Fans iJe Aue he Weiteren Ei tue Bar eh Rath er N ’r A ze em? ken Zi mine ed ne manner v2 ‚D. 2a, 4" Aa ee | u } .‘ / S, A j FR i l- Vekaler > Bee Pibrarm of the Museum OF _COMPARATIVE 2 gi ER ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Dounded by private subscription, in 1861. PaYay VI 22V ya 7 N Deposited by ALEX. AGASSIZ. No. B bb. ? LIBRARY FISCONRZODLEEN, PS FRANBRIDGE NASE) Deutsche Entomologische Zeitschrift (früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) u herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. Einundzwanzigster Jahrgang. (1877.) Erstes und zweites Heft ausgegeben April und December 1877 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit 2 lithographirten Tafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 14 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. r London. Berlin 1877. Paris. Edw. Janson, - Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 23 Museum Street. buchhandlung (Siricker).. 52 Rue St. Placide. eertidaerioN al IR 2 usdaysgensısil - aoh. dor ‚süßes ni sionoV nadage gmbh ai stern bau tnelloesh ash ob | essen) auagudel oingixaswabann [> Hol os hatte esta g wear Bloc bu Imak, dee ee ia such sov Ve ha neigen sim ! sısE Ol rotonbasl te ‚TTAt mh 3SnpH u I EN 19, abe Se nr) Ma Inhalt des ersten u. zweiten Heftes !) einundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift. f Seite teile unn.o@ln Masten 0.2 ee ee ee ee TV Vereinsangelegenheiten . . . ae RES . VII VI Ergänzungen zu der Mitglieder- es ie Berliner En- tomol. Vereins von April 1874 bis April 1377 °..... 9—12 Verzeichniss der Bücher des Entomol. Vereins. Dritter Nachtrasser Januar 1SuQuer aan. nee ee 3A Abhandlungen. Neue Phytocarien. Diagnostisch beschrieben von Dr. 0. M. Reuter in Helsingfors . . . : le „2.0.2532 Beitrag zur genaueren Kenntniss der aachen Oirabla daher Fischer) des Caucasus von Dr.G. Kraatz. . . 2... ....83—47 Die Calosoma des Caucasus. Von demselben . .... 48 Mierocephalus, nov. gen. Oestridarum von Dr. J. Schnabl in Warschau ss cHiierzusskareleEı No. le Rio ee en ag 52 Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. No. I. u. II. Kraatz. 53—57 Weitere Bemerkungen zu den auf Tafel I. No. II. Fig. 1— 33 abgebildeten Körpertheilen missgebildeter Käfer. (vgl.S.55—57) MonsDraG. Rraatzı 2... 98—63 Ueber Pterygo- Din ehe, bei arte (ie Tat, L. Nos Er Bro) Von demselbene 7.2. 64— 66 Ueber Carabus Cumanus und Billbergi und BI Fisch, Fr Von demselben er: e Aa ee 1670608 Note sur quelques especes de Oirabıe plate a RR: Paz Maler Baron de, Ohaudioime a a ae 6971 Notes synonymiques. Von demselben .. ae 76 Anhang zum Vorhergehenden. Von Dr. G. ae BEHRENS TU !) Heft I. (S. 9 — 224) ist im April 1877, Heft II. (S. I—-VIII, 225 — 448) im December 1877 ausgegeben. ' IV Imhaltsverzeichni/s. Ischnocarabus, eine neue Untergattung von Carabus und: Lamprocarabus Bartholomei Motsch. Von demselben Beiträge zur Käferfauna von Japan, meist aufR. Hiller’s Sammlungen basirt. Erstes Stück Carabicidae, bearbeitet von Putzeys A N Anhang. Ueber die Zahl der De Ten G. Kraatz Staphylinidae und Pselaphidae, bearbeitet von-Weise Silphidae, bearbeitet von G. Kraatz : Nitidulidae ete., bearbeitet von E. Reitter'). Scolytidae, bearbeitet von W. Eichhoff Sa Beiträge zur Kenntniss der P eruanischen Käferfauna (Haltieinae) auf Dr. Abendroths Sammlungen basirt von E. v. Harold in München 3 Verse OS RN Die Käferfauna der im sin, nach a Bene S Sammlungen beschrieben von H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch in Dresden Ueber die geographische Verbröituns einiger Käfer-Arten. Von Edm. Reitter in Pascau (Mähren) Uebersicht der Discoloma Er.-Arten. Von demselben Neue caucasische Otiorhynchen, gesammelt von Hans Leder, beschrieben von Dr. G. Stierlin in Schaffhausen Otiorh. Fabricü, Germari, scabrosoides Stierl.n. sp. Synonymische Bemerkungen von Reitter : von L.v.Heyden (Diaperis, Novius) u. Kraatz A) Die 49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Von H.v. Kiesenwetter Die 50. Versammlung deutscher Naturforscher En Aerzte. Von Dr. Kriechbaumer Vieta Millingenü nov. spec. und Arthrodeis arabicus NOV. Spec. von O0. v. Kirchsberg in Wien . N NT Bo Austritts-Erklärungen aus dem Stettiner entomologischen Verein. Erklärung an die in Stettin ansässigen Mitglieder des Vorstandes des entomologischen Vereins . Entomologische Monatsblätter Verkaufs- Anzeigen . . Beiträge zur Naturgeschichte 1% an von Dr Haller Seite 73—80 81—128 sl 834—86 36— 87 83— 100 100—108 109—116 117—128 129—152 153—174 175—176 176 177—184 185—188 189—191 191—192 195— 202 202 203— 204 205 206 206— 207 208 !) In der Ueberschrift auf S. 109 ist leider hinter Nitidulidae das Wörtchen etc. fortgeblieben und in der Seiten-Ueberschrift auf S. 111 statt Nitidulidae zu setzen: Cryptophagidae. Inhaltsverzeichnifs. in Schleswig. I. Ueber Parthenogenesis bei Aäodites Rosae L. EEE 0 EL: Ueber die Arten der u kearaen Thoms. ss Dr. G. Kraatz RE oe x Ueber Carabus bessarabicus. Von demselben . Varietäten deutscher Carabus. I. Von demselben Das entomologische Museum der Universität Berlin und sein Reglement. Von demselben . SE EEE Ein entomologischer Ausflug nach Sibirien. Von John Sahl- berg. 3 e SDR TI EIER. 29: Revision der Gattung Tanbinus Er. Von Dr. Haag-Ruten- berg in Frankfurt a. M.. RD. li suikonge apfare Zwei neue Adesmiiden-Arten. Von Dr. Haag-Rutenberg. . Hymenopterologische Notizen. Von Hauptlehrer Brischke in Danzig c allsanı elb reader Kt: Ueber Necrophorus nos Heer. Von Dr. G. Stierlin Neue caucasische Coleopteren, gesammelt von Hans Leder, beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). (Zwei- tes Stück.) . : Zur Naturgeschichte der iehidbe: en Cersi Nitsch. Von J. P. E. Frdr. Stein . i Kurze Revision der Zimnichus- u. Pelochares-Arten von J. Weise in Berlin ae an + er re Ueber Carabus repercussus Drapiez. Von Dr. G. Kraatz Apolites graecus Kraatz n. sp. Vom demselben . Lege-Apparat und Eierlegen der Gallwespen von Dr. Adler in Schleswig. (Hierzu Tafel II.) ; Zwei neue sibirische Onthophagus-Arten bes lhrieben von Ei v. Ha- rold in Berlin Pe ‘ Beiträge zur Käferfauna von Japan. (Zweites Stück.) Japani- sche Käfer des Berliner Königl. Museums von E. v. Harold in Berlin & : s Zwei neue japanische Sianhelinen beechichen von J Ai anse in Berlin Beiträge zur Käferfauna von ann. (Drittes Stück) ar en. Bertter/in Paskau (Mähren): .. 0. es... ne: Atritomus nov. gen. Tridomidarum. Von demselben. Europaeae et circummediterranae Faunae Heteromerum specie- rum, quae Comes Dejean iu suo Catalogo, editio 3% consig- navit, ex ejusdem collectione in R. Taurinensi Musaeo asser- y Seite 209 —248 249 — 256 256 257 —264 265— 269 270— 212 2713— 283 233 — 284 285 — 237 238 259 — 296 297 — 238 299 — 302 303 304 305 —332 333 - 836 337 —367 367 — 368 369 — 383 384 VI Inhaltsverzeichnifs. vata, cum auctorum hodierne recepta denominatione collatio. Auctore Flaminio Baudi a Selve. Pars quarta. Bemerkungen über Bockkäfer von Dr. L. v. Heyden in Frank- furt a. M. Ne £ N Cortodera Beckeri Desbrocherel yon G. Kraatz ann Ricerche entomologiche sopra i monti Partenii nel Prineipato Ulteriore per Ach. Costa. Napoli 1858. Von demselben Aeltere Literatur: Termeszetrajzi Füzetek. Von demselben iseranl Beschreibungen einiger Oedionychis-Arten von E, v. Harold in Berlin O3 Sr SEE SER REM Ueber Procrustes spretus Dei. und Von G. Kraatz Procrustes Hopffgarteni n. sp. Von demselben. Neuere Literatur: Prof. Dr. Vitus Graber, die Insekten. Von Dr. A. Forel in München . LE RT A Kenne ig Chaudoir: Oarabiques, Troncatipenne. Von G. Kraatz Dr. J. P. E. Frdr. Stein et J. Weise, Cat. Col. Europae ed. II. Von demselben. Ne Prof. K. Lindemann, Borkenkäfer Ruslande. Von dems. H. v. Kiesenwetter, Naturgesch. der Ins. Deutschl. V. 1. Von demselben e Dr. P. Bertkau, Entomol. ae für 1973 el 1874. Von demselben Synonymische Bemerkungen: Ueber Brachinus und Mwyrmedonia bituberculat«. Von dems. Ueber Haliplus borealis. Von J. Gerhardt in Liegnitz . Entomologische Monatsblätter. Notiz Seite 385—416 417—422 422 423—428 428—432 4353 —454 435 —436 437 438 438 439 —444 444 445 —446 446 447 —448 448 448 Vereinsangelegenheiten. 1877. Eine Reihe von gediegenen, zum Theil gröfseren Aufsätzen be- weist, dals tüchtige Kräfte nach wie vor für und durch den Verein thätig sind. Wenn die Coleopteren auch bekanntermalsen vorwie- gen, so dürften doch Dr. Adler’s interessante Aufsätze über die Cynipiden ete. mit Interesse von ihnen gelesen werden. Die ja- panischen, caucasischen Käfer und Carabus können gewissermalsen als augenblicklich besonders populäre Gegenstände betrachtet werden. H. Baron v. Harold, seit diesem Frühjahr erster Custos an der Insekten-Sammlung der Universität, hat den japanischen Kä- fern derselben seine besondere Aufmerksamkeit zugewendet und eine Reihe neuer Arten vorgefunden, deren Beschreibungen eine werthvolle Vermehrung der bereits in dieser Zeitschrift gegebenen bilden. In der Sitzung am 29. Oct. wurde der bisherige Vorstand fast einstimmig wieder gewählt und auf den Vorschlag des Vorsitzen- den Herr Lehrer J. Weise mit einem Theile der Secretariats-Ge- schäfte betraut. Je mehr der Vorstand von jeher bemüht gewesen ist, den Ber- liner Vereins-Sitzungen den Charakter von gesellig-gemüthlichen Vereinigungen zu geben, gewils nicht zum Schaden des Vereins, um so mehr sollte jeder Einzelne bemüht sein, den Versammlun- gen diesen Charakter zu bewahren, und dieselbe weder als eine parlamentarische, noch als eine hochgelehrte Körperschaft betrach- tet wissen wollen. Es ist nichts leichter als Parteien in einem Vereine zu bilden, die Lepidopterologen auf die Coleopterologen eifersüchtig zu machen etc., es ist aber ein gefährliches Spiel, ohne welches der Verein sich entschieden lange Zeit glücklich und zu- frieden befunden hat. Die Zahl der Todesfälle unter den Mitgliedern war in diesem Jabre glücklicher Weise gering; dagegen mufste eine verhältnils- mälsig grolse Anzahl im Interesse der Ordnung aus den Vereins. Listen wegen mehrjähriger Rückstände in den Beiträgen gestrichen werden. vom Vereinsangelegenheiten. Seit dem April dieses Jahres traten dem Vereine bei: Herr Dr. med. Apel in Preetz (Holstein). (Col.) - Brenske, Rentmeister in Krockow, Westpreufsen. - Dr. Louis H. Delmas in Habana. - W. Fickentscher, Fabrikbesitzer in Zwickau. - Carlos de Mazzaredo in Bilbao, gegenwärtig in Deutsch- land (Arachnid.). - Gabriel Pechardo in Habana. - ©. Schirmer, Kaufmann in Berlin, Engel-Ufer 12. Ausgeschieden sind: Herr Brauns in Schwerin, gestr. - Chevrolat in Paris, ausgetr. - Eirich in Mannheim, gestr. - Fleischer in Prag, gestr. - Getschmann in Berlin, gestr. - Köppen in Petersburg, gestr. - Luchs in Warmbrunn, ausgetr. - Mortonson in Göteborg, gestr. - Reinhard in Dresden, gestr. - W.L. Schirmer in Berlin, gestr. - Stecker in Prag, gestr. - Stockmeyer in Opatow, gestr. Ihren Wohnsitz oder die Wohnung veränderten !): Herr E. v. Bodemeyer, jetzt General-Director in Heinrichau in Schlesien. - J. Schilsky in Berlin, jetzt Schönhauser-Allee 160 part. - J. Stussiner, jetzt zu Laibach in Krain, Neugasse 5. - F. A. Wachtl, jetzt in Wien, Traungasse 4. III. - Sec,-Lieutenant Wussow, jetzt in Schwerin (Mecklenburg). ') Es werden nur die Wohnungs-Veränderungen aufgenommen, welche die Redaction ausdrücklich ersucht wird, zur Kenntnils zu bringen. Ergänzungen zu der Mitglieder-Liste des Berliner Entomologischen Vereins vom April 1874 bis April 1877. A. Vorstand. Rechnungsführer ist gegenwärtig: Herr ©. Calix in Berlin, Klosterstr. 41. B. Ehrenmitglieder. Verstorben sind: Herr Dr. Herrich-Schaeffer in Regensburg. - Dr. L. Redtenbacher in Wien. Dagegen sind hinzugewählt: Herr Prof. Brauer in Wien. - Baron v. Harold, Major a. D. in München. - Prof. Zeller in Grünhof bei Stettin. C. Berliner Vereins-Mitglieder.!) Hinzugekommen sind: Herr Brüssow, ordentl. Lehrer a. d. Victoria-Schule, Fürstenstr. 14. - Kasper, Kunsttischler, Reichenbergerstr. 125. - Dueberg, Ingenieur. - *G. Homann, Mauermeister, Kurfürstenstr. 12. - Ihle, Studiosus, Leipziger-Platz 16. 17. - "Insel, Factor, Krausnickstr. 3. - *®Herm. Klaeger, Nadlermeister, Adalbertstr. 6. - Martini, Ingenieur-Lieutenant, Pionier-Kaserne. - Moritz, Reg.-Secretair, neue Königstr. 5. - Scherfling, Maler, neue Wilhelmstr. 12. (Dipt.) - J. Schilsky, Lehrer, Lottumstr. 21. (Col.) - Schunke, Holzbildhauer, Lottumstr. 21. - Stieber, Tischlermeister. (Lep.) - *R. Wiedmer, Kaufmann, Potsdamerstr. 105. - Dr. Wunschmann, Templinerstr. 14. - Zierow, Bildhauer, Belle-Alliancestr. 88. !) Die Namen derjenigen Mitglieder, welche mit einem * bezeichnet sind, sind seit dem October 1876 beigetreten, ausgetreten oder gestorben, die mit ** bezeichneten waren in der Liste einzutragen vergessen worden. 10 Ergänzungen zu der Mitglieder-Liste. Ausgeschieden sind: Herr Dr. A. Burkhardt in Berlin, ausgetr. A. Hensel in Berlin, 7. Kalisch in Berlin, 7. Kliewer in Berlin, f. *F. A. Zacharias in Berlin, ausgetr. D. Auswärtige Mitglieder. Hinzugekommen sind: Herr * Appel, Lehrer in Beyrut. (Col.) Dr. Beyer, Oberstabsarzt in Dresden, Neustadt, Hauptstr. 8. (Coleopt.) J. Bourgeois in Rouen, Rue St. Maur 2. * Spirid. Brusina, Vorsteher d. zool. Nat.-Museums in Agram. J. Faust, Ingenieur in Wiborg, Finland. *Bernh. Gerhard in Leipzig. (Lep.) ** Gerhardt, Lehrer in Liegnitz. Prof. Greef, Dir. d. zool. Instituts in Marburg. (Ins.) Pfarrer Gutheil in Dörnfeld bei Königssee (Thüring.) (Col.) Fr. v. Halfern in Burtscheid bei Aachen, Kurbrunnenstr. 1. Pastor Jäger in Hohenstädt bei Grimma. (Col.) Kaufm. Joseph in Wien, IV. Bez. Neumannsgasse 5. (Col.) * W. E. Jacowlew in Astrachan. (Hemipt.) F. Judeich, Director der Forst-Academie in Tharand. Dr. Katter, Lehrer in Putbus. (Ins.) Franz Krause, G. A. Assessor in Schmölln, Sachs.-Alten- burg. (Microlep.) Joh. Kubary in Hamburg. (Ins.) * A. Kuwert, Gutsbesitzer in Wernsdorf per Tharau (Ost.-Pr.). #= K. Letzner in Breslau, Hauptlehrer, Nicolaistr. 63. J. Lichtenstein in Montpellier, Cours des Casernes 29. L. Miller in Wien, III. Salm-Gasse 11. (Col.) Möckel in Hamburg v./Höhe. * Herm. Möhring in Dresden, Schlofsstr. 25. Alb. Müller in Basel, Müllerweg 42. (Allg. Entom., Biol., Gallenbildner aller Ordnungen, ent. Bibliographie.) Dr. A. Nicolai in Greussen bei Erfurt. (Ins.) Baron Frdr. v. Pahlen in Reval, Esthland. * Th. Peyl in Prag, Central-Directions-Beamter, Thun’sche Gasse 133/111. * E, Ragusa in Palermo, Hotel Trinacria. (Col.) Ergänzungen zu der Mitglieder-Liste. 11 Herr C. V. Riley in St. Louis, Room 42, Mutual Insurance Buil- ding. N. W. Corner Sixth and Locust. Streets. Office of the State Entomologist. ** J. Sahlberg, Docent in Helsingfors. (Ins. omn.) *Dr. Scalitzky in Prag 373/lII. (Col.) Henry Schmelter in New-York. * Dr. Viet. Lopez Seoane in Ferrol, Abogado de los Tri- bunales. M. Schmidt, Pastor in Klosterfelde bei Basdorf. Dr. Joh. Schnabl in Warschau, 17 Stare miasto. (Dipt.) Carl Schuchardt in Darmstadt, Sandstr. 2. (Col.) Ant. Stecker in Prag, Geschäftsleiter d. naturhist. Section am Böhmischen Landes-Museum. (Arachn.) Dr. Rich. Stein in Chodau bei Karlsbad. *Al. Baron v. Tiesenhausen in Trient, Contrada di S. Marco 69. (Col.) Bernh. Wagener in Kiel, Friedrichstr. 11. (Col.) Wussow, Sec.-Lieut. im 89. Gren.-Regiment in Neu-Strelitz (Mecklenburg). (Col.) Prof. Zaddach in Königsberg i. Pr., Dir. d. zool. Museums. Ausgeschieden sind: Herr E. Allard in Paris, gestr. van Bambeke in Gent, gestr. C. Blessig in Petersburg, gestr. A. Boieldieu in Paris, gestr. Dr. Bose in Ortenberg, ausgetr. F. Bretschneider in Holzminden, ausgetr. Dr. Buchholz in Greifswald, 7. *Bunge früher in Berlin, Bugnion in Lausanne, ausgetr. * Fräul. v. Chauvin in Freiburg, ausgetr. Herr Th. Compton in Wiscomte, gestr. C. Dietze in Frankfurt a. M., ausgetr. A. B. Ehinger in Basel, 7. W. Ehlers in Cartagena, gestr. W. Fuchs in Frankfurt a. M., f. Gombert in Greiffenberg, gestr. Fürst Egon v. Fürstenberg in Donaueschingen, }. Herr Dr. Hiampe in Wien, ausgetr. H. Heckle in Prag, gestr. 12 Ergänzungen zu der Mitglieder-Liste. Herr W. Heuäcker in Österwieck, 7. - *Klement in Kronstadt, gestr. - G. Lohde in Leipzig, 7. - Machleid in Mühlhausen, gestr. - Manke in Dresden, 7. - v. Maschell in Kutno, 7. - Mayer in Potsdam, 7. - Michow in Hamburg, ausgetr. - Dr. F. Morawitz in Petersburg, gestr. - Ed. Mühlenbeck in St. Marie aux Mines, 7. -- E. A. Nicolai in Arnstadt, f- - J. Nietner auf Ceylon, 7. - *Paulisch in Fürstenberg a/O., gestr. - Ch. Piochard de la Brülerie in Paris, 7. - Dr. L. Redtenbacher in Wien, f. - Reichenow in Charlottenburg, ausgetr. - Riehl in Cassel, 7. - *8. Robie in Ulrichsberg, ausgetr. - Rohnert in Demmin, 7. - vw. Rottenberg auf Mühlgast in Schlesien, 7- - W. W. Saunders in London, ausgetr. - Dr. Herrich-Schaeffer in Regensburg, Y. - :S. Leyfert in Graz, gestr. - Georg Stein in Prag, ausgetr. - *Dr. Szmolay in Temesvar, ausgetr. - Zivko Vukasowic in Agram, ?. - * Walter in Stendal, gestr. - M. Wiscott in Breslau, ausgetr. E. Correspondirende Mitglieder. Hinzugewählt sind: !) Herr Brischke, Hauptlehrer in Zoppot, Seestr. 9. (Hym.) - Dr. Max Gemminger in München. (Col.) - *J. G. G. Mühlig in Frankfurt a. M. - *L,. Reiche in Paris. 1) Die verstorbenen sind unter den ausgeschiedenen auswärtigen Mit- gliedern aufgezählt. Verzeichnifs der Bücher des Entomologischen Vereins. Dritter Nachtrag. Januar 1877. Dieser Nachtrag zu den Verzeichnissen von 1866, 68 und 72 mag den Mitgliedern des eutomologischen Vereins zeigen, dals der Verein es sich trotz seiner beschränkten Mittel immerhin angelegen sein läfst, seine Bibliothek auf den verschiedenen Gebieten der En- tomologie zu vermehren. Bei den Werken, die wir durch Geschenk erhalten, ist wie früher, der Name des Gebers in Parenthese bei- gefügt, wenn es nicht der Autor selbst ist; das in Klammern beige- fügte G. bedeutet Geschenk des Autors. Mögen die Vereine, die mit dem unseren in Schriftentausch stehen, auch ferner auf regel- mälsige Einsendung ihrer Schriften freundlich Bedacht nehmen. F. Blücher, Verfasser des dritten Nachtrags. Dr. Fr. Stein, Bibliothekar. Dr. G. Kraatz, Vorsitzender. A. Vereins- und Zeitschriften. Aufser den laufenden Jahrgängen der schon in den früheren Verzeichnissen angeführten Schriften sind folgende neue hinzuge- kommen, resp. ältere Jahrgänge ergänzt: Albany. Transactions of the New-York State Agricultural Society, with an abstract of the Proceedings of the County agricultural so- eieties. Vol. XXXI. 1871. Berlin. Sitzungsber. der Gesellsch. naturf. Freunde. 1873—75. Beschäftigungen d. Berlin. Ges. naturf. Freunde. 1—4. 1775—79. Brünn. Verhandl. d. naturf. Vereins in Brünn, 2—13. Bd. 1863-74. Dresden. Sitzungsber. d. naturwiss. Gesellschaft Isis in Dresden 1873—75. Frankfurt a. M. Der zool. Garten, Zeitschr. f. Beobachtung, Pflege u. Zucht d. Thiere, herausgeg. von Dr. F. C. Noll. Jahrgang 1871—76. 14 Bibliotheks-Verzeichnifs. Hamburg. Verhandl. d. Vereins f. naturw. Unterhalt. zu Hamburg, veröffentlicht von J. D. E. Schmaltz. 1871—174. Jekaterinoslaw. Bull. de la soc. Ouralienne d’amateurs des sciences naturelles. Tom. I. cah. 1. et Tom. II. 1873 u. 74. London. Memoirs of the Literary and Philosophical Society of Manchester, 3 Series. Vol. IV. 1871. Proceedings of the Liter. etc. Vol. VIII—XI. 1869—73. — Transactions of the entomol. Soc. of London. 1 Ser. Bd. I-V. 2 Ser. Bd. I-V. ') 3 Ser. Bd.I. New-York. Annals of the Lyceum of Nat. Hist. of New-York. Vol. X. 8-10. 1872—73. — Transactions of the New-York State Agric. Soc., with an ab- stract of the Proceedings of the County Agric. Soc. Vol. XXIX u. XXXI 1869 u. 7]. Offenbach. 13. u. 14. Ber. üb. die Thätigkeit des Offenb. Vereins f. Naturk. 1871—173. Ohio. 27. Jahresber. d. Staats- Ackerbau -Behörde v. Ohio, nebst einem Auszuge aus den Verhandl. der County Ackerbau-Gesell- schaften an die General Assembly v. Ohio für das Jahr 1872, v. Columbus. Ohio 1873. Orleans. Archives of Science and Transact. of the Orleans County Soc. of Natur. Sciences. Vol. I. Juli 1871, No. IV.-Oct. 72, No.V. Philadelphia. Fifty-fourth Annual Rep. of the Board of publie Edu- cation of the first School distriet of Pennsylvania-Comprising the City of Philadelphia for the year inding Decbr. 1872, with their Accountes 1873. Regensburg. Correspondenzblatt d. zool. miner. Ver. I. u. 2. Jahrg. 1847 —48. Reichenberg (Böhmen). Mittheil. aus dem Vereine d. Naturfreunde. 4. Jahrg. 1873. Riga. Correspondenzblatt d. Naturf. Ver. Jahrg. XXI. 1. 1874. Sydney. The Transact. of the Entomol. Soc. of new South-Wales. Vol. II. 1873. Washington. 1, 2, 3u. 6 Ann. Rep. of the United-States Geolo- gical Survey of the Territories fort the years 1367-69 u. 72. — Report of the Commissioner of Agriculture. 1870 u. 71. — Monthly Reports of the Department of Agric. 1871—74. ») Diese completten älteren Serien sind zum Theil im Tausch gegen neuere Jahrgänge der Transact. erworben. Bibliotheks-Verzeichni/s. 15 B. Einzel-Werke. Bedel, L. u. E. Simon. Liste gener. d. Articules cavernicoles de l’Europe. Extr. du Journ. de Zool., publ. p. M. Paul Gervais. IV. 1875. Boeck, Axel. Crustacea amphipoda borealia et arctica. (Sep.) 1870. [G.] — — Nye Slaegter og Arter af Saltvands - Copepoder. Vidensk Selsk. Forh. 1872. [G.] — — Bidrag til Californiens Amphipodefauna. Vidensk Selsk. Forh. 1871. [G:] Bouvouloir, Henry de. Monogr. de la famille des Eucnemides, 2—4 cah. Paris 1872. Partie suppl. d. Ann. Soc. Entom. de France 1870. Bourgeois, J. Quelg. mots sur les moeurs de la Galeruque de l’Orme. Rouen 1875. [G.] Branesik, Carl. Die Käfer der Steiermark. Graz 1871. Brogger, W. C. Bidrag til Christiania Fjordens Molluskfauna. Christiania 1871. [G.] Curo, Antonio. Saggio di un Catal. dei Lepid. D’Italia, compi- lato dall’ ingegnere. Pars I. Ropaloceri 1875. [G.] Dietrich, K. Entomol. Blätter a. d. Schweiz. Heft 1u. 2. Zü- rich 1871—72. Dybowsky, Dr. B. N. Beitr. z. näh. Kenntn. der in d. Baikal- See vorkomm. niederen Krebse aus d. Gruppe d. Gammariden. Petersb. 1874. (Beiheft z. 10. Bde d. Horae entom.) Emich, Gust. v. Beitr. z. Lepidopteren-Fauna Transkaukasiens u. Beschreib. zweier neuer Arten. (Sep.) 1873. [G.] Entomol. Inhalts-Verzeichnifs zu den Verhandl. d. K.K. zool. bot. Gesells. in Wien, Jahrg. 1—25. Herausgeg. v. dem entomol. in Berlin. Berlin 1876. Erichson, W. F. Die Larven d. Coleopteren. (Aus Wiegmann’s Archiv Bd. VII. 1841.) Fallen, C. Fr. Hemiptera Sueciae, sectio prior Hemelytrata. Lun- dini Goth. 1829. Fieber, Dr. F. X. 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Unter die- sen sind auch etliche von Herren Saunders in London und Le- thierry in Lille mir gütigst mitgetheilt, so wie auch von Madame O. Fedtschenko in Moskwa zwei Species, von ihrem verstorbe- nen Gemahl, Hrn. A. Fedtschenko in Turkestan gefunden. Familia Capsidae auct. (Phytocoridae Fieb.) Eur. Hem. p. 237. Divisio Phytocoraria Reut. (Gen. Cim. Eur. p. 6.) Caput inter oculos suleo longitudinali destitutum, rarissime ca- nalicula tenui verticis instructum. Antennae ad oculos interne in- sertae, magis quam oculi superne distantes. Pronotum apice stric- tura annuliformi instruetum, disco obsolete vel haud punctatum, in- terdum transversim rugosum, lateribus immarginatis, callis disci latera haud superantibus. Hemelytra venis brachiali et cubitali di- stinetis, furca cubiti completa, cuneo elongato - triangulari. Alae areola hamo nullo. Areola magna, apice divaricata. Segmentum maris genitale subtus plerumque carinatum. 26 O0. M. Reuter: Phytocoris Fall., auct. rec. (Fieb. Eur. Hem. 258, 187.) 1. Phytocoris undulatus n. sp. Albus, pilis albis (in capite et pronoto fere intricatis) pubes- cens, pilis nigris pilosulus; lineis frontis transversalibus, margine basaliı atomisque nonnullis disci clypei, stria moz supra basin an- iennarum lorisque marginibus fuscescenti - ferrugineis; fronte parum declivi, apice truncata, clypeo a fronte impressione profunda bene discreto, prominente; oculis magnis ferrugineis, gulam usque attın- gentibus (g'); vertice oculo paullo latiore (J); antennis albis, arti- culo primo pronoto parum longiore, ultimis subtestaceis; promoto disco subtiliter fusco-consperso, stria tenui ante limbum basalem ni- gro-fusca, profunde 5— 6-undulata; scutello viltis duabus fuscis; hemelytris atomis lineolisque nigro-fuscis adspersis, clavo maculis nonnullis paullo majoribus in seriem positis, venis corü paullo den- sius fusco-nigro-adspersis, cumeo sat dense consperso, apice emboli punctisque duobus sulurae membranae nigris; membrana minulissime et dilute fusco-adspersa, venis albis, areolis minute fusco-conspersis vittaque ab apice areolae minoris ad apicem membranae excedente densius conspersa; femoribus anticis externe biseriatim fusco-lineo- latis, tibiis anticis basi et apice annulisque tribus sat angustis fu-" scescentibus, tarsorum arliculis primo et tertio fuscescentibus. S. — Long. 6 Mm. — Habitat in Turkestan, D. Fedtschenko. Calocoris Fieb. (Eur. Hem. 251, 185.) l. Calocoris elegans n. sp. Niger, parum nitidus, subtiliter pallido-pubescens, capıte puncto verticıs medio, pronoto strictura apicali lata et macula media discoi- dalı, scutello medio late, corio ad suturam clavi a basi fere ad me- dium late, dein autem paullo angustius, cuneoque flavis, hoc apice sat late nigro; tibüis testaceis, nigro-pubescentibus, spinulis nigris brevibus armatıs, ima basi nigra, tarsis fuscescenti-testaceis; anten- narum arliculo primo robusto et sat longo; maris vertice oculo paullo latiore; segmento ejus genitali medio marginis sinus sinistri aperturae tuberculo parvulo instructo. — Long. 73 Mm. Var. Pf. Pronoto medio fascia transversali, lateribus angusta sed medıo valde dilatata, ornato (macula nempe formae typicae utrin- que in striam angustam eztensa). Habitat in Syria (Museum Berolinense). neue Phytocorarten. 27 C. sexguttato Fall. primo intuitu similis, sed major, aliter pietus, artieulo antennarum primo multo crassiore aliisque notis bene distinctus. 2. Calocoris fuscescens n. Sp. Fuscus, nitidiusculus, supra albido-pubescens pilisque nigris im- miztis (pilis albidis faciliter divellendis), vertice macula utrinque testacea; antennis testaceis, articulo primo robusto et breviusculo parteque apicali articuli secundi nigris; pronoto annulo apicali lato; cuneo rufo, angulo interno apiceque sat late nigris, venis membra- nae rufo- vel fusco-testaceis; orificiis metastethüü albis; ventre (%) macula vel plaga laterali rufa; pedibus nigro-pubescentibus, femori bus fuscis, apice vel tantum annulo apicali tibüsque sordide testa- ceis, his nigro - spinulosis, postieis basi sat late omnibusque apice fuscis, tarsis fuseis. 2. — Long. 64—63 Mm. Var. @. Supra obscure fusca, pronoti limbo postico pallidiore, hemelytris limbo coris angustius pallido. Var. ß. Pronoto toto fusco-testaceo vel tantum antice nigro- fusco; scutello plerumque nigro-fusco, hemelytris dilutius fuscis. Habitat in Graeeia, Dr. Krüper; beneyolissime communicavit D. Dr. Fr. Stein. Prope ©. fulvo-maculatum De Geer locandus. Varietati ©. tri- vialis Costa primo intuitu similis, differt autem cuneo apice nigro, colore pedum, scutello toto fusco, concolore, etc. 3. Calocoris histrio n. Sp. Oblongo-ovatus, robustus, sordide griseo-testaceus, densius au- reo-pubescens et parce breviterque nigro - pilosulus; antennis dense nigro-pubescentibus, articulo primo crasso, secundo triente apicalı clavatim incrassato et nigro, tertio dimidio apicali quartoque toto nigris; capite, pronoto scutelloque vitta media percurrente, pronoto adhue disco utrinque vitta laterali angulisque postieis late, hemely- tris clavo margine scutellari late, apice embolii, corio vena cubi- tali vittis duabus et vena brachiali tota arcuque basali et apice cunei fusco-nigris vel nigro-fuscis; membrana venis testaceis; pectore cowis- que nigro-maculatis; pedibus nigro-pubescentibus, femoribus nigro- punctatis et subtus seriebus duabus macularum majorum nigrarum signatis, annulo ante apicem femorum posticorum geniculisque omni- bus nigro-fuseis, tibüs spinulis nigris e punctis nigris nascentibus, apice tarsisque nigris; ventre utrinque serie laterali punctorum ni- grorum; pronoto annulo apicali sat lato. 2. — Long. 64 Mm. 283 O0. M. Reuter: Var. ß. Signaturis magis obsoletis; pronoto tantum maculis duabus disci oblongis angulisque posticis nigris; scutello linea an- gusta media, hemelytris tantum viltis duabus venae cubitalis, apice embolii, basi apiceque cunei fuscis; pectore ad mazimam partem testaceo. Habitat in Graecia, D. Dr. Krüper. (Museum Berolinense.) Species structura insigni antennarum pieturaque corporis optime distincta. 4. Calocoris Jakovleffi n. sp. Niger, opaculus, untennarum articulo primo, orificiis metastethit medio, macula laterali segmenti ventralis primi vel segmentorum primi et secundi, pedibus magnaque parte coxarum saturate rufo- testaceis, femoribus ipsa basi nigris, tibiüis tarsisque pallidius testa- ceis, illis nigro-spinulosis; marginibus cozarum pallide testaceis; pro- noto strictura apicali annuliformi angusta, lineari, callis sat discre- tis, margine basali anguste pallido; hemelytris aureo-pubescentibus, corio basi et vitta lata marginis externi ultra medium saepe longe ertensa, vittula anguli interni apicalis cuneoque flavo-testaceis, hoc angulo interno apiceque nigris, membrana nigricante; maris vertice oculo mazimo angustiore, segmento genitali medio marginis sinistri aperturae foveola oblonga instructoe. — Long. d 7 —7+, 2 61 Mm. Var. ß. Ut forma typica, clavo basi extus corioque pallide testaceis, hoc latius inaequaliter nigro-fusco. Var. y. Ut var. P, sed femoribus posticis fusco - conspersis annulisque duobus ante apicem fuscis. 2. Var. 6. DUt praecedens, femoribus autem posticis fuscis, ante- rioribus basin versus et marginibus fuscescentibus. 2. Var. e.. Ut var. P, sed antennis totis nigro - fuscis, pronoto macula discoidali majore basin attingente, angulis posticis margine- que basali latius rubro-testaceis; femoribus posticis annulis duobus ante apicem fuscis. 2. Var. £, Antennis ut in forma typica, pronoto ut in var. &, sed eliam apice cum annulo latius rubro -testaceo; scutello fusco, medio late rubro-testaceo; hemelytris totis pallide sordide testaceis, tantum apice cunei nigro; membrana dilutius infumata; pedibus ut in forma typica. Q. Var. n. Antennis articulis duobus primis fusco-nigris, tantum ipsa basi articuli primi duobusque ultimis obscure testaceis; pronoto rubro-testaceo, callis maculaque disci utrinque picescentibus; scutello nigro- fusco, apice rufescente; hemelytris pallide sordide testaceis, neue Phytocorarien. 29 corio plaga postica discoidali, margine apicali embolii et cuneo an- gulo interno apiceque nigris; femoribus fuscescentibus, posticis fuscis, tibüis obscurius testaceis. 2. Habitat in Turkestan sat frequens, D. Fedtschenko. C. seticorni Fabr. proximus, differt autem colore antennarum articuli primi femorumque, macula segmenti primi ventralis laterali rubra ete. Forsitan species vicaria vel varietas insignis? 5. Calocoris limbicollis n. sp. Sordide flavescens, supra parce nigro-pubescens (capite et pro- noto in exzemplo descripto glabris), subtus subtiliter pallido-pubes- cens, capite lituris nigris et fuscis variegalo; antennis obscure testa- ceis, nigro-pubescentibus, articulo primo breviusculo et sat robusto basin versus et secundo basi anguste apiceque latius nigris; pronoto margine postico annuli apicalis, maculis duabus subrotundatis in me- dio disci limboque toto laterali sat late et bene determinatim nigris; scutello nigro, apice sordide flavo; hemelytris fuscescenti - nigris, lımbo externo corii cuneoque toto sordide flavis; femoribus punclis minutis nigris adspersis, tibiis spinulis nigris e punctis parvis nigris nascentibus, tarsis apice fuscis; segmento maris genitalk ad margi- nem superiorem sinus sinistri aperturae dente obtuso armato. — Long. 63 lin. Habitat in Macedonia; benevolissime communicavit D. Dr. Fr. Stein. Species colore signaturisque pronoti insignis, a reliquis hujus generis notis pluribus optime distinguenda. 6. Calocoris fulıginosus n. Sp. Supra sordide et pallide fuscescenti-testaceus vel obscure ful- ginosus, pilis nigris et argenteis dense pubescens, subtus flavescens, argenteo-pubescens; antennis articulo primo brevi et robusto, rufo- ferrugineo, secundo pallide testaceo, apice late nigro, duobus ultimis fuscescentibus, tertio tamen dimidio basalı pallido, quarto tertio paullo longiore; pronoto annulo apicalı sat lato; hemelytris totis unicoloribus, venis membranae testaceis, saepe nonnihil rufo-tinctis; pedibus nigro-pubescentibus, femoribus seriebus 1—2 macularum fus- carum, tibiis nigro-spinulosis. — Long. 62 Mm. Habitat in Graecia (Attica), a DD. Saunders (ut C. cinctipes Costa) et Lethierry communicatus. Species bene distincta, a C. cinctipede longe diversa, 30 O0. M. Reuter: 7. Calocoris melanocephalus n. sp. Flavo-testaceus, densius nigro-pubescens; capite nigro- et flavo- variegato; pronoto maculis quatuor, duabus prope apicem, duabus ad marginem basalem positis, angulis posticis, scutelloque vitta me- dia percurrente nigris; membrana fuscescente, venis testaceis; an- tennis pedibusque nigro-pubescentibus, wllis totis testaceis vel articulo primo nigro, hoc breviusculo et robusto, his femoribus saltim apicem versus aurantiacıs, subtus serie punctorum fuscorum notatis, tibüs parcius nigro-spinulosis, apice tarsisque nmigris; pronoto strictura apicali annuliformi articulo primo antennarum angustiore; maris segmento genitali prope medium marginis superioris sinus sinistri aperturae denticulo obtuso sed validiusculo armato. — Long, 64 Mm. Var. @«. Capite nigro, tantum puncto minuto orbitali lineisque duabus lateralibus ante oculos flavis; pronoto maculis duabus magnis anticis in discum longe prolongatis, angulis posticis maculisque dua- bus basalibus nigris, hemelytris praesertim corio intus sordide nigri- canti-conspurcatis, venis flavo-testaceis; subtus pallidius flavescens, maris segmento genitali sublus medio vita nigra; antennarum arti- culo primo nigro, reliquis sordide testaceis, secundo apice nigro-fusco. Var. P. Capite flavo-testäceo, tantum vertice postice lituraque frontis antice bilobata nigris; pronoto maculis quam in praecedente multo minoribus, disco inter maculas anticas et posticas vittis dua- bus latis ochraceis picto; hemelytris intus tantum levissime fuscescen- tıbus; antennis articulis omnibus laetius testaceis. Var. y. Capite nigro, fronte marginibus orbitalibus, vitta me- dia longitudinali genisque testaceis; pronoto maculis basalibus de- stituto; hemelytris fere unicoloribus; segmento maris genitali ochra- ceo, medio vitta lateribusque macula nigris; antennis articulis omni- bus sordide testaceis. Habitat in Graecia, D. Dr. Krüper. (Museum Berolinense.) ©. pilicorni Panz. sat similis, pubescentia nigra coloregne pal- lidiore, magis in testaceum vergente mox distinctus. 8. Calocoris biplagiatus n. sp. Sat robustus ei crassus, grisescenti-flavescens, supra nigro-pu- bescens, capite dilute ferrugineo, vertice postice nigricante, antennis ferrugineis, nigro-pubescentibus, articulo primo breviusculo et robusto; pronoto angulis posticis plagisque duabus latis disci, antice ad cal- los saepe abbreviatiıs, postice dilatatis, nigro-fuscis; Strietura anmu- hformi apicali sat crassa et antennarum articulo secundo latiore; neue Phytocorarien. 31 hemelytris clavo vitta interna corioque viltis duabus percurrentibus dilute rufo-ferrugineis, cuneo margine externo saepe leviter fusces- cente; pedibus nigro - pubescentibus, femoribus, basi ezcepta, laete rufo-ferrugineis, punctis obscurioribus omnino destitutis, tubüs mi- gro-spinulosis, his apice tarsisque fuscis. ©. — Long. 64 Mm. Habitat in Macedonia, a D. Fr. Stein communicatus. C. roseo-maculato De Geer affınis, sed paullo minor, signa- tura pronoti, pedibus impunctatis, antennis graeilioribus aliisque notis distinetus. Megacoelum Fieb. (Eur. Hem. 249, 182.) 1. Megacoelum strigipes n. Sp. Pallido-testaceum, nitidum, glabrum; suepe pronoti margine po- stico medio, scutello macula media lineam albam longitudinalem in- cludente vittulaque brevi basis clavi fuscescentibus; hemelytris pel- lucidis, corio fascia angustissima apicali cuneoque basi et margini- bus, margine interiore apicem versus late, venisque omnibus mem- branae minialis; antennis articulo ultimo tertio 3 breviore, obscu- rius fusco, basi et apice anguste iestaceo; femoribus posticis apicem versus atomis rubris, fere triserialis; tibiüis longe et dense nigro- spinulosis, poslicis apice lineisque ezterioribus duabus fere percur- rentibus distinclissimis sanquineis; segmento genitalı marıs ad mar- ginem superiorem sinus sinistri aperturae dente valıdo recto armalo. — Long. 62 Mm. Habitat in Graecia; benevole communicavit D. Dr. Fr. Stein. Brachycoleus Fieb. (Eur. Hem. 250, 184.) 1. Brachycoleus Steini.n. sp. Niger, sat nitidus, fusco-pilosus, pwlositate in locıs flavis pal- hda; capite guttula orbitali utrinque obscurius flavo; pronoto vari- colore (vide infra); scutello apice, clavo vitta ad apicem excurrente, basin versus autem abbreviata, corio limbo externo (quadrante po- stica excepta) postice latius et macula anguli interni apicahs cuneo- que flavis, hoc apice nigro; pectore magis minusve flavo-variegalo; maris abdomine plerumque toto nigro, feminae utrinqgue macula vel vitta lata flava; femoribus pallido-pilosis, aurantiaco-rufis, tibüs sor- dide testaceis, nigro - pubescentibus spinulisque subtilioribus nigris 32 O0. M. Reuter: neue Phytocorarien. armatıs, cozis, femorum basi late, genubus, apice tibiarum sat late tarsisque nigris. — Long. 84 Mill. Var. «. Pronoto strictura apicalı annuliformi, margine basalı vittulaque antica marginis lateralis medium haud attingente flavıs. g'. Var. ß. ÜUf praecedens, sed pronoto gutta utrinque prope an- gulum basalem cum margine confluente vittulaque disci utrinque ab- breviata flavis. SQ. Var. y. Capite vitta orbitali frontis latiore flava; antennarum articulo secundo basi latissime ferrugineo; pronoto margine basalı multo latius flavo et vittas tres ad callos abbreviatas in discum emittente. 2. Habitat in Graecia; benevolissime communicavit D. Dr. Fr. Stein. (Museum Berolinense.) Br. scripto Fabr. major, corpore nigro, flavo-variegato, sub- tus in mere fere toto nigro, aliisgue notis supra datis bene distin- ctus. Femina var. y. Br. seripto simillima, sed nigredine cor- poris magis nitidi multo magis extensa, capite tantum orbitis scu- telloque tantum apice flavis, pronoto magis convexo, corpore sub- tus ad magnam partem nigro pilositateque nigro-fusca distinguenda. 2. Brachycoleus sexvittatus n. sp. Niger, flavo - pilosus, pilis in hemelytris saepe detritis; capite flavo, nigro - variegato; pronoto sirietura apicali, margine lateralı, vittis qualuor disci margineque ipso basali flavis; scutello vittis dua- bus aurantiacis; hemelytris vitta latiore clavi, limbo ezterno corii maculaque anguli interni apicalis flavis; cuneo toto aurantiaco; membrana venis testaceis; pectore flavo- et nigro-variegato; ventre utrinque vitta lata marginibusque segmentorum flavis; femoribus au- rantiacis, ima basi, punctis nonnullis annulisque duobus apicalibus nigris, tibüs obscure testaceis, nigro-pubescentibus et nigro-spinulo- sis, his apicem versus tarsisque nigris. — Long. 83 Mm. Habitat ad Cordovam Hispaniae. (Museum Berolinense.) Species pulcherrima et distinetissima. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Beitrag zur genaueren Kenntnifs der flachen Carabus (Plectes Fischer) des Caucasus von Dr. 6. Kraatz. Die Caucasus-Länder sind schon mehrfach von Deutschen!) nach Käfern durchforscht worden; in neuester Zeit hat Dr. Schnei- der ?) eine Tour durch einen Theil derselbeu gemacht und H. Le- der daselbst einen längeren Aufenthalt genommen. Die Rückkehr desselben wurde von den Coleopterologen mit um so grölserer Spannung erwartet, als man hoffen durfte, manches schöne Thier, was wir bisher nur gewohnt waren in russischen und pariser Samm- lungen zu sehen, nun auch für die deutschen zu erhalten. Unter den Coleopteren stehen hier wohl die flachen Carabus (Plectes Fisch.) so ziemlich obenan; sie sind nur schwach in den deutschen Sammlungen repräsentirt und nur mangelhaft bekannt. Zwar hatte ich prächtige Serien derselben in der Sammlung des H. Grafen Mniszech wiederholt bewundert, aber der Mangel an . eigenem Material hatte mich zurückgeschreckt, dieselben gründlich zu studiren; ein Studium, welches auflserdem dadurch ein besonders schwieriges wird, dafs wir es bald mit ungemein ähnlichen guten Arten, bald wieder mit Rassen zu thun haben, die unter einander mehr Abweichungen zeigen als die Species. Obwohl nun H. Leder keine auffallende neue Carabus-Art mit- gebracht hat, so zeigte mir doch eine Probe-Sendung, dafs die kri- tische Durchmusterung seines Materials von grofsem Interesse sein müsse und jedenfalls Aufschlüsse über die Variationsfähigkeit zu liefern im Stande war. Aber — obwohl ich glaube mich ziemlich frühzeitig gemeldet zu haben und überzeugt bin, dafs H. Leder mir abgegeben hat, was er konnte, so erhielt ich doch z. B. von dem ') Der berühmte Reisende und verdienstvolle Direetor des zoologischen Museums in Tiflis Radde ist auch ein Deutscher, aber seine Ausbeute kommt natürlich in erster Linie den russischen Sammlungen zu Gute. ”) Vergl. Entomol. Monatsbl. 1876. No. 8. p. 126. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 3 34 G. Kraatz: Beitrag sehr variablen angeblichen Puschkini nur 1—2 Ex. von jeder Lo- kalität, welche sehr interessante Abweichungen zeigten, deren sy- stematischen Werth aber erst ein reicheres Material richtig ab- schätzen lassen konnte. Jeder Correspondent, Actionair etc. des H. Leder wünschte eben möglichst bald eine Sendung mit den Ca- rabus an der Spitze, und so konnte das schöne Material zersplit- tert nur mangelhaft wissenschaftlich verwerthet werden. ') Indes- sen hielt ich es doch für meine Pflicht, soweit als möglich an das Erhaltene anzuknüpfen, nachdem bereits H. Baron v. Chaudoir ei- nen werthvollen Beitrag zur Kenntnils der Carabes plats du Cau- case in diesem Hefte S. 69—75 geliefert hatte. 1. Carabus (Plectes) ibericus (Stev.) Fischer. Chaudoir giebt eine genaue Beschreibung vom ibericus Ste- ven seiner Sammlung (Enum. d. Carab. p. 92—94) und beschreibt darauf den Lafertei und refulgens; vom letzteren glaubt er bereits bei seiner Aufstellung, dafs er vielleicht nur eine Varietät des La- fertei sei, vom ersteren sagt er: tres voisin du precedent (öbericus) mais d’une couleur cuivreuse tres-Eclatante. Wenn mir augenblicklich auch nur 8 Lafertei aus meiner und anderen Sammlungen vorliegen, so steht doch nach H. Leder’s Mit- theilungen und dem Vergleiche von zwei von ihm gesammelten schwarzen Ex. fest, dals der Zafertei auch schwarz vorkommt, und es wirft sich hiernach zunächst die Frage auf: sind ibericus (Stev.) Fisch. und idericus Chaud. mit diesen schwarzen Lafertei identisch oder eine verwandte Art? Chaudoir sagt vom ibericus: L’individu que j’ai sous les yeux parait differer un peu du Carabus de l’Entomographie par le des- sin des elytres, mais ceci est purement fortuit, car l’exemplaire que jıai vu chez M. de Fischer a Moscou ä la m&me forme que le mien. Fischer’s Beschreibung der Sculptur seines schwarzen iberi- cus lautet: tredecim numerantur costae alternatim latiores et ele- vatiores, diversimode punctis impressis minoribus majoribusve in- terruptae. Septima et duodecima distincte latiores sunt, nona et decima articulis concatenatis compositae videntur (Entom. II. p. 59). !) Wahrscheinlich hat H. Leder kaum gewulst, wie viel es noch bei den caucasischen Carabus zu studiren giebt. In seinem eben erschienenen Cat. des Cieindeletes et des Carabiques recueillis par Mr. A. Raffray en Abyssinie klagt Chaudoir auf S.1: il est ä& regretter qu’'une partie des chasses de Mr. Raffray ait ete distribuee aux amateurs avant son retour, ce qui a diminue le nombre des individus que j’ai pu etudier. zur genaueren Kenntni/fs der flachen Carabus. 35 Genau die von Fischer geschilderte Sculptur finde ich bei meinen beiden schwarzen (weiblichen) Lafertei wieder, aber — sie ist eine höchst merkwürdige, von der der meisten übrigen La- fertei abweichende. Der regelmälsig seulpirte Lafertei zeigt zunächst die gewöhn- lichen drei Kettenstreifen (3, 7, 11, wenn wir mit Fischer zählen, oder 4, 8, 12, wenn wir den Nahtstreif mitrechnen); zwischen je 2 dieser Kettenstreifen liegen drei erhabene Streifen oder Rippen, von denen die drei zwischen Kettenstreif 1 und 2 meist ganz re- gelmälsig sind, während von den 3 Rippen zwischen Kettenstreif 2 und 3 der mittelste durch eingestochene Punkte in einen Ketten- streif verwandelt wird; es ist dies der neunte Streif, wenn wir den ersten Kettenstreif als dritten zählen. Es liegen mir nun sowohl einige regelmäfsig sculpirte Männ- chen als auch Weibchen des Laferte: vor, bei denen dieser 9te Streif durchaus nicht breiter oder sonst von den übrigen Streifen abwei- chend ist. Bei meinen beiden schwarzen Lafertee 2 und einem violetten Lafertei 5 dagegen findet sich die von Fischer beschriebene, höchst auffallende Streifenbildung, zu der mir kaum ein Analogon bei den verwandten Arten oder sonst wie bekannt ist. Der 9te Streif entwickelt sich nämlich zu einem undeutlichen, von Gruben unterbrochenen Doppelstreifen, so dafs Fischer geradezu aus ihm einen 9ten und l0ten Streif macht; mithin ist Streif 11 bei ibericus nicht mit Streif 11 beim gewöhnlichen Za- fertei, sondern mit dessen Streif 10 identisch; dadurch wird weiter Streif 12 bei sbericus mit 11 bei Zafertei identisch, und Fischer hat gewissermalsen Recht, wenn er bei ibericus die Kettenstreifen auf Streif 7 und 12 verlegt, während nach Analogie aller ähnlich sculpirten Carabus nur Streif 7 und 11 (resp. 8 und 12) Ketten- streifen sein können. Sonach ist die von Fischer beschriebene Sculptur kein dessin purement fortuit, wohl aber liefert der Umstand, dafs er zufällig gerade eins von den Exemplaren mit so merkwürdig abweichender Sculptur sorgfältig beschrieb, die Möglichkeit mit fast völliger Sicher- heit nachzuweisen, dafs Lafertei und ibericus derselben Art ange- hören, welche fortan also in erster Linie den Fischer’schen Namen zu tragen hat. Die Sculptur des ibericus ist eine ebenso veränderliche, wie seine Färbung, indem die Streifen durch eingestochene Punkte mehr oder weniger in Kettenstreifen verwandelt werden. 3* 36 G. Kraatz: Beitrag Die Streifen sind bald stärker, bald stärker erhaben; in letz- terem Valle treten die Punkte der Punktstreifen, zwischen denen wir uns die erhabenen Streifen liegend zu denken haben, deutli- cher hervor. Von den drei Streifen, welche zwischen je 2 Kettenstreifen (3, 7, 11) liegen, kann sich der mittlere auf Kosten der einschlies- senden verstärken und so stark werden wie die Kettenstreifen 3, 7, 11, welche in der Regel etwas breiter sind als die übrigen Strei- fen. In diesem Falle zeigen also die Flügeldecken abwechselnd stärkere und schwächere Streifen, von denen die stärkeren fast sämmtlich Kettenstreifen sind, mit Ausnahme des fünften, welcher in der Regel ganz bleibt. ‘ Ich zweifele nicht, dafs die Streifen 4, 6, 8, 10, namentlich 4, 6, ganz verschwinden können; ein Laie würde dann kaum die typische Sculptur des öbericus wieder zu erkennen vermögen. Das Männchen des ibericus zeichnet sich aufser durch die auf Seite 5 unter Lafertei erwähnten stärkeren Maxillartaster durch das stark besohlte Ate Glied an den Vorderfülsen aus, wel- ches deutlich breiter als lang ist, namentlich aber durch die noch ganz unerwähnt gebliebene auffallende Bildung des letzten sicht- baren unteren Hinterleibssegmentes; dasselbe ist nämlich breit ab- geschnitten, sanft ausgerandet, die Ausrandung an den Aufsenecken sanft abgerundet, in der Mitte mit einem kleinen, stumpf- winkligen Vorsprung. Die bis jetzt beschriebenen Farben-Varietäten des ibericus sind: Car. ibericus Fisch. Chaud. var. niger. Fischer nennt die articuli 3 — 4 antennarum rufescentes, doch sind die Fühler in der Regel schwärzlich; eine rothbraune Färbung zeigen sie wohl namentlich bei frischen Stücken, mit „annullis ab- dominalibus linea ferruginea terminatis“, wie Fischer angiebt. Doch liegt auch die Möglichkeit vor, dals ibericus, wie die verwandten Arten, an einzelnen Localitäten mit rothbrauner Basis der Fühler vorkommt, eventuell mit ähnlich gefärbten Schenkeln. Da merkwürdiger Weise gerade meine beiden schwarzen Ex- emplare die Sculptur des schwarzen ibericus Fisch. zeigen, so scheint ein Zusammenhang von Sculptur und Färbung stattfinden zu können, aber er ist gewils nicht constant. Chaudoir’s Beschreibung der Sculptur seines ibericus bleibt mir fast ganz unklar; trois rangees de tubercules (also 3 Ketten- streifen) separees par deux cötes (meines Erachtens drei oder eine) zur genaueren Kenntni/s der flachen Carabus. 37 et de chaque cöte de celles-ci, une double strie irreguliere, poin- tillee, tres-confuse, comme tout le dessin de l’elytre. — — Car. ibericus var. Lafertei Chaud. var. thorace obscure cupreo, elytris cupreo-nitidis, lateribus an- tice subvirescentibus. — Long. 154 lin. Car. Lafertei Ohaud. Enum. d. Carab. p. 94. Aus Chaudoir’s Angaben, dafs das letzte Maxillartasterglied deutlicher beilförmig, die Fühler schlanker seien als beim ibericus, ergiebt sich deutlich, dafs er von Lafertei das Männchen, von ibe- ricus das Weibchen beschrieben hat. Nach Chaudoir kaum weniger farbenprächtig als hispanus, und in faulen Baumstümpfen in den Wäldern der Berge von Abbastou- man, 4— 5000 Fuls hoch, im Juni gesammelt. Car. ibericus var. refulgens Chaud. var. elytris laete viridi-cupreis, laterıbus praecipue basi punclis- que impressis laete viridibus. — Long. 154 lin. Car. refulgens Chaud. Enum. d. Carab. p. 96. Mehr grüngolden als purpurroth glänzend, das von Chaudoir beschriebene Stück regelmäfsiger sculpirt ete. Zusammen mit Lafertei gesammelt. Carabus ibericus var. elytris cupreis. Von Achalchize (Chaudoir ded.) und von Leder gesammelt. Car. ibericus var. nigro-cyaneus. Car. Dammerti Mannerh. i. 1. Bull. de Moscou 1866. pag. 232. (verisimiliter.) Der ibericus dürfte nicht selten einen Stich ins Bläuliche zei- gen; mit dem so gefärbten Ex. aus Mingrelien, welches Man- nerheim a. a. OÖ. kurz erwähnt aber nicht beschreibt, wurden ru- tilans-farbige Ex. zusammen gefangen, und zwar unter der Thür- schwelle einer Priesterwohnung auf einem hohen Berge Mingreliens. Wahrscheinlich haben wir es hier nur mit tbericus zu thun. Car. ibericus var. thoracis lateribus reflezis subviolaceis, ely- tris violaceo-cupreis. — Long. 15 lin. Stücke von dieser Färbung sind meines Wissens noch nicht erwähnt; ein von H. Leder gesammeltes befindet sich in meiner Sammlung. 38 G. Kraatz: Beitrag 2. Carabus (Plectus) Bibersteini Men. Die von H. Leder an verschiedenen Punkten des Caucasus gesammelten, von ihm mit Bestimmtheit als Formen einer Art angesprochenen und als Puschkini Menetr. versendeten Carabus können nach Chaudoir’s Bemerkungen ') über den Carabus Biber- steini bestimmt nicht zum Puschkini gezählt werden. Nach Chau- doir hat nämlich das Männchen des letzteren vier erweiterte Glie- der an den Vorderfüfsen, das Männchen des Bibersteini nur drei, oder anders ausgedrückt: das 4te Fulsglied ist beim Puschkini S deutlich breiter als lang, mit deutlicher Bürstensohle, beim Biber- steini Ö fast länger als breit, also viel schmäler, ohne Bürsten- besatz. ; Chaudoir’s Angabe bewährte sich bei den Puschkint meiner Sammlung vollkommen; dieselben stammten aus älterer Zeit aus Reich’s (1), Schaum’s (1) Sammlung, einige andere erhielt ich neuerdings durch die Güte des H. Grafen Mniszech. Nach Fischer’s Angabe findet sich der Puschkini in den Kupferminen des südlichen Imeretiens, also wahrscheinlich an ein bestimmtes, weniger ausge- dehntes Terrain gebunden, als Bibersteini zu bewohnen scheint. Chaudoir fand auf dem 8—9000 Fufs hohen Berge, welcher Glola in Imeretien beherrscht, im Juni gegen 30 Ex. (Enum. d. Carab. p. 95) des Puschkint. Sämmtliche von H. Leder gesammelten Ex. zeigten nun nicht die Tarsenbildung des Puschkini, sondern des Bibersteini, von dem mir zur Zeit typische Expl. nicht vorliegen, so dals ich nur nach Beschreibungen urtheilen kann; jedenfalls zeigen Leder’s Bibersteini die wichtigsten Merkmale, welche Chaudoir für den typischen Bi- bersteini hervorhebt, nämlich schlankere Fühler und ein schmale- res, vorn weniger verbreitertes Halsschild. Nun besitzen aber die Bibersteini jeder einzelnen Localität ein bestimmtes locales Gepräge, dessen Erwähnung und Beachtung für unsere Kenntnils vom Umfange der Variationsfähigkeit der Arten sehr wichtig, dessen Schilderung aber ebenso schwierig ist, als die unkritische Beschreibung einzelner Stücke leicht. Da H. Leder zum Theil an denselben Orten gesammelt hat, an denen Kolenati angeblich den Puschkini auffand, nämlich am Kasbek und auf dem Berge Sarijal (Leder schreibt Sarijal, an- dere Ssarijal, andere Sarial) bei Elisabetbpol bei Tiflis, und da die Ex. die Tarsenbildung des #ibersteini zeigen, so ist hiernach zu- ‘) in diesem Hefte unserer Zeitschrift p. 70. zur genaueren Kenntni/s der flachen Carabus. 39 nächst zu berichtigen (vergl. Chaudoir Enum. d. Carab. p. 98), dafs der echte Puschkini nicht an den genannten Localitäten vorkommt. Sehr richtig wird a. a. O. bemerkt: „il est singulier que les individus, provenant du mont Sarial soient presque toujours plus grands que les autres et d’une belle couleur violette sur les Elytres.“ Ganz ebenso sonderbarer Weise stehen die von H. ‚Leder bei Suram gesammelten angeblichen Biebersteini in der Grölse in der Mitte zwischen den Sarijal-Stücken und dem typ. P’uschkini, und weichen auch in der Form des Thorax und der Färbung der Flügeldecken wesentlich von ihnen ab. Dagegen sind die Bibersteini vom Kasbek den typ. Puschkini aufserordentlich ähnlich. Obwohl ich mir alle erdenkliche Mühe gegeben für Geld und gute Worte genügendes Material zu be- kommen, so muls ich bemerken, dafs mir von der Sarijal-Form 4, von der Suram-Form nur 3 Ex., von der Kasbek-Form nur 2 Stücke vorliegen, und sämmtlich, wenigstens in meinen Augen, ein be- stimmtes Gepräge zeigen. Um uns ein Urtheil über diese drei Formen zu bilden, müssen wir zunächst die Charaktere des Bibersteini und seiner bereits von Chaudoir beschriebenen Varietäten genauer studiren. Wir lernen durch Chaudoir '), dafs der typische Bibersteini (aus den Bergen in der Nähe des Elbrus), welcher bekanntlich ganz schwarze Beine und Fühler zeigt (während die mir vorliegenden von H. Leder sämmtlich röthliche Fühlerbasis und Schenkel besitzen), nur in wenigen Ex. existirt (z. B. bei Mniszech); unsere ausgesprochen rothschenkligen Formen können somit jeden- falls nicht zur localen, schwarzbeinigen Rasse des Bibersteini in en- gere Beziehung gebracht werden. Car. Bibersteini var. Kolenatii Chaud. Obwohl die Fühler eines von H. Leder auf dem Sarijal ge- sammelten Ex. meiner Sammlung nicht schwarz sind, sondern ein dunkel rothbraunes, erstes Glied haben, so glaube ich doch es zum Kolenatii Chaud. (p. 70) ziehen zu müssen, da es das beau violet pourpre sehr deutlich, namentlich an dem breit abgesetzten Aulsenrande zeigt. Die Grübchen der Flügeldecken sind verhält- nifsmäfsig grofs, und unterbrechen Streif 1, 3, 5, 7, 6, 11; auch ist noch eine deutliche Grubenreihe aufserhalb des 12ten Streifens sichtbar. !) 1877 in dieser Zeitschrift p. 70. 40 G. Kraatz: Beitrag Von den übrigen Stücken vom Berge Sarijal (fossöger Chaud.) unterscheidet sich mein Kolenatit durch zahlreichere, feinere Grüb- chen, welche auch den ersten sStreif in einen Kettenstreif ver- wandeln. Car, Bibersteini var. fossiger p. 70 dieses Heftes. Die beiden mir vorliegenden, von H. Leder auf dem Berge Sarijal gesammelten Ex. und ein mit ihnen ganz übereinstimmen- des von der Hochebene von Zalka (über der Chram - Schlucht), glaube ich auf fossiger Chaud. „aus dem russischen Armenien“ be- ziehen zu müssen, weil sie verhältnifsmälsig starke Gruben zeigen; sie sind schwärzlich violett, mit violettem, breit abgesetztem Aulsenrande; das erste Fühlerglied ist dunkel rothbraun, die Schen- kel sind meist heller. Die Körperlänge ist 23—32 Mm. Car. Bibersteini var. Suramensis. Dieser Carabus, von dem mir drei von H. Leder auf dem Su- ram - Gebirge gesammelten Ex. vorliegen, hält in der Gröfse die Mitte zwischen meinen fossiger und Puschkini, indem meine Expl. 26— 23 Mm. messen. Fühler und Beine sind sehr schlank, der Thorax noch etwas länger und schmaler als bei den ande- ren Varietäten des Bibersteinit, namentlich vorn sehr wenig erwei- tert. Auf den Flügeldecken sind die Streifen fein, die Grübchen mehr oder weniger sparsam; was den Käfer indessen als Local- Rasse am meisten auszeichnet, ist der grünliche Erzschimmer der Oberseite, der bis jetzt noch nicht beobachtet war. Der Sei- tenrand der Flügeldecken ist nicht so breit abgesetzt als beim fos- siger. Die Schenkel sind lebhaft rothgelb». An den Vordertarsen der Männchen ist Glied 4 sehr klein, länger als breit, 3 fast qua- dratisch, nicht breiter als lang. 3. Carabus (Plectes) Kasbekianus nov. spec. Piceo-niger, subnitidus, Carabo Puschkini simillimus, paullo ma- jJor, thorace paullo breviore et latiore, antennis pedibusque paullo longioribus, illis articulo primo, his femoribus rufis. — Long. 25— 26 Mm. Mas: Tarsis antieis articulo tertio transverso, quarlto parvo, haud transverso. Dem Puschkini ungemein ähnlich und bisher mit ihm verwech- selt, am besten durch die Tarsenbildung des 3! zu unterscheiden; bei Puschkini ist nämlich das dritte und vierte Glied an den Vor- dertarsen des g' breiter als lang, bei Kasbekianus nur das dritte, zur genaueren ‚Kenntnifs der flachen Carabus. 41 das vierte ganz ähnlich wie bei Bebersteini gebildet; dagegen ist bei diesem das öte nicht breiter als lang. Während beim Biber- steini der Thorax schmaler als beim Puschkini ist, ist er beim Kas- bekıanus etwas breiter und kürzer, vor den Hinterecken etwas stär- ker eingezogen, der Seitenrand. deutlicher abgesetzt. Die Sculptur der Flügeldecken ist ähnlich wie bei Puschkini, die Streifen sind etwas flacher, 3, 5, 7, 9, 11, 13 Kettenstreifen, die Grübchen nach aufsen grölser, so dafs Streif 13 durch eine Reihe ziemlich dicht stehender, gröfserer Grübchen repräsentirt ist; einzelne Grübchen können auch im ersten Strich stehen. Obwohl mir nur ein Pärchen, von H. Leder auf dem Kasbek gesammelt, vorliegt, so glaube ich doch, dafs die Art sich bewäh- ren dürfte; breiteres Halsschild und breiteres drittes Tarsenglied unterscheiden sie leicht von den grölseren Bibersteinü. Car. Kraatzi Chaud. (p. 72) hat eine ähnliche Tarsenbildung, aber einen viel breiteren Thorax ‘und kürzere, vorn breitere Flü- geldecken mit sparsamen Gruben in ganz flachen Streifen. 4. Carabus (Plectes) osseticus Ad., Fisch. Von H. Leder auf dem Chefsurischen Hochgebirge am ewi- gen Schnee bis herab zur: Waldzone, 10,000 —5000. hoch, zusam- men mit Car. planipennis gesammelt. Ein Ex. vom Kasbek (6000') erhielt ich ebenfalls von H. Leder, ein anderes vom Kasbek-Pals Gudaur, Südseite, 7300 Fufs, von H. Dr. Schneider. Fischer (Entom. Russ. II. p. 53) giebt an, dafs der osseticus bei den ossetischen Dörfern Balte, Tehim und Sars, sowie im cis- alpinen Iberien ziemlich häufig sei. Diese Art bildet den Uebergang zwischen den Verwandten des Puschkini und denen des p/anipennis, und wird dem letzteren nicht selten ganz ungemein ähulich. Als Verwandte des Puschkini be- zeichne ich die Arten, bei denen noch deutliche Streifen nahe am Aulsenrande der Flügeldecken bemerkbar sind, während bei den Verwandten des planipennis (deplanatus und Fuausti) der Aufsen- rand in weiter Ausdehnung, fast bis zum dritten Kettenstreif, ge- runzelt ist. Die Hauptunterschiede zwischen osseticus und planipennis sind, dals die Oberseite und der Rand der Flügeldecken des ersteren fast immer einen Stich ins Schwarzblaue zeigt, Kopf und Hals- schild kleiner sind, letzteres vor dem Hinterrande an den Seiten noch deutlicher verengt ist; alsdann sind die Punkte in den sog. Kettenstreifen 3, 7, 11 beim osseticus zahlreicher und merklich 42 G. Kraatz: Beitrag tiefer als beim planipennis; hat man beide nicht neben einander, so dürfte die düster pechschwarze Färbung der Oberseite mit mat- tem Fettglanz und ohne bläulichen Anflug, in Verbindung mit sehr schwachen Punkten, den planipennis am Besten unterscheiden. Es kommen beim osseticus einzelne Ex. vor, bei denen der Aufsenrand der Flügeldecken kaum weniger breit verworren runz- lig ist, als beim planipennis; indessen bleiben die übrigen Merk- male constant; zu denselben ist auch noch das zu rechnen, dafs der Seitenrand der Flügeldecken beim osseticus namentlich nach vorn breiter abgesetzt ist. Ich bin auf die Unterscheidungs-Merkmale absichtlich genauer eingegangen, weil H. Reitter nach Durchsicht eines gröfseren Ma- terials osseticus und planipennis glaubte als eine Art betrachten zu müssen. Die von H. Leder gesammelten osseticus zeigen nur selten (mir liegt ein solches Ex. vor) hinten neben den Seitenrändern des Halsschildes den leichten violetten Anflug, dessen Fischer mit den Worten gedenkt: „thorax colore nigro ad angulos minimos purpu- rascenti posteriores“. Bei solchen Ex. ist dann auch der Aulsen- rand der Flügeldecken purpurn-violett. Bei einigen Expl. aus anderen, mir unbekannten Localitäten zeigt die ganze Oberseite der Flügeldecken einen deutlichen violet- ten Anflug; auf solche ist zu beziehen: Car. osseticus var. Mussini (Böb.) Germ. Aeneo-niger, margine purpureo, elytris punctis purpureis im- pressis. Die Beschreibung in Germar’s Spec. Catal. p. 7 trifft vortreff- lich zu. Ein typisches Ex. desselben aus Schaum’s Sammlung ist nicht völlig ausgefärbt und sehr schlecht erhalten, läfst aber immer- hin noch erkennen, dafs es hierher gehört (vergl. weiter Chaudoir p. 76 dieses Heftes). Bisweilen können auch die Flügeld. einen Stich ins Meergrüne und zugleich einen grünlichen Rand zeigen (1 Ex. von H. Leder). Bei einem etwas verkrüppelten Ex. sind die Streifen und Punkte der Flügeldecken viel tiefer als gewöhnlich, so dafs Streif 3, 7, 11 sehr deutliche Kettenstreifen bilden, d. h. die Streifensegmente zwi- schen den Punkten deutlich erhaben sind, während sonst nur die Punkte in dieselben eingestochen sind. zur genaueren Kenntni/s der flachen Carabus. 43 5. Carabus (Plectes) deplanatus Fisch. (= nothus Adams). Die von H. Leder als deplanatus versendeten Carabus bestan- den zum grofsen Theil aus planipennis, welchen einzelne osseticus beigemischt waren. Da ich vom echten nothus Adams (deplanatus Fisch.) nur ein schlechtes Ex. besitze, so will ich mir kein bestimmtes Urtheil er- lauben, ob planipennis Chaud. mit ihm identisch ist; mir scheint nur eine kleine Form-Verschiedenheit zwischen beiden zu existiren, und deplanatus etwas gewölbter zu sein. Die von Chaudoir ange- gebenen Unterschiede in der Sculptur des Halsschildes würden nur in Verbindung mit guten anderen Merkmalen den Werth von spe- eifischen beanspruchen können. Mit Kraatzi ist der deplanatus meines Erachtens gar nicht in Vergleich zu bringen, weil er als nächster Verwandter des plani- pennis und Fausti noch in verhältnifsmälsig weiter Entfernung vom Aufsenrande der Flügeldecken die verworrene Punktirung zeigt, auf die ich bereits beim Fausti früher (deutsche Ent. Ztschr. 1876. II. p. 335) aufmerksam gemacht habe. Car. Kraatzi dagegen hat die Sculptur der Verwandten des (C. Puschkini und Bibersteini, also deutliche Reihen gröfserer Grübchen ganz nahe dem Aufsenrande. 6. Carabus (Plectes) planipennis Chaud. Diese Art wurde von H. Leder an denselben Localitäten ge- sammelt, wie der osseticus, und ist im Grunde noch sehr mangel- haft bekannt, da wir nur ihre erste Beschreibung Chaudoir’s und dessen Note auf pag. 74 dieses Heftes kennen, in welcher die für mich ziemlich problematischen Unterschiede zwischen planipennis und deplanatus besprochen werden. Die richtige Bestimmung meiner Ex. ist mir durch H. Baron v. Chaudoir selbst verbürgt. Die Art wurde (in der Enum. d. Carab. p. 99) nach einem einzelnen Exemplare aufgestellt, von dem Chaudoir ursprünglich glaubte, es sei aus dem Hinterleibe eines Boeberi und dem Vor- derleibe eines depressus zusammengesetzt. Diese Vermuthung giebt uns, wenn wir den seltenen Boeberi kennen, doch eine nur we- nig genaue Idee von dem Käfer, der im Uebrigen dem gegenwär- tig in den Sammlungen ziemlich verbreiteten Carabus Fausti täu- !) Chaudoir spricht sich dagegen aus (Deutsche Entomol. Zeitschrift 1876. II. p. 74. 44 G. Kraatz: Beitrag schend ähnlich, aber dadurch gut specifisch unterschieden ist, dafs bei ihm das vierte Glied an den Vordertarsen der Männchen deut- lich breiter als lang, bürstenartig besohlt, beim Fausti kleiner und länger als breit ist, ohne Bürstenbesatz. Die Beine sind schwarz, während beim Fausti die Schienen meist rothbraun sind. Die Punkte auf den flachen Flügeldecken sind merklich schwächer als beim osseticus, in der Regel viel zahlreicher als beim Faust:. Chaudoir sagt von seinem Exemplar a. a. O.: „il n’y a quel- ques points enfonees peu sensibles que vers l’extr&mite“. Diese geringe Zahl und Stellung der Punkte bildet aber nur eine Aus- nahme; in der Regel gehen sie bis über die Mitte von Streif 3, 7, 11 hinaus, und zwar stehen 3—7 in jedem Streif; es kommen aber auch andererseits, obwohl selten, Ex. ohne Punkte vor. Das von Chaudoir beschriebene Ex. von 103 lin. Länge ist mittelgrofs; die meinigen variiren von 9—12 lin. Die Fühler sind bei den Männchen natürlich schlanker als bei den Weibchen; bei den kleineren, weniger flachen Stücken ver- kürzen sie sich nicht selten so auffallend, dals man glau- ben könnte eine andere Art vor sich zu haben. Chaudoir erwähnt (in diesem Hefte p. 74) eine Var. des de- planatus mit etwas kürzeren Fühlern, weniger punktirtem Hals- schilde und bisweilen bräunlichen Flügeldecken; ähnlich gefärbte finden sich einzeln auch unter meinen planipennis: Bedenken wir nun, dafs diese Varietät des deplanatus in Ossetien, also wahr- scheinlich auch in Gesellschaft des osseficus vorkommt, wie der planipennis, und wie wenig greifbare Unterschiede zwischen den Varietäten des deplanatus und planipennis schlielslich noch übrig bleiben, so liegt die Vermuthung sehr nahe, dafs beide nur künst- lich auseinander gehalten sind. Im Uebrigen ist für den planipennis auf das unter den ver- wandten Arten noch weiter Gesagte zu verweisen. Wir merklich sich die Synonymie und Zahl der besprochenen Curabus seit dem vorigen Herbst geändert hat, dürfte sich über- sichtlich am besten durch den Abdruck der betreffenden Arten aus Gehin’s Catalog und meiner Aufzählung rechts daneben ergeben. zur genaueren Kenntnifs der flachen Carabus. 45 1876. Caucasische Plectes nach dem Cat. Gehin. — . planipennis Chaud. 2. Riedeli Men. 3. deplanatus Fisch. v. nothus Fisch. 4. osseticus Ad. 5. Puschkini Ad. v. Bibersteini Men. v. Kolenatii Chaud. 6. Lafertei Chaud. v. refulgens Chaud. 7. protensus Schaum. 8. ibericus Fisch. v. Dammerti Mnh. v. caucasicus Motsch. 9. Mellyi Chaud. 10. compressus Chaud. 11. Fausti Dohrn. 12. Mussini Germ. v. Steveni Men. 13. Schamyli Hampe. rw oO SS NAD Me 12. 13. 14. 15. 16. 1877. Caucasische Plectes. . protensus Schaum. . ibericus Fisch. v. Lafertei Chaud. v. refulgens Chaud. v. caucasicus Motsch. . compressus Chaud. . Mellyi Chaud. . Steveni Men. Schamyli Hampe. invictus Chaud. . ponticus Deyrolle. . Kraatzi Chaud. . Kasbekianus Kraatz. . macropus Chaud. . Bibersteini Men. v. Kolenatii Chaud. v. fossiger Chaud. v. suramensis Kraatz. Puschkini Ad. osseticus ‚Ad. v. Mussini Germ. nothus Ad. v. deplanatus Fisch. ?v. planipennis Chaud. Fausti Dohrn. Riedeli Men. cupreus Chaud. 7. Carabus (Cechenus) Boeberi Adams. Dieser Käfer wurde nach Angabe des H. Leder von ihm nur in einem Exemplare in dem chefsurischen Hochgebirge, in 2 Exemplaren am Kasbek gefunden, in Höhen von 8000 — 9000’. Fischer sagt von dem Käfer: „ater, thorace elytrisque vi- rescenti-nigris, margine purpurascentibus“, Thomson (Op. VI. p- 653) nennt ihn einfach olivaceo - aeneus, in Uebereinstimmung mit Fischer’s französischer Beschreibung, in der es heilst: „le dos est colore d’un noir olivätre, 46 G. Kraatz: Beitrag Der var. Fischeri giebt Fischer smaragdgrüne Ränder der Flü- geldecken, Thomson dagegen nennt fälschlich eine var. limbo pro- thoraeis et elytrorum subcoeruleo Fischeri. H. Leder bat weder die Stammform (die ich von H. Graf Mniszech erhielt) noch die var. Fischeri Fisch. und Fischeri Thoms. (die ich beide noch nicht sah) gefangen, sondern eine mit leicht purpurrothem Anfluge der Flügeldecken, welcher bei einem Expl. meiner Sammlung noch viel stärker, und auch auf dem Halsschilde sehr kräftig hervortritt. Ich möchte diese als die wohlerhaltene seltenere Stammform, die Boeberi als weniger gut erhaltene Expl. derselben betrachten. Bei der grofsen Uebereinstimmung in der Sculptur der Flü- geldecken von Carabus Boeberi mit den Verwandten des Plectes planipennis wirft sich unwillkürlich die Frage auf: ist bei einer linearen Aufstellung der Gattungen die Stellung von Damaster zwi- schen diesen Gattungen gerechtfertigt? Anhang. Aufser den bereits aufgezählten flachen Carabus sammelte H. Leder noch folgende Arten und sandte sie zur Ansicht ein: Carabus (Megadontus) exaratus Fisch. am oberen Terek bei Kobi und Kasbek. Car. (Megadontus) 7-carinatus Motsch.. In Wäldern, vorzüglich bei Borschom, im armenischen Gebirge, in Kachetien, an faulen Stämmen. Car. (Tribax) Calleyi Fisch. H. Leder versendet diesen Käfer als Renardi Chaud.; dieser ist aber grölser (14 lin.) und breiter; der Name Calleyi, unter dem ich diese Form von Graf Mniszech erhielt, ist daher wohl vorzu- ziehen. Car. (Tribaz) prasinus Men. H. Leder versendet diesen Käfer als Calleyi; seine Ex. zeigen aber die eigenthümliche, von Thomson für prasinus als charakte- ristisch angegebene Färbung (olivaceo - aeneus) und die geringere Gröfse, die den prasinus auszeichnen. Vom Berge Sarijal. Car. (Lamprocarabus) Bartholomei Motsch. Die von H. Leder gesammelten Stücke, welche ich als Car. Humboldti Fald. erhielt, sind soviel kürzer und gedrungener gebaut zur genaueren Kenntnifs der flachen Carabus. 47 als die typische Form, dafs ich sie auf den Bartholomei beziehen möchte, der von mir in diesem Hefte p. 80 erwähnt ist. Car. (Sphodristus) Adumsi Ad. Die Varietäten dieses Käfers, von denen auch H. Leder meh- rere gesammelt hat, sollen in einem besonderen Aufsatze behan- delt werden. Carabus biseriatus Chaud. !) Von dieser seltenen Art, welche ich bereits in dieser Ztschr. 1876. p. 224 beschrieben habe, fand H. Leder nur 1 Ex. bei Zalka 5000’, ein anderes bei Alexanderhilf. Carabus maurus Ad. Carabus cribratus Quens. Carabus Victor Fisch. (Motschulskyi Kol.) Der nächste Verwandte des Wiedemanni, wahrscheinlich nur eine Rasse desselben. Sehr selten bei Helenendorf und auf dem Berge Sarijal. Carabus inconspicuus Chaud. Ein naher Verwandter des Wiedemanni, aber viel kleiner, der Thorax ähnlich gebaut. Sehr selten; am oberen Chram, Hochplateau Zalka 5000 Fufs, Suram Gebirge. Carabus Cumanus Fisch. Vergl. in diesem Hefte p. 07. Sehr selten; Kasbek 5500 Fufs. Carabus Staehlin:. Diese durch den Wiederhaken des forceps sehr ausgezeichnete Art sammelte H. Leder auf dem Kasbek und östlich davon bis zum Lesghischen Gebirge überall in Höhen von mindestens 6000 bis 10,000 Fufs. Procrustes clypeatus Ad. (Fischeri Fald.). 1 Expl. vom chefsurischen Dartloa 7000 Fuls, 2 Ex. von Mahmudly. ') Von-Carabus biseriatus Chaud. wurde mir von H. v. Heyden ein Ex. zur Bestimmung mitgetheilt, welches nach seiner bestimmten Versiche- rung von seinem Vetter, dem H. General-Lieutenant v. Manderstjerna in Bessarabien gesammelt wurde, wonach also der Käfer zu den echten Europäern zu zählen wäre; ich möchte hier indessen doch einen Irrthum für möglich halten. Die Calosoma des Caucasus. Kolenati zählt in seinen Melet. Entom. I. (1845) p. 33—34 4 Arten auf: sycophanta, sericeum F. (auropunctatum Payk.), in- quisitor und clathratum Kol. Letztere Art ist nach einem, im Pe- tersburger acad. Museum befindlichen Exemplare aufgestellt, wel- ches nur 7 Linien lang ist, „nigro-violaceum, elytris subdepressis, clathratis, ita ut recte nobis appareat interstitiis quadratis elevatis cancellorum instar“. Jedenfalls haben wir es mit einem kleinen Exemplare des reticulatum Stev. i. 1. aus Georgien zu thun, wel- ches im Gemminger’schen Catalog zu dem 1850 beschriebenen Cal. cupreum gezogen ist. Cal. inquisitor var. cupreum Motsch. Käfer Rufsl. p. 89 (1850) aus Polen und dem Caucasus ist an Gröfse fast den kleinen Exempl. der sycophanta gleich, oben ziemlich hell bräun- lich kupferfarben, Halsschild und Flügeldecken sind verhältnifsmäfsig breiter, die Streifen auf letzteren eingedrückt. Die (ganze) Be- schreibung trifft auf punctiventre Weibchen in vielen Punkten zu, aber auch auf grofse Weibchen des inquisitor, als dessen Varietät der Käfer in den Catalogen aufgeführt ist. Meines Erachtens ist punctiventre als Zwischenform zwi- schen inquisitor und clathratum aufzufassen, indem sich bei letzte- rer die netzartige Sculptur deutlicher entwickelt. Ich besitze aus dem Caucasus von H. Leder ein lebhaft ge- färbtes cupreum mit der Sculptur des clathratum und ein schwärz- lich grünes mit derselben Sculptur, aber von 10 lin. Länge. Calosoma punctiventre Reiche var. viridula. Cal. punctiventre Reiche von Morea (Ann. France 1855. p. 567) „laete viridi cupreum, viridi-limbatum, Cal. inquisitori affine at longius, elytris postice minus convexis, abdomine punctato, tibiis subarcuatis valde distinetus“ ist als Varietät zur inquisitor gezogen, und wahrscheinlich mit Recht; bei den wenigen griechischen Ex., die ich besitze, ist der Thorax oben und unten ebenfalls dicht und kräftig punktirt. Eine diesem punctiventre verwandte Form, mit leicht retieulir- ten Flügeldecken, findet sich bei Beyrut und wahrscheinlich wei- ter in Klein-Asien; sie ist prächtig tota laete viridis; das Ex. meiner Sammlung hat pechbraune Beine. Die Punkte in den Strei- fen sind sehr deutlich, und man glaubt beim ersten Blick nicht ein grolses inguisitor, sondern ein kleines sycophanta vor sich zu haben. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Microcephalus, nov. gen. Oestridarum von Dr. Joh. Schnabl in Warschau. (Hierzu Tafel I. No. I. Fig. 1 —7.) N Gi robustum; caput parvum eadem latitudine, qua est ante- rior pars thoracis; frons angusta, plana et non prominens; oculi parvi, ocelli 3 in vertice. Antennae brevissimae, tantum dimidio immisae in foveas ellip- ticas non multum iis majores, articulo ultimo fere cordato, pubes- cente, in margine superno pilis longis instructo; arista valida, nuda. Facies modo peltae recedens, genae nudae, longissimae et la- tissimae concave-excavatae; foveae antennarum prorsus separatae carina media (Mittelleiste) satis lata atque plana, quae usque ad aperturam oris pertinet, et conjuneta cum duabus lateralibus anguste- triangularibus carinis paullulo inferius sitis, effieit triangularem fa- ciei peltam (Gesichtsschild), apice deorsum directa. Os parvum, triangulare; proboseis palpique rudimentares. Anterior pars thoracis valde angusta, posterior autem duplo latior parte anteriore. Abdomen rotundato-ovatum, convexum, subobtusum, inflexum, quadriannulatum. Tegulae nudae, duplicatae,inferiores magnae, halteres obtegentes. Pedes validi, simplices, posteriores autem longiores anticis, tibiae posticae medio valde tumidae, tarsorum posteriorum articu- lus primus sequente sesqui-longior, religui subaequales. Alae similes Hypodermae alis; nervus longitudinalis 4tus inde a cellula discoidali sursum flectitur, et lenissime arcuatus ad extre- mum nervi longitudinalis tertii apicem pergit ita cellulam posterio- rem primam in ipso alae margine, sed longe ab apice claudens; cellula marginalis anterior prope basim alae latior, in ipsa basi subito angustior fit. Im äufseren Habitus an Arctophila erinnernd. Kopf im Ver- hältnifs zum Rückenschilde klein, halb so breit als der Thorax an Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 4 50 J. Schnabl: seinem Hinterende. Thorax vorn schmal, nur ungefähr von der Kopfbreite, nach hinten allmählig doppelt so breit werdend. Hin- terleib kurz-eiförmig, mälsig gewölbt, nur aus 4 wahrnehmbaren Ringen bestehend. Kopf bei vorderer Ansicht rund-eiförmig, oben breiter als unten, an den Seiten mit Backenbart- und Barthaaren eingefalst; in der Seitenansicht erscheint sein horizontaler Durch- messer viel kürzer als der vertikale, so dals er eine flachbicon- vexe, nach oben wie nach unten ziemlich spitzig zulaufende Ge- stalt zeigt; doch ist er oben etwas breiter als unten. Augen wenig herabgehend, klein, eiförmig, oben spitz zulau- fend, unten mehr abgerundet, von zwei Fünftheilen der Kopflänge, etwas vorgequollen, glatt und glänzend, ungemein fein facettirt. Stirn verhältnilsmäfsig schmal, eben, nicht vorstehend, von einem Viertel der Kopfbreite, nach vorn ein wenig breiter als hinten, mit anliegenden, nach vorn gerichteten und sich gegenseitig auf der Stirnmitte kreuzenden langen Härchen ganz bedeckt, so dafs schein- bar zwei Haarbüschel entstehen. Auf einem kleinen erhabenen stumpfwinkeligen Ocellendreiecke drei kleine Punktaugen, zwischen ihnen ziemlich lange Härchen. Die tiefe elliptische Fühlergrube ist durch eine erhabene, breite und ziemlich flache, glänzende Mittelleiste in zwei Kammern ge- theilt; dieselbe verlängert und verschmälert sich allmählig nach un- ten zu, bis sie zu der kleinen dreieckigen Mundöffnung gelangt, wo sie sich gabelig in zwei sehr schmale Arme spaltet, welche die Mundöffnung von den Seiten begrenzen; die Mittelleiste verbindet sich an beiden Seitenrändern mit den merklich tiefer gelegenen, ebenfalls glatten und glänzenden, spitzdreiecken Seitenleisten, de- ren Basis bei den Fühlergruben und deren Spitzen am Beginn des untersten Drittels des Gesichts sich findet; alle drei Leisten bilden auf solche Weise ein über die sehr vertieften Backen erhabenes dreieckiges Gesichtsschild, dessen Ränder dicht mit langen, borsti- gen, abstehenden Haaren besetzt sind, und dessen senkrechte Länge noch einmal so grols als seine obere Breite ist (Fig. 2, 5). Ge- sicht schildartig zurückgehend; Wangen kurz und schmal, Backen sehr lang, von 2 der Kopflänge, der ganzen Länge nach tief und breit kahnartig ausgehöhlt, matt und runzelig; ihr äufserster, dem Hinterhaupte angrenzender Rand ist scharfkantig und dicht mit steifen, an das Gesicht anliegenden Backenbarthaaren besetzt; mehr nach hinten zu und auch nach unten finden sich steife und abstehende Barthaare (Fig. 2, 3). Die ganz kurzen Fühler nehmen fast die ganzen Fühlergruben ein und sind in dieselben zur Hälfte einge- über Microcephalus. ol senkt; das erste Glied ganz versteckt und nicht genau wahrnehm- bar; das zweite schüsselförmig, dünn, oben breiter als unten, etwas gekrümmt; das dritte flach biconvex, länglich-herzförmig, mit der Spitze nach oben und innen und mit der Basis nach unten und aulsen gekehrt; der obere mehr gerade und langbehaarte Rand des dritten Fühlergliedes verbindet sich mit dem äulseren etwas einge- bogenen Seitenrande unter fast geradem Winkel; die vordere Flä- che des dritten Fübhlergliedes ist leicht eingesunken und nach un- ten zu mit etlichen Härchen besetzt. Die ziemlich starke und nackte, nach unten sich allmählig verdickende Fühlerborste ist et- was länger als die Fühler, nach aufsen gerichtet und steht an der äulseren vertieften, linsenförmigen Fläche des dritten Gliedes un- gefähr an der unteren Grenze des obersten Drittels dieser Fläche (Fig. 6). Mundöffnung klein, von dreieckiger Gestalt, mit der Spitze nach oben gekehrt; Mundrand an den Seiten mit wenigen dünnen Härchen, nach unten zu mit längeren Barthaaren besetzt, ohne Borsten. Rüssel ganz kurz, rudimentär, sehr wenig aus der Mundöffnung vorragend, mit zwei rudimentären Tastern. Thorax robust, ziemlich stark gewölbt, nach vorn hin verhältnifsmälsig sehr schmal, nach hinten hin allmählig verbreitert, wo seine Breite doppelt so grofs wird; auf der Mitte hat er eine vertiefte Quernaht. Schildehen halbrund, ziemlich flach, wie Rückenschild und Hinter- leib ohne Borsten. Hinterleib kurz-eiförmig, breit, mälsig gewölbt, nach hinten leicht abgerundet und gebogen, deutlich vierringelig; der erste Ring halb so lang als der zweite, welcher die beiden übrigen, nach hinten immer kürzer werdenden Ringe an Länge übertrifft. Genitalien (des 1?) verborgen. Schüppchen sehr grofs, derb, nackt, die Schwinger ganz bedeckend. Beine von mittlerer Länge und Stärke, die Hinterbeine ziemlich stark verlängert; alle Schenkel mit den entsprechenden Schienen gleich lang und an der Basis verdiekt; die Hinterschienen in der Nähe der Basis stark verdünnt und in der Mitte ungewöhnlich verdickt; die Tarsen kür- zer als die Schienen; die Hüftlappen und Klauen mälsig grofs. Flügel stark, ziemlich lang und breit mit abgerundeter Spitze, querrunzelig; das stark über die Flügelfläche hervortretende Geäder ist in seiner Anordnung ähnlicher dem der Gattung Hypoderma als dem der Gattung Cephenomyia. Die Vorderrandader (Costalader) beugt sich gleich nach ihrer Insertionsstelle am Thorax plötzlich und entfernt sich von dem Stamme der ersten Längsader, so dafs die Vorderrandzelle vorn bucklig erweitert wird; die Vorderrand- ader endigt ziemlich weit vor der Flügelspitze, sie reicht hinaus ale 2 J. Schnubl: etwas über die Vereinigung der Spitzenquerader mit der dritten Längsader; der Hauptast der ersten Längsader vereinigt sich mit der Vorderrandader gegenüber dem Ende des ersten Drittels der ersten Hinterrandzelle; die zweite und dritte Längsader laufen pa- rallel und nahe bei einander; die vierte Längsader ist bei der klei- nen Querader leicht eingebogen, sie beugt sich hinter der Discoi- dalzelle sanft bogenförmig und verläuft dann ziemlich gerade zur dritten Längsader hinauf, mit welcher sie sich genau am Flügel- rande, weit vor der Flügelspitze vereinigt; so wird die erste Hin- terrandzelle am Rande geschlossen; die fünfte Längsader endigt bei der hinteren Querader; weiterhin wird sie vertreten durch das Ende einer tiefen Flügelfalte, welche dicht neben der ganzen fünf- ten Längsader verläuft und sich bis zum Flügelrande erstreckt; eine ähnliche Falte verläuft neben der kurzen sechsten Längsader und verlängert dieselbe scheinbar bis zum Flügelrande, während die genannte Ader sich in der That nur eine ganz unbedeutende Strecke hinter der kleinen Analzelle fortsetzt. Die kleine Quer- ader ist kurz, etwas schief von innen nach aufsen gestellt, in der Mitte schwielenförmig verbreitert und dabei lichter werdend; sie steht gleich hinter der Mitte der Discoidalzelle, der Flügelspitze etwas näher. Die hintere Querader ist gleich weit vor der kleinen Querader und dem Flügelrande entfernt, ganz leicht S-förmig ge- schwungen und schief von aulsen nach innen gestellt. Discoidal- zelle lang und schmal, beinahe in der Flügelmitte gelegen, etwas näher dem vorderen als dem hinteren Flügelrande. Hintere Basal- zelle sehr wenig länger als die kleine Analzelle. Flügellappen klein, an der Spitze abgerundet. — Diese neue Gattung der Oestriden scheint sich mehr der Gat- tung Hypoderma als den übrigen zu nähern; bestimmter würde man sich über diese Verwandtschaft aussprechen können, wenn das Ge- schlecht sicher zu erkennen wäre; dies ist aber bei dem einzelnen Exemplare nicht möglich. Die durch die breite Leiste getrennten Fühler, das Flügel- geäder und die verdickten Hinterschienen erinnern sehr an Hypo- derma; das Fehlen der vorragenden Legeröhre, der abgerundete, nur ein wenig zugespitzte Hinterleib und die schmale, nach vorn etwas breitere Stirn möchten für ein sprechen. Microcephalus Loewii nov. spec. (1?) Magnus, long. corp. 18,5 Mm., long. alar. 16 Mm., latit. alar. 6 Mm., niger, hirtus, habitu Arctophilae, oculi leves, subtiliter re- über Microcephalus. 53 ticulati; fronte, thoracisque dorso ante suturam transversam pilis ochraceo-rufis, pone suturam in lateribus nigro-fuseis et in media parte oehraceo-rufis instructo; pleurae nigrae, in media parte flavo- hirtae. Antennae obscure-fuscae, superus angulus articuli 3% cum arista luteo-fuseus. Genae nigrae, nudae; pelta facialis luteo-fusca, nuda, in lateribus pilis pallide - flavis obsita; margines genarum (Backenbart) pilis fuseo-nigris eircumdatae; pili barbae pallide flavi. Sentellum pallide pilosum. Basis et media pars abdominis nigro- fusco-villosae, postica pars pallide flavo-pilosa; venter pallide flavo- pilosus praeter fasciam mediam nigro-pilosam. Tegulae dilute flavo - fuscanae, halteres fusei. Femora nigra in postica parte ni- gro-hirta, genua, tibiae, tarsi obscure rufo-picei. Alae fusco - infu- matae, venis nigro - fuseis, apicem versus dilute fuseis; nervulus transversus medius in media parte dilatatus; pars basalis cellulae costalis colore obseure fusco usque trans venam transversam basa- lem tincta. Patria: Jenisseisk, Sibiria oceid. Schwarz; Hinterhaupt mit langen, goldgelben, seidenartig glän- zenden Haaren besetzt; Scheitel schwarz; Ocellendreieck schwarz, zwischen den kleinen dunkelbraunen Ocellen mit goldgelben, ziem- lich langen Härchen. Stirn schwarz, nach hinten 1,75 Mm., nach vorn 2 Mm. breit, mit anliegenden, strahlenförmig nach vorn ver- laufenden und sich auf der Stirnmitte kreuzenden, langen, geraden, blafsmessinggelben, den Vorderrand der Stirn übertreffenden Haa- ren dicht besetzt. Augen schwarzbraun, glatt und glänzend; Au- genhöhe 2,5 Mm., Augenbreite 2 Mm.; Augenring schwarz. Füh- ler dunkelbraun, die obere Ecke des dritten kurzpubescenten Gliedes lang gelbbehaart, die Fühlerborste gelbbraun. Backen schwarz, matt, grob quer- und schiefrunzelig, ihre äufseren Ränder mit einem an die Backen anliegenden, aus braunschwarzen gera- den und ziemlich langen feinborstigen Haaren bestehenden Backen- barte eingefalst. Barthaare blafsgelb, von mittlerer Länge. Das dreieckige, mit der langen und spitzen Vorderecke nach unten ge- kehrte Gesichtsschild gelbbraun, nach unten zu dunkelbraun. Die über die hohlen Backen erhabenen Seitenränder des Gesichtsschil- des sind mit feinborstigen, blalsgelben, schief nach aulsen und un- ten gerichteten Haaren besetzt; zwischen diesen finden sich einige braune Härchen. Der rudimentäre Rüssel schwarz, Taster braun. Die Behaarung des schwarzen Thorax ist lang, bis zur Quernaht gelbroth, nach vorn mehr goldgelb, seidenartig glänzend, hinter der Quernaht an den Seiten braunschwarz und in der Mitte gelb- 54 J. Schnabl: roth; die schwielenförmigen Anschwellungen der Hinterecken des Thoraxrückens sind nach vorn mit braunschwarzen und nach hin- ten mit strohgelben Haaren besetzt. Brustseiten schwarz, mit ei- ner in die gelbe Behaarung des Rückenschildes übergehenden Flocke, welche aus langen strobgelben, strahlenförmig auseinander laufenden Haaren besteht. Schildchen mit langer strohgelber Be- haarung. Hinterleib schwarz, glänzend, seine Oberfläche durch die feine und nicht sehr dichte Behaarung überall durchscheinend. Der vordere grölsere Theil des ersten Ringes braun behaart, der hin- tere blafsgelb behaart, einen sehr dünnen blafsgelben Saum bil- dend; der breite zweite Ring und die erste Hälfte des dritten Rin- ges sparsam dunkelbraun behaart, so dafs eine undeutliche und sehr breite dunkelbraune Querbinde entsteht; am Hinterrande des zweiten Ringes zerstreute blalsgelbe Haare; die hintere Hälfte des dritten Ringes und der vierte Ring mit weilsgelblichen langen Haa- ren dichter besetzt. After klein, an den Seiten gelbbehaart. Un- ten am Bauche ist der erste Ring blafsgelb behaart, der zweite und dritte schwarz behaart, der vierte weilsgelb behaart, so dafs eine ziemlich deutliche schwarze Querbinde auf der Mitte des Bau- ches entsteht, welche viel weniger breit ist, als die entsprechende auf der Oberseite des Hinterleibs. Alle Schenkel schwarz, an der Hinterseite der ganzen Länge nach schwarz behaart; besonders lang ist die Behaarung an und in der Nähe ihrer Basis; alle Hüt- ten mit langer Behaarung, welche auf der Innenseite derselben schwarz, auf der Aufsenseite derselben dagegen gelb ist; Knie- spitzen braungelb, Vorder- und Mittelschienen in der Mitte etwas verdickt, Hinterschienen in der Mitte stark verdickt; alle Schienen dunkel pechbraun und kurz rostbraun behaart, Schienenenden sowie auch die Tarsenglieder lichter braun gefärbt; Metatarsus der Hin- terbeine anderthalb Mal so lang als das nächste Tarsenglied; an der Innenseite der Spitze des Metatarsus ein stärkeres Dörnchen. Tarsenglieder der Vorder- und Mittelbeine kurz .behaart, die der Hinterbeine mit kurzen schwarzen Börstehen, mit besonders dicken und starken, an der Innen- und Unterseite der Spitze des 2ten, 3ten und 4ten Tarsengliedes; Klauen stark, schwarz; Pulvillen mälsig lang, braun. Flügel gleichmälsig braungelb tingirt, die Adern schwarzbraun; äulserer Theil der dritten Längsader, die Spitzenquerader und die hintere Querader blafsbraun, kleine Querader schwarz, in der Mitte blafsbraun und schwielenartig verbreitert; die Basalhälfte der Vor- derrandzelle bis ein wenig über die Wurzelquerader hinaus dun- über Microcephalus. 55 kelbrun gefärbt, und der Raum zwischen Hülfsader und erster Längsader blafsbraun tingirt. In der Gegend von Jenissejsk von Herrn Kietlinski ge- fangen. Fig. Fig. np 0 % Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. No. ]. Microcephalus Loewe Schn. in natürlicher Grölse. Kopf von vorne, 3 Mal vergrölsert. Kopf von der Seite, 3 Mal vergrölsert. Flügel derselben Art, 2 Mal vergröfsert. Fühler und der gröfste Theil des Gesichtsschildes, stark vergrölsert. Die äufsere vertiefte Fläche des dritten Fühlergliedes mit der Borste, stark vergröfsert. Hinterbein derselben Art, 2 Mal vergrölsert. Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. No. I. Carabus Ulrichü (2) mit stark verkürzten Flügeldecken. 2. Von Melolontha vulgaris (d) Kopf und Halsschild, letzteres 3. 10. in zwei Hälften getheilt. Von Melolontha Hippocastani (Z\) der Kopf, an welchem die rechte Fühlerkeule so stark verkrüppelt ist, dals sie fast ganz wie eine weibliche erscheint. . Von Sphodrus Schreibersii Küst. (2) das mittlere Beinpaar; der linke Schenkel ist zusammengerollt, unmittelbar daran das erste Fufsglied. . Von Cybister Roeselii (2) der rechte Fühler, an dein das dritte Glied leicht dreieckig erweitert ist. . Von Melolontha vulgaris (2) das vordere Beinpaar, an dem das linke Bein ziemlich stark verkürzt ist. . Von Prionus coriarius (SJ) ‘das vordere Beinpaar, an dem die linke Schiene stark verkürzt und nur noch ein Tarsen- stumpf vorhanden ist. . Von Carabus auratus (2) der rechte Fühler, aus dessem zweitenGliede vorn ein zweiter, 7gliedriger Fühler entspringt. . Von Carabus sylvestris (J‘) die Spitze des rechten Fühlers; von Glied 8 zweigen sich noch 3, etwas verkürzte Glieder ab. Von Procrustes coriaceus (g') der linke Fühler ; von der Spitze des 7. Gliedes zweigt sich eine zweite, 4gliedr. Fühlerspitze ab. 56 Fig. 11. = al3: Erklärung der Abbildungen. Von Aromia moschata (2) das linke Vorderbein, neben dem ein zweiter, verkürzter Schenkel entspringt, an dessen Spitze sich zwei Schienen zeigen, von denen die eine zwar klein, aber wenig verkrüppelt, die andere ziemlich stark verkrüp- pelt ist. . Von Cerambyz Scopolii Laich. (cerdo Scop.) (f) der rechte Fühler; aus der angeschwollenen und getheilten Spitze des dritten Gliedes zweigt sich ein 2gliedr. Fühler ab, an des- sen Spitze das schmale Stümpfchen eines dritten Gliedes sich befindet. Von Carabus marginalis (2), und zwar von demselben Ex., a. das normale rechte Vorderbein vergrölsert, S - 14. das verkrüppelte linke Vorderbein vergröfsert, . der rechte Fühler; an der Spitze von Glied 5 zweigt sich ein kleiner Ast ab, . Schiene und Fuls des linken Hinterbeins, letzterer mehr als gewöhnlich verlängert, Glied 4 in zwei getheilt, so dafs der Fuls sechsgliedrig erscheint. Von Colymbetes (Rantus) adspersus (J) das linke Hinter- bein mit doppelten Schienen, von denen der Fuls der un- teren, kräftigeren aber nur drei Glieder besitzt. . Von Carabus cancellatus (Z'\) die Unterseite des Thorax; vom linken Vorderbein ist nur ein kleiner Stumpf vorhanden. . Von Zabrus convezus (9) das Abdomen und hinterste Bein- paar; das rechte Hinterbein winzig klein. . Von Feronia (Pterostichus) planipennis (%) die rechte Füh- lerspitze; von der Spitze des 9ten Gliedes zweigen sich drei ziemlich regelmälsig gebaute Glieder nach oben und zwei milsgestaltete nach unten ab. Von Agabus nitidus Fabr. der Vorderleib; die Fühler sind mit einer starken, wächsern aussehenden Kruste überzogen, in welcher jedes einzelne Glied deutlich markirt ist; die beiden ersten Glieder und Glied 5 des rechten Fühlers sind ohne Kruste. . Von Anchomenus sexzpunctatus (2) der linke Fühler; von der Spitze des 6ten Gliedes zweigen sich drei Fühler- spitzen ab! . Von Donacia Sagittariae Kopf und Thorax; der Kar ist einäugig! das rechte Auge fehlt ganz. . Von Feronia (Pterostichus) Mühlfeldii (2) der linke Mittelfuls; neben dem schwach verkürzten Fufs entspringen Fig. 22. Erklärung der Abbildungen. 57 aus der Spitze eines zweiten ersten Fufsgliedes zwei Tarsen, so dafs drei Füfse vorhanden sind. Von Meloe violaceus (2) rechte Hälfte des Kopfes; zwischen der Basis des normalen Fühlers und dem Augenrande ent- springt ein zweiter dreigliedriger und ein dritter ein- gliedriger Fühlerstumpf; beide Stumpfe sind deutlich von einander getrennt. . Von Calathus graecus (S) die linke, nach der Spitze stark verbreiterte Vorderschiene, aus welcher eine vordere, fast normale, und eine hintere, breitere Tarse entspringen ;- letz- tere zeigt ihrerseits zwei gut entwickelte Klauenglieder. . Von Harpalus calceatus (2) die rechte Fühlerspitze; aus der Spitze des 9. Gliedes zweigen sich zwei 2gliedrige Spitzen ab. . Von Cryptophagus scanicus? die rechte Fühlerspitze; aus der Spitze des 8. Gliedes zweigen sich zwei 2gliedr. Spitzen ab. . Von Blaps similis (2) das linke Vorderbein; aus der Mitte des Schenkels entspringt ein, nach hinten gerichteter Dorn. . Von Garabus irregularis (2) das linke Mittelbein; aus der Spitze des zweiten Fulsgliedes entspringen zwei 3gliedrige Tarsen, von denen die längere doppelte Klauen zeigt. . Von Grammoptera (Cortodera) discolor Fairm. (?) Kopf und Vorderbeine; der linke Vorderschenkel ist ein wenig ver- kürzt, die Schiene fehlt ganz, so dals sich der etwas ver- kürzte und verkrüppelte Fufs unmittelbar an die Schenkel- spitze anschlielst. . Von Procerus gigas (Q) das linke Vorderbein, dessen Schiene um mehr als die Hälfte verkürzt ist. . Von Procrustes coriaceus (2) der Vorderleib mit schiefem Thorax. . Von Carabus Creutzeri (2) der linke, an der Spitze stark verdickte und gespaltene Vorderschenkel. . Von Carabus septemcarinatus (J) der rechte, an der Spitze stark verdiekte und getheilte Hinterschenkel. . Von Procrustes Ceresyi (3) der Vorderleib; Thorax an der Basis links mit einer tiefen Ausbuchtung. | Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I]. Weitere Bemerkungen zu den auf Tafel I. No. 1. Fig. 1-33. abgebildeten Körpertheilen mifsgebildeter Käfer. (Vergl. Ss. 55—57.) Nachdem ich erst kürzlich wieder einige ausgezeichnete Mifs- bildungen von Insekten im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift be- schrieben, hat meine Monstrositäten - Sammlung einen nicht unbe- deutenden Zuwachs durch die von meinem verstorbenen Freunde H.Sartorius zusammengebrachten, mebr oder weniger interessan- ten Stücke erhalten; da auf der Tafel hinlänglicher Platz vorhan- den war, liels ich auch einige von H. Sartorius bereits beschrie- bene Mifsbildungen abbilden, wodurch die Tafel einen Ueberblick über eine ganze Reihe monstrositates per excessum et defectum giebt, unter welchen letzteren No. 1. und No. 20. besonders her- vorzuheben sind. Obwohl ich die betreffende Literatur nur zum Theil übersehen kann, so findet dies doch immerhin in grölserem Maafse als bei manchen anderen, neueren Autoren statt, und dürften die kurz an- geführten Parallelfälle, welche auf Vollständigkeit durchaus keinen Anspruch machen, immerhin von Interesse sein. Ein glücklicher Zufall führte mir einen Ausschnitt zu, welcher den Abdruck eines, sonst wohl wenig bekannten Vortrages von H. Prof. Perty über „einige Insekten-Mifsbildungen“ (Berner Mitthei- lungen 1366) enthält; derselbe ist von einer Tafel mit 12 Abbil- dungen begleitet. Der gelehrte H. Verfasser nimmt aber nur auf die älteste Literatur (Blumenbach, Haller, Buffon, Meckel, Treviranus und den schon oft verurtheilten Seringe) Rücksicht, und erwähnt aus der neueren nur, dafs von Kriechbaumer ei- nige milsgebildete Hymenopteren in der Stettiner Zeitung beschrie- ben seien. Er zählt im Ganzen 28 Fälle auf, die er im Laufe langer Jahre mit Hülfe seiner Freunde auffinden konnte, „um die Materialien für das Kapitel von den Mifsbildungen zu vermehren, welches erst mit der Zeit fruchtbar für die bei den Gliederthieren geltenden Bildungs- und Entwickelungsgesetze werden kann, da die wenigen bis jetzt bekannten Fälle noch nicht gestatten, etwas Ent- scheidendes zu sagen“, G. Kraatz: über mifsgebildete Käfer. 59 Perty’s Unterscheidung von primitiven Mifsbildungen, wel- che in der abnormen Entwickelung des Embryos ihren Grund ha- ben, und seeundären oder zufälligen, welche durch Beschädigung der Larve oder Nymphe herbeigeführt worden, ist eine sehr natür- liche; zu den ersteren gehören die monstra per excessum, auf wel- che meines Erachtens ganz besonders der Ausdruck monstra anzu- wenden ist. Obwohl wir nun schon 1866 bereits eine bedeutendere Anzahl von Mifsbildungen kannten, als Prof. Perty ') vermuthete, und viele seitdem hinzugetreten sind, so hat er doch wohl recht, wenn er die Zahl der beobachteten Monstrositäten im Verhältnils zu den ‘ vielen Millionen, die gesammelt und in den Museen aufbewahrt werden, ganz aulserordentlich gering nennt; nach dem Material, was durch seine Hände gegangen, schätzt Perty, dafs auf 17000 normale etwa ein milsgebildetes Insekt kommt. Unter den 20 Fällen von Milsbildungen befindet sich kaum ein ganz besonders ausdezeichneter, und ziemlich allein dastehen- der, manche sind sogar recht unbedeutend, so zu sagen stark se- eundär, z. B. ein Molops mit einer fein gerunzelten Flügeldecke. Von Nichtkäfern sind eine Empis, ein Dicranocephalus, ein Pachy- merus aufgezählt. — Dals sorgfältige Beobachter wie Reaumur, de Geer, Rösel keine Monstrositäten von Insekten erwähnen, spricht auch für ihre Seltenheit. Doch nun zu meinen Bemerkungen zu Taf. 1. ad Fig. 1. Vide p. 55. — ad Fig. 2. Vide p. 55. ad Fig. 3. Ich erhielt den auffallenden Maikäfer von Herrn Stadtrath Fufs in Cleve; die rechte Fühlerkeule hat fast genau die Gröfse einer weiblichen; indessen zeigt sich bei näherer Be- trachtung bestimmt, dafs eine Verkrüppelung vorliegt, die Fühler- blätter sind nicht gleich lang und fast sämmtlich mit einander ver- wachsen, so dafs keine von der andern wirklich getrennt ist. Wir haben es also mit einem pseudohermaphroditischen Maikäfer zu thun, wie er bereits einmal von Mocquerys ganz ähnlich abgebil- det ist (Col. anorm. livr. IV. n. 6. oben links). ad Fig. 4. Aus lIllyrien aus der Sartorius’schen Monstrosi- täten-Sammlung; aus derselben stammen die meisten, weiter be- schriebenen milsgebildeten Käfer, von denen der Geber nicht beson- ders genannt ist. !) Nach seiner Schätzung waren 1866 „kaum ein paar hundert Fälle bekannt“. 60 G. Kraatz: über ad Fig. 5. Aus Oesterreich (Sartorius). ad Fig. 6. Vide No. 16. ad Fig. 7. Das verkrüppelte Vorderbein ist etwas schwächer und dünner als das andere, die Schiene kaum halb so lang. ad Fig. 3. Von H. Lehrer Hahn bei Magdeburg gefangen und mir freundlichst überlassen. Glied 1 des supplementären Fühlers ist merklich und 2 viel schwächer als die entsprechenden Glieder (3 und 4) des ganz normalen Hauptfühlers. Glied 3 u. 4 des supple- mentären Fühlers sind dagegen ebenso stark, aber viel kürzer als die entsprechenden (5, 6); die folgenden, ebenso kurzen werden allmählig dünner, was dem supplem. ein sehr originelles Ansehen giebt, welches sich in der Figur kaum so deutlich ausprägt. ad Fig. 9. Die Abbildung ist nach dem, in der Wiener en- tomol. Monatsschr. V. 1361. p. 32 von H. Sartorius beschriebe- nen Ex. entworfen; dasselbe ist zu bemerken ad Fig. 10. (vergl. Sart. a. a. O. 1848. p. 49). ad Fig. 11. Die Abbildung ist nach einem aus der Sartorius- schen Sammlung stammenden Ex. entworfen, und wahrscheinlich mit dem von Sartorius Wiener entomol. Monatschr. Il. 1858. p- 90 beschriebenen Ex. identisch, da nur diese eine Aromia in mei- nen Besitz übergegangen ist. Derselbe beschreibt a. a. ©. auch eine Cetonia morio mit ebenfalls doppeltem linken Vorderbein; die Aromia soll „in der Hauptsache so viel Uebereinstimmung mit dertelben zeigen, dafs der Nachweis eines zweiten bezüglichen Fal- les nicht leicht sein dürfte“. Sartorius erwähnt zwei regelmälsige Schienen bei der Cetonia und zwei Schienen bei der Aromia, de- ren zugehöriger Schenkel etwas verkümmert sein soll. Bei der hier abgebildeten Aromia ist der doppelfüfsige Schenkel nur halb so lang als der andere neben ihm befindliche, und die Schie- nen zwischen diesem Schenkel und den Fülsen fehlen ganz. Da dieser Mangel leichter zu übersehen ist, als man glau- ben sollte, halte ich es für möglich, dafs Sartorius ihn übersehen hat, und die doppelschienenlose Aromia seiner Sammlung mit der von ihm beschriebenen doppelschienigen identisch ist. Siehe auch ad Fig. 21. ad Fig. 12. Ich verdanke den aus der Berliner Gegend stam- menden Cerambyz der Güte des Herrn O. Calix. Der Fühler, von dem sich der zweite abzweigt, ist normal entwickelt und des- halb nicht ganz abgebildet. ad Fig. 13. Der Käfer wurde mir von H. Drain-Techniker v. Mülverstedt zum Geschenk gemacht. Es kommen nur sel- mi/sgebildete Käfer. 61 ten mehrere Difformitäten an demselben Stücke vor, wie in diesem Falle. ad. Fig. 14. u. 15. Aus Oesterreich von Sartorius. ad Fig. 16. Griechenland. Die Fälle, dafs einzelne Beine verkümmern, sind nicht besonders selten, aber selten geschieht es in so hohem Grade wie hier. ad Fig. 17. Von Herrn Dr. Hampe freundlichst überlassen. Die Verkrüppelung ist dadurch merkwürdig, dafs aus der Spitze des Iten Gliedes drei deutliche Glieder entspringen, während die beiden in der Hauptriebtung des Fühlers liegenden Glieder sehr verunstaltet sind, namentlich ist die Gestalt des 10ten überhaupt schwer genauer zu bestimmen. ad Fig. 18. Leider weils ich nicht aus welchem Gewässer der Käfer stammt; die Fühlerkruste sieht wächsern aus, ist aber wohl kalkartig; bei einem zweiten Ex. sind nur einige Glieder vor der Spitze des rechten Fühlers in eine ähnliche Kruste einge- schlossen; dieselbe ist auch auf der Oberseite zweier Fufsklauen- glieder bemerkbar. ad Fig. 19. Oesterreich. Geschenk des H. v. Kirchsberg. Dreitheilige Fühler sind im Ganzen sehr selten; einer der ersten bekannt gewordenen Fälle ist der bei Helops coeruleus durch Se- ringe; die Trifurcation des linken Fühlers beginnt beim 5. Gliede. Aufser den von Mocquerys erwähnten Fällen sei z. B. noch angeführt: Carabus Sacheri (Letzuer Arb. der schles. Ges. für vaterl. Cult. 1857. p. 87), Trifurcation des rechten Gliedes vom 7. Gliede ab. ad Fig. 20. Fälle von Einäugigkeit sind bei Insekten bisher nur höchst selten beobachtet. Demarest bemerkte in einer Sitzung der französ. entomol. Gesellschaft (Ann. Soc. Ent. France 1845 Bull. pag. LIII), dafs er einen Lucanus in Händen habe, bei dem nicht nur das Auge vollständig fehle, sondern auch an dessen Stelle ein deutlicher Eindruck vorhanden sei. Eine eyclopische, im Uebrigen vollkommen normale Ho- nigbiene beschrieb Stannius in Müller’s Archiv 1835. p. 297 — 300 taf. 5. fig. 1—2. ; Lucas beschreibt einen ähnlichen Fall von Cyclopie bei Apis mellifica (Ann. Soc. Ent. France 1868. p. 737—740 pl. 12. f. 1—3), zu dem Laboulbene die Abbildungen liefert; die Arbeit von Stan- nius ist ihnen völlig unbekannt geblieben. 62 G. Kraatz: über ad Fig. 21. Während die Aromia Fig. 11. 7 Schenkel und 8 Fülse besitzt, hat unsere österreichische Feronia nur & Schenkel und 8 Fülse, da hier 3 Fülse an einer Schiene befindlich sind. Achtbeinige Käfer sind sehr selten; ich besitze nur den, in der Berl. Ent. Zeitschr. 1873. p. 432 beschriebenen und Tafel 1. Fig. 10. abgebildeten Carabus graniger, und will hervorheben, dafs Thiedemann in Meckel’s deutschem Archiv für Physiologie V. p. 125 u. 126 einen achtbeinigen Maikäfer beschrieben hat, wel- cher in Hagen’s Bibl. entomol. völlig unerwähnt geblieben ist. Derselbe zeigte an der rechten Hinterhüfte drei Schenkel, welche kürzer und dünner als gewöhnlich waren, Schienen und Fülse nah- men gradatim an Dünne und Länge ab. Stannius bildet in Müller’s Archiv 1835. Taf. V. Fig. 12, 13. eine Agra catenulata mit dreifachem linken Hinterbein ab. Ein Jahr früher beschrieb Bassi (Ann. Soc. Ent. Fr. 1334. p. 373— 378 pl. VII. fig. 8.) einen Rhizotrogus castuneus mit dreifachem rechten Vorderbein; alle drei Beine sind ganz normal, bei der Agra dagegen fufslos.. Lef&bvre’s Scarites Pyracmon (in Guerin Mag. d. Zoolog. 1831. I. No. 40.) mit dreifachem linken Vorderbein ist mehrfach copirt worden. ad Fig. 22. Von Wien, Geschenk des Hrn. v. Kirchsberg. Diese Meloe ist dadurch im höchsten Grade physiologisch interes- sant, dals die Anfänge zu einem zweiten und dritten Fühler zwi- schen dem wirklichen Fühler und den Augen entspringen, wäh- rend sonst in all mir bekannt gewordenen Fällen von Dreibeinigkeit die 3 Schenkel etc, einen gemeinschaftlichen Ausgangspunkt hat- ten, während hier drei verschiedene vorhanden sind. H. v. Kirchs- berg glaubte sich zu erinnern, mehrere ähnliche oder mindestens verkrüppelte Meloe zur Zeit des Fanges bemerkt zu haben. ad Fig. 23. Griechenland. — Die Tarse ohne Doppelklaue ist etwas kürzer, wenig schmaler als die normale rechte; die Tarse mit der Doppelklaue dagegen ist so auffallend viel breiter, dafs man annehmen muls, es seien zwei Tarsen in derselben mit einander verschmolzen; die bürstenartige Sohlenbeklei- dung scheint bei dieser Tarse auch ganz eigenthümlich entwickelt zu sein, würde aber einer mikroskopischen Untersuchung bedürfen, die hier nicht leicht anzustellen ist. ad Fig. 25. Das Exemplar stammt aus Oesterreich und ist Belvedere 1870 bezettelt. Ein Cryptophagus (dentatus) mit dif- formen Fühlern wurde bereits von Sartorius (Wiener ent. Mo- natschr. II. 1858. p. 49) beschrieben; vom 4ten Gliede des linken mifsgebildete Käfer. 63 Fühlers zweigt sich ein Fühler mit 2 regelmäfsigen Gliedern ab, auf welche ein Knopf folgt, „der von 3 verbreiterten Gliedern ge- bildet wird“. ad Fig. 26. Ich glaube, dafs die dornartige Spitze immerhin als Basaltheil eines zweiten Schenkels zu betrachten ist, gerade so wie manche an der Spitze angeschwollene Schenkel gleichsam zur Aufnahme zweier Schienen bestimmt erachtet werden müssen. ad Fig. 27. Drei Glieder, deren letztes statt eines Klauen- paares deren zwei zeigt, haben fast die Länge und Stärke des nor- malen Gliedes des rechten Fufses, dagegen sind die zwei, an de- nen sich das einfache Klauenglied befindet, stark verkürzt, schief, fast breiter als lang; bei den Doppelklauen kreuzen sich die inne- ren Klauen beider Paare, welche somit gegen einander gerichtet sind; die rechte Klaue ist deutlich kräftiger als die linke. ad Fig. 28. u. 33. Unter Haberhauer’schen Käfern, die in Transcaucasien gesammelt waren, von mir herausgefunden. ad Fig. 29. 30. Von H. Sartorius. ad Fig. 31. Die Abbildung ist nach dem in der Wiener ent. Monaischr. V. (1861) p. 31, 32 von Sartorius beschriebenen Ex. entworfen, welches gegenwärtig in meinem Besitze ist. ad Fig. 532. Der rechte Hinterschenkel ist bei dem caucasi- schen Carabus verhältnilsmäfsig noch stärker angeschwollen als der linke Vorderschenkel bei Creutzeri; es ist sehr wohl möglich, dafs der Käfer zwei Schienen besessen hat, von denen eine später ab- gebrochen. ad Fig. 35. Der Frocrustes wurde in Gurien oder Mingre- lien von Haberhauer aufgefunden; die hübsche Zeichnung giebt die rundliche Ausbuchtung an der linken, schwächer entwickelten Seite des Thorax sehr deutlich wieder. Stannius (in Müller’s Archiv 1335. p. 304) fand bei einem Scarabaeus spec. die linke Hälfte des Thorax bedeutend schmäler als die rechte, sehr mifsgestaltet, zugleich zeigte das linke Vorder- bein eine verkürzte Hüfte, sehr kurze, nur rudimentäre Schenkel und Schienen und statt der Tarsen eine blasenartige Anschwellung. G. Kraatz. |Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Ueber Pterygo-Dimorphismus bei Caraben. (Hierzu Tafel I. No. II. Fig. 1.) Der Pterygo-Dimorphismus ist bei vielen Hemipteren eine sehr bekannte Erscheinung '); es giebt indessen auch einzelne Ar- ten, bei welchen die forma brachyptera oder microptera oder aptera nur sehr selten gefunden wird; natürlich werden diese seltenen, bisweilen fast ganz vereinzelten Fälle keineswegs als sog. Monstro- sitäten betrachte. Wenn wir nun bei einzelnen Käferarten im Laufe der Zeit mebreren Exemplaren mit stark, aber dennoch ziem- lich regelmälsig verkürzten Flügeldeckeu begegnen, so haben wir es vielleicht mit Fällen zu thun, in denen, wie Jacquelin-Duval be- ‚reits 1850 (Annal. Soc. Entom. France p. 533) sagte: l’etude des monstruosites des insectes amenera ä la connaissance de plusieurs faits encore inexpligues sur la physiologie ou le developpement de ces petits £tres. Ich möchte unter diesen Umständen besonders darauf aufmerk- sam machen, dafs ich von Carabus granulatus bereits das dritte Ex. mit stark verkürzten Flügeldecken selbst besitze. Das erste wurde von H. Sartorius in der Wiener entom. Monatschrift 1861 p- 32 beschrieben und ist in meine Sammlung übergegangen; das zweite (Berliner) wurde von mir in der Berl. ent. Zeitschr. 1873 p. 431 besprochen und Taf. I. Fig. 8. abgebildet; ein drittes (muth- malslich sächsisches) erhielt ich in neuerer Zeit von H. v. Kiesen- wetter; alle drei sind Männchen und stimmen ziemlich überein; je- doch klaffen die Flügeldecken nur bei dem Berliner Stücke. Diese drei Ex. sind aber nicht die einzigen mir be- kannt gewordenen! Bereits am 27. April 1874 theilte mir H. Prof. Gredler in Bozen „aus Anlals der Beschreibungen monstroser Käfer im Sten und 4ten Heft der Berl. ent. Zeitschr. 1873“ mit, dafs auch in der Sammlung seines ehemaligen Schülers, K. Biasioli, sich ein Ca- rabus granulatus var. interstitialis Dft. aus Bozen befinde, „wel- cher Fig. 3. auf Taf. I. 1573 d. Zeitschrift so ähnlich ist, als hätte er als Vorlage der Abbildung gedient. Dafs diese Mifsbildung sich somit schon zum 3ten Male constatirt, und zwar an derselben Spe- cies — ist wohl das Interessanteste an der Sache“. ') Näheres darüber geben Reutter’'s remarques sur le polymorphisme des Hemipteres (Annal. Soc. Ent. France 1375. p. 225—236). G. Kraatz: über Pterygo-Dimorphismus bei Caraben. 65 Er fügt hinzu: „Dafs überhaupt — ähnlich wie beim Witze — nicht blos eine gewisse Sinnigkeit bei allem Unsinn — — wie ich darauf mit kurzen Worten in meinen kleinen Aufsätzen im Öorr.- Bl. d. Zool.-Min. Ver. in Regensburg 1858. S. 194 u. 1869 S. 34 ft. hingewiesen — —, sondern auch Anklänge an eine Regelfestigkeit in diesen Ausnahmen sich kundgeben und solche dunkle Erschei- nungen Licht in das ungleich dunklere Gebiet des psychisch - phy- siologischen Schaffens der Natur bringen, ist kaum in Frage zu stellen, — und hierin — in der naturphilosophischen (nicht blos organischen) Deutung liegt meines Brachtens letztlich die Bedeu- tung der Monstra“. — Ein fünftes Ex. von München endlich ist von Prof. Perty 1866 (Berner Mittheil. p. 305) beschrieben und auf der beigegebe- nen Tafel Fig. 2 abgebildet. Es ist von ihm gesagt: „Die Flügel- decken sind so sehr verkürzt, dals sie zwei Dritttheile des Hinter- leibes unbedeckt lassen, dabei ist deren Sculptur verändert, runzlig rauh, die Rippen und körnigen Erhöhungen sind schwach“. Derselbe bildet auch Fig. 1 eine Cicindela campestris ab, de- ren verkürzte Flügeldecken „hinten auseinander treten und einen Theil des Hinterleibes frei lassen“. Ist es reiner Zufall, dals gerade vom granulatus schon fünf Ex. mit verkürzten Flügeldecken vorliegen? meines Wissens ist die Art zwar häufig, aber sie tritt doch nicht massenweise auf; gerade von ihr kommen auch Stücke mit ganz entwickelten Flügeln vor, und befinden sich z. B. einige davon auf dem Berliner entomolo- gischen Museum und in meiner Sammlung. Es ist hier hauptsächlich meine Absicht zu Antworten und weiteren Beobachtungen anzuregen, deshalb möchte ich noch auf einige analoge Fälle aufmerksam machen. In ganz ähnlicher Weise wie bei dem Car. granulatus sind bei dem von mir (Deutsche Entomol. Zeitschr. 1877. Taf. I. No. 1. Fig. 1) abgebildeten Carabus Ulrichüi die Flügeldecken verkürzt; derselbe stammt aus der Monstrositäten-Sammlung des H. Sarto- rius in Wien und jedenfalls aus Oesterreich. Ein zweites, ihm ganz ähnliches Stück steckt auf dem Berliner entom. Museum als Ulrichii var. brevipennis Dahl in litt. Ein muthmafslich schlesisches Ex. des Carabus arvensis mit ähnlich verkürzten Flügeldecken wie bei den beiden genannten Arten, besitze ich aus der Roger’schen Sammlung. Mocquerys bringt in seinen Col&opt. anormaux keinen ana- jogen Fall von einem Carabus, wohl aber von einem Patrobus Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft]. B) 66 G. Kraatz: üb, Käfer mit getheiltem (zweilappigem) Halsschilde. rufipes (Heft Ill. Blatt 6), der „unzweifelhaft ein solcher ist, aber fast wie ein Oxzyporus aussieht“. Käfer mit fast gänzlich verkrüppelten Flügeldecken, wie die von mir (Deutsche ent. Zeitschr. 1875. Taf. I. Fig. 2) abgebildete Silpha obscura Linn. und der von Mocquerys abgebildete Necropho- rus germanicus (Col. an. Heft V. Blatt 9), sind wohl von einem an* deren Gesichtspunkte aus zu beurtheilen; dagegen bildet der Ca- rabus rutilans bei Mocquerys (Col. an. IV. Blatt 10), dessen Flügeld. nur zwei Drittheile des Hinterleibs bedecken, einen Uebergang zu den als Halbflüglern kurz zu bezeichnenden bespro- chenen Carabus; bei ihm reichen die Spitzen der Flügeld. bis zur Basis des 2ten vorletzten, oberen Hinterleibssegmentes; bei einem Carabus Scheidleri meiner Sammlung ungefähr bis zur Mitte des genannten Segments. Stannius (Ueber Milsbildung bei Inseeten in Müller’s Arch. 1335. p. 307) fand an mehreren Carabis die Flügeld. bald an einer, bald an beiden Seiten verkürzt. G. Kraatz. Ueber Käfer mit getheiltem (zweilappigem) Halsschilde. (Hierzu Taf. I. No. Il. Fig. 2.) Die sonst ganz normale Melolontha vulgaris, deren in zwei Lappen getheilter Thorax auf Taf. I. No. II. Fig. 2 abgebildet ist, stammt aus Sachsen und ist ein Geschenk von H. v. Kiesenwetter! Ein ähnliches Expl. von Mel. vulgaris beschreibt bereits Moc- querys (Col. an. livr. I. 3), indessen sind die beiden Lappen des Thorax „soudes dans une courte etendue“, während sie hier wohl 1 Mill. weit von einander getrennt bleiben. Derselbe be- schreibt (a. a. ©. livr. IV. 4) einen Carabus lotharingus mit zwei- lappigem Thorax. Eine dritte Mel. vulgaris mit zweilappigem Thorax beschreibt Bellier de la Chavignerie (Ann. Soc. Ent. France 1846. Bull. p. 18 pl. 2. Fig. II.), die beiden Lappen „ne se reunissent que par un trait fort court“. Dafs von Mel. vulg. bereits drei Ex. mit zweilappigem Hals- schild bekannt sind, hängt wohl nur mit der Häufigkeit des ansehn- lichen Käfers zusammen, ich selbst beschrieb einen Car. Scheidleri mit zweilappigem Halsschilde (Berl. Ent. Ztschr. 1871. Taf. 1. Fig. 1.) Aufser den fünf von mir bereits erwähnten ähnlichen Fällen '), die in den Annalen der französischen ent. Gesellschaft aufgezählt sind, nenne ich noch: Chrysomela fucata von Krause (Stett. ent. Ztg. 1871. p. 137.) Stannius (in Müller’s Arch. 1835. p. 304) fand bei drei La- mellicorniern (Melolontha vulgaris, Omitis Bison und Oryctes nast- cornis) den Thorax „durch eine seiner Länge nach verlaufende, re- gelwidrige Naht in zwei seitliche Hälften getheilt“. Eine Anisoplia floricola mit zweitheiligem Sceutellum bespricht Fairmaire (Ann. Soc. Ent. Fr. 1849. Bull. p. 60); bekanntlich ist gerade bei mehreren Lamellicornen-Gatten (z. B. Inca und Diphu- cephala) das Schildehen stets getheilt! G. Kraatz. 1) Berl: Ent. Ztschr. 1873. p. 430 Note. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft L.] Ueber Carabus cumanus und Billbergi. Der Car. Billbergi‘) Mannerh. wurde bisher in den Cata- logen als Varietät des cumanus aufgeführt, nach Chaudoir (vergl. S. 76 dieses Jahrgangs) ist er indessen von demselben specifisch verschieden, weil das Männchen des cumanus einfache Fühler hat ?), Billbergi dagegen: „ant. interm. noueux“; Thomson (Opuse. ent. VII. pag. 726) sagt vom Billbergi in Uebereinstimmung mit Chau- doir: „mas antennis artieulis 5— 8 emarginatis, foreipis apice in- ferne semigloboso - dilatato“, vom cumanus kennt er nur das 9. Nun giebt aber umgekehrt Solsky ?) (Hor. Soc. Ent. Ross. XI. p. 256) vom cumanus Fisch: an: „o” antennes & articles 6—8 si- nues en dessous et faiblement reuflEs au bout“. Gleichzeitig er- wähnt er, er habe die Varietät Bülberge Mannh. von den Ufern des Souifoun und die Var. Sedakovi Fisch. vom Amur erhalten. Jedenfalls ist hiernach der cumanus Solsky mit dem Bilbergi Chaud. identisch. Gehen wir, um zu entscheiden wer richtig bestimmt hat, auf Mannerheim’s Original - Beschreibung des Billberg? in Hummel’s Essai VI. pag. 23 zurück, so finden wir, dafs Mannerheim seinen Billbergi dem cumano Stev. proxime affinis sed elytrorum sculptura facıle diversus nennt; wie die des cumanus beschaffen ist, erfahren wir nicht, in der Diagnose des Billbergi heifst es: elytris tubereu- lis elevatis rotundatis tripliei serie, interjeetis costis tribus angustis, media elevatiore, latiore. Viel wichtiger als die Beschreibung ist Mannerheim’s Vater- landsangabe Dahuria! Die Heimath des cumanus dagegen ist der desertus cumanus Caucasi! !) Chaudoir, v. Solsky, der Catalog Gemminger-Harold und der Catalog Gehin schreiben Bilbergi; der Käfer ist aber von Manner- heim nach Joh. Gust. Billberg benannt, welcher Kammerrath in Stockholm war, und nicht nach dem Prof. Joh. Bilberg in Upsala. ?) Die Bemerkung ist übrigens bereits von Motschulsky im Bull. de Moscou 1865. IV. p. 291 gemacht. >) Die Arbeit heifst: materiaux pour l'entomographie des provinces asiatiques de la Russie, und ist namentlich durch die genauen Vaterlands- angaben von 25 Carabus-Arten und weitere Bemerkungen über dieselben von Wichtigkeit und Interesse. Dr 68 G. Kraatz: über Carabus cumanus u. Billbergi. Nun hat Solsky jedenfalls nicht die caucasische Art, son- dern die von Daurien vor sich gehabt, also den Billbergi und nicht den caucasischen cumanus. Da nun die Sculptur und Stärke der Streifen beim Billbergi jedenfalls variabel ist, so liegt es sehr nahe solche Stücke dessel- ben, auf welche die Beschreibung der Sceulptur des cumanus zu- trifft, als Billbergı var. cumanus zu bestimmen. Da wir indessen durch Chaudoir wissen, dafs das Männchen des caucasischen rumanus einfache Fühler hat, so müssen wir es in demselben mit einer anderen Art zu thun haben; in der That fand ich unter meinen Billbergi ein wohlerhaltenes Männchen, wel- ches oben virescenti-aeneus ist, wie Thomson mit einfachen Füh- lern den caumanus im Gegensatz zum kupfrigen Billbergi in der Diagnose beschreibt. Dieses Ex. stammt aus der Schaum ’schen Sammlung, und hatte die, muthmafslich falsche Vaterlandsangabe Sibirien. Thomson’s falsche Vaterlandsangabe beim Billbergi Caucasus (statt Daurien) kann nur der Ansicht Vorschub leisten, dals wir es in dem Käfer mit einer Sculptur -Varietät des cumanus zu thun haben. Der Carabus sobrinus Menetr. aus dem Caucasus ist natürlich zum cumanus und nicht zum Billbergi zu ziehen, während der Se- dacovi Fisch. aus Daurien zum Billbergi gehört. Carabus regularis Fisch. Der Umstand, dafs Motschulsky (Käfer Rufslands pag. 75) seinen Car. platessa vom Mt. Kadory als synonym des regularis Fisch. aufführt, läfst doch wohl auf die Existenz einer Plectes-Art schliefsen; Schaum’s Deutung der Fischer’schen Figur (Berliner Entomol. Zeitschr. 1861. p. 200) auf irregularıs kann vortrefflich, die Figur aber miserabel und irreführend sein. Es empfiehlt sich daher jedenfalls wohl, eher den regularis als einen zweifelhaften Plectes aufzuführen, als ihn zu einer Varietät des irregularıs zu stempeln, wie Gehin es thut (Cat. p. 28); im Gemminger-Harold- schen Catalog wird platessa Motsch. als europäischer Käfer auf- geführt. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1577. Heft I.] Note sur quelques especes de Öarabes plats du Uaucase par M. le Baron de Chaudoir. h a regne jusqu’a present une grande confusion parmi ce qu'on appelle les Carabes plats du Caucase, confusion qu’il est temps de faire cesser pour quelques-uns d’entre eux, jusqu’a ce que l’abon- dance des materiaux permette de le faire pour les autres, comme je veux l’essayer pour ceux dont je vais m’occuper. 1. Carabus Puschkini Adams. Long. 21—28"m, J’ai sous les yeux un assez grand nombre d’individus de cette espece; la plu- part appartiennent & M. le Comte Mniszech qui me les a obli- geamment pretes; les uns sont noirs avec les cuisses rouges, les autres sont bleus ou violets avec les ceuisses egalement rouges, d’au- tres ont les cuisses noires comme le reste des pattes. Quand les euisses sont rouges, le premier article des antennes l’est aussi, mais il suit la couleur des cuisses, La sculpture des elytres va- rie fort peu, il y a 13 intervalles distincts, dont les 4°, 6°, 8, 10* et 12° sont interrompus et forment des chainons; il arrive tres-ra- rement que le 2° soit interrompu par quelques fossettes, mais ja- mais sur toute son etendue; la largeur et l’elevation des inter- valles interrompus ne different gueres de celles des autres. Le corselet, qui est tres-peu &echanere & sa base, moins long. que large, est toujours assez fortement ponctue. Les antennes et les pattes ne sont pas tres allongees; les tarses anterieurs des mäles ont quatre articles dilates et munis d’une brosse en dessous; le quatrieme, quoique plus petit que le precedent a exactement la me&me forme; ce dernier est transversal; le 2° est cordiforme, aussi long que large. Ce mode de dilatation est le m&me qu’on observe chez l’osseticus et le nothus, mais ceux- ci different par ce qu’ils ont au moins 14 intervalles distinets, et qu’il n’y a que les 4°, 8° et 12° qui soient interrompus et encore le sont-ils bien plus faible- ment, les fossettes etant plus petites et bien moins rapprochees les 70 M. de Chaudoir: note unes des autres. La longueur des antennes et des pattes est la meme dans ces 3 especes; mais la tete et le corselet de l’osseticus sont plus lisses, tandisque ces deux parties dans le nothus sont plus larges que dans le Puschkini et l’osseticus; les elytres de l’os- selicus sont plus allongees, plus paralleles, moins obtusement ar- rondies a l’extremite, avec le disque plus plat; celles du nothus sont au contraire plus larges, plus ovales, moins planes. Le premier article des antennes et les cuisses sont constamment noirs dans tous les deux; le dessus dans l’osseticus est d’une belle cou- leur violette, tres-rarement noirätre, tandis qu’il est d’un bronze ver- dätre ou olivätre dans le nothus. Le Puschkini abonde sur le sommet des montagnes dans le Caucase imeretien.; l'osseticus et le nothus sont aussi communs dans le Caucase central. 2. Carabus Biebersteini Menetries. Long. 25— 26mm. Je ne connaissais pas le mäle quand je le considerais comme une va- riete A pattes noires du Puschkini; je l’ai trouve dans la collection de M. de Mniszech. Il ne saurait rester reuni & ce dernier, car il n’a que trois articles dilates et rev&tus d’une brosse en dessous aux tarses anterieurs. Dans les deux sexes les antennes sont plus greles, avec leurs articles plus allonges. De plus le corselet est plus allonge, un peu moins elargi anterieurement, avec la base un peu plus Echancree, de sorte que les angles posterieurs, sans £tre aigus, sont un peu prolonges en arriere, mais la base est regulie- rement echancree en arc de cercle d’un angle a l’autre; les ely- tres sont plus allongees et s’elargissent un peu vers l’extremite comme dans le Puschkini; dans la paire que j’ai sous les ieux, les stries sont peu profondes, les intervalles peu releves, les 4°, 6°, 8° et 10° sont interrompus, mais*les chainons sont assez allonges et les fossettes peu profondes. On ne connait que les individus rap- portes par feu Menetries de son voyage dans le groupe de mon- tagnes voisines de l’Elbrous, et il est tr&s-peu repandu dans les colleetions. Sa couleur est d’un noir peu brillant, avee une legere teinte violette sur les bords des &Elytres du mäle. Var. Carabus Kolenatii Chaudoir. Long. 24— 35mm, Cette variete remarquable se distingue du type par sa coloration d’un beau violet pourpre en dessus, son corselet plus lisse, les stries des elytres plus fortes et les fossettes qui separent les chainons plus profondes et plus grandes. Les antennes sont constamment noires, mais les cuisses, ordinairement de cette couleur, sont quel- quefois presque aussi rouges que dans le Puschkin.. Quelques sur les Carabes plats du Caucase. 71 mäles offrent une brosse plus ou moins visible sous le 4° article des tarses. Var. Carabus fossiger. Long. 23—35um, Elle fait aussi l’effet d’une espece particuliere, a cause de la grosseur et de la profondeur des fossettes qui separent les chainons des elytres, ceux-ci sont aussi plus courts et plus nombreux, ce qui donne aux elytres une apparence beaucoup plus inegale; les deux rangees de fossettes laterales, surtout l’interne, sont beaucoup plus marquees et plus serrees, le 2° intervalle est quelquefois aussi interrompu que les autres intervalles pairs. J’en ai sous les yeux 8 individus tout noirs en dessus; dans deux les cuisses sont rouges, et m&eme le premier article des antennes l’est aussi, mais il est plus fonce que les cuisses. Ces deux varietes ont &te trouvees dans les mon- tagnes de l’Armenie russe et du Gouriel, ou elle paraissent aussi communes que le Puschkini l’est dans la chaine caucasienne. 3. Carabus macropus Chaudoir n. sp. Long. 28 — 36m, Cette belle espece ressemble beaucoup & la variete fossiger du Bie- bersteini, mais elle la depasse quelquefois par la taille et tous les individus que j’ai vus (15) ont la tete et le corselet noirs avec les elytres d’une belle couleur bleue un peu violette metallique; un seul les a vertes. Elle est remarquable par la longueur de ses an- tennes et de ses pattes qui depasse visiblement celle de ces par- ties dans le Biebersteini cum var. dans les individus de m&me taille. Le developpement des mandibules est aussi plus grand. Le mäle n’a egalement que trois articles dilates et rev&tus de brosses en dessous aux tarses anterieurs, mais la forme des 2° et 3° ar- ticles est autre; le premier des deux est un peu plus long que large, et le 3° n’est point transversal, sa longueur Egale sa lar- geur, il est cordiforme comme le deuxieme, et n’a pas la forme carree de celui du Biebersteini; le 4° est aussi plus long et plus etroit; les articles des autres tarses, sont tous plus allonges. Les eötes du corselet sont plus arrondis anterieurement, et ne sont gueres sinues en arriere, la base est coupee carrement et les angles ne sont.nullement prolonges, le dessus n’est pas du tout ponctue, mais il est couvert de petites rides ondulees transversales. Les elytres sont un peu plus retrecies vers leur base, et plus obtuse- ment arrondies a l’extremite; leur sculpture est aussi forte que dans la variete fossiger du precedent, mais elle est plus reguliere; les intervalles non interrompus sont plus releves; le deuxieme est tout aussi interrompu que les autres intervalles pairs; les chainons 2 M. de Chaudoir: note sont courts, assez egaux entre eux; la petite dent de räpe qui ter- mine posterieurement chacun d’eux est plus visible. Oelle espece semble avoir constamment le premier article des antennes et les euisses rouges. Elle a ete decouverte par M. Mokosiewiez dans les montagnes du Gouriel pres d’Akhaltzikh. : 4. Carabus ponticus E. Deyrolle. Long. 27—32"m, Cette espece est bien distinete; les tarses du mäle sont conformes comme ceux du macropus, et la longueur ainsi que la tenuite des antennes et des pattes n’est gueres moindre, mais ce qui la distingue sur- tout, c’est le prolongement des angles posterieurs du corselet qui est tres-sensible; ils se terminent presque en pointe. La tete est comme dans le Biebersteini; la partie posterieure au moins aussi rugueuse; le corselet est presque aussi long que large, peu ar- rondi sur les cötes, tres-peu retreci posterieurement; on rencontre parmi les Kolenati des individus qui ont un corselet presque aussi etroit, aussi allonge et aussi peu arrondi sur les cötes, mais les angles posterieurs n’ont jamais la forme prolongee et aigu& de ceux du ponticus; le dessus est plus plan et plus ride. Les ely- tres ressemblent un peu ä celles de /osseticus, et la courbe de la base des cötes a l’epaule est & peu pres aussi forte, mais elles sont plus larges, un peu moins paralleles, et ce qui les distingue surtout, c’est que le disque est bien plus aplati et le bords late- raux plus largement releves; il y a le m&me nombre d’intervalles. interrompus que dans le Biebersteini, mais le 4° l’est beaucoup moins que les autres, et seulement dans sa partie posterieure; les fossettes sont beaucoup plus petites; les stries plus distinetement erenelees; les cötes, en dehors des stries, sont plus rugueux, et les rangees laterales de fossettes moins distinetes. La couleur de cette espece est noire, avec les elytres plus ou moins bleuätres, assez ternes. Les antennes et les pattes sont: entierement noires. M. Theophile Deyrolle en a pris quelques individus dans la region montagneuse pres de Trebizonde, 9. Carabus Kraatzi Chaudoir n. sp. Long. 26". Bien que comme les trois especes precedentes, celle-ei n’ait que trois articles dilates et revetus d’une brosse en dessous aux tarses anterieurs du mäle, on ne retrouve plus la tenuite des antennes et des pattes des deux precedentes; le deuxieme article des tarses du mäle est presque carre, un peu moins long que large, le troisitme en rec- tangle tres - transversal, et le quatrieme assez court et fortement sur les Carabes plats du Caucase. 73 arque A son cöte interne; les antennes ne sont pas plus courtes que dans le Biebersteini, mais elles ne s’amineissent gueres vers l’extremite. La tete est moins allongee, plus large et assez lisse posterieurement; le corselet est plus court, plus large, plus ar- rondi sur les cötes, sa base est conformee comme dans le Bieber- stein, mais le dessus est bien plus lisse, excepte dans les fossettes basales; il y a un point bien marque dans la rigole laterale un peu avant le milien; les &lytres ont une forme plus large et plus raccourcie, l’extremite est bien plus obtuse; la sculpture du dessus ressemble ä celle du Kolenatii, mais les stries sont plus fines, les intervalles plans; les fossettes qui separent les chainons sont grandes et profondes, mais elles manquent sur le sixieme intervalle; les deux rangees laterales sont bien distinctes, surtout liinterne, et les fossettes de celle-ei sont au moins aussi grandes et aussi profondes que celles des series du disque. Le dessus est d’un violet fonce, un peu plus elair et pourpre sur les bords du corselet et des ely- tres. J’en ai vu quatre individus venant des montagnes de Gori (Caucase); l’un d’eux fait partie de ma collection, les trois autres appartiennent a M. le docteur Kraatz. 6. Carabus nothus Adams deplanatus Fischer. Long. 22- 27mm, ]lse rapproche du Äraatzi par la forme de la töte et du corselet, mais il a dans les mäles quatre articles visiblement dilates et revetus d’un brosse aux tarses anterieurs; sa coloration n’est plus bleue ou violette comme dans les precedents, mais d’un vert olivätre fonee. Les antennes et les pattes sont moderement longs et peu greles; la tete est ruguleuse, surtout posterieurement, le dessus du corselet ride et distinetement ponctue, surtout vers les cötes et au- tour des fossettes posterieures; les elytres, qui sont legerement convexes, un peu aplaties sur le disque, ont une forme ovale, et les eötes sont un peu arrondis sur toute leur longueur, mais la courbe qu’ils deerivent aux &paules est moins forte que dans l’os- seticus; les stries sont un peu plus fines que dans ce dernier; les intervalles, assez convexes, sont plus etroits; de sorte que la ru- gosite des: cötes occupe une plus grande largeur; les 4°, 8° et 12° sont interrompus de m&me, mais les fossettes qui separent les chai- nons sont bien plus petites. Il se trouve communement sur les montagnes du Caucase central, ä 8 ou 9000 pieds d’altitude. Je considere provisoirement comme constituant une variete de cette espece quelques individus bien plus petits (17—21"m), qui ont a peu pres la m&me forme que les individus typiques, avec des 74 M. de Chaudoir: note antennes un peu plus courtes et la surface du corselet moins ponc- tuee; quelquefois les Eelytres sont d’un brun plus ou moins clair. M. Bayer en a pris un certain nombre d’individus dans les mon- tagnes de l’Ossetie et les a envoyes a M. de Mniszech et a moi. 7. Carabus planipennis Chaudoir. Long. 20-22””. Quoique les tarses du mäle soient dilates comme dans le nothus, dont il a exactement la coloration, je erois qu’il constitue une espece distinete, car la tete et le corselet sont plus £Etroits et & peu pres lisses, celui-ci n’est que ride, mais pas ponctue; il est plus retreei en arriere et il y est plus visiblement sinue; les elytres, plus planes, ont une autre forme, car elles s’elargissent davantage en arriere, le milieu des cötes est peu arrondi, tandis que la courbe des epaules est plus convexe; les intervalles sont aussi releves que dans le nothus, mais le 4 °et 8° sont moins interrompus, surtout dans leur partie anterieure; les antennes et les pattes sont plus greles et plus allongees. J’en possede plusieurs individus venant des me&mes localites que la variete dont jai parl& du nothus. 8. Carabus Fausti Dohrn. Long. 21 — 23mm, Malgre sa grande similitude avec le planipennis, il me parait en differer spe- eifiquement par la non-dilatation du quatrieme article des tarses anterieurs du mäle, qui n’est point revetu d’une brosse en dessous. La tete et le corselet ne different gueres par la forme et les proportions, et ils sont au moins aussi lisses. La forme des ely- tres est encore presque la m&me, mais les intervalles sont tou- jours & peu pres plans, et sur 3 individus des deux sexes que j’ai sous les yeux, aucun n’a les intervalles interrompus, & part un petit nombre de points pres de l’extremite dans un ou deux. La plu- part des individus ont les jambes rousses, quelquefois m&me les premiers articles des antennes et des palpes ont une teinte plus ou moins brunätre, mais ayant une couple d’individus chez lesquels ces parties sont aussi noires que dans les planipennis et nothus, on ne peut attacher & ce caractere de valeur specifique. La coloration du dessus est presque noire et n’a pas la teinte olivätre des deux especes voisines. Elle a &t€ prise en nombre par M. Faust dans les hautes montagnes du Daghestan. 9. Carabus cupreus Blanchard. Taille du Riedeli; en des- sus d’un vert-ceuivreux, surtout sur les elytres, le reste noir. T&te et corselet un peu plus courts que dans l'ossetlicus, ce dernier sur les Carabes plats du Caucase. 75 plus elargi en avant, plus arrondi sur les cötes, les angles poste- rieurs conformes de me&me, le dessus tres-lisse, les fossettes basales plus profondes, ’impression transversale posterieure plus forte, le bourrelet du bord anterieur plus marque. Elytres plus courtes, plus ovalaires; epaules plus effac&es, extremite un peu tronquee obliquement et un peu sinuee; le dessus un peu moins plan, les trois lignes de chainons aussi marquees que dans le varians (ar- meniacus) sur les 4°, 3° et 12° intervalles; tous les intervalles un peu convexes, lisses, les stries bien ponctuees, le bord granule tres- etroit; il y a sur chaque elytre 15 intervalles bien distinets. An- tennes et pattes comme dans /’osseticus, le quatrieme article des tarses anterieurs du mäle bien dilate et spongieux en dessous, le dernier article des palpes dans le mäle un peu plus securiforme. Le menton est conforme comme dans l’osseticus. Le Museum en possede sous le nom que jai conserve, deux individus trouves dans les pays transcaucasiens par M. Rousseau qui accompagnait feu Anatole Demidoff dans le voyage qu'il y a fait. Observation: Un caractere sexuel dont il n’a, je crois, ete fait mention nulle part, c’est que dans les Carabes mäles les deux derniers segments superieurs de l’abdomen sont fortement ponctues posterieurement, tandis qu’ils sont lisses dans les femelles, cela se remarque surtout chez les Carabes plats dont les elytres laissent plus ou moins ces segments a decouvert. Je profite de cette occasion pour donner la description d’un nouveau Carabus decouvert dans le nord de la Chine par M. l’Abbe David. Carabus sculptipennis Chaudoir. Long. 22"m. Voisin du Kruberi dont il a tout & fait la sculpture des elytres; mais il en differe suffisamment par sa taille plus grande, sa forme plus allon- gee, ses antennes visiblement plus longues, A articles plus allonges, les 5° — 8° noueux & l’extremite, ses pattes aussi plus longues, sa tete et son corselet plus finement ponctues, celui-ci plus arrondi sur les cötes, plus releve sur ses bords lateraux, plus Echancere & sa base; ses elytres en ovale plus allonge, au moins aussi con- vexes, avee la courbe des Epaules moins forte. Il est d’autant plus distinet du breviformis Chaudoir que celui-ci est au contraire plus large que le Kruberi, avec un tout autre corselet. J’en ai vu quel- ques individus des deux sexes et j’en possede moi-m&me un mäle. 76 M. de Chaudoir: Notes synonymiques. Notes synonymiques. Carabus Steveni Menetries, d’apres ce que m’eerit M. le Docteur Kraatz, n’est pas le Car. Mussini Germar, dont il possede dans sa collection le type malheureusement en mauvais etat, qu’il croit devoir rapporter a l'osseticus. Le nom de Steveni devra done rester A cette rare espece qui en a recu depuis deux autres, celui de Schamyli Hampe, et d’invictus Chaudoir; ces deux derniers ne different de l’individu typique que je possede que par une sculp- ture un peu plus en relief. Carabus Kindermanni Hampe (Wagn. Reise 1852. p. 308) — Bischoffi Chaudoir (Bull. Mose. 1348. II. p. 450). Carabus microderus Chaudoir et rumelicus Chaud. sont tres-distincts l’un de l’autre et parfaitement differents du convezus; le biseriatus est tout aussi distinet de ce dernier. Carabus reticulatus Hampe (ibid. p. 508) = scabripennis Chaudoir (Bull. Mosc. 1850. II. p. 152). Carabus Chaudoirti Gebler est une espece peu connue, voi- sine, mais bien distinete du Belbergi;.ce dernier, qui a les articles intermediaires des antennes des mäles noueux, differe specifique- ment du cumanus qui les a simples. Carabus productus Hampe (ib. p. 309) = Nordmanni Chau- doir (Bull. Mose. 1848. II. p. 446) = robustus Deyrolle. Carabus latus Dejean (g' type) = Car. Gougeleti Reiche (compare le type dans la collection Sedillot, ei-devanı Gougelet) —= (Car. leptopus Thomson. Cette synonymie est certaine, mais il reste A savoir si le /atus est specifiquement distinet de lantiguus Dejean (= ?lusitanicus Fabricius), qui a les tarses tout aussi greles et aussi allonges, et ne parait differer que par sa sculpture moins en relief. Il faudrait pouvoir comparer des series de l’un et de l’autre, ce qui n’est pas encore possible, vü le petit nombre d’in- dividus qu’on en connait. Carabus carinulatus Chaudoir, Rev. et Mag. de Zool. 1869. p-. 9 devra receyoir un autre nom, parceque celui-ci a ete employe anterieurement par Motschoulsky pour une espece du Chili; je le remplace par celui d’acutesculptus. Liste des esp&ces mentionnees p. 69— 17. Carabus Puschkini. Car. fossiger. Car. nothus. - osseticus. - macropus n. Sp. - planipennis. - Biebersteini. - ponticus: - Fausti. - Kolenati. - Kraatzi n. sp. - cupreus n.Sp. - sculptipennisn.sp. @. Kraatz: Anhang. 77 Anhang. Zu den werthvollen synonymischen Noten des H. Baron von Chaudoir, für die wir ihm besonders dankbar sein müssen, er- laube ich mir einige kurze Bemerkungen hinzuzufügen. 1) Es freut mich, dafs derselbe in Uebereinstimmung mit mir den Carabus Fausti für bestimmt specifisch verschieden vom de- planatus erklärt; aus seinen Mittheilungen über Car. planipen- nis Chaud. geht deutlich hervor, dals dieser Käfer, welcher von H. Dohrn gar nicht erwähnt wird, unbedingt der nächste Ver- wandte des Car. Faxsti ist; Dohrn nennt den letzteren niger, Chau- doir bezeichnet die ihm eigenthümliche Färbung als: presque noire, sans la teinte olivätre du plunipennis et deplanatus; ich möchte beim Fausti meinerseits fettglänzend hinzufügen, so dafs Fausti, im Ge- gSensatz zum deplanatus und planipennis, jedenfalls nicht mehr ein- fach niger zu nennen wäre. 2) Nach Chaudoir wäre also, wie ich bereits in dieser Zeit- schrift 1576. p. 333 angegeben, Car. leptopus Thoms. mit Gou- geleti, und dieser wirklich mit /atus identisch. Ich habe be- reits auf die Unterschiede der Beschreibungen hingewiesen, welche kaum erlauben, den grofsköpfigen, bläulich-schwarzen, vio- lett gerandeten /atus mit leicht punktirtem Halsschilde auf Gouge- leti zu beziehen, indessen ist Chaudoir’s Angabe wohl festzuhal- ten. Unter diesen Umständen wird es von doppeltem Interesse sein, die geographische Verbreitung des /atus und seine Variations- fähigkeit reeht genau weiter zu verfolgen, um ihn eventuell in antiquus Dej. überzuführen. Existiren Gougeleti von Malaga?? 3) Die Seulptur der Flügeldecken des C. lusitanicus De). (Fabr.), welcher in neuerer Zeit mehrfach aus Portugal nach Deutschland kam, ist im Wesentlichen dieselbe wie beim helluo und dessen Verwandten; es befinden sich nämlich zwischen den Kettenstreifen ebenfalls sieben Körnchenreihen, von denen 1 u. 7 fast immer wenig bemerkbar sind, 2, 4, 6 meist besonders deut- lich als Längsrippen hervortreten, während 3 und 5 wenig bemerk- bar bleiben; es können aber auch 2, 5, 4, 5, 6 fast gleich stark werden, dann zählt man fünf Rippen zwischen den Kettenstreifen ; Dejean zählt drei. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Ischnocarabus, eine neue Untergattung von Carabus. Die schärfere Präeisirung der Untergattungen von Carabus, welche Thomson in seiner bekannten neuesten Arbeit unternom- men hat, lehrt uns eine Anzahl von Merkmalen ins Auge fassen, welche früher weniger oder keine Beachtung gefunden haben. Un- ter diesen Umständen glaube ich auf eine bis jetzt allerdings nur kleine Gruppe besonders aufmerksam machen zu müssen, welche durch die Tasterbildung der Männchen und die schlanken Tarsen höchst ausgezeichnet ist, und ebensowenig dem Subgenus Carabus in specie sensu Thomson als einer der Untergattungen seiner Gat- tung Carabus zugezählt werden kann. Ischnocarabus zählt bis jetzt zwei Arten, von denen die eine in de Marseul’s Catalog als tenuitarsis Kraatz aufgeführt, die andere der Carabus cychropalpus Peyron (Ann. Soc. Ent. France 1858. pag. 356) aus Caramanien ist, welcher am Ufer des Flusses Cydnus unter Steinen und in der Erde am Fulse der Ta- marix versteckt aufgefunden wurde. Der tenuitarsis wurde weder von mir benannt noch beschrieben, sondern es steckte ein Ex. in Schaum’s Sammlung als tenuitarsis Schaum in litt. Den cychropalpus sah ich vor zwei Jahren in der Sammlung des H. Reiche in Paris, und H. Baron v. Chaudoir hat mir neuerdings bestätigt, dals er der nächste Verwandte des tenwitarsis sei; dafür, dals beide einer natürlichen Gruppe angehören, spricht die Uebereinstimmung in der Form der Taster, des labrum (un peu bisinue, also fast gerade), des Halsschildes (prothorax non echancre devant, subquadratus) und der Flügeldecken (tres pa- ralleles dans le J\); beim cychropalpus gehen indessen die Punkt- reihen hinten an den Seiten allmählig in reibeisenartige Punkte über und die Reihen gröfserer Punkte fehlen. Peyron stellt den Käfer neben bessarabicus, dem er indessen kaum natürlich oder nächstverwandt ist. Ueber die Gestalt der Augen und einige an- dere feinere Merkmale giebt Peyron nichts an; als typische Art ist somit der tenwitarsis zu betrachten. Ischnocarabus. Corpus subangustum, maris fere parallelum, parum converum. Antennae articulo primo puncto setigero. Mandibulae breves. Palpi articulo ultimo maris securiformi, feminae apicem versus G. Kraatz: über Ischnocarabus. 79 leviter dilatati, labiales articulo penultimo trisetoso. Caput breve, labrum apice fere truncatum, medio magis minusve impressum. Oculi rotundi. Thoraz leviter transversus seu subquadratus, lateri- bus fere rectis, marginibus lateralibus puncto setigero instructis, basin versus tenuissime reflexis. Elytra maris fere parallela, punc- tato-striata. Tarsi valde graciles. Ischnocarabus tenuitarsis: Nigro - subaeneus, elytris in- terdum coeruleo-viridibus, capite brevi, labro fere truncato, fronte crebre punctata et irregulariter rugulosa, thorace longitudine tertia parte latiore, apice truncato, postice leviter angustato, lateribus vix rotundatis, fere rectis, postice parum reflexis, angulis posticis levi- ter prominulis, obtuse rolundatis, supra crebre distinctius subrugu- loso-punctato, ad angulos posticos leviter impresso, puncto laterali medio setigero, elytris subtiliter punctato-striatis, strüs circiter 15, interstitüis 4°, 8°, 12° punctis majoribus praecipue apicem versus impressis, tarsis valde gracilibus. — Long. 11—13 lin. Mas: Palporum articulo ultimo securiformi, tarsis anticis arti- culis 4 primis subtus spongiosis, elytris ante apicem subangulatis. Fem.: Elytris ante apicem subsinuato- ezcisa. Carabus tenuitarsis Schaum in litt. Im Habitus an Tridbax (Thoms.) /ampros und Lamproca- rabus (Thoms.) Humboldti erinnernd, indessen von beiden durch den viel kürzeren Kopf und die beilförmigen Taster des Männchen, von den Tribaxz durch die 4 erweiterten Fufsglieder des Z, dün- nere Schenkel und viel feinere Tarsen unterschieden, welche fast noch dünner und viel schlanker als bei Humboldti sind, so dafs an den Vordertarsen des @ das dritte Glied fast doppelt so lang als breit ist, beim Aumboldti nur wenig länger als breit. Der Tho- rax von Tribax hat keinen borstentragenden Punkt, der von Isch- nocarabus tenuitarsis einen, der von Lamprocarabus mehrere; bei letzterem sind die Augen transversim ovali, bei /schnocar. rotundi. An den Fühlern ist Glied 4 etwas länger als 2, 3 so lang aber schwächer wie 1, dieses mit einem borstentragenden Punkt. Die Mandibeln sind kurz und kräftig. Die Oberlippe ist vorn fast gerade abgeschnitten, oben vorn zwischen den borstentragenden Punkten mit einer vertieften Querlinie, hinten in der Mitte mit einer vertieften Längslinie. Der Kopf ist, mit Ausnahme des fast glatten Clypeus, dicht und deutlich punktirt, dazwischen gerun- zelt. Der Thorax ist fast quadratisch, d. h. zwar deutlich breiter 80 G. Kraatz: über Ischnocarabus. als lang, aber nach hinten nur schwach verengt und hat fast ge- gerade Seitenränder, die nach hinten nur schmal abgesetzt sind; die Hinterecken sind ein wenig schwächer als bei Humboldti vor- gezogen, ähnlich verrundet, der Vorderrand dagegen ist nicht aus- gerandet, sondern gerade abgeschnitten; die Oberseite ist ähnlich deutlich punktirt und gerunzelt wie der Kopf, doch sind die Sei- ten vorn fast glatt abgeschliffen. Das Seutellum ist ziemlich grofs, abgerundet dreieckig. Die Flügeld. sind gestreckt, mehr gleich- breit, nach hinten weniger verschmälert als bei Humboldti, der Sei- tenrand vorn viel schmäler abgesetzt, nach hinten allmählig etwas breiter, beim £ vor der Spitze ähnlich scharf winklig ausgeschnit- ten, wie beim Carabus cancellatus 2. Auf den Flügeldecken sind etwa 15 deutliche, ziemlich regelmäfsige Punktreihen; Zwischen- raum 4 zeigt etwa auf dem letzten Viertheil 6, Zwischenraum 8 auf der hinteren Hälfte 6—8, Zwischenraum 12 etwa ein Dutzend grölserer Punkte, welche fast bis zur Basis reichen; natürlich ste- hen diese Punkte bei mehreren Ex. gewils sehr verschieden; ne- ben dem erhabenen Seitenrande läuft eine vertiefte Linie mit un- deutlichen gröfseren Punkten im Grunde. Auf den Hinterleibs- segmente fehlen die strigae ventrales, dagegen sind die puncti or- dinarii vorhanden. Die Vorder- und Mitteltarsen sind deutlich länger als die be- treffenden Schienen. Ein schwärzliches Weibchen (13 lin.) und ein Männchen (11 lin.) mit bläulich-grünen Flügeldecken aus Kleinasien (wahr- scheinlich Amasia) aus Lederer’s Vorräthen stammend in meiner Sammlung; ein Stück aus der Schaum’schen Sammlung (auch von Lederer) auf dem Berliner entomol. Museum. G. Kraatz. Lamprocarabus Bartholomei Motsch. wird von Thomson nicht erwähnt, Gehin (Cat. Coleopt. Car. p. 8) führt ihn zuerst als zweiten Lamprocarabus ein, scheint aber seine erste Beschreibung kaum verglichen zu haben, da er nach dem Catal. Harold Etud. 1853 statt 1852 p. 24 citirt; aus derselben ergiebt sich noch deut- licher als aus der späteren im Bull. Moscou 1865. IV. p. 296, dals dieser wohl nach nichts Anderem als einer kleineren Rasse des Stjern- wall vom Elbrus beschrieben ist. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Beiträge zur Käferfauna von Japan, meist auf R. Hiller’s Sammlungen basirt. (Erstes Stück.) Carabicidae bearbeitet von Putzeyls. Staphilinidae und Pselaphidae bearbeitet von Weise. Stlphidae bearbeitet von G. Kraatz. Nitidulidae etc. bearbeitet von E. Reitter. ‚Scolytidae bearbeitet von W. Eichhoff. Während bisher namentlich die von H. Georg Lewis in Japan gesammelten Käfer in den Transactions of the Entomol. Soeiety of London und anderen englischen Zeitschriften familien- weise bearbeitet wurden, in der unsrigen !) nur seine Malacodermata, sind in neuester Zeit verschiedene Insekten-Sendungen aus Japan gemacht worden, namentlich aber hat der Lehrer H. Hiller von hier eine nicht unbedeutende Sammlung mitgebracht, die er wäh- rend eines mehrjährigen Aufenthalts in Hagi auf der Insel Nipon zusammentrug. Unter etwa 50 Laufkäfer-Arten, von denen H. Putzey/s in Brüssel die Güte hatte die zweifelhaften mit bekannter Schnelligkeit zu revidiren, fanden sich leider nur zwei neue ?); Carabus waren unter denselben nur zwei, so dals über dieselben um so weniger Grund vorlag etwas zu sagen, als Bates ganz neuerdings eine kurze, vortrefflliche Note über die japanischen Ar- ten veröffentlicht hat; dagegen schienen mir einige Worte über die herrlichen, noch so wenig bekannten Damaster-Arten am Orte. Unter den Wasserkäfern fand H. Wehncke gar nichts Neues heraus. °) 1) 1874. II. IV. pag. 241—288 v. Kiesenwetter: die Malacodermen Japans. :) On the Geodephagous Coleoptera of Japan und of China schrieb H. W. Bates Trans. Ent. Soc. London 1873. Il. p. 219—322 u. 323—334. ?) The Water Beetles of Japan sind von D. Sharp Trans. Ent. S. Lon- don 1873. I. p. 45—683 beschrieben; dazu Some Additions loc. eit. 1874. IV. p. 417—422, wobei ein Staphylinid (T’rygaeus princeps). Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft]. 6 82 G. Kraatz: Beiträge Nachdem H. Sharp bereits 190 Staphilinidae von Japan be- schrieben ') hat, war es für H. Weise nicht leicht noch eine An- zahl neuer herauszufinden, unter denen eine Eudectus-Art be- sonders interessant ist; vielleicht beziehen wir noch einmal unsere deutschen Rarissima aus Japan, oder werden durch japanischen Import getäuscht, denn der japanische Endectus steht dem deut- schen Exemplare meiner Sammlung ungemein nahe; leider ist nur 1 Ex. erbeutet. Eine Enumeration des Histerides (19) et des Hete- romeres (7) du Japon recueillis par M. G. Lewis hat H. Abbe de Marseul bereits 1873 in den Annal. Soc. Ent. Fr. p. 219-230 gegeben, in der 7 neue Histeriden und 4 neue Heterom. beschrie- ben sind. ?) Unter den wenigen Silphiden ist die Zahl der neuen Arten und Gattungen verhältnilsmälsig bedeutend; die letzteren (zwei) sind recht ausgezeichnet. Neue Nitidularier ?°) sind von H. Reitter 15 beschrieben. Die Scolytiden sind den europäischen ungemein verwandt; von einem Theile derselben wurden von H. Eichhoff bereits Diag- nosen (ohne Beschreibungen) in den Ann. Soc. Ent. Belgique ge- geben. Die Colydiidae und Cossonidae von Japan sind von v. Wollaston in den Trans. Soc. Ent. London 1873. I. p. 1-4 u. 9-44 beschrieben, von letzteren 15 Gattungen in 18 Arten. Unter den Coprinen und Aphodiinen des H. Hiller hat H. v. Harold keine neue Arten herausgefunden ; derselbe hat be- kanntlich zwei Berichte über Coleopteren-Sendungen des H. Lenz aus Hiogo in den Abhandlungen des naturw. Vereins in Bremen 1875. p. 285—296 und 1876. p. 115—135 geliefert, in denen meh- rere neue Arten beschrieben sind; so hübsch diese Aufzählungen von je 47 und 49 Arten sind, so sehr sie die Belesenheit des Au- !) Trans. Ent. Soc. London 1874. I. p. 1—103; Pselaphidae und Sceyd- maenidae p. 104— 130; vergl. darüber meinen Bericht in dieser Zeitschrift 1874. XVII. 3. 4. p. 239—292. ?) Eine viel umfangreichere Aufzählung der Lewis’schen Heteromeren hat de Marseul in den Annales 1876. p. 93 — 142 und p. 315 — 340 gege- ben; bis jetzt 73 Species, darunter 62 neu. 3) Japanische COryptophagiden beschrieb H. Reitter bereits 1874 in den Verhandl. der zool.-botanischen Gesellschaft XXIV. und verschiedene Nitidulidae ebendas. in seinen Beschreibungen neuer Käfer-Arten p. 509-528. zur Käferfauna von Japan. 83 tors bekunden, glauben wir sie im Grunde eher entschuldigen als befürworten zu müssen, um so mehr, als die erste derselben nur mit dem ganzen Hefte, in dem sie steht, für 4,50 Mark zu bezie- hen ist. Welche Qualen verursacht eine derartig in nicht entomologi- schen Zeitschriften zerstreute Literatur denjenigen, die sich für eine Fauna zu interessiren beginnen; müssen doch schon die hier- her gehörigen schwachen Publikationen Motschulsky ’s in seinen Etudes Entomologiques 1857, 60, 61, 62 mit Gold aufgewogen werden, da diese Hefte kaum einzeln, geschweige vollständig für Geld zu haben sind. Die japanischen Lewis’schen Lamellicornien sind von ©. Waterhouse in den Trans. Ent. Soc. London 1875. I. p. 71-116 beschrieben, die Buprestiden von Edw. Saunders in den Linn. Journ. Zool. XI., die Cureulioniden in den Annales de la Soe. Ent. de Belgique 1873. p. 154—195, 1874. p. 121—174 und 1875. p. 149—203 von H. W. Roelofs, die Longicornen von H. W. Bates in den Ann. and Mag. of Nat. Hist. XII., die Phytopha- gen von S. Baly in den Trans. Soc. Entom. 1873. I. p. 69—99, 1874. II. p. 161— 218. Motschulsky brachte im Bull. Moscou 1866. I. p. 165— 200 einen Catalogue des insectes recus du Japon; auch enthält seine Enumeration des nouv. esp. de coleopteres rapportes de ses voyages im Jahrgang 1864 u. fig. Beschreibungen japanischer Käfer. Die Bearbeitung der zweiten Lieferung (Coleoptera) von Schrenck’s Reisen und Forschungen im Amur-Lande stammt auch von Motschulsky. Von grofsem Interesse ist der Beitrag zur Käferfauna der Insel Jesso von Morawitz 1863. 4. p. 84, welcher indessen auf die Ca- rabicinen beschränkt bleibt. Die Insekten aus anderen Ordnungen haben uns zwar hier nicht zu beschäftigen, doch will ich kurz bemerken, dafs Fr. Smith die Lewis’schen Hymenopt. aculeata in den Transact. Lon- don ‚1873. II. pag. 1831—207 beschrieben hat, die Tenthredinidae, Ichneumonidae, Chrysididae, Formicidae loc. eit. 1874. Ill. p. 373- 408 beschrieb, und M’Lachlan „a sketsch of our present know- ledge of Neuropterous Fauna of Japan“ in den Transact. 1875. I. p- 167—190 gab. G. Kraatz. 6* 84 Putzeyfs: Japanische Carabicidae beschrieben von Putzey[s in Brüssel. Coptodera subapicalis Putz. n. sp.: Atro -virescens, ore, antennarum basi, prothoracis elytrorumque margine laterali, elytris fascia transversa postica brevi undulata testaceis, pedibus fuscis. Caput rugosum, utrinque pone oculos tricarinatum; prothoraz bre- vissime transversus, lateribus rotundatis, ante basin sinuatis, angu- lis anticis rotundis, posticis rectis. Elytra oblongo-ovata, infra hu- meros rotundatos ampliata, apice sinuato-truncata, profunde striata, interstitüis subtihter rugosis, 3° bipunctato. — Long. 7, el. 34, lat. 3 mill. Le menton est simplement Eechancre au milieu, ses lobes late- raux sont aigus au sommet. Le dernier article des palpes est etroit, subeylindrique, tronque. Le labre porte en dessus une ligne enfoneee; son bord anterieur est distinetement &chancre au centre. Les antennes depassent la base des elytres; les 3° et 4° articles sont presqu’egaux en longueur: la pubescence ne commence reel- lement qu’a partir de la moitie superieure du 4® article; les articles 3— 11 sont plus obscures que les deux premiers. Le bord interne des mandibules est brun; tout leur surface est couverte de stries longitudinales tres regulieres. La tete est entierement changrinee; il n’y a quelques points distinets que sur l’eEpistome; de chaque cötes des yeux, on voit trois carenes un peu ondulees qui se pro- longent jusqu’aux fossettes intra-antennoires, lesquelles sont assez larges mais peu profondes. Les yeux sont grands, saillans, peu enchässes en arriere. — Le corselet est tres court, plus large d’un einquieme que la tete avec les yeux, tres faiblement Echancre en avant, presque tronque & la base dont cependant le milieu est un peu prolongee en arriere; les angles anterieurs sont tres largement arrondis de m&me que les cötes; ceux-ci sont un peu sinues avant les angles de la base qui sont &A peu pres droits avec la pointe obtuse: le sillon qui longe la marge externe est tr&s large, distine- tement ponctue, surtout en arriere; les deux impressions transver- sales sont tres marquees, peu arquees. — Les Elytres sont plus larges que le corselet, assez courtes, tronquees obliquement & la base et ä l’extremite, elargies et arrondies sur les cötes des avant le milieu. La carene basale se releve depuis l’ecusson jusqu’aux epaules qui sont tr&s obtuses; l’extremite est sinuee, mais il n’y a ni angle ni Epine soit exterieurement soft A l’extremite de la su- Japanische Carabicidae. 85 ture. Les stries sont tres marquees, mais leur ponctuation est ren- due fort peu distinete par la convexite des intervalles; ceux -ci sont finement chagrines; on ne distingue que deux gros points sur le 3°, le premier en dessous du milieu, le second & l’extremite: la serie marginale de points ocelles est interrompue au milieu. La strie prescutellaire est droite et parallele a la suture; elle est trois fois de la largeur de l’ecusson. — De m&me que la marge externe du corselet, celle des elytres est Etroitement testacee. Sur les ely- tres, un peu avant l’extremite, on remarque une courte bande transversale egalement testacee et tres irreguliere: sa partie poste- rieure occupant les trois premiers intervalles, sa partie anterieure placee sur les intervalles 4—6. — Les pattes sont d’un brun assez. clair avec les tarses testaces. J’ai examine deux individus © parfaitement identiques. (Putzeyls.) Trechus punctato-striatus Putz. n. sp.: Testaceus, capite antennarumque basi rufis. Antennae crassiusculae, ultra humeros porrectae, articulo secundo tertio vix longiore sed angustiore. Oculi haud prominuli, ocellis majoribus, tuberculo postico aequales, linea orbitali in mandibularum basim porrecta. — Prothoraz subrotunda- fus, antice paulo angustatus, lateribus deflezis, ante angulos posti- cos sinuatis, angulis ipsis fere rectis apice obtusiusculo. — Elytra oblongo-ovata, basi truncata, humeris late rotundahıs, conzexa, in dorso planiuscula, striüis ommibus distinctis, grosse remote-punctatis, interstitio 3° foveolis tribus, duabus primis in stria tertia, postica ad quartam elytri partem notato; striola praescutelları scutello duplo longiore. — Long. 4, el. 24, lat. 14 mill. Cette espece doit Etre assez voisine des 7. dorsistriatus Mor. et ephippiatus Bat.; ce dernier est beaucoup plus grand et ses ely- tres ne portent que deux stries completes; les 3° et 4° n’atteignent pas l’extremite; il n’existe que de legeres traces de la 5°. — Le premier est un peu plus petit; ses elytres sont en ovale court, striees comme l’ephippiatus. Le T. punctato-striatus a toutes les stries bien marquees, quoi- que les stries externes soient moins profondes; mais ce qui le distingue surtout, e’est la disposition des trois gros points dorsaux. Chez la grande majorite des Trechus, le premier point est situe au milieu de la moitie anterieure de chaque Elytre, le 2° plus bas que le milieu et le 3° & l’extremite. Ici, les deux premiers sont places dans la moitie anterieure de la 3° strie et le 3° au milieu 56 G. Kraatz: über de la partie posterieure de la 2° strie. On remarque la meme dis- position chez le T. rivularis Gyll. Le sillon longitudinal du corselet est profond jusqu’ä la base meme, mais il n’atteint pas le bord anterieur. Les fossettes de la base sont arrondies et lisses; elle sont situdes tres pres des angles. Je n’en ai vu qu’un seul individu. (Putzeyfls.) Ueber die Zahl der Damaster-Arten. H. v. Harold hat in seinem Verzeichnisse japanesischer Co- ‚leopteren (in den Abhandl. d. naturwissenschaftl. Vereins in Bre- men IV. Heft 3. 1875. pag. 235) die Ansicht ausgesprochen: „ihm scheine die Wahrscheinlichkeit recht nahe zu liegen, dals wir es in den verschiedenen Damaster-Arten nur mit Varietäten, und zwar nur mit unwesentlichen einer und derselben Species zu thun ha- ben“. Von der sehr grofsen Anzahl dieser Thiere, welche nach v. Harold in die Sammlungen gelangt sind, mufs derselbe aber wohl nur sehr wenig gesehen haben, wie es scheint nichts als ei- nige Ex. des Fortunei Schaum aus der Dohrn’schen Suppen- terrine und seinen einzelnen Zewisi Rye von 43 mill. inel. 3 mill. Flügeldeckenspitze. Die sorgfältigen Angaben von Bates in den Transaet. Ent. Soc. London 1873. p. 229—231, auf welche v. Harold auch einmal verweist, lassen doch eher mit Bestimmtheit auf vier gute Arten schliefsen, und sein Zweifel an der Stichhaltigkeit des Lewesit stem- pelt doch wahrlich die anderen, die v. Harold völlig unbekannt ge- blieben sind, nicht zu unbedeutenden Varietäten. Da ich leider die exotischen Carabieinen in den letzten Jah- ren etwas vernachlässigt habe, so besitze ich auch nur die drei auf dem Berliner entomol. Museum befindlichen, von Schaum stammen- den Arten: blaptoides Kollar, pandurus Bates (Fortunei Schaum Annal. France 1862. p. 68 t. 2. fig. 1.) und rugipennis Motsch. (auricollis Waterh.). Von diesen dreien wechselt der blaptoides Kollar ungemein in der Grölse; mein gröfstes Ex. ist 25 lin. lang; die kleinsten er- reichen nur die Länge des pandurus, welche circa 14 lin. ist, rw- gipennis bleibt meist 13 lin. lang. D. blaptoides ist nun ganz leicht und sicher specifisch durch merklich längeres, schmaleres Halsschild und die lang aus- gezogenen Spitzen der Flügeldecken von pandurus mit breiterem die Zahl der Damaster- Arten. 87 Thorax, ganz kurzen Spitzen und viel gröber sculpirten Flügeld. zu unterscheiden. Wahrscheinlich hat der dlaptoides eine grölsere geographi- sche Verbreitung als man bisher annahm, und der Lewisü ') Rye (Ent. Monthly Mag. Nov. 1872. p. 131) ist eine Local-Varietät mit kürzeren Beinen und kürzerer Spitze der Flügeldecken; sicher kann ich darüber nicht urtheilen, weil ich ihn nicht besitze, aber keinesfalls ist der Lewis etwa eine Uebergangsform zum pan- durus Bates. Dam. Fortunei Adams (non Schaum) habe ich nicht gese- hen, aber Chaudoir’s gelegentliche Aeufserung (Bullet. Moscou 1861. II. p. 356): „Dam. Fortunei soit dit en passant, ne me pa- rait guere differer du dlapsoides“ scheint mir weniger beachtens- werth als die von Bates a. a. O., welcher ihn nur mit Fortunei Schaum vergleicht und constant von ihm verschieden findet „by the eoppery colour of the head and thorax, the latter of which is more strongly transverse-rugose*. Nach Bates kann der Fortunei Adams unmöglich = blaptoi- des sein, und Chaudoir scheint en passant flüchtig geurtheilt zu haben. Ueber die Artrechte des kleinen Dam. rugipennis Motsch., mit grünem Kopf und Thorax, den Morawitz sogar zu Coptola- brus gestellt wissen will, wäre es "geradezu unnütz ein Wort zu verlieren. Mindestens haben wir also drei gute Arten. Zwei wunderbare Damaster - Bestimmungen leistet Thomson (Opuse. ent. p. 657); er beschreibt als Fortunei Ad. den blaptoides Koll. und als dlaptoides Koll. den rugipennis Motsch. G. Kraatz. !) Der von H. v. Harold für Zewisii erklärte weibliche Damaster, wel- chen derselbe so gütig war mir zu überlassen, zeigt deutlich eine stärker verkürzte Spitze der Flügeldecken, als zwei typische Ex. des Zewisü Rye, welche mir durch die zuvorkommende Freundlichkeit des Autors (Z'Q) wäh- rend des Drucks dieses Aufsatzes zugingen; ich würde es für möglich hal- ten, dafs, sich Zwischenformen zwischen blaptoides und ZLewisii fänden, doch scheint die Spitze des letzteren breiter ausgezogen; an einen Uebergang zum Pandurus kann hierbei kaum gedacht werden. 88 Weise: Japanische Staphilinidae und Pselaphidae beschrieben von J. Weise. Hoplandria conveza Weise n. sp.: Rufa, nitida parce pu- bescens, thorace parce elytrisque minus dense punctatis, his abdo- mineque ante apicem nigricantibus. — Long. 13 lin. Fühler so lang als Kopf und Halsschild, roth, nach der Spitze etwas dunkler, Glied 1—3 gestreckt, allmählig kürzer und dünner werdend, 4 so breit aber kaum halb so lang als 3, 5— 10 unge- fähr gleichlang, allmählig verbreitert, die letzten wenig quer, 11 so lang als die beiden vorhergehenden, allmählig zugespitzt. Kopt schmäler als das Halsschild, die Oberfläche gleichmälsig gewölbt, sparsam lang behaart. Halsschild quer, der Vorderrand wenig, die übrigen Ränder stark gerundet, oben gewölbt und weitläufig punktulirt und behaart. Flügeldecken schwärzlich, ein kleiner un- bestimmter Fleck an der Schulter und der Spitzenrand geröthet; gewölbt, etwas stärker und dichter als das Halsschild punktirt und behaart. Die Segmente sind röthlich, 4—6 dunkel, stark glän- zend, nicht punktirt aber sparsam mit länglichen Körnchen besetzt. Diese sind auf dem zweiten und dritten Segmente am zahlreich- sten und bilden vor dem Hinterrande eine regelmälsige Querreihe. Hagi. 1 Ex. wahrscheinlich an Baumschwämmen. Mit Hülfe weiteren Materiales wird sich leicht eine neue Gat- tung aufstellen lassen. Soweit ich die Mundtheile sehen kann, ist die Zunge wie bei Hoplandria gebildet, doch fehlen beide Härchen an den Spitzen; bei den Lippentastern dagegen ist das 2te Glied deutlich breiter als das erste und mit drei Börstehen besetzt, eine an der Innen-, die beiden andern an der Aulsenseite. Aleochara trisulcata Weise n. sp.: Nigra, subnitida, an- tennis pedibusque piceo-rufis, capite bisulcata, thorace marginato, irisulcato, minus crebre foveolato, elytris crebre fortius punctatis, tibiis spinulosis. — Long. 12 — 2 lin. Gleichbreit, mäfsig glänzend; Fühler sehr kurz, kaum so lang als der Kopf, nach der Spitze zu wenig verdickt; Kopf länglich, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn verschmälert, vom Halse durch eine gerade, mälsig tiefe Querfurche abgetrennt. Von der Fühlerwurzel ziehen über die Stirn 2 tiefe, parallele, breite, im Grunde punktirte Furchen, die hinten durch eine flachere Quer- furche verbunden sind, und einen länglichen viereckigen, äufserst fein punktirten Raum auf der Scheibe einschliefsen. Schläfen dicht und grob punktirt. Halsschild so lang als breit, vorn gerade ab- Japanische Staphylinen. 89 geschnitten, an den Seiten schwach, hinten stärker gerundet, die Vorderecken ziemlich rechtwinkelig, die hinteren stumpf, an allen Rändern von einer tiefen Linie umsäumt; über die Mitte ziehen 3 tiefe und breite, sehr grob punktirte Längsfurchen, deren Zwi- schenräume gewölbt und glatt sind. Die Mittelfurche läuft durch- aus gerade vom Vorder- zum Hinterrande, die Seitenfurchen sind schwach gebogen und beginnen nicht. ganz am Vorderrande, nach aulsen zu befindet sich jederseits von diesen ein mehr oder weni- ger grolser glatter Raum, der vom Seitenrande des Halsschildes durch mehrere unregelmälsige, grobe Punktreihen geschieden ist, die einen länglich dreieckigen Fleck an den Vorderecken frei las- sen. Flügeldecken so lang als das Halsschild, dicht und stark punktirt, wenig dicht behaart. Hinterleib sehr weitläufig grob punk- tirt, sparsam behaart. Fülse pechbraun, die Schienen am Aulsen- rande bedornt. Im Anspülicht am Meeresstrande bei Hagi häufig. Homalota variolosa Weise n. sp.: Elongata, depressa, ni- gra, opaca, dense cinereo-pubescens, antennis femoribusque piceis, tibüs tarsisque rufis, thorace subquadrato elytrisque dense vario- loso-punctatis; abdomine parce punctato. — Long. 2 lin. Mas: Abdomine segmento 7° dorsali apice crenulato (dentibus circiter 10). H. incana Erichs. ähnlich, gröfser, der Vorderleib stärker, der Hinterleib einzeln schwach punktirt. Fühler nach der Spitze deut- lich verdickt, pechbraun, am Grunde kaum heller, Glied 1—3 ge- streckt, 2 so lang als 3, 4 bis 10 allmählig breiter werdend, 8 bis 10 deutlich quer, 11 so lang als die 2 vorhergehenden zusammen, allmählig stumpf zugespitzt. Kopf an den Seiten stark punktirt, ein länglicher Raum vom Munde bis auf die Mitte der Stirn glatt. Halsschild breiter als lang, an den Seiten leicht, am Hinterrande in einem flachen Bogen gerundet, die Hinterecken stumpf; oben dicht mit weiten flachen Punkten besät, die Zwischenräume, wie am ganzen Vorderkörper äulserst fein netzartig gekörnelt. Flü- geldecken breiter und länger als das Halsschild, ganz ähnlich je- doch etwas dichter punktirt. Hinterleib glänzender, mit zerstreu- ten flachen Punkten, die besonders sparsam auf den hinteren Seg- menten sind. Beim Männchen ist die obere Platte des 7ten Segments am Hinterrande mit ungefähr 10 feinen Zähnchen besetzt. Hagi. 90 Weise: Homalota Hilleri Weise n. sp.: Nigra, subopaca, pubes- cens, antennis basi pedibusque rufo-piceis, thorace coleopteris an- gustiore, subquadrato, basin versus subangustato, obsoletissime cu- naliculato; abdomine supra parcius punctulato. — Long. 24 lin. Mit H. graminicola verwandt, durch den lang behaarten und äufserst dicht und fein körnelig-punktirten matten Vorderleib aus- gezeichnet. Fühler kräftig, etwas länger als Kopf und Halsschild, schwarz, das erste Glied und die Wurzeln einiger folgenden hel- ler, Glied 2 bis 6 schlank, 3 dünner und länger als 2, 7 bis 10 so lang als breit, 11 etwas länger als 10, nach der Spitze leicht verschmälert. Kopf, Halsschild und Flügeldecken ziemlich dicht lang grau behaart, äufserst dicht, nur bei starker Vergröfserung wahrnehmbar mit kleinen Erhebungen besetzt, zwischen denen kleine, glattere Stellen sich unregelmäfsig abheben. Halsschild un- merklich breiter als lang, vor der Mitte am breitesten, von hier nach den Hinterecken wenig geschweift-verengt, diese selbst stumpf, der Hinterrand in einem schwachen Bogen gerundet, die Scheibe mit einer breiten, sehr flachen, oft ganz verschwindenden Mittel- furche. Hinterleib glänzend, oben weitläufig fein punktirt, die vor- deren Segmente etwas dichter, unten mälsig dicht stärker punktirt, röthlich behaart. Beine schlank, rothbraun. Am Meeresstrande bei Hagi, selten. Homalota (Brachida Rey) clara Weise n. sp.: Brevissima, ferruginea, mitida, parce pubescens, capite, scutello abdominisque segmentorum 4 et 5 nigris, elytris thorace fere longioribus, abdo- mine supra minus dense subtiliter punctato. — Long. 1 lin. Der H. notha Er. recht nahe verwandt, aber durch die länge- ren, weniger dicht punktirten Flügeldecken, den stärker und dich- ter punktirten Hinterleib sowie die Färbung sicher zu unterschei- den. Glänzend rostbraun, der Kopf, das Schildehen und das 4te und öte Abdominalsegment oben und unten schwarz; die Flügel- decken vor den Hinterecken unbestimmt angedunkelt; der ganze Körper sehr fein und weitläufig niederliegend grau behaart. Kopf schmäler als das Halsschild, mäfsig diebt, an den Seiten schwächer punktirt. Halsschild stark quer, die Seiten stark gerundet, die Oberfläche kräftig gewölbt, wenig dicht punktirt. Schildehen sehr breit, der Hinterrand in der Mitte schwach dreieckig ausgerandet. Flügeld. fast etwas länger als das Halsschild, gewölbt, dicht und fein punktirt. Die Hinterleibssegmente an der Seite hoch geran- det, oben mäfsig dicht, fein punktirt. — Hagi. Japanische Staphylinen. 91 Gyrophaena triquetra Weise n. sp.: Rufo-brunnea, capite nigro, elytrorum macula apicali, abdominis macula dorsali piceis, antennis pedibusque flavis, thorace parce biseriatim punctato, ely- tris crebre subtiliter punctatis, ante angulos posticas triangulariter- depressis. — Long. vix 1 lin. In Gestalt und Färbung @. gentilis Er. ähnlich, jedoch viel kleiner und durch die nach den hinteren Aufsenwinkeln breit drei- eckig niedergedrückten Flügeldecken verschieden. Körper röthlich- braun, Kopf schwarz, an den Seiten weitläufig stark punktirt, die Flügeldecken uneben; die vordere gewölbte Hälfte ist röthlich gelb- braun und hat die Form eines Dreieckes, dessen Grundlinie der Grund der Flügeldecken und dessen Seiten eine Linie von der Schulter nach dem Nahtwinkel bildet. Der hintere, äufsere Theil jeder Flügeldecke ist niedergedrückt, pechbräunlich. Der Hinter- leib glatt. Beim Männchen befinden sich oben auf der Mitte des 6ten Hinterleibssegments vor dem Hinterrande zwei schwache Höcker- chen, der Hinterrand der oberen Platte des 7ten Segments hat in der Mitte einen kleinen halbkreisförmigen Vorsprung und jeder- seits von diesem ein langes, spitzes, leicht nach innen gekrümmtes Zähnchen. An Baumschwämmen bei Hagi. Erchomus scitulus Weise n. sp.: Niger, nitidus, parce pu- bescens, antennarum basi, thoracis et segmentorum ventralium mar- ginibus, pedibusque rufis vel rufo-testaceis, capite thoraceque subti- lissime punctulatis, elytris crebge abdomineque fortiter punctatis. — Long. 13 lin. Dem E. gibbulus Er. verwandt, gröfser, die Fühler kürzer, Flügeldecken und Hinterleib stärker punktirt. Fühler bedeutend kürzer als Kopf und Halsschild, die ersten 4 Glieder hell röthlich- gelb, die übrigen angedunkelt, Glied 1 und 2 gleichlang, 2 wenig schlanker, 3 viel dünner und kürzer als 2, 4 das kleinste, 5— 10 quer, allmählig breiter werdend, 11 so lang als die beiden vorher- gehenden zusammen. Kopf und Halsschild äufserst fein weitläufig punktirt, sehr fein grau behaart, die Hinterecken des letzteren stumpfwinkelig, die Seiten breit, der Vorder- und Hinterrand schmal röthlich gesäumt. Flügeldecken länger als das Halsschild, dicht und fein punktirt, fein behaart, der Längseindruck am Seitenrande sehr deutlich, ungefähr 2 so lang als die Flügeldecken, der äufsere Spitzenwinkel nach hinten Stumpfwinkelig ausgezogen. Hinterleib 92 Weise: kräftiger als die Flügeldecken punktirt, die Punkte durch feine Li- nien mit einander verbunden, der Hinterrand der einzelnen Seg- mente röthlich. Oefter ist auch der Seitenrand der Flügeldecken durchscheinend röthlich. Unter Baumrinden bei Hagi. Conosoma tristiculum Weise n. sp.: Fusco-nigrum, anten- nis gracilioribus, rufo-testaceis, medio infuscatis, pedibus testaceis, elytris, saepius antice rufis, parce punctulatis. — Long. 1+ lin. Mit C. fusculum Er. nahe verwandt, durch die schlanken Füh- ler und die bedeutend weitläufigere Punktirung und Behaarung verschieden. Das Männchen besitzt einen noch tieferen dreiecki- gen Ausschnitt am Hinterrande des 6ten Abdominalsegments und die zu beiden Seiten des Ausschnittes befindlichen Theile des Seg- mentes ziemlich spitz nach hinten ausgezogen. Fühler nach der Spitze zu sehr wenig verdickt, die vorletzten Glieder noch deut- lich so lang als breit; röthlichgelb, in der Mitte meistens angedun- kelt. Halsschild und Flügeldecken ganz ähnlich geformt wie bei fusculum, aber dreifach weitläufiger punktirt und behaart, die Här- chen länger, die Punkte feiner. Füfse gelblich, die Vorderschienen an der Aulsenseite wie bei füsculum dicht mit einer regelmäfsigen Reihe feiner Dörnchen besetzt. Die Flügeldecken sind oft auf der vorderen Hälfte roth gefärbt. Bei Hagi, wie es scheint selten. Tachinus obesus Weise n. sp.: Ater, nitidus, ore, antenna- rum basi elytrorumque margine postjco rufis, pedibus piceis, elytris substriatis. — Long. 44, lat. 2 lin. Mas: latet. Fem.: abdominis segmento 7° superiore trifido, laciniis late- ralibus paullo longioribus, subspiniformibus, intermedia minus lata, apice obtuse-acuminata, parce granulata. Tiefschwarz, mit Ausnahme der helleren Fühlerwurzel, eines sehr schmalen Saumes am Hinterrande der Flügeldecken, der Beine und der Zahnspitzen des 7ten Segments; fast halb so breit als lang, an den Fühlern Glied 2 und 4 kurz, 3 fast so lang als das erste. Kopf klein und schmal, äufserst fein gerunzelt; Halsschild nach vorn mehr als nach hinten verengt, an den Seiten gerundet, die grölste Breite hinter der Mitte, der Hinterrand mälsig gebo- gen, vor den Hinterecken etwas ausgeschweift, die Oberfläche stär- ker als der Kopf, jedoch noch immer sehr fein gerunzelt. Flügel- Japanische Staphylinen. 95 decken mit ziemlich parallelen Seiten, die an den Schultern und der Spitze schnell verengt sind, mit flachen und undeutlichen Längs- vertiefungen, deutlich gestrichelt und fein in äufserst unregelmäfsi- _ gen Reihen punktirt. Hinterleib weitläufig ebenso stark als die Flügeldecken punktirt, nach hinten schnell verengt. Beim Weibchen ist das 7te Segment oben dreilappig, der Mit- tellappen weitläufig mit kleinen Höckerchen besetzt, wenig breiter und kürzer als die seitlichen, die Spitze stumpf mit 2 feinen gel- ben Borsten; die Seitenlappen sind glatt und an der röthlichen Spitze noch ziemlich breit. Die Unterseite des 7ten Segments in der Mitte in einen breiten, viereckigen Lappen ausgezogen, dessen Hinterrand mit 12 — 14 langen gelben Börstchen besetzt und in der Mitte unmerklich ausgerandet ist. Hagi, ein einzelnes Weibchen. Bolitobius irregularis Weise n. sp.: Nitidus, capite, pro- thoracis disco, elytris abdominisque segmentorum basi nigris, an- tennarum basi, prothoracis marginibus, elytrorum lunula basali mar- gineque suturali et apicali, marginibus segmentorum ventralium, ano, pedibusque testaceis; elytris irregulariter punctulatis. — Long. 23 — 3 lin. | In der Gestalt dem 2. atricapillus F. ähnlich, durch die ziem- lich dicht punktirten Flügeldecken, die kaum eine Spur von Reihen zeigen, sicher zu unterscheiden. Fühler schlank, pechbraun, am Grunde gelblich; Kopf schwarz, Halsschild am Vorder- und Hin- terrande schmaler, an den Seiten breit gelb gesäumt, die Scheibe schwarz. Flügeldecken schwarz, ein grofser Schulterfleck, ein läng- licher Wisch längs der Naht und der Hinterrand gelblich. Oefter verbindet sich der Schulterfleck mit dem Nahtflecke und dieser mit dem Hinterrande, und es bleiben dann 3 grofse schwarze Flecke, ein dreieckiger am Schildchen, die beiden anderen vor der Aulsen- ecke der Flügeldecken. Letztere zeigen die gewöhnlichen drei Punktreihen nicht, sondern sind mäfsig dicht punktirt, obwohl die vertieften Linien, in denen die erste Punktreihe an der Naht und die dritte am Seitenrande stehen sollte, deutlich sichtbar sind. Hinterleib stark, weitläufig punktirt, pechschwarz, die Ringe mehr oder weniger breit gelb gerandet. In Pilzen bei Hagi und Yokuhama nicht selten. Hadrotes Hilleri Weise n. sp.: Niger, antennis pedibusque nigro-piceis, capile, thoraceque nitidissimis, subtilissime vir sibil- 94 Weise: ter punctatis, hoc postice angustato-rolundato, scutello dense punc- tulato, elytris thorace longioribus, nigro - piceis vel rubris, nitidis, obsoletissime punctulatis, nonnullis punchs mazimis depositis; abdo- mine [ortiter punctato. — Long. 6—7 lin. Dem H. crassus M. nahe verwandt, durch die geringe Grölse, die Bildung des Halsschildes, die viel längeren Flügeldecken und die Sculptur derselben leicht zu erkennen. Fühler pechschwarz, etwas länger als der Kopf, nach der Spitze zu wenig verdickt, das Endglied in eine schiefe stumpfe Spitze ausgezogen. Kopf quer- viereckig, nach vorn verschmälert, stark glänzend, dicht äulserst fein punktulirt, hinter den Augen gewöhnlich mit 3 grolsen tiefen Borstenpunkten, vor der Trennungslinie vom Halse jederseits mit einer länglichen, queren, glatten oder stark punktirten Grube. Halsschild so breit als der Kopf, nach hinten verschmälert und mit den Hinterwinkeln in einem flachen Bogen abgerundet. Flügel- decken fast 5 länger als das Halsschild, entweder pechschwarz mit wenig helleren, schwarzen Rändern oder hellroth mit einem Stich ins Bräunliche, fast eben so stark als Kopf und Halsschild glän- zend, ein Wenig stärker punktulirt mit einigen veränderlichen, sehr starken grubenartigen Punkten. Diese bilden, wenn sie zahlreich vorhanden sind, 3 Längsreihen, ähnlich wie bei vielen Bohtobius- Arten, die erste im stark vertieften breiten Nahtstreifen enthält 6 bis 8, jedoch oft ganz fehlende Punkte, die Rückenreihe ist bei den meisten Stücken nur durch eine Grube hinter der Mitte der Flü- geldecken angedeutet, kann aber auch 5 bis 6 Punkte enthalten, von der Aulsenreihe ist wenigstens stets ein Borstenpunkt auf dem umgebogenen Rande der Flügeldecken sichtbar. So wie die Zahl ist auch die Gröfse dieser Punkte sehr veränderlich. Hinterleib gleichbreit, die Segmente am Aufsenrande dicht und stark, in der Mitte einzeln punktirt und ebenso wie die Flügeldecken am Hin- terrande mit langen goldgelben Haaren befranzt. Beine pech- schwarz, dick, Schienen mit mäflsig langen Dornen besetzt, die Vor- dertarsen bei beiden Geschlechtern gleich stark erweitert. Beim Männchen ist das 6te untere Bauchsegment sehr flach, das 7te tief dreieckig in der Mitte des Hinterrandes ausgeschnitten. Nicht häufig unter Anspühlicht am Meere bei Hagi. Juni 1874. Ozytelus iners Weise n. sp.: Niger, nitidulus, ore, palpis, antennarum basi, elytris, pedibusque testaceis, fronte plano, anlice opaco, vertice subtiliter punctato-strigoso, thorace trisulcato, medio punctato. — Long. 24+— 2} lin. Japanische Staphylinen. 95 Dem 0. piceus nahe verwandt, gröfser, der Kopf gleichmälsig schwach gewölbt, matter, die äulseren Furchen des Halsschildes stärker gebogen. Kopf und Halsschild tief schwarz, der Hinter- leib und die ganze Unterseite bräunlich schwarz oder dunkel gelb- braun, Beine und Flügeldecken meist hellgelb. Der Kopf ist beim g' so breit, beim 2 wenig schmäler als das Halsschild, ohne jeden Quereindruck; der Raum über dem Munde matt, die Stirn mit kur- zen Längsrunzeln und zwischen diesen weitläufig sehr fein punk- tirt, hinten in der Mitte vor der tiefen Halsfurche mit 3 kurzen, flachen Längslinien. Halsschild quer, nach hinten mehr als nach vorn verengt, mit 3 mälsig tiefen, ganz durchgehenden Längsfur- chen: die mittlere gerade, gleichbreit, die äulseren stark, fast win- kelig gebogen, in der Mitte tiefer und breiter als nach dem Rande hin; die Oberseite flach gewölbt, in der Mitte weitläufig mit grös- seren und kleineren Punkten besetzt, jederseits am Seitenrande mit einer weiten, runzelig punktirten Vertiefung. Flügeldecken etwas länger als das Halsschild, mäfsig dicht und fein längszunzelig punktirt. Hinterleib besonders auf der Unterseite glatt. Die Bil- dung des Hinterleibes beim Männchen ist ganz ähnlich wie bei piceus. Am Strande bei Hagi. Homalıum tenue Weise n. sp.: Nigrum, nitidulum, capite tho- raceque crebre punctatis, hoc dorso foveis duabus oblongis profun- dis impressa, elytris rufo-piceis, distinchius ruguloso - punctatis. — Long. 1+ lin. Von der Grölse und dem Ansehen eines dunklen H. caesum Grav., in der Körperform mehr mit impressum Heer übereinstim- mend. Die Fühler sind etwas schlanker, besonders Glied 2 u. 3; der Kopf ist ziemlich glänzend, mäflsig dicht und grob punktirt, die Stirngrübchen fast rund, sehr tief, die erhabene Randlinie des Vorderkopfes verläuft nicht wie bei caesum dicht an den Augen, sondern ist mehr auf die Mitte des Kopfes gebogen und endet in den Stirngrübchen. Halsschild weitläufiger punktirt als bei cae- sum, glänzender, die beiden nach hinten verbreiterten Längsgrüb- chen viel tiefer. Flügeldecken schmaler als bei caesum, bedeutend feiner und dichter punktirt, die Punkte zu deutlichen Längsrunzeln zusammenflielfsend. Schildchen fein punktulirt. Der Hinterleib ist äulserst fein punktirt, das 2te und Ste Segment am Hinterrande breit niedergedrückt und hier äufserst fein in fast regelmälsigen Querreihen nadelrissig. — Nicht häufig bei Hagi. 96 Weise: Eudectus Giraudi Redt. var. rufulus. Das einzige Exem- plar, welches Herr Hiller bei Hagi erbeutete, zeichnet sich von den europäischen dadurch aus, dafs der Hinterleib hell rothbraun und nur das öte bis 7te Segment oben und das 6te und te unten schwarz gefärbt ist. Ozytelus marginatus Weise n. sp.: Nigro-piceus, nitidus, palpis, mandibulis, pedibusque rufo-testaceis, thorace elytrisque rufo- piceis, thorace fortiter transverso, trisulcato, fronte parce strigosa, antice impressa, laevi. — Long. 12—2 lin. Mas: capite magno, mandibulis porrectis, fronte profundius impressa, abdomine segmento 6° longitudinaliter impresso. Mit O. sculpturatus verwandt, pechschwarz, giänzend, Hals- schild und Flügeldecken rothbraun, Taster, Mandibeln und Beine gelblichroth. Fühler einfarbig pechschwarz, Glied 1 kräftig, so lang als die 4 folgenden zusammen, Glied 2 und 3 gleichlang, 4 am kürzesten und schmalsten, 5 wenig länger aber breiter als 4, 6 bis 10 gleichbreit, 6 bis 8 stark quer, 9 und 10 fast so lang als breit, 11 etwas schmaler und länger als 10, allmählig in eine stumpfe Spitze verschmälert. Kopf beim @ viel schmaler, beim J etwas breiter als das Halsschild, der Vorderrand von einer mälsig erha- benen Leiste umsäumt, die sich am inneren Augenrande vorbei deutlich fast bis an den Hinterrand des Kopfes zieht; der Raum über dem Munde vertieft, glatt; Stirn in der Mitte punktirt, an den Seiten weitläufig, ziemlich stark längsgestrichelt, beim 2 mit 3 runden, mäfsig tiefen Gruben, beim d mit 3 sehr starken und tiefen Eindrücken, die den glatten Raum über dem Munde begren- zen und 2 kleineren am Hinterrande des Kopfes; der Raum zwi- schen diesen 5 Eindrücken ist wulstartig gewölbt und hat von vorn gesehen ungefähr die Form eines W. Halsschild stark quer, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten gerade, nach hinten mälsig verengt, die Vorderecken gerundet, die Hinterecken beim g' stum- pfer als beim 2; oben flach gewölbt, weitläufig, doch kräftig punk- tirt, mit 3 mälsig tiefen Längsfurchen und einer geraden, scharf erhabenen Linie parallel dem Seitenrande. Flügeldecken länger als das Halsschild, an den Schultern schwach vertieft, ziemlich stark punktirt und längsgerunzelt. Hinterleib oben durchaus glatt, die Unterseite äufserst -fein, vereinzelt punktulirt. Kopf beim Männchen etwas breiter und fast doppelt so lang als das Halsschild, Mandibeln dick, viel länger als beim 9, stark vorgestreckt, das 6te Hinterleibssegment ist unten seiner ganzen Japanische Staphylinen. Sn Länge nach breit und tief eingedrückt, der Eindruck auf der hin- teren Hälfte beiderseits von einer erhabenen Leiste begrenzt. Bei Jedo wahrscheinlich nicht selten. Ozypoda laeta Weise n. sp.: Zlongata, pubescens, rufo- brunnea, abdomine antice obscuriore, oculis nigris, thorace leviter, iransverso, modice punctato, elytris fortiter rüguloso-abdomineque minus crebre fortiter punctatis. — Long. 12 lin. Langgestreckt, röthlichbraun, nur die vorderen Hinterleibsseg- mente dunkler, Augen schwarz. Fühler nach der Spitze zu stark verdickt, Glied 1 bis 3 gestreckt, gleichlang, 4 so lang als breit, die folgenden stark quer; Kopf klein, rundlich, mäfsig diebt und fein punktirt; Augen klein; Halsschild stark gewölbt, etwas brei- ter als lang, die Seiten gerundet, nach vorn verengt, die Ecken scharf, stumpfwinklig; oben dicht mäfsig fein punktirt. Flügeld. etwas länger als das Halsschild, grob querrunzlig punktirt; Hin- terleib gestreckt, allmählig verengt, etwas weitläufig stark, Segment 6 und 7 weitläufiger punktirt, ziemlich lang behaart, ohne Seiden- schimmer. 1 Ex. aus Laub am Schlofsberge bei Hagi gesiebt. Pselaphidae. Batrisus antennatus Weisen. sp.: Blongatus, rufescens, ca- pite rug0s0, O0paco, piceo, elytris sanguineis, subtiliter punctulatis. — Long. vix 1 lin. Mas: antennis articulo 8° crasso, apice longe ciliato, 9° cras- siusculo, auriculato, 10° minore, 11° breviter ovale. Diese merkwürdige Art war ich anfangs versucht für das Z von B. angustatus Sharp zu halten, allein die verschiedene Bildung des letzten Füblergliedes sowie die Struktur der Flügeldecken las- sen mit Sicherheit eine leicht zu unterscheidende Art darin erken- nen. Sie ist recht ähnlich dem B. venustus, kleiner, der Kopf viel stärker und dichter runzelig, die Flügeldecken bedeutend feiner punktirt. Der Kopf hat auf der Stirn 2 tiefe Punkte, die mitein- ander durch eine halbkreisförmig nach vorn gebogene Linie, die vom Vorderrande des Kopfes weit entfernt bleibt, verbunden sind. Der Zwischenraum eben, mit einem schmalen Längskiele. Hals- schild wenig dicht, jedoch ebenso stark als der Kopf punktirt, glänzender, die Mittellinie deutlich, tief, vor dem Schildehen ver- tieft und erweitert; die Querlinie vor dem Hinterrande undeutlich, jederseits von einem nur von der Seite sichtbaren Höckerchen be- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 7 98 Weise: grenzt. Flügeldecken weitläufig, sehr fein punktirt, in jedem Punkte ein aufstehendes gelbes Härchen; der Nahtstreif stark, der Rücken- streif tief, erst kurz vor den Nahtwinkeln endigend. Die 4 Gruben am Grunde des Isten Hiuterleibssegments kleiner als bei venustus, die beiden Trennungskiele dazwischen, die bei venu- stus breit dreieckig und dicht granulirt sind, sind hier sehr schmal und glatt. Die erhabene Linie in der Nähe des Seitenrandes läuft bis an den Hinterrand des Segments. Der Hinterleib ist röthlich. Die Fühler des Männchens sind so lang als Kopf und Hals- schild, Glied 1 kurz und an der Spitze wenig nach aulsen erwei- tert, 2 kugelig, halb so lang und etwas schmaler als 1, 3 bis 6 quer, unter sich gleichbreit und gleichlang, 7 verbreitert, 8 sehr breit, an der Spitze tief ausgerandet und mit einem Haarbüschel besetzt, 9 am gröfsten, ungefähr wie eine Ohrmuschel geformt: oben offen und halbkugelig ausgehöhlt, diese Höhlung von dem Seitenrande kielartig durchzogen und in zwei ungleiche Hälften getheilt; Glied 10 und 11 deutlich gestielt, ersteres klein, wenig stärker als Glied 7, letzteres kurz und dick in eine stumpfe Spitze verschmälert. Oschirojama bei Hagi. Bythinus subseriatus Weise n. sp.: Rufescens, nitidus, capite prothoraceque parcius punctatis, elytris minus crebre fortiter subse- riatim punctatis. — Long. # lin. Mas: antennis articulo secundo magno, globoso. Gröfser und breiter als B. Japonicus Sharp, durch die Bildung der Flügeldecken und die auffällige Punktirung sicher zu unter- scheiden, obschon die Fühlerbildung beim Männchen beider Arten ganz übereinstimmt. Der Kopf ist vorn zwischen den Augen dich- ter, die Stirn ganz weitläufig punktirt. Halsschild nach hinten schnell verengt, die Seiten kurz vor den Hinterecken fast parallel; die Oberfläche stark gewölbt, vor dem Hinterrande mit einer tie- fen, nach vorn gebogenen und an den Seiten grübchenartig ver- tieften Querfurche. Der Raum vor dieser zeigt eine breite, glatte Mittellinie, jederseits davon befinden sich etwa drei unregelmälsige Längsreihen feiner Punkte, die Seiten sind glatt. Flügeldecken mit einem sehr tiefen Nahtstreifen, der am Schildehen grübchen- artig ist, seitwärts nach den Schultern hin zeigt sich ein breiter, tiefer Eindruck, der allmählig nach der Mitte der Flügeldecken hin sich verflacht, die Schulterbeule ist dadurch sehr stark und er- Japanische Pselaphiden. 99 streckt sich verhältnifsmäfsig weit nach hinten. Die Oberfläche ist weitläufig, stark in deutlichen, jedoch nicht ganz regelmälsigen Reihen punktirt, und sowie Kopf und Halsschild stark glänzend. Öschirojama bei Hagi, aus Laub gesiebt. Tmesiphorus costatus n. sp.: Rufo -piceus, palpis testa- ceis, tarsis rufo -testaceis, capite thoraceque granuloso - punctatis, opacis, elytris 4-costatis, costis latis, ruguloso - punctatis, setulis brevissimis depositis, opacis, interstitüs laevigatis, nitidis,; ab- dominis segmentis anticis 3-costatis; pedibus asperatis. — Long. 14 lin. Mit T. carinatus Lec. verwandt, an dem längeren Halsschilde und der an einen Micropeplus erinnernden Oberfläche der Flügel- decken und Hinterleibssegmente leicht zu erkennen. Fühler dick, Glied 1 mäfsig gestreckt, dick, 2 bis 6 dünner, gleichbreit, allmählig an Länge abnehmend, so dafs Glied 5 und 6 fast quer erscheinen; 7 und 8 mälsig verdickt, 9 stark abgesetzt, so lang als die 4 vorhergehenden zusammen, die Unterseite ihrer ganzen Länge nach von 2 erhabenen Kanten begrenzt, deren Zwi- schenraum vertieft und stärker behaart ist; Glied 10 wenig dicker, jedoch nur halb so lang als 9, der Innenrand schwach gebogen, die innere Spitze daher deutlich vortretend; 11 ziemlich so lang als 9, der Innenrand gerade, der Aufsenrand von der Mitte an in eine stumpfe Spitze verschmälert. Taster gelb. Kopf schmal, dicht granulirt-punktirt, matt, hinten mit 2 mälsig tiefen Punkten, vorn mit einer Mittelfurche. Augen schwarz, gewölbt. Halsschild so breit als der Kopf mit den Augen, länger als vor der Mitte breit, nach hinten verschmälert, oben granulirt, matt, jederseits mit einem glatteren, undeutlich abgesetzten Seitenhöcker, über den Rücken mit einem scharf dachförmig erhabenen Längskiel, der weit vor dem Schildehen am höchsten ist und hier plötzlich und steil abfällt. Schildchen sehr klein. Flügeldecken nach hinten stark er- weitert, der schmale Nahtrand, zwei breite Längsrippen auf jeder Seite und der Aufsenrand dicht granulirt und mit sehr kurzen, an- liegenden, gelben Börstchen besetzt. Der Raum zwischen Naht und erster Rippe vertieft, breit, glänzend, weitläufig, vorn und hin- ten etwas dichter punktulirt; der zweite Zwischenraum durchaus glatt, vorn stärker vertieft; der Raum zwischen der 2ten Rippe und dem Aufsenrande ist vorn schmal, dicht, hinten breiter, weit- läufiger granulirt. Die Hinterleibssegmente zeigen 3 Längsrippen und einen scharfen Aufsenrand, die Mittelrippe ist erhabener und u 100 G. Kraatz: hört am Ende des 3ten Segments auf, während die Seitenrippen in den Rand des 4ten Segments übergehen. Der Hinterrand der Flügeldecken und der Hinterbrust, sowie der des lsten Segments oben und unten ist mit nach hinten gerichteten langen gelben Bor- stenbüscheln versehen. Die Füfse sind lang und dünn, Schenkel und Schienen rauh, die in der Mitte verdickten Vorderschienen stark, die Mittelschienen schwach gebogen. Tarsen dünn und schlank, röthlichgelb, Klauen lang und fein, schwach gebogen. 1 Stück (Männchen) bei Hagi aus Laub gesiebt. Japanische Silphidae beschrieben von Dr. G. Kraatz. Unter den hier von mir aufgezählten Arten befinden sich ver- hältnifsmäfsig nicht wenige neue, und unter ihnen zwei ausgezeich- nete neue Gattungen, von denen die ansehnlichere eine Art Binde- glied zwischen Necrophorus und Silpha, die kleinere einem Cara- bieiden sehr ähnlich und der interessanten Gattung Pferoloma ver- wandt ist. Im Uebrigen sind die Arten meist unseren deutschen sehr ähnlich, und eine (Silpha sinuata Fabr.) sicher, eine andere (Catops Watsoni Spence) wahrscheinlich mit einer solchen identisch. Necrophorus concolor Kraatz n. sp.: Niger, antennarum clava ferruginea, thorace antice haud latiore, lateribus haud sinua- tis, fere aequaliter rotundatis, elytris subtilissime punctulatis. — Long. 11—13 lin. Mas: Tibüs posticis basin versus leviter incurvatis, tronchan- teribus post. subtiliter dentatis. Die gröfseren Ex. den mittleren germanicus an Grölse gleich, von demselben durch die rostrothe Fühlerkeule, den seheiben- förmigen, vorn also nicht verbreiterten Thorax und sehr fein punktirte Flügeldecken leicht zu unterscheiden; die Punkte sind namentlich schwach und verloschen, weniger klein zu nennen. Der Clypeus ist nicht durch eine vertiefte Linie abgesetzt, vorn in der Mitte nur bisweilen mit einer kleinen, röthlichen Membran, biswei- len ganz schwarz; in der Mitte des Scheitels läuft eine deutliche vertiefte Längslinie bis zu der deutlich vertieften Bogenlinie, wo- durch zwei deutliche Längswülste entstehen, die sich nach vorn verflachen. Der Thorax ist länger als beim germanicus, vorn nicht breiter, die Seiten fast gleichmäfsig in einem Bogen mit dem Hin- terrande verrundet, der Seiten- und Hinterrand breiter abgesetzt als beim germanicus, die Oberseite fast glatt. Seutellum und Flü- Japanische Silphiden. 101 geldecken sehr fein punktirt, mit matterem Glanze. Beine schlank. an den hinteren die Tibien länger als beim germanicus, aber schmä- ler, unweit der Basis deutlich nach innen gekrümmt. Einige Expl. bei H. Hiller, eins in meiner Sammlung (Ge- schenk des H. General Quedenfeld). Necrophorus maculifrons Kraatz n. sp.; Niger, antenna- rum clava, macula parva rotundata frontali, elytrorum humeris, fas- ciis 2 angustis et margine inflero aurantiacis, abdomine apice summo griseo-pubescenti, tibüis postieis rectis. — Long. 8—9 lin. Mas: c/ypeo medio membranaceo-depresso, rufo-testaceo; Iro- chanteribus posticis acuminato-dentatis, dente haud recurvo. Var. quadripunctatus: elytris auramtiacis, macula basali intra-humerali, fascia media, puncto subhumerali et callo postico nigris. — Long. 7—38 lin. Etwa von der Gröfse und Gestalt des N. ruspator Er., durch den umgeschlagenen rothen Seitenrand der Flügeldecken ihm zu- nächst verwandt, durch den rothen' Scheitelpunkt, etwas kürzeres, vorn weniger verbreitertes Halsschild leicht zu unterscheiden. Kopf- bildung ganz ähnlich wie beim ruspator, ebenso die des Thorax und Scutellum; ihr Glanz, namentlich aber der der Flügeldecken, ist viel stärker als bei ruspator; die Punktirung der letzteren we- niger dicht, unregelmäfsiger. Die schwarzen Binden sind nur so schmal, wie durchschnittlich beim corsicus, und bleibt der Saum der Flügeldecken hinten überall sehr deutlich schwarz, beim rus- pator in der Regel nur wenig; während aber bei diesem die Schul- terschwiele ganz schwarz ist, ist sie beim maculifrons oben aulsen röthlich, sowie der ganze Seitenrand der Flügeldecken; nur die Hinterleibsspitze ist greis behaart. Die Beine sind kräftig, der Zahn an den Hinterhüften des g' gerade. Zwei nicht besonders erhaltene Stücke (J‘). Während die beiden typischen maculifrons sehr schmale schwarze Binden zeigen, überwiegt bei drei anderen Necrophorus mit dem- selben charakteristischen rothen Stirnfleck die röthliche Färbung derartig, dafs die ganze Spitze röthlich ist, also nur eine schwarze Mittelbinde und ein schwarzer Basalfleck und eine schmale Nahtlinie zwischen ihnen schwarz bleiben; sonderbarer Weise bleibt bei allen 3 Ex. ein kleiner Fleck unterhalb der röthlicken Schul- terecke schwarz und ebenso ein ähnlich grolser an der Beule, die die Necrophoren hinten auf den Flügeldecken zeigen. Obwohl nun die Zeichnung dieser Thiere recht verschieden 102 G. Kraatz: ist von der der typischen Form, so halte ich sie doch nicht für specifisch verschieden, und scheint es mir nöthig auf die charakteri- stische Varietät besonders aufmerksam zu machen. Necr. maritimus Guerin, Mannerh. von Sitkha ist ähnlich gezeichnet wie die Stammform, hat aber keinen Stirnfleck. Ueber die verwandten Arten aus China, der Mongolei u. s. w. wäre etwa Folgendes zu bemerken: Necr. plagiatus Motsch. (Et. Ent. 1854, p. 25) „elytris ma- cula anteriore subrotundata usque ad marginem rufa, long. 6 lin.“ aus der chinesischen Mongolei soll die kleinste Necrophorus-Art sein, ist aber vielleicht nur nach einem kleinen Ex. beschrieben. Necr. basalis (Dej.) Falderm. (Fol. ill. Bung. pag. 28) soll dem vespillo so nahe verwandt sein, dafs er vielleicht nur als eine Varietät desselben zu betrachten ist. Necr. dauricus Motsch. Schrenck Reise II. p. 125 und: Neer. orientalis Motsch. (l. ec. p. 126) sind dem ruspator ähnlich gezeichnet, haben aber eine schwarze Fühlerkeule. Ptomascopus nov. gen. Silphidarum. rroua, Aas; oxonew, ich suche. (Vide Deutsche Ent. Zeitschr. 1876. Taf. I. Fig. 17.) Antennae 10-articulatae (sensu Lacord.) subelavatae, clava haud abrupta. Caput temporibus haud tumidis, collo distincto. Clypeus totus maris membranaceo-depressus, sanguineus, lınea iransversa a fronte distinctus, feminae corneus, niger, summo margine apicali rufescenti. Elytra valde abbreviata, abdominis segmenta 1 et 2 plerum- que tuntum tegentia. Abdomen apicem versus parum angustatum. Bei der geringen Anzahl charakteristischer Genera unter den grölseren Repräsentanten der Silphiden-Gruppe scheint es mir hier am Orte, auf eine interessante Gattung aus Japan aufmerksam zu machen, welche meines Wissens noch nicht beschrieben ist, wobei ich allerdings bemerken mufs, dals es jetzt sehr schwierig ist, einen solchen Fall in der Literatur zu verfolgen. Ptomascopus morio ist auf Taf. I. Fig. 17. abgebildet und durch folgende Merkmale hauptsächlich zu charakterisiren. Der Käfer hat ungefähr die Gröfse und im Vorderkörper die Breite von Creophilus mazillosus; wenn man einem solchen den Vorderleib eines Pfomascopus ansetzen würde, so würde dies nicht Japanische Silphiden. 103 besonders in die Augen fallen, obwohl allerdings die Vorderecken des Thorax bei Pfomascopus abgerundet, bei Creophilus scharf- eckig sind. Die Fühler haben nicht den deutlichen, scharf abgesetzten Knopf, der Necrophorus auszeichnet, sondern ihre Fühlerkeule ist ähnlich wie bei Silpha, indem die drei vorletzten Glieder viel brei- ter als lang und von 4, 5, 6 nur wenig deutlich abgesetzt sind, weil 7 bereits merklich breiter als lang ist; 3—5 sind etwa so lang als breit, wenig von einander verschieden, 4 und 5 zusammen etwas länger als 3, 2 fast unsichtbar, 1 kürzer und schwächer als bei Necrophorus. (Ich betrachte hier die Fühler nicht mit Thomson als I1gliederig, da Lacordaire sie 10gliedrig nennt.) Man kann demnach sagen, Ptomascopus ist ein kurzflügliger Necrophorus mit der Fühlerkeule (aber nicht mit dem Fühler) einer Silpha, denn Silpha hat deutlich 11gliedrige Fühler. Die Taster sind noch deutlicher fadenförmig als bei Necro- phorus, d. h. ihr letztes Glied ist nicht allmählig nach vorn ver- engt; das Labrum ist in der Mitte ausgerandet. Der Kopf ist ähnlich wie bei Necrophorus gebaut, doch sind die Längseindrücke neben dem Innenrande der Augen nur vorn angedeutet, so dafs die Stirn flach bleibt. Der Clypeus ist vorn leicht ausgerandet, an den Seiten kaum gerandet, bei SQ sehr verschieden (s. die Diagnose). Die halsartige Abschnürung tritt we- niger deutlich hervor, weil die Schläfen nicht angeschwollen sind. Der Thorax ist ganz ähnlich wie bei Necrophorus gebaut, nur flacher, die Scheibe nicht aufgewölbt, so dafs der abgesetzte Hinterrand sich weniger deutlich abhebt; der Seitenrand ist nur bis dahin deutlich abgesetzt, wo er sich nach vorn abzurunden beginnt. Das Seutellum ist verhältnilsmälsig noch gröfser, namentlich etwas länger als bei Necrophorus. Die Flügeldecken sind viel kürzer als bei Necro- phorus, so dafs die 4 letzten Hinterleibssegmente oben unbedeckt bleiben; auf dem ersten dieser 4 (also auf dem dritten) liegen die beiden Tonleisten frei, welche bei den Necrophorus von den Flü- geldecken verdeckt bleiben. Die Beine sind nicht so kräftig wie bei Necrophorus, die Schienen bei beiden Geschlechtern gerade, aulsen an der Spitze nicht spitzig vorgezogen; die Schenkel sind, ähnlich wie bei Ne- crophorus, bis zur Spitze der Trochanteren unten ausgehöhlt. Der Hinterleib ist gestreckter, nach hinten viel weniger ver- engt als bei Necrophorus. 104 G. Kraatz: 1. Ptomascopus morio: Totus niger, clypeo maris sangui- neo, capite, thorace elytrisque nitidis, glabris, his margine api- cali fulvo - pilosis, abdomine confertim punctato, fulvo - pubescente, opaco, corpore subtus dense punctato, subtiliter fulvo-pubescente. — Long. 6—7 lin. Deutsche Ent. Ztschr. 1876. Taf. I. Fig. 17. Fühler fein behaart, die fünf letzten Glieder fein tomentos, die Spitze des letzten ähnlich wie bei Necrophorus abgesetzt. Kopf gleichmälsig dicht und fein punktulirt, Thorax kaum bemerkbar punktulirt, beide glänzend schwarz, ebenso die Flügeldecken, diese zeigen aufser einer ziemlich dichten, feinen Punktulirung eine Reihe gröfserer Punkte neben der Naht, zwei unregelmäfsige Reihen auf dem Rücken, eine regelmälsigere, weniger punktarme in der Ver- längerung der Schulterbeule und einzelne Punkte unweit des Hin- terrandes. Die vordere Hälfte des Scutellums und der Hinterleib ist dicht und fein punktirt und behaart, letzterer an der Spitze kräftiger. Die Vordertarsen des g' sind stark erweitert und behaart, die des @ nur leicht. Einige Ex. aus Japan wurden mir von den Herren General Quedenfeld und Hiller mitgetheilt; letzterer fand den Käfer an Cadavern, womit der gewählte Name in Zusammenhang steht (ntoue — Aas, oxorew — ich suche). 2. Ptomascopus A-maculatus: Praecedenti similis, elytris autem rufo-bimaculatıs. Von dieser Art sah ich mehrere in China gesammelte (ich glaube von Abbe David) Ex. in der Sammlung des Hrn. Grafen Mniszeck. Zwei grolse röthliche, rundliche Flecke auf jeder Flü- geldecke befinden sich ungefähr da, wo bei den Necrophoren die Binden liegen. Arimimelus nov. genus Silphidarum. apı = sehr; wıunAös geschickt im Nachahmen. Corpus glabrum, habitus fere Lebiadarum. Palpi mazillares articulo tertio includentibus multo breviore, his inter se longitudine subaequahbus, ultimo apicem versus leviter angustato. Labrum transversum, leviter emarginatum. Antennae capite thoraceque fere breviores, articulis 1—4 niti- dulis, tenwibus, 5— 11 latioribus, primo apicem versus leviter in- crassato, tertio primo paullo secundo fere duplo longiore, quarto Japanische Silphiden. 105 minuto, quam secundo breviore, quinto 4° duplo latiore et latitudine sua paullo longiore, sexto 5° paullo breviore, 6— 10 inter se sub- aequalibus, ultimo praecedentibus 2 conjunetim paullo breviore, api- cem versus leviter angustato. Caput oblongum, oculis parum prominulis, fronte inter oculos utringue profunde oblique impressa, pone impressiones ocellis 2 munito, clypeo discreto, collo valde distincto. Thorax latitudine fere longior, antrorsum leviter angustatus, an- gulis posticis fere rectis, anticis leviter rotundatis, bası apiceque truncatus, lateribus antice leviter deflexis, basin versus viz reflexis, supra leviter convezus, grosse irregulariter punctatus. Scutellum triangulare. Elytra oblongo-subquadrata, angulis antieis obtusis, posticis ro- tundatis, supra parum conveza, punctalo-striata, stria nona (late- rali) a media marginis lateralis parte nascenti. Pedes tenues, postici tarsorum articulis duobus primis parum diversis, tertio paullo breviore, quarto minore, ultimo longiusculo. Diese ausgezeichnete neue Gattung erinnert durch die glatte Oberseite und die Zeichnung (gelbe Schulterecken und gelbliche Spitze der Flügeldecken) noch mehr an die Carabieinen (Lebiaden), als die Gattung teroloma, der sie zunächst steht. Höchst merk- würdig sind die sehr deutlichen gelblichen Nebenaugen; diesel- ben sind auch bei Pferoloma als bräunliche Fleckchen unweit des Hinterrandes der Augen vorhanden, aber schwer zu bemerken, und bis jetzt gänzlich unbeachtet geblieben. Kopf und Halsschild, namentlich der erstere, sind sehr gestreckt. Der Fühlerbau ist ein ganz anderer wie bei Pferoloma und Apa- thetica Westw., bei denen Glied 3—8 wenig von einander ver- schieden sind, während hier Glied 4 sehr klein ist. Arimimelus lebioides: Niger, nitidus, glaber, palpis, labro, antennarum articulis A primis, pedibus, elytrorum humeris apiceque testaceis, elytris punctato-striatis. — Long. 12 lin. Die Fühler sind bereits in der Gattungs-Diagnose beschrieben, die 4 ersten Glieder gelb, glänzend, die folgenden bräunlich, viel kräftiger, fein behaart. Der Kopf ist glänzend schwarz, der Cly- peus gelbbraun, die Stirn. durch eine vertiefte Bogenlinie deutlich von ihm abgesetzt, glatt, neben der Einlenkungsstelle der Fühler und in den tiefen Schrägeindrücken, welche sich vom Vorderrande der Augen bis zu den Ocellen hinziehen, mit einzelnen grolsen Punkten besetzt, ebenso auf dem Hinterkopf und Hals. Der Tho- 106 .. -@. Kraatz: rax hat die bereits beschriebene Gestalt, an der Basis vor dem Schildehen einen schwachen rundlichen, jederseits auf der hinteren Hälfte neben dem Seitenrande einen schwachen Längseindruck; die Oberseite ist ziemlich grob, unregelmälsig punktirt. Das Schildchen ist an der Basis punktirt. Die Flügeldecken haben regelmälsige, ziemlich tief punktirte Punktstreifen, welche eine sehr eigenthümliche Lage haben; der 7te erreicht näm- lich nicht ganz die Schulterspitze, der Ste noch weniger und der Ite reicht noch etwas über die Mitte des Seitenrandes hinauf; 7 und 8 vereinigen sich hinten; 9 läuft am Hinterrande entlang und verbindet sich mit 2; ein 10ter Streif kann als Hinterrandsstreif bezeichnet werden und verbindet sich mit dem Punktstreif neben der Naht. In den glatten Zwischenräumen stehen vereinzelte grös- sere Punkte, ähnlich wie bei den UOarabieinen. Die gelbe Zeich- nung der Flügeldecken ist wahrscheinlich variabel; bei meinem Ex. sind die Schultern bis zum Schildchen und bis zur Mitte der Flü- geldecken gelblich; alsdann zieht sich der Schulterfleck undeutlich schräg bis zur Nahtspitze der Flügeldecken, deren Spitze ebenfalls gelblich ist. Die Beine sind gelb, zart, die Tarsenglieder der Vor- derfülse etwas breiter als lang; das Klauenglied ist sehr gestreckt. Die Beschreibung ist nach einem, von H. Hiller bei Hagi auf- gefundenen Stücke entworfen. Silpha japonica Motsch. (Et. Ent. 1360. 12) ist eine ansehn- liche, breite und flache schwarze Art von 74 lin. Länge, welche dadurch systematisch sehr ausgezeichnet ist, dafs zwischen der ge- wöhnlichen Randrippe und dem breit und flach abgesetzten Seiten- rande auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken noch eine, vorn abgekürzte, kräftige vierte Rippe vorhanden ist. Die Ex. meiner Sammlung erhielt ich von H. Prof. Maeklin in Helsingfors. Silpha brunnicollis: Cyaneo-nigra, thorace brunneo-testa- ceo, disco nitido, capite opaco, fovea media profunda, antennis bre- viusculis, articulo quarto leviter, sequentibus fortius transversis, ely- tris subinfuscatis, subopacis, dense subtiliter aequaliter punctatis, costis 2 dorsalibus integris, tertia pone medium evanescenti, abdo- mine dense punctato pedibusque tenuibus cyaneo -nigris. — Long. 9—10 lin. Eine ganz exotische Form, in der Gestalt an die etwas grös- sere, vorn breitere japonica, in der Färbung mehr an die ostindi- sche rufithoraz erinnernd, deren Seitenränder aber höher aufgebo- Japanische Silphiden. 107 gen sind, deren Thorax kürzer, heller gefärbt, mit 4 schwarzen Punkten gezeichnet ist. Der Kopf ist unpunktirt zu nennen, matt, mit einem tiefen Grübchen zwischen den Augen und einem flache- ren Eindruck jederseits. Der Thorax ist schmutzig gelbbraun, nach vorn allmählig leicht verengt, also am Grunde am breitesten, die Vorderecken ziemlich spitz, die Hinterecken stumpf verrundet, der Hinterrand jederseits deutlich und vor dem Schildchen leicht aus- gebuchtet und hier etwas nach hinten vorgezogen; der Diseus ist spiegelblank, die breit und flach abgesetzten Seitenränder sind dicht und deutlich punktirt. Die Flügeldecken sind bräunlich- schwarz, matt, dicht und gleichmäfsig ziemlich fein punktirt; die beiden Rückenrippen gehen bis zur Spitze, die dritte steht der äulseren sebr nah und reicht nur wenig über die Mitte hinaus, wo die gewöhnliche Schwiele kaum sichtbar ist; die Flügeldecken sind erst nach der Spitze zu leicht verengt, vor derselben kaum bemerk- bar ausgerandet. Unterleib und Beine stahlglänzend, diese zart. Von H. General v. Quedenfeld erhalten. Silpha sinuata Fabr. Ein von H. Hiller mitgebrachtes Pärchen gehört unzweifelhaft zu dieser Art. Catops Hilleri: Subovatus, niyer, antennis (apicem versus minus incrassatis quam in C. alpino) basi pedibusque brunneis, fe- moribus fuscis, thorace coleopteris angustiore, elytris castaneis, su- tura apiceque saepius infuscatis. — Long. 11 — 1; lin. Dem C. alpinus in Gestalt, Gröfse und Färbung täuschend ähnlich, nur wenig kleiner und schmaler, durch die Fühlerbildung indessen bestimmt specifisch verschieden. Die Fühler sind nämlich merklich schwächer als beim alpinus; bei diesem sind Glied 4, 5, 6 deutlich breiter als lang, beim Hilleri ist 5 deutlich länger als breit, 6 wenig breiter als 7, 8 ein wenig schmäler und merklich kürzer als 7 und wenig schmäler als 9; beim alpinus verschwindet das Ste Glied fast zwischen 7 und 9, so klein ist es. Kopf und Thorax sind schwärzlich braun; letzterer ist dichter punktirt und behaart als beim alpinus und daher weniger glänzend, nach vorn weniger verengt, die Hinterecken, Schnitt und Färbung der Flü- geldecken sind ganz ähnlich wie bei alpinus, indem Naht und Spitze oft schwärzlich sind. Beim Männchen sind die drei vorderen Fufsglieder stark er- weitert. Einige Ex. von H. Hiller gesammelt. 108 G. Kraatz: Japanische Silphidae. Catops fumatus Spence. Einige nicht besonders wohlerhaltene Expl. vermag ich nicht mit Sicherheit von dem häufigen und weit verbreiteten ©. fumatus zu unterscheiden. Catops pusillimus: Ovatus, fusco-niger, ore, antennarum basi pedibusque testaceis, thorace fusco-nigro, elytris brunneo-casta- neis, transversim strigosis, apice haud truncatis. — Long. # lin. Dem colonoides Kraatz durch geringe Grölse und quergestreifte Flügeldecken nahe verwandt, jedoch ähnlich gefärbt wie ein fuma- ius, etwas breiter, kürzer, nach hinten weniger verengt als colo- noides, in den Flügeldecken kürzer. An den Fühlern ist das Ste Glied kaum schmäler, wenn auch kürzer als die einschlielsenden. Das Halsschild ist ganz ähnlich gebaut wie beim famatus, also sein Hinterrand fast gerade abgeschnitten, die Hinterecken fast etwas stampf, nicht spitz nach hinten vorgezogen, wie beim colonoides. Die Flügeld. sind wie beim fumatus gefärbt, hinten bisweilen etwas dunkler, quergestreift wie beim colonoides. Einige, wenig wohlerhaltene Ex. von H. Hiller gesammelt. Catops varicornis Rosnh. Ein einzelnes Expl. aus Japan vermag ich nicht mit Sicherheit specifisch von dieser Art zu unterscheiden, das letzte Fühlerglied ist ebenfalls gelblich, die Querstrichelung der Flügeld. ganz ähn- lich, nur scheint ihre Behaarung etwas dunkler. Catops fuscifrons: Oblongo-ovalus, ferruginosus, fronte fus- cescenti, subtilissime sericeo-pubescens, antennis validiusculis, arti- culis S—T iransversis, 3 includentibus paullo angustiore, thorace fransverso, confertissime punctulato, angulis posticis subrectis, haud prominulis, elytris subtilissime lateribus vir perspicue striatis. — Long. 2 lin. Gröfser und flacher als C. nigricans, mit viel stärkeren Füh- lern, einfarbig rostbraun, nur der Hinterkopf schwärzlich, äulserst fein punktirt und behaart, seidenschimmernd, die Streifen der Flü- geldecken nur nach der Naht zu bemerkbar. Taster und Basis der Fühler röthlich, Glied 3 etwas länger als 2, 4 leicht, die folgenden 3 ziemlich stark transversal, 8 wenig schmäler als die einschlies- senden. Thorax ähnlich gebaut wie bei sericans, die Hinterecken aber nicht nach hinten vorspringend, die Flügeldecken nach hinten weniger verschmälert, viel dichter und feiner punktirt und behaart. Beine von der rostbraunen Körperfarbe. Nach einem weiblichen Ex. beschrieben, Japanische Nitidulidae beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Epuraea Hilleri n. sp.: Oblonga, subdepressa, miiidula, con- fertissime distincte punctata, subtiliter puberula, ferruginea; protho- race iransverso, antrorsum paullo magis angustato, antice leviter emarginato, basi subtruncato, lateribus leviter rotundalo, prope an- gulos poslicos acutos levissime subconcavo, dorso nigro-fusco; ely- tris proihorace vix latioribus et plus quam duplo longioribus, apice singulatim rotundatis, ante medium obsolete transversim impressis, macula dorsali parva punctiformi pone medio nigra. — Long. 2,7 — 3 Mill. Var. b. Ferruginea, elytris macula dorsali parva punctiformi pone medium, duabus obsoletius lateralibus et fascia parva ante apı- cem obsolete nigris. Der E. variegata Herbst sehr ähnlich und nahe verwandt, die Oberseite jedoch weniger glänzend, schmutzig rostroth, die Punk- tirung ist tiefer, der Körper weniger parallel, das Halsschild nicht in, sondern unter der Mitte am breitesten, die Flügeldecken etwas kürzer, nach abwärts ein wenig mehr verschmälert; die dunkle punktförmige Makel steht nicht in, sondern unter der Mitte und ist viel kleiner, ebenso ist der Seitenrand mit 2 dunklen unbestimm- ten kleinen Flecken gewöhnlich geziert, und ebenso vor der Spitze angedunkelt. Die Seitenflecke scheinen jedoch häufig, die undeut- liche Querbinde vor der Spitze, wie sie auch bei der variegata häufig vorkommt, seltener zu fehlen. _ Die Unterseite schwarzbraun, Beine und Fühler rostroth, die letzteren mit schwach angedunkelter Keule. Bei Hagi von H. Hiller am Oshi rojama geklopft. Soronia Hilleri n. sp.: Ovalıs, convera, breviler setulosa, ore corporis margine laterali indeierminate, antennis pedibusque fer- rugineis; elytris seriatim albido seiulosis, maculis sat magnis multis ferrugineis. — Long. 3,5 — 3,8 Mill. Eine kleine gedrungene, einer Stelödota täuschend ähnliche Art. Kurz oval, gewölbt, etwas glänzend, mit kurzen weilsen Börstchen besetzt, die letzteren bilden auf den Flügeldecken deutliche und re- 110 Edm. Reitter: gelmäfsige Reihen; braunschwarz, der Mund, Fühler, Beine, die Ränder des ganzen Körpers nicht gut abgegrenzt und zahlreiche runde Makeln auf den Flügeldecken hell rostroth. Kopf zwischen den Fühlerwurzeln mit zwei Eindrücken. Halsschild grob u. dicht, aber sehr seicht punktirt, kaum ganz doppelt so breit als lang, der Vorderrand leicht ausgeschnitten, die Basis jederseits vor den recht- winkligen Hinterecken schwach gebuchtet, die Seiten nach vorn gerundet verengt, kaum aufgebogen, die Scheibe uneben, vor dem Hinterrande mit zwei deutlicheren Eindrücken, wie sie bei dieser Gattung und bei Omosita vorzukommen pflegen. Schildchen ge- rundet dreieckig, dicht und fein punktirt. l’lügeldecken an der Basis mindestens von der Breite des Halsschildes, länglich eiförmig, die Seiten fein abgesetzt und aufgebogen, oben ziemlich kräftig und dicht, reihig, aber sehr seicht punktirt, wodurch dieselbe trotzdem gewöhnlich unklar wird, mit etwa S— 10 runden rostrothen Makeln auf jeder Flügeld., welche fast wie bei Stelidota octomaculata (ni- grovaria) etc. gestellt sind. Unterseite schwarzbraun. Stelidota multiguttata n. sp.: Ovata, leviter convera, ni- gro-fusca, ore prothoraceque late marginato lateribus ferrugineis ; elytris punctato-striatis, apice subsulcatis, maculis sex antennis pe- dibusque ferrugineis. — Long. 3 Mill. Var. 5. Tota ferruginea, elytrorum maculis multis confluenti- bus nigro-fuscis. j Mit St. octomaculata Say (nigrovaria Fairm.) fast übereinstim- mend, jedoch sind die Seiten des Halsschildes breiter abgesetzt, die Punktstreifen auf den Flügeldecken sind viel seichter, endlich sind die Makeln auf denselben bei gleicher Lage stets kleiner und we- niger hell gezeichnet. Von HH. Lewis und Hiller gesammelt. Stelidota dilatimana n. sp.: Breviter-ovalis, convera, ni- gra, ore thoraceque subtiliter marginato ferrugineis, elytris obsole- tissime punctato-striatis, maculis duabus basalibus rubris; subtus ni- gro-picea antennis, clava fusca excepta, pedibusque fusco - ferrugi- neis. — Long. 35,5 Mill. Mas: tib. ant. extus medio fortissime triangulariter dilatatum. Eine durch die rundliche, stark gewölbte Körperform u. kaum angedeuteten Streifen auf den Flügeld. und durch die 4 Basalflecken auf denselben sehr leicht kenntliche, ausgezeichnete Art. neue Nitidulidae aus Japan. 111 Kurz oval, gewölbt, wenig glänzend, deutlich behaart, schwarz. Kopf stark und dieht punktirt, zwischen den Fühlerwurzeln leicht quervertieft. Halsschild 24 Mal so breit als lang, am Grunde höch- stens von der Breite der Flügeldecken, nach vorn stark gerundet verengt, der Vorderrand leicht ausgeschnitten, die Vorderecken mälsig vorragend, die hinteren fast rechteckig, die äulserste Kante selbst aber wieder abgerundet, die Seiten sehr schmal abgesetzt, rostroth. Die Scheibe gewölbt und dicht punktirt. Schildchen ge- rundet dreieckig, fein punktirt und spärlich behaart. Flügeldecken kurz eiförmig, gewölbt, mit ziemlich dichter, sehr flacher, kaum gereihter Punktirung, ziemlich dicht behaart, mit Spuren von fla- chen Längsfurchen, welche namentlich gegen die Spitze etwas deut- licher werden, keineswegs jedoch noch. gut markirt sind. Die Schulterbeule und ein zwischen dieser und dem Schildchen an der Wurzel stehender Flecken roth. Die Unterseite ist pechbraun, ge- drängt und fein punktirt, die Fühler bis auf die braune Keule und Beine braunroth. Die Vorderschienen des S sind an der Aufsenkante stark drei- eckig erweitert; die Basis des Dreiecks bildet die ganze Schiene. Von H. Hiller aufgefunden. Atomaria pilifera n. sp.: Oblonga, convexa, nitidula, gri- seo erecte-pilosa, fusco-ferruginea, antennis pedibusque rufo-testa- ceis; prothorace leviter transverso, coleopteris paululum angustiore, convero, confertim fortiter punctato, basi aequaliter marginato, la- teribus rotundato, antrorsum parum magis angustato, angulis obtu- sis, fere rotundatis; elytris prothorace plus quam triplo longioribus, minus dense fortiter, apicem versus subliliter punctatis, sutura, mar- gine exteriore nigricantibus. — Long. 1,7—2 Mill. Var. b. Ferruginea, unicolor. Aus der Gruppe mit genäherten Fühlern und länglicher Ge- stalt. Der umbrina Gyll. sehr ähnlich, aber gewölbter, kräftiger punktirt mit langer, abstehender Behaarung. Das Halsschild ist seitlich mehr gerundet, nach vorn etwas mehr als nach der Basis verengt, mit fast abgerundeten Hinterwinkeln. Die Mitte der Naht und der Seitenrand der Flügeldecken ist meist geschwärzt, wodurch sie schon sehr auffällt. Die Fühler sind ebenfalls stark beaaart, kräftig, aber den Hinterrand des Halsschildes überragend. Glied 3, 9 und 7 etwas grölser als 4, 6 und 8. — Glied 5 ist etwas länger 112 Edm. Reitter : als breit, 7 quadratisch; Glied 6 und 8 fast quer, kleiner. Eine ähnlich lange, abstehende Behaarung ist bei keiner europäischen Art anzutreffen. Von H G. Lewis eingesendet. Atomaria punctatissima n. sp.: Oblonga, subdepressa, fusca, pube brevi depressa dense vestita, antenmis tenwibus artliculo 5° elongato, 1° oblongo - quadrato pedibusque ferrugineis; protho- race subtransverso, coleopleris parum angustiore, confertissime punc- tato, lateribus subrotundato, antrorsum leviter, postice minus angu- stato, angulis posticis obtusis, basi aequaliter subtilitergue margi- nato; elytris oblongo-ovalibus, confertissime punctatis, humeris paullo dilutioribus. — Long. 1,5 Mill. Mit A. elongatula Er. und planulata Mäklin verwandt, beiden sebr ähnlich und nur mit denselben vergleichbar. Sie unterschei- det sich von beiden durch kürzeres, namentlich nach vorn stärker verengtes Halsschild, weniger niedergedrückten Körper und haupt- sächlich durch die nicht sehr feine, tiefe und äufserst gedrängte Punktirung. Ein Stück in H. G. Lewis’ Sammlung. Atomaria (Anchicera Thoms.) Lewisi n. sp.: Subovalis, conveza, rufo-testacea, nilida, pube grisea brevi, subereclte sat dense vestita, antennis ferrugineis, articulo 5° et 7° fere quadralo, pro- thorace transverso, coleopteris parım angustiore, antrorsum sat for- titer, basın versus parum attenuato, laterıbus prope medium obtuse angulato fere ut in A. fuscatae, dorso convezo, dense subkiliter punctato, margine basali medio subelevato; elytris ovatis, convezis, paullo dilutioribus, sat dense subtiliter punctatis, punctis apicem ver- sus obsoletis. — Long. 1,8—2 Mill. Var.b. Toto ferruginea, prothorace elytrisque fortiter punctatis. Ganz von der Gestalt der fuscata und mit derselben sehr ver- wandt, aber stets einfärbig rothgelb mit dunkleren Fühlern, stär- ker gewölbt, deutlicher punktirt ete. Das Ste Fühlerglied ist kaum länger als breit. In China u. Japan, wie es scheint, die häufigste Art. Atomaria (Anchicera Thoms.) horridula n. sp.: Subova- lis, leviter conveza, nitida, longe fulvo, erecte pubescens, dilute fer- ruginea; prothorace transverso, coleopteris parum angustiore, dense subtiliter sat profunde punctato, lateribus leviter rotundato, antice neue Lathrididae aus Japan. 113 evidenter, postice parum angustato, angulis posticis obtusis, impres- sione basali tenwi sat profunda, margine medio levissime elevato; elytris ovatis, sat dense fortiter, apicem versus subtilius punctatis- — Long. 1,7 Mill. i Eine durch die lange Behaarung schon leicht kenntliche Art, von der Gestalt der atricapilla, aber ein wenig gedrungener, ganz rostrotb, mit ziemlich dichter und kräftiger Punktirung und langer, abstehender gelblicher Behaarung, welche noch jene der Atom. pili- fera an Länge übertrifft. Die Fühler überragen den Hinterrand des Halsschildes, Glied 5 ist deutlich, 7 etwas länger als breit; die Fühlerkeule ist ziemlich schmal, fast gleich breit, die beiden ersten Glieder sind quer, das letzte länglich. Nur 1 Ex. in der Sammlung des H. G. Lewis. Lathridius chinensis n. sp.: Piceo- ferrugineus, nitidus, glaber, capite canaliculato, confertim rugoso punctato, oculis pro- thoracem haud attingentibus; thorace quadrato aut Iransversim qua- drato, confertissime rugoso punctato, bicostato, basi utrinque im- presso, lateribus marginato, in medio levissime sinuato aut recto, angulis ommibus subrectis, anticis haud lobato-productis, simplici- bus; elytris converis, ante medium evidenter impressis, lateribus sensim ampliatis, apice subacuminato rotundatis, supra fortiter punc- tato - striatis, striüis apicem versus tenwioribus, interstilüis angustis, aequalibus, pedibus antennisque brunneo-testaceis, his clava nonnun- quam parum saturatiore. — Long. 2 Mill. Mas: Tibris anticis subarcuatıs. Var. Brunneo-testaceo, unicolor. Dem L. angusticollis Hum. (Pandellei Bris., Tremulae Thoms.) wandt, durch das kurze Halsschild leicht kenntlich. Kopf wie bei angusticollis geformt, ebenso die braungelben Fühler, deren Keule meist etwas gesättigter ausgefärbt erscheint. Halsschild höchstens so lang als breit, quadratisch, manchmal nach vorn (also von der Basis gegen den Kopf) leicht verengt, die Seiten gerade, gerandet, in der Mitte manchmal sehr schwach ausgebuchtet, alle Ecken ein- fach, fast rechtwinklig, die Scheibe, wie bei den meisten Arten, gedrängt und grob runzlig punktirt, mit 2 etwas schwachen Längs- kielen, der Basaleindruck ziemlich seicht. Haldschild im Ganzen ähnlich wie bei /Zardarius, dagegen sind die Flügeldecken nicht spitzig vorgezogen. Flügeldecken kürzer und gegen die Spitze bau- chiger erweitert, als bei angusticollis, ähnlich punktirt-gestreift, aber alle Zwischenräume bleiben gleichmäfsig und sind auch an der Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I, 8 114 Edm. Reitter: Basis abwechselnd nicht höher, dagegen ist der quere Eindruck am vorderen Theile der Scheibe gut ausgesprochen. Die einzige, mir bisher bekannte echte Lathridius-Art aus China und Japan; wie es scheint, nicht selten. Von H. G. Lewis ein- gesendet. Cartodere cosiipennis n. sp.: Fusco-ferruginea, subopaca, elongata, subdepressa, capite prothorace minus angustiore, hoc sub- cordalo, coleopieris evidenier angustiore, latitudine vir breviore, la- teribus crenulatis ante basin vix constricto, supra fovea magna pro- funda fere media ornata et utrinque versus marginem longitudinali- ter subimpresso; elytris elongatis, crebre fortiter striato - punctatis, interstitus angustis, crenatis, alternis acute elevatis. — Long. 2 Mm. Die gröfste mir bekannte Cartodere- Art aus der Gruppe der elongata mit schmalem Halsschilde, noch viel gröfser, dunkel rost- braun, Fühler und Beine etwas heller. Das Halsschild ist fast herzförmig, nahezu so lang als breit, schmäler als die Flügeldecken, nicht eingeschnürt vor der Basis und oben vor.dieser nicht quer eingedrückt, dagegen befindet sich in der Mitte der Scheibe, etwas näher der Naht zu, ein tiefes grofses Grübchen (ähnlich wie bei filum), und die Scheibe beiderseits in der Nähe des Seitenrandes ist schwach längsvertieft (ähnlich wie bei pilifera Rttr.), Flügeld. langgestreckt, fast gleichbreit, hinten zusammen abgerundet, die Schultern nicht sehr vorragend, die Scheibe gedrängt gestreift-punk- tirt, die Punkte kräftig dicht, die Zwisehenräume schmal, die ab- wechselnden (3) und die Naht viel stärker, scharf erhaben. An den Seiten der Flügeldecken sind die Punktreihen mit sehr kurzen, nur bei sehr starker Vergröfserung und günstigem Lichte wahr- nehmbaren Härchen versehen. Kommt zwischen pilifera und elegans einzureihen. Aus Japan. Cartodere costulata n. sp.: Elongata, depressiuscula, gla- bra, testacea; thorace brevi transversim cordato, antrorsum coleop- leris viz angustiore, postice Iransversim impresso, utrinque foveo- lato, angulis posticis rectiusculis; elytris elongato-ovalibus, erebre et fortiter striato-punctatis, interstitiis angustis, alternis (3) suturaque magis acuto-elevatis. — Long. 1,3 Mill. Der (©. filiformis sehr ähnlich, das Halsschild ist aber kürzer und die abwechselnden Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken und die Naht sind höher erhaben. Japan (Mus. G. Lewis.) neue Lathrididae aus Japan. 115 Corticaria ornata.n. sp.: Elongata, subcylindrica, fere pa- rallela, convera, nitida, rufo - testacea, griseo - erecte pilosa, capite thorace paullulum angustiore, minus dense fortiter punctato; thorace longitudine parum breviore, fere aequaliter rotundato, profunde punc- tato. ante basin fovea impressa nonnunquam obsoleta, lateribus di- stincte crenato; elytris thorace viz latioribus et fere quadruplo lon- gioribus, parallelis, convezis, dense fortiter striato-punctatis, inter- stitiis angustis haud carinatis, vie minus fortiter, dense seriatim punctalis, supra dilute rufo - testaceis, fasciata Iransversa pone me- dium nigra. — Long. 2,5—3 Mm. Var. Fusca, elytris ferrugineis, fascia pone medium nigra. Var. Rufo-testacea, elytr. macula transversa pone medium nigra. Var. Rufo-testacea, unicolor. Unserem €. umbilicata Beck (cylindrica Mannh.) ähnlich und nahe verwandt, aber grölser, die Flügeldecken weniger in Reihen, aber dichter und länger abstehend behaart; hinter der Mitte befin- det sich jederseits ein querer schwarzer Fleck, der sich mit dem andern gewöhnlich an der Naht verbindet und ein Querband dar- stellt: Von der Querbinde ist gewöhnlich auch die Naht gegen die Spitze geschwärzt. Japan und China (Lewis). Corticaria fasciata n. sp.: Oblonya, ferruginea aut rufo- testacea, milida, sat convexa, breviter pubescens, pedibus anten- nisque rufo-testaceis, his clava subpicea; capite thoraceque sat for- titer punctatis, hoc longitudine parum breviore, lateribus aequalter rotundato, distincte crenato, ante basin fovea impressa; elytris tho- race parum latioribus, oblongo - ovalis, convexis, fascia transversa fere media, lata, indeterminate nigra, sat fortiter regulariterque striato -punctatis, interstitiis dense subtiliter seriatim punctatis, viz costatis. — Long. 2—2,5 Mill. Var. Nigro-fusca, elytris fusco - ferrugineis, fascia transversa fere media, lata, indeterminate nigra, pedibus antennisque ferrugt- neis, his clava picea. Mit unserer C. impressa Ol. (longicornis Herbst) nahe ver- wandt, jedoch schon durch die Färbung abweichend; die Zwischen- räume der Punktstreifen auf den Flügeldecken schmäler, kaum er- haben und dichter punktirt. Japan (Mus. Lewis). Sir 116 Edm. Reitter: neuer Mycethophagus aus Japan. Corticaria Japonica n. sp.: Oblonya, sublinearis, subde- pressa, subtiliter pallide pubescens, capite thoraceque rufis aut rufo- testaceis, confertim punctatis, hoc transverso, capite evidenter latiore, lateribus subrectis, obsolete crenulatis, angulis omnibus rotundato- obtusis, dorso ante basin foveolato; elytris elongatis, subparallels, fuseis, crebre striato-punctatis, interstüs angustis et dense vir mi- nus profunde seriatim punctatis; pedibus antennisque testaceis, his clava picea. — Long. 1,8 Mill. Mit €. elongata und fenestralis Lin. (ferrugineus Mrsh.) ver- wandt, von letzterer schon durch die abweichende, einfache reihige Punktirung der Flügeldecken abweichend, von der ersten durch die Färbung, feinere Behaarung, kräftigere Punktirung und kaum nach abwärts stärker verengtes Halsschild sich entfernend. Japan und China (Mus. Lewis). Mycetophagus Hillerianus n. sp.: Elongato-ovalis, leviter convezus, nitidulus, sat dense fulvo-pubescens, fuscus, supra niger, antennis prothoracis basin parum superantibus ferrugineis, articulis 4 ultimis crassioribus nigro-fuscis, articulo ultimo penultimo sesqui longiore; prothorace crebre subrugoso punctato, antrorsum rotunda- tim subangustato, lateribus paullo dilutioribus suberenulato, ante ba- sin in medio obsolete subfoveolato; elytris sat profunde striato- punctatis, interstitiis parce punctulatis, nigris, macula subbipartita humerahi, fasciis duabus, valde lobato interruptis, maculaque ante apicem fusco-testaceis; ore pedibusque plus minusve ferrugineis. — Long. 4,5—5 Mill. Mit vier verdickten Endgliedern an den Fühlern, allenfalls mit multipunclatus zu vergleichen, schwarz mit rostrothem Munde, Beinen und Fühlern, die Keule aber an letzteren braunschwarz. Auf den schwarzen Flügeldecken befindet sich jederseits an der Schulter ein fast getheilter Fleck, eine Makel vor der Spitze und viele kleine zwischen diesen, welche zwei quere, stark gelappte und vielfach unterbrochene Binden formiren, rostbraun. Die obere Binde entsendet in der Nähe der Naht einen vertikalen Ast nach vorn; zwischen den beiden angenommenen Binden befindet sich noch ein runder Punkt jederseits an der Naht. Von H. Hiller in einem Garten in Hagi zwischen Sägespäh- nen, auf denen faulende Stoffe lagen, gefangen. Japanische Scolytidae. 117 Japanische Scolytidae beschrieben von Oberförster Eichhoff. Stephanoderes tristis Eichh. Oblongo-subelongatus, niger, subnitidus pubescens, thorace bre- viter ovato, ante basin dilatato, antrorsum angustato, apice medio tuberculis duobus prominulis, dorso anterius plaga subrotundata tu- berculorum scabro, posterius granulato-punctato; elytris ceylindricis, profundius punctato-striatis; interstitiis subtilissime uniseriatim pun- ctulatis setosisque. — Long. vix 2 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 200. Magnitudo et aliquanta similitudo St. setosi, sed angustior, tho- race ante basin dilatato, antrorsum angustato etc. distinetus. Üa- put nigrum, opacum, fronte subconvexa, subtiliter rugulose punc- tata. Antennae testaceae, ut in congeneribus constructae. Pro- thorax longitudine vix latior, inter medium et basin dilatato-rotun- datus, antrorsum valde angustatus; basi utrinque subsinuatus, an- gulis postieis obtusis, apice medio tuberculis duobus confertis no- tatus; dorso niger, opacus, modice convexus, medio subnodose gib- bus, anterius plaga majore, subrotundata, ex tuberculis multis (25—30) dispersis composita, scabratus; posterius et lateribus cre- berrime ruguloso-punctatus. Elytra cylindrica, summa latitudine thoraeis et illo amplius duplo vel triplo longiora, lateribus rectis, a basi longe ultra medium parallelis, a quinto postico ad apicem rotundata; supra cylindrice convexa, nigra, subnitida, sat profunde punctato -striata; punctis subdilatatis; interstitiis leviter convexis, transversim subrugulosis, subtilissime uniseriatim punctulatis atque setosis; postice oblique declivia, modice convexa, rotundata, integra, apice vix acuminato. Corpus subtus nigrum, punctulatum. Pedes fusco-testacei, tarsis testaceis. Patria: Japan (Nipon). Eidophelus Eichhoff. Annal. Soc. ent. Belq. 1875. p. 200. Caput subglobosum, insertum. — Mazillae mala lata, antrorsum sensim angustata, obtuse acuminata, setis rigidis ciliata. — Anten- nae funiculo 4-articulato, articulo 1° magno, bulbiformi, 2° obconico, parvo, 3° et 4° transversis, latitudine crescentibus, capitulo corneo, solido, subcompresso, orbiculari, suturis obsoletissimis. — Tibiae sublineares, extus spinulosae. — Tarsi articulis 1. 2. 3. subaequalibus. 118 Bichhoff: Eidophelus imitans Eichh.: Subelongatus, cylindricus, fu- scus, nitidus, tenuiter pubescens, thorace semielyptico, posterius cre- bre profunde punctato; elytris profunde striato-punctatis, apice ob- ligue subtruncato -declivi, singulo juxta suturam suleato-retuso, sub- lineato - punctulato, sutura margineque laterali subtuberculatis. — Long. 1,5 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 201. Habitum totalem Pityophthori Lichtensteinii fere imitans, sed thorace antice haud constrieto, elytris apice punctulatis, antenna- rum funieulo 4-articulato, capitulo solido ete. abunde diversus. Oa- put parvum, deflexum, retractum, piceo-ferrugineum, opacum, cre- berrime subtiliter rugoso-punetatum, pilis griseis, longioribus parce inspersum, in margine antico densioribus, ciliatis; in medio supra os plaga nitida sublaevi et utringue impressione laevi notatum. Oculi oblongi, transversales, antice medio sinuati. Antennae vix longitudine capitis, totae testaceae, capitulo subsolido, nitido, su- turis diffieile conspieuis. Prothorax latitudine fere tertia parte lon- gior, basi truncatus, angulis postieis obtusis, subrotundatis, latera- liter a basi ad medium et ultra (in femina) subrectus, vel (in mascu- lis) levissime rotundatus, deinde antrorsum ad apicem arcu aequali fortiter rotundatus; dorso valde convexus, brunneus, anterius parum dilutior, erebre rugose exasperatus, Opacus, posterius crebre pro- fundius punctatus, subnitidus, linea media a basi ad.medium laevi; pube grisea tenuissima parce adspersus. Scutellum sat magnum, rotundum, nitidum, laeve. Elytra ceylindrica, in masculis latitudine thoraeis, in feminis illo subangustiora et vix duplo longiora; basi truncata, angulis humeralibus obtuse subrectis; lateraliter recta, pa- rallela, ante apicem tamen leniter subattenuata, dein apice obtuse rotundata; angulo suturali apicali (veluti in quibasdam Pityophtho- ris) perpaullulum subacuminatim producto; supra cylindrice con- vexa, piceo - brunnea, pilis griseis erectis, seriatis, praesertim ad apicem perspicuis, parce inspersa; punetis sat profunde impressis, subquadratis regulariter striata, interstitiis valde angustis, laevibus, nitidis; stria suturae proxima anterius vix, versus apicem vero ma- nifestins impressa; apice valde declivi, subtruncato-retuso, in singulo elytro juxta suturam plane subsuleato, nitido, punctis subseriatis pareis at manifestis notato; sutura, postice elevata ut et latera ob- tuse rotundata, declivitatis tubereulis singulis, obsoletissimis notata. Corpus subtus piceo-brunneum. Pedes testacei. Japan (Mus. Lewis). Japanische Scolytidae. 119 Tomicus angulatus Eichh. 2 Subelongata, crassiuscula, piceo-brunnea, subnilida, pilis gri- seis adspersa; thoruce ovalo, dorso utrinque impresso, postice for- titer punctato; elytris cylindricıs profunde punctato-striatis, intersti- füis rugulosis, seriato-punctatis, apice subrecte truncatis, circulatim retusis, ambitu fortiter tuberculato, ulringue 4-dentato, dente 2° va- lido subnodoso, apice acuto, ceteris minutis, conicis; 4° in medio lateris ab ambitu subremoto. — Long. 3—3,5 Mm. d Elytris apice denticulis minoribus, tuberculiformibus. Var. Elytris rufo-brunneis vel totus brunneo testaceus. Tomieis angulatus Eiechh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 200. Medius quasi inter T. nobilem et rectangulum, illo compluries minor, thorace antrorsum subangustato, apice subeonstricto, inter- stitiis striarum in elytris rugulosis, internis etiam basi punctulatis, declivitate apicali aliter denticulata, fronte antice non impressa, nec non corpore tenuissime parce pubescente etc. distinetus. Ca- put convexum, piceo-nigrum, subnitidum, fortiter rugose punctatum, fronte anterius granulate punctata, plaga media, anterius obsoleta, laevi; prope os granulis duobus, in transversum positis, paullo ma- joribus, notata; pilis fulvescentibus tenue, in margine antico den- sioribus, ciliatis, adspersum. Oculi elongati, antice medio subsi- nuati. Antennae rufo-testaceae. Prothorax latitudine longior, an- trorsum subangustatus, utpote antice prope ad apicem utrinque le- viter sinuatus, subconstrietus, margine apicali fortiter rotundato; basi subreete truncatus, angulis posticis obtuse rotundatis, lateribus subrectis vel vix conspicue rotundatis; dorso valde cylindrice con- vexus, piceo - brunneus, pilis fulvescentibus tenuissime adspersus, medio utrinque impressione transversa obsoleta notatus; anterius tuberculate rugosus, posterius subnitidus, ubique profunde sat dense, versus latera densissime punctatns, absque linea media laevi. Scu- tellum minutum, subnitidum, longitudinaliter sat profunde sulcatum. Elytra latitudine thoracis et eo vix dimidio longiora, basi truncata, angulo humerali obtuse subrecto, lateribus a basi ad apicem rectis, parallelis, margine apicali obtuse rotundata; supra valde cylindrice conyexa, piceo brunnea vel dilutius brunnea, nitidiuscula, subgla- bra, pilis parcis tenuibus, modo lumine apte admoto perspicuis; adamussin profundius punctato-striata, punctis striarum confertissi- mis, subquadratis; stria suturae proxima ceteris profundius et latius impressa, versus apicem vero vix dilatata; interstitiis transversim rugulosis, vix convexis, punctis subtilioribus, versus basin et sutu- ram remotioribus, posterius et lateribus densioribus, notatis. De- 120 Eichhoff: celivitas apicalis per angulum subrectum abrupte truncato retusa, retusione subexcavata, subeirculari, in femina singulo elytro denti- bus 4 ornato, dentibus in prolongatione interstitiorum 1. 3. 4. 5. po- sitis, 2° ceteris validiore, basi subnodoso, leviter compresso, sub- triangulari, apice acuto, 1° subgeminato prope suturam, inferiori- bus duobus (3 et 4) minoribus, confertis, ultimo fere in medio la- teris posito; in masculis dentes minores, minus acuti, ceterum fere aequaliter insigniti; margine apicali elevato, suberenulato; fundus excavationis ereberrime ruguloso-punctatus, sutura elevata granu- lato-punctata. Corpus subtus tenue pubescens, crebre punctulatum. Pedes ferruginei, pilosi, tarsis testaceis. Japan (Lewis), Hagi (Hiller). Dryocoetes graniceps n. sp. Breviter ovalis, subdepressus, castaneus, longius pilosus, subni- tidus, thorace antrorsum valde angustato, aequaliter granulate er- asperato, elytris subtiliter lineato-punctatis, interstitüs uniseriatim pilosis, apice obliquo, utrinque subimpresso-retuso. — Long. 2,5 Mm. D. dactyliperda similis et affinis sed major atque latior, minus eylindrice convexus, elytris apice utrinque subimpresso-retusis etc. bene distinetus. Caput piceo-brunneum, fronte cerebre rugulose stri- gosa, antice subimpressa, in medio, prope os, carinula brevi, lon- gitudinali valde elevata, notata, pilis pallide fulvescentibus parce, antice densius ciliatis, adspersum. Oculi mandibulae et antennae colore et structura ut in ©. dactyliperda. Prothorax breviter sub- ovatus, latitudine fere brevior, a basi ad apicem subaequaliter valde angustatus, basi truncatus, angulis posticis (desuper intuenti) sub- rectis, lateraliter a basi ad apicem subaequaliter valde angustato- rotundatus; supra moderate convexus (minus quam in C. dactyli- perda), brunneus ve] piceo-castaneus, subnitidus, longius fulvescenti- pilosus, disco subinfuscatus, dorso toto granulis crebris subaequali- ter exasperatus. Scutellum parvum, postice rotundatum, convexum, piceum, laeve, nitidum. Elytra latitudine basali thoraeis et illo fere dimidio latiora, basi acute truncata, humeris non elevatis, reetan- gulis, subacutis, lateraliter basi recta, parallela, a medio ad apicem obtuse rotundata; supra basi moderate cylindrice convexa, post medium obliqua, subretusa, in singulo elytro praeter suturam levi- ter impressa; dilutius brunnea, sat nitida, anterius et apice subti- liter lineato - punctata, punctis parum impressis, interstitiis planis, tenuissime vel vix perspicue uniseriatim punctulatis, punctis tamen singulis interstitiorum pilis longioribus fulvescenti - griseis, seriatis Japanische Scolytidae. 121 notatis. Corpus subtus brunneum, punctulatum. Pedes sat validi, testacei, tibiis compressis versus apicem extus acute denticulatis. Japan. Xyleborus brevis.n. sp. Curtus, niger, fulvescenti-pilosus, antennis tibüs apice tarsisque testaceis; thorace magno subgloboso, basi subtilissime subgranulato- punctulato; elytris brevibus, supra sine ordine punctatis, apice prae- rupte declivi, truncato-retuso, granulate puuctulato, strüs obsoletis, margine apicali acute elevato. — Long. 2,5 Mm. Statura brevis et similitudo X. retusi vel solidi, sed multities minor, thorace postice subtiliter subgranulato - punctulato; elytris irregulariter punctatis, declivitate postica subtilius punctata, ambitu ejus modo apicali marginato etc. facile dignoseitur. Caput nigrum, subnitidum, convexum, fronte rugis longitudinalibus strigosa, cari- nula media longitudinali notata, pilis paueis antice crebrioribus ad- spersa. Oculi nigri. Antennae testaceae. Prothorax magnus, sub- globosus, latitudine vix longior, basi subreete truncatus, angulis postieis (desuper intuenti) rectis, lateraliter et apice rotundatus, supra elevato-gibbus, niger fulvescenti griseo-pubescens, post me- dium disci linea obsoleta transversa subelevata notatus, anterius parum nitidus, rugulis asperatus, posterius vel prope basin subti- lissime subalutaceo -punctatus, linea media postica obsoleta laevis. Seutellum distinetum, rotundatum, nigrum, nitidum, laeve, glabrum. Elytra breviter eylindrica, latitudine basali thoraeis et illo parum longiora, singulo basi lenissime rotundato, humeris elevatis, rectan- gulis acutiuseulis, lateribus rectis, parallelis; apice conjunetim rotun- data, adangulum suturalem tamen lenissime subsinuata; supra cylindrice convexa, nigra, subnitida, pube fulvescenti sat dense adspersa, irre- gulariter crebre punctata, striis omnino nullis; apice praecipitanter subtruncato-retusa, abrupte declivia; retusionis spatio eirculari con- vexiusculo, fusco-nigro, pube fulva depressa densius vestito, subti- liter erebre irregulariter granulato - punctato, striis obsoletissimis diffieile conspieuis notato; ambitu superne determinate quidem insig- nito at non marginato, margine apicali vero fere ut in X. solido usque ad medium laterum acute elevato. Corpus subtus fusco -ni- grum, abdomine punetulato. Pedes sat validi, nigro - picei, tibiis versus apicem et tarsis testaceis. Nipon (Hagi Hiller). 122 Eichhoff: Xyleborus atratus Eichh. Oblongus, cylindricus, niger, longius pubescens, antennis pedi- busque testaceis, thorace lateribus leniter rotundato postice profun- dius punctato, elytris punctato - strialis, interstitiis uniseriatim sub- aeque punctatis, apice conveze subretusis, oblique declivibus, punc- tato - striatis, interstitiis subtiliter uniseriatim punctulatis, singulo Juzta suturam subsulcato-retuso. — Long. 3 Mm. Eichh. Ann.Soe. ent. Belg. 1875. p. 201. X. dispari nostrati valde similis et affınis, sed minor, thorace lateribus minus rotundato, dorso postice profundius punctato, ely- tris striis et interstitiis subaeque seriato-punctatis, apice subretusis, juxta suturam longitudinaliter impressis, pedibus totis testaceis etc. bene distinetus. Caput nigrum, parum nitidum, leviter convexum, profundius ruguloso-punctatum, antice supra os leviter transversim impressum, parce pubescens, in margine antico pilis flavescentibus, densioribus, eiliatum. Antennae totae testaceae ut in X. dispare constructae. Prothorax latitudine vix brevior, lateribus leviter, apice fortiter rotundatus, basi subrecte truncatus, angulis postiecis (desuper intuenti) rotundatis, supra convexus, niger, longius ful- vescenti - pubeseens, subnitidus, in medio disci puneto nodiformi, elevato, notatus; anterius fortius tuberculato-scaber, posterius pro- fundius erebre punctatus, lines media longitudinali a basi ad api- cem laevis. Seutellum nigrum, parvum, laeye, nitidum. Elytra subeylindrica, latitudine fere thorace et illo prope duplo longiora, basi subrecte truncata, humeris subelevatis, subrectis, lateribus pa- rallelis, subreetis, a basi ad medium, dein leviter ad apicem sub- angustato-rotundatis; apice ipso minus obtuse rotundatis, quam in dispare; supra eylindrico-convexa, nigra, longius griseo-flavescenti- pubescentia, subtiliter striato - punctata, stria suturae proxima se- quentibus paullo profundius impressa, interstitiis subaeque profunde et conferte uniseriatim punctatis, ita ut elytra fere confertissime striato-punetata videantur; apiee magis obliqua vel minus praecipi- tata, quam in X. dispare, subdepresse-retusa, praeter suturam suk- suleato-impressa, sutura inde atque interstitio 3° subelevatis, striae punetorum minus profunde impressae atque interstitia subtilius gra- nulata, quam in illo; margine apicali in prolongatione interstitii septimi subtiliter at distincte elevato. Corpus subtus nigro-piceum, punetulatum, pubescens. Pedes toti ferrugineo-testacei, coxis piceis, tarsis testaceis, articulis 1. 2. 3 longitudine subaequalibus. Japan (Lewis), Hagi (Hiller). Japanische Scolytidae. 123 Xyleborus compactus Eichh. Breviter ovalis, cylindricus, niger, nitidus, griseo - pubescens, antennis pedibusque testaceis, thorace globoso, supra amntice rugis concentrice ordinatis exasperato, postice sublaevi, congerie basalı media punetorum notato, elytris longitudinaliter aeque pulvinato-con- veris, subtiliter lineato - punctatis, interstitüis uniseriatim subaeque punctatis, retusis. — Long. vix 1,5 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 201. Statura brevis, eylindrica, fere X. curtuli et illo sat similis atque affinis, sed thorace magis rotundato, globoso, dorso linea ba- sali dense punctata haud hirta; a ceteris affinibus colore, corpore brevi, elytris aequaliter convexis, regulariter lineato-punctatis digno- seitur. Piceo-niger, nitidus, antennis pedibusque testaceis, setis griseis, in elytris praecipue versus apicem seriatis adspersus. Pro- thorax latitudine paullo brevior, subglobosus, dorso valde convexus, basi truncatus, lateribus a medio ad basin et apicem subaequaliter rotundatus; supra anterius rugis et tuberculis subconcentriee ordi- natis exasperatus, in triente fere postico sublaevis vel punetis pau- eis, vix conspicuis, adspersus, media basi tamen, supra scutellum, congeries punctis sat densis et profundis composita. Elytra la- titudine fere thoracis, perbrevia, vix tertia parte longiora quam lata, lateribus leniter rotundata, subparallela, postice subabrupte ad angulum apicalem rotundata; supra a basi ad apicem summam lon- gitudinaliter arcu subaeque convexo rotundata; subtiliter seriatim punctata, a basi usque apicem, striis haud impressis, interstitiis subaequaliter uniseriatim punctulatis. Japan (Lewis). ÄXyleborus rubricollis Eichh. Oblongus, cylindricus, ruber, griseo -pubescens, thorace subglo- boso, opaco, dorso antice fortiter, posterius subtihiter dense rugulis iransversis erasperato, elytris infuscatis, nitidis dense striato-punc- tatis, apice conveze rotundatis, valde dechvibus, interstitis omni- bus uniseriatim multi-granulatis. — Long. 2,5 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1375. p. 202. X. eryptographo nostrate major, praecipue latior, thorace po- stice transversim ruguloso, elytris apiee declivioribus, obtusioribus, haud retusis, a X. dichroo atque rufithorace forma thoraeis, sculp- tura atque punctura elytrorum etc. facile dignoscitur. Caput con- vexiusculum, subrufum, griseo - pubescens, in margine antico pilis flavescenti-griseis densius eiliatum, erebre et profunde subruguloso- 124 Bichhoff: punctatum, linea media obsoleta, longitudinali, anterius abbreviata, laevis. Oculi reniformes, nigri. Antennae testaceae. Prothorax subglobosus, longitudine latior, basi truncatus, angulis postieis ro- tundatus, lateribus subampliatis aequaliter, apice late obtuse rotun- datus; supra convexus, sordide ruber, subopacus, longius et sat dense pubescens; anterius tuberculato-scaber, posterius rugulis trans- versis densis subtilius exasperatus. Scutellum parvum, piceum, ni- tidum, laeve, glabrum. Elytra latitudine fere basali thoracis et illo prope duplo longiora, cylindrica, basi truncata, humeris subeleva- tis, lateribus ultra medium subrectis, apice obtuse rotundata; supra eylindrice convexa, brunnea, nitida, striato-punctata, stria suturae proxima ceteris vix profundius impressa; interstitiis paullo remotius sed subaeque profunde uniseriatim punctatis; griseo pilosella, apice obtuse et convexe rotundata, valde declivia, striis punctorum paullo profundius impressis, interstitiis omnibus aequaliter uniseriatim multi-granulatis; margine summo apicali obtuse subelevato. Cor- pus infra rufo-brunneum, sat profunde punctatum, subpubescens. Pedes cum coxis rufo-testacei, ut in brevioribus constructi. Japan (Lewis). Äyleborus validus Eichh. Oblongo-elongatus, cylindricus, nigro-piceus, antennis pedibus- que ferrugineis, thorace subquadrato, lateribus et apice rotundato, supra postice subtiliter punctulato; elytris cylindricis, striato-punc- tatis, interstitiis uniseriatim punctulatis; apice oblique depresso con- vero, interstitiis omnibus tuberculis crebris acutis. — Long. 4 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 202. X. adelographo valde similis sed amplius duplo major, prae- cipue latior, thorace breviore, lateribus et apice fortius rotundato, elytris minus depressis, anterius magis cylindrice convexis, apice declivioribus, tuberculis majoribus etc. distinetus. Caput nigrum, subnitidum, fronte leviter convexa, subtiliter sparsim punctata, pilis longioribus, flavis, in margine antico densioribus, adspersa, linea media longitudinalis, elevata, laevis. Oculi oblongi, antice medio emarginati. Antennae ferrugineo-testaceae, structura ut in conge- neribus. Prothorax latitudine nonnihil brevior, antrorsum suban- gustatus, basi truncatus, angulis postieis obtusiuseulis, lateribus ver- sus basin leniter, versus apicem fortius, in apice fortiter obtuse ro- tundatus; dorso convexus, niger, subnitidus, pilis fulvescentibus, longioribus, parce adspersus, in medio disco linea vel tuberculo obsolete elevato, obtuso, transverso, elevato-gibbus, anterius rugulis Japanische Scolytidae. 125 transversis, subconcentrice ordinatis, exasperatus, posterius punctis tenuissimis, vix perspieuis, parce adspersus. Sceutellum triangulare, nigrum, subopacum, laeve. Elytra latitudine medio thoracis et illo dimidio et amplius longiora, basi truncata, humeris vix elevatis, obtusis vel subrotundatis, lateraliter a basi ultra medium recta, pa- rallela, a quadrante postico ad apicem rotundata, margine apicali declivitatis, in interstitio 7°, subacute elevato, subtiliter crenulato; supra nigra, sat nitida, pilis fulvescenti-griseis, parce adspersa, a basi ultra medium in transversum fortiter, in longitudinem (minus quam in adelographo) parum convexa, subtiliter punctato-striata; striis posterius vix subtilius impressis, interstitiis latis remote uniseriatim subtilius punctulatis; apice oblique declivi, convexe rotundato vel depresse convexo, interstitiis omnibus supra ultra versuram tuber- eulis crebris (singulo 4 vel 6) acutioribus notatis. Corpus subtus nigro - piceum, minus subtiliter punctatum, pilis pareis adspersum. Pedes ferrugineo-testacei, tibiis posterioribus versus apicem late compressis, extus crenulatis, piloso-ciliatis. Japan, Hagi (Hiller). Xyleborus sobrinus Eichh. Elongatus, parum nitidus, piceus, tenuiter griseo-pubescens, an- tennis pedibusque testaceis, thorace oblongo, elytris latiore, po- stice laevi, opaco; elytris retirorsum attenuatis, subtiliter striato- punctatis, interstitiis uniseriatim punctulatis, posterius tuberculatis, apice opaco subrotundato, declivi, interstitüs 1° et 3° uniseriatim tuberculatis 2° subsulcato, laevi.. — Long. 2 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 202. X. Saxesenii Ratz. nostrati quam maxime affınis et verosimile mera varietas illius; nam praeter magnitudinem paullo minorem corporis et attenuationem magis distinetam posticam elytrorum no- tas distinetivas extricare non potui. Äyleborus festivus Eichh. Major, eylindricus, brunneo-testaceus, rarius griseo-pubescens, thorace oblongo, lateribus rectis, supra postice sat profunde punc- tato, elytris striato-punctatis, interstitiis subaeque uniseriatim punc- tatıs, apice valde dechvi, convexe rotundato, nitido, subruguloso, subtiliter striato-punctato, interstitiis 1° ei 3° seriatim tuberculatis, 2° superne bigranulato. — Long. 4 Mm. Eichh. Ann. Soe. ent. Belg. 1875. p. 202. Magnitudine prope Xyl. celsum adaequans, seulptura vero pro- 126 Eichhoff.: pius X. Xylographo et propinquo affınis; ab illis tamen interstitio 2° in declivitate postica elytrorum tuberculis utrinque singulis su- pernis notato, statim dignoseitur. Unicolor brunneo-testaceus niti- dus, pilis fulvescenti-griseis, parce adspersus. Caput subtiliter ru- goso - punctatum. Prothorax latitudine fere tertia parte longior, versus basin, quamvis minime, tamen conspicue subattenuatus, la- teribus a basi ultra medium rectis, apice fortiter rotundatus; supra in medio disco tuberculo obtuso, obsoleto, rotundato, notatus, an- terius subtilius tuberculato-exasperatus, posterius distinete sat dense et profundius punctatus, absque lines media laevi. Elytra latitu- dine fere duplo longiora, lateribus reetis, apice fortiter conjunctim rotundata; supra eylindrice-convexa, subtiliter striato-punctata, striis vix impressis, punctis subtilibus, subaequalibus, seriatim notatis. Apex praeeipitanter declivis, convexe rotundatus, nitidus, subrugu- losus, subtiliter striato-punctatus, striis internis (2° et 3°) arcu leni versus angulum suturalem flexis, interstitiis 1° et 3° in utroque elytro tuberculis 5 vel 6 seriatis notatis, 2° superne infra versuram declivitatis tubereulis 2° notatis; interstitio 2° declivitatis haud pi- loso (aeque fere ac in Blastophago piniperda), glabro, sequentibus seriato-pilosis. Antennae et pedes testacei. Japan (Lewis), Hagi (Hiller). Äyleborus vicarius Eichh. Major, brunneo -testaceus, eylindricus, nitidus, parce pelosellus, thorace oblongo, lateraliter recto, dorso medio carinula transversa notato, posterius subtilissime punctato, elytris subtiliter striato-punc- tatis, interstitiis remote umiseriatim punctulatis, apice convexe declivi umbilicate punctato, nitido, interstitiis utringue 1° posterius elevato, et 3°, remote uniseriatim tuberculatis, 2° subimpresso, immuni. — Long. 3 Mm. Eichh. Ann. Soc. ent. Belg. 1875. p. 208. r ?Mas: thorace dorso antice profunde excavato, margine api- calı medio subcornutim reflexo. X. affıni valde similis, sed duplo fere major, elytris apice con- vexiore, ruguloso - punctato, nitido praeterea thorace lateraliter recto, parallelo, angulis postieis subacute rectis ete. distinetus. Caput ferrugineum, fronte leviter convexa, parce punctulata, linea media latiuscula elevata, laevi. Antennae ferrugineo - testaceae. Prothorax latitudine fere dimidio longior, lateribus rectis, parallelis, a medio ad basin nee rotundatus, nee attenuatus, apice fortiter ro- tundatus, basi truncatus, angulis postieis (desuper intuenti) subacute Japanische Scolytidae. 127 rectis; supra ferrugineus, vel brunneo-testaceus, nitidus, tenue pu- bescens, in medio fere disco tuberculo subtransverso, obtuso, nota- tus; anterius tubereulis subtilius exasperatus, posterius subtilissime parce punctatus. Scutellum parvum, nitidum, laeve. Elytra latitu- dine basali thoracis et illo sat dimidio longiora, basi truncata, la- teraliter reeta, parallela, a quadrante fere postico cum apice con- junetim rotundata; angulo humerali acute recto; supra cylindrice convexa, ferrugineä vel brunneo - testacea, posterius subinfuscata, nitida, subtiliter punctato-striata, striis vix impressis, hine et inde a linea reeta discedentibus, punctulatis, griseo-pilosellis; stria sutu- räe proxima subrugulose punctata, ceteris tamen, non profundius impressa. Declivitas postiea obliqua subrotundato - deelivis, nitida, subseriatim umbilieato - punctata, interstitiis 1° et 3° utrinque re- mote uniseriatim tuberculatis; 2° leviter impresso, praecipue poste- rius juxta suturam, sutura inde subelevata. Corpus subtus ferrugi- neum, subtilissime punctatum. Pedes cum coxis testacei. Japan (Lewis), Hagi (Hiller). Xyleborus glabratus n. sp. Sublinearis, cylindricus, nigro - piceus, subnitidus, glaber, tho- race ante medium disci obsolete tuberculato, posterius sublaevi; ely- tris obsoletissime lineato-punctulatis, apice subtruncato-decliwi, trun- catura inferne acute marginata, conveziusculo, crebre umbilicato-punc- tato, in singulo elytro triseriatim tuberculato. — Long. 2,5 Mm. Statura angusta, eylindrica, elongata, thorace tuberculo obso- leto ante medium, elytris supra obsoletissime punctulatis, apice de- terminate convexe subtruncato, crebre umbilicato-punctato et tuber- eulis in singulo elytro triseriatis notato etc. facile dignoseitur. Ca- put piceo-nigrum, fronte leviter convexa, subtilissime alutacea et punctis subtilissime impressis, anterius pilis fulvescentibus adspersa. Antennae testaceae, latitudine sat dimidio longior, lateribus rectis, a basi ad apicem, apice fortiter at obtuse rotundatus, basi media truncatus, versus latera vero utrinque oblique subtruncatus; angulis postieis inde (desuper intuenti) quamvis acutiusculis, tamen obli- quis seu obtusis; supra cylindrice convexus, nigro-piceus vel piceo- brunneus, coece nitidus, glaber vel pube tenuissima, vix conspicua versus apicem parce adspersus; ante medium disci tubereulum ob- soletum vel obtusum; anterius saepius dilutior, subrubescens, ru- gulis transversis exasperatus, posterius subtilissime alutaceus et punctis tenuissimis pareis adeo subtiliter adspersus, ut oculo mi- nus acute armato, laevis appareat. Scutellum parvum, subro- 128 Eichhoff: Japanische Scolytidae. tundatum, laeve, nigrum. Elytra exacte cylindrica, latitudine tho- racis et illo fere dimidio longiora, basi truncata, humeris rec- tangulis at subobtusis, lateribus rectis, parallelis a basi usque api- cem; exinde (in margine apicali subcarinatim elevata) arcu brevi versus angulum suturalem flexa; supra cylindrice convexa, piceo- brunnea, omnino glabra, sat nitida, punctis parvis, seriatis, tenuis- sime impressis, notata, adeo ut oculo minus acute armato elytra ut et thorax posterius omnino laevia videantur; striis omnino nul- lis; apice oblique subtruncato declivi; declivitate convexa, lateribus vero, prope marginem elevatam apicalem, in utroque elytro obso- lete depressa; spatium truncaturae punctis crebris, sat magnis, at haud profunde impressis, medio subelevatis, seu umbilicatis, adsper- sum et praeterea in utroque elytro tuberculorum parvorum tri- plice serie notatum. Corpus subtus piceo - brunneum subtilissime punctulatum, glabrum. Pedes testacei. Japan, Hagi (Hiller). Adnotatio: Sculptura in declivitate postica elytrorum insignis et peculiaris, ita ut diffieile constitui possit, utrum puncta impressa sint an potius subelevata vel tuberculiformia. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Beiträge zur Kenntnils der Peruanischen Käferfauna (Haltieinae) auf Dr. Abendroth’s Sammlungen basırt von E. v. Harold in München. Herr Th. Kirsch war so freundlich mir die im Pozuzu-Thale von Herrn Abendroth gesammelten Haltieinen zur Bearbeitung mitzutheilen. Das Material ist zwar nicht besonders reichhaltig, bietet aber doch manches Interessante und Neue. Auffallend ist die nur geringe Uebereinstimmung, welche, in dieser Gruppe we- nigstens, die Fauna vom Pozuzu mit der gerade nicht sehr weit entlegenen des Chanchomayo bietet, welche Erichson in Wiegmann’s Archiv 1847. I. bearbeitet hat. Es scheinen die dortigen Gebirgs- thäler sehr scharf geschiedene faunistische Bezirke zu erzeugen, eine Wahrnehmung die ich auch bei den von Hrn. Steinheil in den Cordilleren von Neu-Granada gesammelten Arten bestätigt ge- funden. Es contrastirt diese Abgeschlossenheit der Gebirgsfaunen stark mit der weiten Verbreitung, welche den Arten in gröfserer Entfernung von den Cordilleren ermöglicht ist. Hier breiten sich theils identische Arten, wie z. B. Trox suberosus, fast über den gan- zen amerikanischen Continent aus, theils treten sie, wie Tetracha carolina, im gröfsten Theile des Gebietes in äufserst nah verwand- ten, specifisch schwer unterscheidbaren Formen auf. Für die Reihenfolge der Arten habe ich dieselbe Eintheilung zu Grunde gelegt, die bei den columbischen Halticinen befolgt wurde, nämlich Halticinae sulcicolles, haplopodes, acanthopodes und oedipodes. Ich bemerke:noch, dafs ich nicht alle von Hrn. Kirsch einge- sendeten Arten in nachstehender Bearbeitung aufgenommen habe. Manche lagen nur in einzelnen, mitunter schadhaften oder schein- bar nicht typischen Exemplaren vor. Beschreibungen die sich auf solches Material gründen, müssen nothwendig unvollkommen aus- fallen und bleiben daher die betreffenden Arten besser bis zu gün- stigerer Gelegenheit unberücksichtigt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. I 130 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs A. Halticinae sulcicolles. 1. Crepidodera peruviana (n. sp.): Atra, nitida, pedibus antennisque rufescentibus, femoribus posticis rufo-testaceis, thorace laevi, elytris basi tumidulis, antice ad latera et sub callum humera- lem obsolete striato-punetatis. — Long. 24 Mill. Eiförmig, stark glänzend, schwarz, die Beine, mit Ausnahme der pechbraunen Hinterschenkel und die Fühler rothbraun, an letz- teren Glied 3 und 4 gleichlang. Der Kopf glatt, die Scheitelbeu- len gut markirt, gerundet, der Nasenkiel schmal und sehr kurz. Das Halsschild glatt, der Quereindruck tief und ebenso scharf recht- winkelig in die Basis eingebogen, aufserdem jederseits neben dem Seitenrande in der Mitte ein mehr oder minder deutliches, demsel- ben parallel laufendes Längsstrichelchen; der Theil vor dem Quer- eindruck kissenartig gewölbt. Die Flügeldecken mit knotigen Schul- terbeulen und ebenfalls gut markirten Basalbeulen, mit einigen we- nigen, kurzen Punktreihen, die nur an den Seiten und unterhalb der Sehulterbeule deutlich sind. Der Metatarsus der Hinterfülse so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen. Am nächsten mit Or. suleifrons verwandt, aber von kürzerer Eiform, durch hellere Färbung der Beine sowie durch den Mangel der Stirnfurchen verschieden. 2. Epitriz inaequalis (n. sp.): Nigra, nitidissima, convexa, thorace lateribus punctulato, elytris basi valde tumidulis, pedibus pi- ceo-rufis, femoribus piceis, antenmis testaceis, apice fuscis. — Long. 22 Mill. Von gedrungener, ziemlich hochgewölbter Gestalt, sehr glän- zend, die Behaarung nur auf dem hinteren Theile der Flügeldecken deutlich, tief pechschwarz, die Fühler gelblich, vom fünften Gliede an allmählig dunkler, die Beine dunkel röthliehbraun, die Schenkel jedoch, mit Ausnahme der Kniee schwarz. Der Kopf glatt, Stirn- kiel scharf, das Kopfschild vorn jederseits deutlich behaart. Das Halsschild quer, an den Seiten zerstreut sehr fein punktirt, der Quereindruck tief, jederseits neben dem Längseindrucke noch eine feine, kurze, nach vorn gewundene Längsvertiefung, welche eine Fortsetzung der Furche über die Längsgruben hinaus zu sein scheint; der mittlere, gegen das Schildehen vortretende Basallap- pen ziemlich spitz. Die Flügeldecken mit knotigen Schulterbeulen und ungemein stark markirten Basalbeulen, so dals an der Basis, mit Einrechnung der Schulterbeulen, vier stumpfe Höcker sich be- der Peruanischen Käferfauna. 131 finden, zwei kleinere aulsen und zwei grölsere innere; punktirt- gestreift, die Punkte vorn ziemlich grob, gegen die Spitze allmäh- lig, feiner. Diese Art ist durch die groben Basalbeulen der Flügeldecken, ihre gewölbte Gestalt, insbesondere aber durch die Andeutung ei- ner Fortsetzung der Thoraxfurche über die Längseindrücke hinaus, sehr ausgezeichnet. Herr Abendroth hat aufserdem noch zwei Epitriz-Arten mitgebracht, darunter eine von nur winziger Körper- gestalt. Es liegen dieselben jedoch nur in schlecht conservirten Exemplaren vor, und ihre Uebergehung rechtfertigt sich daher um so mehr, als die Artenunterscheidung in der nach und nach reicher werdenden Gattung besondere Schwierigkeiten bietet. 3. Sangaria Haagi Harold Col. Hefte XV. p. 14 (1876). Meine bei Beschreibung dieser Art ausgesprochene Vermuthung, dafs die gelbe Farbe des mir vorliegenden Stückes einer mangel- haften Ausbildung entspreche, hat sich jetzt bestätigt, indem ein von Herrn Abendroth gesammeltes, im Uebrigen völlig übereinstim- mendes Exemplar schön stahlblau gefärbte Flügeldecken zeigt. Alle übrigen Körpertheile sind aber auch hier röthlichgelb. 4. Systena chloropus Harold Col. Hefte XV. p. 12 (1876). Das vorliegende Stück ist von gelbrother Farbe, der Hinter- theil des Kopfes, die Hinterbrust und die Flügeldecken sind schwarz, letztere nur mit einer schmalen rothgelben Querbinde in der Mitte. Ich halte dasselbe nur für eine ausgezeichnete Varietät dieser so höchst veränderlichen Systena, da aulserdem die Gestalt und die Sceulptur keinerlei Unterschiede zeigen. 5. Haltica costata Er. Wiegm. Arch. XIN. 1. p. 63 (1847). Es liegt nur ein einzelnes Exemplar vor, dasselbe gehört je- doch zufolge seiner mattglänzenden Oberfläche und der drei schar- fen Längsrippen der Flügeldecken unzweifelhaft hierher. Diese Rippen sind etwas kürzer als bei den Stücken vom Chancho mayo, sie erlöschen alle drei schon weit vor der Spitze. 6. Haltica conveza (n. sp.): Breviter ovata, atro-coerulea, antennis pedibusque piceis, thorace basi medio lobata, elytris subti- hiter punctatis. — Long. 5# Mill. Von gewölbter, breit eiförmiger Gestalt, glänzend, schwärzlich blau mit etwas grünlichem Scheine, die Beine und Fühler pech- schwarz, das Wurzelglied der letzteren an der Spitze röthlich, das 9* 132 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs dritte Glied nur wenig länger als das zweite. Der Kopf vorn schwarz, nur hinten blau, der Nasenkiel scharf, der Kopfschildrand geleistet, die Scheitelbeulen klein, aber scharf begrenzt, besonders am vorderen Rande, oberhalb der Fühlergruben, tief gerandet. Der Thorax stark gewölbt, fast doppelt so breit als lang, nach vorn verschmälert, mit tief geschwungener Querfurche, die um die Hin- terecken herum nach vorn in den Seitenrand biegt, die Basis in der Mitte lappig vortretend und jederseits daneben stark ausge- buchtet. Die Flügeldecken ohne Basalbuckel, regelmälsig oval, fein und wenig dicht, nur hier und da undeutlich gereiht, punktirt. Diese Art steht in inniger Verwandtschaft mit H. brevis, in- nuba u. s. w., und hat mit diesen die starke Schwingung der Tho- raxbasis gemein, wie sie in der Gattung Epitriz normal ist: Die starke Wölbung giebt dem Thier ein Phaedon-artiges Aussehen. Die innuba ist kleiner, nicht so gerundet oval und sind ihre Flü- geldecken gröber und viel deutlicher gereiht punktirt. Nephrica (nov. gen.). Corpus oblongo-ovale. Oculi rotundatim profunde emarginati, reniformes. Palpi mazillares articulo penultimo crasso, ultimo mi- nuto, acuminato. Thorax bası marginalus, utrinque ad angulos po- sticos linea obliqua impressa, angulis anticis truncatis. Acetabula antica aperta. Tibiae posticae dorso late canaliculatae, margine ez- terno ante apicem non sinuato, calcari apicali minuto. Metatarsus pedum posteriorum articulis duobus sequentibus simul sumtis longi- tudine aequalis, articulo unguicuları non inflato, unguiculis divari- catis, basi late appendiculatis. Die gegenwärtige, durch die grolse, kreisförmige Ausrandung der Augen ausgezeichnete Gattung hat habituell einestheils mit Di- sonycha, anderntheils mit Homophoeta eine grolse Aehnlichkeit, sie reiht sich jedoch durch die Summe ihrer oben angeführten Merk- male unter die Halticinae suleicolles ein. Es zeigen nämlich die Hinterschienen an ihrer Aufsenkante, welche von der gegenüber- liegenden inneren durch den flachgedrückten, allmählich verbreiter- ten Rücken der Schiene weit getrennt ist, keine Spur einer Aus- randung vor der Spitze. Eine solche kann auch nicht als völlig abgeschwächt angenommen werden, denn die Behaarung dieses Schienenrandes ist von der Wurzel bis zur Spitze eine ganz gleich- förmige, während bei allen Halticinae acanthopodes, auch da wo die Ausrandung nur leicht angedeutet ist (z. B. bei Asphaera fal- lax) die Verlängerung der Börstchen ihre Anwesenheit verräth. der Peruanischen Kaferfauna. 133 Unter den Sulcicolles schlielst sich Nephrica wegen des Mangels einer deutlichen Querfurche vor der Basis des Thorax, derselbe zeigt nämlich nur jederseits neben den Hinterecken einen sehr schief nach vorn gerichteten Längseindruck, zunächst an Disonycha an, weicht aber von dieser Gattung, wie denn überhaupt von sämmt- lichen übrigen, durch die nierenförmigen Augen, den gerandeten Thorax und die eigenthümliche Form des Nasenkiels erheblich ab. 7. Nephrica Kirschi: Oblongo-ovata, flavo-testacea, occipite nigro, scutello piceo, elytris macula basali alteraque transversa ante apicem piceis, corpore subtus cum pedibus piceo, antennis piceo- rufis, basi dilutioribus. — Long. 3 Mm. Von länglich ovaler, nach hinten leicht erweiterter, mäfsig ge- wölbter Gestalt, weifslich gelb, der Kopf mehr rothgelb, am Hin- terrande schwarz, die Flügeldecken mit einer schwarzbraunen Ma- kel an der Basis, welche jedoch die Schulterbeule frei läfst und auch das Schildehen und die Naht nicht erreicht, hinter der Mitte eine etwas gezackte kurze Querbinde, welche durch die Naht un- terbrochen ist und vor dem Aulsenrande erlischt. Die Scheitelbeu- len deutlich, hinten von dem spiefsförmig hereinragenden Stirn- theile scharf getrennt, die Augen tief bogig ausgerandet, der Na- senkiel verhältnilsmälsig breit und flach, erst vorn wieder etwas eingeschnürt. Das Halsschild sehr fein aber deutlich zerstreut punktirt, der Seitenrand schmal gerandet, die Vorderecken stumpf abgestutzt, die hinteren spitz und der Schulterbeule angeschmiegt. Die Flügeldecken glatt, nur mit Spuren von körneliger Punktirung. Die Hinterschenkel mälsig verdickt, die Schienen ziemlich derb und gegen das Ende allmählig dieker, der Metatarsus der Hinterfülse so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen. An den Fühlern ist das 3te Glied so lang wie das 4te, die übrigen Glieder nehmen allmählig an Länge gegen das Ende ab. Das Pro- sternum zwischen den Hüften flachgewölbt, ohne Längskiel. Die Beschreibung, die Illiger (Mag. VI. pag. 142) von seiner Haltica didyma giebt, lälst mich vermuthen, dafs diese der gegen- wärtigen Art nahe stehen muls; jedenfalls gehört sie in dieselbe Gattung. 8. Disonycha caroliniana Fabr. Syst. Ent. p. 122 (1775). Es ist nur diese Art und nicht die verwandte, im benachbar- ten Columbien einheimische D. glabrata von Herrn Abendroth mit- gebracht worden. Ist auch die Färbung beider Arten eine recht 134 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntni/s ähnliche, so weicht doch caroliniana durch den ganz schwarzen Seitenrand der Flügeldecken und die ebenfalls schwarzen Epipleu- ren ab. Wesentlicher jedoch und zur Trennung beider Arten ver- lässiger ist der Unterschied in der Scheitelbildung. Derselbe ist bei glabrata hinter den Scheitelbeulen querüber mit gröberen Punk- ten bedeckt, bei caroliniana dagegen glatt. Letztere Art scheint südlich bis nach Mendoza sich auszubreiten, von wo mir Stücke vorliegen, die sich höchstens durch dunklere Färbung der Beine und weitere Ausbreitung der Thoraxmakeln unterscheiden lassen. 9. Disonycha austriaca Schauf. Nung. otios. Il. p. 308. (1374.) Völlig übereinstimmend mit den von Herrn E. Steinheil am Magdalenenstrom und in den Smaragdgruben bei Muzo gesammel- ien Stücken. Im Farbenkleid hat diese Art eine täuschende Aehn- lichkeit mit gewissen Formen der Homophoeta aequinoctialis, sie unterscheidet sich aber leicht durch das einfache Klauenglied der Hinterfülse, die abgestutzten Vorderecken des Thorax und den un- gefleckten Kopf. 10. Lactica brachydera (n. sp.): Flava, capite, tibüs an- tcıs tarsisque fuscis, elytris laete chalybeis, antenmis fuscis, articu- hs 8—11 flavis. — Long. 6 Mill. Etwas breit eiförmig, gelb, der Kopf schwarz, die hinteren Tarsen bräunlich, die mittleren und vorderen, ebenso die Schienen schwarz, die Flügeldecken schön stahlblau, die Fühler schwarz, Glied 8—11 röthlichgelb. Der Kopf ‘glatt, ohne deutliche Schei- telbeulen, obwohl ein seichter Längseindruck vorhanden ist. Der Nasenkiel scharf, vorn stumpf aber deutlich zwei divergirende Aeste bildend. Der Thorax sehr kurz, mit geraden Seiten, nach vorn leicht verschmälert, die Vorderecken schwielig verdickt, die Quer- furche sehr tief und jederseits eingebogen, der von ihr eingeschlos- sene Theil einen erhabenen Querwulst darstellend. Das Schildchen schwarz. Die Flügeldecken ohne Basalbeulen, zerstreut und nur undeutlich fein punktirt. An den Fühlern ist das erste Glied vorn gegen die Spitze hin gelb, das 4te reichlich so lang wie 2 und 3 zusammengenommen. Eine typische, durch die Farbenvertheilung sehr ausgezeichnete Lactica, die sich zunächst an die columbische elegans anschlielst. der Peruanischen Kaferfauna. 135 11. Laetica Kirschi (n. sp.): Flava, capite, pedibus, anten- nis maculisque quatuor elytrorum rufo-piceis. — Long. 64—7 Mm. Eiförmig, glänzend, gelb, der Kopf, die Fühler, die Beine und zwei Makeln auf jeder Flügeldecke röthlichbraun. Der Kopf glatt, jederseits am inneren Augenrande oben ein Punkt, keine Scheitel- höcker, der Nasenkiel sehr stumpf und nach vorn allmählig sich verbreiternd in das Kopfschild übergehend. Der Thorax sehr kurz, die Seiten schwach gerundet und nach vorn leicht convergirend, die Vorderecken schwielig gerandet, die Querfurche flach und seicht, die Seiteneindrücke dagegen tief. Die Flügeldecken glatt, ohne Basalbeulen, jede mit zwei braunen Längsmakeln, die obere, hart an der Wurzel, weder den Aufsenrand noch die Naht erreichend, die hintere, ebenfalls von beiden Rändern sowie von der Spitze abstehend, ist nach hinten, der Gestalt der Flügeldecke folgend, verschmälert und zugespitz. An den Füblern ist das 4te Glied kaum so lang wie 2 und 3 zusammengenommen. Mit L. macula Fabr. am nächsten verwandt, aber durch das kürzere Halsschild sowie durch die dunkle Färbung der Beine leicht zu unterscheiden. Auch Z. quadrimaculata Clark, die übrigens kaum von macula specifisch ist, weicht durch gelbe Fühler und Beine ab. 12. Trichaltica bogotana Har. Col. Heft. XV. p.4. (1876). Die vorliegenden Stücke dieser Art, welche leicht kenntlich ist an den beiden zahnartigen Ecken, welche der Seitenrand des Thorax bildet, stellen eine leichte Farbenvarietät dar, indem bei ihnen der Kopf mehr rothbraun, die Flügeldecken minder metal- lisch gefärbt sind, so dafs sie bräunlich mit nur leichtem bläulichen Scheine sich zeigen. Sie sind ohne Zweifel nicht völlig ausgefärbt. Die kleinen Arten dieser Gattung haben habituell eine gewisse Aehnlichkeit mit denen der Gattung Zeugophora. 13. Diphaulaca sulcifrons (n. sp.): Nigro-aenea, plus mi- nusve cyanescens vel virescens, antennis basi testaceis, thoracis sulco fransverso utrinque angulatim ın basıin inflezo, at praeterea usque in marginem lateralem continuato, sulculo altero utrinque juxta mar- ginem, vertice longitudinaliter profunde foveolato. — Long. 4 Mm. Schwarzgrün, dabei etwas bläulich scheinend, die Fühler dun- kelbraun mit 4—5 gelblichen Wurzelgliedern, die Beine dunkel- braun, die Vorderschenkel heller gelbbraun, die hinteren stark ver- diekt und dunkel metallisch. Die Scheitelbeulen deutlich, hinten nur leicht begränzt, der Länge nach durch eine tiefe Furche ‚ge- 136 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs theilt, die sich auch nach rückwärts bis fast zum Hinterkopfe fort- setzt. Das Halsschild bedeutend breiter als lang, die Seiten fast gerade, die Vorderecken gerade abgestutzt, hinten eine tiefe, ge- schwungene Querfurche, die jederseits rechtwinkelig in die Basis einbiegt, sich jedoch aufserdem über diese Längsfurchen noch ge- gen den Seitenrand fortsetzt; neben diesem, etwas vor der Mitte, ist ein weiteres Längsstrichelchen bemerkbar. Die Flügeldecken mit sehr deutlichen Basalbeulen, regelmäfsig punktirt-gestreift, die Punkte jedoch schon von der Mitte an undeutlich. Die hinteren Schienen drehrund und sehr leicht gekrümmt, ihr Metatarsus auf- fallend breit. Das einzige vorliegende Stück scheint nicht völlig ausgefärbt zu sein. Ich habe jedoch dasselbe wegen der eigenthümlichen Fur- chung des Thorax und des Baues der Hinterfülse nicht mit Still- schweigen übergehen wollen. D. fossifrons hat eine ähnliche, aber mehr gerundete Scheitelgrube, weicht aufserdem durch einfache, nicht über die Längsfurchen fortgesetzte Quervertiefung des Tho- rax ab. 14. Diphaulaca peruviana (n. sp.): Ferruginea, elytris cyaneis, abdomine, pedibus posticis, tibiis tarsisque intermedüs et anticis sicut et antennis nigris, his articulis 2>—3 basahbus rufis. — Long. 5 Mill. Von regelmälsig ovaler Gestalt, gelbroth, die Flügeldecken stahlblau, der Hinterleib, die ganzen Hinterbeine, dann an den vor- deren die Schienen und Tarsen, ferner die Fühler schwarz, letztere mit 2—3 rothen Wurzelgliedern, 4tes Glied merklich länger als das 3te. Der Kopf glatt, die Scheitelbeulen klein und scharf, der Na- senkiel kurz. Der Thorax doppelt so breit als lang, Vorderecken gerade abgestutzt, der Seitenrand vor den hinteren sehr leicht ge- schweift, Querfurche normal. Die Flügeldecken ohne markirte Ba- salbeulen, die Schulterbeule jedoch knotig abgesetzt, ziemlich fein, aber fast ohne alle Reihenbildung punktirt. Die Färbung der Oberseite hat diese Species mit vielen Diphau- laca-Arten gemein, die ganz schwarzen Hinterbeine jedoch und der ebenso gefärbte Hinterleib machen sie gut kenntlich, ebenso der fast vollkommene Mangel von Basalbeulen auf den Flügeldecken. der Peruanischen Käferfauna. 137 B. Halticinae haplopodes. 15. Ptocadica straminea Har. Col. Heft. XV. p. 26. (1876.) Das einzige vorliegende Stück weicht, wie ich a. a. O. schon erwähnt habe, von den columbischen Exemplaren nur durch die fast ganz gelben Beine ab, doch sind die Vorderbeine an ihrer obe- ren Kante deutlich gebräunt. Die Flügeldecken zeigen an der Basis keine Beulen, dagegen ist die Schulterbeule hinten am Sei- tenrande durch einen leichten Quereindruck besonders markirt. 16. Sophraena peruviana (n. sp.): Dilatato- ovalis, nitida, laevis, rufo-testacea, elytris macula transversa basali utringue po- stice bilobata fasciaque latissima pone medium rufo-piceis, antennis nigris, articulis quinque basalibus rufo-testaceis. — Long. 51 Mill. Breit eiförmig, ziemlich gewölbt, glänzend, ohne alle Punkti- rung, rothgelb, die Flügeldecken mit zwei dunkel rothbraunen Quer- binden, die erste an der Basis, nach hinten jederseits zwei Zipfel bildend, längs der Naht nach rückwärts fortgesetzt, aber weder die Schulterbeule noch den Aufsenrand erreichend, die zweite beginnt schon etwas vor der Mitte und nimmt den ganzen hinteren Theil der Flügeldecken ein, erreicht jedoch weder die Spitze noch den Aufsenrand; würde man, was jedoch wegen der ebenfalls gelben Epipleuren nicht das Richtige wäre, das Braun als die Grundfarbe betrachten, so würden auf den Flügeldecken die Spitze, der ganze Aufsenrand und eine vor der Mitte befindliche, hinten gerade, vorn ausgezackte, durch die Naht unterbrochene, schmale Querbinde als gelbe Zeichnungen erscheinen. Der Kopf klein, die Scheitelbeulen deutlich begrenzt, sehr quer gegeneinander gestellt, an ihrem obe- ren Ende neben dem Augenrande ein grübchenartiger Punkt, der Nasenkiel stumpf und verhältnifsmäfsig breit. Das Halsschild sehr kurz, hinten regelmäfsig bogig, die Vorderecken stumpf abgerundet. Das Schildchen etwas verschmälert dreieckig. Der Metatarsus der Hinterfülse kaum so lang wie Glied 2 und 3 zusammengenommen. Die Fühler kurz, kaum die Basis des Thorax überragend, schwarz, die ersten 5 Glieder gelbroth, die Glieder vom öten an allmählig verbreitert, quer, jederseits am Ende mit einzelnen Borstenhaaren, das letzte Glied dick, aber zugespitzt. Die Gattung Sophraena ist durch den eigenthümlichen Bau der Fühler, welcher ganz an gewisse Clavicornien erinnert, höchst aus- gezeichnet und steht in dieser Beziehung isolirt da Das furchen- lose Halsschild, die geschlossenen Gruben der Vorderhüften und 138 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs die einfachen Hinterschienen weisen die Gattung unter die Haplo- podes, wo sie neben Orygona und Nasidia zu stehen kommt. Dieselbe wurde von Clark in den Trans. ent. Soc. Lond. 3 Ser. II. 1865. p. 342 auf eine Art vom Amazonenstrom gegründet, zu welcher derselbe Autor zwei weitere aus Cayenne im Journ. of Ent. II. p. 383 gefügt hat. Dieselben entfernen sich alle von der gegenwärtigen Art durch sehr verschiedene Zeichnung, ornata und simplex noch insbesondere durch feine Punktirung der Flügeldecken. Argopus coccinello«des Suffr. Wiegm. Arch. 1868. I. p. 223 aus Cuba gehört der Beschreibung nach wohl jedenfalls auch zur Gat- tung, Sophraena. 17. Ocnoscelis viridipennis Clark Journ. of Entom. 1. p- 395. (1865.) Diese Art liegt in beiden Geschlechtern und mehrfachen Far- benvarietäten vor, indem die Flügeldecken bald blau, bald grünlich oder nur rothbraun gefärbt sind. In Betreff der nahen Beziehun- gen, in welchen sie zu der folgenden steht, verweise ich auf das von mir in Col. Heft. XV. p. 25 u. s. w. Gesagte. 18. Ocnoscelis cyanoptera Erichs. Wiegm. Arch. XIII. 1. p. 174. (1847.) Ein einzelnes Männchen, von ganz gelbbrauner Körperfarbe, nur die Flügeldecken mit einem leichten Purpurscheine. C., Halticinae acanthopodes. Homophyla (nov. gen.) Corpus subhemisphaericum, supra glabrum. Oculi integri, sub- elongati. Tubercula frontalia linearia. Antennae filhformes. Prosternum latum, planum, postice dilatato-rotundatum. Aceta- bula antica aperta. Mesosternum subquadratum. Femora postica sat robusta. Tibiae dorso late sulcato, postice margine ezterno ante apicem emarginato et denticuluto, apice cal- cari simplici. Metatarsus articulis reliquis simul sumtis longitudine aequalıs. Kleine, Sphaeroderma-ähnliche Thiere, von dieser Gattung so- gleich durch die Ausbuchtung der Aufsenkante der Hinterschienen zu unterscheiden, welche oben durch ein ziemlich spitzes Eck be- grenzt wird. Der Kopf ist von länglicher Form, daher auch die Augen viel länger als breit; der Nasenkiel ist stumpf, der Scheitel der Peruanischen Käferfauna. 139 ragt mit dreieckiger Spitze tief zwischen die Augen herein, die Scheitelbeulen sind daher zu scharfen, feinen Leistchen zusammen- gedrängt. Das Prosternum ist verhältniflsmälsig sehr breit, flach, hinten noch etwas verbreitert und sanft gerundet, oder fast gerade abgestutzt. Der erste Hinterleibsring ist länger als die drei fol- genden zusammengenommen. Die Klauen sind an der Wurzel mit Anhängseln versehen. Homophyla gehört zur Gruppe der Halticinae acanthopodes und kommt im Systeme vor Aspicela zu stehen. 19. Homophyla adusta (n. sp.): Picea, elytris castaneis apice piceis, antennis ferrugineis; elytris laevibus, juxta limbum se- rie subregulari punctulorum asperorum. — Long. 22—4 Mill. Var. Pedibus anticis piceo-rufis, elytris omnino fere subseriatim at subtilissime granulato-punctulatis. Mäfsig gewölbt, glänzend und unbehaart, pechschwarz, die Ta- ster und Fühler rothbraun, die Flügeldecken gelb- oder rothbraun, hinten an der Spitze in grölserer oder geringerer Ausdehnung schwarz. Der Kopf glatt. Das Halsschild kurz, äufserst fein und kaum wahrnehmbar punktirt, nach vorn stark verschmälert, der Seitenrand leicht gerundet, die Vorderecken stumpf und schief ab- gestutzt, die Basis hinien jederseits neben der Mitte leicht, gebuch- tet. Die Flügeldecken mit gut markirter Schulterbeule, der Aus- senrand nur sehr fein abgesetzt, glatt, neben dem Aulsenrande je- doch eine noch auf der Schulterbeule beginnende, mehr oder we- niger regelmälsige, übrigens zuweilen undeutliche Reihe sehr feiner aber rauher Pünktchen. Unterseite sammt Beinen schwarz. Bei einigen, meist etwas grölseren Stücken, sind die ganzen Flügeldecken, an der Spitze jedoch viel undeutlicher, mit unregel- mälsigen Reihen höchst feiner, gekörnelter Punkte bedeckt, bei ih- nen sind auch die Vorderbeine rothbraun, überhaupt der Körper minder intensiv schwarz gefärbt. Wahrscheinlich stellen dieselben eine Varietät oder nur das andere Geschlecht (dann wohl das Weibchen) dar, einen Unterschied in der Breite des Metatarsus der Vorderfülse kann ich jedoch nicht wahrnehmen. Endlich finden sich auch kleinere, entschieden unausgefärbte Stücke, deren Kopf und Thorax nur dunkel röthlichbraun gefärbt erscheint. 140 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs 20. Homophoeta aequinoctialis Linn. Syst. Nat. ed. X. p- 374 (1785). - ” HA. albicollis Fabr. Mant. I. p. 76. H. fulgida Oliv. Ent. VI. p. 681 t. 21. £. 21.a—b. H. quadriguttata Fabr. Spec. Ins. I. p. 132. H. gnadrinotata Fabr. Suppl. Ent. Syst. p. 98. Ich habe mich nach langen vergeblichen Versuchen, die ver- schiedenen hierher gehörigen Formen als selbstständige Arten fest- zustellen, genöthigt gesehen, dieselben unter dem ältesten Linne- schen Namen als einheitliche Art zusammenzufassen, wobei nicht einmal eine bestimmte Ausscheidung der einzelnen Varietäten thun- lich war. Ein Näheres werde ich hierüber bei der Bearbeitung der columbischen Haltiecinen vorbringen und bemerke hier nur, dafs die vom Pozuzu mitgebrachten Stücke zu der dunkleren Form gehö- ren, die einen gelben Humeralfleck und ziemlich gerundeten, nicht sichelförmig aufsteigenden Mittelfleck der Flügeldecken hat. Die Beine sind pechbraun, die Grundfarbe der Flügeldecken ist etwas dunkler braun, dabei leicht metallisch scheinend. Am meisten ent- spricht diese Form der fulgida Oliv. Bei einem etwas kleineren Stücke sind die mittleren vier Flecke der Rosette auf den Flügel- decken sehr klein, die zwei äufseren dagegen, am Seitenrande be- findlichen, stark erweitert. Die Oed. decemguttata Fabr. erinnert gar sehr an die gegen- wärtige Art, sie weicht aber aufser dem kugeligen Klauengliede durch den Mangel des weilsen Scheitelflecks sowie durch die An- wesenheit einer hellen Makel unmittelbar an der Flügeldecken- spitze ab. 21. Asphaera granulosa: Rufo-testacea, thoracis lateribus erplanatis, elytris viridi-cyaneis, sat dense et omnino distincte sub- tiliter granulatis, nitidis, tibiis tarsisque fuscis, antennis [usco-fer- rugineis. — Long. 9 Mill. Var.: Elytris sublaevibus, disco tantum subtilissime asperato- punctulatis. Länglich, mäfsig gewölbt, glänzend, schmutzig rothgelb oder bräunlichgelb, der Kopf hinten etwas dunkler, die Flügeldecken schön grünlichblau, die Schienen und Tarsen rothbraun, die Füh- ler dunkelbraun, das erste Glied oben braun, unten rothgelb. Der Kopf jederseits neben den Augenrändern, oberhalb der deutlich abgegrenzten Scheitelbeulen mit einer Gruppe grölserer Punkte, der Nasenkiel kurz, vorn rechtwinkelig in kurze Seitenäste diver- der Peruanischen Käferfauna. 141 girend. Der Thorax glatt, mit bogig gerundeten Seiten, daher die grölste Breite etwas vor den Hinterecken, der Seitenrand flach ab- gesetzt, Vorderecken gerade nach vorn gerichtet, nicht abgesetzt; auf der Mitte der Scheibe macht sich ein leicht muldenförmiger Eindruck bemerkbar. Das Schildchen schwarz. . Die Flügeldeckeu mit deutlichen Basalbuckeln, gleichmäfsig fein und sehr deutlich gekörnelt, die Epipleuren schwarz, glatt. Metatarsus der Hinter- tarsen viel länger wie das zweite Glied, fast so lang wie 2 und 3 zusammen; Klaue allmählig und nur leicht angeschwollen. Die sehr deutliche Körnelung der Flügeldecken schwächt sich gegen die Seiten hin etwas ab. Bei einigen Stücken sind die Flü- geldecken fast glatt und die Körnelung ist nur mehr auf der Scheibe, am deutlichsten hinter der Mitte, als feine, rauhe Punktirung er- kennbar. Bei einem solchen Ex. ist die Färbung zugleich eine mehr goldig grüne, dasselbe stimmt aber in allen wesentlichen Punkten mit der Hauptform überein. 22. Asphaera Abendrothi: Ovalis, nitida, flava, occipite rufo-piceo, elytris fascia basali alteraque pone medium, postice ad suturam usque ante apicem producta ibique curvata viridi - aeneis, corpore subtus cum pedibus antennisque rufo-piceis. — Long. 6— 8+ Mill. Var. A. Fascüs elytrorum attenuatis, antica postice medio pro- funde rotundatim emarginata, postica utrinque in lunulam reducta. Var. B. Fasciis minoribus, piceo-rufis, leviter virescentibus. Eiförmig, glänzend, gelb, der Hinterkopf bräunlich, auf den Flügeldecken zwei dunkel goldiggrüne Querbinden, die erste von der Wurzel an bis zum ersten Drittel der Länge reichend, hinten in der Mitte einen mehr oder weniger stumpfen Winkel bildend, die zweite hinter der Mitte, einen solchen Winkel nach vorn bil- dend, hinten an der Naht verlängert und unmittelbar vor der Spitze jederseits etwas nach aufsen gekrümmt; diese Binden erreichen den Aufsenrand nicht, die gelbe Färbung desselben setzt sich noch um die Schulterbeule herum fort. Der Kopf glatt, an den inneren Au- genrändern nur einzelne Punkte, die Scheitelbeulen hinten tief win- kelig abgegrenzt, der Nasenkiel schmal, vorn in den leistigen Cly- peusrand eintretend. Halsschild glatt, die gröfste Breite kurz vor der Basis, der Seitenrand durch eine Furche bestimmt flach abge- setzt, die Vorderecken gerade nach vorwärts stehend, nicht abge- setzt. Schildchen schwarz. Die Flügeldecken mit innen tief abge- grenzter Schulterbeule, fast glatt, nur hinter der Mitte und auf der 142 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnis 'Wölbung; mit mehr oder weniger deutlicher, gekörnelter Punktirung. Das Prosternum flach, ohne Kielung. Das 3te Fühlerglied deut- lich kürzer als das 4te. Unterseite sammt Beinen rothbraun, Basis der Vorderschenkel heller. Die grünen Querbinden werden durch Ueberhandnahme der gelben Grundfarbe mehr oder weniger verkürzt und verkleinert; . bei einem solchen Stücke ist nur die Basis mit der Schulterbeule und die Naht auf eine kurze Strecke dunkelgrün, so dafs die gel- ben Basalbeulen deutlich vorn und seitwärts umgrenzt sind; die hintere Binde ist an der Naht unterbrochen und jederseits auf ei- nen nach aufsen convexen Mondfleck reduecirt. Zuweilen ist die Farbe der Binden, bei sonst normaler Ausdehnung derselben, mehr dunkel erzgrün, kleinere Flecken sind oft rothbraun mit nur leich- tem grünlichen Metallschein. Als Varietät der granulata kann die gegenwärtige Art nicht betrachtet werden. Sie ist von mehr regelmälsig ovaler, minder länglicher Form, der Seitenrand des Thorax ist schärfer abgesetzt, und sind namentlich die Schulterbeulen nach innen durch eine viel markirtere Furche abgesetzt. A. curialis Er. ist in der Zeichnung nicht unähnlich, aber gestreckter, der Seitenrand des Thorax ist viel schmäler abgesetzt, die Unterseite schwarz. Die in der Fär- bung ebenfalls höchst ähnliche A. Chapuisi gehört wegen der ab- gesetzten Vorderecken des Thorax einer anderen Gruppe an. Die folgende meticulosa ist länglicher in der Gestalt und hat viel schmä- lere Hinterschenkel. Diese sind bei der gegenwärtigen Art sehr stark verbreitert, ihr Vorderrand bildet einen starken Bogen und auch das Klauenglied ist stark angeschwollen, fast wie bei Oedio- nychis. Der lange Metatarsus der Hinterfülse weist jedoch die Art mit Bestimmtheit der Gattung Asphaera zu. Derselbe ist viel länger als das zweite Glied, reichlich so lang wie 2 und 3 zusam- mengenommen. 23. Asphuera meticulosa: Oblongo-ovalıs, nitida, lurido- testacea, capite dilute rufo-piceo, elytris vix distincte asperato-punc- tulatis, utriusque maculis tribus viridı-aeneis vel aeneo-rufescenti- bus, duabus basalibus oblongis, una humerali, altera juztascutellar:, iertia pone medium subobligua, transversa, corpore subtus cum pe- dibus antennisque obscure ferrugineo. — Long. 7—8 Mill. Von schwach verlängerter Eiform, glänzend, hell bräunlich- gelb, der Kopf rostroth, die Flügeldecken mit metallisch grünen, zuweilen nur rothbraunen, mitunter sogar undeutlichen Makeln, und der Peruanischen Käferfauna. 143 zwar zwei längliche an der Basis, eine auf der Schulterbeule, die andere zwischen dieser und dem Schildehen auf dem Basalbuckel, eine dritte, quergeformte hinter der Mitte, die weder den Aufsen- rand noch die Naht erreicht und daher eine unterbrochene Quer- binde darstellt; die Ränder dieser Makeln sind meist mehr weils- lichgelb eingefalst. Die Unterseite sammt den Beinen rothbraun, ebenso die Fühler. Das Halsschild glatt, die Vorderecken gerade vorstehend, nicht abgesetzt, der Seitenrand besonders hinten durch einen Schrägeindruck flach abgesetzt, die grölste Breite etwas vor den Hinterecken, von da bis zu diesen der Rand gerade oder selbst unmerklich ausgebuchtet. Die Flügeldecken äulserst fein und we- nig dicht, leicht rauh punktirt. Metatarsus der Hinterfülse so lang wie Glied 2 und 3 zusammengenommen, Klauenglied schwach an- geschwollen. Prosternum zwischen den Vorderhüften verhältnifs- mäfsig schmal, einfach gewölbt. Gröfsere Stücke sind sehr leicht an dem sehr stumpfen Win- kel kenntlich, den die Seiten des Thorax kurz hinter der Mitte . bilden, von wo an bis zu den Hinterecken sich dann eine schwa- che Ausbuchtung bemerkbar macht. Bei kleineren, in der Regel auch minder ausgefärbten Stücken schwächt sich auch dieses Merk- mal ab. Die A. timida ist sehr ähnlich, sie ist aber breiter, dem Tho- rax fehlt hinten an den Ecken der eigenthümliche Schrägeindruck, das Prosternum ist breiter, die Klauen sind stärker verdickt und die Schulterbeule ist innen viel tiefer begrenzt. 24. Asphaera mylabroides: Oblongo - ovalis, nigra, tuber- culis frontalibus cippeoque sicut et thorace testaceis, elytris testa- ceis, fascia suturali, postmediana et apice ipso nigris, femoribus an- ticis basi ferrugineis. — Long. 10+ Mill. Von länglicher, mäfsig gewölbter Gestalt, schwarz, die Schei- telbeulen und das Kopfschild jederseits des schwarzen Nasenkiels, rothgelb, ebenso das Halsschild, das Schildehen schwarz, die Flü- geldecken rothgelb, mit zwei schwarzen Querbinden, eine an der Basis, die andere hinter der Mitte, aulserdem die Spitze selbst und die Naht schwarz, mit schwachem Metallschein; von den Querbin- den erreicht keine den Aufsenrand, die vordere ist mit ihrem Hin- terrande, die hintere mit ihrem Vorderrande in der Mitte leicht vorgezogen. Betrachtet man, was aber wegen der gelben Epipleu- ren und des gelben Randsaumes unzulässig wäre, das Schwarze als die Grundfarbe, so finden sich zwei breite gelbe Querbinden, 144 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs eine in der Mitte, die andere vor der Spitze, dieselben hängen an den Seiten durch einen schmalen Randsaum zusammen, der sich bis zur Basis verlängert, sind aber in der Mitte durch die schmale schwarze Naht getrennt. Der Kopf glatt, die Scheitelbeulen hinten deutlich abgegrenzt, die gelbrothe Färbung reicht ein klein wenig über die Grenzlinie hinaus. Das Halsschild glatt, der Seitenrand rinnenartig abgesetzt, hinten ein seichter Schrägeindruck, die gröfste Breite in der Mitte, die Vorderecken stark angeschwollen, gerade vorstehend, nicht abgesetzt. Die Flügeldecken glatt, mit kaum er- kennbaren Spuren von Körnelung, die Schulterbeule innen seicht begrenzt. Unterseite sammt Beinen schwarz, die Wurzel der Vor- derschenkel röthlich, die hinteren spitz-oval. Metatarsus der Hin- terfülse so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen. Füh- ler schwarz, das erste Glied vorn und das zweite an der Basis röthlich. Prosternum zwischen den Hüften einfach gewölbt. An diese hübsche Art schliefst sich die folgende, vom Chan- chomayo stammende sehr nahe an, die ich deshalb nicht als Far- benvarietät betrachten kann, weil die Form des Halsschildes und die Sculptur der Flügeldecken eine verschiedene ist. 25. Asphaera magistralis: E majoribus, oblongo - ovata, capite nigro, tuberculis frontalibus clypeoque utrinque sicut et tho- race rufo-testaceis, elytris nigris, sat dense punctatis, fascia media ertus dilatata maculaque magna apicali testaceis. — Long. 13 Mill. Der Kopf schwarz, das Kopfschild jederseits des schwarzen Nasenkiels und die Scheitelbeulen rothgelb, die rothe Farbe schliefst genau mit der Grenze der Beulen ab und erstreckt sich nicht über diese hinaus. Halsschild gelb, wie bei mylabroides, die Seiten aber minder gerundet, die grölste Breite daher an der Basis. Die Flü- geldecken gleichmäfsig, ziemlich dicht, fein punktirt, sammt den Epipleuren schwarz, mit einer gelben, hinten geraden, vorn stumpf- winkelig nach innen ausgebuchteter Querbinde und einem grolsen Spitzenfleck, der nur von der Naht und dem Aulsenrande schwarz umsäumt wird; aufserdem neben der Schulterbeule nach aulsen ein kurzes gelbes Längsstrichelchen. Unterseite sammt Beinen und Fühlern schwarz. Das einzige mir vorliegende, männliche Stück zeigt eine Ei- genthümlichkeit, die vielleicht nur individuell ist und die ich da- her in der Beschreibung nicht aufgenommen habe. Es ist nämlich die Scheibe jeder Flügeldecke hinter der Mitte, etwas näher dem Seitenrande, bis in den gelben Spitzenfleck hinein, nur trübschei- nend, während der übrige Theil vollglänzend ist. der Peruanischen Kaferfauna. 145 Von A. mylabroides durch die schwarze Grundfarbe der Flü- geldecken und deren Punktirung, die auf die Schulterbeulen be- schränkte rothe Färbung der Stirn und das hinten breitere Hals- schild sicher zu unterscheiden. 26. Asphaera Chapuisi: Rufo-testacea, elytris obsoletissime asperato-punctulatis, vtriusgue maculis duabus aurato-viridibus, una basali, altera anteapicali, maculis nec suturam nec limbum attingen- tibus, pedibus rufo-piceis, — Long. 9—9# Mill. Mas: Ovalis, metatarso tibiarum anticarum. dilatalo, prosterno medio inter cozas erecto-spinoso. Fem.: Oblonga, metatarso et prosterno simplicibus. Rothgelb, die Flügeldecken mit 2 schön goldiggrünen Querbin- binden, eine unmittelbar an der Basis, die andere nahe vor der Spitze, diese Binden sind durch die Naht unterbrochen und errei- chen auch den Seitenrand nicht, können daher eben so gut als ein- zelne Quermakeln bezeichnet werden; die Unterseite gelblich roth- braun, die Beine dunkler braunroth, die Fühler rostroth, Glied 3 bis 4 gleichlang. Der Kopf auf der Stirn fein und deutlich punk- tirt, einzelne etwas grölsere Punkte an den inneren Augenrändern, die Scheitelbeulen in der Mitte durch einen tiefen Eindruck be- grenzt. Das Halsschild mit Spuren einiger dunkleren Mittelflecke, glatt, gröfste Breite kurz vor den Hinterecken, Seitenrand allmäh- lig flach abgesetzt, ohne innere Nebenfurche, die Vorderecken zahn- artig nach vorwärts und aulsen abgesetzt. Die Flügeldecken fein und wenig deutlich gekörnelt. Hinterschenkel mit stark bogigem Vorderrande, die höchste Wölbung des Bogens vor der Mitte; Me- tatarsus der Hinterfülse reichlich so lang wie Glied 2 und 3 zu- sammen; Klauenglied nur schwach verdickt. Das Männchen ist von ovaler Gestalt, der Metatarsus der Vor- derfülse verbreitert, das Prosternum bildet gerade zwischen den Hüften einen kurzen, aufrecht stehenden Zapfen. Das Weibchen ist von länglicher Form, der Metatarsus und das Prosternum sind einfach, letzteres ziemlich schmal gewölbt, aber nicht gekielt. Die Art ist insbesondere an der deutlichen und feinen Punk- tirung des Scheitels erkennbar. A. curialis Erichs. ist in der Färbung höchst ähnlich, hat aber einfache, nicht zahnartig abge- setzte Vorderecken des Thorax. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft]. 10 146 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnis 27. Asphaera neglecta: Omnino lutescens, nitida, corpore subtus cum pedibus piceo-rufo, thorace angulis anticis mucronatis. — Long. 7—7% Mill. Flachgewölbt, glänzend, oben einfärbig bräunlichgelb, unten sammt den Beinen und Fühlern rothbraun, an letzteren das dritte Glied ebenso lang oder fast länger als das vierte. Der Kopf glatt, die Scheitelhöcker sowohl durch eine Längsvertiefung in der Mitte als durch einen hinteren Quereindruck gut begrenzt. Das Hals- schild mit flach abgesetztem, nach innen aber nicht begrenztem Seitenrande, die Hinterecken stumpfwinkelig abgerundet, die vor- deren gezahnt und leicht nach auswärts gerichtet. Das Schildchen regelmälsig dreieckig, glatt. Die Flügeldecken äulfserst fein, aber ziemlich dicht körnelig punktirt, die Schulterbeule innen sehr schwach abgesetzt. Hinterschenkel länglich oval, Metatarsus der Hinterfülse länger als Glied 2 und 3 zusammengenommen, das Klauenglied sehr schwach angeschwollen. Prosternum zwischen den Vorderhüften einfach, kaum gewölbt. Von einer ganz ungefleckten meticulosa würde sich die gegen- wärtige Art leicht durch das hinten viel breitere Halsschild und dessen gezahnte Vordecken unterscheiden lassen. 23. Asphaera limitata: Flava, elytris fascia basali altera- que pone medium, hac medio interrupta, viridi-aeneis, corpore sub- tus cum pedibus rufo-fusco, fronte pone tubercula linea transversa recta impressa. -- Long. 7 Mill. Eiförmig, hell bräunlich gelb, das Halsschild mehr weilslich gelb, die Flügeldecken mit zwei goldgrünen Querbinden, eine an der Wurzel, welche das erste Drittel der Länge einnimmt, zwar die Schulterbeule bedeckt aber den Aufsenrand nicht erreicht, die zweite mit ihrem Vorderrande genau in der Mitte, hinten kaum das letzte Drittel erreichend, durch die gelbe Naht unterbrochen und auch den Seitenrand nicht erreichend, daher zwei Quermakeln darstellend die nach hinten leicht verschmälert sind. Der Kopf glatt, die Scheitelbeulen verhältnifsmäfsig flach, hinten durch eine tiefe, ganz gerade, von einem Augenrande zum andern ziehende Querlinie begrenzt. Das Halsschild glatt, die grölste Breite fast an der Basis, die Hinterecken rechtwinkelig, der Seitenrand breit, und zwar durch eine Furche bestimmt abgesetzt, die Vorderecken nach vorn gerichtet, aber zahnartig abgesetzt. Das Schildchen dunkelbraun. Die Flügeldecken mit Spuren von rauher Punktirung, die Schulterbeule innen nur schwach begrenzt, der Endrand der der Peruanischen. Käferfauna. 147 Flügeldecken hinten mit einzelnen Borstenhaaren und sehr schwach gewellt. Unterseite rothbraun, ebenso die Fühler und Beine; Me- tatarsus der Hinterfülse so lang wie Glied 2 und 3 zusammenge- nommen, das Klauenglied fast gar nicht angeschwollen.: Das Pro- sternum nicht gekielt (2). Von der in der Färbung täuschend ähnlichen Abendrothi so- fort durch die gezahnten Vorderecken des Thorax und das geradezu einfache Klauenglied zu unterscheiden. In letzterer Beziehung ist die Art instructiv, da sie die völlige Unbrauchbarkeit dieses Merk- mals zur Abgrenzung der Gattungen Oedionychis, Asphaera und Homophoeta ausweist. 29. Asphaera pauperata: Lutescens, elytris fasciohs duabus abbreviatis viridi-aeneis, una subbasali, altera post medium, corpus subtus cum pedibus antennisque obscure ferrugineum. — Long. 54 — 64 Mill. Der vorhergehenden Art höchst ähnlich und möglicherweise nur verkümmerte Form derselben. Hell bräunlich gelb, das Hals- schild gleichgefärbt, nicht weifslich gelb, die Flügeldecken jede mit zwei metallisch grünen Makeln, die eine an der Wurzel, welche die Schulter- und die Basalbeule umfalst, den Wurzelrand aber nicht berührt, die zweite in Gestalt eines Querflecks weit hinter der Mitte. Die Scheitelbeulen gut umgrenzt, besonders hinten durch eine gerade Querlinie, die aber in der Mitte zwischen die beiden Beulen winkelig hervortritt. Das Halsschild wie bei limitata, doch die Hinterecken stumpfer gerundet, der Seitenrand ebenfalls flach und breit abgesetzt, der abgesetzte Theil jedoch nicht wie bei jener innen durch eine Furche begrenzt. Unterseite sammt Beinen und Fühlern braunroth. Metatarsus und Klauenglied wie bei limitata. Es ist im Augenblicke, wo mir von beiden Arten nur einige Exemplare vorliegen, nicht wohl möglich, über ihre Zusammenge- hörigkeit ein bestimmtes Urtheil zu fällen. Nach den gegebenen Merkmalen unterscheiden sich dieselben allerdings leicht in zwei verschiedene Formen, namentlich ist der Mangel einer inneren, dem Seitenrande parallelen Längsfurche auf dem Thorax der pauperata sowie die stärkere Rundung des Seitenrandes selbst, ein leicht in die Augen fallender Unterschied, anch scheint die hintere Quer- binde derselben der Spitze mehr genähert als bei limitata. So lange keine Zwischenformen vorliegen, durch welche eine Unter- scheidung der limitata von der pauperata unmöglich gemacht wird, möchten beide als Arten zu erachten sein. 10* 148 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs 30. Oedionychis insepta: Rufo-testacea, capite rufo-piceo, thorace medio interdum maculis obsoletis duabus fuscis, elytris ni- gro-aeneis, limbo, epipleuris, fasciaque media angusta rufo-testaceis, corpore sublus cum antennis piceo-rufo, pedibus pectoreque piceis. — Long. 6—7 Mill. Var.. Elytrorum maculıs hepaticıs. Oval, mälsig gewölbt, rothgelb oder bräunlichgelb, der Kopf rothbraun oder dunkelbraun, auf der Scheibe des Halsschildes, mehr dem Vorderrande zu, mitunter Spuren von zwei dunkleren Makeln, das Schildchen schwarz, die Flügeldecken röthlichgelb, von der Basis bis fast zur Mitte und dann wieder hinter einer schmalen gelben Querbinde bis fast zur Spitze schwarzgrün; wollte man diese Färbung als die Grundlage bezeichnen, so erscheinen die schmale Querbinde, der ganze Aufsenraud, auch um die Spitze herum, und die Epipleuren als gelbe Zeichnung. Der Kopf glatt, der Nasenkiel scharf, die Scheitelbeulen dagegen fast ganz ver- flacht und unkenntlich. Das Halsschild mit fast gerader Basis, die grölste Breite an den Hinterecken, der Seitenrand flach abgesetzt, die Fläche innen durch eine sehr seichte Längsfurche begrenzt, die Vorderecken nach vorwärts gerichtet, aber deutlich gezahnt. Die Flügeldecken mit sehr schwach abgesetzter Schulterbeule, an den Seiten mit zerstreuten, höchst feinen Pünktchen, aufserdem hinten Spuren von Körnelung. Der Hinterleib und die Fühler dunkel rostfarben, an letzteren das 3te Glied bedeutend kürzer als das 4te. Hinterbrust und Beine pechschwarz, Metatarsus der Hinterfülse kür- zer wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen. Etwas kleinere Stücke, mit auf dem Rücken deutlicher gekör- nelten Flügeldecken, deren Makeln nicht schwarzgrün, sondern dun- kel leberbraun sind, glaube ich nur als minder ausgefärbte Ex. der gegenwärtigen Art betrachten zu müssen, mit welcher sie die sehr charakteristischen Eigenschaften des kurzen 3ten Fühlergliedes und der verloschenen Scheitelbeulen gemein haben. 31. Oedionychis sordida: Testacea, capite ferrugineo, ely- iris obsolete rugose, ad limbum distinclius punctatis, basi, fascia media maculaque anteapicali indeterminate et parum distinctis, fer- rugineis. — Long. 53—7 lin. Oval, flachgewölbt, schmutzig gelb, der Kopf mehr rostfarben, auf dem Halsschild Spuren von drei dunkleren kleinen Makeln, zwei vorn, eine hinten, die Flügeldecken mit folgenden rostrothen, übrigens wenig bemerklichen und schlechtbegrenzten Zeichnungen: der Peruanischen Käferfauna. 149 eine Querbinde an der Basis, die aber die Schildehengegend frei läfst und auch von der inneren Schulternfurche an schräg nach in- nen zu unterbrochen ist, eine ziemlich breite, durch die Naht un- terbrochene und auch weit vom Aulsenrande endigende Querbinde in der Mitte, und hinter dieser noch ein dreieckiger, mit der Spitze wie gewöhnlich nach hinten gerichteter Fleck. Der Kopf glatt, die Scheitelbeulen deutlich, besonders hinten durch eine tiefe Quer- furche abgesetzt, in welche von oben her eine tiefe Längslinie ein- mündet. Das Halsschild mit breit und flach abgesetzten Seiten, der Rand in der Mitte gerundet, dann bis zu den Hinterecken fast gerade, die grölste Breite daher in der Mitte; die Vorderecken sehr eigenthümlich gebildet, nämlich durch eine Querverdickung des fla- chen Seitenrandes, die aulsen gerade abgestutzt ist, also ohne ei- gentliche Spitze. Die Flügeldecken mit ziemlich dichter, aber nur oberllächlicher, dabei schwach runzliger Punktirung, längs des Aus- senrandes jedoch eine deutliche gröbere Punktirung, ebenso unter- halb der Schulterbeule, nach innen zu, ein paar kurze Punktreihen. Die Unterseite sammt den Beinen rotbbraun, der Metatarsus nur so lang wie das 3te Glied, das Prosternum in der Mitte lach ge- wölbt. Die Fühler rostbraun. Das Ste Glied so lang wie das 4te. Eine in der Färbung unansehnliche, aber durch die Form der Halsschildvorderecken sowie durch die Punktirung innerhalb der Schulterbeule ausgezeichnete Art. In letzterer Beziehung tritt die folgende immunda sehr nahe an sie heran, weicht aber durch viel kürzeres tes Fühlerglied ab. 32. Oedionychis immunda: Rufo-testacea, capite, scutello maculisque duabus elytrorum ferrugineis, una humerali lunaia, altera pone medium transversa, angusia, corpore subtus cum pedibus rufo- piceo. — Long. 7! Mill. Von eiförmiger Gestalt, rothgelb, der Kopf, das Schildchen und zwei Makeln auf jeder Flügeldecke rostroth, eine bedeckt die Schulterbeule und wendet sich unterhalb derselben etwas nach in- nen, die andere stellt eine kleine Querbinde kurz hinter der Mitte dar, welche weder die Naht noch den Aufsenrand erreicht. Der Kopf neben den inneren Augenrändern nur mit einzelnen gröberen Punkten, die Stirn oberhalb der gut abgegrenzten Scheitelbeulen ohne Längsfurche. Das Halsschild glatt, der Seitenrand breit und flach abgesetzt, die Verflachung innen durch eine Rinne deutlich begrenzt, die Seiten in der Mitte gerundet, dann bis zu den recht- winkeligen Hinterecken fast gerade, die gröfste Breite demnach in 150 E. v. Harold: Beiträge zur Kenntnifs der Mitte; die Vorderecken als stumpfe Zähnchen nach aufsen und vorwärts abgesetzt. Die Flügeldecken deutlich, aber fein und et- was rauh punktirt, aufserdem neben dem Aufsenrande, unterhalb der Schulterbeule, in der Verlängerung des Eindrucks, welcher diese innen begrenzt, und unterhalb des Schildchens neben der Naht mit einigen gröberen Punkten. Die Unterseite sammt den Beinen rothbraun, die Ränder der Bauchsegmente, die Kniee und Sehienen heller roth. Die Hinterschenkel sehr stark erweitert, die grölste Breite weit vor der Mitte. Die Fühler dunkel rostroth, das 3te Glied bedeutend kürzer als das 4te. Von sordida besonders durch die Zeichnung, die nicht gefurchte Stirn und das kürzere öte Fühlergl. verschieden. Da mir von beiden Arten d' u. 2 vorliegen, letztere an dem schmäleren Metatarsus der Vorderfülse kenntlich, so kann letzterer Unterschied, welcher ei- gentlich der allein wesentliche ist, nicht als Geschlechts- Differenz betrachtet werden. Gröfsere, mit der Vaterlandsangabe Peru in meiner Sammlung befindliche Stücke sind einfarbig röthlich oder bräunlichgelb, die Unterseite sammt den Beinen rostbraun. Die Punktirung ist bei ihnen etwas feiner, sie stimmen aber in allen wesentlichen Merk- malen mit den Exemplaren vom Pozuzu überein, und stellen wohl nur eine kräftiger entwickelte Form dar. 33. Oedionychis ophthalmica: Subdepressa, luteo-teslacea, elytris variabiliter nigro-signatis; oculis globosis, integris, intus non emarginatis, fronte antice subinfleva, thoracis angulis eztrorsum mu- cronatis, margine laterali late explanato, antennarum articulo tertio nudo. — Long. 6-64 Mill. Mas: Prosterno inter cozas subtus triangularıter compresso- dentato, segmento abdominali ultimo apice late impresso. Fem.: Prost. arcuatim compresso-elevato, abd. apice simplici. Var. a. Elytris omnino luteis, lateribus tantum sub humeros vitta obsceura abbreviata. Var. b. Elytris maculis utriusque quatuor piceis, duabus oblon- gis basalibus, alteris ante apicem. Var. ce. Elytris nigro-bifasciatis, fascia una basali, altera ante- apicali, ambobus ad marginem et ad suturam abbreviatis. Eine in der Zeichnung höchst veränderliche, übrigens durch mehrere eigenthümliche Merkmale leicht kenntliche Art. Von sehr flacher Wölbung, nach rückwärts leicht verbreitert, glänzend, von röthlichgelber oder bräunlichgelber Grundfarbe, die Flügeldecken an der Peruanischen Käferfauna. 151 der Basis und hinter der Mitte mit schwärzlichen Zeichnungen, welche zuweilen paarige Längsflecke, zuweilen breite Querbinden darstellen, die jedoch weder den Aufsenrand noch die Naht errei- chen; manchmal sind dieselben auch einfarbig gelb, mit Ausnahme einer schmalen, schlecht begrenzten Längsbinde, welche auf der Schulterbeule beginnt und bis etwa zur Mitte reicht. (Von dieser Form liegen nur Männchen vor.) Unterseite sammt Beinen und Fühlern röthlichgelb oder braungelb. Der Kopf glatt, die Scheitel- beulen sehr deutlich umgrenzt, jedoch etwas verflacht, der Nasen- kiel scharf, kurz, bogig aufgewölbt, vorn nur schwach in Queräste auseinander gehend, der ganze vordere Gesichtstheil nach abwärts und einwärts gesenkt, so dals von der Seite besehen ein ziemlich spitzer Winkel sich bildet. Die Augen grofs, kugelig, ihr Innen- rand gerade und durchaus nicht ausgebuchtet, die Füblerwurzeln daher sehr nah aneinander gerückt, der obere Rand furchenartig vertieft. Das Halsschild mit breit verflachtem Seitenrande und zahn- artig nach auswärts abgesetzten Vorderecken; die gröfste Breite an der Basis, vor dieser Spuren eines seichten Quereindrucks. Die Flügeldecken kaum wahrnehmbar, äufserst fein und zerstreut punk- tirt, die Schulterbeule leicht innen abgegrenzt, die Epipleuren all- mählig gegen die Spitze verschmälert. Die Hinterschenkel sehr stark verbreitert, der Metatarsus der Hinterfülse kaum kürzer wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen, das Klauenglied kugelig aufgeblasen. Die Fühler schlank, das 3te Glied unbehaart, so lang wie das 4te. Das Männchen ist etwas kleiner, an dem breiteren Metatarsus der Vorderfülse, den etwas längeren Fühlern und dem hinten der ganzen Dreite nach eingedrückten letzten Bauchring leicht kennt- lich. Aufserdem ist bei demselben der Seitenrand der Flügeldecken etwas breiter abgesetzt, besonders in der Mitte. Das Prosternum stellt zwischen den Vorderhüften eine seitlich comprimirte Platte dar, die einen stumpfen Zahn bildet. Bei dem Weibchen ist diese Platte nicht gezahnt, sondern bo- gig abgerunde}, das Analsegment und der Metatarsus sind einfach. „ Ich belasse diese Art nur provisorisch bei Oedionychis, da die Begründung einer neuen Gattung hierfür wobl am besten einer um- fassenden Bearbeitung der ganzen Gruppe vorbehalten bleibt. Von den typischen Arten entfernt sich die gegenwärtige durch die gros- sen, kugeligen, am Innenrande nicht ausgerandeten Augen, die ver- hältnifsmäfsig schmale Stirn, welche zwischen den Augen nur die Breite eines einzelnen solchen hat, den sehr verflachten Körper, 152 E. v. Harold: Beitr. z. Kenntn. d. Peruan. Käferfauna. die an Breite allmählig, in der Mitte nicht plötzlich abnehmenden Epipleuren, endlich durch die eigenthümliche Form des Prosternum, welches zwischen den Vorderhüften eine seitlich comprimirte, bei den Weibchen gerundete, bei den Männchen stumpfeckige Platte darstellt. Das Kopfschild ist nach abwärts und zugleich nach rück- wärts geneigt, der Mund selbst wieder gerade nach unten gerichtet. Die Art steht übrigens in dieser Beziehung nicht isolirt da, sondern es gehören mit ihr in dieselbe Gruppe eine Reihe schwie- ger Arten, z. B. humeralis lllig., perspieillata Schauf., biarcuata Cheyr., bieineta Latr. und mehrere unbeschriebene. Sämmtliche scheinen in der Stellung und in der Anzahl der schwarzen Flecke und Zeiehnungen erheblich zu variiren, und auch die gegenwärtige Speeies steht der humeralis so nahe, dafs sie möglicherweise auch nur eine Localform derselben darstellt. Es scheint mir jedoch die jederseits den hinteren Augenrand begleitende Furche, von welcher sich bei humeralis keine Andeutung findet, eine speeifische Tren- nung, wenigstens vorläufig zu rechtfertigen, auch sind die Halsschild- seiten bei ophthalmica minder bogig gerundet, die gröfste Breite des Thorax fällt daher entschieden in die Basis. Am nächsten schliefst sich an diese Gruppe eine Anzahl klei- ner, meist nordamerikanischer Arten (z. B. quercata) an, deren Körper ähnlich verflacht und an den Rändern von Thorax und Flügeldecken ausgebreitet ist. Die Augen sind aber bei ihnen viel kleiner, die Stirn zwischen ihnen ist reichlich so breit wie beide Augen zusammengenommen. Das Prosternum zeigt zwar ebenfalls die Neigung in der Mitte zwischen den Vorderhüften sich etwas zu erheben, es ist aber seitlich nicht comprimirt, sondern stumpf längs- kielig wie bei den typischen Gattungsgenossen. D. Halticinae oedipodes. Die Angehörigen dieser Gruppe habe ich schon Coleopt. Hefte XII. p. 1—26 bearbeitet und beschränke mich daher hier auf die namentliche Aufführung derselben. 34. Physimerus murinus Har. Col. Heft. XIII. p. 17 (1375). 35. Physimerus foveolatus Har. |]. e. p. 18. * 36. Physimerus mimulus Har. ]l. ce. p. 19. 37. Physimerus plumbeus Har. ]. e. p. 19. 38. Trasygoeus soricinus Har. 1. e. p. 21. 39. Omototus cleroides Har. |]. c. p. 21. 40. Exartematopus bicolor Har. |. c. p. 23. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Die Käferfauna der Auckland-Inseln, nach Herm. Krone’s Sammlungen beschrieben von H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch in Dresden. D. unter dem 50sten Grade südl. Br. und unter 166° östl. L. von Greenw. gelegene Gruppe der Auckland-Inseln von etwa 8: geogr. Quadratmeilen Flächeninhalt, welche als südliche Fort- setzung Neuseelands zu betrachten ist, bietet auch in ihrer Flora und Fauna mancherlei Analogieen mit den Vorkommnissen auf Neuseeland, birgt aber auch so manches Eigenartige, das der iso- lirten Existenz dieser schwer zugängigen Inselgruppe in einem fast stets wild erregten Meere wohl entspricht. Unbewohnt, erst seit 1806 entdeckt, zeigen diese Inseln ungeachtet ihrer üppigen, star- ren, immer grünen Vegetation, worin besonders Gefäls-Cryptogamen vorwalten, dennoch das Bild der Oede — kaum, dafs dann und wann die lieblichen Lockrufe des Neuseeländischen Tui (Prosthe- madera Nov. Zeal. Gray) oder des Moco (Anthornis melanura Sparrm.) aus dem knorrig durcheinander gewucherten Urwalde ertönen; aber wie ausgestorben scheint, bis auf die so überaus lästigen Sandflys und eine grolse blaue Bremsfliege, die in der Nähe der Küste zu Millionen vorkommen, die Insektenwelt zumal. Nur dem mühsa- men und kundigen Suchen glückt es dann und wann in der Zeit von October bis Februar einen Käfer aufzufinden. Von Lepidop- teren kommen nur sehr wenige unscheinbare Arten von Mikrolepi- dopteren und 1 bis 2 Eulen vor. Von den während meines gan- zen fast fünfmonatlichen Aufenthalts auf den Auckland-Inseln ge- sammelten Coleopteren, 28 Arten und 1 Varietät, darunter minde- stens 18 neue Arten und 3 neue Gattungen, sind 9 nur als Unica, die übrigen mehr oder weniger nur in sehr geringer Anzahl, und nur 4 weniger spärlich vertreten. Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, dafs mir überhaupt nur auf den nördlichen Theilen der Auckland-Inseln zu sammeln vergönnt war, da mir meine Pflicht als Mitglied der Expedition des deutschen Reichs zur Beobachtung des Venusdurchgangs Sammelausflüge durch die ganze Inselgruppe 154 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: nicht gestattete. So dürfte sich also wohl durch Sammel - Ergeb- nisse von den südlichen Theilen der Inselgruppe eine Vermehrung der hier zu beschreibenden Arten erwarten lassen. Repräsentan- ten aller von mir gesammelter Arten, auch sämmtliche Unica, sind in den Besitz der entomologischen Sammlung des Kel. zool. Mu- seums zu Dresden übergegangen. Nachdem Hr. v. Kiesenwetter und Hr. Th. Kirsch die Güte gehabt, die Bearbeitung dieser Käfer zu übernehmen, füge ich in Nachstehendem nur einige Bemerkungen über das Vorkommen der Käfer der Auckland-Inseln bei, soweit mir noch Details darüber in Notizen und in der Erinnerung zu Gebote stehen. Vorkommen der Käfer der Auckland-Inseln. Lozomerus nebrioides Guer. Auckland-Insel, Venusthal. Beim Ausroden eines alten Metrosideros in der Moorerde ausge- graben, auf dem Platze, wo die Sternwarte erbaut wurde, am 2. No- vember. (Nur 1 Ex.) Oopterus Guerinit Ksch. Aus dem mit Moosen, Flechten und Hymenophyllum dicht bewachsenen Moor-Humus des Urwaldes der Hauptinsel, nördl. Partie, und etwa 600 Fufs über dem Meere, am Fufse der Basaltfelsen auf den Hooker Hills. Ende Novbr. Oopterus laticollis Ksch. In der Gegend des basaltischen Vorgebirges Deas Head an der steil abfallenden waldigen Küste unter dichtem, von Seelöwenpfaden durchzogenen Gebüsch und am Fulse von arboreseirendem Aspidium venustum. Anf. Dee. Oyeclonotum pictum Ksch. Aus den ausgelegten Kadavern abgebalgter Vögel (Cormorane, Möven, Albatros u. s. w.), auch aus Seelöwen-Kadavern, in denen er träge umherkriecht, auf der Haupt- insel und der Enderby-Insel gesammelt, immer mit der sehr behen- den Choleva antipoda Ksch. zusammen. Ende November bis in den Februar. Die Varietät davon ist aus Seelöwen-Kadavern auf der En- derby-Insel am 26. Januar gesammelt. Halmaeusa antarctica Ksw. Aus den dichten und hohen Grasbüschen des Hochplateaus oberhalb des Venusthales der Haupt- insel gekötschert; Hochsommerzeit, 31. Dec. Staphylinus oculatus Fab. Mit Moosbüscheln vom Rande des Baches im Venusthale (Seeligers Creek), die zum Dichtmachen der Spalte in der photograph. Dunkelkammer dienten, wahrschein- die Kaferfauna der Auckland-Inseln. 155 lich in diese übergeführt und im Nov. und Dee. in wenig Expl. darin gesammelt. Omalium Kronii Ksw. Am Fufse eines alten Dracophyllum longifolium Hook im dichten Urwalde aus dem moorigen Humus der Auckland-Insel, etwas oberhalb des Venusthales gegen Nord, Dec. 1874. Nur 1 Ex. Omalium insulare Ksw. Vom feuchten, moorigen, mit ho- hen Grasbüschen bewachsenen Hochplateau der Hooker Hills, aus dem Moore. Nov. 1874. Omalium pacificum Ksw. Aus dem Moorboden unter aus- gelegten Thierkadavern; Hauptinsel, und besonders Enderby-Insel; gemeinschaftlich mit Cyclonotum pictum Ksch. und Choleva antipoda Ksch. Anf. Dec. bis Ende Jan. Omalium albipenne Ksw. Nur auf der Sanddüne an der Südseite der Enderby-Insel, unter umherliegenden alten Knochen von Seevögeln und Seelöwen, am 26. u. 27. Jan. 1375. Als ich mit dem Sammeln dieser Thiere beschäftigt auf der Sanddüne län- gere Zeit hingestreckt dalag, hielt mich einer unserer Matrosen aus der Ferne für einen Seelöwen und legte auf mich an; sein ihn be- gleitender Gefährte erkannte mich jedoch an meinem rothen Fez und lenkte den Schuls mit dem Ausruf ab: „Mais non, pas tirer, c’est Papa Krone!* die Kugel pfiff dicht an mir vorüber. Omalium subcylindricum Ksw. Aus dem dichten Gebüsch weilsblühender Compositen und hochauf ragender Graswaldung in der Mulde der das Venusthal westlich begrenzenden Höhen am 31. Dee. 1874 und Anf. Jan. 1875 gekötschert. In Gemeinschaft mit Acalles Kromii. Choleva antipoda Ksch. Stets mit dem trägen Cyclonotum pietum Ksch. zusammen aus den ausgelegten Kadavern gesammelt. Auf der Auckland- und der Enderby-Insel. Ende Nov. bis Febr. Trogosita mauritanica L. Aufser einigen Rudimenten, die ich hier und da im Humus, zwischen Moosen u. s. w. fand, sammelte ich nur ein lebendes Ex. aus der feuchten Moorerde der Hauptinsel gegen Ende December. Epichorius Aucklandiae Ksch. Dies einzige Ex. flog mir am 21. Januar 1875, während ich am südlichen Küstenrande der Rose-Insel photographirte, auf den photographischen Apparat. Carphurus sp. An der Nordostküste aus den prächtigen scharlachrothen Blüthen der Metrosideros lucida Hook, im Januar 1875, gekötschert. 156 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: Necrobia rufipes Fab. Auf der Höhe des Pig Point zwi- schen niedrigem dichten Scrub und Grasbüschen gekötschert, im Januar. Hier befand sich 1843—50 eine Niederlassung Neusee- ländischer Wallfischjäger. Thierische Ueberreste, z. B. Schädel und Knochen von Delphin, liegen noch herum zwischen den Trüm- mern einiger verfallener Hütten. Pseudhelops tuberculatus Guer. Unter halbabgeblätterter Rinde an alten Metrosideros- Stämmen. Die Färbung varirt zwi- schen Kupferroth, Broncefarben, Blauschwarz und Dunkelviolet. Im December und Januar zur Zeit der schönsten Metrosideros- Blüthe. Auf der Hauptinsel. Steriphus Veneris Ksch. An der Südküste der Rose-Insel aus dem durch die Sonnenwärme geborstenen Moorboden in drei Ex. gesammelt, am 21. Jan. 1875. Steriphus opacus Ksch. 2 Ex. mit St. Veneris zusammen am 21. Jan. 1875 von der Südküste der Rose-Insel. Cyttalia depressirostris Ksch. Aus den Veronica- und Coprosma-Gebüschen des Urwaldes oberhalb des Venusthales der Auckland-Insel gekötschert. Ende Dec. 1874. Peristoreus innocens Ksch. Nur 2 Ex. Anfang Novem- ber 1874 beim Ausroden des Venusthales für den Aufbau der Stern- warten gesammelt, zur Zeit der Blüthe von Dracophyllum longi- fol. Hook. Acalles planidorsis Ksch. Nur 1 Ex. aus den Grasbüchen auf der Hochebene zwischen Krone’s Creek und dem Port Rofs gekötschert, Jan. 1875. Acalles Kronii Ksch. Aus den Grasbüschen der Mulde west- lich oberhalb des Venusthales, mit Omalium subcylindricum Kiesw. zusammen, gekötschert; ebenso aus dem weifsblühenden Composi- ten-Gesträuch im Venusthale, Ende Dee. und Anf. Jan. Sitophilus Oryzae L. Ein Ex. in unserem Wohnhause auf der Auckland-Insel gesammelt, wahrscheinlich von Melbourne mit Reis-Hülsen eingeschleppt, die als Verpackung für Proviant ver- wendet waren, oder mit unseren Reisvorräthen selbst. Nov. 1874. Dryophthorus tuberculatus Fab. Nur 1 Ex. Nicht auf den Inseln selbst, sondern im Port Rofs an Bord der „Alexan- drine“ gefangen. Möglicherweise von Melbourne oder von Neu- seeland eingeschleppt. Febr. 1875. Rhizobius Auchklandiae Ksch. Unter ausgelegten Kada- vern im Urwalde am Port Rofs gesammelt. Jan. 1875. die Käferfauna der Auckland-Inseln. 157 Eine Corticaria? und ein brauner Rüssler mit heller, pfeil- spitziger Zeichnung auf dem Rücken wurden ebenfalls von der Hauptinsel Auckland, Gegend um Port Rofs, gesammelt. Krone. Lozomerus nebrioides Guer. Oopterus Guer. Guerin hat die Gattung zu den Trechiden, Lacordaire (ohne sie in natura zu kennen) unter die Cnemacanthiden gestellt. Eine Untersuchung der Mundtheile und Tarsen ergab für die in der Gat- tungsdiagnose fehlenden Charaktere Folgendes: Das Kinn breit, jederseits stark und fast in Form schmaler Lappen gerundet, nach vorn mit drei Lappen, die seitlichen etwas länger und zugespitzt, der mittlere kürzer, breiter und vorn ausge- randet. Die Zunge dreieckig stumpf zugespitzt, die völlig mit der- selben verwachsenen Paraglossen länger als die mittlere Spitze. Die Maxillen innen gefranzt, mit stark einwärts gebogenen, hor- nigen Endhaken. Die Mandibeln an der Spitze nur mit einem kleinen Knötchen unter dem Endhaken, am Innenrande in der Mitte mit einer Schneidekante, die an ihrem vorderen Ende zahn- artig vortritt. Die Vordertarsen der Männchen unten mit weilsen Schüppchen besetzt, nur die ersten beiden Glieder verbreitert und nach innen ausgezogen, das öte und 4te genau so breit und von der kurz dreieckigen Form, wie beim Weibchen. Unter den Cnemacanthiden hat nur die Gattung Cnemacanthus Schüppchen unter den Vordertarsen der d, ist aber im Habitus, ebenso wie Miscodera, mit der Lacordaire die Gattung Oopterus in der Form vergleichen zu müssen glaubt, sehr von letztgenannter verschieden. Der den Cnemacanthiden eigenthümliche „Pedoneule“ zwischen Halsschild und Flügeldecken fehlt bei Oopterus ganz, in- dem das erstere an die letzteren fest anschliefst und diese sogar einzeln etwas ausgerandet sind, so dafs sie mit den spitzen Schul- terecken etwas über die Hinterecken des Halsschildes nach vorn vorragen, ferner ist die Spitze der Flügeldecken gemeinschaftlich etwas vorgezogen, ähnlich wie bei Bemb. coeruleum. Ich schliefse mich deshalb der Ansicht Guerin’s an, Oopterus unter die Trechi- den und nahe der Gait. Trechus selbst zu stellen, da sie die Taster- form, die Schüppchenbekleidung der männlichen Vorderfülse, die Behaarung der Fülse auf der Oberseite, den gespaltenen Kinnzahn '), !) Lacord. nennt ihn bei Trechus einfach, er ist aber immer mehr oder weniger tief ausgerandet oder gespalten (Schaum, Redtenbacher). 158 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: die bauchige aber nicht immer stark gewölbte Form der Flügel- decken und sogar die Falte an der Spitze derselben mit Trechus gemein hat. Oopterus Guerini Kirsch n. sp.: Obovatus, nitidus, supra ni- gro-aeneus, subtus fuscus, palpis, antennarum basi pedibusque flavo- ferrugineis; capite utrinque longitudinaliter impresso, intus ad oculos sulculo hos superante; prothorace cordato, laevi, modice convexo, basi utrinque impresso; coleopteris Ovalis, parum convezis, apice optuse acu- minatis, subtiliter striatis, strüis vie punctulatis, tertio punctis tri- bus adjacentibus, sutura margineque laterali ferrugineis. — Long 5, lat. 2 Mill. Da Guerin und Blanchard in der Beschreibung des O0. clivi- noides das Halsschild und die Flügeldecken als „bombe*, „tres- bombees“ und „fornicata“ bezeichnen, auf dem Halsschilde der vor- liegenden Art auch jede Spur von Querstreifen fehlt, so glaube ich dieselbe als neu ansprechen zu müssen. Oben schwarz mit erzgrünem Glanz oder pechbraun mit dun- kelerzgrünen Flügeldecken oder ganz pechbraun, die Naht und der Seitenrand der Flügeldecken trübroth bis rostroth, an den helleren Stücken auch der Vorder- und Hinterrand des Halsschildes lichter gefärbt, der umgeschlagene Rand je nach der tieferen oder helle- ren Nuance der Grundfarbe trübroth bis hellgelb. Die Fühlerglie- der entschieden länger als breit, die ersten beiden und die Basis des ten, wie die Beine, rostgelb, die folgenden bräunlich. Der Kopf mit einem flachen Längseindruck jederseits und zwischen die- sen und dem Auge mit einer schmalen, bis über den Hinterrand des Auges reichenden Längsfurche. Das Halsschild herzförmig, vor der Mitte nur wenig breiter als lang, von da bis zu den stumpf- winkligen Hinterecken kaum etwas geschweift, oben mälsig ge- wölbt, glatt, an der Basis jederseits breit eingedrückt und in dem Eindruck mit einem schräg nach innen gerichteten Strich. Die Flügeldecken breit eiförmig, doppelt so breit als das Halsschild, sowohl der Quere als der Länge nach schwach gewölbt, an der Spitze etwas zusammen vorgezogen, sehr fein (nach aufsen undeut- licher) gestreift, die Streifen verloschen punktirt, der erste an der Spitze umgebogen und als erhabene Falte in der Richtung des bten Streifens nach vorn verlaufend, an dem äten drei eingedrückte Punkte, die Käferfauna der Auckland-Inseln. 159 Oopterus laticollis Kirsch n.sp.: Obovatus, nitidus, niger, ant. tibüs tarsisque ferrugineis, femoribus flavidis; capite utrinque longi- tudinaliter impresso, juxta oculos vie sulcato; prothorace longitu- dine sesquilatiore, basin versus minus angustato, angulis posticis extus prominulis, supra laevi, basi utringue impresso; coleopteris ovalibus, apice obtuse acuminatis, striatis, strüs interdum punctatis, prima apice recurva pliciformi, tertia punctis tribus adjacentibus. — Long. 4, lat. 12 Mill. Etwas kleiner als Trechus latus Putz., aber demselben recht ähnlich; schwarz, bisweilen der Seitenrand der Flügeldecken und der hintere Theil der Naht röthlich, die Fühler, Schienen und Fülse rostroth, der umgeschlagene Rand des Halsschildes und der Flügel- decken, wie die Schenkel, gelblich. Der Kopf jederseits mit einem Längseindruck und zwischen diesem und dem Auge mit einer kur- zen Furche. Das Halsschild 14 Mal so breit als lang, vor der Mitte am breitesten, nach hinten weniger verengt als nach vorn, an den Seiten vor den zugespitzten, nach aulsen etwas vorsprin- genden Hinterecken ausgeschweift, oben flacher als bei Trechus la- tus, glatt, an der Basis jederseits breit und flach eingedrückt, dicht neben den Hinterecken mit einem kurzen, aulsen von einem schwach erhabenen Fältchen begrenzten, eingedrückten Strich. Die Flügel- decken oval, mehr als 14 Mal so breit als das Halsschild, an der Basis gerandet, an der Spitze zusammen stumpf vorgezogen, oben wie bei Trechus latus flach gewölbt, stärker gestreift als beim vo- rigen, die Streifen mehr oder weniger deutlich punktirt, der erste an der Spitze umgebogen und in Form einer scharf erhabenen Längsfalte nach vorn gerichtet, der dritte mit drei eingedrückten Punkten. Cyclonotum pictum Kirsch n. sp.: Ovale, supra nitidum, ni- grum, proth. elytrorumque lateribus (his apice latius) flavis, subtus opa- cum brunneum, segm. abdominalibus flavo-marginatis, pedibus fuscis; confertim subtiliter punctatum, elytris punctato-striatis, strüs versus apicem profundioribus, internis ante medium evanescentibus; mento medio concavo, antice emarginato. — Long. 33, lat. 2 Mill. Etwas kleiner und weniger gewölbt als orbieulare; oben glän- zend schwarz, ziemlich dicht und fein punktirt, unten matt dunkel- braun, die Hinterleibsringe hinten gelb gerandet, die Fühler, mit Ausnahme der Keule, wie die Taster hellgelb. An den dunkelsten Stücken der Kopf ganz schwarz, das Halsschild an den Seiten bis zur Mitte schmal, an den Vorderecken breiter gelb gerandet, auf 160 v». Kiesenwetter und Th. Kirsch: den Flügeldecken ein Fleckchen auf dem Schulterbuckel, der Sei- tenrand bis hinter die Mitte schmal und die ganze Spitze breit gelb, die gelbe Färbung etwa das hinterste Drittel einnehmend, auf den abwechselnden Zwischenräumen ein wenig weiter nach vorn reichend; an den hellsten Stücken auch die Seiten des Kopfes gelblich und auf den Flügeldecken der Fleck auf dem Sehulter- höcker zu einer Längsbinde vergröfsert, die sich anfangs nach in- nen biegend, den 4ten und öten Zwischenraum einnehmend, in die Färbung der Spitze verläuft und mit der breiteren, die beiden äus- sersten Zwischenräume schon von der Basis an einnehmenden gel- ben Färbung des Seitenrandes einen länglichen dunkeln Fleck auf dem 6ten und 7ten Zwischenraum einschlielst. Das Kinn von der Mitte nach vorn hin eingedrückt, vorn tief ausgerandet. Die Punkt- streifen der Flügeldecken nach der Spitze hin ziemlich tief einge- drückt und mit gröberen Punkten dichter besetzt, die inneren drei (bisweilen auch der 4te) vor der Mitte verloschen, die Zwischen- räume an der Spitze leicht gewölbt. Staphylinidae. Halmaeusa, novum genus. (@Ap.alos, salsus.) Tribus: Aleocharidae. Mazillae subelongatae, mala ezteriore apice ciliata, subrolun- data, interiore cornea, spinulosa. Ligula angusta, linearis, integra. Palpi labiales subelongati, lineares, articulis duobus, connalis, parum distinctis. Tarti anteriores articulis quatuor, postici articulis quinque, ar- ticulis primis brevioribus, subaequalibus. Genus Silusae et Stenusae affıne, sed labrum parum prolon- gatum, apice rotundatum, mandibulas obtegens. Maxillae minus elongatae, breviores, mala externa apice membranacea, ciliata, ro- tundata, haud incurya. Mandibulae acuminatae, basi dentatae, pro- stheca membranacea, bene distincta instructae. Mentum late sub- emarginatum, ligula angusta, lineari, medio prominente. Maxillae malis duabus, externa membranacea, elongata, basi coriacea exte- riore breviore, lineari, apice leviter curvata, margine interno spi- nosula, medio leniter dilatata. Palpi triarticulati, articulis primo et secundo obeconieis, ultimo subulato, praecedentis dimidio longiore. der Käferfauna der Auckland-Inseln. 161 Ligula linearis, parallela, prominens, ad palporum labialium me- dium pertinens. Palpi labiales lineares, articulis duabus connatis, vix distinctis, ut in genere Silusa. Antennae 11-articulatae, arti- culo primo elongato, obconico, parum incrassato, secundo primo aequali, tertio secundo paulo minore, reliquis a quarto inde ovali- bus, sensim brevioribus sed latioribus, ultimis longitudine breviori- bus. Tarsi antiei et intermedii quadri-, postiei quinque-articulati, articulo primo sequentibus paulo longiore, ultimo praecedente di- stinete longiore. A genere Silusa differt oris partibus minus prolongatis, pal- pis maxillaribus valde diversis. Habitu cum Stenusa convenit, ma- gis tamen cum Leptusa. Pedes intermedii tarsos habent quinque articulatos; idem artieulorum numerus etiam in generibus Leptusa, Silusa et Stenusa observatur. | Halmaeusa antarctica Ksw. n. sp. Elongata, piceo-rufa, abdomine ante apicem nigricante, postice leviter dilatato, fortius densius rude punctata, prothorace subrotun- dato, elytris illo multo brevioribus. — Long. 2,95 —5 Mill. Caput rotundatum, antice haud prolongatum, basi leviter an- gustatum, oculis parvis, parum convexis, convexum, nitidulum, den- sius punctatum. Antennae ferrugineae, apicem versus infuscatae. Prothorax subrotundatus, basi apiceque truncatus, antice minus, po- stice magis angustatus, lateribus rotundatis, angulis anticis rotun- datis, posticis obtusis, leviter eonvexus, subtilissime parce griseo pubescens. Coleoptera prothorace longitudine aequalia, vel paulo angustiora, duplo fere breviora, apice truncata, densius fortius pun- ctata, nitidula, griseo-pubescentia. Abdomen apicem versus sensim leviter dilatatum, nitidulum, minus dense fortiter punctatum, seg- mento penultimo dorsali maris carina obsoleta, insigne. Pedes ferruginei. Staphylinus oculatus Fahr. Omalium Kronii Ksw.: Nitidulum, piceum, capıte prothorace antennarumque basi dilutioribus, pedibus testaceis, obsoletius spar- sim, in elyiris densius ruguloso punctatum, prothorace foveolis dua- bus longitudinalibus, subarcuatis. — Long. 5,5 Mill. Piceum, nitidulum. Antennae capite prothoraceque longitudine subaequales, apicem versus inerassatae, articulis 1—5 rufis, reli- quis nigris, penultimis longitudine fere cerassioribus, pube grisea dense indutis. Caput alutaceum, sparsim subtiliter punetulatum, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft 1. 11 162 ». Kiesenwelter und Th. Kirsch: inaequale, fronte postice foveolis duabus, obliquis, profundis, antice utrinqgue foveola latiore, minus profunde impressa, piceo-rufum, oris partibus dilutioribus. Prothorax rufo-piceus, capite latior, coleop- teris angustior, subquadratus, lateribus leviter rotundatus, basi ma- gis, apice minus angustatus, angulis postieis, subrectis, antieis ob- tusis, parum convexus, subtiliter sparsim inaequaliter punctatus, dorso foveis longitudinalibus, basin non attingentibus subarcuatis, disco profundioribus impressus, in foveis et latera versus alutaceus, partibus elevatioribus, laevigatis. Scutellum triangulare, alutaceum, piceum. Coleoptera latitudine vix longiora, nigro picea, parce gri- seo pubescentia, alutacea, dense obsoletius punetata. Abdomen ni- gro-piceum, subtiliter alutaceum, sparsim obsoletegue punctatum, punctis raris majoribus subseriatis. Pedes testacei. Species magna, Anthophagum simulans. Oris partes exami- nare non potui, tarsorum structura vero Omalio generi convenit. Omalium albipenne Kiesw.: Nitidulum, nigrum, piceum vel ferrugineum, elytris pallidis, interdum apicem versus nigris, vel pi- ceis, antennarum basi pedibusque testaceis, capite glabrato, protho- race subtilius inaequaliter punctato, ex parte laevigato, foveohs dua- bus longitudinalibus subarcuatis, elyiris dense ruguloso punctatis, abdomine fortius dense punctato, opaco. — Long. 3,5 —4 Mill. Nigrum, piceum, ferrugineum vel testaceum, elytris pallidis, apicem versus nigro-piceis, antennis basi pedibusque testaceis. Antennae capitis prothoraeisque longitudine, artieulis 1—5 graci- lioribus, testaceis, sequentibns abrupte majoribus, subaequalibus, nigris, penultimis longitudine paulo crassioribus, pube grisea indu- tis. Caput laevigatum, sparsim subtilius punctatum, leviter con- vexum, fronte inter oculos profunde bifoveolatum, piceum vel testa- ceum, ore testaceo. Prothorax capite paulo latior, coleopteris an- gustior, laevigatus, subquadratus, leviter transversus, basin versus angustatus, lateribus apicem versus rotundatus, angulis postieis ob- tusis, antieis rotundatis, parum convexus, inaequalis, foveis duabus longitudinalibus minus profundis, subarcuatis, in foveolis alutaceus inaequaliter parcius minus subtiliter punetatus. Coleoptera laevi- gata densius minus subtiliter alutacea, punctata, prothorace plus dimidio longiora et latiora, angulis apicalibus externis rotundatis, internis rectis. Alae incomplatae. Abdomen opacum, dense minus subtiliter punctatum, griseo pubescens. Pedes testacei. Var. a. Piceum unicolor, rarım. die Kaferfauna der Auckland-Inseln. 163 Var. b. Capite, prothorace elytris excepta macula magna hu- merali albida, abdomineque apice testaceo, piceis vel nigro piceis. Var. c. Piceum, elytris albidis. Var. d. Rufo-testaceus, vel testaceus, elytris dilutioribus vel vix dilutioribus. Individua rufo-testacea forte immatura, raro tamen elytris al- bido-pallidis oceurrunt. Individua picea valde variant. Species omnibus notis, imprimis oris partibus (rite examinatis) cum veris Omaliis convenit. Omalium insulare Ksw.: Oblongum, nitidulum, piceum vel rufo piceum, pedibus testaceis, capite prothorace elytrisgue ruguloso- punctatis, abdomine opaco, alutaceo, obsolete sparsim punctato, pro- thorace basi sinuatim angustato, foveolis quatuor, duabus discoida- hbus subarcuatis et duabus lateralibus. — Long. 4 Mill. Antennae capite prothoraceque subaequalis, apicem versus sub- inerassatae, ferrugineae. Caput nitidulum, latum, elypeo late ro- tundato-truncato, inaequali, fronte inter oculos utrinque profunde foveolata, celypeo utrinque longitudinaliter impresso, medio tumi- dulo, laevigato, inaequaliter fortius punctatum, disco nigricans, la- teribus rufescens. Prothorax subeordatus, basin versus modice an- gustatus, basi apiceque truncatus, lateribus medio fortiter rotunda- tus, basin versus sinuato-angustatus, angulis basalibus rectis, anti- eis obtusis transversus, parum convexus, inaequalis, quadriimpres- sus, disco foveolis duabus subarcuatis, lateribus utrinque foveola ab angulis postieis ad medium pertingente, nitidulus, fortius minus dense inaequaliter punctatus. Scutellum latum, laevigatum, nitidu- lum. Coleoptera prothorace latiora et paulo longiora, ruguloso fortius punctata, lineis nonnullis elevatis, interdum obsoletis exa- rata, glabra. Abdomen satis elongatum, alutaceum, parce subtili- ter obsolete punctatum, punctis raris majoribus subseriatis. Pedes ferruginei. Omalium pacificum Ksw.: Nitidulum, piceum, antennarum basi, abdominis apice pedibusque testaceis, capite et prothorace cre- bre, elytris densıus punctatis, hoc foveatis duabus oblongis, subar- cuatis, coleopteris prothorace paulo latioribus et longioribus. — Long. 3 Mill. Omalio rivuları simillimum, capite latiore, basi minus con- strieto, ante oculos latiore, latius rotundato, oeulis minoribus, mi- 11* 164 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: nus convexis, antennis articulo sexto erassiore, prothorace paulo longiore, densius punctato, coleopteris angustioribus, brevioribus bene distinetum, reliquis O. rivulari simillimum. Omalium subceylindricum Ksw.: Elongatum, subeylindri- cum, nitidulum, fuscum, antennis pedibusque testaceis, punctatum, coleopteris prothorace paulo latioribus et longioribus, parce griseo- pubescentibus. — Long. 2,5 Mill. Fuscum vel fusco-piceum. Antennae ferrugineae, apice obseu- riores, leviter incrassatae. Caput convexiusculum, basi et apice utrinqgue foveolatum, densius minus subtiliter punctulatum, basi haud constrietum. Prothorax capite latior, longitudine latitudine fere aequali, basin versus angustatus, lateribus ad angulos anticos dila- tato-rotundatus, angulis antieis valde rotundatis, posticis rotundato obtusis, leviter convexus, disco vix canaliculatus, fortiter minus dense punctatus. Coleoptera prothorace paulo latiora et longiora, fortiter punctata, subdepressa, angulis postieis externis rotundatis, pareius subtiliter griseo - pubescentia. Abdomen convexiusculum, elongatum, fortius dense punctulatum, parce griseo-pubescens. Pe- des testacei. Statura elongata, subeylindrica insigne. Choleva antipoda: Oblonga, nitidula, fulvo-pubescens, fusca, antennis et subtus dilutior; antennis versus apicem parum incrassa- tis; prothorace transverso, basi utringue paullo sinuato, angulis po- sticis acuminatis, lateribus rotundato, supra creberrime punctulato, versus latera subtiliter coriaceo; coleopteris prothorace fere angu- stioribus, dorso paullo depressis, obsoletissime striatis, transverse striolatis; tibiis intermediis curvatis; mesosterno non carinato. — Long. 4, lat. 13 Mill. Mas: tibüs anticis fere a basi dilatatis, tarsis anticis articulis tribus primis, intermedis duobus primis dilatatis, abdominis seg- mento penultimo plica dentiformi. Oben heller oder dunkler braun, mit feiner gelblicher Pubes- cenz bedeckt, die Fühler und die Unterseite mit den Beinen lich- ter gefärbt. Der Kopf ziemlich dicht und etwas gröber punktirt als das Halsschild; dieses quer, an der Basis neben den zugespitz- ten Hinterecken etwas ausgebuchtet, an den Seiten gerundet, nach vorn um 7 verengt, an der breitesten Stelle ein wenig breiter als die Flügeldeeken, oben dicht punktirt, nach den Seiten hin fein lederartig gerunzelt. Die Flügeldecken nicht ganz 3 Mal so lang die Käferfauna der Auckland-Inseln. 165 als das Halsschild, an den Seiten und am Nahtwinkel schwach ab- gerundet, oben vor der Mitte zusammen etwas verflacht, quer ge- strichelt, fast ohne Längsstreifen, die Streifen nach der Spitze hin häufig durch dunklere Linien angedeutet. Die Mittelbrust nach hinten in der Mitte mit einem Knötchen; die Mittelschienen bei beiden Geschlechtern etwas gebogen. Beim g' die Vorderschienen an der Basis dünn, dann noch vor der Mitte ziemlich schnell verbreitert, an den Vorderfülsen die 3 ersten Glieder, an den mittleren nur die beiden ersten verbrei- tert, auf dem vorletzten Hinterleibsringe hinten ein erhabenes, zahn- artiges Fältchen. (Kirsch.) Trogosita mauritanica L. Epichorius Kirsch nov. gen. Artematopidarum. Caput deflezum, clypeus (labrum?) magnus, liber, transverse ro- tundatus; mandibulae apice fissae; palporum articulus ultimus ova- tus; ligula bilobata, antice emarginata. Antennae 11-articulatue, articulus primus incrassatus, tres se- quentes filiformes (tertius longior), ceteri 7 aequales, clavam leviter incrassatam formantes. Oculi laterales rotundi, subtihiter granulati, prothorace partim obtecti. Prothoraz transversus, sat convezus, antice angustatus, poslice rotundatus, lateribus rectis, angulis posticis aculıs. Scutellum triangulare, planum. Coleoptera elliptica, convezxa. Pedes mediocres; coxae anticae globosae, posticae sulcatae; fe- mora crassiora, intus sulcata; tibiae apice minute calcaratae; tar- sorum articuli angusti, subtus pilosi, tres primi sensim decrescentes, tertius lamellam longam gerens, quartus multo minor, ultimus elon- galtus; unguiculi simplices. Pectus medio planum, prosternum mesosterno receptum. Wenn auch durch das auffallend kleinere 4te Fufsglied eine nahe Beziehung zu den Ptilodactyliden angedeutet wird, so spricht doch sowohl die allgemeine Form, als auch die Beschaffenheit der Mittelbrust mehr für die Anreihung der vorstehend diagnostieirten Gattung an Artematopus. Das Mesosternum liegt mit dem Proster- num und Metasternum in einer Ebene, und ist vorn zur Aufnahme des Prosternalfortsatzes etwas ausgerandet. Der Kopf ist steil ab- wärts gebogen und bis fast zur Hälfte der Augen in das Halsschild eingelassen, vorn von oben gesehen gerundet, aber von vorn gese- 166 v, Kiesenwetter und Th. Kirsch: hen jederseits dicht vor den Augen herabgebogen, und hier zur Aufnahme des gerundeten, etwas queren Kopfschildes ') seicht aus- gerandet. Das Halsschild stark quer gewölbt, an der Basis in der Mitte breit gerundet, innen neben den Hinterecken leicht gebuch- tet, diese spitz ausgezogen, an den Seiten geradlinig, nach vorn verengt, die Vorderecken ein wenig vorgezogen, der Vorderrand dazwischen gerade. Das Schildehen ein kleines gleichseitiges Dreieck. Die Flügeldecken elliptisch, hoch gewölbt, der Umschlag unter der Schulter breit, aber schon an der Spitze der Hinterbrust abgekürzt. Die Vorderhüften kuglig, ihre Hüftpfannen hinten breit offen, die Hinterbüften hinten zum Einlegen der Schenkel tief ge- “furcht. Von den fünf Hinterleibsringen ist der letzte der längste, die ersten 3 unter sich gleichlang, der 4te etwas kürzer als jeder derselben. Epichorius Aucklandiae: Ovalis, nitidus, parce griseo-pu- bescens, supra viridi-aeneus, antennis et subtus ferrugineo-testaceus; prothorace elytrisque crebre punctulatis, his maculis numerosis, saepe transversis, confluentibus, laevigatis, cupreis. — Long. 8, lat 34 Mill. Pseudhelops tuberculatus Blanch. Voy. Pol Sud tab. 11. £. 17. Oben lebhaft erzgrün, unten röthlich schalgelb, an den Fühlern das erste Glied röthlich, die folgenden schalgelb, der äufserste Vor- der- und Seitenrand des Halsschildes, das Schildehen und der Sei- tenrand der Flügeldecken röthlich schalgelb. Die Oberseite ziem- lich dicht und fein punktirt und sehr kurz und schwach greis be- haart. Der Kopf am Scheitel tiefer, jederseits innen neben den Au- gen seichter eingedrückt. Das Schildchen in der Mitte punktirt. Die Flügeld. mit vielen glatten, meist etwas queren, häufig zusam- menfliefsenden, kupferrothen Flecken. Die l. ec. von Blanchard gegebene Abbildung ist ein sehr deut- liches Bild des eben beschriebenen Thieres, namentlich stimmt die Form, Färbung und Flügeldeckenseulptur vollständig, nur die Beine sind unrichtig, da sie heteromer gezeichnet sind und keine Lamelle tragen. Im Text sind bei Beschreibung der Flügeldeckensculptur die 3— 4 Tuberkeln vor der Spitze des Pseudhelops tuberculatus Guer. mit der Sculptur der hier beschriebenen Art combinirt. (K.) !) Die sehr lose Anfügung dieses Organs an den Kopfrand scheint darauf hinzudeuten, dafs hier eine Verschmelzung von Kopfschild und Ober- lippe stattgefunden. die Käferfauna der Auckland-Inseln. 167 Carphurus venustus Ksw.: Obscurus, ore, clypeo, protho- race humeris pedibusque ex parte testaceis. — Long. 3,5 Mill. Antennae serratae, brunneae, basi testaceae. Caput protho- race paulo latius, oculis convexis, modice prominulis, fuscum, niti- dulum, vertice transversim rugoso, pilis longis erectis vestitus, fronte, elypeo et ore testaceis, labro et mandibularum basi infus- catis. Prothorax testaceus, nitidus, subquadratus, latitudine lon- gior, basi apiceque truncatus, apice subrotundatus, lateribus parum rotundatus angulis omnibus obtusis ad basin late transversim im- pressus, pilis longis nigris erectis vestitus. Elytra prothorace apice duplo latiora et plus duplo longiora, picea humeris et limbo late- rali testaceis, nitidula, rugosa, minus subtiliter punctata, parce ni- gro pilosa. Abdomen elongatum, elytra longitudine superans. Pe- des obseuri, antiei tibiis testaceis. (Kirsch.) Necrobia rufipes Fab. Pseudhelops tuberculatus Guer. Die Art variirt bezüglich der Färbung und der Ausbildung der Tuberkeln auf dem dten, 5ten und 7ten Zwischenraum der Flügel- decken. Schwarz mit dunkelbraunem Bronceglanz oder schwarz mit violetem Schimmer oder broncegrün, selbst ganz rostrothe (un- reife) Exemplare sind schon von einem schwachen broncenen Schim- mer überhaucht. Die schräg hinter einander stehenden Tuberkeln auf dem 7ten, öten und 3ten Zwischenraum der Flügeldecken, von denen der letztere am weitesten nach hinten steht, sind zuweilen so stark entwickelt, dals sie zu einem schrägen Längskiel zusam- menflielfsen, bald so schwach, namentlich bei Q, dals kaum noch Andeutungen davon vorhanden sind, in der Regel ist, auch bei mälsiger Ausbildung der Tuberkeln, der 9te Zwischenraum neben dem Tuberkel des 7ten beulig aufgetrieben. Wenn man die Beschreibungen der Flügeldeckensculptur bei Guerin und Blanchard vergleicht, ersieht'man, dafs sie sich nicht auf dieselbe Art beziehen. Auf unsere Stücke trifft Guerin’s Be- schreibung zu, während von den „elevations transverses irregu- lieres“ (nach Blanchard), die auch in der Abbildung in der Voyage Pol Sud angegeben sind, nicht die Spur zu finden ist. Wie vor- her erwähnt, bezieht sich die Abbildung und auch ein Theil der Beschreibung wahrscheinlich auf Epichorius Aucklandiae. 168 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: Steriphus Veneris'): Oblongus, griseo-pubescens et erecto flavido -pilosus, nigro-fuscus aut ferrugineus; rostro basi subtereti, antice deplanato et dilatato, scrobibus profundis ante oculos eva- nescentibus; antennarum scapo inde a basi sensim et fortiter incras- sato, oculos superunte; prothorace ante medium dilatato, supra pla- niusculo, confertim punctulato, punctis majoribus, minus profundis, remotis; scutello punctiformi; coleopteris elongato-elliplieis, maris apice anguste rotundatis, feminae emarginatis, supra deplanatis, su- tura postice convexis, punctato-striatis, interstitüis vix converis. — Long. 6—7, lat. 22— 23 Mill. Vom Ansehen eines kleinen Plinthus, entweder ganz rostroth oder die Seiten des Halsschildes unten, auf den Flügeldecken ein Längsfleck in der Mitte neben der Naht und der 7te und Ste Zwi- schenraum von der Schulterecke bis unter den Spitzenhöcker schwarz, oder mehr oder weniger dunkelbraun, immer aber der Seitenrand der Flügeldecken heller rothbraun; mit feiner, nieder- liegender, grauer Pubescenz nicht sehr dicht bekleidet, und mit langen aufrechten, gelben Haaren, auf Kopf und Halsschild zer- streut, auf den Zwischenräumen der Flügeldecken einreihig besetzt. Der Rüssel 13 Mal so lang als der Kopf, an der Basis wenig, vorn deutlich niedergedrückt und verbreitert, von den Fühlern an etwas nach unten gebogen, oben längsstrichelig und längs der Mitte stumpf gekielt, die Stirn dicht punktirt, vorn mit einem Grübchen. Die Fühler bis über die Hälfte des Halsschildes, der Schaft bis über die Augen reichend, von der Basis an allmählig, von der Mitte an schon stark verdickt. Das Halsschild so lang als vor der Mitte breit, an den Seiten gerundet, hinten so breit als vorn, oben verflacht, dicht und fein punktirt mit eingestreuten, grölseren, seich- teren Punkten, in denen die langen gelben Haare stehen, längs der Mitte, wenigstens vorn und hinten eingedrückt. Die Flügeld. fast 4 Mal so lang als das Halsschild, an den Seiten sehr flach gerundet, hinten beim g' zusammen schmal zugerundet, beim 2 einzeln zugespitzt, oben flach, die Naht hinten gewölbt, an den Seiten vom 7ten Zwischenraum an steil abfallend, mäfsig tief punk- tirt gestreift, dieZwischenräume kaum etwas gewölbt. Die Schen- kel ungezähnt, nach der Basis hin schwarz, an hellen Exemplaren !) Die beiden Arten nähern sich bezüglich der Bildung des Fühler- schaftes der Gattung Pantopceus S., passen jedoch sowohl der Gesammtform als der Haarbekleidung nach besser zu Steriphus. die Käferfauna der Auckland-Inseln. 169 nur mit einem schwarzen Fleck an der Innenseite, die 4 Vorder- schienen an der Spitze etwas nach innen gebogen. (Kirsch.) Steriphus opacus: Oblongus, pubescens, brevius erecto-pilo- sus, opacus, piceus, antennis tarsisque ferrugineis; rostro, scapo antennarum et scutello praecedentis; prothorace latitudine longiore, ante medium paullo dilatato, confertim punctulato, ante medium ei basin longitudinaliter impresso; coleopteris oblongo-ovalibus, supra parum comvezis, apice rotundatis, punctato - striatis, interstitüs vie converis. — Long. 43, lat. 2 Mill. Durch längeres Halsschild, kürzere und breitere Flügeldecken, sowie kürzere Behaarung vom vorigen unterschieden. Matt pech- braun, nur die Fühler und Fülse rostroth, anliegend grau pubes- eent und mit kurzen, graugelblichen Börstchen auf den Zwi- schenräumen der Flügeldecken einreihig, sonst zerstreut besetzt. Der Fühlerschaft und der Rüssel wie beim vorigen, nur der Mittel- kiel des letzteren weniger deutlich ausgeprägt. Das Halsschild ent- schieden länger als breit, vor der Mitte am breitesten, an den Sei- ten schwach gerundet, hinten so breit als vorn, oben dicht, fein und seicht punktirt, vor dem punktförmigen Schildehen mit einem nach vorn etwas verbreiterten und hinter dem Vorderrande mit einem in der Mitte zu einer Linie verschmälerten Längseindruck. Die Flügeldecken oval, nicht ganz 3 Mal so lang als das Hals- schild, an den Seiten steil abfallend, seicht punktirt - gestreift, die Naht auf der hinteren Wölbung erhaben, die Zwischenräume kaum gewölbt, die ersten beiden bis zur Mitte etwas eingedrückt. Die Unterseite, Schenkel und Schienen rothbraun. (Kirsch.) Cyttalia depressirostris: Oblonga, fulvo-grisea-sguamosa ei setulis erectis subspathulatis obsita, nigra, antennis, femorum basi, tibiarum apice tarsisque ferrugineis; rostro depresso, capite viz longiore; prothorace subcylindrico, antice leviter constricto, la- teribus obsolete albo-lineato;, scutello oblongo, angusto, apice ad- scendente, albo - sqguamoso; coleopteris ovalibus, punctato - striatis, interstitüs leviter converis, internis medio saepe albo - maculatis; femoribus petiolatis, posticis abdomen aequantibus, dente magno sub- trianguları armatis, tibiis posticis basi fortiter arcuatis, unguiculis divaricatis, basi denticulatis. — Long. 2+, lat. & Mill. Schwarz, die Fühler, Schenkelwurzel, Spitzenhälfte der Schie- nen und die Fülse (an einem Stück auch die Flügeldecken) rost- roth, mit sehr kleinen, gelblichgrauen Schuppen nicht sehr dicht 170 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: bekleidet, zuweilen längs der Mitte des Halsschildes und auf der Naht der Flügeldecken etwas heller gelb, eine verschwommene Li- nie an den Seiten des Halsschildes, das Schildehen, die Seiten der Brust und meist auch einige kleine Flecke auf der Mitte der ersten beiden Zwischenräume der Flügeldecken weils beschuppt, die Ober- seite (auf den Flügeldecken einreihig) und die Beine mit abstehen- den, an ihrer Spitze etwas verdickten Börstchen besetzt. Der Kopf gewölbt, mit dem Rüssel fast vertikal herabgebogen, dieser kaum länger und fast um die Hälfte schmäler als der Kopf, stark nie- dergedrückt, aber nicht von der Stirn abgesetzt. Die Augen vom Halsschild weit entfernt, gewölbt, etwas länglich rund, stark ge- körnt. Die Fühlerkeule ziemlich dick, Schaft und Geilsel der Gat- tungsdiagnose entsprechend. Das Halsschild so lang als breit, fast eylindrisch, hinter dem nach vorn gerundeten Vorderrande leicht eingeschnürt. Das Schildechen länglich, schmal, nach hinten auf- steigend, so dafs die Spitze frei über die Fläche hervorragt. Die Flügeldecken oval, in der Mitte doppelt so breit als das Halsschild, an den schwach vortretenden Schultern abgerundet, ziemlich tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume leicht gewölbt. Die Schen- kel gestielt, die hintersten so lang als der Hinterleib, vor der Spitze stark keulig angeschwollen, mit einem grofsen Zahn; die Schienen der Hinterbeine bis zu ihrer Mitte sehr stark, die übrigen an der Basis nur leicht gekrümmt; die Klauen auseinander gespreizt, an der Basis mit einem kleinen Zähnchen. Die Beschaffenheit der Klauen und des Rüssels (Pascoe be- zeichnet die ersteren nur als divergentes, letzteren subtenue) machen es zweifelhaft, ob die Art in dieser Gattung, bleiben kann. (K.) | Peristoreus Kirsch noy. gen. Storeidarum. Rostrum, longum, cylindricum, tenue, curvatum; scrobes subme- dianae, laterales. Antennarum scapus oculos attingens, funiculus T-articulatus, articulis duobus primis obconicis, primo secundo duplo longiore et crassiore, ultimis roltundatis, subtransversis; clava ovalı, sat crassa. Oculi laterales, parvi, subtiliter granulati. Prothoraz transversus, lateribus rotundatus, basti apiceque truncalus. Scutellum punctiforme. Coleoptera basi prothorace multo latiora, fere parallela, apice rotundata. Cozae anticae conliguae; femora dentata; tibiae breves, sub- die Kaferfauna der Auckland-Inseln. 171 rectae; tarsorum articulo tertio latiore, bilobo;, unguiculi basi di- latatı. Abdominis segmentum secundum a primo sutura medio curvata separatum, sequentibus duobus aequale. Corpus subtilissime pubescens. Die Gattung hat ganz das Ansehen eines Dorytomus, doch sind die Nähte der mittleren Hinterleibsringe an den Seiten bogig gekrümmt. Der von Pascoe in den Ann. Mag. of Nat. hist. 1873, 182 zur Bestimmung der Storeiden - Gattungen gegebenen Tabelle folgend, würde man auf Xeda Pasc. kommen, doch kann die nach- stehend beschriebene Art wegen des langen Rüssels, der gezähn- ten Schenkel, des unbeschuppten Körpers und abweichenden Form des Halsschildes und der Flügeld. nicht dahin gebracht werden. Peristoreus innocens: Oblongus, subtilissime pubescens, rufo-testaceus, elytris (basi margineque laterali ezceptis) pallide te- staceis; rostro prothorace duplo longsore, bası obsolete striato-punc- tato; prothorace longitudine fere sesqui-latiore, antice perparum an- gustiore, confertim punctato; elytris fortiter punctato-striatis, inter- stitüüs paullo convezis, dense punctulatis, femoribus dente acuto ar- matis. — Long. 3, lat. 1! Mill. Dem Dorytomus tortrie ähnlich, aber viel kleiner; anscheinend glänzend glatt, die feine graue Pubescenz nur bei starker Vergrös- serung sichtbar; röthlich schalgelb, die Flügeldecken, mit Ausnahme der Basis innerhalb der Schulterbeule und des Seitenrandes, ganz blafs schalgelb, zuweilen zieht sich die röthlichere Färbung der Basis längs der Nabt bis zur Mitte. Der dünne Rüssel reichlich doppelt so lang als das Halsschild, gleichmälsig gebogen, sehr fein und zerstreut, an der Basis verloschen gestreift - punktirt. Das Halsschild quer, an den Seiten stark gerundet, vorn kaum etwas schmäler als hinten, oben fast flach, überall dicht gedrängt - punk- tirt. Die Flügeldecken an der Basis zusammen kaum bemerkbar ausgerandet, an den Schulterecken viel breiter als das Halsschild, bis hinter die Mitte kaum etwas verbreitert, ziemlich parallel, hin- ten verschmälert, zusammen zugerundet, kräftig punktirt-gestreift, die Zwischenräume wenig gewölbt, dicht und fein punktirt. Der Schenkelzahn dünn und spitz. Beim g' die ersten beiden Hinter- leibssegmente flach gedrückt. (Kirsch.) 17 v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: Acalles planidorsis: Oblongus, squamulis pallide fulvis (ely- trorum erectis, dense serialis) vestitus, fuscus, rostri dimidia api- cali, antennis, pedibus elytrisque dilutioribus, his fascia obliqua ob- soleta nigra pone medium; rostro medio laevi, lateribus striato- punctato; antenn. artic. funie. duobus primis elongatis, sequentibus brevissimis, rotundatis; prothorace lateribus rotundato, basi media emarginato, deplanato, disco posteriore subimpresso, dense punc- tato; coleopteris prothorace parum latioribus, subparallelis, punctato- striatis; femoribus muticis. — Long. 21, lat. 1 Mill. Von den beiden gleichgrofsen Arten pumilus und Lifuanus Mon- trouz. durch die Seulptur des Halsschildes und der Flügeldecken verschieden. Dunkelbraun, das Halsschild auf der hinteren Scheibe und eine ziemlich breite Schrägbinde dicht hinter der Mitte der Flügeldecken schwärzlich, die Spitzenhälfte des Rüssels, Fühler, Flügeldecken und Beine bräunlichroth; die Basis des Rüssels, der Kopf und das Halsschild mit schräg, die Flügeldecken mit gerade aufgerichteten, blafs bläulichgelben Schuppenbörstchen ziemlich dicht (die Naht noch auffallend dichter) besetzt. Der Rüssel längs der Mitte glatt und glänzend, an den Seiten schwach gestreift-punktirt. Das Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, vorn um 2 schmäler als hinten, in der Mitte der Basis ausgeran- det, oben verflacht und auf der hinteren Hälfte leicht eingedrückt, dicht punktirt. Die Flügeldecken fast doppelt so lang und wenig breiter als das Halsschild, hinter der Mitte kaum bemerkbar brei- ter als an den Schultern, oben ziemlich flach, tief punktirt-gestreift, die Punkte der Streifen viel grölser als die des Halsschildes. Die Beine abstehend borstig, die Schenkel ungezähnt. (Kirsch.) Acalles Kronii: Oblongus, setulis longioribus, subspathulatis, elytrorum seriatis, vestitus, niger, rosiro, antennis pedibusque (fe- morum clava excepta) ferrugineis; rostro antennisque praecedentis; prothorace latitudini aequilongo, rotundato, antice basi viz angu- stiore, ante scutellum emarginato, leviter convexo, subliliter cerebre punctato, interdum medio longitudinaliter impresso; coleopteris ova- libus , fortiter punctato - striatis; femoribus muticis. — Long. 13, lat. $ Mill. Von dem vorigen durch geringere Grölse, feinere längere Börst- chen, abweichende Form des Halsschildes und der Flügeldecken, von minimus Montrouz. durch andere Sculptur des Rüssels und den Mangel aller Borstenbüschel auf der Oberseite verschieden. Schwarz, der Rüssel, die Fühler, Schenkelwurzel, Schienen und Fülse rost- die Käferfauna der Auckland-Inseln. 175 roth bis braunroth, oben mit an der Spitze etwas verdickten Börst- chen, auf den Flügeldecken reihenweise nicht sehr dicht besetzt. Der Rüssel beim 2 deutlich länger als beim g', glänzend, längs der Mitte glatt, an den Seiten gereiht-punktirt. Das Halsschild so lang als breit, an den Seiten gleichmälsig gerundet, vorn kaum schmäler als an der Basis, oben schwach gewölbt, vor dem Schild- chen schwach ausgerandet, in der Mitte der Länge nach mehr oder weniger eingedrückt, ziemlich dieht punktirt. Die Flügeldecken oval, tief punktirt - gestreift, die Zwischenräume gleichmälsig ge- wölbt. Die Schenkel ungezähnt. Herrn Photograph H. Krone gewidmet als Zeichen der Aner- kennung seines auch unter ungünstigen Verhältnissen ausdauern- den Sammeleifers. (Kirsch.) Sitophilus oryzae L.? Ein einzelnes Männchen, durch die Sceulptur des Halsschildes etwas abweichend, indem die Punkte desselben auf der Scheibe viel feiner sind und mehr von einander entfernt stehen, auch keine glatte Mittellinie frei lassen, vielmehr überall gleichmälsig vertbeilt sind. Im Uebrigen ist das Stück be- züglich der Sculptur des Rüssels, der Stirn, der Flügeldecken, so- wie des kurzen Borstenbesatzes der letzteren nicht von einem ein- farbig braunrothen oryzae zu unterscheiden. Dryophthorus bituberculatus Fab. Rhizobius Aucklandiae: Oblongus, pubescens, confertim punctatus, nigro-fuscus, antennis, palpis, prothoracis lateribus, ely- trorum vitta obligua discoidali et margine laterali (apice latius) pe- dibusque flavidis. — Long. 5, lat. 14 Mill. Mas: Capite prothoraceque: flavis, hoc macula basali magna nigra. In die dritte Gruppe Mulsant’s unter die Rhizobii s. str. ge- hörend. In der Form und Gröfse unserem AR. litura ziemlich glei- chend, auch ebenso gleichmälsig dicht punktulirt und behaart. Schwarzbraun, die Mundtheile, Fühler, Spitze des Hinterleibs und Beine gelblich, selten die Schenkel etwas gebräunt. Der Kopf beim Männchen gelb, beim Weibchen schwarz. Der Halsschild beim Männchen breiter als beim Weibchen, gelb, mit einem gros- sen, halbkreisförmigen, bis nahe zum Vorderrand reichenden, je- derseits nur ein Viertel des Hinterrandes freilassenden schwarzen Fleck auf der Basis, beim Weibchen schwarz, an den Seiten mehr oder weniger breit gelb gerandet, die gelbe Färbung nach vorn 174 v. Kiesenwetter u. Kirsch: die Käferfauna d. Auckland-Inseln. verbreitert, an den hellsten Stücken nur das mittlere Drittel des Vorderrandes frei lassend.. Die Flügeldecken je nach dem Vor- herrschen der gelben oder dunkeln Färbung sehr verschieden ge- zeichnet, bald gelb mit einem gemeinschaftlichen, bis etwas über die Mitte reichenden dunkeln Längsfleck und einer nur in der Mitte des Seitenrandes schwach angedeuteten dunkeln Längsbinde, bald schwarz und nur die Schulterecke und die Spitze trüb rothgelb, am häufigsten schwarz und die Schulterecke mit der Spitze durch eine schräge Binde über die Scheibe verbunden, der umgeschlagene Rand des Halsschildes und der Flügeldecken trüb gelbroth oder an hellen Stücken gelb und auf den letzteren jederseits durch eine feine braune Linie eingefalst. Der Hinterrand des Analsegments beim 2 etwas mehr gerundet als beim d. (Kirsch.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft 1.] Ueber die geographische Verbreitung einiger Käferarten. 1. Carpophilus quadrisignatus Er., bisher nur aus Süd- europa und Kleinasien bekannt, ist auch in Peru einheimisch. 2. Epuraea mellitula Ritt. aus Hinterindien besitzt H. Dohrn auch von der Guinea-Küste. 3. Meligethes Krüperi Rt. aus Kleinasien ist auch von v. Hopffgarten in Ungarn gesammelt. 4. Meligethes hebes Er. kommt auch in Japan (Hiller) vor und dürfte in ganz Asien nicht fehlen, weicht von unserem gar nicht ab. Ex. dieser Art aus Kamschatka (Motschulsky) sind mir bereits früher einmal von Reiche mitgetheilt worden. 5. Rhizophagus perforatus Er. lebt auch in Mexico. (Mus. Deyrolle.) i 6. Trogosita Jekeli Rt. (Rev. Trogos. Brünn 1874. p. 43). Kürzlich erhielt ich von H. E. Steinheil das $ (auch aus Colum- bien) zur Ansicht; es ist oben grüngolden, unten blauschwarz. Das erste Bauchsegment ist kaum, die ferneren kräftig, nicht sehr dicht punktirt, die Ränder leicht aufgeworfen. Die Punktirung der Seg- mente gegen die Analspitze zu feiner. 7. Spaniophaenus amplicollis Bris. aus Spanien ist auch von Frivaldszky in Ungarn gefangen und dürfte in Italien u. Frank- reich nicht fehlen. 3. Spaniophaenus laticollis Mill. aus Ungarn und Sieben- bürgen ist von Leder auch im Kaukasus gesammelt. 9. Cryptophagus pilosus Gyll. lebt auch in Nordamerika. 10. Crypt. acutangulus Gyll. kommt auch auf Cuba vor. 1l. Crypt. scanicus Lin. findet sich auch in Mexico. 12. Crypt. cellaris Scop. auch in Luisiana, Monte Video, Tenesse. 13. Crypt. saginatus Strm. auch in Chili (Mus. Deyrolle). 14. Crypt. affinis Strm. lebt auch auf der Insel Elba. (Mus. Steinheil.) 15. Crypt. Bruckii Rt. von Jerusalem kommt auch im Kau- kasus und Griechenland vor. 16. Tomarus pulchellus Lec. aus Nordamerika wurde auch von H. Dr. Haag in Varina’s Tabak auf deutschem Boden gefan- 176 E. Reitter: über d. geogr. Verbreit. einiger Käferarten. gen, und scheint, wie die Cathartus-Arten, durch Pflanzen weit ver- breitet zu sein. 17. Atomaria atricapilla Steph. auch in Mexico. (Mus. Deyrolle.) 18. At. apicalis Er. auch nicht selten in Nordamerika. 19. Enicmus transversus Oliv. auch in Japan u. China. 20. Enicmus minutus Lin. lebt auch in Japan (Hiller) und Chili. (Mus. vom Bruck). 21. Melanophthalma gibbosa Hrbst. auch in China u. Japan. 22. Typhaea Haagi Rt. von Siam lebt auch in China u. Japan. Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Uebersicht der Discoloma Er.-Arten. Mit Discoloma Er. ist Thyreosoma Chevr. synonym. Discol. paurmula £ (Er.) Chevrolat Ann. France 1863. p. 610. gehört zu Philothermus. Die von Pascoe (Journ. of Ent. 1863. p. 99) diagnostieirte Discoloma parmula (Er.) ist mit Thyreosoma eirculare Chevr. identisch. Die Arten der Gattung Discoloma lassen sich nun in folgen- der Weise übersehen: Oberseite unbehaart - . . -. ... . ..eirculare Cheyr., Cuba. - behaart. Flügeld. nicht punkt., Schulterbeule undeutl. vestita Pase., Mexico. - fast unpunktirt, Schulterbeule deutlich pawlla Pase., Ega. - einfach spärlich punktirt . . . . . Fryi Pasc., Brasil. - mit doppelter Punktirung. Oberseite dicht u. deutl. behaart, niedergedrückt. Länge 14 lin. (Syst. Nit. Brünn 1874. p. 8) . . . cassideum Rt., Mexico. - spärlich behaart, gewölbt. Länge 14 lin. orbicularis Pasc., Ega. - sehr fein und kurz, aber dicht behaart, niedergedrückt. Länge $ lin. . . (parmula Er.) Erichsoni Rt. n. sp. '), Cuba. ') Discoloma Erichsoni n.sp.: Rotundata, depressa, dilute piceo-ferruginea, dorso prothoracis elyIrsrumque fuscis, dense bre- vissime puberula, dense punctulata, punctis elytrorum majoribus in- termiztis. — Long. 2 Mm. Patria: Cuba. Discoloma parmula Er. in litt. Nat. Ins. Deutschl. III. p. 292 Not. 3. Edm. Reitter in Paskau (Mähren). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Neue caucasische Otiorhynchen gesammelt von Hans Leder, beschrieben von Dr. Stierlin in Schaffhausen. Otiorhynchus (Tournieria) cylindricus: Elongatus, cy- lindricus, piceus, pedibus dilutioribus, subtiliter pubescens, elytris squamulis lunceolatis submetallieis, parce maculatim obsitis. Rostro capite non longiore, sat crasso capiteque subtiliter rugoso-punctatis, rostro subplano, carinula humili notato; oculis modice prominulis, antennis subgracihbus, funicul articulo 2° primo parum longiore, externis globosis. Thorace brevi, longitudine latiore, lateribus mo- dice rotundato, confertim granulato, granulis umbilicatis, poriferis, subliliter carinato. Elytris oblongo-ovatis, subcylindricis, subdepres- sis, thorace parum latioribus et triplo fere longioribus, punctato- striatis, interstitus planis, obsolete rugoso-granulatis, striis paullo latioribus. Pedibus anticis fortioribus, femoribus muticis, tibüs an- tieis rectis, intus scabris. — Long. 7, lat. 3 Mm. Von der Gröfse und der verlängten Gestalt des O, prolizus, doch mehr gleichbreit, durch ungezähnte Schenkel und weniger schlankes Halsschild verschieden, durch die verlängte Gestalt auch an die 7te Rotte, O. perdir und phasma erinnernd, aber durch die dickeren Vorderschenkel, die abgerundeten Schultern und den Um- stand verschieden, dafs die Flügeldecken wenig breiter sind als das Halsschild, wodurch eben das ganze Thier eine eylindrische Ge- stalt erhält. Von intercalarıs weicht er ab durch kürzeren Rüssel, gekieltes Halsschild und abgerundete Schultern. Langgestreckt, von cylindrischer Gestalt, dunkelbraun, Fühler etwas heller, Beine gelbbraun, Halsschild und Kopf mit feinen Börstchen, die Flügeldecken fleckig mit lanzettförmigen, metallglän- zenden Schuppen besetzt. Das Halsschild wenig breiter als der Kopf und wenig schmaler als die Flügeldecken. Der Kopf ziem- lich breit und wie der Rüssel fein, etwas runzlig punktirt, dieser nicht länger als der Kopf, eben, mit feinem Kiel. Die Augen sind mälsig vorragend, die Fühler ziemlich schlank, das 2te Geifselglied Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 12 178 Stierlin: über wenig länger als das 1ste, die äulseren kugelförmig, Keule eiför- mig, zugespitzt. Halsschild kurz, etwa 4 breiter als lang, vorn so breit als hinten, seitlich mäfsig gerundet, die gröfste Breite in der Mitte, oben mälsig gewölbt, mit feinen, genabelten, borsten- tragenden Körnern dicht besetzt, mit feinem, vorn und hinten ab- sekürztem Mittelkiel. Halsschild nicht ganz an die Basis der Flü- geldecken anschlielsend; diese an der Wurzel nicht breiter als die Basis des Halsschildes, dann sich sehr allmählig verbreiternd, so dafs die Schultern gänzlich abgerundet erscheinen; in der Mitte sind die Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, fast pa- rallel, hinten ziemlich scharf gemeinschaftlich zugespitzt, oben schwach gewölbt, mit Reihen mälsig grofser, dicht gedrängter, nicht pupillirter Punkte; die Zwischenräume sind wenig breiter als die Streifen, eben, verwischt aber fein runzlig gekörnt. Eine deutliche Borstenreihe ist auf den Zwischenräumen nicht erkennbar, dagegen sind die Flügeldecken nicht sehr reichlich, aber fleckig mit etwas metallglänzenden Schüppchen bedeckt; die Beine mälsig stark, röthlich gelb, die Kniee etwas dunkler, die vorde- ren Schenkel dicker als die mittleren und hinteren, alle ungezähnt; die Vorderschienen sind gerade, an der Innenseite etwas rauh, vor der Spitze keine Schiene ausgerandet. In Rotte I. von Tournieria hinter constricticollis einzureihen. Otiorhynchus (Tournieria) Raddei: Oblongo-ovatus, ni- ger, antennis pedibusque rufo-piceis, setulis brevibus adpressis re- gulariter sat crebre obsitus. Capite rostroque latis, hoc capite vir longiore, plano, tenuiter carinato, subtiliter rugoso -punctato, oculis parum prominulis, antennis validiusculis, funiculi articulis duobus primis aeque longis, externis longitudine latioribus; thorace longi- tudine latiore, lateribus modice roiundato, confertim subtiliter gra- nulato; elytris ovatis, lateribus regulariter rotundatis, seriatim pun- ctatis, interstitüis latis, planis, obsolete, subtiliter rugulosis, setulis- que brevibus suberectis sine ordine obsitis, pedibus anticis validio- ribus, denticulo armatis, posterioribus muticis, tibüis rectis. — Long. 9—93 Mm. Dem 0. armeniacus in der Gestalt sehr ähnlich, nur merklich kleiner, namentlich ist die Form und das Borstenkleid der Flügel- decken ganz übereinstimmend; er weicht von ihm ab durch gerin- sere Gröfse, seitlich weniger stark gerundetes Halsschild, welches durchweg gekörnt ist, und durch deutliche Punktreihen der Flügel- decken. neue caucasische Otiorhynchen. 179 Schwarz, Fühler und Beine röthlichbraun mit kurzen, weilsli- chen Börstehen übersäet. Der Kopf breit, die Stirn eben, mit länglichem Grübchen, der Rüssel kaum länger als der Kopf, eben, wie dieser fein runzlig punktirt mit‘ feinem Kiel; die Augen wenig vorragend, Fühler ziemlich kräftig, die zwei ersten Geilselglieder gleich lang, die folgenden breiter als lang, die Keule länglich-ei- förmig, zugespitzt. Halsschild breiter als lang, seitlich mäfsig ge- rundet, die gröfste Breite wenig hinter die Mitte fallend, am Hin- terrand etwas breiter als am Vorderrand; oben mälsig gewölbt, dieht und fein gekörnt mit undeutlicher, erhabener Mittellinie. Hin- ten schliefst das Halsschild nicht ganz an die Wurzel der Flügel- decken an; diese sind an der Wurzel nicht breiter als die Basis des Halsschildes, dann aber rasch verbreitert und in regelmälsigem Bogen gerundet, hinten gemeinschaftlich abgerundet; oben mälsig gewölbt mit deutlichen Punktreihen und breiten, ebenen Zwischen- räumen, die mit kurzen, halb aufgerichteten Börstchen regellos und nieht sehr dieht übersäet sind. Die Beine nicht sehr stark, die Vor- derschenkel dicker als die mittleren und hinteren und mit einem kleinen, spitzen Zähnchen bewaffnet, während die mittleren und hinteren ungezähnt sind. In Rotte II. von Tournieria, hinter O. armeniacus einzureihen. Otiorhynchus decoratus: Oblongo - ovatus, nigro - piceus, elytris squamulis submetallicis, aureis parce variegatis. Capite ro- stroque latis, subtiliter ruguloso-punctatis, his capite non longiore, crasso, supra plano, evidenter carinato; antennis gracihbus, funi- culi articulo 2° primo paulo longiore, externis latitndine longvori- bus, claca angusia, acuminata; thorace longitudine non latiore, la- teribus modice rotundato, evidenter tuberculato; elytris ovatis (JS) vel breviter ovatis (2), evidenter seriatim punctatis, interstitüs sub- planis, subtiliter rugoso - granulatis, pedibus sat longis, femoribus anticis dente valido , triangulari armatis, intermedüs denticulo mi- nuto armatis, posticis subdentatis, tibüs amlicis reclis, intus non denticulatis. — Long. 8--9 Mm. d angustior, antennis dimidio corpore longioribus, thorace la- fitudine paulo longiore, elytris ovatıs. 2 latior, antennis brevioribus, elytris breviter ovatis. In Habitus, Seulptur und Beschuppung der Flügeldecken dem O0. caucasicus sehr ähnlich, etwas kleiner und durch den Zahn der Vorderschienen verschieden, dem O. creticus sehr nahe verwandt, 127 180 Stierlin: über durch dunkle Beine, längeres, gröber gekörntes Halsschild, etwas gröber runzlig gekörnte Zwischenräume der Flügeld. verschieden. Mit O. creticus in die Gruppe des O. brachialis und O. longi- pes zu bringen. Schwarz, fast glanzlos, Kopf und Rüssel ziemlich breit, fein runzlig punktirt, die Stirn flach mit undeutlichem Grübcehen, der Rüssel nicht länger als der Kopf, eben, mit ziemlich starkem Kiel. Augen mälsig vorragend, Fühler schlank, das 2te Geilselglied etwas länger als das erste, die äulseren länger als breit. Halsschild so lang oder etwas länger als breit, seitlich mäfsig gerundet, die gröfste Breite wenig hinter die Mitte fallend, am Hinterrand etwas breiter als am Vorderrand, oben mälsig gewölbt, mit ziemlich kräftigen Körnern dieht besetzt, nicht ganz an die Basis der Flügeldecken angepalst. Flügeldecken länglich oval (d') oder kurz oval (2), an der Wurzel nicht breiter als die Basis des Halsschildes, dann ziemlich rasch verbreitert und hinten ziemlich scharf gemeinschaftlich abge- rundet, oben mäfsig gewölbt, hinten senkrecht abfallend, die Naht hinten kaum vortretend, ziemlich tief punktirt gestreift, d. h. die Punkte sind ziemlich grofs und tief; sie stehen aber nicht in stark vertieften Streifen; die Zwischenräume sind schwach gewölbt, brei- ter als die Streifen und dicht und fein runzlig gekörnt, ohne Bor- stenreihe; die ganzen Flügeldecken sind mit wenig zahlreichen Flecken lanzettförmiger, gelb metallisch glänzender Schüppchen übersäet; Beine lang und kräftig; Vorderschenkel dick und mit ei- nem grolsen, spitzen, dreieckigen Zahn versehen, die mittleren Schenkel sind dünner, mit kleinerem Zähnchen, die hinteren noch dünner, undeutlich gezähnt; Schienen lang und gerade, innen nicht gezähnt. g' Fühler schlanker und länger als der halbe Leib, Halsschild schmaler, etwas länger als breit, Flügeld. viel schmaler, oval. @ Fühler so lang als der halbe Leib, Halsschild so lang als breit, Flügeld. stark bauchig, kurz oval. Otiorhynchus (Tournieria) Schönherri: Oblongus, ni- ger, subnitidus, antennis pedibusque rufo-piceis, parce subtilissime pubescens, elytris parce submetallico-squamosis. Rostro capite non longiore, crasso, carinato, capite lato, subconvexo, antennis graci- hbus, funiculi articulo 2° primo dimidio longiore, externis latitu- dine longioribus, thorace magno, longitudine paulo latiore, lateribus rolundato, confertim tuberculato, elytris, a thorace separalis, Ovatis, neue caucasische Otiorhynchen. 181 postice acute conjunctim rotundatis, evidenter punctato- striatis, in- terstitüis rugoso - granulatis; pedibus robustis, anticis validioribus, femoribus muticis. — Long. 74, lat. 3 Mm. Dem O. grandicollis u. ovalipennis täuschend ähnlich in Gröfse, Gestalt und Sculptur des Kopfes, des Halsschildes und der Flügel- decken, von letzterem durch ungezähnte Schenkel, von O. grandi- collis durch schlankere Fühler mit verlängterem 2ten Geifselglied, durch etwas kürzeres Halsschild und viel spärlicher und feiner be- haarte Flügeldecken verschieden, die zudem noch einzelne Schup- penflecken zeigen. Schwarz, etwas glänzend, Fühler und Beine rothbraun, mit sehr feiner und spärlicher Behaarung. Kopf und Rüssel breit, runzlig punktirt, letzterer nicht länger als der Kopf, mit nicht sehr starkem aber deutlichem Kiel und jederseits einer seichten Furche; Augen ziemlich vorragend, Fühler schlank, etwas langer als der halbe Leib, das 2te Geifselglied um die Hälfte länger, das 3te um die Hälfte kürzer als das lste, die übrigen verkehrt kegelförmig, länger als breit, die Keule schmal und lang. Halsschild wenig breiter als lang, seitlich mäfsig gerundet, in der Mitte am breite- sten, am Vorder- und Hinterrand gleichbreit, oben mälsig gewölbt, mälsig fein, etwas runzlig gekörnt. Flügeldecken nicht ganz an die Basis des Halsschildes anschliefsend, an der Wurzel nicht brei- ter als diese, dann allmählig erweitert, in regelmäfsigem Bogen geschwungen, hinten gemeinschaftlich ziemlich scharf gerundet; Naht hinten etwas vortretend, oben ziemlich stark punktirt ge- streift; die Zwischenräume fast doppelt so breit als die Streifen, fast eben, ziemlich fein runzlig gekörnt; die feinen Härchen ver- wandeln sich stellenweise zu etwas metallisch glänzenden Schüpp- chen, die kleine, jedoch sehr spärliche Flecken bilden. Beine mäfsig stark, Vorderschenkel stärker als die hinteren, alle zahnlos, Schie- nen fast gerade, innen etwas rauh. Gehört in Rotte V. von Tournieria, hinter O. grandicolhs. Otiorhynchus simulans: Oblongo - ovatus, niger, opacus, squamulis setiformibus, rotundatis et lanceolatis, -luteis sat dense obsitus, thorace subcylindrico, lateribus parum rotundato, longitudine latiore, confertim granulato; elytris breviter ovatis, subrotundatis, late sulcatis, in sulcis seriatim punctatis, punctis subocellatis, inter- stitiis angustis, convezis, seriatim granulatis, femoribus clavatis, ob- solete dentatis. = Long. 74 Mm. Dem Ot. Reichei in Grölse, Form, Seulptur, Beschuppung, kurz 182 Stierlin: über in allen Theilen täuschend ähnlich; Kopf und Rüssel sind auflal- lend breiter, letzterer fein gekielt, das Halsschild vorn viel brei- ter, dadurch seitlich weniger gerundet, die Schenkel undeut- lich gezähnt, die Schuppen der Flügeldecken etwas grölser. Rüs- sel wenig länger als der Kopf, wie dieser runzlig punktirt, eben mit feinem Kiel, Augen schwach vorragend, Fühler schlank, 1stes Geifselglied dick, das 2te fast doppelt so lang, das 3te gleichlang, aber viel dünner als das Iste. Halsschild kaum breiter als lang, seitlich wenig gerundet, vorn und hinten gleichbreit, oben mälsig dicht mit kleinen, glänzenden Körnern besäet. Flügeld. an das Halsschild anschliefsend, an der Wurzel wenig breiter als dieses, dann rasch verbreitert, kurz eiförmig, hinten schärfer zugerundet als bei O. Reichei, oben mälsig gewölbt, breit und tief punktstreifig mit schmalen, gewölbten, gekörnten und mit Borstenreihe versehe- nen Zwischenräumen. Oberseite dicht mit kurzen, weilslichgelben Börstehen bedeckt, die auf den Flügeldecken mehr das Ansehen von Schüppchen an- nehmen; die Punkte der Streifen sind schwach ocellirt. Uhnter- seite dünn und spärlich grau pubescent, Beine schwarz, nicht sehr dick, alle Schenkel etwas winklig erweitert, so dals sie undeutlich gezähnt erscheinen; die Hinterschenkel sind kaum dicker als die vorderen. Neben O. Reichei einzureihen. Peritelus caucasicus: Oblongo-ovatus, piceus, antennis pe- dibusque testaceis, dense luteo-squamosus, rostro bası capite vix an- gustiore, lato, plano, antrorsum angustato, pterygüs divaricatıs, fronte subtiliter striolato, plüno, oculis parum prominulis, antennis dimidio corpore fere brevioribus, funiculo eztrorsum non attenuato, articulis 2 primis aeque longis, externis subglobosis, longitudine paullo latioribus, clava ovata, acuminata; thorace longitudine paullo latiore, lateribus rotundato, confertissime rugoso-punctato, obsolete carinato; elytris ovatis, antice thoracis basi vix latioribus, deinde dilatatis, apice conjunctim rotundatis, non acuminatis, supra pla- niusculis, striato - punctatis, punctis subocellatis, interstitüs planis, obsolete seriatim parce punctatis, et seriatim setosis, setis non cla- vatis, pedibus mediocribus, femoribus non dentatis, tibüs rectis, un- guiculis liberis. — Long. 43 Mm. Aus der Gruppe des ?. aquilus und astragali; durch die deut- lich entwickelten, aber kurzen Pterygien des Rüssels, die Bildung der Fühler und des ganzen Körpers, die freien Klauen, die Be- neue caucasische Otiorhynchen. 133 schuppung, gehört er der Gattung Peritelus an, und ist durch die hinten abgerundeten Flügeldecken dem P. astragali und aquilus am nächsten verwandt. Durch die breite, längsrunzlige Stirn und den an der Wurzel sehr breiten, nach vorn stark verschmälerten Rüssel von den ver- wandten Arten zu unterscheiden. Braun, Fühler und Beine heller, dicht bräunlichgelb beschuppt, die Schuppen rund, nicht längsstreiig. Der Kopf breit, Stirn flach, fein längsrunzlig; der Rüssel ander Wurzel so breit als die Stirn, gegen die Spitze stark verschmälert, kürzer als der Kopf, mit deut- lichen, aber sich nicht nach hinten verlängernden Pterygien; die Augen klein, flach, Fühler kaum so lang als der halbe Leib, mälsig stark, die Geifsel nach aulsen nicht dünner werdend, die 2 ersten Glieder gleich lang, die äulseren fast kugelig, etwas breiter als lang, die Keule oval, zugespitzt. Halsschild wenig breiter als lang, seit- lich ziemlich stark gerundet, in der Mitte am breitesten, vorn kaum schmaler als hinten, oben etwas dach, sehr dicht, etwas undeutlich (wegen der Schuppen) runzlig punktirt, die Mittellinie etwas heller beschuppt und bei einzelnen Expl. schwach vortretend, aber nicht glatt. Flügeldecken an der Wurzel kaum breiter als das Halsschild, dann ziemlich rasch verbreitert, in regelmäfsigem Bogen geschwun- gen und hinten gemeinschaftlich abgerundet; oben etwas flach, deutlich punktirt gestreift, die Punkte etwas ocellirt, die Zwischen- räume breiter als die Streifen, eben, undeutlich und sparsam punk- tirt, d. h. die Punkte eine weitläufige Reihe bildend und mit einer regelmälsigen Reihe ziemlich langer, aufgerichteter, nicht keulen- förmiger Borsten besetzt. Die Beine sind mäfsig stark, gelblich- braun, die Schenkel wenig keulenförmig verdickt, ungezähnt, die Schienen gerade, die Klauen nicht verwachsen. Meira caucasica: Oblongo-ovata, picea, antennis pedibusque dilutvoribus, sguamulis minutis luteis parce obsita; rostro cum capite thorace longioribus, fronte leviter convexa, rostro plano, antice di- latato, antennis sat gracilibus, scapo gracili, fumiculi articulis 2 pri- mis aeque longis, primo crasso, externis transversis, clava funiculo multo latiore, ovata, acuminata; thorace longitudine latiore, subcy- lindrico, lateribus parum rotundato, subtilissime rugoso-punctulato, tenuissime canaliculato; elytris ovalibus planiusculis, sulcato-puncta- tis, interstitüs striüs multo latioribus, seriatim setulosis. — Long. 22 Mill. 'Länglich-eiförmig, braun mit lichteren Fühlern und Beinen, mit 184 Stierlin: über schmutzig gelblichgrauen, runden, sehr kleinen Schüppchen nicht dicht besetzt. Rüssel und Kopf zusammen länger als das Hals. schild; Stirn schwach gewölbt; Rüssel an der Wurzel fast so breit als der Kopf, nach vorn verschmälert, an der Spitze wieder ver- breitert, mit obständigen Fühlerfurchen. Halsschild breiter als lang, seitlich wenig gerundet, äufserst fein dicht punktirt, mit sehr fei- ner Mittelrinne. Flügeldecken hinter der Wurzel rasch verbreitert, in mäfsigem Bogen gerundet, aber wenig gewölbt, mit schmalen, ziemlich tiefen Furchen und in denselben deutlich punktirt; Zwi- schenräume viel breiter als die Furchen, sehr wenig gewölbt, mit deutlichen Reihen aufstehender, nicht keulenförmiger Börstchen; Beine mäfsig kräftig, ungezähnt; Klauen an der Wurzel verwachsen. Von Hrn. H. Leder und Hrn. Dr. Oscar Schneider in Dresden ist noch eine weitere Reihe von neuen Otiorhynchus-Ar- ten im Caucasus entdeckt worden. Dieselben sind beschrieben in den Mittheilungen der schweizer. entom. Gesellsch. IV. Bd. Heft 9. Es sind folgende Arten: O0. granulato-striatus von Kasbek. Mitth. der schweizer. entom. Ges. Bd. IV. Heft 9. p. 495. In die 12te Rotte gehörend. O0. Kasbekianus von Kasbek. 1. c. p. 497. In die 25ste Rotte gehörend, neben O. carbonarius. O0. (Eurychirus) Lederi aus Transcaucasien. 1. c. p. 498. O0. (Eurychirus) Schmorli von Krasnowodsk. 1. ce. p. 507. O0. (Tournieria) Reitteri von Transcaucasien. 1. c. p. 500. In die Ste Rotte gehörend. O0. (Tournieria) Schneideri ebendas. |. c. p. 501. In die 3te Rotte gehörend. 0. (Tournieria) nasutus von Transcaucasien. 1. c. p. 503. In die Ste Rotte gehörend. 0. (Tournieria) Kirschi von Transcaucasien. 1. c. p. 505. In die 3te Rotte gehörend. O0. (Tournieria) erinaneus ebendas. ].c. p. 506. In die 2te Rotte gehörend. Parameira caucasica vom Caucasus. |. c. p. 509. Otiorhynchus Bohemani: Oblongo - ovatus, niger, opacus, antennis tibiisque piceis, setulis minutis squamiformibus non dense obsitus; rostro capite fere dimidio longiore, sulcoque transverso ab neue causasische Otiorhynchen. 185 eo separato, rugoso-punctato, carinato; antennis subgracilibus, fu- niculi articulo 2° primo parum longiore, ezternis rotundatis; tho- race cylindrico, longitudine viz latiore, lateribus parum rotundato, elytris amplis, depressis, striatis, in striüis granulatis, interstitüs al- ternis elevatioribus, omnibus seriatim granulatis; femoribus muticis. -- Long. 81, lat. elytr. 33 Mm. . Kopf, Fühler und Brustschild einem O. nubilus täuschend ähn- lich, nur ist der Rüssel durch eine tiefe Furche vom Kopf getrennt; durch die ungezähnten Schenkel u. die besonders vorn deutlich stärker vortretenden abwechselnden Zwischenräume hinlänglich verschieden. Letztere Merkmale stellen ihn in die 13te Rotte. Schwarz, glanzlos, Fühler und Beine rothbraun. Oberseite mit kurzen, gelblichweilsen Börstchen dicht besetzt, die auf den Flü- geldecken in Schüppchen übergehen. Rüssel und Kopf runzlig punktirt, ersterer gekielt und vom Kopf durch eine tiefe, etwas nach hinten gekrümmte Furche ge- trennt. Stirn gewölbt. Augen mälsig vorragend. Fühler mäfsig schlank, das 2te Geifselglied kaum länger als das 1ste, die äulse- ren kugelig, die Keule schmal. Halsschild eylindrisch, hinten we- nig breiter als vorn, seitlich sehr wenig gerundet; dicht gekörnt. Flügeldecken kurz oval, stark bauchig erweitert, hinten ge- meinschaftlich kurz zugespitzt, oben flach mit breiten Furchen und in denselben nicht punktirt, sondern mit einer Reihe kleiner Kör- ner. Zwischenräume schmal, alle vortretend und reihenweise ge- körnt, die Naht, der dte, 5te und 7te Zwischenraum, besonders vorn stärker vortretend. Unterseite glänzend, nicht dicht punktirt. Beine ziemlich schlank, Schenkel ungezähnt, Schienen fast gerade. Rhilo Dagh. Von H. Dr. Kraatz eingesandt. Hier mag ferner folgende Beschreibung Platz finden: Otiorhynchus Fabricii: Oblongo-ovatus, niger, parce sub- tiliter griseo - pubescens. Capite evidenter punctato; rostro brevi, crasso, subtiliter carinato bisulcatoque; antennis validis, funiculi ar- ticulo secundo primo duplo longiore; externis obconicis, longitudine fere latioribus; thorace longitudine tertia parte latiore, lateribus mo- dice rotundato, confertim evidenter granulato; elytris oblongo - ova- tis, profunde punctato-sulcatis, interstitiis angustis, elevatis, seriatim granulatis et setosis; pedibus validis, femoribus incrassatis, acute dentatis, tibüs fere rectis. — Long. 8 Mm. Dem 0. Kraatzi und Brucki (Rotte XX1I.) am nächsten, von beiden durch viel kürzeres, breiteres Halsschild und unbeschuppte 186 Sterlin: über neue caucasische Otiorhynchen. Flügeldecken verschieden. In Grölse und Gestalt ist er dem ©. nigrita ziemlich ähnlich; bei Brucki einzureihen. Schwarz, matt, fein grau pubescent.e Kopf grob punktirt mit länglichem Stirngrübchen; Rüssel kurz und dick, wenig länger als der Kopf, mit 3 feinen Kielen und 2 breiten, seichten Furchen zwischen denselben. Fühler kurz und dick, das 2te Geifselglied doppelt so lang als das 1ste, dieses wenig länger als das 3te, die äulseren kegelförmig, fast breiter als lang, die Keule länglich-oval. Halsschild mindestens ein Drittel breiter als lang, seitlich ziemlich stark gerundet, die grölste Breite in der Mitte, vorn und hinten sleichbreit, oben dicht und stark gekörnt, weder gefurcht noch ge- kielt. Flügeldecken länglich - oval, die Schultern abgerundet, der Seitenrand in regelmäfsigem Bogen geschwungen; oben mälsig ge- wölbt, tief und breit punktirt - gestreift, die Zwischenräume stark vortretend, reihenweise gekörnt und mit Börstehen besetzt; der erste Zwischenraum, d. h. der zwischen der Naht und dem ersten Streifen, tritt viel weniger stark hervor als der 2te und öte. Die Beine sind kräftig, die Schenkel verdickt und alle ziemlich kräftig gezähnt. — Aus Dalmatien. Die folgenden Otiorhynchus-Arten sind mir bis jetzt nieht zu Gesicht gekommen; ich bitte deshalb die Besitzer der Typen, mir dieselben für ganz kurze Zeit zur Ansicht zu schicken: 0. orientalis Gyll. Schh. 0. lubricus Boh. - caesipes Muls. | - pusio - intrusiczllis Rosh. - Phasma Rottge. - intercalaris Boh. Schh. - planophthalmus Heyd. - globulus Gredl. - teter Gredl. - Gobanzi Gredl. - squameus Boh. - heteromorphus Rottg. - furciventris Fuls. - Jovis Mill. - intrusus Reiche. - suleifrons Boh. - segnis Boh. - clemens Boh. - juvenilis Boh. acatium Boh. decussatus Boh. hystrix Boh. vitis Boh. pilosus Gyll. pimelioides Ol. pubescens Fald. inductus Gyll. anthracinus Scop. glabratus Kryn. Iırus Boh. rugososiriatus Goeze. rugulipennis Costa. setiger Waltl. turbatus Bob. Berichtigung. Ot. Branksiki Stierl. ist identisch mit Ot. prorimus Stierl. ————— G. Stierlin: Otiorhynchus Germart nov. spec. 157 Otiorhynchus Germari Stierl. n. sp.: Oblongo-ovatus, mi- ger, nilidus, glaber; rostro capite fere duplo longiore, sulcato, sulco in frontem prolongato, oculis valde prominulis, antennis gracilibus> dimidio corpore longioribus, funiculi articulo secundo primo duplo longiore, articulo tertio primoque aeque longis. Thorace longitudine latiore, lateribus modice rotundato, evidenter obtuse gramulato; ely- tris ovatis, postice acute rotundatis, seriatim foveolatis, interstilüis planis, obsolete rugoso-granulatis; pedibus validis, femoribüs acute dentatis, tibüs rectis, intus non denticulatıs. Dalmatien, von Hrn. Dr. Pipitz eingesendet. Dem obsidianus und egregius sehr nahe verwandt. Er ist et- was kleiner als O0. rugosus; in Gröfse und Habitus einem kleinen O.niger nicht unähnlich. Die Körner des Halsschildes stehen dicht und sind stumpf, ähnlich wie bei ©. granicollis, nur etwas kleiner, und dadurch weicht er von den meisten Arten der Gruppe ab; von gramicollis weicht er ab durch geringere Gröfse und die getrennt stehenden, tiefen, fast viereckigen Grübchen der Flügeldeeken; diese haben etwas Aehnlichkeit mit ©. obsidianus. Von O. verrueicollis und achaeus weicht er ab durch gekörnte Zwischenräume der Flü- geldecken, von O. obsidianus durch gefurchten Rüssel, stärker ge- körntes Halsschild, von ©. helweticus durch schlankere Fühler und andere Skulptur der Flügeldecken. Dem O. egregias steht er sehr nahe, ist gleich grofs, hat ziemlich ähnlich skulpirte Flügeldecken, aber bei O. Germari ist das Halsschild breiter und gröber gekörnt und der Rüssel zeigt keine Spur von Kiel in seiner Furche, wäh- rend dieser bei 0. egregius stets sehr deutlich ist. Schwarz, glänzend, unbehaart und unbeschuppt; die Fühler sind etwas länger als der halbe Leib, ziemlich lang, das 2te Geifselglied doppelt so lang als das erste, das 3te gleich lang wie das erste, die äufsere kegelförmig, etwas länger als breit, die Keule ziemlich schmal. — Der Rüssel ist fast doppelt so lang als der Kopf, fein, etwas längsrunzlig, punktirt und in der Mitte gefurcht; die Furche ist nicht tief, erstreckt sich aber nach hinten bis auf die Stirn und fliefst mit dem Stirngrübchen zusammen, der Scheitel ist fein punk- tirt; die Augen sind ziemlich stark vorragend. — Das Halsschild ist um ein Drittel breiter als lang, seitlich schwach gerundet, die grölste Breite fällt etwas vor die Mitte; am Vorderrand ist dasselbe etwas schmaler als am Hinterrand; die Oberseite ist mit ziemlich starken, scharf abgegrenzten, aber doch etwas stumpfen Körnern dicht besetzt, ohne Spur einer Mittelfurche. — Die Flügeld. sind oval, an der Wurzel nicht breiter als die Basis des Halsschildes, 185 G. Stierlin: über Otiorhynchus scabrosoides. dann allmählig erweitert, die Schultern also abgerundet erschei- nend; hinten sind die Flügeldecken scharf gemeinschaftlich abge- rundet, oben mäfsig gewölbt und mit Reihen tiefer, fast vierecki- ger Grübchen, ganz ähnlich wie bei kleineren Stücken des O. ni- ger; die Zwischenräume sind etwas schmaler als die Streifen, ziem- lich eben und etwas verwischt runzlig gekörnt; der 3te Zwischen- raum ist etwas breiter als die übrigen, ungefähr so breit wie die Grübehen. Von Behaarung oder Beschuppung ist nichts wahrzu- nehmen. Die Unterseite ist runzlig gekörnt, die Beine sind kräftig, die Schenkel sind ziemlich stark verdickt und mit einem kräftigen, spitzigen Zahne versehen; die Hinterschenkel sind etwas dieker und auch etwas stärker gezähnt als die vorderen; alle Schienen sind gerade, an der Innenseite nicht gezähnelt. Die Art gehört in die 2öste Rotte und ist vor O. obsidianus einzureihen. Otiorhynchus (Eurychirus) scabrosoides Stierl. n. sp.: Ovatus, parce breviter pilosus, piceus, antennis pedibusque dilutiori- bus, rostro breviusculo, sulcato, fronte sulcato, antennis breviusculis, funiculi articulis duobus primis aeque longis, thorace longitudine multo latiore, lateribus rotundato, subtiliter confertissime punctato, elytris punctato-sulcatis, interstitüis rugoso-granulatis, pedibus muti- cis. — Long. 6% Mm. Sieilien, von Hrn. Jekel gesendet. Eine dem O. comparabilis sehr nahe stehende Art, in Gröfse, Habitus, Skulptur sehr ähnlich, durch weniger deutlich gekieltes, viel dichter und feiner punktirtes Halsschild, so wie durch gröbere Skulptur der Flügeldecken verschieden; letztere sind deutlicher ge- körnt und dadurch wird die Art dem 0. scabrosus sehr ähnlich; durch das dicht punktirte Halsschild sogleich zu unterscheiden; von O. setosulus weicht er ab durch etwas länglichere Gestalt und viel feiner punktirtes Halsschild. Länglich-eiförmig, pechbraun mit etwas helleren Fühlern und Beinen und mit kurzen, feinen, grauen Haaren ziemlich spärlich besetzt. Fühler ziemlich kurz, die 2 ersten Geilselglieder gleich lang, die äulsere breiter als lang. Rüssel nicht länger als der Kopf, mit einer breiten, sich nach hinten verschmälernden Furche, die sich bis auf die Stirn fortsetzt. Halsschild viel breiter als lang, seitlich stark gerundet, die grölste Breite etwas hinter die Mitte fallend, am Vorderrand kaum schmaler als an der Wurzel, oben mäfsig gewölbt, sehr undeutlich gekielt, sehr dicht und fein punktirt. Flügeldecken oval, hinter der Wurzel rasch verbreitert, in der Mitte flach parallel, oben mäfsig gewölbt, stark punktirt - gestreift, die Zwischenräume gewölbt und reihenweise runzlig-gekörnt. Vor- derschienen gerade, an der Spitze verbreitert, Schenkel ungezähnt. Mufs hinter O. comparabilis eingereiht werden. Dr. G. Stierlin in Schaffhausen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Synonymische Bemerkungen. 1. Cercus arundinis Casteln. ist wohl eine Varietät des pe- dicularius. Ich wüfste nicht auf welche deutsche Species der arten- armen Gattung wir sonst ihn beziehen sollten. 2. Brachypterus ater Motsch.ist jedenfalls = B. glaber Newm. 3. Brachypt. Linariae Cornel. (Stett. Zeitg. 1863. p. 113) ist — Linariae Stephens (Ill. Brit. III. p. 53). 4. Epuraea reflezicollis Motsch. ist wahrscheinlich = Ha- ptoncus pubescens Murr. . 5. Meligethes abdominalis Motsch. Der Autor scheint erst bei Aufstellung dieser Art die bogenartigen Eindrücke am letzten Bauchsegmente, welche jedem Meligethes eigenthümlich sind, bemerkt und in Folge dessen dieselbe als n. sp. aufgestellt zu haben. Aus den weiteren Anführungen und der Grölsenangabe kann ein sicherer Schluls nicht gezogen werden, welche Art Motschulsky vor Augen hatte, wahrscheinlich ist es M. nigerrimus Ros. — moestus Er. gewesen. Jedenfalls ist der Name abdomina- is für die Folge nicht weiter zu beachten. 6. Meligethes persicus Falderm. gehört keineswegs in die Nähe von subrugosus, mit welchem ihn der Autor vergleicht; der- selbe ist mit einer unserer bekannten Arten nicht sicher zu iden- tißeiren, da über die Art der Zähnelung der Vorderschienen und über die weiteren zur Bestimmung wichtigen Momente in der Be- schreibung nichts gesagt wird. Meines Erachtens hat der Autor den M. brachialis, ovatus oder incanus vor sich gehabt; auf den ersten palst die ausführliche Beschreibung am besten. Alle 3 Ar- ten sind im Kaukasus ziemlich stark vertreten. 7. Stelidota serguttata Sahlb. aus Europa ist in den Mit- theil. d. Schweiz. entom. Ges. V. 8. Heft p. 479 durch einen Druck- fehler als biguttata Sahlb. aufgeführt. 8. Den Namen meiner Nitidulinen - Gattung Strongylomorphus Reitt. (Verh. d. Naturforsch. Ver. Brünn 1875. p. 115) ändere ich wegen der gleichnamigen Motschulsky’schen Lampyriden-Gattung in Cyllodesus ab. 9. Telmatophilus tropicus Kirsch ist eine neue Loberus- Art bei brevicollis Ritr. 190 Synonymische Bemerkungen. 10. Emphylus minutus Brancs. (s. Nachträge zum Verz. d. Käfer Deutschl. von Kraatz) ist meines Wissens nirgends beschrie- ben und = glaber. ll. Cryptophagus Californicus Mannh. ist ein blasser Henoticus serratus Gyll. 12. Urypt. Capensis Redt. ist eine Micrambe. 13. Orypt. depressus Rt. (Rev. d. eur. Oryptoceph., deutsche Ent. Ztschr. 1375. III. p. 34) ist aus Versehen unter diesem Na- men, ähnlich wie bei Thomson, aufgeführt worden, und soll, wie auch im Index richtig angegeben ist, subdepressus Gyll. heilsen. 14. Crypt. angustatus Luc. (1846) ist wahrscheinlich — Leucohimatium elongatum Sturm. (1846). Der Sturm’sche Name hätte indels in Anwendung zu bleiben. 15. Cnecophagus Jekeli Rt. gehört zur Gattung Engis und bildet hier eine neue, gute Art, welche sich von unausgefärbten E. humeralis und rufffrons durch gröfseren Körper, feinere Punk- tirung ete. unterscheidet. Bei den unausgefärbten, genannten Ar- ten ist gewöhnlich die Schultergegend blasser, und die Färbung nicht wie bei Jekeli gesättigt gelbroth, sondern blafs braungelb. Das fremdartige Aussehen des Thieres bewog mich zur Aufstellung einer besonderen Gattung. Jedenfalls sollten die Engiden von den Oryptophagen nicht getrennt werden. 16. Cryptophilus glisonothoides Rt. aus Japan steht bes- ser bei Tomarus. Die langen, sehr spärlichen, abstehenden Haare sind charakteristisch für die letzte Gattung. Die feinen Spuren ei- nes erhabenen Seitenrandes der Stirn sind allerdings bei den fer- neren Tomarus-Arten nicht vorhanden. 17. Atomaria plicicollis Mäklin (umbrina Er.) ist = fus- etcollis Mannh. Auf das „elytris anterius confuse strigulosis“ der Mannerheim’schen Beschreibung ist wohl nicht viel zu achten, da diese Angabe nur auf eine Sculptur-Varietät Bezug nehmen kann. Die Beschreibung pafst indefs auf die in Nordamerika ebenfalls, und wie es scheint, nicht sehr selten vorkommende plieicollis ganz vortrefflich, so dafs ihre Zusammengehörigkeit ziemlich sicher an- genommen werden kann. 15. Atomaria Abeillei Tourn. ist nach der Beschreibung und einem typischen Stücke nichts als fmetarii Hrbst. 19. Atomaria rubricollis Rt. (Nachtr. z. d. Käf. Deutschl. von Kraatz p. 12) soll heilsen: rubricollis Brisout. 20. Atomaria amplipennis Rt. — plicata var., mit erlo- schenen Kielen in dem Basaleindrucke des Halssehildes. Synonymische Bemerkungen. 191 21. Atomaria morio Kol. aus dem Kaukasus ist wohl nicht mit cognata Er., sondern wahrscheinlich mit analıis identisch. 22. Atomaria delicatula Tourn. ist nicht var. von pulchella Heer, wie ich nach der Beschreibung glaubte, sondern nach einem typischen Stücke gute Art, sehr nahe mit A. parvula Rt. verwandt. Die erhabenen Fältchen an der Basis des "Halsschildes, welche Tournier erwähnt, sind bei dem mir mitgetheilten Expl. nicht vorhanden. 23. Atomaria parvula Rt. (Revis. der Orypt. p. 77) und paucula Rt. 1. c. p. 85 im Index gehören zusammen. Der Name parvula hat sich für paueula als Druckfehler eingeschlichen und ist übersehen worden. Zur Vermeidung von Irrthümern möge jedoch der Name parvula für diese Art verbleiben, unter welchem er ein- mal beschrieben ist. 24. Corticaria cylindrica Mannh. — umbilicata Beck. Der letztere Name hat Priorität. 25. Myrmecozenus scutellarisRt. i. litt. wurde inzwischen von Uhagon als M. Beturiensis beschrieben. 26. Platamus? pallidulus Chevr. (= Telephanus pallidus Rt. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien 1374. p. 523). Der erstere Name hat die Priorität. Bei Aufstellung meiner Art glaubte ich keinen Grund zu haben, einen echten Telephanus unter Platamus zu suchen. 27. Gonocleonus angulatus Chevr. (Mem. sur les Cleoni- des, Extr. de Memoires Soe. roy. d. scient. Liege 2. Ser., t. V. p. 64 Sep.) ist wahrscheinlich mit meinem früher beschriebe- nen Weisei (Verh. d. nat. Ver. Brünn 1873. p. 12) identisch. Edm, Reitter in Paskau (Mähren). Die beiden von Baudi (Deutsche Ent. Zeitschr. 1876. p. 228) erwähnten Varietäten der Diaperis boleti var. quercana Stentz fasciis elytrorum obscuris, parum conspicuis. Oroatia. und var. morio Stentz elytris nigris, immaculata Styria et Illyria besitze ich aus derselben Quelle (Stentz); beide sind nur künstlich gefärbte Stücke. — Stentz lieferte mehrere derartige Artefacta. Aulser dem bekannten Aptinus atratus Dej. (ein gefärbter mutillatus) nenne ich z. B. noch Necrophorus stygius Stentz (ein gefärbter kleiner ves- pillo). Bei meinem Ex. haben die gelben Haare am letzten Hin- terleibssegment die schwarze Farbe zum Theil nicht angenommen. Dr. L. v. Heyden, 192 Synonymische Bemerkungen. Von Novius decempunctatus Kraatz (Berl. Entom. Ztschr. 1862. p. 272) besitze ich durch H. Wehncke ein Original-Ex., das aber nicht, wie irrthümlich aus Andalusien stammt, sondern aus Griechenland von v. Heldreich. Die Kraatz’schen Originale haben 1. 2. 2 Flecke, bei meinem Expl. sind alle sehr undeutlich; der schwarze Fleck auf dem Halsschilde ist in der Mitte durch einen rothen Wisch getheilt. Ein weiteres Ex. aus Corsica (Dieck) hat die ganze hintere Hälfte des Halsschildes schwarz und nur den Hinterrand schmal, die Seiten etwas breiter röthlich gefärbt. Punkt 1. 2. sind sehr deutlich, von der öten Reihe ist nur der äufsere leicht angedeutet. — Die gute Art ist etwas deutlicher punktirt und viel weniger behaart als erwentatus Muls., der bis jetzt nur von Berlin bekannt ist. Bei diesem flielsen die Flecken fast im- mer zusammen und haben nie das Bestreben kleiner zu werden oder zum Theil zu verschwinden, wie bei N. decempunctatus. Mit dieser Art ist synonym Nov. algiricus Allard (Descr. de quelg. col. nouv. Juin 1870, in der kürzlich arrangirten Zusammen- stellung der Allard’schen Schriften) von Blidah in Algier. Auch Allard giebt 5 Flecke auf jeder Decke an. Dr. L. v. Heyden. Anophthalmus Brucki Picc., croaticus Hampe und pu- bescens Jos. werden von H. Bedel (Bull. de Seances Soe. Ent. France 1876. No. 79. pag. 144) in Picciolü, oszailensis und pubens umgetauft, weil ihre Namen bereits für Arten der Gattung Tre- chus vergeben sind, von welcher Anophthalmus gegenwärtig nicht mehr als generisch verschieden betrachtet wird. Trechus Schaumi Pand. wird nicht umgetauft, „le Tr. (Anophth.) Schaumi Schmidt devant ceder le pas au Tr. globulipennis Schmidt, dont il n'est qu’une variete*. Nehmen wir mit Dr. Joseph an (Berl. Entomol. Zeitschr. 1870. p. 265: „ich bin deshalb versucht, globulipennis als das eine Extrem einer Reihe anzusehen, deren Gros An. Schaumii und deren anderes Extrem die var. planipennis Jos. bildet), dafs globulipennis und Schaumi einer Art angehören, obwohl Dr. Jo- seph weder ausdrücklich angiebt, dafs er das typische Ex. des globulipennis noch einen anderen Schaumi aus derselben Grotte untersucht habe, so ist gegen H. Bedel’s Auffassung doch noch einzuwenden, dafs der Name der Art jedenfalls Schaumi bleiben muls, und dieselbe unmöglich den Namen annehmen kann, der ei- nem Expl. einer extremen Form gegeben ist; meines Erachtens dürfte die Art nicht einmal globulipennis heilsen, wenn globulipen- nis früher als Schaumi und nicht gleichzeitig aufgestellt wäre, denn nur im Schaumi ist die Art, im globulipennis dagegen ein einzel- nes abweichendes Stück derselben beschrieben. Hiernach erlaube ich mir für den Trechus Schaumi Pand. (1867) den Namen Pandellei vorzuschlagen, zu Ehren des Verfas- sers der werthvollen &tude monographique sur le genre Trechus in Grenier’s Catal. de Coleopt. de France. G. Kraatz. — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Die 49ste Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wurde in der Zeit vom 17. bis zum 24. September 1876 in Ham- burg abgehalten. Während im vorigen Jahre der Versammlungsort Graz die Theilnehmer durch seine friedlichen Naturschönheiten und die stillen Reize seiner Voralpenlandschaften als echte Haupt- stadt der grünen Steiermark erfrischt und erquickt hatte, so bot Hamburg, im Gegensatze dazu, das bewegte Bild eines durch lange Jahrhunderte hindurch reich, mächtig, grols und blühend geworde- nen niederdeutschen Städtewesens. Es ist ein Welthandelsplatz ersten Ranges, mit zahllosen Schiffen aus aller Herren Ländern, die hier zusammentreffen, um den Bedürfnissen des hochkultivirten, dicht bevölkerten Hinterlandes zu genügen, versehen mit grandio- sen Anlagen für die Bewältigung des riesigen Verkehrs; eine Stadt, imponirend durch die vornehme Pracht der neueren Plätze und Stralsen, z. B. des Jungfernstiegs, des Alsterbassins u. dergl., und nicht minder interessant durch die in den älteren Partien bis auf unsere Zeit gekommenen Reste aus den früheren Kulturperioden; und endlich durchaus eigenartig durch den cosmopolitischen Zug, der in den zahlreichen Beziehungen zu den verschiedensten frem- den Ländern sich mächtig geltend macht. Durch die den Mitgliedern der Versammlung zugestellten Fest- schriften, besonders durch das inhaltreiche Buch „Hamburg in na- turhistorischer und medicinischer Beziehung“ war es denselben in hohem Grade erleichtert, sich über die wichtigsten und interessan- testen Eigenthümlichkeiten und Sehenswürdigkeiten der Stadt aus eigener Anschauung Kenntnils zu verschaffen. Auch liefsen es sich unsere Hamburger Freunde nicht verdrielsen, den Gästen auch in dieser Beziehung sowie in jeder Hinsicht aufs Liebenswürdigste be- hülflich zu sein. Zudem waren die vielen organischen Einrichtungen, die nöthig sind, um einer nach Tausenden von Theilnehmern zählenden Ver- sammlung zu genügen, in der zweckmälsigsten Weise getroffen und Alles gethan, um billigen Ansprüchen zu genügen. Als charakteristisch möchte ich hierbei hervorheben, dafs offi- cielle Festspeisungen ganz vermieden worden waren. Der Staat Hamburg hatte sich — und ich glaube, es ist das ein nachahmungs- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft. 13 194 v. Kiesenwetter: 49. Versammlung werthes Beispiel — seinerseits darauf beschränkt, den freien Ein- tritt zu zwei Festvorstellungen in den Theatern und zu den Dampf- booten zur Festfahrt nach Blankenese zu gewähren. Die Gast- freundschaft unserer Hamburger Freunde hat ohnedem dafür gesorgt uns davon zu überzeugen, wie gut man in Hamburg zu leben versteht. Die Umgebung der Stadt ist überraschend anziehend und überall durch die Leistungen vollendeter Gartenkunst verschönt. Bei den Festfahrten zum Uhlenhorst und nach Blankenese wurde eine wahr- haft grofsartige Pracht in Uferbeleuchtungen und Feuerwerkskün- sten aller Art entwickelt. Die bei dem Rückwege von Blankenese bis nach Hamburg in ununterbrochener Folge im Lichte vielfarbi- ger bengalischer Flammen strahlenden Elbufer mit ihren anmuthi- gen Hügelreihen und den zahlreichen geschmackvollen, Villen der Hamburger reichen Leute werden gewils Jedem einen mächtigen Eindruck und eine bleibende Erinnerung zurückgelassen haben. Schade, dafs die Unfreundlichkeit des Wetters, namentlich die Fest- fahrt nach dem Uhlenhorst, beeinträchtigte. Ueberhaupt hatte sich die Versammlung nicht der Gunst des Wetters zu erfreuen, und die weiten Entfernungen einer so grolsen Stadt wie Hamburg mit Altona — sie fielen namentlich bei der Lage des Locals für die allgemeinen Sitzungen und des neuen Schulgebäudes, in welchem die Sectionsversammlungen’ abgehalten wurden, auf — machte sich trotz der vorzüglichen Verkehrsanstalten zum Theil in unerfreuli- cher Weise fühlbar, und beeinträchtigten einigermafsen den Genuls der eigenthümlichen Natur- und Kunstschönheiten der merkwürdi- gen alten Hansestadt. Das neue Schulgebäude an dem Steinthore bildete recht eigent- lich den Centralpunkt für die Versammlung; hier befanden sich nicht nur die Locale für die Sections-Versammlungen, sondern auch die verschiedenen Bureaus, die Ausgabestellen für das Tageblatt der Naturforscher-Versammlung, und, was eine besondere Erwäh- nung verdient, auf Anregung des Hamburger Vereins für naturwis- senschaftliche Unterhaltung eine Collectiv-Ausstellung naturwissen- schaftlich interessanter Gegenstände, in welcher einige der hervor- ragendensten Privatsammlung der Stadt und die Schätze verschie- dener grolsartiger Etablissements vereinigt waren. Das für die En- tomologie Interessante war Folgendes: C. Winter: Bienen und Bienenprodukte. Cf. Höge: Finnländische Käfer. Dr. Beuthin: Sammlung von Carabieinen und von Bienender Fauna der Nieder-Elbe. deutscher Naturforscher und Aerzie. 195 C. W. Gossare: Carabiden von allen Erdtheilen. Sammlung echter Carabus-Arten von ganz überraschender Vollständigkeit und Schönheit, namentlich auch in Bezug auf Varietätenreihen sehr reichhaltig. F. Baden: Cetonien seiner Sammlung, ebenfalls sehenswerth wegen zahlreicher, hier vertretener Seltenheiten. E. Schmidt: Cureulioniden-Sammlung. C. J. Wittmack: präparirte Raupen, ausgeblasene Exemplare von vollendeter Schönheit, nebst Lepidopteren. A. Sauber: Microlepidopteren der Fauna der Nieder-Elbe, durch vorzügliche Behandlung und treffliche Erhaltung sehr se- henswerth. ; E. Dämel: Dimorphe Lepidopteren, namentlich Catocaliden aus Texas. C. Heyne: Entomologische Geräthschaften. Besondere Erwähnung verdient überdem das Museum Gode- froy. Es enthält namentlich aus den südasiatischen Inselgruppen zahlreiche werthvolle Insekten, die den Theilnehmern der Natur- forscher-Versammlung mit grofser Liberalität zur Ansicht zugäng- lich gemacht wurden. Von besonderem Interesse waren für uns Entomologen die Privatsammlungen Hamburgs, welche von ihren Besitzern mit gros- ser Bereitwilligkeit ihren entomologischen Collegen zur Disposition gestellt waren, und theils in Bezug auf die Insekten aller Erdge- genden, theils in Bezug auf die specielle Fauna der Nieder-Elbe oder der Umgebnng Hamburgs reiche Belehrung darboten. Ham- burg mit Altona ist aufsergewöhnlich reich an bedeutenden Samm- lungen, so findet sich in Altona zunächst die Sammlung des hoch- betagten Herrn G. Thorey. Sie gehört in gewisser Beziehung ei- ner vergangenen Zeit an, sowie sich auch ihr Besitzer an dem jetzigen entomologischen Treiben wenig mehr betheiligt und sich z. B. seinerseits von der Naturforscher-Versammlung fern hielt. Wir haben den alten Herrn in seiner Wohnung in Altona aufsuchen müssen, um die Bekanntschaft seiner Person und seiner Sammlung zu machen. Thorey’s Sammlung ist von namhaften entomologi- schen Schriftstellern bei ihren Arbeiten vielfach benutzt worden und enthält daher viele kostbare Typen; sie ist geordnet und um- falst Käfer aus allen Gegenden der Erde, aber nicht völlig durch- bestimmt. Nach Hrn. Koltze enthält sie ungefähr 24,000 Arten in 46,000 Exemplaren. Leider hat sie zum Theil an Schimmel zu 13* 196 . .». Kiesenweiter: 49. Versammlung leiden, eine Calamität, mit der die Sammlungen dieser ganzen Ge- gend zu kämpfen haben. Eine andere Sammlung ersten Ranges, welche sich auf Insek- ten aller Welttheile erstreckt, ist die des Herrn Baden, ebenfalls in Altona. Ihr Besitzer hatte, wie oben schon bemerkt wurde, die Cetoniden seiner Sammlung in dem Sections-Versammlungslocale der Naturforscher-Versammlung zur Ansicht ausgestellt, und hatte die Entomologen in grolser Zahl zur Durchsicht seiner Schätze zu sich nach Altona eingeladen. Die Hauptgrundlage der Baden’schen Sammlung, welche nach Koltze’s Bericht 25 — 30,000 Arten Käfer enthält, bildet die berühmte Sommer’sche Sammlung. Die Ento- mologie darf sich mit Recht Glück dazu wünschen, dafs diese werthvollen naturhistorischen Schätze in die Hände eines Forschers gelangt sind, der den besten Gebrauch von denselben macht und sie namentlich den wissenschaftlichen Fachgenossen mit rückhalt- loser Liberalität für ihre Arbeiten zur Verfügung stell. Unbekannt ist mir die Sammlung von Herrn W. Weber, die an Gröfse den oben aufgeführten gleichen soll, geblieben. Eine aus viel neuerer Zeit stammende Sammlung ist die des Kaufmann Koltze zu Hamburg. Sie beschränkt sich auf Käfer des europäischen Faunengebiets, und ist für diese, ganz besonders aber für die Vorkommnisse der Gegend der Nieder-Elbe, die hier in grolser Vollständigkeit vertreten sind, sehr wichtig. Die Sammlung ist ausgezeichnet durch schöne Erhaltung und zahlreiche Exemplare. Weiter ist zu erwähnen die Sammlung des Kaufmann Wehnke in Harburg, bekannt als die gröfste deutsche Sammlung von Dy- tisciden aller Länder. In der That sind die Wasserkäfer hier in überaus vollständigen Artenreihen vertreten und bieten besonders auch die zahlreichen Entdeckungen aus der Gruppe der Hydropo- riden, mit denen englische Reisende erst in ganz neuester Zeit die Wissenschaft bereichert haben, viel Sehenswerthes. Besonders interessant war mir endlich noch die Sammlung des Herrn Kaufmann Gehreke zu Hamburg. Sie enthält namentlich Dipteren und ist reich an interessanten biologischen Präparaten über die Entwicklungsgeschichte der Fliegen. Die 49ste Versammlung der Naturforscher und Aerzte war für die Entomologie von besonderer Bedeutung. Es war die erste, bei welcher es zur Bildung einer eigenen selbstständigen entomologi- schen Section kam. Zwar hatte schon im Jahre 1863 die Natur- forscher-Versammlung in Stettin einige der Sitzungen der zoologi- schen Section ausschliefslich entomologischen Vorträgen gewidmet, deutscher Naturforscher und Aerzte. 197 und in Dresden im Jahre 1868 war dasselbe geschehen. Die pro- grammmälsige Feststellung einer eigenen Section mit Zuweisung eines besonderen geräumerigen Locals für ihre Sitzungen war Ham- burg vorbehalten. Die zahlreiche Betheiligung an der Section, zu welcher sich mehr als 50 Theilnehmer eingeschrieben hatten, die an allen Tagen, ohne Ausnahme, zahlreich besuchte, anregende Sitzungen abgehalten hat, hat in einer, in diesem Grade nicht er- warteten Weise dargethan, dals die Gründung der Section in der That ein Bedürfnils gewesen war. Den Hamburger Entomologen, die sich um das Zustandekommen der Section bemüht haben, ge- bührt dafür der wärmste Dank. Dafs die entomologische Section von nun an dem Programme der Naturforscher - Versammlungen bleibend angehören wird, ist wohl aufser Frage, zumal da als näch- ster Versammlungsort der deutschen Naturforscher München gewählt worden ist. Hier hat sich seit Jahren schon ein einflufsreicher Centralpunkt entomologischer Thätigkeit herausgebildet, von wel- chem das grofsartige Unternehmen des Catalogus coleopterorum hucusque descriptorum von Gemminger und Harold und die coleop- terologischen. Hefte ausgegangen sind. In jüngster Zeit erst hat sich unter dem Vorsitze des Barons v. Harold in München auch ein entomologischer Verein gebildet, der die würdige Vertretung der Entomologie auf der nächstjährigen Versammlung in erfreuli- cher Weise sicherstellt. 2 In Hamburg hielt übrigens die Entomologie nicht nur in den täglichen Sections-Versammlungen, sondern auch bei den abendli- chen Zusammenkünften — sie wurden in der Regel im Kien’s Bier- halle bis in die sinkende Nacht oder vielmehr bis in den beginnen- den Morgen hinein, abgehalten — und bei den allgemeinen Fest- lichkeiten zusammen, so dafs ein sehr behagliches gemeinsames Zusammenleben sich entwickelte. Schmerzlich freilich wurde die Abwesenheit unseres ersten deutschen Dipterologen, Director Dr. Loew, empfunden, der durch eine ernste nervöse Krankheit am Er- scheinen abgehalten war, und nicht minder schmerzlich Dr. Kraatz vermilst, den ein hartnäckiges Magenleiden von Hamburg zurück- hielt. Die entomologische Section hat beiden Herren telegraphisch ihre Grüfse und Wünsche zugesendet. Unter den anwesenden Entomologen sind folgende besonders zu nennen: Assmann, Assistent am zoologischen Museum in Breslau, Baden in Altona, Dr. Beyer, Oberstaabsarzt in Dresden, Coleop- terolog, Edler von Bergenstamm in Wien, Dipterolog, Dr. C. 198 v. Kiesenwetter: 49. Versammlung Crüger, Lepidopterolog, Degenhard, Oberbergamts-Assessor in Clausthal, Coleopterolog, Director Dr. C. A. Dohrn, Präsident des entomologischen Vereins zu Stettin, Dr. Eppelsheim, Arzt zu Grünstadt, Coleopterolog, besonders Staphylinenkenner, Land- richter Eppelsheim zu Grünstadt, Lepidopterolog, Kaufmann Gehrcke in Hamburg, Dipterolog, Kaufmann Gossare in Ham- burg, Caraben, Hauptmann Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a/M., Coleopterolog (Fauna des europäischen Faunengebiets im weiteren Sinne), Dr. Haag-Rutenberg in Frankfurt a/M., Landgerichts- rath v. Hagens zu Düsseldorf, Hymenopteren, Neuropteren, Co- leopteren, Herr Hoeg, Baron v. Hopffgarten zu Mülverstedt bei Langensalza, Coleopteren des europäischen Faunengebiets, Hotten- bacher, Custos des Fürstl. Fürstenbergischen Naturalien-Cabinets zu Prag, Geh. Regierungsrath v. Kiesenwetter, Coleopterolog in Dresden, Staatsrath Köppen in Petersburg, Dr. Paul Mayer aus Lüdenscheidt, Lehrer, Lehrer Michow, Coleopterolog in Hamburg, Baron v. Noleken, Lepidopterolog zu Arnsburg, Schmeltz, Cu- stos am Museum Godefroy zu Hamburg, Hr. Kunstgärtner Schmidt, Coleopterolog, Dr. Steudel, prakt. Arzt zu Stuttgardt, Lepidopte- rolog, Dr. Staudinger, Lepidopterolog zu Blasewitz (Dresden), Oberförster Tischbein in Eutin, Hymenopterolog, Marine Intendan- tur-Seeretair Wagener zu Kiel, Coleopterolog, Kaufm. Wehnke zu Harburg, Coleopterolog. Die erste Sections-Versammlung für Entomologie fand nach Schlufs der ersten allgemeinen Versammlung am 18. Sept. Mittags statt. Dr. Crüger hatte die Einführung übernommen, Director C. A. Dohrn wurde auf Vorschlag des Hrn. Oberförster Tischbein zum Tages-Präsidenten ernannt. Neben Erledigung formeller, die Coustituirung der Section betreffender Geschäfte gelangte eine An- frage des Hrn. v. Hagens über die mikroskopische Präparirung opa- ker Gegenstände zur Besprechung. Herr Steudel und v. Kiesen- wetter sprachen sich in der Angelegenheit aus. Zweite Sitzung der Section vom 19. Septbr., Tages-P:äsident v. Kiesenwetter: Hr. Steudel berichtet in sehr interessanter Weise über die entomologischen Verhältnisse Stuttgarts und des Würtem- berger Landes. Er erwähnt der Verdienste des verstorbenen Staats- raths v. Roser durch seine Sammlungen und des Dr. Hofmann, Assistenten des Naturalien-Cabinets, durch Ordnung der vaterlän- dischen Vereinsammlungen und Gründung eines entomologischen Vereins. — v. Kiesenwetter spricht hierauf über unsere nomencla- torische Fragen. Dabei erörterte der Referent zunächst die schon deutscher Naturforscher und Aerzte. 99 bei Gelegenheit der Entomologen-Versammlung zu Dresden im J. 1858 zur Besprechung gelangten, einander gegenüber zur Sprache gebrachten Prineipe des absoluten Prioritätsrechtes und das soge- nannte Prioritätsprineip, welches ein Recht aus langjährigem Ge- brauche herleiten will. Das Hauptbedenken gegen letzteres Prin- eip fand der Vortragende in der Unmöglichkeit, bestimmt zu sagen, was im einzelnen Falle unter allgemeinem Gebrauche eines Namens zu verstehen sei, und in der überaus grofsen Schwierigkeit des ge- hörigen Nachweises der Negative, dafs nicht neben einem angeb- lich in allgemeinem Gebrauche gewesenen Namen ein anderer Name nebenher auch noch Geltung gehabt habe. Wenn unter diesen Um- ständen das Prioritätsprineip mit vollem Rechte jetzt als das mals- gebende anerkannt wird, so empfiehlt der Vortragende doch ande- rerseits als Correctiv die höchste Vorsicht bei nomenclatorischen Aenderungen der zur Zeit thatsächlich in allgemeiner Geltung ste- henden Namen. Nicht der ältere Name, den irgend ein Forscher auf ein gegebenes Insekt anwenden zu müssen glaubt, sondern nur der Name, dessen berechtigte Anwendung er mit guten Grün- den überzeugend nachweisen kann, ist einem jüngeren, gegen- wärtig gangbaren Namen, der bisher zu keinem Zweifel Anlafs ge- geben hat, vorzuziehen und als prioritätsberechtigt zur Geltung zu bringen. Auch tritt er für den Grundsatz ein, dals nomenclatori- sche Aenderungen nur von solchen Entomologen vorgenommen werden dürfen, die einestheils die einschlagende Literatur, andern- theils aber und hauptsächlich die nöthigen Kenntnisse von den in Frage stehenden Naturobjeeten haben. Wer mit den blofsen Na- men, ohne dafs sich der Begriff des dazu gehörenden Naturobjects damit verbindet, operiren will, befindet sich in der Lage des Blin- den, der es unternimmt, über die Farben zu sprechen. Die dritte Sitzung der Section vom 20. Sept., Tages-Präsident H. Baron v. Noleken: Hr. v. Hagens sprach über die Entwick- lungsgeschichte des Hyrmeleon nach eigenen Beobachtungen, — Hr. Schmeltz theilte einen Bericht Boll’s über dimorphe Schmetterlinge aus Texas mit, Hr. v. Heyden legte eine Anzahl neuentdeckter oder wenig bekannter europäischer Käfer vor. Namentlich Cychrus cy- lindricollis Pini aus Oberitalien erregte durch seine auffallende Kör- perform — langgestreckter, cylindrischer Kopf und Hals — die der Lebensweise des Thieres, das sich von Schnecken nährt, angepalst scheint, grolses Interesse. Vierte Sitzung der Seetion vom 21. Septbr., Tages-Präsident Hr. Dr. Crüger: Dr. Mayer hielt einen höchst gediegenen und mit 200 v. Kiesenwetter: 49. Versammlung grolsem Beifall aufgenommenen Vortrag über das Saugen der Rhyn- choten. Ein von ihm zuerst beobachteter pumpenartiger Apparat, der speciell beschrieben und in seiner Wirksamkeit erläutert wird, läfst, sobald das Insekt beim Stechen den Rüssel in die Wunde einsenkt, gleichzeitig den aus der Speicheldrüse des Thieres ge- drückten Inhalt derselben einfliefsen, wodurch eine schmerzhafte Entzündung herbeigeführt wird, die das Blutsaugen des Thieres er- leichtert. Das betreffende Organ findet sich auch bei den Wasser- wanzen und bei den Cicaden, und scheint auch bei manchen schmerz- haft stechenden Dipteren vorhanden zu sein. — Hierauf berichtete Herr v. Bergenstamm über mehrere Dipteren-Metamorphosen nach dem interessanten Materiale, welches die Sammlungen des Herrn Kaufmann Gercke dargeboten hatten. Fünfte Sitzung der Section, Tages-Präsident Hr. Dr. v. Hey- den: Hr. v. Hagens macht Bemerkungen zur Artfrage unter Be- zugnahme auf das von ihm gesammelte Bienen-Material. Wir dür- fen der Veröffentlichung dieser Erörterungen, die sich zu einem kurzen Auszug nicht wohl eignen, entgegensehen. — Hr. v. Hopff- garten spricht nach dem Ergebnisse seiner eigenen, in den Donau- ländern gemachten entomologischen Explorationsreisen über eine Anzahl serbischer Käfer, deren Vorkommen und die anzuwenden- den Sammelmethoden. Sechste Sitzung der Section vom 23. Septbr., Tages-Präsident Landrichter Eppelsheim: Das Präpariren von Insecten sowie von Insecten-Sammlungen gelangt zur Besprechung. Der Gegenstand fand lebhaftes Interesse und gab zu Discussionen Anlafs, in deren Folge der Unterzeichnete beauftragt wurde, über den Gegenstand in der nächstjährigen Naturforscher-Versammlung einen Bericht zu erstatten und ihn in geeigneter Form zur Berathung, beziehendlich zur Abstimmung zu bringen. Allgemein sprach sich die Ueber- zeugung aus, dafs es erwünscht sein würde, über gewisse Punkte, bezüglich deren jetzt die Meinungen und Geschmacksrichtungen sehr auseinander gehen, grölsere Uebereinstimmung zu erzielen. Man hoffte, dals in dieser Beziehung ein Erfolg erreicht werden würde, wenn sich die entomologische Section der Naturforscher- Versammlung für die eine oder die andere Ansicht ausspräche. Herr v. Kiesenwetter erklärte sich zur Uebernahme des Auftrages bereit. Ein recht ansehnlicher Theil der entomologischen Section be- nutzte den letzten Tag der Naturforscher-Versammlung, Sonntag den 24. September, anstatt zu dem programmmälsig vorgeschlage- deutscher Naturforscher und Aerzte. 201 nen Ausfluge nach Helgoland, der obnedem bei dem Stande von Wind und Wetter allerlei Unbequemlichkeiten in Aussicht stellte, zu einer Fahrt nach Kiel. Natürlich besuchten wir hier den Ha- fen mit seinen Kriegsschiffen, vor allen Dingen aber betrachteten wir die gröfste entomologische Merkwürdigkeit des Ortes, die in dem Museum der Universität enthaltene Sammlung des Fabrieius. Nur die Käfersammlung befindet sich in einem wirklich befriedigenden Zustande der Erhaltung, während andere Theile, namentlich die Dipteren, trostlos erscheinen. Bei der grolsen Sorgfalt, die den von Fabrieius hinterlassenen Schätzen wenigstens gegenwärtig mit Recht zu Theil wird, fordert diese Thatsache zu Nachdenken auf. Wie wunderbar gut sind viele der zartesten Dipteren als Bern- steineinschlüsse tausende von Jahren hindurch, allen Zufälligkeiten gewaltsamster Art ausgesetzt, bis auf unsere Zeit erhalten worden. Das winzigste Knebelbörstchen und der feine Saum mikroskopischer Härchen am Rande des Mückenflügels ist unversehrt erhalten, wie es war als das ausfliefsende Baumharz das Thierchen tödtete, aber es gleichzeitig gegen fernere Zerstörung schützte. Wäre nicht da- mit ein zweckmäfsiger Wink gegeben, gewisse Organismen in ei- ner ein für allemal sicherer und zuverlässiger Weise für Samm- lungszwecke aufzubewahren? Die Käfersammlung von Fabrieius bildete von jeher den werth- vollsten Theil der Sammlungen des grofsen nordischen Naturfor- schers, sowie auch die coleopterologischen Arbeiten desselben, die in dem Systema Eleutheratorum ihren Abschlufs fanden, den werth- vollsten Theil seiner entomologischen Arbeiten darstellen. Es ist daher eine günstige Fügung, dals gerade sie am besten erhalten worden sind. Sie befinden sich in einem bescheidenen Schranke von Fichtenholz, der aufsen mit dieker, rother Farbe angestrichen ist. Er ist 2 Meter hoch, 1,31 Meter breit und 0,40 Meter tief, und enthält 3 Reihen von je 20 Kästen aus Eichenholz, deren je- der 0,073 Meter hoch, 0,40 Meter breit und 0,315 Meter tief ist. Die Kästen sind etwas plump, aber sorgsam gearbeitet und durch einen eingelassenen Falz vor dem Eindringen des Staubes ge- schützt. . Die Sammlung die zu ihrer Zeit die unbedingteste Autorität hatte und diese Autorität ein halbes Jahrhundert hindurch geltend machte, wird noch heute mit grolsem Rechte als ein wichtiges Be- sitzthum von unschätzbarem historischen Werthe hoch gehalten, und jeder von uns zahlreichen Entomologen, die den Weg von Hamburg nach Kiel nicht gescheut hatten, um sie zu sehen, sind 202 v. Kiesenwetter: 49. Versamml. deutscher Naturforscher etc. gleich mir von dankbarer Anerkennung der echt wissenschaftlichen Liberalität erfüllt, mit: welcher uns die Durchsicht dieser Schätze rückhaltlos gestattet wurde. Wir behalten uns vor, über die Ergebnisse der hier vorgenom- menen Untersuchungen später ausführlicher zu berichten. Für dieses Mal bleibt uns nur noch. übrig unseren Bericht zu schliefsen mit dem wärmsten Danke an Herrn Wagener, der uns in Kiel nicht nur ein aufopfernder und trefflicher Führer gewesen ist, sondern uns auch, recht in der Art unserer Hamburger Freunde, die liebenswürdigste Gastfreundschaft in Kiel hat zu Theil werden lassen. Hoffen wir auf ein fröhliches Wiedersehen in München! H. v. Kiesenwetter in Dresden. Die 50ste Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet bekanntlich am 18. September d. J. in München statt. Es wurden von dem vorbereitenden Comite bereits die Sectionen fest- gesetzt, darunter auch eine solche für Entomologie. Der Unter- zeichnete, zum Vorstande dieser Section ernannt, ladet nun die hochgeehrten Herren. Fachgenossen freundlichst ein, sich zu dieser Versammlung recht zahlreich einzufinden, und durch wissenschaft- liche Vorträge aus dem Gebiete der Entomologie, namentlich solche von allgemeinerem Interesse, den Zweck dieser Ver- sammlungen fördern zu helfen. Diejenigen Herren, welche geneigt sind die Section mit einem Vortrage zu erfreuen, werden zugleich gebeten, das Thema desselben im Verlaufe der nächsten Monate dem Unterzeichneten bekannt zu geben, um beim Beginne der Sec- tionssitzungen den Theilnehmern an denselben sogleich einen Plan über die Reihenfolge der Vorträge mittheilen zu können. Den an- gemeldeten Vorträgen wird womöglich der Vorrang vor den erst während der Versammlung hinzukommenden eingeräumt werden. München im Februar 1877. Dr. Kriechbaumer, k. Ister Adjunct an der zool. Sammlung des Staates. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Vieta Millingenii nov. spec. Nigra, squamulis laete-ochraceis parvis omnino dense tecta, his in parte anteriore et media thoracis longioribus; thorace lateribus obtuse-spinosis, medio gibboso, globulo anteriore linea media diviso; elytris oblongiusculis subparallelis, thorace vix latioribus, sutura di- stincte-elevata, costis prominentibus duabus, tuberculis elevatis mu- nitis, costa prima basin versus squamulis longioribus et obscuriori- bus tecta, interstitüs plicatis et fossulatis, prope suturam punctorum serie una, in partibus deflexis elytrorum seriebus 3—4. Antennis crassiusculis articulis elongatis, 2 ultimis nigro-piceis. Antennis pe- dibusque squamulis dense tectis, thorace tamen semper in partibus inter latera et medium gibbosum nigro-depiligue. — Long. 13-14 mm, lat. 4—4,5 um, Dedit Dom. Dr. Car. Millingen. Patria: Djedda. Hell-ocherfarbig, durchweg mit kleinen Schuppen dicht bedeckt, nur der Rückentheil des Halsschildes neben der buckelförmig auf- getriebenen Mitte stets von Schuppen fast ganz entblöfst, so dafs der schwarze Untergrund, die Oberfläche des Körpers zu Tage tritt. Der Zahn an den Seiten des Halsschildes ist mehr oder we- niger stumpf und stets gerade abstehend, dieses länger als breit, gleichbreit, d. h. vorn nieht mehr als rückwärts verengt, mit einer kugeligen, durch eine schwache Linie ‘getheilte Anschwellung am Vorderrande. Die Flügeldecken sind fast parallel, kaum breiter als das Hals- schild und gleichfalls mit dichten Schuppen bedeckt, welche jedoch an der Basis der ersten Rippe etwa in der Länge von 1,5"= län- ger und etwas borstenförmig aufgerichtet erscheinen. Auch ist diese Stelle etwas dunkler. Die zweite Rippe vereinigt sich mit der ersten vor der Flügel- deckenspitze zu einem kegelförmigen Höcker, beide Rippen, welche fast gerade verlaufen und kräftig hervortreten, tragen 7—9 stumpfe, zahnartige Tuberkeln, die Naht ist überall gleichmäfsig erhaben, Neben derselben ist eine, und am umgeschlagenen Theile der Deck- schilde sind mehrere Reihen grober Punkte deutlich wahrzunehmen. Nach Allard’s synoptischer Tabelle könnte man diese Vieta auf costata All. beziehen, allein der Halsschildzapfen ist wohl durch eine deutliche Linie getheilt, erscheint aber nicht bilob&; die Inter- vallen der Rippen sind nicht indistinetement ponctues, sondern deut- 204 Kirchsberg: Vieta Millingenit n. sp. u. Arthrodeis arabicus n. sp. lich mit Grübcehen und groben Punkten besetzt; der Halsschild- buckel trägt nicht drei Reihen Borsten, sondern ist einförmig und gleichmäfsig mit längeren, aufrechten Schuppen bedeckt; die um- geschlagenen Flügeldeckentheile sind nicht presque perpendiculaires, sondern überschreiten die senkrechte Lage und umschlielsen, sich nach unten verengend, den Hinterleib. Die Füfse sind ziemlich lang, und, gleich den langen, verhält- nilsmäfsig dicken Füblern mit dichten Schuppen bekleidet, die Tar- sen sind kräftig und die Klauen dunkel-rothbraun. Die vereinig- ten letzten Fühlerglieder erscheinen pechbraun. Das Thier hat das Ansehen eines schlanken Sepidiums, wurde von Dr. Ch. Millingen bei Djedda in Arabien gesammelt, und von mir ihm zu Ehren, als ein geringer Beweis meiner Erkennt- lichkeit, mit seinem Namen belegt. O. v. Kirchsberg in Wien. Arthrodeis arabicus nov. spec. Niger, nitidulus, ovalis, gibbus, clypeo emarginato, basıi cari- nato confertissime ruguloso-punctato, thorace fortiter transverso, an- gulis anterioribus productis, lateribus rotundaltis, supra confertim et rude punctato, elytris granulatis, granulis apicem versus densissime positis, linea marginali brevi, mediam partem elytrorum non. attin- gente, pedibus plus minusve ferrugineis. — Long. 6-7"m, Jat. 4-5 um, Dom. Dr. Car. Millingen prope Djeddam legit. Schwarz-glänzend, mit ausgerandetem Clypeus und einer Kopf- leiste. Halsschild quer, kurz, breit und an den Seiten etwas ge- rundet, mit vorgezogenen Vorderecken. Kopf und Halsschild stark, ersterer sehr dicht und gerunzelt punktirt, Flügeldecken mit feinen Körnchen, insbesondere gegen die Spitze äulserst dicht besetzt. Die Randlinie sehr kurz, nur etwa über die Schulter laufend, er- reicht die Mitte des Umkreises der Flügeldecken nicht. Füfse mehr oder weniger rostroth. Von H. Dr. Ch. Millingen aus Djedda erhalten. O. v. Kirchsberg in Wien. Austritts-Erklärung. In den Berliner entomologischen Monatsblättern hat sich Herr Dr. Kraatz wiederholt über Angelegenheiten des Stettiner entomo- logischen Vereins, und namentlich über den Stand der Finanzen desselben ausgesprochen. Wir wollen nicht verkennen, dafs der Grundton in den be- treffenden Aufsätzen unfreundlich ist, auch nicht untersuchen von welcher Seite er zuerst angeschlagen wurde; ebenso wenig stellen wir die Möglichkeit in Abrede, dafs Herr Dr. Kraatz dabei theil- weise von Voraussetzungen ausgegangen ist, die einer Berichtigung fähig sind. Jedenfalls sind aber von ihm Bedenken erhoben und mit bedeutsamen Zahlenreihen begründet worden, die eine befrie- digende Aufklärung im eigensten Interesse des Stettiner Vereins dringend wünschenswerth machen. Dals eine solche wird erfolgen können, wollen wir von vorn herein nicht bezweifeln; allein sie liegt zur Zeit noch nicht vor. Der Stettiner Verein hat es vorge- zogen, zunächst auf die Prüfung der Mitgliedeigenschaft des Dr. Kraatz einzugehen und hierbei zu constatiren, dals derselbe zwar seiner Zeit gehörig um Aufnahme in den Verein nachgesucht hat und dals er seit mehr als 20 Jahren in den Mitglieder-Verzeich- nissen des Vereins als Mitglied anerkannt worden, dafs aber die formelle Aufnahme thatsächlich unterblieben ist. Es ist das eine, jedenfalls dem Vereins-Vorstande zur Last fallende Unordnung, die entschuldbar sein mag. Sehr eigenthüm- lich aber ist es, wenn sie jetzt von demselben Vereins-Vorstande verwerthet wird, um dem Dr. Kraatz die Eigenschaft als Mitglied des Stettiner entomologischen Vereins zu bestreiten und darauf hin jede Auskunft über die angeregten Fragen zu verweigern. Uns erscheint dieses Mittel, einen unbequemen Fragensteller zu beseitigen, so wenig mit dem vereinbar, was unserer Meinung nach recht und billig und passend ist, dafs wir unserer Mifsbilli- gung dieses Verfahrens Ausdruck geben, indem wir hiermit unseren Austritt aus dem Stettiner entomologischen Verein erklären. Lucas v. Heyden, Dr. philosophiae honoris causa, Königl. preuls. Hauptmann z. D. in Bockenheim bei Frankfurt a. M. Clemens Müller, Fabrikbesitzer in Dresden. Theodor Kirsch, Apotheker in Dresden. v. Kiesenwetter, Geh. Regierungsrath in Dresden. Der Austritts-Erklärung der Herren v. Heyden, Müller etc. schlielsen sich an: Dr. G. Seidlitz, Privat-Docent in Dorpat. Strübing, Oberlehrer in Berlin. Im März 1877. 206 G. Kruatz: Entomologische Monatsblätter. Erklärung an die in Stettin ansässigen Mitglieder des Vorstandes des entomol. Vereins. Die Austritts-Erklärungen hochachtbarer, langjähriger Mitglie- der des Stettiner entomologischen Vereins überheben mich einer detaillirtten Antwort auf die in der Stettiner entomologischen Zei- tung 1877. S. 104 öffentlich abgegebenen Erklärung der oben ge- nannten Vorstands-Mitglieder, „dafs sie mich nicht als Mit- glied des Stettiner Vereins ansehen“. Es bleibt mir hier- mit nur übrig, nach sorgfältiger nochmaliger Prüfung der neueren und älteren Auslassungen (Stettiner entomol. Zeitg. 1876. S. 376 Mitte, 1369 Neujahrsstraufs, ete. ete.) ihres Präsidenten, Herrn Dr. C. A. Dohrn, meinerseits ihnen zu erklären: dafs ich densel- ben nicht als Mitglied des Stettiner entomol. Vereins ansehen kann. Mit meinen Vorschlägen zur besseren Einrichtung des Stetti- ner Vereins, welche im Wesentlichen acceptirt wurden, werde ich im Interesse des Vereins fortfahren, in der Hoffnung, dafs Stettiner Vorstands-Mitglieder, wie z.B. H. Gillet de Mont- moore, von deren Nützlichkeit überzeugt, sie auch fernerhin zu den ihrigen machen werden. (Vgl. Stett. ent. Zeitg. 1876. p. 371.) Dr. G. Kraatz, Vorsitzender des Berliner entomol. Vereins. Entomologische Monatsblätter. Indem ich den vielen auswärtigen Herren Abonnenten hiermit meinen Dank für das freundliche Interesse sage, welches sie für meine entomologischen Monatsblätter bezeigt haben, mufs ich den- selben die ergebene Mittheilung machen, dafs ich mich aus Gesund- heits- und anderen Rücksichten veranlafst fühle, den zweiten Jahr- gang derselben in diesem Jahre nicht erscheinen zu lassen, ob- wohl in den Circularen unseres Herrn Rendanten O. Calix das Gegentheil angegeben war und der Satz bereits begonnen hatte. Wer nur ungefähr den Zeitaufwand zu beurtheilen vermag, welcher gerade mit der Herstellung von Monatsblättern in der von mir angestrebten Weise verbunden ist, der wird von vorn herein überzeugt sein, dals derselbe nur durch einen sehr bedeutenden Ueberschufls einigermalsen pecuniär wäre zu vergelten gewesen. Auf diesen war aber um so sicherer nicht zu rechnen, als bereits seit einem Jahre Herrn Dr. Katter’s entomol. Nachrichten sich G. Kraatz: Entomologische Monatsblätter. 207 in Deutschland eingebürgert hatten, deren, referirender Theil mich anfänglich mit freudigen Hoffnungen erfüllte, welche indessen spä- ter nur theilweis in Erfüllung gingen. Unter diesen Umständen falste ich sehr plötzlich den Entschlufs, dem. deutschen Publikum entomol. Monatsblätter vorzulegen, wie ich sie ungefähr von H. Dr. Katter erwartet, aber dabei vergessen hatte, dafs er kein alter, erfahrener Sammler sei. Ob unter diesen Umständen meine Monatsblätter noch eine Lücke in der deutschen entomol. Literatur auszufüllen vermochten und ob sie eine wün- schenswerthe Ergänzung der deutschen entomol. Zeitschrift bilde- ten, überlasse ich dem freundlichen Wohlwollen des deutschen Pu- blikums zu entscheiden. Dieselben erschienen unter einem besonderen Titel und unter meinem Namen, weil ich so die Aufmerksamkeit mehr und erfolg- reicher auf dieselben hinzulenken hoffte, als wenn ich die deutsche entomol. Zeitschrift einfach um ein Heft vermehrt hätte, dessen Ankauf für die Mitglieder nicht obligatorisch war. Da nun die Einnahmen für den ersten Jahrgang der Monats- blätter noch nicht die Ausgaben gedeckt hatten und die Kosten für Satz und Druck des zweiten Jahrgangs sich fast um ein Dritt- theil höher stellen sollten, so schien mir um so mehr der Wunsch gerechtfertigt, von dem Berliner entomol. Vereine, dessen Interes- sen wesentlich durch die Monatsblätter unterstützt wurden, einen mälsigen Zuschuls von etwa 50 Thalern zur Herausgabe des zwei- ten Jahrgangs zu erhalten, als die Finanzen des Vereins dies mehr denn je erlaubten. Anstatt nun nach Ablehnung dieser Bitte (mit 17 gegen 8 Stimmen, Zahl der Berliner Abonnenten) unermüdlich noch gröfsere Geldopfer bei einer gegenwärtig noch geschwächte- ren Gesundheit zu bringen, schien es mir zweckmälsig vorher wei- tere Ermuthigung oder Abweisungen von aulserhalb abzuwarten. Für diejenigen, welche bereits den Beitrag für den 2ten Jahr- gang (1877) eingesendet haben, erlaube ich mir zu bemerken, dafs sie im Herbste dieses Jahres durch Heft II. der deutschen ent. Zeitschrift benachrichtigt werden, ob Gesundheits- und andere Rück- sichten es.mir möglich machen, den zweiten Jahrgang der Monats- blätter 1878 erscheinen zu lassen, welcher dann von ihnen bereits bezahlt wäre. Lasse ich die Monatsblätter überhaupt nicht weiter erscheinen, so übergebe ich unserem H. Rendanten O. Calix die pro 1877 eingegangenen Beträge und werden dieselben auf den, Vereinsbeitrag pro 1878 zu Gute geschrieben. Dr. G. Kraatz. Verkaufs-Anzeigen. Dr. H. C. Küster’s Coleopteren-Sammlung steht in Bamberg zum Verkauf; sie befindet sich in einer Reihe einzelner Kästen von 42 Ctm. Länge und 30 Ctm. Be, mit ge- nau schliefsenden Glasdeckeln zum Einschieben. Die Sammlung umfalst: Cicindelen und Carabieinen (16 Kästen) . 828 Spec. 3345 Ex. Dytiscden a Ro) m ne DZ 930 - SUpkiden@e ten). ee ne. eb 207 - Staphyliniden OR.) . 22. 22 202.0 100800 486 - Dermestiden MR) 7. 200 0 1200 e 601 - Scarabaeiden (9 K.). . N IDOL Ne 1636 - Buprestiden, Elateren (3 Rt nn ea 20 A 1080 - Curenliomden (eK). me N ern Do 2950 - Gerambyeiden (S K.) . wa... .02 1o0ere 718 - Chrysomeliden ta Ko) 2 eat 3496 - Anobiden, Malachier (I KR.) . 2. „227123 451 - Canthaniden (RK). mel one 420 - Blapiden CI"). en ee 0 Te om Helopst(E Ro)". aan ae En a 224 - Mylabriden QIFKo) nr nt ade 211 - Redintden (IK) ve run en m oe 257 - Mordelliden (1 K) . . . Be US) Free 416 - Sn 59 Kästen 3882 Spec. 17571 Ex. Näheres durch Dr. F. Küster in Leipzig, Linden-Str. 7. Die Käfer-Sammlung des verstorbenen H. Pastor A. Sande soll durch Unterzeichneten für 1800 Mark verkauft werden. Sel- bige ist in 20 grolsen Kästen (Schrank) und circa 50 anderen Kä- sten und Schachteln untergebracht, und enthält aufser fast sämmt- lichen deutschen Arten viele der schönsten und seltensten Exoten (Cureul., Scarab., Bupr., Melol. ete. aus Brasilien, Mexico, Cuba, Java, Neuholland u. a.), im Ganzen circa 10,000 Arten mit vielen Doubletten und neuen, zum Theil noch unbeschriebenen Species des Alpengebiets. Die Exemplare sind tadellos und die ganze Sammlung sehr gut gehalten. Laucha a. d. Unstrut. Carl Schenkling. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft I.] Beiträge zur Naturgeschichte der Cynipiden Dr. Adler in Schleswig. I. Ueber Parthenogenesis bei Rhodites rosae L. = E; ist eine bekannte Thatsache, dafs bei Rhodites rosae die Männ- chen sehr selten sind und ihre Zahl im Verhältnifs zu den weib- lichen Wespen verschwindend klein ist. Darnach liegt die Ver- muthung nahe, dafs bei dieser Art sehr oft eine parthenogenetische Fortpflanzung stattfinden wird. Um darüber zur Gewilsheit zu ge- langen, sind mehrere Jahre hindurch Versuche mit Rhodites rosae angestellt worden, deren Resultate ich hier folgen lasse. Rhodites rosae gehört zu den Gallwespen, bei denen der Akt des Eierlegens sich leicht beobachten läfst. Schon bald, nachdem die Wespe die Galle verlassen, pflegt sie zum Eierlegen sich an- zuschicken. Abweichend von anderen Hymenopteren sind bei den Gallwespen sämmtliche Eier in den Ovarien vollkommen ausgebil- det und reif, so dafs sie sofort nach dem Erscheinen der Wespe gelegt werden können. Im Jahre 1872 wurden die ersten Versuche mit Ahodites rosae angestellt; im Mai erschienen aus den eingesammelten Bedeguaren die Wespen in gröfserer Zahl, unter denen auch einige Männchen sich fanden. Letztere wurden ausgeschieden und mit mehreren Weibchen eingezwingert, eine Begattung indessen nicht beobachtet. Zu weiteren Versuchen aber wurden nur später erscheinende Weib- chen genommen, von denen sicher constatirt war, dafs sie nicht mit Männchen in Berührung gekommen waren. Dann wurden auf geeignet erscheinende Rosenbüsche (Rosa canina) diese Wespen ausgesetzt, und zwar am 10. Mai 12, 15. Mai 16, 26. Mai 10, 2. Juni 6, also zusammen 44 Wespen. Von diesen 44 Wespen wurden stechend beobachtet 26; die Rosenzweige, an welchen die Wespen stachen, wurden genau bezeichnet durch Umlegen eines Fadens etwas unterhalb der Stelle, wo die Wespe stach. Bei Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft1. 14 210 Adler : Beiträge einiger Vorsicht läfst die Wespe sich dadurch nicht im Mindesten stören. Die erste Gallenbildung wurde dann am 8. Juni beobach- tet; im weiteren Verlaufe aber zeigte sich, dafs nur an 9 Zweigen überhaupt Gallen erschienen, an der grölseren Zahl der angesto- chenen Zweige dagegen ausblieben. Es war also bei diesem ersten Versuche ein positives Resultat erreicht, indem offenbar eine Anzahl Eier von sicher nicht befruch- teten Wespen zur Entwiekelung gelangt war. Aber es bedurfte noch einerseits des sicheren Nachweises, dals die Wespen unbe- fruchtet ihre Eier legen, andererseits einer Aufklärung über das Fehlschlagen einer so grolsen Zahl von gelegten Eiern. Erst 1874 wurden diese Versuche wieder aufgenommen. Sol- len derartige Versuche mit Erfolg angestellt werden, so bedarf es zunächst eines möglich reichlichen Materials an Wespen, was ja auch unschwer zu beschaffen ist. Es gelingt dann leicht Wespen zum Eierlegen zu bringen, nur beobachte man folgende Vorsichts- maalsregeln: man wähle kräftige, succulente Triebe und setze die Wespen niemals im hellen, warınen Sonnenschein aus, weil sie alsdann meistens die Neigung haben davon zu schwärmen. Man benutze vielmehr die frühen Morgen- oder die späteren Abendstun- den, wenn nicht gerade eine Gelegenheit ist, einen im Schatten stehenden Rosenbusch zu benutzen. Wird diese kleine Vorsichts- maafsregel beobachtet, so wird man finden, dafs die Wespen zu- nächst ruhig sitzen bleiben oder auch gleich mit den Fühlern tastend umherkriechen; verfolgt man eine der letzteren, so braucht man in der Regel nicht lange darauf zu warten, dafs die eine oder andere sich daran macht, Eier zu legen. Man erkennt es sofort an ihren Bewegungen. Mit den Fühlern eifrig und sorgfältig tastend kriecht sie umher, um die geeignete Stelle zu suchen; diese ist ausnahms- los die Spitze eines jungen Triebes. Hat die Wespe nach sorg- fältigem Fühlen an der Endspitze eines Triebes die ihr zusagende Stelle gefunden, so senkt sie die Hinterleibsspitze möglichst tief zwischen die zarten und noch unentfalteten Blättchen des Triebes hinein. Es öffnet sich weitklaffend die Bauchspalte, indem das grolse pflugschaarförmige letzte Bauchsegment nach abwärts gezo- gen wird; rasch tritt der bis dahin im Hinterleibe verborgene Sta- chel hervor, um möglichst tief einzudringen und den für das Wachs- thum des Triebes so wichtigen Punkt, den Vegetationspunkt, zu erreichen. Die Stellung der Wespe während des Eierlegens ist auffallend genug, um sofort erkennen zu lassen, dafs sie in der That damit beschäftigt ist. Das scharf auslaufende letzte Bauch- zur Naturgeschichte der Cynipiden. 211 segment hat sich wie ein Keil zwischen die Blättchen eingescho- ben, die Vorderbeine sind weit auseinander gesetzt, fast gestreckt, während die mittleren und hinteren flektirt stehen. Die Fühler sind ihrer ganzen Länge nach an den Trieb gelegt, in völliger Ruhe. Die ganze Haltung der Wespe macht den Eindruck, dafs sie mit Anstrengung arbeitet, und das thut sie in der That. Es gilt nacheinander eine grolse Zahl von Eiern, 40, 50 und noch darüber abzusetzen. Jeder einzelne Akt erfordert einen beträcht- lichen Aufwand an Zeit und Kraft. Man findet Wespen, welche in der angegebenen Stellung 24, ja bisweilen 48 Stunden unverän- dert ausharren. Dabei sind sie so unempfindlich gegen äulsere Störungen, dals man den Trieb, an dem sie stechen, abschneiden und zur bequemeren Beobachtung ins Zimmer tragen kann. Zunächst lasse ich eine Uebersicht der im Sommer 1874 er- zielten Resultate folgen. Daten Zahl der Angestochene und Triebe, an denen ausgesetzten Wespen bezeichnete Triebe Gallen sich bildeten 22. Juni 6) 4 0 DICH 0) 4 2 DE 12 5 3 Summa 30 13 d Von den 13 Wespen, welche an den Trieben ihre Eier abge- setzt hatten, wurden 4 auf das Verhalten ihres receptaculum simi- nis untersucht; zwei von diesen Wespen hatten über 24 Stunden ununterbrochen in derselben Stellung an der Spitze eines Triebes gesessen. Bei allen 4 Wespen war übrigens das receptaculum se- minis vollkommen leer. Bei den übrigen Wespen ist allerdings diese Untersuchung unterlassen, allein, dafs sie mit Männchen nicht in Berührung gekommen, war unzweifelhaft. Jede einzelne Wespe war nicht aus dem Auge gelassen, bis sie angefangen hatte zu stechen; natürlich konnte sie nieht während vieler. Stunden hinter- einander ununterbrochen beobachtet werden. Allein es ist mit Ausnahme der Nachtzeit regelmälsig nach Verlauf einiger Stunden wieder nachgesehen worden, ob noch die Wespen in Thätigkeit waren. Das Ergebnifs rücksichtlich der erzielten Gallen fiel nur gering aus; von 13 Trieben, in welche unzweifelhaft Eier gelegt waren, zeigten nur 5 Gallenbildung. Uebrigens entwickelten sich die Gal- len ganz regelmälsig und wurden im November zu Versuchen für das folgende Jahr eingesammelt. 14* 212 Adler: Beiträge Aus diesen Gallen wurden im Frühjahre 1875 im Ganzen 34 Wespen, lauter Weibchen, gezogen, neben einer grofsen Zahl von Schmarotzern. Die nacheinander erscheinenden Wespen wurden wieder zum Stechen ausgesetzt; es mag genügen die Zahl der an- gestochenen Triebe zu geben. 1875.426.,Mai- 244. . 3 Triebe, 2. Kun a 2. 9% a, IORSIS., Dr - TB RT DR 4. - Summa 11 Triebe. Nach Verlauf von 10 Tagen wurden zwei dieser Triebe ge- nauer untersucht. Aeufserlich war nichts Auffallendes zu bemer- ken; als aber die feinen Blättchen an der Spitze des Triebes vor- sichtig auseinander gezogen wurden, erschienen in der Tiefe die Eier der Gallwespe. Bemerkenswerth ist die Art der Anbringung der Eier; sie stehen in ziemlich regelmälsigen Reihen auf den ru- dimentären Blattanlagen und an der Achse des Triebes selbst; je- des Ei ist dabei mit dem hinteren Pole durch eine feste Kittsub- stanz (das Sekret der Gift- oder Leimdrüse) innig an das Pflan- zengewebe fixirt. Die sehr langen Eistiele ziehen sich wie feine Fädchen durch die ganzen Blattanlagen hindurch. Vermöge ihrer beträchtlichen Festigkeit und Dehnbarkeit können sie jedenfalls eine Zeit lang die zarten Blättchen zusammenhalten. — In den Eiern war die Entwickelung des Embryo schon ziemlich weit fortgeschrit- ten; die Bildung des Kopfes, der stets an dem vorderen Eipole liegt, war deutlich zu erkennen und mit den zarten Mandibeln wur- den hin und wieder Bewegungen gemacht. Es war also in einem Falle erwiesen, dafs auch die unbe- fruchteten Eier eine regelmäfsige embryonale Entwickelung durch- machen. Wenn nun aber immer nur eine kleine Zahl von ange- stochenen Trieben später Gallen produciren, so konnte dies nicht darin seinen Grund haben, dafs die unbefruchteten Eier nicht zur Entwickelung gelangten, sondern war von andern Umständen ab- hängig, wie gleich näher besprochen werden soll. Zunächst gebe ich noch die Endergebnisse aus den Zuchtver- suchen im Jahre 1875; an 6 Trieben wurden Gallen gebildet, wel- che für das nächste Jahr aufgehoben wurden. Es schlüpften im Frühlinge 1876 aus: 28 Wespen, nur Weibchen. Bei den Versu- chen wurden wieder Triebe bezeichnet: 1876 am 26. Juni 4 Triebe, am 2. Juli 6 Triebe, am 4, Juli 3 Triebe; zusammen 15 Triebe. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 213 Die 4 Triebe vom 26. Juni ergaben ein negatives Resultat, von den übrigen zeigten 8 Gallen. Es sind also drei Jahre nacheinander rein parthenogenetische Zuchten von Rhodites rosae erhalten worden. Es könnte aber der Einwand gemacht werden, dafs die im Freien von den darauf ge- setzten Wespen angestochenen Triebe später möglicher Weise von anderen Wespen besucht und auch angestochen werden konnten. Direkt widerlegen läfst sich dieser Einwand bei den oben mitge- theilten Versuchen allerdings nicht; aber wenn man wiederholt ge- sehen hat, dafs immer nur an den bezeichneten und als angestochen erkannten Trieben die Gallen sich bilden, so darf man, wie mir scheint, dabei bleiben, dafs keine als die zuerst gelegten Eier an den Trieb abgesetzt sind. Die andere Frage dagegen, ob wirklich allemal die unbefruchteten Eier sich regelmäfsig entwickeln, konnte durch wiederholt angestellte Versuche mit Sicherheit bejaht werden. Dieselben sind sehr einfach und lassen sich leicht immer wieder anstellen. Ich brachte aus Bedeguaren gezogene Wespen, die nicht mit irgend einem Männchen in Berührung gekommen waren, auf Ro- senschöfslinge, die in Wasser gestellt waren. So oft eine Wespe zu stechen begann, wurde der Schölsling für sich eingezwingert und dann die Beendigung des Eierlegens abgewartet. Darauf wurde die Wespe untersucht; die Zahl der Eier in den Ovarien ist eine so grofse, dafs man bei ungefährer Schätzung kaum eine Vermin- derung bemerken kann, wenn auch die Wespe eine längere Zeit mit Eierlegen beschäftigt war; das receptaculum seminis war alle- mal leer, so dafs die gelegten Eier sämmtlich unbefruchtet blieben. Dann wurden weiter die Eier untersucht; nach etwa 12 Stunden erscheint die erste periphere Zellenschicht, welche den dunkeln Dotter umgiebt; entsprechend weitere Fortschritte in der embryo- nalen Entwicklung zeigten die einige Tage später untersuchten Eier. Wenn nun auch die regelrechte Entwickelung der unbefruch- teten Eier erwiesen ist, bleibt aber noch ein Zweifel zu lösen, nämlich woher es kommt, dafs gleichwohl so viele Eier zu Grunde gehen, und dals in vielen Fällen keine Gallenbildung erfolgt. Zu dem Ende muls nachgeholt werden, was über die Gallenbildung sich ermitteln liels. Die Gallenbildung beginnt erst in dem Augenblicke, wo die Larve aus dem Ei hervorgeht; die Bildung der Galle ist ausschliefs- lich von der Larve abhängig. Erst in dem Momente, wo die Larve mit ihren Kiefern in einer bestimmten Weise das zarte Parenchym 214 Adler: Beiträge reizt, wird dieses zu einer geradezu stürmischen Hyperplasie ver- anlalst. Der Stich der Wespe und das dabei in das Pflanzenge- webe ergossene Sekret der Giftdrüse, dem man früher eine Bezie- hung zur Gallenbildung zuschrieb, ist ganz irrevalent. 1) Das ge- legte Ei übt während eines Zeitraums von etwa 14 Tagen durch- aus keine Wirkung auf das anliegende Pflanzengewebe aus. Erst die ausschlüpfende Larve setzt den Stimulus für die Gallenbildung. Der Beweis dafür ist leicht zu führen; man untersuche die von Wespen angestochenen Triebe und man findet, dafs zuerst durch- aus keine Veränderungen in dem Wachsthum derselben eintreten; äufserlich sind sie von andern Trieben gar nicht zu unterscheiden. Die erste Anlage der Gallen ist ziemlich unscheinbar; etwa 16— 21 Tage nach erfolgter Eierablage bemerkt man an der Spitze des Triebes kleine, durch dichte Behaarung ausgezeichnete An- schwellungen. Durchschnittsansichten solcher Anschwellungen zei- gen ein aus zarten, runden Zellen bestehendes Gewebe, in welchem zerstreut die kleinen Larven liegen. Jede Larve ist umschlossen von mehreren concentrisch angeordneten Zellenkreisen. Ein Hohl- raum oder eigentliche Larvenkammer existirt noch nicht. Die in- neren Zellen, welche der Larve unmittelbar anliegen, sind durch trüben, körnigen Inhalt vor denen der äulseren Kreise ausgezeich- net. Einzelne dieser, mit trübem Inhalt versehenen Zellen sind im Zerfall begriffen und liefern der Larve das Ernährungsmaterial. Die Zellen der äufseren Kreise’ sind durchweg kleiner und gehen !) Dieser Ausspruch gilt zunächst nur für die Cynipiden, denn bei Gallen erzeugenden Blattwespen verhält sich die Sache anders. Ich beob- achtete am 26. Juli 1876 ein Weibchen von Nematus Vallisnierii Htg., wel- ches auf der Unterseite eines jungen Blattes von Salix amygdalina sitzend in das Blatt hineinsägte. Schon am folgenden Tage zeigte sich an dem betreffenden Blatte eine Reihe blasiger Erhebungen; dicht daneben salsen andere Blätter mit der gleichen Bildung, von denen ich einige zur Unter- suchung mitnahm. In dem blasigen Raum lag allemal ein Ei, welches noch die Anfangsstadien der embryonalen Entwickelung zeigte. Wenige Tage später war die blasige Erhebung dicker und resistenter geworden, und nach 14 Tagen war die bekannte bohnenförmige, durch das Blatt gewachsene Galle von Nematus Vallisnierii ausgewachsen. Auch jetzt noch lag in der centralen Höhle ein Ei, freilich mit ganz ausgewachsenem Embryo. In die- sem Falle giebt also unzweifelhaft das beim Ansägen der Blattsubstanz er- gossene Sekret den Reiz für die Gallenbildung, und die ausschlüpfende Larve findet die Galle fertig ausgebildet vor. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 215 schliefslich ohne bestimmte Grenze in das normale Gewebe über. Die inneren Zellkreise werden successive von der Larve aufgezehrt, aber es scheint, dals bis zu einem gewissen Grade Ersatz bietende von den peripheren Kreisen sich vorschieben. Mit dem Wachsen der Larve bildet sich gleichzeitig die Larvenkammer; gleichzeitig aber werden die peripheren Zellen zu vielfach verästelten Haarge- bilden umgebildet, theils verholzen sie allmälig. Dieser Vorgang der Gallenbildung findet aber durchaus nicht jedesmal statt. Der Umstand, dafs nach dem Eierlegen eine ge- raume Zeit bis zur völligen Ausbildung der Larve verstreicht, bringt leicht für das Fortleben und die weitere Entwickelung derselben eine grolse Gefahr mit sich. Man vergegenwärtige sich einen Au- genblick die Wachsthumsverhältnisse der Rose; schon früh beginnt die Knospe zum Triebe sich zu strecken, d. h. sie schlägt aus und es wird der Trieb zum neuen Zweige. Derartige Triebe, welche aus einer im vorhergehenden Jahre angelegten Knospe sich bilden, haben stets ein begränztes Wachsthum. Dagegen zeigen die alljährlich bei den Rosen sich bildenden Wurzeltriebe ein unbe- gränztes Längenwachsthum; derartige Triebe sind nie mit Blüthen versehen. Beiderlei Triebe werden von den Gallwespen angestochen, letztere, die stets üppiger und kräftiger sind, werden entschieden bevorzugt. Ferner werden von den Wespen immer nur solche Triebe angestochen, deren Wachsthumsperiode noch nicht abgeschlossen ist. Bringt man z. B. erst im Juli ausschlü- pfende Wespen auf Langtriebe, dessen Wachsthum abgeschlossen ist, was ja leicht daran zu erkennen ist, dafs entwicklungsfähige Blattanlagen an der Spitze nicht mehr vorhanden sind, so kriechen dieselben, nach vorgenommener Untersuchung mit den Fühlern, re- gelmäfsig davon, um einen andern Trieb aufzusehen. Die Eier müssen an einen Trieb gelegt werden, der noch im Wachsen be- griffen ist; die Larve muls ein noch nicht differenzirtes, zu blei- benden Gebilden umgewandeites Gewebe vorfinden, weil nur ein solches für die Gallenbildung tauglich erscheint. Befindet sich nun der Trieb, dessen Spitze von der Wespe angestochen wurde, in ei- ner üppigen und raschen Wachsthumsperiode, so können nicht blos die zarten Blättchen, an und zwischen welche die Eier gelegt wur- den, rasch auswachsen, sondern auch die Achse des Triebes sich beträchtlich verlängern. Die Folge aber ist, dafs auch der Theil des Triebes, an dem die Eier gelegt wurden, in entsprechender Weise sich verlängert. Die an ihre Unterlage fixirten Eier müssen mitfolgen, sie werden so zu sagen aus ihrer Versenkung emporge- 216 Adler: Beiträge hoben und gehen, dem direkten Einflusse der Luft ausgesetzt, bald durch Hitze oder Nässe zu Grunde. Dafs in der That die Wachsthumsverhältnisse des angestoche- nen Triebes mafsgebend für die Gallenbildung sind, dafür liefert endlich die verschiedene Art und Weise, wie die Gallen an den Rosenzweigen sitzen, den besten Beweis. Man findet sie entweder wie eine geschlossene Kugel an der Endspitze eines Zweiges, oder ringförmig um einen Ast herum oder zerstreut in einzelnen Häuf- chen an einem Zweige und auch auf den Blättern. Da aber der Stich der Wespe immer in derselben Weise an der Spitze eines Triebes erfolgt, so kann diese verschiedene Configuration der Gal- len nur durch das Wachsthum des betreffenden Triebes bedingt sein. Wächst der Trieb rasch weiter, so können aller Eier oder doch ein Theil derselben zu Grunde gehen; schlüpfen aber die Larven aus, während sie noch in derselben günstigen Lage in der Tiefe des Triebes liegen, so wird alsbald mehr oder weniger alles Bildungsmaterial für die Entwickelung der Galle und zur Ernäh- rung der Larve assimilirt, das Längenwachsthum des Triebes hört auf und man findet später einen endständigen, meistens grolsen Bedeguar. War der Trieb verhältnifsmälsig dick, z. B. ein Wur- zeltrieb, so wird trotz rechtzeitigem Ausschlüpfen der Larven nicht verhütet werden, dafs das Spitzenwachsthum seinen Fortgang nimmt, indem nicht leicht so zahlreiche Eier abgesetzt werden, dafs die Larven das ganze Zellenterritorium des Vegetationspunktes für die Gallenbildung in Anspruch nehmen. So oft findet man an den üppigen und schnell wachsenden Wurzeltrieben gar keine Gallen- bildung, in günstigen Fällen aber kommt es gerade an diesen zu der Bildung ringförmiger Bedeguare, oder aber der Ring ist un- vollständig und es findet sich nur ein seitlich aufsitzender Gallen- complex. Bisweilen findet man derartige Complexe durch kurze Zwischenräume von einander getrennt, veranlalst dadurch, dafs durch das fortschreitende Spitzenwachsthum die ursprünglich zu- sammenliegenden Eier auseinander geschoben sind. Es kommt aber auch vor, dals an demselben Triebe Gallen sitzen, welche ei- nen Fufs und darüber von einander entfernt sind; in diesem Falle ist immer der Trieb zweimal angestochen, eine später erscheinende Wespe hat eben den durch die erste Gallenbildung nicht beein- trächtigten Trieb noch einmal angestochen. Von der gröfsten Wichtigkeit für die Bildung der Gallen ist der Zeitpunkt, wann die Eier gelegt werden. Am günstigsten ist natürlich die Periode, wo das Wachsthum am geringsten ist, damit zur Naturgeschichte der Cynipiden. 217 die Larven sich rechtzeitig entwickeln können. Dies hängt aber wieder von der jedesmaligen Witterung und den individuellen Ver- hältnissen des einzelnen Rosenstockes ab. Die Wespen erscheinen zu verschiedenen Zeiten, die ersten im Mai, die letzten Anfangs Juli; im Allgemeinen sind wohl diese beiden Termine günstiger, als etwa die Zeit von Mitte bis Ende’ Juni, wo das Wachsthum am intensivsten zu sein pflegt. Dabei sind aber die .‚Wachsthums- verhältnisse jedes einzelnen Rosenstockes wieder von Wichtigkeit. Es ist ja eine bekannte Erscheinung, dals man an einem und dem- selben Rosenstock Jahr aus Jahr ein Gallen findet, während es an manchen nicht gelingt, eine einzige Galle zu erzielen. Es könnte übrigens gegen die eben gegebene Darstellung der Gallenbildung ein Einwand erhoben werden, gestützt auf die Au- torität des Dr. G. Mayr. Wenn aber dieser Autor in seiner vor- trefflichen Beschreibung der Cynipiden-Gallen !) angiebt, dafs die ringförmigen Bedeguare aus Axillarknospen hervorgehen, welche eine kurze Achse getrieben haben, so scheint mir diese Erklärung nach der fertigen Gallenbildung construirt zu sein. Denn einmal kommen Axillarknospen an den Wurzeltrieben überall nlcht vor, andererseits glaube ich kaum, dafs von den Wespen jemals Knos- pen angestochen werden können, weil die Flugzeit der Wespen in eine Jahreszeit fällt, wo die Knospen längst ausgewachsen sind. Ich habe allerdings einmal (30. März 1372) einen Versuch gemacht mit Wespen, die aus Bedeguaren, die im warmen Zimmer über- wintert hatten, Ende März bereits ausschlüpften; sie wurden auf Rosenknospen gesetzt und stachen dieselben an, eine Gallenbildung aber erfolgte nicht. Wiederholt wurde dieser Versuch nicht, weil nur auf künstliche Weise die Wespen veranlaflst werden können, schon im März die Gallen zu veranlassen. Der Zweck dieser Mittheilung war der, nachzuweisen, dafs Rhodites rosae sich rein parthenogenetisch fortpflanzt; zu dem Ende aber mulsten alle Momente, welche auf die Entwickelung der ge- legten Eier von Einflufs sind, berücksichtigt werden. Es bietet übrigens Rhodites rosae noch ein weiteres Interesse dadurch, dafs auch einzelne Männchen vorkommen. Ist auch deren Zahl gering — ich habe beispielsweise unter 664 Wespen 7 Männchen gezo- gen — so finden sie sich immer noch. Dieser Umstand aber und ferner die Beschaffenheit der weiblichen Generationsorgane, na- mentlich das Vorhandensein eines receptaculum seminis, weist dar- ‘) Mayr, die europäischen Cynipiden-Gallen. 1876. p. 15. 218 Adler: Beiträge auf hin, dafs zu einer früheren Zeit die geschlechtliche Fortpflan- zung bestanden haben muls. Aus dieser hat sich aber allmählig eine ungeschlechtliche oder parthenogenetische gebildet. Mir scheint darnach das Verhalten von Rhodites rosae ein sehr instructives Beispiel dafür zu sein, dafs die parthenogenetische Fortpflanzungs- weise aus der geschlechtlichen hervorgegangen sei: eine Auffassung, die schon von Prof. Weismann in seinen ausgezeichneten „Stu- dien zur Descenzendenztheorie* ') ausgesprochen ist. Rhodites ro- sae befindet sich zur Zeit in einer Phase, wo dies Verhältnifs klar hervortritt; obwohl einzelne Männchen noch immer vorkommen, sind sie doch zur Erhaltung der Art von keinem Einflusse mehr. Es läfst sich voraussagen, dafs sie nach einiger Zeit vollständig verschwunden sein werden. II. Generationswechsel der Cynipiden. a. Bei Newroterus-Arten. In hiesiger Gegend kommen vier Neuroterus-Arten vor, welche durch die zierlichen, mehr oder weniger linsenförmigen, an der Unterseite der Eichenblätter sitzenden Gallen ausgezeichnet sind, nämlich Neuroterus fumipennis Htg., lenticularis Ol., nu- mismatis Ol., laeviusculus Schk. — Die Wespen haben viel Uebereinstimmendes, namentlich kommen alle 4 Arten ausschliels- lich im weiblichen Geschlechte vor; sie werden daher stets unbe- fruchtete Eier legen. Am frühesten erscheint Neuroterus fumipennis; die ersten Wespen sind einmal schon am 9. März im Freien gefunden wor- den; zahlreicher findet man sie aber erst Ende März und Anfangs April. Wenn auch das Thermometer Nachts oftmals unter 0° sinkt, so pflegen gleichwohl über Tage die Wespen an den Eichen um- herzukriechen, um bald, nachdem sie die Galle verlassen haben, ihre Eier zu legen. Hat die Wespe an den noch kahlen Zweigen einer Eiche mit den sorgfältig tastenden Fühlern eine ihr passend erscheinende Knospe gefunden, gleichviel ob terminale oder axillare, so macht sie Halt, prüft noch einmal die Knospe mit den Fühlern von allen Seiten und nimmt dann eine andere Stellung ein. Sie rückt mehr gegen die Spitze der Knospe vor und beginnt den Stachel von oben her unter eine der äulseren Deckschuppen, welche die Knospe !) Ueber den Saison-Dimorphismus der Schmetterlinge. 1875. p. 71 sg. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 219 allseitig fest umschlielsen, zu treiben. Zunächst gilt es für die zarte Wespe einen erheblichen Widerstand zu überwinden, und man erkennt an dem abwechselnden Heben und Senken des Hin- terleibes, wie sehr sie sich anstrengen muls, um den Stachel unter eine der Deckschuppen zu bringen. Ist erst der Stachel eingedrun- gen, so gleitet er unter der Deckschuppe ziemlich rasch gegen die Basis der Knospe hinab, um von hier aus in das Innere der Knospe einzudringen. Dies aber kann nur so geschehen, dafs dem Stachel eine zu der bisherigen im stumpfen oder rechten Winkel stehende Richtung gegeben wird. Dabei kommt der Wespe die natürliche Krümmung des Stachels zu statten, aber immerhin erfordert es ei- nen erheblichen Aufwand an Kraft und Zeit, bis der Stachel das Innere der Knospe auf dem angegebenen Umwege erreicht hat und dann erst ein Ei dort abgesetzt werden kann. Das Legen eines jeden Eies mag nach durchschnittlicher Schätzung etwa 20 Minu- ten betragen. Davon, dafs der Stachel den eben angegebenen Weg zurücklegen muls, kann man sich leicht überzeugen. Man taucht Wespen, welche in stechender Stellung auf den Knospen sitzen, rasch in Chloroform oder Aether; sie sind momentan getödtet und in ihrer Stellung fixirt. Wird die Knospe dann vorsichtig ausein- ander geblättert, so findet man den Stachel gerade in der beschrie- benen Lage. Bisweilen findet man auch Objekte, welche in derselben Weise, wie die künstlich hergestellten, über die Lage des Stachels inner- halb der Knospe Auskunft geben. Es kommt nämlich nicht selten vor, dafs eine Wespe den Stachel derartig festbohrt, dals sie nach- her nicht im Stande ist ihn wieder zurückzuziehen. Dieser Fall tritt besonders dann ein, wenn der Stachel in stark winkliger Bahn in das Innere der Knospe hineingebohrt wurde. Die Wespe müht sich umsonst ab, den Stachel zurückzubringen, sie bleibt in der Stellung fixirt und geht bald zu Grunde. Nach einiger Zeit findet man den starren, allen Einflüssen der Witterung widerstehenden Stachel aus der Knospe hervorragen; ich habe Knospen aufbewahrt, in denen zwei, und eine sogar, in der drei Stachel stecken geblie- ben sind. An der Stelle, wo der Stachel an der Basis der Knospe in das Innere eindrang, bleibt eine deutliche Spur seiner T'hätigkeit zurück. Das zarte, chlorophyllhaltige Gewebe zeigt hier ein fei- nes, rundliches Loch, dem Umfange des Stachels entsprechend, durch bräunlich gefärbten Saum von dem grünen Gewebe. sich scharf abhebend, Für die Untersuchung angestochener Knospen 220 Adler: Beiträge ist dies kleine Bohrloch von Wichtigkeit, weil es einerseits anzeigt, dals der Stachel wirklich in die Knospe gedrungen, andererseits als Wegweiser dient bei der Aufsuchung des Eies. Man verfährt dabei am Besten in der Weise, dafs man erst die Deckschuppen abblätter, um das Bohrloch an der Basis zu finden, dann demsel- ben folgend durch successives Abblättern das Innere der Knospe frei legt. Man findet dann regelmäfsig den rundlichen Eikörper im Centrum der Knospe unmittelbar an einer der Blattanlagen lie- gen, während der lange Eistiel in dem Stichkanal liegt. ') Die Zahl der Eier, welche in einer Knospe sich finden, ist eine sehr verschiedene; es können einzelne, abe: auch mehrere bis zu 30 in einer Knospe gefunden werden. In letzterem Falle darf man aber nicht annehmen, dafs in einer Sitzung und durch den- selben Sichkanal mehrere Eier in die Knospe befördert wurden. Dies ist nicht möglich, weil, wenn ein Ei gelegt ist, durch den im Stichkanal liegen bleibenden Eistiel kein Raum für die Passage ei- nes zweiten Eies vorhanden ist. Man findet, wenn in dieselbe Knospe mehrere Eier gelegt sind, an der Basis derselben immer die entsprechende Anzahl der kleinen, runden Bohrlöcher. Es wird oftmals von einer Wespe dieselbe Knospe mehrmals nacheinander angebohrt, aber bei dem Befunde einer grölseren Anzahl von Eiern ist es wahrscheinlich, dafs nacheinander verschiedene Wespen die Knospen besucht haben. Der oben erwähnte Befund, wo in einer Knospe 3 Stachel stecken geblieben waren, beweist es zur Genüge. Bei kleineren Eichenbäumen ist es schon an und für sich wahr- scheinlich, dafs dieselben Knospen wiederholt angestochen werden. Bei einem Versuche, von dem noch weiter unten die Rede sein wird, wurde ein häufiges Anstechen der Knospen dadurch beför- dert, dafs unter einem isolirt stehenden Eichenbusch eine grofse Anzahl der Gallen von Neuroterus fumipennis ausgestreut war. Zahlreich erschienen die Wespen, und die später untersuchten Knospen enthielten eine Menge von Eiern; in einzelnen wurden 30 und noch darüber gezählt. Eine weitere Ueberlegung aber ergab, dafs von diesen 30 in ') Eigentlich wäre es am Platze, hier eine Beschreibung der Art und Weise folgen zu lassen, wie die Wespe das Ei in das Innere der Knospe hineinschafft; dazu wäre aber eine detaillirte Beschreibung des Stachelap- parates mit dem dazu gehörigen, ziemlich complieirten Muskelsysteme noth- wendig. Das würde aber durch den grofsen Umfang eine Arbeit für sich liefern. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 221 einer Knospe befindlichen Eiern, wenn sie wirklich im glücklich- sten Falle alle zur Entwickelung gelangten, dennoch auf jedes Blatt nur eine geringe Anzahl von Gallen kommen konnte. Die Zahl der Blattanlagen in einer Knospe ist verschieden, in den kleineren axillären Knospen 4—6, in den gröfseren terminalen dagegen 15 bis 20. Geht man wieder von der günstigsten Annahme aus, dafs in eine kleinere Knospe 20 — 30 Eier gelegt waren, so konnten möglicher Weise später an jedem Blatte 4— 6 Gallen sich ausbil- den; hatte dagegen die Knospe 15 — 20 Blattanlagen, so konnte man durchschnittlich nur 1— 2 Gallen auf jedes Blatt rechnen. Und schliefslich bleibt zu bedenken, dafs nur ganz ausnahmsweise Knospen so massenhaft mit Eiern versehen werden, wie in diesem Falle, wo es künstlich bewirkt worden war. Eine andere Erwägung, die überhaupt die Veranlassung gab die Entwicklung von Neuroterus fumipennis von dem gelegten Ei an durch direkte Beobachtung zu verfolgen, schien die Sache noch räthselhafter zu machen. Es wurde schon erwähnt, dafs Neurote- rus fumipennis im März die Eier zu legen beginnt. Nun aber ist es bekannt, dafs man erst Anfangs Juli die Gallen dieser Wespen findet, und zwar sind dieselben um diese Zeit eben in der Ent- wicklung begriffen und erscheinen als kleine behaarte Pünktchen an der Unterseite der Eichenblätter. Es verstreicht also ein Zeit- raum von 3 Monaten von dem Momente des Eierlegens bis zu dem ersten Erscheinen der Gallen. Unwillkürlich dräugen sich da zwei Fragen auf: was ist in diesem langen Zeitraume aus dem Ei ge- worden? und wie ist es möglich, dafs die im Juli erscheinenden Gallen an einem einzigen Blatte oftmals in einer Anzahl von 100 und darüber sich finden ? Um diese Fragen entscheiden zu können, mulste vor allen Dingen das genügende Beobachtungsmaterial zu Gebote stehen. Nach Beschaffung desselben wurden im Jahre 1875 eingehende Un- tersuchungen angestellt; begonnen wurde mit Nenroterus fumipen- nis, dann folgten Neuroterus lenticularis und numismatis. Von allen drei Arten waren Gallen in grolser Zahl eingesammelt und über- wintert. Im Herbste vorher war eine Reihe kleiner Eichbäumchen in Töpfe gesetzt, an denen mit Bequemlichkeit im Zimmer das Eier- legen der Wespen beobachtet werden konnte. Aufserdem war un- ter kleinen, im Freien möglichst isolirt stehenden Eichen je eine Gallenart von den 3 Neurotorus-Arten ausgestreut, so dals mit Be- stimmtheit darauf gerechnet werden konnte, dafs je eine Art an der betreffenden Eiche ihre Eier absetzen würde, Dies gelingt gar 222 Adler: Beiträge wohl, da die Neuroterus-Arten nicht die Neigung haben weit aus- zuschwärmen, sondern, falls sie nur eine zusagende Eiche finden, bald ans Eierlegen gehen. Es mag für die Wiederholuug derartiger Versuche die Bemer- kung nicht überflüssig sein, dals man bei der Auswahl der Eichen eine Vorsichtsmaalsregel beobachten muls. Es ist eine bekannte Erscheinung, dafs manche Eichen vorzugsweise von den Gallwes- pen besucht werden. Es bestehen nämlich zwischen den einzelnen Eichen- Individuen derselben Arten Verschiedenbeiten, die bei der Wahl für die Gallwespen malsgebend sind. Bei einigen Eichen sind die Knospen mehr gestreckt und länglich, und dann liegen die Ränder der Deckschuppen etwas lockerer der Knospe an, bei anderen dagegen sind die Knospen kurz, gedrungen, beinahe ku- gelig, und dann liegen die Deckschuppen der Knospe aufserordent- lich fest an. Für die Neuroterus-Arten ist es nun viel leichter den Stachel in Knospen der ersteren Beschaffenheit hineinzubohren, deshalb werden auch diese am meisten aufgesucht. — Die angege- bene Verschiedenheit der Knospen gilt zunächst nur für Quercus pedunculata Ehrk., da Quercus sessiliflora Sm. nur sehr einzeln vorkommt. So wurden im März 1875, als aus den Gallen von Neuroterus fumipennis die Wespen auszuschlüpfen begannen, verschiedene Ver- suche angestellt. Ich brachte eine Anzahl Wespen auf eine in ei- nen Topf gesetzte kleine Eiche; bemerkt mag noch werden, dafs man diese Versuche nicht im geheizten Zimmer anstellen darf, weil Neuroterus fumipennis die warme, trockene Zimmerluft nicht längere Zeit vertragen kann. Nach nicht gar langer Zeit fing die eine oder andere Wespe zu stechen an, unterhalb der betreffenden Knospe wurde dann ein feiner Faden umgelegt. Im Folgenden werden mit römischen Ziffern die verschiedenen Eichen bezeichnet, so dafs dieselbe Ziffer je eine Art angiebt. So wurden folgende Versuche gemacht: 14. März. An Topf I 12 Knospen bezeichnet, 19 ons An Topf I 10 - = 24. - An Topf la 8 2) E 26uuis An Topf Ia 6 - - Summa 36 Knospen bezeichnet. Die an diesen eingepflanzten Eichen stechenden Wespen wur- den stets durch Ueberstülpen eines Glasbehälters eingezwingert, und da sie mehrere Tage darunter blieben, wurden natürlich auch zur Naturgeschichte der Cynipiden. 223 aulser der Beobachtungszeit manche Knospen angestochen. Die Töpfe blieben einstweilen im Hause. Inzwischen wurden noch andere Versuche angestellt; ich liefs Wespen an abgeschnittenen Eichen-Reisern mit guten Knospen ste- chen. Dies gelingt sehr leicht; man steckt die Reiser in feuchten Sand oder Erde und stülpt eine Glasglocke darüber; die Reiser bleiben dann lange frisch und man kann sie 3: Wochen und länger aufbewahren. Auf die Weise ist stets ein bequemes Material zur Hand, um zu verfolgen, was aus den gelegten Eiern geworden ist. Zwei Fragen, welche von besonderer Bedeutung sind, liefsen sich so entscheiden. Zunächst war nachzuweisen, dals die gelegten Eier stets un- befruchtet sind. Eine grofse Anzahl von Eichentrieben, 100 und darüber, sind eingezwingert worden. Es wurden für jeden einzel- nen Versuch etwa 5—6 Reiser genommen, und die gleiche Anzahl von Wespen darauf gebracht. So oft als eine Knospe von einer Wespe angestochen war, wurde sie abgeschnitten und in ein gut schliefsendes Stöpselglas gethan, welches stets einige Wassertropfen enthielt, um das Eintrocknen der Knospen zu verhüten. Nach Be- endigung des Versuchs wurden die Wespen sofort auf die Beschaf- fenheit des receptaculum seminis untersucht. Es scheint nicht nö- thig die Zahl der Versuche hier aufzuzählen, weil sie so einfach sind, dafs sie jeder Zeit wiederholt werden können, wobei stets derselbe Befund gemacht werden wird, dafs das receptaculum se- minis leer ist. — Bemerkt zu werden verdient, dafs dieses recep- taculum, wie auch das von anderen agamen Arten, von entschie- den redueirter und atrophischer Beschaffenheit ist. In Folge davon ist es oftmals nicht leicht zu finden; die eigentliche Saamenkapsel ist bei Neuroterus-Arten (ebenso bei den darauf untersuchten Aphi- lotrixe radicis und Steboldi, Dryophanta scutellaris) farblos und col- labirt; bei geschlechtlichen Arten (Spathegaster baccarum, Andricus curvator) ist die äulsere Membran stets pigmenthaltig und dadurch leichter zu erkennen, die ganze Kapsel auch im leeren Zustande kuglig ausgedehnt; ferner ist die Anhangsdrüse bei ersteren Arten unscheinbar, läfst kaum die Drüsenstructur erkennen, bei letzteren dagegen grölser und vollkommen ausgebildet. Weiter wurden die angestochenen Knospen untersucht. Es stellte sich bald heraus, dafs die Entwicklung der Eier in den Knospen, die, wie oben erwähnt, in einem Glase aufbewahrt wur- den, ebenso regelmälsig wie unter natürlichen Verhältnissen ver- 224 Adler: Beiträge lief. Nach etwa 20 Stunden hat sich eine periphere Zellenschicht gebildet, deren helles Plasma sich scharf gegen den umschlossenen dunkeln Dotter abhebt. Werden die Knospen im warmen Zimmer aufbewahrt, so geht die weitere Entwicklung bedeutend schneller vor sich als im Freien. Bei vorsichtiger Präparation gelingt es auch, die Eier mehrere Tage in der feuchten Kammer aufzubewah- ren und den Ablauf einer Reihe von Entwicklungserscheinungen zu beobachten. Erwähnen will ich nur das eine Stadium, welches nach S— 10 Tagen erreicht ist. Der Embryo ist von seiner aus- gebildeten Form noch weit entfernt, besitzt namentlich zwei eigen- thümlich gekrümmte Zapfen am Kopftheile, welche später rückge- bildet werden, aber merkwürdig ist es, dals er sich von jetzt an in fortwährend rotirender Bewegung befindet, was eine genaue Er- kennung der einzelnen Theile aufserordentlich erschwert. Die Be- wegungen erfolgen nicht durch Flimmerhaare, wie bei Schnecken- Embryonen, sondern durch abwechselnde Contractionen langer, spindelförmiger, contractiler Zellen, welche von der Hypodermis ausgehen. Dieses Rotiren des Embryo hält an bis derselbe ausge- wachsen ist und das Ei verläfst; da dieser Zeitpunkt noch fern liegt, so wird man bei Untersuchung von angestochenen Knospen sehr oft diesen zuerst höchst überraschenden Anblick haben. Uebri- gens entwickeln sich die Eier der geschlechtlichen Arten in der- selben Weise. An den Eiern von. Andricus curvator sind im ver- gangenen Sommer dieselben Entwicklungsstadien beobachtet. — Somit ist, worauf es hier zunächst ankam, kein Zweifel, dafs die stets unbefruchteten Eier von Neuroterus fnmipennis sich regelmäs- sig entwickeln, Ich kehre zu den oben begonnenen Versuchen zurück. Es wurde weiter Neuroterus fumipennis im Freien beim Stechen beob- achtet und angestochene Knospen bezeichnet: 3l. März 5 Knospen, 7. April 12 Knospen, 1Apeil097 - LO: = 40 - 2.0872 12 - 19.08= 38 - Summa 114 Knospen. Als Curiosum mag hier erwähnt werden, dafs bei einer Revi- sion des Eichenbaumes, an dem die Knospen bezeichnet waren, 12. April 42 Knospen gefunden wurden, in denen der Stachel der Wespe stecken geblieben war. Dies beweist zugleich, in wie rei- chem Maafse die Knospen angestochen waren; insofern schien der Versuch gelungen zu sein, Die Entwicklung der im März gelegten Eier schreitet natür- Deutsche entomo 1. Zeitschr. AM./1877,/ T. Schnabl: JFarl. Mierocephalus Loemiü. | JSchnabl del. I. G.Rraatz: _ ; N 2 , Monströse käfer. Tieffenbach del et sc ; zur Naturgeschichte der Üynipiden. 225 lich nur langsam fort; Anfangs Mai findet man in allen Eiern, mögen sie etwas früher oder später gelegt sein, den reifen Embryo. Wenn nun die Knospen beim Eintritt der ersten warmen Tage durch frischen Säftestrom anzuschwellen und zu treiben beginnen, . dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo die Larve dem Ei entschlüpft. Sie durchbricht dasselbe regelmäfsig an dem hinteren Pole und bleibt zuerst noch mit dem Hinterleibsende in der Eihaut stecken. Es ist allerdings schwer gerade den Moment abzupassen, wo die Larve aus dem Ei schlüpft. Es sind Knospen, die, wie ich be- stimmt wulste, von Neuroterus fumipennis angestochen waren, in grolser Anzahl untersucht worden und das Resultat ist folgendes. Wenn die Larve das Ei verlassen hat, welches unmittelbar an eine der Blattanlagen im Innern der Knospe lag, so kann sie sofort die zarte Blattsubstanz erreichen. So wie zum ersten Male die Kiefer der Larve verwundend oder reizend das zarte Gewebe des künftigen Blattes treffen, alsbald beginnt eine rapide Zellwuche- . rung, die erste Anlage der späteren Galle. Diese erste Anlage bildet sich sehr schnell; ob aber zur Bildung derselben die Ver- letzung durch die Kiefer der Larve schon genügt, oder ob gleich- zeitig das Sekret aus den grolsen Speicheldrüsen als Reiz auf die verletzte Stelle einwirken mufs, bleibt unentschieden. Wahrschein- lich ist das letztere, da eine blofse mechanische Verletzung von Pflanzentheilen keine gallenähnliche Wucheruugen hervorruft. Das Setzen eines solchen Reizes ist der eine Factor, der andere aber, und der wichtigere ist das Vorhandensein eines embryonalen, noch nicht differenzirten Gewebes, welches gerade vor einer Periode lebhafter Entwicklungsvorgänge steht. Es ist klar, dafs die Zellen eines solchen Gewebes von einer ganz anderen physiologischen Dignität sind, als die ausgewachsenen und stabil gewordenen Zel- len. Daher wirkt ein Reiz auf solche Zellen in auffallend umbil- dender Weise; wie freilich der Reiz ordnend und gestaltend die einzelnen Zellengruppen zusammenfügt, das ist der dunkle Punkt, den ein nicht zu lüftender Schleier deckt. Was wir aber erkennen können ist, dafs in sehr kurzer Zeit um die Larve eine Zellwucherung entsteht, welche anfänglich das Hinterleibsende noch nicht umschliefst, bald aber wie eine Hohl- kugel die Larve umhüllt. Diese schon mit blolsem Auge als kleine Verdickung erscheinende Bildung zeigt sich zusammengesetzt aus concentrisch angeordneten Zellen. Die aufeinander folgenden Kreise von Zellen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Grölse, in- dem m Centrum, der Larve zunächst, die gröfseren Zellen liegen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 15 226 Adler: Beiträge welche dann gegen die Peripherie hin immer kleiner werden. Die Larve wird zunächst umschlossen von einem oder zwei Kreisen grolser Zellen mit feinkörnig trübem Plasma, während die Zellen der übrigen mehr peripher gelegenen Kreise sämmtlich einen ho- mogenen hellen Inhalt zeigen. Durch die Larve ist also ein Reiz gesetzt worden, der diese Zellwucherung veranlafste. Die neu ent- standenen Zellen gleichen morphologisch denen der Blattanlage, und dort, wo die Gallenbildung in die Blattsubstanz übergeht, ist ebenfalls durch keine verschiedene Zellform eine scharfe Grenze erkennbar. Charakteristisch ist nur die concentrische Anordnung der neu gebildeten Zellen. Im weiteren Verlaufe gehen die cen- tralen Zellenkreise successive zu Grunde, indem sie der Larve das erforderliche Ernährungsmaterial liefern. Durch das Schwinden die- ser Zellen erweitert sich zugleich die Larvenkammer, um der wach- senden Larve den nöthigen Raum zu liefern. Bis dahin war nun die Untersuchung gediehen, es war an den von Neuroterus fumipennis in die Knospen gelegten Eiern der Ab- lauf der embryonalen Entwicklung verfolgt; es war ferner beob- achtet, dafs die ausschlüpfende Larve eine gallenartige Bildung hervorruft. Noch liefs sich freilich nicht mit Bestimmtheit erken- nen, was für eine Galle dies im ausgewachsenen Zustande sein würde, jedenfalls aber liefs sich voraussehen, dafs diese im Mai sich bildende Galle nicht mit der im Juli erscheinenden von Neu- roterus fumipennis identisch sein könnte. Es mufste nur noch der Zeitpunkt abgewartet werden, wo die Blätter sich vollständig ent- faltet hatten. Als ich im Jahre 1874 diese Beobachtung zum er- sten Male anstellte und nun der Zeitpunkt eintrat, da gab es zu- nächst eine nicht geringe Enttäuschung. An den sich entfaltenden Blättern salsen nämlich deutlich und unverkennbar nur die Gal- len von Spathegaster albipes. Ich‘ hatte damals meine Un- tersuchungen nur an einer kleinen Anzahl von angestochenen Knos- pen gemacht, und so war mein erster Gedanke, dals in dieselben Knospen zufällig auch von der ziemlich häufig vorkommenden Art, Spathegaster albipes, Bier gelegt sein mülsten. Dies konnte gar wohl der Fall sein, denn Spatheguster albipes fliegt im Juni, kann dann also auch schon die kleinen für das nächste Jahr bestimmten Knospen anstechen; das Ei würde bis zum nächsten Frühlinge in der Knospe ruhen und alsdann sich entwickeln. Der eine und wich- tigste Umstand, dafs Spathegaster albipes überhaupt nicht im Stande ist eine Knospe, sei sie auch noch so zart, anzustechen, war mir damals noch unbekannt; ich komme übrigens hierauf gleich zurück. zur Naturgeschichte der C'ynipiden. 227 Erst die im Jahre 1875 in viel gröfserem Maalsstabe angestell- ten Versuche brachten mir die unzweifelhafte Gewilsheit, dafs allerdings aus den von Neuroterus fumipennis gelegten Eiern nicht dieselbe Art, sondern eine total verschie- dene, Spathegaster albipes, hervorgeht. Ich kehre zu den oben mitgetheilten Versuchen zurück. Die mit I und Ia bezeichneten eingepflanzten Eichen, welche im Zim- mer von Neuroterus fumipennis angestochen waren, blieben auch daselbst und begannen Anfangs Mai zu treiben. Die Blätter wa- ren schon am 14. Mai soweit entwickelt, dafs: sich übersehen liefs, ob Gallen an denselben gebildet waren. Von den an Topf I be- zeichneten 22 Knospen waren 3 überhaupt nicht zur Entwicklung gelangt. An den übrigen Trieben wurden im Ganzen 26 Gallen von Spathegaster .albipes gezählt. Von den an Topf Ia bezeichne- ten 14 Knospen waren 5 nicht zur Entwicklung. gelangt, an den entfalteten Trieben wurden 10 Gallen gezählt. In beiden Fällen war also ein positives Resultat erzielt; die Möglichkeit, dafs diese eingepflanzten Eichbäumchen von irgend einer andern Art, als eben von den darauf gebrachten Neuroterus fumipennis angestochen sein konnten, war mit aller Bestimmtheit auszuschlielsen. Im Zimmer hatten unter steter Isolirung die Wespen ihre Bier in die Knospen gelegt; dann waren die Eichbäumehen im Zimmer geblieben, bis sie anfingen auszuschlagen. Es ist bei diesen Versuchen ja immer die eigenartige Schwierigkeit zu überwinden, dals man das gelegte Ei nicht direkt beobachten kann. In der Knospe eingeschlossen entzieht es sich dem Blicke, und erst wenn dieselbe ausschlägt, erfährt man, was aus dem Ei geworden ist. Ich meine aber, wenn einerseits die regelmälsige Entwicklung der unbefruchteten Eier nachgewiesen ist, andererseits beobachtet ist, dals die im Mai aus- schlüpfende Larve sofort eine Gallenbildung hervorruft, dafs dann auch kein Zweifel sich erbeben wird, dafs aus den unter den nö- thigen Cautelen gelegten Eiern von. Neuroterus fumipennis in der That die Gallen von Spathegaster albipes hervorgegangen sind. Ge- rade die Versuche an den eingepflanzten und unter steter Controle gehaltenen Eichbäumchen mulsten den Hauptbeweis liefern, denn betreffs der im Freien angestellten Versuche lielsen sich verschie- dene Bedenken erheben. Zunächst aber mögen die Resultate folgen, welche die im Freien angestochenen Knospen ergaben. An dem betreffenden Ei- chenbaume waren die stechenden Wespen vom 31. März bis 12. April beobachtet worden. Am 20. Mai waren die Blätter so weit ent- 15* 228 Adler: Beiträge wickelt, dafs man etwaige Gallenbildungen deutlich erkennen konnte; es zeigte sich bald, dafs an den Trieben, welche durch Umbinden eines Fadens bezeichnet waren, wiederum die Gallen von Spathe- gaster albipes sich gebildet hatten. Sie wurden an 68 von den be- zeichneten 144 Knospen gefunden, aufserdem salsen die Gallen über den ganzen Baum zerstreut und wurden im Ganzen 300 gezählt bei oberflächlicher Zählung. Ich bemerke noch, es war für diesen Versuch ein kleines, mehr strauchartiges Eichen-Exemplar gewählt, das bei einer Höhe von 4—5 Fufs sich leicht genau übersehen liefs. Andere Gallen als die von Spathegaster albipes salsen nicht an dem Baume. Somit war der erste Theil der Untersuchung zu Ende geführt und die Frage beantwortet, was aus den von Neuroterus fumipen- nis gelegten Eiern wird. Es galt jetzt aber weiter zu ermitteln, wie denn Spathegaster albipes sich fortpflanzt. Für die folgenden Beobachtungen ist es nothwendig, zunächst einen Blick auf die wesentlichen Verschiedenheiten zwischen Spa- thegaster albipes und Neuroterus fumipennis zu werfen; die beiden Thiere sind mit Recht in zwei verschiedene Gattungen gebracht. Abgesehen von der geringeren Gröfse unterscheidet sich Spathega- ster albipes durch constante Merkmale von Neuroterus fumipennis: erstere Art hat einen gestielten Hinterleib und lederartigen Tho- raxrücken, letztere sitzenden Hinterleib und glatten Thoraxrücken; erstere kommt in beiden Geschlechtern vor, letztere nur im weib- lichen; von gröfster Bedeutung ist endlich die Differenz in der Ein- richtung des Stachelapparates der beiden Thiere. Neuroterus fumi- pennis ist ausgerüstet mit einem langen (der Körperlänge etwa gleichkommenden), spiralig im Hinterleib aufgerollt liegenden Sta- chel, Spathegaster albipes dagegen mit einem kurzen, kaum der Länge des Hinterleibs entsprechenden. Während der Stachel von Neuroterus fumipennis hart und fest, stark chitinisirt ist, zeigt sich der gelblich durchscheinende von Spathegaster albipes von grolser Zartheit, dabei ist seine Endspitze eigenthümlich schnabelförmig nach abwärts gebogen. Für die Arbeit, welche der Stachel von Neuroterus auszuführen hat, taugt ein solcher Stachel nicht; der- selbe ist einmal zu schwach und zart, um sich einen Weg in eine feste Knospe bahnen zu können, andererseits gestattet auch die ab- wärts gebogene Spitze nicht ein direktes Hineinbohren in eine Knospe. Die Art wie Spathegaster albipes seine Eier legt, wo- von gleich die Rede sein wird, liefert endlich den besten Beweis dafür. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 229 Die Flugzeit von Spathegaster albipes fällt in die erste Hälfte des Juni. Aus eingesammelten Gallen war eine grofse Anzahl von Wespen gezogen; dieselben wurden alsbald mit einem kleinen eingepflanzten Bichenbäumchen eingezwingert. Es gelang mir aber weder eine copula noch das Eierlegen zu beobachten. Es mulsten deshalb die Wespen im Freien beobachtet werden. Es ist nicht schwierig bei bekanntem Fundorte die Wespen während der Flug- zeit zu finden, freilich darf man nicht erwarten, dafs sie dem di- rekten Sonnenlicht ausgesetzt zum Eierlegen sich anschicken, son- dern nur an ganz schattigen Plätzen geht dies vor sich. So fand ich am 3. Juni 1875 an einer beschatteten jungen Eiche mehrere Spathegaster-Weibchen eifrig an der Unterseite der Blätter nmher- kriechen. Bei der ferneren Beobachtung zeigte sich, dafs die Wes- pen unruhig umhersuchten, bald von dem einen Blatte zum andern schwärmten, endlich aber Halt machten, wenn sie ein junges, noch nicht ausgewachsenes Blatt gefunden hatten. Jetzt krochen sie langsam umher, stets sorgfältig fühlernd, machten Halt, richteten sich mit den Vorderbei:ien etwas in die Höhe, stiefsen wiederholt mit der Spitze des Hinterleibs gegen die Blattfläche und verharr- ten endlich eine Zeit lang in derselben Stellung, wobei der feine Stachel aus der Bauchspalte hervortrat. Da dieses Manöver dann an anderen Stellen des Blattes mehrmals wiederholt wurde, ver- muthete ich sogleich, dafs jedesmal ein Ei gelegt sein müsse. Mit blofsem Auge war nichts zu entdecken aufser einem punktförmigen gelblich-bräunlichen Flecken. Es wurden sofort einige Blätter ein- gesammelt und 6 Wespen eingefangen, aulserdem 4 Blätter, an de- nen Wespen gestochen hatten, durch Umlegen eines Fadens um den Blattstiel genau bezeichnet. Zu Hause untersuchte ich sofort die Blätter, und fand dann ohne Schwierigkeit bei einer Vergrös- serung von 10, dafs an allen Stellen, welche den bräunlichen Punkt zeigten, ein Ei gelegt worden war. Die zarte Epidermis war da- selbst verletzt und eingesägt, in der schmalen Rifsstelle war ein Theil des Eies noch zu erkennen. Durch die Verletzung der zar- ten Zellen war auch die gelblich-bräunliche Verfärbung hervorge- rufen. Die eingefangenen Wespen wurden sofort auf eine der einge- pflanzten Eichen gebracht, an der noch zarte und junge Blätter vorhanden waren; es gelang mir nach einigem Warten zu beob- achten, dafs an zwei Blättern die Wespen zu stechen anfingen. Am andern Tage wurden die sehr hinfällig gewordenen Wespen 230 Adler: Beiträge untersucht und bei allen das receptaculum seminis mit Spermato- zoen angefüllt gefunden. In den folgenden Tagen am 5. und 6. Juni wurden noch ei- nige Weibchen mehr beim Eierlegen beobachtet und im Ganzen weitere 6 Blätter bezeichnet. Es war also an 10 Blättern das Stechen der Wespen beobachtet. Die Art und Weise, wie die Eier mittelst des Stachels in die Blattsubstanz geschafft werden, erin- nert an Blattwespen (Selandria- Arten), die es ebenso machen. Nachher schliefst sich die Wunde vollständig und verwächst; schon nach 24 Stunden ist äulserlich das Ei nur an einer unbedeutenden, erst mit der Loupe erkennbaren Hervorwölbung der Epidermis des Blattes zu erkennen; es liegt jetzt vollkommen geschützt unter der Epidermis. Vermuthlich spielt in diesem Falle das Sekret der Gift- drüse eine Rolle, theils um die Wunde zu verkleben, theils um, durch den auf die Zellen ausgeübten Reiz, den Vernarbungsprocels zu befördern; jedoch kommt es nicht zu einer sofortigen Gallen- bildung. Vielmehr treten während der ersten 14 Tagen keine wahrnehmbaren Veränderungen an den angestochenen Blättern auf. Es wird dieser Zeitraum durch die Entwicklung des Embryo aus- gefüllt. Dann aber zeigt sich in der dritten Woche eine für das blolse Auge erkennbare Verdickung der Blattsubstanz an den Stel- len, wo ein Ei gelegt war. Die Larve hat das Ei verlassen und die Gallenbildung eingeleitet, Das weitere Wachsthum der Galle macht übrigens sehr langsame Fortschritte. Anfangs Juli, 4—5 Wochen nach dem Eierlegen, war an den angestochenen Blättern eine winzig kleine, behaarte Scheibe entstanden; Ende Juli war schlielslich die Galle so weit herangewachsen, dafs jetzt mit Sicher- heit die Galle von Neuroterus fumipennis erkannt werden konnte. An allen 10 Blättern, welche bezeichnet worden waren, hatten sich dieselben Gallen gebildet. So war denn das Räthsel vollständig gelöst, was aus den im März von Neuroterus fumipennis in die Knospen gelegten Eiern wird, und wie es möglich ist, dafs die erst im Juli erscheinenden Gallen dieser Art in so grolser Zahl an einem Blatte sich finden. Zwischen dem Momente, in welchem das Ei gelegt wurde und dem Erscheinen der Galle der Mutterwespe hatte sich eine durchaus ab- weichende Generation eingeschoben; durch den Nachweis dieses Generationswechsels war die bisher räthselhafte Entstehung der Neuroterus-Gallen aufgeklärt. Um den bisherigen Gang nicht zu unterbrechen, war der übri- gen Neuroterus - Arten weiter keine Erwähnung geschehen. Die zur Naturgeschichte der Cynipiden. 231 Vermuthung liegt sehr nahe, dafs die verwandten Arten numisma- tis, lenticularis, laeviusculus sich in biologischer Beziehung ähnlich wie Neuroterus fumipennis verhalten werden. Die gleichzeitig un- tersuchten Arten Neurotorus lenticularis und numismatis ergaben die folgenden Resultate. Ich bemerke, dafs die Versuche unter den oben angegebenen Cautelen angestellt wurden. An eingepflanzten Eichen wurden angestochene Knospen be- zeichnet: von N. Zenticularis von N. numismatis Topf II Topf II 1875. 28. März 7 Knospen, 24. März 5 Knospen, SOERERIO Eier RE Ne ß) - 2. April 5 - 4. April 9 = GE RT - 10: 2.10 - Topf II mit: 34 Knospen. Topf III mit: 32 Knospen. Aufserdem wurden im Freien angestochene Knospen bezeich- net von Neuroterus lenticularis Neuroterus numismatis 12. April 8 Knospen, 1. April 9 Knospen, 19° = 16 - 10322025 - Nee No - 127-5306 - Summa 48 Knospen. Summa 68 Knospen. Ich übergehe hier das Detail der einzelnen Untersuchungen, denn ich mülste das oben über Neuroterus fumipennis Gesagte ein- fach wiederholen. Das Eierlegen, die parthenogenetische Entwick- lung der gelegten Eier, die erste Anlage der Galle erfolgt ganz wie bei Neuroterus fumipennis. Ich lasse daher gleich die Resul- tate folgen. 1. Neuroterus lenticularis. Von den in Topf II bezeichneten 34 Knospen entwickelten sich nur 19, und nur an d der entfalteten Triebe erschienen im Ganzen 6 Gallen. Am 30. Mai wurden dann die mittlerweile ganz entfalteten Triebe des im Freien stehenden Eichbaumes untersucht, von den 48 bezeichneten Knospen wurden 22 Triebe wiedergefun- dan, an denen 26 Gallen salsen. Daneben salsen auch an ande- ren Blättern Gallen, und zwar waren es ausschliefslich die Gal- len von Spathegaster baccarum. 232 Adler: Beiträge 2. Neuroterus numismatis. Von den in Topf III bezeichneten 32 Knospen gelangten zur Entwicklung 15, und an den ausgewachsenen Trieben fanden sich nur 5 Gallen. — Die im Freien angestochenen Knospen lieferten im Ganzen 33 Gallen; in beiden Fällen waren es aber die Gal- len von Spathegaster vesicatriz. Es mufste nun aber ferner nachgewiesen werden, dafs die ge- nannten beiden Spathegaster -Arten wieder die Neuroterus - Form hervorbringen. Die Flugzeit ist um die Mitte des Juni. In den Tagen vom 13. bis 21. Juni 1875 wurden 14 Ex. von Spathega- ster baccarum und 8 von Spathegaster vesicatrie im Freien beim Stechen beobachtet; dieselben stechen, wie Spathegaster albipes, nur an jungen, noch nicht ausgewachsenen Blättern. Bezeichnet wur- den 10 Blätter, die von Spathegaster baccarum, 8, die von Spathe- gaster vesicatriz angestochen waren. Es sind dann einige Wespen (4 von jeder Art) hinterher untersucht worden; sie waren sämmt- lich befruchtet. Nach 18 Tagen erschienen an der Unterseite der Blätter kleine Verdiekungen; Anfangs der 4ten Woche war die be- ginnende Galle als kleine röthliche oder weilsliche Scheibe zu er- kennen, und Ende Juli waren die gebildeten Gallen leicht zu un- terscheiden; die Gallen von Neuroterus lenticularis waren von Spa- thegaster baccarum erzeugt, die von Neuroferus numismatis von Spa- thegaster vesicatrix. Ich kann hiernach als sicher beobachtetes Resultat der ver- schiedenen Untersuchungen aussprechen, dafs zwischen Neuroterus- und Spathegaster-Arten ein Generationswechsel stattfindet. Zur be- quemeren Uebersicht stelle ich die 3 Arten nebeneinander: Flugzeit Flugzeit 1. Neuroterus fumipennis März, April; Spathigaster albipes Anf. Juni. 2: - lenticularis April - baccarum Juni 3. - numismatis April - vesicatrix Juni Von der vierten Art, Neuroterus laeviusculus, wird noch spä- ter die Rede sein. Es bietet dieses Generationswechsel so manches Interessante dar, dafs einige Punkte hier noch näher besprochen werden sollen. Zuerst erscheint es zweifelhaft, ob man die beiden Arten als ein- ander coordinirt oder subordinirt ansehen soll, indem man anneh- men könnte, dafs die eingeschlechtige zur Geschlechtsform in dem Verhältnisse stände, wie die ungeschlechtlichen Generationen der Blattläuse zu der aus geschlechtlicher Zeugung hervorgegangenen zur Naturgeschichte der Cynipiden. 233 Mutter. Dies aber ist nicht der Fall, da offenbar bei Neuroterus die Fähigkeit, ohne Befruchtung entwicklungsfähige Eier zu legen, im Laufe der Zeit erworben ist Einst mufs Neuroterus in beiden Geschlechjern vorhanden gewesen sein; darauf weist das Forstbe- stehen des receptaculum seminis hin, und dann liefert Rhodites ro- sae ein so schlagendes Beispiel dafür, dafs die parthenogenetische Fortpflanzung an die Stelle der geschlechtlichen treten kann, dafs man wohl unbedenklich für Neuroterus annehmen darf, dafs eben- falls hier die parthenogenetische Fortpflanzung aus der geschlecht- lichen hervorgegangen ist. Um sich das Wesen und Entstehen dieses Generationswech- sels klar zu machen, muls man unbedingt den von Weismann'!) in seinen vortrefflichen Studien vorgezeichneten Weg einschlagen. In der angezogenen Schrift wird von Weismann nachgewiesen, dafs bei mehreren Schmetterlingen mit zwei oder mehreren Gene- rationen im Jahre die in der warmen Jahreszeit sich entwickeln- den Generationen wesentlich verschieden von den in der kalten Jahreszeit sich entwickelnden sind. Diese Verschiedenheiten sind so grols, dafs man die einzelnen Formen, so lange ihre Zusam- mengehörigkeit nicht bekannt war, für selbstständige Arten hielt. Und es ist in diesen Fällen durch verschiedenartige klimatische Einflüsse und dadurch modificirte Lebensbedingungen die Umwand- lung einer Art in zwei verschiedene Formen hervorgerufen. In unserem Falle nun haben wir ebenfalls zwei Generationen, von denen die eine (Spathegaster) in der warmen Jahreszeit sich ent- wickelt, die andere dagegen (Neuroterus) in der kalten. Dadurch aber sind auch die Lebensbedingungen, unter denen die beiden Ar- ten sich entwickeln, wesentlich verschieden. Den verschiedenen Lebensbedingungen entsprechen aber wiederum die Abweichungen in der Beschaffenheit und Ausrüstung der Imagines, in der Bildung der Gallen, in der Entwicklung der Larven. Eines sehr wichtigen Differenzpunktes zwischen Neuroterus und Spathegaster wurde schon oben gedacht, der wesentlich verschiede- nen Construction des Stachels. Desgleichen ist die verschiedene Art des Eierlegens bereits erwähnt. — Weit grölsere Schwierig- keiten hat Neuroterus beim Eierlegen zu überwinden als Spathega- ster, und ferner sind die Eier jener Art weit gröfseren Gefahren rücksichtlich der ungestörten Entwicklung ausgesetzt als diese. Die Zuchtversuche haben ergeben, dafs eine Menge der von Neuroterus ') Weismann, Saison-Dimorphismus der Schmetterlinge. 234 Adler: Beiträge gelegten Eier zu Grunde gehen, während bei den von Spathegaster gelegten immer ein positives Resultat erzielt wurde. Neuroterus mufs einmal die Eier so absetzen, dafs sie im Innern der Knospe unmittelbar einer Blattanlage anliegen, damit die Galle sich ent- wickeln kann, andererseits mufs die Entwicklung des Eies gleichen Schritt mit der Entfaltung der Knospe halten, damit schon vor dem Auswachsen des Triebes die Galle angelegt werden kann. Weit günstiger sind dagegen die Verhältnisse für das Spathegaster -Ei; dies liegt sofort sicher eingebettet in dem Gewebe, aus dem später die Galle sich bildet; hier ist die Gefahr des Fehlschlagens eine weit geringere. Daher finden wir auch, dafs die Zahl der Neuro- terus-Gallen die der Spathegaster-Gallen bei Weitem übertrifft. Bezüglich der verschiedenen Gallenformen würde eine verglei- chende Untersuchung ihrer Genesis eine sehr interessante Aufgabe sein, allein dies ist einer der dunkelsten Punkte. Wir haben es hier mit unmerklich feinen Abstufungen bestimmter Reize zu thun, welche die Zellen veranlassen in so mannigfacher Weise sich zu gruppiren und auszuwachsen, um die so merkwürdig verschiedenen und oft so complieirten Bildungen zu veranlassen, als welche die Gallen uns erscheinen. Hier mag nur eine äufsere Formverschie- denheit der Gallen wegen des praktischen Interesses hervorgeho- ben werden. Es haben nämlich die Gallen, welche durch die Lar- ven schon innerhalb der Knospe an den zarten Blattanlagen er- zeugt werden, die Eigenthümlichkeit, dals sie an dem ausgewach- senen Blatte in einer gröfseren Ausdehnung mit der Blattfläche zu- sammenhängen oder durch dieselbe hindurchgewachsen sind. Dies hängt mit der Entstehungsweise der Gallen zusammen; dieselben werden schon innerhalb der Knospe an einer der unentwickelten Blattanlagen gebildet; die kleine Zone aber, welche an der Blatt- anlage für die Galle benutzt wurde, erscheint an dem ausgewach- senen Blatte in einem sehr vergrölserten Maafsstabe. Der von der Galle in Anspruch genommene Abschnitt des späteren Blattes kann sich natürlich nicht, wie die übrige Blattfläche, frei entfalten, und so entstehen oft eigenthümliche Deformitäten an den Blättern. Die Gallen von Spathegaster albipes, obwohl nur klein, bewirken bis- weilen tiefe Einschnitte in die Blattfläche, besonders wenn sie in der Nähe der Mittelrippe sich bildeten; die Gallen von Spathega- ster baccarum und vesicatriz bewirken nicht so augenfällige Defor- mitäten, indem erstere durch die Blattfläche hindurchgewachsen, letztere in die Blattfläche eingelagert sind. Diese Eigenthümlich- keit der Gallen ist deshalb bemerkenswerth, weil aus dem Befunde zur Naturgeschichte der Cynipiden. 235 einer „durchwachsenen“ oder das Blatt in irgend einer Weise de- formirenden Galle ohne Weiteres geschlossen werden kann, dafs die betreffende Gallwespe ihr Ei in die Knospe hineingelegt hat. Die Gallen dagegen, welche nur an einem Punkte mit der Blatt- fläche zusammenhängen, wie die der drei Neuroterus- Arten, wei- sen darauf hin, dafs die betreffende Gallwespe ihr Ei in das Ge- webe des schon entfalteten Blattes hineinlegte. Wie die Bildung der Gallen so bietet auch die Entwicklung der Larven der beiden Arten wesentliche Differenzen. Die Spa- thegaster-Larve ist nach etwa 14 Tagen ausgewachsen und verwan- delt sich dann in die Puppe. Dagegen die Neuroterus-Larve wächst einstweilen gar nicht weiter; sie milst kaum 0,5 Millm. und liegt kugelförmig zusammengezogen, ohne Bewegungen auszuführen im Centrum der Galle. Einige grüne Tröpfchen des Darminhalts wei- sen darauf bin, dafs die Larve den Inhalt chlorophyllihaltiger Zel- len aufgenommen hat. Aber noch im September findet man die Larve ganz unverändert; das weitere Wachsthum erfolgt erst im October. In der Galle ist für die Larve das erforderliche Ernäh- rungsmaterial aufgespeichert; die Innengalle besteht aus kleinen runden Zellen, die mit Amylumkörnchen vollgepfropft sind und so den „Magazinzellen“ der Kartoffeln und anderer Stärkemehl halti- ger Knollen gleichen. Die Larve kann sich diese reichen, sie um- gebenden Nährstoffe aber erst dann assimiliren, wenn die Gallen den nöthigen Gehalt an Feuchtigkeit aufgenommen haben. Dies geschieht, wenn die Gallen im October von den Blättern sich 1lö- sen und zur Erde fallen; dann saugt das Gewebe Wasser auf, die ganze Galle schwillt an und jetzt beginnt die Larve Nahrung auf- zunehmen und zu wachsen. Die Verpuppung erfolgt in der kalten Jahreszeit, im Februar findet man in den Gallen von Neuroterus fumipennis bereits die Puppe. Aber nicht blofs zeitlich prägt sich die Verschiedenheit der Larvenentwicklung aus, auch der Typus ist ein anderer. Bei den schnell wachsenden Spathegaster-Larven werden sofort für die drei Bein-Paare die Weismann’schen Imaginal-Scheiben angelegt. An- fänglich sind dieselben mikroskopisch klein, aber später wölben sie sich so stark hervor, dafs man sie mit blolsem Auge erkennen kann. Bei den Neuroterus-Larven bemerkt man dagegen die An- lage dieser Imaginal-Scheiben erst, nachdem die Larve vollständig ausgewachsen ist. Dies ist eine augenfällige Verschiedenheit in der Entwicklung der beiden Larven; es kann aber kaum zweifelhaft sein, dafs noch andere Differenzen aufzufinden sind. 236 Adler: Beiträge Wenn nun trotz aller dieser Unterschiede in dem Entwick- lungsmodus der Larven, in der Form und Beschaffenheit der Gal- len, in der verschiedenen Organisation der Wespen die 3 Neurote- rus- und Spathegaster - Arten eng zusammengehören, so wird man sie als ein treffendes Beispiel zur Illustration der „Heterogonie“ in der von Weismann !) gegebenen Auffassung hinstellen können. Nachdem nun einmal dieser Generationswechsel zwischen Neu- roterus- und Spathegaster-Arten erkannt war, lag die Vermuthung nahe, dafs dieses Vorkommen kein vereinzeltes sein werde. Wei- tere Beobachtung hat dies gelehrt, und es kann schon jetzt als vor- läufiges Resultat ausgesprochen werden, dafs bei der Mehrzahl un- serer (d. h. der hiesigen Fauna angehöriger) Eichen - Gallwespen ein Generationswechsel stattfindet, so dals eine agame mit einer geschlechtlichen Form alternirt. Vermuthen mufs ich nach einigen noch nicht abgeschlossenen Versuchen, dals einzelne agame Arten sich stetig parthenogenetisch, wie Rhodites rosae, in einer jährli- chen Generation fortpflanzen, ohne mit einer geschlechtlichen Form zu alterniren. Vollständig kann ich zunächst die Beobachtungen über die 4te Neuroterus-Art, N. laeviusculus, mittheilen. Bei dieser Art schlug ich in Folge der Umstände den umgekehrten Weg ein, ich begann mit der Spathegaster-Form. Am 17. Juli 1875 beob- achtete ich mehrere Weibchen von Spathegaster tricolor, welche in der oben angegebenen Weise an jungen Eichenblättern umherkro- chen und offenbar beschäftigt waren ihre Eier zu legen; es wur- den 5 Blätter durch Umlegen eines Fadens um den Blattstiel be- zeichnet; am 19. Juli wurden noch weitere 6 Blätter bezeichnet. An diesen 11 Blättern konnte man am 10. August mit blolsem Auge die sich bildenden Gallen deutlich unterscheiden; Ende Au- gust waren sie ganz ausgewachsen, und zwar waren es die Gallen von Neuroterus laeviusculus. Wie die Gallen der anderen Neuro- terus-Arten fallen auch diese im October zur Erde, um dann zu überwintern. Während des Herbstes und Winters wächst die Larve, abweichend von den anderen Neuroterus-Larven, fast gar nicht, erst im März beginnt das eigentliche Wachsthum. Die Wespen erschei- nen in Folge dessen viel später, die ersten wurden Mitte Mai (16. Mai) im Freien beobachtet. Es sind zarte kleine Thiere, den anderen Neuroterus-Arten an Körpergröfse nachstehend, durch die rauchige Trübung der Flügel und die hellen, gelblich - röthlichen Beine leicht kenntlich; dabei sind sie aufserordentlich lebhaft und !) Weismann, 1. c. p. 65 sq. zur Naturgeschichte der Cynipiden. 237 behende. Sie verfahren beim Stechen wie die anderen Arten. Es sind um diese Zeit die Knospen schon weiter entwickelt, die äus- sere Hülle lockert sich, so dafs die Wespe leichter mit dem Sta- chel hineinbohren kann. Es dauert das Legen eines Eies deshalb viel kürzere Zeit, und es werden oftmals nach einander mehrere Eier in dieselbe Knospe gelegt. Man findet bekanntlich die Gal- len von Spathegaster tricolor, denn diese sind es, die Neuroterus laeviusculus erzeugt, oftmals zu mehreren, 6 — 8 an einem Blatte, und dies ist so zu erklären, dals in den schon geschwellten Knos- pen die rudimentärsn Blattanlagen sich auszudehnen beginnen, so dafs leichter der Fall eintreten kann, dafs an dieselbe Blattanlage mehrere Eier gelegt werden. Da die Gallen ebenso wie die von Spathegaster baccarum durch die Blattfläche hindurchgewachsen sind, müssen sie sich an den unentwickelten Blättchen bilden. Bisweilen erscheinen die Gallen von Spathegaster tricolor ganz aulserordentlich spät und erreichen erst im August ihre Reife. Es ist mir nicht klar geworden, worin diese Verspätung ihren Grund hat. Doch schien es mir, dafs diese späten Gallen allemal an dem sogenannten Sommertriebe sich entwickelt hatten; es würden dann von später fliegenden Neuroterus laeviusculus Weibchen die Eier Ende Juni in eine Knospe gelegt sein, die zu dem Sommertriebe sich entfaltete. Jedenfalls ändert dies an dem Resultate nichts, und es ist bei diesem zuletzt vorgeführten Generationswechsel Neuroterus laevius- culus als die parthenogenetisch sich fortpflanzende Winterform, Spa- thegaster tricolor, als die geschlechtliche Sommerform anzusehen. Es wäre wohl am Platze, nachdem das Vorkommen eines Ge- nerationswechsels zwischen den 4 Neuroterus- und Spathegaster- Ar- ten beschrieben ist, die Generationsorgane der beiden Formen ein- gehend zu vergleichen, allein die vorliegende Mittheilung verfolgt nur den Zweck, dieses interessante Vorkommen überhaupt bekannt zu machen und gleichgesinnte Entomologen zu weiteren Forschun- gen zu veranlassen. — So wäre es im höchsten Grade interessant zu erfahren, wie die auf Quercus cerris lebende Art, Neuroterus lanuginosus, sich verhält — sollte diese vielleicht zu Spathegaster verrucosus in Beziehung stehen’? Die Ermittelung des Generationswechsels zwischen Neuroterus und Spatheguster bietet keine sehr grolsen Schwierigkeiten, und ich zweifle nicht, dafs Jeder, der sich für die Sache interessirt, sehr bald durch eigene Versuche sich davon wird überzeugen können. Andere Cynipiden bereiten in dieser Beziehung gröfsere Schwierig- 238 Adler: Beiträge keiten. Einmal ist das Material nicht so leicht in genügender Menge zu beschaffen, andererseits entstehen durch die abweichenden Le- bensverhältnisse Schwierigkeiten bei der Beobachtung, b. Bei Dryophanta-Arten. Eine andere Gruppe nahe verwandter Gallwespen aus der Gat- tung Dryophanta lälst, wenn man die Flugzeit der Wespen und die Bildungsweise ihrer Gallen vergleicht, vermuthen, dals wiederum ein Generationswechsel stattfindet. Von den drei hiesigen Arten, Dryophanta scutellaris Ol., longiventris Htg., divisa Htg., ist erstere am genauesten beobachtet worden. Die allgemein bekannte Galle von. Dryophanta scutellaris ent- wickelt sich erst im Juli an der Mittel- oder auch an den Seiten- rippen von Eichenblättern. Nun aber findet die überwinterte Wespe, welche Ende Februar oder Anfangs März wieder zum Vorschein kommt, nur Knospen vor, in die sie also ihre Bier legen muls. Es mülste nun die aus dem im März gelegten Ei hervorgehende Larve erst im Juli eine Gallenbildung hervorrufen. Wie aber die Wespe im Stande sein sollte, so die Eier in die Knospen zu legen, dals dieselben immer genau einer der Blattrippen anliegen, entzieht sich von vorn herein jedem Erklärungsversuche. Man wird viel- mehr zu der Voraussetzung gezwungen, dafs die im März stechende Wespe nicht die direkte Urheberin der im Juli erscheinenden Galle sein kann. So wurden denn Versuche mit den Wespen von Dryophanta scutellaris angestellt; es waren etwa 20 Exemplare glücklich durch- winter. Am 3. März 1876 wurden 6 davon auf eine kleine ein- sepflanzte Eiche gebracht und eingezwingert. Im Verlaufe dessel- ben Tages wurden zwei Wespen beim Stechen beobachtet. Die Wespe verfährt dabei in der Weise, dafs sie den Stachel auf die Spitze der Knospe aufsetzt und dann senkrecht hineinbohrt; sie verharrt in dieser Stellung eine geraume Zeit. Nach vollendetem Stechen wurde eine Knospe untersucht; die Bahn, welche von dem Stachel zurückgelegt wurde, ist nicht. schwer zu erkennen, weil eine feine bräunliche Linie sich durch das von ihm verletzte chlo- ropbylihaltige Gewebe hinzieht. Bis an die Basis der Knospe lälst sich dieser Strich verfolgen; hier liegt der Eikörper unterhalb der rudimentären Blattanlagen. Das Ei kommt durch die Art des von der Wespe ausgeführ- ten Stechens gerade umgekehrt wie bei Neuroterus zu liegen; bei letzterer Art war der Stiel des in die Knospe geschafften Ries nach zur Naturgeschichte der Cynipiden. 239 abwärts, der Eikörper nach aufwärts gerichtet; bei Dryophanta scu- tellaris dagegen der Eikörper nach abwärts. Wenn nun aber, wie oben angegeben, die Larve die Eihülle am hinteren Pole durch- bricht, so findet sie keine Blattanlage, sondern das Gewebe der Cambiumschicht, welche sich in die Knospe hinein fortsetzt; es kann also auch die Galle sich nicht an einem Blatte entwickeln. Es möchte diese Schlufsfolgerung zu minutiös erscheinen, allein ich gebe zu bedenken, was für ein kleines, hülfloses Thier die dem Ei entschlüpfte Larve ist. Es muls in der That mit mikroskopischer Genauigkeit das Ei an der Stelle der Knospe gebracht werden, wo die Galle sich bilden soll. Die geringste Abweichung kann ein Fehlsehlagen zur Folge haben, und deshalb ist es von der aller- grölsten Wichtigkeit, dafs von der Wespe auf das Genaueste der Punkt, wo die ausschlüpfende Larve die Gallenbildung bewirken soll, gewählt werde. Ermöglicht wird dies dadurch, dafs der Sta- chel nicht blos ein starrer Bohrer, sondern zugleich eine empfind- liche Sonde ist, indem ein bis zur Spitze ausstrahlender Nerv ihn versorgt. Es wird von Neuroterus wie von Dryophanta scutellaris alle- mal eine Knospe angestochen, aber in wie verschiedener Weise; diese bohrt den Stachel von der Spitze der Knospe beginnend in einer geraden Linie bis zur Basis, und ist zu dem Ende mit einem starken, geraden Stachel von kaum Hinterleibslänge ausgerüstet, jene dagegen führt auf einem Umwege das Ei in die Knospe ein, der Stachel gleitet erst bis zur Basis hinab und dringt dann in ei- nem Bogen aufwärts in das Centrum der Knospe ein, dazu aber war ein langer, biegsam-elastischer Stachel nothwendig, Es wird durch dieses Beispiel aufs Neue klar, wie bedeutungsvoll die Länge und die Beschaffenheit des Stachels ist. Bei dem ersten Zuchtversuche vom 3. März gelang es nicht, eine gröfsere Anzahl von Wespen zum Stechen zu bringen; es wur- den im Ganzen nur 5 Knospen als angestochen bezeichnet, und alle ergaben, um hier dies gleich vorauszuschicken, ein negatives Resultat. Da es mir bald schien, dafs die Wespen an der kleinen, eingepflanzten Eiche nicht die zusagenden Knospen finden konnten, so wurden alle noch vorhandenen auf eine im Freien stehende Eiche gebracht. Lange dauerte es zwar bis eine sich zum Stechen anschicken wollte, aber endlich gelang es mir am 6. März 1876 zwei Wespen zu beobachten, welche an dem unteren Stammesende befindliche Adventivknospen anzustechen begannen. Am folgenden Tage wurde um die genau bezeichnete Stelle ein Stück Gaze ge- 240 Adler: Beiträge bunden, das bis Weiteres sitzen blieb. Am 25. April konnte ich dann zu meiner Freude bemerken, dafs zwei der Adventivknospen eine kleine röthliche Spitze zeigten; dieselbe wurde rasch grölser, und schon nach einigen Tagen, am 30. April, war es nicht mehr zweifelhaft, dals es eine beginnende Gallenbildung wäre. Ganz klar wurde dies in den ersten Tagen des Mai, wo an der bezeich- neten Stelle aus Adventivknospen 4 Gallen von Trigonaspis ceru- stalis Htg. hervorgebrochen waren. Zur völligen Sicherstellung dieses Resultates war es nur noth- wendig, den Gegenbeweis zu liefern, dals in der That Trigonaspis crustalis wieder die Galle der Dryophanta scutellaris erzeugte. Die Flugzeit pflegt Mitte Juni zu beginnen und bis Ende des Monats zu dauern. Es gelingt nun nicht so schwer die Wespe beim Eier- legen zu belauschen, wenn man sich mit ihren Gewohnheiten be- kannt gemacht hat. Am Tage, besonders wenn es heils ist, pfle- gen die weiblichen Wespen im tiefsten Schatten still und unbeweg- lich zu sitzen, nur die Männchen trifft man dann umherschwärmend, um die Weibchen aufzusuchen. Ich habe erstere längere Zeit ver- folgt, konnte aber eine copula niemals beobachten. Die Weibchen werden erst gegen Abend lebhafter, und weils man einen Fundort, an dem sie vorkommen, so gelingt es nicht schwer einzelne um- herschwärmen zu sehen. Sie suchen alsdann passende, d. h. mög- lichst zarte Eichenblätter auf, und beginneu, wenn ein zusagendes Blatt gefunden ist, alsbald mit grofser Energie den Stachel in die Mittelrippe oder in eine der Seitenrippen hineinzubohreu. Die erste Wespe beim Eierlegen beobachtete ich am 17. Juri 1876, 6 wei- tere am 24. Juni; es wurden durch Umlegen eines Fadens 7 Blät- ter bezeichnet. Nachdem in die Blattrippe ein Ei hineingesenkt ist, kann mit blofsem Auge nur eine kleine, punktförmige Ver- letzung an dem Orte des Stiches wahrgenommen werden, von dem Ei ist auch mit der Loupe keine Spur zu sehen. Am 10. Juli waren an den bezeichneten 7 Blättern runde, etwa Stecknadelknopf grofse Gallen aus den Rippen hervorgewach- sen; an 3 Blättern je eine, an 2 Blättern je 3, an einem 2, an ei- nem 4 Gallen. Alle Blätter ergaben ein positives Resultat. Die Gallen, die nun rasch sich vergrölserten, waren die von Dryophanta scutellaris. Damit wäre also auch die Zusammengehörigkeit von Dryophanta scutellaris Htg. und Trigonaspis crustalis Htg. erwie- sen, erstere ist die Winter-, letztere die Sommer-Form. Die äufseren Verschiedenheiten dieser beiden Arten sind so bekannt und augenfällig, dafs eine Aufzählung derselben wohl über- zur Naturgeschichte der Cynipiden. 241 gangen werden kann. Nur mag hervorgehoben werden die auf- fallende Verschiedenheit des Stachels der beiden Arten: Dryophanta scutellaris besitzt einen starken, geraden Stachel, Trigonaspis eru- stalis dagegen einen kürzeren und schwächeren, mit abwärts gebo- gener Spitze wie bei Spathegaster, durch welche Construetion das Anbohren einer Knospe ganz unmöglich ist. Von den zwei anderen Dryophanta-Arten der hiesigen Fauna ist ein Generationswechsel nachgewiesen für Dryophanta longiven- tris, allein nur halb, insofern beobachtet wurde, dafs Spatheguster Taschenbergi die Gallen von Dryophanta longiwventris erzeugt. — Die kleinen, aber aufserordentlich zierlichen Gallen von Spathega- ster Taschenbergi erscheinen gleichzeitig mit denen von Trigonas- pis crustalis, und ebenfalls gehen sie vorzugsweise aus Adventiv- knospen am unteren Stammesende älterer Eichen hervor. Die er- sten wurden im Jahre 1876 am 29. April gefunden; die dunkel violett gefärbte, sammetartige Galle trat gerade aus der Spitze der Knospe hervor. Aus eingesammelten Gallen wurden 106 Wespen gezogen, darunter 64 Weibchen. Es gelang mir nicht an einge- zwingerten Eichen die Wespen zum Eierlegen zu bringen. Es wur- den daher alle disponibeln Wespen (circa 50) schlielslich auf einen im Freien stehenden Eichenbusch gebracht, an dem junges, zartes Laub reichlich vorhanden war. Am 3. Juni 1876 gelang es mir an diesem Busche zwei Wespen beim Stechen zu beobachten. Die beiden Blätter wurden bezeichnet und dann die beiden Wespen un- tersucht; es waren in der That zwei Weibchen von Spathegaster Taschenbergi, beide mit einem von Spermatozoön erfüllten recepta- culum seminis versehen. Dann wurde am 13. Juni an einer ande- ren Eiche ein 3tes Weibchen von Spathegaster Taschenbergi beim Stechen beobachtet. Aeufserlich stimmt Spathegaster Taschenbergi mit den anderen Arten, welche oben als die Sommer-Form von Neuroterus nachge- wiesen sind, vollkommen überein, doch ist der Stachel von durch- aus verschiedener Construktion. Derselbe ist beträchtlich länger, beinahe gerade, scharf zugespitzt, stärker chitinisirt. Beim Stechen verfährt die Wespe in der Weise, dafs sie auf einer Blatrippe sitzend die Spitze des weit vorgezogenen Stachels senkrecht aufsetzt und dann direkt in die Blattrippe hineinbohrt. Das Ei kommt wie- derum in eine (gewöhnlich seitliche) Blattrippe zu liegen. Die Gal- len, welche an den 3 bezeichneten Blättern (im Ganzen 5 an der ' Zahl) sich bildeten, waren am 4. Juli deutlich als die von Dryo- phanta longiventris zu erkennen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 16 242 Adler: Beiträge Bemerkenswerth ist in diesem Falle die auffallende Verschie- denheit der Imagines der beiden Sommerformen, während die bei- den Winterformen, Dryophanta scuiellaris und longiventris, zum Verwechseln ähnlich sind. — ec. Bei Aphilotriz-Arten. Während bei den eben vorgeführten Gallwespen-Arten ein Ge- nerationswechsel in der Weise stattfindet, dafs im Verlaufe eines Jahres die beiden Generationen erscheinen, und zwar die eine als Sommerform, die andere als Winterform, giebt es andere Arten, bei denen diese zeitliche Folge vollständig verschoben ist. — Ich kann dafür allerdings nur ein, und nicht einmal vollständiges Bei- spiel anführen, allein bei dem grofsen Interesse, welches dieses Verhalten hat, lasse ich das bisher Beobachtete hier folgen. Es giebt zwei den Gallen nach leicht zu unterscheidende, aber als Imago einander sehr ähnliche Arten: Apkilotrix radieis Fbr. und Aphelotriz Sieboldi Hig., welche zur selben Zeit von Mitte April bis Anfangs Mai fHiegen. Untersucht man den Legestachel dieser beiden Arten, so wird man durch die Construktion dessel- ben überrascht. Er gleicht dem von Neuroterus auf ein Haar, ist sehr lang (etwa der Körperlänge entsprechend), spiralig im Hin- terleibe aufgerollt, fest, aber elastisch, Wie ist es möglich, mufs man unwillkürlich fragen, dafs die Wespe mit einem solchen Sta- chel in die Rinde bineinbohren kann, denn dahinein mulsten un- verkennbar die Eier gelegt werden, damit die bekannten Rinden- gallen dieser Wespen sich bilden können. Mit einiger Spannung erwartete ich den Augenblick, wo das Bierlegen beobachtet werden konnte. Am 17. April 1875 waren Exemplare von Apähtlotrix radicis ausgekommen, 6 derselben wur- den auf einer kleinen eingepflanzten Eiche eingezwingert. Im Laufe des ersten Tages blieben dieWespen träge und unbeweglich sitzen erst am 2ten Tage krochen sie lebhafter umher, und gegen Abend’ wurde beobachtet, dafs 4 beschäftigt waren an einer Knospe zu stechen. Der ganze Stachelapparat trat wie bei Neuroterus weit aus der Bauchspalte hervor; es konnte nicht zweifelhaft sein, dafs die Wespen in der That Knospen anstachen. Ob wirklich ein Ei in die Knospe gelegt wurde, sollte bald entschieden werden. Um die angestochenen Knospen nicht zu zerstören, wurden weitere acht Wespen auf abgeschnittene Eichenreiser, die in feuchten Sand ge- steckt waren, gebracht und eingezwingert. Schon am Abende des- selben Tages konnten 5 Wespen beobachtet werden, die emsig an zur Naturgeschichte der Cynipiden. 243 den Knospen stachen. So oft eine Wespe die angestochene Knospe verlassen hatte, wurde dieselbe abgeschnitten und zur Untersuchung zurückgelegt. Da der Stachel von dieser Wespe ähnlich wie von Neuroterus in die Knospe eingeführt wird, indem er zunächst unter eine der Deckschuppen gebracht und dann gegen die Basis der Knospe ge- trieben wird, glaubte ich auch im Innern der Knospe das Ei finden zu müssen; allein hier lag es nicht, und schon schien es, dafs überall gar kein Ei hineingeschafft worden sei. Die nächste Knospe wurde sorgfältiger geöffnet, und die Spur, welche der eindringende Stachel an der Basis zurückgelassen hatte, genauer verfolgt. Dies- mal gelang es das Ei aufzufinden. Nachdem der Stachel bis zur Basis der Knospe vorgedrungen, war er nicht, wie bei Neuroterus, aufwärts zwischen die Blattanlagen geführt, sondern mehr horizontal in die Cambiumschicht unterhalb der Blattanlagen. Es bestand also ein bedeutüngsvoller Unterschied, das Ei lag nicht in dem Be- reiche der rudimentären Blattanlagen, diese konnte die ausschlüpfende Larve nicht erreichen, folglich auch die Gallenbildung nicht an ei- nem Blatte erfolgen. Es wurde nun weiter eine grolse Anzahl von‘ Knospen untersucht, die von Wespen, welche mit jungen Eichen- reisern eingezwingert waren, angestochen waren. Es war nämlich gleich, ob sie diese Knospe oder solche an im Freien stehenden Eichen anstachen. Zweierlei liels sich wieder mit Bestimmtheit nachweisen: die Wespen waren stets unbefruchtete Weibchen und die in die Knospen gebrachten Eier begannen sofort sich zu ent- wickeln; die verschiedenen Stadien der embryonalen Entwicklung konnten nach der Reihe beobachtet werden. Was für eine Galle die Larve später erzeugen würde, blieb einstweilen zweifelhaft, nur das war einleuchtend, die Galle, aus der die Aphilotriz-Art her- vorgegangen, die konnte sich nicht wieder bilden, weil sie, so weit bekannt, nur am unteren Stammesende oder an der Wurzel der Eichen vorkommt. Es sind zwei Jahre hindurch Versuche mit Apähtllotriz radieis angestellt worden; 13875 und 76 von Mitte April bis Anfangs Mai wurden. dieselben gemacht, sowohl an eingezwingerten wie an frei wachsenden Eichen liefs ich die Wespen stechen und bezeichnete alsdann die Knospen. An den eingestochenen Kuospen ist anfäng- lich, wenn sie zu treiben beginnen, von einer Gallenbildung nichts zu bemerken; der Mai geht zu Ende, ohne dafs man an dem mitt- lerweile sehr verlängertem Triebe etwas entdecken kann. Wird aber ein solcher Trieb um diese Zeit untersucht, so findet man Ion 244 Adler: Beiträge einzelne oder mehrere Larven in dem noch sehr saftreichen Ge- webe liegen, ohne von einer scharf abgegrenzten Galle umschlos- sen zu sein. Im weiteren Verlaufe bleiben die Triebe äufserlich unverändert oder es zeigen sich Ende Juni hier und da rundliche Auftreibungen der Epidermis, und einzelne Triebe sind stellenweise unförmlich verdickt und aufgetrieben und von krüppelhaftem Wachs- thume. Bei der Untersuchung derartiger Tıiebe im August zeigt sich, dafs die aufgetriebenen Stellen mit kleinen Hohlräumen durch- setzt sind, in denen Larven von 1,5 Millim. Länge liegen. Das Wachsthum des Triebes ist abgeschlossen, die Verholzung hat be- reits begonnen; darnach ist es klar, dafs die eingelagerten Gallen und Larven ebenfalls ihre volle Ausbildung bereits erreicht haben müssen. . Dies geht auch schon daraus hervor, dafs die kleinen Larvenkammern nach aufsen von einer einfachen Lage verholzter Zellen abgegrenzt werden. Wenn die Gallen einzeln mitten im Triebe liegen, ist äulserlich nichts von ihnen wahrzunehmen, wenn sie aber näher der Peripherie sind, so we:den sie schon äufserlich durch eine kleine beulige Auftreibung der Rinde kenntlich. Da bei mehreren Versuchen an eingepflanzten Bäumchen wie auch an frei wachsenden Eichen dieselben Gallen erhalten wurden, so konnte es nicht mehr zweifelhaft sein, dafs dieselben wirklich von Aphi- lotriz radicis herrührten. Diese Gallen aber waren keine anderen, als die längst bekaunten von Andricus nodauli. Es ist mir bis jetzt freilich noch nicht gelungen, den unzweifelhaf- ten Gegenbeweis zu liefern, dafs seinerseits Andricus noduli wie- der Aphilotriz radicis hervorbringt. — Gleichzeitig mit Aphilotrix radieis wurde die so nahe ver- wandte A. Sieboldi untersucht. Beim Stechen verfährt diese Art ungefähr ebenso, nur besteht ein Unterschied darin, dafs sie ihre Eier nicht an dieselbe Stelle wie erstere schafft. Während Aphi- lotrix radicis den an der Basis der Knospe angelangten Stachel horizontal in die Cambiumschicht an der Grenze der Blattaulagen einführt, giebt Aphilotriz Sieboldi demselben eine aufwärts stre- bende Richtung, so dafs die Spitze des Stachels die Basis der Blattanlagen erreicht und das Ei an dem Bezirk der Blattanlage zu liegen kommt, aus dem später der Blattstiel hervorgeht. Ganz klar wurde mir dieses Verhalten erst bei wiederholten Versuchen 1876, wo, wie bei Neuroterus, an Knospen stechende Wespen durch plötzliches Eintauchen in Chloroform in ihrer Stellung fixirt wur- den. Die Larve nun, welche aus dem an die Basis der Blattan- lagen gelegten Ei hervorgeht, erzeugt eine Galle in dem Blatt- zur Naturgeschichte der Cynipiden. 245 stiele, der dadurch bedeutend verdickt erscheint; und zwar ist es die Galle von Andricus testaceipes Htg. Sehr oft sitzt die Galle nicht mehr in dem Blattstiele, sondern weiter oberhalb in der Mit- telrippe. Bei der Ablage des Eies ist natürlich eine minimale Ver- schiebung schon ausreichend, damit die ausschlüpfende Larve nicht den Blattstiel, sondern seine Fortsetzung, die Mittelrippe, trifft. Bisweilen findet man ja, dals aus demselben verdickten Blattstiele sowohl die Wespen von Andricus testaceipes als noduli hervorge- hen. Dies ist so zu erklären, dafs dieselbe Knospe von beiden Aphrlotrix - Arten angestochen worden ist. In der Regel freilich kommen die Eier von Aphilotrir rudicıs so zu liegen, dafs die aus- schlüpfenden Larven stets innerhalb des Längstriebes die Gallen bilden, einzelne Eier aber können auch einmal in die Nähe der Blattanlagen gelangen, und dann findet sich die Galle innerhalb des späteren Blattpolsters oder auch innerhalb des Blattstieles. Da die Gallen der beiden Arten Aphtlotrix radicis und Sieboldi oft an derselben Eiche gefunden werden, so ist es keine grofse Selten- heit, dals sie auch einmal dieselbe Knospe anstechen. In hiesiger Gegend habe ich das gemeinschaftliche Vorkom- men, sogar an demselben Wurzeltriebe, wiederholt beobachten kön- nen. Die nahe Verwandtschaft der beiden Arten wurde schon er- wähnt; in dieser Beziehung ist noch der Umstand besonders inter- essant, dafs beide in einer schwarzen Varietät vorkommen, welche durchaus übereinstimmend in Färbung und äufserer Erscheinung ist, so dals eine Unterscheidung nicht möglich ist. Die zahlreichen Versuche, bei denen beobachtet wurde, dafs Aphilotrix radicis wie auch Sieboldi nur ihre Eier in Knospen le- gen, und dafs entweder die Gallen von Andricus noduli oder die von Andricus testaceipes sich bilden, scheinen es kaum zweifelhaft zu lassen, dafs auch in diesem Falle wieder ein Generationswech- sel stattfindet. Es wurde aber schon oben bemerkt, dafs die bei- den Generationen nicht, wie bei den übrigen Gallwespen - Arten, in einem Jahre ihre volle Entwicklung durchlaufen, und so als Sommer- und Winterform sich aneinander reihen. Es gelangt näm- lich die im Frühjahre sich entwickelnde Larve von Andricus noduli in demselben Jahre nicht zur Verpuppung, sondern überwintert, um erst im nächsten Jahre sich zu verpuppen. Ob dann, wie dies angegeben wird, die Flugzeit der Wespen regelmäfsig in den Sep- tember fällt, erscheint mir zweifelhaft; wenigstens pflegen diesel- ben in hiesiger Gegend erst im nächsten Frühjahre, also gerade 2 Jahre, nachdem das Ei von Aphilotriz gelegt worden ist, zu er- 246 Adler: Beiträge scheinen. Ebenso bilden sich auch die Gallen der beiden Aphrlo- trie-Arten nicht in einem Jahre aus. Ich kenne freilich die Eut- wicklung dieser Gallen nicht von dem gelegten Ei an, sondern nur etwas spätere Stadien. So habe ich die Gallen von Aphilotriz Sieboldi schon in einer Periode beobachtet, wo überall nur ein sorgfältiges Suchen von ihrem Vorhandensein Kunde geben konnte. Ich fand nämlich an jüngeren Eichenstämmchen oder auch an kräf- tigen Stockausschlägen. meistens hart an der Erde eine geringe aber doch erkennbare Verdiekung der Rinde, welche gleichmälsig um die Peripherie des betreffenden Stammes sich erstreckte. Durch- schnittsflächen ‚soleher Verdickungen zeigten ein homogenes Ge- webe der Cambiumschicht, in weichem hier und da in regelmäfsi- gen Abständen. noch sehr kleine Larven lagen; eine Larvenkam- mer fehlte, aber jede Larve war, wie dies auch bei der Entwick- lung anderer Gallwespen-Larven beobachtet worden ist, von einer Reihe concentrisch angeordneter Zellenkreise umschlossen. Im Laufe. des ersten Jahres blieben diese Rinden-Verdiekungen äulser- lich ganz unverändert.. Um, ganz sicher zu gehen, schnitt ich aus mehreren solcher Verdiekungen einen feinen Ausschnitt heraus, überzeugte mich, dafs wirklich dasselbe Gewebe mit den eingestreu- ten Larven. vorlag, und, wartete die weitere Entwicklung ab. Im folgenden Frühjahre nahm die Verdiekung, sobald als die Knospen zu schwellen anfingen, rasch an Umfang zu, und schon Ende Mai brachen die schönen kirschrothen Gallen von Aphilotrix Sieboldi durch die Rinde hervor. ‘Ende Juni ist dann die Larve vollkom- men ausgewachsen, in den Augustmonat fällt die Verpuppung und Ende September findet man schon die fertige Wespe; dieselbe über- wintert aber in der Galle und kommt erst im nächsten April her- vor. — Bei Aphilotriz radieis ist die Entwicklungsdauer dieselbe; im ersten Jahre erscheint die Anlage der Galle als eine ziemlich flache, etwas rundliche, feste Erhabenheit von gelblicher Farbe an dem unteren, von Erde bedeckten Stammesende gröfserer Eichen. Das Gewebe ist gleichmälsig von etwas deiberer Consistenz. wie eine Kartoffel, und enthält eine Menge kleiner Larven. Im Früh- jahre des zweiten Jahres wächst die Galle sehr rasch und erscheint schon im Mai in der einer Trüffel ähnlichen Form, einen Complex vieler Larvenkammern umschliefsend. Es gebrauchen also die beiden Arten, welche diesen Genera- tions - Cyklus zusammensetzen, im Ganzen 4 volle Jahre für ihre Entwicklung. Es können. noch einige Fälle mehr mitgetheilt werden, bei de- zur Naturgeschichte der Cynipiden. 247 nen zwischen Aphilotriz- und Andricus-Arten ein Generationswech- sel besteht, allein ich behalte die Mittheilung derselben für eine an- dere Gelegenheit vor, bis’ das schon angedeutete Vorkommen ein- zeluer sich stetig parthenogenetisch sich fortpflanzender Aphülotrie- Arten vollständig und zweifellos beobachtet worden ist. Es ist bei der vorstehenden Mittheilung, welche rein deskrip- tiver Art sein sollte, darauf verzichtet worden, die greifbaren Dif- ferenzen, welehe nicht blos die äufsere Form, sondern auch die in- nere Organisation jedes Generations- Cyklus: betreffen, ausführlich zu analysiren. Es ist vor Allem nur der Zweck verfolgt, die Auf- merksamkeit der Entomologen auf das merkwürdige Vorkommen eines Generationswechsels bei unseren Cynipiden der Eiche hin- zulenken. r Ueber die Eichengallen Aphilotrix corticis L. und rhizomae. Es soll’ hier kurz ein Beispiel mitgetheilt werden, wie. leicht geringe Differenzen der Cynipiden - Gallen zu der Annahme ver- schiedener Arten verleiten können. Bisher wurden die Gallen von Aphilotree corticis L. und rhizomae Hig. streng unterschieden und demgemäls auch die Wespen, obwohl es eine vergebliche Mühe sein würde, letztere nach den gegebenen Beschreibungen unterscheiden zu wollen. Die. Galle von Zphrlotriz cortieis findet man ganz versenkt in die wulstigen Rindenumwallungen, welche sich um die Schnittfläche von abgesägten Zweigen oder um zufällige Verletzungen der Eichen- stämme zu bilden pflegen; sie ist von kegelförmiger Gestalt und steckt so in der Rinde, dafs nur die nach aufsen gerichtete Basis des Kegels ein wenig über das Niveau der Rinde hervorragt. Cha- rakteristisch ist, dafs man an diesem von aulsen sichtbaren Theile der Galle einen scharfen Rand erkennt, der an. seiner Innenseite eine einfache Reihe tiefer, wie eingestochen erscheinender Punkte begrenzt. In der Mitte liegt das Flugloch der Wespe; so findet man meistens die Galle, die bei ihrer festen, holzigen Struktur und geschützten Lage lange erhalten bleiben kann. Die Galle von Aphelotrie rhizomae bricht dagegen aus densel- ben verdickten Rinden-Umwallungen Ende Mai hervor und erscheint dann von kegelförmiger oder ovaler Form, bedeckt von einer gelb- lich gefärbten, saftigen Aulsengalle; sie wächst ziemlich rasch und ragt schliefslich 2,5 Millm. über die Rinde hervor. Ende Juni ist 248 Adler: über Aphilotriz cortieis und rhizomae. der kegelförmige, äufserlich sichtbare Theil der Galle ein solider Zapfen, während die Larvenkammer tiefer in der Rinde steckt. Im Herbste trocknet der allmählig dunkler werdende Zapfen vollstän- dig ein und bleibt schliefslich als zusammengeschrumpftes Rudiment sitzen oder löst sich auch von der Innengalle ab; letzteres nament- lich, wenn er den Witterungseinflüssen und besonders wiederholter Durchweichung durch Regen ausgesetzt war. Untersucht man als- dann die Galle, so findet sich die kegelförmige Innengalle ganz in die Rinde versenkt, nur die Basis des Kegels nach aufsen gerich- tet. Der scharfe Aufsenrand der Basis zeigt an seiner inneren Pe- ripherie eine Reihe feiner, eingestochener Punkte. Nach Befeuch- ten und leisem Abreiben der Galle treten diese Punkte immer deutlicher hervor; sie entsprechen den früheren Bahnen der Fibro- vasalstränge, welche die fleischige Aufsengalle versorgten. In die- sem Zustande aber gleicht diese Galle auf ein Haar der von Aphi- lotriz corticis. Die Identität der beiden Gallen ist somit unzweifelhaft. Die ausgewachsene Form ist als Aphilotriz corticis beschrieben, die noch im Wachsthum begriffene als Aph. rhizomae. Je länger aber diese Galle im Freien der Verwitterung ausgesetzt ist, desto deut- licher treten der scharfe Rand und die eingestochenen Punkte an der Peripherie kervor. Die Wespe ist im October vollständig ent- wickelt, überwintert in der Galle und verläfst sie erst im nächsten April. Sie kann, wie die Construction des Stachels lehrt, die Rin- dengalle, aus der sie entstand, direkt nicht wieder hervorbringen, so dafs auch in diesem Falle ein Generationswechsel anzunehmen ist; freilich kenne ich denselben noch nicht. Was die Nomenclatur betrifft, so würde ich vorschlagen, Aphi- lotriz cortieis L. als die ältere und bezeichnendere Benennung bei- zubehalten. Dr. Adler in, Schleswig. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft 1.] Ueber die Arten der Gattung Melancarabus Thoms. von Dr. G. Kraatz. Zu dieser Gattung gehören zwei kleine Arten-Gruppen: 1) Carabus graecus Dej. mit seinen Verwandten frojanus und morio; 2) die Arten der Gattung Pachytus Motsch., welche von ihrem Autor Motschulsky im Bulletin de la Soc. Imp. des Natur. de Mos- cou 1365. No. III. p. 294 weniger durch die zehnzeilige Beschrei- bung, als die Aufzählung der dazu gehörigen Arten charakterisirt wurde. Motschulsky sagt a. a. OÖ. p. 295: dans ma collection appar- tiennent ä ce genre: C. perforatus Fisch. avec sa variete plus pe- tite C. variolaris Menetr., ©. cribellatus Adams., ©. scythus Motsch., C. mingens Stev., C. maeotis Stev. et C. hungaricus Dej., tous ha- bitants des Steppes. Thomson erwähnt von denselben nur den hungaricus mit der Varietät mingens (vomar) und den perforatus Fisch. An sie reiht er einen cavernosus Costa an, womit er jeden- falls den seltenen cavernosus Frivaldszky meint, zu dem variolatus Costa noch nicht als Varietät hinzugezogen ist. In Gehin’s Catalog wird Melancarabus p. 8 unter sectio 7 auf- geführt, welche aufser den angeführten noch den C. cribratus Schh., glabratus Pk. und Ischnocarabus cychropalpus Peyron enthält, über welchen letzteren ich mich bereits auf S. 73 ausgesprochen habe. Die Verwandten des C. graecus bedurften, wie wir zunächst sehen werden, noch sehr einer sorgfältigeren Sichtung und Deutung. 1. Melancarabus graecus De). Der aus Griechenland in neuerer Zeit mehrfach zu uns gekom- mene Käfer ist durch die nur mäfsig dicht, vertieft (nicht reibeisen- artig ') punktirten Flügeldecken leicht kenntlich; seine geographi- sche Verbreitung ist aber noch genauer zu verfolgen. !) Thomson’s Ausdruck: minus crebre granulosus, möchte ich nicht angewendet wissen. 250 G. Kraatz: über die Arten Dafs der Käfer in der Türkei vorkommt, ist wenig zweifel- haft, und Menetries’ Angabe in seiner Beschreibung des acu- minalus (Ins. Balkan p. 10), er habe points enfoncds des &lytres, läfst mich sicherer vermuthen, dafs er wirklich den graecus be- schreibt, als die meisten anderen Angaben. Aufser dem acuminatus\ wird aber auch der C. aethiops Crist. (Mag. Zool. 1837. t. 181. f. 2. 3.) als synonym eitirt. Machen es schon die Arten moestus, Marietti ete., in deren Ge- sellschaft der «aethiops beschrieben wird, unwahrscheinlich, dafs gleichzeitig graecus mit ihnen gesammelt sei, so beweist ein sorg- fältiger Vergleich der Beschreibung, dafs aethiops nicht gJraecus sein kann; es heifst: „la ponetuation des ‚elytres s’approche da- vantage de celle du hungarieus, au lieu que, pour les autres ca- racteres, il a beaucoup plus de rapports avec le graecus*. Mit die- sen. Worten ist unverkennbar die Seulptur des morio Mannh.. be- schrieben, und somit aethiops als Synonym zu dieser Art und nicht zum graecus zu stellen. Unter den Varietäten des graecus‘ steht im Catal. Gemminger- Harold .obenan: 0. Carceli Lap. (Annal. soc. ent. France ‚1833. p. 211, nach Gehin 1832); die Angaben, entierement noir mat, @lytres fortement granules (couvertes de points enfonees dans le graecus), lassen es ebenfalls unzweifelhaft erscheinen, dafs der Käfer, den Laporte von Smyrna erhielt, zu morio Mnh. zu ziehen ist; eigentlich als Synonym, allenfalls als Varietät, um auf die geographische Ver- breitung dieser Art aufmerksam zu machen. In meiner Sammlung befinden sich zwei von Smyrna stammende, ich glaube von Krüper gesammelte Ex. O. smyrnensis Dup. i. litt., welcher gleichfalls unter graecus eitirt wird, gehört wohl ebenfalls hierher; in der Schaum’schen Sammlung befinden sich aber 2 graeceus mit etwas dichter punk- tirten Flügeldecken und der: Vaterlandsangabe Syria; ein anderes schwach und weitläufger punktirtes ist Syra bezettelt; ich sam- melte auf dieser Insel nur den frojanus, am Fufs der dieselbe be- herrschenden Thurm-Ruine., Vom Procerustes pisidicus, welcher in den Catalogen eben- falls. zum graecus gezogen. wird, giebt Peyron (Annal. Soc. Ent. France 1854. p. 669) eine so wenig charakteristische Beschreibung, dafs mir das beste Bestimmungsmittel des Käfers die genaue An- gabe des Fundorts scheint: Caraman (Paschalik de Koniah), dans l’ancienne Pisidie. Der von Lederer auf dem Bosz-Dagh und bei der Gattung Melancarabus, 251 Kisilgye Aole gesammelte, von Fairmaire (Ann. Soc. Ent. France 1866. p. 250) als graecus aufgeführte Käfer, den ich aus derselben Quelle besitze, ist ebenfalls morio, 9. Melancarabus mortio Mannh. Thomson unterscheidet diese kleinasiatische Art vom graecus namentlich. dureh den prothorax confertissime punetatus, elytra ere- brius granulosa, opaca, das abdomen punectis ordinariis completis (beim graecus nullis) und tarsi postici breviores lati, antiei articulo quarto fortius transverso. Ich habe bereits unter graecus in der Note bemerkt, dafs meines Erachtens die Flügeldecken des graecus besser gar nicht granulosa zu nennen sind; in der Regel sind die einfach vertieften Punkte des graecus viel weniger dicht als die granuli des morio. Dafs ©. aethiops und Carceli hierher gehören, ist unter graecus nachgewiesen; Mannerheim’s Beschreibung ist nach Exem- plaren aus Armenien entworfen; die wenigen Stücke meiner Samm- lung von. dort zeigen keine Rassen-Unterschiede von den Smyrnen- sern etc. Sehr deutlich treten dieselben dagegen hervor beim: C. Tamsii Menetr. (Cat. rais. p. 111), welcher im Gemminger- Harold’schen Catalog als Synonym des morio eitirt wird. Nach Menetries ist der Tamsii auf den Alpen der Kette des Talyche bei Lenkoran nicht selten und sehr veränderlich, 8—11 lin. lang; Menetries vergleicht den Käfer kaum passend mit mingens; „il est entierement couvert de petits points enfonees, qui se con- fondent entr’eux et le font paraitre finement rugueux“. Fünf von Christoph bei Savalau gesammelte, als Tamsi: ver- sendete Expl. sind 10 lin. lang und weichen wenig von einander, aber dadurch bedeutend vom morio ab, dafs sie überhaupt und na- mentlich im Halsschilde kürzer, hinten weniger zugespitzt sind, auch sind sie etwas weniger mattschwarz als morio. Die Seulptur des morio und seiner Verwandten ist übrigens nicht unbedeutenden Veränderungen unterworfen, wenn man grölsere Reihen von Expl. vergleicht, wie ich sie z. B. durch Lederer erhielt. 3. Melancarabus trojanus Dejean. Die deutliehen Hinterecken des Halsschildes, die elytra cre- brius subasperato-punctata, namentlich aber das deutlich erwei- terte 7te und Ste Fühlerglied des Männchen lassen die Art deut- lich als eine gute erkennen. Wenn jedocb Thomson (Opuse. p. 677) angiebt: M. Tamsı tan- 292 G. Kraatz: über die Arten tum differt prothorace angulis brevioribus et punctis ordinariis ab- dominis plerisque completis, so mufs ich dagegen bemerken, dafs meine Tamsi Männchen nicht die Fühlerbildung des trojanus, son- dern des morio zeigen, zu dem Tamsi auch bisher gezogen wurde. Nach dem Catalog Gemminger giebt Thomson Kleinasien als Vaterland an; bereits Dejean bemerkt aber, dafs er auch auf My- tilene vorkommt, und sowohl Dr. Krüper als ich fanden ihn auf Syra. Die weitere genaue Verfolgung der geographischen Verbrei- tung kann hier nur wünschenswerth sein. 4. Melancarabus hungaricus Fabr. Chaudoir ist (Bull. Mose. 1863. I. p. 214) nahe daran, den hungaricus zum mingens zu ziehen, und hält es für sehr möglich, dals der perforatus Fisch. auch mit ihm als Varietät zu vereini- gen sei. Leider fehlt es mir an Material, um den mingens mit voller Sicherheit in perforatus überführen zu können, aber ich halte es für durchaus möglich und sehr interessant, da scheinbar eine so weite Kluft zwischen den extremen Formen liegt; dann sind alle Arten !) der Gattung Pachystus Motsch. glücklich zu einer Spe- cies vereinigt! Was den hungaricus anbetrifft, so kann man denselben un- möglich als eine eigene Art dem mögens gegenüberstellen, sondern muls nothwendig beide als Rassen derselben Species auffassen. Sehr interessant und noch nicht genug beachtet sind die klein- sten, etwa 10 lin. langen Stücke des Wiener hungaricus; bei ih- nen wird das Halsschild bisweilen deutlich schmäler, die Punktirung der Flügeld. weniger dicht, wodurch der Käfer glänzender schwarz erscheint; auch sind die Wiener Ex. meist etwas gewölbter, dem scythus Motsch. in der Figur sehr ähnlich; es dürfte sich wohl em- pfehlen die Wiener Stücke in den Sammlungen als Var. viennen- sis einzuführen; Thomson (Opusc. Entom. VII. p. 677) hat den mingens auch bereits als Varietät zum hungaricus gezogen, trennt aber den perforatus specifisch durch: elytris nitidulis, parce punc- tatis, fossis magnis sat profundis 7-seriatis. Diese Diagnose palst allerdings auf den typischen perforatus; es sind aber seine Varietäten nicht in Betracht gezogen, welche merklich gröfser als perforatus sind, den stumpfen Glanz des min- !) Variolaris Men., den ich nicht besitze, wird in den Catalogen auch zum perforatus gezogen. der Gatiung Melancarabus. 253 gens und sieben viel schwächere Grubenreihen als perforatus ha- ben; verschwinden bei diesen die 4 schwächeren Grubenreihen fast ganz und werden gleichzeitig die stärkeren schwächer, so erhalten wir eine Form, die dem mingens ganz ähnlich ist, und nur etwas stärkere Grübchenreihen hat. 5. Melancarabus mingens Quensel. Chaudoir sagt (Bull. Moscou 1863. I. p. 213): Car. mingens (Stev.) Schh. Fisch. Dej., maeotis (Stev.) Fisch, vomaz De;j. Spee., gastridulus Fisch. und maritimus Motsch. ne sont que des varietes plus ou moins ponctuees, fondees sur des individus isoles entre lesquels on trouve toutes les transitions possibles. Dagegen finden wir im Catalog Gemminger - Harold pag. 69, welcher in solchen Fällen viel lieber Synonyme als Varietäten auf- zählt, nur gastridulus Fisch. und vomaz Stev., non Dej., als Syno- nyme des mingens, die drei anderen als Varietäten aufgezählt, und aulserdem noch eine var. hungaricus Dahl, Dej. in litt. Vergleichen wir zuerst die kurze Dejean’sche Beschreibung seines vomaz (Spec. Il. p. 145), so geht aus seinen Worten, un peu plus petit, un peu moins allonge et les elytres un peu plus fortement ponctuees et paraissant presque chagrinees, deutlich her- vor, dafs er das Männchen des mingens beschrieben hat. Vom C. maeotis Stev. sagt Motschulsky, nachdem er auf einige mit mingens verwandte Arten die Gattung Pachystus ba- sirt hat, man könne ihn nicht mit mingens vereinigen, wie Chau- doir wolle, weil ihm die 3 Punktreihen fehlten. Dies ist eine um so grölsere Dreistigkeit, als Fischer, der den Käfer von Steven er- hielt, ausdrücklich die 3 Punktreihen erwähnt, obliter&s nennt und auf Taf. XXXIV. Fig. 1. abbildet. Dejean (Spec. II. p. 143) konnte das Ex. des maeotis vom Asow’schen Meere, welches er von Steven erhielt, nicht vom min- gens unterscheiden. Dennoch glaube ich, dals wir es im Maeotis mit einer Rasse des mingens zu thun haben, welche ältere Ento- mologen, wenn sie dieselbe in grölserer Anzahl vor sich hatten, wohl verleiten konnte, in ihr eine eigene Art zu vermuthen. Beachten wir, dafs Fischer dem mingens 113, dem gastridulus 12, dem maeotis 13 lin. Länge giebt, und dafs die beiden gröls- ten Ex. des mingens in meiner Sammlung (ohne genauere Vater- landsangabe, aber aus derselben Quelle und JS) genau die fast verloschenen Punktreihen des maeotis Fisch. zeigen, so müssen wir in dieser Form die körperlich grölste Rasse des mingens erkennen, 254 G. Kraatz: über die Arten C. gastridulus Fisch. (Ent. Russ. I. p. 33) wird nach Ex. aus der Krim beschrieben, bei denen die Punkte der 3 Punktrei- hen auf den Flügeldecken nicht durch erhabene Streifen getrennt sind, wie beim südrussischen mingens, welcher puncta „costa aut granulis coadunata“ zeigt (loc. eit. I. p. 82). Auch hier hat Fischer nicht die Eigenthümlichkeit eines ein- zelnen Ex. beschrieben, denn bei sechs Ex. des mingens meiner Sammlung aus Kurusch sind die Punkte deutlich durch erhabene Leistchen verbunden, welche bei meinen 8 Ex. des gastridulus aus der Krim kaum oder gar nicht bemerkbar sind. C. maritimus Motsch. (Käfer Russl. p. 84 Note 2) ist nach (?) einem kleinen Ex. vom Pontus euxinus von 9 lin. beschrieben „foveolis quadrupliei serie intermedia obliqua“' Die Existenz dieser kleinen Form ist wegen der Beziehungen des mingens zum perforatus von Interesse. Die Varietäten des C. mingens und hungaricus sind hiernach kurz folgende: C. hungaricus Babr. 1801... .nesa..a 110.008 sous Hunsar. - var. minor. Long. 10—11 lin. - viennensis HRuaatz, ae Wien. - var, major, elytrorum punctis costis haud coadunatis gastridulus Fisch. (A vomaz Dej.) . - . . Tauria. - var. etiam major, punetis obliteratis. 13—14 lin. maeotes;,Kisch.. ya ale ea ee auna, - var. elytr. punctis costis coadunatis mingens Quens. Fisch. Dej. . . . . ...... Caucasus. - var. minor, elytr. punctis quadruplici serie, intermedia ob- liqua. Long. 9 lin. maritimus Motsch. Pontus euxinus. - var.? perforatus Fisch. cum varietatibus. 6. Melancarabus perforatus Fisch. Der in der Kirgisensteppe vorkommende Käfer ist jedenfalls der nächste Verwandte des mingens, obwohl ihn Dejean nur mit cribratus vergleicht; wenn Letzterer auf den Flügeldecken des per- foratus „eing ou six rangees de points enfonces plus gros, assez marques“ zählt, so giebt dies keine richtige Idee von deren Sculp- tur; wir haben uns dieselbe etwa so zu deuten, dafs beim perfo- ratus die 3 Grübchen-Reihen des mingens in drei Reihen grofser Gruben verwandelt sind, zwischen denen wiederum je eine Reihe‘ mittelgrolser Gruben auftritt; da aber letztere zwischen der ersten der Gattung Melancarabus. 255 Reihe grofser Gruben und der Naht und zwischen der dritten und dem Seitenrande selten ganz fehlen, so wird man besser 7 oder 5—7 Reihen zählen. Die geographische Verbreitung des Käfers ist wohl noch ge- nauer festzustellen, namentlich an welchen Punkten des Caucasus und südlichen Rufslands er vorkommt. C. scythus Motsch. wird im Oatal. Gemminger-Harold p. 71 als Varietät des perforatus Fisch. aufgeführt; Motschulsky zieht den cribellatus Fischer Entomogr. 1., thoracicus Kryn. zu seinem scy- thus hinzu, während er zum echten cribellatus Ad. Mem. Moscou III. p. 167 den elypeatus Fisch. Ent. III. p. 210 zieht. Wenn nun Motschulsky angiebt, dals er bei 30 ceribellatus Ad. stets nur drei Reihen Punkte bemerkt habe, und der Hauptunterschied des seyfhus vom perforatus „der grofse Halsschild wie beim C. mingens sei“, so entscheidet dies für mich die Frage, ob wir es im scythus mit keiner Varietät des perforafus zu thun haben, nicht sicher; die we- nigen charakteristischen Worte der 33zeiligen Beschreibung des scy- thus in den Käf. Rufsl. p. 84 Note | lauten: „elytris oblongis, dorso depressiusculis, parce sed fortiter punctatis, foveolisque majoribus tripliei serie. — Long. 10 lin.. (Kherson. Woronesch.) d. Ich möchte eher glauben, dals der scythus eine ausgeprägte lokale Rasse des perforatus ist, und dals Uebergangsformen an an- deren Orten gesucht werden müssen, als da, wo sie vorkommt. Das einzige Ex. des cribellatus von Barnaul, welches Gebler "erwähnt (vergl. Bull. Mosc. 1847. III. p. 222), kann eventuell mehr beweisen, als 20 ähnliche von Ost-Sibirien. Es liegt mir nicht genügendes Material vor, um .Jdie Frage selbstständig entscheiden zu können, doch dürfte die Zusammen- ziehung von scythus und perforatus in den Catalogen gerechtfer- tigt sein. Nach Motschulsky kommt der scythus in den Steppen Süd- Rulslands bis zur Wolga vor, der perforatus jenseits der Wolga durch die ganze Kirgisen - Steppe bis zur Songarei. Jenseits des Tarbagatai und dem Sagan’schen Gebirge tritt der eribellatus auf, der in der Ebene bis zum Baical vordringt, von wo er längs der chinesischen Grenze vom glypfopterus verdrängt wird. Gelingt es nicht mit Hülfe reicheren Materials von verschie- denen Orten perforatus und mingens sicher in einander überzu- führen und sämmtliche Arten der Gattung Pachystus Motsch. zu einer einzigen Species zu vereinigen, so ist doch jedenfalls die 256 G. Kraatz: über die Arten der Gattung Melancarabus. grölste natürliche Verwandtschaft zwischen den hier besprochenen Arten vorhanden und auch längst anerkannt. Im Catalog Gehin (p. 8) werden zwischen mingens und per- foratus der dem graecus nächstverwandte morio Mannh. und Isch- nocarabus cychropalpus Peyr. eingeschoben. — — Ueber Carabus bessarabicus Fisch. Herr Baron v. Chaudoir macht mich darauf aufmerksam, dafs die Taster des Männchens von Car. bessarabicus ähnlich er- weitert seien, wie bei meinen /schnocarabus, und dals auch De- jean dies bereits angegeben habe; in der That sagt derselbe (Speec. Gen. Il. p. 148) le dernier article des palpes est tr&s fortement securiforme dans le mäle et beaucoup moins dans la femelle. Schaum placirte den bessarabicus in die Nähe der Melanca- rabus Thoms., Thomson stellt ihn in seine Carabus-Gruppe J zusammen mit maurus, Kruberi, Chamisonis und scabripennis, GeE- hin (Catal. p. 36) läflst ihn auf scabriusculus und scabripennis fol- gen. Nun steht aber der bessarabicus diesen Arten (aulser den Melancarabus, zu denen ihn aber Thomson nicht gestellt wissen will) habituell so fern, dafs die ähnliche Tasterbildung auf eine nähere Verwandtschaft zwischen den Ischnocarabus und dem bess- arabicus hinzudeuten scheint. Da der bessarabicus mit Ischnoca- rabus auch darin übereinstimmt, dafs das vorletzte Glied der Maxil- lartaster deutlich kürzer ist, als das letzte, so würde die vorläufige Stellung des Käfers in diese Gattung wohl eine natürlichere sein, als die zu den genannten Arten. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Varietäten deutscher Carabus. 1. Je besser uns die Arten einer Gruppe oder Gattung bekannt werden, um so häufiger werden wir gezwungen sein auf locale Abänderungen, Varietäten, Rassen derselben aufmerksam zu ma- chen. Gerade sorgfältige Forscher, welche mehr auf das genaue Studium der einzelnen Arten als auf die meist unkritische Aufstel lung möglichst vieler bedacht sind, nehmen aber oft Anstand die Varietäten zu benennen, weil sie befürchten für mihisüchtig gehal- ten zu werden, oder leicht in den Verdacht zu gerathen, eine schlechte Art ') aufgestellt zu haben, wenn ihr Namen hinter dem einer Varietät steht. Der verewigte Schaum war in dieser Beziehung so empfind- lich, dafs er hauptsächlich einiger von ihm benannten Carabus-Va- rietäten halber in seinem Catal. Col. Eur. diejenigen Varietäten- Namen in häfsliche, störende Klammern einschlols, die von dem Namengeber als Varietäten beschrieben waren. Nichts kann und sollte allerdings heutzutage für den ern- sten beschreibenden Entomologen deprimirender sein, als der Nach- weis, dals er eine schlechte Art aufgestellt hat; der leichther- zige Zusatz zu der Beschreibung einer neuen Art: ce n’est peut- etre qu’une variete, findet sich Gottlob bei uns Deutschen im Allgemeinen wohl nur seltener; er dürfte in den meisten Fällen dafür sprechen, dafs der Autor die Gattung nicht gehörig studirt hat, obwohl natürlich auch bisweilen Formen beschrieben werden müssen, welche sich leicht kenntlich machen lassen, ohne dals wir sicher sind, ob sie einer der bekannten bereits beschriebenen Art angehören. Da wir nun von Jahr zu Jahr mehr erkennen lernen, dafs das Studium der Varietäten uns am sichersten zur kritischen Kennt- nifs der Arten führt, so muls um so mehr das Bedürfnifs eintreten, die Varietäten zu benennen, und weiter wird der gewöhnliche Sammler durch Beachtung der bekannten Varietäten am ehesten zum denkenden Forscher herangezogen; dadurch dürften die 50 oder 100 Pfennige doch wohl reichlich für diejenigen aufgewogen 1!) Nicht zu verwechseln mit dem Nachweis, dafs eine schlechte Art aufgestellt sei, ist der, dafs sie bereits anderweitig beschrieben sei; hier wird der Autor viel öfter entschuldbar sein. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 17 98 G. Kraatz: über werden, die vor dem Anschwellen der Cataloge durch Varietäts- Namen in Angst und Sorge leben. Weil wir nun sicher sein können, dafs manche schöne Varie- tät unserer deutschen Carabus von französischer Seite benannt wird '), wenn es nicht durch uns Deutsche geschieht, so glaubte ich wenigstens einige derselben hier beschreiben zu sollen. Carabus caelatus var. nov. Schreiberi Kraatz. Von Schaum (Naturgesch. Ins. Deutschl. I. p. 122) wird der Car. caelatus als ein glänzend schwarzer Käfer beschrieben, nur an den Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken und in den Vertiefungen der letzteren etwas bläulich. Ich besitze aber mehrere ganz prächtig blaue Expl. aus Illyrien von H. Prof. Schreiber, welche kaum weniger lebhaft blau gefärbt sind als Car. intricatus. In der Literatur sind ähn- liche Ex. bis jetzt wohl nur von Dr. Joseph (Entom. Exeurs. in Krain u. d. Küsten]. 1864. p. 9 u. 10) erwähnt, welcher ein Stück in Gesellschaft von Car. croaticus auf dem Laaser Schneeberge (5332 Fufs hoch) fing, ein zweites im Walde unweit St. Kanzian. Die Rippen auf den Flügeldecken dieser blauen Ex. sind oder er- scheinen etwas feiner. Da die prächtige Varietät gewils verdient, dafs auf sie durch einen Namen besonders aufmerksam gemacht wird, so möchte ich sie dem vieljährigen, fleifsigen Durchforscher des Karstes zu Ehren Schreiberi benennen. Carabus dalmatinus ist in der Naturgesch. d. Ins. Deutschl. noch nicht als deutscher Käfer aufgeführt. Dr. G. Joseph erbeutete ein Ex. vor der Grotte am Kreuzberge unweit Laas in Krain, ein anderes vor der St. Kanzian-Grotte unweit Divazza, ein drittes vor einer kleinen Grotte, die nach Lippiza hin liegt. (Vergl. Joseph Entom. Exe. in Krain u. d. Küstenl. 1864. p. 9 u. 17.) Ich besitze selbst ein kräftiges Stück von Lippiza, welches vollständig mit meinen grös- seren Dalmatiner Ex. übereinstimmt. Car. dalmatinus var. nov. macretus Kraatz. Der dalmatinus unterscheidet sich vom caelatus bekanntlich durch flachere, kürzere Gestalt, regelmäflsiger seulpirte Flügeldecken und kürzeres, mehr herzförmiges Halsschild. Ob sich nach Unter- !) Carabus Tschapecki Gehin Catal. de Car. p. 28, olivaceus Geh. 1. c. p- 13 sind die Vorboten. Varietäten deutscher Carabus. 259 suchung eines reicheren Materials diese Unterschiede als stichhaltig ergeben werden, scheint mir etwas zweifelhaft; ich besitze einen, in den Flügeldecken sehr breiten und flachen Carabus, dessen Hals- schild ich nicht wohl von dem caelatus zu unterscheiden vermag; er ist schön blau! leider ist das Vaterland nicht ganz sicher, wahr- scheinlich aber nicht Dalmatien. Eine ganz eigenthümliche magere Zwergform des dalmatinus stammt wahrscheinlich aus Ober-Krain; bei ihr ist das Halsschild merklich schlanker und kaum herzförmig, also ganz ähnlich wie beim caelatus gebaut. Die drei Stücke dieses kleinen dalmatinus, ein 2 und zwei d, machen fast den Eindruck einer eigenen Art, deren d mehr an intricatus, als an dalmatinus erinnern, und nur 13% lin. lang, sind, während Dejean 15—18 lin. für dalmatinus angiebt. Ihr Thorax ist dichter und weniger grob punktirt, die Streifung der Flügeld. regelmälsig, die Farbe gesättigt blau, nicht grünblau. Der Unterschied im Bau des Thorax ist um so auffallender, als derselbe bei grolsen und kleinen caelatus keinen wesentlichen Unterschied zeigt. Die kräftigsten intricatus werden gröfser als diese dalmatinus. Carabus emarginatus Duft. Dej. und seine Varietäten. Diese von Duftschmid nach Ex. aus Krain und Illyrien be- schriebene Art wird von Schaum und Thomson als Varietät des cancellatus betrachtet, indessen sprechen meines Erachtens folgende Gründe gegen diese Auffassung. a. Der Käfer ist, wie am Schlufs gezeigt wird, nicht als eine, auf Illyrien und Krain beschränkte Rasse zu betrachten, sondern weiter über Steiermark, Tyrol bis nach Toscana verbreitet. Damit bülst er seinen Charakter als locale Rasse im Wesentlichen ein. b. Wenn auch einzelne Ex. dem cancellatus sehr ähnlich wer- den, so wird man doch fast nie im Zweifel sein, dafs man es mit dem emarginatus zu thun hat, namentlich wenn man im Stande ist mehrere Ex. von derselben Localität genauer zu prüfen. c. Wenn sich constant eine abweichende Färbung der Fühler und Beine (schwarz) mit einer besonderen Form des Halsschildes (schlank, mit stark vorgezogenen Hinterecken) und einer eigen- thümlichen Sceulptur der Flügeldecken (schwache erhabene Rippen und längliche Tuberkeln, neben denen meist eine Körnerreihe her- vortritt) verbindet, so haben wir eine Verbindung von Charakteren, welche Artrechte zu begründen pflegt. 12 960 G. Kraatz: über a. Carabus affinis (Meg.) Duft. Carabus affinis (Meg.) Duft. und oblongus Sturm werden von Schaum (Naturg. Ins. Deutschl. I. p. 135) als var. minor, vi- ridis des emarginatus Duft. citirt. Weil es nun schon einen Cara- bus affinis Panz. giebt '), so kann sich H. Gehin nicht versagen, den affinis Duft. in Duftschmidti umzutaufen ?); wie so häufig druckt er auch hier den Namen falsch, Duftschmidti statt Duftschmidt. Lesen wir nun die Original-Beschreibung des affinis Duft. nach, was leider so oft unterlassen wird, so finden wir, dals die Diagno- sen des affinis und emarginatus nur darin abweichen, dafs der emarginatus elyira emarginala und 12 lin. Länge hat, der affinıs nur 11 lin. und oblongus genannt wird. Für einen kritischen Sachverständigen folgt meines Erachtens hieraus, dafs der alte Duftschmid als emarginatus das kräftigere Weibchen mit stark ausgerandeter Spitze der Flügeldecken beschrie- ben hat, als affinis das kleinere, schlankere Männchen mit weniger bemerkbar ausgerandeter Spitze der Flügeldecken. ?) Var. minor affinis Duft. (Duftschmidi Gehin!) muls also eingehen. Die Farbe bei emarginatus und affinis ist gleich: viridi-aeneus. b. Carabus oblorgus Sturm und Dahlii (Meg.) Schaum. Sturm nennt seinen 11 lin. langen oblongus aus Krain, unter dem er den affinis Duft. citirt, oben schön grasgrün, nur das Hals- schild etwas kupfrig; Schaum cifirt ihn auf S. 135 unter affinis, sagt aber auf S. 137: C. oblongus Sturm scheint mir nach einem zum Dahlii Meg. gehörenden oder ihm wenigstens sehr nahe kom- menden Stücke aufgestellt zu sein. Diesen Dahlii Meg. beschreibt Schaum selbst als eine klei- nere, besonders in Kärnthen einheimische, sehr lebhaft grüne Abänderung des emarginatus, aber er unterläfst es ganz, diese deutsche Varietät des emarginatus auf S.135 zu citiren. Wie noth- !) Derselbe ist eine Varietät des Car. monilis Fabr. ?) Es ist dies unnütz und ein bisher ungebräuchliches und wohl un- statthaftes Verfahren. Wissen wir einmal, dafs ein Carabus affinis zuerst von Panzer beschrieben und der später beschriebene affinis Duft. keine be- sondere Art, sondern eine Varietät des emarginatus ist, so wird man auf diese Varietät genügend durch den Namen affinis Duft. hinweisen können. 3) Man vergleiche Sturm’s vortreffliche Abbildung der Flügeldecken beider Geschlechter des emarginatus in Deutschlands Fauna II. tab. LVII. Fig. B(S) C @). Varietäten deutscher Carabus. 261 wendig dergleichen ist, geht einfach daraus hervor, dafs dieselbe ganz genügend den Käfer charakterisirt, den er fälschlich auf aff- nis Duft. bezogen hat. Hiernach wird, so lange keine andere Deutung stattfindet, oblongus Sturm nicht als Synonym des affinis, sondern als Varietät des rite beschriebenen Dahlii (Meg.) Schaum aufzuführen sein, welche nicht einfarbig lebhaft grün ist, sondern einen leicht kupfer- farbenen Thorax zeigt. Entschieden von Interesse ist es, dafs Schaum 2 Expl. des Dahlii in der Berliner Königl. Sammlung erwähnt, bei denen das erste Fühlerglied roth ist, mit schwarzer Spitze; solche Exempl. scheinen im Allgemeinen sehr selten zu sein. c. Carabus nigricornis Dejean, Vom Carabus nigricornis (Ziegler) sagt Schaum (Naturg. Ins. Deutschl. I. p. 137), dafs er ihn nicht kenne und dals er nach Dejean „in Steiermark häufig sein solle, etwas grölser und län- ger als cancellatus, das erste Füblerglied stets schwarz“. Schaum übersieht bei diesem Citate Dejean’s ganz, dafs derselbe somit als nigricornis (Ziegl.) eine in Steiermark häufige Varietät des can- cellatus positiv beschrieben hat, wenn auch dürftig! Schaum hätte diese steierische Varietät des cancellatus entweder als Syno- nym des cancellatus, oder als Varietät eitiren sollen. Er thut aber Beides nicht, obwohl Dejean von einem in Steiermark häu- figen Käfer spricht. — Um über den nigricornis Dej. klar zu werden, liefs ich mir von den Herren Dr. Pipitz und Major Gatterer eine Anzahl steierischer Carabus cancellatus schicken, und fand unter einigen 20 Ex. zwei sehr scharf geschiedene Formen; nämlich eine klei- nere, jedenfalls zum cancellatus zu ziehende, meist den mittleren Ex. desselben an Gröfse gleich, nur selten gröfser, mit rothem ersten Fühlergliede; dadurch dafs die Tuberkeln auf den Flügeld. in der Regel länglich und die Hinterecken des Halsschildes deut- licher ausgezogen sind als bei den rothbeinigen nord- und ost- deutschen cancellatus, auch der Messingglanz deutlicher ist, zeigen die Stücke ein ziemlich deutliches lokales Gepräge. Von ihnen sondern sich deutlich 5 merklich gröfsere Ex. mit schwarzem ersten Fühlergliede ab, welche dem illyrischen emarginatus in vieler Beziehung so nahe stehen, dafs sie durch eine Beschreibung kaum scharf auseinander zu halten sein dürf- ten; die charakteristischen Eigenschaften des emarginatus sind bei 262 G. Kraatz: über ihnen etwas weniger deutlich ausgeprägt als bei der typischen Form aus Illyrien. Keineswegs möchte ich sie aber als Zwischenformen zwischen den steierischen cancellatus und den illyrischen emarginatus aufge- falst wissen, da sie zum letzteren in nächster Verwandtschaft stehen. Jedenfalls haben wir in diesen Stücken, welche gröfser und schlanker als cancellatus sind, den nigricornis Dej. vor uns. Der- selbe ist in Brancsik’s Käfern d. Steiermark (S. 2) nieht erwähnt und jedenfalls mit dem dort aufgeführten emarginatus Duft. vom Nicolai-Berge bei Cilli identisch. Ueber die Fundorte meiner steierischen cancellatus wurde mir leider nichts Bestimmtes angegeben. Da ein so scharfsichtiger Entomolog wie Dejean den steieri- schen nigricornis seinerseits nicht auf den emarginatus bezog, so scheint es mir vorläufig angemessener, den Dejean’schen Namen für die steierische Local-Form aufrecht zu erhalten, als emargina- tus var. nigricornis De). Dafür, dafs wir es im nigricornis mit emarginatus zu thun ha- ben, spricht auch der Umstand, dafs mir von H. Dr. Pipitz auch zwei lebhaft grasgrüne Ex. aus Steiermark eingesendet wurden, welche genau mit meinen illyrischen und Krainer Dahlii überein- stimmen. d. Carabus nigricornis Schaum. Unter den Nachträgen auf S. 764 sagt Schaum: der mir jetzt bekannt gewordene Car. nigricornis (Ziegler) hat eine lebhaft grüne Oberseite und flache Flügeldecken mit ziemlich schwach erhöhten Rippen und länglichen Körnern, wie Dahliü Meg., und weicht von demselben durch kürzere, mehr gedrungene Form des Halsschildes und der Flügeldecken, und einige andere Merkmale ab. Ueber das Vaterland sagt Schaum nichts, eitirt seinen nigricornis un- ter cancellatus, beschreibt aber ein Thier mit der Sculptur des Dahlii, welcher keine Varietät des cancellatus in sp., sondern des emarginatus ist. Dadurch bleiben wir etwas zweifelhaft. Haben wir nun den nigricornis Schaum als emarginatus var. aufzufassen, indem wir das Hauptgewicht auf die Sculptur legen, oder als can- cellatus var., indem wir das Hauptgewicht auf die Gestalt des Hals- schildes legen? Letzteres scheint mir das Richtigere, namentlich deshalb, weil lebhaft grüne cancellatus bis dahin noch wenig oder gar nicht beschrieben waren. Das typische Ex. des nigricornis Ziegl. Schaum befindet sich Varietäten deutscher Carabus. 263 übrigens in meinem Besitze, und ist von Schaum selbst nigricornis Ziegl. Wien bezettelt; es hat 19 Mill. Länge und fast ganz den Habitus eines typischen cancellatus. Aus Schaum’s Angaben und der Gröfse seines eigenen Exem- plars geht hervor, dafs sein nigricornis auf lebhaft grüne cancel- latus von mittlerer Gröfse mit dem Habitus des typischen cancel- /atus und den länglichen Tuberkeln des emarginatus basirt ist. Eine ganz prächtige Form, welche ich ebenfalls aus Oester- reich besitze, zeigt die erwähnten charakteristischen Eigenschaften des nigricornis Schaum, wird aber 26 Mill. lang und dabei sehr breit und kräftig, namentlich im Halsschilde. Diese var. major des nigricornis verdient mehr Beachtung, als ihr bisher geschenkt wurde. e. Carabus intermedius Dej. Diese, nach Dalmatiner Ex. (von Vergoraz) von Dejean auf- gestellte Art vereinigt Thomson (Opuse. Ent. VII. pag. 701) mit emarginatus. — Dejean vergleicht nun einerseits seinen intermedius nur mit cancellatus und morbillosus, und giebt andererseits aus- drücklich (Spee. gen. II. p. 102) an, dafs er einige Exemplare des steirischen nigricornis Dej. (= emarginatus Duft.) in Croatien und auf der Insel Pago in Dalmatien gefunden habe. Für die Vereinigung des intermedius mit emarginatus scheinen seine ganz schwarzen Fühler zu sprechen, dagegen stimmt die Bil- dung des Halsschildes und die Sculptur der Flügeldecken mit der des cancellatus überein. Von den drei Stücken meiner Sammlung stammt eins aus der Schaum’schen Sammlung und von Dejean selbst, das zweite von Vergoraz; das dritte aus Dalmatien, ohne nähere Angabe des Fundorts (von H. Scheffler), ist dem von Ver- goraz sehr ähnlich. Meines Erachtens haben wir es in diesen Exemplaren eher mit einer Rasse des cancellatus als mit einer Varietät des emargi- natus zu thun; bei typischen Ex. reicht die Rippe der Naht nur bis zur Mitte der Naht, was von Dejean unter intermedius beson- ders hervorgehoben wird; indessen ist die Kürze dieser Rippe wohl kaum ein specifisches Merkmal und nicht constant, obwohl Dejean letzteres angiebt; die beiden anderen Ex. haben die schlankere Ge- stalt und mehr parallelen Flügeldecken des intermedius. Der Vergleich reicheren Materials aus Dalmatien ist nach dem Gesagten noch sehr wünschenswerth. 264 G. Kraatz: über Varietäten deutscher Carabus, Geographische Verbreitung des C. emarginatus. Verfolgen wir den emarginatus von Steiermark aus weiter, so finden wir ihn in Gredler’s Käfern Tyrols nicht aufge- führt. Letzterer sagt (a. a. ©. pag. 10 Note): „Wie in Nordtyrol fast nur rothbeinige, schlanke Formen des cancellatus sich finden, so sah ich bisher von Wälschtyrol nur schwarzbeinige Exemplare mit schwarzer Fühlerwurzel, zumeist plumpem Körper, breitem Halsschilde und hochgewölbten Flügeldecken, von dunkelgrüner oder kupferbrauner Färbung, die jedoch schwer einer Diagnose der bestehenden Varietäten bei Schaum Ins. Deutschl. p. 125 ff. allsei- tig und vollständig entsprechen“. Aus diesen Angaben läfst sich kein bestimmter Schlufs zie- hen; ich besitze indessen aus der Schaum’schen Sammlung ein Ex. mit der Vaterlandsangabe Südtyrol, welches sicher zu emarginatus zu bringen ist. Ferner liegt mir eine gröfsere Anzahl von Expl. eines Carabus von Trient vor, welchen ich früher glaubte auf in- iermedius Dej. beziehen zu sollen, weil mehrere die abgekürzte Rippe neben der Naht besitzen. Da diese Trientiner Stücke aber alle charakteristischen Merkmale des emarginatus besitzen und nur etwas kleiner, kürzer und gedrungener sind, so ist durchaus kein Grund vorhanden, sie als eine andere Art aufzufassen, wohl aber könnte von ihr-als var. trentinus Notiz genommen werden. Ziemlich kleine Stücke aus dem toscanischen Apennin erhielt ich von H. vom Bruck, sehr grofse und kräftige aus den penninischen Alpen von H. Sella als affinis Duft.; von den letz- teren zeigten zwei eine eigenthümliche Bronce Farbe, welche bei einem illyrischen Exemplare (von Nanos) fast ins Schwärzliche übergeht. Ein schwärzlich blaues italienisches Ex. verdanke ich der Freundlichkeit des H. Habelmann. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX1. 1877. Heft II.) Das entomologische Museum der Universität Berlin und sein Reglement. In einem längeren Artikel über „das zoologische Museum der Universität Berlin“ in der dritten Beilage der Vossischen Zeitung der Sonntags-Nummer vom 4. Februar 1877 wird von dem C. N. unterzeichneten H. Verfasser der Ausspruch ausführlicher motivirt: „es klingt unglaublich und ist doch leider buchstäblich wahr, dafs nach den entworfenen Plänen die dem neuen zoologischen Museum zugedachten Abtheilungen für eine sachgemälse und zweckentsprechende der jetzt bereits vorhandenen Sammlungen nicht ausreichen, und dafs ferner, wenn die bisher verlautbarten und an- scheinend gut geheilsenen Projekte zur Ausführung gelangen, eine weitere Ausdehnung und eine doch durch die Natur der Sache ge- botene Vermehrung für alle Zukunft absolut unmöglich ist“. ') Obwohl nun bekanntlich das entomologische Museum einen Theil des zoologischen Museums bildet, so dürfte sich insofern seine Zukunft immerhin weniger düster gestalten, als ein entomologisches Museum im Verhältnils zur Masse der aufgestellten Arten wenig Raum beansprucht, und dieser sich hoffentlich unter allen Um- ständen wird finden lassen, falls die Universität nicht aufhört, die Entomologie als einen beachtenswerthen Zweig der Zoologie zu be- trachten, wofür allerdings einige Anzeichen vorhanden sind. Wer hätte das je für möglich gehalten, wenn man in dem er- wähnten Artikel die Entstehungs- und Vorgeschichte des zoologi- schen Museums liest! da sollte man aus dem für uns Entomologen gewils interessanten nachfolgenden Passus beinahe glauben, es han- dele sich nicht um das zoologische, sondern um das entomo- logische Museum. Um .ein ungefähres Bild davon zu geben, eine wie „gewaltige Ausdehnung das Berliner zoologische Museum in wenigen Jahren gewann“, heilst es in dem besagten Artikel wörtlich: „Es wurden angekauft 1317 die Schmetterlings-Sammlung des Stadtraths Laspeyres für 400 Thlr., die Muschel-Sammlung der !) Einige Zeit nachher ist eine Widerlegung ebenfalls in der Vossi- schen Zeitung erfolgt. 266 G. Kraatz: über Wittwe Biester für 330 Thlr., im darauf folgenden Jahre die Muschel-Sammlung d. Buchhändlers Maurer für 1000 Friedrichsd’or. Zu derselben Zeit schenkte Graf v. Borcke seine sehr bedeutende, auf 2500 Thlr. geschätzte Sammlung von seltenen Amphibien und im Jahre 1819 v. Chamisso seine während der. Weltumsegelung unter Kotzebue gesammelten Naturalien, sowie der Gutsbesitzer Salingre in Rostin seine 4000 Thlr. werthe Insekten-Sammlung. Eine der werthvollsten Erwerbungen aber war (1819) die für 22,000 Thlr. angekaufte Insekten-Sammlung des Grafen v. Hoff- mansegg, welche, damals die bedeutendste in ganz Europa, aus 18,504 Arten in 55,500 Exemplaren bestand. Diesem bedeutenden Ankauf folgten dennoch sogleich andere; so 1820 die Knoch’sche Insekten-Sammlung für 800 Thlr., 1821 die Klug’sche Hymenop- teren - Sammlung für 400 Thlr., später 1831 die Virmond’sche Sammlung brasilianischer Insekten für 3000 Thlr., Goudot’s In- sekten-Sammlung aus Madagascar für 1080 Thlr., Müller’s Insek- ten-Sammlung aus Cuba für 1500 Thlr., 1833 die Rudolphi’sche Eingeweidewürmer-Sammlung für 1000 Thlr. und 1836 die Natu- ralien-Sammlung von Lamare Piquot für 6000 Thlr. Von be- deutenden Geschenken, die in dieselbe Zeit fallen, sind zu erwäh- nen: die Insekten-Sammlung des Colonie-Chirurgus Collignon, die auf circa 5000 Thlr. Werth geschätzte, aus japanesischen Fi- schen, Amphibien und brasilianischen Insekten bestehende Samm- lung des Herrn v. Langsdorff, die Insekten-Sammlung des Gra- fen vom Hagen, ferner die Vögel- und Insekten-Sammlung des Kriegsraths Kirstein, dessen ebenfalls geschenkte Bibliothek nebst der 1319 für 1000 Thlr. angekauften entomologischen Büchersamm- lung von Salingre die Grundlage für die Bibliothek des zoologischen Museums bildete.“ Wenn es nun von dem Verfasser des gedachten Artikels dan- kend anerkannt wird, dafs „der jetzige Director des zoologischen Museums die Unzuträglichkeit der Museumszustände in Eingaben an den Kultus - Minister v. Bethmann - Holweg und alle folgenden Kultus-Minister entwickelte und mit wohldurchdachten Reformvor- schlägen hervortrat, und dafs dieselben nicht taub für die gerech- ten Klagen der Museums-Verwaltung waren“, so dürfen wir wohl Herrn Prof. Peters die Bitte ans Herz legen, für ein Reglement des entomologischen Museums einzutreten und Sorge zu tragen, welches nicht gewaltsam verhindert, dafs die Sammlung desselben den Anforderungen der Heutzeit gemäfs benutzt und geordnet wird, und dem von Jahr zu Jahr zunehmenden subalternen Standpunkt das Museum der Universität Berlin. 267 eines grofsen Theiles derselben allmählig Schranken gezogen wer- den können. Ein solches Reglement dürfte jedenfalls leichter erhältlich sein als irgend eine bedeutende Geldunterstützung, soll es doch unseres Erachtens dem Museum sogar reichen Gewinn bringen. Die Instructionen der Herren Custoden für die Mittheilung von Insekten der Universitäts - Sammlung an auswärtige Gelehrte sind mir nicht genau bekannt; sie scheinen immer noch dieselben ge- blieben zu sein, obwohl ich mir bereits 1863 in der Zeitschrift 1) unseres Vereins (derselbe hat die Ehre auch Herrn Prof. Peters zu seinen Mitgliedern zu zählen) erlaubte, „die gröfste Liberalität im wohldurchdachten Interesse der Entomologen und des Museums auf das Wärmste zu befürworten“. Die dort gemachten Ausführungen ergänzen die hier gegebenen wesentlich. Vor nahe zwanzig Jahren wurde mir, dem einheimischen En- tomologen, vom ersten Custos d. Universitäts-Sammlung, Dr. Ger- stäcker, auf meine Frage, ob er wünsche, dafs die ceylonesischen Staphylinen derselben in meiner Bearbeitung der Staphylinen-Fauna von Ostindien mitbearbeitet würden, in hergebrachter Manier ge- antwortet: von den Sachen des Museums wird nichts fortgegeben. Das Museum ist selbstverständlich von mir wenig belästigt worden, und dies um so mehr, als im Winter das einzige geheizte Arbeitszimmer mit drei Arbeitstischen von den 3 Herren Custoden besetzt ist ?); da miraber aulserdem neuerdings ausdrück- lich die Mittheilung gemacht wurde, dafs nur in Ge- genwart eines der Herren Custoden die Kästen geöff- net werden dürften, so wird die Benutzung auch im Sommer so lange illusorisch, als die Herren Custoden an ihren gewohnten Arbeitsplätzen sitzen. Das Gefühl unter Aufsicht arbeiten zu sollen, wird dadurch nicht weniger pein- lich, dafs, wenn überhaupt eine wissenschaftliche Benutzung der Sammlung stattfinden soll, Umtausch und Diebstahl in Gegen- wart des Herrn Custos kaum weniger stattfinden können, als ohne dieselbe. !) Einige Worte über die Benutzung der öffentlichen Sammlungen, a. a. OÖ. Jahrg. VII. p. 226 u. 227. ?) In Folge dessen hat der Custos des Petersburger Museums, als er zum Studium einiger Hymenopteren-Gruppen nach Berlin kam, seine Zeit zum gröfsten Theil verloren, da er an den trüben Tagen an einem Tisch chen hinter einem Pfeiler nichts sehen konnte (vgl. entomol. Monatsblätter 1876. No. 6. p. 90). 268 G. Kraatz: über Es mag nicht unerwähnt bleiben, dafs selbst Prof. Gerstäcker mir gegenüber diesen Theil der Instructionen niemals zur Sprache . gebracht hatte, wofür ich ihm dankbar bin, ohne gegen die Für- sorglichkeit eines Reglements Einspruch erheben zu wollen, wel- ches nur den kleinen Fehler hat, dafs es, wenn es gegenwärtig striete ausgeführt wird, die letzten spärlichen Reste einer Arbeits- Möglichkeit vernichtet, wenn es lediglich zur geneigten Kenntnifs gebracht wird, manchem Gelehrten die Lust verleiden dürfte, im Museum zu verkehren. An auswärtige Entomologen scheinen, dem später nachfolgen- den Briefpassus zu Folge, Insekten zur Bearbeitung nicht mitge- theilt zu werden. Herrn Bourgeois in Rouen, welchen ich nach Kräften in seinem Bestreben unterstützt hatte, möglichst reiches Material zur Bearbeitung der Lyciden-Gruppe zusammenzubringen, um einen Theil der Artigkeiten zu vergelten, welche mir von jeher von so vielen französischen Entomologen zu Theil geworden sind, schreibt mir in einem Briefe vom 10. Jan. 1877: „Jai recu de Mr. le Dr. Peters une lettre dans laquelle il m’invite a venir consulter & Berlin les collections du Museum, ou elles seront mises a mon entire disposition; mais il regrette que les r&glements ne lui per- mettent pas de me les envoyer en communication“. Dagegen heifst es: „Mr. Kirsch m’envoie tous les Lyeides du Muse royal de Dresde, et m’a fait don en autre d’un tirage ä part de son travail sur les Coleopteres de Malacca, ou il y a plu- sieurs Lyeides de deerits“. Wenn bei uns in Berlin leider herzlich wenig Geld für wis- senschaftliche Zwecke vorhanden ist, so sollten doch wenigstens zum Heile der letzteren unnütze Beschränkungen in der Benutzung mög- lichst schnell aufgehoben werden! Da es jedem Laien, welcher die Schätze des Berliner Museums gesehen hat, klar sein dürfte, dafs die Herren Custoden allein nieht entfernt im Stande sind, dieselben wissenschaftlich zu bewäl- tigen, so ist das Museum geradezu darauf angewiesen sich nach Mitarbeitern umzusehen, wenn es sich überhaupt für existenzbe- rechtigt halten und den wissenschaftlichen Standpunkt, den es frü- her eingenommen hat, noch ferner behaupten soll. Ein soleher Mitarbeiter ist aber jeder Monograph in, ja even- tuell aufserhalb Europa; die Ueberfülle des entomologischen Mate- rials welches uns zuströmt, läfst heut zu Tage die Herren Mono- graphen nur zu leicht das Berliner Museum vergessen, und das das Museum der Universität Berlin. 269 Reglement bewirkt ja, dafs das Museum für den grölsten Theil der wissenschaftlichen Welt in Europa todt ist. Dafs dieser Zustand der Museums - Verwaltung bequem und angenehm ist, darf doch wohl unmöglich angenommen werden, wohl aber, dafs sie den un- geheuren Umschwung, welchen unser entomologisches Leben und Wissen genommen hat, nicht ganz so deutlich erkannt hat, wie ein thätiger Sammler oder der Vorstand eines entomol. Vereins, an den sich viele derselben wenden. Die Vorstände der Museen sollten doch mehr wie bisher sich und Andere darüber klar machen, dafs das mit theurem Gelde an- gekaufte, unbestimmte und unbeschriebene Material wissenschaftlich und commerziell fast werthlos ist, während die Stücke, welche von einem Monographen bestimmt und zum Range von Typen erhoben, zugleich zehnfach im Werthe gestiegen sind. Wird doch kein Verkäufer einer Sammlung verfehlen hervor- zuheben, dafs dieselbe Bestimmungen und Typen der und der Au- toren enthält! Jeder Theil einer Sammlung, welcher ungeordnet bleibt, ist einem Kapitale zu vergleichen, welches zinslos daliegt, und zwar doppelt zinslos, einmal für das Anlage - Kapital, das zweite Mal für die Wissenschaft. Je strenger wissenschaftlich das Museum ganz oder zum Theil geordnet ist, je mehr das daselbst aufbewahrte Material wissenschaftlichen Arbeiten zu Grunde gelegen hat, um so grölser wird der Ruf des Museums sein und sich weni- ger nach den vorhandenen Prachtstücken'!) bemessen. Wenn wir nun aber in Berlin notorisch so geringe pecuniäre Mit- tel zum Ankaufe von dergleichen besitzen, so sollten wir doppelt bemüht sein, den wissenschaftlichen Werth des Museums zu heben, was nicht mehr als einige Groschen Porto kostet. Und das verbietet im Jahre 1877 eine Instruction! Und diese Instruc- tion besteht noch? Berlin im Januar 1877. Dr. G. Kraatz. 1) Gewils ist z. B. das Museum des Marquis Doria in Genua an sol- chen nicht arm, es ist aber noch Vieles unbestimmt und unbeschrieben; daher finden wir den H. Präsidenten des Stettiner entomologischen Vereins (Stett. entom. Zeitg. 1874. p. 185) dadurch „bemüht, den Käferstand des Museo auf einen Achtung gebietenden Fuls zu bringen“, dafs er Tage lang „hier und da einen Namen giebt oder berichtigt und dem Museum fehlende Gattungen und Arten notirt, nachdem er seines Freun- des Doria gute Dupla für sich und seine Freunde gezehntet hat“. Wenn wir nun auch nicht einen so gewaltigen Respect vor H. Dohrn’s Duplis ha- ben, wie er selbst, so beweist das Citat immerhin, mit welchem Werthe determinirte Arten unbestimmten gegenüber belegt werden, denn: keine Na- men, keine Achtung. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Ein entomologischer Ausflug nach Sibirien. Nachdem mein geschätzter Correspondent, Herr John Sahl- berg in Helsingfors, auffallend lange nichts hatte von sich hören lassen, wurde ich am 18. Dec. 1876 angenehm durch ein Schrei- ben überrascht, in dem er mittheilte, dafs er sich im Frühjahr plötzlich entschlossen habe, nach Sibirien zu reisen, seit etwa fünf Wochen von dort zurückgekehrt, aber bis vor Kurzem krank ge- wesen sei. — Der darauf folgende kurze Reisebericht, den ich fast unverändert folgen lasse, dürfte für die meisten Leser dieser Blät- ter nicht ohne Interesse sein. G. Kraatz. „Da ich von Prof. Nordenskiölds Expedition nach dem Jenisei- fluls und gleichzeitig hörte, dafs drei junge schwedische Naturfor- scher abreisen wollten, um das Thal des Jenisei zu untersuchen, so entschlofs ich mich ganz plötzlich, mitzureisen, um einmal die arctische sibirische Insektenfauna kennen zu lernen. Ich verliefs Helsingfors am 2. Mai, und kehrte nach vielfachen Mühseligkeiten am 7. Nov. zurück. In Gesellschaft von Dr. Theel (Ornitholog und Kenner der niederen Thiere), Dr. Trybom (Entomolog, spe- ciell Kenner der Tagschmetterlinge und Libelluliden), Dr. Arnell (Biolog) und Reetor Brenner (Botaniker aus Finland) reiste ich über Jekaterinenburg nach Tjumen, wo ich meine erste Bxcursion vornahm. Hier gingen wir am Bord eines Dampfboots, das uns längs Irtisch und Obi nach Tomsk brachte. Bei der Vereinigung dieser Flüsse blieben wir zwei Tage des Eises halber liegen und konnten etwas an dem einförmigen Flufsufer sammeln. Die In- sektenfauna war hier schon ganz arctisch, Olophrum boreale und Pelophila borealis kamen nicht selten vor; auch Cylle- iron, Dasyglossa prospera wurde in Mehrzahl gesammelt, so wie einige andere interessante Aleochariden. Dals wir in Sibirien waren, zeigte uns im Uebrigen kaum irgend eine Art. Täglich sammelten wir darauf ein Weilchen, während unser Boot Holz ein- nahm, an den Ufern des Obi, wobei Boros Sneideri, Bemb. contaminatum m., Steropus sp., Upis Ceramboides, Ade- locera conspersa etc. unsere Beute wurden. Bei Krasnojarsk fing unsere eigentliche Arbeit an. Hier waren schon Sibirische Formen vorherrschend. Die Gegend war malerisch schön, die Insekennfauna reich, und man konnte kaum J. Sahlberg: ein entomologischer Ausflug nach Sibirien. 271 glauben in Sibirien zu sein. Von Carabus kamen z. B. C. Kru- beri und aeruginosus vor; von Otiorkynchus mehrere mir un- bekannte Arten. Obwohl ich mich für die arctischen Gegenden ganz besonders interessirte, konnte ich hier nur zwei Exeursionen vornehmen, mulste dann abreisen und kam in Jeniseisk den 14. Juni an. Leider waren die dortigen Dampfboote, die jährlich nach der Mündung des Flusses der Fischerei wegen gehen, schon abgefahren; ich war daher genöthigt mit einem Prahm stromab sowie mit Ruderböten oder Hunden den etwa 200 Meilen langen Weg zurückzulegen. Bei Jeniseisk sammelte ich etwa 10 Tage und hatte gute Erndte. Hier waren schon mehrere Sibirische Arten, die bei Krasnojarsk vorkamen, verschwunden und mehrere Skan- dinavische Arten traten auf. Je mehr man sich dem Norden nä- herte, desto mehr Aehnlichkeit mit der ünserigen zeigte die Insek- tenfauna. HAylobius arcticus war häufig längs des ganzen Flus- ses, und der schöne Bathysmatophorus Reuteri m. war ohne Zweifel die gemeinste Cicadarie. Oxzyporus Mannerheimii, Phytobaenus amabilis, Cucujus sanguinolentus wurden bei Jeniseisk gesammelt. In einem Baumstamme fand ich mehrere Ex. von Melanophila guttulata Gebl. Zwischen Jeniseisk und dem Polarkreis sammelte ich nur einige Stunden. Vom 6. Juli bis 20. September hielt ich mich darauf im arctischen Sibirien auf, und habe grofse Sammlungen mitgebracht. In den Wäldern und auf der Tundra kamen meist nur Lappländische Arten vor, und ich hatte die Freude mehrere von mir entdeckte Species hier wieder- zufinden, z. B. Podabrus obscuripes, Gaurodytes Mimmi, Hydroporus picicornis, Gaurodytes Thomsoni, Brady- cellus Ponojensis und einige Staphyliniden; von Hemipteren Platypsallus acanthioides. Einige, wie es scheint, neue Gau- rodytes- und Hydroporus-Arten sammelte ich auch hier. Im hohen Norden kamen Boreaphilus Henningianus, Deliphrum arcticum, Pycnoglypta lucida, Arctodytes elongalus, Hydroporus lapponum, H. urcticus, Helophorus Gyllien- halii (= fennicus Gyll. nec Payk.) und einige Lappländische Bembidien zum Theil nicht selten vor. Auf Wiesen am Flusse, die alle Frühlinge überschwemmt sind, fanden sich dagegen fast nur für Europa fremde Arten. Auf einer Insel (70° 30’) sammelte ich eine Reihe von dem schönen Cara- bus amoenus Chaud., auch var. rufino und Lyperopherus in- tricatus Men. Ich bin jetzt mit Bestimmung meiner Hemipteren beschäftigt; 272 J. Sahlberg: ein entomologischer Ausflug nach Sibirien. darauf werde ich mit den Coleopteren anfangen. Aufser Coleop- tera sammelte ich Hemiptera, Lepidoptera und Phryganeiden. Von Diptera habe ich besonders von Familien und Gattungen, die reich an arctischen Formen sind, z.B. Ramphomyia, Clinocera und Cordilura, von Hymenoptera Tenthrediniden und Ichneumoniden zusammengebracht. Herr Trybom sammelte von allen Insekten-Ordnungen und kam mit seinen Kameraden Theel, Arnell und Brenner später nach Norden, wo wir bei Dudino (69° 10’) den 29. Juli zusammentra- fen. Es war unser Plan mit Prof. Nordenskiöld, der mit ei- nem Dampfboot aus Schweden über das Karische Meer nach der Mündung des Jenisei’s kam, zusammenzutreffen, aber unglücklicher Weise konnte er der Untiefe des Flusses wegen nicht bis zu dem Platze kommen, wo wir ihn erwarteten. Wir waren daher genö- thigt den langen Umweg durch Sibirien (Jeniseisk, Krasnojarsk ete.) zurück zu machen, was mir eine grolse, ganz unerwartete Ausgabe verursachte. Einige Monat beinahe dauerte die Reise mit Dampf- boot bis Jeniseisk! Obgleich die Jahreszeit spät war und schon Schnee fiel, sammelten wir fast täglich einige Stunden, während das Boot Holz einnahm. Den 5. October kam ich in Jeniseisk an und reiste gleich mit Pferden weiter. Auf den schlimmsten We- gen hatte ich noch etwa 550 geogr. Meilen per Karren zu reisen. Obgleich das Schütteln aufserordentlich war, hatte ich das Vergnü- gen bei der Rückkehr meine Sammlungen in gutem Zustande 'er- halten zu finden. Dagegen hatte meine Gesundheit durch Schüt- teln und schlechte Kost unterwegs so gelitten, dafs ich gleich nach meiner Rückkehr an einer bösen Magenkrankheit erkrankte. John Sahlberg. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft IT.] Revision der Gattung Himatismus Er. von Dr. Haag-Rutenberg in Frankfurt a. M. Sit meiner ersten Revision dieser Gattung (Coleopt. Hefte 1870), welche 13 Arten umfalste, hat sich die Zahl derselben um über das Doppelte vermehrt. Es läfst sich nicht leugnen, dafs durch das Bekanntwerden neuer Arten auch die Kennzeichen der Gattung bedeutend schwan- kender geworden sind, und dafs ich damals wohlthat, keine neuen Gattungen zu errichten, denn konsequenter Weise mülste ich dann jetzt noch eine ganze Anzahl aufstellen oder wäre genöthigt, die schon errichteten wieder einzuziehen. Esist auch wirklich bei die- ser Gattung kaum ein Körpertheil vorhanden, der bei den verschie- denen Arten constant bliebe. Am Ülypeus anfangend, so ist der- selbe in der Regel weit vorstehend, mit etwas vorgezogener Spitze, die Oberlippe wenig freilassend; langsam aber wird er kürzer, ver- liert die Spitze, und bei eine Art endlich (emarginatus m.) ist er ausgerandet und läfst die Oberlippe breit sichtbar. Das 3te Glied der Maxillartaster nimmt alle Abstufungen zwischen Beil und Knopf- form an. Die Augen sind in der Regel klein, rundlich, wenig vor- stehend; bei einzelnen Arten aber werden sie länglich, quellen her- vor und werden endlich sogar vollkommen höckerartig (ocularis, inconspectus m.). Die Fühler sind theils lang, fast die Hälfte des Körpers erreichend, theils so kurz, dafs sie nicht viel den Kopf überragen, theils schnurförmig, theils an der Spitze stark verbrei- tert. Die Kinnfurche, die bei den Tentyriiden eine hervorragende Rolle spielt, unterliegt den verschiedensten Formen; in einzelnen Arten ist sie gar nicht, in mehreren sehr stark vorhanden. Der Prosternalfortsatz endlich ist in den grolsen Arten stark entwickelt, weit vorgezogen; bei den kleineren ist er bedeutend geringer, oder fehlt gänzlich. Das constanteste Merkmal ist das Fehlen der Un- terflügel, und dies ist genau genommen das einzige, was die Epi- tragiden von den Tentyriiden scheidet. Aber auch hier bin ich zweifelhaft, denn ich besitze 2 Arten einer unbeschriebenen Gat- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 18 274 Haag-Rutenberg: Revision tung aus dem Innern Südafrikas, die ich ihrer Flügellosigkeit hal- ber vor der Hand noch den Tentyriiden zuzähle, obgleich ich sie dem äufseren Habitus nach lieber zu den Epitragiden stellen würde, da man eben so gut, wie man geflügelte Tentyriiden-Gattungen (Ar- throconus und theilweise Eurymetopon) annimmt, ungeflügelte Epitra- giden-Gattungen annehmen kann. Meine Meinung ist, dals mit der Zeit die Vereinigung beider Gruppen wird nachgewiesen werden können. Die nachfolgende Tabelle ist mit Rücksicht auf die Weibchen der Arten angefertigt, die häufig eine vom Männchen sehr ver- schiedene Form haben. Zwei Arten sind ausgelassen, bwprestoides Gerst., welcher mir augenblicklich nicht zu Gebote steht, und tes- sellatus Baudi, wovon nur Flügeldecken beschrieben sind (deutsche entomol. Ztschr. 1875. p. 62) und welche Art wohl kaum als be- schrieben angenommen werden kann, da es mehrere Arten mit ähn- lichen Flügeldecken giebt. Oben mehr oder weniger behaarte od. gefleckte Arten, Hals- schild seitlich wenig gerundet, mehr viereckig . . . 1. Oben ungefleckte, dunkel oder hellbraune Arten, Hal in der Regel seitlich gleichmälsig stark gerundet . . . XIX. Käfer einfarbig schwarz, etwas niedergedrückt, punktirt-ge- streift wu kim unglinet win 12. Andieus)m. sp: I. Fühler die Baie = Each überrarend . ara ul. - line - - nicht oder nur sehr wenig überragend . . 2 mM. L. 11. Glied 3 der Marillaciaster na betr, Augen stark entwickelt. . . .» 4. hu Glied 3 der Maxillartaster ner oder weniger stark beilförmig) Augsensnormalı;, .zarlnd eilt. ur sion. III. Halssch. seitlich gleichmälsig gerundet . 3. variegatus F. seine grölste Breite zwischen Vorderrand und Mitte 8. vestitus Baudıi. IV. Halssch. so lang als breit . . . 4. tessulatus Gerst. g' - beitersals laney.is., : ie V. V.ecken d. Halssch. rechtwinklig, Sehen 6. trivialis Gerst. S' zu: Bu - leicht abgerundet . 5. plebejus Fahr. d VI. Augen sehr stark conisch vortretend. . . ..... VM =? ‚normal au done pie »agch ‚Js „SoWMINl: VII. Halssch. 14mal so breit Ale ang : 2. ae n. Sp. = doppelt so breit als lang . . 1. ocularis n. sp. VIM. XV. XV1l. XIX. XX. XXI. . Halssch. viel breiter alslang. . . 15. der Gattung Himatismus. 275 Käfer weilslich, nicht fleckig behaart 14. Perraudieri Mars. - regelmälsig abwechs. lehmgelb u. weils gestreift 13. natalensis Baudi. - mehr od. weniger fleckig behaart . . . . X. . Mandibeln stark entwickelt . . . 15. mandibularis Er. 5 - normal . . Sl IRRE SR LEN . Käfer grölser (über 12 mill.) 1) USD BR WSEHt?, OXE - kleiner (12 mill. oder darunter) . . ...XV. . Fühler sehr kurz, kaum die Hälfte d. Thorax überrag. XIl. - die Basis des Thorax erreichend. . . . . XII mandibularis Er. 2 laticollis Haag. - wenig breiter (2) od. so lang als breit () 11. fascicularis Hrbst. - . Halssch. vorn fast breiter als an der Basis 6. trivialis Gerst. 2 - schmaler als an!der Basis" we... ner XIV. . Halssch. so lang als breit. . . . 4. tessullatus Gerst. 2 breiter als ang . . . . . 5. plebejus Fahr. 2 . Glied 3 der Maxillartaster beilförmig. . 7. dubius Haag. Glied 3 der Maxsillartaster normal . . . . ...XVL . Punktstreifen d. Flügeld. stark, Zwischenräume fast Saite) on . ... 20. Mülleri n. sp. Punktstr.d. Flügeld. undentl, och schryeichen, Zwischenr. durch Querrunzeln od. eingestochene Punkte matt . XVII. Flügeld. leicht bauchig, Käfer plump . 10. vellosus Haag. B= schon von kurz hinter der Basis an verengt, Käfer verhältnifsmäfsig schlank . . . .» . ...XVM. Halssch. stark grob punktirt . . . 21. epütragoides Hg. - schwächer punktirt . . . 9. senegalensis Haag. Fühler kurz u. fein, die Basisd. Thorax nichterreichend XXIII. - schlank, die Basis des Thorax überragend od. mindestens erreichend . . . ER, Punktstreifen d. Flügeld. deutlich sichihar ade gleichweit von einander abstehend . . . XXI. -Punktstr. der Flügeld. je 2 u. 2 genähert, Zwischen räume zerstreut-punktirt . . . » . . 16. Kraatzi Haag. Halssch. breiter als lang. . . late fehle Or - so lang als breit. . . 18. siriatopunctatus n. Sp. !) Bei fascicularis Hrbst. kommen ausnahmsweise sehr kleine g\ vor, so dafs in beiden Kategorien nachzusehen ist. 18* 276 Haag-Rutenberg: Revision XXNH. Fühler verhältniflsmälsig sehr grofs, die Basis des Thorax weit überragend . . . . 19. asperifrons Haag. Fühler schwächer, die Basis des Thorax kaum über- ragend . „IE, - mE 280 38178 antilope.n. sp. XXUl. BP vorn ausgeratidäß » ...26. emarginatus n. sp. - -.. vorgezogen. . . RL ER ERV, XXIV. Halssch. so dieht punktirt, dals keine Zeikehenräünie zwischen d. Punkten sichtbar sind . . . . ...XXV., Zwischenr. zwischen d. Punkten deutlich . . . XXVI. XXV. Halssch. an der Basis so breit als an der Spitze 22. punctatissimus Haag. - - - - breiter als an der Spitze 24. ferrugineus Mars. XXV]. Halssch. breiter als lang. . . . . ..23. raucus Haag. - so lang als breit . . . . 25. Heydeni n. sp. 1. Himatismus ocularis n. sp.: Elongato - ovalis, opacus, nigro - brunneus, pube grisea variegatus; antennis brevibus; oculis valde prominentibus; thorace longitudine duplo latiore, subquadrato, ante scutellum impresso, sat dense rude punctato; elytris thorace latioribus, fere ab humeris sensim attenuatis, costis quatuor vix ele- vatis, minus punctatis subnitidulis,, flavo - pubescentibus, interstitüis crebre rugoso-punctatis, opacis, maculatim variegatis. — Long. 16, lat. 73 mill. Fühler sehr kurz, die Hälfte des Thorax nicht erreichend; die beiden vorletzten Glieder fast so breit als lang, das l1te kurz, knopfförmig; Kopfschild kurz, nicht sehr vorstehend, mit der Stirn einzeln punktirt und graugelb behaart; Augen ungemein grols, co- nisch vorstehend. Halssch. doppelt so breit als lang, ein fast voll- kommen längliches Quadrat bildend, nur nach der Basis ein wenig ein- gezogen; Vorderecken abgerundet, Hinterecken scharf; Hinterrand beiderseits etwas ausgebuchtet, in der Mitte undeutlich gerandet und daselbst breit eingedrückt; Oberseite fast flach, grob dicht, an den Seiten zusammenfliefsend punktirt. Flügeldecken 13mal breiter als der Thorax, doppelt so lang als breit, hinter den Schultern etwas erweitert und von da an sich allmählig bis zur Spitze verengend. Oberseite matt, nach der Naht zu glänzend, mit 4 schmalen, kaum merklich erhöhten, leicht glänzenden, fein runzlig-punktirten, gleich- mälsig graugelb behaarten Längsrippen und dicht runzlig-punktir- ten, matten, graugelb gefleckten Zwischenräumen. Kehlfurche kaum angedeutet; Prosternalfortsatz stark und kräftig, die äulsere Spitze der Gattung Himatismus. 277 abgerundet; Parapleuren grob längsrunzlig, Segmente einzeln, fein punktirt; die ganze Unterseite kurz grau behaart. Beine normal, Schenkel sehr kräftig, Vorderschienen nach vorn in einen Zahn verbreitert. Eine sehr grofse, durch ihre höckerartig vorstehenden Augen und stark queeres Halsschild auffallende Art. Es wäre wohl mög- lich, dafs sie mit H. tessellatus Dej. Baudi (Deutsche Ent. Ztschr. 1875. p. 62) identisch wäre, eine Art, von welcher in der Dejean- schen Sammlung nur noch die Mittelbrust und Flügeldecken übrig sind, wenigstens beschreibt Baudi a. a. ©. diese Flügeldecken in ähnlicher Weise. Afrika, ohne nähere Angabe des Fundorts, aber wahrschein- lich aus den Bogos-Ländern. (Meine Sammlung.) 2. Himatismus inconspectus n. sp.: Elongato - ovalıs, pa- rum nilidus, parce pubescens, niger; capite dense punclato, linea media laevi; oculis valde prominentibus; thorace transverso, sub- quadrato, ante scutellum impresso, rude rugoso-punctato; elytris tho- race latioribus, obsoletissime costatis, costis subnitidis, griseo-pu- bescentibus, interstitüs ruguloso - punctatis,, pilis griseis variegatim obsitis. — Long. 14—20, lat. 5—5% mill. Dem ocularis äufserst ähnlich, aber in folgenden Punkten ver- schieden. Die Fühler sind kräftiger und länger; der Kopf ist viel gröber und dichter punktirt und läfst eine glatte Mittellinie frei; das Halsschild ist nur 143mal so breit als lang, mit mehr abgerun- deten Vorderecken, weniger geradem Vorderrand und stärkerer zu- sammenfliefsender Punktirung; die Flügeldecken sind sparsamer be- haart; sämmtliche Fleckchen sind feiner und dünner, auch sind die Rippen weniger punktirt. Das Männchen ist bedeutend kleiner und hat auf der Vorderbrust das bekannte Wärzchen. Mir seiner Zeit von H. v. Harold unter obigen Namen als von Waltl stammend, mitgetheilt. Bogos, Fazogl, Ansaba. 3. Himatismus variegatus Haag Col. Hefte 1870. p. 8. 4. Himatismus tessullatus Gerst. Haag |. ce. p. 86. 5. Himatismus plebejus Fahr. Col. Caffr. p. 248. Eine sehr verbreitete Art, die mir aus Caffrarien (Type von .Wahlberg gesammelt), Congo, Mozambique und Madagascar vor- liegt. Ein Ex. aus der Paykull’schen Sammlung soll aus Tranque- bar stammen; ich halte dies für einen Irrthum. Von variegatus 278 Haag-Rutenberg: Revision unterscheidet sich diese Art durch die normal gebildeten Augen, und von tessullatus durch das weniger beilförmige dritte Maxillar- tasterglied (g') und durch das breitere Halsschild; mit den übrigen Arten ist sie nicht leicht zu verwechseln. 6. Himatismus trivialis Gerst. Wiegm. Archiv XXXIl. Bd. I. p. 63 aus Sansibar. Die Art steht in naher Verwandtschaft mit den beiden mir be- kannten Arten aus Sansibar, Mülleri und epitragoides m., von bei- den unterscheidet sie aber die Gröfse und die viel längeren Fühler. 7. Himatismus dubius Haag ]. c. p. 88. Das 2 ist mir unbekannt geblieben. Baudi spricht (Deutsche Ent. Ztschr. 1875. p. 64) von einem wohl als 2 zu dieser Art zu zählenden Stücke; sie scheint selten zu sein. 8. Himatismus vestitus Baudi 1. c. p. 63. Gute Art, das typische Ex. ist von der Form des dubius m., hat aber stark vorstehende Augen und kein erweitertes 3tes Maxil- lartasterglied. 9. Himatismus senegalensis Haag |. c. p. 89. 10. Himatismus villosus Haag 1. ce. p. W. Auch in Tunis und Syrien aufgefunden. Der H. forticornis Baudi l. e. p. 64 ist, wie ich mich überzeugte, nur eine Varietät dieser sehr veränderlichen Art (vgl. Haag Deutsche Ent. Zeitschr. 1875. p. 120). Die Art ist besonders schwer von epitragoides und senegalensis zu trennen. Sie ist aber in den Flügeldecken bauchi- ger, mehr gewölbt, auch im Ganzen weniger dicht punktirt und hat der Thorax an seinen Vorderecken häufig einen kleinen spitzen, nach aufsen gerichteten Winkel. 11. Himatismus fascicularis Hbst. Haag ]. c. p. 88. Von dieser Art liegen mir auch Exemplare von Madagascar vor, die mir aus einer Originalsendung von Herrn Baden überlas- “ sen wurden und sicher dort herstammen. Ich bin nicht im Stande diese Exemplare von der Stammform zu trennen. Es kommen bei dieser Art übrigens sehr grofse Weibchen und sehr kleine Männ- chen vor (10—19 mill.); erstere haben ein sehr schmales, letztere dagegen ein unverhältnifsmäfsig breites Halsschild. — Ein kleines JS aus der Schönherr’schen Sammlung soll aus Aegypten stammen, was mir sehr unwahrscheinlich ist. 12. Himatismus indicus n. sp.: Elongatus, subdepressus, parum nitidus; capite thoraceque sat dense punctatis; hoc subcor- der Gattung Himatısmus. 2379 diforme, angulıs postieis rectis; elytris thorace vixr latioribus, sub- parallelis, depressis, fortiter striato-punclatis, interstitüs laevibus; subtus nitidus, parce punctatus. — Long. 8—9, lat. 32 — 4 mill. Var. pedibus nigro-piceis. Kopf grofs; Olypeus die Oberlippe etwas frei lassend, mit einer vorstehenden breiten Spitze, beiderseits mit einem Längs- strichelchen, in der Mitte als Fortsetzung von der Stirn etwas längsgewölbt; Augenkiel fein, aber scharf; Fühler kurz, kräftig, wenig über die Mitte des Thorax ragend, glänzend, glatt, schnur- förmig, die letzten Glieder bedeutend kürzer, aber kaum breiter als die vorhergehenden; Kopf und Halsschild mäfsig dicht, aber deut- lich punktirt. Letzteres fast doppelt so breit als lang, oben flach, gröfste Breite zwischen Spitze und Mitte, nach hinten stärker als nach vorn verengt, Hinterecken rechtwinklig, scharf; Vorderrand fast gerade, nicht gerandet, mit angedeuteten, aber nicht spitzen Ecken; Hinterrand beiderseits leicht ausgebuchtet, fein gerandet. Flügeldecken wenig breiter als deı Thorax, gleich hinter den deut- lichen Schultern sich sanft bis gegen die Mitte erweiternd und von da ganz allmählig zur Spitze laufend. Oberseite fast flach, kräftig punktirt-gestreift mit glatten Zwischenräumen. Kinnfurche breit, tief, im Grunde glatt; Parapleuren, Vorder- und Seitenrand der Mit- telbrust einzeln stark punktirt; Mitte der Mittelbrust und Segmente glänzend, zerstreut fein punktirt. Beine kurz, kräftig, schwarz oder dunkelbraun. Die Art macht durch ihre etwas flache, verhältnilsmäfsig breite Gestalt und die schwarze Farbe nicht den Eindruck eines Himatis- mus. Es liegen mir aus Ostindien und Cochinchina Ex. vor. 13. Himatismus natalensis Baudi l. ce. p. 62. Eine gute, an ihren regelmälsig behaarten Flügeldecken leicht kenntliche Art. * 14. Himatismus Perraudieri Mars. Haag ]. ce. p. 92. 15. Himatismus mandibularis Er. Haag l. e. p. 91. 2 .H. laticollis Haag ]. c. p. 87. 16. Himatismus Kraatzi Haag Col. Hefte 1371. p. 21. 17. Himatismus Antilope n. sp.: Elongatus, obscure brun- neus, nitidus, capite punctis elongatulis impressis rauco; thorace longitudine multo latiore, lateribus valde aequaliter rotundatis, di- stinete punctato; elytris thorace vix latioribus, lineato-punctatis, in- 280 Haag-Rutenburg: Revision terstitiis planis, punctis minutissimis linealim notatis,; subtus dilu- tior. — Long. I—11, lat. 33 —4 mill. Mas differt: mandibulis valde erectis, apice recurvis ibique ezcisis. Am nächsten dem Äraatzi m. stehend, von ihm aber durch an- dere Mandibelbildung beim J und ganz verschiedene Seulptur un- terschieden. Fühler die Basis des Thorax etwas überragend, fein, ohne Verdickung nach dem Ende zu; Kopf mit länglich eingerissenen Punkten mäfsig dicht bedeckt; Thorax bedeutend breiter als lang, seitlich gleichmäfsig sehr stark gerundet, ohne Vorderecken, aber mit deutlichen kleinen Hinterecken; der Hinterrand in der Mitte etwas vorgezogen; der ganze Umkreis desselben fein gerandet, die Oberfläche gewölbt und gleichmäfsig deutlich punktirt. Flügeldek- ken gestreckt, beim 3 kaum, beim ® etwas breiter als der Tho- rax, 24mal so lang als breit, seitlich wenig gerundet, Oberfläche regelmälsig punktirt gestreift, die Zwischenräume anscheinend glatt, aber bei starker Vergrölserung mit einer Reihe äufserst feiner Punkte. Unterseite heller braun; Kehle nadelrissig sculpirt, Para- pleuren längsrunzlig, Segmente und Beine fein punktirt. Beim g sind die Mandibeln stark entwickelt, so hoch als der Kopf lang ist, fast senkrecht in die Höhe stehend, an der Spitze an der inneren Seite ausgeschnitten und rückwärts gebogen. Von Kraatzi m. durch einfache Punktreihen der Flügeldecken, von striato - punctatus m. durch viel breiteres Halsschild und von asperifrons m. durch kürzere, schwächere Fühler geschieden. Hope town, von Dr. Fritsch gesammelt. (Meine Sammlung.) 18. Himatismus striato-punctatus n. sp.: Elongato- ova- lis, nitidus, obscure brunneus, thorace subtusque dilutioribus; elypeo vie, fronte ad latera praesertim punctatis; thorace latitudine vix longiore, lateribus aequaliter rolundatis; elytris thorace paullo latio- ribus, elongato-ovalibus, distincete punctato - striatis, interstitüs fere laevibus. — Long. 11, lat. 4 mill. Fühler kräftig, die Basis des Thorax überragend, nach der Spitze zu nicht verdickt; Augenkiele sehr schwach; Raum vor den Augen kaum, hinter denselben etwas zusammenfliefsend punktirt. Halsschild wie bei antilope gebildet, aber viel schmäler, mit gera- der Basis und nur feiner zerstreuter Punktirung; die Flügeldecken sind wenig länger als ihre doppelte Breite, seitlich sanfı gleich- mälsig gerundet, oben kräftig punktirt gestreift mit nur kaum der Gattung Himatismus. 281 sichtbarer Punktreihe in den Zwischenräumen. Unterseite wie bei antılope. Von Kraatzi und asperifrons m. unterscheidet sich diese Art durch die nicht nadelrissig sculpirte Stirn, das viel schmälere spär- licher punktirte Halsschild, die kräftig punktirt gestreiften Flügel- decken, und von letzterem aufserdem durch die Gröfse. Capland. Es liegt mir nur ein Weibchen aus der früheren Fetting’schen Sammlung vor; wahrscheinlich hat das Männchen auch erweiterte Mandibeln. 19. Himatismus asperifrons Haag. Col. Hefte 1871. p. 22. Die Männchen dazu, die offenbar auch stark entwickelte Man- dibeln haben, konnte ich bis jetzt nicht erhalten. 20. Himatismus Mülleri n. sp.: Elonguto - ovalıs, opacus, obscure brunneus, partim pilosus;, antennis brevissimis, articulis ul- limis transversis; capite thoraceque dense grosse punctatis; hoc transverso, subquadrato; elytris distincte striato-punctatis, intersti- tiis fere laevibus. — Long. 10—14, lat. 4—44 mill. Kopf grofs, Clypeus in der Mitte vorgezogen, beiderseits ein- gedrückt; Augenkiel nicht vorhanden; Fühler sehr klein, die Mitte des Thorax nicht erreichend, glänzend, schnurförmig mit queer drei- eckigem 9ten und 10Oten und kleinem Endgliede. Thorax doppelt so breit als lang, fast viereckig, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt; sämmtliche Ecken angedeutet; Hinterrand vorgezo- gen, seiner ganzen Länge nach etwas eingedrückt; Oberseite wie der Kopf grob dicht punktirt. Flügeldecken etwas breiter als der Thorax, bis zum ersten Drittheil sanft erweitert und von hier an sich allmälig nach der Spitze verengend. Oberseite wenig gewölbt, kräftig punktirt gestreift, Zwischenräume nur mit der mikroskopi- schen Spur einer Punktreihe und hin und wieder mit einzelnen grauen Haarbüschelehen bedeckt. Alle Exemplare, die ich gese- hen, sind so behaart, vielleicht sind sie aber schon etwas abgerie- ben. Kehlfurche nur schwach angedeutet. Parapleuren und die starken, kräftigen Schenkel dicht verschwommen punktirt, der übrige Theil zerstreuter und schwächer. Die Art zeichnet sich durch ihre überaus kurzen, kräftigen ‘Fühler aus; in der Körperform steht sie epitragoides m. am näch- sten, hat aber eine durchaus andere Flügeldeckensculptur. Das JS hat auf dem Prosternum eine kleine borstentragende Warze. Sansibar. Mir von H. Olemens Müller freundlichst mitgetheilt. 21. Himatismus epitragoides Haag |. c. p. 91. 282 Haag-Rutenberg: Revision 22. Himatismus punctatissimus Haag ]. e. p. W. 23. Himatismus raucus Haag Col. Hefte 1571. p. 23. 24. Himatismus ferrugineus Mars. Haag ]. c. p. 92. 25. Himatismus Heydeni n. spec.: Elongatus, subnitidus, brunneus, subtus, ore, subıraque dilutioribus; antennis perparvis; capite thoraceque parce punctatis, hoc subquadrato, lateribus parum rotundatis; elytris thorace latioribus, elongato-ovalıbus, lineato-pun- ctalis, interstitüs punctis subscabris praeserlim versus latera sat dense obtectis. — Long. 8, lat. 3 mill. Fühler fein und dünn, an der Spitze nicht verbreitert, schnur- förmig, kaum über die Mitte des Halsschildes reichend; Augenkiel fein, aber deutlich; Clypeus kaum, Stirne zerstreut leicht nadelrissig punktirt. Halsschild so lang als breit, seitlich sehr schwach, gleich- mälsig gerundet, Vorderecken nicht scharf; Hinterecken angedeu- tet; Hinterrand kräftig gerandet, beiderseits nicht ausgebuchtet, Seitenrand feiner gerandet, Vorderrand in der Mitte ohne Rand- linie; Oberseite leicht längsgewölbt, fein, an den Seiten etwas zu- sammenfliefsend punktirt. Flügeldecken fast doppelt so breit als der Thorax, lang gestreckt eiförmig, vorn gemeinschaftlich ausge- schnitten, oben fein punktirt gestreift; die Zwischenräume an der Naht einzeln, nach dem Rande zu ziemlich dicht, etwas rauh punk- tirt, so dafs die Streifen fast nicht mehr zu unterscheiden sind. Kehle mit einer tiefen, scharfen Furche; Parapleuren dicht gerun- zelt, Segmente und Beine einzeln punktirt, letztere klein und schwach. Eine zierliche, durch ihr verhältnilsmälsig kleines, fast quadra- tisches Halsschild ausgezeichnete Art, welche dem ferrugineus Mars. am nächsten steht. Senaar. Mir von H. v. Heyden gütigst überlassen. 26. Himatismus emarginatus n. sp.: Oblongo-ovalis, pa- rum nitidus, dilute ferrugineus; capite parvo, dense punctato, cly- peo ante oculos subito contracto, antice recito, subemarginato, fronte impressa: antennis parvis; thorace transverso, versus apicem leviter versus basin subito contracto, angulis posticis rectis, acutis, supra distinete sat dense punctato; elytris thorace multo latioribus, striato- punctatis, interstitiüis punctis subscabris plus minusve obtectis; tarsis elongatis. — Long. 84, lat. 54 mill. Kopf sehr klein; Clypeus vor den Augen rasch verengt, vorn leicht ausgeschnitten mit weit vorstehender Oberlippe; Stirn zwi- der Gattung Himatismus. 283 schen den Augen eingedrückt, wie der ganze Kopf dicht etwas verschwommen punktirt; Fühler klein, kaum über die Hälfte des Thorax ragend, die Glieder nach der Spitze zu etwas breiter wer- dend. Thorax fast doppelt so breit als lang, vorn gerade abge- schnitten, hinten beiderseits leicht ausgebuchtet; gröfste Breite zwi- schen Mitte und Basis, von hier nach vorn zu allmählig, nach der Basis aber plötzlich verengt, Hinterwinkel spitz, rechtwinklig; gan- zer Umkreis des Halsschildes fein gerandet, Oberfläche gewölbt, sehr dicht, fein punktirt. Flügeldecken bedeutend breiter als der Thorax, doppelt so lang als zusammen breit, bis zum letzten Dritt- theil parallel und von da sanft zugerundet; Oberseite wenig ge- wölbt, fein punktirt gestreift, die Zwischenräume mit feinen rauhen Punkten bedeckt, zwischen welchen auf den Seiten die Punktrei- hen verschwinden. Kehlfurche nur schwach angedeutet; Parapleu- ren dicht blatternarbig punktirt, Segmente und Beine glänzend, ein- zeln fein punktirt; Tarsen verhältnifsmälsig lang und gestreckt. Die Art ist wegen des eigenthümlichen, dieser Gattung sonst ganz fremden Baues des Clypeus sehr ausgezeichnet. Hope town (meine Sammlung). Von Dr. Fritsch gesammelt. 27. Himatismus buprestoides Gerst. Haag l. ce. p. 93. Die Art steht mir augenblicklich nicht zur Verfügung. 28. Himatismus tessellatus Dej. Baudi l. ce. p. 93. Will man die Art, von der nur die Flügeldecken beschrieben sind, als eine genügend diagnostieirte annehmen, so müsste sie wegen des H. tessullatus Gerst. einen anderen Namen bekommen; ich schlage Baudii vor. Zwei neue Adesmiiden-Arten. 1. Adesmia maroccanan.sp.: Elongato-ovalis, nigra, opaca; capite impunctato, clypeo antice recio; thorace valde transverso, longitudine plus duplo latiore, antice leviter biemarginato, angulis distinctis, postice subrecto;, versus basin magis contracto, supra vie punctato; elytris elongato - ovalibus, lateribus aequaliter rotundatis, postice declivibus, apice subproductis, dorso vie comvezis, sutura leviter, margine tota duabusque costis postice abbreviatis acute ele- vatıs, subdentatis, interstitiis ad basin corrugoso-rugulosis, versus api- cem fere regulariter unituberculatis; epipleuris serie indistincta tu- berculorum minorum. — Long. 12, lat. 64 Mill. Stirne vor den Augen eingedrückt und von dem Clypeus durch eine feine Linie getrennt; Halsschild nur auf den Seiten undeutlich 254 Haag-Rutenberg: zwei neue Adesmiiden- Arten. punktirt, vorn und hinten schmal gerandet, Seitenrand nicht sehr stark hervortretend, vor dem Hinterrand beiderseits neben dem Schildchen ein kleiner, schräger, scharfer Eindruck. Flügeldecken regelmälsig länglich eiförmig, wenig gewölbt, mit schwach erhabe- ner, hinten flacher Naht, durchlaufendem, doppelt erenulirt erschei- nendem Rande und 2 ziemlich scharfen, leicht gezähnten Rippen, die an der Basis etwas undeutlich sind und vor der Spitze ver- schwinden. Zwischenraum auf dem vorderen Drittheil undeutlich queergerunzelt, von da ab mit einer fast regelmäfsigen Reihe grös- serer Tuberkeln. Epipleuren matt, fein gerunzelt, mit einer Reihe kleinerer Höckerchen. Segmente matt, chagrinirt; Beine schlank, Schenkel nicht verdickt. Den kleinen Expl. der microcephala Sol. ähnelnd, aber viel schlanker, mit viel breiterem Halsschilde und anders sculptirten Zwischenräumen. Marocco. Meine Sammlung. 2. Stenocara brunnmipes n. sp.: Elongato-ovalis, rilida, ni- gra, antennis pedibusque brunneis; capite dense subtiliter punctato, fronte laevi, clypeo exciso; thorace transverso, antice late emargi- nato, lateribus versus apicem leviter contractis, supra disperse ver- sus latera crebrius obsolete punctato; elytris elongato-ovalibus, apice subproductis, ad latera aequaliter rotundatis, subglobosis; sutura vix elevata, margine indistincte tuberculato-costata, dorso costis duubus, prima obsoleta, e tuberculis compositis, instructis, interstitiis minu- tissime granulosis; parapleuris laevibus, epipleuris vır granulatıs, segmentis primis abdominalibus strigilatis; pedes longissimi. — Long. 104, lat. 52 Mill. Fühler schlank, wie die langen Beine dunkelbraun. Kopfschild rasch winklig verengt, vorn ausgeschnitten. Kopf dicht punktirt, Stirne fast glatt, glänzend. Thorax wohl doppelt so breit als lang, vorn ausgeschnitten, Rand daselbst weilslich behaart, Vorderecken vorgezogen, sehr glänzend, Scheibe deutlich einzeln, Seiten etwas dichter punktirt. Flügeld. am Grunde so breit als der Thorax, gleichmäfsig länglich eiförmig. Scheibe leicht gewölbt, Rand un- deutlich doppelt gekörnt, Naht kaum erhaben, erste Rückenleiste sehr schwach, am ersten Drittheil anfangend und vor der Spitze aufhörend, zweite kräftiger und länger, wie die erste tuberkulirt; Zwischenräume fein gekörnt. Beine sehr lang, Schenkel nicht ver- dickt. — An dem starken Glanze, den schwachen Rippen und den langen, braunen Beinen leicht von den andern zu unterscheiden. Süd West Afrika, Wallfish Bay. Collect. Bates. Dr. Haag-Rutenberg. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft IT.] Hymenopterologische Notizen. Polysphincta boops Tschek. — Während der letzten Som- merferien wohnte ich in einem, von Wäldern umgebenen, etwa 3 Meilen von Danzig entfernten Thale, von welchem aus ich Ex- cursionen machte; auf einer derselben, am 25. Juli, machte mich meine Frau auf eine Spinne (Teridium) aufmerksam, welche auf dem Rücken ihres Hinterleibes eine Made trug. Ich fing dieselbe sogleich und hofite, aus der Made die Polysphincta carbona- tor Gr. zu erziehen, welche als Spinnen-Schmarotzer bekannt ist. Als ich die Spinne in eine Schachtel setzte, war die Made etwa 3 Mm. lang; am folgenden Tage hatte sie die Spinne, welche aus- gesogen und todt auf der Erde lag, verlassen, mals nun 6 Mm., war glänzend, weilslich mit röthblichen Fleckchen. Am 27. Juli war die Made auf der Erde etwas weiter gekrochen und hatte ein dünnes, durchscheinendes, weilses maschiges, elliptisches Gespinnst verfertigt, in welchem sie lag; später konnte ich die gelbliche Puppe durch das Gespinnst erkennen. Am 9. August, also nur 14 Tage nach dem Tode der Spinne, flog eine männliche Po/!y- sphincta in der Schachtel umher, war aber nicht P. carbona- tor, sondern eine andere Species, die weder von Gravenhorst, noch von Holmgren beschrieben ist, und von welcher seit Jahren ein Weibchen mit abgebrochener Legeröhre in meiner Sammlung steckte. Zu meiner Freude fand ich das Weibchen von Tschek (Beitr. zur Kenntn. d. österr. Pimplarien Verh. der zool.-botan. Ges. in Wien 1868) als Pol. boops beschrieben, und zwar nach einem Ex. aus Nieder-Oesterreich. Das von mir erzogene Männ- chen ist dem Weibchen in Sculptur und Färbung ganz gleich, und somit besitzen wir die bisher österreichische Art in beiden Ge- schlechtern und kennen ihre Naturgeschichte. Als Oedemopsis Rogenhoferi Tschek beschrieb der scharf- blickende, aber leider schon verstorbene Dr. Tschek in seiner vorher erwähnten Arbeit ein Weibchen, und später in den neuen Beitr. zur Kenntn. der österr. Cryptoiden 1870 ein Männchen. Ich besitze mehrere 6—8 Mm. lange 2 und ein g'; erstere stimmen ganz mit Tschek’s Beschreibung, das 7 Mm. lange g' aber weicht darin von Tschek’s Angaben ab, dafs es ganz dieselbe Bildung des 286 Brischke: Hymenopterologische Notizen. Abdomen hat, wie das Weibchen, natürlich mit Ausschlufs der Legeröhre. Dieses Männchen beschrieb schon Gravenhorst (Ich- neumon. eur. II. S. 150, n. 119) als Tryphon scabriculus. Das ganz gleich gefärbte Weibchen kannte er nicht, sonst wäre ihm der sonderbare Gesichtssattel gewils nicht entgangen. Das Männchen, welches Tschek beschreibt, gehört also, der abweichenden Seulp- tur wegen, nicht zu dem Weibchen, vielmehr ist dieses nichts An- deres als Gravenhorst’s Tryphon scabriculus. Das Genus Oedemopsis ist nach dem Weibchen aufgestellt und beizubehalten, mithin heilst die Art Oedemopsis scabriculus Gr. (Rogenhoferi Tschek). Trotz der abweichenden Bildung möchte ich sie doch, wie Gravenhorst, bei den Tryphoniden unterbringen, und zwar in die Nachbarschaft des Genus Eclytus, wozu die Lebens- weise des T'hieres zu berechtigen scheint. Ich erzog es nämlich am 18. Aug. 1871 aus Larven des Cladius difformis, und es ist bekannt, dafs die Tryphonen in den Blattwespen -Larven vor- zugsweise als Parasiten hausen. Bei den Weibchen ist der weilse Fühlersattel oft nur auf 14—1 Glied beschränkt, fehlt zuweilen auch ganz, so dafs die Fühler dann ganz schwarz sind. In einer früheren Notiz berichtete ich über 2 Arten der Gat- tung Pimpla, welche sich als Schmarotzer - Schmarotzer gezeigt hatten. Jetzt kann ich auch aus der Gattung Cryptus 2 Arten nennen, welche dieselbe Lebensweise führen, nämlich den Oryptus nubeculatus, den ich aus einem Eretastes-Cocon erzog, und den Cr. titillator, der in Cocons von Campoplez pugillator lebte. Echthrus armatus Grav. = Phygadeuon semiorbitatus Grav. 9. Unter den Männchen der Gravenhorst’schen Gattung Phyga- deuon befinden sich einige, die nicht in dieselbe zu gehören schei- nen, aber sie können erst dann an ihren richtigen Platz gebracht werden, wenn die zu ihnen gehörigen Weibchen entdeckt sind. Zu diesen fremdartigen Männchen gehört auch der Ph. semior- bitatus Grav. (II. S. 682 n. 175), der aus Oesterreich stammt. Ich besitze ein Männchen aus hiesiger Gegend, das in der Sculp- tur, wie Taschefberg sie in seiner sehr verdienstlichen Arbeit: „die Schlupfwespen-Familie Cryptides“ (Zeitschrift für die sämmtl. Naturw. 1865) bei Ph. semiorbitatus angiebt, übereinstimmt. Die Farben weichen nur darin ab, dals bei meinem Männchen auch Brischke: Hymenopterologische Notizen. 287 ein Fleck der Mandibeln und der Unterseite des ersten Fühler- gliedes weils, die Coxen roth gefleckt, die Trochanteren fast ganz und die Hintertibien an der Basis roth sind, und dafs das letzte Hinterleibssegment einen schmalen, weifsen Hinterrand hat, der leicht übersehen werden kann. Bei genauer Vergleichung finde ich nun, dafs zu diesem Männchen ein Weibchen gehört, welches Gravenhorst nach einem bei Warschau gefangenen Exemplare als Echthrus armatus Grav. (Ill. S. 867 n. 21) beschrieben, aber weit von dem Männchen getrennt hat. Das Weibchen (ich erzog es aus Puppen der Leucania obsoleta) hat mit dem Männchen gleiche Sculptur, nur ist der Kopf noch dicker, die Backen sind breiter, hinten scharf gerandet, dicht und grob punktirt, die Fühler dünn, nach der Spitze hin gekrümmt, Glied-3 etwa 4 Mal so lang als dick; der Metathorax ist feiner gerunzelt, fast glänzend, besonders die area postromedia, welche seitlich zwei Zähne hat. Das erste Hinterleibssegment ist breiter als beim Männchen, die Areola der Flügel aber offen. Der Name Ph. semiorbitatus muls also einge- hen und zu Echthrus armatus gezogen werden. Die Humeral-Quer- ader ist in beiden Geschlechtern unter der Mitte gebrochen, die Vordertibien des Weibchens sind verdickt, woraus ich vermuthe, dafs diese Art zur Gattung Äylophrurus Förster gehört. Hemiteles socialis legt seine Eier in die Cocons der Microgaster. Im öten Bande der „Ichneumonen der Forstinsekten“ S. 152 spricht Prof. Ratzeburg bei dem Hemiteles socialis (welchen ich für den H. fulvipes Gr. halte) die Vermuthung aus, dafs diese Microgaster-Parasiten ihr Ei in die Maden ihrer Wirthe le- gen. Eine Beobachtung aber, die ich im Jahre 1371 machte, be- lehrte mich, dafs das Ei in die Cocons geschoben wird. Ich fand nämlich Anfangs August auf der Unterseite eines Rosenblattes ein Häufchen gelber Cocons des Microgaster glomeratus, welche eine Raupe von Pieris Napi oder kapae umgaben. Zwischen die- sen Cocons lief ein weiblicher Hemiteles fulvipes umher, und zwar so emsig, dafs ich das Blatt behutsam entfernen, in das Zimmer tragen und in eine Schachtel legen konnte, ohne die Wespe zu vertreiben. Am folgenden Tage war die Wespe todt, aber nach kaum 3 Wochen schlüpften aus den Cocons fast 20 weibliche A. fulvoipes aus, und nur ein Männchen. Hauptlehrer Brischke in Danzig. Ueber Necrophorus sepulchralis Heer. In Bezug auf die Frage von Dr. Kraatz (Jahrg. 1376. p. 396 der Deutsch. Ent. Ztschr.) mufs ich bemerken, dafs ich (Mitth. d. schweiz. ent. Ges. III. p. 475) eine genaue Beschreibung des Neer. sepulchralis gegeben habe, welcher sehr deutlich von allen übrigen Necrophorus - Arten verschieden, und zwar selten, aber über das ganze schweizerische Alpengebiet verbreitet ist. Es sind Ex. im Kanton Uri, in der Nähe des Gotthard, am Simplon und am St. Bernhard gefunden worden. Ich besitze ein Stück vom Gotthard. N. nigricornis Fald. hat, wie eben alle Necrophorus-Arten mit gelben Binden, viel Analogie mit N. sepulchralis, doch passen ei- nige wichtige Punkte in Faldermann’s Beschreibung nicht auf un- ser Thier; Faldermann sagt: „vertice et pone oculos strigosum, — ferner: pectus et margines segmentorum pilis flavis, prostratis dense obsitis —“ Beides pafst auf sepulchralis nicht; der Kopf hinter den Augen und der Scheitel sind einfach punktirt; die Hinterleibssegmente sind nur dünn und spärlich gelb bewimpert und nicht „dicht gelb be- haart“; das wichtigste Zeichen aber sind die gekrümmten Hinter- schienen, von denen Fald. kein Wort sagt, während doch sicher anzunehmen ist, dafs er ein so wichtiges Merkmal nicht übersehen hätte. Dr. G. Stierlin. Nachschrift: Herr H. Leder sammelte den Neer. nigricornis im Caucasus und ich habe von diesen Ex. ein Z\ Stück erhalten und genau mit N. sepulchralis 2 verglichen. Die beiden Arten haben allerdings viel Analogie und N. nigri- cornis hat ebenfalls gekrümmte Hinterschienen und ganz schwarze Fühler, wie N. sepulchralis. aber dennoch sind hinlängliche Unter- schiede vorhanden. N. nigricornis ist kräftiger gebaut und namentlich die Punkti- rung auf dem Halsschild, dem Schildchen, den Flügeldecken, den Hinterleibssegmenten und den Hinterschenkeln gröber. Ferner zeigen sich folgende Unterschiede: Kopf bei nigr. hinter den Augen mit starken, glatten Quer- runzeln, bei sep. fein dicht runzlich-punktirt, ohne Querrunzeln. Halsschild bei nigr. um + breiter als lang, der flach ausge- breitete Rand seitlich und hinten breiter und stärker aufgebogen, bei sep. kaum breiter als lang, der Rand seitlich und hinten schma- ler und wenig aufgebogen. Schildchen bei nigr. gröfser, namentlich länger, bei sep. an der Spitze mehr abgerundet. Eindruck der Flügeld. bei nigr. hinter dem Schildchen stärker, bei sep. schwächer. Spitze der Schenkel bei nigr. mit schwarzbraunem Haarbü- schel, bei sep. mit hellgelbem Haarbüschel, während sonst die Schen- kel ebenfalls schwarz behaart sind. Hinterrand des vorletzten oberen Hinterleibssegm. bei nigr. in der Mitte gelb, an den Seiten schwarz behaart, bei sep. durchweg gelb behaart. Tarsen bei nigr. gelb, bei sep. schwarz behaart. Dr..G. Stierlin. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Neue caucasische Coleopteren, gesammelt von Hans Leder, beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). (Zweites Stück.) 1. Anophthalmus Suwaneticus n. sp.: Dilute rufus, nitidus, converus; capite thorace parum angustiore, hoc longitudine aequi- lato, basin versus cordatim angustato, ante basin transversim sul- catulo, linea media dorsali tenuiter impressa; elytris converis, bre- viter ovalibus, basi vix oblique truncatis, obsolete striatis, strüs 2—3 dorsali parum profundis, setulis remotis brevissimis et tenuis- simis seriatim instructis, lateribus sat distincte elevato-marginatis. — Long. 3 Mill. Diese Art gehört .in die Gruppe, welche eine geradlinige Basis der Flügeldecken besitzen, also: Redtenbacheri, Milleri und pülosel- lus, und steht dem letzten am nächsten. Er unterscheidet sich in- dessen von demselben durch kleine, viel gewölbtere Körperform, kürzeres Halsschild mit weniger langen Flügeldecken und viel spär- lichere, kaum wahrnehmbare, auf den Flügeldecken in Reihen ge- stellte börstchenartige Behaarung. Länglich, klein, gewölbt, glänzend, hell braunroth. Fühler von halber Körperlänge. Kopf etwas verlängert, wenig schmäler als das Halsschild, vor dem letzteren nicht eingeschnürt, vorn mit zwei kurzen, tiefen Furchen an den Seiten, in der Mitte mit eini- gen längeren Borstenhaaren. Halsschild so lang als breit, vorn am breitesten, nach der Basis leicht herzförmig verengt, die Hin- terwinkel rechteckig zulaufend, aber die äufserste Ecke als eine scharfe, kleine Spitze vorragend. Knapp vor denselben befindet sich auf den Seiten, sowie kurz vor den Vorderecken ein längeres Borstenhaar. Die Scheibe ziemlich gewölbt, glatt, mit einzelnen sehr kurzen und weitläufigen, emporstehenden, schwer wahrnehm- baren Härchen; vor der Basis mit einer von den Winkeln aus nicht Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 19 290 E. Reitter: über gebogenen seichten Querfurche und einer feinen Mittellinie über die Scheibe. Flügeldecken in der Mitte am breitesten, höchstens doppelt so lang als hier breit, oval mit geradliniger Basis, die Vor- derecken selbst jedoch verrundet, die Scheibe gewölbt, undeutlich gestreift, mit 2— 3 deutlicheren, an der Naht gelegenen Dorsal- streifen, welche vor der Spitze ebenfalls undeutlich werden. Die Oberseite derselben ist mit nicht dicht gestellten Reihen von sehr kurzen, emporstehenden, etwas weitläufigen Borstenhärchen besetzt, die nur bei günstiger Beleuchtung dem Auge sichtbar werden. Der dritte Zwischenraum der Streifen ist überdies mit drei langen, in gleichen Entfernungen stehenden Borstenhaaren geziert. Der Sei- tenrand ist deutlich abgesetzt und aufgebogen, die Absetzung ver- schmälert sich jedoch gegen die Spitze. Fühler und Beine kaum bemerkbar heller als der übrige Körper gefärbt. Diese durch die Wölbung des Körpers und durch die eigen- thümliche, in spärliche Reihen gestellte Behaarung der Flügeldecken ausgezeichnete Art, ist eine der kleinsten bekannten und zugleich diejenige, deren östlichstes Vorkommen bisher constatirt wurde. Wurde in der Landschaft Letschgum am Tskeni-Tskali (Ne- benflufs des Rion) in einer Höhe von circa 3000’ im ersten Früh- jahre (1876) unter grofsen Steinen in 2 Stücken von H. Leder entdeckt. ® E 2. Claviger Lederin. sp.: Rufo-testaceus, nitidus , elytris parcius punctalis, antennarum articulis 3—5 aequalibus, transver- sis, abdominis foveola oblongo - ovata, profunda, marginibus antice abruptis, areola quartam disci partem includente. — Long. 2 Mill. Dem C. testaceus sehr ähnlich, aber etwas gesättigter gelb ge- färbt, glänzender, spärlicher behaart und die Flügeldecken weit- läufiger punktirt; der Kopf ist am Grunde mehr halsartig einge- schnürt und die Flügeldecken an den Hinterecken viel mehr auf- geworfen. Das Abdomen ist breiter und die Basalgruben tiefer. Die Fühler sind ebenfalls ziemlich ähnlich, aber das dritte Glied ist mindestens ebenso transversal als die beiden nächstfolgenden; es sind mithin die Glieder vom öten bis öten stark und gleich- mäfsig quer, während das 3te Glied bei testaceus entschieden län- ger ist als die beiden nächstfolgenden. Bei dem Männchen haben die Mittelschienen und die Mittelschenkel ein spitzes Zähnchen am Innenrande. In einem Thale des Suram - Gebirges bei den kleinen gelben Ameisen (Lasius flavus) einige Pärchen. Das Thier wurde von neue caucasische Coleopteren. 291 Leder für Colchicus gehalten, weshalb er denselben leider nicht in reichlicher Zahl mitbrachte. 3. Amaurops Saulcyi n. sp.: Ferrugineus, nitidus, distincte fulvo-pubescens, capite subtiliter granulato, spinis lateralibus parvis; thorace sulco longitudinali in medio abbreviato notuto, elytris ad jatera immarginatis, abdomine basi viz foveolato. — Long. 2,3 Mill. Dem A. Pirazzolii Baudi zunächst verwandt, aber heller, glän- zender, länger behaart, Flügeldecken und Hinterleib gestreckter. Der Kopf dicht und fein granulirt, das Halsschild aber fast glatt, wodurch sich diese Art von der vergleichenden sofort unterschei- det. Die Augenhöcker viel kleiner, nicht so spitzig, gerade, die Längsfurche des Halsschildes ist in der Mitte bereits abgekürzt und die Basalgruben des ersten oberen Hinterleibssegments sind kaum angedeutet, die Seiten des letzteren sind namentlich vorn fein ge- randet. Wenige Fufs unterhalb der Suram-Pafshöhe auf dem östlichen Bergabhange in den Ritzen vo verwitterten Sandsteinblöcken in 6 Ex. entdeckt. 4. Bryazis tychoides n. sp.: Rufo-testacea, nitida, anten- nis tenuibus, articulo quinto maris valde, sexto parum ıncrassato; capite sublaevigato, profunde trifoveolato, prothorace suborbiculare, viz punctato, utrinque fortiter foveolato, ante scutellum foveola mi- nima punctiformi impressa; elytris abdomineque brevibus subtilissime punctulatis. — Long. 1,5 Mill. Von der gedrungenen Körperform eines Tychus. Hell roth- gelb, äufserst fein behaart und kaum sichtbar punktirt. Die Füh- ler dünn, das öte Glied beim & stark, das 6te ein wenig verdickt, das 7te und Ste ist klein, das I9te und 10te wieder etwas grölser, das letzte lang eiförmig. Bei dem ® ist das öte bis $te Glied gleich, länger als breit. Kopf mit 3 tiefen, runden Gruben. Hals- schild rundlich, etwas breiter als der Kopf, fast glatt, an den Sei- ten vor den Hinterwinkeln mit einem tiefen, runden Grübchen, welches von oben besehen sichtbar ist, in der Mitte vor der Basis nur mit einem punktförmigen Eindruck. Flügeldecken mit dem Hinterleib gleichmäfsig gerundet, kurz, die Hinterleibsringe einfach, der erste an der Basis ohne deutlichen, getheilten Eindruck. Diese Art ist mit B. albionica Motsch. von Sithka sehr ver- wandt, welche eine ähnliche Fühlerbildung besitzt, aber bei der letzteren sind beim Z' mehrere mittlere Fühlerglieder gleichmälsig verdickt, und die Färbung eine andere. 19 292 E. Reitter: über In der Landschaft Letschgum unter faulenden Pflanzenstoffen und am Fufse des Karta-Gebirges in einer Waldschlucht gesiebt; sehr selten. 5. Cephennium turgidum n. sp.: Breviusculum, vie perspi- cue punctulatum, castaneum, nilidum, capite elongato, oculis distin- ctis; thorace elytris fere angustiore, lateribus submarginatis, angulis posticis rectis, elytris gibbosis, basi foveola et striola submerah, apice abbreviata, impressis, pedibus antennisque testaceis, his clava distincte triarticulata. — Long. 1,2 Mm. Ausgezeichnet durch die glänzende, dunkel kastanienbraune Färbung, kurze, gedrungene Gestalt etc. Das Halsschild ist fast etwas schmäler als die bauchig aufgetriebenen Flügeldecken, an der Basis der letzteren befindet sich fast in der Mitte ein rundes Grüb- chen, und gegen die Schultern zu, nahe an denselben, ein vertief- ter, nach abwärts abgekürzter Längsstreifen. Steht durch seine Form ganz vereinzelt da. Landschaft Letschgum am Tskeni-Tskali bei dem Orte Lay- laschy mehrere Ex. gesiebt. 6. Abraeus Raddei n. sp.: Minus convexus, opacus, brun- neus, antennis tibiisgue paullo dilutioribus, supra sat fortiier sed minus profunde subtus subtiliter punctatus, tibiis anticis prope me- dium dilatatis, extus rotundalis, apicem versus attenuatis. — Long. 1,5 Mill. Von der Gröfse und Körperform des globulus, aber oben we- nig gewölbt, fast leicht niedergedrückt, rostbraun, matt, die Fühler und Schienen nur wenig heller, das Pygidium etwas glänzend. Die Oberseite nieht sehr dicht punktirt, die Punktirung seicht, die der Unterseite viel feiner und dichter. Beine ziemlich schlank, die Vor- derschienen gegen die Mitte mäfsig stark, nicht winklig erweitert, von da gegen die Spitze schwach bogig verengt, auflsen nirgends eine Ecke bildend. Mit A. globosus zunächst verwandt, aber grölser, matt. Herr de Marseul hat diese Art gesehen und ebenfalls als neu erklärt. Um Tiflis in Bauernhöfen unter faulendem Stroh am 4. April und unter Laub im Gebirge von Manglifs am 17. Mai 1575 von Leder im Caucasus entdeckt, neue caucasische Coleopteren. 293 7. Meligethes floribundus n. sp.: Oblongo-subovatus, levi- ter convezus, niger, nitidus, subtiliter griseo-pubescens, fronte antice fere recta (levissime lateque subemarginata) interstitüs punctorum supra laevibus, capite prothorace confertim subtilissime punctatis, hoc transverso, elytris saepissime paullulum angustiore, antrorsum rotundatim angustato; elytris oblongis, apicem versus leviter atte- nuatis, dense sat subtiliter punctatis, apice rotundatim-truncatis, py- gidium bene tegentibus; pedibus antennisque piceis, his basi pedibus anticis ferrugineis; tibiis anticis apicem versus leviter dilatatis, apice rotundatıs, extus crenatis, apice leviter aut subtiliter denticu- latis. — Long. 2—2,2 Mill. Dem Mel. haemorrhoidalis Först. äulserst ähnlich und neben demselben zu stellen; er unterscheidet sich von demselben durch etwas deutlichere Punktirung, namentlich auf dem Halssch., weils- lichere Behaarung, weniger schmale Vorderschienen und durch die Färbung des Bauches, Pygidiums, der Fühler und Beine. Ganz schwarz, die Fühler und Beine dunkelbraun, nur die Fühlerwurzel und die Vorderbeine, namentlich die Vorderschienen heller rostbräunlich. Bauch und Pygidium ist bei beiden Geschlech- tern von der dunklen Farbe des Körpers. Der Vorderrand der Stirn ist äufserst schwach im flachen Bogen ausgerandet, also fast gerade zu nennen, ganz ähnlich wie bei haemorrhoidalis. Die Oberseite ist zwischen den dichten Punkten auch bei starker Ver- gröfserung glatt. Im Uebrigen stimmt Alles mit der verglichenen Art überein. ; Manchmal sind alle Schienen heller rostroth gefärbt und die Zähnchen an den Vorderschienen gegen die Spitze ziemlich kräftig. Das Männchen hat das Metasternum vor dem Rande des er- sten Bauchringes in der Mitte grübchenartig eingedrückt, der Ein- druck läuft nach vorn in eine erloschene kurze Längsrinne aus. Von M. brunnicornis Strm. unterscheidet sich diese Art eben- falls nur durch geringere Grölse, feinere Punktirung, kürzeres Hals- schild, längere und schmälere Flügeldecken und durch die nur an der Basis hell gefärbten Fühler. Am’ 8. Juni 1875 bei Alexanderhilf auf Blüthen. 8. Cryptophagus quadrimaculatus n. sp.: Oblongus, le- viter convezus, piceus, antennis pedibusque ferrugineis, pube brevi tenui grisea, depressa sat dense vestitus; prothorace transverso, Co- leopteris multo angustiore, lateribus basin versus angustato, angulis anlicis breviter calosis et postice dentato prominentibus, posticis 294 | EN Beitter müben rectiusculis, fere obtusis, denticulo laterali in medio sito, supra con- fertissime subtiliter punctulato, carınula ante scutellum foveis basa- libus nullis; elytris oblongo -ovalis, leviter convezis, piceis, maculis duabus magnis (humerali obliqua), indeterminatis brunneis. — Long. 2,3 Mill. Mit €. fasciatus nahe verwandt, aber anders gefärbt. Das Halsschild etwas kürzer, die Vorderwinkel nach aulsen stärker, aber kurz erweitert; das Mittelzähnchen am Seitenrande steht nicht unter, sondern in der Mitte, die punktförmigen Grübchen vor der Basis sind nicht vorhanden. Mehr oder minder schwarzbraun, Füh- ler und Beine rostroth, jede Flügeldecke mit 2 grolsen rothbrau- nen, schlecht begrenzten Makeln, wovon die grölsere obere, von den Schultern schräg nach innen, die kleinere untere quer gelegen ist. Man kann auch 2 hellere Binden annehmen, welche durch die dunkle Naht unterbrochen sind. Seltener ist der Käfer heller roth- braun mit noch wahrnehmbaren lichteren Strahlen auf den Flügel- decken, welche die 4 Makeln markiren sollen; sehr selten ist der Käfer einfarbig gelbbraun. Solche Stücke sind indels durch die Form des Halsschildes leicht von einfarbigen Stücken des C. fas- ciatus auseinander zu halten. Thal der Alget, bei dem Salzsee von Kody unter Kräutern, unter Laub bei Katharinenfeld und bei Helenendorf; also recht verbreitet. 9. Paramecosoma univestre n.sp.: Oblongum, leviter con- verum, ferrugineo-brunneum, nitidulum, parcius tenuiter pallido pu- bescens, antennis pedibusque ferrugineis, parce distincteque puncta- tis; fronte antice foveolata; prothorace transversim quadrato, con- fertissime fortiter punctato, angulis anticis haud callosis. Long. 2 Mill. Par. melanocephalum var. b. Reitter, Rev. d. eur. Cryptoph. Berl. 1875. III. H. p. 46. Dem melanocephalum in Grölse und Form sehr ähnlich, aber etwas gedrungener, kürzer und stumpfer, einfarbig heller oder dunk- ler rostbraun, nur die Augen schwarz. Die Punktirung ist auf der ganzen Oberseite etwas stärker, das Halsschild ist auch ein wenig kürzer. Es liegen mir Stücke aus dem Caucasus, aus Prag, Ham- burg und Wien vor, die vollständig mit einander übereinstimmen und keineswegs als unausgefärbte melanocephala betrachtet werden können. Bei melanocephala ist der gröfste Theil der Unterseite, Kopf und Halsschild tief schwarz. Bei dem Dorfe Dambowka am Taparowan-See, 7000’ hoch. neue caucasische Coleopteren. 295 10. Holoparamecus (Calyptobium) Lederi n. sp.: Te- staceus, thorace subquadrato, basin versus leviter angustato, vix evidenter punctulato, impressione basali singula lata transversa, utrinque sulca, minus elongata, terminatis; elytris obsolete puncta- tis. — Long. 1—1,1 Mill. Dem AH. singularis in Gestalt und Gröfse sehr ähnlich, aber glänzender, mehr von braungelber Färbung. Das Halsschild fast so lang als breit, nach abwärts etwas verengt, aber weniger herz- förmig, die Scheibe fast glatt, nur bei sehr starker Vergröfserung bemerkt man einzelne erloschene Pünktchen. Vor dem Hinterrande befinden sich nicht, wie bei den anderen Arten, zwei Querstriche, sondern nur eine tiefe und breite Querfurche, indem der Raum zwi- schen den gewöhnlichen Strichen hier vertieft ist. Diese auffällige Furche wird jederseits wie gewöhnlich von einem Längsstriche be- grenzt; die Längsstriche ragen jedoch nur sehr wenig über die Furche nach vorn vor. Vor dem Schildchen ist die Spur eines sehr kurzen, abgekürzten, feinen, wenig sichtbaren Kieles angedeu- tet. Flügeldecken wie bei singularıs geformt, deutlicher als das Halsschild punktirt; Nahtstreifen sehr fein, bis an das Schildchen reichend. Ein $ von meinem Freunde Leder gesiebt in den Schluchten des Suram-Gebirges. ll. Cartodere aequalis n. sp.: Elongata, subdepressa, gla- bra, rufo - testacea; capite thorace aequilato, quadratim oblongo; prothorace elongato, vix evidenter cordato, ante basin paullulum constricto, lateribus minime reflexis, postice leviter transversim im- presso; angulis basalibus indistinchs, obtusis; elytris sat lato ellip- ticis, fortissime striato - punctatis, interstitiis angustis, subcrenatis, aequalibus. — Long. 1,4 Mill. Mit Cart. elongata verwandt, derselben recht ähnlich, aber in Folgendem abweichend: Der Kopf ist etwas länger als breit, vier- eckig, das Halsschild ist weniger deutlich herzförmig, da die Ein- schnürung vor der Basis stets viel undeutlicher ist, die Seiten sind sehr obsolet gerandet und aufgeworfen; die Flügeldecken sind kür- zer elliptisch, die Punktreihen fast noch gröber, an der Basis ent- springt jederseits die erste und vierte Reihe, die zweite und dritte sind dazwischen eingekeilt (bei e/ongata entspringt die erste und dritte an der Wurzel) und die Zwischenräume sind undeutlicher gekerbt und alle ziemlich gleichmäfsig, es ist also weder der vierte 296 E. Reitter: über neue caucasische Coleopteren. noch der fünfte auffälliger kielförmig erhaben, wodurch sich diese schöne Art schon hinreichend von derselben unterscheidet. In Schluchten des Suram-Gebirges aus Laub gesiebt. 12. Langelandia grandis n.sp.: Elongata, depressa, fusca, opaca, antennıs pedibusque fusco-ferrugineis; capite ruguloso, semi- circulair, apice iruncato, emarginato; prothorace elongato, ante me- dium latissimo, rugulose punctato, costis tribus integris elevatis in- structo, ad latera late sulcato; elytris thorace viz angustioribus, sed vir sesqui longioribus, coslis quinque (duabus marginalibus, duabus mediüs et una suturali) instructis, costis tribus dorsalibus ante api- cem connexis, interstitiis costarum duabus dorsalibus bi-, duabus la- teralibus fortissime triseriatim punctatis. — Long. 5,2 Mill. Der L. anopkthalma Aub. sehr ähnlich, aber viel gröfser, die gröfste bekannte Art, flacher, die Seiten des Körpers mehr ver- breitert; das Halsschild ist ebenso gebaut, vor der Mitte am brei- testen mit einer tieferen Längsfurche längs dem Seitenrande und daselbst ohne deutlicher Grube, auf den Flügeldecken verbinden sich die beiden Dorsalrippen mit der erhöhten Naht deutlicher weit vor der Spitze, während die ersteren bei anophthalma allmählig ge- gen den Nahtwinkel, wiewohl erloschen, verlaufen, Am 30. Juli 1375 in humusreicher Erde bei Elisabetthal entdeckt. 13. Omosiphora Georgica n. sp.: Ovalis, nitidula, punc- tata, brevissime helvolo-pubescens, ferruginea, lateribus prothoracis elytrorumque dilutioribus, elytris apice, metasterno et clava anten- narum migris. — Long. 2,2—2,8 Mill. Gröfser, länglicher, mehr gleichbreit als limbata, ihr sehr ähn- lich, aber einfarbig rostroth mit helleren Seitenrändern des Hals- schildes und der Flügeldecken, nur die Spitze der letzteren ziem- lich breit, das Metasternum und die Fühlerkeule geschwärzt. Die Punktirung ist ganz ähnlich wie bei imbata, die Behaarung ist je- doch noch kürzer, fast staubartig. Von der gleiehgrofsen nord- amerikanischen helvola Er. durch die Färbung und weniger breite und flache Körperform, von der kürzlich von mir beschriebenen böhmischen Skalitzkyi durch die helle Färbung und länglichere Ge- stalt verschieden. Aus altem Laube am Fulse starker Zitterpappeln am Muscha- weri bei Katharinenfeld 1600’ hoch Ende Dec. 1376 zahlreich gesiebt. Den Namen Alezia hirtula Reitt. (Deutsche ent. Ztschr. 1876. p. 295) ändere ich wegen A. hirtula Kirsch 1. c, 1876. p. 132 aus Peru (also fast gleichzeitig beschrieben) in A. pilosella um. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft 11.] Zur Naturgeschichte der Lausfliege, Lipoptena Cervi Nitsch. (Pediceulus Cervi Linn. — Haemobora pallipes Curt. — Ornithobia pallida Meig. — Melophagus Cervi Meig. 2 — Alcephagus pallipes Gimmerthal.) Den geflügelten Männchen dieser Art begegnet man vom Spät- sommer bis in den Herbst in Laubwäldern, wo Rehe oder Hirsche den Wildstand bilden; die Weibehen mit abgeworfenen Flügeln da- gegen finden sich in derselben Jahreszeit im Haarpelze der genann- ten Wildarten, auch auf Elennthieren. Die Naturgeschichte dieser Fliege bedarf noch mancher Auf- klärung, die indessen nur durch Beobachtung derselben auf den Wohnthieren zu erlangen sein dürfte. Niemand jedoch hätte hierzu wohl bessere Gelegenheit, als Forstmänner, in deren Jagdgebieten erwähnte Wildarten noch häufig vorkommen. Auf meiner vorjährigen Reise machte ich auch einen Abstecher auf ein Paar Tagen nach Weilsenbach am Attersee, um meinen geehrten Freund Hartmann, einen feilsigen Dipterologen, zu be- suchen und dessen Sammlung in Augenschein zu nehmen. Der- selbe hatte gelegentlich von Rothhirschen oben bezeichnete Fliege in mehreren Pärchen lebend entnommen, und daran mancherlei Beobachtungen angestellt, die ich mit seiner Erlaubnills im Nach- stehenden hier mittheile. Herr Hartmann erzählte: „ungeflügelte Individuen der Hirsch- Lausfliege fand ich den ganzen Winter hindurch aufeinandersitzend im Pelz der Rothhirsche; das oberste Thier war stets ein d. Die Weibchen, mit ihrem Männchen in ein Glas gesperrt, legten oft die Puppe ab, und danach erfolgte jedesmal wieder eine Paarung, die einen halben Tag zu dauern schien. Das g' blieb nach voll- zogener Begattung auf dem 2 Tage lang sitzen, und auf den Hir- schen fanden sich nur selten einzelne Fliegen , vielmehr sals meist ein g' uncopulirt auf dem ®. Einige Puppen wurden auch im Pelze der Hirsche gefunden. Von 11 Puppen hatte sich bis An- fangs August des nächsten Jahres keine entwickelt; nachdem selbe jedoch einen Tag von der Sonne beschienen waren, schlüpften 3 ge- flügelte Männchen aus, während alle übrigen unentwickelt blieben.“ Die ausgeschlüpften Männchen gleichen nun genau denjenigen, welche man im Herbste gelegentlich keschert; sind jedoch ziemlich auffällig verschieden von den Männchen, welche blos mit Flügel- 298 Frdr. Stein: zur Naturgeschichte der Lausfliege. Rudimenten versehen, auf den Weibchen im Pelze der Hirsche sitzend, gefunden werden. Die ersteren sind blafsgelb und der Hinterleib ist schlank und schrumpft erheblich ein nach dem Töd- ten; die letzteren sind mehr gelbbraun, ihr Hinterleib ist breiter und derber, und die äulseren Geschlechtstheile sind deutlich wahr- nehmbar. Es wäre nun wünschenswerth, mit den Puppen noch mehr- fach Züchtungs-Versuche anzustellen, um namentlich geflügelte Weibchen zu erhalten, und zu sehen, ob deren Flügel denen der bekannten, geflügelten Männchen gleichen. Sodann mülsten noch mit den im Freien herumschwärmenden Männchen Versuche ge- macht werden, ob selbe begattungsfähig, und nicht vielmehr mit verkümmerten Geschlechtsorganen versehene Individuen (Z) sind. Schiner (Fauna Austriaca, die Fliegen, II. pag. 649) erwähnt, dafs diese Fliegen, sobald sie auf einem entsprechenden Wohnthiere angelangt sind, die Flügel verlieren, und daselbst dann für immer bleiben; es werden daher Weibchen mit completten Flügeln nur durch Züchtung zu bekommen sein. Möchten nun Forstmänner und Entomologen diese hier gege- benen Notizen bei sich bietender Gelegenheit weiter verfolgen, und dadurch zur Aufklärung der Lebensweise dieser Fliegenart bei- tragen. Nachtrag. Erst vor wenigen Wochen theilte mir ein hiesiger Dipterolog, Herr Scherfling, mit, dals er einst auf einer, in den sogenann- ten Brieselang (binter Spandau) unternommenen Excursion ein tod- tes Reh fand, über welchem zahlreiche Individuen obiger Fliege herumschwärmten und sich demnächst in dessen Pelz verkrochen. Er fing davon eine ziemliche Anzahl, die sich bei späterer genauen Prüfung als S u. 2 herausstellten, von denen jedoch letztere im Todes- kampfe sämmtlich die Flügel abgeworfen hatten. — Hiernach mülste, um vielleicht den Weibchen die Flügel zu erhalten, die Tödtung unmittelbar nach dem Fange mittelst eines sehr schnell wirkenden Giftes erfolgen. JNPABMFrdr'Sstein. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II]. Kurze Revision der Limnichus- und Pelochares- Arten von J. Weise in Berlin. Rey theilt in der Hist. Nat. Col. d. France (Piluhformes) die Gattung Limnichus in zwei: Pelochares, mit nur einer Art, versicolor Waltl, den er unter dem Namen emarginatus beschreibt, und Limnichus, zu der die übrigen Arten gestellt werden. Beide Gattungen sind sehr leicht zu erkennen: Pelochares besitzt eine lange Mittelbrust, deren Vorderrand in der Mitte schwach halb- kreisförmig ausgeschnitten ist, um das abgerundete Ende der Vor- derbrust aufzunehmen, während die Limnichus- Arten eine kurze Vorderbrust haben, die durch die dreieckig, ziemlich spitz ') nach hinten verlängerte Vorderbrust fast vollständig in zwei Theile ge- theilt wird. Zudem ist die Körperform, die an Simplocaria erin- nert und besonders die Bildung der Schenkeldecken, die bisher den Beobachtungen entgangen zu sein scheint, so charakteristisch, dafs letztere allein schon zur sofortigen Unterscheidung der Gattungen genügt. Die Schenkeldecken (nur die Hinterbeine besitzen solche) sind nämlich bei Pelochares der ganzen Quere nach von einer tie- fen, glatten Furche durchzogen, bei Limnichus nur undeutlich ver- tieft und mit einer oder mehreren oft unregelmäfsigen Punktreihen besetzt. Zu Pelochares gehören 2 Arten: 1. Pel. versicolor Waltl. Isis 1838. p. 273. 22, dazu: Pel. emarginatus Rey. Piluliformes p. 161—163 (1869). Oblongo-ovalis, convezus, niger, nitidulus, confertim minus pro- funde punctatus, supra pube brevi cinerea fulvaque maculatim varie- gatus, subtus parce griseo-pubescens. — Long. 1 lin. “Var. a. opacus, interstitiis punctorum subtilissime rugulosis. In ganz Mittel- und Südeuropa häufig, wie ich glaube nur im Ufersande der Flüsse; die Var. scheint mehr dem östlichen Europa anzugehören. !) Rey’s Abbildung der Unterseite eines Zimnichus 1. e. Pl. 2. fig. 3a. ist nicht genau; das hintere Ende der Vorderbrust ist viel zu breit und zu rund angegeben. 300 J. Weise: Kurze Revision 2. Pel. murinus Baudi. Berl. ent. Ztschr. 1870. p. 63. Oblongo-ovalis, converus, aeneo-niger, nitidus, confertim pro- fundeque punctatus, supra longe fulvo griseo-pubescens. Long. 3 lin. Nur halb so grofs als der vorige; die Oberseite Hetallisch! schwarz, glänzend, tiefer und etwas stärker punktirt, ganz gleich- mälsig lang behaart. Halsschild nach vorn stärker verengt als bei versicolor, die Vorderecken sehr lang ausgezogen. Unterseite tief- schwarz, noch viel weitläufiger als bei versicolor behaart. 2 Ex. in Reitter's Sammlung, von Baudi auf Cypern gesam- melt; jedenfalls im Süden weiter verbreitet. Die Limnichus-Arten zerfallen in 2 Gruppen: A. Die Punktirung der Flügeldecken reicht bis zur Naht. l. Limn. pygmaeus Strm. Ins. II. pag. 114. — L. sericeus Steph. Ill. Brit. V. p. 411. Ovalis, convezus, niger, nilidulus, pube cinerea subnebulosa, subtilissime vestitus; thorace subtiliter ruguloso - punctulato, elytris subtilius minus dense punctatis; antennis articulis 2 primis rufis. — Long. # lin. In ganz Europa; bei uns die häufigste Art. Sie lebt auf feuch- ten Wiesen und wird bei Ueberschwemmungen im Frühjahr zahl- reich im Anspülicht gefunden. 2. Limn. angustulus Weise n. sp.: Subovalis, leviter con- vezus, piceo-niger, nitidulus, pube brevi aurea-rufa subnebulosa ve- stitus; elytris anterius parce obsoleteque posterius densissime subti- hissimeque punctatis, antennis pedibusque rufis. — Long. * lin. Eiförmig, mit schwach gerundeten, mehr Barallkle Seiten, nach vorn und hinten gleichmäfsig schnell, jedoch viel weniger als bei den verwandten Arten verengt; oben nur mälsig gewölbt, kurz und dicht goldröthlich, auf den Flügeldecken schwach wolkig be- haart. Fühler roth, Kopf und Halsschild sehr dicht, äufserst fein punktirt, letzteres vorn viel breiter als bei pygmaeus; Flügeldecken fein punktirt, auf der vorderen Hälfte weitläufig mit gröberen, fast erloschenen Punkten versehen, vor dem Seitenrande stark vertieft und mit einer unregelmälsigen, kräftigen Punktreihe besetzt, die vor der Spitze und an den Schultern verschwindet. Seitenrand der Flügeldecken, Beine und Unterseite röthlich, letztere dicht be- haart und kaum sichtbar punktirt. In Dr. Kraatz’s Sammlung; von Staudinger auf Sardinien ge- sammelt. der Limnichus- und Pelochares-Arten. 301 3. Limn. inornatus n. sp.: Ovalis, apicem versus angusta- tus, leviter convezus, niger, nitidulus, pube brevi grisea, subnebu- losa vestitus; thorace subtiliter ruguloso-punctato, elytris crebre for- titerque punctatis, antennis pedibusque rufis. — Long. vix # lin. L. punctipennis Baudi. Berl. ent. Ztschr. 1870. p. 64. Durch die flache Gestalt, die dichtere und stärkere Punktirung und Behaarung leicht von pygmaeus zu unterscheiden; in der Kör- perform mehr an sericeus erinnernd, jedoch ohne Punktreihe neben der Naht. Eiförmig, die grölste Breite an den Schultern, von hier nach hinten allmälig verengt, schwarz, mälsig glänzend, oben mit kur- zen, ziemlich starken grauen Härchen, auf den Flügeldecken we- nig wolkig bekleidet. Kopf und Halsschild ganz wie bei pyg- maeus, die Flügeldecken jedoch dicht und stark, auf dem hinteren Drittel nur wenig dichter aber etwas gröber punktirt. Unterseite stärker behaart und weitläufiger punktirt als bei pygmaeus. Von Baudi auf Cypern erbeutet; in Kraatz’s Sammlung. Baudi bezog dieses Thier fraglich (l. e.) auf L. punctipennis Kraatz. 4. Limn. aurosericeus Duval. Gen. Col. IH. p. 268. Ovalis, convezus, piceo-niger, nitidulus, pube brevi, cinereo-au- rea nebulosa vestitus; elytris fortiter minus crebre punctatis, inter- stitüs punctorum parce subtilissime punctulatis, antennis pedibusque ferrugineis. — Long. 1 lin. Var. Limn. Leprieuri Perris. Ann. de France 1864. p. 282. Die ansehnlichste und breiteste Art der Gattung. Flügeldecken etwa 4mal so stark als das Halsschild punktirt. Fühler mit 3 deut- lich abgesetzten Endgliedern. Im südlichen Gallien, durch Spanien bis Nordafrika nicht selten. Ich würde nach der Diagnose nicht wagen L. Leprieuri Perris gerade auf diese Art zu beziehen, wenn nicht Rey nach Ansicht von typischen Stücken sich dafür (Piluliformes p. 167) ausgespro- chen hätte. B. Flügeldecken mit einer tiefen, breiten Punktreihe jederseits parallel der Naht, zwischen ihnen nicht punktirt. 5. Limn. sericeus Duft. Faun. Austr. III. p. 24. Ovalis, leviter convezus, niger, pube cinerea sericea vestitus, opacus, subtus dense brevissimeque pubescens; elytris sparsim pro- funde punctatis. — Long. 3 lin. Von den vorhergehenden Arten durch die eigene Punktirung und die matte, weniger gewölbte Oberfläche leicht zu unterscheiden. Er kommt in ganz Europa, stellenweise in ungeheurer Menge vor, 302 J. Weise: Kurze Revision d. Limnichus- u. Pelochares- Arten. 6. Limn. Lederi Weise n. Sp.: Ovalis, apicem versus angu- status, leviter convezus, pube brevissima ochracea sericea vestitus. opacus, supra piceo-miger, subtus ferrugineus, elytris densius pro- funde punctatis. — Long. & lin. | Var. Corporis pube cinerea. Die kleinste Art der Gattung; dem vorigen ungemein nahe verwandt, jedoch durch folgende Punkte sicher unterschieden: der ganze Körper ist viel dichter mit einer äufserst zarten, reifartigen Behaarung überzogen, zwar ebenso hoch gewölbt aber die Seiten hinter den Schultern kaum erweitert und von hier aus ganz all- mählig nach hinten verengt, so dafs der Körper verhältnifsmälsig schlank erscheint. Die Punktirung ist dichter und kräftiger, be- sonders nach den Seiten hin; die Punktreihe nach dem Seitenrande der Flügeldecken, die sich unter den Schultern hinzieht, besonders tief, fast regelmälsig,. Fühler pechsehwarz; die ganze Unterseite nebst den Beinen heller oder dunkel rothbraun, nie schwarz. Im Caucasus von Herrn Leder gesammelt, welchem zu Ehren ich diese Art mir zu benennen erlaube. Die angeführte Abänderung wurde mir von Herrn v. Kiesen- wetter freundlichst zur Ansicht übersandt, welcher dieselbe in Ca- talonien sammelte. 7. Limn. incanus Kiesw. Ann. de France 1851. p. 584. Ovalis, apicem versus angustatus, parum convezus, niger, sub- tititer argenteo-griseo-pubescens, elytris densius profunde punctatis. — Long. 3—3 lin. Der Körper flacher, in den Schultern am breitesten, nach hin- ten stark verengt; die Behaarung stärker, viel heller, die Punkti- rung kräftiger als bei den beiden vorigen Arten. In Frankreich, Ungarn und Spanien an Flufsufern. 8. Limn. punctipennis Krtz. Berl. ent. Ztschr. 1858. p. 148. Ovalis, apicem versus angustatus, parum convezus, niger, sub- tiliter cinereo - pubescens, elytris profunde apicem versus sparsim grosse punctatis. — Long. 2 —2 lin, Durch den nach hinten stark verengten Körper der vorigen Art recht ähnlich, noch etwas flacher, durch die weitläufige, nach hinten viel stärkere Punktirung und besonders den Punktstreifen an der Naht unterschieden. Derselbe ist vor der Spitze der Flü- geldecken so stark vertieft, dafs die Naht dachförmig erhaben er- scheint; die 5—6 Punkte in der Vertiefung sind grubenartig, stark quer gezogen. Griechenland (Coll. v. Kiesenwetter), Tanger (Coll. Kraatz). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.) Ueber Carabus repercussus Drapiez. H. Reiche hat bereits (Bull. d. Seances d. l. Soc. Ent. de France 1877. No. 3. p. 77) darauf aufmerksam gemacht, dafs der von H. Reitter als Carabus repercussus Drapiez versendete Car. Ulrichi Germ. unmöglich auf diese Art zu beziehen sei, noch auf irgend eine ihm bekannte, und dafs der repercussus bis auf Wei- teres in den Catalogen als eine besondere Art aufzuführen sei. Darauf bemerkt H. Preudhomme de Borre (Bull. Soc. Ent. Fr. 1877. No. 6. p. 73), dafs von vielen Drapiez’schen Arten die Typen nicht mehr existiren, und dafs auch der früher in der Wel- lens’schen Sammlung befindliche Typ des Car. repercussus nicht mehr vorhanden sei. | Die Diagnose in den Ann. gen. des science. phys. I. p. 131, welche wohl nur Wenigen zugänglich sind, lautet: apterus; niger; capite thoraceque atris, rugosis; elytris striatis, subrugosis, 5 lineis punctorum elevatorum, limbo viridi-aeneoe. Nach der Beschreibung ist der Käfer etwa 12 lin. lang und hat jede Flügeldecke vier- zehn aus Punktreihen gebildete Streifen, von denen angeblich der 2te, 4te, 7te, 1Ote und 1l3te durch stärkere Punkte unterbrochen sind, wodurch fünf Reihen von länglichen erhabenen Punkten ent- stehen; le rebord reflete les couleurs brillantes de l’iris. Halten wir fest, dafs es sich um einen ungarischen, sur le mont Krapach (??) gefangenen Käfer handelt (er soll dem perla- tus Bon. [??] aus Savoyen sehr ähnlich sein), so können wir ihn kaum auf etwas Anderes als eine Varietät des Scheidleri deuten, von welchem schwärzliche Individuen mit grünem Seitenrande in Ungarn vorkommen; allerdings mus dann, und wohl mit Recht, angenommen werden, dafs nicht Streif 2, 4, 7, 10, 13, sondern 2, 4, 8, 12, 14 unterbrochen sind. Carabus detritus Drap. (l. ec. VIII. 1821. p. 275 pl. COXXVI. Fig. 1.) aus Ungarn scheint von H. Preudhomme de Borrea.a.O. mit Recht auf Germari bezogen; nach der Beschreibung hat er 14 bis 15 lin. Länge, auf den fast matten Flügeldecken drei ziemlich erhabene Streifen; der Rand ist bläulich, grünlich oder violett. Carabus sublaevis Drap. (l. c. Il. 1319. p. 269 pl. 42. fig. 5.) von Marvis in Rufsland soll nach Preudhomme de Borre a. a. O. eine Varietät des Car. violaceus sein; wahrscheinlich gehört er aber nicht zum typischen vrolaceus L. Thomson, sondern zur Var. azu- rescens Fisch. des obliquus Thoms. G. Kraatz,. Apolites graecus Kraatz n. sp. Herr E. Allard hat in de Marseul’s Abeille (Nouv. et faits div. No. 25. [1876] p. CI) darauf aufmerksam gemacht, dafs der Apolites (früher Helops) blaptoides Kinderm. und der Apolites mu- coreus zur Tentyriiden-Gattung Ceratanisus Gemminger (Anisocerus Falderm.) gehören, und dafs sogar Ap. blaptoides Kinderm. iden- tisch mit Anisocerus tristis Falderm. sei. Abbe de Marseul erklärt darauf, dals Apodlites (J. Duval) mu- coreus Waltl und Küster und die Gattungen Anisocerus und Apo- lites identisch seien; eine neue griechische Art ist: Apolites graecus: Alter, opacus, antennis capite thoraceque paullo longioribus, apice fuscis, thorace leviter transverso, ante me- dium leviter angustato, basi truncato, apice leviter emarginato, pun- ctato, elytris crebre subrude punctatis, costulis 7 parum elevatis. — Long. 4—4% lin. Ganz von dem Habitus des Ap. tristis (also merklich breiter als mucoreus), nur etwas kleiner, Fühler und Beine ganz ähnlich gebaut und die Art nur in folgenden Punkten verschieden; Kopf und Thorax sind diebter und deutlicher punktirt, letzterer weniger nach vorn verengt, indem die grölste Breite beim tristis etwa in der Mitte, beim graecus weit vor derselben liegt, so dafs 4 des Thorax nach vorn, 3 sanft nach binten verengt sind, während beim tristis der Thorax von der Mitte ab nach vorn leicht verengt ist. Die Punktirung der Flügeldecken ist kräftiger und deutlicher reib- eisenartig als beim fristis, an den Seiten und hinten treten deut- licher als an der Naht und vorn 7 bis 8 leichte Längsrippen her- vor, welche beim iristis kaum, beim mucoreus viel deutlicher be- merkbar sind. — Einige Ex. aus Athen von H. v. Heldreich. Vom Entdecker mir freundlichst überlassen, als ich ihn dort besuchte. Die Apolites sind an dem leicht ausgerandeten Epistom und dem sehr kleinen, meist hellen letzten Fühlergliede leicht kenntlich; die beiden letzten Glieder zusammengenommen sind etwa so lang als das drittletzte. Das Ex. des mucoreus aus der Reiche’schen Sammlung, nach welchem J. Duval die Gattung aufgestellt hat, stammt aus der Tür- kei, jedenfalls aber wohl kaum aus der europäischen. Meine Ap. mucoreus stammen von Smyrna (Frivaldszky) und Magnesia (Lederer), meine tristis (= Hel. blaptoides Kinderm. i. 1.) aus Amasia. Beide Arten scheinen in den Sammlungen noch we- nig verbreitet. Duval vermuthet, dafs die fd erweiterte Vordertarsen besitzen, doch habe ich solche bei keinem einzigen Ex. angetroffen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft 11.] Lege-Apparat und Eierlegen der Gallwespen von Dr. Adler in Schleswig. (Hierzu Tafel 11.) D. Eintheilung der Hymenopteren in die beiden Abtheilungen Terebrantia und Aculeata hat der Uebersichtlichkeit wegen ihre Vorzüge, darf aber nicht za der Annahme verleiten, dals die so- genannte Legeröhre (terebra) etwas ganz anderes als der Wehr- stachel (aculeus) sei, denn es sind weder anatomische noch func- tionelle Verschiedenheiten vorhanden, welche zu einer principiellen Sonderung dieser beiden Apparate berechtigten. Vielmehr ist bei allen Hymenopteren, die Blattwespen mit eingeschlossen , der Sta- chel-Apparat ganz übereinstimmend gebaut, und seine eigentliche Funetion darin zu suchen, dafs er beim Eierlegen eine ganz we- sentliche Rolle spielt, Daneben dient er manchen Blumenwespen gelegentlich als Waffe und ist vielen Raubwespen zur Lähmung ihrer Beute geradezu unentbehrlich, aber andererseits lehrt auch die gewöhnliche Erfahrung, dafs viele der gröfseren Ichneumonen ihn wohl als Waffe benutzen und mit demselben die empfindlich- sten Stiche verursachen können. Ausschliefslich als Waffe dient er nur den Arbeitern der Staaten bildenden Bienen und Wespen, doch haben wir bei diesen so complieirte Lebensverhältnisse, dafs deswegen der Stachel ursprünglich nicht als Waffe betrachtet wer- den kann. Die grofse Uebereinstimmung des Stachelapparates aller Hy- menopteren liegt eben darin, dafs derselbe zum Eierlegen in einer nahen Beziehung steht, und dafs nur mit seiner Hülfe das Ei an einen ganz bestimmten Ort abgesetzt werden kann. Ist es von keinem Belang wie und wohin das Ei gelegt werden soll, dann ist auch der Stachel entbehrlich und pflegt auch wohl ganz zu fehlen. Kommt es dagegen darauf an, genau an eine bestimmte Stelle das Ei zu schaffen, so wird der die Führung übernehmende Stachel nicht vermilst. Interessant ist es, dals vielen Ameisen der Stachel Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft 1I. 20 306 Adler: Lege-Apparat und fehlt oder richtiger, dafs derselbe als äufserst kleines, mit blofsen Augen nicht erkennbares Rudiment auftritt. Vorhanden ist er noch überall, aber nur bei einigen, wie Myrmica, ohne Weiteres zu er- kennen und noch gebrauchsfähig. Die Art, wie die Ameisen ihre Eier zu legen pflegen, lehrt deutlich, dals sie eines besonderen Lege-Apparates nicht bedürfen. Die Eier werden einfach in ge- wissen Gallerien ihrer Kunstbauten abgesetzt. Dafs Myrmica we- gen des vollständigeren Stachels anders verfahren sollte, wäre je- denfalls ein falscher Schluls. Es ist bei dieser Gattung der Stachel noch nicht in demselben Maafse zurückgebildet worden wie bei Formica; der vollkommenere Stachel bei Myrmica und das Rudi- ment bei Formica weisen aber beide auf eine frühere Periode zu- rück, wo für andere Lebens- und Fortpflanzungsweise ein Stachel gebraucht wurde. Das Vorkommen des rudimentären Stachels bei Formica weist darauf hin, dafs ein Wehrstachel als solcher nicht die Hauptsache ist. Dadurch dafs der Stachel beim Eierlegen über- flüssig wurde, als Formica allmälig die jetzige Lebensweise ange- nommen hatte, trat in Folge von Nichtgebrauch auch eine Rück- bildung des Stachels ein. Als Wehrapparat hätte die Ameise den- selben nach wie vor benutzen oder wie die Raubwespen ihre Beute damit lähmen können; allein das Sekret der Giftdrüse konnte auch ohne Vermittelung eines Stachels gegen einen Feind oder ein schwächeres Beutethier verwandt werden; mit den kräftigen Kie- fern war schnell eine Wunde geschlagen, in welche sofort die nach vorn gekrümmte Hinterleibsspitze das Sekret der Giftblase ergols. Auf der andern Seite lehrt uns die Betrachtung, wie die Blu- menwespen ihre Eier zu legen pflegen, ganz unzweifelhaft die Un- entbehrlichkeit des Stachels bei diesem Akte. Die Bienenkönigin würde nicht im Stande sein, ohne Hülfe des Stachels jedes Ei senkrecht in die Brutzelle abzusetzen und mit dem hinteren Pole festzukleben. Wenn nun auch die Bienenkönigin gelegentlich den Stachel zum Stechen benutzen kann, so ist dies ganz nebensäch- lich, seine eigentliche Function wird beim Eierlegen erfüllt. Er leitet das Ei an einen bestimmten Punkt, und das Sekret der Gift- drüse ist in diesem Falle weniger als tödtliches Mittel zur Ver- nichtung eines Feindes als vielmehr zum Festkitten des unteren Eipoles vorhanden. Wie die stachellosen brasilianischen Melipona-Arten beim Eier- legen verfahren, ist mir nicht bekannt. Da bei den Hymenopteren die Einrichtung mit Hülfe eines be- sonders construirten Stachels Eier an den für die ausschlüpfende Eierlegen der Gullwespen. 307 Larve passendsten Ort abzusetzen, sich so allgemein verbreitet fin- det, liegt die Frage nahe, ob auch die anderen Insekten-Ordnun- gen etwas Aehnliches besitzen. Es findet sich nun dieselbe Ein- richtung bei den Hemipteren sehr verbreitet, bei Orthopteren und Neuropteren dagegen nur in wenigen Fällen, um bei Lepidopteren, Coleopteren, Dipteren vollständig zu fehlen. Was hin und wieder bei einigen Gattungen von Nachtschmetterlingen als Legeröhre be- nannt ist, erinnert nicht im Entferntesten an die Legeröhre der Hymenopteren, sondern besteht aus den zwei oder drei letzten in- nerhalb der Bauchhöhle liegenden Segmenten, welche beim Eier- legen fernrohrartig aus- und eingezogen werden können. Man könnte glauben, dafs eine derartige Legeröhre unter den Hyme- nopteren auch den Goldwespen zukäme, die bekanntlich mit aus- serordentlicher Schnelligkeit die gewöhnlich eingezogenen drei letz- ten Segmente hervorschieben können. Allein diese sind nicht als Legeröhre aufzufassen; vielmehr liegt am Ende dieser ineinander verschiebbaren Segmente ein zwar sehr zarter, aber vollkommen gebrauchsfähiger Stachelapparat, der allein die wichtige Function hat, das Ei an die richtige Stelle zu bringen. Den Käfern fehlt der Legestachel vollkommen, und ist nur fälschlich einigen Arten, wie z. B. Valygus hemipterus, zugeschrie- ben worden. Allerdings findet sich bei dieser Art, auf das weib- liche Geschlecht beschränkt, ein sehr deutlicher, pfriemenartiger Fortsatz am Hinterleibsende. Die Untersuchung aber lehrt, dafs es nur eine lang ausgezogene solide Spitze des letzten Rückenseg- mentes ist. Zum Eierlegen steht dieser Dorn nur insofern in Be- ziehung, als das Weibchen den Boden, wohin das Ei gelegt wer- den soll, sei es das Erdreich oder morsches Holz, mit demselben auflockern kann, um das Ei leichter und tiefer versenken zu können. Auch bei den Dipteren, welche tief in den Pflanzentheilen das Ei versenken, wie Trypeta zu thun pflegt, findet sich kein den Hymenopteren homologer Stachel, ebenso wenig bei den zahlrei- chen Arten von Cecidomyia, deren zierliche Gallen in einzelnen Fällen denen der Cynipiden gleich kommen. Bei Trypeta ist frei- lich am Ende der lang vorschiebbaren zwei letzten Segmente eine dreieckige, scharf zugespitzte, stark chitinisirte Chitin-Platte, welche dazu dient, dem Ei einen Weg zu bahnen. Diese Einrichtung aber entspricht nicht dem Hymenopteren - Stachel, sondern das Chitin- Dreieck wirkt ähnlich wie ein Grabscheid, mit dem man beim Pflanzen eine Spalte im Erdboden macht, in welche der Pflänzling hineingesenkt wird. Die Cecidomyia - Arten, welche zum Theil 20* 308 Adler: Lege- Apparat und aufserordentlich zierliche Gallen produciren, besitzen gar keine der- artige Vorkehrung; nur können sie das ungemein fein endende letzte Segment sehr weit vorschieben und so das Ei möglichst tief versenken. Die Flugzeit dieser Arten pflegt sehr früh zu sein; so erscheint Cecidomyia fagi schon im April. Das Weibchen legt seine Eier an die Buchenknospen, oder richtiger sucht das Ei ein wenig unter die sich lockernden Schuppen oder in die sich entfal- tende Knospe zu bringen. Interessant ist es, dafs dann die aus- schlüpfende Larve durch den auf die sich gerade in der Entwick- lung befindliche Blattsubstanz ausgeübten Reiz die Galle erzeugt. Auch in diesem Falle giebt kein beim Eierlegen ergossenes Sekret den Anstols zur Gallenbildung. Bei den Hemipteren kommt aufserordentlich verbreitet ein Säge-Apparat vor, der mit dem Sägestachel der Blattwespen vollkommen übereinstimmt. ‘Er kommt den Cicadinen allgemein zu, unter den Landwanzen ist er beschränkt auf die Familien der Rand- und Langwanzen und einzelne Arten der Blindwanzen. Unter den Orthopteren findet sich die gleiche Einrichtung wie bei den Locustinen. Durch einen aufserordentlich zarten und zierlichen Stachel ausgezeichnet ist Thrips; dieser Gattung dient der Stachel nur dazu, das zarte Gewebe der Blumenblätter ver- schiedener Compositeen einzuritzen, um dann ein Ei in das Blatt hineinzuschaffen. Unter den Neuropteren sind einige Libellen (Agrion) mit dem gleichen Säge-Apparat ausgerüstet. Von besonderem Interesse ist endlich der elastische und biegsame Stachel, den Raphidia im weiblichen Geschlechte besitzt. Mit demselben kann keine Oeff- nung für das Ei gebohrt werden; dagegen wird derselbe in die feinen Risse und Spalten von Baumrinden geschoben, um dort die Eier abzusetzen. Der Hymenopteren-Stachel besteht aus drei immer wie- derkehrenden Theilen, für deren Bezeichnung die einmal von Krae- pelin'') eingeführte Nomenklatur beibehalten werden soll; diese Theile sind die Schienenrinne und die beiden Stechborsten. Es sind übrigens diese drei Theile nicht blos bei den Hymenopteren stets vorhanden, sondern auch bei den übrigen, mit homologem Stachelapparate ausgestatteten Insekten. Nur ist zu erwähnen, dafs bei einigen eine Vervielfältigung der drei Stücke vorkommt, indem die Schienenrinne oder auch die Stechborsten in zwei mehr !) Kraepelin, Zeit. f. wiss. Zool. Bd. XXIII. Heft 2. 1872. Eierlegen der Gallwespen. 309 oder weniger getrennte Hälften zerfallen. Während die Haupttheile des Stachels immer von übereinstimmender Construction sind, tre- ten zahlreiche Modificationen der äufseren Form und Nebenappa- rate bei den verschiedenen Gruppen der Hymenopteren auf, die aber von einem Gesichtspunkte aus alle ihre nahe Zusammenge- hörigkeit erkennen lassen. Vergleicht man nämlich die verschie- denen Muskeln, welche die Bewegungen des Stachels ausführen, so kehren sie trotz der sehr abweichend construirten Ansatzpunkte immer in derselben Anordnung wieder. Es wird aber hier nur der Stachelapparat der Gallwespen berücksishtigt werden mit besonde- rer Rücksicht auf den Vorgang des Eierlegens. Es ist zunächst das Chitingerüst zu betrachten. Der Stachel tritt nämlich mit zwei besonders gestalteten, während der Ruhe- lage im Hinterleibe ganz versteckten Chintinplatten in eine dop- pelte Verbindung; von Kraepelin sind dieselben als oblonge und quadratische bezeichnet, freilich nur rücksichtlich der bei der Honigbiene vorliegenden Form. Ihrer Lage nach könnte man sie auch als vordere und hintere bezeichnen. Innig mit der vor- deren oder oblongen ist die Schienenrinne verbunden, dagegen sind die der Schienenrinne eingefügten Stechborsten nicht blos mit der oblongen, sondern auch mit der hinteren oder quadratischen ver- bunden.. Die Verbindungsart ist eine besondere; am vorderen Ende jeder Stechborste befindet sich eine starke, rechtwinklig nach ab- wärts gehende Platte von unregelmäfsig trapezoider oder dem Drei- ecke sich nähernder Form. Der untere freie Rand dieser Platte, von Kraepelin Winkel genannt, schiebt sich zwischen oblonge und quadratische Platte, um mit jeder gelenkartig sich zu verbin- den. Es sind zwei Charnier-Gelenke, von denen aber das zwischen quadratischer Platte und Winkel eine weit grölsere Beweglichkeit als das andere besitzt. Uebrigens weist diese gelenkartige Verbin- dung der Stechborsten darauf hin, dafs ihnen eine grölsere Be- weglichkeit zukommt, welche ein leichtes Hin- und Hergleiten beim Stechen gestattet. Es mag hier gleich erwähnt werden, dafs durch die Einfügungsweise des Winkels der Muskelzug nicht direkt auf die Stechborsten wirken kann. Eine durch Muskelcontraction ge- setzte Verschiebung der Platten veranlalst eine mehr oder weniger ausgiebige Drehung des mit ihnen artikulirenden Winkels, und da- durch eine entsprechende Bewegung der mit dem Winkel eng ver- lötheten Stechborste. Auf diese Weise wird, wie bei dem Watt- schen Parallelogramm der Dampfmaschinen, eine völlig gleichmäs- sige Bewegung der Stechborsten gesichert. 310 Adler: Lege-Apparat und Während die beiden Stechborsten mit beiden Platten in Ver- bindung treten, zeigt sich die Schienenrinne nur mit der vorderen oder oblongen Platte verbunden. Eine Fortsetzung der Schienen- rinne, der sogenannte Bogen, schlägt sich um den oberen Rand der oblongen Platte oder ist vielmehr so fest mit derselben ver- schmolzen, dafs eine Trennung nicht möglich und daher beide Theile für ein zusammenhängendes Stück gehalten werden müssen (vergl. Fig. 9). Dieses Bogenstück ist immer leicht daran kennt- lich, dafs es an seiner Convexität eine Reihe von Tasthärchen oder Papillen trägt. Ihre Zahl variirt bei den verschiedenen Hymenop- teren von 10— 30; ihr regelmäfsiges Vorkommen weist auf eine bestimmte Function hin. An dem Punkte, wo von der Schienen- rinne der Bogen sich trennt, ist stets eine etwas gewölbte oder kuglige Auftreibung. Sie entsteht dadurch, dals an beiden Seiten ein stark chitinisirter, leistenartiger, unregelmäfsig gekrümmter Vor- sprung sich findet, welcher beiderseits in eine seiner convexen Oberfläche genau congruenten, concaven Aushöhlung am Rande der oblongen Platte hineinpalst. Auf diese Weise wird eine zwar straffe, aber doch kleine Exeursionen gestattende Gelenkverbindung hergestellt. Etwas nach innen von der Gelenkfläche der Schienen- rinne geht von derselben ein Kurzer, stark chitinisirter Fortsatz ab, welcher nicht mit dem Gelenke in Verbindung steht und einem stark entwickelten Muskel als Ansatzpunkt dient. Das bei den Aculeaten vorkommende Gabelbein fehlt den Terebrantiern. Mittelst des Gabelbeins wird bei jenen durch einen starken Muskel ein kräftiges Niederdrücken des Stachels bewirkt; bei letzteren werden solche blitzschnelle Stechbewegungen, wie man sie bei den Apiden leicht beobachten kann, überhaupt nicht ausge- führt, es fehlt ihnen überhaupt die massige Muskulatur. Wegen der geringeren Mächtigkeit der Muskeln ist aber eine Orientirung über dieselben bei den Terebrantiern leichter, und gerade manche Gallwespen liefern in dieser Beziehung vortreffliche Objecte. Mö- gen auch die Chitinstücke noch so verschieden sein, die für die Bewegungen des Stachels bestimmten Muskeln kehren immer in derselben Anordnung wieder. Es sind dies 5 Paare von Muskeln, denn da wir es am Stachel nur mit paarigen Theilen zu thun ha- ben, müssen auch alle Muskeln paarig sein, Von den Gallwespen liefern die gröfseren Arten aufserordent- lich bequeme Objeete für die Untersuchung dieser 5 Muskelpaare; für die folgende Schilderung wird der Stachelapparat von Aphi- lotrix Sieboldi Htg. zu Grunde gelegt. Eierlegen der Gallwespen. 3ll Betrachtet man diesen Apparat in toto, so zeigt sich, dafs die Chitinplatten eine grofse Ausdehnung haben, dafs die oblonge eine ungefähr halbkreisförmige Contour hat, um welche der Stachel sich herumschlägt. Um nun die Muskeln zur Anschauung zu brin- gen, ist es nothwendig, die beiden symmetrischen Hälften des gan- zen Apparates in der Mittellinie zu trennen. Eine innige und feste Verbindung der beiden Hälften findet nur in einer geringen Aus- dehnung statt; sie wird hergestellt durch die Verschmelzung der beiden von der Schienenrinne ausgehenden Bögen mit dem oberen Rande der oblongen Platten und durch die beiderseitige Gelenk- verbindung der Schienenrinne mit dem Rande der oblongen Plat- ten. Trennt man diese Verbindung genau in der Mittellinie, so zeigt sich, dafs die ziemlich eng aneinander liegenden Chitingerüste an ihrer etwas concaven Innenfläche die fünf Muskelpaare tra- gen, welche unmittelbar die Bewegungen des Stachels besorgen. Die convexe Aufsenfläche ist glatt, wird aber von einer muskulö- sen Membran umhüllt; am oberen Ende liegt der mit den Stech- borsten vereinigte Winkel und schiebt sich zwischen die Platten hinein. Die Lage des Winkels an der glatten Aufsenseite der Chi- tinplatten ermöglicht die freie Beweglichkeit desselben. Der mächtigste Muskel entspringt von dem oberen Dritt- theile der oblongen Platte wie ein vielstrahliger Fächer und setzt sich mit einer starken Chitinsehne an den oben erwähnten Vor- sprung der Schienenrinne (von Kraepelin „Horn“ genannt) an. Er wird also den Vorsprung hinabziehen, und da die Schienenrinne unterhalb dieses Ansatzpunktes durch ein Gelenk mit der oblongen Platte verbunden ist, so muls durch den Muskelzug die Schienen- rinne aus ihrer Ruhelage gehoben werden. Sie wird also mit Rück- sicht auf ihre Lage im Abdomen der Wespe nach abwärts gehen: beim Stechen die erste -einleitende Bewegung. Die Insertion des Muskels ist insofern ungünstig, als derselbe sich an den ungemein kurzen Hebelarm ansetzt: Ansatzpunkt und Hypomochlion liegen dicht neben einander, allein dem entsprechend ist der Muskel durch seine Mächtigkeit der geforderten Kraftentwicklung fähig. Der lange Hebelarm, d. h. die ganze Schienenrinne, wird bei nur ge- ringer Bewegung des kurzen Hebelarmes eine grofse Excursion machen. Der zweite nur kleine Muskel entspringt von dem unte- ren Rande des Bogens, um sich mit einer langen Chitinsehne un- terhalb des Hornes und der Gelenkverbindung zwischen Schienen- rinne und oblonger Platte an erstere anzusetzen. Die Sehne ist 312 Adler: Lege-Apparat und von auffallender Länge und verläuft in einer besonderen Rinne der eigenthümlichen convexen Gelenkfläche. Bei der Contraction muls der Muskel die Schienenrinne, welche aus ihrer Ruhelage, in der sie dem äufseren Rande der oblongen Platte anliegt, herausgeho- ben ist, wieder in die frühere Lage zurückziehen. Darnach würde also dieser Muskel der Antagonist des vorigen sein. Ein dritter, wieder recht kräftiger Muskel entspringt von der frei auslaufenden, etwas abwärts geneigten Spitze der ob- longen Platte und von dem Rande des Ausschnittes, in welchem der Winkel liegt; Muskelfasern laufen deshalb über den Winkel hin, ohne sich aber an denselben zu inseriren. Ansatzpunkt die- ses Muskels ist eine starke Chitinleiste der quadratischen Platte (vergl. Fig. 4). Bei der Contraetion wird durch diesen Muskel die Chitinleiste und mit derselben die quadratische Platte gegen die Spitze der oblongen gezogen, indem diese letztere aus unten anzu- gebenden Gründen punetum fixum ist. Indem nun aber die Chi- tinleiste nach aufwärts gezogen wird, so muls sie auf den Winkel, welcher mit ihrem oberen Ende durch ein Oharniergelenk verbun- den ist, einen Druck ausüben. Dieser Druck aber treibt den Win- kel einfach vorwärts, und damit zugleich die mit ihm fest verbun- dene Stechborste. Es ist dies eine der wichtigsten Leistungen des Stachels. Denn durch die vorstolsenden Stechborsten wird zunächst die Oeffnung gemacht, durch welche dann der ganze Stachel ein- dringt; indem die Wespe den Stachel fest aufsetzt und gleichzeitig die beiden Stechborsten vorwärts treibt, wird auch in ziemlich festen Substanzen verhältnifsmäfsig schnell ein feiner Kanal ge- bohrt. Es wird von den meisten Terebrantiern in dieser Weise der Stachel angewandt, nur Sirex verfährt anders; es wurde bei Sirex juveneus beobachtet, dafs das Eier legende Weibchen, wel- ches den Stachel senkrecht gegen einen Fichtenstamm gestemmt hatte, sich beständig um diesen herumdrehte, wodurch der ganze Stachel wie ein Bohrer in das Holz gebohrt wurde. Die beiden noch zu betrachtenden Muskeln sind ebenfalls nur für die Bewegungen der Stechborsten bestimmt. Ein breiter und kräftiger Muskel entspringt von einer scharf hervortretenden Leiste am hinteren Rande der oblongen Platte, um sich mit brei- ter Basis an die oberen zwei Drittheile der Leiste der quadratischen Platte anzusetzen. Bei der Contraction wird dieser Muskel die Leiste der quadratischen Platte ein wenig gegen die oblonge hin ziehen; eine Bewegung in gleichem Sinne muls aber auch der Win- kel mitmachen, und er wird, indem seine Artikulation mit der ob- Eierlegen der Gallwespen. 313 longen Platte punetum fixum bleibt, die zugehörige Stechborste zu- rückziehen. Es ist demnach dieser Muskel der Antagonist des vorigen. Der letzte Muskel endlich entspringt von der Leiste der quadratischen Platte, um sich an der oblongen Platte dicht neben der Gelenkverbindung mit dem Winkel zu inseriren; seine Wirkung unterstützt die des vorigen, indem er ebenfalls die Leiste, der qua- dratischen Platte gegen die oblonge, heranzieht. Die eben gegebene Darstellung von der Funktion der für die Bewegungen des Stachels vorhandenen fünf Muskelpaare weicht von der Kraepelin’s wesentlich ab. Der von Kraepelin als re- tractor bezeichnete Muskel hat gerade die entgegengesetzte Funk- tion erhalten, und ist als kräftiger protrusor bezeichnet worden. Zunächst mufs ich gegen Kraepelin bemerken, dafs dieser Muskel bei den Apiden sowohl als bei den Cynipiden an die auslaufende Spitze der oblongen Platte sich ansetzt, aber nicht an den Winkel oder an die Basis der Stechborste. Ferner gelangt man zur rich- tigen Erkenntnifs der Muskelfuuktionen des Stachels nur so, dafs man die während des Stechens vollführten Bewegungen beobachtet. Ein gutes Object liefert der Bienenstachel; läfst man eine Biene in weiches Leder stechen, so kann man an dem steckenbleibenden Stachel noch längere Zeit die Stechbewegungen betrachten. Viel- leicht noch klarer läfst sich dasselbe bei Neuroterus beobachten, Wie oben erwähnt, treibt Neuroterus den Stachel sehr fest in die Knospe; ist nun der Stachel ganz eingedrungen, so versucht man mit raschem Zuge die Wespe von der Knospe zu ziehen; der Stachel sitzt so fest, dafs er nicht mitfolgt, sondern abreilst. Mit ihm in Verbindung bleibt der ganze lokomotorische Apparat und auch das grolse Ganglion, welches die verschiedenen Muskeln in- nervirt. In Folge davon werden die Stechbewegungen bis zum Absterben der Muskeln regelmälsig fortgesetzt. Man kann nun längere Zeit das Spiel derselben beobachten und erkennt alsbald, dafs die oblonge Platte und daher auch ihr Artikulationspunkt mit dem Winkel stets puncetum fixum bleibt, dafs dagegen die quadra- tische Platte durch die angegebenen Muskeln hin- und hergezogen wird und diese Bewegungen durch den Winkel auf die Stechborste überträgt. Die Contractionen der paarigen Muskeln können gleich- zeitig oder auch alternirend erfolgen, so dafs also beide Stechborsten zusammen vorgestolsen und zurückgezogen werden, oder dafs sie abwechselnd vor- und zurückgleiten. Es ist eben in dem ganzen Apparat die Coordination der Bewegungen auf das Feinste regulirt. 314 Adler: Lege-Apparat und Bemerkenswerth ist, dafs in der Umgebung der Artikulation des Winkels mit der oblongen Platte im Halbkreise eine Gruppe von Papillen steht, welche, wenn auch von wechselnder Zahl, bei allen Hymenopteren regelmäfsig sich vorfinden. Dieses constante Vorkommen scheint darauf hinzudeuten, dafs sie eine bestimmte Function haben. Wir kommen auf diesen Punkt später wieder zurück. Es sind schliefslieh noch einige Einrichtungen des Sta- chelapparates, welche hier interessiren, kurz zu erwähnen. Die nach hinten sich verschmälernden oblongen Platten laufen schliefs- lich in die sogenannten Stachelscheiden aus, zwischen denen in der Ruhelage der Stachel liegt. Diese Scheiden sind zwei genau an- einander schliefsende Hohlrinnen; zwei schlanke und nur schwache Muskeln, welche von der quadratischen Platte entspringen, setzen sich an dieselbe an. Ihre Function ist, die Stachelscheiden zu fixi- ren und namentlich während des Stechens in die Höhe zu ziehen, damit sie nicht im Wege sind. Die beiden symmetrischen Hälften des ganzen Apparates, wel- che durch die feste Vereinigung der Schienenrinne mit den beiden oblongen Platten eng verbunden sind, werden aulserdem von einer zarten Chitinmembran, in der zahlreiche quergestreifte Muskelfibril- len eingewebt sind, umhüllt. Mit den beiden Aufsenrändern der oblongen Platten ist diese Membran fest verwachsen. Der zwischen den Platten liegende Hohlraum, der hauptsächlich von den Muskeln ausgefüllt wird, enthält aulserdem eine geringe Menge Blutflüssig- keit, die in deutlicher Menge stets am Aufsenrande der oblongen Platten zu erkennen ist. Der ganze Stachelapparat ist ein ziemlich compli- eirtes Gebilde, und es ist anfänglich nicht leicht, zur Klarheit über die ineinander greifenden Bewegungs-Vorgänge zu gelangen, durch welche das Ei einer Gallwespe von dem Ovarium bis in das Innere einer Knospe befördert wird. Bisher ist der Vorgang des Eierlegens bei den Cynipiden meistens nach Hartig') so erklärt, dafs das sehr dehnbare Ei durch den Stachel selbst hindurchge- trieben werde. Hartig dachte sich, dafs der Eiinhalt in den Eistiel eintrete, nachdem aber das Ende des Eies in den betreffenden Pflanzentheil hineingeschafft sei, dorthin zurückfliefse. Eine an den Eiern der Gallwespen zu beobachtende Erscheinung hatte Hartig !) Hartig, Germar’s Zeitschr. 1840. Eierlegen der Gallwespen. 315 zu diesem eigenthümlichen Erklärungsversuche veranlafst. Betrach- tet man nämlich frisch aus dem Ovarium einer Gallwespe entnom- mene Eier nach Wasserzusatz unter dem Mikroskop, so zeigt sich, dafs bald der Eiinhalt in den hohlen Eistiel einzuströmen beginnt, um sich in der kolbigen Erweiterung am Ende desselben in grös- serer Menge anzusammeln. Es ist dies aber eine durch Diffusion bedingte pathologische Erscheinung, welehe normaler Weise nicht vorkommt, auch ausbleibt, wenn man eine indifferente Flüssigkeit, z. B. Mandelöl statt des Wassers zusetzt. Hartig wulste wohl, dafs der eigentliche Eikörper im Ovarium nach hinten, der lange Ei- stiel nach vorn gelagert ist, so dafs der Eikörper stets zuerst in die Scheide eintritt und demnach zuerst in die Knospe gelangen muls. War aber die Hartig’sche Erklärung richtig, so erschien die Geburt des Eies viel leichter, wenn der lange Eistiel zuerst in den Stachel trat, alsdann in die Knospe gelangte und darauf den Ei- inhalt aufnehmen konnte. So ist es denn gekommen, dafs mit Hin- tenansetzung der gegebenen anatomischen Verhältnisse auch die Erklärung des Eierlegens aufgestellt ist, dafs der Eistiel vorangehe und zuerst in den. betreffenden Pflanzentheil geschafft werde. Viel- leicht erschien diese Art des Eierlegens um so plausibler, weil bei manchen andern Hymenopteren mit gestielten Eiern (Tryphoniden und Ophioniden) in der That der Eistiel nach hinten gerichtet ist und bei der Geburt des Eies vorangehen mufs. Dafs dasselbe bei den Cynipiden stattfinden könne, ist aber nicht möglich, weil eine Wendung des Eies nicht ausgeführt werden kann. Von vornherein erscheint bei der Hartig’schen Erklärung be- denklich, dafs unbeschadet der Eiinhalt in so gewaltsamer Weise durch den Eistiel geprelst werden kann. Wenn auch bei unsern stärksten Vergrölserungen der ganze Eiinhalt als eine opake, ho- mogene, feinkörnige Emulsion erscheint, so kann man doch nicht umhin, anzunehmen, dals in Bezug auf die chemische Zusammen- setzung der ‘verschiedenen Zonen des Eiinhaltes Differenzen vor- handen sein müssen, und dafs ein vollständiges Durcheinandermen- gen dieses Inhaltes, wie es bei dem Hin- und Herströmen doch stattfinden mülste, ein zu gewaltsamer und störender Vorgang sein mülste. Entscheidend aber ist hier wieder die richtige Erkenntnils von dem. Bau des Stachels. Schon Laeaze-Duthiers hat im Jahre 1860 Untersuchungen über denselben veröffentlicht, welche aber, wie es scheint, lange unbeachtet blieben. Die nieht geringe Complieirtheit des ganzen Stachelapparates trug nicht wenig dazu bei, die Art seiner Einrichtung und Wirkungsweise zweifelhaft zu 316 Adler: Lege- Apparat und lassen. Den Beweis dafür liefern die Arbeiten von Fenger'') und Sollmann?). Erst die lehrreiche Arbeit von Kraepelin ?) giebt neuen und sichern Aufschlufs und eine allseitig beriehtigende, und in den wesentlichen Punkten erschöpfende Darstellung. Um gleich den Cardinalpunkt voranzustellen, so wissen wir nach Kraepelin’s sehr genauen Untersuchungen, dafs der Stachel nicht einer Röhre zu vergleichen ist, keinen centralen Hohlraum enthält, welcher überall das Ei aufnehmen könnte. Nur ein Theil des Stachels, die sogenannte Schienenrinne, enthält eine centrale Höhlung, aber dieselbe ist während des Lebens nicht leer, sondern von einem Tracheen- und Nervenaste, sowie von etwas Blutflüssig- keit erfüllt. Für den Durchtritt des Eies ist kein Raum vorhan- den. Der lange Eistiel des Cynipiden-Eies, auf den die Hartig- sche Erklärung basirt ist, spielt bei der Hinausschaffung des Eies eine überaus wichtige Rolle, ohne aber, wie früher angenommen» durch den Stachel hindurchzugleiten. Schon ehe ich die Art und Weise kannte, wie das Cynipiden- Ei mit Hülfe des Eistieles in eine Knope geschafft wird, hatten einige Beobachtungen an Tryphoniden mich über die Bedeutung des Eistieles aufgeklärt. Es wird wohl Jedem schon ein Tryphon rutilator in die Hände gekommen sein, an dessen Stachel ein Ei hing; bisweilen erreicht man dasselbe, wenn man das Thier in Chloroformdampf tödtet. Das Ei hängt mit seinem Stiele an dem Stachel, der Stiel ist an der unteren Fläche des Stachels so fest eingeklemmt, dals er eher reilst als sich hinausziehen läfst. Der Eikörper selbst ist gerade bei diesen Arten so umfangreich, dafs die Unmöglichkeit, durch den Stachel zu passiren, sofort erhellt. Die Hinausschaffung des Eies wird deshalb durch den Eistiel ver- mittel. Wie schon oben erwähnt, besteht der Stachel aus drei Stücken; die obere Hälfte des Stachels bildet die Schienenrinne, sie enthält den centralen Hohlkanal, in dem Trachee und Nerv verlaufen. An ihrer unteren Seite trägt sie zwei Leisten oder Schienen, welche auf dem Querschnitte ungefähr einen pilzhutför- migen Umrifs zeigen. Auf diesen beiden Schienen nun laufen die Stechborsten oder Lanzen, indem sie mit einer genau congruenten Aushöhlung den hutförmigen Vorsprung der Leisten umfassen. Auf diese Weise ist eine aufserordentlich feste Einfügung der Stech- !) Fenger, Troschel’s Archiv Jahrg. 29. 1862. 2) Sollmann, Ztschr. f. wiss. Zool. Bd. XIII. 1863. 3) Kraepelin, ebendas. Bd. XXIII, 1872. Eierlegen der Gullwespen. 317 borsten erreicht, zugleich aber ein leichtes Hin- und Herspielen derselben auf der Schienenrinne ermöglicht. Die am unteren Rande fest aneinander liegenden Stechborsten weichen gegen den Verbin- dungspunkt mit der Schienenrinne wenig auseinander, so dafs ein im Querschnitte dreieckiger Hohlraum offen bleibt. In diesen Hohl- raum gelangt sowohl bei den Tryphoniden als bei den Cynipiden der Eistiel. Am Ursprunge weichen die beiden Stechborsten wei- ter auseinander und können deshalb leicht den Eistiel zwischen sich aufnehmen. An der Innenseite der beiden Stechborsten steht eine Reihe feiner Vorsprünge, deren Spitze gegen das Ende des Stachels gerichtet ist; ich möchte sie als Fangzähnchen bezeichnen. Denn ihre Function ist offenbar die, den zwischen die Stechborsten eingetretenen Stachel zu fassen und vorwärts zu schieben. Es ist somit klar, dafs durch den Stachel nur immer der dünne Eistiel hindurchpassiren kann, der weit umfangreichere Eikörper dagegen aufserhalb bleiben mufs. Bei den Tryphoniden kann man dies so- fort sehen; dafs der Eistiel in diesem Fal!e noch besonders einge- riehtet ist, thut weiter nichts zur Sache; zunächst dient er dazu, den Transport des Eies zu vermitteln. Alsdann dient er weiter dazu, um das Ei äufserlich an der von der Wespe gewählten Raupe zu fixiren. Zu dem Ende läuft er wie eine Pfeilspitze aus; er dringt leicht in die Raupenhaut ein und kann wegen ein Paar Wi- derhaken nicht herausgezogen werden. Bei den Cynipiden wird nun ebenso wie bei den Tryphoniden durch die Führung des zwischen die Stechborsten eingeklemmten Eistieles das Ei vorwärts bewegt. Der eigentliche Eikörper hängt also immer frei an dem unteren Rande des Stachels; weshalb er vorangeht, wird später klar werden. Zunächst aber ist es noch nothwendig einen kurzen Blick auf die ganzen Geschlechtsorgane zu werfen. Es sind hier nacheinander zu berücksichtigen: die Ova- rien, die Scheide, die Anhangsdrüsen. Jedes Ovarium besteht aus einer gröfseren Zahl, die zwischen 10 und 20 schwanken kann, von Eiröhren, von denen jede 8 bis 14 Eier enthält. Die Eiröhren jedes Ovariums münden in eine einzige Tube, und die beiderseiti- gen Tuben münden hart neben einander in die Scheide, welche kurz oder sehr muskulös ist. Neben der Mündung der Tuben en- digt auch beiderseits ein kurzer Drüsenschlauch, etwas oberhalb sitzt das Receptaculum seminis. Das von den beiden Drüsen ge- lieferte Sekret dient unzweifelhaft dazu, als Vehikel die von dem Receptaeulum seminis gelieferten Samenfäden aufzunehmen und dem in den Scheideneingang gelangten Ei zuzuführen. Derartige Ein- 318 Adler: Lege-Apparat und richtungen finden sich bei den Insekten ganz allgemein. Interes- sant ist es, dafs gerade bei den Cynipiden in ganz unzweideutiger Weise dargethan wird, dafs wirklich den beiden Drüsen die sup- ponirte Function zukommt. Es besitzen sowohl die eingeschlech- tigen wie die zweigeschlechtigen Weibehen dieses Drüsenpaar; aber augenfällige Gröfsen- und Struktur-Differenzen lassen sich er- kennen. Bei den letzteren Cynipiden -Weibchen ist der Drüsen- schlauch etwa doppelt so lang als bei ersteren, und läfst die be- kannte Struktur, den centralen Kanal mit den zahlreichen, seitli- chen Sammelröhrchen klar erkennen, wogegen bei den agamen Weibchen diese Struktur vollkommen verwischt ist, allerdings die Drüsenzellen sich erkennen lassen, aber meistens nur an einzelnen Stellen, und endlich der Hauptkanal unvollständig oder ganz col- labirt erscheint. Wie das Receptaculum seminis befindet sich also auch dieses Drüsenpaar in einem durch Nichtgebrauch bewirkten rudimentären Zustande. Bei der den echten Gallwespen so nahe stehenden Gattung Synergus sind diese Drüsen in derselben Gröfse vorhanden wie bei den zweigeschlechtigen Gallwespen-Gattungen. Weiter nach hinten folgt ein zweites Drüsenpaar bei den aga- men wie bei den zweigeschlechtigen Gallwespen gleich mächtig; es sind dies zwei grolse Halbkugeln, durch ihre milchweilse Farbe leicht zu erkennen. Die Struktur ist eine einfache: die Umhül- lungsmembran trägt an der inneren Seite ein einschichtiges, grols- zelliges Epithel, das einen weiten Hohlraum umsebhliefst, der mit einer undurchsichtigen, emulsiven Flüssigkeit angefüllt ist. Diese Flüssigkeit enthält eine Unzahl feinster Kügelchen suspendirt, wel- che bei Aetherzusatz meistens verschwinden, so dals das ganze Fluidum sich aufhellt. Danach darf man es wohl für eine Fett- Emulsion halten. Ist es danach schon wahrscheinlich, dafs dieses immer reich- lich vorhandene Sekret dazu dient, die von dem Ei zurückzulegende Bahn glatt und schlüpfrig zu erhalten, so wird diese Annahme zur Gewilsheit, wenn man untersucht, wo dieses Drüsenpaar ausmün- det. Es hat ja seinen Sitz an der Scheide etwas unterhalb der Einmündungsstelle der beiden Tuben, allein die Ausführungsgänge gehen nicht direkt in die Scheide, sondern nach hinten an den An- fangstheil der Schienenrinne. Das Sekret kommt also mit dem Ei selbst eigentlich kaum in Berührung. Bei den Aculeaten haben wir dieselbe Einrichtung; eine ziemlich lange, schlauchartige Oel- drüse mündet am Ursprunge des Stachels aus dort, wo die Stech- borsten an der Schienenrinne sich inseriren, und mit ihrem Sekret Eierlegen der Gallwespen. 319 wird das Gangwerk des Stachels eingefettet, um die Reibung zu vermindern. Schliefslich ist noch die am weitesten nach hinten gelegene unpaare Drüse zu betrachten, welche bei den Aculeaten als Gift- drüse bezeichnet wird, bei den Gallwespen dagegen die Function einer Leim- oder Kittdrüse hat. Ein meistens ziemlich langer, ein- facher, selten gegabelter Drüsenschlauch mündet in eine grolse Blase mit mauskulöser, contractiler Membran. Von dieser Blase geht ein kurzer Ausführungsgang zur Schienenrinne. Beim Stechen wird das Sekret durch eine Contraction der Blase in den Stachel geprefst und fliefst durch den von den beiden Stechborsten offen gelassenen centralen Kanal ab. Es steht ganz in der Willkür der Wespe, wann und wieviel Sekret abfliefsen soll. Der Zweck die- ses Sekretes ist, soweit ich habe ermitteln können, nur bei Rhodi- tes rosae der, jedes einzelne Ei festzukleben. Denn allemal findet sich jedes Ei mit seinem hinteren Pole an die zarten Blattanlagen angeleimt. Bei den übrigen Gallwespen findet eine solche Befesti- gung des gelegten Eies nicht statt. In diesem Falle scheint mir das Sekret nur dazu zu dienen, dem Ei einen schützenden Ueber- zug zu geben, denn augenscheinlich sind die in eine Knospe ge- legten Eier weit resistenter als die direkt aus dem Ovarium genom- menen, auch erscheinen erstere von einer etwas weniger durchsich- tigen Membran umhüllt zu sein. Bei denjenigen Arten, welche die Eier direkt in die Blattsubstanz legen, wird mittelst des Drüsen- sekrets zugleich die in das Blatt gesägte feine Oeffnung wieder verklebt. Beim Zutritt der Luft pflegt das Sekret sehr rasch zu einer festen und zähen Substanz zu erhärten. Die Scheide endlich besitzt aufserordentlich muskulöse Wan- dungen; verschiedene längs und quer verlaufende Muskelzüge um- flechten dieselbe und setzen sich zum Theil an die gebogenen An- fangsstücke der Stechborsten an; einzelne Muskelzüge reichen weit über die Scheide hinaus, um in. die äufsere Chitinhaut der Ovarien überzugehen; ihr Zweck ist offenbar der, das betreffende Ovarium gegen die Scheide hin zu ziehen, um den Eintritt des Eies in die Scheide zu unterstützen. Inwendig ist die Scheide von einem ein- schiehtigen Epithel ausgekleidet. Es sind jetzt also der Reihe nach betrachtet worden der Sta- chel, sein besonderer Bau, die lokomotorischen Einrichtungen des- selben, Eierstock und Scheide mit ihren verschiedenen Anhangs- drüsen. Der ganze Stachelapparat ist eine ziemlich zusammenge- setzte Vorrichtung, welche lediglich den Zweck erfüllen soll, das 320 Adler: Lege- Apparat und Ei in den Pflanzentheil zu schaffen, der von der Wespe ausgewählt wird. Es ist jetzt weiter zu untersuchen, in welcher Weise dieser Apparat functionirt, um ein Ei hinauszubefördern. Die folgenden Untersuchungen werden sich mit solchen Gallwespen-Arten beschäf- tigen, die ihre Eier in Knospen legen. Es sind dazu ausschliels- lich die beiden Neuroterus- Arten, fumipennis und lenticularis, be- nutzt. Sie liefern die günstigsten Bedingungen für derartige Un- tersuchungen. Man kann sie in der Regel leicht in gröfserer Zahl sich verschaffen, sie lassen überaus bequem während des Stechens sich beobachten, und sind dabei so unempfindlich gegen leichte Störungen, dafs man ohne Schwierigkeit mit der Loupe die einzel- nen von dem Thiere ausgeführten Bewegungen verfolgen kann. Die Neuroterus-Arten gehören zu den kurzlebigen Gallwespen; sie pflegen alsbald, nachdem sie die Galle verlassen haben, ans Eier- legen zu gehen, sie kommen nur im weiblichen Geschlechte vor und bedürfen nieht der Befruchtung. Alle diese Umstände erleich- tern die Erforschung des Vorgangs des Eierlegens. Beobachtet man eine auf einen Eichenzweig gebrachte Wespe, so sieht man sie zunächst eifrig mit den Fühlern an den Knospen tastend, bis sie eine ihr zusagende gefunden hat. Alsdann besteht der erste Akt des Eierlegens darin, dals der spiralig im Hinterleib aufgerollt liegende Stachel hervortritt. Zunächst erscheint nur die feine Spitze des Stachels, im weiteren Verlaufe aber tritt das ganze den Stachel tragende Chitiugerüst heraus. Dazu aber mufs genü- gender Raum vorhanden sein. Es besteht nun eine weite Bauch- spalte zwischen dem letzten Rücken- und Bauchsegmente. Bei den, wie Neuroterus, mit langem Stachel versehenen Gallwespen treten die Chitinplatten während des Stechens aus dieser Spalte hervor. Dies bewirken zunächst zwei kräftige Muskeln, welche von dem sich verschmälernden Ende der oblongen Platte entspringen und schräg nach oben zum letzten Rückensegmente gehen. Unterstützt wird ihre Wirkung dadurch, dafs das letzte Rückensegment gleich- zeitig an das vorletzte herangezogen wird. Deshalb erscheinen bei der in stechender Stellung befindlichen Gallwespe diese beiden Seg- mente mehr übereinander geschoben (siehe Fig. 2). Durch diesen combinirten Muskelzug würde der ganze Apparat in schräger Rich- tung nach aufwärts gezogen werden. Allein es besteht auch eine starke muskulöse Verbindung mit dem letzten Bauchsegmente. Da- durch wird der ganze Apparat nicht blos fixirt, sondern auch in schräger Richtung nach unten und hinten gezogen. Nimmt man aus diesen beiden Componenten die mittlere Richtung, so resultirt Eierlegen der Gallwespen. 321 eine gerade nach hinten gehende Linie, und in dieser Richtung tritt auch im weiteren Verlaufe des Stechens der ganze Apparat hervor. Die zu den Stachelscheiden sich verschmälernden Fort- sätze der oblongen Platte werden durch die dazu bestimmten Mus- keln an die quadratische Platte herangezogen; sie nehmen an der ganzen Bewegung kaum Theil und rücken nur ein wenig aufwärts. Das meist grofse und besonders geformte letzte Bauchsegment wird durch Muskelbündel, welche von den vorderen Bauchsegmenten ent- springen, gleichzeitig nach vorn gezogen. Das Hervortreten des ganzen Apparats erfolgt übrigens ganz allmälig in demselben Malse, wie der Stachel in die Knospe eindringt. Wenn es sich nun darum handelt, zu untersuchen, in welcher Weise das Ei schliefslich in die Knospe befördert wird, so darf man die Schwierigkeiten einer derartigen Untersuchung nicht un- terschätzen. Aeufserlich erkennt man wohl die einleitenden Stech- bewegungen, welche von der Wespe ausgeführt werden, und man ist auch im Stande gewisse Bewegungen des Stachels wahrzuneh- men, dagegen von dem Ei und seinem Transport durch den Stachel bemerkt man, auch unter Anwendung der schärfsten Loupe, gar nichts. Theils nimmt der Körper der Wespe die Aussicht, theils spielen sich die wichtigsten Akte innerhalb der Knospe ab. Bei der weiteren Untersuchung war deshalb nur auf einem Umwege zur Klarheit über diesen Vorgang zu gelangen. Und zwar durch folgendes Mittel. Der Akt des Eierlegens erfordert für jedes ein- zelne Ei eine geraume Zeit, etwa 15 Minuten. Wenn nun eine stechende Wespe in ihrer Stellung dadurch fixirt wird, dafs man sie plötzlich in Chloroform oder Aether eintaucht, so wird man nach Eröffnnng der Knospe genau feststellen können, wie weit der Stachel eingedrungen und ob etwa das Ei die Scheide schon ver- lassen hat. Würde man, wenn stets die Dauer des Eierlegens ge- rade 15 Minuten betrüge, bei dazu eingerichteten Versuchen, von Minute zu Minute oder gar von 30 zu 30 Secunden, eine stechende Wespe in ihrer Stellung fixiren,’so bekäme man nach Präparirung der Knospen eine vollständige Reihenfolge der einzelnen Akte des Eierlegens, und würde danach ohne Schwierigkeit den ganzen Vor- gang sich vergegenwärtigen können. Dieses Ideal läfst sich frei- lich wegen praktischer Schwierigkeiten nicht erreichen. Einmal ist die Zeit, in welcher das Anstechen der Knospe ausgeführt wird, nicht immer dieselbe, die einzelnen Akte sind ebenso wenig von derselben Dauer, weil in dem einen Falle gröfsere Widerstände für die Wespe zu überwinden sind, als in dem andern. Ich habe aller- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 21 322 Adler: Lege-Apparat und dings stets diese Idee vor Augen gehabt, mufste mich aber mit ei- ner unvollständigeren Reihe von Wespen, die in ihren stechenden Stellungen fixirt worden waren, begnügen. Jedoch gelang es mir auf diese Weise zur Klarheit über den ganzen Vorgang zu gelan- gen. Wie schon bemerkt, wurden zu den Versuchen Neuroterus fumipennis und lenticularis benutzt. Ich glaube kaum, dafs man andere Gallwespen als diese wird wählen können, einmal weil man für derartige Untersuchungen ein sehr reichliches Material besitzen muls, und weil andere Gallwespen sich nicht so leicht wie die Neu- roterus-Arten beobachten lassen. Manche Gallwespen vertragen nicht irgend eine Erschütterung des Zweiges, an dem sie stechen, überhaupt keine auch nur geringfügige Störung, sondern hören so- fort mit Stechen auf und lassen sich fallen. Die Neuroterus-Arten dagegen bleiben gegen solche Störungen Anempfindlich. Nachdem nun die Wespe, wie oben angegeben, eine Knospe sich ausgewählt hat, beginnt sie den hervorgezogenen Stachel auf- zusetzen und zunächst unter eine der Deckschuppen zu bringen. Es findet also zuerst kein eigentliches Anbohren der Knospe statt, wenigstens nicht bei Neuroterus. Der Stachel gleitet vielmehr nur unter die Deckschuppen der Knospe und gelangt auf diesem Wege gegen die Basis der Knospe. Es erfordert dieser erste Akt seitens der Wespe oftmals bedeutende Anstrengungen, man sieht wie sie immer aufs Neue den Stachel ansetzt, ehe es ihr gelingt, ihn unter die Deckschuppen zu bringen; bei manchen Knospen, wo die Schup- pen sehr fest anliegen, gelingt es ihr gar nicht, und werden des- halb auch immer solche Knospen aufgesucht, deren Schuppen etwas lockerer die Knospe umschliefsen. Ist nun der Stachel an die Basis gelangt, so wird direkt in den Kern der Knospe hineingebohrt, Zunächst müssen noch einige Deckschuppen durchbohrt werden. was aber weniger Schwierigkeiten macht, weil sie in ihrem unteren Theile ein zarteres, chlorophyllhaltiges Gewebe haben. Der Stachel gelangt nun weiter meistens in etwas aufsteigender Richtung in das Centrum der Knospe hinein, die ganze Bahn, die er dabei zurück- _ legt, ist mehr oder weniger gekrümmt. Während dieses Hinein- bohrens arbeitet die Wespe sehr angestrengt; der ganze Hinterleib hebt ünd senkt sich, um den Stachel in die Knospe zu stolsen. Die wesentlichste Rolle spielen dabei übrigens die beiden Lanzen; sie endigen ungemein scharf und spitz, und indem sie in raschem Wechsel vorgestolsen und zurückgezogen werden, dringen sie voran und eröffnen den Stichkanal; durch das gleichzeitige, kräftige An- stemmen des Stachels wird ihre Arbeit unterstützt und der Stich- Eierlegen der Gallwespen. 323 kanal weiter gefördert. Man kann ziemlich sicher aus den Bewe- gungen der Wespe schlielsen, wie weit der Stachel vorgedrungen ist. Hat sie den ersten Theil ihrer Arbeit vollendet und den Sta- chel bis in das Centrum der Knospe gebohrt, so tritt ein Moment vollkommenster Ruhe ein; die Wespe sitzt unbeweglich auf der Knospe, die Fühler sind ihrer ganzen Länge nach fest an die Knospe gelegt. Fixirt man rasch diese Stellung der Wespe durch Eintauchen in Chloroform, so findet man die Spitze des Stachels im Centrum der Knospe, von dem Ei aber noch keine Spur. Ueberhaupt ist das Ei noch nicht bis zum Stachel befördert, es steckt noch in der Tube oder Scheide. Nun aber folgt der zweite Theil der Arbeit, die Beförderung des Eies in die Knospe. Das Ei geht mit dem umfangreichen Eikörper voran durch die Scheide an den Anfang des Stachels; die Anfangsstücke der bei- den Stechborsten lassen Raum genug frei, um das Ei zwischen sich aufzunehmen, sie divergiren aufserdem gegen die Scheide hin, so dafs ohne Schwierigkeiten das Ei zwischen sie tritt. Bei diesem Uebergange des Eies aus der Scheide an den Stachel, glaube ich, werden gleichzeitig beide Stechborsten zurückgezogen und dann wieder vorgestolsen. Der Eikörper wird dadurch bis zu der Stelle geschoben, wo die beiden Stechborsten in die Schienenrinne über- gehen; er selbst ist zu grols, um von der schmalen, zwischen den beiden Stechborsten offen bleibenden Spalten aufgenommen zu wer- den, aber der nachfolgende Stiel wird in diesen schmalen Raum eintreten können. Erleichtert wird die Aufnahme des Eistieles zwischen die beiden Stechborsten dadurch, dafs an der Innenseite beider Stechborsten die schon erwähnten Vorsprünge oder Fang- zähne stehen, welche ihn ergreifen und mit sich nehmen. Da diese Zähnchen gegen die Spitze des Stachels gerichtet sind, so fassen sie beim Vorstofsen ‘den Eistiel-und schieben ihn weiter, beim Zu- rückziehen dagegen gleiten sie an demselben vorüber. Wird der richtige Zeitpunkt abgepalst und die Wespe in der Stellung fixirt, nachdem der eigentliche Akt der Ei-Geburt begonnen hat, so fin- det man, dafs der Eistiel zwischen den Stechborsten liegt, der Ei- körper dagegen am unteren Rande des Stachels herabhängt. Unbegreiflich aber muls es zuerst erscheinen, wie das immer- hin zarte Ei, ohne durch Druck beschädigt zu werden, an dem Sta- chel binabgleiten und in die Knospe hineingeführt werden kann. Dabei sind nun folgende Punkte zu beachten: durch den vom Stachel gebohrten Kanal kann das Ei nicht hindurch, während der Stachel selbst auch in diesem Kanal sich befindet. Dafür ist kein 20 324 Adler: Lege-Apparat und Raum vorhanden; die Dieke des Stachels wird von dem Durchmes- ser des Eies um mehr als das Doppelte übertroffen; gleichzeitig können deshalb beide nicht denselben Kanal passiren. Nun wis- sen wir aber, dafs der von dem Stachel gebohrte Kanal erst an der Basis der Knospe beginnt. Ein kleines rundes Loch bezeich- net hier seinen Anfang. Bis dahin war der Stachel einfach unter den Deckschuppen hinabgeglitten. Diesen ersten Weg bis an die Basis der Knospe legt das Ei, indem der Eistiel vom Stachel ge- führt wird, zurück. Natürlich ist dabei nur ein aufserordentlich schmaler Raum zwischen den Deckschuppen frei. Eine besondere Construction des Stachels aber schützt das Ei vor Druck. Hier ist zweierlei zu bemerken; der sehr elastische Stachel nimmt, wenn er in die Knospe gebohrt ist, eine nahezu förmige Figur an (siehe Fig. 8); drückt nun die Wespe ihn kräftig von oben her gegen die Knospe, so muls er dadurch ein wenig von der Knospe sich abhe- ben. Auf diese Weise entsteht zwischen Deckschuppe und Kern der Knospe eine schmale Spalte, durch die gerade das Ei hindurch mufs. Eine zweite Hülfseinrichtung ist folgende: die Spitze des Stachels läuft nicht einfach gerade aus, wie bei manchen anderen Wespen, sondern endigt mit einer hakenförmigen Krümmung (siehe Fig. 9). Diese eigenthümliche Krümmung könnte auf den ersten Blick eher hinderlich für das Anbohren der Knospe erscheinen als vortheilbaft. Man sollte glauben, eine gerade auslaufende Spitze mülste besser geeignet sein. Nun aber ist es bemerkenswerth, dafs alle die Gallwespen, welche in derselben Weise, wie Neuroterus, die Knospen anbohren, einen an der Spitze mehr oder weniger hakenförmig gekrümmten Stachel haben. Erst diese hakenförmige Endigung des Stachels macht es der Wespe möglich, den Stachel an der Basis der Knospe in die Mitte derselben hineinzubohren; die hakenförmige Spitze giebt die richtige Führung, der Stachel ist dabei elastisch genug, um die mehr oder weniger gekrümmte Bahn einschlagen zu können. Aber zugleich erfüllt die hakenförmige Spitze noch einen anderen Zweck, sie giebt dem Ei eine gewisse Deckung. Untersucht man nämlich eine stechende Wespe in dem zweiten Abschnitte ihrer Arbeit, also zur Zeit, wo das Ei angefan- gen hat am Stachel hinabzugleiten, so zeigt sich, dafs die Spitze des Stachels aus dem Centrum der Knospe wieder zurückgezogen ist. Mir war es anfänglich unklar, weshalb dieses Zurückziehen des Stachels stattfindet, bis mir endlich nach wiederholten Unter- suchungen dieser Vorgang durchsichtiger wurde. Indem nämlich die Spitze des Stachels aus dem Bohrkanale zurückgezogen wird, Eierlegen der Gallwespen. 325 stemmt sich die hakenförmige Spitze an der Eingangsöffnung des Kanals gegen die Knospe; dadurch wird immer ein kleiner Spiel- raum geschaffen, so dals das Ei leichter, ohne gequetscht zu wer- den, bis an die Eingangsöffnung des Stichkanales hinabgeschoben wird. Es folgt dann der letzte und wichtigste Akt, die Beförde- rung des Eies durch den Stichkanal. Es war also schon vorher Raum geschafft worden für den Durchgang des Eies, indem der Stachel wieder aus dem Kanal zu- rückgezogen war. Freilich ist immerhin der Durchmesser des Ka- nals etwas geringer als das des Eies, aber dieses kann sich in Folge seiner Weichheit auch einem engeren Wege anpassen, um unbeschädigt hindurch zu treten. Nur kann nicht gleichzeitig der Stachel mit hindurch; die Beförderung des Eies erfolgt deshalb von jetzt an in einer etwas anderen Weise, der Eikörper geht dem Stachel voran. Das Ei wird durch den Kanal hindurchgeschoben in ähnlicher Weise, wie dies bei anderen Insekten mit durchaus verschiedenen Hülfsmitteln ausgeführt wird. Vielen Rüsselkäfern dient bekanntlich der sehr lang und fein ausgezogene Rüssel vor Allem dazu, um in bestimmte Pflanzentheile einen Gang auszuhöh- len, in welchen das Ei hineingebracht werden soll. Der Käfer bringt mit der ein wenig hervorgestülpten Scheide das Ei nur in den Anfang des Ganges und schiebt es darauf vorsichtig mit dem Rüssel bis an das Ende desselben. Auch hier hat das Ei einen grölseren Durchmesser als der Rüssel, da er aber hinreichend dehn- bar ist, so kaun es sich dem engen Wege ganz wohl accommodi- ren. An der Basis der Knospe angelangt, tritt der Eikörper un- ter dem Schutze der hakenförmigen Stachelspitze in den Bohrkanal ein und gleitet in demselben weiter vor, indem durch das Hin- und Hergleiten der Stechborsten der Stiel vorgeschoben wird. Theil- weise scheint schlielslich der Stachel auch wieder in den Bohrkanal einzutreten; zuletzt aber wird der Eikörper nur vermittelst der Führung des eingeklemmten Stieles an eine der Blattanlagen im Innern der Knospe hineingeschafft. Die Bedeutung des langen Ei- stieles wird dann erst recht klar: derselbe ist so lang und zugleich so fest,. dals stets eine sichere Führung des Eikörpers ermöglicht ist, indem das zwischen den Stechborsten liegende Ende allmälig vorgeschoben wird. Ist der Eikörper an eine der Blattanlagen ge- bracht, so wird der Stachel zurückgezogen, was meistens sehr schnell geht. — Es kann oftmals vorkommen, dafs eine Neuroterus- Art den Stachel so fest in eine Knospe hineingebohrt hat, dafs sie nachher nicht mehr im Stande ist, denselben wieder zurückzuziehen, 326 Adler: Lege- Apparat und Dies geschieht allemal bei dem Bohren des Stichkanals, wobei der Stachel oft eine zu stark gekrümmte Bahn einschlägt und in Folge dessen sich einkeilt. Man findet dann in diesem Falle kein Ei in der Knospe, da die Arbeit der Wespe noch nicht so weit gediehen war, um das Ei hinauszuschaffen. Auf diese Weise wird also je- des Ei von Neuroterus in die Knospe hineingebracht, und konnten bei diesem Vorgange folgende verschiedene Stadien unterschieden werden: 1. Der Kanal wird gebohrt, für die zarte Wespe die schwerste Arbeit; sie erleichtert sich dieselbe dadurch, dafs sie auf einem Umwege die Knospe anbohrt. Der Stachel wird unter den Deck- schuppen an die Basis der Knospe geführt. Die zu durchbohrende Schicht bis zum Centrum der Knospe ist dann am dünnsten und von zarterem Gewebe. 2. Das Ei wird aus dem Ovarium an den Anfang des Stachels gefördert, der Stiel wird zwischen die Stechborsten aufgenommen und das Ei längs dem Stachel hinuntergeschoben. Während des- sen wird aber die Spitze des Stachels aus dem Bohrkanale zurück gezogen. 3. Das Ei wird durch den Kanal geschoben, indem der Ei- körper jetzt vorangeht, und indem die Führung desselben durch den Eistiel vermittelt wird, gelangt es in das Centrum der Knospe und kommt an eine der Blattanlagen zu liegen. Vergegenwärtigt man sich aber alle diese Manipulationen, so mufs man darüber staunen, mit welcher Sicherheit dieselben von der Wespe ausgeführt werden, und dabei geschieht dies nicht ein- mal, sondern vielmals hintereinander. Durch denselben Bohrkanal kann allemal nur ein Ei hindurch passiren, für ein zweites ist kein Platz vorhanden, weil der Eistiel des ersten in dem Bohrkanale liegen bleibt. Oftmals aber pflegt die Wespe einen Theil der Ar- beit sich zu sparen, und nachdem ein Ei in die Knospe hineinge- bracht worden ist, den Stachel nicht wieder ganz hinauszuziehen, sondern unter den Deckschuppen der Knospe zu lassen und dicht neben dem ersten Bohrloche ein zweites zu bohren, durch welches wieder ein Ei in die Knospe gelangt. Auf diese Weise können in einer Sitzung mehrere Eier hinter einander in dieselbe Knospe ge- legt werden. Das für das Eierlegen ein complieirter Stachel-Apparat mit dazu gehörigem Muskelsysteme vorhanden ist, wurde bereits aus- führlich beschrieben, es mufs aber noch der Einrichtung gedacht werden, welche allein ein einheitliches Zusammenarbeiten der ein- Eierlegen der Gallwespen. 327 zelnen Theile des Apparates möglich macht. Es genügt nicht, dafs von dem mächtig entwickelten Ganglion, welches unmittelbar un- ter der Scheide gelegen ist, centrifugale Reize den Muskeln zuge- führt werden und eine Contraction derselben veranlassen, es müs- sen andererseits centripetale Leitungen von den verschiedenen Thei- len des Stachel-Apparates zu dem Ganglion gehen, um die Wespe stets zu orientiren, wie weit der Stachel vorgedrungen ist, und wo das Ei sich befindet. Dazu dienen eben sensible Nervenfasern, welche an verschiedenen Stellen mit besonderen Endigungen aus- strahlen. Diese Endigungen sind die bei den Insekten immer wie- derkehrenden Tasthärchen. Dergleichen Tasthärchen trägt zunächst jeder Bogen der ob- longen Platte; ihre Zahl schwankt und beträgt bei den Gallwes- pen 20 bis 30; bei anderen Hymenopteren steigt sie bis auf 50, z. B. bei Bienen- Arten. Ihre Function besteht ganz entschieden in etwas Anderem als darin, wie Kraepelin meint, dafs sie als Stütze für die Stechborsten dienen, um deren Hinabgleiten zu ver- hindern. Dazu würden sie schon an und für sich viel zu schwach sein; dafs sie wirkliche Tast-Apparate sind, lehrt eine genauere Untersuchung. Nervenfasern gehen an diese Härchen heran und bilden eine ganglionäre Anschwellung, welcher das Härchen auf- sitzt, ein Befund, der sich bei den Tasthärchen der Insekten im- mer wiederholt. Die grolse Zahl der Tasthärchen, welche über eine längere Strecke jedes Bogens verbreitet sind, weisen auf eine wichtige Function hin. Ihre wichtige Function an dieser Stelle ist die, dafs sie die Wespe genau über die Lage des Eies orientiren, denn wie könnte diese sonst im Stande sein, zu wissen, wie weit das Ei schon geboren ist. Die starre Chitinmasse der Bögen an und für sich kann nur durch die Berührung des Eies keinen Ein- druck aufnehmen, wohl aber die Tasthärchen, welche sie an ver- schiedenen Stellen durchsetzen. Kommt aber das Ei aus der Scheide an den Stachel, so ist es durchaus nothwendig, dafs die Wespe in jedem Momente seine Ortsveränderung wahrnimmt; dies geschieht durch die Tasthärchen, mit denen es nacheinander in Be- rührung kommt. Es soll hier ja im richtigen Augenblicke der Ei- stiel zwischen die beiden Stechborsten aufgenommen werden. Die letzten Tasthärchen reichen bis nahe an den Punkt, wo die Stech- borsten in die Schienenrinne übergehen. Ich denke mir nun, dafs in dem Augenblicke, wo der Eikörper über diese letzten Tasthär- chen hingleitet, reflectorisch ein Reiz ausgeübt wird, der eine Mus- kelcontraction auslöst, durch welche beide Stechborsten gleichzeitig 323 Adler: Lege Apparat und zurückgezogen werden. Da sie nach vorn divergiren, gleiten sie leicht beim Ei vorbei; beim Vorstolsen aber nehmen sie den Ei- stiel zwischen sich, fassen ihn und schieben damit das ganze Ei weiter. Bei dem weiteren Transporte des Eies durch den von den Stechborsten vorwärts geschobenen Eistiel war es einerseits noth- wendig, dals das Vorrücken des letzteren von der Wespe wahrge- nommen wurde, andererseits dafs die Einführung des Eikörpers in den Bohrkanal genau abgepalst werden konnte, Zu dem Zwecke findet sich in der Schienenrinne in einem centralen, durch die ganze Länge derselben verlaufenden Hohlraume ein sensibler Nerv, zu- sammen mit einem Tracheenaste und einem Blutraume. Von dem Nerven gehen verschiedene feine Aeste ab, welche mit ganz flachen, warzenartigen Vorsprüngen der Schienenrinne in Verbindung ste- hen; die feinen Gänge, in denen die Nerven die feste Chitinsub- stanz der Schienenrinne durchsetzen, gleichen auf den ersten Blick Poren; man überzeugt sich aber leicht, dafs sie nicht offen sind, sondern mit einer kleinen Erhabenheit endigen. Namentlich gegen die Spitze des Stachels stehen sie viel dichter, so dafs dort das Tastvermögen besonders verschärft ist. Der Stachel dient also der Wespe zugleich als feine Sonde, sie wäre sonst nicht im Stande das Ei so genau und sicher durch den Bohrkanal hindurch zu schaf- fen. Bei einigen Hymenopteren sind diese Tasthaare des Stachels noch ‚weit mehr entwickelt und fallen durch ihre Deutlichkeit so- fort in die Augen, z.B. bei Platygaster niger Nees, wo an der Stachelspitze mehrere lange, feine Härchen stehen. Diese Tast- härchen sind von grolser Bedeutung; beobachtet man nämlich das Thierchen, wenn es für seine Brut einen Wirth sucht, so zeigt sich, dafs es den Stachel ganz wie eine Sonde benutzt. Es stellt näm- lich einer Cecidomyia-Larve nach, welche auf dem Blüthenboden von Tanacetum vulgare lebt, frei, ohne Gallenbildung zwischen den Blüthenröhrchen. Nun sieht man, wie die kleine Wespe fortwäh- rend mit dem Stachel sondirt nach den Larven, indem sie den sehr zugespitzten Hinterleib möglichst tief zwischen die Blüthen hinein- senkt und so einen Blüthenkopf nach dem andern absucht. Wir finden aber Tasthaare nicht blos am Stachel der Gall- wespen, sondern auch noch an zwei anderen Stellen, wo sie für die Regulirung der Bewegung der Stechborsten von Bedeutung sind. Es steht nämlich um die beiden Gelenkverbindungen zwischen dem Winkel und den beiden Platten eine Gruppe von Tasthärchen. Sie finden sich bei allen Hymenopteren. Bemerkenswerth ist also ihr Eierlegen der Gallwespen. 329 regelmäfsiges Vorkommen um die Gelenke herum, welche die durch Muskelcontractionen hervorgerufenen Bewegungen der quadratischen Platte auf die Stechborsten übertragen. Wenn man nun weiter erwägt, dals diese Tasthärchen verdeckt und eingeschlossen liegen in dem Raume zwischen den beiden Plattenpaaren, so sind sie für irgend welche von aufsen kommenden Eindrücke überall ganz un- erreichbar. Sie können deshalb nur dazu bestimmt sein, dafs sie der Wespe Kunde geben von den Excursionen der quadratischen Platte und den damit zusammenhängenden Anspannungen des Ge- lenkes. Es wäre sonst auch gar nicht denkbar, wie die Bewegun- gen der Stechborsten, auf die so vieles ankommt, so genau regu- lirt werden könnten. Hätte nicht die Wespe immer genaue Kunde von dem Maafs der Kraft, mit welcher die Muskelcontraction Be- wegungen der Gelenkverbindungen hervorruft, so wäre ja jede fei- nere Abstufung der motorischen Impulse ganz unmöglich. Eine Berücksichtigung, dieser Tasthärchen und eine Erklärung ihrer Bedeutung, ist bisher von keiner Seite versucht worden, nur Kraepelin hat, wie schon bemerkt, in seiner sonst so exacten Ab- handlung sich verleiten lassen, ihnen eine rein mechanische Be- deutung zuzuschreiben und sie als Stützen für. die Stechborsten auf- zufassen. Wir. haben also in dem Lege -Apparat der Gallwespen eine sehr vollkommene Einrichtung, durch welche eine Coordination der verschiedenen, beim Stechen nothwendigen Bewegungen gesichert ist. Von der nervösen Centralstelle, dem grofsen Bauchnerven- knoten, der unter der Scheide liegt, werden jederzeit Eindrücke von den verschiedenen Punkten des Lege-Apparates aufgenommen und dem entsprechend Impulse zu Muskelcontraetionen nach der Peripherie entsendet. Bei dieser Gelegenheit kann ich mir nicht versagen, die eben besprochenen sensibeln Einrichtungen mit ähnlichen zu vergleichen, die sich an anderen Theilen des Insektenkörpers finden und denen ganz specifische Functionen beigelegt worden sind. Bekanntlich sind an verschiedenen Körperstellen bei Insekten durch besondere Struktur ausgezeichnete nervöse Gebilde als Hörorgane gedeutet worden. Nachdem durch J. Müller und v. Siebold zuerst bei den Orthopteren eigenthümliche trommelförmige Organe entdeckt ‚und für Gehörwerkzeuge erklärt worden waren, hat man später auch in anderen Insekten-Ordnungen ähnliche Organe aufgefunden. Leydig') !) Leydig, Müller’s Arch. f. Anat. u. Phys. 1860. p. 299. 330 Adler: Lege-Apparat und war es, der in der Subeostalvene der Hinterflügel bei Käfern ähn- liche Nervenendigungen, wie in den tympanalen Organen der Or- thopteren entdeckte; ebenso wurden sie in den Schwingkolben der Dipteren und bei den Hymenopteren an der Basis der Vorder- wie der Hinterflügel nachgewiesen. Ob wir aber in allen diesen Gebilden Schall pereipirende Or- gane haben, welche durch Töne und Geräusche erregt werden und so den Ohren der höheren Thiere zu vergleichen wäre, ist neuer- dings immer zweifelhafter geworden. Die genaueste mikroskopi- sche Analyse führt hier nicht zum Ziel, denn von der Qualität der Sinnesempfindung, welche durch diese complieirten Apparate ver- mittelt wird, kann sie uns keine Kunde bringen. Viel weiter reicht hier das physiologische Experiment, und mittelst desselben sind von Graber ') interessante Aufschlüsse erreicht worden. Durch seine sehr exacten Experimente ist nicht blos die frühere Annahme, dafs diese fraglichen Gebilde Hörorgane seien, bedenklich erschüttert, sondern auch direet nachgewiesen, dafs die Abtrennung oder Zer- störung der vermeintlichen Hörorgane die Hörfähigkeit des betref- fenden Tbieres durchaus unverändert läfst. Erwägt man nun wei- ter, dafs Apparate von ähnlicher Structur an den Flügeln bei an- deren Insekten vorkommen, so wird man auch diesen eine andere Bedeutung als die von Hörorganen zuschreiben müssen. Auffallend wäre es schon an und für sich, dafs bei den Käfern das in den Hinterflügeln liegende Ohr für gewöhnlich von den harten Flügel- decken vollkommen bedeckt und dadurch für das Auffangen von Schallschwingungen vollständig ungeeignet ist. Mir scheint nun der eine so wesentliche Punkt ist bisher gar nicht berücksichtigt, dafs die Käfer wie alle geflügelten Insekten in den so hochwichtigen Organen, den Flügeln, schlechterdings sen- sible Nervenausbreitungen besitzen müssen. Man kann sich doch unmöglich vorstellen, dafs die Flügel ein paar todte Anhängsel wä- ren, von deren Vorhandensein und jeweiligem Zustande, ob ruhend oder bewegt, ob zusammengefaltet oder ausgebreitet, dann also das Thier keine Kunde haben könnte. Wir müssen vielmehr unbedingt an der Annahme festhalten, dafs bei so hoch organisirten Wesen, wie die Insekten, in der Mosaik des centralen Nervensystems alle Organe in zweifacher Weise vertreten sind, einmal durch Faser- endigungen, welche centrifugale Reize nach der Peripherie leiten, !) Graber, Denkschrift der Mathem. Naturw. Cl. der k. Academie Wien, Bd. 36. 1875. p. 109 sg. Eierlegen der Gallwespen. 3sl und andererseits durch Faserendigungen, welche centripetale Reize von der Peripherie zur Oentralstelle bringen. Danach können wir uns speciell die Flügel der Insekten ohne Ausstattung mit sensibeln Nerven und Nervenendigungen gar nicht denken; die wichtige Function, welche sie bei den meisten Insekten haben, können sie nieht ausüben, wenn nicht in jedem Augenblicke das Thier voll- ständig über ihren jeweiligen Zustand und ihre Lage orientirt ist. Welche Reihe complieirter Bewegungen werden aber mit denselben, namentlich bei Hymenopteren und Dipteren, ausgeführt. Da muls von vornherein eine derartige Vorstellung, dals sie einfach wie ein Segel aufgestellt und ausgespannt werden, aufgegeben werden. Sie stehen mit dem Individuum im engsten organischen Zusammen- hange, und das können sie nur dadurch, dafs sie mit besonderen sensibeln Apparaten ausgerüstet sind, welche so zu sagen ein Bild des Flügels mit allen seinen Eigenschaften nach dem Nerven-Cen- trum projiciren. Mufs man aber annehmen, dafs dies wirklich die Bedeutung der fraglichen Organe ist, dann würde die ihnen frü- her zugeschriebene Bedeutung von Hörorganen aufgegeben werden müssen. Es mag schliefslich noch ein Punkt kurz erwähnt werden; man hat nämlich Gewicht darauf gelegt, dafs die nervösen Appa- rate in dem Käfer-Hinterflügel längs eines Tracheenstammes ver- laufen, und hat geglaubt, dafs darin eine schallleitende Vorrichtung zu suchen wäre. Wie aber oben bemerkt, haben wir in dem Sta- chel der Hymenopteren ganz dieselbe Einrichtung, einen den Ner- ven begleitenden Tracheenstamm. Derselbe ist nur dazu da, der Nervensubstanz den unentbehrlichen Sauerstoff zuzuführen. Erklärung der Figuren auf Tafel II. Fig. 1. Hinterleib von Aphilotrix radicis in Ruhelage. Fig. 2. Derselbe Hinterleib in stechender Stellung; der ganze Stachelapparat ist aus der Bauchspalte hervorgetreten. Die letzten Rückensegmente sind stark übereinander gezogen. Fig. 3. Hinterleib und Stachelapparat von Spathegaster albipes. Fig. 4. Hälfte des Stachelapparates nebst Muskeln von Aphi- lotrie radicis, von der inneren Fläche gesehen. 1. Der stärkste Muskel entspringt vom oberen Drittheile der ob- longen Platte und inserirt sich an das Horn. Wirkung: hebt den ganzen Stachel aus seiner Ruhelage. 2. Kleiner dreieckiger Muskel entspringt von dem unteren Rande des Bogens, setzt sich unterhalb des Hornes an; Antagonist des vorigen. 332 Adler: Lege-Apparat und Eierlegen der Gallwespen. . Kräftiger Muskel entspringt von der frei auslaufenden Spitze der oblongen Platte, inserirt sich an die starke Chitinleiste der quadratischen Platte. Wirkung: zieht die Chitinleiste auf- wärts; da aber deren Ende gelenkartig mit dem Winkel (w) verbunden ist, wird diesem in demselben Sinne eine Bewe- gung mitgetheilt und dadurch die Stechborste vorgestolsen. . Starker Muskel entspringt von einer Chintinleiste am hinteren Rande der oblongen Platte, inserirt sich an die oberen zwei Dritttheile der Leiste der quadratischen Platte. Wirkung: zieht die quadratische Platte gegen die oblonge, in gleichem Sinne folgt der Winkel, und dadurch wird die Stechborste zu- rückgezogen. . Kleiner, dünner Muskel, entspringt von dem oberen Dritttheile der oblongen Platte, um sich an der Leiste der quadratischen Platte zu inseriren; unterstützt die Wirkung des vorigen. . und 7. Zwei kräftige Muskeln; welche sich an das letzte Rückensegment inseriren und den ganzen Stachelapparat mit hervorziehen helfen. . und 9. Zwei kleine schlanke Muskeln, welche die Stachel- scheiden während des Stechens in die Höhe ziehen und fixirt halten. Fig. 5. Hinterleib und Stachelapparat von Neuroterus fumi- pennis. Der Unterschied eines Stachels, der zum Anbohren der Knospen dient, von dem, der nur die Blattsubstanz ansägt, wird beim Vergleich der Figur 3 und 5 klar. Fig. 6. Die beiden Platten des Stachelapparates isolirt, der Stachel aus seinen Verbindungen entfernt. . quadratische oder hintere Platte, . oblonge oder vordere Platte, . Gelenkfläche zwischen quadratischer Platte und Winkel, 5 = oblonger - - = . Ausschnitt, in dem der Winkel liegt, . Aushöhlung, in welcher der Ursprung der Schienenrinne ge- nau hineinpalst. . Bogen, der auf der Höhe die Tasthärchen trägt und nach ab- wärts eine schmale Leiste sendet, die mit der Schienenrinne verschmilzt. Fig. 7. Eine isolirte Stechborste. Fig. 8. Durchschnitt durch eine Knospe mit dem Stachel von Neuroterus fumipennis. Fig. 9. Stachelende von Neuroterus fumipennis, die Stechborste ziemlich weit zurückgezogen. ein Ei bis an die Spitze des Stachels gelangt, der Eistiel noch zwischen den Stechborsten befindlich. “ [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft IT.] Zwei neue sibirische Onthophagus-Arten beschrieben von E. v. Harold in Berlin. Unter den Coleopteren, welche Herr Dr. O. Finsch auf der sibitischen, von der Bremer geographischen Gesellschaft veranstal- teten Explorationsreise gesammelt und dem hiesigen Königl. Mu- seum mitgetheilt hat, haben sich die beiden nachstehend beschrie- benen neuen Onthophagus-Arten gefunden. Obwohl dieselben eine grolse Verwandtschaft mit jener vorzugsweise in Europa und in dem ‚angrenzenden Asien vertretenen Gruppe zeigen, welche bei schwarzer oder düster metallischer Körperfarbe gelbe, schwarzge- sprenkelte Flügeldecken hat, so unterscheiden sich doch die be- treffenden Sibirier durch so bestimmte Merkmale von den bisher bekannten Gruppengenossen, dals ich nicht anstehe sie als neu zu betrachten. Gesammelt wurden diese Thiere bei Lepsa (oder Lepsinsk einiger Karten), einer Militair-Station am Fufse des Dsungarischen Ala-Tau. Onthophagus Finschi (n. sp.): Nigro - aeneus, subnitidus, elytris lurido-testaceis, nigro-irroratis; thorace in utroque sezu an- tice retuso, lateribus antice non sinuatis; elytris leviter striatis, in- terstitiis planis, sat regulariter bi- vel triseriatim granulato-puncta- tis. — Long. 9—10 Mill. Mas: Caput medio carına brevi transversa, subarcuata, postice cornu erecto latiusculo, medio subangustato, apice valde emarginato. Thoraz antice quadrituberculatus, tuberculis lateralibus obsoletis, medüs duobus approzimatis et subconnezis. | Fem.: Caput transversim bicarinatum, carina postica altiore et utrinque subdentata. Thoraz untice medio tuberculo deplanato, brevi et. utrinque obsolete impressus. 334 E. v. Harold: Vom Aussehen des O. fissicornis. Oben mit kurzer, spärli- cher, weifslichgelber Behaarung, nur mälsig glänzend, schwarz mit leichtem grünlichen oder kupfrigen Tone, die Flügeldecken schmutzig gelb, unregelmälsig schwarz gesprenkelt. Der Kopf gerundet, der Aufsenrand vorn in der Mitte nur schwach ausgebuchtet. Thorax vorn in beiden Geschlechtern abschüssig, mit einfachen, nicht ge- körnelten Punkten mäfsig dicht besetzt, hinten verflacht, aber ohne Längseindruck; die Seiten vorn fast gerade, nur sehr schwach ge- rundet, von der Seite besehen leicht bogig aufgewölbt, die Vorder- derecken spitz, aber nicht zahnartig abgesetzt. Die Flügeldecken leicht gestreift, die Zwischenräume flach, zwei- oder dreizeilig ge- körnelt-punktirt. Die Unterseite sammt Beinen, Tastern und Füh- lern schwarz, die Brust mit dunkler Behaarung. Bei dem Männchen zeigt der Kopf in der Mitte eine leicht gebogene, erhabene Querlinie; hinter derselben erhebt sich ein kurzes, schmales und flaches Hörnchen, welches ausgebuchtete Seiten hat und daher in der Mitte leicht verschmälert ist; am Ende ist dasselbe stark ausgeschnitten, so dafs es zweizahnig er- scheint. Das Halsschild zeigt vorn vier stumpfe Beulen, die bei- den seitlichen bei minder entwickelten Stücken nur leicht ange- deutet, die mittleren einander genähert und fast der Quere nach verschmolzen. Der abschüssige Theil ist glänzend und besonders in der Mitte fast glatt. Das Weibchen zeigt auf dem Kopfe die gewöhnlichen zwei Querleisten, die vordere ist leicht bogig, die hintere, nicht viel län- gere, höher und bildet jederseits ein stumpfes Zähnchen. Der Tho- rax ist vorn ebenfalls leicht 'abschüssig, in der Mitte ragt eine kleine, von oben her verflachte Beule hervor, die aus der Ver- schmelzung zweier Beulchen gebildet erscheint. Wegen der Bewaffnung des Scheitels, welche weder ein an der Basis breites, dann plötzlich verengtes und in eine dünne Spitze auslaufendes Hornblech (austriacus, vacca u. 8. w.) noch eine diver- girend zweihornige Querleiste (taurus, truchmenus u. s. w.) zeigt kann die gegenwärtige Art nur mit dem südrussischen, in der Krimm und wie ea scheint besonders in Syrien häufigen fissicornis vergli- chen werden. Dieser hat zwar manches mit O0. Finscht gemein, aber die Bewaffnung des Kopfes ist eine ganz verschiedene, indem bei ihm das an der Spitze allerdings auch zweizahnige Hörnchen nur der Ausläufer eines starken Hornbleches ist, welches unten so breit wie der ganze Kopf samnıt den Augen ist. Seine Behaarung ist aulserdem eine viel dichtere, die Punktirung des Thorax ist eine zwei neue sibirische Onthophagus-Arten. 335 rauhe, gekörnelte und die Seiten desselben sind vorn bogig ausge- buchtet, so dals die Vorderecken, von oben besehen, deutlich als zahnartige Läppchen nach aufsen vortreten. Letzteres Merkmal, ferner die kürzere vordere Kopfleiste und der vorn nicht mit vier, sondern nur mit einem Höckerchen bewaffnete Thorax gestatten auch eine leichte Unterscheidung der Weibchen. Diese haben eine weit grölsere Aehnlichkeit mit denen von O. vacca, sie sind aber merklich flacher und die Punktirung des Thorax ist weitläufiger, dabei einfach und nicht wie bei jenen schuppig. Das ebenfalls höchst ähnliche Weibchen des marginalis hat einen schwarzen, vorn mit einem mehr zugespitzten Höckerchen versehenen Thorax, bei ihm ist überdies die hintere Querleiste viel länger, indem sie von einem Auge bis zum andern reicht. Meinem verehrten Freunde, Hrn. Dr. OÖ. Finsch, Director des zoologischen Museums in Bremen, zu Ehren benannt. Onthophagus sibiricus (n. sp.): Subaeneo -niger, modice nitidus, elytris lurido-testaceis nigro-irroratis; capite carina media nulla, postice lamina erecta, medio utrinque angulata et in corniculo attenuato desinente; thorace parum dense punctato, lateribus postice rotundatis, non sinuatis. d. — Long. 9—10 Mill. Vom Aussehen eines mälsig grolsen austriacus, aber ohne zu- gespitztes Kopfschild. Schwarz, mit kaum bemerkbarem grünlichen Erztone, oben mit’ weilslichgelber, wenig dichter Behaarung, die Flügeldecken schmutzig gelb, schwarz gesprenkelt. Der Kopf ge- rundet, nur schwach nach vorn verschmälert, ohne Querleiste auf der Mitte, hinten mit einem Hornblech, welches jederseits eckig sich verschmälert und in ein schmales, dünnes Hörnchen ausläuft. Tho- rax wenig dicht einfach punktirt; die Seiten, von oben besehen, vorn fast gerade, mit nur schwacher Ausbuchtung hinter den Vor- derecken, diese abgerundet; hinten, wo sich vor den Hinterecken gewöhnlich eine bogige Ausbuchtung befindet, vollkommen gerun- det, so dafs die Hinterecken gar nicht angedeutet sind. Die Flü- geldecken fein gestreift, die Zwischenräume flach, zwei- oder drei- zeilig fein gekörnelt- punktirt. Unterseite schwarz behaart, sammt Beinen, Fühlern und Tastern schwarz. (Männchen.) Es sind nur zwei Männchen von dieser Art mitgebracht wor- den. Obwohl dieselbe habituell. die gröfste Aehnlichkeit mit den übrigen Gruppengenossen, insbesondere mit austriacus und vacca, zeigt, unterscheidet sie sich doch sehr bestimmt von allen durch die hinten gerundeten und nicht ausgebuchteten Seiten des Thorax, 236 E.v. Harold: zwei neue sibirische Onthophagus-Arten. Im Uebrigen kann sie, da vor dem Hornblech auf der Kopfmitte keine Querleiste sich findet, nur mit austriacus verglichen werden, der aber aufserdem durch einen schuppig punktirten Thorax und dessen spitz ausgezogene Vorderecken bedeutend abweicht. Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dals ©. laticor- nis Gebl., den ich mir bisher nicht zu deuten wulste, nach typi- schen, von Gebler selbst herrührenden Exemplaren auf dem hie- sigen Museum auf kleine Männchen des austriacus gegründet ist, bei denen das Hornblech auf eine kurze, dreieckige Erhebung re- ducirt ist. Aulser diesen beiden Arten enthielt die Sammlung noch O0. marginalis und O. austriacus, erstere gleichfalls aus Lepsa, letzte- ren von Barnaul. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Beiträge zur Käferfauna von Japan. (Zweites Stück.) Japanische Käfer des Berliner Königl. Museums von E. v. Harold in Berlin. D. hiesige Königl. Sammlung hat in letzterer Zeit namhafte Insekten-Sendungen aus Japan, insbesondere durch die Herren Dr. Hilgendorf und Dr. Dönitz erhalten. Auch Herr Lehrer H. Hiller, welcher sich längere Zeit in Hagi auf Nipon aufgehalten hat, theilte dem Museum eine Partie seiner Ausbeute mit. Hierzu kommt noch eine Anzahl Japanesen aus den älteren Beständen des Museums, welche direkt von Herrn De Haan bezogen wurden. Die Musterung dieses Materials hat theils Neues, theils Stoff zu Bemerkungen, namentlich zu synonymischen, über schon beschrie- bene Arten ergeben. Die gegenwärtigen Notizen, welche ich fort- zusetzen gedenke, beabsichtigen auch in Deutschland die Aufmerk- samkeit auf die so höchst eigenthümliche Fauna des Inselreichs zu lenken, deren literarische Bearbeitung grölstentheils in den Zeit- schriften des Auslandes enthalten ist. Nebria livida L. Von dieser Art liegt aus Japan nur die Varietät Jateralis Fabr. vor. Carabus insulicola Chaud. Die Art hat eine täuschende Aehnlichkeit mit fiduciarius Thoms. von Honkong, doch sind bei diesem die Körner in den Reihen kürzer, zahlreicher, nicht so in die Länge gezogen, das Halsschild ist hinten weniger verengt, die Seiten bilden einen viel schwächeren Bogen und die Hinterecken stellen abgerundete, bei inswulicola kürzere, fast spitze Zipfel dar. Eine 4te Körnerreihe, wie Thomson angiebt, findet sich auf den Flügeldek- ken der hiesigen (darunter von Thomson selbst herrührenden) Stücke nicht, auch sind die Fühler nicht vom vierten Gliede an braun, sondern nur bräunlich behaart. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 22 338 E. v. Harold: Beiträge Dromius quadraticollis Moraw. In der Färbung dem nordamerikanischen piceus Dej. besonders nahe stehend und ihm auch an Gröfse gleichkommend, jedoch durch das hinterwärts fast gar nicht verschmälerte Halsschild gut unterschieden. Lebia (Diciya) eribricollis Moraw. Erreicht zuweilen eine Länge von 8 Mill. und ist der Kopf minder grün gefärbt als die Flügeldecken, zuweilen schwärzlich. Chlaenius culminatus Bates. Dem nigricans Wiedem. äus- serst ähnlich und specifisch von demselben vielleicht nicht verschie- den. Der einzige Unterschied den ich auffinden kann, besteht in der gröfseren Ausdehnung des gelben Saumes der Flügeldecken, welcher bei dem Japaner die zwei äulseren Zwischenräume ein- nimmt und sich vor der Spitze noch merklich erweitert, während er bei nigricans gleich schmal bleibt und den vorletzten Zwischen- raum nur theilweise angreift. Der Beschreiber hätte immerhin bei Aufstellung seiner Art auf die Wiedemann’sche Bezug nehmen sollen, und gilt diese Bemerkung auch von manchen übrigen sei- ner Neubeschreibungen. Chlaenius biguttatus Motsch. Mit dieser Art fällt subha- matus Chaud. zusammen. Motschulsky’s Worte punctatissimus, ca- pite thoraceque opacis leiten bestimmter zur. Erkennung der Art als manche seitenlange Beschreibung. Den einen Vorzug wird man Motschulsky unbedingt einräumen müssen, dafs er nämlich Wesent- liches von Unwesentlichem recht wohl zu unterscheiden wulste und es verschmähte, durch Beifügen des Letzteren seinen Beschreibun- gen eine scheinbare Gründlichkeit zu geben. Lachnocrepis japonica Bates. Der parallela Say höchst ähnlich, aber nicht kleiner, wie Bates angiebt, sondern eben so grofs, mitunter sogar grölser, bis zu 11,5 Mill. Länge, durch die nicht punktirten Längsstreifen verschieden, auch sind von diesen der 4te bis 7te im Basaltheile deutlich nach aufsen bogig. Tachycellus (Platus) congruus Motsch. Bull. Mose. 1866. I. p. 164. Hr. Hilgendorf sammelte diese Art in einigen Stücken bei Jedo. Sie hat eine täuschende Aehnlichkeit mit Harpalus laevicollis Dft, und wurde sowohl von Morawitz (Beitr. p. 71) als anfänglich auch von Bates (Trans. Soc. Lond. 1873. p. 261) dafür angesprochen. Später hat jedoch Bates ihre Selbstständigkeit erkannt, dieselbe zur Gattung Tachycellus versetzt und ihr zugleich einen neuen Namen; T. falsus, beigelegt (l. ec. 1376. p. 3), ohne zu beachten, dals schon zur Käferfauna von Japan. 339 Motschulsky das Thier ganz unverkennbar a. a. O. charakterisirt hatte. Die Vorderecken des Thorax sind etwas stärker verrundet als bei H. laevscollis, der Seitenrand hinten vor den Ecken weni- ger geschweift, die Streifen der Flügeldecken sind etwas tiefer, die vertieften Längslinien, welche sich vorn jederseits am Kopfschilde zwischen den Augen finden, verlaufen schräg gegen den oberen Aufsenrand und erreichen denselben deutlich. Mir will es schei- nen als stünde die Art immerhin noch besser bei Harpalus als bei Tachycellus, da den Männchen der behaarte Eindruck am ersten Abdominalsegment vollständig feblt. Trichotichnus longitarsis Moraw. Vom Hakone-Gebirge in einigen Stücken von Hr. Dr. Hilgendorf mitgebracht. Es ist schwer einzusehen, wie Hr. Bates diese Art mit Bradycellus har- palinus vergleichen kann, da sie gegen 11 Mill. mifst und damit gar keine Aehnlichkeit hat. Richtiger bringt sie Morawitz mit Harp. laevicollis in Zusammenhang, doch weicht sie auch von die- sem erheblich durch ihre Gröfse, das hinten stärker verschmälerte, an den Seiten aber kaum ausgebuchtete Halsschild sowie insbeson- dere durch die lange Behaarung auf der Unterseite der Tarsen- glieder ab. Die Längslinien vorn am Kopfschild verlaufen völlig wie bei Harpalus congruus schräg dem Augenrande zu. Stenolophus propinguus Moraw. Das Endglied der Kie- fertaster ist bei dieser durch den sehr kurzen Scutellarstreif ausge- zeichneten Art beträchtlich länger als der vorhergehende, und würde daher dieselbe nach der von Morawitz (Beitr. pag. 77) gegebenen Eintheilung zu Acupalpus bringen, wo sie aber wieder wegen des mit einer feinen Randlinie versehenen Vorderrandes des Proster- nums nicht stehen könnte. Trigonotoma Lewisi Bates. Nicht mit T. Dohrni, sondern mit concinna Cast. ist diese Art am nächsten verwandt, und sie unterscheidet sich von dieser kaum anders als durch die etwas min- der verrundeten Hinterecken des nach rückwärts stärker verschmä- lerten Thorax und die deutlichere Punktirung in den Gruben des- selben. Poecilus encopoleus Chaud. Eine dem crupeus zwar recht ähnliche, aber von demselben doch wohl unterschiedene Art. An den Fühlern sind die drei ersten Glieder roth, auch die Endglieder wieder etwas heller gefärbt als die mittleren, das Halsschild ist nach hinten kaum verengt, die Hinterecken sind daher stumpfer als bei cupreus, die Eindrücke viel flacher, die Flügeldecken tiefer 22* 340 E. v. Harold: Beiträge gestreift und die Zwischenräume merklich gewölbt. Der abgekürzte ‚Seutellarstreif geht hinten in den Nahtstreifen über. An den hin- teren Schienen zähle ich nur 6 Borsten. Eine sehr treffende Be- schreibung dieses Poecilus giebt schon Solsky in Hor. Soc. Ent. Ross. IX. p. 306. Der planicollis Motsch., bei dem der Autor aus- drücklich nur die beiden ersten Fühlerglieder als roth bezeichnet, kann unmöglich auf die gegenwärtige Art bezogen werden. Lagarus microcephulus Motsch. Charakteristisch scheint für diese Art die deutliche Vertiefung der Längslinie des Thorax im letzten Drittel ihrer Länge zu sein. Das vir nitidus Mot- schulsky’s pafst schlecht auf das ziemlich blanke Thier, dessen Flügeldecken zuweilen bläulich irisiren. Letzteres Merkmal hebt Bates bei seinem procephalus hervor, dessen Unterschiede von microcephalus mir nicht recht klar sind, wenn man nicht die An- wesenheit eines sehr kurzen Scutellarstreifen als mafsgebend be- trachtet. Platynus (Limodromus) protensus Moraw. Eine grofse Reihe von Exemplaren zeigt deutlich, dafs die von Bates für Be- gründung seines L. magnus geltend gemachten Unterschiede, ein noch gleichmäfsiger verschmälertes Halsschild und längere Flügel- decken nicht stichhaltig sind, und zwar in der Art, dafs dieselben in der Regel mit der Gröfse gleichen Schritt halten. Es läfst sich unter diesen ' Umständen der magnus nicht einmal als Varietät halten. Amara chalcitis Zimmr. (congrua Moraw.). Wie Mora- witz richtig angiebt von der similata sowohl wie von der ovata durch die Anwesenheit eines einzigen Punktes auf dem letzten Ab- dominalsegment der 5 unterschieden. Im Uebrigen ist die gegen- wärtige Amara von den genannten Arten kaum zu trennen, und da mir von der ovata ein Stück (g\) vorliegt, welches gar keine Punkte zeigt, so ist die darauf begründete specifische Trennung anfechtbar. Putzeys (Ann. Soc. Belg. XVII. p. LI) sagt von die- ser Art les angles anterieurs sont plus larges et moins saillants (im Vergleich mit der ovata); ich finde eher das Gegentheil und pflichte Morawitz bei, welcher die Vorderecken ziemlich spitz und stark vortretend nennt. Unter allen Umständen wird sich an die Beschreibung des letztgenannten Autors zu halten sein, welche allein eine Bestimmung ermöglicht. Pristodactyla dulcigrada Bates. Dem Calathus orbicol- lis so täuschend ähnlich, dafs ich die Art nur durch das derbere, F zur Käferfauna von Japan. 341 schwach verlängert beilförmige Endglied der Lippentaster unter- scheiden kann. Während Schaum (Nat. Ins. Deutschl. I. p. 399) für Pristodaetyla und Taphria ungefurchte Tarsen verlangt, stellt sowohl Morawitz eine Taphria congrua als Bates obige Pristodac- tyla mit gefurchten Tarsen auf. Euplynes Batesi (n. sp.): Obscure rufa, nitida, glabra, ely- tris parum profunde striatis, strüs vir punctulatis, fovea utrinque pone basin oblonga, dilutius testacea, vitta postice valde dilatata picea. — Long. 7,5 Mill. Von Mohezi, auf Nipon (Hilgendorf!). Von sehr flacher Gestalt, glänzend, unbehaart, bräunlich roth, auf den Flügeldecken jederseits eine schwärzliche Längsbinde, wel- che aufsen an der Schulterbeule beginnt und sich in der Mitte ziem- lich plötzlich nach innen, und zwar hinten bis zur Naht erweitert. Der Kopf glatt. Das Halsschild an den Seiten und hinten, wo sich jederseits ein seichter Eindruck befindet, deutlich punktirt, viel breiter als lang, die Seiten gerundet, die vorderen Winkel abgerun- det, die hinteren ein stumpfes Eck bildend. Die Flügeldecken fein gestreift, in den Streifen nur oberflächlich punktirt, die Zwischen- räume flach, glatt, jederseits ein länglicher, muldenartiger Eindruck, vom öten bis zum Ööten Streifen reichend, gleich unterhalb der Schultern und nach hinten, etwas nach einwärts sich wendend, bis kurz vor die Mitte reichend. Die Unterseite glatt, ohne Punktirung. In der Körperform, aber nicht in der Färbung, der cyanıpen- nis recht ähnlich, nur die Hinterecken des Thorax stumpfer. Die freien, sehr schmalen Paraglossen, der ziemlich lange Metatarsus der Vorderfüfse, die hinten zwar abgestutzten, den Hinterleib aber doch ganz bedeckenden Flügeldecken und der einfache Kinnzahn bringen diese Art wohl am besten zu Euplynes. Ich habe nicht ermitteln können, ob sie vielleicht von Hrn. Bates unter seinen Crossoglossa-Arten beschrieben ist, die indefs alle beträchtlich grös- ser zu sein scheinen. Nirgends habe ich nämlich die sehr eigen- thümlichen Gruben im Basaltheile der Flügeldecken erwähnt ge- funden. Die Gattung Taicona des genannten Autors scheint jeden- falls mit Euplynes recht nahe verwandt zu sein, doch kann ich eine Behaarung der Vordertarsen weder an der cyanipennis noch an der Batesi wahrnehmen. Bembidium stenoderum Bates. Die hiesige Sammlnng be- sitzt durch Bowring auch Stücke aus Hongkong. Bembidium opulentum Nietn. (1858). Von Hrn. Dönitz im 342 E. v. Harold: Beiträge Hakone-Gebirge, von Dr. Hilgendorf bei Yedo gesammelt, aufser- dem von Bowring aus Hongkong mitgebracht. Die Stücke von Ceylon, von wo Nietner dieses Bembidium zuerst beschreibt, zeigen nieht den mindesten Unterschied. B. Batesi Putz. (miloticum Bates) Ann. Soc. Belg. 1875. Bull. p. LII ist mit dieser Art identisch. Bembidium misellum (n. sp.): Nigrum, subaeneum, anten- narum basi pedibusque rufescentibus, femoribus posticis leviter in- fuscatis; elytris fortiter punctato-striatis, strüs pone medium evane- scentibus. — Long. 4,5 Mill. Von Yedo (Hilgendorf!). Mälsig gewölbt, glänzend, schwarz mit schwachem, grünlichen Erztone, die Wurzel der Fühler und die Beine röthlich gelbbraun, die Hinterschenkel leicht angedunkelt. Der Kopf glatt, die Stirn- furchen parallel, mäfsig tief, auf dem Wulste zwischen ihnen und dem Augenrande jederseits ein grölserer Punkt. Halsschild herz- förmig, stark nach hinten verengt, mit tiefer Rückenlinie, die Basis mit wenig dichter aber sehr markirter Punktirung, die Gruben in den Hinterecken tief, ohne Fältchen nach aufsen. . Flügeldecken auf dem Rücken etwas flachgedrückt, mit groben, aber schon gleich hinter der Mitte erlöschenden Punktstreifen, der dritte mit zwei tieferen Punkten, einem vor und einem hinter der Mitte, der 6te und 7te Streifen die Mitte kaum erreichend. Die Taster gelbroth, das vorletzte Glied dunkelbraun. Der Leja - Gruppe angehörend und im Allgemeinen an veloz, pusillum u. s. w. erinnernd, jedoch durch die groben Punktstreifen leicht zu unterscheiden. B. lissonotum Bates ist bedeutend gröfser und hat ganz dunkle Beine, ebenso ist an den Fühlern nur das Wurzelglied roth. Philydrus subsignatus (n. sp.): Breviter ovalıs, luteo - te- staceus, dense subtiliter punctulatus, elytris basi utrinque macula humerali parva, fusca. — Long. 5 Mill. Ziemlich breit eiförmig, mälsig gewölbt, schmutzig röthlichgelb, der Hinterrand des Kopfes etwas dunkler, meist auch die Naht in der hinteren Hälfte bräunlichroth gefärbt, ebenso eine kleine Makel an der Basis innen neben den Schultern. Die ganze Oberseite sehr dicht und fein punktir. Der Thorax stark nach vorn verschmä- lert, die Hinterecken rechtwinkelig, die Spitze jedoch stark verrun- det. Das Schildehen schmal dreieckig, mit dunkleren Rändern. Auf den Flügeldecken beginnt der Nahtstreif erst in der Mitte, aufserdem finden sich Spuren von Längsstreifen, besonders gegen zur Käferfauna von Japan. 345 die Spitze zu, die weniger durch ihre Vertiefung als durch die dunkler gefärbten Punkte wahrnehmbar sind, welche in denselben stehen. Die Unterseite schwärzlich; die Beine röthlich, mit dunk- len, bis zu den Knieen filzig behaarten Schenkeln. Das Mesoster- num zu einer scharfkantigen Kante zusammengedrückt. Vom Hakone-Gebirge (Dönitz!). Die Art ist viel kleiner und kürzer als testaceus, die Vorder- ecken des Thorax sind weniger gerundet, ebenso die hinteren stumpfer. Philydrus cinctus Say. In Mehrzahl bei Tokio (Yedo) von Hrn. Dönitz gesammelt. Den Ph. japonicus Sharp kann ich von dieser Art durchaus nicht unterscheiden. Der röthlichgelbe Seiten- rand der Flügeldecken ist zwar bei den Japanern in der Regel an der Spitze mehr erweitert, bei den Amerikanern mehr gleichbreit, es finden sich aber hierin Uebergänge. Dieselbe Art kommt auch auf Ceylon vor (Nietner!). Eunectus sticticus L. Von Nagasaki (Dehaan!). Sternolophus rufipes F. Die aus Japan, Nagasaki, vor- liegenden Stücke gehören unzweifelhaft dieser weitverbreiteten Art an. Was Motschulsky unter seinem fulvipes gemeint haben mag, ist mir nicht klar. Wie Hr. Sharp richtig bemerkt, palst die Be- schreibung durchaus nicht auf rufipes. Hydaticus Bowringi Clark. Von Nagasaki. Hr. Sharp er- wähnt diese Art nicht in seiner Aufzählung, welche er von den Dytisciden Japans in den Trans. Ent. Soc. Lond. 1873 giebt. Sie ist dem bivittatus Casteln. ähnlich, jedoch breiter und insbesondere durch eine kleine gelbe Makel ausgezeichnet, die jederseits etwas unterhalb des Schildchens steht. Hydaticus Leander Rossi. Die aus Nagasaki stammenden Stücke unterscheiden sich höchstens dadurch, dals der helle, unmit- telbar neben der Naht herablaufende Streif etwas deutlicher aus- geprägt und fast bis zur Spitze fortgesetzt ist, während er bei den Europäern meist nur im Basaltheile, und hier nicht immer deutlich auftritt. Die Zeichnung erinnert sehr an Colymbites pulverosus. Den H. rufulus Aube scheint Hr. Sharp als verschieden von Lean- der zu betrachten, er hat uns aber nicht gesagt, durch welche Merkmale er ihn zu trennen vermag, und ich konnte meinerseits keine solchen auffinden. Gyrinus curtus Motsch. Auf diese, von Nagasaki und Ha- 344 E. v. Harold: Beiträge kone vorliegende Art, beziehen sich die von Sharp unter G. japo- nicus erwähnten kleineren Stücke mit rothgelben Beinen und roth braunen Epipleuren. Es scheint noch eine dritte Art auf Japan vorzukommen, von der jedoch nur ein einzelnes, schlecht conser- virtes Exemplar vorliegt. Sie hat die Gröfse des curtus, ist aber von viel schmälerer Gestalt, die Epipleuren sind dunkel erzfarbig, die Punkte in den Längsstreifen etwas gröber. Ocypus Weisei (n. sp.): Niger, capite, elytrorum fascia ba- sali segmentisque ubdominalibus 4 et 5 maculis duabus laete aurato- pubescentibus, thorace opaco, punctatissimo, brevissime pubescente; antennis pedibusque rufo-piceis. — Long. 16—20 Mill. Schwarz, der Kopf, eine in der Mitte etwas verwischte Quer- binde auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken, ferner je zwei Quermakeln auf dem 4ten und 5ten Hinterleibsringe, schön gold- - gelb behaart. Die Fühler rothbraun, auch die Wurzelglieder be- haart, das dritte ziemlich gestreckt und länger als das zweite, die folgenden kürzer aber doch alle länger als breit. Der Kopf etwas breiter als lang, die gelbe Behaarung jederseits nach innen gerich- tet, so dafs in der Mitte eine Art Längskiel entsteht. Die Mandi- beln mit einem kräftigen dreieckigen Zahn unter der Mitte. 'Tho- rax um die Hälfte länger als breit, hinten bogig abgerundet, ohne Glanz, äufserst dicht punktirt, auf der hinterenHälfte eine feine, glänzende erhabene Längslinie; die Behaarung wenig dicht und sehr kurz, mehr dunkelgelb. Schildchen dreieckig, schwarz behaart. Die Flügeldecken so lang wie der Thorax, wie dieser sehr dicht punktirt, die Schultern und der Basalsaum, ferner das letzte Drittel schwarz behaart, die schwarzen Haare zum Theil auch noch die Naht heraufsteigend, so dafs die goldgelbe, besonders an den Sei- ten dichte und längere Behaarung hier von denselben etwas durch- setzt wird. Hinterleib dicht und fein körnelig punktirt, der vierte und fünfte Ring in der Mitte mit einem goldigen Fleckenpaar. Die Beine gelblich oder röthlichbraun, die Tarsen der Hinterbeine öfter etwas dunkler. Durch ihre gelbe Behaarung macht diese prachtvolle Art, die ich Herrn Lehrer Weise dahier, dem trefflichen Kenner der Sta- phylinen zu Ehren benenne, den Eindruck eines Emus, andererseits erinnert sie in der Körperform gar sehr an Staphylinus fossor. Die Längenverhältnisse der Fühlerglieder, von denen keines, auch selbst die letzten nicht, quer, d. h. breiter als lang ist, entfernen sie je- doch aus den genannten Gattungen und weisen ihr einen Platz bei Ocypus an. Die Bildung der Taster ist jedoch etwas eigenthümlich. zur Käferfauna von Japan. 345 An den Maxillartastern ist das letzte Glied etwas kürzer als das vorletzte, breit eylindrisch, am Ende abgestutzt, die Endfläche napf- förmig vertieft. An den Lippentastern ist das Endglied beilförmig, die Endfläche der Länge nach in der Mitte ausgehöhlt. Am näch- sten tritt in dieser Beziehung Ocypus olens heran, doch ist das End- glied der Maxillartaster bei ihm viel dünner. Von dieser Art erbeutete Herr Dr. Hilgendorf am 16. März 1873 einige Stücke in Tokio. Hister Jekeli Mars. (1857). Als synonym fällt mit dieser Art H. (Pactolinus) jamatus Motsch. Bull. Mose. 1866. I. p. 169 zu- sammen. Necrophorus japonicus (n. sp.): Niger, antennarum clava ferruginea, elytris fascis duabus rufis, thorace antice non vulloso, subtiliter sat dense punctato; metasterno ad latera abdominisque segmentis ad margines breviter flavo-villosis; tibüs posticis (F) in- curvis. — Long. 17— 24 Mill. Von Hakone (Dönitz). Vom Aussehen des vespillo. Schwarz, die Fühlerkeule und zwei gezackte, an der Naht gewöhnlich unterbrochene Querbinden auf den Flügeldecken roth (die Stücke sind in Spiritus gelegen). Kopf wie bei vespillo, die Basis des mittleren, rothgefärbten Cly- peusfeldes hier nicht breiter als die Seitentheile.. Thorax ziemlich dicht und fein, dabei gleichmälsig punktirt, mit vorn etwas stärker gerundet vortretendem Aufsenrande, daher die Ausbuchtung hinten sehr markirt. Punktirung der Flügeldecken fein und gleichmälsig. Metasternum unbehaart, nur an den Seiten und am Hinterrande mit kurzer, gelber Behaarung, ebenso die Episternen und die Aus- senfläche der Hinterschenkel, an diesen die Behaarung noch kür- zer. Die Ränder der Hinterleibsringe kurz gelb behaart. Die Hin- terschienen ziemlich stark gekrümmt; die Trochanteren der Hinter- beine in eine einfache Spitze ausgezogen. Thoraxvorderrand ohne Behaarung. Wegen der gekrümmten Hinterschienen (Cyrtoscelis Hope) kann Japonicus nur mit vespillo und den nordamerikanischen orbicollis, carolinus und americanus verglichen werden. Letzterer weicht aus- ser seiner bedeutenden Grölse durch die Färbung und die schwarze Behaarung der Hinterleibsränder ab, carolinus durch den vorn dicht, hinten gar nicht punktirten Thorax, orbicollis hat eine ganz glatte Scheibe des Thorax und viel schwächer erweiterte Seiten dessel- ben. Ob die gegenwärtige Art einerlei mit dem aus der Mongolei 346 E. v. Harold: Beiträge stammenden basalis Fald. ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Faldermann bezeichnet seinen dasalis als dem vespillo besonders nahe stehend, ja vielleicht als nicht specifisch verschieden; er giebt aber leider keinen einzigen Unterschied im Vergleiche mit vespillo an. Der Thorax soll unbehaart (glaber) sein, was wohl für japo- nicus sprechen würde, dagegen wird die Brust als behaart bezeich- net. Mongolische Stücke des vespillo liegen mir nicht vor, dage- gen solche aus Barnaul, die in nichts von der Stammform abwei- chen. Bis auf weitere Auskunft über die Faldermann’sche Art schien es mir gerathen, von einer zweifelhaften Deutung derselben lieber abzusehen. Necrophorus maculifrons Kraatz. Diese Art, und zwar die kleinere Varietät quadripunctatus, kommt nach einem von Melly herrührenden Stücke des Museums auch auf dem Festlande vor und ist der N. nepalensis Hope Zool. Misc. 1831. p. 21. Silpha venatoria (n. sp.): Atra, vir nitida, thorace puncta- lissimo antice emarginato, elytris tricostatis, costis 1 et 3 breviori- bus, interstitüis subasperato - punctatis, elytris in d obtuse subtrun- catis, in 2 nonnihil acuminatis. — Long. 20 Mill. Von Mohezi bei Tokio (Hilgendorf!). Der 8. tyrolensis Laich. (carinata F.) höchst ähnlich, mattglän- zend, schwarz, die Flügeldecken mit einem kaum wahrnehmbaren Erztone. Das Halsschild wie bei jener, dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken mit drei scharfen, wie bei der tyrolensis gelager- ten Rippen, die äulserste jedoch kürzer und sehr bestimmt etwas hinter der Mitte abgesetzt. Die Punktirung der Zwischenräume etwas weniger dicht, in der Art, dafs man z. B. im ersten Zwi- schenraume in einer Querreihe nur 6 (bei Zyrolensis 7) Punkte zäh- len kann. Die Flügeldecken sind hinten in beiden Geschlechtern etwas stumpfer gerundet als bei der £yrolensis, beim g' daher fast gerun- det abgestutzt zu nennen. Das achte Fühlerglied ist verhältnifs- mäfsig kürzer, nur wenig länger als das vorausgehende siebente, bei Zyrolensis fast 14 Mal so lang. Die tyrolensis weicht aufserdem durch die auf den Flügeldek- ken stets bemerkbare röthlichbraune Färbung ab. Als die nächste Verwandte der venatoria zeigt sich übrigens die perforata Gebl. Bei dieser ist das Ste Fühlerglied gleichfalls nur wenig länger als das 7te, die Flügeldecken sind jedoch kürzer, viel gewölbter, glän- zur Käferfauna von Japan. 347 zender, hinten (besonders beim ®) einzeln abgerundet, die Zwischen- räume sind gröber aber weitläufiger punktirt. Silpha sinuata F. Die Japanesen sind durchwegs etwas grölser, auf den mehr glänzenden Flügeldecken viel deutlicher punk- tirt. Ich vermag sonst durchaus keine Unterschiede aufzufinden und halte daher diese Form für nicht specifisch verschieden. Silpha rugosa L. Ganz ähnlich wie bei der sinuata verhält sich auch die japanesische Form der rugosa zur europäischen. Sie unterscheidet sich ebenfalls nur durch die deutlichere Punktirung der Flügeldecken. Silpha atrata L. Auch diese Art liegt in einem mit den europäischen völlig übereinstimmenden Stücke aus Mohezi bei To- kio vor (Hilgendorf!). Silpha brunnicollis Kraatz. Deutsche Ent. Zeitschr. 1877. pag. 106. Der Autor vergleicht a. a. O. diese Art mit rufithorax Wiedem., welche einen viel kürzeren Thorax und auf demselben vier schwarze Punkte hat. Am nächsten ist wohl die joptera Rdt. verwandt, die aber eine metallisch schwarze Thoraxscheibe und kürzere, hinten viel stärker abgestutzte Flügeldecken hat. Ein vom Himalaya stammendes Stück der brunnicollis unterscheidet sich von den Japanesen höchstens durch etwas intensiver blau gefärbte Flü- geldecken. Auffallend ist diese mehrfach vorkommende Gemein- schaft der japanesischen Fauna mit jener vom Himalaya und dann wieder von Ceylon (z. B. Oniticellus phanaeoides, Aphodius palli- dicornis, Eustra plagiata), ohne dafs sich ein Zusammenhang, dieser disjunkten Areale, sei es nun über den asiatischen Continent selbst oder über die südöstlichen Inselgruppen, nachweisen lielse. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dafs die Sülpha tetraspi- lota Hope mit der früher beschriebenen Wiedemann’schen rufithoraz zusammenfällt. Dermestes coarctatus (n. sp.): Niger, capite, thorace scu- tellogue longius auruto-pilosis, elytris parum dense cinereo-pilosis; thorace postice ad latera nonnihil ante angulos posticos coarctato; corpore: subtus albo-piloso, segmentis ventralibus macula laterali ni- gra, ultimo nigro, basi albo-bimaculato. — Long. 10 Mill. Von Nagasaki. Eine der gröfseren Arten, in der Zeichnung der Oberseite dem tessellatocollis Motsch. verwandt, aber unten ganz anders gefleckt. Kopf und Halsschild mit längeren, wenig dicht stehenden gelblichen 348 E. v. Harold: Beiträge Haaren, die Behaarung des Schildchens mehr rothgelb, die Flügel- decken dicht und fein punktirt mit zerstreuter weilslicher Behaa- rung, welche undeutliche Makeln bildet. Thorax mit stark herab- gebogenen, verrundeten Vorderecken, an den Seiten deutlich, hin- ten nicht gerandet, jederseits hinter der Mitte seitlich etwas einge- schnürt, so dafs von oben und vorn besehen die Hinterecken zahn- artig abstehen. Die Fühler rothbraun mit schwarzer Keule. Die Unterseite dicht silberweils behaart, der 2te bis 4te Bauchring an den Seiten mit einer schwarzen Makel, der 5öte schwarz mit zwei weilsen Flecken an der Basis. Die Beine schwarz, bräunlich be- haart, die Hinterschenkel in der Mitte mit einem weifslichen Fleck. Auch auf der Unterseite des Thorax jederseits gegen die Mitte des Seitenrandes hin eine silberweils behaarte Stelle. Von dieser durch die Einschnürung der Halsschildseiten höchst ausgezeichneten Art liegt nur ein Weibchen vor, so dafs über die Anzahl der borstentragenden Warzen auf dem Abdomen der Männ- chen nichts gesagt werden kann. D. undulatus, mit dem die ge- genwärtige Art noch die meiste Aehnlichkeit hat, ist kürzer, hat rothe Fühler, die Behaarung der Unterseite ist minder rein weils, die beiden weilsen Makeln des letzten Abdominalsegments sind kleiner und dem Aufsenrande mehr genähert. D. pardalis ist viel plumper gebaut, mehr eiförmig, die erwähnten beiden Makeln rei- chen bei ihm vom Vorder- bis zum Endrande des Segments, auch sind die Vorderecken des Thorax bei ihm nicht verrundet, sondern stumpfeckig. Dermestes tessellatocollis Motsch.: Niger, thorace scu- telloque longius at parum dense aurato-, elytris parce cinereo-pilo- sis, antennis rufo-piceis, nigrocinereo-clavalis, corpore subtus albido- piloso, segmento ultimo margine postico nigro-quadrilobato; femori- bus medio albido- cingulatis. — Long. 8 Mill. D. tessellatocollis Motsch. Schrenck Reis. p. 124. In der Gestalt am meisten mit vulpinus übereinstimmend, mälsig glänzend, Kopf, Thorax und Schildehen mit wenig dichter goldgelber Behaarung, die Haare an den Rändern des Schildchens und an der Mitte der Thoraxbasis länger, die Flügeldecken dicht und fein punktirt, mit weilsgrauen Haaren zerstreut, etwas scheckig besetzt. Die Vorderecken des Thorax rechtwinkelig, die Spitze des Winkels jedoch gerundet, der Seitenrand sehr deutlich ge- schwungen, so dafs derselbe etwas hinter der Mitte leicht bogig erscheint. Die Unterseite mit anliegender silbergrauer Behaarung. zur Käferfauna von Japan. 349 Die Bauchringe jederseits mit einer schwarzen Makel, das letzte Segment mit 2, so dafs die weilse Zeichnung dreizackig erscheint, die mittlere Spitze ist die längste. Die Schenkel bräunlich behaart, in der Mitte mit einem Gürtel weilser Haare. Bei dem Männchen ist das 3te und 4te Abdominalsegment in der Mitte mit einer glänzenden Warze versehen, welche ein paar weilsliche Borsten trägt. Von Mohezi und Nagasaki. Motschulsky führt die Art als ostsibirische auf. Da seine Be- schreibung sehr knapp ist, so habe ich eine ausführlichere gegeben. D. tessellatocollis ist am nächsten mit marmoratus Say verwandt, von diesem zunächst durch den bogig geschwungenen Seitenrand des Thorax und die schwarze Fühlerkeule verschieden, übrigens durch die Zeichnung des letzten Abdominalsegments, an welchem die schwarze Färbung mit 4 Lappen in die weilse hereintritt, recht ausgezeichnet. Caccobius microcephalus (n. sp.): Glaber, nitidus, ater, sat late ovalis, dorso depressus; capite transversim bicarinato, tho- race grosse punctalo, elytris crenato-striatis, interstitiis subconvezis, punctulatis; thorace subtus carina longitudinali accessoria. — Long. 6—8 Mill. Von Tokio (Hilgendorf!). Sehr glänzend, unbehaart, tiefschwarz, nur die Taster, die Wurzel der Fühler und die Tarsen röthlichbraun. Der Kopf ver- hältnifsmälsig klein, gerundet, dicht punktirt, mit zwei Querleisten, die Punktirung am Hinterrande der vorderen feiner. Halsschild quer, mit groben Punkten mäfsig dicht besetzt, die Basis mit fei- ner Randlinie, in der Mitte sehr stumpfwinkelig gerundet. Flügel- decken auf der Scheibe flachgedrückt, ziemlich fein gestreift, in den Streifen gekerbt-punktirt, die Zwischenräume flachgewölbt, fein und wenig dicht punktirt. Auf der Unterseite des Thorax jederseits eine accessorische Längsleiste, die zwischen dem Seitenrande und dem Ende der Hüften sich durchzieht und vorn gegen die Vorder- ecken ausläuft. Bei dem Männchen macht sich vorn am Thorax jederseits ein sehr leichter Eindruck bemerkbar. Einem ganz schwarzen C. Schreberi nicht unähnlich, aber grö- ber sculptirt, von viel breiterer Eiform und mit einer feinen Längs- furche auf dem Metasternum. Der ebenfalls ähnliche histeroides 350 E. v. Harold: Beiträge ist viel flacher und der Seitenrand des Thorax hinten nur ganz unmerklich ausgebuchget. Aphodius Solskyi Harold. Mit dieser Art fällt A. diversus Waterh. Trans. ent. Soc. 1875. p. 82 zusammen. Sie ist trotz dem veränderlichen Farbenkleide immer leicht an der Unterbrechung der Randlinie des Thorax kenntlich, welche jederseits an der Basis den Schultern gegenüber stattfindet. Bei Bestimmung der Anomala-Arten bin ich auf solche Schwie- rigkeiten gestolsen, dafs ich das ganze Material einer neuen sorg- fältigen Prüfung unterziehen mufste. Während sich die grolsen, ungestreiften (Euchlora) Species, nämlich die cuprea und albopilosa leicht differenziren, ebenso die stärker gerippte costata und festa- ceipes, bleibt ein Artencomplex aus dem Verwandtschaftskreise der rufocuprea über, der sich aus ungemein nahverwandten Formen zu- sammensetzt. Ich glaube nachstehende Typen als selbstständige festhalten zu können. Anomala rufocuprea’ Motsch. Etud. ent. 1860. p. 14. Diese Art ist die häufigste, ich gebe aber eine erneute, ausführliche Be- schreibung derselben, um bei den folgenden mich lediglich auf die Differenzen beschränken zu können. Im Allgemeinen vom Aus- sehen der A. dubia Scop. (oblonga Fabr., Er.), nur etwas gestreck- ter und schmäler. Kopfschild vorn mälsig aufgeworfen, gerade ab- gestutzt, ohne Ausbuchtung; die Naht welche dasselbe vom Schei- tel trennt, meist undeutlich, nie eine erhabene Querlinie darstellend. Thorax mit hinten bogig gerundeter, jederseits neben der Mitte nur äulserst schwach gebuchteter Basis, die Randlinie von den Hin- terecken’an gegen die Mitte allmählig abgeschwächt, die Mitte selbst entschieden ungerandet; der Seitenrand etwas vor der Mitte einen merklichen Bogen bildend, von da bis zu den stumpf abge- rundeten Hinterecken gerade, hinter den sehr spitzen Vorderecken fast etwas geschweift; Punktirung mäfsig dicht, sehr fein und seicht, nur an den Seiten etwas markirter. Schildchen mit stumpf gerun- deter Spitze. Die Flügeldecken mit undeutlichen, schwach erhabe- nen Rippen, die Zwischenräume hier und da feine Querrunzeln zei- gend, die ganze Oberfläche fein punktirt, aufserdem noch einzelne eingestreute grölsere Punkte, so zwar dals sich an der Basis, in der Umgebung des Schildchens ganz deutlich eine doppelte Punk- tirung erkennen lässt, nämlich die feine Grundpunktirung und die viel gröbere der einzeln eingemengten oder die Längsstreifen bil- denden Punkte. Pygidium fein und äufserst dicht maschenför- zur Käferfauna von Japan. 351 mig quergerunzelt, daher nur mälsig glänzend. Innere Klaue der Vorderfülse beim 5 bis zur Mitte gespalten, der breitere untere Theil in der Mitte bogig erweitert. Die Färbung der Oberseite ist sehr unbeständig, bald grün, bald kupfrig, mitunter auch dunkelblau und zuletzt blauschwarz. Die Unterseite und die ganzen Beine, höchstens die Krallen aus- genommen, kupfrig oder dunkel erzfarben, die Fühler rothbraun. Die Gröfse schwankt zwischen 15—17 Mill. Höchst eigenthümlich, von Niemanden aber bis jetzt erwähnt, ist eine reifartige Trübung des Thorax, welche theilweise sogar die Punktirung undeutlich macht, bald dessen ganze Oberseite ein- nimmt, bald nur jederseits neben der Scheibe auftritt, selten, und wobl nur in Folge von Abnutzung, ganz fehlt. Aufser diesem Merkmale, welches die Art unter allen Umständen auf den ersten Anbliek kenntlich macht, müssen noch folgende als charakteristisch für dieselbe hervorgehoben werden. Weder auf der Ober- noch auf der Unterseite tritt jemals eine gelbe Färbung auf, die Beine sind immer ganz metallisch gefärbt, bei den Exemplaren, wo die Erzfarbe am wenigsten intensiv entwickelt erscheint, macht sich wohl auf den Flügeldecken ein rothbräunlicher Ton bemerkbar, aber gerade die Seiten und die Halsschildränder, welche beim Auf- treten der gelben Farbe zuerst an die Reihe kommen, bleiben im- mer rein metallisch. Das dicht und fein quergerunzelte Pygidium und die bogige Halsschildbasis sind weitere Criterien für die We- senheit dieser Art, die ich auf mehr als 100 Stücke geprüft habe. Weitaus am nächsten ist ihr die folgende verwandt: Anomala Motschulskyi (n. sp.): Viridi- vel cupreo-aenea, elytris aeneo-testaceis vel viridi-aeneis, corpore sublus Omnino aeneo, pygidio ut in praecedente densissime rugulato, elytris aequaliter den- sius punctulatis. — Long. 15 Mill. Von Nagasaki. Der rufocuprea höchst ähnlich, aber mit gelber Grundfarbe der Flügeldecken, stärkerer und mehr gleichmäflsiger Punktirung der- selben, daher etwas minder glänzend. Kopf wie bei der vorigen. Halsschild glänzend, nur hier und da mit Spuren von reifartiger Trübung zu jeder Seite neben der Mitte, viel deutlieher und dich- ter punktirt, die Seiten etwas schwächer bogig gerundet, kein Schrägeindruck den Hinterecken gegenüber. Die Flügeldecken mit schwächeren Rippen, dicht und gleichmäfsig punktirt, es lassen sich also an der Basis in der Schildchengegend die gröfseren Punkte 352 E. v. Harold: Beiträge der Längsstreifen von den übrigen nicht unterscheiden. Pygidium ebenso fein und dicht quergerunzelt wie bei der rufocuprea. Klauen- bildung wie bei dieser. In der Färbung zeigen die vorliegenden Stücke nur geringe Unterschiede. Kopf und Halsschild sind grün, zuweilen etwas kupfrig, die Flügeldecken lassen eine gelbe Grundfarbe in der Re- gel recht deutlich erkennen, bei einem einzigen, fast ganz grünen Stücke, scheinen nur die Epipleuren an der Basis und der Seiten- rand gegen die Spitze hin gelblich durch. Ich verhehle mir nicht, dafs die Unterschiede, welche die Mot- schulskyi von der rufocuprea trennen, ziemlich unerhebliche sind. So lange sie sich aber als constant erweisen und daher ein be- stimmtes Auseinanderhalten der beiden Formen gestatten, so lange nicht Zwischenglieder erscheinen bei denen es zweifelhaft würde ob sie dahin oder dorthin unterzubringen sind, scheint es mir un- verantwortlich die Differenzen igmoriren zu wollen und damit Zweier- lei für Einerlei auszugeben. i Es ist höchst wahrscheinlich diese Art, welche Motschulsky in seiner Aufzählung japanischer Coleopteren (Bull. Mose. 1866. 1. p- 171 sq.) als A. oblonga F. aufführt. Es wird kaum nöthig sein zu bemerken, dafs sich die europäische Art durch schwarzen Füh- lerkolben, ungerandete Thoraxbasis und grobpunktirtes Pygidium gründlich davon unterscheidet. Anomala puncticollis (n. sp.): Supra viridis, subtus cum pedibus et epipleuris obscure cuprea; thorace dense et fortiter, po- stice utrinque remotius sed adhuc fortius punctato; elytris evidenter costatis, interstitiis externis transversim rugulosis. — Long. 15 Mill. Von der Gestalt der rufocuprea, oben einfarbig grün, die ganze Unterseite, die Beine und auch die Epipleuren kupferfarben, die Fühler braungelb. Das Halsschild wie bei jener geformt, aber dicht und grob punktirt, vorn in der Mitte fast runzlig und hier die Spur einer glatten, erhabenen Längslinie zeigend, hinten jederseits die Punktirung etwas weniger gedrängt aber noch gröber, die Schräg- eindrücke vor den Hinterecken sehr tief. Die Flügeldecken mit drei nicht auffallenden, aber doch recht deutlichen Rippen, die im Basaltheile jederseits von sehr groben Punkten begleitet sind, die Zwischenräume gegen die Seiten hin stark mit Querrunzeln gemengt. Das Pygidium ebenso dicht, doch etwas gröber querrunzlig wie bei den vorhergehenden Arten, daher etwas glänzender. Die grobe Punktirung des Thorax unterscheidet diese Art leicht zur Käferfauna von Japan. 393 von allen übrigen Verwandten. Ich habe dieselbe nicht auf dem Museum vorgefunden, sondern vor Jahren von dem Insektenhändler Platow bezogen, zugleich mit einer Anzahl anderer unzweifelhafter Japanesen, wie z. B. Rhomborrhina japonica, Phyllopertha octo- costata u. Ss. w., so zwar, dafs mir die Herkunft von Japan gesichert erscheint. Anomala lucens Ballion: Viridi-aenea, thoracis laterıbus an- gustius elytrisque testaceis, his plus minusve aeneo-indutis, pygidio dense et subconfluenter transversim punctato, corpore subtus aeneo, pedibus anticis femoribusque plus minusve testaceis, cozis apice in- terno testaceo. — Long. 14—16 Mill. A. lucens Ballion Bull. Mose. 1871. p. 155. Rhombonyx lucidulus Motsch. Bull. Mose. 1866. I. p. 171. 4. rufocuprea var. Waterh. Trans. Ent. Soc. 1875. p. 109. Vom Aussehen der rufocuprea, schön metallisch grün, die Flü- geldecken meist gelb mit grünlichem Tone, zuweilen fast ganz grün, dann aber wenigstens der Seitenrand unter den Schultern und die Epipleuren gelb, auch die Thoraxseiten ziemlich schmal gelb gesäumt. Stirnnaht etwas deutlicher als bei rufocuprea. 'Tho- rax ziemlich dicht und fein punktirt, der Seitenrand schwächer ge- rundet als bei jener, die Basis jederseits neben der Mitte leicht ausgebuchtet, auf der vorderen Hälfte eine meist recht deutliche vertiefte Längslinie. Die Flügeldecken ähnlich wie bei der rufo- cuprea, nur zerstreuter und feiner punktirt. Das Pygidium dicht mit Querpunkten besetzt, die unter einander, der Quere nach, mehr oder weniger zusammenflielsen, jedoch durch deutliche glatte Zwi- schenräume getrennt sind. Unterseite erzfarben, meist schwärzlich mit Kupferschein, die Beine ebenso gefärbt, jedoch öfters die Vor- derbeine und zuweilen auch noch die hinteren gelblich oder gelb- lich durchscheinend; der innere Endlappen der Hinterhüften, zwi- schen den Wurzeln der Hinterbeine, immer, auch an den dunkel- sten Stücken, gelb. Innere Klaue der Vorderfülse beim Männchen viel breiter als bei der rufocuprea, unten nur schwach in der Mitte erweitert, oben höchstens bis auf ein Drittel der Länge gespalten. Von Nagasaki und Mohezi bei Tokio (Hilgendorf!). Der gelbe Seitenrand des Thorax, insbesondere aber die ganz verschiedene Sculptur des Pygidiums lassen eine Verwechselung dieser Art mit den vorhergehenden nicht zu, so ähnlich sie auch in der Färbung zuweilen besonders gewissen Stücken der Mot- schulskyi ist. Näher scheint sie fast der folgenden daimiana zu Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 23 354 E. v. Harold: Beiträge stehen, doch weicht sie durch geringere Gröfse und das viel brei- tere, kürzer gespaltene innere Klauenglied des männlichen Vorder- fulses ab. Motschulsky hat in seiner Beschreibung den gelben, übrigens manchmal nur schmalen Seitenrand des Thorax zu er- wähnen vergessen, die von ihm als theilweise gelb bezeichneten Beine und das corpus subtus nigro-aeneum kennzeichnen aber die Art ganz unzweifelbaft. Mit Unrecht hat daher Herr Waterhouse die /ucidula als Varietät der rufocuprea betrachtet, worin ich ihm, ehvor ich die ächte Motschulsky’sche Art kannte, auch in meinem zweiten Berichte über japanesische Coleopteren (Abhandl. Nat. Ver. Bremen IV. p. 125) gefolgt bin. Ebenda habe ich bemerkt, dafs Herr Ballion den Namen lueidula als vergebenen (wegen lucidula Faldm.) a. a. O. in lucens abgeändert hat. Anomala daimianä (n. sp.): Praecedentibus major, testacea, capite, thorace elytrisque plus minusve viridi-aeneis; pygidio trans- versim minus dense rugulato-punctato; corpore subtus cum pedibus testaceo, interdum leviter aenescente. — Long. 13—22 Mill. Vom Hakone-Gebirge und von Hakodate (Dönitz!); auch von Nagasaki. Gröfser und zugleich etwas breiter als die vorhergehenden Ar- ten, von gelber Grundfarbe, die Oberseite in gröfserer oder gerin- gerer Ausdehnung metallisch grün, unten meist nur der Hinterleib leicht kupfrig, aufserdem die Schienen und die Tarsen grünlich erz- farben. Bei vorherrschender grüner Farbe bleiben immer der Sei- tenrand des Thorax und der Flügeldecken gelb, Kopfschild und Schildchen scheinen gelblich durch, bei Ueberhandnahme des Gel- ben zeigen sich auf dem Scheitel zwei, auf dem Thorax 2—4 un- bestimmte grüne Makeln; bei solchen Stücken ist dann die ganze Unterseite sammt den Beinen einfarbig gelb. Kopf wie bei der rufocuprea, Stirnnath fein aber deutlich. Thorax fein und etwas dicht punktirt, die Basis deutlicher bis gegen die Mitte gerandet, jederseits leicht ausgebuchtet, der Seitenrand nur sehr schwach bogig, der Schrägeindruck bei den Hinterecken sehr deutlich. Schildehen hinten minder bogig abgerundet, meist mit einer feinen, sehr seichten Längslinie. Flügeldecken mit deutlichen, aber sehr flachen Rippen, die Oberfläche fein und gleichmäfsig punktirt. Das Pygidium lange nicht so dicht und so fein wie bei rufocuprea ge- runzelt, daher glänzender, die Querpunkte oder Querstrichelchen lassen gröfsere Zwischenräume unter sich. Bei dem Männchen ist die innere Klaue an den Vorderfülsen bis zur Hälfte gespalten, un- ten stumpf zahnartig in der Mitte erweitert. zur Käferfauna von Japan. 359 Aufser diesem Unterschiede in der Klauenbildung weicht die Art von der im Aussehen zunächst stehenden lucens durch die be- deutendere Gröfse und die Farbe der Unterseite und der Beine ab. Die rufocuprea sowie die Motschulskyi entfernen sich beide durch ihr ganz verschieden sculptirtes Pygidium. Unter welchem Namen Hr. v. Motschulsky und Waterhouse diese Art, die ihnen doch je- denfalls bekannt sein mufste, beschrieben haben, kann ich aus ih- ren Angaben nicht ermitteln. Die geniculata Motsch. läfst sich deshalb nicht hierher bringen, weil das corpus subtus nigro-cupreum, pedibus nigro-aeneis gar nicht auf die daimiana palst. Die flavi- labris Waterh. dagegen soll ein an der Basis ganz geraundetes Hals- schild haben und wird aulserdem mit Zestaceipes Motsch. in nächste Beziehung gebracht, welche durch stark gerippte Flügeldecken, aus- gebuchtetes Kopfschild und nur ganz kurz und fein gespaltene Klaue der Vorderfülse weit von den gegenwärtigen Arten sich entfernt. Anomala difficilis Waterh. Trans. Ent. Soc. 1875. p. 111. Diese Art, von der mir nur Stücke mit einfarbiger, grünme- tallischer Oberseite vorliegen, an denen höchstens der Seitenrand des Thorax gelblich durchscheint, weicht durch gröfsere und ge- wölbtere Augen, die tiefe Rückenfurche des längs der ganzen Basis deutlich gerandeten Halsschildes sowie durch die schlankeren Beine erheblich von den vorhergehenden ab. Die Unterseite ist dunkel erzfarben, die Beine sind gelb mit Ausnahme der Tarsen, auch die Episternen und die Seiten der Hinterbrust sind gelb. Bei dem Männchen ist die äufsere Klaue der Vorderfülse wie bei /ucens gestaltet, nämlich breit und höchstens bis auf ein Drittel der Länge gespalten. Die hiesige Sammlung verdankt Hrn. Stabsarzt Dr. Rabl- Rückhard ein weibliches Exemplar, bei welchem der ganze Tho- rax mit sehr groben Runzeln bedeckt ist. Obwohl diese Seulptur eine ganz symmetrische Anordnung zeigt, vermag ich darin doch nur eine individuelle Difformität zu erkennen. Behufs Erleichterung der Bestimmung fasse ich die Unter- schiede der hier besprochenen Anomala-Arten in nachstehende Ta- belle zusammen. 2302 356 E. v. Harold: Beiträge 1. Clypeus emarginatus, elytra valde costata, unguis interior pedum anticorum in g' apice tantum in- distincte fissuss . . IRBARER 2 Clypeus integer, elytra obere st unguis apice valde fissus 2% Blytca@ınter"costasnıudar "em ne, 20 0 ERcostatg: Elytra inter ‘costas subopaca . . : . . . .testaceipes. 3. Thorax longitudinaliter fortius sulcatus, basi omnino marginatus. . . Ä ne AUCHISE Thorax absque srilan ncitinleie) Ber a immar- SINAUUS N Le DB Re DL ee 4 4. Thorax dense et fortiter punctatuss . . . . . puncticollis. Thorax minus dense et non fortiter punctatus . B) 5. Pygidium subnitidum, densissime subtiliter reticu- lato-rugosum, thorax et elytra omnino aenea . . 6 Pygidium nitidum, minus dense rugato-punctatum, thoracis elytrorumque margo testaceus vel testa- CEO-pellugen ss ah HA ae A ee se 7 6. Elytra praecipue basi, punctis majoribus et mino- ribus obsita, nitida . . . . : . rufocuprea. Elytra minus nitida, punctis magsitadine aegual bus densius obsita . . . 1% . Motschulskyi. 7. Major, subtus omnino testacea zeit ahdoning tan- tumssubaenescente KEnlwhnlin Aal eye. Padaumiune: Minor, subtus nigro-aenea . . . 2... 2.0... lucens. Adoretus tenuimaculatus Waterh. Ich vermag die Art nach Vergleich eines zahlreichen Materials von dem weitverbreite- ten umbrosus höchstens durch etwas breitere Form und scheinbar kürzere Flügeldecken zu unterscheiden, betrachte sie daher nur als Varietät desselben. Glycyphana jucunda Fald. Wie ich schon früher bemerkt, ist die argyrosticta Burm. (albosetosa Motsch.) mit dieser Art so völlig identisch, dafs sie nicht einmal als Varietät festgehalten wer- den kann. Ein weifser Saum an den Thoraxseiten, so ziemlich der einzige falsliche Unterschied, welcher die jucunda auszeichnen soll, findet sich bei argyrosticta ebenfalls. Burmeister hat offenbar ein schlankes Männchen mit einem breiteren Weibehen von ja- cunda verglichen. Uebrigens hat das Thier, je nachdem es con- servirt, d. h. mattglänzend, rein gezeichnet und lang behaart ist, a > u a u ee ee zur Kaäferfauna von Japan. 357 oder in abgenützten blanken Stücken vorliegt, ein recht verschie- denartiges Aussehen. Auch die Grölse schwankt von 11—15 Mill. Glycyphana piligera Motsch. Hier sind ebenfalls die schlankeren, an dem feiner gerunzelten und längsgekielten Pygi- dium kenntlichen Männchen viel dünner behaart, in der Regel aber deutlicher gefleckt als die Weibchen. Die Art steht der Gl. Ben- son? Westw. von Centralasien so nahe, dafs ich sie nur an der feineren Punktirung und dem schwächeren Ausschnitt der Thorax- basis, dem Schildehen gegenüber, unterscheiden kann. Telephorus suturellus Motsch. ') Die Flügeldecken sind in der Regel einfarbig gelbbraun, zuweilen längs der Naht und hinten am Seitenrande angedunkelt. Bei solehen Stücken sind auch die Fühlerglieder am Ende schwärzlich. Hr. v. Kiesenwetter hat diese Art nochmals unter dem Namen Cantharis luteipennis (Berl. Ent. Zeitschr. 1874. p. 273) beschrieben. Von Hrn. Hiller wurde eine zweite, ebenso grolse Art gesammelt, die sich durch ganz schwarze Beine und nur an den Seiten gelbgesäumten Thorax aus- zeichnet. Luciola eruciata Motsch. (de Haan i. 1.). Ebenfalls von Hrn. v. Kiesenwetter als neu unter dem Namen /. picticollis be- schrieben (l. c. p. 262). Das Museum bezog seine Stücke direkt von de Haan. Die Weibchen sind in der Regel viel grölser als die Männchen, bis zu 16 Mill. Länge. Da Kiesenwetter dieser Art nur 7—9 Mill., der stets bedeutend kleineren vilticollis dagegen 12—15 Mill. Länge giebt, so dürfte wohl eine Verwechselung der Gröfsenangaben bei diesen beiden Arten stattgefunden haben. Lucidota biplagiata Motsch. Mit dieser Art fällt Z. vwl- nerata Ksw. 1. ec. p. 260 zusammen. Malachius prolongatus Motsch. Diese Art ist von Hrn. v. Kiesenwetter als neu unter dem Namen foveifrons (l. ce. p. 284) beschrieben worden. Tenerus Hilleri (n. sp.): Rufo-testaceus, capite thoracısque margine antico medio nigris, elytrorum apice migro - coeruleo, an- tennis, tibiis tarsisque sicut et abdomine apice nmigris. — Long. 12 Mill. Von Hagi (Hiller!). Gestreckt walzenförmig, mälsig glänzend, gelblich roth, der !) Im Münchener Cataloge (p. 1672) steht irrthümlich suturalis. 398 E. v. Harold: Beiträge Kopf mit Ausnahme einer Makel in der Mitte des Olypeus und ein Querfleck am Vorderrande des Thorax schwarz, die Spitze der Flügeldecken schwärzlich stahlblau. Die ganze Oberseite dicht be- haart, die Haare auf den dunkeln Partieen schwarz. Das Hals- schild so lang wie breit, ziemlich dicht punktirt, längs der Basis tief gefurcht, vor dem Schildchen eine kleine Beule. Die Flügel- decken sehr dicht punktirt, auf der Scheibe, der Naht etwas genä- hert, eine sehr deutliche Rippe, welche jedoch bald hinter der Mitte erlischt. Die Fühler schwarz, vom 4ten Gliede an stark gesägt. Die Unterseite gelbroth, der letzte und der vorletzte Hinterleibs- ring, die Schienen und die Fülse schwarz, auch die Kniee ange- dunkelt. Zwei Stücke dieser schönen Art fand Hr. Hiller in einer mor- schen Fichte. Sie hat eine gewisse Aehnlichkeit mit dem sehr un- beständigen variabilis, dieser ist aber viel glänzender, feiner punk- tirt, die ersten drei Füblerglieder sind roth und die Flügeldecken zeigen keine Spur der bei Hilleri sehr auffälligen Längsrippe. Am nächsten scheint mir eine, wie ich glaube noch unbeschriebene Art aus dem nördlichen Australien zu stehen, welche ebenfalls eine solche Rippe zeigt, bei ihr ist aber der ganze Kopf und der Hin- terleib roth, die Beine dagegen mit Ausnahme der Schenkelwurzeln schwarz. Wenn ich nicht irre, so sind aufser der gegenwärtigen Art nur noch Corynetes coeruleus und Necrobia ruficollis aus der Familie der Cleridae in Japan nachgewiesen. Cupes clathratus Solsky. Hor. Soc. Ross. VII. p. 370 (1871). Synonym zu dieser Art ist C. ocularis Pasc. Ann. Nat. Hist. 4 Ser. X. (1872) p. 319. Apoderus Roelofsi (n. sp.): Nitidus, omnino niger, elytris striato-punctatis, basi utrinque impressis. — Long. 6—7 Mill. Mas: Collo elongato, thorace conico, antice Iransversim sul- cato; antennarum articulo ultimo acute spinoso. Vom Hakone-Gebirge (Dönitz!). Glänzend, einfärbig schwarz. Thorax glatt. Flügeld. stark gestreift-punktirt, die Punkte an der Basis gröber, um die Schild- chengegend herum ein muldenartiger Eindruck, durch welchen auch die Schultern stark beulig abgesetzt werden. Bei dem Männchen zeigt der Rüssel zwei parallel bis zum hin- teren Augenrande verlaufende Rinnen; der Kopf ist hinten in einen langen, stielförmigen Hals fortgesetzt. Thorax kegelförmig, vorn, zur Käferfauna von Japan. 359 noch etwas vor der Mitte leicht durch einen Quereindruck einge- schnürt. An den Fühlern ist das Endglied in einen scharfen, leicht gekrümmten Haken ausgezogen. Bei dem Weibchen sind Kopf und Halsschild viel kürzer und von gewöhnlicher Bildung, auch das Endglied der Fühler ist ein- fach zugespitzt. Zur Unterabtheilung Centrocorynus Jek. gehörig und dem ni- tens Roel. zunächst stehend, von demselben jedoch durch das schwarze Pygidium und die Be punktirten Flügeldecken gut un- terschieden. Dermatodes caesicollis Gyll. Ebenfalls im Hakone-Ge- birge von Dr. Dönitz, von Dr. Hilgendorf auch bei Tokio ge- sammelt. Hierher gehört Dermatodes (Cneorrhinus früher) nodo- sus Motsch. Meloe brevicollis Panz. Stücke aus Nagasaki sind durch- aus nicht von den europäischen zu unterscheiden. Marseul’s cor- vinus ist wohl auch nichts anderes, und scheint wegen der Angabe der gestreckteren Tarsen ein Weibchen mit einem Männchen von brevicollis verglichen worden zu sein. Meloe coarctatus Motsch. Variirt in der Gröfse, deren Angabe jedoch bei dieser Gattung ihre Schwierigkeiten hat, von 124—18 Mill. Marseul’s auriculatus kenne ich nicht, das Thier mülste aber jedenfalls anders beschrieben werden, um es von coarc- tatus unterscheiden zu können, von dem es nur die kleineren Stücke darzustellen scheint. Man sehe doch wie der Autor die ersten Füh- lerglieder bei auriculatus im Gegensatze zu coarctatus als plus courts und die Punktirung des Kopfes als bien moins forte angiebt, in den Beschreibungen der Arten heifst es aber bei beiden tete & pe- tits points epars und Fühlerglied 2—4 des coarctatus werden eben- falls als tres-courts bezeichnet! Macratria japonica (n. sp.): Fusca, flavido-pubescens, an- tennis, palpis pedibusque ferrugineis, femoribus posticeis apice infus- catis. — Long. 4 Mill. Von Buko-San bei Tokio (Hilgendorf!). Von langgestreckter, leicht walzenförmiger Gestalt, wenig glän- zend, bräunlich schwarz, oben mit anliegender gelblicher Behaarung. Taster, Fühler und Beine hell rostbraun, die Hinterschenkel gegen die Spitze schwärzlich, zuweilen auch die letzten Fühlerglieder ge- bräunt. Der Kopf fein und dicht punktirt, das Kopfschild roth- braun. Das Halsschild länglich eiförmig, fein und dicht, dabei 360 E. v. Harold: Beiträge etwas körnelig punktirt. Flügeldecken sehr fein gestreift, dicht punktirt, die Behaarung um das Schildchen herum und im ersten Zwischenraume neben der Naht spärlicher, der Nahtwinkel am Ende spitz. Die M. cingulifera Mars. ist mir unbekannt, scheint aber ganz verschieden gefärbt zu sein. Am nächsten steht wohl die nordamerikanische, ganz ähnlich gefärbte murina, bei ihr sind aber die Flügeldecken gleichmälsig dicht behaart und hinten nicht zuge- spitzt, sondern gemeinschaftlich abgerundet. Xanthochroa Waterhousei Harold Col. Hefte XIV. (1875) p- 93. Marseul hat diese Art nochmals als neue unter dem Namen X. cyanipennis (l. c. p. 483) beschrieben. Rosalia Batesi (n. sp.): Affinis R. alpinae, differt statura angustiore, thorace macula altera pone medium, elytris fascia media obliqua alteraque majore anteapicah, interdum cum illa confluente; antennarum articulis apice longius nigro-pilosis. — Long. 25 Mill. Vom Aussehen der A. alpina, aber von schmälerer Gestalt, weniger hellgrau, mit einem dunkleren Stich ins Bläuliche oder Grünliche, die schwarzen Sammetflecken anders gestellt und ohne weilsliche Einfassung. Auf dem Thorax nimmt ein schwarzer Quer- fleck wie bei der alpina die Mitte des Vorderrandes ein, ein zwei- ter befindet sich aufserdem hinter der Mitte und hängt wohl auch bei weiterer Ausdehnung des vorderen mit demselben zusammen. Die Flügeldecken an der Basis ohne gröbere, körnelige Punktirung, ein rundlicher,, etwas schief gestellter Fleck unter der Basis, eine Querbinde hinter der Mitte, welche durch das Zusammentreffen zweier, gegen die Spitze schief gerichteter Makeln entsteht und ein grölserer Fleck vor der Spitze schwarz, letzterer erweitert sich zu- weilen an der Naht und fliefst dann mit der Mittelbinde zusam- men. Bei einem Stücke ist auch unmittelbar um die Schildchen- spitze herum eine schwarze Makel bemerkbar. Die Büschel an den Enden der einzelnen Fühlerglieder aus längeren Haaren als bei der alpina gebildet. Von dieser schönen Art, welche ich zu Ehren meines Freun- des, Hrn. H. W. Bates, benenne, wurden von Dr. Hilgendorf im August 15874 zwei Stücke im Süden der Insel Yesso gesammelt. Die erwähnten Merkmale unterscheiden sie sattsam von alpina. Die nordamerikanische funebris, bei weleber die Mittelbinde der Flü- geldecken gleichfalls etwas schief gerichtet ist, weicht durch die schwarze Basis derselben, insbesondere aber durch den mit vier Dörnchen versehenen Thorax ab. zur Käferfauna von Japan. 361 Pachybruchys Dönitzi (n. sp.): Capite thoraceque rufo-te- staceis et nigro -maculatis, elytris flavo - testaceis, vitta discoidali irregulari picea, sat dense, parum regulariter, piceo-punctatis, cor- pore subtus nigro, pedibus rufo-testaceis. — Long. 5 Mill. Vom Hakone-Gebirge (Dönitz!). Am nächsten mit P. scripticollis Fald. verwandt, grölser, dich- ter punktirt und durch den Mangel der braunen Makeln am Sei- tenrand der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Der Kopf roth- gelb, der Hinterkopf, ein Längsfleck auf der Stirn, die Ränder der Fühlergruben und der Vorderrand des Kopfschildes dunkelbraun. Halsschild rothgelb, ziemlich dicht punktirt, mit fünf braunen Ma- keln, drei am Hinterrande, zwei vor demselben. Schildchen schwarz- braun. Flügeldecken heller strohgelb, dicht punktirt, die Punkte braun, hinten und an den Seiten unregelmäfsig gereiht, der obere Theil der Schulterbeule und eine sehr unregelmäfsige, hinten auf der Endbeule etwas nach auswärts gewundene Längsbinde sch wärz- lichbraun. Unterseite schwarz, Beine rothgelb. Pygidium schwarz, an der Basis zu jeder Seite eine kleine gelbe Makel und eine grofse welche die Spitze einnimmt und in der Mitte tief ausgebuchtet ist. Fühler gelb, die letzten 6 Glieder bräunlich. Diese Art hat eine grofse Aehnlichkeit mit dem weit verbrei- teten scripticollis, der aber beständig kleiner ist und eine constant verschiedene Zeichnung der Flügeldecken aufweist. Bei ihm sind nämlich diese ebenso rothgelb wie Kopf und Thorax, die ganze Schulterbeule ist braun, unterhalb derselben befindet sich in der Mitte, dem Seitenrande genähert, eine sehr bestimmt abgegrenzte Makel, weiter gegen die Spitze hin eine etwas grölsere, die mit einer inneren, länglichen zusammenhängt. Die Punktirung ist grö- ber, spärlicher und läfst kaum eine Spur von Reihenbildung wahr- nehmen. Nodostoma Balyi (n. sp.): Piceo-rufa vel picea, thorace for- fiter, latera versus non densius punctato, corpore subtus cum pedi- bus nigro, femoribus tibiisque basi interdum rufescentibus, antennis nigris, articulis 1—5 rufis. — Long. 5—6 Mill. Vom Hakone-Gebirge (Dönitz!) Von gedrungener, hochgewölbter Gestalt, glänzend, rothbraun oder pechschwarz, in letzterem Falle die rothe Grundfarbe auf Kopf und Halsschild meist noch durchscheinend. Halsschild grob und ziemlich dicht, dabei gleichmäfsig punktirt, die Punktirung da- her an den Seiten nicht verdichtet; der Seitenrand in der Mitte 362 E. v. Harold: Beiträge gezahnt, auch die Vorder- und Hinterecken scharf. Flügeldecken mit den gewöhnlichen Basalbuckeln und knotig abgesetzter Schul- terbeule, die groben Punktstreifen hinten erlöschend. Unterseite sammt den Beinen schwarz, die Tarsen, dann die Wurzeln der Schienen und zuweilen auch die Mitte der Schenkel mehr oder we- niger röthlich. Sämmtliche Schenkel deutlich ‘gezahnt. Die Fühler schwarz, Glied 1—5 rothbraun. Melasoma japonica (n. sp.): Parum conveza, rufo-testacea, capite, femorum apice tibiarumque basi rufo - piceis; thorace vage subtiliter, ad latera non fortius punctato, elytris fortius, vie subse- riatim, punctatis, jucta marginem sulcatis. — Long. 6 Mill. Nur sehr schwach gewölbt, rothgelb, der Kopf, die Schenkel von der Mitte an, die Wurzel der Schienen und die Fühler mit Ausnahme der Wurzelglieder dunkelbraun. Kopf fein punktirt, Scheitel mit flacher Vertiefung. Thorax leicht der Quere nach ge- wölbt, mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn leicht ver- schmälert, mit leicht gerundeten Seiten, die Hinterecken rechtwin- kelig, Punktirung sehr fein und zerstreut, auf der Scheibe fast feh- lend, seitlich durchaus nicht verdichtet. Die Flügeldecken breit eiförmig, ziemlich grob punktirt, die Punkte hier und da, und zwar leicht paarige Reihen bildend, deren Zwischenräume dann Spuren von Längsrippen erkennen lassen, neben dem Aufsenrande eine tiefere Rinne. Das Mesosternum kurz, etwas gewölbt, vorn mit einer tiefen Grube zur Aufnahme des Prosternalfortsatzes. Der Hinterleib glatt. Die letzten 4 bis 5 Fühlerglieder eine deutliche Keule bildend; Glied 11 birnförmig, so lang wie 9 und 10 zusam- mengenommen. Von Hagi (Hiller!). Ich belasse diese Art vorläufig bei Melausoma (Lina Redtenb.), weil bei einer Revision dieser Gattung wahrscheinlich neue Grup- pirungen sich ergeben werden. Das Klauenglied ist unten an der Spitze, da wo die Krallen selbst eingesetzt sind, sehr deutlich zweizahnig und würde daher die Art zu Gastrolina zu bringen sein, wofür überdies der nur sehr schwach gewölbte Körper zu sprechen scheint. Bei der genannten Gattung ist aber nicht nur das Hals- schild ganz verschieden geformt, indem es kurz herzförmig ist und durch die Verdichtung die Punktirung deutlich abgesetzte Seiten hat, sondern die Fühler sind auch gegen das Ende nur ganz un- merklich verdiekt und das Mesosternum zeigt eine völlig abweichende zur Käferfauna von Japan. 363 Gestalt. Dasselbe ist nämlich flach, trapezförmig, vorn nur im wei- ten Bogen ausgebuchtet. Durch diese Charaktere scheint mir die Gattung Gastrolina gut begründet, auf die Zahnung des Krallengliedes möchte ich we- niger Gewicht legen, da dieselbe mit der schärferen oder schwä- cheren Ausbuchtung des Krallengliedes an der Haftstelle der Kral- len zusammenhängt, und auch bei manchen Melasoma- Arten, z. B. bei Zongicollis, recht deutlich ist, ja es unterscheidet sich die genannte Art von der so höchst nahestehenden fremulae vor- zugsweise durch dieses Merkmal. Zu Gastrolina gehört auch die peltoidea Gebl., die zwar etwas stärker verdickte Fühler aber ganz denselben Bau des Mesosternums hat. Die Untersuchung des letzteren dürfte für die Sonderung der hierher gehörigen Formen recht brauchbare Merkmale abgeben, da es fast bei jeder Art an- ders gestaltet ist. Bei wenea z. B. ist dasselbe sehr kurz, der Prosternalfortsatz gleitet über den tiefer liegenden vorderen Theil weg und bleibt, bei angezogener Brust, nur durch einen schmalen Wulst vom Metasternum getrennt; bei populi ist. es viel breiter und vorn leicht bogig, bei 20-punctata kurz und tief ausgerandet, bei depressa ist dasselbe hinten durch den Vortritt des Metasternums ausgebuchtet. Psylliodes difficilis Baly: Cyanea vel viridi-cyanea, an- tennis, articulis tribus basalibus testaceis exceptis, pedibus nigris, femoribus posticis cyaneis, tibüis posticis plerumgue rufo-piceis. — Long. 3 Mill. Ps. diffieilis Baly Trans. Ent. Soc. 1374. p. 208. Von der länglichen Gestalt unserer napi, schön stahlblau oder grünlichblau, unten sammt den Beinen schwarz, die Hinterschen- kel wie die Oberseite gefärbt, die Hinterschienen röthlichbraun. Der Kopf hinten glatt, vorn fein und zerstreut punktirt, die Schei- telbeulen undeutlich, dagegen ein Pünktchen in der Mitte gerade an der Wurzel des Nasenkiels. Thorax mit von oben besehen, geraden und nach vorn convergirenden Seiten, diese vorn schräg abgestutzt, wodurch ein sehr deutliches Eck gebildet wird; Punk- tirung auf der Scheibe fein aud zerstreut, gegen die Seiten deut- licher, unmittelbar am Aufsenrande leicht runzlig. Die Flügeldek- ken mit ziemlich groben Punktstreifen, die Zwischenräume glatt, unmerklich, gegen die Spitze hin und an den Seiten etwas deut- licher gewölbt. Die Hinterschienen leicht gekrümmt, die Abstutzung 364 E. v. Harold: Beiträge ein Drittel der Länge betragend. Fühler schwarz, Glied 1 bis 3 gelb, das dritte hier und da etwas gebräunt, an Länge dem zwei- ten gleich. ') Von Hagi (Hiller!). Ich habe von dieser Art eine neue Beschreibung geliefert, da Baly die seinige nach einem einzigen Exemplare fertigte. Von der meist viel kleineren punctifrons durch die schwarzen Vorderbeine, die blauen Hinterschenkel und die gröber punktirt-gestreiften Flü- geldecken leicht zu unterscheiden. Sphaeroderma placida (n. sp.): Capite thoraceque ferrugi- neis, elytris nigris confuse punctatis, pedibus antennisque rufis, fe- moribus, praecipue posticis, fuscis. — Long. 3 Mill. Von breit gerundeter Eiform, glänzend, Kopf und Halsschild gelbroth, ebenso die Fühler und die Beine, letztere mit dunkleren Schenkeln, die Hinterschenkel und die Flügeldecken schwarz, zu- weilen auch die Hinterschienen braun. Der Kopf glatt, die Schei- telbeulen sehr klein, durch die Wurzel des breiten und stumpfen Nasenkiels weit getrennt, hinten durch eine tiefe Querlinie scharf abgegrenzt. Thorax sehr fein und zerstreut, gegen die Basis etwas deutlicher punktirt, der Aufsenrand an den Vorderecken wulstig verdickt. Die Flügeldecken ohne abgesetzte Schultern, ziemlich dicht punktirt, die Punktirung verworren, nur an den Seiten eine Punktreihe bildend, von welcher bis zum Aufsenrande ein ziemlich breiter, glatter Raum bleibt. Mittel- und Hinterbrust sowie Abdo- men schwarz. An den Fühlern ist das dritte Glied eben so lang aber etwas dünner als das zweite. Von Hakodate (Dönitz!). Die Art hat eine täuschende Aehnlichkeit mit gewissen klei- nen ostindischen Nisoftra-Arten, die geöffneten Hüftgruben weisen sie jedoch zu Sphaeroderma und finden sich auch auf dem Thorax keine Spuren jener eingegrabenen Längsstriche, die für Nisotra charakteristisch erscheinen. !) Eine höchst ähnliche, jedoch durch merklich längeres zweites Füh- lerglied gut zu unterscheidende Art wurde von Jagor auf Luzon gesam- melt, und möge hier kurz diagnostieirt werden: Ps. splendida: Elongato-ovalis, cyanea vel viridi-cyanea, pedibus piceis, femoribus postieis cyaneis, antennis nigris, artieulis 3 basalibus lestaceis, secundo tertio evidenter longioree — Long. 4 Mill. zur Käferfauna von Japan. 365 Scallodera (n. gen.). Corpus elongato-ovale. Antennae ro- bustae, basi cerassiusculue. Palpi mazillares articulo penultimo in- flato, ultimo tenui, acuminato, brevissimo. Thoraz basi transversim sulcatus, sulco utrinque foveis longitudinalibus limitato. Elytra con- fuse punctata. Femora postica modice incrassata; tibiüs simplicibus, posticis calcari apicali brevissimo. Acetabula antica aperta. Die gegenwärtige, durch die Bildung der Fühler und der Taster recht ausgezeichnete Gattung gehört zu den Halticinae sulcicolles, und tritt durch die geöffneten Gelenkgruben der Vorderbeine sowie - durch die unregelmäfsige, nicht gereihte Punktirung der Flügeldek- ken mit Lactica in nächste Verwandtschaft. Die Fühler sind sehr kräftig gebaut, beim Männchen noch viel derber, gegen das Ende eher etwas verdünnt, das zweite Glied ist kugelig, das dritte reich- lich doppelt so lang und zugleich das längste überhaupt, indem die folgenden Glieder, die an Grölse unter sich kaum differiren, eher kürzer erscheinen. Das derbe und leicht gebogene Basalglied en- digt nach Aufsen in ein stumpfes Zähnchen. Die Augen sind ver- hältnilsmäfsig klein, ohne Ausrandung; die Scheitelbeulen sowohl oben als unter sich scharf abgegrenzt, der Nasenkiel ist kurz aber scharf. Das Halsschild zeigt spitze Vorder- und Hinterecken, hin- ten eine ziemlich seichte Querfurche, welche jederseits durch eine tiefe Längsgrube abgegrenzt wird. Die Schienen sind einfach, ohne Rinnen, die hinteren mit einem sehr kleinen Enddörnchen versehen. Die Hinterschenkel sind nur mäfsig verdickt. Die Klauen haben an der Wurzel ein ziemlich spitzes Läppchen. Sc. fulvipennis Baly: Nigra, elytris lurido -testaceis, abdo- domine apicem versus fusco-testaceo; thorace laeviusculo, lateribus rotundatis, angulis acutiusculis; elytris subtiliter punctulatis. — Long. 6 Mill. Graptodera fulvipennis Baly Trans. ent. Soc. 1874. p. 193. Mas: Antennis fortius incrassatis, elytris simplicibus. Fem.: Elytris longitudinaliter juzta marginem plicatis. Von Hagi (Hiller!). Schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Ränder der Ab- dominalsegmente und die Spitze ebenfalls bräunlich. Thorax um die Hälfte breiter als lang, äufserst fein und kaum bemerkbar punk- tirt, die Seiten in der Mitte stark gerundet, sämmtliche Ecken spitz. Schildchen glatt, oval. Die Flügeld. fein und mäfsig dicht punk- tirt, mit ziemlich stark abgesetzter Schulterbeule, die Epipleuren gelbbraun. Die Unterseite mit feiner grauer Behaarung. Bei dem Männchen sind die Fühler noch plumper gebaut als 366 E. v. Harold: Beiträge bei dem Weibchen. Letzteres zeigt auf den Flügeldecken eine von der Schulterbeule ausgehende, und fast bis zur Spitze reichende scharfe Längsfalte. Aenidea armata Baly. Diese hübsche Art ist besonders von Hrn. Hiller in Hagi angetroffen worden, wurde mir aber auch von Dr. v. Heyden mitgetheilt, der sie durch Dr. Rein von Mino und Kiushu bezog. Die Färbung ist sehr veränderlich, bald schön stahl- blau, bald schwärzlich grün. In letzterem Falle erinnert das Thier gar sehr an Zuperus altaicus Mannh., der aber .wegen des längeren zweiten Fühlergliedes nicht damit verwechselt werden kann. Auch die gelbe Farbe des Kopfes nimmt bei den Männchen zuweilen eine grölsere Ausdehnung an, so dafs nur mehr der Hinterkopf dunkel- grün bleibt. Bei solchen Stücken ist dann auch der höchst eigen- thümliche warzenartige Fortsatz zwischen den Fühlerwurzeln gelb gefärbt. Das Ende dieses Fortsatzes ist scheibenartig verflacht, der Rand der Scheibe durch eine ringförmige Vertiefung abgesetzt, in der Mitte befindet sich ein vertiefter Punkt, aus dem ein Börst- chen hervorragt. Die Aenidea laeta, auf welche Baly die Gattung gegründet hat, ist mir unbekannt, die gegenwärtige armata hat jedoch hinten geöffnete Gruben der Vorderhüften. Aenidea muls daher entweder aus der Gruppe der Platyxranthinae, zu welcher sie Chapuis stellt, entfernt werden, oder wenigstens die armata aus der Gattung aus- scheiden. Im ersteren Falle käme Aenidea zur Abtheilung der Luperinae, wie denn auch die armata die grölste habituelle Aehn- lichkeit mit Luperus altaicus und violaceus hat. Der Mangel eines Enddornes an den Hinterschienen und das stark verdickte vorletzte Glied der Maxillartaster bedingen indels jedenfalls eine generische Sonderstellung. Monolepta flaviventris Motsch. Diese Art, welche Mot- schulsky zuerst als Calomicrus beschrieb, wurde von Baly zu Mo- nolepta gebracht. Sie hat aber geöffnete vordere Hüftgruben und an allen Schienen ein Dörnchen, ist daher bei Malacosoma einzu- reihen. Monolepta dichroa (n. sp.): Nigra, thorace antennarumque basi testaceis pedibus anticis, femoribus posticis apice tibüsque basi rufescentibus. — Long. 4 Mill. Var. Capite flavo, abdomine apice testaceo. Von Hakodate (Hilgendorf!). Von schwarzer Körperfarbe, Kopf und Thorax gelb, der Mund zur Käferfauna von Japan. 367 und die Taster, ebenso die Fühler schwärzlich, an letzteren die er- sten drei Glieder röthlichgelb, Glied 2—5 kurz und unter sich von gleicher Länge. Thorax glatt, doppelt so breit wie lang, Vorder- winkel stumpf und stark herabgebogen. Flügeldecken nach hinten etwas bauchig erweitert, sehr fein und fast undeutlich punktirt; die Epipleuren breit, aber nur bis zu ein Drittel der Länge reichend, hier ziemlich plötzlich verengt. Metatarsus der Hinterbeine bedeu- tend länger als der übrige Fuls. Zuweilen gewinnt die gelbe Färbung eine gröfsere Ausdehnung und nimmt zuerst nur die Scheitelbeulen, dann den ganzen Kopf, den Hinterleib gegen die Spitze und theilweise die Vorderbeine ein. An solchen Stücken zeigt sich wohl auch ein gelber Nahtfleck an der Spitze der Flügeldecken. Die geschlossenen Hüftgruben und die Gestalt der Epipleuren bringen diese Art, die sonst einem Zuperodes täuschend gleicht, zu Monolepta. Zwei neue japanische Staphylinen beschrieben von Jul. Weise in Berlin. Ocypus brevicornis Weise n. sp. Niger, nitidus, antennis brevioribus, capite thoraceque fortiter parcius punctatis, elytris thoracıs longitudine. — Long. 13 Mill. Mas: segmento 7° ventrali apice triangulariter ezciso, 6° me- dio dense piloso. Japonia. Einfarbig schwarz, nur das Endglied der Taster und Fühler rothbraun; einem kleinen Stücke von 0. ater täuschend ähnlich, von derselben flachen Gestalt, ebenso glänzend, nur auf Kopf, Halsschild und Hinterleib stärker punktirt. Der Kopf ist verhältnifsmäfsig länger als breiter, mehr drei- eckig. Die Fühler sind etwas länger als der Kopf, Glied 3 wenig 368 Jul. Weise: zwei neue japanische Staphylinen. länger als 2, 4 bis 10 unter sich durchaus gleich grols, viel brei- ter als lang, Glied 11 an der Spitze nur unmerklich ausgerandet, so breit aber etwas länger als 10. Halsschild länger als breit, die Hinterecken vollkommen abgerundet, wenig schmaler als die Flü- geldecken, die glatte Mittellinie wie bei ater. Der Hinterleib ist wenig dicht gelblichgrau behaart. Beim Männchen ist der Hinterrand des 7ten Bauchsegmentes in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten, auf dem 6ten befindet sich in der Mitte ein grolser, breiter Büschel schwarzer, von seit- wärts gesehen gelbgrauer Haare, der durch eine weniger dicht be- haarte Mittellinie undeutlich in zwei Theile getheilt erscheint. Das einzige (männliche) Exemplar wurde von Herrn Dönitz bei Hakodade erbeutet. Im Berliner Museum. Paederus parallelus Weise n. sp. Alatus, niger, thorace abdominis segmentis 5 primis rufis, man- dibulis, palpis, antennis basi pedibusque testaceis, antennis et femo- rıbus posterioribus apice infuscatis; elytris coeruleis, thorace paulo brevioribus. — Long. 10 Mill. Japonia. Durch die sehr schmale, gleichbreite Gestalt von den Arten mit schwarzem Kopf und schwarzem Ende des Hinterleibes recht verschieden. Das Halsschild und die 5 ersten Hinterleibssegmente sind bei den beiden mir vorliegenden 2 Exemplaren weniger leb- haft roth gefärbt, mehr gelblich, als dies bei unseren Arten der Fall ist, doch scheint dies der längeren Aufbewahrung in Spiritus zuzuschreiben zu sein. Die grofsen Mandibeln, die Kiefertaster, die Fühler und Beine sind gelb, die Spitze der Fühler und der Hin- terschenkel ist angedunkelt. Kopf länglich, die Scheibe glatt, die Seiten mälsig dicht und stark punktirt, mit den Augen so breit als das Halsschild. Dieses wenig länger als breit, nach hinten allmäh- lig schwach verengt, oben nur mälsig gewölbt, deutlich jedoch sehr weitläufig punktirt, ein breiter paralleler Längsraum über die Mitte glatt. Flügeldecken kaum so lang als das Halsschild, dicht und grob punktirt. Die Flügel etwa so lang als die Decken. Die ein- zelnen Segmente des Hinterleibs sind am Grunde mäfsig dicht und fein punktirt, hinten fast glatt. Bei Hakodade von Hrn. Dönitz gesammelt. Im Berliner Museum. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II] Beiträge zur Käferfauna von Japan. (Drittes Stück.) Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Scaphidiidae. 1. Scaphidium Japonum n. sp.: Nigrum, nitidum, elytris aequaliter punctatis, maculis tenuibus transversis duabus pallide fla- vis, antennarum basi tarsisque piceis. — Long. 7 Mm. Bedeutend gröfser als $. 4-maculatum, ähnlich seulptirt, die Makeln auf den Flügeldecken buchtig, schmal, blafsgelb. Glänzend schwarz. Die Fühler höchstens den Hinterrand des Halsschildes erreichend, dunkel rothbraun, die Keule schwarz. Der Kopf dicht und fein punktirt. Das Halsschild nach vorn gleichmälsig stark verengt, die Oberseite gewölbt, dicht und kräftig punktirt, der buchtige Basaleindruck sehr tief punktirt. Flügeldecken aufser dem Nahtstreif gleichmäfsig ziemlich dicht und kaum stärker als das Halsschild punktirt, jede Flügeldecke an den Seiten mit 2 buchti- gen, blalsgelben Querflecken, der vordere nahe der Wurzel, der hintere nahe der Spitze. Die Ränder dieser gelben Flecke sind schmal dunkler gesäumt. Die Brust glatt, der Hinterleib sehr fein punktirt. Die Beine schwarz, mit dunkelbraunen Fülsen. Es ist nicht ausgeschlossen, dafs die blafsgelben Flecke der 3 mir vorliegenden Individuen im Leben gelbroth gewesen sein mö- gen und vielleicht durch Benutzung von Spiritus zum Tödten aus- geblalst sind. Von R. Hiller in Japan gesammelt. 2. Scaphisoma haemorrhoidale n.sp.: Nigrum aut nigro- castaneum, nitidum, antennis pedibusque testaceis; prothorace parce subtilissime, elytris apicem versus fortiter punctatis, his apice late testaceo-limbatis, infra nigro-piceum, pygidio laete rufo; antennarum articulo 8° sequentibus subaequali. — Long. 1,6—1,9 Mm. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXI. Heft I. 24 370 E. Reitter: japanische Scaphidiüdae. Var. b. infra fusco-ferrugineum, supra nigro-castaneum, elytris macula dorsali indeterminata dilutiore; ceteris in praecedentibus. Die Punktirung auf den Flügeldecken ist an der Basis kaum stärker als jene des Halsschildes, und wird allmälig gegen die Spitze derselben immer kräftiger. Gewöhnlich ist der Käfer dun- kel kastanienbraun, die Flügeldecken mit noch etwas hellerer Scheibe, der breite Spitzenrand derselben blalsgelb durchscheinend. Das Pygidium ist hell roth. Unterseite schwarzbraun, bei den hel- leren Stücken selbst rostroth, Fühler und Beine gelb. Die Naht der Flügeldecken ist nirgends dachförmig erhaben. Von R. Hiller in Japan gesammelt. Scheint dort die häufigste Art zu sein. 3. Scaphisoma rubrum n. sp.: Rufo-castaneum, valde niti- dum, capite prothoraceque obsoletissime punctulatis, parum obscurio- ribus; elytris distincte aequaliter, minus dense punctatis, apice (mar- gine tenuissima testaceo-rubra ezcepto) subnigro-lmbatis, antennis pedibusque rufo-testaceis. — Long. 1,5 — 1,5 Mm. Von der Gestalt und Grölse der "vorigen Art, aber etwas schmächtiger, ganz bräunlich roth, der Kopf und das Halsschild gewöhnlich dunkler und schwer sichtbar punktirt, die helleren Flü- geldecken an der Spitze mit einem dunklen Saume. Fühler und Beine rothgelb. Von bdoleti durch schmälere Körperform und an- dere Färbung der Flügeldeckenspitze verschieden. Eine sehr leicht kenntliche Art. Von R. Hiller in Japan entdeckt. 4. Scaphisoma castaneipennis n. sp.: Rufo-piceum, niti- dum, subtus parum dilutius, antennarum bası pedibusque rufis, ca- pite prothoraceque obsolete punctulatis, hoc paullo obscuriore, elytris sat crebre punctatis, apicem versus rufescentibus. — Long. 2,2 — 2,5 Mm. Var. b. infra piceo-rufum, supra nigrum, capite antice, elytris pone medium sensim rufescentibns, antennarum basi pedibusque rufs. Dem S$. assimile sehr ähnlich und zunächst verwandt, von der- selben Gröfse, aber durch Färbung, namentlich der Unterseite und der nicht gegen die Spitze der Flügeldecken dachförmig erhabenen Naht verschieden. — Rothbraun, das Halsschild und selten auch die obere Hälfte der Flügeldecken dunkler, sehr selten schwarz, die Wurzel der Fühler und Beine roth. Kopf und Halsschild weit- läufig, schwer sichtbar punktirt; Flügeldecken gegen die Spitze E. Reitter: japanische Histeridae und Nitidulidae. 371 heller braunroth, niemals gelb, ziemlich dicht und kräftig punktirt. Unterseite heller braunroth, das Pygidium gelbroth. Von R. Hiller gesammelt; scheint ziemlich selten. Histeridae. 5. Plegaderus Marseuli n. sp.: Oblongo-obovatus, convezus, niger aut piceus, antennis pedibusque rufo-brumneis; fronte punctu- lata, prope oculos subtuberculata; prothorace sulco transverso in 2 inaequales partes diviso, ubique aequaliter subtilissime pun- ctato, margine laterali incrassato interrupto, elytris dense sat fortiter punctatis; prosterno utrinque sulcato, costa media la- tiori versus basim interrupta, excavata, dense flavo holosericea. — Long. 1,5— 1,8 Mm. Dem P, vulneratus sehr ähnlich und zunächst verwandt; von demselben durch die Punktirung der Oberseite unterschieden, wel- che auf dem Halsschilde, und zwar auf beiden Theilen desselben, gleichmälsig fein, auf den Flügeldecken hingegen viel dichter und stärker ist. Bei starker Vergröfserug ist endlich bei P. vulneratus die Ober- seite des Käfers, namentlich des Halsschildes am Grunde überall sehr fein hautartig genetzt, bei Marseuli ist von dieser Sculptur keine Spur wahrzunehmen. Von R. Hiller in Japan gesammelt. Nitidulidae. 6. Heterhelus heterostomoides n. sp.: Breviusculus, sat convezus, niger, nitidulus, confertissime sat fortiter punctatus, bre- viter griseo-pubescens; prothorace transverso, angulis posticis rectis, elytris thorace aequilatis et sesqui longioribus, tarsis rufo - piceis, unguiculis simplicibus. — Long. 5 Mm. Ganz vom Aussehen eines Brachypterus (Heterostomus) gravi- dus, Linariae etc., aber die Klauen vollkommen ungezähnt. Kurz, gewölbt, schwarz, etwas glänzend, überall sehr gedrängt und deut- lich punktirt und sehr fein und kurz greis behaart. Fühler und Beine dunkel, die Füfse rothbraun. Halsschild um + breiter als lang, so breit als die Flügeldecken, der Vorderrand gerade, der Hinterrand neben den rechtwinkligen Hinterecken leicht ausgebuch- tet, die Vorderwinkel fast rechteckig, wenig stumpf, die Seiten nahezu gerade, nach vorn kaum merkbar verengt. Schildchen äus- serst fein punktulirt. Flügeldecken 14 Mal so lang als das Hals- 24* 32 E. Reitter: schild, die beiden letzten Hinterleibssegmente unbedeckt lassend, die Seiten fast gerade. Aus Japan (Lewis); im Königl. Museum in Berlin. 7. Carpophilus punctatissimus n. sp. (Subgen. Carpophi- lus proper.): C. humeroso valde affinis; oblongo - ovalis, convezus, dense fortiter punctiatus, subtilissime griseo-pubescens, nitidulus ni- ger; prothorace leviter transverso, antice parum angustato, lateri- bus fere rectis subrepando, angulis anticis subacutis, po- sticis fere rectis, elytris confertissime fortiter punctatis, subtus cum antennis pedibusque nigris. — Long. 3,2 Mm. Er unterscheidet sich vom €. humerosus Rtt. aus Japan durch seinen einfarbigen, durchaus tief schwarzen Körper, das Halsschild ist seitlich kaum sichtbar gerundet und die Vorderwinkel sind nicht stumpf, sondern fast spitzig und ein wenig vorstehend. Die Flü- geldecken sind endlich etwas breiter als das Halsschild. Aus Japan; von H. Baron v. Harold zur Beschreibung freund- lichst mitgetheilt. 8. Meligethes Haroldi n. sp.: Ovalıs, leviter convezus. aequaliter subtilitergue minus confertim punctulatus,, tenuissime bre- viterque pallido-pubescens, interstitüs punctorum supra subtilissime alutaceis,, fuscus, subaeneo nilidus, subtus cum pedibus antennisque fusco-testaceis, hıs clava obscuriore; prothorace transverso, antror- sum parum angustato, lateribus marginato, angulis posticis rectis; scutello parce minutissime punctulato; elytris lateribus tenuiter mar- ginatis; tibiis apicem versus dilatatis, extus haud spinosis, anticis apicem versus sensim crenatis; unguiculis viz dentalis; clypeus apice recte truncatus. — Long. 2,5 Mm. Mel. unguicularis Reitt. in litt. Dem Mel. subaeneus sehr ähnlich und nahe verwandt, aber grölser, mehr dem Aebes ähnlich; er unterscheidet sich von dem ersteren durch hellere Färbung und mindestens ebenso feine aber entferntere Punktirung. Von hebes entfernen ihn die einfachen Fufs- klauen und die weitläufigere, viel feinere Punktirung der Oberseite. Von H. Baron v. Harold zur Beschreibung mitgetheilt, dem ich diese Art zu widmen mir erlaube. 9. Hebascus Japonus n. sp.: Fere rotundatus, convezus, ni- tidulus, longe erecte pılosus, fusco-ferrugineus, capite prothoraceque dense fortiter sed minus profunde punctatis; scutello subtiliter punc- japanische Nitidulidae. 375 tulato;, elytris dense seriatim punctatis, punchs sat magnis, oblon- giusculis minus impressis; strüs per paria approzimatis, tenuiter pu- bescens et pilis longioribus erectis seriatim dispositis sat dense ob- tectis. — Long. 3 Mill. Var. db. Nigro-piceus, lateribus corporis, antennis (clava sub- infuscata) pedibus [errugineis. Ganz vom Aussehen des helvolus Er. aus Brasilien, ebenso gerundet, aber anders punktirt und dunkler, länger behaart. Sehr kurz und breit eiförmig, fast kreisrund, gewölbt, etwas glänzend, lang abstehend bräunlich behaart. Die Behaarung er- scheint fast schwärzlich, gegen das Licht gehalten hingegen heller braungelb. Der Kopf dicht und fein punktirt, zwischen den Füh- lerwurzeln quer eingedrückt. Fühler manchmal mit angedunkelter Keule. Halsschild viel mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn stark verengt, der Vorderrand bogig ausgeschnitten mit fast rechtwinkligen Vorderecken, der Hinterrand jederseits schwach dop- pelbuchtig und vor dem Schildchen lappig vorgezogen, die Seiten fein gerandet, die Scheibe dicht und stark punktirt, die Punkte aber wie auf der ganzen Oberseite des Körpers sehr flach, jeder in seiner Mitte mit einer pünktchenförmigen glatten Fläche, also pupillirt. Schildchen sehr fein punktirt, fast halbkreisförmig. Flü- geldecken die Spitze des Pygidiums frei lassend, oben in dichten Reihen punktirt, die Punkte länglich, pupillirt, je zwei Reihen ein- ander sehr genähert. Die Streifen sind fein und nicht sehr dicht mälsig anliegend behaart, die breiteren Zwischenräume mit dicht gestellten, aufstehenden langen Haaren besetzt. Das Prosternum ziemlich breit, etwas hinter den Vorderhüften abgestutzt, die Prosternumplatte legt sich unmittelbar an den Vor- derrand des Metasternums an. Das Mesosternum wird deshalb verdeckt. Das letztere ist bei den amerikanischen Arten dieser Gattung scharf, bei der mir vorliegenden japanischen nur sehr schwach gekielt. Die Hinterbrust in der Mitte fast glatt, an den Seiten sowie auf den Bauchringen dicht punktirt, auch hier die Punkte pupillirt.. Die Punktirung wird gegen die Analspitze stets feiner. Die Fülse sind schwächer als bei amerikanischen Arten er- weitert, aber nieht einfach wie bei Pocadius. Von Hiller in Japan sehr zahlreich gesammelt. 10. Hebascus Hilleri n. sp.: Lato-ovatus, fere rotundatus, convezus, nilidulus, longe erecte fulvo-pilosus, rufo-testaceus, capite fortiter, prothorace subtiliter sed minus profunde punctalis, scutello 374 E. Reitter: japanische Nitidulidae. minutissime punctulato; elytris seriatim punctatis, punctis sat magnis oblongiusculis sed valde minus impressis, strüs per paria approzi- matis, tenuiter pubescens et pilis longioribus fulvis erectis seriatim dispositis sat dense obtectis. — Long. 2,2 Mm. In der Körperform, Sculptur und Art der Behaarung dem H. Japonum höchst ähnlich, aber viel kleiner, hell gelbroth, die Be- haarung heller, Kopf stärker, die Flügeldecken aber noch seichter punktirt. Eine reizende, gute Art, welche von meinem Freunde Hiller in Japan gefangen wurde; sie scheint selten. 1l. Strongylus dubius n. sp.: Breviter ovatus, fortiter con- vezus, ferrugineo-piceus, nilidus, subtus paullo dilutior, antennarum clava nigra, capite prothorace subtilissime punctatis; scutelto sat dense distincte punctato; elytris levissime seriatim punctatis, inter- stitiis parce obsolete punctulatis. — Long. 3,5 — 4,3 Mm. Den hellen Stücken des Strong. ater zum Verwechseln ähn- lich und diesem sehr nahe verwandt; er unterscheidet sich aber von demselben in folgenden Punkten: der Körper scheint meistens heller oder dunkler braun gefärbt zu sein, mit viel geringerem oder keinem Metallglanze; die Fühlerkeule ist tief schwarz, das Hals- schild ist feiner punktirt, die Punktreihen auf den Flügeld. sind hingegen deutlicher, die Punkte der Zwischenräume jedoch viel er- loschener. Selten ist der Käfer schwarzbraun mit rostrother Un- terseite. Solche Individuen lassen sich durch die Punktirung der Flügeld. von ater leicht auseinander halten. Von meinem Freunde R. Hiller in Japan gesammelt. 12. Pallodes Hilleri n. sp.: Ovatus, convezus, nitidus, rufo- testaceus, antennarum clava nigra; capite crebre distincteque, pro- thorace subtilissime punctatis; hoc punctulis lateralibus paullo ma- gis impressis; scutello haud valde magno, rotundatim triangulare, prope basın parce subtilissime punctulato; elytris subtiliter subseria- tim, apice irregulariter punctatis, interstitüs sat latis, parce vix per- spicue punctulatis; pedibus validis, tibüs anticis apicem versus for- titer, intermedis minus, posticis viz dilatatis, anterioribus apice ex- tus subtiliter spinulosis, unguiculis antieis dentatis. — Long. 4 Mm. Ganz von der Gestalt der bekannten Arten, einfarbig rothgelb oder bräunlich gelb, nur die Augen und die Fühlerkeule schwarz. Der Kopf ist dicht und ziemlich stark, das Halsschild in der Mitte viel feiner und weitläufiger, gegen die Seiten zu wieder stärker und E. Reitter: japanische Trogositidae u. Dermestidae. 315 dichter punktirt. Das Schildehen ist, verhältnilsmäfsig für eine Art dieser Gattung, nicht sehr grols, an der Basis dicht und sehr fein punktirt. Flügeldecken mit sehr feinen, nicht sehr regelmälsigen Punktreihen, die Spitze verworren punktirt; die Zwischenräume der Punktreihen sehr entfernt und höchst fein, schwer sichtbar punk- tirt. Das zum Theil von den Flügeldecken nicht bedeckte Pygi- dium, mit Ausnahme der Spitzenränder, fein punktirt. Die Vor- derschienen kurz, gegen die Spitze stark, die mittleren weniger, die hintersten kaum erweitert, die ersteren 4 an der Spitze mit feinen Dörnchen besetzt. Die vordersten Fulsklauen mit einem deutlichen Zahne am Grunde. Von der zweiten japanischen Art: $. umbra- tilis m. entfernt sich diese Art durch ihre Gröfse, Färbung, Sculp- tur und die gezahnten Klauen an den Vorderfülsen. Von meinem lieben Freunde Hiller in Japan gesammelt, dem ich diese kenntliche Art gewidmet habe. Trogositidae. 13. Anceyrona Haroldi n. sp.: Lata, deplanata, ferruginea, minus nitida, breviter lanuginosa-setulosa, capite, dorso prothoracis elytrorumque nigro-fuscis, supra dilute variegatis. — Long. 5 Mm. Breit oval, an den Seiten ziemlich gerade, rostrotb, wenig glän- zend, oben ziemlich dicht mit kurzen, anliegenden, wolligen Börst- chen besetzt. Der Kopf, die Scheibe des Halsschildes und der Flü- geldecken schwarzbraun, eine Mittellinie auf dem Halsschilde, die schmale Naht und ein hufeisenförmiger, gemeinschaftlicher Fleck auf der Mitte der Flügeldecken matt rostbraun, aulserdem befinden sich auf dem dunklen Grunde einige hellere gelbliche Binden, wel- che durch die goldgelben haarförmigen Börstchen gebildet werden, ebenso einige (3) unbestimmte Längslinien über der Mitte des Hals- schildes. Die abwechselnden Zwischenräume der feinen Punktrei- hen auf den Flügeldecken sind bei dieser Art kaum erhabener als die anderen. Im Königl. Museum in Berlin. Dermestidae. 14. Attagenus Japonicus n. sp.: Ovatus, niger, infra hel- volo, supra nigro subtiliter pubescens, pube prothoracis laterali lato, elytrorumque prope scutellum helvolo-aurea; pedibus antennisque rufis, his art. ultimo marıs elongato, subcylindrico, apicem versus levissime infuscato. — Long. 3—5 Mm. 376 E. Reitter: Dem A. Schäfferi, piceus, Dalmatinus , stygialis und margini- collis sehr ähnlich, und vorzüglich mit dem letzteren nahe ver- wandt. Die Körperform ist dieselbe, die Punktirung ganz ähnlich, die Behaarung auf der Unterseite überall gelblichgreis, auf der Oberseite schwärzlich, nur das Halsschild, namentlich aber der breite Umkreis desselben und die Gegend des Schildchens auf den Flügel- decken, sammt den ersteren, scheinbar etwas länger goldgelb be- baart. Fühler und Beine roth, das letzte Glied der Fühlerkeule beim A wie bei piceus geformt, aber nur gegen die Spitze schwach angedunkelt. Die Art der Behaarung hat diese Art mit marginicollis gemein- sam, nur ist dieselbe bei der letzteren Art weniger goldgelb und die ganze Wurzel der Flügeld. heller behaart. Von Hiller in Japan gesammelt. 15. Trinodes rufescens n. sp.: Rufo - ferrugineus, nitidus, confertim subtilissime punctatus, helvolo-pubescens, pube minus lon- giuscula, elytris calo humerali apiceque dilutioribus. — Long. 2 Mm. Dem T. hirtus in Körperform und Grölse so sehr ähnlich, dafs es genügt die Unterschiede hervorzuheben. Er ist bräunlichroth, der Kopf, das Halsschild, Fühler, Beine, die Schulterbeule und die Spitze der Flügeld. etwas heller gefärbt, die Punktirung ist sehr fein und gedrängt und die Behaarung viel kürzer, gelbbraun. Von Hiller in Japan gesammelt; in meiner Sammlung. Ptinidae. 16. Hedobia capucinan. sp.: Oblonga, fusca, ferrugineo- variegata, breviter griseo-pubescens, subtus cum antennis subserralis pedibusque obscure ferruginea; prothorace oblongo, antrorsum an- gustato et rotundalim producto, in medio subconstricto, supra pube griseo-fulva, praesertim antice lateribusque densissime tecta, in me- dio carina tenuissima, valde elevate, integra instructo; elytris pone basin obsolete transversim impressis, apicem versus leviter tubercu- latis. — Long. 3,5—4 Mm. Fast von der Gestalt unserer H. imperialis. Der ziemlich kleine Kopf mit grofsen vorgequollenen Augen tief in dem kapu- zenförmig verlängerten Vorderrande des Halsschildes zum Theil versenkt, dicht schwarzbraun behaart, die Behaarung mit helleren gelben Haaren untermischt. Fühler kräftig, dicht vor den Augen eingefügt, die halbe Körperlänge überragend, die einzelnen Glieder japanische Ptinidae. 377 schwach sägeförmig erweitert, das erste Glied rundlich, dicker als die folgenden, das letzte Glied fast doppelt so lang als die einzel- nen vorhergehenden. Halsschild länger als breit, nach vorn ver- engt, knapp unter der Mitte leicht eingeschnürt, oben in der Mitte mit einem vom Vorder- bis zum Hinterrande reichenden, sehr stark erhabenen, dünnen Kiele, der gegen die Basis zu sich allmälig mehr erhöht. Dieser Kiel bildet vor dem Schildchen gewöhnlich keine Ecke, nur bei einem Individuum ist derselbe sowohl in der Mitte als auch vor dem Schildchen ausgerandet, wodurch auf demselben zwei scharfe Ecken gebildet werden. Der halbkreisförmige Hinter- und Vorderrand stofsen an einem Punkte zusammen; dieser bildet die nahezu rechtwinkligen Vorderecken. Der Seitenrand von hier zur Basis ist zwei- bis dreimal gebuchtet. Die Oberseite ist rost- braun, der breite Vorder- und Seitenrand dicht und ziemlich lang gelbgreis behaart. Schildchen klein, länglich, dicht hell behaart. Flügeldecken von der Form unserer Arten, nur ist die Spitze der- selben einzeln stumpfer abgerundet; dunkel rostbraun, dicht und fein dunkel behaart, ein dreieckiger gemeinschaftlicher Flecken über die Scheibe, dessen Basis die Wurzel der Decken bildet, heller braun gefärbt, mit hellerer mehr gelblicher Behaarung; jede Scheibe mit 2 gebogenen, schwachen, vorn undeutlichen Längserhabenhei- ten, welche sich auf dem hinteren Theile in einige Tuberkeln auf- lösen und die Spitze nicht erreichen. Bei dem 2 sind zwischen der dunkeln Behaarung noch kleine weilse Härchen eingesprengt, welche vor der Spitze in gebogenen Reihen gestellt sind. Unter- seite, Fühler und die langen, kräftigen Beine rostbraun, dicht gelb- greis behaart. i Von Hrn. R. Hiller in Japan entdeckt. 17. Ptinus Japonicus n. sp.: Elongatus, pubescens, brun- neus: mas elongatus, subparallelus, foemina elongato-ovalıs. Caput in mare flavo, in foemina albo-pubescens; thoraz ante basi constri- ctus, in medio profunde canaliculatus, sulco utrinque abbreviato, dentibus quatuor elevatis in medio sitis, intermedis majoribus et pube tomentosa subaurea densissime tectis; elytra dense fortissime, seriatim crenato-punctata, pilosa, fasciüis duabus, in medio inter- ruptis, scutelloque albis. Subtus cum antennis pedibusque dense sub- aurei pubescentes. — Long. 4—5 Mm. Dem Ptinus bidens Oliv. sehr verwandt, gröfser, mehr gleich- breit, länger abstehend behaart, das Halsschild ist ebenfalls länger, die goldenbehaarten Tuberkeln stehen nicht vor der Basis, sondern 378 E,. Reitter; genau in der Mitte desselben, und sind mehr in die Länge gezo- gen; die Unterseite ist dichter gelb behaart und die Fühler deutlich. Aus Japan; von Hrn. R. Hiller gesammelt. 18. Niptus Hillert n. sp.: Convexus, rufo-brunneus, nitidu- lus, breviter fulvo-pubescens. Caput minutissime rugulosum, dense breviter fulvo-pubescens; linea frontali abbreviata subtilissima sub- impressa; antennis valde approximatis. Thoraz globosus, postice fortiter coarctatus depressusque, confertissime ruguloso punctulatus et tenuiter fulvo - pubescens. Elytra globosa ovata, subtiliter punc- tato-striata, interstitiis seriatim punctulatis, ommium seriatim sub- erecte pilosula; tibiis intermedüs apicem versus extus dense fulvo- ceiliatis. — Long. 2—3 Mm. Von R. Hiller in Japan gesammelt. Anobiidae. 19. Necobium fasciculare n. sp.: Oblongum, subparallelum, nigrum, antennis obscure ferrugineis, pedibus piceis, omnium dense nigro-albidoque hirtum. Caput griseo-pubescens. Thorax dense gri- seo-prlosus, in medio valde tuberculatim obtuso elevatus et tomen- tose nigro - hirtulus. Elytra prothorace latiore, subparallela, apice rotundata, fortiter profunde subseriatim punclata, pube nigro albido- que varia, macula sublunari in medio et fascia apicali lata subar- genteo-albidis, dorso fasciculis novem nigris ornata. — Long. 4,5 Min. Von der Gestalt und Grölse des N. hirtum, das Halsschild aber in der Mitte stark kaputzenartig ausgezogen, die Punktstreifen der Flügeldecken weniger regelmälsig und durch die Behaarung ver- schieden. Diese ist ebenso lang aber dichter schwarz und weils- lich marmorirt: auf dem Halsschilde an den Seiten weils, die Er- höhung in der Mitte schwärzlich. Die Flügeldecken sind überall scheckig behaart, die breite Spitze derselben und eine gemeinschaft- liche mondförmige Makel über die Mitte ganz grauweils behaart. Aufserdem zeigt die Scheibe 9 längliche schwarze Haarbüscheln: 2 jederseits vor der Spitze, je eines auf der Scheibe vor der Mitte, endlich eines auf der Schulterbeule und ein gemeinschaftliches auf der Naht unterhalb des Schildehens. Die Unterseite schwarz, ziem- lich dicht grauweils, aber kürzer behaart. Von R. Hiller in Japan entdeckt, wo auch Nie. hirtum Ill. als Cosmopolit vorkommt. Japanische Anobüidae. 379 20. Ptilinus marmoratus n. sp.: Breviw. culus, pube brevi depressa nigro-fusca albidoque variegata dense ob!cctus, prothorace iransverso, bası utrinque pro tuberculo elytrorum basali profunde emarginato, elytris nigro-fuscis, fascia trar’... 7 in medio et ante apicem, lineis pluribus subarcuatis longitx inalibus szturaque sat de- terminate griseis; subtus cum pedibus a.tennisque obe:..ve ferrugi- neis, his basi tarsisque in foemine dilutioriv.s. in mare nigro-fus- cis, antennarum articulis duabus basalibus tarsisque ferrugineis. — Long. 3,2—4,5 Mm. Von viel gedrungenerer Gestalt als unsere einheimischen .\r- ten, ziemlich gleichbreit. Kopf dicht und fein punktirt und fein gelbgreis, mäfsig dicht behaart. Die Fühler vor den runden vor- gequollenen, nicht zu grolsen Augen auf der Stirn von einander entfernt eingelenkt, l1gliederig, vom 3ten Gliede an beim S lang kammartig erweitert, beim 2 kräftig gesägt; beim JS braunschwarz, das erste grölsere Glied röthlich, das zweite kleine gelb; beim 2 dunkel rostfarbig mit etwas hellerer Wurzel und Spitze. Ha 'ssch. viel breiter als lang, beim g! so breit als die Flügeldecken, beim @ ein wenig schmäler, die Scheibe hochgewölbt, ziemlich dicht und fein punktirt, die Zwischenräume sehr dicht und fein, kaum sicht- bar hautartig granulirt, überall dieht und fein, in der Mitte schwarz- braun, ringsum die Ränder breit weifsgrau behaart. Die Seiten gerundet, die Winkel stumpf, die Basis jederseits in der Mitte zur Aufnahme einer höckerförmigen Vorragung der Flügeldecken in der Mitte der Wurzel ausgeschnitten. Schildchen grols, fast quadra- tisch, weilsgrau behaart. Flügeldecken nicht doppelt so lang als zusammen breit, mit doppeltem Schulterhöcker, deren innerer in eine Ausrandung des Halsschildes hineinragt, oben schwer sichtbar punktirt, aber rauh, dicht und fein tomentartig schwarzbraun be- haart. Die dunkle Behaarung wird durch einige grauweils behaarte, etwas buchtige Läugsstreifen, dann die Naht, die schmalen Seiten- ränder, eine gezackte Binde in der Mitte und eine undeutlichere vor der Spitze, welche ebenfalls hell behaart sind, unterbrochen. Die Unterseite sammt den Beinen ist beim Q rostbraun, beim Z braunschwarz, nur die Fülse sind in beiden Geschlechtern heller rostroth. Von meinem Freunde Hiller in Japan entdeckt. 21. Lasioderma pulverulenta n. sp.: Oblonga, subparal- lela, conveza, fere opaca, confertissime subtilissimeque punctulate, pube obscura brevissima pulverulenta dense obsita, sublus incane- 380 E. Reitter: pubescens, pedes ferrugineis, femoribus subinfuscatis, antennis ser- ratis testaceis. — Long. 3—4 Mm. L. obscura Solsky nahe verwandt, aber mehr gleichbreit, das Halsschild ist etwas länger, die Oberseite viel gedrängter und fei- ner punktirt und dicht graubraun staubartig behaart, wodurch die- selbe fast matt erscheint. Bei starker Vergrölserung sind die Zwi- schenräume der flachen kleinen Punkte am Grunde der Oberseite von noch gedrängteren kleinen Pünktchen dicht besäet. Die Hin- terwinkel des Halsschildes, welche bei odscura ganz im Halbkreise verrundet sind, treten bei dieser Art aus dem Buge in Form einer stampfen Winkelandeutung deutlich hervor. Die Unterseite etwas deutlich und heller grau behaart. Von Hrn. R. Hiller in Japan zahlreich aufgefunden. 22. Mesocoelopus longiusculus n. sp.: Oblongus, con- vexzus, dense breviterque fulvo-griseo-pubescens, confertissime subti- hissimeque punctatus, piceo - niger, antennis pedibusque obscure fer- rugineis. — Long. vix 2 Mm. Dem M. niger sehr ährlich, in der Gröfse den kleinsten Stük- ken desselben gleich, gewöhnlich schwarzbraun mit ein wenig dunk- lerem Halsschilde, selten rein schwarz, ebenso fein, aber viel tiefer punktirt. Die Behaarung nicht grau, sondern mehr gelblichweifs. Das Halsschild ist viel kürzer, nach vorn stärker und plötzlicher verengt; die Scheibe weniger kissenförmig gewölbt und die Flügel- decken viel schmäler, also gestreckter, fast doppelt so lang als zu- sammen breit. Von R. Hiller in Japan gesammelt. Cisidae. 23. Cis hieroglyphicus n. sp.: Breviusculus, antrorsum at- tenuatus, convezus, fusco - testaceus, setulis erectis longiuseulis, ın elytris subseriatim dispositis obsitus; capite prothorace purum ob- scuriore, dense subtiliter punctatis; hoc transverso, antrorsum an- gustato, lateribus tenuiter marginate-reflero, angulis anticis parum prominulis, postieis obtusis; elytris sat fortiter dense punctatis, dorso obsoletissime substriato, fusco-testaceis, maculis multis indeterminatis versus latera fuscis aut nigricantibus, subtus fuscus, pedibus anten- nisque rufis, his clava subnigra. — Long. 1,5—2,5 Mm. Mas: Cliypeo apice paulo magis reflexo, in medio evidenter emarginato, prothorace margine antico in medio subreflexo; abdo- minis segmento primo vix foveolato. japanische Cisidae. 381 Mit C. comptus, in dessen Nähe er gehört, sehr verwandt, aber kürzer, stärker punktirt und mit viel längeren aber spärlicheren Börstehen besetzt. Die Vorderwinkel des Halsschildes ragen ge- gen die Augen etwas spitzig vor, die hinteren sind nicht abgerun- det, sondern stumpfeckig und die obsoleten Streifen auf den Flü- geldecken undeutlicher. Von Hiller in Japan gesammelt. 24. Cis ornatus n. sp.: Oblongus, subparallelus, leviter con- vezus, niger aut piceus, nitidus, vix pubescens, capite prothoraceque dense subtiliter punctatis, hoc transversim quadrato, lateribus di- stinete marginato-reflezis, angulis omnibus fere rectis, anticis an- trorsum haud productis; elytris dense subtiliter, apicem versus ob- solete punctatis, fusco-testaceis, fascia lobata pone medium, altera basali suturaque tenwiter nigris aut piceis, antennis pedibusque rufis. — Long. 23,3—2,5 Mm. Aus der Gruppe der ©. Alni und diesem täuschend ähnlich; das Halsschild ist ganz ebenso gebaut, die Vorderwinkel ragen nicht spitzig vor und die Behaarung ist selbst bei starker Vergrös- serung kaum wahrnehmbar. Der Käfer ist schon durch die Fär- bung sehr leicht kenntlich: er ist schwarzbraun mit rothen Fühlern und Beinen, die Flügeldecken braungelb mit dunklerer Naht, einer gelappten Binde hinter der Mitte und ein Theil der Basis schwärzlich. Geschlechtsunterschiede kann ich weder am Kopf noch an den Bauchsegmenten wahrnehmen. Von Hiller in Japan gesammelt. 25. Cis bifasciatus n. sp.: Oblongus, subparallelus, crebre subtiliter punctatus, setulis erectis longiusculis inaequalibus haud se- riatim obsitus, rufo-ferrugineus aut testaceus, prolhorace transverso lateribus rotundato, angulis anticis haud productis, omnibus obtusis, elytris fascia basalı lata, altera pone medium angusta nigra, inte- gra. — Long. 1,6—2 Mm. Mas: abdominis segmento primo in medio foveola pilifera pun- chformi impresso. In die Nähe zu C. punctulatus gehörend, aber mehr von der Gestalt des festivus und vestitus, länglich, gelbroth oder gelb, dicht punktirt und dicht mit langen und kürzeren Börstchen besetzt; die Flügeld. ohne Spuren von Streifen, nicht in Reihen behaart, eine breite gerade Binde an der Basis und eine schmälere hinter der Mitte schwarz. — Von R. Hiller in Japan gesammelt. 382 E. Reitter: japanische Salpingidae. Salpingidae. 26. Lissodema Japonum n. sp.: Oblongum, leviter con- verum, nitidum, piceo-brunneum, haud metallo-aeneum, ore, antennis pedibusque rufo-testaceis; prothorace transverso, confertissime for- titer punctato, ante basin utrinque oblique foveolato, lateribus ro- tundato, quinque denticulato, basin versus magis attenuato; scutello laevi, elytrıs thorace paullo latioribus et triplo longioribus, lateribus late rotundatis, supra fortiler seriatim punctatis, interstitüis laevi- bus. — Long. 2,5 Mm. Einfarbig pechbraun, ohne Spur eines metallischen Scheines, Fühler und Beine gelbrotl. Kopf dreieckig, schmäler als das Hals- schild, glänzend, nicht sehr dicht, aber deutlich punktirt, zwischen den Fühlerwurzeln tief eingedrückt. Die Fühler des 2 höchstens den Hinterrand des Halsschildes erreichend, die des g' denselben überragend, das 3te bis 7te Glied derselben länger als breit, das Ste quadratisch, die Keule gut abgesetzt, aus fast gleich grolsen Gliedern gebildet, dic letzteren länger als breit. Halsschild bedeu- tend breiter als lang, gegen die Basis mehr als nach vorn verengt, sehr gedrängt und dicht punktirt, ohne glatte Stellen, vor der Basis jederseits mit einem schrägen, mehr oder minder deutlichem Grüb- chen; die Seiten stark gerundet, jede mit etwa 5 spitzen Zähnchen Der Vorderrand ist gerade abgeschnitten, der Hinterrand schwach und flach gebogen. Die gröfste Breite des Halsschildes liegt ober der Mitte. Vor dem Schildchen häufig mit einem sehr schwachen punktförmigen Grübchen. Schildchen dreieckig, mit gebogenen Sei- ten. Flügeldecken an der Basis etwas breiter als das Halsschild, etwa 3 Mal so lang als dieses, die Seiten gerundet erweitert; die grölste Breite derselben liegt in oder knapp unter der Mitte. Die Scheibe mit starken und regelmälsigen Punktreihen, welche an der äulsersten, gemeinschaftlich abgerundeten Spitze viel feiner ausge- prägt sind. Die Zwischenräume sind fast doppelt so breit als die Punkte der Streifen und durchaus glatt. Die Humeralwinkel sind fast rechteckig, die Schulterbeulen deutlich vorstehend. Die Vor- derbrust äufserst gedrängt und fein, die Hinterbrust weniger dicht aber stärker punktirt. Von ZL. laevipenne und myrmido Marseul unterscheidet sich diese Art sogleich durch den völligen Mangel eines metallischen Glanzes, ferner von der ersten durch ganz gleichmälsig und sehr gedrängt punktirtes Halsschild und das glatte Schildchen; von der letzteren Art aulserdem durch einfarbige Fühler und das Grübchen beiderseits vor dem Hinterrande des Halsschildes. E. Reitter: japanische Melandryidae. 385 In der Färbung ist diese Art der Z. cursor ähnlich, die Füh- ler haben aber eine gleichmäfsigere, kleinere Keule, das Halsschild ist viel breiter, an den Seiten stark gerundet, die Flügeld. kürzer und seitlich bauchiger erweitert, und die Punktstreifen viel stärker, spärlicher und regelmälsiger. Aus Japan; von Hrn. v. Harold zur Beschreibung mitgetheilt, Melandryidae. 27. Eustrophus macrophthalmusn.sp.: Elongatus, postice attenuatus, niger, infra piceus, fulvo-, supra dense breviterque fusco- pubescens, oculis magnis supra valde approzimatis, prothorace, se- micirculare, dense subtiliter punctato, angulis posticis rectis, elytris punctato-striatis, interstitiis subtilissime punctulatis, ore, antennarum basi pedibusque rufis. — Long. 8$—9 Mm. Von den bekannten Arten durch die nach abwärts stark ver- schmälerte Körperform und die Form der Augen abweichend. Lang- gestreckt eiförmig, nach der Spitze der Flügeldecken stark ver- schmälert, schwarz, wenig glänzend, die Unterseite schwarzbraun oder dunkel rostroth und fein gelblich, die Oberseite schwarzbraun behaart. Kopf bis zu den grolsen nierenförmigen, auf der Stirn sich fast berührenden Augen im Halsschilde eingezogen, mit roth- braunem Munde und eben solcher gelblich behaarter Oberlippe. Fühler an den Seiten, vor der Ausrandung der Augen eingefügt, die ersten 4 Glieder rostroth, die ferneren 7 etwas breiter, gleich- breit, schwarz, kaum so lang als breit. Halsschild breiter als lang, halbkreisförmig, mit rechtwinkligen Hinterecken, oben fein und dicht punktirt, jederseits vor der Basis mit einem kurzen Längsstrichel- chen; die Basis doppelbuchtig, vor dem Schildchen vorgezogen. Schildehen viereckig, wenig breiter als lang. Flügeldecken an der Basis von der Breite des Halsschildes, 24 Mal so lang als zusam- men breit, mit deutlichen Punktstreifen, welche knapp vor der Spitze verschwinden, die Zwischenräume überall dicht und sehr fein punktirt. Zwischen der feinen anliegenden Behaarung befinden sich namentlich gegen die Spitze einzelne etwas längere, emporge- richtete Härchen. Das Ende der Flügeldecken gemeinschaftlich gerundet zugespitzt. Unterseite überall äufserst dieht und fein punktirt. Die Form der Taster, Beine, Fülse, die Stellung der Hüften und die Bildung der Brust entspricht ganz unseren und den amerikanischen Arten. Manchmal ist das Halsschild, seltener die ganze Oberseite rostbraun. Von R. Hiller gesammelt. : —— > — — 384 E. Reitter: Atritomus nov. gen. Tritomidarum. Atritomus nov. gen. Tritomidarum. Oculi rotundati integri. Antennae subclavatae, apicem versus sensim incrassatae. Thoraz transversus, laterıbus rotundatus, fo- veolis ante basin vie conspicuis. Elytra striato-punctata. Corpus oblongum convexum. Diese neue Gattung wird auf Triphyllus eribratus Baudi von Sardinien gegründet. Der Käfer kann wegen den ziemlich kleinen, aber vortretenden, runden Augen, den nur allmälig gegen die Spitze verdickten Fühlern und den gestreift punktirten Flügeldecken nicht bei Triphyllus verbleiben. Von der Gattung Tritoma durch die runden Augen und den Mangel der Basalgrübehen auf dem Halsschilde, von Litargus, Ty- phaea, Berginus durch die kaum abgesetzte Fühlerkeule, die ge- wölbte Gestalt, kräftige, auf den Flügeldecken in Reihen stehende Punktirung etc. abweichend. Ist nach Triphyllus zu stellen. Die europäischen Gattungen der Tritomiden lassen sich in fol- gender Weise auseinanderhalten: A. Augen quer. a. Fühler nach der Spitze hin allmälig verdickt. Flügeldecken mit Punktreihen . . . . 2... Tritoma Geoffroy b. Fühler mit abgesetzter ealede gen Keule. Flügeldecken ohne Punktreihen . . . . ... 2... Triphyllus Latreille B. Augen rund. a. Fühler nach der Spitze hin allmälig verdickt. Flügeldecken mit Punktreihen . . . nu. Algstomusen. gen. b. Fühler mit deutlich aber Ineieliecriken Keule. Flü- geldecken ohne Punktreihen. &. Augen sehr klein. Prosternum scharf gekielt. Triphyllina Reitter !) ß. Augen zieml. grofs. Prosternum einfach. 12Zunge, häutig,.... 2... 2.0... 22 wa Sr u olitangusaBricha: 2. Zungeshornig, . . . . 2. Typhaea Curtis c. Fühler mit zweigliedriger Keuk, Flügeld. ie gestreift Berginus Erichs. !) Neue Gattung, aus dem Caucasus, welche im Leder’schen Reise- werke ausführlicher beschrieben wird. Edm. Reitter in Paskau (Mähren). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Europaeae et circummediterraneae Faunae Heteromerum specierum, quae Comes Dejean in suo Catalogo, editio 32, consigna- vit, ex ejusdem collectione in R. Taurinensi Musaeo asservata, cum auctorum hodierne recepta denomina- tione collatio. Auctore Flaminio Baudi a Selve. Pars quarta. CISTELIDAE Lacord. Tribus U. Cistelidae genuinae. Allecula aterrima Dej., Upis saperdoides Ziegl. Styria, cisteloides Findel Hungaria —= Allecula ead. Küst. A. morio Fabr. Suecia, fulvipes Duft. Austria, Gall. Rouen, fuscata Gysselen (immatura) Austria — A. ead. Fabr. Cistela ceramboides Fabr. Parisiis, Suecia —= C. ead. Lin. C. saperdoides Dej., melanocephala Ziegl. Germania bor., Volhynia, hungarica Sturm Hungaria —= C. ceramboides var. ser- rata Cheyr. thoracis colore excepto nullo firmo charactere specifice a ceramboide discrepare visa est. C. atra Fabr. Suecia, Parisiis, Gall. mer., Germ., Austr. Gys- selen = C. (Eryz) ead. Fabr. d. Ead. var. brevicollis Dej. Parisiis, Lyon Solier — C. ead. 9, laevis Küst. ; Ead. var. nigra Duft. Austria = C. ead. 2 paulo minus ni- tida, infra. prorsus atra. Ead. var. Etruria Passerini = C. ead. 2 var. elytrorum inter- stitiis antice latera versus fere acieulato-punctatis ac luce quadam transversim substrigosis. Huc accedunt specimina a De Cristoforis Janii coövo ac socio nomine /aevis donata ac inscripta, nullomodo a gallieis atque pedemontanis specifice separanda. Recte aptenus laevi Küst. pro synonymo C. Fairmairei Reiche subjungitur, uti ex Deuische Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 29 386 Baudi a Selve: typico specimine patuit ab auctore R. Florentino Musaeo misso. Permultis speciminibus inspectis suasum mihi /aevem Küst. atrae foeminam habendam, quapropter in contrariam, ab eximio D. Mul- sant, sententiam verisimiliter opinor, afram nempe Fabr. genuinam pro speciei mare habendam, cui statura major, corpus minus niti- dum, caput et thorax profundius, saepe crebrius punctata; oculi paulisper majores; antennae validae, art. tertio quarto vix longiore, 4—10 subcompressis, obconieis; elytra paulo profundius striata, in- terstitiis puncturam inter subaequalibus; pedum anteriorum tarsi articulis quatuor primis subtus plus minusve conspicue fulvo-spon- giosis, apice inferiore magis productis. Foemina plerumque minor, nitidior, capite thoraceque subtilius punctatis, interstitiis nitidulis; antennis minus validis, articulo ter- tio quarto sat longiore, 4— 10 vix compressis, apicem versus vix dilatatis; elytris minus profunde striatis, subtilius punctatis, nitidis; pedum anteriorum tarsis inferne haud spongiosis, art. penultimo tantum producto: abdominis segmento ultimo parcius quam in mare punctato. Cistela morio Dahl Sicilia Dahl = C. (Eryz) lugens Küst. ') C. metallica Chevr. Lombardia Godet ac Italia mer. — C. (Gonodera) ead. Küst. C. fusca Panz., maura? Fabr. Parisiis, Perpignan, Austria ac immatura Dalmatia — C. (Hymenalia) rufipes Fabr., fusca 1ll. Variant interdum superioris Italiae specimina corpore minus nitido, capite thoraceque subtilius punctatis, elytris, antice praesertim, for- tius inter puncturam aciculato-strigosis, proinde minus nitidis, pube minus tenui ac minus depressa obtectis; metasterni epimeris abdo mineque relative, crebrius punctulatis; mas oculis, quam in genuina, adhuc fere majoribus, postice magis rotundatis. ?) ') Cistela lugens Cypro etiam a D. Truqui inventa at va- riat corpore magis depresso, capite minus fortiter, nullomodo ru- gose punctato, thoracis punctura subtiliore ac minus profunda, ely- tris minus nitidis, subtiliter, densius fere punctulatis, striis omnibus leniter conspieuis, corpore infra parcius punctato. ?) Ad subgenus Hymenalia, ac gravidae Küst. sane meo judicio referenda duo e Smyrna olim a D. Frivaldszky missa specimina, corpore angustiore a rufipede distinceta, capitis fovea transversa pro- fundiore, antennis minus elongatis, thorace basi utrinque fortius emarginato, lobo medio angustiore, elytris basi thoracis latitadinem Heteromera in Cat. Dejean. 387 Cistela rufipes Fabr. Parisiis, fulvipes St. Germ., Styria, Austria, Volhynia — (0. (Gonodera) Luperus Hrbst. C. fulvipes Fabr. Parisiis, Germ., Dalm. = C. (Gonodera) Luperus Hrbst. var. ferruginea Fabr. C. murina Fabr. Parisiis = (C. (Isomera) ead. Lin. typica forma, corpore minus oblonge ovali. Ead., reppensis St. Germania — Ü. murinae varietates, modo thorace etiam testaceo, capite nigro, modo illo disco plus minusve infuscato; uni ex his elytra prorsus distincte striata, interstitiis convexis, quibusdam parcius punctulatis, omnibus latitudine sub- aequalibus. Ead. Styria, Dalmatia et Volhynia = C. ead. corpore tantis- per longiore, elytris interdum substriatis. Ead. var. Gallia mer. — C. ead. oblongius ovata, cui accedunt pedemontana specimina, quae, veluti omnia fere in superiore ac me- dia Italia obvia, sive normaliter depicta, sive elytris etiam nigris, statura validiore atque oblongiusceula gaudent. Ead. var. Evonymi Fabr. Germ. = (. ead. var. aut penitus, aut abdomine solo excepto rufo - testacea: ultimum in serie spec. penitus rufo-testaceum, elytris substriatis, interstitiis secundo quar- toque elevatulis, tertio quintoque depressis, paulo latioribus, illis obsoletius, hisce densius punctulatis ad ©. Costessii Bertol. striarum dispositione approximatur. Ead. var. Evonymi? Fabr. Dalm. —= C. semiflava Küst. vul- garı modo pictura, nigra nempe, ore, antennis, elytris pedibusque testaceis, modo capite thoraceque plus minusve rufescentibus, hoc haud excedentibus, prosterno cum pleuris distinctius, sat crebre punctato. Mas oculis quam in foemina majoribus, oceipite eorun- dem latitudine transversa paullulum tantum latiore, antennis parum longioribus, multo tamen minus quam in rufipede elongatis, art. tertio secundo duplo longiore, quarto paulo breviore, hoc cum se- quentibus mediis validiore. Foemina oculis paulo magis, minus attamen quam in rufipede Q inter se discretis, antennis paullulum brevioribus, art. mediis minus validis, tertio secundo paulo ultra duplum longiore, quarto subaequali. Tarsi in utroque sexu graci- les, articuli penultimi appendice paulo minus producta. C. (Hymenalia) varians Fabr. mihi ignota; unicum spec. g hoc nomine, Parisiis indiecatum, in coll. D. Bauduer ad rufipedem Fabr. pertinet. 25” 388 Baudi a Selve: interdum fusco-bilineato. Species haecce cum varietatibus tota Ita- lia, paulo tamen minus quam murina, frequenter oceurrit: rara ad- modum in continentali Italia var. penitus superne nigra, Siciliae potius incola, cui ex typieis ab auctore datis speeiminibus referenda C. genistae Rottenberg, in Gallia mer. etiam a D. Bauduer inventa atque benevole communicata. °) Ead. var. Hispania = (. hispanica Kiesw. Ejus nonnulla lu- sitanica in Bruxellensis R. Musaei coll. a D. Van Volxem collecta vidi. Siculum sequitur spec. ad semiflavam Küst. pertinens. Ead. var. thoracica Fabr. Germ. = (. var. ead. (Quae in Catalogo sequuntur nom. collaris Stev. indicata, alio loco in colleetione pone C. sulphuripedem reposita ac infra relata.) Ead. var. rufipes St. Germ. = (. ead. var. maura Fabr. ely- tris aequalibus; accedunt specimina e Gallia boreali ac mer. elytris substriatis, pube minus tenui, grisea, haud sericante obtectis. Ead. var. rufipes? St. Dalm. = C. ochropus Küst. verisimi- liter propria species a murina distineta. Corporis forma Europae borealis atque orientalis murinae individuis minus oblonge ovatis, minoribus proxima, at capite thoraceque subtiliter, pareius puncta- tis, interstitiis puneturam inter nitidis, elytris paulo parcius, trans- versim substrigose, densius attamen ac subtilius quam in semiflava punctatis; antennis pro sexu tantisper brevioribus; mari elytra sub- striata, foeminae aequalia, utroque pariter ac religuum corporis ni- gro-picea, antennarum basi pedibusque testaceis. Ead. rufipes? St. Styria = C. ead. var. maura Fabr. corpore longiore. Ead. var. holosericea Ziegl. Hungaria, Styria superiore = C. ead. var. maura Fabr. major, oblongula, nitidula, subtilius pu- bescens, femoribus leniter infuscatis. Accedunt varietatis hujus pe- demontana specimina, Alpibus praesertim nostris sat frequentia una cum normaliter depietis *): specimen attamen nigro - subaeneum, 3) Una cum siculo genistae Rottbg. sibi et ab auctore tradito speeimine, aliud D. Emery examini commissit, ab ipsomet in Nea- politano agro inventum, statura minus, angustius, quod ad parvu- lam Rott. referendum autumat, quodque cum deser. conveniens, pa- riter ac genistae mea sententia nonnisi quam semiflavae Küst., mi- norem varietatem habendum ceuseo, *) Huie varietati affinis ©. scutellaris nov. spec.: Elongato- ovata, parum nitida, nigra, geniculis tibüisque piceis, griseo - pubes- Heteromera in Cat. Dejean. 389 elytris tricostatis insigne, costulis sublaevis ac glabris, interstitiis has inter latiusculis densiusque punctatis, pubescentibus C. Costessii Bertol. maxime affınis. Eidem sculpturae elytrorum ratione conso- num spec. in Alpibus maritimis reperi, foemina e majoribus, elytris castaneis. Ead. var. b. Gyll. Suecia = C. ead. var. maura corpore bre- vius ovato. Ead. var. antennuta, variabilis Dahl Hungaria Dahl = C. antennata Panz. Cistela pubescens Dej. Tangeri Goudet = €. (Eryxr) cras- sicollis Fairm. (©. agilis Stev. Tauria — C. badia Kiesw. circa Smyrnam etiam a D. Truqui collecta, nonnulla e. Propontidis ac maris Oas- piei oris relata, quaedam etiam ex Attica in coll. vidi: smyrneum spec. foemina major, brunnea, elytris piceis, concoloribus variat: cens, subtiliter denseque punctata; thorace lateribus rotundatis, an- trorsum convergentibus; scutello transverse subquadrato; tibüis api- cem versus incrassatis. — Long. 4 cireiter lin. Mas: tibüs anticiıs a basi ad trientem ab apice intus leniter emarginatis, abdominis segmento 5 apice late subtruncato ac medio margine impresso, basi tuberculo oblongo elevato munito, 6 in lobos duo emergente apice wüllosulos. Habitu maximis C. murinae alpinis longioribus atris speeimini- bus proxima, haud nitida, longitudinaliter magis arcuata, elytris praecipue magis postice attenuatis Podontae faciem referens, at oris pedumqgue structura ad Cistelas spectans. Corpus atrum, pube mi- nus tenui grisea superne obtectum, capite thoraceque ealdem fere ac in murina structura, antennis nigris, articulo tertio quarto bre- viore, hoc cum sequentibus duobus validiuseulo, elongato-obconico, reliqui desunt. Seutellum latitudine dimidio brevius, lateribus pa- rallelis, apice subrotundatum; elytra fere ac in murina punctulata, punctura sub pube parum conspieua, striis dorsalibus duabus parum impressis, apicem versus longius apiceque ipso magis attenuata. Corpus infra fere itidem ac in citata sp. punetulatum, prosterno tantisper compresso ac magis cum coxis elevato; tibiae omnes basi graciles, apicem usque sensim evidenter dilatatae, triente apicali in mare latiores; tarsoram articulis nulla membrana, antieis quatuor primis in eodem inferne pilis atris rigidis munitis, Unie. spec. Pedemontio. 390 Baudi a Selve: nonnulla etiam nuperrime a D. Faust nom. basalis ex Albania, nunc Daghestan, accepta. Mas paullulum angustior, antennis pau- lisper longioribus, oculis in fronte magis approximatis noseitur: oculi in utroque sexu inferne parum admodum inter se distantes, abdominis segmentum quartum pareius punctatum, quintum fere laeve, utrinqgue ante apicem sinuato - emarginatum, latius apice in foemina rotundatum. Oculis magnis, palporum articulo ultimo eul- triformi nee non tarsorum articulo penultimo sat longe in lamellam producto, tum corpore elongato maximam potius cum G. Allecula affinitatem proebere mihi videtur. Ei valde affinis et distineta spe- cies etiam e Maris Caspiei oris, a D. Faust nom. orientalis sibi indicata. (C. murina var.? Sardinia Gene = C. (Isomira) ferruginea Küst., Sardinia frequens, Corsica passim atque Sicilia obvia, rarius etiam in Oalabria repertur. Variat, Cypro haud rara, dilutior, mi- nor plerumque, corpore, maribus praesertim angustior, thoracis an- gulis posticis magis apice obtusis.) Mycetochares morio Ziegl. Austria, estonica Fald. Esto- nia = M. azillaris Payk. major, elytrorum humeris concoloribus vel vix maculatis. Ead. var. Styria, rufipes Friv. Hung. = M. ead., mares ple- rumque: accedit pedemontanum spec. M. barbata Latr. Suecia, Helv., Jg linearis Panz., 2 bre- vis Schönh. Parisiis, Pyren. or., Austria, Germ. = M. linearis Ill., barbata Latr. Muls. 2; nonnullae germanicae foeminae corpore latiore variant. Foeminea specimina haud raro occurrunt statura minora, praesertim breviora, nom. brevis in collectionibus indicata; quaedam ex Insubria vidi statura validiore, thorace latius longitu- dinaliter subsulcato, antennis penitus ferrugineis, crassioribus, den- sinus pubescentibus. Ead. Dalmatia —= M. ead. var. dalmatina: mas minor, minus elongatus, antennis validioribus, dense villosis, art. 3—4 subaequa- libus; thorace breviore, apice minus attenuato, lateribus a basi me- dium usque parallelis, obsoletius medio foveolato; elytrorum striis duabus dorsalibus paulo minus impressis, reliquis fere omnibus con- fusis. Unica foemina antennis etiam paullulum validioribus praedita, elytris extrorsum obsoletius striatis. Mas ad M. rudem Küst. thorace multo minus crebre punctato, praeter alia, haud referendus, illius etiamsi forma ei tantisper accedat. °) 5) M. rudis Küst. Cypro haud rarus videtur, Germanico ve- Heteromera in Cat. Dejean. 391 Mycetochares azillaris Payk. Suecia, Austria — M. ead. elytrorum humeris maculatis. rumtamen Auctori solam foeminam innotuisse ex deseript. patet: haeece porro pro utroque sexu meo judicio emendanda: M. elon- gata, nigra vel brunnea, nitidula, nigro-pilosella, ore, antennis pe- dibusque testaceis, infra rufo-picea,; thorace transverso dense punc- tato, basi impresso; elytris suberenato-striatis, interstitüs plus mi- nusve rude punctatis; prosterni processu inter cozas anlicas latius- culo. — Long. 243— 23 lin. Mas longior, sublinearis, oculis majoribus, in fronte magis ap- proximatis, fronte linea transversa profundiore impressa; thorace transverso, lateribus a basi ad trientem usque fere parallelis, ab- inde ad apicem rotundatim convergentibus, angulis posticis obtu- siuseulis, intra basin obsolete impresso; elytris perparum ampliatis, longitudinaliter depressis, subtilius striato-punctatis, interstitiis pla- niusculis, minus fortiter punctulatis. Cypris foeminis thoracis ab auctore delineata peculiari structura insignibus, melius fortasse ex- plicatis, anguli postiei prorsus recti, ejus basis utrinque. evidenter sinuata. Illius forma e converso in mare azilları Payk. proximior:- plane caeterum distincta sp., thorace praesertim densius punctato a lineari, discedens, atque notis quibusdam Hymenoro accedens; sunt enim mari tarsorum articuli penultimi plus minusve sub ultimo in membranam, paulo minus quam in illo explicatam, producti, posti- corum primus sequentium trium longitudine fere aequalis. Hymenori Doublieri mas (ex Apenninis bononiensibus) foe- minae. facie: admodum consimilis, vix tantisper angustior, elytris so- lummodo minus fortiter striato-punctatis nec non corporis inferne punctura minus plerumque forti ac profunda discedens: itidem ad- modum et in ‚M. rudi contingit, cui in foemina punctura corporis infra supraque distinctior ac validior; in hac singillatim vero tarsi haud membrana muniti, posticorum art. primus sequentibus junctis paulo brevior; ‚oculi in fronte longe magis discreti ac minores quam in mare, in Doublieri e contra sexuale hoc discrimen longe minus aestimabile. Hujus nostratum non modo sed et Galliae meridiona- lis ambo sexus examini praesto fuere. Mycetochari linearis mari forma affinis species quam nec dum descriptam autumo, e Syria a D. Abeille relata atque in coll. D. Bauduer nom. rufcollis inscripta: elongata, nitidula, nigro-cya- nea, antennis basi apiceque, ore pedibusque testaceis; capite, rugoso 392 Baudi a See: Mycetochares flavipes Fabr. Volhynia, Finlandia, hume- ralis Ill. Suecia, Austria = M. ead. M. humeralis Fabr., scapularis Ill. Germ., Suecia = M. bipustulata Ill., mares thorace anterius paulo magis attenuato, ely- trorum macula humerali subquadrata. M. bipustulata Ill. Panz. Styria, Suecia, Gallia = M. ead.g 2. M. quadripustulata Dej. Dalm., Gall. mer., guadripunc- tata Perroud Bordeaux — M. quadrimaculata Latr. Subjunctum huc speeimen a Solier missum = M. fasciata Muls. Alpibus ma- ritimis quoque atque Apenninis etruseis rara hactenus species, pa- riter ac Hymenorus Doublieri Muls. Cistela Dejeanii Fald. Turcomannia Falderm. — Üteniopus id. unica foemina corpore tantisper angustiore magisque elongato, antennis gracilioribus, thorace basin versus minus ampliato, maxima ejus latitudine fere in medio sita, elytris basi angustiore, subaequali, pedum geniculis vix umbratis ab altaicae mare (unico sexo mihi noto) discedit. C. altaica Gebl. Sibiria Gebler = (ten. altaicus Gebl. plu- res mares. C. lZutea Dej. Hisp. Dufour = Ct. luteus Küst. Ead. Hisp. mer. Rambur = (f. granatensis Rosenh. mari ab- dominis segmentum quintum apice medio evidenter emarginatum (in praecedente subintegrum), sextum profunde excisum, lobis apice rotundatis. C. sulphurea Fabr. Pyr., Gall. mer., Parisiis, Austr., Suecia, Dalm., Helv., Caucaso Steven = Ct. flavus Scop., sulphureus Lin. thoraceque rufo fortiter punctatis; elytris striatis, subaspere punc- tatis; prosterni processu inter cozas anticas producto. — Long. 3 linearen. A citatae speciei mare, praeter corporis singularem picturam, hisce praeeipue discedit: caput latius, oculis majoribus, magis in fronte approximatis, erebre rugoso - punctatum, antennis graciliori- bus: thorax forma consimilis, at latior, antice paulo minus attenua- tus, angulis anticis minus deflexis, densius punctatus, itidem fere exculptus, basi attamen paulo magis bisinuatus, foveis profundiori- bus, parcius pubescens, supra infraque laete rufo-testaceus, prosterni processu inter coxas latiore: elytra subtilius, uniformiter fere striata, paulo densius, subaspere punctata, striarum interstitiorumque pun- etura subaequali. Duo mares e dieta coll. solammodo vidi. Heteromera in Cat. Dejean. 393 Ead. var. Dalmatia, ins. Meleda, Parisiis Latreille = Of. flavus var., mares capite basi antennisque plus minusve infuscatis, palpis interdum fuseis, omnibus thorace obsolete utrinque impresso. ®) Cistela bicolor Fabr. Parisiis Latreille, Caucaso Steven, Hung. Frivaldszky = Ct. flavus var. bicolor Fabr. omnes mares tho- race ut in genuino impresso, elytris saepius obseletius striatis. ”) °) Ct. flavo proximus pallidus Küst. Cypro frequens, cujus a citato auctore nee non a D. Mulsant foemina dumtaxat thorace fo- veis tribus impresso, corpore infra luteo delineatur: mas porro an- gustior, antennis palpisque nigris, tibiis postieis apice, tarsis, pec- tore ventreque plus minusve infuscatis,. hoc apice rufescente, seg- mento quinto triangulariter emarginato, sexto profunde exciso, lo- bis modice productis: thorax paullulum quam in foemina convexior, foveis obsoletis. ?) Ct. flavo ac praesertim pallido proximior Ct. neapolita- nus n. Sp.: Niger, thorace subquadrato femoribusque rufo-testaceis; elytris striatis testaceis vel flavis,' pubescentibus; ore, tibiis tarsisque brunneis; coxis anticis contiguis. — Long. 34 lin. Mas: antennis corporis fere longitudine, articulis a quarto ad apicem crassitie paulo ultra duplum longioribus; abdominis segmento quinto medio triangulariter impresso, sexto latiusculo, leniter apice emarginato, late profundius impresso, impressione laevi, marginibus utrinque elevatis, vie productis, apice villosis. Fem.: corpore minus angusta, antennis dimidio corpore parum longioribus, basi graciliusculis, apicem versus sensim leniter incras- satis, articulis 4—10 sensim fere brevioribus, ultimis obconicis, api- calı fere pyriformi; abdominis segmento sexto lato, conveziore, sub- laevi, apice fasciculis duobus e villis ornato. ©. pallido habitu ac statura proximas, praeter picturam, an- tennis minus gracilibus, capite thoraceque fortius punctatis, hoc ely- tris multo angustiore, lateribus ante medium magis rotundato, an- gulis postieis in mare fere obtusis, antice latius, subrecte truncato, elytris distinctius, praesertim in mare, striatis distinguitur. A Zuteo statura dimidio minore abscedit, antennis minus gracilibus, thoracis structura elytrisgue minus profunde striatis, tum prosterni structura. Caput cum antennis palpisque nigrum, ore dilute’piceo; thorax cum pleuris mari rufo - testaceum, foeminae testaceum vel stramineum; scutellum nigrum, apice interdum brunneum; elytra mari pallide testacea, foeminae concolora atque paulo densius quam in mare 394 Baudi a Selve: Cistela sulphuripes Dahl Hung. Dahl —= Ct. id. Germ. &. Ead. Rossia mer. Besser — Ct. id. Q, penitus ater, femoribus tibiisque quatuor anterioribus flavis, illis basi interdum infuscatis. °) pubescentia, striis externis plerumque obsoletis; peetus et abdomen nigra vel nigro-picea, femora cum coxis anterioribus rufo-testacea, tibiae et tarsi brunnei, hi graciles, antieci in utroque sexu simpli- ces. Abdominis in mare Structura a congeneribus mihi cognitis discedit, uti etiam a /lavi varietate bicolor antennis praecipue mi- nus ‚gracilibus, thorace basi angustiore elytrisque distinctius striatis. °) Ct. sulphuripedis supra citatae foeminae :habitu affınis Ct. gibbosus n. sp.: Elongato-ovutus, niger, fusco-pubescens, ca- pite thoraceque cum pleuris subtiliter confertim punctatis, hoc basi utrinque late impresso, medio gibbulo; elytrorum striis dorsalibus impressis, externis obsoletis, coxis anticis contiguis. — Long. 3 — 33 lin. Mas: angustior, thoracis foveis basalibus brevius. triangulari- bus, profundioribus; abdominis segmento quinto. apice .arcuatim emar- ginato, medio late triangulariter impresso, sezto longitudinaliter an- guste excavato, excavalione subparallela, marginibus medio suban- gulatis; tarsorum anticorum unguiculis ‚aequalibus, paulo latius quam in. foemina lamellato-pectinatis. Statura sulphuripede major, capite subtilius, sat crebrius pun- etato, corpore toto, epistomatis apice excepto, minus intense quam G. Podontae species nigro, capite praecipue ante oculos longius producto, thoraeis structura, tarsorem unguiculis gracilioribus, eorun- dem. structura sane ad Ctemiopos pertinens. Antennae, quam in citata specie, minus graciles, art. secundo relative breviore, quatuor saltem ultimis crassioribus. Thorax longior, lateribus a basi me- dium usque parallelus, a medio ad apicem sat rotundatus et minus attenuatus, ante basin lateribus laxe leniterque impressus, disco sensim ad lobum medium baseos late elevato gibbosus, fortius in mare; gibba summa basi lineola transversa impressa, utrinque in foveolam, maris profundiorem, desinente, limitata; lineola tenuis- sima longitudinali obsoleta, postice profundiore medio impressus, angulis postieis penitus rectis, aequaliter una cum pleuris confer- tim. punctatus, nitidulus (in su/phuripede pleurae sublaeves). Ely- tra quam in hoc paulo densius atque profundius punctata, striis duabus primis, uti et tertia, postice paulo fortius impressis, reliquis obsoletis. Corpus infra paulo. densius punctatum, pedibus in mare Heteromera in Cat. Dejean. 395 Cistela collaris Dej., thoracica Meg. Hung., collaris Stev. Tauria — Ct. sulphuripes var. collaris Küst. foeminae, tho- race modo rufo, modo fusco-maeculato. C. nigrita Fabr. Dalm. = Podonta dalmatina n. spec.: Oblongo-ovata, nigra, subnitida, subtilissime pubescens, antennis ca- pite thoraceque longioribus, apicem versus leviter incrassatis; tho- racis angulis posticis subrectis, paulo retrorsum vergentibus; ely- trorum strüs qualuor vel quinque primis profundioribus. — Long. 3+—4 lin. Mas: tarsis anticis modice elongatis, articulis 2—A latitudine haud brevioribus, ultimo hisce simul sumtis vie breviore, perparum apice dilatato, unguiculorum eztimo paulo longiore et crassiore: segmento ventrali quinto apice subtriangulariter ezciso, excisurae bası membrana repleta. nigris, in foemina ‘coxis femoribusque interdum piceis. Thoraecis ambitu C. pallido Küst. aliquantisper accedit, at structura ejus in disco longe alia, quoad utringue potius quam impressus, longitudi- naliter juxta gibbulae latera depressus, thorace ipso dorso con- vexiore, elytris angustiore: elytra ad humeros magis 'elevatula, for- tius apice rotundata, striis dorsalibus profundioribus; antennis de- nique validioribus discedit. Pedum antiecorum unguieuli infra itidem ac in flavo armati, in mare nempe lamella utroque aequali, modice atque uniformiter dilatata, pecetine perquam subtillimo densissimo- que aucta muniti, in foemina direete pectinati, pectinis dentieulis longioribus multoque parcioribus. Beryto D. Truqui; e Syria Dr. Puton benevole communicavit. Statura minore, pietura corporis alia, hoc sat convexo subtili- terque punctato haud cum (ten. punctatissimi Ksw. brevi descrip- tione convenire videtur. C. punctatissimo Ksw. dubiosus nonnulla specimina referre censui ad Graeciae Parnassum lecta, a D. Reitter missa, quibus, summae ab auctore allatae notae convenire videntur: hisce autem omnibus maribus, tarsorum anticorum unguiculi pariter aequales at lamella a basi ad quadrantem circiter apicalem sensim dilatata atque subito rotundatim abbreviata, unguiculo ipso apice spatio quodam libero. Caput apice adhuc angustius, itidem ac thorax fortius, cre- bre et subrugose punctatum; thorax evidenter brevior, elytrorum latitudine, longe minus convexus, basi obsolete trisinuatus: femora antica intus omnibus obscure flavescentia, tarsi antici longiuseuli, 396 Baudi a Selve: Podonta nigritae statura et forma simillima, hisce discedit: caput paulisper minus crebre punctatum, foveola frontali nulla: thorax angulis postieis minus retrorsum prominulis, paulisper lon- gior apicemque versus attenuatus, multo minus attamen quam in atrala Ksw.: elytra, etiamsi itidem subtiliter punctulata ac pubes- centia, attamen nitidiora eo quod minus profunde acu-punctulata, striis dorsalibus primis quatuor, saepe quinque, dorso antico etiam, profundius, quam normaliter in nigrita, impressis, omnibus plerum- que striis in mare perspicuis, atque huic corpus quam in foemina paulo minus et angustius. Tarsi antici in foemina veluti in mare constructi, paulisper, uti et unguiculus extimus, graciliores, in utro- que sexu sesqui fere quam in comparativa specie longiores. Ab- dominis segmentum ventrale quintum maris profundius, arcus sec- tione angustius ellyptica, excisum, excisura medio interdum inter- rupta, segmento ipso inter margines depresso, apice membranaceo, alias excisura integra, ejus basi membrana depressa repleta. A P. Milleri, morione, elongata atque italica tarsis antieis mi- nus elongatis, ab afrafa praeterea capite thoraceque minus fortiter punctatis, hoc minus elongato discedit. ?) °) Podonta atrata Kiesw. etiam Cypro a D. Truqui inventa, in Syria a D. Abeille reperta in coll. D. Bauduer prostat: P. lu- gubris Muls. e Tureia olim duas foeminas Prof. Frivaldszky misit: foemina quoque in vetere R. Musaei taurinensis coll. e Dalmatia asservatur: P. Milleri Kiesw. a Dr. Kraatz atque a D. Plason e Graecia nom. oblonga Ol. missa; et in Pavensis Civiei Musaei coll. spec. ex Austria (erratim verisimiliter) indicatum: P. morionis Ksw. duo mares a D. Dieck accepi, foeminam D. Emery ad examinan- dum misit, omnes e Thessalonica: P. elongata Faust. (Horae Soc. Ent. Rossicae t. XII. pag. 317) e Daghestan corpore elongato, in mare postice attenuato morioni valde affinis, at longe nitidior, ca- pite minus cerebre punctato, fronte media haud foveolato; antennis pedibusque ut in illo longioribus, gracilibusque, priorum attamen in mare articulis mediis validioribus; thorace paulo minus confertim punctato, interstitiis laevigatis, elytrorum basi haud latiore; elytro- rum striis dorsalibus profundius impressis, sutura postice paulo ma- gis elevata, paulo minus dense punctulatis distinguitur. Mas abdo- minis segmentis ventralibus ultimis identice fere exeisis, quinti iti- dem membrana brevi exeisurae basi repleta: tarsorum anticorum pariter conformi structura.. Eadem ad Astrakan a D. Lange re- perta in Bruxellensi R. Musaeo asservatur. Heteromera in Cat. Dejean. 397 Ead., nigra Dahl Austria — P. nigrita Fabr. J'Q passim et in superiore Italia, Dalmatia ac Cypro obvia species, praeter alia Podonta italica n. sp.: Elongato-ovato, nitidula, nigra, ca- pite rugose thoraceque minus crebre, fortiter punctatis, antennis crassiusculis pedibusgue modice al, thorace lateribus sat ro- fundato, angulis posticis subrectis, leviter retrorsum vergentibus. — Long. 33—4 lin. Mas: tarsis elongatulis, articulis 2— 4 longitudine sensim le- niter decrescentibus, crassitie longioribus, ultimo elongato, praece- dentibus tribus aequali, unguiculo eztimo viz longiore latioreque: segmento ventrali quinto apice triangulariter impresso, limbo rotun- datim emarginato. P. nigrita longior, magis parallela, nitidior, a congeneribus capitis praecipue thoracisque sculptura distineta. Caput ut in ni- grita plane extructum, multo fortius, profundius subrugose puncta- tum, interstitiis attamen plerisque laevigatis, loco foveolae mediae, spatio laevi nitidissimo ornatum: antennae paullulum longiores, basi minus tenues. Thorax lateribus a medio ad basin fere pa- rallelis, latius ea intra explanatus, ante angulos posticos profundius foveolatus, multo profundius atque minus confertim punctatus, pun- ctura ejus minus quam in alrata conferta, majore quam in elon- gata, subtiliore densioreque quam in Aubei; basi ad trientem utrin- que saepius sat profunde obliquatim impressus, sat late bisinuatus, angulis postieis subrectis, apice obtusiusculis, leniter retrorsum spec- tantibus. Elytra pro latitudine longiora, lateribus ad trientem po- sticum usque subparallela, ibi leniter ampliatula, paulo minus dense, minus confuse punctulata et pubescentia, striis duabus vel tribus primis impressis, reliquis obsoletis. Pedes graeiles, sat elongati, .tarsis omnibus in utroque sexu simplieibus, anticis fere quam in omnibus congeneribus gracilioribus, articulo horum ultimo leniter admodum, apicem versus dilatato, unguiculo solo extimo in mare paulisper quam in foemina crassiore. Tarsorum anticorum graei- litate nee non thoracis angulis postieis leniter retrorsum vergenti- bus 7, corvinae Ksw. valde affinis videtur, at capitis thoracisque punetura fortiore, illo non magis quam in congeneribus a thorace exserto, corpore magis parallelo, elytris postice potius quam antice latioribus, praeter alia, apprime distinctam censeo, In media Italia passim obvia, eam ad Adriatiei litora in Car- dunculi floribus una vice copiose legi: varietatem statura dimidio 398 Baudi a Selve: tarsorum anticorum structura inter congeneres facile dignoscenda species, maribus verumtamen eompluribus, qui studio praesto fuere, non identica adamussim, utpote a el. Kiesenwetter delineata, tar- sorum anticorum conformatio contingit, duobus nempe solummedo ex Insubria atque e Styria unguieulus anticus regulariter arcuatus, extimus modice incrassatus: reliquis e contra pedemontanis, ger- manieis, styriaeis, hungarieis ac eypriis quos vidi unguiculus anti- cus ad trientem basalem cireiter sat curvatus, ibi crassior, pone flexum subreetus ac sensim gracilior, extimus sat incrassatus. Ma- res hi caeteris nigritae omnes notas proprias praeseferentes, tum capitis thoracisque punctura hujusque structura cum afrata, cui un- guiculorum forma accedunt, haud confundendi. Ead. Graeciae ins. Milo, carbonaria Stev. graeco Arcipe- lago = P. Aubei Muls. e statura majoribus, foemina thorace ely- trisque leviter nigro - coerulescentibus, characteribus caeterum cum genuinis omnino conformes, quaedam olim liberalitate D. Kiesen- wetter habui; tum cum permultis, plerumque minoribus, quae in Bruxellensis R. Musaei coll. asservantur e Graecia a D. Lange allatis, quibus interdum etiam nigredo subeoerulescens adparet. Ead.? var. an n. sp.? Schönherr Chersoneso — P. ambigua Kiesw. mas.: foeminam in coll. D. Bauduer vidi e Syria a D. Abeille relatam. Omophlus lepturoides Fabr. Gallia mer., Hispan., Liguria Spinola, major Gene Lombardia, Dalm., Sard., Sieil. = 0. betulae Herbst, Zepturoides Fabr. Dalmatini quidam variant thorace paulo breviore, pedibus piceis; foeminae, utpote siculis interdum ac sar- dois, elytrorum interstitiis alternis angustioribus elevatulis, alternis latioribus planatis: haud raro insuper sardoa et sicula obveniunt specimina, mares praesertim, statura dimidio minora, thorace late- ribus magis rotundato, dorso minus impresso, elytrorum striis paulo profundioribus, hisce attamen characteristieis speciei notis haud cum ei valde proximo O. fallacioso Rott. confundendis, eui, praeter alia, elytra nitidiora, vix perspicue striata, fortius pareiusque seriatim punctata, unguiculi maris edentati. '°) fere minorem, thorace utrinque latera secus minus explanatulo, profundius vero angustiusque ante angulos posticos foveolato D. Emery Neapolim prope collegit atque amice donavit. Nomine P. oblonga Ol. in coll. nonnullis inseripta. 0) O0. longicornis Bertol., prout a D. Kirsch delineatus, Heteromera in Cat. Dejean. 399 Varietatis pilosellus Kirsch sieula dumtaxat ac smyrneum spee. vidi: alpino Mill. tribuendas censui foeminas statura plerum- que majores, elytrorum striis obsoletioribus, interstitiis leniter ru- gosulis; nonnullas elytris fortius rugulosis, subintricatis nom. elon- gatus Küst. et orientalis Muls. e Dalmatia in collectionibus inscri- ptas vidi. : ©. orientalis Muls. porro genuina tureica non modo, sed et syriaca atque egyptiaca nonnulla studio praesto fuere. Id. var. Podolia australi Besser —= 0. quadricollis Br., flavi- pennis Küst. Id. var. Rossia mer. Steven = 0. caucasicus Kirsch 2 spe- cies et in Sarmatia asiatica a D. Van Volxem collecta e R. Mus. Bruxellensi. Id. var. Tauria Steven = 0. volgensis Kirsch SP, etiam aD. Van Volxem cum praecedente. Id. var. Tauria? Menetries = O0. pilicollis Fald. F cum smyr- nensi colleetionis meae foemina, sat cum hirtelli Kirsch deseriptione meo judiecio congruente, habitu ac praecipuis notis conveniens, sta- tura attamen paulo minor, elytris pube paulisper longiore indutis; tarsis antieis art. ultimus haud ei dilatatus, unguiculi edentati; no- tis hisce nee non thorace basin versus haud attenuato praesertim a propagato Kirsch distinguendus, cui elytrorum sculptura tantisper accedere videtur. !!) hungarica solummodo genuina Doctor Rosenhauer olim misit, quae- dam, patria incerta, in coll. D. Pirazzoli; caetera omnia in coll. italiceis hoc nomine inscripta, quae examinare contingit, ad O. ru- gosicollem Br., brevicollem Muls. marem referenda. ıı) O0. propagatus Cypro pluribus speciminibus a D. Trugui collecetus, atque erratim ab ipsomet nom. orientalis Muls. olim en- tomologis missus, insulae propria, quoad mihi notum, species, elytris ut plurimum in mare flavo-, in foemina rufo-testaceis. Mas minor, capite pone oculos prominulos leniter constricto, antennis longiori- bus, elytrorum dimidium attingentibus, earundem articulis eylindri- eis, palpis apice paulo magis oblique quam in foemina truncatis; thorace basin versus paullulum attenuato; pedibus, tarsis praeser- tim, gracilioribus, tibiis anticis extus haud spinulosis, tarsorum an- ticorum articulis mediis latitudine fere longioribus, ultimo extror- sum vix dilatato, unguieulo extimo basi dentieulo munito; abdomi- nis segmento quinto saepe medio impresso, sexto profunde ut in affinibus excavato. Ab O. falsario Kirsch, cujus syriaca ambo 400 Baudi a Selve: Id. var. Etruria Passerini = 0. dispar Costa: duo huc acce- dunt sicula specimina, dispar Q et infirmus Kirsch Z: cum hoc sexus vidi, thorace minore, postice plus minusve attenuato, subti- lius punetulato, elytris pube minus brevi, evidenter reelinata indu- tis, corpore infra subtilius villoso, antennis in mare relative lon- gioribus brevioribusque in foemina, praeter tarsorum in illo struc- turam plane distineta species. 0. propagato pluribus proxime affınis O. melitensis n. sp.: Niger, elytris testaceis, infra griseo -villosus, supra breviter flavo- ptilosus; capite thoraceque fortiter punctatis, hoc transverso, subtili- ter marginato, antice recte truncato, utrinqgue transversim biimpresso; elytris punctato-rugosis, dorso substriatis, margine laterali breviter explanato, epipleuris ad trientem anlicum subito abbreviatis. — Long. 4—44 lin. 9. Nitidus, elongatulus, postice haud dilatatus, elytrorum praeser- tim epipleuris brevibus, mox pone metathoraeis epimera subito ab- breviatis, margine earum supero cariniformi, leniter explanato, epi- merum regionem vix excedente atque abrupte fere desinente, nee non thorace densius profundiusque punctato ab affinibus distinctus. Caput cum oculis modice prominulis thoracis margine antico haud latius, eos pone haud constrietum, fortiter ae profunde, sat crebre, vix antice parcius, punctatum, impressione transversa antica ac frontalibus inter oculos obliquis sat profundis; antennis cerassiuseu- lis, elytrorum quadrantem anticum vix attingentibus, articulis 4—7 obconieis. Thorax transversus, longitudine duplo fere latior, basi apiceque subrecte truncatus, lateribus modice, anterius fortius, ro- tundatus, sat atque uniformiter circumeirca marginatus, mediocriter erebre, sat fortiter profundeque punctatus, margine laterali parum admodum postice reflexo, utrinque transversim lateque biimpressus, fovea ante scutellum plus minusve conspicua; pariter ac caput pilis flavidis parum longis densius quam syriacus, propagatus et affines obtecetus. Elytra elongata, subparallela, veluti fere ac in propagato exculpta, interstitiis adhuc fortius rugoso-intricatis, a triente antico inde subtillime marginata, pilis flavis, reclinatis e punctura exorien- tibus ornata. Corpus infra albido-villosum, tibiis rectis, hisce tar- sisque interdum obscure ferrugineis, tarsorum anticorum articulis mediis latitudine haud longioribus. ; Duo foeminae e Melita in coll. D. Bauduer hoc nomine in- scriptae, foemina pariter in coll. mea olim a D. Truqui ex eadem “ Heteromera in Cat. Dejean. 401 postremo coll. meae siculum spec. aeque ac quaedam a Sarmatia asiatica (Astrakan) aD. Van Volxem in R. Bruxell. Musaeo relata aptenus convenire videntur. Omophlus pinicola Meg. Gall. mer., Helv., Austr., Dalm., Hung., Ital. = 0. rugosicollis Br., brevicollis Muls. agriculturae sat infestus, superioris Pedemontii aliguot annis primovere tritici agros numerosus invadit atque florentes spicas erodit. Id. Austria = 0. Proteus Kirsch. (0. dilatatus Fald. Persia a D. Breme —= O0. id. unica foe- mina Faldermanni descriptioni mea sententia sat consona, Protei foeminis, quibus thorax basi minus recte truncatus, latius utrinque cum angulis posticis rotundatus perquam affınis, caeteris fere con- formis.) O. armillatus Parr. Corfu Parreyfs, Sieilia = 0. id. Br. JP®: foemina e siculis variat thorace basin versus vix attenuato, plagis duabus in disco laevissimis, elytris piceis, ore, palpis, antennarum art. quinque basalibus, pedum quatuor anteriorum femoribus dimi- ‚dio apicali, tibiis tarsisque flavo-testaceis. '?) insula verisimiliter relata: a syriaco et varicolore antennis multo minus incrassatis, thorace, basin versus praesertim, latiore elytris- que flavis praeter alia abscedit. 12) Epimerum structura armillato proximus O. Bauduerin.sp.: Niger, elytris testaceis, infra pubescens, supra parce brevissimeque pilosus; capite thoraceque fortiter punctatis, hoc transversim sub- quadrato, subtillime marginato, leniter utrinque impresso; scutello brevi; elytris punctato-rugosis, dorso obsolete striatis, epipleuris in- tegris. — Long. 33 —4 Mill. Mas: Palporum mazillarium art. ultimo fortiter oblique trun- cato; pedum anticorum tarsis art. ultimo leniter incrassato, denti- culo ejus antico extus ante basin denticulo recurvo munito; abdomi- mis segmento quinto integro, sexto medio late circulariter impresso, impressionis marginibus abrupte at modice elevatis, fundo planato, medio apice breviter carinato. Niger, nitidus, disparis minoribus facie proximus, thorace fere ut in Zucido constructo, elytris ut in propagato reticulato-punctatis. Caput cum oculis parum prominulis thoraeis margini antico latitu- dine subaequale, convexum, mediocriter dense, uniformiter fere pun- ctatum, spatiis parvis frontis mediae laevioribus, impressionibus nor- malibus plus minusve obsoletis. Antennae mediocres, filiformes, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 26 402 Baudi a Selve: Omophlus pallidipennis Meg. Germar., Austr., Hung. = O. amerinae Curtis et var. lividipes Muls. Id. var. Gallia mer. = O0. frigidus Muls. A% et in Pedemon- tio obvia species. Id. var. sparsopunctatus Ross. mer. Menetries —= 0. sub- alpinus Men. mas cum altero alias in theca reposito a D. Manner- heim e Caucaso Marchioni a Breme utpote genuino pelicolli Fald. — subalpino Men. misso omnimode conveniens. Ambo subalpini elytrorum medium in mare attingentes, paulo breviores in foemina; palporum omnium art. ultimus in mare valde oblique truncatus, maxillarium margine interiore externi dimidium parum excedente, idem in foemina gracilior, apice leniter oblique truncatus, margine interiore externi quadrante tantum breviore. Thorax longitudine sesqui fere latior, lateribus parum rotundatus, subparallelus, qua- drante antico leniter rotundatim attenuatus, apice recte, arcuatim fere truncatus, transversim sat convexus, nitidus, subtillime, basi solummodo conspicue, marginatus, perparum lateribus reflexus, le- niter utringue impressus, impressionibus religquis plus minusve ob- soletis; fortiter, uti caput, at multo minus dense punctatus, pilis brevissimis albidis, facillime caducis parcius quam in illo obsitus. Seutellum quam in affınıbus majus ac brevius, foeminae semicircu- lare, in unico mare apice abrupte truncatum, inde brevissime in- flexum, sublaeve. Elytra testacea vel testaceo-ferruginea, elongata, subparallela, striis duabus vel tribus dorsalibus, apicem versus prae- sertim conspicuis, caeteris obsoletis, sat fortiter punctata, intersti- tiis intricato - rugulosis, punctura tenuissime brevissimeque pilifera, limbo laterali tenui, apicem usque fere uniformiter angusto: epi- pleura basin versus plerumque excavata, sub humeris latitudine curvipedi aequalia, at mox, longe minus eito, sensim apicem usque prope gradatim attenuata. Prosterni processus inter coxas evane- scens; thoracis pleurae atque epimera metathoracica crebre forti- tergue punctata; corpus totum infra haud villosum, sed breviter parceque pubescens, pedum pube densiore, subsericea; tibiae rectae, tarsi mediocriter graciles, antici maris articulis tribus mediis lati- tudine fere longioribus. Marem et quinque foeminas e Syria D. Bauduer ad exami- nandum benevole communicavit; speciem ab humanissimo atque eximio Collega dicere gratum munus; methodice post armillatum eollocanda. 2 t Heteromera in Cat. Dejean. 403 Men. descriptioni singillatim, meo judiecio, conformes, thorace sub- quadrato, margine utringue haud reflexo, angulis posticis obtusis, fortiter punctato ab affınibus minoris staturae omnimode disceden- tes; species verumtamen facie ac thorace nigro - villoso amerinae proxima, inter congeneres villositate elytrorum atra, longa, sub- erecta, nec non a plerisque speciebus, illis parce fortiterque punc- tatis, obsolete striatis distinguenda. A pilicolli, prout a Falder- mannio descriptus, sive elytrorum sculptura et nitore, sive corporis villositate intense atra prorsus abscedit. Mas tarsorum abdominis- que structura parum ab amerinae discedit; antennae et palpi fere itidem constructa, prorsus nigra, epipleurae paullulum longius quam in illius mare productae, statura ejus minorum aequalis. Variat thorace modo lateribus a basi medium ultra parallelis, modo basin versus leniter, minus autem quam apice, attenuato. Id. var. pelicollis Fald. Persia oceid. Faldermann = O. id. Fald. 9; etiamsi statura minor, lividipedi Muls. aequali, forma ta- men sculptura ac corporis villositate cum supra citato mare ap- prime confert; ab eodem thoracis impressione transversa anteriore obsoleta elytrisque breyius pilosis solummodo variat: ab O. pilicollis Fald. deseriptione attamen, pariter ac duo e Baku a D. Faust be- nevole missi, thorace nee rude punctato nec subeicatricoso, elytris nitidis, leviter striatis, parum dense pilosis differt. Id. var. ochraceus Fald. Persia occid. Falderm. — 0. ochra- ceipennis Fald. cui pro synonymo, mea sententia, ex maris prae- eipue insignibus Omophlus tarsalis Kirsch subjungendus: plura ejus specimina in R. Musaei Taurinensis collectione sive e Rossia meridionali, sive e Georgia rossica, tum quaedam e Caucaso a D. Doria relata cum descriptionibus ambobus congruunt; foeminam porro solummodo Faldermann novisse ex descr. videtur. O. picipes Fabr. Germ., Pedemontio, Etruria Passerini, Dal- matia = 0. id. J'9. O0. curvipes Dej. Gallia mer. Solier et Cerisy, Sicilia Famin — 0. id. Br. J'?: sicula plerumque statura minora, thorace angu- stiore variant, at normaliter depieta atque illius praesertim forma a graeca varietate galbanato Ksw. bene distineta. Accedunt hispa- nicam spec. a D. Ghiliani alterumque nom. altenuatus e Gall. mer. a D. Laferte huc referenda. O0. syriacus Dej. Syr. = 0. id. Muls. d.. (0...? Ross. mer. a D. Breme conditus = O0. marginatus Kirsch duo mares descriptioni aptenus convenientes.) 26 * 404 Baudi a Selve: Omophlus arcuatus Gebl. Sibiria Gebler — Cteniopus ar- cuatus Gebl. unicus mas elongatus, subeylindricus, Of. altaico sta- tura, elytrorum praecipue, palporum, antennarum pedumque struc- tura conformis, profunde nigro-piceus, tarsorum unguiculis rufes- centibus, antieis eadem ratione ac in flavi mare dilatatis; corpore, capite thoraceque exceptis, pube subtillima, depressa, fusca equidem dense ac in eitata specie induto. Caput quam in altaico paulo la- tius, multo minus dense, vix subtilius punctatum, fronte inter ocu- los leniter elevata, sublaevi, impressione inter antennas profunda, latiuscula, utrinque abbreviata. Thorax forma propius Heliotauris (oranensi Reitt. ex. gr.) accedere videtur, nitidus, subquadratus, obsoletissime basi bisinuatus, lateribus ad trientem anticum usque subparallelis, inde arcuatim convergentibus, apice truncatus, angu- lis antieis rotundatis, parum declivibus, postieis rectis, apice obtu- satis, capite subtilius, parum dense punctatus, intra latera media sat profunde, transversim ante basin, ab hac remote, arcuatim impressus. Scutellum sublaeve. Elytra basi summa laeviuscula, subtiliter ad- modum, fere minus profunde quam in €. flavo striata, stria octava obsoleta, tribus primis postice profundioribus, interstitiis planis, subtillime punctulatis; epipleura a basi ad apicem sensim regula- riter attenuata, sat longo earum tractu medio marginibus parallelis, latius quam in altaico distantibus. Corpus inferne itidem fere uti in hoc punctulatum, prosterni autem processu, utpote in /lavo inter coxas angustiore, eas inter penitus proficiente, postice etiam carinae instar conspicabili. Abdominis segmentum quintum (in J) medio late impressum, sextum profunde eirculariter excavatum, lobis utrin- que latis, convexis, apicem versus triangulariter acuminatis, margine extimo nigro-piloso, supero recto, tenuiter flavo-ciliato. Omophlus coeruleus Fabr. Barbaria Latreille, Oran S. Far- geau, Algerio = 0. (Heliotaurus) id. SQ, commixtis 0. menlicor- nis Reitt. ind. quibusdam. 0. coeruleus non modo coxis antieis rotundatis, nec acuminatis variat, sed et menti cornu interdum plus minusve obsoleto. Id., violaceus Klug Aegypto = 0. angusticollis Muls. d. (0. virescens Dej. Barbaria — 0. tuniseus Fairm. 2 statura eis major, quae a Prof. Lessona e Tunetana provineia (Gafsa, Susa) relata ac in coll. prostant: illis conformis quae copiose D. Van Volxem (in R. Musaei Bruxell. coll.) e Constantina Algiriae col- legit, utpote nonnullis ex Oran in coll. D. Bauduer conditis. Cor- pore longiuseulo, nitido, foeminis praesertim superne glabro, prae- ter ab auetore allata (Annali del Museo Civ. di Genova Vol. VI. Heteromera in Cat. Dejean. 405 1375. p. 529) ab affınibus mihi notis tarsorum artieulo ultimo lon- giore maxime distinguenda sp.; iste maris pedibus antieis praece- dentium quatuor simul longior, medio subcompressus, ungula ante- riore inferne excavata, excavationis margine postico pectinato, an- tico integro, medio fere dilatato.. Mentum maribus plerisque dum- taxat villosum, aliis breviter obtuseque mucronatum. Elytra ut plu- rimum in mare utringue perparce pilosula, ante apicem lateribus plus minusve compressa apiceque magis attenuata, foeminae glabra. Utroque sexu saepius margo epimerum inferus subtiliter castaneus, vix interdum postice a supero distinguendus.) Omophlus ruficollis Fabr. Hisp., Lusitania, Barbaria Tan- geri Goudot = 0. id. S®: hispanieis pluribus a D. Ghiliani col- leetis nonnulla accedunt nom. fuscus Breme ined., mares omnes ad varietatem incertus Muls. referendi, thorace non modo corpori con- colore, sed et eodem basi minus ampliato, perparum quam apice latiore a genuino rufcolli discedentes. (0. rufimanus Chevr. Oran S. Fargeau, Algerio — 0. di- stinetus Lap ) \ 0. Buqueti Dej., nigrifrons Bug. Algeria Buquet —= 0. di- stinetus Lap. d® varietas epistomatis apice, labro, mandibulis pe- dibusque rufo-testaceis, femoribus basi fuseis. (0...? Algiria a D. Breme = O0. Perroudi Muls. 2.) O. nigripennis Fabr. Algiria Schönherr — O0. id. S2. Id., ruficeps Dej. Barb. = O0. id. var. erythrocephalus Sol. 2. O0. abdominalis Dej. Barbaria Solier, Tangeri Goudot = 0. id. Lap. 2. (0. rubriventris Cheyr. Oran S. Fargeau = 0. erythroga- ster Luc. O0. rufiventris Waltl Hisp. Sturm et Rambur = 0. id. (0. erythrogaster Dej. Oran S. Fargeau— 0. ovalis Lap.d 2. PYTHIDAE Lacord. Pytho depressus Linne, Schönh., coeruleus Fabr. Suecia, Germ.; var. festivus Fabr. Hung.; var. castaneus Fabr. Volhy- nia, Suecia, Lapponia — Pytho id. cum varietatibus plus minusve dilutioribus. Mari tarsi antiei paulo longius quam in foemina utrin- que flavo-ciliati, abdomen dense punctulatum, segmento ultimo la- tius apice subtruncato; idem in foemina parce punctatum, segmento ultinıo apice magis rotundato. 406 Baudi a See: Salpingus ater Payk. Suecia, Styria = Salpingus id. '?) S. rufilabris Dej., planirostris Gyll. Sueec. Gyllenhal = 5. foveolatus Ljungh. S. bimaculatus Gyll. Finlandia = 8. id. S. rufescens Dej., rufoaeneus Müll. Germ., piceus Germ. Berolini Schüppel = 8. castaneus Panz. S. humeralis Dej. Lombardia Villa —= Lissodema denticolle Gyll. var. elytris macula tantummodo humerali notatis. S. quadriguttatus Latr. Parisiis, Gallia mer. = Lissodema denticolle Gyll. et varietates. S. limbatus Dej. Gall. Latreille = Lissodema lituratum Costa. Rhinosimus aeneus Oliv. Gallia bor., Amiens — Rhinosi- mus id. R. planirostris Fabr. Parisiis, Calvados, Germ., fulviro- stris Payk. Suecia = R. id. R. ruficollis Panz. Paris., Styr., eiridipennis Ziegl. Austr, alp., Hung. Frivaldszky —= R. viridipennis Latr. Muls. (R. roboris Fabr. Germ., Austr. Ullrich, ruficollis Gyll. Suecia = AR. ruficollis Lin. '3) $. atri minimis speciminibus unicum summopere affıne Cypro a D. Truqui leetum, nom. palpalis in collectione inscriptum. Praeter staturam omnium minorem, ab atro, quocum colore nigro- aeneo, antennis basi pedibusque rufo-testaceis congruit, hisce di- stinguitur. Caput multo minus crebre, fronte parcius, punctatum, apice sublaeve, latius trancatum; oculis minus porreetis; palporum maxillarium art. ultimo oblongo-ovali, vix apice obtusato vel trun- cato; antennis haud abrupte clavatis, sed gracilioribus ab art. sexto fere sensim apicem versus incrassatis, articulis S—10 angustius quam in illo obeonieis. Thorax eadem fere structura, at basi fere angustior, lateribus anterius paulo magis rotundatus, latitudine ejus maxima apici propius sita, parcius, disco praesertim, punctatus. Elytra regulariter, ipsamet basi, seriatim punctata, punctis minus profundis minoribusque, latius apice obsoletis, pilis erectis flavis sparsim ornata. A $. Reyi Abeille statura minore, capite thoraceque parcius adhuc punctatis hoc aliter exculpto, elytris pilis consparsis nec non palporum artieuli ultimi structura aptenus distinctus. Anne ad nitidum Chevr. referendus mihi ex deser. valde du- biosum. Heteromera in Cat. Dejean. 407 Agnathus decoratus Germ. Gall. Latreille = Agnathus id. in Pavensi etiam atque Pisana provincia poenes nos repertus, co- piose olim in palationis juxta Padum fixae fungis eirca Placentiam collectus. MELANDRYDAE Lacord. Tetratoma fungorum Fabr. Parisiis, Calvados, Gall. mer. — Tetratoma ead. normanum specimen variat corpore toto rufo- testaceo. : T. Desmaresti Latr. Parisiis Latreille = T. ead. T. variegatum Dej. Croatia, Finlandia = T. ancora Fabr. !*) Eustrophus dermestoides Fabr. Pariis, Germ., Styria = Eustrophus id. Orchesia micans Fabr. Parisiis, Gall. oceid. et orient., Sty- ria, Bavaria — Orchesia ead. Fabr. sardoa addita ac superioris Italiae specimina, et in Algiria. '#) T. erenicollis n. sp.: Nigro - picea, nitida, flavo - pilosa, epistomate, antennarum basi thoracisque margine (laterali crenulato) rufo - testaceis, palpis, pedibus elytrorumque maculis sex testaceo- flavis; fortiter punctata, scutello punctulato, maculae flavae incluso; antennis longiusculis. — Long. 14 — 13 lin. T. ancorae et Baudueri intermedia, corpore superne illa paulo erebrius, hac, cui maxime proxima, minus crebre punctata ac mi- nus pilosa, elytrorum maculis fere itidem ut in priore dispositis atque effictis, macula insuper communi circumscutellari ut in Bau- dueri, latiore, notatis. Caput paulo minus crebre quam in hac punctatum, antice rufo-testaceum; antennae ut in ea constructae, at longiores, articulis sex vel septem primis rufo-testaceis, 2— 6 longioribus, leniter obconicis. Thorax antice paulisper magis atte- nuatus, angulis anticis obtusiusculis, paulo angustius rotundatis, margine laterali evidentius crenulato. Scutellum obscurum. Elytra humeris minus elevata, apice vix minus profunde quam dorso pun- ctata, margine inflexo distinete punetulato.. Corpus infra ut in Baudueri punctatum, abdominis punctura minus densa. Toarsi po- stiei art. primo ultimo longitudine aequali. Foemina statura ple- rumque major, praesertim longior: pluribus quae T. Baudueri vidi statura in utroque sexu subaequalis; hujusce spec. paulo majus ex Etruria indicatum vidi. Sex specimina e Cypro insula a D. Truqui relata. 408 Baudi a Selve: Orchesia fasciata Payk. Suecia, Croatia —= O. undulata Kr. Sardinia quoque atque Liguriae Apenninis. Hallomenus humeralis Fabr., bipunctatus Payk. Suecia, Finlandia, Germ., Styria — Hallomenus id. Panz. H. fuscus Gyll., azillaris Gyll., bipunctatus var. Payk. Suecia, — Hd. (H. foveolatus Bavaria sup. = Abdera affinis Payk. et H. fuscus Gyll. ambo immatura.) (Abdera 4-fasciata Ourtis (Hypulus), Gall. a D. Breme.) H. affinis Payk. Suecia, Finlandia, Austria Parreyss — Ab- dera ead. H. flezuosus Payk. Suecia, undatus Panz. Austr. sup., Gall. or. = Abdera ead. Dircaea discolor Fabr., Xylita buprestoides Payk. Sue- cia, Finlandia, Germ., /aevigata Bess. Volhynia, Ross. Mosca = Dircaea laevigata Hellen. ead. var. rufipes Bess. Volhynia —= D. laevigata var. elytris castaneis, tibiis tarsisque rufo-ferrugineis. D. rufipes Gyll. Finlandia, livida Dej. Cat. Austria —= D. lwida Sahlb. D. laevigata Ziegl. Styria = D. ead. Hell. a supra memo- rata nullomodo discedens. D. Parreysii Dej., modesta Parr. Rossia mer. — D. ead. Muls. habitu ei, corpore planiusculo, fusceo-brunneo conformia Cy- pro complura D. Truqui collegit; identicum et in Alpibus nostris a D. Meda repertum; etrusca quaedam utroque sexu majora, ma- gis convexa, antennis in mare validiusculis, artieulis quarto quinto- que majoribus insignia, palporum maxillarium art. ultimo fortius dilatato, apice rotundatim ampliato: corsica spec. plerumque dilu- tiora, nom. Revelieri Muls. in collecetionibus donata. Alpina spe- cimina fortius, densius punctata videntur. D. modestae Dej. Ross. mer. unicum spec. deperditum. D. quadriguttata Fabr. Croatia Parreyss, Gall. mer. = D. ead. Payk. uti a D. Mulsant delineata, quadrimaculata ]ll. see. D. Kraatz: identica et e Pedemontio, Liguria atque Hungaria vidi, thorace omnibus sat profunde confertimque punctato, elytrorum ma- eulis ochraceis plus minusve latis. Duo e Finlandiae sequuntur eodem nom. insceripta specimina, quorum alterum apprime cum praecedentibus congruit; primum au- tem pariter nigrum, antennis basi, palpis tarsisque ferrugineis hisce abscedit: thorax paulisper minus crebre, äntice praesertim, puncta- Heteromera in Cat. Dejean. 409 tus, suleulo basali ante scutellum evidentiore, longiusculo; scutel- lum apice subtruncatum; elytrorum maculae ochraceae minores, an- tica extus recta, intus elytrorum dimidiam latitudinem vix exce- dente, obliquatim anterius sensimque angustius basin Versus pro- ducta; postica transversa minore, subreniformi, anterius irregulari- ter bisinuata, postice sat emarginata: genuina fortasse quadrigut- tata Payk. sec. Kraatz, specifice tamen vix a praecedente distin- guenda. Dircaea ferruginea Payk. (Xylita) Suecia, Helvetia = Zilora ead. Payk. D. variegata Fabr. Gallia occid. et merid. = Marolia ead. Bose. '°) ı5) Opsigonus n. gen. Caput modice inflexum, thorace re- ceptum, pone oculos haud attenuatum; oculi rotundati, prominuli, antice vix emarginati, sat grosse reticulati: antennae subfiliformes, sub frontis latera ante oculos insertae, tenues, articulo primo longo, obconico, secundo tertioque subaequalibus, singillatim primo dimi- dio fere brevioribus, obconieis, quarto-sexto brevioribus, ovatis, in- ter se aequalibus, sequentibus oblongo-ovatis, subeylindrieis, horum septimo atque undecimo paulo longioribus: palpi maxillares articulo primo tertioque subglobosis, parvis, secundo filiformi, valde elon- gato, quarto basi gracili, mox valde triangulariter dilatato, apice truncato, lateribus leniter rotundato, extus vix sextante guam intus longiore. Thorax latitudine longior, basin versus leniter attenua- tus. Scutellum breve, transversum. Elytra ad humeros rotundata, abinde ultra medium fere usque paralleia, uniformiter punctata. Metasterni epimera apicem versus leniter attenuata. Üoxae anticae contiguae; tibiae apice tenuissime breviterque calcaratae; tarsorum articulus penultimus profunde in lamellas graciles fissus. Corpus subeylindricum, punctatum, villositate minus tenui superne obtectum. Opsigonus Krüperi n. sp.: Elongatus, brunneus, antennis, ore pedibusque testaceo-ferrugineis, griseo-villosus, capite depresso rugose, thorace convexo, aequali confertim, elytris fortius sat crebre punetatis. — Long. 14 lin. Statura minimis Maroliae variegatae fere minor, longe con- vexior at subeylindrieus, corporis punctura, elytrorum praesertim inferne itidem fere forti ac profunda, pari fere ratione diffusa, vil- lositate autem albeseente multo minus tenui ac longiore obtectus. Caput thorace angustius, fronte planiusculum, apicem versus ab au- 410 Baudi a Selve: Dircaea undulata Dej. Gallia oceid. = Abdera griseogut- tala Fairm. ex imaginibus in Populus albae ramulis repertis quatuor ejusdem exempla D. Betta Pavensis Entomologus obtinuisse admonet. D. triguttata Gyll. Suecia, Finlandia = Abdera ead. Ead. Gall. or. Lyon — Abdera ead. var. scutellaris Muls. Mycetoma suturale Panz. Germ. Schüppel, phalerata Zieg- ler Hung., Pyrenaeis Dufour — HMycetoma id. Hypulus bifasciatus Fabr. Austr. = Hypulus id. H. quercinus Payk., Dircaea dubia Fabr. Styria = H. id. riculis antennariis modice elevatulis, leviter rotundatis modice atte- nuatum, apice subtruncatum, epistomate impressione obsoleta, sub- arcuata a fronte distincto, creberrime, parum profunde rugoso-pun- etatum, breviter villosum; labrum punctulatum, transversum, apice subrotundatum; mandibulae apice atrae, laeva ante apicem excisa, apice acuminata, dente supero validiusculo; palpi testacei: antennae thoracis basin longitudine quadrante fere superantes, graciliusculae, pubescentes. Thorax transversim sat convexus, apice recte, basi subarcuatim truncatus, lateribus, paulo ante medium maxime, leni- ter rotundatus, basin versus leniter attenuatus, angulis posticis valde obtusis, anticis deflexis una cum laterum dimidio antico cum pleuris eonfusis, eonfertim sat fortiter punctatus, areola medio disco irre- gulari laevi, villositate subdepressa indutus. Scutellum perquam breve, late rotundatum. Elytra summa basi thorace haud latiora, subito vero sat rotundato-ampliata, unde humeris thoracis maxima latitudine fere, ejusdem baseos sat latiora, ab eis medium usque ultra subparallela, leniter tantum rotundata, a triente postico api- cem usque sensim attenuata, apice extus sat, ad suturam parum rotundata, abdomen totum haud obtegentia, dorso modice convexa, utrinque fortiter convexo declivia, margine laterali infero, subtili cum epipleuris paulo ante apicem abbreviato, mediocriter cerebre, sat profunde punctata, uti religuum corpus brunnea, ante humeros et suturam secus paullulum dilutiora, nitidula, villositate albescente longiore ac minus depressa induta. Corpus infra nitidum, pectore fortiter, abdomine subtilius punctatum, illo villosulo, hoc pubescente. Pedes graciliuseuli, tibiis, postieis praesertim, linearibus, tarsis po- stieis art. primo sequentiam trium longitudinem fere superante. Unicum spec., foemina verisimiliter, a D. Bauduer amice com- municatum, in Attica a D. Krüper, in cujus honorem species in- dicta, repertum: genus prope Maroliam methodice collocandum censeo. Heteromera in Cat. Dejean. 411 utraque sp. et poenes nos repertur; bifasciatus haud raro thorace penitus ferrugineo, elytris dimidio antico immaeulatis variat. Serropalpus barbatus Fabr. Suecia, striatus Latr. Pari- siis, Austria, Finlandia —= Serropalpus id. Schall. 5. Vaudoueri Latr. Gall. oce. = P’hloeotrya Vaudoueri Muls. Conopalpus flavicollis Gyll. Suec., Parisiis = Conopalpus testaceus Oliv. C. thoracicus Dej. Dalm. = C. brevicollis Kr. 2 var. tho- racicus genuino duplo fere major, ore toto cum epistomate atque aurieulis antennariis flavo - testaceo; thorace basi utrinque profun- dius sinuato, scutello etiam flavo-testaceo, elytris obscurius nigro- cyaneis, paulisper fortius punctatis, interstitiis dimidio antico plus minusve transversim rugatis, impressione dorsali circa trientem an- ticum nulla. Quaedam et in Alpibus Pedemontii a DD. Ghiliani et Sella reperta. C. collaris Dej. Gall. mer. = C. inevicolls Kr. Scotodes annulatus Esch. Livonia, Pelmatopus Humme- lii Fisch. = Scotodes id. Melandrya serrata Fabr., caraboides Oliv. Paris., den- tata Passerini Etruria; Austria, Pyrenaeis or., Pedemontio = He- landrya caraboides Lin. Var. barbatae Jenisson Germania spec. deest; prostat vero spec. pyrenaeum minus maturum, elytrerum margine pedibusque rufo-testaceis, ind. in coll. mea optime explicatum coloratumque palpis non modo sed et tibiis tarsisque rufo-ferrugineis variat. Duo in coll. Dej. ex America boreali cum europaeis omnimode con- ferre videntur. M. sulcata Dej. Parisiis Chevrolat = M. flavicornis Duft. var. Goryi Cast. M. canaliculata Fabr. Suecia, Finlandia, Curonia Germar, Austr. Ziegler et varietates serrata Bess., castanea Bess. Volhynia — M. dubia Schaller; minus maturis vel thorax tantummodo pe- desque plus minusve picei, vel corpus supra piceum aut castaneum, pedibus dilutioribus. M. flavicornis Duft, barbata Sturm Austr. sup. = M. ead. M. Kieberi Mannh. Kamtschatka —= M. rufipes Gebl. M. ruficollis Fabr. (Dircaea) Finlandia Sahlberg = Phry- ganophilus id. Nothus clavipes Meg. Hung. = Osphya bipunctata Fabr. mares, plerique .majores, thorace late rufo limbato, lineola media rufa conspicua, femoribus valde incrassatis. 412 Baudi a Selve: var. femoratus Meg. Hung., Austria Dahl = O0. bipunctata mares, plerique minores, thorace vel concolore, vel anguste ferru- gineo-limbato, femoribus interdum vix incrassatis. N. bipunctatus Il. Hung., praeustus Oliv. = O. ead. Fabr. foeminae testaceae vel thorace concolore, vel eodem plus minusve late bimaculato. var. bipunctatus Oliv. Hung. = 0. ead. Fabr. foeminae tho- race ut supra, elytris fuscis aut piceo-grisescentibus. Stenotrachelus aeneus Payk. (Calopus Schh.) Suecia, Lapponia = Stenotrachelus id. LAGRIDAE Lacord. Lagria hirta Fabr. Parisiis, Gall. int. et merid. = Lagria atripes Muls. sp. et in tota Italia diffusa. L. pubescens Fabr., hirta Gyll. Oliv. Parisiis, Styria, Dal- matia, Sieil., Gall. mer., Hisp., Suecia, Ross., Podolia = L. hirta Lin.: variant interdum mares thorace valde obsolete punctato, foe- minae haud raro elytrorum interstitiis alternis elevatulis. L. glabrata Ol. Gall. mer., Hisp. = L. ead., hispanica foe- mina variat, utpote in italicis quandoque, corpore vel toto nigro- brunneo, vel elytris brunneo - castaneis. @Quidam accedunt mares ex Hispania, nom. Ramburü a D. Breme inscripti, corpore, elytris exceptis, penitus fere atro, capite thoraceque paulo fortius, erebrius punctatis, hoc longitudinaliter subtilius canaliculato, quibus confor- mia nonnulla in collectionibus speeimina occurrunt nom. rubida Graälls et parvula Perris (haece postrema typica verisimiliter), non- nisi quam glabratae meo judieio varietates habenda. Pietura equi- dem variabilis species, minus maturis corpus rufo - testaceum, an- tennis ferrugineis, elytra flavescentia, femoribus apice tibiisque basi infuscatis, mares quam proxime rugulosae Rosenh. descriptioni con- gruere videntur. L. lata Fabr. Hispania, Tangeri = L. ead. (L. mauritanica Dej. Oran S. Fargeau, Bona König = L. viridipennis Fabr.) PEDILIDAE Lacord. Pedilus fuscus Fisch. Sibiria Mannerh. et Gebler = Pedi- lus id. Heteromera in Cat. Dejean. 413 Steropes caspius Stev. Ross. mer. Latreille, Kislar Steven — Steropes id. Scraptia fusca Latr., Dircaea sericea Schönh. Parisüs, Gall. mer., Hung. Frivaldszky, Dalm. = Scraptia dubia Ol.: inter dalmatina commixta Ser. bifoveolata Küst., elytris praecipue minus subtiliter ac minus crebre dorso punctulatis distinguenda. Acce- dunt hispanica a D. Ghiliani dubiae specimina, utpote centrali Ita- lia frequentius, gallicis obscuriora, paullulum majora. '°) S. minuta Dej. Parisiis, Dircaea fuscula Gyll. Suec. Schh., Euglenes oculatus Schh. = 8. fuscula Müll. '?) 1°) $S. dubiae valde affinis &. thoracica n. sp.: Elongata, planiuscula, subtilissime rugoso-punctata, griseo-pubescens, fusco-pi- cea, capite migro, thorace anterius parum attenuato, transversim subquadrato, angulis posticis rectis, rufescente, tibiüis tarsisque rufo- testaceis. — Long. 2 lin. Corpore supra confertim subtiliterque punctato - ruguloso, pu- bescentia atque statura dubiae summopere affınis, thoracis praeser- tim structura praeter picturam plane distineta. Caput nigrum, ut in ea constructum, antennis ferrugineis, ab articulo quarto paulis- per validioribus, art. 2 brevi, subgloboso, tertio eodem duplo, quarto sesqui longiore. Thorax transversim subquadratus, latitu- dine basaeos triente fere tantum brevior, lateribus a basi medium fere ultra subparallelus, fortius apice utringue rotundatus ac decli- vis, basi medio angustius, latius evidentiusque quam in illa utrin- que emarginato-sinuatus, in sinu foveolatus, angulis postieis rectis, leniter apice obtusatis, supra infraque laete rufo-testaceus. Elytra fere minus quam in dubia, pro latitudine, elongata, paulo magis apicem versus ampliata atque dorso planata, subtilius fere erebrius- que punctulata. Corpus infra cum pedibus nigro -piceum, tibiis tarsisque rufo-testaceis. A bifoveolata Küst. thorace dimidio postico magis quadrato, elytris longe subtilius punctatis nee non pictura, praeter alia abunde distincta. Mauritanicum spec. a D. Van Volxem Tingi prope collectum in R. Bruxellensi Musaeo prostat. ı?) Italieis Montis Rosa convallibus et Insubria interdum ob- via S. ferruginea Ksw. Ariminum circa et in Dalmatia rarius oc- eurrit S. ophthalmica Muls. praeter oculorum structuram thoraeis sculptura praecipue a congeneribus discedens, eadem nempe evi- 414 Baudi a Selwe: Xylophilus oculatus Gyll. Suecia, calycinus? Panz. Ger- mania bor., Hung., Volhynia = Äylophilus pygmaeus De Geer omnes foeminae. Accedit spec., foemineum pariter, e Fennia a D. Wa- sastierna Marchioni a Breme utpote Mannerheimii typicum X. fen- nicum datum et inscriptum, quod nulla alia ratione a genuino pyg- maeo distinguitur, quam thoracis suleulis transversis paullo magis conspieuis, utpote et in germanieis ind. quandoque contingit. X. populneus Fabr. Parisiis, Suecia, Germ., Pedemontio — X. boleti Marsh., populneus Panz., Muls. Passim hine inde in Italia continentali et insulis. X. pygmaeus Gyll. Suecia, oculatus Payk. d = X. id DeGeer d. X. testaceus Dej. Dalm.. = X. id. Kolenati, flaveolus Muls. spec. in tota fere Italia diffusa, etiam Cypro et Syria obvenit. '°®) denter parcius quam in fuscula ac ferruginea granuloso, punctura vix perspicua adeo ut ex auctoris descriptione de specie dubitassem, sin identicum e Gallia spec. in coll. D. Bauduer perspectum fuerit. '®) Hae mihi cognitae hujus divisionis- (subg. Olotelus) sec. Muls. species: X. punctiger Muls. Sardinia et Cypro, corpore in illaesis superne subtilissime pubescente, caeterum oculorum, anten- narum thoracisque praecipue structura huc spectans. X. brevicornis Perris Insubria, unicum spec. descriptioni con- sonum, thorace vero postice fovea utrinyue modice tantum impressa. X. neglectus Duv. Pedemontio atque Italia media parum frequens. X. rufieollis Rossi Insubria, Tridentina provincia, Cypro et Syria haud frequens: antennis ante oculos minus remote quam oculi inter se sistentes insertis ad hanec divisionem pertinet; oculis paulo minus in foemina quam in mare prominulis, antennarum in illa art. 3—6 gracilioribus, thorace paullulum crassiore, elytris paulo minus elongatis, minus ad latera parallelis. Variat in utroque sexu capite vix vel plus minusve vertice infuscato, elytris rarius brun- neo-testaceis. Ex allatis a D. Aube (in Catal. et Mater. pour la Faune Franc. du Dr. Grenier) mihi compertum ad ruficollem potius quam ad neglectum X. nigripennem Villa referendum esse. X. cyprius n.sp.: Elongatus, niyer, incano-pubescens, capite thoraceque opacis creberrime, elytris nitidulis, subparallelis distincte punctatis; oculis a basi remotis oblongo-ovatis; antennis nigris, art. 5— 10 subaequalibus, secundo globoso, ore pedibusque pro parte testaceis. — Long. 2 — 1 lin. Heteromera in Cat. Dejean. 415 Xylophilus lividus Dej. Dalm. et Gall. mer. = X. pruino- sus Kiesw. var. testaceus, capite leniter infuscato, immaturus. Corpore elongato, atro, elytris praesertim basi summa leniter declivibus, utringue ante humeros oblique subtruncatis amabili Sahlb. quodammodo affınis, a quo oculis verticaliter oblongiuseulis, invi- cem in fronte sat, a capitis basi modice remotis, antennarum stru- etura praeter caetera plane distinetus. Caput, uti thorax, atrum, opacum, sub pube tenui sericante vix perspieue subtillime punetu- latum, fronte parum convexum, oculis modice prominulis, vertica- liter oblongo - ovatis, vix antice emarginatis, postice rectis, fronte eos inter duplo fere quam inter antennarum basin latiore; anten- nis mediocribus, corporis dimidiam longitudinem vix superantibus, pilosulis, nigris vel nigro-piceis, articulo secundo rufescente, brevi- ter ovato, tertio hoc paulo longiore, obeonico, 4—10 sensim per- parum crassioribus, obconieis, longitudine subaequalibus. Thorax subquadratus, capite paulo angustius, lateribus ante medium perpa- rum rotundatus, basi summa utrinque dilatatus, angulis posticis ex- trorsum leviter porrectis, basi subarcuatus, leniter convexus, ante basin transversim obsolete impressus. Scutellum oblongo-subtrian- gulare, apice truncatum. Elytra elongata, lateribus subparallela, quam pone medium antice fere latiora, basi summa leniter decli- via, ante humeros utringue oblique subrotundata, humeris leniter prominulis, hos intra anguste, dorso medio ad trientem anticum late obsoleteque impressa, pone scutellum utringue subgibbosa, dorso parum convexa, ad laterum trientem anticum obsoletissime compressa, nitidula, uniformiter, parum dense, subtiliter distinete- que punctulata, punctis apicem versus paulo minus profundis, sub- tillime pubescentia, plerumque nigro - picea. Corpus infra nigrum, pedibus cum coxis anticis fusco - ferrugineis, tibiis tarsisque lurido testaceis, tibiis 4 posterioribus saepe dimidio apicali infuscatis, tarsorum posticorum articulo primo sequentium trium simul triplo longiore. A primae divisionis, sec. Mulsant, congeneribus corpore elon- gato optime distinetus, brevicornı et ruficolli exceptis, ab illo an- tennarum oculorumgue praecipue Structura, ab hoc, praeter pietu- ram, capite thoraceque opacis, hoc utringue haud tuberculoso, ely- tris longioribus aptenus discedit. E Mulsantis divisione altera hae occurunt poenes nos species: X. nigrinus Germ. Tyrolo italico rarus: X. sanguinolentus Kiesw. 416 Baudi a Selve: Heteromera in Cat. Dejean. Xylophilus pumilus Dej. Gallia Latreille = X. pruinosus Kiesw. normaliter coloratus. Tota etiam continentali Italia atque insulis diffusa sp., Pedemontio inter folias deceiduas atque quisqui- lia autumno praesertim frequens; variat saepius intensius fuscus, elytris obscure castaneis, latius utrinque atque irregulariter suturam secus nigrescentibus; totis hisce fuscis interdum, humeris tantum pallidioribus. (Trotomma pubescens Ksw. Gall. mer. a D. Breme; supe- rioris ac mediae Italiae nee non Hungariae etiam incola.) Pedemontio, unicum spec. mas praeter antennarum structuram ha- bitumque graciliorem pedibus postieis ab illo sane discedens femo- ribus longe minus incrassatis, tibiis a basi ad apicem regulariter leniterque dilatatis, dorso reetis, intus pone medium leniter arcua- tis, tarsorum art. primo, etsi compresso atque arcuato, longitudine sua parallelo: elytrorum praeterea area lateralis compressa cerebrius- que punetata multo angustior quam in nigrino eique valde affıni patricio Abeille, quibus femora postica valde crassiora, patricio in- tus ante basin subito fere attenuata, tibiae eaedem basi graciles atque arcuatae, a longitudinis quadrante solummodo apicem versus dilatatae, intus rectae, tarsi quoque basi angustiores. A. sanguino- lenti foeminas ex Etruria atque e Syria vidi. X. amabilis Sahlb. Pedemontio, ab agro Taurinensi haud re- mote, in quercus caeduo nemore a me ipso repertus. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1377. Heft II.] Bemerkungen über Bockkäfer Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M. IA einer Longicornen-Sendung von Hrn. R. Türk in Wien habe ich folgende Bemerkungen zu machen. 1. Von Grammoptera bicarinata Arnold, die ich bei der Revision einiger Bockkäfer-Gattungen in der Deutschen Entomol. Zeitschr. 1876. p. 320 nur nach der Beschreibung (Hor. Ross. 1869. p. 137) kannte, besitzt Türk ein Stück mit der Bezeichnung Klein- asien, das sicher zu der Arnold’schen Art vom Dnieper gehört. Es ist ein &, bei welchem die Form des Metasternums sehr deut- lich ist. Die Art ist mit Ävida F., und nicht, wie ich angab, mit tabacicolor Schall. verwandt, also eine Vadonia, und keine Gram- moptera. Die Arnold’sche Diagnose lautet: „Mas: Nigra, profunde punctata, flavo-pubescens, elytris testaceis, apice singulatim rotunda- tis, tibüis anticis et mediis tesiaceis, posticis piceis vel nigris, me- tasterno carinis duabus brevibus sed valde elevatis armato. 3 lin. Fem.: tibiis ommibus tastaceis; metasterno mutico, abdomine rufo- testaceo. Bei dem vorliegenden J sind die vier Vorderbeine ganz gelb, an den Hinterbeinen sind die Schienen an der Spitze, sowie die Tarsen bräunlich; die drei letzten Hinterleibssegmente sind ganz roth. 2. Von Vadonia Steveni Sperk besitzt Türk zwei ganz schwarze Jg’; Kraatz sprach Berl. Entom. Ztschr. 1359. p. 97 die Meinung aus, Ex. dieser Färbung seien wohl meistens Weibchen. 3. Von Anoplodera rufiventris Tourn. (Guerin Rev. Mag. Zool. 1872. p. 348) aus Astrabad habe ich zwei $ vor mir. Die Art gleicht der A. rufipes Schall., der S ist aber schmäler, das Schildchen dicht weils pubescent; beim 2 ist der Hinterleib roth, die Basis des ersten Segments und die Spitze des Pygidiums schwarz. 4. Pidonia elegans Fald. 42. Caucasus. Mit lurida F. in der Körperform verwandt, aber in beiden Geschlechtern viel schmä- ler; das @ durch die schwarze Naht und eine ebenso gefärbte Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 27 418 L. v. Heyden: Längslinie in der Mitte und am Rande jeder Flügeldecke sofort zu unterscheiden. /. Flügeldecken einfärbig gelb; Kopf u. Halsschild (72) dunkelbraun; alle Schenkel mit einem schwarzen Ring vor der Spitze. — Vielleicht gehört hierher auch Anoplodera gibbicol- lis Solsky vom Amur. Die Beschreibung Hor. Ross. 1872. p. 258 palst ganz gut, bis auf einige Farbendifferenzen, was aber varii- ren kann. 5. Bei Cortodera flavimana Waltl sind fast immer die vier hinteren Beine ganz schwarz. Bei einem Stück aus Brussa haben die 4 hinteren Beine nur schwarze Kniee; drei andere haben ganz gelbe Beine mit nur etwas dunkleren Knieen und Tarsen. — Ob hierher C. rufipes Kraatz (Deutsche Ent. Ztschr. 1876. p. 344) ge- hört, wage ich nicht zu entscheiden, da der Autor seine Art noch durch dichter punktirtes und behaartes Halsschild und dichter punk- tirte Flügeldecken unterscheidet, was auf ein mir von Kraatz als flavimana? var. rufipes bezeichnetes Stück aus der europ. Türkei nicht pafst. Die typischen rufipes sind von Smyrna. Ueber diese Art schreibt mir Türk: „Was die Cortodera ru- fipes Kraatz betrifft, so ist es meiner innigen Ueberzeugung nach nur eine seltenere Varietät der C. flavimana. Die feinere Punkti- rung dürfte kein Merkmal bilden, weil eben die Punktirung in P’e- zug auf Stärke wenigstens bei Cerambyciden variabel ist, was am auffälligsten bei den Dorcadien hervortritt. 6. Cortodera discolor Fairm. (Annal. Fr. 1366. pag. 277), die ich seither nur aus der Beschreibung kannte, variirt wie fla- vimana, mit der sie verwandt, aber kürzer und etwas breiter ist. Alle Beine sind stets schwarz, nur die Schienen, besonders die vorderen rothbraun, die Flügeldecken sind rothbraun (bei helleren flavimana gelblich) oder schwarz. — C. Beckeri Desbr. ist an der grünlichen Erzfarbe der ganzen Oberseite leicht kenntlich. 7. Cortodera monticola Abeille halte ich jetzt für die Gramoptera femorata F. = variegata Germ. Dies ändert aber nicht meine l. c. p. 317 ausgesprochene Ansicht, dafs Abeille die femo- rata F. als solehe nicht erkannte, die er mit @. analis 2 verwech- selte und die femorata neu beschrieb, bei welcher das erste Glied der Hinterfülse fast so lang ist wie die folgenden zusammen. Die Türk’schen femorata sind aus Steiermark. 8. Von ©. holosericea F. liegen mir 1 g’ und 2 2 aus Wien vor, sie sind ganz dunkel mit grünlicher Behaarung; von C. Fri- valdszkyi Kıtz. 1 gu. 22 ebendaher, Flügeld. ziemlich glänzend, schwärzlich, bei einem @ matt. Schenkel roth mit schwarzen Knieen. Bemerkungen über Bockkäfer. 419 9. Ein bisher nicht gedeutetes Thier war: Leptura pilosa Forster Novae species Insectorum 1771. p. 44. — Die Beschreibung in dem seltenen Werkchen lautet: Elytris fastigiatis, tota nigra, pilis einerascentibus consita. Habitat in Hispania ad Calpen freti Gaditani. Magnituduo cireiter Lept. mysticae. Corpus totum ni- grum et undique pilis einerascentibus cerebris consitum. Antennae articulis undecim. Oculi brunnei. Thorax globosus, dense pilo- sus, punctis excavatis conspersus. Elytra apice fastigiata, margine exteriore circa humeros seu basin picea.. Abdomen et pedes ob densiores pilos, magis cinerascentia. Ich schliefse mich der Ansicht meines Freundes Kraatz an, dafs die Beschreibung vollkommen auf Clytus quadripunctatus F. var, glaucus Lap. palst, den ich gleichfalls aus Andalusien besitze (Calpe ist Gibraltar). — Unter pilis sind hier die fein anliegenden grauen Härchen, unter margine picea die von der Behaarung ent- blöfsten Stellen zu verstehen, die mitunter mehr bräunlich sind. 10. Die grolse gelbflügelige Leptura mit einem schwarzen Fleck auf der Mitte jeder Decke muls den ältestberechtigten Na- men tesserula Öharp. führen. — Charpentier beschrieb die Art 1325 in seinen Horae Entomol. nach Stücken, die „punctum atrum triangulare vel angulatum“ haben; „apex est distincte et late atro terminatus“ heilst es weiter in der Beschreibung. — Solche Stücke mit deutlich parallel-trapezförmigem Fleck besitze ich aus dem Ba- nat von Dahl als binotata Dahl eingesandt; die Expl. in Türk’s Sammlung stammen aus Görz, doch ist bei ihnen der Fleck klein und verschwindet bei einem Stück fast vollständig. Nach typischen Stücken ist auch die Beschreibung bei Mulsant Col. France ed. Il. p- 557 entworfen. Eine Varietät mit grofsem runden Fleck auf jeder Flügeldek- kenmitte findet sich besonders im Caucasus; auf sie beziehe ich bisignata Menetr. Cat. rais. 1832. p. 232, er sagt nur „puncto me- dio nigro“; doch beruft sich auf ihn Faldermann Fauna transe. 1837. p. 313 und bildet sie ab Tab. 11. Fig. 4. Lefebvre bespricht (Silberm. Revue entom. 1835. III. p. 305) die zweipunktigen Leptura- Arten und unterscheidet die tesserula Charp. = bisignata Dahl (elytres testac&s avec un petit point noir a leur centre, echancrees a leur extremite antennes noires) von seiner binotata aus Morea durch „elytres fauves, un gros point noir, ä leur centre, arrondis & leur extremite, antennis brunes.“ Ich finde bei meinen caucasischen und ungarischen Stücken jede Flügeldecke schief, aber geradlinig abgestutzt, die innere Ecke l 27* 420 L. v. Heyden: etwas mehr als die äufsere zahnartig vorgezogen. Sollte Lefebvre vielleicht die Vadonia bipunctata F. vor sich gehabt haben, als er seine binotata beschrieb? Für eine Vadonia möchte ich auch seine bisignata (als synonym führt er bisignata Brull& auf) halten; er sagt von ihr „elytres d’un blond obscur, un petit point noir a leur centre, entieres et faiblement teintees de noir & leur extremite. — Sicher glaube ich auch, dafs die von Brulle Exp. Moree 1832. III. p. 264. tab. 43. fig. 7. beschriebene und abgebildete bisignata eine Vadonia bipunctala ist, die Brulle in seiner Liste gar nicht auf- führt. Die Beschreibung lautet: Crebre punctata, nigra, capite tho- raceque obscure rufo-villosis, elytris obscure flavescentibus, su - tura puncto medio apiceque nigris. .... Corselet subglobuleux .... — Küster’s bisignata Dej. Käf. Europ. 1847. IX. 76. ist bisig- nata Menetr.; er unterscheidet sie von bipunctata, nennt den Fleck länglichrund, die Decken sind fast gerade abgestutzt. — Bei einer noch unbeschriebenen Varietät (franssylvanica Stentz i. 1.) ist. der Fleck ganz geschwunden und nur die Spitze ist breit, aulsen nach vorn etwas vorgezogen, schwarz gefärbt. Mein Ex. stammt aus Siebenbürgen; bei einem caucasischen Stück in der Türk’schen Sammlung ist auch der schwarze Spitzenfleck bis auf eine Andeutung geschwunden. Solche punktlose Stücke kommen der fulva sehr nahe, unterscheiden sich aber sofort durch das kaum eingeschnittene Mesosternum. Ich nenne sie impunctata. Die Sy- nonymie gestaltet sich also: Lept. tesserula Charp. 1825, Lefebv. 1835, Muls. 1862. var. bisignata Menetr. 1832, Fald. 1837, Küst. 1847. var. impunctata mihi (= transsylvanica Stentz i. 1.). Das in Harold’s Catalog angegebene Synonym Pharaonis Koll. i. 1. gehört zu emmipoda Friv. Muls. 11. Eine sehr schöne verwandte Art hat blutrothe Decken wie rufa Brulle mit grolsem, runden, schwarzen Mittelfleck und breiter schwarzer Spitze. Alle Beine sind einfärbig roth, wie die Flügel- decken. Sie wurde schon 1835 von Lefebvre in Silberm. Rev. entom. III. pag. 303 als Leptura Silbermanni beschrieben und tab. 35. abgebildet; Fairm. beschrieb sie Annal. Fr. 1866. p. 278 wiederholt als nigropieta. Lefebvre’s Stück stammt vom Libanon, Fairmaire giebt den Bosz Dagh und den Caucasus als Vaterland an; mein Ex., 9, stammt aus Antiochien (Kinderm.), mein g' aus der europ. Türkei (Abresch.). Als Synonyme kenne ich noch die Namen dubia (sine auct.) und philibensis Friv. Dr. Kraatz und ich sind nun zu der Ueberzeugung gelangt, Bemerkungen über Bockkäfer. 421 da von Silbermanni nur 2 und von rufa nur bekannt sind, dafs beide zu einer Art gehören. Sülbermanni ist nach syrisch-caucasi- schen Stücken aufgestellt, nach spanischen Weibchen ist die L. tri- signata Fairm. Ann. Fr. 1852. p. 92 aus Madrid beschrieben. Die Synonymie lautet also: d Leptura rufa Brulle 1832. Europa merid. ®) - Silbermanni Lefeb. 1835. Libanon. ® - trisignata Fairm. 1852. Madrid. Q - nigropieta Fairm. 1866. Bosz Dagh et Caucasus. 12. Eine andere, wirkliche Leptura ist die ustulata Men., die in Harold’s Catalog noch zu Jaegeri Hum. gezogen ist. Sie ist nach dem Autor 5—5t lin. lang (Juegeri nur 31—4). — Die Beschreihung in Cat. rais. 1832. p. 231 lautet: Nigra; thorace ni- gro, rufescenti tomentoso; elytris testaceis, tomentosis, apice nigris. Elle ressemble au premier abord a la L. tomentosa, mais le corse- let est plus etroit et les elytres sont proportionellement moins larges vers l’extremite; du reste ses couleurs la distinguent aussi. Sur les montagnes du Talyche. Ich besitze ein Exemplar aus Caramanien und eins aus der europäischen Türkei, die vollkommen auf diese Beschreibung pas- sen. Ich füge hinzu, dafs das Thier in Flügeldecken und Hals- schild langgestreckt ist, die dunkelgelben, hinten breit schwarz be- grenzten Decken sind an der Spitze ausgerandet mit deutlich vor- springenden Innen- und Aufsenecken. Die Vorder- und Mittel- schienen, sowie das Ende der drei ersten Hinterleibssegmente sind rothbraun. — Der Name usiulata ist vor Menetries schon 1781 an Leptura fulva Deg. (1775) von Laicharting vergeben, doch da er vor dem Degeer’schen Namen zurücktreten muls, so kann der Me- netries’sche beibehalten werden. 13. In Guer. Rev. Mag. 1871. p. 342 beschreibt Tournier einen von Deyrolle in Persath gefundenen Toxzotus biformis, welche Art auch von Haberhauer in Gouri (Caucasus) gesammelt wurde. Er ist aus der Verwandtschaft des qwercus und in typischen männ- lichen Stücken von diesem unterschieden durch gelbrothe Beine, an denen nur die Schenkelwurzel und die Tarsen schwarz sind und durch kleinen rothgeiben Schulterfleck; von dieser Farbe sind auch das Pygidium, ein schmaler Rand der drei ersten Segmente, eine breite Binde an der Spitze und die Seitenränder des vierten, sowie das ganze fünfte. — Das 2 ist ebenso gefärbt. Das Pygi- dium etwas dunkler. Der ganze Körper ist matt, sehr eng fein 422 L. v. Heyden: Bemerkungen über Bockküäfer. punktirt, ohne die eingestochenen grölseren Punkte des quwercus, die Flügeldecken nicht grob gerunzelt, das Halsschild sehr viel kürzer und breiter als bei guercus. — Von dieser Art giebt es eine ganz schwarze Varietät in beiden Geschlechtern, solche 2 beschrieb Tournier als typische Weiber; solche von gleicher Färbung der Männer kannte er nicht. — Dr. Kraatz besitzt typische J'Q, ich ein J, in beiden Sammlungen je ein / der Varietät. 14. An demselben Orte p. 347 beschreibt Tournier eine Lep- tura distincta, von welcher Art Dr. Kraatz 2 J' aus Gurien (Haberhauer) besitzt, der Autor vergleicht sie mit stragulata; nä- her stehen sie aber der schwarzen Varietät (/uctuosa Muls.) von L. einecta F. Tournier kannte auch nur g'. — Die Art ist lang- gestreckt, schwarzbraun, mit unbestimmtem mattbraunen Schulter- fleck, der bei einem Stück fast erloschen ist. Das Halsschild ist auffallend schmal und in die Länge gezogen, nach vorn noch schmäler als bei cincita, die Flügeldecken sind nach hinten ver- schmälert, gerade abgestutzt, stark und weitläufig punktirt, daher glänzender; gelbliche Behaarung feiner, aber länger. Die Fühler vom öten Gliede an etwas verbreitert und ein wenig zusammenge- drückt. Gröfse 10—11 (nach Tournier 13) Mill. Cortodera Beckeri Desbrochers ist, wie H. J. Faust in seinen werthvollen „Beiträgen zur Kennt- nifs der Käfer des Europäischen und Asiatischen Rufslands mit Einschlufs der Küsten des Kaspischen Meeres“ (Horae Soe. Ent. Ross. XII. No. IV. p. 332) bemerkt, unzweifelhaft die Pachyta al- pina Men. Faust’s Vermuthung a. a. O., dafs die von Becker versendete Gramm. Kiesenwetteri Desbr. und die syrische discolor Fairm. doch vielleicht verschiedene Arten seien, dürfte sich bestätigen, wenn von Beiden reicheres Material vorliegt. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft 11.] Ricerche entomologiche sopra i monti Partenii nel Princi- pato Ulteriore per Ach. Costa. Napoli 1858. Berliner Entomologische Ztschr. 1873. p. 105 erwähnt Chau- doir in seiner Monographie der Cymindis- Arten, dals er das ge- nannte Werk, worin Costa die Cym. angustata beschreibt, nicht kenne. — Im Besitze dieser bibliographischen Seltenheit, kann ich über den Inhalt Auskunft geben. Die Provinz Prin. Ult., mit der Hauptstadt Avellino im ehe- maligen Königreich Neapel, liegt östlich von Neapel. — p. 1— 12 enthält eine Beschreibung des Landes etc. — p. 13—23 eine Aufzählung der dort gesammelten‘ Insekten und von p. 25 an in Noten die Bemerkungen und Beschreibungen der neuen Arten. Coleoptera: p. 25. Cymindis angustata Costa. Simile a primo aspetto all’ omagrica, ma diverso pel corpo piü angusto, le elitre piu allun- gate, il protorace nel disco punteggiato poco men fortemente che presso i margini. Il colore nero; antenne, bocca, lembo del proto- - race, piedi, margine esterno dell’ elitre (assai assottigliato verso dietro) e macchia omerale (breve ed un poco staccata dal margine) di color testaceo. Elytre piane, ad intervalli irregolarmente punteg- giati, a punti un poco piü stivati verso la base. p- 25. Ragonycha angulatocollis Costa. Flavo livida, ca- pite pronotoque flavo-fulvescentibus, tllo postice nigro-castaneo, ocu- lis nigris, pectore subfuscescente; pronoto subquadrato, basın versus paullum latiore, antice subrotundato, basi truncato, lateribus pone medium obtuse angulatis, angulis posticis subrectis. — Long. corp. 32 lin. Affine alla R. translucida Cast. p. 25. Malthodes cognatus Costa. Niger, nitidulus, parce brevissimeque pubescens, abdominis lateribus croceis, pedibus brun- neis; pronoto latitudine paullum breviore, antice posticeque modice rotundato, basin versus parum angustato, lateribus subrectis, anguls unticis prominulis. Mas: Segmento dorsali ultimo valde elongato, deorsum ver- 424 Auszug aus gente, apice latiore triangulariter exciso, penultimo ventrali profunde emarginato, lobo utrinque subtriangulari eiliato, ultimum stylum te- nuem, modice curvatum, profunde fissum ramis divergentibus, apici- bus segmentum dorsalem ultimum amplectentibus exhibente (Fig. 1). Affinissimo pe’ colori al M. spretus;, diverso per la forma e disposizione delle appendieci sessuali del maschio. p- 25. Plinthus Parthenius Costa. Oblongo-ovatus dense brunneo-cinnamomeo squamulosus, pronoti linea utrinque postica obli- qua, elytrorum linea minuta laterali media, fascia postica irreguları subobsoleta, vittaque postica brevi silaceo-squamosıs; fronte foveo- lata; rostro pronotoque carinatis, hoc punctato - scabro, elytris ob- solete punctato-striatis, interstituis alternis dorso obsoletissime, po- stice modice elevatioribus, granulis minutis denudatis nitidis con- spersis. — Long. 5 lin. (absque rostro), lat. max. abd. lin. 21. Affıne al Pl. Megerlei ed al Finderlei (Findelii!), ma assai ben distineto per gl’ intervalli dell’ elitre ben diversamente conformati. Sul cacume della Tavola, fra le piccole erbe, raro. Settembre. p- 26. Otiorhynchus rugulipennis Costa. Oblongo - ova- tus, ater, subnitidus, glaber, rostro tricarinato, carina media apice bifida; pronoto latitudine vixr longiore, lateribus modice rotundatis, obtuse crebre granulato; elytris nitidioribus striato-punctatis, inter- stitiis irregulariter rugulosis, punctisque rarıs subseriatis; femori- bus omnibus valde dentatis. Affıne al rugosus, precisamente per ia struttura del protorace e dell’ elitre; ne differisce pel rostro che & punteggiato e con tre delicate carene, di ceui le laterali un poco convergenti verso la base, la media, che comincia men dietro, avanti l’estremitä si divide en due ad angolo poco acuto; la fronte tra gli occhi & pochi grossi punti impressi. Antenne con gli articoli 3—7 del funicello piu corti che larghi: i medii (4—6) quasi globosi. Presso il Cenobio. Settembre. Hymenoptera: Hylotoma discus Costa. Simile del tutto alla Hyl. segmentaria: diversa pel dorso dell’ addome il quale offre nel mezzo uno spazio piü 0 meno esteso giallo-sporco, di cui non si parla affatto dagli autori nella descri- zione della segmentaria. Dalla Hyl. ustulata poi, della quale si potrebbe essere indotto a considerarla varietä, siecome pure Jurine dubito per la segmentaria, distinguesi per le ali anteriori segnate Costa Ricerche entomologiche. 425 d’una striseia marginale apicale che occupa la cellola radiale: pel primo anello addominale dorsale occupato interamente dalla mem- brana bianca, che nella wstulata occupa 'soltanto un piecolo spazio triangolare: in fine per tutti gli anelli addominali finamente mar- ginati di pallido. — Individui identici a questi de Montevergine avevamo raccotti sulla Majella. p: 26. Schizocera cognata Costa. Nigra, nitida, abdomi- nis dorso croceo, seymento primo, et tertii fascia nigris, ultimo fusco; ventre flavo, ano nigro; pedibus luteis, cozis et femorum basi late nigris, posteriorum tibüs apice tarsisque fusco-piceis: alıs fusco-fuliginoso-hyalinis, stigmate venisque nigris. — Long. corp. lin. 3, lat. alis exp. lin. 7. Un solo individuo femina. Luglio. p- 26. Allanthus costalis Costa. Niger, antennarum basi, clypeo, labro, palpis, pronoti lobis, maculis pectoris, scutello, et margine postico segmentorum abdominalium dorsalium 1°, 5°, 8°—)9° integro, 6° et 7° interrupto, flavis; ventre flavo, ; nigro, segmen- tis postice anguste flavo - marginatis, 9; pedibus flavis, posticorum femorum tibiarumque latere postico tarsisque nigris, 3; femorum omnium latere postico nigro, tarsis rufescentibus 2; alis flavescenti- hyalinis, costa radio stigmateque testaceis. — Long. corp. 5 — 54, lat. alis exp. 9—10 lin. Variat fronte macula inter antennas flava; mas tibiis medüs Iınea vel. macula apicali nigra in latere postico; femina abdominis segmenti dorsalis tertii margine flavo interrupto: vel segmento sezto etiam flavo marginato. Non raro. Luglio. p: 27. Macrophya trochanterica Costa. Nigra, nitida, abdominis segmentis 3—6 lateribus postice anguste albido margi- natis: pedibus anticis antice albido lineatis; posticis macula coxa- rum externa alba; trochanteribus pallidis, femoribus, summo excepto apice, tibiarumque basi sanguineis, alis subfumato - hyalinis, venis stigmateque nigris, fem. — Long. 4 lin,, exp. al. 9 lin. Tab. fig. 2. Rarissima. Luglio. p- 27. Torimus igneiventris Costa. Viridi-cyaneus, viola- cescens; abdomine igneo, uniennarum scapo, mandibulisque testaceis; pedibus rufo-testaceis, coxis ommibus, femoribusque quatuor anterio- ribus viridibus, femoribus posticis incrassatis, dente valido ante apı- cem armatis; alis hyalinis puncto stigmatico obsoleto: terebra cor- pore longiore. — Long. corp. 24, tereb. 22 lin. Rarissimo. Raccolto in agosto. 426 Auszug aus p. 27. Sphex Parthenia Costa. Fusco-nigra, cinereo-pubes- cens, clypeo argenteo-sericeo-micante, mandibulis basi rufis,; abdo- minis segmentis dorsalibus 2—T brevissime holosericeo tomento- sis, margine postico denudato nigro, nitido: segmentis ventralibus 2—7 ante marginem posticum transverse hispido pilosis; meta- noto subtiliter coriaceo; alis cinereo-lutescente hyalinis, apice fu- matis, cellula cubitali secunda parum latiore quam alta. — Long. corp. 9, exp. alar. 143 lin. Rarissima. Un solo individuo raccolto dal sig. C. Beck, dal quale ei & stato comunicato. p. 27. Priocnemis consimilis Costa. Niger, abdominis seg- mentis primis tribus rufis, tertio postice fusco marginato: capite tho- raceque subtilissime punctulato - coriaceis: metanoto postice irregu- lariter, lateribus transverse-rugoso, alis saturate fumato - hyalinis, venis fuscis. 2. — Long. corp. 5, exp. alar. 9 lin. Priocnemibus fusco et coriaceo medius: ab illo alis totim aeque fumatis, et metanoto postice irregulariter rugoso: ab hoc capite thoraceque subtilissime coriaceis et foveolis frontalibus nullis facile dignoscendus. Raro. Luglio. p. 27. Harpactes niger Costa. Gracilis, niger, nitidulus, tibüs tarsisque piceis, metanoti area cordata subtiliter oblique ru- gulosa, canaliculata, parte postica subpolita, nitida, punctata, lınea media impressa; alis subfumato - hyalinis, cellula cubitah secunda antice parum angustata, tertia oblique rectangula. Rarissimo. Agosto. p. 27. Cerceris spreta Costa. Nigra parum nitida, cinereo fuscoque pilosa, mandibulis basi; facie superne triramose, mas: ma- culis tribus facialibus, femina: pronoti punctis duobus, abdominis fascuis dorsalibus in medio angustioribus 5, mas (in segm. 2---6) —4; fem. (in segm. 2—5), geniculis tibüs tarsisque flavis, tibüs posticis apice cum tarsıs nigris, alis hyalinis, cellula radialı limbo- que apicali fumatis; fem.: clypei lobo medio lamina apicali brevi, antice angustiore, truncata, parum emarginata. — Long. corp.4-4% lin. Assai affıne alla Cerc. 4-faseiata; pero ne differisce principal-- mente pel lobo medio del clipeo della femmina diversamente con- formato. Frequente Luglio, Agosto. Costa Ricerche entomologiche. 427 p- 28. Vespa pilosella Costa. Nigra, longe cano - nigroque pilosa; macula frontal, linea ante- et post- orbitali clypeo (puncto vel lineola nigra), antennarum scapo antice, loborum pronoti mar- gine superiore, scutelli maculis duubus, lineis duabus post scutell, . abdominis segmentis fascia marginali aequwali, femoribus apice, tibüs tarsisque flavis, mandibulis pallidis margine nigro vel piceo; alis hyalınıs, venis fusco-testaceis, tegulis nigro-piceis. — Long. corp. 6, exp. alar. 114 lin. Variat postscutello immaculato. I due sessi si somigliano in quanto a’ colori. Le fasce gialle addominali nei primi quattro anelli sono anguste, appena un poco smarginate nel mezzo anteriormente, e con un punto nero da cias- cun lato che si unisce al nero del fondo; negli anelli 5—6 (mas) 5— 7 (fem.) sono piü larghe, ed oceupano quasi per intero l’anello. L’ano & anche giallo. Rara. Luglio, Agosto. p- 28. Stelis sezsignata Costa. Nigra, capite thoraceque cum scutello inermi punctulatis, albido pilosellis; abdomine subnudo, dorso nitido subtilissime punctulato, segmentis tribus primis macula utrinque albido-flava notatis; tarsis anterioribus brunneo-piceis, po- sticis articulo primo incrassato ; alis fumato-hyalinis, cellularum disco dilutiore. — Long. corp. 22—3 lin. Le macchie bianco-gialliece dell’ addome nel primo anello sono minutissime puntiformi, ne’ due seguenti sono un poco piü grande e trasversalmente ovali. L’ultimo (sesto) anello addominale poste- riormente & ritondato, col margine un poco rilevato. Non molto rara. Luglio. p- 28. Prosopis cervicornis Costa. Nigra, facie usque ad antennarum insertionem, mandibulis (apice ferrugineo ezcepto) pro- noti lineola angusia interrupta, tuberculis humeralibus puncto antico squamarum picearum, gemiculis tibiis tarsisque albidis; tibüs mediis macula postica, posticis annulo subapicali incompleto nigris; alis fumato-hyalinis, stigmate venisque fuscis: antennis articulo primo lato transverse subquadrato, extus ultra flagelli insertionem oblique rotundato-producto, postice profunde transverse excavato, flavo, di- midio supero diagonaliter nigro, flagello fulvo, articulis duobus pri- mis nigris, 3—6 in dorso fuscis. — Long. corp. 24 lin. Tab. fig. 6. Affine alla Pros. dilatata Schem. ma ben distinta per la forma del primo articolo delle antenne assai diversa. Rara. Luglio. 428 Auszug aus Costa Ricerche entomologiche. Hemiptera: p- 29. Berytus angustipennis Costa. Linearis, antenna- rum articulo primo clavato, tertio secundo sewies longiore; elytris abdomen superantibus, angustissimis, linearibus, alis parum explica- tis; femoribus clavatis; fulvus, antennarum articulo quarto nigro, apice rufescente, elytrorum membrana vitta fusca unica. Tab. fig. 7. Diverso dal clavipes, 1° pel corpo proporzionalmente piü al- lungato e piu angusto; 2° per le antenne piü lunghe, col secondo articolo entrante sei volte nella lunghezza del terzo (vi entra quat- tro sole volte nel elavipes); 3° per la lamina frontale che veduta di lato & troncata obbliquamente d’avanti in dietro e da sopra in sotto, e quasi triangolare, ed al di sotto posteriormente separata dalla base del canale rostrale per una profonda seissura; 4° pel protorace il eui dorso &@ in uno stesso piano (nel elavipes si eleva posteriormente); 5° per l’elitre assai anguste con la porzione mem- branosa non piu larga della coriacea. La foreipola del maschio & prolungata assai piu che nel clavipes. Rarissimo. Luglio. Dr. L. v. Heyden. Termeszetrajzı Füzetek. Das ungarische National-Museum giebt seit diesem Jahre eine Vierteljahresschrift unter dem Titel „Termeszetrajzi Füzetek* (Na- turhistorische Hefte) heraus, unter der Redaction von Otto Her- man. Die Hauptarbeiten erscheinen ‘in ungarischer oder lateini- scher Sprache; am Schlufs jedes Heftes werden unter dem Titel „Revue“, wie es p. 49 heifst, „Uebersetzungen oder Auszüge der im ungarischen Theile enthaltenen Arbeiten gegeben; minder wichtige Sachen werden blos angeführt. Die Arbeiten ausländischer Auto- ren erscheinen vollinhaltlich in der Revue und werden im ungari- schen Theile auszugsweise mitgetheilt. Bei jedem Artikel der Re- vue wird auf die Seitenzahl des ungarischen Textes gewiesen.“ — Es ist dies eine lobenswerthe Einrichtung, die dieser neuen Zeit- schrift nur zum Vortheil gereichen kann. Die meisten Arbeiten von E. v. Frivaldszky, wenn auch mit lateinischen Dignosen versehen, blieben dem nicht ungarischen entomologischen Publi- kum meist fremd, da alle andere Arbeiten ausschliefslich in dieser Sprache publieirt wurden. Heft I. enthält p. 17 (Rev. p. 51) unter dem Titel Coleo- pteranovaeHungaria meridionale eine Anzahl Beschreibun- L. v. Heyden: Termeszetrajzi Füzetek. 429 gen neuer Käfergattungen und Arten von Joh. Frivaldszky jun., begleitet von 2 Tafeln Abbildungen. p- 17. Ablepton nov. gen. Caput parvum. Oculi nulli. An- tennae 11-articulatae, fractae. Mandibulae falcatae, capite brevio- res, basi latae, ciliataeque, apice acutae, ante medium dente arma- tae. Mazillae malis subangustis, uncalis, interne ciliatis; exteriore, margine ezteriori, spinulam ferente. Palpi maszillares triarticulati; articulo tertio crasso, ovato, oblique truncato, truncatura membrana obtecta. Mentum trapeziforme; ligula basi angustata, apice biloba. Palpi labiales breves, triarticulati, spinulis, brevibus armati; articulo primo angusto, secundo incrassato, tertio parvo, subuliformi. Pro- notum ovalum, angulis rotundatis. Scutellum invisibile. Elytra fere elliptica, non connata, pygidium non obtegentia. Tarsı pentameni. Abdomen segmentis ventralibus sex. Caput pronoto angustius, vertice longitudinaliter leviter exca- vato et postice punctis duobus majusceulis setam ferentibus notato; fronte depressa, supra hujus elevationem antennae approximative insertae. In oculorum loco tantum parvi ocelli. Antennae capite pronotoque modice longiores, extrorsum sensim incrassatae; arti- culo primo. apice exciso, sequentibus duobus longitudine, 4-10-trans- versis, trapeziformibus, ultimo ovato, apice parum oblique truncato. Labrum transversum, bilobatum, prope marginem anteriorem setis quatuor cylindrieis, apice vero spinulis duabus breviuseulis instruc- tum. Palporum maxillarium articulo primo valde brevi, secundo elongato, tertio erasso. Prosternum apice medio mucronatum; coxis antieis breviter conicis connexisque. Mesosterni coxae sub- globosae, carina acuta, antice producta sejunctae. Metasternum postice triangulariter exeisum, coxis distantibus. Femora apicem versus incrassata; tibiae inermes, basi parum angustatae. Tarso- rum anteriorum articulis primis quatuor brevibus, subaequalibus, ul- timo trium praecedentium longitudine; posticorum articulo primo et quinto fere aequilongis, trium mediorum longitudine; unguiculi parvi simplices. Maris ventris segmentum anale apice leviter excisum. Genus hoc familiae Scydmaenidarum inserendum, a genere Leptomastax Piraz. capitis, mandibularum, palporumque labialium structura praecipue differt. Tab. I. Fig. 1 a—h. Ablepton Treforti. Rufo -testaceum; subtiliter pubescens, pedibus palpisque dilutioribus; capite et pronoto sat dense subtiliter punctatis, hoc mediocriter convezo; elytris planato-convezxis, in disco 450 L. v. Heyden: punctato-striatis, striis apicem, leniter dechvem versus evanescenti- bus, lateribus subconfuse striato-punetatis; interstitis disperse pun- ctulatis; apice irregulariter evanescenti-punctato. — Long. 24 Mill. Insectum hoc peculiare, in honorem Augustini Trefort, religio- nis et cultus ministri, scientiarum protectoris denominatum, eirca thermas Herculis Mehadienses ad radices arborum detectum est. p. 19. Hychophilus nov. gen. Antennae 10-artieulatae, clava magna, laza triarticulata. Mandibulae prope apicem acutum dente obtuse armatae. Mazillarum mala interior linearis, exterior multo longior et latior, apice barbata. Palpi mazillares quadriarticulati, articulo primo minuto et angusto, secundo et tertio brevibus, cras- sis, quarto oblongo-ovato, praecedentibus duobus longiore, apice ob- iuse acuminato. Mentum breve, trapeziforme. Ligula mente angu- stior, apice rotundata, membranacea et ciliata; palpi labiales triar- ticulati, articulo primo valde brevi, secundo multo breviore, tertio valde crasso, breviter ovato, apice irumcato, pubescenteque. Tarsi trimeri. Corpus breviter ovatum pilosum. Antennae capitis lateri ante oculos insertae; articulo primo oblongo, apicem versus incrassato, secundo ovali primo duplo breviore et angustiore, 3—7 valde an- gustis, longitudine sensim deerescentibus, octavo breviter obconico, nono transverso, decimo ovato. Oculi rotundati. Labrum trans- versum, apice eiliatum. Mandibulae interne membrana eiliata au- etae. Pronotum transversum, longitudine adhuc semel latius. Scu- tellum parvum, triangulare. Elytra breviter ovata, lateribus de- flexis latis, versus apicem sensim angustatis. Prosternum inter coxas oblongo-ovatas angustatum, antice prominens et modice di- latatum, rotundatumque. Üoxae posteriores conicae, distantes; me- tasterno medio subgibboso. Femora parum incrassata; tibiae iner- mes; tarsi triartieulati, articulo primo et secundo oblique truncatis» tertio praecedentium longitudine; unguiculis simplieibus. Abdomi- nis segmenta ventralia sex, primum reliquis longius. A genere Olemnus Hampe, praecipue antennis decemarticulatis differt. Tab. I. Fig. 2 a—g. Mychophilus minutus. Breviter ovatus, rufus vel testaceus, nitidus, pilosus, antennis pedibusque dilutioribus. Capite, pronoto- que subtiliter, disperse, elytris evidenter densiusque punctatis. Ca- pite inter antennas linea transversa impresso. Pronoto antrorsum versus angustato, basi bisinuato et medio tenwiter marginato; late- ribus latius marginatis, angulis postieis obtusis. Elytra pronoto la- Termeszetrajzi Füzetek. 431 tiora, valde convexa, pone humeros modice prominulos rotundata, dein apicem obtusum versus angustata. — Long. 1—1# Mill. Ad thermas Herculis prope Mehadiam et in sylva camerali Budapestiensi ad radicem et in cavitate arborum detecta. p- 21. Pselaphus Mehadiensis. Rufus, nitidus, palpis mazil- laribus valde elongatis flavo-testaceis; capite elongato; pronoto sub- cylindrico, trifoveolato; elytris pronoto longioribus, juxta suturam impressis et unistriatis, disco carınula postice ubbreviata instruclis, apice areuatim excisis. — Long. 2 Mm. Ps. longipalpi Ksw. vicinus; sed pronoto trifoveolato, elytris longioribus, juxta suturam longitudinaliter impressis distinetus. Ca- pite elongato, pronoto longiore, subtiliter coriaceo, fere opaco, ver- tice canaliculato, fronte valde elevata et profunde sulcata. Oculi minuti. Palporum maxillarium articuli tertii pedunculo curvato clava fere triplo longiore, haec angusta, acuminata. Pronotum laeve, latitudine longius, antrorsum et basim versus modice angu- statum, lateribus medio leniter rotundatis; basi foveola parva ob- longa, lateribus vero infra medium puncto impressis. Elytra pro- noto paulo longiora, basi pronoti latitudine, hine sensim dilatata et postice arcuatim excisa, pilisque flavo-sericeis condensatis ciliata; Juxta suturam longitudinaliter impressa, disco carinula subtili po- stice abbreviata, pilisque subtilibus biseriatim sitis instructa; late- ribus densius pubescentibus. Abdominis dorsum pilis subtilibus sparsum; segmentum primum angulato dilatatum. Femora medio- eriter incrassata. — Haec quoque species ad thermas Hereculis Me- hadienses inventa est. p. 22. (Rev. 52.) Beitrag zu den Difformitäten bei den Coleopteren von O. Hermann. Tab. 2. p- 23. (Rev. 53.) Mocsäry berichtet über die in den Zellen der Osmia caementaria Gerst. parasitirende Chrysis simple Dahlb. p. 25. (Rev. 53.) Relev& des H&mipteres nouveaux de Hongrie, decrits en 1876. Par G. de Horvaäath. In den Pe- tites nouv. entom. par Deyrolle sind bereits die Diagnosen erschie- nen. Es sind folgende: Lopus vittatus, Calocoris vicinus, Globiceps sordidus Reuter, Orthotylus Schoberiae Reut., Hyoidea (nov. gen. Reut.), notaticeps Reut., Macrocoleus dissimilis Reut., Amblytylus Horvathi Reut., Criocoris moestus Reut. 452 L. v. Heyden: Termeszetrajzi Füzetek. Heft II. (1577) enthält: Coleoptera nova ex ins. Creta et Asia minore a Joanne Frivaldszki descripta. Hapalus creticus Friv. Niger, nigro-villosus, elytris abdo- mine paulo brevioribus, lateritio rufis, ante apicem macula nigra notatis, lateraliter late emarginatis, apice dehiscentibus et obtuse acuminatis; abdominis parte postica rufa; tibiüis tarsisque flavo- rufis, horum articulo ultimo infuscato. J. — Long. 13 Mill: Deseriptio (latine) .... . — loe. eit. p. 83. Species haec insignis in insula Creta ad Candiam capta est. Zonitis turcica Friv. Nigra, mandibulis medio abdomineque rufis, hoc nitido disperse punctato; elytris obscure nigro - caeruleis, opacis, dense subtiliter ruguso-punctatis; antennis crassiusculis, di- midis corporis longitudine. 2. — Long. 12 Mill. Deseriptio ...... — p: 84. Species haec peculiaris in Asia minore ad Brussam detacta est. Zonitis ruficollis Friv. Nigra, cinereo-pubescens; pronoto rufo vel sanguineo, parce piloso et subdisperse punctato; elytris ni- gris, parum nitentibus, dense subtiliter rugoso-punctatis; abdomine nitido, subdisperse aciculatim punctato, segmentis tribus ultimis rufis. — Long. 9— 12 Mill. Deseriptio. ........= pP. 89. A Z. praeusta var. nigra, praeter colorem, elytris paulo minus dense rugoso-punctatis, ideogue modice nitentibus et'abdomine tan- tum subdisperse punctato aciculatoque distincta. In Ins. Creta ad Caneam et in Asia minore ad Amasiam inventa. Hymenopt. nova in collect. musei nation. Hungariei ab Alex. Mocsäry descripta. — p. 87. 1. Allantus unifasciatus. Hungar. 2. Macrophya eximia. Hung. centr. Buda. 3. Tarpa speciosa. Bosnia (Biela.Gora). — p. 88. 4. Astata femoralis. Hung. sept. — p. 39. 5. Odynerus (Leionotus) aurantiacus. Budapest. 6. Celonites abbreviatus Vill. var. hungaricus. Hung. centr. — p. 90. Französische Chrysiden und ihre Wirthe von Lich- tenstein. — p. 92 et 127. Horväth. Piezocranum nov. gen. Capsidarum. — p. 92. Piezocranum simulans. Buda. — p. 93. Horväth. Sur la capture de la cigale de l’orne (Tettigia Orni L.) en Hongrie. — p. 127. Horvath. Sur les insectes salsicoles de Szamosfalva. — p.127, Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Beschreibungen einiger Oedionychis-Arten von E. v. Harold ın Berlin. Nachstehende Diagnosen einiger Arten der Gattung Oediony- chis schicke ich einer monographischen Bearbeitung dieser Gruppe hiermit voraus. Oed. Kiesenwetteri: Nitida, luteo-testacea, capite clypeo ex- cepto nigro, thorace lateribus rotundatis, angulis anticis non mucro- natis, elytris subtiliter punctulatis, apicem versus laevibus, basi et utriusque macula oblonga magna nigris; corpore subtus cum pedibus fusco-badio, abdominis apice et lateribus dilutioribus. — Long. 5—6 mill. Brasilia. | Oed. generosa: Dilatato-ovalis, nitida, rufo-testacea, elytris dense et sat fortiter punctatis, cyaneis, fasciis duabus sat angustis flavis, una subarcuata ante apicem, altera nonnihil ante medium, hac lalteraliter per limbum usque circum humerum conducta; epipleu- ris antice concavis, Oomnino testaceis; corpore sublus cum pedibus rufo-testaceo, femoribus posticis apice nigris. — Long. 9 mill. Bra- silia: Bahia. Oed. florigera: Nigra, thorace testaceo, medio transversim nigro-signato, elytris testaceis, varıo modo nigro- vel rufopiceo-sig- natis, plerumque basi, macula subhumeral affiza, fascia transversa media, lata, irregulari et apice ipso nigris vel rufo-piceis, interdum omnino fere piceis, maculis tunc 6 in circulum fere dispositis, 2 ob- longis ad suturam ante medium, 2 marginalibus in medio, 2 majo- rıbus apicalibus flavis. — Long. 6—7 mill. Brasilia. Oed. formosa: Capite nigro, oculis flavo-marginatis, thorace flavo, nigro-fasciato, elytris subtiliter dense punctulatis, violaceis, vittis utriusque tribus angustis flavis, una subsuturali, una lateral, tertia marginali; epipleuris flavis, corpore subtus cum pedibus an- tennisque piceo. — Long. 9 mill. Montevideo. Oed. Fairmairei: Capite nigro, thorace punctulato, flavo, transversim nigro-fasciato, elytris dense punctulatis, cyaneis vel cya- neo-viridibus, vitta marginali alteraque discoidali, circa humerum at non apice cum illa conneza, flavis; epipleuris flavis; corpore subtus cum pedibus aeneo-nigro, abdominis segmento ultimo utrinque flavo- maculato. — Long. 5,4 mill. Chili. Oed. magica: Subnitida, rufo - testacea, vertice fusco - aeneo, elytris dense punctatis, macula communi oblonga scutellari et utrius- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft II. 23 434 E.v. Harold: Beschreibungen einiger Oedionychis-Arten. que alteris tribus, una humerali, altera magna transversa pone me- dium, tertia apicali nigro-aeneis; epipleuris latissimis concavis; an- tennis filiformibus, articulo 2 minuto, 3 illo plus duplo longiore; metatarso postico articulis 2 sequentibus multo longiore.— Long. 7 mill. Darjeeling. Propter antennarum structuram, metatarsi longi- tudinem et prosternum subdilatatum planum, novam genus Hypha- sis formans. Oed. coccinelloides: Nigra, clypeo flavo, thorace margine laterali maculisque duabus basalıbus medüs albido-testaceis, elytris testaceis, utriusque maculis duabus parvulis albidis, nigro-annulatis, una submarginali media, altera apicali. — Long. 6,5 mill. Brasilia. Oed. lativittis: Capite nigro-aeneo, ad oculos flavo, thorace nigro, lateribus flavis, elytris. fortiter punctatis, flavis, sutura late vittaque laterali, apice angustiore, nigro-viridiaeneis, corpore subtus cum pedibus piceoe. — Long. 9 mill. Brasilia. Oed. sanguinipes: Valde convexa, modice nitida, densissime punctata, capite, corpore subtus antennisque ferrugineis, pedibus ru- bris, thorace elytrisque flavis, his vitta utriusque discoidali , postice abbreviata, picea, humeris intüs non sulcatis, epipleuris flavis. — Long. 7—8,5 mill. Brasilia. Oed. longula: Oblonga, ferruginea, thorace flavo, obsolete punctato, ferrugineo-fasciato, elyiris humeris intus non sulcatis, as- perulato sat dense punctulatis, sutura viltaque discoidali fusco-fer- rugineis; epipleuris flavis, intus ferrugineis; antennis fuscis, articu- his 1—3 rufescentibus, 3 quarto dimidio breviore. — Long. 6,5 mill. California. Oed. Dejeani: Nitida, rufa, thorace punctulato, elytris obscure viridi-aeneis, rufo-marginatis, dense punctulatis; corpore subtus cum pedibus rufo-piceo. — Long. 6,5 mill. Buenos-Aires. Oed. rustica: Nitida, flava, capite postice piceo, elytris basi fasciaque ante medium, postice ad suturam emarginata, vitta mar- ginali inter se connezis rufo-piceis; metasterno infuscato, antennis fuseis, articulo 1—3 testaceis, 3 quarto aequilongo. — Long. 5 mill. Bahia. Oed. lineola: Capite piceo, thorace elytrisque flavis, illo ma- cula media transversa, his sutura vittaque laterali piceis; humeris intus non sulcatis; elytris sat dense punctulatis, epipleuris flavis; corpore subtus cum pedibus, abdomine rufo - testaceo ezcepto, rufo- piceo. — Long. 8 mill. Montevideo, Corrientes. m [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Ueber Procrustes spretus Dej. und Verwandte. Als Procrustes spretus Dej. werden jedenfalls verschiedene lokale Formen bestimmt und versendet. Dejean’s Beschreibung !) ist nach Stücken von Fiume und Dalmatien entworfen worden, wo er ziemlich häufig sein soll, „gewöhnlich etwas kleiner als coriaceus, Halsschild etwas glatter, Flügeldecken weniger tief punk- tirt, Punkte weniger verschmolzen, drei Reihen gröfserer weniger bemerkbar.“ Bevor wir zu den mit ihm verwandten Formen übergehen, deren „elytres moins profondement ponctudes* sind, als beim coriaceus, scheint mir eine ungarische Form erwähnenswerth, welche vom verstorbenen H. v. Sacher früher den deutschen Sammlungen als rugosus Dej. zugegangen war. Dieselbe ist dem coriaceus nahe verwandt, wenig kleiner, die Flügeldecken deutlich dichter und tiefer gerunzelt. Der Unterschied in der deutlichen Ausprägung der Runzeln ist so merklich, dafs er jedenfalls Herrn v. Sacher die Veranlassung gab, in seinem Käfer eine stark gerunzelte Art zu vermuthen und sie auf den rugosus Dej. zu deuten, dessen Namen zwar auf eine solche hindeutet, dessen Flügeldecken aber ganz anders als beim coriaceus punktirt sind, was aus ihrer etwas mangelhaften Beschreibung jedoch nicht hervorgeht (rugosus ist bekanntlich die Dalmatiner Form des graecus). Nennen wir diese Form, deren lokale Verbreitung noch weiter zu erforschen ist, rugifer, so ist rugifer also unter den Verwandten des coriaceus die stärkst gerunzelte; ihr schliefst sich zunächst der coriaceus an, diesem der zunächst zu besprechende bannaticus (Dahl), diesem der typische (Dalmatiner) spretus Dej. u. s. w. !) Das von Dejean (Spee. II, S. 29) erwähnte einzelne griechische Stück von der Insel Milo ist gewils nicht mit Sicherheit zum spretus zu ziehen, vielmehr bleibt die Verbreitung des festländischen coriaceus oder seiner nächsten Verwandten auf den griechischen Inseln jedenfalls noch beson- ders zu constatiren. 23* 436 G. Kraatz: über Ob der Dalmatiner spretus Dej. mit dem bannaticus Dahl. i. ]. zu identificiren ist, wie Dejean es thut, scheint mir fraglich. Meine Stücke aus dem Banat (v. Sacher) und solche aus anderen Samm- lungen (z. B. bei v. Hopffgarten) sind allerdings etwas kleiner, aber ihre Punktirung ist ebenso tief und etwas dichter runzlig als beim coriaceus. Von dieser lokalen Form, für welche ein besonderer Name (bannaticus) wohl nicht mit Unrecht festzuhalten ist, und welche in der That dem coriaceus sehr nahe steht, ist eine viel weniger stark, kaum noch runzlig punktirte zu unterscheiden, von welcher ich eine grölsere Anzahl übereinstimmender Ex. von Basias (Bannat) besitze und welche H. v. Hopfigarten aus Moldova, dem Bakony- wald und aus Serbien (1 Ex.) erhielt. Diese Form erinnert in der Sculptur gar nicht mehr an coriaceus, ist zwar auch meist etwas kleiner, aber flacher, schlanker, der Thorax etwas län- ger u. S. w.; sie verdient gewils um so mehr einen eigenen Namen (subrugosus mihi), als mir unter meinen Ex. keine Uebergangs- form zum coriaceus vorgekommen ist. Um in der kritischen Scheidung der Procrustes-Arten und Rassen vorwärts zu kommen, scheint es mir zunächst nothwendig die lokalen Formen nach möglichst reichem Material zu beschreiben und zu benennen, wenn durch die Sculptur der Flügeldecken u. s. w. dazu Anhaltspunkte gegeben sind. Die notorisch schwierigsten Gattungen werden jedenfalls zu den interessantesten werden, wenn wir nicht fortfahren alle mögliche dubia in einen Topf zu werfen und beispielsweise hinzuzufügen: „muthmafslich eine lokale Abän- derung des coriaceus“. Die Beschreibungen müssen möglichst all- gemein gehalten sein und in gewissem Grade die Kenntnifls der lokalen Form voraussetzen; die genaueste Beschreibung einzelner Individuen wird meist weniger nutzen, weil sie eben selten auf ein zweites ganz zutreffen wird, so dals doch Zweifel übrig bleiben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dafs die Abwei- chungen im Bau beider Geschlechter bei vielen Procrustes merklich grölser sind, als bei den meisten Carabus, dafs hierauf in den Be- schreibungen aber so gut wie keine Rücksicht genommen ist; ein weniger geübtes Auge wird leicht die robusten, breiteren, gewölb- teren Weibchen verschiedener Art für Ex. einer Species halten und die schlanken Männchen für die einer anderen. Procrustes spretus und Verwandte. 437 Procrustes Hopffgarteni.n. sp. Niger, elytris punctatis, viz rugosultis, punctorum majorum triplici serie vir perspicua. — Long. 134 — 16 lin. Fem.: Elytris multo latioribus, magis convenis. Von der Gestalt des subrugosus, also etwas weniger ge- drungen als coriaceus, die Hinterecken des längeren Halsschildes deutlicher vortretend, als bei diesem. Während nun spretus merk- lich dichter und feiner auf den Flügeldecken punktirt ist, als coria- ceus, ist Hopffyarteni wiederum viel feiner als spretus punktirt, so dafs die Flügeldecken einfach als punktirt, nicht als intricata rugosa oder intricata subrugosa zu bezeichnen sind. Während beim spretus fast immer mit Leichtigkeit drei Reihen merklich gröfserer grübchenartiger Punkte aufzufinden sind, tre- ten dieselben beim 2 kaum, beim Z nur schwach bemerkbar her- vor, so dafs sie nicht mehr grübchenartig genannt werden können. Der Unterschied in der Punktirung ist so grofs, dafs namentlich das Weibchen auf den ersten Blick einen ganz anderen, fremd- artigen Eindruck macht, und eher an Cerisyi 2 erinnert, welches indessen weniger robust und gewölbt, weniger dicht punktirt ist u. Ss. w. Das Männchen ist flacher und viel schlanker als das Weib- chen und zeigt in seinem Bau keine durchgreifenden Unterschiede von spretus d. Der Käfer wurde zuerst in wenigen weiblichen Stücken vom verstorbenen Zebe aus Serbien mitgebracht, von denen das der Schaum’schen Sammlung in die meinige überging. Erst in den letzten Jahren erhielt ich zu den Weibehen meiner Sammlung auch die Männchen durch H. v. Hopffgarten und war nunmehr im Stande den Käfer zu beschreiben und zu Ehren des genannten fleifsigen Erforschers der serbischen Fauna zu benennen; H. v. Hopffgarten fand das Thier namentlich auf dem Konska-Berge in Ost-Serbien. Dr. G. Kraatz. 438 Bücher- Anzeigen. Die Insekten, von Prof. Dr. Vitus Graber; I. Theil: Der Organismus der Insekten. 403 Seiten kl. 8. mit 200 Original-Holzschnitten. Preis 3 Mark. München, Druck und Verlag von R. Oldenburg 1877. Diese Arbeit mufs als eine höchst glückliche Erscheinung be- grüfst werden. Das Bedürfnifs nach einem vollständigen und leicht verständlichen Compendium der allgemeinen Anatomie und Physio- logie der Insekten ist schon lange vorhanden, indem die „Einlei- tung in die Entomologie“ von Kirby und Spence unvollständig und veraltet ist. Obgleich zu einem populär wissenschaftlichen Sammel- werk gehörig, ist die vorliegende Graber’sche Arbeit so nüchtern und gedrängt geschrieben, enthält so viele Thatsachen, und ent- spricht so vollkommen den neuesten Standpunkten der Wissen- schaft, dafs sie für jeden Entomologen vom grölsten Interesse und Nutzen sein dürfte. Ein sehr grofser Theil des Inhaltes beruht auf eigenen Forschungen des durch vorzügliche Special - Arbeiten schon bekannten Verfassers, wodurch das Werk einen sehr origi- nellen Anstrich erhält. Die zahlreichen schönen Holzschnitte hel- fen bedeutend zum Verständnils der oft schwierigen anatomischen Vorrichtungen der Insekten. Das dem reichen Inhalte nach sehr billige Werk ist in zwölf Kapitel eingetheilt: I. Einleitung. II. Allgemeine Orientirung über den Organis- mus der chitinhäutigen Gliederthiere. III. Kennzeichen der einzel- zelnen Gliederthierklassen. IV. Organismus der Insekten. V. Haut- skelet und Hautmuskulatur. VI. Mechanik der Gliedmafsen. VII. Ner- venapparat. VIII. Orientirungsapparat (Sinnesorgane). IX. Ver- dauungsapparat. X. Circulationsapparat. XI. Athmungsapparat. XII. Fortpflanzungsapparat. Dr. A. Forel in München, Genres nouveaux et especes inedites de la famille des Cara- biques. Troncatipennes. Par le Baron de Chaudoır. Moscau 1877. Diese neueste Arbeit Chaudoir’s, welche im Bullet. de Mos- cou erschienen ist und als Separatum vorliegt, enthält auf 82 Sei- ten eine grolse Anzahl neuer Arten aus der interessanten Gruppe der Troncatipennes, aufserdem kritische Noten ete. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II]. Catalogi Coleopterorum Europae editio secunda, auctoribus Dr. J. P. E. Friedr. Stein et Jul. Weise. Berolini 1877. Der 209 Seiten starke Catalog ist nicht das Produkt einer auf 8 Jahre vertheilten Thätigkeit zweier Verfasser, wie es im Inter- esse der Sache wohl wünschenswerth gewesen wäre, sondern auf den Wunsch der Buchhandlung in dem kurzen Zeitraum von etwa 10 Monaten hergestellt worden, hauptsächlich durch die angestrengte Thätigkeit des Herrn Weise, welcher in diesem Zeitraum das Mögliche geleistet hat und den vollen Dank seiner entomol. Col- legen verdient. Die Gediegenheit der Schaum’schen Cataloge wird kaum je wieder erreicht werden, sollte aber den späteren deutschen Bear- beitern ähnlicher Cataloge stets als Sporn und Vorbild dienen, um wenigstens den Glauben an die Tüchtigkeit deutscher wissenschalt- licher Leistungen unerschüttert zu lassen, wenn wir auch in der Quantität derselben von Jahr zu Jahr mehr hinter unseren fran- zösischen Nachbarn zurückbleiben. | Es fällt uns nicht ein, hier eine Aufzählung von Arten vorzu- nehmen, welche in dem Cataloge noch fortgelassen sind '); wir glauben demselben aber die ehrende Anerkennung nicht versagen zu können, dals wir ihn für relativ so vollständig halten, dafs er im Stande ist, eine solide Basis für fernere Auflagen zu bilden. Um nun zu einer möglichst sicheren Fundamentirung derselben zu gelangen, fordern wir die Mitglieder unseres Vereines auf, Berich- tigungen und Zusätze einzusenden, welche alsdann in dieser Zeit- schrift von Zeit zu Zeit zusammengestellt werden sollen. Es han- delt sich hierbei selbstverständlich nur um die Literatur bis etwa zum Schlusse des Jahres 1876, und zwar nur um die, bis dahin wirklich erschienene. Was mit den Worten der Vorrede „neque mutationes syste- maticae noyae, neque species nuperrime descriptae, sed studia sub- tilissima, facta a DD. Crotch, Harold aliisque viris, quae secundum legem prioritatis nomenclaturam magnopere mutayverunt, effecerunt, ut haec editio ederetur* hat gesagt werden sollen, ist uns durch- !) Den zwei von H. v. Harold in Katter’s entomol. Nachr. III. p. 158 aufgeführten dürften sich bald ebenso viele Hunderte anreihen. 440 Kraatz: -über den aus unklar, weil im Grunde doch die Buchhandlung die ed. nov. bewirkte, Die Worte sind leicht im Stande dadurch ein ungün- stiges Vorurtheil für den- Catalog zu erwecken, dafs man unwill- kürlich entweder zu der Annahme verleitet wird, der neue Cata- log sei ein Abklatsch des früheren mit veränderter Nomenclatur, oder die Zahl der Namens-Aenderungen überwiege bei weitem die der neuen Arten; die letztere ist aber viel gröfser als die meisten derjenigen Entomologen vermuthen dürften, welche nicht genau den Zuwachs an Beschreibungen von europäischen Novis in Zeitschrif- ten und Monographien verfolgt haben; man werfe nur z. B. einen Blick auf die Anophthalmus, die Pselaphiden, Meligethes, die Brachy- derin«, Hyperini, Tychinii u. s. w., und andere Beweise der Thätig- keit namentlich unserer französischen Collegen. Wenn H. v. Harold in einer sehr anerkennenden Kritik des Cat. Col. Eur. (in Katter’s Entom. Nachr. III. 1877, p. 153 folg.) sagt: als ein Fortschritt von eminenter Bedeutung muls jedoch die gründliche Reform begrüfst werden, welche die Verf. in der Nomen- celatur durchgeführt haben, so vergilst er dabei bescheidener Weise ganz, dafs nur sein eigener Catalog in der Hauptsache die leichte Durchführung der Reform ermöglichte; dieselbe besteht im Grunde in kritiklosem Nachschreiben, da es den Verf. zum Nachprüfen entschieden an Zeit fehlte. Uebrigens hat die Dresdener Entomo- logen-Versammlung bereits 10 Jahr vor dem Erscheinen des Isten Bandes des Gemminger-Harold’schen Catalogs (1858) den Grund- satz aufgestellt (vergl. Ges. d. ent. Nomenclat. $ 14): der älteste Name ist der berechtigte. Hat nun auch Schaum vielleicht nicht überall mit äulserster Consequenz die Einführung der ältesten Namen in’s Auge gefalst, so war die sorgfältige, kritische Durcharbeitung seiner Cataloge dafür um so unvergleichlicher. Da im Vorwort nur kurzweg die Alpen des Caucasus als Grenze festgesetzt sind (im Gegensatz zum Catalog Schaum, wel- cher den Causcasus ganz ausschlols), so liegt die Vermuthung am nächsten, dafs wir im Cataloge die caucasischen Käfer im weiteren Sinne des Wortes vertreten finden, und dafs die Grenze, die die Verf. annehmen, ungefähr mit der politischen zusammenfällt; dies ist aber keineswegs der Fall; die Verf. scheinen russisch Arme- nien u. S. w. ausgeschlossen wissen zu wollen. Wir halten es für ungleich praktischer, die politische Grenze in erster Linie zu berücksichtigen, da sie wenigstens einen allge- mein bekannten festen Anhalt bildet; nehmen aber die Einen den Kur, die Anderen den Araxes u, s, w. als Grenze an, Catalogus Coleopt. Europae. 441 so bleibt das grölsere Publikum einer Anzahl caucasischer Arten gegenüber ziemlich rathlos, weil es von ihnen nicht weils, sind sie zufällig oder absichtlich ausgelassen. Je beschränkter unsere Kenut- nifs von der Verbreitung der Arten in den Caucasus-Ländern ist, um so weniger ängstlich hätte zugegriffen werden sollen. Dazu kommt, dals es den Verf. durchaus an Zeit zu einem gründlichen Studium der Vaterlandsangaben (geschweige der geographischen Ver- breitung) über die caucasischen Käfer gefehlt hat, sonst hätten doch Arten wie Carabus (Plectes) planipennis Chaud., Car. (Tribaz) Manderstjernae Motsch. vom Elbrus nicht ausfallen können, wenn auch Victor Fisch., inconspicuus Chaud. vielleicht absichtlich aus- gelassen sind. Die echt caucasische Gattung Sphrodistus Thoms. ist beson- ders stiefväterlich behandelt, da nur zwei Arten aufgezählt werden, während Thomson fünf aufführt, von denen der Eichwaldi auf Auto- rität des älteren Catalogs Gemminger- Harold als Synonym des Adamsi figurirt. Leider zählt der letztere Catalog mehrere inter- essante Varietäten, resp. Arten unter Car. Adamsi, incatenatus als Synonyme auf, welche von den Verf. in Folge dessen fortgelassen sind, wodurch gerade ihnen die besonders nothwendige Aufmerk- samkeit entzogen wird. Während meine Vorschläge (Entom. Monatsbl. 1876 p. 138) für den neuen Cat. Col. Eur. mit den Worten begannen: „es ist heut zu Tage wohl kaum noch denkbar, dafs ein neuer Catalog erscheint, welcher etwa nicht die europäische Käferfauna im weiteren Sinne des Wortes in’s Auge falst*, heilst es andererseits (Katt. ent. Nachr. 1877 p. 157), die in letzterer Zeit beliebt gewordene An- nexion des ganzen Mittelmeerbeckens mache durch Einführung einer Menge tropischer Formen, eine Vorstellung über den faunistischen Charakter Europas geradezu unmöglich und sei eigentlich nur den Sammlerinteressen 1) entsprungen“. Nun verbindet aber gerade der Sammler jahrelang mit Catalogs- namen gar keinen deutlichen Begriff, den man von einer Fauna viel passender durch eine Sammlung erhält; tragen in derselben _ die syrischen Arten gelbe, die arabischen blaue Etiquetten u. s. w., so kann man die Fauna vortrefflich auseinanderhalten und ver- gleichen. Gerade „in letzterer Zeit* werden aber dem deutschen wissen- schaftlichen Arbeiter zahlreiche syrische und griechisch -türkische !) Denen will ja aber auch der Catalog dienen! 442 - Kraatz: über den Arten, auch immer mehr algiersche zur Bestimmung und Beschrei- bung vorgelegt. Ohne Kenntnifs des bereits beschriebenen syrischen und algierschen Materials ist es aber ziemlich leichtsinnig, andalu- sische, süditaliänische Arten u. s. w. zu beschreiben und ohne Oata- log ist sie kaum zu erlangen. Da man nun gegenwärtig mit den leicht erreichbaren europäischen Arten viel eher zu Ende ist als früher, und alsdann schnell zum Sammeln der weiteren Mit- telmeer-Fauna verführt wird, so schiene mir ein gründlicher deut- scher Catal. Col. Eur. & la de Marseul eine allseitig höchst wün- schenswerthe Wohlthat. Mit unserem Catalog gerathen wir in vie- ler Beziehung in praktischer Hinsicht in’s Hintertreffen. Die von H. v. Harold befürwortete fortlaufende Numerirung halten wir nur für scheinbar praktisch, da es im Grunde doch sehr unbequem und zeitraubend ist, die Namen nach den Nummern aufzusuchen; aulserdem würden die Nummern einen zweispal- tigen Catalog erfordern, ihn also um 334 pCt. theurer machen. Eine sehr wesentliche Aenderung in dem neuen Cataloge be- steht darin, dafs den einzelnen Arten der „locus natalis* abgekürzt hinzugefügt ist; leider ist die Erklärung der Abkürzungen nicht im Vorworte, wo sie hingehört, gegeben, sondern auf S. 195 hinter den Oorrigendis versteckt worden. Hätten die Verf. anstatt locus nat. das nicht ungebräuchliche Wort patria gesetzt, so würden sie vielleicht ihr liebes deutsches Vaterland mehr im Auge behalten und nicht ansehnliche gute deut- sche Arten den Herren Franzosen, Schweizern u. s. w. cedirt haben; ich nenne z. B. Carabus purpurascens und consitus! Car. ezaspe- ratus wird nach Siebenbürgen, der Kronii Hoppe von Salzburg nach der Schweiz versetzt, ebenso der carinatus aus der Mark, Schle- sien u. s. w. Warum heifst es beim Car. monilis Ga. G.? Ein von Deutschen herausgegebener Catalog betont doch wohl passend zu- nächst das Vorkommen in Deutschland !); bei den meisten (lokalen!) Varietäten des Car. Scheidleri und bei mehreren anderen Carabus- Varietäten fehlen die Vaterlands-Angaben ganz. Von weit grölserem Interesse und ungleich nachhaltigerem Nutzen werden die Vaterlands- Angaben aber erst doch, wenn sie in möglichster Vollständigkeit gegeben und nicht einzelne be- liebig ausgewählt werden, wie dies bei dem beschränkten Raume oft allerdings nicht anders geschehen kann. Sind aber Raum !) Der Gemminger-Harold’sche Catalog giebt ja ein so gutes lokal- patriotisches Vorbild, indem er häufig für Germania M (= München) setzt. Catalogus Coleopt. Europae. 445 und Mittel nur spärlich vorhanden, so hätte immerhin mein, in den Entom. Monatsbl. Ip. 139 System von 9 Punkten für die weit ver- breiteten Arten mit einigen Aenderungen angenommen werden können. Wie die Hrn. Verf. im Vorworte ausdrücklich angegeben, sind die Staphylinen nach Fauvel’s Faune Gallo-Rhenane aufgezählt. Wenn bei dieser Gelegenheit die vielen falschen synonym. Bemer- kungen und Zusammenziehungen Fauvel’s im Cataloge Berücksich- tigung gefunden haben, so ist den Hrn. Verf. daraus natürlich nicht der mindeste Vorwurf zu machen; aber sie hätten Herrn Fauvel nicht sclavisch folgen brauchen, wenn er ganz bekannte Formen, welche Jahrzehnte lang für gute Arten gehalten wurden, und es trotz H. Fauvel bleiben werden, einfach als Synonyme aufzählt, so z. B. bei Xantholinus ochraceus Grav. In unseren Tagen ist ja eine scharfe Sonderung der Synonyme und Varietäten nöthiger denn je! Fauvel beobachtet aufserdem durchaus keine Consequenz, son- dern während er unter Xantholinus atratus Arten, Varietäten und Synonyme als simple Synonyme zusammen wirft, unterscheidet er unter Geodromicus plagiatus sogar 6 Rassen unter den Buchstaben & ß, y u.s. w., von denen indessen einige sicher Arten sein dürf- ten, da die Früchte der „etudes d’ensemble* bei H. Fauvel nicht selten etwas unreif sind. In Folge dieses «@, ß finden wir im Cat. Col. Eur. fast das halbe a, b, ce vor den Varietäten des Geodrom. plagiatus !) aufge- pflanzt und auf diese Buchstaben bezieht sich die räthselhafte Aeulserung im Vorwort: „Literis a, b, c, d, e, f ante varietates non- nullas positis „Rassen“ sensu Darwiniano significare voluimus“. Was unter Rassen sensu Darwiniano ?) verstanden werden soll, ist uns unverständlich; dieser Ausdruck wäre doch nur auf die Na- 1) Sonst sind diese ganz unnützen Buchstaben glücklicher Weise fast nirgends im Catalog zu finden. 2) Wir werden bei dieser Gelegenheit unwillkürlich an die von Dr. Staudinger (Catal. d. Lepid. d. eur. Faunengeb. 1871, Vorwort p. 22) erfun- dene species Darwiniana erinnert, welche absolut mit einer species dubia identisch ist, und zwar dubia für H. Dr. Staudinger. Man höre denselben a. a. O.: „Aber in vielen Fällen war das Material noch viel zu gering, und wo ich zweifelhaft blieb, ob gewisse Arten doch nur Formen einer anderen seien, oder ob gewisse Varietäten doch eher den Anspruch auf eigene Art- rechte hätten, habe ich den Ausdruck species Darwiniana (sp. Darw.) ge- braucht“. 444 Kraatz: über den Catalogus Coleopt. Europae. men solcher Käfer-Rassen anwendbar, welche Darwin im Gegen- satz zu anderen Auffassungen als Rassen hätte betrachtet wissen wollen. Dafs aber dieser Name in einem deutschen Cataloge gerade für Formen eingeführt wird, welche ein häufig flüchtig arbeitender Ausländer, ohne an Darwin zu denken, etwas anders auffalst als deutsche Forscher, mu[s uns geradezu beschämen, und wir hoffen, ihm nicht wieder zu begegnen !). Dafs die Gattungen Hegeter und Laparocerus (von Madera!) aus dem Schaum’schen Catalog nicht zufällig ausgeschlossen waren, hätte den Verf. eigentlich bekannt sein sollen; die Verehrer des H. v. Motschulsky’s werden sich durch Deutung der 3 griechi- schen Micipsa-Arten dieses Autors ein Verdienst erwerben; da diese Gattung jedenfalls nicht in Griechenland vertreten ist, hatte Schaum sie als Ballast jedenfalls absichtlich fortgelassen; derselbe muls nun so lange den Catalog entstellen, bis eine Deutung statt- gefunden hat, oder von competenter Seite für nicht möglich er- klärt ist. Sollte die Gattung Dila aus der Songarei wirklich im euro- päischen südöstlichen Rufsland vorkommen, Gnaptor prolizus nach Ex. vom Bosz-Dagh beschrieben, caucasich sein? G. Kraatz. Monographie der Borkenkäfer Russlands von Prof. K. Lin- demann. Lief. I. S.1—110. Die cryphaloiden Tomici- den. Moscau 1877. In dieser wichtigen, von vielen Holzschnitten begleiteten, un- gemein fleilsigen Arbeit werden nach der Gestalt des Kauapparats (des Kaumagens), der Genitalien, der Zahl der Maxillarladen (1 oder 2) ete., als gleichwerthige Familien gegenüber gestellt: die Sco- Iytidae, Tomicidae, Hylesinidae, Rhyncolidae, Rhynchaenidae (Hylob., Anthon., Coeliod., Ceutorh.), Curculionidae, Attelabidae, Rhinomace- rıdae, Anthribidae, Bruchidae, Apionidae. Die europ. Cryphaloidae werden auf 13 Gattungen vertheilt, 4 Ernoporus, Stephanoderes alni Lindem. und 1 Hypoborus ausführlichst beschrieben, Mundtheile, Beintheile, männliche Genitalien, Kauapparate stark vergröfsert dargestellt. G. Kraataz. !) Ueber den unter g aufgeführten Geodromieus major Motsch. sagt Fauvel (Faune III. pag. 109 Note): „toutefois, ne possedant qu'un individu mutile de cet insecte causasique, je ne puis formuler d’opinion precise ä son sujet“. Und dieses Thier lassen die Verf. als Darwin’sche Rasse des plagiatus figuriren! Literatur. - '445 Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, begon- nen von Erichson etc. Coleoptera. Band V. Lief. 1., be- arbeitet von H. v. Kiesenwetter. Berlin 1877. Nicolai. Preis 4 Mark (auch durch den Verein zu beziehen). Nach längerer Pause erhalten wir wieder ein 200 S. starkes Heft der Naturgesch. d. Ins. Deutschl., welches wir um so dank- barer hinzunehmen haben, als es in Deutschland immer mehr an Entomologen fehlt, welche Lust oder genügende Kenntnisse und Sammlungen besitzen, das von Erichson klassisch begonnene Werk zeitgemäls fortzusetzen. Von den beiden bearbeiteten Familien, den Anobiaden und Oi- siden, sind die letzteren entschieden etwas stiefväterlich behandelt; ist doch der essai monographique sur les Cisides europ. et eircumed. vom Jahre 1874 gänzlich unberücksichtigt geblieben! auch ist die Ungleichmässigkeit in der Behandlung des Stoffes oft störend; warum wird z. B. der südfranzösische Cis fissicollis nicht ebenfalls in einer Note abgehandelt, wie dies mit den aufserdeutschen Pfinus nach Erichson’s vortrefflichem Beispiele geschieht? Da das Heft aufser- dem kein Inhalts-Register besitzt, so werden auf diese Weise die betreffenden interessanten Arten geradezu im laufenden Text ver- steckt. Ebenso scheint es mir keine richtig angebrachte Sparsamkeit, dafs z. B. Cis rugulosus Abellie nicht als var. oder var.? in der Synomynie hinter der Diagnose citirt wird, wenn er auch am Schlufs der Art noch einmal besprochen wird; bespricht ja die Beschreibung doch auch nur den vorher citirten Käfer! Einen eigenthümlichen Eindruck macht die kleine Notenschrift mitten im laufenden Text, z. B. bei Dorcatoma p. 159. Erichson bringt sie ‘stets am Schlufs der Beschreibung. Dergleichen Bemerkungen mögen Manchem kleinlich erschei- nen, ihre Beachtung erleichtert aber die schnelle Durch- und Ueber- sicht eines Werkes ungemein! Die Zeit ist Geld, welches von Jahr zu Jahr theurer wird. Für die Anobiaden lag allerdings eine vor- treffliche Vorarbeit von Mulsant und Rey in zwei starken Bänden (Cibbicolles und Terediles betitelt) vor, aber die Vorliebe mit der der Verf. namentlich die Pfinini gesammelt und behandelt hat, ist leicht aus der Beschreibung mehrerer neuer europ. Ptinus ersicht- lich, aus den sorgfältigen Tabellen, die die europ. Arten behan- deln u. s. w. 446 Literatur. In der Gruppe der Bostrichinen ist die neue Xylopertha sinuata (= Dinod. elongatus Strübing, B. E. Z. 1859. p. 270), welche H. Wehnke bei Hamburg aus dem Holze eines alten Weinstocks ge- zogen hat, besonders interessant. Die genannte Gruppe wird mit der eigenthümlichen Abtheil. der Psoini eröffnet; von den 3 Psoa-Arten dürfte Herbsti Küst. (non Kiesenw.) mit dubia Rossi, und Herbstii Ksw. mit Viennensis Hbst. zu vereinigen sein, so dals die Zahl der Arten auf 2 redu- eirt wird. Dies Wenige mag genügen, um auf das neue Heft aufmerk- sam zu machen, welches den deutschen Entomologen ungemein viel Neues in compendiöser Zusammenstellung bringt. G. Kraataz. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1873 und 1874 von Dr. Phil. Bertkau in Bonn. Berlin 1877. Nicolai. Preis 9 Mark (auch durch den Verein zu beziehen). Trotz der gedrängten Form, in welcher der Gegenstand ge- genwärtig behandelt wird, ist der Bericht über die Jahre 1873 und 1874 merklich umfangreicher als der über die Jahre 1871 und 1872 und umfalst 288 S. Die Uebersichtlichkeit des allgemeinen Theiles würde unge- mein vermehrt oder überhaupt ermöglicht werden, wenn in einem Autoren-Register !) kurz die Seite angegeben wäre, wo die betref- fenden Arbeiten besprochen sind. — Sehr wenig praktisch ist es bei Zeitschriften nicht den Jahrgang, sondern Band und Serie zu eitiren, z. B. Ann. Soc. Ent. France (5) III statt 1873. Wer die Annalen nicht genau kennt, ist im Stande unter (5) III Band V. Heft III. zu verstehen. Wenn bald der Name der beschriebenen Art oder Arten, bald der des Autors vorn hingestellt ist, so ist dies keine wohlthuende Inconsequenz; es empfiehlt sich wohl stets mit dem Artnamen zu beginnen. Diese wenigen, die Form betreffenden Bemerkungen mögen uns verziehen werden; mit der Behandlung des Stoffes selbst kön- nen wir uns im Allgemeinen nur ganz einverstanden erklären und wünschen, dafs der Verf. bald die Versäumnisse seiner Vorgänger einholt, wofür ihm die entomologische Welt noch besonders dank- bar sein wird. G. Kraatz. !) Erst mit Hülfe eines solchen können etwaige Auslassungen ohne grolse Mühe und Zeitverlust constatirt werden. — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1877. Heft II.] Synonymische Bemerkungen. Im Bullet. d. seances de la Soe. Ent. de France 1877. No. 15. p- 170 ist folgende Bemerkung von H. Reiche enthalten: „A ce sujet (le Catal. Gemminger confond avec fort Cerambyx intricatus Fairm. et miles Bon.) M. L. Reiche fait remarquer le sans-g£ne de quelques entomologistes qui, pour reunir en une seule plusieurs especes admises jus’qu& present, se contentent d’ecrire, par exem- ple: „Brachinus immaculicornis Dej. = B. graecus Dej. sans ex- plication! Il est evident que les corrections de cette nature ne sau- raient faire loi et ne doivent &tre admises que sous benefice d’in- ventaire. Les auteurs qui se livrent aux recherches synonymiques ne sauraient &tre trop explicites s’ils veulent qu’on prenne leur travail au serieux.“ Ebenso sehr als ich dem Schlufssatz des H. Reiche beipflichte, ebenso nothwendig erscheint es mir die unterscheiden- den Merkmale anzugeben, wenn man eine synonymi- sche Bemerkung für falsch hält, da man sonst gerade das- selbe thut, was man einem Anderen vorwirft, nämlich fordert, dafs das entomologische Publikum gerade das glaube, was man selbst glaubt, ohne seine Ansicht zu begründen. Gegen wen H. Reiche’s Note gerichtet ist, ist ziemlich uner- findlich; denn Cataloge können keine explications geben, und die, die nach einem Cataloge eitiren, brauchen keine zu geben. Man wird versucht zu glauben, dafs im Gemminger - Harold’- schen Cataloge Br. immaculicornis = graecus gesetzt sei; das ist aber nicht der Fall, denn graecus ist als eine eigene Art eitirt und‘ als seine Varietät auf Schaum’s Autorität ejaculans Fisch. als var. Dieses Citat ist aber insofern nicht richtig, als Schaum a. a. O. (Ins. Deutschl. 1860. I. p. 241) den ejaculans nur wahrschein- lich für eine Var. des graecus erklärt. Mit Bestimmtheit sagt Schaum erst 1864 (in der Berl. Entom. Ztschr. VIII. p. 143): Br. graecus Dej. ist ejaculans Fisch. und var. von immaculicornis De). Da H. Reiche nicht zu wissen scheint, dafs er gegen Schaum’s Autorität Opposition gemacht hat, so wollen wir vorläufig auf wei- tere Ausführungen verzichten und nur bemerken, dals aus Schaum’s Noten in der Naturg. der Ins. Deutschl. hervorgeht, dafs er sich angelegentlich mit dem Gegenstande beschäftigt hat, und dafs die 448 Synonymische Bemerkungen. Resultate seiner Untersuchungen Herrn Reiche öfter mit Unrecht sehr befremdlich vorgekommen sind. Der vorliegende Fall zeigt wieder einmal deutlich, dafs in Zu- kunft neben den Hand-Catalogen für die Wissenschaft solche un- umgänglich nothwendig sind, in denen neben den Synonymen ge- nau der Autor angegeben ist, von dem die synon. Bemerk. gege- ben wurde und der Ort wo dies geschah. Dasselbe gilt für die Varietäten, welche leider in sehr vie- len Fällen noch immer nicht gehörig von den Synonymen unter- schieden werden. Myrmedonia bituberculata Bris. ist zuerst nach 1 Expl., welches in der Nähe des Escurial unter Steinen aufgefunden wurde, beschrieben (Annal. Soc. France 1866. pag. 357). In neuerer Zeit wurde der Käfer bei Elbeuf (in der Nähe von Rouen) zahlreich auf Lehmboden gesammelt, in welchem sich zahlreiche Anthophora- Nester befanden. Wie H. Bourgeois, welcher mir einige Ex. der bituberculata von Elbeuf freundlichst einsendete, gleichzeitig mittheilt, vermuthet man, dafs die bötuberculata vielleicht parasitisch bei den Anthopho- ren leben könnte. - Aufser den Stücken von Elbeuf und dem typischen ist bisher nur eins aus der Pariser Gegend bekannt geworden (vergl. Bull. d. Seances Soe. Ent. France 1877. No. 11. p. 133). Unter diesen Umständen dürfte die Mittheilung von besonderem Interesse sein, dafs sich die dituberculata von Elbeuf vollständig identisch mit meiner bereits 1859 beschriebenen Myrm. Fussii (Berl. Ent. Ztschr. III. p. 53) aus den Rheinlanden erwiesen. G.Kraatz. Nach Mittheilung des H. Wehncke in Harburg ist Haliplus bo- realis miht (Ztschr. für Entom. Heft VI. Breslau 1877) anders zu benennen, da der Name bereits vergeben ist; ich nenne ihn Hal. Wehnckei. J. Gerhardt in Liegnitz. Nachdem ich bereits auf S. 206 u. 207 dieses Jahrgangs erklärt habe, dafs vorläufig die entomol. Monatsblätter von mir nicht fort- gesetzt werden, erlaube ich mir diejenigen Herren, welche den Be- trag für Jahrg. 1877 derselben bereits einsendeten, daran zu erin- nern, denselben einfach vom Jahresbeitrag pro 1378 in Abzug zu bringen. Dr. G. Kraatz. — A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schadc) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. De zubs‘ che Iuntons. Zeätschrüft 1877. E | | | | Hr T Meyre liih. Deuts che Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen selehrten Gesellschaften und Privaten. Einundzwanzigster Jahrgang. (1877.) Erstes Heft (S. 9—224), ausgegeben April 1877 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. "Mit einer Kupfertafel. ) Preis für Nicht-Mitglieder 7 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1877. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 38 Museum Street. Buchhandlung (Stricker). 52 Rue St. Placide. Inhalt des ersten Heftes 1877. (Ausgegeben April 1877.) Ergänzungen zu der Mitglieder -Liste des Berliner En- tomol. Vereins von April 1574 bis April 1877 3 Verzeichniss der Bücher des Entomol. Vereins. Dritter Nachtrag. Januar 1877 Abhandlungen. Neue Phytocarien. Diagnostisch beschrieben von Dr. 0. M. Reuter in Helsingfors Beitrag zur genaueren Kenntniss der Aachen ernere (Piectes Fischer) des Caucasus von Dr. G. Kraatz . Die Calosoma des Caucasus. Von demselben Microcephalus, nov. gen. Oestridarum von Dr. J. Sehnapı in Warschau. (Hierzu Tafel I. No. I. Fig. 1—7.) Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. No. I. u. II. Re Weitere Bemerkungen zu den auf Tafel I. No. II. Fig. 1— 33 abgebildeten Körpertbeilen missgebildeter Käfer. n 8.55—57) Von Dr. 6. Kraatz Ueber Pterygo- Dinorphilsins, ba@araben eltern Taf. 1. No. II. Fig. 1.) Von demselben . . 5 Ueber Carabus Cumanus und Billbergi und enulenss Fisch, Von demselben Note sur quelques especes de Carahes lat. du Camende pas Malen Baron#der Chaudioun „2 12 So yo ma Notes synonymiques. Von demselben .. ge Anhang zum Vorhergehenden. Von Dr. G. Kran SSR AG Ischnocarabus, eine neue Untergattung von Carabus und: . Lamprocarabus Bartholomei Motsch. Von demselben Beiträge zur Käferfauna von Japan, meist aufR. Hiller’s Sammlungen basirt. Erstes Stück Carabicidae, bearbeitet von Putzeys BET 623 0 Anhang. Ueber die Zahl der Dimtstr Akten, an G. Kraatz Staphylinidae und Pselaphidae, bearbeitet von Weise . . . Stilphidae, bearbeitet von G. Kraatz ER Nitidulidae ete., bearbeitet von E. Reitter*). Scolytidae, bearbeitet von W. Eich hoff Beiträge zur Kenntniss der Peruanischen Käferfauna (Haltieinae) auf Dr. Abendroths Sammlungen basirt von E. v. Harold InEMnuchenikuen. 27, a tat tee Wen area Seite 9—12 13—24 25—32 335—47 48 49—52 53—57 58—63 64— 66 67—68 69—75 76 ir 78—80 81—128 sl 84— 36 836—87 83 — 100 100—108 109—116 117—128 129—152 *) In der Ueberschrift auf S. 109 ist leider hinter Nitidulidae das Wörtchen etc. fortgeblieben und in der Seiten- Ueberschrift auf 8. 111 statt Nitidulidae zu setzen: Cryptophagidae. Seite Die Käferfauna der Auckland-Inseln, nach Herm. Krone'’s Sammlungen beschrieben von H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch in Dresden . . . 153—174 Ueber die geographische Verkreitnu, einiger Käfer- Auen VoneBum®Reiitter io Pascau (Mähren) 2 u... 20. a6 Uebersicht der Discoloma Er.-Arten. Von demselben . . . 176 Neue caucasische Otiorhynchen, gesammelt von Hans Leder, beschrieben von Dr. G. Stierlin in Schaffhausen . 177—184 Otiorh. Fabricü, Germart, scabrosoides Stierl.n.sp. . . . . . 185—18S Synonymische Bemerkungen von Reitter . . 189—191 von L. v. Heyden (Diaperis, Novius) u. Kraatz nee) 191—192 Die 49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Von H.v. Kiesenwetter . . „ 195— 202 Die 50. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. Von Dr. Kriechbaumer .. RER 202 Vieta Millingenii nov. spec. und Arthrodeis Babes noY. spec. von O0.v. Kirchsberg in Wien . . . . 203— 204 Austritts-Erklärungen aus dem Stettiner A nelos hen Van 205 Erklärung an die in Stettin ansässigen Mitglieder des Vorstandes deskenromologischen,Vereinss. ar a a 206 Entomologische Monatsblätter . . ..... 2°... .202.2.....206— 200 Verkaufs-Anzeigen . . . 208 Beiträge zur Nekssgeschichte der Eyniniden, von ne Adler in Schleswig. I. Ueber Parthenogenesis bei Räodites ED SERIEN ES NE En ek 20 224 Die vom Vereine abzugebenden Hefte der Vereinsschriften sind in der Regel auf der Innenseite des Umschlags des zweiten Heftes der letzten Jahrgänge unserer Zeitschrift angegeben. Ausser den, auf den Umschlägen der früheren Jahrgänge der Berliner Entomol. Zeitschrift angezeigten entomol. Zeitschriften und Werken über Insekten verschiedener Ordnungen sind noch viele andere zu den ge- wöhnlichen Neu- oder antiquarischen Preisen oder noch preiswürdiger theils von mir selbst abzugeben, theils von Anderen zu diesem Zwecke bei mir deponirt, namentlich auch die gewöhnlichen Handbücher, Mono- graphien, Cataloge etc. von Dejean, Erichson, Lederer, Loew, Redtenbacher, Schiner, Stein, Suffrian ete. Dr. @. Kraatz, Linkstr. 28. Abbildungen zur Naturgeschichte der Insekten Deutschlands von Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, aus Sturm’s „Käferfauna Deutschlands.“ 424 Tafeln. 8. Preis uncolorirt 30 Mk., colorirt 90 Mk. Text zu Band XIV— XXIII 10 Mark. Da die Sturm’schen Beschreibungen und Abbildungen überall unter den von Erichson ete. beschriebenen Arten genau eitirt sind, so bilden die Tafeln des Siurm’schen Werkes einen vortrefflichen Atlas zu Erichson’s Naturgeschichte der Käfer Deutschlands. Ausserdem ist unter den Sturm’- schen Abbildungen (meistens vier auf einer Tafel) jedesmal der Name der Art eingestochen. Dr. 6. Kraatz, Linkstr. 28. Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins. Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstralse 23. Stellvertreter: Baron v. Türkheim, Berlin, W., Behrenstr. 70. Schriftführer: Dr. Friedrich Stein, Brandenbursstralse 34. Rechnungsführer: O. Calix, Berlin, C., Klosterstralse 41. Bibliothekar: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Brandenburgstr. 34. Sitzungen: Montags von 8—11 Uhr, Rolsstr. 5. Auszug aus den Statuten. ns Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmälsig herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift (entsprechend den vier früheren Heften der Berliner entom. Zeit- schrift) zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald die- selben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitge- theilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majo- rität der Versammlung. 2 Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aufserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz etc. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Plaeide, Faubourg St. Germain) zahlen, 10 M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- sehen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—14 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7— 14 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen . Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie eT- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die "Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II des Jahrg. 1875 u. 1876 zu vergleichen. Deutsche o Eintomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin sk VerRindheN Ya mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. Einundzwanzigster Jahrgang. (1877.) Zweites Heft (S I_VIn, 225—443), ausgegeben December 1877 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit einer lithographirten Tafel. Preis für Niehtmitglieder des Vereins: 7.Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1877. Paris. | Edw. Janson, 'Nicolai’sche‘ Verlags- Luc. Buquet, | 23 Museum Street. Buchhandlung (Strieker). 52 Rue St. Placide. | 2) Durch den Berliner entomologischen Verein sind zu beziehen: Berliner Entomol. Zeitschr., Jahrg. 1857 — 1870. a7 Mk. Dies. 1871 (13 Mk.), 1572 (12 Mk.), 1873 (15 Mk.), 1874 (14 Mk.); für die Mitglieder oder bei Abnahme von 12 und mehr früheren Jahrg. a 9 Mk. Inhaltsverzeichnisse zu den Jahrg. 1857 — 1874. 4,50 Mk. Beiheft 1861, Stierlin: Revision der Otiorhyncbus-Arten. (statt 5) 4 Mk. — 1864, Kraatz: Revision der Tenebrioniden. 7 Mk. — 1869, Kraatz: Verzeichniss der Käfer Deutschlands. 2 Mk. — LS 16, — Nachträge zu demselben. 1 Mk. — 1868, Seidlitz: die Otiorhynchiden sens. str. 4 Mk. — 1870, v. Heyden: Entomol. Reise nach dem südl. Spanien. 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 18575. (XIX) Heft I. II. (I4Mk.), für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft II. Reitter: die europäischen Nitidularien. 30 S. | A Mk Ders.: Revision der europ. Cryptophagiden. 888. i Heft IV. Reitter: Revision der Gattung Trogosita. Ders.: die mit Epuraea verwandten Gatt. ul al Tar.| 9.50 Mk Ders.: die süd- und mittelamerikanischen Arten der\ ; ; Gattung Tenebrioides. / Heft V’. Haag-Rutenberg: Monogr. der Eurychoriden. 708. 2 Mk. Heft VI. Kellner: Verzeichniss der Käfer Thüringens. 1858. 6Mk. Heft VII. Haag-Rutenberg: Beiträge zur Kenntniss einiger Gruppen aus der Familie Tenebrioniden. (Adesmiides, Megagenüdes, 10 Pachychile, maroccan. Pimelien). 2 Mk Heft VIII. Katter: Entomol. Nachrichten I. 24Nrn. (4Mk.), f. Mitg]. 3 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1876 (XX). Heft I. II. (15 Mk.) für die Mitglieder des Vereins. 9 Mk. Daraus: Redtenbachers Bild. 0,50 Mk. „ Entomol. Inhaltsverzeichniss zu den Verhandlungen der zoolog.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrg. I-XXV. 1 Mk. Heft III. Kraatz: Entomologische Monatsblätter I. (Inhalts-Verz. von No. 1—4 s. Rückseite des Umschlags v. Heft II, 1876). 4 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1871 und 1872 (Forts. d..Ber. von Erichson, Schaum etc.) 7Mk. Deutsche Entomol. Zeitschrift. Jahrg. 1877. (XXD). Heft I. II. (14 Mk.), für die Mitglieder des Vereins. 9 Mk. Heft III. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse einer Reise nach Süd- ungarn und in die Transsylvanischen Alpen. (Mit 1 Taf.). — Hapalips, neue Gattung der Rhizophagidae. (Mit 1 Taf.) 3 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht ete. wie unter 76, während der Jahre 1873, 1574. 9 Mk. Heft V. v. Heyden: Verzeichniss der Käfer Nassaus. 6 Mk. Reitter: Revision der europ. Meligethes-Arten. 1871. 1358. 6 Taf. 6 Mk. Ders.: Systematische Eintheilung der Nitidularien. 1874. 194 S. gr.3. 6 Mk. Ausser den, auf den Umschlägen der früheren Jahrgänge der Berliner Entomol. Zeitschrift angezeigten entomol. Zeitschriften und Werken über Insekten verschiedener Ordnungen sind noch viele andere zu den ge- wöhnlichen Neu- oder antiquarischen Preisen oder noch preiswürdiger theils von mir selbst abzugeben, theils von Anderen zu diesem Zwecke bei mir deponirt, namentlich auch die gewöhnlichen Handbücher, Mono- grapbien, Cataloge etc. von Dejean, Erichson, Lederer, Loew, Redtenbacher, Schiner, Stein, Suffrian ete. Abbildungen zur Naturgeschichte der Insekten Deutschlands von Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, aus Sturm’s „Käferfauna Deutschlands.“ 424 Tafeln. 8. Preis uncolorirt 30 Mk., colorirt 90 Mk. Text zu Band XIV— XXIII 10 Mark. Dr. @. Kraatz, Linkstr. 28. Die gut präparirte und wohlerhaltene Sammlung europäischer Schmetter- linge des verstorbenen Öbergerichts-Secretairs Reinhold zu Hannover ist zu verkaufen. Sie ist in einem gut gearbeiteten zweireihigen Schranke auf- bewahrt und enthält in 22 glasbedeckten 0,64 :0,44 Meter grossen Kasten: Rhopaloceca 277 Arten mit S10 Exemplaren Sphinges el ES - Bombycees 114 - SE yl6 - Noetuae 407 - - 940 = Geometrae 214 - - 500 - 1151 Arten mit 2824 Exemplaren, darunter manche Seltenheiten. Nähere Nachricht, sowie auf Wunsch Catalog zur Ansicht, ist zu er- erhalten durch Frau Obergerichts- Seeretair Reinhold in Hannover, Hecken- gang No. 4. Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins. Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. Stellvertreter: Baron v. Türkheim, Berlin, W., Behrenstr. 70. Schriftführer: Dr. Friedrich Stein, Brandenburgstralse 34. Adjunct: - J. Weise, Kastanien-Allee 19. 20. Rechnungsführer: OÖ. Calix, Berlin, C., Klosterstralse 41. Bibliothekar: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Brandenburgstr. 34. Sitzungen: Montags von 8&—11 Uhr, Rathhaus-Keller. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmälsig herausgegebenen '. zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift (entsprechend den vier früheren Heften der Berliner entom. Zeit- schrift) zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald die- selben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitge- theilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majo- rität der Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aufserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz ete. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Plaeide, Faubourg St. Germain) zahlen, 10 M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—14 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7—-14 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875 — 1877 zu vergleichen. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47, RN N h) KR yo DEAN Dat IIUMINMILIINNNINN 3 2044 106 181 712