:r w- '';i«^.,'i!?^ >mA- . -ft'; A^ Hi-V^'. -v*^. ■ .X>S' ^^^^\^ ^Jft^^ T»^. ••*^' 'J^^- ' -rC^ ::^>^^ ^';#r:;^: "''' i*" ! -^4^ AU* i 4^v^ ;"Cx:r v^vM &-S^><7^5«'^ n-n. \H\ •. JAN 2 2 1929 \ B E TTRA EG E Z U Px NATURGESCHICHTE VON BLASIUS MERREiM r>ER 'WELTWEISH. DüCTOR , DER MATHEM. UND PHYSIK ORD. PROFES- SOR AUF DER KÖNIGLICH- PREUSSISCHEN UNIVERSITAET ZU DUIS- BURG, DER EERLINISCHEN GESELLSCH- NATURF. FREUNDE EHREiV- MITGLIEDE, DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCH, 2U GüTrir:riLiM CORRESP0r>njENTEN. ERSTES HEFT DUISBURG UND LEMGO AUF KOSTEN DES VERFASSERS, UND IN COMMISSION IN DER MEYERSCHEN BUCHHANDLUNG, B ET TR A EG E ZUR GESHICHTE DER AMPHIBIEN VON BLAST US M ER REIM DER WELTWETSH. DOCTOR , TER M'THEM. U.\'n PHYSIK ORD. PROFES- SOR AUF DER KÖNIGLICH- PREUSSISCHEN UMVER3ITAET ZU DUIS* BURG, DER BERLINISCHEN GESELLSC^H. NATURK, FREUNüE EHREN- MJTGLIEDE, DER KÖNIGLirHRN GESELLSCHAFT DLR W1SSEN3CH. ZU GÖTTINGE.V CORKESPOWDüN fEiM. ERSTES HEFT, s:s*atMaK4- «mt*^^ DUISBURG UND LEMGO AUF KOSTEX DES VERFASSERS, U.MD IN COM MISSION IN DER MEYERSCHEN BUCHHANDLUNG» SEINER UOHLGEBOHRNEN DEM HERRN HOFRATH K A E S T N E R IN öhTTlNGEN ZUM BEWEISE ÜER AUFRICHTIGSTEN UND UNEINGESCHRÜNKTESTEN HOCHACHTUNG ZUGEEIGNET VOM VERFASSER. F O R R E D E, •L'er Ankündigung diefer Bey träge gemafs, follen die- felben gute fchwarze und ausgemahlce Abbildungen und genaue Befchreibung^en feltner, weni^ftens noch nicht cut abgebildeter j und unzuläng Hch^befchriebnerThierej Pfian» zen und iMincraüen enthalten : Ich verfprach vierteljäh- rig Ein Heft, und auf der Oftermede diefes Jahrs das erfte zu liefern. Eine gefährliche und durch die Entkrau- tung die fie mir verurfachte, langwierige Krankheit , liefs mich kaum hoffen daß ich mein Wort in Rückficht der Er- fcheinung des erden Heftes zu halten im Stande reyn Nvürde, ich habe aber doch gethan, was ich konnte, da ich aus der Erfahrung weifs , wie unangenehme Folgen es zu haben pflegt, wenn man die verfprochne Zeit des Anfangs eines auf Pränumeration angekündigten Werkes voi beygehen läfst; aber eben dadurch hat diefes erfi:e Hefe die Vollkommenheit nicht erhalten, die ich denifclben fonft zu geben im Stande gewefcn feyn würde; einige Kupfer find weder fo genau noch fo (chön gerat,hen, wie es nach meinem Wunfche hätte feynfollen; und ich konnte von keiner der befchriebnen Schlangen die Zergliedrung liefern, welches meinem Plane gemäfs hatte gefcheheii müfTeii, iT!üfu:n. Auch mufs ich fiir die Folge um Entfchuldigung bitten, \xcnn ich, da ich jetzt dLircli eine traurige Erfali- nuno- belehrt, weifs, dafs meine Gerundheitfchwächcrfey, \yie ich glaubte, nicht immer vierteljährig ein Heftliefyej londern mit meinem Körper mehr zu rathe gehe, ob ich, ohne mir zu (chaden, meine Arbeiten dadurch vermehren darf, fö viel es indeiTen meine Kräfte zu laffen, werde ich auch hierin meiner Ankündigung getreu zu bleiben fuchen. Die Bcfchreibungen habe ich mit der bündigften Kürze, und der s^röfflen Genauigkeit zu verfertio^en oefucht: fie liaben dadurch freylich das Angenehme verlohren, welches ich (bnft vielleicht dciJi Style hätte geben können ; ich glaubte aber für Naturforfcher, nicht für Liebhaber fchrei- benzum^üffen; auch bedarf es wolil keiner Entfchuldigung, dafs ich mich in den Befchreibun2.en bisher (o fehr vernach- ladio-ter Thiere neuer Kuäiftwörtcr bedient habe, und von den gewöhnlichen einigemal abgewichen bin. Endlich mufs ich noch bemerken, dafs die Kreutzmtter durch ein Verfehn als eine neue Art von mir angegeben fey, da ich bey einem wiederhohltem Durchblattern von Sf.bas 7)i?^J??///7/5 gefunden habe, dafs fie fchon in dem er- fieuBä'fidedcü'db^n -auf d^i: lO^ten Tafel , Fig.S* unter dem Namen Serpeus minore ^fricaiWi lincis nigriset albis inäor- ß (Vifiincta abgebildet fey. Ei'n- E I N L E I r U N G zu den folgenden Befchreibungen einiger Schlangen. ^y^ och alle Natur forfcher, die fleh, fo fparfara es auch bis jetzt ge« fchelien ift, der Schlangen annahmen, und einige Arten diefer Ord- nung aus dem Dunkel hervorzuziehen fuchten, klagen über die Schwie«« rigkeiten, denen ihre Kenntnifs unterworfen ift, klagen über Man- gel tauglicher Kennzeichen und — wilTen keine beffre anzugeben. A Ihre Ihre Klagen find auch gegründet, aber fie felbft heben um kein Haar- breit die Schwierigkeiten, die ihnen zu denfelbcn Anlafs gaben; nur Lime und mehr noch Growov haben durch genauere Befchreibungen hierinn etwas geleiftet: diefe find zuverliifTig auch der einzige Weg, fiebere und unveriinderhche Kennzeichen aofzufinden, wornacli die ' Schlangen geordnet, und woran fie erkannt werden können, und wel- che ihnen^ewifs fo wenig, wie andern Thieren fehlen. Aber wie ift's möglich, bey unfrer noch fo geringen Kenntnifs der Schlangen? da noch gänzlich alle genauere und zuverläfiigere Befchreibungen, die alle ihre -•ättflernTheile ricluig darfteilen, fehlen, bey dem, faft mögt' ich fagen gänzhchem Mangel guter und genauer Abbildungen, Kennzeichen in einzelnen Theilen aufzufuchen. Die Methode, nach welcher immer nur einimd derfelbe Theil , der ganz wohl bey zwo ganz verfchiednen Arten ganz ähnlich feyn kann , unterfcheidende Kennzeichen an die Hand geben foll, mufs immer Verwirrangen erzeugen, und kann nie zur Wahrheit führen: um daher mit Gewifsheit von den Theilen urtheilen zu können , die am ficherften bey Syftemen angewandt werden können , find genaue Befchreibungen aller Theile , genaue Unterfuchungen , in wiefern fie Abändrungen unterworfen find , oder nicht , nothwendig. Die mannigfaltige Bildung des Kopfes bey den Schlangen, da. er bald breiter, bald eben fo breit wie derLeib, bald bald plattgedrilckt, bald erhaben, bald höckrigt, bald kantig, bald lierzw förmig, bald ey förmig, bald länglicht , bald elliptifch» bald parabolifch, bald kreisförmig, bald fpitz,bald ftumpf, bald vorn abgerundet ift, feine Bedeckung, und die Bildung feiner Schilder, vorzüglichder auf dem Wir- bel, am Riiffel, und unter der Kehle; die Geftalt desRumpfs, dertheils •vollkommen walzenförmig, theils fünffeitig, theils viereckt, theils zu- lammeng€drückt,theils faftdreykantigift, und bald überall gleiche Dicke zeigt, bald gegen den Kopf hin ficli in einenHals verdünnt, baldfpindel- förmig gegen Kopf und After hin an Dicke abnimmt ; bald hinten viel dicker wie vorn, die Figur eines Zapfens darfteilt; die verfchiedne Bil- dung der fecliseckigten, oder ey förmigen, oder runden, oder rhom- bifchen, oder rhomboidalifchen Schuppen, und ihre mannigfaltige La- gen; die Breite, Bildung und vielleicht auch die Anzahl der Schuppen mid Schilder unter dem Bauche und dem Schu'anze *; die Yerhältnifs des *= LINNewid GKONOF emleliicii von dkfcnbeyilai, und ilyrcr Summe, ihre Kennzeichen, Der 7.uverläßinkeh derfelhen traue ich eleu ftTBenig , als andre neuere Natitrforfcher'. ouffaU Und war wirs aber doch , dafs die in diefein Hefte befchriebuen Schlangen, deren LINNe et' wähnt hat , fo genau in der Anzahl diefer Schilder mit der von ihm angegebnen Zahl iiberein- ßimmten. Ich mufi hierbey bemerken , dafs ich nie die Schilder unter de?n Kinne mitzähle , warnt ich die Bauchfchilder angebe, nltr wvhl das Afterfchild. Diefis fiheint mir Linne auch gethan zu haben, weil fo feine Zahl richtig heraus kommt, ob es gleich nach feinen Anmerkungen von den eigentlichen Merkmaalen der Schlangen im XIV. Bande der AbbandU A z der Länge, und die Bildung diefes letztern; endlicli die Bildung.der Z:\li- ne , der Zunge, der Augen u. f. w. mufs ganz gewifs eine Menge zu- verläfllger Kennzeichen an die Hand geben, und fo bald nur eine hin- längliche Anzahl von Schlangen nach; allen diefen verfchiednen Theilen richtig und genau befchrieben feyn wird, kann es nicht fehlen, oder es mufs dem Syftematiker leicht werden, auffallende, unveränderliche» und ohne Mühe zu beobachtende Merkmaale auszuheben, die jede Schlangenart hinlänglich bezeichnen ; che aber eine grofTe Menge von Schlangen auf diefe Weife mit der gröfllen Genauigkeit befchrieben ift, ifteslilcherlicli und thörigt, Syfteme derfelben entwerfen und Kennzei- chen feftfetzen zu wollen, esfeydenn, dafs man mit einem ungemein groflen Vorrathe von Schlangen verfehen fey , der den Mangel guter Befchrcibungen und Abbildungen nicht nur erfetzet, fondern gewifs llets einen unendlichen Werth vor denfelbcn voraus hat. Ich wiinfehe herz- lich, zum Beilen der Na turgefchichte, dafs Männer, die Gelegenheit befitzen, die von mir befchriebnen Schlangen zu unterfuchen, ihre Ex- emplare mit meinen Befchreibungen vergleichen, und die Abweichun- gen, welche fie bemerken, bekanntmachen, oder mir zur Bekanntma- chung der fchwtd.Alad, der Wiffcnfch.fchehtt, als habe er die Sthilder am Kinne mitgezählt. So rechne ich zu dtn Schihkrn des Schwanzes auch d:e zrpey oder drey zur Seite des Afters lie- gen iäii mit , ttid fuiiß ihre Zahl mit den Linmifchen nicht fiimmte. Dafs die Stimme der Bauch' und Schtnanzfchildex zußmmeiigeuomtten ein falfcbti Kemizeichen abgebe, davon bin khfeft übcrsetigt. chung in diefen Heften mittheilen mögten , weil dies gewifs der ein- zige und ficherfte Weg feyn wird, mit Gewifsheit zu beftimmen, wel- che Theile der Schlangen, nach ihrer Bildung und ihrer .Verhültnifs die beftändigften, oder welche den mehrften Veränderungen unterwor- fen find. Auf diefe Weife kann und mufs man den Stoff zum Syfteme fammeln, und nicht eher ein Gebiiude aufführen, oder wohl gar ein altes einreiffen wollen, ehe die Materialien da find, ein neues zu er- bauen und ehe man von der Güte derfelben überzeugt ift ; dadurch ver- Ichwenden die mehrften Naturhiftoriker ihre Zeit, ftatt das fie ficli noch begnügen follten, durch Befchreibungen Handlanger zur Errich- tigung eines natürlichen Syftems zu feyn, dafs unfern Nachkommen überlaffen ift. Ich wenigftens halte es für rühmlicher, gute Materialien zu einem dauerhaften Gebiiude herbeygefchaft , als ein lüirtenhüus- chen erbaut zu haben , das die geringfte Berührang umwirft, und das jeder Knabe fo gut als ich hätte aufftellen können» Damit Damit die Benennungen der Schilder am Kopfe der Schlangen fo viel leich- ter verftändlich feyn mögten, habe ich den Umrifs eines Natterkopfs von oben» von der Seite und von unten in der Vignette auf der erßen Seite daiftcllen laf- fcn. Ich nenne der Kürze wegen das Schild A. das Wirbelfchild. B. die Hinterhauptsfchilder. C. die Augenbraunfchilder. D. die Schläfenfchilder. E. die Stirnfchilder. F. die Schnautzenfchilder. G. das Rüileifchild. H. die hintern Augenfchilder, I. die vordem Augenfchilder. ' K. die Zügelfchilder. L. die NafenlÖcherfchilder. M. die Randfchilder der obern K'nnladft, N. das Lippenfchild der Unteikinnlade. 0, die Nebenfchilder derfelben. P. die vordem Rinnenfchilder der untern Kinnlade. Q. die hintern Rinnenfchilder. R. die Randfchilder der untern Kinnlade. S. die Schuppen welche die Randfchilder umgeben. T. die Kehlenfchilder. V. eine groffe Schuppe zwifchen den Hinterhaupsfchildern. X. einige andre groffe Schtippeh hinter und neben denfelben. Y. eine grofle Schuppe auf der linken Seite, die an der rechten fehlt. Schmal- Schmahlbauchigte Natter. 155 = 117-1-38. JLviefer Natter h3t,fo viel ich wsifs, noch kein fyftematifcher Naturforfcher Er- wnhnunggethan, ich vermuthe aber dafs Sv.v.k's ^frikanifche^ fchönc ^ fufr.w. gelbe ^ ircifsßiriiigte ScbLuige * eben diefe Art fey, ob fie gleich nach feiner Be- fchreibung oben fafrangelb, unrcn weifs war, und eine weiße Stirn hattej und eben fo fcheint mir eben diefes SchriMellers Ccjlonifche frajferfcblnvge , rre/che die Cingakfen Duhcvria ncnmn **) nur eine Abändrung diefer Art zu feyn. Ich erhielt fie unter mehreren andern Oflindilchen Schlangen. Befchreibung der Schmahlbauchigten Natter Erßes Kupfer. Kopf klein, plattgedrückt, eyförmig, fiumpf. PVirhlfchild Y'^n^'ich.x.- fechseckigt, hinten zugefpitzt, vornfpitz; HtnterhaiiptsfchiUer grok\ Au- genbruunfcbilder mittelmäffig, halbmondförmig. Stirüfcbi/der vnd Scbnmtze»- Jcbtlder mittelroäffig , blattförmig , mit ihren Spitzen gegen das Wirbelfchild ge. •) Serpeiu, eximia, Africano, crocea, fronte alba, .SEBA Tl.'cf. IT. pag. 92. tab. 6S fig- ^• **) Hyora, Zeylairca , Duberria dictn Cingulennbus. SEBA Tljef. IL fiag. 2. titb. l.fig. 6, Co'! ber Duherria. KLEIN Herpetol. pag. ji. No. 5}. Seha befchrdbt diefe Abänderung folgendergeftalt; " Dentur bac de fpccie niulto maisres, „innoxi* tatrrn, nee perpetuoin aquis degentes. Miropictnrae ornatugaudent. Doifo eiiiin, „ prpttnfa a copite ad cauds vfque cxtremum, incumbit tsnia Inta, reticularis, cyaneo co. „ b re aiiioiniffrDo i^rgnis, in medio ruffis diflincta puuctis, vtriüijuc latersliter t'ukJs tecta 5, fquamis. Ventrisiini fquamas cinerea tingit llavcdo. ,, gekehrt, an den Seiten abgerundet, Schnautzeufchild herzförmig, tiefeinge- fchnitten. Zvvey kleine hintere und vordere y^ugenfchilder; ein etwas gröfTeres fcchseckigtes SchläfcnfchiU; ZügelfcbiU klein , rundlich ; Nnfeulöcberfclnhi grof. fer, hinten ausgefchnitten, vorn rund , und in demfelben die kleinen kreisför- migen Nasenlöcher ; fechs fechsfeitige RanJfcbilJer dist obern Kinnlade. — Au- gen grofs, rund — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, abgerundet» vorne mit einem kleinen , nach hinten fehr fpitzen Ltppenfcbilde verfehn. Die Riii' 7;f;^f/j//ii'r find ziemlich grofs, und unregelmälTig. viereckt. Vier RanäfcbildeV' — In den Kinnladen liegen mäffig- lange, pfriemenförmige , äuflerfl: fpitze ZäbjH. Der Hai.s ift dünner wie der Kopf und Rumpf. Unter der Kihle liegen die ScbilJcr wie unter dem Schwänze in einer doppelten R.eihe in abwechfelnden La- gen, drey auf jeder Seite. Der Rumpf nimmt vom Hälfe an allmählig in Dicke zu, ifl: unten glatt» an den Seiten zufammengedrückt, und der Rücken dreyfeitig. Der Rücken und die Seiten find mit regelmäffigen fechseckigten Schuppen , und der fchmalile Bauch mit 1 17 geraden Scbildern bedeckt. Der Schwanz ift kurz, fehr fpitz, oben abgerundet, flark zufammenge- drückt , und hat auf jeder Seite gg Scbilder. Farbe ölen bräunlich - chocoladenfarben , die Seiten bläulich- eifenorau der Bauch fchön gelb. Länge 9^7 '" — Kopf lang o " 5 '", breit 2 '"g ""• — Rumpf lang 7^3 '" — Schwanz 2" 3'", Vau Vau Natter*). 170 = 150-]- 20. -LJiefe Nater ifl ohne allem Zweifel Seba's artig -haJidirte Siamifche Schlange^ und eben deswegen glaubte ich auch das unten angeführte Synonym Kleins hieher fetzen zu müflen , ob er gleich in demfelben auch die in der dritten **) und fünften ***) Figur derfelben Sebaifchen Tafel abgebildeten Schlangen, als zu diefer Art gehörig, hieher zieht, vermuthlich weil fie in den Farben einige Aehnlichkeit mit ihr, und daflelbe Vaterland haben; die letztere von diefen bey- den ifl zuverläffig eine von diefer ganz verfchiedne, und eben diejenige Art» welche ich in der Folge unter dem Namen Hygiäcns Natter befchreiben werde, und auf der fechlten Tafel habe abbilden laflen; die erftere aber ift der Zeich- nung nach eben fo fehr von ihr verfchiedcn , und viel eher als ein Abänderung der Hygiiiens Natter, als diefer Art anzufchn. Mit gröflerem Rechte würde Klein Seb\'s fcb/ilpfrige fchvarz itnJ m/fs geregelte ^frikanjjcbe Blmdfcbhi. fif t) zu diefer Art haben bringen können, ob ich gleich noch zweifle, dafs fie diefelbe Schlangenart fey, weil die Figur ihren Kopf verhältnifsmäffig län- ger *) Serpens, Siameiifis, eleganter leinniTcata. SEBA Jhef. IL pag. ^^.tah. 54- )%• 4« Colabri lemiiifcati Siainenf«. KLEIN Hopet. pag. 35. No. 84. *♦) Serpens, Corallina , SiamenCs, raridima, leniiiifcatj. SEBA rt, a. O. fig. 5. _ ***) Serpens, Siamenlls, ahera, tüiiolis variegata. Derß ebendaf.fig. ^, i) Angiiis, lubricas, Africaiius, ex Proinontorio Bons Spei; taniis aibis et nigrls annulatus, SE15A. a. a. O, Seite 4}. :al>. 45. j^ j. Coluber Uibricus, Afiicaniis, tsniis albis et nigris. KLEIN Herpet, pag, ^6, No, ^j, Natrix lubrica. LAUFEN FI Speci^n. re^t. pag. So. No. 164. B ) IG ( ger und ichmähler darftelh j auch mögte ich nidu fo dreiil feyn, ohne genauere Unterfuchuno- die rotb und weifs geringelte *), wie Klein und Laurekti ge- ^lan haben, für eine Abänderung derfelben 7U halten, Befchreibüiig dev Vaii Natter.' Zrpeytcs Kupfer. Kopf breit, v/enig dicker wie der Rumpf,' eyfdrmig^ plattgedröclct, vorn abgeflumpft. fVirhelßbild kh'in, voi-n gerade mit zwcen Ausfchnitten ,■ mehr rundli-ch als cckigr; M/:{:erbaiiptsfcfM/Jcrfa(idrcyeckt.i ftumpfeckigt; ^u- genlraunfcbilder mittelniäflig , hervorragend; Zwey kleine vordere und eben' io viele Z)/>;?fj-v Augen fchilder. Hinter dem Auge liegen längfl demäuHern Ran. de der Hinterhauptsfchilder vier kleine ScblJfeufchitdcv^ die Stirnfcbilder und Scbnatitzeiifcbilder fmd mittelmäfTig und fall; rhomboidalifch; das Ziigelßbi/d und die Ndfeulächerfcbildcf fmd klein. Die Obekkinnlade umgeben lieben RaTJd- fchilder von denen das fechfle, von vorn an gezählt, fehr grofs ift, und die vier kleinen Schläfcnfchilder einfchliefft. — Die Unterkinnlade i/l fchwach erhaben, vorn abgerundet , doch ander Spitze etwas fpitz, und an derfelben mit eiaena kleinen dreyeckten Lippaifc bilde., und zwey unregelmäffig . rhom- boidalifchen Nehenj'cbzldern delTelben bedeckt, die fchoa einen groffen Theil der fehr tiefen Rinne einfchlicflen , deren zwey vordere Schilder zufammengenom- men ') Angu's, lubriaiS; Africsnus ., txiiiis albw et ri:bfis annulatus. SEBA» «. a, 0, Seitt 4^. men die Figur eines breiten Kartenherzens darJlellen, die beyden bwtermh&t klein und fclienkelförmig find ; zwifchen diefen beyden liegt ein kleines birn- förmiges Schildchen, und ihnen zur Seite ein größeres fechseckigtes Schild- Den Ra7id der Unterkinnlade umgeben fieben kleine RanJfchiUer ^ die von drey Reihen fchmahler Schuppen eingefchloflen werden. — Unter der Kehle liegen zwey von zwo Schuppen auf jeder Seite eingefchloflene fchmahle Schilder. — Die Augen find ziemlich klein und rund; die Zunge ift tief gefpalten, iin«l in den Kinnladen liegen körnerförmige Zaehne, Der Hals ift vom Rumpfe gar nicht unterfchieden. Der Rumpf ift dick, vollkommen walzenförmig, und oben mit klei- nen, fchmahlen, hinten rundlichen Schuppen fo bedeckt, dafs ihre nach den Seiten hin herablaufenden Reihen die Figur eines breiten V bilden, deflen Spit. ze nach dem Schwanz hin gekehrt ift , und deften Schenkel etwas f förmig ge- bogen find: unten ift er mit 150 breiten ScbildernhtdQckx. Das ^ftcrfcbild \^ ziemlich klein und gefp alten. Der Schwanz ift fehr kurz, rund, verdünnt, und endigt fich in eine fiumpt'e Spitze; er ift oben mit breiten fechseckigten Schuppen^ und unten mit 20 Schildern bedeckt, Farbe gelblich - weifs, Ueber die Stirn liegt eine fchwarze Binde voa einem Auge zum andern , und ein (chwarzes V mit keilförmigen Hörnern vom Wirbeibis zu dem Mundesw inkel. Den übrigen Leib umgeben fchwarze Bänder, von denen die beyden erften die breiteften find, und die übrigen fchmUhlern ß 1 auf auf dem Rucken ein breites V bilden, deflen Spitze nach den Kopf hinge- wandt ift. Länge 8"5'"- — Kopf lang 6"'4""; breit -"'(,"". — Rumpf Iang7"; Umfang defTelben lo'". — Schwanz lang i""^"". Kreutz iv^X \.'ü^- tj lyifn-ui'^ K r e LI t z Natter. 191 = 1^56 + 61. Ich finde bey keinem einzigen Naturlbrfcher irgend einige Erwähnung diefer Schlange, und halte fie daher für eine ganz neue, noch nie befchriebne Art. Auch fie ift vermuthlich , wie die vorhergehenden in Oftindien zu Haufe. Befchreibung der Kreutz Natter. Drittes Kupfer, Kopf ziemlich grofs, parabolifch, kantig, hohl -eingedrückt. JFirhel, Jchild geigenförmig , ziemlich grofs, fchmahl; HinterbauptsfchilJcr ziemlich grofs, fie fi;ellen jedes ein rechtwinkligtes Dre5'eck dar, deflen rechter Winkel abgefiumpft, der fpuzefte aber abgerundet ifi;; zwifchen diefen Spitzen liegt ein kleines funffeitiges Schildchen; y^tigevhraimfchiUer grofs; Zw-ey kleine hintere Auj^enfchtldcr ; Hinter dem oberfien derfelben ziehen fich drey Schlaf enfcbilder längfl dem Hinterhauptsfchilde hin, von denen das letzte fehr grofs, und un- regelmäffig gebildet ift , hinter dem untern der hintern Augenfchilder aber lie- gen zwey kleinere Schläfenfchilder, längft den zwey vorderen oberen Schläfen- fchildern. »Sf/r7^/i//^i?rrundlich.fünffeitig; Scbnaiit%enJchiläer\X€\i\^ unregrlmäf- fig; Ri'iffelfchild klein, bohnenförmig; Ein kleines vorderes Augevfchild'^ das Zügelfchild -Q.^^^ die Najenlöcherfchilder find klein, und zwifchen den beydcnletz- teren liegen die punctförmigen Nasenlöcher, Acht Randfchilder der obern Kinnlade. — Die untere Kinnlade ift etwas erhaben, vorn abgerundet, und Hadander Spitze mit einem kleinen dreyeckten LippenfcbiUe bedeckt, neben welchem die beyden Cchmahlen unregelmäßigen ^Vi?/'cv;yfM:/a- deiTelben liegen; die fchwache Rmuc hat vorm zwey Scbildcr .> welche zufammengenommen ein tchmahles Kartenherz darilellen ; die beyden hintern Rinmii[chit ur find lang-, ichmahU ablang, und fchlieiTen die Rinne dicht ein; die neun Randfchilder der Unterkinnlade umgeben fünf Pveihen Schuppen. — Unter der Keule lie- gen zwo abwechfelnde Reihen, jede von fünf fechseckigten fchwer zu erkennen- den SchiUcrti. — In der untern Kinnlade liegen nach vorn hin einige grofTe keoelförmicre Zaehne. — Die Augen find cliiptifch und ziemlich grofs. Rumpf fehr dünn, gegen den Kopf hin wenig fchmahler , rundlich, unten flach* oben mit eyförmigen ic/j/z/J/f«, unten mit 136 ziemlich breiten SV/jz/jVjv-/ bedeckt. y^ßtsrfchiU fchwach gctlicilr. Schwanz rund, läuft in eine fehr felnQ Spitze aus , und ift oben mit ahn- liehen, nur etwas breitern Schuppen wie der Rücken, unten mir einer doppelten Reihe v«n 62 abwechfelnden Schildern bedeckt. t- Farbe oben bräunlich - grau , unten gelblich - weifsgrau: Kopf grau i Stirn und Rüflel dunkel -grau ; mitten auf dem Wirbelfchilde bis zum vorde- ren Rande deflelben, ein dunkelgrauer zapfenförmiger Strich; auf dem Hinter, hauptsfchilde ein hufeifenförmiger Fleck, deflen Schenliel durch ein dunkel- graues Band verbunden find : hinter dem Auge ein großer dunkelgrauer Fleck; hinter diefem ein etwas kleinerer. Mit dem hufeifenlörmigen Fleck der Hinter- hauptsfchilder, verbindet fich ein rltombifcher Fleck auf dem Nacken, mitdem nr. ß^:f ^ ^/,/Ar,-, .'Xw- an jeder Seite ficr; zween fpiefsförmige Flecken verbinden; Diefer rhombifche Fleck hängt mit dem dunkelbraunen Striche des Rückens zufammen, und fo bildet fich durcli diefe mannigfaltige Zufariimehfetzungen ein braunes Kreuth auf dem Wirb«]. Die Kehle ift grau gefleckt. Länge 8"-io"' "^ Kopf lang 5'"8""> breit a'"4"" — Rumpf 6"a"' -- Umfang i"' — Schv/anz 2''2'". Gefchlän- Gefchlängelte Natter *). 206 =: 152 + 54. -»--'iefcin Surinam häufige Schlangenart illeinerMengcvonAbänderungen fowohl in der Zahl der Schilder, als der Farbe unterworfen; doch mehr noch in Rück- ficht der erflern. LiNNe bemerkt fchon in der AhhandlnngSurimmcfjßa Gnlliiv/a ,, Centum quadraginta octo inter et centum quinquaginta tria fcuta abdomina- „ lia, iquarasc vero caudales inter ^uadraginta octo et quinquaginta tria nume- „ ran- *) Scrpcntcs, Cobeüns dict^, Amcricans. SEr.A T'jef. Tl. pac;. 4. tab. 2. fig. y. 6. Coluber fcutis abdoininalibus CL. caudalibus LIV. LIN'N. Amphibia Gyllcnborgiaua: Amoen. Acad. I. pag, 1 1 7. Anouis fcütis abdominalibus CL. fquarris caudalibus LIV. EIUSD. Mufeum Prhcipis: Ibid. pag-ioi. Coluber fcutis abdonu'nalibuiCLJcjuaiTiisC3:iJ3libusL.ETUSD.5vr/\i»a»j«jy«Gr;7//(7;M.7.:;rf.p.4gö. Coluber fcut. abdom. i^-o. fquani. crod. 54. KlV^D.ßß. n.it, e.i. 7. p.^g. 34. Coluber Cobella. EIUSD. fyjl. nat. ed. 10. /. p.^. 2 1 j. EIUSD./];?. nat. €d. II. I. pag. )78. GRONOV. M.''/, Jchthyol. II. pag. Ä^. Colubri bini, Cobellas, Americani. KLEIN Herpttol, pag. 31. Cobella, Biet, des Aiiim, I. pag. 661. Couieuvre. La quatrieme efpece. EbendafeJhfi Seite 757. Cobella. Onoviat. biß. nat, compl. HI. Seite il. Cerades Cobella. LAUKENTl fpec. rept. pag. 82. Afpis Cobelle. ID. ibid. pag. 106. Die gcfehlangeite Natter. Coluber Cobella. MUELL. Linn. Nat. Sy/l. 11 1. Seite i7r. Coluber Cobella. gefchlängelte Natter. BORO'W SKI gemein». Nati.ug. IV. Seite 86. Coluber Cobella. "^^IQ^L Beytr.z. Beßimmwig. der Schlangenarten'. Ahhand. der hnlUßien nattirf. Gefellfch. I, Seite i 6, „ rantur; „ Auch hatte das an diefemOrte befchriebneExenipIar vier Schwanz- fchuppen weniger, als dieinder Gyllenborgifchen und königlichen Sammlung be- findlichen; in dem letztern aberift nachLinnesZeugnifle noch ein Exemplar, mic 153 Bauchfchildern und 49 Sch^wanzfchildern. Die im MiifeuJU ^Jolpbi Fride- tvabefchriebne Cohella *) aber l'cheintmir, nicht allein wegen der abweichen- den Anzahl der Schilder , fondern auch wegen ihres verhaltnifsmäflig längeren Schwanzes eine andre Art zu feyn; und eben diefes glaube ich auch von der in der Befchreibung des Grillifchen Naturaliencabinets angegebenen Abände- rung, von welcher l inne doch felbfl: zu vermuthen fcheint , dafs fie eine eigne Alt ausmache. Um foviel auffallender diefe Verfchiedenheit in der Schilderzahi darzuftjUen , will ich die von Hrn. Weigel befchriebne Exemplare der Reihe nach hieher fetzen , und zugleich die Länge der Exemplare beyfiigen **) : ich mufs dabey bemerken , dafs unter denfelben das gröffle Exemplar fich befinde, wovon Nachricht vorhanden ifl;. ao8= 155 + 53- Länge i'ii"8ff'^ 194 = 154 -f- 4°- ' i- 5- 6|- i05 = 151 -f- 54. ; j. 5. 5^. 204 ■*) Colutcr ( Cobella ) fcutij abdoraiiialibus 1 40 , fquamis cauddibus 64. Muf. Aiolphi Fried. fag. 24. **) Da Herr fVEIGEL das in Greif srcalde gcvröhnliche Mtiafs , dejfen Verhälmfs zum Pari ßr er nach Krufenxvie 1 190 ; 1440 aiigiebt , gebraucht bat , folche un^enobnliche Manßat aber ßl/'ß wenn man es rveiß, liafs ße gebrauch ßnd , bey ikm Vergkicier. nuthweiidig IJnannebm- hchkeiten crn-ecken , fv habe ich die Länge ditßer Schlangen auf Parißer Maaßs gebracht, deßen ith michßets bediene. 205 = 152 -f- 53- Lange i' 9" ii|'"» 204 =152-4- 52. .' I. 9' 6. 202 =151-4-51. s I. 4. l|. .205 =. 150 -f- 5 5' ' i> 5- oh 206 = 154 + 50. >■ 2. 6. 2i|. und darlilier. ao4 = 15^ + 51. ? I. 8, 8i. 2^3 = 157 4- 56. ' o, 8- 5|. 201 r= 150 -f- 51« •• O. 7. 2. 204 = 153 -h 51- ' o. 7. -i. 202 = 150-4- 52. : O. 7. o|-. Faft follte ich vermutlien , dafs einige von diefen Schlangen nicht blolTe Variatäten fcyn mögten; da aber alle genauere Befchreibung fehlt, fo wage ich es nicht e;was hierinn zu entfchcidcn. Nach Seba iR der Kopf des iMijnnchens höciierigt-erhaben. Da die Sebaifche Zeichnung diefer Schlange fahr fchlecht ift, fo glaube ich keiner Entfchuldigung zu bedürfen, dafs ich diefelbe ihrer anfcheinenden Verfchiedenheit ungeachtet hier aufnahm. Befchreibung der gefclilängelten Natter. Fiertcs Kupfer. Kopf klein, plattgedrückt, eyförmig. fVirbc/ßbi/J ziemlich klein, läng. lich-funfeckigt, mit etwas ausgefchnittencn Seitenrändern j HmterbaiiptsfchiL <^fr ziemlich grofs, unregelmäffig fünfeckigt; Aiigenbraimfcbilder bohnenför- mig; zwey mittclmäffige bintire Augcnfcb ldcv\ Ein fchmahlesgeigenförmiges Schläfenfcbil.iy hinter dsmfelben längfl dem IlintiThauptsfchilde ein unrcgel- miifÜ2es mäfligesgeradliriigtes Schild, mit fünf ungleichen Seiten, und zwifchen dlefertr und den letzten Randfchildern ein kleines unregelmäfiig-fechsechigtes Schild- chen. Zwey ziemlich kleine unregelmäßige StirfifchilJer und Sclmaiitzev/cbÜ' (ier\ V.in kleines voruWes ^nger^ßbiU i das Z?/^f^/w7J ift klein, und unregel- mäffig viereckr; NafenlöcherfchiUer fchr klem und zwifchtn ihnen die kleinen NAsEKLecHr.R ; das KnfJ'cifchild {^ bohnenförmig; Neun Raihf- fchild r der Oberkinnlade. — Untere Kinnlade nicht viel kürzer als die obere, an der Spitze abgerundet, und dafelbll: mit einem dreyeckten Lippeufc bilde ^ upd zwey blattförmig -rhomboidalifchen fehr fchmahlen Neben. fchildcYU delTelben bedeckt : Die bey den vordem Rinnenjchildern flcllen zufammeu- genommen ein fehr fchmahles Kartenherz mit parallelen Sehenlinien dar; von den beyden binteren fchenkelförmigen auseinandergehenden Rinmn}cbildi\n ifl das rechte gröfler als das linke: Die neun /PrtwJ/t'M/fr der Unterkinnlade wer- den auf der rechten Seite von vier, auf der linken vcn drey Reihen ablanger Schuppen eingefaffl, von denen drey Schuppen unter der BTehle liegen, die von einem /fi?Z)/f/;/r/&/7j''f von den Bauchfchildern abgefondert werden, welches letztere man vielleicht fchon zu dem Bauchfchildern zählen konnte, welches jedoch bey meiner Zälilung nicht gefchehen ift. — Das Auge ilt mittelmäffig und rund. — Die Zaehne klein undkörnerförmig. — Die Zunge ilf in zv;» äulTerftfeine Spitzen zertheilt. Der Rumpf ift wenig vom Kopfe abgefondert, rund, t&x Riic\en etwas weniges kahnförmig, und der Bauch mehr flach. Er ill in der Mitte am dick- ftcn, und nimmt gegen den Kopf und Schwanz hin alln:ählig, doch fehr wenig C * in in Dicke ab. Der Rücken ifl; mit fechseckigten Schuppen ^ der Bauch mit 152 mällig breiten SclnUem bedeckt. Das Ajterfchild ift abgerundet und mäfiig breit. Der Schwanz id ganz rund, fehr fpitz, oben mit ähnlichen aber etwas breitern und kurzem Schuppen wie der Rücken , unten mit zwo abwechfelnden Reihen jede von 54 Schildeiu ohne die Sp:ize bedeckt, welche einen kleinen fpit- zen Kegel bildet. Farbe: oben hellbraun , die mehrflen Schuppen am Rande dunkelbraun, aber bey je zwo und zwo R.eihen am Rande wcifslich; Das Dunkelbraune läuft in zackigten Bändern längft den gelbliciien Seitenfchildern , und färbt unten die gelblichen Bauchfchilder bis zu ihrer Mitte mit fchwärzlichen Bändern , die feiten über den ganzen Bauch laufen , fondern auf beyden Seiten abwechfeln Der After ift ganz gelblichweifs. Länge 9"4"'. — Kopf lang ö'^s"", breit 2"'8""- ~ Rumpf, lang 7"; Umfang 1" — Schwanz i"^'"z"". Aefkulaps naJ^" f-^^.J'.^Jt^/in^. y*rj-. -i-.-v,^^ > *ji7^.-ita/-. A e f k u I a p s N a 1 1 e r *), 223 = 180.4- 43- i^a die Alten dem Aefkulap eine Schlange heiligten , fo nahmen einige Naturforfcher daher Gelegenheit, verfchiednen Schlangen den Nahmen der Ac^ ßudapsfcbla7!gef2 zu geben; Da fie aber diefelben fehr mannigfaltigen ganz von einander verichiednen Arten crtheilten, fo find daher mehrere Verwirrungen entftan- *) Serpentis Aefculapii fpecics. SEBÄ TL'f. II. pag. 19. td: Tg. j%. 4, Colu'!)sr fcutis abiioniinaübus CXC, fqusmis caudalibusXLU. LIMN. SuriiiamenßGrilliaitf:: Anioen. Adid, I. pag. 497, EWSD.fyfl. iiat.-ed. 7. pag. J4. GRONOV. M'if. Ichthyol. 11. png. ^9. Coluber ( Aefi-ulapii) icutellis abdominalis 190. fqiiamis caudalibus 50. LINN. Muß Ai' Ftied. I. päg. 29. f. 11. fig, 2. Cokiber (Aefculapii) 2?j =:z tgo -|- 4}. ElUSD, Jyß, tiat. eii. 10, I. 22o. Coluber (Aefculapii) 225 =: 180 -\- 4J. HIUSD. j(;'/?. «flf. ed. 12. 7. ^go. Ccluber Aefculapius; latiufculis fafciis atro- fnfcis. KLEIN Heipet.pag. 28' Coiileir/re i CXC bandes ccailleufes a l'abdomen & ä XLII toilles a la queue. Syß. du regne nnim. I. 232. La fixleme couleiivre, ime ^Tpece de Serpen tEfcnlaiie. Dicf. des anim, 1. ^tj^, Serpent Efculape de \[. Linnins. Elicnd. II. png. 116. Le prerrisr Serpent Efcuhpe de Seba. El/eitJaf. a. a. O. The Anguis Aefculapii. HILL Nnf. hiß. of anim. png. 105. Natrix Aefculapii. LAURENTI fpec. rept. pag. 76. CoIuSuT Aefculapii. Die Aefcuhpifche ScIiUr.ge. Onomnt. hiß. imt, compl. III. Seite 159, Acfkuiapfliilaiige. Coluber Aefculapii. MULL. Liwi. Nm. Sjß, III. Seite IJJ, Tab. 6' fig. ^. De Abbildung der Chirons Natter. BOROWSKI Gmeiun. Nattiyg. IK Seite 81. Coluber Acfcalapii, WEIGEL ; AbhaiidL der hau. mturf, Gefellfih. I. Seite 14. entftanden, die ich vorzüglich in diefeni , und den folgenden Heften der Eey- träo-e fo viel wie möglich zu heben, mich bemUlien werde, und wovon der Artikel Efcii/ape in dem DiSHouäire des au maux^ welcher in Map.tinis Allge- meinem Scbauplaz der Natur fall wörtlich UbciTetzt ifl , fo wie die Befchreibung Jiefcr Schlange nach der Houttüu^-Müllf.rschen Ueherfefurng des Liiinä- fchen Sjfisjns den auffallcndilen Beweis geben. Hier Hefre ich zuerO; diejenige Schlange, der Linne den Namen der Aefkulapfchlange gegeben hat, und- welche, nicht wie er 'v^ dem Naturfyfteme behauptet, in Indien, fondern in Su- rinam fich aufhält, Befclireibung der Aefkulaps Natter. Fünftes Kupfer, Kopf klein, ablaiig, flumpf. Das //'7/-Z't-/^Zi/W mittelmäfiig, fechseckigt, mit langen Seitenlinien; J-JinterbauptsfchUdcr um-egelmäffig fünfeckigt, hinten abgerundet ; ^//^w/;r<7-^bgleich diefe Schlange in der Summe der Bauchfchilder und Schwanzfchild- chen mit der vorigen genau libereinüimmt , fo zeigt docii ihre ganze Bildung) und die Verhältnifs ihrer Theile, und der Zahl diefer Schilder felbll hinläng- lich , dafs fie nichts deflo weniger eine von ihr ganz verfchiedne Art ausmache. Eben fo wenig i 11: fie mit der Vau Natter eincricy, womit fie Klein wie ich fchon oben bemerkt, mit Unrecht vereinigt. Die Befchreibung wird mich am bellen hierinn rechtfertigen. Nach Seba ift fie in Siani cinheimifch ; ich erhielt fie, ohne nähere Bellimmung üires Vaterlandes, mit der Vau Natter unter mehreren oftindiichen Schlangen. Befchreibung der Hygiäens Natter. Sechfies Kupfe r. Kopf fehr klein, plattgedrückt, eyformig, vorn rundlich. PFnlelfcIjUd klein, fchmahl, länglicht - fechseckigt, an den Seiten ausgefchnitten, vorne und hinten fpitz; Hhirer bauptsfchilder gvok^ unregelmäflig- fechseckigt; ^zi- gcnhrannfcbilder bohnenförmig; Ein kleines hinteres Aiigerifchild:, Schlafenfchilä etwas grölTer, hinter demfelben ein noch etwas gröfleres Schild, zwifchen deflen und des Hinterhauptsfchildes hinteren Rändern eine groOe punktirte fechseckigte Schuppe *) Serpens SiamenlTs, altera, taniolis varicgara. SEBA Thef. 11. yg. 54. Tu/-. \^.fg. f. Colubri lemnifffati Siamenfes KLEIN Herpet.pag. ^y. La troifieme efpece de Scrpcns Ue Slam, Diä. des aiiim, IV, pag. i6i« Schuppe Hegt: dies eben genannte Schild fehlt meinem Exemplare auf der rech- ten Seite, und dagegen ifl das, in diefer Gegend liegende Randfchild der obern Kinnlade fo viel gröfler, dafs es feinen Raum ausfüllt. Das vordere yiugevfcbild ift klein und keilförmig, die ZifgelßhilJer und NaJenlechcrfcbiUer fmd klein, hinten fpirz, vorn abgerundet, und in den beyden letztern liegen die äuiTerft kleinin Ncijhilöcber^ die Stm:fc/j2/Jer fmd ziemlich grofs und fechseckigt; die ScbnantzeafcbiUer fmd kleiner und von unregelmäffiger Bildung; das Rüjfel- /c/)/7J ift breit - herzförmig. Sechs Ravdfcbildcr der ObeFxM Kinnlade auf jeder Seite. — Die Untere Kinnlade iit kürzer wie die obere, rund, mit einem kleinen dreyeckten Lippcnfcbiuk •, und zwey kleinen blattförmigen Nehen- fcbihkrn dclTulben an der Spitze bedeckt; die vorderfi und baitereri Ruineiifcbil- fcbildev find länglicht, fchmahl, unregelmäffig - viereckigt ; vier Randfchilder, ■ — Die Kf.hlc iil an jeder Seite mit fechs herablaufenden Reihen fehr kleiner fechsGckigter Scbuplen^ in der Mitte mit zwo Reihen etwas breiterer Scbuppe??^ (Jeren die eine zwo, die andre drey enthalt, und hinter diefen mit drey fchmah- len Scbddern bcdecla. — Die Augen find klein. — An jeder Seite der Ober- kinnlade befindet fich ein fpizer hervorragender, etwas gekrümmter brauner Zahn, ich kann aber nicht entfcheiden ob er ein Gii'tzahn fey; fafl zweifle ich daran. — Die Zunge liegt in einer zitmlichflarcken valzenlormigen Röhre. Der Rumpf ifl; beynahe eben fo breit als der Kopf, und fall: gar nicht von demfclben unterfchieden, walzenförmig, welches fich etwas dem vierfeitig-fäu- lenförraigcn näliert , und oben mit kleinen längHcht-fechseckigten , an den Sei- ten mit breiteren fechseckigten Schuppen^ uruen aber mit igs ziemlich -breiten SibiUerii bedeckt. D Der Der Schwanz ift ruird und fehr fpltz; oben bekleiden ihn große- regel» mäffig-fechseckigte Schuppen^ unten zwo abwechlelnde Reilien , deren jede 30- SshiUcben cnthälr» Farbe hellgelb, mit eineiK röthlkhem Streifen über deß Püicken bis zur Spitze des Schwanzes, und fchwarzen Biindern , die an den Seiten fchmUhler werden, auf rdem Rücken mannchmalü zufammenftolTen, vuid den Schwanz, fafl; gänzlich umgeben, Länge ii"6'". — Kopf lang g'"?""^ breit 2'"3''"- — Rumpf ,- lang 9f"5'"; Umfang T^'^a'"'. — Schwanz i"7'"= Graue Graue Natter. 258 = 188 H- 7o- bgleicli die Zeichnung des CoM-cr canus , Mclcl;e Linnc in dem Mufeiim Adulphi Fridcrici *) geiioferi lur, mit der von mir befcliriebnen Schlange gar keine Aehnlichkeit zu haben fcheint, obgleich LiNNe ihr braune Queerbänder zufchreibt, welche der raeinigen fehlen , fo jlimmt doch feine Befchreibung in der Anzahl der Schilder unter dem Bauche und Schwaaze , in der Verhält- nifs des letztern zum Körper, in der Bildung des Kopfs und der Zähne, mit einem Wone ganz, aufTer in der Farbe, fo genau mit meiner grauen Natter über- ein, dafs ich gar kein Bedenken trage, beyde für eine und diefelbe Art zu Iial- ten. Auch vcrfchiedne von Seba abgebildete Schlan:?cn halte ich für Abän" derungen diefer Art , wenn er ihnen gleich ein andres Vaterland (die meinige war aus Indien) zufchreibt, und feine Befchreibiingen auch nicht vollkommen flimmcn. Am ähnlichflen fcheinet ihr diejenige Guineifche Schlange zu feyn, welche er .'J/muohtcs nennt **), und die nach feiner Meinung die wegen ihres giftigen *) Coluber (canus) fcutcliis abdominalibus igg, !fqu(imls caudaliljus 70, LINN. Muß Ad, Fiid.I.jsag. 31. tab. zi.ßg,2. ElUSD. fyfi. iiat. ed. 10. Z. fag, iii. ElUSD. ßß, nat. ed: 12. I. pag. 282. Die graue Natter. Coliiber canrs. MULL. Lhm. Nnt, Sjß. III. Sehe i86. Coluber canus. Die weifsgraue Indianifche Naticrfchlangc. Oiiomat. hiß. fsat. coir.pl. Ili* Seite 1^3, Coluber canus. Der Greis. BOROWSKI gemeinn. Naturg. iy.Se,ie.S7- **) Coluber, Ammobatcs, Africanus, ex Guinea. SEBA Tlief II, pag. Sa. J*»^. "S» fig. i« D 2 giftigen Biffes bey den Alten bekannte Dipfns fcyn foll ; welches auch Klein bewogen hat , fie mit Unrecht unter die Scliiangun mit Giftzähnen zu fetzen« Auch feine hlaiie Air.erikamfche Dtpfas *) , ift gewifs , ■nenn nicht eben diefe Schlange, doch derfelben Cehr nahe verwandt; vielleicht ifl auch die äußirfl fcbmlk^ röt bliebe .-^fiihiaifcbe ^cblauge ans Mader a **), die kein Menfch im Laufe einzuhohlen im Stande feyn foll , mit uoch verfchiednen ändern nur eine Abänderung derfelben, Befchreibung der grauen Natter. Siebentel Kupfer^ Kopf fehl- klein , eyförmig , mäflig plattgedrückt , von dem Augenbrau- nen bis zum Rüllel kantig. ^firhelfcbilJ grofs, unregelmäffig fechsfeitig, io dafs die beyden vorderen Seiten fad eine gerade Linie bilden, die hintern aber einen fehr fpitzcn Winkel machen, der doch an der Spitze abgerundet ifi j Hinter- Utie Couteuvre de Ga-nie , iioTim^e Amm:ihatti, Sjß, du regne aniin. I-fag. 2)8. Amtnobate Dict. liis Aiiim, I. püg. 109 . Vipera Dipfss, Helluor Arab. Anger, Cruciator jIüs, KLEIM Herpet. pag. n. No. j j, *) Serpens, Americana , csruiea, DipCas diAa. SEÖA Thcf. IL pag, y. w//. 5. ßg. 2. Dipfas , Serpent bleu u'Ainerique, dont Is morfure caufc lu foit. Sy/I. nat. du regne anim. I.pag. 24?. La pretnWre Sorte de Difpas. Dict des anim, II. pag. 34. Colubrr Dipfas csrnleus Americnnus, KLEIN Herpet. pag. 91. Na. 4S. **■} Serpei« Africana, ex inlula Madera, curfii Nelpcifiinia ruffula. SE.15A Tljef. I. png. gg. tab. f4. fig. J. Amte Serpent de i*Is{e de Mad^.e nxs prwnpt ä la courfc , de coulcur roa ffiue. Sjß , r.at. du regne Duim. L p^g. 24(i. }29( HinterhauptsfcbiUer nicht gröfier wie das Wirbelfcliild, unregelmäfilg-iunfieitig ; y^iigeJihraunfcbiU zlemlkh^rok flark hervorragend, mittelmäffig, liinglich, fechs- cckigt. Drey bwtere /fugevfebiUer ^ von denen das untere fafl unter dem Auo-e liegt auf der linken, und vier auf der rechten Seite, indem die drey. welche wirklich hinter dem Auge liegen , , kleiner find. Ein mittelmäfliges fchup- penförmiges SchläfeufcbiU ■> fall m(3^j,te icii fagen Scbl/ifefifcbiippe, liegt hinter dem erflen diefer hintern Augenfchilder, und zwo etwas kleinere Schuppen hin- ter den andern : das vordere AngenfcbiLi ift ziemlich grofs ; das Zi'igelfchild mittelmäffig; die Najjenldcbeyfcbilder ziemlich grofs , und z\i'ifchen ihnen die rundlichen Nasenlöcher. ■SV/r;//?/^i/Jff' ziemlich grofs, unregelmäffig fechs- eckigt; ScbnautzenfcbtlJtf mittelmäffig, fünfeckigt; Rfißelßbild khvm.h\ mit parallelen Seiten , es endigt fich in einen maffigfpitzen Winkel gegen die 5tirn» An der rechten Seite umgeben fieben, an der linken acht Randfcbtldcr i^\z Obere Kinnlade. — Die Untere. Kinnlade ift kurzer «ie die obere, breit, flumpf ab- gerundet. Dppe?ifcbild klein y dreyeckigt, Ncbmfcbilder defTelben blattförmig« vordere Rt72nenJcbild(ryxhonäio'\.dd\\{ch.t bwteit Rmnaißnlder trapezifch; FiEt Randfcbtlder, — Die Kehle i(l ganz mit ähnlichen Sclappen wie der RtUften: bedeckt.. — AuGEi>» mittelmäffig, elliptifch, — Kleine feine,' dilnnc, fpiize Zaehne. Der RuMrF ift wenig vom Kopfe anterfchieden, dick, walzenförmig, in der Mitte am dickflen, gegen Kopf und Schwanz hin verdünnt. Den Jiüdcti bedecken kleine lärglicht-rhomboidalifche Scbi^ppai, mit etwis abgerundetem Spitzen, die an den Seiren breiter find, und den Bauch i^S ziemlich breite; ScbiLkr. y^/fii/fZi/'/J ichmahl, aber lang, getbeilt. Ber Der Schwanz ifl walzenförmig, dünner an der Wurzel wie der Rumpf, und eadigt fleh in eine mäffig dünne Spitze. Er iftmit etwas breitern .aft'echs- eckigten Sc/juppei: von oben , unten mit einer doppelten Reihe jede von 70 Scbildern bekleidet, und endigt fich in eine fehr fpitze kegelförmige Spitze» Farbe bläulich, zuzeiten bräunlich grau. Bauch gelblich, mit einem grauen Striche der Länge nach. Jedes dritte oft auch vierte Schild ifl: an feinen beydin Enden grau und die zwo dazwifchen liegenden Schuppen, nebfl der zwifchen ihnen liegenden Schuppe weifs. lieber denfelben , eine odsr zwo Schuppen höher, liegen flets ein paar weifs gefleckte Schuppen. Länge a'3"» — Kopf, lang i"; bis zu Ende der Schilder o"'["'\ breir o"6"'a"". — Rumpf, lang i'ö'-'g"'; Umfang 2"3'"5'". — -Schwanz 5 "5"', Wolken ML ^'■ft.tAm zuf/'fft^ ^ *eAnii^. A Walken N a 1 1 e r *> 266 = igs 4- Si' J-^iefe lurinamirche Natter hat mir der von Seba ahgchMcten fleckigten Cey- loufcben Schlange **) fo grofle Aehnlichkeit, dafs ich, des fo fehr verfchiednen Varerlandes ungeachtet, welches er angiebt, dennoch nicht zweifle , dafs feine Abbildung unfre Wolken Natter darflelle, und eben fo trage ich kein Tiedon- ken , feine farhichte Amevikanifche Schlange ***) für eine geringe Abände» rung diefer Art zu halteir. Befchrei- *) Colüber (nebulatus) fcutfs abdomlnalibus ig^.'fquamis caudailbus §«1. LINN. Mnf. ArL Fiid. /.. png. }2 tab.t^.ftg. l. EIUSD. j57?. nat. ed. 10. I. pag. iii. EIUSD, fxfl, nat. ed. 12. /. png. 5g;, CoIuber nebulatus. Die neblichte amerikaisffche Natterfchlange. Onoimt. biß. nat, comp!'. III. Seite 164. Die Wolkenfchlange. foluber nebulatus, WULL. Lltm, Nnt. Sjß. HI. Seite 189. Cerafies nebulatus. LfiVREÜTl fpce. rept. png. 8?. CoIuber nebulatus. Wolken Natter. BOROWJiKI Gemeinu. 'Nattivg. IF'. S^-itc 87. Coluber nebulatus? W'EIGEL; ALhmidt. der hau. nattirf. Gefellfib. I. Seite ^i.'> **) Serpens, Ceilonicn, traculata, ob peractam vernatibnein valde glabra, SEBA Tljcf. 71 pa^. If7. Tal>. iGo. ßg. ;. La fpjzicme cfpece de Scrpens de l'isle de Ccylan. Dict. des anim. IV, pcg. 1(16. The cltvaKli Viper from Seba. ' — aiotlier Viper of the isle cf Csylon. BROGKES \W, hiß. III. pag. 224. ***) Serpens, Amtricana, verdcolor. SEBA Thef.lT. pag. jo. tah,2^,fg. ?,. La qiiinz'eme efpece de Serpens d'A:n(;n'que. T>iii. des anim, IV. 182. Coluber cauda piotenfa acuta ; marnioratus mirum in modum, IkL^X^ Hcrpn . pag, 3J, Befchreibung der Wolken Natter.! Acbt'ei Kupfer. Der ganze Leib ift fehr glatt. Kopf eyförmig, vorne verdünnt, ftumpf, kirnen breit, und zwar viel breiter als der Rumpf, plattgedrückt und mit einer ziemlich dicken Haut bedeckt. J'V.rhelfchild fecixseckigt, doch bilden die beyden vorderen Seiten einen fo flum- pfen Winkel, dafs fie fafl: eine gerade Linie zu machen fcheinen; Hinterhaupts' j'cbilJev grofs, unregelmaffig-fechseckigt; Stir/i/cbiUcr ziemlich grofs, fafl vier- eckt, doch fo dafs ihre beyden äulTern Ränder ausgefchnitten, die vordem rund- lich find; ScbnautzeufchiUer V.Uin\ Rujfelfcbüdhixzi6r:mig\ y^ugenbrauJi/cbiUer ziemlich grofs, halbmondförmig; zwey kleine hintere yiugefifcbilder ; Zügel- fcbild nni Nafenlöcherfchildcr ziemlich grofs und viereckigt; zwifchen den bey- den letztern liegen die kleinen Nasf.nlÖchek.. Sechs R.mdfcbilder h^nn die Obere Kinnlade ein. — Die Untere Kinnlade läuft vorn ziemlich fpitz zu, und ifl: daher faft dreyeckigt, doch an der Spitze fJbfl: abgerundet, mo fic ein kleines dreyecktes Lippenfcbild-, und an jeder Seite deflelben zwey kleine blattförmige Nebeufchilder deffelben bedecken. Die Rinne fchliefien zwey gröf- fere vordere Rwiicnfcbthkr, welche zufammen die Figur eines Kartenherzens bilden, und zwey hinten runde, vorne Cpitzs hintere liinijcnfcbildey ein ^ hinter welchen noch zwey andre Schilder liegen, die gleichfalls hinten rund find, und mit ihren Spitzen zufammen ftoüen; zwifchen diefen befindet fich hinten noch ein rundes Schild: von den fieben Rundfcbildern ift das mitteilte fehr grofs, uni die "^lE. die drey hinteren derfelben find von drey Reihen länglichter Schuppen einge- fcliloflen. — Die Augeh find ziemlich grofs. — In beyden Kinnladen liegen fpitze pfricmenförmige Zaehne. Der Rumpf bildet einen viel dünneren /7;// wie der Kopf, Ift in der Mitte am dickfien, zufamraengedrüclit, etuas kantig, ui d oben mit kleinen glatten fechseckigten Schuppen^ unten mit 1^5 breiten Ä'Ä/7t/n /; bedeckt. Der Schwanz ifl; durch feine geringere Hohe und Dicke, und feine mehr runde Figur deudich vom Rumpfe unterfchieden, fehr fpitz, oben mit eben folchen Schuppen wie der Rumpf, unten mit zwo abwechfeinden Reihen von gi kaum zu unterfcheidenden SchilJern bedeckt. Farbe weifslichgrau, ganz dicht und fein braunroth punctirt, und mit rotiibraunen zackigten Bändern , welche bald gar nicht, bald auf einer, bald auf beydt.n Seiten weifs eingefaffl; find, gereiiTt: unten gelblich weifs, braun punciiit; am Schwänze unten fafl von derfelben Farbe wie oben. Länge i'ic"; — Kopf, lang 3"'i""; breit 4'"5""; — Rumpf, lang l'3"6"'; Umfang i"^'"5""; — Schwanz 5 "5"'. Ein kleineres Exemplar, welches nur einen Fufs lang ifl, ftimmt vollkom- men mit diefer Befchreibung überein, nur ift das braune viel dunkler. E Rauhe R a u h e N a 1 1 e r *)« 272 = 228 4- 44, ■L^iefer Natter hat aufler Linnc, fo viel ich weifs, kein Naturforfcher nähere Erwähnung gethan; und keine Zeichnung im Seba ift ihr ähnlich genug, dafs ich mich getrauen mögte, fieftir die Abbildung diefer Art zu erklären, obgleich ihr manche etwas gleichen. Durch die fonderbare Bildung ihrer 5cliuppen, die alle in der Mitte mit einer kleinen kielförmigen Erhöhung verfehen find, unterfcheidet fie fich von allen andern mir bekannten Arten; mit Unrecht aber nennt fie Müller *e Stachelnatter, der wie feine Ucberfctzung auf jeder Seite beweifft, Linnecn nicht verfland. Ihr Vaterland ifl Oflindien. Befclireibung der Rauhen Nafter. Neiuites Kupfer. Der Kopf ift plattgedrückt , längliclu- clliptifch, fehr ftumpF, und mit einer dicken Haut bekleidet , fo dafs die Schilder kaum zu erkennen find. Das fVirhe'fchild ifl fechseckigt, doch bilden die beyden vordem Seiten fafl eine ge- rade Linie, der hintcrftc Winkel aber ifl fpitzer, obgleich wie die übrigen, vor- ■■•) Co!ubcr (fcabcr) fcr.teüis abclominalibiis 228 , rquamis caudsübüs 44. LINN. Rliif, /H, Frid. I. png. jö. toi. 10. fg. l. -_ EIUSD./jy?. na:, c.l. 10. 7. png. uj. I.]\JSD.fyß.i:r.t,c^. iz. I.-^i^Z' 53-'?. Die Stachetnaiter. Colabcr fcabcr. MULL. Liivi. KiH.Syß. lll. Sehe 192, BOROWSKI gcm^inn, 2\ai'.:rg. IV. Sc::c S?.' e-ilubcr fcabcr. Die rauiiQ Ka:!(.';kblan^c. O!io:ju:.hij'l. um. cev:pi lll. Seite i;»». vorzuglich der vordere abgeftumpft; inderMitte ifl diefes Schild etwas mit einer hohlen Linie vertieft: Aiq HinterhauptsfcbiUey ichlieflen fich mit geraden Linien und fpitzen Winkeln aneinander, an die Augenbraunfchilder und das Wirbel- fchildan, ihr äulTerer Rand aber bildcr eine laumme Linie, und eine trapezoi- difchc Ecke hinter dem Augenbraunfchilde. Die Augcnhvaunfcbilder find ziem- lich klein und fchmahl, und da wo fie an das Wirbelfchild gränzen, lief einge- drückt. Zwifchen den beyden der Breite nach parabolifchen StmiJchiUern ift eine tiefe Grube': die SchmutzevßbiUcr haben jedes zween gerade Seitenränder, der hintere Rand aber ifl hohl, der vordere mit diefem parallel gekrümmt: das RiljfelfcbiU'AkXdn, breit, herzförmig, Zwey mittelmäffige hintere und ein 2,Km\iz\\gxo&svovLkves AiigmfcbiUy in dem Zilgelfchilde, welches fich bis an das RüiTclfchild erflreckt, liegen nach vornehin die jYqferilö'cbey, deren befondre Schilder fehlen. Hinter den hintern Augen fchildern liegen 7?/7« rt^«- i'fMz/f ?/- ffbilJer ävsy hnge , f:!imahle , platte Schuppen. Die Obere Kinnlade um- geben fieben RandfcbiUer, — Die Untere Kinnlade ift etwas kürzer wi^ die obere , breit, vorn fiumpf abgerundet, und hat an der Spitze ein kleines dreyecktes Lfl^pefifcbilflcbea ^ und zweyrhomboidalifche Nehevfcbilder defTelben; die yür(/«"(.'üi?i/;;;^/yfii//tT find fehr grofs, und bilden zufammengenommen die Figur eines Kartenherzens; die beyden bhitirn Rinnenfcbildsr umgeben ihren äufiernRand, bis zur Hälfte feinsr L':inge, und find abgerundet. Fünffchraahle R.iiidfchillif umgeben die untere Kinnlade und die letztern fallen zwo fchma- le Schuppen ein. — Die Augen find rund , grofs, hervorragend. — DieZuNoE lang, fchwarz, nicht fehr tief gefpaltcn. — Die Zaehne unbemerkbar, E 2 Der Der Rumpf ifl wenig fchmähler wie derKopf und bildet gar keinen abgefon- derten Hals ; er ifl: walzenförmig , doch der BaiTch mehr flach, breit, und an den Seiten vom Rumpfe durch eine vertiefte Rinne abgefondert. Den Rücken bedecken äufrerft fchmahle parabolifche kantige mit einem Kiel verfehne Scb/ip- pe>i in einer V förmigen Lage, delFen Spirze nach dem Rücken hingekehrt ifl; den Bauch 128 breite Schilder^ die gleich hinter den Rinnenfchildcrn anfangen, und auf deren Enden breitere Schuppen flach aufliegen. Die Afterfchuppe ill ziemlich breit, und ganz. Der Schwanz ift ganz walzenförmig, fpitz, oben mit ähnlichen Sclmp- pf/; wie der Rücken, unten mit 44 ScbilJcrn in jeder der awCchfelnden Reihen bedeckt, und an feinem Ende mit einer fcharfen kegelförmigen Spitüe verfchn. Farbe oben hellbraun oder lichtgrau, fchwarzpunetirt. Die Rander der Augcnbraunfchilder, Stirnfchilder , und Randfchilder der obern Kinnlade, ein fchmaliler ausgefchweift-vaufdrmiger Strich von den Ohren bis zur hintern Spitze des Wirbelfchildes, und ein Vauförmiger Strich im Nacken find in der Mitte dunkler braun wie der Leib , am Rande fchwarzbraun; und eben fo die unregelmäfTigen meifl rhomboidalifchen Flecken des Rückens, und zikzack- förmigen Flecken der Seiten. Unten gelb mit dunkelbraunen Pünktchen, und fchwarzbrauncn dendritifchen Zeichnungen an der Seite. Länge i'4"6". — Kopf, lang 6"'8""; breit 5"'^'"". — Rumpf, lang l'2"9'"; Umfanj io"'6"". — Scliwanz i'v/"^"". Chirons IX ) 37 ( Chirons Natter*). 284 — 157 -h 127. w '^ ' enn man in der Folge einmal im Stande feyn wird, die Nattern ryftematifch zu ordnen , fo wird man diefer hier unflreitig ihren Platze nahe bey der Co- helle geben müfien, mit welcher fie in Rückficht ihrer Bildung die gröffte Aehnlichkeit zeigt. Die Sebaifcbe Abbildung diefer Schlange führt LiNNe bey feinem Coluher fufciis *♦) an , welche auch in der That meiner Chirons Nat- ter fehr nahe verwandt zu feyn fcheinet; ich würde auch kein Bedenken gerra. gen *) Änguis, Aefcularü, Americanus, ex Panama. SEHA Tljef. II, pnj. ?4. tn^ y4» fig- 2. Cüli'lier Aefculnpins vcrus KLEIN Herpet. pag. 28. La troifieme forte de Serpeiis Efcukpe du S'eb.i. — Un Serpetit Efcoljpe de Panama« Ditt. lies anim. II. pn^, 126. V'ipera midarerSs. LMJKEKTl fpec. rept. pag. 102, Die zvvote Adkulnpiiisrthlan^e von Panama. jVIARTINI allg. SdhWpI. der Ncit. I.Seite 4?^. j6) Serpens, Ainericana, ex lamaica fpecies laculi, SEBA Ihtf. II, pa^.i^fi 7i,i. 56. J%.)' Colüber arboreus. KLEIN Herpet. pag. 38. Serpent de la lainaVque. Dici. des anim. IV. pag. 177, **) Cslaber (fufcus) feutisabdominalibus 149. fqiiamis caudalibus 117. LINN. Muß Ad. Frid I. pag. 3 3. tak. ij.fig. I. EIUSD.j(>'/?. tiat, ed. 11, I, pag.-^%]. Die Brünette. Coluber fufrus. MULL. Liiin. Nnr. Syß. IIL Seite 1S9. Taf. 6. fg. 5. Die Ahildung der Chirons Natter nncli Seba , die er auch bey der Acfku- lapjnotrct anführt, und i\'elclie in der Folge in mehreren Naturhifiorifchcn Weikcn für die luvend, als die Aefkulapsnatter angefülirt oJer nach- geflochen id. So fchreibt immer ein Compilatoroder Compendicnftlirsi- ber des andern Unrichtigkeiten nach. rrza haben, dicfelbe als eine Abänderung des Coluberfufcus des LiNNe' anzu- fehn, wjan nicht die Worte " Dentes mites, Truncus vix carinatus „ in feiner Befchreibung, welchs er in dem MHfeii7Ji''y4JoIpbz i^'ii/ir/f/ geliefert hat, einen zu wefentlichen Unterfchied beydervon einander anzeigten, als dafsich fie hätte vereinigen dürfen, fo ähnlich fie in andern Dingen zu feyn fcheinen. Von den übrigen Schlangen des Seba, welche LiNNe bey feinem Coluber fufcus anführt, getraue ich mich nicht zu behaupten , zu welcher von beyden Arten fie gehö- ren , da mir vielmehr manche derfelben , von beyden wef«ntlich verfchieden zu feyn fcheinen. Dagegen zweifle ich nicht, Aa^s SE.BA.S Serpa;s /^mericam, ex J-äinaica^ Jpecles ^tjculi eben dieCe An fey, ob ihr gleich die weiffsn netzförmi- gcn Zeichungen am Rumpfe fehlen, die, ob fie gleich mein, wie dasSebaifche Exemplar an ähnlicher Stelle zeigen , dennoch ein Fehler der Ex.'mplare zu feyn fcheinen, wo ilmen die obere Lage der Schuppen abgerieben i.l:, Pafj. mögte ich auch Seba's Amhoinifchc Eoiguatvara '*) lür eir.e blofie Abänderuncr diefer Art in der Farbe halten , da die Zeichnung derfelben der Chirons Natter fo ähnlich ift , und die fabcliiaftcn Erzählungen Sebas von derfelben hinlänglich feine Leichtgläubigkeit bcweifen, die auch in Rückficht des Vaterlandes hintcr- n-anp-en feyn konnte; fo wie feine Meinung, dafs unfrc Chirons Natter, eine Amerika- *) Serpens, eniatifiima, Amboincnfis, Bofguatrara diifla. SEBA T/x?/ U.^ag. 86. tah, go. h' '• Autre Eoiquatrara. Sy[i. nat. du regne anim. I. png. 242. Ls Boiquatrara d'Amboine. Diä des anim. I. png. 51 (5. Vipera pida; Serpeiu Doiguitrara dicia, Amboinenfis. KLEIN Hevpet. pag, 20. The Boiquatrara of Amboyna. BROOKES Nat. hiß. lll. pag. 214. ==S5 ) 39 ( == Amerikanifche Schlange! die Aefkulaps Schlange dei- Alten gewefen fey, ei"a fchkchtes Zeugnifs von feiner ürthcilskraft ablegt Befchreibung der Chirons Natter. Zehntes Kupfer^ Die Vignette (ivf der e\flen Seite embält die Skizze des vergröjprten Kopfe:. Kopf klein, länglicht - eyförmig, platt, an den Seiten flachgedrückt, Pj dafs die Oberfläche und die Seitenflächen fcharfe Kanten bilden. JViVhelfcbild (y^) mittelmäffig , mehr fünffeitig wie fechsfeitig, indem die beyden vorderen Seiten einen kaum merklichen Winkel , und alfo eine faft gerade Linie bilden > die Seitenränder find lang , und ausgefchnitten; Hwierbauptsfclülder (5)grofi;, vorne breit, unregelraäffig fünffeitig; Z'.vifchen ihren äuflernen Spitzen eine grolTe, fafl rhoiubirdte Schuppe (/')• Augenbrnimfchilder (ö) raittelraäffig , birnförmig: StirnfcbilJcr (E) ziemlich grofs, breit, der an den Seiten herun- tergehende Theit nicht fo breit, wie der übrige auf der Oberfläche liegende, welcher fall viereckt ift: Sch/jautze/i/cbu'der (F) ziemlich grofs, vcn geraden Linien da eingefchloflen , vo fie an die Stirnfchilder und an einander gränzen» der äuiTcre Rand rundlich: RillfelfcljHd {G) herzförmig. Zwey kleine hinters {H) und Ein ziemlich grolTcs vorderes Augc72fcbild Ü): Zilgelfcbild {K) läng- licht-irapezoidifchj zwey kleine Nafenlöcbcrfcbilder {L)., Mnä z^ikhtviihnta. die kleinen runden NasenlöcHEPv: Scbliifcnjcbild {D) grols, länglicht, von unregelmäffiger Bildung; hinter demfelben zwey grofil-, rhorabifche vSVZi/z/'/'tv;'» (A') und auf der linken Seite hinter dem Hinterhauptsfchilde eine ähnlich^' etwas etwas kleinere (/^), welche auf der rechten Seite fehlt. Aclit RirndfcbilJer^M) der Oberm Kinnl/YDe. — Die Untere Kinnlade ill breit, vorne abgerun- det, und kürzer vcie die obere: an ihrer Spitze liegt ein kleines dreyeckigtes L'ppeijfcbUd ( N) , und zu jeder Seite 'delTelben ein rhomboidifches Nehe?ifchild (0). Die beyden vordem Rinneitfckildiv ( ?) find Ichmalil, und bilden zufam- men die unregelmaffige Figur eines langen Kartenherzens mit parallelen Seiten- linien; die bmternRinnaifcbilder {Q_) find gleichfalls fchmahl, und dlvergiren fchenkelfdrraig mit ihren hinteren Enden. Dsn Rand umgeben n^nn Rtmdfcbildert (R) und die letztern derfelben auf der rechten Seite drey, auf der linken vier Reihen ablanger Schuppen (,5"), zwifchen welchen noch zwey Keblenfchilder ( T) liegen. — Die Augen find fehrgrofs, elliptifch, und hervorragend. — In der obern und untern Kinnlade liegen kleine, körnerförmige, und im Gaumen eine Reihe längerer, pfriemenförmiger, fehr fpitzer etwas zurückgebogener, weit von einander entfernter Zaehne, welche jedoch beyweiten fb grofs nicht find, wie fie die Sebaifche Figur darftellt. — Die ZuXge endigt fich in zwo fehr langeund feine Spitzen. DerRuMPFiflirpindelförmig, doch gegen den Kopf hin nur maffig dünner als diefer; an den Seiten zufammengedrückt, der y?/(r/;f;;kabnförmig, und derBancb flach. Der vordere Theil ifi: mit fchmahlcn, der mittlere und hintere mit brei- ten groffen, rhombifchen , an der Spitze abgeftumpften Scbuppeu bedeckt, fo dafs fie bis auf acht Schuppen an Zahl abnehmen , die im Umfange des Rückens liegen, da vorne ihre Anzahl über zwölf fteigt. Die Lage und Bildung der vordjren Schuppen läfll fich belTcr aus der Zeichnung erfehen, als bcfchreiben- Den vÄ^.^r^^if-, Den Bauch bedecken 1 1-' ziemlich breite Schilder. Die Aft.rfcbuppe ift wie ge- wöhnlich gefpalten , und unter ihr ragt, nur auf der linken Seite, eine umge- kehrt - kegelförmige Rntbe mit ftachlichter Eichel hervor. Der Schwanz ift an der Wurzel noch etwas kantig, hernach aber rund, und nimmt gegen das Ende hin äulT.rft ftark in Dicke ab. So weit er kantig ift, ilt er mit fechs Reihen Schuppen von ähnlicher Bildung wie die des Rückens, von da an mit vier Reihen bedeckt, die allmählig immer l'chmiihler und fchmah- ler\ve:-dcn, ob fie gleicli nicht viel an Länge abnehmen. Unten liegen zwo Reihen von 127 ^childrni in abwechfclnder Lage. Faube der Schuppen eifcngrau, oder bleyfarben , von da an, wo fie breiter werden, gewöhnlich in der Mitte hclL-r, am Rande dunkler, und da wo der Rumpf am dickften ift, am Rande weifslich cingefafft. Ueber den Rücken läuft bis etwa zu drey Viertheiltni feiner Länge ein weifTer Strich. Die Schuppen zu nächft an den Bauchfchildern grofTentheils weifslich, bläulich-grau eingefafft. Am Schwanz verwandelt fich, gegen das Ende hin, das Graue allmählich in braun. Unten ifl: fie gelb. Länge 4'i". — Kopf, Img i"3'"6""; breit 6'"o"". — Rumpf, lang i'(i"\"'\ Umfang des Halfes dicht am Kopfe i"4'"5""; des Rumpfes da wo er am dickften ift i^d'". — Schwanz i"5". Bronze Bronze Natter*),/ ügö =: 190 -}- 96, •L/Iefe Amerikanifche Natter, welche vollkommen mit der Liuneifchen Abbil- dung und Bekhreibung ubereinfHmmt, ifl im geringften nicht Sebas Scrpeus Amnicana anmihta **) welche Linnc als ein Synonlm derfelbcn angiebt, und von welcher er den ihr nicht zukommenden Beynamen entlehnt hat , den daher die Ueberfetzer und Bearbeiter feines Syflems eben fo unrichtig durch Ringelnat- ter gegeben haben; dagegen ill fie ge-.vifs Seb.vs unten angeführte Serpens Fiv giniana viaeiilis mtata i auch fcheint eben diefes Schriftflellirs J-^iYginifehe Vi- per *) Serpens, Virgininna, maculis notata, SEHA T/f/ T.-png. iiö. xah, "ii.fg. 6. Anguis fcutis abdomin jübus CXC, eaudaiibus XCVIII. LINN. Muf. Priiicipii: Aiiwen. Acad. l. ftig. }o", Coluber fcut. abdoin. 190. fqumn. caiiJ. pf?. ^WjD.fyft. mt. ed. 7. png, ^4, Coluber (aiinulatus) fcutellis abdoiniualibus spo, fquamis caudalibus 98- EIUSD. Muß Ad. FnJ. I. png. 54. ud\ %.fig. 2. Coluber annulatus i^S rzr: '9° — |— 9^^. ElüSD. fyß, mt. cd. 10. /. fig. 224. EIUSD. C^yZ mt.ed. li. T. pcg. JS«. La premicre efp-xe de Scrpens de la Virsinie de Sebs, Dici des anim. IV. png. 177, Coulcuvrc, qui aCXC l-andes ^cai'le .fes a l'abdomen , & XCV'III. ^eailles ä la quciie. S-^ß, iiitt. du regne anim. I. pn^. i^z. Coluber aniiulitus. Dit^ircrikanifchcRingellchlaoge. Oiiom. hiß. lutt. compl. lll. Seite li\^, The Annulata. HILL mt hiß. cfonim. \r,g. lo?'. Das Ringange CoiabcranmilLtus. MULL. Linn. "Nnt.Syß. 111. Seite i<)6, £,ORO\YS\l gc:.-:eiim. Narurg.ir. Seite Si. Coluber annulatus. No. fö, WÜIGEL: A'i'j. der hnll. naturf. Gcfllß-h. I. Seite 39, **) Serpens Amencana, annulata. SE'Sa Thcf. II. png. 38. ^i^'- 38- /^. i. p(r mit purpurfaihne7i Ikcken *!>, nur eine Abänderung dicfer Art, der Klein, ich weifs nicht woher, kleine Giftzähne zufchreibt **), deren Seba doch mit keiner Sylbe erwähnt, LiNNe fleht eine in derBefchreibung der Am. phibien des Gyüenborgifchen Naturaliencabinets angegebne Natter mit i85 BinubfcLulJern und 6^ ^cbwiVizfcbildcrii ***) für eben diefe Art an, ich vermuth« aber dafs fie von derfelben wefentlich verfchieden fey. Noch mufs ich bemerken, dafs ich die Befchreibungen fcwohl diefer als der folgenden Natter nach etwas eingerthrumpften Exemplaren verfertigt habe , wodurcli fie minder voMäncig und ger.au, als die der vorherge- henden Arten find. Bcfchreibung der Bronze Natter. Eiljtei Kupfer, Kopf länglicht- eyförmig, faft parabolifch, plattgedrückt. JVirbelfcbilä mittelmäüig, fechscckigt , doch der vordere Winkel äuflerft ftumpf , fo dafs die beyden Schenkel defielben fall; nur eine einzige gerade Linie bilden , die Seiten- linien fmd -usgefchnitten, der hintere Winkel ifl; fpitz, und feine Schenkel gleich- falls etwas nnch innen g-'bogcn: TiiQ Hinterbauptsfcbildcr ^zWzmwhmmQn ein an ♦) Vipe.-a , Virgiiiiana, inaciiüs purpureis. SEBA T ef. IL fsj. 74,'tal/. 71. fg. J. La quinxieme cfpece dti Viperes de Seba. Diel, des oiiim. IV. png. 55 j. UdC Vipere de la Virginic, d taches pourpi^es. Syfl, du regne anini. I pßg- i}6. Vipera Viigiiica, niaculis purpureis. KLElii Hirper. pag. ti. **) >' Anticidciitv's Ciiiini pro corporis r.'itionc r.iiiiuti, attameii promir.entcs. ;, KLCIN (Z./i. O. ***; Colabci- fcu:ii abd-iarinsübut CLXXXVI. caudalibus LXIV. LINN. A;iiph;L. Gyllcnb,: Amoen. Acad, I, frig. i;o. ün der Spitze etwas abgeRumpftcs Karienlierz dar ; Aiigoihi-amifclAläer fehr klein: 5^/>7;/f/)/7itT zicralich grofs , vierecki,^,i; Scbnautzevfcbdder klein: Rilf- felfcbitd bohnenförmig. Untere Kinnlaue an der Spitze rundlich mit einem kleinen creyccktenZ;^5/Y/;/fi/A/f, und zv.-ey kleinen rhomboldalifclien AV/'f«- JchiUan deflelben: RinmnfchiUev i(hxaA\\\', kdn RandfchiUer von denen die drey hinierRen drey Reihen fchmahler an der Spitze rundlicher Scbuppoi ein- fchlielTen. Drey Kehlenschilder. Der Rumpf ift fechseckigt, und bildet einen viel fchmlihlern Hals gegen den Kopf hin. Oben ift er mit kleinen rhomboidahfchen, an den Ecken etwas abgerundeten Scb:ippc;:, unten mit 190 nicht lehr breiten 6V/'?7;/i'r/; bedeckt. Der Schwanz, endigt fich in eine fdir dünne Spitze, und ifl; oben mit ziemlichbreiten fcchscckigten ScLuippai-) unten mit zwo Reihen von 96 Scbihkrn bekleidet. Farbe bräunlich , auf deniRücken dunkelbraune Flecken, die fich hin und wieder in eine Schlangenlinie vereinigen. Haube dunkelbraun; Wirbelfchild glänzt wi« Bronze, Länge i'2"8 '^""- — Kopf, lang 6"'o""; breit o,"'o"". — Rumpf, 10 '7'"5"". — Schwanz 4"o'". Schillernde ja. SchillerndeNatter, 345 = 217 -4- 12S. öo grofs auch die Aehnlidikeit ift, welche diefc Natter mitLiNNe's Cohlerr/iy- cierizms hat, fo wage ich es doch nicht, fie mit ZuverlafTigkeit dafür, oder für eine Abänderung derfelbcn auszugeben, fo wenig wie ich es wage , fie mir ZuverläHigkeit eine neue Art zu rennen. Auch fie ift aus Ameiika, auch fie ifl fo dünn und fdiraahl wie jene, hat wie jene einen Hals, und einen hngefl fchmahlen Kopf: ihr fühlen aber, oder fcheinen wenigflcns die Giftzähne zu fehlen, die Ltnne dsm. Cohiher inycterizaiis zufchreibt, ihr Kopf ift bey weiten nicht fo fpitz wie ihn die Abbildungen jener Natter darftellen, und in manclien andern Kl'. inigkeiten vreicht fie von derfelben ab. Meine Befchreibung , die mit aller Genauigkeit verfafll: ifl, die das etwas ve fd rümpfte Exemplar zu« liefs, wird diejenigen, welche Gelegenheit haben di n Cduber myctoiz^ns mit derfelben zu vergleichen, lehren, ob ich diefe Natter felbft, oder eine Abäa~ derung derselben, oder eine neue Art bclchrieben habe. Befchreibung der Schillernden Na.tter. Zaölftes Ätipfer. Kopf fang, fchmahl, plattgediUekt, kantig, paraboUfch, rundHch-ah. gcflumpft.- fV.rkfcbild ziemlich grofs, länglicht , vorn üu(?erfl flumpfwink.. liciu, mit zween eingebogenen Sdieiik^lQdiefes ftumpfen W.nkels , eißgcbög«- rsfn n;n Sea^nlinijn; hinten fpitzwlnklicht, der Winkel aber abgerundet: die /////- terbauptsfcbiUet find fehr grofs, vorzüglich fehr breit, und ftellen beynahe ein rechtwinklichtes Dreyeck vor-, delTv-n Spitze an der Grundlinie abgeflumpft iil:, und einen Aus fchnitt für das länglicht-bohnenlormige /^//^f«/?^//^ bildet: zwey kleine Imteve Augenfcbilky. drey fchra?.hle SchläfetifcbiLkr liegen längft der äulTern Seiii der Himerhauptsfchilder: StnvlcbiUer rci\xidmÄ(£\g^ faft fcheiben- föraiig, mit einem kleinen fpitzen Winkel nach der Schnautzc hin: Scbnau- tzvifcbilkr gleichfalls faft fcheibe nförmig ; RüßlufcbiU bohnenförmig : Ein ziem- llchgrones vor Jens AiigcüßbiU: ZügeJfcbilJ uwA Nafeulöcberfcbildcr klein, und zwifchen den beyden letztern die kleinen Nasenlöcher. Acht Rtviilfchihkr der Or.ERN Kinnlade. — Die Ukiere Kinnlade ifl vorn rundlich, und an der Spitze mit einem kleinen drey eckigten Z/f/)?;;/?/);/^!?, und zwey numpfwin- klicht-dreyeckigten NthaifcbiUevn iJefielben bedeckt: Die beyden vorderen Rin. 72C'ifcbilJer SieWcn zufammengenommen ein etwas läns^lichtes Kartenlierz dar; die beyden binteren find lang, fchlieilen ihrer ganzen LUnge nach die Rinne dicht ein, find aulTen hohl, und an der Spitze abgerundet. Der Rand ifl mit eilf Rmdfchll.hrn cingefafil, und die letztern derfelben von Heben Reihen Scbuppeii umgeben. Die Kehle hat drey KeblenfcLiikr, — Die Zaekxe find klein und pfriemenfcirmig. Der Rumpf ifl.äufil-rft dünn, bildet einen etwas dünnen Hals , iH: in der Piütte am dickflen, und mehr rund, überall aber zufaramengcdrückt, der Rü. ckea kahnförmig, und der Bauch platt; oben ift er mit rhorabifchen 5"ii-Zi.v/7/;c'/7 • unten mit 217 zicmlichfchmahlcn i'ri/A/iT/; bedeckt. Das ^ftcrfcbiil ill ein- fach und ganz. Der XU /. ^'^^i^'- Der Schwanz ift äufferft dünn, und endigt (ich in eine aufTercrdentlich feine Spitze. Er ift oben mit breiten ziemlichgrofren fechseckigten itcbuppeu^ unten mit einer doppelten Reihe von ilg Schilder?: in abweclifelnder Lage be- ID BEMÜHUNGEN WEGEN DEN ZEICH« NUNGEN UND DES STICHS DER DARINN ABGEBILDETEN SCHLANGEN UND MIT DER GRÖSSTEN HOCHACHTUNG DER VERFASSER. BESCHREIBUNG DER AMPHIBIENSAMMLUNG DES Herrn DOCTORS UND MEDICINALRATHS JANSSEN DÜSSELDORF. ERSTES^ STÜCK. Königlicher S c h 1 i n g e r *}. 29a = 240 -f- 52* X-/ie deutfchen Gattungsnamen der Schlangen, ^venn idi diebeyden, Nat- ter und Elindfclikiche atisndime, fcheinen mir in melir als einer Rückficht einer *) 5erpens, Amcricana, maximo In Iionorehabita. SEBA Thef. I pag. ^g. rai. %6,fig.^. Serpeiis, Atneiicana, arborea, lingulari onificio pidla» magni aeftimata. DEKS, etendaf, Seite 8v '"^^ Sl-ßS' ^* Serpens, Animodytcs, Suiiiiameiifis. DEKS. ebendaf. II, Sehe Sj. fb, 'S. fig. f. Xamacuilla Huilia, (eu ferpcns, Oculea, Mexicana, fcemina. DERS. ibetiäaf, Seite 104, tat. 98. Serpeiu, Ceilonica, fpadicea, Manbaüa djtfln, caput haben« band abdiniie canis venatici. DERS. rt. a, 0. tat. 99. ßg. t. Serpens, bUnda, Ceilonica, l'olonga dida, prodigiofis maculis iiifignis. DERS. a. o. 0. Seite 107 tat. loi, Ceucluis fcutis abdominsliaus CCXL, fcutis C3udalih,us LXIV. LINN. Surinam. Qrilliam, in Aman Ac und Scytale übereinftimmen, ^a beyde fehr grofs fmd, (Herr von Linnc befchreibt im Mußum Ad, Friderici Fr Uerrd cm zc]itz&hn Pufs langes Exemplar, des erflern) beyde in der Bil- dung khr ähnlich, beyde im fUdlichen Amerika zu Haufe find, beyde von drn Eingebohrnen göttlich verehrt werden, aber demungeachtet darf man He doch nicht zufammenv. crfen. Die Gefchichte der hier befchriebnen Art ift noch zu fthr im Dunkeln , da, fo vielich weifs, kein Reifebefchreiber ihrer deutliche Erwähnung thut, man follte daher vermuthen, dnfs fie fcltener wie Eoa fcytale fey, welches doch fchon deswegen nicht wahrfcheinlich iß, da man fie häufiger in den Cabinetten, wie diele findet. Seba's Nachrichten ver= dienen zu wenig Glauben, als dafs ich mich mit Aufzählung derfelben füllte bemühen dürfen , etwas wichtiger fcheinen die Abänderungen in der Farbe zu feyn, die Herr von LiMNe und er angeben, und die ich hier, um nicht etwa in der Ueberfetzung, welches bey den Farben fo leicht der Fall ift, ei- iien Fehler zu begehn , wörtli&h herfetze» l) Die Farbe des Exemplars des Grillifchen Naturaliencabincts befchreibt Herr VON Linn« fo ; " Corpus crafluns , grifeum, maculis viginti quatuor ,5 dorfalibus magnis pallidis; quarum anteriores quinque vtrinque emargi- », natsE» pofteriores transuerfales lateribus bifidse fed albidiores. Cauda etiam „ magis rufefccns ; Latera ex grifeo & pallido pulehre variegata. Praererea « totum corpus punüis paruis adfperfum. „ a) Die Farbe d'es Exemplars des königlich-fchwedifchen Naturaliencabi- jKts war folgende : "■ Color grifeus, maculis dorfalibus 23-26, latera pul- „ ehre \;ariegata. Abdomen cinereum punflis fufcis. Cauda faturaiius colo^ 99 rita. „ Seba'3 Befchreibun'gen find diefe : L 3) •^•» f^^' 36- ßi- 5« " Caput eius ferro latumj änteriora verfns elon^ ,. gatum, nafo canino prsedkum, tenues cutis fqiiamulas colore ex cinereo „ düutc grifeo infeflas gerit, longa linea bruni coloris fupra frontem dc- ,. currente Concinna cseterum variegatio hie confpieitur, dorfumque oblon- ,^ gs ornant maculas, dilute fiauclccntes, fufco pigmento, catena: inftar ela- ,, boratse. Reliquura corpus, finiili modo comparatum, dilute grifeis & „ fubfpadiceis maculis, oculos quafi in racdio referentibus, quas puncla „ .nigricantia vndique denfiffiine dillinguunt, poilet. Sola cauda punflis ^ carct, cuius tenues fquamuliK, fubruiü & crocei coioris , albicantibus ,5 quafi tceniis limbriatoe, maculas in medio nigricantes, marginibus nigris „ circunidatas, ad extremum ufque oflcntant. „ 4) /. tah, 53, J?J. I. " Ornamentum ei fingulare conciliant fquamul^ „ rbomboidejc, reticülari apparatu cutim obtegentes, ex dilute cinereo & „ facurate flauo pid^, maculis nigricantibus, magnis, paruis, quafi con- „ fperfo. Caput elegans, elongatum, longlufcula gaudet lingua, biiürcata; „ OS acuminatis fcatet denticulis. Per medium caput faiurate fufca decurrit „ tsnia, qu£c inde per totam corporis l'upinam partem catenatim diüribuia, „ aliquibus in locis infulas quafi format & propugnacula, varii coloris & „ figurse u. f. w. ,, 5) 11. tob, 78. fig. 5. Von diefer erinnert Seba nur, dafs fie der im cvjien Bande tab. 36. abgebildtea Schlange ähnlich fey. Er fand in iiirem Magen eine ganze Ratze, 6) //. tah. 98. " A capite ad caudae vfque finem circularibus & angu« „ laribus annulis, tanquam oculis, ornfitur ; quorum qui fupra dorfum ha»- ., rem, maximi; minores vero vtrinque ad latera ventris pofiti funt. Color „ prima- ^ Primarius, quo grandes, rhoraboidese fquaniK pingunmr, ex cinereo m- „ bereft; per dorfum autem nigro-fufcus : annulimaiores, feu oculi, ob- i5, fcure mgri funt; laterales vero düutius fpadicei, nigro limbo cinctijme- j, dii demum prorfus candicant. Squamae ventris tranfuerfales , magnae , ex i, cinereo dilute flauem. Caput oblongum, fupra fubrotundis fquamis vndi- „ queveilitum, dilute ruffulum, faturate fufcis oblongis taeiiiis, tum et di- „ midio annulo, per ceruicem decurrente, et quafi diffluxo, ornatur. Rictus ^, ampliffiinus ad ceruicem vfque dehifcit: mandibulae longis, acutis, in- „ troi-fum recuruatis dentibus fupra infraque replentur : labia oris limbo „ duntax'at anguflo cinguntur, excepto fuperiore, quod lata fimbria quafi « reflexuni elL ^, 7) II. tah. 9g, fig. I. " Pulcherrimus huic efl veRitus : per corpus „ fupernum dilute luteis tegitwr fquamis; perfrontem, et juxta maxillas, ,, faturate rubre pingitur colore, qui porro per totum dorfum, laeuiffimuin s, aeque ac politiflimum, in ouales cetras, catenatim digeftas, et vinculo 5, medio fibi inuicem allegatas , pulchre elaboratus, profunditur. „ 8) IJ. tob. loi. " Caput fine ornatu , tenuibus fquamulis ex cinereo 5, dilute flauis, quas oblongae, fubrufTae, maculae variegant, tegitur. Oculi „ roinuti, raites. Rictus fupra et infra dc^ntibus refertus, fimplici limbo, „ nonfquamato, cingitur. Squamae fuperni corpoiis cutaneae ex rufFo di- „ lute flauent. Totum dorfum, ad obtufae vfque caudae linem, elegantiilime 5, fubiufco-rubris et longioribus cinereo -luteis maculis, limbo pallide nigro „ circumfcriptis , ornatur. Latera fufca quadrangularia funt, maculas cine- „ reo-luteas in fui medio gerentia. Vniuerfum corpus irregularibus, nigris, „ exiguis, maculis adfpergitur, aeque ac fquamae ventris tranfuerfales, B quae „ quae in fe ex cinereo dilute flauenr. Cauda, plus quam reniamtonus lon- „ gimdinis partem conftituens, fenfira magis faturatum prae fe fert colorem.- „ fcilicet fabruffa flaueda valde exaltatur et iucundior euadit; maculae cen- „ trales ex cinereo dilutc flauae tum fere albicant; et nigri margines tarn la- „ tiores, quam aterrimi fiunt, qua parti albae contigui funt, ab altera vero ,5 fubruffa parte quafi imbibuntur. „ Befchreibung des königlichen Schlingers, Erßes Kupfer. Kopf klein, plattgedrückt, hei^förmig, rüfTelförmig- verlängert, vom abgellumpft, Nafe hervorragend. Das Hinterhaupt und die Schläfen bilden auf jeder Seite zwo hüglichie Krhabenheiten. Die Augenbraunen erheben fich gleichfalls, und find durch einen hohlen Strich vom übrigen Oberhaupte abgefondert. Hinter den Augen bildet fich eine flarke Vertiefung. Von dem vordem Winkel des Augss bis zu den Nafenldchern läuft eine Furche, wel- che die Nase bildet, die gleichfam mit NafenHügeln verfthn ill, und ziem- lich grolTe faft dreyeckigte flumpfwinkligte Nnfenlöcher h^t, und deren flum- pfe Spitze fich mit einem etwas hohlen, groffen, in der Mitte am untern Rande mit einer kleinen fcharfen Hervorragung verfehnen Riljfelfc bilde en- digt. Aufler diefem Rüflelfchilde umgeben den Rand der oeern Kinnlade auf jeder Seite drey und zwanzig fehr kleine Randjchildcr, — Die untere KisJNLADE ifl: ilumpf, etwas kürzer wie die obere, in der Mitte mit einer länglichen Furche verfehn, und vorn mit einem hohen dreyeckten Lippen^ fcbiUe-i und auf jeder Seite mit fünf und zwanzig RaiiäfcbiUeyn eingefafft.^ Uebrigens ift der ganze Kopf fowohl oben wie unten mit Schuppen bedeckt : die die Schuppen feiner obern Fläche aber find rundlich- fechseckigt, denen des- Nackens vollkommen ähnlich, nur minder regelmäffig, klein und vorzüg- lich die auf dem Wirbel äulltrll klein; die der untern Fläche fmd gröfler, und länglichr. — Die ^tigcM fmd elliptifch. — Die MuNDESÖffnuNg ift fehr weit, — Die Zaehne pfriemenförmig, etwas gebogen, rückwärtsgekehrt, Mein. — Die Zunge gefpalten, wie das Innere des Mundes fleifchfarben. Rumpf fpindelförmig, zufammengedrückt, und oben mit kleinen fechs- eckigten Ä'/i/z/^/'f« bedeckt. Der Bauch ift fehr fchmahl, und mit 240 Scbil' der II bedeckt, von denen jedoch füglich die beyden erllen als Kehlenfchilder angefehn werden können. Das AfterfcbiLl oder vielmehr die verfchiednen Schilder in der Gegend des Afters weichen fo fehr von der gewöhnlichen Bildung ab , dafs fie eine ausführlichere Befchreibung erfordern , zu deren F.rläuterung die Vignette hinter diefer Befchreibung beygefügt ift , da ihre Bildung nicht deutlich genug aus dem illuminierten Kupfer erhellet. Das C^^fle Bauchfchild ifl fchmähler wie die übrigen, noch mehr aber nehmen das 239 und 240 in Breite ab, fo dafs diefe demAfterfchilde, welches nur um ein geringes länger wie das 140 Schild ift, faft gänzlich gleichen. An der Seite find fie mit kleinern Schuppen, wie die andern Bauchfchilder eingefaffl. Den untern Rand des Afters fafTen äüflerft kleine Schuppen, die mit etwas gröflTern Schuppen umgeben find, ein. Auf diefe folgen zunächft zwey kleine fchmah- le Schilder, eins auf jeder Seite, zwifchen denen ein kleines Schüppchen liegt; auf diefe zwey gröffere birnförmige Schilder, die zufammen die Ge- flalt eines etwas unförmlichen Kartenherzens darftellen, aufweiche dann die eigentlichen Schwanzfchilder folgen. Der Schwanz ift kurz, länglicht-kegelförmig, gleich an feiner Wur- B 2 zel zel merklich dunner als der Rumpf, mir ähnlichen, aber viel kleineren Schuppen als diefer, und unten mit 52 Schildern bedeckt, von denen dier beyden erften oben befchrieben find; das neunte, von diefen angerechnet, aber aus drey Schildern, einem auf der rechten, und zwey auf der linken Seite befhnd. Farbe gelblichweifs, mit fchwärzlich-braunen, gleichfara verbleichter* Zeichnungen, die am Schwänze dunkler find, und auf dem Rücken grofle- Schilder von weifslicher Farbe einfchlielTen , an der Seite unregelmäffigtf rhombifche Flecken mit einem weifslichen Flecken in der Mitte bilden. Vort der Spitze der Nafe läuft ein ähnlicher Flecken über den Kopf bis auf den! Nacken, zwey ähnliche mehr khwdrze finden fich hinter jedem Auge : vor demfelben ein fall viereckter großer Fleck. Zwey ähnliche Sander an den Sei- ten der Unterkinnlade. Ein fafl bohn^nförmiger fchwarzer Fleck auf dem RülTelfchilde. Sonft ifl: er hin und wieder , vorzüglich der Bauch > braun und fchwarz punctiert. Länge 2 '2 "6"'. — Köpf lang i"4'"; breit hinter den Augen 9'"; am Rüffel 5"; der Rüffel 2'"5"". — Rumpf lang i'9"i'". — Umfang deüelben 3"g"'. — Schwanz lang 5"!'", S t u m p f ^ Stumpfköpfiger Schlinger, 393 = i84 -T- 109- Wenn diefer Schlinger nicht etwa eine Abänderung von des Herrn von LiNNe Boa camua oder Eiiyäris ift, fo iil er vermuthlich eine ganz neue, noch gänzlich unbekannte Art; wenigftens ifl mir keine genauer auf ihn paOende Befchreibung bekannt. Es ift vc'ahr ; diefer Schlinger weicht in der Zahl der Schilder tinter dem Bauciie und Schwänze, in der Verhültnifs des letzteren zum übrigen Körper,- und in der Farbe von LiNNes Büa caninazh^ aber die Anzahl diefer Schul- der ift, wie andre Naturforfcher es hinlänglich erliefen haben, äufl'crll wandelbar; die Verhältnifs der Länge des Schwanzes zum übrigen Körper, die bey meinem Exemplare wie 1 : 5, beym Linneifchen und GTonovifchen wie 1 : yift, id: freylich auffallender, es werden aber mehrere und genauere Unterfuchungen der Schlangen, als bis jetzt angedellt fmd, erfordert, u^n diele Verliähnifs als einunterfcheidendes Meikmahl der Arten anzunehmen ^ wenn ae nicht mehr wie bey diefen beyden vcrfchieden find; und dafs endlich die Farbe kein Lnterfcheidungszeichen feyn könne, habe ich nicht nur öftrer an andern Orten bewiefen, fondern auch eben diefe Boa canina liefert einen hinlänglichen Beweis dafür, da Seba Ein Exemplar be'chreibt, welches nicht grün, fondem oranjefarben ift. Auder diefen Unterfchieden, zu denen ich noch die verhältnifsmäffig geringere Dicke des vor mir liegenden Exemplars lechnen mufs, ftimmen die Linneifche und Gronovifche Be.chreibungen und Abbildung, wie auch die Sebaifchen Kupfer fo genau mit diefem flumpfkö- pfigen Schlinger uberein, dafs fie fuglich für die BefchreibUngcn und Ab- bild ungea blldungen defTölben angefehen werden Jiönnen. Es wird meinen Lefern ver- muthlich nicht unangenehm feyn, wenn ich ihnen hier die Linneifche Be- fchreibung der Boa canina *) aus dem Mufeum Adolphi Friderici vorlege , mit Anzeige der Abweichungen der Gronovifchen und Sebail'chen Befchrei- bungen und Zeichnungen. " Caput cordatum **), ante oculos oblongum, deprefTum, poflice gib. „ bum, *) Serpens, Bojohi, Ceylonica, hicc.ilenu. SE3A Thef. II, fa^. 86, f. §r. Serpens, Bojobi, Brafilieiids, Tetrauclioatl TIeoa , Lufitariis Cobia verde ? DERS. eteniaß f Boa aurantiacn, capite fubraffo; corpore aurannaco lucido; labiis dilute rubentibiis; tnacu« lis dorfalibus dilute fliuis, inargine faturate rubris. DERS. a. a. O. Cenchris fcutis abdoininaiibus CCV , & fcutis caudalibus .LXXIX. GRONOV. Zoop/jy/.p. 25. Der Hundskopf. Boa canina. MüLL, Linii. Naturjjß. III. Seite 145, BOROvViRl gemeiim. Natiirg. IV. Seite 76. BERGMANNS Aufangsg. der Naturg. III. Seite 2J^. Die hundskö,.fige Ricfenfchlange. Boa canina. MEIUING. Nomeukl. Seite 84- **) Dicfe herzförmige Bildung des Kopfes zeiget die Abbildung im geringflcn nicht, eben , bum, imbricatum fquamis paruis *) : anticis, praefertlm ad latera, ante , oculos niaioribus. Labium fuperius antice retu um, album**), emargina- , tum, lateribus fcrobibus fcalaribus profundis excauatum, unde horrida , facies. Dcntes verfus anreriora in vtrisque maxlllis, tarn fupra quam in- j fra, avel^longi, acuti, fixi, nee reiraflilis, Nares lineares , transuer- , fae. Oculi oibicuLares, — ■ Truncus compreflus , praefertim verfus abdo- , nien : fquamis laeuibus. Abdomen albidum : fcutellis 203 — Cauda 1/7 , totius, fubtus fcutellis 77, fpithamea, attenuata, obtufiufcula. — Color > viridis fafciis transuerfis, a^bis , angurtis, tantum dorfalibus, medio in- , terruptis ***}. — Longitudo quadripedalis ****), CrafTities fere brachii , anguflioris *****}. „ — Dieandre verwandte Schlingerart jS'o« EnjnJris *****% deren {o wenig die Sebaifche tab. <)6; etwas fcluvach iin'l undeutlich die tab. gl. Auch an der vor mir liegenden Schlange bemerke ich keinen herztoimigen Kopf, ich find; aber, dafs ich ihr durch einen Druk auf dem Wirbel denfclben verfchatFiii könne. Sollte diefe hcrzfcermige Bildung allo wolil natürlich feyii ? *) Sa find iie auch von Seba tab. 8'. vorgeftellt, aber die andre von Seba befchriebne Schlinge tab. 96. hat grolle Schilder auf dem Wirbel, welche gewilTermalfen eine Rofe bilden. Sollte dies eine Abänderung oder ein Fehler in der Zeichnung feyn 1 Es iß hieroey merkwürdig, dafs jene m der Farbe von dem Linneifcben Exem- plare mehr abweichr, diefe demfelbcn ahnlici er ift. **) Bey Seba tab 8r. loethlich. ***) SEBA':> Ceylonjcher Bojobi, deffen Zeichnung vollkommen der Linneifcben entfprichr, war oben oranjefarben , mit gelücn dunkelrotli eingefafflen Flecken. EBENDESSElLBüN Biaßlianifcher Bojobi flimmt in der Farbe mit Linn^s Befchreibung mehr übertin, aber der Bauch ill gcb, die Zunge roethlich , und die weiifen Flecken find anders gezeichnet. *'•**) GRONOVS Exemplar war nur drey Fufs lang. Uebrigens flimmt feine Befchrci- bun; vollko imen mit der Linneifchep. **"**) Die Sebaikhen Figuren find anfehnlich dicker. ******_) boa Lnydris 375 :::= 270 -J- loj. LINN, S^'ß. nat,«d, 13. 7. /'og. 274. . deren L-iNNe allein in feinem Syfl«me gedenkt, befchreibt er nicht weiter» als dafs er zu den angefahrten Kennzeichen hinzufügt : " Variegatus colore „ grifeo. Dentes inferiores longi. „ Noch mufs ich bemerken, dafs nach LiNNe diefe beydan Schlangen in Amerika wohnen , nach Groxov die erfle- re aber in Oflindien, fo wie nach Seba die tab. ^i. abgebildete inZeylon, die andre in Brafdien zu Haufe iejn folL Auf -di? Angabe des Vaterlandes kann man Cich immer n.ur wenig, vorzüglich bcy Hrn. von Linnc und Seba verluflcn. Ich yermuthe aber, dafs Zeylon das Vaterland fey, und daisLiNNe nur durch Seba bewogen, den hundsköpfigen Schlinger nach Amerika ver- -fetze, deffen Brafilianifcher Bojobi, freylich gewifs nicht der ß'jolu desPiso «nd Markgraf, aber vklisldn ihr Qi/Jim/M imd von der BO0 caiiina yer,- fchieden ift. Ich will init deiu hier angeführten, woraus die groffe Aehnlichkeit des hundsköpfigen, und flumpfköphgen Schlingers fattfani erhellen wird, gar nicht fagen, dafs ich beydc für einerley Art halte; ich muthmaiTe nur, dafs fie vielleicht beyde nur Abänderungen einer Art iisn könnten, und wünfchte, dafs andre Naturforlcher, welche Gelegenheit haben, entweder beyde in der Natur, oder den hundsköpfigen Schlinger mit meiner Eelchreibung und Ab- bildung zu vergleichen , mit mehrerer Gewifsheit hierinn entftheiden m.Ögten. Bis dahin fey es mir erlaubt, fie beyde als verfchiedne, obgleich felir nah verwandte Arten zu betrachten. Ban- Q'ie Wafferfchlange, Boa Enydris. MüLL. Lim. Katurf. III, Seite 150. BERGMANN Anfangsgr. der Katurg. III. Seite 2jf. BOROWSKI gemeinn. Naturg. IV. Sehe 76. Die Wafferiiefenfchlangc. Boa Enydris. MEIDING, Nomenkl. Seite 84» Bancroft giebt in feiner Naturgefcbkbte von Guiatm *) von einer ■Schlange Nachricht, welche vielleicht diefer ftumpfköpfige Schlinger ift, ^eine Befchreibung ifl: aber zu unvoUftändig , als dafs ich dies mit einiger Zuverficht behaupten mögte, " Die Commodee, fagt diefer Schriftfteller, ift „ eine Schlange, die auf dem WalTer und Lande zugleich leben kann, ,, ohngefähr fünfzehn Fufs lang, und achtzehn Zoll im Um:ange. Der „ Kopf ifl breit und etwas platt, der Schwanz aber lang, dünn und zuge- „ fpitzt. Ihre Farbe ift braun, auf dem Rücken und an den Seiten mit ka- „ ftanienbraunen Flecken gefprenkelt. Ihr Bifs ift nicht giftig ; aber fie find 5, aulTerordentlich befchwerlich , indem fie die Krieken und Teiche befuchen, „ und Enten und Gänfe u. d. m. umbringen. Wenn fie gröflern Raub fin- „ den , feilen fie , wie die Indianer erzählen , ihren Schwanz in deren Af- „ terdarm hineinftecken. „ Befchreibung äes ftumpfköpfigen Schlingers. Zreeytes Kupfer. Kopf klein, plattgedruckt, das Hinterhaupt erhaben, kreisförmig, nach vorne laufen die Seiten mehr parallel , und vorn endigt fich der flumpfe Kopf mit einer geraden Fläche. Das Rnjfeifchild ift nach den Kopf hin fpitz- w'inkligt, der untere Rand defTelben ausgefchnirten, fdnfrändig, von feiner Spitze bis zu den Winkeln der Grundlinie läuft auf jeder Seite eine erhabne Kante, die mit den parallelen Rändern, die an der Grundhnie anftoflen, fcharfkantige Flächen, und eine fcharfkamige Grube mit den beyden an ihm liegenden *) Seht 137. der dcutfclien Ueberfetznng. liegenden Randfchildern' bilden, und eine Aushöhlung an der Vorderfläche des Rüffelfchildes felbft. Hinter den beyden obern Rändern diefes Schildes liegen die beyden vordem' NafaifchiUer ^ welche bcynuhe ftumpfwink- iigte Dreyecke darfteilen , deren ftumpfe Winkel mit dem fpitzen Winkel des Rlidelfchildes in einen Punkt zufamwenkommen, und mir der GrundHnie längft dem hintern viel kleinern Nafenfchilde fleh hinziehn, und von der andern Seite die ziemlich kleinen Nasenlöcher von oben, vorn, und unten Bis zur Mitte umziehen. Hinter diefen, oder vielmehr zwifchen ihren obera Rändern eingefdiloflen liegen zween faft rechtwinkligt-dreyeckte Scbnaiitzm- fchilJer\ deren Kypothenufe art dem hintern' Rande der vordem Nafenlöcher» fchllder hinläuft , und mit dem einen fpitzen Winket mit dem fpitzern Win- kel des Rüireircbildes zufamnienftonenv Vor dem kreisförmigen, ziemlich groflen Auge, welches mit' etwas gröfTern Schuppen wie der übrige Kopf umgeben ift, liegr ein fall vierediLtes^ /3'tigenfcl.nkU und vor demfelben bis Z'um" hintern Nafenfchilde zwey gvo^Q ZügetfchiUev, Der übrige Kopf ift mit Meinen unregelmäffigen, rundlichen 6'c/)7//>/)c?/' bedeckt, nur die Oberkinn:- tADE mit fünfzehn RandfcbiUcrn eingefafft, das am. Mundeswinkel mitge* rechnet,- die durch fcharfe Kanten und Höhlungen von einander abgefondert find', und von denen diejenigen, welche hinter dem Auge liegen, eine lang- lichte tiefe Falte bilden» — Die untere Kr>JNLADE ift etwas kürzer M'ie die obere y rundlich, mit zwo fchwachen Vertiefungen am vordem Rande, an .den Seitenrändern einwärts gedrückt, und aufftehend , fo dafs fie bisv^ordem Au^e von den Randfchildern der obern Kinnlade bedeckt wird. Sie hat eiia Meines dreyecktes Lippeufcb'ddy und achtzehn kantige, hinterwärts ausge- höhlte RaiiJfchilder ^ librigens ift fte mir länglichten Schuppen bedeckt, nur eißSurich hinter dtm LipperUciailde nackt und runzlicht.— Oben und unteu iieges i/em. i/-" ^' i]iegen auf jeder Seite eine ftark hervorragende Kinnlade, in deren 'jeder der obern drey, der untern zwey lange pfriemenförmige, rückwärts gekrümmte durchfichtige Zaehne liegen , von denen die vorderften die gröfften find. Innerhalb derfelben im Gaumen liegen oben auf jeder Seite noch eine kleine- re Kinnlade, mit zween ähnlichen aber etwas kleineren Zähnen. — Die Zunge liegt in einer fpindelförmigen, hinten rinnigten, in der gröfften Breite mit einer groflen Oefnung verfehnen, wie das innere des Mundes fleifchfarbenen Röhre, ifl: grois, tief gelpalten und fchwarz. — Zwey Ä'f^/t«» fcbilder auf jeder Seite. Rumpf fpindelförmlg, am Kopfe viel dünner als diefer, etwas zufammen-. gedrückt, mit breiten lederartigen Schuppeti oben, und der fchraahle Bauch mit 284 Scbi/Jerf} bedeckt. — yifterfcbild ziemlich grofs , ganz, Schwanz von der Bildung des Rumpfes, dünn, ziemlich ftumpf, unten mit 109 Schildern bedecket. Farbe oben bräunlich grau, mit braunen Zeichnungen an den Seiten, und auf dem Kopfe, unten fchmutzig gelb.) Länge 5'2"8"'5"".— Kopf lang i'Y"; breit hinten \"o"'^"" ; vor den Augen 8'". — Umfang des Rumpfes am Kopfe i"7'"; in der Mitte 4".— Schwanz lang 1'. Ca S c h I i n* Schlingende Natter^ 163 =112-4^ 51. 'iefe merkwürdige Sichlange iil mit der folgenden ein auffallender BevrelSiJ wie wenig folch^n Kennn;eiehenzur Beftimmung der Gattungen in der Naturge» fchichtc 7u trauen fey, welche von minder wichtigenTheilen Iiergenommen find» Herr VON Linn'c nimmt diefelbenbey den Sehlangen bekanntlich von den Be- deckungen des Bauches und des Schwanzes her, und unterfcheidet die Schlin^' ger und Nattern dadurch, dafs jene ganze, diefe halbe Schilder, (Schuppe» nennt er die letztern wohl minder richtig,) unter demSchwanze haben, Wärerr diefe das einzige Unterfcheidungszeichen bcyder Gattungen, fo würde diefe Artfie miteinander verbinden, und alfo beyde vereinigt werden müfi'en; da- d'er Schwanz dem gröfften Thcile feiner Länge nach unten mit einfachen, nur' ganz an der vermuthlich ergänzten Spitze mit einer doppelten Pvcihe Schill der badeckt ifr. Laurenti's^ Kennzeichen, welche von der Bedeckung, de^ Kopfes, feiner Bildung, dem Rumpfe und Schwänze hergenommen find ^ find grbfllentheüs zu wenig allgemein, und zu f«hr zufammengefetzt, als dafs fie mit Nutzen gebraucht werden könnten, und eben diefe Mängel ha- ben ihn veranlafll;, die Zahl der Gattungen zu fehr zu vermehren. Um Klein's Unterfcheidungsmerkmahle, welch von den Zähnen hergenommen find, richtig anzuwenden, mliilen erft eine viel gröiTere Menge von Schlan- gen in Rüekficht derfelben umerfacht werden , um fie mit Gewifsheit darnach ordnen zu können. Er hat feinen Gattungen die Arten auch fo wiUkührlich iugefellr, dafs man die uiiähalichlten vereinigt, die ähulichften getrennt fin- det. Ich glaube nicht, dafs man bis jetzt noch im Stande fey, richtige Gar- mngs- fungskennzeichen anzugeben, ich werde mich aber freun, wenn diefe Bey* iräge dazu dienen foUten , .andren oder auch mir felbfl; zur Auffindung der- felben Anlafs zu geben. Bis dahin begnüge ich mich, die Linneifchen Gat- tungen beyzubehalten , und ihnen die Arten nach der anfcheinenden Ueber- einftimmung im ganzen Körperbau, nicht den Linneifchen Kennzeichen un- terzuordnen. Nach diefer allgemeinen Aehnlichkeir rechne ich diefe fonderbare Schlan» ge, die fich durch die Bildung ihres Kopfes, vorzüglich den hochhervorra" genden Augenbraurten, und ilirem Schwänze fo auffallend auszeichnet j nicht zu den Schlingern , womit der Schwanz durch feine untere Bedeckung mehr übereinkommt, fondern zu den Nattern, da fie einen vollkommner» Natterkopf, den Rumpf und runden Schwanz einer Natter hat. Ihr Vaterland und ihre Gefchiehte find mir gleich unbekannt, und foviei Ich weiis, hat kein andrer Sehriftfteller fie abgebildet oder befchrieben. Befchreibnng der fGhlingenden Nattei". Dritte t Kupfer^ Kopf" mittelraäfiig, plattgedrückt, vorn flumpf-abgerundet, etwasher^- förmig. Ji^irheJfcbiLl klein, fchmahl, mit parallelen Seitenrändern, vorn geradlienigt, hinten abgerundet. Hinterbauptsfchildcr klein, unregelmäffig, am hintern Rande eingefchnitien. Augenbraunfcbilder gxois ^ über den Äugeri herzfoermig hervorragend. Scbl'dfenfcMd von der Budung einer groflen Schuppe; zwifcfeen demfelben und den Hinterhauptsfchildern eine fchmahle Schuppe, Sdiuppe. Das AuGii:, welches Jclein und icreisfoermig id, umgeben hinten, unten und vorn fün? klclae y^fege/ifcht/Jer, Stirfifc/jilJer m.[ne]fn.'A{'{\g^ fünf- eckigt. SchnantzenfckUcr mittelmüffig, unregclmäffig. Zügclfchildcr fehlen cränzlich. iV^//?/';/f/)/7J eins an jeder Seite , länglicht, in demfelben die ziem- ich kleinen eyfoermigen NASEtäLOECHER. RiißelfchilJ breit, von unbeträcht- Jicher Hoehe, {lunipfwinkligt-dreyeckigt. Sieben ziemlich grofTe Raudfcbüder der oBEFiN Kinnlade. Uebrigens ifl der Kopf oben mit eben folchen Schup- pen bedeckt, wie der übrige Körper. — Die untere Kinnlade ifl kürzer wie die obere, vorn abgerundet, und an der Spitze mit einem ziemlich groden Lippen fc bilde verfehn, neben welchem zwey groffe verfchoben- vier, eckigte fcharfwinkligte Nebenjchtlder liQgQn , worauf acht Randfchilder folgen, von denen das dritte das gröffte ifl. Die Nebenichilder, und die fchmahlen vordem und btntetn Rinnenfcbihkr fchlieflen die fahr merkliche Rinne ein. Hinter dem flark vor den übrigen hervorragenden dritten Randfchilde liegt eine orolTe fchildfürmige Schuppe. Vier kleine /it'/j/e/^/i//i£j' liegen der Län- ge nach hinter der Rinne, und fünf Reihen ablanger Scbiippett fchlieflen die Randfchilder ein. — Das Innere des Mundes ift braunroth. — Auf jeder Seite liegen oben und unten ftark hervorragende Kinnladen , in denen ich mehrere kleine Oefnungen, aber keine Zaehne erblickte, oder fühhe. — Die Zunge ift tief gefpalten , und fchwarz, und in einer cylindrifchen, oben mit noch einer Oefnung verfehnen Scheide verfleckt» Rumpf walzenförmig, doch der Bauch platt, fpindelförmig , am Hälfe viel viel diinner als der Kopx'", oben mir ziemlich groflen , länglichten Schuppen > unten mit 1 12 breiten Schildern bedeckt. — Die ^fterfchuppe ifl ganz und abgerundet. Der Schwanz irtoten mehr fcharfkanntig als der Rumpf , unten platt- und fcheint abgebrochen gewefen, und wieder gewachfen zu feyn, indem er bey Dreyrdnftheile feiner Länge plözlich viel fchmaliler und diinner wird. Er endigt fich in eine kleine, feine, zufammengedrlickte, flachelfoermige , fchar- fe, aufwärts gekrümmte Spitze, und ifl oben mit viel groeflern und breiten iaii fechseckigten Schuppen, unten von der Wurzel aß mit gg ganzen fehr Breiten Schildern, und an der Spitze noch mit einer doppelten Reihe von 13 halben Schildern bedeckt. JFÄRBE.hell bläulich-graü, am durtkelfleri am Kopfe; mit weifslicheil 'Qüeerflreifeii über den Rücken, einem weifslichen Striche hinter den Hinter- {iauptsfchilderiJ;.Stirnrchilder, Schnautzenfchilder, RülTdfchild, RandfchÜ« der der Kinnladen bräunlich: unten gelblich« Auf dem fünften obern Rand- fchilde ein pechfchw^rzer Punct, auf dem fechften und Gehenden eine der- gleichers fchwarze Linie. Ueber die Nebenfchilder der Unterkinnlade ein fchreger fchwarzer Streif. Auf dem dritten bis fiebenden Randfchilde der un- tern Kinnlade, der groflTen Schuppe' hinter dem dritten Randfchilde, und den Schuppen, v.'elche die Bauchfchilder einfaflen, ein fchwarzer Punct. Mitten auf dem erfkn Bauch fchilde ein fchwarzer Punct > auf dem zwcyten an jeder Seite Seite einer , auf den übrigen an der Wurzel naiie an der Ecke ein fchwarzet lanregelmälTiger Streif. Auf den Schwanzfchild^rn ein ähnlicher Streif an der Wurzel in der JVIitte, der aber groefftentheils bey dem Ende delTclben, und auf allen halben Schildern fehlt. Der ergänzte Thcil ift mehr braun, ui.d die ftachelfcermige Spitze weifslich, mit einem fchwarzen Bande umgeben. ♦ Länge iV7'"5""-— Kopf lang, ii'"4""; breit 7'"2"".— Rumpf lang lo"6"'4'"'; Umfang dicht am Kopfe i"2"'; in der Mitte 2'"6"', — Schwanz lang 3"3'"8""i ftachelfcermige Spitze defielben i'"5"". Ünre* U n r e g e 1 m ä ffi g e Natter. 368 = 25,8 4- HO. Wenn etwa jemand vermuthen follte, dafs das Abbrechen und Wiederer- zeugen des Schwanzes bey der fchlingendcn Natter die fonderbare Abwei- chung in der Bildung deffelben verurfacht habe, den wird diefe Art hin- länglich überzeugen, dafs es noch andre Nattern gebe, die ohne gewaltfa- me Verletzungen erlitten zu haben, diefelbe Bildung in den Schwanzfchil- dern zeigen. Auch bey diefer find 17 Schilder unter dem Sehwanze an der Wurzel deflelben ganz , da die übrigen eine doppelte Reihe halber Schilder tilden. Ihr Kopf ifl vollkommen der Kopf einer Natter, und eben fo der Rumpf und Schwanz in Riickficht feiner librigen Bildung. Sie i.rt, fo viel ich weifs, hier zum erftenmahle abgebildet und befchrie- fcen. Ihr Väterland ift mir unbekannt, BefcTireibung der unregelmäffigen Na^tter. Fiertes Kupfer, Kopf klein, breit, plattgedrückt, kantig, vorn ziemlich ftumpf, etwas herzförmig. /^r/'e^/jz7t/grofs, länglicht-fünffeitig, ftumpfwinkligt, der vor- dere Rand etwas ausgefchweift, HhiterLiuptsfchiUer khr grofs, mit abgerun- deten äuflern Riindern. Augenhrannfcbihkr grofs. Statt der SchUifenfcbiideY D mehrers fHehrer'e län'glichte' Scftuppen. Zwey kleine bwtere und zwey grödcre vorder^ ^ngciife'jiJJcr, Zwey iienilich grofTc, unregelmäiTig-fünffeitige;,, an-denKanteii iierabgebogene Ä/r//£-&/(/^jv Zwey kleine unregelraäffige SchmittzenfcbiUty i welche' mit iiirem äüdern Rande die- Nafenhöhlen von oben bilden. Ein trape- z^idifches Zugelfcbttü^ undzwey \MhmQniiQtm\gQ NafenljJjerfcbllJcr auf jeder Seite. Ein hohes bohnenförmig-xtirtklichtes RuffeffibilJ. Zehry Randfchiläeir del' OBERN Kinnlade^ — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, abgerun- det, mit dnem kleinen dreyeckigten LippsnfcUlde\ zwey fchmahlen und lan»» gen rhombifeheß Nchivjcbilkrn'y \\QrtQh.n Riti2ilfcbiiJevi2 unä ziemlich grof»- feri trapezoidifeheri vordcr;i und hiiitcrn RinnenßbLkr?!, Die Rinne ift nicht tief, und wird von einer kahlen runzlicliteri Haut gebildet. Fünf Reihert länglichter Scbitppea umgehen die' Randfchilder, und fchliefreiT drey KebleJi-^ fchilder ein. Äugen gfofs elliptifchy ^— - Das Ißnere des Mundes ifl: bräunlich;.- IrJ den ftark hervorragenden Kirinladerf liegen kleine rlickwärt&gekehrte", fpit- ze Zäehne. — ^ Zunge fchwach gefpalten, in einer walzenförmigen', oteö mit einer Oefnung verfehrven R-ohrcy-^ Na-senlöcher ziemlich grofsj fa/t kreisförmig'. Rumpf lang,- dünn,: ferk zufammengedrückt, am Kopfe viel diinnefs fonftfaft gleich dick, mit ziemlich groflen länglicht^rhomboidalifchen fpitzeil Schuppen bedeckt; Bauch mehr flach, breitr mir 258' ie\ir hvelxen Scbildera bedeckt, die fich an im Selten etwas in die Höhe krümmen.—' ^ßerfcbappe groiSf ganz, abgerußdefe Schwanz dünner wie der Rumpf, fpitz, fünfreitig, -oben mit grö/Tern ?tind viel breitern Schuppen wie der Rumpf, unten mit 17 ganzen, und einer gedoppelten Reihe von 93 halben ScbilJer/i bedeckt. Farbe lebergrau, auf dem Rücken mehr braun, mit weifslichen Fle- ,c)ven. Unten fchmutzig weifs. Länge 2'9''9'".— Kopf lang 11'"; breit 7"'-— Rumpf lang a'i"9'" 5° IJaifang i"3"'5"", — Schwanz 7"!'", D 2 Ketten- Ketten - Natter *)^ »77 = 131 M:- 46. iNach Seba Toli diefe Natter diejenige Schlange feyn, welche nach ValeW» TYSi^ auf Amboina Bali-falan-Bochii heifft; dafs fie es aber nicht fey» läffl fich' leicht aus dem Mangel ihrer Giftzähne, und andern Umfländen bereifen». Ihr Vaterland ift vielleicht Ternate, da Seba dafTelbe angiebt; dies ifl aber wohl, um gewifs davon zu feyn, ein zu fchwacher Beweis. Seea's mit Bän-^ dem und Ketten gefchmückte Slangs **) fcheint mir eine bloffe Abänderung diefer Art,- Befchrel* *• ') Serpen; ßa!« • Salan^« Boekit, Ternatans, SEBA "JlHj.'Upag. 93. tal\ ^y.ßg. ?. Angiiis fcutis abdoininajibus CXXVIil, fqcEmis caudäübiis XLVI, L!NN, Muß Princip, h^. SEINEN /Imoen, Acad. /., pag.- joi. Gclubsr fcuf, flbdorn. Hg, fcjujrn. caüd, ^.öj^DERS. Syß. n fquainis eaudalibus 4,6, DERS. Mw/I Ää, Fiid. I. pflg. 2}. ~ ' Golnber plicatilis 177 ;— r-ijr -j- 46. DERS. 5j)^. ?Mr. ed.- ro, /.p/g. 317. DERS. Sjfi. itüt. er!, t-2. J. psg. 376. Colubcr pücatiiis, EINN. tlie Wegfaine Natter. Ommat,hift,n(it.compl.III, Seite tSf« Beü • Salon • Boekit. Eriäiori, cksanim, T. pn'g.' 244. Couicuvre, qui 3 CXXVIII bandes ijciiiüeufes a rabdoinen, & XLVI, toilles a la ijueuei Syß.- du regit, mwH I. png. zj 7.- Bali- Salbu -Boekir, Scrpentda Ternate. E&e?tdaf. Seite 342V CeranesCplicaiilis) corpore cineritio-flauefcente : 'ateribus- macnlatis maculis nibro-fufcrsj. in vnam feriem cohsrentibusj antice oöcllasij; piipilia alba, ejus verfus caudai» euaneftitj. LAURENTI Specim. rcpt. pag^t'i ' Der Wickeler. Coluber pücatiiis. MüLL. Linn, Natuiff. TIT. Seite ijy. Die Wickclnatter. Coiuber pücatiiis. MEllillsiG. Nomcul:/. Si-itj 85» **) Sei-p6M$.t2niDlis& cstsnulis osnata, SE.8A Töef, I, pi^;^, 174.«/', 1:0. fg. r» ) 29 ( Befchreibung der Ketten - Natter* Fünftes Kupfev. Kopf klein , oben und an den Seiten flach, und alfo vierkantig, gege?» den RliiTel hin abnshaiend, vorn eyförraig- abgerundet, vom Rumpfe gar nicht abgefonderr, IVirbelfcbill grok, länglicht-fechsfeitig , der hinterfte Winkel fehr Ipitz, der vordere äufTerft ftumpf. Hinter bmiptsfcbiUer fchr grofs, von unregehuäffiger Bildung, und faft von derfelben Befchaft'enheit, %vie bey der Chironsnatter. /^uge}2bniunfcbilder Ta\HQ\TniL^\ angef hen werden können. Ein kleines KebleiifcLnU. Sechs Reihen Schuppet^ umgeben die Randfchilder. — Die kleinen kreisrunden Augen liegen weis nach vorne. — Die MuNDESÖfnung ifl: in Rlickficht andrer Schlangen klein» — Die Kinnbacken liegen in einer doppelien Reihe oben, in einer ein fachen unten, die Länge des Gaumens herunter , find gar nicht hervorragend, und mit kleinen fpitzen Zaehnen bewaffnet, • — Das Innere des Mundes iil fleifchfarben, wie auch die walzenförmige ;etvvas plattgedrückte Röhre ohne obere Oelnung , worinn die Zunge liegt , die zu tiet he» eingezogen war 9 als dafs ich fie hätte erblicken können. Rumpf fall überall gleich dick, doch mehr in der Mitte, vom Kopfe gar nicht abgefondert; oben mit grollen xhomhikhca Schuppen ^ unten mit 131 ziemlich-breiten Schildern *; bedeckt. — AftevfehHd gefpalten. Schwanz länglichtkegelförmig, ziemlich fpitz, obcnerli mit acht, dann mit fcchs 5 von der Mitte an mit vier, und an der Spitze mit zwo Reihen ähnlicher Schuppen wie der Rücken, unten mit einer doppelten Reihe von 46 Schildern bedeckt. Farbe oben leberbraun, mit einer doppelten Reihe dunckelbrauner Funk- te, die bald zwo, bald drey ."-'chuppen weit von einader entfernt find, am Schwänze aber fich auf jeder Schuppe der, zwo öberflen Reiben befinden. Der Bauch und die ihm zunächO: hegende Reihe Schuppen find gelblich weifs , auf jedem Bauchfchilde aber befinden fich zween, feltner ein dunkelbrauner Punkt. Der vordere dem Rücken nächfte Rand der gedachten Schuppen ifl mit einem •») Die Anzahl der Bauchfchilder ift verfchieden. LINNE giebt im Muf. Piiuc. 128, (wo- bey er (ich verzählt zu haben (cheint) im Muf. AJ. Frid. ijo bis iji BauchlchiU der, jedesmahl aber 4Ö Schwanzfchildsr an. Äiricm ziemlich breiten ähnlichgefärbten Streif, und eben fo der hinteredem Bauche nähere Rand der dritten Schuppenreihe, vom Bauche an gezälilt, ein- gefafft. Die dazwifch<,'nliegende Schuppenreihe ill ganz dunkelbraun, und an der Spitze weifs. Bey d^m Schv/anze hat jedes Schild einen grofTen flreifeil« formigen braunere Flecken an der V/urzel, bis zur Mitte gewöhnlich am Seitenrande noch einen kleinen Flecken von derfelben Farbe; fo lange er mit acht oder fechs Reihen Schuppen bedeckt ift, haben diejenigen , die zunächft ärt den Sthüdern liegen, und die darüber befindliche Reihe, an ihren gegen- einander gekehrten Rändern gi'offe braune Flecke ; von der Mitte an aber fiat jede diefer Schuppen, die zunächil am Bauche liegen, an ihrer Wurzel Äur einen groflen Ichwarzbraunen Fleck in der Mitte» Länge a'0"2"'. — Kopf lang i"o'"8"" '■> breit ^"'^"". ~ Rumpf Jang i'5"7"'A"." j Umfang a"6'^— Schwanz 5 "3'"a"'% E c k i g t e ) 3i ( = Eckigte Natter *)<, i86 = 115 -f- 71. i-viefe Natternart, welche nach Seba und Gronov das füdliche Amerika v nach LlNNeAfien bewohnt, zeigt in Rückfidu der Bauch- und Schwansfchup» pen mannigfaltige Verfchiedenheit&n , die man am beflen aus nachfolgender Tabelle Uberfehen wird^ Exemplare^ Länge. BauchfchiUer, Schwanr/childerr i) lA-anQ .'implu GyUenb. i'bisi|' 124 60. a) Muj\ Ad. Frid. 3) Syft. mit. ed. 12, 4) Gronov. Zoipbyl, 5) ., . 6) Weigel No^ 4. 7) ^'0. 5. 8) Das hier hefcbnebne *) Coluber fcutis abdominalibus CXXIV, Caudaübus LX. LINN. Amphib. GyJhnhorg. in SEINEN Amcsii, Acad. 1, pag. 119. Coluber fcut. abdom. 124, fquain. caud. 60. DESS. Syß. tmt. ed. 7, pag. j/j. CoJuber (angul&ms) kutis abdominalibus Uo, (quamis caudalibus öo. DESS. Muf. Ad, Frider, I. pag. 2}. ta&. i^.fig l. Coluber sjigulatus igi = 120 -\- 60. DESS. Syß.nat.ed. lo.I.ptg. 217. Cüluber angulatus, 187 =r= 117 -j- 70. DESSELI5. Sy/1. nat. ed. 12. /. pag. 577. Coluber angulaf US Linn. Serpens ameiicana, Vipers smula. SEB, die weilslichte Natter« (chlange mit braungezackten Streifen. Onomat, hijl, nat. covipl. III. Seite 14*, Couleuvre qui a CXXIV bandes ecailleuies ä i'abdomeii & LX £cailles für la queue. Syß. du regH,mm. I. pag, ij^. lio jo bis 0Q< J1I7 70. i'il'^ J19 , 74. 12 y 75» s'3" H7 77- a'sl" 170 42. i'5" 115 71. LlNNe rechnet zwo Amerikanifche Sclilangen {Scrpens^ Ammcana^ f^ipera ceimda^ und Serpens, vel SepeJon^ y^ineridinus) welche See A im Tbef, IL pag, 14. ttih. 12, fig, i. und pag. 7ehn Pveihen eyfoerrrii'ger> flacher, in der Mitte mit ei- nem kielfcermigen Strich- erhoehter Srb'i/ppcr/ bedeckt, welcher kielfcerraige v^ trieb der Pvcihcder groefferen die ßauchfchilder einfchli.flenden Schuppen fehlt. Den ziemlich breiten ßaQch bedecken 1-15' Schilder.- y^fterfckippe gefpalten. Der ScbivtuiT, wird ploetzlich viel dünner wie der Rumpf, und ift mehr Aalzenfccrmig wie derfelbe,- äunerfl: fpitz, mit grocffern fechseckigten ÄZiz//;- /)?/;, deren Kiel erhabnei- ift, bedeckt, und daher mehr vielkantig; unten hM er eine doppelte Reihe von 71 halben Schuppen, Die Spitze ift etwas in die Hoshe gekrümmt, fehr fpitz, und bildet eine gebogene vierkantige Py- ramide. , Farbe tfc/n . /'.^'.v.". ^i^fini^ Farbe fchmutzig wdifs , mit breiten, an den Seiten fchmähler werderw den , braunen , fchwarzbraun eingefafllien Flecken , die unter dem Bau= che, theils ganze, theils abwech feinde halbe dunkelbraune Bänder bilden. Kopf oben olivengrün. Länge i'5"2'"4"".-- Kopf lang <)'"-^"" -, breit 5"V'".— Rumpf iang io"ii'". Umfang 2". — Schwanz lang 5"6'". ^^ Stumpf- Stumpffchw ä n zig te Natter *), 200 = 174 -|- 26, S 0 fonderbar es auch vielleicht fchcinen ma^, Co ifr esdemungeachtet hoechfl: wahrfcheinlich, dafs die hier abgebildete und befchriebne Natter des Herrn \'0N LiNNe' Coluber albus fey. Die Zeichnung und Befchreibung, die er da- von im Mufenm Adulphi FriJenci gegeben hat, flimmtbis auf geringe Ab- ueichungen in der Schilderzahl unter dem Bauche und Schwänze aufs aller- genauere mit diefer Schlange hberein, und man bemerkt keine einzige Ver- fchiedenheit als in der Farbe, die nach LiNNe ueifs und ungedeckt, bey der meinen oben braun, unten weifslich ifl. Ich mufs hierbey noch anzeigen, dafs der Kopf in dem Kupfer zu grofs und üumpf angegeben, und auch der Schwanz wohl nicht zu dick, aber doch zu flumpf gezeichet fey. — LiNNes Angabe von ihrem Vaterlande : " Habitat in Indiis,, ift fo unbeftimmt, dafs man daflelbe wohl als unbekannt anfelien mufs. Befchreibung der ftumpf fchwilnzigt en Natter. Siebentes Kupfer. Kov't fehr klein, plattgedrückt, eyfoermig, fehr fpitz. IFi fbelfchiU nn- regei- ■*) Colubei- (sl'ius) fcutis abdoininalibus 170, fquatnis caudalibus jo. LINN. M:if, Ad, Friii. I. p.Tjj. 14. Tai). I4. ßg. z. Coluber albus; 190 z=r 170 — j- 20. DESSELB. Syf}. mt. eil. 10. /. png. 218. DESSELB, .^v,'? mt. e,h 12. I. r^g- HS- Coluber albus Linn. Die vvcilTe indianifche Natterfchlange. Onomnt. hiß, nat. comp!, III. Seite 14.2. DieweilTc Nntter. Coluber r^Ibu?. MüLL. Liiin. Natrirf. IIL Seile 1 6S. Die fchneeweilTe Natter. Coluber albus. MiilDJNG. Nomciikl. Seite SS. regelmäiTig > länglicht fechseckigt, Hinterhauptsfcbilder (ünKdt\g-^ der Rand, mit dem beyde Hinterhauptsfchilder zufammenfto/len , bildet mit dem hinter- ften äiilTern Rande einen felir fpitzen VVinckel; hinter diefem zuletzt genann- ten Rande liegt ein mit ihm gleich langes ablanges fehr Trhrnahles Schild. Scbläfcnjcbilder länglicht. AiigeiihYimnfcbihkv ziemlich klein ^ der äufTere Rand geigenförmig ausgefchweift. Zwey kleine ;6i»^«'^ und ein kleines ror- deveiAiigaij'cbild. Stivfijcbi/der yAcmUch grofs, ünregelmäflTig-fechseckigt , fie vertretten zugleich die Stelle der Zügelfcbilder^ welche fehlen. Zwey kleine ScbnaiitzaifcbildeV ^ -welche zuGirr.mehgenömmen die Geflalt eines Humpfen Kartenherzens, darfiellcn ^ delFen Spitze nach den Rücken hin gekehrt i(t» NalenlöcberfcbilJer klein j ünregelmäfiig. RUßelfcbiU jilein , herzförmig. Sieben RanJj'chiUkv der öbern KüSinLade. — Die untere Kinnlade ill kürzer wie der fiark hervorragende Rüflelj ziemlich fchffiahl, und vorn rund- lich. Ein kleines Lippenjthild mit hinter! runden an den Winkeln hohleri Rande; Neheiifcbilkr rnittelmäffig , linregelmäffig fünffeitig. Die vorderen Rmrienfcbtlder 9i.i\\sn jedes eirt der Länge nach in einiger Entfernung Von der Axe durchgefchnitteftes Ey dar. Die biniefn RintleKfcbildcr fehlen gänzlich. Sechs Randfchilder umgeben die Übrigens mit kleinen Schuppen bedeckte Kinnlade. — Zwey Kcbhn-fchitdeV, '-^ Die AugEN find fehr klein und rund. — Die kleinen ZaehnE liegen oben in zwo, unten in einer Reihe auf jeder Seite, in gar nicht hervorragenden Kinnladen. Die Zunge War ganz in der oben mit einer Oefnung verfehenen Röhre verfteckt. Der Rumpf ift dick, faft gar nicht vom Kopfe unterfchieden, obgleich nach vorn, wie der Kopf fclbft, fchm'ähler und dünner, fonft überall fad gleich dick, walzenfürmigj und oben mit grofTen, glatten , rhombifchen , gegen gegen den Kopf hin etwas kleinern und dumpren Schuppen^ unten mit 1*74 mälBg breiten Schildern bedeckt. Die AjtajJcbnppi ift zii,mlich gro s und zweytheilig. Schwanz kurz, dick, kegelfönnig, und endigt fich in eine kurze Rum- pfe Spitze. Seine Schuppen find kürzer, breiter und ftumpfer als die des Rückens , und ihr Rand ausgefchweift. Unten hat er 26 Paar halber ScbiUer. Farbe. Kopf grünlieh-grau, Rücken und Schwanz oben dunkel-le- berbraun, unten gelblich weife : die Seiten werden allmählig immer heller, bis fich das Braune in das Weifle des B luches verliert. Länge i'?".— Kopf lang 9'" ; breit 4'".— Rumpf lang l'o"6'",• ^Jmfang a"3'". — Schwanz i-'i©'". Gekhlän- ATL ,.^., .^.-^.-f.-.,,, Gefchlän gelte Natter. Zufiltzc zu der Gefcliichte und Befchreibung der» felbeii im erden Hefte, Seite j:6. Achtes Kupfer, D,, man b^y dieser in dem füdlichen Amerika Co gemeinen Schlangenart fo viele Abänderungen in der Zahl der Bauch- und Schwanzfchiider antrift, wie auch Gronov *) bemerkte, welcher drey Exemplare befchreibr, von. denen l) lög Baucfchilder und 55 Schwanzfchilder 3) 151 — ~ — 51 — — — Befafs, da die Verfchiedenhcit, der Zeichnungen mehr wie der Farbe, überden% bey diefer Art leicht zu Verwirrungen Anlafs geben konnte, fo hielt ich es der Mühe werth, dieverfchiednen Individua, welche icli in der Janirenfchen Ainphibienfammlung antraf, mu meiner im erften Hertbefchriebnen gefchlän- gelten Natter zu vergleichen, und die Refultate diefer Vefgleichung, und eine Abbildung der erllen diefer Schlangen , die fo aufiallend in der Grdfr& und Farbe abwich, den Lefern mitzutheilen, *) Coluber fcutis abdoniinslibns CLI, & fqaamarum caudalium parlbus LJ. GRONOVII Mtif. Ichthyol 11. pag. 65. Coluber fcutis abdominalibus CLXIII, & fviuamarum caudalium paribus LV. IDEM Zoe^ phß. pag. 2j. Länge. K'>;>fhng. Kopf breit. Rumpf lang. Umfang. Schwanz, Eatichfch.Schrrfcb, i) i'o"o"'.— ii'"o"".— 7'"o"",— l9"i'"o'",— i"4"'o"/.-_4"o'"o"'.— ,50. —52. 2) r. 8- 4- — lo- }. — ?• 4- — i6« i. o. — i. 7. o. — j. 4. o. — 147. — 4^ *) 3) I. <;• 6. — 9. 4' — ?. o. — «4- }• o. — I. }. 7. — ?• ?• ?. --148- — S4. 4) r. I. 6. — -9. o. — 9. o. — lo. o o. — I. 2. o, • — 2. 8. ?. — 150. — 5J. %) I. o. 7. — 8. o, — 4. j. — 10. t. 8. — I. 4. o« — ^ ^ 2. —1^2. — ?r. )o. 9. 4. — 6. 2. — 2. 8. — 7. o- o. — !• o. o. — I. 9. 2. — 152. 54, #»■ Die ^J^?-' von diefen unrerfchied fich von allen gefchlangeltcn Nattern durch ihre verhältnifsmäffig viel gröffere Dicke, wie ich fie bey keiner an- dern wahrgenommen habe, und ihre fall ganz einförmige dunkel leberbraune Farbe auf dem Rücken , welche an den Seiten mehr ins Graue fallt. Die Queerbander umgeben bey ihr häufiig^r den ganzen Bauch, dcfll-n Haupt- farbe mehr brandgelb ifl. Der Schwanz üumpf. Bey der zweyteii wir der Kopf deutlicher vom Rump.''e unterfchieden, wie bey den übrigen, auch war er verhiiltnifsmälTig länger und ipitzer. Das Brau- ne des Rückens war ftahlgrau oder fchwarz, und der Bauch okergelb. Bey der dritten war ebenfalls das Braune fall fchwarz, an den Seiten mehr bräunlich-grau, und das Weide fichtbarer :^ die Hauptfarbe des Bauches war fad ganz weifs. Der Schwanz endigte fich in eine lange kegelföi-mi-j-e Spitze. Die vierte hatte einen olivenbraunen Kopf, ihre Hauptfarbe oben war dunkelbraun, gegen den Schwanz hin fchwa.rzbraun , unten gelb. Sie un. terfchied fich vorzüglich durch zwey Kehlenfchilder. Das Ende des Schwan- zes ifl: eine kurze kegelförmige Spitze. Die *) Bey cliefem Exemplare wnr die Spitze des Schwanzes abg«brochent *'*') Das im eiHea Hefte b;fchricbne Exemplar, \Tn \)u^.. •■imtJ.- Die filnfte war oben braunfchwarz, faft einfarbig, ^ur feiten erblickte ich die weiden Ränder der Schuppen. An den Seiten war fie greis, grau zickzackförraig geflreift, unten golblich weifs. Der Schwanz endigt fich in eine lange kegelförmige Spitze. Noch mufs ich im allgemeinen bemerken, dafs man bald wahrnehmen werde, dafs die Länge des Sc/ßvanzes fich bpy allen zum übrigen Körper ohngefähr wie i : 5 verhalte. Er wird überdem nach der Höhe und Dicke ftets plötzlich diinner wie der Körper. Die Z.ilbne liegen eben in zwoen, un- ten in einer Reihe, die Kinnladen ragen gar nicht hervor, und die Zähne fclüenen bey den jungen Exemplare körnerförmig, weilfie kaum zu bemer- ken waren; bey dem erften Exemplare aber faihe ich deutlich, dafs fie pfrie- menförniig, fpitz und zurückgebogen find. — Die Röhre, worinn die Zun- ge liegt, ifl etwas plattgedrückt , und oben ohne Oefnung. — Das Innere des Mundes ift fleifchfarben. Uebrigens fiimmon alle diefe Exemplare vollkoni" men mit dem im erften Ifcite befchriebnen überein. P Perl- P e r 1 f a r b n e Natter *),. äjO r=r 184 -f- 66. J-/iefe Natter , welche aufTer Seba bis jetzt kein Äugenzeuge befchrieben hat, und bey der felbft die Sebaifcben Befchreibungen und Zeichnungen noch einige Zweifel iiberlafien, ob fie mit ihnen diefelbe Art fey, zeichnet fich durch ihre angenehme Farbe und Zeichnung, vorzüglich aus. Ihr A^ater- land ill ungewifs. Befchreibung der PeTlfarbneil Natter^ Neiiniei ICtipfe r. Kopf ziemlich klein;,- kantig,: fpitz. fpivbdfcbild grofs, länglicht-fünf- feitigr •) Serpens, Ceiionica, Cfucifera. SEBA Thef, IL pag. 14. td. 12. fig- 2. Serpens, Amcricaiia, minor, pukheiriina , maculis nigiis & aftis notata ? DERS» a, (t.Ov Sehe 24. tah. ll.ßg.Z. Serpciis, nrafilienfis, vsrGcolor, fpecles ^Efculspii ? DERS. cl,e,i,iaf. 4}, tab. <\z. fig, r. Serpens, Cenchrus vcl Serenus, HrafiJicnfis? DERS. ehendüf. fig. 2. Coluber märgnriticus. KLEIM Herpetol. piig. 5}. Coluber crucitcr. DERS, a: a. 0. pag. 41. Le fecond Efculape. Diäion. des anim. II. pag. 126^ ta dixieme efpice de Serpens de l'isle de Ccy lan — an Serpene nommi Cioix. DiäwH, des anhn. IV. pag. lö^. L'onzicine efpece de Serpens de rAmMqMe. D.tfdhft. Seite iSr. Dk «a-fte /Efeulapiusfchlange des Seba aus Drafflien. MARTINI Nacti-/I, L Seiu 4J5i feitig, der hintere Winkel fehr fp'.tz, und feine Schenkel fehr lang. HhrtiV^ biiuptsfcbilder mittehnäffig , unregelmäffig flinffeitig, AiigenhvaunfchiUa ziemlich grofs. Statt der Schläfcnfcbddev Sciiuppen. Auf der rechten Seite vier, auf der linken drey kleine hintere /liigeiißhiUer^ auf beyden ein vor- deres unförmlich-birnförmiges Augenfchild. Stirnfchddey und Schnautzcnfchil' der niittelmäflig , unregelmäffig. Ein faft drcyediigtes Zügelfcbdd- Zwey ziemlich grofle NaJmlö:hcrfJ.nUir^ z-^-ifchen denen die kleinen Nasenlöcher an der Seite des Kopfes, dicht am Rande der Schnautzenfchilder liegen, y?//,,yf^/>/7ü' herzförmig- fiinlTeitig, Auf der rechten Seite fieben, auf der lin- ken feclis Randfchilder der obern Kinnlade. — Untere Kinnlade klir^ zer wie die obere, breit, vorn abgerundet, mit einem kleinen dreyeckteo Lippenfchilde mit hohlen bogenförmigen Rcindern, kleinen rhomboidalifcheo Nehenfcbilievn ^ q\\£ Rand[cbdderi2^ und einem groffen fchuppenförmigen Schilde hinter dem fünften dcrfelben, zwey trapezoidifchen vordem^ und zwey trapezoidifchen biiit^rn R. n-unlcbiüem ^ und fieben ^€\\\zri Schuppen bedeckt.' — Ein kleines licbknjcbill. — Augen mittelmäffig , kreisförmig, Inder Mitte. — Zunge braun, gefpalten, in einer walzenförmigen, oben mit einer Oefnung verfehnen Röhre. — ZaehNe klein, kaum merklich, oben in zwo, unten in einer Reihe. Rumpf vom Kopfe wenig unterfchieden, fall gleich dick, doch an deti Enden etwas dünner, walienförraig, unten fach, oben mit platten , läng- licht fechseckigten vSVfc/>/)e;;, unten mit 184 breiten Schildern bedeckt. Af- tcrfcbdd g'cok^ getheilt. Schwanz länglicht-kegelförmig, fehr fpits, oben mit breiteren Schup- V 2 pcn = ) 4* C piH wie der PvUm^f, unten mit 66 Paar Sc/jilJ.ra hedöcki^ ohne die dr&y neb^ dem Afterfchilde liegenden. Farbe perifarben, mit fchwarzen fad: X-fÖrmigen, reihen weis geord- neten, und einigen fchneeweiffen Blecken» Unten weifs mit braunen Flecke» an den Enden der Schilder» Länge i'g'%'".~ Kopf lang 9'"; brek- 5'".-^ Rumpf l^'S"'» ^m. fang l"il"'. — Schwanz 4"4'"« Vipern- Viper nköpfigte Natter* 253 = i66 4- 87- -LiNNe hielt die Abbildung diefer Natter beym Seba für die, der eckigten; und kicht konnte er durch einige Aehnlichkeit in der Zeichnung dazu ver- leitet werden. Ich würde fie felbft dafür gehalten haben, wenn mir nicht die vom Seba befchriebne und abgebildete Art in die Hände gefallen, und ich dadurch überzeugt wäre, dafs fie eine andre fey. Diefe Aehnlichkeit iil noch grölTer, wenn^ man' erwägt, dafs auch bey diefer Natter die Schuppen mit, obgleich kleinern kielförmigen Linien verfehn find, und der ünterfchied der' Schilderzahl würde mich nicht bewogen haben , fie von der eckigten Natter zu trenntn, wenn ich nicht in der Bedeckung der Unterkinnlade , der Bil- dung und verhältnifsmäffigen Gröfie des Kopfs, der Geftalt der Schuppen H. f. w, zu wefentliche Verfchiedenheiten gefunden haue, wodurch ich mir Recht bewogen wurde , fie von einander zu trennen; Befchreibung der Vipernköpfigten Natteio Zebniei /{tfpfer, Kopf grofs, gewifferm äffen dreyeckt,. vorn ftumpf, am Hinterhaupte etwas erhaben, vorn plattgedrückt, dick. lVirbelfcb?Jd mittelmäfüg; eS würde langlicht fünfeckigt feyn, wenn nicht die beyden Seitenwinkel jeder durch *) Serpens, Ämsricana, Viperse fftriula. SERA Thef, II. ptct. 14, t'a^. 12. fg. x. Un Serp.-nt de l'Am^rique, femb'nble ä la Vipere Syß. du }enn. anim. I pag. SK- Cöiubet Viijet« cagite cialTiufcuIo; miro artiticia piAus. KLEIN. Ihrpetol. ng. ^t. durch ein kleines Schild verdrängt wurden, delTen dem Wirbclfchilde zuge- kehrten Rand der Bogen eines kleinern, fo wie den äulfern dar Bogen eines etwas grölTern Kreifes bildet. Die HinterbaiiptifchUdei find mittelmäffig, und ilellen den untern Theil eines mit der Grundlinie parallel durchCchnittenen gleich- fchenklichten Dreycckes dar, delTen Winckel an der Grundlinie abgefchnit- ten find. Hinter denfelben liegen drey Schildchen von unbellmmter Eildung. Aiigenhraanfcbilkv {Q\\t hv€\x.. Zwey ziemlich grofle trapezifche /ii/z^t-jf, ein trapezoilches vorderes Augenfibild ^ delTen parallele vordere und hintere Rän- der Bogen find. Drey kleine Schildchen umgeben den u.itern Rand des Au- ges. S:blufenfcbild vX^Mtsxx'g^ der Mittelpunkt von 6 Schildern, die es von oben, hinten und unten umgeben, von denen aber d_s letztere an dem un- tern der hintern Augenfchilder, ftatt an dem Schläfenfchilde, anf>öf'T:, Zwey länglichte trapezifciie Z,n^efchddiy. Die StimfibiLlcr gleichen in Bilcfung und . Lage den Hinterh^uptsfchildern, und Ichl eilen die kleinen drey;ckten Scbmutunfcbilder ein; deren Stelle eigentlich die grolTen fall regelmäffig fünffeitigen Ndfenlijcberfckilder e'.nnehmtn, wodurch die äuflerft kleinen Na- senlöcher ihre Lage nahe bey einanJjr eben auf dem Kopfe erhalten. Das Jiillje/fcbild iahteit^ fünffeitig. F.:if A'cciiz läuft in; eine fehr fange, dünne Spitze aus, und ifl oben mit gröffern, breitern Schuppen wie der Rumpf, unten rr.ii 66 ?aar Scbilderfi bekleidet« Farbe, fchmutzig weifs, obertmitgronen, bräunlichen, fchwarz zick- zackförmig eingefafflen Flecken, einem ähnlichen zwifchen und durch die Augen, und einem huffcifenförmigen Flecken auf dem Wirbel- und den Hin- terhauptsfchildern. Kinnladen rein weifs , mit pechlchwarzen Rändern der Randfchilder. Unter dem Bauche weifslich, mit ganzen, und halben fchwar- zen Bändern; unter dem Schwänze mit einem fchwärzlich-grauen Fleck auf jedem Schilde, welche Flecken fall in eine Linie zufammenlaufen. Länge2'io"6"'.— Kopf lang i"; breit 6'".— Rumpf lang 2'4''' — Umfang am Kopfe l"3'"; inder Aiitte 2"6'"5 am After 1"$'".— Schwanz 5 "11"'» Verän^ / r:s/-. / '. v'^^rf^.^ ^ ,-/i rn t .•' ."- Veränderliche Natter *)» 319 = 212 + 107, XJ^fs die vielen in der Farbe manchmahl fo fehr verfchiednen Figuren des SebAj welclie icli hierunten angeiiiliri habe, alle Eine Art, alle die fe Natter daiilelleii , ■*) ApachycoatI? FERNAND. Hifl, nnlm. tiov. Hifpan,^ NlfcREMB. Hiß. mit. p;7j. 2^4. ]ONST. Set-p. pag. ig. Serpens, ex Libya. SiLBA Tief. II, pag. ir. tal>, i. 20. fis- •• Serpens r<»uuiQna , elegi: nffirtn & rara. DERS. ef/end. Seite 22. tal>. Zf.fig. i. Serpens, Airericana, degantiinma, maculis nigris & alLis notata. DEKS. eteiid, Seite 2^, tab. 11, fig- I. Serpens, e regioiic Medok, Guinecnri, cximia. DERS. ebeiid. Seite 49, ta^. 49. fig, i. Afpis, Cobra, Brafilicuiis , nuxiiiii. DERS. c/>eiid. Seite 69. tab. 68. fig- i> Serpens, Ceilonica , Boyuiia, ill eil Angus, niger, Confpicillo lea Diadematc quodam arbum (uper caput infigi'iit.is. DERS. elend. Seite 87. tah, gj. fig, 2. Serpens, Aefculapiciis, Orientalis, maximus. DERS. ebend. Seite ^i, tab. S6. fig. x, Serpens , Tojuqua , coronata; ex niua Hifpania. DERS. cbeiid. Seite 112. tab. 10$. fig. 4. Anguis fcutis abtioniinalibus CcXVil, fquamis cau^lalibus CVIII. LINN. Muß Priitcip. in Amceii. Acad. I, pag, % 00. Coluber feut. abdom. 217. I^uain. cui', 108. Apachycoatl. DESSELB. Syfl, nat, ed. 7, pag. }4. Coluber (pulhtus) fcutellis abdominaübus 210, fquamis caudalibus 102? DESS. Muf, Adolphi Frid. I. pag. 55. t.ib. 20. fig. I. Coluber (pulla'us) 32? z=z 217 — }- 108. DES*?. Sjß, not. ed, lo. 7. pag, 22^. DESSELB. Syß. Hat. ed. 12. /. pag. ?88. Couleuvre nomm^e ApachykoatI, qui a CCXVII. bandes toilleufes ä l'abdomen, & CVHI. ^caillcs ä iu queue. Syß. mt, du regn. atiim. I. pag, 2i9i G 3 ^ar/lellen, davon bin ich fafl-unwledeffprechlich Überzeugt, aucln zweifle icli kaum 5 dafs die von Linnc in den Amaintates AcaJcmica befchriebne, hier angezeigte Une V'ipsre de l-Anröilijae uommle Cobrj, Syß. unt-, ihi regn. ani,H, h Seite «3?» \Jn autre Boyuna. ElxiiJaf. Seite 24'. Scrpent de Lylr.'c, qui fe nburii: d'oifeaux & d'autre? anünnuK. EhcndnJ', Seit; Z-i-X^ Tcjiiqua , Scrpent touronn^ de ia netivelle Efpngne. Ebaui, Stitt 24,6» V'ipera Bovupd. KLEIN. Met-pet. pag. 22. Coluber Pernuianus. D£RS, ebend. S^iu 3,), Coluber Apachykoatl diftns DERS. a. a. O. Coluber Aefcuiapius maxiinus, Orientaiis, DEP.S, daid. Sehe ig- Coluber vittatus. DERS. el^ewi. Ssis^e 54. Coluber Mcdock. DERS,-fi^«W. Seite J7. dolub;r ciuda totj nigra. DERS. elendüf. Seite J«». Coluber Lybicus. DERS. ekiidaß Seite ^j. Apachikoalt. Diäion, ilcs Atiim, I^pag, 14.4. ■■ La fixicitie efpece d'Afpic. Ebcndaf. Seite 178. f.'' L'autre Koyima, Ebendaj. Seite, j;!. Le (eptcnie Efcul.ipe. E'ieiuUf. IL. Seite 127. Laquatr.eine efpece de Scrpejn de Guiii&. Ebend.if. IT'', Seite rtfpv Ssrpeiit de Lybie. E.bendaf. Scise 170. La preuiiere efpece des Serpens du Peron. Ebeiuiaß Seite 176. La dixicmc efpece de Serpens de l'Amäri^ue. Ebeiidaf. Seiu 181. Tojugua. Eicndaf. Seite 355. Coluber (cutis abdoniinaiinus CCXVI. & fquamarum caudab'ujn paribiis LXX. GROMOV. AI:iß Ichbjvi. II. pag. 56. DESSELi5. P'.onpbyl. pag. 14. Tbc Hoyuna. BKOOKES fiat. biß. III. pag. 212. Coluber pullatus — Die Apachicoatlfchlange. Onomat. hiß. iiat. comp.. II l, Seite- j6f. Serpent noir & blanc, nomme Phyticus? FERMIN. biß. nat. de la Fy.mce eqiiiu. p.ig, 41^ Gerades (caiidiius) corpore candido, ineculis racifllinis lii^ricantiha-^ . tug/is, injcjuaidjus cauda apici nigre. LAIJRENTI &pec. rept.pag Sj. Cwafics (^mexicanus) ccupore fupra airo, infra candiJ-'; dorfo n iiucha ftriiä obliquis can. dds; paft medium v«ro £ifciis bmililjus» in quibus apices fq^uamarum nigrefcunt,, vaiiato. DLRS. a. a, Ö» » a-igezeigte Natter, dief^Ibe fey: von Fernandez's ^pachycoatl aber, die. fünf Ellen und 4 Zoll lang w&rden. und unfchädlich feyn foll , wage ich es eben fo wenig zu behaupten, dafs fie diefe Art fey , als von Perm ins Tf/^nj^ra und weißer Schlange ^ die zwölf Fufs lang, armdick, und von den Negern, göttlich verehrt werden foll : Dejin ob es gleich wahrfcheinlich ift^ dafs die veränderliche Natter diefe GröTTe und Dicke erreichen könne, obgleich fie; von fchwarz und weifTer Farbe gewöhnlich zu feyn fcheinc, fo kann doch diefer Befclireibung eben fo gut das Kennzeichen einer andern Schlange, als diefe feyn. Auch habe ich nur ganz zweifelhaft den Coluber pidhitus des Lin- Neifchen Mttfetim AJolpln Fridmci hier angeführt, da vrenigftens die Zeiciu nung derfelben, \remi fie- diefe Natter vorteilen follte, fehr fchlccht- feyn mufs ; die Befchreibung derfelberi ift aber gar zu unvolHländig und flüchtig gemacht , als dafs man daraus diefelbe vollilandig kennen lernen- foiite; Da die Sebaifchen Figuren eben fo viele Abänderungen iu der Farbe und' Zeichnung diefer Sclilangen darfteilen, als ihre Anzahl grofs ilU fopjaubeich meinen Lefern ein;.n wefentlichcn Dienll zu erzeigen, wenn ich ihnen feine Befchreibungen hier wörtlich mitcheüe. 1) Tah. i^-fig. I. " Tota alba, paucis hinc indemaculis, rtigris ,, afper- „ gitur. Caüdae eiiam extremus apex fubnigrcfcit.,) a) Tab. 20. fig. 1, "• Supernum eius corpus ex albo & nigro elegan- „ tiffime Ceraßes ( coronstus ) ateirimus ; tnaciills pnnftisque iiiaCqualibus cartdidi's. DERS, a, a. CK Die Traueniatter. CoFuber puriatiis. MüLL. Uiau Natiirf. III. Seite aaj, MESD1NGER NoinenU. Seite gö. Die fecli.lj Art Act kulnpiusfchletigen. MARTINI Natrirl. I, Seite 4,53. Die brafiiifche groffe Aefpingfclilange. DERS. eheiidaf. Seite 494. Coluber pullatjs. WEIGEL in Ahbmdl. der HaU. naturf. Gejelißh. I. Seite 4^. „ tifTime varlegatum efl. Micantes fquamse , ad diraidiatn vfque corporis „ longitudinem , latiufculos monftrant annulos, albo ibi colore maxiniam ), partem tinflae, deinceps vero nigrefcentes rurfum. — Squamae ventrales „ transuerfee, penitus albicantes, tacniolis nigris d^ftinguunrur. „ 3) Tab, ZI' fig. I. " Superna corporis pars albis nigrisque maculis , „ marmoi-is inmoduiii, variegata, circa fquaraas & latera mifcelam ruffu- ,, Ix flauedinis oflendit. Ventrem infignes obtegunt fquamae, transaerfales, „ dilute rubefcentes. Parui quidem, atnumerofi, maxilhe virique infident ,, dentes. „ 4) Tab. 22. fig, T. " Oinnein corporis fupsrficiem fquamae tegunt ni- „ ueo candore conTpicuac; cui nigerrimae fuperinducuntur lineae, fe inui- „ cem reticulatim deculFantes. Ortae hae lineae a med:0 capire ( vbi per dilu- ,, tiffimam et pene euanidam earum nigredinem fubiectae cutis candor pel- ,, lucet) ad caudae [ muls wohl nach der Zeichnung corporis heifTen] vfque „ dimidium decurrunt; cuius reliquam dein partein nonnullae hinc inde „ quadrangulares maculae, nigricames, teflellarum aemulae, dillinguunt. „ Caput fere album nigra quali vitta tegit. 5) l^ijh. 4g. fig. I. " Dimidium ferehuius corpus, albicans, ex nigro, „ marmoris inflar , variegatur. Quae reiht, altera pars, vna cum acumi- „ nata cauda, oblcure fpadiceo colore , tota fuffunditur. „ 6) T'^. fig. 1. " Caput eius album, nigns Kturis variegatum , la- „ tarn et angulofam habet frontem, magnis et albicantibus fquamis tectam. „ Caeterum verfuolor eil, dum albus eius color fatjrate fufcis maculis, ad f, quartum fere longitudinis partem , variegatur : poltea vero picturam ob- „ tinet )) tinet Taturate fufcam, ex albo venufle variegatam, ad partem vfque cau- ,, dae proximam; cauda. dein prorius obfcura, in fine demum tota nigra -,y euädit. ,> 7) TiiKSr fiS'~' " Caput album, latls rectum fquamis , iuxta maxil- „ las, ex nigro variegatur : pars eius poflerior occipitalis, fea ceruix in- ,, fcriptam gerit fignaturam , con'picilli aut Tiarae acmulam. Antica corpo- „ poris pars, ad dimidiae fere vlnae longitudinem, ex albo marraorytis V quafi maculis ornatur, quae praecipue per dorfum, tum et hinc inde per 5, ventrem decurrunt. Squaniae vencris et caudae tenuibus limbis, albieanti- „ bus, praecin^juntur. „ 8) Tdb.^S.fig. I. "Exinfula Ceilonica minas h'c ferpens, per fqua- V nias infernas cinereo-Iuteiis, per corporis fuperni fquamas faturate fufca „ colore oburabratus, magnis, latis, angulisque, taeniis, plane fpadiceis» „ annularibus totum corpus arabientibas, ornatur : ad latera , et ventris „ Quamas transucrfas, ex cinereo dilute flauus regnat color. Caput breue „ et paruum ex albo et fufco pulchre variegatur : binae albicantes maculae „ fronti, annulus |ue albicans ceruici infcribitur : dentes valde m'nuti. Cae. „ teruin vifu pulcherrimus elt hie ferpens, totus teres et carnofus. Squamae « nigrofufcae eleganter lucidum emittunt tonum. „ 9) TjIu 105. fig, 4. '' Frontem ollenrat fquarais latis, grandibus!, or- „ natani, ex nigroet albo vndique variegatam. Corporis fuperni fquamae „ cutaneae aterrimo fuflfufae funt pigmemo. Collum albicante confpicuuni „ eft raacula, fcutiformi, in qua Corona nigricans, confpiciili locum te- „ nens , adparet. Deinccps vero elegans ex albo et nigro' fequitur variega- }, tio. Maculae latiui'culae fquamas granüores corporis fupini, ad longitu- ,, dinis ^i üin'iS circiter dimidium vfque , diftinguunt : in decurfu vero pauIo palli- ,^ dior euadit fquamarura nigritudo, anniüisque illul1:ratur ex caeruleo albi- „ cantibus, qui raraen circa caudam, apice oiieo terminjtam, ruri'us eua- „ nefcum. Squamae ventrales, vltra dimidiam ventris lougitudiaem oblcu- „ re fpadiceae, ex albo fimbriancur, ,, Ikr Vaterland ifl; nach LiNNe Afien, nach Seea und den andern ange- führten Schriftftellern , die es näher bcfl.iinrae.n, Zeylon, Amboina, Mexico, Brahliea, Surinam, Lybien und Guinsa. Sie wäre darnach durch einen an- fehnlichen Gürtel des Erdilrichs verbreitet, und in drey Wcl theibn einhci- miich. Schwerlich läfii fich das Vaterland gewilTer Schlan^^en fo eng ein- fchranken, wie das der warmblütigen Thiexe, und fie befuzen in ihrem Veri mö'j-en zu fchwimmen uiid lange unter dem Waller auszutUiuern, einHüifs- mittel, fich ungemein weit zu verbreiten. So ifl die gemeine ßlindfchleiche» nicht allein in dem ganzen nördlichen Theile von Afien uxid Europa, fondern auch in den mehrflen Gegenden von Amerika einheimilch *j. Aus dieCeman- fehnlichen Theile der Erde, welcher diefcr Schlangenart zam Auffenrhalte dient, kann man nun auch leicht die groOfe Verfchiedenheit in ihrer Farbe er- klären, die ohnehin bey den Schlangen nach ihrem Alter und d. r Jahrszeit fo veränderlich ift , wovon uns die gemeine Natter hinlänglich überzeugen kann; wozu denn noch die Wirkung dergeifligen Fläiligkeitcn , das Scha- ben beym Verfenden derfelben in den Gefällen , wodurch die Oberhaut ver- letzt wird, und das Verbleichen kommt, wenn fie an der Sonne ausgefetzten Oertern flehen. Ihre Nahrung find nach den Nachrichten, die Seba davon erhalten hat, ") PENNANT'S Araic. Zoohgy Stippl. pag. 9Ö. hat, kleine Säugthiere , Vogel, Eidechfen, Käfer, Heufchrecken , Wanzeii, und andre Infecten, Befchreibung der veränderlichen Natter. Zwölftes Kupfer, Kopf klein, länglicht - eyförmig, fpitz zulaufend, RUflel abgeftumpfti, dick, plattgedrückt, kantig. ffirbelfcbiU grofs, hinten ftumpfwinklicht , Seitenränder etwas /"- förmig gebogen, vorderer Rand ftumpfwinkligt von diefer Bildung ^~^'~^. Haiterbauptsfchildtr gvok^ vorzüglich fehr breit, unre- gelmäffig-fünffeltig, aulTerer Rand ausgefchweift. y^ugenbraipifchiUer grofs. Zwey kleine hintere , und ein ziemlicii grofles vorderes Augeiifdnld, Zwey trapezoidifche Scbliifefifchilder^ hinter denielben drey grofTe rhomboidifche Schuppen. Stirufcbilder grofs; ihr innererund vorderer Rand bilden einen geradlinichteii rechten Winkel, der auflere und hintere eine krumme Li- nie. ScbnatitzeJifcbilder mittelmäffig, fanffeitig. Ein kleines Zi'igdfchild. Tä^Kzy gto^Q Nafeulöcberfcbilder^ zwifchen denen die grollen, weiten, offenen, halbkreisförmigen Nasenlöcher fenkrecht liegen. Rüjfelfcbild herzförmig, mit winklichten Seitenlinien. Acht RanJfcbilder der obern Kinnlade. Ue- brigens ifl der Hinterkopf mit kleinen unregelmäffigen, an der Spitze mit zwcen vertieften Puncten verfchnen Scbtippen bedeckt. — Untere Kinnlade kürzer wie die obere, vorn abgedampft, und mit einem kleinen dreyeckigten Lippenfc bilde ^ und zwey ziemlich grofien, länglicht- rhomboidalifchen Neheii- Jcbildern bedeckt. Die Rinne erflreckt fich nur bis zu Ende der vordem Rin- venfcbildem^ welche fchiefe Parallelogramme find, und endigt fich in zwo kleine Schuppen. Die bintern Rinmfjfchilder divergiren fchenkelförmig , und H fchlielTen fchlienen drey Schuppen zwifchsn fich ein. Neun Raii:JfchiIJey\ von viel Reihen ablanger Schuppen umgeben. — Augen mirtelmäffig , kreisförmig, — Zunge Ichwarz, plattgedrückt, fchmahl, an den Rändern fchreg gekerbt, lihr tief gefpalten, in einer plattgedrückten, oben mit einer Oefnung ver= fehnen Rohre. — Zaehne fehr kl&in,, oben ia zwo, unten in einer Reihe, — Z\^'ey lübknfcbilJer^ R.uMrF vorn zufanmiengedrückt, mit etwas kantigem Ruckgrade, hl«- fcn walzenförmig, fpindelförmig, vorn mit fchmahlen, langen, paraboli- fchen, weiter nach hinten mit rhombifchen, anfangs fpitzen, weiter hiit llumpfen, mit einer fchwaeh erhöhten Linie in der Mitte der Längenach und zween Piinct&n vsvkhntn Sc Imppen ^ unten mit iii breiten Schildern be- deckt.— ^/fdT/t-/)/'/i mittelmäffig , ganz. —-^ Eine Ruthe ragte an der linken' Seite unter demfelben hervor: der Stiel derfelben war runzlicht, und hatte an der äulTern Seite eine tiefe Falte; die Eichel, welche vorn abgellumpft, in der Mitte eingefchnürt war, bildete vorn häutige Zellen, und w^ar mit vie- len rückwärtsgekehrten Stacheln befetzt, aufler an der Innern Seite, wo fie glatter und mit einer der Länge der ganzen Ruthe nach laufenden mit zwa Runzeln cingefalllen Rinne verfehn war, Schwainz dünn, fehrfpitz, an der Wurzel mit kielförmigein Kücken, hernach rund, oben mit breiten, flumpfen, ganz glatten Scbuppefi^ unten mit 107 Paar halben Schiidei'fi h^ieckt. Er endigt fich in eine lange, harte, länglicht -kegelförmige Spitze. Farbe, oben glänzend fchwarz, gelblich-wcifs marmoriert, hinten fa/l ganz fchwarz, mit fehnen weiflen Flecken und Bändern; unten bis zur Miite des Rumpfs gelb, mit hin und wieder befindlichen bräunlich-grauen JLändera xn. Rändern der Schilder, hinten ganz bräunlich grau, gegen den Schwanz hin dunkler, endlich fafl fchwarz. Kopf oben- ganz fchwarz, Randfchilder, Au- genfchilder, Nafenlöcherrchilder, RUfTelfchild, und alle Schilder und Schup- pen unten gelb, fchwarz gerändet. Ruthe braun. Länge 6'i"3.'". — Kopf lang i"il'" ; breit i"i"'; — Rumpf lang 4'2"3"', Umfang am Kopfe a"9'" ; in der Mitte 4"9'" ; am Schwänze a"6"'.— Ruthe lang i"3"'8""; Länge der Eichel 9'"2"",— Schwan» lY'i'"5"". Sph2e deffelben 3'".- Nachricht an den Buchbinder, Im erften Hefte. Im zweytea Hefte. Tah» I. kommt gegen Seite g. Seite i3. II. — — — II. — i8- HI. — — •— 14. — 24. IV. _ — -— — ao. ■— 26. V. — — — 22. — go» VI. ^ ->- — 26» — 34» VII. — — — 30. — 38- VIII. — — — 32. — 40* IX. — — ~ 36. — 44* X. — — — 40. — 48. . XI. — — — 44. — so. XIL — — r- 46. — 58- BEI TR A E G E ZUR NATURGESCHICHTE VON BLASIUS MERREM, D. W, DR., OKD, PROF. D. NATURHtST. UND KAHMERALW. , KURPÜRSTL. HESSISCHEM HOFRATHE, MEHRER GELEHRTEX GESELLSCHAFTEN MITGLIEDE. MIT iLLbMINrnTEN KUPFERX. ESSEN, BEI G. D. BAEDEKER. 1821. BEITRAEGE ZUR GESCHICHTE DER AMPHIBIEN VON BLASIUS MERREM, D. W. DR., ORD. PROF. D. NATÜRHIST. UND KAMMERALW. , KÜRFÜRSTL. HESSISCHEM HOFRATHE , MEHRER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN MITGLIEDE. DRITTES HEFT. /2 MIT ^ KUPFERTAFELN. ESSEN, ' BEI G. D. BAEDEKER. iSsi. Vorrede. V on diesen Beiträgen erschienen auf meine Kosten ehemals nur die beiden ersten Hefte, Die französische Revohition mit ihren traurigen Folgen verhinderten mich , mehrere Hefte herauszugeben, weil durch diese, auch auf die Wissenschaften nachtheiligen Ereignisse der Verlust dabei zu gross gewesen wä- re. Wie ich von Duisburg wegzog, kaufte mir die dortige Universitäts - Buchliandlung das Verlagsrecht luid die noch übrigen Exemplare jener beiden ersten Hefte ab. Die Ausar- beitung meines Systems der Ainyliihien , in welches mehrere ganz neue Arten ihre Stelle fanden , so wie die oft schwer zu hebenden Verwirrungen, welche dadurch entstanden waren, dass man ganz verschiedenartige Amphibien vereinigt, ganz gleichartige getrennt hatte, ur^d zwar beides aus Mangel hin- länglicher Kenntniss derselben, erregte in mir den Wunsch, meine Beiträge fortzusetzen, um mehr, als es durch blosse Unterscheidungsmerkmale geschehen kann, den Thierforschei-n die neuen Arten bekannt zu machen, und von den minder bekannten, da wo ich es vermag, ihnen eine A'oUstündigere Kenntniss zu verschaffen». II Der gegenwältige Besitzer jener ehemaligen Universitäts- Buchhandlung, Herr Bädeker, welchem ich dieses vorstellte, war auch gleich erbötig, den Verlag dieser Fortsetzung zu über- nehmen. Ehe ich aber bei dieser meinem Hauptzwecke ent- sprach, hielt ich es für meine Pflicht, Berichtigungen und Zu- sätze zu den beiden ersten Heften zu liefern, imd eine alte Schuld in Ansehung der Capischen Amphibien abzutragen. Die folgenden Hefte, wenn anders die Naturforscher diese verlangen, werden vorzüglich und fast ausschliesslich neuen oder noch mit grosser Dunkelheit umhüllten Amphibien ge- widmet seyn, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte» B. Merrem. L Verbesserungen und Zusätze zu den beiden ersten Heften der Beiträge zur Geschichte der Amphibien. F ..... . ^-'s sind ie7A über dreissig Jahre, dass die beiden ersfen Hefte meiner Beiträge erschienen. Seit der Zeit hat die Amphibiologie durch mehre- re wichtige Schriften, insbesondere aber durch die Arbeiten der Herren Brongniard, Cüvier, Daudin, La^epede, Latreille, Oppel, Schnei- der , Shaw, Tiedemann und andere eine solche Menge Bereicherungen und wahrer Verbesserungen erhalten, dass wirklich die Gestalt dersel- ben, als Wissenschaft, eine ganz andre geworden ist. Hie]i^«¥ct^ so wie .durch die Gelegenheit, welche ich späterhin hatte, von verschiedenen in /^ diesen Heften beschriebenen Schlangen mehrere und besser erhaltene Ex- emplare zu untersuchen, hal auch airf meine Ansichten von manchen -l^,iJ -/"«f derselben £iafiöss -Js^ffiit müssen. Ich halte es für meine Pflicht, und glaube, dass es meinen Lesern angenehm seyn werde, wenn ich ihnen davon Rechenschaft ablege, und die seit jeuer Zeit hiuzu gckommeueu ■wichligstea Synonyme mitlhcile. Zur Einleitung. Heß 1. Seite 1. Lieber die Untaugliclikeit der Zalil der Schilder unter dem "Bauche, hoch iiK'hr derer unter dem so leicht ab\*€4chenden , vielleicht nie sich /i'^^- vollkommen ergänzenden Schwänze zu Artkenntzeichen ist jezt wohl nur Eine Stimme, und eben deswegen habe ich sie auch in meinem Systeme der Amphibien als solche bei denjenigen Arten verworfen, welche als bestimmbar zu betrachten waren. Z. B. das Exemplar der schmalbauchi- gen Natter, w^elches ich bei der Ausarbeitung des ersten Heftes vor mir hatte, besass 117 Bauchschilder. Nachher habe ich noch vier andre Sclilargen derselben Art erhalten, und bei keiner ist diese Zahl so klein; bei der einen sogar 143. Gleichwohl bleibt diese Zahl in gewn's- sen Gränzen, und man kann überzeugt scyn, dass wenn die Zahl der Bauchschilder bei einer Schlange wtit grösser oder kleiner ist, als lel einer andern ihr übrigens ähnlichen, man zwei verschiedene Arien vor sich halte. Diese Gränzen kann man mit ziemlicher Wahrschein- lichkeit so finden. Man nehme di«^ arithmetische M4tte/ beider Zahlen. /'^^^ /A W^enn das Zehnlheil derselben zu ihr addirt nicht mehr, davon abge- zogen nicht weniger wie die grosseste und kleinste Zahl der Banchschil- der giebt, so ist es möglich, ja, bei übrigens übereinstimmendem Körperbaue selbst wahrscheinlich, dass beide Schlangen gleichartig sind. Die An- gabe dieser Schilderzahl kann also immerhin beilragen, das Nachschla- gen zu erleichtern. Noch bemerke ich, dass ich im ersten Hefte das Afterscliild zu den Bauchschildern, die ihm zur Seite liegenden Schildchen zu den Schwaiiz- schildern zahlte j dass dieses aber in der Folge von mir nicht geschehen sey. Schmalbaucliige Natter. *) H^ft J. Seite 7. Tafel 1. Schmal bauchige Natter. Coluher arctivcjitrls. Syst. d. ^mph. Seite 100. J-^dsJenlge Exemplar, •welches icli in dem ersten Hefte dieser Beiträge beschrieb, erhielt ich vou einem meiner ehemaligen Zuliorer als aus Ostindien stammend, und obgleich ich in demselben Seba's afrikani- sche schöne, saffra nfar b ig e, weis striemige Schlange **) erkannte, so traute ich doch jener mündlichen Angabe mehr, als der Skba's. Gleichwohl war diese die richtige; denn in der Folge erhielt ich von dem der Welt zu früh entrissenen Hauptmann RiESS vier Nat- tern dieser Art unter mehreren andern von ihm selbst am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelten Amphibien, und zugleich dadurch die Gevv'issheit, dass nicht nur diese Schlange, sondein auch alle mir von meinem Zuhörer als ostindische gegebene Amphibien von der Südspilze Afrika's abstammten. In ihrem Vaterlande führt die schmalbauchige Natter den Namen Schaepen-steeker (Schaafste eher), woraus man schliessen sollte, dass sie dort für giftig gehalten werde, obgleich sie es gewiss nicht ist, denn sie hat in beiden Kinnladen und im Gaumen mehrere Zähne, von fast gleicher *) Die schmalbaucliige Natter. Coluber anguslus Suckow N.G.d, Thiere. III, S. sJ3. UoNND. zool. Beitr. III. Seite 20/. BrcHSTEiN in Lacj;p. Ami^li. IV. Seite »2/. Taf. s4. Fig. t. (Merr.) Couleiivre a venlie eirnjt. Coliiber arclis'eiitris. Daüd. rept.. Fll.pag. sai. Fllt, pag. -HZ- JloUänJisch am Forgebirge der guten Hoffnung: Seliaepen - Stcekcr. **; S£BA Tlies. II. piig. ^2, tali. 66, Fig. 5, A 2 4 Länge. ViellelL-Iit irrfe ich dalier auch vormals, wenn ich diese Schlange mit der von Seba aijgoibildeten C ey 1 o n isc h en Was sersch la nge, welche die Cingalesen D u b e r r i a nennen für einerlei hielt, da diese nach Herrn Schneider, *) welcher sie im Blocliischen und Lani- pisoheu' Cabinetle sähe, ein Elaps ist, und dicss, nach seiner Anga- be die Beschaffenheit der Kinnladen und des Quadratknochens beweiset. .Sagte mein verehrungswürdiger Freund dies nicht so ausdrücklich , so würde ich, bei der sehr übereinstimmendeu Zahl der Schilder des Bauches und des Schwanzes (109 -f 50), der Bildung und selbst der Zeichnung der Dubei'ria bei meiner vorigen Meinung beharren. Höchst wahrscheinlich ist es mir aber jetzt, dass Shaw sehr rich- tig diese Natter mit Linne's Coluber Lutrix *) vereinigte, denn der gelbe lUicken und gelbe Ba\ich, welche LiNNE dieser zuschreibt, sind unstreitig Wirkungen des Brannfeweins, worin sein Exemplar lag, und der Ausdruck „Habitat in Indus" sagt nichts weiter, als: sie sey 'ausländisch, ihre eigentliche Ileimath aber unbekannt. Bei der Beschreibung dieser Schlange finde ich nur folgendes zu bemerken : *) Elaps Duliorria. Schneid, hisf. amph. II. png. sg^, Cotikuvre Duberria. Coluber Dubcrria. Daud. rept. VII. pag. aos. VIII, png-. 416. Duberria Elaps. Elaps Duberria. Merr. Sjsi, d. Amph, Seite 145. **) Coluber Lutrix. Link. Syst. Nat. ed. 10. /. pag. 216. ed. 12. /. pag. 275. Gmel. Syst. Nat. lAnn. I. pag. 1036. Der Gelbiückcn. Coluber Lutiix. Muell. Linn. Nat, Syst, III. Seite 156. Liitiix. Lacep. Qttndr. oi^'ip. et Serp. II. pag. 17^. Die gelbe jN'atler. Coluber Lutrix, Suckow Thierv. III. Seite 170. Laiep. Amph. III Seite 522. Die gclbri'ickige K.ilter, Coluber Lulrix. Donnd. zoohg. Beitr, III, Seile 152. La C'ouleuvrc Ln'rix. C. L, Latreili.e rept. IV. pag, 113. Daud. rcpl. VII. pag. igr;. VIII, pag, 415, Lulrix ^uakc. C. L, Shaw gen, zool. III. pag, 472. 5 Nach meinen spatern Vergleich ungen raelirerer Nattern unter einan- der möchte ich jetzt die Hin terhaup tsscli ilder lieber luilleliuässig als gross nennen. Seite 8 Zeile i lese man Rüsselschild für Schnautzen- Schild. Bei einem EKcniplare fand ich nur zwei Schilder auf jeder Seite unter der Kehl e. Die Seiten des Rumpfes sind nur wenig zusammengedrückt, und der Rücken ist flach. Das eine der genauer untersuchten Exemplare, dessen Länge lo"; die des Kopfes o" 5'"; die Breite des Kopfes 2!", 8; die Höhe desselben i,'", 3; die Länge des Rumpfes 7" 8"; seine Breite am Kopfe ü"',3; in der Mitte 5'", 5' ^™ After 2"', 5; seine Hohe am Kopfe 2!'-/, in der Mitte 2'" 5; am After c"o; die Länge des Schwanzes ü'o'" betrug, hatte 12.G Bauchschilder und 42 Paare SchwanzscJäldchen; dagegen das andre, dessen Länge nur 5"ii"' wai-, 143 Bauchschilder und -^^tViXiw Schwanz- schildchen. Bei allen endigt sich der Schwanz ia eine sehr scharfe Spitze. Die Farbe ist auf dem Rücken bei frischen erwachsenen Exempla- ren fast ponceaurolh, bei ganz jungen bräunlich grau; am Bauche bei Erwachsenen schön gelb, bei den Jungen gelblich- weiss. V a u - N a t t e r. *) Heft L Seite 9. Taf. s. Klcliischuppiger Elaps. El ay s luhrlcus, Svst. d. ylmpli. Seite 143. JJer um die Amphibiologie so sehr verdiente Herr Scneiüer trennte unter dem Namen Elaps **) einige Schlangen von der Linneischen Gat- tung Coluber, als eine zwischen dieser und den Blindschleichen in der Mitte stehenden Gattung. Ais Unterscheidungsmerkniuhle gab er an : dass ihr Kopf in Breite und Dicke w^enig oder gar nicht vom Kunipfe verschieden und klein und ihre MundesöfTining kurz und enge sey, weil sie, wie die Blindschleichen und Eidechsen, nur einen, einzigen, nicht wie die Nattern zwei Quadralknoclitn be- sässen; etwas, welches man durch eine solche Behandlung des Kopfes gleich hinter den Mundeswinkeln bemerken könne, wodurch die Unter- iinnlade auseinander gezogen würde, da denn die MundesöU'nung bei den Nattern mehr, wie noch einmal so weit, bei den Elapsen hingegen^ wenig erweitert würde. Ueberdem hätten die mehresten Elapse kleine Augen, glatte, flache Schuppen und daher einen schliipfiigen Körper; Tjauch - und Schwanz -Schilder aber wie die Nattern. Diese Gattung, wie sie Herr SCNEIDER aufstellte, begreift giftige und unschädliche Schlan- gen unter sich, und kann in so fern als der Natur entsprechend nicht anc^esehen werden. Herr Cuvier nahm daher diesy Gattung unter der- selben Benennung doch mit dem Unterschiede auf ***), dass er nur *) Die Vau - JNaUer. Coluber Vau. Beciistein in Lacep. Amph, IV, Seite 224. Taf. 54. /•>i,^ 2. (Merr.) La Couleuvre Latonie, Coluber Latouia, Daud. repf, VII, pag, 156. f" III, pcig. 413. Coluber Latoiiius. Cuv-iER regn. anim, II. pag. 8}. **) Hist. Amphih. II. pag. 28p- ***) Regiie aniin, d'cwris son Organisation. II. pag. 83. diejcnTgeii Arten darunter liess, welche er für giflig hielt, wobei er be- merkt, dass freilich der Kopf dieser Schlangen nicht breiter sey, als der Runipf, und sie die Kinnladen nur wenii^ erweitern können, dies rühre aber nicht vom Mangel des einen, sondern von der Kürze beider Qua- dratknochen her. Er fügt noch hinzu, dass sie auch nicht fähig seyen, ihre Rippen zu erweitern, und dass ihren Kopf ahnliche Schilder, wia bei den Nattern, bedeckten. Dass die gifiigen Schlangen von den giftlosen als Gattungen getrennt werden müssen, leidet keinen Zweifel. Ungeachtet ihrer übrigens gros- sen Uebereinstimmung mit den Nattern sind daher die Elapse unstreitig von ihnen abzusondern, wenn ilire Oberkinnlade mit einzeln stehenden Giftzkhnen bewaflnet seyn sollte. Ob aber die bei ilinen freilich an je- der Seite der Oberkinnlade befindlichen einzelnen Zähne Giftzähne, ob sie hohl oder dicht seyen, ist wenigstens noch nicht gewiss. Ich habe von den dreizehn jetzt bestimmbaren Arten dieser Gattung sechs selbst zu untersuchen Gelegenheit gehabt, den Ih ih ohoca'(E la p s Ibibo~ boco), den drei ring igen { E. lemni s c a tus^ , den kleiuschup- pigen, hier beschriebenen, den Hygeens, gleichfalls im ersten Hefte beschriebenen und abgebildeten, den braunen {E. fuscus) und den s ch ö n ri n g i g en { E. cor allinus). Bei dem ersten und den vier letzten habe ich selbst den einzeln stehenden langen Zahn in der Ober- kinnlade wahrgenommen, aber, sogar mit dem Suchglase nicht bemer- ken können, dass er durchbohrt sey. Eben so wenig konnte mein, in jiiikroskopischen Untersuchungen so sehr geübter Freund und Colleüe, Herr Herold, die Oell'nung in den Zähnen bei diesen Schlangen ent- decken, und eben so Avenig bei der ersten Art der durch seine Reisen in Brasilien so sehr verdiente Prinz Maximilian von Wied- Neumieu. Bei dem dreiringigen Elaps haben LiNNE, Gray *) und tch keine einzeln stehende Zähne in der Oberkinnlade gefunden, da aber sowohl Herr Schneider, als Herr Cuvier, sie ihm zuschreiben, so habe ich *) riulus, Transact. LXXIX, pag, ag. 8 nlcHt gewagt diese Schlan;re unter die Nattern zu stellen, da ich diesel- be gegenwärtig nicht untersuchen kann , obgleich in meiner ehemals ent- worfenen Beschreibung steht: „kleine Zahne in den Kinnladen und im Gaumen." Sollten die Zähne in der obern Kinnlade bei den Elapsen nicht durchbohrt seyn , so möchten sie vielleicht besser mit den Kattern vereinigt bleiben , ebenso wie die rümpfnasige Natter ( Colubür mycte- rizaus^, %velche auch in der Oberkinnlade einen langen, aber undurch- bohrten Zahn besitzt, da allmählige Uebergange von den Nattern z,u den Elapsen statt zu finden scheinen. Dass Seba's schlüpfrige, schwarz und weiss geringelte Afrikanische Natter der hier beschriebene Elaps sey, worüber ich ehemals zweifelhaft war, glaube ich jetzt gewiss, so wie dass er das Vorgebirge der guten Hoffnung bewohne. *) K r e u t z Natter. **) Heft I. Seite 13. Taf. 3. Bjekreutzte Natter. Coluher crjtcijcr, Syst. d. Aniphib. Seite loG. JJiese artige Schlange, welche vor mir bereits Seba abgebildet hat, ist wahrscheinlich am Vorgebirge der guten Hoffnung und nicht, wie ich ehemals vermuthete, in Ostindien zu Hause. *) Cylubcr lulji-icus. Gmel. Syst. Nat. Linn. I. pag. lloi, J)ie scblüpfiige Natlcr. Colubtr lubricus. Donnd. zool. Bellr. III. Seite 17g« SucKOW. IS, G. (1. TJucre III. Seite 202. Bechstiin in Laci-p. ^^iiiph. IV. Seite 17g. Taf. 26. Fig. 2. 3. (Seba) Glossy inake. C. L. Shaw Gen. zool. III. pag. 457. **) Serpcuä minor, Afiiiana, lineis rigris et albis in dorso dislincta. Seba Tlies, /, pag. 177,. tab. loQ-ßg. 8. Colubcr cruciatus. Donnd. sop^, JBeiir. HI, Stile 20a, ^ G e s c h I ä/g e 1 t e Natter. *) He't I Seite i6. Taf 4. Heß IT. Seite 30. Taf. 3. /< /z- Geschlängelte Nattei-. Cohella, Coluhej^ Syst, d, Amph, Seite t02, -Uiese Natter ist niclit blos in Surinam, sondern auch in Guiana und Terrafirnia einheimisch; ja es hat für mich viele "Wahrscheinlichkeit, dass Catesby dieselbe unter dem Namen der kleineu braunköpfi- Die zweifarbige Natter. Coluber cruciatas. Suckow N. G. d. Tlüere III, S. 254, Die Kreutz- Natter. Colub-r cruciatas. Beciistein in Lacep. Amph, IV, S, zz'^. Taf. 35- Fig. I. h. Stile g4. -l-^icht sclir passend gab LiNNE, durch Seba dazu veranlasst, den Na- men Coluher Aescuiapii einer Surinamischen Schlange, welche also den Alten durchaus unbekannt seyn musste. Um nicht zu sehr von dem grossen Manne abzuweichen , Hess ich ihr auch denselben in dem ersten Hefte dieser Beiträge. Da aber eine von dem hoffnungsvollen jungen Naturforscher, Herrn Kühl aus Hanau, welcher gegenwärtig auf einer naturhistorischen Reise nach Ostindien begriffen ist, mir mil- gelheiUe Schlange mich davon überzeugt hat, dass Linne's Coluber u4esculopii und sein Coluber agilis**) nur Eine Art aus- *) Coluber Aesculapii. Gmel, Syst. Naf, Linn. I. pag. 1099. La Bande iioire. Daubenton in Eivcycl, melJiod, yinim. II pag. 1?". La Bande noire. Coluber iiigro - fasciatus. Lacep. Quadr. ot^ip. et Serp, II. p, i88« BoNNAT. Ophiol. pag. JO. Die Aesculap- Natter. Coluber Aesculapii. Donnd. zool. Beitr. III. Seite 172. Die scliwarzbindige ISatler. Coluber Aesculapii. Suckow N. G. d, Tliiere III. Seite 1 98. Die schwarzbandierte Natter. Coluber Aesculapii. Lacep. Amph, III. Seite 251. Taf. 17. Fig. 1. (Merr.) La Couleuvre a bandes noires. Coluber atro-cinctus. Daud. rept. VI. pag. 583. VIII. pag. 403. Linnaean snake. Coluber Linnaei. Shaw Gen. zool. III. pag. 486. **) Serpens Ceilani 'a. Seba T7tes. I. tab. II. ßg. 2. Anguis scutis abdominalibus CLXXXIV, squamis caudalibus L. Linn. Mas. Prine. in yimoen. Acad. I. pag. 50 \. Colnber scutis abdominalibus 18 1-, squamis caudalibus 50. Linn. Syst. Nat. ed. j, pag. 51. B 2 12 niacheu , so hielt ich es für besser, dieser Schlange von der letztem die Benennung behende Natter zu geben, und den Namen Coluber ^ e s cu lap ii, Aeskulaps Natter derjenigen, in Italien einheimi- schen Art zu lassen, welche Herr Lacepede so benannte. *) Da die Abbildungen, welche LiNNE im Museum ^dolphi Friderici sowohl von seinem Coluber ^ e s culap i i gegeben hat, manchem zu verschieden voikommen möchten, um sie als Abbildungen derselben Art zu betrachten , so bitte ich die Leser nur zu erwägen , dass nach der zwölften Ausgabe des Natursystems die Zahl der Schilder bei C A e s~ culapii 174 -{.47, oder 180 -}. 4.3, nach den Amoenit. Acad, 190 -j- 42, nach dem Mus. Adolph. Frid. 190 -f 50, nach der zehnten Ausgabe Coluber agilis. Linn. Mus. Ad. Frid. I, pag. a^. tah. at,ßg, s, LiNN. Syst. Nat, ed, 10, /, pag. 3//. Li NN. Syst. Nat. ed. la, I. pag. 581. Gmel. Syst, Nat. Linn, I. pag, 1102. Cerastes agilis. Laub. rept. pag. %2, Coluber agilis. Die Ringclsclilange mit der braunen Augenbinde Onomat, liist. nat, compl. JH. Seite 13g, Schleuderer. Colaber agilis. Müi.l. linn, N. S. III. Seite 181. Le Serpent agile. Daueenton iu Encycl. metJiod, Anim. II. pag. 187- Couleuvre agile. Coluber agilis. Lacep. Quadr. ovip. et Serp, II, pag. 190» Latreille rept. IF, pag. 101. Daud. 7-ept. VI. \rt\. VIII. pag. 404, L'Agile. C. a. Bonnat. Oplüol. pag. 48. iah, iQ. ßg, 26. CLinn^) Die geschwinde Natter. C. a. Donnd. 200/. Beitr. III, Seite ij6. Die lebhafte iSatt. r. C. a Sückoiv iV. G. d, Thiere 111 Seite 204. ]h'e behende N.itlcr C. a. Latep. Amph. III. Seite 559, Faf, 13. Fig, i. (Linn^) Agile inakc. C. a. Shaw üen. zool. III. pag. 503. .•_) Vi.llficiit gehören noch die folgenden Abbildungen zu dieser Art: Amerikani che Schlange mit brsitein kupfi.rfar!)igen und schmälern \vei?sliclit<^n Bin- den. Serpi'ns Aniericaniis annulis majurllius ox cupro et minoiibaj soidiJe albo. Scheuchz Phys. sacr. Seite ; 153. Taf. '."5}.. Fig. 4. Serpens Amcricana. Seua Ines, II. pag. 14. tab. 12. ßg. 4. // i3 des Natursystems 1904.43; bei Coluber agilis aber nach 3Ius. u^dolphi Frid. 184 + .j-ß, 184 + 50, 181 + 44. befrage; dass LiNNE in der Abhandlung: Swinamensia Grilliana , in welcher naoh dem Systeme Coluber ^es culapii beschrieben ist, so wie in dem ^yjfezne selbst als Abbildung dieser Schlange Seba Thes. II. tab. iQ. ßg. 4. anführe, dagegen in dem Musco Principis, welches nach dem Systeme die Beschreibung des C. agilis enthält, von diesem letztern sage: „Hujus pulchra habetur figura in Sebae thes. I. pag. zo. tab. ii.fig. 3," wo es denn nur der Vergleichung der beiden Sebaischen Figuren bedarf, um sich von ihrer Gleichartigkeit zu überzeugen. Am mehresten und deutlichsten erhellet aber diese durch die Nebeneinanderstell uug beider linneischen Beschreibungen : Coluher Aesculapii. Surinam. Grilliana. „Caput brmius quam in reliqnis, tle- pressuin, subiotunduni. Nares niiiiimae. Fascia nigra inter oculos. Os deslituitur denübus liüiiferis. GiUam «^uinque squa- maruin paria tegunt." „Corpus tectum est sqiiamis ouatis , laeni- Coluher agilis. Jilus eum P rincipis. „Caput ouatiim, paium deprcssum , vix angulatiim, nlbum, cum fa^cia transuersa fusca per oculos ducta. Nares patulae, rctrorsum spcctantes. " „Truiicus squaniis oiiatia, obtnsinsrulis ; laeuibus Iccliis, scutis cenUim el octogin- bns, glahiis. — Squarnae in dorso per quindtciiu ordines digestae, Scuta abd;. ■*) Coluber caerulescens squamis variegatis. Boddaert. in Nou. Act. Acad, Caes. VII, pag, ig. C a 20 nur 58 Paar halbe Schwanzschildchen besitzen soll, welcter Angabedle Sebaische Abbildung, auf welche man sich mehr, wie auf seine Be- schreibungen verlassen kann, -widerspricht, es sey denn, dass man an- nehmen vvoUte, BoDDAERT habe ein Exemplar mit sehr verstümmeltem Schwänze vor sich gehabt, welches allerdings möglich ist, Bei der frühern Ausarbeitung dieser Beiträge zweifelte ich, dass die Chirons Natter Linne's Coluber fuscus sey, weil mir die Ausdrücke: >?Denfes mifes, Truncus vix carinatus-v auf jene nicht zu passen schienen. Vielleicht hatte auch die Farbe, welche »cinsreo -fuscus« seyn soll, auf mein Urtheil einen Einfluss. Nach der Zeit, da ich nicht bloss braungraue, sondern auch braune Schlangen dieser Art gesehen, habe ich mich überzeugt, dass »Dentes mites« nichts weiter als de^ Mangel an Gift- /n^' Zähnen bezeichnen solle, und wenn auch der Rücken der Chirons- Natter gekielt ist , so ist doch der Kiel nicht scharf, sondern liegt zwi- schen den Kielen der beiden mittelsten Schuppenreihen des Rückens bei den mehrsten Exemplaren flach, welches Linne vielleicht durch das »vix carinalus<> ausdrücken wollte, welches doch das gekielt seyii nicht ausschliesbt. Bei andern Exemplaren, wo sich die eine Reihe der Scluip- penkiele mehr vorgeschoben hatte, erschien er freilich scharf gekielt. Ich vermuthe daher, dass Daudin vielleicht nicht irre, wenn er dafür hält, dass ich unter dem Namen Chir ons-Na 1 1 er den Liunc'ischen Coluber fuscus möchte beschrieben haben, und der einzige Zwei- fel, den ich gegen diese Meinung nicht unterdrücken darf, ist der, dass Coluber fu s cus nach LiNNE glatte Schuppen in neun Reihen »(squa- mis laevibus, obtusis, ordinibus novem)« besitzen soll. Erwäge ich aber, dass ich bei meiner Chirons -Natt er (von welcher ich das Coluber p.-inamensis. Gmel, Syst. Nal. Linn. I. pag. iOQ5. Die Natlei' von Panama. Cohibex- panamensis. Donnd. sool. Bsitr. III. Seile 1S8. Die Paiiimische Ni^tler. C. p. SrcKo>v N. G. d. Thiere III. Seite igi. BzciisTEiN in LACfiP. Amph. IV. Seite 168. Cüiilciivre de Punama. C. p Dald. >ci>t4 VII. pag. 84» VIII. pag. 40g. 21 etemals bescliriebeue Exemplar jetzt leider nicht untersuchen kann) •wahrscheinlich die ohnehin nicht starken Kiele der beiden mittelsten Rei- hen der Schuppen auf dem Rücken übersah, um so leichter übersah, weil sie auf den vordersten Schuppen und auf den Schwanzschuppen fehlen; dass man an dem vorderen Theile des Rumpfes ii Reihen Schuppen wahruehme, und diese hernach hinter der Mitte des Rumpfes bis auf acht Reiben abnehmen, und es also darauf ankomme, wo LI^"- NE die Menge der Schuppenreihen zahlte; erwäge ich endlich, dass die vom LiNNE angegebene Anzahl der Rauchschilder : 149 und der Schwanz- schildchen 117; die Grösse von drei Fuss ; die Aehnlicbkeit mit der Ahälulle und endlich die von ihm gelieferte Abbildung durchaus nichts Widersprechendes enthalten , so stimme ich gern Daudin bei. Gewiss ist die Chirons -Natter Weigels Co laber fuscus *) mit 155 Bauch- schildern, 109 Paar Schwanzschildchen und 43 Zoll laug. Mit noch grösserer Zuversicht wie vom Linneischen Coluber fus- cus glaube ich von seinem Coluber carinatus **) behaupten zu können, dass er die Chirons- Natter , mithin von Coluber fuscus der Art nach nicht verschieden, nur ein ungewöhnlich grosses Exemplar ge« *') Colwber fuscus. Weigel in Ahhandl. d. Hall, naturf. Gesellsch. I. Seile 53, *) Coluber carinatus. Linn. 3Tus. Ad. Frid. /, pag. 51. LiKN. Syst, Not. ed. 10. I. pag. 223. Link. Syst. Nat. ed. /a. I. pag. 58 1. GuiEL. Svst. Nat, Linn. I. pag. iioc). Le Serpent cai-eiie. Daueenton in EncycL ' meth. Anim. IL pag, Coo, La Carenee. Coluber carinatus. Lacep. Qiiadr. ovip. et Scrp, II. pag. 35I. Coultuvre carenee. C. c. Latr. rept. IV. pag, läj. Daud. rept. VII. pag. 115. VIII. png. 411, Der Kielrücken. C. c. Müh.. Linn. N S. III. Seile 102. Die Kicinatter. C. c. Donnd. 7.00I Beitr, III. Seite 183. SucKow. Nat:t>-g. d. Thiere III, Seite 217. Läget. AnipJi. III. Seite 43g. Cariiiated snake. C. c Shaw. Gen, wol, JII. pag. 457. 22 Wesen sey; da Lin\e seine Länge auf fünf und einen halben Fuss, und seine Dicke über zwei Zoll angiebt. Die Schilderzahl ist sehr überein - siimmend 157 + 115, die Farbe so, wie ich sie bei dem in dem ersten Hefte beschriebenen Exemplare angab, und in der ganzen Beschreibung des grossen schwedischen Naturforschers nichts enthalten , was diese Schlange wesentlich unterschiede. Ich glaube indess noch weiter gehn, und auch annehmen zu kön- nen, das Linne's Colither exoletus *) hierher gehöre. DiederAhä- fulle ähnliche Bildung dieser Schlange, ihre Länge von drei Fuss, ihre 147 Bauchschilder, ihr länglicher, flacher Kopf, die 11 Reihen stum- pfer Schuppen auf dem Rücken, die grau- bläuliclie Farbe reden für die Vereinigung, nur das erregt bei mir einigen Zweifel , dass der dünne Schwanz mehr wie ein Driftheil der ganzen Länge ausmacht, und un- ten 132 Paare Halbschilder hat. Schwedische Naturforscher, Wflche Ge- legenheit haben, das Exemplar, welches Linne vor sich halte, zu unter- suchen, und mit seinem Coluber fuscus und carinalus zu vergleicheo, köimen mit grösserer Zuversicht , wie ich , hier entscheiden. *) Coluber exoletus. LiNsr. Mits. M. Frid. I. pag. 54. tob. 10. ßg. 3. LiNN. Syst. NaC. ed. ic. /. Y>ag. 225. — ed. 12. /. pag. 385. GiiEL. Syst, Nat. JLinn. I. pag. 11 in. Die FahlnalLrr. Coluber exolelus. MÜLi,. Linn. Naturg. III. Seite 195, DoNND, zool. Beitr. III. Seite 188. Natrix exolcta. Latjr. Syn. rept. pag. 78. Le Serpeut decolore. Dauhenton in ünc. meth. Anim. II. pag. 680, La Decoloree. Coluber exoletus.. Lacep. Qundr. orip. et Seip. II. pag^ 232. Le Decolore. C. e. Bonnat. Ophiol. pag. Ii'. tob. o.-. ßg. 47. (Linne.) Die bleiche Natter. C. e. Sückow Naturg. d. T/iiere III. Seite 220. Lacep. Aniph. III. Seite 44.1. f'af. 2Q. Fig. 2. (Linne.) La Conleuvre decoloree. C. e. Latr. rcpt. IV. pag. 15).. Daüd. rept, VIT. pag. i5o. VIII. pag. 413. Djngy snake. C. e, Suaw Gen. zool, III. pag. 508. 23 Bei (3en drei Nattern, welche mir die des Chirons zu seyn schrinen , führt LiNiNE in seinem Dlusewn ^dolplii Friderici keine einzi- ge Abbildung des Seba an ; dagegen in seinem Systenia naturae bei seinem C olub e r fu s cus Seba Thes. IL t. 54. f. 2.. t. 71. f. 1. 1. 72. f. i. t. 87. y. i.f. 91. /. I. Von diesen habe ich die erste bereits als Chirons- Natter aneik lunt. Das letzte Citat ist unstreitig ein Druckfehler. Von den drei übrigen scheinen mir tab. ji.ßg. i. und tah.Q'j.JIg.i. ganz andere Arien darzustellen, ob aber nicht vielleicht tab. jz. Jlg. i. und ausser- dem tab. 56. Jjg. 3, diese Schlange abgebildet sey, wage ich nicht zu , / 0 ](lnt^^scheiden. ^ C Das Vaterland ist ungewiss. Die Abbildung einer braunen Schlange dieser Art, welche die zweite Tafel darstellt, wird das bis hierhin gesagte zu bestätigen dienen. Bei ihr sind zugleich 'die Kiele auf den Riickenschuppen deutlich ausgedrückt, welche ich bei allen späterhin von mir untersuchten Exemplaren antrafj ihre Farbe mochte grau oder braun seyn. In der That ist auch das einzige, was ich zu der Beschreibung dieser Schlange im ersten Hefte hinzuzufügen habe, dieses, dass ihre Schuppen glat^, und nur die bei- /i^^^^'-'"^ den mittelsten Reihen auf dem Bücken einen schwachen Kiel haben, und zwar nicht in ihrer Mitte, sondern mehr nach der innern Seite hin; auch fehlt dieser Kiel auf dem ersten Vieriheil des Rumpfes und auf dem Schwänze. Von den sechs von mir untersuchten Exemplaren gleicht das eine B dem im ersten Hefte beschriebenen ^, nur ist es etwas dunkler; eben so das andre C, doch fehlt ihm der weisse Streif auf dem Bücken, und unten ist es grauwei>s; das dritte D gleicht ebenfiiJls dem yJ ^ doch ist der Rücken bräunlich -grau; das vierte E ist oben dunkelbraun, die Schuppen sind am Rande und der Spitze mehr gelblich, der Kopf hell- braun, und überhaupt das ganze Thier vorn heller, am Schwänze aiu duukelsten, und hier und dort die Schuppen ohne bemerkbare hellere 24 Einfassung. Die Randscliilder der Kinnladen, der Kopf unten , so wie der vordere Theil des Rumpfes unten sixid gtlb; dr hintere Theil und der Schwanz unten hall gelbbraun mit grauen riecken. Wo die Ober- haut fehlt, ist der Kopf blaulich - grau , der Rumpf aber leberbraun mit weisser Einfassung der Schuppen, unten weisslich -grau; das fünfte F ist oben dunkelbraun, die dem Bauche nächste Schuppen sind, ohnge- fahr von der Mitte des Rumpfes au in der Mitte weissgclb; wo die Oberhaut fehlt , ist die Farbe vollkommen wie bei u4. Bauchschilder .... Schwanzschilder - Paare Länge Kopf lang ..... — breit — hoch Rumpf lang .... • — breit, am Kopfe — — in der Mitte — ' — am After — hoch, am Kopfe — • — in der Mitte — — am After : — Umfang am Kopfe — — in der Mitte Schwanz lang . . , 157 127 49" 0'", 1 3, 0 6, 30"S"',0 B C 151 151 1" 2", 61" 3'", 0 7, 0|0 7, 0 6,0 0 5, 30"6"',o|32"8"', 0 3, 8,0 4, D 150 117 49" 2'", 0 1 4, 0 3'o 7, 4 80 5, 0 0 31" 3'", 0 0 4, 2 ---0 8, 5,0 8, 5, 5, 2 00 -0 5, 5^0 -0 4, 60 -0 10,0 0 10, -0 6, 8 0 7, 1 4, 2 6, 17 0, 1 2, Ol 2 7, 02 5, 8, 8, 0 5, 3 5, 0 9, 5 7, 0 5, 0 9, 9 16 5, 0 E 147 120 1" 1"', 5 0 5, 0 0 5,0 >5"7"',0 0 0 F. 150 115 32" 2'", 0 0,5 6, 0 4, 4 3, 0 5, 8 0 4, 5 4, 2 8, 8 5, 0 2, 0 2 2, 0 15 4, 5 20" 2'", 0 0 3, 5 0 5, 0 0 3, 8 4, 0 7, 0 4, 5 1, 0 8, 5 1011,5 25 Bronze-Natter.*) lieft I. Seite 42. Taf. //. Biaunfleckige Natter- Coluher ajuiulatus. Sysl, d. Amph. Seile tu. -L'ie Abbildung und Beschreibung dieser Schlange waren in dem ersten Heft dieser Beiträge, wie es auch dort bemerkt ist, nach einem etwas ein- geschrumpften Exemplare verfertigt, und beide daher minder vollständig und genau, wie sie seyn sollten. Da ich hernach viele Gelegenheit ge- *J Eine Schlange mit niarmorirleni , breitem, schwarzem, braunem, weiss und gelbem Kopfe, schwärzlichem, zuweilen unterbrochenem, schlangen weise über den Rü- cken fortgehendem, mit weisser Farbe bemerktem Bande, und gelbem Bauch, Serpens lato capite marmorato, ex nigricante , fusco, albo et flauido vaiia, fascia nigricante per medium dorsum ondatim veluti eunle, nunc cohaercnte, nunc interrupta, albo colore marginata, venire flauescente. Scheücuz. Phys. sacr. pag. 1152. tob. 6^3. ßg. 2. Serpens',' Virginiana, maculis noiata. Seba TTies, J. pag, tl6. iab, q:i, ßg. 6. Seba T/ies. II. tah. 15. ßg. 4. Vipera Virginiana, maculis pm^piu-eis. Seba 71ies. II. pag. 7^- tob. 71. /ig. 5. Coluber scutis abdominalibus CLXXXVI, caudalibus LXIV. Linn. Amph. Gylienb, Amoen. Acad. I. pag. 120. Anguis scutis abdominalibus CXC, caudalibus XCVIII. Linn. Mus. Princ. -Amoen.' Acad. I. pag. 505. Coluber scut. abdom. igi. squam. caud <:)8. Linn. Syst. Nat. ed. 7. pag. 34. Coluber annulatus. Linn. Jtlus. Ad. Frid. I, pag, 54. tab. g. ßg, 2. Linn. Syst. Nat. ed. 10, /. pag. 224^ ed. 12. /. pag. 385. Gmel. Syst. Nat. Linn. I. pag. 11 11. Weigei. in Abband/, d. Hall, naturf. Gesellsch. I. Seite 37. Seetzen in Meybrs zod. Archiv. II. Seite 5S. Csluber ignobilis, Laur. rept. pag. gö. G31EL Syst. Nat. Linn. I. pag. loSg. Coluber annulatus. Die amerikanische Riiio^el- Schlange. Onomat hist,nat. compl III. Seite 143. D i ^6 habt habe, diese in Sammlungen nicbt seltene Natter zu beobachten, so halte ich es für meine Pflicht, hier nicht nur auf zwei Platten richtigere Abbildungen der drei -wichtigsten von mir wahrgenom- menen Abarten , sondern auch eine ganz neue und vollkommnere Beschreibung zu liefern und einige Bemerkungen hinzuzufügen , wozu mir die Verschiednen Exemplare den Stoff boten. Hätte LiNNE nicht diese Schlange so deutlich beschrieben, nicht von ihr eine so unverkennbare Abbildung geliefert, so könnte man zweifeln, ob sein Coluber annulatus die braun fleckige Natter sey, da er von den angegebenen drei Abbildungen in Seba's Thesau" rus\ welche sie sehr gut darstellen, weder in den ydmoenitatihus y^ca- detnicis noch in seinem Aatursysteme ii-geud eine bei ihr anführt, son- Tlie Annulala. 1'ji.l. Nat. Jiist. of Aniin. pag. 105. Das Ringange. Colnljer annulatus. MÜLt.. Linn. Nat. Syst. JIJ. Seite 196. BoRowsKi gemeinn. Naturg. IV. Seite 88. Le Scrpcnt bai - rouge. DAUsrNTON in Encycl, me'th. Anlm. II, pag, 591. La ßlnnche et biune. Coluber alho-fuscus. Laci:p. Quudr, ofip, et. Serp, II, pag. 512. te Bai-roiige, Coluber anni latus. Bonnat. Ophiol. pag, 19. tob. 25. fig. 51. (Linn^.) Coluber annulatus. Die Bronzen -Natter, Dönnd. sool, Beitr, III. Seite 183- Coluber ignobilis. Die graiigelbe A'atter. Dojjnd elend. Seite 157. Die scliinulzige Natter, Coluber ignobilis, Suckow TV. G, d, Thiere III. S. 179, ^ECHsT£iK in Lacep. Amph. IV, Seite löj-. (Seba. ) Die braunlleckige Natter. Coluber annulatus. Sückow N. G, d. Tliiere III. Seite '212. Die braunlleckige oder Bronze- Natter. Lacep. Amph. IV, Seile 106. Tuf, 15. Fig. 1, (Mcrr.) La Coulenvre blanclie et brune. Coluber ar.iaulalns. Latr. rept. IV. pag. 127. Couleuvre annelee. Coluber annulatus. Daüd, rept. VI. pag. 569, VIII. pag. 402. Vipeie ignoble. Vij.era ignobiüs. Daud. rept. VI. pag. iii. VIII. pag. 591. Ajuiulated. sniike. Coluber amiijlatus. Öuaw Gun, zool, III, pag. 490. 27 -l I -^ dern eine Abbildung *) welche durchaus eine ganr andere Schlange darstellt. Weil nun das zuerst von ihm beschi'iebene Exemplar in der Gyllenbergischen Sammlung nur 186 Bauchschilder und besonders nur 64 Paiir Schvvanzscbildchea hatte, so beweg mich diess, bei dem ersten Hefte, zu der Viermuthung, dass dort eine vom Coluber annulatus wesentlich verschiedene Art beschrieben sey. Da aber nach einer An- meikung LfNNE's im Museum Principis der Schwanz des Gyllenbergi- schen Exemplars verstümmelt war ( etvvas das leicht bei dieser Schlange der Fall seyn muss , denn unter zwölf Exemplaren derselben , welche ich genauer untersuchte, war bei vieren der Schwanz ergänzt), seist Iceia Bedenken dabei, dass nicht auch dort die braunfleckige Natter beschrie- ben wurde. Laurent! erkannte in Seba's fleckiger virg inischer Nat- terwahrscheinlich Linne's Coluber annulatus nicht, und nannte sie Coluber ignobilis, und unter diesem Namen stellte sie Gmelix zum Zweitenraale auf, etwas, das dem Scharfsinne des Herrn Bech- STEIN nicht entging, mit welchem ich auch die Vermuthung theile, dass Seba's Brasilische^ Viper, Hirakoa **) gleichfalls die 'j\ braunflsckige Natter sey. Bei den von mir untersuchten Exemplaren habe ich, 183 bis 192, Weigel bei einem 196 Bauchschilder, und bei denen, deren Schwanz nicht ergänzt war, habe ich 87 bis 97 Paar Schwanzschildchen gezählt. Die gewöhnlichste Länge dieser Schlange scheint zwar 23 Zell bis z Fuss pariser Maass zu seyn, doch habe ich auch eine unter Händen gehabt, welche wenn sie unbeschädigt gewesen wäre, beinahe 28 Zoll Länge gehabt hätte. Erwägt man dieses , so wird man kein Bedenken tragen, Hermann's Epidau rische Natter***) mit aoo Bauchschilderu *) Serpens, Americana, annulata. Seba Thes. II. pag. 33. tab. 53. ßg. a. **) Vipera, Brasiliensis, Hirakda. Seka Thes. II. pag. .13. tab, ^i, ßg, 3, ***) Coluber epidaurlui. Herx. Obu. zool. I, pag, 285. D z 2S und too Schvianzscliildehen Von driüehalb Fuss Länge, so \vie GrO- Kov's Natter mit 202 B au c hs chil dem und 97 Paar Schv/anz- scliildchen, *) welche 22 Zoll lang war, für diese Art zu halten, obgleich die von dem lelztern dabei angeführte Figur des Seba **) wahr- scheinlich der gemeinen Adder ( Coluber Bevus) gehört. Die Schlange hingegen, welche Weigel als Abänderung der braunfleckigen Natter, wiewohl zweifelhaft, beschreibt, und welche 256 Bauchschilder und i66- Paar Schwanzschildchen hat, ist unstreitig ganz anderer Art, und wohl, wies er selbst vermuthet, neu. Die zuletzt beschriebene und Platte IV. abgebildete Abart dieser Natter macht es mir höchst wahrscheinlich, dass diejenige, welche Herr Lacep. in der Pariser Sainnihmg antraf und für LlNNE's Coluber candidus ansah,***) eine blosse ähnliche Abart der braunfleckigen Nat- ter sey; und selbst würde ich dem nicht widersprechen, welcher Se- BA's.B ay h a pu a ****) als solche betrachten wollte» *) Coluber scutis abdomiualibus CCII, et sqiiamarum caudalium paribns XCVII, GnoNov. 3Ius. icJiih. II, pag. 57. GnoNov. Zoop/i. I. p(ig. 19. Coluber clorso laeui brur.iieo , lateribus maculalis. Boddaert in Noi^. Act. Acnd. dies. VlI, pag. ig. Le Brun. Cohiber briuieiis. Bonnat. Ophiol. pag. j^. Coluber oiieiilalis, Gjiei.. Syst. ]Vaf, Linn. I. pag. 1112, Coluber orioiUalis. Die orientalische Natter. Donnd. zool. Beitr. III, Seite 153. Die morgenländisclie Natter. Coluber orientalis. Sückow N. G. d. Thiere, III. Seite 224. Beciistein in lacep. Amph. IV. Seite igo. Vipere Orientale. Vipera orientalis. Daud. rept. VI. pag, 50. VIII. pag. 58J. **) Vipera, vera, Indiae Orientalis. Seha T/ws. II, pag. g. tab. S. ßg. /]. ***) La Blanchatre. Lai-ep. Oiuii/r. ovip. et Scrp, II. pag. 197. *!=**) Serpens, Bayhapua, Afiicana. Seba Ihes. II, pag. 85. tab. 82. ßg, 2. Colubf r Bayliaptia. Klein Ileipet. pag. 4c. Coroiiella africana. Laub, rept pag. 87. . , Coluber Pelhola. Gmei.. Syst. iiat Linn, I. pag, iJia, , Coluber Alecto Var. ? Shaw üe«. soo/. ///. /Jßg^. 405. ' ^ ' „ 29 Das Vaterland dieser Schlange ist nach Linne Amerika, nach den unbestreitbarsten Abbildungen bei Seba insbesondere Virginien; und Daudin erhielt die Exemplare in seiner Sammlung von Marin de Baize aus Surinam, wo dieser selbst sie gefunden hatte. Der seel. Hauptmann Rtess, welcher diese Schlange in meiner Sammlung sähe, versicherte mich, sie sey am Vorgebirge der guten HoIInung einhei- misch und werde 'dort lio uzen band (Strumpfband) genannt. Ich vermuthe indess , dass er sie mit einer ihr vielleicht ähnlichen ver- wechselte, und dass sie im südlichen Amerika zu Hause seY, um so mehr, da die in dem ersten Hefte von mir beschriebene gleichfalls aus Surinam stammen sollte, und Catesby und Pennant ihrer nicht ge- denken. Beschreibung der braunfleckigen Natter. Dritte und pierle Tafel, -L'er Kopf ist klein, aber sehr breit , besonders in der Gegend der Schläfen, eyfönnig mit stumpfem Rüssel, oben flach; die Seifen hinter den Augen convex, A^or denselben abschüssig. Die ^-Jugen sind ziem- lich gross, rund, liegen mehr nach oben, wie gewöhnlich, und weit nach vorn. Die Mundesöffnung ist gross, vom Winkel an etwas abschüssig, dann wagerecht und gerade. Das Ritsselscldld ist sehr breit und nierenförmig, sich dem herzförmigen nähernd. Die Schnautzenschilder sind klein und fünfseifig. Die St im Schil- der ziemlich gross, vierseitig; sie biegen sich allmäblich und statig nach den Seiten hin; ihr hinterer Rand ist so weit wie er an das AVirbel- schild gränzt, convex, so weit wie er an das Augenbraunscbild gränitt, hohl - bogenförmig. Dvis Wirbelschild ist ziemlich gross, fünfseitig, hin- ten fast eben so breit als vorn, seine Seitenränder etwas convex; sein vorderer Rand besteht aus zweien hohlen Achlelkreisbogen und hat die- se Gestalt /— N/-N DiQ^ugüiibraunschildsr sia^kUia^ kaum so lang als das Auge , und an der Seite bisweilen nicht so hervorragend wie dieses, wodurch dasselbe fast auf der Platte zu liegen scheint. Die Hinter-^ hauptshilder sind ziemlich gross, und haben die Gestalt eines rechtwin- keligen Dreiecks, dessen rechter, wie auch der spisfze hintere Winkd schief abgeschnilten, der letztere iiberdem etwas abgerundet, und die Hypolhenuse karuiessformig ist. Die beiden Nasenlöcherschilder sind ziemlich und fast gleich gross; ihr oberer und ihr unterer Rand sind gerade und gleichlaufend, und der vordere und hintere halbkreisformig- convex. Die Nasviilöcher sind ziemlich gross und halbmondförmig. Das ZügelscJäld ist klein und fast vierseitig. Zwei vordere uud eben- so viele hintere ^ugenscJulder, von denen die obern die grossesten: sind, und selbst einen kleinen Theil der Platte einnehmen. Die Schläfe bedecken grosse rautenförmige Schuppen. Von den acht oder neun Randschildern der obern Kinnlade sind die hinter dem Auge sehr gross. Die untere Kinnlade ist etwas schmähler und kürzer, wie die obere. Das Lippenschild raittelmässig und gleichseitig -dreieckig; die Neben- schilder desselben sind klein und schmal, die Jiinnenschilder nicht laug, die vordem derselben länglich rautenförmig, die hintern kurz, mit gleichlaufenden Seiten neben der Rinne, und übrigens hypei bolisch. Mit dem hintern hyperbolischen Theile gehn sie auseinander, und schliessen zwei oblonge Schuppen ein, hinter welclien eine dritte, bei mehreren Exemplaren aber zwei rundliche Schuppen liegen , auf denen zwei Kehlschilder folgen. Neun Randschilder werden von fünf Reihen länglicher Schuppen eingeschlossen. — Die äusserst kleinen, pfriemen- fönuigen , nach liinten gekehrten Zähne liegen in den Kinnladen und im Gaumen. Die Zunge endi^^t sich in zwei borstenformigen Spitzen. Der Rumpf ist am Kopfe viel dünner wie dieser, und nimmt gegen die Mitte hin allmählich in Bi-eite und Dicke zu , da er dann bis gegen den Schwanz hin fast gleiche Dicke behält, hier aber, bei eini- gen plötzlich bei andern allmählig in Plöhe uud Breite abnimmt. Der Rumpf ist fast df^ikantig, doch alle Kauten, besonders die aax Bauche, 3i abgerundet. Oben bedetken ihn 21 Reihen Schuppen, welche alle ganz glatf, und von denen die am Halse sehr klein, schmal, ^länglich- sechs- eckig oder vielmehr raulen förmig und stumpf, die gegen den Schwanz hin etwas breiter und vollkommener sechseckig sind. An den Seiten, -nach den Bauchschildern hin, nehmen die Schuppen nicht wie gewöhn- lich an Breite zu, sondern vielmehr sind sie daselbst bei manchen Ex- emplaren schmäler wie auf dem Bückgrade. Den Bauch bedecken 183 bis 192 schmale Schilder. Das ^ßerschild ist gespalten. Die Ruthen sind klein, und ihre Eichel sehr dick und fast ohne Stacheln. Der Schwanz ist gleich an seiner "W^urzel viel dünner wie der Rumpf, und läuft in eine sehr feine Spitze aus. Er ist rundlich- fünf- kantig, oben mit grossen sechseckigen Schuppen, unten mit 87 bis 97 Paar Schildchen bedeckt, und endigt sich in eine stumpf- kegelförmige Spitze. Farbe: braunrothlich - weiss , der Kopf mehr gelblich, die Schnau- zenschilder und Stirnschilder hellbraunrolli punctirl; das "SVirbelschild und der erhabnere Tlieil der Hinterhauptschilder fallen ins Graue. Von der Nalh der Hinterhaupfschilder und von jedem hintern Augenwinkel läuft ein rostfarbner oder dunkelbrauner Strich zum !Nacken. Der Rü- cken hat grosse dunkelbraune Flecken, die bald rundlich, bald halb- kreij>rörmig sind, und im let/.tern Falle mit ihren Enden zusammenhan- gen , und so eine Schlangenlinie bilden. Nicht seilen lassen diese brau- ne Flecken vyeisse Stellen zwischen sich, oder sie haben auch eine weis- se Einfassung. An den Seiten befinden sich bei einigen Exemplaren zwi- schen jedeA zwei Flecken des Rückens ein kleiner brauner Fleck; die mehresten Schuppen sind überdem au den Seittn braunrolh eingefasst. Bei vielen Exemplaren ist das Braune gegen den Sch^^auz hin und au diesem dunkler, gegen den Kopf hin heller; auch hat bei den mchre- sten jedes Bauchschild an seinen beiden Enden ein braunrofhes Fleck- chen, und die Schwanzschildchen sind in der Mitte des Schwanzes bleich braum'oth puuctixt. Die Farben vieler Exemplare waren dunji.ler J2 und die Schlangenlinie nicht so gerade abgeschnitten wie in der Abbil- dung, auch ihre Krüininungeu oft länger. Endlich hatte das Wirbel- schild bei vielen einen Kupferglanz und auch die Bauchschilder glänz- ten bei manchen metallisch. Eine merkwürdige , in der folgenden Tabelle mit M bezeich- nete Abänderung in der Beuthischen Sammlung in Düsseldorf, stimmt zwar in der Bildung des Körpers mit dem beschriebenen über- ein, war aber in der Mitte viel dicker, wie alle übrigen Schlangen dieser Art, welche ich zu sehen Gelegenheit hatte, Sie besass zehn Randschilder der untern Kinnlade und ihr Schwanz endigte sich in eine scharf kegelförmige Spitze. Am mehrsfen unterschied sie sich indess durch ihre Farbe und Zeichnung. Sie war braunröthlich- weiss, auf dem Rücken mit hellbraunrofhen Flecken, welche viel grösser wie gewöhnlich, und nicht ganze oder halbe Kreise, sondern ganz« oder halbe Rauten waren, und sehr häufig schlangenlinienformig zusammen- hingen, besonders in der Gegend des Kopfes. Weder die Seiten noch der Bauch hatten braune Flecken und Puncte, dagegen war der braune Strich auf dem Hinterhaupte und der hinter jedem Auge vorhanden. Die Oberhaut war verloren und vielleicht trug diess zu dem fremdarti- gen Ansehn und der hellen Dinte der Farben bei. ^*) B C D E F. Bauchschilder . 190 190 191 192 183 190 Schwanzschildcb. 96 90 - 95 _ — — Länge 14" 8'", 6 22" 10"',0 21".4"',0 Kopf .... 0 6, 0 0 8, 8 0"8"', 5 0 7, 4 0 / , ö 0" 7'", 2 Rumpf . . . 10 7, 5 15 9, 0 19 5, 5 1410,0 16 7, 0 17 0,0 Schwanz , 4 0, 0 6 4, 0 ~ - - 6 0, 5 - - - *) Das in dem ersten Ilefle beschriebene Exemplar. OJ Bauchschilder . Schwanzschildch. Länge . . . . Kopf . . . . Rumpf . . . Schwanz . . . G H / K L 192 190 186 184 186 97 95 81 92 88 21" 5'", 0 23"4",0 20" 4'", 5 22" 4"', 0 19" 9% 0 0 7, 1 0 7, 1 0 7, 6 0 7, 6 0 7, 0 15 0, 0 16 3, 0 14 8, 5 15 3, 0 13 8, 0 5 9, 0 6 6,0 5 0, 5 6 3, 5 5 6,0 Länge . . i . . . . Kopf lang — breit an der Schnauze — — hinter den Augen — hoch Rumpf lang — breit am Kopfe . — — in der Mitte — — am Schwänze — hoch am Kopfe . — — in der Mitte — — am Schwänze — Umfang am Kopfe — — in der Mitte — •— am Schwänze Schwanz lang .... — breit hinter d. Wurzel — hoch daselbst . . . B 22"10"',0 0 8, 8 0 2, 0 0 5, 8 0 3, 4 15 9, 0 0 2, 8 0 4,1 0 3, 2 0 3, 0 0 4, 1 0 3, 8 0 10, 8 i 6, 2 1 2, 0 6 4, 0 0 2, 1 0 2, 5 M. 23" 8'", 0 0 9, 5 0 2, 1 0 6,0 0 4, 5 16 9, 3 0 3, 2 O 8, 7 0 3,5 0 3, 0 0 9, 0 0 4, 0 0 11, 0 2 2, 8 1 1, 2 6 1,2 0 2,3 0 2, 5 M. 187 87 23" 8'', 0 0 9, 5 16 9,3 6 1, 2 34 Schillernde Natter *) Heft I. Seite 45. Taf. 12. Grüne Natter- Coluher v ir Id Is siinus. Syst. J. ^mph, Seite 113. -L'ie schlechte BescliatTenlieit des Exemplars dieser Naffer, nach wel- cheiu in dem ersten Plefte die Beschreibung verfertigt wurde, war Schuld, dass ich sie verkannte. Späterhin hatte ich Gelegenheit in der Grällich -Borkischen und in der Beuthischen Sammlung besser erhaltene Exemplare zu untersuchen, Avodurch ich mich überzeugte, dass, ob- gleich auch bei diesen die Farbe violett war, diese Natter keine an- dre, wie die grüne **) sey, wofür sie auch bereits Herr Cüvier er- klärte ***). Es thut mir leid, dass ich keine neue Abbildung nach ei- nem besser erhaltenen Exemplare zu geben im Stande bin. *) Die Glanz- -Natter. Coliiljer nitpns. BechsteiN in Lacep. Ampliih. IF. Seite 52. Taf. 5. Flg. 3. (Merr.) La Couleuvre janniine ou ä couleurs cLangeaiites. Coluber janthinus. Daud. rept. VI. png. 590. **) Coluber viiidfssinius. Linn. Mus. Ad. Frid. II. pag. (6. Li NN. Syst. Niit. ed. \o. 1. pag. 226. — ed. 12. /. pcg. 388. G.MEL. Syst. J\'at. Linn. I. pag. 1113. Seetzen in Meyers zool. Arch, II. Seite 50, Le Serpent vert. Daubenton in Encycl. meth. Anim. II, pag. ö^j. Die grüne Natter. Coluber viridissimus. Müll. Linn. Natura. III. Seite 205. La CEP. Aniph. IF. Seite 113. La Vei'te. Coluber viridissimus. Lacep. Qiiadr. ot'ip. et Serp. II. pag. 315. Le Veit. C. V. BoNNAT. OpJiiol, pag. 12. Coluber vii idissiniiis Die grasgri'uie N.ittcr. Donnd. 200/. Beitr. III. Seite igg. Die Gras - jN'atter. C. v. Suckow iV, G, d. Tlucre HI. Seite 23Ö. La Couleuvre verle. C. v. Latreille rept, J F. pag. 126. La Couleuvre tres- verle. C. v. Dauj). rept. FI. pag. 302. FlII. pao-. jgj, Blue-greea snake. C v. SnAw. Gen. zoul. II f. pag. ).-]. ***) „Le Cül. viridissimus et le Cul jaiitliinus Morr. i. xii. ne difTerenl que par l'ac- tion de l'esprit - de- vin," Cuv. regn. uniin. II. pag. 71. Jiote. 35 Shaw liäH Seba 71ies. IJ. tab. 3. fig. 2. und tab. P7. fig. r. 2. für wahrscheinliche Abbilduiigcu dieser Schiauge; das kounen sie aber nicht wohl seyn. Die Hinterhauptsschilder sind ziemlich gross. Die ^ugenbraun- schilder sind gross, und ihr aitsserer Rand ist hohl. Es ist nur Ein vorderes ^Jugeiischild vorhanden. Die Stirnschilder sind un regelmässig vieleckig. Das Jiüsselscliild ist bohnenförmig, mit stumpfwinkelig ge- brochenen Seilenlinien. Die Zügelschilder sind klein und rautenförmig. Die Nasenlöcherschilder mittelniässig; die Nasenlöcher rund; die Ne- benschilder der Unterkinnlade lanzenförmig; die Seitenlinien der vor- deren Randschilder gleichlaufend; die hintern Randscliilder trapezoi- disch. Ihnen folgen zwei Reihen, jede von drei Schuppen. Die Zähne lieeen im Gaumen und in den Kinnladen. Das Innere des Mundes ist orangegelb; die Zunge aber schwarz und endigt sich in zwei feine Spitzen. Der Rumpf hi dünn, rund, doch etwas zusammengedrückt, an den Seiten kantig und am Bauche flach ; gegen den Kopf und Schwanz hin verdünnt. Oben bedecken ihn zwanzig Reihen glatter, lanzenförmiger Schuppen , unten 217 bis 219 ziemlich schmale Schilder, welche alle in der Mitte einen convexen Bogen bilden, und daher diese Gestalt haben: v_x Das ^fterschild ist einfach und ganz. Die Farbe dieser Schlange ist nach Linne und LACEPiüE ein leb- baftes Grün; bei den Exemplaren, welche ich sähe, war sie stets violett, welches bei einigen mehr ins Braune, bei andern mehr ins Blaue rällt; unten heller, ein Exemplar sogar unten fast weiss. Man würde daher Bedenken tragen können , die scliillernde Natter für eine durch Wir- kung des AVeingeistes anders gefärbte grüne Natter zu halten, wenn dii S3 Veränderungen der Farbe sich nicht bei einer grossen Anzahl län- gere Zeit in Sammlungen aufbewahrter Amphibien zeigten, und diese Natter so ganz eigenthümlich gebildete Bauchschilder hätte, die sie nicht verkennen lassen *) *) ), Viridissimas s^utis addominis medio dilatatis". Linn. E 2 5ö Bauchschilder Schwanzscliilder Paar . . . Länge ... Kopf, lang — breit Rainpf, lang — Umfang, am Kopfe . — ■ — in der Mitte — — am After Schwanz n 219 125 24" 6" ,0 — 9 ,0 — 4 5 17 3, 0 — 9, 4 1 2, 0 — 9, 0 6 8, 0 c. 2lS l3i 26" 6'", 0 — 9> 0 — 4, 8 19 4, 0 — 11,0 1 5, 0 — 11,0 8 2, 0 Berichtigungen und Zusätze zum z ^v e i t e n Hefte* IVlit edler Bereitwilligkeit erlaubte mir der seel. Medicinalralh Jans- sen in Düsseldorf seine zahlreiche und schatzbare Amphibiensanimlung, velche sehr viele Stücke enthält, die ehedem Seba *) besass, zu be- schreiben und abbilden zu lassen , und iheilte mir zu dem Ende die Gegenstände mit, welche ich damals, von ihm nur wenige Meilen ge- trennt, mir auswälilte. Mit dem zweiten Hefte dieser Beiträge machte '^*) Viele !^tücke aus der für i]ie Aiii! Libiologie so ^vicliligen SeLaiscLcti Samnilm?, befinden sieh ancli im ßrciuitclien Museum, 07 ^ ■ ■ ■ ich den Anfang, diese Beschreibung /'n und Abbildungen bekannt zu ma- chen. Kicht lange -wahrte indess diese für niicli so lehrreiche und an- genehme üntersttitzuug. Ein zu früher Tod entriss den treniiclien Mann den "Wissenschaften und seinen Freunden, und 'jetzt war diese Sammlung mir unzugänglich, bis ich erfuhr, dass der Herr Gi-af von BoP-CKE auf Hueth sie angekauft , und durch seine eigene zahlreiche Samm- lung vci-mclirt habe. Ich wagte es, dem Herrn GraT n die Eitle vor- zulegen mir zur Beschreibung und Abljildung Ampl.'ibien zukommen zu lassen, und sie ward mir nicht nur gewahret, sondern der wahr- haft Erlauchte Gra f sandte mir gleich auf seine Kosten eine gros- se Kiste mit Amphibien, welcher, Avie dieselben untersucht waren, eben so eine zweite folgte. Aber auch dieser Wohlthat niusste ich bald ent- behren , weil durch meine Versetzung nach Mai'burg die Entfernung zu weil wurde. letzt hat der Herr Graf diese Sammlung, welche viel- leicht eine der besten von Amphibien ist, welche vorhanden sind, der Universität in Berlin geschenkt , und mau kann nicht anders als mit freudigen Erwartungen den Aufklarungen und Bereicherungen entgegen- schn , welche von den ausgezeichneten Naturforschern dieser Lehranstalt ein so lange vex'Jiaclilässigter Th>il der Thierkunde erhalten wird. K ö n I g 1 i c li e r S c li 1 i n g e r. *) Heß 11. Seile t. Tnf. /. Königlicher Schlinger. B oa cujisir ici or. Sji i d. yimpJi. Seile S6. -L'ie Grundsätze zur Bildung von Gattungsnamen, welclie icli in der Einleitung zur Geschichte dieses Schlingers, und hernach verbessert *) Öerpens peregrinus, Clus. exot. lib. 5. ccip. 1«. c, ßg. 38 mid ausriilirliclier in meiner Erkeiintiiisswissenschaft *) aufstelKe, sind auch noch gegenv.ärlig die nieinigen, und ich habe sie in meinem Sv' steine der Amphibien nach meinen Kräften befolgt, ausser dass ich jetzt das im zweiten Hefte gegebene Gesetz , dass man bei Mangel von deutschen oder ausländischen Namen der Gattung oder einer zu ihr g(- gehörigen Art »einen fast nicht mehr kenntlichen deutschen einer ver- wandten Gattung oder Art ^^ählen solle«' für falsch und verwerflich Eine gar grosse bunte Schlange. Olear. Gollorf. Kiinsll: Seile 17. Taf. \\. Fig. 5. £ine vortrefllich-sciiöne, weiss - schwarz - gelb- rotlie Americanische Natter, mit schwarzen Slrichlein ohne eine gewisse Ordnung bezeichnet; oben auf clem Kopf weiss, aber mit einem schwarzen, preilförmlgcn, zweispilzi-en Flecken geziert: der Schwanz hat roth- und weisse Baude. V'ipera Anjcricana colori- Lus albo, nigro, llauicante, rubro jnilcherriine picta, lituris nigris sine ordine discurrenlibus, capitis vertioe albo, sed macula sagitlae-formi nigra aro^troper occipntad medium Collum, quae «LKfijjjtijf est, notato, cauda ex rubtllu et al- bido coloribus taeniata. Sciiedciiz. P/iys. snsr. Seite 141g. 'J'af. 7^(3. lig.i. Boa Coii.vtrictor. Gmet.. Syst. Neil. Linn. I, pag. io33- Seetzen in Meyeks zooL Archiv II. Seite 5-. Boa maculis variegatis rhombeis. Boddaekt in Noi.'. udct. Acad. Caes. VII. pag. i8. Le Devin. Daubenton in Encycl. metli. Aniin. II. pag. 620. licvin Boa Dininatrix. Lacep. OikuIi-. opip. et Serp. II. pag. ^3,?. tab. li-i. ßg. I. Le Deyin. Boa Conslrictor. Bonxat. Ophiol. pag. 5. tah. ^. ßg. 5. (Seba. ) Cuv. regn. an. II. pag. 6d. Boa C'onstriclor. Die Abgoltsschlange. Donnd. zool. JBeitr. II F. Seile 14^. Die Königs- Schilderschlauge, die Abgottsschlange. B, C. Suckuw N. G. d lliiere III. Seite I 60. Der Königliche- Schlinger oder Abgolts-Schlange. Lacep. Ainphih, 1'. Seile 1. TaJ. 1. Fig. 1. Boa Constrictrix. Schneid, hist. amphih. II. pag. 347. Le Boa Deviu. Boa Constrictor. Latb. rept, HI. pag. 111. c. ßg. ( Lacep. ) Daudin rept. V. pag. 174. tab. 62. ßg. 1. VIII. pag. 583. Conslrictor Boa. Boa Con^triclor. Suaw Gen. zool. III. pag, 537. tab. 93. (Seba — tab. Q5. ^i'ehört nicht hierher.) *) Anfangsgründe d. allg IVesenlehre u. Erkenntnisstv. Seite 74. 39 ansehe. Brc- ^clion bei der Ausarbeitung der beiden ersten Hefte fs- % / ' t. fühlte/ N()lI^^ven^Jigkeil die Gattungen der Amphibien zu vermehren, /^i^i!>-J' doch war ich oft zweifelliart , ob manche Amphibien verschiedene Gat- tungen oder nur Slamme derselben Gattung bildeten. Früher, wie Herr CuviER es angab ( wie mir meine Freunde und Zuhörer bezeugen kön- nen) kam ich dalier auf denGedaiken, in solcher Ungewissheit die Gaf- fungen in Uli terga duneren zu zerlegen, und diesen letztem nach glei- chen Gesetzen gebildete Namen, wie der Hauptgattung zu grbcn , und es jedem zu überlassen, die üntergalluiig als Stamm oder als Galtung zu betrachten,) und darnach entweder den Namen der Hauptgattung oder der Untergattung als Gattungsnamen zu wählen. Wo aber zahl- reiche Arten enthaltende Gattungen in Stämme, welche keine wahre Gattungen seyn können, zerfalk-n , [da kann man, der Erleichterung in der Wissenschaft wegen im Deuts chen oft mit Nutzen dem Gcittungs- naraen ein Beiwort anhangen , •^^ elches den Stamm andeutei , wie Avir dann selbst im gemeinen Leben so gebildete Wörter, wie z. B. Stock- Aar, Bus-Aar u. s. w. gebrauchen. "SVerden aber Stammnamen so ge- bildet, so dürfen keine auf gleiche Weise gebildete Bezeichnungen der Arten stattfinden, und eben deshalb habe ich viele der Art- Benennun- gen, welche ich in den beiden ersten Heften dieser Beiträge anwandte, in der Folge abgeändert , und jederzeit ein abgesondertes Wort dem Gattungsnamen hinzugefügt, um eine Art zu bezeichnen. Dass LiNNE und andre mehrere Abbildungen im Seba mit Unrecht für die des Kö n igli ch en Schlingers hielten, habe ich bereits im zweiten Hefte bemerkt, doch dadurch verleitet, habe ich selbst dort Sera's Tain^cuilla Huilia *) als hierher gehörend betrachlet, (]';& /a- // doch höchst wahrscheinUch nichts anders als der augig te Schlin- ger ist. Der erste, welcher des königlichen Sclilingers erwähnt, ist EcrrsE, der, so wie Olearius eine ausgestopfte Haut ohne Kopf abbildete und Thii. II, pag 97. /ai.98. A<^ ^ hrschricL , ahex schon selir richtig- muthniasste , Jass diese Schlan- ge aus America abslamme. Auf eine ganz unbegreiflliche Vl'^eise (wel- ches bereits Herr Cuvier gerügt hat) versetzte sie Daudix nach Africa, da sie doch nach Herrn Cüvier Herr Levaillanf aus Surinam erhielt, woher auch ich eine abgezogene Haut hesit^ie , Herr VON Humboldt sie in Quito fand, und Se. Durchlaucht der Prinz Maximilian zu "VVlEr- ISfEUWlED mir schrieb , dass er sie in Brasilien angetroffen habe. In ^Veingeist, so wie durch das Eintrocknen scheint sich die Far- be dieser Schlange mehr oder weniger zu verändern , und vielleicht zeigt sie auch lebend Verschiedenheiicn in der Farbe und in der Zeich- nung. Es ist mir daher sehr wahrscheinlich, dass das Stück Haut, welches Daudin besass, und als einer eigenen Art, die ev Boa Iinpe^ rator nannte, angehöiend, beschrieb, *) nur von einer solchen Abart des Königlichen Schlingers genommen sey. Herr Schneider hat neben dem After des Königlichen Schlingers deutliche Spornen bemerkt. Auch ich finde an der einen Seite dessel- ben bei einem Exemplare meiner Sammlung, welches in Wtingeist au& bewahrt ist, die Spur eines Sporns. Eben dieses Exemplar zeigt fast eben die Farben und Zeichnungen, welche das im zweiten Hefte beschriebene und abgebildete besass , nur ist die Farbe hinten viel lebhafter, und die grossen Flecken auf dem Schwänze sind in der Mitte lebhaft goldgelb, am Rande schwarz. Die Ziigelgegend und das Rüsselschild sind schwärzlich. Noch weit lebhaf- ter sind die Farben bei zwei jungen Schlangen dieser Art im akade- mischen Museum. Eine sehr gut behandelte trefüich erhaltene 4' 5" lange Haut, wel- che ich besitze, gleicht in der Zeichnung auf das vollkommenste der Abbildung in Seba Thes. 1. tab. "cfi. f'g. 5. Sie hat einen hohen, fast *) Lc Boa Empcreur.. Boa Impei'ator, alro - fusca , rlionibeis latis et conjunctis al- bis in Ulla sciie dorsali disposids, cum duabus lineis albis in mcdio utriusg^ue rliombi, lauJa .... Daud. rept. V. pag. 1.50. VIJI. pcig. 582. 41 -r - - metfalllsclien Glanz und eine rülblich - gelbe Hauptfarbe. Die braunen Zeichnungen auf dem Rücken bilden gewissermassen eine Kette, deren Glieder an den Seiten dünn , da wo sie zusammenstossen , sehr dick sind, und länglich- elliptische Felder einschliessen , welche etwas heller, wie die Grundfarbe sind. Gewöhnlich da, wo die Ketten -Glieder an einander stossen, doch nianchmal auch an andern Stellen, haben sie aus- springende braune Winkel , oder bilden, wenn man lieber will, Dreiecke, denen da, wo die Kettenglieder an einander stossen, ein weisser Strich zur Grundlinie dient, so dass die weissen Striche der einen Seite mit denen der andern Seite gleichlaufend sind, und die Seitenlinien der Kettenglieder fortsetzen. Gegen den Schwanz hin wird die Hauptfarbe fast weiss , die heilern Felder auf dem Rücken kleiner und unregelmässiger, dagegen der zusammenstossende Theil der Kettenglieder grösser, und nimmt eine lebi hafte bräunliche Orangefarbe mit schwarzer Einüissung an. Am Schwän- ze selbst fehlen die Seitenlinien der Kettenglieder , die helleren Felder verdienen jetzt den Namen nicht mehr, sondern sind blosse Querbänder welche mit der Hauptfarbe in Verbindung stehen, und, wie diese, hier weiss sind. Die grossen unregelmässigen Flecken an den Seiten des Rum- pfes und Schwanzes sind an den vorderen Theilen braun, in der Mitte schmutzig weiss, an den hintern Theilen feurig orangegelb, schwarz eingefasst. Der Bauch ist gelb, und, wie alle Theile, welche die Haupt- farbe haben , schwarz getüpfelt. Noch eine andre 9' 6" lange Haut meiner Sammlung, welcher der Kopf fehlt, hat ohngefähr eben diese Zeichnung, die Hauptfarbe ist aber mehr ein bräunliches Gelb, alles Braune schwarz, uud die Seiten- linien der Kettenglieder sind oft unvollständig. Noch kann ich niclit unbemerkt lassen, dass bei allen Schlangen dieser Art, welche ich sähe, die Farben an den vordem Theilen des Körpers wie verbleicht erscheinen, wenn man sie mit denen an den hintern Theilen vergleicht, so dass also das verbleichte Ansehn der vor- deren Theile wohl nichts Zufälliges , sondern etwas EigenfhümUches ist. F 42 Stumpfköpfiger Schlinger. *) Heß II. Seile 15. Tafel 2. Stumpfköpfiger Schlinger. Boa Merremii. **) Syst. d. ^mph. Seite 8?. Wie ich das zweile Heft dieser Beiträge schrieb, äusserte ich die Vermulhung, dass diese Schlange vielleicht Ltnne's Boa canina oder seine Boa Enydris***) seyn möchte. Jetzt bin ich davon überzeugt, dass die erstere eine andre Art sey, zweifle aber kaum daran, dass nicht die zweite mit ihr Eine Art ausmache. Die von Linne angegebe- ne Zahl der Schilder unter dem Bauche und Schwänze stimmt mit der bei dem stumfköpfigen Schlinger hinlänglich genau überein, und das "Wenige, was der Vater der neuern Naturkunde hinzufügte, seine Eny- dris kenntlicher zu machen, widerspricht wenigstens der Vereini- gung nicht. Diejenige Schlange indessen, welche Knorr abbilde- *) Boa anibleocephala. Donnd. zog/. Beitr. III. Seite 14g. Jioa Merremii. Schneid, /list. amph. II. pag. 2^^. Cuv. regn. anim, II, pag. 67. Der stunipfJiopfige Schliriger. Boa obtusiceps. Bechrtein in Lacip, Amph. V. Seite 46, TuJ. 2. Fig. 2. (Morr.) Le Coralle ä tele obluse. Corallas oblusirostris. Daud. rept. V. pag. 259. tah. 5g. flg. 5. 6. tab. 64. />• 3- (MeiT.) rilL pag. 385. **) Man muss diese Sclilaiige, welclie Herr Schneider nach mir Boa Merremii nannte, nicht mit einer andern verwechseln, -welcher Seetzen (Meyers rW. ; Archii.>. II. Seite 57.) eben diesen Namen gab, und von welcher wir bloss U^'^'^y*' 1 wissen, dass sie 217 Baiichschilder, 45 Schwanzschilder und eine IjHftgö. von a' 9" habe, wovon 4" i'" auf den Schwanz kommen. ***) Boa Enydris. Gjiel. Syst. Nat. Linn. I. pag. loSl-. Schneid, hist. amph. II. pcg. 261. Boa colore griseo variegata. Boddaert in iVbf, Act, Acatl. Caes. VII. pag, 13. L'Enydrc. Boa Enydris. Daubenton in Eiic. melk, Anim, II, pag. 624. Lacep. Qiuulr. ouip et Serp. II, pag. 388. 4^ te *) und BONNATERRE für die Eii\dris ansähe**), ist gewiss vom stuiupfköpfigen Schlinger sehr wesenllich verschieden. Alle diese Schlangen gehören indess zu der Familie derjenigen Schlinger, deren Schnautze mit Schildern bedeckt ist, und -welche Lau- RENxr, wie es mir scheint, mit Unrecht, zu einer eigenen Gattung erhob, welcher er den Namen Boa ausschliesslich liess, ***) da er die mit oben ganz schuppigem Kopfe Co n stricto r nannte ****). Daüdin bildete sogar aus dem einzigen stumpfköpfigen Schlinger eine neue, eigenlhümliche Gattung, die bei ihm Corallus heist *****), weil er Schuppen und keine Schilder unter dem Kinne, und getheilte Schilder unter der Kehle hat, etwas, welches schwerlich hinreicht, ei- gene Galtungen zu machen. Ausserdem erzahlt er von dieser Gattung: vdass die zu ihr gehörigen Schlangen einen langsamen Gang halten und sich nur von lebendem Raube zu ernähren schienen , den sie um so leich- ter erhaschten, weil sie nicht gross würden, und sich daher gut unter dem Grase verbergen könnten.« Woher Daudin das alles wusste, ist mirräth- selhaft, da er doch wahrscheinlich den stumpfköpfigen Schlinger nur aus meinen Beiträgen kannte, in denen ich kein Wort von allen dem sagte oder sagen konnte, Aveil ich davon nichts weiss, und mir selbst das Vateiland dieser Schlange unbekannt ist, wenn sie nicht Linne's Boa Enydris seyn sollte, in welchem Falle es America wäre. Durch Erdichtungen sollte man eine der ehrwürdigsten Wissenschaften nicht entstellen ! Die Wasserschilder- Schlange, ß. E. Sückow. N. G. d. Tlüere III. Seite iSj.. Die Wasser -Schlange. B. E. Donnd. zool. Beitr. III. Seite 14S. Der Wasser -Schlinger. Lacep. jtniph. V. Seite 61. Le Boa Enydre. B. E. Latr. rept. III. pag. 147. Daüd. rept. V. pag. 130. Vlll. pag. 582. Water -Boa. B, E. Shaw Gen^ zool. III. pag. 545. *) Delidae Nat. sehet, pag. 1^5. (Ich kenne diese Abbildung nur durch den Nacli- stich in Bonnaterre's Ophiologie, ) **) L'Enydre. Boa Enydris. Bon nat. Ophiol. pag. 8- tab. 8 %• 8- **^*) Syn. fiept, pag. 88. — ****) Ehend. Seite 106. *****) Coralle. Corallus. Daud. Rept. V. pag, 356. F 2 Schlingende Natter.*) Ilefi II. Seile 20. TaJ. 5. Schlingende Hochbraune. Opliryas Acanthoyliis. Syst. d. Amph. Seile 147. -*^em Exeraplare dieser Scblange, welches ich aus der Janssenschen Sammlung hatte, waren unstreitig die Zähne ausgerissen, und ich hielt sie daher für unschädlich, und bei ihrer übrigen Aehnlichkeit mit ihnen für eine Natter, obgleich sie unter ihrem Schwänze sowohl ganze als halbe Schilder, und dazu der ersteren mehrere wie der letztern, hatte. Die deutschen Naturforscher, welche diese Schlange nach meiner Be- schreibung in ihre Werke aufnahmen, theilten meine Ansicht in Rück- sicht der Gattung, Shaw hingegen stellte sie unter die Schlinger, weil die Anzahl der ganzen Schwanzschilder bei ihr grösser ist, wie die der halben. Daudin bildete eine eigene Gattung aus ihr, welche ex Accintho' phis nannte **) weil ihm die Iheils ganzen, theils getheilten Schilder, als Bewegungswerkzeuge, zu wichtig schienen, als dass nicht die Ver- schiedenheit in ihrer Bildung auch Verschiedenheit der Gattungen an- deuten sollte. Da nun eben diese Beschaffenheit des Schwanzes auch bei denjenigen Schlangen statt findet, welche er unter dem Namen Hur- ria h**") als eine besondere Gattung aufstellte, und zu denen die folgende *) Coliiber conslrictorius. Donnd. zool. J3eitr. III. Seite 201. Die windende Natter. Coluber constrictoriiis. Suckow N. G-, d. Th. III. S. 255. Die Schilde rscb wanzige Watter. Coluber constrictorius. Bechsteik in Lacep. yimph. IV. Seite 241. Taf. 57. Fig. 2. ( Merr. ) Acantliophis cörastin. Acanthoplijs cerastinus, Daüd, rept. V. pag. 23g. iah. 5g. ßg. 10. 11. tab. 67. 7?o-. 1, 2. (Merr.) T^III. pag. 386. Lacep. in Annal. du Mus. d'hist. nat. IV. pag. 200. CuviER Ilfign. anim. II. pog. 80. Palpebral Boa. Boa palpebrosa. Shaw Gen. zool, III. pag. 562. **) Bcpt. V. pag. 23:. ^^^J^- P^'g- 386. »!*) Hept. r. pag. 275, rill. pag. 583. , 45 unregelmässige Natter gehöret, so giebt er als Unterscheidungs- laerkinal der y^canthophis einen Sporn (.Ergof) am Ende des Schwan- zes an, nnd äussert scharfsinnig die Vermuthung, dass bei dieser Gat- tung Giftzähne vorhanden seyn möchten. Hierin hat er sich auch nicht getäuscht. LAGEPiiDE und CuviER fanden sie nicht nur bei den Exem- plaren dieser, sondern auch einer andern Art derselben Gattung, wel- che beide aus Neuholland, ihrer Heimath, ins Pariser Museum geschickt ■wurden. Dadurch wurde Herr Cuvier , und auch ich bewogen, diese Gattung anzunehmen , nur habe ich den Namen derselben , da er als aus dem einer Ordnung (c(pjf) und einem Beiwort («x-avS-oj) gebildet, nicht zulässig ist, verworfen. Die von mir gegebenen Benennungen sind von den, diese Schlange so sehr auszeichenden hervorragenden Augen- braunen entlehnt. Un regelmässige Natter. *) Heft IL Seite 25. Taf, 4. Uaregclmässige Natter oder Hurrie. Cohiher oder Hii rria irre^ula r i s. Syst, d. Anifh. Seite 95. -Dei denjenigen Schlangen, welche unleugbar zu derselben Gattung ge- hören, findet man nicht selten die verschiedenste Bedeckung auf dem Kopfe, dem Rücken und unter dem Schwänze, und bei den am wesent- lichsten verschiedenen oft die grosseste Uebereinslimmung in derselben. Dass die Klapperer (Crotalus) eine für sich bestehende, eigenthümliche *) Unregelmässige Natter. Bechätein in Lacep. u^mpTi. J F. Seite 25Q. Taf.T^j. Fig.i, ( ilerr. ) Hun-iah Faus-bo'iga. Hurria Pseudobo'iga. Datjd. rept. V, pag, 277. tab ^2- ßS- 8- 9. tab, b^.ßg. 1. (Merr.) 46 und -wahre Galtung ausmachen, hat noch iiicmancl bezweiTt-lt und doch hat der schleuderschwänzige Klappt-rer ( Crotaliis miliarius) vollkoui- in^en die Scheitel bedeckung einer Natter; alle übrigen Arten derselben Gcillung aber einen, mit Ausnahme der Schnautze und der Augenbrau- nen, mit Schuppen bedeckten Kopf. Bei einigen Klappereru sind die Schilder unter dem Schwänze theils ganz, theils getlieilt, bei andern al- le ganz, und mehrere Schlangengattungea giebt es, unter denen man einige Arten antrifft, welche glatte, andere Arten, welche gekielte Schuppen haben. Gründe der Eiutheilung der Schlangen in Gattungen darf man daher von der Bedeckung nicht entlehnen, obgleich sie dann zu äussern Kennzeichen angewendet werden kann, wenn man sie bei allen Arten einer Galtung übereinsl'ramend und darin, oder in ihr, ver- bunden mit andern äussern Eigenschaften, etwas Unterscheidendes findet. Nur genaue Kennlniss der äussern und innern, insbesondere der wesentlicheren Theile, welche auf die ganze Lebensweise einen Einfluss haben, kann uns mit Sicherheit bei Bestimmung der Gattungen leiten; wo sie uns abgeht, und leider ist diess bei einem grossen Theile der Amphibien und insbesondere der Schlangen der Fall, da muss frei- lich Uebereinstimmung oder Abweichung im äussern Körperbau den ordnenden Naturforscher führen. Er bildet seine Gattungen nach ^Vahr- scheinlichkeit , und irrt dabei, und verführt andere zu Irrthümern un- streitig weniger, wenn er der Gattungen zu viele, als wenn er ihrer zu wenige annimmt, und wesentlich verschiedene Arten vereinigt. Die Linn(''ischen Loxieii und I<'riiigillen machen unstreitig nur eine einzige Gattung aus. Durch ihre Trennung hat aber Linne der Wissenschaft unstreitig weniger geschadet, als dadurch, dass er unter seine Lacerteii Thiere der verschiedensten Gattungen vereinigte. Die Grade der Wahrscheinlichk'.it der nöthigen Trennung oder Vereinigung können bei mangelhafter Kenntniss nicht anders, wie sehr verschieden seyn. Ist es wahrscheinlicher, dass Gegenstände, welche viel Uebereinstinimendes haben, gleichwohl verschiedene Gattungen bil- den, so stelle man sie als solche; ist es wahrscheinlicher, dass sie blosse 47 Stämme einer Gaffung sind, aber diess nicht gewiss, so stelle man sie als Untergadangen einer Hauptgatlung auf, und überlasse der ge- nauem Untersuchung der Nachwelt die Entscheidung, was sie wirklich seyen. Betrachlen Avir nach diesen Grundsätzen, welche ich bei meinem Systeme der Amphibien , vielleicht mit zu ängstlicher Anhänglichkeit an das Urtheil Anderer, befolirfe, die Gattung Coluber des LiNNE, so kann wohl niemand bezweifeln, dass die mit Giftzähnen versehene Ar- ten von den übrigen getrennt werden müssen. Unter den giftigen ist es vorzüglich LACEPiDE's Haemachat e, welche sich bis jetzt rieht durch äussere Merkmale von den unschädli- clien unterscheiden lässt, obgleich nicht zu läugnen ist, dass diess bei den Najen, der eben beschriebenen Hochbrauneii, und noch mehr bei den Elapsarten nicht ohne Schwierigkeiten sey. I)ie unschädlichen hat Laurenti ohne Noih in die Gattungen Natrix, Cernstes, C o- ronella und Dipsas veii heilt, auch ist seine Einfheilung allgemein verworfen, nur bildete Oppel aus der letztern Gaftun, g. ßg. 1; Die Ketten - Walter. C. p. Donnd. zo-J. Beitr, 111, Seite 155. Die Wickel -Halter. C. p. Suckow iV. G, d, Tlüere III, Seite 174. Lac£P. Ainph. III, Seite 531. Taf. 15 Fig. 1. (Merr. ) Elaps plicatilis. Schneid, hist. amph. II. pag. 294. La Couleuvre Bali. C. p. Latreille rept, IV. pag, gc). La Couleuvre Bali ou plicatile. Daud. rept. VII, pag. i"g3 VIII, pag. 415. Plicatile Snake. C. 2>. Shaw Gen, zool. III. pag, 4ä'i. *) American ische dicke, gilbbraune ScJilange, deren Scbeilel und Hals ganz hrann, die Querbänder über den Rücken braun, bleyfarbig, die Zwisclieu- Baume Coluber an.z,ulatus No. 5 ^vohl nicht, -welcher viehuehr die reifi- ge Natter zu seyn scheint. Obgleich diese Schlange unstreitig nicht schädlich ist, so wird sie doch nach Dau,din^ von den Negern in Surinam, wegen ihrer (freilich entfernten) Aehnlichkeit mit der Surukuku Kufie sehr gefiirclitet. Stumpfschwänzige Natter. *) ' lieft II. Seiie 56 Tufel 7. Stumpfschwänzige Natter. Coluher albus, Syst. d. Atnpli. Seite 94. -H-err ScHNEtDER vermuthet **), dass diese Schlange zu den Elap- sen gehöre, da sie aber mehre dichte Zahne in der obern Kinnlade hat, so darf sie wohl nicht von dju Nattern abgesondert werden. aucli braun gefleckt, unten am Bauch zusammen gelien, Scheuchz. PJiys, sa~ cra Seite 98g. T^f- Ö50. Fig. 15. Coluber angulalus. Gmet.. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1093. Sbetzev in Meyers zool. Arch. II. Seite ^8. Die «ckige Natter, Coluber augulatus. Suckow N. G, d. Tlüere. III. Seite 185. DossD. zool. Beitr. III. Seite 165. Lacep. Ainph. HI. Seile 585. Taf. 22. Fig. 1. (Merr. ) Le Serpent anguleux. Daubenton iu FJicycL meth. Aiiirn, II. pag. öSO- L'Anguleuse. C. a. Lacep. Qiiadr. ofip. et Serp. II. pag. 204. BosKAr. Ophiol. pag. 41. tab. lo. /ig. 1 . ( Linne. ) La Coulenvre anguleu^e. C. a. Latreille rept IV. pag. 75. Daud, rept. VII. pag. 2og. VIII. pag, i-iS. Angular Snake. C. a. Shaw Gen. zool. III. pag. 5oo. *) Anguis alba: Laurent! rept. pag.. 73. Coluber albus. Gmel. Syst. Niitr. Linn. I. pag. 1093. Anguis albus. Gmel, a, a, O. Seile 1123. G 2 52 Perlfarbene Natter. ***) Heft IL Seite 43. Taf. 9. Perlfarbene Natter. Coluher inargaritaceitS' Syst, J. Am-ph. Seite 100. -Ujese Naitei- hat ausser Seba vor mir wahrscheinlich auch SCHEüCH- ZER gekannt, nach mir aber gewiss Hermann' unter dem Namen Co- luher Parias ein Exemplar, -welches 181 Bauchschilder und C^G Paare halbe Schwanzschilder bei zwei Fuss Länge hatte, vielleicht auch See- Le Serjjeiit blaue. Daueeston in Enc. inclh. Aiiim. II. pag. 592. La Blanclic. Coliibei- albus. Lacet«. Qiiadr. oiip. II. pag. 1S3. La Couleuvre blanche. Coluber albus, Bonnat. Opliiol. pag. lo.lfab. 11. ßg., 13. (Linne. ) Latreille rept, IV. pag. 143. Daud rept. VII. pag, 49. VIII. pag. 407. Coluber albus. Die -sv-fisse Natter. Donnd. zool. Beitr. III. Seite 166. Anguis albus. Dia weisse Schuppen -Sehlange. Donnd. das. Seite 218. SticKOw N'. G, d. Tldere III. Seite 271. Die ungefärbte Natter. Culuber albus. Suckow elendas. ^eite 176. Die iingcfleckle Katkr. Lacep. Amp/i. III. Seite 546. Taf. 16. Fig. 2. (Merr.) Short- t.-iilcd Snake. Coluber bracLyurus. Shaw Gen. zool. III, pag. 470. **) Uist. j4mph. II. pag, 305. ***)Eine tli'inne Schlange mit braunem Rücken, schwarzen, fast gleich weit von ein- ander entfernt stehenden Flecken, weissem Bauch, an dessen Seiten schwarze sternförmige Flecken nach einander stehen, mit zwischen liegenden weissen Diipflein. Serpens tenuis, dorso fusco, maculls nigricantibus per «equalia inle- rnalla picto, ventre albido et ad latera stellulis atris ornato intercuircntibus punctis albis? Sciieuciiz. Phys. aacra pag. 1 ).2o. tah. JiJ. ßg. 5. Coluber politus? Seetzen in Meyers zool, Archiu II. Seite 54. Donnd. %ool. Beitr. III. Seile 210. , Bechstein in Lacep. Aniph. IV. Seite 296» Die Pcrl-Nitter. Coluber margaritaceus. Suckow. Naturg. d. Th. III, Seite 254. Coluber margaritaceus. Don^'d. zool, Beitr, HI. Seite io\. 53 TZEN unter dem Namen C oluber p oli tu s ein i' 2." G" langes Exem- plar mit 187 Bauchschilderu und G5 Paar halben Sehwanzschildern be- schrieben. Die im zweiten Hefte bei dieser Schlange zweifelhaft angeführte Abbildung: Seba Thes. IL tab. 43. fig. i. stellt sie wohl nicht dar, sondern eher die Gesnerische Natter *). Auch die zweite Figur derselben Tafel ist vielleii.ht die einer andern Art. Vipern köpfige Natter. **) Heft II. Seite 45. Taf. 10. Vipernköpfige Natter. Cohiher moiiilis. Syst. d. AmpJi. Seite H8. iJadurch verleitet, dass Linne die Sebaische Abbildung dieser Natter für die der eckio^en hielt , erkannte ich bei der Ausarbeitung des zwei- ten Heftes dieser Beiträge in ihr Linne's Coluber monilis ***) nicht. Die perlfarbene Natter. Coluber niargaritaceus. Beciistein in Lacep. Amph. IV, Seile 235. Taf. 5Q. Fig, 1. ( Merr. ) ta Couleuvre perlee. Coluber mirgaritaceus, Daud. rept. VI, pag. 419. Vlll, pag. 401. Crossed Snate. Coluber crucifer. Shaw Gen. zool. III. pag. 452J Coluber Parias. Herm. Obs, zool, I, pag. 282. *) Sjst. d, Amph. Seit'i 120. •*) Coluber viperinus. Donnd. ■zool Bcilr. III. Seile 204. Die Viperkopf- Natter. Coluber viptiiinu. Scckow N. G. d. Tliiere III. S. 254, <'oulcuvre d tete de vipcre. Coluber hurriJus, Daüd. rept, VII. pag. fi, VIIl, pag. 408. Viper- lieaded Snake. Coluber viperinus. Shaw Gen. zool. III. pag. 465. tab. 12c, (Seba.) **f) Coluber monilis. Link, Syst, I\at. ed. 10. /. pag, aai. ^^.eÄ 12, /. pag, 331. 54 und davon, dass sie diese sey, wurde ich erst belehrt, wie ich sie von Herrn Lacepede unter dem Namen Le Demi- c ollier abgebildet und beschrieben fand, und Herr Bechstein bei dieser mdne Abbildung und Beschreibung der vipernköpfigen Natter als die dei selben Art stellte. Ich glaube aber jetzt auch behaupten zu können, drss Linne's Co." luber buccatus *) eben diese Schlange sey. Auch Herr BECHSTErwe r- kannte schon diese Aehnlichkeit und sagt dah^r in einer Anmerkung zu seiner Uebersetznng von Lacepede's ^jnphihiologie : »Diese Natter (nämlich die breitbäckige Coluber buccatus) hat so viele Aehnlichkeit mit der K o k u r a Natter ( C. m o ni li s) , dass ni;in , wenn die grosise'-Vers'chiedenheit der Bauch- und Schwanzschilder nicht •wäre, sie mit derselben für einerlei halten sollte. (< Dieser Unterschied ist nun freilich sehr gross, denn die viperköpfige Natter hat nach LiNNE 164 Bauchschilder, 82 Schwanzschildchen nach meiner Zählung 166 — — 87 • — — nach Lacepede 170 — — 85 — — dagegen Coluber buccatus nach Linne 107 Bauchschilder 72 S.hwanzschildchen. Gmei. Syst Nat. Linn. I. pag. 1105. Der Juwelii'er. Coluber nionilis. Mull. Linn. Nat. Syst, III. Seite 178. Le Collier. Daubenton in Eacycl. nieth. Anini, II. pag. 602. Le Dtmi - coUier, Seiiiimonile. Lacep. Qtiadr. qi^ip. et Serp. II, pog. 173, lab. g. ßg- 2- ' Le Collier. Coluber mouilis. Bonnat. Ophiol. pag. 47. , ])ii- Halsband -Natter. C. ni. Dünkd, zoot. Beitr. III. Seite 178. Die Kokura INatler. C. m. Suckow Naturg. d. TInere III. Seile 207. Lacep. Aniph. III. Seite 527. Taf, \ \. Fig. 1. (Lacep.) Fig. 2. (Merr. ) *) Coluber buccaLus. Linn. Mus. AJ. Frid. I. pag, 29. tah. 19, fig 5. Linn. Syst. Nat. ed. 10. /. pag. 217 — ed. 13. /. pag, 377. Cm£i., Syst, Nat. Linn. I, pag. 1039. 55 Erwägt man aber, dass LtNXE im Museum ^dolphi Fnderici eben so, wie heriiaoh in seinem Systeme die Schlangen nach der Summe der Bauch- und ScbwanzschilJer ordnete, so wird man bald -wahrnehmen, dass er einen Schreibfehler begierig, und 170 statt 107 hätte schreiben müssen, und, durch diesen Schreibfehler verleitet, dieser Schlange her- nach in seiuem Systeme einen falschen Platz anweisst. In Rücksiclit der Zahl der Paare der Halbschilder des Schwanzes scheint es ferner, dass er ein verstümmeltes Exemplar vor sich gehabt habe; denn sonst ist es ganz unerklärbar, wie er dazu kommen sollte zu sagen: »scjjamis saepe 7a.« Alles übrige stimmt auf das vollkommenste bei beiden Schlangen überein, und beide sind daher w^ahrscheinlich dieselbe Art. Nach LiNNE soll zwar der Coluber monilis in America, der Coluber huc catus in Ostindien zu Hause seyn ; aber nach Herru Lacepede stammt der erstere aus Japan, wo er Kokura heisst. Laurent. Syn. liept. png. g5. Der Breilbncken. Coluber buccatu«. MüLi.. Linn. Nat. Syst. III. Seite 161. Le Triangle. Daubenton in Encycl, rnillh. Anim, II. pag. 695. La Joulllue. C. b. Lacep. Quadr. ovip. et Serp. II. pog. r82. Le Trisngulaire. C. b. Bonnat. Ophiol. pag. 4.6. Coluber biiccatus. Die dickbäckige Natter. Donjsd. zool, Beitr. III, Seite 157, Die Backen - Natter. C. b. Sückow iV. G. d. Thiere III. Seite 178. Die breitbäckige Natt«r. Lacep. N. G. d. Ainph. III. Seite 344. Taf. iQ. Fig. 1. (Linne. ) La Coulenvre jonfTu«". C. b. Latreillb rept. IV. pag. 1 \.-\. Vipeie JDufllue. Vipera buccata. Daüd. rept. VI. pag. 220. VIII. pag. 39^. Broad - eheekcd Suike. Coluber buccatus. Sha^v. Gen. zool. III, pag. pö. 56 Zusammengedrückte Natter. *) Heß //. Seite 40. Tafel 11 Zusammengedrückte Natter. Coliiher panther imis. Syst. d. uimph. Seite 102. »Später wie ich, hat wahrscheinlich Hermann^ unter dem Namen Co- luber pantherinus **) eine Schlange dieser Art, welche aber 228 Bauchschilder und 67 Paar Schwanzschildchen hatte, folgendermassen beschrieben: »Subtripedalis, digiti maioris crassitfe. Elegantex varie- gatus. Ex luteo cinercoque sordide albus. Lineis nigris undulatis in annulum coeunfibus per dorsi longitudinem digestis. Ad latera duae series utrinque similium annulorum niinorum ac minus regulariura. "V enter maculatus, maculis ex squamis aliis integris, aliis duabus ple- rumque dimidiato -nigris. Scutuni unum aut alterum inleriectum im- maculatum. Caput parum distinctum in vertice quctuor ellipticis con- centricis lineis notatum. Tela nulla. Cauda altenuata. « *) Coluber coinpressus. Donnd. sool. Beilr. III. Seile 20S. Die zusanimeiigedriickte Natter. CoJuber compressus. .'Suckow A''. G. d. Tliiere II J, Seite 355, Bechstein in Lacep. Amph. IV. Seile 256. Taj 56. Fig. 3. (Merr.) Colli euvre pantlierine. Coluber pantberinus. Daud. rept. VI, pcig. 318. '«S.. 77i ßg. 2. (Merr.) VIII. pag. 599. **) Coluber pantberiniis, Hjsum. Obs. zool. I. pag. 285. 57 Veränderliche Natter *). Heß. II. Seite 51. Tafel \2i Veränderliche Natter. Coluher p^ntliev hiit.K /Z2 Syst. d. Ainph. Seite 131, Ob lue im zweiten Hefte angeführte SEBAische Abbildung: //. tah. 15. ßg. I. hierher gehöre, bezweifle ich fast, und vermulhe jetzt, dass sie *) Des Aesculapii Schlange, dick von Leibe, mit einem Dick -Kopf, welcher an Far- be weiss, gelb und schwarz, mit scliwarzen breiteren, aucli weissen und gel- ben dünneren Banden geziert. Die Banden über die Milte des Leibes sind breit, purpurfarbig, mit weisser Farbe unLerspickl, gegen den Schwanz weiss, und eins ums andere halb oder ganz. Anguis Aesculapii crissus, capite tur- gido ex albo flavescente et nigro vario taeniis latioribus nigris et angustioribus albis et Jlavescenlibus pulchre pictus, in medio fere corpore taeniae laliores purpurascunl, inttrstincto colore albo, versus caudam taeniae sunt albidae, alterna serie dimicliatae. Scheuchz. PJiys. sacra pag ii54. '^'^- (J62. /ig. n. Vipera Aesculapii, Kleis Herpet. pag. 49. Coluber sculis abdominalibus ccxvi , et squaniarum caudalium paribus civ. Groxov, Mus. IchtJi. II. pag. 56. Gronov. Zoopli. pag. 14, Natris humana. Laurinti Spec. rept. pag. 80. Coluber niger macalis albis, subtus albus maculis nigris. Boddaert in Nof, Act. AcaJ. Caes. VII. pag. lg. Le Serpent minime? Daueekton in Tlncycl. mclJi. Anim. II, pag. 653. La Minime. Coluber pullalus ? Lacep. Qiiudr. oirip. et Serp. II. pag. 20g. Coluber Novae Hispaniae, Gmel. Syst. Nat. Linru I. png. io88. Coluber coronatus. Gsiei,. ehendas. Coluber hunianus. Gmel. ehendas. Seite noi. Coluber pullatus? Gmel. ehendas. Seite 1117. Le -Minime. Coluber puUaüis? Bo.svAt, Opluol. pag. 17. tah. ^7. ßg-ST- (LiunO.) Coluber atrox, Ljn, Der T3'ran. Mus. Linck. Seite 7/5. Coluber Novae Hispaniae. Die Neuspanische Natter, Donnd, soo/. Beitr. III. Seite 156. H .^^^-^-L-i^ rXJ^-^UX^ 58 vit-lleicTit den scli \v ar z seh av ä n zi gen Elaps **) darstellen möse. Eben so zweifelhaft ist mir gegenwärtig die tab. 22. Jig. i. Äufi'allend ist es, dass von den im z^veiten Hefte angemhiten SEBAischen Abbil- dungen die auf der 21. Tafel mit der ScHEüCHZERschen einerlei, und mithin die eine Von btiden ein offenbares Plagium ist. Weichet-? ist A nicht sehr schwer auszumitteln, obgleich der vierte Band der ScheüCH- ZERschen Kupfer - Bibel und der zweite des SEBAischen Thesaurus in dem- selben lahre 1735 erschienen. Erwägen wir aber, dass LiNCK die Ab- bildungen der Schlangen seiner Sammlung Scheüchzern' mittheilte, oh- ne einigen Vortheil davon haben zu können; erwägen wir, dass sein Sohn oder Enkel jene Abbildung nach Scheu chzer's Kupfer - Bibel, Coluber coron.itus. Die gekrönte Natter. Donnd. ebend. SrcKow N. G. d. Thiere III. Seite 175. Bechstein in Lacep. Amph. IV. Seile 151. TaJ, 20. Fig. 2. (Seba. ) Coluber humanus. Hie gesellige Natter. Donnd. a. a. O. Seite 176. Coluber piillatns. Die Trauer- Natler ? Donnd. n. a. O. Seite 196. .Lacep. ^4mp/i. III. Seite 505. TaJ. 25. Fig. I. (Linne) Die scLiclgestrtiftc JNalter. Coluber Novae Hispauiae. Sückow N. G. d. Thiere. in. Seite 175. BrnisTPiN In Lacep. Amph. III. Seite 150. Taf. 20. Fig. \. (Seba.) Die Haus -Natler. Coluber liumanus. Suckow. a. a. O. Seite 203. Bechstein a. a. O. Seite 180. "Die lolibraune Natter. Coluber pullatns? Suckow a. a. O. Seite 254. Die verünJerliche Natter. Bechstein a. a. O. Seite 398. Tfif. 25. Fig. a. (Mcrr. ) La Couleuvre minime. Coluber pullatus? Latreille i-ept. IV. pag. 14g. Daud. rept, VI. pag. 50-j. VIII. pag. 59c). La Coaleuvre Plutonie. Coluber plutouius. Daud. rept, VI. pag, 32 j. VIII. pasr. 400. Mourning Snake. Coluber pullalus. Shaw Gen. zool. III. pag. 453. foi. 115.111. 115, ( alle nach Seba. ) Caniiiatia. Maxim. Prinz zu IVied. Reise I. Seite 188. I'e:uvian Snake. Coluber peiuviauus. Suaw a. a. O. Seile 483. Taf. 122, (Seba.) *) Syit. d, Amph. Seäe 145, 59 wiewohl gewiss ganz falsch als Coluber atrox Lian anführt, be- trachten wir die Manier, worin die LinA^ischen, und die, worin die / ^ Sebaischen Figuren gezeichnet sind, und beurlheilen darnach die Ab- bildung der veränderlichen Natter bei beiden; achten wir endlich dar- auf, dass Seba so oft das ftUscheste Vaterland, ja demselben Gegen- stande, z. B. dieser Natter, «"'rei Welttheile als solches anweist, dass er die sonderbarsten Namen angiebt und oft ganz abentheuerliche Beschrei- bungen liefert, so fällt auf ihn nicht bloss der Verdacht des Raubes, sondern überdem fast der Lüge, indem er erzählt, er habe diese seltene Schlange, die aus Peru abstamme, von einem angesehenen Freunde be- kommen, welcher sie sehr werth gehalten habe. Als Coluber pullatus des Linne sieht Link der Enkel die von ScHEUCHZERN Tafel 747. Fig. 5. abgebildete Schlange an. Ich wage nicht zu läugnen, dass auch sie es sey, halte sie aber für von dieser verschieden, und, wiewohl sehr zweifelhaft, für die Maximilian i- sche Natter. Se. Durchlaucht der Prinz Maximilian zu "Wied-Neu wied hatte die Güte mich zu benachrichtigen, dass er die von mir unter dem Namen der veränderlichen beschriebene Natter in Brasilien gefunden zu haben glaube, wo sie Caiiinana heiss?; dass sie sehr gross und unschädlich sey, und von vier naher untersuchten Exemplaren das erste 214 Bauchschilder, 126 Paar Schwanzschildcheu das zweite 210 • — — 132 — — — das dritte 208 — — 128 — — — das vierte 210 — — 128 ■ — — — gehabt hätte , Zahlen welche von denen des von mir in dem zweiten Hefte beschriebenen Exemplares wenig abweichen. Eine von dem um die Naturhistorie und Länderkunde so rastlos sich verdient machenden Prinzen mir zur Ansicht huldreichst zugesandte sechs und einen halben Fuss lange trockene Haut erlaubte mir auch keinen Zweifel, dass diese Caninana, welche selbst nach dem Briefe des Prinzen grosse Ver- schiedenheiten in der Farbe zeigt, nicht die veränderliche Natter seyn H 2 6o sollte. Zweifelhafter bin ich dagegen, ob sie auch diejenige se}"", Avelclie Tiso unter dem Namen Caninana aufführt, *) da seine Beschreibung. zu der veränderlichen Natter nicht sehr zu passen scheint **). 'V\''ahrscheinlicher ist es, dass die mexicanische Natter, deren Her- ^"ANDIlZ unter ihrem vaterländischen Namen: Apachycoatl gedenket, oder die Surinauiische, von Termin genannte schwarze und weis- se Phitticus genannte Schlange die veränderliche Natter seyen; doch sind freilich die Nachrichten , welche beide Schriftsteller mittheilen, zu unvollkommen , um mit Sicherheit etwas aus ihnen schliessen zu können. Sollten sie sich aber auf unsre Schlange beziehen, so würde sich dieselbe im ganzen mittleren America von Mexico bis in Guiane auflialten. *} Canin.y, Piso MpÜ^. Bras. lih. 3. JoNST. Serp. png. 26. Eay Syn. Oitadr. pag. 528. Dict, des an im. I. pag. 418« Onomat, hist. nat. compl, II. pag. 535. **) Da ich gegenwärtig Pjso's Werk selbst niclit iiaclischlagen katin, so tlieile idl liier seine Besclircibniig aus dem JoNSTONschen Werke mit: »Caninana Sei jieiis »venire est flavo , dorso autem viriili, octo circiter palmos longiis, intcr mi- »nus venenatos habetur: Ovis victitatjl/ü et volucribus : Capite et caiida rcsectis, »ab Afris et Americanis conieditnr. De peculiaribus Antidoto nihil adhuc ceiti »aflirmare possuni, Vulgaribus alexipharmacis, «ive Europaeis, sive indigenis ssupra enarratis, malum .si quod infert, facile espugnafur. Familiaie autem sillud dccoclum antidolale ex radicfl Jurepeba cum pauxillo salis buic aliisque smorsibus vcl pnncturis vencnatis saejie applicandum est nee non frucliis A- »nanas viridis, isque in calaplasmatis modum contusus. Denique si neccssilas sulterius nrgeat; pars laesa carificctur, moxque virus galliriacens pullus inipo- »naUir.« Dagegen lieisst es in dein Dictionaire des Animmix , und, vermutli- lich aus diesem iLberselzt, in der Onomatologia historiae naturalis'. »Caninana. »Die Hunds -Schlange. So heisst eine Schlange in America, welche ohngefähr sein bis 2wei Schuh lang i,-t. Man will sie für sehr giftig halten. Sonst aber »ist sie sehr zabiu, denn sie last sich von jedermann gar gerne fangen und abricli- /. 6i Ob LiNNE in seinem Bluseum Principis, nocli melir aber, ob er in dem Museum yldclphi Friderici und den letzten Ausgaben seines Natui'systems unter dem Namen Coluher pullatus diese Natter be» schrieben habe, wage ich weder bestimmt zu behaupten, noch zu ver- neinen. Dagegen reden in dem ersten "W^erke, wo er ihr 217 Bauch- schilder und 108 Paar Schwanzschildchen zuschreibt, die Worte: ."Dorsum tectum est squamis ovatis , laevibus, obtusiiisculis, altero la- tere fuscis; altero vero albidis;^' in dem letztern, in -welchem er ihr 210 Bauchschilder und 102 Paare halbe Schwan/schilder giebt, theils die Abbildung, theils das angegebene VaLerland : Asien. Dennoch ist es mir wahrscheinlicher, dass Linne diese, als dass er eine andre Art vor sich gehabt habe, kann aber ^Daudin nicht geradezu wider- sprechen, v^'elcher beide von einander trennt. Noch zweifelhafter ist es, ob Herr LACEPiDi;, es sey nun, dass man die veränderliche Natter und Coluber pullatus Riv einerlei Jär -«der verschieden hält, die eine, oder die andre, oder eine ' u-J-^v- i^i^ A'on ihnen ganz verschiedene Art im Pariser Museum gesehen habe. Nach der [mir von Sr. Durchlaucht,' dem Prinzen Maximilian niitgelheilten Haut füge ich der Beschreibung dieser Natter folgendes bei : . . - In der obern Kinnlade steht hinter den Nasenlöchern ein grösserer Zahn; und unter demselben in der untern Kinnlade gleichfalls einer, und in dieser etwa 2 1/2 Linie weiter rückwärts noch ein grösserer Zahn. »ten, ohne dass sie iem.ind ScLaden tliäte. Die eingcbornen Anicricaner essen »sie, scLneiden ihr aber Kopf und Schwanz vorher ab. Sie enthält sehr viel sfliiclitiges Salz-Ofl. Die Indianer bedienen sich ihrer, gleichwie die Euro- »päer der Viper, weil sie in der Mciiinng stehen, sie seye ein Gegengift, und »treibe alles Gift von dem Herzen hinweg. Man heisst sie Caniuana oder »Hunds- Sclilange, deswegen, weil sie sich anrühren und abrichten lässt. auch »jedtrmanu nachkriechet, wie ein Hund, /- 62 Die Schuppen stehn mitten auf dem Rücken in 22 Tleihon; am vor« dem Theile des Rumpfs sind sie schwach, weiter hin stärker gekielt, und die Zahl der Bauchschilder beläuft sich bis auf 218. Die den Schwanz bedeckenden Schuppen sind rautenförmig- sechs- eckig, hur an seiner "Wurzel gekielt, weiterhin glatt. Die Schwanz- schildchen belaufen sich bis auf 132 Paare. Die Farbe der mir vom Prinzen Maximilian mitgefheilten Haut war bräunlich -grau, auf dem Rücken mehr ins Braune fallend, und dort mit dunkleren schiefen Bändern und Zeichnungen versehen , welche einen mit dem Scheitel nach vorn gekehrten spitzen Winkel bildeten, etwa wie bei den Schlangen in Seba's Thes. II. tab. 31. ßg. i. 2. An den Seiten war die Grundfarbe heller, un'en mehr bleigrau und, beson- ders nach vorn hin, okergelb. Der Kopf war wie beim Janssenscheu Exemplare , und der Schwanz braun. Von der Länge der Haut, welche 6' 6" betrug, hielt der Schwanz l' 8", IL Bemerkungen über die Amphibien des Vorgebirges der guten Hoffnung und Beschreibungen einiger derselben. VV enn man erwägt, dass KOLBE, de LA Catlle, die beiden FoRsTER, Thünberg, Sparrman, Patterson, Levaillant, Barrow, Lichten- stein und andre mit vorzügh'cher Rücksicht auf Nalurhistorie die Süd- spitze Africas bereisefen und beschrieben, dass unter ihnen so ausge- zeichnete Naturforscher sind, so sollte man erwarten, dass von wenigen Ländern die Kennfniss der Thiere so vollständig, riclitig, und genügend seyn müsse, als von denen des Cap's, um so mehr, wenn man die Lust der Hollander, Naturalien zu sammeln und mit Sorgfalt aufzubewahren, und das in Anschlag bringt, dass Linxe in Holland ziemlich lange leb- te, und Seba und Gronov ihre reichen Sammlungen beschrieben. Es ist aber nicht so. Nehmen wir aus , dass Levaillant uns etwa die HalHe der Africanischen Vögel, ( denn die andre Hälfte ist er noch schuldig) sehr gut abbilden Hess, und uns von ihnen schätzbare Nach- richten lieferte, so sind von allen übrigen Thierclassen nur wenige hin- 64 reichend bekannt, und ilieils herrsclieu in den von ihnen ergebenen Be- sliiuranngen , Benennungen, Eeokichlungen solche Verwirruni^en, Dun- kelheiten, Widersprüche, ja solche Lügen, dass es schwer fällt, sich heraus zu finden , und dieses selbst oft unmöglich ist. Sollte man es glauben, dass wir vom Capischen Ehphanlen noch nicht einmal eine brauchbare Abbildung oder Beschreibung haben? Welch "V\^under dann, -wemi die übrigen Tliierclassen , und unter diesen die Auiphibicu, noch mehr versäumt v.urden. Mein sei. Freund, der Haupimann RiESS, der in der Schlacht bei Talavera del reina den Heldentod starb, hatte, als früherhin Fürst- lich - W'aldeckischer Lieutenant in Niederländischen Diensien, einige Jahre am Vorgebirge der guten Iloflhung zugebracht, und dort unter andern Naturalien verschiedene Amphibien gesammelt und im "Wein- geist aufbewahrt. Diese war er so gütig mir zu schenken. Hierdurch •wurde ich bewogen in den Anmerkungen, welche ich zu der von d€iu würdigen Oheim und Pflegevater dieses gebildeten , Wissenschaften schätzenden , und durch sein Herz ausgezeichneten liebenswürdigen jun- gen Mannes, dem Herrn Geheimen Rathe, Regierungsdirector und Rit- ter des Kurhess, goldenen Löwenordens Riess hei-ausgegebenen Reise des sei. Hauptmanns *) schrieb, zu versprechen, dass ich die Abbil- dungen und Beschreibungen einiger derselben in den ^nnalen der *) Die Jiesc/n-cihiing der Meise nach dem Vorgehirge der ^läen Iloffming befindet sich im Morqenhlalle für gehildele Stande 18 13- Seite gl. 89. 94. 99- 101. 107. 125. 210. 21.9. 257. 395. 363. 395. 402. 466. 479. 487. 490. 501- 542- o1-7- 557- 567- 570- 575- 582. 585. 607. 625. 63!. 638. 658. 678. 686. 690. und das Tagehucli über den Feldzug in Spanien uom 18. -^"g- 1808 bis 28. Jnl. 180g. in den Europäischen ^mieden 1813. 12. Sli'ich. Seile 345. — 1814. 1. Stiicl: Seile 3., 3. Stück. Seile 14g. Von den Capisclicn Amphibien sind verscliiedciie vom sei. Riess im Morgenhlatte a. a. O. Seite 515. 544. 547. genannt. — Icli kann nicht «nterlasseu liier zu bemerken, dass mehrere Driickfeliler diese Reisebesclireibung und aitcli nitinc Anmerkungen zu dei'selbcn entstellen, und unter diesen, welche die 4ni|>hibien betrctl'cn, zwei vorziigiich sind, welche 65 PF'etterauischen Gesellschaft für die Naturkunde mittheilen wolle. Da aber dies vcrschiedne Kupfer erfordert halte, deren Beifügung der ge- ringe Absatz der ^nnalen nicht erlaubte, so konnte ich mein Verspre^ chea nicht erfüllen, und theile daher, mein Wort zu halten, hier das- jenige mit, was für die y^junalen bestimmt war. Die Amphibien, welche der sei. KiESS mir schenkte, waren: 1. ein kleiner Gekko mit versfiiiumeltem Schwänze; 2. der eidechsartige Stachelschwanz; 5. die plattgedrückte Eid echs e; 4. der kielschiippige Skink; 5. der blindsc h eichartig e Er d s c h 1 e i ch e r; G. die schmalbauchige Natter; 7. der geperlteChamäleon; 8. Kaulquappen, vermufhlich von einer Frosch- Art. Die Haut einer puffenden Viper hatte mein Freund schoft früher dem Herrn Oberforstmeister von Wildungen geschenkt, durch dessen Güte sie jetzt in meiner Sammlung ist. Ausser von diesen kann ich noch von einigen andern Amphibien Beschreibungen und Abbildungen mittheilen, welche wahrscheinlich auch in südlichen Afrika zu Haase sind. Es würde thörigt seyn, wenn ich dabei auf andre, als auf die nicht hinlänglich bekannten Rücksicht neh- 2U Irrlliulu verleiten können. Seite 545. uinin. 7. nämlich Leisst es: der «el, RiEss habe mir Coluber annulatus unter dem Namen Koussenband gegeben, da ich doch diese Schlange gar nicht von ihm empfing, sondern er das Ex- emplar, welches er in meiner Sammlung sah, mir als Coluber annulatus .an- gab. — Seite 547, jinm. 13. wird von mir, der Wahrheit gemäss, erzählt, dass mir mein sei. Freund gesagt habe, am Cap würde Anguis bipes Erd- schlange genannt; da nun in der Reisebeschreibung eben dieser Name einer 10 bis 12 Fuss langen Schlange zukommen soll, so äusserte ich die Vermu- tliung, dass hier (nämlich in der lleisebeschreibung ) der Verfasser diejenige Schlange so nenne, welche bei andern Baumschlange heisst. Die Auslas» sung des Wortes hier giebt einen ganz falschen Sinn. I 66 men wollte; es scheint mir aber der Mühe wertli, eine Musterung der- jenigen Amphibien anzustellen, Avelche wir als am Vorgebirge der guten Hoffnung und iiu Lande der KaDTern einheimisch zu betrachten haben. Von den S ch i 1 d p h o 1 i d o t en ( Schildkröten) sind nach KOL- BEN's ausdrücklichem Zeugnisse *) keine Seeschildkröten am Cap vorhanden , ob auch keine Süss Wasserschildkröten sagt er nicht ausdrücklich; dass aber diese auch dort vorhanden seyen , erhel- let deutlich aus den Von Thunberg **) und Levailant ***) mitgetheil- ten Nachrichten; aber weder die Arten, ja nicht einmal die Gattungen, zu denen sie gehören, lassen sich ausmitteln. Indessen, obgleich es Knorpelschilder in Africa giebt , ist es mir doch wahrscheinlicher, dass sie Emyden seyen, und dass sich zwei Arten derselben dort aulhalten, eine kleine und eine grössere, welche bis zwölf Pfund schwer wird. Entweder die Gronovische, oder die beschriebene, oder die schöne Emyde, deren Vaterland unbekannt ist mögen viel, leicht vom Vorgebirge der guten Hollhung stammen. Von Chersinen (Landschildkröten) kennen wir mit Gewissheit, als im südlichen Africa einheimisch, die hügelige ****), die petschirte *****) und die geome- trische ♦*****), doch bin ich sehr zweifelbaft , ob nicht die beiden er- sten nur }s»e einzige Ai't ausmachen, wage aber nichts zu entscheiden, da ich sie nicht aus eigener Ansicht kenne. Von der dritten ist bis jetzt *) ») Caput bonae spei. Fol. Seite 16'. '*) Heise Band 1. Theil i. Seite 135. Theil 2. Seite 3. 40, 68- **) Voyage png. 60. 139. ****) Tesludo pusilla. Linn. Syst. Nat. eiL 10. /. pag. igg — ed. 12. /.pao-. 3.-7. — TiiuNjJERG Heise Band I. Theil 3.. Seite 3. — Barrow Reise im südl. yljrica, Seite 6|. 175. Tejtiido nuDula? Thunbero Reise Band I. llieil 1. Seite i65. *****) TlsIuJo sigiiala. Werr. Syst. d. Amph. Seite -jo. Te.stuuo calia. Daud. repl. II. pag. 2f)i. »****+^ TestHilo geomeü-ica. Thunberg Rein. Band 7, Tlieil 1, Seite 166. 266. — Bar- Row Reis, Seite 6|. 307, 67 der Brusfschild zum Theil unbekannt gewesen, da gewöhnlich sein vor- derer Theil abgebrochen ist. Weil er nun bei einem der drei Exem- plare meiner Sammlung ganz ist, so habe ich den Umriss desselben auf einer Tafel njitgetheilt. ScnöPFF vernuithefe *), dass auch die ge- täfelte Chersine sich am Cap aufhalte, weil er sie in derjenigen Schildkrötenschaale zu erkennen glaubte, die nach Thunberg's Abbil-" duDg **) am Halsschmuck der Hottentotten hängt; da aber diese Abbil- dungen nach Thunberg's eigener Aeusseruug schlecht sind ***), so glaube ich nicht, dass man in derselben eine andre Schildkröte zu er- warten habe, als eine der von Thünbjerg genannten Arten. Panzer-Pholidoten oder Krokodile scheinen keine am Cap sich aufiuhalten, -svenigslens kein Reisebeschreiber erwähnt ih- rer, uud schwerlich wären dieselben ihrer Aufmerksamkeit ent- gangen. Zwar hat Seba Krokodile unter dem Namen der afrikani- sche n abgebildet ****) und da er unter dem allgemeinen Namen A fr i- ka nicht selten das Vorgebirge der guten Hollnung insbesondere zu verstehn scheint, so könnte man vermuthen, diese Krokodile seyen dort zu Hause. Seine Abbildungen stimmen aber so sehr mit derjenigen sei- nes Curassaoischen Kroko dil's *****) überein, dass man muthmassen muss, das eine oder andre Mal, violleicht beide Male, habe er das Va- terland, wie es so oft der Fall ist, falsch angegeben, üeberdem lässt sich keine der Abbildungen mit einer der näher bekannten Arten vergleichen, indem sie sich von allen durch die, nach den Zeichnungen ganz glatten Schildchen des Rückens und den ganz glatten Nacken un- terscheiden. Vielleicht sind es schlechte Darstellungen des k n o c h e n- braunigen Krokodils, und dann ihr Vaterland Süd - America. *) Ilixt, TesLud. ptig. 5". **; lieis. Band I. Theil 2. Taf. 5. ***) Beise Band I. Theil 2. Forrede. ****) Crocodilus africaiius. Seoa y7ies. I. pa^. iGl. tah. 1 03. y^g". 3, 3. 5, Laürenti rep{. pag, 51. *****) Crocodilus, Americanus, ex Curassoa. Seea a. a. O. Jig. 4. I 2 68 Ganz leugnen will ich iiidess nicht, dass keine Krokodile au der Süd- spitze Afriku's sich aufhahen. Barp.ow fuhr durch einen tiefen Fluss, welcher der Kay manns- oder Rrok o dil an - Flus s heist, und setzt hinzu: »Man versichert, dass das Thier, von welchem der Fluss den Namen fülut, sich zuweilen darin zeigen soll, obgleich keiner der Leu- te bezeugen konnte, je ein anderes Thier vom Eidechsengeschlechte da- rin gesehen zu haben , als sechs bis zehn Fuss lange Leguanen ( Lacer- ta Iguana)« *). Eben dieses erhellet aus Lichtensteins Reise**) wenn er sagt: »der Kaimansrivier sey also genannt, weil sich hier eine grosse Art Leguans aufzuhalten pflegt, die man hier ( abermals falsch- lich) Kaiman nennt.« Diese Leguane sind unstreifig der geschmück- te Waran, w^clcher sich nach Sparrmann sowohl auf dem Lande als wie im "Wasser aufhalt ***). Dass von den laufenden Schuppen- PhoHdoten verschiede- ne Arten in grosser Menge im südlichen Africa wohnen, erzählen ■uns sowohl Eaerow ****), als Riess *****). Von ihnen nennt aus- drücklich KOLBE nur eine Art, wovon er Folgendes erzählt: »Der grü- nen Eidexen, die mir auf meiner Stube manche Lust gemacht, und dabei niemalcn Schaden zugefügt haben, muss ich nur noch mit wenig Worten gedenken; weil sie so anmuthig, lieblich und freundlich seyn, dass man sich darüber höchstens zu verwundern hat. Denn sie laufen dem Menschen nicht allein in der Stuben nach; sondern lassen sich auch willig fangen, kriechen auf seinem blossen Leib anmuthig her- um, und wenn man sie v/ieder hinweg thun will, so hüpfen sieselbstea auf und übereinander, und erzeugen also allerhand Lustbarkeit. Ihre grüne Haut, ob sie gleich schuppigt und etwas hart, ist dennoch glatt *) Barrow Heise. Seile 336. **) /. Seife soe. ***) Sfarrmann. Heise. Seite 609. **••=*) Reisei Seite 30. 2 ",7. *****; a, a. O. Seite 543. 514. 69 und kühl, dass man sie nur gerne, vornehmlich in den warmen Som- mer-Monaten anrühret, und in den Busen stecket« *). Schwer ist aus« zumachen, was dies für eine grüne Eydexe sey, Riess berichtet zwar aus dem Cantonnement zu Stellenbosch : »Die Eidechsen sind am un- schädlichsten und mit Recht werden sie auch im Französischen les amis de fhomme genannt. Sie thun keinen Schaden , wenn sie vorher nicht dazu gereitzt worden sind. In der Mittagshitze, wo sie den Schatten suchen, habe ich manchmal 20 bis 30 in meinem kleinen Zelt beisammen gehabt, die aber bei der geringsten Bewegung gleich wieder entflohen. Man hebt hier keinen Fuss auf, ohne sie zu verscheuchen, und ist ihrer schon so gewohnt, dass man sich wenig darum bekümmert.« Unter den von ihm mitgebrachten laufenden Pholidoten ist aber keine einzige grüne. Barrow fand im Lande der Buschmänner eine unge- heure Menge Eidechsen. »Die meisten waren blau und grün auf dem Rücken mit einem dunkelblauen Striche und gelben Flecken bezeichnet, der Schwanz war gelb und roth gestreift, der Leib spitzzulaufend und acht Zoll lang **).« Sollte man denken, dass dies vielleicht die von K.OLBE genaimte Eidechse sey, so darf man, um sich vom Gegenlheil zu über- zeugen, nur erwägen, dass Kolbe nicht im Lande der Buschmänner, son- dern in derCapsiadt sich aufhielt, und schwerlich den roth und gelb ge- streiften Schwanz übersehen halte. Zudem ist diese Barrowsche Eidech- se nicht bestimmbarer als die Kolbische, und höchstens lässt sich ver- muthen, dass sie die, auch noch nicht hinreichend bekannte rosen- schwänzige Agame sej. Darf ich in Absicht jener grünen Ei- dechse rathen, so möchte sie vielleicht der podagrische Anolis seyn, welcher sich, nach dem von VAN Ernest anÜAüDiNmitgetheilten Berichte in Afrika aufhält. Nach Thunberg »giebt es ausser dem seine Farbe verändernden Cha- mäleon am Cap zwei andere Arten Eidechsen in Menge, nämlich die *) Vorgebirge der guten Hoffnung, Seite 175. **) Heise, 297, 70 Dorneiciechse und der Kröten Salamander {La certa SteUio und orbicularis). Sie sil^eii allenllialben auf den Steinen und son- nen sich , laufen aber geschwind weg, wenn jemand kommt, und ver- kriechen sich unter die Steine. Beide Gattungen sehen scheusslich aus.« Hier haben wir also die ersten nach dem Linneischen Systeme bestimm- ten Schuppen -Philodoten; nur Itider ist die Bestimmung der ersten Lacerta als Stellio, oder als Hard hu - Agame, -wahrscheinlich /u.rv falsch, und die der andern als Lacerta orbiculajis ist es gewiss; ^ denn jene hj^lt sich im südlichen Europa, der Levante und dem iiörd- V" liehen Afrika auf, und es ist nicht wahrscheinlich, dass sie von da bis zur Südspitze Afrikas verbreitet sey ; die andre ist in Mexico einhei- misch. Was ich aus der ersten machen soll, weiss ich nicht; für die zweite hielt Thunberg ohne Zweifel dio dornige Agame, Bei seiner Reise durchs lange Thal wurde Sparman berichtet, dass sich um dem Wagenbaumflnss »eine ungefähr einen Fuss lange kohlen- schwarze Eidechse finde, die man für sehr giftig hält, da sogar die Hottentotten sich aufs äusserste vor ihr fürchten. Sie soll jt-doch un- g:emein selten seya **).« Vermuthlich ist sie der schwarze Schleuderschwanz. Ausserdem hat Sparrman von zwei andern Eidechsen des Caps genauere Beschreibungen geliefert. Die erste, wel- I che er Lacerta Geitje nennt **''), deren auch LiCHTENSTEtr^ er- wähnt ♦*»*), und die vermuthlich, wenn gleich in Rücksicht des Schwan- zes unrichtig Seba abgebildet hat *****), ist vielleicht derjenige Gek- ko, von dem in der Folge einige ausführlichere Nachricht ertheilt wer- den soll, da ich ihn verstümmelt, von meinem secl. Freunde PviESS er- hielt, der ihn, wie ich glaube, in seinen Reiseberichten, so wie KoL- *) Heise. Band I. Tlieil i. Seite 267. **) Fieise. Seite 379. ♦*••) Das. Seite 605. niid Göthehorgs Vetensl-aps -och T'itterhets - Samhällets Handlin- gar. I. Stück. Seite 7g. Taf. 5. *+**) Reise. Seite 275. f****) SsBA Tfies, II. tah. 2-.fis. 6. 71 Bt; Salamander nannte. Die andre ist, wie scbon Daudin ver- luulhcte, wohl keine andre, als der von eben diesem ausführlicher beschriebene geschmückte "Waran, dem Sparrman den Namen Lacerta capeniis gab *), imd welcher von Levaillant **), Bar- / Row ***) und Lichtenstein **♦*) Leguan, und von den Holländern auj Cap nicht selten Kaiman oder Krokodil genannt wird. Aus- serdem bemerkte Sparrman *****) zu Sigikama , wo , wie er wieder hin- kam, das trockne Gras abgesengt war, unter mehreren dadurch gelödte- ten Schlangen, einige, welche Merkmale von vier Füssen zeigten. xA^cr- mulhlich, sagte er, gehörten sie also zu Linne's Vierfnss , {unguis quadrupes).« Obgleich nun dieser unstreitig am Ca'p, und wohl nicht, ■wie Bloch will, in Java sich findet ******) ^ da sie Vosmaer vom Cap erhielt *******)j so ist es mir doch wahrscheinlicher, dass SpARRMAN den schlangen förmigen Einzehe sähe, welchem Seba eben dieses Va- terland zuschreibt ********) Dagegen mag vielleicht Kolbens »kleine Art Schlangen, welche schwarz aussieht, die sich in den Stroh- und Rieth-Dächern aufhält, ihre Eyer darinn legt, und Jungen ausbrütet: da doch die Alten nicht viel dicker als ein Federkiel , und kaum die Länge eines Fingers haben; wie denn auch die Eyer kaum so gross als eine Erbse ********* )^« der schleichende Skink se3'n. Ob die ' Vierfiissige Schlange, deren hottentotlischen Namen LlCHTENSTElN *) Reise, Seite 608. **) Voyage. png. 17I. 172. ***) lieitie , Seite 356. ****) Heise, Band I. Theil 1, Seite 506. 604. ****>;) Heise, Seile 515. *+**+*) Beschaft. Berl. nciturf. Freunde IL Seite 32. i)c*4i4i+t*:'j ßeschryting uan de zeer zeldzaame langstanrfige , ruw -gescJiuhde Slang- Ha- gidis — gelyi: mede , van de zeldzaame Afrikanische glad - geschahdi J'Vorm-Hagidis van de Kap de goode IIoop u. s. w. Amst. 177}. 4« m. u4hb. ********) Tlies. II. pag. 70. tah. 63. fig- 7- 8- l|t♦^^;v*+*+J Vorgebirge der guten Hoffnung, Seite 31 6. « 72 angiebt, der sclilangeuförmige Einzehe oder der schleichende Skink sey, biu ich nicht iiu Stande za bestimmen. Ausser der bereits erwähnten , gedenkt Barrow noch einer Eidech- se , die er im Lande der Buschmänner antraf, welche sterbend ihre Farbe veränderte, und einer andern einen Fuss lang, von glänzend gelber Farbe *). Die erste ist uns(rei(ig eine Agame, deren Art sich nicht bestimmen lässt, die zweite verniuthlich ein Ski:ik, von dem sich vielleicht die Abbildung bey Seba ( 7/ies, //. tah. iz.Jig. 6.) findet. Soweit die Reisebeschreiber. Dass Seba, welcher nur das Vater- land nach den Angaben Anderer kenneu konnte, nickt das Gewicht bei der Nennung des Vaterlandes haben könne, weil er oft getäuscht -wur- de, ist nicht anders möglich , und eben so verhalt es sich mit allen Na- turforschern, -welche nicht im Vaterlande des Thieres waren. Gleich- wohl bildete Seba , wenigstens als afrikanischen Ursprungs , den unten näher zu beschreibenden eidechsenartigen Stachelschwanz, und als eine aus Mauritanien stammende, den blindschlei chartigen Erdschleicher ab, welchen ich vom sei. RiESS unter dem Namen Erdschlange erhielt. Sollte mich meine Vermuthung nicht trügen, und mehrere auf derselben Tafel **) mit diesem letzteren abgebildeten Amphibien vom Vorgebirge der guten HoHhung stammen, so würden vielleicht aus eben dieser Ordnung auch die rauhe und gehelmte Eidechse dort einheimisch seyn. Man darf nur mit einiger Aufmerksamkeit die Beschreibungen der Reisen nach dem Vorgebirge der gntr-n HcfTnung lesen, um sich davon zu überzeugen, dass die Anzahl der sich daselbst aufhaltenden kriechen- den Pholidoten oder Schlangen gross sey, und es unter ih- nen manche giftige geben müsse, wenn gleich gewiss nicht, wie Barrow behauptet, fast alle es sind ***). Der Mangel an unterscheidenden äus- *) Heise, Seile 397. 198. **) Thes. I. tah. 8ö. J^*) Reise, Seife 50 und 362. 73 seren Merkmalen der schädlichen und unschädlichen hat wohl dort, wie hier, die Furcht vor allen hervorgebracht, und manche der Mittel, welche am Cap gegen ihren Biss gebraucht M^erden *) , möchten viel- leicht ohne Noth angewendet werden. Dagegen ist es den Hottentotten bekannt, dass sie mit dem Gifte derselben, vermischt mit dem von Püanzen, besonders der Zwiebel der giftigen Biutblume (Ilae- inanthus to xicarlus) ihre Pfeile vergiften können, **) und dass das Fleisch, selbst der giftigen essbar sey , ***) ja selbst das Gift ge- nossen nicht schade. ♦♦**) Durch eben diese rohen Menschen wissen wir sogar, dass Tabaksöhl sie tödte. *****) Merkwürdig ist es übri- gens, dass wenigstens manche Schlangen an der doch immer warmen Süispitze Afrikas einen Winterschlaf halten, ******) und man bei eini- gen derselben, und, wie es scheint selbst bei unschädlichen, die ehe- mals nur den Klapperschlangen zugeschriebene Zauberkraft bemerk- fe_ *+****♦) ■Wie vorher wollen wir jetzt nach der Zeitfolge der Reisebeschrei- ber die von ihnen genannten Schlangen durchgehn. Ihrer sind bei Kolben zehn. Die erste, welche er ^spis, Augen- oder S choss -Schlange nennt *♦*♦****) ^ ist vermuthlich die in der Folge zu beschreibende •) Koz.BC Vor geb. d. gut. Hoffh. Seite 214. Tuuneeho Reise Band I. Theil 1. S. 125- H3- ^"Äei'f 2. S. 149. •*) Sparrman Reise, Seite igo. 191. Paters. Reise, Seile 159. Levaili,. Voy.pag, 230. Levaill. zweite Ri-ise , II. Seite 78. 7g. BAEROwifme, Seite 145; LlCHTENST. Reise, II. Seite 73. 322. 524. • ***) Thünderg Reise, Band I. Theil 2. Seite 138. Licutenst. Reise II. S, 316. 320, ****) Sparr:man Reise, Seite i68. *****) Barrow Reise, Seite 262. ******) TiiüNEERG Reis. Band I. nieil \. Seite 148. •**'***) Levaii-l. zweite Reise I. Seite 83. Barrow Reise, Seite 126. «»*»**»»^ yorgeUrge der guten Hoffnung. Seite 212. K 74 puffende Viper, -welclie bei den spätem "Reisenden Puffolter «der Pofadder heisst. *) Nicht so leicht ist das Urtheil über die zweite, die Baumschlan- ge, **) unter welchem Namen (holländisch: Boom- Slang) auch ei- ne Schlange bei Thunberg *♦*) und Barrovv ****) vorkommt. Nach Kolben hält sie sich an und in den Bäumen auf, »allwo sie sich in der Dicke eines Fingers , und 2 bis g Ellen lang, einem Ast gleich aus- strecket, auch demselben an der Farbe nicht viel ungleich siebet, aus- ser dass sie nur gesprei kelt scheinet.« Sie soll die dem Baume sich na- henden Menschen beissen , und der Gebissene nun auf seine Genesung denken müssen, die durch einen guten Schlangenstein bald bewirkt wer- den soll. Vermulhlich ist sie also gar nicht giftig, und v^^ahrscheinlich dieselbe, welche Thunberg unter eben diesem Namen beschreibt. Er sagt nämlich von ihr an dem ersten der beiden nach Groskurd's Ueber- setzung angeführten Oerter: >> Unter andern findet man hier (inRothe- sand) eine Art Schlangen, die man Baumschlange {Boom- Slang) nennt, weil sie oft auf Bäumen sich aufhallen soll; sie ist acht Fuss lang, und sieht üben ganz braunroth, unten ganz gelblich aus.« Die zweite Stelle lautet so: »Unter andern Thieren sähe ich hier (im kalten Bockfei Je) eine Art Schlangen, die man Baumschlangen nennt, und von der man erzahlt, dass sie auf den Bäumen die Vogel verschlingen.« Ich darf wohl kein Bedenken tragen , diese Thunbergische Baumschlange als die Natter zu betrachten , welche Donndorff *****) so angiebt : »Col. (Capensis) 197 — 124 = gai, Thunberg it. c. I. p. 179. *) fATERSON Reise, Seite 162. Levait.i,. zweite Reise, Seite 73, Lichtenst. Reise I. Seile 049. RiEss a. a. O. Seite 543. 517. **) Kot.be a. a. O. Seite 215. ***) Reise Band 1. Theil \. Seile i \..\. Theil 2, Seile 3 f. ****) Reise. Seite 13Ö. »****) Zool. Btilr. III, Seite 208. Habitat in arboribus promontorii b. spei. 8 pedes longus, su- pra tofus fuscus, squaiuis tarinalis, subtus flauescens.« und welche SuCKOw und Herr Bechstefn unstreitig aus ibra aufnali- mf^n , *) obne Thuneerg's 7ie?i:e selbst anzusehen, da sie beide mit dem deutschen Titel Thunberg's Reise anfübren, in welcher Seite 179. von gar keiner Schlange die Rede ist. Uebrigens muss GrosküRD in seiner Uebersetxung das am meisten Bezeichnende dieser Schlange nach ThuiT- BERG's Angabe, nämlich die Schilderzahl und gekielten Rückenschuppen als ihm unnÖthig scheinend, -weggelassen haben. Weit zweifelhafter ist es aber, ob diejenige Schlange, welche Barrow unter dem Namen der Baumschlange aufführt, mit der von Kolben und Thunberg so ge- nannten einerlei sey. Er sagt von ihr : »Von deu verschiedenen Schlan- gen-Arten ist hier (Im Lande der KaSern) nur eine unschädlich: die- ses ist die Bauraschlange, die ihren Nameu von der Gewohnheit hat, sich um die Aeste der Bäume zu schlingen. Sie ist sechs bis zehn Fuss lang, sehr dick, und von Farbe dunkelstahlblau. Sie nimmt ihren Auf- enthalt auf Bäumen, um sich ihre Nahrung desto bequemer verschaf- fen zu können, welche grö^stentheils in kleinen Vögeln besteht.>< Sollte diese Baumschlange diejenige seyn , welche RiESS **) vielleicht durch einen Schreibfehler Erdschlange nannte?, und von ihrerzälilt: >>Von Schlangen- Arten giebt es hier (bei Stellenbosch) hauptsächlich Erd- schlangen, welche -wohl manchmal 10 bis 12 Fuss lang und 3 Zoll dick, aber äusserst furchtsam sind und keinen Schaden thun..< Dass hier ein Schreibfehler obwalte ist mir um so wahrscheinlicher, weil der seel. RiESS, wie ich bereits vorhin erwähnte, mir unter dem Namen Erdschlange den blindschleich artigen Er d Schleicher gab , von welchem ich vermuthe , dass er Kolbens dritte Art, die Blind- schleiche, sey. ***) ') Die Cap?clie JN'atter. C. capensis. Suckow N. G. d. TItiere III. Seite 355. Bechstein in Lacep. Amph. IF. Stile 211. **^) a a. O, Seite 5 (.j-, ***) a. a. O. K 2 76 »Es giebt auch allliier« so ertheilt Kolee von seiner vierten Art Nachricht, *) ysolche Schlangen, welche einen breiten Hals und schwärzlichten Rücken haben , an Grösse über eine Elle nicht ausma- chen, und dabei sehr schnell sind, jemand zu beissen, dass er bald da- von aufschwillt, und mit stetigem Durst gequält wird.« Wegen dieser schädlichen Eigenschaft hält KOLBE diese Art für den Z^/p^cr^ die D urs t- Sch lange oder Prester, die Brandschlange der früheren Na- turforscher, und erzählt die Wirkungen, welchen einst der Biss einer solchen Schlange hatte, und die Heilung desselben. Da keiner der spä- tem Reisenden ihrer erwähnt, und Kolbe's Nachricht so höchst unvoll- ständig ist, so lässt sich nicht einmal die Gattung der giftigen Schlan- gen angeben , zu denen sie gehöret. Auffallender ist es, dass eben diese Unbestimmbarkeit in Absicht derjenigen giftigen Schlange stallfmdet, welche die fünfte Art ausmacht, und nach dem unrichtig ausgesprochenen portugiesischen Namen der Naja, Cobra de Cabelo am Cap nach Kolben Cobra de CapeU 10 heisst, da ihrer die mehreslen spätem Reisenden erwähnen.**) Dass sie keine Naja sey, sondern nur durch ihre gelbe Farbe, worin sie mit der Brillenschlange übereinstimmt, [denselben Namen erhielt, hat Forster hinlänglich erwiesen. Die Abbildung derselben , wie sie KoL- JBE mittheilt, ist/ der Brillenschlange aus 'Es&^a^'EKS Amoenitat. exot. entlehnt. *) Cobra de Capello. Kolbe a. n. O. Seite 21}. Gelbe Sclilange. Sparrman. Reise. Seite igo. Gelbe Schlange. Cobra Capclla. Patteiis. Heise, Seite i6l. Kooper-Capel. Levaill. Foy. pag. 326. Levailt.. zweite Reise 1. Seite i8|. !!• Seite yS- 79- Forster in den ^nin. zu obige}' Reise. Cobra Capella. Carrow Reise. Seite 156, 2}-g. LicuTENST. Reise I. Seite 6^9. RiEss a. a. O, Seite 5 1.3. **) El:n(Jas, 77 Die sechste Art, »eine Schlange, welche über eine halbe Elle nicht lang und kaum eines Fingers dick wird, Sie ist über den ganzen Rü- cken schönroth, mit weissen und braunen untermengten Flecken, und hat einen ganz weisslichten Kopf,« *) ist wohl entweder die Sibon Natter, oder wahrscheinlicher die schmalbauchige, und in diesem Falle RiESSENS Schaafs techer. *) "Was siebentens die Hausschlangen ***) betrifft, »die weisslicht über den ganzen Leib, und etwa eines Kindes Arm dick, aber wohl dreimal so lang sind « und zu den Leuten ins Bette kriechen ohne zu schaden, so möchte ich wohl auf das vom Seba abgebildete Maurita- nische Blöd äuge ****) rathen, welches in diesem Falle von dem von BrowiX abgebildeten jamaicaischen wurmförmigen Blödauge ver- schieden seyn würde. Die achte Art der Schlangen, die gehörnte, *****) würde ich ganz übergehen können, da sie KOLBE nur auf das Zeugniss Tachart's anfuhrt, aus dem er auch die Abbildung derselben entlehnt, so wie die Beschreibungen und Nachrichttn, die ich von ihm in der allgemeinen. Historie der Reisen finde, mich wenig bedauern lassen, dass ich seine Reise nach Siam nicht lesen kann. Da indess Patterson, Levaillant und LiCHTENSTEFN Sie als eine der giftigsten, als diejenige Schlange schildern , deren Gift vorzüglich angewendet wird, den Pfeilen der Hot- tentotten und Buschmänner ihre tödtliche Eigenschaft zu ertheilcn , so Verdient sie als Capsches Amphibium hier vorzüglich ihre Stelle. Sie *) KoLEE Vor geh. Seite 215. **) a. a. O. Seite 543. **•) KoLBE a. a, O. Seite 215. ****) Serpeiis Caecilia, ex Maurltania, Seba 77ies. I, pag. 137. tob. 86- ßg- 2. *****) GeLörnte Schlangen. Kolbe Vorgeh, Seite 215. Pattebson Beise. Seile 121, ] 53- Levaillant zweite Beise, II. Seite 78. 70. Hornsclilangen. Lichx£Nst. Beiie, Jl, Seite 521, 7« ist von grauer Farbe, ohngefähr i8 Zoll lang, ihr flacher Kopf ist sehr gross, und über den Augen erheben sich kleine Schuppen, welche die Einwohner Hörner nennen. Die gehörnte Viper ist sie also nicht, nicht der Gerast der Alten , und ich würde vermuthen , dass sie die schlin- gende Hochbraune sey , wenn nicht diese nach LACEriDE aus Neu- HoUand stammte. Von der neunten Art der Schlangen bei Kolbe habe ich schon vorher ^W bemerkt, dass sie vielleicht der vierfüssige Skiuk seya /^ möge. *) Endlich zehntens unter dem AVasser - UngezIfTer« nennt KoLBE verschiedene Arten der Wasser-Schlangen, von denen er eine, ei- ne kleine Spanne lange, wie ein starker Schwanen - Kiel dicke, braun- erüne Art im warmen Bade gesellen , die sich aber stets von ihm we- nio^stens einen halben Schuh weit entfernt gehalten habe. In dem Ver- zeichnisse der PV'örter aus der Sprache der Koossa- Hottentotten, welches Herr LiCHTENSTElN mittheill **) kommt eine grüne Wasser- Schlange vor, Avelche vielleicht eben diese seyn mag. Bestimmen lässt sie sich nicht. ThüNBERG fand in dem Ataquathale »eine gelbe aber nicht giftige Schlange, von der Länge einer Viertelelle: sie lag am Wege unter Steinen.« ***) Vielleicht ist sie dieselbe, mit der »sehr schönen grossen Schlange, von vollkommen citrongelber Farbe, mit regelmässigen schwar- zen Flecken, die über fünf Fliss mass « und am Fischflusse gefödlet wurde, deren LtCHTENSTEt?^ gedenkt. ****) Beide verdienen mit den Nattern verglichen zu werden, von denen Seba die eine unter dem Na- *) Vorgehirge der guten Hoffnung. Seile 217. **) Heise, Seite 64g. ***; Beis. Band I. 'Iheil 1. Seile 162. *•**; Reise I. Seite 585, 649, 79 men Serpens ^fricana, crocea,*') die andre unter dem der lyer- pens minuscuLa, ^J'ricana, flaua **) abgebildet hat. Noch erzählt Thunberg die "Wirkungen des Bisses einer giftigen Schlange, -welche Ringhals genannt wurde, ***) aber ohne sie näher zu beschreiben. Auffallend ist es , dass dieser Name in Patterson's Abhandlung von thierischen Gißarten ****) nicht vorkommt, da er doch die Nachrichten über die giftigen Schlangen am Vorgebirge der guten Hoffnung, welche er erhielt, daiinn zusammenstellt. Schade, dass er selbst gestehen muss, dass es ihm an hinlänglichen zoologischen Kennlnissen fehle. Ausser den bereits angeführten nennt Pattbrson noch folgende drei Arten: «Die Kouseband- oder Strumpfband-Schlange — ist den Reisenden vorzüglich gefährlich, da ihre Farbe mit dem Boden so vie- le Aehulichkeit hat, dass man sie nicht leicht wahrnehmen kann. Das Kouseband ist klein und wird selten grösser als achtzehn Zoll lang.« ****) Auch RiESS nennt eben diese Schlange, *****♦) und dass er mir gesagt habe,, die braunfleckige Natter, welche er in meiner Sammlung sähe, sey ein solches Kousenband , habe ich bereits vorher bemerkt. »Die Springotter ist eine höchst gefährliche, allein nicht häu- fige Schlange j sie ist schwarz mit weissen Flecken, 3 bis 4 Fuss lang ' und verhältnissmässig dick.« ♦**♦***) »Die Nachtschlange ist schöner, als irgend eine der vorigen Arten, 18 bis 20 Zoll lang, und sehr dünn. Sie hat schwarze, rothe und gelbe Gürtel; und wenn man des Nachts an sie kommt, so sieht *) l'hes. I. pag. 21. tab. i2. ßg. 4. *♦) T/ies. II. pag. 28. tab.2j. fig. 3. ***) Reise, Band I. Tlieil 1. Seite 187- ****) Heise, Seite 157. *****) Heiidas. Seite l6c. ****'^>) a. a. O. Seite 543. **(:+:***) PATiEnsoN Beine, Seite iSa. So sie ganz feurig aus. Die Hottentotten nennen sie (^ Kill man) Men» schentüdter. *) vEine Schlange, welche man de Spuiig-Slang oder die spu- ckende, speichelwerfende Schlange nennt, ward von den Eingebornen des Landes gegen mich erwähnt; ich hörte von ihnen: sie könne ihr Gift verschiedene Ellen weit werfen oder sprüfzen, und es waren Leute davon blind geworden. Diese habe ich aber nie selbst zu Gesicht be- kommen **).« Herr LevAILLANT sähe auf der Robbeninsel schwarze Schlan- gen, von 4 bis 5 Fuss Länge, welche aber unschädlich sind. ***) Soll« te Seba's Serpens, Africana, fusca, Promontorii Bonae Spei ****) eben diese Natter seyn ? Eben derselbe fand das Thal zwischen dem Tafelberge und dem falschen Löwenkopfe »mit einer ungeheuren Menge grünlichen vier bis fünf Fuss langen Schlangen bevölkert *****), die ebenfalls unschädlich waren.« Barro'W endlich beobachtetf »eine Schlange von zwei Fuss Länge AV und blaulicher Farbe,« w^elche sich fünf bis sechsmal um eine Eidexe gewunden hatte. ******) Nicht unwahrscheinlich ist es, dass sie Seba's Serpens, africana, ex Cyaneo dilute caerulea ******♦) gew^esen sey. Nach Seba werden noch die Sibon, die dickschwänzige, die liebliche Natter, der kleinschuppige, doch auch, wie- wohl gewiss mit Unrecht, der dreiringige Elaps, überdem aber *) Ebendas. Seile 163. **) Ebend. ***) Scrpents noirs. Levaillant /'b/. pag. 45, ****) Thes. II. pag. 35. iab. 55. ßg. 5. ****i;^ Levaillant zweite Heise I. Seite 121. *.*****) Heise. Seite 262. *+1***!=) T/ics. //. pag. 63. tab. 65. /ig. 3. öl folgende nocli nicht näher bestimmte Nattern , als am Vorgebirge der guten Hoffnung einheimisch , angegeben : Serpens versicolor, tigrina Promontorii bonae Spei. ♦) Serpens yifricana, annulata ; ex promontorio bo- nae Spei. **) Serpens ^fricana, Promontorii bonae Spei, LeU" c ophaea, elegantissiina. ***) Von der einzigen Gatlung der gr e i f end en Seh uppen-Pholf- doten, den Chamäleonen, scheinen mehrere Arten am Vorgebirge der guten Hoffnung zu wohnen, ****) nur mit Gewissheit kennen wir von diesen allein den in der Folge genauer zu beschreibenden geperl- tenChamaleon. Dass es von den hüpfenden Batrachier^FröscheiA am Cap /«- Z*! gebe, bezeugen nicht allein mehrere Reisebeschreiber, *+***) sondern es beweisen mir auch die von dort erhabenen Kaulköpfe. Kröten sollen sich nach Kolben ******) wenige daselbst finden, und die von Lichten- stein, nach dem ihm milgelheilten TVürterhuche der Krossa ^Sprache genannte Kröte mit Zähnen ***♦**) kann, eben der Ziihne wegen, keine Kröte seyn. Alle diese Batrachier sind bis jetzt als gänzlich un- bekannt zu betrachten. *) Tlies. II, png. 52. tab. 31. j%. 3. **) Thes. II. pag. 47. tcA. 46. ßg. 4. ***) Thes. IL pag. 62. lab. 62. ßg. 4. ***♦) Thunbero Heise, Band I. Theil 1, Seite 211. Barrow Reise, Seite 298. *****) KoLEE Vor geb. d. g. Hojfn. Seite 150. Thunbirs Reise, Band I. Tlieil 1. Seite 14-1. LicuTENsTEiN licise I. Seite 649. ******) a, a. O. Seite 154. ****»**) Reise I. Seite 649. L 82 Ob es gehende Batracliier dort gebe, ist z^veiFAhah , da die von Kolben und andern genannten Salamander •wahrscheinlich Agamen oder Gekkoen sind. Diese allgemeinen Betrachtungen werden es hinlänglich rechtfertigen, wenn ich mich darüber wunderte, dass die Amphibien des südllclien Afrika's noch so wenig bekannt sind. Von einigen, welche nicht be- reits im ersten Hefte dieser Beilrage vorkommen , v/erde ich jetzt ge- nauere Beschreibungen und, wo es nützlich scheint und angeht, Abbil- dungen liefern. Ein G e k k o. Unter def mir vom sei. Hauptmpnn ElESS geschenkten Amphibien des /)^ "Vorgebirges der guten HofTnung fanden sich auch zwei Exemplare eines kleinen Gekko's, welchen beiden der Schwanz bald hinter seiner ^Vur_ zel abgebrochen war. Sie gehören zu derjenigen Abtheilung der Gek- ko's, welche Herr CuviER Platy - B a cty les nenaty *) bei denen die Zehen ihrer ganzen Länge nach erweitert sind, und unten Quer- schildchen haben , und zwar unter diesen zu denjenigen , welche gar keine Krallen , und auch keine Schenkelöffnungen besitzen. lA die Gros- /^ se , die ganze Gestalt des Kopfes, des Rumpfes und der Gliedmassen, selbst zum Theil der schwarze Seitenstrich desjenigen Gekko, welchen Herr Cuvier inunguis nannte, **) stimmt nach der Abbildun"^ so sehr mit denen des vor mir liegenden Exemplares (das andre habe ich be- reits einmal in Tausch weggegeben) überein, dass wenn mich nicht das angegebene Vaterland, die Insel Frankreich, und die violette Farbe des *) Le rfigne aniinal distribue d'aprks sen orgä?iisation II, rag, 45. *♦) Elend, Seite 46. tob. Z- f'g- :.■ Cuvierscher Gekko, Gekko iiinnguis. Mzrr, S^st. d. Amph. Seite 13. 83 Rückens zurückhielten, ich ihn für unsern Gekko halten würde. Doch immerhin ist es mögh'ch , dass die Inseln Frankreich und Bourbon , so wie Madagaskar ehemals mit Afrika zusammenhingen, und daher Am- phibien des festen Landes auf diesen Inseln, so wie solche des festen Landes von Europa in Grossbrilfanien , gefunden wurden, und die Far- be kann Wirkung des ^Veingeistes, ja wie bei manchen andern Am- phibien, des Geschlechtes, des Allers, der Jahreszeit seyn. Vielleicht hat auch Seba diesen Gekko als ein junges Afrika- nisches Eidechschen '*) abgebildet. Wahrschtrinlicher ist es mir jedoch, dass der vor mir liegende Gek- ko das am Cap wegen seines Giftes so berüchtigte Geifj e **) sey, wel- ches zuerst und bis jetzt allein Sparrman beschrieben hat, um so mehr, da Grösse , Farbe , äussere Gestall , die Zahl der Zehen und der Mangel der Krallen, vv^eswegen Sparrman mulhmasste, dass es eine Larve sey, so wie das Vaterland, noch mehr aber der fehlende Schwanz an beiden Exemplaren dafür redete, indem dieser nach Sparrman >,>ohne viele Gewalt gar leicht abfällt, und mit einer gelben Materie wie der Eiter in Geschwüren oder Wunden angefüllt ist.« Wie ich mein System der Amphibien herausgab , halte ich die Abhandlungen der Gothen- burgischen Gesellschaft der fP issenschaften nicht gesehen, und vermu- # *) Laceitula, Africana, junior. Seba Thes. II. pag. 2g. taf}. o.-j. fig. 6. **) Lacerta (feitje. Sfarrma.v in Gothehorgs VLtemh. Haiullmg. 1. Seile 76. Taf. 5. /'f A Sparrm. Reine, Seite 605. Gmel Syst, Nat. Linn. I. pag. 1068. CuviER regne anitn. II. png. 46. Note. Stellio Geilje. Schneider Amph. pliysioU II. pag. 34. Gecko Geitje. Meyer Syn, rept. pag. 26. Der Geitje. Lacerla Geitje. Donnd. zoul. Si-itr. 111, Seile loS. Bechsxein in Lacep. Ainpli. II. Seile 500. Die capscbe Eidechse. Lacerta Geitje. Swckow AI G, d^ Tliiere III, Seile 131. Sparrmau's - Gecko, Lacerta Sparrmaniana. Shaw Gen. Zool. III, I'art, I. p, z^g- Geitjes. Lichtexstein Heise II, Stile 275. Gjilje Mülcb. Molge Geitje, Miiut, Syst, d, Amph. Seite 187. L a H thete daher: dass Gmelin in seiner Ausgabe des Linneischen Natursy- stems folgende Nachricht vom Geitje: »Lacerta (Geitje) cauda lanceolata mediocri , palmis tetradactylis. Sparnnan act. gothenb. I. p. 75. t. 5. /. i. Habitat ad caput bonae spei, vix 3 pollices longa, variegata , sub- tus albicans, gangraenam cifrei et aurantii niali succo liinitan- dara, et mortem ipsam excitans, cauda pedibusque salaman- dris, veneno et papillis sparsis geckoni propiors an forte larva ?«' wenigstens das Kennzeichen treu nach Sparrman mitgetheilt habe- Dies ist aber nicht der Fall, und durch ihn irre geführt, hielt ich das Geitje für einen Molch. Jetzt , da ich die Gothenburgischen Abhand- lungen vor mir habe, bin ich überzeugt, dass es ein Gekko sey. Ver- muthlich ist es den Lesern angenehm, wenn ich ihnen Sparrman's Be- schreibung, so gut ich es verma^^, aus dem Schwedischen übersetzt , mittheile: »Grösse: kaum 3 Zoll laug. Der Schwanz noch kürzer als der Leib.« »Farbe: weisslich unter äernKvAne, Vorderhalse, Bauche, an der in- neren Seite der Zehen, Beine und Sk^henkel; der übrige Leib schwärzlich, etwas gesprenkelt, ausser den Augen, welche blau sind, mit einer weis- sen Pupille.« (Folge des "Weingeistes, worin Sparrman das Geilje erhielt. ) »Der Körper ist, besonders oben, nicht mit Schuppen bedeckt, son- dern mit kleinen zusammengehauften (hopgyttrade) "Warzen, Avelche am Schwänze grösser und spitzer sind. Unter und an den Kanten der Kinnlade ist eine Reihe grosser und platter W^ai'zen, welche Schuppen gleichen (die Randschilder ?) von eben der Farbe, wie die untere Ba- cke selbst, mit einem kleinen sch^^N arzlichen Flecken auf einer jeden. Die mittelsten oder vordersten von ihnen sind gross. Ihre Zahl in allem 12 bis 14.« »SJjifwanz sehr spitz gegen das Ende, sehr dick und gleichsam auC- /^ geschwollen in seiner Mitte, und nicht viel schmähier als der Körper 85 selbst ; nahe bei demselben und an seiner VVurzel mehr zusammen- gezogen.« »Zehen [fünf an Leiden vorderen und hinteren Füssen, aber ohne Nägel oder Krallen.%< Beschreibung eines Gekko» Kopf vom Rumpfe unterschieden, sehr gross, plattgedrückt, eyför- mig. j]Jundesqff'iiuug gerade, nur unter den Augen, bis zu deren hin- teren Winkel sie sich erstreckt, etwas in die Höhe steigend. Kinnla- den gleichlang, und die obere an jeder Seite des ziemlich grossen, drei- eckigen JRüsselschildes mit vier, die untere an jeder Seite des kleinen Zippenschildes mit acht Randschildern eingefasst. Dicht hinter jedem Schenkel des Riisselschildes liegen die grossen, runden Nasenlöcher. Die tilgen sind sehr gross. Die Ohren haben einen tiefen Gehörgang, so dass man von Aussen das Trommelfell nicht sehen kann. In den Kinnladen liegen sehr spitze, yerliältnissmässig grosse Ziihne. Die Zunge / ^ ist ganz randig und sehr dick. / Hals etwas schmähler wie der Kopf. 7?U7np/ spindelförmig, etwas plattgedrückt, mit convexem T^iicAen, auf dem ein schwacher Kiel vom Genicke bis zur Sclnvanzwurzel läuft, und flachem Bauche. Die ^ßeröjfnung erstreckt sich von einem Schen- ckel bis zum andern. Den ganzen Körper bedecken kleine, runde, auf dem Rücken und Kopfe, so wie an der äussern Seite der Beine körnerformige , an den untern Theilen glatte Schuppen. Auf dem Hinterhaupte stehen zerstreut einige grössere Körner oder Warzen. Beine kurz, ziemlich fleischig, und die kleinen Fiisse wulstig. Zehen kurz, ohne Krallen, plattge- drückt, ghichweit und oben an der Spitze mit ganzen, unten bis über die vordere Hälfte mit getheilten, querliegenden Schildchen bedeckt. An den Vorder fü^sen ist der erste Zehe der kleinste, der mittelste der längste; an dtn Minterfussen auch der erste der kleinste, der mittel- 86 sie und der vierte die längsten, und so wie der zweite und der aus- serste gleich lang. Schenkelöff'/mngen bemerke ich nicht. Farbe oben heller und dunkler braun gewölkt, unten schmutzig weiss. Durch die Augen läuft, längs den Seiten des Halses, ein schwärzlicher Stiich. Länge bis zur Schwanzwurzel i" 3'", o Kopf lang ^,5.2 — breit . . o„3, o Rumpf in der Mitte breit , . o,, 3, o Dornige Agame oder Galeote. *) Von den unten angeführten Abbildungen die3er /game siiht LiNNi die letzte, H;;rr LacepI;de beide für die der Hardun Agame (^Lacer- ta Stellio L[nn.) an, und als sokhe haben Herr Bechstein die sieben- te, Shaw die sechste Figur nachstechen lassen. Wie das möglich war, da LiNNÄ selbst den Hardun sähe und beschrieb, da er Hasselquist's Bcise , in welcher eine Beschreibung desselben vorhanden ist, selbst her- ausgab, da er selbst Tourxefort's Abbildung des Hardun anführte, die mit den Sebaischen aucli nicht die entfernteste Aehnlichkeit hat, ja da er der Lacerta Stellio einen wirbeligen Schwanz (ciuda verli- cillata) zuschreibt, welcher doch in den Sebaischen Bildern schindelar- tig geschuppt ist, ist unbegreillich. Dadurch verleitet, mochte Thün- BERG aber wohl irgend eine Capsche Eidechse für Linne's Lacerta Stellio hallen, obgleich ich fast nicht zweille, dass diejenige Eidechse, welche er Kr ö t e ns ala mand er (Lacerta orbicularis) nennt, *) *) LactrUi, Aciiltata, Piomoiiloiii Bonae Spei. Sf.ea Tlies. Il.pag. 10. tah. 8./V-6. Tapayaxiii, sive Lacerta, orbicularis, minor, l'romoutorii ßoiue Spei. Seba ibid. fiS- 7 Dornige Galeote oder Agame, Calotes aculeatus sive Againa aciileala. Merii. .5/«^ d. Ampli. Seile 53, **) Reise. Band I. 'IJieil i. Seite 267. 87 die dornige Agarae sey, da bei manchen Individuen der Rumpf sehr flach gedrückt und in der Mitte sehr breit ist, und sich daher in sei- nem Umfange dem kreisförmigen nähert. Viel Wahrscheinlichkeit hat CS auch für mich, dass Kolbe eben diese Agame unter dem Namen Salamander beschrieb,*) wenigstens scheint mir, wenn man das ab- rechnet, was er aus den Nachrichten, die ihm vom europäischen fle- ckigen Salamander bekannt waren, einmischt, wenige südafrikanische Amphibien zu seyn, auf welche das Folgende besser passte, als auf die dornige Agame: »Von dem Salamander aber, welcher wegen seiner Gestalt unter die Eidechsen gerechnet wird, wiewohl er etwas dicker ist, als eine andere Eidechse, melde nur dieses, dass er ganz scheusslich anzusehen, indem er über den ganzen Leib von gelber und dunkel- grauer Farbe zu glänzen scheinet, in welcher viele weisse Silber -far- bige Flecken oder Strieme sind« u. s. w. Möglich ist es indess, dass er, so wie der sei. RiESS, nach dessen Reiseberichten sogar mehrere Arten von Salamandern am Vorgebirge der guten Hoffnung vorzu- kommen scheinen, **) unter diesem Namen eine andre oder mehrere Ar- ten von Gekko j- Agamen, oder selbst gehenden Batrachiern Verstehe. /»-e-f^ Die erste dornige Agame, welche ich zu beschreiben Gelegenheit hatte, erhielt ich aus der Sammlung des Grafen VON BoRCKE. Sie glich der angeführten siebenten Sehaischen Figur ungemein, und ich ^\ürde diese nicht für gleichartig mit der sechsten Figur gehalten haben, wenn mich nicht ein Exemplar meiner eigenen Sammlung, welches ich damals noch nicht besass, und welches hier abgebildet ist, von der Gleichartig- keit beider überzeugte. *) Vorgebirge der guten Hoffnung. Seite l6/\, **) Morgenblatt. 1813, Seit* 543. 80 Beschreibung der dornigen Agame. Fünfte Tafel. Der Kopf ist gross, sehr platfgedriickt , stumpf, sein Umfang para- bolisch. Das fast flache Hinterhaupt ist durch eine Falte von dieser Gestalt -—■-■—', deren Winkel nach vorn gekehrt ist, vom Nacken ab- gesondert, und zieht sich hinter den Ohren herum ; die Unterkinnlade erstreckt sich noch etwas rückwärts. Die Augenbraunen erheben sich in zween halbkreisförmigen Hügeln, welche ein nicht tiefes Thal zwischen sich lassen. Ihr Rand ragt kaum merklich über die Augen hervor, und erstreckt sich gegen den Rumpf hin nicht viel weiter wie der hintere Augenwinkel, läuft aber nach vorne wie eine scharfe Kante bis zu den Nasenlöchern. Die das unlere Augenlied umgebende Augengegend ist schagrinartig; sie ist wenig geneigt, und die Hügelgegend fast senk- recht. Die Mwidesoff'nung liegt sehr niedrig, und die fast ganz flache Unterkinnlade ist daher so sehr ohne Hohe, dass sie einer blossen Plat- te gleicht. Sie ist wie die MundesölFnung wagerecht , nur die letztere nach einem kaum merklichen nach oben hohlen Bogen gekrümmt, steigt hinter den Augen hin etwas mehr aufwärts, wird dann wieder gerade und wagerecht , und hat ihren Winkel etwas vor dem Ohre. Zwei Fal- ten, eine am Anfange, die andre am Ende des kaum vorhandenen, doch dünneien Halses trennen hier den Kopf vom Rumpfe. Eine we- nig erhabene Falte lauft von der Mitte des Kinnes über die erste Falte weg bis zur zweiten, scheint aber, weil sie dazu zu klein ist, keinen Kehlsack zu bilden. Beide Kinnladen sind fast gleichbreit und gleich- lang, doch die untere etwas weniges kürzer und gegen die Spitze hin schmähler vu'e die obere. Die Nasenlocher liegen an der Spitze eines dreieckigen Schlidchens, weit rückwärts und hoch, gerade vor der schar- fen Kante der Platte des Kopfes. Sie sind klein und rund. Die tilgen. sind klein, und liegen hoch, ziemlich weit nach vorn, und sind mit ei- nem ziemlich kleinen oberen und nicht viel grösseren unteren ^ugen- liede versehen, welches warzenartige Sclmppon bedeckeu , von denen die zunächst am Rande der Platte die grüssesten sind. Die Ohröff'iiung ist initteliuässig, rundlich, doch A'nrn und anten mit geraden Linien bc- gränzt. Den ganzen Kopf bedecken wulstige Sclmppen oder Schild- chen, von denen die auf der Stirn, der Schnautze und den Augenbrau- nen die grossesten sind, doch ist ihre Grösse verschieden. Sie haben einen sechseckigen Umfang. Die am Hiuterhaupte sind unregehnässi- ger schuppenförmiger, und mit der Spit/.e nach vorn gekehrt. Mitten auf dem Ilinterhaupte erhebt sich ein kaum merklicher Hügel, welcher aus ' vier SchilJchen besteht, von denen eins vorn, die drei übrigen hinter diesem in einer Ouerreüie liegen. Das vorderste ist das grosseste und hat in der Mitte eine kleine Vertiefung. Von den drei hintern ist das mittelste das kleinste. Zwischen den übrigen unregel massigen Schup- pen erheben sich einige gewölbte Schildchen, und von den andern sind viele kantig, so dass sie unregehnässige, mehrentheils vierseitige Pyra- miden darstellen. Unter den Augen und auf den Zügeln sind die Schup- pen kh'in, breiter als lang, platt, und nach unten gekehrt. Das Ohr umgit;bt oben und vorn eine Reihe äusserst spitzer, einem zweischnei- digen Pfriemen gleichender Stacheln. Eine Reihe ähnlicher Stacheln läuft vom untern Rande des Ohres schriig nach vorn zur Kehle ; eine ähnliche vom hintern Rande des Ohres wagerecht bis zur Seite des Halses, unter dieser noch eine an der Seite der Kehle bis zur zweiten Falte; eine andere au den Seiten des Nackens, und zwischen dieser und dem oberen Rande des Ohres, doch ihr näher, noch eine, welche noch kür- zer ist, da ihre Länge beim gräüich _ Borkischen Exemplar nur andert- halb Linien beträgt. Das Jiüsselschild ist nierenformig , und überdem fassen den Rand der obeni Kinnlade schmahle , gekielte, vorn abge- rundete Schildche/i ein ; so wie den der unteren glatte viereckige Rand- schilder und ein sechsseitiges Lippenschild, üebrigens bedecken dieUn- terkinulade kleine rautenförmige, so wie die Kehlenfalten und die Ge- gend zwischen ihnen rundliche, körner- oder wärzchenförmige Schuppen. Der Rumpf ist kurz, plattgedrückt, breit, und die Seiten in der M Mitte bogenrörmi'g, bei dem einen Exemplare fast lialbkreisFcirmig er- weitert. Der Rücken ist kaum merklich kalmrdrmig. Der Bauch flach, die Brust breit, die Scheu kelgegeud zi^^mlich schmahl, und hinter den Achseln und vor den Schenkeln der Rumpf an den Seifen eingezogen. Den Rücken bedecken gani kleine rautenförmige, doch an der Spitze etwas abgerundete, gekielte, an der Spitze des Kiels, wie es scheint luit einem Löchelchen versehene, den Bauch spitz - raufeiiRirmige , platte Schuppen. Auf dem Nacken bilden die Kiele der Schuppen kleine spi- tze Zähne, und machen dadurch den Rückgrad an dieser Stelle etwas sageförmig. Bei weitem schwächer ist dieses auch auf dem Kreuze der Fall. Die Schuppen auf dem Rückgrade und nahe an demselben sind etwas grösser, wie die übrigen. Längs der Seite des Rückens läuft vom Halse bis zu den Schenkeln eine Reihe etwas von einander ent- fernter Häufchen, jedes von drei bis vier ähnlichen Stacheln, wie die an der Seite des Hinterkopfes, ausser dass diese Stacheln kleiner und mit ihren Spitzen meist nach hinten gekrümmt sind. Hin und wieder stehen noch zerstreut kleinere Stacheln auf den Seiten des Rückens. Ihrer waren mehrere bei dem gräflich - Borkischen als meinem Exem- plare, und übei'haupt können die Stacht In auf dem Rücken bei dieser Art der Agamen wenigstens nicht sehr wichtig seyn , da sie sich, selbst jene vorhin angegebene Reihe, bei meinem Exemplare auf der einen Seite anders wie auf der andern verhalten. Der y^Jier liegt quer und ist ganz gerade; sein hinterer Rand etwas wulstig, und beide Ränder mit äusserst kleinen Schuppen bedeckt. Die Vorderbeine sind zicniUch lang. Der Oberarm ist dick, drei- kantig, hinten ziendich scharfkantig; der Vorderarm dünn, und zwar gleichfalls dreikantig, aber zusammengedrückter; der Vorderfiiss ziem- lich gross; seine fünf Zehen sind ganz gespalten und nicht sehr lang. Der erste und fünfte entspringen am nächsten bei der Handwurzel; der zweite etwas, der dritte und vierte noch entfernter von ihr, und zwar in gleicher Entfernung; auch sind diese beiden Zehen gleich lan^^, der zweite und fünfte etwas kürzer, der erste der kürzeste. Dieser hat ein, 9^ der zweite und fünfte zwei, der dritte drei, der vierte vier Glieder. Beine, Füsse und Zehen sind mit ziemlich grossen, sehr stark gekiehlten, rau^ tenförniigen Schuppen bekleidet, deren Kiele unterhalb an den Seiten der Zehen sagearlige Zähne bilden; nur an der iiiiiern Seite des Über- arms sind die Schuppen klein und glatt. Die Krallen sind zusammen- gedrückt, messerföriuig, spitz , massig gekrümmt, und gegen die Spitze hin, am untern Rande mit einem halben Kreisbogen ausgeschnitten. Die Hinterbeine sind lang, die Schenkel stark und an der TVurzel viel breiter Yvie am Knie, übrigens zusammengedrückt. Die Schienheine sind gleichfalls etwas zusammengedrückt, spindelförmig, doch am Fnsse dicker, wie am Knie. Der Hinterfuss ist so wie seine Zehen ziemlich kurz. Der erste entspringt in einer nicht geringen Ent- fernung von der Ferse, und die Wurzeln der übrigen bis zum vierten liegen in einem Kreisbogen; der fünfte entsteht nicht weit von derFuss- wurzel. Der erste Zehe ist sehr kur?. und eingliederig; der zweite nicht vullio- noch einmal so lang und zweigliederig; der dritte um die Hälfte läno-er, wie dieser und dreigliederig ; der fünfte beinahe so lang, wieder drilte und drei^liederig. Krallen und Bedeckung sind wie bei den Vor- derbeinen , und über die Schenkel laufen drei Reihen kleiner, einzeln stehender , weit von einander entfernter Stacheln. Der ScJui'anz ist nicht sehr lang, an der AVurzel dick und platt- gedrückt, weiterhin fünfkantig, und gegen die Spitze hin dünner und zusammengedrückt. Er ist ganz mit ziemlich grossen, rautenförmigen abgestumpften, stark gekielten Schuppen bedeckt, deren Kiele über das Ende der Schuppen hervorragen, so dass sich die Schuppen fast in drei Spitzen zu endigen scheinen, und diese Kiele auf den scharfen Kanten kleine Sägezähne bilden. Die Farbe ist schwärzlich grau braun (%vo die Oberhaut fehlt, bläu- lich-grau). Der Rückgrad ist bei dem Borckischen Exemplare (^) oker- gelb, bei dem raeiiiigen {B) bräunlich- weiss und eben diese Farbe haben die erhabenen Schildchen des Hinterhauptes und viele Stacheln, die Glied- massen und der Schwanz auf der untern Seite. Oben ist der Schwanz M a 92 Lei A so wie die Beine gelb und braun , bei B wcisslich braun unä schwärzlich baudirt. Auch ist bei A die Platte gelb, die Zügel gelb und braunbunt, und die Stacheln am Hinlerhaapte bläulich- weiss. Unten ist diese Agame dunkel- grau, gelb gelleckt, Länge von A 6' 5", 5 ; bis zum After -2' 6'" 5. Kopf, lang bis zum Genicke 7'", 5; bis hinter das Ohr 8'", 9, bis zum Gelenke der Unter- kinnlade 9'", 2, bis zur ersten Kehleufalle 9'", i, bis zur zweiten 10" o. Kopf breit b'", 3; hoch 5"', i. Ereite der Brust 7'", 6; des Rumpfes, hinter den Achseln 7'", i; in der Mitte lu"', ß, vor den Schenkeln 5'", 7; der Scheiikelgegend 5"', 2. überarm 6'", 2. Unterarm 5'", o. Vorder- fuss bis zur Spitze der Zehen 5"', i ; bis zur Wurzel des ersten Zehen 1'", 5, des dritten 1"' 9. Erster Zehe mit der Kralle 2'", 2; zweiter 2'", 8; dritter 3"', 6; vierter 3'", 6; fünfter c'" 8. Schenkel C", 9. Schienbein 6'", 8. Hinterfuss mit den Zehen &'", i ; bis zur Wurzel des ersten Ze- hen 1'", 5; des vierten 3'", o; des fünften i", 1. Ei'ster Zehe mit der Kralle 1'", 9; zweiter 3", 5; dritter 4'", 8; vierter 6'", o; fünfter 4*', i. Krallen, so^'^ohl der Vorderfüsse als der Hinterfüsse o'", 6. Schwanz 5 7 ' 6- 'Liiws;& von B 4" 10'", 3, des Schwanzes 2" 10'", 5, Die Zähne sind sehr klein, nur vorn in der Überkinnlade unter den Nasenlöchern steht an jeder Seite ein längerer stumpfkegelförmiger Zahn. Die Zunge ist an der Spitze kaum merklich gekerbt und fast ganz angewachsen. Gewölkte Agame oder G a 1 e o t c. *) yjb ich dieser Agame mit Recht eine Stelle unter den Amphibien des Vorgebirges der guten Ilütfnung anweise , oder nicht , ^^ eiss ich nicht *) Lacerta Umbra. Linn. ü/kj. yiJ. Frid. IL pag. 38. Link. Sjst. Nat. ed, 10, /. :pag. 207, — ed, 12. /. fctq, 567. 9^ gewiss. Bloss die Gesellschaft andrer Amphibien , worin ich sie fand, und Linne's [etwas unbesliiumter Ausdruck: »Habitat in Mcridionali- hus« haben bei mir die Vcrniuthung erregt, dass sie im sü Hieben Afri- ka einheimisch sej, eine Vermulliung, -welche indess leicht falsch seyn kann. ^*äre sie aber auch dieses, so glaube ich doch, dass den Le- sern die Beschreibung und Abbildung derselben angenehm seyn werde, da sie bis jetzt kein andrer Nalurforscher gekannt zu haben scheint, denn dasjenige Schuppen - Pholidot , welches Daudin unter diesem Na- men sowohl in der Latreilleschen als seiner eigenen Amphibiologie be- schreibt, *) ist die faltige Agame, etwas, welches ich viel zuver- lässiger behaupten zu können glaube, da diese letztere sich im zoologi- schen Museum der hiesigen Universität, die gewölkte in meiner ei- genen Sanmiluug befindet, und die Beschreibung, welche Linne von ihr lieferte , aufs genaueste mit meinem Exemplare iibereinsfiiumt. Diese Beschreibung scheint aber Daudin und überhaupt die spätem Amphi„ biologen nicht gekannt zu haben, wenn ich allein BoNNATERRE aus- Gmel. Syst. Nat. Linn. I. png. ^oG\. Der WolkensclsaUeii. Lacerta Uinbia. Müi.i,. Linn. Naturs, III. Seite 106. DoNND. zool. lieitr. III. Seite gi. L' ümbre. Daubenton in Eiicycl. ineth. .Anim. 11. pag. jo], Lacep. Qiiac/r. vip. et Se?p, I. pag. 564. Le Lezarcl Umbi-e. Lacerta Unibra. Bonnat. Erp, pag. 43. Iguaiia LJUitra. Mever Sjn. rept. pag. 17. Die gewölkte Eidechse. Lacerta Umbra. Sückow Naturg. d Tfüert III, S. :io. Lacep. jlmph. II, Seite Sg- Umbre Lcz.trd Lacerta Umbra. SnAw Gen, Zool. III. pag. 20,6-. L' Agame Onlbre? Cuvier regne f. ßesclireüjimg so si]ir genau mit der meinigen stimmt, dass ein Intliiim von meiner Seite in Absicht der Art unmöglich sclieint, Iheile ich hier Linnc's Besclireibung wörtlich mit: »Corpus ex cinerco fuscoque nebulosum, magnitudiiie 1. agilis, »Caput obtusissimum j antice rotundatiim, nSuperciäa valde gibba. ■oOcciput callo s. sijuama niagni , lata, laevi. vCula cincta ruga magna. vTruncus c)4indrico- ventricosus, tectus Squamis minoribus acutis, supra in- strlas, ad angulum acutum versus j'Ostei'iora, ad suturam dorsalem concur-. rentibus.« ■aColluiii supra sqnamis erecliusculis subsirlatum. tiCauda corpore longior, versus valde attenuata. »3Ianus pcnladactylae, unguiculalae. »Digitus I. brevissimus,tum 5, dein 2, deuium 3, tandeni j. longissimus. »Plant ae penladactj'lae, fissae. 9^ Der Kopf ist ziemlich kitin, lierz.förmig, aber vorn sfunipf und abgerundet. Er ist plalfgedrückf. Von den Augenbraunen lauft bis zur Sclmaulze eine stumpfe Kante. Hinter den Augen ist die überhaupt et- was höckerige obere Fläche des Kopfes convex. Ueber jedem JSIasenlo- che, auf dem Hinterliaupfe, und noch mehr über jedem Auge erhebt sich ein wulstiger IL cker. Von den Augen an, gegen die Sclmaulze hin,'' ist die Pla((e des Kopfes stark abschüssig. Die Mundesöffhung er- streckt sich bis hinler das Auge, und der Eand beider Kinnladen, von denen die untere fast vor der obern hervorragt, ist mit langen, schraah- len Randschildern umgeben. Die Nasenlöcher liegen in der ICante, w^elche von den Augen zur Schnautze lauft, etwa noch einmal so nahe bei der Spitze der letzteren, als beim vordem Augenwinkel. Sie sind klein, rund, und mit einem erhabenen kreisförmigen Schilde oder Ran- de umgeben. Den ganzen Kopf bedecken Schuppen oder Schildchen , welche über den Augen länglich- sechseckig, übrigens auf der Platte breiler, rundlicher, und nicht nach hinten, sondern nach vorn gekehrt sind, wie es LiNNi bei der wahren Agame angiebt. In der Zügel- gegend sind sie sehr klein und nach hinten gekehrt, und am untern Augenliede fast körnerförmig. Zwischen den beiden Nasenlöchern liegt ein langes, schmahles, stark gekieltes Schild, und den Höcker des Hinterhauptes bedeckt ein ziemlich grosses, convexes, sechseckiges, et- was mehr breites als langes Schild. Die ^ugen sind in dem Exempla- re, welches ich vor mir habe, durch ein Paar Glasperlen ersetzt, über ihre Beschaffenheit kann ich daher nicht urtheilen, doch scheinen sie mir verhältnissmässig gross zu seyn. Die Ohren liegen weit hinunier- wärls, und haben ein grosses, rundes, flaches Trommelfell. Die unte- re Kinnlade und das Kinn sind mit sehr kleinen , schmahlen , nach hin- ten gekehrten, an der Spitze abgerundeten Schuppen bekleidet. «Pollex profundius separatus. »Tres interaiedii tiigiti magis connexi. »Brevissinius 5, 2, scd i, 5 longinres, 4 longissimns.« la d.esem leLzLen Satze ist gewiss ein SclireibftLler oder DruckfeLIer. 9^ Der Hals ist stark eingezosen und viel sdimählcr und enger, wie der Kopf und wie der Rumpf; docli kann dieses von dem Faden herrühren, woran diese Agame in dem Glase aufH:ehansen Avar , worin ich sie erhielt. Oben bedecken den Hals kleine rautenförmige, mit der Spitze nach hinten gekehrte, gekielte Schuppen. Diese siud in der Mit- te grösser und stärker gekielt, und ein ähnlicher Streifen stärker ge- kielter Schuppen läuft an jeder Seite in einiger Entfernung neben die- sem, doch nicht völlig mit ihm paiallel , sondern gegen die Schultern Bin sich etwas von ihm entfernend. Aehnliche Schuppen wie oben , ausser dass sie glatt sind, bedecken unten den Hals, und die hier weite Haut bildet von dem hintern Theile des Kinns an bis zur Brust eine Längsfalte 1 und näher nach der Brust hin eine tiefe Quer/alte. Der Rumpf ist spindelförmig; doch bildet der Rückgrad eine wiewohl schwache Kante. Jim bedecken kleine rautenförmige Schiip- pen, welche an den untei'n Theilen platt, an den oberen gekielt sind, und deren Reihen, da sie abwechselnd stehen, auf dem Rücken ziem- lich spitze Winkel bilden. Der ^fter ist sehr breit und gerade. Der Schwanz ist laug, an der ^Vurzel ziemlich stark, dann sehr dünn, spitz, und mit ähnlichen Schuppen wie der Rumpf bekleidet, welche auch oben Winkel, unten dagegen Bänder bilden. Die Gliedmassen, besonders der Oberarm, der Vorderarm^ der Schenkel und d^is Schienbein sind verhällnissmässig lang, dünn, zusamragedrückt , und mit ähnlichen ßedeckungen , wie der Rumpf ver» sehn. Eine Reihe WarzenbÜ'nungen ist am Schenkel nicht vorhanden. Die Fasse haben die bei dieser Gattung gewöhnliche Bildung und Ver- hältniss der Zehen, nur sind die letztem an den Vorderfiissen verhält- ni.ssmässig lang, au beiden Füssen dünn. An den F^orderfüssen ist der erste Zehe klein , der zweite scheinbar fast zweimal , der dritte dreimal länger, der vierte der längste von allen, der fünfte so lang wie der zweite. An den Hinterfüssen findet dasselbe Verhälluiss statt, doch ist der fünfte Zehe sehr lang, und scheint nur verhällnissmässig kurz, weil er mehr bei der Fusswurzel, der vierte weit von ihr entfernt, entspringt. 97 Die Krallen sind stark zusammengedrückt, messerförmig , schwach g( krümmt und äusserst spitz. Die Farbe ist oben hell bleigrau, braun gewölkt, unten weiss- lich -<;rau. Länge 5" C". Kopf, lang 7'"; breit 5"; hoch 3'", 2. Eumpf breit, un- ter der Achsel 5": in der Mift 5'"; vor den Schenkeln 4'". Oberarm 4'"; 5. Vorderfuss, mit den Zehen 5"'; bis zur "Wurzel der ersten Zehe 1'", 5; der dritten 1'", 6; der fünften o'", 5. Erste Zehe 2"'; zweite 2", 6; dritte 4'", 1; vierte.,'", 3; fünfte 2'", 8. Schenkel 5'", 8. Schien- bein 6'", 3. Hinterfuss, mit den Zehen 7'"; bis zur Wurzel der ersten Zehe 1'", 4; der vierten 2'", 6; der fünften (/", 5. Erste Zehe 2!"; zwei- te 2.'", 5; dritte 4'", i; vierte 4"', 8; fünfte 4"', i. Schwanz, lang 5'" &'", 5; an der Wurzel, breit -^l", 5; hoch 2'", o. Die Zähne sind etwas zusammengedrückt, ziemlich breit, kegel- förmig spitz. Die Zunge ist an der Spitze kaum merklich gekerbt, angewach- sen, weich und mit grossen Geschmackkornern besetzt. Eideclisartiger Stachelschwanz. *) -L'ieses Schuppen. Pholidot muss am Vorgebirge der guten Hoffnung sehr häufig seyn. Kaum sieht man eine nur irgend etwas zahlreiche *) Laceitiis, Afvicanus, cnucla spinosa. Seba llies. 1. pag. \^6. tah. 8f- ßff- 3. Lacerta, Africaiia, canJa spüinsa , foeincUa. iSeba ib, ßg. 4. SalamaiiJra^ AineiicaHa, cauda bifida; Lacertae species spuria. Seba jijc?, pa^, 1 73. tah. \oy ßg. 5. Lacerta nigra, Africaiia. Seba Thes. II. pag. 62, tah. 62. ßg. 5. Lacerti cauda yerticiüata, s%o er in der Bildung der Gattungen Unterricht giebt. *) Hätte man dieses erwogen, so würde man den Stachelschwanz nicht, wie es vo^ Laurenti und, /a- Mever geschähe, mit Agamen , oder, wie Daudin und Oppel es thaten, mit dem Schleuderschw^nze^ verbunden haben, als deren Unter- X'*' /^ galtung ihn auch Herr Cüvier betrachtet. **) Zwar bildet Daudin ei- ne besondere Abtheüung {Cordyles) daraus. Diese Trennung scheint aber nicht hinreichend , und Oppeln musste dieses einleuchten , wenn er in der Beschreibung seiner Gattung: Stellt o sagt: ***) »Cordylus autem forma capitis et scutorura aliisque characteribus ita cum lacertis convenit, ut, si plures species haberemus, cum his melius conjungi de- beret. ****) Dentes in solo cordylo masillae innati , in ceteris cum ea in unum connati, — In St. cordylo scuta abdorainalia dorsaliaque squa- mis lateralibus majora, verticillata.« Schon diess würde hinreichen, den *) Link. Thilos hotati. J. 163. **) Les Cordyles. (Cordylus Damt. ) CcviEii regne anim. II. pag. 50. ***) Die GrJn. rainil. it. Gatt. d. Beptil. Seile 2.\. ****^ »Geiius unica specie coii;tare polcöt, licet plurimis saejiius componatur.« Li wir Phitos. bot. §. 203. N 2 lOO StacLie]sch%ranz , welcher in seiner äussern Bildung manchen Arien der Eidechsen \veit ähnlicher ist, als den Agaiuen oder Stachelschwänzen , Von ihnen abzusondern; wenn nicht auch der Mangel der ausdehnba- ren Kehle, und die beweglichere, liefer gespaltene Zunge für die Tren- nung redeten. Von den Eidechsen ist er aber eben so sehr verschie- den , und eine wahre ]\Iittelgattung zwischen ihnen und den Galeoten. Ich glaube daher mit Gronow, dem wir die ersten der Natur gemäss ge- bildeten Amphibien -Gattungen verdanken, ihn als eine besondre Gat- tung betrachten zu müssen, *) welcheiii ich indess den Namen Cor- /r dylus nicht lassen zu können glaube, weil derselbe bei Aristoteles entweder die Larve eines Bafi-achiers , oder, welches mir noch wahr- scheinlicher ist, den von mir sogenannten K^rdyl (Laürenti's Pro" /o t eus anguinus) bezeichnet. Ob der Stachelschwanz in Afrika weiter verbreitet sey, als an der Südspitze desselben, wage ich weder zu behaupten, noch zu verneinen; irrig aber wies ihm Lin^;e auch Asien als Vaterland an. Er soll sich nach Cuvier von Insecten ernähren, und kann also nicht, wie es von diesem ^or trefflichen Thierforscher geschah, zur Familie der Leguane Qlgun iiieiis) gerechnet werden, deren Nahrung in Flüchten und andern Pflanzentheilen besteht. Beschreibung des Eid eclis a r tigen Stachelschwanzes» Siel'cule Tufel. Der Kopf ist ziemlich gross, plattgedrückt, dreieckig und vorn abgestumpft. Die Schläfe/ ragen auf jeder Seite stark hervor. Die ^/^'«y Platte des Kopfes ist hinten bis zur Mitte der Augen gleich breit, uud *) Coi'ilylus. Gronov. Miis ichth, JI, pag, 7g. — . Zooph, I, pag, 15. lOl wird dann, gegen das Ende der Sclinaulze liiu , allmahlig schmahler, so dass sie einen sehr spitzen Vi^inkel bilden -würde, wenn die Schnautze selbst nicht vorn abgerundet wiire. Die Ränder der Platte bilden über den Schlafen schwache Kanten, und sie selbst ist daselbst flach, etwas breiter wie lang, und durch z^^ei, fast in ihrer Mitte sich durchkreu- zende Furchen iu vier Schilder eiugetheilt, deren jede ein voUkommnes Quadrat seyn würde, wenn nicht mitten zwischen diesen vier Schildern ein rautenförmiges Schildchen läge , welches durch tiefe Furchen von ihnen abgesondert wird. Diese vier Quadrate sind nicht ganz gleich, sondern di« beiden hinteren etwas grösser, v^ie die vorderen. An jeder äusseren Seite der vier Quadrate liegen drei Schildchen, von denen das vorderste das grosseste, das hinterste das kleinste ist. Hinter den bei- den hintersten liegen vier dicke, schuppenfonuige Schildchen. Diese vier Ouadratejfi und die sie umgebenden Schildchen, welche zusammenge- /-j nomiuen ein einziges grosses Quadrat bilden, sind durch Furchen ge- streift, die von dem mittelsten kleinen rautenförmigen Schilde aus wie Strahlen nach den Ecken sich verbreiten. Dies grosse Quadrat, oder das Hinterhaupt ist durch eine tiefe Furche von der Scheitelgegend abgesondert, welche mit den Stirnschildern, und dem einzigen Schnau- zenschilde eine lauzenförmige, gegen den Horizont etwas geneigte Fläche bildet. Diese ganze Gegend ist fast eben, wenn man kleine Unebenhei- ten der Schilder, und die tiefen Furchen ausnimmt, welche diese von einander absondern, selbst die Gegend der ^-iugenbraunen, welche nicht iäuffpr, \yie die Oetihung der Augen ist, erhebt sich kaum merklich; je- de derselben hat eine halbelliptische Gestalt, ist in vier unregelmässige Schilder eingetheilt, und ihren stumpfen Rand fassen drei uni'egelmässige Schilder ein. In der Mitte der Gegend beider Augenbraunen liegt ein ziem- lich kleines vorderes TP'lrbelschild, über welches der Länge nach eine Fur- che läuft, und dessen Umfang ein schmahles Wappenschild darstellt. Hin- ter demselben, vor dem Quadrate des Hinterhauptes, und zwischen dem hintern Theil der Augenbraungegend, liegen noch zwei trapezodische hin- ters ^J'irbthciulder nebt'u einauJer, Die heiden Stirnschilder sind mäs- 102 sig gross, fünfseitig und ihre Oberfläche rauh. Jedes derselben gränzt au das andere, an das vordere \^^irbelschild , die Augenbraungegend, das Zügelschild und Schnautzeiischild. Dies letztere ist ein gleichschen- keliges, fast rechtwinkeliges Dreieck, sehr erhaben, und der Länge nach mit einer Furche versehen. Vor demselben liegen an jeden seiner Schenkel angelehnt, die Nasenröcberschilder , deren Spitzen auf der Sclinautze zusauimenstossen. Es ist auf jeder Seite nur eins vorhanden, deren jedes ein sehr spitzwinkeliges Dreieck mit einer halbkreisförmigen hohlen Grundlinie darstellt, in welcher die ziemlich kleinen kreisrunden Nasenlöcher liegen. Vor den Augen biegt sich die Haube sfumpfkan- lig gegen die Zügelgegend herum, welche eben und senkrecht ist. Das Zügelschild ist klein und rhoniboidisch. Gleich hinter demselben liegt ein Schildchen, welches das erste einer Reihe von sechs Schildchen ist, •welche das Auge von vorn, unten und hinten uniiiebf. Das ^uge ist ziemlich klein, länglich, und ragt gar nicht hervor. Die Augenlieder sind platt, und das untere etwas grösser wie das obere. Die sehr er- habenen Schläfe] sind mit fünf, und st'chssiitigen Schildern bekleidet, Ay Von denen die hintersten die halbkreisrörmige Ohr'öjfnung zur Hälfte bedecken. Die Mundes'öjfnung ist bis unter dem hintern Augenwinkel wagerecht, und steigt von da an nach dem Ohre bis zu dessen vorde- ren Rande schwach hinab. Beide Kinnladen sind fast gleich lang und gleich breit ; die obere hat vorn ein grosses Russe Iscluld , und bis unter das Auge auf jeder Seite vier Randschilder, von denen die drei vorde- ren kleiner und halbwalzenförmig sind, das hinterste hälbkegelförmig ist. Die untere Kinnlade ist ganz flach und hat eine sehr geringe Höhe. Das Lippenschild ist halbkreisförmig. Sechs Randschilder erstrecken sich an jeder Seite bis zum ivl^udes^^inkel, und werden von einer Rei« h.e von je fünf grösseren Schildern eingefasst. Den Winkel, welche diese beiden Reihen zusammen machen, fülh^n in seiner Ecke kleine, schmah- le, dickere Schildchen, den Rest ganz kleine, unregelmässige, sechsecki- .ge Schuppen an. lOJ Der Hals ist kurz und dick, der Rumpf kurz, plattgedrückt, an den Seiteu convex, und hinter der Mitte sehr breit. Er hat den, Umkreis eines sclimahlen Eyes, dessen Spitze gegen den Kopf hin liegt. Jiücken und Bauch sind sehr flach, den erstem bedecken 26 Gürtel schwachgekielter, hinten abgerundeter Schuppen, von denen indessen die mittelsten fast viereckig sind, und deren Lage so ist, dass man die Seitenbänder und Ecken kaum wahrnimmt. Diese Gürtel laufen längs der Seile herunter, und ihre Kiele erheben sich daselbst, ausser hinter den Achseln, in dornartige Spitzen, und die Schuppen verwandeln sich in dickere Platten. Der Hals ist unten mit sechsseitigen, losen Schup- pen, schieferarlig bekleidet, und der Unterleib mit. 24 Gürteln rhomboi- discher Schilder umgeben. Die Aftergegend ist zwischen den Schenkeln eingezogen, ganz flach, und mit zweeu nach hinten hohlen Viertelkrei. sen glatter Schildchen bedeckt , von denen der vordere aus nur etwa halb so grossen Schildern , als der hintere besteht. Hierauf folgen die eigentlichen AfterschilJer , welche zusammengenommen einen linsenför- niiiren, convex- convexen Umfang: haben. Ihrer sind sechs in einer Rei- he, von denen die beiden mittelsten die grossesten, die äussersten die kleinsten sind. Von hinten fassen den y^fter kleine Schildchen ein. Der Sichwanz ist pyramidenförmig, an der Wui-zel sehr plattge- drückt, gegen die Spitze hin rund, und mit 22 Ringen schuppenförmi- ger, dicker Schilder bedeckt. Diese Schilder erheben sich mit ihren Spilzen stark über die Wurzel der Schilder der nächstfolgenden Reihe, sind gekielt, gestreift, an der Spitze etwas gezahnelt, und ihr Kiel läuft in eine donardge Spitze aus. Alles dieses ist bei weitem stärker an den Seifen, als oben und unten, stärker an der Wurzel als an der Spitze des Schwanzes. Die Vor der b eine sind massig lang und ziemlich dick. Der Oberarm und der Unterarm, haben fast gleiche Lange. Jeijer ist in der Mitte am dicksten, dieser gleicht einer kurzen , abgestumpften, drei- seitigen Pyraii.i ie mit abgerundeten Kanten; beide sind mit grossen, rautenförmigen, gekielten Schuppen bedeckt. Der Vorderfuss igt klein und fleischig. Sein Umfang stellt ein Viertbeil einer Ellipse dar, an deren Mittelpunct, an der Handwurzel, die äussere Zehe befestigt ist. Eben so nahe an der Handwurzel entspringt die innere Zehe, und die übrigen drei am Eogen der Ellipse. Die erste Zehe ist sehr klein und besteht aus einem; die zweite und fünfte, welche beinahe noch einmcJ so laug sind, aus zwei, die noch viel längere dritte aus drei, und die vierte, welche etwas länger wie die dritte ist, aus vier Gliedern, ohne die Kralle, welche sehr klein, breit, stark gekrümmt und sehr spitz ist. Die Hinterbeine sind ziemlich km-z , aber sehr stark. Die Schenkel sind weit auseinander, und dreikantig - pyramidal. Die Schien- beine sind fast eben so lang, di'eikanlig- prismatisch und zusammenge- drückt. Der Hinterfuss ist klein. Alle diese drei Theile bedecken oben grosse, dicke, rautenförmige, gekielte Schuppen; den Scher.kel unffn kleinere, rundliche, platte Schuppen, und gegen seine vordere Kante grössere Schilder in zwei Reihen, von denen die der vorderen Pieihe grösser und fast viereckig, die der ZN^eifcn unregcbn'assig sechseckig sind. Gegen die hintere Kante bilden etwa ZA\ölf kleine rundliche Schildchen eine scharfe, krumme Leiste. Auf jedem dieser Schildchen steht eine kleine, harte, kegelförmige Warze mit einem y^usführungs- gange. Die acht mittelsten dieser Vi^arzen sind die grossesten, die übrigen unbemerkbar klein. Das Schienbein ist unten mit ähnlichen, nur etwas schwächer gekielten Schuppen, wie oben, der Fuss unten mit kleinen, gefurchten, gezähnelten Schuppen bedeckt. Er hat die Gestalt eines rechtwinkeligen Dreiecks, dessen Grundlinie die Fuss-wurzel , der Kathete die äussere, die Hypolhenuse die innere Seite ist, längs welcher die vier innern Zehen, doch die dritte und vierte gleich weit von der Fusswurzel entspringen, nahe bei welcher die äusserste fünfte Zehe steht. Die erste Zehe ist sehr kurz; die übrigen nehmen bis zur vierten all- luählig in Länge zu, und die fünfte ist etwas länger wie die zweite. Die erste hat ein, die zweite zwei, die dritte und fünfie drei, und die vierte vier Glieder ohne die Krallen, welche denen an den Vorderfüs- sen gleichen. Die Farbe des hier abgebildeten Exemplars meiner Sammlung ist hellblau, unten mehr bläulich -silberfarben; der Schwanz weisslich- ocker- gelb. Ein Exemplar in der Sammlung des Grafen VON BoRCKE, wel- ches dem so eben beschriebenen vollkommen ähnlich ist, ist ganz von einer bräunlich - weissen Farbe, nur die Schilder des Rückens und des Bauches sind an ihrer Wurzel braun , oben dunkler, unten heller, und da- her scheint dasThier braun und weisslich bandiert zu seyn. Die Exem- plare, welche ich durch die Güte des Hauptmanns RiESS vom Vorge- birge der guEen Hoßhung erhielt, sind alle bräunlich. Das Exemplar des akademischen Museums ist braun. Länge, bis zur Spitze des Schwanzes 6" 8'", 5, bis zum After 3" 4'", 3; bis zwischen den Schenkeln 5" 1'", i. Kopf, lang, bis zum Genicke und bis zum Ohre 10'", 5; hoch 5'", o; breit 7'", 5. Mundesöffnung 8'", 4. Auge, lang ü'", i. Rumpf, breit, hinter den Achseln 5'", 2.; hinter der Mitte, wo er am baeitesten ist 11", 2.; vor den Hüften 7'", 4; hoch, hinter den Achseln 5'", 5; in der Mitte 4'", o; zwischen den Schenkeln 4", 8. Oberarm, lang von der Schulter bis zum Ellenbogen 5", /^•, breit sowohl als dick 2'", g. Vorderarm, lang i^", o; breit und dick 2'", o Vorderfuss, lang, mit den Zehen, von der Fussbiegung 5'", 4; unten, von der Handwurzel an 5'", 8; bis zur Wurzel des vierten Zehen, oben 1'", g. Erster Zehe, mit der Kralle i'", 7; zweiter 5'*, o; dritter 4'", o. vierter 4'"', 5; fünfter 2'", 9. Krallen o'", ß. Breite der Schenkelgegend 4'", o. Schenkel, lang 6'" 6; breit 4"', o; dick 2'", G, Schienbein lang 5'", 8; breit 2'", 8; dick 2'", 4, Hinterfuss, lang, mit den Zehen, oben 7'", o; bis zur Wurzel der vierten Zehe 2'" 8. Erste Zehe mit der Kralle i'", 3; zweite 5'", o; dritte 4'", 5; vierte 5'", 5; fünfter 3'", 6. Krallen 1'", o. Schwanz, lang 3" 6'", 3; breit an der Wurzel 6"', 5; hoch daselbst 4'", 3. Die Kinnladen enthalten äusserst feine Zähne. Die Zunge ist vorne ziemlich tief, weit tiefer wie bei den Aga- men gekerbt, aber nicht, wie bei den Eidechsen gespalten, auch ist sie beweglicher, wie bei den Agamen , doch kaum, fast gar nicht ausstreckbar. O io6 Plattgedrückte Eidechse *) -L'iese so viel ich weiss, bisher von keinem Naturforscher und keinem Reisebeschreiber genannte EiJech^e, war unter denen, welche mein sei. Treund Riess am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelt hatte. B eschreibung cler plattgedrückten Eidechse Achte Tafel, Sie ist etwa halb so gross, wie eine erwachsene graue Eidechse, Der Kopf ist thurmförmig , vierkantig, etwas plattgedrückt, und ziemlich spitz. Die obere Spitze des ziemlich grossen fünfseiligen Rüs- selschildes ist kaum merklich. Randschilder der obern Kinnlade sind auf der einen Seite sieben, auf der andern acht. Sie nehmen gegen den Mundeswinkel allmählig in Hohe zu, und sind beinahe Quadrate; nur das Schild unter dem Auge ist viel niedriger, wie die andern, und über demselben Hegt unter dem unlern Augenliede ein grosses Scliild , wel- ckes einen Kreisabschnitt von etwa 90 Graden bildet. Es sind drei Na- senlÖcherschilder vorhanden, ein unteres, ein oberes , welches herzförmig ist, und mit seiner stumpfen Spitze bis zur Spitze des Rüsselschildes reicht, und ein kleines hinteres. Die Nasenlöcher sind klein und rund. Das einzi- ge Schnautzenschild ist breit, aber niclit lang, sechseckig, seine Seiten- linien sehr kurz, der vordere Winkel sehr stumpf, und, statt des hin- tern Winkels eine Einbucht vorhanden. Die Stirnschilder sind unre- gelmässig sechsseitig. Zwischen ihnen liegen drei Schildchen; ein läng- lich., sechseckiges, welches in die Einbucht des Rüsselschildes tritt, und *) Phitigediäcktc Eidechse. Lacerta depressa. Mehr, Syst, d, Amph, Seite 63. 107 hinter diesem in einer Querreihe zwei unregelmässige Schildchen, wei- chet man vielleicht eben so gut als Theile des TVirbelschildes betrach- /^ ten kann. Dies letztere stellt ein langgezogenes Kartenherz dar, dessen Spitze nach hinten gekehrt und abgestumpft ist. Hinter dieser Spitze liegt ein kleines fünfseitiges Schildchen, welches vielleicht nur zufällig vom vordem Wirbelschilde getrennt ist , und hinter diesem noch neben einander zwei ziemlich grosse unregelraässig fünfseitige hi/itere PP^irbelschiL der. Das 'grosse vordere ^ugenschiUi wird wohl besser als ein Zügclschild betrachtet, so dass dann zwei Ziigelschilder vorhanden seyn würden, ein grösseres hinteres, und ein kleines vorderes. Die Gegend der ^ugenbraun- schilder ist wenig erhaben; ihrer sind vier vorhanden, und das hinterste äusserst klein. Das ^wge ist mittelmässig und elliptisch , und das grosse un- tere Augenlied ganz mit körnigen Schuppen bedeckt. Uinterhauptsschilder sind fünf vorhanden, *) nämlich zwei grossere, die aneinander slossen, aber vorn ein kleines Schildchen zwischen sich haben, und mit ihrem hintern Rand zusammen eine einzige gerade Linie bilden. Hinter jedem von ihnen Hegt noch ein sehr kurzes Schild, welches aber so breit wie ein solches grösseres Hinterhauptsschild ist. Ihnen zur Seite sind zwei läng- liche trapezoidische Schilder, und zwischen diesen und den Randschil- dern liegen ähnliche Schuppen, wie die des Rückens. Die ziemlich klei, Tie, schmahle, länglich -runde Ohroff'nung umgeben Schuppen, von de- nen die oberen die grossesten, die vorderen kleiner, die hintf^rsten und untreren von denen des Rückens nicht verschieden sind. Die untere Kinnlade ist 6twas spitzer, aber so breit wie die obere. Neben dem Lippenschilde liegen an jeder Seite sieben Randschilder. Der Hals ist vom Kopfe wenig unterschieden und überall gleich breit. Das Halsband ist lose, und besteht aus neun rautenförmigen Schuppen, von denen die mittelste äusserst klein ist. Der Rumpf hi sehr plattgedrückt, etwas hinter der Mitte am brei- testen, und auf dem Rücken und aa den Seiten mit kleinen rauteuför- *) Durch einen mir unbegreiflicben Sclueibfebler sind in tueinem Systeme der Am- phibien vier angegeben. O 2 lOO migen, etwas abgerundeten Schuppen bedeckt, die mit einem kaum merklichen, von aussen nach innen laufenden Kiele verseha sind. Die Bauchschilder stehen in zehn der Länge nach laufenden Reihen. Die Beine sind sehr dünn, vorn mit mehreren Reihen grosser rautenförmigen Schuppen, übrigens wie der Rücken bedeckt. An den Schenkeln befinden sich zwölf Rosetten mit u^usfühningsgängen, und an den Vorderfüssen ist die vierte Zehe, wiewohl kaum merklich kür- zer als die dritte. Uebrigens gleichej Beine , Füsse, Zehen und Krallen ^>v vollkommen äfertrch denen der grauen Eidechse. jd. Der Schwanz ist verhältnissmassig länger, wie bei dieser, an der Wurzel sehr plattgedrückt, wird aber weiterhin rund, und läuft in eine sehr dünne Spitze aus. Ihn umgeben g8 Ringe länglich- viereckiger, fast ganz abgestumpfter, doch am Ende rundlicher, unten etwas mehr slumpfspitziger Schuppen, welche nicht stark gekielt sind. Da mein Exemplar gröstentheils seine Oberhaut verloren hat, so wage ich es nicht, über seine Farbe zu entscheiden. Sie scheint hell- braun oder bläulich - grau zu seyn, mit mehreren Reihen läuglich - eHip- tischer Flecken auf dem Rücken, welche einen dunkleren Rand haben, und in der Mitte heller sind. Länge 5"; bis zum After 1" 7'". Kopf, lang bis zu Ende der Hin- ferhauptsschilder 5"', o; bis zu den Augen 1"', 5; bis zum Haisbande 7'", 3; breit 3"' o; Auge, lang u!" 2. Oberarm -J", r. Vorderarm 2!", o. Vorderfuss 3'", o. Erste Zehe o'" g; zweite 1"' 4; dritte u."\ o; vierte 2'", o; fünfte i"', 4. Schenkel ü'", 5. Schienbein 3'", 3. Hinterfuss 6'", o. Erste Zehe i'", 5; z^veite i'", 2; drilte 3'", a; vierte 4'" o; fünfte a'", 5. Schwanz 3" 5"', o. 109 K i e 1 s c Ii u p p i g e r S k i n k. *) ■H-err Schneider sähe verschiedene Skinke, welche grosse Aehnlichkeit mit dem goldglänzenden haben, zu verschiedenen Zeiten und an ver- schiedenen ürien , weshalb er sie weder unter sich, noch mit dem gold- gläuzeuden gehörig vergleichen konnte, von dem er sie zweifelhaft trennt. Er theilt unter dem Namen Scincus carinatus**) von ihnen folgen- de Nachrichten mit: .vDubitatlonem de veris (Lacertae) auratae (Linu.) notis auxit geminum exemplum scinci ex ludia orientali a Johnio transmissum ad Blochium. Primum auratae antea a me visae simil- linium totuin colore ex atro fusco imbutum sine manifesto macularuui vesfigio, squamas rotundas striatas gerebat Alterum siraillter squamas onines (exceptis inferiore cauda ) tcrnis utpluriiuum carinis elevatas gc- rebat: cauda gracilitate similis caudae vulgaris lacertae nostrae agilis, duplo longior reliquo corpore, supra et infra fecfa erat scutislatis, quo- ruHi series superior ab altera parte dimidiata, inferior ab altera terlia «xorditur. Color erat ex nigro fuscus, sed earum squamarum quibus cuticula abscesserat, cinerea: laterum et ventris albicans. Ab oculis inde juxta doi'sum utiinque excurrit facnia albicans usque ad initiuiu caudae, infra quam altera adest multo latior colore dorsi fusco. Exem- plum La m planum per dorsum, caudara, genas, latera et pedes dis- seminata puncla alba et strias similes habet: linea praeterea alba ante ■oculos cxorsa obliqua ad aurium foramen descendit. Duo reiiqua ejus- dcm Musti exerapla nmUo niagis diversa sunt a prioribus. Latera nem- pe taenia ex nigro fusco careut, contra per dorsum caudam et pedes zonae sinuatae fuscae ductae conspiciuntur, et interruptae liiieis 5 albis , quae post caput exorsae versus mediam caudam desinunt.« +) K.ie:schu|ipigei- Skink. Scinciis carinatus. Merr. Syst. d, Amph. Seile 70. **) Scincus carinatus. Schneider, last, amph, II. pag. 185. Le öcinque carciie, Scincus cariiialus. Daub. re^t, IV. pag. 504. VIII. pag, Yi'ij HO Diese beiden letztern Exemplare der Lampisclien Sammlung v.aren gewiss von derjenigen Art der Skinke, deren Beschreibung^ bier folgt, und von welchem ich zwei Exemplare vom sei. RiESS er ielt, und be- reits früher ein drittes besass. Das Vaterland des kidschuppigen Skiuks ist also unstreitig das Vorgebirge der guten Hoffnung, uiut er ohne al- len Zweifel sehr wesentlich von den osiindischen und dem ersten Lam« pischen, deren Herr Schneider erwähnt, verschieden. Dem gold- glänzenden Skink, wenigstens dem Skinke, welchen ich mit Herrn Schneider für Linne's Lacerta aurata halte, gbicht er so sehr, dass fast die Beschreibung des einen für die des andern dienen kann. Desto wichtiger ist die Vergleichung , welche ich im nächsten Hefte dieser Beiträge, wexm Gott will und meine Leser mich unterstützen, anstellen werde. Beschreibung des kielschuppigen Skink s. Neunte lafel. Der Kopf ist klein, vom Rumpfe fast gar nicht unterschieden, evlormig, vierkantig, oben flach-convex , gegen die Schnautze hin et- was hinabsteigend, unten eben. Die Kanten sind abgerundet, nur die der Augenbraunen scharf Beide Kinnladen sind fast gleich lang und gleich breit. Die Mundäsi'ffnung erstreckt sich nicht viel weifer wie der hintere Auo;enwinkel , ist bis mitten unter dem Auge gerade und steigt dann in Form eines f sehr geneigt in die Höhe. Die A'asen- löcher sind klein, und, besonders hinten gerändet. Die ^ugen liegen etwas vor der Mitle des Kopfes, in gleicher Fläche mit dem Rande der Augenbraunen und der Wange , sind ziemlich kitin und elliptisch. Die ^ugenlieder sind körnig, und die ^ugenhraungegaiid fast gar nicht er- haben. Die miltelmässigen Ohröjfnungen sind ein länglicher , gebogener, oben hohler, schräg von hinten nach vorn herabsteigender Strich, den 111 vorn Schlippen einfassen, und in den hinten die Schuppen sich hinat senken. Der äussere Gehörgang ist so tief, das man das Trommelfell gar nicht sieht. Das Riissebchild ist breit, bei einem Exemplare ein Trapezoid, bei einem andern gegen die Stirn hin abgerundet; bei dem dritten bildet es eben daselbet einen sehr stumpfen Winkel. Die Na~ se/ilöcherschilder stellen zusammengenommen eine lanzenförmige Gestalt dar. Ihrer sind drei, das vordere und liintere sehr klein, das obere ist herzrörmig , und die Spitze desselben stösst mit der Spitze des der an- dern Seite hinter dem Rüssdscliilde zusammen. Das Schnautzenschüd ist breit rautenförmig, doch seine Seitenwinkel abgeschnitten, und es dadurch sechseckig. Es sind zwei Zügelschilder vorhanden, ein grösse- res hinteres, und ein kleines vorderes. Die Stirnschilder sind unregel- mässig-vierseitig, und ihre schärfsten Winkel stossen hinter dem Schnau- tzeiischilde zusammen. Das vordere Wirbehchild ist lanzenföi'mig und vorn viel breiter wie hinten. Die beiden hintern TVirbebchilder sind füafseitig. Augenbraunschilder sind vier vorhanden, von denen das vorderste sehr klein ist. Von den fünf Hinterhauptsschildern gleicht das mittlere vordere dem Wirbelschilde, nur ist es etwas kleiner; die beiden ihm zur Seite liegenden sind fünfseitig, ziemlich breit und ihre vordere Seite concav, die hintere convex. Die beiden hintersten sind breite , kurze, gebogene Streifen. Acht Randschilder fassen die obere, sieben die untere Kinnlade auf jeder Seite ein. Hinter dem grossen Lippenschilde liegen zwei grosse Schuppen, Uebrigens ist die Kehle ohne alle Falten, imd wie die Beine und alle untere Theile mit glatten, rundlichen, ziemlich grossen, der Rücken mit mehr deifii Sechsseitigen sich nähernlen Schuppen bedeckt, deren jede der Länge nach drei deutliclij, gleichlaufende Kiele hat, welche Kiele man jedoch am Schwänze, wo die Schuppen breiter und sechseckig sind, nur auf dem ersten Viertheil bemerkt. Der IJals ist vom Rumpfe, so wie vom Kopfe, in seinen Durch- messern wenig verschieden, und der letztere fast walzenförmig, doch etwas plattgedrückt, und in der Mitte ein wenig dicker, als hinter den ^y 112 Acliseln und vor den Schenkeln. Der AftQr liegt queer, ist breit, und rait Schuppen verschlossen. Der S chivanz ist rund, kegelförmig, und läuft in eine dünne Spitze aus. Die Beine sind kurz und dünn, etwas zusammengedrückt, und ihre Zellen rund, frei, auf ähnliche Weise, wie bei den Eidechsen einge- lenkt, aber verhältnissmässig viel kürzer, wie bei diesen, ^usführungs- fi.'inge an den Schenkeln sind nicht vorhanden, aber unter den Zehen aller Füsse scheint eine Reihe Drüsen zu seyn. Die Krallen sind zu- sammengedrückt, sensenförmig und sehr spitz. Farbe gelbbraun, in vollem Lichte, besonders am Schwänze, mit einem metallischen Glänze, und aus dem Spangrünen ins Kupferrothe schillernd, unten heller, ins grauweisse fallend. Von dem Hinlerhaupte bis zu einem Vieriheil der Schwanzlänge lauft über den Pvücken ein massig breiter braungelber Streif, und an jeder Seite eine schmahle traungelbe Linie. In den Zwischenräumen zwischen diesen und an den Seiten sind braunschwarze Zickzacklinien , welche , besonders an den Seiten, von weisslich - braungelben Puncten unterbrochen werden, die an den Seiten zween oder drei Längsstriche bilden. — Wo die übex-- haut fehlt, is die Farbe bläulich -silbergrau. Länge 5" 5'" bis 6" 4"', bis zum After 2" 1"', 2 bis 2" 5'". Bei dem grossesten! Kopf , lang bis zum Ende der Hinterhauptsschilder G'", o; bis j^i^lih^' zu den Ohren 6'", 5; bis zu den Augen 1'", 7; breit 4'", o; hoch 5'", 3. Auge 1'", 7. Oberarm 2'", 9. Vorderarm 2'", 4. Vorderfuss mit den Zehen 2'", 9, Erste Zehe 1'", o; zweite 2'", o; dritte 2'", 4; vierte 2", g; fünfte 1'", 5. Schenkel 5'", 8. Schienbein 3", o. Hinterfuss 6'", o. Er. ste Zehe i"', G; zweite 2'", o; dritte 3'", 5; vierte 4'", 2; fünfte ii'", G. Schwanz 3"' 5'", 8 bis \ Zoll. 1 1 ) Blindschlelchartiger Erdschleiclier. *) JLJvfei Exemplare dieses artigen und merkwürdigen Schuppen - Pholidots erhielt ich von meinem sei. Freunde PvlESS, welcher mir sagte, dass dasselbe von den Holländern am Vorgebirge der guten Hoffnung Eerd' s lange (Erdschlange) genannt werde. Es hat dasselbe so viele Aehnlichkeit mit unserer europäischen Blindschleiche , dass ich keinen Augenblick zweifle, dass Kolbe es unter diesem Namen anführe. **) LiNNE ist der einzige, welcher bis jetzt eine gute Beschreibung und ia *) Die Blindschleiche ? Kolbe Vorgb. d. g. Hoffn. Seile 213. Serpens, minor, Orientalis, cauda acuminala. Seba Thes. I. pag. 88- f. 5I- f. 8. Serpens j^ussilla, clegans, ^lauritaiia. Seba. TJies. I, pag. 157. iab. 86.7'"'. 5. Anguis bipes. Linn. il/ws. AJ. Frid. I, pag. 21. Irdj. 2$- ßg- 3. LiNN. Syst. Nat. ed. \o. I. pag. 227. ed. 12. /. pag. 390. LArn. Syn, rept. pag. Qj. Hermann, tab. affin, pag. 265. CuviEB. regne aniin. II. pag. 56 ? Die zweifüssige Aalschlange. Anguis bipes. Muli,, Linti, Nnturs. IIT, Seite 211, Lacerla bipes. Gmel. Syst. Nat. Linn, I. pag. 1079. Chalcida bipes. Meyer Syn. rept. pag. 31, Lacerta bipes. Die zweifüssige Eidechse. Donnd. zool. Beitr. III, Seite 131. SüCKOw. Naturg. d. Thiere III, Seite 146. Chamaesiura bipes. Schneider, liist. ampJi. II. pag, 213. Le Seps Gronovien bipede monodactyle. Seps Gronovü. Daud. rept. IK.pag.^KX, tab. 58. 7%". -2. VIII, pag. 57g. (Nach Linne's Beschreibung.) Bipedj Lizard. Lacerta bipes. Suaw. Gen. Zuol. III. pag. 311. 'A Blindschlelchartiger Erdsclileicher, Bipes anguineus, Merr, Syst. d. Amph. S, 76, *+) »Die Blindschleiche ist eine auch selbst an vielen Orten Deutschlands gar wohl bekannte Sililange; dahero nicht nölhig zu sagen, wie sie einescliwarze geschuppte, und mit vielen braunen, weissen und rotlien Puncten angespreng- te Haut habe, weil ihre Augen ganz klein und stumpf sind. Dieses kann ich aber gar wohl sagen , dass sie gar leichtlich zu tödten , indem sie gemeinig- lich an den Weg lieget, und sich ohne grosse Mühe tödlen lasset, vornehm- lich da ihr Biss so gefährlich und tödtlich nicht, als wie der andern Schlan-' gen ihrer ist,« Kolbe a, a, O. P Absicht der Fü'sse richtige Abbildung des Erdschleichers •geheft-rt hat, doch hatte sein Exeniplai- unstreitig einen am Ende ergänzten Schwanz; und war daher daselbst schuppenlos, und. wie er sich ausdrückt, fast ohne Haut, Eben dieses war bei dem Exemplare der Fall, welches SebA Taf. 53. abbildete. Einen wesentlichen Fehler hat aber sowohl diese, als die andre Sebaische Abbildung, nämlich den, dass die Füsse als ohne alle Zehen dargestellt sind; übrigens sind beide Abbildungen so getreu, dass man sie nicht verkennen kann, und LiNNE sie auch als unserer Art angehörig betrachtete. Mangel der Aufmerksamkeit des Zeichners war es wohl, dass er die kleine Zehe übersah, und höchst wahrscheinlich begingen eben den Fehler Groxov und Daudin in ihren Beschreibungen, *) und ich, zu ängstlich, in dieselben bei ihren be- stimmten Aeusserungen **) Misstraueu zu setzen, bildete, wiewohl *) Scincus pedibus brevissimis subulalis monodactylis , anticis nullis, cauda apice- nudo. Gronov. ZoopJi. I. pag. 11. Seps Gronovien. Seps Gronovii. I>aud. a. a. O. (Nach Gronovs und seiner ei- genen Beschreibung, wenn diese letztere nicht eine ganz besondere, noch näher zu bestimmende Gattung und Art ist.) Gronovischer Bodenkriecher. Pygodactylus Gronovii. Mbrr. Syst. d. Jniph. S. 77. **) »Ausser in dem eben angeführten Kennzeichen, fügt Gronov in der Bcschrci- bun" hinzu: »Quoad formam omnino convenit cum praecedente (dem schlei- chenden Skink), a quo maxime ditTcrt pedibus, quorum antici omnino defi- ciunt, et postici, qui ad latera ani locum obtinent, subulati sunt et brevissimi, imllisque digitis aut unguibus armati. Canda tiunco ferme dimidio brevior, cylindrica, ad apicem conica., qui nuUis squamis sed tantum corio tenui oble- "ilur. Sqnamae ut C^'O antecedonte. Per dorsum siiperius ac lalera snperiori lineae longitiulinales aliquot nigrae extenduntur. Abdomen albcscens. Habitat in Africa. Longitudo qualuor unciarum.« Daudin sagt dagegen: »J'ai ob- sorve dans le museum d'histoire naturelle de Paris un seps bipede monodac- tvle, tre.s semblable a celui de Gronovius, 'ayant deux grandes ecailles devarit Tanus, et les diniensions suivantes: L ngucur tnlute i' u'' J". Longiieur de la tele 8'". Sa largeur pres des ytux 5'". Longuciir du cou it du corp^ ./' ,'". Leur plus grande largeur 5'". Longueur des pieds potteriturs 5'". Longucur de la queue ^" b". Sa plus grande largeur .f.i '.« 113 höchst zweifelhaft, nach denselben die Gattung: Bodenkriecher. *) Fast ist es mir wahrscheinlich, dass Daüdin einen y4fterfuss oder Sheltopusik vor sich gehabt habe, weil auch CuviER dem Linndischen unguis hipes die Zehen abspricht, und runde ungetheilte Füsse zu- schreibt, **) uud beim Sheltopusik nicht immer die Füsse getheilt sind. ***) So unbegreifflich es ist, wenn Sanper sehr deutlich die hervorge- tretenen beiden Ruthen einer inläudischen Schlange als »zween kleine fleischiohfe Füsse« beschreibt, und Gmelin bei seiuer Lacerta hipes fiägt : »An huc spectat serpens ille siluae nigrae inquilinus bipes, cujus Sander ISaturf. 17. p. 2/|6. mentioneni injicit?« so leicht erklärbar ist es, wenn Seba, noch mehr aber wenn Hermann, welcher vemiuthlich nie einen Erdschleicher sah, die kleinen Beine desselben für Zeuffun^^s- theile hielten. Dass sie das indessen nicht sind , beweiset ihre ganze Be- schafienbeit. Deutlich kann man, wenn man sie biegt, Gelenke und Glieder bei ihnen wahrnehmen, deutlich Schenkel, Schienbein, Fuss und zween Zehen unterscheiden, ja, Avenn mich das vex'sfärkte Gesicht und das Gefühl nicht täuschen (welches jedoch bei der Kleinigkeit dieses /^^ Thieres leicht der Fall seyn kann), so ist an der Spitze jeder Zehe eine kleine Kralle, welche ihnen aber LiNNE, und vielleicht mit glei- chem Rechte, abspricht. Schon durch diese Bildung der Beine, noch mehr aber durch seine Zunge, ja selbst durch das ganze äussere Ansehu ist der Erdschleicher als Gattung von dem ^fterfasse und dem Sheltopusik, noch mehr unstreitig von den Blindschleichen verschieden, denen ihn Linne beigesellte, und zwar wohl, wie Herr Schneider richtig muthmasset, *) Bodenkrieclier. Pygodaclylus. Mehr. Syst. d. Amph. Seite jj. **) »D'autres (Bipedes) oiit ces pieds termines en rond, et sans divisions, U' An- gu/s hipes Linn. (^Lacerla hipes Gm ). Seb. Lxxxv/. 3. est de ce nombre, Sa queue est plus courte que le Corps.« ***) ScHNEiBER. hist, amph. II. pcig< j2a3. P 2 ii6 weil er keine OlirÖffnuugen entdeckte, *) welche er jedoch allerdings besitzt. Es ist sehr zu bedauern , dass die Lebensart dieses in so vielen Kücksichteu merkwürdigen Pholidols so ganz unbekannt ist. Beschr eibung des Blindschleichartigen Eids chleicherSi Zehnte Tafel. Der Erdschleicher hat so sehr das Ansehn einer Blindschleiche, so ganz ihre Bildung, dass ihn, wenigstens von Aussen von ihr nur die offenen Ohren und die kleinen Füsse unterscheiden. Der Kopf ist klein, vom Rumpfe gar nicht unterschieden, und gegen die abgerundete halbkreisförmige Schnautze hin, keilförmig platt- gedrückt. Diese flache Schnautze bildet vorn mit den Seiten oben und unten ziemlich scharfe Kanten. Die obere Kinnlade ragt mit ihrem ganzen Umfange über die untere flach hervor. Vorn bedeckt sie ein halbkreisförmiges Rüsselschild, in dessen Ecken die länglichen von ei- nem Rande eingefassten Nasenlöcher liegen. Hinter dem Rüssel.schilde sind 'zwei Schnautzenschilder , deren jedes eine lange Raute darstellt, die ihrer Länge nach in der Queere liegt. Hinter ihnen ein ziemlich grosses fast dreieckiges, sehr stumpfwinkeliges, am stumpfen Winkel abgerundetes Stirjischild , daliinter ein grosses fast fünfseitiges TP'irbel. Schild. lu den Winkeln, welche diese Schilder zusammen bilden, sind *} Bei tlcr Gelegenlieit, dass er diese Vermulhung äussert, beschreibt Herr Schnetdeb eine ebengcborne , vielleicht gar eine aus dem Wulterleibe genoinraeiic brü- cliige Blindschleiche, die er nicht für das erkannte, was sie war, und , Daudin bildete daraus seinen Scps Schneideriea bipede didactyle ou tridaciyle. Seps ScUneideri, Daup, rept. ^f^- V"S- 543. VIU. pag, 57g, 1^7 die ^iigenhraunschilder eingeschlossen. Hinter denselben liegen z^yei kleine Hinterhauptsschilder, und dann fangen die Schuppen an, -vvelche den Oberleib bedecken. Zwischen den Nasenlöchern und den Augen be- findet sich ein kleines dreieckiges Zügelschild. Die ^ugen sind ziemlich lang, elliptisch, doch ihre OefTnung vorne runder, hinten spitzer; sie haben aber eine geringe Höhe. Oben über ihnen ragt unter den Augen- braunen eine Kan(e viereckiger Schildchen hervor. Gleich hinter ihnen liegen Schuppen. Die Munde sojfnung erstreckt sich ziemlich -weiler, vie die Augen. Bis zu ilincn ist sie, "wie gewöhnlich gerade, dann etwas in die Höhe gebogen. Gleich' hinler der Schuppe am Mun- deswinkel sieht man die sehr kleinen Oliroffnungeii, wie ein feines, rundes Löchelchen. Die untere Kinnlade isl, wie die obere, am Ran- de mit Schildern eingefasst , und übrigens ganz mit Schuppen bedeckt. Der Rumpf ist walzenförmig, nur unten etwas flacher , und überall von gleicher Dicke, etwa der eines Strohhalmes. Die Schuppen, sowohl die, welche ihn oben, so wie die, welche ihn unten bedecken, sind ganz glatt, und breite, hinten abgerundete Sechsecke. Ich zahlte, wie LiNNE, IOC) Bauchschuppen. Die breite, vicrtelkreisförmige OeiTnung des .öfters ist mit einer breiten Schuppe, und am Rande derselben mit ei- ner gespaltenen , durchsichtigen Haut bedeckt. An jeder Seite des Afters liegen die beiden Beinchen ganz hin- tenausgesfreckt, und in eine Verliefung an der Wurzel des Schwanzes wie hineingedrückt. Sie sind kegelförmig, sich dem walzenPörniigen nähernd, etwas plattgedrückt, und man kann, wie es mir scheint, wenn man sie biegt, Schenkel, Schienbein, Fuss und Zehen unterschei- den. Der Schenkel ist äusserst kurz , und das Schienbein macht fast ihre ganze Länge aus. An der Spitze des höchst kleinen, kaum bemerk- baren Fusses, sitit der kleine äussere, und an seiner Wurzel die noch weit kleinere innere Zehe, die, wenn ich mich nicht trüge, jede an der Spitze eine kleine, ziemlich dicke, kurz - kegelförmige, etwas plattge- drückte, kaum gekrümmte Kralle haben; doch könnte das, was ich da- für halle, auch das letzte Glied der Tingcr seya. 11 8 Der Schwanz ist vom Rumpfe gar nicht unterschieden, längh'ch- kegelformig, und endigt sich in eine ziemlich scharfe Spitze. Er ist von der Wurzel bis zur Spi(ze mit ähnlichen Schuppen, wie der Rumpf bedeckt, deren ich unten 74 zählte. Farbe. Oben weisslich- braun, an den Seiten und unten weiss- lich - stahlgrau. Alle Schuppen haben an der Basis viele sehr kleine schwarze Puncte, welche, mit blossen Augen betrachtet, wie ein einzi- ger Punct erscheinen. Länge 4" 11'", 5i bis zum After 2," 10'", o. Kopf, lang 3'", 5; breit s!", o; hoch 1", 4; Rumpf, breit 2!", 5; hoch i"', 7. Btine, lang bis zur Spitze der äussern Zehe a'", 5; bis zur Spitze der Innern 2!'', 2; breit an der ^Vurzel o'", 6. AeussereZehe o'", 8; Nagel? o'", 2. Innere Zehe o'" 4. Schwanz a" 1.'", o. Dickschwänzige Natter. *) -tl^rwägen wir , dass eine so grosse Menge der Pholidoten , wie aus dem Vorhergehenden erhellet, wenn sie im Weingeiste ihre Oberhaut verlie- ren, ihre natürliche braune Farbe in eine bläuliche verändern, so wird man keinen Anstoss daran nehmen, dass ich hier eine oben braune Nat- ter aus dem Museum der hiesigen Universität als gleichartig mit einer oben bläulichen darstelle, welche Seba abgebildet, GrOiNOV und BoD- DAERT beschrieben, oder doch angedeutet haben, **) da die Sebaische Abbildung derselben sehr entspricht, und auch in den Beschreibungen *') Dickschwänzige Natter. Coluher crassicaudus. Merr. Syst, d, ^mph. Seite lOT. **) Serpens, Africana, caerulea. Seba Thes, II. pag. 55. tab. 35. y%'. 4. Coluber sculis abdominalibus cxr,ii, et squamarum caudaliuiu pai'ibus rx. Gro- Nov. Mus. ichth. II. pag, 67. — Zooph. I. pag. a|, Coluber caerulcus, cauja crassa. Boddaert in Now, Ai:t, Acad. Caes. J^II.pag. 21» ^^9 nich(s entliülfen ist, was dieser Vereinigung entgegen wäre. Sollte die- se Vereinigung der Wahrheit entsprechen , so ist diese Schlange in A& rika, und sehr wahrscheinlich am Vorgebirge der guten Hoffnung zu Hause, in welchem Falle sie hier mit Recht ihre Stelle einnimmt. Ihre grosse Aehnlichkeit mit der geschlängelten Natter, welche be- reits Herr Bechstein erkannte , wird durch die hier gelieferte Beschrei- bung und Abbildung noch mehr erkannt werden, zugleich aber auch der Unterschied beider deutlicher erhellen. Der von Gmelin gewählte Namen, welcher aus Gronov's und Boddaert's Beschreibungen entlehnt ist, ist nicht ganz passend. Ich mochte ihn iudess nicht andern, ixm die Namen nicht zu vermehren. B es chreibun g derdicksch-sväuziircn Natter. o Edjte Tafel. Der Kopf ist vom Rumpfe unterschieden, eyförmig, plattgedrückt, und vorn abgerundet. Die Oberkinr.lade ist etwas länger, wie die un- tere, und die Mundesöff'uu^, welche in einem nach oben hohlen Bogen nach hinten hinauf steigt, ziemlich gross. Das AugQ steht weit nach vorn, ist klein und rund. Das Rüsselschild ist convex, ziemlich gross, und eckig - nierenförmig. Die beiden Schnautz-enschilder sind klein und unregelmässig fünfseitig; die beiden etwas grösseren Stirnschilder unre- gelmässig sechsseitig. Das TJ'irbelschild ist ziemlich gross, nicht breit, Coluber crassicaudus. Gmei,. Syst. Nat. Linn. I. pag. 1095. Cüuleuvre 56me de Gronovius. Lacep. Quadr. owip, et Serp. II, tahl. pag. 116. L' Africain. Coluber africanus. Bonnat. Op/i. pag. 4g. Die dickscbwänzige JS'atter. Coluber crassicaudus. Doxnd. zool. lieilr. 111. S. 168. SüCKOw. N. G. d. Thiere III. Seite 191. BiciisTEiN iii Lacep. Amph, IV. Seite 16g. Taf, 35. Fig. 1, (Scba. ) 120 lunfseitig-tliurmfbrinig, doch bildet seine vordere SAie einen äusserst stumpfen "Winkel. Die Avgenbraunschilder so \a ie die Ilinterhauptf:- scliilder sind mittelmässig, und die letzten hinten stumpfwinkelig. Die runden Nasenlöcher haben ein grösseres vorderes und ein kleineres hin- teres Schild. Das ziemlich kleine Zügelschild ist unregelraässig sechssei- tie Es sind ein vorderes und zwei hintere ^ugenschilder vorhanden. Beide Kinnladen haben auf jeder Seite acht Randschilder. Das Lippen» ^child ist klein und dreieckig. Die Nehenschilder sind sehr schmahl und bilden den Anfang der tiefen Rinne, welche zwei ziemlich lange vordere und zwei sehr kurze fast schuppenförmige hintere Rinnenschil- der hat. Es sind drei Paar Kehlschuppen und ein sehr kleines Kehlen- Schild vorhanden. Der Rumpf ist fast walzenförmig, doch sind die Seiten und der Bauch, besonders der letztere flach, und an jeder Seite des Bauches da- her eine stumpfe Kante. Die Schuppen sind rautenförmig und glatt, die Bauchschilder, deren GronOV 142, ich 158 zählte, massig breit, und das ylfterschild gespalten. Der stätige, etwas plattgedrückte, übrigens länglich kegelförmige Schwanz hat unten 60 Paar Halbschilder, und läuft in eine scharfe kegelförmige Spitze aus. Die Farbe ist nach Seba, GrONOV und Boddaert oben bläulich oder blau, bei dem Rückgrade am dunkelsten, an den Seiten allmälüig heller; unten weiss, mit braunen, theils ganzen, theils halben Bändern unter dem Bauche. Länge 15" 7'"; bis zum After 11" 2'". Kopf, lang 9'", o; breit 4", 6; hoch 5'", 5. Rumpf, in der Mitte hoch und breit 4'", o. Schwanz lang £" 5'", o. 121 Puffende Viper. *) Unter den giftigen Schlangen am Vorgebirge der guten Hoßiiung scheint diejenige, welche die dorfigen Holländer P of- ^ dder., d. i, Puff- oder Stoss-Adder nennen, in Rücksicht ihrer Schädlichkeit die zweite oder dritte im Range zu seyn. Sonderbar wäre es, wenn sie den frühesten Reisenden dahin entgangen seyn sollte, und kaum zweifle ich, dass sie nicht diejenige giftige Schlange seyn sollte, welche KoLBE unter dem Namen ^spis, Augen- oder S cli oss-Sch lan- g-e anführt. **) Patterson ist der erste, der ihrer in seiner Ab- handlung von den thierischen Giften, die den zweiten Anhang zu seiner Reise ausmacht, unter ihrem Namen gedenkt. Die Nachricht, welche er von ihr mittheilt, ist folgende: ,vDie Puffotter, welche die- sen Namen deswegen hat, weil sie sich so stark aufbläst, dass sie bei- nahe einen Fuss im Umfange bekommt, hat eine graue Farbe und un- gefähr drei und einen halben Fuss Länge. Sie ist dicker als irgend eine Schlange, die ich je in dem Lande gesehen habe. Ihr Kopf ist gross und flach ; die Giftzähne sind einen Zoll lang und gekrümmt. Die Pufi"- otter ist dem Viehe äusserst gefähi'lich. Bei einer meiner Excursionen in diesem Lande ward eins meiner Pferde, als es grasete, von einem Thiere dieser Art in den Mund gebissen , und lebte nur noch zwei Ta- ge nachher.« Vielleicht war es also eben diese Schlange, die durch ih-; *) Die PuJTotter. Patterson Reise, Seite 162. Pofadjer. Levaillant zweite Heise II. Seite 78. 7g; Lichxi:nstein Reise I. Seile 55. BiEss im Morgenhl, 1813. Seite 547, Coluber intumescens. Donnd. zool. Beitr. III, Seile. 20g. Bechstein in Lacep. Anvph. IV, Seite agi. Puffende Viper. Vipera (fric^tans. Mehr. Syst. d, Ampli. Seite 152, •*) Vorgeh, d. g, Hoffn, Seite ai2. 12 2 ren Biss einen von Sparrman's Zuchochsen unbrauclibar maclste. *) Nach Patterson hat LevaillanT diese Sclilaiige in sciner^zii'eiten Reise genannt, **) er sagt aber, ausser dem, dass er sie zu dtnen zahlt, deren sich die -wilden Bewoliner jener Gegenden zum Vergiften ihrer Pfeile bedienen, nichts weiter von ihr, als dass man sich vor ihrem Bisse we- gen ihrer Langsamkeit leicht sichern könne. Hierauf hat ihrer LiCH- TENSTEIN erwähnt. Er fand sie in der Gegend der Saldenhabay, und erzählt von ihr folgendes: ,vDera zur Jagd gerüsteten Vortrab unseres Zuges stiess bei dem Umdrehen um eine scharfe Felseuecke eine hässli- liche Schlange auf, die sich blähend erhob , aber von einem raschen Hagelschuss zu Boden gestreckt ward. Es war eine Pof~ beider , eine der £ifti°:sten und bösesten, die man hier kennt; sie zeichnet sich durch DD ■* Unverhaltnissmässige Dicke und durch hübsche Zeichnung schwarzer und weisser Flecken auf bräunlichem Grunde vor den übrigen aus , und hat das eigene, dass sie, wenn sie ergrimmt, den Hals aufblähend erweitert. Ihre Länge mass anderthalb Ellen, ihr Umfang in der grössten Dicke sechs Zoll.« Als Anmerkung fügt Herr Lichtenstein hinzu : >>KeinTheil der südafricanischen Fauna ist bis jetzt noch mehr vernachlässigt geblie- ben, als die Amphibien 5 ich bin dahernicht im Stande, diesyslemalischeu Namen mit Gewissheit anzugeben und muss vorläufig auf den naturhi- storischen Theil verweisen, der die Resultate tieferer , zum Theil noch anzustellender Nachforschungen liefern wird.« Dass diese Schlange auch im Lande der Kaffern oder Koosa einheimisch seyn müsse, erhellt aus dem Kafferschen Namen derselben: Jcha/nba , den Herr LiCHTEiV« STEIN in seinem AVörterbuche der Sprache dieses Volkes angiebt. Die ausführlichste Nachricht von derselben hat der trellliche in Spanien auf dem Felde der Ehre gebliebene Hauptmann Benjamin Riess in seiner Reisebeschreibung und in einem Briefe an den Herrn Oberforstmeisfer VON Wildungen, dem er die Haut übei-sandte, geliefert. Ich tlieile *) Beise, Seit» 533. •**) Beise I. Seite 646. 123 hier beide nach den Original - Briefen mit : »PofadJer« sagl er in der Eeisebescbreibung >>nach der Cobra cape.Ua (der gelben capischen Viper) die geRihrlicbsten, giebt es auch hier (im Lager am Liesbecks Rivier), aber sehr selten. Ich habe eine gefangen, die 3 Fuss lang) in] der Mitte /tt'/'^] 4 Zoll dick ist. Sie sähe fürchterlieh aus, wie sie auf der äussersten Spitze des Schwanzes beinahe ganz aufrecht mit vorgestrecktem Kopfe, der, wenn sie boshaft ist, so breit und laug wie eine flache Hand wird, und mit aufgesperrtem Rachen auf uns zukam. A/Vir neckten sie wohl eine halbe Stunde lang, um sie in ihrer Bosheit recht zu beobachten. Vor "Wuth wurde ihr Kopf ganz blau , und dabei zischte sie', als wenn man Wasser in das Feuer giesst; endlich aber wurde sie mit gehöriger Vorsicht getödtet, und da habe ich das Fell so behutsam abgezogen, und so gut zubereitet, dass nichts daran beschädigt ist. Es war das schönste, das ich je von der Art gesehen habe, ich werde dasselbe dem Oberforst lueister von "Wildungen schicken. Noch ist zu bemerken, dass diese Schlange von vorn nichts schädliches thun kann, sondern indem «ie mit dem Kopfe rückwärts springt, von unten herauf mit den in der obern Rinnlade rückwärts gekrümmten Zähnen schlägt , woher auch ihr Name kommt.« Die ausführlichere Nachricht, die der sei. RiESS in seinem die Schlangenhaut begleitenden Briefe an den Herrn VON Wildungen midheilt, ist folgende: »Lager am Liesbecks Rimer in der Caapschen V lackte am Vorgebirge der guten Hoffüung den 12. Decem- ber 1804.« »So eben beim Abgehen der Briefe an meine Eltern (eigentlich an «einen väterlichen Oheim den Herrn Geheimen Rath und Regierungs- Präsidenten, Rittern RiESS und dessen verehrungswürdige Gattin, die den verwaisten jungen Mann erzogen, und wie eins ihrer eigenen zahl- reichen Kinder liebten) sehe Icli , dass das Packet ein etwas grösseres Volumen meiner Einlagen erlaube, als ich vorher glaubte. Mit dem •grössten Vergnügen benutze ich daher diese Gelegenheit, um Ew. Hoch- wohlgebornen die unschädliche Hülse eines der schädlichsten Thiere in der Welt, der hier befindlichen, allein sehr seltenen, Schlange, Pof- Q - I2/|- adder (Puf-oHer) als ein kleines Zeichen meiner unveränderlichen Hocliachlung für Ihr Cabinet zu überschicken. Es ist ein äusserst ge- fahrliches giftiges Thier, vor dessen blossem Felle sich die meisten hiesigen Thfere scheuten, und einige Hottentotten, denen ich es zeigte, in der grössten Angst davon liefen, Ihren Namen hat sie von der Art, ihren Feind zu verwunden; denn in einigen Krümmungen, beinahe ganz auf- recht stehend, kriecht und springt sie auf dem äussersten Ende des Schwanzes mit vorgestrecktem Kopfe und aufgesperrtem Rachen ( wenn sie gereizt wird) auf ihren Feind zu, dreht sich, wenn sie ihm nahe genug ist , mit dem Rücken nach ihm , schlägt den Kopf hinten über, und verwundet ihn im Zurückziehn mit einem Schlag oder Piiff\ durch die im Obermaule befindlichen zwei Reihen rückwärts gebogener Zahne, wobei sie einen kreisförmigen Sprung in der Luft macht. Ihr Kopf wird dabei, je wüthender sie ist, desto breiter und platter, dass er bei- nahe einer flachen Menschenhand gleicht, und verfäi-bt sich abwechselnd, blau, roth und violett. Der zischende Laut, welchen sie erbost von sich giebt, ist erstaunend stark und erregt auch bei Menschen eine Art von Grauen. — L^m ihren Frass zu erhalten (welcher aus allen anima- lischen Körpern besteht) soll sie, wie viele Menschen erzählen, kleinere Thiere in der Nähe bezaubern können; andere sagten, dass sie dieselbe in einiger Entfernung ansauge, da sie sich dann ihr immer mehr näherten, bis sie dieselben endlich, wenn sie nahe genug sind, verschlinge. Gegen das erstere streitet die gesunde Vernunft , allein für das letztere redet doch wenigstens dies, dass man oftmals Thierchen in Convulsionen auf einer Stelle bleibend antrifft, denen sich eine mit der Zunge spielende .Schlange sachte näherte, bis sie dieselben mit einem Sprunge erhaschte und hinunter würgte. Ob aber diess nicht auch vielleicht durch eine starke Furcht und Angst, welche ja wohl selbst einen Menschen beim Anblick einer Schlange überfällt , verursacht werde , wage ich nicht zu entscheiden; es scheint mir indess natürlicher zu seyn. In jeder obern Kinnlade haben diese Schlangen 3 (?) spitze Zähne, unter denen sich ei- .üe gelbe Blase hinzieht, welche das Gift enthält, welches sie, wie man .-^ — ~N ) "J ' 11 '7} 'r>is hier glaubt, auch ohne zu beissen, von sich speien können und dessen blosse Berührung tödlich seyn soll. *) Derjenige, den sie verwunden, lebt sicher keine 24 Stunden mehr, venn er nicht augenblicklich den verwundeten Theil ab oder ausschneidet, denn mau hat noch kein Mittel gefunden, -welches den Biss dieser Schlange heilen könnte. ^ Noch will man behaupten, dass diesse Schlangenai-t keine Eyer lege, sondern le- bendige Junge zur "Welt bringe , welche sie 6 — 10 auf einmal aus dem Schlünde gebären und ihnen nachher noch , bis sie erwachsener sind, gastfrei den Aufenthalt in ihrem Bauche gönne, aus welchem sie nur manchmal, bei warmem "VTelter, eine kleine Excursion durch den Hals machten, jedoch bei der geringsten Gefahr, wenn die Alte pfiffe, ■wieder in den sichern Zufluchtsort zurückkehrten. Doch scheint mir diess so fabelhaft, dass es kaum der Anführung werth ist. — Die Pof- addern sind im Innern des Landes viel häufiger als hier und lialten sich gewöhnlich an kleinen Bächen in dem Gesträuch auf. Sie vei-schlin- gen nicht selten Thiere , welche grösser und schwerer sind , als sie selbst. Gänse- Eyer, grosse Ratten und Vögel würgen sie ganz in sich hinein, lind scheinen dann an der Stelle, wo das Thier liegt, eine ungeheure Geschwulst im Leibe zu haben. — Dass der Stich der Sonne unter der Linie auf der Reise meiner Schlange nicht schade, dafür ist wohl ge- sorgt, ob aber nicht etwa die feuchte Nordsee die grellen, glänzenden Farben zerstören werde, ist eher zu befürchten, daher wird auch *) Nach Patterson a. a. O. Seile 165. ist eine von ihm iiiclit gcsebenc Schlange am Cajj, -vvclclie man de spung - Slange oder spuckende, speicbelwcr- fende Schlange nennt, -welche ihr Gift verschiedene Ellen weit sprützen und dadurch Blindheit veranlasst haben soll. Sollte, so unwahrscheinlich dieses auch ist, wie der ältere Forster in seiner Anmerkung zu dieser Stelle bereits bemerkt, nur die Sage am Cap statt finden, so liegt derselben, wie fast allen solchen Sagen, doch wohl etwas Wahres zum Grunde, mid viel- leicht wird die Pof.adder in andein Gegenden des südlichen Afrikas Spuug- Schlange genannt. 126 •wohl eine Besctreibiing derselben niclit überfliissi;^ seyn. Die Scbup- pen auf dem Rücken sind dunkelbraun mit Schwarz schatlirt und mit blassgelben Flammen versehen ; der Bauch ist hochgelb , wird aber nach unten zu etwas blässer und ist regelmässig mit dunkelschwarzen halben Ringen geziert.« In einem spätem Briefe an seiue Pflegeeltern fügt der sei. RiESS noch folgendes hinzu: »Sagen Sie doch dem Oberforstra. v. "Wildungen, dass ich bei der Beschreibung der Schlange vergessen hätte, dass diese noch keine der stärksten sei, sondern dass man deren wohl 8 bis i8 Zoll dick, aber nie eine länger als 3 bis 4 Fuss, fände.« Die hier erwähnte Schlangenhaut, welche sich jetzt durch die Güte des Herrn Oberforstmeisters V. Wildungen in meiner Sammlung befindet, ist sehr gut erhalten und alles Fleisch und die Knochen sind aus dem Maule herausgenommen. Da dies nun auch mit den Knochen des Ko— pfts geschehen ist, so kann ich von ihren Zähnen, seiner Bildung u. s. w. gar keine Rechenschaft geben und manche Zweifel und Vermuthungen in Rücksicht der erstem , die mir bei der Beschreibung in den Briefen und bei der Ansicht der Haut sich aufdrängten, weder heben noch bestätigen. Die Länge der ganzen Haut von der Spitze der Schnautze bis zu der des Schwanzes beträgt genau 5 Fuss Par. Maas, die des Kopfjs 2" 2"; des Schwanzes etwa '2\ Der Kopf ist gleich vor der Schnautze 11'" am Mundeswinkel 1" 11'" breit; der Umfang des Halses beträgt 1" 8'"; des Rumpfes in der Mitte ^" b'"; am After •!' -j!"; des Schwanzes an seinem Anfange 1" 4'". Bei diesen Maassen wird man nicht verges- sen, dass sie v(m der getrockneten Haut genommen sind. Der Kopf hat die Gestalt eines am spitzen Endo sehr stumpfen, am stumpfen Ende sehr breiten Eyes. Oben ist er ganz mit ähnlichen, nur kleinern Schuppen, wie der Rumpf bedeckt, bloss ein breites Rüs- seUchild und 15 Randschilder auf jeder Seite fassen die Oberkinnlade ein. Die Unterkinnlade hat ein langes sehr spitzes Lippenschild, zwei län'dich- rautige Nebenschilder desselben, zwei grosse vordere, aber kei- ne hintere Rinnenschilder , und ist übrigens mit lanzigen an der Spitze abo^erundetcn platten Schuppen bedeckt und auf der rechten Seite mit 127 15, auf der linken mit II Randschildern, deren AuzaH also unbestimmt zu seyn scheint, und -welche man mit gleichem Rechte, so wie die Randschilder der Oberkiunlade Schuppen benennen k(^nnle, eingefasst. /o Die Augen lieiren sehr ^veit nach vorn , und müssen nach den noch übrigen Oeffnungen ungemein klein, die vor ihnen liegenden runden iV'op senlöcher sehr gross seyn. Der Ha Is ist viel enger als der Kopf und der Rumpf nimmt von da an bis zur Mitta allmählich und so sehr in Dicke zu, dass er viel- leicht bei keiner Schlange im Verhällniss zu seiner Länge so dick wie bei dieser i^t, dann nimmt er A^ieder ebenso in Dicke ab. Er ist oben mit 31 Reihen lanziger, an der Spitze abgerundeter stark gekielter Ä/zup- pen, ausser den glatten Randschuppen des Bauchs und unten mit 14a breiten Schildern bedeckt. Das Afterschild ist ganz und sehr gross. Der Schw anz ist sehr kurz, gleich von seiner Wurzel an viel dünner wie der Rumpf, und wird an seiner Spitze plötzlich noch viel dünner. Oben ist er mit ähnlichen Schuppen wie der Rücken, unten mit £2 Paaren halber Schilder bedeckt; zühlt man aber die an der Seite des Afterschililes liegenden Schilder hinzu, von denen mir manche selbst hieher zu gehören und beim Ausbalgen zerrissen oder durch^escbnitlen zu seyn scheinen, so sind ihrer 50 bis 51, auch glaube ich kaum, dass die Spitze des Sch\'vanzes erhalten sey. Die Farbe der Schuppen ist umbrabraun, grösstentheils mit stroh- gelben Spitzen. Ueber die Nasenlöcher und durch die Augen läuft ein ■schaiahles st:-nhgelbes Band; au jeder Seite des Kopfes ist ein älinliches, welches jedoch nur bis zur Kante des Kopfes zu leichen scheint. Auch auf dem Rücken sind so gefärbte Bänder, die aber nicht quer überlau- fen, sondern einen mit seinem Scheitel nach hinten gekehrleu spitzen 'Winkel bilden , und deren Schenkel an der Seite mit kurzen schwarz aufsteigenden ähnlichen Linien einen mit der Spitze nach vorn gekehr- ten noch spitzem Winkel darstellen. Die Schuppen vor dii'sen Rü- ckenbändern sind schwarz. In einiger Entfernung unter den Enden der- selben sind an der Seite gelbe und schwarze grosse Elecken. Unten ist 128 die ganze Schlange hochockergelb, aber viele Scbilder an der Seite mit einem halben schwärzlichen Bande versehen, welche halbe Bänder bald drei, bald vier, bald fünf Schilder von einander entfernt sind. Wenn gleich . Linne's Beschreibung und Abbildung seines Colu- her Atropa s *) eine sehr grosse Aehnlichkeit mit der Pofadder, aus- ser in der Farbenvertheilung zeigen, so sind doch beide wahrscheinlich der Art nach verschieden. Am ähnlichsten von allen Abbildungen der Schlangen, welche ich bis jetzt kenne, ist ihr die in Seba's Thesaurus IL tab. 54. ßg. 4. **) In seinem Systema naturae I. pag, 379. führt LiNNi diese Abbildung als die seines Coluber severus an, aber nicht in dem Museum ^dolplii Friderici, wo der Coluber severus pag, 25. beschrieben und tab. 8. abgebildet ist. Daubenton hielt auch bei- de für einerlei , und benannte sie daher VHebraique , weil Seba von ihr sagt: »Inscripti characteres hebraicas fere literas referunt.« Herr La- CEPiDE hat eben diesen Namen beibehalten, ***) und sieht auch Seba's Figur für die des linneischen C. severus an und dadurch veranlasst, hat sie als Coluber severus Herr Beckstein in seiner Uebersefzung der DE LA CEPEüischen ^mphibiologie g. Theil 5. Taf. nachstechen lassen. Zwar lässt Linne's Beschreibung der Farbe und Zeichnung seines Colu- ber severus ****) eine grosse Aehnlichkeit desselben mit jener Sebaischen Schlange, und noch mehr mit der Puffadder vermuthen, die Abbildung ist aber weder der Sebaischen noch der Puffadder ähnlich und überdem hat darnach dieser Coluber severus Schilder, keine Schuppen, auf dem Kopfe, wie schon Laurenti richtig bemerkt hat, der ihn deshalb Gef- rästes severus nennt. Ich vermuthe sogar, dass wenn die Zeich- nung hierin richtig ist , welches um so viel wahrscheinlicher ist , da *) Mus, Ad. Fiid. pag. 32, tah. 1^. ßg. l. **) Vipera, Japanica, literas inscripta. Seba 77ies. II, pag. 55. tah, 54. J%". 4, ***) Ilist, nat. des Quadr. ouip, et des Serp. IT. pag. 106. "K***) «Color cinereus fascüs albis, quae cruribus antrorsuni spectantibus et margine ci« nereis anterius atra linea dislinctae,« Link, Mus, Ad, Frid, a, a, O, 129 TilNNi bei Coluher atropos und atrox es so sorgrältlg, und bei dem ersten als etwas ungewuhnh"ches bei seinen Colubern bemerkt, dass die Bedeckung des Kopfes aus kleinen Schuppen bestehe, und überdem der Umriss des Kopfes ganz der eines Elaps, nicht der einer Viper ist, sein Coluber severus ein Elaps sey. *) Wenn ich nun gleich überzeugt bin, dass LiNNE's Coluher se- verus unsre Puffadder nicht sey, so bin ich dagegen um so viel mehr geneigt, die beiden Schlangen, -welche Weigel unter diesem Namen be- schrieben hat, **) für die Puffadder Zu halten. Er schreibt der einen 14g Bauchschilder und 57 Schwanzschilder, der andern 155 Bauchschil- der und 36 Schvvanzschilderpaare zu , wo dann freilich die Zahl der Schwauzschilder grösser, wie hier angegeben ist, vermuthlich zahlle er aber die neben dem Afterschilde liegende Schildchen mit, und dann ist der ■ Unterschied unbeträchtlich , und vielleicht war an meinem Exem- plare der Schwanz nicht vollständig. Gewiss hat auch wohl Seba die Puffadder unter dem Namen Ser- pens corallina, ^mboinensi s abgebildet. ***) Der Kopf gleicht dem der Haut, welche ich vor mir habe, aufs vollkommenste; die Kür- ze des Schwanzes, die Dicke des Rumpfes stimmen genau überein; die beiden Hervorragungen des letztern am After sind wahrscheinlich zufnl- b'ge Missbildungen, und dass die Zeichnung des Rumpfes verschieden ist, rührt von der schlechten Beschaffenheit des Exemplars her, -sielche aus der Abbildung deutlich genug zu erkennen ist. Auch diejenigen beiden giftigen Schlangen, welche Seba unter dem Namen Bitiii abgebildet hat, ****) und welche durch ihre Giftzähne *) Zackslreifiger Elaps. Elaps severus. Mehr. Syst. d. ylmpJi. Seile 1 (5. **) Ahliandl. J. liidtJschen naturf. Gesellsch. I. Seile 22. ***) Serpens, curallina, Aniboiiicnsis. Si;ka Thes. T, pag. 50. tah. ^o. ßg. l. La Viper/ ä courte queiie. CtrviEtt regn. an. II. pag. 82. //(*■ «=***) Vipera, Bilin, Coliibri de genere, minor, Ceilonica, elcganüssima. Silbjl T/ies, IT, pag. gs. tab. gS. Cobra Clotlio. Laurenti, rept, pag. 104» 1.JO iirbeiden Eirinladen Laurenti'n Gelegenheit zur Errichtung seiner Gat tung Cobra gaben, wo er jene Cobra Clotho, diese der Puffadder ähnlichere Cobra Lachesis nannte, und ihnen, ohne zureichenden Grund und wohl blos des äussern Anschns wegen Linne's Coluber ^tropos zugesellte, muss ich als Abbildungen der Puffadder ansehn, da ich an der Richtigkeit von Seba's Darstellung der Giftzähne in bei- den Kinnladen jener Schlange zweifle. Wohl gewiss ist daher auch Gronov,s Viper mit 141 Bauchschildern und 24 Paar Schwanzschuppen, *) als deren Abbildung er die ebengenannten beiden Sebaischen Figuren an- Coluber Clotho. Gmel. Syst. Nat. Liiin. I. pag, io86. Coluber Clolho. Die Clotlio. Donnd. zonl, Beitr. III, Seite 151. Die Clotho -Natter. Coluber Clotho. Scckow. N. G, J. Tliieie III. Seite 163. Beciistein in Lacep. Amph. IV. Seite 144. Taf. 18. Fig. 2. (Seba.) Vipere Clotho. Vipera Clotho. Daud. rept. VI. pag. 171. Clotho, Coluber Clotho. Shaw. Gen, Zool. III. pag. 401. Vipera major. Ceilonica, Bitin dicta, foemina. Seba, 2'hes. II. p. 99. t, Q\- /• 3, Cobra Lachesis. Laurenti. rept pag. 104. Coluber Lachesis. Gmel. Syst. Nat. Li/in. I. pag. 1085. Coluber Lachesis. Die Lachesis. Doknd. zxl. Beitr. III. Seite 151.' Die Parcen- Kalter. Coluber Lachesis. Suckow. N. G. d. Tlüere HL Seite 16g. Beciistein in Lacep. Ainph. IV. Seite 143. Taj. \%. Fig. 1, (Seba.) Lachesis, Coluber Lachesis. Shaw. Gen. HI. pag. 402. tab. io5. 106. (Seba.) *) Vipera scutis abdominalibus cxli. et squamarum caudalium paribus xxiv. Gron. Mus. ichlh. II. pag. 6S- — Zooph. I. pag. 35. Coluber dubius. Gmei,. Syst. nat. Linn. I. pag. loSö. Le Bitin. Coluber ßitis. Bonnat. Opliiol. pag. 22. Die unbestimmte Natter. Donnd. z.ooL Beitr. III, Seite 154. Die Gronovische Natter. Coluber dubius. Suckow iV. G. d. Tliiere III. 17T. Bkchstein in Lacep. Aniph. III. Seite 14S. Taf. ig. Fig. 5. (Die Abbil- dung so wie die Beschreibung ist von Seba //. tah. qg. entlehnt, welche Gronov durch einen von allen abgeschriebrnai Schreibfi hier angefühlt hatte, und welche den augigten Schlinger darstellt.) Noch kann man über die puffende Viper vergleichen Daudin rept, VI. pag. 43. 5;. und CüviER regne aniin, II, pag, 82. note. i3i führC, die Pufiadder, und wenn er ihr einen vorne spitzen Kopf zu- schreibt, so rührt diess wohl daher, dass er die Beschreibung, wie er selbst sagt, nach einer trocknen Haut verfertigte. Geperlte r Chamäleon *)• Von diesem Chamäleon erhielt ich z-wei Exemplare, eins vom sei. RiESS, das andre in einer Sammlung, wahrscheinlich capischer Amphi- bien, schon früher, und bin also von dem Vaterlande desselben gewiss, um so mehr, da es auch Seba und Daudin (dessen letzlern Abbildung *) Canieleons. Bosman Guinese Goud-Tand-en Slaue— Kust. pag. ^c;- ßS' ö- 7- Camelion. -^Ug. Hist. d. /leisen III. Seite 325. Cliamaeleones. Kolee Vorgeh. d. g. Hoffn. Seite \\\. Chamaeleo, Promontorii Bonae Spei, caeruleo alboquo colore niarmoris instar, va- riegatus. Shea Tlics. I. pag. 135. tab. 83 • 7%- 5* Chamaeleo bonae sjiei. Laürenti rept. pag. 46. Lacerta pumila. Gmel Syst. Nat. Linn. I. pag. 106g. Die kleine Art Chamäleons. Lacerta pumila. Barhow Reise Seite 298. CLamaeleou pumilus. Meyer Syn. rept. pag. 27. Der Capsche Chamäleon. Lacerta pumila. Donnd. zool. Beitr. III. Seite 110. Bechstein in Lacep. jimph. II. Seite 77. Le Cameleon nain. Camaeleo pumilus. Latreille rept. II. pag. 20. Daüd. rept, IV. pag. 912. tab. 53. Un cameleon du Cap de Bonne Esperance. Lateeii-le rept. IV, pag. 289- -ZVb. 5; Le cameleon, que nous appellons nain. Latreille a a, O. No. 4. Liltle Chamacleon. Lacerta pumila. Shaw Gen, Zool. IIT, pag. 263. Le Cameleon nain du Cap. Lacerta pumila Gm. CrviER. regne anim. II. 52. Geperller Chamäleon. Chamaeleon margarilaceus. MerR. Syst, d. Amph. 162. Durch ein sonderbares, mir indess leicht erklärbares Versehen, habe ich das Kennzeichen des geperlten Chamäleons in meinem Systeme unrichtig angege- ben, indem ich bei dem Ordnen des Systems eine frühere Arbeit über die Ar- R a l32 aber so elend ist , dass man sie kaum erkennen kann) ihm zusclireiben. In seiner ganzen Bildung kommt er auch mit den beiden Chamäleonea von Guinea, welche der, wie es scheint, nicht genug gekannte und daher nicht genug geschätzte Bosman hat abbilden lassen, so sehr überein, dass man nicht zweifeln kann , dass diese Art sich auch in Guinea auf- halte, und seiner auch Barbot (nach der allg. Ilist. der Reisen) er- wähne, und es sich mithin auch in Sierra Leona befinde. Nach diesem letztern nennen es die Schwarzen von dem Vorgebirge Monte Dar tor- foe, und es ist nach ihm »nicht grösser als ein grosser Frosch, ge- meiniglich blass mausefarben, die Haut fast durchsichtig; daher es die Farben der nahe liegenden Sachen leicht annimmt. Es lebt von Fliegen , und leget Eyer, wie das Krokodil und die Eidexe, die mit keiner Haut (soll wohl Schaale heissen), sondern mit einer dicken Membrane über- zogen sind.« Mit dieser Beschreibung stimmt BoSMAN sehr überein, welcher zwar selbst keine Beschreibung geliefert, sondern nur die des DE BRum vom gekielten Chamäleon mitgetheilt hat, und dann angiebt, was er bei dem Guineischen Chamäleon anders, als jener beim Smirnischen fand. Da dies nie die Farbe betrifft, so müssen beide wohl in dieser übereinstimmen, und von dieser sagt de Bruin : »Es sei die "Wahrheit, dass sie zu Zeiten die Farbe verändern, und er habe sie manchmal in einer halben Stunde dieselbe drei bis viermal wechseln ge- sehn, ohne dass irgend einige Farbe um sie her war. Die Farbe, wel- che sie am meisten annehmen, sei ein schönes helles Grün, mit gelbea Puncten oder Flecken , zu Zeiten auch mit braunen Flecken , bisweilen nehmen sie eine braune Farbe an, wie die der Maulwürfe. Ihre ge- wöhnliche Farbe sei grau , oder lieber mäusefahl , und ihre Haut sehr ten der Chaniäleone zum Grunde legte, und aas einem Kennzeiclicn ins an- dre gelesen liatte. Das Kennzeichen muss Leissen : C, Hinterhaupt ilach, dreikielig, spitz j Rücken schwach gezähnelt; Kehle gezähnelt; Bauch glatt. C. occipite piano tricarinato acuto, dorso subdenticulato , gnla denticulata, ^bdomiue glabro. IJJ dünn und beinahe durclisclieinend. "Was aber das betreffe, dass siedle Farben von allen den Dingen annehme|, -worauf man sie setze, so habe /^ " er durch die Erfahrung gelernt, dass dies falsch sey, indem sie die ro- Ihe und verschiedene andre Farben nicht annehmen.« Nach Seba hin- gegen , M^elcher oft lebende Chamäleone dieser Art hatte , ist » ihr Schwanz grösstentheils aschgrau , übrigens aber ziehen sie die hohen Farben, worauf sie gesetzt w^erden , an, als blau, roth, gelb, grün u. s.w., die an sich wiederscheinend sind; denn, weil ihre schuppige Haut glatt und glänzend ist, so verursacht sie eine Zurücks trahlung; doch wenn sie todt sind, entsteht keine Veränderung. *) Seba hielt ihnen Ameisen vor , aber sie genossen nichts , und starben abgemagert nach wenigen 'Wochen. *< Mit Seba stimmt Kolbe am mehresten überein. Er erhielt einige (vhamäleone von der Robben- Insel, ( auf welcher sie auch nach Thünberg's, Levaillant's , Barrow's u. a. Zeugnisse am häu- figsten sind), auf einem grünen Zweige sitzend >^ allwo sie schon bereits die grüne Farbe der Baumblätter an sich hatten, auch selbige so lange be- hielten , als sie auf gedachtem Aste und dessen Blättern herumkrochen ; wenn ich sie aber (fährt er fort) herab nahm, und auf eine andre weis- se, blaue, rothe, schwarze oder andere Farbe setzte, so befand ich auch, dass sie dieselbe alsobald annahmen, allermassen ich denn einstens ganss genau zusähe, dass sie auf meinem Camisol, das roth und weiss gestjeift /A war, herumkrochen, dass sie gedachte melirte Farbe streifenweiss an- nahmen.« Ich kann nicht läugnen, dass mir Seba's und Kolbens Er- zählungen, so wie des erstem Erklärung der Farbenveränderung gleich unwahrscheinlich sind. Ob der kleine Chamäleon, dessen Prosper Alpin gedenkt,**) diese Art sey, lässt sich zwar nicht behaupten und verneinen, da das einzige, woraus man sie näher erkennen könnte , die ganz abscheuliche Abbil- *) Ich habe diese Stelle nach dem holländischen, nicht nach dem lateinischen Texte niitgethcilt, da jener wahrscheinlich der virsprüngliche ist, und beide nicht ganz dasselbe sagen. **) Cbamaeleones minores, Pros3?sr Jlpin, Msi, nat, Aeg. pag, zi6, tob, Q./rg. 3. ~ i34 dung ist; ich bezweifle es indessen. Sollte er es seyn , so würde der geperlte Chamäleon ganz Afrika bewohnen , sonst aber ist er doch von Sierra Leona an bis zum Vorgebirt^e der guten Hoffnung an der West- küste dieses grossen festen Landes einheimisch. Noch hat Bonnaterre, nach Petiver's Gazophylacium einen Ca- pischen Chamäleon *) beschrieben und abgebildet, der aber von dem geperlten gänzlich verschieden, und dessen Figur, wenigstens gröss- tentheils, erdichtet zu seyn scheint. Meine beiden Exemplare des geperlten Chamäleons zeigen so viele "Verschiedenheiten, besonders in Rücksicht ihrer Bedeckung, dass ich lange zweifelhaft gewesen bin, ob ich sie nicht für zwei verschiedene Arten halten sollte. Erwäge ich aber, dass sie in den mehresten Thei. len aufs vollkommenste übereinstimmen, dass auch Latreille, wie es scheint, aus einer zwei Arten bildete, dassÜAüDiN, wenn er anders den geperlten Chamäleon sähe und richtig untersuchte (denn »Depuis le des- sout de rextrcmite de la machoire inferieure jusques sous toute la gor- ge on voit une rangee de onze ä treibe pctits appendices ou franges pendantes, legerement trifourchues ii leur bout« ist etwas, das bei dem geperlten Chamäleon eben so wenig statt findet , als dass die Zehen alle nach vorn gekehrt sind, wie es die Figur darstellt), drei Arten dessel- ben anhiebt; indem er LatREILLE's Cameleon nain als die beiden ersten, und dessen Cameleon du Cap de Bonne Esperance als die dritte Abart betrachtet; **) dass endlich, wenn man alle Original- Abbildungen von Chamäleonen vergleicht , keine zwei sich finden wer- •) Cam<51eon du Cap. Cbamaeleo capensis. Bonnat, Espec. pag. 32. tob. 7. ßg. 3, .**5 Dass die in der oben angeführten Stelle Daüdin's genannten Franzen, die er auch in sein Kennzeichen aufgenommen hat, auf eine unrichtige Betrachtung beruhen, ist mir aus folgenden Gründen sehr wahrscheinlich, Daüdin's Kennzeichen seines Cameleon nain ist folgendes: »Chamaeleo pumilus; laete caeruleus , lineis binis flavescentibus et longitu- dinalibus in utro^ue latere corporis, gula sublus lougitudinaliter n - 13 4 1 JO den , die , wenn sie gleich zu derselben Art zu gehören scheinen , doch nicht in der Bildung , Bedeckung u. s. w. einige Verschiedenheiten zei gen, so kann ich nicht anders, als sie für gleichartig halten, und muss zuf^leich glauben, dass die Chamäleonen, sey es nach dem Alter, oder nach dem Geschlechte, manche Abweichungen zeigen. flinbriata« und dabei führt er als Synonym Latreii.i.e's Hist. nat, des rept. tom, II. pag. 20. fom. IT. pag. 2S9. -ZVb. 4 an. Die Stelle aus dem zweiten Bande kümmert uns hier nicht, da dort Latreili.c bloss aus Se- BA geschöpft hatte. Er erzählt aber selbst (^IK. pag. 286.)» ^^ss er in der Folge die Cameleone des Jv'alional- Museums genau untersucht (etudie) liabe; und Daudin sagt auch von ihm (a. a. O. Seite 214.) »Latbjeili-e est le seul, qui ait examine les trois individus, qvii sont dans le museum d'histoire naturelle de Paris; et cependant il a oublie de d'^crire la for- me des ecailles , cc qui est jiourtant essentiel a conoitre.« Am Schlüsse des Artikels vom CameNon nain nennt nun Daudin folgende drei Verschiedenheiten : »Premiere Variete. Cameleon nain, dn cap. de Bonne Espe'rance ayanf la gorge Jrangee et une crite forme'e de petites ecailles legerement homhees dessus le dos seulement.« «Deuzieme Var. C. n. d. c. d. B. E., a casque plat , a dosetpentre sans crete , au>ec la gorge frangee.is. sCes deux varietes sont dans la collection du musenm d'histoire naturelle de Paris.« »Troisieme Variete. C. n,, d. c. d, B. E., ä tasque plat, et venire Sans crete , et ä gorge frangee, auec une range'e de petils tubcrcules derrie- re chaque oeil.« »Elle est placee dans la collection du mus. d'h. n. de Paris. (Latreille; Hist, nat. des reptiles f. IV. p. 28g< No. 5.« Man kann hier gar nicht zweifeln, welche von den, von Latreili,! beschriebenen Chamäleonen. Daubin jedesmal meine. Ihre Beschreibungen lauten so; »30 Un cameleon du cap de Bonne -Esperance. Le casque est tranche pres- que plan cn dessus, et n'ayant qu'une foible arrete, tout le ecrps a de pttits tubercules, dont plusieurs disposes sur une ligne derriere chaque oeil. Les dents du dos sont ecartees : on u'en voit, a la partie inferieure, que sur Ic gojtrc.ct i36 « Be schreib ung des geperlten Clianiäleons; Zwölfte Tafel. Der Kopf ist gross, zusaramengedrückt und von vier Fläclien be- granzt, nämlicli der Haube, den beiden Seiten und der Kehle, welche sich vorn an der Schnautze in eine schief- pyramidale, elwas stumpfe Spitze vereinigen. Die Ha üben fläche ist weit länger wie die Sei- tenflächen und bildet mit der Nackenhaut eine kurze Pyramide. Sie ist sehr schmahl und lanzenförmig. Hinten bildet sie einen sehr spitzen "Winkel. Der vordere Winkel ist diesem fast gleich, aber am Scheitel abgerundet. Niedrige, kegelförmige Höcker trennen die Haube von den Seiten. Zwischen den Augen ist sie vertieft, und der Rand der Au"-en ragt auf jeder Seite viertelkreisförmig hervor. Hinter und vor der Auf^engegend ist die Haube etwas convex. Der vordere Theil ist mit ähnlichen, nur stumpfern Höckern bedeckt, als diejenigen sind, welche die Haube bcgränzen, und ebtn so der hintere Theil, nur läuft über den Hinterkopf der Länge nach eine Leiste dicht beisammen stehen- der ziemlich spitzer Höcker, und eine Queerleiste kleinerer, stumpfer Höcker, von der einen Augenbraune zur andern, etwas vor ihrer Mitte. Die Seitenflächen stellen ein stumpfwinkeliges, fast gleichschenkeli- ees Dreieck dar, dessen Grundlinie die Kante der Haubenfläche ist« »4". Le cameleon, que nous appeloiis nain, parcequil est le plus j^etif de tous. II est blenätre, avec cleux raies blanchatres et longitudiiiales de cha- que cote; son casqiie est plan en dessiis, et presque continu avec le dos, Le goitre seul, daiis la partie iiiferieure du corjis, a des dents.« Also nicht appendices ou franges , wie Daudin angiebt, sondern dents Laben diese Chamäluonen initer dei- Kehle, nach der Beschreibung des wegen seiner Un- aufmerksamkeit auf die Gestalt der Schuppen getadelten Latkeit-le, und Zäh- ne, nicht Anhänge oder Franzen, haben auch meine EiemplEre unter der Kehle, i37 Man kann fünf Gegenden bei derselben unterscheiden : die Schläfe , die Backe, das Auge, die Gegend vor den Augen und den Rand der obern Kinnlade. Die SchUifen liegen dicht unter der Haube, gleich hinter dem Auge, und nehmen die obere Hälfte der Höhe des Kopfes hinter dem Auge ein. Sie sind unregelmässig viereckig. Ihre oberste Seite ist die längste, nach oben etwas convex, und rin Theil der Kante der Haube. Die hintere Seite ist vom Rumpfe (denn ein Hals ist nicht bemerkbar), so wie der ganze Kopf an seinen Seiten durch eine flache, glatte Furche getrennt, etwas nach vorn convex, und bildet mit der untern, etwas nach unten convexen Seite einen abgerundeten, fast rech- ten "VV^inkel. Die beiden Seiten sind mit ähnlichen Höckern, %vie die Haubengegend eingefasst Ihre kleinste vordere Seile ist die obere Hälf- te des hintern Augenrandes. Die untere Hälfte desselben bildet die vor- dere Gränze der unter der Schläfengegend liegenden Backen, welche so wie jene eine glatte Haut bedeckt , welche kaum merklich in uure- gelmässige Schilder von verschiedener Grösse eingetheilt ist. Die ku- gelt liegen etwas mehr nach vorn, wie in der Mitte, sind, wie bei al- len Chamäleonen, kreisförmig, und von einem einzigen Augenliede um- geben. Sie sind wenig hervorragend, und mit einem Kreise stärkerer Höcker wie die Haube eingefasst. Die AugenUeder sind mit kleinen körnerformigen Höckern bedeckt, und bilden eine kleine wagerechte Oeffnung für das Auge. Kleine stumpfe und flache Höcker bedecken auch die dreieckige Zügelgegend, in deren untern Rande die runden Nasenlocher etwas näher bei dem Auge, als bei der Spitze der Schnau- tze liegen. Der Rand der Oberkinnlade ist sehr schmal, glatt, und in kleine, viereckige Schilder eingetheilt. Die Munde söjfnung ist bis hinter der Mitte des Auges gerade und wagerecht, dann aber macht sie einen stumpfen W^inkel , und steigt schräg nach hinten hinab. So weit sie %vagerecht ist, haben beide Kinnladen einen etwas hervorragenden Rand. Die untere Kinnlade ist eben so lang, fast noch länger, wie die obere, äusserst dick , und mit der Gurgel an jeder Seite durch drei der Länge nach laufende Furchen in den Rand , die Seiten der Kinnlade , und die S i38 Kehle eingetheilt, von welcher wir noch die Gurgel unterscheiden wol- len. Der Rand ist ein länglicher, erhabener Wulst, der ganz an sei- nem Rande eine ziemlich scharfe Kante bildet, über welche der Rand der obern Kinnlade kaum merklich herübersclilägt. Diese Kante ist, ■wie der Rand der obern Kinnlade , mit einer glatten in kleine Schildchen eingetheilten Haut, der wulstige Theil aber mit runden Höckern be- deckt. Die Seiten der Unterki'nnladö liegen flächer, und sind mit einer fast glatten, mit feinen Wärzchen bedeckten Haut bekleidet, wel- che sich in die, die Schultern bedeckende Haut verliert; längs der Kehle und der Gurgel aber ist diese Haut ein wulstiger Streif, der an der Spitze der Kinnlade kaum bemerkt werden kann , nach hinten aber immer an Breite zunimmt, und die grosseste Breite vor den Achseln hat, wo er auf jeder seiner Seiten eine tiefe Falte bildet. Ihn bedecken elliptische, etwas erhabene Schildchen , welche mit äusserst feinen run- den Höckerchen , wie mit Perlen umgeben sind. Die Kehle oder das Kinn, und eben so die wie eine Halbkugel hervortretende Gurgel sind am Räude auf gleiche W^eise eingefasst, in der Mitte aber mit warzen- artigen Hockern bedeckt; nur läuft längs der Kehle und der Gurgel, bis zur Mitte der letzfern der Länge nach eine Reihe von grossen, spi- tzigen Zacken, deren Spitze nach vorn gekehrt ist, und über die Kehle oder das Kinn weiter nach vorne eine sehr hervorragende Längsfalte. Hinter dem Rande der Oberkinnlade läuft eine Furche, welche durch einen zweiten scharfen Rand gebildet wird, und in welche der Rand der Unterkinnlade tritt. Hinter diesem Rande, so wie in einer kleinen •Entfernung hinter dem Rande der Unterkinnlade liegt eine Reihe nicht sehr kleiner, kegelförmiger, massig spitzer, ziemlich weit von einander entfernter Zähne. Die Zunge ist sehr lang und dick, und da ihre Länge noch ein- Tnal so gross ist, wie die des Rachens, so würde sie in demselben nicht Hegen können, wenn sie nicht gefalten wäre. Sie legt sich daher erst nach vorn, schlägt sich dann oberwärts zurück, und dann wieder vor- wärts, so dass ihre vordere Spitze vor der obern Falte hervorragt. 1^9 Dieser vordere Theil ist dicker, wie das Uebrige, walzenförmig, elwas plattgedrückt, und bekömmt unten gleichsam einen wulstigen Anhang, dessen Spitze, da die übrige Zunge aus einem sehr weichen Fleische besteht, hornartig ist, und beinahe zwei Lippen bildet, von denen die obere weit über die untere hervorragt, und rundlich -spitz, die untere aber abgestumpft ist. Der Rumpf ist oben scharfkantig, und seine Kante beschreibt über dem Rücken einen Kreisbogen. Der Bauch ist flach und breit, so dass der Durchschnitt des Rumpfes in der Mitte ein gleichschenkeliges Dreieck darstellt, dessen Grundlinie jedoch, wie die Seitenlinien convex und dessen Winkel an der Grundlinie abgerundet sind. Die Haut, wel- che den Rumpf bekleidet, ist gleichsam körnig, und würde chagrinar- tig genannt werden können, wenn die Körner nicht dazu zu weich wä- ren, und zu wenig hervorragten. Die ganze Rückenkante ist mit klei- nen, kegelförmigen, zusammengedrückten Zacken, welche etwas von einander entfernt stehen, und an jeder Seite mit kleinen kreisrunden fla- chen Schildchen besetzt, zwischen denen kleine, auf die Kante des Rü- ckens senkrechte Reihen flacher Höckerchen liegen. Von den Achseln zieht sich nach der Pfanne eine Reihe grösserer, elliptischer, in der Mitte mit einem Hügelchen ( Umbo ) versehener Schilder in bald grösse- rer bald kleinerer Entfernung von einander hin, deren jedes mit einem Kranze von Höckerchen umgeben ist. Etwas weiter nach unten, und dem Bauche eben so nahe bemerkt man noch eine, und am Rücken unter der Kante zwei ähnliche Reihen nur kleinerer Schilder auf jeder Seite. Die Offl'nung des Afters ist halbkreisfönuig , nach vorn concav. Der Schwanz ist, wie bei allen Ghamäleonen, nach unten ge- krümmt, und an der Spitze spiralförmig gewunden. Er ist dreikantig, doch keine seiner Kanten scharf, ausser zunächst am Rücken, die obe- r.^, bis etwa zu einem Drittheile der Länge des Schwanzes, und bis da- hin ist sie mit stärkeren Zacken , wie die des Rückens besetzt. Uebrigens sind die beiden obern Flächen mit Queerreihen grösserer Höcker, und zwischen je zwei derselben mit z,wei Reihen kleinerer Höcker, wie mit S 2 i4o Perlen bedeckt. Unten ist er mit lauter Queerfalten versehen , auf de- ren Erhabenheit kaum merkliche Hocker stehen. Die J^or derb e ine stehen nahe am Kopfe, und niedrig an den Seiten der schmahlen Brust. Der Oberann ist etwas zusammengedrückt, eleichbreit, und etwas länger wie der Vorderarm , welcher rundlich- dreikantig, und in der Mitte am dicksten ist. Eine Fusswurzel des Vorderfusses ist nicht bemerkbar, so wie nur die Spitzen der Zehen, indem der Vorderfuss in zwei wulstige Theile, welche aber an der "Wurzel nach vorn vereinigt sind, eingetheilt ist, von denen der äussere, etwas längere zwei, der innere, etwas breitere, drei Zehen enthält, von denen man indess nur das letzte Glied mit der Kralle wahrninnut. Die Krallen sind etwas zusammengedrückt, messerfönuig , sehr spitz, massig gekrümmt, und gleich lang. Die Hinterbeine sind in ihrer Bildung von den vorderen wenig unterschieden. Die Schenkel sind an der Wurzel dicker, v.ie am Knie und etwas länger wie die überall gleich dicken Schienbeine, und diese •wie jene dreikantig. Die Hinterfüsse sind auf gleiche Weise, wie die iVorderfüsse eingetheilt, nur die Theile etwas breiter wie an jenen, und hier enthält der äussere Theil drei, der innere zwei Zeiten. Beide Beine sind an der äussern Seite mit vielen Queerreihen erha- bener grösserer Höcker bedeckt, deren Zwischenräume kleinere Höcker anfüllen; die innere Seite ist mit warzigen Hückerchen übersäet. Die Farbe ist weisslich- ockergelb; in den Vertiefungen zwischen den Falten , besonders am Kopf, den Seiten der Gurgel und des Bau- ches, der Rückenkante und an den Augen schwärzlich. Länge bis zur Schwanzspitze 5" 10"; bis zum After 3" 3*', Kopf, bis zur Nackenfalte x" o'*, 5; bis zur Spit/.e der Pyramide 1"; breit, hin- ter den Augen 5'", 5; hoch, über den Augen 5'", 2; bis zur Spitze der Pyramide 8'", 8. Haube breit hinter den Augen -J", 5. Mundesöffiuing 7'", o. Von der Spitze der Schnautze bis zu den Augen 3'", 8. Augen lang und hoch 8'", o. Breite des Rumpfes, hinter den Achseln 5", o; : ü der Mitte 7'", 0 ; vor der Pfanne 4'", o. Höhe desselben in der Mitte 8'", 8. Oberarm G"', 5. "Vorderarm 5'", 2. Von der Handwurzel bis zur Spitze der äusseren Zehen 5"', /, ; der inneren Zehen -j."' , 5 Schen- kel 5'", 2. Schienbein 4'", 9. Hinterfuss bis zur Spitze der äusseren Ze- hen 5'", 8; der inneren Zehen -J', 9. Schwanz, lang 2" G'", 2; an der Wurzel breit und hoch 2'", 7. Dies ist die Beschreibung des vom Hauptmann RiESS empfangenen Chamäleons. Derjenige, welchen ich bereits früher besass , und welcher vielleicht nur ein jüngerer ist, unterscheidet sich von ihm durch folgen- de Stücke : Am Kopfe ist die SchlUfengegend breiter und daher ein Trape- zoid, dessen Einfassung aus zwei abwechselnden Höckerreihen besteht. Die Haube hat eine kaum bemerkbare Kante, ohne spitze Höcker der Länge nach auf dem Hinterhaupfe, und die Oueerreihe höherer Hocker über dem Wirbel zwischen den Augen fehlt, so wie man auch die drei Furchen an den Seilen der Unterkinnlade und den länglichen erhabenen W^ulst mit seinen Schildern vermisst, dagegen läuft die ganze Kehle hinunter bis zu der nicht aufgetriebenen Gurgel eine Reihe senkrechter, länglich -kegelförmiger, spitzer Zacken. Der Rumpf ist ganz mit kleinen Höckern, unter denen am Rü« cken hin und wieder einige etwas grossere stehen, gleichförmig bedeckt, und die Schilderreihen fehlen, nur die von den Achseln bis zum Hüft- gelenke ist vorhanden, doch sind die Schildchen weit kleiner und kreis, rund. Die grösseren Höcker am Schwänze und den Beinen sind ver- hältnissmässig viel kleiner. Die Farbe ist weisslich- ockergelb. Länge, bis zur Schwanzspitze 5" 9'", 2; bis zum After 2" 2'", 2; des Schwanzes 1" 7'", o. iicjt. m. Taf. r. \ ^c-. f/r/- ■~-/7? tieft 11/. Tal. 11 r. ' /•../•,r >"»/« c^'Z/z/f ^./,. ti ^r////zz/aA(üJ ^^i'^ttf.Taf.lr Jß^^7- l^>st/^. J£e,^i^r'>:tcj(- ,. >\^A-/X c%- .y/0' ^B^:.^^ -r/M r .''.^JVy^'c^Ä'^/V/it' C0 - /jVr-^-e"' "%> t^/i^^y^^/c/ '^t^l^ ^^^^ J^:^.%/^^^ •- ' .^H'f /--S.- tt' C^A W^^^/y^ y^^^^,-^. ^^'^t^;,Xl -t ??'—.> -■ ^ ;»..-- >-/- je-£4!'-^^£-rr' - %:^:mmmM -.- A: V' V^ N -'>■ ,'^r. 3^^^ i'"^::. VÄr $ \' ■x ^<5 w;^ :'V-r1 .vH^! X. %'v< . ■-•y^ T '30^ "f. ■iC; ■^r. ,>j c^ ^■■>: l^^i-fi^ 'm^ /^ ^H= .=y. »H ■'■• ^■— ^^CVrs +.,.\- /> -Vx^.t ■^•' ,-i' %. ^Ä^ i^i-r^ VT :<--::X7 ■-J., •.V -^^^* ^-^'■ i/^ ^^ •>^ ^ 'v*^' \, ^ m "^'M ;---S •-r^ % ■ffv-i 0 ='• v, '-»sf^;';*- Äf ^¥fe r A . > iT .^;^ ■f^'^ ^1^*^- '^^ K \ i.^^: W--? ^ y' >.:&' •^ H: j