' MC VC V" "'",■'' • .»,W..Vs !1 «£^% Inhalt 0 des achtzehnten Jahrgangs der Berliner entomologischen Zeitschrift. Seit« Titel und Inhalt 1—5 Vereinsangelegenheiten 6 — 8 Verzeichniss der Mitglieder etc 9 — 21 Ab hand lange n. Geranorhinus Seidlitzü nov. spec. von Th. Kirsch in Dresden 22 Palesida, eine neue Eumolpiden-Gattung, beschrieben von E. v. Haroid in München 23 — 24 Ueber die Genitalien der männlichen Bienen, besonders der Gat- tung Sphecodes. Von Landgerichtsrath v. Hagens in Cleve 25 — 43 Brancsick, die Käfer der Steiermark; bespr. von G. Kraatz 44 Revision der europäischen Arten der Gattung Malthodes von Geh. Rath H. v. Kiesenwetter in Dresden. (2tes Stück.) . 45 — 70 Zur Nomenclatur der Cryptocephaliden. Von Demselben . . 71 — 75 Ueber die Gattung Canace Hai. von Prof. Loew in Guben . 76 — 82 Beiträge zur Kenntniss der Cassida - Arteu , namentlich auch einiger schwierigen, deutschen von Dr. G. Kraatz ... 83 — 101 Verzeichniss synonymisch interessanter deutscher Cassida-Arlen von E. V. Haroid in München 102 Verzeichniss andalusischer Caasida -A.rtex), von Dr. G. Kraatz 103 Verzeichniss griechischer Cassida- Aitea, von Demselben . 104 Wieviel und welche Asida-Artea besitzen wir in Deutschland und der Schweiz? Von Demselben 105 — 112 Asida pusillima nov. spec. aus der Sierra Nevada. Von De ms. 112 — 114 Ueber Asida terricola Küster und sabulosa Goeze. Von De ms. 115 Ueber die Gattungs -Merkmale der Käfer- ( Corylophiden-) Gat- tung Orthoperus Stepb., von L. v. Hey den, Hauptmann a. D. in Frankfurt a. M. (Hierzu Tafel I. Fig. la — h.) . . . 116 — 118 Ueber die deutschen Orthoperus - Arten von Dr. G. Kraatz . 119 — 122 Systematisches Verzeichniss der bisher in der Gegend von Bre- men gefundenen Käfer -Arten, von Fr. Brüggemann; an- gezeigt von Dr. G. Kraatz 123 — 125 Ueber Donacia disco/or Fabr. und Comari Suffr. Von Dems. 125 — 126 Sammelbericht ans Schwerin in Meckl. von B rauns, Gymn.-Lehr. 127 — 128 Ueber die Verwandten von Trachys pumila 111. von Dr. G. Kraatz 129 — 130 ') Heft I. und II. (S. 9 — 240) sind im April 1874, Heft III. und IV. (S. 1—8, 241—448, Taf. I.) sind im Juli 1874 ausgegeben. 4 Inhalts- Verzeichnifs. Seite üeber Bembidium higuitatum Fabr. und inoptatum Schaum von Dr. G. Seidlitz und Dr. G. Kraatz 131 — 133 Ueber Patrobus hyperboreus von v. Heyden 134 Mittel gegen schädliche Insekten 134 Zwei neue deutsche Käfer von Dr.K. B rancsik in Beckö (Ungarn) 135—136 Zwölf für Deutschland neue Käfer von W. Scribain Wimpfen 136 Veränderung der Fauna und Flora der Mannsfelder Seen von Max V. Hopffgarten 137 Insekten -Tödtung durch Vesuv- Ausbrüche. Von Demselben 138 Ueber ein interessantes nomen in litteris von Dr. G- Kraatz . 138 Kurzer Bericht über eine entomologische Excursion nach Dal- matien von Franz Dirnböck in Graz 139 — 142 Dejean's Sammlungen in Dalmatien. Von Dr. G. Kraatz . 143 — 14.^ Notiz über die Curculioniden- Gattung CalUrhopalus Hochhuth (Bull, de Moscou. p. 54). Von Th. Kirsch 146 Ueber die Varietätenbildung unter den Schmetterlingen von Dr. Staudinger. (Referat) 147—150 Das traurige Ende des Dr. Fedtschenko, von A. Hensel . 150 Ueber die schnelle Verbreitung des höchst schädlichen Kar- /ojfe^ Käfers aus Colorado. Notiz von Dr. G. Kraatz . 151 — 152 Ueber die Hypertelie in der Natur. Von C. Brunner von Wattenwyl in Wien 153 — 160 Des sei. Rath Spener Kunst- und Naturalien - Kabinet, von A. Hensel 160 Aus der Bienen-Fauna Nassaus, von Prof. Sehe nck zu Weilburg 161 — 173 Zwei neue Aphodius- Arten. Von E. v. Harold in München . 174 — 176 Beiträge zur Kenntniss einiger coprophagen Lamellicomien. (Achtes Stück.) Von Demselben 177 — 208 Aphodius tranqueharicus Harold nov. spec 208 Ergänzungen und Nachträge zu Hagen's Bibliotheca entomologica zusammengestellt von Dr. G. Kraatz 209 — 226 Neue Coleopteren aus Ungarn beschrieben von Dr. K. Brancsik in Beckö (Ungarn) 227 — 231 Hemiptera scutata Faunae Hungaricae von Dr. Geyza von Horväth, angezeigt von Dr. G. Kraatz 231 Verhandlungen der k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft in Wien 1843. Inhalts -Uebersicht. Von Demselben . . 232 — 234 Monographie des Ditomides par M. Cb. Piochard de la Bril- le rie, besprochen von Demselben 235 — 236 Ueber „die naturgemässe Auffassung" einiger Sphodrini. Von Demselben 237 Systematische Eintheilung der Nitidularien von Edm. Reitter, angezeigt von Demselben 238 — 240 Seidlitz Fauna baltica Lief. III. Von Demselben . . . 240 Redtenbacher Fauna austriaca ed. III. Von Demselben 240 Inhalts- Ver7,eichnifs . 5 Seite Die Malacodermen Japans nach dem Ergebnisse der Sammlun- gen des Herrn G. Lewis während der Jahre 1869 — 1871, von H. V. Kiesenwetter in Dresden 241 — 288 The Staphylinidae of Japan by D. Sharp besprochen von Dr. G. Kraatz 289-292 Ein Dytiscus - Bastard beschrieben von Demselben. (Hierzu Taf. I. Fig. 2, 3, 4) 293-296 Ueber Erchomus colchicus Kraatz = Coproporus gallicus Perris = «& cofcAica in Pandelle Ess 297 — 298 Ueber einige Harpalus von Sarepta. Von Demselben, . . 299 — 300 Ueber Hyperaspis erythrocephala Fabr. Von Demselben . . 301 Ueber Hyperaspis 4:-maculata Redtnb. und ^-guttata Bris. Von Demselben 302 Ueber Coccinella Äegypliaca Reiche. Von Demselben. . . 303 Liste der Arten der Rüsselkäfer-Gattung Brachycems Oliv, nach H. Bedel's Mittheiluugen. Von Demselben 304 Revision der europäischen Laccohius - kriQü von A. Baron von Rottenberg 305-324 Beschreibung neuer Garabiden. Von Demselben 325 — 330 Lathrimaeum fratellum n. sp. Von Demselben 330 — 331 Synonymische Bemerkungen. Von Demselben 331 Neue Heteroptera aus Ungarn beschrieben von Dr. G. v. Hor- väth in Pest 332-336 Aus der Bienen - Fauna Nassaus von Prof. Scheue k zu Weil- burg (Wiesbaden) 337 -- 347 Die systematische Eintheilung der deutschen Bienen. Von Dems. 347 — 349 Einige Abnormitäten au Bienen beschrieben von Demselben 350 Ueber Neogonus Piasonn Hampe von Dr. G. Kraatz .... 351 — 352 Die systemat. Stellung der Käfer-Gattung Boros. Von Dems. 352 Uloma cypraea Krtz. und Perroudi Muls. Von L. v. Hey den 352 Neue nordamerikanische Dasypogonina. Beschrieben von Dr. H. Loew in Guben 353 — 377 Neue nordamerikanische Diptera. Beschrieben von Dems.. . 378 — 384 Beiträge zur Kenntnifs der Peruanischen Käferfauna auf Dr. Abendroth's Sammlungen basirt von Th. Kirsch in Dresden. (Drittes Stück.) 385 — 432 Ueber die genealogischen Systeme Haeckel's, besonders die sog. Gastraeatheorie. Von Dr. W. H. Rolph in Leipzig . 433 — 441 Zur Nomenclatur des Kartoffelkäfels. Von Dr. G. Kraatz. . 442 — 444 Die Larve der Leptinotarsa multilineata Stal beschrieben von E. V. Harold in München 444 Kritische Bemerkungen über die europäischen Mordelliden. Von Dr. C. Emery in Neapel 445 — 446 Bücher-Anzeigen. Von G. Kraatz 447 — 448 Erklärung der Abbildungen auf Taf. I , . 448 Vereinsallgelegenheiten. 1874. Den im April ausgegebenen beiden ersten Heften dieses Jahr- gangs folgen die beiden letzten bereits zu Anfang Juli; die Be- schleunigung ist hauptsächlich deshalb herbeigeführt, um während der nächsten Sommer-Monate den Index zu Jahrgang 1869 — 1873 zum Drucke zu bringen und so das Erscheinen der ersten Hefte des folgenden Jahrgangs nicht wesentlich zu verzögern. Die in Berlin unerwartet hoch gestiegenen Druckkosten ge- statten dem Vereine trotz der erhöhten Jahres-Beiträge nicht, sei- nen Schriften den längst gewünschten gröfseren ümfansj zu geben; dagegen will der Unterzeichnete die Anregung zu einer gröfseren Concentration der deutschen entomologischen Publicationen dadurch geben, dafs sich der Berliner Verein mit anderen gelehrten Gesell- schaften und Privat-Personen in Verbindung setzt, um in Zukunft eine deutsche entomologische Zeitschrift herauszugeben, welche mehr als 4 Hefte umfafst, in der Weise, dafs der Berliner Entomologiscbe Verein Herausgeber von 4 Hef- ten und seine Mitglieder Abonnenten auf diese bleiben, während die Anschaffung der übrigen ihrem besonderen Ermessen überlas- sen bleibt, wie bisher bei den sogenannten Beiheften. Es liegt auf der Hand, dafs deutsche Bibliotheken, Bibliophilen und wohlhabendere Entomologen sich eher veranlafst finden werden en- tomologische Arbeiten anzuschaffen, wenn sie als ein Heft der deutschen entomologischen Zeitschrift erscheinen, als z. B. in den Sectionsberichten der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur oder selbst der Zeitschrift des Vereins für schlesische In- sektenkunde etc. Aus der angedeuteten Vereinigung kann für alle Theile nur Nutzen und für keinen irgend ein Schaden erwachsen. Es wird dabei zugleich die Möglichkeit angebahnt, einzelne Hefte ganz für eine besondere Insektenordnung zu bestimmen, wobei allerdings eine gröfsere Menge von Publikationen vorausgesetzt werden mufs, als wir gegenwärtig fördern. Vereinsangelegenheiten. 7 Am 14. April 1874 verschied nach mehrjährigem schweren Leiden der kgl. Medicinalrath und quiesc. Stadtgerichts -Arzt Dr. Gottl. Aug. Herrich-Schaeffer in Regensburg, Mitglied der k. k. Leopold -Carolinischen Akademie,, der kgl. b. Akademie der Wissenschaften zu München, sowie vieler anderer gelehrten Gesell- schaften, bei Gelegenheit seines Jubiläums zum Ehr en - Mi tgliede unseres Vereins ernannt. Herrich - Schaeffer's hervorragende Ver- dienste um die Förderung der Lepidopterologie sind zu bekannt, um noch auf dieselben hier besonders hinzuweisen. Er übernahm die kostbaren Werke von Hühner, ergänzte sie und setzte sie mit Erfolg fort. Soviel wir wissen beabsichtigt der Sohn des Verewig- ten, Herr Dr. Gustav Herrich-Schaeffer, zwar nicht als selbststän- diger Autor auf entomologischem Gebiete in die Fufstapfen seines Vaters und Urgrofsvaters zu treten, wohl aber die sorgfältige und preiswürdige Herstellung weiterer Exemplare der Werke Hübner's und seines Vaters zu ermöglichen , wofür wir ihm um so dankba- rer sein müssen, da dieselben selbst antiquarisch kaum noch zu er- werben sind. Nach brieflicher Mittheilung von H. D. Sharp in Thornhill ist im Frühjahr dieses Jahres unser Mitglied H. G. R. Crotch gestorben, welcher in den letzten Jahren am zoologischen Museum in Cambridge (Mass.) gearbeitet hat, eifriger Bibliophile war, und bei uns namentlich auch durch v. Harold's coleopterologische Hefte bekannt wurde. Aus Professor Hagen's Briefen geht leider her- voi, dafs in letzter Zeit unzweifelhaft Crotch's Geist, und darunter zugleich die ihm anvertraute Sammlung des entomologischen Mu- seums in Cambridge gelitten hat. In Herrn Kupferstecher F. W. Kliewer in Berlin, welcher am 23. Juni an einer Brustfellentzündung starb, haben die Berli- ner Entomologen einen liebenswürdigen CoUegen verloren, in des- sen musterhaft gehaltener Sammlung auch die Micro-Lepidopteren reich vertreten waren. Einige Monate vorher verstarb der Tischlermeister C. Will in Berlin, früher ein eifriger Oologe, welcher sich bei uns durch seine ausgezeichnet gearbeiteten Insekten-Kästen noch lange in gu- tem Andenken erhalten wird; 8 Vereinsangeleffenheilen. Seit dem April dieses Jahres sind dem Vereine als Mitglieder beigetreten: Herr Dr. Grzegorzek, Decan in Podegrodzie bei Neu-Sandez in Galizien (Diptera). - Stod. Jhle in Berlin, Leipziger-Platz No. 16. 17. (Lep , Co!.). - R. Paulisch, Lehrer in Berlin, Fruchtstr. 77. (Col.) - Simon Tepper, Kaufmann in Berlin, Muscauerstr. 25. Ihren Austritt aus dem Verein erklärten: Herr Ed. Bugnion in Lausanne. - Riehl in Cassel. - W. W. Saunders in London. Aus der Mitglieder-Liste wurden gestrichen: Herr Ballion in St. Petersburg. - F. V. Daniels in Holteghard-Maribo. - C. Link, früher in Warschau. - Dr. Marchand in Berlin. - Pablo Gagel in Malaga. - Priebisch in Annaberg. Durch den Tod verlor der Verein: Hrn. Crotch zuletzt in Cambridge. - CoUaborator Harms in Einbek. - Dr. Herrich-Schaeffer in Regensburg (s. S. 7). - Kliewer in Berlin. - C. Will in Berlin. In der Mitglieder-Liste (S. 9 — 20) sind nachzutragen: Herr Oscar Bunge aus Berlin. - Gerhardt, Lehrer in Liegnitz. (Col.) - K. Letz er, Hauptlehrer in Breslau, Nicolai-Str. 63. - E. Ragusa in Palermo, Hotel Trinacria. (Col.) - Dr. Rolph in Berlin, jetzt in Leipzig. - John Sahlberg, Docent in Helsingfors. (Ins. omn.) Berichtigungen in der Mitglieder-Liste. Bei E. V. Harold lies: Major. - F. Kowarz lies: k. k. Telegraphen-Beamter in Aach. - Dr. F. Morawitz lies: Hymenopt. statt Col. - C. Scheffler: Sparkassen-Beamter. - S. A. Scheidel: 38 Eschenheimer Anlage, Director der land- wirthschaftl. Creditbank. Statt G. Szwalina lies: G. Czwalina. G. Kraatz. Berliner Entomologische Zeitschrift. Herausgegeben von dem Entomologisclien Vereine in Berlin. Achtzeanter Jahrgang. (1874.) Erstes und zweites Vierteljahrsheft, ausgegeben April 1874. Seite 9—240. Preis für Nichtmitglieder des Vereins 2 Thlr. 10 Sgr. Redacteur: Dr. G. Eraatz. Berlin, 1874. In Commission der Nicolai' sehen Verlag8buchhandlun«f\'-^ (Stricker.) v " /''iO.XiAN V^' Inhalt des ersten und zweiten Heftes 1874. (Ausgegeben April 1874.) Verzeichniss der Mitglieder etc Geranorhinus Seidlitzü nov. spec. von Th. Kirsch in Dresden Palesida, eine neue Eumolpiden-Gattung, beschrieben von E. v. Harold in München üeber die Genitalien der männlichen Bienen, besonders der Gat- tung Sphecodes. Von Landgerichtsrath v. Hagens in Cleve Brancsick, die Käfer der Steiermark; bespr. von G. Kraatz Revision der europäischen Arten der Gattung Malthodes von Geh. Rath H. v. Kiese nwetter in Dresden Zur Nomenclatur der Cryptocephaliden. Von Demselben . . Ueber die Gattung Canace Hai. von Prof. Loew in Guben Beiträge zur Kenntniss der Cassida - Arten , namentlich auch einiger schwierigen, deutschen von Dr. G. Kraatz . . . 83 — 1 Verzeichniss synonymisch interessanter deutscher Cossirfa-Arten von E.V. Harold in München 102 Verzeichniss andalusischer Cassida- Arten, von Dr. G. Kraatz 103 Verzeichniss griechischer Cassida- Arten, von Demselben . 104 Wieviel nnd welche ^sirfa- Arten besitzen wir in Deutschland und der Schweiz? Von Demselben Asida pusillima nov. spec. aus der Sierra Nevada. Von De ms. üeber Asida terricola Küster und sabulosa Goeze. Von De ms. Ueber die Gattungs -Merkmale der Käfer- ( Corylophiden-) Gat- tung Orthoperus Steph., von L. v. Hey den, Hauptmann a. D. in Frankfurt a. M. (Hierzu Tafel I. Fig. la — h.) • . . Ueber die deutschen Orthoperus -Arten von Dr. G. Kraatz Systematisches Verzeichniss der bisher in der Gegend von Bre- men gefundenen Käfer -Arten, von Fr. Brüggemann; an- gezeigt von Dr. G. Kraatz Ueber Donacia discolor Fabr. und Comari Suffr. Von Doms. Sammelbericht aus Schwerin in Meckl. von Brauns, Gymn.-Lehr. Ueber die Verwandten von Trachys pumila 111. von Dr. G. Kraatz Ueber Bembidium higuttatum Fabr. und inoptatum Schaum von Dr. G. Seidlitz und Dr. G. Kraatz 131 — 1331 Ueber Patrobus hyperboreus von v. Heyden 184 Mittel gegen schädliche Insekten 134 Zwei neue deutsche Käfer von Dr. K. B r a n c s i k in Beckö (Ungarn) 135 — 136 ! Zwölf für Deutschland neue Käfer von W. Scribain Wimpfen 136 Veränderung der Fauna und Flora der Mannsfelder Seen von Max V. Hopffgarten 137 Insekten -Tödtung durch Vesuv -Ausbrüche. Von Demselben 138 Ueber ein interessantes nomen in litteris von Dr. G. Kraatz . 138 Kurzer Bericht über eine entomologische Excursion nach Dal- matien von Franz Dirnböck in Graz 139 — 1 Dejean's Sammlungen in Dalmatien. Von Dr. G. Kraatz . 143 — 1 Notiz über die Curculioniden- Gattung Callirhopalus Hochhuth (Bull, de Moscou. p. 54). Von Th. Kirsch 146 Ueber die Varietätenbildung unter den Schmetterlingen von Dr. Staudinger. (Referat) 147 — 150 Das traurige Ende des Dr. Fedtschenko, von A. Hensel . 150 Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins. April 187 4. Vorstand: Vorsitzender: Herr Dr. G. Kraatz, Linksti'. 28. Stellvertreter: - Baron v. Türckheim, Behreustr. 70. Schriftführer: - Dr. Friedrich Stein, Brandenburgstr. 34. Rechnungsführer: - A. Hensel, Neue Wilhelrastrafse 12. Bibliothekar: - Dr. Friedrich Stein, Brandenburgstr. 34. Ehrenmitglieder. Se. Hoheit der Herzog von Coburg-Gotha in Gotha. Herr Prof. H. Hagen in Cambridge. Regierungsrath v. Kiese nwetter iu Bautzen. Prof H. Loew in Guben. Dr. L. Redtenbacher, Director des K. K. Naturalien-Ca- binets in Wien. Dr. Herrich-Schaeffer in Regensburg. Dr. O. Staudinger in Dresden. Prof. John Westw^ood in Oxford. Berliner Vereins-Mitglieder. Herr Blücher, F., Lehrer, Keibelstr. 5. (Col.) - Burkhardt, G., Dr. phil., Besselstr. 17. (Lep.) - Burkhardt, A., Dr. med., Besselstr. 17. (Lep.) - Calix, O., Kaufmann, Blumenstr. 25. (Col.) - Dittmar, Lehrer, Puttkammerstr. 20. (Lep.) - Fischer, Dr. phil., Oberlehrer, Louisenstr. 51. (Col.) - Fritsch, Dr. med., Krausnickstr. (Col.) - Frommhoitz, Buchdruckerei-Besitzer, Neue Friedrichstr. 47. (Lepid.) - Getschmann, Maler, Cottbusserstr. 10. (Col.) - Habelmann, P., Kupferstecher, Naunynst. 67. (Col.) 10 Verzeichnifs Herr Hache, Kaufmann, Mittelstr. 17. (Lep.) - Helfrich, Kanzleirath, Frankfarterstr. 51. (Lep.) - Henning, Kaufmann, Kleine Mauerstr. 3. (Lep.) - Hensel, A., Lehrer, Neue Wilhelmstr. 12. (Dipt. u. Hym.) Hiller, Lehrer; z. Z. in Japan. (Col.) - Kaiisch, Gärtner, Thierarzneischulplatz 3. (Lep. u. Col.) - K eitel, Th., Natnralienhändler, Nicolai-Kirchhof 9. - - Klaeger, O., Fabrikant, Moritzstr. 2. (Col.) - Kliewer, Kupferstecher, Moabit, Werftstr. 1, (Lep.) - Kothe, Alb., Graveur, Junkerstr. 2. (Lep.) - Kraatz, G., Dr. phil., Linkstr. 28. (Col.) - Kricheldorff, Ad., Kaufmann, Prinzessinnenstr. 26. (Lep.) - Lemke, Goldarbeiter, Auguststr. 93. (Lep.) - Ludy, Kupferstecher, Melchiorstr. 30. (Col.) - Mertens, Maschinenbauer, Kürassierstr. 12. (Lep.) - Moeckel, Buchbindermstr., Elisabethstr. 55. (Lep.) - Paasch, Dr. med., Sanitätsratb, Stralauerbrücke 4. (Col.) - Pahle, Bildhauer, Puttkammerstr. 10. (Lep.) - Peters, Dr. u. Prof., Director des zoolog. Museums, Univer- sität. (Ins. omn.) - Pfützner, J., Kaufmann, Alexandrinenstr. 87. (Lep.) - Quedenfeldt, General-Major, Schönebergerstr. 13. (Col.) - Schi eck, Optikus, Hallesche Str. 15. (Col.) - Schirm er, H. W. L. , Kanzleirath, Schönhauser Allee 55. (Ins. omn.) - Stein, J. P. E. Frdr. , Dr. phil., Brandenburgstr. 34. (Ins. omn.) - Sy, Eugene, Kaufmann, Jägerstr. 40. (Col.) - Streckfufs, Ad., Stadtrath, Melchiorstr. 18. (Lep.) Strübing, Seminarlehrer, Louisenstr. 4. (Ins. omn.) - Tepper, Kaufmann, Muskauerstr. 25. (Lep.) - Thieme, Dr. phil., Lehrer, Angermünderstr. 8. (Col.) - Tieffenbach, Kupferstecher, Mariannenst. 43. (Neur. u.Orth.) - Türckheim, Freih. v.. Badenscher Gesandter, Behrenstr. 70. (Lep. u. Col.) - Wahllaender, Dr. med., Puttkammerstr. 16. (Col.) - Weise, J., Lehrer, Bartelstr. 8. (Col.) Wiesert, Maler, Kronensfr. 23. (Lep.) - Wo Itemade, Giasermeister, Gypsstr. 29. (Lep.) der Mitglieder. 11 Auswärtige Vereins-Mitglieder. Se. Durchlaucht der Herzog Victor von Ratibor zu Räuden und Corvey. Se. Durchlaucht der Fürst Carl Egon von Fürstenberg zu Donaueschingen. Se. Durchlaucht der Fürst Maximilian Egon von Fürsten- berg in Prag und Läna. Se. Durchlaucht der Fürst Clodwig von Hohenlohe-Walden- burg-Schillingsfürs t zu Schillingsfürst (Baiern). Se. Durchlaucht der Herzog Hugo von üjest, Fürst von Ho- henlohe-Oehringen zu Oehringen und Slawenczitz. Herr Dr. Robert Abendroth in Pirna. (Col.) - Ernest Allard in Paris, chef de bureau au cheniia de fer d'Orleans, rue Paradis-Poissionniete 1. (Col.) Herrn. Backhaus in Leipzig.* (Lep.) - Dr. Jos. Baly in London, 4 Francis Terrace, Kentish Town, Highathe Road (N. W.). (Col., Chrysomel. exot.) - Dr. van Bambeke in Gent. - Bartels, Oberstaatsanwalt in Marienw^erder. (Col.) - F. Bat es in Leicester, Stockdale Terrace. (Col.) - H. W. Bates in London, 15 Whitehall place (S.W.). (Col.) - Cavaliere Flaminio Baudi di Selve in Turin, Via Carlo Alberto 44. (Col.) - Alex. Becker in Sarepta. (Ins.) - Bellier de la Chavignerie, Evreux, Rue Saint-Louis 26. (Col. et Lep. eur.) - Carlos Berg, Inspector del Museo Publico de Buenos-Ayres. - V. Bernuth, Königl. Oberförster in Jcägerhof bei Wolgast (Neuvorpommern). (Ins. German.) - Dr. Stefano de Bertolini in Civezzano bei Trient. (Col.) - H. Beuthin in Hamburg, St. Georg, Alexander- Str. Terrasse 15. Haus 5. (Col.) - Just. Bigot in Paris, rue de Luxembourg 27. (Dipt.) - Andre Bischof- Eh.in ger, Kaufmann in Basel. (Col. eur. et exot.) - Dr. C. Blessig, Mag. Zool. in Petersburg. - E. V. Bodemeyer, Domainen - Inspector in Reindörfel bei Münsterberg in Schlesien. (Col.) 1 2 Verzeichnifs Herr Anatole BoieUlieii, Attache a. la Chaiicellerie de la Legion d'boiuieur, Paris, Boulevard de la Coiitre«carpe 30. (Col. eur.) - Vicomte Henry de Bonvouloir in Paris, rue de l'Univer- site 15. (Cd. eur. exot.) - Dr. Fr. Chr. Böse in Ortenberg, Kr. Büdingen in Hessen. (Col.) - K. Brancsik, Dr. med. in Beckö, Trencsen Com., via Hradisch. (Col.) - Dr. Fr. Brauer in Wien. (Diptera, Neuroptera.) - Sigism. Brauns, Gyninasiallehrer in Schwerin (Mecklenb.). F. Bretschn eider, Gymnasiallehrer in Holzrainden. Brischke, Hauptlebrer an der evangelischen Knabenschule in Danzig. (Hymenopt.) - Carles Brisout de Baruevillc in Saint-Germain en Laye (Seine-et-Oise), rue de Pontoise 15. (Col. gall.) - Edwin Brown in Burton on Trent. (Col.) - vom Brück, Commerzienrath in Crefeld. (Col.) - Dr. Buddeberg, Director der Realschule in Nassau a. d. Lahn. (Col.) - L. Buquet in Paris, rue St. Placide 52. (Faub. St. Germain.) (Col. eur. et alg.) Dr. H. Burmeister, Prof. in Buenos- Ayres. - Dr. Candeze in Glaiii-les-Liege (Belgien). (Lamell., Longic, Larven der Käfer.) - Baron Max. de Chaudoir in Jitomir. (Col., Carabic.) Fräul. Marie v. Chauvin in Freiburg im Breisgau. (Neuropt.) Herr Aug. Chevrolat in Paris, rue Fontaine-Saint-Georges 25. - Theod. Compton in Wiscomte near Westen ^,''- (England). ^ Mare ^ ö / - Georges Robert Crotch in Cambridge. (Col. eur.) - F. Degenhardt, Oberbergamts-Secretair in Clausthal. (Col.) - Desbrochers des Loges in Gannat (Allier). (Col.) - Dr. G. Dieck, Landwirth in Zöschen bei Merseburg a. d. S. (Coleopt.) - Carl Dietze, Kaufmann in Frankfurt a. M. Prof. Do ebner in Ascbaftenburg. (Col.) - Dr. Henri Dor in Vevey. (Col. eur.) - J. W. Douglas in London, President of the Entom. Society. Wilh. Ehlers, Kaufmann in Carfagena. (Col.) - W. Eich hoff, kgl. Oberförster zu Saarburg (Lothringen). - Eichler, kgl. Obergärtner u. Lehrerin Sanssouci bei Potsdam. - Just. Emich, Edler von Emöke, k. k. Truchsefs, Ministerial- Secretair im Handels-Miuisterium in Pest. der Mitgliedrr. 13 Herr Dr. Eppelsheim, Arzt in Grünstadt (Baiern). (Col.) Se- bastiansplatz 6. - Nicolas Erschoff in St. Petersburg, Wassili -Ostrow 12te Linie No. 15. (Lepidopt.) - Dr. L. Eyrich, Lehrer d. Naturwissenschaft in Mannheim. - Leon Fairmaire in Paris, rue Guy-de-Labrosse IR. (Col., Hym., Hemipt.) - Dr. C. Fixsen in St. Petersburg. - Ant. Bol. Fleischer, Cand. med. in Prag, Teichgasse 18. (Coleopt.) - Dr. Gust. Flor, Staatsrath u. Prof. in Dorpat. (Hemipt.) Forweg, Schuldirector in Dresden. (Col.) - Dr. Wilh. V. Fricken, ordentl. Lehrer am kgl. Gymnasium in Arnsberg. - Prof. Pritsche in Freiburg a. d. Mulde (Sachsen). (Lep.) - Johann v. Frivaldszk^, dirigirender Cnstos am National- Museum in Pest. (Allg. Entom., Coleopt.) - Wäldern. Fuchs in Frankf. a. M., Ginheimer Weg 17. (Col.) - Dr. Funk, Arzt in Bamberg. (Col.) - Fufs, kgl. Hypothekenbewahrer in Cleve. (Col.) Dr. Max Gemminger in München. (Col., Metamorpli.) - Prof. Giebel in Halle a. d. S. (Insect.) A. Gombert, Amtmann in Greiffenberg bei Angermünde. - Prof. Vincenz Gredler in Bozen. (Col., Hym.) - Dr, Grenier in Paris, rue de Vaugirard 55 et ä Bagneres- de-Bigorre (Haut.-Pyr.). - Dr. G. Haag-Rutenberg auf der Grüneburg bei Frankfurt a. M. (Col,, Melasom.) - Gust. Hälssen in London. (Lep.) - V. Hagens, Landgerichtsrath in Cleve. (Col., Hym.) - H. Hahn, Lehrer in Magdeburg, Wilhelmstr. 3. - Dr. Clemens Hampe, Fürstl. Leibarzt in Wien, Herren - Gasse No. 6. (Col.) - Dr. C. J. E. Haglund in Norrköping. - Harms, Collaborator, Lehrer in Einbeck in Hannover. - Edgar Freiherr v. Harold, Hauptmann a. D. in München, Barer-Str. 52. (Col.) - Hartmann in Weifsenbach am Attersee in Ober-Oesterreich. (Col., Dipt.) - Dr. Hartwig in Valparaiso. (Col.) - Hans Heckle, Buchhalter in Prag. 14 Verzeichnifs Herr Dr. Oswald Heer, Prof. in Zürich. (Col.) - W. Herwig, Kreis-Amtmann in Pyrmont. - Wilh. Heuäcker, Kaufmann und Fabrikbesitzer in Oster- wieck (Reg.-Bez. Magdeburg). - Lucas V Hey de u, Hauptmann a. D. in liockenheim bei Frankfurt a. M., Scblofs-Str. 54. (Col.) - J. M. Hildebrandt in Düsseldorf, gegenw. in Süd-Afrika. - Max V. Hopff garten auf Mülverstedt bei Langensalza. - Geyza v. Horväth, Dr. med. in Pest, Custos am National- Museum. - C. Hostin sky, Verwalter in Csenej (Banat, Torontaler Com.). - Hüttenbacher, Custos des Fürstl. Fürstenberg'schen Natu- ralien-Cabinets in Prag 869. /2. - Prof. Dr. Jaeger in Stuttgart. - Edw. Jansen in London, W. C. Museum Street 28. (Col.) - Javet, Kaufmann in Passy-Paris, rue Jean-Bologne 13. (Col.) Henri Jekel in Paris, naturaliste, rue Letort 2. (18'" arrond.) (Col. eur. et exot., Curculion.) - Dr. G. Joseph in Breslau, Neue Antonien-Str. 6. - KawaH, Pastor zu Füssen in Kurland. (Col., Hym.) - Chr. Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. (Lep. eur.) - A. Kellner, Forstrath in Gotha. (Col.) - Hellm. V. Kiesen Wetter, Geh, Regierungs-Rat h in Dres- den. (Col. eur.) - Th. Kirsch, Apotheker in Dresden, gr, Plauenscbe Gasse 13. (Insect.) - Prof. Kirschbaum in Wiesbaden. (Hemipt.) - Rob. Klement, Photogr. in Kronstadt (Siebenbürgen). (Col.) - Klette, Kreisgerichtsrath zu Schmiedeberg in Schlesien. (Col.) Dr. C. E. Klotz in Leipzig, Sidonien-Str. IG. - Oscar Koechlin in Dornach. (Col.) - F. Th. Koeppen in St. Petersburg. - W. Koeppen, Kaufmann in Stendal. (Col.) - W. Koltze, Kaufmann in Hamburg, Repsold-Str. 14. part. (Col. eur.) - Ferd. Kowarz, kön. ung. Telegraphen-Beamter in Asch in Böhmen. (Dipt.) - V. Kraatz, General-Lieut. u. Divisions-Commandeur in Trier. (Col., Carabic.) - Kramer, Rittergutsbesitzer auf Ludwigsdorf bei Gilgenburg in Ostpreufsen. (Col.) der Mitglieder. 15 Herr Krone, Photograph in Dresden. (Col.) - Dr. Frdr. Küchenmeister in Dresden, Medicinalrath. - Prof. Alex. Laboulbene in Paris, rue de Lille 11. (Col. gall., Anatom., Sitten der Insect.) - Jules la Fontaine, Conservator am Museum der Universi- tät in Gent. - Dr. John Le Conte in Philadelphia. (Col. Amer. sept.) - Dr. L. Lentz, Oberlehrer in Königsberg in Pr. (Col.) Siegm. Leyfert, Lehrer in Graz, Hilmteich-Str. 1. - Conrad Linck in Warschau, Alte Riefer Bahn 2 F. (Col.) - E. Lockey, Custos-Adjunct am naturhistor. Museum in Prag, Brente Gasse 24./2. (Col.) - Dr. G. Lohde in Leipzig, Nürnberger-Str. 31. - Heinr. Lottermoser, Rechtsanwalt in Festenberg. (Col.) - Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn. - K. Letzner, Hauptlehrer in Breslau, Nicolai-Str. 63. (Col.) - Machleid in Mühlhauseo in Thüringen. - Dr. Manko, Oberstabsarzt in Dresden. (Col.) - Abbe de Marseul in Paris, rue Demours 15, aux Thernes Paris. (Col., Hister. exot.) - G. V, Maschell, Major in Kutno in Rufs. Polen. (Col.) - Graf Matuschka, kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, a. d. Kreuzkirche 4. (Col.) - Mayer, Hofgärtner im Neuen Garten bei Potsdam. (Colept. europ.) - Prof. Dr. G. Mayr in Wien. (Hemipt., Hymenopt. , Anat. Arthropod.) - Franc. Martinez y Saez in Madrid, RueVergara 1-4". (Col.) - Meyer, Prem.-Lieut. a. D, in Joch bei Cleve. (Col.) - Michow, Lehrer in Hamburg, Steinthorwall 476. - V. Mi kusch, Premier-Lieutenant in Cleve (Col.) - F. W. Mi Icke in Potsdam, Charlotten-Str. 79. (Col.) - Ludw. Miller, Beamter in Wien. (Col.) - H. B. Mö schier, Kron-Förstchen bei Bautzen. (Lepid.) - Dr. Augusj; Morawitz in Petersburg, Wosnesensky - Pro- spect 33. (Insect.) - Dr. med. F. Morawitz in Petersburg. (Col.) - L. Mors, Ingenieur civil in Brüssel, place de la Senne 10. und in Paris, rue Blanche 2. - Dr. Ad. Morsbach in Dortmund. (Col.) - Alb. Sam. Morton so n in Göteborg (Majorna). (Col.) 16 Verzeichnifs Herr Mühl, Oberförster in Fc'idersdorf bei Mühlhauseii in Ostpreus- sen. (Coi.) - Cl. Müller, Näh-Maschinen-Fabrikant in Dresden, Falken- Str. 2. (Col.) - Jul. Müller, Fabrik-Bucl)halter in Brunn. - Jos. Müller, Zuckersiederaeister in Csepregli an der Oeden- l)iirg-Kanisza("r Balin. (Lepid.) - Ed. Mübienbeck in 8'" Marie aux Mines (Elsafs). (Col.) Etienne Mulsant, Professor am Lyceum nnd Bibliothekar in Lyon. (Col., Heniipt.) - Dr. W. R. M^Nab in London. (Dumfries.) - Ernst Nawradt, Banquier in Dresden. (Col.) Neid hold, Director des Pestalozzi-Stifts in Leipzig. - Dr. E. A. Nicolai, Rath in Arnstadt. Prof. Nowicky in Krakau. - James Odier fils, Banquier in Genf, rue de la Cite 24. Basil Oschannin in Moscau. Fr. Osterloff, Gutsbesitzer in Gociawck bei Warschau. (Col.) - G. A. Fahnsch, Lehrer in Schwarzen bei Reval (Estland). Rüst-Str. 33. (Col.) J. P. Pascoe in London, palace Garden Villas, 7. Kinsing- ton. (Col., Longic.) - Paul, Maler in Stralsund. (Col.) Laureano Perez Areas, Professor d. Zoologie in Madrid, calle de la lluerla 14. (Coi.) Ch. Piochard de la Brülerie in Paris, rue du Dragon 27. (Col. eur.) - J. Ch. Puls, Pharniaceut in, Gent. (Dipt., Hym.) Dr. med. A. Puton in Remiremont(Vosges).(Coi..Hemipt eur.) Ad. Raddatz, Gymnasiallehrer in Rostock. (Dipt.) Dr. med. L. Red ten bach er, Director des k. k. zool. Hof- Cabinets in Wien. - L. Reiche, Kaufmann in Paris, rue du 2^) Juillet 10. (Col.) Rei chenow, Dr. phil. in Charlottenburg. (Col.) Rein ecke, Lehrer in Magdeburg, Schmiedehofstr. 13. (Col.) - Dr. Reinhard , Med. -Rath in Dresden, Johannisplatz -1. (Hym.) Edm. Reitter in Pascau in Mähren. (Col.) Dr. F. Ressmann in Malborgeth (Kärnthen). Ribix' in Dresden. (Lop.) - Dr. med. Richter in Eichberg per Ellville (Nassau) (Col.) - Riehl, Rechnungsrath in Cassel. (Col.) - Victor V. Roeder in Hoym (Anhalt-Dessau). (Col.) der Mitglieder. 17 Herr AI. Rogenhofer, Custos am k. k. zoolog. Hof-Cabinet in Wien. (Lepid.) - Dr. med. Rohnert in Demmin. (Col.) - A. M. Ross M. D. in Toronto in Canada, (Lep.) - V. Rotten berg, Gutsbesitzer auf Müblgast per Randten in Nieder-Scblesien. (Col.) - Dr. med. Rud. Sachse in Leipzig. (Col.) - Francis C. Sarg in Guatemala per Adr. Seiiores Hockmeyer & Rittscher. - Fei. de Saulcy in Metz, rue Chatillon 3. (Col.) H. de Saussure, licencie des sciences in Genf, Cite 24 und in Annemasse. (Ent. gen., Hym.) - C. Scheffler, k. k. Beamter in Wien. (Col.) - Seb. AI. Scheidel in Frankfurt a. M., Unter Lindau. (Col.) Freiherr v. Schenk in Darmstadt, Grofsb. Hess. Staats- und Finanzrainister. (Lepid.) - Prof. Dr. Schenck in Weilburg (Wiesbaden). (Hymen.) - Moritz Schenck, Comptoirist in Frag, Elisabeth-Str. i&. IL neu. (Col.) C. Schenkung, Lehrer in Laucha a. d. Unstrut. - V. Schlieben. Hauptmann in Zittau (Sachsen). - J. Schmeltz, Naturalienhändler in Hamburg, Custos am Mu- seum Godeffroy. Prof. Schmidt-Goebel in Lemberg. Ed. Schmidt, Obergärtner der Flottbecker Baumschule bei Hamburg. (Col., Curcul.) E. Schmorl in Dresden, Wilsdrufferstr. per Adr. Heber & Cp. Dr. Egid Schreiber, Prof. am Staats-Gymnasium in Salz- burg. (Col.) - A. Schultze in Cöln, Hauptmann u. Comp. - Chef im 3ten Westphäl. Inf.-Regt. No. 16. (Col.) - Schwab, Apothekenbesitzer in Mistek in Mähren. (Col.) - Dr. E. Schwarz in Breslau. (Col.) z. Z. in Cambridge. - W. Scriba, erster Stadtpfarrer und Decan in Wimpfen. (Co- leopt. Staphyl.) - Dr. Georg Seidlitz, Privat-Docent in Dorpat. (Col.) - David Sharp in Thornhill in Schottland. (Col. angl.) - Eug. Simon in Paris, rue Cassette 24. (Arachnid.) - Simon von Solsky, Hofrath in Petersburg, Wassiliewsky- Ostrow 2te Linie 19. (Col.) - Ant. Srnka, k. Landesbeamte in Prag, Kleinseite 37. HL ^ Berl Kütomol.Zeitschr. XVIIl. 2 1 8 Verzeichnifs Herr Prof. Stäl in Stockholm. (Hemipt.) - Georg Stein, Stud. in Prag, Gartengasse 1312 alt, Smecka- Gasse 15 neu. (Col.) - Ed. Steinheil, Opticus in München, Landwehrstr. 15o. (Col.) - J. C. Stern, Kaufmann in Frankfurt a. M. (Col.) - Dr. G. Stierlin in Schaffhausen. (Col.) - H. Stockmayer in Opatow (Posen), Wirthschafts-Inspector Sr. K. Höh. des Grofsherzogs von Baden. - Dr. med. AI. Strauch in Petersburg. (Col.) - J. Stussiner in Prag, Elisabethstr. 7. 11. (Col.; in spec. Pse- laph., Höhlenkäfer.) - Dr. Fr. Szmolay in Temesvar. - G. Szwalina, Gymn. -Lehrer in Königsberg in Pr., Linden- str. .30. (Col.) - Dr. Taschenberg in Halle a. d. S. (Ins.) - C. G. Thomson, Academie-Docent in Lund. - James Thomson in Paris, ruedel'Universite 23. (Col., Longic.) in Saint-Germain en Laye, Villa Elderslie, rue Quinault. - Henry Tournier in Genf. (Col.) - Rudolph Türk in Wien, Lagergasse 1. (Col.) - Serafin de Uhagon in Madrid, Calle de Tovellanos 7. (Col.) - C. E. Venus, Einnehmer in Dresden. (Lep.) - C. H. Verral in London. - Frdr. v. Voigtländer in Braunschweig, Campestr. 1. (Lep.) - Zivko Vukasovic, Landes-Schulen-Inspector in Agram. - Frdr. A. Wachtl, k. Erzherzogl. Verwalter in Saybusch in Galizien. - Max Wahnschaffe, Lieut, a. D. in Weferlingen bei Helm- städt. (Col. eur., Hemipt., Hymen, acul.) - W. Walter in Stendal. - Jean Wancowicz in Minsk per Wilna (Rufsl.). - Ludw. Weber, Stud. in Cassel, gegenw. in Leipzig, Stern- wartenstr. 136. (Col.) - Dr. Justus Websky, Gutsbesitzer auf Wüste-Giersdorf. - Ernst Wehncke, Kaufmann in Harburg. (Col.) - Dr. K. V. Weidenbach in Augsburg, Lit. D. No. 214. - Weyers, Secretaire de la Soc. entomol. Beige in Brüssel, 3 rue du Persil. - C. F. Wiepken, Custos am Grofsherzgl. Naturalien-Cabinet in Oldenburg. Wilde, Justizrath in Weifsenfeis. (Col. eur.) der Mitglieder. 19 Herr C. Wilken, Gymnasiallehrer in Hildesheim. (Col. eur.) - Joh. Winnertz, Kaufmann in Crefeld. (Diptera.) - Max Wi Scott, Fabrikbesitzer in Breslau, Graupenstr. 16. (Col.) - Witte, Apellations-Gerichts-Rath in Breslau. - Vernon Wollaston in London. (Col.) - Charles Zuber-Hofer in Dornach (Haut-Rhin). (Col.) Correspondirende Mitglieder. Herr Dr. H, J. van Ankum in Rotterdam. - Dr. med. Bethe in Stettin. - Arch. Costa, Director des zool. Museums in Neapel, via Santa Antonio alla Vicaria 5. (Entoraol. gen.) - Ch. F. Dubois in Brüssel. (Lep.) - Graf Ferrari in "Wien. - Frey-Gessner, Custos am zool. Museum in Genf, rue Etienne Dumont 20. - Dr. Robert Hartig, Docent in Neustadt-Eberw. - V. Hei dreich, Director des kgl. bot. Gartens in Athen. (Col.) - Graf Hoffmannsegg in Dresden. - Klingelhöffer, Oberst z. D. in Darmstadt. - Dr. Krüper in Athen. - Frdr. Wilh. Mäklin, Professor in Helsingfors. - John Nietn er in Rambodden auf Ceylan. - Dr. Radde, Director des zool. Museums in Tiflis. - Rostock, Lehrer in Dretschen in Sachsen. (Neuropt.) - Dr. Ad. Speyer in Rhoden. - August Speyer in Arolsen. - Henry Ulke in Washington (Distr. of Columbia.) (Col.) - F. de Vuillefroy- Cassini in Paris. Ausgeschiedene Mitglieder seit Februar 1872 bis April 1874. Hr. A rgue 11 e s i. Granada, gestr. - Baden in Altona, ausgetr. - Ballion in Petersburg, aus- getr. - Bonne, in Hamburg, f. Hr. A. Calix in Berlin, f. - Claus in Berlin, ausgetr, - V. Daniels in Holteghard, gestr. - Dempzog in Hamburg, aus- B our not in Wrietzen, gestr. ! getr. Brasel mann in Düsseid., f. ' - Elditt in Königsberg, f. Bronsart in Berlin, gestr, j - v, Erdraannsdorf in Bugnion in Zürich, ausgetr. I Hermsdorf, ausgetr. 2* 20 Verzeichnifs Hr. Fedtschenko in Leipzig, f. - Felix in Leipzig, ausgetr. - Fieber in Chrudim, f. - V. Frauenfeld in Wien, f. - V Fricken in Arnsberg, aus- getr. - E. v.Frivaldszky inPest,t. - P. Gagel in Malaga, gestr. - de Gautard in Vevay, f - d eGerminy inRouen,gestr. - Gleifsn er inBerlin, ausgetr. - Gorsky in Wilna, f. - Grimm in Berlin, gestr. - Grofs in Kempen, gestr. - V. Heinemann in Braun- schweig, f. - H o e g e in Hamburg, ausgetr. - Jaennicke in Frankf. a. M., ausgetr. - J udeicli inTharand, ausgetr. - La Valette St. George in Bonn, gestr. - V. Krogh in Hadersleben, f. - Krüger in Berlin, ausgetr. - Marchand in Berlin, gestr. - Metzger in Norden, gestr. - Muhlert in Göttingen, aus- getr. - Neubauer in Berlin, f. - Palliardi in Franzensbad, f. - Prell er in Preetz, gestr. - Priebisch in Annaborg, ge- strichen. Hr. Ratzeburg in Berlin, f. - Richter in Augsburg, aus- getr. - Sander in Hildesheira. f. - Saunders in London, aus- getr. - Schiefferdecker in Kö- nigsberg in Pr., ausgetr. - V. Schlieben in Niederfrie- dersdorf, gestr. ■ Schönbach in Reinwiese, gestr. - Schönberner in Berlin, aus- getr. - Schreitter in Voran, +. - Seeger in Berlin, ausgetr - Semelede r inWien, ausgetr. - de Senneville in Paris, ausgetr. - Strauch in Petersburg gestr. - Th orey inHamburg, ausgetr. - Un verriebt in Berlin, gestr. - Vogel in Dresden, f. - Wagen Schieber inBerlin,f. - Waterhouse in London, ausgetr. - Will in Berlin, f. - E. W i n n e r t z in Crefeld, ge- strichen. - Wolff in DinkelsbiihI, aus- getr. der 'Mitglieder. 21 Lehranstalten, Bibliotheken etc.'), welche die Vereins Schriften erhalten Ä. unentgeltlich. In Berlin: Die königliche Bibliothek. Die Uni versitäts- Bibliothek. Die akademische Lesehalle. Die Bibliothek des königl. entomol. Museums. Die Bibliothek der naturforschenden Gesellschaft. - Graz: Der akademische Leseverein. - Prag: Die Lesehalle der deutschen Studenten. - Wien : Der akademische Leseverein. B. Gegen Zahlung des Jahresbeitrags. In Basel: Die naturforschende Gesellschaft. - Bautzen : Die naturforschende Gesellschaft. - Düsseldorf: Verein für Insektenkunde am Niedferrhein. - Frankfurt a. M. : Die Senckenberg'sche naturforschende Gesell- schaft. Heidelberg: Die Üniversitäts-Bibhothek. - London: Das zoologische Departement des British Museum. Zu den wissenschaftlichen Anstalten, mit denen der Verein in Schriftentausch oder Verbindung steht ^), sind hinzugetreten: In Buffalo: Die Society of Natural Sciences. - Calcutta: Die Asiatische Gesellschaft in Bengalen. - Christiania: Die Kongelige Norske Universited. - Salem: Die Peabody Academie. - Stockholm: Die königl. schwed. Academie d. Wissenschaften. ') Der Verein schenkt oder leiht seine Schriften auch ausnahmsweise in Folf^e besonderen Vereinsbeschlusses einzelnen Entomologen, welche beim Vorstande deshalb einkommen. 0 Vergl. BerJ. Eut. Ztschr. 1871. p. 15. [Berliner eiitomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Geranorhinns SekUitzn nov. spec. Ohlongus, supra squamis albidis, subtus virescentibus dense ve- stitus; squaniis privatus subtus uiger, supra fusco-ferrugineus, rosiro pedibusque laete fenugineis; prolhorace conrexo, lotigitudine jam latiore (9) jam non latiore (c/), ante apicem non constriclo, laleri- bus rotundato; coleopteris prothorace paullo lalioribus et sesqui lon- gioribus, intus subgeminato-punctato-striatis, interstitiis 3" et 5'" le- riter convexis, singulo fascia obliqua intermedia maculaque trian- gulari ante apicem fuscis. — Long. 2, lal. | mill. Variat signaturis obsoletis aut nullis. Caucasus (coli. Christoph). ' Den beiden bekannten Arten aus Algier und Andalusien in Form und Art der Beschuppung ähnlich, aber etwas gröfser, von der Seite gesehen hinter der Mitte mehr gewölbt und (namentlich beim 2) in den Flügeldecken auffallend breiter. Unten dicht glänzend weifs, auf den Hüften und der Mittel- brust oder auch ganz hellgrün, oben weifslicb beschuppt, eine von der Gegend hinter der Schulter bis zur Naht hinter der Mitte rei- chende, gezackte Schrägbinde und ein dreieckiger mit dem der an- dern Flügeldecke vor der Spitze schmal zusammenhängender Fleck braun, manchmal auch auf dem Halsschilde jederseits auf der hin- teren Scheibe ein länglicher, etwas schräger Fleck von dieser Farbe, sehr häufig diese Zeichnungen ganz verwischt. Rüssel, Füh- ler und Beine hellrostroth, der erstere bis zur Mitte beschuppt, am Mundrande schwärzlich; der Kopf und die Fühler wie bei rufiro- stris Chevr. Ehis Halsschild beim cf ebenso breit, beim $ breiter als lang, am Hinterrand wenig, am Vorderrand gar nicht aufge- worfen, an den Seiten gerundet, mäfsig gewölbt und dicht punk- tirt. Die Flügeldecken im Verhältnifs zum Halsschild länger als bei rußrostris und ein wenig kürzer als bei elegans Seidl., hinter der Mitte namentlich beim $ auffällig breiter, als bei beiden be- kannten Arten, punktirt gestreift, die inneren Streifen paarweise etwas genähert, die Punkte der Streifen durch die dichte Beschup- pung etwas mehr verdeckt, weniger deutlich sichtbar als bei den genannten Arten, der 3te und 5te Zwischenraum ein wenig mehr gewölbt als die übrigen. Die Mittelbrust wie bei e/e^'aras ,. nicht lamellenförmig; die Hinterschienen gerade, die 4 vorderen und alle Tarsen wie bei elegans. Meinem Freunde Dr. Seidlitz in Dorpat gewidmet. Th. Kirsch in Dresden. [Berliner Entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Palesida, neue Eumolpiden-Gattung beschrieben von E. V. Harold in München. Palesida nov. gen. Corpus oblongum, breviter pubescens. Caput receptum; oculi inteyri. Antennae filiformes, articulis 1 — 3 longHudine fere aequa- libus, 2 nonnihil tantvm hreviore, crassiore quam 8. Labium minu- tum, subqnadratum, apice leviter sinuatum. Prosfernum latissimum, media subconvextim, postice truncatum, mesosterno arcte appositum. Thorax lateribns integris. Femora mnfica, postica subclavata. Ti~ biae simplices. Ungniculi fissi, Körper länglich, oben etwas flachgedrückt, mäfsig dicht be- haart. Der Kopf stark gesenkt und eingezogen, ähnlich wie bei Pachybrachys; die Augen innen nicht ausgerandet, das Kopf- schild vorn abgestutzt und nur sehr schwach bogig ausgebuchtet; die Oberlippe klein und schmal, fast viereckig, vorn leicht ausge- randet. Die Fühler fadenförmig, das erste Glied keulig, auch das zweite etwas dicker wie das dritte, aber nur wenig kürzer als die- ses. Das Prosternum sehr breit, in der Mitte zwischen den Hüf- ten nur schwach gewölbt, hinten ausgebreitet, flach, gerade abge- stutzt, ganz eng an das Mesosternum angeschlossen. Die Schenkel unbewaffnet, die hinteren mit fast geradem Innenrande, aufsen aber stark gewölbt, daher etwas keulig. Die Schienen einfach. Die Fufsklauen gespalten. Palesida Chapuisi (n. sp.): Viridi - aurea , labio , antennis pedibusque ferrn gineis ; capite dense punctato; thorace fransverso, convexo, lateribus rotundatis , dense aequaliter punckilato; scutello brevi, postice roti/ndato; ehjtris dense pnnctatis et transversim ru- gosis, crista brevi ante apicem juxta sutaram et altera laterali for- titer crenata et subtuberculata. — Long. 4^ mill. Schön goldig-grün, wie Cryptocephalus sericeus gefärbt, glänzend, zerstreut, an den Halsschildseiten etwas dichter weifslich behaart, die Unterseite etwas kupfrig-grün, die Beine sammt den Fühlern rostroth. Der Kopf dicht, fast runzlig punktirt. Das Hals- 24 E r. Haroffl: aber Polesida. Schild um die Hälfte breiter als lang, der Quere nach gewölbt, hinten gerandet, die Seiten bogig gerundet, die Punktirung gleich- niäfsig dicht und fein. Das Schildchen breit halbkreisförmig, punk- tirt. Die Flügeldecken hinter der Mitte etwas erweitert, dicht punk- tirt und dabei stark querrunzlig, von der stark markirten Schulter- beule an zieht sich dem Aufsenrande parallel, aber weit von ihm abstehend eine stark gekerbte, stellenweise sogar höckerige Leiste, die sich vor der Spitze mit einer anderen kurzen Rippe verbindet, die hier neben der Naht auftritt; der Theil zwischen der Leiste und dem Aufsenrande ist stark abschüssig, die Epipleuren sind flach abgesetzt. Die hinteren Schenkel sind innen gerade, ihr Aufseurand ist aber stark bogig angeschwollen, so dafs sie gekeult erscheinen. Vaterland: Fassogl (am blauen Nil). Das hier beschriebene Thier zeigt eine aufserordentliche Aehn- lichkeit mit den Weibchen von Pal es tilema, bei denen ebenfalls eine allerdings viel schwächere Leiste auf den Seiten der Flügel- decken auftritt. Dieses Merkmal jedoch und die ganz identische Färbung sind das Einzige was die gegenwärtige Gattung mit Pa- les gemein hat. Ein näherer Vergleich zeigt sofort eine Reihe be- deutender Unterschiede. So ist bei Pal es der Seitenrand des Tho- rax stark gezahnt, das 2te, knopfförmige Fühlerglied ist um das Vierfache kürzer als das 3te, das Prosternum ist zwischen den Hüf- ten stark verengt, etc. Durch die gespaltenen Fufsklauen, durch die auffallende Länge des 2ten Fühlergliedes sowie durch das sehr breite Prosternum wird Palesida unmittelbar neben Pseudocolaspis gestellt, von welcher Gattung es jedoch bei aller übrigen Verwandt- schaft durch das andere Längenverhältnifs des 2ten Fühlergliedes zum dritten und durch das ganz verschieden geformte Halsschild wieder bedeutend abweicht. Bei Pseudocolaspis ist nämlich der Thorax kugelig cylindrisch, der Seitenrand vollkommen abgerundet und kaum durch eine hinten bemerkbare feine Linie angedeutet, bei Palesida ist das Halsschild durch einen scharfkantigen Sei- tenrand in eine obere und in eine untere Fläche getheilt. Die stark ausgeprägte Seitenrippe der Flügeldecken läfst mich vermuthen, dafs ich von dieser Art nur Weibchen vor mir habe, von denen ich eines als Colaspis plicipennis Waltl in meiner Samndung vorfand, ein zweites besitzt Dr. Gemminger. Ich be- nenne dieselbe Herrn Dr. Chapuis, dem würdigen Schüler Lacor- daire's, zu Ehren, welchem wir jetzt die Fortsetzung der Genera des Coleopteres zu verdanken haben. [Berliner entomologiscln; Zeitschrift 1874.] lieber die Genitalien der männlichen Bienen, besonders der Gattung Sphecodes Landgerichtsrath v. Hagens in Cleve. Di ie Geschlechtsauszeichnungen und namentlich die zu den Ge- schlechtsfunctionen dienenden Organe der Männchen werden in neuerer Zeit vielfach mit Erfolg für die Artbestimmung der In- secten benutzt. Durch H. V. Kiesenwetter ist dies bei der Käfergattung Malthodes geschehen, wozu der 16. Jahrgang dieser Zeitschrift (1872) die interessanten Abbildungen enthält. Hierbei handelt es sich nicht um die eigentlichen Geschlechtsorgane, die männlichen Geni- talien, sondern um eigenthümliche Verlängerungen der obern und untern Hinterleibssegmente. H. Prof. Schenck hat bei den Hummeln die eigentlichen Ge- schlechtsorgane der Männchen untersucht und gefunden, dafs die- selben bei den 13 in Nassau vorkommenden Arten verschieden gestaltet und defshalb sehr geeignet sind, zur Bestimmung der Ar- ten. Dies veranlafste mich, auch die Genitalien anderer männli- chen Bienen zu untersuchen , was mich zu manchen interessanten Beobachtungen führte, besonders bei der schwierigen Gattung Sphe- codes. Indem ich hiervon in der Kürze das Wesentlichste mit- theile, beabsichtige ich nicht eine gründliche, exacte Abhandlung zu liefern, da ich mich nicht im Stande fühle, von den feinen com- plizirten Organen eine ganz genaue Beschreibung und ebensowenig eine deutliche Zeichnung zu liefern; vielmehr will ich vorzüglich die Entomologen von Fach darauf aufmerksam machen und zu weitern Beobachtungen Anhaltspunkte an die Pland geben. Von den Genitalien der männlichen Bienen fallen vorzüglich zwei Paare horniger, zangenartiger, rückwärts gerichteter Organe 26 r. Ilfiffcns: über ins Auge, wofür ich die von II. Prof. Scheiick gebrauchten Be- nennungen „Zangen*^ und ,,Khipi)cii'' beibelialte. Die Zangen ste- hen zu beiden Seiten des lliriterieibsendes und sind häufig mit der Spitze gegeneinander gerichtet; sie bestehen entweder aus nur einem Gliede, oder es scbliefsen sich ans Ende des ersten gröfsern Glie- des ein oder zwei kleinere Glieder an, welche „Endglieder" im Gegensatz zu dem Hauptgliedu oder dem Stiele genannt werden. Die Klappen liegen in der Mitte zwischen den Zangen gleich- sam als Verlängerung eines Rückgrats, sind häufig mit der Spitze nach unten gerichtet, seltener gegeneinander und bestehen nur aus je einem Gliede. Zwischen denselben belinden sich noch feinere häutige Theile, welche den Penis umhüllen. Bisweilen liegen in- nerhalb oder unterhalb der Zangen noch kleinere Organe, die wenig ins Auge fallen und hier unberücksichtigt bleiben können. Während die vorbenannten Theile zusammen das Genitalseg- ment bilden, tritt bei manchen Bienengattungen, besonders bei Ci- lissa auch das letzte Bauchsegnient sehr bemerkbar hervor und kommt unzweifelhaft bei den Geschlechtsfunctionen dadurch in Thätigkeit, dafs es sich von unten gegen die Klappen anlegt und mit denselben die entsprechenden Theile des Weibchens umfasst. Dafs diese Bauchsegraeutverlängerung nicht zu dem eigentlichen Genitalsegraente gehört, zeigt sich deutlich dadurch, dafs dieselbe am Hinterleibe zurückbleibt, wenn man das Genitalsegment mit einer Nadel aus dem Körper heraustrennt. Indem ich zu den einzelnen, von mir untersuchten Gattungen übergehe, mufs ich mit einer Ausnahme von den vorstehenden all- gemeinen Angaben über die Genitalien beginnen. Ganz abwei- chend von allen andern Bienengattungen sind nämlich die Genita- lien der Drohnen (Apis meUißca L. ^) gestaltet. Die Zangen sind hier nicht wie bei sämmtlichen übrigen Bienen von horniger Sub- stanz, sondern weich, sie sind lang kegelförmig, etwas auswärts gerichtet, gelb mit röthlicher Spitze. Die Klappen nebst den häu- tigen Theilen fehlen ganz; dagegen erhebt sich ein ganz eigent- thOmlich gebildetes, bogenförmig aufwärts gekrümmtes Organ zwi- schen den Zangen empor. — Die Genitalien der Hummeln (fJorn- bus) hat H. Prof. Schenck in seinem Werke „die Bienen des Herzogthums Nassau^ 1861 ausführlich beschrieben. Die Zangen sind kräftig und haben 2 Endglieder, welche bei den einzelnen Arten sehr verschiedenartig gestaltet, bei manchen mit allerlei Spit- zen versehen sind. Die Klappen sind auch weit manchfaltiger ge- staltet, als bei den übrigen Gattungen der Fall zu sein pflegt. Eine die Genilalien der Gattung Sphecodes. 27 Bauchsegmeutverlängerung tritt nicht bemerkbar hervor. Aufser den 13 von H. Prof. Sehende beschriebenen Arten habe ich noch 3 andere untersucht und keine merkliche Unterschiede zwischen diesen 3 und 3 andern Arten gefunden, indem B. fragrans Pall. mit B. Latreilleeus K., B. ruderaltis, F. mit B. hortorum L., und B. Scrimshiranus K. mit B. pratrorum im Wesentlichen überein- stimmt. Hierbei ist übrigens zu bemerken, dafs die äufserlich ähn- lichen Hummeln nach den Geschlechtstheilen keineswegs immer die nächsten Verwandten sind. Namentlich sind die Genitalien der Hum- meln mit rothbehaarter Hinterleibsspitze sehr verschieden; es hat hierbei B. Rajellus K. die meiste Verwandschaft mit B. sylvarum L. und B. pratornm L. mit B. hypnorum L. und Scrimshiranus K. Von den Schmarotzerhummeln (Psifhi/rus) sind ebenfalls durch H. Prof. Schenck die Genitalien der 5 hier vorkommenden Arten beschrieben worden; dieselben sind ähnlich denjenigen der Hummeln, jedoch weniger coniijlicirt und manchfaltig gestaltet. Bei der Gattung Anthophora haben die Zangen aufser dem kräftigen Hauptgliede nur ein äufserst feines, dünnes behaartes End- glied, welches nach hinten und oben gerichtet ist. Das Hauptglied der Zangen ist bei den einzelnen Arten am Ende mehr oder weni- ger in 2 Spitzen oder Zähne getheilt, bei A. ucervorum F. (retusa K.) förmlich in 2 Aeste gespalten, wovon der äufsere kürzer, aber kräftiger ist; bei A. aestivalis Pz. ist der äufsere Zahn klein und spitz, der innere gröfser und breiter; bei A. retiisa L. sind beide Zähne sehr stumpf, kaum bemerkbar; bei A. qtiadrimaculata F. sind beide Zähne spitz, besonders der kleine äufsere; hei A. für cata Pz. ist der innere Zahn klein und stumpf, nach aufsen stehen 2 kleine Zähnchen auswärts gerichtet übereinander. Die Klappen sind bei Anthophora ebenfalls kräftig, nach aufsen gebogen, mit den breiten Enden zangenförmig gegeneinander gerichtet, so dafs ein rundlicher Raum zwischen ihnen freibleibt. Die ßauchsegmentver- längerung ist deutlich hervortretend, am Ende breit, nach der Basis zu schmäler. Saropoda rolundata Pz. stimmt im Wesentlichen mit Antho- phora in den Genitalien überein. Bei Eucera longicornis L. ist an den zweigliedrigen Zangen das erste Glied ziemlich kurz, das zweite Glied fast von derselben Länge und in eigentbümlicher Weise gebogen , indem dasselbe zu- nächst nach innen gerichtet, dann plötzlich verdünnt und knieförmig nach hinten gebogen ist und am Ende wieder eine kleine nach innen gerichtete Erweiterung hat. Die Klappen haben ungefähr 28 ». Hagens: über die Form eines Fünfecks mit zugespitzten Winkeln und einer dop- pelten Spitze am Ende. Die Buuchsegmentverlängerung ist am Ende beiderseits erweitert, die obere Ecke der Erweiterung ausge- randet und mit einem spitzen Zahn versehen. Bei Melecin punctata K, ist das erste Zangenglied am Ende sehr breit, abgestutzt; das zweite Glied ist mit langen schwärzen Haaren versehen und hat nach innen eine kurze hippenartige Er- weiterung, nach aufsen eine schmale nach innen und hinten ge- richtete Verlängerung, durch welche die Zangen sich an der Spitze berühren. Die Klappen sind kräftig, am Ende zugespitzt, nach unten gerichtet, kurz vor dem Ende unten mit einem starken Zahne ver- sehen; oben sind sie zu einem grofsen Theile von den über ihnen liegenden häutigen Theilen bedeckt. Crocisa scutellaris F. hat ähnliche, aber etwas einfacher gestaltete Genitalien; auch sind die langen schwarzen Haare am 2ten Zangengliede nicht vorhanden. Hiermit stimmt auch ziemlich überein Epeolus variegalus L. ; jedoch ist das erste Zangenglied davon am Ende versclimälert, die Verlängerung des 2ten Gliedes bogenförmig nach innen gekrümmt. Bei der Gattung Nomada stehen die zweigliedrigen Zangen an der Basis weit auseinander. Das erste Glied ist kurz, innen mit einem eckigen Ausschnitt versehen und von dunkler Farbe; das zweite Glied ist hellgelb, fast häutig, mit langen goldnen Haaren bedeckt, welche Umstände es schwierig machen, die bei den ein- zelnen Arten etwas abweichende Form desselben genauer zu beob- achten. Die Klappen haben an der Basis eine eckige Erweiterung, welche in den Ausschnitt der Zangen eingreift, und laufen an dem abwärts gerichteten Ende spitz zu. Die Bauchsegmentverlängerung ist schmal mit feiner aufwärtsgerichteter Spitze. Bei Annno b atoides bicolor Lep. ist an den zweigliedrigen Zangen das erste Glied am Ende verschmälert, birnHirmig, das zweite Glied ziemlich lang gestreckt, am Ende gelb behaart; die Klappen stehen an der Basis weiter auseinander und sind an der Spitze einander genähert und nach unten gerichtet. Die Gattung Hallet oides zeichnet sich dadurch aus, dafs die Zangen in der Mitte äufserst dicht behaart sind, während die Basis und die sehr feine Spitze derselben unbehaart und glatt ist. Die- selben scheinen nur aus einem Gliede zu bestellen. Die Klappen erheben sich an der Basis nach oben und aufsen, sind nach deuj Ende hin einander genähert, mit den scharfen Spitzen nach unten gerichtet. Das Bauchsegment ist in .'> dünne Zipfel verlängert, von die Genitalien der Gallung Sphecodes. 29 welchen die beiden äufsern gekrümmt sind. Zwischen den Geni- talien der beiden Arten H. dentiventris Nyl. und inermis Nyl. be- stehen übrigens noch merkliche Unterschiede; namentlich ist die Bildung bei der erstgenannten Art weit kräftiger. Die Genitalien von Dufnrea halictnla Nyl. stimmen mit den- jenigen von Halictoides im Wesentlichen überein; sie sind nur über- all feiner, die Behaarung auf der Mitte der Zangen weniger dicht; die Baiichsegmentverlängerung besteht in einem sehr feinen langen Gliede und zwei dahinter stehenden dünnen Spitzen. Bei der Gsittimg P an ur ff US liegen die Zangen mit der ganzen Länge des Hauptgliedes an der innern Seite dicht aneinander; an der Aufsenecke desselben ist das lange, dünne, fast dornförmige zweite Glied angefügt, welches bei P. lobatus Latr. mit einigen Seitendornen besetzt ist, nicht aber bei P. ater Latr. Die Klappen dieser beiden Arten sind sehr verschieden gestaltet; bei P. ater sind sie schmal und am Ende mit einer grofsen, löffelartigen Er- weiterung versehen; bei P. lohalus laufen sie am Ende spitz zu, haben dagegen in der Mitte eine rundliche Erweiterung, welche mit einem herabhängenden Läppchen versehen ist. Die Bauch- segmentverlängerung besteht in einem längeren Gliede, welches an der Basis dünn, nach der Spitze zu verdickt und hier schräg nach oben abgestutzt ist. Bei Dasypo da hirtipes F. sind die eingliedrigen Zangen langgestreckt, in der Mitte verschmälert, am Ende in zwei Theile gespalten, wovon der äufsere schmal und spitz, der innere breit und rothgelb behaart ist. Die Klappen sind breit, am Ende scharf zugespitzt und abwärts gebogen. Die Bauchsegmentverlängerung ist ähnlich der der vorigen Gattung, aber kürzer an der Basis wenig verschmälert. Bei der Gattung Cilissa sind die Zangen breit, lappenförmig, die Klappen allmählich verschmälert und etwas abwärts gebogen. Die Bauchsegmentverlängerung tritt hier bei ähnlicher Bildung wie bei den beiden vorigen Arten am stärksten hervor, indem das fast trompetenartig erweiterte Ende noch über die Zangen hervorragt. Von der artenreichen Gattung Andrena habe ich die Genita- lien zahlreicher Exemplare untersucht und hier vorzugsweise ge- funden, dafs der allgemeine Typus der Gattung bei den einzelnen Arten kleiner, oft kaum mit Worten zu beschreibenden Abänderun- gen unterliegt, welche Abänderungen aber innerhalb der Art durch- aus constant bleiben. Die eingliedrigen Zangen sind bei Andrena vorzugsweise zangenartig gebildet; an der Basis liegen sie in ziem- 30 V. Huijcns: über lieber Ausdehnung mit dem Innenrande aneinander, sind dann plötz- lich verschmälert zu einem an der Aufsenseite liegenden mit dem Ende nach innen gerichteten Aste, so dafs die beiden Zangen mit ihrer meist etwas verbreiterten Spitze sich berühren und zwischen ihnen ein leerer Raum frei bleibt; dieser hat häufig etwa die Form eines gleichseitigen Dreiecks, z. B. bei den Arten A. nitida K., ni- groaenea K., thoracica F., Gwtjnana K., convexiuscula K. Bei A, rubricala Sm. sind die Zungen sehr langgestreckt, der freie Raum defshalb sehr spitzwinkelig; bei A. SchranUella Nyl. springt von beiden Seiten eine stumpfe Ecke in den Raum vor; bei A. deci- piens Schenck sind die Zangenäste so plötzlich nach innen gebogen, dafs der freie Raum etwa quer viereckig wird; bei A. fiilvicrus K. haben die Zangen einen eckigen Ausschnitt an der Aufsenseite nicht weit von der Spitze. Bei manchen Arten haben die Zangen eine Erweiterung an der Basis des freien Raumes, so dafs dieser dadurch beinahe herzförmig wird; diese Erweiterung ist noch un- bedeutend bei A. eximia Sm., cineraria L., propinqtia Schenck, par- vula K., dieselbe ist stärker, mehr oder weniger lappenförmig bei A. pratensis Nyl., fiiha Schenck, fulvescens Sm., fuscipes K., albi- crns K., Smithella K., ventralis Imh.; die Erweiterung ist mit einem spitzen Zahn versehen bei A. pilipes F., tibialis K. und albicans K. Die Klappen von Andrena sind lang und schmal, an der Basis bei einigen Arten etwas erweitert. Die Bauchsegmentverlängerung ist ebenfalls lang und schmal, bei vielen Arten unten etwas vor dem Ende verdickt und am Ende behaart, wobei die Haare von dersel- ben Färbung sind, wie an der Hinterleibsspitze z. B. bei A. thora- cica F. tief schwarz, bei A. albicans K. goldgelb. Bei der artenreichen Gattung llyluens (Halictus) ist das Haupt- glied der Zangen kurz abgestutzt oder breit abgerundet. Die mei- sten Arten haben aufserdem nur ein Endglied, welches häufig nur in einem einfachen Läppchen besteht; bei einigen Arten sind 2 End- glieder vorhanden, bei andern ist das eine Endglied von compli- cirter Form z. B. bei H. rubiciindns Chr., fasciatus Nyl., flacipes F. Die Klappen sind stark abwärts gekrümmt, sichelförmig. Eine Bauchsegmentverlängerung tritt nicht hervor. Die Gattung Colletes hat dreigliedrige Zangen; aufser dem ersten Gliede ist auch das zweite kräftig, das dritte aber dünn und fein. Die Klappen haben am Ende eine häutige Erweiterung, welche bei C. cnnicnlaria L. und C. snccincta L. nur wenig, bei C. fodiens K. und C. Daviesana K. stärker hervortritt. Die Bauch- segmentverlängerung hat in der Mitte eine kleine Spitze und bei- die Genitalien der Gattung Sphccodes. 'A\ derseits einen grofsen, oben ausgerandeten, beinahe herzförmigen Lappen. Die Genitalien der Gattung Sphecodes gleichen sehr denjenigen von Hylaeus. An den Zangen ist jedoch das Hauptglied etwas länger, nach dem Ende zu verschmälert, stumpf abgerundet; sie haben ein bei den einzelnen Arten merklich verschieden gestaltetes Endglied, worüber später das Nähere. Die Klappen sind stark nach unten gekrümmt. Bei der Gattung Prosopis sind die Zangen eingliedrig, am Ende mit einer Reihe längerer Haare besetzt; ihre Länge und Breite ist bei den einzelnen Arten sehr verschieden. Bei Pr. ob- scurata Schenck sind die Zangen sehr breit, abgestutzt, kürzer als die Klappen; bei Pr. communis Nyl. sind sie auch kürzer als die Klappen aber schmäler am Ende abgerundet; he'i Pr. signafa Panz. sind sie nach unten verdickt; bei Pr. variegata F. und Pr. confusa Nyl. sind sie etwas länger als die Klappen; bei Pr. pictipes Nyl. fein, zugespitzt von gleicher Länge mit den Klappen ; bei Pr. ar- millata Nyl. sehr stark verlängert und dünn. Die Bauchsegment- verlängerung ist bei den einzelnen Arten verschieden gebildet, am auffallendsten bei Pr. armillata Nyl., wo sie in einer runden, auf einem dünnen Stiele stehenden Scheibe besteht. Bei der Gattung Megachile sind die Zangen eingliedrig, bei M. maritima K. kräftig und am Ende in drei Spitzen getheilt, bei M. ligniseca K. und cenluncuUiris L. weniger kräftig und nach aufsen gerichtet. Die Klappen sind lang und dick. Die Zangen von Diphysis serratulae Panz. sind ähnlich den der beiden letzt- genannten Arten von Megachile, jedoch am Ende etwas nach innen gebogen und behaart; die Klappen von Diphysis sind breit und flach, mit den Spitzen aufwärts gebogen. Bei Anthidium ma?iicatnm L. sind ebenfalls die Zangen von ähnlichem Bau, wie bei Megachile, die Klappen dagegen kurz, zu- gespitzt und abwärts gebogen. Die Genitalien der Gattungen Osmia, Heriades und Trypetes sind fein und schmal; bei Osmia cornuta L. sind die Zangen etwas kräftiger und haben an der Spitze eine dreieckige Erweiterung; bei den übrigen Arten ist statt dessen die Spitze nur mehr oder weniger in einen Winkel einwärts gebogen. Die Zangen von Stelis aterrima Panz. zeichnen sich dadurch aus, dafs an das erste dünnere Glied ein zweites kurzes dickes Glied sich anschliefst. Bei der Gattung Coelioxys sind die Zangen gerade, nach hinten 32 V. Hagens: über gestreckt, nach der Spitze zu etwas verschmälert, am Ende gelb behaart; die Klappen sind ebenfalls gestreckt ungefähr von gleicher Länge wie die Zangen. Aus den vorstehenden kurzen Angaben ist ersichtlich, dafs die Bienengattungen, welche man gewöhnlich in eine Subfaniilie zu- sammenzustellen pflegt, keineswegs überall nach ihren Genitalien die nächsten Verwandten sind. Namentlich umfafst die Subfaniilie Andrcnidae drei grüfsere Gattungen Andrena, Ilylaeus und (.ollefes, deren Genitalien in jeder Hinsicht ganz verschieden sind, während die wegen des mangelnden Sammelapparats in eine besondere Sub- faniilie gestellte Gattung Sphecodes hinsichtlich der Genitalien sehr viel Aehnlichkeit mit Hylaeus zeigt. Diese beiden Arten haben auch gemeinsam die Eigenthüralichkeit in ihrer Lebensweise, dafs im Frühjahr nur Weibchen vorkommen und nach einer Pause später im Sommer Weibchen und Männchen zugleich erscheinen. Auch im Aeufsern besteht Aehnlichkeit, so dafs kleine schwarze cf Sphe- codes schon als Hylaeus pygmaeus beschrieben worden sind. Die Gattung Sphecodes Latr. (Dichroa 111.), welche ich von jetzt ausschliefslich behandeln werde, ist in der Regel nämlich äufserlich leicht kenntlich durch die intensiv rothe Färbung der vordem Hinterleibssegmente, welche von der schwarzen Farbe des übrigen Körpers um so mehr absticht, als die Behaarung weit un- bedeutender ist wie bei den meisten übrigen Bienen. Bei kleinern Exemplaren wird die rothe Farbe mehr oder weniger durch die schwarze verdrängt, so dafs ausnahmsweise auch ganz schwarze Stücke vorkommen. Wegen des mangelnden Sammelapparats wurde Sphecodes früher zu den parasitischen Bienen gezählt, namentlich von Lepelctier, Wesmael, Westwood und Taschenberg. Hingegen hat H. F. Smith beobachtet, dafs Sphecodes selbstständig die Brut auffüttert. (Catalogue of British Hymenoptera. I 15, IG.) Der französische, im Jahr 1868 verstorbene Hymenopterolog H. Dr. J. Sichel hat in seiner Monographie über Sphecodes in einem besondern Capilel mit der Ueberschrift „Des moeurs des Sphecodes comme melliferes nidifiants" die bisherige Ansicht, dafs Sphecodes parasitisch sei, widerlegt. Da hierüber jetzt wohl kein Zweifel mehr besteht, so zerfällt auch die Folgerung, dafs bei Sphecodes eine grüfsere Veränderlichkeit der Form in- nerhalb der Art durch die parasitische Lebensweise bei andern verschiedenartigen Bienen bedingt sei. Unter allen Bienengattungen gibt es wohl keine, bei welcher in Betreff der Abgrenzung der Arten eine gröfsere Meinungsver- die Genitalien der Gaffiing Sphecodes. 38 schiedenhcit herrscht , als eben bei Sphecodes. Im Anschlufs an die früheren Angaben hat H. Prof. Schenck in seiner Schrift über die Bienen des Herzogthums Nassau 1861 7 Arten beschrieben: 1) Sph. piiscipennis Germ., 2) Sph. gibbus L. (picevs Wesm.), 3) Sph. rnfescens Foucr. (similis Wesm.), 4) subqnadratiis Sm., 5) r«- fiventris Wesm,, 6) subovalis Schenck, 7) epliippius L., wovon sich die erste Art durch ihre bedeutende Gröfse, die letzte durch ihre Kleinheit von den übrigen mittelgrofsen Arten äufserlich unter- scheidet. Hierbei hat er aber schon seine Zweifel über die Selbst- ständigkeit der Arten wegen der oifenbaren Uebergänge ausge- sprochen und die bezüglichen Angaben anderer Autoren citirt. Es sagt nämlich Nylander: „mire se tangunt species vel formae hujus generis" und Wesinael: je ne serais pas eloigne de croire qu'il n'y en a qu'une senle espece. II. Dr. J. Sichel hat in seiner Monographie über Sphecodes seine vieljährigen sorgfältigen Beobach- tungen niedergelegt und ist dabei zu dem Resultat gekommen, dafs die in Frankreich und Mitteleuropa vorkommenden Sphecodes auf 3 Arten zu reduziren seien: 1) Sph. fuscipennis Germ., 2) SpJi. scabricollis Wesm. (espece tres rare, enrore problematique), 3) Sph. gibbvs L. Diese letzte Art theilt er in 4 Hauptvarietäten und zahl- reiche Untervarietäten. Als Hauptvarietät wird einestheils Sph. ephippins L. wegen seiner geringen Gröfse aufgestellt, anderntheils wird die Sculptur des Hinterrückens als das wesentliche Unter- scheidungsmerkmal hervorgehoben, indem derselbe entweder oben unregelraäfsig längsgerunzelt oder mehr unregelmäfsig gerunzelt, oder netzförmig gerunzelt sei. Die hierdurch gebildeten 4 Haupt- varietäten entsprechen annähernd den bisherigen 4 Arten Sph. sub- quadratus Sm., piceus Wesm., rnfescens Foucr. und ephippius L. Die Eintheilung in Untervarietäten wird auf die verschiedene Fär- bung gestützt, wobei meistens bei jeder Hauptvarietät dieselben Untervarietäten sich wiederholen. Die bisherigen Artnamen Sph. rnfiventris Wesm. und subovalis Schenck figuriren unter den Unter- varietäten. H. Dr. Sichel bemerkt hierbei noch, dafs er eine gröfse An- zahl seiner Sphecodes an H. Prof. Foerster zur Ansicht einge- sandt, und dafs Letzterer davon 150 neue Arten aufgestellt habe, welche er aber nur für Varietäten von Sph. gibbns und fuscipennis halte. Die Sichel'schen Ausführungen scheinen Beifall gefunden zu haben; für mich hatten sie umsomehr Wahrscheinlichkeit, als es mir nicht recht gelingen wollte, die hier vorkommenden Sphecodes Berl. Entoraol. Zeitsehr. XVIII. '5 34 r. Ilagens: über mit Sicherheit unter die von H. l*rof. Schenck beschriebenen Arten unterzubringt'n. Da Sph. fiiscipennis Germ, hier fehlt, mufste ich alle hiesigen Sphccodes als Varietäten einer Art ansehen und fand kein Interesse mehr daran, noch mehr Exemplare davon ein- zusammeln. Auch als ich anfing, den Genitalien meine Aufmerk- samkeit zuzuwenden, beschränkte ich mich auf zwei Stück Spheco- des als Repräsentanten der Gattung und einzigen Art. Gelegent- lich brachte ich noch einige männliche Sphecodes nach Hause und fand dabei zu meinem Erstaunen , dafs deren Genitalien nicht mit den frühern Exemplaren übereinstimmten. Dies veranlafste mich massenweise einzusammeln, vorzüglich auf den Blüthen von Eryn- gium campestre und aufserdem an einem mit Haidekraut bewach- senen Abhänge. Die darauf vorgenommene Untersuchung ergab das Resultat, dafs unter den 127 Stück 8 verschiedene Formen der Genitalien vorhanden waren, alle ganz constant ohne Uebergänge, und dafs auch die Stücke mit gleichgoforinten Genitalien in ihrem Gesammttypus übereinstimmten. Bei der bisherigen Untersuchung der Genitalien der Bienen, habe ich zwar wohl mitunter gefunden, dafs die Genitalien nahe verwandter Arten wenig oder gar keinen Unterschied zeigten, niemals aber, dafs bei derselben Art verschie- dene Formen von Genitalien vorkämen. Die Verschiedenheit der Genitalion scheint mir ein sicherer Anhaltspunkt für die Verschie- denheit der Art, und alsdann darf man sich nicht dadurch irre führen lassen, dafs die sonstigen Unterscheidungsmerkmale gering- fügig sind, oder dafs bei der Bestimmung der Weibchen der lei- tende Faden fehlt. In dieser Hinsicht hat H. v. Kiesenwetter im Jahrgang 1872 dieser Zeitschrift S. 370 in Bezug auf die Käfer- gattung Malthodes sogar gesagt, dafs man es aufgeben müsse, ein- zelne Weibchen ohne die dazu gehörigen Männchen sicher zu de- terminiren. Ich bin defshalb zu der festen Ueberzeugung gekom- men, dafs die bei Cleve vorkommenden von mir untersuchten Sphecodes zu acht verschiedenen Arten gehören und keineswegs als Varietäten einer Art zu betrachten sind. Indem ich hiermit der Ansicht des H. Dr. Sichel entgegen- trete, fühle ich mich wegen der umfangreichen und sorgfältigen Studien desselben zunächst veranlafst, einige .Momente, welche er zur Begründung seiner Ansicht anführt, näher ins Auge zu fassen. Zunächst hat auch H. Dr. Sichel die Genitalien untersucht und keinen Unterschied gefunden; er sagt wörtlich: „On peut y ajouter la structure des organes genitaux des cf et surtout la forme de leurs pinces copulatrices. qui , autant, que die Genitalien der Gatlung Sphecodes. 35 jai pu voir, sont absolument les memes dans toutes les especes reunis par nioi comme varietes du Sph. gibbus L. Or, les recherches sur les organes sexuels des cf des Hymenopteres, particulierement des genres Borabus et Vespa ont prouve que dans les vraies especes, ils different tres-notableraent." Der Erste dieser beiden Sätze stimmt nicht überein mit dem Resultate meiner sorgfältigen Untersuchungen. Ich vermuthe, dafs seine Untersuchung auf das fast stets gleichgeformte ilauptglied der Zangen sich beschränkt und das kleine mannigfaltig gestaltete End- glied auCser Betracht gelassen hat. Dem zweiten Satze, wodurch er ein etwa abweichendes Resultat anderer Untersuchungen im voraus zu beseitigen sucht, mufs ich entschieden widersprechen. Wegen Bombus hat Hr. Prof. Schenk klar ausgeführt, dafs jede Hummelart ihre bestimmte Form der männlichen Genitalien habe, wonach die Art sicherer, als durch sonstige äufsere Merkmale unter- schieden werden könne; es ist mir nicht bekannt, dafs diese Aus- führung je widerlegt oder auch nur bestritten worden wäre. Auch bei Vespa hat Hr. Prof. Schenck theilweise bei der Unterschei- dung der Arten die männlichen Genitalien benutzt, und ich habe gefunden, dafs zwar innerhalb der Gattung Vespa die Genitalien, namentlich die Klappen, sehr verschieden sind, nicht aber inner- halb der einzelnen Arten. Freilich, wenn man alle Exemplare von Vespa, deren Farbe nur in Schwarz und Gelb besteht, wie früher, auch noch jetzt unter dem Namen Vespa vulgaris zusammen- fassen will, würde man zu dem Resultat kommen, dafs die Geni- talien der Männchen dieser Art vei'änderlich seien. Aus dem zweiten Satze glaube ich überhaupt entnehmen zu können, dafs Hr. Dr. Sichel sich gar nicht eingehend mit den Genitalien der Bienen beschäftigt hat und defshalb schon auf seine Untersuchung kein Gewicht gelegt werden kann. Sodann hebt Hr. Dr. Sichel mehrmals hervor, dass die ver- schiedenen Formen von Sphecodes in denselben Colonien vorkämen. Dieser Ausdruck „Colonien" kann leicht zu Missverständnissen und falschen Schlussfolgerungen Veranlassung geben; man pflegt den- selben im eigentlichen Sinne nur zu gebrauchen bei geselligen Insecten, von welchen es bekanntlich unter den Hymenopteren vier Gruppen gibt: die Ameisen, die Honigbienen, Hummeln und ge- selligen Wespen. Bei diesen gilt entschieden die Vermuthung, dafs was aus derselben Colonie stammt, zu derselben Art gehöre. Ueber Ausnahmen von dieser Regel habe ich in Betreff der Ameisen einen Artikel in dieser Zeitschrift 18G7 S. 101 geschrieben. Von 3* 36 r. Har/rns: übe?- Hummeln fand Smitli zuweilen in dem Neste einer Hummelart einige Individuen einer andern Art, z. B. Arbeiter von B. mnscorum in einem Neste von B. sylranivi. Dagegen baut bei den Bienen- arten, die nicht gesellig und nicht parasitisch sind, jedes Weibchen für sich allein, und wenn auch auf einer kleinen Fläche zahllose Bienen nisten, so besteht doch zwischen denselben kein innerer Zusammenhang, kein Colonienleben; es kann defshalb daraus kein sicherer Schluss auf die Zusammengehörigkeit zu einer Art gemacht werden. Wenn daher Hr. Dr. Sichel von der vorzugsweise von ihm beobachteten Colonie sagt, „dans laquelle, par consequent, on ne pouvait ratiotiellement admettre l'existence de plus d'une espece", so ist dieser Schluss für die Zusammengehörigkeit der Sphecodes ebensowenig gerechtfertigt, als für die auf der rechten Seite derselben Colonie nistenden fünf Arten Halictiis, deren Art- rechte von Hr, Dr. Sichel nicht im mindesten bezweifelt werden. "Was endlich die Hauptsache, die Unterscheidungsmerkmale betrifft, so scheinen die drei Momente, worauf die Varietätentabelle des Hrn. Dr. Sichel wesentlich beiuht, mir ungeeignet, wenigstens ungenügend, um dadurch zur richtigen Feststellung von Arten zu gelangen. Zunächst umfafst die wegen ihrer Kleinheit abgesonderte Varietät Sph. ephippins nach meiner Ansicht aufser mehreren selbst- ständigen Arten noch kleine Exemplare anderer Arten; zuweilen findet man sogar kleine Htjlaevs darunter gemengt. Die Sculptur. des Hinterrückens und der Seiten des Thorax ist an sich wohl ein beachtenswerthes, bei Hijmenopteren mehrfach zur Anwendung ge- brachtes Unterscheidungsmerkmal, wenn hier nur die Unterschiede durchgreifend constant und die Dreitheilung erschöpfend wäre. Wenn aber z. B. von der Varietät Sph. snbquadralus zunächst ge- sagt wird, dass der Hinterrücken oben längsgerunzelt sei und weiter unten das Wort subreticulatum hinzugefügt wird, So wird hierdurch doch der wesentliche Unterschied von dem netzförmig gerunzelten Hinterrücken der Varietät Sph. similis in Frage ge- stellt. Aufserdem wird angegeben, dafs überall, so auch hierin sich Uebergänge vorfänden. Trotz vieler Mühe ist es mir bis jetzt nicht gelungen, die erwähnte Sculptur als ergänzendes Merkmal für die nach den Genitalien von mir festgestellten Arten zu ver- wenden; namentlich fand ich netzförmig gerunzelte und längs- gerunzelte Hinterrücken nebeneinander bei Stücken, die ich nach den Genitalien und den sonstigen Merkmalen für gleichartig halten muss, und zwar sowohl bei Männchen, als auch bei W^eibchen. die Genitalien der Galluny Sphecodes. 37 Was die Farbe des Hinterleibes betrifft, so habe ich im Allge- meinen gefunden, dass bei gröfseren Exemplaren die rothe Farbe, bei kleinern die schwarze eine gröfsere Ausdehnung hat und dafs namentlich innerhalb derselben Art die kleineren Stücke dunkler gefärbt zu sein pflegen; indem dabei entweder einzelne Segmente ganz oder auf der vorderen Hälfte schwarz werden , oder einen schwarzen Flecken in der Mitte bekommen oder die gesammte rothe Farbe durch braun in schwarz übergeht. Bei den in Cleve gesammelten ^ Sphecodes ist das erste Hinterleibssegment stets wenigstens zum Theil, das vierte nebst den Folgenden stets ganz schwarz, das zweite Segment ist vorzugsweise roth, das dritte am veränderlichsten gefärbt. Von Hr. Prof. Sehen ck erhielt ich ver- schiedene Sphecodes mit ausgedehnterer rother Färbung, welche ich für besondere Arten halte. Im Gegensatz zu der dunkleren Färbung des Hinterleibes findet sich oft bei kleineren Exemplaren eine hellere Färbung an den Fühlern, Beinen und Mandibeln. In einzelnen Fällen halte ich bei Sphecodes die Färbung für ein er- hebliches und characteristisches Unterscheidungsmerkmal; in der Regel aber wiederholen sich bei verschiedenen Arten ähnliche Unterschiede in der Färbung, so dafs ich es nur für verwirrend halte, bei jeder Art dieselben ünterabtheilungen nach der Färbung zu machen. Weit mehr, als die von Herrn Dr. Sichel zur Eintheilung verwandten Unterscheidungsmerkmale scheint mir die Punkti- rung auf dem Mittelrücken und Hinterleibe und namentlich die Fühlerbilduug Rücksicht zu verdienen. Die Fühler sind nämlich bei mehreren Arten langgestreckt, ihre einzelnen Glieder bogen- förmig nach aufsen gerundet, wobei die Ausrundung etwas unter- halb der Mitte am stärksten ist; bei andern Arten sind die Fühler kürzer, wenig nach aufsen gerundet, oder die Ausrundung liegt mehr nach der Spitze der Glieder zu. Indem ich nun zu den einzelnen hiesigen Arten übergehe, will ich dabei nicht vollständige Beschreibungen liefern, indem ich sonst häufig dasselbe oder die vorstehenden allgemeinen Angaben wieder- holen müfste, sondern abgesehen von den Genitalien mich auf einzelne erhebliche Unterschiede beschränken. Nur hinsichtlich der Grösse bemerke ich hier schon der Kürze wegen noch, dafs die nachstehenden Species 1 bis 5 von der gewöhnlichen mittleren Grösse der Sphecodes , Species 7 und 8 von der geringen Gröfse des bekannten Sph. ephippius sind, und dafs bei Species 6 die gröfsern Stücke beinahe die Gröfse der fünf ersten Arten er- 38 r. IlafieHs: über reichen, während die kleinsten bis zur Kleinheit des Sph. ephippius hinabgehen. — I. Arten mit langen Fühlern. Species 1. An den Genitalien ist das Ilauptglied der Zan- gen glatt, glänzend, hellgelb; das Endglied hat zwei längere parallele Läppchen, wovon das obere innere mit Membran ver- sehen und am Ende bewimpert ist; die Klappen sind schmal. Diese Art zeichnet sich besonders dadurch aus, dafs Mittelrücken und Schildchen ganz grob runzelig punktirt sind; die Flügel sind etwas getrübt; der Hinterleib ist reichlich fein punktirt mit Aus- nahme der Etidränder. aiifserdem vom dritten Segment an fein gerunzelt. Ich habe hiervon sieben Stück gefunden und untersucht und halte sie für Sph. scabricollis Wesm. Species 2. Das Hauptglied der Zangen ist heller oder dunkler braun, sehr dicht längsgestreift, nur an der Basis glatt; das End- glied hat nach innen eine lange, dünne, bogenförmig gekrümmte Verlängerung, welche zuweilen mit derjenigen des andern Zangen- gliedes sich kreuzt, und nach aufsen einen kleinen Lappen: beide Theile sind am Ende niit lungern Haaren versehen ; die Klappen sind an der Basis ziemlich breit und flach. — In dieser Art ist der Typus der Gattung besonders kräftig ausgeprägt; die Fühler sind lang und kräftig; die Flügel stark braun getrübt, die Punkte auf dem Mittelrücken sehr gross und zerstreut; die Punktirung des Hinterleibes ist reichlich und vcrhältnissmäfsig stark; sie besteht aus grofseren und kleineren untereinandergemengten Punkten. Von dieser Art habe ich 6 Stück untersucht; ich halte die- selbe übrigens keineswegs für selten; vaelniehr scheint sie nur die Blüthen von Eryngium, worauf ich am meisten sammelte, nicht zu lieben. Es ist dies unzweifelhaft Sphccodes (jibbvs (piceus Wesm.) Species C. Das Hauptglied der Zangen ist bräunlich, an der Basis heller und hier glatt, nach der Spitze zu undeutlich gestreift; das Endglied besteht in einem langen bräunlichen, an den Rän- dern hcllern, behaarten Lappen und in einem stumpfen, zahn- artigeii Vorsprung nach aufsen; die Klappen sind mäfsig breit. Diese Art -ist bisher unzweifelhaft mit der folgenden vereinigt worden und hat damit soviel Aehnlichkeit , dafs ich manchmal sie erst nach Lostrennung der Genitalien sicher davon unterscheiden konnte. Die Flügel sind ein wenig getrübt, besonders am End- rande; die Punktirung des Mittelrückens ist ziemlich stark und dicht, gleichmäfsig; das Schildchen hat eine mehr oder weniger die Genitalien der Gattung Sphecodes. 39 deutliche Längsfarche; die Punktirung auf den drei ersten Hinter- leibssegnietiten ist dicht und fein ; namentlich befinden sich auf dem ersten Segmente aufser den gewöhnlichen feinen Funkten noch andere äusserst feine; auf dem vierten Segmente reicht die Pnnktirung nicht bis zum Hiuterrande; dieser ist aber nicht, wie bei der folgenden Art glatt, sondern fein quergerunzelt. An dieser Sculptur des Hinterleibes läfst sich aufser dem Männchen, auch das Weibchen am besten von der folgenden Art unterscheiden. Von dieser Art habe ich 25 Stück untersucht, und indem ich sie von der folgenden scheide, nenne ich sie Sphecodes distinguen- dns n. sp. Species 4. Das Hauptglied der Zangen ist bräunlich, häufig an den Rändern dunkler, an der Basis glatt, nach der Spitze zu längsgestreift; das Endglied besteht in zwei übereinanderstehenden, nach innen gerichteten Lappen, welche dazu bestimmt scheinen, in Verbindung mit dem andern Paare die entsprechenden Theile des Weibchens zangenartig zu umfassen; der obere Lappen ist zum Theil etwas häutig, der untere ganz hornig, an der Spitze ein wenig aufwärts gebogen ; die Klappen sind an der Basis breit und flach. — Die Punktirung des Mittelrückens ist mindestens so stark, wie bei der vorigen Art, aber weniger gleichmäfsig; namentlich stehen häufig die Punkte in der Mitte sehr gedrängt, und zwischen der Mitte und dem Sehildchen zerstreuter; die Flügel sind wasserhell; die ersten Hinterleibssegmente sind fein und zerstreut punktirt; am Hinterrand des dritten und vierten Segmentes glatt. Von dieser Art habe ich 32 Stück untersucht; es ist unzweifel- haft Sphecodes subquadratus Sm. H. Arten mit kurzen Fühlern. Species 5. Das Hauptglied der Zangen ist dunkelbraun, deutlich der ganzen Länge nach fein gestreift; das Endglied hat einen dunkeln, beinahe herzförmigen Kern, welcher mit blassen häutigen Theilen umgeben und am Ende stark behaart ist; die Klappen sind ziemlich schmal an der abwärts gerichteten End- hälfte mit Wimperhaaren besetzt. — Diese Art unterscheidet sich von der vorhergehenden von gleicher Grofse leicht durch die Fühlerbildung. Die Fühler sind nämlich kurz, an der Endhälfte der Glieder nach aufsen verdickt, nach der Basis verschmälert und an dieser Verschmälerung weisslich. Der Mittelrücken ist stark und dicht punktirt und erscheint in Folge der dichteren Behaarung matt, glanzlos. An dem Hinterleibe ist das erste Segment fast 40 V, Mayens; über ganz glatt und punktlos; auf dem zweiten und dritten Segmente ist die vordere Hälfte fein zerstreut punivtirt, die hintere Hälfte glatt. Die Beine sind schwarz bis auf die letzten Tarsenglieder, bei den kleinsten Exemplaren schwarzbraun. Diese Art, wovon ich 12 Stück untersucht habe, scheint bis- her mit der folgenden vereinigt worden zu sein; vielleicht ist auf dieselbe einer derjenigen Namen, welche für die folgende als synonym gelten, zu beziehen. Vorläufig gebe ich ihr den neuen Namen Sph. brericornis. Species G. Das Hauptglied der Zangen ist bei grösseren Stücken schwärzlich, bei kleineren gelbbraun; das Endglied gleicht demjenigen von Species 4; die Lappen sind aber beide hornig, der untere etwas länger; die Klappen sind ziemlich schmal, oben gewölbt, nicht abgetlacht. — An den kurzen Fühlern sind die einzelnen Glieder etwas vor der Mitte am stärksten verdickt. Die Farbe der Fühler wird bei kleinen Exemplaren heller, sogar gelb- bräunlich. Der Mittelrücken ist dicht punktirt, aber nicht so stark wie bei den vorhergehenden Arten, daher die Anzahl der Punkte gröfser als bei Species 3 und 4. Die Punktirung des Hinterleibes ist ähnlich, wie bei der vorigen Art, aber etwas veränderlich in ihrer Dichtigkeit und Stärke. An den Beinen sind die Kniee und Tarsen, sowie die Vorderschienen mit Ausnahme eines schwärz- lichen Streifens an der Aufsenseite röthlichgelb gefärbt. Bei den kleinsten Exemplaren gehen auch die übrigen Theile von schwarz in braun über. Von dieser Art habe ich 24 Stück untersucht und noch mehr davon eingesammelt. Für dieselbe werden die Namen Sph. siniilis Wesm., nifescens Foncr. und pellucidus als synonym gebraucht. Herr Dr. Sichel ertheilt dem ersten Namen den Vorzug; ich folge ihm hierin, zumal ich von dem zweiten Namen einen andern Gebrauch machen will, und nenne diese Art also Sph. shnilis Wesm. Species 7. Das Ilauptglied der Zangen ist blafsgelb , nicht gestreift, aber an der Aufsenseite etwas runzelig und zeichnet sich besonders aus durch eine breite Längsfurche, die sich fast bis zum Ende des Gliedes erstreckt. Das Endglied bat oben einen häuti- gen Lappen, unten einen langen dünnen Zipfel, welcher durch einige Haare am Ende noch mehr verlängert erscheint. Die Klappen sind an der Basis etwas abgeflacht. — Diese Art ist den kleinen Exemplaren der vorhergehenden, sowie der folgenden Art sehr ähnlich und mit denselben bisher verwechselt worden; viel- leicht ist ein für die folgende Art als synonym gebrauchter (He Genilalicn der Gattung Sphevodes. 41 Namen auf diese Art zu beziehen. Die Punktirung auf dem Mittelrücken ist etwas unregelniäfsig, nicht besonders stark und dicht; die Punktirung auf dem Hinterleibe sehr fein, an der Basis des zweiten und dritten Segmentes oft ziemlich dicht. Die hintere Hälfte des ersten und zweiten Hinterleibssegmentes ist in der Regel roth; bisweilen auch der Hinterrand des dritten, sogar des vierten etwas röthlich; jedoch ist bei einem Exemplar der Hinter- leib ganz schwarz mit etwas bräunlichen Rändern. An den Beinen sind die Tarsen, die Kniee und Spitzen der hintern Schienen und die Vorderschienen gröfstentheils röthlichgelb, deutlich abgesetzt von der schwärzlichen Färbung der übrigen Theile. Von dieser Art, welche ebenso wie Sp. 2 die ßlüthen von Eryngium nicht zu lieben scheint, habe ich 7 Stück untersucht und gebe ihr den Namen Sph. variegatus. Species 8. Das Hauptglied der Zangen ist etwas lang- gestreckt, orangegelb, matt (d. h. weder gestreift noch glänzend); das Endglied besteht aus einem kleinen Läppchen, woran sich eine längere Membranplatte anschliefst, die sich nach rückwärts noch neben einem Theile des Innenrandes des Hauptgliedes hin erstreckt. — Die Fühlerglieder sind nach Aufsen wenig und gleich- mäfsig gerundet. Der Mittelrücken ist etwas stärker und gleich- mäfsiger, als bei der vorigen Art, mäfsig dicht punktirt; die Punktirung auf der vordem Hälfte des zweiten und dritten Hinter- leibssegraentes ist deutlicher und kräftiger als bei den vorhergehen- den Arten; namentlich wird der glatte Hinterrand durch eine Reihe gröfserer Punkte von dem vordem Theile getrennt; selbst auf dem ersten Segmente findet sich eine solche Punktreihe, aber äufserst fein. Die Beine sind schwärzlich, nach dem Ende zu mehr oder weniger rothbraun, ohne dafs hierbei die Farben deutlich gegen einander abgesetzt wären. Ich habe von dieser Art 14 Stück untersucht und halte sie unzweifelhaft für den ächten Sph. epkippivs L. — Während ich hiermit die hiesigen männlichen Sphecodes auf Grund ihrer Genitalien in acht Arten gesondert habe, ist damit nicht schon die Sonderung der Weibchen zugleich erfolgt, zumal dieselben in Fühlerbildung, Färbung und Sculptur vielfach von den Männchen abweichen. Von den gröfsern Arten, mit Ausnahme von Sph. scabricollis, glaube ich auch die Weibchen zu besitzen und wohl unterscheiden zu können. Bisher ist es mir aber noch nicht gelungen, die kleinen weiblichen Exemplare mit Sicherheit zu be- stimmen. — 42 r. Hagens: über Herr Prof. Schenck hat mir eine Anzahl seiner in Nassau gesammelten Sphecodes mitgetheilt; darunter fand ich mit Ausnahme von Sph. scabricollis die sämmtlichen vorbeschriebenen Arten, namentlich meinen distingnendus unter subquadralus, meinen brevi- cornis unter sitiiilis, und von meinem variegatus ein Stück unter similis, ein zweites unter ephippiiis. Ausserdem waren noch mehrere andere Arten dabei, nämlich: a) Sph. fiiscipeiinis Germ., die gröfste Art, deren Selbstständig- keit von Hrn. Dr. Sichel selbst nicht bezweifelt wird und in den von mir untersuchten Genitalien noch Bestätigung findet. b) Sph. rußveniris Wesm. und c) Spc. subova/is Schenck. Von diesen beiden, mir nur zur Ansicht mitgetheilten Arten wagte ich zwar nicht, die Genitalien herauszukennen; ich halte sie aber un- zweifelhaft für sclbstständige Arten nach dem ganzen eigenthüm- lichen, mir fremdartigen Typus, namentlich der ausgedehnteren rpthen Färbung und der dichteren, gleichmäfsigen, kräftigen Punkti- rung des Hinterleibes, was bei der erstem Art in noch höherem Grade der Fall ist. Sph. rufivenfris hat längere, subovalis kürzere Fühler. d) 2 Exemplare wurden mir von Hrn. Prof. Schenck als „das normal gefärbte (^ von Sph. rufescens mit rother Hinterleibs- basis" mitgetheilt, während er die oben unter No. 6 aufgeführte Species als Sph. rvfescens var. similis bezeichnete. Die Unter- suchung der Genitalien ergab zunächst, dafs jene 2 Exemplare eine Längsfurche auf dem Hauptgliede der Zangen hatten, so dafs ich sie zuerst für variegatus hielt. Dann fand ich aber, dafs das Hauptglied weniger glatt und namentlich in der Furche deutlich längsgestreift, die Furche selbst auch kürzer war; auch das End- glied ist verschieden, namentlich der äufsere Zipfel kürzer und breiter. Aufserdem hatten diese Exemplare ihre Eigenthümlich- keiten , namentlich ist der Mittelrücken sehr dicht und fein, aber nicht tief punktirt, so dafs die Puiiktirung verwischt scheint. Diese Stücke werden demnach von dem Sph. similis als eigene Art zu trennen sein und können als solche den Namen rufescens bei- behalten. Auch die drei hellsten Exemplare der als Sph. ephippius über- sandten 11 Stück stimmten damit nach ihren Genitalien überein, so dafs ich auch sie als kleine Sph. rufescens ansehe, zumal auch die Punktirung des Mittelrückens übereinstimmt. Uebrigens konnte ich von den übersandten 11 Stück ephippius nach Untersuchung der Genitalien nur 2 als ächte Sph. ephippius die Genitalien der Gattung Sphecodes. 43 anerkennen; die Uebrigen bestanden aus den erwähnten o kleinen Sph. rufescens, einem kleinen Sph. similis, einem Sph. variegatus, zwei kleinen schwarzen Stücken, welche ich nach Genitalien, Fühlern und Flügeln für kleine Hijlaeus erkläre, und zwei andern kleinen schwarzen Stücken, welche ich wohl für Sphecodes halte, aber für eine mir unbekannte Art; es ist mir leider nicht gelungen, bei diesen schon altern Stücken das Endglied der Zangen deutlich zu präpariren; aber das Hauptglied stimmt mit keinem der mir bekannten kleineren Arten. Dieselben scheinen zur Sichel'schen Subvarietät Sph. niger zu gehören, welcher demnach wohl das Art- recht zuzuerkennen sein dürfte. Nach Aussonderung der verschiedenen selbstständigen Arten verschwindet übrigens wesentlich die meist für Sph. ephippius an- genommene grofse Veränderlichkeit, sowie dies auch für die ganze Gattung dadurch herbeigeführt wird, dafs angebliche Varietäten als ächte Arten erkannt werden. Am wenigsten kann ich von meinem Standpunkte der Ansicht beistimmen, dafs einzelne Arten wirklich in einander übergehen, indem es in den zweifelhaftesten Fällen nur der Lostrennung der Genitalien bedarf, um zur sicheren Be- stimmung zu gelangen; freilich ist dies bei den älteren, besonders den kleineren Exemplaren sehr schwierig und kaum möglich, ohne das Thier mehr oder weniger zu verstümmeln. — Für die sämmtlichen vorbenannten Arten scheint mir die nach- stehende Reibenfolge angemessen: 1) Sphecodes fuscipennis Germ. 2) Sph. scabricoUis Wesm. 3) Sph. gibbus L. (picetts Wesm.) 4) Sph. disfinguendus, nov. sp. 5) Sph. subquadratus Sm. 6) Sph. rxißventris Wesm. 7) Sph. subovalis Schenck. 8) Sph. brevicornis nov. sp. 9) Sph. similis Wesm. 10) Sph. rufescens Foucr. 11) Sph. variegatus nov. sp. 12) Sph. ephippius L. 13) Sph. niger Sichel. (?) Die Käfer der Steiermark. Systematisch zusammen- gestellt von Carl Brancsick. Graz 1871. 8. Preis 2 Fl.*) Obwohl das Verzeichniss 114 Seiten stark ist, so läfst es doch Manches zu wünschen übrig, namentlich allerdings auch einefleifsigere Durchforschung Steiermarks, zu der der Verfasser jedenfalls haupt- sächlich hat anregen wollen; dazu hätte es aber eben so gut ge- nügt, bei vielen Gattungen die Namen der Arten hintereinander abzudrucken, anstatt jeder Art eine Zeile zu widmen, welche aufser dem Namen in 90 von 100 Fällen allbekannte Fundorte bis ins Unendliche wiederholt. Wenn von 40 unter 60 Apion- Arten ge- sagt ist, dafs sie auf Gesträuch vorkommen, so befriedigt dies wenig, noch weniger, wenn bei jedem Cercyon, oder bei den meisten Mistkäfern gesagt ist, dafs sie im Dünger leben etc. Interessantes werden hauptsächlich die Nachträge bringen, bei denen laut Vorwort erst die übrige einschlägige Literatur (aufser der Naturg. d. Ins. Deutschi, und einigen im Vorworte erwähnten Abhandlungen) zusammengefafst werden soll. Aufzeichnungen älterer Entomologen sind mehrfach benutzt, indessen stets mit Vorsicht aufzunehmen. Es wäre zu wünschen, dafs in dem Nachtrage sowohl auf be- sonders geeignete Fundorte, Alpen etc., aufmerksam gemacht würde, als auch auf Localitäten hingewiesen, deren Erforschung besonders wünschenswcrth oder lohnend ist. Wenn die Unfähigkeit oder Böswilligkeit eines Autors im Allgemeinen nicht für genügend erachtet wird, seine Arbeiten ganz und gar von der Berücksichtigung der wissenschaftlichen Welt auszuschliefsen, so darf es kaum auffallen, dafs wir neuerdings noch auf die Beschreibungen des alten Grimmer, (als erheiternde Preisräthsel zu empfehlen), durch Einführung der betreffenden Namen in den Catalogen aufmerksam gemacht werden ; es geschieht dies zwar nicht im vorliegenden Verzeichnisse, wohl aber im Gemminger-Harold'scheu Catalogus. G. Kraatz. *) Exemplare ä 1 Tlilr. sind durch den Unterzeichneten zu erhalten. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.J Revision der europäischen Arten der Gattung Malthodes von H. V. Kiesenwetter in Dresden. (Zweites Stück.) 42. M altho des mysticus : Niger, subnitidus, prothorace mar- gine basali tenui, abdomineque ex parte flavis, elytris brembus, apice obscure flavis vel concoloribus. — Long. 3^ — 4^ Mill. Mas: Antennis corpore paulo brevioribus, capite prothorace la- tiore, pone ocufos modice promimilos parum angnstafo-^ segmentis dorsalibus penultimis parum elongatis, ultimo angustato apicem ver- sus dilatato, truncato, medio friangulariter inciso ; penultimo ventrali profunde emarginato , ultimo stylum usque ad basin ßsstun, basi at- tenuatum, apicem versus compresso-dilatatum, angulato-curvatum ex- hibente. — Vide Taf. IV. Fig. 31. i) Kiesenw. Mon. Linn. VIT. p. 282. Taf. II. Fig. 11. — Natnrg. Ins. Deutscbl. IV. pag-. 538. — Muls. Mollipennes p. 387. 5. Taf. III. Fig. 30. — Thoms. Scand. Col. VI. p. 199. 3. Var. Elytris apice concoloribus. Malthodes ohscuriusctdus Dietrich Stett. ent. Ztg. 1857 p. 132. Der Käfer ist durch die eigenthümliche Bildung der männ- lichen Hinterleibsspitze leicht kenntlich. Die Fühler sind von Kör- perlänge, aber etwas kürzer als bei M. marginatus oder pellucidus, die Augen sind kugelig, treten aber weit weniger vor als bei er- sterer Art, auch ist der Kopf nach der Basis hin weniger verengt. Nur ausnahmsweise zeigt die Flugeldeckenspitze ein reines Gelb, gewöhnlich ist es mehr oder weniger getrübt, oder die Spitze ist ') Die Tafel ist dem ersten Theile des Aufsatzes in Band XVI. (1872) dieser Zeitschrift angeschlossen. 4G //. V. hiesenwelter: Revision ganz gleichfarbig und nur durch etwas gröfsere Glätte von dem übrigen Flügel unterschieden. In Schweden, England, Deutschland, Frankreich, Ober-Italien. 43. Malthodcs criici a Ins: Griseo-niger^ svbtiUter pubesccns, elytrorum apice, peclore abdomineqiie ex parle flavis, prolhorace rufo- lestaceo, macula crnciala nitjra. — Long. 3 — SJ Mill. Mas: Antennis elytrorum apicem siiperantibus, capite prolhorace paullo laliore, basi parum angustato; segmenlls vltimis dorsalibns elongalis, antepenitllimo svbeleralo, pemillinio apice, rolundato, iiltitno minuto deßexo, apice triangiäarifer exciso; ventralibns penuUinw late profunde emarginato , lobis vtrinque rotundalis, ultimo Irifido , laci- niis laier alibvs temiibus, media slijUformi , longiore ratida, lernt er curvato, apice compressa, claviformi. — Vide Tat". IV. Fig. 32. Baudi di oelve Berl. ent. Ztsclir. 185D. p. 301. 44. Malt hodes cruciferarum: Fuscus, subtiliter griseo- pnbescens, elytris apice abdomineque ex parte flaris; prolhorace lato, basin versus distincte angiistato. ■ — Long. 3 Mill. Mas: Antennis ultra elytrorum apicem pertingentibus ; segmentis dorsalibus penullimo leviter emarginato, rix elongato, apice utrinquc in dentem acutiusculum producta, ultimo angusto, elongato, paral- lelo , apice triangulariter inciso; ventralibus penullimo utrinque in lobum triangulärem produclo, ultimo stylum rectum, apice fnrcatum, lobis tenuibus divergentibus exhibente. — Tat. V. Fig. 63. Kiesenw. Berl. cut. Zeitschr. 1866. p. 261. Kopf gewölbt, ziemlich glänzend, sehr fein punktirt, schwach behaart, hinter den mäfsig grofsen, wenig vorgequollenen Augen kaum verengt. Fühler ungefähr von Körperlänge, mäfsig stark, bräunlich, an der Basis kaum heller gefärbt, 2tes Glied wenig länger als das dritte. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, nach der Basis verengt, einfarbig braungrau, nur am Vorderrande bis- weilen etwas heller, der Seitenrand an den Vorderecken wulstig verdickt, so dafs diese deutlich vortreten. Flügeldecken '2\ mal so lang als zusammen breit, fein lederartig gerunzelt, hell braungraa, mit schwefelgelben Spitzentropfen. Um Jaen in Andalusien, besonders auf Cruciferenblüthen nicht selten. Nie in Gesellschaft des Folgenden beobachtet. 45. Malthndes r osmarini : Fitscus, subtiliter griseo-ptibescens, elytrorum apice abdomineque ex parte flavis, prolhorace transverso, coleopleris angustiore, basin versus rix anyuslato. — Long. 2 Mill. \ der Gattung Malfhodes. 47 Mas: Antennis ad elytrorum apicem pertingentibu^, capite pro- thorace parnm lätiore ; segmentis abdomina/ibus vt in M. crncifera- riim, segmenfo dorsali ultimo profundius emarginato, angulis spinoso- prodnctis , lobis segmenti ventralis penullimi magis elongatis, apice valde acntis , ultimo shjlum distincfius curvatum, furcalum, laciniis magis elongatis, magis divergentibus exhihente. — Taf. V. Fig. 33. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1866. p. 261. Dem M. cruciferuvum sehr nahe verwandt, vielleicht nur Varie- tät desselben, aber kleiner, mit schmalerem, nach der Basis w^eni- ger verengtem Halsschilde. Die letzten Hinterleibssegmente kräftiger entwickelt. Die Gebirgsgegenden um Jaen in Andalusien, an einzelnen Stellen in Menge gesammelt. 46. M althodes pulicarius: Fusco-griseus, subtiliter pubescens, prothorace transverso, antennarum basi, protkoracis macula m,edia longitndinali , tibiis anterioribus et abdomine ex parte testaceis. — Long. 3—3,5 Mill. Mas: Antennis ad elytrornm apicem periingentibtis, capite pro- fhoraci^ latiludine, basin versus angustato; segmentis ullimis dorsalibus modice elongatis, ultimo apice vtrinque in dentem spiniformem ex- trorsuni vergentem producto ; segmento ventrali pemiltimo utrinque in laciniam longam, spathiformem producto, ultimo stijlum temiem, valde curvatum, basi latiorem, apicem versus attenuatum, profunde ßssum, laciniis singvlis divergentibus exhibente. — Taf. V. Fig. 34. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 535. — Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 315. 32. — Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1863, p. 431. Taf. V. Fi^. 6. — Naturg-. Ins. Deutschi. IV. p. 559. 23. In Deutschland hin und wieder, in Thüringen, Bayern, Oester- reich. Auch um Sarepta. Von Becker als M. auritus versendet. 47. Malthodes siculus: Niger, antennarum basi, prothoracis- que margine antico et postico testaceis; elytris fusco-lividis, apice flavis, prothorace subtransverso , angulis anterioribus subprominulis, subelevatis. — Long. 2 Mill. Mas: Antennis vix ad elytrorum apicem pertingentibus , capite prothorace latitudine fere aequali, segmentis duobus ultimis dorsali- bus elongatis , angustis, ultimo apice profunde triangulariter exciso; segmento pemiltimo ventrali media profunde rotundatim emarginato, lobo utrinque triangulari, apice producto, acuto, ultimo stylum 48 //. V. lüeseuwellcr: llevis'wu niiiiiis Icniiem, nirralinn, npice bifidutn exhibente. — Taf. V. Fig. 2. Kieseuw. Mon. Linii. VII. p. 310. 28. Taf. II. Fip. 23. Sicilien. 48. Malthodes b erberidis: Fuscus, autennavum basi , pro- t/iorncis manila diffusa basali margineque apicali, abdominis lateri- bus et apice pedibusque ex parte flavis. — Long. 3 — 3,5 Mill. Mas: Antennis ad elytroriim apicem perlingentihus, capite pro- thorace rix lafiore, hasin versus parvm anrjvslato, segmeiitis dorsa- libvs antepemtitimo elongato, angulis anticis in spinain deßexam producta, penuUimo angustiore, breviore , simp/ice, v/tinio anguslo, elongato. parallelo, apice triangulariter inciso: ventralibus penultimo in fobutn elongato - triangulärem, apice acutum produclo, ultimo stylum planiusculum, parallelum, apice dilatatum et triangulariter profundius incisum exhibente. Var. : Prothoracis disco immaculato. marginibvs basali et api- cali flavo-limbatis, rarissime concoloribus. — Taf. V. Fig. 36. Kiesenw. Ber). eiit. Zeitschr. 1866. p. 261. Bräunlich grau, Fühlerbasis, Mitte des Halsschildes in gröfserer oder geringerer Ausdehnung, sänimtliche Tarsen, sowie die Schienen an den Vorderbeinen röthlich gelb, Brust und Hinterleib gelbbunt, Flügeldeckenspitze ungefleckt. Die röthlich gelbe oder gelbe Fär- bung nimmt bald mehr, bald weniger überhand. Kopf gewölbt, etwas glänzend, hinter den mäfsig grofsen Augen wenig verengt. Fühler des Männchens kaum so lang als der Körper, 2. und 3. Glied von gleicher Länge, Halsschild breiter als lang, viereckig, nach der Basis zu kaum verengt, mit schwach wulstig verdickten Vorderecken, glänzend, überaus fein punktirt, kaum merklich be- haart, bräunlich, in der Mitte der Länge nach gelb, wobei die gelbe Färbung sich vorn und hinten ausbreitet, auch wohl jeder- seits nur einen dunklen Schatten übrig läfst. Flügeldecken 2^ mal so lang als zusammen breit, mit gleichfarbiger Spitze, fein leder- artig gerunzelt, fein greis behaart. Flügel um | der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. Um Granada in Andalusien in Gebirgsgegenden, z. B. in der Sierra d'Alfacar und in der Sierra Nevada. Gesellschaftlich vor- kommend. 49. Malthodes lautus: Subnitidus, subtiliter griseo-pubescens, niger vel piceo niger, elytris apice svlphvreis\ brerinsculus, coleop- teris lalitudine vix duplo longioribus. — Long. 3,5 Mill. der Gattung Malthodes. 49 Mas: Antennis corpore brevioribus, capite prothorace vix la- tiore, pone oculos partim prominnlos leviter angustato; segmento ultimo dorsali purum elongato, usque ad basin fisso , compresso, apice subrotundato ; ventrali penultimo emarginato , utrinque sub- acuminato, ultimo usque ad basin fisso, laciniis singulis furcatis, acuminafis. — Taf. V. Fig. 37. Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 285. 9. — Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 541. 7. Eine auch im weiblichen Geschlecht leicht kenntliche Art, ausgezeichnet durch schön schwarze, etwas ins Pechbraune ziehende Färbung, mit lebhaft schwefelgelbem Spitzentropfen der Flügel- decken, breite kurze Gestalt, namentlich kurze Flügeldecken, die beim Weibchen zusammen nicht viel mehr als ein und ein halb mal so lang sind als zusammen breit, während die zusammen- gefalteten, schwärzlichbraun erscheinenden Unterflügel ziemlich um die ganze Länge der Flügeldecken unter diesen vorragen. Das letzte Rückensegment des Männchens ist etwas ver- schmälert, aber nur wenig verlängert, stark der Quere nach ge- wölbt, oder vielmehr seitlich zusammengedruckt, an der Spitze ab- gerundet, in der Mitte bis auf den Grund gespalten, so dafs sich zwei neben einander liegende, an der Spitze abgerundete Lappen bilden. Das vorletzte Bauchsegment ist tief ausgerandet, die übrig- bleibenden Seitentheile sind am Ende dreieckig zugespitzt; das letzte Bauchsegment ist in der Mitte bis auf den Grund gespalten, jeder der dadurch entstehenden Seitentheile ist nach vorn stark verbreitert und gabelartig in zwei scharfe Spitzen ausgezogen, von denen die obere die längere ist. Die Beschreibung ist wiederholt, da erst jetzt vollkommen wohl erhaltene Exemplare vorliegen. Aus den östlichen Theilen Süddeutschlands, von mir um Triest und in einiger Anzahl in der Gegend von Wippach auf den Blüthen einer Fernla gesammelt. Von Frivaldsky in Ungarn gefunden. 50. Malthodes trifurcatus: Griseo-fuscus , subtiliter pu- bescens, prothoracis marginibus anteriore et posteriore angulisque Omnibus testaceis, elytris capite multo latioribus, apice sulpimreis. — Long. 4—6 Mill. Mas: Antennis ultra elyfrorum apicem pertingentibus , capite prothorace latiore, pone oculos magnos, rotundato- prominnlos an- gustato; segmentis dorsalibus ultimis elongatis, angustatis, ultimo angulatim deorsum curvato compresso, apice furcato; ventrali penul- Berl. Kntomol. Zeitschr. XVIII. 4 50 //. V. Kiesenweticr: Revision timo viedio emarginato, ultimo vsqne ad basin fisso, lacitiiis sin- gufis fvrcatis, suhtruncatis. — Taf, V. Fig. 38. Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 284. 8. Taf. II. Fig. 12.— Naturi^. Ins. Deutschi. IV. p. 539. 6. — Mulsant, MoUipennes p. 379. 1. Taf. III. Fig. 31. Var. : major, segmenlis nltimis abdominalibus maris fortiter explicatis. M. trifurcatus, var. penninus Baudi. Berl. ent. Zeitscbr. 1871. p. 119. In allen Alpenländern verbreitet und für die subalpine Region, in der sie bisweilen in grofser Menge gesellschaftlich auftritt, charakteristisch. Aufser den Alpen meines Wissens noch nicht beobachtet. Der Käfer ist der gröfste unter allen bekannten ;>/ani validam, apice bilobam exhibente. — Taf. V.. Fig. 41. Baudi dl Selve Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 118. not Fiemont, Baudi, desgl. am M. Cenis, Kiesenwetter. 55. Malthodes tetracanthus: Fusco-niger, subtiliter griseo- pvbescens, elytris apice flavis, pedibvs piceis. — Long. 2,5 — 3 Mill. Mas: Antennis corpore brevioribus; segmentis ultiniis dorsalibusi modice elongatis, ultimo minus profunde furcato, ventralibus penul- timo profunde emarginato , utrinque lobato-producto, ultimo stylum'i curvatum, apice incrassatum, angulato- fr actum, bifidum exhibente. ■ Long. 3 Mill. — Taf. V. Fig. 42. Kiesenw. Rerl. ent. Zeitsohr. 1871. p. 79. I der Gattung Malthodes. 53 Schwärzlich grau, Spitzentropfen der Flügeldecken und der Hinterleib theilweise gelb. Flügeldecken und Beine bräunlich. Kopf ziemlich flach, wenig gewölbt, glänzend, hinter den beträcht- lich gewölbten Augen deutlich verengt. Fühler etwa von Körper- länge oder kaum so lang, 2tes Glied ein wenig kürzer als das 3te Halsschild quer viereckig, nach hinten kaum verengt, die Vorder- ecken kaum wulstig verdickt. Flügeldecken 2^ mal so lang als zusammen breit, bräunlich durchscheinend, lederartig punktirt ge- runzelt, greis behaart. Flügel um | der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. Um Görz von Herrn Professor Schreiber, in Toscana von Herrn vom Brück aufgefunden, 56. Malthodes manubriatus: Griseo - fuscus , tenuissime pubescens. — Long. 2,5 — 3 Mill. Mas: Antennis corpore vix brevioribus, capite prothorace paulo latiore, basi leviter angiistafo, segmentis dorsalibus penultimis elon- gatis , penultimo angusto , ultimo furcam laciniis latis , sensim am- pliatis, apice late truncatis formante; ventrali penultimo utrinque in lobum elongattim, sensim angustatum , obtuse acuminatum producto, ultimo styluni sinuato-curvatum, ad apicem dilatatum, quadridentatum exhibente. — Taf. V. Fig. 43. Kiesenw. Berl. eut. Zeitschr. 1863. p. 430. Taf. V. Fig. 8. Graubraun, nur die Palpen und die Segmentränder des Hinter- leibes gelb. Bei Varietäten ist aber wohl auch die Basis der Fühler, sowie ein Theil der Beine gelb und die Flügeldeckenspitze ist trübgelb. Kopf gewölbt, hinter den mäfsig vortretenden, gewölbten Augen etwas verengt. Fühler kürzer als der Körper, ziemlich kräftig, 2tes und 3tes Glied von gleicher Länge. Halsschild sehr fein punktirt, überaus fein behaart, ungleichraäfsig gewölbt, quer vier- eckig, um die Hälfte breiter als lang, nach der Basis zu kaum verengt, die Vorderecken wulstig verdickt und deutlich vortretend. Flügeldecken reichlich 2-|- mal so lang als zusammen breit, greis behaart, lederartig punktirt-gerunzelt. Die Flügel ragen um f der Länge der Flügeldecken unter diesen vor. In Mittel-Italien von Pirazzoli entdeckt und hier, wie es scheint, weit verbreitet und nicht selten. 57. Malthodes boicus: Niger, pube subtilissimn vix cinerascens, antennis corpore brevioribus, prothorace Iransversim subquadrato. — Long. 2,5 Mill. 54 H. v. Kiesenuetler: Revision Mas: Capite profhoracis latitudine, basin versus purum un- gustato; segmentis ultimis dorsalibiis valde elongatis, ultimo pro- funde fisso , furcato, laciniis temiibus apice rohmdatis; venlralibus penultinio emarginato , vtrinque in lobiim parum elongalum, apice oblique rotundatum producto, ultimo ftircavi laciniis apice rotnndatis exhibente. — Taf. V. Fig. 44. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1863. Taf. V. Fig. 7. — Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 723. 19-'20c. In den Bayerischen Alpen, z. B. um Kieut bei Tegernsee. 58. Mallhodes hamatns: Fusco-griseus, subtiliter pubescens, ore, prothorace subquadrato, ad angulos anteriores infuscato, pedi- bus ex parte ^ et segmenforum marginibus testaceis. — Long. 2,5 Mill. Mas: Segmentis ultimis dorsalibus attetmatis, valde elongatis, ultimo profunde fisso , furcato, laciniis gracilibus, linearibus; ven- lralibus penultimo vtrinque in laciniam longam lunceolalam producta, ultimo stylnm tenvissimum, valde curvatum, basi latiorem, apicem versus attenuatum, profunde ßssum, furcatum laciniis singulis diver- gentibus exhibente. Kiesenw. Mon. Linn. YIII. p. 316- 33. Malthinus hamatus Kiesenw. Ann. soc. eut. Fr. 1851. p. 615. Taf. 11. Fig. 6. Sardinien. 59. Malthodes q uadris pinus: Griseo - niger, antennarnm basi, prothoracis margine ex parte et elytrorum apice flavis; pro- thorace transrerso, hasin versus parum atigtistato, antice rotundato. Long. 2-2,5 Mill. Mas: Segmentis ultimis dorsalibus valde elongatis, ultimo apice profunde inciso; segynento ventrati penultimo media profunde emar- ginato, lobo vtrinque triangulari, apice acuto, ultimo stylmn gibbose curvatum, apice angulo recto fractum, bifidum exhibente. Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 311. 2'.>. Mnlthinux quadrispinus Kiesenw. Ann. soc. ent. Fr. 1851. p. 613. Sicilien. 60. Malthodes brericollis: Livido-griseus, prothorace lon- gitudinc plus duplo latiore, elytrorum apice subßava, antennis parum elongatis. — Long. 1 — 1,5 Mill. Mas: Capite prothorace subangustiore, pone oculos rix angustato, antennis corpore hrevioribus; segmentis ultimis dorsalibus elongatis. der Gattung Malthodes. 55 ultimo profunde fisso, laciniis ßliformibus ', segmentis ventralibus penultimo rotundatim emarginafo, ulrinque in lobitm elongatnm, apice acutum producto , ultimo stylum tenuem, valde curvatum, apice cur- vatum exhibente. — Taf. V. Fig. 45. Kiese nw. Mon. Linu. VII. p. 312. 30. — Nat. Ins. Deutschi. IV. p. 557. 21. — Muls. Mollipennes p. 410. 16. Cantharis brevicollis Payk. Faun. Suec. I. 269. 16. Malthodes atomus Thomson Scand. Col. VI. p. 202. 6. In Nord- und Mitteleuropa verbreitet, oft massenweise auf- tretend. 61. Malthodes p ar thenias: Niger, siibtilissime pubescens, prothorace transrersim siibquadrato. — Long. 2,5 — 3 Mill. Mas: Antennis corpore vix brevioribus, capite prothorace, pone oculos modice prominnlis angustato; segmentis nltimis dorsalibus elongatis, ultimo profundius ßsso, furcato, laciniis brevioribus apice rotmidafo-acuminatis, ventralibus penultimo emarginato, utrinque in lobum oblongum, apice subacuminatum producto, ultimo furcam basi tantum curvatam, laciniis apice rotundato - acttminatis exhibente. — Taf. V. Fig. 46. Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 78. Einfarbig graubraun, Fühler und Palpen an der Basis bräun- lich oder gelblich. Kopf flach gewölbt, glänzend, hinter den mäfsig gewölbten Augen etwas verengt. Fühler des Männchens kürzer als der Körper, ziemlich kräftig, 2. und 3. Glied unter sich von gleicher Länge. Halsschild quer viereckig, nach der Basis zu etwas verengt mit gewulstet vortretenden Vorderecken, ungleich- mäfsig gewölbt. Flügeldecken lederartig punktirt -gerunzelt etwas glänzend, mit gleichfarbiger Spitze. Flügel um die Hälfte der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. Um Neapel, von Herrn Emery entdeckt. 62. Malthodes pro cerulus: Niger, ehngatus , prothorace subquadrato , basin versus vix angustato, angnlis anterioribus sub- prorninulis. — Long. 2,5 Mill. Mas: Segmentis duobvs ultimis dorsalibus elongatis, ultimo apice bißdo deflexo^ penultimo ventrali emarginato, ultimo stylum elongatum, parum curvatum usque ad basin ßssum exhibente. — Taf. V. Fig. 47. Kiesen w. Mon. Linn. VII. p. 306. 25. — Mulsanl Molli- pennes p. 417. 22. Süd -Frankreich. 56 H. t>. hiesenwetter : Revision 63. Malthodes hastulifer: Fusco-niger, subtililer piibescens, antennis basi pnipisque testaceis. — Long. 2 Mill. Mas: Capile prolhorace sublatiore, antennis corpore subaequa- libus; segmentis ti/timis duobus dorsalibus valde elongatis, ultimo profunde fisso , furcato, ventrali penultimo profunde emarginato, utrinque in lobum elonyatum acutum producto , ultimo stijlum curva- tum, furcatum, apice incrassatum, acute quadrispinosum exhibente. — Taf. V. Fig. 48. Kiese nw. Berl. eut. Zeitschr. 1871. p. 79. Bräunlich schwarz, die Palpen und die Fühlerbasis röthlich oder bräunlich gelb. Kopf ziemlich grofs, länglich, hinter den runden vorgequollenen Augen kaum verengt, gewölbt, glänzend. Fühler ziemlich schlank, länger als der Körper, 3. Glied kaum länger als das 2. Halsschild quer viereckig, reichlich um die Hälfte breiter als lang, nach der Basis zu verengt, ungleichmäfsig gewölbt, mit stark vortretenden aufgebogenen, etwas gewulsteten Vorderecken. Flügeldecken lederartig gerunzelt, 3 mal so lang als zusammen breit, mit gleichfarbiger Spitze, dünn und kaum merklich behaart. Die Flügel ragen um f der Länge der Flügel- decken unter diesen vor. Es liegt mir ein einzelnes Stück dieser unansehnlichen, aber durch die Bildung des letzten Bauchsegments beim Männchen sehr ausgezeichneten Art aus Sicilien vor. 64. Maltho des corsicus: Niger, subtitissime, griseo-pubes- cens , prothoraris margine antico et postico elytrorumque apice flavis. , — Long. 2,5 Mill. Mas: Capite prothorace latitudine svbaequali, basin versus leviter angustalo , antennis corpore hrerioribus: segmentis nltimis dtiobus dorsalibus valde elongatis, angustatis , ultimo furcato, laci- niis opicem versus sensim dilafatis, apice rotundato-acuminatis \ ven- tralihiis penultimo profunde emarginato , utrinque in lobum ralde elongaliim, apice angustatum et svbacuminatum producto, ultimo stylum teniiiorem, curvatum, apicem versus sensim dilatatum, apice emarginato - truncatum , angulis acutissimis exhibente. — Taf. V. Fig. 49. Kiesen w. Berl. eut. Zeitschr. 1871. p. 7i). Pechschwarz, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes und Spitze der Flügeldecken schwefelgelb. Kopf gewölbt, matt, hinter den mäfsig grofsen und gewölbten Augen leicht verengt. Fühler des Männchens ziemlich kräftig, aber kaum so lang als der Körper. der Gattung Maltlwdes. bl 3. Glied merklich länger als das 2. Halsschild quer viereckig, fast doppelt so lang als breit, nach der Basis kaum verengt, un- gleichmäfsig flach gewölbt, mit aufgebogeneu, wenig gewulsteten Vorderecken, matt, sehr fein behaart. Flügeldecken greis behaart, lederartig gerunzelt, dunkel pechschwarz, nicht durchscheinend, mit deutlichem gelbem Spitzentropfen, 2|- — 3 mal so lang als zu- sammen breit. Die Flügel ragen um f der Länge der Flügel- decken unter diesen vor. Auf Corsica von Raymond gesammelt. 65. Malt ho des umbrosus: Niger, subti/issime pubescens, prothorace transverso. — Long. 2,5 Mill. Mas: Antennis corpore paufo longioribus, capite prothorace patilo latiore basin versus leviter angustato; segmentis ultimis dor- salibns elongatis, ultimo profundius fisso , furcato, laciniis apice rotundato - acuminatis ; ventralibus pennltimo emarginalo , titrinque rotundato lobato, ultimo fiircam leviter sinuato - curvatam , laciniis apice rotundatis exhibente. — Taf. V. Fig. 50. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 76. Pechschwarz, schwach greis behaart, Fühlerbasis und Beine heller oder dunkler bräunlich oder bräunlich -gelb. Kopf etwas glänzend, mit den mäfsig gewölbten Augen breiter als das Hals- schild, hinter den Augen leicht verengt, Fühler des Männchens von Körperlänge, ziemlich kräftig, 3. Glied merklich länger als das 2. Halsschild quer viereckig, mehr als um die Hälfte breiter als lang, nach der Basis zu kaum verengt, Vorderecken leicht auf- gewulstet. Flügeldecken beträchtlich breiter als das Halsschild, nicht ganz 2^ mal so lang als zusammen breit, lederartig punktirt gerunzelt. Flügel um f der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. In Mittel-Italien, wie es scheint, nicht selten, von Herrn vom Brück bei Vallombrosa öfter gesammelt. 66. Malthodes facetus: Fusciis tenuissime pubescens, anten- nis basi dilutioribus. — Long. 2 — 2,5 Mill. Mas: Segmentis dorsalibus duobtts penultimis elongatis, ultimo f'urcam, usque ad basin fissam, laciniis tenuibus ad forcipis instar curvatis, apice rotundatis formante; ventralibus penultimo utrinque in lobum breviorem triangulärem reducto, ultimo stylum lougiorem, 5S //. r. Kieseinvetter : Revision curtatum, furcalum, laciniis apice t ntncato-emarginatis exhibente. — Taf. V. Fig. 51. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1863. p. 429. Taf. V. Fig. 4. Lucca, von Haliday entdeckt und mir seiner Zeit freundlichst mitgetheilt. 67. Malt ho des laciniatus: Elongatus, niger, nitidulus, f/riseo svbpnhescens, pedibus piceis , prothorace subquadrato , inae- quali, e/ytris apice flavis vel obscure ßavis. — Long. 2,5 Mill. Mas: Segmentis ultimis dorsalibus elongalis, angustatis, ultimo furcato; ventrali penultimo emarginato , lobo ntrinque triangulari, ultimo styltim graciliorem, modice ciirvatttm, bifvrcatmn exhibente. — Taf. V. Fig. 52. Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 304. Taf. II. Fig. 20. Sicilien. 68. Malthodes lobatus: Fusco-griseus, ore, antennarum pro- thoracisque basi et elytrorum apice flavis, prothorace transversa , antennis modice elongatis. — Long. 1,5 — 2 Mill. Mas: Capife prothorace latitudine aequali, pone oculos haiid angustato; segmentis ultimis dorsalibus subattenuatis , elongatis, ultimo profunde fisso, laciniis singulis divergentibus latioribus; seg- mentis ventralibus penultimo late rotundatim emarginato , utrinque in laciniam latam, apice ciliatam producta, ultimo stylum minorenn, valde curvatum (apice furcatum?) exhibente. — Taf. V. Fig. 53. Kiesenw. Mon. Liiin. VII. p. 317. 14. — Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 560. 24. In Mittel -Deutschland, wie es scheint, selten, wenigstens bis- her nur in vereinzelten Exemplaren aufgefunden, z. B. bei Wehlen in der Sächsischen Schweiz, bei Tharant in der Nähe von Dresden. 69. Malthodes hexacanthv s : Niger, nitidulus, subtiliter griseo-pubescens, antennarum basi, geniculis abdouiinis segmentis ventralibus dilutioribus, prothorace Iransverso, viargine untico utrin- que oblique truncato. — Long. 2,5 — 3,5 Mill. Mas: Capite prothorace paulo latiore, pone oculos modice prominulos parum angustato; segmentis dorsalibus ultimis elongalis, penultimo utrinque acute spinoso, ultimo furcato; segmentis centra- libus penultimo profunde rotundatim exciso, lobo utrinque subtrian- der Gattung Malthodes. 59 qulari, ultimo stylum talde curvatum, ante apicem incrassatum, an- gulo recto inflexuni, bißdum exhibente. — Taf. V. Fig. 54. Kiesen w. Mon. Linn. VII. p. 303. 23. Taf. II. Fig. 19. — Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 554. 19. — Muls. Mollipennes p. 413. 18. Taf. III. Fig. 37. In Deutschland weit verbreitet und eine der häufigeren Arten, namentlich in Gebirgsgegenden. Auch in Ungarn, Nord -Italien und in Frankreich. 70. Malthodes cordiger: Griseo -fuscus, prothoracis vitta media elytrorumque apice flavis, corpore subtus flavo variegato, an- tennis in ufroque sexu corpore brevioribus. — Long. 2,5 Mill. Mas: Segmentis duobus penultiruis dorsalibus elongatis, penul- timo basi appendiculo ßliformi aucto, ultimo furcam laciniis latis, sensim ampliatis, apice truncatis formante; ventrali pemdtimo utrin- que in lobum partim elongatum, apice rotundatmn producto, ultimo stylum valde curvatum, basi tenuissimum, apice abrupte in laminam cordiformem, apice emarginatam dilatatum exhibente. — Taf. V. Fig. 55. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1863. p. 429. Bräunlich-grau, greis behaart, Vorderkopf unterhalb der Fühler, Fühlerbasis, Mittellinie, sowie Vorder- und Hinterrand des Hals- schildes und Spitzentropfen der Flügeldecken gelb Unterseite in gröfserer oder geringerer Ausdehnung gelbbunt. Beine bräunlich. Knie und Tarsen und an den Vorderbeinen auch die Schienen heller bräunlich oder gelblich. Kopf etwas glänzend, hinter den mäfsig gewölbten Augen wenig verengt, Fühler kürzer als der Körper, ziemlich kräftig, 2. und 3. Glied unter sich von gleicher Länge. Halsschild quer viereckig, um mehr als die Hälfte länger als breit, nach der Basis nicht verengt, ziemlich eben mit schwach gewulsteten Vorderecken. Flügeldecken 2^ mal so lang als zu- sammen breit, an der Basis und vor dem gelben Spitzentropfen angedunkelt, in der Mitte heller durchscheinend. Flügel um f der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. Die blattartige Erweiterung der Spitze des Bügels kommt in der Weise zu Stande, dafs die Seitenränder des Bügels kurz vor der Spitze zu zwei stark verdickten, seitlich comprimirten, stark divergirenden Schenkeln auseinander treten , die der Quere nach durch eine dünnere Chitiuplatte verbunden sind. Corsica und Sardinien, und hier, wie es scheint, gar nicht selten. 60 //. ». Kiesemcetter: Revision 71. Malt ho des subduclus: Niyer, pube sublilissima vix cinerascens, antennis corpore brevioribus, prothoraee transversa inaeqiiali. — Long. 2,5 — 3 Mill. Mas: Capite prothoracis latitudine, busin versus parum an- gustato; segmentis ultimis dorsalibtis valde elongatis, penultimo lateribus apperidiculo brevi ßliformi instructo, ultimo profunde fisso, furcato; ventralibus penultimo emarginato , utrinque in lobum elon- gatum producta, ultima stylum depressum, sinuata-curvatum, solidum, apice leviter emarginatum, utrinque acuminatum exhibente. — Taf. V.^Fig. 56. Kiesenw. Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 722. 19— 20a. In den Krainer Alpen. 72. Malthodes cyphanurus: Niger, pube brevi cinerascens, antennis corpore brevioribus, prothoraee transversa, inaequali. — Long. 2,5—3 Mill. Mas: Capite prothoraee vix latiare, pane aculas parum an- gustato; segmentis ultimis dorsalibtis valde elongatis, pemiltimo lateribus utrinque appendiculo ßliformi instructo, ultimo profunde ßssa, furcato; ventralibus pemiltimo emarginato , utrinque in lobum elongatum, lanceolatum producta, ultimo stylum graciliorem sinuata- curvatum, apice bißdum, laciniis diver gentibus exhibente. — Taf. V. Fig. 57. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1861. p. 383. eod. 1863. Taf. V. Fig. 3. — Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 721. 19— 20a. In den südlicheren Theilen der Alpen, von mir um Macugnaga entdeckt und hier in grofser Zahl aufgefunden. 73. Malthodes mantanus: Niger, pube subtilissima vix cinerascens, antennis corpore brevioribus, prothoraee transversa. — Long. 2,5 Mill. Mas: Capite prothoraee vix latiare, basin versus parum an- giistato; segmentis ultimis dorsalibus valde elongatis, penultimo apicem versus utrinque dente - spiniformi armato , ultimo profunde ßsso, furcato; ventralibus penultimo emarginato , utrinque in lobum magnum, apice rotundatum producta, ultimo furcam sinuadm cur- vutam, laciniis apice rotundatis exhibente. — Taf. V. Fig. 58. Naturg. Ins. Deutschi. IV. p. 723. 19— 20a. Krainer Alpen. 74. Malthodes ruralis: Elongatus, niger, pube subtilissime griseo-pubescens. — Long. 2 Mill. der Gattung Malthodes. 61 Mas: Antennis corpore aequalibus ; segmentis dorsalibns ultimis elongatis , pennltimo apicem versus denticulo parvo deflexo armato, ultimo furcato , laciniis apice dilatatis, oblique truncatis , angulo externa acutis; ventralibus pennltimo emarginato , utrinque triangu- lariter lobato, ultimo stylum curvatum, laciniis acuminatis exhibente. Taf. V. Fig. 59. Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr, 1870. p. 80. Schwärzlich-grau, Fühler und Beine bräunlich. Kopf ziemlich grofs, länglich, breiter als das Halsschild^ gewölbt, wenig glänzend, hinter den mäfsig gewölbten Augen wenig verengt. Fühler nicht ganz von Körperlänge, 3. Glied merklich länger als das 2. Hals- schild quer viereckig, kaum um die Hälfte breiter als lang, nach der Basis etwas verengt, ungieichmäfsig flach gewölbt, die Vorder- ecken etwas wulstig vortretend. Flügeldecken 2^ mal so lang als zusammen breit, lederartig gerunzelt. Flügel um f der Länge der Flügeldecken unter diesen vorragend. Sicilien. 75. Malthodes spathifer: Fusco-lividus, suhtilius pubescens, pectore abdomineque ex parte et elytrortim apice sulphureis , anten- narum basi, oris partibus, geniculis et prothorace ex parte testa- ceis; prothorace transverso, angulis Omnibus obtusis. — Long. 3 Mill. Mas: Capite prothorace latitiidinesubaequali, pone oculos vix angustato; segmentis dorsalibns ultimis valde elongatis, penultimo utrinque apice appendiculo filiformi instructo, ultimo apice profunde fisso ; ventralibns penultimo profunde emarginato, utrinque in lobum spathiformen prolongata, ultimo stylum tenuem, sinuato- curvatum, apice bifidvm exhibente. — Taf. V. Fig. 60. Kiesenw. Mon. Linn. VII. p. 313. 31. Taf. II. Fig. 24a. und 24b. — Natnrg. Ins. Deutschi. IV. p. 558. 22. — Mulsant Mollipennes p. 380. 2. Taf. III. Fig. 39. — Thomson Scand. Col. VI. 203. 7. In Nord- und Mittel -Europa verbreitet und stellenweise nicht selten. 76. Malthodes setifer: Griseo - fuscus , sericeo pubescens, antennarum basi, pedibus pro parte, prothoracis limbo antico posticoque tenui riifo-testaceis , elytris pallidulis , basi apiceque in- fuscatis; prothorace antice lateribusque pone medium recte, postice rotnndatim truncato. — Long. 2,5 Mill. 62 //. V. hiesemrefter : Revision Mas: Anlen7iis corporis prope longitudine, abdominis segmenlis ultimis ßavis, dar sali antepenultimo elevato, penvltinio svbqtiadrato, apice rede tntncato, inferne titrinqiie appendicula ßliformi, ttnci instar apice anirorsum recurva mnnito , ultimo praecedente minore, latitndine pavlisper longiore, apice emarginatim trvncato, angulo singulo spinula tenuissima setiformi relrorsvm porrecta, leviter re- curva apiceque superne vergente instructo; ventrali penvltimo pro- funde emarginato , lobis vtrinque triangularibns , acvminalis , ultimo stylum tenuem, valde curvatum , pone curtalurum dilatatum, fissiim atque ad angulum rectum fractum, ramulis dehiscentibus exhibente. Baudi di Selve Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 117. Seealpen. Ich wiederhole hier die Beschreibung der mir in einem einzigen Exemplare vorliegenden Art nach Baudi. 77. Malthodes genistae: Griseo - fuscus , antennarum basi, prothoracis linea media longitudinali diffusa, elytrorvm apice ab- domineque plus minusve flavis, antennis gracilibus. — Long. 2,5 Mill. Mas: Antennis ultra elytrorum apicem pertingentibus; segmentis dorsalibus penultimo simplice, vis elongato, angulis anticis acvtius- culis, subdentatis, ultimo leviter elongato, angusto, parallelo, apice emarginato; ventralibus penultimo utrinque in lobum subtriangularem, apice rotundato - acuminatinn producto , ultitno stylum planiusculum, apicem versus parum dilatatum^ leviter curvatum , apice emarginato truncatum exhibente. — Taf. V. Fig. 64. Kiesen w, Berl. ent. Zeitschr. 1866. p. 260. Bräunlich grau, greis behaart, Fühlerbasis, eine nach vorn verbreiterte Mittellinie des Halsschildes gelb. Flügeldeckenspitze trübgelb, mitunter auch dem übrigen Theil der Flügeldecken gleich- farbig, Brust und Hinterleib in gröfserer oder geringerer Ausdeh- nung gelbbunt. Beine heller oder dunkler bräunlich , Kniee und Tarsen , an den Vorderbeinen auch die Schienen heller. Kopf länglich, leicht gevi^ölbt. 78. Malthodes suhsericeus: Fuscus, pube tenui, albida subsericans, antennarum basi, mandibttlis, prothoracis limbo omni, pectore abdomineque ex parte testaceis, elytrorum apice sulphureo, prothorace subquadrato. basin versus leviter angustato. — Long. 3—3,5 Mill. Kiesenw. Mon, Linn. VII. p. 319. — Baudi de Selve Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 116. Enthält die Beschreibung des mir unbekannten Männchens. Dalniatien, lUyrien. der Gattung Malthodes. 63 79. Malthodes berytensis: Fusco-piceus, griseo-tomentosus ; thoracis angidis posticis late, elytris apice flavis'^ abdominis seg- mentis testaceo marginatis nfrinque maculatis. Caput ovatum, oculis parum prominiiUs; antennis corporis longitudine , articulo tertio secvndo parum longiore. Thorax capite dimidio latior, subqua- dratus, litnbo posteriore rotundato; fusco-piceus , angulis posticis plus minusve fiavis. Scutellum apice rotundatum. Elytra thorace paulo latiora, latitudine duplo lotigiora, abdomine breviora, parallela, apice rotundata ac plus minusve flava. — Long. 2,5 — 3 Mill. Mas: Segmentis dorsalibus duobus ultimis parum elongatis, ultimo apicem versus leviter angustafo, angulis apicalibus rotundatis, apice subrecfe truncato atris; abiisdem in ferne membrana valida, flava., apice fiisca, declivis , apicem versits sensim attenuata forci- pisque instar apice fissa leviter que incurva exoritur: ventrali penul- iimo subrotundatim profunde emarginato , lobis utrinque rotundatis, ultimo stylum validum, parum arcuatum, longitudine parallelum atque convexum, apice trangulariter excisum exhibente; setulae duae vali- diusculae, recurvae exano interiore interdum conspicuae. Baudi de Selve Berl. ent. Zeitschr. 1871. p. 61. Malthinus berytensis Reiche Ann. soc. ent. Fr. 1857. p. 177. No. 119. 80. Malt ho des meloiformis: Niger, subnitidus, subtiliter pnbescens; mandibulis rufo - testaceis^ abdominis segmentis flava- limbatis; prothorace transverso, marginato. — Long. 4 — 4,25 Mill. Mas: Alalus, subnitidus; antennis robustis, corporis tertiam partem bis super antibus ; elytris prothorace plus triplo longioribus; pedibus elongatis; segmento ventrali penultimo emarginato, ultimo stylum breviorem, apice bißdum exhibente. Femina: Aptera, subopaco; prothorace testaceo -marginato ; elytris apice pallide sulphureis, prothoracis duplum vix aequantibus ; antennis gracilioribus , corporis tertiam partem vix excedentibus ; pedibtis brevioribus; abdomine incrassato, simplice. J. Linder in Grenier Catal. L App. p. 85. 104. Auf dem Berge Costa-Bonne in den Ost-Pyrenäen, in bedeu- tender Höhe unter Steinen sitzend, oder auf der Erde laufend gesammelt. 81. Malthodes debilis: Fusco-lividus , subtilius pubescens, elytris apice flavis, prothorace subquadrato. — Long. 3 Mill. Mas: Antennis corpore vix brevioribus , capite pone oculos magnos prominulos leviter angustato, prothorace latiorc, segmentis 64 H. V. Kiesenwetter: Revision dorsalibus antepennltimo et penullimo angulo externo acuminatim producta; ventrali permltimo profunde emarginato, ultimo stylum latiorem, parum curvattim, apice emarginatum exhibente. — Taf. V. Fig. 62. Kiesen w. Mon. Linn. ent. VII. p. 296. 17. — Mulsant Mollipennes p. 397. 9. Die bei dieser Art, wie es scheint, besonders zarten Ränder der Hinterleibssegmcnte biegen sich zuweilen beim Trocknen des Thiers nach dem Tode in der Weise unter, dafs die zahnförmigen Spitzen der Aufsenecken verschwinden, und dann die in der Fig. 62 dargestellte Form vorliegt. Von Rey in Südfrankreich entdeckt. Tabelle zur Bestimmung der Arten. /Letztes Banchsegment einfach oder nur wenig ] tief ausgerandet 2 ^ jdasselbe tief ausgerandet, gablich getheilt oder ( sonst ausgezeichnet 26 iDie beiden letzten Rückensegmente einfach 3 2 I Vorletztes Rückensegment gezahnt oder sonst ( ausgezeichnet 25 iDie drei letzten Rückensegmente einfach . . 4 3 Das drittletzte Rückensegment durch Ausran- ( düng. Zahnung etc. oder sonst ausgezeichnet 18 ! Letztes Bauchsegment eine breite, bisweilen ge- spaltene Platte darstellend 5 dass. griflfel- oder bügeiförmig 10 i Halsschild rothgelb, bisweilen mit schwarzer Zeichnuna; 6 dass. einfach schwarz, oder nur fein bräunlich gerandet 7 i Letztes Bauchsegment tief gespalten . . . . minimus dass. an der Spitze ausgerandet creficus (Letztes Bauchsegment tief gespalten .... 9 (dass. nicht gespalten 8 ^Letztes Bauchsegment am Ende gerundet . . tristis " 'dass. am Ende zugespitzt simplex der Gattung Malthodes. 65 I Letztes Bauchsegment am Ende gemeinsam ab- 9 < gerundet crassicornis (dasselbe in eine ziemlich lauge Spitze ausgezogen forcipifer .Letztes Bauchsegment einen dünnen, gebogenen, \ an der Spitze einfachen Bügel darstellend . 11 10 <'dass. einen gespaltenen oder stark gebogenen, i an den Seiten oder vorn ausgerandeten oder ( sonst ausgezeichneten Bügel darstellend . . 14 .. IKäfer grofs, mit gelben Spitzentropfen ... 12 (Käfer klein, ohne gelbe Spitzentropfen ... 13 /Halsschild und Beine hellbraun oder gelblich, ] Bügel ziemlich klein pellucidus iHalsschild und Beine schwarz, Bügel gröfser, ( über das letzte Rückensegment hinausragend limbiventris t Bügel klein, an der Spitze abgestutzt .... modestus (Bügel gröfser, an der Spitze deutlich ausgerandet debilis kBügel einfach, nur an der Spitze ausgerandet . 15 (Bügel tief gespalten 16 ,, iBügel schmal und dünn turcicus (Bügel breit creticus (Das letzte Bauchsegraent ragt über die letzten 16 < Rückensegmente beträchtlich hinaus . . . forcipifer [Dass. ist kürzer oder ragt nicht hinaus ... 17 ^Das letzte Baucbsegment stellt einen plumpen, seitlich comprimirten S-förmig gebogenen, an 17 / der Spitze abgerundeten Bügel dar .... graecus Dass. an der Basis breit, in der Mitte verengt, an der Spitze leicht hakenförmig erweitert . marginatus Drittletztes Rückensegment an den Vorderecken mäfsig gezahnt, die beiden letzten einfach . Volgensis 18 ^Dass. jederseits in einen ansehnlichen, das fol- gende Segment überragenden Fortsatz aus- gezogen 19 i Fortsatz der Vorderecken des drittletzten Rücken- segments einfach, an der Spitze abgerundet . tenax Dass. an der Spitze erweitert oder haken- förmig 20 Dass. an der Spitze zipfelförmig umgebrochen 23 Bari. Eotomol. Zeitichr. XVIII. ^ 6G H. r. Kiesenwetter: Revision 20 21 22 23 Letztes Bauchsegment einen, am Ende einfach abgerundeten Bügel darstellend discicollis Dieser Bügel ist am Ende ausgerandet oder gespalten 21 Bügel schwach gebogen, am Ende flach ausge- randet Raymondi Bügel gebogen, am Ende tief eingeschnitten 22 Bügel stark, fast winklig gebogen, Fortsätze des drittletzten Rfickensegments an der Spitze sehr stark erweitert bifurcatus Bügel gleichmäfsig gebogen, Fortsätze des dritt- letzten Rückensegments an der Spitze wenig erweitert, hakenförmig spectabilis Stirn flach, deutlich gefurcht maurvs Stirn gewölbt, ohne deutliche Furche .... 24 (Halsschild rings herum gelbröthlich ^ Fühler- 24 < basis hell fibulatus / Halsschild und Fühler einfarbig misellus ,' Drittletztes Rückensegment einfach, vorletztes in der Mitte weit über das letzte vorragend, mit abwärts gerichtetem, grofsem Seitenzahne chelifer of. iVorderecken des drittletzten Rückensegments gezahnt flavoguflafus Drittletztes Rückensegment mit einem langen, unregelmäfsig gebogenen, am Ende haken- förmigen Fortsatze dispar Letztes Rückensegment am Ende abgerundet 2ß ) oder abgestutzt 27 Dass. an der Spitze mehr oder weniger tief aus- gerandet, ausgeschnitten, oder gabiig getheilt 31 Letztes Rückensegment jederseits mit einem ab- 27 J wärts gebogenen Zahne 28 Dass. herabgebogen und so mit dem vorher- hergehenden eine deutliche Querkante bildend 29 [Letztes Bauchsegment einen bis auf den Grund 28 ) gespalteneu Bügel bildend mendax Dieser Bügel nur in der letzten Hälfte gabel- förmig getheilt aemulus iSeitentheile des vorletzten Bauchsegments vorn 2^ ! abgerundet 30 /' Dass. vorn zugespitzt spretui der Gattung Malthodes. 67 /Augen grofs, vorgequollen, Fühler des Männ- l chens länger als der Körper, Flügeldecken j ziemlich kurz guttifer 30 Augen mäfsig grofs, Fühler des Männchens / kürzer qls der Körper, Flügeldecken verhält- \ nifsmäfsig lang alpicola ! Letztes Rückensegment an der Spitze nur mäfsig tief ausgerandet 32 Dass. tief gespalten oder gabiig getheilt . . 45 i Vorletztes Rückensegment einfach 33 Dass. gezahnt oder sonst ausgezeichnet ... 42 jDrittletztes Rückensegment' einfach .... 34 (Dass. gezahnt oder sonst ausgezeichnet ... 42 Letztes Bauchsegment an der Spitze tief ge- spalten, plump, mehr oder weniger seitlich 34 ( zusammengedrückt und ausgezeichnet ... 35 (Dass. zu einem an der Spitze ausgerandeten oder gabelförmig getbeilten Bügel umgebildet 36 .Letztes Bauchsegment zu einem seitlich stark l comprinirten, am Unterrande vor der Spitze I in weitem Bogen ausgerandeten Bügel um- 35 ' gebildet mysticus JDass. in zwei plumpe, leicht gebogene Lappen [ gespalten, deren jeder an der Spitze noch- mals tief eingeschnitten ist cruciatus ! Bügel am Ende flach ausgerandet oder einge- schnitten 37 Bügel am Ende tief gabelförmig gespalten . . 40 \Bügel am Ende einfach ausgerandet .... 38 (Ders. in zwei stumpfe rundliche Lappen getheilt 39 /Drittletztes Rückensegment verlängert, beträcht- j lieh länger als das letzte Siculus jDrittletztes Rückensegment wenig verlängert, ( nicht oder doch nur wenig länger als das letzte genistae i Lappen des vorletzten Bauchsegments stark ver- längert picticoltis Dies, kurz dreieckig validicornis (Lappen des vorletzten Bauchsegments stark ver- 40 ] längert arbnstorum (Dies, einfach dreieckig 41 5* 37 68 H. t>. Kiesenwetter: Retision [Halsschild gelbbunt, Fühler schlank und kurzer ) als der Körper insularis ) Halsschild schwarz, Fühler stark, länger als der ^ Körper argitus .a ) Bügel an der Spitze flach ausgerandet ... 43 ^Ders. tief eingeschnitten oder gabiig getheilt . 44 [ Bügel an der Spitze in zwei stumpfe, rundliche V Lappen auslaufend, Vorderecken des vor- I letzten Rückensegments in ein langes Zähn- 43 , chen ausgezogen berberidis jBügel an der Spitze einfach ausgerandet, Vorder- / ecken des vorletzten Rückensegments in ein ' schwaches Zähnchen ausgezogen Siculus ! Bügel tief gabiig getheilt pulicarius \ rosmarini Bügel nur schwach gegabelt ., ° ° ° [ cructferarvm 'Die beiden vorletzten Rückensegmente einfach 46 45 (Wenigstens eines derselben gezahnt oder mit / Anhängseln versehen 66 (Letztes Bauchsegment einen kurzen einfachen Bügel bildend, der von den Seitenlappen des vorhergehenden Bauchsegments fast ganz ver- \ steckt wird nigellus /Letztes Bauchsegment vor den Seitenlappen des \ .»'fetzten deutlich vorragend 47 ^Letztes Rückensegment jederseits mit einem 47 ) grofsen abwärts gerichteten Zahne .... prodigiosus rDass. ohne solchen Zahn 48 1 Letztes Bauchsegment in zwei Schenkel gespal- j« I ten, deren jeder wieder zweitheilig ist . . 49 rDass. einen ziemlich dünnen Bügel darstellend 51 /Flügeldecken 1^ mal so lang als zusammen \ breit, die einzelnen Schenkel des Bügels ziem- ,' lieh lang, an der Spitze abgestutzt .... 50 jFlügeldecken wenig länger als zusammen breit, / der aufwärts gerichtete Schenkel des letzten V Bauchsegments spitz laiitus (Käfer graubraun, Kopf geglättet, fein punktirt trifurcatus ^^ I Käfer schwarz, Kopf gerunzelt atramentariu» der Gattung Malthodes. 69 (Letztes Bauchsegment am Ende tief gabiig ge- 51 j spalten 52 (Dass. am Ende nicht gabiig getheilt .... 63 ! Letztes Bauchsegment winklig gebogen . . . tetracanthut Dass. gleichmäfsig gebogen oder S-förmig ge- y krümmt 53 Bügel einfach und gleichmäfsig gekrümmt . . 54 Bügel S-förmig gebogen 58 Letztes Rückensegment bis auf den Grund oder fast bis auf den Grund gespalten .... procerulua Letztes Rückensegment nicht bis auf den Grund gespalten 55 Bügel des letzten Bauchsegments einfach . . 56 Bügel am Ende in 4 Spitzen ausgehend . . . hastuUfer l Käfer sehr klein, hellgrau breticollis (Käfer schwarz, klein oder mittelgrofs .... 57 Bügel stark gebogen Boicus Bügel sehr flach gebogen Parthenias Schenkel des Bügels an der Spitze abgestutzt . facetus Dies, an der Spitze einfach abgerundet oder zugespitzt 59 (Letztes Rückensegment nach der Basis stark 59 \ verengt, die Schenkel stark divergirend . . 60 (Dass. nach der Basis wenig verengt .... 62 iSeitentheile des letzten Bauchsegments yerlän- 60 \ gert, am Ende zugespitzt 61 fOies. am Ende abgerundet lobatus Vorletztes Rückensegment breiter als lang . . laciniatua Dass. länger als breit corsicus Letztes Rückensegment aus 2 dicht neben ein- ander liegenden Griffeln bestehend .... umbrosus Dass. nicht bis auf den Grund gespalten, die beiden Theile von einander entfernt . . . stylifer (Bügel des letzten Bauchsegments an der Spitze 63 I in 2 rundliche Lappen ausgehend .... 64 (Ders. an der Spitze beträchtlich verbreitert . 65 /Bügel des letzten Bauchsegments sehr stark ] zurückgekrümmt recurvus ^'^ jDass. sehr wenig gebogen, letztes Rücken- ( Segment 2 lange, gekreuzte Griflfel darstellend ensifer 53 54 55 57 58 61 62 67 69 70 70 H. V. Kiesenwetter: Revision der Gattung Malthodes. Bügel einfach gebogen, an der Spitze flach aus- gerandet pinnatus 65 \ Bügel leicht S- förmig gekrümmt, am Ende in 4 stumpfe Zähnchen auslaufend mamibriafus Bügel des letzten Bauchsegments an der Spitze gabiig gespalten 67 66 jDers. an der Spitze stark erweitert und am Ende im flachen Bogen ausgerandet . . . cordiger Bügel gegen die Spitze hin eckig umgebrochen 68 Bügel gleichmäfsig einfach oder S-förmig gebogen 69 Letztes Rückensegment an der Spitze flach aus- gerandet, jederseits mit einem borstenförmigen 68 \ Dorne . ■> • • setifer Dass. an der Spitze durch einen tiefen Ein- schnitt gabelförmig getheilt hexacanlhns Bügel des letzten Bauchsegments einfach gebogen montamis Deis. S-förmig gekrümmt 70 Schenkel des Bügels an der Spitze abgestutzt . cyphonurus Dies, abgerundet oder zugespitzt 71 I Seitentheile des vorletzten Bauchsegments lang \ gezogen, schmal, an der Spitze gerundet ab- 71 / gestutzt spafhifer ySeitentheile des letzten Bauchsegments kurz I dreieckig ruralis [Berliner Entoraologische Zeitschrift 1874.] Zur Nomenclatur der Cryptocephaliden von H. V. Kiesenwett er in Dresden. D. 'er über diesen Gegenstand in der Berl. ent. Zeitschr. 1873 p. 161 flg. erschienene Aufsatz von E. v, Harold ist durch die Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit der darin niedergelegten litera- rischen Erörterungen in hohem Grade erfreulich. Ich darf das wohl, nachdem ich den Quellenstudien Harold's in diesem Falle meinerseits nachgegangen bin, hier constatiren , da nicht jeder Entomolog Zeit und Lust zu einer Nachprüfung haben möchte. Für durchaus richtig halte ich namentlich die Deutungen von Cryptocepkalus flavogtittatus iSchrank (No. 1 bei Harold), Böhmii Suffr. (No. 7), octopunctatus Scop. (No. 9), decemmaciilatus Lin. (No. 12), quinque-puncfatns Harrer (No. 14), frenatns Laich. (No. 18), imperialis Laich (No. 21), quatuor- decemmaculatus Schneider (No. 32), rufipes Göze (No. 34), Schäfferi Schrank (No. 35), signafus Laich. (No. 37) etc. Gegen Harold's entschiedenes Bestreben, für jede Gattung oder Art, ja Varietät, den ältesten für dieselbe in der Literatur vorhan- denen Namen zur Geltung zu bringen, und dabei streng consequent zu verfahren, läfst sich bei der grofsen Aufgabe, die sich Harold als Catalogsverfasser gestellt hat, an sich nichts einwenden. Aber unbeschadet aller Consequenz ist bei Wiederherstellung eines sol- chen vergessenen Namens neben Constatirung, dafs er älter sei als ein anderer, vor Allem auch der Nachweis erforderlich, dafs er sich auf das Naturobject, dem man ihn zutheilen will, auch wirklich bezieht. Eine blofse Behauptung, dafs es so sei, ohne ge- hörige Begründung derselben, ja selbst die Darlegung der Mög- lichkeit oder einer leidlichen Wahrscheinlichkeit in dieser Beziehung hat keinen Anspruch auf Beachtung, wenn man sich nicht in Un- sicherheiten und endlose Streitigkeiten und Zweifel stürzen will. Das Thier, das etwa Herr Müller für Cryptocepkalus minutus er- 72 fJ. V. Kiesenwetter : klärt, ernennt Herr Schulze vielleicht zu Cryplocephalits macellus und ein Dritter zu Cryptocephalus pusillvs etc. , ohne dafs dabei einer nachweislich mehr Recht oder Unrecht hat als der andere. Bekanntlich hat längere Zeit hindurch in der Entomologie der Gebrauch gegolten, den Werken des Fabricius eine exceptionelle Stellung in der Weise einzuräumen, dafs man seine Nomenclatur entweder unbedingt oder doch insoweit es sich nicht um Her- stellung einer Linne'sche Benennung handelte, als mafsgebend an- nahm und ihm gegenüber die Geltung der Priorität suspendirte. Noch Erichson in den Insekten Deutschi. HI. hat die Fabricische Nomenclatur vielfach in dieser Weise bevorzugt, und Suffiian hat in der Stett. ent. Zeit. 1858 p. 169 No. 10 einen Vorschlag in demselben Sinne gemacht und motivirt. Das hatte auch, ganz abgesehen von jeder Ehrfurcht oder berechtigter Achtung vor Fa- bricius manches für sich, da es die Welt vor einer Sündfluth ver- gessener Namen und archäologischer Erörterungen bewahren konnte. Indessen sind die dagegen sprechenden Gründe, vor allem die Nothwendigkeit, in Nomenclaturangelegenheiten ein einheitliches Princip mit Consequenz durchzuführen, offenbar überwiegend, und es ist dies namentlich in den von der Entomologenversammlung zu Dresden im Jahre 1858 berathenen Gesetzen anerkannt worden. Gleichwohl scheint es mir bei dieser Sachlage nicht gerechfertigt, wenn Harold in den Fällen, wo Suffrian nach dem von ihm ver- tretenen Principe verfährt, von „Unbegreiflich" und dergleichen spricht. Zu 4. Cryptocephalus hignttatus Schallcr, chrysopns Gmelin, haemorrhoidalis Schneider gehören sicher zu unserm heutigen Cr. Hübneri. Den Namen bigvtfalus darf man aber meiner Meinung nach um deswillen nicht in Anwendung bringen, weil Cr. biguttn- tus Scop. , mit welchem er collidirt, doch wohl eine eigene, von Cr. bipnnctatus Linn. verschiedene Art ist. 6. Wenn Harold bei seinem grofsen Cataloge gewissermafsen als Vorbereitungsarbeit für denselben, nomenclatorische Aendernngen vorschlägt, so ist das ganz zweckmäfsig. Es wird dadurch dem entomologischen Publikum Gelegenheit gegeben, etwaige Einwen- dungen vorzubringen, die Harold, wenn er sie als richtig aner- kennt, in seinem Cataloge berücksichtigen kann. Im Allgemeinen wäre es aber sehr zu wünschen, dafs man sich mit dieser Art, seinen Namen als Autor in die Cataloge einzuführen, thunlichst beschränkte, und darauf hielte, solche Umtaufungen nur in Verbin- sur Nomenclafur der Cryptocephaliden. 73 düng mit wissenschaftlichen Erörterungen über die betreffenden Naturobjecte selbst vorzunehmen. 7. Der Name Bohemius Drapiez ist nicht minder, wie der Germar'sche Name Böhmii ein dem Entdecker des Thieres, Böhm gewidmeter. Weshalb nun, wenn man Dedicationsnamen der einen Art heiler Haut passiren läfst, nicht auch Dedicationsgenitive in der von dem Autor gewählten Form recipiren? Ich bin seiner Zeit von Morawitz in ziemlich heftiger Weise angegriffen worden, weil ich mich dagegen ausgesprochen hatte, dergleichen Genitive principmäfsig nicht nach den Gesetzen der lateinischen Sprache, sondern nach einer für solche Specialfälle eigens erfundenen Regel zu bilden. Ich habe damals auf diese Angriffe nicht geantwortet, halte es auch heute noch für überflüssig, etwas weiteres darüber zu sagen, als dafs ich nach den von mir aufgestellten Grundsätzen meinerseits die schlimmsten Genitivbildungen, deren sich ein Autor schuldig machen kann, nie geändert habe und nie ändern werde. Wenn man des Herrn Wulfius aus dem ursprünglichen Wolf oder Wulf bereits einmal latinisirten Namen mit dem Genitiv Wulfiusi in zweiter Potenz latinisirt, so tröste ich mich mit dem Gedanken, dafs es im Lateinischen blandiis und die Quelle Blandusium giebt, und gebe dem Carabus Wulfiusi sein Recht auf unverkümmerte, correcte Wiedergabe in der von dem Autor einmal beliebten Form. Mit Recht aber glaube ich mich beschweren zu dürfen, wenn ein etwa von mir zu Ehren eines Wulfius sprachrichtig Wulfii getaufter Käfer in Wulfiusi umgetauft und hinter diesem sprachlichen Ge- bilde mein Name als Autor gestellt werden soll. Die Stabilität der Nomenclatur ist doch wirklich zu wichtig, als dafs man an einmal in die Wissenschaft eingeführten Namen ohne Noth herum- ändern sollte. Selbst abgesehen hiervon gerathen die Vertreter der Zwangsgenitivbildung für Dedicationsnamen in fortwährende Inconsequenzen. Weshalb ist der Dedicationsgenitiv Peyronis ge- stattet, während Peijronii in Peyroni umgeändert wird? weshalb lässt man dem Cryptocephalus Moraei den ihm von Linne zu Ehren des Moraeus gegebenen Namen, der consequenter Weise die Form Moraeusi annehmen müfste? weshalb ändert man Anthobitim Scribae nicht in Scribai? Ich meine, ein wenig mehr Respect vor dem Autorrechte, dem Herr von Harold sonst so sehr das Wort redet, könnte hier nicht schaden. 19. Die richtige Benennung einer Art läfst sich, abgesehen von einzelnen Fällen, wo die immer nur mit Vorsicht zu benutzende Tradition aushilft, in der Regel eben nur auf Grund einer aus- 74 H. V. Kiesenwetter : reichenden Beschreibung oder Abbildung u. s. w. feststellen, so dafs beides sich gegenseitig bedingt, und eine richtige Benennung auf Grund einer unzureichenden Beschreibung ein Ding der Un- möglichkeit ist. Im vorliegenden Falle bandelt es sich darum, ob für Cryptoceph. niinutus, sowie diese Fabricische Art von Suffrian. beziehentlich seinen Vorgängern näher erläutert und beschränkt worden ist und wie sie gegenwärtig allgemein aufgefafst wird, der Name fiilvus Göze einzuführen sei. Da dieser fulius Göze nun von unserm heutigen miniitus verschieden und auf einen ganzen Com- plex verwandter Arten zu beziehen ist oder doch bezogen werden kann, wie dies Herr von Harold selbst annimmt, so erscheint es mir als ungerechtfertigte Willkühr, den Göze'schen Namen der Geoffroy'schen Mischart gerade auf den heutigen mimjtits zu be- ziehen. Daraus, dafs minutus Fabr. ursprünglich ebenfalls unzu- reichend beschrieben worden, ist für die sichere Deutung des fulvus nichts zu entnehmen, höchstens würde daraus zu folgern sein, dafs Suffrian den Namen als unsicher ganz aufzugeben be- rechtigt gewesen wäre. Da er dies nicht getlian , vielmehr seinen minutus als den eigentlichen Hauptbestandtheil der Fabrici'schen Art gleichen Namens betrachtet hat, so ist dieser Na>me hiermit gerettet. Allenfalls könnte man bei demselben anstatt Fabr. Suf- frian citiren, was nach meiner Auffassung nomenclatorisch keine besondere Bedeutung hat. 26. Die von Göze nigrocoeruleus genannte Art kann möglicher- weise allerdings zu fulcratus gehören, eben so gut aber auch auf andere verwandte Arten bezogen werden. Auf blofse Möglichkeiten hin darf man aber die gangbare Nomenclatur nicht zu ändern unternehmen. 27. Dafs Abänderungen einmal publicirter Namen Niemandem, auch dem Autor selbst nicht zustehen, ist gewifs richtig. Grade Harold statuirt aber aufser der hier als einzig zulässig angegebenen Ausnahme eine ganze Reihe anderer Ausnahmen und Ausnähmehen. So ändert er sprachwidrig gebildete Namen nach den Regeln der classischen Sprachen in sprachrichtige, und umgekehrt sprachrichtige, in Dedicationsfällen, in sprachwidrige oder doch in ihrer sprach- lichen Zulässigkeit zweifelhafte um etc. Meiner Meinung nach ist das hier einschlagende Princip in §. 13 der Nomenclaturgesetze von 1858 bereits richtig und so formulirt, dafs alles folgende nicht sowohl als Ausnahme von der aufgestellten Regel, als vielmehr als consequente Durchführung derselben erscheint. ztir Nomenclatur der Cryptocephaliden. 75 28. Die Namenänderung ist nicht anzufechten, da Crypf. nitidulus Gyll. Suffr. mit dem älteren, davon verschiedenen Crtjpt. nitidulus Fabr. collidirt. Der Satz, dafs schon die falsche Bezugnahme der Namen hinfällig mache, widerspricht dem von Harold selbst un- mittelbar vorher unter 27. ausgesprochenen Principe. Ein falsches Citat, auch wenn es zur Wahl des betreffenden Namens Veran- lassung gab, darf, wenn man ein einheitliches Princip logisch und consequent durchführen will, nicht mehr und nicht weniger Be- deutung haben, wie jede andere falsche oder ungenaue Angabe. 29. Ganz richtig; nur kommt Crypt. Spunclafiis in der hier angezogenen Ausgabe des Harrer'schen Buches von 1784 weder zweimal noch überhaupt vor, erscheint vielmehr erst in der 2 ten Ausgabe von 1791, 30. Möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, dafs ßatilabris Fabr. und parmdus Müller dasselbe sind. Als Wirklichkeit ist aber diese Möglichkeit nicht nachgewiesen. Schon in der andern Be- nennung des Thieres könnte man den Ausdruck eines Zweifels an der Artidentität finden. Jedenfalls handelt es sich bei dem ßavi- labris Fabr. nicht blofs um eine neue Benennung des Müller'schen parvulus, denn Fabricius sagt von seinem Käfer „Habitat in Betula Saxoniae, Dom. Schaller", beschreibt al^io ein ihm aus Mittel- deutschland, nicht aus Dänemark, zugekommenes Thier. Wenn man bedenkt, wie wenig genau es in alter Zeit mit den Citaten genommen wurde, so ist es ganz verfehlt, gerade auf diese einen entscheidenden Werth zu legen. Im Gegentheile hat man jederzeit mehr darauf zu sehen, was ein Schriftsteller, als von ihm selbst beobachtet, beschreibt, als auf das, was er citirt. Auch im ge- wöhnlichen Leben gilt der Augenzeuge mehr, als der Zeuge vom blofsen Hörensagen. 40. Ganz einverstanden; möchte Herr von Harold selbst nach diesen vermittelnden Grundsätzen verfahren I Was in aller Weit findet er aber an dem Superlativ mimttissimus Fatales? Die Bil- dung ist, wie man es von Suffrian gar nicht anders erwarten konnte, völlig sprachrichtig. 45. Dafs der Name quadripnstulatus Gyll. beizubehalten ist, scheint mir unzweifelhaft. Hier kann man nicht einmal durch die cilirte Fabricische Beschreibung irregeleitet werden. Das Gyllen- hal'sche Fragezeichen warnt uns ja zur Genüge. 48. Wenn nicht etwa aus dem von Harold unter 51 berichteten Vorkommen der Pachybrachys- Arien bei Insbruck ein bestimmter Anhalt für die Deutung des Laicharting'schen Käfers zu finden ist, so wird es bei der Suffrian'schen Nomenclatur zu bewenden haben. Will man anstatt Fabricius einen anderen Autor citiren, so würde diefs meiner Meinung nach nur Suffrian sein können, nicht aber ein Autor, der den Suffrian'schen hieroglyphicus so beschrieben hat, dafs man eben nicht weifs, ob es dieser oder ein anderer Käfer ist. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Ueber die Gattung Canace Hai. von Professor H. Loeu> in Guben. M-Ju den wenig gekannten und interessantesten Gattungen der Familie der Ephydiidae gehört die Gattung Canace. Die Ursache, dafs sie wenig gekannt ist, liegt darin, dafs die Arten derselben bisher nur an den Meeresküsten oder doch ganz in der Nähe der- selben aufgefunden worden sind und dafs ihnen dort noch nicht genügend nachgestellt worden ist; besonders interessant aber ist sie, weil sie von allen übrigen Gattungen der Ephydridae im Baue des Flügelgeäders in sehr eigenthümlicher Weise abweicht; während nämlich bei allen anderen Gattungen dieser Familie ohne Ausnahme die Discoidalzelle mit der zweiten Basalzelle vollständig vereinigt ist und die Analzelle ganz fehlt, so dafs dieser Bau des Flügel- geäders ein wichtiges Merkmal im Familiencharakter bildet, bleibt bei ihr nicht nur die Discoidalzelle von der zweiten Basalzelle ge- trennt, sondern es ist auch eine kleine, aber wohlbegrenzte dritte Basal- oder Analzelle vorhanden; in der ganzen übrigen Organi- sation derselben aber prägt sich der Character der Ephydridae auf das Deutlichste und Entschiedenste aus, so dafs gar kein Zweifel darüber aufkommen kann, dafs sie in der Familie der Ephydridae ihre einzig berechtigte Stellung hat; es fragt sich nur, welche Stellung man ihr innerhalb derselben anzuweisen hat; ehe darüber entschieden werden kann, mufs ich Einiges über die gegenwärtige Systematik dieser Familie vorausschicken. Ich habe im 7ten Theile der Neuen Beiträge die Gattungen der europäischen Ephydridae und später im ersten Bande der Monographs of N. Am. Diptera die Gattungen aller mir be- kannten Ephydridae in die drei Gruppen der Notiphilina, Hydrellina and Epkydrina vertheilt. Die an ersterem Orte gegebene Gruppi- ruDg lautet: H. Loeto: Ueber die Gattung Canace. 77 IDas zweite Füblerglied am Ende gedornt . I. Notiphilina. Das zweite Fühlerglied am Ende nicht gedornt 2 l Augen behaart II. Hydrellina. I Augen nackt III. Ephydrina. Die in den Monographs gegebene Gruppirung ist folgende: Das zweite Fiihlerglied gedornt, oder doch die Mittelschienen auf der Oberseite mit 1 / einigen starken Borsten I. Notiphilina. iDas zweite Fühlerglied nicht gedornt, die Oberseite der Mittelschiene nie beborstet . 2 / Die Augen behaart, die Mundöffnung nie von \ beträchtlicher Gröfse, Vorderschenkel nie 2 [ verdickt II. Hydrellina. /Die Augen nackt, die Mundöffnung in der ' Regel sehr grofs III. Ephydrina. Es ist hieraus leicht ersichtlich, dafs ich an beiden Orten die Behaartheit oder Nacktheit der Augen als das für die Trennung der Hydrellina und Ephydrina entscheidende Merkmal angesehen habe. Fernere Untersuchungen europäischer und exotischer Arten haben mir gezeigt, dafs es diesen Werth nicht besitzt, indem in manchen Gattungen der Hydrellina eine äufserst zerstreute und überaus kurze Augenbehaarung vorkommt, während bei manchen Gattungen der Ephydrina, so namentlich auch bei den sich habituell den Hydrellina anschliessenden Gattungen Pelina und Ochthera, ebenfalls zwischen den Facetten der Augen vereinzelte sehr kurze, bei stärkerer Vergröfserung aber recht gut wahrnehmbare Härchen finden. Eine schärfere und natürlichere Abgrenzung beider Gruppen ergiebt der Unterschied in der Gröfse der Mundöffnung, so dafs die Gruppirung der europäischen Arten besser in folgender Weise gefafst wird: V Das zweite Fühlerglied gedornt I. Notiphilina. { Das zweite Fühlerglied nicht gedornt ... 2 l Die Mundöffnung klein II. Hydrellina. (Die Mundöffnung grofs III. Ephydrina. Will man aufser den europäischen auch die exotischen Gat- tungen berücksichtigen, so wird diese Gruppirung in folgender Weise zu erweitern sein: 78 H. Loew: lieber Das zweite Fuhlerglied gedornt, oder doch die Oberseite der Mittelschienen mit einigen starken Borsten I. Notiphilina. ^ ^Das zweite Fühlerglied ungedornt, die Ober- / Seite der Mittelschienen stets ohne starke Borsten 2 Die Mundöffnung klein, die Augen in der Regel mit deutlicher, selten mit undeut- 2 { licher Behaarung II. Hydrellina. 'Die Mundöffnung grofs, die Augen stets ohne deutliche Behaarung III. Ephydrina. Hinsichtlich der Vertheilung der Gattungen in die drei Grup- pen tritt durch die neue Gruppirung lediglich die Veränderung ein, dafs Pelina und Ochthera aus der Gruppe der Ephydrina in diejenige der Hydrellina versetzt werden, welcher sie auch habituell angehören. Da bei den Canace- Arten das zweite Fühlerglied ungedornt, die Mundöffriung grofs und die Augen kahl sind, auch die Ober- seite der Mittelschienen keine starken Borsten trägt, so ergiebt sich, dafs man sie, man möge die ältere, oder die verbesserte neue Gruppirung der Ephydridne zu Grunde legen, in die Gruppe der Ephydrina stellen mufs, es sei denn, dafs man auf Grund der oben angegebenen Besonderheiten ihres Flügelgeäders eine vierte Gruppe für sie errichten wollte. Schlösse sich Canace in ihrem Gesammt- habitus den übrigen Epliydrina-Gattungen nicht wohl an, so könnte Letztes das Angemessenere sein, da sie mit denselben aber in ihrem Habitus wohl harmonirt, überdies die einzige durch jene Eigenthümlichkeiten des Flügelgeäders ausgezeichnete Gattung ist, so halte ich es für viel zweckmäfsiger, sie in die Gruppe der Ephydrina zu stellen. Die Gattung Canace ist von Herrn Haliday aufgestellt und bereits 1839 in den Ann. Nat. Hist. III. 411. gut characterisirt worden. — Als Gattung der Ephydridae läfst sie sich in folgender Weise characterisiren. Canace. Zweites Fühlerglied ungedornt; Mittelschenkel un- beborstet; Mundöffnung grofs; Augen ganz kahl. Fühler- borste pubescent: Clypeus vortretend; die zweite Basalzelle von der Discoidalzelle getrennt und eine deutliche Analzelle vorhanden. die Gattung Canace. 79 Will man Canace nur als Gattung der Ephydrina characteri- siren, so sind die oben vor dem ersten Punkte stehenden Merk- male zu streichen, da ihr Vorhandensein bei jeder zur Gruppe der Ephydrina gehörigen Gattung selbstverständlich ist. Das diagnostische Merkmal der Gattung Canace ist die Anwesenheit der Analzelle und die Sonderung der Discoidalzelle von der zweiten Basalzelle; es unterscheidet sie nicht nur von allen anderen euro- päischen Gattungen der Ephydrina, sondern auch von allen bisher bekannt gewordenen Gattungen der europäischen wie der exotischen Ephydridae. Herr Haliday hat in den Ann. of Nat. Hist. III. 411. die Art, auf welche er die Gattung Canace begründet, als C. nasica beschrieben. Die Angaben, welche sich in Walker's Britischen Dipteren über Canace nasica finden, sind dorther entnommen, so dafs über die Identität der Canace nasica des Walker 'sehen Werkes mit der von Herrn Haliday unter diesem Namen zuerst publicirten Art kein Zweifel obwaltet. Anders steht es mit der Abbildung von Canace nasica, welche Herr Haliday selbst in dem 1855 erschienenen zweiten Bande des Nat. Hist. Rev. Tab. II. Fig. 11 gegeben hat. Das ist keine Abbildung der Canace nasica mit von bräunlicher Bestäubung bedeckter Stirn, sondern die Ab- bildung einer anderen, sowohl an den deutschen als an den eng- lischen Nordseeküsten und an der Küste Irlands nicht seltenen Art mit grüner, unbestäubter, erheblich mehr vortretender Stirn und mit noch viel mehr als bei Canace nasica vortretendem Clypeus. Dafs dem so ist, machen die Gestalt des Kopfes in der Hauptfigur und die beigegebene Profilansicht desselben ganz un- zweifelhaft, da sie die Bildung des Kopfs dieser Art mit grofser Treue darstellen , auf Canace nasica aber durchaus nicht passen. Ich besitze die betreffende Tafel nicht nur in Schwarzdruck, son- dern auch in colorirtem Rothdruck; die Colorirung ist, wie bei den anderen Figuren derselben Tafel, übel gerathen und keineswegs naturgetreu, doch bestätigt auch sie, dafs die Abbildung nicht die der Canace nasica sein kann, sondern vielmehr diejenige der zweiten Art, welche ich Canace ratiula nenne, ist, da wohl ausge- färbte Exemplare dieser letzteren helle, auf ihrer Mitte dunkel- gefärbte Schienen haben , während bei jener stets die ganzen Schienen schwärzlich gefärbt sind. Ich lasse die Beschreibungen beider Arten folgen, die sehr kurz sein könnten, wenn es sich nur um die Unterscheidung der- selben handelte; da sie wahrscheinlich nicht die einzigen Arten 80 H. Loeto: Ueber ihrer Gattung sein werden, so bedarf es gröfserer Ausführlichkeit, um sie sicher kenntlich zu machen. Sp. 1. Canace nasica Hai. cT et 9. — Nigro-pilosa, clypeus modice latus. — Long. corp. \\ — 1| lin. — long al. 1-j — 1^ lin. Synon. Canace nasica Haliday, Ann. Nat. Bist. III. 411. Canace nasica Walker, Brit. Dipt. II. 269. Die schmutzig grünschwarze, glanzlose Grundfarbe des Kör- pers wird auf Stirn, Thorax und Hinterleib von ocherbräunlicher Bestäubung bedeckt, welche auf dem Hinterleibe mehr in das Graue zieht und auf der Stirn etwas dichter als auf dem Thorax ist, so dafs auf ihr der grüne Ton der Grundfarbe deutlicher als auf dem Thorax wahrzunehmen ist. Fühler schwarz; Borste gleichfarbig, an der Basis etwas stärker, weiterhin mit kurzer aber deutlicher Pubescenz; die äufserste Spitze der Borste scheint meinen Exem- plaren zu fehlen, so dafs ich nicht zu sagen weifs, ob dieselbe von der Pubesceuz erreicht wird. Die Bestäubung des Gesichts und der Backen, so wie die des Clypeus ist grauweifslich. Schenkel mehr grünlichschwarz. Schienen mehr braunschwarz, beide hell- graulich bestäubt; Füfse ziegelbräunlich, gegen das Ende hin in ansehnlicher Ausdehnung braunschwarz. Schwinger gelblich. Flügel grau, die Basis unrein lehmgelblich. Härchen und Borsten des ganzen Körpers sind etwas rauh, nur gegen die Basis der Schenkel hin, an den Hüften und zwischen Mittel- und Vorderhüften blafs; sonst überall schwarz. Stirn sehr breit, nach vorn hin mäfsig ab- fallend, im Profile weit über die Augen hinausreicbend ; in der Nähe jedes Seitenrandes findet sich ein deutlicher, dem Rande paralleler, furcbenartiger Eindruck, so dafs der ganze mittlere Theil der Stirn in der Gestalt eines an seiner Spitze etwas abge- stumpften gleichschenklichen Dreiecks von den Rändern abgeson- dert ist; aufser den verhältnifsmäfsig langen und kräftigen Borsten bei den Ocellen und auf den Seitenecken des Scheitels finden sich an jedem Seitenrande der Stirn drei recht ansehnliche, wimper- artig über die Augen hinweg gekrümmte Borsten ; aufserdem trägt der mittle dreieckige Theil der Stirn an jeder seiner Seiten drei Borsten, von denen die vorderste die schwächste und kürzeste ist, auf seiner übrigen Fläche aber nur noch einige wenige, wegen ihrer Kürze und Feinheit schwer bemerkbare Härchen. Augen queroval. Backen ungefähr so breit als der senkrechte Durch- messer der Augen; der ganze Mundrand horizontal, seine Mitte die Gattung Canace. 81 durchaus nicht durch den Clypeus aufwärts gedrängt, also der senkrechte Durchmesser des Gesichts ziemlich lang. Das Gesichts- profil senkrecht; die linienförmigen Gesichtsleisten weit zur Seite gedrängt; auf jeder derselben steht in ziemlicher Entfernung vom Mundrande eine recht ansehnliche Borste und unterhalb derselben noch eine schwächere und kürzere; von da läuft eine Reihe von drei, zuweilen vier ansehnlichen aufwärts gekrümmten Borsten über die Backen schrägauf gegen den Hinterkopf und den Augenrand hin ; unterhalb derselben befinden sich auf den Backen noch einige kürzere Haare. Der vortretende Clypeus ist nur von mäfsiger Breite, so dafs der senki;echte Durchmesser des Gesichts, je nach der Lage, welche der Clypeus bei dem Trocknen eingenommen hat, etwa S^ bis il mal so grofs, als derjenige des Clypeus ist. Vaterland: Die Küsten Britanniens und Frankreichs, sowie die Küsten Italiens und Griechenlands; wahrscheinlich noch viel weiter verbreitet als bisher bekannt geworden ist. Sp. 2. Canace ranula, nov. sp. cf et $. — Pallide pilosa, clypeus latissimus. — Long. corp. \\ lin. — long. al. \\ lin. ■ Syn. Camce nasica Halid., Nat. Hist.Rev. 1855; Proc.64. Tab. II. 12. Die Grundfarbe des Körpers ist eine glanzlose, grünlich- schwarze, nur auf der unbestäubten Stirn gleifsend metallischgrüne; sonst ist sie überall von dichter Bestäubung verdeckt, welche auf Gesicht, Backen und Clypeus eine weifse, auf Thorax und Hinter- leib aber eine graue, nur auf der Mitte des Thoraxrückens eine mehr ocherbräunliche Färbung hat. Fühler schwarz; Borste an der Basis etwas dicker und schwarz, weiterhin farblos und haarfein, bis etwa zum ersten Drittel hin mit etwas schwer wahrnehmbarer, kurzer Pubescenz, weiterhin vollkommen kahl. Schenkel schwärz- lich mit rothgelber Spitze, weifsgrau bestäubt; Schienen rothgelb, häufig auf ihrer Mitte verdunkelt, so dafs zuweilen die helle Fär- bung nur auf die Basis und Spitze derselben beschränkt ist. Füfse rothgelb, das letzte Glied und gewöhnlich auch die alleräufserste Spitze der unmittelbar vorhergehenden Glieder braunschwarz. Schwinger blafsgelblich. Flügel glasartig, nur mit der schwachen Spur einer lichten, gelbgraulichen Trübung; die Basis mehr licht lehmgelblich. Härchen und Borsten des ganzen Körpers ziemlich schwach, sämmtlich gelblichweifs oder mehr gelblich. Stirn sehr breit, nach vorn hin mäfsig abfallend; im Profile sehr weit über die Augen hinausreichend; in der Nähe ihres Seitenrandes findet sich entweder gar kein, oder doch nur ein ganz flacher Längs- Berl. Entoniol. Zeitschr. XVm. ß 82 E. Loeir: Ueber die Gattung Canace. eindriick, so dafs die Mitte derselben nie in der Gestalt eines drei- ecks von den Rändern gesondert ist; die weifse Bestäubung des Gesichts setzt sich als Saum der Seitenränder der Stirn bis fast zum Scheitel hin fort, ist aber nicht bei jeder Art der Beleuchtung und nicht bei allen Exemplaren gleich gut wahrnehmbar. Aufser den nur mäfsig langen und zarten Borsten bei den Ocellen und auf den Ecken des Scheitels befinden sich an jedem Seiten- rande der Stirn fünf lange, aber zarte, wimperartig über die Augen hinweggekrümmte Borsten ; sonst ist die ganze Stirn mit mäfsig langer Behaarung gleichmäfsig besetzt. Augen queroval. Backen an ihrem hintern Ende etwas breiter als der kürzeste Durchmesser der Augen, nach vornhin schmäler werdend, der Mundrand mithin nicht horizontal, sondern nach vorn hin allmälig immer mehr auf- steigend und auf seiner Mitte durch den vortretenden, sehr breiten Clypeus sehr stark in die Höhe gedrängt, so dafs das Gesicht auf- fallend kurz ist und dafs sein senkrechter Durchmesser und der senkrechte Durchmesser des Clypeus ungefähr gleiche Länge haben. Der oberste Theil der Gesichtsleisten ist ganz an die Augen heran- gedrängt, eine weitere Fortsetzung derselben nicht deutlich. Statt der bei Canace nasica auf den Gesichtsleisten stehenden Borste findet sich, doch in geringerer Entfernung vom Mundrande ein Haar; neben ihm am Mundrande hin stehen einige schwerer wahr- nehmbare Härchen; endlich sind statt der bei jener in schräger Reihe stehenden 3 kräftigen Borsten 3 zarte Haare vorhanden, von denen das dritte, oder gar das zweite und dritte zuweilen fehlen. Vaterland: Die britischen Küsten und die deutsche Nord- seekuste; jedenfalls viel weiter verbreitet als bisher bekannt ist. Anmerkung. Die beiden Geschlechter der Canace- Arten sind leicht von einander zu unterscheiden , da sich bei dem einen derselben am Hinterleibsende zwei kleine, dornförmige, etwas auf- wärts gekrümmte Anhänge finden , welche dem anderen fehlen. Herr Haliday erklärt in seiner Beschreibung der Canace nasica die mit diesen Anhängen versehenen Exemplare für die Männchen. Obgleich Herrn Haliday lebende Exemplare zu Gebote gestanden haben, und ich vor der gewissenhaften Genauigkeit aller seiner Angaben den aufrichtigsten Respect habe, mir auch von beiden Arten nur trockene Exemplare zu Gebote stehen, vermag ich in diesem Falle seiner Ansicht doch nicht beizutreten, da ich bei den- jenigen Stücken, welchen die dornförmigen Anhänge fehlen, ein männliches Begattungsorgan deutlich zu erkennen glaube. Die Untersuchung lebender Exemplare wird darüber entscheiden müssen und leicht entscheiden können, ob Herrn Haliday 's, oder ob meine Auffassung die richtige ist. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874] Beiträge zur Kenntnifs der Cassida-Arten, namentlich auch einiger schwierigen, deutschen von Dr. G. Kraatz,. »^eit der Bearbeitung der deutschen Cassiden von Suffrian '), an welche sich die Beschreibung einer Anzahl südeuropäischer Ar- ten anschlofs, die in Boheman's grofsem Werke über sämmtliche Cassiden^) nur unbedeutend vermehrt wurde, sind im Laufe der Jahre zwar einzelne europäische Species beschrieben, doch wurde das Interesse für diese nicht gerade besonders angeregt. ^) Der Grund davon mag zum Theil in dem Umstände zu suchen sein, dafs sowohl die früheren Jahrgänge der Stettiner entomolo- gischen Zeitung, als Boheman's grofses Werk sich nur in den Hän- den verhältnifsmäfsig weniger Sammler befinden. Ich hatte daher die Beschreibungen der weniger bekannten Cassiden des Mittelmeer- beckens zusammenstellen und damit einige Bemerkungen über die deutschen Arten verbinden wollen, von denen viele zwar sehr be- kannt, einige (namentlich die Verwandten der chloris) aber öfter falsch bestimmt sind. Ich höre indessen , dafs von einem unserer rührigen französi- schen Collegen eine monographische Bearbeitung der europäischen Cassiden im weiteren Sinne beabsichtigt wird, in welcher jeden- falls die Arten des Mittelmeerbeckens volle Berücksichtigung finden ') Fragmente zur genaueren Kenntnifs deutscher Käfer. Cassida L. Stett. ent. Ztg. 1844. ') Monographia Cassicüdarum Holmiae 1852—1862. 4 vol. ') Von den Arten, die Boheman als sihi ignotae aufzählt, blieben Sibi- rien Gebl. und die griechische inquinata Brülle angedeutet, ebenso angusti- rolli.i Hagenb., welche im Boheman'schen Werke gar nicht aufgeführt ist, 6* 84 G. Kraali: Beitrage werden. Wenn ich unter diesen Umständen auch gern auf die Be- schreibung einiger muthmafslich neuen Arten verzichte, so dürften doch meine Notizen über einzelne schwierige Arten immerhin für das deutsche Publikum von Interesse sein. Wie langsam die sichere Kenntnifs der deutschen Arten auch in der Gattung Cassida fortgeschritten ist, geht beispielsweise dar- aus hervor, dafs die von Cornelius im Jahre 1851 beschriebene C. lanfjuida noch heute überall als gute deutsche Art festgehalten wird, obwohl sie nichts als die Suffrian'sche chloris ist, welche Cornelius für stigmatica hielt. V. Harold's werthvolle Bemerkungen über die Nomenclatur einiger Cassida- Arten habe ich bei dieser Gelegenheit mit einge- flochten. Gewifs ist es mir nicht weniger unbequem als allen An- deren, die übliche Nomenclatur dadurch in mehreren Punkten ge- ändert zu sehen, aber das Sträuben gegen diese Aenderungen, so- bald sie richtig motivirt sind, ist vollständig ungerechtfertigt. Wenn Kugel an niemals eine Cassida thoracica beschrieben hat, sondern dieser Name sich zufällig in unsere Cataloge einschlich, so müs- sen wir mit v. Harold nachforschen, wo der Name thoracica zu- erst auftritt; kommen wir dann zu dem traurigen Resultate, dafs der bisherige Name einer anderen häufigen Art (ferrnginea) für thoracica einzutreten hat, so können wir eben nur bedauern, dafs in ähnlich sorgsamer Weise nicht schon früher nachgeforscht ist. ') ') Noch viel bedauerlicher aber ist es, bei solcheu oder ähnlichen Ge- legenheiten Vorwürfe gegen dergleichen sorgfältige Nachforschungeu aus- sprechen zu hören, durch welche sich natürlich nur derjenige biosstellt, der sie ausspricht; so äufsert z. B. de Marseul in seiner Abeille (Nouv. et faits divers, deux. Serie No. 1. 1873. p. 2) gegenüber einer von v. Harold angeregten nothweudigen Namensänderung bei einem Ap/iodius Folgendes: Alors nous, pauvres entomologistes, il nous faudra tout changer dans nos habitudes, oublier les noms consacres, nous fatniliariser avec d'autres, jus- qu'ä ce qu'une antiquaille sauvee des mains de l'epicier, efalee sur les quais, tombe entre les mains de M. Old Bookisch, qui remaniera tous les noms! Quand donc comprendra-t-on que le droit de prescription doit nous garantir, comme nos proprietes, les noir: de Dejean, d'Erichson, de Gyllen- hal, Schoenherr et de tant d'autres dont les savants ouvrages sont, depuis bien des annees, entre les mains des vrais entomologistes? Quaud com- prenda-t on que la science des insectes n'est pas la connaissance de sa nomenclature latine? V. Harold und solche, welche die vorhandene Literatur ge- bührend berücksichtigt wissen wollen, haben jedenfalls mehr An- zur Kenntniß der Cassida- Arten. 85 Suffriau sagt iu seiner fast bogenlangen Einleitung (Stettiner entom. Zeitg. 1844. S. 62): Aeufsere Geschlechtskennzeichen habe ich, obgleich ich schon manche Art in Begattung gesehen, nicht auffinden können; im Allgemeinen sind jedoch die Männchen klei- ner, besonders kürzer, daher verhältnifsniäfsig breiter eirund als die Weibchen; auf S. 211 desselben Jahrgangs heilst es unter Cass. Hneola: das Halsschild sehr kurz etc.; bei anderen Stücken (ohne Zweifel den Weibchen) kürzer und dann noch breiter abgerundet. Mithin spricht Suffrian es erst im speciellen Theil aus, dafs eine bestimmte abweichende Form des Halsschildes bei Ex- emplaren, welche für ihn zweifellos 9 sind, vorkomme; nur scheint mir seine Beschreibung insofern gerade das Entgegen- gesetzte von dem zu sagen, was beschrieben werden soll; denn das Halsschild ist bei den $ länger als bei den cf, weil es brei- ter abgerundet ist, d. h. nicht so über den Vorderrand vortretende Hinterecken hat, wodurch die Gesammtbreite des Halsschildes ver- mindert, dasselbe also länger wird. Die Form des Halsschildes ist bei den beiden Geschlechtern der lineola so merklich verschieden, dafs Suffrian ganz sicher die russica Herbst als cT, die signata Herbst als ? der lineola ansprechen durfte; nun sehe man aber die ganz charakteristisch wiedergegebenen Halsschilde beider an, und frage sich dann, ob Suffrian Recht hat das des $ kürzer zu nennen? Der von Herbst abgebildete ümrifs der signata, welcher nach SuflIVian viel zu sehr verschmälert ist, kommt bei frisch ge- fangenen, dann zusammengetrockneten Exemplaren dieser Art nicht allzuselten vor, und ich besitze selbst einige ähnliche Exemplare, es sind aber cT. Es scheint mir zweckmäfsig auf die verschiedene Form des Halsschildes bei beiden Geschlechtern der lineola besonders auf- merksam zu machen, weil ähnliche Differenzen, nur weniger deut- lich ausgesprochen, auch bei andern Arten auftreten, und das Auge somit besonders geübt werden mufs, gewisse Verschiedenheiten in der Bildung des Thorax und damit des Gesammthabitus als Ge- schlechts- und nicht als specifische Kennzeichen aufzufassen. Spruch auf den Namea vrais eutomologistes, als diejenigen, welche eine bisher nur zu oft gröblich vernachlässigte Seite unserer Wissenschaft wei- ter vernachlässigt zu sehen wünschen; eine solche unwissenschaftliche Rich- tung ist bei Laien entschuldbar und begreiflich, aber auch diese werden sich allmählig einer besseren Einsicht nicht verschliefsen, namentlich nicht in Deutschland. 86 G. Kraala: Beiträge 1. C'assida austriaca Fabr. Laicharting hat diese Art bereits 1781 (Verz. der Käfer Tyrols) als caniculata beschrieben, Fabricius seine austriaca erst 1792 aufgestellt. 2. Cassida seladonia Gyllenh. Ovalis , minus convexa, nitiduta, laete viridis, subtus nigra^ limbo ventrali pedibusque pallidis, prothorace semicirculari , saepe viridi - testaceo , disco parcius subtiliter ptmctato , basi utrinque si- nnato, angulis poslicis rolundatis, elytris confertim minus profunde irregulariter punctata - striatis , punctis interdum rix striatis , basi sanguineis, sinu profundo dentato - crenato, angulo humerali subele- vato. — Long. 2| — 2| lin. Mas: Thorace postice elytrorum latitudine, angulis posticis ob- tuse rolundatis. Fem.: Thorace postice elytris fere angustiore, angulis posticis rolundatis. Var. matura: corpore subtus nigra, abdominis lateribus viridi- aut livido -marginatis, elytris basi sanguineo-maculatis. Cass. seladonia Thoms. Scand. Col. VIII. 323. 10. Cass. rotundicoUis * Brisout Aonal. de la Soc. Entom. de Frauce 1860. p. 348. 11. Var.: Elytris immaculatis. Cass. seladonia Gyllenh. Ins. Siiec. IV. 644. 3 — 4. — Boheman Mon. Cass. IL 372. 38. Cass. seladonia var. b. Thoms. Scand. Col. VIII. 323. 10. Cass. Anthemidis * Rey in litt. Var. minus matura: y^corpore subtus livido virescente, plerum- que nehuloso'^. Cass. Filaginis* Perrls Annal. de la Soc. Ent. de France 1855. p. LXXIX. 6. Der Käfer wird von Gyllenhal mit C. rnbiginosa, von Bohe- man mit C. dcnticollis verglichen , ist aber wegen seiner flachen Gestalt wohl einer der nächsten Verwandten der südlichen Cass. depressa, fast immer merklich gröfser als dieselbe, das Halsschild etwas weniger fein punktirt, seine Hinterecken abgerundet, die Flü- geldecken ganz ähnlich, unregelmäfsig aber stärker punktirt, die Seh ulter ecken weniger verrundet, der äufserste Win- kel deutlich aufgebogen, die Basis kräftig crenulirt, schwarz gesäumt, was bei der depressa nie vorkommt. Der Käfer scheint sich nur langsam auszufärben, daher kommen so häufig zur Kenntnifs der Cassida-Arten. 87 Stücke mit grünlichem Bauche vor, dafs Gyllenhal und Perris den Bauch grünlich, in der Mitte bräunlich beschreiben, beide auch die Flügeldecken ungefleckt nennen, ebenso Boheman, obwohl aus- gefärbte Stücke jederseits neben der helleren Beule unweit des Schildchens einen blutrothen Fleck zeigen, den Brisout bei seiner rotundicollis auch beschreibt. Die Punktirung ist auf der Scheibe des Halsschildes fein, bisweilen fast verloschen, in den Hinterecken kräftiger; dieselben sind bei den beiden Geschlechtern ähnlich ver- schieden abgerundet wie bei der denticollis. Die Punktirung der Flügeldecken ist sehr verschieden, bald dichter und unregelmäfsi- ger, bald weitläufiger, in welchem Falle zwei Längslinien, die sich sehr selten schwach rippenartig erheben, hervortreten. Die Beine sind ganz gelb. Es bedarf einer gewissen Uebung des Urtheils, um nicht eine ganze Anzahl von Arten auf die verschiedenen Stücke dieser Art zu gründen ; wird der Thorax etwas weiter von den Flügeldecken abgebogen, so wird ein ähnlich kräftiger Zahn wie bei denticollis bemerkbar; sehr junge Stücke, wie das v. Heyden'sche, zeigen ein paar Striemen auf dem Halsschilde jederseits vor dem Schildchen. Der fast über ganz Europa verbreitete Käfer war bisher haupt- sächlich aus dem südlichen Frankreich bekannt, wo ihn Perris im Juni auf Filago gallica gesammelt, als Filaginis beschrieben und an v. Heyden, mich und Andei'e versendet hat. H. Rey, einer der besten Käferkenner des südlichen Frankreichs, fand ihn auf Anthemis und sendete ihn mir als Anthemidis Rey ein. Ch. Bri- sout de Barneville sammelte Exemplare bei Paris im Gehölz vom Vesinet. Ein sehr kräftiges, mehr als gewöhnlich gewölbtes männliches Exemplar mit sehr kräftiger Punktirung und zwei leichten Rippen auf den Flügeldecken fand ich bei Jaen in Andalusien; ein Weib- chen erhielt ich aus Sicilien (Reich); ein kräftig und unregelmäfsig dicht punktirtes Exemplar mit besonders stark gerundeten Hinter- ecken fand sich unter den von H. Raymond bei Salonichi gesam- melten Cassida vor, die H. vom Brück erhalten hatte. Aus Deutschland war der Käfer bisher noch nicht bekannt; auch liegen mir bis jetzt nur 2 Exemplare von dort vor; das eine von H. Lehrer Czwalina bei Königsberg in Preufsen gesammelte, mit Recht von ihm auf Cass. seladonia Gyll. Thoms. bezogene, das andere, unbestimmt von H. v. Heyden eingesendete, in der Mom- bacher Haide im Sande bei Gnaphal. arenar. aufgefunden; ersteres ist unten ganz schwarz, nur die Ränder der Hinterleibssegmente 88 G. Kraatz,: Beiträge gelblich; letzteres ist unten ganz bleichgrün, nur der Kopf schwarz. Ohne Herrn Czwalina's interessanten Fang des Käfers im nördli- chen Deutschland hätte ich es kaum gewagt die südfranzösische Fitaginis auf Gyllenbal's seladonia zu beziehen, für welche Thom- son auch nur den von Gyllenhal erwähnten Fundort angiebt: sel- ten bei Esperöd, Prof. Zetterstedt. Gyllenhal's Worte y^thorax obsoletius punchtlatus, angulis ob- tuso-rotundatis, elytra profunde absque ordine punctata, venter pal- lidus, anterius in medio infuscatus etc. etc.'^ passen ganz vortrefflich auf den Käfer, der häufiger als die meisten anderen Arten mit theilweis grünlichem Hinterleib gefunden wird. 3. Cassida denticollis Suffr. Ovalis, convexitfscufa, supra parum nitida, subtus nigra, pedi- b^^s limboque ventrali paUidis, thorace fere setnicirculari, disco par- cius punctato, angulis posticis rotundatis, denticulo perspicuo arma- tis, elytris margine basali nigritulo, cremdato, sat fortiter minus crebre punctato - striatis , basi suJuraque saepius rufescentibus. — Long. 2i - 3 lin. Mas: thorace bretnore, angulis posticis latius rotundatis. — Long. 2i — 2f^ lin. Fem.: saepe multo major, elytris plerumque nullo modo costu- latis. — Long. 2^ — 3 lin. Cass. deräicollis Suffr. Stett. Ent. Ztg. V. 186. 11. — Bob. Mod. Cass. II. 371. 37. — Cornel. Stett. Entom. Ztg. VIII. 359., XII. 91. (larva). Die Unterschiede dieser Art von den nächst verwandten sind unter diesen besprochen; der Käfer ist namentlich an den abgerun- deten Hinterecken des Halsschildes zu erkennen. 4. Cassida stigmatica Suffr. Ovata, fortius convexa, supra viridis, nitida, subtus nigra, pe- dibus limboque ventrali palUdis, thoroce crebre fortius punctato, mi- 7iore, angulis posticis rotundatis, elytris basi thorace latioribus, san- guineo-maculatis, humeris fortius productis, subregulariter punctuto- striatis, interstitio secundo antice fortius elevato. Cass. stigmatica Suffr. Stett. Ent. Ztg. V. 206. 12 (b.) — Boh. Mon. Cass. II. 385. 49. Cass. chloris Cornel. Stett. Entom. Ztg. VIII. 361. 7., XII. 91. (larva) i'nss. ßnirkii Becker in litt. zur Kenntnifs der Cassida- Arten. 89 Diese Art mag weniger selten als bisher verkannt sein, da Boheman's Beschreibung sie noch weniger als die von Suffrian kenntlich macht, letzterer aber ein Merkmal nicht hervorgehoben hat, an welchem die stigmatica meines Erachtens leicht und sicher von ihren Verwandten {sanguinolenta, denticoUis, languida, chloris) zu unterscheiden ist. Suffrian bemerkt ganz richtig: „das Hals- schild ist an den breitesten Seiten viel schmaler als die Basis der Deckschilde, mit breiten und stumpf abgerundeten Hinterecken. " Diese Beschreibung des Halsschildes trifft aber auch ziemlich auf die gröfseren Weibchen der denticollis zu. Was die echte stigmatica leicht kenntlich macht, sind die Vorderecken der Flügeldecken, welche stärker als bei allen verwandten Arten vorge- zogen sind. Aufserdem tritt auf den Flügeldecken der zweite und vierte Zwischenraum noch stärker kielartig hervor als bei der merklich kleineren sanguinolenta, auch sind die Flügeldecken noch gewölbter als bei dieser und viel gewölbter als bei denticol- lis; auch hiervon erwähnt Suffrian nichts. Dafs mir die echte stigmatica Suffr. vorliegt, ist dadurch aufser Zweifel gesetzt, dafs mir Herr v. Heyden eines von seinen drei (von Suffrian besprochenen) Ex. von Frankfurt a. M. überliefs. Es scheint nun, dafs die stigmatica bei Sarepta gar nicht sel- ten vorkommt, da mir eine grofse Reihe von Ex. von dort vor- liegt ■); unter denselben zeichnen sich einige durch ihre wohlerhal- tene grüne Farbe und dabei durch zwei sehr deutliche weifse Flecke an der Basis des Halsschildes aus. Auf dem Berliner Entomolo- gischen Museum steckt ein ähnlich gezeichnetes Stück der echten stigmatica unter chloris als signaticollis Meg. Suffrian erklärt (Stett. Entom. Ztg. V. S. 191) die signaticollis der Heyden'schen Sammlung für unreife gelblich grüne Stücke der chloris-, ich be- sitze von dieser Art keine Ex. mit so deutlichen Flecken auf dem Halsschilde, doch mögen sie vorkommen. Aufser dem erwähnten Stücke stecken unter den 7 Ex. der chloris des Berliner Museums noch zwei echte stigmatica, welche 1857 bezettelt sind, wie es scheint von Suffrian's Hand; es mag dies hervorgehoben werden, da es in der Sammlung sonst an richtig bestimmten stigmatica nicht fehlt, indem der Name der Art ursprünglich von lUiger stammt und das Museum dessen Stücke noch besitzt. Bis jetzt sind durch Suffrian Oesterreich , Ungarn und Frank- ') Einige wurden von Becker als C Bruckii versendet, z. B. zwei in der V. Heyden'schen Sammlung. 90 G. Kraatz: Beiträge fürt a. M. als Fundorte der stigmatica bekannt; von den 3 an letz- terem Orte von H. v. Heyden gesammelten Ex. beziehe ich eins auf sanguinolenta 9 var. (vergl. unter sanguinolenta). Letzner (Verz. der Käfer Schles. S. 871. S. 308) giebt an, dafs stigmatica bei Ohlau, Breslau und bei Räuden (hier in den ersten warmen Frühlingstagen auf jungen Kiefern) vorkomme; der Käfer in Roger's Sammlung, auf welchen sich letztere Angabe be- zieht, ist eine C. chloris, bezettelt „Randen 19. IV. 54. auf jungen Kiefern", darunter ein zweiter Zettel y^stigmatica 111. von Rosen- hauer bestimmt". 5. Cassida sanguinolenta Fabr. Breviter ovata, sat convexa, supra viridis, nitida, subtus nigra, pedibus limboque ventrali paUidis, thorace disco concinne punctato, angulis posticis snbrectis , elytris sat crebre profunde subregulariter punctato - striatis , margine basali vix crenulato, basi plaga magna communi subtriangulari sanyuinea, singulo evidenter tricostato, mar- gine minus explanato. — Long. 2 — 2^ lin. Mas: thorace latiore, postice elytrorum basi interdum paullo latiore, angulis posticis acutiusculis. Fem.: thorace angustiore, postice elytrorum bas. latitudine, sub- aequali, angulis posticis subacutis. Cass. sanguinolenta Müll. Suffr. Statt. Eni Z. V. 208. 13. - Boh. Cass. II. 388. 52. — Thoms. Scand. Col. VIII. 323. 6. Fem. var.: thorace angulis posticis subrotundatis. Cass. stigmatica Siilfr. Stett. E. Z. V. 206. 12 (b). iu parte. Cass. singularis Meg. in litt. Unter den verwandten, gewölbten, gelbbeinigen Arten ist die typische sanguinolenta die kleinste, schmaler und gewölbter als die gröfsere chloris, die Hinterecken des Halsschildes weniger spitz als bei dieser, die Flügeldecken gröber punktstreifig, ausgefärbte Ex. mit einem grofsen, dreieckigen, blutrothen Fleck, welcher sich von der Basis der Flügeldecken über einen grofsen Theil derselben hin- zieht und auch nicht selten nach dem Tode sichtbar bleibt, natür- lich blasser. Wenn SuftVian a. a. O. S. 208 die sanguinolenta nicht ganz so stark gewölbt als die chloris nennt, so kann ich ihm hierin nicht beipflichten; ebensowenig, wenn er die beiden Längsrippen schwächer nennt als bei chloris; es kommen bei der kleinen san- guinolenta mindestens ebenso starke Rippen vor als bei der grös- seren chloris, bei beiden wechselt aber die Stärke der Rippen erheblich. Suffriaa erwähnt von der verschiedenen Ge- z>ur Ketmtnifs der Cassida- Arten. 91 stalt des Halsschildes bei beiden Geschlechtern nichts, und dennoch giebt dieselbe den Käfern ein bisweilen recht von einander abwei- chendes Ansehen. Beim cT ist das Halsschild deutlich kürzer, bis- weilen breiter als die Basis der Flügeldecken, so dafs die Hinter- ecken über den Schultern hervorragen , beim 9 ist es länger , von der Breite der Basis der Flügeldecken, an die es sich ziemlich eng anschliefst; dadurch erhält der cT eine mehr gleichbreite, das 9 eine mehr eiförmige Gestalt. Bei der grofsen Veränderlichkeit in der Gestalt der einzelnen Theile, welche die Cassida-Krian zeigen, kommt es auch vor, dafs die in der Regel ziemlich spitzen Hinterwinkel des Halsschildes bisweilen ziemlich abgerundet sind; dann erhält der Käfer die Ge- stalt, welche Suffrian von seiner stigmatica schildert: „das Hals- schild ist kurz, auch an den breitesten Stellen (viel) schmaler als die Basis der Deckschilde, mit breiten und stumpf abgerundeten Hinterecken"' Ich habe das viel eingeklammert, weil es höchstens auf die typische stigmatica anzuwenden ist, mit welcher Suffrian die hier besprochene Form des $ der sangninolenta zusammenge- worfen hat. Letztere ist die von ihm erwähnte Cass. singiilaris Meg. der v. Heyden'schen Sammlung, welche mir augenblicklich durch die Freundlichkeit des Besitzers vorliegt. Rosenhauer hat ein ähnliches frisch entwickeltes Stück (bei welchem das Halsschild merklich schmäler als die Flügeldecken ist, und nicht ganz so abgerundete Hinterecken besitzt, als die singularis bei v. Heyden) als stigmatica Suffr. an H. v. Heyden eingesendet. Die echte stigmatica Suffr. hat ein ganz ähnlich geformtes Halsschild wie die erwähnte var. der sangninolenta^ ist aber viel gröfser und besonders durch die stark vorgezogenen Schulterecken leicht kenntlich; es ist bei ihr, wie Suffrian sagt: „die Basis der Deckschilde etwas tiefer ausgerandet". Zeigten meine stigmatica nicht im Allgemeinen eine so grofse Uebereinstimniung in der Gröfse, so würde ich glauben, dafs das erwähnte Rosenhauer'sche Stück noch zur stigmatica gehören könnte, und halte dies auch für möglich; über ein vereinzeltes, verkümmer- tes Stück ist aber schwer ein sicheres Urtheil möglich. Natürlich ist die erwähnte var. des 2 der Cass. sangninolenta auch kleinen denticollis sehr ähnlich, welche indessen meist durch die deutlichen braunen Flecke an der Basis der Flügeldecken und den schwärzlichen, kräftig crenulirten Vorderrand derselben kennt- lich sind; auch sind die Hinterecken des Halsschildes noch breiter abgerundet, die Seiten desselben stärker gerundet, der Zahn jeder- seits meist bemerkbar. 92 G. Kraatz: Beiträge Nach V. Harold (Col. Hefte VJ. S. 65 oben) ist nicht Fabri- cius, sondern Müller als Autor der Cass. sanguinolenta (Zool. Dan. Prodr. p. 65. no. 611. 1776) aufzuführen. Die Cass. sanguinolenta Schrank (Beitr. I. p, 61. 1762), welche Crotch beizubehalten geneigt ist (und deshalb Cass. sanguinolenta Müller = cruentata Donovan setzt), ist jedoch nach v. Harold (a. a. O.) von Schrank (Faun, boica 1798. p. 519) als identisch mit Peltis ferruginea erklärt wor- den, so dafs der MüUer'sche Name zu Recht besteht. 6. Cassida thoracica. In den meisten Werken und Catalogen europ. Käfer (z. B. auch dem von Stein) finden wir eine Cass. thoracica Kugelann ; in- dessen hat Kugelann, wie v. Harold (Col. Hefte VI. S. 64 oben) sehr richtig hervorhebt '), niemals eine C. thoracica beschrieben; vielmehr hat nach v. Harold zuerst Fourcroy 1785 in der Entom. Par. I. p. 141 eine Cassida thoracica benannt, und zwar Geoffroy's Cassida verte ä corselet brun (Ins. I. p. 314). Dieselbe Cassida hat aber schon 1777 vor Fourcroy Goeze ferruginea benannt, so dafs für die bisher sogenannte Cass. thoracica Kug. der Name fer- ruginea Goetze als der älteste berechtigte herzustellen ist. üeber Cass. ferruginea Fabr. ist das unter dieser Art Gesagte zu vergleichen. 7. Cassida cholris Suffr. Breviter ovata, convexiuscula., supra viridis, nitida, subtus ni- gra, pedibus limhoque ventrali pallidis, thorace modice punctato, angulis posticis acutiuscuHs, denticulo parum perspicuo armatis, ely- Iris mimis regulariler punctato-striatis, basi interdum sanguineo-ma- cnlatis, singulo leviter tricostato , margine modice explanuto. — Long. 2 — 2| lin. Mas: thorace latiore, angulis posticis acutis magis promimäis. Fem.: thorace angustiore, elytris magis continua angulis po- sticis parum prominulis. ') V. Harold sagt am angeführteu Orte: „wie sich die Autorenangabe Kugelann bei Cass. thoracica eingeschlichen hat, ist schwer einzusehen, da Kugelann auch von Scbönherr nicht citirt wird." Ich sollte denken der Umstand, dafs Snffrian in seiner bekannten Arbeit (Stett. Ent. Ztg. 1844. p. 142 eine C. thoracica Kug. aufl'ührt, wurde die Veranlassung, weshalb wir später vielfach Kugelann als Autor citirt finden, wührcntl SuttVian zufällig der Name Kug. in litt, geläufig war. zur Kenntnifs der Cassida- Arten. 93 Cass. chloris Snffr. Stett. Ent. Ztg. V. 188. 12. — Boh. Mon. Cass. II. 384. 48. Cass. languida Cornel. Stett Ent. Ztg. XII. 88. 10. (larva.) Suffrian's sehr ausgedehnte Beschreibung dieser Art läfst sie weniger sicher erkennen, als man glauben sollte, da der Käfer un- gemein veränderlich ist; am schwierigsten bleibt er von der san- guinolenta zu trennen, im Uebrigen vv^ird er in den Sammlungen nicht selten mit denticoUis und stigmatica verwechselt. Ist durch irgend einen Zufall das Halsschild deutlich von den Flügeldecken getrennt worden, so tritt am Hinterrande desselben unweit der Hinterecken meist deutlich ein Zähnchen hervor, welches fast un- bemerkbar bleibt, wenn das Halsschild eng an den Flügeldecken anliegt; solche Ex. werden dann nicht selten als denticoUis be- stimmt, welche indessen nicht spitze, sondern abgerundete Hinter- ecken des Halsschildes besitzt, schlanker ist, nur selten leicht er- habene Längsrippen auf den regelmäfsiger punktirten Flügeldecken zeigt. Unter den 7 Ex. der C. chloris des Berliner entom. Museums stecken 2 stigmatica., 1857 bezettelt, wie es scheint, von Suffrian's Hand; durch die stark vorgezogenen Schultern der Flügeldecken, welche merklich breiter sind als das kleine Halsschild mit abge- rundeten Hinterecken, durch gewölbtere Gestalt und kräftige Rippe neben der Nath ist indessen die stigmatica sicher von der chloris zu trennen. Die bereits vor 20 Jahren von H. Cornelius auf 2^ Druck- seiten beschriebene 6'. languida „mit einem ziemlich stark vorsprin- genden Zähnchen am Hinterrande des Halsschildes der Schulter gegenüber", „die Vorderecken der Flügeldecken nicht vorgezogen, wie bei chloris und denticoUis''^ etc. etc. konnte ich nicht mit Sicher- heit entziffern, bis H. Cornelius mir auf meine Bitte freundlichst typische Stücke seiner languida und chloris einsandte, deren Un- tersuchung ergab, dafs Cornelius die seltene stigmatica für chloris Suffr. gehalten und die echte ^iloris als languida beschrieben hat. Demnach ist Alles, was Cornelius über die Larve von Cass. chloris angiebt, auf die der stigmatica zu beziehen. Was nun die C. languida in Letzner's Verz. der Käfer Schle- siens 1871. S. 308, welche namentlich in der Oder -Niederung auf Tanacetum, Achillea millefolium etc. ziemlich häufig ist, sein mag, bleibt noch näher festzustellen. Die Hauptunterschiede der C. chloris und sanguinolenta sind bereits unter dieser Art angegeben; so leicht die typischen Stücke 94 G. Kraafz: Beiträge beider Arten zu unterscheiden sind, so schwer wird es die Mittel- formen sicher auseinander zu halten, also gröfsere sangninolenta ohne röthlichen Anflug von kleinen chloris; indessen liegen wohl sicher zwei Arten vor, Redtenbacher (Faun, austr. ed. III. pars II. p. 523) führt auf- fallender Weise C. chloris als nicht österreichische deutsche Art auf, obwohl Suifrian (Stett. E. Ztg. V. S. 192) Oesterreich unter den Fundorten derselben aufzählt; es unterliegt keinem Zweifel, dafs der weit verbreitete Käfer wirklich in Oesterreich vorkommt. 8. Cassida lucida Sujffrian. Soviel ich weifs, sind die von Suflfrian (Stett. Eint. Ztg. 1844. pag. 215) angegebenen Unterschiede seiner lucida von der azurea Fabr. längst als nicht stichhaltig erkannt worden , doch wird die lucida noch in neueren Catalogen als eigene Art aufgeführt. 9. Cassida rosea Bohem. Mon. Cass. IL p. 387. Diese, nach einem aus Steiermark stammenden, in iManner- heim's Sammlung befindlichen Ex. beschriebene Art, ist mir gänz- lich unbekannt geblieben. Der Käfer, den Gredler (Käfer Tyrol's) als rosea aufführt, wurde mir von ihm freundlichst mitgetheilt, hat aber keine pech- schwarzen Schenkel und ist nichts als azurea Fabr. 10. Cassida Rerolinensis SuflPr. Diese Art ist noch immer eine grofse Seltenheit geblieben ; das einzige Stück meiner Sammlung verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Fischer in Berlin, welcher es in der Hasenhaide gefan- gen zu haben glaubt, während die Art sonst hauptsächlich an Flufs- ufern gesammelt wurde. Ein Ex. mit schwärzlicher Mittelbrust aus Ungarn (Frivaldszky!) theilte mir Herr Hampe zur Ansicht mit. 11. Cassida ferruginea Fabr. Nach V. Harold (Col. Hefte VI. S. 64) ist die Beibehaltung des Fabricius'schen Namens für die Cassida ferruginea aus doppel- ten Gründen unzulässig, denn : 1) hat schon Goeze 1777 eine C. ferruginea beschrieben, Fabricius erst 1781 (Spec. Ins. I. p. 108), 2) hat Fabricius ganz willkürlich seinen Namen ferruginea der al- tern C. sub ferruginea Schrank Ent. Beytr. 1776. p. 62 vorge- stellt, welcher letztere also wieder herzustellen ist. zvr Kenntnifs der Cassida-Arten. 95 12. Cassida nigra Herbst. Suffrian's Bitte ^), ihm die bisher nur bei Halle gefundene, von Herbst beschriebene Cassida nigra zur Ansicht mitzutheilen, wurde durch Erichson erfüllt, welcher ihm eins der beiden Ex. der Berl. Königl. Sammlung zum Vergleich raittheilte, worauf SufFrian angiebt '), „er müsse Hrn. Prof. Erichson beistimmen, wenn er in der C. nigra nur eine durch eigenthümliche und uns bisher unbe- kannt gebliebene Einflüsse schwarz gewordene C. rubiginosa zu er- kennen glaube". Darauf erklärt ^) H. Schwaegricben, von dem das Berliner Museum seiner Zeit nach Erichson das zweite (nicht von Herbst stammende) Ex. der nigra erhielt, er besitze noch jetzt ein schwarzes Ex. einer ölig gewordenen rubiginosa, welches aber nie als nigra von ihm bestimmt oder abgegeben sei; er besitze auch eine auf ähnliche Art gefärbte austriaca^ . In den Nachträgen zu seiner Beschreibung der deutschen Cas- siden kommt Suffrian *) auf Schwaegrichen's Erklärung zurück und giebt im Uebrigen nur ganz kurz an, dafs die nigra Herbst zu streichen sei, da sie nur aus schwarzen Individuen der C. nebulosa und rubiginosa bestehe. Hiernach ist die C nigra Herbst aus den Catalogen verschwun- den, ich selbst hatte von ihrer Existenz keine Ahnung, und war nur überrascht in den Ex. des Berliner Museums eine schwarz- braune Cassida wieder zu erkennen, welche ich in zwei Ex. aus der alten Reiche'schen Sammlung besafs, und welche ich fast für eine eigene Art zu halten geneigt gewesen war. Der genauere Vergleich meiner Stücke ergab, dafs, gerade wie auf dem Berliner Museum, die eine eine schwarzbraune rubiginosa, die andere eine schwarzbraune nebulosa sei; dagegen geht aus Herbst's Be- schreibung') ganz unzweifelhaft hervor, dafs er als nigra ein schwarzes Ex. der nebulosa und nicht der rubiginosa beschrie- ben hat; letztere besitzt ja auf den Flügeldecken keine Spur von glatten, dicken erhöhten Längslinien, „deren zweite von der Nath die dickste und höchste ist, sich aber in zwei Arme theilt" etc. •) Stett. Eat. Ztg. IV. (1843) S. 291. ') Stett. Ent. Ztg. V. (1844) S. 142. ^) Stett. Ent. Ztg. V. (1844) S. 403; das Citat fehlt iu WahnschaflFe's Repertorium. ') Stett. Ent. Ztg. VIT. (1846) S. 362. ') Natursyst. aller Ins., Käfer VIII. S. 258. Taf. 131. f. 12. <)<) G. Kraatz: Beiträge Daraus gebt hervor, dafs Erichson so viel auf die schwärzliche Färbung und so wenig auf die Sculptur der beiden C. nigra des Berliner Museums geachtet hat, dafs er den Typ von Herbst we- der genau verglich noch an Suffrian zur Ansicht mittheilte, sondern das zweite Ex., welches eine schwärzliche rubiyinosa war; sein Urtheil über dieses Stück war richtig, das über die Herbst'sche Art falsch, und ebenso das von Suffrian, welcher eigentlich Herbst's Beschreibung hätte revidiren sollen, als er wufste, dafs unter die- ser Art schwarze rubiginosa und nebulosa stecken. Ich halte es für leicht möglich, dafs solche schwarze Stücke sich in den Sammlungen unter atrata einschleichen, möchte sie sicher nicht für gefärbte '), eher für ölige Ex., vielleicht auch für Nigrinos halten,, und damit von Neuem die Aufmerksamkeit auf dergleichen Ex. lenken ; dies geschieht wohl auch nicht unzweck- mäfsig dadurch, dafs die nigra Herbst als Var. der nebulosa citirt wird; dabei ist noch zu bemerken, dafs die ni^ra richtiger schwarz- braun zu nennen ist, wie auch Herbst angiebt, dafs am Rande der Flügeldecken ein dunkles Braun durchschimmere. Zwei ähnliche tiefbraun gefärbte Stücke der andalusischen C. nigriccps Fairm. erhielt ich durch Dr. Staudinger. 13. Cassida murraea Linne. üeber die grünen und röthlichen Ex. der C murraea vergl. Suffrian (Stett. Entora. Ztg. 1844. S. 101), Klingelhöffer (a. a. O. 1846. S. 26 u. 27), Pflümer (a. a. O. 1847. S. 71 — 73). Letzterer hat genau beobachtet, dafs die grünen murraea sich allmählich in röthliche verwandeln, Klingelhöffer behauptet auch nicht, wie H. Dohrn unter Pflümer bemerkt, dafs Ex. der murraea beim Aus- kriechen eine röthliche Grundfarbe zeigten, Kl. sagt vielmehr: „die grünen krochen blafsgrün aus, während die rothen gleich anfangs eine röthliche Grundfarbe zeigten"; dieses anfangs läfst unentschie- den, ob Klingelhöffer nicht hat sagen wollen, die später schön zie- gelrothen waren, als ich sie zuerst sah, röthlich, woraus noch nicht folgt, dafs er sie röthlich aus der Puppe kommen sah. ') bei Boheman Monograph. Cassidarum II. p. 377 ist dem Citat (na- türlich unter mhjgiiyiosn) hinzugefügt: individuum raateria aliena nigra tinctuni. zur Kenntniß der Cassida- Arten. 97 14. Cassida sibirica Gebl. Auf diese Art, welche Boheman unbekannt geblieben ist, möchte ich eine Cassida aus der Reiche'schen Sammlung mit der Vaterlandsangabe Taurien beziehen, auf welche fast alle Punkte der kurzen Gebler'schen Beschreibung zutreffen; dieselbe lautet: „Statura C. murraea, sed angustior. A. C. lineola differt forma pro- thoracis; striis nigris elytrorum interdum plus minusve evanescen- tibus; colore nigro suturae non usque ad scutellum continuato". In der Diagnose wird die sibirica rufo - testacea, elytris punctato- striatis, costatis , thorace semicirculari genannt. Hiernach haben wir es mit einem der lineola ähnlich gebauten Käfer zu thun, wel- cher eine röthliche Unter- und Oberseite zeigen mufs, die in der That bei meinem Stück aus Taurien vorhanden ist. Die- ser Käfer ist aber jedenfalls nicht von der lineola specifisch ver- schieden, obwohl er fast die röthliche Färbung der Murraea hat; hiernach ist daher höchst wahrscheinlich auch die sibirica Gebl. nichts als eine ähnliche var. rufo-testacea der lineola. Weder Bo- heman noch Suffrian erwähnen übrigens eine solche, so dafs sie in Europa sehr selten sein dürfte. Der von Gebier hervorgehobene Unterschied in der Gestalt des Halsschildes fällt insofern wenig ins Gewicht, als dieselbe beim ^f und $ der lineola bekanntlich eine sehr verschiedene ist. 15. Cassida deflorata Suffr. Stett. Ent. Z. 1844. p. 139. Cass. herbea (Boh.) Lucas Expl. scientif. de l'Alg. Insectes p. 513. No. 1553. pl. 44. f. 5. a — d. Die kurze Beschreibung der C. herbea (Boh.) Lucas pafst vor- trefflich auf Ex. der südeuropäischen deflorata aus Tanger (Rolph), gie lautet: C. oblongo-ovata, paulo convexa, supra dilecte virescens; corpore subtus femoribusque basi nigris, abdomine tenuiter flavo- marginato; thorace sat crebre mediocriter punctato, angulis posti- cis acutis; elytris mediocriter minus regulariter punctato-striatis, cingulo obsolete tricostato. — Long. 8^*) — 9, larg. 5 — 5^ mill. Affinis certe C. viridis, sed magis oblonga, elytris costatis, margine exteriore minus explanato. Im westlichen Algier, namentlich um Phiiippeville, Constantine und Milah, im Mai; um Algier ebenfalls nicht selten. Boheman giebt an, dafs er deflorata aus Nordafrika von Lucas erhalten habe. *) Durch einen Druckfehler sind 3 mill. statt 8 mill. angegeben. Berl. Entomot. Zeitschr. XVIII. 7 98 0. Kraalz-: Beiträge 16. Cassida algirica Lucas. Oblongo-ovata, pariim convexa, subnitida, dilute virescens, suh- tus nigra, pedibus limboque tenui abdotninis pallidis, femoribus basi late nigris, thorace crehre minus subtiliter rtiguloso - punc- tato, angulis posticis acutiusculis, etytris sat crebre minus sub- tiliter irregulariter punctato-striatis. — Long. 2 — 2k Hn. C'ass. algirica Luc. Expl. scient. de TAlg. Insectes p. 513. No. 1354. pl. 44. f. 4 a. b. Cass. prasina Bohem. Mon. Cass. II. 381. (noii Fabr.) — Vergl. Suffr. Stett. Ent. Ztg. loc. cit. Var.: Supra et pedibus pallide ßavis. Cass. algerica Dej. iu litt, (teste Lucas loc. cit.). Der C. inquinata sehr ähnlich, etwas kürzer, durchgängig stär- ker punktirt, meist glänzender, durch die ziemlich spitzen Hinter- ecken des Halsschildes und die grofsen theils schwarzen Schenkel leicht von ihr zu unterscheiden. Nach Lucas kommen aber auch Stücke mit hellen Beinen vor. Ich besitze den Käfer aus Algier und Sardinien, und 1 Expl. aus Griechenland; Boheman erhielt ihn auch aus Südfrankreich und Sicilien. Suffrian giebt in seinen kritischen Bemerkungen über Fa- bricius'sche Typen an, dafs das typische Ex. der C. prasina Fabr., wie er bereits früher (Stett. Entom. Ztg. 1844. S. 191) vermuthet, ein Zwergexemplar der rubiginosa, das zweite beschädigte eine un- reife sanguinolenta sei. Ohne diese Angabe zu beachten und ob- wohl Fabricius im Syst. Eleuth. I. p. 388 von der joT-ßima angiebt, babitat in Gerraaniae plantis, beschreibt Boheman als prasina Fabr. eine Art aus Algier, und giebt an, dafs in Fabricius Sammlung aufserdem unter prasina noch 2 C. pulchella, 1 haemisphaerica und 1 sanguinolenta steckten. Hiernach ist anzunehmen, dafs Bo- heman das Ex., welches Suffrian für das Zwergexemplar der rubi- ginosa erklärt hat, seinerseits für die in Algier vorkommende pra- sina Boh. (non Fabr.) hält. Diese Annahme ist aber unstatthaft, da bei der auf eine Menge Arten passenden kurzen Beschreibung des Fabricius seine Vaterlandsaugabe jedenfalls Beachtung verdient, selbst wenn Suffrian sich geirrt hätte und wirklich ein Algicr'scher Käfer von Fabricius beschrieben wäre, ohne dabei eine Möglichkeit zu geben, ihn zu erkennen. Für die C. prasina Boh. wäre also ein neuer Name einzufüh- ren, wenn nicht meines Erachtens mit derselben die algirica (Boh.) zur Kenntniß der Cassida-Arten. 99 Luc, identisch wäre, denn die kurze Beschreibung pafst auf die prasina Bob. vollständig; sie lautet: C. oblongo-ovata, paulo convexa, subnitida, stipra viridis, cor- pore pedibusque basi nigris, thorace confertissime mediocriter ru- guloso- punctata, elytris confertim dorso ad suturam et antice dein irregulariter punctato-striatis. — Long. 5^ — 6 mill., lat. 4 mill. Variat interdum : pallide flava , pedibus similiter coloralis, ab- domine extus tenuiter flavo -marginato , nuper extuso. (Cass. algi- rica Dej.) Um Algier und Constantine im März und April nicht sehr häufig. Von Crotch ist nun für Cass. prasina Fabr. (nach v. Harold Col. Hefte VI. S. 65) der Name chlorizans in Vorschlag gebracht, weil Fabricius im Syst. El. L 388 keinen Originalnamen aufstellt, sondern auf lUiger Käf. Preufs. I. p. 481 verweist, und SufFrian (Stett. Ent. Ztg. 1844. p. 191) das typische Expl. der prasina 111. für eine unausgefärbte sanguinolenta erklärt hat. 17. Cassida in quin ata Brülle. Subovata, parum convexa, subopaca, dilute virescens, subtus ni- gra, pedibus limboque marginali flavescentibus , thorace crebre sub- tiliter punctata, angulis posticis obtusiusculis, elytris sat crebre irre- gulariter subtilius punctato-striatis, basi callis 2 pallide virescenti- bus et maculis 2 sanguineis, neque nigro-marginatis, neque profunde dentato-crenatis. — Long. 2^ — 2| lin. Cass. inquinata BruUe Exped. Scient. de Moree III. part. 1. p. 266. 523. t. 44. f. 3. — Bob. Mon. Cass. II. 494. 155. Cat. of Coleopt. Ins. IX. p. 147. 184. Cass. Bohemani Ch. Brisout de Barneville Annal. de la Soc. Eat. de France 1860. 346. 10. Var, : minus matura, elytris immaculatis. Cass. depressa Suffr. Stett. Ent. Ztg. 1844. 141. d. — Bob. Mon. Cass. II. 380. 44. Cass. inquinata Brülle wird von Boheman als ihm unbekannte Art aufgeführt (Mon. Cass. IL p. 498), von de Marseul hinter ru- biginosa gestellt; BruUe's Beschreibung läfst meines Erachtens kei- nen Zweifel, dafs er bei derselben die über das ganze südliche Eu- ropa verbreitete depressa Suffr. Bohem. vor sich gehabt hat, von welcher ich auch 9 griechische Stücke, wovon 4 ans Euboea, be- sitze. Länge und Breite stimmen ganz genau, die sog. Rippen der Flügeldecken werden ausdrücklich parum elevata, nonnihil obliqua genannt, die Füfse dilute virescentes; die flache gleichbreite Gestalt 7* 100 G. Krnafz: Beiträge ist in der Beschreibung allerdings nicht erwähnt, in der Figur aber wohl angedeutet. Da Brulle's Beschreibung vom Jahre 1832, Suf- frian's vom Jahre 1844 stammt, so mufs dem weniger bezeichnen- den Namen die Priorität eingeräumt werden. Suifrian selbst er- wähnt die inqiiinata in seinen Arbeiten nicht. Weder Suffrian noch Boheman" erwähnen unter ihrer depressa die zwei schmalen röthlichen Querflecke, welche bei ausgefärbten Stücken an der Basis der Flugeidecken zwischen zwei kleinen gelb- grunen Schwielen liegen. Der Käfer zeigt lebend ein lichtes Grün, welches sich noch mehrere Jahre nach seinem Tode erhält, um schliefslich in das schmutzige Greisgelb überzugehen, welches die zuerst von Suffrian beschriebenen Stücke zeigen. Nach seiner und Boheman's Beschreibung, in welcher der Käfer so grofs wie die kleineren rubiginosa genannt wird, kann man ihn leicht für gröfser halten als er wirklich ist; er bleibt merklich kleiner als rubiginosa, viel flacher und schmaler; diese geringere Gröfse in Verbindung mit den leicht abgerundeten stumpfen Hinterecken des Halsschildes und den gelben Beinen machen ihn leicht kenntlich. SuflFrian nennt das Halsschild besonders auf der Mitte gröber und dichter punktirt, Boheman beschreibt den Thorax sat crebre, profunde punctatus, ich mufs ihn dagegen auf der Scheibe als seicht, fast verloschen punktirt bezeichnen. Beide Angaben in Bezug auf die Gröfse und die Punktirung passen viel besser auf die in Anda- lusien sehr sparsam vorkommende se/adonia', ich kann mich aber nicht gut entschliefsen, SufFrian's Art auf eine andere, als die in Andalusien am wenigsten seltene, von uns bei Cordoba und Chiclana mehrfach gesammelte Art zu beziehen. Ein typisches Ex. der C. Bohemani Brisout aus dem Walde von Senart, welches mir der Autor dieser Art freundlichst mittheilte, stimmt genau mit meinen andalusischen inquinata überein. 18. Cassida angnsticollis Hagenb. Syrab. Faun. Ins. Helv. p. 8. Taf. I. Fig. 2. Viridis, elytrorum dorso sanguineo, thorace angustato. — Long. 2|^ lin. — Habitat Basilae. Detecta et benignissime mecum communi- tata a Gel. Prof. P. Merian. — (ex Hagenbach.) Ist in dem Käfer irgend eine Schweizer Art zu vermuthen? (sicher nein.) Ist er ein Artefact? Ist er ein Exot und vielleicht die abgekürzte geschriebene Vaterlandsangabe Brasil, mit Basil. ver- wechselt? Die Abbildung zeigt einen Käfer, dessen Halsschild merklich schmäler als eine einzelne Flügeldecke ist. zur Kenntnifs der Cassida-Arteu. 101 Die Beschreibung iu Hagenbach's (sehr seltenem) Werkchen lautet: Caput atrum. Antennae l2-articulatae, articulo basali majori, reliquis minoribus, sensim sensimque incrassatis. Thorax lineam pene longus, marginatus, declivis, obsolete punctatm, subquadratus^ margine anteriore rotundato angulis acutis, posteriore subemargi- nato, angulis productis acutis. Scutellum parvum, trianguläre. Ely- tra convexa, stibmarginata , punctata, angulis anticis productis , ob- tusis, margine antico subdenticulata, viridia, dorse parte anteriore late sanguinea. Abdomen aterrimum, glabrum. Pedes validi, dilute hepatici. Die röthliche Färbung in der Abbildung der grünen Flügel- decken ist gerade so breit als der hinterste Theil des Halsschildes, und läfst das hinterste Viertheil der Flügeldecken frei. 19. Cassida lata Suffr. Stett. Ent. Zeitg. 1844. p. 138. Obwohl Boheman nach Suffrian eine Cass. lata und deflorata unterscheidet, möchte ich vermuthen , dafs lata nach männlichen Exemplaren der deflorata beschrieben ist, deren Geschlechtsunter- schiede sehr deutlich in der Gestalt des Halsschildes hervortreten, welches bei den (^ küi'zer und breiter ist, wodurch dieselben einen recht verschiedenen Habitus zeigen. Was ich z. B. von Dr. Stierlin aus Sicilien als lata erhielt, waren kleine deflorata; derselbe hatte auch ein Stück der Cass. graeca m. aus Janina als lata eingesendet, doch ist in der graeca sicher nicht die lata zu suchen. Ex. einer von deflorata specifisch verschiedenen sicilianisch - türkischen lata wären mir zur Ansicht sehr erwünscht. 20. Cassida alpina Bremi Stett. Ent. Zeitg. 1855. p. 197. Das Stück in der Stierlin'schen Sammlung, welches ich als alpina Bremi ohne nähere Angabe des Fundorts zur Ansicht er- halten habe , scheint mir nur eine grofse , kräftige rubiginosa zu sein; ist die Bremi'sche Art überhaupt etwas Anderes? V e r z e i c h II i r s synonymisch interessanter deutscher Cassida-Arten aus dem Munuscripte zum letzten Bande des Gemminger- Harold'schen Catalogs syn. et syst, mitgetbeilt von E. V. Harold. canaliculata Laich. 1781. austriaca Fabr. Ent. Syst. 1792. speciosa Brahni. Ins. Kai. und Naturf. 19. chloris Sufifr. 1844. languida Cornel. 1851. fastuosa Schall. Abh. Hall. 1783. ocellata Herbst. Käf. VIH. mttata Fabr. Suppl. 1798. ferruginea Goeze 1777, thoracica Fourcr. 1785. viridis ^ Fayk. flaveola Thunb. 1794. exsciilpta Charp. ferruginea Marsh. 1802. ohsoleta Illig. 1798. nebulosa % Fabr. Syst. Ent. paliida Payk. hemisphaerica Herbst anglica Curt. margaritacea -^ Thunb. liriophora Kirby 1797. vibex "ii- Fabr. dorsalis Herbst. margaritacea Schall. imutabi/is Villers. (vibex f Brahm. superbu Gmcl. spergulae Marsh. Murraen L. ed. XU. variegata Fourcr. V. maculata L. 2i-puiictata Scop. nebulosa L. 1761. affinis Fabr. tigrina Deg. nobilis L. 1761. vrticae Brahm. lacins Herbst. margaritacea ^ Hrb. pulchella Pnz. sungtiinolenta Müll. 1776. cruentala Donov. V. prasina Illig. viridana Hrbst. sangninosa Suffr. prasina ^ Hrbst. rubiginosa ^ Gyll. subferruginea Schrank Beytr. ferruginea F. 1781. fusca Laich. vibex L. ed. XII. melanosceles Schrank. nigra Herbst. rubiginosa Müll, Illig. viridis ^ Fabr. viridis L. 1761. cardui Deg. equestris '^ F. vittala Villers 1789. marginella Harrer. ohiouga lUij;. nobilis ^ Hrbst. Verzeichnifs andalusischer Cassida-Arten. 1. Cassida humeralis nov. spec. Oblongo-ovata, leviter coiivexa, nitida, supra viridis, corpore subtus nigro, abdomine extrorsum anguste flavo -marginato , thorace crebre mediocriter punctata , angulis posticis obtusiusculis , margine basali utrinque oblique truncato, elytris basi sanguineo-bimaculatis, minus regulariter, crebre, mediocriter punctata -striatis, interstitiis vix elevatis, humeris magis solito productis, margine paruni de- flexo, modice explanato. — Long. 7^ — 8 lin. Patria: Andalusia (Dr. Staudinger). Var. major (9 lin.): elytris basi macula communi subtriangu- lari sanguinosa, femoribus basi nigris. Patria: Tanger. Eine ansehnliche Art, etwas kleiner als deßorata, nach dem Tode, wie es scheint, weniger stark ausbleichend, also lebend wahr- scheinlich intensiver grün, durch die stark vorgezogenen Vorder- ecken der an der Basis gefleckten Flügeldecken, die einfarbigen Beine etc. leicht zu unterscheiden. Die Fühler sind grüngelb, nach der Spitze zu leicht gebräunt. Der Thorax ist etwas weniger kurz als bei deßorata, der Hinterrand jedorseits von der Mitte ab schräg nach vorn abgeschnitten. Die Hinterecken leicht stumpflich, gleich- sam ein wenig abgerundet, die Oberseite ähnlich wie bei deflorata punktirt. Die Flügeldecken sind etwas gewölbter als bei dieser Art, ihre Seh ulterecken nach vorn stark vorgezogen (da- her der schräg abgeschnittene Hinterrand des Thorax, der sich an sie anlegt); am Vorderrande befindet sich jedei'seits neben dem Schildchen ein länglicher, röthlicher Fleck, welcher durch eine kleine Beule von einem zweiten, aufsen von ihm liegenden Quer- fleck getrennt wird. Die Ausdehnung dieser Flecke variirt etwas, sie erscheinen nach dem Tode schmutzig rothbraun und vereinigen sich biswei- len zu einem einzigen gröfseren, gemeinschaftlichen, dreieckigen Basalfleck (var. A.) Die Punktirung ist etwas gröber als bei de- florata, Rippen treten fast gar nicht hervor, der Seitenrand ist, namentlich nach vorn, viel weniger breit abgesetzt. Die Beine sind gelbgrün. Die Unterseite ist schwarz, der Hinterleib an der Spitze gelb gerandet. Der Käfer ist nur mit deflorata zu verwechseln und daher 104 G. Kraal z,: Verz,eichni/'s undalusischer Käfer. auch nur mit ihr zu vergleichen. Ich besitze sechs von Dr. Stau- dinger in Andalusien gesammelte Ex. und ein aus Tanger stam- mendes, gröfseres, welches ohne Zweifel zu derselben Art gehört, aber nicht einfarbig gelbgrüne Beine, sondern zur Hälfte schwarze Beine besitzt. 2. C. deßorala S. (Cadix, Rosnh.; Chiclana, Stand., ich). 0. C. nigriceps Fairm. (Stand. 5 Ex.) 4. C. depressa Suffr. (S. Nevada, Rosnh.; Cordoba, Jaen, Chicl., P. St. Maria, ich). 5. C. rubiyinosa (Staud. 6 Ex.). 6. C. hexastigma (S. Nevada, Rosnh.; And., Rolph). 7. C. pusilla Waltl (Cadix, Rosnh.; Chiclan., Stand.). 8. C. hemisphaerica (Staudinger 3 Ex.). 9. C. oblonga (Cadix, P. Real, Rosnh.). 10. C. ferruginea (Cadix, Rosnh.; Chicl., Staud.). 11. C. corallina Bohem. (Staud. 3 Ex.) Die Zahl der von Rosenhauer aufgeführten Arten (6) ist hier- nach fast verdoppelt. Aus Griechenland kenne ich folgende Arten: 1. Cassida graeca n. sp.: C. nibiginosae simillima et afßnis, parum nitida, subrofundata , minus convexa, elytris crebritis subti- lius pmictatis, ad scutellum vix umquam maculatis, costis fere nullis. — Long. 7 — 7| Hn. Sämmtliche griechische, mir zum Theil von SufFrian als rubi- ginosa bestimmte, dieser Art sehr ähnliche Stücke unterscheiden sich von derselben dadurch, dafs sie flacher, kürzer, an den Seiten stärker gerundet, oben viel dichter und feiner punktirt sind; der Habitus ist dabei ein so eigenthümlicher, dafs ich kaum eine Ra9e der rnbiginosa vermuthen möchte, obwohl sie sich vielleicht als eine solche herausstellen könnte. Die Ex. wurden namentlich auch auf dem Parnes gesammelt. 2 — 4. C. vibex, nehulosa, atrata (Krüper, teste Tieffenbach). 5 — 7. Die andalusischen Arten No. 4, 9, 10. Bei Toscana sammelte H. vom Brück: eqtiestris, rubiginosa, thoracica, sangiiinolenia , vibex, denlicol- lis, chloris; bei Nizza: pimcticollis und hexastigma. Raymond sammelte bei Salonicki: seladonia (1 Ex.), lata, ferruginea. G. Kraatz. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Wieviel und welche Asida-Arten besitzen wir in Deutschland und der Schweiz? Von Dr. G. Kraatz. 1 ch habe in meinem Verzeichnisse der Käfer Deutschlands zwei Asida-A.ri&n aufgezählt, nämlich die früher hauptsächlich unter dem Namen grisea Ol. verbreitete, und die fascicularis Germ., in wel- cher bisweilen auch eine deutsche Art vermuthet wurde. Nun hat uns aber Herr Allard in seiner Monographie ') der Gattung Asida mit zwei neuen, deutschen Arten beschenkt, d. h. es wird von ihm Asida morbillosa Duftschmid von Triest als eigene deut- sche Art aufgeführt und beschrieben (a. a. O. p. 178), und ebenso helvetica Sol. (a. a. O. p. 176), welche nach ihm bei Triest und in Italien vorkommen soll. Auffallend ist, dafs Redtenbacher (Faun, austr, ed. lU. p. 87) von einer österreichischen oder Triestiner Asida gar nichts erwähnt, sondern nur sagt: „eine der gemeinsten Arten ist Asida grisea Fabr., kommt nach v. Heyden's Angabe zwischen Bingen und Bonn am Laacher See vor". Allard kennt nun eine grisea Fabr. *) gar nicht, sondern nur eine grisea Ol., welche jedoch bei ihm unter rugosa Fourcroy (Knt. 1785. I. 157. 2.) zu suchen ist. In der That hätten wir uns des älteren Fourcroy'schen Namens wohl zu bedienen, hätte nicht Goeze (Entora. Beitr. I. pag. 687) bereits 1777 den im Jahre 1772 in Geoflfroy's Ins. Paris. I. 347. 2. pl. 6. f. 6. beschriebenen und abgebildeten, aber nicht benannten Tenebrion ride etc. Tenebrio sabulosus benannt; wir werden hier- auf durch den Gemminger-Harold'schen Catalog p. 1878 ganz rich- tig hingeführt, und es ist H. v. Harold's Verdienst zuerst auf die Goeze'sche Benennung aufmerksam gemacht zu haben; es mag da- her von nun ab überall der Name sabulosa Goeze statt rugosa Fourcr. (= grisea Ol.) gebraucht werden. ') in de Marseul's Abeille Vi. p. 150—304. ') Vergl. über grisea Fabr. das unter dieser Ueberschrift Gesagte. 106 G. Kraatz: über Asida-Arleti 1. Asida grisea Fabr. (non OL). Als ältester Autor einer Asida grisea ist Olivier bei Allard an- gegeben, grisea Fabr. finde ich bei ihm nicht citirt; im Gemrain- ger-Hurold'schen Cataloge ist Fabricius als der älteste Autor von 1781 vor Olivier citirt. Alhird's Vernachlässigung des Autors Fa- bricius ist um so weniger gerechtfertigt, als bereits Mulsant La- tigeaes 1854. pag. 91 unter Asida grisea ausdrücklich hervorhebt, dafs Opatrum griseum Fabr. „sans aucun doute" vom Opatriim gri- seum Ol. verschieden sei; einer Bemerkung der im Gemminger-Ha- rold'schen Catalog noch nicht Rechnung getragen ist. Hat Mul- sant, der sich auf die Beschreibung stützt, Recht? oder eine alte Tradition, die die As. rngosa Fourcr. All. (= grisea Ol) auf gri- sea Fabr. deutet? Schaum's kritischer Catal. Col. Eur. führt auch eine grisea Ol., nicht Fabr. auf. — Fabricius giebt als Vaterland seiner grisea (Spec. Ins. I. pag. 89 j Italien an; Mulsant deutet sie fraglich auf Dejeanii, welche Allard indessen nur aus dem südli- chen Frankreich kennt. Meines Erachtens ist aber die Vaterlands- angabe Italien bei Fabricius mit um so gröfserem Gewichte zu be- legen, je kürzer seine Beschreibung ist. Der alte italiaenische Autor, der ohne Bedenken eine italiaenische Asida als Opatrum gri- seum Fabr. bereits 1795 aufführt, aber weder von Mulsant, noch Geuwiiinger, noch Allard citirt wird, ist Rossi, und zwar giebt derselbe als Fundort seiner grisea Florenz an. Nun bemerkt Al- lard ausdrücklich, dafs Bellier de la Chavignerie die bis nach Cor- sica verbreitete longicollis Sol. All. bei dieser Stadt aufgefunden habe. Hiernach scheint mir die einfachste und ungezwungenste Deutung für As. grisea Fabr. die auf longicollis 8ol. zu sein. Es wäre doch die erste Pflicht der früheren Autoren gewesen, sich zu fragen, welche italiaenische Asida wohl auf die ita- liaenische grisea¥ahv. gedeutet werden könne, und Rossi's Fauna etrusca (ed. Hellw. I. p. 60) zur Hand zu nehmen. Statt dessen bekümmert der eine sich um die grisea Fabr. gar nicht, der andere deutet eine französische Art auf dieselbe, und schliefslich folgt viel- leicht wieder eine Tirade von H. de Marseul, der Allard's Mono- graphie zum Druck gebracht hat, dafs derjenige, der As. lougicollis Sol. All. zu grisea Fabr. zieht, kein vrai entomologiste sondern boucjuinier sei, weil er Rossi's Fauna zu Rath gezogen hat. 2. Asida morbillosa Fabr. wurde bi&her mit Recht als synonym von grisea Ol. aufgeführt, und zwar zieht Fabricius selbst (Syst. El. I. pag. 140) zu seiner in Deutschland und der Schweiz. 107 morbillosa seine variolosa Fabr. Ent. Syst. Suppl. 45. 24. und die variolosa Faun. Germ, ohne näheres Citat. Als Vaterland der morbillosa Fabr. und variolosa Fabr. wird beide Male angegeben: Habitat in Germania australiori Dom. Panzer. Natürlich ist unter diesen Umständen der Vergleich von Pan- zer Faun. Ins. Germ. Heft 74. No. 1. nebst Abbildung wichtig; der daselbst abgebildete Käfer ist offenbar ein männliches, schwach (vielleicht unwillkürlich) vergröfsertes Ex. der sabulosa, da es über 6 Linien Länge hat. Panzer sagt ausdrücklich, dafs er vor meh- reren Jahren an Fabricius 1 Exemplar mitgetheilt habe, welches er als Silpha rugosa Scopoli 53 erhalten und Fabricius sogleich für seine Pim. variolosa erklärt hatte. Was thut nun der Monograph Allard? er citirt p. 178 die mor- billosa Fabr. fraglich unter der morbillosa Duft, und ohne irgend welches Fragezeichen p. 1871 anter fascicularis ') Germ.; trotz die- ser bestimmten Vereinigung der süddeutschen morbillosa Fabr. mit der fascicularis sagt er am Schlufs der letzteren: cette espece parait propre ä la Dalmatie. In Folge dieser bestimmten Vereinigung der morbillosa Fabr. mit der fascicularis wird im Gemminger - Harold'schen Cataloge p. 1877 die fascicularis Germ, als Synonym unter morbillosa Fabr. gesetzt ') und als Vaterland der morbillosa Fabr. fälschlich Dal- matien angegeben. Weiter wird der Name der morbillosa Duftsch., welche Allard als eigene Art festhält, p. 1875 in Duftschmidi Gemminger umge- ändert, weil natürlich nicht eine mor6i/^osa Duft, neben einer »lor- ') Hierin hat er wahrscheinlich Recht, obwohl er mir ein Schweizer Ex. meiner Sammlung (No. 41. bezettelt) als fascicularis bestimmte. Es scheint mir nicht unpraktisch bei der Besprechung solcher Stücke, bei de- nen meine Bestimmung von der des Monographeu abweicht, die Nummer in Parenthese hinzuzufügen, unter welcher sie der Monograph von mir er- halten hat; diese No., welche fast immer roth sind, verbleiben stets an den Nadeln und ermöglichen jederzeit den Vergleich mit der Benennung auf der Original -Liste, welche so lange als möglich aufbewahrt bleibt. Ich würde Aehnliches auch den Besitzern anderer Sammlungen empfehlen, na- mentlich die Einführung von No. derselben, Farbe und Gröfse für alle an ver- schiedene Monographen mitgetheilten Stücke. Erhält der Monograph meh- rere Stücke von derselben Art oder demselben Fundorte etc., so erhält nur eins eine rothe No., die anderen ein kleines, viereckiges Papier von der- selben Farbe. ^) Was Allard incousequenter Weise unterläfst. lOH 0. hraatz: über Asida- Arten billosa Fabr. testgehalten werden kann, und durch die hinzugefügte Vaterlandsangabe Hungaria wird die echt deutsche Duftschmid'sche Art nach Ungarn versetzt. • ) So bringen Allard's Flüchtigkeiten und Inconsequenzen neue Irrthümer zu Wege. 3. Asida Duftschmidi Gemminger in V. Harold's Col. Hefte VI. p. 222. 9 As. morbillosa Duft. Faun, austr. II. p. 290. — Aliard Re- vis. p. 178. cT As. variolosa Duft. Faun, austr. II. p. 291. Das Hauptmerkmal dieser angeblichen Art besteht in der forme manifestement plus large et plus courte und der Gröfse {(^ 12 mill., 5^ 13-15 mill.). Erwägen wir, dafs die nach allen bisherigen Annahmen weit verbreitete sabulosa an verschiedenen Localitäten verschieden gut gedeihen mufs, wie bereits Gredler (unter seiner morbillosa Fabr.) hervorhebt, dafs aber in Illyrien etc. auch z. B. Carabus irregula- ris, violaceus als Germari, convexus als dilatatus etc. besonders gut gedeihen, so mufs es uns viel natürlicher erscheinen, dafs auf dem Karst und bei Triest eine besonders kräftige, gedrungene Ra^e der sabulosa auftritt, als dafs die dort vorkommenden grofsen Expl. eine eigene Art zu bilden haben. Und neben dieser Art soll bei Triest noch die helvetica vorkommen! und warum bleibt die über ganz Frankreich bis nach Sicilien verbreitete sabulosa von der Triestiner Küste fort? Allard giebt au (p. 179), dafs die Duftschmidi nach v. Heyden in den Apenninen und Italien vorkomme. Neben Asida morbillosa wird von Duftschmid eine Asida va- riolosa, auf welche er die variolosa Fabr. bezieht, festgehalten; auch diese stammt von Triest, ist aber nur 5 (statt 6) Linien lang, schmaler, gleichbreit, der Hinterleib Viel minder gewölbt, die Deck- schilde gegen hinten nicht eingedrückt etc. Meines Erachtens ha- ben wir in derselben unzweifelhaft das Männchen der morbillosa Duft, zu erkennen. Allard ignorirt diese variolosa Duft. ') lu ähulicheu Fälieu wo eine von mehrereu Vaterlandsangabeii zu ei- ner Art gesetzt wird, scheint es mir nothwendig, immer die Lokalität in erster Linie oder allein anzugeben, aus welcher das vom Autor beschrie- bene Ex. stammt. in Deutschland und der Schweiz. 109 4. Asida helvetica Sol. Annal. Soc. Ent. France 1836. p. 418. — Allard Revis. p. 176. 3. Diese Art ist von Solier nach einem Ex., von Allard nach einigen Paaren aus der Schweiz aufgestellt und kommt nach Letz- terem auch bei Triest und in Italien vor. Stierlin (Faun. Col. Helv. p. 217) giebt als einzigen Fundort der helvetica an: Fufs des Saleve (Tournier). Dagegen nennt er die sabulosa (grisea) im Waadt und Wallis nicht selten, und giebt Genf, den Jura und Re- culet (Bonvouloir) als weitere Fundorte an. Da nun Allard seine Schweizer Expl. von de Bonvouloir erhielt, so sind höchst wahr- scheinlich die Bonvouloir'schen Schweizer Stücke bei Stierlin sa- bulosa, bei Allard helvetica. Mir selbst bestimmte Allard ein Stück von Trient als helve- tica, ferner ein sehr davon abweichendes, besonders dunkles, ita- liaenisches; über dieses und ein zweites ähnliches von derselben Lo- calität will ich hier kein bestimmtes Urtheil abgeben, dagegen spreche ich meine vier Trientiner Stücke mit Bestimmtheit als kleine sabulosa an; die 3 9 sind noch etwas kleiner und kürzer als die 2 der französischen sabulosa in der Regel sind. Zu beachten ist, dafs helvetica nach Allard auch bei Triest vorkommt, wo unzweifelhaft die Duftschmidi nicht fehlt und nach gewöhnlicher Bestimmung die rugosa All. (grisea) vorkommt, die Allard auf Frankreich und das südliche Sicilien beschränkt. Die Triestiner Entomologen mögen nun auch ein Wort mit- sprechen, ob 3, 2 oder 1 Art nach ihrer Ansicht dort vorkommt, abgesehen von der Möglichkeit des Vorkommens der fascicularis. Aber auch die Tyroler haben nach AUard's Determination ein Wort über helvetica mitzusprechen. G redler führt von der ein- zigen von ihm angenommenen, als grisea Ol. (morbillosa Fabr.) aufgeführten Art eine Menge von Fundorten an , wobei hervorzu- heben ist, dafs seine grisea in den Weinbergen der Ebene klein und selten ist. Es ist merkwürdig, dafs H. Allard bei allen seinen Angaben über die verschiedene Gröfse und Gestalt der von ihm neben sa- bulosa angenommenen Arten sich so wenig Mühe giebt uns constante greifbare Merkmale zu ihrer Unterscheidung zu geben; wer nur ein wenig die Variabilität der Asida kennt, und die sollte H. Allard doch kennen, der verzweifelt entweder an der Möglich- lichkeit zu bestimmen, oder er bestimmt falsch oder gar nicht; der letztere Weg scheint mir der praktischste, mit andern Worten : der 110 G. Kraatz: über Asida- Arten Eindruck der meisten Beschreibungen der hier besprochenen Arten ist ein so ungünstiger, dafs es mir verlorene Zeit und Mühe scheint, die specifische Stichhaltigkeit oder die Hinfälligkeit der vielen un peu plus et un peu moins kritisch nachzuprüfen Um so em- pfänglicher würde ich für Belehrung von anderer Seite sein und den Vorwurf der Flüchtigkeit von Allard zurück und auf mich neh- men, wenn man nna Duftschmidi und helvetica als gute Arten ken- nen lehrt. — Ueber einige der sabulosa nahe verwandte Arten will ich hier noch einige Worte hinzufügen. 5. Asida lutosa Sol. Allard bestimmte mir ein Ex. der lutosa (No. 11. roth bezet- telt) trotz der ausdrücklichen Namensangabe und Vaterlandsbezeich- nung Krimm als fascicularis $; es scheint mir nicht unwichtig dies hervorzuheben, damit eventuell Andere entscheiden können, ob etwa wirklich fascicularis in der Krimm vorkommt; Alles was ich von dort besitze (7 Ex. von Ribbe gesammelt, 2 von Frivaldszky aus „Süd-Rufsland", dazu eins von Kretschmar jun. aus dem Caucasus) halte ich für lutosa. 6. Asida obesa (Chevr. in Coli.) Allard Kev. p. 179. Ich will mir kein bestimmtes Urtheil über die Art aus Algier erlauben, da ich sie von dort nicht besitze; ein mir von Allard als obesa bestimmtes (6. roth bezettelt) männliches Ex. von Con- stantinopel (Frivaldszky) und ein Pärchen von derselben Lokalität, wage ich nicht von der sabulosa zu trennen. Für die Güte der Art spricht der Umstand, dafs sie in Che- vrolat's Sammlung zu einer solchen gestempelt war, gerade nicht besonders; auch ist das von Allard in der Einleitung der Beschreibung hervorgehobene Merkmal: „En outre eile a une teinte ferrugineuse qu'elle doit ä la terre de cette couleur qui la recouvre ordinairement" ebensowohl für die Güte der Beschrei- bung, als den Monographen der ylstrfa- Arten charakteristisch! 7. Asida catenulata Muls. Latigenes. 1854. p. 92. — Allard Rev. p. 175. ist von Mulsant nach einem einzelnen c? ans der Lozere beschrie- ben, welches er unzweifelhaft für eine gute Art hält, welche indes- sen reclame des nouvelles observations etc. Allard erhielt den Kä- fer von II. Marquet, der mehrere Ex. aus dem südl. Frankreich, in Devtschland und der Schweiz. 111 Spanien und Algier besitzt. Mir bestimmte Allard ein Stück (No. 4. roth bezettelt) aus Toscana (vom Brück) und ein grofses (No. 1. roth bezettelt) aus der Schaum'schen Sammlung mit der Vater- landsangabe Spanien als catenulata. Beide würde ich nicht von sabulosa zu trennen wagen. Wirkliche oder angebliche Stücke der catenulata, womöglich mit Hervorhebung der charakteristischen Merkmale, würden mir von gros- sem Interesse sein. 8. Asida fascicularis Germar Reise nach Dalmat. 1817. p. 159. No. 53. (Allard citirt p. 53.) Unter Asida morbillosa Fabr. ist ausgeführt, dafs die Germar- sche Art nicht zu derselben zu ziehen sei ; allerdings citirt Germar selbst den Platynotus morbillosus Fabr. Duft, unter seinem Platy- notus fascicularis , allein Autoren , die das alte Citat nicht ein- fach nachgeschrieben haben , wie Allard , sondern nachprüften, wie z. B. Mulsant, haben ganz richtig As. morbillosa zur sabu- losa gezogen. As. fascicularis ist zwar als deutsche Art angesprochen wor- den, doch hat man so wenig bestimmte Nachrichten über ihr Vor- kommen in Deutschland, dafs es mir gegenwärtig am angemessen- sten erscheint, sie ganz aus der Reihe der deutschen Arten zu streichen. Wahrscheinlich hat man schon kleine Stücke der sabu- losa auf sie bezogen , sie ist aber merklich kleiner als die klein- sten, von hellerer Grundfarbe, die Fühler feiner, heller röthlich braun, der Seitenrand des Halsschildes breiter abgesetzt, an den Seiten stärker gerundet. Von Germar nach Ex. bei Zara beschrieben , die gegenwärtig in meinem Besitze sind. Bei Zara kommt auch die, mit der fascicularis öfters ver- wechselte lineatocollis Küst. All. vor, welche sich von der erste- ren leicht durch die scharfen, nach hinten vorgezogenen Hinter- ecken des Halsschildes unterscheidet, und namentlich von Kahr versendet wurde. Aus alle dem ergiebt sich also, dafs wir bis jetzt nicht vier, sondern nur eine deutsche Asida kennen, welche vom südlichen Oesterreich und dem Karst westlich bis zum Laacher See vordringt. Ihre Nomenclatur wäre kurz folgende: 112 G. Kraatz: über Asida- Arten in Deutschi. u. d. Schweiz. isabulosa Goeze, Harold, Kraatz . . Gallia ruffosa Fourcr., All n (jrisea Ol. (non Fabr.), Latr., Sol., Muls Gallia, Germ. m. 9 vicina Sol „ var. major Dvftschmidi Gemming. . Germ. mer. 9 morbillosa Fabr., Duft., All. , „ „ (S variolosa Fabr., Duft, Panz. . „ „ var. kelvetica Sol., All Germ, m., Helvet., Ital. var. glabricosta Sol Gall. m., Sicil. var. insidiosa Muls Gall. m. alp. \ var.? obesa All Alger. [grisea Fabr. Rossi. Krtz. ( longicoUis Sol. All. Asida pusillima, eine neue Art aus der Sierra Nevada beschrieben von Dr. G. Kraatz. Asida pusillima. Oblonga, depfanata, piceo- brunnea, opaca, stibtUiter granulata, dense griseo-pubescens, terrulenta, antennis rvfescentihus, brevius- cnlis, articulis 4 — 9 lalitudine partim longioribus , de- citno transverso, capite thoraceque dense subtilissime punctato-gra- nulatis, hoc lateribus valde reßexis, antice profunde, postice leviter et täte emarginato, angulis posterioribvs parnm productis, acutius- culis, lobo medio perparum producto, elytris lateribus acute carina- tis, planinscufis, costa sola laterali perspicua, rix interrupta, dor- sali rix n/ta, pedibus rufescentibus. — Long. 7 — 8 niill., 3 — 3^ lin. Fem,: Elytris posterius magis dilatatis, supra convexiusculis. 2 cT, 1 9 von mir in der Sierra Nevada unter Steinen ge- sammelt. G. Kraatz,: Asida pusillima: eine neue Art a. d. Sierra Nevada. 113 Der As. pygmaea Rosenh. (non All.), welche ich ebenfalls in der Sierra Nevada in einigen Expl. gesammelt habe, sehr ähnlich, aber viel kleiner, die Fühler viel kürzer, Kopf und namentlich Halsschild viel dichter punktirt, so dafs eine Granulirung, die bei der pygmaea sehr deutlich hervortritt, kaum bemerkbar ist. Die Kopfbildung ist die der verwandten Arten; die Seitenränder des Thorax sind ähnlich stark aufgebogen, wie bei der pygmaea Rsnh. und All. Die Hinterecken deutlich schwächer nach hinten vorge- zogen als bei der pygmaea R., kaum stärker als bei pygmaea A\\., der Hinterrand also jederseits nur schwach ausgebuchtet. Die Flü- geldecken sind nicht ganz so flach als bei letzterer, dichter und feiner punktirt und behaart, mit dem gewöhnlichen gelblichen er- digen tüeberzuge; es tritt nur eine Rippe unweit des Seitenrandes hervor, welche nur wenig unterbrochen, vorn mäfsig, hinten stärker verkürzt ist; von einer Rücken rippe, die etwa so weit von der Sei- tenrippe entfernt ist, wie diese vom Seitenrande, ist nur an der Basis der Flügeldecken eine Spur vorhanden. Die Beine sind schlank, bräunlich. Durch ihre geringe Gröfse sehr ausgezeichnet und wohl die kleinste der bekannten Arten; ich sandte ein Pärchen an H. Allard unter dem hier beibehaltenen Namen; er bestimmte den Käfer als Paulinoi, ebenso die ebenfalls aus der Sierra Nevada zur An- sicht mitgetheilte pygmaea Rosnh. Ist es schon an und für sich unwahrscheinlich, dafs neben der pygmaea R. eine kaum halb so grofse Zwergform vorkommen sollte, so läfst die viel feinere Sculp- tur des Halsschildes und die Beachtung der Fühler kaum einen Zweifel, dafs wir es mit einer eigenen Art zu thun haben; wäh- rend nämlich bei den Verwandten die Fühlerglieder 5 — 9 deut- lich mehr als doppelt so lang als breit sind, zeigen sie sich bei der pusillima nur wenig länger als breit. Die mir von Allard als Paulinoi Perez bestimmten beiden Ex., welche ich in der Sierra Nevada sammelte, sind unzweifelhaft die pygmaea Rosnh. , welche ja nach Ex, aus der Sierra Nevada von R. beschrieben ist; beide sind Männchen und, wie Rosenhauer hervorhebt, sehr flach, ihre Flügeldecken sind nach der Basis zu nicht verschmälert, sondern bleiben gleichbreit, was dem Käfer haupt- sächlich seinen charakteristischen Habitus giebt. Allard giebt an, nur ein Männchen der pygmaea von Carthagena gesehen zu haben, von dem er sagt: ses elytres sont retrecies ä la base et ont les angles tres obtus et arrondis. Diese Angabe allein genügt, um zu beweisen, dafs As. pygmaea All. von Carthagena B«rl. Eatomol. Zeitscbr. XVIII. ö 114 G. Kraatz: Asida pvsillima, eine neve Art a. d. Sierra Nevada. nicht die Rosenhauer'sche Art aus der Sierra Nevada ist. Dagegen trifft das angegebene Merkmal vortrefflich auf die Art von Alicante zu, welche H. Dr. Dieck als pygmaea versendet und welche jeden- falls von Allard bestimmt ist; dieselbe scheint nicht ganz so flach wie piiginaea Rosnh. zu werden, zeigt auf den Flügeldecken die vier Rippen der pygmaea All., und stimmt überhaupt sehr gut mit der pygmaea All. überein; ich schlage somit für diese neu zu be- nennende Art den Namen confitsa vor. Der Umstand, dafs Allard seine pygmaea nur mit der ihr ganz fernstehenden rugosa vergleicht, macht es natürlich möglichst schwer dieselbe herauszufinden. Die pygmaea. Rosenh. ist sicher mit der pygmaea Ramb. iden- tisch, und wird im Gemminger-Harold'schen Catalog als pygmaea Rosnh. Ramb. aufgeführt; consequent mufs es aber heifseti Ramb. Rosnh., da der Catalog oblonga Ramb. All. und die hebes Rosnh. als synonym zu minuta Ramb. setzt etc. Wäre Allard's Bestimmung der pygmaea Rosnh. als Puulinoi Perez, einer Art von Coimbra richtig, so müfste Paulinoi zu pyg- maea gezogen werden; vermuthlich ist aber die Art von Coimbra eine andere und Allard's Bestimmung falsch, denn Allard nennt den (-f der Paulinoi moins plat que celui de i'A. ruficornis, wäh- rend pygmaea Rosnh. (^ eher noch flacher ist etc. Aufser den genannten Arten sammelte ich in der Sierra Ne- vada einige Ex. der A. montana Ramb.; Allard zieht dieselbe zu parallela Sol. As. Goudoti Sol. kommt nach Rosenhauer auch in der Sierra Nevada vor; Dr. Staudinger fand einige Ex., ob dort? As. Clementei Perez Areas {Solieri Ramb.) erhielt Rosenhauer nicht; ich fand den Käfer nur am Fufse der äufsern Mauern der Alhambra im Grase umherkriechend; im Ganzen etwa 20 Ex. As. laemgata Ramb. wird von Allard zu depressa Sol. gezo- gen; das scheint mir aber nach Rambur's Abbildung der Flügel- decke, welche tuberculirt ist, ganz unmöglich. Allard giebt auch nur die Balearen und die Barbarei als Vaterland der depressa an, und nicht Andalusien. Asida dubia Ramb. kenne ich nicht; Allard giebt Spanien als Vaterland an. Warum nicht Andalusien? lieber Asida terricola Küster und sabulosa Goeze. Herr L. v. Heyden war in Folge meines Aufsatzes über Asida sabulosa Goeze und einige damit verwandte Arten so freundlich mir das Material seiner Sammlung zur Ansicht zuzusenden, welches H. Allard bereits vorgelegen hat. Ich war erstaunt, nur ein einziges Stück der sabulosa aus Marseille als grisea 9 von Allard bestimmt zu finden, die übrigen 20 Ex. aus Triest, Dalmatien, Pesth, der Lombardei, den Apenninen, Domo d'Ossola, Sicilien und der Tür- kei waren sämmtlich als morbillosa Duft, bestimmt. Zwei dunkle, kleine, italiänische sabulosa von Stentz sind helvetica benannt, aber nur durch etwas stärkere Rippen von einem kleinen türkischen Ex. (No. 150 bezettelt), welches Allard zu morbillosa stellt, unterschie- den. Wer nur eine etwas gröfsere Reihe Asida sabulosa von der- selben Localität, geschweige von verschiedenen Orten Europas vor sich hat und deren Variationsfähigkeit beachtet, mufs sich fragen, wie in einer Monographie eine solche Beschreiberei möglich ist, wie wir sie unter rugosa, morbillosa, helvetica etc. finden. Wieviel Zeit wird verschwendet, wenn man sich bemüht, diese unkritisch be- schriebenen Arten herauszufinden! 2. Asida Dejeani Sol. Die drei von Allard als Dejeani Sol. bestimmten Ex. der Heyden'schen Sammlung geben zu folgenden Bemerkungen Anlafs : No. 19. als fascicularis Dej. Ragusa Dahl. an Allard mitgetheilt, ist unzweifelhaft ein grofses, weibliches Ex. der fascicularis, an der geringeren Gröfse und den schwächer aufgebogenen Seiten des Hals- schildes sicher als solche zu erkennen ; somit kommt Dejeani nicht etwa in Dalmatien vor. No. 153. {A. dalmatina Ziegl. Stentz, Hisp.) ist sicher eine De- jeani, die Vaterlandsangabe aber verdächtig, weil sie von Stentz stammt. No. 56. als helvetica Sol. von Mocquerys mit der Vaterlands- angabe Helvet. eingesendet, ist jedenfalls Dejeanii; ob sie sicher aus der Schweiz stammt, ist mir insofern zweifelhaft, als Dejeanii sonst nirgends als Schweizer Art nachgewiesen ist. 3. Asida terricola Küster. Ich habe mir über diese Art, welche von Allard beibehalten ist, bisher kein Urtheil erlauben wollen; das typische Stück der Heyden'schen Sammlung ist eine schlanke fascicularis. Aliard's Angaben über die Verschiedenheit in der Fühlerbildung treffen nicht zu. G. Kraatz. 8* [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] lieber die Gattungs-Merkmale der Käfer- (Corylophiden) Gattung Orthoperus Steph. von L. V. Hey den in Frankfurt a. M. (Hierzu Tafel I. Fig. la — h.) D. 'a sich noch nach meinen Untersuchungen einige Abweichungen von Redtenbacher's Beschreibung der generischen Kennzeichen der winzigen Gattung Orthopervs ergaben, so schien es mir nicht un- zweckmäfsig eine ausführliche Beschreibung derselben zu geben und mit Abbildungen zu begleiten, die, so viel ich weifs, noch fehlten. Oberlippe (a) grofs, halbkreisförmig; die Hinterecken bilden jederseits einen zugespitzten Zahn, der Vorderrand mit ziemlich .starken Borstenhaaren besetzt. Oberkiefer (b) stark sichelförmig gebogen mit fein gespaltener Spitze ^), gleich unter derselben zwei Zähnchen. Unterkiefer (c) lang, schmal, in der Mitte verschmälert, mit ebenso langem, etwas schmälerem behaartem Lappen. Kiefertaster (d) dreigliedrig, erstes Glied sehr grofs, birnför- mig, an der Wurzel sehr verschmälert und über der Basis des Un- terkiefers in denselben eingelenkt, an der Spitze abgestutzt; das 2te Glied sehr klein, breiter als lang, nur durch eine kaum ange- deutete Linie von dem 3ten getrennt, und weil es an der Spitze genau so breit ist wie das 3te an der Basis, sehr schwer, selbst bei starker Vergröfserung zu sehen ; das 3te ist lang, ahlförmig zu- gespitzt, an der Aufsenseite mit langen Wimperhaaren besetzt. ') Zunge (e) nach vorn erweitert, Vorderrand mit abgerundeten Ecken, in der Mitte mit einem kleinen vorspringenden Zähnchen. ^) ') Redtenbacher giebt einfache Spitzen an. ') Ein sehr kleines erstes Glied, wie es z. B. Jacq. Duval beschreibt, kann ich so wenig wie Redtenbacher sehen. Der verschuiälerte untere Theil wurde vielleicht dafür angesehen, aber eine Trennung ist nicht sichtbar. *) Redtenbacher sagt: Zunge gerade abgestutzt. L. V. Hey den: über die Gattung Orthoperus. 117 Lippentaster (f) sehr dick, die Zunge kaum überragend, zwei- gliedrig, erstes Glied sehr klein rundlich, schwer im Zusammenhang mit dem zweiten zu unterscheiden, dieses beilförmig, die Vorder- ecken stark abgerundet mit 6 Borsten besetzt. Fühler (h) vor den Augen eingelenkt, neungliedrig; die zwei ersten Glieder grofs, das Iste etwas dicker, die zwei folgenden sehr klein, gleichgrofs, rundlich, nicht länger als breit; die fünf folgenden eine Keule bildend, deren 2tes Glied sehr klein ist, die drei letzten nach innen in ein kleines Zähnchen erweitert, das 7te und 8te gleichgrofs, das letzte länglich, viel gröfser. Halsschild gewölbt, doppelt so breit als lang, an den Seiten etwas gerundet, nach vorn stark verengt; der Hinterrand beider- seits etwas ausgerandet. Schildchen klein, halbkreisförmig. Flügeldecken hochgewölbt, eiförmig, nach hinten verschmälert. Flügel (i) sehr grofs, lang, nicht breit, am Rande mit kurzen Härchen besetzt. Vorderrand an der Basis mit einer kurzen Ader; aufserdem am Anhang nur noch mit 2 kurzen nach vorn divergi- renden Doppeladern. Bauch aus 6 Ringen bestehend, der erste und letzte grofs, fast dreimal so lang wie die folgenden vier, der letzte spitz abgerun- det mit sehr feinen Härchen am Ende besetzt. Glied 2 — 5 gleich- lang. Beim lebenden Thier ragt der Hinterleib 1^ Ringe weit über die Flügeldecken hervor. Vorderbeine (g) sehr nahe bei einander eingelenkt, ihre Hüf- ten walzenförmig '), die Vorderschenkel dick, stärker als die Hin- terschenkel, Schienen schmal, so lang wie die Schenkel, die der Vorderbeine etwas gebogen. Hinterbeine weit von einander ein- gelenkt, deren Hüften sowie die der Mittelbeine eher zapfenförmig zu nennen. Füfse viergliedrig, erstes und zweites Glied gleich grofs, ihre Trennung schwer erkennbar. Drittes Glied sehr klein, quer, kurz ^). Klauenglied grofs, beinahe so lang wie die vorhergehen- den Fufsglieder zusammen; Klauen einfach. — Die hier untersuchte Art ist: ') Redtenbacher giebt sie zapfenförmig aus den Gelenkgruben hervor- ragend an ; bei auffallendem Sonnenlicht sind sie indefs unter dem Mikros- kop deutlich walzenförmig. '^) Nicht herzförmig, wie Redtenbacher angiebt. 118 L. t>. Heyden: über die Gattung Orthoperus. Orthoperus brunnipes Gyll. Niger, nitidus, subtilissime reliciilatim striolatus punctis permi- nutis sparsis supra tectus; subtilissime pilos7is. Antennis laete flavis, data brunnea, palpis flavis; pedibus brunneo- flavis, anticis pallidio- ribus. — Long. | lin. ?Dorcatoma Zusmaehusense Beck ^). Schwarz, glänzend, überall sehr fein netzförmig gestrichelt und mit sehr weitläufigen Punkten besetzt; sehr schwach behaart; Füh- ler hellgelb mit brauner Keule, Taster hellgelb; Beine braungelb, Vorderbeine etwas heller. Kopf rundlich, breiter als lang, nach hinten etwas halsförmig verengt, Augen vorspringend, klein. Das Thierchen ist bei Frankfurt a. M. nicht selten im Wald an geschlagenem Buchenholz. — Ich besitze ferner Exemplare aus Oesterreich (Rosenhauer), aus dem Odenwald (Wider), Darmstadt (Heyden) und Seligenstadt (Scriba). Ich besitze aufserdem: 0. corticalis Redtb. mit unter der Loupe kaum bemerkbarer Behaarung. Von CoUioure. | mill. 0. atomus Gyll. Einfarbig hell mit helleren Fühlern. ^ ™ilJ- Oesterreich, Schmitte bei Giefsen in Oberhessen und einmal Frank- furter Wald in einem Fortnica rw/'a-Nest. 0. atomarius Heer, Redtb., Duval Abbild. Schweiz (Dr. Nebel) u. Strafsburg; durch die deutliche Punktirung ausgezeichnet, i mill. 0. Klucki Wanc, von Berlin ; sehr gute Art, glänzend schwarz. Die Behaarung ist bei allen Arten mehr oder weniger so äus- serst fein, dafs sie nur unter dem Mikroskop, nicht mit Loupe sicht- bar ist; daher die Unsicherheit in der Angabe „äufserst fein be- haart" oder „glatt" bei den Autoren. *) Ich habe (Beil ent. Ztschr. 1873. p. 185) versucht die DorcatomaZwsvn. auf eine Dorcatoma zu deuten, mufs indessen gestehen, dafs sehr wohl die Möglichkeit vorhanden ist, dafs Beck einen Orthoperus vor sich gehabt hat, wie schon v. Heyden sen. „vielleicht nach mündlichen Traditionen" laut brieflicher IMittheihing meines Freundes L. v. Heyden vermuthete. Beck's Beschreibung und Abbildung der Fühler: „Glied 1 und 2 der Fühler sind so dick als die letztern 3, welche eine starke Keule bilden", läfst sich al- lerdings fast besser mit Dorcatoma als mit Orthoperus in Einklang bringen, dessen Fühlerkeule (vgl. Redtenbacher) „fünfgliederig, 2tes Glied sehr klein" ist. Unter diesen Umständen scheint es mir doch jetzt zweckmäfsiger Dorc Zusmaehusense fragweise unter Orth. brunnipes zu citiren, der viel früher be- schrieben ist. Die Angabe bei Dorc. Zusm. »die Flügeldecken kürzer als der Hinterleib" ist mit Vorsicht aufzunehmen, da der Kopf für ein todtes Thier unnatürlich vorgestreckt ist, warum nicht auch der Hinterleib? G. Kraatz. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Ueber die deutschen Orthoperus-Arten von Dr. G. Kraatz. S Otein's Catal. Col. Europ. enthält 9 europäische, Grenier's Cata- log 5 französische, mein Verzeichnifs der deutschen Käfer 4 deut- sche, Waterhouse's Catal. of Brit. Col. 2 englische, Rosenhauer's Verzeichnifs (Thiere Andalusiens) eine andalusische Art {hrunnipes Gyll.), welche darnach eine weite geographische Verbreitung haben würde. Dafs zu den deutschen Arten 0. Kluki Wancow. aus der Berliner Gegend hinzutreten mufs, habe ich bereits 1871 in dieser Zeitschrift pag. 140 bemerkt; die beiden ihm zunächst verwandten Gyllenhal'schen Arten brunnipes Gyll. und atomns Gyll. kommen nach Thomson zusammen vor; er unterscheidet sie so: 1. 0. brunnipes: Breviter subovatus, niger, elytris apice pe- dibusque fuscis. — Long. ^ — \ lin. 2. 0. atomus: Breviter ovalis, piceo-testaceus, antennis pedi- busque fliwis. — Long. ^ lin. 3. 0. Kluki: Niger, antennarum basi rufa, pedibus fuscis. — Long. 0,9 mill. Von Minsk und Berlin, ist merklich gröfser und dunkler als beide, dort und hier unter Laub gefangen, während die beiden anderen im Holze und Moder alter Bäume vorkommen. 4. O. atomarius Heer: Pallide testaceus , nitidus. — Long. \ lin. ist merklich kleiner als atomus, stets hellgelb, und scheint ausschliefslich in Kellern bei Schimmel gefunden zu werden. Stephens, der Gründer der Gattung Orthoperus ^) (Mandi- bul. n. 1829), zählt in seinem Manual aufser den in Waterhouse's Catalog zu atomus Gyll. gestellten fünf Species (863 — 67 im Ma- nual) noch p. 107 den Orthop. punctum Marsh. Ent. Brit. I. p. 80 auf; Marsham's Beschreibung a. a. O. seines Dermestes punctum: *) 0. piceus Steph. wurde mit dem bereits 1808 beschriebenen Crypto- phagut hrunnipes Gyll. in Synonymie gebracht. 120 . Kraatz: über subrotundalus, livido - testaceus , minutissimus , Ü. cassidoidi similis, sed (horacis figitra vix eadetn, fere kemispkaericus, laevis, pafst nun ganz gut auf Orthop. atomarius. Warum wird vom 0. punchim nicht Notiz genommen? 5. Da Redtenbacher nur drei Ort hopervs- Arten unterscheidet, und den atomus Gyll., welcher sicher nicht = atomarius ist, fraglich unter dieser Art citirt, so entsteht die Frage, ob nicht corticalis Redtenb. mit atomus zusammenfällt ^)? Jedenfalls ist atomus öf- ters als corticalis bestimmt, und dies um so eher, da Redtenba- cher's Käfer durch helle Färbung ausgezeichnet sein soll und ato- mtis nach Thomson heller als brimnipes ist. Nach Redtenbacher's kurzer Beschreibung ist sein corticalis bräunlich gelb, kurz eiför- mig, wenig glänzend f äufserst fein, kaum sichtbar behaart und punktirt; Unterseite, Scheibe des Thorax und jeder einzelnen Flü- geldecke dunkler braun. Ist diese Färbung, welche meine weni- gen österreichischen, unzweifelhaften corticalis zeigen, constant? Es ist auffallend, dafs unter den fünf französischen Arten der atomus Gyll. ganz fehlt und für denselben gewissermaafsen der pilosiuscvius Jacq. du Val eintritt; Jacq. du Val (Gen. de Col. II, p. 236) liefert eine Diagnose des atomus Gyll. aus Wollaston und giebt England als sein Vaterland an; ebenso beschreibt er den corticalis nach Redtenbacher, und zwar stellt er ihn seinem pilo- siusculus zunächst. Am Schlüsse der fünf von ihm aufgezählten Arten sagt er zwar: ces diverses especes d'Orthoperus se dislin- guent parfaitement, quand on les regarde au microscope, aber er hat weder den atomus noch den corticalis gesehen, sondern kennt sie nur „ex Redtenbacher" und „ex Wollaston". Sein pilosiusculus unterscheidet sich vom brunnipes durch klei- nere Gestalt, die kleinen, ziemlich deutlichen Härchen, den tho- rax basi subregulariter arcuatus (beim brunnipes basi media supra scutellum fortius productus atque utrinque leviter sed distincte si- nuatus) pronoti lateribus elytrorumque apicibus plus minusve late rufo-testaceis, antennis pedibusque pallide rufo-testaceis. Bei Mont- pellier in der Nähe der Salzteiche unter faulenden Vegetabilien. du Val nennt seinen pilosiusculus nitidus, supra quam subtilis- ') Ich lasse dieselbe vorläufig ungelöst und betrachte atomus Gyll. als eine gute Art, obwohl mir eine scharfe Scheidung desselben vom brunnipes gegenwärtig nicht recht gelingen will , und gewifs oft frische brunnipes als atomus bestimmt werden. deutsche Orthoperus-Arten. 121 sime reticulatus; diese Sculptur dämpft aber jedenfalls den Glanz etwas ab. Nehmen wir an, dafs der corticalis auch dunkler wird, so bleibt, da Redtenbacher über die Gestalt des Thorax nichts an- giebt, als Unterschied zwischen corticalis und pilosiusculus übrig, dafs ersterer äufserst fein, kaum sichtbar behaart, letzterer sparsim subtilissime pubescens ist, gewifs ein kaum greifbarer Unterschied ! Nun besitze ich aber aus dem südlichen Frankreich (Hyeres) ei- nen Orthoperus, der genau die Färbung und Gröfse des corticalis hat, und welchen ich nicht von pilosiusculus zu trennen wage, mit- hin bleibt kaum noch irgend ein Merkmal vorhanden, welches zur Scheidung von corticalis und pilosiusculus dienen könnte. 6. Orthoperus coriacetis: ßreviter ovalis, leviter convexus, snbnitidus , subglaber, nigro-piceus, pronofi lateribus et elytro- rum apice sensim dilutioribus , pedibus antennisque testaceis, harum clava infuscata , pronoti angulis anticis subrectis , elytris subtilis- sime alutaceis et praeterea obsolete punctulatis. — Long. 0,0005, Larg. 0,0004. Mulsant et Rey Opusc. entomol. XII. p. 132. Von dieser auf den Hügeln des Lyonnais und Beaugolais un- ter Moos , alten Stöcken u. s. w. ziemlich häufigen Art erhielt ich einige Exemplare von dem Beschreiber Herrn Rey, mit welchen einige von mir bei Berlin gesammelte Stücke ganz übereinstim- men. Die Art ist nach atomarius eine der kleinsten, noch klei- ner als corticalis^ für mich durch ihren matten Fettglanz charak- teristisch, mit mehr oder weniger deutlicher Punktirung auf den Flügeldecken. Die Seiten des Halsschildes sind nach Rey etwas mehr gerundet und am Rande deutlicher aufgebogen als beim corticalis. Noch nicht in Deutschland nachgewiesen ist: 7. Orthoperus anxius: Breviter ovalis, leviter convexus, subnitidus, subtilissime ahitaceus , subglaber, nigro-piceus, pronoti lateribus et elytrorum apice dilutioribus, antennis pallidis, clava in- fuscata, pedibus fusco - testaceis, pronoti angulis posticis subrectis, obtusiusculis. — Long. 0,0005, Lat. 0,0004. Mulsant et Rey Opusc. entomol. XII. p. 131. In der Provence unter faulenden Vegetabilien. Constant klei- ner als corticalis, mit dunkleren Füfsen, deutlicher chagrinirten 122 G. Kraatz: über deutsche Orthoperus- Arten. Flügeldecken, die Seiten des Halsschildes mehr gerundet, non re- bordes, seulement legereraent releves. 8. Orthoperus pvnctatus: Breviter ovatus , convexus, niti- dus, siipra suhtilissime reticulatus, rix piibescens, nigro-piceus, pro- rioti lateribuSj ahdominis elijtrorumque apicibus p/us minusve ruf'o- testaceis; pronoto basi media supra scutellum fortins pimctato atque iitrinque leviter sed distincte sinnato, elytrisque pimctulis p rofunde distincte sat crebre notatis, antennis pedibusque rufo-testaceis. — Long. \ lin. Wancowicz Annal. Soc. Eut. de Fr. 1865. p. 300. Mehrere Exemplare aus der Nähe der Beresina. In der Beschreibugg des Käfers, die ich hier wiedergegeben habe, ist jedenfalls irrthünilich \ mill. statt ^ lin gesetzt. Ich be- ziehe auf dieselbe einen von Roger in Oberschlesien in 2 Exem- plaren gesammelten ansehnlichen Orthoperus , welcher noch etwas gröfser als hluki, besonders durch seine verhältnifsmäfsig kräf- tige, deutliche Punktirung ausgezeichnet ist, und sich im Allgemei- nen ganz gut auf 0. punctatus deuten läfst. Sollte sich die Art dennoch als verschieden von punctatus erweisen, so würde ich vor- schlagen dieselbe nach ihrem Entdecker Rogeri zu benennen. Hiernach erhöht sich die Zahl der deutschen Arten von 4 auf 7, und es bleibt von den 8 europäischen Arten nur 1 übrig, die noch nicht in Deutschland nachgewiesen ist. Die besprochenen Arten lassen sich etwa so aneinanderreihen: 0. 1. ptmctatus Wanc, 2. Kluki Wanc, 3. brunnipes Gyll. (pi- ceus Steph.), 4. atomus Gyll., 5. corticalis Redtb. (pilosiusculus J. du Val), 6. anxius Rey, 7. coriaceus Rey, 8. punctum Marsh, (ato- marius Heer). [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Systematisches Verzeichnifs der bisher in der Ge- gend von Bremen gefundenen Käferarten. Von Fried r. Brüggemann. Aus den Abhandlungen, her- ausgegeben vom naturwissenschaftlichen Verein zu Bre- men 1873. p. 441 — 524. Je weniger der Theil des nordwestdeutschen Tieflandes, wel- cher das Gebiet der unteren Weser bis zur Aller hinauf umfafst, bis jetzt in coleopteroloa,ischer Hinsicht bekannt war, um so ange- nehmer mufs ein Verzeichnifs dort vorkommender Käfer sein; ich sage absichtlich nicht der dort vorkommenden, weil das vorliegende nicht den Anspruch machen kann und will, die dortige Käferfauna auch nur annähernd erschöpfend anzugeben; es zählt 1650 Species auf, vermuthet wird (S. 442) das Vorhandensein von 2000, jeden- falls ist die Zahl der dort lebenden Arten eine viel gröfsere. Fin- den wir doch von etwa 150 deutschen Homalota nur fünf! Und dennoch ist das Verzeichnifs recht sorgfältig gearbeitet und sticht vortheilhaft von vielen ähnlichen ab. Aus dem fast 9 Seiten lan- gen, anregend geschriebenen Vorwort ist die scrupulöse Sorgfalt ersichtlich, mit der der Verfasser das bereits in anderen Sammlun- gen vorhandene Material durchgesehen und gesichtet hat. Wir werden von ihm auf eine Aufzählung von 823 Bremer Käfern auf- merksam gemacht, welche einen Theil des in Hagen's Bibliotheca entomol. noch nicht erwähnten Werkes von Dr. Fh. Heinekeu aus- macht (Bd. IL p. 173 — 186): Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet in topographischer, medicinischer und naturhistorischer Hin- sicht. Bremen 1836 — 37. Nur Suffrian scheint bis jetzt von dem- selben in seiner Monographie der Cassiden Notiz genommen zu haben, citirt aber den Verfasser als Steinecker, Heinecker und Hei- nemann. Dafs Brüggemann alle Arten , die er nicht für vollstän- dig richtig determinirt erachtete, unerwähnt gelassen hat, ist nur zu billigen; es wird sich schon ein Nachfolger und Stoff genug zu einem ansehnlichen Supplemente finden , welches dann wenigstens eine sichere Grundlage zur Basis hat. Aufser der Sorgfalt, die der Verfasser sichtbar auf seine Ar- beit verwendete, berührt uns die Weise angenehm, in der er über das Vorkommen einzelner Arten referirt. Er begnügt sich nicht mit den gewöhnlichen Bezeichnungen selten, häufig etc., sondern vermehrt sie durch einzeln, gesellig, lokal; ferner legt er sich z. B. die Frage vor, warum Geotrupes vernalis fast gänzlich im Bremer 124 G. Kranfz: über Gebiet fehlt? warum der auf der Geest auf den Haselstränchen allerorts gemeine Apoderus coryli auf diesem, in den Gehölzen zu Oberneuland häufigen Strauche gänzlich fehlt? warum auf der Geest Sitones regensleinensis, Tijchius veniis/iis und Gonioctena auf Saro- tharanus scoparius überall in Menge sind, auf der Vorgeest ganz fehlen? Bruclms ater ist an beiden Orten häufig auf dieser Pflanze. Werthvolles Material erhielt H. Brüggemann von dem von Ber- lin nach Vegesack übergesiedelten Herrn Lithograph C. Fischer, welcher daselbst bereits eine Zeitlang eifrig gesammelt hat. Einige nomenclatorische Notizen geben ein hübsches Zeugnifs für die wissenschaftliche Selbstthätigkeit und kritische Befähigung des Autors, obwohl derselbe nicht zu den sog. alten Sammlern gehört. Wir lassen die hauptsächlichsten derselben folgen, weil sie dadurch die wünschenswerthe weitere Verbreitung erhalten, die ih- nen durch das Verzeichnifs weniger gesichert ist. Auf den muthmafslichen Bastard von Cryplocephalus lHoraei denke ich später zurückzukommen. Synonymische Bemerkungen aus Brüggeraann's Ver- zeichnifs der Käferarten der Bremer Gegend. Für den Gattungsnamen Parmis Fabr. wird Dryops Oliv. En- cycl. meth. eingeführt, gegründet auf aiiriculattis (= pro/ifericor- nis)\ Parnus Fabr. „ist durch nichts berechtigt als den Gebrauch". Harpalus ferrugineus Fabr. wird nach den Principien von Gemminger Harold's Catalog pag. XXVIII. in riifus umgetauft, da Fabricius den Carabus (jetzt Leistus) ferrugineus L. vor sich zu haben glaubte. Für Olibrus geminus 111. wird als ältester berechtigter Name testaceus Panzer eingeführt; Meligethes aeneus wird auf Brassicae Scop. gedeutet. Cantharis fulmcollis Redtb. ed. III. pars II. p. 6 gehört zu Te- lephorus bicolor Herbst {thoracicus Ol.). Cantharis thoracica Redtb. ed. III. pars II. p. G gehört zu Te- lephorus ftilvicollis Fabr. — v. Kiesenwetter, der in der Beschrei- bung von C. thoracica des besonders charakteristischen gelben Schildchens nicht gedenkt, citirt C. thoracica Redtb. unter fulvicol- lis Fabr. und thoracica Ol. Corynetes ruficornis Sturm (Redt. II. p. 4"2) ist schwerlich von coeruleus Dej. specifisch verschieden; die Sculptur der Flügeldecken bietet keine -durchgreifenden Unterscheidungsmerkmale; die Farbe Käferarten von Bremen. 125 der Tarsen und der Fiihlergeifsel variirt von Rostroth durch Roth- braun und Pechbraun in Schwarz. Goniocfena sexpunctata Panz. wird von Brüggemann in forni- cata umgetauft, weil Panzer's Benennung auf einer irrthümlichen Deutung der Chrysom. 6-punctata Fabr. (= rußpes) beruht. Cassida tigrina dürfte nach Br. wohl mehr als blofse Ausfär- bungsstufe der nebulosa sein, da an vielen Orten nur blafs braun- gelbe Ex. zu allen Jahreszeiten (auch im Winter unter Laub) mei- stens mit dem schönsten Goldglanze vorkommen. Halyzia l2-guttata Pod. hält Br. nicht für das ? der 16-gu(- tata L. üeber Donacia discolor Fabr. und Comari SufFr. Ich habe bereits in der Berl. Ent. Zeitschr. 1869. p. 269 aus- gesprochen, dafs es mir neuerdings wahrscheinlicher sei, dafs Do- nacia Comari SufFr. (geniculata Thoms.) nicht als Varietät der se- ricea betrachtet werden müsse. Brüggemann bemerkt über diese Art a. a. O. p. 514 Folgendes: Don. discolor Panz. (comari Suffr.) — Am Hollerdeich zu Oberneuland, sehr selten; wahrscheinlich häufiger im Oyter Moor. — Dem Protest Sutfrian's (Stett. entom. Zeit. 1869. p. 47) gegen die Vereinigung dieser Art mit D. sericea kann ich nur beistim- men. Der Name mufs geändert jverden, da das Thier schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts (? 1796; in zwei Exemplaren des Werks, die mir zu Gebote stehen, fehlen die Titel der einzelnen Lieferungen; von Panzer in der Fauna ins. germ. 29. kenntlich beschrieben und abgebildet wurde. Tab. 3. stellt das M., tab. 4. das W. dar (nicht umgekehrt, wie Panzer angiebt). Vorher hatte schon der Verfasser (nach seinem eigenen Citat) in der Entomol. germ. 1. n. 12. p. 216 die Art aufgestellt und beschrieben; mit der gleichnamigen und ungefähr gleichzeitigen von Hoppe hat sie Nichts zu schaffen. — Wenn man auch auf die Worte der Be- schreibung: „Thorax teretiusculus — — Elytra linearia, crenato- striata — " gegenüber denen bei D. micans (= sericea) loc. cit. fig. 9.: „Thorax subquadratus — — Elytra punctis in strias dis- positis — " nicht allzuviel Gewicht legen darf, so ist doch auf den Abbildungen die der D. comari eigenthümliche Form des Hals- schildes und der Flügeldecken hinreichend kenntlich dargestellt; es ist sogar, was kaum zu erwarten, der Unterschied in der Füh- lerbildung angedeutet. Durchschlagend ist aber die Angabe des Textes: „Tibiae basi flavae"; dies Merkmal, welches namentlich 126 G. Kraatz: über Käferarten von Bremen. Fig. 3. deutlich zeigt, kommt bekanntlich der D. comari allein zu (daher auch D. geniculata von Thomson genannt). — Die vorlie- gende Art ist bis jetzt an folgenden Orten aufgefunden: Ober-En- gadin (v. Heyden); ? Nürnberg (Panzer), Brocken (Ahrens), Berlin (C. Fischer, Tieffenbach), Hamburg (Preller), Bremen; England (Rye); Schweden (Thomson). Hierzu habe ich Folgendes zu bemerken: Panzer's Abbildung Fig. 3. pafst allerdings ziemlich gut auf Comari Suffr., aber sie pafst ebenso gut auf sericea mit ähnlichen gefärbten Fühlern und Beinen, deren Vorkommen ich bereits (ßerl. Ent. Ztg. 1869. p. 268 Note) erwähnt habe; obwohl die kurzen Fühler besser auf Comari als auf sericea zutreffen, so ist hierauf kein besonderes Gewicht zu legen ,' weil sie im Uebrigen so grob verzeichnet sind , dafs das dritte Glied merklich länger als das fünfte ist, während in Wirklichkeit das umgekehrte Verhältnifs stattfindet. Donacia disco/or ist nun nach Panzer y,frequens primo vere in plantis aquaticis et paludosis, Caltha palustri, Ranunculi Fica- ria L. etc." Dagegen ist Comari nur auf dem Brocken und eini- gen Mooren Norddeutschlands einheimisch, und doch soll Panzer's Abbildung Fig. 3. auf sie gedeutet werden, obwohl das von P. in Fig. 4. abgebildete andere Geschlecht ganz deutlich eine sericea darstellt! Wäre die Deutung Brüggemann's aber auch wirklich eine erlaubte, und sie ist es sicher nicht, so wäre doch weiter aus- zuführen, weshalb der Name discohr Hoppe aus der Enumeratio ins. circa Erlangam von 1795 dem discolof Panzer aus Deutsch- lands Insektenfauna für 1795 Platz machen soll, nachdem er von Alters her in Gebrauch ist; mit der Annahme des Panzer'schen Namens disco/or wäre ja eine Umtaufe der discolor Hoppe verbun- den, welche ganz besonders gerechtfertigt werden müfste; doch ist dazu, wie gesagt, kein weiterer Anlafs vorhanden. G. Kraatz. [Berliner entomologisehe Zeitschrift 1874.] Sammelbericht ans Schwerin in Meckl. Die Umgebung von Schwerin, landschaftlich eine der schön- sten Gegenden Mecklenburgs, bietet auch dem Sammler eine rei- che entomologische Ausbeute; namentlich sind die zum grofsen Theile hügeligen Ufer der zahlreichen Seen, die bis fast unmittel- bar an die Stadt herantreten und an vielen ausgedehnten Strecken mit Hochwald, vorzugsweise Buchen, bedeckt sind, als Ziele stets lohnender Excursionen anzuführen. An gröfseren Caraben finden sich aufser den überall verbrei- teten Arten nicht selten violaceus L. , hortensis L. und glabratns Payk.; C. intricatus L. und arvenis F. sind seltener, auratus L. fehlt hier, wie in fast ganz Mecklenburg (ausgenommen Boitzen- burg a. d. Elbe). Leistus rufo-marginatus Duftschm. zuweilen häufig im Walde in der Nähe der Seen; noch häufiger rufescens F. Anchomenns livens Gyll. (s.), piceus Dej. (z. s.), puellus Dej. (n. s.), Feronia aterrima Payk. (s s.), Stenolophtis vespertinus Pz. (s.) , sämmtlicli am Ufer der Seen im Schilf; ebendaselbst Chlaenius sulcicoUis Payk. (s. s.) Orectochilus villosus F. an Holzstücken in den Seen zusam- men u\\i Agabus maculatus; sonst vorzugsweise in fliefsendera Was- ser von mir gesammelt. Leptusa fumida Er. unter Rinden , Myrmedonia coUaris Payk. (s. s.), Philonthus scutatus Er. (s.), decorus Grav. (n. s.), fumarms Grav. (n. s.), Phloeobinm clypeatum Müll, im Gemüll am See; letz- teres aber auch auf Wiesen mit dem Kötscher. Trichonyx Maerkeln Aub. ist in meinem Garten dicht am Hause 1873 in etwa 150 Ex. unter der rothen Ameise gefunden, einzeln auch Euplectus Fischeri Aub. Leptinus testaceus Müll, in 1 St. am Fufse einer alten Eiche; Colon dentipes, appendicufatum und angulare, Anisotoma cinnamo- mea Pz. meist einzeln. Häufiger Anisotoma dubia, parvula, Cole- nis dentipes, Agathidium nigripenne (s.), varium Beck (n. s.). Carcinops pumilio Er. (1 St.) unter Rinde. Am ausfliefsenden Safte der Eichen Epuraea 10-guttata F., in den Bostrychus-Gän- gen Nemosoma elongatum zuweilen in Mehrzahl. Thymalus lymba- tus an aufgeklaftertem Buchenholz (n. s.), Laemophloeus denticula- tus, Diplocoelus Fagi (h.), Triplax aenea (s.), Mycetophagus fulvi- 128 Brauns: Sammelbericht aus Schwerin in Meckl. coflis, Endomychus coccineus, Melasis bupresto'ides und Tharops me- lasoides, die letzteren selten. An abgefallenen Birkenästen Dio- desma subterranea Er., in trockenen Schwämmen Cicones variega- tus (h.). Einzeln wurden von Büschen und Bäumen geklopft Ela- ter nigerrimus und nigrinus (s.), Prionocyphon serricornis (s. s. an Ahornbäumen),- Eucinelus haemorrhoidalis (s. 8.); Eros Cosnardi Chevr. (s. s.) In Pilzen fanden sich Sphindus dubius (s.), Scaphidema aeneum (Payk.), Tetratoma fungorum (z. s.), Hallomenus humeralis (1 St.) und fuscus (z. s.), Carida flexuosa Payk. (s.) An Buchenstämmen unter Moos Tetratoma ancora, unter Kiefernrinde einmal in Mehr- zahl Abdera trigultata. In den Rohrstengeln am Seeufer Psammoe- chus 2-punctatus ; gekötschert im Walde einzeln Xyletinus ater, Dryophilus pusillus, Cistela Luperus, Phosphaenus hemipterus (1 St.), Xylophilus nigrinus (auf Klee), Lissodema cursor (1 St.). Unter Moos und in Pilzen Orchesia micans (h.), minor (s.), fasciata (s. s.); in moderndem Holz einzeln Cistela ceramboides. Rhynchites ophthalmicus im Frühling nicht selten mit dem Schirm gefangen; Apion astragali (s. h.), Tropiphorus Mercurialis (auf Gräsern), Otiorhynchus nigrita, Pissodes piniphilus (an Wän- den), Tychius Schneideri (z. h.), Trachodes hispidus (s. s.). — Oro- bitis cyaneus scheint Veronica-Arten und Viola caiiina als Nähr- pflanzen zu bewohnen; Acalles camelus und turbatus unter abge- fallenen Riudenstücken und trockenen Zweigen ; Tapinotus sella- tus (s.) und Gymnetron labilis auf Wasserpflanzen ; Hylesinus olei- perda (1 St.) im Walde gekötschert. Mesosa nubila unter Buchen- rinde im Holz; Molorchus Salicis (1 St.). An Schilf sind überall zu finden Donacia crassipes (s.), den- tata (n. h.), nigra (s.), thalassina (n. s.). Auf Weiden Cryptoce- phalus gracilis (h.), auf Impatiens Cryptocephalus pusillus F., Hal- tica attenuata auf Reseda, Mniophila muscorum (z. s.). Cassida he- misphaerica einzeln im Gemüll, Brauns, Gymnasiallehrer in Schwerin i. Meckl. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Ueber die Verwandten von Trachys pumila 111. Folgen wir de Marseul's wahrscheinlich richtiger Annahme (Mon. des Buprestides in Abeille II. pag. 516), dafs unter der oben ge- nannten Art zwei extreme Formen, zwischen denen Uebergänge selten sind, vereinigt werden müssen, nämlich eine gröfsere süd- liche, und eine kleinere, nördliche, schmalere, stärker punktirte (scrobiculata Megerle in litt.), so werden wir noch einige andere beschriebene Formen kaum von der pumila specifisch trennen können. Als Stammform der pumila 111., die nach einem einzelnen portugiesischen Exemplare beschrieben ist, welches „an der Spitze der Flügeldecken einige undeutliche Querzüge von kurzen greisen Härchen'* zeigt (Ulig. Mag. II. S. 257), sind wohl am besten mit- telgrofse andalusische Stücke zu betrachten, wie ich sie bei Jaen und Granada sammelte; dieselben zeigen, wenn sie wohlerhalten sind, sehr deutliche Querbinden von grauen Härchen auf den Flügeldecken. Diese Härchenbinden verschwinden bei der nordi sehen merklich oder viel kleineren scrobiculata ganz, und sind bei den südosteuropäischen Stücken meist weniger deutlich als bei der südwesteuropäischen pumila, welche meist etwas kleiner ist; die letztere ist meist heller erzfarben als die südosteuropäischen Ex., und diese wiederum sind etwas lebhafter erzfarben als die kleinere nördlichere scrobiculata. Da nun die südosteuropäische pumila in der Türkei nicht sel- ten, auch von Sarepta (Becker) mir zugekommen ist, so findet sie sich jedenfalls auch im Caucasus, und es ist durchaus kein Grund vorhanden anzunehmen, dafs Kolenati etwas anderes als phlyc- taenoides in seinem Meletemata beschrieben hat. Kein Punkt der Beschreibung widerspricht dem , da die Härchen bei weniger gut erhaltenen Stücken namentlich an den Seiten hervortreten (ent- sprechend dem lateralement der Beschreibung). Die Flügeldecken sind profondement foveole ponctue, points disposes en stries un peu obliques, gerade wie bei meinem türkischen und einem serbi- schen Exemplare, de Marseul begnügt sich Kolenati's Beschrei- bung wiederzugeben, ohne eine Deutung zu versuchen. Aehnlich grofse und ähnlich gefärbte Stücke wie die meinigen aus der Tür- kei, aber viel weniger grob punktirt, kommen bei Athen, jeden- falls aber auch an vielen anderen Punkten des östlichen Europas vor; es ist mir unzweifelhaft, dafs Mulsant nach solchen Exempla- B«rl. Entomol. Zeitschr. XVIIl. 9 130 (i. liraatz,: über die Veruandten von Trachys pumilia. ren aus der Kriinm seine ahenata beschrieben hat; de Mareeul be- gnügt sich auch hier Mulsant's Beschreibung abzuschreiben, ohne eine Deutung zu versuchen, zu der meines Erachtens ein sorgfäl- tiger Monograph im vorliegenden Falle verpflichtet gewesen wäre. Von Stambul (Prömmel) besitze ich übrigens auch die typi- sche scrobicnlata Meg., d. h. Stücke, welche kleiner und viel klei- ner als die mittelgrofse hellere andalusische pvmila sind, bisweilen so klein wie meine kleinsten Berliner und französischen scrobicu- lata, und nicht viel weniger grob punktirt. Denken wir uns nun die mittelgrofse andalusische typische pvmila noch gröfser als die gröfsten phlyctaenoides ^ zugleich mit sehr deutlichen Haarbinden und sehr verloschener Punktirung, so erhalten wir eine Form, welche ich einzeln bei St. Raphael in An- dalusien sammelte und auch von Dr. Staudinger erhielt. Auf diese passen vollständig Perris' Worte aus der Beschreibung sei- ner major vom Escurial : „on dirait un pumila geant, raais a points comme eftaces"; auch sind die für die typische pumila charakteri- stischen Haarbinden bei der major vorhanden: „poils disposes en lignes transverses sinueuses sur les elytres". Obwohl die Beschreibung einige Zweifel läfst, ist es mir kaum wahrscheinlich, dafs die major Perris etwas Anderes als eine grofse pumila ist. Wären die kleinen Trachys von ansehnlicher Gröfse, so wür- den die Abweichungen in der Sculptur, Färbung und Behaarung der hier unter pumila vereinigten Formen noch viel mehr auffallen ; es wäre wünschenswerth , dafs denselben weitere, besondere Auf- merksamkeit zugewendet würde. Uebersichtlich lassen sich die be- sprochenen Formen etwa kurz so charakterisiren : obscura, fortius punctata, ,2 mill. v. scrobiculata 1 long uasciis pilorum (Meg.) Mars. \ l nullis. ^'y^*'* ' 2,5 mill. V. scrobiculata ^*^"^^ ^, '3-3,2 mill. v.phlyctaenoides iminus fortiter punctata, ahenata, long. [ 3,2 mill V. ahenata -subcuprea, fasciis valde perspicuis, ) 2,5-3 mill. pinnilu long ) 3,5 mill. V.? major Trachys Pandellei Fairm. zuerst nach Ex. aus den Pyre- näen beschrieben, ist sicher eine gute, der nana verwandte Art, mit ähnlich gekielten Flügeldecken; ich fand ein Stück von dersel- ben bei Cordoba, erhielt sie von Dr. Staadinger aus Granada und besitze ein schlecht erhaltenes Stück aus Sicilien (muthmafslich von Grohman); sie ist durch die helle, bunte Färbung, indem die leicht erhabenen , kupferglänzenden Stellen auf den Flügeldecken gegen die Grundfarbe abstechen, sehr ausgezeichnet. G. Kraatz. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874 ] üeber Bembidium biguttatum Fbr. und inoptatum Schaum. Die ziemlich verwickelte Synonymie der beiden oben genann- ten Bembidien veraulafst mich, mit ein paar Worten die von mir gewählten ') Namen zu motiviren, zumal da Dr. Kraatz für die- selben Arten andere Namen gebraucht hat, nämlich für das erstere R. riparium Ol., für das zweite B. biguttatum Fbr. ^) Es handelt sich also um zwei Arten, von denen die erste in der Halsschildform mit dem B. aeneum Germ., Schaum (== ma- rinum Schiödte) vollkommen übereinstimmt, die zweite dagegen die von Schaum bei seinem B. inoptatum zutreffend beschriebene Halsschildform besitzt. *) Es fragt sich jetzt, welche Beschreibun- gen der Autoren unzweideutig die eine oder die andere Art erken- nen lassen, und auf welche dann der zuerst beschriebene Carabus biguttatus des Fabricius zu beziehen ist. Von beiden Arten kommen Exemplare mit 6 und andere mit 7 Streifen auf jeder Flügeldecke vor. Schaum (Naturgesch. p. 337 u. ff.) legte viel Gewicht auf die Zahl der Streifen der Flügeldek- ken, und versuchte nach diesem Merkmal zwei Formen : eine 6strei- fige und eine 7streifige zu unterscheiden, die er aber natürlich nicht scharf trennen konnte und daher als B. biguttatum vereinigt liefs; denn jede dieser Formen enthält Exemplare sowohl von der einen als von der anderen Art, woraus sich die gemischte Beschreibung erklärt, die Dr. Kraatz hervorhebt. Jacquelin du Val verfährt ganz ebenso. Wir können daher die Beschreibungen dieser beiden Au- toren in der Synonymie unserer 2 Arten in keiner Weise citiren und auch ihre Citate der älteren Autoren sind durchaus vermischt. Gehen wir weiter zurück, so beschreibt Redtenbacher 1858 Fauna austriaca ed. TL. und wahrscheinlich ganz ebenso ed. I. (1848) als Bemb. biguttatum durch die Worte „mit kaum angedeuteten Hin- terecken", unverkennbar unsere zweite Art, und zwar nach Ex- emplaren mit 7 Streifen, als B. guttula aber ebenso unverkennbar („Halsschild wie bei Vorigem") dieselbe Art nach Exemplaren ') Fauna baltica, Arten p. 36. *) Vergl. Berl. Ent. Ztschr. p. 215. ^) In Bezug auf die genauere Unterscheidung beider Arten kann ich wohl auf die eben citirte Fauna baltica verweisen , da ich nichts hinzuzu- fügen wüfste. 9* 132 Seid/itz. Kraatz: über mit 6 Streifen. — Dejean beschrieb 1831 zwei Arten, B. bigutta- lum und B. vulneratvm; in der Diagnose stimmt die Form des Hals- schildes bei beiden wörtlich überein, in der Beschreibung dagegen ist dieselbe bei seinem B. biguttatum unverkennbar nach Exempla- ren unserer zweiten Art entworfen („angles posterieures ä peine marques"), wenn er auch unsere erste Art in seiner Sammlung mit hinzugesteckt haben mag (er führt nämlich ein Exemplar aus Schweden an). Von B. vulneratum wird keine Beschreibung gege- ben, sondern nur eine Farbenangabe gemacht und die Vermuthung ausgesprochen, dafs es vielleicht eine Varietät von B. bigultatum sei. Wir können daher das B. vulneratum Dej. weder auf die eine noch die andere unserer beiden Arten beziehen. — Sturm (Fauna Deutschi. 1825) läfst in Beschreibung („Hinterwinkel ausgeschweift") und Abbildung seines B. biguttafuin ziemlich deutlich unsere erste Art erkennen; Gyllenhal dagegen beschreibt dieselbe 1810 als B. biguttatum ganz unverkennbar: „Thorax brevis transversus, .... posterius vix angustior; basis in medio truncata, ad utrumque la- tus vero sinus vel emarginatura parva"; dagegen ist sein Citat ^Elaphrus biguttatns 111." insofern falsch, als Illiger unter diesem Namen 1798 ohne Zweifel unsere zweite Art beschrieben hat. Olivier's Carabus riparius 1792 kann nach Dejean ebensowohl auf B. biguttatum Dej. als auf B. guttvla bezogen werden, mufs also ganz aufser Betracht bleiben. Wir haben jetzt als älteste, durch sichere Beschreibungen fest- gestellte Benennungen: Bembidium biguttatum Gyll. für unsere erste und B. biguttatum 111. für die zweite Art, und es fragt sich nur, welcher von beiden Autoren das Richtige traf, indem er den Carabus higuttatus Fbr. auf seine Art bezog. Die kurze Be- schreibung des Fabricius läfst uns im Stich, allein die Verbreitung der beiden Arten kann die Sache entscheiden. In Schweden kommt nur das B. biguttatum Gyll. vor, B. biguttatum Hl. nicht. Sowohl Gyllenhal als auch Thomson beschreiben letzteres nicht. Schiödte (Dänemarks Eleutherata) ist mir augenblicklich nicht zu- gänglich, aber wenn ich mich recht erinnere, beschreibt ei' eben- falls nur das B. biguttatum Gyll. — Bei uns in Livland kommt, wie es scheint, auch nur das letztgenannte vor, wenigstens wurde hier das B. biguttatum lli. noch nicht gefunden. Wir werden also wohl kaum irren, wenn wir im Norden Europas, namentlich in Skandinavien ausschliefslich das B. biguttatum Gyll. als vorkom- mend annehmen, das B. biguttatum 111. dagegen für die südlichere Form halten, die in Deutschland mit jenem zusammen . in Oester- Bembidiuni biguttatum und inoptatum. 133 reich aber (nach Redtenbacher's Beschreibungen) ausschliefslich vor- zukommen scheint. Hiernach wäre der Carabus bignttatus des Fa- bricius unbedingt auf die Gyllenhal'sche Art zu beziehen, denn als Vaterland desselben wird sowohl bei der ersten Beschreibung, Ent. syst. I. p. 166, als bei der letzten Aufführung, Syst. Eleut. I. p. 200, nur Norwegen genannt. Die Synonymie stellt sich also meines Dafürhaltens folgender- maafsen heraus: 1. Bembidium biguttatum Fbr. 1792 (Carab.), Gyll. 1810, Sturm 1825, (?)Schiödte 1841, Thomson 1859, Seidl. 1872, ripa- rium Kraatz 1873. Europa. 2. Bembidium inoptatum Schaum 1857, biguttatum lUiger 1798 {Elaphr.), Dej. 1831, Redtnb. 1848, 58, 73, guttvla Redtnb., inoptatum Seidl. 1872. Europa, aufser Skandinavien. G. Seidlitz (Dorpat). Während ich in meiner ersten Note über Bemb. riparittm Ol., Schaum (Berl. Entomol. Zeitschr. 1873. p. 215) nur auf die spe- cifische Verschiedenheit desselben vom biguttatum Fabr., Schaum aufmerksam machen wollte, in der 2ten (a. a. O. p. 441) hervorhob, dafs biguttatum Fabr., Seidl. nicht = biguttatum Fabr., Schaum sei, hat H. Dr. Seidlitz nunmehr wohl endgültig bewiesen, dafs seine Deutung des biguttatum Fabr. die richtige ist. Dage- gen ist seine Deutung des Bemb. guttula Redt, jedenfalls einsei- tig und unbedingt falsch; Redtenbacher's Aeufserung „Halsschild wie bei Vorigen" würde doch nur ins Gewicht fallen, wenn er die Angaben von Seidlitz über die verschiedene Thoraxbildung gekannt hätte! Redtenbacher's kleinere, schwarze, sechsstreifige Art ist unzweifelhaft biguttatum Fabr., Seidl.; Redtenbacher's grös- sere, blaue oder blaugrüne, siebenstreifige inoptatum Schaum. Seidlitz scheint durch Schaum's Angaben zu dem Glauben ver- leitet zu sein , dafs sechsstreifige inoptatum und siebenstreifige bi- guttatum Fbr., Seidl. nicht selten seien ; dies ist aber ein Irrthum von Seidlitz; seine Deutungen sind mit gröfster Vorsicht aufzuneh- men , da er den unbedingt vorhandenen Unterschieden in Gröfse, Färbung und Streifenzahl zu wenig Rechnung trägt, am eclatante- sten beim guttula Redtnb., und kaum weniger beim vulneratum Dej.; er vermag dasselbe nicht zu deuten, weil Dejean „nur eine Farbenangabe macht". Nun ist ja aber biguttatum Schaum eine 134 Seidlitz, Kraatz: tiher Bembidium biguttatum u. inoptattim. grünlich - bläuliche Art und grünliche biguttatum Fabr., Seidl. sind kaum nachgewiesen! weshalb soll denn das vtdneraltim ^ von dem Dejean aufserdem sagt „ordinairement un peu plus grand que les iiidividus du nord" nicht biguttatum Schaum sein? Nur weil De- jean den von Seidlitz hervorgehobenen Unterschied nicht angege- ben hat? Dazu will ich noch einmal bemerken, dafs die Form des Halsschildes auch nicht immer ganz so verschieden bleibt, wie S. angiebt. Hiernach mufs inoptatnm Schaum entschieden in Synonymie mit milneratum Dej. gebracht werden. Ueber Carabus riparius Ol. ist Dejean allerdings in Zweifel geblieben, Jacquelin du Val (Annal. France 1852. p. 174) zieht den Käfer zur schwärzlichen Form; es empfiehlt sich ihn hier ruhig zu lassen, bis bewiesen wird, dafs er nicht dahin gezogen werden könne; Olivier nennt den thorax postice rotundatus; die elende Abbildung zeigt einen ganz schwarzen Käfer mit fast rechtwinkli- gen Hinterecken des Thorax. Es sei noch erwähnt, dafs Olivier unter seinem Car. riparius den Carabus riparius Faykull citirt, welcher jedoch = Bemb. gut- tula Fabr. ist. Hiernach steht also Bemb. biguttatum Fabr., Duval, Seidl. {riparium Payk., Ol., Kraatz, guttula Redtb.) dem vulneratum Dej. (inoptatum Schaum, Seidl., biguttatum Redtb.) gegenüber. G. Kraatz. Patrobus hyperboreus (vergl. Berl. ent. Ztschr. 1873. S. 223) kommt wohl nicht bei Lindau vor; ich fand im badischen Schwarz- wald bei Rippoldsau, also noch, im Faunengebiet von Lindau, wenn auch im montanen, in allerdings sehr grofsen Stücken, wie sie auch Schaum anführt, nur den P. excavatns; ich hätte auf den höchsten Punkten des Schwarzwaldes, den ich so gut kenne, den hyperbo- reus sicher gefunden, wenn er dort vorkäme. P. hyperboreus var. serena Gredler kommt in Südtyrol vor. v. Hey den. Ein unfehlbares Mittel, womit alle den Sammlungen schädliche Insekten abgehalten werden glaubt H. Vincenz Geiger , p. Rechnungs - Officier , Borge grande 363 in Spalato (Dalmatien) im Petroleum entdeckt zu haben, und giebt auf Anfragen um die näheren Details bereitwilligst Aus- kunft. (Vergl. Verhandl. d. zool.-bot. Ges. in Wien 1873. p. 168.) [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Zwei neue deutsche Käfer beschrieben von Dr. K. Brancsik in Beckö (Ungarn). 1. Othius pallidus. Rtifo-testaceus , capite haud obscuriore; thorace elytris latiore: elytris thorace sesqui brevioribus, convexivsculis, pnnctatis. — Long. 3 lin. Dem b revipennis sehr ähnlich; jedoch gröfser und kräftiger gebaut. Käfer röthlich gelb mit wenig dunklerem Kopfe und lich- teren Flügeldecken, während bei b revipennis der Kopf stets pechschwarz ist. Halsschild breiter als die Flügeldecken, am Vor- derraude mit 4 — 5 starken Punkten besetzt. Flügeldecken um die Hälfte kürzer als das Halsschild, gewölbt, stärker punktirt als bei brevipennis. Da mir die in meiner Sammlung befindlichen brevipennis durch Herrn Dr. Kraatz verbürgt sind, so nehme ich keinen An- stand diesen Käfer als neue Art aufzustellen. Ich sammelte die- selbe am Bachergebirge bei Marburg in Steiermark unter schimm- ligem Moose. Die Beschreibung ist nach 6 Expl., die sich gegenwärtig in meinem Besitze befinden, entworfen. 2. Scolytns Amygdali Guerin Ann. Fr. 1847. Bull. p. 46. Nigro - piceus , ore tarsisque testaceis; pedibus rufo - brimneis: elytris rufis, disco fascia communi nigro-picea, margine apicali cre- natis, creberrime ac minus distincte pvnctato-striatis. — Long. 1 lin. Var. rufipennis. Elytris rußs. Von der Gröfse eines rugulosus. Pechschwarz; Fühler und Mund gelbbraun; Stirn mit feiner erhabener Mittellinie; Halsschild breiter als die Flügeldecken, an der Spitze verengt, auf der Scheibe sparsam und fein, an den Rändern dichter und gröber punktirt, Hinterrand schmal, Vorderrand breiter rothbraun gesäumt; Flügel- decken gelbroth, nach rückwärts verschmälert, am Spitzenrande deutlich gekerbt, hinter der Mitte mit einer gemeinsamen pech- 136 W. Scriba: über neue deutsche Käfer. schwarzen Binde, oft vor der Spitze mit bräunlichem Anfluge, fein und dicht punktirt-gestreift, die Streifen auf der Scheibe nicht deut- lich, die Punkte der Zwischenräume eben so grofs wie die der Streifen. Beine rothbraun mit helleren Schienen und gelbbraunen Tarsen. Bauchsegmente ohne Höckerchen , rothbraun mit pech- schwarzer Mitte; Hinterleib schwach eingedrückt. Zwischen meinen 14 Exemplaren befinden sich 2 Stücke mit ganz gelbrothen Flügeldecken. Diese schöne Art wurde mir vom Herrn Marine - Rcgistrator J. V. Meiller zur Beschreibung übergeben, welcher dieselbe um Triest in dürren Aesten eines Mandelbaumes in gröfserer Anzahl sammelte. Zwölf für Deutschland neue Käfer. 1. Calodera pulchella Baudi. Von J. v. Meiller bei Triest ge- sammelt. 2. Gyrophaena carpini Baudi wurde bei Freising im Isaranspü- licht von Lyceal-Professor Kittel gefunden. 3. Gyrophaena rngipennis Muls. Ich besitze bei Wien gesam- melte Stücke. 4. Lithocharis graeca Kraatz wurde bei Triest von H. v. Meil- ler gesammelt, ebenso: 5. Bryaxis Schüppelii Aube in grofser Zahl unter Rohrgenist. 6. Botriophorus atomiis Muls. 7. Xylophilus rvficoUis Ross. 8. Myorhimis albofineafus Fbr. 9. Cleonus flavicans Fbr. 10. Acalles v. parvvlus Schh. 11. ScolytMS amygdali Guer. häufig an Mandelbäumen. 12. Brnchns Stevenii Schh. 13. Von Homalota basicornis Muls. ') habe ich ein $ bei Ais- bach in der Bergstrafse, ein c? bei Gimsheim in Rheinhessen un- ter Eichenrinde gefunden. •) Vergl. Kraatz Berl. Ent. Ztschr. 1873. p. 213. W. Scriba in Wimpfen. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Veränderung der Fauna und Flora der Mannsfelder Seen. Für die entomologischen Besucher des Salzsees bei Eisleben dürfte die Mittheilung gewifs von Interesse sein, dafs auch der da- selbst gelegene sogenannte „süfse See" seit einigen Jahren einen bedeutenden Salzgehalt zeigt, welcher den des sogenannten „Salz- sees" bei Erdeborn vielleicht schon übertrifft, der überhaupt auch von Jahr zu Jahr an Salzgehalt zu verlieren scheint. Die Ursache dieser Erscheinung ist w^ohl darin zu suchen, dafs der den grofsen See speisende Erdeborner Stollen durch unterirdische Verschüttung nicht mehr soviel Salz mitführt und auch weniger Wasser wie frü- her enthält, während der in den süfsen See mündende Stollen durch diese Verschüttung mehr und salzhaltigeres Wasser — er beginnt unweit des Anfanges vom anderen Stollen — enthält. Die Folgen dieser Veränderungen zeigen sich seit einigen Jahren in auffallen- der Weise , indem die Salzflora an dem grofsen See immer mehr zurückgeht und die berühmte Salzfläche bei Erdeborn mehr und mehr zu Ackerland umgewandelt wird. So sehr nun das sichtbar zunehmende Verschwinden der Salzflora und in Folge dessen auch der Salzthiere im entomologischen Interesse zu beklagen ist, so er- freulich ist die Erscheinung, dafs umgekehrt am „süfsen See" sich bereits schon eine bedeutende Salzflora gebildet hat. Zwischen den Ortschaften Lüttgendorf und Wormsleben, etwa f Stunde von Erde- born, findet sich ein ziemlich ausgedehnter Salzanger, auf welchem ich bei meinem ganz flüchtigen Besuche im vorigen Jahre die al- ten Bekannten vom neueren See, wie Bledius unicornis, bicornis, tricornis, Anthicns humilis, Pogonus chalceus etc. in grofser Menge und unter Erdschollen auch einzeln Amara convexiuscula, Chlaenius holosericeus etc. antraf. Die vorstehenden Mittheilungen verdanke ich zum Theil der Güte des Herrn Pastor Heine jun. in Erdeborn, welcher schon manchem Entomologen , welcher den See besuchte, mit seinen Er- fahrungen in freundlichster Weise zur Hand gegangen ist. Mülverstedt, den 26. Januar 1874. Max v. Hopffgarten. Insekten-Tödtung durch Vesuv- Ausbrüche. Prof. Luigi Palmieri sagt in seinem Werke über den Aus- bruch des Vesuvs vom 26. April 1872: „Zugleich mit Asche und Lapiih", welche 2,0 Meter hoch lagen, sammelte mar auf dem Dache des Observatoriums viele Käfer, ebenso auf dem Berge selbst, aber es fehlten darunter manche sonst bemerkte, wie Coccinella 7-punc- tata, Chrysomela populi, während dafür andere vorhanden waren. Was veranlafste die Insekten schaarenweise hier zusammenzuströ- men, um in den Fumerolen zu sterben? Diese Erscheinung vor und nach gröfseren Ausbrüchen weifs ich nicht zu erklären." Max V. Hopffgarten auf Mülverstedt. Ueber ein interessantes nomen in litteris. Es ist bekannt, dafs Graf Dejean unmittelbar bevor er den Befehl zum Angriff in der Schlacht (bei Alcanizas) gab, vom Pferde stieg, um einen seltenen Käfer aufzuspiefsen, welchen er in seinem Helme auf einem Stückchen Kork aufbewahrte; der Helm litt durch eine Kartätschen - Kugel, der Käfer blieb unversehrt. Der Name, welchen Dejean diesem Käfer mittheilte, ist uns er- halten, und zwar ist es (vergl. Dejean's Necrolog von Boisduval Annal. de la Soc. Entom. de France 1845. p. 503 Note) Cebrio ustiilatus Dej. Catal. Obwohl nun Dejean's Sammlungen und Ca- talogs-Namen mit vieler Pietät behandelt sind, wovon unter Ande- rem Herrn Baudi di Selve's Aufsatz über Dejean's Dasytiden und Melyriden im vorigen Jahrgange unserer Zeitschrift Zeugnifs ab- legt, so ist doch weder in Jacquelin du Val's Monographie der Cebrio (Glanures entomol. IL), noch im Gemminger-Harold'scheu Cataloge der C. ustiilatus Dej. unter einer der beschriebenen Ar- ten citirt; sollte es der Carrenoi Graells sein? vielleicht giebt ei- ner unserer französischen Collegen hierüber Aufschlufs, da gerade dieses nomen in litteris durch die Erzählung, die sich an dieselbe knüpft, der Vergessenheit entzogen zu werden verdient. Es ist zwar bereits von Boisduval in Dejean's Necrolog er- wähnt aber wahrscheinlich nur Wenigen erinnerlich, dafs der be- rühmte französische Entomologe fast drei Jahre lang in Kärnthen, Krain, Croatien und Dalmatien gesammelt hat, doch dürfte wenig Genaueres über die Erfolge seiner Sammelthätigkeit bekannt sein, da er selbst nichts Specielles darüber publicirt hat. Dieselben scheinen indessen ziemlich eminent gewesen zu sein und behalte ich mir vor gelegentlich auf dieselben zurückzukommen. G. Kraatz. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Kurzer Bericht über eine entomologische Excarsion nach Dalmatien von Franz Dirnböck , Ober-Kriegscommissair in Graz. H. err Fr. Dirnböck, ein eifriger Sammler von Käfern in der freundlich gelegenen Stadt Graz verstarb daselbst im Sommer 1873 im 63sten Lebensjahre. Noch kurz vor seinem Tode hatte derselbe eine Excursion nach Dalmatien gemacht und mir einen brieflichen Bericht über dieselbe , so wie über die von ihm gesammelten Kä- ferarten eingesendet. Obwohl Beides nicht ausdrücklich für den Druck bestimmt war, so glaube ich doch, dafs es keine ganz un- verdiente Anerkennung der längeren Sammelthätigkeit sein dürfte, sowohl die Aufzählung der erbeuteten Arten, als den Brief, von dem dieselbe begleitet war, zum Abdruck zu bringen; an letzterem ist absichtlich fast Nichts geändert, um ihn nicht des Charakteri- stischen zu berauben. G. Kraatz. Der Brief lautet: Ich dachte eine ziemlich richtige Idee von Dalmatiens Terrain- uiid Vegetations -Verhältnissen zu besitzen, mufs aber bekennen, dafs ich mich in mehrfacher Richtung getäuscht fühle, namentlich als Sammler. Einen erklecklichen Theil meiner Zeit und leider auch der Kräfte verlor ich durch ganz vergebliches Absuchen der Höhen — d. i. durch Herumstolpern auf SteingeröUe abwechselnd mit unge- heuerem zum Theil wieder zerklüfteten Steinplateau, wo die Vege- tation äufserst spärlich hervorspriefste. Auf einer einzigen Anhöhe bei Sebenico traf ich auf solchem Terrain, gleichsam in einer schmalen Zeile die sich gegen den Gipfel fortschlängelte und mehr oder weniger Lehmboden sichtbar liefs, mehrere Exemplare des Otiorh. V. punctatissimus. In jeder Station versuchte ich neuerdings diese mühsamen 140 F. Dirnböch : Bericht über Touren; immer war der einzige iCrtolg eine Anzahl Beulen, wenn mich der Scirocco auf das Gestein warf, dafs die Knochen knackten. Nur in den Ebenen von Zara, Spalato war der Fang verhältnifsraäfsig ergiebig, und sonst dort, wo ein flacherer Fleck sich gegen das Meer senkte. Der Schirm konnte nur angewendet werden, wo ein Busch über eine Einfriedung ragte, der Streifsack nur auf zwei Friedhö- fen bei Ragusa und auf Lissa. Das Eindringen in die Kultur war durch die mit Dornsträuchern gekrönten trocknen Mauern, von Ragusa aufserdem durch die mit ihren Stacheln drohenden Aloeen verwehrt. Vom Oliven-, Feigen- oder Johannesbrodbaum (auf Lissa) läfst sich nichts abklopfen als der Ot. goercensis (kein einziger Raciisen- sis kam mir vor). Wo in seltenen Fällen die Rinde vom Johannesbrodbaum (selbst mit dem Instrumente schwer) löslich ist, kann man auf Helops (Rossii? coeruleiis) stofsen; mir kamen nur 5 Stück zu Gesicht und 2 Adelocera carbonaria; doch fielen in den untergehaltenen Schirm immer Skorpione oder eine grofse schwarze Spinnenspecies; abge- sehen von den bis 3 Zoll langen Skolopendern und riesigen As- seln, welche anstatt Käfer unter Steinen lagen. Ich brachte 30 Tage in Dalmatien zu, vom 7, April bis 7. Mai. Davon entfielen 10 zum Theil ganze Tage auf den Aufenthalt am Bord. Zudem verschiedene Verspätungen, welche, weil man doch schon gepackt hat, als reiner Zeitverlust erscheinen. In Cattaro z. B. sollte ich die Nacht am Vapor verbringen, und am nächsten Morgen um 4 Uhr nach Lissa abgehen. Der Vapor wurde jedoch der Levantiner Post wegen so lange in Corfu aufgehalten, dafs er erst am nächsten Tag um 2 Uhr in Cattaro eintraf. Anstatt um 10 Uhr Vormittags landeten wir daher am fol- genden Tag erst nach 6 Uhr im Hafen von Lissa, welchen der Dampfer nur einmal in der Woche berührt — daher ich vom Samstag bis Samstag daselbst gebannt war. In L. giebt es kein Gasthaus, ich wohnte daher privat, speiste in der Offiziers- Menage — und trank, da es Kühe dort nicht giebt, Kaffee mit Zie- genmilch. Durch mein vergebliches Bergsteigen fühlte ich mich in Cat- taro so abgehetzt '), dafs ich es nicht mehr wagen konnte, auf aus Geröll bestehenden sehr steilen Saumwegen einen 6- bis 7stündi- gen Fufsmarsch oder zu Pferde nach Montenegro zu machen. ') Ich stehe im 63sten Lebenjahr. eine entom. Excursion nach Dalmatien. 141 Erwägen Sie dazu, dafs ich von Ragusa an schon um 10 Uhr von der Hitze heimgetrieben wurde, dafs sich also mein SOtägiger Aufenthalt sehr zusammenschrumpft, so können Sie sich noch wun- dern über das 200 übersteigende Quantum Species; wenn Sie auch über das Quäle die Achseln zucken. Mit diesem bin ich ebenfalls unzufrieden. Mich tröstet ein we- niges der Umstand, dafs Germar vom 9. Juli bis 10. September auf der Strecke von Zara bis incl. Ragusa u. z. bei Besuch aller gröfseren Inseln nur 76 Species fand, von denen der weitaus grös- sere Theil für die Jetztzeit unsäglicher Schund ist. Ich nahm ab- sichtlich Alles, mit Ausnahme der Cetonia, Oxythyrea etc., um eine Uebersicht dessen zu gewinnen , was in dieser Saison dort zu ho- len ist, also ebenfalls viel Gewöhnliches. Schon in Dalmatien präparirte ich von jeder neu gefangenen Species eine Nadel stationsweise, um hier nicht zu lange mit Sor- tiren aufgehalten zu sein. Meine Ausbeute ist kurz folgende: Opcina 5. IV.: Dinodes {rußpes) azureus , Balaninus pyrrho- cerus, Platytarsus setulosns, Bryaxis Helferi. Zara 7., 8., 9. IV.: Anthicus ustulatus, Polystichus vittatus Brülle, Bledius tricornis, Pogomis chalceiis, Licinus agricola, Har- palus (Ophonus) columbinus, Asida grisea, Cicindela campestris, Otiorhynchus alutaceus, Hister 4:-maculatus, Dorcadion pedestre, Ca- lathus cisteloides, Blaps gibba, Silpha laevigata, C/irysomela verna- lis, Timarcha pratensis^ Zabrus incrassafus, Harpalus distinguendus, aeneus, Otiorh. goerzensis, mastix, Poecilus Koyi, Onthophagus lu- cidus, Rhizobius litura, Oxytelus inustus, Aphodius prodromus, At- tagenus poecilus, Sisyphus Schaefferi, Ateuchus variolosus, Harpalus snlphuripes, Cleonus ophfhalmicns, Nebria brevicollis , Pedinus helo- pioides , Ocypns olens, Bubax Bison, Gymnopleurns Stiirmii, Asida lineatocollis Küst., Opatrum sabulosum, Otiorh. lugens, Harpalus cas- pius, sulphtiripes, Pedinus helopioides, Poecilus Koyi, Dorcadion ab- ruptum. Sebenico 12., 13., 14. IV.: Tentyria italica, 1 St. Harpalus aeneus, 2 St. Harp. distinguendus, Ptinus nitidiis, Hispa atra, Hister stercorarius, Chrysomela Salciae, Otiorh. alutaceus var. vittatus, Bra- chycerus undatus, Aphodius consputus, Onthophagus fracticornis, Laena, Larinus sturnus, Lebia cyathigera, Cleonus obliquus, Cetonia squalida, Minyops variolosus, Exochomus A-pustulatus, Otiorh. Lauri, Harpalus tenebrosus, Stenosis ßliformis , Meligethes spec. , Otiorh. Giraffa, Xyletinus ater, Epilachnu globosa. 142 F. Dirnböck: Bericht über eine entom. Excurs. in Dalmatien. Spalato-Salossa 15., 16., 17. IV.: Procrustes rugosus, Mo- rimus funestus , Fortnicomus pedesfris, Chrysom. vernalis, Blechrus niauriis, Oxytelus innstus, (var.) Dorcad. pedestre, Cleonus alternans, Dendarus dalmatinus, Lixus pollinosus , Hister simiatus lUig., Pen- todon piinctalus, Onthophacjns taurus, ovatus , Opatrum verrucosum, Rhynchites giganteus, Aphodius granarius , Autetes basilaris, Poly- drosus picus, Acinoptis tenebrioides, Helops brunnitarsis, Rhynchites aequatus, Scymnus biverrucatus, Brvchus nanus, velaris. Ragusa 20., 21., 22. IV.: Olisthopus glabricollis, Malthodes marginatus, Tychius spec, Anthrenus albidus Brülle, Omalium n. sp., Olibrus iiquidus, Hylocleptes bispinus, Scymmis fasciatus, Apion Ger- mari, Scymnus pygmaeus 9, CoccineUa 2'2-pH7ictata, Malachius spi- nipennis, Attalus dalmatimis, Exochomus i-puslulatus, Chilocorus bi- pustulatus, Bruchus tristis , Scymnus A-lunulatus , Dasytes plumbeus, Phalacrus corruscus, Cryptophagus scanicus , Bruchus decorus, bra- chialis, Phytonomvs variabilis, Anaspis frontalis, Oxythyrea sticlica, Cionus Fraxini , Sitones humeralis , Nitidula \-pustulata , Anthrenus albidus var., Bruchus velaris, lividimanus, Scolytus rugulosus, Ty- chius?, Bruchus miser, Rhynchites aequatus. Cattaro 24., 25. IV.: Pterostichus melas, IVebria brevicollis, Chrysomela grossa, Amara dalmatina, Leistus spinibarbis , (Jeutho- rhynchus spec, Epilachna globosa, Brachinus explodens , Parmena fasciata, Lixus angustatus, Otiorh. perdix, Quedius picipes, Melalli- tes spec, Rhynchites germanicus, Phaedon pyritosutn, Sciaphilus mi- cans, Ptinus spec. Lissa 28. IV. — 3. V.: Polydrosus picus, Epilachna chrysome- ina, Dolichos oma nobile, Cisfela antennata , MetalUtes elegantulus, Trachys pygmuea, Calamobius gracilis , Apion setiferum, Cryptopha- gus scanicus, Scymnus Ahrensii, Danacaea pallipes , Apion aeneum, Apion Malvae, Corynetes ruficollis, Haltica scheint n. sp., Corynetes rußpes, Helops Rossii, Apion rußroslre, Chrysomela americana, Geo- trupes laevigatus , Lixus anguinus , cribricollis, Junci, Chrysomela graminis , Coeliodes exiguus, Calathus mollis , Apion radiolus, Coc- cineUa 7 -punctata, Ebaeus thoracicus , Baridius nitens, Adelocera cabonaria, Helops spec. Zara 6. V.: Sinoxylon (j-dentatum, Rhinocyllus antiodontalg., Baridius Abrotani, Podonta sp. , Cteniopus hirtus, pilosus, Phytoe- cia virgula Charp., Zabrus incrassatus, Gymnoplenrus Mopsus, Di- tomus calydonius. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Dejean's Sammlungen in Dalmatien. Es ist manchem deutschen Entomologen vielleicht nicht be- kannt, dafs Graf Dejean während der elahre 1816, 1817 u. 1818 fleifsig in Oesterreich, Steiermark, Kärnthen und Dalmatien Insek- ten, namentlich Käfer gesammelt hat. Seine Sammlungen in Dal- matien veranlafsten ihn, sich mit dem Professor Germar in Halle a. d. S. in Verbindung zu setzen, welcher bekanntlich „eine Reise nach Dalmatien" veröffentlicht hat, und demselben genauere Mit- theilungen über seine Ausbeute zu machen. Diese Briefe sind noch heute von Interesse, da seit Germar's Reise verhältnifsmäfsig we- nig Zusammenhängendes über die Käferfauna von Dalmatien ver- öffentlicht ist; auch dürfte Dejean kaum einem Anderen so genaue Mittheilungen gemacht haben. Der erste Brief in Mittelquartformat, in dem Dejean zuerst seine Correspondenz mit Germar anknüpft, ist 3 Seiten stark, der zweite in Grofsquartformat 4 Seiten; jede Seite ist 50 Zeilen stark und Dejean's Handschrift die zierlichste und kleinste, die mir in meinem vieljährigen Verkehr mit Entomo- logen vorgekommen ist. Der erste Brief aus Wien vom 11. Mai 1818 datirt beginnt (übersetzt) etwa folgendermafsen: „Mein Herr! Ich weifs nicht ob mein Name bis zu Ihnen ge- drungen ist, aber der Ihrige ist mir seit langer Zeit als der eines eifrigen Förderers der Naturgeschichte bekannt, namentlich durch Ihre Reise nach Dalmatien. Ich meinerseits beschäftige mich seit 25 Jahren ^) eifrig mit Entomologie, namentlich mit den Käfern, welchen ich mich seit mehreren Jahren gänzlich gewidmet habe, und ich glaube dafs meine Sammlung eine der beträchtlichsten, wenn nicht die erste Europas ist. Seit meiner Kindheit Soldat, reiste ich viel in Frankreich, Italien, Deutschland, Polen; ich blieb länger als 3 Jahre in Spanien und Portugal, und habe von dort eine sehr grofse Menge von Insekten mitgebracht; ich hatte auch viele gesammelt als ich nach Moskau ging, aber ich habe sie un- glücklicherweise auf dem Rückzuge verloren. Im Jahre 1816 ge- nöthigt Frankreich zu verlassen, habe ich mich nach Oesterreich begeben und dieses Jahr dazu verwendet, die Berge Steiermarks ') Da Dejean 1780 geboren ist, also seit dem 13teu Jahre. 144 G. Kraatz: über und zum Theil von Kärntben zu durchreisen, wo ich etwa 13000 Insekten in 1683 Arten sammelte, worunter 1491 Käfer. Das Jahr 1817 wurde dazu verwendet Ihren Spuren zu fol- gen, und ganz Dalmatieii zu besuchen; da Sie die Lokalitäten ken- nen dürfte es Sie interessiren, wenn ich Iliuen einen kleinen Ueber- blick über meine Reise gebe." Folgt eine genaue Aufzählung der explorirten Lokalitäten mit vielen genauen Daten vom ersten Aufenthalt in Fiume (Mitte De- cember 1816 bis März 1817) bis zur Rückkehr dahin am 15. Sep- tember; Dejean blieb dort bis zum 19. December und reiste dann nach Wien. Die interessantesten Insekten fand er in einem klei- nen Dörfchen Osteria auf dem Gipfel der Berge zwischen Gos- pitsch und Carlopagö. Er reiste stets zu Fufs, begleitet von einem jungen Istrier, den er in Fiume engagirt hatte und der ihm sein Gepäck und die Insektenkästchen trug; er hatte aufserdem vom Gouverneur von Dalmatien, dem er besonders empfohlen war, ei- nen ungarischen Corporal zur Escorte erhalten. Obwohl Dalma- tien keineswegs der Idee entsprach, die sich Dejean davon gemacht hatte, brachte er doch 1817 aus ganz Dalmatien, Croatien und Fiume 17000 Insekten in 1671 Species, darunter 1394 Käfer- Ar- ten. Aus der am Schlüsse des Briefes angegebenen Pariser Adresse : le Baron Dejean , Lieutenant General des Armees Frangaises rue de r Universite No. 17. ergiebt sich, dafs Dejean das Nachbar-Haus von dem Grundstück (Rue de l'üniversite 15) bewohnt hat, wel- ches der Vicomte de Bonvouloir inne hat, wenn die Hausnummern seit jener Zeit nicht geändert sind, was allerdings leicht möglich wäre. Der zweite Brief aus Carlsruhe vom 22. Juni 1818 datirt, ent- hält aufser drei enggeschriebenen Seiten mit Bemerkungen über Dalmatiner Käfer, am Schlufs ein Verzeichnifs sämmtlicher von Dejean in Dalmatien gesammelten Insekten-Gattungen und dabei die Zahl der gefundenen Sp eci es. Es sind 214 Gattungen Käfer, 13 Orlhoplera mit 30 Sp. , 23 Hymenoptera mit" 92 Sp., 9 Lepidoptera mit 37 Spec. u. s. w. Carabicinen sammelte Dejean (wohl mit Vorliebe) 238 Arten, und ist erstaunt, dafs Germar nur 32 auffand; er sammelte 13 Carabus , 17 Bembidium, 13 Trechus, 72 Harpalus (scheint mir sehr hoch), 10 Aniara, 7 Plerostichus; lerner 3 Hydrocantharen, 21 Bupresten, 23 Elater, 16 Dasytes, 15 Cant/iaris^ 12 iValthinus, 19 Malac/äus , 5 Driltis, 2 Necrophorus, 5 Silpha, 9 C'alops, 9 Cryptophagus, 117 Staphyliniden, 4 Scyd- inaenus, 23 Hister, 5 Hydraena, 13 Onthophagus , 27 Aphodius, Dejean's Sammlungen in Dalmatien. 145 12 Melolontha, 8 Cetonia, 6 Helops, 9 Cistela, Ib Anthicus, 8 Mor- della, 6 Anaspis, 2 Mylabris, 4 1/e/oe, 9 Oedemera, 34 Bruchus (1), 33 Apion, 53 Cerambyciden, 10 Cassida, 10 Gal/eruca, 20 Chryso- mela etc. Meines Erachtens ist diese Ausbeute ein glänzender Be- weis von Dejean's Sammeltalent und Fleifs, und vielleicht empfiehlt es sich, das von ihm so sorgfältig zusammengestellte Verzeichnifs ganz abzudrucken. Aufser diesen beiden befinden sich noch 6 Briefe Dejean's an Germar, die wohl der Erwähnung werth sind, in meinem Besitz, nämlich: Einer aus Sceaux pres Paris 18. Aug. 1818; in demselben heifst es unter Anderem: „Mr. Latreille me presse fort, pour coni- mencer une entomologie europeenne. C'est un bien grand travaiil nous verrons cela quand j'aurai fini de mettre en ordre ma col- lection." Dem Briefe ist ein, 2 enge Quartseiten füllendes Duplettenver- zeichnifs von Käfern beigefügt, mit Preisen „dans le gout de ceux de Mr. Sturm et de ceux qu'on fait ä Vienne". Der nächste aus Sceaux 29. Aug. 1818 enthält am Schlufs einige Zeilen von La- treille's Hand. Der folgende aus Paris 6. Oct. 1818 beginnt mit einem Sendungs-Verzeichnifs von 151 No., woran sich 2 enge Sei- ten Bemerkungen knüpfen, denen kritische Bemerkungen über Oli- vier's und Schönherr's Syn. Ins. folgen ; Paykull's Histeriden wer- den als ein wahres Meisterwerk rühmend hervorgehoben. Dann folgt ein längerer Passus über die Aufstellung von zu viel neuen Systemen und Gattungen, denen die Autoren zu viel Gewicht bei- legen, „au lieu de s'attacher ä connaitre et ä decrire les especes, ce qui est la seule chose reelle de la science; si j'avais un Systeme ä faire, je crois que je nie tiendrais uniquement au fascies, mais le difficiie est de trouver des expressions pour rendre ce fascies". Adieu Monsieur, pardon de mon bavardage! Dejean hatte ein so richtiges Gefühl für die Unterscheidung der Arten, dafs sein alter Catalog mir oft das richtige Bild der wirklich vorhandenen Arten gegeben hat, welches erst später durch die Aufstellung schlechter Arten entstellt worden ist. Brief aus Paris vom 12, Dec. 1818. 21 Seite, i Seite behandelt die Schwierigkeiten, die die Unterscheidung der Harpalen bietet; angeschlossen ist ein Catalogue des Carabiques de la collection du Baron Dejean 1818 22 Dromius, 72 Carabus, 8 Calosoma, 18 Nebria, 27 Chlaenius, 63 Bembidinm in spec, 24 Trechus etc. Der letzte Brief ist aus Paris vom 14. Dec. 1821, enthält 3 Sei- ten Bemerkungen über Carabicinen, Hydrocantharen etc., 2 Seiten Bemerkungen über Germar's Sammlung, 4 Seiten Verzeichnifs von Carabicinen, die Dejean aus Pariser Sammlungen (Museum, La- treille, Serville) beschrieben hat, 1 Seite Sendungs-Verzeichnifs (89 No.). G. Kraatz. Berl. Entomol. Zeitschr. XVIII. 10 [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Notiz über die Curculioniden- Gattung Callirhopalus Hochhuth (Bull, de Moscou 1851. p. 54.) Lacordaire giebt, da ihm Callirhopalus nicht in natura bekannt war, in seinen Gen. d. Col. VI. 232. nur einen Auszug aus Hoch- huth's Beschreibung, und vermuthet, dafs die Gattung sich wohl der Trib. der Eremniden anreihen möchte. In dieser ganzen Tribus zeigt nur die einzige Gattung Cy- p hie er US Schh. gehöhlte Körbchen an den Hinterschienen; Calli- rhopalus besitzt diesen Charakter ebenfalls sehr stark ausgeprägt, weicht aber von Cyphicerus durch kürzere Form, verkehrt eiförmi- gen ümrifs, schmaleren Rüssel, äufserst kurze Fühler und gerade Naht zwischen den ersten beiden Hinterleibsegmenten sehr ab. Da Call, auch unter den mit stumpfeckigen Schultern der Flügeldecken versehenen Phytoscaphiden keinen Platz finden kann, scheint es am passendsten diese Gattung in die Gruppe der „Eremnides vrais" und in Rücksicht auf den Mangel der Augenlappen und der Grös- senverhältnisse der 3 mittleren Hinterleibssegmente vor Eremnus zu stellen. Wären die Augen unten nicht so entschieden eckig, so würde man vielleicht an einen Platz neben Cneorhinus denken , mit dem Call, in den kurzen Fühlern, dem Bau der Körbchen an den Hin- terschienen, sowie dem allgemeinen Umrifs viel Verwandtes hat. Lacordaire hat übrigens den Ausdruck Hochhuth's „unguiculi bi- fidi" mit „crochets libres" nicht recht gut getroffen; dieselben sind in der That bis zur Spitze verwachsen, ein Charakter, der den Cneorhinen, mit Ausnahme von prodigus und ludificator, die nur eine Klaue besitzen, ebenfalls zukommt. Durch den Rüssel unterscheidet sich Call, wesentlich von den übrigen Eremniden, da derselbe eigentliche Pterygien gar nicht be- sitzt. Die Fühler sind an den Seiten des stumpf vierkantigen Rüs- sels in der Mitte nahe der oberen Kante eingefügt, die Fühlergru- ben über diese Stelle nach vorn hin durchaus nicht verlängert, nach den Augen hin aber verbreitert und nicht scharf begränzt. Hochhuth's Vergleichung mit Peritelus familiaris Boh. kann sich nur auf den allgemeinen Umrifs und einige Aehnlichkeit in der Färbung beziehen, da die Thiere mit Ausnahme der verwachse- nen Klauen auch nicht einen der wichtigeren Charaktere gemein haben. Th. Kirsch (Dresden). [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] üeber die Varietätenbildung unter den Schmetterlingen mit Bezug auf die darwinistische Theorie. Vortrag ^) von Dr. Staudinger in der 4ten Sitzung der naturwissenschaftli- chen Gesellschaft Isis zu Dresden am 8. Mai 1873. Nach dem Referat in den Sitzungsberichten 1873. 4 — 9. pag. 77—79. In BetreflF des Begriffs der Varietät unterscheidet er mehrere Arten von Varietäten. Als erste nennt er die zufälligen Ab- änderungen (Aberrationen), die bei einer und derselben Art an einer und derselben Oertlichkeit auftreten. Aus dieser können sich eventuell, je nachdem sie für die Art nützlich oder angenehm sind (durch natürliche Züchtung oder geschlechtliche Zuchtwahl), allmälig neue Formen , respective Arten entwickeln. Als Beispiel hierfür zeigt er einige auffallende Aberrationen von Arctia Caja L. und eine Reihenfolge von ihm selbst auf Island gezüchteter Cida- ria truncata Hufn., die so aufserordentlich abändern, dafs der eng- lische Autor Wood aus noch weniger verschiedenen Stücken die- ser Art eine Anzahl Arten aufstellte. Die zweite Art der Varietäten findet er in den Lo cal-Varie- täten oder Rassen, die man als werdende Arten betrachten kann, wenn sie zur Zeit auch noch durch mannigfache Uebergänge mit der Stammart verbunden sind. Diese Local- Varietäten treten nie neben einander, sondern nur an getrennten Localitäten auf, unterscheiden sich aber von den sogenannten vicarirenden Ar- ten dadurch, dafs letztere niemals Uebergänge zu einander zeigen und deshalb wohl nur in ganz verschiedenen Faunengebieten auf- treten. Als Beispiele von Localvarietäten zugleich mit mannigfa- chen Uebergängen in einander werden vorgezeigt Zygaena occita- nica Vill. aus Südfrankreich, die bei Granada in der weifs wer- denden Form albicans Staud. auftritt, in Catalonien in der ganz dunklen Iberica Staud. Ferner Zygaena Rhadamanthus Esp. aus *) Bei der leider geringen Anzahl lepidopterologischer Aufsätze, wel- che unsere Zeitschrift bringt, dürfte die Wiedergabe dieses kurzen Vortrags um so mehr von Interesse sein, als später an denselben weiter angeknüpft werden soll. Die Redactiou. 10* 148 Staudinger: über Varietätenbildung Südfrankreich, die gleichfalls in Catalonien statt rother ganz schwarze Hinterflügel bekommt und als Kiesenwetteri Herr.-Sch. beschrieben wurde. Dann eine Reihenfolge von Zygaena Ephialtes L., die un- ter acht Artnarnen beschrieben worden, von denen Dorfmeister in Steyerniark durch die Zucht aus den Eiern desselben Weib- chens fünf bis sechs Formen erhielt, die dort als Aberrationen auf- treten, wahrend sich in Norddeutschland und in Griechenland, als den äufsersten Verbreitungs-Bezirken dieser Art, die eine oder an- dere dieser steyerischen Aberrationen bereits als feste Localvarie- täten herausgebildet haben. Von Tagfaltern zeigte er noch Va- nessa urficae L., fast überall in Europa zu Hause, die sich auf den Inseln Corsica und Sardinien als Ichnusa Bon. herausgebildet hat, in der Polarregion als polaris Staud. Von dieser europäischen Art wird als die vicarirende des nordamarikanischen Faunengebiets Va- nessa Milberti God. vorgezeigt. Eine dritte Art der Variation bilden die Zeit Varietäten. Diejenigen Species, die in einem Jahre zwei oder mehrere Gene- rationen durchmachen, erscheinen in der zweiten Generation z. B. oft ganz anders, als ihre Eltern in der ersten waren u. s. w. Die Ursache hiervon kann entweder nur in der verschiedenen Dauer des Puppenzustandes (bei der einen Form öfters mehr Monate als bei der anderen Tage) oder in der verschiedenen Temperatur, die zur Zeit der Ausbildung des Schmetterlings in der Puppe herrscht, liegen, welches letztere für das Wahrscheinlichere gehalten wird. Als Belege hierfür werden Araschnia Levana L. und Prorsa L. vorgezeigt; erstere die Frühlings-, letztere die Sommer-Generation (Varietät). Ferner Anlhocharis Belemia Esp. und Glauce Hübn., wo vom Vortragenden selbst aus den Eiern eines und desselben Weibchens der Anth. Belemia nach Verlauf von etwa einem Monat die zweite Generation Glauce erzogen wurde, während einige Pup- pen, die liegen blieben, sich im nächsten Frühling wieder als Be- lemia entwickelten. Als eine vierte Art der Varietäten kann man die Futter- Varietäten bezeichnen; die verschiedene Nahrung der Raupen erzeugt zuweilen verschiedene Formen. Obwohl es eine sehr grofse Anzahl polyphager Arten giebt und man nicht selten geglaubt hat, dafs ganz verschiedenes Futter auch auf die Färbung verschieden einwirken müsse, so ist dieses doch bisher nur sicher bei zwei Ar- ten nachgewiesen, nämlich bei Ellopia Prosapiaria L. , die roth- braun aussieht, wenn deren Raupe auf der Kiefer lebt und grün als prasinaria Hübn. erscheint, wenn die Raupe auf der Fichte unter den Schmetterlingen. 149 lebt. Das zweite Beispiel ist Cidaria variata Schaff, und obelis- cata Hübn., von denen die Raupe der ersteren (grauen) Form auch auf der Fichte, die der zweiten (rothbraunen) Form auf der Kie- fer lebt. Diese Arten nebst Uebergängen werden vorgezeigt. Was fünftens die hybriden Bildungen anlangt, die aber nicht mehr als eigentliche Varietäten aufgefafst werden können, so schei- nen sie bei den Lepidopteren nicht zur bleibenden Varietätenbil- dung Veranlassung werden zu können, da nach den seitherigen Beobachtungen sich alle Bastarde als unfruchtbar erwiesen haben. Es werden hier die schönen Bastarde von Smerinthus popu/i L. und ocellata L. vorgezeigt, die Westwood als hybridns beschrieb. Diese ausgezeichnete Mittelform erscheint aber nur dann , wenn Sm. ocellata der Vater und Sm. popnli die Mutter ist; umgekehrt erscheint ein Bastard, der durchaus nicht vom Vater (popnli) zu unterscheiden ist (wenigstens nach den bisherigen, vielleicht unge- nügenden Beobachtungen). Als eine ganz besondere Art der Variation erscheint der Di- morphismus, resp. Polymorphismus, der im Auftreten zweier oder mehrerer ganz verschiedener Formen einer und derselben Art besteht. Derselbe ist ein doppelter und tritt erstens bei den bei- den Geschlechtern einer und derselben Art (als sexueller Dimor- phismus) auf, wenn dieselben nämlich so verschieden von einan- der sind, dafs man sie früher (und auch theil weise wohl noch heute) als zwei verschiedene Arten angesehen und beschrieben hat. Zweitens findet er sich nur bei einem Geschlecht, das in zwei oder auch mehr (Polymorphismus) oft ganz verschiedenen Formen auf- tritt. Eine Combination dieser beiden Arten des Dimorphismus tritt auch gar nicht selten auf, bei welchen einmal die, beiden Ge- schlechter von einander verschieden und dann noch das eine Ge- schlecht wieder zwei verschiedene Formen zeigt. So bei den mei- sten Co/ias-Arten u. s. w. Aufser dem sehr häufigen sexuellen Dimorphismus sind dem Vortragenden bei den Schmetterlingen nur die Weibchen als dimorph (polimorph) bekannt. Als eins der auffallendsten Beispiele von sexuellem Dimorphismus wird Epica- lia nyctimus Westw. aus dem südamerikanischen Faunen - Gebiet vorgezeigt, als auffallende Beispiele des Polymorphismus bei den Weibchen einer Art Papilio Pammoti L. und Memnon L. aus dem indomalayischen Faunen - Gebiet , wo vori letzteren fünf ganz ver- schiedene Weibchen nicht nur in Färbung und Zeichnung, sondern theilweise auch in der Form vorgezeigt werden. Auch die frühe- ren Zustände, Raupen und Puppen, zeigen häufig Dimorphismus; 150 Staudinger: über Varietät enhildunri unter den Schmetterlingen. so werden zwei in Farbe und Zeichnung völlig verschiedene Rau- pen von Acherontia Atropos L. vorgezeigt. Schliefslich werden noch einige ausgezeichnete Fälle von Mi- micry besprochen und vorgezeigt. Hier sind Arten aus ganz ver- schiedenen Fanoilien, die normal ein ganz anderes Aussehen ha- ben, einander fast völlig gleich. Am anschaulichsten für Nicht- kenner der Lepidopteren-Systematik wird dies durch die Annahme erläutert, dafs z. B. bei den Säugethieren ein Wiederkäuer äus- serlich genau einem Raubthiere gleichen würde. Diese zuerst von Bates entdeckte Thatsache kann durch die darwinistische Theorie der natürlichen Züchtung erklärt werden, da die nachge- ahmten Schmetterlinge solche sind, welche durch widerlichen Ge- ruch u. s. w. von den Insekten fressenden Vögeln verschont wer- den sollen. Diesem widersprechend ist freilich die Thatsache, dafs die nachäffenden (mimetischen) Arten meist viel seltener sind, als die anderen Arten derselben Gattung, die normal geblieben sind. Das traurige Ende des Dr. Fedtschenko, über welches wir in dieser Zeitschrift 1873 p. 236 berichtet haben, scheint neueren Mittheilungen zufolge nicht lediglich auf Rechnung der widrigen Naturgewalten zu setzen zu sein. Da die Gefahr, bei Unkenntnifs der Verhältnisse gleichem Geschick zu erliegen, mehr oder weniger jedem Reisenden droht, der im Dienste der Wissen- schaft schwierige Erforschungsgebiete zu durchwandern unternimmt, so halten wir es im Interesse der Allgemeinheit für geboten, auch die anklagenden Nachrichten mitzutheilen. Jeder Sachverständige mufste wohl über das a. a. O. auf Seite 237 geschilderte Verhal- ten der Führer den Kopf schütteln, und kaum konnte der Ge- danke unterdrückt werden, dafs Dr. Fedtschenko wohl, wenn nicht fahrlässigen , betrügerischen , so doch mindestens unzuver- lässigen, der Situation nicht gewachsenen Führern in die Hände gefallen sei. Diese Befürchtungen haben nun ihre Bestätigung durch eine Genfer Correspondenz der Moskauer Zeitung erhal- ten, in welcher Herr P. in Chamouny beschuldigt wird, seine Neffen Hrn. Fedtschenko zu Führern empfohlen zu haben, um denselben den Geldgewinn zuzuwenden, obschon er gewufst hat, dafs diesel- ben einfache Landleute und des Führens ungeübt seien. Diese Füh- rer haben dann in der fahrlässigsten Weise ihre Pflicht vergessen und den Hülfeflehendeh aufgegeben und im Stich gelassen. Und in der That, nur in dieser Weise läfst es sich verstehen, dafs der der Reisegefahren kundige und gewohnte Forscher im einfachen Schneesturme elendiglich zu Grunde ging. Allen aber, die von Chamouny aus sicherer Führer bedürfen, wird es nach diesen Mit- theilungen gerathen erscheinen, dieselben anderwärts als bei Herrn F. zu suchen. A. Hensel. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Ueber die schnelle Verbreitung des höchst schädlichen Kartoffelkäfers aus Colorado (Doryphora decemlineata Dej. *) wird dem englischen „Gärtner- Magazin" aus Nordamerika (vergl. Voss. Zeitg. 1874. No. 42. vom 19. Febr.) und der Voss. Zeitung vom 21. Febr. 1874. 2te Beilage etwa Folgendes berichtet: Die Kartoffel ist durch einen neuen Feind bedroht, den „Kar- toffelkäfer aus Colorado" {Doryphora decemlineata^. Der- selbe erschien erst vor wenigen Jahren in den bebauten Distrik- ten Nordamerikas, hat aber bereits ungeheuren Schaden angerich- tet und sich mit so fabelhafter Schnelligkeit weiter verbreitet, dafs man fürchten mufs, er werde seinen Weg auch über den At- lantischen Ocean nach Europa finden. Die ursprüngliche Heimath dieser Plage waren die Rocky Mountains, wo der Käfer auf einer wilden Kartoffel-Species lebte. Als aber die efsbare Kartoffel am Fufse des Gebirges angepflanzt wurde, überfiel er diese Felder und begann von denselben aus seine Wanderung nach dem Osten und zugleich nach Norden und Süden. Im Jahre 1859 war er noch hundert Meilen westlich von Omaho in Nebraska; 1865 überschritt er den Mississippi und brach in Illinois ein; 1870 hatte er sich be- reits in Indiana, Ohio, Pennsylvanien, Massachusetts und im Staate New- York eingenistet und also binnen elf Jahren einen Weg von etwa 1700 Meilen zurückgelegt. Im Jahre 1871 gelangte eine grofse Masse dieser Käfer auf schwimmenden Blättern etc. über den Erie-See und alsbald begannen die Verwüstungen in dem Land- striche zwischen den St. Clair- und den Niagara - Flüssen. Der genannte Käfer hat dreimal im Jahre frische Brut und das Weib- chen legt seine Eier auf die untere Seite der Blätter des Kartof- felkrautes. Aus denselben kriechen nach einer Woche die Larven, die sich von den Blättern nähren und nach 17 Tagen in den Bo- den verkriechen, worauf dann nach weiteren 14 Tagen das fertige Insekt hervorkommt und der Procefs von Neuem beginnt. Das englische Blatt mahnt zur äufsersten Vorsicht beim Import ameri- kanischer Kartoffeln nach Europa, damit nicht dadurch das Insekt eingeschleppt werde. Im hiesigen landwirthschaftlicheu Museum befinden sich Ex- emplare des Käfers und der Larve, sowie der von ihm zerstörten Kartoffelstauden, auch ist fast allen höheren und niederen land- ') So ist der Käfer voq Dejean benannt, aber nicht beschrieben; ge- genwärtig heifst er Leptinotarsa juncta Germar, Suifrian. Die Red. 152 G. Kraatz-: über den Kartoffelkäfer aus Colorado. wirthschaftlichen Lehranstalten Preufsens vom Museum aus 1 Ex- emplar übersandt. Die Thiere wurden von Herrn Dr. Finsch aus Bremen im Jahre 1872 in Ohio gesammelt; sie haben etwa die Gröfse unserer Pappelblattkäfer (Lina popvli), sind aber nicht roth, sondern gelb mit 4 schwarzen Streifen auf jeder Flügeldecke, so dafs 5 gelbe Längsbinden entstehen. Das Weibchen legt 20 — 30 Eier, trotzdem aber ist die Vermehrung so grofs, dafs die von den Käfern und Larven entblätterten Kartoffelstauden nicht im Stande sind, viele Knollen zu erzeugen. An den Knollen selbst kommt der Käfer nicht vor, er findet sich, ebenso wie die Larve, nur auf den Blättern, aber nicht blos auf denen der Kartoffeln, sondern auch auf andern Solanaceen, z. B. Nachtschatten, Bocksdorn, Bilsenkraut, Stechapfel u. s. w. , und es ist jedenfalls grofse Vor- sicht beim Import amerikanischer Gewächse geboten. Das Berliner Tageblatt No. 57. vom 8. März 1874 bringt noch folgende Notiz eines anderen Berichterstatters von dem Kartof- felkäfer, der in mehreren Staaten der nordamerikanischen Union, namentlich in Jowa, Minnesota und Wisconsin, grofsen Schaden an den Kartoffeln anrichtet. Das Thier giebt eine klebrige Masse von sich die die Wirkung eines Giftstoffes hat; der Berichterstatter schreibt: „Als ich zum ersten Male die Käfer von den Kartoffeln ablas, schwoll mir nach einer Stunde die Hand derart an, dafs ich glaubte, es habe mich ein giftiges Insekt gestochen, bis ich später hörte, dafs dies die Folgen des Käfergiftes seien (das bekannte Se- eret vieler Chrysomelen und Coccinellen). Später fand ich auch, dafs die alten Ansiedler dort stets einen Handschuh anzogen, be- vor sie an das Ablesen der Käfer gingen. Auch soll die Wirkung bei einer etwaigen offenen Wunde in der Hand genau die Folgen haben, als wenn man sich mit Phosphor verbrennt. Dazu riechen einem die Hände noch 2 — 3 Tage ganz abscheulich, was die Ar- beit noch vollends widerlich macht. Das Ablesen mufs Morgens ganz in der Frühe geschehen, weil die Käfer dann noch ganz dicht zusammensitzen. Das Thier hat die Gröfse einer Erbse und ist braunroth. ^) Es mag hier hinzugefügt werden, dafs in dem prächtig ausge- statteten amerikanischen Werke: A treatise on some of the insects to Vegetation, by Th. W. Harris ed. III. Boston 1862. nur zwei schädliche Chrysotuela- Arten aufgeführt werden , scalaris Le Conte, welche den Linden schädlich wird , und Chrys. (Gastrophijsa) coe- ruleipennis Say, welche in Masse auf Polygonum aviculare, und zwar in 2 bis 3 Generationen während eines Sommers auftritt. Es dürfte von allgemeinem Interesse und vielleicht auch für die Zukunft von Nutzen sein, eine Abbildung des Käfers in unse- rer Zeitschrift auf Taf. I. Fig. 2. zu geben, welche jedenfalls die Erkennung desselben erleichtert, wenn er sich irgendwo in Europa zu zeigen beginnen sollte. G. Kraatz. ') jedenfalls ist hier die Larve gemeint. [Berliner entoraologische Zeitschrift XVIII. 1874.] üeber die Hypertelie in der Natur. *) Von C. Brunner von Wattemnyl in Wien. I ■ nsere Gesellschaft besteht aus einem Vereine von 700 Männern, welche das Gebiet der Thier- und Pflanzenkunde nach allen Rich- tungen durchforschen : die Einen sammeln und vergleichen die For- men und gelangen zu jenen zierlichen Sammlungen, welche die Freude der Specialisten bilden. Andere verfolgen mit einer Aus- dauer, welche n«r allein durch den Innern Trieb nach Erkenntnifs erklärlich ist, die Entwicklungsgeschichte der Organismen und ge- langen zu jenen schönen Resultaten, welche die Schriften unserer Gesellschaft zieren. Andere befassen sich mit dem Studium der geographischen Verbreitung und liefern die sorgfältigen Local-Fau- nen und Floren. Andere endlich stellen die Resultate ihrer müh- samen Cabinets-Arbeiten in jenen systematischen Schriften zusam- men, welche die Etappen in der Geschichte der Naturwissenschaf- ten bezeichnen. Welches auch der specielle Zweck eines Jeden sein mag: das Gesammtresultat der Arbeit ist die Erweiterung der Wissen- schaft. Jede Epoche der Weltgeschichte hat ihr specifisches Merkmal. Die unserige charakterisirt sich durch das Associationswesen. Mit einer bewundernswürdigen Entwickelung geistiger Thätigkeit *) Bei dem vorwiegend descriptiven Inhalte unserer Zeitschrift dürfte der Abdruck der geistreichen Festrede, welche in der vorjährigen Jahres- SitzuDg der k. k. zoologisch -botanischan Gesellschaft in Wien von Herrn Bruner v. Wattenwyl gehalten und in den Verhandhingen 1873, S. 133— 138 publicirt wurde, gewifs den vielen deutscheu Lesern eine willkommene Abwechselung bieten, welche nicht Mitglieder der genannten Gesellschaft sind. Die Red. 154 C. Brunner t>. Wattenwyl: entstehen täglich n«-ue Consortieii, deren Ziel allerdings zunächst der Incrative Gewinn ist. Allein abgesehen von dieser, in letzter Linie als Kampf um das Dasein zu qualificirenden Thätigkeit, ent- wickelt sich ein anderes Streben, welches nicht die Erleichterung der Existenz sich zur Aufgabe stellt, sondern ein Bedürfnifs der Seele zu befriedigen sucht in dem Wissen an und für sich. Ich spreche von jenem Drange, den man je nach der hierbei er- folgten Richtung, Aesthetik oder Philosophie nennt, und welcher bei allen Völkern und zu allen Zeiten beobachtet wird und sich ebenso in den rohen Graphiten der Knochen - Geräthschaften aus der Steinperiode, wie in den periodischen Schriften unserer gelehr- ten Gesellschaften und in den reichhaltigen Museen aller Art kund giebt. Es sind dies Manifestationen, welche schlechterdings nicht mit irgend einem materiellen Nutzen in Verbindung' gebracht werden können und sogar nur allzuhäufig dem letzteren entgegenwirken. Wir mancher Gelehrter, wie mancher Künstler ist in seinem Stre- ben nach dem Wissen und nach dem Schönen trotz der Mahnung, welche der Kampf um das Dasein an ihn richtet, dem materiellen Untergange entgegengeeilt! Der Dichter drückt dieses mit den Worten aus: „Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, „Wenn er sich schon dem Tode näher spinnt. „Das köstlichste Geweb' entwickelt er „Aus seinem Innersten und läfst nicht ab, „Bis er in seinen Sarg sich eingeschlossen." Der Naturforscher begnügt sich nicht mit einem dichterischen Abschlüsse. Wenn eine Erscheinung mit solcher Hartnäckigkeit sich wiederholt, so ahnt er das Vorhandensein eines Gesetzes, und ich nehme keinen Anstand nach den Betrachtungen, die ich im Folgenden anzudeuten mir erlauben werde, in diesem Streben nach Vollkommenheit, welches bei dem Menschen als ein psychi- sches Moment auftritt, ein allgemeines Naturgesetz zu erblicken. Die Eigenschaften der Seele, durch welche sich dieser Drang manifestirt, sind zunächst Neugierde, dann philosophisches Denken und Handeln und schliefslich jene edle Regung, welche Plato mit Kalokagathie bezeichnete. Man kann die ersten Anfänge dieser Erscheinung als vom Kampf um das Dasein ausgehend betrachten, allein die Encyklo- pädie des menschlichen Wissens und die gesammte Kunst schiefsen über die Hypertelie in der Natur. 155 weit über dieses Ziel hinaus, und wenn man hierin ein Naturgesetz erkennt, so mufs man dasselbe als Hypertelie bezeichnen. Bei den Thieren erkennen wir dieselbe weniger in den psy- chischen Zuständen als in der Ausbildung der äufsern Form. Darwin nimmt für die Erklärung des herrlichen Gefieders vie- ler Vögel, der Farbenpracht der • Schmetterlinge und aller jener äufseren Erscheinungen, welche zu dem blofsen Dasein vollständig entbehrlich sind, die Vortheile für die geschlechtliche Bewerbung in Anspruch. Allein schon in dem Umstand , dafs das Weibchen dem schönen Männchen den Vorzug giebt, liegt die Berechtigung zu der Frage, ob diese Vorliebe des Weibchens durch den Kampf um das Dasein erklärt werden kann? Aber abgesehen von dieser Frage läfst die Erklärung Darwin's uns vollkommen im Stiche, wenn wir die luxuriöse Farben- und Formen -Entwickelung jener niedrigen Thiere betrachten, bei welchen eine geschlechtliche Be- werbung gar nicht stattfindet, wie bei den Raupen der Schmetter- linge, deren Zeichnung und Färbung irgend so brillant sind wie bei dem Argus-Fasan , während sie weder zur Bewerbung verwer- thet werden, noch etwa als Vorbildung zu dem vollkommenen In- sekt betrachtet werden können, indem das letztere diese Zierde gar nicht besitzt. Man vergleiche z. B. die Raupen des Oleander- Schwärmers oder der Weinschwärmer mit dem vollkommenen In- sekt. Ich bin zu der Behauptung geneigt, dafs es kein auf einer noch so niedrigen Stufe stehendes Thier giebt, bei welchem wir nicht eine Form oder eine Zeichnung oder Form antreffen, welche weder als Erinnerung an die Abstammung noch als eine Bedingung der Existenz nothwendig ist. Im Pflanzenreiche stofsen wir auf diese Erscheinung in noch auffallender Weise. Ich glaube kaum, dafs die Botaniker für die luxuriöse Formen- und Farbenpracht der Blüthen irgend einen Cau- salnexus mit der Ausbildung des Samens aufstellen können. In der ganzen Natur finden wir aufser den Manifestationen der Nothwendigkeit zum Kampfe um das Dasein das Gepräge der luxuriösen Schönheit, und ich weifs, dafs ich mit diesem Ausdrucke den Naturforschern nichts Neues sage, allein ich erlaube mir dar- auf aufmerksam zu machen , dafs diese Aesthetik der Schöpfung von dem Standpunkte des Darwinisten nicht anders als eine Hy- pertelie bezeichnet werden kann. Gewifs ist diese ästhetische Tendenz nicht die einzige Mani- 156 C. Brunner v. Waftenwyl: festation der Hypertelie. leb halte vielmehr dafür,' dafs dasjenige, was unseren Sinnen schön erscheint, nur eines von vielen Beispie- len des Ueberdaszielhinausgehens ist. Auch viele geradezu abstofsende und ansinnige Formen, wie das Geweihe des Hirsch-Schröters, sind ebenso auffallende Formen der allgemeinen Erscheinung. Hierher gehört auch die oft ins Kleinliche übergehende Sym- metrie der Organe, welche keineswegs zum Kampfe um das Da- sein nothwendig ist. Ich nehme endlich keinen Anstand, hierher auch die Mimicry. die Nachahmung oder Wiederholung von Formen und Zeichnungen vollständig fremder Gegenstände zu zählen. Man begreift, dafs die Form eines dürren Blattes, in welcher ein Insekt erscheint, den Zweck des Schutzes gegen die Feinde hat und somit aus dem Kampf um das Dasein hervorgehen kann. Die gleiche Erklärung mag nach Bates gelten, wenn ein Schmetterling die Farbe und Gestalt eines anderen Thieres annimmt, welches den Feinden des Schmetterliuges widerwärtig ist. Allein es bleibt unerklärlich, warum der Distelfalter auf seinen Hinterflügeln, die Raupe des Wein- und Oleander-Schwärmers am Kopf oder am Hinterleib die gleiche Zeichnung trägt wie der Argus-Fasan auf den Federn, oder warum europäische Blumen den Schnitt und die Farbe tropischer Schmetterlinge nachahmen. Eine allgemeine Erscheinung, welche ich bis jetzt nirgends hervorgehoben gefunden habe, und ebensowohl durch ihre Abnor- mität wie durch ihre Allgemeinheit auffällt, ist der Mangel an Sym- metrie und geometrisch richtiger Anordnung in den Zeichnungen auf Pflanzen und Thieren. — Wenn in einer Zeichnung verschie- dene Farben vorkommen, so kann mau sicher darauf zählen, dafs dieselben sehr unsorgfältig abgegrenzt sind. Sind diese Zeichnun- gen um einen Mittelpunkt gruppirt, etwa als Ringe oder als soge- nannte Augen, so sind ganz gewifs dieselben schlecht centrirt. Man betrachte die Augen der Pfauenfedern oder die Flecken eines Ti- gerfelles. — Am Cap der guten Hoffnung findet sich eine Mantis: Pseudocreobotra occellata Sew., welche auf den Oberflügeln auf grü- nem Grunde einen lichtgelben Ring trägt, der jedoch offen ist, in- dem die beiden Enden etwas neben einander vorbeigehen, wie ein schlecht gezeichneter Kreis. Dieser Ring ist äufserlich von einer dick aufgetragenen schwarzen Linie begrenzt, welche auf der einen Seite innerhalb des Randes des gelben Ringes Hegt, auf der ande- ren Seite dagegen weit davon absteht. Im Innern des gelben Rin- über die Hypertelie in der Natur. 157 ges findet sich ein grofser schwarzer Flecken , der jedoch dem ei- nen Rande des Ringes näher steht als dem andern , so dafs die ganze schwarze Zeichnung gegenüber der gelben deutlich ver- schoben ist und das Ganze den Eindruck eines recht nachlässig ausgeführten Farbendruckes macht. Diese Nonchalance in der Zeichnung, wofür gewifs ein jeder von Ihnen in seinem Gebiete eine Reihe von Beispielen aufzufüh- ren im Stande ist, fällt um so mehr auf, als wir in Bezug auf Ver- theilung der Organe und deren Form eine ängstlich beobachtete Symmetrie antreffen. — Die Natur construirt die Form mit archi- tektonischer Exactitiide, erlaubt sich dagegen in der Färbung und Zeichnung eine künstlerische Freiheit, welche an Unschönheit grenzt. Wir stehen hier vor einer Eigenthümlichkeit des Schöpfungs- gedankens, die in Folge ihrer Allgemeinheit irgend so wichtig ist als das Gesetz der Nothwendigkeit, aber eben weil eine Zweck- raäfsigkeit darin nicht erkannt werden kann, als Hypertelie be- zeichnet werden mufs. Erlauben Sie mir die Bedeutung dieser speculativen Betrach- tung für die praktische Naturforschung zu berühren. In den Einleitungen der systematischen Schriften wird stets betont, dafs die Unterscheidungs - Merkmale vorzugsweise in der Form und Beschaffenheit der zu den Lebensfunctionen wesentlichen Organen zu suchen seien. Allein in der Praxis wird von dieser Regel Umgang genommen, und zwar mit vollem Recht, denn je- der Specialist weifs, wie gute Species- Merkmale in der Form der nebensächlichsten Theile gefunden werden. Der Schnitt der Blü- then-Blätter, die Anhängsel der Honig-Gefäfse sind dem beschrei- benden Botaniker wichtiger als die Blattstellung und die Beschaf- fenheit der Wurzel-Schwämmchen, und dennoch wird der Pflanzen- Physiologe die Bedeutung der letzteren für die Lebensbedingung unendlich höher anschlagen. — Zwei Insekten -Species unterschei- den sich auf den ersten Blick durch die Zahl der farbigen Strei- fen am Flügel oder durch die Form der Flecken am Schenkel, Er- scheinungen, welche vom Utilitäts-Standpunkte für das Dasein ganz bedeutungslos sind. In den schönen Abhandlungen unserer Gesellschafts-Schriften findet sich, dafs Fach -Autoritäten das System gewisser Insekten- Familien auf die Form des Flügel-Geäders basiren. Die Anwesen- heit einer Querader, die stärkere oder schwächere Krümmung der- selben sind mafsgebend für die Classification, Niemand wird be- 158 C. Brunner v. Wattenwyl: haupten, dafs diese Formen von irgend einer Wesenheit für die Lebens - Existenz seien, und dennoch ist ihre Heranziehung zur Classification unzweifelhaft ein glücklicher Gedanke, denn es liegt in der Erscheinung eine hartnäckige Consequenz. Den Entomologen ist es eine geläufige Erscheinung, dafs nahe verwandte Species vollständig ausgebildete und ganz rudimentäre Flügel besitzen, je nach dem vorhandenen Bedürfnifs. Halten wir diesem entgegen die Schwertalligkeit, womit dem Seehunde die Fisch-Natur angepafst ist und den Dilettantismus, wonach die ver- kümmerten Füfse den Dienst von Flossen versehen müssen, wäh- rend gewisse Schmetterlinge ihre Flügel, gev^sse Cicaden die Ge- stalt der wichtigsten- Körpertheile, wie Kopf und Thorax, zu den bizarren Formen umgestalten, die uns so treffliche Unterscheidungs- Merkmale bieten; so kommt man zu dem Schlüsse: es giebt ge- wisse Formen in der Natur, die beinahe unüberwindlich sind, ge- gen dieselbe kämpft eine Tendenz nach Potenzirung der Formen, welche keine Grenzen kennt und jene Mannigfaltigkeit erzeugt, die wir uns abmühen in unseren Monographien und Systemen aufzu- zählen. Vor wenigen Wochen theilten uns die Botaniker unserer Ge- sellschaft die interessante Beobachtung mit, dafs gewisse Herbst- pflanzen in Folge des Ausbleibens des Winterfrostes, statt abzu- sterben, ungewohnte monstruöse Entwickelungen annahmen, wel- che der Species einen ganz fremden Habitus verleihen, deren Ge- setze zwar — wenn ich mich so ausdrücken darf — in der Idee der Pflanze gelegen sind, aber unter normalen Verhältnissen nicht zur Manifestation gelangen. Das Nämliche beobachten wir bei der künstlichen Cultur der Pflanzen. Die panaschirten Blätter, die gefüllten Blüthen entste- hen nach bestimmten Gesetzen, die in der Pflanze schlummern bis zum Augenblicke, wo eine äufsere Anregung die Erscheinung er- weckt. Die Natur hat eine Fülle von Formen in petto, welche zur Ausführung gelangen, sobald die äufseren Bedingungen es ge- statten. Man gebe einem Unterrichts-Ministerium oder einer Akademie der Wissenschaften die Aufgabe, nach den Gesetzen der Nothwen- digkeit und Nützlichkeit eine organische Welt zu construiren , so zweifle- ich nicht, dafs die Mehrzahl der typischen Formen erzeugt würde, allein ich vermuthe, dafs eine beträchtliche Zahl von For- men, die wir in der Natur beobachten, nicht zum Vorschein käme, über die Hypertelie in der Natur. 159 weil das Gesetz der Mannigfaltigkeit ohne Nutzen , der Profusion der Formen ohne Nothwendigkeit keine Berücksichtigung fände. Es wäre ein Mifsverständnifs, wenn man unter der Hypertelie eine allgemein gehaltene poetische Anwandlung der Natur ver- stünde. Ich halte vielmehr dafür, dafs die luxuriöse Ausschmük- kung nach bestimmten Gesetzen stattfinde, die zierlichen Farben der Schwanzfedern des Argus-Fasans entwickeln sich stets nur an bestimmten Stellen und gruppiren sich nach bestimmten Gesetzen. Es ist eine in der Idee des Insekts liegende Nothwendigkeit, dafs die Raupe des Weinschwärmers das Pfauen -Auge am Kopf, die Raupe des Wolfsmilch -Schwärmers dagegen am Hinterleibe trägt, das Gesetz, nach welchem die Hypertelie zur Ausführung gelangt ist eine specifische Eigenschaft, und eben darum sind die daraus entlehnten Species-Charaktere vollkommen berechtigt. Bei einer früheren Gelegenheit ^) suchte ich nachzuweisen, dafs eine Species, welche durch den Kampf um das Dasein ge- zwungen ist, ihre Form zu verändern, in ein neues Genus über- tritt, mit Beibehaltung des Species-Charakters. Wodurch aber der letztere bedingt ist, d. h. das Naturgesetz, wonach die Mannigfal- tigkeit der Formen entsteht, habe ich damals nicht berührt. Ich nehme heute keinen Anstand, den Schlüssel hierzu in der Hypertelie zu suchen. Hierdurch bekommen wir folgende Defini- tionen: Das Genus ist der Inbegriff aller jener Charaktere, welche ein Orgaftiismus durch die Nothwendigkeit an- nimmt. Die Species dagegen entsteht dadurch, dafs der Organismus, seiner ideellen Ausbildung nachstre- bend, durch Hypertelie die Formen potenzirt. Die Gesetze, nach welchen die Organismen nach diesen bei- den Richtungen sich umändern, sind allerdings bis jetzt kaum ge- ahnt. Wenn sie einmal aufgestellt sein werden, so geben sie uns die wissenschaftlichen Anhaltspunkte zur Classification nach Genus und Species, eine Eintheilung, welche dermalen als eine instinctive der einzelnen Naturforscher bezeichnet werden mufs. Wenn ich nun zum Schlüsse die Frage beantworten darf, aus welchem Grunde ich diese theoretischen und — ich gestehe es — vorläufig noch hypothetischen Betrachtungen einer Versammlung so eminent praktischer Forscher vorlege, so liegt die Antwort nahe; weil zur Kritik und Ausbildung der Theorie in erster Linie dieje- ') Verhandl. der zool.-bot. Ges. Bd. XI. 1861. p. 221. 160 C. Brunner v. Wattemryl: über d. Hypertelie in d. Natur. nigen Gelehrten berufen sind, welche die Begriffe von Genus und Species täglich anwenden. Und wenn vielleicht einzelne meiner Herren CoUegen die vorstehenden Betrachtungen ganz in das Ge- biet der Phantasie verweisen, — so gestatten Sie dem Arbeiter auf dem Gebiete der positiven Naturforschung einmal im Jahre ei- nen Spielraum für die Phantasie, und erlauben Sie mir, das Stre- ben der Natur nach Vollkommenheit und Schönheit an dem Tage zu betrachten, an welchem wir die auf den gleichen Principien be- ruhende gedeihliche Entwicklung unserer Gesellschaft feiern! Des sei. Rath Spener Kirnst- und Naturalien-Kabinet. In der Sitzung vom 4. April legte der Vorsitzende der Ver- sammlung ein seltenes Werkchen vor, welches Nachricht über eine der ältesten Insekten -Sammlungen Berlins giebt. ') Dieselbe bil- dete einen Theil der jetzt wohl fast ganz verschollenen Spener- schen Sammlungen , über welche die Spener'schen Erben am An- fange des vorigen Jahrhunderts ein 204 Seiten starkes Verzeichnifs herausgaben. Dieselben scheinen zur Zeit verschollen zu sein und der Katalog ist eine bibliographische Seltenheit; da aber beide der Geschichte unserer Stadt angehören, indem sie Kunde geben von den wissenschaftlichen Werken eines hochgeachteten Bürgers auf einem Gebiete, wo zu jener Zeit im Ganzen noch wenig geleistet wurde, wollen wir zum Titel hier ergänzend bemerken, dafs D. Christ. Maximil. Spener Com. Palat. Caes. Königl. Preufs. Ober- Herolds-Rath, würkl. Hoff- und Guarnison-Medicus, Prof. Anatom., Genealogist des schwartzen Adler-Ordens, Secret. des Colleg. Med. wie auch der Kaiserl. Acad. und Köuigl. Preufs. Societät der Wis- senschaften Mitglied war. Die Sammlung selost war natürlich im Geiste jener Zeit zusammengestellt; sie enthielt „die gegerbte Men- schenhaut", „ein Patron von der Gefangennehmung Christi in Blei", „ein Hühnerei, von einer Henne 1706 bei der Sonnenfinsternifs ge- legt, mit dem Bilde der Sonnen, vor welcheoi der Mond tritt", „ei- nen Daumen dick gedrehten Strick, welchen der sogenannte eng- lische Simson in meiner Gegenwart in Holland zerrissen" etc.; ihr Hauptwerth bestand dem Verzeichnifs nach in anatomischen Prä- paraten und in einer reichen, wie es scheint mit gutem Verständ- nifs gepflegten Mineralien - Sammlung. Ihr sind im Verzeichnifs allein ca. 160 Seiten gewidmet. Der eritomologischen Sammlung haftete der Mangel an, dafs sie der Namen fast ganz entbehrte; aber es ist dies auch nicht zu verwundern, da die Insektenkunde damals als Wissenschaft noch kaum die Kinderschuhe angezogen hatte. A. Hensel. ') Vergl. auch S. 220 dieses Jahrg. unter Speuer. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Aus der Bienen-Fauna Nassau's von Professor Scheuch zu Weilburg (Wiesbaden). I. Ueber einige Halictus- Arten. 1. Halictus tricinctns nov. spec. cT, 7 mill.: Niger, fascia basali alba segmentormn 2 — 4,- chjpeo elongato, apice ßavo; anten- nis thorace longioribus , flagello subtus testaceo; mesonoto dense pimctulato, metanoto supra longitndinaliter rugoso, margine crenato; abdomine lineari, nitidissimo , dense punctulato ; tibiis apice basique et tarsis flavis; alarum venis carpoque fuscis. Dem H. leucozonius d" ähnlich, aber viel kleiner; Kopf und Fühler länger, Hinterleib länger und anders gestaltet. Bei Weil- burg im September auf Apargia (Leontodon) hastilis. 2. Halictus bicinctus nov. spec. cT, 6 mill.: Niger, abdo- mine brunnescente , fascia basali alba segmentorum 2 et 3; clypeo parum producta, apice albido; antennis thoracis fere longitudine, fla- gello subtus picea; mesonoto dense punctata, metanoto supra longi- tudinaliter rugoso, apice laevi, marginatoy abdomine oblanga, dense punctulato ; tibiis basi apiceqne et tarsorum articulis duobus primis flavis, tibiis anticis flavo-strigatis; alarum venis carpoque hiteis. Von gedrungener Gestalt, darin ähnlich dem gröfseren leuco- zonius rf ; der Hinterleib wenig länger als der Thorax, röthlich- braun, sehr gew^ölbt, sehr fein dicht punktirt, Basis des Segments 2 und 3 eingedrückt. Bei Weilburg. 3. In dieser Zeitschrift, 1873. Heft HI. IV. S. 259, habe ich einen H. grisescens als neue Art beschrieben. Diese Art ist aber identisch mit H. punctatissimus Schck. (Nass. Jahrb. 1861). Sie gehört zur Gruppe des minutus, aber durch ein kleines weis- ses Filzfleckchen neben an der Basis des Segment 2 und 3 zu der Gruppe des fulvocinctus übergehend, wie H. intermedius und transitorius Schck. (Nass. Jahrb. 1868); der Endrand der Seg- Berl. Eutomol. Zeitschr. XVIII. 11 162 Sckenck: Bienen Nassau' s mente nur sehr schmal blafsgefärbt. Von den verwandten Ar- en verschieden durch die viel dichtere Panktirung des Mesono- tums und Hinterleibs, durch die reichliche weifse Behaarung des Hinterleibs und besonders auch durch den merklich längeren, der Eiform sich nähernden Kopf. Der Metathorax ist längsrunzlig bis zum Ende und hier schwach gerandet. Die Schienbürste ist weifs, zuweilen gelblich schillernd; Flügeldecken und Randmal , braungelb. Bei Weilburg, Wiesbaden und Cleve (von Hagens). Ein bei Weilburg vorkommendes, dem panxillus Schck. und longulus Sm. (^ ähnliches /t od iws kommt in meiner synoptischen Tabelle (s. Berlin. Ent. Zeitschr. 1866. p. 96) neben lugens zu stehen, von dem er sich durch viel geringere Gröfse, dicht punktirten Kopf, etwas markirter abgestutztes Kopfschild, flache Zwischenräume der Flügeldecken und kürzeren Metatarsus unterscheidet, indem derselbe nur so lang ist wie die beiden fol- genden Tarsenglieder zusammengenommen. Der Kopt* zeigt eine nur leicht angedeutete Stirnnaht, ist vorn etwas beulig, gleichmäs- sig dicht punktirt. Das Halsschild ist dicht ungleich punktirt, die Funktirung aus grofsen und viel kleineren Punkten bestehend. Die Flügeldecken sind punktirt-gestreift, die Zwischenräume flach, zer- streut äufserst fein punktirt. Der Seitenrand der Flügeldecken und die Brustseiten gelb behaart. Die Unterseite rothbraun, der Hin- terleib hell braungelb, die Schenkel heller rothbraun. Das allge- meine Aussehen ist das eines capensis oder eines kleinen lae- tus, von denen er sich durch unbewaffnete Stirn, ungekielte Mit- telbrust und den kürzeren Metatarsus unterscheidet, der auch kür- zer als der obere Enddorn der Schienen ist. B«rl. Entomol. Zeittcbr. XVIU. 12 178 E. r. Harold: über Ebenso ist neben A. russatus (Berl. Entom. Zeitschr. 1862. p. 141) einzuschalten: A. discoidalis Boh. Ins. Caffr. II. p. 346. ElongaUdns ^ nilidus ^ rvfo - piceus , thorace laleribus lata rvfo, elytris rvfo-castaneis, svtiira laterihusque versus apicem /alius, In- t'uscalis. Capite laevi, fronte miilica, verlice medio tumidulo, clypeo anlice truncalo et subeinartjinato, utrinque rotundato , cjenis obUise rotimdatis purum prominnlis. Thorax laevis, pvnctis raris ad la- tera tantum adspersus, angvlis posticis rotimdatis , basi non margi- nata. Sciitellnm parvitluin, laeve, elongato-trianyvlare. Elijtra pro- funde striata, striis obsolete crenato-punctatis, postice valde dilata- tis, interstitiis 1, 4, 6 e< 8 lange ante apicem abbreriatis, intersti- tiis leviter concexis, laevibns. Antennae ferruyineae. Corpus sub- ttis rufo-brunneum, pedibus abdominisque apice et femoribus laetius testaceo - rvßs\ mesosterno non carinato; metatarso calcari apicali breviore, articulis 2 et '6 simul sumtis longiore. — Long. b\ miil. Diese Art, die wegen der hinten frei auslaufenden Läiigsstrei- fen der Flugeidecken in die Abtheilung "des crenatus , impurvs U.S.W, gehört, sieht dem russatus sehr ähnlich, doch ist der Körper sclimäler, der Kopf unbewaffnet und die Längsstreifen sind hinten viel stärker furchenartig erweitert, so dafs der Iste, 4te, 6te und 8te Zwischenraum schon weit vor der Spitze aufhören. Neben A. ruricola Melsh. (No. 77.) ist ein kleiner mexika- nischer Aphodius einzuschalten, dessen Beschreibung hier folgt: A. indutiiis (n. sp.) : Valde a'ßnis A. ruricolae, at capite cre- bre punctato femoribusqne punctatis inter alia discedens. Convexus, nitidus, piceus, clypeo antice corporeque subtus cum pedibus rufe- scentibus. Caput fere omnino subrugose j)unctatum, fronte evidenter tuberculata, ruga anteposita transversa, clypeo emarginulo, utrinque obluse angulato. Thorax subaequalifer sat dense punctvlatus. Ely- tra leviter punctato-striata, interstitiis planis, irregulariter subtilis- sime et vage punctulatis. Antennae testaceae, clara infuscala. JUe- tasternum medio evidenter punctatum; femora posfica punctulata. — Long. 4J- mill. Von länglicher, gewölbter Gestnit, glänzend, pechschwarz, der Aufsenrand des Kopfes, die Unterseite und die Beine dunkel roth- braun. Der Kopf am Hinterrande fein, sonst aber stark und runz- lig punktirt, die Stirnhöckor sehr deutlich, vor dein mittleren eine leichte Querfalte, das Kopfschild vorn ausgebuchtet, die Ecken bei- derseits stumpf, die Wangen nach vorn kaum abgesetzt. Das coprophage Lamellicornien. 179 Halsschild stark gewölbt, mit gerundeten Seiten, fein und ziemlich dicht punktirt, die Punktirung gleichmäfsig, die Punkte an Gröfse wenig verschieden. Das Schildchen an der Wurzel deutlich punk- tirt. Die Flügeldecken hinter der Mitte kaum erweitert, niäfsig tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume flach, nur die äufsersten leicht gewölbt, äufserst fein zerstreut punktirt, die Punktirung an der Spitze deutlicher. Die Taster und Fühler gelb, letztere mit angedunkelter Keule. Mittelbrust ungekielt, Metasternalplatte gleich- mäfsig punktirt und leicht vertieft. Die Hinterschenkel deutlich punktirt, der Metatarsus so lang wie die folgenden drei Glieder zusammen genommen, Vaterland: Mexiko. Von Herrn Salle mitgetheilt. Dieser Aphodius, der dem Verwandtschaftskreise des piceus angehört, hat mit diesem, dann mit azteca und mit ruricola grofse Aehnlichkeit. /l. piceus hat einen feiner punktirten Kopf, die Punkte des Halsschildes sind un- ter sich an Gröfse viel ungleicher, die Flügeldecken stärker ge- streift mit merklich gewölbten Zwischenräumen, endlich ist sein Fühlhorn rothbraun mit schwärzlicher Keule. A. azteca weicht durch viel feiner punktirten, nur schwach gehöckerten und vorn nicht röthlich durchscheinenden Kopf ab, die Zwischenräume seiner Flügeldecken sind deutlicher, fast reihenweise punktirt, die Färbung der Unterseite, sowie der Fühler und Beine ist eine schwärzliche. A. ruricola, in der Färbung und Sculptur am nächsten stehend, unterscheidet sich durch viel feiner punktirten Kopf, nach vorn deutlicher abgesetzte Wangen und die glatten Hinterschenkel. Neben ardens (No. 91.) reiht sich an: A, Lansber gei (n. sp.): Affinis A. Sallei at tibiis anticis insuper laevibus sicut et elytris multo subtilius striatis omnino di- stinctus. Convexus, nitidus, castaneus. Caput sat dense, antice subrugose punctatum, fronte evidenter tuberculata, clypeo antice le- titer emarginato et utrinque obtuse rotundato. Thorax inaequaliter sat dense punctatus, lateribus rotundatis, Scutellum. trianguläre, laeve. Elytra leviter striata striis subcrenato -punctatis , interstitiis planis, laevibus. Corpus subtus piceo-rufum, pedibus rvfo-castaneis, metasterno medio subtilissime punctulato, mesosterno non carinato. — Long. 4j mill. Von ziemlich kurzer, gewölbter Gestalt, glänzend rothbraun, die Flügeldecken im 2ten Zwischenräume und gegen die Spitze et- was heller kastanienbraun. Der Kopf fein und ziemlich dicht, vorn 12* 180 E. V. Harold: über fast runzlig punktirf, die Stirnliöcker sehr deutlich, der Aufsenrand aufgebogen, in der Mitte leicht ausgebuchtet, die Ecken daneben stumpf abgerundet, die Wangen bei den Augen ziemlich vortre- tend, nach vorn nur schwach abgesetzt. Das Halsschild stark ge- wölbt, mit gerundeten Seiten, ziemlich dicht punktirt, die Punkti- rung aus gröfseren und viel feineren Punkten bestehend. Das Schildchen dreieckig, leicht gewölbt, glatt. Die Flügeldecken ziem- lich kurz, mäfsig tief gestreift, die inneren Streifen am Ende frei, mit Kerbpunkten besetzt, die gegen die Spitze etwas feiner wer- den, die Zwischenräume flach und sammt der markirten Schulter- beule glatt. Die Fühler gelbbraun. Unterseite dunkelbraun, die Beine kastanienbraun; die Mittelbrust ungekielt, die Metasternal- platte sehr fein punktirt, der Metatarsus etwas kürzer wie die fol- genden drei Glieder zusammengenommen. Vaterland : Mexico. Von Herrn Sal'.e mitgetheilt. Nach meiner synoptischen Ta- belle kommt diese Art wegen ihrer auf der Oberseite unputiktirten Vorderschienen neben ardens und hiermit weit entfernt von 5ö/- lei zu stehen, mit dem sie eine grofse Aehnlichkeit und überhaupt die nächstverwandten Beziehungen hat. A. Sallei hat völlig die- selbe Körpergestalt und auch ganz die nämliche Färbung, er un- terscheidet sich aber leicht von der gegenwärtigen Art, auch ab- gesehen von den punktirten Vorderschienen, durch die viel gröber gestreiften Flügeldecken und deren stark .gewölbte Zwischenräume. Herr G. H. Hörn hat in den Trans. Amer. Ent. Soc. HI. 1870. p. 110 sq. eine sehr gediegene Arbeit über die nordamerika- nischen Aphodien geliefert und dabei mehrere neue Arten beschrie- ben. Von besonderem Interesse ist der eigenthümliche Geschlechts- unterschied der in Horn's Gruppe B (mit A. Iiamatus Say als typischen Repräsentanten, auftritt. Während nämlich der Metatar- sus bei den Weibchen von gewöhnlicher Bildung ist, zeigt derselbe bei den Männchen an der Innenseite einen hackig zurückgekrümm- ten, V-artigen Fortsatz. Herr Hörn unterscheidet 5 hierher gehö- rige Arten und giebt zu deren Unterscheidung eine analytische Tabelle, von der ich hier eine Uebersetzung liefere: 1. Pygidium von den Flügeldecken vollständig bedeckt 2 Pygidium von den hinten leicht abgestutz- ten Flügeldecken nicht vollständig be- deckt occidentalis (n. sp.) coprophage Lamellicornien. 181 2. Basis des Halsschildes vollständig gerandet 3 Basis des Halsscbildes in der Mitte oder auch ganz ungerandet 4 3. Halsschild mit mäf^ig gerundeten Seiten, vorn nicht breiter als die Flügeldecken . . . pinguis Halsschild mit stark gerundeten Seiten, vorn breiter als die Flügeldecken validus (n. sp.) 4. Streifen der Flügeldecken tief, Zwischenräume gewölbt hamatus Streifen der Flügeldecken seicht, Zwischen- räume flach 5 5. Kopfschild gerundet, in der Mitte schwach ausgebuchtet hyperboreus Kopfschild jederseits vor den Wangen ausge- buchtet torpidus (n. sp.) Ich habe von dieser Gruppe aus verschiedenen, aber nur nörd- lichen Gegenden der Union ziemlich reichhaltiges Material vor mir, und kann mich bei genauer Prüfung desselben der Vermuthung nicht erwehren, dafs wir es hier nur mit einer weit verbreiteten, in der Sculptur des Halsschildes und der Flügeldecken sehr unstä- ten, durch den charakteristischen Sexualunterschied jedoch unzwei- felhaft gekennzeichneten Art zu thun haben. Von sechs Stücken dieser Art, die ich aus der Germar'schen Sammlung mit der Angabe Michigan vor mir habe, dieselben, die ich ■als sagittarins beschrieben habe (Berl. Ent. Zeitschr. 18G2. p. 163), zeigen zwei ein an der Spitze entschieden unbedecktes Pygidium, bei einem dritten ist nur die äufserste Spitze sichtbar, bei den übrigen drei ist dasselbe von den Flügeldecken vollständig überragt. Mit diesem gröfseren oder geringeren Sichtbarwerden des Pygidiums sind aber keinerlei andere Differenzen verbunden, ja es zeigen gerade die beiden Stücke mit hervorstehendem Pygi- dium deren in Bezug auf die Sculptur der Flügeldecken ungleich gröfsere als die anderen Exemplare. Es liegt also hier die Ver- muthung nahe, dafs ähnlich wie bei unserem A. erraticus das Sichtbarwerden des Pygidiums von der gröfseren oder geringeren Contraction des Hinterleibs nach dem Tode des Thieres bedingt ist, keinesfalls möchte dasselbe als specifiscbes Unterscheidungs- merkmal zu verwerthen sein. Betrachten wir die übrigen von Horu zur DifFerenzirung der Arten hervorgehobenen Merkmale, so beziehen sich diese lediglich auf die Randlinie des Thorax und auf 182 E. V. Harold: über die Sculptur der Flügeldecken. Stücke mit vollständig gerandeter Thoraxbasis habe ich nun nicht vor mir, dagegen solche wo diese Randlinie nur auf einer kurzen Strecke in der Mitte unterbrochen ist (aus Oregon), dann wieder solche, wo die Randlinie nur um ein Weniges über die in ihrer mehr oder weniger spitzen Gestalt ebenfalls veränderlichen Hinterecken fortgesetzt ist, endlich solche (aus Illinois und Michigan), wo auf der Basis nur ein kurzes Stuck Randlinie jederseits zwischen der Mitte und den Hinterecken er- kennbar ist. Die Zwischenräume der Flügeldecken sind bei vier Stücken meines sagittarius entschieden flach, bei einem fünften, wobei zugleich die Streifen etwas tiefer erscheinen, merklich ge- wölbt, bei denen aus Oregon, die in der "Wölbung die Mitte hal- ten, sind fast die Ränder der Streifen etwas erhaben, die Zwischen- räume selbst leicht mattglänzend. Bei torpidns würde die Aus buchtung des Clypeus vor den Augen (slightly, but very di- stinctly sinuated near the genae) am ehesten noch eine selbsstän- dige Form vermuthen lassen, ich bin daher in Betreff seiner nicht aufser allem Zweifel, obwohl die eigenthümliche Färbung dessel- ben, auf welche Hörn in der ausführlichen Beschreibung ein be- sdhderes Gewicht zu legen scheint, sich bei einem meiner Stücke, welches ein unzweifelhafter hamatus ist, wenigstens in höchst ähn- licher Weise wiederfindet. Herr Hörn hat in einer, wenn auch kurzen brieflichen Mittheilung an mich über diesen Punkt, die Zu- sammengehörigkeit der hier in Frage kommenden Arten theilweise eingeräumt, nur gerade seinen occidentalis , der mir am unbe- denklichsten als hinfällig erscheint, aufrecht zu halten gewünscht. Die Richtigkeit meiner Anschauung vorausgesetzt würde sich die Synonymie der Art vorläufig in nachstehender Weise gestalten: Aphodins hamatus Say Long's Exped. II. p. 277. (^ angularis Lee. Agass. Lake sup'er. p. 225. 9 hyperboreus Lee. 1. c. 9 sagittarius Harold Ann. Soc. Fr. 1860. p. 615. {omissns Lee. 1. c. [concavus i^ Haldem. Journ. Ac. Phil. 1848. p. 103. (^ talidus Hörn Trans. Amer. Soc. 1870. p. 112. var. occidentalis Hörn 1. c. p. 114. var. pinguis Haldem. 1. c. p. 103. 9 ? torpidus Hörn 1. c. p. 114. Von den übrigen neuen Arten, die Herr Hörn a. a. O. be- schreibt, gehört sein crassulus (p. 118) in die Nahe von ursi- coprophage Lamellicornien. 183 nus, vestiarius (p. 121) in die des lividns. Ein Näheres kann ich über dieselben nicht berichten, da mir die Thiere nicht in na- tura bekannt sind. Anknüpfend an die im Jahrgange 1871 dieser Zeitschrift ab- gebrochene analytische Tabelle fahre ich in der Artunterscheidung wie folgt fort: 118. Tibiae anticae dentibus marginalibus duobus in- ferioribus coadunatis anomalus. Dentes marginales oranes liberi 119 119. Femora antica a basi versus apicem sensim an- gustata, medio non incrassata, tibiae anticae in rf dente tertio superiore obsoleto vel nullo . 120 Femora antica medio incrassata, tibiae anticae in utroque sexu tridentatae 122 120. Thorax basi utrinque emarginatus , angulis po- sticis rectis; elytra nigra fulviventris. Thorax basi non emarginatns, angulis omnino rotundatis; elytra lurido-testacea 121 121. Thorax sublaevis • peruanus. Thorax dense punctatus gracilipes. 122. Thorax, saltem in cT, supra cum elytris pube- scens, basi vix distincte marginatus at plerum- que ciliatus; frons mutica; elytrorum intersti- tia plana, nunquam carinata 123 Thorax glaber, basi non ciliatus, marginatus vel immarginatus ; frons mutica vel armata . . . 127 123. Thoracis elytrorumque latera explanata . . . deplanatus. Thoracis elytrorumque latera non explanata . 124 124. Tibiae anticae insuper punctatae fulvescens. Tibiae anticae insuper non punctatae .... 125 125. Metatarsus articulis 3 sequentibus simul sumtis longitudine aequalis pilostis. Metatarsus articulis 3 sequentibus simul sumtis brevior 126 126. Genae rotundatae, ante oculos non prominentes fomenfosus. Genae ante oculos distincte angulato-prominulae scrofa. 127. Thorax densissime punctatus, elytra nigra, pi- cea vel rufescentia, interdum omnino rufa, nunquam testacea, plerumque minus nitida . 128 Thorax laevis vel minus dense punctatus; ely- tra colore variabili 141 184 E. V. Harald: über 128. Thorax basi non marginatus 129 Thorax basi marginatus 131 129. Elytrorum interstitia fere plana maculatus. Elytrorum interstitia subcarinata 130 130. Elytra nuda Zenkeri. Elytra longe hirsutula hirtipennis. 131. Clypeus antice dentato-angulatus lutulentus. Clypeus non dentatus 132 132. Clypeus antice laevigatus, feraora rufo-testacea granulatus. Clypeus antice punctatus vel rugosus , femora picea vel piceo-rufa 133 133. Genae rotundatae, ad oculos non auriculatae . porcus. Genae auriculatae, ante oculos distincte angu- latae 134 134. Tibiae anticae ante dentes marginales distincte serratae 135 Tibiae anticae margine ante dentes marginales integro vel obsolete tantum crenulato . . . 138 135. Elytra coriacea, subtilissime reticulata, punctis minutis vel parum distinctis vel inter se con- fluentibus 136 Elytra magis nitida, non coriacea, punctis sat magnis optime distinctis 137 136. Elytrorum interstitia plana, punctis minutis vel parum distinctis obscurus. Interstitia medio plus minusve distincte sub- convexa, punctis distinctis, longitudinaliter sae- pius confluentibus cribrarius. 137. Elytra late striata, interstitiis planis .... thermicola. Elytrorum Striae angustae, interstitia convexa . ibericits. 138 Distincte pubescens; elytra asperato-punctata . stiipidus. Vix pubescens, elytris non asperato-pnnctatis . 139 139. Nitidus, piceo-rufus Sharpi. Opacus vel subsericeus 140 140. Niger, elytrorum interstitia dense et subragose punctulata ßmicola. Fusco-brunneus, interstitia subtiliter biseriatim punctulata carinulatus. coprophage LamelHcornien. 185 125. Aphodius anomalus (n. sp ) : Elongatvs, leviter con- vexus, subnitidus, litrido-t est accus, thoracis lateribus et linea media postioa sicut et elytrorum apice testaceis; capite imttico, parce pun- ctato , clypeo rotundato , genis ante oculos rotundato - prominulis ; thorace brevissimo, pvnctato, postice longitudinaliter snbsulcato, po- stice oblique truncato et emarginalo, basi non marginata; scutello ovali, punctato; elytris punctato-striatis, stria 3 e^ 4, 5 ef 6 longe ante apicetn abbreviatis et conßuentibus, interstitüs leviter, alternis distinctius convexis serieque punctorum minimorum piliferorum in- structis; mesosterno non carinato; tibiae anticae bidentatae, deute inferiore quadrato-dilatato et extus emarginato', metatarso arliculis 3 sequentibus simul sumtis longitudine aequali. — Long. 7 mill. Von verlängerter, ziemlich schmaler und leicht gewölbter Ge- stalt, nur wenig glänzend, schmutzig gelbbraun, das Halsschild vorn am Seitenrande, dann hinten in der Längsfurche, ferner die Flü- geldecken längs der Naht und gegen die Spitze hin heller gelb. Der Kopf zerstreut fein punktirt, keine Höcker, dagegen die Stirn- naht sehr deutlich, hinten in der Mitte ein kleiner Längseindruck, das Kopfschild rothbraun , gerundet, die Wangen vor den Augen ein deutliches Eck bildend. Das Halsschild auffallend kurz, mäfsig dicht punktirt, auf der hinteren Hälfte eine kleine Längsfurche, die Hinterecken schief abgestutzt und leicht ausgebuchtet, der Seiten- rand lang bewimpert. Das Schildchen eiförmig, rostroth, mit eini- gen gröfseren Punkten mäfsig dicht besetzt Die Flügeldecken fast dreimal so lang wie das Halsschild, punktirt - gestreift, der dritte Streifen mit dem 4ten, ebenso der 5te mit dem 7ten weit vor der Spitze abgekürzt und miteinander vereinigt, die Zwischenräume leicht gewölbt, die ungeraden etwas deutlicher, diese mit einer Reihe kaum bemerklicher Punkte, von denen aber jeder ein kur- zes gelbliches Börstchen trägt. Taster und Fühler sowie die ganze Unterseite sammt den Beinen braungelb; die Mittelbrust ungekielt, die Vorder- nnd Mittelhüften weit zapfenartig heraustretend; die Vorderschenkel in der Mitte kaum angeschwollen; der Metatarsus so lang wie die folgenden drei Glieder zusammengenommen; die Vorderschienen kurz, mit einem einfachen oberen und einem ge- doppelten unteren Randzahne, letzterer eine breite eckige Platte bildend. (cT) Vaterland: Chili (?). Von Herrn Tarnier erstanden, fraglich als aus Chili stammend- Ein höchst eigenthümlicher, namentlich durch den Bau der Vorder- 186 E. r>. Harold: über schienen ausgezeichneter Aphodius, der sich trotz des ganz ver- schiedenen Habitus, der fast an einen kleinen Melolonthiden erin- nert, doch in mehrfacher Beziehung an die beiden folgendeii an- schliefst. Mit diesen hat er nämlich den gerundeten unbewaffne- ten Kopf, das kurze Halsschild, die frei heraustretenden Hüften und die in der Mitte kaum verdickten Vorderschenkel gemein, mit peruanus insbesondere Farbe und Sculptur der Flügeldecken. Von beiden, sowie von allen übrigen bekannten Aphodien entfernt ihn aber der ganz abnorme Bau der Vorderschienen, welcher je- doch wahrscheinlich nur dem Männchen allein zukömmt. 126. Ap ho dius fulviv entris Fairm.: Oblongiis , depressus, snbnitidus, elylris opacis, niger, ahdomine rufo; capile rolundato, sat dense punctato ; tiwrace piinctalo^ lateribiis rolundatis, ante an- ffvlos posticos sinualis, basi ulrinque emarginata; sculello Iriangu- lari, punctato; ehjlris obsolete strialis, interstitiis planis; antennis rufo-piceis, clava obscure riifa; metasterno punctata^ medio non de- planato; metatarso elongato, tarsis apice rufescentibus. — Long. 8—11 mill. Mas: Tibiis anticis bidentatis. Fem.: Tibiis anticis tridentatis. Ä. fulviventiis Fairm. Rev. Zool. 1860. p. 2GS. — Cat. Monach. p. 1048. A. laevistriatus Chevrol. in litt. Von länglicher, sehr flach gewölbter Gestalt, nur mäfsig glän- zend, die Flügeldecken lederartig matt, schwarz, der Hinterleib roth. Der Kopf gerundet, wenig dicht punktirt, das flach abge- setzte Kopfschild vorn nur unmerklich abgestutzt. Das Halsschild ziemlich weitläufig und gleichmäfsig punktirt, die Seiten flach ab- gesetzt, stark gerundet, hinten sanft gebuchtet, die Basis seicht ge- randet, jederseits neben der Mitte ausgebuchtet, die Hinterecken stumpfwinkelig. Das Schildchen dreieckig, punktirt," mehr glänzend als die Flügeldecken. Diese sehr schwach gestreift, die Zwischen- räume flach. Die Fühlhörner dunkel rothbraun mit röthlicher Keule. Die Unterseite ziemlich glänzend, die E,)ipleuren leicht querrunzlig, die Hinterbrust mit vertiefter Längslinie, bei dem 9 gar nicht, bei dem Männchen nur schwach flachgedrückt. Die Vorderschenkel allmählig von der Basis gegen die Spitze ver- schmälert, in der Mitte also nicht erweitert, die Hinterfüfse so lang wie die Schiene, der Metatarsus länger wie die folgenden 3 Glie- der zusammengenommen. coprophage Lamellicornien. 187 Bei dem Männchen zeigen die Vorderschienen statt der ge- wöhnlichen drei Randzähne deren nur zwei. Vaterland: Chili. Eine unverkennbare und höchst ausgezeichnete Art, die mit den beiden folgenden den flachen, glanzlosen Körper, die langen und dünnen Beine, besonders aber die Gestalt der Vorderschenkel gemein hat, welche nicht wie bei sämmtlichen übrigen Aphodien in der Mitte erweitert, sondern von der Basis gegen die Spitze zu allmählig und gleichmäfsig verschmälert sind. Die Aufstellung ei- ner besonderen Gattung für dieselben würde sich wohl rechlferti- gen, wenn auch noch die auffällige Sexualdifferenz, nämlich die beim (^ nur zweizahnigen Vorderschienen, allen drei Arten gemein- sam zukäme, es findet sich aber hierin schon bei der folgenden Art wieder ein Uebergang zu den typischen Formen, da hier der dritte oberste Randzahn zwar bedeutend kleiner, aber doch deut- lich vorhanden ist. 127. Apho dins peruanus Er.: Elongatus, depressvs, sal ni- tidus, niger, ehjtris subopacis luridis; capite rotundoto, pnnctis pi- liferis parce obsito; thorace vage p?incfato, lateribns rotundniis, ci- liatis; scutello triangulari, laevi piceo; elytris levifer sfriatis, inler- stitiis seriatim puncto lis, alternis subconvexis; corpore svbtus nitido, piceo, pedibus gracilibus brunneo-testaceis, metatarso artictdis 3 se- quentibus simnl smntis breviore, tarsis posticis quam libia longiori- bus. — Long. 7 mill. Mas: Tibiis anticis versus apicem subinßexis , parum dilatatis, dente marginali stiperiore tertio obtuso. A. peruanus Erichs. Nov. Act. Leop. Carol. XVI. (1833.) p. 237. A. longitarsis Harold Ann. Soc. Fr. 1860. p. 615. Von flachgewölbter, länglicher, fast geradseitiger Gestalt, Kopf und Halsschild glänzend schwarz, die fast lederartig matten Flü- geldecken bräunlich ge*b mit unbestimmt angedunkelter Scheibe. Der Kopf zerstreut punktirt, die Punkte mit einer aufgerichteten, schwärzlichen Borste, das Kopfschild flach abgesetzt, gerundet, vorn nur schwach abgestutzt, die Wangen bei den Augen ein deutliches Eck bildend. Das Halsschild zerstreut punktirt, der Seitenrand gerundet, mit einzelnen langen Wimpern, die Basis gerandet, die Hinterecken fast vollständig abgerundet. Das Schildchen länglich dreieckig, dunkelbraun. Die Flügeldecken fein gestreift, die Strei- fen vor der Spitze fast erlöschend, die Zwischenräume flach, die ungeraden jedoch etwas gewölbt, in der Mitte mit einer Punktreihe, 188 E. V. Harold: über die Punkte ein kurzes Börstchen tragend. Taster und Fühler bräunlichgelb, letztere mit schwärzlicher Keule. Die Unterseite dunkelbraun, die Beine gelbbraun, ebenso die Hinterleibsspitze. Die Hinterfiifse länger als die Schienen, der Metatarsus etwas län- ger wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen. Bei dem Weibchen sind die Vorderschienen von gewöhnlicher Bildung; bei dem Männchen sind sie nur wenig gegen das Ende erweitert, dabei vorn etwas nach einwärts gedreht, der drittletzte Randzahn ist klein und stumpf. Vaterland : Peru, Bolivien. Durch ihre längliche, flache Körpergestalt, die langen zierlichen Beine und die stark vortretenden Hüften erinnert diese Art einiger- maafsen an gewisse Sericiden, namentlich an die Gattung Di- cke lonyc ha. 128. Aphodins gracilipes Har. Berl. Entom. Zeitschr. XI. (1867.) p. 279. Vaterland: Chili. Ich habe diese Art, die ich a. a O. nach einem einzelnen Ex- emplare im Berliner Museum beschrieben, gegenwärtig nicht mehr vor mir, und verweise daher auf die betreffende Beschreibung. Sie unterscheidet sich von dem nahverwandten peruanns hauptsäch- lich durch das dicht punktirte Halsschild und reihenweise, rauh- punktirte ungerade Zwischenräume der Flügeldecken. 129. Aphoditis deplanatus Roth: Elonfjato-ovalis, depres- suSy pubescens, sordide testaceo-bntnneus, pariim nitidus; capile sub- ltter>i, clypeo antice leviler emaryinalo; thorace sat dense pnnctato, basi immarginata , utrinque leviter sinuata, ciliata; scutello angu- stato; ehjlris sat late striatis, striis leviter punctatis, interstitiis de- planatis, epipleuris latis; corpore subtus cnm pedibus brunneo-testa- ceo , metatarso articulis 3 sequentibtis simul siimtis longiore. — Long. 6—7 mill. A. deplanatus Roth Wiegra. Arch. 1851. I. p. 131. A.' opairoides Klug Monatsb. Berl. Ac. 1855. p. 656. A. s(/unlidus Dej. Cat. 3. ed. p. 163. Von länglich -ovaler, sehr flachgewölbter Gestalt, wenig glän- zend, die ganze Oberseite gelblich behaart, heller oder dunkler braun, der Aufsenrand des Kopfes, die Halsschildseiten und die Flügeldecken röthlich, gelbbraun oder lehmfarbig. Der Kopf am Hinterrande fein punktirt, die Stirn mit ganz flachen, kaum merk- coprophage Lamellicornien. 189 liehen Beulen, der Aufsenrand flach abgesetzt, vorn sanft ausge- buchtet. Das Halsschild nach vorn verschmälert, wenig dicht punk- tirt, der Seitenrand flach abgesetzt, die Vorderecken gerundet, die hinteren stumpf abgerundet, die Basis jederseits neben der Mitte deutlich ausgebuchtet, mit gelblichem Wimpernbesatz. Das Schild- chen schmal dreieckig. Die Flügeldecken ziemlich breit gestreift, die Streifen leicht punktirt, die Zwischenräume flachgedrückt, mit einer mehr oder weniger deutlichen Reihe borstentragender Punkte; der 9te Zwischenraum breit und flach abgesetzt, die Epipleuren sehr kantig umgeschlagen und auffallend breit. Die Unterseite braun, die Taster und Fühler sowie die Beine bräunlich gelb; der Metatarsus reichlich so lang wie die folgenden 3 Glieder zusam- mengenommen; die Oberseite der Vorderschienen deutlich punkÄff. Bei dem Männchen sind die Vorderschienen innen an der Basis leicht ausgebuchtet, gegen das Ende etwas nach einwärts ge- dreht, ihr kurzer Enddorn hat eine gekrümmte Spitze. Vaterland: Abyssinien: Tigre (Schimper!); Mozambique: Sena (Peters!), auch vom Senegal. Wieder ein sehr eigenthümiicher Aphodius , besonders ausge- zeichnet durch nur schwach gewölbte Gestalt und die flach abge- setzten Seitenränder. Die Stücke vom Senegal sind im Allgemei- nen von etwas geringerer Gröfse und dunklerer Färbung, auch ist die reihenweise Punktirung der Flügeldecken markirter, wobei zu- gleich die Zwischenräume, namentlich die äufseren leicht gewölbt erscheinen. Eine bestimmte Zeichnung findet sicli auf den Flügel- decken nicht, doch ist die Schulteibeule und die Gegend an der Basis neben dem Schildchen meist heller gelb gefärbt. 130. Aphodius fulv escens (nov. sp.): Oblongus, modice convexus, purum nitidus, pubescens, ferrugineus ; capite postice sub- tiliter punctulato, sutura frontali retrorsum angulata distincta, ver- tice medio leviter tumidulo , clypeo antice Iruncato et utrinque ro- tnndato; tliorace sat dense, lateribus confertim punctulato^ angulis posticis rotundatis ; elylris leviter crenato-stHatis, interstitiis leviter at asperato - punctulatis ^ punclis subseriatim dispositis et setigeris; metasterno medio laevi, mesosterno opaco, coriaceo, non carinulato. — Long. 5 mill. A. fulvescens Dej. Cat. 3. ed. p. 162. Von länglicher, leicht gewölbter Gestalt, wenig glänzend, oben kurz gelblich behaart, einfarbig rostroth. Der Kopf hinten fein punktirt, die Stirnnaht deutlich, nach rückwärts einen sehr stumpfen 190 E. V. Harold: über Winkel bildend, die Scheitelmitte schwach beulig, das Kopfschild vorn fast gerade abgestutzt und daneben jederseits gerundet, die Wangen vor den Augen nur wenig vortretend, abgerundet. Das Halsschild ziemlich dicht und fein, an den Seiten etwas gedräng- ter punktirt, die Hinterecken fast bogig abgerundet, die Basis un- gerandet. Das Schildchen schmal, glänzend. Die Flügeldecken fein gestreift, in den Streifen sehr seicht gekeibt-punktirt, die Zwi- schenräume kaum gewölbt, schwach, aber doch deutlich körnelig punktirt, die Punkte theilweise Reihen bildend und jeder mit ei- nem gelben Härchen versehen. Die Unterseite glänzend, mehr röth- lich kastanienbraun; die Mittelbrust lederartig matt, zwischen den Mittelhüfien nicht gekielt, die Hinterbrust in der Mitte mit vertief- ter*Längslinie, glatt; der Metatarsus etwas Jcänger wie die beiden folgenden Glieder, die Vorderschienen auf der Oberseite fein punktirt. Vaterland: Senegal. Mit scrofa am Nächsten verwandt, aber bedeutend gröfser und durch das schmälere Halsschild, die feinere Sculptur und die Färbung leicht zu unterscheiden. 131. Aphoditis pilosus (n. sp): Elongato-ovalis, modice con- vexvs, nitidus, pubescens, obscure castaneus; capite mutico, antice dense et subtiliter , postice fortius at remotius punctato , clypeo ro- lundato, semicirculari; thorace brevi, aequaliter sat dense punctato, ad ungulos posticos oblique subtruncato, basi non marginata; ely- tris punctato - striatis, interstitiis leviter convexis, subseriatim sat dense punctatis; corpore subtus rufo-brunneo, fetnoribus posticis ru- fescentibus , metatarso articulis 3 sequentibus sitmd sumtis nonnihil longiore. — Long. 7 mill. Von verlängert-eiförmiger, mäfsig gewölbter Gestalt, glänzend, mit weifslichgelber Behaarung, dunkel kastanienbraun, die Taster und Fühler, ebenso die Hinterschenkel heiler rothbraun. Der Kopf hinten mäfsig, vorn feiner und sehr dicht punktirt, die Stirn unbe- waifnet, das Kopfschild vorn gleichmäfsig halbkreisförmig gerundet, die Wangen vor den Augen einen Winkel bildend. Das Hals- schild kurz, gleichmäfsig ziemlich dicht punktirt, hinten leicht schräg abgestutzt, die Basis ungerandet, jederseits neben der Mitte schwach ausgebuchtet. Das Schildchen dreieckig, an der Wurzel punktirt. Die Flügeldecken länglich -oval, mäfsig tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume leicht gewölbt, mit 2 bis 3 etwas unregelmäfsigen Punktreihen. Die Mittelbrust zwischen den Mittelhüften ungekielt; coprophage Lamellicornien. 191 der Metatarsus reichlich so lang wie die folgenden 3 Glieder zu- sammengenonimen und länger als der obere Enddorn. Vaterland: Hindostan. Aus meiner Sammlung, von Herrn Tarnier erstanden. Die Art hat in der Färbung eine gewisse Aehnlichkeit mit unicolor Oliv., sie entfernt sich jedoch bedeutend von demselben durch die Behaarung, das gleichinäfsig punktirte, kurze Halsschild und den langen Metatarsus der Hinterfüfse. 132. Aphodius tomentosus Müller: Ovalis, parum convexns. opacus, niger, elytris fiisco-nifis, disco indeterminate infuscalis; ca- pite dense punchilato , fronte mutica, chjpeo rotundalo antice sub- tntncato^ genis non prominulis; thorace sat dense subtiliter piirigtu- lato^ basi non marginata; sciitello friangulari, apice leviter carinato^ elytris leviter striafis, striis obsolete crenalo-punctatis, interslitiis planis, coriaceis, siiblilissime subserialirn pvnctvlatis; corpore snbtus sat nifido, fusco, abdominis apice rt/fescente; pedibus obsciire riifis. — Long. 7 mill. Mas: Thorace vix perspicue brevissime pubescente. Fem.: Insuper omnino distincte pubescens. Scarab. tomentosus Müll. Zool. Dan. Prodr. p. 55. (1776.) Scarab. lutarius Fabr. Entom. Syst. I. p. 35. (1792). — Payk. Faun. Suec. I. p. 17. (1798.) A. lutarivs Illig. Mag. 1. p. 28. (1802). — Erichs. Nat. Ins. III. p. 8.56. (1848.) A. immundus Fabr. Syst. El. I. p. 77. (1871.) A. (Pubinus) lutarius Muls. Cbl. Fr. Lamell. ed. II. p. 257. (1871). Trichonotus opacus Motsch. in litt. Von ovaler, mäfsig gewölbter Gestalt, ohne Glanz, kurz be- haart, schwarz, die Halsschildseiten trüb geröthet, die Flügeldecken scbwärzlith roth, die Scheibe in gröfserer oder geringerer Ausdeh- nung bräunlich schwarz, die Schulterbeule meist heller roth. Der Kopf fein und dicht punktirt, die Stirn ohne deutliche Höcker, das Kopfschild gerundet, vorn schwach abgestutzt, die Wangen abge- rundet und vor den Augen keinen Winkel bildend. Das Halsschild fein und dicht punktirt, die Basis scharfkantig, ohne deutliche Rand- litiie. Das Schildchen dreieckig, schwärzlich, an der Spitze röth- lich und mit einem kleinen Längskiel versehen. Die Flügeldecken fein gestreift, die Streifen hinten etwas tiefer, im Grunde glänzend und nur schwach punktirt, die Zwischenräume flach, lederartig matt, sehr fein und fast reihenweise punktirt. Die Fühler und 192 E. V. Harold: über Taster rothbraun, erstere mit schwärzlicher Keule. Die Unterseite ziemlich gänzend, schwärzlich, die Beine rothbraun oder dunkel- roth, der Metatarsus länger als die beiden folgenden Glieder zu- sammengenommen. Bei dem Männchen ist das Halsschild nur mikroskopisch fein behaart, leicht glänzend; die Metasternalplatte ist flach muldenar- tig vertieft und zerstreut behaart. Vaterland: Ein in Europa und östlich bis nach Sibirien weit verbreiteter Käfer, der aber im Ganzen selten und in den Sammlungen spärlich vertreten ist. Im westlichen Europa scheint er zu fehlen, wenigstens ist er in England und in Frankreich bis jetzt nicht nachgewiesen. In Schweden, Dänemark und Nord- deuischland dagegen scheint seine eigentliche Heimath zu sein, wenigstens giebt Erichson an, dafs er in Pommern häufig vor- komme; aus Süddeutschland liegen nur wenig Nachrichten über sein Auftreten vor: Duftschmid fing ihn Jiur einmal bei Helmon- sed, Redtenbacher bezeichnet ihn als sehr selten. Vom Ural sandte Herr v. Motschulsky ein Stück, ebenso theilte Herr Ballion eines aus Orenburg mit, aus Warschau bezog ihn seinerzeit Kugelann. Den Müller'schen Sc. tomento sus hat schon PaykuU ganz richtig mit der gegenwärtigen Art vereint, den Namen jedoch nach damaliger Sitte als Synonym unter den viel späteren lutarius Fabr. gesetzt. Während P'abricius in der Ent. Syst. unverkennbar den gegenwärtigen Ap hodius beschreibt, bezeichnet er im Syst. El. unter diesem Namen eine rö(hlichbraun gefleckte Varietät des A, turidus, beschreibt dagegen den lutarius neu unter dem Na- men immundus. Mit A. itnmundus Creutz. hat A tomentosus zwar die ganz abgerundeten Wangen gemein, er entfernt sich aber von demselben wesentlich durch das utigerandete Halsschild, die Behaarung und die ungleich langen Borsten am hinteren Schie- nenende. 133. Aphodius scrofa Fabr.: Subehngafo-ovalis, parum con- vexus, nigro-fiiscus, efylris interdum obscure rußs, opacus pubescens ; capite rage et parum distincte putictalo, genis ante oculos leviter prominulis ; thorace dense punctulato, hasi svbtiliter marginata; ely- tris leviter striatis, inlerstitiis biseriatim subasperato-punctatis ; pal- pis anfennisque piceis ; corpore subtus piceo, pedibus rufo-piceis. — Long. 3 — 3^ mill. Scarab. scrofa Fabr. Mant. Ins. I. p. 11. (1787.) Sc. minutus Herbst Käf. IL p. 269. t. 18. f. 7. (1789.) coprophage Lamellicornien. 193 Sc. tomentosus Kugelann, Schneid. Mag. I. 3. p. 269. (1792.) Sc. fuscus Rossi Faun. Etr. Mant. I. p. 8. (1792.) A. scrofa Illig. Käf. Preufs. p. 34. (1798). — Cat. Monach. p.l059. Trichonotus scrofa Muls. Col. Fr. Lamell. ed. I. p. 295; II. p. 260. Vaterland: Im gröfsten Theil von Europa zu Hause und nir- gends, wie es scheint, besonders selten. In England war Stephens Angabe, dafs er dortselbst vorkomme, lange Zeit angezweifelt worden, er ist aber vor mehreren Jahren bei Southport wieder an- getroffen worden. Ich habe das Thier in der Regel im ersten Frühling in Schaafmist gefunden. Eine nähere Beschreibung dieser längst bekannten Art halte ich für überflüssig. 134. Aphodius maculatus Sturm: Convexus, nitidus, niger, capitis margine, thoracis lateribvs elylrisque rufescentibus, his nigro- maculatis; capite subrugose punctato, fronte tuberculata, clijpeo an- tice truncato et utrinque angidato; thorace densissime punctato; ely- tris subcrenato-striatis, interstitiis leviter tantum convexis, sat dense punctulatis; palpis, antennis pedibusque obscure rufis., metatarso ar- ticulis 3 sequentibus simul sumtis longitudine aequali. — Long. 5 — 5i mill. A. maculatus Sturm Vers. 1800. p. 42. — Cat. Monach. p. 1053. A. tessulatus var. «. Creutz. Ent. Vers. p. 29. t. 1. f. 2. Von ziemlich kurzer, gewölbter Gestalt, glänzend, schwarz, der Aufsenrand des Kopfes , die Halsschildseiten und die Flügel- decken dunkelroth, letztere mit schwarzen Makeln. Der Kopf fast runzlig punktirt, die Stirn deutlich gehöckert, vor dem mittleren Höcker eine kleine bogige Querfalte, das Kopfschild vorn abge- stutzt, daneben stumpfeckig, die Wangen deutliche Läppchen bil- dend. Das Halsschild sehr dicht, an den Seiten noch gedrängter punktirt, die Punktirung aus feinen und gröberen Punkten beste- hend, die Randlinie um die Hinterecken noch fortgesetzt, dann all- mählig erlöschend. Das Schildchen schwarz, bis gegen die Spitze punktirt. Die Flügeldecken ziemlich tief gestreift, in den Streifen gedrängt punktirt, die Punkte greifen die Ränder der Zwischen- räume nur wenig an, diese flach gewölbt, ziemlich dicht und fein, stellenweise gereiht punktirt; die wenig markirten schwarzen Flecko bilden 3 aufgelöste, bogige Querbinden, und zwar befindet sich ein Fleckchen an der Wurzel des 5ten Zwischenraumes, eines vor der Mitte im dritten, wodurch eine erste Binde gebildet wird; die 2te beginnt mit einem Längsfleck aufserhalb der Schulterbeule, die sich Berl. Entomol. Zeitscbr. XVIII. 1-^ 194 E. t\ Uarold: über noch in den 7ten Zwischenraum hineinzieht, auf diese folgt in der Mitte eine gemeinschaftliche Makel im 4ten und 5ten, dann etwas weiter nach unten eine kleinere im 3ten Zwischenräume; die hin- terste Binde beginnt im 7ten Zwischenräume und geht zusammen- hängend aber abwechselnd höher und tiefer bis in den 3ten; zu- weilen sind aber diese Flecke nur schwach augedeutet. Die Taster und P'ühler, ebenso die Beine bräunlich roth, der Metatarsus eben so lang wie diu folgenden 3 Glieder zusammengenommen. Das Männchen hat ein breiteres, auf der Scheibe etwas min- der dicht punktirtes Halsschild. Vaterland: Ich habe nur Stücke aus Oesterreich vor mir, nach Gyllenhal und Thomson findet sich derselbe jedoch auch in Schwe- den,, nach Heer in .der Schweiz. Durch das hinten ungerandete Halsschild und die röthlichen Flügeldecken leicht kenntlich, nur mit dem folgenden Zenkeri allenfalls zu verwechseln, dessen fast gekielte Zwischenräume ihn jedoch gut unterscheiden lassen. 135. Ap/i 0 dius Zenkeri Germ.: Praecedenti simillimiis, at praecipue ehjtrorum sculptura diversiis, niger^ capitis margine, t/io- racis lateribns elytrisque rufescenlibtis , his indeterminate fusco-va- riegalis; capite rugose pmictalo, fronte distincte tuberculata, absqite riiga anlica arcuafa, clypeo truncato , angiilis titrinque magis di- stinctis; elylris latius striatis, inferslitiis utrinque juxta strias se- riatiin punctatis, medio siibcarinato - convexis et laevibus. — Long. 5 mill. A. Zenkeri Germ. Mag. Eut. I. p. 118. (1813). — Cat. Monach. p. 1062. A. gibbulus Dej. Cat. 3. ed. p. 161. A. (Limanus) Zenkeri Muls. Col. Fr. Lamell. II. ed. p. 264. (1871.) Ganz vom Aussehen des A. maculatus, doch etwas schmä- ler, und die höchste Wölbung der Flügeldecken weniger weit nach hinten gelegen. Der Kopf runzlig punktirt, schwarz mit röthlichem Aufsenrande, die Stirn mit 3 deutlichen Höckern, vor dem mittle- ren bei dem Männchen noch ein sehr schwaches Beulchen, aber keine Querfalte; das Kopfschild vorn abgestutzt und sanft ausge- buchtet, die Ecken daneben noch etwas markirter als bei macu- latus. Das Halsschild wie bei jenem punktirt, der Hinterrand ge- genüber der Schulterbeule unmerklich ausgebuchtet. Die Flügel- decken hinter der Mitte leicht bauchig erweitert, mäfsig tief, aber breiter als bei maculatus gestreift, die Funkte darin greifen die coprophage Lamellicornien. 195 Ränder der Zwischenräume kaum an, diese neben den Streifen flach und gereiht punktirt, ihre Mitte fast glatt und kieiartig ge- wölbt; die schwarzen Flecke sind nur unbestimmt ausgeprägt, sie nehmen aber dieselbe Stellung wie bei macu latus ein, doch fehlt die Makel an der Basis des 5ten Zwischenraums regelmäfsig. Die Fühler gelbroth, Taster und Beine braunroth; die Vorderschienen oberhalb des drittletzten Randzahnes wie bei jenem sehr deutlich gekerbt. Vaterland: Die Art scheint im mittleren Europa weit verbrei- tet aber doch nur an wenigen Orten nachgewiesen zu sein. Erich- son giebt als Fundort die Harzgegeuden und Halle an, Stücke aus Potsdam befinden sich in meiner Sammlung; in Frankreich kommt er in den nördlichen und östlichen Theilen, aber auch bei Paris im Walde von Marly vor. Sonst ist mir als Fundort nur noch Dalmatien bekannt, wo er von Dejean aufgefunden wurde. 136. Apho dius hirtipennis Luc: Breviter ovalis, convexus, nitidulus, niger, elytris plus minusve dilute ferrugineis , Longe hir- sutulis; capite dense, antice conßuenter punctato^ fronte distincte trituberculata, clypeo margine rufescente, media sinuato et utrinque rotundato, genis ante oculos angulato-prominulis; thorace inaequa- liter densissime punctato; elytris crenato - striatis , interstitiis mar- gine utrinque juxta strias elevalo medioque carinato - convexis; pal- pis antennisque rufo-testaceis, his einer eo - clavatis; corpore subtus cum pedibus rufo-lestaceo vel sorjdide brunneo - testaceo ; metatarso articulis 3 sequentibus simul sumtis nonnihil breviore. — Long. 5 — 6 mill. Ä. hirtipennis Luc. Expl. Alg. Ent. p. 263. t. 20. f. 13. (1849). Cat. Monach. p. 1049. Von ziemlich kurzer und stark gewölbter Gestalt, glänzend, schwarz, der Aufsenrand des Kopfes und die Seitenränder des Hals- schildes röthlich, die Flügeldecken bräunlichroth oder rostroth, mit aufrechtstehenden, gelblichen, auffallend langen Härchen dicht be- setzt. Der Kopf dicht punktirt, vorn etwas runzlig, die Stirnhöcker deutlich, das Kopfschild vorn ausgebuchtet, die Ecken daneben et- was stumpf gerundet, die Wangen vor den Augen deutliche Läpp- chen bildend. Das Halsschild an den Seitenrändern lang bewim- pert, sehr dicht punktirt, die Punkte von sehr ungleicher Gröfse. Das Schildchen dreieckig, dicht punktirt, schwärzlich. Die Flügel- decken ziemlich tief gestreift, in den Streifen leicht gekerbt -punk- tirt, doch treten die Punkte über die Ränder der Streifen hinaus, 13* 196 E. V. Harold: über die Zwischenräume mit fein leistenartig erhabenen Rändern und kielartig gewölbter Mitte, in der Rinne zwischen Mittelkiel und Randleiste fein punktirt. Taster und Fühler röthlichgelb, letztere mit grau bereifter Keule. Die Unterseite sammt den Beinen hel- ler oder dunkler röthlichgelb; die Mittelbrust ungekielt; der Meta- tarsus etwas kürzer als die 3 folgenden Glieder zusammen; Schie- nen und Schenkel mit langen gelblichen Borstenhaaren. Vaterland: Algier. In Mehrzahl von Hrn. Poupillier. Diese hübsche Art steht in naher Verwandtschaft mit A. Zenkeri und ist namentlich die Sculptur der Flügeldecken fast genau dieselbe. Sie entfernt sich jedoch von demselben durch die abgerundeten Kopfschildecken und namentlich durch die dichte und lange Behaarung der Flügeldecken. Bei kleinen, unaasgefäibten Stücken ist auch der Kopf sammt dem Halsschilde nicht schwarz, sondern dunkel rothbraun. 137. Aphodius lutulentus Haldem.: Elongato - ovalis, sot convexus, opacus, fusco - niger , eltjtris interdum^ praecipue apice, plus minusve rvfescenlibiis , capite densissime punctato, fronte levi- ter trituberculata, clypeo antice emaryiiialo et utrinque acute den- tato, genis valde auriculatis; thorace aeqnaliter densissime punctato; elytris leviter punctato - slriatis ^ interstitiis planis, coriaceis et sub- seriatim parum profunde at subscabrose pnnctulalis', corpore subtus piceo, pedibus rvfo-piceis. — Long. G — 7y mill. Mas: Calcari apicali tibiarum anticarum longissimo, crassulo; femoribus poslicis media angulatim dilatalis. Fem.: Calcari apicali breviore, sensitn acuminatO', femoribus posticis simplicibvs. A lutulentus Ualdem. Proc. Ac Phil. I. p. 304. (1842). — Hörn Trans. Amer. ent. Soc. III. p. r24. (1S70). — Cat. Mouach. p. 1052. Von länglich ovaler, ziemlich gewölbter Gestalt, ohne Glanz, schwärzlich bniun, die Flügeldecken, namentlich gegen die Spitze, mehr oder weniger röthliclibraun. Der Kopf fein und äufserst dicht punktirt, die Siirnhöcker klein aber deutlich, die seitlichen etwas in die Quere gezogen, das Kopfschild vorn ausgebuchtet, die Ecken jcderseits scharfe Zähnchen bildend, die Wangen als deut- liche Läppchen vortretend. Das Halsschild glcichmäfsig sehr dicht punktirt, die Hinterecken stumpf abgerundet. Das Schildchen ver- schmälert dreieckig, bis gegen die Spitze dicht punktirt. Die Flü- geldecken von der Mitte an gegen die Spitze eiförmig verschmälert, coprophage Lamellicornien. 197 der Seitenrand vor der Spitze sogar unmerklich ausgebuchtet, un- terhalb der Endbeule ein merklicher Eindruck; fein gestreift, in den Streifen seicht punktirt, die Zwischenräume flach, äufserst fein gerunzelt, mit unregelmäfsigen Reihen feiner, aber rauher Punkte, die Behaarung aus sehr kurzen, gelblichen Börstchen bestehend. Taster und Fühler rothbraun, letztere mit grau bereifter Keule. Die Unterseite glänzend, schwarzbraun, die Beine dunkel röthlich- braun; die Vorderschienen oberhalb der Randzähne nicht gekerbt; der Metatarsus kürzer wie die beiden folgenden Glieder zusammen- genommen. Das Männchen hat einen aufserordentlich langen, leicht ge- krümmten und ziemlich dicken Enddorn der Vorderschienen, der am Ende abgestumpft ist; die Hinterschenkel sind am unteren Rande stumpf eckig erweitert; die hinteren Schienen zusammenge- drückt, unten kantig und dabei leicht wadenartig erweitert. Bei dem Weibchen ist der Enddorn etwas kürzer und allmäh- lig zugespitzt; Schenkel und Schienen sind von gewöhnlicher Bildung. Vaterland: Nordamerika; Carolina, mittlere u. südl. Staaten. In den Sammlungen ziemlich häufig. Herrn Horn's Beschrei- bung a. a. O. läfst keinen Zweifel darüber zu, dafs er diese Art vor sich gehabt, es ist nur auffallend, dafs er die so höchst eigen- thümlichen Geschlechtsdifferenzen nicht erwähnt. Die Form der männlichen Hinterschienen erinnert einigermaafsnn an A. tristis, doch ist die seitliche Verflachung des Schienenkörpers eine stär- kere, so zwar dafs die Querleisten nur durch Zähne an der schar- fen Kante angedeutet sind, auch ist die Erweiterung eine schwä- chere, vor der Mitte beginnende und hinter derselben bald wieder verschwindende. 138. Äphodius granulattis Bohem.: Oblongvs, letiter con- vexus, opacus, capite, thorace elytrisque dorso obsctire rvfis, elytro- riitn lateribus et apice rvfo-testaceis; capite dense at obsolete pun- ctulato, fronte mulica, verlice antice sublmnidulo , clypeo laevi, sub- truncato et utrinque rotundato; thorace brevi , densissime punctu- lato; ehjtris leviter striatis, striis fere simpUcibus, interstitiis planis dense sublilissime graniilatis; corpore subttis cum antennis pedibus- que rufo-testaceo, tibiis rvßs; femoribus posticis sat latis. — Long. 7 mill. Ä. granulatus B oh. Ins. Caffr. II. p. 342. (1857). — Cat. Mon. p. 1049. A. ohovalis Germ, in litt. 198 E. V. Harald: tiber Von länglicher, nach hinten leicht verbreiteter, mäfsig gewölb- ter Gestalt, glanzlos, schmutzig roth, das Halsschild zuweilen in der Mitte röthlichbraun, die Flügeldecken gelbroth, die ersten 4 — 5 Zwischenräume bis vor die Spitze dunkler roth oder rothbraun ge- färbt. Der Kopf hinten dicht und fein punktirt, gegen den Aufsen- rand glatt, die Scheitelmitte beulig, das Kopfschild in der Mitte leicht ausgebuchtet, daneben gerundet, die Wangen vor den Augen nur wenig vorspringend. Das Halsschild kurz, gleichmäfsig fein und sehr dicht punktirt, die Hinterecken stumpfwinkelig, die Basis scharfkantig. Das Schildchen dreieckig, dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken fein gestreift, sehr kurz gelblich behaart, die Zwischenräume flach, sehr dicht und fein, dabei etwas rauh punk- tirt. Taster und Fühler gelbroth. Die Unterseite bräunlichroth, der Hinterleib und die Schenkel rothgelb, die Schienen dunkler roth, die Hinterschenkel etwas linsenförmig erweitert; der Metatar- sus fast so lang wie die folgenden 3 Glieder zusammengenommen, die Vorderschienen oberhalb der Randzähne kaum gekerbt. Vaterland: Cap, am Tafelberg (Drege!), Caffrarien ("Wahlberg !), Südafrika (Delalande!). Aus meiner Sammlung, im Pariser uqd im Stockholmer Mu- seum (Typen). Eine durch Färbung und Sculptur leicht kenntliche Art, die füglich mit keiner andern verglichen werden kann. 139. Aphodins ob^cnrus Fabr.: Oblongns, sat convexvs, opacus, nigro-fuscus, elytris interdnm, praecipue versus apicem, ob- scure rufescenfibvs; capite o'ense subliliter pvnctato, yenis bene au- riculafis; thorace confertim pvnctato. pnnctis maqnitndine inaequa- libvs; elytris subtiliter crenafo-striatis, striis angustis, nitidis, inter- stitiis planis, coriaceis, subseriatim subtilissime, interdnm vix di- stincte pnnctulatis; corpore siibtns nilido , cum pedibns piceo, tarsis rufescentibus. — Long. 7 — 8 mill. Scarab. ohscurus Fabt. Ent. Syst. I. p. 25. (1792.) A. obscurus Fabr. Syst. El. I. p. 71. (1801.) — Erichs. Nat. Ins. III. p. 853. (1848.) — Redtb. Faun. Austr. ed. II p. 431. (1858.) — Seidlitz Faun. Balt. p. 87. (1872.) — Cat. Monach. p. 1054. A. nsiaticus Falderm. Faun, transc. p. 252. (1835.) A. bubulcits Falderm. 1. c. p. 258. (1835.) A. sericntus Schmidt Germ. Ztschr. II. p. 128. (1840.) — MulS. Col. Fr. Lamell. 1. ed. p. 262. (1842); 2. ed. p. 249. (1871.) — Ziegl. Dej. Cat. 3. ed. p. 161. coprophage Lamellicornien. 199 Vaterland: Ein Gebirgskäfer, der die ganze Alpenkette be- wohnt und hier bis zu 8000 F. ü. M. hinauf, aber nicht leicht un- ter 5000 F. herabgeht. Auch im Thüringer Walde, bei Meiningen, nicht selten, aufserdem in Curland. In Schweden und in England ist derselbe bisher nicht aufgefunden, dagegen verbreitet er sich im Südwesten über die Pyrenäen hinweg bis in die asturischen Berge und südöstlich über die Türkei und Griechenland bis nach Klein- asien und die armenischen Gebirge. Eine erneute Beschreibung dieser längst bekannten Art halte ich hier für überflüssig. Die Geschlechtsdifferenzen fallen wenig in die Augen und beschränken sich auf ein breiteres, nach vorn min- der verschmälertes Halsschild beim Männchen und auf hinten etwas stärker erweiterte Flügeldecken beim Weibchen. Der von Erich- son angeführte Unterschied in der Gestalt der Vorderschienen ist kaum bemerkbar. Auf die äufserst nahen Beziehungen, in welchen die gegenwärtige Art zu thermicola sowohl als zu cribarius steht, komme ich bei diesen zu sprechen. Graf Rantzau hat auf die Autopsie der Fabricius'schen Typen hin (Stett. Ent. Zeitg. 1846. p. 49) die Identität der gegenwäriigen Art mit sericatus Schmidt nachgewiesen. Da die Beschreibung in der Ent. Syst. hiermit nicht in Widerspruch steht, sondern die Art sogar recht gut bezeichnet, so steht es Ilrn. Mulsant keines- wegs frei, dieselbe anzuzweifeln und den Schmidt'schen Namen da- für zu gebrauchen. Letzterer müfste überdies gegen den älteren Faldermann'schen asiaticus zurückstehen. 140. Aphodius cribrarius Brülle: Praecedenti simillimus, plerumque minor et vix discernendus nonnisi elytrorum sculptura; niger, subnitidiis, elytris fuscis, fusco-rufis vel riifis; thorace den- sissime sat aeqnaliter punctato; elytris striis latioribus, interstitiis mx coriaceis , magis nitidis , punctis majoribus discretis, longitudi- naliter plus minusve confluentibus , medio interdum leviter convexis. — Long. 6—7 mill. A. cribrarius Brülle Exped. Mor. III. p. 171. t. 38. f. 11. (1832). — Reiche Ann. Soc. Ent. France 1856. p. 401. — Kiesw. Berl. Ent. Ztschr. III. p. 189. (1859.) A. damatinus Schmidt Germ. Zeitschr. II. p. 130. (1840.) — Parreyfs in litt. A. obscurus (^sericatus) var. Muls. Col. Fr. Lamell. ed. II. p. 250. (1871.) — Cat. Monach. p. 1055. A. punctatissimus Dej. Cat. 3. ed. p. 161, 200 E. V. Harold: über Dem obscurus äufserst ähnlich, aber von flacherer und etwas kürzerer Gestalt, entschieden mehr glänzend, schwarz, die Flügel- decken dunkel röthlichbraun oder heller rothbraun, zuweilen fast ziegelroth. Der Kopf fein und sehr dicht punktirt, die Stirnhöcker kaum wahrnehmbar. Das Halsschild ziemlich fein und äufserst dicht punktirt, die Punktirung aus ziemlich gleich grofsen Punk- ten bestehend, sohin gleichmäfsiger als bei obscurus. Die Strei- fen der Flügeldecken etwas breiter, die Zwischenräume zwar äus- serst fein netzartig gerunzelt, aber doch nicht lederartig matt, so dafs sie einen leichten Glanz behalten; die Punkte gröfser und deutlicher als bei obscurus , etwas länglich geformt und überdies der Länge nach mehr oder weniger zusammenfliefsend, so dafs die Zwischenräume füglich als längsrunzlig bezeichnet werden könnten; ihre Mitte ist zuweilen sehr schwach gewölbt, die Punktirung auf der Wölbung dann spärlicher. Alles übrige wie bei obscurus. Vaterland: Griechenland (Brülle!), Syrien (Saulcy! Roth!), Dalmatien (Parreyss!). Herr v. Kiesenwetter hat a. a. O. die Sculpturunterschiede des obscurus und des cribrarius sehr treffend erörtert und dabei schliefslich die Vermuthung ausgesprochen, dafs die beiden Formen kaum specifisch zu trennen sein dürften. Aufser den erwähnten Differenzen in der Punktirung des Thorax und der Flügeldecken scheinen mir jedoch auch noch weitere durch die unverkennbar flachere und kürzere Gestalt des cribrarius gegeben. Auch die Färbung ist nicht ganz dieselbe, denn die Flügeldecken des cri- brarius gehen nur von dunklem, fast schwärzlichem Roth zu hel- lem Ziegelroth, ohne jegliche Beimischung von Gelb über, während die mehr braunrothen des obscurus bei sehr abgebleichten Stücken fast ledergelb erscheinen und in diesem Zustande fast an A. im- mundus mahnen. Ich möchte daher vorläufig, wo mir eigentliche vermittelnde Zwischenformen noch nicht vorgekommen sind , für die Selbstständigkeit des cribrarius mich aussprechen, und dies um so mehr als er wenigstens in Griechenland gemeinschaftlich neben obscurus auftritt, sohin nicht schlechtweg als klimatische Varietät betrachtet werden kann. Bei einer Vereinigung dieser beiden Arten würde auch eine solche mit dem ebenfalls äufserst nahestehenden thermicola kaum abzuweisen sein. Herr Reiche hat zuerst a. a. O. die Ansicht ausgesprochen, dafs der bisher zweifelhaft gebliebene A. dalmatinus als hierher gehörig zu betrachten sei. Diese Vermuthung wird vollkommen durch ein mir aus der Germar'schen Sammlung zugekommenes coprophage Lamellicornien. 201 Exemplar bestätigt, welches als dalmatinus Parreyfs etiquettirt ist und wohl die Type zu Schmidt's Beschreibung gewesen ist, da dieser das Mus. Germar citirt. Das fragliche Stück hat schön roth gefärbte Flügeldecken, woraus sich der von Schmidt mit A. de- pressus gezogene Vergleich recht gut erklären läfst. 141. Aphodiiis thermicola Sturm: Elongato-oblongvs, levi- ter convexus, svbnitidus, niger, efyfris fvsco-brvnneis, vel brvnneo- rufis vel rvfis; capife densissime, anlice rugulose pvnctato, tubercu- lis frontalibus distincfis', thorace dense, lateribns densissime pun- ctata-, elyfris sat late pnnctato-striatis, interstitiis planis, dense et sat fortiter punctatis , pvnctis inter se vix conßuentibvs. — Long. 7—9 mill. Mas: Fronte sat fortiter tritubercvlata; thorace latiore disco subtilius et parcius ptmctato. Fem.: Fronte obsoletius tnberailaia, thorace angnsfiore aequa- liter densissime ptmctato, elytris poslice leviter ampliatis. Ä. thermicola Sturm Verz. I. p. 44. t. 2. f. 1. T. U. (1800.) — Cat. Monach. p. 1061. A. obscurus ^ Panz. Faun. Germ. 91. 1. (1804.) — Duftschm. Faun. Austr. I. p. 89. (1805.) A. (Amidorus) thermicola Muls. Col. Fr. Lamell. ed. 2. pag. 252. (1871.) A. umbrosus Motsch. in litt. A. haematopterus Chevrol. in litt. Von länglicher, gewölbter Gestalt, leicht glänzend, schwarz, die Flügeldecken heller oder dunkler braun, mitunter auch ganz rothbraun. Der Kopf dicht, vorn runzlig punktirt, die Stirn ge- höckert, vor dem mittleren Höcker ein Querwulst. Das Halsschild beim Männchen fein und mäfsig dicht, beim Weibchen sehr gedrängt punktirt. Die Flügeldecken wenig tief gestreift, die Streifen breit, rinnenförmig, schwach gekerbt punktirt, die Zwischenräume flach, glänzend, nicht netzartig gerunzelt, mit ziemlich grofsen Punkten dicht aber nicht runzlig besetzt, die Punkte neben den Streifen ge- reiht und daher die Ränder der letzteren etwas erhaben; die Be- haarung auf dem hinteren Theile sehr kurz aber deutlich. Bei dem Männchen sind die Stirnhöcker sehr deutlich, die Metasternalplatte ist der Länge nach muldenartig vertieft, in der Mulde selbst jedoch eine feine erhabene Längslinie erkennbar. Bei dem Weibchen ist die Stirn schwach aber noch kennt- lich gehöckert, das Halsschild nach vorn stark verschmälert, die Metasternalplatte flach. 202 E. ». Ilarold: über Vaterland: Die Art wurde zuerst in Oesterreich von Creutzer aufgefunden, und zwar in Baden bei Wien. Sie kommt aufserdem nach Miilsant in Südfrankreich, nach einigen von Motschulsky un- ter obigen Namen mitgetheilten Stücken auf den Alpen des Cau- casus vor. Auch von Tarsus in Kleinasien besitze ich ein von Herrn Chevrolat erhaltenes Exemplar mit schön rothbraunen Flü- geldecken. Auch diese Art ist mit den beiden vorhergebenden sehr nahe verwandt und in kleineren Stücken namentlich von cribrarius nicht immir leicht zu unterscheiden. Doch ist die Gestalt eine mehr längliche, die Stirnhöcktr sind immer deutlicher, die Zwi- schenräume auf den Flügeldecken zeigen eine ziemlich grobe, we- gen des nicht gerunzelten Grundes viel deutlichere Punktirung, endlich sind auch die Streifen entschieden breiter und gleichen in dieser Beziehung mehr denen des porcus. 142. Aphodius porcus Fabr.: Snbdepressus, nitidulus, niger, elytris obscure riifis; capife parvtilo, ritgose punctato, genis cum chj- peo rolundafis, non promimilis; thorace dense punctato, linea lae- rigata media postice disfincta; elytris lute striatis, striis leviter pun- ctatis, interstiliis utrinque juxta strias carinatis, subserialim et con- ßuenter punctatis, plnnis; palpis antennisqve piceo-rufis; metasterno medio laevi; pedibus rvfo - piceis vet piceo - rußs , tarsis rvfis. — Long. 5 — 6 mill. Scarab. porcus Fabr. Ent. Syst. I. p. 26. (1792.) — Cat. Monach. p. 1056. Ä. iSigorus) porcus Muls. Col. Fr. Lamell. 2. ed. p. 255. (1871.) Var. : Multo minor ^ piceus, thoracis latera antice rufescentia, elytra rufa. — Long. 4 mill. A. porcus var. /?. Schmidt Germ. Zeitschr. IL p. 132, Nur sehr flach gewölbt, raäfsig glänzend, schwarz, die Flügel- decken sehr dunkel roth. Der Kopf klein, gerundet, runzlig puiik- tirt, die Stirnhöcker in beiden Geschlechtern deutlich, die Wangen abgerundet, vor den Augen keinen Lappen bildend. Das Halsschild dicht, namentlich beim Weibchen sehr dicht punktirt, auf dem hin- teren Theile eine mehr oder weniger deutliche glatte LängsHnie. Die Flügeldecken wegen der Sculptur nur wenig glänzend, breit rinnenartig gestreift, in den Streifen schwach punktirt, die Ränder der Zwischenräume leistenartig erhaben, die Punktirung unregel- mäfsig zweizeilig und zu Längsrunzeln verfliefsend. Taster und Fühler heller oder dunkler gelbroth, letztere mit angedunkelter coprophage Lamellicornien. 203 Keule. Die Metasternalplatte scheinbar glatt, äufserst fein punk- tirt. Die Beine braun mit röthUchen Füfsen. Vaterland: Ueber ganz Europa verbreitet, doch nirgends häufig. Nur Schmidt gedenkt a. a. O. der auffallend kleinen, viel hel- ler gefärbten Stücke, die auf den ersten Anblick ganz den Eindruck einer eigenen Art machen. Sie sind um die Hälfte kleiner als meine gröfsten, aus Südfrankreich stammenden Exemplare und zei- gen eine viel feinere Punktirung des Thorax und hell gefärbte Flü- geldecken. Es finden sich jedoch in Gröfse und Sculptur alle üebergänge zwischen den beiden extremen Formen. Nach einer Notiz des Herrn A. Chapman im Ent. Monthly Mag. V. p. 273 und VI. p. 230 wurden in England der fertige Kä- fer und dessen Larve im Mulme der Erdlöcher des Geofrupes ster- corarius aufgefunden. Dafs aber die Larve von den Eiern des Geotrupes sich nähern soll, scheint mir doch noch etwas proble- matisch. Das Citat Fabr. Mant. I. pag. 8, welches Erichson (Nat. Ins. III. p. 855) wohl aus Mulsant's erster Ausgabe der Lamellicornien nachgeschrieben hat, findet sich noch in der zweiten wieder, ob- wohl ich in Col. Hefte VIII. p. 120 bemerkt habe, dafs es falsch ist. Fabricius hat die Art zum erstenmale in der Ent. Syst. 9,. a. O. aufgestellt. 143. Aphodius ibericus (n. sp.): Subelongato-ovalis, niti- dus, piceus, ebjtris rufo-piceis apice rvfescentibus', capite densissime rugose punctulato, tuber culis frontalibus obsolefis, clypeo antice sub- fruncafo, genis ante oculos distincte prominnlis', thorace dense, la- teribus confertim piinctato, punctis inaequalibus , basi marginata', scutello piceo, punctulato; elytris sat profunde ptinctato-striatis, in- terstitiis distincte convexis, subseriatim sat dense et fortiter puncta- tis-, palpis antennisque rtifo-piceis, his nigrocinereo-clavatis; corpore subtus rufo -piceo, pedibus rufescentibus; metusterno niedio longifu- dinaliter impresso dense punctulato', femoribus posticis punctulatis, metatarso articuUs 3 sequentibus simul sunitis vix breviore. — Long, 5 mill. Von länglicher, ziemlich gewölbter Gestalt, glänzend, schwarz, die Flügeldecken dunkel rothbraun, vor der Spitze heller braun- rotb. Der Kopf hinten dicht und fein, vorn allenthalben dicht runzlig punktirt, die Stirnnaht sehr deutlich mit drei schwachen Quererhöhungen, das Kopfschild vorn leicht abgestutzt und dane- ben gerundet, die Wangen vor den Augon einen deutlichen "Winkel 204 E. V. Harold: über bildend. Das Halsschild dicht, an den Seiten noch gedrängter piinktirt, die Punkte an Gröfse sehr ungleich. Das Schildchen herzförmig, bis gegen die Spitze schwach punktirt. Die Flügel- decken ziemlich tief gestreift, in den Streifen eng punktirt, die Zwischenräume deutlich gewölbt, in ungeordneten Reihen ziemlich dicht punktirt. Taster und Fühler röthlichbraun , letztere mit schwarzer Keule. Die Unterseite bräunlich schwarz; die Metaster- nalplatte mit vertiefter Läiigslinie, fein und dicht punktirt. Die Beine dunkel rothbraun, die Unterseite der Hinterschenkel fein und ziemlich dicht punktirt; der Mefatarsus fast so lang wie die fol- genden drei Glieder zusammengenommen. Vaterland: Madrid (Harold!). Obwohl ich nur ein einzelnes Exemplar dieses seiner Zeit von mir in der Umgegend von Madrid aufgefundenen Aphodius vor mir habe, so habe ich doch kein Bedenken auf dasselbe eine neue Art zu errichten, da mir nicht einmal eine näher verwandte Species bekannt ist, mit welcher dieselbe verglichen werden könnte. Im Allgemeinen in Gröfse, Gestalt und Färbung an pusillus erin- nernd, weicht ibericus doch bedeutend von demselben durch seine dichte Punktirung und das hinten gerandete Halsschild ab. Die gewölbte Gestalt, die convexen Zwischenräume der Flügeldecken und die deutlich gewinkelten Wangen entfernen ihn von porcus, die viel geringere Gröfse, das ungleich punktirte Halsschild und die glänzenden Flügeldecken von cribrarius. A. Sharpi end- lich hat ein viel feiner punktirtes Flalsschild und einen viel kürze- ren Metatarsus. 144. Aphodius slupidus Hörn: Oblongus, sat convexus, pa- rum nitidus, picetis, elytris plus minusve obscure rufescentibns; ca- pite dense punctulato, antice sublaevi, fronte obsolete tritiiberculata, clijpeo antice sinuato et vtringiie rotundato, genis leviter rotitndato- prominulis; thorace densissime subtiliter et aeqnaliter punctnlato; elytris punctato-striatis, interstitiis planus, juxta strias siibseriatim asperulato -piinctalis, brerifer piibescentibus; corpore subtiis piceo, pedibus piceo-rußs; mesosterno non carinulato, melasterno punctn- lato. — Long. 4 — 5 mill. A. stupidtts Hörn Trans. Amer. ent. Soc. III. p. 125. (1870.) Von länglich -ovaler, ziemlich gewölbter Gestalt, mäfsig glän- zend, schwarz, die Flügeldecken mehr oder weniger dunkelroth, besonders an der Schulterbeule und gegen die Spitze. Der Kopf hinten fein und dicht punktirt, vorn glatt, die Stirn mit schwachen coprophage Lamellicornien. 205 Höckerchen, das Kopfschild röthlich durchscheinend, vorn ausge- buchtet und jederseits daneben gerundet, die Wangen vor den Au- gen einen kleinen Bogen bildend. Das Halsschild gleichmäfsig, dicht und fein punktirt, zuweilen eine deutliche vertiefte Längslinie auf dem Rücken. Das Schildchen länglich dreieckig, mit leicht er- iiabener Mitte. Die Flügeldecken mäfsig tief gestreift, in den Strei- fen eng punktirt. die Zwischenräume flach, neben den Streifen ge- reiht punktirt, die Punkte gokörnelt und jeder ein kurzes Börst- chen tragend, Taster und Fühler röthlich braun. Die Unterseite schwärzlich, die Beine dunkel bräunlichroth; das Mesosternum un- gekielt, die Metasternalplatte sehr fein punktirt, die Schenkel auf der Unterseite fast glatt, der Metatarsus fast so lang wie die fol- genden 3 Glieder. Vaterland: Georgien (HornI), Carolina (Zimmermann!). Aus der Germar'schen Sammlung. Diese Art erinnert sehr an A. lutulentus, weicht aber erheblich durch den ungezahnten Cly- peus sowie durch den Mangel an Geschlechtsdifferenzen at). Eine damit nahvervvandte, jedoch durch die gekielte Mittelbrust unter- schiedene Art, scheint der ebenda p. 125 von Hörn beschriebene, mir unbekannte A. lenfus zu sein. 145. Aphodius Sharpi (n. sp.): Oblongo-subovatus, parutn convexus, nitidus, rvfo-piceiis; capite densissime, antice rugose pun- ctuJato , fronte leviter trituberculata , clypeo antice emarginato et ntrinque rotundafo, genis leviter tantum ante oculos prominvlis ; Ihorace aequaliter densissime punctnlato , angulis posficis rotunda- tis; ehjtris sat late striatis, striis leviter crenalis, interstitiis planis, sat dense et juxta series subseriatim punctalis; palpis antennisque rufo-testaceis; corpore subtus obscure castaneo, abdomine pedibits- qne obscure ferriigineis; metatarso articulis 2 sequentibus simul sum- tis breviore. — Long. 4^ — 5 mill. Von ovaler, nach hinten leicht erweiterter, nur mäfsig gewölb- ter Gestalt, dunkel röthlichbraun, glänzend. Der Kopf hinten fein und dicht, vorn runzlig punktirt, die Stirn mit drei sehr kleinen aber doch deutlichen Höckerchen, das Kopfschild röthlich durch- scheinend, schmal aufgebogen, vorn sanft ausgebuchtet, daneben jederseits gerundet, die Wangen vor den Augen einen deutlichen, stumpf abgerundeten Winkel bildend. Das Halsschild gleichmäfsig sehr dicht, an den Seiten fast runzlig punktirt, hinten die Spur ei- ner glatten Längslinie, die Basis gerandet, die Hinterecken abge- rundet. Das Schildchen herzförmig, bis zur Hälfte punktirt. Die 206 E. V. Harold: über Flügeldecken mäfsig tief, aber etwas breit, fast riniieuartig gestreift, die Streifen nur mit schwachen Kerbpunkten besetzt, die Zwischen- räume flach, ziemlich dicht und zwar neben den Streifen fast rei- henweise punktirt. Taster und Fühler hell braunroth. Die Unter- seite dunkelbraun, der Hinterleib und die Beine rothbraun; die Mittelbrust uugekielt, die Metasternalplatte äufserst fein zerstreut punktirt; die hinteren Schenkel auf der Unterseite glatt, die Schie- nen gegen das Ende ziemlich verdickt, der Metatarsus kürzer als der obere Enddorn und nur wenig länger als das folgende zweite Glied. Vaterland: Algier; Spanien, Malaga (Dieck!). Von Herrn Poupillier erhalten. Meinem Freunde Herrn D. Sharp zu Ehren benannt. Dieser hübsche Aphodius hat einige Achnlichkeit mit />orcMs, er ist aber glänzender und unterschei- det sich leicht durch die deutlich winkeligen Wangen und den auf- fallend kurzen Metatarsus, auch sind die Ränder der Zwischen- räume nicht leistenartig erhaben. 146. Ap hodius fimicola Reiche: Breviter ovalis, contexns, parum nitidus, ater, elytris interdum apice obscvre rvfescentibus; capite densissime, antice subruijose punctulalo, tuberculis frontali- bus minutis, clypeo leviter sinuuto et utrinque rotiindato, yenis ante ocnlos pronmmlis; thorace densissime aequaliter punctulato; elytris parum profunde sfriatis, striis leviter crenato-punctatis , interstitiis planis , coriaceis , irregulariter sat dense pmictulatis ; palpis anten- uisque piceis; pedibns obscure rufo-piceis, metatarso articulis 3 se- quenlibus simul sumtis nonnihil breviore. — Long. 5 mill. A. fimicola Reiche Auu. Soc. Fr. 3 Ser. IV. p. 402. (1856.) Von kurzer, gewölbter Gestalt, einem A. ater nicht unähn- lich, auch ebenso gefärbt wie dieser, mattglänzend, schwarz, die Flügeldecken zuweilen gegen die Spitze etwas rothlich. Der Kopf hinten fein und sehr dicht, vorn etwas runzlig punktirt, die 3 Stirn- höcker erkennbar, das Kopfschild vorn abgestutzt und schwach aus- gebuchtet, daneben gerundet, die Wangen vor den Augen kleine, abgerundete Läppchen bildend. Das Halsschild fein und äufserst dicht gleichmäfsig punktirt. Das Schildchen herzförmig, fein punk- tirt. Die Flügeldecken schwach gestreift, die Streifen leicht gekerbt punktirt, die Zwischenräume flach oder nur mit unmerklich erha- bener Mitte, lederartig matt, ziemlich dicht und fein regellos punk- tirt. Taster und Fühler pechbraun, letztere mit schwarzer Keule. Unterseite schwarz, Beine dunkel rothbraun; die Mittelbrust unge- coprophage Lamellicornien. 207 kielt, der Metatarsus länger als der obere Enddoru und nur wenig kürzer als die übrigen 3 Glieder zusammen. Vaterland: Kleinasien, Syrien (Saulcy!), Palästina (Roth!). Mit A. ater hat die gegenwärtige Art, wie schon bemerkt, eine gewisse Äehnlichkeit aber keine eigentliche Verwandtschaft gemein. Degeer's Art gehört durch die gleichlangen Borstenkränze der hinteren Schienen einer ganz anderen Gruppe an , und weicht aufserdcm durch abgerundete Wangen, das stark kissenförmig ge- wölbte Halsschild und das gröfsere Schildchen ab. 147. Aph. carinulatus Motsch.: Parvulus, elongato- obfon- gus, obsciire rufo - piceus, nitidus, elytris subsericeo • opacis; capite aequaliter dense punctulato , clypeo riifescente, antice subsinuato, fronte mittica; thorace dense inaequaliler ptmctulato, marginibus in- determinate riifescentibtis; elytris sat profunde punctato-striatis, in- terstitiis planivsculis , biseriatim reyulariter puncfulatis; palpis an- tennisque testaceis, pedibus ferrugineis, metatarso articulis 2 sequen- tibus simul sumtis longitudine aequali. — Long. 4 mill. Phalacronotus carinulatus Motsch. Bull. Mose. 1863. II. p. 461. Von länglicher, mäfsig gewölbter Gestalt, dunkelbraun, ziem- lich glänzend, die Flügeldecken mattscheinend, fast etwas fettglän- zend. Der Kopf gleichmäfsig, auch vorn am Aufsenrande fein und dicht punktirt, keine Stirnhöcker, das Kopfschild röthlich durch- scheinend, in der Mitte schwach ausgebuchtet, daneben gerundet, die Wangen vor den Augen deutlich gerundete Läppchen bildend. Das Halsschild mit ziemlich geraden Seiten, dicht punktirt, die Punktirung aus gröfseren und kleineren Punkten bestehend, an den Seiten nicht gedrängter. Das Schildchen länglich dreieckig, glatt. Die Flügeldecken punktirt - gestreift, die Zwischenräume auf dem Rücken flach, an den Seiten leicht gewölbt, neben den Streifen mit je einer sehr feinen Punktreihe. Taster und Fühler röthlichgelb. Die Beine heller oder dunkler rostroth, der Metatarsus so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen, die Vorderschienen ober- halb der Randzähne nicht gekerbt. Vaterland: Ceylon (Nietner!;, auch vom Festlande (Motschulsky!). Von Hrn. v. Motschulsky erhalten. Die eben behandelte Gruppe entspricht mit Ausnahme der 4 8Üdan)erikanischen Arten der Erichson'schen Divis. N. Nach der Beschreibung zu urtheilen gehört ihr der mir in natura unbekannte Aphodius cinereus Muls. Ann. Soc. Linn. Lyon. XVIII. p. 194 208 E. V. Harold: über coprophage Lamellicornien. aus Sicilien ebenfalls an. Aphd. cribripennis Luc, durch sehr dichte Puiiktirung ihr nahverwandt, wird durch die gelbliche Grund- farbe seiner Flügeldecken der folgenden Abiheilung des prodro- mus u. 8. w. zugewiesen. Beschreibung einer neuen Aphodius-Art. Aphodius tr anquebaricus (n. sp.): E minoribus , nitidus, convexus, piceo - rufus, thoracis lateribus elytrisque rvfo - testaceis, vitta svlurali versus apicem sensim angusliore , basi dilatata rufo- picea; capite subtiliter sat dense punctulato, tnulico, antice angu- slato, clypeo truncato et emarginato , angulis utrinque rotundatis, geiiis ante oculos nbn angulutis; thorace disco pnrce lateribus den- sius punctata, basi marginala; elytris punctata - striatis, interstitiis planis, subtilissime subseriatim purum dense punctutatis : palpis an- tennisque riifo-testaceis] corpore subtus cum pedibus testaceo-rufo. — Long. 3 — 3^ uiill. Von länglich-eiförmiger, ziemlich gewölbter Gestalt, glänzend, heller oder dunkler bräunlich roth, die Halsschildseiten und die Flügeldecken röthlich gelb, letztere mit einem bräunlichrothen Längsstrich, der an der Basis sich um das Schildchen herum fast bis zum dritten Zwischenraum ausdehnt und gegen die Spitze hin allmälilig verschmälert. Der Kopf fein punktirt, keine Stirnhöcker, die Seitenränder des Clypeus convergirend, der Kopf daher nach vorn verschmälert; das Kopfschild vorn abgestutzt und ausgebuch- tet, daneben gerundet, die Wangen ganz abgerundet, jedoch durch eine sanfte Ausbuchtung nach vorn vom Kopfschilde abgesetzt. Das Halsschild auf der Scheibe zerstreut, an den Seiten etwas dichter mit ziemlich groben Punkten besetzt. Das Schildchen ver- schmälert, eiförmig, glatt, röthlich. Die Flügeldecken ziemlich fein gestreift, in den Streifen nur leicht punktirt, die Zwischenräume flach, weitläufig und sehr fein in ungeordneten Reihen punktirt. Taster und Fühler, sowie die Unterseite sammt den Beinen heller oder dunkler röthlich; die Borsten an den hinteren Schienen von ungleicher Länge, der Metatarsus nur so lang wie die beiden fol- genden Glieder zusammengenommen. Vaterland: Tranquebar. Herr E. Steinheil theilte mir ein paar Stücke dieses kleinen, durch sein Farbenkleid leicht kenntlichen Aphodius mit. E. V. Harold. [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Ergänzungen und Nachträge Hagen's Bibliotheca Entomologica zusammengestellt von Dr. Q, K r a a t z. (Erstes Stück.) £-Jn denjenigen Hülfsbüchern , welche man nicht aufschlagen und benutzen liann, ohne den lebhaftesten Dank gegen den Autor zu empfinden, gehört für uns Entomologen, und namentlich für die Bibliophilen Hagen's Bibliotheca Entomologica. Obwohl seit ih- rem Erscheinen bereits über 10 Jahre verflossen sind, machte mir der hochgeschätzte Autor bei seinen letzten Besuchen im Jahre 1871 und 1873 wenig Hoffnung, dafs er die Fortsetzung des vor- trefflichen Werkes in die Hand nehmen würde. Unter diesen Um- ständen scheint es mir zweckmäfsig, von Zeit zu Zeit die wenigen Ergänzungen zu veröffentlichen, welche sich bei der grofsen Sorg- falt, mit der das Buch gearbeitet ist, überhaupt geben lassen; hier- bei halte ich jede Notiz für beachtenswerth, welche nach dem vom Autor befolgten allgemeinen Plane von ihm gegeben zu werden pflegt, aber fortgeblieben ist, z. B. die Seitenzahl eines Buches, welche ihm unbekannt geblieben etc. etc. Nur so ist es meines Erachtens möglich, allmählig den für ein solches Werk wünschenswerthen Grad der Vollständigkeit zu er- reichen, wobei das geringe Interesse, welches offenbar einzelne No- tizen bieten, nicht in Betracht kommen kann. Gern werde ich bei der nächsten Gelegenheit in ähnlicher Weise kurz gefafste vereinzelte Mittheilungen und Ergänzungen von Anderen unter Nennung des Einsenders zugleich mit den meinigen veröffentlichen, und würde mich freuen, die Anregung dazu gege- ben zu haben. Berl. Entomol. Zeitscbr. XVIII. 14 210 G. Kraatz: Ergänztinyen und Nachträge Die Werke, über welche hier Angaben von mir gemacht sind, gehören sämmtlich meiner Bibliothek an. Bisher scheinen noch wenig Zusätze zu Hagen's Werk ver- öftentlicht zu sein; hervorliebenswerth ist eine von Villa in der Stett. entom. Zeitg. 1871. S. 97—99, 233—235 gegebene chronolo- gische Aufzählung der von den Brüdern Antonio und Giovanni Battisfa Villa seit 1833 publicirten naturhistorischen Arbeiten, unter denen mehrere von Hagen noch nicht aufgeführte. Nachträge zum ersten Theil. Bach mann, C. G. (Hagen I. p, 24.) Bei No. 2. ist. zu ergänzen 1850. 8. p. 1—20. Baly, J. S. (Hagen I. S. 27.) Zwischen 5 und 6 ist einzuschalten : Descriptions of new genera and species of Phytophagous Insects. Ann. and Mag. nat. bist. ser. 3. 1859. T. 4. p. 55—61; p. 124— 128; p. 270—275. Diese drei Aufsätze sind von Hagen irrthümlich unter No. 5. als Fortsetzungen der ersten daselbst citirten Arbeit mit ähnlicher Ueberschrift aufgeführt. Bechstein, J. M. (Hagen I. S. 36.) Unbekannt blieb Hagen das folgende, früher als die übrigen von Hagen citirten, erschienene Werkchen: Kurze aber gründliche Musterung aller bisher mit Recht oder Unrecht von dem Jäger als schädlich geachteten*und getödteten Thiere, nebst Aufzählung eini- ger wirklich schädlichen, die er, seinem Berufe nach, nicht dafür erkennt. Gotha 1792. 8. Mit 1 illum. Kpfr. p. 16 u. 204 u. Tabellen. Insekten S. 149 — 184 (Käfer S. 151 — 168 Fig. 3; Schmetter- linge S. 169—178 Fig. 4—6; Wespen S. 179—184). Bertolini (Hagen I. S. 48.). Zu No. 10. ist hinzuzufügen: Dissert. 6. Memor. Acad. sc. Istit. Bologna T. 8. separat Bo- logna 1858. 4. p. 27. tab. 1. Diese sechste Dissertation ist Hagen ganz unbekannt geblie- ben; sie behandelt Carabicinen. Betti, Z. (Hagen 1. S. 49.) Zu No. 3. ist hinzuzufügen: Das Ex. meiner Bibliothek ist eine Hagen noch unbekannt gebliebene, zweite Auflage von II baco da seta. Der Titel lautet: zu Magens Bibliotheca Entomologica. 211 II baco da seta del Signor Zaccaria Betti. Seconda Edizione con Aggiunte. Verona, M. Moroni. 1765. p. 308. Titelkupfer u. 4 S. Vorwort. Das Buch zerfällt in 4 Theile: 4 Gesänge p. 1 — 146; Annotazioni p. 147 — 201; Dissertazione istorica intorno la seta p. 205 — 248 ; 4 lettere dell' Autore all' Antonio Zanon p. 249—308. Blanchard, E. (Hagen I. S. 55.) Bei No. 11. ist statt Paris Dumenil 1840—41. 8. 3 vol. 150 pl. zu setzen: 1840. 8. 1 vol. 72 pl., da der angegebene Band der bist. nat. des ins. Orth., Neur. etc. nur aus einem Bande mit 72 Tafeln besteht, .vpelcber, wie Hagen richtig angiebt, den dritten Band der bist. nat. des anim. articules bildet; aber auch für die- ses Werk sind die Angaben 1840 — 41. 159 pl. ebenfalls nicht ganz richtig; es mufs, den gedruckten Titeln meines Ex. entsprechend, heifsen: 1840, 155 pl. Hagen's klein gedruckte Angaben der letzten Linie beziehen sich auf den Inhalt der drei Bände der bist, nat., sind aber nur beim 2ten Bande richtig und ergeben eine Gesammtsumme von nur 125 pl. Bei vol. I. ist statt p. 125 zu setzen p. 124; statt pl. 19 pl. 46, von denen 24 zur Brulle'schen introduction , 4 zur Anatomie, 18 zu den Käfern gehören. Bei vol. III. ist statt pl. 4 pl. 5 zu setzen, da mein Exemplar 5 Dipteren-Tafeln enthält. Nach meinen Angaben ergeben sich 46 -+- 38 -4- 72 Tafeln, also sogar noch eine mehr als der Titel des Werks angiebt. Boisduval, J. A. (Hagen I. S. 64.) Bei No. 2. ist als Seitenzahl 228, als Tafelzahl 78 hinzuzufü- gen; in beiden stimmt mein Exemplar mit dem des Dr. Crüger in Hamburg überein. Boisduval, J. A. (Hagen I. S. 64.) Bei No. 7. ist hinzuzufügen p. 192. pl. 84. Boisduval, J. A. (Hagen I. S. 65.) Bei No. 15, ist hinzuzufügen p. 122. de Breme (Hagen I. S. 86.). Hinter 8 ist hinzuzufügen: 9. Discours d'installation. Ann. Soc. Ent. France ser. II. 1844. T. 2. p. 213—216. von dem Bussche I. (Harold I. S. 110.) ist hinzuzufügen p. 15. 14* 212 G. Kraatz: Ergänzungen und Nachträge Cotte, L. (Hagen I. p. 144.) Hinter 2 einzuschalten: Faits nouveaiix et curieux sur les Abeilles: Extraits d'un Ou- vrage intitule: Nouvelles Observations sur les Abeilles, adressees ä C. Bonnet, par F. Huber. Geneve 1792 etc. Journ. de Fhysique Tom. 43, part. II. p. 351 — 355. Dejean No. 1. ed. III. (Hagen I. S. 165.) Nach Hagen waren von der ed. III. (Faris 1833) des Dejean- schen Catalogs n^'J^'' Lieferungen erschienen, als 1835 die ganze Auflage verbrannte;" Ex. der dritten Auflage mit dem Titelblatt Faris 1833 (welches zugleich das Bild einer Cetonia in der Mitte zeigt) dürften daher nur selten vorkommen; das in meinem Besitz befindliche des verstorbenen Erichson gehört zu denselben. Ein anderes Ex. in fünf Lieferungen stimmt in der Gesammt- Seitenzahl genau mit dem eben erwähnten überein; die Umschläge der Hefte führen den Titel der verbrannten dritten Auflage: Cat d. Col. de la Coli, de Mr. le Comte Dejean, während der erwei- terte Titel der wieder gedruckten Auflage lautet: Trois. edit. revue, corrigee et augmentee. Faris 1836. — Von diesen Lieferungen enthält: I. (1834) S. 1 — 96 ( — Cebrio melanoccphaliis). IL (1834) 8. 97—176 {—Passalus pentaphyllus). III. (1834) S. 177—256 (Erodins-Eudius suturalis). IV. (1835) S. 257— 360 (Promecops- Alurnvs cruenfafus). V. (1835) S. 361 — 442 (Alurn. inscriptus — Claviger). Diese fünf Hefte correspondiren nun genau mit meinem voll- ständigen Exemplare des Dejean'schen Catalogs, dessen Titel- blatt genau mit dem Titel der verbrannten Auflage übereinstimmt, d. h. welches die Jahreszahl 1833 und nicht den Zusatz troisieme ed. revue etc. führt. Hieraus möchte ich schliefseu, dafs man je- denfalls die Seitenzahl der verbrannten Auflage nicht auf 176 fixiren kann, wenn man annimmt, dafs 4 Lieferungen (mit 360 S.) erschienen sind, und' dafs entweder fünfte Lieferungen der erneuten 3ten Auflage mit den nicht verbrannten Ex. der ersten dritten Auf- lage combinirt sind, oder dafs Titelblätter dieser letzteren der er- neuten Auflage vorgebunden sind. Nimmt man dies nicht an, so wäre die erste dritte Auflage sogar vollständig erschienen und nicht bereits iiacl) der Ausgabe von 4 Lieferungen verbrannt. Delalauze (Hagen I. S. 166.). No. 1. ist Hagen unbekannt geblieben; zur Ergänzung kann hinzugefügt werden: zu Hagen's Bibliotheca Entomologica. 213 par C. F. A. Delalauze, Cooperatenr du Cours complet d'Agri- culture, redige par l'Abbe Rozier, editeur du Cultivateur an- glais etc. Das Werkchen enthält p. 352 nebst pl. 2 und einem avis von p. 8. (Ex. meiner Bibliothek.) Doubleday, Edw. (Hagen I. S. 180.) No. 37. On a Gall producing Insect from China. Pharmaceutik Journal. Vermuthlich ist dieser Aufsatz, dessen Erscheinungszeit sogar Hagen unbekannt geblieben ist, mit folgendem identisch, welcher mir als Separat -Abdruck vorliegt und von Ffagen nicht aufge- führt ist: Note on the Insect forming the Chinese Galls. By Edw. Dou- bleday, F. L. S. etc. p. 3 mit Holzschnitten und der Angabe oben: From the Pharmaceutical Journal for Jan., 1848, vol. VII., No.VIL Dunker, M. W. (Hagen I. S. 191.) heifst nicht Dunker sondern Dunkers. Fallen (Hagen I. S. 227.) No. 43.- Auch unter dem Titel: Hemiptera Sueciae. Cicadariae earum- que familiae affines. Lond. Goth. 1826. Ein Blatt zwischen Titel und S. 1 enthält die Widmung des Werkes von Fallen an B. W. Westermann. Die von Hagen erwähnte Ausgabe enthält auf der Rückseite des Titels eine Widmung von J. Wendeis an Bronström und Hasselskog. de Filippi, F. (Hagen I. S. 234.) Bei No. 7. ist zu ergänzen hinter 1861: S. 60 — 70. Taf. VI. Fig. 4—8. Sep. als No. IL S. 19 — 27 in 6 Aufsätzen von Filippi unter dem gemeinschaftlichen Titel: Note Zoologiche. Focillon (Hagen I. S. 241.); vor No. 1. ist einzuschalten: Article sur la maladie des vers ä soie etc. erschienen in der Gazette des höpitaux, und aufserdem in dem un- ter Guerin-Meneville erwähnten Separatum zum Abdruck gebracht. Forster, J. R. (Hagen I. S. 244.) Bei No. 3. Nov. Spec. Ins. ist statt 1781 zu lesen: 1771. Fritsch, C. (Hagen I. S. 25.5.) Bei No.*3. ist zu ergänzen p. 689-710. tab. 1. Gärtner, A. (Hagen I. S. 263.) Vor No. 1. ist einzuschalten: Bemerkungen über das Auftreten einiger Lepidopteren-Arten in dem verflossenen Sommer. Jahresber. der naturwissenschaftli- 214 0. Kraatz: Ergänzungen und Nachträge chen Section der k. k, mähr.-schles. Ges. für Ackerbau, Natur- und Landeskunde für das Jahr 1858. Brunn 1859. S. 102—108. Gene (Hagen I. S. 269). Zu No. 2. ist hinzuzufügen: p. 236. 3 tab. col. Das Werkchen scheint selten zu sein; meinem in Wien 1871 gekauften Ex. ist ein Briefchen vom Autor an den Baron v. Ocskay beigebunden, in welchem Gene sagt: Vous trouverez que les plan- ches sont tres mauvaises; je suis point coupable de celä; eiles ont ete gravees, peintes et publiees avec le texte, tandis que je faisais un voyage dans les Alpes. Gimmerthal No.*14. (Hagen I. S. 281.) fehlt: Schlufs a. a. 0. S. 49—50. — No. 19. ist zu ergänzen p. 12. Gistl, J. (Hagen I. S. 283.) No. 15. Neue Folge. München 1837. hat Hagen nicht gesehen. Der Titel lautet: Neue Folge. Erster Band. Mit dem Intelligenz- blatt „Aris", der „Gallerie denkwürdiger Naturforscher", einem Ti- tel und zwei Textbildern. München 1837. E. A. Fleischmann. Heft I. enthält S. 1 — 64, Gallerie No. 1. S. 1—4, Acis No. 1. S. 1—4. - n. - - 65—128, Gall. No. 2. S. 5—8, Acis No. 2. S. 5—8. Auf dem Umschlag des Isten Heftes zeigt ein von der Buchhand- lung aufgeklebter Zettel an, dafs das Portrait von F. P. Schrank demselben nicht beigegeben ist und nachverlangt werden soll. — Ob es nachgeliefert wurde, ist mir unbekannt. V. Gleichen (Hagen I. S. 246.) No. 4. ist zum Titel: Versuch einer Geschichte der Blattläuse hinzuzufügen : nebst vier mit Farben erleuchteten Kupfertafeln, — nebst ei- ner Vorrede des Herrn Hofraths und Prof. Delius (8 unpagi- nirte Seiten, auf welche S. 1—28 und 2 Seiten Erklärung der Figuren folgen). Hagen hat das hübsche Werkchen nicht selbst gesehen, und giebt bei demselben weder Seitenzahl noch Kupfer an; aus dem vollständigen Titel geht schon hervor, dafs die Ausgaben von 1770 mit Kupfern müssen versehen gewesen sein. Eine Ausgabe von 1778, an deren Vorhandensein Hagen zweifelt, kenne ich eben- falls nicht. Hinter Grosier (Hagen I. S. 306.) ist einzuschalten: Grotrian, Herz. Braunschweig'scher Kammer-Rath. Der Harzer Rüsselkäfer. 8. p. 12. Vortrag im Lüneburg'schen Forstverein bei Gelegenheit der Forstexcursion in Lüfs am 22. Juni 1862 gehalten. zu Hageti's Bibliotheca Entomologica. 215 Guerin-Meneville (Hagen I. S. 399.) Hinter p. 233 ist einzuschalten: 233 — 234. Extrait des materiaux recueillis ä la magnanerie ex- perimentale de Sainte- Tolle, pres Manosque (Basses- Alpes) pen- dant la campagnc sericicole de 1850, sur les maladies des vers ä soie et sur la recherche des moyens d'ameliorer leurs races. Revue et Magaz. Zool. 1850. T. II. No. 8. p. 452—460. Dieser und der vorhergehende Aufsatz von Focillon sind in einen Separat-Abdruck vereinigt, bei welchem unter dem Titel be- merkt ist: lu ä TAcademie des Sciences dans sa seance du 28 aoüt 1850. •- G. L. Hartig (Hagen I. S. 347.). Bei No. 2. ist nachzutragen p. 44. Heineken, Th. (verstorbener Physikus in Bremen) einzuschalten in (Hagen I. p. 355) vor v. Heineraann; Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet in topographischer, medicinischer und naturhistorischer Hinsicht. Bremen 1836 — 37. 2 vol. Band IL p. 173— i86 enthält die Namen von 823 in der Um- gegend von Bremen vorkommenden Käfern, bis zu den Orysorae- linen. (Vergl. Fr. Brüggemann Syst. Verzeichn. der bisher in der Gegend von Bremen gefundenen Käferarten, Einleitung p. 441; ent- halten in den Abhandlungen herausgegeben vom naturw. Verein zu Bremen 1873. Hempel (Hagen I. S. 356.) No. 1. ist hinzuzufügen p. 6 u. 73, Herr (Hagen I. p. 361.) No. 1. ist ergänzend hinzuzufügen: a. Anleitung die deutschen Schmetterlinge auf eine leichte und sichere Art durch eigene Untersuchung zu bestimmen, p. XII et 456. tab. 2. b. Anleitung die Raupen der deutschen Schmetterlinge auf eine leichte und sichere Art durch einige Untersuchung zu bestim- men, p. IV et 369, Erklär, d. Abbild, et tab. 2. Hope (Hagen I. S. 379). Etwa hinter No. 11. ist einzuschalten: A Catalogue of Hemiptera in the coUection of the rev. W. F. Hope, with short latin descriptions of the new species. London 1837. Printed by J. C. Bridgewater. 8. p. 46. Klug, F. (Hagen I- S- 422.) Hagen gänzlich unbekannt geblie- ben und hinter No. 17. einzuschalten ist: Zweites Preisverzeichnifs der Doubletten des zool. Museums der Kgl. Univers, zu Berlin. Vögel u, Insekten. ^Berlin 1820. 4. p. 25, 216 G. Kraatz: Ertfänzungen und Nachträge Unterschrieben sind im Vorwort (pag. IV — VI) Lichtenstein. Klug. Als Verfasser der Insektenliste (p. 15 — 25) ist jedenfalls Klug zu betrachten. Hagen führt erst unter No. 22. ein Preisverzeichnifs vorräthi- ger Ins. -Doubletten des Königl. zoologischen Museums vom Jahre 1829 auf. Körte, Franz (Hagen I. p. 428.) ist zu ergänzen: Berlin bei August Rücker p. 103. Kollar, V. (Hagen I. p. 430). Hinter No. 2. ist einzuschalten: lieber Insekten, als Ursache verschiedener Krankheiten bei Men- schen und Thieren. Wiener Zeitschr. f. Kunst, Liter., Theater und Mode 1831. No. 98. p. 781 — 786, No. 99. p. 792 — 795, No. 100. p. 799^801. Kraatz, G. (Hagen I. p. 433.) Unter No. 2. ist statt 1849 zu setzen 1850. Laboulbeue, A. (Hagen I. p. 442.) Hinter 7. ist einzuschalten: Note sur l'observation precederite (palpe monstrueux observe sur un Bembidium par M. Jacquelin-Düval) Ann. Soc. Ent. Fr. ser. II. 1850. T. 8. p. 534. In diesem Artikel erwähnt Laboulbene ein Resume seiner Nachforschungen nach monströsen Insekten in den Comtes rendu de la Societe de Biologie a Paris Juin 1849, welches von Hagen gleichfalls nicht aufgeführt wird. Labram (Hagen I. p. 443.) hinter No. 1. ist einzuschalten: Labram, J. D. Die Tagschmetterlinge der Schweiz. In natur- getreuen Abbildungen dargestellt und mit Erläuterungen beglei- tet von J. D. Labram. Basel 1840. 8. In Commission bei C. F. Spittler & Comp. 13 Hefte, jedes Heft mit 8 numerirten Ta- feln, jede Tafel mit 1 Art, also 104 Arten. de Laporte, F. L. (Hagen I. S. 450.) Unter No. 30. sind irrthümlich zwei gröfsere Werke cumulirt. Die unmittelbar hinter dem Titel des Werks sub 30. aufgeführten Vol. L, II. et HI. gehören nicht zur Hist. nat. et iconogr. des Col., sondern zur Hist. nat. des animaux articules, welche in Ge- meinschaft mit Brülle, Blanchard, Lucas verfafst ist, während Gory der CoUaborator der Hist. nat. et iconographie des Col. ist. Die 2 Laporte'schen Bände der Hist. nat. des anim. art. sind nicht 1835 — 1840 erschienen, wie Hagen angiebt, sondern 1840. Vol. I. besteht aus p. 124 (Introd. von Brülle) und 324 Ins. Col. von Laporte; pl. 24 Introduct. ; pl. 4 Anatomie; p. 18 Col. zu Hageri's Bibliotheca Entomologica. 217 Vol. II. enthält p. 563 und pl. 38 Col. Mein Exemplar ist nicht colorirt, doch besitze ich eine ganze Anzahl loser colorirter Kupfertafeln, die ich in Paris erstand ; viele derselben zeigen nicht dieselben Tafelnummern , daher dürfte ein weiterer Vergleich von Exemplaren des seltenen Werks von Inter- esse sein. Ledermu eiler (Hagen I. S. 464.). Von No. 1. ist Hagen die erste Ausgabe unbekannt geblieben, deren Isten Band ich besitze. Der Titel lautet: Martin Frohen. Ledermueller's Microscopischer Geraüths- und Augen -Ergötzung, Erstes Fünfzig: Mit Farben nach der Natur erleuchtet und in Kupfer gebracht von Georg Paul Nufsbiegeln. 1760, 4. p. 6. Vorbericht p. 96. tab. 50 col. 1 Titelkupfer. Das Portrait des Markgrafen von Brandenburg und die p. 6 Widmung fehlen in der Ausgabe des ersten Fünfzig von 1760, Ljungh (Hagen I. S. 487); unter No. 3. ist zu lesen: Statt Weber und Mohr Archiv 1804. T. I. p. 59—69; und T. 2. p. 155—160: Archiv für d. Naturgesch. I, 1. p. 59—69; We- ber u. Mohr Beitr. 1810. T. 2. 155—160. Ebendas. No. 4. ist zu setzen: Statt Weber u. Mohr Archiv 1804. T. I. p. 70—80: Archiv für Naturgesch. I. 1. p. 70 — 80. Loew, C. A. (Hagen I. p. 489.) Zwischen No. 1. u. 2. ist einzuschalten: Naturgeschichte aller durch Vertilgung schädlicher Insekten der Landwirthschaft, dem Gartenbau und der Forstcultur nützlichen Thiere. Stuttgart J. F. Steinkopf 1847. 8. p. 6 u. 152. Die In- secten sind in §, 60—81. p. 113—161 behandelt. Merian, Maria Sibylla (Hagen I. p. 534.). Ueber No. 1. „Der Raupen wunderbare Verwandelung etc." vergl. meinen Aufsatz: Ueber das älteste der Merian'schen Werke. Berl. Ent. Zeitschr. 1870. S. 91—96. Mueller, J. (Hagen I. S. 556.) Bei No. 5. ist hinter Jahresb. Brunn 1858. p. 109 — 115 zu ergänzen : Nachtr. p. 136, 137. 218 G. Kraatx,: Ergänzungen und Nachträge Nachträge zum zweiten Theil. Nagel, J. F. G. (Hagen II. S. 1.) No. 1. adde: p. 308. Hagen giebt 2 Tafeln an, mein Ex. zeigt nur 1 Octav-Taf. Nicolai, E. A. (Hagen IL S. 13.) Unter diesem Autor ist als No. 2. anzuführen das Verzeich- iiifs der Käfer um Arnstadt, welches bei Hagen an der Spitze der Seite 13 unter dem Autor Nicolai aufgeführt ist, dessen Vornamen Hagen unbekannt blieben, ebenso wie das genannte Verzeichnifs, von dem mir ein Ex. vorliegt. E. A, Nicolai, geb. 1800, lebt noch gegenwärtig in seiner Va- terstadt Arnstadt. V. Oelhafen von und zu Schöllenbach I. (Hagen II. S. 19.) Der Titel meines Ex. lautet abweichend von Hagen: Oekonomische Abhandlungen von den Bienen, worinnen die Ge- schichte dieser Insekten, deren Wart und Pflege, wie auch die Art, davon guten Nutzen zu haben, enthalten ist. Aus dem- Fran- zösischen des berühmten Hei-rn v. Reaumur ins Deutsche über- setzt und mit Anmerkungen begleitet von C. C. O. v. S. nebst Kupfern. Frankfurt und Leipzig bei Martin Göbhards seel. Far- ben. 1759. Bei Hagen ist Jahreszahl, Seiten- und Tafelzahl dieselbe, aber Felsecker als Verleger angegeben. Opitz, Phil. Max., von Hagen nicht aufgeführt. 1. Erstes Verzeichnifs von Insekten, welche zum Tausch vorrä- thig sind. Opitz Naturalientausch No. 1—10. Prag 1823, 24 u. 25. p. 67—68. 2. Zweites Verz. etc. a. a. O. p. 94 — 95. 3. Vorräthige Insekten a. a. O. p. 197—202 u. p. 296—300. Diese Verzeichnisse, namentlich die letzten, sind wegen der Angaben der Fundorte, namentlich für eine Fauna der Prager Ge- gend, nicht ohne jedes Interesse; es sind hauptsächlich Käfer auf- gezählt, aber auch einige Hymenopteren. Overbeck (Hagen IL S. 23. No. 1.). Der Titel lautet: De apibus in sacra (nicht sancta) scriptura male audientibus, Epistola ad virum Ernest. Ludovic. Rathlefium etc. etc. Titelblatt und 14 Seiten ohne Seitenzahl. zu Hageii's Bibliotheca Entomologica. 219 Plieninger (Hagen II. S. 47.). Hinter No. 2. ist einzuschalten: 2 — 3. Bericht über landwirthschaftl. Erscheinungen, feldpolizeiliche Mafsregeln, Insektenfrafs etc. aus dem Donaukreise vom Jahre 1836. Aus den Notizen der Bezirks- und Communalblätter zusam- mengestellt. Besonders abgedruckt aus dem Correspondenzblatt des landwirthschaftl. Vereins 1838. Bd. II. H. 3. p. 257—304. Rambur (Hagen II. p. 59.) Unter No. 9. ist statt Hemipt. p. 1 — 176 zu lesen: p. 1—212. Der nach Lederer nicht herausgegebene Hesperiden-Text (vergl. Hagen a. a. O. , wo indessen das bei Lederer angegebene Citat unrichtig ist) läuft in meinem Ex. von p. 305 — 336, der Lepidop- teren-Text überhaupt von S. 213 — 336. Reimarus (Hagen IL S. 70.) füge hinzu: p. 14 Vorrede, p. 1 — 410, p. 22 Register. Sahlberg, C. R. (Hagen IL S. 102.) Von No. 1. Sahlberg's Insecta fennica tom. IL hat Hagen pars I — VI. und XII — XIV. nicht gesehen. Ueber die letzteren drei, welche ich mit den Titelblättern besitze '), kann ich Folgen- ges bemerken. ParsXIL (p. 177—192) Resp. Idman 9. Dec. 1837) enthält: Cerylon deplanatum, 10 Rhizophagus *); dann Erotylenae (7 Pha- lacrus) Chrysomelinae (10 Cassida und Chrysomela lusitanica Gyll. Seh.). Pars XIIL (p. 193—208) Resp. Idman (16. May 1838) enthält: Zuerst eine Note ^) zu Chrys. lusitanica, dann Sp. 1 — 23 mit sorg- fältiger Aufzählung der Varietäten, darunter No. 20 u. 21, p. 203 u. 204 Chrys. (= Phaedon) omissa und neglecta. *). Pars XIV. (p. 209—224) Resp. Topelius (16. Mai 1838) enthält: Chrysomela spec, 25 — 31. Helodes 1, Galleruca 12, Haltica exoleta. ') Ich besitze auch pars I— VI. aber ohne die Titelblätter; vollständige Ex. sind äufserst selten; ein fast vollständiges und ein halb vollständiges Ex. kann ich noch an Bibliophilen abgeben. '^) Darunter Rhiz. puncticolUs Sahlb., über welchen das Weitere in den Beiträgen zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna von mir gesagt ist. ^) Ihr Schlufs lautet: valde tarnen dubito, specimina in collectione D. Argillander quondam asservata, et ad D. Schönherr missa, Fennici fuisse originis. *) Von Suffrian in seiner Monographie der europäischen Chrysomelen noch nicht erwähnt, in de Marseul's Catalog noch ohne Citat. 220 G. Kraatz: Ergänzungen und Nachträge Say (Hagen II. S. 110.) vor No. 1. ist einzuschieben: American Entomology, or Descriptions of the Insects of North America. Illustrated by coloured Figures from Drawings execu- ted from nature. By Thomas Say. Philadelphia Mitchell & Arnes. 8. Vol. I. No. 1. 1817. tab. 6. col., Fig. nebst Text, und Vorrede p. III — X. Das Werk wird von Hagen (II. S. 111 unter No. 13) erwähnt, enthält aber nicht „die ersten 6 Tafeln des gröfseren Say'schen Werkes" mit fast ganz gleichlautendem Titel, sondern es ist in ihm nur die erste Tafel = Taf. 1. des grofsen Werkes, die zweite Tafel ist = Tafel 4, die dritte = Tafel 7, die vierte = Tafel 10, die. fünfte = Tafel 14, die sechste = Tafel 18. Die Tafeln sind nicht numerirt, der Text ist nicht paginirt und nicht mit dem des grofsen Werkes übereinstimmend; das Buch scheint selten, ich sah es nur in dem Verkaufs -Cataloge der La- cordaire'schen Bibliothek S. 45 aufgeführt. Schmidt, E. O. (Hagen IL p. 131.) Bei No. 1. ist hinzuzufügen: p. 158. Mit 47 Abbildungen (Holzschnitte). Schmiedlein, G. B. (Hagen IL S. 134.) Statt Lipsiae 1793 setze: 1790. 8. p. 13. Die kleine Gratulationsschrift stammt von 1790 und nicht, wie Hagen (nach Engelmann) angiebt, von 1793; in der Seitenzahl (13) stimmt sie mit No. 6. desselben Autors bei Hagen überein, so dafs der Inhalt wahrscheinlich derselbe ist. Sorg, W. (Hagen IL S. 175.) Bei No. 1. ist statt part. IL p. 146 zu lesen: tom. I. p. XXII et 164; tom. IL p. 61. Spener (Hagen II. S. 177.) No. 1. Der Titel des interessanten Werkchens lautet: Catalogus zahlreicher, nützlicher und sonderbahrer von Natur und Kunst gebildeter Seltenheiten in regno animali, vegetabili, minerali nebst einer grofsen Menge antiquer und moderner durch Kunst wohlgearbeiteter ein- und ausländischer Sachen, welche ehemals mit grofser Mühe, langer Zeit und schweren Kosten ge- sammelt und zusammengebracht hat D. Christ. Maximil. Spener, folgen die Titel. Berlin, druckts Gotthard Schlesin- ger 1718. Hinter den Worten animali, vegetabili und minerali sind in je Hagen's Bibliotheca Entomologica. 221 etwa 4 — 6 Zeilen noch die Gegenstände näher specificirt, und ist beim Thierreich von „Raupen , auch andern indianischen und eu- ropäischen insectis** ausdrücklich auf dem Titel die Rede. ') Letz- terer nimmt eine ganze Seite ein; unmittelbar daran ist ein Vor- wort von 3 Seiten angeschlossen, aus dem hervorgeht, dafs der Catalog nicht von Spener ^), sondern von seinen Erben zusammen- gestellt ist. Dann folgt eine längliche zusammengefaltete, kl. Folio- Tafel mit der Unterschrift: Eigentlicher Abrifs wie sich des seel. Herrn Rath Spener's Kunst und Naturalien Cabinet auf dem Könl. Observatorio in Berlin presentired. Die Insekten (etliche hundert Stück, alle trucken balsamiret, in 36 runden Behältnissen aufbewahret) sind auf S. 29 — 39 genau aufgezählt, oft kurz beschrieben. Stabile, G. (Hagen II. S. 183.) Vor No. 1. ist einzuschalten: Intorno ad un articolo di Carlo Bassi sugli insetti carnivori. Milano 1846. 8. p. 7. (dallo Spettatore N. 26.) Der Artikel von Bassi ist jedenfalls der von Hagen noch nicht gesehene, unter Bassi No. 14. von ihm angeführte (Bibl, entom. I. pag. 32). Stern, J. (Hagen II. S. 196.) Zwischen 1 und 2 ist einzuschalten: 1 — 2. üeber den Honigthau und den sog. Waldhonig (Naturgesch der Fichtenschildlaus, Coccus pini abietis). 4. 2 Stücke. Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen 1841. No. 51. p. 401—405. No. 59. p. 465—468. Der Aufsatz ist aus St. Florian vom 17. Dec. 1840 datirt. Suckow, L. (Hagen II. S. 205.) No. 1. hat Hagen nicht gesehen, der vollst. Titel lautet: Dissertatio inauguralis medica sistens myologiae insectorum specimen de Astaco fluviatili cum aliis anatomicis disquisi- tionibus hujus speciei. Quam publice examini submittit auctor etc. Cum tabulis aeneis II. Heidelbergae 1813. 4. p. 48. ') Der Titel bei Hagen: «Cataloffus von Naturseltenheiten iu regno aniraali auch indianischen Insekten" ist also nnr ein kurzer Auszug des ei- gentlichen Titels. ") Als Autor des Spener'schen Catalogs müssen streng genommen 0. M. Spener's Erben figuriren, da derselbe nach Spener's Tode vert'afst wurde. 222 G. Kraafz: Ergänzungen vnd Nachträge Sulzer, J. H. (Hagen II. S. 207.) Bei H. 2. ist vor Winterthur einzuschalten: Erster Theil und zu p. 32 col. und p. 71 zu ergänzen: Zweiter Theil, da für diesen zweiten Theil ein besonderes Titelblatt existirt auf dem hinter zweeter Theil angegeben und hinzugefügt ist: welcher XXXII aus- gemahlte Kupfer enthält. L. F. Maske in Breslau Catalog 99 zeigt eine Ausgabe von Sulzer Gesch. der Insekten mit 37 col. Tafeln (statt 32) Winter- thur 1786 — 89 (statt 1776), welche Hagen nicht erwähnt. Tannoya (Hagen II. S. 211.). Das unter No. 1. angeführte, dreibändige Werk „delle Api e loro utile" etc. von 1798 — 1801, welches Hagen nicht gesehen hat, besitze ich durch die Freundlichkeit des H. Emery in einer neue- ren (sog. ultima editione ricoretta) Ausgabe von 1818, deren Exi- stenz Hagen unbekannt geblieben ist; dieselbe besteht ebenfalls aus 3 Octav-Bänden, die aber nicht bei Morelli erschienen, sondern von Giacomo-Antonio Monaco herausgegeben sind. Tom. I. p. I— XII, 1—152. Tora. II. p. 1 — 161, 2 p. Ind., 1 Taf. ohne No. und Taf. I. u. II. Tom. III. p. 1 — 176, 1 Taf. ohne No., dann Taf. IV, dftnn 2 Taf. ohne No. Thomson, C. G. (Hagen II. S. 216.) No. 12. ist unter Scandinaviens Proctotruper (welche übrigens vom dritten Stück ab unter dem Titel Sveriges Proctotruper fort- gesetzt wurden) vor 1861. T. 18. p. 169 einzuschalten: 1859. T. 16. p. 69—87 und hinter 1861. T. 18. p. 169 zu ergänzen —181; pag. 451 — 453. Mit diesem 8. Stücke scheint die Bearbeitung der Proc- totruper vorläufig geschlossen. Von späteren Aufsätzen Thomson's aus der Ofvers. K. Vet. Acad. Förhandl. liegen mir noch vor: 1861. T. 18. p. 395—420 Försök tili uppställning och bescrifning af Sveriges Figiter. 1862. T. 19. p. 611—640. Entomologisca bidrag. (behandelt 55 iVema/us-Arten. 1863. T. 20. p. 477— 479. Entomologica bidrag. II. Gm Euci- netus och defs plats i systemet. 1867. T. 24. p. 39 — 52. Entomologiska anteckningar under en resa i Skäne 1866. au Hagen s Bibliotheca Entomologica. 223 Thomson, C. G. (Hagen IL S. 217.) Zwischen No. 9. und 10. ist einzuschalten: Siiandinaviens Coleoptera synoptiskt bearbetade, Haftet I. Cara- bici. Land 1857. 8. Dieses Heft ist zwei Jahre früher als Tom. I. des grofsen Werkes No. 10. (Skand. Col.) erschienen, als dessen Erscheinungs- jahr fälschlich 1857 angegeben wird; es mufs 1859 heifsen; in demselben wird auch in den Citaten auf das von mir angegebene Heft I. verwiesen. ') Thunberg (Hagen II. S. 221.). No. 36. Opatrum Insecti Genus soll nach Hagen 34 S. stark sein; sowohl die betreffende Dissertation aus meiner *) vollständi- gen Sammlung derselben, als eine mir anderweitig zugegangene enthält auf nur 8 Seiten, welche 27 — 34 paginirt sind, eine Ein- leitung von 1 S. (27), Aufzählung der Arten (28 — 30) und Beschrei- bung der neuen (31 — 34). Statt p. 34 ist daher zu setzen p. 27 — 34. ') Amara nigricornis Thoms. müfste z. B. nach Hagen 1860 beschrie- ben sein, ist aber in Wirklichkeit bereits 1857 beschrieben. '^) Die erwähnte Sammlung ist die von Ilagen (Stett. Entom. Zeitung 1858. S. 202) beschriebene. Da der Berliner entom. Verein bereits durch die Güte des H. Prof. Sahlberg das von Hagen a. a. 0. catalogisirte sel- tene Museum naturalium Academiae Upsaliensis Dissert besitzt, so würde ich nicht abgeneigt sein, die botanischen Dissertationen, unter Umständen auch die ganze Sammlung an eine öffentliche Bibliothek oder Jemand ab- zutreten, der sich besonders für dieselbe interessirt. Gewifs ist aus diesen Dissertationen noch manche wichtige Belehrung zu schöpfen. So will ich nur hervorheben, dafs selbst die alte dreibändige Ausgabe einer Anzahl Thunberg'scher Disseitationes Academicae einen bedeutenden Fehler ent- hält. Der Herausgeber derselben, Dr. C. H. Persoon, bringt nämlich an der Spitze des ersten Bandes (1799), in dessen Vorrede es schon heilst: „Plerarumque harum dissertationum exemplaria inde a prima earum in Up- salia divulgatione adeo defecerunt, ut eas pretio qualicunque sibi compa- randi copia vix esset" Theil I — VIII. der Dissertationes de novis generi- bus plantarum. Beim Vergleiche mit meinem Exemplare finde ich nun, dafs Persoon unzweifelhaft pars IX. als pars VIII. abgedruckt, die wirk- liche pars VIII. also gar nicht gekannt hat. Dieser Irrthum wird dadurch um so schwerer erklärlich, dafs die einzelnen Theile bei mir eine fortlau- fende Seitenzahl führen, Persoon also aus der Pagiuirung erkennen mufste, dafs die Seitenzahl seines angeblichen 8teu Theils sich nicht unmittelbar an den 7ten anschlofs. Pars VIII. bei Persoon mit den Gattungen Rohria- Plectranthus entspricht vollständig der wirklichen pars IX. (p. 123 — 134) 224 G. Kraatz: Ergänzungen und Nachträge Vogel, C. F. (Hagen II. S. 245.) Der Autor des Aufsatzes unter No. 4. (Ein neuentdeckter Schmetterling etc.) ist nicht C. F. Vogel, sondern der im Jahre 1872 in Dresden verstorbene Ed. Vogel. Wailes, G. (Hagen II. S. 251.) Hinter No. 8. ist einzuschieben: Notes on Anisolabia maritima Bon. Es liegt mir ein Separat-Abdruck von 4 Seiten dieser, von Hagen nicht erwähnten Arbeit vor, mit der Angabe am Schlufs der ersten Seite: Reprinted from the Zoologist for January 1858. Waterhouse, G. R. (Hagen II. p. 261.) Hinter No. 45. ist einzuschieben: A. List of the British Species of Aleocharidae. Es liegt mir ein Separat-Abdruck von 6 Seiten dieser, von Hagen nicht erwähnten Arbeit vor, an deren Schlufs in Klam- mern steht: From The Zoologist for June 1857. Wiedemann (Hagen II. p. 286; am Schlüsse von No. 1. fehlt: T. V. P. 1. u. 2. 18D6. p. 323. Wilhelm, G. T. (Hagen II. p. 288.) Bei No. 1. ist hinzuzufügen: Insekten 3 vol. 8. Augsburg 1796 — 98 in der Martin Engel- brecht'sehen Buchhandlung. Bd. 1. 1796. Titelkupfer, Einleitung p. XLVIII. p. 1—376, tab. I— XLVI. Bd. 2. 1797. Titelkupfer (Schmetterl.), p. 1—424, tab. I— LH. Bd. 3. 1798. Titelk. p. 1—418 u. 20 p. Register, tab. I— LH. Neue Ausgabe Augsburg 1834. In J. A. Schlosser's Buch- und Kunsthandlung. In dieser Ausgabe ist das Colorit viel schlechter. Hagen führt zuerst eine Wiener Ausgabe an. Diese Wiener Ausgabe ist aber nur ein in der Vorerinnerung p. V, erwähnter Nachdruch der Augsburger Ausgabe von 1796, ausgezeichnet „durch elenden Stich, häfsliche Illumination, einen schmutzigen Druck und um ein Fünf- tel höheren Preis". der Thunberg'schen Dissertationen, während die echte pars VIII. (p. 115 — 122) die (Jattungen Ancistrum — Toxicodendrum euthält. Pars X. (S. 135 — 149) enthält Snrcopkj/Uus- Raphnia. Im Ganzen sind 16 Theile von den nova genera plantarum vorhanden, X., XI., XII. vom Jahre 1800, XIII— XVI. vom Jahre 1801, so dafs Persoon überhaupt nur die Hälfte zum Ab- druck gebracht hat. zu Hagen's Bibliotheca Entomologica. 225 In zweiter Linie führt Hagen eine ed. Augsburg Schlosser 1792 auf; das Jahr 1792 dürfte sich auf den ersten Band der Unter- haltungen beziehen, deren sechster Band den ersten der Insekten bildet: Schlosser ist der Verleger der späteren Ausgabe von 1817 bis 1824, die ich nicht kenne. Die französische Uebersetzung enthält nur 48 Tafeln. Wolff, J. F. (Hagen IL S. 294.) Zu 1. ist hinzuzufügen: Abbildungen der Wanzen mit Beschreibungen von J. F. Wolff. Erlangen, Palm. 4. 20 pl. col. (200 spec.) Heft 1. 1800. p. 40. Tab. 4; Heft 2. 1801. u. s. w. bis Heft V. Deutsche Bearbei- tung der Icones. Zeller, P. C. (Hagen IL S. 301.) Unter No. 4. ist zu setzen: Isis 1839. III. p. 167—120 statt Isis 1839. IL p. 167—122. F. A. S. 1. (Hagen IL S. 312.) Hinter Thl. I. Die Käfer 1796 ist hinzuzufügen: 8. p. 4 et 815. tab. 1. Zu Lepidoptera 13 (Hagen IL S- 320) ist hinzuzufügen: ed. IL Stuttgart. K. Thienemann. 16. p. 16 et 80. tab. 16. Hinter Lepidoptera No. 13. (Hagen IL S. 320) ist einzuschalten: 13 — 14. Der kleine Raupensammler. Beschreibung und Abbil- dung der vorzüglichsten deutschen Tag-, Abend- und Nachtfal- ter-Raupen. Nebst Anleitung wie solche aufzufinden und wie sie zu verpflegen sind, um schöne Schmetterlinge daraus zu zie- hen. Mit vielen colorirten Abbildungen. Stuttgart. K. Thiene- mann. 1859. 16. p. VIII et 66. tab. 18. Zu Lepidoptera 14 (Hagen IL S. 320) ist hinzuzufügen: pag. VI et 219. No. 39. Taschenbuch etc. (Hagen IL S. 321.) adde: p. 104. Hagen II. S. 338. Unter den anonymen Schriften Abtheil. VII. Schädliche Insekten ist nachzutragen: Umständliche Beschreibung derer Raupen, Maden, Käfer, Heu- schrecken und andern Ungeziefer, insonderheit in Baum- und Kraut- Gärten, desgleichen anderer Orten: Wie sich solche generiren und zeugen, und wie solche durch geringe Mühe nechst Göttlichen See- gen zu vertreiben. Aus vieljähriger Erfahrung genommen, und auf Berl. Gutoinol. Zeitscbr. XVIII. 15 22G G. Kraatz: Erg. u. Nackt r. zu Hagen s Bibl. Entomol. Ansuchen guter Freunde zum Druck beförder?, von einem wohl- meynenden Christi. Nachbar. Ano 1731. kl. 8. p. 32. Anonyma (Hagen II. S. 345. XIX. 3.) setze hinzu p. 1G4. Abtheilung XXII. Forstschädliche Insekten (Hagen II. S. 348.) ist nachzutragen : Kurzgefafste Naturgeschichte der schädlichsten Waldinsekten nebst ihrer Oekonomie und einigen bewährt gefundenen Wehr- und Rettungsmitteln. Herausgegeben auf Befehl der Hochgräfl. Gene- ral-Landesdirection. Mit einer Kupfertafel (col.). München 1800. Bei Johann Baptist Strobel. 8. p. 70 und 1 col. Taf. (Bostr. ty- pographus und 4 Spec. Phalaena in 23 Fig.). V. Motschulsky (Hagen II. S. 552). No. 28. ist statt Bullet. Moscou 1849 p. 2 zu lesen p. 1. No. 35. Etudes entomologiques (Hagen II. pag. 552) ist zu er- gänzen: Bei tom. IX. 1860: p. 42. Bei tom. X. 18G1: p. 21; später erschien noch tom. XI. 1862. Dresde. p. 55. Nachtrag zum ersten Bande. Chaudoir (Hagen I. S. 123). Unter No. 13. auf Z. 1. ist pag. 444 — 454 zu streichen, da dieser Aufsatz mit No. 14. identisch ist, wenn für p. 444 richtig p. 442 gesetzt wird. Chaudoir (Hagen I. S. 123). Das unter No. 14. angeführte: Separatum: Observations entomologiques Kiew. 1847. 8. p. 13 ist kein Separatum von No. 14., sondern ein 1847 selbstständig erschienener Aufsatz, welcher zwischen No. 11. und 12. einzu- schalten wäre. 1 [Berliner entomologische Zeitschrift 1874.] Neue Coleopteren aus Ungarn beschrieben von Dr. K. Brancsik in Becko (Ungarn). 1. Leptnsa alpicola. Elongata, rufo -ferruginea, parmn nitida; capite piceo , crebre punctato, abdomine segmentis 3 — 4 iiltimis nigro-piceis, ore, anten- nis, ano pedibusque tesfaceis; thorace subquadrato, basin versus angusfato, angulis posticis recfis, creberrimo pnnctato, leviter cana- liculato; elytris hoc fere dimidio brevioribus; abdomine segmentis anterioribus crebre, posterioribus parce subtilissime pnnctato. — Long. I — f lin. Von ziemlich gleichbreiter Gestalt, rostbraun, die letzten Hin- terleibsringe pechschwarz. Fühler länger als Kopf und Halsschild, kräftig, nach der Spitze zu ziemlich stark verdickt, Glied 1 ver- dickt, 3 kürzer als 2, 4 und 5 gleichgestaltet, deutlich breiter als lang, 6 — 10 stark transversal, Kopf schmäler als das Halsschild, pechbraun, äufserst dicht und fein punktirt. Halsschild breiter als lang, nach rückwärts verengt, vor der Mitte am breitesten, mit rechtw^inkeligen Hinterecken, Vorderecken abgerundet, über die Scheibe mit schwacher Mittelfurche, wie Kopf und Flügeldecken punktirt. Diese fast um die Hälfte kürzer als das Halsschild, wie dieses rostbraun gefärbt, gleichbreit. Die vorderen Hinterleibsringe sehr fein und ziemlich dicht, die hinteren äufserst sparsam punk- tirt, glänzend, wie der ganze Käfer mit kurzen feinen Haaren spar- sam besetzt. Diese und die folgende Art sammelte ich in bedeutender Höhe (3500 Fufs) auf Bergen um Sillein (Ungarn, Trencsiner Comitat). In erfreulicher Mehrzahl jedoch fand ich dieselben in einem noch viel versprechenden Thale, Vratna genannt (in derselben Gegend), in der Krummholzregion unter feuchtem Moose. 15* 228 K. Brancsik: über 2. Leptusa flavicornis. Elongata, nigro- picea, nitida; thorace elyfrisque piceis, ano ruf'o-piceo, antennis pedibiisque testaceis ; thorace oblongo, basin versus angustato , elytris hoc dimidio brevioribus; abdomine basin versus subangustato. — Long, f lin. Von gestreckter Gestalt, pechschwarz, glänzend; Halsschild und Flügeldecken pechbraun, Fühler und Beine licht gelbbraun; Glied 1 der Fühler aufgetrieben, 3 etwas kürzer und zarter als 2; 4 — 5 und 6 gleich gebaut, nicht breiter als lang, 7 — 10 breiter werdend, 11 länger als die zwei vorhergehenden, stumpf zugespitzt. Kopf nicht schmäler als das Halsschild, glänzend, wie dieses un- punktirt. Halsschild länger als breit, nach rückwärts verschmä- lert, vorn am breitesten, Vorderecken stark zugerundet. Hinterecken stumpf; Oberfläche des Halsschildes leicht gewölbt, ohne Andeu- tung einer Mittelfurche. Flügeldecken mehr als um die Hälfte kür- zer als das Halsschild, an der Wurzel so breit als jenes am Hin- terrande, nach rückwärts breiter werdend, sehr fein und einzeln punktirt. Hinterleib an der Basis verengt, glänzend, fast un- punktirt. Die ersten Exemplare dieser Art, die ich sammelte, waren entschieden frische unausgefärbte Stücke, deren lichtgelbe Fühler mich zu obigem Namen verleiteten, der wohl durch einen bessern hätte ausgefüllt werden können ; da ich aber schon mehrfache Exemplare unter diesem Namen versendet habe, so halte ich es für gerathen, bei demselben zu bleiben. 3. Anisoto7na bicolor. Rufo-testacea, nitida, antennarum articvlis 5 ultimis nigro -pi- ceis, primis rufo-testaceis; capite ac thorace rtifis, crebre subtilissi- meque punctatis, oculis nigris; elytris nigro-piceis, striata - puncfa- tis , interstitiis alternatis punctis majoribtis nonnullis seriatis. — Long. 1 lin. Von der Gröfse einer grofsen badia. Gelbbraun; Kopf und Halsschild gelbroth, äufserst fein und dicht punktirt, Augen schwarz ; Kühler gelbbraun , die Keule pechschwarz ; Halsschild am Grunde am breitesten, wenig schmäler als die Wurzel der Flügeldecken, mit rechtwinkligen Hinterecken ; Flügeldecken pechschwarz mit rer gelmäfsigen Reihen starker Punkte , welche gegen die Spitze ver- schwinden; Zwischenräume nur äufserst fein und sehr undeutlich punktirt, die abwechselnden Zwischenräume mit Reihen einzelner neue Coleopteren aus Ungarn. 229 gröfseren Punkte. Nahtstreifen gegen die Spitze stärker punktirt. Vorderschienen wenig erweitert. Die Beschreibung ist nach einem einzelnen, in den Karpathen erbeuteten Exemplare entworfen , und war zur Ansicht den HHr, V. Kiesenwetter und Kraatz unterbreitet, welche darin eine neue Art zu sehen für Recht fanden. 4. Orchesia hlandula. Subovata, nigro -picea, antennarum basi pedibtisque rufo-festa- ceis; thorace convexiusculo , margine basali leviter arcualo , subtili- ter rugulose ptmctato; elytris thorace disfinctius punctatis , sutura leviter depressa. — Long. Ij lin. Kürzer, ovaler gebaut als minor. Durch stark gewölbtes Halsschild, dessen Hinterland leicht bogenförmig ausgeschnitten ist, und ohne Eindrücke an dessen Basis, leicht von minor zu unter- scheiden. Flügeldecken kaum doppelt so lang als breit, mit der ganzen Länge nach eingedrückter Naht und vor der Mitte begin- nendem feinen Nahtstreifen. Die Beschreibung ist nach einem Ex. entworfen, doch erinnere ich mich deutlich während eines Ausfluges ins Thal Vrätna (Kar- pathen) .3 Orchesien unter feuchtem Buchenlaube gesiebt zu haben, beim Präpariren der Ausbeute fand sich leider nur 1 Ex. vor. 5. Metallites Carpathicus. Piceus, squamis vir ide- cupreis oblongis sqnamosus; scapis, fu- niculis basi oreque rufo - testaceis ; tibiis testaceis , apice hamatis, tarsis brunneis; thorace longitudine breviori, lateribus rofundato; elytris snbparallelis, punctato-striatis. — Long. 2\ lin. Länglich, pechbraun, mit länglichen grün - kupferglänzenden Schüppchen dicht bekleidet; Schaft der Fühler und die ersten Geifselglieder licht rothbraun; Mund dunkler rothbraun; Stirn mit tiefem länglichem Grübchen; Halsscbild breiter als lang, an den Seiten gerundet, vorn schwach verengt; Flügeldecken länglich, mit fast parallelen Seiten, punktirt- gestreift, die Punkte dicht gereiht, die Zwischenräume fast 4mal so breit als die Punkte; Schenkel ungezähnt, pechbraun, an der Wurzel heller; Schienen gelbbraun, an der Spitze mit ziemlich starken Häkchen versehen. In dem einzigen, von mir im Moose der Krummholzregion der Karpathen gesammelten Exemplare erblickte H. Th. Kirsch eine neue Art. 230 K. Brancsik: über 6. Stomodes gyrosicollis var. gracilior. Obwohl ich es nicht wage, gegen den Rath des trefflichen Kenners der Curciilionen Hrn. Th. Kirsch in diesem Käfer eine neue Art hinzustellen, so kann ich es doch nicht unterlassen, den- selben als hübsche Varietät aufzuführen. Kleiner und schmäler als gyrosicollis (1| lin. lang,^ — ^ lin. breit) zeigt gracilior auch eine Sculpturverschiedenheit. "Wäh- rend bei gyrosicollis die Flügeldecken an den Schultern am breitesten sind und sich von da an verengen, sind bei gracilior die Flügeldecken von der Schulter bis hinter die Mitte ziemlich gleichbreit, und runden sich im letzten Drittel gegen die Spitze zu. Die Runzelung des Halsschildes ist bei gracilior verhältnifsmäs- sig gröber, wie auch die Punktirung der Flügeldecken stärker ist, und deutlicher gereiht erscheint. Die Fühlerschäfte sind durchweg lichter gefärbt, und nur an den Vorderschenkeln sind äufserst kleine Zähnchen bemerkbar. Bei einem Exemplare sind die Flügeldecken bedeutend schmä- ler und etwas länger, so dafs ich wohl nicht mit Unrecht dasselbe für ein 2 halte. Diesen Käfer sammelte ich in mehreren Exemplaren unter feuchtem Moose in der Nähe eines Eichenwaldes bei Beckö (Un- garn) und hoffe in der Lage zu sein , sich hierfür Interessirenden einige Exemplare abgeben zu können. 7. Pachyta excellens. Nigra, nitida; capite punctato', tkorace longitudine breviori, canaliculato , apice ac basi fortiter coarctato , lateribus tuberculato, fortiter punctato; elytris fhorace latioribus , viride - coeruleis, rugu- lose-punctatis. — Long. 7 lin., lat. 2| lin. Diese ausgezeichnete Art sieht auf den ersten flüchtigen Blick einer sehr grofsen virginea ähnlich. Käfer schwarz, glänzend, schwach und sparsam behaart. Fühler länger als der halbe Leib; Glied 3 und 4 gleichlang, kürzer als 5. Kopf mit starken augen- förmigen Punkten besetzt, welche hier und da runzelartig zusam- menfliefsen; zwischen den Fühlerwurzeln mit starken Höckern, welche durch eine scharf eingefeilte Furche getrennt sind. Hals- schild breiter als lang, an der Spitze und Basis stark eingeschnürt, fast wie eingefeilt, mit vertiefter Mittellinie, an den Seiten mit je einem stumpfen Höcker, an dessen Grunde sich eine gegen vorn neue Coleopteren aus Ungarn. 231 und innen flach eingedrückte Grube befindet; eben so stark wie der Kopf, jedoch weniger dicht punktirt; Flügeldecken grünblau, glänzend, dicht runzelig-punktirt, an der Basis treten die Runzeln nicht an die Naht heran, wodurch bis zu ein Drittel Länge der Flügeldecken vorn eine erhabene Naht entsteht; Flügeldecken länglich mit parallelen Seiten, hervortretenden Schultern, an der Spitze sanft einzeln gerundet. Schildchen schwarz mit vertiefter Mittellinie. Unterseite schwarz bis auf die Bauchringe dicht und fein, diese jedoch sparsam punktirt. Schienen der Hinterbeine ge- bogen. Die Beschreibung ist nach einem einzelnen Exemplare entwor- fen , welches ich in oben erwähntem Thale Vratna von Lonicera Xylosteum klopfte, in dessen Nähe viel blühender Crataegus stand. Sowohl Herr Dr. Kraatz . als auch H. v. Kiesenwetter hatten die- ses Exemplar zur Ansicht bei sich. Hemiptera scutata Faunae Hungaricae (Budapest 1873) lautet etwa lateinisch der Titel einer 12 Quartseiten starken Auf- zählung der ungarischen Schildwanzen in ungarischer Sprache (die lateinischen Namen ausgenommen), gegeben von unserem Mitgliede Dr. Geyza v. Horväth, Assistent am National-Museum in Pest. Dieselbe enthält 16 Scutellerides und 72 Pentatomides. Aus Baiern sind aus diesen Gruppen (nach Kittel) bekannt 11 und 50 sp.; aus Tyrol (Gredler) 13 und 50; aus Italien (Garbiglietti) 27 und 90; aus Frankreich (Mulsant) 23 und 89; aus Livland (Flor) 7 und 33; aus Dänemark (Schioedte) 7 u. 30; aus England (Douglas und Scott) 5 und 28 sp. G. Kraatz. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1873. (= Band XXIII.) 730 S. 10 Ta- feln und photographisches Portrait von Georg Ritter von Frauenfeld. Dieser Jahrgang ist so reich an entomologischen Publica- tionen '), dafs wir uns gedrungen fühlen die Leser unserer Zeit- schrift auf dieselben besonders aufmerksam zu machen. Im Vor- wort sagt H. Dr. H. W. Reichhardt: „Das Verdienst, trotz der enormen "Steigerung der Druckko- „sten in den letzten Jahren, die Veröffentlichung dieses Bandes in „seiner vorliegenden Form vorbereitet und sie gröfstentheils gelei- stet zu haben, gebührt unserem unersetzlichen ehemaligen ersten „Secretair, dem k. k. Rathe und Custos Herrn Georg Ritter „von Frauenfeld." Möge hier dem Verblichenen, welcher langjähriges Mitglied unseres Vereins war, für die bevorzugte Stellung gedankt sein, welche er der Entomologie während seiner erfolgreichen Amtsfüh- rung zu Theil werden liefs. Sein sprechend ähnliches Bildnifs, welches an der Spitze des Bandes steht, wird nicht wenig dazu beitragen, das Andenken an ihn frisch in uns zu bewahren. — Die zoologisch -botanische Gesellschaft zählt gegenwärtig 554 Mitglieder im Auslande, 703 im Inlande. Die Leitung der Gesell- schaft ist in den Händen von einem Präsidenten (dem Fürst Jo- seph Colloredo- Mannsfeld), 6 Vice -Präsidenten, 2 Secretären (AI. Rogenhofer und Dr. v. Marenzeller), 1 Rechnungsführer (Jac. Ju- ratzka), 36 Ausschufsräthen (unter ihnen von Entomologen Dr. Fr. Brauer, Brunner v. Wattenwyl, Dr. C. v. Felder, J. Mik, J. Türck, Dr. G. Mayr). Die Gesellschaftsschriften werden gegen Jahresbeitrag bezogen von 76 Lehranstalten und Bibliotheken, von 11 anderen unentgelt- lich; mit 264 wissenschaftl. Anstalten findet Schriftentausch statt. Subventionen erhält die Gesellschaft vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht, dem nieder-österreichischen Landtage, dem ') Von den meisten sind durch Ref. Separata zu erhalten. Bücher-Anzeige. 233 Gemeinderathe der Stadt Wien und der Direction der ersten öster- reichischen Sparkasse. S. 1 — 16 V. Frauen feld^ zoologische Miscellen No. XVII., darunter: S. 1 — 6. Die neuesten Beobachtungen über Phylloxera va- statrix. Ein Referat über G. Pouchel's Mittheilung im Siecle vom 29. September, derzufolge geflügelte Männchen und flügellose Jun- gen in Menge gegen Ende August an die Oberfläche der Erde kommen und nach andern Weinstöcken auswandern. S. 7 — 8. Hydrachna geographica an Dytiscus - Arten schma- rotzend. Unter vielen Dyt. latissimus und marginalis fand sich bei zweien unter dem häutigen Flügel je eine Hydrachna, an der wei- chen Verbindungshaut an der Wurzel des Hinterleibs hängend; bei einem dritten Dyt. {marginalis) ein länglicher, glasig glänzender, weicher Sack, aus dem sich am vierten Tage der Parasit entwik- kelte, nachdem das Stück Hinterleib mit dem Sack vom todten Kä- fer abgelöst und in Wasser gelegt war. S. 17 — 24. H. Kraufs: Beitrag zur Orthopteren -Fauna Ty- rols mit Beschreibung von Pterolepis Brunneri nov. sp. — Zu den 82 Arten Graber's kommen 8 neue hinzu; über das Vorkommen vieler Arten werden Notizen gegeben, ebenso über die Orthopteren Vorarlsbergs. Dazu Taf. I. A. S. 25 — 36. Dr. A. Grzegorzek: Uebersicht der bis jetzt in der Sandezer Gegend West-Galiziens gesammelten Dipteren. S. 37 — 40. Dr. Geyza v. Horväth: Beitrag zur Naturge- schichte von Eumolpus vitis. Dazu Taf. I. B, S. 49 — 68. Dr. J. Kriech bäum er: Hymenopterol. Beiträge III. — 15 n. spec, darunter 9 Andrena. Ein Anhang enthält Be- merkungen zu Morawitz's Beitrag zur Bienenfauna Deutschlands. S. 69 — 72. Ders.: Haemophila nov. gen. Tabanidarum. — sp. Fallottii von Pinerolo. S. 117 — 132. J. Mann: Verzeichnifs der 1872 um Livorno und Pratovecchio gesammelten Schmetterlinge (566 Arten, davon 2 n. sp.) nebst Beschreibung von 2 neuen Schaben aus Sicilien. S. 133 — 138. C. Brunner v. Wattenwyl: Ueber die Hy- pertelie in der Natur. Der höchst interessante Aufsatz ist in un- serer Zeitschrift wiedergegeben. S. 139 — 144. Dr. Franz Loew: Zoologische Notizen IV. Asphondylia ononidis n. sp., Trioza flavipennis Forst., Hydrotaea irritans Fall. Dazu Taf. II. C. 234 Bücher- Anz-eige. S. 145 — 152. S. H. Scudder: Seltsame Geschichte eines Tag- falters. — Wir kommen später auf diesen Aufsatz zurück. S. 165 — 166. Dr. Cl. Hampe: Zwei neue Anthicinen. Ste- ropes Hungaricus und JSeogonus Plasonii aus Athen. (Dazu Ta- fel IL A.) S. 167 — 168. V. Geiger: Beitrag zur Schmetterlingskunde Dalmatiens. S. 183 — 192. V. Frauenfeld: Zoologische Miscellen XVIII. : Neuer KartofFelschädling in America (Doryphora lO-lineata). Zwei neue Gallmücken (Diplosis Schineri) aus mifsfarbigen, schwachbla- sigen Auftreibungen von Buchsbaumblättern. Aphondylia Cytisi. — Auf Phylloxera soll nach Prof. de Luca in Neapel die Erde der Solfatara von Puzzuoli vernichtend einwirken. — Anobium pani- ceum lebt auch in pulverisirter Paprica. S. 201 — 324. P.C. Zeller: Beiträge zur Kenntnifs der nord- amerikanischen Nachtfalter, besonders der Microlepidopteren. (Dazu Taf. III u. IV.) S. 377 — 452. H. Hagen: Beiträge zur Kenntnifs der Phry- ganiden. S. 453 — 464. F. Kowarz: Beiträge zur Dipteren-Fauna Un- garns. — Aufzählung sämmtlicher im Mai und Juni um Hercules- bad gesammelten Dipteren; die neuen Arten sind bereits in un- serer Zeitschrift von Loew 1873. p. 33 beschrieben. S. 464 — 468. V. Frauenfeld: Dr. J. R. Schiner. Ein Nachruf. S. 535 — 538. Brunner v. Wattenwyl: Georg Ritter von Fraaenfeld. Ein Nachruf. Mit einer Photographie. S. 547 — 560. Th. Beling: Acht neue Arten deutscher Z)?/)eriato - interpunctatis. — Long. 2f — 8i raill. Var. gracilis: minor elytris pallidis, subtiliter punctatis. — Long. 2| mill. Var. nigritus: totus nigritus exceptis antennis, palpis , tibüs tarsisque, prothoracis marginibus lateralibus angustis , elytrisque ad apicem pallidis. — Long. 3 mill. Von ovaler, nicht stark gewölbter Gestalt, durch die ziemlich regelmäfsige Punktirung der Decken und das sehr kurze und breite Halsschild leicht kenntlich. Der Kopf ist einfarbig dunkel oliven- grün oder broncebräunlich, bei wenigen der vorliegenden Expl. ist eine hellere Färbung des äufsersten Seitenrandes vor den Augen bemerkbar; seine Punktirung ist in der Mitte ziemlich fein und weitläufig, nach den Seiten zu und zwischen den Augen stärker. Die Chagrinirung des Grundes ziemlich fein. Fühler und Taster ganz rothgelb. Das Halsschild ist ungefähr dreimal so breit als lang. Die Seitenränder von oben gesehen deutlich gerundet. Seine Punktirung zerstreut und etwas unregelmäfsig, ziemlich stark. Seine Chagrinirung leicht bemerkbar. Der Mittelfleck von der Farbe des Kopfes, nach den Seiten zu meist verwaschen. Am Vorderrand meist nur mit einem schmalen vorgezogenen Mitteltheil denselben berührend, daher durch die in sehr schmaler Ausdehnung längs des Vorderrandes eindringende Grundfarbe von jenem abgesetzt, den Hinterrand in breiterer Ausdehnung berührend, aber auch hier manchmal einen feinen gelben Saum lassend. Die Seitenflügel des Fleckes selten getheilt. Die Punktirung der sehr mäfsig gewölb- ten Decken besteht aus regelmäfsigen Reihen dichter Punkte, die Reihen sind manchmal streifenartig vertieft und stehen weit von einander ab. Die dritte und vierte Reihe von der Nath ab setzt sich aus gröfseren und weiter von einander abstehenden Punkten zusammen. In den breiten und flachen Zwischenräumen befindet sich meistens abwechselnd eine aus feineren und weitläufiger ste- henden Punkten gebildete ziemlich regelmäfsige Punktreihe. Die Färbung der Decken ist schmutziggelb, die dunklen Längslinien sind unregelmäfsig verwaschen, oft unterbrochen und abgekürzt; dunkle Flecken finden »ich meist zwei jederseits kurz hinter der der europäischen Laccobkis- Arten. 321 Schulter und hinter der Mitte des Augenrandes. Vor der Spitze der Decken zeigt sich meist ein heller Fleck, der bei dunkler Fär- bung der Decken nach vorn manchmal ziemlich grell, abgesetzt, nach hinten verwaschen ist. Alle Hüften und alle Schenkel bis kurz vor das Knie schwarz. Der Vorderbrustkiel ganz flach, die Vorderecke abgestumpft, die Hinterschienen gekrümmt, ihre Tarsen fein und schlank. Carniolia (Epplhsm.), Styria (Epplhsm.), Hungaria sept. (in der Waag bei St. Miklos von mir), Helvetia (vom verstorbenen Gau- tard aus dem Waadtland als globosus Heer mitgetheilt), Anglia (London, v. Ksw.), Gallia sept. (Normandie, Seidlitz), Gallia mer. (Tarbes, v. Heyden; Nizza, v. Ksw,), Sicilia (v. Ksw.). Var. gracilis: erheblich kleiner als die Stammform mit hel- leren Decken und schärferen, feineren dunklen Linien derselben. Die dunklen Flecke klein, ziemlich scharf begrenzt. Die Punkti- rung viel feiner. Ein Ex. von Palermo. Exemplare aus Steiermark von Herrn Eppelsheim stehen dieser Form in der Färbung nahe, erreichen jedoch fast die Gröfse der Stammform und sind so stark wie diese punktirt. Var. nigritus: eine Abänderung, die beim ersten Anblick ei- nen von der Stammform sehr abweichenden Eindruck macht. Sie ist ein wenig kleiner als jene. Die Färbung ist überwiegend schwarz, meist mit einem dunkelgrünen Schimmer, bis auf die Ex- tremitäten, einen sehr schmalen, gelben Seitenrand des Halsschil- des und der Spitze der Decken, welche am Aufsenrand und innen längs der Naht hellgelb sind; am oberen Ende ist die gelbe Linie neben der Naht meist fleckartig erweitert. Manche Expl. zeigen auf den Decken als Rest der hellen Färbung noch eine bräunliche, unregelmäfsige Würfelung. Die Punktirung weicht von der der Stammform nicht ab. Corsica, hauptsächlich von Raymond gesammelt. In manchen Sammlungen als Sardeus Baudi, mit dem er aus- ser der schwarzen Färbung keine Aehnlichkeit hat. 9. Laccobius pallidus Muls. Opusc. eut T. Xn. 1861. p. 61. Elongato - ovatus, ante et post subacumiuafus parum convexus, capite excepta macula anteoculari pallida obscuro -viridi subtiliter sat crebre, prothorace fortius parumque rarius punctato, hoc et illo emdeulius alutaciis, opacis, elytris dense, subtiliter vix usquam se- riato-punctatis. — Long. 2| — .S mill. Berl. Kütomol. Zeitschr. XVIII. 21 322 t>. Roltenbenj: Beiträge Var. debilis: minor, nitidus, capitis protkoracisque punclione subtiliore. — Long. 2^ niill. Der Käfer ist gestreckt oval, nach beiden Enden ziemlich zu- gespitzt, wenig gewölbt, von ziemlich mattem Glänze. Der Kopf ist dunkelgrün mit meist ziemlich grofsem hellen Randflecken vor den Augen, seine Punktirung fein und ziemlich dicht, rückwärts etwas kräftiger. Die Chagrinirung kenntlich und den Kopf matt erscheinen lassend. Taster und Fühler ganz blafs oder rostgelb. Das kurze und breite Halsschild ist ein wenig kräftiger und weit- läufiger als der Kopf punktirt, und in Folge der noch etwas deut- licheren Chagrinirung des Grundes gleichfalls ziemlich matt. Der Miitelfleck von der Färbung des Kopfes, grofs, an seinen Seiten verwaschen. Er berührt meist in breiter Ausdehnung den Hinter- und Vorderrand des Halsschildes und ist an den Seitenflügeln ebenso häufig ganzrandig, als er hier eine unbestimmte helle Makel um- schliefst, welche auch mit dem meist breit gelben Seitenrand des Halsschildes in Zusammenhang stehen kann. Das Schildchen ist von der Farbe des Halsschildfleckes. Die Decken sind dicht und fein, unregelmäfsig punktirt. Hin und wieder zeigen sich Andeu- tungen einer reihenweisen Anordnung der Punkte. Zwischen der Punktirung sind sie sehr fein hautartig gerunzelt und darum auch matter als bei den andern Arten der Gattung. Ihre Färbung ist gleichmäfsig ein schmutziges Gelb. Von dunklen Linien und Flek- ken ist keine Spur vorhanden. Nur hinter der Schulter und am Aufsenrand hinter der Mitte sind manchmal einige unbestimmte, dunklere Stellen bemerkbar. Alle Hüften, die gröfsere Hälfte der Vorderschenkel und die kleinere der mittleren und hinteren sind geschwärzt oder gebräunt. Der Vorderbrustkiel ist sehr niedrig, wenig scharf, seine Vorderecke kaum kenntlich. Die Hinterschie- nen deutlich gekrümmt, Tarsenglied 2 kürzer als 3 -+- 4. Eine con- stante, schon an der Gestalt und an der Punktirung der Decken leicht kenntliche Art. Andalusia, Gallia mer., Corsica. Var. debilis: Die einzige Varietät, die ich anführen kann, liegt mir in einem von Herrn v. Heyden eingesandten Expl., mit der Bezeichnung Aveiro, vor. Dasselbe ist kleiner, schmächtiger und glänzender als die Stammform. Kopf und Halsschild sehr fein und zerstreut punktirt. Die Decken auf der Scheibe angedunkelt, mit ziemlich scharf begrenztem, schwarzem Schulterschmitz. der europäischen Laccobius- Arten. 323 10. Laccobius leucaspis Kiesw. V. Hey den Ent. Reise n. d. südlichen Spanien p, 68. Elongato-ovatus, convexus, capite macula anteoculari sat magna excepta obscuro-viridi, prothoracis subtiliter, medio fortius sat dense punctati, evidenter alutacii macula centrali parva, margines nusquam attingente, obscura, scutello testaceo, elytris testaceis irregulariter subtiliterque punctatis. — Long. 2^ mill. Eine schnoale, helle, durch helle Färbung des Schildchens leicht kenntliche Art. Von gestreckt-ovaler, an beiden Enden ein wenig zugespitzter Gestalt, quer herüber ziemlich stark gewölbt, bedeu- tend convexer als der vorige, mit bei weitem stärkeren Glänze. Der Kopf ist dunkelgrünlich, mit Metallschimmer. Die Punktirung vor den Augen fein, nach hinten kräftiger, ziemlich weitläufig. Die Chagrinirung deutlich. Vor den Augen befindet sich jederseits eine breite, helle Randmakel. Fühler und Taster ganz hell. Das Hals- schild mäfsig dicht, fein, auf der Scheibe nicht unbedeutend kräf- tiger und etwas zusammenfliefsend punktirt. Seine Chagrinirung kenntlich. Der Mittelfleck ist klein, länger als breit, bräunlich, nimmt nur den mittelsten Theil der Scheibe ein, läfst also den gröfsten Theil des Halsschildes gelb. Zur Seite des Mittelfleckes ist jederseits manchmal noch ein kleines Wölkchen bemerkbar. Das Schildchen ist von der hellen Färbung der Decken. Diese sind ganz blafsgelb, nur die Funkte dunkler gefärbt. Dieselben sind fein, ziemlich gedrängt, verworren, eine reihenweise Anord- nung kaum noch an der Basis der Decken in geringer Ausdehnung bemerkbar. Ein kleiner dunkler Schulterschmitz angedeutet. Alle Hüften und Beine hellgelb. Der Vorderbrustkiel niedrig, aber scharf, mit deutlichem Vordereckchen. Die Hinterschienen etwas verlängert, mäfsig gekrümmt, Tarsenglied 2 kürzer als 3 + 4. Andalusia, Algeria, Aegyptus. Es liegt mir nur 1 Ex. aus H. v. Kiesenwetter's Sammlung und eins in der meinigen von Herrn Schwarz aus Aegypten mit- getheilt, vor. Ich zweifele nicht, dafs Abänderungen in Bezug der Gröfse und der Gestalt des Halsschildfleckes vorkommen. 11. Laccobius Revelieri Perr. Ann. de Fr. 1864. p. 278. Elongato-ovatus^ convexus, capite striga anteoculari testacea excepta, ohscure viridi, prothoracis vix punctati, alutacii, subopaci macula centrali angusta, antice dilatata, sinuato-triangülari, scutello 21* 324 v. Rottenberg: Revision d. eurp. Lacc- Arten. fitsculo vel testaceo, ehitris (esfaceis. punctatione parum crebra, ir- regtdari, hinc inde irregulariter seriata. — Long. 2^ — 2^ mill. Gleichfalls gestreckt-oval und nach beiden Enden etwas zuge- spitzt, von ziemlich hoher Wölbung, glänzend. Der Kopf ist dun- kelgrün, meergrün oder bronceglänzend, mit ziemlich grofsem, hel- lem Randfleck jederseits vor dem vVuge. Die Chagrinirung deut- lich, die Punktirung sehr verwischt und zerstreut. Fühler und Ta- ster ganz blafs. Das Halsschild deutlich chagrinirt, etwas matt- oder fettglänzend, äufserst undeutlich zerstreut und seicht punktirt. Nach vorn und der Mitte ist die Punktirung noch am kenntlich- sten. Der grünliche oder broncene Mittelfleck ist schmal, nach vorn verbreitert, im Ganzen ein Dreieck mit etwas geschweiften Seiten bildend, welches vorn und hinten einen feinen Saum der Grundfarbe übrig läfst; häuflg schwindet der Fleck auf eine kleine Makel in der Mitte des Halsschildes. Das Schildchen ist bräunlich oder von der hellen Farbe der Decken. Diese sind blafsgelb und zeigen meist an der Mitte der Nath jederseits ein dunkles Fleck- chen oder Pünktchen. Ihre Punktirung ist ziemlich fein, wenig dicht, auf dem vorderen Theil hinter der Basis stellenweise in un- regelmäfsige Reihen geordnet. Die Beine sind hellgelb, die Hüf- ten der vorderen und mittleren gebräunt. Die Hinterschienen sehr mäfsig gekrümmt, Tarsenglied 2 wenig kürzer als 3 + 4. Vorder- brustkiel sehr niedrig, die Vorderecke kaum vortretend. Corsica, Sicilia (von mir). Von mir gesammelte sicilianische Stücke weichen von den übri- gen durch stäi-keren Glanz und feinere Punktirung der Decken ab. [Berliner eiitomologischc Zeitschrift XVIII. 1874.] Beschreibung neuer Carabiden von A. Baron ». Rottenberg. 1. Nebria Taygetana mihi: Piceo-ferrugiuea^ elongata, pla- ninsciila, prothorace subcordato, longitudine duplo fere latiore, ely- tris subpurallelis, strialis, striis obsolete punctatis. — Long. 11 — 121 iiiiii. Ein ächter Alpaeus und habituell der Nebria tatrica Mill. am nächsten stehend. Von gestreckter , flacher und gleichbreiter Ge- stalt, pechbraun, mit rothbraunen Tastern, Fühlern, Beinen und Flügeldeckennaht. Unterseite dunkler. Üer Kopf mäfsig grofs, beim <^ etwas breiter als beim $, glatt, quer herüber gewölbt mit je einem Grübchen innen neben den kleinen, wenig gewölbten Au- gen. Die Fühler schlank, von über halber Körperlänge, das dritte Glied gut noch einmal so lang als das zweite. Das Halsschild nicht ganz ein Drittheil breiter als der Kopf, viel breiter als lang, nach hinten zusammengezogen, die gröfste Breite fast noch vor dem ersten Drittheil der Länge. Die Vorderecken vorgezogen, stumpf, an den Hinterkopf nicht anschliefsend. Die Hinterecken scharf recht-, beinahe spitzwinklig. Der Hinterrand jederseits ein wenig eingezogen, zwei Drittel so breit als der vordere. Die Sei- ten längs ihres ganzen Verlaufes, nach hinten breiter, abgeflacht und gerandet. Mittel- und Basallinie stark vertieft, letztere einen stumpfen Winkel bildend. Basaleindrücke mäfsig tief, nach vorn weit und flach. Zwischen ihnen ist das Halsschild bis zur Basal- linie ziemlich fein runzlig punktirt. Die Eindrücke selbst einzeln und fein punktirt. Die Decken sind gestreckt, beinahe viermal so lang als das Halsschild, an den Schultern fast ein Drittel so breit als das Halsschild an seiner Basis, an ihrem Seitenrand beim d" fast gar nicht, beim ^ sehr mäfsig erweitert, flach. Die Streifen sind ziemlich tief, verloschen punktirt, die Zwischenräume wenig 326 V. Rottenberg: gewölbt; am dritten finden sich zwei bis drei undeutliche Punkt- eindrücke. Die Beine sind lang und schlank, doch verhältnifsmäs- sig etwas dicker als bei Nebria tatrica. Die Hinterschienen in der Mitte ein wenig nach innen gekrümmt. Dieses ausgezeichnete Thier ist von Raymond in nicht grofser Zahl auf dem Taygetos gesammelt worden. Das Vorkommen ei- ner der ächten y4//>aews-Gruppe angehörigen Nebria auf einem der südlichen Hochgebirge Europas ist von besonderem Interesse. 2. Nebria hybrida mihi: Piceo-nigra, ore, anlennis pedibus- que obscure ferrugineis , femoribus obscurafis , elongata, prothorace subcordato, elytris regnlariter oratis, punctato-striatis^ segmentornm abdominalium marginibus posterioribus pai'tibusque lateralibus ineta- sterni impunctatis. — Long. 10 niill. Ebenfalls ein Alpaeus und in der Gestalt der Germari Heer sehr ähnlich, von der sie sich jedoch durch die schwachen Punkte der Streifen sofort unterscheidet. Gestreckt, wenig gewölbt, pecli- schwarz, der Mund mit den Tastern, die Fühler, die Coxen und die Beine mit Ausnahme der auf der Unterseite gebräunten Schen- kel rostroth. Der Kopf mäfsig grofs, quer gewölbt, mit oder ohne Eindrücke neben den Augen, diese mäfsig grofs, stark gewölbt, die Fühler von beinahe zwei Drittel der Körperlänge. Das Halsschild länger als breit, viel breiter als der Kopf, nach hinten zusammen- gezogen, über den Hinterrand nicht viel schmäler als über den vor- deren. Im ersten Drittel am breitesten. Die Vorderecken stumpf vorgezogen, vom Kopf abstehend. Die Hinterecken spitz, ein we- nig herabgedrückt. Der Seitenrand deutlich abgesetzt. Mittel- und Basallinie tief, Basaleindrücke ziemlich tief und schmal, die Punk- tirung derselben und der Basallinie etwas grob und wenig dicht, nach vorn sich auf dem abgesetzten Theil des Seitenrandes weiter- ziehend. Die Decken wenig gewölbt, oval, an den Schultern et- was breiter als der Hinterrand des Halsschildes, nach rückwärts sich bis zum Anfang des letzten Drittels gleichmäfsig verbreiternd, beinahe viermal so lang als das Halsschild und nicht ganz regulär gestreift, die Streifen im Grunde ein wenig verloschen und etwas unregelmäfsig punktirt. Am dritten stehen meistens zwei auch drei Punkteindrücke. Die Zwischenräume sind mäfsig gewölbt. Die Beine fein und lang. Die Hinterschienen in der Mitte etwas ein- wärts geschwungen. Dem Käfer fehlt die Querreihe tiefer Punkte am Ende jedes Hinterleibssegments, welche Germari zeigt, ebenso die Punktirung auf den Seitentheilen des Metasternums, durch die Beschreibung neuer Carabiden. 327 hrunnea Duft, mit allen ihren Varietäten und tatrica ausgezeichnet sind, und an deren letzterer Stelle sich eine ähnliche Runzelung, wie bei Germari findet. Von H. V. Kiesenwetter vom Rhilo Dag mitgetheilt. 3. Pterostichus Rhilensis mihi: Niger, nitens , planiuscu- lus, ore, antennis pedibusque tolis cum coxis riifo-ferrugineis, pro- thorace posfice sinuato-angustato longitudine lafiorc, ad angulos po- steriores utrinque impresso et bistriato subtiliterque ruguloso, elytris dorso planis, striatis, striis subtiliter punctatis, ad tertium triim- presso-punctatis. — Long. 11^ mill. Mas: segmento ahdominali ultimo Iransverse impresso, impres- sione longitudinaliter carinata. Eine zierliche, durch ganz rostrothe Extremitäten und flachen Bau ausgezeichnete Art, die kaum mit einer anderen der ächten fte/-os/«c/i«s-Giuppe zu vergleichen ist. Der Käfer ist tief schwarz, glänzend, Mund, Fühler, die ganzen Beine mit den Hüften und Schenkeldecken rostroth. Der Kopf ist ziemlich grofs, hinter den Augen etwas halsartig verengt, mit ziemlich hervorstehenden, aber nicht halbkugelförmig gewölbten und mäfsig grofsen Augen, zwi- schen denselben mit zwei flachen und breiten unbestimmten Längs- eindrücken. Die Fühler borstenförmig , mäfsig stark und etwa so lang als Kopf und Halsschild zusammen. Die 3 ersten Glieder stark verdickt, bis auf die Borsten an ihren Enden nackt. Glied 3 noch einmal so lang als 2. Die übrigen viel schwächer und schlanker, etwas abstehend, kurz behaart, vom 5ten an alle nach innen an der Basis gerinnt. Das Halsschild ist flach, fast ein Drittel brei- ter als lang, am Vorderrand jederseits um ein Viertel der Kopf- breite diesen seitwärts überragend. An den Seiten sanft gerundet erweitert, mit der gröfsten Breite vor der Mitte und dann sanft und geschweift nach den Hinterecken zu zusammengezogen. Diese sind scharf und etwas kleiner, als ein rechter "Winkel. Der Hin- terrand ist in der Mitte etwas nach innen gebuchtet, nicht sehr viel schmäler als der vordere. Die Vorderecken sind herabge- drückt und ziemlich stumpf. Die Seitenränder breit und flach ab- gesetzt mit aufgebogenem Saum. Die Mittellinie durchgehend. Ne- ben den Hinterwinkeln ist das Halsschild mäfsig tief, breit einge- drückt, in den Eindrücken jederseits mit zwei wenig scharfen, et- was breiten Längsstricheln. Die eingedrückte Partie des Halsschil- des ist schwach gerunzelt-punktirt. Nach der Mittellinie zu zeigen sich oft auf der hinteren Hälfte lange Querrunzeln, Die Decken 328 e. Roltenberg: sind auf dem Rücken flach, schön regelmätsig, etwas breiteiförmig. Der Saum der Seiten- und Hinterränder fein und scharf aufgebo- gen. Ihre Spitzen sind einzeln abgestumpft, der Hinterrand vor denselben nur beim d schwach gebuchtet. Sie sind ziemlich fein aber scharf gestreift, die Zwischenräume fast flach, in den Streifen dicht und fein punktirt. Am dritten zeigen sich 3 auch 4 einge- stochene Punkte. Die Augenpunkte im letzten Zwischenraum sind kräftig und stehen nur auf einem kurzen Stück vor der Mitte des Seitenrandes einzeln. Die Beine sind ziemlich kurz. Das letzte Segment des d ist an der Spitze breit und flach eingedrückt, der Eindruck durch einen stumpfen aber kräftigen Kiel getheilt. An den Vordertarsen die ersten drei Glieder abnehmend und stark, das vierte kaum erweitert. Rhilo Dag (von H. v. Kiesenwetter mitgetheilt). 4. Trechus diaphanusmihi: Rufo-testaceus, convexiuscu- lus, oculis minutissimis, prothorace cordato, longitndine vix latiore, angulis posticis acutis, elytris oblomjis ^ subtilius piinctato - striatis, striis extus obsoletioribus, ad terfiam utrinque triimpressis. — Long. 6 mill. Eine stattliche Art, gut von der Gröfse des Trec/i. rubens F., von der durchscheinend röthlichen Färbung des Anophthahmts Bi- limekii und durch die Kleinheit der Augen offenbar ein Vermitt- lungsglied zu der wohl nicht haltbaren Gattung Anophthalmus. Der Kopf ist klein gestreckt oval, die Stirnfurchen tief, die Wangen vom Mittel- und Hinterkopf absetzend. Die Augen punktförmig, flach, kenntlich facettirt, zwischen ihnen und den Stirnfurchen auf der Oberseite des Kopfes jederseits ein eingedrückter Funkt. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, die Glieder sehr gestreckt und nach dem Ende nur wenig an Länge abnehmend, alle bis auf das erste etwas abstehend behaart, das 3te doppelt so lang als das 2te. Das Halsschild im Verhältnifs zu den Decken klein, nicht viel breiter als lang, fast doppelt so breit als der Kopf, nach hin- ten stark zusammengezogen mit scharfen Hinterecken und feinem, scharf abgesetztem und aufgebogenem Seitenrand. Die Basalein- drücke ziemlich eng und tief. Die Mittellinie in ihrem ganzen Ver- lauf kräftig, vorn stark, vor der Basis grubeuartig vertieft und hier jederseits ein feines kurzes Längsfältchen bildend, Die Basis in geringer Ausdehnung sehr fein gerunzelt. Die mäfsig gewölbten Decken über die Schultern fast dreimal so breit als das Halsschild an seiner Basis, drei und ein halb Mal so lang als dieses, bis hin- Beschreibung neuer Carabiden. 329 ter der Mitte sehr mäfsig verbreitert, hinter derselben seiir allmäh- lig verschmälert, mit breit zugerundeten, etwas stumpfen Enden. Die zw^ei innern Punktstreifen sind ziemlich tief und dabei kräftig punktirt, die folgenden nehmen an Tiefe und an Deutlichkeit der Punktirung allmählig ab, des letzten (7ten) Punktirung ist immer noch kenntlich. Alle Streifen sind vor der Spitze der Decken ab- gekürzt. Der umgeschlagene Theil des ersten Streifens ist deutlich ausgeprägt. Am dritten stehen drei kräftige Punkteindrücke, der erste hinter der Basis, der zweite in der Mitte, der dritte nicht weit vom Ende jeder Decke. Die Art ist neben microphthalmus Mill. zu stellen , von dem sie durch bedeutende Gröfse, höhere Wölbung, lange Fühler, schmä- leres Halsschild und andere Streifung der Decken abweicht. Von Raymond auf dem Taygetos entdeckt. 5. Microtyphlus perpusillus mihi: Testaceus, deplanatus, capite grosso, antennis brevibus , incrassatis, prothorace cordato, elytris postice dilatatis, apice truncatis. — Long. 1 mill. Die kleinste bisher bekannt gewordene Carabide, hellgelb, ziemlich glänzend, von flacher Gestalt. Der Kopf ist dick, wenig länger als breit, nach hinten gleichbreit, vor der Stirn schwach und breit eingedrückt, über und über sehr fein, hinter dem Scheitel et- was deutlicher quergerunzelt. Die Fühler nicht ganz so lang als Kopf und Halsschild zusammen, dick, fast perlschnurförmig nach den Enden zu an Dicke zunehmend. Die einzelnen Glieder so lang als breit, die drei vorletzten ein wenig dicker als die vorher- gehenden, das letzte fast doppelt so lang als das vorletzte, zusam- mengedrückt eiförmig. Das letzte Glied der Maxillartaster stark verdickt. Das Halsschild viel breiter als lang, nach hinten stark zusammengezogen, ohne hervortretende Hinterecken , mit sehr we- nig gerundeten, ziemlich schmal abgesetzten Seitenrändern und nach vorn abgekürzter, breiter, kräftig vertiefter Mittellinie. Ueber den Vorderrand am breitesten. Dieser gerade abgeschnitten und un- gefähr ein Viertel breiter als der Kopf, ohne vortretende Vorder- ecken. Die Oberfläche fein und weitläufig, etwas runzelig punk- tirt. Die Decken über die ganz abgerundeten Schultern wenig breiter als das Halsschild über seinen Hinterrand, von den Schul- tern an gleichmäfsig, ziemlich stark nach hinten verbreitert, etwa 3^ Mal so lang als das Halsschild. Die Naht ist auf dem hinte- ren Drittel ganz verwachsen und nicht mehr kenntlich, nach hin- ten sind die Decken gemeinsam von der Naht aus schräg nieder- 330 V. Rottenherg: gedrückt mit einem gemeinsamen Grübchen kurz vor dem Ende der fehlenden Naht. Nach aufsen ist am Ende der Decken ein unbestimmter Eindruck vorhanden, welcher dem umgeschlagenen Theil des ersten Streifens der übrigen Trechinen entspricht. Die ganzen Decken sind äufserst fein, auf dem niedergedrückten Theil deutlicher und matt, granulirt, ohne jede Spur von Streifen. Von Schaumü Saulcy und Revelieri Perr. durch Kleinheit, dik- keren Kopf, kürzere und stärkere Fühler, breiteres Halsschild und nach hinten viel stärker erweiterte Decken unterschieden. Bei Saloniki von Raymond in wenigen Ex. gesammelt. Lathrimaeum fratellum nov. spec. beschrieben von ./4. Baron v. Rottenberg. Lathrimaeum fratellum mihi: Prolongatum planum, piceo- nigrnm, nitidulum, prolhorace lonyitudine duplo fere lutiore, sttbue- ijuali, lateribus modice rotundato, utrinqtie foveolato, dense sat for- titer piincfato, vix canaliculato , ehjtris prothorace ter circiter lon- giorihus, postice dilafatis, substriafis ac crebre punctatis. — Long. 4i mill. Diese Art steht dem neulich von mir beschriebenen Lathrim. prolongatum überaus nahe und unterscheidet sich von demselben aufser durch dunklere Färbung und etwas bedeutendere Gröfse vor- nehmlich durch andere Bildung des Halsschildes. Das Thier ist ebenfalls viel flacher und gestreckter als Lathrim. assimile Payk. und metanocephalum 111. Pechschwarz mit pechbraunen Decken, glänzend, von flacher Gestalt. Der Kopf ist so lang als mit den Augen breit, über der Oberlippe eingedrückt, auf dem Scheitel mit einem Mittelgrübchen, zwischen und hinter den Augen nur schwach vertieft, über und über ziemlich fein und dicht punktirt. Die Füh- ler und Taster sind ganz pechschwarz. Das quer herüber ziem- lich gewölbte Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, über den Vorderrand nur unbedeutend schmäler als über den hinteren, die gröfste Breite ungefähr über die Mitte, die Seitenränder mäfsig nach vorn ein wenig stärker gerundet, die Hinterecken scharf rechtwinklig, die vorderen abgestumpft. Der Flinterrand fast gerade, über Lathrimaeum fratellum. 331 der vordere sanft und gleichmäfsig einwärts gebuchtet. Die Punk- tirung ist dicht, ziemlich kräftig, besonders nach den Seiten zu; eine äufserst schwache Mittelrinne ist bemerkbar, jederseits ihrer Mitte befindet sich ein sehr schwaches weites Grübchen. Ein stär- keres steht vor der Mitte hart am jederseitigen abgesetzten und fein aufwärts gebogenen Seitenrand. Endlich findet sich noch ein undeutlicher Eindruck in jeder Hinterecke. Die Decken sind flach, dreimal so lang als das Halsschild, nach hinten verbreitert, am Ende einzeln flach gerundet, die Innenwinkel stumpf. Sie sind fein und unregelmäfsig gestreift, mit dichter Punktirung, die ein wenig feiner als die des Halsschildes und in den Streifen stellen- weise in Reihen geordnet ist. Die hinter ihren Enden nur sehr wenig vorragende Hinterleibsspitze ist äufserst fein und dicht punktirt. Die Schenkel sind pechschwarz, Schienen und Schenkel rostroth. Auf dem Taygetos von Raymond in wenigen Ex. gesammelt. Synonymische Bemerkungen. Typische Exemplare der Derotoma Lederi Heitter (Berl. Ent. Zeitschr. 1872. p. 170) aus Algier erweisen sich als = Monotoma sericella mihi (Berl. Ent. Zeitschr. 1870. p. 237); der Käfer mufs also den Namen Derotoma sericella mihi führen. Im BuUetinp della Societä entomol. italiana öter Jahrg.^ letztes Vierteljahresheft p. 4 erklärt Ragusa (Berl. Entom. Zeitschr. 1870. p. 258) Omophlus fallaciosus mihi für identisch mit longicornis Ber- tolini. Die beiden Käfer haben keine Aehnlichkeit miteinander, wenn, was ich voraussetzen darf, von Bertolini selbst als longicor- nis eingesandte Exemplare dieser Art wirklich angehören; beson- ders ist die Halsschildbildung bei beiden eine ganz verschiedene, indem das Halsschild des longicornis Bertol. über noch einmal so breit als lang ist und gerundete, breit gerandete Seiten zeigt, und das des fallaciosus m. nur ein Drittel breiter als lang ist, und schwach gerundete, ganz schmal und scharf gerandete Seiten hat. A. B. V. Rottenberg. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII, 1874.] Neue Heteroptera aus Ungarn beschrieben von Dr. G. V. Horväth in Pest. 1. Zosmenus porcatns nov. spec. Breviter-ovalis, albidus ; antennis, articulo apicali fusco excepto, pedibusque ßavescenlibus ; thorace hemehjtrisque forliier punctatis; thorace brevi, trcmsverso, heinelytris angustiore, carinis quinque pa- rallelis, parce nigro -punctatis , harum tribus mediis percurrentibus, inslructo- hemeUjtris sese haiid tegentibus, clavo, corio et membrana haud dislinctis, latitudine parte sexta longioribiis ^ marginibus late- ralibus et costis elevalis parce nigro - punctatis. — Long. 2^, lat. 1| mill. Kurz eiförmig, etwas gewölbt; graulich weifs, mit schwach röthlichem oder grünlichem Anfluge. Thorax oben und unten, ins- besondere aber die Halbdecken dicht und tief uetzmaschig einge- stochen punktirt. Kopf fein punktirt, mit gerade vorstehenden Jochhörnern. Fühler lehmgelb, Endglied bräunlich. Thorax kurz, fast doppelt so breit als lang, nach vorn sehr schwach verengt; Seitenrand blattartig, in der Mitte kaum ausgeschweift, Halswinkel stumpf abgerundet; Vorderrand etwas eingebogen, Hinterrand ge- rade; Scheibe mit fünf geraden parallelen, hier und da schwarz ge- tüpfelten Kielen, von welchen die drei mittleren durchlaufend, ein- ander genähert und etwas stärker sind, als die zwei nach vorn ab- gekürzten, aber noch immer ziemlich starken äufseren Seitenkiele. Schildchen am Grunde etwas gelblich. Halbdecken kurz elliptisch, nur um ein Sechstel länger als zusammen breit, breiter als der Thorax, mit geraden Innenrändern aneinander liegend, sich nicht deckend; Clavus, Corium und Membran undeutlich von einander geschieden; alle Rippen sind zu ziemlich starken Kielen erhoben, welche sowie der Aufseurand spärlich und sehr klein schwarz ge- G. t). Horvdth: neue Heteroptera aus Ungarn. 333 fleckt sind. — Hinterleib fein punktirt, gel blich weifs , bei einem Exemplar ((^) grünlichweifs mit drei Reihen schwärzlichen Fleck- chen. Beine lehmgelb. Durch die angegebenen Merkmale von allen mitteleuropäischen Arten verschieden. Am nächsten scheint er mit Z osmenus atri- plicis Frey-Gefsner aus Sarepta verwandt, von diesem aber durch bedeutendere Gröfse und statt drei, fünf Thoraxkiele hinlänglich verschieden zu sein. Drei Ex. von den Sandhaiden bei Pest. (Mus. Hung.) 2. Agramma minutum nov. spec. Oblonge - ovatum, nigrum', antennarum articulis crassiusculis, articulo tertio apice, quarto toto ferrugineis, his crassitudine aequa- Hbus; thorace postice transversim impresso, marginibus lateralibus sensim arcuatis, margine antica et processus scutellaris apice angti- stissime testaceis; hemelytris convexis, sese haud tegentibus et basi nigricantibus, testaceis; pedibus femigineis, femoribus nigricantibtis. — Long. If , Lat. f mill. Länglich eiförmig, schwarz. Kopf fein punktirt. Fühler kurz und kräftig, sehr fein gekörnt, schwarz, drittes Glied an der Spitze rostroth und etwas verschmälert, aber nicht dünner als das ganz rostrothe spindelförmige Endglied. Thorax tief und grob punktirt, mit schwach gerundeten und vorn schnell verengten Seitenrändern, hinter der Wölbung mit einer deutlichen Quervertiefung; Vorder- rand äufserst schmal schalgelb gesäumt, Spitze des kurzen Proces- sus in geringer Ausdehnung ebenso gefärbt; Mittelkiel schwach und undeutlich. Halbdecken genetzt, schalgelb, am Grunde schwär- lich, der Länge und Breite nach ziemlich stark gewölbt, parallel aneinander liegend, sich nicht deckend, den Hinterleib nur wenig überragend. — Rand der Wangenplatten sowie die Brustplatten und Beine rostroth; Schenkel schwärzlich, am Grund und Ende etwas heller. Die' kleinste europäische Art, dem A. laetum Fall, am näch- sten stehend und von Flor (Rhynch. Livl. I. p. 325), der ein bei Laibach gefangenes Stück dieser Art vor sich gehabt zu haben scheint, nur für eine mit rudimentären Flügeln ausgestattete Form der ersteren gehalten. Ich halte sie für eine selbstständige Art, welche sich durch folgende specifische Merkmale sehr gut begrün- den läfst: die kürzeren, kräftigeren Fühler, das ganz rothrothe Füh- lerendglied, welches nicht dicker als das vorletzte ist, die am Grunde geschwärzten, feiner genetzten Halbdecken und die con- 334 G. P. Hortath: stant dunkel gefärbten Schenkel. Die eigenthümliche rjildung des Thorax und der Halbdecken könnte ihren Grund sehr wohl blos in der rudimentären Entwickelung der Flügel haben. Drei Exemplare aus den Ofner Bergen. (Mus, Hang.) 3. lUonanthia f'lavipes nov. spec. Oblong o-ovata^ glabra, nitida; capite anfeimisque nigris, harmn articulo tertio brevi, cylindrico, ajjice oblique truncato; fhorace ca- staneo, vesicula antica et processu scutellari, carinis tribus paralle- lis instructo, nee non hemelyfris stramineis; abdomine pedibusque totis testaceis, tibiis basin versus modice angustatis. — Long. 3^ — 3|, Lat. H— H mill. Länglich eiförmig, glänzend, unbehaart. Kopf schwarz, vorn am Scheitel mit zwei sehr kurzen, eng aneinander liegenden gel- ben Dornen. Fühler kurz und kräftig, schwarz, fein anliegend be- haart; drittes Glied cylindrisch, mit den übrigen gleichdick, weni- ger als doppelt so lang wie das Endglied, am Ende schief nach unten hinten abgestutzt. Thorax vorn gerade, mit nach hinten fünfeckiger, oben gekielter, schmutzig strohgelber Halsblase, auf der Wölbung kastanienbraun, deutlich punktirt, ungekielt, die Stelle der Kiele nehmen zuweilen drei schwärzlich durchscheinende Strei- fen ein, welche hinten in die drei geraden, ziemlich starken Kiele des strohgelben Processus übergehen. Halsblase und Processus, sowie die ebenfalls strohgelben Halbdecken netzmaschig. — Brust schwarz oder schwärzlich; Brust- und Wangenplatten weifsgelb. Bauch sammt den Beinen schalgelb; letztes Tarsenglied an der Spitze schwarz. Beine kurz, kräftig; Schienen gegen den Grund zu etwas verschmälert. Der M. albida Herr. -Seh. und Eryngii Latr. ähnlich; sie unterscheidet sich von diesen aufser der constanten Färbung der Beine und des Hinterleibs, durch die kurzen, nur auf der Hinter- hälfte des Thorax vorhandenen Kiele, durch kürzere, kräftigere Beine und Fühler und durch das kurze dritte Fühlerglied, welches bei diesen zwei Arten bedeutend mehr als doppelt so lang ist wie das Endglied. Aufserdem unterscheidet sie sich noch von M. al- bida durch die Bildung der Schienen, von M. Eryngii durch das gleichmäfsig cylindrische dritte Fülilerglied. — Von der mir nur nach der Beschreibung bekannten M. Olivieri Put. aus Algier, mit der sie auch verwandt zu sein scheint, unterscheidet sie sich durch die Färbung des Thorax und des Hinterleibs, durch gänzli- chen Mangel aller drei Kiele — auch des Mittelkieles — auf der neue Heteroptera aus Ungarn. 335 Wölbung des Thorax u. s. w. , besonders aber durch das mit den übrigen gleichdiciie dritte Fühlerglied, welches bei M. Olivieri „plus mince que le second" sein soll. Auf den Bergen bei Ofen und Fünfkirchen von Mai bis An- fang August nicht sehr selten. (Mus. Hung. et Coli. Horv.) 4. Aradus sordidus nov. spec. Oblongo-ovalus, niger; antennarnm articulo secundo basin ver- sus leviter gracilescenti , dnobus ultimis aeque longis, simnl sumtis sublongiore; rostro mesostethii medium attingente; thorace postice angiistissime flavo-marginato, marginibus lateralibus minutissime cre- nulatis; hemelytris flavo nigroque vai'iis, basi extus dilatitisj mem- brana hyalina, sordide fusco-maculata; coxis femormnque apice, nee non maculis transversis marginalibus abdominis flavescentibus. — Long. 4^ — 51, Lat. 1| — 2^ mill. Länglich eiförmig, schwarz oder schwarzbraun. Fühler län- ger als der Kopf, ganz einfai-big dunkel; zweites Glied gegen die Basis zu allmälig verdünnt, etwas länger als die beiden gleichlan- geu Endglieder zusammen. Schnabel auf die Mitte der Mittel- brust reichend. Thorax am Hinterrande sehr wenig ausgeschnit- ten und sehr schmal gelb gesäumt; Seitenrand sehr fein gekerbt, gleichmäfsig abgesetzt und etwas aufgebogen, an den Schultern ge- rundet, vorn stark geschweift; Rückenkiele gerade. Schildchen länglich dreieckig, mit flachbogigen Seiten und aufgebogenen Sei- tenrändern, in der Mitte etwas gewölbt. Halbdecken gelblich, un- regelmäfsig schwarz oder schwarzbraun gefleckt, an der Wurzel und Spitze stets dunkel, hinter der Wurzel nach aufsen eine grös- sere helle Stelle; Aufsenrand am Grunde bogig erweitert und et- was aufgebogen. Membran hyalin, zwischen den gebräunten Rip- pen mit schwarzen oder schwarzbraunen Querflecken. Beine braun- schwarz, Hüften und Schenkelende gelblich. Hinterleib an den Segmentecken oben und unten mit gelblichen Querflecken oder Querstreifen. Hinterrand der Abdominalsegmente unten winkelig ausgeschnitten; beim c/ das fünfte am stärksten, so dafs es in der Mittellinie weniger als ein Drittel so lang ist wie das hinten bo- gig ausgerandete breite sechste Segment; beim 9 ist das fünfte und sechste Abdominalsegment in der Mitte gerade, gleichlang, das erste Genitalsegment in der Mittellinie doppelt so lang Avie das zweite, und nur wenig kürzer als das sechste Abdominalsegment. Steht dem A. luguhris Fall, zunächst und unterscheidet sich von demselben durch die Färbung der Fühler, durch stärker vor- 33G 0. v. Horväth: neue Heteroptera aus Ungarn. stehende Halsecken, durch die am Grunde ausgebogenen Coriuai- ränder, sowie durch die Bildung der Fühler und der Abdominal- und Genitulsegniente. Vier Stück aus der Ofner Gegend. (Mus. Hung.) 5. Corisa Frivaldszkyi nov. spec. Oblonga, laevis, nitida, alala; certice rolundata, fronte albido- piloso; thorace longitudine purum latiore hemelytrisqne nigro-fuscis, crebre pallideque minute flavo-conspersis, angu/o interno clavi prope basin macula flava ornato; subtus cum capite pedibusque flavida, pectore tnedio nigro. — Long. 6^, Lat. 2^ mill. <^. Paus subuliformibus, dorso subarcuatis; fovea frontali lata, letiter impressa, oculos vix superante; abdominis basi nigra. $. Palis subuliformibus; fronte subplana; lobis ani nigris , an- gustissime flavo-marginatis. Länglich, oben glatt, glänzend, unbehaart. Kopf gelb, mit den Augen zusammen breiter als der Thorax, vorn gerundet; Scheitel in der Mitte mit einem nach hinten deutlicheren Längskiel, am Hinterrande schmal bräunlich; Stirne mit ziemlich langen, gelblich- weifsen Härchen besetzt, beim cT flach und breit ausgehöhlt, beim 9 platt. Thorax nur um ein Viertel breiter als lang, länger als der Kopf, nach hinten dreieckig, vorn mit einem bis etwa auf die Mitte reichenden Längskiel, schwarzbraun mit sehr kleinen gelben, meist queren Fleckchen dicht besetzt, so dafs die Färbung bei schwacher Vergröfserung als schöne Marniorirung erscheint. Cla- vus und Corium ebenso gefärbt, nur sind die gelben Fleckchen et- was gröfser und verfliefsen oft; am inneren Grundwinkel des Cla- vus entsteht in Folge Zurücktretens der dunklen Färbung ein grös- serer oder kleinerer intensiv gelber Fleck, welcher nur sehr selten ganz fehlt; Randfeld des Corium gelb. Membran gelb, fein und dicht schwarzbraun marmorirt, mit einer deutlichen Rippe, welche eine grofse Zelle einschliefst. Flügel vollkommen entwickelt. Un- terseite sammt den Beinen gelb, Brustraitten und Ende des letzten Tarsengliedes an den Mittelbeinen schwarz; erstes, zweites und drittes Bauchsegment beim cT am Grunde breit schwarz; After- klappen des 9 schwarz, äufserst fein gelb gerandet. Hinterleibs- rücken gelb; am Grunde mehr oder weniger schwarz, zuweilen ganz gelb. Pola beim cT säbelförmig, beim 9 pfriemlich. Eine durch Gröfse, Färbung und Thoraxbildung ausgezeich- nete Art aus der kleinen Gruppe Cymatia Flor. Sie kann mit den bisher bekannten drei europäischen Arten dieser Gruppe nicht verwechselt werden und schliefst sich in ihrer äufseren Erscheinung mehr den echten Cor?sa-Arten an. Von Herrn Gustos Joh. v. Frivaldszky mehrere Exemplare bei Pest gesammelt. (Mus. Hung.) [Berliner eutomologisclie Zeitschrift XVIII. 1874.] Aus der Bienen-Fauua Nassau's von Professor Schetick zu Weilburg (Wiesbaden), (Zweites Stück.) 1. Halictus lucidulns Schck. (-^. Das $ ist beschrieben im Nass. Jahrb. 1861. (Conf. Berl. ent. Ztschr. 1873, III, IV. p. 259. und 1874, I, IL) Für das ^ halte ich den H. py gmaeus Schck. (Nass. Jahrb. 1853), welchen ich aber bisher mit einem kleinen schwarzen männlichen Spkecodes (Sph. niger Sich.) vermengt hatte; den Namen pygmaeus habe ich im Jahrb. 1861 auf eine andere Art des Genus Halictus angewendet. Obiges (^ ist 4 — 5 Mm. lang, tief schwarz und sehr glänzend , der Hinterleib ohne Filzflecken, die Ränder der Segmente sehr schmal blafs gefärbt. Der Kopf ist kreisrund, der Clypeus kaum vorragend, schwarz ohne hellen Rand, wie das ganze Gesicht mit weifsem Filze bedeckt. Die Fühler we- nig länger als der Thorax, schwarz, die Geifsel unten ins Bräun- liche fallend. Die Flügelschüppchen braungelb, an der Basis schwarz, die Flügel wasserhell, Adern und Randmal braungelb oder braun. Die Tarsen rostroth oder mehr gelb, zuweilen auch die Kniee und die Spitzen der Mittel- und Hinterschienen. Der Meso- thorax fein, ziemlich weitläufig punktirt, ebenso der Hinterleib, Segment 1 sehr fein und zerstreut, die übrigen Segmente am letz- ten Drittheil glatt, der Metathorax oben längsrunzelig, zuweilen et- was netzrunzelig, am Ende fein gerandet, hinten glänzend, fein punktirt. Der Hinterleib länglich-oval, am Ende abgerundet, etwa um die Hälfte länger als der Thorax, das Endsegment grubig ein- gedrückt. — Bei einer gröfseren Varietät sind die Flügeladern nebst Randmal und Schüppch, nitidum, nijrinn, antcnnarnm basi pedibus- que flavis; rostro capite sesquilongiore, crassinsculo, parum curvato, remote punctulalO', fronte bistriata; prothorace breviter conico, an- tice leviter constricto , crebre punctato, posfice canaliculafo ; coleo- pteris subovalibus, convexis, sulcalis, sulcis catenato - punctatis, in- terstiis convexis. — Long. 1^, lat. | Mill. Verkehrt eiförmig, glatt und glänzend schwarz, die Fühler braun, an der Basis gelb, die Beine gelb oder rothgelb, die Tro- chanteren und die Tarsen gegen die Spitze gebräunt, die Hüften schwarz. Der Rüssel beim (^ ein wenig dicker, aber kaum kür- zer als beim $, etwa anderthalb Mal so lang als der Kopf, wenig gebogen, cylindrisch, bei den Fühlern etwas angeschwollen, sehr fein punktirt; die Stirn mit 2 tiefen Längsstreifen, zwischen den- selben kielig erhaben; die Fühler kurz, der Schaft und das erste Geifselglied wenig an Länge verschieden und wenig länger als breit. Das Halsschild kürzer als an der Basis breit, an den Sei- ten geradlinig nach vorn um ein Drittel verengt, hinter dem Vor- rande an den Seiten leicht eingeschnürt, oben ziemlich dicht aber seicht punktirt, mit scharf eingeschnittener, selten über die Mitte hinausreichender Längslinie auf der hinteren Hälfte. Die Flügel- decken kaum um ein Viertel länger als zusammen breit, in der Mitte am breitesten mit deutlichen Schulterecken, von der Seite ge- sehen von der Basis bis zur Mitte fast geradlinig aufsteigend, nach hinten in starkem Bogen abfallend, breit gefurcht, die Furchen kettenartig punktirt, die Zwischenräume gewölbt, schmäler als die Furchen, ohne scharfe Seitenränder, Apion macr omerum. Oblongo-obovafum, nitidum, parce griseo -pubescens, niger, an- tennarum basi pedibusqve tesfaceis; rostro capite sesqtiilom^iore, crassiuscvfo, pavffo curpalo, punctato; fronte qnadristriafa, snlco transverso a rertice separat a; prothorace latiludine breciore , late- ribvs a medio versus apicem attenvato, crebre punctato^ postice le- viter foveolato: coleopteris oblongo-oralilnis, punctato-svlcatis, pitn- 27* 420 Th. Kirsch: Beiträge zur Kenntnifs ctis sulcorum poslice evanescentibus , interstiliis convexis; pedibus anterioribus longioribus. — Long. 1^, lat. | Mill. Fast von der Form des ßuvofemoratum (^, aber in den Flügel- decken etwas schmäler; schwarz, die Fühler an den ersten Glie- dern gelb, nach der Spitze hin bräunlich, die Beine gelb, nur die Hüften und Tarsen, mit Ausnahme der Basis des ersten Gliedes, schwarz. Der Rüssel anderthalb Mal so lang als der Kopf, wenig gebogen, cylindrisch, bis vor die Mitte reichlich punktirt, mit kur- zen Härchen in den Punkten; die Stirn mit 4 tiefen, am Grunde punktirten und mit einer Reihe greiser Härchen besetzten Streifen, von denen die beiden äufseren dicht am Augenrand verlaufen; der glänzende glatte Scheitel von der Stirn durch eine gerade Quer- furche getrennt. Das Halsschild hinten breiter als lang, bis zur Mitte kfium bemerkbar verbreitert, dann nach vorn fast um ein Viertel verschmälert, oben ziemlich dicht mit grofsen, seichten, fein behaarten Punkten besetzt, an der Basis mit einem Längsgrübchen. Die Flügeldecken länglich oval, mäfsig gewölbt, punktirt gefurcht, die Punkte der Furchen nach hinten undeutlicher, die Zwischen- räume wenig breiter als die Furchen, gewölbt und sehr fein grau behaart. Die 4 vorderen Beine länger als gewöhnlich, die Klauen an der Basis mit spitzem Zahne. Apion npacutn. Oblongum. opacuvi, subtilissinie pubescens, nigrum, antennis fu- scis, pedibus rußs: rosiro tongitudine prothoracis cum capite, cur- vato; supra punctulato, fateribus striato; fronte punctata, medio vix canaliculata; prothorace latitudine basali breviore, lateribus ante medium angustato et consfricto , supra convexo, subtilissime parce punctata, postice canaliculato; coleopteris oblongo-ovulibus, punctato- sulcatis, punctis sulcorum approiimatis, quadratis , interstitiis con- vexis. — Long. 1', lat. f Mill. Die Art scheint dem chrysocomum Gerst. ähnlich zu sein, aber die Sculptur des Halsschildes, die Färbung der Fühler und Hüften sind abweichend. Schwarz, die ganze Oberseite mit Ausnahme des glänzenden Scheitels äufserst fein lederartig gerunzelt, matt, mit feiner staubartiger Behaarung sehr zerstreut besetzt. Der Rüssel SO lang als Kopf und Halsschild, cylindrisch, mäfsig gebogen, punk- tirt, die Punkte namentlich an den Seiten zu Längsstreifen zusam- menfliefsend, die Fühler bis an die Wurzel braun, die Augen we- nig gewölbt, die Stirn seicht punktirt mit einer wenig bemerkba- ren Löngsrinne, durch eine schwach eingedrückte Querlinie vom der Peruanischen Käferfauna. 421 Scheitel abgesetzt. Das Halsschild hinten breiter als lang, bis zur Mitte sehr wenig, dann nach vorn um ein Viertel verengt, hinter dem Vorderrande an den Seiten deutlich eingeschnürt, oben der Länge nach gewölbt, zerstreut und äufserst fein punktirt, vor der Basis mit einer kurzen seichten Längsrinne. Die Flügeldecken länglich oval, der Länge nach gleichmäfsig gewölbt, punktirt ge- furcht, die Punkte der Furchen viereckig, dicht gedrängt, die Zwi- schenräume so breit als die Furchen und gewölbt. An den röth- lichen Beinen sind die Hüften und Trochanteren schwarz, die Schienen gegen die Spitze und die Tarsen gebräunt. 2) Die Beine ganz schwarz. Apion coertilescens. Obovatum, nitidum, glabrum, nigrum, elytris nigro - coeruleis; rostro prothorace fere duplo longiore, cylindrico, paullo curvato, sirpra pimctuläto et striolato , laleribus striata ; fronte utrinque et postice punctata; prothorace breviter conico , supra leviter convexo, remote subtilissime punctata, pastice canaliculato ; ca/eapteris avali- bus, pane medium gibbasis, punctata - sulcatis, interstitiis latis, pla- nis. — Long. 2, lat. 1 Mill. Dem glabratum Gerst. nahe stehend, aber durch Form und Sculptur des Halsschildes wesentlich verschieden. Tiefschwarz, nur die Flügeldecken mit leichtem bläulichem Schimmer, unbehaart und glänzend. Der Rüssel beinahe doppelt so lang als das Halsschild, mäfsig gebogen, durchaus gleichdick, oben fein punktirt und längs- strichelig, an den Seiten" längsstreifig, die Stirn eben, jederseits am inneren Augenrande fein gekielt und innerhalb längs des Kielchens so wie hinten punktirt. Das Halsschild etwas kürzer als hinten breit, an den Seiten geradlinig nach vorn um ein Drittel verengt, hinter dem Vorderrande sehr leicht eingeschnürt, oben schwach ge- wölbt, sehr fein und zerstreut punktirt, vor der Basis mit einem fast bis zur Mitte rinnenförmig verlängerten Grübchen. Die Flü- geldecken um die Hälfte länger als in der Mitte breit, hinter dem Schildchen etwas eingedrückt, an den Schulterecken flach gerun- det, von der Seite gesehen nach vorn flacher, nach hinten mehr gewölbt, seicht punktirt gefurcht, die Punkte der Furchen klein und etwas entfernt, die Zwischenräume eben, 'S Mal so breit als die Furchen. An den Hintertarsen das erste Glied nicht länger und wenig schmäler als das zweite. 422 Th. Hirsch: Beiträye zur Kenntnifs Apion spien dens. Obovatum, nitidum, glabruin, nigro-aeneiim: roslro prothorace sesquilonyiore, parum cnrrato, cylindrico, dense striolalo - punctato ; fronte itlrinqne punctata; prothorace latitudine breviore, tateribus leviter rotundato, antice angustato et constricto , crebre punctato, postice foveolato; coleopteris ocalibus, pone medium convexis, pun- ctato-striatis, interstiliis latis, planis. — Long. 2, lat. | Mill. Schwarz mit Eizglanz, der Rüssel beim (^ um ein Viertel, beim 2 um die Hälfte länger als das Halsschild , durchaus cylin- drisch , wenig gekrümmt, oben ziemlich dicht punktirt und längs- strichelig, beim cf nach der Spitze hin fein längsrunzelig, an den Seiten tief längsstreifig; die Stirn jederseits mit einer Punktreihe, die Punkte manchmal so grob, dafs in der Mitte nur ein Kielchen übrig bleibt. Das Halsschild breiter als lang, von der Basis bis zur Mitte (beim <^ deutlicher als beim 2) etwas verbreitert, dann nach vorn um ein Drittel verengt, an den Seiten leicht gerundet, hinter der Spitze scharf eingeschnürt, der Vorderrand dadurch et- was aufgeworfen, oben ziemlich dicht punktirt, an den Seiten die Punkte manchmal zusammenfliefsend, vor der Basis ein Grübchen. Die Flügeldecken wie beim Vorigen, aber weniger hoch gewölbt, punktirt gestreift, die Streifen im Grunde etwas entfernt punktirt, die Zwischenräume breit und fast eben. Der Hinterleib ebenso stark punktirt als die Seiten der Hinterbrust. Apion g risescens. Breviter obovatum, griseo-pubescens, nigrum; rostro cT longi- tudine prothoracis cum capite, lotige ultra medium striatulo, pun- ctulato et pubescente, apice nitido, 2 adhuc longiore, magis nitido, in utroque sexu ante antennas tenuiore, parum curvato; fronte bi- striata et punctata; prothorace longitudine basi sesquilatiore , late- ribus paullo rotundalo-angustato, antice elevato-marginato, confer- tim punctato, postice canaliculato; coleopteris latitudine vix longio- ribus, breviter ovalibus, catetiato-punctato-sulcatis, interstiliis sulcis sesqullatioribus, convexiusculis. — Long. 1|, lat. 1{ Mill. Die Beschreibung des leptorhynchum Gerst. pafst ziemlich gut auf diese Art, allein die Form des Halsschildes und der Flügel- decken ist abweichend. Schwarz, durch die Behaarung ziemlich grau erscheinend, die Seiten der Brust, die V^orderhüften und die Vorderbrust vor denselben dichter mit weifsen Schuppenhaaren be- setzt. Der Rüssel vor der Einfügung der Fühler deutlich verdünnt, der Peruanischen Käferfauna. 423 wenig gebogen, beim cT so lang als Kopf und Halsschiid, bis weit nach vorn gestreift, punktirt und behaart, an der Spitze glänzend, beim 9 länger, feiner sculpirt und nur an der Basis behaart; die Stirn flach, punktirt, mit 2 wenig auffallenden Streifen längs der Mitte. Das Halsschild an der Basis am breitesten, beinahe dop- pelt so breit als lang, von da nach vorn in flachem Bogen um ein Drittel verengt (bei leptorhynchum an den Seiten gerundet erwei- tert), am Vorderrand etwas aufgeworfen, hinter demselben nicht eingeschnürt, oben leicht gewölbt, dicht gedrängt punktirt und be- haart, hinten mit kurzer feiner Läugsrinne. Die Flügeldecken kaum etwas länger als in der Mitte breit (bei leptorhynchum kurz eiför- mig), längs der Naht stark und gleichmäfsig gewölbt, kettenartig punktirt gefurcht, die Zwischenräume schwach gewölbt, anderthalb Mal so breit als die Furchen, reihig behaart. Apion ar eolatum. Obovatum, parce pubescens , nigrum; rostro validiusculo, sub- recto, crebre punctato; fronte bistriata; prothorace latitudine basali breviore, antice sat angustato , ante apicem constricto , dense pun- ctato; coleopteris late ovalibus, subgibbosis, punctato - sulcatis, pun- ctis sulcorum magnis, quadratis, interstitiis angustioribus , convexis. — Long. 2, lat. 1 Mill. In der Form einem kleinen pisi Fab. nicht unähnlich. Schwarz, mit dünner, grauer Pubescenz sparsam bekleidet; der Rüssel län- ger als das Halsschild, durchaus cylindrisch, ziemlich dick, fast ge- rade, bis zur Spitze dicht punktirt, die Stirn in der Mitte mit zwei ziemlich grob punktirten Längsstreifen. Das Halsschild an der Basis etwas breiter als lang, bis zur Mitte fast gleichbreit, dann nach vorn um ein Viertel verengt, zwischen Mitte und Spitze seit- lich leicht eingeschnürt, oben schwach gewölbt, dicht punktirt, die Punkte an den Seiten oft zusammenfliefsend, vor der Basis ein seichtes Grübchen. Die Flügeldecken kurz oval, wenig länger als in der Mitte breit, längs der Naht sehr stark gewölbt, breit punk- tirt gefurcht, die Punkte der Furchen sehr grofs, viereckig, nur durch schmale Zwischenwände von einander getrennt, die Zwischen- räume der Furchen schmäler als diese, schwach gewölbt. Attelab^ts tricolor. Ovalis, nitidus, glaber, fusco-piceus, capite, prothorace scutello- que nigro - aeneis , elytris abdomineque ferrugineis, illorum macula magna apicali pedibusque anticis nigris; capite sublaevi, vertice 424 Th. Kirsch: Beiträye z-ur Kenntnifs subtiliter canaliculato ; fronte leviter bisulcata; prothorace basi utrin- que foteolato , ante apicem constricto, transcerse striato, lateribus subtus punctato ; scutello transversa , apice impresso ; elytris latitu- dine humerali paullo lungioribus, striatis, striis basi pvnctatis ; tibiis anticis curvatis, intus dentiailatis. — Long. 3j, lat. If Mill. In die Gruppe Omolabus Jekel gehörend. Kopf, Halsschild und Schildchen dunkelerzgrun, der Rüssel pechschwarz mit bräun- licher Spitze, die Stirn jederseits seicht gefurcht, der Scheitel mit sehr seichter Mittelrinne, Das Halsschild hinten über anderthalb Mal so breit als lang, an den Seiten nach vorn im Bogen um die Hälfte verengt, hinter dem Vorderrande scharf eingeschnürt, dicht querstreifig, die Streifen in der Mitte der vorderen Scheibe verlo- schen, hinten und an den Seiten mit eingestreuten Punkten, unten äufserst fein runzlig mit häufigeren Punkten, an der Basis jeder- seits ein tiefes Grübchen. Das Schildchen relativ grofs, quer, an den Seiten nach innen, hinten nach aufsen gerundet, vor dem Hin- terrand in der Mitte quer eingedrückt. Die Flügeldecken wenig länger als an der Basis breit, an den Schultern nach vorn gerun- det, aber die äufserste Ecke scharf, von da bis zur Mitte etwas verschmälert, dann ziemlich gleichbreit, hinten breit gerundet, ge- streift, der erste Streifen bis zur Spitze, die übrigen nur an der Basis punktirt, die Punkte der Streifen nach hinten und aufsen feiner werdend; rostroth, ein grofser fast die hintere Hälfte ein- nehmender, vorn gerundeter, etwas matterer Fleck schwarz. Die Brust pechbraun, der Hinterleib rostgelb, die vier hinteren Beine braunroth mit dunklerer Schenkelwurzel an den mittleren, die Vor- derbeine schwarz, mit gekrümmten, innen fein gezähnelten Schienen. Engnampt US tropicns. Oblongus , nitidus, griseo - pilosus, testacens, elytris (margine apicali excepfo) nigris : rostro longitiidine capitis, obtuse carinato; antennartim clava valde elongata; prothorace latitudine paullo lon- giore, crehre punctato, disco canaliculato; coleopteris latitudine ses- quilongioribus, ante medium sat impressis, fortiter punctafo-striatis, interstitiis seriate pnnctulafis. — Long. 4^, lat. 2 Mill. Von den übrigen Arten durch die Fühlerkeule und die relativ kürzeren Flügeldecken abweichend. Ganz schalgelb, nur die Flü- geldecken bis nahe zur Spitze schj^arz, mit weichen greisen Haa- ren bekleidet; der Kopf über die Augen breiter als das Halsschild, der Rüssel so lang als der Kopf, sanft gebogen, längs der Mitte mit einem bis über die Stirn reichenden, stumpfen Kiele; die Füh- der Peruanischen Käferfauna. 425 1er die Schultern erreichend, die Keuleiiglieder sehr lang gestreckt, zusammen länger als der übrige Theil des Fühlers. Das Halsschild etwas länger als breit, oben nicht ganz so flach und etwas gröber punktirt als bei den nordamerikanischen Arten , auf der Mitte der Scheibe mit einer schwachen Längsrinne. Die Flügeldecken an- derthalb Mal so lang als zusammen breit, vor der Mitte gemein- schaftlich eingedrückt, grob punktirt gestreift, die Punkte der Strei- fen nach hinten viel feiner, die Zwischenräume vorn schmäler, hin- ten viel breiter als die Streifen, mit einer Reihe feinerer Funkte; die gelbliche Färbung der Spitze reicht an dem Seitenrande nach vorn bis zu ein Viertel der ganzen Länge. Wahrscheinlich werden auch bei dieser Art noch andere Fär- bungen vorkommen, ein trübrother Fleck in dem Eindruck jeder Flügeldecke scheint darauf hinzudeuten, dafs die lichtere Färbung auch auf der Scheibe auftreten kann. Tox eutes argala Erichs. Erodiscus Ibis. Oblongus, niiidus, niger; rostro longitudine corporis, curvato; oculis subcontiguis ; prothorace ovoideo, convexo, dorso laevi, late- ribus fortiter ruguso-ptinctato, postice constricto, opaco, grosse pun- ctato; coleopteris oblongis, striata -punctatis, striis internis ante api- cem impressis, interstitiis 2''°, 4'°, 6'" et penultimo punctis remotis, setas longas albidas ferentibus; femoribus anticis elongatis , dente Iriangulari armatis; tibiis anticis flexuosis, Omnibus apice uncinatis. — Long. 7i, lat. 2 Mill. Die Art ist durch die eigenthümliche Sculptur des Halsschil- des leicht zu erkennen. Der Rüssel reichlich so lang als der Kör- per, mäfsig gebogen; die grobkörnigen Augen oben nur durch ei- nen schmalen Raum getrennt. Das Halsschild fast eiförmig, auf der Scheibe glatt und glänzend, hinten stark eingeschnürt, matt und zerstreut grob punktirt, am Vorderrand einzeln und fein, an den Seiten dicht und grob punktirt, die Punkte zu Längsrunzeln verfliefsend. Die Flügeldecken anderthalb Mal so lang und wenig breiter als das Halsschild, mit sehr stumpfen Schulterecken, fein gestreift punktirt, die beiden innersten Streifen vor der Spitze ver- tieft, die Zwischenräume eben und glatt, der 2te, 4te beinahe bis zur Spitze, der 6te und vorletzte an der Basis mit feinen, sehr entfernt stehenden, lange weifse Borsten tragenden Punkten. Die Vorderschenkel mehr verlängert, stärker keulig, und mit gröfserem dreieckigen Zahn als die übrigen: alle Schienen an der Basis ge- 426 Th. Kirsch: Beilrüye zur Kenntnifs krümmt, an der Spitze mit einem Haken, die vordersten gleich- breit, bis zur Mitte nach innen, dann wieder nach aufsen gebogen. Die Hinterbrust an den Seiten mit länglichen Punkten. Erodiscus Tritu/a. Oblongus, subcompressus, nitidus, nitjer^ antennis tarsisque ob- sciire ferrugineis ; rosfro Jongitudine elytrorum, parum curvato ; ocu- tis subcontigiiis; prolhorace subovoideo, postice constricto, laevi; coleopteris oblongis, apice rotundatis, obsolete striato-pnnctatis, pun- ctis striarum ante apicem dislinctioribus , intersliliis 2''", 4'" et 6'' punctis minutis, setas longas albidas f'erentibiis ; femoribus deute mi- nore acuta; tibiis apice uncinatis. — Long. 5^, lat. 1^ Mill. Durch das glatte Halsschild zunächst mit E. gryphus Schh. verwandt, aber durch die an der Spitze gleichmäfsig abgerundeten und borstentragenden Flügeldecken verschieden. Der ganze Käfer erscheint seitlich etwas mehr zusammengedrückt als die übrigen Arten; der Rüssel so lang als die Flügeldecken, bis zur Mitte ziem- lich gerade, in der vorderen Hälfte ein wenig gebogen, sehr fein längsstrichelig punktirt; die Augen schmal getrennt. Das Hals- schild fast eiförmig, hinten eingeschnürt, spiegelglatt. Die Flügel- decken fast 2 Mal so lang und wenig breiter als das Halsschild, mit stumpfen Schulterecken, kaum sichtbar gestreift punktirt, gegen die Spitze deutlich gereiht punktirt, die Zwischenräume glatt, der 2te und 4te in der ganzen Länge, der 6te nur an der Basis mit feinen, sehr entfernt stehenden, lange weifse Borsten tragenden Punkten. Die Seiten der Hinterbrust mit einer Reihe kräftiger Punkte, die Schenkel schwach keulig, mit einem feinen spitzen Zähnchen; die Schienen an der Basis schwach gekrümmt, die vor- dersten in der Mitte kaum etwas nach innen verdickt, alle mit End- haken. Erodis aus Numenius. Oblongus, nitidus, glaber, nigro-picens, antennis paullo dilutio- ribus; rostro longitudine elytrorum, curvato; oculis subcontiguis ; prolhorace subovoideo , paullo compresso , postice constricto, remote subtiliter punctato; coleopteris obovatis , apice rotundatis, obsolete strialo-punctatis, punctis striarum ante apicem dislinctioribus; fe- moribus deute minutissimo; tibiis basi parum curvatis, apice unci- natis. — Long. 4^, lat. 1^ Mill. Dem E. gryphus am nächsten stehend, aber durch anders ge- staltetes Halsschild und die an der Spitze gleichmäfsig zusammen abgerundeten Flügeldecken verschieden. Der Rüssel reichlich so der Peruanischen Käferfauna. 427 lang als die Flügeldecken, in seiner ganzen Länge gleichmäfsig ge- krümmt, bis zu den Fühlern kaum bemerkbar dichter als vorn; die Augen sehr schmal getrennt. Das Halsschild fast eiförmig, vorn etwas zusammengedrückt, hinten stark eingeschnürt, von der Seite gesehen in der Mitte am höchsten gewölbt und von da zu der Ein- schnürung steil abfallend , fein und sehr zerstreut punktirt. Die Flügeldecken verkehrt eiförmig, mit eckig vortretenden Schultern, sehr fein gestreift punktirt, die Punkte der Streifen vor der Spitze viel gröfser, die Zwischenräume glatt. Die Vorder- und Hinter- schenkel mit sehr kleinen Zähnchen, die mittelsten ungezähnt; die Schienen an der Basis schwach gebogen , mit Endhaken an der Spitze. Die Hinterbrust mit wenigen sehr feinen Punkten an den Seiten. Erodiscus Gallinago. Oblongus, nitidus, glaber, brunneus, antennis, elytris pedibus- que brnnneo-testaceis; rostro corpore paullo breviore, curvato; ocu- lis supra contiguis; prothorace subovoideo , antice subgloboso, po- slice constricto, supra subtilius, lateribus grosse et densius punctata ; coleopteris obovatis subtiliter punctato-striatis ; femoribus dente mi- nuto; tibiis basi vix curvatis , apice uncinatis. — Long. 2^, lat. I Mill. Dem E. motacilla Schh. sehr nahe stehend, jedoch durch die sich oben berührenden Augen sogleich zu unterscheiden. Der Rüs- sel fast so lang als der ganze Körper, gleichmäfsig gebogen, an der Spitze bemerkbar verbreitert. Das Halsschild hinten scharf eingeschnürt, so dafs die vordere, fast kugelförmige Erweiterung unter einem scharfen Winkel sich absetzt, an den Seiten dicht und verhältnifsmäfsig sehr grob, oben etwas sparsamer und feiner punk- tirt. Die Flügeldecken verkehrt eiförmig, an der Spitze zusammen abgerundet, mit eckig vortretenden Schultern, zwar fein, aber deut- lich punktirt gestreift, die Punkte der Streifen sehr klein und ent- fernt, vor der Spitze näher aneinander gerückt und gröber. Die Hinterbrust an den Seiten glatt; die Schenkelkeulen mit sehr fei- nem Zähnchen; die Schienen fast gerade, mit Endhaken au der Spitze. Laemomerus nov. gen. Otidoeephalidarum. Caput subcylindricuni , fronte planum; rostrum capite vix lon- yius, subquadrangulare , antice declive; scrobes antennarum latera- les, obliquae, postice evanescentes. Antennae elongatae; scaptis prothoracetu attingens, apice paullo 428 Th. Kirsch: Beiträge zur Kenntnifs incrassatus ; funiculus septeniarticulatus , arficuli duo basales obco- nici, siibaequales, sequentes breviores , vix crassiores; clava articu- lata, oblongo-ovalis. Oculi magni, oblongi, laterales, longiludinales, parum prominuli. Prothorax latitudine multo longior, medio sutco transverso con- strictus, pone stricturam angusfior, cy/indricus, ante strictnram paullo latior, supra bicallosns. Scutellum nullnm. Coleoptera prothorace duplo longiora et latiora, humeris obtuse angtdata, lateribus et apice rotnndata , supra fornicata, postice de- clivia. Pedes mediocres, femora breviter petiolata, clavata, mutica; ti- biae reclae, apice mxticae; tarsi subtus spongiosi, articus 3" latus, 4'"' primo fere longior; nnguiculi liberi, simplices. Metaslernum breve. Abdomen deest. Der Kopf ist an der Basis nur sehr wenig breiter als bei den fast flachen Augen, cylindrisch, auf der ziemlich breiten Stirn flach; der Rüssel schräg vorgestreckt, nicht fast perpendiculär, wie bei Otidocephalus, so lang als der Kopf, bis zur Einfügung der Fühler gerade, dann nach vorn abschüssig, unregelmäfsig vierkantig, die Kanten der Oberseite viel mehr genähert, als die der unteren; die Fühlergruben nahe der Spitze neben den oberen Kanten (oben sichtbar) entspringend, sich bald verbreiternd und schräg nach den Augen hin verlaufend, nach unten durch eine unter die Augen ge- richtete Kante in kurzer Strecke begränzt. Die Fühler mit dem schlanken, an der Spitze etwas angeschwollenen Schaft das Hals- schild, mit der Keule die Schulterecken der Flügeldecken errei- chend, die beiden ersten Geifselglieder ziemlich gleichlang, etwas länger als die übrigen kürzer verkelirt kegelförmigen. Das Hals- schild vorn und hinten abgestutzt, ohne Augenlappen, in der Mitte durch eine Querfurche stark eingeschnürt, der Basaltheil cylindrisch, schmäler, der Spitzentheil etwas mehr gewölbt und breiter, an den Seiten leicht gerundet, oben auf der Scheibe jederseits eine stark erhabene Querschwiele. Die Flügeldecken mit vorspringenden, fast rechtwinkligen, an der Ecke abgerundeten Schultern, an den Seiten schwach, hinten zusammen zugerundet, der Länge nach ansehnlich gewölbt, am Wurzelrand zwei Mal schwielig aufgetrieben, hinter den Schwielen leicht eingedrückt. Die Vorderbrust vor den Hüf- ten so schmal, die Hinterbrust kürzer, als bei Otidocephalus. Die Beine mit keuligen, kurz gestielten Schenkeln, geraden Schienen der Fervanischen Käferfauna. 429 ohne Endhaken, die vordersten an der Spitze aul'sen und innen in einen kurzen Dorn ausgezogen, die Klauen einfach. Leider fehlt der Hinterleib des so interessanten Thieres, so dafs die Frage be- züglich der Verwachsung der ersten beiden Segmente offen bleibt. Die Gattung ist der Gesanimtform nach zunächst mit Erodiscus und Otidocephalus verwandt und steht dem letzteren durch die vor den Hüften schmale Vorderbrust am nächsten. Die einfachen, we- der gespaltenen, noch gezähnten, noch mit Anhängseln versehenen Klauen könnten zu der Annahme veranlassen, dafs die Gattung überhaupt nicht in diese Phalanx gehöre, doch erwähnt Lacordaire schon, dafs in der nahe stehenden Gattung Scolopterus White Ar- ten mit einfachen und solche mit appendiculirten Klauen vorkom- men, und betrachtet dies als eine jener Ausnahmen, die man bei Zusammenstellung der einander habituell am meisten ähnlichen Ar- ten statuiren mufs. Es erscheint wohl am richtigsten die Gattung vor Otidocephalus zu stellen. Laemomerus ambiguus. Oblongus, nitidus, laevis, parce pilosus, niger, antennis pedibus- que piceis; rostro canaliculato ; prothorace antice nitido bicalloso, postice opaco; elytris subtilissime coriaceis, prope suturam obsolete strialis, inferstitiis alternis remote seriate punctatis, punctis pilife- ris. — Long. 2^, lat. 1 Mill. Schwarz, der Kopf, der vordere Theil des Halsschildes und die Unterseite glänzend, der hintere Theil des Halsschildes und die Flügeldecken matter. Der Rüssel bis zur Spitze von einer tiefen Längsrinne durchzogen, wie der langgestreckte Kopf mit einzelnen abstehenden Härchen besetzt. Das Halsschild punktfrei, auf dem vorderen glänzenden Theil sehr einzeln kurz behaart. Die Flügel- decken sehr fein lederartig mit Andeutung von Streifen neben der Naht und dem Seitenrande, die abwechselnden Zwischenräume durch Reihen äufserst feiner, sehr entfernt stehender Punkte, die etwas längere, abstehende, weifsliche Haare tragen, bezeichnet. Anthonomus basalis. Subohoralns, nitidus, parcissime puberulus, ater, scapo et tibiis terms apicem tarsisqne flavidis: rostro leviter curvato , striata, an- tice punctulato; prothorace fransverso , lateribus paullo rotundato, antice angustato, supra modice concexo, dense subruguloso-punctato ; elytris punctato-striatis, interstitiis planis, laevibus, intermediis basi scntelloque dense albo-squamosis; femoribus dente minuto armatis. — Long. H — 2i, lat. i—li Mill. 430 Th. Kirsch: Beiträge zur Kennini fs In der Zeichnung der Oberseite dem A. hmneralis (Bevl. ent. Ztschr. 1868. 210) sehr ähnlich, aber durch die dichtere Sculptur des Halsschildes und die gröberen Punktstreifen der Flügeldecken, sowie andere Beschuppung der Unterseite und die Färbung der Beine verschieden. In der Form dem rtibi Hrbst. ähnlich, nur das Halsschild relativ breiter. Schwarz, glänzend, mit äufserst feiner, leicht vergänglicher Behaarung sehr dünn besetzt, die Spitzenhälfte des Fühlerschaftes und der Schienen, sowie die Tarsen gelblich, die Wurzel der Schenkel mehr oder weniger röthlich gelb. Der Rüssel des d anderthalb Mal, der des $ fast doppelt so lang als Kopf und Halsschild, mäfsig gebogen, bis zur Einfügung der Füh- ler längsptreifig, vorn fein punktirt. Das Halsschild hinten fast an- derthalb Mal so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn nicht ganz um die Hälfte verengt, oben leicht gewölbt und mit gröberen, dicht gedrängten, nach den Seiten hin zusammenfliefsen- den Punkten besetzt. Das Schildchen dicht weifs beschuppt. Die Flügeldecken stark punktirt gestreift, die Zwischenräume kaum ge- wölbt, nicht punktirt, der 3te bis 5te an der Basis dicht mit weis- sen Schuppenhaaren besetzt. Unter die obere Ecke der Epimeren der Mittelbrust und die Seiten der Hinterbrust dichter, die übrigen Theile sparsamer mit weifsen Schuppenhaaren bekleidet. Die Schen- kel mit einem sehr kleinen spitzen Zähnchen besetzt. Auf honomtis z onarius. Oblongo-obovatus, minus dense flavido - pubescens, linea media prothoracis, scvtello et pecfore albo tomentosis, rufo-testacens, pe- ctore brunneo; rostro prothorace sesqiiilongiore, pmtllo currato, striato. anfice punclafo; prothorace latiore, lateribus rotundato, an- tice angnstato; ehjtris postice rix ampliatis , lateribus rolundalis, punctata - sfriatis , intersfitiis planis, alternis, sutura arcuque versus latera aperto minus dense pubescentibiis; femoribus anticis bidenta- tis. — Long. 2^, lat. 1 Mill. Rostroth, Fühler, Hinterleib, Vorderschienen und Hinterbeine röthlich schalgelb, die Brust braunroth; der Rüssel etwa andert- halb Mal so lang als das Halsschild, bis zur Einfügung der Fühler längsstreifig, vorn punktirt, an der Basis wie Scheitel und Stirn gelblich behaart. Das Halsschild ähnlich wie bei pyri geformt, an- derthalb Mal so breit als lang. ;in den Seiten gerundet, nach hin- ten wenig, nacli vorn um ein Drittel verengt, hinter dem Vorder- rande kaum eingeschnürt, dicht gedrängt und tief punktirt, mit län- geren niederliegenden gelblichen Haaren dünn besetzt, die Haare der Pernanischen Käferfanna. 431 auf Aar Mittellinie dichter und weifs, namentlich nach der Basis hin weifser. Das Schildchen klein, weifsfilzig. Die Flügeldecken fast oval, bei der Mitte am breitesten, längs der Naht gewölbt, punktirt gestreift, die Zwischenräume kaum etwas gewölbt, der 2te, 4te und 6te sowie die Naht etwas weniger dicht mit gelblichen Härchen besetzt, ein mit der Spitze auf dem 2ten Zwischenraum hinter der Mitte ruhender Bogen . dessen längerer Schenkel den Seitenrand hinter der Schulter, der kürzere denselben über dem 2ten Hinterleibssegment erreicht, bisweilen ganz nackt oder doch viel dünner behaart, und daher, namentlich in schräger Richtung gesehen, immer deutlich bemerkbar. Unten sind die Vorderhüften und die Brust mit ihren Seitenstücken bis auf einen ziemlich glat- ten Längsstreif neben den Episternen der Hinterbrust, dicht mit weifsen Schuppeiihaaren besetzt. Die Vorderschenkel länger und stärker keulenförmig als die hinteren, mit einem gröfseren, gerade abstehenden Zahn und einem kleineren vor demselben, die Mittel- schenkel mit mäfsigem, die hinteren mit sehr kleinem Zahn. Anthonomns snlcatus. Oblongo-oi^afns, parce griseo-pubescens , niger, antennis fesfa- ceis, pedibvs fnsco - fesfaceis- rostro tenvi, nitido, glabro et laevi; profhorace latiore, lateribvs rofiindato , antice angustato , dense ru- guloso-punctato', scutello albo tomentoso; elytris sat convexis, pone medium vir ampliafis, snlcato-punctafis , interstitiis convexis, angu- sfis. laevibvs; femoribus anticis dente mediocri, posterioribus mi- nnto. — Long. 2|, lat. 1| Mill. Dem A. ritbi ähnlich, aber das Halsschild viel breiter und die Flügeldecken nicht nach hinten verbreitert. Schwarz, dünn grau behaart, das Schildchen weifsfilzig. Der Rüssel um ein Viertel län- ger als Kopf und Halsschild, gleichmäfsig gebogen, glatt und glän- zend; die Fühler schalgelb, nach der Spitze hin bräunlich. Das Halsschild im Umrifs dem des Vorigen ganz gleich, dicht und tief runzlig punktirt, die Haare auf der Mittellinie etwas mehr zusam- mengedrängt. Die Flügeldecken bis zur Mitte gleichbreit, dann nach hinten gerundet verengt, nicht ganz doppelt so lang als zu- sammen breit, der Länge nach ansehnlich gewölbt, tief gefurcht, in den Furchen gedrängt punktirt, die Zwischenräume schmaler als die Furchen, gewölbt, nicht punktirt. Die Beine bräunlich schal- gelb, an den vordersten die Schenkel und Schienen schwärzlich, die hinteren Schenkel mit sehr kleinem , die vordersten mit mäfsig grofsem geraden Zähnchen ; die Vorderschienen bis zur Mitte nach innen, dann wieder schwach nach aufsen gebogen. 432 Th. Kirsch: Beitr. z,. Kennt nifs der Peruanischen Käferfauna. Prionomerus pistor. Breviter obovatus, nitidulus, parce pubescens, niger, antennis tarsisque testaceis; rostro supra laevi, ante oculos utrinque pun- ctata', prothorace conico, ante medium leviter constricto , coriaceo^ subopaco, supra coxas punctato; elytris gibbosis , fortiter punctato- striatis, interstitiis planis, punctitlatis, coriaceis, subtiliter transverse rugulosis. — Long. 3, lat. 2 Mill. In die erste Gruppe und wohl am passendsten bei rufirostris Fab. einzureihen. Kurz verkehrt eiförmig, sehr spärlich grau be- haart, schwarz, die Fühler und Füfse schalgelb; der Rüssel etwas kürzer als das Halsschild, glänzend, vorn mit einzelnen feinen Punkten, an der Basis beiderseits dicht punktirt; die Augen nur durch eine Linie getrennt, der Scheitel äufserst fein querstreifig. Das Halsschild kurz kegelförmig, vorn halb so breit als hinten, zwischen Mitte und Vorderrand seicht eingeschnürt, der Länge nach schwach gewölbt, am Vorderrand schwach glänzend, sonst lederartig, matt, unten an den Seiten seicht punktirt. Das Schild- chen mehr als doppelt so lang als breit. Die Flügeldecken andert- halb Mal so breit als das Halsschild und wenig länger als zusam- men breit, an den Schultern schief abgestutzt, von da an weit nach hinten wenig verengt, hinten einzeln abgerundet, oben vor der Mitte höckerig gewölbt, stark punktirt gestreift, die Zwischenräume eben, mehr als 3 Mal so breit als die Streifen , lederartig runzlig punktirt, die innersten und äufsersten Streifen vor der Spitze durch tiefe, bogenförmige Furchen verbunden. Die mittleren Schenkel mit starkem Zahn, die hinteren ungezähnt, alle Schienen gebogen. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] lieber die genealogischen Systeme Haeckels, besonders die sog. Gastraeatheorie. k^eitdem Linne der wiederauflebenden Zoologie durch sein systema naturae den Weg zur leichteren Uebersicht und Erkennung der zahlreichen Tbierformen gegeben hat, sehen wir alle bedeutenderen Zoologen, sei es direkt, sei es indirekt, auf ein Ziel hinstreben: auf das natürliche System. Bald auf diesem bald auf jenem Wege suchte man dasselbe zu erreichen, aber wenn man auch, wie ja nicht ausbleiben konnte, erhebliche Verbesserungen erlangte, so schien doch das Ziel immer in weitere Ferne gerückt. Man verzweifelte endlich, und während ein Theil der Forscher zur Lösung der Aufgabe die Kenntnifs möglichst aller Thierspecies forderte, leugnete der andere überhaupt die Realität eines natürli- chen Systems; man begnügte sich endlich mit derjenigen Anord- nung, welche dem Ideale am nächsten kam und in der That den bedeutendsten Fortschritt der Zoologie seit Linne bezeichnete: mit der Typenlehre Cuvier's. Denn während man nach Linne sich das System als eine ununterbrochene Stufenleiter vom unvollkommen- sten bis zum vollkommensten Organismus vorstellte, wies Cuvier so bedeutende anatomische Verschiedenheiten im Bau der Thiere nach, dafs man genöthigt wurde nicht eine, sondern mehrere sol- che Stufenleitern anzunehmen, der^n einzelne Formen zusammen je einen Typus bildeten. Man unterschied deren vier: Wirbelthiere, Weichthiere, Gliederthiere, Radiärthiere. Das Cuvier'sche System bildete die Basis aller neueren Sy- steme, und wenn auch im Einzelnen vieles geändert wurde, so blieb doch die Ansicht bestehen , dafs man es wirklich im Thierreiche mit verschiedenen streng gesonderten Bauplänen zu thun habe, de- ren Zahl man jedoch allmählich von vier auf sieben erhöhte. Zwar hatten schon zu Cuvier's Zeiten einzelne Männer die Existenz ei- Berl. Entomol. Zeitschr. XVIII. 28 434 Rolph: über nes einheitlichen Bauplanes der Thiere aufgestellt und im Gegen- satz zu Linne's Satz: „species tot sunt diversae, quot diversas for- mas ab initio creavit infinitumens" die Variabilität und Abstam- mung der Arten von einander gelehrt, doch vermochten sie diese Ansicht Cuvier's Lehre gegenüber nicht hinreichend zu stützen, und ihre Lehre fiel der Vergessenheit anheim. Darwin's unsterbliches Verdienst ist es die Lehre von der Uniformität des Bauplanes neu geschaffen und durch sein umfassendes Wissen fest begründet zu haben. Seine "Werke „Entstehung der Arten", „Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domestikation", „Abstammung des Menschen" bezeichnen eine neue Epoche unserer Wissenschaft. Die Descendenz-Theorie hat in so kurzer Frist die Zustimmung aller denkenden Forscher erlangt, und greift so sehr in alle wich- tigeren Fragen sowohl der Wissenschaft als des Lebens ein, dafs es wohl kaum einen Gebildeten, sicher aber keinen Zoologen ge- ben wird, der sie nicht zum Gegenstand seines Studiums gemacht hat. Es würde daher an diesem Orte überflüssig sein auf eine Auslegung derselben einzugehen, vielmehr möge die Hervorhebung des einen vverthvollen Ergebnisses genügen, des Satzes: die Arten sind nicht geschaffen, sondern haben sich aus anderen Arten durch Vererbung und Anpassung entwickelt. Die durch die Darwin'sche Theorie bedingte Umwandlung un- serer Ansichten über das System setzte Haeckel in seiner Gener. Morph, auseinander. Es erscheint bei ihm als ein „übersichtlich nach der Blutsverwandtschaft geordnetes, durch kompakte morpho- logische Charakteristiken motivirtes Sach- und Namensregister der Organismen". Das natürliche System kann nur ein genealogisches sein. In dem Studium der Entwickelung der Arten, die unsere jetzige Lebe- welt bilden aus solchen, die früheren Perioden angehörten, liegt der Weg zur Erreichung dieses Zieles. Da nun aber die Palaeon- tologie nur einen verschwindend geringen Bruchtheil der erforder- lichen Vergleichsobjekte zu liefern im Stande ist, und auch diese in meist sehr unbefriedigendem Erhaltungszustand , so müssen an- dere Momente zur Lösung der Verwandtschaftsfragen der Organis- men herbeigezogen werden. Das wichtigste derselben, ja fast das einzige ist nun die Em- bryologie. Das Studium der Entwickelungsgeschichte des Indivi- duums, die Ontogenie (Haeckel), welcher erst durch C. F. Wolff, Baer, Biscboff, Rathke, Remak u. A. im Anfang dieses elahrhun- derts eine würdige Stellung in der Zoologie geschaffen worden ist, E. HaeckeFs genealogische Systeme. 435 wirft ein unerwartetes Licht auf die Entwickelungsgeschichte der Art. Ich kann hier natürlich nicht näher auf die Parallele der Ontogenie und Phylogenie (Entwickelungsgeschichte der Art und des Stammes [Haeckel]) eingehen, doch möge man mir gestatten in gedrängter Kürze ein Beispiel zu erwähnen. Die unbefruchteten Eier aller vielzelligen Thiere unterscheiden sich nur unwesentlich von einander, auch die ersten Veränderun- gen des befruchteten Eies zeigen im Grofsen und Ganzen eine auf- fallende Uebereinstimmung. Erst im weiteren Verlaufe der Ent- wicklungsgeschichte treten Erscheinungen auf, welche uns ermög- lichen die gröfsere Abtheilung des Thierreichs zu erkennen, wel- cher ein gerade beobachteter Keim angehört. Aber eine ganze Reihe von Entwicklungsvorgängen mufs erst abgelaufen sein, ehe wir im Stande sind in demselben z. B. ein Wirbelthier zu erkennen. In dieser Weise geht es fort, und noch an ziemlich weit ent- wickelten Embryonen ist es unmöglich zu entscheiden, ob wir es mit einem Reptil, einem Vogel oder einem Säugethier zu thun haben. Noch in der achten Woche ist der Embryo des Menschen kaum von einem Hundeembryo zu unterscheiden, und die Uebereinstim- mung desselben mit dem Aflfen , und nun gar mit einem der Än- thropomorpha wird noch viel längere Zeit andauern. Alle Wirbelthiere zeigen in einem gewissen frühen Stadium der Entwicklung Kiemenspalten, welche nur bei den Fischen per- sistiren, bei den übrigen Vertebraten rückgebildet werden, und wie diese, so sind ihnen eine grofse Zahl von Embryonalorganen ge- meinsam, die in niederen Klassen zu bleibenden werden, in höhe- ren spurlos verschwinden. Das Erscheinen solcher in niederen Gruppen persistenter Or- gane an den Embryonen höherer Thiere mufs nun als Vererbung erklärt werden, und man kann z B. demnach behaupten, dafs sämmtliche Wirbelthiere sich aus ausgestorbenen Arten entwickelt haben, welche Kiemenspalten und mehrere Paare von Aortenbögen trugen. Wir kommen demnach zu dem Schlufs, dafs, wie Haeckel es geistvoll ausdrückt, die Ontogenie eine abgekürzte Rekapitulation der Phylogenie ist, eine Behauptung, deren Berechtigung durch eine grofse Zahl von Thatsachen allem Zweifel entzogen wird. Auf diesem Satz fufsend kann der Zoologe hoffen, seine mühe- vollen Anstrengungen zur Auffindung eines natürlichen Systems vom Erfolge gekrönt zu sehen, und die Resultate, die schon jetzt auf diesem Wege erreicht sind, berechtigen zu den schönsten Hoff- nungen. Fritz Müller setzte durch srine Studien über die Entwick- 28* 43G Ralph: über lutig der Criistaceen in geistvollster Weise die Verwandtschaftsver- hältnisse dieser Gruppe auseinander, und Haeckel publicirte in sei- ner oft genannten Generellen Morphologie Bd. II. den ersten Ver- such eines genealogischen Systems des Pflanzen-, Protisten- und Tbierreiches. Wir lassen das Pflanzen- und Protistenreich, unter welch letz- teres Haeckel aufser den Moneren. Amoeben, Diatomeen, Flagella- ten, Myxomyceten, Noctilucen und Rhizopodcn auch noch die Spon- gien stellt, aufser Betracht, um uns seinem System des Tbierrei- ches zuzuwenden. Er unterscheidet hier abweichend von den all- gemein angenommenen sieben Typen 5 Stämme oder Phylen, denn er zieht Würmer und Arthropoden als Articulata zusammen, wäh- rend die Protozoen zu den Protisten entfallen und die Infusorien auffallenderweise noch zu den Würmern gestellt werden. Wäh- rend er den Irrthum Burnieister's zurückweist, welcher allein dem Speciesbegriff Realität zuspricht, dieselbe jedoch für die gröfseren Abtheilungen leugnet, sieht er allein in dem Phylum eine reale Ka- tegorie, basirend auf der Blutsverwandtschaft aller dazu gehörigen Formen. Ein Phylum umgreift „die Summe aller Organismen, welche von einer und derselben einfachsten, spontan entstandenen Stammform ihren gemeinschaftlichen Ursprung ableiten". Jeden dieser 5 Phylen leitet er daher von einem aulogonen (durch Urzeugung entstandenen) Moner ab, ein allerdings sehr ge- wagter Versuch, da ja doch schon damals, wenn auch Kowalewsky's und Kupfer's Arbeiten über Ascidien und Amphioxus noch nicht erschienen waren, eine genügende Zahl von Formen bekannt wa- ren, welche als Bindeglieder bald dem einen, bald dem anderen Typus zugetheilt wurden und die Haltlosigkeit dieser Annahmen gerade nach Haeckel's Princip darlegten. Allerdings leugnet er auch nicht die Berechtigung, welche die Annahme einer gemeinsa- men Urform für das ganze Thierreich hätte. In seiner „Natürlichen Schöpfungsgeschichte" (dritte Auflage 1872) hat er dieses System in mancher Beziehung verändert. Vor- nehmlich durch Wiederaufnahme des Phylum der Würmer, das ihm jetzt eine hohe Bedeutung erlangt. Hier nimmt Haeckel selbst eine einzige Stammform des gesammten Tbierreiches an. Diese Urform, ein autogones Moner, habe die Plannla (daher Planvlata), eine bewimperte, aus gleichartigen Zellen zusammengesetzte Thier- form hervorgehen lassen, welche nnn einerseits den Wurmstamm, andererseits den Zoophyten (Coelenteraten)-Stamm, zu welchem er nun auch richtig die Spongien als älteste Gruppe stellt, entstehen E. HaeckeVs genealogische Systeme. 437 liefs. Da er nun aber aus den Würmern auch die anderen 4 Phy- len ableitet, so werden diese äufserst ungleichwerthig, denn dem Zoophyten-Stamm stehen alle anderen 5 Phyleu gegenüber. Haeckel tritt uns also hier mit einer wichtigen Modifikation seines ersten Versuches entgegen, und wenn man genau zusieht, giebt er damit seine frühere Definition des Phylum auf. So lange er für ein jedes derselben die Abstammung von einem autogonen Moner behauptet, sind dieselben allerdings der Ausdruck einer Bluts- verwandtschaft, sie sind eine reale Kategorie. Jetzt sind sie das nicht mehr, denn da er einen monophyletischen Ursprung des gan- zen Thierreiches annimmt, sind auch die Phylen unter sich bluts- verwandt, und es verliert dadurch natürlich das Phylum die Bedeu- tung einer realen Kategorie. Höchstens könnte man mit Milderung der strengen Definition die Zoophyta als eine solche den übrigen b Typen gegenüberstellen. Trotzdem behält Haeckel aber die Be- zeichnung selbst bei. Die Phylen-Lehre, welche ja doch im Grunde nichts anderes als die nach Maafsgabe der Descendenztheorie um- gemodelte Typenlehre ist, wäre demnach aufgegeben. Jetzt aber ist nur noch ein kleiner Schritt zu thun, und wir gelangen zu der Gastraeatheorie, welche als das Resultat der ein- gehenden Untersuchungen Haeckel's über die Schwämme und die Infusorien zu betrachten ist. Die Gesichtspunkte, auf denen dies neue genealogische System gegründet ist, sind allerdings wesentlich andere. Sie beruhen vor allem auf der Annahme einer wahren Homologie der zwei primären Keimblätter bei allen Thieren, mit Ausnahme der Protozoen, welche letztere nur den Werth einer Zelle haben. In der Entwicklungsgeschichte der meisten, namentlich niede- ren Thiere, tritt uns der Embryo oder die Larve, bald nachdem die Furchungserscheinungen abgelaufen sind, in der Form einer zweischichtigen Blase entgegen, deren lunenraum durch eine Oeff- nung mit der Aufseuvvelt kommunizirt. Man bezeichnete diese Larven, deren Oberfläche meistens Wimpern trägt, in Gemeinschaft mit ähnlichen Formen früher als Plunula (T. I. F. 9). Haeckel giebt ih- nen in präciserer Abgrenzung den Namen Gastrula. In dem fast allge- meinen Auftreten ' dieser Form sieht er eine so grofse Bedeutung, dafs er annehmen zu dürfen glaubt, sie sei die Stammform aller mehrzelligen Thiere, und sie nun als eine hypothetische längst aus- gestorbene Art mit dem Namen Gastraea bezeichnet. Die beiden Schichten der Blase fafst er als die beiden primären Keimblätter auf, die äufsere als das Haut- oder Dermalblatt, die innere als das 438 fiulp/i : über Darmblatt (Darmdrüsenblatt). Nach ihm ist das mittlere Blatt, welches bei den meisten Thieren eine so gewaltige Massenhaftig- keit erlangt, das Muskelblatt erst aus jenen beiden entstanden, da- her als eine sekundäre Bildung aufzufassen. Die Spaltung dessel- ben liefert dann das Körpermuskelblatt einerseits, das Darmmus- kelblatt andrerseits, während der durch dieselbe entstandene hohle Raum die Leibeshöhle repräsentirt, deren Bildung erst das Auf- treten eines Blutgefäfssystems ermöglicht. Dieser Umstand scheint ihm von tiefgreifender Wichtigkeit, und er scheidet daher die Thiere, welche nach seiner Auffassung eine echte Leibeshöhle und daher auch ein Gefäfssystem besitzen, als Coelomali oder Haemutaria (Blutthiere) von den Acoelonn oder Anaemaria (blutlose Thiere). Da er nun die innere Zellenschicht der Gastrula, aus welcher sich das Entoderm, d. i. die Auskleidung des Gastrovascularraums der Coeleuteraten entwickelt, als Darmdriisenblatt ansieht, so spricht er diesen eine Leibeshöhle ab; mit anderen Worten, er nimmt die- sen Hohlraum, den man in Uebereinstimmung mit Leuckart allge- mein als Leibeshöhle ansieht, als Darm in Anspruch. Sein genealogisches System ist nun folgendes: die Protozoen, zu denen die Moneren, Amoeben, Gregarinen, Infusorien gehören, werden wieder von dem Protistenreich getrennt, um die Urgruppe einzelliger Thiere darzustellen, aus welcher sich die mehrzelligen monophyletisch entwickelt haben. Speciell sind es die Amoeben, welche er als primäre Stamm- form ansieht; aus ihr sollen sich einerseits die Gregarinen und In- fusorien, welche letztere also abweichend von der früheren An- schauung als einzellige Thiere aufgefafst werden, andrerseits durch eine hypothetische Morula- Form (T.I. F. 7) (als ^Morula bezeichnet man das Ei, nachdt;m es durch oft wiederholte Klüftung eine Maulbeer- form angenommen hat) hindurch die ebenfalls hypothetische Gastraeu entwickelt haben. Diese letztere repräsentirt die niedrigste Form der Darmthiere oder Metazoen, die, wie oben hervorgehoben, durch die zwei primären Keimblätter charakterisirt werden. Aus der Ga- straea sollen sich nun wiederum zwei Stämme entwickelt haben, beide noch ohne Leibeshöble und Blut: die Zoophyten (Coelente- ralen) und die Acoelomen-Würmer, und zwar soll sich bei den er- steren durch Anpassung an die festsitzende Lebensweise der radiale Bau, bei den letzteren durch Anpassung an frei kriechende, und doch wohl auch schwimmende Bewegung der bilateral-symmetrische ausgebildet haben. Endlich hätten sich aus den blutlosen Würmern die Würmer mit Leibeshöhle und Blut hervorgebildet, aus denen E. Haeckel's genealoyische Systeme. 439 zuletzt, getrennten Ursprungs, die Echinodermen ', Arthropoden, Mollusken und Vertebraten hervorgegangen wären. Während daher die Principien der Anordnung erheblich an- dere geworden sind, ist das System selbst keiner gleich bedeutsa- men Aenderung unterlegen. Wie früher bieten die Würmer, de- ren Phylum Haeckel jetzt in die zwei wohl kaum haltbaren Phyla der Blutlosen und Blutführenden spaltet, und zwar speciell die letz- teren, die ötammgruppe der vier höheren Phyla, während zwischen Planulaten und Zoophyten die hypothetische Gastraea tritt. Die erheblichsten Aenderungen zeigt noch» die Ordnungsein- theilung der Würmer, doch auch sie erscheinen nicht wichtig ge- nug, namentlich in ihrer hypothetischen Form um diejenige syste- matische Bedeutung, welche der Autor selbst seiner Theorie beilegt, zu rechtfertigen. Namentlich scheint uns die Gastraea nicht mehr nöthig gewesen zu sein, um die Typenlehre Cuvier's und Baer's zu stürzen. Man darf behaupten, dafs seit der allgemeinen Aner- kennung der Descendenz-Theorie von allen bedeutenden Zoologen die Typen -Theorie stillschweigend als beseitigt angesehen worden ist. Hierfür sprechen zahlreiche Stellen der neueren Literatur. Wir wollen nur an Carus' Geschichte der Zoologie, Claus' Grund- züge, ferner aber an Gegenbauer, Haeckel's eigene Schriften und Ray Lancaster's jüngste Publikation erinnern. Zwar hat sich der Ausdruck „Typus" erhalten, doch nur als Bezeichnung für einen gröfseren Kreis von einzelnen Formen, welche durch Blutsverwandt- schaft mit einander zusammenhängen. Das Wort ist von der Be- deutung eines Bauplanes herabgesunken zu der eines ebenso ab- strakten Begriffes, wie die übrigen Kategorien des Systemes. Es wäre in Ansehung dessen vielleicht besser es ganz zu verbannen. Aber ist es denn etwas anderes mit dem Phylum? Auch die- ser terminus technicus hat selbst im Munde Haeckel's unbemerkt eine andere Bedeutung angenommen, wie wir oben zu zeigen in der Lage waren. Der Ausdruck, sich damals eng an die Umgren- zung des Typus anschliefsend, pafst nach seiner ursprünglichen De- finition nicht auf die jetzigen Phyla Haeckel's, sondern er begreift diese alle in sich. Da wir diese Zeilen nur als eine referirende Darstellung be- trachten, so kann es sich hier nicht um eine Besprechung des pro ') Haeckel fafst nämlich uiit Gcgenbauer und Anderen die Stachelhäu- ter, also Seesterne, Seeigel u. s. w. als Thierstöcke, nicht aber als einzeluo Thiere auf. 440 Rolph: über und contra bandeln. Doch würde man uns mit Kecht der Einsei- tigkeit beschuldigen , wenn wir die Gegner dieser ebenso kühnen als geistreichen Theorie unberücksichtigt liefsen, deren Einwendun- gen nicht zu unterschätzen sind. Dafs es an solchen nicht fehlen würde, war zu erwarten, doch sei uns gestattet hier nur die wichtigsten derselben, ausführlicher begründet durch Claus (die Typenlehre und Haeckel's sog. Gastraea- Theorie. Wien 1874), zu erwähnen. Die Einwürfe dieses bekann- ten trefflichen Zoologen richten sich gegen den Grundstein des Ge- bäudes: gegen die Homologie der Keimblätter und der ursprüng- lichen Darmanlage. Claus weist vor Allem darauf hin, dafs die zweischichtige Gastrula, wie zahlreiche Beobachtungen lehren, auf (4) verschiedene Weisen aus der einschichtigen Keimblase (T.I. F. 8) entstehen könne, und dafs das anders entstandene Entoderm demnach nicht ohne Weiteres in allen Fällen homologisirt werden dürfe. Entsteht dasselbe durch Einstülpung, so ist es zusammengesetzt aus Zellen der primären einschichtigen Keimblase selbst, entsteht es jedoch durch peripherische Theilung des einschichtigen Zellen- lagers in eine äufsere und eine innere Lage, so sind die Zellen des Entoderms Derivate derjenigen des Exoderms, ein Unterschied von so fundamentaler Bedeutung, dafs man sich mit der Bemer- kung Haeckel's, es werde ja scbliefslich dadurch dasselbe Resultat erreicht, unmöglich beruhigen kann. Aber auch die weitere Ent- wickelung der Keimblätter, besonders die des mittleren, des Meso- derms, und seiner beiden Schichten giebt weitere wichtige Anhalts- punkte zur Bekämpfung der Haeckel'schen Lehre. Ueber die Bildungsgeschichte des Mesoderms herrschen so grundverschiedene, durch Beobachtungen unterstützte Ansichten, dafs man absolut nicht im Stande ist dieselben auf einen einheit- lichen Vorgang zu beziehen. Die Arbeiten Kowalewsky's selbst, auf die sich Haeckel besonders beruft , führen uns mehr als ein Beispiel so durchgreifender Verschiedenheiten vor, dafs die Homo- logisirung der einzelnen Blätter im Haeckel'schen Sinne die Zu- verlässigkeit der Beobachtungen des ersterwähnten ausgezeichneten Forschers in Abrede stellen heifst. Auch die Beobachtungen an- derer Embryologen über die Bildung des Mesoderms bieten uns ähnliche Differenzen, und wenn sich auch ein Theil derselben, da sie sich auf dasselbe Thier beziehen, als ungenau wird erweisen müssen, so berechtigt uns doch jedenfalls der jetzige Stand der Frage nicht zu der festen Aufstellung des Satzes, dafs beide pri- märe Keimblätter, also sowohl Exoderm als Entoderm, sich an der E, Haeckel's genealogische Systeme. 441 Bildung des Mesoderms betheiligeii; eine Annahme, die nur durch eine einzige Beobachtung Kowalewsky's an Amphioxns, deren Rich- tigkeit aber vom Autor selbst als fraglich bezeichnet wird, gestützt werden könnte. Sehen wir so das Fundament der Theorie nicht ohne Erfolg und Berechtigung angegriffen, so erleidet auch der specielle Auf- bau des Systems, das übrigens im Grunde mit dem von Gegenbauer in seiner vergleichenden Anatomie 1870 aufgestellten identisch ist, eine Opposition, die sich namentlich gegen die von jenem berühm- ten Anatomen abweichende Eintheilung der Würmer in solche mit und solche ohne Leibeshöhle und Blut richtet. Die verschiedene Auflassung der beiden primären Keimblätter bedingt im Grunde schon selbst eine Meinungsdiff'erenz in Betreff der Leibeshöhle, die nun noch dadurch verschärft wird, dafs Claus als Leibeshöhle die primäre Höhle im Innern der einschichtigen Keimblase ansieht, die bei der Einstülpung zu einem Exoderm'und Enioderm trennenden Spalt wird, während Haeckel unter Leibes- höhle den sekundären Spalt versteht, welcher durch das Auseinan- derweichen der beiden Platten des mittleren Blattes hervorgeht: Bildungen, die vollkommen von einander verschieden sind, nament- lich wenn man wie Haeckel eine vorherige Verwachsung dieser beiden Blätter annimmt. Es würde mich zu weit führen noch näher auf Einzelheiten einzugehen, auch glaube ich das mehr auf ein Specialfeld gerichtete Interesse der Leser dieser Blätter nicht zu lange in Anspruch neh- men zu dürfen. Ich will daher mit der Bemerkung schliefsen, dafs, so sehr man auch für jetzt noch die Richtigkeit der Haeckel'schen Theorie zu bestreiten, auch die daraus gezogenen Schlüsse zurück- zuweisen berechtigt sein mag, man doch auf der andern Seite den geistreichen Gedankengang und die geniale Darstellung dieses viel- angefochtenen Forschers und Philosophen zu bewundern gezwun- gen ist, dessen anregenden Arbeiten ein guter Theil der Fortschritte der neueren Zoologie zuzumessen ist, dem jedoch ein weniger schrof- fer Ton seinen Fachgenossen gegenüber zu wünschen wäre. Dr. W. H. Rolph in Leipzig. Erklärung der beigegebenen Abbildungen auf Tat". I. Fig. 7. Maulbeerstadium des gefurchten Eies. Morula. - 8. Einschichtige Keimblase. Planula (im engeren Sinne). 9. Gastrula — Gastraea. Ec. Exoderm — Hautblatt. En. Entoderm — Darmdrüsenblatt. Lli. Leibeshöhle. Dh. Darmhöhle. [Hciliiier entomologische Zeitscliiil't XVlIl. 187J.) Zur Nomenclätur des Kartoffelkäfers. Die von der Redaction p. 151 dieses Jahrgangs gegebene Note zu der Benennung der den Kartoffeln so höchst schädlich gewor- denen nordamerikanischen Chrysomeline stützte sich auf eine freund- liche Mittheilung des H. Dr, Stein, dürfte aber neuerer brieflicher Mittheilung des H. v. Harold zufolge nicht genügend sein. Eine Chrysoinela (jetzt Leplinolarsa) deccmlineata von Nebrasca und Texas ist bereits 1824 von Say (Journ. Acad. Pbilad. III. p. 453) beschrieben; nach SuffVian (Stett. Ent. Zeitg. 1858 p. 245) hat dieselbe zwei nahe verwandte Arten, von denen sie sich durch einfarbig gelbe Beine und den ziemlich dicht grübchenartig punk- tirten breiten Zwischenraum zwischen der vierten und fünften Binde unterscheidet. Die eine von diesen beiden Arten ist die ihr habi- tuell nah verwandte jiincta Gerniar (Nov. Spoc. p. 59U) aus Geor- gien mit schwarzgefleckten Schenkeln und vier- (nicht fünf-)streili- gen Flügeldecken, die andere die decemlineata Rogers, welche mit der Say'schen Art in der liuienförmigen Gestalt aller Binden etc. übereinstimmt; diesell)e wird von Stäl unter seiner mexikanischen muUilineata in der Monographie der amerikanischen Chrysomeliden p. 164 aufgeführt. Hierbei ist wohl zu beachten, dafs Stäl seine Beschreibung nach mexikanischen Expl. entwirft, Nebrasca und Texas aber nur „See. Rogers" als Vaterlande angiebt. Halten wir daran fest, dafs in dem von uns wiedergegebenen Berichte ausdrücklich Nebrasca als Heimath des Käfers im Jahre 1859 angegeben wird, so wäre die 10-/inea/a Rogers der Kartoffel- Verwüster, deren wirkliche Identität mit der mexikanischen muUi- lineata Stäl durch die grofse Verbreitungsfähigkeit des Käfers un- terstützt würde. Um eine Idee von den hier in Betracht zu ziehenden Arten zu geben, ist vorläufig auf Taf. I. Fig. G ^) die Leplinotarsa juncta Germ, abgebildet, nach einem kräftigen weiblichen Ex.; der 2^wi- ') Die Angabe Yig. 2. auf S. 152 Z. 4 von unten ist einfach zu streichen. G. Kraatz: zur Nomenclalur des Kartoffelkäfers. 443 scht'iiraimi zwischen den beiden äufseren schwarzen Längsstreifen verschwindet nicht selten dadurch ganz , dals die beiden Streifen sich verbreitern und in einen zusammenfliefsen. Fig. 5. ist nach einem schmaleren männlichen Ex. der undecimlineata Stäl aus Cen- tral-Amerika abgebildet, welche noch nicht als Kartoffel- Verwüster nachgewiesen ist. Von der Abbildung einer bestimmten Kartoffel verwüstenden Art ist vorläufig ganz Abstand genommen, da nach H. v. Harold's Ansicht mehrere schädliche Arten existiren könnten, welche noch der näheren Feststellung bedürfen. Letzterer schreibt mir: Ich habe als den Kartoffel-Verwüster aus Pennsylvanien sammt Larve, L decemlineata ^ Rogers = muUilineata Stäl, vor mir. Diese beiden Arten stehen sich zwar habituell ziemlich nahe, ihre Selbstständigkeit steht aber aufser aller Frage, da juncta aufser den Färbungs-Differenzen einen völlig verschieden geformten Tho- rax und eine ganz andere Punktirung der Flügeldecken zeigt, näm- lich sehr regelmäfsige, einfache Punktreihen neben den schwar- zen Längsstreifen, während dieselben bei multilineata unregelmäfsig (acervatira sec. Stäl) und auch über die Intervallen vertheilt sind. Die Unterschiede der betreffenden Arten sind übrigens von Suffrian sehr ausführlich und sehr richtig angegeben, nur halte ich meines Erachtens die nur durch mehr gelbe Färbung der Beine und dich- tere Punktirung des äufsersten Zwischenraumes der Flügeldecken von mnftilineata verschieden sein sollende 10-lineata Say für ei. nerlei mit lO-lineata Rogers, und mein Kartoffelkäfer wäre demnach Leptinotarsa decemlineata Say, Suffr. ( multilineata Stal, var. < ( 10- lineata Rogers. Die Harold'sche Bestimmung stimmt sonach mit meiner Ver- muthung überein , doch bedürfen die von verschiedenen Punkten eingesendeten Kartoffel-Verwüster jedenfalls noch der Vergleichung, und zwar womöglich eines reichen Materials. Das so massenhaft vorhandene von dieser gegenwärtig wandernden Art scheint, wie so oft, noch wenig oder gar nicht dazu benutzt worden zu sein ihre Variationsfähigkeit genau zu prüfen und exacte Beschreibun- gen der Formen von den verschiedenen Localitäten und den auf denselben etwa vorherrschenden Varietäten zu geben, obwohl ge- rade hier Gelegenheit zu Studien im Darwin'schen Geiste gegeben wäre; zu denen sind wir aber bis jetzt nur so weit vorbereitet, dafs wir die massenhaft auftretende Species kaum sicher zu be- stimmen vermögen. — 444 E. V. Haro/d: über die Larve der Leptinotursa muUiiineata. Hieran utikniipfend schreibt mir 11. v. Harold: Der vorliegende Fall giebt den Beleg dafür, dafs die exakte Bestimmung des Na- turobjekts eine wesentliche, vielleicht sogar die wichtigste Autgabe der Naturforschung ist, da ohne eine solche alle Forschung werth- los wird. Für Darwin wird sich bei dieser wie bei anderer Gele- genheit kaum etwas Anderes ergeben, als das negative Resultat, dafs höchst nahverwandte Arten unvermischt neben einander vor- kommen. G. Kraatz. Die Larve der Leptmotarsa muUiiineata Stäl beschrieben von E. V. Harold in Müncheu. Als den bekannten schädlichen Kartoffelkäfer erhielt ich hier durch den Bruder des am zoologischen Cabinet angestellten Herrn J. Kreuzpoiutner aus Pennsylvanien die Leptinotarsa mulUUneala Stal samnit deren Larve. Der Körper derselben ist glatt, mit stark gewölbter Oberseite, kuglig zusammengerollt. Kopf glänzend, pechschwarz, vorn heller gelbbraun, mit vertiefter, besonders hinten deutlicher Längsliuie. Das Kopfschild durch zwei schräge Furchen merklich abgesetzt und aufgewulstet. Überlippe halbkreisförmig gerundet, in der Mitte mit einer kleinen aber tiefen Ausbuchtung. Maxiliartaster deutlich 4gliedrig, das letzte Glied viel schmäler als das vorletzte, allmäh- lig zugespitzt. Von den 6 Ocellen stehen vier in einem Quadrate oberhalb der Fühlergrube, die beiden anderen weiter unten an der Aufsenseite derselben. Aus den Fühlergruben sehen drei sehr kurze schwarze Fühlerglieder hervor. Halsschild kurz, gelb, hinten breit braun gesäumt. Meso- und Metathoraxring jederseits aufsen mit einem schwarzen Fleck und in der Mitte mit deren zwei, bei er- sterem die Flecken gröfser und unter sich fast verbunden. Die 8 Hinterleibsringe gelb, seitlich mit je 2 schwarzen Flecken, von de- nen die inneren gröfser sind und die Stigmen umgeben; der achte Ring in der Mitte schwarz, seitlich nur mit einem kleinen schwar- zen Punkte. Sämmtliche Ringe in der Mitte nach vorn bogig quer- gefaltet. Die Beine oben und aufsen schwarz, die Unterseite blafs- gelb. Die Hinterleibsringe auf der Bauchseite gelb, auf den Seiten je mit einem kleinen schwärzlichen Flecken. [Berliner entomologische Zeitschrift XVIII. 1874.] Kritische Bemerkungen über die europäischen MordelUden. Seit längerer Zeit mit dem Studium der Mordelliden beschäf- tigt, über welche ich alsbald eine ausführlichere Arbeit zu publici- ren hoffe, theile ich auf Wunsch des H. Dr. Kraatz hier vorläufig einige Bemerkungen mit, welche meistentheüs auf Untersuchung typischer Exemplare begründet sind. 1. Mordella albosiynata Muls. = bisignata Redt, (typ.) 2. M. basalis Costa (typ.) = fasciata var. 3. M. viridescens Costa (typ.) i= aculeata var. 4. M. brevicauda Costa (typ.) = aculeata var.; Mulsant glaubte den von Costa gegebenen Namen in hrachynra ändern zu müssen, um eine CoUision mit brevicauda Boh. zu vermei- den, und deutet als Hauptcharakter der Art eine Ausrandung der Pygidiumspitze, welche aber beim beschriebenen Exemplar evident traumatischen Ursprungs ist. 5. M. Sacheri Friv. (typ.) = vitfata Gemming. = anrofa- sciata Comolli (typ.). 6. M. humer osa Boh. (typ.) und pulchella Muls. gehören zur Gattung M ordellistena. 7. 8. Mordellistena brunnea Fab. und axillaris Gyllh. sind (mit Mulsant) auf humeralis zu beziehen, da zahllose üebei-- gänge zwischen ihnen vorkommen. 9. 10. M. inaeqtialis Muls. (typ.) und pusilla Redt, (typ.) sind ebenfalls von der älteren parvula Gyll. (Thoms.) nicht als besondere Arten zu trennen. 11. M. extensa Rosh. (typ.) = episternalis Muls. 12. in. rectangula Thoms. (typ.) = grisea Muls. (typ.) = purpurascens Costa (typ.) = micans Germ, (typ.) 13. M. minima Costa (typ.) ist nur eine Zwergform der vo- rigen Art. 14. M. subfruncafa Muls. (typ.) = brevicauda Boh. (Thoms.) 15. M. stricla Costa (typ.) = pumila Gyll.; der von Mul- 44G C. Emery: über europäische Morde/liden. sant hervorgehobene Unterschied in der F'orni des Halsschildes ist illusorisch. Iß. »in. flexipes Muls. ist = stenidea ^. 17. Anaspis forcipata Muls. mufs den älteren Namen A pulicaria Costa behalten. 18. An. thoracica L. fn. suec. , Gyll. fn. suec. ist identisch ,niit A. thoracica L. Syst. nat., und nicht mit f'lavaLi., wie von Miilsant und Thomson unrichtig behauptet wird (vgl. auch Kraatz Herl. Ent. Ztschr. 1868 p. 305). 19. A71. lateralis Thoms. (typ.) = thoracica L. (vergl. auch Kraatz a. a. O.) 20. An. picta Hampe (typ.) = maculata Geoffr. Ich werde den Entomologen sehr verpflichtet sein, welche mir ihre Mordellen zur Untersuchung gefälligst zusenden wollen, na- nienllich auch typische Exemplare der mir bis jetzt unbekannt ge- bliebenen Arten. Dr. C. Emery in Neapel. Atomaria lonr/icornis Thoms. und pnnctico llis Thoms. fand Herr Reitter unter einer Anzahl von mir noch nicht genauer untersuchten deutschen Cryptophagiden, wobei zugleich bemerkt werden mag, dafs H. Edm. Reitter (Pascau in Mähren) mit einer fast abgeschlossenen Revision der europäischen Cryptophagiden be- schäftigt und gern geneigt ist, Material dabei zu berücksichtigen, welches ihm bald eingesendet wird. Wir möchten Herrn Thomson, von dem wir bereits so viel ge- lernt haben, darauf aufmerksam machen, dafs Z engophora Turneri Power (^rnfotestacea Kraatz) wahrscheinlich auch in Schweden vorkommt. Während Thomson von der siibspiiiosn nur eine Varietät sub humeris rufo - flava kennt, erwähnt Paykull (Fn. suec. II. 79. 3) eine Crioc. subspinosa var. b. y^rufo-flava pectore abdomineque uiyris'^, die Gyllenhal zwar eben- sowenig wie Thomson vorgekommen ist (vgl. Gyll. Ins. Suec. III. p. G41. Obs. 1.), in der aber kaum etwas Anderes zu vermuthen ist als Turneri Pow. , da ähnlich gefärbte subspinosa noch nirgends erwähnt worden sind. Dr. G. Kraatz. iUicher- Anzeigen. 447 Coleopterologische Hefte von E. v, Harold. XII. pag. 152. Preis 1 Thlr. Heft XII. schliefst sich den vorhergehenden würdig nn und ent- hält hauptsächlich folgende Arbeiten: S. 1. V. Harold: Zur Synonymie des Onitis Belial. S. 4. M. de Lansberge: Descr. de quelq. Lamellic. Coproph. S. 13. S. de Solsky: Ap/iodius (Otophorus) brachysomits n. sp. von Sibirien. S. 15. V. Harold: Ueber die Ataenius- Arten mit gezahntem Kopf- schilde. 10 Arten. S. 26. V. Harold: Zur Kenntnifs der kugelförmigen Trogiden. S. 52. V. Gredler: Profeimis longicollis n. sp. aus Süd-Tyrol. S. 53, V. Harold: Beiträge zur Kenntnifs der amerik. Eumolpiden. S. 88. V. Harold: Ueber eine neue Gattung der Babüdae (Clitas- pis sericata Perty). Aus den angeführten Seitenzahlen ist ersichtlich, dafs der gröfste Theil des Heftes den ungemein fleifsigen Herausgeber zum Autor hat, dessen Gründlichkeit unter seiner Productivität wohl kaum ge- litten hat. Zu der an neuen Artbeschreibungen reichen Arbeit über die Eumolpiden hat ihn jedenfalls die Redaction des letzten Bandes des Catalogus Systematicus geführt. Besonders reichhaltig ist diesmal die Literatur-Üebersicht (auf S. 98 — 149). Das alte Erichson'sche System der Berichterstattung, welches seiner Zeit ausgezeichnet war, ist indessen bei gröfseren Publicationen wohl kaum noch ganz am Orte. Kritische Notizen und Bemerkungen, die überall eingestreut sind, gehen nach unseren Erfahrungen leider gerade in Bücher-Anzeigen und Literatur-Ueber- sichten am leichtesten verloren. Wir wollen bei dieser Gelegenheit ebenfalls unsere Zustimmung zu den von H. Piochard de la Brülerie in den Ann. Soc. Ent. de France 1873 pg. LVIII sq. kurz niedergelegten Ansichten über den Artbegriff (Harold p. 102) geben. Manchen Arbeitern auf zoologischem und entomologischem Ge- biete ist der unverdaute Darwinismus so zu Kopfe gestiegen, dafs sie glauben, wir würden bald aufhören müssen Arten im bisherigen Sinne zu unterscheiden, von especes darwiniennes sprechen etc. etc. Und das Alles hauptsächlich, weil ihnen einige auffallende Beispiele von Variafionsfähigkeit an gröfseren Thieren geistreich vorgeführt sind. Berichtigungen un9 Zusätze zum Cat. Col. syn. et syst, sind auch diesmal von Crotch (S. 91), dem Herausgeber (S. 93) und Gemminger (S. 96 — 97) zahlreich gegeben. Auf einige Punkte (Subgenera und Mulsant & Comp.) können wir wegen Mangel an Raum erst später eingehen. G. Kraatz. 448 Bücher- Anzeigen. Leitfaden für tlen Unterricht in Theorie und Praxis einer ra- tionellen Bienenzucht von A. Schmidt und G. Kleine. Mit 151 in den Text eingedruckten Holzschnitten. Nörd- lingen 1865, Beck'sche Buchh. 136 S. 8. Preis 15Sgr. Obwohl der entomol. Verein nur wenig Bienenzüchter zu sei- nen Mitgliedern zählen dürfte, so mag doch gelegentlich hier auf den Schmidt'schen Leitfaden hingewiesen werden, welcher noch im- mer als einer der besten und preiswürdigsten zu empfehlen ist. Derselbe bildet aber auch namentlich in seiner ersten Abtheilung, dem sog. theoretischen Theil (10 Capitel), eine angenehme und an- regende Leetüre für den Entomologen von Fach, welcher sich nicht gerade speciell mit der Biologie der Bienen und Hymenopteren be- schäftigt hat. Zu einem Leitfaden im besten wissenschaftlichen Sinne des Worts ist das Buch dadurch gemacht, dafs in sehr zahl- reichen Noten auf die Quellen verwiesen wird, auf welche die bün- dige Darstellung sich stützt; unter denselben nimmt natürlich die Bienenzeitung den hervorragendsten Rang ein. G. Kraatz. Die Typenlehre und E. Haeckel's sog. Gastraea-Theoric. Von C. Claus. Wien 1874. Bei G. J. Manz. p. 30. 8. Vergleiche die erläuternde Besprechung der Gastraea-Theorie von unserem Mitgliede Hrn. Dr. Rolph S. 433 — 441. Steht die Claus'sche Schrift auch nur in mittelbarem Zusammenhange mit der beschreibenden Entomologie, so wollen wir doch nicht verges- sen, dafs die Entomologen Zoologen sind. G. Kraatz. Der Index zu Jahrgang XIII— XVIIL (1869—1874) unserer Zeitschrift wird mit Heft I. II. 1875 ausgegeben; der (Subscriptions-) Preis für die Mitglieder ist 20 Sgr., später 1 Thir. Erklärung zu den Abbildungen auf Tafel I. Fig. 1. Vergl. V. Heyden S. 116 u. flg. - 2, 3, 4. Vergl. Kraatz S. 296. - 5, 6. Vergl. Kraatz S. 442. - 7, 8, 9. Vergl. Rolph S. 441. A W. Scliaile's BiiclKlnirkorei ( F,. S rh.idc) in Berlin, 8tallsrhroilierstr. t7 BerUne-r eritorrv. "Zeitschr. /ST^: Taf.r Autor u£//. l^'/fmi/n Utk Marseul, de, TAbeille, Memoires d'Entomologie. vol. I — XI. 50 Thlr. M eigen, europäische Zweiflügler. 7 ■vol. 10 Thlr. Mittheilungen der Schweizer entomol. Gesellschaft. Band I. II. III. (30 Hefte.) neu. 12 Thlr. Motschulsky, eiuige Hefte seiner Etudes entomol. und Separata. Mulsant, Hist. nat. d. Coleopt. de France, die einzelnen Bände zu den gewöhnlichen Preisen. Paykull, Monographia Histeroidum. c. 13 tab. 3 Thlr. Petagna, Institutiones entomologicae. Napoli 1792. 2 tom. cart. pl. (selten.) 4 Thlr. Redtenbacher, Fauna austriaca, ed. II gebund. 5 Thlr., ed. III 12 Thlr. Reitter, Käfer-Fauna von Mähren und Schlesien. 1870. 25 Sgr. Revision der europ. Meligethes. Brunn 1871. m. 6 Taf. 2 Thlr. Neue Meligethes, Revis. d. Epuraea, Rhizophaginen, Cybocephalus. Systematische Eiutheilung der Nitidularien. 1874. 2 Thlr. Roger, Verzeichniss der Käfer Oberschlesiens. 1856. 1 Thlr. 10 Sgr. Rondani, Ditteri Brasiliani. Turin 1848. 1 Taf. (selten) 25 Sgr. Diverse Separata. Schau fuss, Monogr. Bearbeitung der Sphodrini. 1865. 1 Thlr. Schiner, Fauna Dipterorum Austriaca. 2 Bde. 12 Thlr. Schmidt- Goebel, Fauna Coleopteror. Birmaniae. 1846. (Carabicini.) S. 9 u. 94. Tab. 3. (selten.) 2 Thlr. Snellen von Vollenhoven, Catal. Coleopterorum Hollandiae. Haarlem 1870. 2 Thlr. Suffrian, europ. Chrysomelinen, Cryptocephalus. Thomson, C. G., Scandinaviens Coleoptera. 10 vol. compl. 15 Thlr. Thomson, J., Physis, vol. I. II. (cahier 1 — 6.) Paris 1867 — 1869. Avec descr. des Dorcadions et Longicornes exotiques. 5 Thlr. Classification des Cerambycides. 1860. gebunden. 8 Thlr. 15 Sgr. Monographie des Cicindelides. Tom. I. av. 11 pl. col. 8 Thlr. Transactions of the Entomol. Soc. of London. Vol. I — X. 90 Thlr. Verhandlungen d. Zoologisch-Botanischen Gesellsch. in Wien. I — XXIII. 1852 — 73. I— XVII. Lnwbd., wie neu. 75 Thlr. Einzelne Bände (die ersten, längst vergriifenen ausgen.) 3 — 4 Thlr. Ausschnitte und Separata der entomologischen Abhandlungen. Wiener Entomol. Monatsschrift, herausgeg. von J. Lederer und L. Miller. Jahrgang I 2 Thlr., III — VI ä 2| Thlr., VII (mit 19 Taf.) 4 Thlr. Zeitschriften der entomologischen Gesellschaften in Belgien, Berlin, Breslau, London, den Niederlanden, Paris, Petersburg, Stettin, der Schweiz zu den gewöhnlichen, zum Theil antiquarischen Preisen. Gegen Hü bn er 's Europ. Schmetterlinge wünsche ich einzutauschen: Hewitson, Exotic. Butterflies; Illustr. of diurnal Lepid. und ähnliche englische Werke über exotische Lepidoptera zum gleichen Werthe. Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28, Berlin. Die an europäischen und exotischen Käfern reiche Sammlung des ver- storbenen Herrn Grafen F. von Küenburg soll verkauft werden; der Catalog derselben kann durch Herrn Graf Clemens von Küenburg in Bransdorf bei Jägerndorf (österr. Schlesien) sowie durch den Unter- zeichneten eingesendet werden. Dr. G. Kraatz. ^ u^ "=tfl Vorstand des Berliuer Entomologischeu Vereins. Vorsitzender. Dr. G. Kraafz. Berlin. W.. Linksliafse 28. Stellvertreter. Baron v. Tu rck hei m , Berlin, ty.. Bebrenstr. 70. Schriftführer. Dr. Friedrich Stein, Brandenbuigstrafse 34. Rechnungsführer. A. Hensel, Berlin. A'.VK., Neue Willielmstrarse 12. Bibliothekar. Dr. Fr. Stein. Berlin. 5.. Brandenburgstr. •■■i4. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischeu Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Föiderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklart die Vercinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden odei* einem der Berliuer Mitglieder ihie Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins- schrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majorität der Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms sind 10 Sgr. zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch - Österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 3 Thlr., wofür die Zeitschrift /?"a»»co zugesendet wird; für die auswärtigen .Mitglieder aufscrhalb des deutsch- öslerr. Postverbandes in Hallen, der Schweiz etc. meist 3Thlr. 5Sgr. . für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. ßuquet in Paris (52 rue St. Placide. Faubourg St. Germain) zahlen. 12^ Irs. ; für die englischen Mitglieder, welche an Hin. Edw. Janson in London (W. C. 28 Museum Street) zahlen. 3Tlilr. lOSgr.; für die spanischen und amerikanischen Mitglieder 3 Thlr. 10 Sgr. Der Preis der Zeitschrift beträgt im Buchhandel 4 — 4i Thlr. pro Jahrgang; einige frühere Jahrgänge werden an Mitglieder für 21 — 3 Thlr. abgegeben, das Beiheft: V. H eyden , Entomol. Reise nach d. südl. Spa nien. 1870. für 2^ Thlr. Kraatz. Verzeichnifs der Käfer Deutschlands. 1S69. für Ih Sgr. Revision der Tenebrionideu. I8(>4. für 2^^ Thlr. Seidlitz, die Otiorh y n chideu sens. str. 18t»8. für ij Thlr. Stierlin, Revision d. Otiorhy nchus - A rten. 1861. für 1| Thlr. %h (V'ergl. auch die Rückseite dwh Umschlags.) , ^ ■ i 4 t-" ««' :o- ;■ Q A.. W. Schade's Bucbdruckerei ( L. Schade) in Berlin, Stallavhreiberstr. 47 gs^;^ SMrTHSONIAN INSTrTUTION LIBRARIES 3 9088 01267 5682