ee ern tert ae re eier ie pone bo a ; . rier eM een ernie) ehe shoijeteteh ‚hehate lerepetetererre iN alt eS a Wee HEM er. BERICHTE naturwissenschaftlich - medizinischen VEREINES INNSBRUCK. XXXVI. Jahrgang 1914/1915, 1915/16 und 1916/17. INNSBRUCK. Verlag.der Wagner’schen k. k. Universitäts-Buchhandlung. 1917. Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser verantwortlich, Druck der Wagner'schen k. k. Univ.-Buchdruckerei, R. Kiesel. Vereinsnachrichten. IM Bet über die im Jahre 1914/15 abgehaltenen Sitzungen. I. Sitzung am 10. November 1914. Der Vorsitzende, Prof. Trendelenburg, begrüßte die erschienenen Mitglieder und machte Mitteilung von dem Tode des Ehrenmitgliedes des Vereins, Geheimrat Prof. Dr. Magnus in Berlin. Die Anwesenden erheben sich zur Ehrung des Verstorbenen von den Sitzen. Hofrat Prof. Dr. Heinricher hielt hierauf dem verdienten Gelehrten folgenden Nachruf: In der Nacht vom 12. zum 13. März dieses Jahres starb unerwartet, kurz nach vollendetem 70. Lebensjahre, unser Ehrenmitglied, Geh. Regierungsrat Dr. Paul Wilh. Magnus, a, o. Professor der Botanik an der Universität zu Berlin. Mir wurde die Aufgabe zu Teil, dem verstorbenen Fachkollegen in dieser ersten Tagung unserer Vereinigung im angebrochenen Studienjahr einige Worte der Erinne- rung zu widmen. So gerne ich mich dieser Aufgabe unterziehe und durch wiederholte persönliche Beziehungen mit dem Verstorbenen auch dazu berufen fühle, so wird I* IV doch mein Nachruf empfindliche Lücken aufweisen. Ver- ursacht sind dieselben durch den Ausbruch des Krieges und so werden sie auch ihre Entschuldigung finden. Durch die Kriegsereignisse sind ja alle wissenschaftlichen Ver- einigungen betroffen worden, ihre Generalversammlungen sind bisher unterblieben oder wurden verschoben; so sind auch ausführliche Nekrologe auf Paul Magnus bisher nicht erschienen, Aus ihnen aber hoffte ich über den Ent- wicklungsgang von Paul Magnus, über den ich nicht unterrichtet bin, Kenntnis zu erhalten. Und doch spielt der Entwicklungsgang im Leben eines Gelehrten eine maßgebende Rolle und gehört zur Vollständigkeit . des Bildes, das man von einer Persönlichkeit zu entwerfen wünscht 1). Paul Magnus wurde am 29. Februar 1844 geboren. Welche Anregungen ihn in den Werdejahren den Natur- wissenschaften und im besonderen der Scientia amabilis zugeführt hatten und von welchen Männern sie aus- gegangen waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Unter seinen Lehrern in der Botanik finden wir die klangvollen Namen Alexander Braun und Anton de Bary. Ihren nach- haltigen Einfluß auf Magnus spürt man in den Arbeits- gebieten, denen er sich späterhin vorzüglich zuwandte. Durch den Systematiker und Morphologen Braun, der. s. Z. die Lehrkanzel für systemat. Botanik zu Berlin und die Direktion des kgl. Botan. Gartens inne hatte, wurde er für die Systematik und Pflanzengeographie besonders interessiert, durch den ausgezeichneten Kryptogamenfor- scher de Bary, der zu jener Zeit vermutlich noch in Halle, 1) Im 32. Bd. der Berichte der D. Botan. Ges. erschien in- zwischen ein Nachruf von G. Lindau, der über den Werdegang des Verblichenen genaueren Aufschluß bringt. Vor allem enthält er auch ein vollständiges Verzeichnis der Veröffentlichungen. Den Umfang desselben kann man ermessen, wenn gesagt wird, daß Magnus von seiner ersten Abhandlung (1869) an bis 1914 deren gewiß 10 durchschnittlich im Jahre schrieb. ee ln rt > SEEN . ;A5 V später zu Straßburg, wirkte, aber für das Gebiet der Algen- und vor allem der Pilz-Kunde gewonnen. Unter dem Einfluß und auf Anregung A. Braun’s veröffentlichte Magnus seine erste größere Arbeit über die Morphologie und Entwicklungsgeschichte der Najadaceen. Diese Arbeit ist für die Kenntnis der genannten Mono- kotylen-Familie noch heute von grundlegender Bedeutung. Mehrere Veröffentlichungen galten Studien über Algen. So die Abhandlung „Zur Morphologie der Sphacelariaceen‘, die 1873 erschien und der sich andere anreihen, welche die Ergebnisse von Forschungsfahrten in der Ost- und Nord-See betreffen. Späterhin tritt Magnus auf zwei Gebieten besonders hervor: mit seinen Veröffentlichungen über pflanzliche Mißbildungen einerseits, mit jenen zur Pilzkunde anderer- seits. Sie sind zumeist nicht umfangreich, hingegen ist ihre Zahl sehr groß, dürfte sich auf mehrere Hundert belaufen. Die weitaus größere Bedeutung kommt den mykologischen Arbeiten zu. Unter diesen wieder jenen, die den Rostpilzen gewidmet sind. Unsere Kenntnisse über diese Pilzgruppe hat Magnus auch durch entwick- lungsgeschichtliche Arbeiten gefördert, die für die Syste- matik wertvolle Ergebnisse zeitigten. Andererseits haben seine Arbeiten große Bedeutung in floristischer und pflanzengeographischer Beziehung und hat er insbesondere die Pilzflora zweier Gebiete verdienstlich erforscht; die seiner Heimat, der Provinz Brandenburg, und die Tirols. Unserm schönen Lande war er sehr zugetan und verlebte viele Herbstferien, der Forschung sowie der Erholung zu- gewendet, in Tirol und Vorarlberg. Diesen Aufenthalten verdankt auch sein Hauptwerk seine Entstehung; „Die Pilze von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein“, das als III. Band der von Dalla Torre und Sarnthein heraus- gegebenen Flora 1905 erschienen ist. Diesem Werke von 716 S. Umfang, soll bald ein Nachtrag folgen, an dem Magnus emsig gearbeitet hat; so viel mir bekannt, wird VI er in den Berichten unseres Vereines erscheinen. Auch dieser Nachtrag diirfte den Umfang von ein paar hundert Seiten umfassen. Dem Verblichenen lag die Sicherung der Drucklegung dieses Nachtrages besonders am Herzen. Während Magnus früher sehr rüstig und beweglich war, stellten sich offenbar schon im Jahre 1913 merklich Herz- beschwerden ein. So schrieb er mir im August 1913, er könne nicht an der Tagung der Naturforscherversammlung in Wien teilnehmen und müsse das Bad Nauheim auf- suchen. Alle seine Briefe galten fernerhin inhaltlich :haupt- sächlich den Nachträgen; eine Ahnung nahen Todes mußte ihn schon durch Monate erfüllt haben. 2 Am 1. März d. J. konnte er noch die Gltickwünsche des Vorstandes der D. Botanischen Gesellschaft zum 70. Geburtstage entgegennehmen; unerwartet rasch darauf ereilte ihn der Tod. Mit Paul Magnus ist ein begeisterter Natiinfreitig und Naturforscher, ein liebenswiirdiger und stets hilfs- bereiter Mensch dahingegangen. Besonders jüngern For- schern gab er viel Anregung, sie zum Sammeln auf- munternd und stets bereit, die Sammlungsergebnisse zu prüfen und zu bestimmen. In dieser Form erwuchsen ihm dann auch Hilfskräfte für seine eigenen Ziele; meh- rere meiner Schüler haben so an der Pilzflora von Tirol ihren bescheidenen Anteil. Wie ihm das große Verdienst, das er sich durch die Erforschung der Pilzflora von Tirol erwarb, naturgemäß die Ehren-Mitgliedschaft unseres Ver- eines (1899) brachte, so wurde er durch eine ähnliche fördernde Tätigkeit auch Ehrenmitglied der „Societe des Naturalistes Luxembourgeois“. Die bedeutenden Ver- dienste, die sich Magnus um die Pilzkunde erworben hat, finden auch darin ihren Ausdruck, daß eine Pilzgattung aus der Familie der Perisporiacee Magnus zu Ehren als Magnusia benannt wurde, in gleicher Weise eine andere den Namen Magnusiella führt und Arten zahlreicher Pilz- gattungen die Artbezeichnung Magnusii, Magnusiana oder Magnusianum erhielten. vu Die preuß. Regierung verlieh ihm 1910 den Titel eines Geheimen Regierungsrates. Magnus blieb unvermählt. Den Mangel der Häus- lichkeit suchte er durch engen Anschluß an Freunde und Schüler zu ersetzen. Noch wäre zu erwähnen, daß er große botanische Sammlungen hinterließ, die auf den Gebieten der Teratologie und besonders der Mykologie zu den reichhaltigsten und besten in Deutschland zählen. _ Sie sind in den Besitz seines Neffen, tit. a. o. Prof. Werner Magnus in Berlin übergegangen, der wohl unter dem Einflusse des Onkels ebenfalls Botaniker geworden ist. So werden die Sammlungen erfreulicher Weise der For- schung gewiß zugänglich und dienstbar bleiben und die Tätigkeit des emsigen Forschers wird sich über den Tod hinaus für die Botanik fruchtbringend erweisen. Ehre seinem Andenken! Dann begann Prof. Dr. Heinricher mit dem an- gekündigten Vortrage: Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum. Der Vortragende erinnerte an die von Laurent zuerst veröffentlichte Beobachtung, daß ausge- leste Mistelsamen und die daraus hervorgehenden Mistel- keime auf gewisse Birnrassen giftig wirken. Nach gele- gentlicher Bestätigung dieser Tatsache führte Prof. Hein- richer weitere Versuche nach dieser Richtung durch. Er ‚kam zu dem Ergebnis, daß die Birnbäume ganz über- wiegend vor dem Mistelbefall gesichert sind, einige Sorten aber Mistelträger sein können. Die erstere Gruppe könnte man als immun gegenüber der Mistel bezeichnen. Doch ist diese Immunität nicht in allen Fällen gleichwertig. Der Vortragende unterscheidet echt immune und unecht im- mune Rassen. Die ersteren bringen, ohne wesentliche Wirkungen des Mistelgiftes erkennen zu lassen, die Mistel- keime zum Verdorren und zur Abstoßung. Die unecht immunen Rassen werden durch das Mistelgift zu schweren Reaktionen veranlaßt und machen einen längeren Krank- heitsprozeß durch, der sie dauernd schädigt. Da hiebei VII Abwurf erkrankter Gewebe, Sprosse und Sproßsysteme stattfindet, werden auch bei diesen unecht immunen Rassen die Mistelkeime mit abgeschüttelt. Auch die nicht im- munen Birnbäume lassen ein verschiedenes Verhalten er- kennen. Bei den einen erfolgte die Entwicklung der Misteln zuerst ungehemmt, nach einigen Jahren aber stellen sich Giftwirkungen und endlich Reaktionen ein, welche die noch jungen Mistelpflanzen zum Absterben bringen. Seitener scheinen Birnsorten zu sein, wo keine Giftwirkung der Mistel erkennbar wird, der Baum auch keine Abwehr einleitet, Auf solchen kommen dann auch alle Mistelbüsche vor. Interesse erweckte die vom Vor- tragenden festgestellte Tatsache, daß ein Birnbaum auf eine erste Belegung mit Mistelkeimen sehr starke Gift- wirkungen, hingegen auf eine zweite und dritte nur Spuren solcher erkennen ließ, er verhielt sich nunmehr wie eine immune Rasse. Hypothetisch wird eine Anti- toxinbildung als bei solcher Immunisierung wirkend an- genommen. Der Vortrag wurde durch Vorführung von Diapositiven und Zeichnungen erläutert. II. Sitzung am 24. November 1914. Prof. Dr. v. Scala hielt einen Vortrag über „Fortschritte in der Geschichte der griechi- . schen und römischen Medizin‘, der von zahl- reichen Lichtbildern begleitet war. III. Sitzung am 9. Dezember 1914. Prof. Dr. Sperlich hielt einen Vortrag „über die antagonistische Wirkung von Licht- und Massenimpulsen auf den Haferkeimling“. Nachdem der Vortragende eine übersichtliche Dar- stellung über den Teil der pflanzlichen Reizphysiologie geboten hatte, der es sich zur Aufgabe gestellt, in den IX feineren Mechanismus der Reizvorgänge einzudringen, besprach er zunächst das sowohl für Licht- als auch für Massenreize nachgewiesene Reizmengen- oder Hyperbel- gesetz. Da dieses für den Lichtreiz nur bezüglich des Beginnes eines motorischen Effektes also für den Reiz- schwellenwert eindeutig gilt, jede Vermehrung der ein- wirkenden Lichtmenge über die Schwelle hingegen bald eine Steigerung des motorischen Effektes bis zu einem Optimum, dann wieder ein Fallen bis zu einem Indiffe- renzpunkte und endlich sogar ein Umschlagen der Reak- tion bewirkt, Veränderungen, die sich bis heute gesetz- mäßig nicht fassen ließen: hat sich der Vortragende durch Messung des motorischen Lichteffektes an der Stärke kompensatorischer antagonistischer Massenimpulse eine Gesetzmäßigkeit aufzudecken bemüht. Es wurde die hiebei in Anwendung gebrachte Methode kurz besprochen. Als Hauptergebnis seiner bisherigen Versuche konnte folgen- des festgestellt werden: Unabhängig vom absoluten Inten- sitätswerte der Reize liegen die durch gleiche Grenz- reaktionen charakterisierten Kompensationspunkte auf einer parabelähnlichen Kurve, deren Ordinaten durch die Zeitwerte der einander kompensierenden Reize gegeben sind. Nachdem noch die Probleme, die sich an die bis- herigen Erfahrungen anschließen, gestreift waren, besprach der Vortragende schließlich die Vorstellung, die er sich über das Zustandekommen der Kompensation und über das Zusammenwirken der beiden Reize überhaupt ge- bildet hat. IV. Sitzung am 19. Jänner 1915. Dr. Karl Krüse, k. k. Professor an der Lehrerbil- dungsanstalt, meldet sich zum Eintritte in den Verein an. Prof. Dr. A. Windaus hielt einen Vortrag „Über Explosivstoffe“. Nach einem Hinweis auf die Be- deutung der Explosivstoffe für unser Kulturleben wurde X auseinandergesetzt, daß ein explosiver Vorgang durch eine plötzliche Drucksteigerung am Ort der Explosion gekenn- zeichnet ist, die Größe dieser Drucksteigerung ist ab- hängig von der Menge, der Art und der Temperatur der aus den Sprengstoffen gebildeten Gase. Weiter ist die mechanische Wirkung der Explosion abhängig von der Zeit, innerhalb welcher die Drucksteigerung eintritt, d. h, von der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reaktion. Der Vortragende besprach die verschiedenen Momente, welche die Geschwindigkeit beeinflußen; er erörterte hiebei die Bedeutung einiger in der Explosionstechnik üblichen Be- zeichnungen wie Initialimpulse, Sensibilität, Brisanz, Ex- plosionswelle und erwähnt, wie Sensibilität und Brisanz experimentell gemessen werden. Endlich folgte eine kurze Besprechung einzelner praktisch wichtiger Explosivstoffe, darunter auch der neuern Sicherheitssprengstoffe für Kohlenbergwerke. Y. Sitzung am 9, Februar 1915. Prof. Dr. Kriise erscheint aufgenommen. Prof. Dr. Hillebrand hielt einen Vortrag „Zur Theorie der Lichtmischung“ Der Vortragende erörterte zunächst das Mißverhältnis, welches zwischen der Menge der physikalisch möglichen Mischungen homo- gener Lichter und der Menge der tatsächlich vorhandenen Farbenempfindungen besteht: während die erstere von einer außerordentlich hohen Dimensionenzahl ist, läßt sich die letztere in einer 3-dimensioualen Mannigfaltigkeit, ja, wenn man die Intensität außer Acht läßt, sogar in einer solehen von 2 Dimensionen unterbringen: einer und der- selben Farbenempfindung müssen also sehr viele Licht- gemische entsprechen — was ja schon aus der Erfahrung hervorgeht, daß das von zwei vollkommen gleich aus- sehenden Körpern ausgesendete Licht sich bei spektraler Auflösung als sehr verschieden zusammengesetzt erweisen ‚XI kann. Newton hatte eine Regel zu finden geglaubt, mit- tels deren man aus der Zusammensetzung eines Licht- gemisches die Farbenempfindung vorausbestimmen kann, die es hervorruft. Ihr zufolge müßte man die Lichter eines Gemisches betrachten als wären sie Gewichte, die an verschiedenen Punkten einer Ebene auf diese aufgesetzt werden: die Orte, wo diese Gewichte angreifen, wären den verschiedenen Qualitäten (Wellenlängen) analog, die Größen den Intensitäten der Hinzellichter. Der gemein- same Schwerpunkt dieser Gewichte würde dann den Ort desjenigen einfachen Lichtes angeben, das denselben Farbenton hat wie das vorliegende Gemisch, Da dem- gemäß alle Lichtgemische, die denselben Schwerpunkt ergeben, auch gleich aussehen müssen, würde mit dieser sog. Schwerpunktregel zugleich das Verfahren gegeben sein, die enorme Mannigfaltigkeit der Lichtgemische auf die viel kleinere der Farbenempfindungen zu reduzieren. Die Anwendung der Newtonschen Regel stößt jedoch auf die unüberwindliche Schwierigkeit, daß es für die Reiz- werte qualitativ verschiedener Lichter keine gemeinsame Maßeinheit gibt, wir also z. B. niemals sagen können, der Rotreizwert eines gewissen Lichtes sei doppelt oder dreimal so groß wie der Gelbreizwert eines andern. Mit dem Mangel einer gemeinsamen Maßeinheit fehlt somit die Grundvoraussetzung, die Lichter wie Gewichte zu be- handeln. Mit Hilfe eines Satzes aus der Graßmannschen Ausdehnungslehre zeigte nun der Vortragende, daß man die Maßeinheiten für die einzelnen Lichter so wählen kann, daß die Schwerpunktregel zwar nicht auf die Reizquantitäten selber, wohl aber auf die unbenannten Zahlen angewendet werden kann, die angeben, wie oft jeder Lichtreiz seine eigene Einheit in sich enthält. Man kann auf diesem Wege freilich niemals voraussagen, wie ein bestimmtes Lichtgemisch aussehen werde, da zur Wahl der Maßeinheiten die Kenntnis der Resultierenden bereits vorausgesetzt wird; insoferne bleibt die Aufgabe, XII wie sie sich Newton gestellt hat, nach wie vor ungelöst. Da hingegen unter der Voraussetzung, daß 3 qualitativ verschiedene Lichter gegeben sind, jedes beliebige vierte Licht mit den 3 gegebenen eine Gleichung eingehen kann, so gibt die Schwerpunktskonstruktion ein Mittel an, jedem neuen Licht einen Ort und eine Maßeinheit zuzuweisen, Da ferner die auf diese Weise neu entstehenden Orte selbst wieder in Relationen zu einander stehen, die eine Schwerpunktsinterpretation zulassen, so lassen sich durch dieses Verfahren aus gegebenen Gleichungen neue ermit- teln — und darin besteht die eigentliche Leistung der Schwerpunktsregel. Der Vortragende demonstrierte an dem Beispiele zweier Farbenkreiselgleichungen, wie aus diesen eine dritte abgeleitet werden kann, die sich als empirisch richtig bewährt. Zum Schlusse wird gezeigt, wie diese graphische Methode der Schwerpunktskonstruk- tion gänzlich entbehrt und durch eine einfache Rechnung ersetzt werden kann. Die Analyse dieses Verfahrens führt zu dem Ergebnis, daß sich die gesamten Tatsachen der Lichtmischung aus 2 Grundsätzen ableiten lassen: 1. daß zwischen 4 Lichtern immer eine Gleichung möglich ist; 2. daß man solche ,Wirkungsgleichungen* wie echte Gleichungen arithmetisch behandeln darf. Vi. Sitzung am 23. Februar 1915. Prof, Dr. Hopfgartner hielt einen Vortrag „Über einige Chemiluminiszenzerscheinungen*, Der Vortragende erörterte zunächst den Begriff der Lumi- niszenz im Unterschiede zum gewöhnlichen durch hohe Temperatur des Strahlers bedingten Leuchten. Ein be- sonderer Fall der Luminiszenz ist die manchmal bei che- mischen Vorgängen auftretende und deshalb Chemilumi- niszenz genannte. Von den zahlreichen im Laufe der Zeit bekannt gewordenen Beispielen von Chemiluminis- XII zenz führte der Vortragende einige ausgewählte in Ver- suchen vor. VII. Sitzung (Jahresversammlung) am 9. März 1915. Nach verschiedenen Mitteilungen des Vorsitzenden Prof. Trendelenburg teilte der 1. Schriftführer, Prof. Zehenter, den Jahresbericht mit, aus dem hervorging, daß im abgelaufenen Vereinsjahre 7 Sitzungen mit inter- essanten und lehrreichen Vorträgen abgehalten wurden. Der Verein steht mit 180 Akademien, Gesellschaften und Instituten im Tauschverkehr; der XXXV. Band der Be- richte dürfte im Laufe des Sommersemesters zur Ausgabe gelangen. Die Mitgliederzahl beträgt 78. Zum Schlusse wurde im Namen des Vereines den Vortragenden und den Verfassern der Abhandlungen, ferners Prof. v. Schweidler für die Überlassung des physikalischen Hörsaales zu den Sitzungen und den Redaktionen der Innsbrucker Tages- blätter für die Aufnahme der Vereinsberichte der beste Dank ausgedrückt. Aus dem von Prof. Heider mitge- teilten Kassabericht ging hervor, daß gegenwärtig ein Kassarest von 2233-74 K vorhanden ist; die Überprüfung ergab die volle Richtigkeit, daher dem Kassier das Abso- lutorium erteilt wurde. Die Neuwahl des Ausschusses, bei der Prof. Sperlich und Dr. Haberlandt als Wahlüber- prüfer wirkten, ergab folgendes Ergebnis: Vorstand: Prof. Hopfgartner, Vorstandstellvertreter: Prof. Trendelenburg, Schriftführer; Prof. Zehenter und Prof. Loos, Kassier: Prof. v. Dalla Torre. Während der Feststellung des Wahlergebnisses sprach Prof. v. Schumacher über das Vorkommen di- rekter Einmündungen von modifizierten Ar- terienästen in Venen. Während für gewöhnlich die Verbindung zwischen Arterien und Venen nur durch Kapillaren hergestellt wird, kommt neben dieser Ver- XIV bindung an ganz bestimmten Körperstellen der Säugetiere und des Menschen eine Art von Nebenschließung vor, derart, daß modifizierte Arterien, ohne in Kapillaren über- zugehen, direkt in Venen einmünden. Diese Neben- schließungen können ein- oder ausgeschaltet werden, indem die anastomotischen Gefäße geöffuet oder auch vollkommen geschlossen sein können. Solche Anasto- mosen finden sich an den Endgliedern der Finger und Zehen der Säugetiere und der Menschen, in der Ohr- muschel langohriger Tiere, in der Schnauzenspitze des Hundes, an der Schwanzspitze langschwänziger Säuger und in Form des sogenannten Steißknötchens des Men- schen. Es gelang weiterhin der Nachweis, daß nicht nur bei Säugetieren, sondern auch in den Zehen der Vögel derartige Anastomosen in großer Menge und genau in derselben Ausbildung vorhanden sind, wie bei ersteren. Jedenfalls kommt diesen Anastomosen eine Bedeutung für den Blutkreislauf und die Wärmeregulation in den be- treffenden Körperteilen zu und es liegt der Gedanke nahe, daß es sich um Gefäßabscehnitte mit rhythmischer Kontrak- tion handelt, die eine Art von peripheren Blutherzen darstellen würden, II. Berichte über die im Jahre 1915/16 abgehaltenen Sitzungen. I. Sitzung am 9. November 1915. Univ.-Prof. Dr. Paul Mathes meldete sich zum Eintritte in den Verein an. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Hopfgartner, machte weiters die traurige Mitteilung, daß seit der letzten Sitzung zwei ehemalige langjährige Mitglieder, nämlich Augenarzt Dr. Oswald Oellacher und Statthaltereirat und Landes- XV Sanitäts-Referent i. R. Dr. Ferdinand Sauter ver- storben sind, worauf sich die anwesenden Mitglieder und Gäste zur Ehrung der Verstorbenen von den Sitzen er- hoben. Hierauf hielt Privatdozent Dr. Ludwig Haber- landt einen Vortrag: „Über Stoffwechsel und Er- müdbarkeit der peripheren Nerven“ (Mit Pro- jektionen.) Nach kurzer, einleitender Erörterung der theoreti- schen Anschauungen über die Erregungsleitung im Nerven (Hermann, Boruttau, Nernst, Cremer) wurde die frühere Lehre von der Unermüdbarkeit der peripheren Nerven einer eingehenden, kritischen Betrachtung unterzogen. Es fanden dabei die zahlreichen, einschlägigen Untersuchungen (von Bernstein, Wedensky, Maschek, Rowditch, Durig, Lambert, Brodie und Halliburton, Beck u. a.), die ins- gesamt scheinbar für die Richtigkeit dieser Auffassung sprachen, eine ausführliche Besprechung, Das Ergebnis all’ dieser Versuche ging dahin, daß sich auch nach lang- währenden, elektrischen Dauerreizungen an den Nerven sowohl des Kalt- wie des Warmblüters keine Ermüdungs- erscheinungen nachweisen ließen. In neuerer Zeit konnten jedoch verschiedene Forscher (Garten, Burian, Fröhlich, Thérner) mittels der verfeinerten, elektrischen Meßinstru- mente zunächst am peripheren Nerven des Kaltbliiters eine Anzahl von Ermüdungssymptomen aufdecken, die vor allem in einer Abnahme der Erregbarkeit und Leit- fähigkeit des Nerven sowie in einer Verlängerung des Refraktarstadiums bestehen. Ferner vermochte der Vor- tragende festzustellen, daß sich nach starker funktioneller Inanspruchnahme des Nerven auch eine Verzögerung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung aus- bildet. Alle diese Ermüdungserscheinungen am Nerven verschwinden sofort nach einer ganz kurzen Erholungs- pause. Die Nervenermüdung läßt sich weiters bei höherer Versuchstemperatur schwieriger erzielen, was durch die XVI gleichzeitige Beschleunigung der Stoffwechselprozesse im Nerven bedingt sein muß; darauf ist auch die noch größere Widerstandskraft gegen Ermüdung zurückzuführen, die dem Warmbliiternerven zukommt. Doch ist auch bei diesem eine Ermüdbarkeit sichergestellt worden (Fröhlich und Tait, Thörner). Anderseits treten die Ermüdungs- erscheinungen bei stärker herabgesetzter Temperatur schneller ein, wie ihre Ausbildung auch durch Erhöhung der Frequenzzahl des faradischen Reizstromes begünstigt wird (©. Tigerstedt), — Die Ursache der Ermüdungs- erscheinungen im Nerven dürfte in der Einwirkung der Kohlensäure gelegen sein, welches Gas sowohl im nor- malen als auch besonders im gesteigerten Stoffwechsel sämtlicher tierischer Organismen und Organe zur Bildung gelangt und dessen lähmende Wirkung allgemein be- kannt ist. Schon frühere Untersuchungen (Waller) ließen eine deutliche Analogie zwischen Kohlensäurewirkung und starker Reizung der Nerven erkennen, woraus der Schluß gezogen wurde, daß bei der Tätigkeit der Nerven Kohlen- säure gebildet werde. Später wurde zunächst die wichtige Kenntnis gewonnen, daß dem peripheren Nerven ein ge- wisses Sauerstoff-Bedürfnis zukommt und daß er bei gänz- lichem Sauerstoff-Mangel seine Funktionen vollkommen einstellt, um sie bei neuerlicher Sauerstoff-Zufuhr wieder zurück zu erlangen (v. Baeyer, Fröhlich). Mittels eines sehr empfindlichen Mikrorespirationsapparates konnte dann zunächst am Warmbliiternerven die Sauerstoff-Aufnahme sowie die Kohlensäure-Bildung quantitativ bestimmt wer- den (Thunberg) und war es mit einem vereinfachten Modell auch möglich, die Sauerstoff-Zehrung von Seiten des Froschnerven zu demonstrieren. Mit diesem Apparate gelang es dem Vortragenden, auch den Mehrverbrauch von Sauerstoff sowie die Mehrproduktion von Kohlensäure am tätigen Nerven nachzuweisen und damit die Steige- rung des Stoffwechsels bei starker Beanspruchung des Nervens sicher zu stellen. Da sich überdies nach seinen XVII Versuchen die Kohlensäure-Beeinflußung auf den Nerven auch in einer Verlangsamung der Leitungsgeschwindig- keit im Nerven wie bei Ermüdung desselben kundgibt, und nach anderen Untersuchungen auch die Kohlensäure- Wirkung auf den Ablauf des Aktionsstromes in gleichem Sinne statthat wie bei intensiver Erregung des Nerven, demnach mit anderen Worten die Nervenermüdung einer leichten Kohlensäure-Narkose entspricht, erscheint die Annahme berechtigt, daß der Ermüdungszustand der peri- pheren Nerven durch Anhäufung der mehr gebildeten Kohlensäure bedingt ist. So hat die neuere physiologische Forschung den prinzipiellen Unterschied zwischen peri- pheren Nerven und zentralem Nervensystem, wie er früher bezüglich des Stoffwechsels und der Ermüdbarkeit auf- gestellt worden war, als nicht zurecht bestehend erkannt. II. Sitzung am 23. November 1915. Prof. Dr, Mathes erscheint aufgenommen. Prof. Dr. E. Heinricher hielt den angekündigten Vortrag „Einiges aus der Biologie und Entwick- lungsgeschichte des Parasiten Arceuthobium Oxycedri* und unterstützte seine Ausführungen durch Wandtafeln, Präparate, lebendes Demonstrationsmaterial und Vorführung von Diapositiven. Aus des Vortragenden mehrjährigen Studien über den der Mistel. verwandten Schmarotzer, der auf Wacholder-Arten im Mediterran- Gebiet lebt, wären folgende Ergebnisse anzuführen. Ar- ceuthobium ist die einzige schmarotzende Samenpflanze, die auf den Nährpflanzen „Hexenbesen“ hervorrufen kann, Bildungen, die durch schmarotzende Pilze veranlaßt, re- lativ häufig an Holzpflanzen vorkommen. Dem Vortra- genden glückte es die Keimung der Samen zu erzielen, ebenso die Aufzucht und Kultur des Parasiten aus sol- chen bis zur Blüte. Aus der Entwicklungsgeschichte ist als interessant und eigenartig hervorzuheben, daß der Naturw.-med. Verein 1917. Il XVIII Keimling des Samens nur als Infektionsorgan dient, selbst aber nicht zur kiinftigen Pflanze ausgebaut wird. Ein- gedrungenes Zellmaterial, das der Keimlingfan Kontakt- stellen in die Wirtspflanze entsendet, durchwuchert ähn- lich wie der Thallus eines Pilzes Rinde und Holz des Wacholders; das Holz wird besonders in den Mark- strahlen durchsetzt und zählen die Einbrüche in solche schon bei jährigen Pflanzen nach Tausenden. An den stärkeren Gewebeansammlungen des Parasiten in der Rinde des Wacholders werden die Sprosse angelegt, die dann nach außen hervorbrechen. Die Verhältnisse sind weit verschieden von jenen der Mistel, bei der das Sproßsystem in der Regel der Weiterbildung des Embryo seinen Ur- sprung verdankt (wie auch sonst normaler Weise bei den Pflanzen) und nicht adventiver Natur ist, wie bei Arceu- thobium, Zum Schlusse wurden die Bauverhältnisse der Blüten, die viel Eigenartiges bieten, und die Frage der Bestäubungsart besprochen.. III. Sitzung am 7. Dezember 1915. Prof, Dr. W. Trendelenburg hieit einen Vor- trag „Über Raummessung mittels Stereoskopie*, der mit Vorführung von Lichtbildern und Apparaten ver- bunden war, Die Beurteilung von Tiefenabständen ist bei einäugiger Beobachtung nur unsicher, wenn die Momente der Linienüberschneidung wegfallen; sie kann andererseits der beidäugigen sehr nahe an Unmittelbarkeit kommen, wenu die Gegenstände sich verhältnismäßig zum Körper bewegen, oder umgekehrt man selbst sich zu den Gegen- ständen bewegt. Bei der beidäugigen Tiefenwahrnehmung kommt die Verschiedenheit der beiden Netzhautbilder in Betracht, die mit dem etwas verschiedenen Standort beider Augen zusammenhängt. Betrachtet man an Stelle der Gegenstände selber ihre perspektivischen Zeichnungen oder XIX Photogramme, so kann man aus den Bildkoordinaten und aus der stereoskopischen Parallaxe der beidäugigen sich entsprechenden Bildpunkte die Raumkoordinaten jedes Gegenstandspunktes leicht berechnen. Die Anwendung des stereoskopischen Sehens dient bei diesem Verfahren dazu, die Bildkoordinaten und die Parallaxe mit viel größerer Genauigkeit und Schnelligkeit zu bestimmen, als es durch gewöhnliche Ausmessung an den Platten mög- lich wäre So entstanden die stereoskopischen Meb- methoden, besonders der Zeißwerke in Jena, der Stereo- komparator von Pulfrich und der Stereoautograph von Orel, mit welchem man die stereoskopische Betrachtung von Landschaftsbildern ohne weiteres zum Kartenzeichnen verwenden kann. Für Röntgenaufnahmen können die- selben Methoden benutzt werden, wie für gewöhnliche photographische Aufnahmen. Verwendet man Aufnahme- apparate, bei welchen die Lage des Röntgenrohres zur Platte genau bekannt ist, und stellt man bei der stereo- skopischen Betrachtung seine eigenen Augen zum virtu- ellen Spiegelbild im Wheatstoneschen Spiegelstereoskope genau so ein, wie die Antikathoden des Röntgenrohres zu den Aufnahmeplatten standen, so erhält man ein tauto- morphes Raumbild, welches den Objektinassen genau ent- spricht. Stellt man nun die Spiegel des Stereoskopes aus unbelegtem dünnen Glas her, so kann man mit einem Zirkel den Ort des Raumbildes erreichen und in dieser Weise sofort Messungen ausführen. Es werden dadurch die Messungen ganz frei von geometrischen Rechnungen, da diese gewissermaßen ein für alle Male in die Apparate hinein verlegt sind. Diese Methode wurde an der Hand der Apparate näher vorgeführt und die Genauigkeit der Messung durch den Vergleich mit dem Objekt selber gezeigt. XX IV. Sitzung am 18. Jänner 1916. Prof. Dr. E. v. Schweidler hielt einen Vortrag: „Über die Radioaktivität der Erde und des Himmels“, V. Sitzung am 1. Februar 1916. Prof. Dr. A. Steuer hielt einen Vortrag über „Die Verbreitung mikroskopischer Hochseetiere‘®, Dem Vortragenden wurde seinerzeit eine etwa 1000 Arten umfassende Gruppe niederer Krebse (Copepoden) von der Plankton-Ausbeute der Deutschen Tiefsee-Expe- dition zur Bearbeitung übergeben. Die bisher von ihm und zwei Schülern des zoologischen Institutes (Frl. L. Gianferrari und H. P. H. Schmaus) ausgeführten Unter- suchungen ergaben folgende Resultate. Wir pflegen die Tropen für ungemein organismenreich, die Polargegenden für arm an Pflanzen und Tieren zu halten. Genaue ver- gleichende Messungen der da und dert gefundenen Quan- titäten sind aber bisher -fast nur an sogenannten Plank- tonten vorgenommen worden, d. s. größtenteils mikrosko- pische Bewohner des freien Wassers, die überall im Welt- meer schwebend angetroffen werden. Einen Hauptbestand- teil dieses Planktons bilden die erwähnten Copepoden. Sorgfältige Zählungen und Messungen dieser an ungefähr 60 Stationen im atlantischen, indischen Ozean und Süd- polarmeer gefischten Krebschen zeigen, daß die Warm- meere tatsächlich am dichtesten bevölkert sind, die ein- zelnen Individuen aber sind zwerghaft klein im Verhält- nis zu ihren antarktischen Vertretern. Für die Größe der Arten und Individuen ist die Dichte des Meerwassers maßgebend, die in der Antarktis am größten wird. Von Pol zu Pol lassen sich im Weltmeer sechs Verbreitungs- zonen unterscheiden; für jede derselben sind besondere Copepodenarten charakteristisch. Der atlantische Ozean beherbergt vielfach andere Arten als der indopazifische, XXI Südlich vom Aquator, auf der „Wasserhalbkugel“, ent- falten sich die echten Hochseeformen zu größter Arten- zahl, während auf der küstenreichen Nordhalbkugel die Hochsee meidende Küstenformen am artenreichsten sind. Einige Arten gedeihen nur in den oberflächlichsten Meeres- schichten, andere schweben in Tiefen von etwa 200 bis 1000 m, wieder andere sind nur aus größten Tiefen ge- fischt worden. Noch aus 5000 m brachten die Schließ- netzfänge der Deutschen Tiefsee-Expedition im Indischen Ozean lebende Vertreter dieser kleinen Krebschen ans Tageslicht. VI. Sitzung am 22. Februar 1916. Prof. Dr. Hammer! hielt einen von Demonstra- tionen begleiteten Vortrag: „Über das Telefunken- system der drahtlosen Telegraphie“. Das ur- sprüngliche System der drahtlosen Telegraphie von Marconi wurde durch Einführung des geschlossenen Schwingungs- kreises im Jahre 1898 durch Prof. Braun bedeutend ver- bessert. Derselbe besteht aus einer Leydnerflasche, einer Selbstinduktion und der Funkenstrecke und ist mit der Antenne entweder induktiv oder direkt gekoppelt, so daß die im geschlossenen Schwingungskreis auftretenden elek- trischen Wellen auf die Antenne übertragen und von ihr ausgestrahlt werden. Der geschlossene Schwingungskreis muß auf den Luftleiter abgestimmt sein, es muß zwischen beiden Resonanz bestehen, aber ebenso zwischen den bei- den Antennen an der Sende- und Empfangsstation und endlich zwischen dem Luftleiter an der Empfangsstelle und dem geschlossenen Schwingungskreis, der den Em- pfänger enthält. Die Abstimmung erfolgt durch Dreh- kondensatoren und Variometer. Trotz der Einführung des geschlossenen Schwingungskreises war jedoch die Reich- weite und die Ökonomie keine befriedigende, man konnte wegen der Beschaffenheit der Funkenstrecke nur 20—30 XXII Funken in der Sekunde folgen lassen, da die Leitfähig- keit der Funkenstrecke nicht augenblicklich nach Ablauf der Schwingungen verschwindet, infolgedessen wandert dann auch die Schwingungsenergie in den beiden ge- koppelten Kreisen hin und her; außerdem treten bei starker Kopplung zwei verschiedene Schwingungen in jedem der beiden Kreise auf, so daß eine genaue Ab- stimmung des Empfangskreises auf den Sendekreis nicht gut möglich ist, Prof. Max Wien hat 1906 beobachtet, daß kurze Funkenstrecken von 0'2—0'3 mm Länge sich ganz anders verhalten als lange, bei diesen verschwindet die Leitfähigkeit augenblicklich, so daß die ganze Schwin- gungsenergie des geschlossenen Schwingungskreises auf den Antennenkreis übergeht, ein Zurückfluten nicht mehr eintritt, sondern im Antennenkreis die Energie als schwach gedämpfte Schwingungen ausgestrahlt wird. Solche Fun- kenstrecken in mehrfacher Hintereinanderschaltung kom- men beim Telefunkensystem in Anwendung, man heißt sie auch Löschfunken und auch tönende Funken, da man die Zahl der Funkenfolge bis 1000 in einer Sekunde steigern kann, so dab im Telephon der Empfangsstation ein Ton wahrgenommen wird. Als Wellenanzeiger an der Empfangsstation kommt jetzt der Kontaktdetektor in Verwendung, derselbe besteht aus einem Bleiglanzstück und einem dasselbe lose berührenden fein zugespitzten Graphit- oder Stahlstäbchen und besitzt die Eigenschaft, die schnellen elektrischen Wellen in Gleichstromimpulse umzuwandeln, die dann auf die Platte des Telephons ein- wirken und sie in ebensoviele Schwingungen versetzt als Schwingungsgruppen in der Sekunde erfolgen, bei 1000 Funken bezw. 1000 Schwingungsgruppen hört man im Telephon kurze oder länger andauernde Töne, aus denen das Telegramm sich zusammensetzt. XXIII VII. Sitzung am 14. März 1916. Zu Rechnungsrevisoren für das Vereinsjahr 1915/16 , werden die Prof. Dr. Heider und Dr. Steuer gewählt. Prof. Dr. K. Brunner hielt einen Vortrag: „Über Salze des Sauerstoffes und Blütenfarbstoffe*. Der Vortragende wies eingangs darauf hin, daß Elemente, die in eine chemische Verbindung eintreten, ihrem posi- tiven oder negativen Charakter entsprechend, das frühere Verhalten der Verbindung beeinflußen. Sauerstoff als hervorragend säurebildendes Element kann aber dennoch in Verbindung mit Kohlenstoff und Wasserstoff Basen bilden, wie zuerst an Dimethylpyron sicher erkannt wurde. In der Folge hat dann A. v. Baeyer bei einer Reihe von Verbindungen, die nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauer- stoff enthalten, die basischen Eigenschaften des Sauer- stoffes nachgewiesen und es ist namentlich Herm. Decker gelungen, Sauerstoffsalze, die Phenylphenopyryliunsalze, herzustellen, die meist dunkelrot gefärbt sind, Richard Willstätter, dem wir die grundlegenden Untersuchungen über das Chlorophyll verdanken, hat in jüngster Zeit erkannt, daß der als Anthocyan bezeichnete rote, blaue und violette Farbstoff der Blüten, vieler Früchte und mancher Blätter als Sauerstoffbase mit Säuren krystallisierte Salze bildet. Dadurch war es Willstätter möglich, die zuerst von Hans Molisch, Professor für Pflanzenphysiologie in Wien, unter dem Mikroskop be- obachtete Fähigkeit des Anthocyans, aus Lösungen zu krystallisieren, zur Herstellung von reinen, krystallisierten Anthocyansalzen zu verwerten. Bisher konnte er zwanzig verschiedene Anthocyane nachweisen, die alle beim Kochen mit Säuren in eine Zuckerart und die Farbstoffkomponente, Anthocyanidin genannt, gespalten werden konnten, Dabei erkannte Willstätter, daß die bunte Farben- pracht der Blüten auf bloß drei Anthocyanidine zurück- zuführen ist, nämlich auf das Pelargonidin, das dem XXIV Farbstoff der Scharlachpelargonie zu Grunde liegt, dann auf das Cyanidin der Kornblume und Rose und auf das Delphinidin des Rittersporns. Die Untersuchung der Anthocyanidine fiihrte Will- stätter zur Erkenntnis, daß sie Phenylphenopyryliumsalze sind, deren chemische Strukturformel der für diese Arbeit mit dem Nobelpreis gekrönte Forscher so genau fest- stellte, daß es ihm gelang, Pelargonidin und Cyanidin synthetisch herzustellen. Der Vortragende wies darauf hin, daß schon vor ungefähr fünfzig Jahren im chemischen Laboratorium in Innsbruck von Heinrich Hlasiwetz und Leopold Pfaundler bei der Reduktion von Quercetin mit demselben Mittel ein Stoff erhalten wurde, auf dessen nahe Beziehung zu den Blütenfarbstoffen sie in ihrer in den Wiener Aka- demieberichten des Jahres 1864 erschienenen Abhandlung „Über das Morin, Maclurin und Quercetin‘ hinwiesen, ohne jedoch hiefür einen Beweis erbringen zu können, da damals die Zusammensetzung der Anthocyane noch nicht bekannt war. VIII. Sitzung (Jahresversammlung) am 21. März 1916. Der erste Schriftführer, Prof. Zehenter, erstattet den Jahresbericht, aus dem hervorging, daß im abgelaufenen Vereinsjahr acht Sitzungen stattfanden, in denen inter- essante und lehrreiche Vorträge gehalten wurden. Im Tauschverkehr steht der Verein mit 180 Akademien, Ge- sellschaften und Instituten, der XXXV. Band der Berichte kam im Juli 1915 zur Ausgabe. Die Mitgliederzahl be- trägt 73. Schließlich wurde im Namen des Vereines den Vortragenden, ferners Prof. v. Schweidler für die Über- lassung des physikalischen Hörsaales zu den Sitzungen und den Redaktionen der Innsbrucker Tagesblätter für die Aufnahme der Vereinsmitteilungen der beste Dank XXV ausgedrückt. Aus dem hierauf von Prof. v. Dalla Torre mitgeteilten Kassabericht ging hervor, daß gegenwärtig ein Kassarest von 2695 K 24 h vorhanden ist. Dann folgte die Neuwahl des Ausschusses mit folgendem Er- gebnis: Vorstand: Prof. Ipsen, Vorstandstellvertreter: Prof. Hopfgartner, 1. Schriftführer: Prof. Zehenter, 2. Schrift- führer: Prof. Loos, Kassier: Prof. v. Dalla Torre. Wäh- rend der Feststellung des Wahlresultates hielt Prof, Dr. A. Wagner einen Vortrag: „Über einige experi- mentell erzielte Entwicklungsänderungen bei Keimpflanzen“. Die experimentelle Morphologie hat bereits vielfache Beweise erbracht, daß die normale Gestalt und Be- schaffenheit der Pflanze von dem regelmäßigen Zusammen- treffen bestimmter Ernährungs- und sonstiger Umgebungs- bedingungen, sowie von dem normalen Zusammenhange der Organe abhängig ist. Veränderung der äußeren Lebensbedingungen, vor allem auch die Entfernung be- stimmter Teile der Pflanze, kann in verschiedenster Weise eine Veränderung des Entwicklungsganges und der Organ- gestaltung herbeiführen. Zu diesen Erfahrungen lieferte der Vortragende durch seine Versuche neue Beiträge, Es handelt sich um die Frage, welchen Einfluß auf die Entwicklung der Pflanze die Entfernung des Keim- sprosses und aller etwa auftretenden Ersatzsprosse ausübt Diese an zwölf verschiedenen Pflanzen mit zahlreichen Individuen vorgenommenen Versuche ergaben, daß sich infolge des operativen Eingriffes an Kotyledoren und Hypokotylen eine Reihe von Entwicklungsänderungen einstellen. Die Kotyledonen erfahren eine wesent- liche Vergrößerung sowohl in der Flächenausdehnung als in der Dickenzunahme, ergrünen stärker und erhalten eine Verlängerung ihrer Lebensdauer, und zwar, je nach den Arten, im Betrage von einigen Wochen bis zu meh- reren Monaten; außerdem ändert sich die Art ihres Ab- sterbens, indem sie in den meisten Fällen nicht welken, XXVI sondern vertrocknen, meistens auch nicht die normalen Vergilbungserscheinungen zeigen und nicht abgegliedert werden, sondern überwiegerd an der Keimpflanze mit den übrigen Teilen zugleich eingehen. Das durch Deka- pitierung erzielte Wachstum der Kotyledonen ist lediglich ein Streckungswachstum infolge reichlicher Wasserauf- nahme, Es treten weder neuartige Gewebe auf, noch er- fahren die ursprünglichen Gewebe Änderungen, welche im Sinne einer funktionellen Vervollkommnung gedeutet werden könnten. Eine Ausnahme macht hievon nur die Erhöhung des Chlorophyligehaltes. Die Vergrößerung der Zellen in den Kotyledonen erscheint als die Wirkung der durch die Versuchsbedingungen (Mangel der tran- spirierenden Laubmasse) herbeigeführten Hyperhydrie. Der hyperhydrische Charakter sprieht sich aus: in der das normale Maß überschreitenden Größe der Zellen, ihrem Wasserreichtum, der lockeren Struktur der Gewebe und ihrer Neigung zum Vertrocknen; abweichend von den Charakteren gewöhnlicher krankhafter hyperhydri- scher Gewebe ist: Beibehaltung der histologischen Cha- raktere der einzelnen Gewebearten, teilweise Inhaltsver- mehrung (Erhöhung des Chlorophyligehaltes und Spei- cherung plastischer Stoffe) sowie die erhöhte Dauerfahig- keit. In den hypertrophierten Kotyledonen findet vielfach eine reichliche Speicherung von Assimilaten statt; als Spezialfall ist die Speicherung großkörniger Reservestärke in den Epidermen bei zwei Versuchspflanzen hervor- zuheben. Diese Reservestärke wird im Falle einer un- behinderten Entwicklung späterer Regenerationsprozesse wieder aufgebraucht. Die Hypokotyle verhalten sich auf den operativen Eingriff hin sehr verschieden. Allgemein erfolgt im Ge- gensatze zu den Kotyledonen ein starkes Zurückbleiben im Wachstum und in der inneren Differenzierung. Er- höhung des Chlorophyligehaltes tritt auch hier mehrfach ein. Im übrigen kommt die Einwirkung der Hyperhydrie RRVH hier in einer Reihe typischer pathologischer Entwicklungs- änderungen auffälliger zum Ausdrucke. Auch örtlich be- schränkte Geschwulstbildungen stellten sich in diesem Zusammenhange bei einigen Versuchspflanzen ein. Zum Schlusse betonte der Vortragende die bei den Versuchen beobachteten Regenerations- Vorgänge. Die Entwicklung der ersten Kotyledonar-Achselsprosse wurde bei allen Versuchspflanzen festgestellt; die weitere Reproduktionsfähigkeit ist nach den Arten sehr ver- schieden. Sie erwies sich als verhältnismäßig träge bei den mit großen inhaltsreichen Kotyledonen und sehr be- deutend bei einigen Arten mit kleinen hinfälligen Keim- blättern; sie erscheint deshalb als auf spezifischen Eigen- tümlichkeiten beruhend und nicht als von den Ernäh- rungsverhältnissen abhängig. Bei einigen der Versuchs- pflanzen ergab sich die Regenerationskraft als geradezu unbeschränkt und erst mit dem Tode des Individuums erlöschend, Bezüglich zahlreicher Einzelheiten und verschiedener Nebenergebnisse muß auf die in den Denkschriften der k. Akademie d. Wiss. in Wien erscheinende, mit drei Tafeln photographischer Ab'ildungen ausgestattete aus- führliche Arbeit verwiesen werden. III. Berichte über die im Jahre 1916/17 abgehaltenen Sitzungen. I. Sitzung am 31. Oktober 1916. Nach Begrüßung der Anwesenden durch den Vor- sitzenden Prof. Ipsen hielt Prof. Dr. Karl Krüse seinen angekündigten Vortrag: „Über die Radioakti- ‘ vität von Quellen in Tirol und Vorarlberg“. XXVIII Der Vortragende, welcher gemeinsam mit Prof. Bam- berger durch mehrere Jahre hindurch zahlreiche Quellen in Tirol und Vorarlberg auf Radioaktivität untersucht hat, berichtete über die Ergebnisse dieser Arbeiten. Im ersten Teile des Vortrages wurden die Mef- methoden behandelt, die zur Bestimmung der in Quell- wässern enthaltenen Radium- und Thoriumemanation dienen, nämlich die Zirkulationsmethode, bei welcher mittels Durchperlen von Luft eines in sich geschlossenen Luftkreises durch das Wasser aus diesem die Emanation ausgetrieben wird und die Schüttelmethode, bei der dies durch kräftiges Schütteln des Wassers in einer gut ver- schlossenen, etwa 101 fassenden Blechkanne geschieht (Fontaktoskop, Fontaktometer), Die emanationshältige Luft der Kanne wirkt dann durch ihre Alpha-Strahlung entladend auf ein empfindliches Elektroskop, dessen Zer- streuungskörper in den Kannenraum hineinragt und zwar ist bei genügend hoher Spannungsdifferenz (ca. 200 Volt) die Stärke des Entladungsstromes (sog. Sättigungsstromes) der vorhandenen Emanationsmenge direkt proportional. Nach Erklärung der gebräuchlichen Emanationsein- heiten (Mache-Einheit, Curie), wurde eine Messung mittels des Fontaktoskopes vorgeführt und anschließend daran auch die Berechnung des Emanationsgehaltes eines künst- lich aktivierten Wassers unter Berücksichtigung des so- genannten „Normalverlustes‘, den das Elektroskop auch in gewöhnlicher Atmosphäre erleidet und der im Wasser noch nach dem Schütteln zurückbleibenden Emanation. Die Zerfallprodukte der Emanation, die sich an den In- nenwänden der Kanne niederschlagen, sind die Ursache der „induzierten Aktivität“, die ebenfalls von den gemes- senen Werten in Abzug gebracht werden muß. Dadurch, daß die Emanation in ein Gefäß eingeschlossen ist, kann außerdem ein Teil der von ihr erzeugten Alpha-Teilchen zur Jonisierung der Luft nicht vollständig ausgenützt werden, so daß die für den Entladungsstrom erhaltenen XXIX Werte zu niedrig sind und auf den unendlich großen Meßraum umgerechnet werden müssen. (Korrektionsformel nach Duane und Laborde), In einem Quellwasser enthaltene Radiumsalze können dadurch gemessen werden, daß man das Wasser kocht, sodann einige Wochen in verschlossenen Gefäßen auf- bewahrt, und die nach dieser Zeit von den Salzen ent- wickelte Emanationsmenge bestimmt. Im zweiten Teile wird eine Übersicht der in Tirol und Vorarlberg untersuchten Quellen nach dem Grade ihrer Radioaktivität gegeben und im besonderen werden jene Gebiete besprochen, die durch das Vorkommen radio- aktiver Quellen ausgezeichnet sind: das Villnößtal, die Gebiete des Bozner Porphyrs, des Antholzer Gneises, des Tonalits von Lana und das Nößlacher Joch bei Steinach am Brenner. In einer der Eisenquellen der Villnößer Schlucht besitzt Tirol nach den bisherigen Forschungen die stärkste Quelle mit 85 Mache-Einheiten, das ist ca. 0'6 der hoch- radioaktiven Grabenbäckerquelle von Bad Gastein, Über den Zusammenhang des Emanationsgehaltes von Quellen und des Radium- und Thoriumgehaltes des Gesteines, das dieselben durchfließen, wurden eingehende Untersuchungen von Mache und Bamberger am Granit und den Quellen des Tauerntunnels durchgeführt. Aus denselben ergibt sich, daß ein Gestein umsomehr Emanation an das Wasser abgeben kann, je stärker es durch Verwitterung auf- geschlossen ist; außerdem konnte durch Fraktionierung des Gesteinspulvers mit Bromoform und Methylenjodid sowie mittels Trennung durch den Magneten ein schwerer, glimmerfreier Teil abgesondert werden in der Menge von 1/,°/, des Ausgangsmaterials, der hauptsächlich aus Rutil-, Orthit-, Granit- und Titanitkriställchen besteht und als Träger des Radiums, Thoriums und Urans zu bezeichnen ist, da sein Radiumgehalt etwa hundertmal so konzentriert ist wie im Granite selbt. In anderen. Gesteinen besteht dieser Rest zum großen Teilen aus Zirkonkriställchen. XXX In vielen Fallen ist es schwer festzustellen, welche Gesteinsarten das Quellwasser vor seinem Austritte durch- fließt und woher es seine Emanation hauptsächlich be- kommt; namentlich gilt dies von Kontaktzonen verschie- dener Gesteine, dort können beispielsweise auch Quellen aus Kalk sich als radioaktiv erweisen (Bad Mehrn, Quellen in der Imsterau und in Fohrenburg bei Bludenz). Mit einigen kurzen Bemerkungen über die Heil- wirkung radioaktiver Wässer und den gegenwärtigen Zustand des Badewesens in Tirol und Vorarlberg schloß der Vortragende seine Ausführungen. II. Sitzung am 14. November 1916. Der Vorsitzende Prof. Dr. Ipsen widmete zunächst dem verstorbenen langjährigen Vereinmitglied Kais. Rat Dr. Knoflach einen ehrenvollen Nachruf, worauf sich die Anwesenden zum Zeichen der Trauer von den Sitzen erhoben. Zum Eintritt in den Verein melden sich an: Univ.- Prof, Dr. Hans Fischer und Univ.-Prof. Dr. Ernst v. Brücke. Der Beginn der Sitzungen wird auf 61/, Uhr c. a. festgesetzt. Prof. Dr. F. v. Lerch hielt einen Vortrag: „Über den Element- und Atombegriff“. Ein Element ist ein Stoff, der chemisch nicht weiter zerlegt werden kann. (Boyle) Die kleinsten untereinander gleichen Teilchen, bis zu denen die chemische Teilung vordringen kann, sind die Atome. (Dalton.) Bringt man nach der Soddy- Fajans’schen Regel die Radioelemente im periodischen System unter, so erhält man Häufungsstellen (Plejaden) von Elementen (isotope Elemente). Isotope Elemente haben gleiche chemische Eigenschaften, gleiche Spektra, jedoch neben ihren radioaktiven Verschiedenheiten auch verschie- dene Atomgewichte, wie einige in letzter Zeit mit den klassischen Methoden der Chemie angestellte Untersuchun- XXXI gen zeigten. Da somit das Atomgewicht nicht eindeutig die chemischen Eigenschaften bestimmt, so ist es eine einigermaßen willkürliche Konstante zur Einteilung der Elemente, Auf zwei Wegen ist man zu einer neuen Fun- damentalkonstante gekommen, zur Atomnummer, die man erhält, wenn man die Elemente der Reihe nach mit 1, aus. w. bezeichnet.‘ (H,— 1, He=2........ Al=13 u. s. f.) Moseley untersuchte die Wellenlänge korrespon- dierender Linien der charakteristischen Röntgenstrahlen nach der Reflexionsmethode an Kristallen. (Laue.) Es ergibt sich eine Gerade, wenn man als Abszisse die Atom- nummer, als Ordinate die Quadratwurzel aus der Frequenz aufträgt. Das Atomgewicht als Abszisse aufgetragen, gibt keine einfache Beziehung. Es scheint also eine Funda- mentalkonstante zu existieren, die sich um Eins ändert, wenn man von Element zu Element fortschreitet. Auf einen anderen Weg kam van den Broek zu den gleichen den Elementen zugeordneten Zahlen, indem er die — seither gestützte — Hypothese machte, daß die Kern- ladungszahl des Rutherford’schen Atommodells gleich der Atomnummer sei. Nach dem Rutherford’schen Modell besteht ein Atom aus einem positiv geladenen, kleinen Kern, in dem die Masse vereinigt ist und die radioaktiven Erscheinungen ihren Sitz haben und einer Zahl außen schnell rotierender Ringelektronen. Für den Kern be- rechnet Rutherford aus den Knicken, die ein Alphastrahl beim Durchgang durch die Materie erfährt, als Durch- messer ungefähr 10-13 cm. Dieser Durchmesser ist so- vielmal kleiner als 1/, mm, als dieser kleiner ist, als der ganze Erdumfang, In diesem kleinen Raum finden noch so komplizierte Umlagerungen statt, daß ihn Teilchen mit einer Geschwindigkeit verlassen, die hinreichen würde, in einer Sekunde die siebenfache Länge des Erdumfanges zu durcheilen. XXXII III. Sitzung am 28. November 1916. Zum Eintritte in den Verein melden sich an: die Univ.-Prof. Dr. Heinrich Herzog, Dr. Joßei Meller und Dr. Ludwig Merk, ferner die Ober- bezirksärzte Dr. Leopold Edler v. Ceipek und Dr. Josef Lamprecht, dann die prakt. Ärzte Dr. Fer- dinand Ganner und Dr. Alfons Kofler. Aufgenommen erscheinen: Prof. Dr. Hans Fischer und Prof. Dr. F. v. Brücke. Prof. Dr. Egon R. v. Schweidler hielt einen Vortrag: „Über Methoden und Ergebnisse der luftelektrischen Forschung“. Durch Benjamin Franklin wurde die elektrische Natur der Gewitter- erscheinungen nachgewiesen; ähnliche Versuche zeigten aber bald darauf (1752), daß auch bei wolkenlosem Himmel die Luft der Sitz eines elektrischen Feldes ist und zwar derart, daß der Erdboden negative, die Luft in mit der Höhe abnehmendem Maße positive Ladungen trägt. Durch Elster und Geitel wurde (1899) die bis dahin vernachlässigte Eigenschaft der Luft, in geringem Maße die Elektrizität zu leiten, untersucht, sowie die An- wesenheit radioaktiver Stoffe im Erdboden und in der Luft festgestellt. Damit wurde die Problemstellung in den Theorien der Luftelektrizität umgestaltet: es ist zunächst die Ur- sache der Leitung in der Luft anzugeben; dann ist zu erklären, warum trotz der Leitung, die für sich allein zu einem Ausgleiche der entgegengesetzten Ladungen von Boden und Luft führen müßte, diese Ladungen bestehen bleiben. Die erste Frage hat bereits eine befriedigende Lösung gefunden; die Strahlung der — wie oben erwähnt nachgewiesenen radioaktiven Stoffe bewirkt (durch Jonen- erzeugung) die Leitfähigkeit der Luft und zwar ist die Übereinstimmung der berechneten und der beobachteten Werte der Leitfähigkeit eine recht gute. Die zweite XXXII Grundlage nach der Natur des „Gegenstromes“, der die durch die Leitung ausgeglichenen Ladungen immer wieder ersetzt, hat dagegen bisher keine annehmbare Erklärung gefunden. Vermutlich liegen hier uns derzeit noch ganz unbekannte Naturvorgänge zu Grunde und nur ein plan- mäßiges Zusammenarbeiten vieler Beobachter hat Aussicht, die Lösung herbeizuführen, IV. Sitzung am 12. Dezember 1916. Zum Eintritte in den Verein meldet sich an: Apo- theker Richard Mühleisen; aufgenommen erscheinen: die Prof. Dr. Herzog, Dr. Meller und Dr. Merk, ferner die Ärzte Dr. v. Ceipek, Dr. Ganner, Dr. Kofler und Dr. Lamprecht, Prof. Dr. Hans Fischer hielt einen Vortrag: „Über die natürlichen Porphyrine und ihre Beziehungen zur Konstitution des Blut- und Gallenfarbstoffs*. Der rote Blutfarbstoff der Wirbel- tiere ist eine zusammengesetzte Verbindung aus einem farblosen Eiweißkörper und dem eigentlichen Farbstoff, der nur !/,, der’ Gesamtverbindung ausmacht. Für die Übertragung des Sauerstoffs kommt jedoch nur der Farb- stoff in Betracht. Nur von letzterem ist die Rede und es wird seine und seiner Abkömmlinge Zusammenhang mit dem des Gallenfarbstoffs und anderer natürlicher Farbstoffe, die bei gewissen Erkrankungen (Porphyrinurie) im menschlichen Harn in außerordentlich vermehrter Menge (gegen normal) auftreten (Porphyrine), erörtert. Die analytische Zusammensetzung dieser Farbstoffe und die physikalischen und chemischen Eigenschaften können nicht als Beweismittel für verwandtschaftliche Beziehungen betrachtet werden. Um letztere zu beweisen, ist es notwendig, auf dem inneren Bau näher einzugehen, in den an Hand gewisser gemeinschaftlicher oder in Naturw.-med. Verein 1917. I J é XXXIV nahen Beziehungen zu einander stehenden Spaltprodukte ein Einblick gewonnen werden konnte. Wie dann die Vereinigung der Spaltprodukte zu den fertigen Farbstoffen erfolgt, ist die Aufgabe der synthetischen (aufbauenden) Chemie, die in Bezug auf den innern Bau das letzte Wort zu sprechen hat. Die abbauende hat der aufbauenden Forschung den Weg gezeigt und bewiesen, daß die oben genannten Farbstoffe tatsächlich im inneren Bau so. weit- gehende Ähnlichkeiten zeigen, daß an einer gemeinsamen Abstammung kein Zweifel besteht. V. Sitzung am 9. Jänner 1917. Zum Eintritte in den Verein meldet sich an: Unir.- Prof, Dr, Adolf Posselt, Aufgenommen erscheint: Apotheker Mühleisen. Der Vorsitzende Prof. Ipsen widmete dem unlängst (19. Dezember 1916) verstorbenen, langjährigen Vereins- mitgliede Dr. Maximilian Simon, Assistenten am chemischen Universitätsinstitute, einen ehrenden Nachruf. Dr. Simon war seit 1902 Assistent und seit 1903 Mit- glied des Vereins, in welchem er am 9. Februar 1909 einen Vortrag: „Über Balanophorin* hielt. Er ver- öffentlichte Arbeiten „Über Selenzyanpropionsiure* (Sitz.- Ber. der Wiener Akademie 1905), „Über Balanophorin‘ (ebendort 1910) und „Über Sodaeffloreszenzen im Haller Salzberg und ihre Genese“ (Neues Jahrbuch für Minera- logie, Geologie und Paläontologie 1914). Durch 14 Jahre war Simon Assistent am chemischen Institut der Univer- - sität und zeichnete sich durch gewissenhaftes und fleißiges Arbeiten aus, er war sehr strebsam und kam den Be- suchern des Laboratoriums in jeder Weise und mit steter Hilfsbereitschaft entgegen. Die Versammelten erhoben sich zum Zeichen der Trauer um den Dahingegangenen von ihren Sitzen. XXXV Hierauf hielt Prof. Dr. S. v. Schumacher den angekündigten Vortrag: „Die Haut des Flußpferdes mit besonderer Berücksichtigung der Anpas- sungserscheinungen an die Lebensweise“ (mit Projektion). Die Untersuchungen beziehen sich auf ein neugeborenes Flußpferd, das in Schönbrunn geworfen wurde. Nach einer kurzen Besprechung der makroskopischen Oberflachenbeschaffenheit, ging der Vortragende näher auf den feineren Bau der Haut ein. Als eine Anpassungs- erscheinung an das vorwiegende Wasserleben dürfte der Verlust der als Schutzhaare dienenden gewöhnlichen Fell- haare aufzufassen sein. Alle Haare, die man beim neu- geborenen Flußpferde findet, sind nämlich entweder fertig ausgebildete Tasthaare oder doch Entwicklungsformen von solchen. Es ist demnach das Haarkleid nur insoweit er- halten geblieben, als es dem Tastsinne dient. Als eine Folge des Ausfalles der Schutzhaare dürfte die mächtige Entwicklung der Epidermis anzusehen sein, so wie man auch bei landlebenden Säugern an unbehaarten Haut- stellen die Epidermis dicker findet als an behaarten. Als weitere Folge der mächtigen Entwicklung der Epidermis mußten sich, um der Ernährung derselben gerecht zu werden, ungewöhnlich lange und reichliche Lederhaut- papillen ausbilden. Nachdem die Fellhaare als Pigment- speicherungsorgane anzusehen sind, ist es begreiflich, dab nach dem Verluste derselben die Pigmentierung der Epi- dermis selbst eine reichlichere wurde, als das bei dicht- behaarten Tieren der Fall ist. Mit dem Ausfall der Fell- haare sind auch die Talgdrüsen verschwunden. Die Schweißsekretion ist bei dem vorzugsweisen Aufenthalte des Flußpferdes im Wasser überflüssig geworden und an Stelle der Schweißdrüsen ist eine ganz neue Drüsenform getreten, nämlich Drüsen vom Bau der mukösen Speichel- drüsen, wie wir sie sonst nur an Schleimhäuten finden. Diese Drüsen erzeugen ein dunkelrotes schleimiges Sekret, das die Epidermis überzieht und sie wahrscheinlich vor ILL* XXXVI der wechselnden Einwirkung von Luft und Wasser zu schützen hat. Sehr auffallend von der ganzen übrigen Haut unterscheidet sich‘ beim Flußpferd die Haut der Ohrmuschel, indem hier Knäueldrüsen (Schweißdrüsen) und Fellhaare mit Talgdrüsen vorkommen. Dieser auf- fallende Unterschied ist vielleicht aus der Lebensweise des Nilpferdes zu erklären. Es erscheint nämlich die Ohr- muschel gewissermaßen von der amphibischen Lebens- weise ausgeschaltet, da das Nilpferd ein sehr scharfes Gehör besitzt, so streckt es, wenn es nicht gerade ver- folgt wird und ganz untertaucht, die Ohrmuscheln aus dem Wasser und deshalb dürften auch hier die Anpas- sungserscheinungen an das Wasserleben fehlen. Die Leder- haut erscheint mächtig entwickelt und zeigt in ihrem größten Anteile eine so regelmäßige Durchflechtung der Faserbündel, daß sie in dieser Beziehung einem künst- lichen Gewebe kaum nachsteht. Die ausführliche Mittei- lung erscheint in den „Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien“. VI. Sitzung am 23. Jänner 1917. Prof. Dr. A. Posselt erscheint aufgenommen. Prof. Dr. Adolf Steuer hielt einen Vortrag über: „Die Zoologie im Dienste der Seefischerei‘. Küstenfischerei wird überall auf der Erde betrieben, Hochseefischerei. dagegen hauptsächlich in folgenden drei Gebieten: im nordeuropäisch-atlantischen (vom Weißen Meer bis Spanien, Jahresertrag 780 Mill. Kronen), im nordamerikanischen (an der Ost- uud Westküste Nord- amerikas, Jahresertrag 540 Mill. Kronen) und im japa- | nisch-russischen (im Stillen Ozean, Jahresertrag 300 Mill. Kronen). Unter den europäischen Staaten steht England , (mit 345. Mill. Kronen) an erster, Deutschland (mit 60. Mill, Kronen), an. vierter, Stelle. Die befürchtete Über- XXXVIT fischung der am meisten ausgebeuteten Nordsee ließ groß- zügige Untersuchungen über die Biologie der wichtigsten Nutzfische wünschenswert erscheinen. Sie begannen 1875 mit Heinekes Studien über den Hering nach den in der Anthropologie üblichen Methoden, Darnach zerfällt die Art Hering in eine größere Zahl örtlich begrenzter Lokal- rassen, und jedes Heringsindividuum trägt in seinen charakteristischen Größenverhältnissen, der Zahl seiner Flossenstrahlen u. dgl. gewissermaßen einen „Heimat- schein“ mit sich herum. Da die Fische nur im Sommer wachsen, bilden sich an ihren Knochen, Gehörsteinchen ‚und Schuppen wie an mehrjährigen Pflanzen Jahresringe, deren Zahl uns somit das Alter jedes Individuums anzeigt. Auf Grund derartiger vergleichender Altersbestimmungen an französischen Sardinen aus dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer gelang es die Ursache anzugeben, warum die atlantische Sardinenfischerei unter den jähr- lichen Ertragschwankungen viel mehr zu leiden hat als die mediterrane, Die atlantische Sardine ist nämlich viel schnellwüchsiger als die Mittelmeerrasse. Erstere wird daher gefangen und in Kouservenfabriken zu „Ölsardinen“ verarbeitet, bevor sie noch zur Fortpflanzung gekommen, während die marktfähig gewordene Mittelmeersardine mindestens einmal gelaicht hat. Die Sardinenschwärme im Mittelmeer enthalten also gemischte Jahrgänge, neben schlecht geratenen auch gut abgewachsene, die den Durch- schnittsertrag immer noch günstig beeinflussen können, während der atlantische Sardinenfang vollkommen von dem jeweiligen Ergebnis einer einzigen Laichperiode ab- hängig ist. Warum gedeiht aber die Brut nicht in jedem Jahre gleich gut? Das Studium der norwegischen Dorsch- fischerei hat gezeigt, daß kaltes, unter dem Einfluß des Polarstromes stehendes Wasser der Dorschentwicklung günstiger ist als das warme Wasser des Golfstromes, weil das kalte Polarwasser an gelösten organischen Stoffen, die sich im Sonnenlicht in lebende Fischnahrung um- XXXVIII formen, reicher ist. Das Vorherrschen kalter oder warmer Meeresströmungen aber geht in elfjährigen Perioden mit der Zahl der Sonnenflecken parallel: je mehr Sonnen- flecken auf der Sonne beobachtet werden, desto weniger Dorsche werden bei den Lofoten gefangen, desto weniger „Lebertran“ kann in solchen Jahren gewonnen werden. — Wahrscheinlich bilden alle Mittelmeerfische distinkte mediterrane Rassen, sofern sich ihr Lebenszyklus lücken- los im Mittelmeer abspielt. Nur der Mittelmeeraal gleicht vollkommen seinem Artgenossen aus den Nordmeeren, weil eben beide dasselbe Laichgebiet besuchen, die nord- atlantische Tiefsee. Die in mindestens 1000 m Tiefe ge- borenen Aallarven nehmen während ihrer ein volles Jahr dauernden Metamorphose keine Nahrung zu sich, nähern sich allmählich der Küste und steigen endlich als montata oder montee in den Flüssen aufwärts, Im dritten Jahre sind sie bereits marktfähig. Mit 5—-10 Jahren treten unsere gelbbauchigen Süßwasseraale oder Gelbaale ihre große Laichwanderung seewärts an. Zugleich wird die Bauchseite silberweiß. und die Augen dieser Silberaale verwandeln sich zu großen Glotzaugen. In den nach dem Schwarzen Meere abwässernden Flüssen, z. B. Donau und Inn, fehlt der Aal; das von Schwefelwasserstoff vergiftete Tiefwasser des Schwarzen Meeres ist nämlich den wan- dernden Aalen ein unüberschreitbares Hindernis. — Als letztes Beispiel bespricht der Vortragende die bisher anı gründlichsten erforschte Biologie der Scholle, von der ge- genwärtig etwa 5000 Individuen pro 1 km? Nordsee zu zählen sein dürften. Schollenreicher sind die isländischen Fischereigründe; ein nahezu jungfräuliches Fischereigebiet ist noch das Weiße Meer. VII. Sitzung am 6. Februar 1917. Prof. Lode schilderte: „Erlebnisse während eines eineinhalb Jahre dauernden Aufenthaltes XXXIX auf dem nördlichen Kriegsschauplatze“ als Leiter eines Epidemielaboratoriums, Die ereignisreiche Kom- mandierung brachte die Innsbrucker Kolonne, bestehend aus den Ärzten Prof. Dr. Bayer und Dr, Reibmayer, zehn vom Landes- und Frauenhilfsvereine des Roten Kreuzes in Tirol trefflich ausgerüsteten Schwestern, meh- reren Laboranten, zunächst nach Oberungarn und Gali- zien. In der Folge kam die Kolonne nach Preußisch- Schlesien, wohin die II. österreichische Armee unter Böhm- Ermolli zur Abwehr der gegen Breslau drängenden Russen verschoben worden war. Nach einem Aufenthalte in der alten Stadt Petrikau folgte das Laboratorium mit seinen Filialen dem Siegeszuge im Sommer 1915 unter Köveß über die Städte Radom, Lukow, Iwangorod, Brest-Litowsk, um in Bereza-Kartuschkaya in den Rokitno Sümpfen in Litauen zu überwintern. Prof. Lode schilderte an der Hand zahlreicher selbst gefertigter Photographien die Art des zugewiesenen Hpidemiedienstes. Besonders lehrreich war der Erfolg der Choleraschutzimpfung, welche die im -Herbste 1914 im Heere wütende Epidemie fast mit einem Schlage tilgte. Auch die Typhusschutzimpfung und die großzügig durchgeführte Entlausung der Armee und der Zivilbevölkerung in Kampfe gegen das Fleckfieber zei- tigten Erfolge, die in der vorbakteriologischen Aera nie- mand für möglich gehalten hätte. Schließlich demon- strierte Prof. Lode Lichtbilder, die dem Auditorium einen Einblick in die geographische und etnographische Eigen- art der von der Kolonne besuchten Länder ermöglichte. VIII. Sitzung am 27. Februar 1917. Erster Teil. Trauerfeier für das Ehrenmitglied, Hofrat Prof Dr. Kamill Heller. (1823—1917). Der Vorsitzende, Prof. Dr. Ipsen, gedachte zu- nächst der vielen Verdienste, welche sich der Verstorbene um den naturwissenschaftlich-medizinischen Verein, dem er durch 47 Jahre angehörte und zu dessen Gründern und Ehrenmitgliedern er zählte, erwarb. Hierauf gab Prof. Dr. Heider einen Lebensabrib Hofrat Hellers und hob die großen Erfolge hervor, welche ihm Wissenschaft und Lehramt verdanken. In den fol- genden Zeilen ist die Rede Prof. Heiders in von ihm er- weiterter Form wiedergegeben: Hofrat Professor Kamill Heller (1823—1917). I. Einleitende Worte von Prof. K. Heider. Am 25. Februar 1917 starb zu Innsbruck das Ehren- mitglied unseres Vereins, Hofrat Prof. Kamill Heller im 94. Lebensjahre. Mit ihm wurde ein ganzes Stück aus der Geschichte der Wissenschaften zu Grabe getragen. An der Seite seiner ihn treu pflegenden Gattin hatte er ein glückliches Alter durchlebt, sich allseitiger Hoch- schätzung und mancher ihm zu Teil werdenden Ehrung erfreuend. Schen 1903 war er anläßlich seines 80. Ge- burtstages zum Ehrendoktor der Philosophie ernannt worden. Noch am 26. September 1913 hatte er in Meran in voller Rüstigkeit und geistiger Frische seinen 90. Ge- burtstag gefeiert. Dieser Tag brachte ihm nebst vielen anderen Ehrungen und Glückwünschen die Ernennung zum k. k. Hofrate. Im Herbste 1916 fing er an zu kränkeln, Er hat seit Oktober dieses Jahres die Räume seiner Wohnung nicht mehr verlassen. Eine schwere Bronchitis führte das Ende herbei. Ein Leben reich an XLI wissenschaftlicher Tätigkeit, an fruchtbringendem Wirken im Lehramte und an Arbeit für die allgemeinen Ziele der Universität, aber auch reich an Erfolgen und Anerken- nung, hat hiermit seinen Abschluß gefunden, Hellers Wirken ist schon von verschiedenen Seiten!) gewürdigt worden. Hier sei nur Folgendes hervorge- hoben. Heller ist der Begründer der Lehrkanzel für Zoo- logie und vergl. Anatomie an uuserer Universität. Bis zum Jahre 1863 bestand hier nur eine Lehrkanzel für die gesamte Naturgeschichte, an welcher Prof. Dr. Anton Kerner wirkte. Mit Hellers Ernennung wurde von dieser die zoologische Lehrkanzel abgetrennt und der letzteren die entsprechenden Stücke aus dem bisherigen „allgemeinen Naturalienkabinet* zugewiesen. Das war aber nicht viel. Das zoologische Museum der Universität Inns- bruck mit allen seinen Sammlungen ist als eine Grün- dung Hellers zu bezeichnen. In jahrelanger unermüd- licher Tätigkeit war er bestrebt, diese Sammlungen zu betreuen, zu ordnen und zu vervollständigen. Wie man aus dem hier folgenden Verzeichnisse seiner Veröffentlichungen ersieht, war Hellers wissenschaft- 1) Vor allem in dem Werke: Botanik und Zoologie in Österreich in den Jahren 1850 bis 1900. Festschrift der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Wien, Alfred Hölder 1901. An verschiedenen Stellen dieses Werkes, von denen wir nur folgende anführen: Seite 65 (Wirken in Innsbruck, Be- gründung der Lehrkanzel für Zoologie und des zoologischen Mu- seums), Seite 117 (Tätigkeit in Krakau), Seite 265 (Tierwelt der Adria), Seite 398 (kurzer Lebenslauf), Seite 423 (Tierwelt des Hochgebirges), Seite 425 (Fische von Tirol), Seite 511 (Lebenslauf und Würdigung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit von K. Grobben), u.s.f. K. v. Dalla Torre, Prof. Dr. Camill Heller als Lehrer und Forscher. Innsbrucker Nachrichten, vom 24. Oktober 1903, Nr. 243. Prof. K. Heider. Nachruf auf Camill Heller, ge- sprochen im med.-nat. Vereine in Innsbruck. Innsbrucker Abend- blatt vom 28. Februar 1917, Nr. 47. XLII liche Tätigkeit eine viel umfassende. Nur im allgemeinen sind zwei Hauptrichtungen .seines Wirkens hervorzuheben. Zunächst seine Bemühungen um die Feststellung und Beschreibung der Lebewelt des Adriatischen Meeres und um die Erkenntnis ihrer Lebensbedingungen. Mit Unter- stützung der k. Akademie der Wissenschaften unternahm Heller in den Jahren 1864, 1567 und 1871 Reisen nach der Ostküste der Adria, wobei besonders bei län- gerem Aufenthalte in Zara, Lissa, Curzola, Lagosta und ‚Ragusa eifrig mit dem Schleppnetze gefischt und Be- obachtungsstoff angesammelt wurde, der dann zur Grund- lage für seine Arbeiten und Veröffentlichungen diente. Heller kann mitI.R. Lorenz v. Liburnau und A. Ed. Grube zu den Begründern der wissenschaftlichen systematischen Erforschung der Lebewelt der Adria ge- rechnet werden. Viele seiner Arbeiten auf diesem Gebiete sind grundlegend geworden. So waren Hellers Arbeiten über die Crustaceen des Mittelmeeres für viele Jahre das Um und Auf, wenn es sich darum handelte, solche Formen zu bestimmen, und ebenso sind seine Untersuchungen über die Tunikaten und Bryozoen dieses Meeres noch heute von grundlegendem Werte. Daß im Einzelnen bei neuerer Nachprüfung zum Teil auch abweichende An- schauungen zur Geltung kommen, ist im Fortschritte der Wissenschaft begründet. Wir sehen immer mehr ein, wie schlecht wir bisher die Tiere der Adria kennen und wie vielen Dank wir jenen Forschern schuldig sind, die auf: diesem Gebiete die ersten Grundlagen gelegt haben. Mit gleichem Eifer wendete sich Heller der Er- forschung Tirols zu. Er untersuchte das Vorkommen der Fische und der Süßwasserkrebse dieses Landes, besonders aber beschäftigte er sich mit der Erforschung der Lebe- welt des Hochgebirges, mit ihrer geographischen Ver- breitung, mit der Kenntnis der verschiedenen Standorte, ihrer Gliederung nach Höhenzonen, ihrer Abhängigkeit von biologischen Bedingungen der Vegetation, dem Ein- XLII flusse des Lichtes u. s. w, Durch eine Reihe von Jahren weilte Prof, Heller regelmäßig in den Ferienmonaten durch einige Wochen an einem höher gelegenen Punkte der Alpen, um von dort Ausflüge auf die umliegenden Gebirge zu machen, und deren Lebewelt festzustellen. Als solehe Punkte sind unter anderen zu nennen in den Nordalpen: St, Christof am Arlberg, die Alperhütte der Zirler Mähder, die Herrenhäuser am Haller Salzberg, das Lafatscherjoch, St. Georgenberg bei Schwaz, die Kaiser- mannalpe im Kaisergebirge. In den Zentralalpen: Ober- gurgel im Ötztal, Praxmar und Kühtai im Sellraintal, Waldrast, Patscherkofel, Hintertux und das Pfitscherjoch. ‚In den Südalpen: Franzenshöhe, Sulden (Schaubachhütte) im Ortlergebiet, die Seiseralpe mit dem Schlern und der Monte Baldo. Die Erforschung einer Reihe weiterer Punkte wurde sodann mit Unterstützung des Verwaltungs- ausschusses des Ferdinandeums in den Jahren 1876— 1878 durchgeführt. Es wurden im ganzen in den Nord- und Südalpen je sieben Gebirgsgruppen, in den Zentralalpen acht Gebirgsgruppen untersucht und eine äußerst umfang- reiche Sammlung von Tieren des Hochgebirges zusammen- gebracht. Die letzten Veröffentlichungen Hellers be- ziehen sich auf die Verbreitung der Tierwelt im Tiroler Hochgebirge und besonders auf die alpinen Schmetter- linge Tirols, Ein ganzer Stab von Schüleru stand Heller bei dieser ganz systematisch durchgeführten Erforschung des Tiroler Hochgebirges zur Seite. Die Hochschätzung, deren sich Heller in wissen- ‘schaftlichen Kreisen erfreute, findet darin ihren Ausdruck, daß zahlreiche Tiere nach Heller benannt sind. Nach den Angaben v. Dalla Torres ist der Artname „Helleri* für mindestens zwölf verschiedenen Arten von Spinnen und Insekten verwendet. Es gibt einen '„Ichneumon Helleri* Täschbg. unter den Schlupfwespen, eine ,Amara Helleri* Gredl. unter den Laufkäfern u. s. w. Der Gat- tungsname ,Helleria* wurde viermal vergeben. Er ver- XLIV bleibt der von v. Ebner aufgestellten Gattung, einem Isopodengenus, bis jetzt das einzige Genus der neuerlich aufgestellten Familie der „Helleriidae*, Heller war ein herzlicher, aufrichtiger Trenall und Wohltäter der studierenden Jugend, ein anregender Lehrer und warmer Förderer seiner Schüler bei ihren wissen- schaftlichen Bestrebungen. Gewissenhaft in der Erfüllung aller ihm obligender Pflichten war er ein in allen Kreisen gern gesehener, treuer und verläßlicher Kollege, sicher des allgemeinen Wohlwollens und allseitiger Verehrung. Er war eine ruhige, ausgeglichene und heitere Natur, ein sammelnder und ordnender Geist. Nach seinem Rück- tritte übergab er mir eine handschriftliche Aufzeichnung über die Geschichte der zoologischen Lehrkanzel in Inns- bruck, über seine Lehrerfolge, über seine Schüler und deren Wirken und ein Verzeichnis seiner Veröffentlichun- gen. Es ist in seinem Sinne gehandelt, wenn diese Auf- sätze hier in dem von Heller selbst niedergelegten Wort- laute zum Abdrucke gelangen. Er soll selbst zum letzten Male zu uns sprechen. Die liebenswürdigen Züge seines bescheidenen Wesens treten anch in diesen Aufzeichnun- gen deutlich zu Tage. Unser Verein und die Universität Innsbruck werden ihm dauernd ein treues und ehrendes Andenken bewahren! II. Biographische Notiz. Hardschriftliche Aufzeichnung C. Hellers, hinterlegt im Archiy des Zoologiscnen Institutes der Universität. Camill Heiler, geboren am 26. September 1823 zu Sobochleben bei Teplitz im nördlichen Böhmen. Er besuchte die Volksschule zu Mariaschein, absolvierte das Gymnasium zu Leitmeritz und zwei Jahrgänge des philo- sophischen Studiums an der k. k. Universität zu Prag, studierte sodann an der k. k. medizinisch-chirurgischen Josephsakademie in Wien Medizin und wurde daselbst am 15. Mai 1849 zum Doktor der Medizin und Chirurgie XLV promoviert. Er diente sodann bis zum 30. September 1858 in der Armee und zwar bis zum Jahre 1854 als Oberarzt in Dalmatien, dann von 1854 bis 1858 als Assistent an der neuerrichteten k. k. Josephsakademie in Wien. Mit a. h. Entschließuug vom 5. September 1858 wurde er zum ordentlichen Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der k. k. Universität in Krakau ernannt und mit a, h. Entschließung vom 19. Sep- tember 1863 in gleicher Eigenschaft an die k. k, Univer- sität in Innsbruck versetzt, wo er bis zum 30. September 1894 im Lehramte tätig war. Schon als Mediziner an der k. k. Josephsakademie zeigte er eine besondere Vorliebe für naturwissenschaft- liche, besonders zoologische Studien. Er erfreute sich damals namentlich der wohlwollenden Anregung des Assistenten für Naturgeschichte, Dr. Ludwig Schmarda, späteren Professors der Zoologie an der k. k. Universität in Wien, welcher ihn in die Wissenschaft näher einführte und auch später noch mit Rat und Tat unterstützte. Auch fand er namentlich an den Professoren Dr. Langer und Dr. Wedl in Wien wesentliche Förderer seiner weiteren wissenschaftlichen Ausbildung. Wiederholte wis- senschaftliche Reisen an die Küsten des Adriatischen und Mittelmeeres, die ihm durch die Unterstützung der kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften in Wien ermöglicht wurden, machten ihn besonders mit der Tierwelt dieser Meere bekannt. Auch verdankt er den reichen Samm- lungen des kaiserlicken zoologischen Hofmuseums, deren Benützung ihm in liberalster Weise gestattet wurde, reichlichen Stoff zur wissenschaftlichen Bearbeitung der von jder k. k. Novara-Weltumsegelung sowie von der österreichischen Nordpolexpedition gemachten Ausbeute. Weiters bearbeitete er die von Professor Schmarda wäh- rend seiner Reise gesammelten Tunicaten. So entstanden verschiedene in der Beilage verzeichuete Arbeiten. XLVI An der k. k. Universität in Krakau hatte er sich in erster Linie mit einer gründlichen Umgestaltung und Er- weiterung der zoologischen Sammlung zu beschäftigen. Mit Ausnahme der Wirbeltiere und Coleopteren waren die meisten anderen Abteilungen des Tierreiches entweder gar nicht oder sehr unvollkommen vertreten. Ebenso fehlten anatomische und mikroskopische Präparate, wie sie für den vergleichend anatomischen Unterricht unbe- dingt notwendig sind, fast gänzlich. Seine beiden un- mittelbaren Vorgänger im Lehramte, die Professoren Oskar Schmidt und Brühl natten sich zwar um die Vervollständigung der Sammlungen manche Verdienste erworben, doch war ihre Wirksamkeit an der Universität eine zu kurze, um eine gründliche Umgestaitung durch- zuführen. Professor Heller war nun bestrebt, die vor- handenen Lücken möglichst auszufüllen und die Samm- lungen so zu vervollkommnen, daß sie für den Unterricht eine geeignete Grundlage bildeten. Für diese seine er- folgreichen Bemühungen wurde ihm auch von Seite des akademischen Senates sowie von dem hohen k. k. Unter- richtsministerium die belobende Anerkennung . ausge- sprochen. Während seiner lehramtlichen Tätigkeit an der k. k. Universität in Innsbruck gelang es ihm, einen ansehn- lichen Kreis von tüchtigen Schülern heranzubilden, die nicht nur in ihrer lehramtlichen Tätigkeit als Lehrer sondern vielfach auch durch ihre wisseuschaftlichen Ar- beiten sich hervortaten. Im Vereine mit seinen Schülern hat er auch viel zur näheren Kenntnis der Fauna des Landes, namentlich des Hochgebirges beigetragen und mehrere darauf bezügliche wissenschaftliche Arbeiten ver- öffentlicht. Auch war er eifrig bestrebt, die Lehrmittel- sammlung in jeder Richtung zu vervollständigen. Derselbe wurde zum korrespondierenden Mitgliede der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, zum korrespondierenden Mitgliede der Gesellschaft zur XLVII Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, ferner zum Ehrenmitgliede des Ferdinandeums und des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereines in Innsbruck, der naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Graz und Triest, sowie der k, k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien ernannt. Während seiner Wirksamkeit an der Universität be- kleidete er alle akademischen Würden, war Dekan im Jahre 1867/1868 und 1831/1882, Rektor im Jahre 1871 /1872, Direktor der k. k. Prüfungskommission für das Lehramt an Gymnasien und Realschulen vom Jahre 1886 bis 1894. In Folge vorgerückten Alters wurde er im Jahre 1894 mit 30. September in den Ruhestand versetzt und bei dieser Gelegenheit durch a. h. Verleihung des Ordens der eisernen Krone 3. Klasse ausgezeichnet, sowie ihm später bei dem Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät noch die Militär- und- Zivil-Erinnerungsmedaille sowie die Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste zuerkannt wurde. Bei seinem Scheiden vom Lehramte wurde ihm von seinen Schülern und von den Vorständen der fachwissen- schaftlichen Vereine der philosophischen Fakultät eine Dankadresse überreicht. III. C. Hellers Lehrerfolge. Von ihm selbst geschildert. Die Handschrift ebenfalls im Archiv des zoologischen Institutes der Universität. Die Vorlesungen wurden in der Zeit von 1864 bis 1894 besucht von 688 Medizinern, 363 Pharmazeuten und 64 Lehramtskandidaten. Der Erfolg des Unterrichtes war im allgemeinen ein befriedigender. Namentlich unter den Lehramtskandidaten zeigte sich ein lebhaftes Interesse für den Gegenstand, indem sie nicht nur die Vorlesungen fleißig besuchten, sondern auch alle ihnen dargebotenen Mittel des Unterrichtes gewissenhaft be- XLVI niitzten, um sich fiir ihren Beruf in entsprechender Weise auszubilden. Die meisten wirkten später in ausgezeich- neter Weise an den verschiedenen Lehranstalten des Reiches. Viele von ihnen waren auch in wissenschaft- licher Weise tätig. Unter diesen mögen besonders her- vorgehoben werden: Vitus Graber, Dr, phil., approbiert im Jahre 1867 fir das Lehramt an Mittelschulen, zuerst Professor am Gymnasium in Vinkovce, dann in Graz, habilitierte sich an der Universitit in Graz als Privatdozent fiir Zoologie und wurde im Jahre 1876 zum Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der k, k. Universität in Czernowitz ernannt. Er beteiligte sich schon während seiner Studienzeit mit Erfolg an der Lösung einer zoolo- gischen Preisaufgabe, veröffentlichte zuerst mehrere zoolo- gische Arbeiten über die Orthopteren und Hemipteren Tirols, denen dann später zahlreiche größere Arbeiten anatomischen und entwicklungsgeschichtlichen Inhaltes folgten. Leider wurde er in Folge eines bösartigen Leidens zu früh dem Lehramte und der Wissenschaft durch den Tod entrissen. Er starb auf einer Reise nach dem südlichen Italien zu Rom am 3. März 1893. Anton Außerer, Dr. phil, im Jahre 1867 nach abyelegter Lehramtsprüfung approbiert, Gymnasialprofessor in Graz, ein ausgezeichneter Lehrer und Forscher auf dem Gebiete der Arachniden. Er veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Arbeiten über die Spinnen und widmete eine sehr ansehnliche Sammlung von Arachniden dem Universitätsmuseum in Innsbruck, Er starb zu Graz im Jahre 1888. Hinderwaldner Johann Max, approbiert im Jahre 1867, k. k. Gymnasialprofessor und Bezirksschul- inspektor in Wien, veröffentlichte mehrere Arbeiten über die Lepidopteren Tirols. (+. 1914.) Außerer Karl, approbiert im Jahre 1869, be- schäftigte sich während seiner Studienzeit und auch XLIX später mit der Ordnung der Neuropteren und veröffent- lichte auch eine Arbeit über die Neuropteren Tirols in deutscher und italienischer Sprache, Palm Josef, approbiert im Jahre 1870, anfangs Professor, dann Direktor am Gymnasium in Ried, be- schäftigte sich vorzüglich mit dem Studium der Dipteren, veröffentlichte mehrere Arbeiten über diese Gruppe und widmete dem Universitätsmuseum in Innsbruck eine sehr ansehnliche Sammlung von Dipteren Tirols. Aichinger Valentin v., approbiert im Jahre 1870, Gymnasialprofessor in Feldkirch, veröffentlichte eine Arbeit über die Tenthrediniden und Fossorien Tirols. (T 1881.) Dalla Torre Karl v., Dr. phil., approbiert für das Lehramt an Mittelschulen im Jahre 1874, anfangs Pro- fessor in Eger, Linz und Innsbruck an Mittelschulen, habilitierte sich an der k. k. Universität in Innsbruck als Privatdozent für Zoologie und wurde später zum außerord. Professor der Zoologie an der Universität er- nannt. Einer der fleißigsten und. befähigsten Zoologen _ Tirols, ausgezeichneter Lehrer, veröffentlichte zahlreiche Arbeiten faunistischen, biologischen und tiergeographi- schen Inhaltes über die Tierwelt Tirols, beteiligte sich auch lebhaft an der Durchforschung der Tierwelt des Tiroler Hochgebirges. Gremblieh Julius, Franziskaner-Ordenspriester, approbiert für das Lehramt im Jahre 1874, Gymnasial- Professor in Hall, löste als Kandidat mit ausgezeichnetem Erfolge eine Preisaufgabe und veröffentlichte eine wissen- schaftliche Arbeit über die Conchilien Tirols.. (F 1905.) Mayr Matthäus, Franziskaner - Ordenspriester, approbiert im Jahre 1874, Professor am Gymnasium in Hall, veröffentlichte im Jahre 1880 eine Arbeit über die Homopteren: Tirols. (F 1901.) | _ Strobel Gabriel, Ordenspriester aus dem Stifte Admont in Steiermark; -approbiert im Jahre 1876, ver- Naturw.-med. Verein 1917. IV L öffentlichte mehrere Arbeiten über die Dipteren Steier- marks, Bosniens und der Herzegowina und über die Tenthrediniden Spaniens. Cobelli Johann v, approbiert im Jahre 1876, Professor an der Realschule und Direktor des Städtischen Museums in Roveredo, veröffentlichte eine Arbeit über die im Trentino vorkommenden Amphibien, Reptilien und Fische. : Kohl Franz, trat nach absolvierten naturhistori- schen Studien an der k. k. Universität in Innsbruck als Beamter in das k. k. zoologische Hofmuseum ein und veröffentlichte mehrere hymenopterologische Arbeiten, namentlich über die Fossorien und Vespiden Tirols und übergab auch eine Sammlung dem hiesigen Universitäts- museum. Vogel Cajetan, v., approbiert im Jahre 1879, Gymnasialprofessor in Leitmeritz, beschäftigte sich mit dem Studium der Isopoden und publizierte eine wissen- schaftliche Arbeit über neue Arten derselben. (+ 1895.) Biasioli Karl, approbiert im Jahre 1881, derzeit Professor an der k. k. Realschule in Innsbruck, löste mit Erfolg eine von der k. k. Universität gestellte Preisaufgabe und beteiligte sich mit großem Eifer an der zoologischen Durchforschung des Tiroler Hochgebirges. Bonomi August, approbiert im Jahre 1880, Gymnasialprofessor in Roveredo, veröffentlichte mehrere Arbeiten über die Vögel des Trentino. (7 1914.) Schorn Josef, approbiert im Jahre 1883, seiner- zeit Professor an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, beteiligte sich mit Erfolg an der Lösung einer Preis- aufgabe. Schletterer August, approbiert im Jahre 1888, seinerzeit Gymnasialprofessor in Trient, veröffentlichte mehrere hymenopterologische Arbeiten. (j 1908.) Ploner Innozenz, Franziskaner - Ordenspriester, approbierte im Jahre 1893, seinerzeit Gymnasialprofessor LI in Bozen, veröffentlichte als Schulprogramm dieses Gym- nasiums eine Abhandlung über die oligochaeten Würmer. (r 1914.) Unter den Kandidaten, welche in diesem Zeitraume die Vorlesungen besuchten, befanden sichauch: Cathrein Alois, Dr. phil. approbiert für das Lehramt im Jahre 1878, gegenwärtig Professor der Mineralogie und Petro- eraphie an der Universität; Blaas Josef, Dr. phil., approbiert im Jahre 1880, gegenwärtig Professor der Geologie und Paläontologie an der Universität; Sen- hofer Karl, Dr. chem., promoviert im Jahre 1869, Professor der allgemeinen und pharmazeutischen Chemie (+ 1904); ferner die Mediziner Juffinger Georg (F 1913), Ipsen Karl, S. v. Schumacher und Mal- fatti Hans, Professoren an der medizinischen Fakultät. IV. Verzeichnis der von Professor C. Heller veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeıten. 1. Beitrag zur Fauna der Adria, Wien 1856. VIII. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft. Bd. VI, p. 629.) 2. Beitrag zur Fauna der Adria. Wien 1856. VIII. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesell- Schalt, Bd, VI, p. 717.) 3. Beiträge zur Kenntnis der Siphonostomen. Wien 1857. VIII. 22 pag. mit 3 Tafeln. (Aus den Sitzungsberichten der kais, Akademie der Wissenschaften in Wien, Jahrg. 1857.) 4. Merkwiirdiger Fall vorderer Verwachsung an Diplozoon paradoxum. Wien 1857. VII. mit 1 Tafel. (Aus den Sitzungsberichten der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Jahrg. 1857.) 5. Uber neue fossile Stelleriden. Wien 1858. VIII. 35 pag. mit 5 Tafeln. EV* LI (Aus den Sitzungsberichten der kais, Akademie der Wissensch, Bd. 28, 1858.) 6. Beiträge zur österreichischen Grottenfauna, Wien 1858. VII. 16 pag. mit 1 Tafel. (Aus den Sitzungsberichten der kais, Akademie d. W. Bd. 28, 1858.) 7. Zur Anatomie von Argas persicus. Wien 1858. VU. 32 pag. mit 4 Tafeln. (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. Bd. 28, 1858.) 8. Uber einen Flußkrebs-Albino. Wien 1858. vil (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot, Gesell- schaft. 1858.) 9. Beiträge zur Crustaceenfauna des Roten Meeres. Wien 1860. VIII. 1. Teil, 97 pag. mit 4 Taf. (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 1860.) 10. Beiträge zur Crustaceenfauna des Roten Meeres. Wien 1861. VIIL 2. Teil, 53 pag, mit 3-Taf (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 1861.) 11. Synopsis der im Roten Meere vorkommenden Crustaceen. Wien 1861. VIII. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gorell schaft. 1861.) 12. Neue Crustaceen, gesammelt während der Welt- umsegelung der k. k. Fregatte Novara. Wien 1861. 1. T: (Aus den Verhandlungen der k k. zool.-bot. Gesell- schaft. 1861.) 13. Neue Crustaceen, gesammelt während der Welt- umsegelung der k. k. Fregatte Novara. Wien 1862. 2. T- (Aus den Verhandlungen der k. k, zool.-bot, Gesell- schaft in Wien. 1862.) | 14. Beiträge zur näheren Kenntnis der Macrouren. Wien 1862. VII. 37 pag. mit 2.Taf. LUI (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 1862.) 15. Untersuchungen über die Litoralfauna des Adriat, Meeres. Wien 1862. VIII. 33 pag. mit 3 Taf. (Aus den Sitzungsberichten der kais, Akademie d. W. 1862.) 16. Die Crustaceen des südlichen Europas. Wien 1863. Gr. VII. 336 pag. mit 10 Taf. (Verlag von Braumüller in Wien.) 17. Horae dalmatinae. Bericht über eine Reise nach der Ostküste des Adriat. Meeres, Wien 1864. VIII. 48 pag. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft in Wien 1864.) 18. Kleine Beiträge zur Kenntnis der Süßwasser- Amphipoden. Wien 1865. VIII. 6 pag. mit 1 Taf. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot, Gesell- schaft. 1865.) 19. Careinologische Beiträge zur Fauna des Adriat. Meeres. Wien 1866. 38 pag. (Aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft. 1866.) 20. Zur näheren Kenntnis der in den süßen Ge- wässern des südlichen Europas vorkommenden Meeres- Crustaceen. Leipzig VIII. 1866. (Aus der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie v. Siebold und Kölliker. 1866.) 21. Die Bryozoen des Adriat. Meeres, Wien 1869. VIII. 60 pag. mit 6 Taf. (Aus dem Verlage der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien 1867.) '22. Beiträge zur näheren Kenntnis der Amphipoden des Adriat. Meeres. Wien 1866. 1V. 62 pag. mit 4 Taf. (Aus den Denkschriften der — Akademie der W. Bd, 46, 8.-415.) LIV 23. Die während der Weltumsegelung der k. k, Fre- gatte Novara gesammelten Crustaceen. Wien 1868. IV. 280 pag. mit 25 Taf. 24. Die Zoophyten und Echinodermen des Adriat. Meeres. Wien 1868. VIII. 88 pag. mit 3 Taf. (Aus dem Verlage der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien 1868.) 25. Die Seen Tirols und deren Fischfauna. Inns- bruck 1869. IV. (Aus der Festschrift zur Naturforscherversammlung in Innsbruck.) 26. Die Fische Tirols und Vorarlbergs. Innsbruck 1871:: VIIL. 77 pag. (Aus den Berichten der Ferdinandeums-Zeitschrift 1871.) 27. Untersuchungen über die Crustaceen Tirols. Inns- bruck 1871. VII. 33 pag. mit 2 Taf. (Aus den Berichten des naturw.-medizin. Vereines in Innsbruck 1871.) 28. Untersuchungen über die Tunicaten des Adriat. Meeres, Wien 1874. IV. I. Abt, 20 pag. mit 6 Tab. 29. Untersuchungen iiber die Tunicaten des Adriat. Meeres. Wien 1875. IV. 2. Abt, 21 pag. mit 6 Tab. (Aus den Denkschriften der kais. Akademie der W. Bd. 31.) 30. Neue Crustaceen und Pyenogoniden. Wien 1875. VI, (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 1875.) 31. Die Crustaceen, Pyenogoniden und Tunicaten der österr. Nordpolexpedition. Wien 1878. IV. 22 pag. mit 5 Taf. (Aus den Denkschriften der kais. Akademie der W. 35. Bd.) 32. Untersuchungen über die Tunicaten des Adriat. und Mittelmeeres. Wien 1877. IV. 35 pag. mit 7 Taf. LV (Aus den Denkschriften der kais, Akademie der W. 37. Bd.) 33. Beiträge zur näheren Kenntnis der Tunicaten, Wien 1878. VIII. 28 pag. mit 6 Taf. (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d, W. 1878.) 34. Die alpinen Lepidopteren Tirols. Innsbruck 1881. VII. 103 pag.) (Aus den Berichten des naturw.-medizin, Vereines in Innsbruck.) 35. Über die Verbreitung der Tierwelt im Tiroler Hochgebirge. I. Abt. Wien 1881. VII. 72 pag. (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 83. Bd.) 36. Über die Verbreitung der Tierwelt im Tiroler Hochgebirge. II. Abt. Wien 1882. VII. 71 pag. (Aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie d. W. 86. Bd.) Zum Schlusse der Trauerfeier, welcher u. a. Gästen auch die Witwe des Verstorbenen und Rektor Prof. Dr. Walde beiwohnten, erhoben sich die Anwesenden zum Zeichen der Trauer und Ehrung von den Sitzen. Im 2. Teil der Sitzung hielt nach Erledigung ge- schäftlicher Angelegenheiten Prof. Dr. E. v. Brücke einen Vortrag: „Über einige Fragen aus dem Ge- biete des Muskeltonus“ (mit Demonstrationen). Der Vortragende gab eine Übersicht über die neueren Unter- suchungen auf dem Gebiete des Tonus der Skelett- und Eingeweidemuskulatur. Die Frage, ob dem Muskel-Tonus, ebenso wie den Zuckungen und den tetanischen Kontrak- tionen ein ErregungsprozeßB in den Muskelfasern ent- spricht, ist für die verschiedenen Arten des Tonus getrennt zu beantworten. Einzelne Tonusformen (z. B. die Ent- hirnungs-Starre und der Tonus gewisser glatter Wirbel- LV tiermuskeln) sind sicher von Erregungsvorgängen be- gleitet, andere wieder (z. B. die Starre der Skelettmuskeln nach Vergiftung des Nervensystems mit dem Gifte des Wundstarrkrampf-Erregers und vielleicht der Muskeltonus gewisser wirbelloser Tiere) gehen ohne die bekannten Symptome der Erregung einher, sind also wohl nur als statische Ruhe-Verkürzungen der Muskelfasern anzusehen. Eine Abhängigkeit des Skelettmuskel-Tonus der Wirbel- tiere vom sympathischen Nervensysteme ist nicht bewiesen und wenig wahrscheinlich. IX. Sitzung (Jahresversammlung) am 13. März 1917. Zum Eintritte in den Verein meldet sich an: Herr Josef Rutzinger, Mitinhaber der Wagner’schen Buch- druckerei. Der 1. Schriftführer, Prof. Zehenter, teilte den nach- folgenden Jahresbericht mit: Über das 47. Vereinsjahr, das mit der heutigen Sitzung seinen Abschluß findet, sei das Folgende mitgeteilt: Sitzungen fanden 9 statt, in welchen der Reihe nach von den Hr. Prof. Krüse, v. Lerch, v. Schweidler, Fischer, v. Schumacher, Steuer, Lode, v. Brücke und Hofrat Pommer Vorträge gehalten wurden. Dieselben waren von Demonstrationen begleitet, fanden allseitiges Interesse und ist es nur eine angenehme Pflicht des Be- richterstatters, den Vortragenden im Namen des Vereines nochmals den besten Dank für ihre Bemühungen aus- zudrücken, Ausschußsitzungen zur Erledigung von Vereins- angelegenheiten fanden 2 statt. Der Tauschverkehr wurde innerhalb der verbün- deten und neutralen Staaten so gut als möglich aufrecht erhalten, von der Angabe genauer Daten muß aber heuer abgesehen werden. LVII Betreffs des XXXVI. Band. der Vereinsberichte, die Jahre 1914/1915, 1915/16 und 1916/17 umfassend, sind die Vorbereitungen zur Herausgabe im Gange. Die Ausgabe des Zeitschriftenverzeich- nisses mıuß auch heuer wieder verschoben werden, be- sonders mit Rücksicht auf eine notwendige nochmalige Durchsicht der Zeitschriften der Universitätsbibliothek und des Ferdinandeums und auf die gegenwärtig abnorm hohen Druckkosten, Die Zahl der Mitglieder beträgt 76, wovon 2 Ehren- mitglieder sind. Neu eingetreten sind erfreulicher Weise 10 Herren, durch Tod und Austritt verloren wir 9 Mitglieder, dar- unter einen der Gründer des Vereines, das Ehrenmitglied Hofrat Prof. Dr. Camill Heller. Eine im vergangenen Vereinsjahre eingeführte Neue- rung, der Beginn der Sitzungen um !/, 7 Uhr, statt wie früher um 7 Uhr, scheint sich bewährt zu haben. Zum Schlusse des Berichtes sei in erster Linie dem Ministerium f. K. u. U. für die Bewilligung einer Sub- vention zur Herausgabe der Vereinsberichte, dann den Hr. Institutsvorständen, besonders Prof. v. Schweidler, für die Überlassung ihrer Hörsäle für die Sitzungen und den Redaktionen der Innsbrucker Tagesblätter für Aufnahme der Tagesordnungen und Sitzungsberichte der beste Dank im Namen des Vereines ausgedrückt. Der Kassier, Prof. Dr. v. Dalla Torre, teilt den Be- richt über die Geldgebarung mit, aus dem hervorgeht, daB den Einnahmen von 3842°61 K Ausgaben in der Höhe von 100683 K gegenüberstehen, mithin ein Rest von 283578 K verbleibt, wozu außerdem noch 122803 ix in einem Sparkassenbuch kommen. Die Kassagebarung wurde von den Prof. Dr. Heider nnd. Prof. Dr. Steuer überprüft und richtig befunden. ' Hierauf folgte der Bericht zwecks Ernennung des Prof. Dr. Wilhelm Roux in Halle a,/S. zum Ehrenmitglied LVIII des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereines in Inns- bruck, vorgetragen vom Vorsitzenden Prof. Dr. Ipsen: Der Ausschuß hat in seiner Sitzung vom 27. Februar 1917 einstimmig beschlossen, der heutigen Jahresver- sammlung des Vereines den Antrag zur Beschlußfassung zu unterbreiten, Herrn Geh. Med.-Rat Univ.-Prof. Dr, Wilhelm Roux, Direktor des anatomischen Institutes zu Halle a/S. zum Ehrenmitglied des naturwis- senschaftlich-medizinischen Vereines in Inns- bruck zu ernennen. Zur Begründung dieses Antrages sei es mir gestattet, eine flüchtige Skizze in kurzen Strichen über die Tätigkeit Roux’, mit besonderer Be- rücksichtigung seines Wirkens in Innsbruck 1889—1895 zu entwerfen. Prof. Dr. Wilhelm Roux ist geb. am 9. Juni 1850 in Jena. Er entstammt einer französischen Emigranten- familie, welche mehrere Vertreter der bekannten Jenenser Universitätsfechtlehrer-Schule (Vater, Bruder) geliefert hat. Nach einer nur kurzen vorübergehenden, einjährigen Be- schäftisung als Assistent am hygienischen Institut zu Leipzig bei Frz. Hofmann wurde Roux Assistent am anatomischen Institut zu Breslau unter C. Hasse und habilitierte sich 1880 als Privatdozent für Anatomie. Die Antrittsvorlesung behandelte als Gegenstand: „Die gestaltenden Reaktionen des tieri- schen Organismus“. Der Inhalt dieses Habilitations- vortrages findet sich in erweitertem Umfang größtenteils in einigen Kapiteln seiner Schrift allgemeiner dargestellt, die er im Jahre 1881 unter dem Titel herausgab: „Der Kampf der Teile im Organismus“, „ein Beitrag zur Vervollständigung der mechanischen Zweck- mäßigkeitslehre“. Diese Arbeit, welche die Theorie der funktionellen Anpassung in ihrer Bedeutung für die formale Gestaltung beim organischen Geschehen in geist- reicher Weise entwickelt, erweckte allgemeines Aufsehen LIX und lenkte die Aufmerksamkeit bedeutender Gelehrter auf den jungen Breslauer Privatdozenten. Charles Darwin bezeichnet in einem Briefe an G. J. Romanes vom Jahre 1881 die Schrift Roux’ als „das bedeutungsvollste Buch über Entwicklung, welches seit einiger Zeit erschienen ist“. Ernst Haeckel, der berühmte Jenenser Zoologe, sagt in seinem bekannten Werke: „Die natürliche Schöpfungsgeschichte“: „In unmittelbarem An- schlusse an die Erscheinungen der gehäuften oder kumu- lativen Anpassung und teilweise unter demselben Begriffe stehen die wichtigen Veränderungen der Organisation, welche neuerdings als „funktionelle Anpassungen“ von ’ W. Roux sehr eingehend und klar erläutert worden sind. Seine Schrift über: „Der Kampf der Teile im Or- ganismus* ist eines der wichtigsten neueren Erzeug- nisse der umfangreichen darwinistischen Literatur“, — Weiter sagt Haeckel nach Erörterung der Bedeutung des Einflusses der Gestaltung der Formbestandteile beim Einzelwesen für die Umbildung dieser letzteren zum Ge- samtergebnis aus der besonderen Entwicklung aller ihrer Bestandteile: „Darwin ist auf diese elementaren Struktur- Umbildungen nicht näher eingegungen. Die erste um- fassende Darstellung und kritische Beleuchtung derselben hat 1881 Prof. Wilhelm Roux in Breslau gegeben in seinem ausgezeichneten Werke: „Der Kampf der Teile im Organismus, ein Beitrag zur Vervollständigung der mechanischen Zweckmäßigkeitslehre“. Ich halte diese Schrift für einen der wichtigsten Beiträge zur Entwick- lungslehre, welche seit Darwins Hauptwerk (1859) er- schienen ist und für eine der wesentlichsten Ergänzun- gen der Selektions-Theorie“. William Marshall, der bekannte Leipziger Zoo- loge, urteilt im Zoolog. Jahresbericht für 1881 von der Schrift Roux’: „Ein merkwürdiges Buch von bedeutender Tragweite, das sich in gewissem Sinne zur Deszendenz- LX Theorie ähnlich verhält wie Virchows Cellularpa- thologie zur Pathologie!* Demselben Gedanken gibt auch Haeckel Ausdruck, wenn er sagt: „Man könnte demnach die Zuchtwahl der Zellen, wie sie nach Roux überall in den Geweben stattfindet, auch als Cellular- selektion bezeichnen im Gegensatz zur Personalselektion, wie sie Darwin zuerst zwischen den selbständigen Ein- zelwesen nachgewiesen hat“, Gleich anerkennend. haben sich über Roux’ Arbeit geäußert Hugo Spitzer „Beiträge zur Deszen- denzlehre und zur Methodologie der Natur- wissenschaft“, A. Riehl „Der philosophische Kritizismus und seine Bedeutung für die po- sitive Wissenschaft“, Wilhelm v. Reichenau „Über den Ursprung der sekundären männ- lichen Geschlechtscharaktere insbesonders bei den Blatthornkäfern“, Aug. Weismann in seinen Schriften über „Die Vererbung und das Keim- plasma“, Julius Wolff „Über das Gesetz der Transformation der Knochen“ und viele andere. Die verschiedensten Zweige der Medizin haben aus dieser bedeutungsvollen Arbeit Roux’ Anregung und Befruch- tung gefunden, so z. B. die pathologische Anatomie und Immunitätslehre und insbesonders die Ortho- pädie, welch’ letztere in den Ergebnissen Roux’ die Grundlagen eines wissenschaftlichen orthopädischen Vor- gehens findet. Roux sagt: „Denn nur, wenn man die „gestaltenden Reaktionen“ jedes an der Deformität einer Körpergegend beteiligten Gewebes so bei Verkrümmungen der Wirbelsäule die Reaktion des sie zusammeusetzenden Knochen-, Knorpel- und Bindegewebes und dazu noch des sie beeinflußenden Muskelgewebes kennt, kann all- mählich der Übergang von der rohen Empirie zu einem auf Verständnis der Vorgänge beruhenden Handeln ge- macht werden“, „Die Lehre von der funktionellen An- passung ist die wissenschaftliche Grundlage der Ortho- LX] pädie, denn letztere muß in erster Linie „funktionelle Orthopädie“ sein“. Diese Wege der kausalen Morphologie hat mit Erfolg für Zwecke praktischen ärztlichen Han- dels ganz besonders Julius Wolff betreten. Die Be- deutung der funktionellen Anpassung im Sinne Roux’ für die pathologische Anatomie (G. Pommer, Die chronische deformierende Gelenksentzündung (Arthritis deformans) vom Standpunkte der neuzeitlichen Forschung aus. Vortrag. Sitzungs- bericht des naturw.-mediz. Vereines zu Innsbruck. Bd. 35 1914, S. 1—36) und zuletzt besonders für die Pathologie der Knochenbrüche hat uns Herr Hofrat Prof. Pommer in äußerst lehrreicher und überzeugender Weise an der Hand von Projektionsbildern im Anschlusse an eine kli- nische Demonstration des Herrn Dr. Mitterstiller in der wissenschaftlichen Ärztegesellschaft im letzten Jahre (SitZung 17. November 1916, G. Pommer, Zur Kennt- nis der mikroskopischen Befunde bei Pseudo- arthrose) vorgeführt und damit die große Bedeutung der durch Wilhelm Roux erschlossenen Tatsachen der formalen Gestaltung für den praktischen Arzt hinsichtlich der Zweckmäßigkeit chirurgischer Eingriffe bewiesen. „Pflüger. (Die teleologische Mechanik der lebendigen Natur. Archiv 1877, Bd. 15, S. 57—103) hatte sein „Gesetz der teleologischen Mechanik“ oder kurz das- „teleologische Kausalgesetz* in geistvoller Weise als Tatsache in mehreren Sätzen zusammengefaßt (Pflügers Archiv Bd. 15, S. 76 und 77) und ausgesprochen, daß „die Ursache jedes Bedürfnisses eines leben- digen Wesens zugleich die Ursache der Be- friedigung dieses Bedürfnisses, sei“ und weiter hinzugefügt: „I. Wenn das Bedürfnis nur einem bestimmten Organe zukommt, dann veranlaßt dieses Organ allein die Befriedigung‘. — „II. Wenn dasselbe Bedürfnis vielen Organen gleichzeitig zukommt, dann veranlaßt sehr LXI häufig nur ein Organ die Befriedigung aller“, „Danach war Pflüger“ — nach Roux — „nahe daran, die regulatorische Selbstgestaltung als wesentlichste Eigen- schaft des organischen Lebens, als die Dauer allein ver- bürgend, zu erkennen“. Erst Koux hat die Gesetzmäßig- keit kausal abzuleiten und mechanisch zu erklären ver- sucht, und es damit seines anscheinend metaphysischen d. i. übersinnlichen Charakters entkleidet. Pflüger hatte noch mit Verzicht auf eine Deutung geschlossen: „Wie diese teleologische Mechanik entstanden ist, bleibt eines der höchsten und dunkelsten Probleme“, Im Gegensatz dazu sieht Roux in der „Fähigkeit des Zell-Protoplasmas der verschiedenen Gewebe, durch einen funktionellen Reiz nicht bloß zu einer ganz spezifischen Tätigkeit, sondern auch zur Assimilierung d. i, Bildung entsprechender Sub- stanz, zum Aufbau, zum Ersatz und zur Uberkompensa- tion des Verbrauchten angeregt zu werden, jene Qualität, welche das Prinzip der funktionellen Selbstgestaltung des Zweckmäßigen d. i. Dauerfähigen in sich schließt“, und erblickt bei „genügendem Zusammenwirken der funktio- nellen Reize in den gestaltenden funktionellen Korrela- tionen ein Prinzip zweckmäßiger, d. i. die Dauerfähigkeit des Individuums erhöhender Beeinflußungen der Organe untereinander gegeben, welches die direkte Anpassung des Individuums an neue Verhältnisse ausreichend und zwar mechanisch erklärt und zugleich, soweit es von dem Willen in Tätigkeit versetzt ist, wirklich Teleologisches das ist Zweckmäßiges schafft“. Die funktionelle Anpassung stellt somit das Prinzip der direkten Selbstgestaltung des Zweckmäßigen dar. Roux findet in der Selbstgestaltung (Selbstregula- tion) bei allen Verrichtungen und Überkompensation (Ausgleich) im Ersatz des Verbrauchten neben der Assi- milation (Anpassung) die wesentlichsten allgemeinen Eigen- schaften des organischen Geschehens. LXIIl Eduard Friedrich Weber ,Uber die Lingen- verhältnisse der Fleischfasern der Muskeln im allgemeinen, 1851“ hatte durch Messungen festgestellt, daß den Muskeln eine „funktionell“ bestimmte Länge zu- komme. Adolf Fick „Über die Längenverhält- nisse der Skelettmuskelfasern, nach der Inau- guralabhandlung des Dr. Gubler, Zürich 1860, Adolf Fick’s Gesammelte Schriften, I, Bd, 8. 444 bis 455. Würzburg, Stahelsche Verlags-Anstalt, 1903* äußerte als erster den Gedanken, daß die Muskeln einer wirklichen Selbstregulation ihrer Länge im Sinne des Weberschen Gesetzes fähig seien und entwickelte „die den Auffasungen der damaligen Zeit weit vorauseilende geniale Idee, daß das durch das Webersche Gesetz bestimmte Verhältnis zwischen größter und kleinster Länge der Skelettmuskeln nicht im organischen Bildungsplan un- mittelbar, sondern in den Gesetzen der Ernährung be- gründet sei“, A. Fick und Gubler versuchten einerseits durch genauere Wiederholung der Weberschen Messungen die Selbstregulation der Muskellänge in normalen Verhält- nissen zu beweisen, indem sie dartaten, daß innerhalb jedes Muskels alle Faserbündel trotz großer Schwankungen ihrer absoluten Länge dieselbe relative Länge im Sinne des Weberschen Gesetzes haben, anderseits waren sie be- strebt, durch Messungen der Muskellänge von vier Kin- dern verschiedenen Alters nach der Geburt und eines siebenmonatigen Fötus zu ermitteln, daß ein Ausgleich der durch Raumbeengung im Mutterleib gegebenen Hal- tung der Gliedmassen der Frucht nach der Geburt ein- trete. Bei Messungen an vorzeitig geborener Frucht mußten sich die Muskeln als relativ zu kurz erweisen, und durch Übung nach der Geburt erst an nötiger Länge gewinnen. Roux „Über die Selbstregulation der morphologischen Länge der Skelettmuskeln des Menschen“ hat diese Untersuchungen an einem LXIV größeren Beobachtungsmaterial wiederholt und unter An- wendung einer besonderen Untersuchungstechnik und durch Ausdehnung der Untersuchungen auf Muskelvarie- täten das Webersche Gesetz von der Konstanz der funktionellen Muskellänge bestätigt gefunden. Während aber Adolf Fick die Meinung vertritt, daß „die Ernährung der Muskelfaser durch ihre Funktion mit- bedingt ist“ und vermutungsweise ausspricht, daß „die Masse, die ein Muskel in einem gegebenen Augenblicke hat, abhängig ist von der Arbeit, welche er bis zu diesem Augenblicke geleistet hat, dergestalt, daß die Maße mit wachsender Arbeit wächst, und den beiden Faktoren der Arbeit: Kraft und Weg, die beiden Faktoren der Maßen- zunahme: Dickenwachstum und Längenwachstum ent- sprechen‘, konnte Roux „die Tatsache der direkten morphologischen Anpassung der Muskellänge und -Dicke an dauernde Änderungen ihrer funktionellen Beanspru- chung“ feststellen und vermochte sonach das Gesetz „der dimensionalen Beschränkung“ der Aktivitätshypertrophie und der Inaktivitätsatrophie auf die allem in ihrer Funktionsgröße alterierten Dimensionen der Muskeln ab- zuleiten“. Aus den Untersuchungen Roux’ ergibt sich, daß „ein Muskel, welcher zu einer über dem physiologi- schen Mittel von Kraftgröße pro Querschnittseinheit und von prozentischer Verkürzungsgröße verwendet wird, nicht bloß zur Funktion, sondern auch zu weiterer Fleisch- prismenbildung angeregt wird“. „So gerät die Bildung der Muskelmaße nicht wie bei Fick in Abhängigkeit von der Summe der Leistung sondern von der Intensität der- selben; an die Stelle der ,sukzessiven* Leistung tritt die „gleichzeitige Leistung‘. Auch diese wichtigen Ergebnisse Roux’ von schein- bar mehr theoretischem Interesse sind dazu berufen, bei den nach Hunderttausenden zählenden. Kriegsbeschädigten mit verkrüppelten und versteiften Gliedmassen aus dem gegenwärtigen furchtbaren Völkerringen fruchtbringende LXV praktische Nutzanwendung zu finden (Fick Rudolf, Muskelmechanische Bemerkungen. Wiener kli- nische Wochenschrift 1915, Nr. 19). In einer Arbeit: „Beschreibung und Erläute- rung einer knöchernen Kniegelenksankylose* fand Roux durch die weitere Ausgestaltung der Ergeb- nisse Wolffs innige Beziehungen zwischen funktioneller Gestalt und funktioneller Struktur des Knochengewebes, und formulierte das Gesetz, daß „die normalen Knochen des Erwachsenen zugleich mit ihrer funktionellen Struktur auch eine funktionelle Gestalt haben“. „Mit diesem Ge- setz der funktionellen Gestalt im Verein mit dem der funktionellen Struktur ist nach Roux erst die vorhan- dene Zweckmäßigkeit unserer Knochen vollkommen be- zeichnet“. Roux hat in seinen zahlreichen Arbeiten die bündige Forderung nach kausaler Beurteilung allen sichtbaren Entwickelungsgeschehens im organischen Leben mit Ge- schick konsequent in die Tat umgesetzt und damit die breitesten Grundlagen für sein Verständnis z. T. selbst geschaffen. In Würdigung der von Roux eingeschlage- nen Arbeitsrichtung wurde ihm in Breslau von der kgl. preuß. Unterrichtsverwaltung unter v. Gosslers Leitung ein eigenes Institut für experimentelle Embryologie und Entwickelungsmechanik gegründet, welches er, im Jahre 1889 durch Gautsch nach Innsbruck als Ordinarius für deskriptive Anatomie berufen, mit der Leitung des neu errichteten und räumlich großzügig ausgebauten ana- tomischen Institutes unserer Universität vertauschte. In einer geistvoll angelegten Antritts- und Eröffnungs- vorlesung am 12. November 1889 im Beisein des dama- ligen Unterrichtsministers von Gautsch, dessen kraftvoller Initiative die Innsbrucker medizinische Fakultät ihre ausgestaltende Erweiterung und Vervollstandigung verdankt, entwickelte Roux die Wege und Ziele der von ihm begründeten Lehre der Entwickelungsmechanik als Naturw.-med. Verein 1917. vi En fy A $2 “ue JV @ hb > > LXVI eines wichtigen Hilfsmittels zur Erforschung der Ursachen des organischen Geschehens durch breitere Anwendung und Einführung des analytischen Experimentes in die Embryologie bei gleichzeitigem ausdrücklichen Betone der Notwendigkeit ausschließlichen strengen analytischen Denkens des Untersuchers. Dieser Arbeitsrichtung ent- sprechen auch die folgenden Publikationen Roux’, von denen die Berichte unseres Vereines zwei im Jahre 1891/92 und 1892/93 bringen. Im Berichte des naturw.-mediz. Vereines 1891/1892 (XX. Jahrg.) finden wir einen ausführlichen Eigenbericht: „Beitrag sechs zur Entwickelungsmechanik des Embryo“. „Über die morphologische Polarisation von Eiern und Embryonen durch den elektrischen Strom, sowie über die Wirkung des elektri- schen Stromes auf die Richtung der ersten Teilung des Eies. (Nach den Veröffentlichungen in den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften in Wien. Mathem.-naturw. Klasse. Bd, 101, Abtlg. 1, Jänner 1892, S. 26—255, 3 Tafeln.) Roux stellt an Froscheiern, Embryonen schon äußer- lich vorhandene, polar lokalisierte, sichtbare strukturelle Veränderungen durch den elektrischen Strom fest und bezeichnet diesen Vorgang als „morphologische“ Polari- sation im Gegensatz zur unsichtbaren inneren Polarisation Peltiers, welche im ganzen Bereiche der durchflossenen Strecke organisierter Gebilde stattfindet. In einer weite- ren Versuchsreihe an flüssigen, halbflüssigen und festen anorganischen Körpern werden die ursächlichen Verhält- nisse der an den lebenden Objekten beobachteten mannig- faltigen Lokalisationen der Reaktionen ermittelt. Weiters dienen besondere Versuche dazu, über die Ursache der Spezial-Polarisation des ganzen Eies Aufschluß zu geben. Der Bericht unseres Vereines 1892/1893 (XXI. Jg.) enthält eine Notiz Roux’: „Über die Selbstordnung der Furchungszellen“ in drei kurzen Mittei- LXVIl lungen. Roux berichtet hier über Beobachtungen an isolierten Zellen der lebenden Blastula nnd Gastrula, z. T. auch Morula des braunen Frosches, wobei sich die iso- lierten Zellen zur Kugelgestalt runden, sich nähern, be- rühren und schließlich nach kurzer Zeit die Berührungs- punkte vergrößern. Die geschilderte Annäherung wird als chemotropischer Natur gedeutet und erkannt, daß die Furchungszellen sich zumeist in hohem Maße positiv chemotropisch zueinander verhalten und zwar die pig- menthaltigen und pigmentloseu Zellen unterschiedslos. Darnach dürfte nach Roux der Chemotropismus als ein wichtiges gestaltendes Prinzip der Ontogenese aufzu- fassen sein. Im Herbst 1395 verließ Roux Innsbruck und folgte einer Berufung nach Halle a,/S. als Professor für Anatomie und Direktor des anatomischen Institutes, wo er noch gegenwärtig eine gleich reiche Tätigkeit als Lehrer und Forscher entfaltet. Noch während seines Aufenthaltes in Innsbruck vereinigte er seine zahlreichen, zerstreut in den verschiedensten Zeitschriften veröffentlichten Arbeiten in zwei umfänglichen Bänden unter dem Titel: „Gesam- melte Abhandlungen über Entwickelungs- Mechanik der Organismen“, bei Engelmann 1895 erschienen. Als Sammelstelle der durch Roux’ For- schungen angeregten und allmählich mehr und mehr anwachsenden Literatur gründete Roux noch in Inns- bruck das „Archiv für Entwickelungsmechanik der Organismen“, dessen erster Band im Jahre 1895 mit einer ausführlichen Einleitung des Herausgebers die Aufgabe des neuen Archives scharf umzeichnete. Hier bezeichnet Roux „Die Entwickelungsmechanik oder kausale Morphologie der Organismen als die Lehre von den Ursachen ‘der organischen Gestaltungen“. „Nur der Kausalität unterstehendes Geschehen ist erforschbar, daher kann es allein Gegen- Ve LXVIII stand einer exakten Lehre sein“. Dies ist der Grund- gedanke der erschöpfenden Einführung. Bis zum Augenblicke sind 42 Bände des Archives für Entwickelungsmechanik erschienen, wohl ein voll- giltiger Beweis für die Notwendigkeit und Zweckmäßig- keit der Schaffung der literarischen Sammelstelle im Sinne Roux’, | Roux zählt unbestritten gegenwärtig zu den scharf- sinnigsten, geistvollsten, literarisch fruchtbarsten und er- folgreichsten lebenden Anatomen Deutschlands und der ganzen Kulturwelt. Er ist ein selten kritisch geschulter, streng sichtender Kopf mit der ausgesprochenen Neigung, nur auf Grund sachlicher Forschung tiefen Lebensfragen mit urteilsreifer Überlegung nachzugehen. Der Antrag des Ausschusses, Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Wilhelm Roux zum Ehrenmitglied des na- turwissenschaftlich-medizinischen Vereines in Innsbruck zu ernennen, scheint daher voll be- gründet. — Unser Verein ehrt sich selbst gleichzeitig durch die Prof. Wilhelm Roux zugedachte Ehrung. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Es erfolgt die Neuwahl des Ausschusses bei der die Prof. J. v. Brücke und v. Schumacher als Wahlüberprüfer wirkten; abgegeben wurden 19 Stimmzettel, als gewählt erscheinen: Vorstand: Prof. Dr. v. Lerch, Vorstandstell- vertreter: Prof. Dr. Ipsen, 1. Schriftführer: Prof. Zehenter, 9. Schriftführer: Prof. Dr. Loos, Kassier: Prof. Dr. v. Dalla Torre. Professor Dr. G. Pommer hielt hierauf einen Vortrag „Über einige ältere und neuere Knor- pel- und Knochenfragen‘“, wobei er im wesent- lichen Fragen ihres Baues und ihrer Abbau- und Umbau- vorgänge erörterte. Bei der einleitenden Kennzeichnung des Unterschiedes zwischen den Zell- und Zellhöhlenbefunden im Knorpel- und im Knochengewebe und bei der Darlegung ihres durch LXIX v. Ebner und Tillmanns aufgedeckten faserigen Grundsub- stanzbaues kamen, nebst anderen sogenannten Pseudo- strukturen, die vom Vortragenden am kindlichen Rippen- knorpel durch Alkoholeinwirkung und durch Anwendung basischer Färbungsmittel hervorgerufenen Befunde der „Zebrastreifen“, ferner auch die aut die Säurewirkung ge- wisser Aufbewahrungs- und Färbungsmittel zurückzufüh- renden ,v. Recklinghausen’schen Gitterfiguren* zur Be- sprechung, welch letztere irriger Weise als diagnostische Merkmale für Osteomalacie angesehen werden. Die Erörterung der Analogien, die bezüglich der Re- sorptionsformen zwischen den Abbauvorgängen des Knor- pels und Knochens bestehen, benützt der Vortragende zur Vorweisung der durch ihn seit 1885 bekanntgemachten Ent- stehungs-, Ausbildungs- und Cbliterationsbefunde echter Volkmann- v. Ebner’scher durchbohrender Knochenkanäle, Diese Befunde, die sich bei verschiedenen Knochenprozes- sen, besonders aber bei dem porotischen Schwunde der ver- dichteten Knochengebiete von Hyperostosen, an Amputa- tionsstumpfen usw. regelmäßig aufnehmen Jassen, stellen — gleichwie schon der grundlegende einschlägige Bericht v. Ebner’s (1875) über die durchbohrenden Gefäße in den wachsenden Knochen von Kindern und in Rinder- und Vogelknochen — das von Axhauson geleugnete Bestehen vaskulärer Resorption des Knochens außer allen Zweifel. Für den Knorpel erscheint diese Resorptionsform durch dessen Vaskularisationsbefunde unter physiologischen und verschiedenen pathologischen Verhältnissen zu einer be- kannten Tatsache gemacht. Im weiteren erörtert der Vortragende die bezüglich der Befunde vollständiger und unvollständiger lakunärer Resorption zwischen Knochen und Knorpel bestehenden “ Ähnlichkeiten und Unterschiede, wobei er die im seniien Gelenkknorpel und bei usurierender Arthritis deformans von Weichselbaum und von ihm selbst beschriebenen sog. chondroklastischen Lückenbildungen bespricht und auch LXX deren Vorkommen im Bereiche der Ranvier’schen Ossifi- kationsgruben feststellt. Bei schließlicher Erörterung der Umbauvorgänge des Knorpels und Knochens wurde der stets, auch unter physio- logischen Verhältnissen nachweisbaren und von J. Schaffer jetzt auch bei höheren und niederen Tierarten studierten Knorpelgrundsubstanzbildung aus „verdämmernden Zellen“ gedacht und die Übereinstimmung dieser Bilder mit den bei Arthritis deformans am Gelenkknorpel zu beobachten- den Befunden von Verdichtung, Hyalinisierung und Atrophie nachgewiesen, woraus die völlige Irrtümlichkeit der Be- hauptung Axhausen’s erheilt, daß kern-, bezw. zellose Knorpelgebiete als nekrotisch anzusehen seien. IV. Personalstand des Vereines. Vereinsleitung im Jahre 1914/15. Vorstand: Dr. Wilhelm Trendelenburg, k.k. Univ.- Professor. Vorstand-Stellvertreter: Dr. Egon R. v. Schweid- ler, k. k. Univ.-Professor. Schriftführer: J. Zehenter, k. k. Univ.-Professor und Dr. J. Loos, k. k. Univ.-Professor. Kassier: Dr. K.v. Dalla Torre. k. k, Univ.-Professor. Vereinsleitung im Jahre 1915/16. Vorstand: Dr. Karl Hopfgartner, k. k. Univ.- Professor. Vorstand-Stellvertreter: Dr. Wilhelm Trende- lenburg, k. k. Univ.-Professor. Schriftführer: J. Zehenter, k. k. Univ.-Professor und Dr. J. Loos, k. k. Univ.-Professor. Kassier: Dr. K. v. Dalla Torre, k. k. Univ.-Professor. Vereinsleitung im Jahre 1916/17. Vorstand: Dr. Karl Ipsen, k. k. Univ.-Professor. Vorstand-Stellvertreter: Dr. Karl Hopfgartner, k. k. Univ.-Professor. Schriftführer; J. Zehenter, k. k. Univ.-Professor und Dr. J. Loos, k. k. Univ.-Professor. Kassier: Dr. K.v. Dalla Torre, k. k. Univ.-Professor, LXXI Mitglieder am Schlusse des Vereinsjahres 1916/17). A. Ehrenmitglieder: Pfaundler Leopold v. Dr., k. k. Hofrat und Univ.-Professor in Graz. Matouschek F., k. k. Professor in Wien, Roux W. Dr., Geheimrat und Univ.-Professor in Halle a./S., Direktor des anatomischen Institutes. B. Ordentliche Mitglieder: Bayer Gustav Dr., k. k. Univ.-Professor. Blaas Josef Dr., k. k. Univ.-Professor. Brücke Ernst v. Dr., k. k. Univ.-Professor. Brunner Karl Dr., k. k. Univ.-Professor. Ceipek Leopold Edler v. Dr., k. k. Oberbezirksarzt. Dalla Torre Karl v. Dr., k. k. Univ.-Professor. Dantscher Viktor Ritter v. Kollesberg Dr., k. k. Univ.- Professor ın Graz, Dinkhauser Josef Dr., k. k. Gymnasial-Professor. Duregger Wilhelm Dr., Adjunkt an der k. k. Lebensmittel- untersuchungsstation. Enzenberg Graf Georg Sieghart. Exner Felix Dr., k. k. Univ.-Professor und Direktor der meteorolog. Zentralanstalt in Wien. Fick Rudolf Dr., Geheimer Medizinalrat u. Univ.-Professor in Berlin, Direktor des anatomischen Institutes. Fischer Hans Dr.. k. k. Univ.-Professor. Fischer Karl, Apotheker. Ganner Ferdinand Dr., prakt. Arzt. Greil Alfred Dr., k. k. Univ.-Professor, Gschnitzer Friedrich, k. k. Oberrealschul-Direktor. Haberer Hans, Edler v. Kremshohenstein Dr., k. k. Univ.- Professor. Haberlandt Ludwig Dr., Privatdozent und Assistent am physiologischen Institute. 1) Diejenigen P. T. Mitglieder, bei denen der Wohnort nicht angegeben ist, wohnen in Innsbruck. LXXIII Hammerl Hermann Dr., k. k. Univ.-Professor. Hatheyer Franz, S. J. Heider Karl Dr., k. k. Univ.-Professor, Heinricher Emil Dr., k. k. Hofrat und Univ.-Professor. Herrenschwand Friedrich R. v. Dr. Privatdozent und Assistent an der Augenklinik, Herzog Heinrich Dr., k. k. Univ.-Professor. Heß Eugen, Mag. pharm. und Assistent am pharmakalog. Institute. Hillebrand Franz Dr., k. k, Univ.-Professor. Höfel Bernard, Juwelier. Hopfgartner Karl Dr., k. k. Univ.-Professor. Ipsen Karl Dr., k, k. Univ.-Prof. und Ober-Sanitätsrat, Kofler Alfons Dr., prakt. Arzt. Krüse Karl Dr., k. k. Prof. a. d. Lehrerbildungsanstalt. Lamprecht Josef Dr., k. k. Oberbezirksarzt. Lanner Alois Dr., k. k. Oberrealschul-Professor uud k. k. Regierungsrat. Lerch Friedrich, Edler vy, Dr., k. k, Univ.-Professor, Lieber Georg Diethelm Dr., Assistent an der k, k. Lebens- mitteluntersuchungsstation. Lode Alois Dr., k. k. Univ.-Prof. und Ober-Sanitätsrat. Loewit Moritz Dr., k. k. Univ.-Professor, Loos Johann Dr., k. k. Univ.-Professor, Mader Hermann Dr., prakt. Arzt. Malfatti Hans Dr., k. k. Univ.-Professor. Mathes Paul Dr., k. k. Univ.-Professor. Mayer Karl Dr., k. k, Univ.-Professor. Mayrhofer Bernhard Dr., k. k. Univ.-Professor. Meller Josef Dr., k. k. Univ.-Professor, Merk Ludwig Dr., k. k. Univ.-Professor. Molitoris Hans Dr., Assistent am Institute für gerichtliche Medizin. Mühleisen Richard, Apotheker, Nevinny Josef Dr., k. k, Univ.-Professor. Oellacher Guido, Apotheker. EX KT. Pesendorfer Hermann Dr., Advokat. Pommer Gustav Dr., k. k. Hofrat und Univ.-Professor, Posselt Adolf Dr., k. k. Univ.-Professor. Prey Adalbert Dr., k. k. Univ.-Professor in Prag. Radakovié Michael Dr., k. k. Univ.-Professor in Graz. Rutzinger Josef, Mitinhaber der Wagner’scher k. k. Univ.- Buchdruckerei. Sander Bruno, Dr., Privatdozent und Assistent an der k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien. Schumacher Sigmund v. Dr., k. k. Univ.-Professor. Schweidler Egon, Ritter v. Dr., k. k. Univ.-Professor. Sperlich Adolf Dr., k. k. Univ.-Professor und Professor an der Lehrerbildungsanstalt. Stainer Karl Dr., Gemeindearzt in Wattens bei Schwaz. Steuer Adolf Dr., k. k. Univ.-Professor. Stiny Josef Dr., k. k. Forstinspektionskommissär. Tagger Josef Dr., Assistent am physikal. Institute, Torggler Franz Dr., k. k. Professor in Klagenfurt. Tumlirz Ottokar Dr., k. k. Univ.-Professor. Wagner Adolf Dr., k. k. Univ.-Professor. Waldner Franz Dr., Sanıtätsrat u. kais. Rat. Wieser Franz, Ritter v. Dr., k. k. Hofrat und Univ.- Professor. Winkler Anton Dr., Advokat, Winkler Josef Dr., Advokat. Wunderer Johann Dr., prakt. Arzt in Lienz. Zehenter Josef, k. k. Univ.-Professor und k, k. Schulrat. Zindler Konrad Dr., k. k. Univ.-Professor, V. Verzeichnis der Akademien, Gesellschaften, Institute und Redaktionen, mit denen der naturwissenschaftlich-medizinische Verein in Tauschverbindung steht, sowie der durch dieselben erhaltenen Publikationen. (Kleine Lücken wurden nicht berücksichtigt). Agram (Zagreb): Societas Historico- Naturalis Croatica, Glasnik. Bd. I—XXVIII (1916). Albany: New-York State Museum Report XLIV—XLVII. Augsburg: Naturwissenschaftl. Verein für Schwaben und Neuburg. Berichte. Jahrgang XXI—XLI (1913). Basel; Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen. Bd. IV, V, VII-XXVI (1916). Bautzen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. Sitzungs- ber. u. Abhandl. 1896/97, 1906—1915. Bayreuth: Bericht des naturwissensch. Vereins, 1. Heft (1911). Bergen: Museum; Aarsberetning u. Aarsbog 1883—1916. — Meeresfauna, Nr. 2 und 3. — Skrifter I. Bd. II. Bd. 1. (1912). Berlin: Königl. preussische Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte 1882—1916. — Botanischer Verein fiir die Provinz Brandenburg. Verhandlungen X—XXX; XXXI—LVII (1915). — Medizinische Gesellschaft. Verhandlungen XX— XLVI (1915). LXXVI Berlin: Gesellschaft naturforschender Freunde. Sitzungsber. 1880—1916. — Redaktion der deutschen Medizinal-Zeitung. a) Wo- chenschrift Bd. III (1882) — Bd. VII (1889); Bd. XII (1891) —XXVII (1906) Nr. 1—10; b) Karzinom- literatur Bd. III u. IV; c) Monatsschrift für ortho- pädische Chirurgie. Jahrg. IV u. V.; d) Hygienische Blätter, I — Maturae Novitates. 1891—1914. Bern: Naturforschende Gesellschaft. Mitteilungen. 1874 bis 191»: Bistritz (Siebenbürgen): Gewerbeschule. Jahresbericht VI bis XL (1915). Bonn: Naturhistorischer Verein der preuß. Rheinlande und Westfalens und des Regierungsbezirkes Osnabrück. Verhandlungen XXVIII—LXX (1913). —- Niederrheinische Gesellschaft f. Natur- u. Heilkunde, Sitzungsberichte 13895 —1912. Bordeaux: Societe des sciences physiques et naturelles, a) Mémoires Ser. I. Tome 1; Ser. I. Tome 1—5; Ser. III. Tome. 1—5; Ser. IV. Tome 1-5: Ser. VW. -Domesi —5; Ser. VI. Tome 1—5: b) Observ. pluviom. 1891 bis 1909; c) Procés verb. 189495 —1911/12. Boston: Tuft’s College (Massachusetts). Studies. I—VIII. New. Ser. Vol. II. 1, 2 u. 3 (1909); Vol. III 4. Heft (1914). Braunschweig: Verein für Naturkunde. Jahresbericht 1879 bis 1913 (XVII). Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen Bd. I—XXIII (1914). Bremerhafen: Für die Heimat — aus der Heimat, 1898, 1906. Neue Serie 1908. Breslau: Verein für schlesische Insektenkunde. Zeitschrift für Entomologie. Neue Folge. Heft I—XXXIII, Jahres- heft I (1908)—IX (1916). — Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Jahresbericht. Jahrg. XLVIJI—XC (1912). LXXVII Brooklin: Cold Spring Harbor Monographs, 1—7 (1909). Brünn: Klub für Naturkunde (Sektion des Lehrervereines.) Bericht I—IX (1909). — Naturforschender Verein. a) Verhandlungen. XI bis LUI (1915). b) Metereol. Bericht 1V—XXX (1916). Brüssel: Société entomologique de Belgique. Annales XXI—LVII (1913). — Société zoologique et malacologique de Belgique. a) Procés verbaux des séances, [—XXX1; b) Bul- letins: Tome I—VII. c) Annales XLVI (1912). Budapest: Ungarisches Nationalmuseum: , Naturhistorische Hefte“ (Termeszetrajzi Füzetek). Jahrgang I—XXYV., Neue Folge. Annales musei hungarici I—XIV (1916). — Königl. Ungarische naturwissenschaftl. Gesellschaft, a) Berichte. I—XXIX (1913). b) Aquila, Jahrg. I-—XIX (1912). Buenos-Aires: Museo nacional. a) Anal. II], IV—XV, XXIV (1913). b) Comunicae. 1. — Deutsch-akadem. Vereinigung. Veröffentlichungen, Bd. I. Heft 1—8. Cassel: Verein für Naturkunde. Abhandl. und Bericht. Jahrg. XXVI— LXXVII-LXXX (1912/16). Chapel-Hill: Journal of the Elisha Mitchell Scientific Society. Jahrg. I—XXX (1915). Chemnitz; Naturwissenschaftl. Gesellschaft, Bericht I—X VIII (1912). Christiania: Beretning om Sundhedstilstanden og Medicinal- forholome i Norge (Norges officielle Statistik). 1874—1876, 1877; Reihe III und IV, Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubiindens, Jahres- bericht, Jahrg. XV—LVI (1916). Cineinnati: "Lloyd Library. Bulletin. Reprod. bis 1914. Columbus: Ohio States Univ. Bull. XII—XII (1908|09). _ Cordoba (Republica Argentina:) Academia nacional des sciencias, Boletin II— XIX (1911). LXXVII (refeld: ‘verein für naturwisseuschaftliches Sammelwesen. Jahresber. 1895/96, 1909, 1910, 1913. Danzig: Naturforschende Gesellschaft, Schriften, Neue Folge, I—XIV, 2. Heft (1916), — Berichte des botanisch-zoologischen Vereines für Westpreußen XXXV.—XXXVII. Bd. (1913/15). Darmstadt: Verein f. Erdkunde. Notizblatt I—XXXVI (1916). Dorpat (Jurjew): Naturforscher-Gesellschaft. a) Sitzungsber. I—XXI (1913). b) Schriften I—XXI, (1913). c) Arch. Ser. I, 7—9; Ser. I, 7—13, 1. Dresden: Naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis. Sitzungs- berichte 1871—1915. — Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Jahresber, 1869—1915. Dublin: Royal Society. a) Scient. Proc. XIV. Bd., b) Trans, I—IX; ce) Econ. Proc. Vol. II. Pars 2—7 (1912). — Royal Irish Academy. a) Proc. I—VII; b) Trans, XXIX— XXX. Edinburg: Geological Society. Trans, II—X, 1 (1912). Elberfeld: Naturwissenschaftl. Gesellschaft: Jahresber. I bis XIV (1913). Erlangen: Physikalisch - medizinische Societät. Sitzungs- berichte VII—XLVII (1915). Fiume: Naturwissenschaftl. Klub. Mitteil. 1896—1904. 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Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde Berichte IX—XXXIV, Med. III-VIII, Naturw. I—VI (1916). “örlitz: Naturforschende Gesellschaft. Abhandlungen XV bis XXXI (1911). «öteborg: Kgl. Vetenskap-och Vitterhets Samhälles Hand- lingar. IV. Folge, 1—13 (1910). “öttingen: Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften, a) Nachrichten. Math. phys. Klasse 1894—1915; b) Geschäftl. Mitteil. 1894—1915. Graz: Verein der Ärzte in Steiermark, Mitteilungen Jahrg. XII—LIII (1916). — Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark, Mit- teilungen. Jahrg. 1875—1915, LII. Bd. Greifswald: Naturwissenschattlicher Verein für Neuvor- pommern und Rügen. Mitteilungen. Jahrg. VIII bis XLIV (1912). — Geographische Gesellschaft. a) Jahresber. I—XV (1915). b) Bericht über 1882—1897. Giistrow: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv Bd. LI-LXX (1916). Halle a. 8.: K. Leopold.-Carolinische deutsche Akademie der Naturforscher. Leopoldina, Jahrg. VII—LI (1913). LXXX Halle a. $.: Verein für Erdkunde, Mitteilungen. Jahrg, 1877 bis 1909. XXXVII. Bd. (1913). — Naturforschende Gesellschaft. a) Bericht 1880—1892. b) Abhandlungen 19—25. Hamburg: Verein für naturwissenschaftl. Unterhaltung. Verhandlungen, Bd. I—XIV. Hanau: Bericht der Wetterauischen Gesellschaft 1903— 1910. Heidelberg: Naturhistorisch-medizinischer Verein. Verhand- lungen, neue Folge, I-XIH (1916). Helsingfors: Societas pro Fauna et Flora Fennica, a) Acta I—XXXVII (1914); Meddelanden I—XXXIX (1913). Hermannstadt: Verhandlungen und Mitteilungen des sieben- bürgischen Vereines fiir Naturwissenschaften. Bd. LVII (1908). Hof i. B.: Nord-oberfränkischer Verein für Natur-, Ge- schichts- und Landeskunde. Bericht I—VI (1913). Indianopolis: Proceedings of the Indiana Academy of Science, 1891—1912. Innsbruck: Ferdinandeum. Zeitschrift. Heft IX — LIX (1915): Jena: Geographische Gesellschaft für Thüringen. Mitteil. II—XXXII (1914). Karlsruhe: Naturwissenschaftlicher Verein. Verhandlungen. I—XXVI (1916). Kiel: Naturwissenschaftl. Verein für Schleswig - Holstein. Schriften. I—XV (1911), Heft 2, (1913). Klagenfurt: Naturhistorisches Landesmuseum in Kärnten. a) Jahrbuch. XII—XXVII (1909); b) Diagramme 1885—1900. c) Carinthia 1904—1915. Klausenburg: Medizinisch-naturwissenschaftliche Sektion des Siebenbürgischen Museumsvereins. Mitteilungen XII bis XXXIL Königsberg: Kgl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Schriften. XI—LI (1908). Kopenhagen: Mediciniske Selskabs. Förhandlingar 1893/94 bis 1915/16. LXXXI Kopenhagen: Oversigt over Videnskabernes Selskabs För- handlingar 1900—1916. Laibach: Krainischer Museal- Verein. a) Mitteilungen I bis XX; b) Izvestja II—XIX (1909). — Carniolia I—VII (1916). Landshut: Botanischer Verein. Berichte V—XIX (1911). Lausanne: Société Vaudoise des sciences naturelles. Bul- letin XLVIII, Nr. 190 (1916). Lawrence; Kansas Quarterly New Ser, Vol. VI, 2; VII, 3; Vol. XI. Leipzig: Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsberichte I bis XLI (1914). Liestal: Tätigkeitsbericht der naturforschenden Gesellschaft von Baselland 1900/01, 1902/03, 1904/06, 1907—11. Linz: Verein für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Jahresbericht. VI—XLI (1913). London: Royal Society. a) Proceedings Nr. 140—506, Serie A 507—620, Serie B 507—599. b) Report Malaria Committee 1—8. e) Evolution Committee I—V (1909). d) Sleepning sickness Commission I—Y. e) Obituary Notices I—IV. Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein für das Fürsten- tum Lüneburg. Jahreshefte II—XIX (1913). Lüttich (Liöge): Société royal des sciences. Mémoires Il. Ser. 120. II. Ser. IX. Bd. (1912). Luxembourg: Institut royal Grandducal, section des sciences naturelles, a) Publications XVI—XXVII; b) Archiv trim. 1906, I, 11, III (1908) — Soc. botanique, Rec. des Mem, et Trav, XIII—XVI. — Fauna, Verein Luxemburger Naturfreunde. Mit- teilungen, I—XYVI. — Bulletins mensuel I—VII (1913). Lyon: Société Linnéenne. Annales, nouvelle Série XX bis LXIX (1912). Naturw.-med. Verein 1917. VI LXXXI Madison: Wisconsin Academy, Transactions. IX—XVI, 2 Nr. 1—6 (1910). — Wisconsin Geological ad Natural History Survey. Bulletin I u. II. New Ser. I—II, Magdeburg: Abhandlung und Bericht des Museums für Naturwissenschaften und Heimatkunde Bd. II, Heft 1 (1912). Marburg (Preussen): Gesellschaft zur Beförderung der ge- samten Naturwissensch, Sitzungsber. 1881—1915. Mailand: Societa italiana di scienze naturali, Atti XIV bis LUI (1914); Memorie VII. Bd. 1. Heft (1910). Messina: Atti accad. Peloritana XVI—XXV (1913). Mexico: Istituto geologico, a) Parergones I, IV (1913); b) Boletin Nr. 25—30 (1913). — Sociedade geologico, Bolet. 1(1905)—V1(1909), Atlas, Milwaukee: Public. Museum. Report I, VII—XXVIII (1910); I. Bd. 1910—11. — Bulletin of the Wisconsin Nat. Hist. Soc, II—XII (1915). Minneapolis; Minnesota Academy of Natural Sciences, Bul- letin, Inu. IV; 25137 OO) ay ne ia): Missoula: Montana, Bull. Univers. WI—XLVIUI, LXI (1910), LXXVII (1913). Montevideo: Museo nacional, Anales IX— XXL. Moskau: Société imp. des naturalistes. Bulletin 1871 bis 1913; Memoires XVII. 2 (1912). München: Kgl. bayr. Akademie der Wissenschaften: Ma- them.-phys. Klasse. Sitzungsberichte 1871—1916. — Ärztlicher Verein, Sitzungsbr. XIX (1909)—XXV (1915). — Gesellschaft für Morphologie u. Physiologie. Sitzungs- berichte. Bd. I—XXIX (1913). — Bayerische botan. Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora. Berichte I—XV (1915). — Ornithologischer Verein. Jahresber. 1—XI (1913). LXXXIlI Münster: Westfälischer Provincialverein für Wissenschaft und Kunst. Jahresbericht. XLIV (1915/16). Norman, The state university of Oklahoma research Bulletin Det Ziad Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft. Abhandl. I—XX (1913), Jahresbericht 1882—1915, Mitteilungen I—V. Offenbach: Verein für Naturkunde. Bericht XVII—XLII, L, LI—LIII (1909—12). Qlmiitz:; Bericht der naturwissenschaftlichen Sektion des Vereines „botanischer Garten“. I. (1903—1905). II (1909), III (1910/12). Osnabrück: Naturwissenschaftlicher Verein, Jahresbericht I—XVII (1911). Padua: a) Societa Veneta-Trentina di scienze naturali. Atti I—XII; 2. Serie I-IV; b) Accademia ven.-trent.-istr, Atti I—IV, V (1908), IIT. Ser, I (1908), IV. (1911), V. (1912). VII (1914). Palermo: Circolo matematico, a) Rendiconti I—XXXIX (1914); b) Annuario 1914. Pari, Boletim do Museo Paraense. II—VI (1909). Paris: Société zoologique de la France. a) Bulletin I bis XXXVI (1912). Perugia: a) Accademia medico-chirurgica, Atti e Rendi- conti, [—XI; b) Ann. fac. med. II—VII (1907), VII, 4, Ser. IV. (1914). Philadelphia: Wagner Free Institute of Science. Trans-. actions. I—VII (1910), Heft 2 (1913). Portici: Rivista di Patologia vegetale. I—X, — Bolletino del Laboratorio Zoologico ete. III. Bd. (1909)—IX. Bd. (1915). Prag: Königl. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. a) Jahresbericht 1886—1915; b) Sitzungsberichte 1871—1915. — Naturhistorischer Verein „Lotos“. Jahrbuch. XX bis LXIV (1916). Vit LXXXIV Prag: Spolek chemikny Geskych (Ver. béhm, Chemiker). Listy chemické Jahrg. I—XXX, Regensburg: Kgl. bayer. botanische Gesellschaft. Denk- schriften. IV’—XII (1913). Reichenberg: Verein der Naturfreunde Mitteilungen, V—XLIN (1915). Rio de Janeiro: Museo national, Archivos, I—XVI, Rom: Reale Accademia dei Lincei. Atti II. Serie Vol. I—XI; IH Serie VI— VIII; IV. Serie I-VII. V. Serie I-XXII (1914). — Societa Romana per gli studi zoologici. Bolletino I—XVI; I—HII (1914). Rovereto: Accademia degli Agiati, Atti 1891—1914. Santiago: Deutsch - wissenschaftlicher Verein, Verhand- lungen I—VI, 3. Heft (1913). Sad Paulo: Revista do Museo Paulista Vol. JII— VII (1907). — Revista da Sociedade scientifica I—VII (1913). Schweizerische naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen. 1860— 1894. Sion (Wallis): Société Murithienne, Bulletin des travaux I—XXXVI (1912). Solothurn: Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft I (1900/02), II (1902/04), III (1904/06), IV (1914). Stavanger: Museum. Aarsberetning I—XXVI (1916). St. Louis, Mo.: Botanical Garden. Annual Report, I—XXII (1911); Annals I (1914). Stockholm: Entomologiska Föreningen. Entomologisk Tid- skrift I—XXXVIi (1916). St. Petersburg: Physikalisches Zentral-Observatorium. a) Annal. 1875—1908-und Suppl. b) Repertorium f. Meteorologie V—XVII mit Suppl. Strassburg: Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften des Ackerbaues und der Künste in Unter-Elsaß. Monatsber, XXXII—XLVI (1913). LXXX V Stuttgart: Verein fiir vaterländische Naturkunde in Wiirt- temberg. Jahreshefte XXXI—LXXII (1915). Thorn: Coppernicus-Verein fiir Wissenschaft und Kunst. Mitteilungen, IV—XXIV (1916). Trenesin: Naturwissenschaftlicher Verein des Trencsiner Comitates. Jahreshefte II—X XIII (1914). Trieste: Boiletino della associazione medica I—XI (1909). Troppau: Naturwissenschaftlicher Verein. Landwirtsehaft- liche Zeitschrift, Jahrgang IV, V. Mitteilungen Nr. 1—14. Ulm: Jahreshefte des Vereines für Mathematik und Natur- kunde X, XI, XII, XIII, XIV (1909), XVI (1913). Upsala: Societas Regia scientiarum. Nova Acta, VII bis XX IV. Ser Th (1909); (UL 913). Washington: American Microscopical Journal. Vol. XXI, XXII. — Smithsonian Institution. Annual Report 1872 bis 1912. | — United States National-Museum. Proc. XX, XXI. — United States Departement of Agriculture. a) Year- book 1896—1910. b) North-American Fauna Nr. 1—22. Wernigerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Schriften. I-XI. Weimar: Thüring. botan. Verein. Mitteilungen I-XXXII (1916). Wien: k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft, Verhand- lungen XXI—LXV (1916). — K. k. geologische Reichsanstalt, a) Verhandlungen 1865—1915; b) Jahrbuch XXI—LXIV (1914). — K. k. naturhistorisches Hofmuseum. Annalen I bis XXX (1916). — Verein zur Verbreitung naturwissenschaftl. Kennt- nisse. Schriften I--LV (1915). — Sektion für Naturkunde des österr, Touristenklubs. Mitteilungen I-XXVI (1915). LXXXVI Wien: Allgemeiner österreich. Apothekerverein. Zeitschrift 1881—1916. — Therapie der Gegenwart (Medizinisch-chirurg. Rund- schau) 1871—1908. — Mitteilungen des naturwissenschaftl. Vereines an der k. k. Universität in Wien, XI. Bd, (1913). Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde Jahr- bücher XIX—LXVIII (1915). Winterthur: Naturwissenschaftl, Gesellschaft, Mitteilungen I—XI (1915/16). Würzburg: Physikalisch-medizin. Gesellschaft. Sitzungs- berichte 1868— 1915. Zürich: Naturforschende Gesellschaft. Vierteljahrschrift XV—LXI (1916). — Mitteilungen der physikalischen Gesellschaft. Nr. 1 bis 17 7915). Zwickau: Verein für Naturkunde, Jahresbericht 1871 bis 1909. Inhaltsverzeichnis. Vereinsnachrichten. I. Berichte iiber die im Jahre 1914/15 abgehaltenen Sitzungen. I, Sitzung am 10. November 1914. Hofrat Prof, Dr. Heinricher: Nachruf auf Geheim- rat Magnus. : s & 2 s k N : Hofrat: Prof. Dr. Heinricher: Der Kampf zwischen Mistel und Birnbaum > : a : II. Sitzung am 24. November 1914, Prof. Dr. v. Scala: Fortschritte in der Geschichte der griechischen und römischen Medizin . III. Sitzung am 9. Dezember 1914. Prof. Dr. Sperlich: Über die antagonistische Wir- kung von Licht- und Massenimpulsen auf den Hafer- keimling . IV. Sitzung am 19. Jänner 1915. Prof. Dr. A. Windaus: Über Explosivstoffe . V. Sitzung am 9. Februar 1915. Prof. Dr. Hillebrand: Zur Theorie der Licht- mischung VI. Sitzung am 23. Februar 1915. Prof. Dr. Hopfgartner: Über einige Chemiluminis- zenzerscheinungen . VIL. Sitzung (Jahresversammlung) am 9. März 1915. Prof. Dr. v. Schumacher: Über das Vorkommen direkter Einmündungen von modifizierten Arterienästen in Venen : 5 Seite III Vil Vill Vl XI XII LXXXVIII II. Berichte über die im Jahre 1915/16 abgehaltenen Sitzungen. I. Sitzung am 9. November 1915. Privatdozent Dr. Ludwig Haberlandt: Uber Stoff- wechsel und Ermüdbarkeit der peripheren Nerven Il. Sitzung am 23. November 1915. Hofrat Prof. Dr. Heinricher: Einiges aus der Bio- logie und Entwicklungsgeschichte des Parasiten Arceu- thobium Oxycedri III. Sitzung am 7. Dezember 1915. Prof. Dr, Trendelenburg : Über die Raummessung mittels Stereoskopie IV. Sitzung am 18. Jänner 1916. Prof. Dr. v. Schweidler: Uher Radioaktivität der Erde und des Himmels . V. Sitzung am 1. Februar 1916. Prof. Dr. Steuer: Die Verbreitung mikroskopischer Hochseetiere ‘ VI. Sitzung am 22. Februar 1916. Prof. Dr. Hammerl: Uber das Telefunkensystem der drahtlosen Telegraphie VII. Sitzung am 14. März 1916. Prof. Dr. Brunner: Über Salze des Sauerstoffes und Blütenfarbstoffe VIII. Sitzung (Jahresversammlung) am 21. März 1916. Prof. Dr. Wagner: Über einige experimentell er- zielte Entwicklungsänderungen bei Keimpflanzen . III. Berichte iber die im Jahre 1916/17 abgehaltenen Sitzungen. I. Sitzung am 31. Oktober 1916. Prof. Dr. Karl Krüse: Über die Radioaktivität von Quellen in Tirol und Vorarlberg Il. Sitzung am 14. November 1916. Prof. Dr. F. v. Lerch: Uber den Element- und Atombegriff Seite XV XVII XVIII XX XXI XXIII XXV XXVII XXX LXXXIX III. Sitzung am 28. November 1916. Prof. Dr, v, Schweidler: Über Methoden und Er- Seite gebnisse der luftelektrischen Forschung . RER XXXII IV. Sitzung am 12. Dezember 1916. Prof. Dr. Hans Fischer: Uber die natiirlichen Por- phyrine und ihre Beziehungen zur Konstitution des Blut- und Gallenfarbstoffes . 5 ‘ : : vo KAXU V. Sitzung am 9. Jänner 1917. - Prof, Dr. Ipsen: Nachruf auf Dr. Maximilian Simon XXXIV Prof. Dr. v. Schumacher: Die Haut des Flußpferdes mit besonderer Berücksichtigung der Anpassungs- erscheinungen an die Lebensweise . : : ; : XXXV VI. Sitzung am 23. Jänner 1917. Prof. Dr. Steuer: Die Zoologie im Dienste der See- fischerei . ’ - ; : ; ; : » eA XVE VII. Sitzung am 6, Februar 1917. Prof. Dr. Lode: Erlebnisse während eines ein- einhalb Jahre dauernden Aufenthaltes auf dem nörd- lichen Kriegsschauplatze 3 5 : : : . XXXVII VIII. Sitzung am 27. Februar 1917. Prof. Dr. Heider: Nachruf auf Hofrat Prof. Dr. Kamill Heller . 2 x 2 - A ° F 5 XL Prof. Dr. v. Brücke: Über einige Fragen aus dem Gebiete des Muskeltonus A x . A ; : LV IX, Sitzung (Jahresversammlung) f am 13. Marz 1917. Prof, Dr. Ipsen: Bericht zwecks Ernennung des Prof. Dr. Wilhelm Roux in Halle a. S, zum Ehren- mitglied . : 2 : : ; : e LVII Hofrat Prof. Dr. Pommer: Uber einige ältere und neuere Knorpel- und Knochenfragen . { : apne! 89.0) IV. Personalstand des Vereines . . . ; LXXI Y. Verzeichnis der Akademien, Gesellschaften, Institute und Redaktionen, mit denen der Verein in Tauschverbindungen steht, sowie der durch dieselben erhaltenen Publikationen . } é 4 : ; LXXV ae Sie ELSE ne Reet iss a Ba ecg nite {3 f R Di BERICHT, ; _ naturwissenschaftlich -medizinischen _VEREINES in Er SANNSBRUCK 7 Er; XXXVI. Jahrgang 1914/1915, 1915/16 und 1916/17, FSR ERI og A = oe fe) INNSBRUCK. R Verlag der Wagner’schen k. k. Universitäts-Buchhandlung. 5 1917. ot y el Ve EHER EN > en den pian wissenschaftlich mediai nisc) IF by m ax Innsbruck« MEER: wi ~ Druck der Wagner’ schen | re BL WHOI Library - Serials 5 WHSE 02754 jer wo. ne we ie Ue dopsene uhnaurraare . area eesl eters 4 nr aus) ee ‘ ee tee Einlage herata In FEN . nn erraten ame iehumtesetehe : aypastereat sg ' ses? wets’, ae ee iaats ee Beeren ee eee pesnstonieinsesepeiereteterens + eraeyenree or wrest ni he ee r een er er . h ee batons Due rer NO ee ee ae) : sie Sanibel sent p. ee rei! pape teen vs eres Ir ie DS