kon- zentrierten Ätherdämpfen mit Hülfe der gebräuchlichen Masken hochgradige Veränderungen in der Lunge zu erzeugen vermag; am regelmässigsten kommt es zu multiplen Blutungen in das Lungengewebe, die in manchen Fällen eine grosse Aus- dehnung erreichen. Neben den Blutungen findet sich häufig ein mehr oder weniger deutlich ausgesprochenes Lungenödem. Bei der mikroskopischen Untersuchung lässt sich ferner eine starke Schleimabsonderung in den kleinen Bronchien nachweisen, die zu einer Verstopfung derselben und zu einem Collaps der zugehörigen Lungenbläschen führt. Wie Vortragender eingehender nachweist, sind diese Veränderungen in den Lungen auf eine toxische Wirkung des Äthers zurückzuführen. Control- versuche mit Chloroform ergaben, dass bei der Einatmung von konzentrierten Dämpfen ebenfalls Lungenblutungen auftreten können, dass dieselben aber nie den hohen Grad wie bei der Äthernarkose erreichen.

Aus den Versuchen geht hervor, dass man bei der Äther- narkose nur schwach konzentrierte Dämpfe einatmen lassen darf und dass insbesondere die Ätherisation mit Hülfe der sogenannten Erstickungsmethode zu verwerfen ist, bei der man, wie es früher üblich war, grössere Mengen Äther, 30—40 &, bei möglichst luft- diehtem Abschluss der Maske inhalieren liess. Dahingegen ver- dient der neuerdings von Riedel gemachte Vorschlag (Berliner klinische Wochenschrift 1896, No. 39), durch eine, eine halbe Stunde vor Beginn der Narkose vorgenommene Morphiumein- spritzung den Ätherverbrauch einzuschränken, allseitig geprüft zu werden. Die mit dieser Methode auf der Giessener chirurgi- schen Klinik gemachten Erfahrungen waren recht günstig.

2. Herr Löhlein: Über den hinteren Scheiden-Bauch- höhlenschnitt. Vortragender erörtert die Anzeigen und Gegen- anzeigen dieser Operationsmethode gegenüber der Laparotomie bei Flüssigkeitsansammlung in abdomine, sowie bei Tumoren und demonstriert eine Reihe einschlägiger Präparate.

SıtzunosamsLl. Mar897

1. Herr Bötticher: Weitere Erfahrungen über das Behring’sche Diphtherieheilserum.

Der Bericht, welchen ich Ihnen, meine Herren, im Folgenden geben möchte, soll nichts anderes sein wie eine Fortsetzung der als Programm der Landesuniversität im August 1595 erschienenen Publikation des Herrn Geheimrats Bose über: „Das Behring’sche Diphtherieheilserum und die Erfolge, welche mit demselben in der chirurgischen Klinik in Giessen erzielt worden sind“. Es liesse sich die Frage aufwerfen, ob eine derartige Berichterstattung angesichts der zahllosen Veröffentlichungen, welche seit Einfüh- rung der Serumtherapie bei Diphtherie die Spalten unserer Fach- blätter gefüllt haben, zur Zeit überhaupt noch am Platze sei. Abgesehen davon, dass die meisten von Ihnen, meine Herren, heute Interesse haben werden, zu erfahren, ob sich die früheren günstigen, in der Bose’schen Schrift publizierten Resultate für unsere engeren, lokalen Verhältnisse auch in der Folge gleich geblieben sind, erscheinen weitere, sich ergänzende und, wie es von der Direktion der Klinik beabsichtigt wird, in be- stimmten Intervallen wiederkehrende Mitteilungen in Rücksicht auf die von den Gegnern der Serumbehandlung fortgesetzt er- hobenen Zweifel und Einwände nicht nur wünschenswert, sondern sogar geboten. Es ist Ihnen bekannt, dass nach zuverlässigen statistischen Erhebungen in den Grossstädten unseres Continents sowie Englands und Amerikas gegen Schluss des Jahres 1594 und im Laufe des folgenden die Zahl der Diphtherietodesfälle eine ganz auffallende Herabsetzung erfahren hat. Da nahezu egleich- zeitig mit diesem Sinken der Mortalität eine neue, bis dahin noch niemals angewandte Behandlungsmethode sich Bahn brach, war man sehr wohl berechtigt zu folgern, dass dieses Zusammentreffen durchaus kein zufälliges sei, dass vielmehr in Wirklichkeit nichts anderes als die dem neuen Mittel innewohnende Heilkraft eine so erhebliche Abnahme der Diphtheriemortalität herbeigeführt

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habe. Solche Schlussfolgerung erklären jedoch die Gegner der Serumbehandlung für unrichtig. Nach ihrer Theorie soll die jetzt beobachtete Abnahme der Diphtheriesterblichkeit in absoluter Unabhängigkeit von jeglicher Therapie einzig und allein in dem natürlichen, hinsichtlich der Schwere grossen Schwankungen unter- worfenen Gange der Diphtherieepidemie ihre Erklärung finden. Die jetzige Epidemie soll aber nach Gottstein ') seit einem Decen- nium etwa in einem wenn auch langsamen, so doch konstanten Abklingen bis zum gänzlichen Erlöschen begriffen sein. Die von Gottstein in seinem: Über gesetzmässige Erscheinungen bei der Ausbreitung einiger endemischer Krankheiten* betitelten Aufsatze niedergelegten epidemiologischen Erörterungen bergen sicherlich manches Wahre in sich, aber eine Erklärung für jene Thatsache, dass in allen grösseren Plätzen Europas und Amerikas gerade in der Zeit, wo die Serumbehandlung mehr oder weniger Anwendung fand, die Diphtheriemortalität ‘so auffallend gesunken ist, bleibt auch Gottstein uns schuldig. Und man mag sich drehen und wenden, wie man will, ohne die Annahme der Mitwirkung eines bis dahin noch nicht dagewesenen Faktors, welcher eben in der von Behring und seinen Mitarbeitern geschaffenen Serum- therapie uns erstanden ist, wird sich das obige Faktum niemals erklären lassen. Auch die von A. Gottstein?) kürzlich behufs Herabwürdigung der Serumbehandlung herangezogenen Versuche des mailändischen Bakteriologen L. de Martini, nach welchen durch die als Ersatz für die konservierende Phenolbeimischung ausgeführte Filtration des Serums durch Chamberlandkerzen das- selbe den grössten Teil seiner Antitoxine einbüssen soll, während doch M. Funck, Direktor des Instituts für Serumbehandlung in Brüssel, gerade mit einem derartig präparirten Heilserum ausser- ordentlich günstige Behandlungsergebnisse erzielt haben wollte, sind bislang noch von keiner anderen Seite bestätigt worden. Sie bedürfen aber gründlichster Nachprüfung.

Schon hieraus geht jedenfalls hervor, dass die Frage der Wirksamkeit des Diphtherieheilserums noch jahrelang fortgesetzter Beleuchtung und Klärung bedarf, bis alle Einwände zurück- gewiesen, alle Zweifel verstummt sein mögen. Zwar werden die von gegnerischer Seite erhobenen Bedenken und Vorwürfe die-

!) Berliner klin. Wochenschrift 1896, No. 16 u. 17. 2) Münchener mediein. Wochenschrift 1897, No. T.

jenigen von uns Ärzten, welche bereits an zahlreichen Diphtherie- kranken die nur selten versagende Heilwirkung des Serums er- proben konnten, nicht beirren, in der Serumtherapie etwas anderes als eine durchaus rationelle Behandlungsmethode zu erblicken. Schwerlich wird sich dieser Teil der Collegen durch solche An- griffe veranlasst sehen, den einmal eingeschlagenen Weg zu ver- lassen, wenn man auch gemeinsam an der Regelung und Vervoll- kommnung desselben ernstlich weiterarbeiten wird. Wohl aber sind dergleichen Einwände, wenn sie immer wiederkehren und sich vereinen mit Berichten über Fälle, wo dem Serum Nebenwirkungen schädlichster Art zur Last gelegt werden oder wo dasselbe direkt für einen unglücklichen Ausgang verantwortlich gemacht wird, gewisslich dazu angethan, einen Arzt, welcher bis heute noch nie das Mittel injieiert oder bei vereinzelter Anwendung keine rechten Erfolge gesehen hat, stutzig zu machen und zu bewegen, bei der von ihm bis dahin angewandten, ihm selbst oft von vornherein nutzlos erscheinenden Therapie, seien es nun Pinselungen mit Höllensteinlösung oder Gurgelungen mit Sol. kal. chlorie., auch weiterhin zu verharren. Leider ist die Zahl der praktischen Ärzte, die von der Serumtherapie auch heute, nach nun etwa 21/, Jahre zurückliegender Einführung derselben, nichts wissen wollen, in Stadt und Land noch eine recht grosse. Man frage nur einmal nach, und man wird zu seinem Befremden vernehmen, wie oft gerade die Beschäftigtsten und vom Publikum Gesuchtesten einen gänzlich ablehnenden Standpunkt dem Diphtherieheilserum gegenüber einnehmen. Auch wir haben nicht selten auf unserer Diphtherieabteilung zu derselben Zeit, wo wir ein schon auf- gegebenes Leben infolge sofortiger energischer Anwendung des Behring’schen Mittels zu unserer Freude als gerettet betrachten konnten, ein anderes krankes Kind sterben sehen, welches der Hausarzt acht Tage lang und darüber nach althergebrachter Weise erfolglos behandelt hatte, und welches er der ihm so unsympathi- schen Serumtherapie erst dann überantworten zu müssen glaubte, als auch selbst diese nach unseren Erfahrungen den tödlichen Ausgang nicht mehr abzuwenden imstande war.

So verfolgt denn meine heutige Berichterstattung einen doppelten Zweck. Einmal möchte sie durch Bekanntgabe weiterer statistischer, an einem bakteriologisch fast fortlaufend untersuchten, klinisch sorgfältig beobachteten Material gewonnener Daten einen bescheidenen Beitrag für die allgemeine Diphtherie-Statistik liefern.

1 =

Sodann aber und nicht in letzter Linie, möchte sie den- jenigen Collegen, die bisher der Serumtherapie immer noch feind- lich oder doch ablehnend gegenüberstanden, die ihre diphtherie- kranken Patienten nur in letzter Stunde kehufs Ausführung der Tracheotomie der Klinik überwiesen, an der Hand dieses neuen, in 17 Monaten gesammelten Materials Gelegenheit zum Nach- denken geben, ob ihre Missachtung des Diphtherie-Heilmittels in der That gerechtfertigt und die Untersuchung seiner Anwendung entschuldbar sei.

Eine Fehlerquelle, mit welcher zu rechnen sein würde, sobald man unsere Zahlen einer allgemeinen Statistik einreihte, und welche aus der alten Erfahrung resultiert, dass der Charakter der Diphtherie wesentlich vom Ort beeinflusst wird, schliessen wir aus, solange wir unsere Resultate nur zur Würdigung der in Giessen und seiner Umgebung herrschenden Diphtherie-Endemie heranziehen. Um nun eine möglichst umfangreiche und dadurch charakteristische Diphtheriekurve zu gewinnen, worauf ja auch von gegnerischer Seite und mit Recht grosses Gewicht gelegt wird, habe ich die Ergebnisse der Diphtheriebehandlung der letzten 19 Jahre in meinen Tabellen zusammengestellt. Letztere greifen zurück bis auf das Jahr 1878, wo Geheimrat Bose Chef der Klinik wurde, wo zum ersten Male speziell nach den von ihm gegebenen Direktiven eine 'Tracheotomie bei diphtheritischer Larynxstenose ausgeführt worden ist. Für das seitdem behandelte, einer und derselben Endemie entstammende Material kommen keinerlei lokale Unterschiede in Betracht. Jahraus, jahrein füllten sich unsere Isolirkrankenzimmer mit diphtherie- kranken Kindern derselben Ortschaften; jahraus, jahrein blieb die Behandlung unter der Leitung desselben Chefs eine im wesent- lichen völlig gleiche -— bis zu dem Tage, an welchem die Serum- therapie Platz griff und damit jede andere Behandlungsmethode in den Hintergrund gedrängt wurde.

Die Eingangs erwähnte Publikation von Geh.-Rat Bose um- fasste 112 Diphtheriefälle, welche in der Zeit vom 27. Oktober 1594 bis zum 31. Juli 1395 behandelt worden waren. Zwischen letztgenanntem Termin und dem 31. December 1596 haben in unserer Diphtheriebaracke weitere 225 Patienten Aufnahme ge- funden, welche als diphtheriekrank uns überwiesen worden waren. Einer derselben, ein dreijähriger, fünf Tage zuvor erkrankter Knabe, kam in völlig reaktionslosem, asphyktischen Zustande auf

den Öperationstisch und starb während der sofort ohne Narkose ausgeführten Tracheotomie. Die eröffnete Luftröhre war in toto mit diphtheritischen Membranen austapeziert. Heilserum wurde in diesem Falle ebensowenig angewandt, wie bei einem andern zum zweiten Mal aufgenommenen Kinde. Dasselbe war allerdings kurz vorher von uns wegen echter Rachendiphtherie mit Antitoxin behandelt und nach achttägigem Krankenlager geheilt entlassen worden. Fünf Tage darauf, bezw. 15 Tage nach der Ein- spritzung des Behring’schen Mittels; trat bei dem Kinde ein über den ganzen Körper verbreitetes, mit Temperatursteigerung bis 39,5 begleitetes Exanthem auf, welches vom Hausarzt als „Serum- affektion“ angesprochen wurde. Die genauere Beobachtung in der Klinik, wobei besonders eine ausgesprochene Conjunctivitis mit Lichtscheu auffallen musste, liess jedoch keinen Zweifel darüber, dass es sich hier um eine typische Maserninfektion handelte. Bei einem dritten, spät Nachts mit hochgradiger Athemnot zugegangenen Säugling erfolgte die Injektion von Serum auf Grund einer unrichtigen Diagnose. Denn bei der Untersuchung am nächsten Morgen wurden Rachen und Kehlkopf als freı befunden, hingegen eine rechtsseitige Lungenentzündung konstatiert. Die übrigen 232 Kinder wurden sämmtlich, auch wenn bisweilen das ganze Krankheitsbild oder der lokale Befund die Diagnose „Diph- therie“* vorerst noch zweifelhaft erscheinen liessen, unmittelbar nach ihrer Aufnahme der Heilserumtherapie unterworfen. Die sofort angestellte bakteriologische Untersuchung liess in der That in 92 dieser Fälle die Loeffler’schen Bacillen vermissen, ein Be- fund, welcher zwar bei den meisten derselben mit dem späteren Krankheitsverlaufe als demjenigen einer einfachen, nach durch- schnittlich sechstägiger Behandlung stets zur Heilung führenden Angina harmonierte, in einigen dieser Fälle aber doch den Be- obachter nicht recht befriedigte, welcher nach dem klinischen Bilde mit Bestimmtheit auf seinen Kulturen die spezifischen Stäb- chen anzutreffen gemeint hatte. Selbstverständlich sind diese 32 Fälle trotz der bei einigen bestehenden Zweifel in unserer statistischen Berechnung ausser Betracht gelassen. Sie haben aber doch Erwähnung gefunden, um zu zeigen, dass die nachträg- liche Sichtung und Ausscheidung auf Grund der bakteriologischen Forschung immerhin noch eine recht ansehnliche war unter einem Material, welches sowohl dem Hausarzt als dem Arzt der Diphtherie- station als echte „Diphtherie* imponiert hatte.

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Mit den nach dieser Ausmerzung übrig bleiben- den 200 Krankheitsfällen haben wir nun bei der heutigen Berichterstattung zu rechnen. In allen handelte es sich um eine echte Diphtherie. 177 Mal wurden die Loeffler- schen Diphtheriebazillen angetroffen. Bei 23 Patienten fehlt aller- dings ein solcher Nachweis. Und zwar fiel elf Mal der Kultur- versuch negativ aus; in den übrigen Fällen war es teils unmöglich wegen der Ungeberdigkeit oder des elenden Zustandes der kleinen Kranken brauchbares Untersuchungsmaterial zu gewinnen, teils war der Stationsarzt anderweitig “dringlich behindert, solches zu entnehmen. Dass aber trotz des fehlenden bakteriologischen Be- fundes oder trotz seines negativen Ausfalles diese 23 Fälle wirk- lich als echte Diphtherieerkrankungen aufzufassen sind, erhellt daraus, dass 13 von ihnen der Tracheotomie, 1 der Intubation unterworfen werden mussten, und dass bei den übrigen die schwere Schädigung des Allgemeinbefindens, die allerdings sich wieder zurückbildende Stenose, die Albuminurie, die späteren Lähmungen entweder für sich allein, oder, wie in der Mehrzahl, mit ein- ander vergesellschaftet, keine andere Deutung der Natur des Leidens zuliessen.

Was nun zunächst die Dosis anbelangt, in welcher wir in letzter Zeit das Diphtherieheilserum unseren Patienten injieierten, so wurde noch mehr als in der ersten Berichtsperiode Gewicht auf eine frühzeitige Applikation möglichst starker Heilserumgaben gelegt. An dem von Behring aufgestellten Grundsatze, man müsse bei der Wahl der Dosis für den Einzel- fall stets sich daran erinnern, dass ein Überschuss von Antitoxin im Blute des Kranken niemals Schaden stiften, eine zu klein bemessene Anfangsdosis dagegen den Erfolg der ganzen Behandlung in Frage stellen könne, wurde nach wie vor festgehalten. Dem Umstande, dass wir dieses Prinzip strikte befolgten, schreiben wir in erster Linie die guten Resultate, welche wir auch in unserer zweiten Berichts- periode erzielt haben, zu.

Infolgedessen hat unter den von uns auch in der Folge aus- schliesslich benutzten Präparaten der Höchster Farbwerke die Serumsorte No. I überhaupt niemals mehr bei unseren Diphtherie- kranken Anwendung gefunden. Die in derselben enthaltenen 600 Immunitätseinheiten sind nach unseren Erfahrungen "nieht imstande, frische, am ersten Krankheitstage stehende Fälle mit

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Sicherheit zu koupieren, geschweige denn mehr als einen Tag alte Fälle. Da also diese Dosis selbst im allerersten Stadium der Er- krankung von vornherein uns einen zweifelhaften Erfolg verspricht, dessen Unsicherheit noch vielfach dadurch erhöht wird, dass sich der wirkliche Beginn der Erkrankung trotz sorgfältigster Re- cherchen nicht jedes Mal bestimmt feststellen lässt, haben wir jetzt die Sorte No. I aus unseren Arzneimittelstand vollkommen ausgeschaltet.

Auch die Dosis No. II ist in der zweiten Berichtsperiode viel seltener injieiert worden, als in der ersten und dann meist nur bei Kranken, welchen bereits 1500 Immunitätseinheiten ein- gespritzt waren und bei denen der Verlauf der Erkrankung eine abermalige Injektion, aber eines kleineren Quantums wünschens- wert erscheinen liess. In einigen wenigen Fällen, welche schon bald nach ihrer Einlieferung, jedenfalls vor Abschluss der bak- teriologischen Untersuchung als einfache Angina angesprochen werden konnten, sowie mehrmals im Monat September vorigen Jahres, zu welcher Zeit vorübergehend die Sorte No. III von der Fabrik nicht erhältlich war, wurde auf Dosis Nr. II zurückgegriffen.

Abgesehen von dieser in erster Linie durch äussere Verhält- nisse bedingten Modifikation wurde sämmtlichen Kranken, auch den jüngsten, und das jüngste Kind zählte erst sechs Lebens- monate die 1500 Immunitätseinheiten umfassende Dosis No. III, vorzugsweise aber IIID injiciert. Es war also weder das Lebens- alter noch die Krankheitsdauer vor Beginn der Serumbehandlung für die Bemessung der Anfangsdosis massgebend. Wenn wir dem hochwertigen Diphtherieheilmittel, der Serumsorte IIID, trotz des hohen Preises (12 M. für das Fläschchen) den Vorzug vor No. III gaben, geschah solches einmal deshalb, weil wir dabei eine viel kleinere Flüssigkeitsmenge, nämlich 3 statt 15 ccm einzuspritzen brauchten. Bei Säuglingen mit stark entwickeltem Unterhautfett- polster und straff gespannter Hautdecke stösst mitunter der Ver- such, von einer Injektionsstelle aus ein so grosses Quantum ein- zuspritzen, auf Schwierigkeiten. Zweitens ist auch die in IIID enthaltene Carbolsäuremenge noch geringer als bei No.III. Schliess- lich erhofften auch wir, wie solches Behring in Aussicht gestellt hatte, von der Verkleinerung der Injektionsmenge eine möglichst vollkommene Ausschaltung der Serumexantheme, was wir in der That auch, wie wir noch sehen werden, erreicht haben.

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Der Umstand, dass wir dem eingelieferten Kinde gleich von vornherein eine grosse Serummenge, also einen Überschuss von Antitoxinen einverleibten, benabm uns in der Mehrzahl der Fälle die Notwendigkeit, ein zweites oder gar drittes Mal zur Injektions- spritze zu greifen. So genasen beispielshalber von den am ersten und zweiten Krankheitstage aufgenommenen 101 Kindern 97, dar- unter 37 schon nach einer einzigen Injektion von je 1500 Im- munitätseinheiten.

Hieraus ergab sich nun aber für uns nicht etwa, dass wir nach Applikation der Dosis III sorgloser und lässiger dem ein- zelnen Krankheitsfall gegenüber standen, wohl aber konnten wir doch etwas ruhiger, zuversichtlicher den Verlauf während der nächsten 24 Stunden verfolgen, als wenn wir anfangs nur No. II oder selbst nur I eingespritzt hätten, um dann durch den anscheinend verzögerten Eintritt der Besserung, der aber in Wirklichkeit kaum vor Ablauf von 12—24 Stunden zu erwarten stand, geängstigt schon nach sechs Stunden eine zweite und eventuell bald darnach noch eine dritte Injektion folgen lassen zu müssen. Eine ein- malige Serumdosis Nor III oder IIID im Beginn ver- ordnet wirkt eben nach unserer Erfahrung ungleich prompter, ungleich sicherer, als die Verabfolgung mehrerer, kleinerer, verzettelter, d.h. auf 2 mal 24 Stunden oder noch länger verteilter Gaben, mögen sie auch insgesammt einen wesentlich grösseren Antitoxingehalt besitzen, als die von uns bevorzugte Einzeldosis.

Wie ungenügend der Ersatz einer grösseren Anfangsdosis durch solche verzettelte, gering bemessene Serumgaben ist, kam uns in der Mehrzahl derjenigen eingelieferten Fälle recht zur Anschauung, welche bereits ausserhalb der Klinik eingespritzt worden waren. Da ergab die Anamnese mit annähernder Über- einstimmung, dass der im Beginn der Erkrankung zugezogene College sofort eine Injektion von 600 Immunisierungseinheiten ausgeführt hatte. Als am nächsten Tage die erhoffte Besserung ausgeblieben war, wurde abermals der Inhalt eines Fläschehens No. leingespritzt. Trotzdem verschlimmerte sich der Zustand des Kindes und vor allem liessen die auftretenden Zeichen von Larynx- stenose den Arzt an der Wirksamkeit des Serums verzweifeln; er beeilte sich, den Kranken behufs Operation der Klinik zu überweisen, So hatte sich mit geringfügigen Abweichungen der

jo.

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Verlauf in sieben unserer Fälle trotz möglichst frühzeitiger An- wendung des Diphtherieheilserums gestaltet. Die von uns sofort ausgeführte Tracheotomie sowie die Verabfolgung von Dosis III vermochten jedoch auch hier noch fünfmal dem Weiterschreiten des diphtherischen Exudationsprozesses Einhalt zu thun. Über- haupt galt es uns als Grundsatz, jedem ausserhalb der Klinik bereits mit Heilserum behandelten Kinde sofort nach der Auf- nahme nochmals 1500 Immunisierungseinheiten einzuverleiben, es sei denn, dass wir durch eigenhändige Mitteilung des betreffenden Arztes die sichere Gewissheit erhalten hatten, dass der Patient wenige Stunden vor seiner Einlieferung in die Klinik mit No. III oder doch mindestens mit No. II behandelt worden war. Lautete aber die Angabe des Hausarztes dahin, dass No. I injiciert oder dass schon Tags zuvor die Einspritzung erfolgt sei, so blieb die- selbe für unsere therapeutischen : Massnahmen unberücksichtigt. Andererseits konnte z. B. in vier Fällen, welche von einem in unserer Nähe ansässigen Arzt mit einer hohen Anfangsdosis behandelt, aber wegen schon vorhandener Stenose der Klinik überwiesen worden waren, eine nochmalige Injektion unterbleiben, da sich der Zustand der Kinder zusehends besserte, bei zweien sogar die Tracheotomie infolge schnellen Zurückgehens der Larynx- affektion überflüssig wurde. Übrigens sieht sich derselbe College jetzt, wo er, angeregt durch die Erfahrungen der Klinik, von vornherein den diphtheriekranken Kindern seiner Clientel die starke Dosis No. III einspritzt, weit seltener als früher in die missliche Lage versetzt, seine Fälle späterhin doch noch behufs Operation der Klinik zu überlassen, weil eben in der Mehrzahl eine Stenose vermieden wird, was ihm vordem bei Anwendung kleiner Serum- mengen nicht gelingen wollte.

Gerade in der landärztlichen Praxis ist aber meines Erachtens die Applikation grosser Anfangsdosen, d. h. nicht unter 1560 Immunisierungseinheiten, noch viel mehr indiciert als bei der Krankenhausbehandlung,. Der Spitalarzt vermag schlieslich von Stunde zu Stunde den Krankheitsverlauf zu kontrolliren und selbst das durch die Wahl einer zu kleinen Serumgabe Versäumte meist unschwer durch eine zweite Dosis wieder einzuholen. Nicht so der Landarzt, welcher häufig wegen allzu grosser Entfernung das diphtheriekranke Kind erst einen oder zwei Tage nach der ersten Injektion wiedersieht. Da wird dann nicht selten der richtige Augenblick zur Wiederholung der Einspritzung für immer

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versäumt worden sein, ein Vorkommnis, welches viel weniger zu befürchten gewesen wäre, wenn ein Überschuss von Antitoxinen im Blute des Kindes gekreist hätte.

Beiläufig bemerkt, das Maximum der im Einzelfall verwandten Serummenge betrug 4500 Immunisierungseinheiten, ein Quantum, welches wir bei vier unserer Patienten injieierten, zweimal aller- dings, ohne die Katastrophe vermieden zu sehen.

Als Ort der Einspritzung wurde in letzter Zeit durch- gängig die Aussenseite eines Oberschenkels gewählt, weil sich selbst bei sehr störrigen Kindern unter beschränktester Assistenz eine absolute Ruhigstellung der einen Extremität erreichen lässt. Die Injektion selbst erfolgte unter antiseptischen Cautelen ver- mittels einer mit regulierbarem Asbestkolben versehenen auskoch- baren Spritze. Indess genügt schon die gründliche Desinfektion derselben mit absolutem Alkohol und schwacher Carbolsäurelösung vor und nach Gebrauch, um jede instrumentelle Infektion des Stichkanals fernzuhalten. Nur muss man zur Vermeidung stören- der, die Wirkung des Antitoxins vielleicht beeinträchtigender Niederschläge vor Einfüllung der Serumflüssigkeit den Alkohol durch Nachspülen mit Carbolsäurelösung vollständig aus der Spritze entfernen.

Erheischte der Zustand des Kranken die Tracheotomie so wurde diese in möglichst abgekürzter Chloroformbetäubung, bei sehr elenden Kindern in Halbnarkose ausgeführt, meist als Tracheo- tomia superior, dreimal wegen hypertrophischer Schilddrüse als inferior.

In drei Fällen trat an Stelle des Luftröhrenschnittes die Intubation. Sonst fand diese nur bei erschwertem Decanulement Anwendung, hier immer mit sehr gutem Erfolge, sobald der Tubus nicht allzu lange, d. h. im allgemeinen nicht über drei bis vier Tage hinaus liegen geblieben war. Musste aus irgend welchem Grunde diese Frist überschritten werden, so verzögerte sich die endeiltige Extubation wiederholt recht erheblich; ja, wir waren sogar genötigt, die Trachealkanüle wieder einzuführen.

Neben den Seruminjektionen unterblieb nach wie vor jede lokale Behandlung mit Ausnahme der Inhalation von Dämpfen einer schwachen Salieylsäurelösung, welche wir auch in Zukunft bei Bekämpfung übermässiger Trockenheit der oberen Luftwege und zur Erleichterung der Expectoration nicht missen möchten.

Tabelle I obachtungs- E = 8 E E = = E S E = 8 5 Ga ABREEE = BER AIR Kr IR BEA 1 BI 5 1 Zr 1. Januar bis 31. Dezember 1877 a —_ -- 1878 ) | | 1 di 1A _ 1879 9 N) 1000| = 1580 Sämmtliche im 14 10 7114| 1881 Laufe dieser 12 18 10 BD _ = 1882 Jahre behandelten | 30 21 710,0.) 1883 I 262 Diphtherie- 18 18 [172,211 = —_ 1884 [ kranken mussten 14 6 42,81 1885 der Tracheotomie 16 9 562 | _ 1856 unterworfen 27 16 59,21 _ 1587 werden. 29 18 62,0| -- —_ 1888 29 19 65,5) _ —_ 1889 ) 57 32 5611| 1590 48 27 56,2 | 46 26 56,5 2 1 50,0 1891 21 10 47,6 19 9 47,3| 2 1 50,0 1892 24 11 45,8 19 10 52.6| 5 1 20,0 1893 184 | 8 46,1 | 148 83 56.0 | 36 2 3 1. Januar bis 26. Oktober 1594 144 54 37,04 91 49 53,8| 53 5 9,4 27. Oktober 1594 bis 31. Juli 1895 112 9 8,03 | 52 8 15,18 | 60 1 1,66 1. August 1895 bis 31. Dezember 1896 200 16 8,00 12 12 16,66 | 128 4 3,12

Selbstverständlich wurde über der specifischen Serumtherapie eine sorgfältige symptomatische, insonderheit auf Er- haltung und Hebung des Kräftezustandes bedachte Behandlung in keinem der Fälle ausser Acht gelassen.

Welche Resultate haben wir nun mit dem Beh- ring’schen Diphtherieheilmittelin den 17 Monaten weiterer Behandlung und Beobachtung erzielt?

Von unseren 200 Fällen echter Diphtherie sind im ganzen 16 gestorben; das bedeutet eine Mortalität von 8°/,. Werfen wir

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einen Blick auf die in Tabelle I gegebene Zusammenstellung der sämmtlichen, nahezu 1000 Kranke umfassenden Diphtheriefälle, welche seit 1877 bis Ende 1896 in der chirurgischen Klinik zu Giessen behandelt worden sind, so sehen wir, dass der Prozent- satz der Gesamtsterblichkeit in der zweiten Serum-Berichtsperiode derselbe niedrige geblieben ist, wie ihn Geh.-Rat Bose für die ersten 112 Fälle aufzustellen vermocht hat.

Es wäre nun unrichti&, wenn wir aus einem Vergleich dieses eben genannten niedrigen Prozentsatzes mit demjenigen der Durch- schnittssterblichkeit vorhergehender Jahre allein ein günstiges Ergebnis der Serumtherapie herleiten wollten, also sagen würden: jetzt sterben 8°/,, früher, d. h. vor Einführung der Antitoxin- behandlung endeten von 683 Fällen 351 letal, also 51,3%,. Wir würden dabei ganz übersehen, dass die in der Klinik etwa bis Ende des Jahres 1892 behandelten Diphtheriefälle vielfach doch schwerere, ernstere Erkrankungen betrafen, als diejenigen, welche seit der im Frühjahr 1893 erfolgten Eröffnung der Diphtherie- baracke behandelt wurden. Aus Tabelle I ist ersichtlich, dass bis zum Jahre 1389 ausnahmslos jeder der Klinik zugewiesene Diphtheriefall operiert werden musste, also stets die schwere prognostisch viel ungünstigere Form der diphtheritischen Larynx- affektion vorlag. Die Klinik nahm eben als chirurgische Klinik die diphtheriekranken Kinder nur dann auf, wenn für die Tracheo- tomie indicatio vitalis bestand. Nicht viel besser wurde es in den Jahren 1890—1892. Erst mit der Eröffnung der Diphtherie- baracke, wo nicht nur die Gesamtzahl der aufgenommenen Fälle, sondern auch die Zahl der leichteren Erkrankungen eine ganz beträchtliche Steigerung erfuhr und wo, wie Geh.-Rat Bose in seiner Publikation betont, unter wesentlich besseren hygienischen Verhältnissen die den Verlauf so ungünstig beeinflussenden sep- tischen Prozesse viel seltener als vordem auftraten, sinkt auch die Gesamtmortalität, sodass kurz vor Beginn der Serum- behandlung nach Tabelle I die Sterbeprozente sich auf 37,5 be- laufen. Diese verhältnissmässig schon ziemlich niedrige Ziffer als Normal -Mortalitätscoefficienten für die hiesige Diphtherie- endemie vor Einführung der Antitoxintherapie ansehen zu wollen, wäre aber ebenfalls nicht richtig, weil sie an einem keineswegs einwandsfreien Material gewonnen ist. Denn da die bakterio- logische Untersuchung, welche allein bei Stellung der Differential- diagnose den Ausschlag giebt, früher nur in ganz vereinzelten

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Fällen ausgeführt wurde, dürfen wir mit Bestimmtheit annehmen, dass gar manche Fälle von Pseudodiphtherie mit untergelaufen sind, welche später als „geheilte Diphtherieen“ galten und als solche auch in unserer Tabelle Aufnahme gefunden haben, welche wir aber bei unserem jetzigen Material, wenn auch erst nach- träglich, durch die bakteriologische Untersuchung jeder Zeit aus- schliessen. Nehmen wir nun das Mittel zwischen den beiden Zahlen, so enthalten wir als Prozentsatz der Gesamtmortalität bei ‘Diphtherie für die vor Einführung des Serums in unserer Klinik behandelten, aus der Stadt Giessen und ihrer Umgebung gebürtigen Kinder 44°/,. Während der Serumperiode ist also die Gesamtmortalität um 36°, heruntergedrückt worden.

Mit den obigen Fehlerquellen haben wir bei der Würdigung der Serumtherapie nicht zu rechnen, sobald wir die Sterblich- keit der Tracheotomierten vor und in der Serumperiode einer Kritik unterziehen. Ein Blick auf Tabelle I lebrt uns, dass die in Giessen und seiner Nachbarschaft herrschende Diphtherie- endemie während der beiden letzten Decennien einen recht bös- artigen Charakter zur Schau getragen hat. Die Zahl der Opfer ist demnach vornehmlich bei operierter diphtherischer Larynx- stenose gross. Im Zeitraum vom Januar 1878 bis Ende Oktober 1894 starben von 585 Tracheotomierten nicht weniger als 341. Es betrug also die Durchschnittssterblichkeit bei den operierten Stenosen in dem unmittelbar vor der Serumperiode gelegenen 16jährigen Zeitraum 58,2°/,. Da setzt die Behandlung mit dem Behring’schen Heilmittel ein und mit einem Schlage sinkt die Mortalität auf 15,18°/, und bleibt auch in der Folge, in der zweiten Berichtsperiode auf annähernd gleich niedriger Stufe, auf 16,66°/, stehen.

Höchst beachtenswert erscheinen dabei noch die Verhält- nisse des Jahres 1894, welche aus Tabelle I nicht ohne weiteres ersichtlich sind. Es starben nämlich von 91 tracheo- tomierten, aber ohne Serum behandelten Kindern 49 = 53,8, von den in der Zeit vom 27. Oktober bis 31. Dezember aufge- nommenen, mit Serum behandelten 16 Fällen operierter Larynxstenose nur 5= 12,5°/,. Wir haben mithin in ein und demselben Jahre bei dieser Krankheitsgruppe eine Differenz von 419,.

Ich sollte meinen, beweiskräftiger, überzeugender könnte die ausserordentlich günstige Beeinflussung der diphtheritischen

Be:

Erkrankung durch das Serum nicht dargethan werden. An solchen Zahlen prallen die Einwände der Gegner dieser Therapie ab, und ganz und gar hinfällig muss den operierten Krankheitsfällen gegenüber der Einwand erscheinen, die geringe Zahl der Todesfälle sei auch hier nur ein Ausdruck des Erlöschens der Diphtherieendemie. ich möchte noch besonders hervorheben, dass bei der Fest- setzung der Mortalität für die erste wie zweite Berichtsperiode sämtliche Gestorbene berücksichtigt worden sind, also auch diejenigen Kranken, welche bereits in hoffnungslosem Zustände aufgenommen worden waren und wenige Stunden nach der Auf- nahme estorben sind. Man hätte solche Fälle eigentlich von der Serumbehandlung ausschliessen können, wie es auch in anderen Krankenhäusern geschehen ist und geschieht. Dass wir hier trotz- dem noch Serum injieierten, erfolgte nicht allein in Rücksicht auf die Angehörigen, die darum baten, kein Mittel unversucht zu lassen, sondern auch hier in der festen Überzeugung, im Heil- serum ein Medikament zu besitzen, welches nach unserer Erfahrung niemals Schaden stiften, viel- leicht aber doch noch etwas nützen Konnte,

Paberte IT. Mortalitätsverhältnisse von 683 vor der Serumperiode (in der Zeit vom 1. Januar 1878 bis 26. Oktober 1894) behandelten Diphtheriefällen in Hinsicht auf Alter und Tracheotomie.

Es standen | + | 8 = o2| 8 = ee 5 Lebensjahr | 5 | & E Eu: E FR 88 8 1 63 5 | 8738 | 6 54 | 88,5 9 1 9, 133 Ba 63 12 10n 83. Go 1 0a 1 g, 166 so | 481 | 148 79) 533 ee 1 4 103 Fo a a 9 | a8 | 12 3 5 70 28 | 400 | 39 % | a0| u 2 6. 50 23 | 460 | 40 3 | 575 | 10 im 7. 38 13.| 393 | % 13 | 50,0 7 a 8. 20 8 | 400.| 16 8 50,0 4 RN 9. 19 9,1226: 12 5 41,6 7 _ 10.—15. 90 1 | 50] u 10 | 90,9 9 1 16.30. 6 2 | 33,8 1 1 | 100,0 5 1 Sch | 683 | 351 | 51,3 | 585 | 341 | 582 | 88 10

Als einen zweiten, nicht hoch genug anzuschlagenden Vorteil der Serumtherapie müssen wir auch dieses Mal wieder die günstige

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Gestaltung der Diphtherie im Säuglingsalter be- zeichnen. Es ist eine alte Erfahrung bei Diphtherie: Je jünger das Individuum, um so schlechter die Prognose, insbesondere, wenn tracheotomiert werden musste! Wie erschreckend hoch der Procentsatz der Mortalität bei den in den zwei ersten Tebens- Jahren stehenden, diphtheriekranken Kindern früher sein konnte, ersehen wir u. a. aus den Krönlein’schen,!) an dem reichen Material der v. Langenbeck schen Klinik gewonnenen Zahlen: 89,4 im ersten, 34,5 °/, im zweiten Lebensjahre für die nicht operirten, 93,3 bezw. 85,7 für die tracheotomierten. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse für die in unserer Klinik vor der Serum- einführung behandelten Säuglinge. Tabelle II, welche eine Grup- pierung dieser Kranken nach dem Lebensalter bringt, nennt uns als entsprechende Zahlen 87,3 63,1 °/, bezw. für die Tracheoto- mierten 88,5 und 69,1 °,. Auch diesen Zahlen gegenüber hat das Behring’sche Mittel Wandel geschaffen und damit seinen hohen Heilwert anderweitig dokumentiert. Denn auch heute gilt ja noch der von Krönlein aufgestellte Grundsatz: Alle Mitteilungen über die mit diesem oder jenem Mittel erzielten Erfolge bei Diphtherie sind absolut wertlos, wenn in ihnen das Alter der Patienten keine Berücksichtigung gefunden hat.

Im Gegensatz zu Tabelle II illustriert Tabelle III die Ver- hältnisse während der Serumbehandlung. Um mög- lichst grosse Zahlen zu gewinnen, habe ich auch die Fälle aus der Bose’schen Publikation verwertet, die der zweiten Berichts- periode entstammenden Zahlen in Klammern beigefügt. Was speciell die Kranken der letzteren angeht, so befanden sich unter ihnen 38 Kinder, welche das zweite Lebensjahr noch nicht über- schritten hatten, von diesen wiederum 10 noch nicht 12 Monate alt (und zwar 1 sechs, 5 sieben, 2 neun, 1 zehn und 1 elf Momate zählend). Von diesen Säuglingen starb nur der jüngste, und zwar bereits vier Stunden nach der Aufnahme. 33 der kleinen Patienten genasen, davon 13 nur unter Serumbehandlung, 20 unter Serumeinfluss und nach Tracheotomie. Seit Einführung des Behring’schen Heilserums beträgt nun die Mortalität bei allen im ersten Lebensjahre stehenden Kindern 25,5 °/,, bei den Tracheo- tomierten 41,6. Für das zweite Lebensjahr lauten diese Zahlen 11,1 °/, bezw. 17,2 %/,. Um einige Daten aus anderen Zusammen-

!) v. Langenbeck’s Archiv XXI, Heft 2.

aa

stellungen zum Vergleich heranzuziehen, so stellt sich die Sterb- lichkeitsziffer naclı der Sammelforschung der Deutschen medi- eimischen Wochenschrift für Kinder unter zwei Jahren auf 21,8 P/,,

nach einer neueren Zusammenstellung des Kaiserlichen Gesund- .

heitsamtes') für Säuglinge auf 44,8, für Kinder von ein bis zwei Jahren auf 37,3 °/,. Der in der erstgenannten Statistik an- gegebene, schon ausserordentlich niedrige Prozentsatz der Gesamt- mortalität: 21,3 wird von unserem Krankenmaterial während der Serumperiode längst nicht mehr erreicht, insofern als von 65 Kindern unter zwei Jahren nur 11 starben, d.h. nur 16,6 %,,. Tabelle EL

Mortalitätsverhältnisse von 312 mit Serum (in der Zeit vom 27. Oktober 1894 bis 31. Dezember 1896) behandelten Diphtheriefällen in Hinsicht auf Alter und

Tracheotomie.

Es standen = hi E 8 E 8 2 2 e 2 im 8: Ss 2 Sie 2 Errui.gige 3 Lebensjahr & x & Ru 25 E BERN. © = ib: ©) 3 U RS

1% Dil 6 28,5 12 D 41,6 9 1 (10°) (1) (10,0) | (6) (1) (16,6) (4) (=)

2. 45 h) 111 29 h) 17,2 16 (28) (4) (14,2) (19) (4) (21,0) | (9 (>

3 51 4 ee 4 19,0 | 30 ei (30) (3) (10,0) (12) (3) (25,0) (18) (—)

4 4 3 73 |" 18 3 16,6 | 3 Ani (27) (2) (7,4) (9) (2) (22,2) | (18) (3)

5 46 1 21 21 -- —_ 25 1 (24) (1) (4,1) (9) = (—) (15) (t)

6 41 3 R 11 2 18,1 30 il (33) (2) (6,0) (8) 69) (12,5) (25) (t)

7 21 2 9,5 5 16 2 (13) (2) (15,3) | (2) =) os) (11) (2)

8.9 22 Be. he 4 u 18 m (20) Gi () (4) (-) a) (16) ()

10-15. 17 1 58 | -8 { 333 | 712 = (13) (1) (7,6) (3) (1) (33,3) (10) (—) 16.—20. 7 _ _ —_ 7 (2) (—) ) (—) () (=) (2) (—)

Summa 312 25 8,01 124 20 16,12 188 5 (200) (16) (8,00) (72) (12) (16,66) | (128) (4)

!) Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt. Bd. XII. ?) Die eingeklammerten Zahlen illustriren die Verhältnisse der zweiten Berichtsperiode.

Br

Noch eine dritte, ebenfalls der Anwendung der Antitoxine von uns zugeschriebene Thatsache wird durch unsere statistischen Daten bewiesen: Wir sind jetzt erheblich seltenerals früher genötigt, unsere Diphtheriekranken der Operation zu unterwerfen. Von den 328 Kranken der Jahrgänge 1893 und 1894, wo der Diphtherieabteilung ja, wie wir sahen, nicht mehr ein von vornherein ledielich zur Operation bestimmtes Material überwiesen wurde, sondern auch leichte, im Anfangs- stadium der Erkrankung befindliche Fälle zugingen, mussten 239 im Laufe der Behandlung tracheotomiert werden, als 72,8%,. Dagegen war bei den 312 mit Heilserum behandelten Patienten nur 124 Mal (in 39,7°/,) der Luftröhrenschnitt erforderlich, mit anderen Worten: Die Tracheotomie wurde unter der Serumtherapie gegen früher in 33°, der Fälle ver- meidbar.

Ausser den soeben erwähnten statistischen Belägen spricht für den Wert des Behring’schen Diphtherieheilserums eine Reihe von Thatsachen, die wir auf Grund klinischer Beobachtung auch während der zweiten Berichtsperiode feststellen konnten.

Zunächst gab sich wieder auf das deutlichste zu erkennen, dass die Resultate der Heilserumtherapie um so günstiger aus- fielen, je früher die Patienten derselben zugeführt wurden, je weniger Zeit zwischen Beginn der Erkrankung und erster Injektion verflossen war. Tabelle IV veranschaulicht für unser Kranken- material dieses Faktum.

Ich darf nicht unerwähnt lassen, dass im Einzelfalle der Beginn der Krankheit auf Grund der durch eindringliches Be- fragen der Angehörigen gewonnenen Daten festgestellt wurde. Dass sich dabei unter Umständen ein früherer Krankheitstermin, als er in Wirklichkeit vorlag, ergeben hätte, ist wohl bestimmt auszuschliessen, dagegen ist sicherlich das Umgekehrte mehrfach der Fall gewesen. Insbesondere hätte der Krankheitsbefund bei den Säuglingen oftmals dazu auffordern können, entgegen der Anamnese den thatsächlichen Anfang des Leidens über die letzten 24 Stunden vor der Aufnahme in die Klinik hinaus zurückzu- datieren. Ohne dies wäre es sonst nicht recht plausibel, dass z. B. von 37 angeblich am ersten Krankheitstage stehenden Pa- tienten vier, darunter zwei Säuglinge von sechs bezw. sieben Monaten, sofort nach dem Eintritt in die Klinik wegen hoch- gradiger Larynxstenose operiert werden mussten, dass sich bei

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drei dieser Fälle die eröffnete Luftröhre mehr oder weniger mit Membranen ausgekleidet fand und dass der vierte wenige Stunden nach der Operation seinem Leiden erlag. Ein solches Übergreifen des diphtheritischen Exsudationsprozesses vom Rachen aus bis weit in die Trachea hinein im Laufe der ersten 24 Stunden ist doch gewiss höchst unwahrscheinlich. Da wir aber nun die Krankheitsdauer vor Einleitung der Serumbehandlung trotz der oft sehr gewichtigen Zweifel stets genau nach den Aussagen der Angehörigen berechnet unseren Tabellen zugrunde gelegt haben, mussten wir darauf gefasst sein, dass die Behandlungsresultate bei den am sogenannten ersten und auch zweiten Krankheitstage eingelieferten Patienten infolge dieser Fehlerquelle weniger günstig ausfielen, als wir eigentlich hoffen durften. So erklärt sich denn, dass selbst bei scheinbar frühzeitigster Anwendung des Heilserums Todesfälle nicht ausgeblieben sind. Im übrigen veranschaulicht der von Tag zu Tag sich steigernde Prozentsatz der Mortalität in Tabelle IV sehr deutlich, was ich vorher aussprach: Je früher die Injektion, um so besser das Resultat !

Mit dem an den ersten vier Krankheitstagen erzielten Behandlungsergebnis dürfen wir ganz besonders zufrieden sein. Auf der Wiener Naturforscherversammlung 1894 hatte Behring die Hoffnung ausgesprochen, dass von 100 diphtherie- kranken Kindern durchschnittlich keine fünf Fälle sterben sollten, sobald die Behandlung mit genügend hohen Serumgaben im Ver- lauf der ersten 2 mal 24 Stunden nach deutlich wahrgenommener Erkrankung eingesetzt habe. Diese von Behring in Aussicht gestellte Mortalitätsgrenze wird von unserem Material aus der zweiten Berichtsperiode selbst dann nicht überschritten, wenn wir auch noch die im Laufe des dritten und vierten Krankheits- tages injicierten Fälle mit in Rechnung stellen. Es starben dann von 185 Kranken nur 8, d. h. 4,3°/,. Nehmen wir, um grössere Zahlen auch hier zu haben, die Fälle aus der Bose’schen Statistik hinzu, so sinkt die Mortalität für diejenigen Diphtheriekranken, welche im Laufe der ersten vier Krankheitstage der Serumtherapie teilhaftig wurden, sogar auf 3,6°,. Für die Tracheotomierten lauten die betreffenden Zahlen gleichfalls sehr günstig: 10 bezw. 88h:

Das schon am fünften Krankheitstage in der Tabelle sich geltend machende und von da ab immer auffälliger hervortretende Ansteigen der Mortalität erinnert uns aber auch von neuem daran,

a A

189

Tabelle IV!).

Mortalitätsverhältnisse bei 297 mit Serum behandelten Diphtheriefällen in Hinsicht auf die Krankheitsdauer vor Beginn der Behandlung.

Wir =) - =) - E injieierten | £_ = S a 2 Ei ir a am BEN Ss SION SS N R- gs |ee=| 3 Krankheits- | & 8 A 55 8 nn. |225 8 tage oO = Er je) = a: 1 38 1 2,6 4 1 25,0 3 (372) (1) (2,7) (4) (1) (25,0) | 83) | (—) 2. 85 3 3,5 12 2 16,6 13 1 (64) 1 8) (4,6) Gar O9 ACISEDE Ga) 3 74 3 4,05 33 3 Il 41 -- (50) (2) (4,0) (24) (2) (8,3) (26) ) 4 49 2 4,08 30 1 3,83 19 1 (34) (2) (5.8) (21) (1) (4,7) (13 (1) 5 8 1 12,5 ) 1 20,0 3 a | „| 6. 17 4 23,0 13 2 15,3 4 2 (10) (4) (40,0) (7) (2) (28,5) (3) (2) Teil 6 1 16,6 h) 1 20,0 1 (2) dd) | 60,0) | NO NEE LG DI FEIN Een) S. 18 7 388.| „il 7 63,6 1 (2) (2) |(1000)| (@) (2) |(1000)| (—) (—) 19: 2 1 50,0 Mi 1 100,0 1 _ (1) 1) |(00,0)| a EL 1)

dass der Wirksamkeit des Diphtherieheilmittels sehr wohl Grenzen gesetzt sind. Wir sahen dies bald in Fällen, wo der diphtherische Prozess zur Zeit der Injektion nicht nur den Kehlkopf, sondern auch schon Bronchien und Lungen befallen hatte und wo auch durch die Tracheotomie das mechanische Athmungshindernis nicht mehr aus dem Wege geschafft wurde. Bald waren es Diphtlierie- fälle, welche bei Einlieferung in die Klinik durch vorausgegangene Invasion anderer Bakterien in die Blutbahn, insbesondere von Streptocoecen, kompliziert erschienen, welche eine zur tödtlichen Sepsis und Pyämie führende Mischinfektion darstellten. Oder aber es handelte sich, wieKossel?°) sich ausdrückt, um Erkrankungen, in denen die Toxine bereits tagelang ihre verderbliche Einwirkung

!) Tabelle IV umfasst 97 Fälle der ersten Berichtsperiode (bei 15 ist der Tag der Erkrankung nicht angegeben), sowie diejenigen der zweiten.

2) Die eingeklammerten Zahlen illustriren die Verhältnisse der zweiten Berichtsperiode.

3) Deutsche medizinische Wochenschrift 1894, No. 43,

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auf den Körper ausgeübt hatten, mehr oder minder schwere Ver- änderungen an Nerven, Herzmuskel und Nieren ins Leben rufend. Solchen Fällen gegenüber erlischt natürlich die Heilkraft jedes Antitoxins.

Aus nachstehender Übersicht der von uns beobachteten Todes- fälle (Tab. V) ist ersichtlich, dass für jede dieser drei Kategorien Beispiele vorhanden sind, ohne dass jedoch stets eine aus dem Vorhandensein einzelner Komplikationen sich ergebende Rubri- zierung möglich wäre.

Hervorzuheben ist, dass Individuen, deren Athmungs- organe bereits geschädigt sind, z. B. durch chronische Bronchitis, bei Hinzutritt einer diphtherischen Infektion ganz besonders gefährdet sind und von vornherein eine sehr schlechte Prognosis bieten. Wir nahmen drei an Diphtherie erkrankte Kinder auf, von welchen zwei schon seit Geburt, das dritte seit einem Jahr an hartnäckigem, jeder ärztlichen Behandlung trotzen- den Husten gelitten hatten (vgl. Fall 5, 6 und 14 in Tabelle V). Sie sind allesammt nach längerem Krankenlager und, nachdem die Diphtherie längst abgeheilt war, ihrem Lungenleiden erlegen.

Bei drei unserer Patienten (Fall 1, 9, 12), welche schon asphyktisch und in schwerem Collaps zugingen, durften wir von vornherein gar keine Hoffnung auf Erhaltung des Lebens hegen. Zwei derselben starben 4, einer 13 Stunden nach der Aufnahme, nachdem vorher auch durch den Luftröhrenschnitt keinerlei Er- leichterung der Atmung geschaffen worden war. Selbstredend hat durch die Aufnahme dieser drei Gestorbenen in unsere Statistik (Tabelle I) der Prozentsatz der Gesamtmortalität Keine Ver- besserung erfahren, und wir wären ebenso, wie es andere Bericht- erstatter durch Ausscheidung solcher hoffnungslosen Fälle gethan haben, berechtigt, an Stelle der in Tabelle I angegebenen Daten die innerhalb der zweiten Berichtsperiode unter der Serumtherapie erreichte Mortalität auf 6,5 °/, für die Gesamtzahl unserer Kranken, auf 12,5 °/, für die Tracheotomierten hinzustellen.

Die klinische Beobachtung liess fernerhin wieder eine günstige Beeinflussung des Allgemeinbefindens der Kranken durch das Heilserum klar hervortreten. „Die Diphtheriestation‘, bemerkt Ganghofner!) treffend, „gewährt mit ihren kleinen Insassen jetzt andauernd einen ganz anderen Anblick“ als früher.

!) Die Serumbehandlung der Diphtherie, 1897.

ui en i = LES, Dr Ze ae a, = u en 2 Zu De Su ar * TEN Tabelle V: Todesfälle der zweiten, Be Name, Krank- An Bacterio- Tone i erum Todesta; Sektionsbefund 2. ala, heitstag Aufnalmebefund Istcher ser tomie 3 ghaßı Aufnahmetag Befund > 1. | Heinrich R., | Erster? | Rachen voller Belag | Diphtherie- | 24. Sep- | Sofort nach Vier |Diphtherie des Rachens, 6 Monate. Ausgesprochener | baeillen. tember der Stunden Larynx, der Trachea, der 24. September Collaps. Hochgradige | Strepto- 1500. | Aufnahme. nach der| grösseren und kleineren 1895, 9 Uhr Stenose. coccen, Auf- Bronchi. Broncho- Abends Staphylo- A nahme, pneumonische Heerde. coccen. Schwellung der Mesen- terialdrüsen. 2. Karl R., | Sechster. | Schwere septische Diph- | Desgleichen. |3. Januar _ Typisches Bild sep- 113.Januar.| Diphtheria fauc.abgelaufen. 6'/s Jahre. theria faue. et nas. 1500, 'tischer Diphtherie. Hochgradige Dilatatio 3. Januar 5. Januar ventric. sin. Eitrige 1896. 1500. Bronchitis. Pneumoni- sche Heerde in beiden Lungen. Lungenödem, subpleurale Eechymosen, Infaret der rechten Niere. Aseites, Hydrothorax, Hy- dropericard, Schwellung der Mesenterialdrüsen und Dünndarmfollikel. 3. Karl S., Sechster, | Diphtheria fauc. nas. | Desgleichen. |21. Januar| Sofort nach Desgleichen. 23.Januar, _ 5 2 Jahre. lar. Hochgradige 1500, der 5 Uhr 21. Januar Stenose; bedrohliche 22. Januar| Aufnahme, Nach- 1896. Herzschwäche;jauchi- 1500. Trachea mittags. ger Nasenausfluss. - voll von Membranen. 4. L. Z., Sechster, | Rachen belagfrei. | Diphtherie- | 8. April | Desgleichen. | Andauernd sehr hohe | 15. April. | Rachen und Kehlkopf ohne 2"/a Jahre. Rauher, bellender | bacillen, 1500, Temperaturen. Belag. Eitrige Bron- 8. April 1896. Husten. Enorme Strepto- 10. April Diffuse Bronchitis. chitis; bronchopneumoni- Atlemmnot. Herz- eoccen, 1500. sche Heerde. Subpleurale schwäche. Hämorrhagieen. Geringe Dilatatio ventrie. sin.; schlaffes Herz. Schwel- lung der Mesenterial- drüsen. 5. Otto L., Zehnter(?)| Seit einem Jahr an | Desgleichen. | 13. April | Sofort nach | Diffuse Bronchitis. | 23. April. | Tiefe, aber meist gereinigte 1Y/2 Jahre. starkem Husten lei- 1500, der Profuse Durchfälle UlceraimLarynx,Trachea 13. April1896. dend. Seitzehn Tagen 16. April | Aufnahme. Sehr hohes Fieber; und oberen Teil des Pha- fiebernd. Am 4. April 1500. immer bedroh- rynx. Eitrige Bronchitis. eitriger Nasenaus- licher werdende Bronchopneumonieund fluss, Am 5. und 7. Herzschwäche. gangränöse Heerdein den April ausserhalb In- x Lungen. Schlaffes, blasses jektion von je 600 Im- Herz. Fettige Degene- munisirungseinheiten, ration der Muskulatur des Anfangs Besserung, rechten Ventrikels. Fol- seit 12. April Ver- likelschwellung der Milz, schlimmerung. Enteritisfollieularis im Dünndarm. 6. | Friedrich 8., | Achter. |Litt seit Geburt an| Diphtherie- | 14. April | Desgleichen. | Difiuse eitrige Bron-| 10, Mai. | Larynx, Trachea belagfrei. 2 Jahre. Husten. Vor vier-| bacillen. 1500, ehitis. Rachen Bronchitis. Ausge- 14. April 1896. zehn Tagen angeblich | Sehr viel | 17. April am 17. April belag- dehnte pneumonische In- Mundfäule. Seit 6.| Staphylo- 1500, frei. 29. April filtrate in beiden Lungen. April matt, appetit- eoccen. 29. April Pneumonie. Pleuritisches Exsudat. los. Hochgradige Ste- 1500. nose, 136 Pulse. 7. | Wilhelm S., |Siebenter.| Am 14. April erkrankt, | Reineultur | 20. April | Sofort nach | Athmung nach Tra- | 21. April, | Diphtheria fauc., phar., lar., 3 Jahre. 19. April Injektion von 1500. der eheotomie nicht) 4 Uhr Tracheae,bronch.— Hoch- 20. April 1896, von 600 Immunisie-| Diphtherie- Anfnahme, freier. Fieber bis| Nach- gradige eitrige Bronchi- 1 Uhr rungseinheiten... Am... baeillen, E. 0f0#19, Collaps ninımt.| mittags tis. Enteritis-follicularis Nachmittags. 20. April nochmals ZU. des Dünn-undDickdarms. 600, da keine Besse- ' rung. Schwerer Collaps. 8. Otto H., Achter. | Seit acht Tagen wegen Nieht 30. Juli | Desgleichen. | Athmung nach Tra- |{. August. 10 Jahre. Diphtheria faue. mit) untersucht. 1500. Operation cheotomie nicht 30. Juli 1896. Umschlägen und Pin- muss mehr- freier, Broucho- selungen behandelt fach unter- Pneumonie. Rachen ohne Belag. brochen Herzschwäche An Tonsillen und werden, der | steigert sich trotz Uvula tiefe diphthe- Puls und reichlicher Ana- rische Ulcerationen. Athmung leptica. Hochgradige Stenose stockt. und Cyanogse. Herz- schwäche. Rasseln über beiden Lungen. 9 Anna $., | Zweiter? | Bis 10.September wegen Nicht 15. Sep- | Sofort nach | Athmungkeineswegs | 15. Sep- 2°4 Jahre. Diphtheria conj. auf| untersucht. | tember | der Auf- frei; Luftröhremit | tember, 15. September der hiesigen Augen- 1500. |nalme, ohne| derben Membranen vier 1896, klinik mit Serum be- Narkose. ausgekleidet. Stunden 6 Uhr handelt; geheilt ent- nach der Nachmittags. j lassen. Seit 14. Sep- Auf- tember rauher Husten. nahme. | Stridor; Stenose; | Collaps, Rasseln über beiden Lungen, Temp. 40,1.

' - Ag er 2

Tg isaz ZT 3 ; Name . | Baeterio- s ; 2 Krank- Anamnese, Es : Tracheo- f loei Serum ; Verlauf. Todesta, Sektionsbe ab, Sn heitstag Aufnahmebefund. iss Beber tomie, er fund. Aufnahmetag A Befund - 10.| Else A, |Zweiter? Sehr schwächliches, Diphtherie- 23. Sep- _ Grosse Unruhe, De- | 29. Sep- = E 6 Jahre, anämisches Kind. | baeillen. tember lirien. Heftiges, | tember. i 23. September Septische Diphtheria | Strepto- 1500. häufiges Nasen- = 1896. faue. et nas. Herz-| coccen. 25. Sep- bluten. Erbrechen. : schwäche; 134 sehr| Staphylo- tember Albuminurie. Vom kleine, unregelmäs-| coccen. 1500. 28 September Bes- sige Pulse. | 27. Sep- serung; Puls kräf- | tember tiger, 116; Rachen | 1500. ohne Belag. 1 Am 29. September plötzlicb grosse Unruhe; Cyanose; Puls setzt aus. 11.| Marie D., | Sechster. | Septische Diphtheria | Diphtherie- | 30. Ok- _ Abstossung derMem- | 25. No- | Diphtheriaabgeheilt. Pneu- 4 Jahre, fauc. et nas. Ne- len in tober branen im Rachen | vember. monia duplex.— Nephritis 30, Oktober phritis. einkultur. 1500. bis 5. November Hydrocephalus. Starke 1896. 2. No- unter starker Blu- Schwellung der Mesei- + vember tung beendet. terialdrüsen. 1500. Multiple Abscesse; IN 2, Gaumenlähmung. i 24. November Bronchopneumonie 12.| Karoline L., | Zweiter? Diphtheria faue. nas.| Diphtherie- | 7. No- | Sofort nach | Athmung nach Ope-| 8. No- | Diphtheria fauc. phar. lar. 1 Jahr. laryng. Von vorn-| baeillen in | vember der ration nicht freier. | vember, trach. AnämiedesHerzens 7. November herein Collaps. Bron- | Reinkultur. 1500. Aufnahme Collaps nur vor-| 12 Uhr Mesenterialdrüsen ge 1896, chitis. in Halb- übergehend besei- | Mittags. | schwollen. Follikel- 11 Uhr narkose. tigt. Temperatur schwellung der Milz, des. Nachmittags. £ | Trachea bis 40,5. Dünn- und Diekdarms. voll von Membranen. | 13.| Wilhelm H., | Dritter. | Diphtheria faue. nas. | Diphtherie- | 10. No- | Sofort nach | Athmung nur wenig | 13. No- | Diphtherie faue. phar. lar. 3 Jahre. laryng. Starke Ste- | bacillen, vember der freier. Andauernd | vember. Bronchitis, Tracheitis. -- 10. November nose und Cyanose. | Staphylo- 1500. Aufnahme. hohes Fieber. Al- Follikelschwellung in deı 1896. Herzschwäche. Tem-| coccen. buminurie. Sepsis. Milz, Dünn- und Dick-| peratur 39,5. 12. November darm. N grosse Unruhe, De; lirien. 3 14.| Karoline B., | Dritter. |Litt seit Geburt an Keine 25. No- | Desgleichen. | Chronische Bronchi- | 27. De- |Diplhtheria abgelaufen. 3 Jahre. Husten. Sehrsehwäch- | Diphtherie- | vember tis. Nephritis. zember. Zahlreiche pneumonische 25. November liches Kind. Diph-| baeillen. 1500, Infiltrationsheerde. Plen- 1896. theria faue. et lar.— | Staphylo- | 26. No- ritis sero-fibrinosa. Ne- Grosser Luftmangel, coccen. vember phritis parenchymatosa. Cyanose,. Bronchitis.) Strepto- 1500. Sehr schlaffes, blasses coccen. Herz. 15.| Marie Pf, | Vierter. !Sehr schwächliches | Diphtherie- | 13. De- Sofort Athmung ziemlich | 14. De- ! Diphtherie lar., trach. und 1'/a Jahre, - Kind. Diphtheriafaue.) baeillen. zember | Intubation. frei. Herzschwäche | zember, bronch. mit ausgedehnter 13. Dezember et lar. Sehr starke| (Coccen 1500. nimmt aber stetig | 10 Uhr Membranbildung. Lobu- « 1896, Cyanose. Stridor. [verschiedener zu. Bronchopneu- | Vor- läre pneumonische Infil- 6 Uhr Herzschwäche. Art. monie. Grosse Un- | mittags. tration aller Lappen, aus- Nachmittags. } ruhe. Temperatur genommen rechter Ober- bis 41,1. lappen. Schwellung deı Mesenterialdrüsen. Fol- likelschwellung der Milz und des Dünndarms. - Trübe Schwellung der Nierenrinde. 16. |Katharina Sch.| Vierter. |Septische Diphtheria | Diphtherie- | 26. De- _ Herzschwäche 27. De- iz 5 Jahre. fauc. et nas. Col-) bacillen, zember nimmt rapide zu. | zember, 5 26. Dezember laps. Strepto- 1500. 11 Uhr 1896, eoccen, Vor- 3 Uhr Staphylo- mittags. Nachmittags. eoccen.

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Schon 24 Stunden nach der Injektion sahen wir Kinder, welche unter recht schweren Erscheinungen eingetreten waren, munter und spielend im Bett sitzen, ein Bild, das nicht recht mit der noch immer sehr bedenklich aussehenden lokalen Affektion in Einklang zu bringen war. Hand in Hand mit der Besserung des Allgemeinbefindens ging ein langsames Abfallen der Tempe- ratur und Sinken der erhöhten Pulsfrequenz zur Norm. Ein kritischer Abfall des Fiebers wurde nur in wenigen und dann stets frischen Fällen beobachtet.

Noch überzeugender gab sich die Antitoxinwirkung in ihrer günstigen Beeinflussung der örtlichen Krankheits- erscheinungen zu erkennen. Dass der lokale Erkrankungs- prozess schneller als sonst zum Stillstand kam, dass die Abstossung der diphtherischen Membranen, die Abschwellung der submaxillaren und submentalen Lymphdrüsen frühzeitiger als gewöhnlich erfolgte, ist schon von Geh.-Rat Bose seiner Zeit betont worden und wurde auch diesmal wieder in der Mehrzahl der Fälle festgestellt. Ebenso fand sich des öfteren auch in der zweiten Berichtsperiode eine frühere Beobachtung bestätigt, wonach etwa 24 Stunden nach der Einspritzung stellenweise eine mässige Vergrösserung der Beläge oder das Hinzukommen neuer, dann aber stets weniger derber, schleierartiger Membranen an Stellen, welche am ersten Behandlungstage belagfrei gewesen waren, konstatiert werden konnte. Um durch solches Vorkommnis nicht unnötig erschreckt und zur Wiederholung der Seruminjektion veranlasst zu werden, ist es nötig zu wissen, dass es sich dabei keineswegs um ein eigentliches Weiterschreiten des lokalen Prozesses handelt, sondern, wie Kossel annimmt, nur um ein Sichtbarwerden der diphtheri- schen Plaques auf solchen Schleimhautpartien, welche bei Beginn der Antitoxinwirkung „bereits infiziert und durch Schwellung und Rötung als solche gekennzeichnet waren“. Damit dürfte wohl auch die Thatsache ihre Erklärung finden, dass wir während derSerumbehandlung beikeinem einzigen unserer Öperierten eine Diphtherie auf der kurz vor oder nach der Injektion gesetzten Tracheotomiewunde haben auftreten gesehen. Man wolle nicht vergessen, wie häufig vordem diese Komplikation war und wie unangenehm sie dann den Krankheitsverlauf zu beeinflussen vermochte! Krön- lein beobachtete bei 210 Fällen von Tracheotomie nicht weniger als 50 mal (23,8 °/,) Wunddiphtherie. Auch bei den Patienten

19%

unserer Klinik früherer Jahrgänge ist Diphtherie der Tracheotomie- wunde sicherlich nicht selten gewesen. Obwohl damals Kranken- journale bei Diphtherie nicht geführt wurden, geht doch aus den natürlich höchst lückenhaften, unvollständigen Vermerken, die bei der Entlassung der Patienten im Hauptkrankenbuch gemacht wurden, hervor, dass bei sieben Tracheotomierten diese Kompli- kationen störend eingegriffen und wiederholt „zu ausgedehnter Narkose der Trachealwandung‘ oder „zu gangränöser Zerstörung der Haut bis zum Unterkiefer hinauf“ geführt hatte.

Wohl die weittragendsten Schlüsse für die Beurteilung der Serumeinwirkung auf die diphtherische Lokalaffektion lassen sich aber aus dem Verhalten der Larynxdiphtherie ziehen. Aus unseren statistischen Zusammenstellungen ersahen wir vorhin schon folgendes: Erstens hat bei ausgiebiger Antitoxin-Anwendung die Zahl der Tracheotomieen an sich im Verhältnis zu früher erheblich abgenommen, oder mit andern Worten: der diphtherische Prozess greift jetzt bedeutend seltener als früher von den Rachen- organen auf den Kehlkopf über. Zweitens ist die Sterblichkeit bei operierter Larynxstenose in der Serumperiode ausserordentlich zurückgegnngen. Drittens kommt hinzu: Durchhinreichend kräftige Serumdosen können Sich selbst schon ernstere Erscheinungen von Kehlkopferoup noch völlig zurückbilden. So schwanden unter 86 Fällen der zweiten Berichtsperiode, welche die Symptome beginnender oder ausgesprochener Larynxstenose beim Eintritt in die Klinik dar- boten, 15 mal die beängstigenden Erscheinungen (darunter: sehr starker Stridor, Einziehungen im Epigastrium), ohne dass die schon für unvermeidlich erachtete Tracheotomie notwendig ge- worden wäre. Die übrigen 72 Kinder wurden operiert und zwar die weitaus grösste Zahl, nämlich 65, unmittelbar nach der Auf- nahme, weil jedes längere Zaudern den Tod durch Asphyxie her- beigeführt hätte. Der Rest kam erst später zur Operation, aber doch sämtliche sieben Kranke im Laufe der nächsten zwölf aufdie Einspritzung folgenden Stunden. Eigentlich war ja auch bei diesen die Operation schon bei der Aufnahme indiziert, und nur die Gewissheit, dass im äussersten Notfalle sofort der Operateur zur Stelle sein konnte, liess ein exspektives, von dem Wunsche, dass die Stenose unter der Antitoxinwirkung vielleicht doch noch verschwände und die Operation günstigen

Falles umgangen werden könnte, getragenes Verhalten gerechtfertigt

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erscheinen. Die Notwendigkeit, eine Tracheotomie oder Intubation ich möchte diesen Punkt ganz besonders hervorheben in der zweiten Hälfte des ersten klini- schen Behandlungstages oder gar am zweiten oder selbst noch später auszuführen, ist nicht ein ein- ziges Malan uns herangetreten.

In dem berechtigten Bestreben, Zeit zu gewinnen bis zur Entfaltung der Serumwirkung und die Operation über die dazu nötigen, wenigen Stunden hinauszuzögern, wurden wir übrigens auf das Beste unterstützt durch die oben schon erwähnte Inhalation der Dämpfe einer schwachen Salicylsäurelösung. Denn dass es uns gelang, 15 Kinder mit Larynxstenose trotz der oft enormen Athmungsbeschwerden vor dem Luftröhrenschnitt zu bewahren solange, bis das Heilserum dem Fortschreiten des Exsudations- prozesses Einhalt gebieten konnte, das danken wir wohl einzig und allein der Wirkung des Dampfsprays, welcher in solchen Fällen zwölf Stunden und länger fast ohne Unterbrechung am Lager des kranken Kindes in Thätiekeit gehalten wurde.

In diesem soeben besprochenen Moment liegt aber ein ge- waltiger Fortschritt unserer jetzigen Therapie im Vergleich zu derjenigen früherer Zeit. Dank der Heilserumbehandlung kennen wir heute nicht mehr jenen früher so unendlich oft vor unseren Augen sich abspielenden Vorgang, dass ein diphtheriekrankes Kind ohne Stenoseerscheinungen in das Krankenhaus eintrat, dass aber aller erdenklichen lokalen und allgemeinen Behandlung zum Trotz der anfangs nur auf den Rachen lokalisiert gewesene Prozess bald unauthaltsam auf den Kehlkopf übergriff, dass die als Ultimum refusium vollzogene Tracheotomie nur für ganz kurze Zeit Er- leichterung und Hülfe gewährte, ohne jedoch schliesslich den Tod fernhalten zu können. Dieses trostlose, uns so entmutigende Bild ist jetzt aus unseren Krankensälen verschwunden.

Zur Rachendiphtherie hatte sich in 13 unserer Fälle diphthe- rischeAffektionderNasenschleimhaut höheren Grades gesellt. Soweit dabei Beobachtungen möglich waren, schien auch hier die Abteilung des Prozesses schneller von statten zu gehen, als bei rein lokaler Behandlung.

Diphtherische Vulvitis neben Diphtheria faucium kam ein Mal und war bei einem 1!/,jährigen Mädchen zur Be- obachtung.? 'Sowohl im Rachenbelag als auch in den Auflagerungen an der Vulva fanden sich Loeffler’sche Bazillen in grosser Anzahl. Es trat Heilung ein. 13

14

Diese im Vorstehenden besprochenen, mit dem Behring’schen Diphtherieheilmittel erzielten Erfolge wurden auch in der zweiten Berichtsperiode und das ist besonders erfreulich! durch keinerlei schädliche Nebeneinwirkungen beeinträchtigt. Die bei fünf Kranken nach der Einspritzung beobachteten, bald an Searlatina, bald an Urticaria erinnernden Serumexantheme traten stets ohne unangenehme Komplikationen auf und waren regelmässig nach Ablauf von zwei bis vier Tagen wieder spurlos verschwunden. Störungen, wie sie anderwärts nach der Ein- spritzung auftraten, z. B. schmerzhafte Gelenkaffektionen, hohes Fieber, schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens haben wir niemals bei unseren Kranken wahrgenommen.

Über die immunisierende Leistungsfähigkeit des Behring’schen Mittels liessen sich in unserer Klinik auch in der Folge keine umfangreicheren Beobachtungen anstellen. Im Widerspruch mit der Ansicht Kossel’s, dass man von einer Immunisierung einen 14 Tage bis 3 Wochen dauernden Impfschutz erhoffen könne, steht die Krankengeschichte eines Kindes, welches wegen Konjunktivaldiphtherie vom 19. August bis 10. September 1896 auf der Klinik des Herrn Prof. Vossius mit einer Serumgabe von 1500 Immunitätseinheiten behandelt worden war. Gesund entlassen, wurde es bereits am 15. September wegen sehr weit vorgeschrittener Diphtherie des Rachens und Kehlkopfes in die chirurgische Klinik wieder eingeliefert. Abermalige Serumappli- kation und sofortige Tracheotomie brachten keine Rettung mehr. Das Kind starb 4 Stunden nach seiner Aufnahme in das Krankenhaus.

Für unsere lokalen Verhältnisse ergeben sich aus dem Vor- stehenden folgende Hauptpunkte:

1. Der Prozentsatz der Gesammtmortalität bei Diphtherie hat unter der Serumbehandlung eine Herabsetzung um etwa 36 °/, er- fahren. Insbesondere ist die Sterblichkeit bei den tracheotomierten Kranken insgesamt von 58,2 auf 16,1, bei den tracheotomierten, im ersten und zweiten Lebensjahre stehenden Kindern von 75,6 auf 24,3 °/, herabgedrückt worden.

2. Bei den eingelieferten Kranken wurde die Tracheotomie im Vergleich zu früher in einem Drittel der Fälle vermeidbar.

3. Bereits bestehende Larynxstenose ging unter der Serum- wirkung in 17 °/, der Fälle wieder zurück.

4. Das Serum verhütete in allen Fällen eine diphtherische Infektion der Tracheotomiewunde.

1%

5. Je früher die Serumtherapie einsetzt, um so günstiger die Prognose.

6. Eine Verzettelung der Injektionsmenge, welche selbst im allerersten Stadium der Erkrankung mindestens 1000, besser aber 1500 Immunitätseinheiten umfassen muss, stellt die Wirksamkeit der ganzen Serumtherapie in Frage.

Diskussion: Herr Vossius.

2. Herr Best: Über einen Fall von Chorioidealsarkom. Vortragender demonstriert Präparate eines Chorioidealsarkoms, das in der Giessener Augenklinik zur Beobachtung kam. Die mikro- skopische Untersuchung hatte ein von dem gewöhnlichen Befund abweichendes Bild ergeben, nämlich ein Endotheliom, dessen Zellen sehr reich an Glykogen waren. Die Geschichte des Falles ist kurz folgende:

Die 66jährige Tagelöhnersfrau Christine Erb aus Geilshausen wurde am 9. April 1896 aufgenommen. Bei normalem linken Auge liess sich für das amaurotische rechte feststellen: Das untere Lid war entroponiert, so dass die teilweise falsch stehenden Cilien auf der Hornhaut rieben. Der Bulbus war stark injiziert, auf Berührung sehr empfindlich, seine Tension erhöht; Vortreibung des Auges bestand nicht. Die Hornhaut war diffus getrübt, von pannösen Gefässen durchzogen. Eine frische Blutung in die Vorderkammer erschwerte die Erkennung weiterer Einzelheiten, doch war zu sehen, dass die Pupille rings mit der Vorderkapsel der cataraktösen Linse verwachsen war. Man konnte demzufolge vielleicht an einen Tumor denken, indess führte die Anamnese auf einen anderen Weg. Patientin hatte nämlich als Mädchen eine Verletzung des Auges durch eine Kornähre erlitten. Darauf langsame schmerzlose Abnahme des Sehvermögens. 1894 erneute Verletzung des linken Auges durch einen Baumzweig bei Be- schäftigung im Walde. Eine poliklinische Untersuchung ergab bereits damals denselben Status: Frisches Hornhautgeschwür, alte Keratitis, chronische Iritis mit Synechien, Katarakt. Man nahm also eine chronische Iridocycelitis an und riet wegen der Schmerz- haftigkeit zur Enucleation. Bei der Entfernung des Auges stellte sich dann ein intraoculares pigmentiertes Sarkom heraus, das bereits dem Optieus entlang nach dem Gehirn zu weiter gewuchert war und dessen radikale Entfernung dadurch unmöglich wurde. Der Tod erfolgte am 9. Juli 1896 unter Erscheinungen von Hirn-

tumor in der inneren Klinik. en

196

Die Sektion ergab eine Ausdehnung des Sarkoms auf den rechten Nervus opticus, Chiasma und etwas über Taubeneigrösse auch auf die Gehirnbasis, dagegen Fehlen von Metastasen.

Klinisch bemerkenswert ist der geschilderte Fall zunächst durch das sehr langsame Wachstum der Geschwulst sowie durch die Coineidenz mehrfacher Verletzungen, welche beide Momente die Diagnose sehr erschwerten. Ferner ist die Art der Verbreitung eine ungewöhnliche. Der Durchbruch eines intraocularen Sarkoms erfolgt zwar sehr häufig am Sehnerv oder in seiner Umgebung die Statistiken ergeben ungefähr ein gleiches Verhältnis gegen- über der anderen Möglichkeit, Perforation am Hornhautrand 'oder mehr äquatorial dureh die Sklera —, aber trotzdem ist ein Über- greifen auf das Gehirn selten. Die meisten derartigen Patienten gehen an den Folgen von Metastasen, besonders Lebermetastasen, zugrunde.

Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass die Sarkom- zellen teils entlang den Adventitialscheiden der Blutgefässe wucher- ten, teils von den Endothelien der Lymph- und Saftkanälchen ihren Ursprung nahmen. Die grossen epithelähnlichen Zellen selbst charakterisierten sich durch ihren Gehalt an Glykogen, das durch Braunrotfärbung mit Jod nachweisbar wurde, aber im Gegen-

satz zu Amyloid sich in Speichel löste. Zwischen ihnen den Endotheliomzellen -—— verzweigte sich ein bindegewebiges Reti-

eulum. Über die histologische Beschaffenheit des Tumors wird in Ziegler’s Beiträgen zur pathologischen Anatomie genauer Bericht erstattet werden.

Diskussion: Herr Bostroem, Herr Best, Herr Vossius.

Sitzung am 25. Mai 1897.

Vor der Tagesordnung: 1. Herr Löhlein (Krankenvorstellung): Exostose vor dem rechten lleosacralgelenk, im Anschluss an die Symphyseotomie entstanden. Löhlein stellt eine Wöchnerin (V.-para) vor, bei der vor 16 Tagen (am 9. Mai d. J.) in der Klinik die Frühgeburt eingeleitet wurde, nachdem die dritte Entbindung dureh die Symphyseotomie beendet und bereits in der vierten Schwangerschaft die künstliche Früh- geburt (Dezember 1895) ausgeführt worden war.

Es handelt sich um ein rachitisch plattes und gleichzeitig allgemein verengtes Becken von 10,5 Conjugata diagonalis. Der Fall ist dadurch geburtshülflich besonders interessant, dass zu

—- 1917

der bestehenden Beekenenge noch eine weitere Ver- kürzung des rechten Schrägdurchmessers dadurch hin- zugekommen ist, dass vor dem rechten Ileosacralgelenk sich im Anschluss an das Trauma der Symphyseotomie einenicht unbeträchtliche Exostose (Parostose) ausgebildet hat. Die Symphyseotomie war am 5. Januar 1895 nach erfolg- losen, zum Teil in Walcher’scher Hängelage ausgeführten Zangen- versuchen gemacht worden, um die Perforation des kräftig ent- wickelten Kindes zu umgehen. Das letztere (Knabe von 3570 g) wurde nach dem Schamfugenschnitt leicht durch eine Traetion lebend entwickelt; es erlag indessen am dritten Tage nach der Geburt. Die Mutter verliess am 27. Januar zuerst das Bett und wurde am 5. März gesund entlassen. Bereits am 25. Februar 1895 war bei der inneren Exploration vor dem rechten Ileosacralgelenk eine harte, hügelig sich erhebende Geschwulst von der Grösse einer halbierten Wallnuss konstatiert worden, über deren etwas unebene Oberfläche die Arteria iliaca nach abwärts lief und die mit ihrem unteren Rande bis an das obere innere Ende des Liga- mentum spinoso-sacrum reichte.

Es wurde angenommen, dass es sich um die Folge einer durch das Auseinanderweichen der Schambeine bedingten Ver- letzung des rechten Ileosacralgelenkes handelte, die höchstwahr- scheinlich mit einem subperiostalen Bluterguss einherging. Wie bereits 1868 von Ahlfeld nachgewiesen wurde, ist bei gewaltsamer Auseinanderdrängung des Beckenringes die gleichzeitige Trennung der Schamfuge und des rechten Hüftkreuzbeingelenkes die am häufigsten beobachtete Combination. Was unseren Fall betrifft, so konnte sowohl bei der im Dezember 1895, als bei der am 9. Mai d. J. eingeleiteten Frühgeburt festgestellt werden, dass der erwähnte knochenharte, halbkugelige Tumor im weiteren Verlauf nicht kleiner geworden, sondern eher etwas gewachsen war: etwa 1,5 cm von der Mitte des Kreuzbeins beginnend, reichte seine Basis bis an den medianen Rand des Foramen ischiadieum majus. Er entsprach einem halbierten Borsdorfer Apfel. Der rechte schräge Durchmesser erschien durch ihn um 1'/,—2 cm verkürzt.

Der Verlauf der künstlichen Frühgeburt war auch in diesem Falle sehr befriedigend. Durch die Wendung auf den rechten Fuss wurde, nachdem der Cervicalcanal durch Colpeuryse und Metreuryse völlig erweitert war, ein lebender Knabe von 2440 g zu Tage gefördert. Das Kind zeigte in den ersten vier Tagen

1%

eine Gewichtsabnahme von 240 g, hatte aber bis zum 22. Mai das Anfangsgewicht wiedererlangt und bei der Entlassung (am 26. Mai) dasselbe um 110 g überschritten (2550 8). Der Pro- zentsatz der nach der künstlichen Frühgeburt lebend entlassenen Kinder hat sich in der Giessener Frauenklinik während der letzten Jahre fortschreitend gebessert und beträgt jetzt 71"/,.

Zur Tagesordnung: 2. Herr Brandenburg: Demonstration der Widal’schen Reaktion.

Diskussion: Herr Riegel, Herr Brandenburg.

3. Herr Vossius: Über die durch Raupenhaare be- dingten Augenerkrankungen. Der Vortragende berichtet zunächst über das von Sämisch als Ophthalmia nodosa bezeichnete Krankheitsbild, bei welchem in der Bindehaut und Iris tuberkel- ähnliche Knötchen unter meist sehr heftigen Entzündungser- scheinungen auftreten und das Sehvermögen durch Iridoeycelitis fast ganz erlöschen kann. Die mikroskopische Untersuchung ergiebt in dem aus Epitheloid- und Rundzellen zusammengesetzten

Knötchen Riesenzellen und ein Raupenhaar, in Quer- oder Längs-

schnitt getroffen. Es wird die Litteratur seit Pagenstecher’s erster Mitteilung kurz besprochen und eingehender über eine Arbeit von Laudon referirt, welche über die sonstigen bei Tier und Mensch beobachteten, durch Raupenhaare veranlassten Atfek- tionen handelt. Schliesslich demonstriert der Vortragende Prä- parate von einem grösseren, tuberkelähnlichen, reizlos gewachsenen Tumor der Conjunctiva bulbi, welcher einem 23 jährigen Zimmer- mann exstirpiert war und in einem aus Epitheloid- und Rundzellen zusammengesetzten Knoten vereinzelte Riesenzellen, sowie drei Raupenhaare enthielt. (Der Fall ist von Herrn Harald Bostroem in seiner Dissertation ausführlich beschrieben.)

Sitzung am 29. Juni 1897.

1. Vor der Tagesordnung berichtet Herr Vossius über zwei neue in die Ophthalmotherapie eingeführte Medikamente, über das Holocain und über das Euphthalmin. Das salzsaure Holocain wird in 1°/,iger Lösung zur Anästhesie des Auges verwendet, und zwar genügen schon 30—35 Sekunden nach dem Einträufeln von 2—3 Tropfen in den Conjunctivalsack, um eine Anästhesie der Binde- und Hornhaut zu erzielen. Ein Vorteil des Mittels

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besteht darin, dass die Pupille nicht wie beim Cocain erweitert wird; auf die Accommodation wirkt es nicht ein. Es lähmt die peripheren Nervenendigungen in der Hornhaut und hat nach den Untersuchungen von Dr. Heinz und Schlösser sehr giftige Eigen- schaften. Bei der Anästhesie tritt eine leichte Hyperämie der Bindehaut ein; die Einträufelung verursacht Keine nennenswerte Schmerzempfindung. Das Mittel wurde mit gutem Erfolge zur Entfernung von Fremdkörpern aus der Cornea und bei Diseissionen der Linse und des Nachstars verwendet; zu diesen Eingriffen kann es bestens empfohlen werden an Stelle des Cocains. Bei zwei Staroperationen war seine Wirkung nicht so vollkommen befriedigend, wie die des Cocains. Das Medikament wird in den Höchster Werken dargestellt; dasselbe steht in Beziehung zum Phenacetin.

Das aus der Schering’schen Apotheke stammende und ein Derivat der Mandelsäure darstellende Euphthalmin wurde in 2°/,iger Lösung verwendet zur Erzeugung einer Mydriasis. Die- selbe erreicht einen mittleren Grad, tritt 20—30 Minuten nach der Einträufelung von 2—3 Tropfen jener farblosen Lösung ein und verschwindet nach 2—3 Stunden gänzlich. Nach dem Ein- träufeln erfolgt weder eine Schmerzempfindung noch eine andere unangenehme Nebenwirkung. Die Accommodation bleibt unbeein- flusst. Das Mittel eignet sich vorzüglich zu ophthalmoskopischen Untersuchungen, wenn die enge Pupille eine genaue Spiegelunter- suchung erschwert, und ist zu diesem Zwecke schon mit Rücksicht auf die schnell vorübergehende Wirkung auf die Pupille sowie wegen der Nichtbeteiligung der Accommodation sehr zu empfehlen.

Zur Tagesordnung: 2. Herr Sommer berichtet über fünf klinische Fälle von progressiver Paralyse und erörtert die Symptomatologie, Differenzialdiagnose und Frühdiagnose dieser Krankheit.

Sitzunglalm 13. Imli41897;

1. Herr Vossius: Weitere Erfahrungen über die Myopieoperation. Der Vortragende berichtet in Kürze an der Hand seiner eigenen Erfahrungen bei der Operation von 28 kurzsichtigen Augen über folgende Fragen, von deren Beant- wortung im allgemeinen die Empfehlung der Myopieoperation ab- hängig ist:

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1. Wie sollman operieren? Am günstigsten hat sich die Diseission der vorderen Linsenkapsel und Rindenschichten mit nachfolgender ein- oder zweimaliger Punktion der vorderen Augen- kammer zur Entleerung des gequollenen und getrübten Linsenbreis bewährt. Zur Beförderung der Resorption der zurückbleibenden Linsenreste mussten Atropineinträufelungen und warme Umschläge mit Verband abwechselnd verwendet werden. Schliesslich kommt noch die Diseission des Nachstars in Frage. Von der durch Thier empfohlenen Durchschneidung der ganzen Linse ist Vossius zurückgekommen, weil man bei der Punktion der Vorderkammer leicht Glaskörpervorfall bekommt. Vossius hat denselben viermal erlebt und mit der Scheere abkappen müssen, wenn er sich nicht spontan zurückzog. Schädliche Folgen sind demnach nicht be- obachtet. Infektionen sind nicht vorgekommen. Der Heilungs- verlauf war normal; einmal trat ein Glaukomanfall mehrere Wochen nach der Entleerung der gequollenen Linsenmasse ein, welcher durch Pilocarpineinträufelungen geheilt wurde, zweimal Fädchen- keratitis.

Das Sehvermögen wurde um 0,1—0,3 und nur einmal um 0,5 gebessert und diese relativ geringe Besserung wird dadurch erklärt, dass fast nur Fälle mit Maculaaffektionen zur Operation kamen, in welchen die Sehschärfe an sich schon sehr gesunken war. Der günstige Verlauf dieser Fälle beweist, dass Macula- erkrankungen keine Contraindication für die operative Behandlung der Myopie abgeben.

2. Bei welcher Höhe der Myopie soll man ope- rieren? Vossius widerrät, geringe Grade von Kurzsichtigkeit zu operieren. Er hat die Operation nur von 12 Dioptrien auf- wärts ausgeführt und geringere Grade zwischen 10 und 12 Dioptrien nur bei Kindern operiert, bei welchen die Kurzsichtiekeit in der letzten Zeit sehr schnell zugenommen hatte, so dass man dies auch für die nächste Zukunft erwarten musste, und bei denen gleichzeitig die Sehschärfe infolge Maculaerkrankung oder ohne dieselbe abgenommen hatte. In solchen Fällen hält Vossius die Operation auch bei Myopie von 10 Dioptrien aufwärts für erlaubt.

3. Bleibt die Refraction nach der Operation stationär? Vossius hat bisher nach der Operation E oder Hypermetropie bis zu 6,0 Dioptrien beobachtet, dreimal nach einem geringen Grad von Myopie. Auch bei den vor Jahren operierten Patienten blieb die Refraction unverändert, wie dies

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auch andere Operateure, z. B. v. Hippel, mitgeteilt haben. Hier- nach kann die Operation nur empfohlen werden; denn der Verlust der Accommodation ist irrelevant, da Myopen höheren Grades von derselben doch keinen Gebrauch machen und da sie anderer- seits durch passende Convexgläser befähigt werden, in viel grösserem Abstande sich in der Nähe zu beschäftigen, wie vor der Operation.

4. Werden die den Myopen drohenden Gefahren, spezielldie Netzhautablösung, durchdie Operation beseitigt? Vossius hat nur einmal zwei Jahre nach der Operation eine Maculablutung gesehen, welche durch unzweck- mässiges Verhalten bei einem Patienten veranlasst wurde, der schon vor der Operation eine Erkrankung der Macula gehabt hatte. Eine Netzhautablösung ist bei keinem seiner Operierten aufgetreten. Man kann dieselbe nur dann der Operation zur Last legen, wenn sie während des Heilungsverlaufs eintritt oder wenn bei der Operation Momente sich einstellen, welche die Entstehung der Netzhautablösung begünstigen, wie ein Glaskörperprolaps. Derselbe lässt sich vermeiden, wenn man nicht die Linse in toto durchschneidet, und wenn man bei der Eutferung der Linsen- massen aus der Vorderkammer nicht za grossen Druck anwendet. Wer ganz sicher gehen will, kann sich mit mehreren Diseissionen, wie beim Schichtstar, begnügen; allerdings dauert die Behandlung dann viel länger.

Details über die Operierten sind in den Beiträgen zur Augen- heilkunde von Deutschmann veröffentlicht. |

2. Herr Stieda demonstriert einen fast mannskopfgrossen Ovarialtumor, welcher von Herrn Geheimrat Löhlein durch die Colpotomia posterior entfernt worden ist.

Die Geschwulst stammt von einer 54jährigen Patientin, welche zehn Mal geboren und in ihrem 45. Lebensjahre ihre stets starke Periode verloren hatte. Seit drei Jahren hat sie unregel- mässige Blutungen und ist sehr heruntergekommen. Bei der Unter- suchung der sehr anämischen Frau fand sich der aufs Dreifache vergrösserte Uterus in Anteposition gedrängt und eleviert durch einen fast mannskopfgrossen Tumor von prallelas- tischer Consistenz, welcher das hintere ‘Scheidengewölbe tief herabdrängte und den Beckeneingang bis zur Nabelhöhe über- ragte. Aus dem Muttermund ragte ein wallnussgrosser fibröser

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Polyp hervor. Beide Scheidenwände waren ausserordentlich schlaff und descendiert, die Vulva klaffend. Diese sehr günstigen räumlichen Verhältnisse, sowie der Umstand, dass die Geschwulst das hintere Scheidengewölbe herabdrängte, forderten dazu auf, den Tumor durch die Golpotomia posterior zu ent- fernen. Nach Abdrehung des Polypen und Ausschabung der hochgradig gewucherten Mucosa uteri wird die Portio in die Höhe gezogen, das hintere Scheidengewölbe durch seitlich eingesetzte Kugelzangen gespannt und durch einen 5 cm langen Medianschnitt gespalten. Die Peritonealöffnung wird durch zwei Querschnitte erweitert und der Tumor vorgezogen. Die eystischen Abschnitte werden punktiert, die solideren Partieen keilförmig exeidiert. Auf diese Weise gelingt es unschwer, den Tumor durch den hinteren Scheidenbauchhöhlensehnitt zu entwickeln. Der mit der rechten UÜteruskante in Verbindung stehende Stiel wird unterbunden und durchtrennt. Eine strangförmige Adhäsion mit einer Darmschlinge wird stumpf gelöst. An die Ovariotomie wird die Totalexstirpation des vergrösserten Uterus sofort angeschlossen. Der Heilungsver- lauf war günstige. Der exstirpierte Ovarialtumor übertrifft die bis jetzt in der Giessener Frauenklinik durch die vaginale Cölio- tomie entfernten parauterinen Tumoren an Grösse.

Der in diesem Falle erzielte Erfolg legt es nahe, unter günstigen Verhältnissen auch bei grösseren cystischen Geschwülsten die Exstirpation von der Scheide her zu versuchen. Sollte man auch in manchen Fällen gezwungen sein, von der Kolpotomie zur Laparotomie überzugehen, so sind in der Giessener Klinik nach- teilige Folgen davon nicht beobachtet worden, da die für die Kolpotomie bestimmten Patientinnen stets auch zur Laparotomie vorbereitet werden.

Diskussion: Herr Strahl, Herr Vossius.

Sitzung, zugleich Generalversammlung am 16. November 1897.

1. Herr Gaffky und Herr Sticker: Mitteilungen über die Thätigkeit der zur Erforschung der Pest nach Indien entsandten Commission. (Vergl. Deutsche med. Wochenschrift 1897, No. 17, S. 273, No. 19, S. 301, No. 31, S. 501 und Nr. 32, S. 516.)

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2. Vereinsangelegenheiten. Aus dem Berichte des Schriftführers ist zu entnehmen, dass im verflossenen Vereins- jahre 12 Sitzungen stattfanden und, einschliesslich der Demon- strationen, 22 Vorträge gehalten wurden. Die Zahl der Mitglieder betrug Ende des letzten Vereinsjahres 71; davon schieden aus: 12 durch Wegzug, es traten ein 13, so dass zu Beginn des neuen (XX.) Vereinsjahres dem Verein 72 Mitglieder und 3 Ehrenmit- glieder verbleiben.

3. Vorstandswahl. Es verbleibt der seitherige Vorstand: erster Vorsitzender Herr Professor Vossius; zweiter Vorsitzender Herr Professor Steinbrügge; Schriftführer Herr Privatdozent Walther; Kassierer Herr Ploch.

Sitzung am 30, November 1897.

Herr Sticker: Uber die Pest in Indien. (Vortragender berichtet über den klinischen und anatomischen Teil des in der vorigen Sitzung verhandelten Themas.)

Sitzung am 14. Dezember 1897.

1. Herr Sticker legt der Versammlung ein nach seinen An- gaben in der optischen Werkstätte von E. Leitz in Wetzlar an- sefertistes Reisemikroskopvor. Bei der Konstruktion desselben hatte er die Absicht, ihm drei Eigenschaften zu geben, welche den bisher unter demselben Namen verfertigten Instrumenten gefehlt haben: Es sollte möglichst wenig Raum einnehmen, etwa in ein Etui wie ein Opernglas unterzubringen sein; es sollte recht leicht sein und ohne Belästigung von jedem Reisenden angehängt werden können; es sollte die gewöhnlich gebrauchten Mikroskope mit schweren Stativen nicht ersetzen, sondern ihnen als billige Beigabe, die einzig für Exeursionen bestimmt sei, zugesellt werden.

Das vorgelegte Instrument misst, wenn es zusammengelegt und in seinem Lederkästehen untergebracht ist, in der Länge 15 cm, in der Breite 5'/,, in der Höhe 6 cm. Das Kästchen dient nebst einem in seinem Deckel zu befestigenden Metallstab als Stativ, an welchem Spiegel, Objekttisch mit Blende und Condensor, sowie die Hülse des Tubus in einfachster Weise unbeweglich befestigt werden. Die grobe Einstellung des Mikroskopes geschieht

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durch Verschiebung des Tubus in seiner Hülse, die feine durch eine Schraubenvorrichtung, welche am unteren Ende des Tubus die Verbindung zwischen dem letzteren und dem Objektiv herstellt und wie am ÜCormpensationsocular gebaut ist. Im Etui können nach Wahl ein Oeular und zwei Objektive verwahrt und in dem zusammengeschobenen Tubus untergebracht werden. Damit das Instrument die notwendige Festigkeit besässe, wurden alle Teile aus der gewöhnlichen Messinglegierung hergestellt und auf die zuerst geplante Verfertigung aus Aluminium oder Hartgummi ver- ziehtet. Trotzdem ist das Gewicht des ganzen Instrumentes im Lederetui nebst einer Tasche, welche noch ein zweites Kästchen mit Objektträgern, Deckgläsern, Farblösungen, Immersionsöl auf- nimmt, und einem Riemen, mit welchem der ganze Apparat wie ein Feldstecher an der Schulter getragen wird, nur 920 g, wäh- rend ein gewöhnliches, z. B. für bakteriologische Zwecke gebräuch- liches Instrument, wie die zur Erforschung der Pest nach Indien entsandte Commission es mitgenommen hat,im Lederkoffer wenigstens 12500 & wiegt und also die Kraft eines besonderen Dieners bean- sprucht. Oeculare und Objective werden dem Apparat nur auf Wunsch beigegeben; sonst entnimmt man sie für die jeweilige Exeursion den gewöhnlichen Apparaten von Leitz.

Das Reisemikroskop ist besonders für bakteriologische Untersuchungen auf Expeditionen und für Untersuchungen (von Blut ete.) am Krankenbett bestimmt. Ausser den Ärzten dürften auch Botaniker und Zoologen Nutzen davon haben.

Diskussion: Herr Strahl, Herr Vossius.

2. Herr Bötticher spricht über den Mechanismus trau- matischer subeutaner Gefässzerreissungen, sowie über Diagnose, Prognose und Therapie dieser Verletzungen im Anschluss an einen in der chirurgischen Universitäts- klinik zu Giessen beobachteten Fall von subeutaner Ruptur der Arteria poplitea eines gesunden, kräftigen Mannes. Bezüglich der Entstehungsursache der Zerreissung in diesem Fall sei auf das Original der Arbeit verwiesen, die in der „Zeitschrift für Chirurgie“ zum Abdruck gelangen wird. Die Arterie war in der Höhe des Adduetorenschlitzes quer durchtrennt. Nerv und Vene waren intact. Da die Verletzung ihrer Schwere nach seitens des behandelnden Arztes von vornherein nicht richtig gewürdigt worden war, vielmehr der Verunglückte bereits mit Gangrän des Fusses

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und Unterschenkels (unteres Drittel) in die Klinik eintrat, kam die Aufsuchung und Unterbindung der Arterie an der Rupturstelle zu spät; die Absetzung des brandigen Gliedes nach Gritti liess sich im späteren Verlaufe nicht umgehen. Vortragender betont, dass ein derartiger trauriger Ausgang nur durch ein sofortiges operatives Eingreifen (breite Eröffnung der Bluthöhle, Ausräumung aller komprimierenden Coagula, Unterbindung in loco) verhütet werden könne. (Einzelheiten vergl. Deutsche Zeitschrift für Chirurgie 1898.)

Diskussion: Die Herren Strahl, Bötticher, Bostroem, Vossius, Hanau, Löhlein, Henneberg, Poppert.

3. Diskussion zu den Vorträgen der Herren Gaffky und Sticker: es beteiligen sich die Herren Sticker, Vossius, Gaffky.

Sitzung am 18. Januar 1898.

1. Vereinsangelegenheiten. Geschäftliche Mitteilungen.

2. Herr Vossius bespricht vier Fälle von Erkrankungen der Augenhöhle resp. deren Nebenhöhlen, welche das Auge in Mitleidenschaft gezogen hatten einen Kehinococeus der Orbita zwischen Periost und Dach der Augenhöhle, ein Osteom der Keilbeinhöhle, einen vom Keilben ausgehenden Nasenrachen- polypen, beide mit frühzeitiger Sehnervenatrophie, eine Mucocele des Siebbeins. Er demonstriert die Patientin mit dem operierten Echinococeus, die von dem ÖOsteom stammenden und in der chirurgischen Klinik durch Operation gewonnenen Tumorstücke und die Photographien der beiden anderen Fälle. Eine susführ- liche Besprechung der vier Fälle soll an einer anderen Stelle - erfolgen.

Diskussion: Herr Bostroem, Herr Vossius.

3. Herr Strahl-Zur Entwickelungsgeschichte der Orbita. Vortragender bespricht eine Reihe von Entwickelungs- vorgängen in der menschlichen Orbita; aus den Untersuchungen des Vortragenden hat sich ergeben, dass die von einzelnen Autoren angenommene Drehung des Bulbus um seine Längsachse jedenfalls beim menschlichen Fötus nur in ganz geringem Grade vorkommt.

Diskussion: Herr Vossius, Herr Strahl.

4. Herr Strahl demonstriert einige neuere anatomische Unterrichtsmittel.

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Sitzung am 8. Februar 1898. 1. Geschäftliches. 2. Herr Tjaden: Alkohol und Händedesinfektion. (Der Vortrag erscheint ausführlich in der Zeitschrift für Geburts- hülfe und Gynäkologie.) 3. Herr Siefart: Über einen Fallvon Uterusruptur bei todtfauler Frucht. (Der Vortrag wird an anderer

Stelle veröffentlicht werden.) Diskussion zu beiden Vorträgen: Die Herren Halbey, Löhlein, Gaffky, Hanau, Siefart, Tjaden, Vossius.

Sitzung am 1. März 189.

Vor der Tagesordnung macht zunächst der Vorsitzende der Gesellschaft Mitteilung von dem Hinscheiden des langjährigen zweiten Vorsitzenden, Herrn Dr. med. Klewitz, und widmet dem Verstorbenen Worte der Erinnerung. Die Anwesenden ehren das Andenken an den Verstorbenen in der üblichen Weise.

1. Herr Grosse demonstriert ein durch vaginale Total- exstirpation gewonnenes Präparat von Careinoma uteri und weist auf die Schwierigkeiten einer Frühdiagnose bei intramuralem beginnendem Öervixcareinom hin. Bei der 36jährigen Patientin wurde im Speculum eine Veränderung an der Portio nicht nachgewiesen; bei der Abrasio drang jedoch die leicht‘ ein- geführte Curette in der Cervix dieht über den äusseren Muskeln tief in das Gewebe ein und förderte reichliche weiche Massen zu Tage.

Mikroskopische Diagnose (Gefrierschnitt): Careinoma cervicis glandulare. Totalexstirpation per vaginam. Die Betrachtung des Uterus zeigte, dass innerhalb der rechten Cervixwand sich ein etwa bohnengrosser Carcinomknoten entwickelt hatte, ohne bis- her weder nach innen, noch nach aussen die Schleim- haut zu erreichen und ohne die üblichen klinischen Erscheinungen zu machen. Daher fehlte auch die sonst so pathognomonische Auftreibung der Öervix bei geschlossenem Mundermund.

Diskussion: Herr Löhlein.

2. Herr Rohde: Über puerperale Psychosen. Aus der

Vertiefung des Wissensstoffes, die die klinische Mediein in den letzten Jahrzehnten namentlich auf dem Gebiete der Ernährungs-

—. all =

störungen und Stoffwechselerkrankungen, in der Lehre von der Blutmischung, in den Anschauungen über das Wesen und die Bedeutung organisierter Krankheitserreger und ihrer Umsetzungs- produkte erfahren hat, ergeben sich auch für die Psychiatrie aus- sichtsvolle Angriffspunkte. Im Lichte einer geläuterten Erfah- rung erscheint uns manche bedeutungsvolle Thatsache, die von altersher bekannt war, in einem neuen Gewande und ist der Nachprüfung wert.

Zweifellos bedeuten die neueren Bestrebungen, die psychischen Erkrankungen nach ätiologisch-klinischen Gesichtspunkten zu gruppieren (Kraepelin), einen wesentlichen Fortschritt. Die Verwertung dieses Einteilungsprinzips ist aber vorläufig nur für die Erkenntnis derjenigen Geistesstörungen in ausgiebirerem Maasse statthaft, für welche die ursächliche Schädlichkeit genauer bekannt ist, denn nur in dieser Richtung wird es uns gelingen die ein- zelnen Erscheinungsformen und „Zustandsbilder“ der in diese Gruppe gehörigen Geistesstörungen allgemeinen Gesichtspunkten unterzuordnen und die wechselseitigen Beziehungen der verschieden- artigen Krankheitserscheinungen verstehen zn lernen (Binswanger).

Über die speziellen ätiologischen Momente, welche im Verlaufe und Gefolge des Wochenbettes dasselbe zu einer Quelle geistiger Störungen machen, sind die Meinungen noch sehr geteilte. Während eine Reihe von Autoren, besonders die älteren, grosses Gewicht auf die psychischen Ursachen (Gemütserschütterungen) legen, betrachten andere vorzugsweise kör perliche Störungen, Abnormitäten bei der Geburt und im Wochenbett als nächste Ursache. Von den älteren Autoren war Thomas Madden der Ansicht, dass wenn auch in der Mehrzahl der Fälle die Wochen- bettspsychosen selbständige Erkrankungen ohne Komplikationen sind, wenigstens in der kleineren Anzahl der Fälle die Geistes- störung lediglich symptomatisch, abhängig von schwereren oder leichteren Puerperalerkrankungen auftritt. Nach unseren jetzigen Erfahrungen bilden die letzteren Störungen mindestens eine sehr beachtenswerte Ursprungsquelle psychischer Alterationen. Vor allen Dingen ist in dieser Hinsicht das Puer peralfieber (bezw. die mit Fieber einhergehenden entzündlichen Puerperalerkrankungen) zu erwähnen, welches von jeher die Aufmerksamkeit der Be- obachter auf sich gezogen hat. Seltener ist die unter den Be- arbeitern der Puerperalpsychosen bisher allein von Hoppe erwähnte Osteomalacie, mehr Beachtung verdient das Zusammenvor-

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kommen von Eklampsie mit Geistesstörung. Nach alledem giebt es zweifellos zahlreiche Fälle, in denen die Wochenbettspsychose auf das innigste mit schwerer und zwar infektiöser oder intoxicatorischer Erkrankung der Wöchnerin zusammenhängt und nur durch diese sich erklärt. Wo derartige Affektionen zu- grunde liegen, nimmt die psychische Störung in der Regel wesent- lich den Charakter deliriöser Zustände an. Es ist ein unbe- streitbares Verdienst Fürstner’s, diese Zustandsformen in ihrer Beziehung zum Wochenbett richtig erkannt und als deren wesent- liches Merkmal plötzlich und massenhaft auftretende Hallueinationen und eine dadurch hervorgerufene (tobsüchtige) Verwirrtheit bezeichnet zu haben. Wie die „symptomatischen“ Psychosen im allgemeinen, so zeichnen sich diese speziellen psychischen Symp- tomenkomplexe durch eine gewisse Unfertigkeit, mit der sie in Erscheinung treten, durch ihre rudimentäre Beschaffenheit aus. Zuweilen sind es blos Bruchstücke bekannter psychischer Symp- tomenbilder, die nur, wenn wir sie als solche erkannt haben, in diesem eigenartigen Gefüge die richtige Handhabe zur Sicher- stellung der Diagnose geben. Es ist praktisch ungemein wichtig, dass es uns in den Anfangsstadien infektiöser Erkrankungen, wie das wiederholt m Anstalten vorgekommen ist, gelingt, aus dem psychologischen Bild mit grosser Wahrscheinlichkeit die Diag- nose auf eine bestimmte körperliche Erkrankung zu stellen, und zwar schon eher als körperliche Anzeichen (z. B. Fieber ete.) für diese Annahme gegeben sind (Sommer, Kraepelin, Aschaffenburg). Keinesfalls dürfen wir bei dieser Gruppe des Wochenbettirreseins einen eindeutigen Symptomenkomplex in Bezug auf die psychi- schen Krankheitsäusserungen erwarten, vielmehr unterliegen die- selben wie bei allen Infeetions-, Intoxications- und Autointoxica- tionspsychosen vielfachen individuellen Schwankungen, und es ist bis jetzt noch gar nicht zu übersehen, in welchem Umfange etwa qualitative Verschiedenheiten der giftigen Substanzen oder ledig- lich quantitative Unterschiede derselben, sowie Verschiedenheiten der Disposition der einzelnen erkrankten Individuen in Betracht kommen. An die vorerwähnten Zustände schliessen sich solche von sehr kurzer (meist nur wenige Stunden) Dauer an, welche sich bereits während oder bald nach der Entbindung entwickeln und mit starker Trübung oder Aufhebung des Bewusstseins ein- hergehen. Durch die Neigung zu impulsiven Gewaltakten haben diese Störungen ein hervorragendes forensisches Interesse. Viel-

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leicht handelt es sich hier, was die klinische Form wahrschein lich machen würde (Kraepelin), um epileptische Dämmer- zustände. Unter den best charakterisierten Formen des Wochen- bettirreseins nehmen ferner die „Erschöpfungspsychosen“ eine dominierende Stelle ein, namentlich in der vortreffliichen Schilde- rung, wie wir sie Kraepelin und Binswanger verdanken. Ausser den genannten beobachtet man freilich noch die verschiedensten anderen Formen des Irreseins, jene idiopathischen Psychosen, wie ‚sie im Gegensatz zu den symptomatischen bezeichnet worden sind. Es muss indessen fraglich erscheinen, ob das Wochenbett bei den- selben eine mehr als auslösende Rolle spielt. Namentlich sind es die einzelnen Anfälle der periodischen Geistesstörungen, die Katatonie, ja bisweilen auch Paralysen, die plötzlich im Wochen- bett sich entwickeln können. Niemals handelt es sich dabei, wie dies auch Kraepelin aufs Nachdrücklichste betont hat, um ein- heitliche Krankheitsbilder, vielmehr um klinisch und prognos- tisch wesentlich von einander abweichende Erkrankungen.

Demnach rechtfertigt der Symptomenkomplex der Geistes- störungen im Puerperium nicht die Aufstellung einer spezifischen Puerperalpsychose. Das Puerperium ist zwar ein Moment, welches in die allgemeine Ätiologie der Psychosen gehört, keineswegs aber die Ursache einer bestimmten Psychose. Ein Wochenbettirresein als Krankheitsform existiert somit nicht.

Diskussion: Herr Sommer, Herr Löhlein, Herr Rohde.

Sitzung am 16. März 1898.

| Herr Löhlein: Die künstliche Frühgeburt bei Kom- pensationsstörungen in der Schwangerschaft. Die Bedeutung der Komplikation von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett durch bestehende Herzfehler ist in der ersten Hälfte der siebziger Jahre ziemlich ausschliesslich seitens der Geburts- helfer studiert worden. (Hecker, Spiegelberg, Fritsch, Angus Macdonald u. a.) Löhlein hat ihr damals mehrere Jahre sein In- teresse zugewandt und die Ergebnisse seiner Beobachtungen in seiner Habilitationsschrift (Stuttgart 1876) niedergelegt. In den letzten Jahren hat vor allen E. Leyden seine reichen Erfahrungen über den Gegenstand veröffentlicht. Aus der Verschiedenheit des Beobachtungsmaterials erklärt sich die grosse Differenz der An- gaben, die in prognostischer Beziehung einerseits von den Geburts- 14

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helfern, andererseits von den inneren Klinikern gemacht werden, Sie tritt am grellsten zu Tage in einer Arbeit Wessner’s aus der geburtshilflichen Klinik in Bern und in den Mitteilungen aus der Leyden’schen Klinik. Die Geburtshelfer haben eben viel häufiger Gelegenheit, Herzfehler bei Schwangeren zu beobachten, deren Kompensation durch den puerperalen Vorgang durchaus nicht nennenswert beeinträchtigt wird, während die innere Klinik von denjenigen Schwangeren und Wöchnerinnen aufgesucht wird, bei denen Kompensationsstörungen in die Schwangerschaft hinein- gebracht wurden oder während derselben sich entwickelten.

Löhlein teilt einen besonders charakteristischen Fall einer Kompensationsstörung in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft mit und schildert den Einfluss der Schwangerschafts- unterbrechung.

Eine 33 jährige V. gravida, die vier normale Wochenbetten durchgemacht hatte, litt seit zwei Jahren an den Erscheinungen eines Vitium mitrale, die sie jedoch nicht belästigten, bis etwa sechs bis acht Wochen vor ihrer Aufnahme in die Klinik, die am 27. Januar 1898 erfolgte. Man fand: Graviditas VIII. mens., Insufficientia et stenosis mitralis. Starkes Oedem der Füsse, der Pudenda externa und der Bauchdecken. Leibesumfang 109; geringer Hydrothorax. Blässe der Haut, leichte Öyanose der Schleimhaut. Resp. 28. Puls 112—120. Temperatur subnormal. Urin spärlich, spezifisches Gewicht 1020, tägliche Menge 600. Esbach: 1,5%/g0 Albumin, keine Cylinder. Lästiger als die Atemnot und die Schwäche war der Kranken das nach der Ankunft noch wachsende pralle Oedema labiorum pudendor, das übrigens eine innere Untersuchung ganz unmöglich machte. Es wurde daher mit der Searification der Labien begonnen, zumal diese erfahrungsgemäss bei manchen Hochschwangeren genügt, um Wehenthätigkeit auszulösen. Reichlicher Abfluss brachte ihr Er- leichterung, aber keine Wehen. Letztere wollte sie entschieden nicht eingeleitet wissen, nachdem sich ihr subjektives Befinden gegen zu Hause gebessert hatte. Wir machten daher nur zwei subeutane Injectionen von Pilocarpin A 0,02 g, in der Hoffnung, dass dieses Mittel neben der schweisstreibenden ete. Wirkung auch eine wehenerregende entfalten würde. Die Urin- menge stieg danach auf 1000 & pro die, der Eiweissgehalt sank auf 0,5°/,,, und in der Nacht vom 3./4. Februar wurde nach kurzer, prompter Wehenthätigkeit ein lebender Knabe von 2210 g geboren.

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Fruchtwassermenge vermehrt, Placenta zeigt weisse Infarcte, ein- zelne Kalkablagerungen. Keine Blutung, keine Steigerung der Respirations- und Cireulationsstörung. Im Wochenbett während der ersten sieben Tage erhebliche Besserung: Hebung des Pulses, der Stimmung, des Schlafes, des Appetits. Vermehrung der Urin- menge (1900 —1200 pro die, spezifisches Gewicht 1010 1020), nur geringe Eiweisstrübung. Erhöhung der Körper- temperatur erst etwas über die Norm, dann zur Norm. Weiteres Schwinden der Oedeme an den Genitalien und den Bauchdecken, während das Oedema pedum nur vorübergehend gemindert ist. Nach der ersten Woche lässt die Besserung wieder nach; die Kranke ist nicht in der Klinik zu halten und, nach Hause zurück- gekehrt, verfällt sie rasch: Schwäche, Zunahme der hydropischen Zustände, 14 Tage Orthopnoe, Exitus letalis am 3. März 1898. Nicht unerwähnt bleibe, dass auch das Kind Oedeme und mässige Albuminurie in den ersten Tagen post partum hatte. Es nahm indessen wenig ab (2150 g bei der Entlassung, am 12. Tag), und alle bedenklichen Erscheinungen schwanden mit dem Ende der zweiten Woche.

Der Fall ist belehrend in Bezug auf das, was man von der künstlichen Unterbrechung der Schwangerschaft erwarten kann: Gebessert wurden alle Erscheinungen, die auf den Druck des hochscehwangeren Uterus undauf die erschwerte Ex- kursion desDiaphragma zurückzuführen waren, ausgeschaltet ausserdem der ungünstige Einfluss auf die Nieren- thätigkeit. Die Störung der Compensation des Herzfehlers konnte hier wie überall durch die Entleerung des Uterus nicht ausgeglichen werden. Das Puerperium, das eine noch grössere Disposition als die Schwangerschaft zum Auftreten und zur Recurrenz endocarditischer und myocarditischer Prozesse bietet, wird hierdurch die Gefahr für die Kranke öfter steigern als herabsetzen. Trotzdem wird es Fälle geben, wo der durch die Unterbrechung der Schwangerschaft gestiftete Vorteil nicht unter- schätzt werden darf. Als Modus procedendi dürfte sich für Fälle mit ausgebildeten hydropischen Zuständen empfehlen, wie hier zunächst die ödematösen Labien zu scarificieren, dann Pilocarpin zu gebrauchen, endlich die Punktion des Eisacks auszuführen.

Diskussion: Herr Riegel, Herr Steinbrügge, Herr Löhlein.

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2. Herr Poppert berichtet über einen Fall von zwölfDarm- perforationen infolge einer Pistolenschussver- letzung, bei dem er genötigt war, einen ungewöhnlich schweren Eingriff vornehmen zu müssen, der in der Resection von fünf Dünndarmstücken bestand. Obwohl der Verwundete nahezu verblutet war und erst vier Stunden nach der Verletzung operiert werden konnte, trat völlige Heilung ein. (Der Fall wird an anderer Stelle ausführlich veröffentlicht werden.)

Diskussion: Herr Dickore, Herr Poppert.

3. Herr Georg Sticker: Zur Entstehung und Behand- lung der Acne, des Lupus und ähnlicher „Haut- krankheiten.“ In Form und Verbreitung der Efflorescenzen haben Erysipel, Acne, Lupus und Lepra des Gesichtes ausser- ordentliche Ähnlichkeit. Diese setzt gleichen Ursprungsort und gleiche anatomische Wege der Verbreitung voraus. Für die Lepra hat Sticker den Ursprungsort zum ersten Male gefunden, und zwar in der Form einer ulcerösen Zerstörung der Nasen- schleimhaut über dem knorpligen Teil des Nasenseptums, welche später in alle Formen der chronischen ulcerösen oder hyper- plastischen Rhinitis ausarten kann und, wo ihre Ausheilung ein- tritt, wenigstens die anatomischen Defekte, meist in Form der Nasenatrophie, der Septumperforation ete. hinterlässt. Dass diese Veränderungen an der Nase den Primäreffeect der Lepra bezeichnen, wie die Sclerose am Penis den Primäreffect der Syphilis, geht aus folgenden Gründen hervor: Der Affeet in der Nase, welcher meistens Unmassen von Lebrabazillen ent- hält und nach aussen abgiebt, ist die einzig constante Ver- änderung bei allen Leprakranken, in allen Formen und Stadien der Krankheit. Die Affeetion in der Nase hat auch da den Charakter eines Geschwüres oder seiner Folgezustände, wo am ganzen Körper keine Verschwärungen von Lepromen und Lepriden sich finden; sie muss also etwas Besonderes sein. Bei jeder Nervenlepra, mag dieselbe, äusserlich betrachtet, an den Händen, im Gesicht oder an den Füssen beginnen, findet sich die lepröse Läsion der Nasenschleimhaut ebenso regelmässig wie bei der

Knotenlepra. So lange die Lepra nicht abgeheilt ist, enthält das

Nasengeschwür stets den Leprabazillus in mehr oder weniger grossen Massen. Allgemeinen Recidiven und Nachschüben der Lepra gehen örtliche Störungen in der Nase häufig voran.

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Die manifeste Knotenlepra beginnt meistens in der unmittelbaren Umgebung der Nase. Störungen in der Nase: Jucken, Blutungen, Katarrhe, Verschwellungen ete. sind den besten Beobachtern als jahrelange Prodrome der Lepra längst bekannt, bisher nur falsch gedeutet worden. Das bazillenhaltige Nasengeschwür kann als einziges und mithin erstes Symptom der Lepra bei Kindern ge- funden werden.

Bei Acene, Lupus vulgaris und Lupus erythe- matosus, welche vom Standpunkt des Dermatologen Hautkrank- heiten sind, hat Sticker in allen Fällen, welche ihm bisher zu Gesicht gekommen sind, analoge Veränderungen auf der Nasen- schleimhaut gefunden, wie bei der Lepra, und zwar beim Lupus auch dann, wenn die äusseren Veränderungen auf der Haut ganz entfernt von den Nasenötfnungen erschienen waren, etwa auf den Wangen oder an der Stirn begonnen hatten. Bei der Acne war die Nasenläsion meist ein seichtes Geschwür über dem Septum, welches die groben Coecen und Diplococcen enthielt, die sich auch in dem Aeneknoten der Haut fanden. Beim Lupus vulgaris waren Ulcerationen und Vegetationen in den bekannten Formen am Septum, Nasenboden ete. mit Tuberkelbazıllen in den Pro- dukten. Beim Lupus erythematosus handelte es sich in zwei Fällen um Perforation des knorpligen Septums und tiefgreifende Anfressungen der unteren Nasenmuscheln; im abgekratzten Gewebe waren vereinzelte Tuberkelbazillen. Damit ist nicht nur der Ausgang der Krankheit von der Nasenschleimhaut zum ersten Male festgestellt, sondern auch die vermutete tuberkulöse Natur des Lupus erythematosus mit Sicherheit erwiesen. Dass der Erysipel von der Nasenschleimhaut in den meisten Fällen aus- geht, ist ziemlich allgemein angenommen, wie man das auch von Lupus vulgaris vorausgesetzt hat. Es kommt aber nicht auf die Hypothese sowohl als auf den Nachweis des Primäreffectes, auf den anatomischen und bakteriologischen Nachweis im einzelnen Falle an, und der ist jedesmal leicht zu führen. Die praktische Frucht des Nachweises ist die lokale sachgemässe Behandlung des Primäreffectes. Bei dem Erysipel besteht sie in antiseptischer Behandlung und Heilung des Geschwüres. Redner hat mehrere Fälle von alljährlich recidivierendem Erysipel durch tägliche Borsäurewaschungen der vorderen Nasenräume nach Ätzung vor- handener Ulcera zur definitiven Ausheilung gebracht. Ebenso gelang es ihm, zwei hartnäckige Fälle von Gesichtsacne, welche

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verschiedene Dermatologen von Ruf vergeblich behandelt hatten, da das Recidiv sofort nach der sogenannten Heilung wieder da war, wirklich zu heilen durch Verbindung der Hauttherapie mit der Behandlung des Septumgeschwüres (Auskratzung, Chromsäure- ätzung). Dass in der Therapie des Gesichtslupus die Berück- sichtigung der Nasenschleimhautläsion äusserst wichtig ist und dass der Arzt in jedem Falle von Lupus faciei die Nasenhöhlen untersuchen muss, ergiebt sich nach dem Gesagten von selbst.

Die Ursache der eigentümlichen Verbreitung der in Rede stehenden Krankheiten findet Redner in der anatomischen Anlage des Lymphgefässsystems der Nasenschleimhaut, dessen direkte Beziehungen zum Lympheapillarnetz der Gesichtshaut er in einer schematischen Zeichnung darlegt. Dass das Erysipel und die Lepra tuberosa an das Lymphsystem der Haut gebunden ist, steht fest; für die anderen Krankheiten muss man es an- nehmen. Die Infektion bei der Acne geht sicher nicht von der Haut aus, dafür spricht die Form einer Verbreitung.

Acne rosacea und Lupus pernio haben ihre Eigen- tümlichkeiten daher, dass Teleangiektasieen in den Bezirken der Acneausbreitung und Lupusausbreitung vorher da waren oder nachträglich sich ausbildeten. Das gemeinsame Leiden der Lymph- und Blutgefässbahnen beruht wiederum auf anatomischen Grund- lagen, auf der eigentümlichen Lagerung des Lymphecapillarnetzes im Stratum retieulare zwischen zwei Blutgefässnetzen, die durch zahlreiche Anastomosen verbunden sind und also das Lymph- capillarnetz nicht nur nach oben und unten einschliessen, sondern auch innerhalb seiner Maschen durchsetzen. Jede Flut und Ebbe in jenen Blutgefässnetzen muss wie eine elastische Compression auf das Lymphcapillarnetz wirken, Lähmung der Blutgefässnetze von Stauung im Lymphnetz gefolgt sein; daher die Disposition zur Acne (rosacea) durch die Capillarektasieen im Gesichte bei Säufern etc.

Die anatomischen Wege der Nervenlepra sind die Lymph- bahnen des Nervensystems, welche Key und Retzius dargelegt haben.

Dass Veränderungen in der Nase besonders am Septum auch bei manchen Gesunden in der beschriebenen Art sich finden, be- weist nichts gegen, sondern spricht für die Auffassung der Nasen- schleimhaut als primären Ort der Infektion, die auf kranker Stelle unter Umständen leichter haftet als auf gesunder Schleimhaut. Zudem ist ja in einzelnen Fällen von Lepra das spezifische Ge-

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schwür nachgewiesen worden, ehe weitere Manifestationen da waren, und wie es eine isolierte Nasenlepra giebt, kann es auch eine isolierte Nasenacne etc. geben. Die spezifische Natur der Nasenaffektion wäre im einzelnen Falle natürlich durch bakterio- skopische Untersuchung festzustellen oder zu verwerfen.

Diskussion: Herr Strahl, Herr Sticker, Herr Steinbrügge, Herr Dickore£.

Sitzung am 10. Mai 1898.

1. Herr Vossius: Uber die Vererbung von Seh- nervenleiden. Nach einer eingehenden Schilderung der Ent- wickelung und des Verlaufs der zuerst von v. Gräfe und Leber genauer beschriebenen hereditären Neuritis optica, deren wich- tigstes Symptom ein beiderseitiges, meist um die Pubertätszeit acut auftretendes centrales Skotom bei freier Gesichtsfeldperipherie ist, berichtet der Vortragende über einen Stammbaum, in welchem die vorliegende Affeetion durch drei Generationen, und zwar der Regel entsprechend ausschliesslich bei männlichen Mitgliedern der Familie zur Beobachtung kam. Die Sehstörung entwickelte sich im 19., bezw. 21. und 23. Lebensjahr bei fünf Personen. Uber die Pathogenese ist noch nichts Näheres bekannt. Die Ähnlich- keit mit der Alkohol- und Tabaksamblyopie spricht für eine möglichenfalls vom Canalis opticus aus abwärts verlaufende Neu- ritis, bei welcher die Maculafasern besonders geschädigt werden und schliesslich das Bild einer Opticusatrophie mit engen Gefässen mit dem Augenspiegel beobachtet wird, ohne dass vollständige Erblindung die Folge ist. In dem vorliegenden Stammbaum war die Opticusaffeetion voraussichtlich in Zusammenhang mit einer abnormen Schädelbildung zu bringen; dieselbe würde nach vor- liegenden Sektionsbefunden von Ponfick und Manz eine Schädigung des Sehnerven im Canalis opticus durch abnormes Knochenwachs- tum erklären. (Eine ausführliche Beschreibung der Fälle erfolgt an anderer Stelle.)

Diskussion: Herr Sticker, Herr Vossius, Herr Bötticher, Herr Henneberg.

2. Herr Siefart: Uber Hydropsder Frucht und der Placenta. Der Vortragende teilt einen in der Giessener Frauen- klinik beobachteten Fall von Hydrops placentae et foetus mit,

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Eine 30jährige IVpara kam mit hochgradiger Nephritis in |

die Klinik; es waren ausgedehnte Vedeme und Albumen bis zu 6'/,°/,, vorhanden. Als bedrohliche Erscheinungen, wie z. B. heftige Kopfschmerzen auftraten, entschloss man sich zur künst-

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lichen Frühgeburt. Die Geburt trat aber vorher scbon spontan ein. Es wurde ein ebenfalls hydropisches Kind geboren, das

'/, Stunde nach der Geburt starb. Die Placenta war ödematös, sehr brüchig, hellrot, wog 2250 g. Fruchtwassermenge war sehr gering. Mikroskopisch zeigte sich die Placenta fast blutleer, die Zottenstämmchen sind ödematös und zeigen eine deutliche Hyper- plasie des Stromas. Die einzelnen Zottengefässe enthalten Blut, das eine deutliche Vermehrung der Leukocyten erkennen lässt. Das Kind zeigte enorme hydropische Ergüsse in den Körper- höhlen, ebenso Hydrops aller drüsigen Organe. Ferner fand sich eine ausgesprochene Leukocytose auch in den Organen des Kindes, zumal in den Nieren; nicht nur innerhalb des Blutes selbst, auch im Gewebe und um die Harnkanälchen herum zeigten sich Iymphom- artige, sehr grosse Anhäufungen von Leukocyten. Die Mutter genas schnell trotz der hochgradigen Nephritis, welche innerhalb 16 Tagen zur völligen Heilung kam, die auch noch anhält. Das Blut der Mutter zeigte vorher nur leichte Hydrämie, keine Leukämie. Vortragender glaubt, dass dieser Fall zu den sehr seltenen Fällen von fötaler Leukämie gehört, wie sie im Verein mit Hydrops und hochgradiger Nephritis der Mutter beobachtet worden und erst zweimal, einmal von Klebs (1878) und einmal von Sänger (1886) beschrieben wurden. (Der Vortrag ist ausführlich erschienen in der Monatsschrift für Geburtshülfe, September 1898, VIII, 3.) Diskussion: Herr Strahl, Herr Siefart, Herr Bostroem.

Sitzung am 7. Juni 1898.

1. Herr Vossius berichtet a) über die als Vaccine-Blepha- ritis in der Litteratur beschriebene Lidrand- und Augenerkrankung, bei welcher unter Umständen, wie O. Schirmer gezeigt hat, die Cornea in Mitleidenschaft kommen und das Sehvermögen durch Hornhauttrübungen geschädigt werden kann. Er referiert dann über eine eigene kürzlich gemachte Beobachtung von Vaceine- Blepharitis.

Der Fall betrifft ein zweijähriges Mädchen, welches am 4. Mai geimpft und am 7. Mai von einer einem Hordeolum ähnlichen

N

Lidrandentzündung befallen wurde. Innerhalb dreier Tage schwoll das rechte Auge ganz zu; ausserdem bildete sich eine Pustel am linken oberen Augenlid. Am 14. Mai Aufnahme in die Klinik. Hochgradige Schwellung und Rötung beider Lider des rechten Auges, wie bei einer Phlegmone. Am oberen und unteren Lide war die äussere Hälfte des Lidrandes von einem unregelmässigen diphtheritischen Geschwür eingenommen. Um die innere Hälfte der Lidränder befanden sich dicht bei einander fünf kleinerbsen- grosse Blasen mit eitrigem Inhalt. An dem linken oberen Augen- lid nahe dem äusseren Augenwinkel ebenfalls eine kleinerbsen- grosse Blase mit eitrigem Inhalt, kaum geringer Schwellung des oberen Lides. Die Bindehaut sondert etwas Eiter ab. Die Horn- haut war und blieb an beiden Augen intakt. Unter einem mit Nosophenvaseline bestrichenen Verband heilte das diphtheritische Geschwür der Lidränder am rechten Auge ganz normal innerhalb acht Tagen. Die Wimpern waren sämmtlich ausgefallen und sollen auch nicht wieder nachgewachsen sein.

b) An zweiter Stelle teilt der Vortragende einen Fall von Conjunctivitis crouposa bei einem acht Monate alten Kinde mit, welche ihrem klinischen Bilde nach ganz einer diphtheritischen Bindehautentzündung glich.

Die Bindehaut der Lider und der Übergangsfalten war am linken Auge mit einer dicken, abziehbaren, grauen Membran be- deckt, welche auf der stark geröteten und geschwellten Conjunetiva nicht sehr fest auflag. Cornea intakt. Entstehungsursache unbe- kannt. Behandlung mit Heilseruminjektion. Hierauf hörte die Membranbildung auf der stark geröteten Bindehaut auf; aber nach zwei Tagen bildete sich ein Abscess in der Thränensackgegend, welcher indiciert werden musste. Aus dem Eiter und den Mem- branen konnten nur Streptococcen gezüchtet werden.

Der Fall ist interessant durch diesen bakteriologischen Be- fund bei einer eroupösen Conjunetivitis und durch den anscheinend günstigen Einfluss des Heilserums, der auch von anderer Seite bei der nicht durch Loeffler’sche Baeillen bedingten diphtheritischen Bindehautentzündung beobachtet ist. Die Virulenz der Strepto- coccen war durch das Heilserum in keiner Weise abgeschwächt, wie das Auftreten des Abscesses in der T’hränensackgegend be- weist. Normaler Verlauf der Erkrankung des Auges ohne Be- teiligung der Cornea und des anderen Auges. Der Vortragende weist bei dieser Gelegenheit auf die neuesten Forschungen der

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Bakteriologie bei den infektiösen Bindehautentzündungen, auf das Bild der Pneumococcen- und Diplobaeillenconjunetivitis hin, für die er in seinem Krankenmaterial auch einige Beispiele gefunden hat. Im allgemeinen sind Fälle von Streptocoecenconjunetivitis, welche unter dem Bilde einer ceroupösen oder diphtheritischen Bindehautentzündung verlaufen, sehr selten ').

2. Herr K. Joerss: Zur normalen und pathologischen Histologie des Thränenschlauches. Der Vortragende unter- suchte ein grösseres Material von Thränensäcken, die wegen chro- nischer Blennorrhoe und Ektasie exstirpiert wurden. Bezüglich der normalen Histologie der ableitenden Thränenwege stellt er dabei fest, dass Schleimdrüsen bisher nur an der Einmündungs- stelle des Thränennasenganges in die Nase nachgewiesen sind, im Thränensack und den Thränenröhrehen kommen sie nicht vor, was auch durch eigene Untersuchungen bestätigt wurde. Dagegen fand Vortragender in der Kuppe des Thränensackes, bei 50 Prä- paraten viermal, seröse Drüsen, vom Typus der Krause’schen Drüsen der Conjunetiva.

Die pathologischen Veränderungen bei der Thränensack- blennorhoe, welche bisher noch wenig bearbeitet sind, bestehen in einer Infiltration der Thränensackwand, in letzterer finden sich zahlreiche Mastzellen, hämatogenes Pigment und Colloid- oder Hyalinkugeln, sogenannte Russel’sche Körperchen, welch’ letztere auch im Thränensackseeret beobachtet wurden. Durch entzünd- liches Granulationsgewebe oder durch Blutungen wird oft das Epithel gesprengt, und es entwickeln sich an solchen Stellen bis- weilen Granulationsgesch wülste, die einen grossen Teil des Thränen- sacklumens verlegen können. Trachomähnliche Follikel, wie sie Kuhnt (Klinisches Jahrbuch VI, 4) in einem Falle in der Nasen- schleimhaut und im Thränensacke beschreibt, fand Vortragender in allen Fällen von Thränensackblennorhoe, die er untersuchte, auch in der Thränensackwand und kann sich deshalb den Aus- führungen Kuhnt’s nicht anschliessen, der im obigen Befunde den Beweis für ein Primärtrachom der Nase mit sekundärer tracho- matöser Infektion des Thränensackes erblickt. In späteren Stadien findet eine fibröse Degeneration der Wand statt, das narbenähn-

1) Eine zweite ähnliche Beobachtung hat Vossius noch nachträglich bei einem zwölfjährigen Jungen gemacht. Leichte graue Membran auf der ge- schwellten und himbeerroten Übergangsfalte. Cornea intakt. In den Culturen wuchsen reichliche Streptococcen und nicht virulente Stäbchen.

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liche Gewebe hat bisweilen in seinem tinetoriellen Verhalten eine grosse Ähnlichkeit mit dem hyalinen Bindegewebe in der Con- junetiva. Durch die fibröse Degeneration verliert die Thränen- sackwand an Elastieität und begünstigt das Zustandekommen von Ektasien. Am Epithel tritt eine Vermehrung der einzelnen Schichten durch Wucherung ein, oder die Cylinderzellen erfahren eine schleimige Umwandlung, so dass bisweilen streckenweit keine normale Cylinderzelle dazwischen nachzuweisen ist. Diesen schleimig umgewandelten Cylinderzellen kommt’ eine aktive Sekretionsthätig- keit, wie den physiologischen Becherzellen zu. Andere in kugeligen Aggregaten auftretende Becherzellen bilden oft den Anlass zu drüsenähnlichen Epitheleinstülpungen.

Als Degenerationsform des Epithels ist die Umwandlung des- selben in Plattenepithel anzusehen. Dieses tritt teils ein- oder zweischichtig, teils vielschichtig auf; letzteres besonders dort, wo vorher eine Wucherung des’ präexistenten Cylinderepithels statt- gefunden hatte. Bei diesem Umwandlungsprozess werden auch die im Cylinderepithel gelesenen Becherzellen oder Becherzellen- gruppen in das Plattenepithel eingeschlossen.

Von den zahlreichen im Thränensacksecret sich findenden Mikroorganismen konnte nur eine schlanke Stäbchenform im Gewebe der Wand nachgewiesen werden; diese Bakterien, fünf- bis sechsmal so lang als breit, hängen mit den Enden, knieförmig abgebogen, zusammen und waren bisweilen intracellulär gelegen. Über ihre Bedeutung konnte nichts näheres festgestellt werden. (Der Vortrag ist ausführlich in den Beiträgen zur Augenheilkunde veröffentlicht.)

Diskussion: Herr Bostroem, Herr Joerss, Her Vossius.

Sitzung am 21. Juni 1898.

1. Herr Vossius demonstriert vor der Tagesordnung ein Orbitalsarkom, welches er fünf Tage zuvor einem 4djährigen Herrn mit Erhaltung des Bulbus exstirpiert hatte.

Der Tumor war schmerzlos gewachsen und offenbar seit drei Jahren erst zur Entwickelung gekommen. Damals soll zuerst etwas Ptosis eingetreten sein, die allmählich zunahm. Gleichzeitig begann sich das Sehvermögen zu verschlechtern. Jetzt bestand, bgesehen von der Ptosis, ein Wulst im oberen Lide, quer unter dem Arcus supereiliaris verlaufend, von blasser Farbe, wie bei Oedem, ohne dass bei Fingerdruck eine Delle hinterblieb. Bulbus

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nach abwärts verdrängt und nach oben schlechter beweglich als nach den übrigen Riehtungen. Keine Diplopie. S= 0,1. Papille etwas verschleiert und astigmatisch verzogen; Venen etwas er- weitert und dunkel. Zwischen Bulbus und oberem Orbitalrand in der Tiefe eine unbestimmte Resistenz fühlbar.

Diagnose auf einen Orbitaltumor mit grosser Wahrschein-

ei u nn ee a a 0 ae Ze

lichkeit gestellt, ausserhalb des Muskeltrichters vermutet. Mög-

lichenfalls konnte derselbe vom Sehnerv ausgehen. Es wurde am 16. ‚Juni eine quere Ineision unterhalb des Arcus superciliaris von 2 em Länge gemacht. Nach Durchtrennung der Orbieularismus- kulatur kam man auf einen blasigen Wulst, welcher von einem derben Tumor nach vorn gedrängt war und komprimirtem Orbital- fett ähnelte. Der Tumor war abgekapselt, dieht unter dem Orbital- dach gelegen, mit dem Knochen nirgends verwachsen, so dass er sich mit dem Elevatorium leicht ausschälen lies. Nur in der Tiefe der Orbita sass er an einer umschriebenen Stelle fest, so dass er mit der Schere abgetrennt werden musste. Nach der ohne starke Blutung beendigten Operation nahm der Bulbus normale Stellung ein. Die Hautwunde wurde durch vier Suturen geschlossen und heilte bis auf eine kleine Stelle per primam. Am 1. Juli Entlassung aus der Klinik. Es bestand noch leichte Ptosis; die untere Hälfte der Cornea war unbedeckt, Stellung und Beweg- lichkeit des Bulbus normal, keine Diplopie. S = fast 0,3. Die Uhr wurde wieder erkannt und grösserer Druck gelesen. Die Papille war weniger verschleiert. Der Tumor hatte eine Länge von 4,5 em, eine Breite von 2,3 em und eine Dicke von 1,5 cm; er glich einer flachen Kastanie und stellte ein stellenweise myxo- matöses Spindelzellensarkom dar. Er war von einer dünnen Kapsel bedeckt; ziemlich gefässreich und zeigte an der Stelle, wo er fixiert war, abgetrennte Muskelfasern, so dass die Annahme be- rechtigt ist, dass er in der Tiefe der Orbita wahrscheinlich von der Scheide des Levator palpebrae ausgegangen ist. Dafür würde auch der Beginn mit Ptosis sprechen.

2. Herr Steinbrügge: Über eine seltenere Form der Ausbreitung eitriger Entzündung vom Mittelohre auf die Schädelhöhle. Vortragender bespricht die Fort- leitung entzündlicher Prozesse, welche zuweilen vom Mittelohr aus auf dem Wege des carotischen Canales stattfindet. Nach Er- örterung der in Bezug auf dies Thema publicierten Casuistik von

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Styx, Körner, E. Meier und Grunert teilt Vortragender einen im vorigen Jahre selbst beobachteten Fall mit. Derselbe betraf ein 37jähriges Frauenzimmer, welches seit der Kindheit an links- seitiger Mittelohreiterung gelitten hatte.

Patientin kam am 29. November v. J. auf die Giessener Ohrenklinik ıit der Angabe, dass sie seit zwölf Tagen fieberhaft erkrankt sei und seit dieser Zeit an heftigen Schmerzen im linken Ohre, im Kopfe und in der linken Halsseite leide. Schüttelfröste wurden in Abrede gestellt. Die Untersuchung des linken Ohres ergab Zerstörung des Trommelfelles, Freiliegen der granulierenden Labyrinthwandschleimhaut, Hörvermögen erloschen. Während der beiden nächstfolgenden Tage dauerte das Fieber mit geringen Morgenremissionen fort, und die Kopf- und Halsschmerzen blieben ebenfalls konstant, ohne dass eine Anschwellung an der linken Halsseite bemerkbar gewesen wäre. Es bestanden gastrische Störungen und Stuhlverstopfung, Erbrechen fand dagegen nicht statt. Das Sensorium war frei, Lähmungserscheinungen waren nicht zugegen, die Pupillen waren von mittlerer Weite, gleich weit und reagierten auf Licht. Die Athmung erschien etwas beschleunigt.

Am 2. Dezember Freilegung des linken Antrum mastoideum. Durch schichtweises Abtragen des Warzenfortsatzes und der hinteren Gehörgangswand, Vereinigung des Antrum und der Trommelhöhle zu einem Hohlraum. Dabei quoll ein Tropfen dicken Eiters aus der Gegend des Sinus sigmoideus, dessen knöcherne Rinne durch die letzten Meisselschläge wohl schon eröffnet war. Geringe Mengen Eiter, zwischen Knochen und Dura mater ein- geschlossen, entleerten sich später, als der häutige Sinus sigmoideus weiter freigelegt wurde. Da letzterer jedoch pulsierte und äusser- lich normal erschien, so wurde von einer Eröffnung desselben Abstand genommen. In der Trommelhöhle und im Antrum mas- toideum fanden sich geringe Mengen von Eiter, die Schleimhaut war granuliert, eine Fortleitung der Entzündung vom Antrum auf den Sinus sigmoideus war nicht nachweisbar.

Nach der Operation Fortdauer des Fiebers und der Schmerzen; am 4. Dezember beginnender Sopor, in der folgenden Nacht Exitus letalis.

Die Sektion ergab in der Krümmung des linken Sinus sig- moideus einen kleinen, wandständigen Thrombus, die Intima des Sinus leicht getrübt. Leptomeningitis am linken Schläfenlappen,

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zum Teil übergehend auf die Basis und die linke Kleinhirn- hemisphäre. Vom übrigen Befunde wäre Lungenödem, acuter Milztumor und acute parenchymatöse Nephritis hervorzuheben. Pyämische Ablagerungen fanden sich nicht.

Bei der Untersuchung des aus der Leiche entfernten Felsen- beins zeigte sich die Knochenschieht zwischen Trommelhöhle und °arotischem Canal auffallend gerötet und mürbe. Bei der darauf folgenden Freilegung der Arteria carotis interna erschien dieselbe in allen ihren Schichten dunkelrot und entzündet. Die Röte der (efässwand war bis in den Sinus eavernosus hinein zu verfolgen. Auch der Sinus petrosus inferior zeigte eine auffallende Rötung und enthielt ein Gerinnsel, welches sich bis in den Sinus caver- nosus hinein erstreckte. Offenbar waren in diesem Falle septische Stoffe von der Trommelhöhle aus in den die Arteria carotis interna umgebenden venösen Plexus und von hier in den Sinus cavernosus und Sinus petrosus inferior gelangt.

Ob dieselben auch, rückläufig in den Sinus sigmoideus ein- dringend, daselbst beginnende Phlebitis nebst wandständigem Thrombus verursacht hatten, oder ob hier ausserdem eine Infektion vom Antrum mastoideum aus erfolgt war, welche auch die eitrige ‘ntzündung in der Umgebung des Blutleiters bedingte, muss un- entschieden bleiben. Da keine pyämischen Ablagerungen nach- zuweisen waren, wird das tödtliche Ende zum Teil wohl auf allgemeine Septikämie zurückgeführt werden müssen, welcher auch dem Milztumor und der parenchymatösen Nephritis entsprach. Demonstration des Präparates.

3. Geschäftliche Mitteilungen.

Sitzung am 12. Juli 1898.

1. Herr Riegel: Über Autointoxicationserscheinungen nach Anwendung von Herzmitteln. Vortragender be- richtet über einen Symptomenkomplex, den er in mehreren Fällen bei Herzkranken mit hochgradigem Hydrops nach der Anwendung diuretischer Mittel beobachtete. Auch wenn unter der Anwendung der Digitalis und ähnlicher Mittel die hydropischen Erscheinungen rasch schwinden, so treten danach in der Regel keine irgendwie beängstigenden Symptome auf. Auch die Verbindung von Digitalis mit Diuretin, die Vortragender in derartigen Fällen häufig an- gewendet hat, hatte trotz reichlicher Diurese und trotz oft raschen

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Schwindens des Hydrops nie ernstere bedrohliche Symptome im Gefolge; wohl wurden dabei wiederholt Kopfschmerzen, leichte Somnolenz, ja selbst Delirien beobachtet; indess erreichten diese Erscheinungen nie höhere Grade und gingen stets rasch wieder zurück. Dagegen beobachtete Vortragender in mehreren Fällen von Herzklappenfehlern mit hochgradigem Hydrops nach längerem (fünf- bis sechstägigem) Gebrauche von Calomeleine auffällig gesteigerte Diurese mit fast plötzlichem Schwinden des Hydrops, womit zugleich Collapserscheinungen einher- gingen, die kaum anders als im Sinne einer Autointoxication gedeutet werden konnten. In dem einen Falle stieg nach fünf- tägiger Anwendung von Calomel (0,6 pro die) die 24 stündige Harnmenge auf 7000 ecm, in einem anderen am sechsten Tage sogar bis 11200 eem. Zugleich gingen die hydropischen Er- scheinungen rapide zurück, die Kranken fühlten sich vorüber- gehend erleichtert, aber alsbald entwickelte sich ein bedenklicher Collaps. Die Kranken sahen verfallen aus, lagen soporös im Bette, die Athmung wurde verlangsamt, stertorös. In dem einen dieser Fälle, der freilich einen schon sehr geschwächten Patienten betraf, trat nach wenigen Tagen der letale Ausgang ein. Eich- horst, der in jüngster Zeit über ähnliche Erscheinungen, wenn auch leichterer Art, nach Anwendung von Digitalis und Diuretin berichtete, hält diese Erscheinungen für nicht besorgniserregend, da alle seine Kranken genasen. Die hier mitgeteilten Beobach- tungen lehren, dass das rasche Zurückgehen der Hydrops unter Umständen bedrohliche Erscheinungen im Gefolge haben kann. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass es sich in diesen Fällen um eine Autointoxication durch in das Blut auf- genommene toxische Stoffe der ödematösen Flüssigkeit handelt. Diese Beobachtungen mahnen, bei starkem Hydrops mit der An- wendung stärkerer Diuretica, insbesondere des Calomels, vor- sichtig zu sein. Diskussion: Herr Sticker.

2. Herr Löhlein: Verzögerung der Eröffnungsperiode durch Adhärenz des unteren Eipoles. Der Vortragende lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Moment, das in den Lehrbüchern bei der Besprechung der protrahierten Geburten wenig oder gar nicht berücksichtigt wird, während sein Einfluss auf den Geburts- verlauf oft ebenso lästig wie einfach zu beseitigen ist. Es ist

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dies das ungewöhnlich feste Anhaften des unteren Eipols, durch welches die Blasenstellung erschwert und damit der wirksamste Faktor für die Vorbereitung des Mutterhalskanals und die progrediente Steigerung der Wehenthätigkeit lahmgelegt wird. Die Zahl der Fälle, in denen die verzögerte Wehenent- wicklung, die primäre Wehenschwäche, auf diese Anomalie zurück- geführt werden muss, ist nicht gross; sie dürfte etwa in 0,5°,. der Geburten notiert werden. Das verdient um so mehr hervor- gehoben zu werden, damit nicht ohne Grund, auf die obige An- nahme hin, die Blase vorzeitig gesprengt wird.

Herr Löhlein erörtert die Verhältnisse, die bei Placenta praevia vorliegen, insoweit sie ebenfalls den prompten Ablauf der Eröffnungsperiode und eine kräftige Wehenthätigkeit hemmen. Auch bei dieser schweren Komplikation der Geburt (und Schwanger- schaft) spielt bekanntlich die Sprengung der Eiblase von Alters her eine sehr wichtige Rolle.

Mitgliederliste Anfang 1899.

I. Ordentliche Mitglieder in Giessen.

Adami, Heinrich, Bauunternehmer.

Baur, H., Dr., Arzt u. Privatdozent. Bergen, Otto, Direktor.

Bose, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat. Bostroem, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat. Brauns, Dr., Professor.

Bücking, Louis, Rentner.

Caesar, Dr., Apotheker. Dornberger, Apotheker.

Eichbaum, Dr., Professor, Elbs, Dr., Professor. Erb, Dr., Realgymnasiallehrer.

Fromme, Dr., Professor. Fuhr, Dr., Professor.

Gaffky, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.

Günther, Dr., Professor.

Günther, Dr., Vorstand des Untersuchungsamtes.

chem.

Haberkorn, Dr., Med.-Rat, Kreisarzt. Hansen, Dr., Professor.

Hanau, Dr., Arzt.

Haupt, Dr., Arzt.

Heichelheim, S., Komm.-Rat, Bankier. v. Helmolt, Dr., Arzt.

Henneberg, Dr., Privatdozent.

Hess, Dr., Professor, Geh. Hofrat. Hoddes, Dr., Zahnarzt.

Jaeger, Ed., Zahnarzt.

Kindt, Otto, Buchdruckereibesitzer. Kipper, Dr., Arzt.

Klein, Dr., Arzt.

Koch, G. W., Zahnarzt.

Koeppe, Dr., Arzt u. Privatdozent.

Labroisse, Rechtsanwalt. Leo, Chr., Uhrmacher. Löhlein, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.

Markert, Dr., Lehrer. Markwald, Dr., Arzt. Mayerhoff, Dr., Arzt. Mueller, Gust., Fabrikant.

Naumann, Dr., Professor. Netto, Dr., Professor. Noack, Dr., Prof., Gymnasiallehrer.

Oncken, Dr., Prof., Geh. Hofrat.

Pascoe, S., Bergwerksdirektor. Petri, L. II., Bergwerksbesitzer. Pitz, Dr., Realgymnasiallehrer. Poppert, Dr., Professor.

Rausch, Dr., Professor, Direktor des Real-Gymnasiums.

Rehnelt, Universitätsgärtner,

Riegel, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.

Richter, Dr., Stabsarzt.

Rohde, Dr. med., Assistent.

Schaaf, O., Kaufmann. Schiele, Ingenieur. Schliephake, Dr., Arzt.

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Schmidt, Mechaniker.

Scholl, Dr., Assistent. Schwarzmann, Dr., Assistent. Sievers, Dr., Professor. Sommer, Dr., Professor. Spengel, Dr., Professor. Spieker, Dr., Oberstabsarzt. Steinbrügge, Dr.. Professor. Strahl, Dr., Professor. Sticker, Dr., Professor.

Thaer, Dr., Professor, Geh. Hofrat. Tjaden, Dr., Kreisassistenzarzt.

Uhl, Ph., Photograph.

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Vossius, Dr., Professor.

Wallenfells, L., Fabrikant. Walther, Dr., Professor. Wasserschleben, E., Rentner. Wiener, Dr., Professor. Wimmenauer, Dr., Professor. Winckler, Dr., Professor. Winther, Dr., Oberstabsarzt. Wolf, Dr., Stabsarzt. Wortmann, G., Komm.-Rat. v. Wagner, Dr., Professor.

Zinsser, Dr., Arzt.

II. Ordentliche auswärtige Mitglieder.

Ahlfeld, Dr., Professor, Marburg.

Bauer, Dr., Arzt, Bad Nauheim. Belgard, Dr., Arzt, Wetzlar. Blümner, Dr., Arzt, Elberfeld. Bockler, Dr., Arzt, Grossen-Buseck. Brass, Oberlehrer, Wetzlar. Buchheim, Dr., Helmstedt.

Buss, Kaufmann, Wetzlar,

Braun, Dr., Arzt, Leun.

Dickore, Dr., Arzt, Lollar. Dietz, Dr., Arzt, Laubach. Dietzel, Dr., Arzt, Hohen-Solms. Dirlam, H., Lehrer, Lauter.

Eckstein, Dr., Professor, Eberswalde.

Forschepiepe, Chemiker, Dortmund.

Garth, Dr., Veterinärarzt, Darmstadt.

Georgi, Apotheker, Friedberg. Grote, Dr., Arzt, Nauheim.

Halbey, Dr., Arzt, Wetzlar. Heinrich, Dr., Seminarlehrer, Alzey. Hensolt, Optiker, Wetzlar.

Herr, Dr., Arzt, Wetzlar. Hitschfeld, Kreistierarzt, Wetzlar. Höchst, Dr., Sanitätsrat, Wetzlar.

Ihne, Dr., Professor, Darmstadt. Jäger, Realschuldirektor, Butzbach.

Kiehn, Dr., Arzt, Überruhr.

Leimbach, Dr., Professor, Arnstadt. Lettermann, Kaufmann, Darmstadt. Liebrich, Dr., Gelsenkirchen.

Marchand, Dr., Professor, Geh. Med.- Rat, Marburg.

Maurer, Rentner, Darmstadt.

Mergard, Apotheker, Wehlheiden-Cassel.

Oberbergamt, Königl., Bonn a. Rh.

Panse, Stadtingenieur, Wetzlar. v. Peter, Dr., Landwirtschaftslehrer, Friedberg.

Reichelt, Landwirtschaftslehrer, Fried- berg.

Reiz, Reallehrer i. P., Alsfeld.

Römheld, Fabrikant, Friedrichshütte.

Rossbach, Hofapotheker, Laubach.

Roth, Dr., Laubach.

Schäfer, Bergverwalter, Braunfels. Schnitzell, Kreisbauinspektor, Fried- berg.

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Schopbach, Gr.Geometer1.Cl., Butzbach.

Schüssler, Seminaroberlehrer, Dillen- burg.

Scriba, Apotheker, Schotten.

Seibert, H., Optiker, Wetzlar.

Sommerlad, Dr. ph., Breslau.

Speck, Dr., Sanitätsrat, Dillenburg.

Stein, Dr., Arzt, Ehringshausen.

Strack, Forstinspektor, Oberrossbach.

Stieda, Alfr., Dr., Arzt, Königsberg i. Pr.

Seipp, Dr., Arzt, Krofdorf.

Steinberg, Dr., Oberstabsarzt, Nauheim.

Tecklenburg, Bergrat, Darmstadt.

Völcker, Dr., Apotheker, Nieder-Selters. Vogt, H., Apotheker, Butzbach.

Wagner, Dr. med., Gymnasiallehrer, Greiz i. V.

Weber, Apotheker, Lich.

Weihrich, Gymnasialdirektor, Mainz.

Winckler, Zahntechniker, Friedberg.

Weiss, W., Apotheker, Berlin.

Ziegler, Dr., Chemiker, Frankfurt a. M.

III. Ausserordentliche Mitglieder.

Ackermann, Apotheker der Kliniken. Alber, Dr., Assistent, psych. Klinik.

Best, Dr., Assistent, Augen-Klinik. Brückner, Dr., Assistent,Chirurg.Klinik.

Clasen, Dr., Assistenzarzt, Inf.-Reg. No. 116.

Dannemann, Klinik.

Dr., Oberarzt, psych.

Edel, Dr., Assistent, Innere Klinik. Eisenhuth, Dr., Assist., Chirurg. Klinik. Esser, Dr., Assist., Pathol. Institut. Gaehtgens, Dr., Assist., Hygien. Instit. Haupt, Dr., Psych. Klinik.

Kayser, Dr., Arzt, Frankfurt a. M. Kretzschmar, Dr., Gynäkol. Klinik.

Metzger, Dr., Innere Poliklinik. Mueller, Dr., H.

Oertel, Dr., Gynäkol, Klinik.

Biese, Dr., Chirurg. Klinik. Römer, Dr., Chirurg. Klinik. Rohde, Dr., phys. chem. Institut.

Scheffen, Dr,, pathol. Institut. Schlamp, Dr., Darmstadt. Schröter, Dr., gynäk. Klinik. Uhl, Louis, Photograph, Giessen.

Volhard, Dr., Innere Klinik.

Wagner, Dr., Hygien. Institut. Wengler, Dr., Anstaltsarzt, Rockenberg.

Zuelzer, Dr., Innere Klinik.

Die Gesellschaft besteht somit Anfang des Jahres 1899 aus 170 Mit-

gliedern, nämlich

80 ordentlichen Mitgliedern in Giessen, 63 ordentlichen auswärtigen Mitgliedern, 27 ausserordentlichen Mitgliedern.

15*

_ 283

Durch den Tod verlor die Gesellschaft in den Jahren 1897 und 1898 die Mitglieder Rentner Dr. Hempel. Rentner August Hess. Fabrikant M. Homberger. prakt. Arzt Dr. Klewitz. prakt. Arzt Dr. Ploch. Redakteur A. Scheyda. Bergmeister Ziegler. Premierlieutenant a. D. Kollhauer.

Der Vorstand besteht für das Jahr 1899 aus folgenden Herren: 1. Vorsitzender: Professor Dr. Spengel. 2. Vorsitzender: Realgymnasiallehrer Dr. Erb. 1. Schriftführer: Privatdozent Dr. Henneberg. 2. Schriftführer: Privatdozent Dr. Koeppe. Schatzmeister: Quästor Orbig.

Tauschverkehr.

Aachen. K. Technische Hochschule.

Aarau. Aargauische naturforsch. Gesellsch.

Adelaide. R. society of South Australia.

Agram. Südslavische Akad. der Wiss. und Künste. Agram. Kroatischer Naturforscher-Verein.

Albany (N. Y.). Medical annals.

Albany (N. Y.). State library.

Altenburg. Naturforschende Gesellsch. des Osterlandes. Amiens. Soc. linneenne du nord de la France. Amsterdam. K. akademie van wetenschappen. Angers. Societe nationale d’agriculture, sciences et arts. Angers. Societe d’etudes scientif. Annaberg-Buchholz. Verein für Naturkunde, Arcachon (Gironde). Societe seientifique et station zoologique. Arras. Academie des sciences, lettres et arts. Aschaffenburg. Naturwissenschaftlicher Verein. Augsburg. Naturw. Ver. f. Schwaben und Neuburg. Aussig. Naturwissenschaftl. Verein.

Austin (Texas). Aacademy of science.

Baltimore. John Hopkins university.

Bamberg. Naturforschende Gesellschaft.

Bamberg. Gewerbe-Verein.

Basel. Naturforschende Gesellschaft.

Batavia. K.naturk. vereeniging in Neederl. Indie. Bautzen. Naturwissensch. Gesellschaft Isis.

Belfast (Irland). Natural history and philosoph. society. Bergen (Norwegen). Museum.

Berlin. K. Preuss. Akad. d. Wissenschaften.

Berlin. Gesellschaft f. Erdkunde.

Berlin. Gesellschaft naturforsch. Freunde.

Berlin. Deutsche geolog. Gesellschaft.

Berlin. Deutsche Physikal. Gesellschaft.

Berlin. K. Preuss. meteorolog. Inst.

Berlin. K. Preuss. geolog. Landesanstalt.

230°

Berlin. Naturae Novitates.

Berlin. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg.

Berlin. Verein f. innere Medicin.

Bern. Schweiz. botan. Gesellsch.

Bern. Schweiz. naturforsch. Gesellschaft.

Berwiek-upon-Tweed. Berwickshire naturalist’s club.

Besancon. Societ& d’emulation du Doubs.

Bistritz (Siebenbürgen). Direktion der Gewerbeschule.

Bologna. Accademia delle scienze.

Bombay. Government, General-Department.

Bombay. Government observatory.

Bombay. Medical and physical society.

Bonn. Universitätsbibliothek.

Bonn. Landwirtsch. Ver. f. Rheinpreussen.

Bonn. Naturhist. Ver. der preuss. Rheinlande und Westphalens.

Bordeaux. Soc. linnsenne.

Bordeaux. Soc. des sciences phys. et natur.

Boston (Mass.). Harvard medical school association.

Boston (Mass.). Amer. acad. of arts and sciences.

Boston (Mass.). Society of medical sciences.

Boston (Mass.). Soc. of natural history.

Braunschweig. Ver. f. Naturwissenschaften.

Bregenz. Museums-Ver. f. Vorarlberg.

Bremen. Meteorolog. Observatorium.

Bremen. Landwirtsch. Ver. f. d. bremische Gebiet.

Bremen. Naturwiss. Ver.

Brescia. Ateneo.

Breslau. Schlesisch. Gesell. f. vaterländ. Kultur.

Breslau. Ver. f. schles. Insektenkunde.

Breslau. Central-Gewerbeverein.

Bristol. Naturalist’s society.

Brünn. Naturforsch. Ver.

Brünn. K.K. Mähr. schles. Gesellsch. z. Beförd. des Ackerb,, der Natur- und Landeskunde.

Brüssel. Acad. R. de medec. d. Belgique.

Brüssel. Acad. R. d. sciences, d. lettres. et d. beaux arts.

Brüssel, revue de l’universite.

Brüssel. Soc. R. de botanique.

Brüssel. Societ& belge de chirurgie.

Brüssel. Soc. entomolog. de Belgique.

Brüssel. Soc. belge de geologie de pal&ontol. et d’hydrologie.

Brüssel. Soeiete r. linn&enne.

Brüssel. Soc. R. malacologique de Belgique.

Buenos-Aires. Museo national.

Buffalo (N.-Y.). Soc. of nat. sciences.

Buitenzorg (Java). ’Slands-Plantentuin.

Bukarest. Soc. Roumaine de g&ographie.

Bukarest. Societ& des sciences.

_— 31

Caen. Soc. linnsenne de Normandie.

Caleutta. Government of Bengal, meteorolog. office. Calcutta. Asiat soc. of Bengal.

Cambridge (England). Philosophical society.

Cambridge (Mass). Museum of comparat. zoolugy at Havard college. Campinas (Brasilien) Istituto agronomico do estado de S. Paulo. Carcassonne. Societe d’etudes seientifiques de l’Aude. Catania. Accademia Gioenia di scienze naturali.

Chapel Hill (N.C.). Elisha Mitshell scientifie soc.

Charkow (Russland). Soc. d. sc. experimentales & l’universite. Charlottesville (Va). Leander Me. Cormick observatory. Chemnitz. Naturwiss. Gesellsch.

Chemnitz. K. sächs. meteorolog. Institut.

Cherbourg. Soc. des sciences nat. et mathem.

Chicago (Nl). Academy of sciences.

Chicago (Il). University.

Christiania. Norweg. Commiss. der europäischen Gradmessung. Christiania. Meteorolog. Institut.

Christiania. K. Norske Universitet.

Christiania. Videnskabs-Selskabet.

Chur. Naturforsch. Gesellsch. Graubündens.

Cineinnati (Ohio). Museum association.

Cineinnati (Ohio). Soc. of nat. history.

Colmar i. Els. Naturhistor. Gesellsch.

Colorado springs (Col). College.

Cördoba (Argent. Republ.). Acad. nac. de ciencias exactas. Czernowitz. Bukowiner Landes-Museum.

Danzig. Naturforsch. Gesellsch.

Darmstadt. Grossherzog. geol. Anst.

Darmstadt. Ver. f. Erdkunde und verw. Wiss.

Davenport (Jowa). Acad. of natural sciences.

De Bilt bei Utrecht. K. nederl. meteorolog. Inst.

Des Moines (Jowa). Academy of science.

Dijon. Acad. des Sciences, arts et belles-lettres. Donaueschingen. Ver. f. d. Geschichte u. Naturgesch. der Baar. Dorpat. Naturforsch. Gesellsch. bei d. Univers.

Douai. Soe. d’agrieulture, des sciences et arts.

Dresden. Kegl. öffentl. Bibliothek.

Dresden. Genossenschaft Flora.

Dresden. Nat. wiss. Gesellsch. „Isis“.

Dresden. Gesellsch. f. Nat. und Heilkunde.

Dresden. Ökonom. Gesellsch. im Kgr. Sachsen.

Dresden. Verein f. Erdkunde,

Drontheim (Norwegen). K.norske videnskabernes selskab. Dublin. R. Irish academy. a Dublin. R. Dublin soc.

Dürkheim a.H. „Pollichia“, Naturwiss. Verein.

Düsseldorf. Naturwiss. Ver.

132

Eberswalde. Kgl. Forstakademie.

Edinburg (Schottland). Botan. soc.

Edinburg (Schottland). Geolog. soc.

Edinburg (Schottland). Royal society.

Elberfeld. Naturwiss. Verein.

Emden. Naturforsch. Gesellsch.

Erfurt. K. Akad. gemeinnütz. Wiss.

Erlangen. Physik. med. Societät.

Evreux, soci6t& libre d’agriculture, sciences, art et belles-lettres. Florenz. R. bibliot. naz. centr.

Florenz. R. istituto di studi sup. pratici.

Florenz. Soc. africana d'Italia.

Florenz. Soc. entomologica ital.

Sun-Francisco. California acad. of natur. sciences. Frankfurt a.M. Ärztl. Ver.

Frankfurt a.M. Senckenberg. naturforsch. Gesellsch. Frankfurt a.M. Physikal. Ver.

Frankfurt a.d. Oder. Naturwiss. Ver. d. Reg.-Bez. Frankfurt. Frauenfeld (Schweiz). Thurgauische naturforsch. Gesellsch. Freiburg i.Br. Badischer botanischer Verein.

Freiburg i.Br. Bad. Forstverein.

Freiburg i.Br. Naturforsch. Gesellsch.

Fulda. Ver. f. Naturkunde.

St. Gallen. Naturwiss. Gesellsch.

Genua. Societä ligustiea di scienze naturali e geografiche. Gera. Gesellsch. v. Freunden der Naturwiss.

Glasgow. Natural history soc.

Glasgow. Philosophical soc.

Görlitz. Naturforsch. Gesellsch.

Görlitz. Oberlaus. Gesellsch. d. Wiss.

Göttingen, K. Gesellsch. d. Wiss.

Göttingen. Geol. Museum d. Univers.

Gotenburg. K. vetenskaps och vitterhets somhälles. Granville (Ohio). Journal of comparative neurology. Graz. K.K. Steierm. Gartenbau-Gesellsch.

Graz. K.K. Steiermärk. Landwirtsch.-Gesellsch.

Graz. Ver.d. Ärzte in Steiermark.

Graz. Naturwiss. Ver. f. Steiermark.

Greifswald. Geograph. Gesellsch.

Greifswald. Mediein. Ver.

Greifswald. Naturwiss. Ver. v. Neuvorpommern und Rügen. Grenoble. Annales de l’enseignement sup£rieur. Groningen. Natuurkund. genootschap.

Guben. Niederlausitzer Gesellsch. für Anthropologie und Altertumskunde. Guben. Internation. entomolog. Verein.

Gu&ret. Soc. des science. natur. de la Creuse.

Güstrow. Ver.d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg. Halifax (Nova Seotia). Nova Scotian instit. of nat. science.

-— 233

Halle a.S. Kais. Leopold. Carolin. Akad. d. Naturforsch. Halle a.S. Naturforsch. Gesellsch. Halle a.S. Ver. f. Erdkunde. Halle a.S. Naturwiss. Ver. f. Sachsen und Thüringen. Hamburg. Geograph. Gesellsch. Hamburg. Deutsche Seewarte. Hamburg. Naturwiss. Ver. Hamburg. Ver. f. naturwiss. Unterhaltung. Hanau. Wetterauische Gesellsch. f. d. ges. Naturwissenschaften. Hannover. Geograph. Gesellsch. Hannover. Naturhist. Gesellsch. Harlem. Maatschappij der wetenschappen. Harlem. Musee Teyler. Heidelberg. Naturhist. med. Ver. Helsingfors. Commission geologique de la Finlande. Helsingfors. Societas pro fauna et flora fennica. Helsingfors. Finska vetenskaps societet. Hermannstadt. Siebenbürgischer Karpathen-Verein. Hermannstadt. Siebenb. Ver. f. Naturwiss. Hildesheim. Römer -Museum. Hof a.S. Nordoberfränkischer Verein f. Natur-, Geschichts- u. Landeskunde Jekatherinenburg. Soci6t& ouralienne de medieine. Jena. Geograph. Gesellsch. für Thüringen. Ilfeld a.Harz. Harzer Forstverein. Innsbruck. Ferdinandeum f. Tirol und Vorarlberg. Innsbruck. Naturwiss. medic. Ver. San Jos& (Costa Rica). Instituto fisico-geografico. San Jos6& (Costa Rica). Museo nacional. Karlsruhe i. B. Centralbureau f. Meteorol. und Hydrographie. Karlsruhe i. B. Bad. Landesgartenbauverein. Karlsruhe i. B. Naturwiss. Ver. Kassel. Ver. f. Naturkunde. Kiel. Naturwiss. Ver. f. Schleswig-Holstein. Kiew. Soc. des naturalistes. Klagenfurt. Naturhist. Landesmuseum von Kärnten. Klausenburg. Siebenbürg. Museums-Ver. Köln a. Rh. Jahrbuch d. Astron. und Geophysik. Königsberg i.Pr. K. physik. ökonom. Gesellsch. Kopenhagen. Botaniske forening. Kopenhagen. Naturhistoriske forening. Kopenhagen. Dansk meteorologisk institut. Kopenhagen. Medicinske selbskabet. Kopenhagen. K. Danske videnskabernes selskabet. Krakau. Akad.d. Wiss. Krefeld. Verein f. Naturkunde. Landshut i. Bayern. Botan. Ver. La Plata (Argent. Rep.), Facultad de agronomia. La Plata (Argentinien). Direceion general de estadistica de la provincia de Buenos Aires.

_— 234

La Rochelle. Soc. des sciences naturelles. Lausanne. Soc. Vaudoise d. sciences naturelles. Lawrence (Kansas). Kansas university quarterly. Leipa, böhmisch. Nordböhm. Excursions-Club. Leipzig. Fürstl. Jablonowskische Gesellsch. Leipzig. Naturforsch. Gesellsch.

Leipzig. K. Sächs. Gesellsch. d. Wiss. Leipzig. Museum f. Völkerkunde.

Leipzig. Ver. f. Erdkunde.

Leutschau. Ungarisch. Karpathenverein. Lincoln (Nebr.). University.

Linz a. d. Donau. Museum Franzisco-Carolinum. Linz a. d. Donau. Ver. f. Naturk.

Lissabon. Sociedade de geograph.

Liverpool. Biological society.

London. Anthropol. institute of Great Britain and Ireland. London. British Museum.

London. Geolog. soc.

London. Linnean soc.

St. Louis (Miss). Acad. of science.

St. Louis (Miss). Botanical garden.

Lübeck. Geograph. Gesellsch.

Lüneburg. Naturwiss. Ver.

Lüttich. Soc. geolog. de Belgique.

Lüttich. Soc. R. des sciences.

Lund. Botaniska notiser.

Lund. Univers. Bibliothek.

Luxemburg. Inst. Grandducal.

Luxemburg. Soc. d. sciences medicales. Luxemburg. Botan. Ver.

Luxemburg. Verein Fauna.

Luzern. Naturforschende Gesellschaft.

Lyon. Museum d’histoire natur.

Lyon. Soc. d’agrieult., hist. natur. et arts utiles. Lyon. Soc. des amis de l’universit& lyonnaise. Lyon. Soc. linnöenne,

Lyon. Acad. des sciences, belles-lettres et arts. Madison (Wise). Wisconsin acad. of science. Magdeburg. Naturwiss. Ver.

Mailand. Societä italiana di scienze naturali. Mailand. R. istituto di scienze e lettere. Manchester. Litterary and philos. soc. Mannheim. Ver. f. Naturkunde.

Marburg (Lahn). Gesell. z. Beförd. der ges. Naturwiss. Melbourne. R. soc. of Vietoria

Meriden (Conn). Scientif. association.

Mexico. Sociedad scientifica „Antonio Alzate“. Mexico. Instituto geolögico.

3

Middelburg. Zeeuwsch genootschap van wetenschapen. Milwaukee (Wisc.). Publie Museum.

Milwaukee (Wise... H. V. Würdemann. Minneapolis (Minn.). Geolog. a. natur. hist. survey. Mitau. Kurländ. Gesell. f. Liter. und Kunst.

Modena. R. accademia di scienze lettere ed arti. Montevideo. Museo national.

Montpellier. Acad. des sciences et lettres. Moskau. Soc. Imp. des naturalistes.

München. K. bayr. Akad. d. Wiss.

München. Gesell. f. Morphologie und Physiol. München. Ärztl. Ver.

Münster i. W. Westf. Prov. Ver. f. Wiss. und Kunst. Nancy. Acad. de Stanislas.

Nancy. Soc. d. sciences.

Neapel. Soc. Afric. d’Italia.

Neapel. Societä di naturalisti.

Neapel. Zoolog. Station.

Neapel, r. istituto d’incoraggiamento.

Neuchatel. Soc. des sciences natur.

New Brighton, (N. Y.). Natural science association of Staten Island. Newcastle upon Tyne. North of Engl. inst. of mining and mechan. engineers. New-Haven (Conn). Acad. of arts and sciences. New-York. Acad. of sciences.

New-York. Amer. museum of nat. history. Nürnberg. Natarhist. Gesellsch.

Nürnberg. Germ. Nationalmuseum.

Nuova Pompei. Il Rosario.

Nymwegen. Ned. botan. vereeniging.

Odessa. Soc. d. sciences natur. de la Nouvelle Russie. Ofen-Pest. K. Ung. geolog. Anstalt.

Ofen-Pest. K. Ung. naturwiss. Gesellsch. Ofen-Pest. Magyarhoni ornithol. Központ. Ofen-Pest. Magyarhoni földtani Tärsulat. Offenbach a.M. Ver. f. Naturkunde.

Osnabrück. Naturwiss. Ver.

Padua La nuova Notarisia.

Padua. Accademia di science lettere ed arti.

Padua. Soc. Veneto Trentina di science nat.

Parä (Brasilien). Museu Paraense de historia natural e ethnographia. Paris. Biblioth. nationale.

Paris. Ecole polytechnique.

Paris. Feuille des jeunes naturalistes.

Paris. Melusine.

Paris. Sociöt& philanthropique.

Paris. Soc. zoolog. de France.

Passau. Naturhist. Ver.

S&o Paulo (Brasilien). Commissdo geograph. e geolog.

in;

Pr. D

236

Säo Paulo (Brasilien). Museo Paulista.

Perugia. Accad. medico-chirurgica.

St. Petersburg. Physikal. Central Observatorium.

St. Petersburg. Comit& geologique.

St. Petersburg. Botan. Garten.

St. Petersburg. Acad. imp. d. sciences.

St. Petersburg. Gesellsch. f. d. ges. Mineralogie.

St. Petersburg. Russ. entomol. Gesellsch.

St. Petersburg. Institut imperial de medecine experimentale. Philadelphia (Penns). Acad. of nat. sciences. Philadelphia (Penns). Wagner free instit. of science. Philadelphia (Penns). University medical magazine. Philadelphia (Penns). Amer. philosophical. soc. & Pisa. R. universitä.

Pisa. Soc. Toscana d. science naturali.

Portland (Maine). Society of natural history.

Porto. Annaes de sciencias naturaes.

Posen. Naturwiss. Ver.

Poughkeepsie (New-York). Vassar brothers institute.

Prag. Böhm. Forstverein. - Prag. K. böhm. Ges. d. Wiss.

Prag. Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. | Prag. Verein Lotos. Pressburg. Ver. f. Natur- und Heilkunde.

Regensburg. Naturwiss. Ver.

Reichenberg (Böhmen). Ver. d. Naturfreunde.

Reims. Soeiet& d’etudes des sciences naturelles.

Reutlingen. Naturwiss. Ver.

Riga. Gartenbau-Verein.

Riga. Naturforsch. Ver.

Rio de Janeiro. Instituto historico, geogr. e ethnogr. do Brazil.

Rio de Janeiro. Museu nacional.

Rochester (New-York). Acad. of science.

Rom. Accad. dei Lincei.

Rom. R.comitato geologico d’Italia.

Rom. Specula Vaticana.

Rotterdam. Bataafsch genootschap der proefonder vindelijke wipnenize Rovereto. Accademia degli Agiati.

Salem (Mass). Essex institute.

San Salvador (Centralamerika). Observatorio astronomico y meteorologico. Salzburg. Gesell. f. Landeskunde.

Santiago (Chile). Deutsch. wissensch. Ver.

Schneeberg i. Sachsen. Wissensch. Ver.

Siena. Rivista ital. di science naturali.

Singapore. Straits branch of the R. Asiatie soc.

Sion (Schweiz). Soe. murithienne du Valais.

Stavanger (Norw.). Museum.

Steekholm. K.Svenska vetenskabs-akademien.

—_— 37

Stockholm. Entomologiska föreningen.

Stockholm. Inst. R. geolog. de la Suede.

Stockholm. Bergianische Stiftung.

Strassburg i. E. Geologische Landesuntersuchung.

Stuttgart. Würtemberg. Commission f. Landesgeschichte.

Stuttgart. K. statist. Landesamt.

Stuttgart. Ver. f. vaterländ. Naturkunde.

Sydney. Australasian assoeiat. for the advancement of science.

Sydney. Department of mines and agrieulture.

Sydney. R.soc. of New-South Wales.

Thonon les Bains. Acad&mie chablaisienne.

Tokyo (Japan). Deutsche Gesell. f. Natur- und Völkerkunde Ostasiens.

Tokyo (Japan). University.

Tokyo. Zoological society.

Topeka (Kansas). Acad. of science.

Toronto (Canada). Canadian inst.

Toronto. University.

Toulon. Acad&mie du Var.

Trenes&n (Ungarn). Naturwissenschaftl. Verein des Trenesiner Comitates.

Trier. Gesellsch. f. nützl. Forsch.

Triest. Soc. Adriat. di science naturali.

Tromsö (Norw.). Museum.

Tuft’s college (Mass.).

Turin. Soc. meteorologiea Italiana.

Ucele. Observatoire de Belgique.

Udine. Accademia.

Ulm. Ver. f. Kunst und Alterth. in Ulm und Oberschwaben.

Ulm. Ver. f. Mathem. und Naturwiss.

Upsala. Läkareförening.

Upsala. Meteorolog. observatorium.

Upsala. K. wetenskaps societet.

Urbana (Ill). Illinois state laboratory of natural history.

Utrecht. Genootsch. van kunsten and wetenschappen.

Utrecht. Universität.

Venedig. R. instit. Venet. de science, lettere ed arti.

Vesoul. Societ& d’agrieulture de la Haute Säone.

Washington. Bureau of ethnology.

Washington. Depart. of agrieulture.

Washington. Smithsonian institution.

Washington. Americ. mieroscopical journal.

Washington. U.S. geol. survey.

Washington. War depart.

Weimar. Thüring. bot. Ver.

Wernigerode. Naturwiss. Ver. des Harzes.

Wien. K. Akad. der Wiss.

Wien K.K. Ackerbau-Ministerium.

Wien (hohe Warte bei. K. K. Centralanstalt f. Meteorologie und Erd- magnetismus.

233

Wien. K.K. hydrograph. Centralbureau. Wien. K.K. Gartenbau-Gesellsch.

Wien. K.K. zoolog. botan. Gesellsch.

Wien. K.K. technolog. Gewerbemuseum. Wien. K.K. naturhist. Hofmuseum.

Wien. K.K. gevolog. Reichsanstalt.

Wien. Naturwiss. Ver. a. d. Univers.

Wien. Ver. z. Verbreit. naturwiss. Kenntnisse. Wiesbaden. Ver. Nass. Land- und Forstwirte. Wiesbaden. Nassauischer Ver. f. Naturkunde. Würzburg. Polytechn. Centralver. Würzburg. Physik medie. Gesellsch.

York (England). Yorkshire philosoph. society, museum. Zürich. Naturforsch. Gesellsch.

Zwickau. Verein für Naturkunde.

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