ln hervorragenden Teil getroffen hat. Auch hier stossen die drei Zellen, welche erheblich schmäler ge- worden sind, in einem Punkte zusammen. In Bezug auf die Entwicklungsgeschichte stimmt L. Scariola mit L. virosa vollkommen überein, und ich verweise, um Wiederholungen zu vermeiden, auf die oben angeführten Thatsachen. Lactuca sativa L. Obgleich L. sativa mit L. Seariola so nahe verwandt ist, dass sie heutzutage von den Syste- matikern meist als Kulturform der letzteren betrachtet wird, schien es aus Gründen der Darstellung ratsamer zu sein, im vorliegenden Falle beide getrennt zu behandeln. Die Hüllschuppen der Blütenköpfchen sind ungefähr nach der °Jıs-Stellung angeordnet und lassen sich nach ihren anatomischen Charakteren in gleicher Weise, wie dies bei Z. virosa geschehen, in drei Gruppen oder Kreise einteilen. Der Gestalt nach gleichen sie denen der oben beschriebenen Arten. Die Milchsafthaare zeigen dieselben Merkmale wie die von L. virosa; die eigentliche Haarzelle wird von zwei Postamentzellen nach zwei Seiten umschlossen. Mit dem subepidermalen Milchsaft- gefässsystem ist diese Zellgruppe in der oben beschriebenen Weise verbunden. Der Gestalt nach nähert sich die Haarzelle am meisten derjenigen von L. Scariola; ihre Länge beträgt 22— 29 y, ihre Breite 6—8 u; im fertigen Zustand ist also nichts bemerkenswert Verschiedenes von den schon beschrie- benen Arten zu verzeichnen. Auch in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht stimmen die beobachteten Thatsachen im wesentlichen mit den früheren überein. Es ist jedoch bemerkenswert, dass die die drei Zellen der Haaranlage umgebenden Epidermiszellen in ihrem Tangentialdurchmesser bis zur Hälfte schmäler sind als die übrigen. Dadurch wird diejenige Stelle, wo sich ein solches Haar zu bilden im Begriff ist, in gewisser Weise aus dem Relief der angrenzenden Zellen herausgehoben und ist be- sonders an gefärbten Präparaten mit grosser Deutlichkeit zu erkennen. Dazu kommt noch der auch anderweitig mitgeteilte und beobachtete Charakter, dass die Zellen der Haaranlage sämtlich diehteren Plasmainhalt haben als die übrigen. Die Haarzelle selbst ist bei Z. sativa in relativ frühem Stadium durch ihre Grösse ausgezeichnet. Sie ist in tangentialer Richtung etwas breiter, als sonst bei gleicher Entwieklungsstufe an anderen Arten beobachtet wurde. Auch hebt sie sich etwas kräftiger über das Niveau der beiden Postamentzellen nach aussen hervor, so dass sich hier frühzeitiger als gewöhnlich erkennen lässt, welche von den drei Zellen sich zu dem eigentlichen Haar ausbilden wird. Bereits bei L. virosa wurde darauf hingewiesen, dass die Zahl der Milchsafthaare nicht für ein jedes Hüllblättehen von vorn herein als bestimmt anzunehmen sei, sondern dass neben den primären Anlagen neue in der basalen Wachstumszone der Schuppen ausgebildet werden; an- dererseits, dass die Epidermiszellen, welche nicht schon anderweitig durch ihre Form kenntlich sind, wie z. B. die kegelförmigen Papillen, und eine andere Funktion ausüben, bis zu einem gewissen Grade befähigt bleiben, durch Teilung neue Milchsafthaare zu bilden. Bei L. sativa scheint mir nun noch eine dritte Möglichkeit der Neubildung vorzukommen, welche insofern vielleicht Beachtung ver- dient, als sich verschiedene Zellen an der Bildung des Haarapparates beteiligen können, während, wie oben gezeigt, im allgemeinen die drei Zellen der Milchsafthaare das Teilungsprodukt einer einzigen primären Mutterzelle bilden. Die Zellen h und p (Fig. 10, Taf. I.) kann man sich sehr wohl durch nachträgliches Auftreten der Wandi aus einer Zelle entstanden denken. Die Zelle p‘ dagegen, welche durch eine konvexe, in das Lumen der Nachbarzelle vorspringende Wand begrenzt wird, kann un- Bibliotheca botanica. Heft 37. 3 LE EHND } a RT el & 5. ee an) “ern Bu EETEERETTTENRRRN I ENRUEENN N AR ‘es RR WANAAUN EAN NNANHIUE BE Bus RR “s ®& KR. BANN. Euer um AR en FE ER. . ss sem DB ge. B e.®® er . er RN DENE ROLE un vs ®, ” es er an ® Be a x 13 KR, ron es ER LA, 2.“ RAR, en a es nns | ER ER »8 a6 8 $ ss EN AMUN ® . es es ns N .aensenese re RR RR RICH. vn. sonen een end RR AA ii N ”s ® a .” MN g db RR RER LE PER IH NN ar '% Rn. ‘ A en Gun P” ar Ä E M 8 4 Y ® e # . u wi ER RR ER Ins RR EC * 's OR ee = a e RR RER U RR A vs } R y A FE ® ® F Ri 4 j & ® 8: R. 3 3 8 Ay _® 8 8 Y “ag s Me AR RR RILHN, ee, A A n nn we , Es ey ; N 5 ® R) |; DE ER * "we EERSBEn ER Me: RES a Jet tn TAN ER ee er TTS PLTEIERENS ee LEEREN en En Re en en Kr RD Er ee 1ER BE en Do van amt Er Ar a nen N nn a Ba nn het z 2 S FRE Re 2 Meere : nen Er Fre ee NEE SR ee Lee u 2 ar DE a hin at Eee She: BIBLIOTHECA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen : Prof. Dr. B. Frank und in Königsberg i./Pr. in Berlin. 13SPr ARY BEW YORK BUT“ cAaL da ve ee rR \% al a + A N n Ä Ne) ” BOTANIQUE DUFi ROHEHSUE en je DU CONSERVALıL IS ECTATIQNUE DE GENEVE in ut: VENDU EN 1922 rl Bun STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1897. . r iR u] 7 al 2 ur \ i ö a u 1 . f 4 - 5 u - { s = \ * " u a . u ‘ fi in = - 2 u r - rn 5 $ ’w j T y i . u - ri l ı [> > u r 2. ı i 8 2 nr = - 5 nu un ce 5 . | 5 E \ 2 u eh e 1 e . B u re - . f . - % vw . 7 T { > . bu u 1 e En .- u 8 Me nm‘ > | 5 . En - - f R Inhalts-Verzeichnis. Heft 36. Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter, Von Dr. August Grob. Mit ıo Tafeln. 1896. Heft 37. Die Milchsafthaare der Cichoriaceen. Eine anatomisch-physiologische Studie. Von Dr. Richard Zander. Mit 2 Tafeln. 1896. Heft 38 Über Aufbau und Entwickelung einiger Fucaceen. Von Dr. Eduard Gruber. Mit 7 Tafeln. 1896. Heft 39. Über Lösung und Bildung der aus Hemicellulose bestehenden Zellwände und ihre Beziehung zur Gummosis. Von Dr. J. Grüss. Mit ı Tafel. 1896. Heft 40. Vergleichende Untersuchungen über den anatomischen Bau der geflügelten Früchte und Samen. Von Dr. Carl von Wahl. Mit 5 Tafeln. 1897. Heft 41. Neue Kalkalgen von Deutsch Neu-Guinea (Kaiser-Wilhelmsland). Von F. Hey- drich. Mit ı Tafel und ı Textfigur. 1897. DUPLICATA DE LA BIBLIOTHEQUE er DU CONSERVATCIERB BCTATIQUE DE GENEVE SEOEHN BY VENDU EN 1922 \ILLE ven le a Ü D s m x r% « » ws. 5 ı [N { - r ' 1 f . 1 ‘ ® “ rt ’ B ö w \ D . || BIBLIOTHECA BOTANICA 1 u — ae aus En ” ; \ Original „Abhandlungen | | || dem Gesammtgebiete der Botanik. || ausm anne ne, Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen } Prof. Dr. B. Frank y gt RACE un in Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft. 36. Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter. | | s Yon Dr. August Grob. Mit 10 Tafeln. | SERVAIg;: oN 5 I 6 PEN en RR | DUPLICATA DE LA BIBLIOTHEQUE Ne DU CONSERVATCIRE BOTANIQUE DE GENEYE VENDU EN 1922: STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. 5 nn an i — er Ne» PR u PL TEE DT! Deore eg: © Ä nr SR ST soranıqUE © DUPLICATA PN LA BIBLIOTHEQUE RER ONER „PU OONSERVATCTR ECTAKIQUE DE GESEEEE PR TENDU EN 1922 VILLE de GVEIEND 2 r x ar BIBLIOTHECA BOTANICA. Original-Abhandlungen dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben Prof. Dr. Chr. Luerssen Prof. Dr. B. Frank und ın Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft 36. Dr. August Grob: Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter. Mit 10 Tafeln. STUTTGART. Verlag von Erwin Näsgele. 1896. Beiträge Poeomiece der Epidermis Gramineenblätter, Von Dr. August Grob. Mit 10 Tafeln. ER IR ar > Pie DUEE DUPLICATA DE LA BIBLIOTHEQUE a louE DU CONSERVATCITE BCTANIQUE DE GENEVE BOTANIS VENDU EN 1922 a N RL STUTTGART. ee Verlag von Erwin Näüsgele. 1896. Spaltöffnungen bei zahlreichen einheimischen Gräsern, sowie Bemerkungen über die „Kurzzellen“. Prirzer schlägt selbst diese Benennung für die kurzen Zellen der Gramineenepidermis vor und erwähnt auch die ältesten Beobachtungen über dieselben. Sie entstehen (nach Prırzer) in gleicher Weise wie die Spaltöffnungen durch Teilung einer Oberhautzelle in eine kleinere vordere und eine grössere hintere. (Prrrzer kennt offenbar keine eontimuierlichen Kurzzellreihen, für welche natürlich der erwähnte Entwickelungsmodus nicht zutrifft.) Prrrzer bezeichnet die Kurzzellen geradezu als „fehlgeschlagene Spaltöffnungsmutterzellen*. Er führt für diese Auffassung ausser dem oben erwähnten noch folgende Argumente an: 1. Oft treten über dem Assimilationsgewebe (innerhalb grösserer Bezirke) da, wo man nach Analogie anderer Gräser Stomata erwarten sollte, Kurzzellen auf. 2. In derselben Längsreihe von Oberhautzellen findet man bis- weilen abwechselnd Spaltöffnungen und Kurzzellen eingeschaltet. 3. Soraver fand ähnliche Kurzzellen bei Liliaceen und erklärt sie als „rückgebildete“ Spaltöffnungen. Für dies Vorhandensein einer genetischen Beziehung zwischen den Kurzzellen und Spaltöffnungen habe ich noch einige weitere, später erwähnte Thatsachen aufgefunden. Da ferner nach Prrrzer auch Haare bisweilen Spaltöffnungen vertreten können und da nach Soraver in der Spitze der Tulipa-Blumenblätter die Haare da beginnen, wo die Spaltöffnungen aufhören, scheint es, „dass die Stomata allenfalls als Triehome betrachtet werden können, dass ihre Mutterzellen wenigstens zuweilen mit denen von Haaren gleichwertig sind und dass diese Mutterzellen sich dann ent- weder zu Spaltöffnungen oder zu wahren Triehomen zu entwickeln vermögen oder aber als Kurzzellen in dieser Ausbildung stehen bleiben“. Der Abhandlung sind u. a. auch emige Figuren über die Epidermis des Niederhlattes von Spartina cynosuroides beigegeben. Danach verdicken sich die langen Epidermiszellen bis fast zum Schwund des Lumens und bleiben die Kurzzellen dünnwandig. Im übrigen erfährt man weder über die Anordnung, noch über den Bau der Kurzzellen (die Privzer offenbar nur ın einerlei Qualität bekannt sind) genaueres. In einer Abhandlung über die Wachsüberzüge der Epidermis (3) befasst sich Dr Bary (1871) ziemlich eingehend auch mit den Gramineen: Lange Epidermiszellen wechseln mit kurzen, welche höchstens so lang als breit, meistens noch kürzer sind. Letztere stehen meistens paarweise übereinander zwischen je zwei langen und sind alsdann in ıhrer Gestalt und besonders Structur verschieden. „Die obere ist meist kleiner, besonders niedriger, mit oft eigentümlich eingebuchteten Seiten und mit sehr stark verdiekter, in hohem Grade verkieselter Wand versehen. Die andere, untere, ist etwas breiter, manchmal quergekrümmt und die obere teilweise umfassend, von dieser durch minder derbe Wand sofort ausgezeichnet.“ Diese letztern nennt er „kurze Epidermiszellen‘“, die andern nach Wıirsxers Vorgang „Kiesel- zellen“. Nicht selten liegt eine kurze Zelle zwischen zwei Kieselzellen oder umgekehrt *), oder es kommen Doppelpaare von Kiesel- und kurzen Zellen vor. In der „Vergleichenden Anatomie der Vegetationsorgane“ reproduciert Dr Bary diese Beobachtungen und erwähnt dazu, dass die untern der paarweise übereinander stehenden, kurzen Epidermiszellen schwächer, in vielen Fällen vielleicht gar nicht [Saecharum offieinarum] verkieselt sind. *) Dieser umgekehrte Fall, wo also in einer aus Kieselzellen und „kurzen Zellen“ gemischten Gruppe zu oberst eine „kurze Zelle“ liegen würde, ist aber nach meinen Beobachtungen äusserst selten. Alle Hauptmodi, in welchen die Wachsüberzüge überhaupt auftreten, finden sich bei den Gräsern: 1. Einfacher Körnerüberzug (junge Stengelknoten von Sorghum bicolor), 2. Stäbehen oder Nadeln (ausgewachsene Internodien des Roggens und des Zuckerrohrs), 3. Kruste aus dicht aneinander liegenden, prismatischen Stäbchen (Halme von Panieum turgidum). Die verschiedenen Epidermiszellen verhalten sich in der Wachsabscheidung oft ungleich. Schon Wissser erwähnte, dass die von Zuckerrohrstengeln ablösbare Wachskruste Löcher besitze, welche den Kieselzellen entsprechen. Dr Bary bestreitet diesen Befund, gestützt auf eigene Untersuchungen an ganz frischem Material und unterscheidet seinerseits folgende Speecialfälle: 1. Stäbehen gleichförmig über der ganzen Epidermis (exel. Schliesszellen der Stomata) (Halm des Zuckerrohrs). DD Stäbehen über langen und kurzen Zellen, über letzten auffallend länger als über erstern (Halın von Eulalia japonica). 3. Stäbehen bloss über den kurzen Epidermiszellen gut entwickelt, an den Enden lockig gedreht. Lange Zellen wachsfrei oder spärlich mit Körmern besetzt (Aussenseite der Blattscheide von Corw Laeryma). 4. Über den langen Kpidermiszellen eine starke, einschichtige Körnerkruste, über den kurzen kümmerliche Stäbehen (Zuekerrohr, Blattscheide). (Obgleich De Barry über das Verhalten der „Kieselzellen“ keine bestimmten Angaben macht, ergiebt sich doch zwischen den Zeilen und aus den Figuren, dass sie selbst kein Wachs abscheiden.) „Die Wachs absondernden, kurzen Epidermiszellen von Coww Laeryma und Sorghum bieolor sind... durch ziemlich dicht feinkörnigen Inhalt ausgezeichnet, welcher in Jod eine gelbe Farbe annimmt.“ Diese Beobachtung habe ich an den entsprechenden Zellen ebenfalls oft gemacht. Über die Wachsausscheidungen habe ich aber keine Untersuchungen angestellt. Den Schluss der Abhandlung bilden Mitteilungen über die Entwickelungsgeschichte der Wachs- decken, u. a. auch derjenigen von Saccharum offieinarum, Sorghum halepense, Eulalia japonica, Erianthus Ravennae, Coiw Laeryma. Das Zuckerrohr ausgenommen, sind regelmässig die Membranen schon bei Beginn der Wachsausscheidung „vollständig“ verkieselt. Die beigegebenen Tafeln enthalten Flächenbilder der Epidermis (über Assimilationsgewebe offenbar) der Blattscheide von Coiw Laeryma und des Stengels von Sorghum bicolor und Querschnitte durch die Internodien von Roggen und Zuckerrohr. Der morphologische Charakter der beiden Kurzzellsorten tritt in diesen Figuren jedoch nicht deutlich hervor. SCHWENDENER (25) hat 1874 im „mechanischen Princip“ die Verteilung von Mestom und Stereom in den Blättern und Halmen der Gräser geschildert. Die Configuration des mechanischen Systems in den Halmen ergab unverkennbare Beziehungen zum System. Es existieren drei Typen: 1. Für die Mehrzahl der Gräser ist charakteristisch der gerippte Hohleylinder mit Anschluss der Rippen an die Epidermis. Bei zahlreichen Paniceen (und einigen Arten anderer Tribus) herrscht die Tendenz zur Unterdrückung der subepidermalen Rippen (Übergang zum Liliaceentypus). 2. Für die Maydeen und Andropogoneen ist charakteristisch das System der peripherischen, meist an Mestom gebundenen Bastbündel mit unregelmässigen Verschmelzungen derselben unter sich und mit der Epidermis. 1* > 3. Die Bambusen zeichnen sich (in den diekern Stammteilen) aus durch den Besitz zählreicher subcorticaler Mestombündel mit starken Bastbelegen. Die Epidermis der Halme ist nach Scnwexpexer durchweg derb gebaut. Für das Gramineenblatt sind parallel verlaufende I- oder T-Träger typisch, deren Gurtungen dureh Bast und deren Füllung durch Mestom, ausserdem oft noch durch grünes oder farbloses Parenchym oder beiderlei gebildet wird. Im Mesophyll von @ynerium argenteum und Erianthus Ravennae beobachtete Scuwexpexer Zug- und Drucklinien, sowie gürtelförmig die assimilierenden Zellen umlaufende Intercellularen, welche das Blatt quer durchsetzende Netze bilden. Von Duwvar-Jouve (6) erschien 1875 die „Histotaxie des feuilles de Gramindes“, welehe das Haupt- werk über Grasblattanatomie bildet. Die meisten spätern Autoren haben daraus geschöpft, häufig, wie es scheint, unter Vernachlässigung der früheren, Duvar-Jovvr grösstenteils unbekannt gebliebenen, einschlägigen deutschen Arbeiten. Gestützt auf ein ausgebreitetes Beobachtungsmaterial giebt Duvar-Jovve eine übersichtliche Dar- stellung der Gewebe und der Gewebsverteilung in der Blattspreite. Er untersuchte offenbar fast ausschliesslich Querschnitte. Auf vier Tafeln finden sich über 30 Blattquerschnitte, aber keine einzige Flächenansicht der Epidermis. In der Epidermis unterscheidet er folgende Elemente: Lange und kurze Epidermiszellen, cellules bulliformes, kurze stachelförmige und lange cylindrische Haare, sowie vierzellige Spaltöffnungen. Die Epidermis zerfällt nach der Form der Zellen und der Unterlage in dreierlei Bänder: 1. Bänder über Bast. 2. Bänder über Parenchym. 3. Bänder aus cellules bulliformes. Die Bänder über Bast sind auf der Unterseite meist breiter als auf der Oberseite. Sie bestehen aus langen Zellen, welche derber und schmäler sind als diejenigen der übrigen Bänder, und aus kurzen Zellen, welche einzeln oder zu zwei mit den langen alternieren, ferner aus Stachelhärchen und Weichhaaren. Zwischen letztern beiden Trichomen kommen Übergangsformen vor. Die kurzen Epidermiszellen kommen in den Bändern über Bast fast bei allen Species vor, fehlen dagegen meist (le plus souvent) in den beiden andern Bändern. Letztere Behauptung ist in dieser allgemeinen Fassung ent- schieden nicht zutreffend. In den Bändern über Parenchym habe ich (namentlich bei exotischen Gräsern) Kurzzellen sehr oft angetroffen. Allerdings sind sie hier regelmässig spärlicher als über Bast und oft kümmerlich ent- wickelt, sodass sie leicht übersehen werden können. Merkwürdigerweise sind Duvar-Jovve auch die continuier- lichen Kurzzellreihen über Bast, welche sehr häufig vorkommen, vollständig entgangen. Überhaupt fehlen nähere Angaben über Form, Structur und Topographie der Kurzzellen ebenso, wie Abbildungen derselben. Dovar-‚Jouve macht an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass bei allen 57 untersuchten Cyperaceen in den Bändern über Bast „cellules ä fond conique“ sich fanden, dass dagegen bei Gräsern und ‚Juncaceen keine Spur solcher Elemente sich entdecken liess, Die Stachelhaare am Blattrande von Leersia oryzoides sind bloss im Bereich der oberen Blatthälfte gegen die Blattspitze, längs der unteren Hälfte umgekehrt gegen die Blattbasis gerichtet. Diese Er- scheinung ist nach Duvar-Jouve einzig in ihrer Art bei den Gräsern. Ich habe solche verkehrt gerichtete Stachelhaare vereinzelt am Blattrand emiger weniger Arten, sowie in beträchtlicher Anzahl über der Blatt- fläche zahlreicher Species beobachtet. h Die Haare am Blattrand von Tragus racemosus sind am Grunde von einer tubulösen, zu unterst drei- bis vierschiehtigen Scheide umhüllt und (nach Dvvar-.Jouve) einzig in ihrer Art bei Gräsern. Ich habe ähnliche umscheidete Trichome, allerdings weniger typisch, am Rande verschiedener Arten beobachtet. Die Stachelhaare finden sich (nach Dvvar-Jouve) fast nur über Bast, die Weichhaare auch in den übrigen Bändern. Beiderlei Trichome sind auf der Blattoberseite sehr viel häufiger als auf der Unterseite und fehlen hier meist vollständig bei Arten mit „feuilles coriaces“. Die Zellen der Bänder über Parenchym sind entweder dünnwandig und wenig oder gar nicht gewellt oder rectangulär und deutlich wellig, ausnahmsweise auch rectangulär und ungewellt (Festuca arundinacea). Die Weichhaare dieser Streifen sind an der Basis sehr oft eingeschnürt und manchmal von einem etwas vorspringenden Hof kleiner, dünnwandiger Zellen umgeben. (Haare der letzteren Art habe ich als „Polsterhaare“ beschrieben.) Andropogon foveolatus führt über Parenchym dicke, stumpfe, eylindrische oder keulenförmige Haare mit erweitertem Fuss und von eigenartigem Habitus. (Vorkens hat dieselben später ebenfalls beschrieben und abgebildet, p. 314 u. fl.) P. 316 u. ff. giebt Duvar-Jovve eine Übersicht über die (neun) verschiedenen Anordnungsformen der Blasenzellbinder (cellules bulliformes) und discutiert die Rolle derselben bei der ersten Ausbreitung und bei den periodischen Schliessbewegungen des Blattes. Mit Bezug auf das Mesophyll ist folgender Punkt von besonderem Interesse: Das Assimilations- gewebe ist in zweierlei Weise angeordnet. a. Es schliesst sich an die Epidermis und besteht unter derselben aus Palissadenzellen. (Unsere Wiesengräser u. v. a.) b. Es schliesst sich an die Gefässbündel. Es umgiebt dieselben in Form vollkommener Scheiden oder offener Schienen, meist in doppelter Schieht. Die innere besteht aus cubischen, dunkler grünen, die äussere aus palissadenförmig gestreckten, heller grünen Zellen, welche radiär zum Mestombündel und senkrecht zu dessen Längsachse stehen. Dieser Anordnungsmodus findet sich hauptsächlich bei Paniceen, Andropogoneen und Chlorideen. (Ähnliche Differenzen in der Anordnung des Chlorophyliparenchyms eonstatierte Duvar-Jouve ungefähr zu derselben Zeit innerhalb der Gattung C'yperus.) Auch über die Beziehungen der mechanischen und parenchymatischen Gewebe zum Standort machte Dvvar-Jovuve zahlreiche Beobachtungen. v. Hönsen hat 1875 in zwei Abhandlungen den Bau der keisspelzen einerseits (56), andererseits (57) die Differenzierung der äusseren Spelzenepidermis folgender Arten geschildert: Leersia oryzoides, Setaria germanica, Panicum miliaceum, Sorghum vulgare, Avena sativa, A. orientalis, Triticum Spelta, Hordeum vulgare, Bromus Sehraderi, Secale cereale, Lolium temulentum, Phalaris arundinacea, Ph. canariensis. Die Reihen- folge der Aufzählung bedeutetet einen Fortschritt von den complieierteren zu den einfacheren Typen. In der Epidermis lassen sich folgende Elemente unterscheiden: 1. Epidermiszellen, rectagonal und stark- wellig (alle Species exel. Phalaris) oder polygonal und glattwandig (Phalaris). 2. „Kieselzellen‘, be allen Arten mit Ausnahme von Setaria, Panicum und Phalaris vorhanden, halbmondförmig bemn Roggen, gross, rund, vereinzelt, sowie gepaart und kleiner bei den übrigen. Hösser nennt alle Kurzzellen schlecht- hin „Kieselzellen“. Dr Barys diesbezügliche Untersuchungen sind ıhm offenbar unbekannt. Beim Reis sollen die „Kieselzellen“ auf die Grannen beschränkt sem. 3. Stachelhaare 4. Borstenhaare. 5. Zweizellige, mikroskopische Härchen bei Oryza sativa (mit Abbildung) und Leersia oryzoides. Wie aus den Figuren sich zweifellos ergiebt. entsprechen sie den an Blättern von mir oft aufgefundenen und „Winkelhaare* genannten Triehomen. Bei zahlreichen Arten (Reis, Arena u. a.) sind die Zellen des Hypoderma durch seitliche Fortsätze unter sich und mit der Epidermis verzapft. Nach Wesvernmarer (35) ist die Wellung der Längswände der Epidermiszellen der Gräser in doppelter Hinsicht vorteilhaft. Erstens erhöht sie die Zugfestigkeit der Membran, zweitens bildet sie eine Versteifung, welche den vollständigen Collaps verhindert. Sie beschränkt sich übrigens keineswegs immer auf die Aussenpartien der Seitenwände, wie Westermamr anzunehmen scheint. Hacker (10) macht in seiner Monographie des Genus Festuea (1582) auch Angaben über die Histo- logie der Blattspreite. Dieselben sind durch 37 Blattquerschnitte illustriert. „Die histologischen Charaktere der Blattspreite gehören zu den wichtigsten für die Unterscheidung der Festuca-Formen.“ Mesophyll und Getässbündel sind bei den verschiedenen Arten sehr gleichförmig gebaut, dagegen bieten Epidermis und mechanisches Gewebe auffallende Unterschiede von systematischem Wert. „Doch müssen histologische Charaktere immer für jede Art und jeden Formenkreis für sich auf Constanz oder Variabilität geprüft werden. da dieselben Charaktere in gewissen Gruppen als constant, in andern als sehr variabel sich erweisen können.“ Von grösster Constanz sind jene Merkmale, welche sich auf die ursprüngliche Disposition und das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Gewebegruppen, namentlich der mechanischen, beziehen, während alle Quantitätsverhältnisse sehr varıabel sind. In der Epidermis unterscheidet Hacker folgende Elemente: Epidermiszellen, cellulae bulliformes oder Fächerzellen. aculeoli oder Stachelhaare, pili oder Weichhaare und Spaltöffnungen. Die Kurzzellen erwähnt er nicht. Die Epidermiszellen sind auf der Blattoberseite durehschnittlich „kleiner* (im Quer- schnitt offenbar) als unterseits. Experimentelle Versuche ergaben, dass die Dieke der Aussenwand, die Weite des Lumens und das Vorhandensem oder Fehlen von leistenförmigen Vorsprüngen über den Seiten- wänden in hohem Grade von Standortseinflüssen abhängig sind, und zwar so, dass Trockenheit die Membran- verdickung und Cuticularleistenbildung fördert. Zwischen Stachel- und Weichhaaren finden sich Übergangsformen, die man als Borsten und Börstchen bezeichnen kann. Die Constanz der Behaarung ist nach Arten und Organen sehr ungleich. Bei Festuca orina genuwina können an demselben Rasen kahle und behaarte Halme, Blätter und Spelzen auftreten. Die Verteilung der Spaltöffnungen ist systematisch nicht zu verwerten. Die Sklerenchymringe auf der Aussenseite borstlicher Blätter entstehen nicht wie diejenigen der Halme aus einem continuierlichen Cambiumring, sondern als gesonderte Anlagen über den Gefässbündeln, welche secundär zusammenfliessen. Hapertasor (14) rubriciert in seiner vergleichenden Anatomie des Assimilationssystems (1882) die Gräser unter Typus 9, System III. Das Assimilationssystem besteht aus gewöhnlichen Palissadenzellen, das Zuleitungsgewebe aus quergestreckten, chlorophylihaltigen Zellen, das Ableitungsgewebe aus Parenchym- scheiden, welche die parallel verlaufenden Gefässbündel umgeben. So verhalten sich die meisten (?) Gräser, die Carices, manche Cyperus u. a. Bei den Gräsern wird auf der Oberseite des Blattes die Palissaden- schicht nicht selten ersetzt durch eine oder mehrere Lagen quergestellter Tafelzellen. Ferner wird die Parenchymscheide oft durch farbloses Parenchym verstärkt. (Die Tafeln enthalten Partien des Blatt- querschnittes von @G/yceria fluitans.) Tseniren (31) verdanken wir eme von zahlreichen Querschnittsbildern begleitete Darstellung der Blattstructur verschiedener Steppengräser und experimentelle Untersuchungen über den Einrollungs- mechanismus des Grasblattes. Letzterer beruht teils auf einem ungleichen Quellungsvermögen der Bast- elemente der Blattunterseite, teils auf Turgordifferenzen des Blattparenchyms. Duvan-Jovves „cellules bulliformes“ nennt Tsenmen „Gelenkzellen“, da sie ıhm bei den periodischen Blattbewegungen in erster Linie als Scharniere an den Stellen stärksten Zuges und Druckes zu functionieren schemen. Er beschreibt ausführlich ihre morphologischen und chemischen Eigenschaften. Aussen- und Innenwände sind regelmässig dünn, die Aussenwände meist dicker und auf der Aussenfläche fein längsgefältelt. Die Membran besteht in ihrem ganzen Umfang aus reiner Cellulose und besitzt daher auch ein weisslich gallertiges Aussehen. Der Inhalt ist farbloser Zellsaft. (Diese Angaben haben, wie sich später zeigen wird, nur beschränkte Gültigkeit. Ich habe bei verschiedenen Arten starke Verkieselung der äusseren Partien dieser Zellen, sowie intracelluläre, das Lumen vollständig ausgiessende Kieselkörper beobachtet.) Oft setzen die Gelenkzellen blatteinwärts sich in mehrschichtige „Gelenkpolster“ mit kollenchymatischer Verdickung ihrer Elemente fort (Aristida pungens). Tserıren bespricht auch die Schutzapparate und die Verteilung der Spaltöffnungen, tritt aber im übrigen auf den Bau der Epidermis nicht näher ein. Ausroxn (1) gab 1884 eine Theorie der Genese der Wellung und eigenartigen Verdickung bei jenen gewellten Epidermiszellen, welche u. a. auch für die Gräser typisch sind und oft Poren in der Aussenwand vortäuschen. Ausroxn erklärt aber nur die Entstehung jener Pseudo-Tüptelcanäle, welche an der Grenze zwischen Aussen- und Seitenwand der Epidermiszelle liegen und ganz bestimmt orientiert sind. Vorrkess (Flora der ägyptisch-arabischen Wüste) fand jedoch bei Sporobolus spicatus ächte Tüpfelkanäle in der Aussenwand der Epidermiszellen des Blattes. (Vergl. seine Figuren 6 und 8. Tafel XVIIL) Mörzer (58) giebt in der „Mikroskopie der Cerealien“ (reproduciert in der Mikroskopie der Nahrungs- und Genussmittel) Daten über die Histologie der äusseren Spelzenepidermis der Cerealien, sowie verschiedene Flächenbilder derselben. Die gewöhnlichen, schon von Hönser und Wirsser aufgeführten Elemente kehren wieder. Die kurzen Epidermiszellen bezeichnet er ähnlich wie Hönsen schlechtweg als „Kieselzellen* (p. 101 der Mikroskopie der Nahrungs- und Genussmittel), sagt jedoch von denselben ausdrücklich: „Sie sind jedoch nicht mehr und nicht weniger verkieselt als die Oberhautzellen‘. Weiter unten (p. 154) unterscheidet er „Kieselzellen“ und „halbmondförmige Zellen‘, ohne dieselben näher zu charakterisieren. Die Kieselzellen bezeichnet er als Haarrudimente, da sich bisweilen alle Übergänge von diesen zu Triehomen finden. Ähnliche Beobachtungen machte schon Hörer. Ich habe an der Blattspreite solche Übergänge nie beobachtet. Güxız (7) war (1886) der erste seit Duvar-Jouve, welcher wieder ausgedehntere Untersuchungen über die Anatomie des Gramineenblattes anstellte. Er untersuchte ca. 130 Arten speciell im Hinblick auf die Beziehungen derselben zu Klima und Standort. In der Epidermis unterscheidet er folgende Klemente: Lange Epidermiszellen, Zwergzellen, Stachel- und Weichhaare mit Zwischenformen. Die zweizelligen Härchen, welche ich unten als Winkelhaare beschrieben und bei zahlreichen Gräsern, z. B. bei fast allen Panicoideen, aufgefunden habe, sind Güxtz entgangen. Dasselbe Blatt kann oberseits glattwandige, unterseits gewellte Epidermiszellen besitzen (Secale montanum). Glattwandige Langzellen finden sich vorzugweise bei unseren Wald- und Wiesengräsern, stark- wellige bei den Gräsern von strauch- und baumartigem Habitus oder doch mit grosser Blattflüche, ferner bei Bewohnern der Steppe und nördlicher Gegenden. Die Angaben über die Kurzzellen sind auffallend dürftig, zum Teil durchaus falsch. (Kurz- zellen, wie sie in den vier, Flächenstücke der Epidermis darstellenden Figuren wiedergegeben sind, habe ich eigentlich nirgends beobachtet.) Merkwürdigerweise kennt Güxız nur emerlei Kurzzellen, und doch ist ihm Dr Barys Abhandlung über die Wachsüberzüge der Epidermis bekannt. „Die Zwergzellen sind kleine, oft stark verkieselte Zellen, über deren Funetion nichts sicheres bekannt ist.“ Auf der Blattunterseite sollen sie häufiger sein als auf der Oberseite. (Dies ist allerdings in der Mehrzahl der Fälle richtig, aber durchaus nicht etwa so auszulegen. dass auf die Flächeneinheit eines Epidermisbandes über Bast z. B. auf der Blattunterseite in der Regel mehr Kurzzellen entfallen als auf der Oberseite. Diese Erscheinung hat vielmehr ihren Grund einfach darın, dass auf der Oberseite gewöhnlich zahlreiche, kurzzellfreie Blasenzellstreifen | cellules bulliformes| liegen, und dass die Epidermisstreifen über Bast, welche gewöhnlich besonders reich an Kurzzellen sind, oberseits meist schmäler, oft auch weniger zahlreich sind als unterseits.) Aus einer 22 Arten umfassenden Tabelle (p. 21) soll sich ergeben: 1. dass diejenigen Blätter, welche Zwergzellen besitzen, meist auch gewellte Epidermiszellen aufweisen, dass dagegen bei Arten mit wenig oder gar nicht gewellten Epidermiszellen Kurzzellen oft fehlen: 2. dass sich hinsichtlich des Vor- kommens der Zwergzellen zu klimatischen und Standortsverhältnissen keine Beziehungen auffinden lassen. Ich muss, gestützt auf ein ausgedehnteres Vergleichsmaterial, beide Schlussfolgerungen als falsch bezeichnen. Die erwähnte Tabelle enthält elf Arten mit, und elf Arten ohne Kurzzellen. Von diesen letztern, angeblich kurzzellfreien Arten habe ich vier (Holeus lanatus, Hierochloa borealis, Dactylis glomerata, Seeale montanum Oberseite) nachgeprüft und bei allen, wenigstens über den stärkern Bastbündeln, zahlreiche Kurzzellen beobachtet. Kleine Epidermisfetzen können allerdings leicht zu falschen Schlüssen über die Differenzierung des Hautgewebes führen, speciell bei unsern einheimischen Gräsern. Güxtz macht im weitern noch Mitteilungen über die Verteilung der Spaltöffnungen und ihre Schutz- apparate, ferner über das Vorhandensein und Fehlen von Wachsüberzügen und Trichomen und besprieht im Anschluss daran die übrigen Gewebesyteme. Das farblose Parenchym, nach Güxız Wasserspeichergewebe, ist bei Tropen- und Steppen- gräsern besonders gut entwickelt. Bast und Chlorophyllparenchym variieren mit dem Standort in bekannter Weise. Letzteres ist am besten entwickelt bei den Gräsern der Savannen, sowie unserer frischern Wiesen und Wälder. Kranzförmige Anordnung desselben in zwei ungleichen Schichten rings um die Gefässbündel trifft man nach Güxtz vorzugsweise bei tropischen Gräsern, welche grösstenteils den Bryrman-Hoocrer’schen Tribus der Paniceen und Chlorideen angehören. Bau, Verlauf und Anordnung der reichlich durch Queranastomosen verbundenen Gefässbündel lüsst keime Beziehungen zum Standort erkennen. Nach dem gesamten, anatomischen Bau des Blattes unterscheidet Güxtz vier klimatische Gruppen: 1. Savannengräser: Blätter glatt. Epidermiszellen stark gewellt. Mittelrippe mit Wasser- speichergewebe und zahlreichen Gefässbündeln ausgestattet. Meist deutliche, chlorophylihaltige Scheiden un die Gefässbündel. 2. Wiesengräser. Blätter glatt oder rinnig. Mittelrippe mit wenig Wassergewebe oder ganz ohne solches und mit nur einem Gefässbündel ausgestattet. Die übrige Lamina besteht vorwiegend aus Chloropbyliparenchym. 3. Bambusen. Sie sind den Wiesengräsern ähnlicher als den Savannengräsern. Epidermis stark verdickt und gewellt und mit leistenartigen Fortsätzen versehen. Wenig Wassergewebe. Blliptische Hohl- räume im Parenehym. Die Mittelrippe führt viel Bast und oft mehrere Gefässbündel. 4. Steppengräser. Blätter meist rinnig vertieft, ohne deutliche Mittelrippe. Epidermis stark verdickt und stark gewellt, oberseits oft reichlich Trichome führend. Viel mechanisches Gewebe. Oft zieht sich das Chlorophyliparenchym auf enge Bezirke an den Prismenseiten zurück und verläuft ein continuierliches Bastband auf der Blattunterseite. Vorkens (34) verdanken wir wertvolle Beiträge zur Kenntniss der Grasblattanatomie (1887). Derselbe hat dreizehn Arten der ägyptisch-arabischen Wüste untersucht und auf drei Tafeln von den meisten Arten sorgfältig ausgearbeitete Querschnittsbilder, von einigen wenigen Species auch Epidermispartien von der Fläche gegeben. Drei Arten (Sfipa tortilis und zwei Schismus--Species) sind einjährig und zeigen auf dem (uer- schnitt dieselbe Anordnung der Gewebe, wie die Mehrzahl unserer Wiesengräser. Alle übrigen (meist Paniceen und Andropogoneen, zum kleinern Teil auch Agrostideen, Aveneen, Festuceen und Chlorideen) sind ausdauernd und daher einer intensiven Trockenperiode ausgesetzt. Das Chlorophyliparenchym aller dieser Arten legt sich in meist doppelter Schicht um die Gefässbündel, so wie bereits Duvar-Jouve und Güxız dies bei Paniceen, Andropogoneen und Chlorideen beobachteten. Die cubischen Zellen der innern Schicht enthalten grosse, dichtgehäufte, die palissadenförmigen Zellen der äussern Schicht kleinere und spärlichere Chlorophyllkörner. Meist verläuft zwischen je zwei Chlorophylischeiden eine das Blatt vollständig durchsetzende Wasser- sewebslamelle. Dieselbe geht an der Blattoberseite gewöhnlich in blasenförmig aufgetriebene Epidermis- zellen über, welche den „cellules bulliformes“ Duvar-Jovves und den Gelenkzellen Tsenrens entsprechen. Vorkens betont jedoch, dass er in keinem Falle infolge geänderter Transpirationsbedingungen Einrollung oder auch nur Einkrümmung der Spreite beobachtete. Dagegen constatierte er ein blasebalgähnliches Spiel, d. h. ein Schmaler- und Breiterwerden der Spreite, das von der Wasserzufuhr abhängig war. Er sieht daher die Hauptfunction dieser Zellen in der Wasserspeicherung und verwirft den Tscnikon’schen Ausdruck „Gelenkzellen“ auch für den Fall, wo kein subepidermales Wassergewebe sich an dieselben anschliesst. Über die weitere Differenzierung der Epidermis erfährt man wenig. Die bekannten, einzelligen Trichomformen treten ab und zu auf und bedecken bisweilen Rillen, in deren Grund Spaltöffnungen liegen. Letztere kommen bei Aristida eiliata gegen alle Regel auch auf der Aussenseite der stielrunden, borstlichen Blätter vor, geschützt durch je vier mächtige, solide Cutieularzapten. Bibliotheca botanica. Heft 36. 74 == 10 — Die Kurzzellen werden mit keinem Worte erwähnt. Man vermisst dieselben denn auch in den Figuren, Figur 8, Tafel XVII ausgenommen. (Doch wird auch in diesem Falle derselben nirgends mit einem Worte gedacht.) Ich habe nur Cynodon Dactylon nachgeprüft. Sie sind hier*) über den Bast- strängen reichlich und in zweierlei (Qualität vorhanden. Diese Art führt ferner zweizellige Härchen (Winkelhaaze). welche Vorkess nicht erwähnt. In Hacxers Monographie der Andropogoneen (12) findet sich auch ein Abriss der Anatomie des Andropogoneenblattes. Hacker, untersuchte die Blattquerschnitte von mehr als einem Viertel aller beschriebenen Arten. Abbildungen fehlen, an ihrer Stelle findet sich ein Verzeichnis aller einschlägigen Figuren in der Litteratur. Der Autor gelangt hinsichtlich des systematischen Wertes anatomischer Merkmale zu folgen- den Resultaten: „Weder lassen sich die Andropogoneen von den verwandten, oder ‘selbst von der ganz fernstehenden Tribus der Chlorideen anatomisch unterscheiden, noch giebt es ein Merkmal oder eime Combination von solchen, die irgend einer Gattung allein zukäme.“ .. „Die Subgenera zeigen nur dann bisweilen einen einheitlichen Blattbau, wenn sie weniger als zehn Species enthalten. Die einzelnen Arten hingegen, sehr formenreiche ausgenommen, lassen sich in den allermeisten Fällen anatomisch gut charakteri- sieren, wenn man die individuellen, meist von Standortseinflüssen bedingten und oft sehr bedeutenden Schwankungen mit berücksichtigt.“ Epidermis, Wasserspeichergewebe und Sklerenchym bedingen in erster Linie die Verschiedenheiten. Der typische Bau des Blattes ist folgender: Das Chlorophyliparenchym schliesst sich in allen untersuchten Fällen kranzförmig (meist in doppelter Schicht) an die Gefässbündel. Diese liegen in den Seitenteilen des Blattes ungeführ in der Mitte. -Die stärkern werden von Baststrängen begleitet. Gegen die Breitenmitte des Blattes hin schiebt sich eine allmählich immer mächtiger werdende Schicht farblosen Parenchyms ein, sodass die Mestombündel samt ihren Chlorophylischeiden an die untere Epidermis ge- drängt werden. An Stelle der obern Baststränge tritt ein Bastband, welches sich über die ganze Breite des Wassergewebes erstreckt. Letzteres wird gegen die Blattbasis immer breiter. Die Epidermis besteht aus „Epidermiszellen“, „cellulae bulliformes“ und einzelligen Trichomen. Die Blasenzellen finden sich bloss auf der Blattoberseite, in verschiedenartiger Anordnung. Schuwexpeser (26) beschrieb 1889 Bau und Mechanismus der Spaltöffnungen der Gräser und Cyperaceen. Nach seinen Untersuchungen stehen diese Familien durch die Besonderheiten ihrer Stomata unter den Monokotylen isoliert da. Eben diese deuten aber anderseits auch wieder auf eine wirkliche Stammesverwandtschaft der beiden Familien. 1890 publieierte Scnwexpexer eine Studie über die Mestomscheiden der Gramineenblätter. Er giebt darin zunächst eine Charakteristik der Mestom- und Parenchymscheiden. Die vergleichende Untersuchung zahlreicher Arten aus den verschiedensten Tribus ergab, dass die Mestomscheiden fehlen bei allen Maydeen, Andropogoneen und einem Teil der Paniceen, dass sie dagegen vorhanden sind bei dem andern Teil der Paniceen und allen übrigen Tribus. Das Auftreten und Fehlen der Mestomscheide ist also offenbar von Klima und Standort unabhängig. Diese repräsentiert kein epharmonisches. sondern ein taxinomisches (Vesqve) Merkmal. Dasselbe Resultat ergiebt sich bezüglich der Mestomscheide auch bei andern Familien (z. B. Labiaten und Compositen). *) Sehr wahrscheinlich auch bei allen übrigen Arten. Ähnliche Unterschiede systematischer Natur, allerdings weniger durchgreifende als bei den Spalt- öffnungen und Mestomscheiden, ergaben sich auch aus der Configuration der mechanischen Gewebe des Stengels. „Doch fallen die Grenzen der dadurch bestimmten Verwandtschaftskreise keineswegs zusammen.“ Es ergiebt sich vielmehr, „dass jedes G@ewebesystem und jeder Apparat seine eigene Geschichte hat, deren Wendepunkte in der Reihe der Generationen mit denjenigen anderer Entwickelungsvorgänge meist nicht zusammentallen.“ Korn (19) berührt an verschiedenen Stellen seines Buches über die Kalksalze und Kieselsäure in der Pflanze (1889) die Gramineen (p. 199, 203, 237, 275). Er bespricht auch ausführlich die wichtigere Litteratur über die pflanzliche Kieselsäure. Diatomaceen, Equiseten, Gramineen, Üyperaceen, Ericaceen, Aspen, Birken, Ulmen etc. sind Kieselpflanzen, weil sie erfahrungsgemäss da am üppigsten gedeihen, wo der Boden Kieselsäure in löslicher Form unausgesetzt darbietet, und weil sie diese in ihrem Körper in irgend einer Form niederschlagen und als quantitativ bedeutenden Teil ihrer Asche beim Verbrennen zurücklassen. Kieselpflanzen par excellence sind die Palmen, Orchideen, Musaceen, Maranthaceen und gewisse Farne (Kieselkörper im Grundgewebe), sowie die Podostemaceen (Kieselkörper in der Epidermis, oft auch in Grundgewebe). Wie ersichtlich, fehlen in dieser letzten Aufzählung die Gramineen, wohl mit Unrecht, wie aus meinen Untersuchungen hervorgehen wird. Unter den Monokotylen gehören zu den Kieselptlanzen die Orchideen, Musaceen (Juncaceen), Gramineen, Cyperaceen und Palmen. Nimmt man die Gramineen, Öyperaceen und Juncaceen aus, dann führen alle übrigen von den erwähnten Familien kieselkörperhaltige Deckzellen oder Stegmata. „Die Gramineen und Öyperaceen deponieren ihre Kieselsäure hauptsächlich in den Zellmembranen* (p. 203). „Bambusa setzt ausserdem colossale Mengen von Kieselsäure in den Internodialhöhlen ab.“ (Vergl. Cons [44] „Über Tabaschir“.) Bei den Blättern der meisten Gramineen, Cyperaceen u. a. erstreckt sich die Verkieselung bloss auf die äussersten Schichten der Hautzellmembranen und es lässt sich der verkieselte Teil mit Scnunzes Reagens leicht isolieren. Das ganze Mesophyli des Blattes ist (in den Membranen) verkieselt „bei vielen Gräsern“, z. B. Phragmites communis, Bambusen, sowie bei Vertretern verschiedener anderer Familien. Ich habe solide, intracelluläre Kieselkörper in der Blattepidermis der meisten, untersuchten Arten aufgefunden, bald in spärlicher, bald in reichlicher Anzahl. Horn (15) beschrieb 1891 in der „Botanical Gazette“ die anatomische Structur des Blattes einer Reihe nordamerikanischer Arten: Uniola latifolia Mienx., U. graeilis Mienx., U. nitida Bauow., U. paniculata L., U. Palmeri Vase; Distichlis maritima Rar., D. thalassica Humr. et Kım., D. prostrata Bexmm.; Pleuro- pogon rvefractum Gr., Pl. Californicum Ners, Pl. Sabinei R. Br. Auf fünf Tafeln finden sich zahlreiche Figuren, welche meist Blattquerschnitte darstellen. In der Epidermis unterscheidet Horn folgende Elemente: Lange, glatte oder mit Cutieularwärzchen besetzte Epidermiszellen, kurze Epidermiszellen, Stachelhaare, lange Haare, am Grunde bisweilen (Uniola /atifolia) von emem etwas vorspringenden Zellenhügel umgeben, und stumpfe, kurze Haare („short, unicellular, slightly eurved and obtuse hairs“). | Diese stumpfen. kurzen Haare beobachtete Hoın ‚bei Uniola latifolia. Die Abbildung eines solchen lässt ohne weiteres erkennen, dass hier die Basalzellen jener zweizelligen Härchen vorliegen, welche schon Hönsen an Spelzen beobachtete. Die Endzellen sind sehr zart und gehen leicht zu Grunde. Ich habe Uniola Tatifolia nachgeprüft und gefunden, dass auch Horns Bemerkungen über die Kurzzellen durchaus ungenügend sind und zum Teil falsche Vorstellungen erwecken. „As regards the structure of the epidermis of the superior face, this does not show anything of particular interest. ... . Besides these rows of epidermis cells (schmale, reetanguläre Zellen über Parenchym) there are still a few, from one to five, rows, wich cover the stereome. "These consist of very short and narrow cells, the walls of which are strongly thickened.“ Diese Angaben entsprechen dem wahren Sachverhalt ebensowenig, wie die zugehörige Flächen- ansicht eines kleinen Epidermisstückes. Diese hat zwar das Verdienst, in der ganzen Litteratur die einzige zu sein, welche eine aus lauter Kurzzellen bestehende Längsreihe zeigt. (Thatsächlich kehrt dieser Fall über Bast bei zahlreichen Gräsern wieder!) Sie enthält aber nur eine einzige solche Reihe und die Zellen derselben erscheinen alle gleich. In Wirklichkeit ist die Epidermis über dem Bast ähnlich gebaut, wie etwa in Tafel IV, 3, das heisst so, wie bei zahlreichen Arten der verschiedensten Tribus. Reihen aus lauter Langzellen wechseln mit solchen aus lauter Kurzzellen und in diesen letzteren wechseln wieder solid verkieselte, bisquitförmige Zellehen mit dünnwandigen, weitlumigen, weniger regelmässig gestalteten Kurzzellen. Auch die Beschreibung der übrigen Arten enthält keine genaueren Angaben über die Beschaffenheit und Gruppierung der Kurzzellen. Hinsichtlich der Anordnung des Mesophylis ergiebt sich eine sehr interessante Thatsache. Alle diejenigen Arten nämlich, welche den sandigen Meeresstrand bewohnen (Uniola Palmeri und U. panicea, Distichlis maritima und D. thalassica) zeigen genau dieselbe Verteilung des grünen und farblosen Parenchyms, wie die Mehrzahl der ausdauernden Gräser der ägyptisch-arabischen Wüste.*) (Horn scheint indessen die bezügliche Arbeit von Vorsexs unbekannt zu sein.) Hors hat auch mehrfach Exemplare verschiedener Standorte in ihren anatomischen Charakteren verglichen. Honzxaver (48) publicierte 1893 Beobachtungen über den anatomischen Bau des Halmes von sechzehn Arten, welche auf alle Hacken’schen Tribus (exel. Trigestineen) sich verteilen. Figuren sind keine beigegeben. Es finden sich unter anderem auch Massangaben über die Länge und Breite der verschiedenen Epidermiselemente. Die Breite der Kurzzellen. welche allgemein verbreitet sind, schwankt zwischen 6 und 16 zu. die Länge zwischen 3 und 25 zw. Besonders klein sind die Kurzzellen von Oryza sativa (6 u breit und 3—6 u lang), besonders gross diejenigen von Phalaris minor (I—16 1 breit und 18 4 lang) Genauere Angaben über Gestalt und Qualität der Kurzzellen fehlen. Die Kurzzellen von Tritieum vulgare sollen „siebförmig perforiert“ sein! *) Vergleiche auch Scnmeer, Die indo-malayische Strandflora. Jena 1891. (Xerophytische Anpassung von Halophyten.) — DD — Relativ kleine Spaltöffnungen (22 « lang und 19 « breit) besitzt Phalaris minor, velativ grosse (69 u lang und 31 «u breit) Arena sterilis. Honenaver giebt auch zahlreiche Angaben über die Verholzung des Mestons und Stereoms. Wie aus diesem Litteraturabriss leicht zu ersehen ist, haben die meisten Forscher, darunter auch diejenigen. welche die ausgedehntesten Untersuchungen angestellt haben, die Epidermis etwas vernach- lässigt und ihr Hauptinteresse dem Studium des Mesophylis zugewendet. Orientierende Studien an den Blättern einiger weniger Arten (Nardus strieta, Glyceria fuitans, Sesleria eoerulea, Uniola latifolia, Bambusa vertieillata) ergaben denn auch bereits einige interessante Thatsachen: 1. Es existieren bei allen Arten zweierlei Kurzzellen, einerseits solid verkieselte und je nach der Art charakteristisch geformte, anderseits solche, welche stets dünnwandig bleiben und stark ceutieularisiert sind. 2. Die schon von Hönser an Reisspelzen aufgefundenen, kleinen, zweizelligen Härchen kommen auch in der Blattepidermis (Nardus, Bambusa) vor und bilden mit ihrem der Epidermis dieht angeschmiegten Körper und der äusserst zarten Endzelle einen auffallenden Gegensatz zu den übrigen, derben, längst bekannten Trichomen des Gramineenblattes. 3. Einzelne Epidermiszellen und Trichome (Nardus) enthalten homogene Kieselkörper, welche das Lumen vollständig ausfüllen. Im Mesophyll derselben Art treten ab und zu, hauptsächlich unter den Spaltöffnungen, intercelluläre Kieselmassen auf. Um ein Urteil zu erhalten, inwieweit diese Thatsachen für die ganze Familie der Gräser von Be- deutung sind und ob allenfalls der anatomische Bau der Epidermis systematisch sich verwerten lässt, habe ich 209 Arten (aus 191 verschiedenen Gattungen) vergleichend-anatomisch untersucht. Das Untersuchungsmaterial entstammt zum grössten Teil dem allgemeinen Herbar des eidgenössischen Polytechnieums, zu einem kleinen Teil auch dem Versuchsfeld der eidgenössischen Samencontrollstation und dem botanischen Garten in Zürich. Ich habe, soweit dies möglich war, im Verzeichnis der untersuchten Arten jeweilen auch den Standort angegeben. Es empfahl sich, zur Untersuchung im erster Linie Laubtriebe zu verwenden, da deren Blätter eine längere Vegetationsdauer besitzen, als die Halmblätter, infolgedessen jedenfalls oft biologisch besser angepasst sind und einen complicierteren Bau erwarten lassen. Leider gestattete das zur Verfügung stehende Material nicht, diesen Gesichtspunkt consequent zu verfolgen (auch abgesehen selbstverständlich von den einjährigen Arten); es wurden sowohl Blätter fertiler Halme, als auch steriler Laubtriebe unter- sucht. Der Vergleich von Halm- und Laubtriebblättern desselben Individuums ergab übrigens keine systematisch bedeutsamen Unterschiede. Doch habe ich relativ wenige Arten in dieser Richtung geprüft =, A Im Artenverzeichnis findet sich regelmässig angegeben, ob Halm- oder Laubtriebblätter zur Untersuchung gelangten. Ich habe meinen Untersuchungen das System von Hacker (Exerer u. Praver, Natürl. Pflanzen- familien. II. Teil, 2. Abtlg. Leipzig 1887) zu Grunde gelegt und dabei gelegentlich dessen sechs erste Tribus (Maydeen, Andropogoneen, Zoysieen, Trigestineen, Paniceen, Oryzeen) unter der alten, Kuxsm’schen Bezeich- nung „Panieoideae* und die sieben folgenden Tribus (Phalarideae, Agrostideae, Aveneae, Chlorideae, Festuceae, Hordeae, Bambuseae) als „Poaeoideae“ zusammengefasst. Die folgende Tabelle giebt Auskunft über die numerische Verteilung der untersuchten Arten nach Tribus. sowie iiber das Verhältniss der untersuchten Gattungen zu der Gesamtzahl derjenigen, welche von Hacken aufgestellt wurden. Terbuis Anzahl der unter- Anzahl der unter-- Gesamtzahl der bekannten suchten Arten suchten Gattungen Gattungen (nach Hacker) Maydeen > 5 7 Andropogoneen 15 17 99 Foysieen 6 Ö 2 Trigestineen 4 3 7 Paniceen 19 16 232 Oryzeen 10 5) 16 Phalarıdeen 7 4 6 Agrostideen 33 32 5 Aveneen 16 16 23 Chlorideen 21 21 28 Festuceen 45 +] 7 Hordeen 15 12 19 Bambuseen 10 Ss 33 Summe: 209 190 315 Untersuchungsmethode. Nachdem einmal Kieselkörper in der Epidermis der Gräser nachgewiesen waren, musste es sich in erster Linie darum handeln, ein einfaches Verfahren ausfindig zu machen, welches gestattete, die Gestalt und die Verbreitung derselben über die Blattfläche genau festzustellen. Es stehen dafür (abgesehen von der Anfertigung von Schnitten) drei Wege often: 1. Aufhellung ganzer Blattstücke, 2. Lostrennung der Epidermis und Isolierung ihrer Elemente durch das Scnurze’sche Reagens, 3. Herstellung von Glühskeletten ganzer Blattstücke oder macerierter Membranen. Das ersteenannte Verfahren erwies sich als besonders zweckmässig. Die meisten der gebräuch- lichen Aufhellunesmittel sind zwar für diesen Zweck unbrauchbar, da ihr Brechungsexponent demjenigen ee der Kieselkörper gleich ist oder ihm nahe kommt. In Glycerin von mittlerer bis starker Concentration. in Glyceringelatine und in 50 procentiger Chloralhydratlösung sind die Kieselkörper unsichtbar. In concentriertem Phenol treten sie hingegen mit aller wünschenswerten Schärfe hervor. Sie sind stets schwächer lichtbrechend als dieses Einschlussmedium und erscheinen deshalb darin als dunkle Massen, deren Kanten, Ecken und Blasenräume sich scharf auch von den angrenzenden Zellmembranen abheben. Der Contrast wird natürlich um so grösser, je concentrierter das Phenol ist. Ich habe gewöhn- lieh eine ungefähr 90 procentige Lösung (wie sie im Handel erhältlich ist) angewendet, doch genügen auch geringere Concentrationsgrade. Bekanntlich hat das Phenol einige unangenehme Eigenschaften. Sieht man auch ab von den physiologisch-giftigen Wirkungen, welche: bei einiger Vorsicht sich vermeiden lassen, so bleibt doch immer noch die lästige Eigenschaft, infolge allmählicher Verdunstung des in Lösung haltenden Wassers plötzlich auszukrystallisieren. Man vermeidet diesen Übelstand oder schiebt doch das Eintreten desselben auf Stunden hinaus, wenn man möglichst grosse Deckgläser anwendet, Erschütterungen der darunter befindlichen Phenol- schicht vermeidet und bei möglichst hoher Temperatur arbeitet. Auch Wasserzusatz wirkt natürlich in dieser Richtung günstig, aber auf Kosten der Schärfe des Bildes. Um die Durchtränkung der Objeete zu beschleunigen, brachte ich dieselben in eine Porzellan- schale mit leichtsiedendem Phenol, wo sie (1 —2 em lange Blattstücke) in der Regel innerhalb weniger Minuten durchsichtig werden. Man überträgt sie hierauf zweekmässig in eine Dose mit kaltem, 90 procentigem Phenol und untersucht sie, nachdem sie sich abgekühlt und allenfalls in ihrem Innern entstandene Phenol- krystalle sich wieder gelöst haben, in diesem Medium. In den starken, zusammengesetzten Mittelnerven der breitblättrigen Tropengräser dringt das Phenol nur äusserst langsam von den Schnittflächen aus in das grosszellige, farblose Parenchym vor, welches die Hauptmasse dieser Nerven bildet. Es bedarf mehrtägigen bis wochenlangen Liegens im Klärungsmittel bis zur vollständigen Aufhellung. In solchen Fällen habe ich den Mittelnerv isoliert, durch einen Flächen- schnitt in eine obere und untere Hälfte zerlegt und das Mesophyll weggeschabt unter möglichster Schonung der Epidermis. So präparierte Objecte hellen sich in kurzer Zeit auf. Das Verfahren hat noch den weitern Vorteil, dass die angenähert eine Halbeylinderfläche darstellende Epidermis der Unterseite nun Nach aus- gebreitet werden kann. Behufs Herstellung von Dauerpräparaten übertrug ich die Objecte aus dem Phenol direct in Vosserers Terpentin (Vergl. Zimmermann, Bot. Mikrotechnik) oder in Xylol-Canadabalsam. Die Kieselkörper treten genügend scharf hervor, die Zellmembranen werden dagegen meist undeutlich. Lines- falten, welche an losgetrennten Epidermen oder zarteren Blattstücken beim Einlegen in Harze leicht ent- stehen, bieten häufig willkommene schiefe Seitenansichten. Immerhin ist es zweckmässig, die Blattstücke nach der Übertragung in Harze rasch mit einem Deckglas zu bedecken, da sonst leicht (infolge des ungleiehartigen Baues der beiderseitigen Blattepidermen) die Oberseite sich stark einrollt. Oft tritt nach der Übertragung eine vorübergehende Trübung ein. Nicht nur die Kieselkörper, sondern auch diejenigen Stellen der Epidermis, wo die Membranen besonders stark verkieselt sind, treten in diesen stark liehtbrechenden Medien scharf hervor. Das Phenol leistet endlich auch wertvolle Dienste bei der Anfertigung von Schnitten. wenn nur Herbarmaterial vorliegt. Es ist dann häufig sehr schwer, von dünnen, papierartigen Blättern brauchbare Schnitte zu erhalten. Man gelangt in solchen Fällen meist ohne viel Mühe und ohne zum Mikrotom oe greifen zu müssen, ans Ziel, wenn man die Blattstücke vor dem Schneiden mit 90 procentigem Phenol durch- tränkt und das zwischen Hollundermark geklemmte Object an der Schnittfläche von Zeit zu Zeit mit demselben Phenol befeuchtet. Die Objecte werden dadurch hinlänglich steif und doch nicht zu hart und schneiden sich ähnlich wie Paraffin, weil an der Schnittfläche fortwährend Phenol auskrystallisiert und die Zelllumina mit fester Substanz erfüllt. Für das Studium der Epidermis sind solche Schnitte meist ohne weiteres brauchbar, wenn sie in Phenol oder Harze eingelegt werden. Die Kieselkörper treten dann noch schärfer hervor als in der Flächenansicht, während sie in Wasser, Chloralhydrat, Glycerin und Glyceringelatine äusserst leicht zu übersehende Lücken in der Epidermis vortäuschen. An derben Blättern ıst die Anordnung des Mesophylls ebenfalls klar zu übersehen. Wo es zu stark geschrumpft ist, kann der Schnitt nachträglich mit quellenden Mitteln behandelt werden. Doch wird dies bei Herbarmaterial selten von grossem Werte sein. Die Lagebeziehungen der verschiedenen Epidermisstreifen zur Mesophyllunterlage können regelmässig ohne eine, der Behandlung mit Phenol nach- folgende Quellung festgestellt werden. Für die feinere histologische Untersuchung des Mesopbylis wird man frische Blätter nicht entbehren können. So hebt auch Hacker in seiner Monographie der Andro- pogoneen hervor, dass an getrockneten, nachträglich wieder aufgeweichten Blättern die Anordnung der assimilierenden Zellen nicht mehr genau erkannt werden kann. So sehr sich nun auch das Phenol eignet, zur Sichtbarmachung der Form und Anordnung der Kieselkörper, so erschwert es doch die Erkenntnis der übrigen Epidermiselemente mit unverkieseltem Lumen. Namentlich die unten näher zu charakterisierenden Korkkurzzellen sind darin meistens ganz undeutlich oder unsichtbar und doch ist es von grosser Wichtigkeit, ihre Verbreitung über der Blattfläche zu kennen. Hier empfiehlt sich die Loslösung der Epidermis mit dem Scnvnze'schen Gemisch. Die Isolierung grösserer Fetzen ist allerdings bisweilen schwierig, ganz besonders bei zarten Blättern, welche schon lange Zeit im Herbar lagen. Ist das Gemisch stark verdünnt, dann will die Epidermis sich nicht loslösen, ist es concentriert, dann zerfällt sie in lauter kleine Stücke oder ganz schmale Längsstreifen oder das ganze Blattstück löst sich in kürzester Zeit in dem Reagens. Im solchen Fällen ist es nötig, die Procedur energisch einzuleiten und im richtigen Momente rasch zu unterbrechen. Ich gelangte in folgender Weise meist ans Ziel: Ich brachte das Blattstück mit einigen Tropfen des reinen ScHuLzE- schen Reagens zusammen in ein Uhrgläschen, erwärmte über ganz kleiner Flamme und tauchte das mit einer Pincette festgehaltene Schälehen in dem Moment, wo die Membran sich zu lösen begann, mit- samt dem Inhalt in ein bereit gehaltenes Glas Wasser. Die Epidermis schwimmt dann oben auf oder kann doch leicht vom Mesophyll getrennt werden. In der Regel verdünnte ich das durch Zusammenbringen von concentrierter Salpetersäure und über- schüssigem Kaliumchlorat erhaltene Reagens mit dem halben bis ganzen Volumen Wasser, erwärmte darın die Blattstücke, bis sie weiss wurden und unterbrach den Process, bevor die Epidermis sich loslöste oder spätestens in dem Moment, wo die Lostrennung begann. Nach dem Auswaschen übertrug ich die Blattstücke direct auf ein grösseres Deckglas, schlitzte dieselben mit einer Lancette der Länge nach auf und wendete die mir zugekehrten Epidermispartien, sodass schliesslich die Epidermis der oberen und unteren Blattseite nebeneinander in eme Ebene zu liegen kamen und mit ihrer Aussenseite dem Deckglas direet auflagen. Das Mesophyll wurde hierauf sorgfältig 17 abgepinselt und das Deckglas samt der ihm anklebenden Epidermis auf einen Objeetträger mit einem Tropfen Wasser aufgelegt. Letzteres enthielt Spuren von Carbolsäure. Schliesslich wurde das Präparat mit Canadabalsam umrandet. Solche Präparate sind allerdings nur von beschränkter Dauer, erfüllen aber dafür ihren Zweck sehr gut. Die Kieselkörper imponieren als starklichtbrechende, weissliche oder bläuliche Maässen. Ihre Conturen sind aber nie so scharf wie in Phenol. Die Korkkuürzzellen sind in der Regel deutlich dunkler als die übrigen Elemente. Auch nach der Maceration in Chromsäure heben die Korkkurzzellen sich deutlich ab von den übrigen Epidermiszellen. Doch konnte ich mit diesem Reagens nie so grosse Epidermisstücke freipräparieren, wie mit dem Scuuzze’schen Gemisch. Um einen Überblick zu gewinnen über die Verteilung der Kork- und Kieselkurzzellen (siehe unten) zugleich, ist es aber durchaus nötig, grössere zusammenhängende Epidermisflächen freizupräparieren. Ich isolierte die Epidermis von ungefähr 130 Arten. Die dazu verwendeten Blattstücke hatten eine Länge von durchschnittlich mindestens 10 mm und die davon gewonnenen Epidermisfetzen gestatteten in der Regel den Überbliek über die ganze Breite des Blattes. H. v. Mont, giebt an, bei der Maceration der Gramineenblätter lösen sich bloss die Aussenwände mit den äussern Partien der Seitenwände los. Dies trifft nicht allgemein zu. ‚Je nach dem Concentrations- grad des Macerationsgemisches, nach der Dauer der Einwirkung desselben und nach der Beschaffenheit des Blattes ist der Erfolg ein verschiedener. Bei intensiver Maceration und zarten Objeeten löst sich häufig ein zartes Häutchen los, welches bloss aus der Cutieula oder aus dieser und den äussersten Schichten der Epidermiszellen besteht. Bei vorsichtiger Behandlung kann man dagegen leicht die vollständige Epidermis gewinnen. Die stellenweise noch anhaftenden, regehnässig angeordneten Bast- und Assimilationszellen be- weisen das Vorhandensein der Innenwände. Bisweilen (Reis, Leersia) haften die subepidermalen Bastzellen ausserordentlich fest an der Epi- gelingt, die über Stereom liegenden Epidermis- > dermis, so dass es trotz intensiver Macerierung nur schwer zellen freizupräparieren. Bezüglich der Herstellung von Glühskeletten verweise ich auf den Abschnitt über Verkieselung. Ubersiecht über die Epidermis. (Vergl. dazu Tafel X.) Die Epidermis der Grasblattspreite besteht immer aus einfachen Epidermiszellen, Trichomen und Spaltötfnungen. Unter den Epidermiszellen lassen sich sieben Formen unterscheiden: 1. Langzellen. Sie sind regelmässig lüngsgestreckt, entweder rectangulär und dann meistens gewellt (1)*) oder hexagonal und dann meistens glattwandig (3, 4). Über Bast sind sie schmaler und niedrieer und meist fo} fo} Oo {ep} *) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Figuren der Tafel X. Bibliotheca botanica. Heft 36. > Re auch länger als über Parenchym (1, 2) (Ausnahme: Zizaniopsis Arecharvaletae). Die Aussenseite ist eben oder gewellt oder blasig auswärts gewölbt. Sie kann Papillen oder Cutieularzäpfehen oder beide zugleich tragen (5 - 10). Die letzteren sind unregelmässig zerstreut (9). oder in Längs- (7) oder in Querreihen (10) geordnet. Langzellen kommen bei allen Arten vor. Sie bilden das Grundgewebe der Epidermis, in welches die übrigen Elemente in gesetzmässiger Weise eingefügt sind. Sie haben sich auch am wenigsten entfernt von dem allgemeinen Typus einer Epidermiszelle und speciell von derjenigen Form, welche bei den lang- gestreckten Monokotylenblättern die herrschende ist. 2. Querzellen (12). Sie sind deutlich quergestreckt und bilden breite Streifen über Assinnlationsgewebe. Sie haben wahrscheinlich dieselbe Function wie die entsprechend gelegenen Langzellen und kommen nur auf der Blattunterseite von Isachne arundinacea vor. 3. Bastförmige Epidermiszellen (13). Sie sind spindelförmig und centrisch verdickt, liegen über Bast oder zwischen Langzellen über Assimilationsgewebe und haben offenbar eine ausschliesslich mechanische Function (Pharus, Leptaspis) (13). 4. Blasenzellen (14 - 16). Sie sind isodiametrisch, blasig nach dem Blattinnern vorgewölbt, im Querschnitt fächerförnug angeordnet und höher, als alle übrigen Epidermiszellen. Die Seitenwände sind glatt oder schwach wellig in der äussern Partie, die Aussenwände in der Regel glatt, bisweilen mit Cuticularwärzchen besetzt (16). Die Membranen bestehen grösstenteils aus reiner Cellulose (Tscrien). Die Zellen grenzen ımmer an Assimilationsgewebe, bisweilen ausserdem an Wassergewebe, sehr selten auch an Bast. Sie tragen durch starkes Wachstum bei zur Aufrollung der Spreite aus dem Knospenzustand. Sie spielen activ und passiv (als Scharniere) eine wichtige Rolle bei den periodischen Offnungs- und Schliessbewegungen der Gramineen- blätter. Sie repräsentieren endlich auch Wasserreservoire für das angrenzende Assimilationsgewebe. (Duvar- Jovve [6], Hacxern [9], Tsenieen [33], Vorkens [3#].) Kurzzellen. Sie sind quergestreckt isodiametrisch oder längsgestreckt und meist kleiner und dünnwandiger als die Langzellen. Man kann drei Sorten unterscheiden: 37). 5. Kieselkurzzellen (17 Ihr Lumen ist immer von Kieselsäure ausgegossen. In dieser Füllmasse befinden sich wenige bis viele, regelmässig oder unregelmässig angeordnete, punktförmige Bläschenräume. Diese Zellen besitzen meistens eine ganz charakteristische, nach der Species variierende Gestalt. Bald sind es viereckige oder bisquitförmige Täfelchen, bald kurze, parallelopipedische oder knotig gegliederte Stäbchen, bald Kreuze oder hantelförmige, quer- oder längsgestellte Körper. Oft sind es auch Kreisscheiben oder eylindrische Zapfen oder abgestumpfte Kegel, in einzelnen Fällen sogar stachelige, morgensternförmige Gebilde. Die Aussenseite ist eben oder (häufiger) mit quer- oder längsverlaufenden Einsattelungen versehen. In einem einzigen Falle (Phlewm Michelii) erheben sich auf der Aussenseite (ebenfalls solid verkieselte) IS) Te Papillen. Aussen- und Innenseite werden wenigstens teilweise von scharfen Kanten begrenzt, welche ihrer- seits wieder häufig im öhrchenförmige Riefen oder spitze Ecken vorgezogen sind. Sie kommen über Bast, sowie über chlorophylihaltigem und farblosem Parenchym vor. Über Stereom sind sie amı besten und in der grössten Formenmannigfaltigkeit entwickelt. Da sie an und für sich schon scharfkantige, zum Teil auch stachelige Körper darstellen, da sie ferner sehr spröde sind und gepresst in zahlreiche, scharfkantige Splitter von muscheligem Bruch zerspringen, sind sie vielleicht em Schutzmittel gegen tierische Feinde (Schnecken ?), indem sie, intact oder durch Kauen zertrümmert, deren Mundwerkzeuge verwunden. (In derselben Weise vermöchten natürlich auch die übrigen Kieselkörper der Epidermis zu wirken.) Bekanntlich hat Sranı (28) durch experimentelle Versuche fest- gestellt, dass die Kieselsäure thatsächlich die Grasblätter gegen Schneckenfrass schützt. Doch war ihm dieselbe im vorliegenden Fall nur als Incrustationssubstanz der Membran bekannt. Von diesem Gesichtspunkte aus sollte man allerdings über Parenchym eine ebenso gute, wonicht bessere Entwickelung der Kieselzellen erwarten als über Bast. Dieser Widerspruch erklärt sich einiger- massen, wenn man berücksichtigt, dass bei den Monokotylen überhaupt die Bildung von Kieselkörpern aus unbekannten Gründen häufig an ein Stereomsubstrat gebunden ist (Stegmata!), wenn man ferner in Betracht zieht, dass in den Parenchymstreifen im allgemeinen den Kurzzellen der Platz durch die Stomata vorweg genommen ist und die Blasenzellstreifen überhaupt kurzzellfrei sind. 6. Korkkurzzellen (38-45). Sie enthalten keine Kieselkörper, dagegen häufig reichlich organischen, festen Inhalt. Die Aussen- wand, sowie die Seitenwände oder die äusseren Partien derselben sind stark verkorkt. Sie tragen bisweilen Papillen, sind meist unregelmässig wellig conturiert und nie so charakteristisch geformt, wie die Kiesel- kurzzellen. Wie diese sind sie über Stereom und Assimilationsgewebe allgemein verbreitet und finden sich gelegentlich auch über farblosem Parenchym. Ihre Function ıst unbekannt. 7. Awischenzellen (46). Sie kommen bloss bei emigen Oryzeen vor und liegen dort regelmässig zwischen den Kiesel- kurzzellen über Bast. Sie sind wie die Korkkurzzellen ohne Kieselkörper und dünnwandiger als die Lang- zellen, aber nicht stärker euticularısiert als diese. Unter den Trichomen lassen sich vier Hauptformen unterscheiden, drei einzellige: Stachel-, Borsten- und Weichhaare, und eine zweizellige: Winkelhaare. S. Stachelhaare. Man kann langspitzige (55) und kurzspitzige (52) Stachelhaare unterscheiden, jenachdem der Haarkörper so lang oder mehrmals so lang wie der Haarfuss ist, ferner gerade (55). horizontale (53) oder schiete (52, 55), sichelförmig (54) und hakenförmig (55) gekrümmte Spitzen. Nach der topographischen Lage kann man ferner unterscheiden: a. Randstachelhaare (52a): Sie sitzen am Blattrand und sind grösser und derber als alle übrigen Stachelhaare desselben Blattes. Be b. Baststachelhaare der Blattfläche (52): Sie haben meist einen elliptischen, längs- oestreckten Fuss, verlaufen allmählich in eine starke Spitze und liegen über den Bastrippen der Blattfläche. c. Parenchymstachelhärchen (53): Sie besitzen, wenn sie typisch entwickelt sind, einen kreisrunden Flächenschnitt und eine kurze, oft haarscharfe,, horizontale Spitze, in welche der. rundliche Haarkörper sich plötzlich verjüngt. — Die Stachelhaare sind jedenfalls nur mechanische Schutzmittel gegen Tiere. 9. Borstenhaare (97—59): Die Borstenhaare sind von den Stachelhaaren nicht scharf zu trennen. Ihr Haarkörper ist vielmal länger als der Fuss, derbwandig und steif, gerade oder etwas sichelförmig gekrümmt oder schwach ge- schlängelt und besitzt oft eine stumpfliche Spitze. Der Haarfuss ist verbreitert (57) oder gleich breit wie die Basis des Haarkörpers. Im letzteren Fall ist gewöhnlich das Haar oder bloss das Lumen über der Basis eingeschnürt (98). Man kann zwei Hauptformen unterscheiden: a. Gewöhnliche Borstenhaare: Sie sind gesetzmässig, wie die Kurzzellen, Spaltöffnungen u. s. w. in die Langzellreihen eingefügt und liegen über Bast und Assimilationsgewebe (17). b. Polsterhaare: Ihr Fuss ist umgeben von einer einschichtigen Zone isodiametrischer bis palissadenförmiger Epidermiszellen, welche einen mehr oder weniger stark vorspringenden Hügel bilden (58). Sie sind an der Basis regelmässig eingeschnürt und finden sich meist über Assimilationsgewebe, selten auch über Bast. Dies ist die einzige Triehomart, welche häufig auch zwischen Blasenzellen auftritt. Die Borstenhaare sind meist relativ spärlich vorhanden und mögen teils als mechanische Schutz- - . . r . . 8 . mittel, teils bei der Wasserversorgung des Blattes (siehe unten) eine Rolle spielen. 10. Weichhaare. Sie besitzen den gewöhnlichen Habitus. Über der Basis sind sie ebenfalls meistens eingeschnürt (59). Nur sie bilden echte Haarfilze. 11. Winkelhaare (47—50). Die Winkelhaare sind gewöhnlich zwei-, selten ein-, ganz selten dreizellig. Der Haarkörper liest der Epidermis auf und steht rechtwinkelig zum Haarfuss. Letzterer ist stets dünnwandig, so hreit wie der Haarkörper oder (seltener) etwas verbreitert. Es lassen sich drei Formen unterscheiden: a. Oylindrische (47--48): Der Haarkörper ist eylindrisch und plötzlich oder allmählich in eine stumpfe Spitze verschmälert. Die Endzelle ist meistens etwa so lang wie die Basalzelle, aber zarter und an erwachsenen Blättern häufig obliteriert. Diese Form ist am häufigsten. b. Keulenförmige (49): Der Haarkörper ist gegen das Ende keulig angeschwollen. Die End- zelle ist viel kürzer als die Basalzelle und in der Regel auch an alten Blättern erhalten. e. Stachelhaarförmige (50): Sie haben die Gestalt kurzspitziger Stachelhärchen, deren äusserste Spitze durch ein kleines, hütchenförmiges Zellehen ersetzt ist. (Pappophorum, Zoysia.) Die Winkelhaare liegen meistens über Assimilationsgewebe zwischen Langzellen, bei einigen Arten (Zoysia) vegelmässig auch über Bast, ganz selten (Nardus) zwischen Blasenzellen. Ihre Funetion ist unbekannt. Am wahrscheinlichsten erscheint die Annahme, dass sie eine Rolle spielen bei der Wasserversorgung. Dafür sprieht auch ihre Verbreitung innerhalb der Familie: Unseren Wiesen- und Waldgräsern fehlen sie, bei den tropischen und subtropischen Arten dagegen sind sie allgemein verbreitet. Indem diese verschiedenen Elemente in der Längsrichtung des Blattes sich aneinanderreihen. entstehen Längsreihen, welche alle untereinander parallel verlaufen. Die Reihen haben immer einen ganz bestimmten Bau und sind charakterisiert durch Form und Häufigkeit der sie componierenden Elemente. In jeder Blattepidermis giebt es „gleiche“ und „ungleiche“ Reihen. In „gleichen“ Reihen kommen dieselben “ Elemente in ähnlicher Weise verteilt vor. „Ungleiche“ Reihen differieren in der Form oder in der relativen Häufigkeit ihrer Bestandteile oder: in beidem zugleich. Man kann ferner „reine“ und „gemischte“ Reihen unterscheiden, jenachdem dieselben bloss aus einerlei oder aus zwei- bis mehrerlei Elementen bestehen. So findet man über Bast und Assimilationsgewebe nicht selten reine Langzellreihen. über Bast reine Kurzzellreihen, am Blattrande bisweilen reine Stachelhaarreihen. Die Blasenzellen bilden in der Regel reine Reihen. Am häufigsten sind die gemischten Reihen, z. B. Stomareihen, welche gewöhnlich nur aus Spaltöffnungen und Langzellen bestehen, oder kurzzellarme und kurzzellreiche Langzellreihen (aus Lang- und Kurzzellen). Die stomafreien Reihen über Assimilationsgewebe führen zwischen den Langzellen meist noch Kork- und Kieselkurzzellen, ausserdem häufig noch Winkel- oder Stachelhaare oder beide zugleich. Die kurzzellhaltigen Langzellreihen über Bast enthalten meist noch Stachelhaare, seltener Borsten-, ganz selten Winkelhaare. Bei Pogonatherum erinitum liegen über Stereom Reihen, in welchen Lane- und Kieselkurzzellen regelmässig alternieren und in welche sich von Strecke zu Strecke Trichompaare einfügen, welche je aus einem Stachel- und einem Winkelhaar bestehen. Eine bestimmte Reihe verläuft aber nie continuierlich von der Blattspitze zur Blattbasis. Erstens kann sich ihr Bau plötzlich oder allmählich ändern: In Stomareihen können gelegentlich Kurzzellen statt Spaltöffnungen auftreten und schliesslich dominieren. In kurzzellhaltigen Langzellreihen können die Kurzzellen in immer kürzern Zwischenräumen auftreten und schliesslich reme Kurzzellreihen bilden. Letztere können allmählich oder plötzlich zu reinen Langzellreihen werden. Häufig ändert an solchen Stellen eine angrenzende Reihe ihren Bau in umgekehrtem Sinne. Zweitens kann sich eine Reihe auskeilen oder in zwei spalten. Ist im letztern Fall die sich spaltende Reihe eine Kurzzellreihe, dann ist entweder nur eine der beiden Tochterreihen gleichgebaut und die andere eine reine Langzellreihe oder es werden beide Tochterreihen zu Langzellreihen. Indem mehrere Reihen bestimmter Zusammensetzung sich aneinanderlegen, entstehen Zellbänder von bestimmtem Charakter und ungleicher Qualität. Sie bilden, indem sie untereinander in gesetzmässiger Weise alternieren, die Blattepidermis. Die Differenzierung in ungleiche Bänder ist in erster Linie eine Folge der ungleichen Beschaffen- heit der subepidermalen Gewebe. Alle Bänder, welche auf den subepidermalen, stets longitudinal verlaufenden Bastrippen liegen, sind im Querschnitt niedriger als die dazwischen über Assimilationsgewebe liegenden Bänder (Ausnahme: Zizaniopsis Arecharaletae); sie sind ferner ohne Spaltöffnungen, aber reicher an Kurz- zellen, speciell an Kieselkurzzellen. Aber auch innerhalb der einzelnen Bänder über chlorophyllhaltigen: Gewebe, wo die Unterlage nieht variiert, trifft man in der Regel die Epidermis wieder differenziert in Bänder zweiter Ordnung. Auch innerhalb der die Bastrippen deekenden Bänder kann eine solche Differenzierung eintreten, doch ıst sie hier weit seltener. Behufs Herstellung einer einfachen und eindeutigen Terminologie sollen in Zukunft die Ausdrücke Streifen“ und „Felder“ in dem Sinne angewendet werden, dass die Streifen bestimmte, unten näher definierte Einheiten und die Felder Teile dieser Einheiten darstellen. Wir unterscheiden dreierlei Streifen (Tafel I): l. Streifen über Bast. Ein Streifen über Bast ist gleich der Summe aller Reihen, welche über einem subepidermalen Baststrang liegen. 2. Blasenzellstreifen. Ein Blasenzellstreifen ist gleich der Summe aller aneinanderstossenden Blasenzellreihen. Er grenzt entweder ausschliesslich an Assimilationsgewebe oder ausserdem noch an farbloses Parenchym, welches mit dem epidermalen Fächer zusammen ein blatteinwärts vorspringendes Polster oder eine das Blatt voll- ständig durchsetzende Lamelle bildet. Gewöhnlich liegen die Blasenzellstreifen mitten über mestomfreien Blatträumen. (Ausnahmen beim Mais.) 3. Streifen über Parenchym. Diese liegen über parenchymatischem, meist chlorophyllhaltigem, selten (Stenotaphrum, Tafel II, 12) farblosem Mesophyll. Auf der Unterseite erfüllen sie gewöhnlich vollständig die Zwischenräume zwischen ‚len Streifen über Bast. auf der Oberseite die Interstitien zwischen den Streifen über Bast und den Blasen- zellstreifen*). Sie können aber auch beiderseits an Blasenzellstreifen grenzen. (Tafel II, 23 o—s.) Die genauere Beschreibung der Streifen erfordert die Unterscheidung bestimmt definierter Blatt- regionen: 1. Mittelnerv. Er ist einfach oder zusammengesetzt. Im letzteren Fall ist er gewöhn- lich ungefähr halbeylindrisch. Längs der gewölbten, unteren Seite verlaufen regelmässig mehrere bis viele Mestomstränge, welche durch Bastmassen mit der unteren Epidermis verbunden sind. Ein mittlerer, von der Medianebene des Blattes halbierter Baststrang ist gewöhnlich besonders breit, breiter als alle übrigen Stränge des Blattes. Den Epidermisstreifen, der ihn bedeckt und der oft eigenartig gebaut ist, nennen wir kurzweg „Medianstreifen* (über Bast). Gegenüber auf der Oberseite liegt gewöhnlich ein subepidermales Bastband. Der darüber liegende Epidermisstreifen ist der Medianstreifen der Oberseite. Die seitlich vom Medianstreifen ober- oder unterseits im Bezirk des Mittelnervs liegenden Streifen über Bast kann man „Seitenstreifen® nennen. 2. Blattrand. Im äussersten Rand des Blattes verläuft regelmässig (Ausnahme: Mibora verna) ein starkes. subepidermales Bastbündel, an dessen Bedeckung sich die Epidermen beider Blattseiten be- *) Die Blasenzellstreifen sind eigentlich bloss besonders differenzierte Felder von Streifen, welche den Streifen über Parenchym auf der Blattunterseite entsprechen ‘würden. Diese Inconsequenz in der Terminologie vereinfacht aber sehr die Darlegung topographischer Verhältnisse und mag aus diesem Grunde entschuldigt werden. Er teiligen (Tafel I, 2). Die Summe aller Reihen über diesem Bündel bildet den Randstreifen über Bast. Die- jenige Reihe, welche die Grenze bildet zwischen der oberen und unteren Epidermis, ist die Randreihe des Blattes und trägt die Randstachelhaare (Tafel I, Ir). Bisweilen ist sie nicht scharf ausgeprägt. Die Randstachelhaare verteilen sich dann auf mehrere Reihen. 3. Blattfläche. Diese Region liegt jederseits zwischen Mittelnerv und Blattrand (Randstreifen über Bast). Der Bau dieser Zone ist gegen den Mittelnerv hin oft etwas anders als gegen den Blattrand (Olyra Tatifolia). Die Epidermisstreifen sind entweder einfach, das heisst über der ganzen Breite gleich gebaut (Tafel I, 1, ı0). oder zusammengesetzt, .d. h. in zwei oder mehr ungleich gebaute, parallele Felder differenziert (Tafel I. ınıo + rm). Die einfachen Streifen und die Felder zusammengesetzter Streifen sind entweder gleichreihig, d. h. sie bestehen aus lauter gleichen Reihen (Tafel I, 1 sf.), oder ungleichreihig („reihig differenziert“). d. h. zweierlei Reihen alternieren mehr oder weniger regelmässig miteinander (Tatel I, I v). Felderbildung kann in Streifen über Bast und im solchen über Parenehym eintreten, Reihen- ditferenzierung bloss in ersteren. Die Blasenzellstreifen bestehen gewöhnlich ausschliesslich aus Blasenzellen, sind daher in der Regel auch nicht gefeldert. Schon Duvvar-Jovve hat indessen erwähnt, dass die oben als „Polsterhaare* beschriebenen Trichome in diesen Streifen auftreten können. Ich habe gefunden, dass sie bei zahlreichen Panicoideen (seltener bei Poaeoideen) regelmässig in diesen Streifen auftreten, allerdings gewöhnlich in grössern Abständen, so dass sie den Habitus der Streifen nicht wesentlich verändern. Vorkexs fand bei gewissen Andropogoneen handschuhfingerartige Trichome eingestreut. Ich habe häufig sporadische Winkel- und Stachelhaare beobachtet. In einem Falle (Nardus strieta, Tafel I) fanden sich Winkelhaare regelmässig in einer bis zwei Reihen im Grunde der Längsrillen der Oberseite (Tafel I, 1, 5, aw), bei Bambusa rertieillata besonders häufig längs der Ränder der Blasenzellstreifen. Bei Aegopogon pusillus liegen zwischen den Blasen- zellen Kieselkurzzellen (Tafel VI, 37). Hinsichtlich der topographischen Anordnung dieser Streifen verweise ich auf Dvvar-Jovves Histotaxie. Die Streifen über Bast enthalten gewöhnlich Lang- und Kurzzellen, und zwar meist Kiesel- und Korkkurzzellen zugleich, selten bloss Korkkurzzellen (Hierochloa alpina) oder bloss Kieselkurzzellen (Pogonatherum erinitum). Meist kommen dazu noch Stachelhaare, seltener Borstenhaare (Reis). Weichhaare (Poa pratensis) oder Winkelhaare (Pogonatherum, Zoysia). Die Streifen der Blattfläche sind meist einfach (Ausnahme: /sachne arundinacea Unterseite), die Medianstreifen der zusammengesetzten Mittelnerven und die Blattrandstreifen häufig gefeldert. Die Felderung wird in erster Linie bedingt durch ungleiche Form und Verteilung der Kurzzellen, in zweiter Linie auch durch die Anordnung der Trichome. Man kann zwei Hauptsorten von Streifen und Feldern unterscheiden: 1. In allen Reihen wechseln regelmässig Langzellen mit Kurzzellpaaren. ‚Jedes Paar besteht aus einer apıcal (oben, vorn) gelegenen Kieselkurzzelle und einer basal (unten, hinten) liegenden Korkkurzzelle (Tatel V. 14, 17). Bisweilen liegen die Kurzzellen auch einzeln oder zu drei bis vier zwischen zwei Langzellen (Tafel VII, 10, 14). 2. Reine Langzellreihen wechseln mit reinen Kurzzellreihen. . In den Kurzzell- reihen alternieren in der Regel Kork- und Kieselkurzzellen (Tafel IIL, 26; IV, 3). Es kommen aber auch reine Kieselkurzzellreihen (Tafel VI, 29) und reine Korkkurzzellreihen (Tafel VII, 11) vor. Trichome liegen inner in den Kurzzellreihen. Diesen beiden Hauptstreifenarten reihen sich zwei seltener auftretende Fälle an: 3. Kurzzellarme bis kurzzellfreie Langzellreihen wechseln mit solchen Reihen, wo Lang- und Kurzzellen (letztere meist gepaart) mehr oder weniger regelmässig alter- nieren (Nardus strieta, Tafel ID). 4. Kurzzellfreie Langzellfelder (Tafel IV, #). Gefelderte Streifen über Bast zeigen die Figuren: Tafel I, Im; VII: 14; I, 5; IV, 4. Nicht nur sind die Baststreifen des Mittelnervs- und des Randes oft anders gebaut als diejenigen der Fläche: (den frappantesten Fall in‘ dieser ‚Beziehung: bildet: das Blatt von Amphiearpum Purshii, Tafel VI. 4, 5), sondern auch die Streifen der Blattfläche differieren häufig wieder unter sich nach Form und Anordnung der Kurzzellen und durch ungleiche Häufigkeit der Stachelhaare. ‚Bald ist. ein solcher Unter- schied nur zu erkennen zwischen Streifen verschiedener Blattseiten (Tafel I), bald besteht er auch zwischen ungleich breiten Streifen derselben Blattseite Man kann im letzteren Falle primäre (breite) und secundäre (schmale) Streifen unterscheiden in Anlehnung an die. entsprechende Bezeichnung der zugehörigen, ungleichstarken Mestombündel. Wie diese im Innern des Blattes gesetzmässig wechseln, ebenso. regelmässig wechseln bisweilen (/chnanthus) in der Epidermis Baststreifen von zweierlei Bau und Breite (Tafel III, 27). Die Streifen über Parenchym sind die Träger der Spaltöffnungen. Die Verbreitung der letztern wurde nur für die Panicoideen festgestellt. Weitaus die meisten Arten besitzen solche auf beiden Blattseiten. Sie können aber auch bloss unten (Spodiopogon, Isachne), oder bloss oben (Elionurus, Hierochloa «lpina) vorkommen. Letzteres ist für Roll- und Falzblätter charakteristisch. Ausser den Spaltöffnungen enthalten die Streifen über Parenchym immer Langzellen, gewöhnlich auch Kurzzellen, Kork- und Kieselkurzzellen zugleich oder bloss Korkkurzzellen, selten (Ichnanthus) vor- wiegend Kieselkurzzellen. Sie führen ferner häufig Winkel- oder Stachelhaare oder beide zugleich, seltener Borsten- und Weichhaare. Die Spaltöffnungen sind äusserst selten gleichmässig über die ganze Breite eines Streifens verstreut (Anthaenantia lanata, Tafel Il, 13). In der Regel fehlen sie: 1. In den ein bis drei Reihen, welche zunächst an einem Streifen über Bast liegen (Tafel I, 1rf) (bisweilen auch in den, den Blasenzellstreifen zunächstliegenden Reihen). 2. Über Mestom (Tafel VII, 14a). 3. Auf der Blattunterseite im Mittelfeld solcher Streifen über Parenchym, welche breite, mestom- freie Blatträume überspannen (Tafel I, 6). Man kann also dreierlei topographisch verschiedene, stomafreie Parenchymfelder unterscheiden: 1. Randfelder, liegen an den Rändern der Streifen über Parenchym und grenzen an Streifen über Bast oder Blasenzellstreifen. + 2. Mestomfelder, liegen immer über kleinen Mestombündeln (tertiäre Bündel Dvvar-Jovves) und sind durch Assimilationsgewebe direct mit denselben verbunden. Sie finden sich gewöhn- lich zu drei bis mehreren innerhalb eines Streifens über Parenchym (Tafel II, 23 u—s). 3. Mestomfreie Mittelfelder, liegen nie über Mestom, bilden in der Regel die mittlere Partie jener Streifen über Parenehym, welche auf der Unterseite flacher Blätter (Ausnahme: Tafel II, 11) relativ breite, mestomfreie Räume überspannen (Tafel I, 6). Mestom- und Mittelfelder grenzen beiderseits an Stomafelder, können also kurzweg interstomatäre Felder genannt werden. In den Stomafeldern kommen Kurzzellen und Trichome nur ausnahmsweise vor, dafür erfüllen sie die Randfelder und die interstomatären Felder. Unter den Triehomen sind Winkel- und Stachelhaare am häufigsten. Unter Mitberücksichtigung der Felderung (die stets schmalen Randfelder werden hierbei ausser Acht gelassen!) kann man folgende Gattungen von Streifen über Parenchym unterscheiden: A. Einfache Streifen: 1. „Leere“ Streifen, nur aus Langzellen bestehend (Hierochloa alpina, Tafel VII, 12). 2. Kurzzellstreifen, keine Spaltöffnungen, dagegen zahlreiche Kurzzellen, oft auch Triehome führend. Häufig auf der Unterseite der Roll- und Falzblätter. (Nardus strieta, Tafel I: Sesleria coerulea, Tafel VII, 14 a, e, £.) 3. Stomastreifen, Spaltöffnungen über der ganzen Breite führend (Anthaenantia lanata | Ober- und Unterseite], Tafel I, 13: Nardus strieta | Oberseite], Tafel T). B. Zusammengesetzte (getelderte) Streifen: 4. Dreifelderstreifen der Blattunterseite (über mestomfreien Blatträumen). bestehend aus zwei seitlichen Stomafeldern und einem stomafreien Mittelfeld (Bambusa vertieillata, Tafel I, 6). Bei flachen Blättern liegt das Mittelfeld einem Blasenzellstreifen und jedes Stomafeld einem Streifen über Parenchym gegenüber. 5. Mestomfelderstreifen, über mestomhaltigen, bastfreien Blatträumen, mindestens ein, meist drei bis viele, mit Stomafeldern alternierende Mestomfelder enthaltend (Tafel I, 23 u—s). Verkieselunge. Über die Verkieselung bei den Gräsern liegen nur dürftige, zum Teil ganz falsche Angaben vor. Hvso v. Monz (21) erwähnt die ältesten, diesbezüglichen Untersuchungen von Saussurr, Hunprv Davy, Reape und Pıyen und legt seine eigenen, hauptsächlich auch hinsichtlich der Untersuchungsmethode wertvollen Beobachtungen dar. Er weist bereits darauf hin, dass die Anwendung von Schwefelsäure bei der Herstellung von Kieselskeletten sehr störende Quellungserscheinungen zur Folge haben kann. Zmmer- wann erwähnt diesen Umstand in seiner „Mikrotechnik* mit keinem Wort. Thatsächlich lässt sich die Bibliotheca botanica. Heft 36 4 Se deformierende Wirkung der Schwefelsäure bei Grasepidermen nur dann vermeiden oder doch auf ein Minimum einschränken, wenn man die in geringster Menge zugesetzte Säure äusserst langsam ver- dampfen lässt. Diesbezügliche Beobachtungen machten in der Folge hauptsächlich Wirsser, Dr Bary, Kour. *) Obgleich aber der erstgenannte bereits Kieselkurzzellen beim Mais und Zuckerrohr nachwies, schreibt Konn den Gräsern wieder ausschliesslich Membranverkieselung zu. Thatsächlich kommt bei den Gräsern nicht nur Membran-, sondern auch Inhaltsverkieselung ganz allgemein vor. a. Membranverkieselung. Über die Membranverkieselung habe ich keine vergleichenden Untersuchungen angestellt. Doch lassen verschiedene Thatsachen vermuten. dass von Blatt zu Blatt und von Art zu Art wesentliche Differenzen bestehen können und dass oft der hohe Kieselgehalt der Asche grösstenteils oder ausschliesslich herrührt von den intracelluliren Kieselkörpern. So erwähnt H. v. Mont, die (bekanntlich derben) Blätter von Lygeum Spartum seien nur äusserst schwach verkieselt, da es nicht gelinge, ein Glühskelett davon herzustellen. Dennoch besass das mir vorliegende Blatt reichlich Kieselkurzzellen. Bei Hierochloa alpina färbten sich die dünnwandigen Langzellen der oberen Epidermis auf Zusatz von Chlorzinkjodlösung ohne weiteres in ihrem ganzen Umfang blau. Die verdiekten Langzellen der Unter- seite reagierten gleich im Bereich der Innenwände und der inneren Schichten der Aussenwände. Dieselben Schichten quollen auf Zusatz von Chromsäure bis zum Schwund des Lumens. Neun Paniceenspecies wurden zugleich in derselben wässrigen Safraninlösung ca. 30 Minuten erwärmt und hierauf wieder gemeinsam in heissem Phenol aufgehellt. Die Tinetion der Langzellmembranen war sehr ungleich je nach der Art: Bei Panieum, Digitaria, Chamaeraphis, Setaria, Stenotaphrum und Olyra latifolia war die Färbung gleich null oder minim, am deutliehsten noch über den Bastrippen. speciell am Blattrande. Bei Pennisetum und Cenchrus war die Tinetion deutlicher, besonders über Bast an den Aussen- und Innenwänden. Bei Spinifex hirsutus färbten sich alle Langzellen ringsum ziemlich intensiv rot. Die Färbung giebt Anhaltspunkte, wie weit die Membranen cuticularisiert und nicht verkieselt sind. Die Blasenzellen fürbten sich nicht, wie zu erwarten war. Bei Olyra latifolia erhielt ich von den Membranen solcher Zellen ein äusserst zartes Kieselskelett. Hie und da trifft man Epidermen, wo inner- halb der Blasenzell- oder Parenchymstreifen sich unregelmässig umschriebene, von den Zellgrenzen völlig unabhängige Stellen finden, wo die Membranen durch alle Schichten und auffallend stärker verkieselt sind als in der übrigen Epidermis. Solche Stellen treten in stark lichtbrechenden Medien in der Flächen- ansicht als dunkle Netze hervor. Oft sitzt in ihrer Mitte ein Trichom, welches (in ähnlicher Weise, wie dies schon von Vertretern andrer Familien beschrieben wurde) ein Verkieselungscentrum zu bilden scheint. (Vergl. auch Tafel IX, 22.) Die Randstachelhaare von Nardus und Beckera sind durch alle Schichten verkieselt. Letztere tragen auf ihrer Innenseite ebenfalls verkieselte, warzenförmige Buckel (Tafel IX, 21). *) Vergl. auch G. Pomavut, Recherches anatomiques sur les Cryptogames vasculaires, p. 240 u. ff. oh se b. Inhaltsverkieselung. Alle Elemente der Epidermis können gelegentlich ihr Lumen vollstündig mit Kieselsäure ausfüllen, z. B. Langzellen über Bast: Tafel V, 14, 28, en „ Assimilationsgewebe: Tafel IX, 1: V, 14, Korkkurzzellen: Tafel V, 21d, Zwischenzellen: Tafel V, 15a, Kieselkurzzellen (regelmässig!): Tafel III—V], Winkelhaare: Tafel VIII, 4, Stachelhaare: Tafel VII, 15. Auch Bastzellen (Mais, Erianthus, Reimaria, Spinifex, Reis, Leersia hexandra und L. virginica, Tafel IX, 19), ferner Tracheiden der Queranastomosen (Reimaria, Tricholaena rosea) und assimilierende Zellen (Phalaris arundinacea) können im Lumen verkieseln. Endlich kommen auch intercelluläre Kieselkörper vor, Ausgüsse von Intercellularräumen im Assimilationsgewebe, vorzüglich unter Spaltöffnungen (Spodiopogon, Erianthus, Themeda, Anthaenantia, Amphicarpum, Panicum, Tricholaena, Zizaniopsis, Leptaspis, Reis, Leersia hexandra, Nardus strieta, Tatel IX, 20). Die Kieselkurzzellen sind schon sehr früh von Kieselsäure erfüllt, zu einer Zeit, wo das Blatt noch im Knospenstadium sich befindet und noch im Wachstum begriffen ist (Nardus, Oenchrus, Mais). Genauer wurde der Zeitpunkt der Verkieselung nicht festgestellt. Sie sind von einer sehr dünnen, meist erst nach Lösung des Kieselkörpers deutlich wahrnehmbaren Membran umschlossen. Bei den übrigen Elementen tritt Inhaltsverkieselung offenbar erst ein, nachdem das Längen- wachstum des Blattes und das Diekenwachstum der einzelnen Zellen vollendet ist, denn man bemerkt an gleichartigen Zellen mit und ohne Kieselkörper nie durchgreifende Unterschiede in den Dimensionen oder in der Dicke der Membranen (Tafel IX, 7; IV, 2). Die Kieselkörper treten in zwei verschiedenen Modificationen auf: 1. Als homogene, weisslich oder bläulich glänzende, glasharte Massen von muscheligem Bruch (Tafel IX, 16, 17), welche häufig einige punktförmige Bläschenräume enthalten. Diese Modification bildet die Regel, bei Kieselkurzzellen und Blasenzellen fast aus- nahmslos. 2. Als sandig-poröse Massen, welche im durchfallenden Licht schwärzlich oder bräunlich, im auffallenden milchweiss erscheinen (Tafel IX, 4). (Langzellen von Phalaris arundinacea u. a., Flächen- und Randstachelhaare von Spodiopogon, Saccharum u. a., Basalzellen vieler Winkelhaare.) Diese beiden Sorten von Kieselkörpern sind durch Übergangsformen verknüpft, welche zwar ziemlich selten auftreten, welche aber Licht werfen auf die Entwickelungsgeschichte der homogenen Kiesel- massen. Hie und da stösst man nämlich auf Kieselfüllungen, welche einen ganz allmählichen Übergang erkennen lassen von der sandig-porösen in die homogen glasige Consistenz. Am schönsten ausgeprägt fand ich solche Kieselkörper bei Saccharum aegyptiacum. Man bemerkt hier häufig mitten in den homogen gewordenen Partien ovale bis rundliche, poröse Inseln (Tafel IX, 2, 3). Auch am Blattrand findet man 4x solehe Stadien bisweilen häufig innerhalb der Randstachelhaarreihe. Solide und poröse Kieselkörper und Zwischenstadien folgen sich in buntem Wechsel (Pogonatherum, Leersia hexandra). Offenbar wird die Erfüllung des Lumens mit Kieselsäure eingeleitet durch Bildung eines fein- zelligen Maschwerks. Infolge weiterer Einlagerung von Kieselsäure in die Interstitien des Gerüstes entsteht homogene Verkieselung und zwar schreitet dieselbe centripetal vorwärts. Auch Kieselkurzzellen sind gelegentlich durchweg porös verkieselt (Olyra latifolia, Zoysia pungens), oder bloss an der Peripherie homogen und im Innern porös (Olyra latifolia, Isachne arundinacea, Tafel IX, 5). Doch sind solehe Fälle äusserst selten, wohl deshalb, weil die Kieselkurzzellen schon sehr früh und ın allererster Linie verkieseln. Aus diesem Verkieselungsmodus erklärt sich auch die mannigfaltige, oft (besonders bei Kieselkurz- zellen) auffallend symmetrische Verteilung der Bläschen (Tafel IX, 27, 28). ‚Jenachdem der Consohdierungs- process des porösen Gerüstes mehr oder weniger weit fortgeschritten ist, enthält der Kieselkörper einen oder mehrere Bläschenschwärme oder nur wenige einzelne Bläschen (Tafel V, 28; VI, 1). Wenn die porösen Inseln (Tafel IX. 2, 3) sich immer mehr verengen, entsteht schliesslich eine Reihe oder Gruppe von Einzelbläschen. ähnlich wie in den Tafel IX, 27 dargestellten Kieselkurzzellen. Wenn die Verkieselung symmetrisch von aussen nach innen fortschreitet, entstehen jene charakteristischen, an Dominosteine erinnernden Figuren (Tafel IX, 23, 27 -30): wenn sie gleichmässig vom einen Ende der Zelle zum anderen fort- schreitet (Tafel IX. 2), wird schliesslich eine Porengruppe an dem von der Verkieselung zuletzt erreichten Ende übrig bleiben (Tafel V, 28). Wie sich aus der letzteren Figur ergiebt, muss angenommen werden, ‘in ein und demselben Blatte schreite die Verkieselung in gleichartigen Zellen im ungleicher Weise vorwärts, daher die ungleiche Lagerung der Porengruppen. Selbstrerständlich wollen obige Ausführungen beim Mangel einlässlicher Untersuchungen über die Genesis der Kieselkörper nur als hypothetischer Erklärungsversuch aufgefasst werden. Nach Cxrüser (vergl. Kom, Kalksalze und Kieselsäure etc.) entstehen die intracellulären Kiesel- körper der Cautorinde (Moquilea) in ganz analoger Weise durch Bildung eines porösen Gerüstes und nach- trägliche Consolidierung desselben von aussen nach innen. Das Verhalten der Kieselkörper gegen Lösungsmittel und beim Glühen wurde in erster Linie an der kieselreichen Epidermis von Olyra latifolia, ausserdem auch bei zahlreichen andern Arten geprüft. Auf Zusatz verdünnter Flussäure lösen sich die homogenen Kieselkörper rasch, indem sie von aussen her abschmelzen. wobei oft ein immer kleiner werdender Rest im Zellumen umherschwimmt. An geelühten Epidermen löst sich zuerst das Membranskelett, worauf die Kieselkörper frei werden und sieh schliesslich ebenfalls lösen. Die Bläschen verschwinden oder bleiben als kleine Körnehen oder Körnchengruppen zurück. Wurden die Kieselmassen vorher geglüht, dann sind die Körnchen oft tiefschwarz und bestehen in diesem Falle offenbar aus verkohlten, vielleicht mit Kieselsäure zusammengesinterten Inhaltsresten. Auch in coneentrierter Kalilauge waren die Kieselkörper von Olyra latifolia löslich, aber immer nur teilweise nach tage- bis wochenlanger Einwirkung. Oft waren bloss die centralen Partieen heraus- gefressen (Tafel IX, 14a, 15), oft entstanden umgekehrt oberflächliche, rundliche Gruben (Tafel IX, 14b). Beim Glühen der Epidermis von Olyra latifolia (im Platintiegel) bräunte sich regelmässig: ein grosser Teil der Kieselkörper, in erster Linie diejenigen der Blasenzellstreifen. Diese Färbung verlor sich auch 29 nach mehrfacher Wiederholung der Procedur nicht; im Gegenteil, manche beim ersten Glühen klar oe- bliebene Kieselkörper (z. B. Kieselkurzzellen) bräunten sich in der Folge ebenfalls. Einzelne blieben aber durchaus klar, einzelne färbten sich auch schwarz, sodass vier Sorten deutlich zu unterscheiden waren: 1. Kieselkörper nach mehrmaligem, intensivem (30 bis 60 Minuten langem) Glühen klar. (Zahl- reiche Kieselkurzzellen, wenige Blasenzellkieselkörper [Tafel IX, 10 A b |.) 2. Der Kieselkörper hat die Farbe von hellem Rauchtopas, d. h. er ist im durchfallenden Licht bräunlich und durchsichtig und bleibt dunkel im auffallenden Licht (Tafel IX. 10 Ac. Be). 3. Eine gewöhnlich schmale, periphere Zone bleibt hell, der Kern des Kieselkörpers ist im durchfallenden Licht braun und undurehsichtig, im auffallenden rein milchweiss (Tafel IX, 10 Aa, Ba, 11). Dies deutet schon darauf hin, dass eine innere Zersplitterung des Kieselkörpers stattgefunden hat und die Braunfärbung auf Absorptions- und Reflexions- erschemungen beruht. In der That brachte weder intensive Behandlung mit dem Schurze’schen Gemisch, noch Einlegen in ausgekochtes Wassers eine Änderung im optischen Verhalten hervor. In Flussäure erfolgte während der Lösung eime charakteristische Aufhellung. Bräunung dieser Art trat an den Kieselkörpern der Blazenzellstreifen am frühsten, am deutlichsten und auch am häufigsten ein. Bisweilen waren dieselben bis zur Mitte eingerissen, gleichsam geborsten. Bei Lang- und Kieselkurzzellen trat Bräunung erst nach länger fort- gesetztem Glühen allgemeiner auf. Die centrale, braune Zone war hier durchschnittlich heller und kleiner und nahm entweder eine (allfällig vorhandene) Bläschengruppe in sich auf oder lag gesondert neben derselben. Topasbraune, durchsichtige und sandig-poröse, braune, im auffallenden Licht milchweisse Kieselkörper kommen auch in ungeglühtem Zustand bisweilen vor. 4. In den Glühskeletten der Blasenzellstreifen von Olyra latifolia fanden sich selten auch voll- kommen undurchsichtige, schwarze, in Flussäure unlösliche, jedenfalls kohlehaltige Körper (Tafel IX, 10d). Die topographische Verteilung der Kieselkörper in der Epidermis lässt wenig Regelmüssig- keit erkennen, wenn man von der Anordnung der Kieselkurzzellen absieht. Diese ist allerdings in der Regel ganz gesetzmässig und wird in einem besondern Capitel geschildert werden. Die übrigen Epidermiselemente mit Kieselinhalt zeigen durchaus keine constanten Beziehungen zur Mesophyllunterlage. Langzell- und Triehomkieselkörper können über Bast und über Assimilationsgewebe, auf der Ober- und auf der Unterseite des Blattes, in der Region des Mittelnervs, der Blattfläche oder des Blatt- Yandes auftreten. Bald sind sie isoliert, bald treten sie zu kleinern oder grössern Gruppen zusammen (Tafel IX, 1). Bisweilen entstehen förmliche Platten (Tafel IX, 1, 4). Mitten darin sitzt dann häufig ein Trichom (am häufigsten ein Borstenhaar, Tafel IX, 4) und bildet, wie auch bei Vertretern anderer Familien, eine Art Verkieselungscentrum. Am häufigsten treten Platten auf am Blattrande. Derselbe ist an kieselreichen Blättern gar nicht selten auf lüngere Strecken von einem zusammenhängenden Panzer von Langzellkieselplättchen bedeckt (Rotboellia, Pogonatherum, Isaechne arundinacea, Leersia hexandra). — 30. — Grössere Platten fanden sich ferner in den Blasenzellstreifen von Olyra latifolia, Isachne arundinacea, Oryza sativa, in den Streifen über Parenchym auf der Blattfläche bei Perotis, Themeda, Olyra latifolia, Leptaspis. Bei Olyra latifolia waren diese Platten localisiert auf die drei bis vier Streifen über Parenchym, je links und rechts zunächst dem Mittelnerv auf der Blattunterseite. Häufig liegen mitten in solchen Platten Korkkurzzellen mit kieselfreiem Lumen. Unter den inhaltsverkieselten Trichomen habe ich bloss Stachel- und Winkelhaare gelegentlich in grösserer Zahl nebeneinander auftreten sehen: Stachelhaare über der Blattfläche bei Pharus, Aristida, Mühlenbergia, Ampelodesmos u. a., am Blattrand bei Spodiopogon, Andropogon, Ischaemum, Reimaria , Winkelhaare auf der Blattunterseite beim Mais, Themeda, Amphicarpum, Iseilema. In der Regel führt bei den cylindrischen (weitaus am häufigsten auftretenden) Winkelhaaren bloss die Basalzelle einen Kieselkörper. Specieller Teil. Langzellen. Wie schon im allgemeinen Teil hervorgehoben wurde, ist die noch in neuester Zeit von Güxrz und Honesauer aufgestellte Behauptung, dass Lang- und Kurzzellen sich schliesslich bloss in ihren Dimensionen unterscheiden, vollständig hinfällig. Ich habe auch nie Blätter gefunden, wo Lang- und Kurzzellen ohne scharfe Grenze ineinander übergingen. Nach Güntz soll dies z. B. bei Coir Laeryma über Parenchym der Fall sein. An dem mir vorliegenden Blatt derselben Art unterschieden sich beide Zellformen schon in den Dimensionen ganz scharf. Dennoch giebt es Fälle, wo Lang- und Kurzzellen scheinbar ineinander übergehen. Einen solchen zeigt Tafel IL, 4. Die Zellen werden am Blattrande gegen die Randreihe hin immer kürzer und sind in der Randreihe selbst stellenweise kaum länger als breit. Diese kurzen Zellen unterscheiden sich aber weder in der Wanddicke, noch in den chemischen Eigen- schaften von den übrigen, es sind einfach auffallend kurze „Langzellen.“ Man kann auch leicht andere. analog gelegene Stellen auffinden, wo alle Zellen deutlich langgestreckt sind. Der Ausdruck „Langzelle* ist in der That bei den Gräsern fast ausnahmslos zutreffend für jene Zellengattung, welche bei den weniger hoch differenzierten Epidermen anderer Familien schlechthin „Epidermiszellen“ genannt wird. Sie bilden die Hauptmasse der Epidermis und erfüllen in erster Linie die ursprünglichste Function einer solchen, eine schützende Haut über den inneren Geweben zu bilden. Sie sind nicht nur selbst lüngsgestreckt, sondern auch länger als die Kurzzellen derselben Reihe. Nun kommen aber in der Grasblattepidermis noch zwei Sorten von Zellen vor, welche man unmöglich weder den Lang- noch den Kurzzellen beizählen kann und welche sich auch untereinander scharf unterscheiden. Die eine dieser zwei Formen findet sich auf der Unterseite des Blattes von Isachne arundinacea (Tafel II, 5). Wie auch bei zahlreichen anderen Arten ist hier jeder Streifen über Parenchym in drei Felder differenziert, in zwei seitliche Stomafelder und in ein „mestomfreies“ Mittelfeld. Dasselbe nimmt hier fast die ganze Breite des Streifens ein und besteht ausschliesslich aus deutlich quergestreckten, je eine Papille tragenden Zellen. Dieselben als Kurzzellen anzusprechen, geht nicht wohl an; denn diese sind in allen übrigen Fällen, in Feldern und Streifen, mit Langzellen gemischt und kommen in dieser Form nirgends vor. Man kann sie kurzweg als „Querzellen“ von den Lang- und Kurzzellen unter- scheiden. (Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch im Pericarp der Gramineen-Caryopsen „Quer- zellen“ vorkommen.) Die zweite Form findet sich in den Streifen über Bast und Parenchym bei Pharus scaber und Leptaspis conchifera. Es sind Epidermiszellen, welche vollständig Bastzellqualität angenommen haben (Tafel II, 25: IV, 1,2). In den Streifen über Bast sind sie viel weniger augenfällig als über Paren- chym. In ersteren sind auch ächte Langzellen häufig so lang und schmal, dass sie von Bastzellen sich nicht mehr wesentlich unterscheiden. Verschiedene Autoren erwähnen denn auch bastartige, über Stereom liegende Epidermiszellen mit schief gestellten Querwänden. Harervanpr (Entwiekelungsgeschichte des mechanischen Systems) beobachtete solche über Bast in der äusseren Epidermis von Festuca spadicea und er hebt ausdrücklich hervor, dass sie vollständig prosenchymatische Form angenommen haben. Bei anderen Autoren ist man darüber oft im Zweifel. Über das Vorkommen solcher Zellen in Streifen über Parenchym finden sich im der Litteratur keine Angaben. Bei allen drei oben genannten Arten liegen sie einzeln oder zu mehreren (in diesem Falle oft mit den Enden anastomosierend) direct über Assimilationsgewebe, mitten zwischen typischen Langzellen und fassen regelmässig reine Kurzzellreihen zwischen sich. Ich habe diese Zellen schon im allgemeinen Teil als „bastförmige Epidermiszellen“ aufgeführt. Güytz hat als Resultat vergleichend-anatomischer Untersuchungen gefunden, dass bei den Lang- zellen die Dieke der Aussenwände und der Wellungsgrad der Seitenwände in Beziehung stehen zur Grösse des Blattes und zu Klima und Standort. Er hat ferner gefunden, dass Kurzzellen hauptsächlich zwischen gewellten Langzellen auftreten und zwischen glattwandigen häufig fehlen. Diese letztere Behauptung kann ich nicht bestätigen.*) Allerdings sind Streifen aus glattwandigen Zellen oft relativ ärmer an Kiesel- kurzzellen. Ich habe ausserdem innerhalb der Gruppe der Langzellen einige Thatsachen beobachtet, welche mir in der Litteratur nirgends begegnet sind. Bei Nardus strieta habe ich genauere Messungen über Länge und Breite der Langzellen ver- schiedener Streifen angestellt (vergl. auch Tafel II, 1): Unterseite: Streifen über Bast: Länge Breite Kurzzellfreie Reihen . 2. 2. nn ON 6—8u meist mindestens 200 u Kurzzellbaltige Reihen . ». . . 2. 2... Je 20% 8s—9u Streifen, über- Rarenchym . . .» 2 2 2.2.2.2. 7501504 14 u Oberseite: Streifen über Bast (sehr arm an Kurzzellen). . . 54—108u 10,5 u Aus der Tabelle ergiebt sich, dass die durchschnittlich längsten und die durchschnittlich kürzesten Langzellen, welche über Bast vorkommen, in den Streifen über Bast auf der Unterseite in ungleichen Reihen liegen, dass sich diese durch den Kurzzellengehalt differierenden Reihen ferner auch in der Breite unterscheiden, dass endlich die Langzellen der anstossenden Streifen über Parenchym in der Länge die Mitte halten zwischen den Zellen der beiderlei Reihen der anstossenden Streifen über Bast, aber (wie gewöhnlich) breiter sind als beiderlei „Bastreihen‘. *, Vide p. 8. Über Bast sind bekanntlich die Epidermiszellen ganz allgemein schmäler und niedriger als über dem Assimilationsgewebe, nach Harerzaspr deshalb, weil sie durch das angrenzende Stereom in der Ent- wickelung gehemmt werden. Ist diese Ansicht richtig, dann muss dieser Unterschied in den Dimensionen immer hervortreten, wo die entsprechenden Gewebe aneinanderstossen. Dies ist aber nach Dwvar-Jouve sowie nach meinen eigenen Untersuchungen kemeswegs der Fall. Bei Zizaniopsis Arecharaletae (Spreite) sind die Langzellen der Streifen über Bast (Tafel II, 6) so breit und hoch wie diejenigen der Streifen über Parenchym, über den Baststrängen des Mittelnervs eher noch höher. Auch bei Mais und Coix traf ich bisweilen kleine Bündel von ein bis drei Zellen, welche ohne Einfluss auf die darüberliegenden Epidermiszellen geblieben waren (Tafel II, 9). Ob dieselben selh- ständige „Hautnerven“ oder nur die verschmälerten Enden stärkerer Bündel waren, habe ich nicht unter- sucht. In der Regel sind die Epidermiszellen auch über den kleinsten Strängen verengt (Tafel II, 10). Nach Haserranpr sind solche Bündel bisweilen epidermalen Ursprungs. Solche bieten dann eine interessante Parallele zu den vollständig in die Epidermis eingetretenen, bastförmigen Epidermiszellen der Streifen über Parenchym von Pharus und Leptaspis. Aus den Tafeln, welche Dvvar-Jovves Abhandlung über die Gramineen grannen (VII) beigegeben sind, ergiebt sich, dass hier die über Stereom liegenden Zellen in der Mehrzahl der Fälle einen grössern (uerschnitt besitzen als über Assimilationsgewebe. Auf der Unterseite des Blattes von Festuca thalassica nahm die Wellung von der Mitte eines Streifens über Bast bis zur Mitte des anstossenden Streifens über Parenehym eontinuierlich bis auf Null ab. Bei Nardus strieta fand ich in den um den Blattrand herumliegenden Streifen über Parenchym drei deutlich verschiedene Stufen der Wellung und Membranverdiekung. (Vergl. Tafel I, 3, 4, 5 mit der Orientierungsfigur Tafel I, 2.) Wie Figur 5, Tafel I, sind alle Streifen über Parenchym auf der Blatt- unterseite, wie Figur 3, Tafel I, alle Streifen über Parenchym auf der Oberseite, mit Ausnahme des dem Blattrand zunächstliegenden, gebaut. Dieser letztere (Tafel I, 17, 4) hält in Wellung und Membran- verdickung die Mitte. Diese Mittelstellung ist biologisch verständlich, denn da das Blatt meist in halb offenem Zustand sich befindet, sind diese Streifen zwar in geschützterer Lage als diejenigen der Aussen- seite, aber doch Einflüssen von aussen mehr ausgesetzt, als die weiter einwärts in den Rillen liegen- den Streifen. Die Langzellen der äussersten Randreihen des Blattes sind oft besonders derb, oft auch intensiver gewellt als diejenigen der benachbarten Reihen: Apluda, Arthraxon, Anthephora, Hygroryza, Phalaris, Nardus. Darüber finden sich auch in der Litteratur zerstreute Notizen. Die Aussenwände der Langzellen sind entweder annähernd eben (im Querschnitt sanft gewölbt), oder sanft gewellt (Tafel X, 13b), oder blasig auswärts gewölbt (Tafel VIIL, 33). Oft tragen sie regel- 12). Die Anordnung mässig oder unregelmässig gestellte Papillen oder Cutieularzäpfehen (Tafel X, 5 derselben wird im Anschluss an die Trichome und Spaltöffnungen näher dargelegt werden. Die haupt- sächlichsten Beobachtungen über das mikrochemische Verhalten der Membranen wurden bereits in dem Abschnitt über Verkieselung angegeben. Hier soll nur noch hervorgehoben werden, dass die mit dem Senuzze’schen Macerationsgemisch losgetrennten Membranen regelmässig auf Chlorzinkjodzusatz eine intensive Bläuung der meisten Langzellen ergaben (Saccharum aegyptiacum, Olyra latifolia, Hierochloa alpina und H.borealis, Phalaris arundinacea, Nardusu.a.). Hierochloa alpina zeichnete sich aus durch die in Chrom- Bibliotheca botanica. Heft 36. f3} säure bis zum Schwund des Lumens quellenden, innern Schichten der Langzellen der untern Epidermis (Tafel VII, 3) und durch die direct (ohne vorherige Maceration) in ihrem ganzen Umfang sich bläuenden Epidermiszellen der Oberseite. Nur die Innenwände der letztern quollen deutlich auf in Chlorzinkjodlösung. Die zu diesen Reactionen verwendeten Epidermisstücke entstammten allerdings zum grossen Teil (darunter auch Hierochloa alpina) ältern Herbarexemplaren. Fester farbiger Inhalt fand sich bei Ehrharta Microlaena und beim Mais. Bei der ersteren Art war er dunkel kaffeebraun und erfüllte sämtliche Langzellen des cylindrischen (Tafel II, 11), nur eine seichte Längsrille führenden Blattes. Beim Mais fanden sich solche Inhaltsmassen bloss in der Nähe des Blattrandes über Stereom und Assimilationsgewebe und färbten sich bei der Erwärmung mit Scaunzes heagens braun. Kieselkörper finden sich bei den meisten Arten, bald reichlich, bald spärlich in den Langzellen. Blasenzellen. Dvvar-Jouve beschrieb in seiner Histotaxie (6) zum erstenmal in einlässlicher Weise eine für die Gramineenblätter charakteristische Sorte von Epidermiszellen und nannte sie „cellules bulliformes“, weil sie im (uerschnitt immer blasenförmig nach dem Blattinnern vorgewölbt sind. Hacker (9) nannte sie „Fücher- zellen“, weil sie im Querschnitt fücherförmig angeordnet sind. Tscurmen (31) nannte sie bei den Schliess- bewegungen ausführenden Blättern „Gelenkzellen“, Vorkexs (34) im Hinblick auf die Gräser der ägyptisch- arabischen Wüste „Wasserzellen“. Güxrz nennt merkwürdiger Weise alle diese Zellen ohne Unterschied „Gelenkzellen“. Dies ist wohl kaum gerechtfertigt. Da ihre Hauptfunetion noch nicht genügend bekannt und jedenfalls nicht immer dieselbe ist, dürfte die Anwendung des neutralen Ausdrucks „Blasenzellen“ (in Anlehnung an Duvvar-Jouves Bezeichnung) sich empfehlen. Damit ist zugleich eine nie fehlende, morpho- logische Eigentümlichkeit dieser Zellen im Namen ausgedrückt. Sie sind in der Regel cubisch, von polygonalem Umriss (Tafel V, 21; IX, 12, 13), bisweilen aber auch deutlich und regelmässig längs gestreckt (Nardus, Tafel I; Aegopogon pusillus, Tafel VI, 37). Die Zellen der mittlern Reihen sind nicht nur die höchsten, sondern häufig auch nach aussen hin stark keilförmig verschmälert, so dass sie bei Einstellung auf das äussere Niveau der Epidermis den Ein- druck dicker Längswände hervorrufen (Tafel IX, 8, 9). Die Seitenwände sind glatt (Tafel V, 21) oder sanft gewellt (Tafel IX, 12). Die äussern Längs- wände der Randreihen, welche an die stärker gewellten Streifen über Parenchym stossen, sind regelmässig von der Wellung mit ergriffen. Bisweilen nimmt die Wellung von den Streifen über Parenchym aus gegen die Mitte der Blasenzellstreifen hin ganz allmählich ab. Die Seitenwände sind immer dünn, die Aussenwände meist verdickt, seltener ebenfalls dünn (Tafel II, 23). Beim Mais fand ich kollenchymatisch verdickte Innenwände. Die Aussenseite ist meist glatt, seltener (Reis, Leersia, Zizania) mit Cutieularwärzchen dicht bedeckt. In diesen letztern Fällen ist directe Aufnahme von athmosphärischem Wasser durch diese Zellen jedenfalls nicht denkbar. Papillen habe ich allerdings über diesen Streifen nie beobachtet, auch dann nicht, wenn sie in den anstossenden Streifen über Parenchym vorhanden waren (Nardus, Trachypogon). Tschircr hat für eine Reihe von Arten festgestellt, dass die Membranen aus reiner Üellulose be- stehen. Meine spärlichen, in dieser Richtung gemachten Beobachtungen stimmen im wesentlichen damit überein (Nardus, Sesleria). Die nicht im Lumen verkieselten Blasenzellen von Olyra latifolia ergaben em äusserst zartes Kieselskelett. In der Regel treten auf Querschnitten die Blasenzellstreifen durch ihre weissglänzenden Membranen scharf hervor. Durch Tinetionsmittel kann die Grenze gegen die anstossenden Streifen über Parenchym noch schärfer gemacht werden. Sie entspricht dann in der Regel der Grenze zweier Zellreihen. Bei Cenchrus tribuloides ergab die Safraninfärbung einen allmählichen Übergang in die Streifen über Parenchym. Festen organischen Inhalt habe ich in Übereinstimmung mit früheren Beobachtern nie angetroffen, dagegen sehr häufig homogene, intracelluläre Kieselkörper (Tafel IX, 1). Bei Oryza sativa, Olyra latifolia und O. mierantha bedeckten sie stellenweise die ganze Breite des Streifens und kamen über- haupt so massenhaft vor, dass an einen im Verlauf der Vegetationsperiode eingetretenen Functionswechsel dieser Streifen gedacht werden muss. (Die betreffenden Blätter des Reises entstammten fruchtreifen Exemplaren, bei Olyra konnte der Vegetationszustand nicht genau ermittelt werden.) An der Innenseite der Kieselkörper von Lang- und Blasenzellen verlaufen oft vorspringende Rippen, welche ein mehr oder weniger regelmässiges Netzwerk bilden, in dessen Maschen die subepidermalen Assımilationszellen hineinpassen (Tafel IX, 12). Dass Trichome bisweilen sporadisch, Polsterhaare bei vielen Arten regelmässig in den Blasenzell- streifen auftreten, wurde oben bereits erwähnt. 4egopogon pusillus ist die einzige Art, welche in diesen Streifen zahlreiche Kurzzellen, und zwar stachelige Kieselkurzzellen, führt. (In der Litteratur finden sich über das Auftreten von Kurzzellen in Blasenzellstreifen keine Angaben.) Über die Anordnung der Streifen auf der Blattfläche berichtet Duvar-Jovve in seiner Histotaxie ausführlich. Gegen den Blattrand verhalten sich diese Streifen an den breiten Blättern von Mais und Bambusa verticillata sehr ungleich: Beim Mais werden sie sehr schmal, ein- bis zweireihig, im Längsverlauf discontimuierlich und verkümmern schliesslich ganz; bei Bambusa sind sie auch am Rande wohl entwickelt, nur von etwas flacherem Querschnitt. Nicht selten lassen sich im Bau der stomafreien Mittelfelder auf der Blattunterseite gewisse Analogien mit den gegenüberliegenden Blasenzellstreifen erkennen. Nicht nur haben sich dieselben oft aller Kurzzellen und Trichome entledigt (reine Langzellfelder von Phalaris, Centotheca, Cynosurus), sondern die Zellen solcher Stellen werden auch häufig gegen die Mitte des Streifens höher (Oplismenus, Ehrharta panicea, Amphicarpum Purshi, Tafel II, 8). S* Kurzzellen. Morphologie. 1. Kieselkurzzellen. Zur Erleichterung der Beschreibung denken wir uns jede Kieselkurzzelle von einem ihren Dimensionen angepassten, rectangulären Parallelopipedon umschlossen. Der Pfeil zeigt die Richtung der Längsachse des Blattes. Diese ist zugleich die Richtung der Längsreihen der Epidermiszellen. Da er mitten durch die Kurzzelle geht, bildet er zugleich die Längs- achse dieser Zelle. Eine Linie. welche ebenfalls mitten durch die Kurzzelle geht und senkrecht zur Längsachse und parallel zur Blattfläche verläuft. bildet die Querachse dieser Zelle. Um diese Achsen gruppieren sich folgende Elemente: Eine Ausenseite fas) und eine Innenseite fis); zwei Längsseiten (/s) und zwei Quer- seiten (gs); vier Längskanten, zwei äussere (ak) und zwei innere (i/k); vier Querkanten, zwei äussere (agk) und zwei innere (/gk); vier äussere und vier innere Ecken. Die Ausdrücke horizontal und vertical bedeuten parallel und senkrecht zur Blattfläche. Von zwei anstossenden Zellen einer Reihe liegt die eine „vorn“, d. h. auf der Seite, welche der Blattspitze zugekehrt ist. die andere „hinten“, d. h. auf der der Blattbasis zugewendeten Seite. Die Kieselkurzzellen sind homogene, selten (Isachne arundinacea) in Kern und Schale von ungleicher Dichte differenzierte Kieselkörper, welche umschlossen werden von einer sehr dünnen, verkieselten, im Bereich der Aussenseite eutieularisierten Membran. An nicht entkieselten Zellen ist die letztere nur selten (Avellinia, Tafel V. 32) deutlich zu erkennen. Im Innern der Kieselkörper bemerkt man regelmässig kleinere oder grössere Gruppen dunkler, selten aufleuchtender Punkte, welche in starklichtbrechenden Medien regelmässig, in Wasser selten scharf hervortreten. Dieselben sind kleme, bläschenförmige Hohl- räume, welche meist leer erscheinen, bisweilen aber sicher festen Inhalt führen. Ausnahmsweise (bei Phalaris arundinacea häufig) finden sich in derselben Zelle Punktgruppen vereinigt. von denen die einen das Licht stärker, die anderen schwächer brechen als die umgebende Kieselmasse. Bald sind aile Bläschen von annähernd gleicher Grösse, bald kommen feine und gröbere gemischt in derselben Zelle vor (Tafel III, 5). Bisweilen ist eine zarte Schiehtung rings um die Bläschen wahr- nehmbar. Die Kieselkurzzellen eines und desselben Blattes zeigen häufig in der Anzahl und Anordnung ihrer Bläschen eine bemerkenswerte Übereinstimmung. Blätter mit durchweg bläschenfreien Kiıeselzellen sind mir keine begegnet. Gewöhnlich führen die meisten Kieselzellen ein bis mehrere Bläschen. In der Regel finden sich aber auch vereinzelte, bläschen- freie Zellen. Nach der Anzahl lassen sich folgende Hauptfälle unterscheiden: 1. Meiste Kieselzellen bläschenfrei: /sachne arundinaceu. 2. Ein bis drei Bläschen pro Zelle: Phalaris arundinacea genuina (Tafel VI, 1), Poyonatherum, Oberseite (Tafel IX, 23). Die Kieselzellen der Blattunterseite der letzteren Art sind durchschnittlich etwas bläschenreicher als diejenigen der Oberseite. 3. Ein bis zehn Bläschen pro Zelle, nicht zu Schwärmen vereinigt: Tricholaena rosea (Tafel IX, 27). 4. Zahlreiche Bläschen sind in jeder Zelle zu einem oder mehreren- Schwärmen. vereinigt: Coir, c Phalaris arundinacea pieta (Tafel V, 28, 29), Trachypogon liqulare (Tafel III, 9), Olyra mierantha (Tafel II, 5). Wenn die Bläschen in geringerer Zahl vorhanden sind, sind sie häufig genau oder angenähert symmetrisch zur Längs- und Querachse der Kieselzelle angeordnet (Tafel IX, 27—30) und liegen meistens in einer die Zelle etwa in halber Höhe durchsetzenden Horizontalebene (Tafel IX, 24). Die Schwärme können. wenn sie in derselben Zelle in Mehrzahl vorkommen, ebenfalls regelmässig verteilt sein (Tafel III, 9), sind aber, wie es dem Begriff eines Schwarmes entspricht, nach allen drei Dimensionen ausgedehnt (MatelaV, 29:21X% 25). Wie schon im allgemeinen Teil angedeutet wurde, beruht die Ungleichheit in der Zahl und Gruppierung der Bläschen wahrschemlich auf ungleich weit oder im ungleicher Richtung fortgeschrittenen Verkieselungsweisen. Dafür spricht schon die mehr oder weniger starke Variation innerhalb desselben Epidermis- streifens, ausserdem der Vergleich von Phalaris arundinacea genuina (Tafel VI, 1) und P. var. pieta (Tafel V, 28, 29). Beide Figuren sind typisch für die ganze Breite des Blattes in der Mitte seiner Länge. Auf Flussäurezusatz lösen sich die Kieselkörper unter charakteristischem Abschmelzen. Die Bläschen verschwinden oder bleiben erhalten, die Membran tritt deutlich hervor und färbt sich mit Chlor- zinkjod blau.*) Messungen an den „Kieselzellen“ (dieser kürzere Ausdruck für Kieselkurzzellen möge gelegentlich gestattet sein) von Uniola latifolia ergaben, dass Form und Dimensionen sich beim Glühen nicht merklich ändern. Die Kieselkurzzellen kommen ganz allgemein über Stereom und Assimilationsgewebe vor. Dennoch sind die Streifen über Bast die Hauptbildungsstätten dieser Zellen. Hier sind sie gross, charakteristisch gestaltet und in reichlicher Menge vorhanden. In den Randreihen dieser Streifen sind sie oft etwas weniger vollkommen, zum Teil krüppelhaft (Tafel IV, 3) und auch seltener. Diese Reduction in der Grösse und Zahl geht in den angrenzenden Streifen über Parenchym häufig noch weiter. In der Mehrzahl der Fälle erscheinen sie hier im Flächenschnitt quergestreckt und unregelmässig conturiert und sind blatteinwärts (wie querstehende Keile) verjüngt, oft so rasch, dass sie das innere Niveau der Epidermis nicht mehr erreichen. Bei einzelnen Arten (Ichnanthus, Olyra latifolia) sind sie allerdings auch hier wohlentwiekelt und reichlich vorhanden. *, Bisweilen ist dies aber nicht der Fall. Die ganze Zelle färbt sich gleichmässig und mehr weniger intensiv dunkelblau oder violett, ohne eine deutliche Membran zu zeigen. Ob hier allenfalls eine die Kieselmasse durchsetzende Cellulosebasis vorliegt. müssen entwickelungsgeschichtliche Untersuchungen sicherstellen. Die krüppelhaft gewordenen Kieselzellen der Streifen über Parenehym zeigen in ihrer Umgrenzung häufig unverkennbare Anklänge an die typische Form über Bast. Es ist einigermassen schwierig, dem Bedürfnis nach kurzen und prägnanten Ausdrücken für die verschiedenen Gestalten der Kieselkurzzellen gerecht zu werden. Man kann Namen bilden nach der Gestalt der Zelle oder nach dem Namen einer Art, welche die fragliche Form typisch entwickelt zeigt. Obgleich es a priori wünschbar erscheint, das eine oder das andere Prineip der Namengebung consequent fest- zuhalten, wurden doch beide nebeneinander angewendet, das erstere, wenn sich aus den Formverhältnissen ungezwungen eine Terminus ergab, das letztere, wenn dies nicht der Fall war. Die Ansicht von aussen ist für die Kieselkurzzellen am meisten charakteristisch. Die Entwiekelungsgeschichte konnte nicht genau festgestellt werden. Immerhin ergaben sich aus der Untersuehung junger Knospen von Zea Mays und Cenchrus tribuloides einige Thatsachen von Interesse. Dieselben beziehen sich auf die Kurzzellreihen über Stereom. Diese geben sich schon früh als solehe zu erkennen; sie bilden, etwa zur Zeit der ersten Anlage der Spaltöffnungen Reihen cubischer, quergestreckter oder isodiametrischer, in lebhafter Teilung begriffener Zellen. Sie befinden sieh noch in diesem Zustand, wenn die Langzellen über Parenchym und über Bast sich bereits betrücht- lich in die Länge gestreckt haben. In diesen meristematischen Kurzzellreihen differenzieren sich die Stachelhärchen zuerst heraus (Tafel VII, 19). Erst nachher gewinnen die Kork- und Kieselkurzzellen ihre besondere Form (Tafel VII, 20). Die Formbildung der Kurzzellen ist (bei Cenchrus) in jener Entwickelungs- phase vollendet, wo Winkelhaare und Spaltöffnungen die in Figur 20, Tafel VIII, dargestellte Entwickelungs- stufe erreicht haben, wo also die Verdiekungsleisten der Schliesszellen noch vollständig fehlen. Die Zelle ko (Tafel VII, 20) ist eine Korkkurzzelle, die Zelle ki eime Kieselkurzzelle, deren Lumen noch vollständig frei von fester Kieselsäure ist. Übergangsstadien zwischen leeren und vollständig inhaltsverkieselten Kieselkurzzellen wurden keme aufgefunden. Kieselkurzzellen über Bast. A. Haupttypen. (Bei zahlreichen Arten verbreitet.) Typus! Kreuz-, Hantel- und Knotenzellen. Die Kieselzellen dieses Typus zeigen im Flächenschnitt die Form von Kreuzen, von Bisquits oder Hanteln und von drei- bis mehrknotigen Stäbehen und sollen dementsprechend Kreuzzellen („Kreuze“), Hantelzellen („Hanteln*) und Knotenzellen genannt werden. In der Regel kommen Kreuze und Hanteln, oder Hanteln und Knotenzellen nebeneinander in demselben Baststreif oder doch in verschiedenen Streifen auf demselben Blatte vor. Auch alle drei Formen können sieh auf demselben Blatte vereinigt finden. In der Regel ist allerdings in einem bestimmten Streifen auch eine bestimmte Form herrschend. (Genauere Angaben über die Verteilung dieser Formen finden sich im Abschnitt über die Topographie der Kieselkurzzellen.) ge Da die Hantelzellen weitaus am häufigsten sind, soll dieser Typus kurzwee „Hanteltypus“ heissen. > ’ . te} . I Bei Andropogon Gryllus sind die Zellen dieses Typus über der eanzen Breite der Streifen mit Ar Y \ Ss quergestreckten Kieselkurzzellen gemischt. Bei den Kreuzzellen lassen sich je nach der Tiefe der Buchten, welche die Arme des Kreuzes trennen, verschiedene Unterformen unterscheiden: 1. Seichtbuchtige, oft fast quadratische Kreuze: Anthaenantia, (Tafel II, 4A). 2. Mittlere (Regel): Mais, Olyra latifolia, Oberseite (Tafel III, 4B). Olyra latifolia- Unterseite 3. Tiefbuchtige: Polytocca (Tafel III, 1, 3), Dimeria. Nach der Orientierung der Seitenflächen lassen sich ebenfalls drei Fälle unterscheiden: 1. Seitenflächen normal oder nur wenig schief: Mais, Olyra latifolia. 2. Kreuze blattemwärts verjüngt: Polytocca (Tafel III, 1, 2), Dimeria. 3. Kreuze blatteinwärts verbreitert: Olyra micrantha (Tafel II, 5). Die Contur der Aussenseite ist bei manchen Arten in den Ecken in vier mehr oder weniger scharf- kantige Öhrchen vorgezogen (Tafel III, 24; IV, 1). Dieselben treten am schärfsten hervor, wenn die Zelle nach innen sich stark verbreitert (Olyra mierantha, Tafel III, 5). Die Kreuze können über der ganzen Blattfläche über breiten und schmalen Baststrängen vor- herrschen (Olyra latifolia). Gewöhnlich sind sie mit Hanteln gemischt und occeupieren dann mit Vorliebe die Ränder der primären und die secundären Streifen über Bast. Sie können ausnahmsweise auch über Assimilationsgewebe zahlreich und gut entwickelt auftreten (Ichnanthus, Tafel VI, 29; Cenchrus). Die Hantelzellen kann man sich entstanden denken durch Längsstreckung der Kreuzzellen. In der That findet man bei manchen Arten (Maydeen) nebst typischen Kreuzen und Hanteln Zwischenformen, welche man ebensogut als lüngsgestreckte Kreuze, wie als verkürzte Hanteln ansprechen kann. Gewöhnlich ist aber der Unterschied zwischen beiden Gestalten scharf. Länge und Breite des Mittelstücks, die Form der Enderweiterungen und die Neigung der Seiten- flächen variieren beträchtlich. Schon in ein und demselben Streifen sind grosse Differenzen möglich (Tafel IH, 15; IV, 3). Dennoch ist regelmässig für ein bestimmtes Blatt oder doch für eine bestimmte Blattseite (Aristida congesta) ein gewisses Verhältnis zwischen End- und Mittelstück charakteristisch. Man kann folgende Unterformen unterscheiden. a. Mittelstück kurz und breit: Klionurus (Tafel IL, 11), Imperata, Eriochloa (Tafel IV, 4) b. Mittelstück kurz und schmal: Polytocca, Centotheca (ähnlich Tafel III. 15). ce. Mittelstück lang und breit: Reimaria (Tafel II, 17a). d. Mittelstück lang und schmal: Tristachya (Tafel III, 26). Am häufigsten sind Hanteln von mittlerer Länge und Breite des Mittelstücks (Tafel VI, 29). Bei Aristida congesta liegen auf der Unterseite Hanteln mit langem und schmalem, auf der Oberseite solche mit kurzem, breitem Mittelstück. A Das Mittelstück ist a. so hoch wie die Endstücke: Digitaria (Tafel IH, 7), oder b. etwas niedriger: Reimaria (Tafel III, 17 b), oder c. stark eingesenkt: Perotis (Tafel II, 10a, b, e). Im letztgenannten Fall nähern sich die Zellen am meisten der Hantelgestalt. Die äusseren Querkanten sind meistens in demselben Streifen gerade oder schwach em- oder auswärts gewölbt (Tafel IV, 3). Bei Zseilema sind die Enderweiterungen regelmässig quer abgestutzt, bei Pharus (Tafel II, 24, 25) und Diarrhena (Tafel III, 12) gerundet, bei Coir, Polytocca und Centotheea ausgerandet. Die Ausbuchtungen der äusseren Längskanten sind häufig vorgezogen und bilden rundliche, meist scharfkantige (Tafel IV, 2) Öhrchen, welche etwas schief aufwärts gerichtet sind (Tafel III, 5, 10, 23b). Zwischen je zwei gegenüberliegenden Öhrcehen ensteht dann eine mehr oder weniger deutliche Einsattelung (Tafel IH, 8, 108, TG, 2): Die Seitenflächen stehen a. ungefähr vertical (Trachypogon), oder b. sie divergieren gegen das Blattinnere (Digitaria, Tafel III. 6: Reimaria, Tafel III, 17 ab), oder e. sie convergieren blatteinwärts (Gynerium). Die Verbreiterung und Verschmälerung der Zellen gegen das Blattinnere ist an den Enderweiterungen am stärksten. Da die Längsseiten häufig etwas concav sind (Tafel II, 7, 8), entstehen in solchen Fällen auch innere Öhrehen (Tafel III. 6). Die vier Ecken der Innenseite laufen hier, sowie auch bei manchen Kreuz- zellen und zahlreichen, unten beschriebenen Formen in Spitzen aus, so dass an den beiden inneren (@uer- kanten charakteristische Ausrandungen entstehen (Tafel III, 5, 6). Hantelzellen finden sich nur über Stereom, zwei einzige Arten (Leptaspis conchifera und Pharus scaber |Oryzeae]) ausgenommen. Diese beiden Arten, deren bastförmige Epidermiszellen bereits im allgemeinen Teil beschrieben wurden, führen in ihren Streifen über Parenchym (auf der Unterseite viel reichlicher als oberseits) zwischen den in Bastfasern metamorphosierten Epidermiszellen Kieselkurzzellen, wie sie in Tafel IH, 23—25; IV, 1,2 abgebildet sind. Die Aussenseite zeigt den Umriss einer typischen Hantelzelle. Die Längsseiten convergieren blatteinwärts. Die Zellen sind höher als breit und stecken wie längsgestellte Keile in der Epidermis. Sie bilden bei beiden Arten reine Kurzzellreihen, bei Pharus für sich allen (Tafel III, 24, 25), bei Leptaspis zusammen mit Korkkurzzellen (Tafel IV, 1). Da die schmalen Innenflächen der Pharus-Kieselzellen von geraden Längskanten begrenzt werden, welche jederseits in einer Geraden liegen, bilden sie em charakteristisches, hell durchsehimmerndes Band (Tafel III, 25). Die Knotenzellen leiten sich von den Hantelzellen dadurch ab, dass sich eine oder mehrere durch Einschnürungen getrennte Anschwellungen zwischen deren Endstücke einschieben. ‚Je nach der Zahl der „Knoten“ kann man drei- bis vielknopfige Knotenzellen unterscheiden (Tafel ITET3ib, 1418, 27: VI, 29ab; IX, 27, 28). Oft passen allerdings die beiderseitigen Buchten nicht genau aufeinander, sodass schlangenförmige Gestalten entstehen (Tafel II, 18b). Auch ganz unregelmässige Formen treten hier (sowie auch bei Hanteln und Kreuzen) gelegentlich auf (Tafel IX, 27). Solche Knotenzellen Fre = können vielmal länger als breit werden und zahlreiche Langzellen desselben Streifens an Länge übertreffen (Apluda). Im feineren Bau können sie in ähnlicher Weise wie die Hantelzellen variieren. Doch habe ich bei den Knotenzellen die Zwischenstücke nie so lang und schmal gefunden wie bei den Hantelzellen mancher Arten. Die Verbreitung dieses Typus innerhalb der verschiedenen Tribus ergiebt sich aus der folgenden Tabelle: Panicoideae: Poaeoideae: 1. Maydeae . . . 100% 5 Species 7. Phalarideae . . 330 2. Andropogoneae 94° 17 von 18 e 8. Agrostidae . . 30% 3. Zoysieae. ... .. 66° Ay 2 36 . 3% Ayeneae .... 12% 4. Trigestineae . . 75° Bu s 10. Chlorideae. . . 25% Deblanxeeae er. 29010/6 Id, A = li. Bestucese .. . 22% 62. Onyzeaen 20. 13280 Di) B 1OSHordeaer 13. Bambuseae . . 10% Dieser Typus ist also bei den Panicoideen viel häufiger als bei den Poaeoideen. Hier sind es bloss je Yıo bis Ys aller Arten, bei den fünf ersten Tribus der Panicoideen dagegen jedesmal über die Hälfte der geprüften Species, welche diesem Typus zugehören. Typus II. Sattelzellen. Die Kieselzellen dieses Typus haben, von aussen gesehen, am meisten Ähnlichkeit mit einem Pferdesattel. Die Ähnlichkeit wird noch erhöht durch eine sanfte Einsattelung, welche bald mehr, bald weniger deutlich ausgeprägt ist und, in der Längsrichtung verlaufend, die vordere und hintere Ausrandung untereinander verbindet. Für diese Sorte von Zellen wurde daher der Ausdruck „Sattelzellen* gewählt. In der Regel smd sie etwas quergestreckt (Chloris, Tripogon, Phragmites, Arthrostylidium Chusquea, Bonia, Tafel IV, 12, 13) oder annähernd isodiametrisch (Mierochloa, Daetyloctenium, Eleusine, Tafel IV, 5, 14, 15). Zwischen den isodiametrischen finden sich regelmässig auch quergestreckte ein- gestreut und umgekehrt (Tafel IV, 9, 16, 17). Deutlich längsgestreckte Sattelzellen sind selten vorherrschend: Buchloö, Randreihen des Mittelnervs von Tragus racemosus (Tatel IV, 6). Die äusseren Längskanten springen vor als sanft auswärts convexe, schief seitwärts und aufwärts gerichtete Längsriefen (Tafel IV, 7, 8, 14, 15). Zwischen ihnen liegt die Einsattelung (Tafel IV, 8, 16). Besonders schön sind die Formverhältnisse charakteristisch gestalteter Sattelzellen zu erkennen an den grossen Kieselzellen über dem Randbastbündel von Tragus racemosus (Tatel IV, 7). Auch die inneren Längskanten können in ähnlicher Weise vorspringen (Microchloa Tafel IV, 16be). Bei den schwach quergestreckten, isodiametrischen und längsgestreckten Sattelzellen sind ge- wöhnlich beide (uerseiten eingebuchtet, bei stark quergestreekten Formen dagegen regelmässig oder häufig bloss die vordere (Spartina, Zoysia pungens H-B., Tafel IV, 12, 13). Die hintere (uerseite verläuft dann unregelmässig quer oder ist auswärts convex. Die äusseren Querkanten sind bald scharf (Tafel IV, 5, 16), bald undeutlich, weil die Sattelgrube auf der Aussenseite vorn und hinten allmählich in die Querseiten aus- läuft (Tafel IV, 14, 15). Bibliotheca botaniea. Heft 36. 6 re Je nach der Orientierung der Seitenflüchen lassen sich wieder die bekannten drei Fälle unterscheiden: a. Seitenflächen annähernd vertical: Tragus racemosus, Blattfläche. b. Zellen blatteinwärts verbreitert: Daetyloctenium, Eleusine (Tafel IV, 14, 15). c. Zellen blatteinwärts verjüngt: Eragrostis, Microchloa (Tatel IV, 16). Bisweilen findet man an eimzelnen Stellen von Blättern dieses Typus Kieselkurzzellen, welche diesen Typus mit dem vorhergehenden verbinden. Sie sind entstanden, weil eine (!) oder beide Längs- seiten in der Mitte sich eingebuchtet haben. Jenachdem die Zelle isodiametrisch oder längsgestreckt war, sind (halbseitige oder vollkommene) Kreuze oder Hanteln entstanden. Letztere haben stets schart ausgerandete Querseiten (Tafel IV, 11, 16, 17). In der Regel treten solche Formen nur ausnahmsweise einzeln oder zu mehreren an vereinzelten Blattstellen auf, z. B. Kreuze bei Zoysia, Hanteln bei Microchloa, Schoenefeldia, Oropetium. Bei Pappophorum Arechavaletae und Arundinella anomala sind diese Übergangs- formen, namentlich auch die bloss halbseitig entwickelten, über der ganzen Breite des Blattes. häufig. Verbreitung innerhalb der Tribus: 12 Maydeuelna ers 7 Phalarıdeser.ı „u, — 2. Andropogoneae . . — 8. Agrostideae. . . 3% 1 von 33 Species 83. Zoysieae . . . . 33° 2 von 6 Species GEA Vene ea erloee 4 Drivestineaen. ., 2 ano Me, 4 r 10° Chlozideae . . 02.00, lan wall (Typus Lu. Il gemischt) IilSBestuceae, 2.22 Sl Po: 5. Paniceae . . 2. — tosgtlordeae 2200... ee ler GROLyZeaer 13, Bambnseae . 7.2800 wisns nr Aller Die Kieselzellen des zweiten Typus haben, im Gegensatz zu denjenigen des ersten, ihr Haupt- verbreitungsgebiet innerhalb der Gruppe der Poaeoideen. Sie kommen mit Ausnahme der Phalarideen hier in allen Tribus vor, am häufigsten bei den Chlorideen (2 aller untersuchten Arten) und bei den Bambuseen (*s aller untersuchten Arten). Innerhalb der Gruppe der Panicoideen finden sich (unter 62 untersuchten Arten) bloss drei Species mit Sattelzellen, zwei Zoysieen (Tragus, Zoysia) und eine Trigestinee (Arundinella anomala), und nur bei Tragus sind die Sattelzellen typisch und ausschliesslich über dem ganzen Blatte verbreitet. Typus III. Reiszellen. Die Kieselzellen dieses Typus haben die Gestalt querliegender Hantelzellen, deren Mittelstück von wechselnder Breite, aber stets kurz und deren Enderweiterungen (an den Längsseiten!) stets aus- gerandet sind (Tafel V, 1—3, 13, 16 u. a.). Da diese Zellen nur bei den Oryzeen, und zwar speciell beim Reis und einigen nah verwandten Gattungen. typisch ausgeprägt sich vorfinden, habe ich sie „Reiszellen“ genannt. Am Rande der Aussenseite erheben sich regelmässig vier Längsriefen, welche genau denjenigen entsprechen, welche schon für die Hantelzellen beschrieben wurden. Sie liegen aber hier an den Quer- kanten (Tafel V, 2, 3, 5 S). ae Über dem Mittelstück sind die Zellen mehr oder weniger eingesattelt (Tatel V, 1, 2). Blatteinwärts sind die Zellen a, nicht merklich verschmälert oder verbreitert (Tafel V, 1, 4), b. verbreitert (Hygroryza, Tatel V, 8). Wie bei den Hantelzellen bisweilen, so laufen hier regelmässig die inneren Längskanten in stumpfe bis spitze Ecken aus. Bei Zizania, Zizaniopsis und Hygroryza schwankt der Längsdurchmesser der Zellen beträchtlich (Tafel V, 16), bei Reis und Leersia (Tatel V, 13, 14) viel weniger (in ein und derselben Reihe). In ähnlicher Weise, wie die Sattelzellen bei Spartina (Tafel IV, 13), so sind auch die Reiszellen bei Zizeuniopsis nur kümmerlich entwickelt. Die meisten Kieselzellen dieser Art sind gleichsam breit- gequetscht und besitzen einen unregelmässigen Umriss (Tafel V, 17, 18). In Figur 10 und 11, Tafel V, finden sich emige Anomalien abgebildet, welche beim Piemontreis beobachtet wurden. a und b, Figur 10, zeigen Fälle, wo zwei Reiszellen direct aneinanderstossen, während sie sonst regelmässig durch Zwischenzellen getrennt werden (Figur 13). In Figur 11 stossen drei inhalts- verkieselte Kurzzellen aneinander, aber nur die beiden äusseren sind ächte Reiszellen, die mittlere ist eine im Lumen verkieselte Zwischenzelle. Die Figuren 10e, f, d illustrieren Fälle, wo Kurzzellen sich nach- träglich in zwei nebeneinander liegende Tochterzellen geteilt haben, deren Querdurchmesser der halben Reihenbreite gleich ist oder sie um ein geringes übertrifft. Bald sind beide Tochterzellen (10 e), bald nur die eine (10f) inhaltsverkieselt.*) Dieser Teilungsmodus entsprieht demjenigen, welcher bei der Bildung der beiden Schliesszellen aus der Spaltöffnungsmutterzelle stattfindet und bietet ein neues Beispiel der Wechsel- beziehungen zwischen Kurzzellen und Stomata. Die Längsteilung der Kurzzellen erscheint unter diesem Gesichts- punkt als Rückschlag und stützt die Ansicht Prirzers, dass die Kurzzellen auf früher Entwickelungsstufe stehengebliebene Spaltöffnungen darstellen. Solche längsgeteilte Kurzzellen wurden nur beim Reis beobachtet. Die Panicee I/sachne arundinacea besitzt Kieselkurzzellen, welche den Reiszellen ausserordentlich ähnlich sind (Tafel V, 21). Sie sind aber nur schwach quergestreckt oder sogar isodiametrisch und im letzteren Fall Kieselkreuzen viel ähnlicher (Tafel V, 19). Auch sind sie verhältnismässig höher als echte Reiszellen (wie ein Vergleich der Querschnitte Tafel V, 1, 6 mit Tafel V, 20 ergiebt) und alternieren mit ächten Korkkurzzellen statt mit Zwischenzellen. Auch die Kieselkurzzellen von Eriachne chinensis (Tatel VI, 16) erinnern einigermassen an den Reiszellentypus. Typisch entwickelt habe ich diese Sorte von Kieselkurzzellen nur innerhalb der Tribus der Oryzeen gefunden: Reiszellen. Keine Reiszellen. Zizaniopsis Pharus Zizania Leptaspis Oryza Luziola Leersia (zwei Species) Lygewmn Hygroryza *) Auch in den Streifen über Parenchym auf der Blattunterseite von Festuca spadicea beobachtete ich mehrmals, (ass eine hinter einer Spaltöffnung liegende Korkkurzzelle durch eine Längswand sich geteilt hatte (Tafel V, 12). 05 44 - Typus IV. Kreis- und Ellipsenzellen. Die Zellen dieses Typus haben eine querelliptische, kreisrunde oder längselliptische Aussenseite. Die Innenseite ist ähnlich gestaltet und gleichgross oder kleiner. Die Zellen haben daher die Form kurzer Cylinder, runder oder elliptischer Scheiben oder ab- sestumpfter, blatteinwärts verjüngter Kegel mit kreisrunden oder elliptischen Grundflächen. Figur 22—24, Tafel V, stellen solche Zellen aus der Unterseite des Blattes von Lygeum Spartum dar. Figur 23 zeigt die Flächenansicht in stark licehtbrechenden Medien und bei Einstellung auf das äussere Niveau der Epidermis. Die dunkeln Ringe, welche der Contur der Aussenseite annähernd parallel laufen. habe keine Beziehung zum Relief derselben, sondern sind lediglich eine Folge der Ablenkung der Lichtstrahlen innerhalb einer ringförmigen Zone der Seitenfläche, welche die stark conisch verjüngte, äussere Zellpartie mit der ceylindrischen, inneren verbindet. Die Aussenseite ist schwach quer- elliptisch, kreisrund oder längselliptisch, letzteres bloss über der Mitte der Bastrippen. Die Innenseite ist ähnlich geformt, aber im Vergleich zur Aussenseite gewöhnlich etwas quergestreckt. Unmittelbar unter der Aussenseite sind die Zellen stark eingezogen. Der untere Teil bildet einen häufig etwas platt- gedrückten Oylinder und verbreitert sich bisweilen blatteinwärts wieder (Tafel V, 22). Die Einkerbungen an der Innenseite (Tafel V. 22b) sind die Eindrücke der subepidermalen Bastzellen. Je mehr man sich von der Mitte eines Streifens über Bast dem Rande desselben nähert, um so mehr werden die Zellen von vorn und hinten zusammengedrückt, während die Aussenseite rundlich bleibt. Dieser Schrumpfungsprozess ist über dem Assimilationsgewebe am weitesten gediehen. Die Kiesel- zellen sind hier keilföormig geworden und die blattemwärts gekehrte Schneide des Keils projieiert sich als querliegender Strich auf die kreisrunde Aussenseite (Tafel XI. 25). Ähnliche Kieselzellen bilden bei Festuca punetoria über Bast die Regel. Die Figuren 26 und 27, Tafel V, zeigen Seitenansichten der zapfenförmigen, im Flächensehnitt rundlichen Kieselzellen von Nardus strieta. Auf Zusatz von Kalilösung werden dieselben durch die auf- quellenden Bastfasern herausgestossen und wird zugleich die Cutieula der nächsten Umgebung abgehoben. Bei manchen Arten (Ventenata, Catapodium) finden sich zwischen den typischen Kreis- und Bllipsen- zellen auch solche mit unregelmässigeren, etwas eckigen oder an den Längsseiten schwach welligen Conturen. ähnlich z. B. Tafel V, 31e. Solche Formen leiten zum nächstfolgenden fünften Typus über. Überhaupt sind die drei ersten Typen viel besser gegeneinander abgegrenzt, als der vierte gegen den fünften. Aber auch zum Hanteltypus zeigen die Kreis- und Bllipsenzellen Beziehungen. Unter sechs standorts- verschiedenen Nardusblättern (siehe Artenverzeichnis) führte eines nebst Kreiszellen auch zahlreiche Hantel- zellen. Die übrigen fünf zeigten alle den Typus IV rein ausgeprägt. Sie bilden zusammen mit den drei Nubien, Japan und dem Piemont entstammenden, in der Kieselzellform nicht variierenden Reisblättern ein gewichtiges Zeugnis für die Constanz dieser Typen. Verbreitung innerhalb der Tribus: Panicoideen: Poaeoideen: 1. Maydeae. . . — 7. Phalarideae — 2. Andropogoneae — 8. Agrostideae 9% 3 von 33 Species 3. Zoysieae. ... — 9. Aveneae . 19° 3 von 16 Species 4. Trigestineae . — 10. Chlorideae . — 5. Paniceae. . . — 11 Festuceae . 20° 9 von 45 Species 6. Oryzeae. . . 10° 1 von 10 Species 12. Hordeae. . 20% 13. Bambuseae. — Dieser Typus hat eine grössere Verbreitung als der dritte, aber eine geringere als der erste und zweite. Innerhalb der Gruppe der Panicoideen fand er sich bloss bei Lygeum Spartum. In der Abteilung der Poaeoideen fehlt er den tropischen Tribus der Chlorideen und Bambuseen und findet sich bei 10 bis 20 Procent aller Arten der übrigen Tribus. Der Vergleich der Arten dieses Typus ergiebt, dass es hauptsächlich derbe, flache oder borstliche Blätter sind, welche beiderseits (Arena pratensis) oder bloss unterseits (Lygeum Spartum, Tafel V, 23, 31, Nardus, Festuca punctoria) Kreis- und Ovalzellen führen. Oberseits finden sich im letztern Fall nicht selten (z. B. bei Lygeum Spartum) Kieselzellen des folgenden (fünften) Typus. (Kieselzellen der drei ersten Typen können sich nie auf den beiden Blattseiten wechselseitig vertreten.) Typus V. Stäbchen- und Plättchenzellen. Die Zellen dieses Typus zeichnen sich vor denjenigen aller übrigen Typen dadurch aus, dass sie keine charakteristische, constant wiederkehrende Gestalt besitzen. Sie sind viereckig (Tafel V, 31ab) oder vorn und hinten etwas abgerundet (Tafel V, 31e), meist zwei- bis dreimal so lang als breit (Tafel V, 28; VI, 1), seltener vielmal länger als breit (Cornucopiae, Gastridium, Oynosurus), glattwandig (Tafel V, 28) oder wellig (Tafel V, 31, Antimoria, Agrostis). Sie haben die Form parallelopipedischer Stäbehen oder Plättehen und nähern sich in der Gestalt, oft auch in der Grösse, unter allen Kieselkurzzellen am meisten den rectangulären Langzellen. Sie unterscheiden sich aber von diesen immer noch durch die dünneren Membranen, gewöhnlich auch von inhaltsverkieselten Langzellen durch geringere Zahl und schärfere Loealisierung der Bläschen. Verbreitung innerhalb der Tribus: Panicoideae: Poaeoideae: 1Maydeser 0. 7. Phalarideae 59% 4 von 7 Species 2. Andropogoneae — 8. Agrostideae 30% 9 „ 3 „ 3 Zoysieaers rn 9. Aveneae . 38% 6 „ 16 4. Trigestimeae . — 102:Chlorideae. 50% I „ 21 by Baniceaer 11. Festuceae . 33% 15 „ 45 „ 6..Oryzeae . . . 10% von lO'Speeies 12. Hordeae . 50% 8 „ 15 „, 13. Bambuseae. — Aus der obigen Tabelle geht hervor, dass dieser Typus in denjenigen fünf Tribus der Poaeoideen, welche die Gräser unserer gemässigten Zone enthalten, seine Hauptverbreitung hat. In der That bestehen die vierundvierzig Arten dieses Typus zur Hälfte aus Gräsern unserer Wiesen und Wälder und zwar aus dem Gros der überhaupt untersuchten Arten solcher Standorte. In der Regel führen diese letztgenannten Species hexagonale, glattwandige oder nur minim gewellte Langzellen. Nichtsdestoweniger können da- zwischen Kieselkurzzellen vorkommen, welche im Gegensatz zu jenen deutlich wellige Conturen besitzen („Igrostis). B. Nebentypen. (Nur bei je einer bis zwei Arten beobachtet.) Typus VI. a. Isachne australis (Tafel VI, 2, 3). Wie die Reiszellen quergestellte Hantelzellen sind, so sind die Kieselzellen von Isachne australis quergestellte Sattelzellen. Die Einsattelung der Aussenseite ver- läuft also hier quer hinüber und die den erhöhten Sattellehnen entsprechenden Kanten sind hier die (äussern) Querkanten. Die Querseiten divergieren blatteinwärts, die Zellen erscheinen im Längsschnitt gegen die Innenseite verbreitert (Tafel VI, 3). b. Arundinella avenacea, Oberseite (Tafel VI, 14. 15). Die Kieselzellen dieser Art sind den vorhergehenden ähnlich, nur ist die Einsenkung der Aussenseite seichter und deren Umriss weniger prägnant. Typus VI1. Amphicarpum Purshii, Streifen über dem Bastbündel des Blattrandes. Die Kieselzellen von Amphiearpum Purshii haben ın dem Streifen über Bast am Blattrande eine ganz andere Form und Grösse, als in den entsprechenden Streifen der Blattfläche und des Mittelnervs. (Vergl. auf Tafel VI die Figuren 4 und 6 mit 5 und 7.) Hier typische Hanteln, dort kantige, isodiametrische Körper, welche in ihrer Form abgestumpften, auswärts verjüngten Pyramiden noch am meisten sich nähern und welche an Masse die Hantelzellen mehrmals übertreffen. Sie erinnern in der Flächen- und Längsansicht bisweilen an blattein- wärts verbreiterte Sattelzellen. Doch sind die Conturen der Aussenseite gewöhnlich unregelmässig eckig- wellig und entsprechen scharfen Rändern, welche vorn oder hinten oder beiderseits unterbrochen sind. Die stumpfen Eeken, welche an den innern (Querkanten vorspringen, sind die Endpunkte von Längskanten, welche den Zellgrenzen der anliegenden Bastfasern entsprechen und in Figur 6, Tafel VI, im Querschnitt sichtbar sind. Die Doppelconturierung der Aussenseite rührt her von Dichtigkeitsdifferenzen in der Kieselmasse. Die im den (@uerschnittstigureu 4—6 (Tafel XII) in die Kieselkörper eingezeichneten Linien sind durch- schimmernde Kanten und Eeken. Typus VIII a. Pogonatherum erinitum (Tafel VI, S—12) und Arundinella axenacea, Unterseite (Tafel VI, 13). Die Kieselzelen sind quadratische bis längsgestreckte, reetanguläre Plättchen. Die äussern Längs- und Quer- a kanten sind schwach eingebuchtet und stossen unter spitzen Winkeln in vier auswärts vorspringenden Ecken zusammen. Auch die Quer- und Längsseiten stossen in vier scharfen Kanten zusammen. welche gemeinsam mit den äussern Längs- und Querkanten vier dreikantige Spitzen (die oben erwähnten Reken) bilden (Tafel VI, 10). Die Zellen sind regelmässig längs den Querseiten, bisweilen auch den Länesseiten entlang verbreitert. b. Eriachne chinensis, Unterseite (Tafel VI, 16). Die Kieselkurzzellen dieser Art sind denjenigen der vorhergehenden zwei Arten ähnlich, aber regelmässig quergestreckt. Typus IX. a. Schedonnardus texanus, Unterseite (Tafel VI, 17, 18). Die Kieselzellen sind quergestreckt oder quadratisch und haben angenähert die Form rectangulärer Parallelopipeda. b. Tripogon filiformis, Unterseite (Tafel IV, 18). Die Kieselzellen halten die Mitte zwischen den- jenigen von Schedonnardus und stark quergestreckten Sattelzellen. Typus X. Phleum Michelii (Tatel VI, 15). Die Kieselzellen sind quadratisch und tragen über der Mitte der Aussenseite eme, wie das übrige Lumen, solid verkieselte Papille. Phleum Michelii ist die einzige unter allen untersuchten Arten, deren Kieselkurzzellen Papillen tragen. (Bei Aeluropus littoralis fanden sich in den Streifen über Parenchym ab und zu solid verkieselte, papillentragende Kurzzellen, ausserdem aber zahlreiche gleichgestaltete, nicht inhaltsverkieselte Zellen, sodass hier jedenfalls keine ächten Rieselkurzzellen vorliegen.) Kieselkurzzellen über Assimilationsgewebe. Mit Bezug auf die Zahl und Gestalt der über assimilierendem Gewebe liegenden Kieselkurzzellen lassen sich drei Fälle unterscheiden: a. Sie fehlen vollständig: Einheimische Wiesengräser. b. Sie sind vorhanden, bald reichlich, bald spärlich, immer aber, im Vergleich zu den Kieselzellen der Baststreifen, kümmerlich entwickelt, gewöhnlich stark quergestreckt, blatteinwärts keilförmig verschmälert. Dieser Fall tritt bei den Arten, welche überhaupt über Assimilationsgewebe Kieselkurzzellen führen, am häufigsten auf. Die mehr oder weniger unregelmässige Contur der Aussenseite erinnert häufig an den Umriss der Kieselzellen über Bast. Kreuze und Hanteln der Baststreifen entsprechen in den Parenchynstreifen Formen, wie die in Tafel VI, 20, 21a—c, 23, 3la dargestellten, den Sattelzellen solche wie in Tafel IV, 13, den Reiszellen solche wie in Tafel V, 17, den Kreis- und Ovalzellen solche wie die in Tafel VI, 30a abgebildeten oder quer ovale Zellen (Catapodium). ee Bei Arundinella anomala sind die Kieselkurzzellen über Parenchym im äussern Niveau der Epidermis meist charakteristisch zweiknopfig (ähnlich Tafel VI, 23a), auch verhältnismässig zahlreich; bei Zizania sind sie äusserst schmal, „querstrichförmig‘. Bald reichen die Zellen bis zum innern Niveau der Epidermis (Tafel VI, 25), bald erreichen sie dasselbe nicht. Im extremsten Falle bilden sie bloss noch kleme, der Epidermis oberflächlich aufgelagerte Sehüppchen (Tafel VI. 24). Die Mächtigkeit der Kieselzellen kann in demselben Epidermisstreifen stark varııeren. Auch über Bast nehmen die Kieselkurzzellen, wenn sie sehr kurz (zwei- bis mehrmals breiter als lang) werden, die Gestalt der oben beschriebenen Formen an (Andropogon Gryllus, Zizaniopsis, Spartina, Festuca punctoria). ce. Die Kieselkurzzellen sind auch in den Streifen über Parenchyhm gut entwickelt, charakteristisch gestaltet und reichlich vorhanden. Dieser Fall ist relativ selten. Man kann folgende Hauptformen unterscheiden: 1. Kreuzzellen. i Andropogon Gryllus (Tatel VI, 26, 26a). Die Kreuze stimmen in der Form überein mit den in Streifen über Bast allgemein verbreiteten, sind aber niedriger als die Langzellen. Sie sind regelmässig mit Korkkurzzellen gepaart. (Ähnliche Kreuze führen Coix, Polytocca, Lophaterum.) Ichnanthus pallens (Tafel VI, 27— 29). Die Arme der Kreuze sind wellig conturiert und lamellös ausgezogen. Die Zellen sind blattemwärts stark verjüngt, so hoch wie die Langzellen und nur ausnahmsweise mit Korkkurzzellen gepaart. 2. Olyrazellen. Olyra latifolia (Tafel VI, 35; IX, 1). Die Kieselkurzzellen über Parenchym sind schon durch ihre bedeutende Grösse ausgezeichnet. Sie sind durchschnittlich 20 « lang und 46 « breit und übertreffen an Masse nicht nur die „Parenchymkieselzellen“ aller übrigen Arten, sondern auch die Kieselkreuze der Streifen über Bast auf demselben Blatte. Ihre Form ergiebt sich aus Tafel VI, 35. Die Ausbuchtungen der äussern (uerkanten bilden seitlich vorspringende Öhrchen. Sie sind gleich hoch wie die übrigen Epidermiszellen (der Streifen über Parenchym). Über der Mitte der Innenseite erhebt sich meistens ein stachelförmiger Fortsatz mit rhombischer Grundfläche, welcher zwischen vier aneinander und an die Riesel- zelle angrenzende Assimilationszellen hineinragt. Einen ähnlichen Fortsatz tragen die entsprechenden Kiesel- zellen von Luziola und Hygroryza (Tafel VI, 34). 3. Stachelzellen. 4egopogon pusillus (Tafel VI, 37). Die Zoysiee Aegopogon pusillus führt in den Blasenzellstreifen der Oberseite, sowie in den Streifen über Parenchym auf beiden Blattseiten zahlreiche isolierte, meist quer- gestreckte Kieselzellen, welche zahlreiche, seitlich und abwärts gerichtete, oft haarscharf zugeschärfte Ecken und Kanten besitzen und namentlich in schiefer Seitenansicht oft eine frappante Ähnlichkeit mit Krystall- drusen haben. Die „Kieselkurzzellen* von Luziola und Hygroryza zeigen in schiefer Ansicht ähnliche Bilder. Bei Hygroryza fällt häufig ein langer, dolehförmiger, blatteinwärts gewendeter Fortsatz besonders in die Augen. — 49 Beim, Anblick solcher (Gestalten, welche wie Fussangeln über dem zarten, assimilierenden Mesophyll verstreut liegen, drängt sich ohne weiteres die Vermutung auf, dieselben möchten in ähnlicher Weise etwa, wie die Raphidenbündel gewisser schleimiger Monokotylenblätter, gegen die Angriffe tierischer, Feinde (Sehnecken!) als mechanisches Schutzmittel eine Rolle spielen. 4. Die Kieselkurzzellen der Streifen über Parenchym bei Pharus seaber und Leptaspis eonchifera (Tafel IT, 2325; IV, 1, 2). Die Kieselzellen dieser beiden Oryzeen wurden bereits im Anschluss an die Hantelzellen des ersten Typus beschrieben. In der Regel haben sie auch nach Form und Anordnung ganz den Charakter von Kieselkurzzellen über Bast. Derselbe Einfluss, den sonst das subepidermale Bastgewebe auf die Form- bildung der Kieselkurzzellen ausübt. geht hier offenbar aus von den seitlich den Kieselzellen angelagerten, bastförmigen Epidermiszellen. 2. Korkkurzzellen. Die Korkkurzzellen sind nur ausnahmsweise im Lumen verkieselt, immer dünnwan dig, gewöhnlich dünnwandiger als die angrenzenden Langzellen (Tafel VII. 1. 6). Je diekwandiger diese letzteren sind, um so auffallender wird der Unterschied. Bei den grossen Korkkurzzellen von Hieroehloa alpina ist die Aussenwand etwas verdiekt, aber immer noch dünner als die Aussenwand der Langzellen (Tafel VII, 4a). An den mit dem Senurze’schen femisch freipräparierten Epidermen erscheinen diese Kurz- zellen (in Wasser) dunkler als die Langzellen und zeigen jene scharfen, dunklen Umrisse, welche stark verkorkten oder eutieularisierten, mit dem Macerationsgemisch behandelten Membranen eigentümlich sind. Auf Chlorzinkjodzusatz färben sich die Aussenwände, sowie die Seitenwände oder die äusseren Partieen der letzteren gelb bis gelbbraun. Da die Kieselkurzzellen hierbei farblos bleiben. die Langzellen da- gegen in ihren inneren Schichten sich bläuen, heben die drei Zellsorten in der Flächenansicht sich scharf von einander ab. Gegen Schwefelsäure, Chromsäure, Kupferoxydammoniak, Scuunzes Macerationsgemisch sind die Korkkurzzellen (wenigstens ihre Aussenwände und äusseren Teile der Seitenwände) äusserst resistent. Sie bleiben darin, ohne wesentliche Formveränderung, erhalten, auch dann, wenn die Langzellen (nach vor- gängiger Behandlung mit Flussäure) bis zur Formlosigkeit aufgequollen oder grösstenteils gelöst sind (Nardus). Sie führen sehr häufig Reste von organischem Inhalt. Bezugnehmend auf die chemische Beschaffenheit der Membran, habe ich die Kurzzellen dieser Gattung Korkkurzzellen. („Korkzellen“) genannt. Sie sind bei den Gräsern ebenso allgemein verbreitet, wie die Kieselkurzzellen. Bisweilen sind sie allerdings leicht zu übersehen, weil sie (auch an macerierten Membranen) nur wenig dunkler oder gleichgefärbt erscheinen wie die Langzellen. oder weil sie über der Bibliotheca botanica. Heft 36. f — 50 — Blattflüche nur sehr spärlich vorhanden sind. In solchen Fällen fand ich sie regelmässig am Blattrande gut entwickelt. (Bei Pogonatherum erinitum fehlten sie ın den Flächennerven und waren vorhanden über den Baststrängen des Mittelnervs und des Blattrandes.) In zweifelhaften Fällen kann man ausserdem durch Chlorzinkjod sich Gewissheit verschaffen. Die Korkkurzzellen zeigen bei weitem nicht jenen Reichtum an Gestalten, wie er für die Gruppe der Kieselkurzzellen charakteristisch ist. Wie diese, sind sie gewöhnlich so breit oder etwas breiter als die Langzellen derselben Reihe, über Assimilationsgewebe quergestreckt bis isodiametrisch (Tafel VI, 4; V. 21: VIL 13, 14: IX. 1), über Bast gleichgestaltet oder zwei- bis dreimal so lang als breit (Tafel VII, 11). Die quergestreckten Korkkurzzellen besitzen wie die Kieselzellen oft blatteinwärts convergierende Quer- wände (Tafel VI, 24). Kiesel- und Korkkurzzellen kommen gewöhnlich zusammen vor, Paare oder Reihen bildend. Es ist nun hervorzuheben, dass zwischen der Länge der Kieselzellen und der Länge der anstossenden Kork- zellen durchaus kein constantes Verhältnis besteht. Quergestreckte Kieselzellen sind zwar regelmässig mit quergestreckten Korkzellen gepaart (Tafel V, 12, 14; VIL 18b; IX, 1) (für Reihen trifft dies nicht zu), quadratische und längsgestreckte Kieselzellen können dagegen ebensogut mit quergestreckten, wie mit isodiametrischen und lüngsgestreckten Korkkurzzellen sich paaren oder zu Reihen verbinden (Tafel IV, 3, 9, 10; VI re.) ce). In einigen wenigen Fällen existiert eine gewisse Gesetzmässigkeit. In der Epidermis von Peetinaria (Tafel VI, 31), Trachypogon, Trieholaena (Laubtriebblatt) wechseln in den Streifen über Bast auf längere Strecken Hantelzellen regelmässig mit quergestreckten Korkkurzzellen. Diese quellen oft seitlich zwischen den Hanteln hervor, gleichsam einem longitudinal wirkenden Druck nachgebend. Bei Reimaria, Saccharum, Arthraxon, Erianthus, Tristachya (Tatel III, 26) sind die Korkkurzzellen unter denselben Verhältnissen regelmässig längsgestreckt, durchschnittlich ungefähr von der Länge der Hanteln. In den Streifen über Bast auf der Unterseite von Lygeum entsprechen den längeren Kieselzellen in der Mitte der Streifen regelmässig auch längere Korkzellen; auf der Unterseite des Blattes von Apluda sind im Randbaststreifen die Korkzellen regelmässig so lang, wie die mit ihnen gepaarten, ungleich langen Kieselzellen. Regelmässig quergestreckt sind die Korkkurzzellen der Blattoberseite von Themeda (Tafel VII, 13) und über Parenehym auf der Blattunterseite von Ses/eria (Tafel VII, 14); meist quadratisch über dem Bastband der Oberseite des Mittelnervs von Saccharum (Tafel XVII, 3): meist längsgestreckt über dem oberen Medianstreifen von Spodiopogon, über dem unteren von Erianthus I, in allen Streifen über Bast bei Hierochloa alpina (Tafel VII, 12). In der Flächenansicht sind die Korkzellen über Bast gewöhnlich rectangulär. Da ihre Membranen sich nicht im gleichen Masse wie diejenigen der anstossenden Langzellen verdicken, zeigen sie eme sanftere Wellung als jene (Tafel VII, 6). Über Assimilationsgewebe haben sie im allgemeinen unregelmässigere Umrisse. Während die Langzellen regelmässig im Bereich der @Querwände gar nicht oder nur schwach gewellt sind, sind die Korkzellen häufig ringsum gleich stark gewellt (Eriochloa | Tafel VI. 5], Stenotaphrum, Peetinaria, Anthaenantia). Bei Anthaenantia finden sich über Parenchym alle Übergänge von schwach- zu stark- welligen Korkzellen. Wenn die Kieselzellen schmäler sind, als die Langzellen derselben Reihe, werden sie von den anliegenden, breiteren Korkzellen von hinten her umfasst und diese letzteren erscheinen infolgedessen halbmondförmig (Tafel VI, 30a, 31). Bei Zoysia und Tragus tragen die Korkkurzzellen ausnahmsweise, bei Spartina, Diehelachne, Nardurus regelmässig eme bis mehrere Papillen. 3. Zwischenzellen. Bei Reis, Leersia und Hygroryza alternieren im den reinen Kurzzellreihen über Bast die quer- gestreckten Kieselkurzzellen regelmässig mit Kurzzellen von ungefähr gleichen Dimensionen, deren Lumen normaler Weise nicht verkieselt ist, deren Membranen dünner sind als diejenigen der Langzellen, nach der Maceration nicht dunkler erschemen als die übrigen Epidermiszellen und auf Chlorzinkjodzusatz sich nicht gelb, sondern blau fürben. Weil sie regelmässig zwischen Reiszellen liegen, habe ich sie „Zwischenzellen‘® genannt. Ihre Form ergiebt sich aus derjenigen der Reiszellen. Sie sind in gewissem Sinne ihr Negativ (Tafel V, 8, 15a, b). Diejenigen von Hygroryza tragen zahlreiche Cutieularwärzchen. Feste organische Inhaltsreste wurden nicht beobachtet. Bei den meisten Arten stösst man ab und zu auf eme Kurzzelle, welche nach der Gestalt und topographischen Lage durchaus als Korkkurzzelle oder als Zwischenzelle angesprochen werden muss, deren Lumen aber gleich demjenigen der Kieselkurzzellen solid verkieselt ist (Tafel V, 15a, 21a). Topographie. 1. Allgemeines. Sieht man ab von den Spaltöffnungs- und Blasenzellstreifen, dann ist die übrige Epidermis in der hegel mit Kurzzellen ausgestattet. Dieselben sind a. isoliert, d. h. eine Kurzzelle liegt zwischen zwei Langzellen derselben Reihe (Tafel VI, 29:3, 10), b. ER): e. in Gruppen vereinigt, d. h. je drei bis vier (selten mehr) Kurzzellen liegen zwischen gepaart, d. h. zwei Kurzzellen liegen zwischen zwei Langzellen derselben Reihe (Tafel VII, zwei Langzellen derselben Reihe (Tatel VII, 14c, e, 13), d. m Reihen geordnet, d. h. sie bilden Längsreihen von variabler Länge (Tafel II. a a NA le Korkkurzzellen kommen häufig, Kieselkurzzellen selten (Zchnanthus, Apluda, Manisuris) in’ grösserer Menge isoliert nebeneinander vor. Dagegen sind gewöhnlich isolierte Kieselzellen spärlich zwischen die mit Korkzellen verbundenen eingestreut. Die Kurzzellpaare. -Gruppen und -Reihen sind meist „gemischt“, d. h. aus Kork- und Kiesel- kurzzellen zugleich zusammengesetzt (Tafel IX, 1, Streifen über Parenchym: Tafel III, 26; IV, 3, 4; VII. 14e. e). seltener „rein“, d.h. von lauter Kork- oder von lauter Kieselkurzzellen gebildet (Tafel VI. 29; van ablssals)} In gemischten Paaren ist regelmässig die vordere Zelle eine Kieselzelle, die hintere eine Korkzelle (Tafel I: IV, 10; V, 14, 17), In gemischten Gruppen ist die vorderste Zelle ebenfalls eine Kieselzelle,. die hinterste bald eine Kork-, bald eine Kiesel- yelle (Tafel VII. 14ec. e 18). (Ein 7 mm langes Stück eines 11 Reihen breiten Streifens über Bast von Polytoca enthielt 44 gemischte, meist dreizählige Gruppen, deren vorderste Felle ausnahmslos eine Kieselzelle war.) In den Streifen über Parenchym wird bei einigen Arten die vorderste Zelle der Kurzzellpaare oder -Gruppen regelmässig ersetzt durch ein Stachelhärchen (Ampelodesmos, Gastridium, Elymus arenarius, Festuea punctoria, Tafel VI, 13: vergl. auch Tafel VII. 14, drittäusserste Reihe links), seltener durch eine Spaltöffnung (Festuca punctoria, Tafel VII. 13: vergl. auch Figur 159). (Damit harmoniert die Thatsache, dass in denjenigen Epidermisstreifen, welche reine Kurzzellreihen enthalten, die Stachel- härchen nur in diesen heihen auftreten.) In längeren, gemischten Kurzzellreihen wechselt bisweilen sehr regelmässig je eine Kieselkurzzelle mit einer Korkkurzzelle (Tafel III. 26: IV, 9). Häufiger alterniert je eine Kieselkurzzelle mit einer bis drei, selten mehreren Korkkurzzellen (Tafel IV, 3. 4) oder es folgen stellenweise zwei bis mehrere Kieselkurz- zellen direct aufeinander. So entstehen schliesslich Übergänge zu reinen Kork- oder Kieselzellreihen. Beide Reihensorten sind im Verhältnis zu den „gemischten“ Kurzzellreihen selten. Reine Kieselkurzzellreihen sind immerhin noch häufiger. Über Parenchym bei Pharus, in den secundären Streifen über Bast bei Oplismenus, über Bast auf der Blattunterseite von Spodiopogon. Die breiteren Streifen über Bast zeigen bei Pharus und Oplismenus in ihren gemischten Kurzzellreihen häufig Übergänge von der normalen Alternanz zu reinen Kieselkurzzellstrecken von variabler Länge. Reine Korkkurzzellreihen fand ich typisch entwickelt nur bei Festuca spadicea (Tafel VII, 11). oemischten Kurzzellreihen bisweilen ın Übergangsstadien dazu fanden sich z. B. bei Erianthus, wo die kurze, reine Korkzellstrecken übergingen. Nach der Anordnung der Kurzzellen in den verschiedenen Streifen der Epidermis lassen sich drei Hauptfälle unterscheiden: Typus I. Zerstreute Ordnung ohne Reihendifferenzierung. Über Bast und As- similationsgewebe (Tafel V, 17. 14mf:; VI, 4: VI, 10, 13, 14: IX, 1b; XU, 3; NEU, 1, 8, 4): Isolierte oder gepaarte oder in Gruppen vereinigte Kurzzellen. wechseln in allen Reihen (eines bestimmten Streifens) in «leicher Weise mit Langzellen. Je nach der Länge der letzteren stehen die Kurzzellen mehr oder weniger dicht. Dieser Typus herrscht regelmässig in den Streifen über Parenchym. In den Streifen über Bast ist er seltener als der unten zu beschreibende, dritte Typus. Typus Il. Zerstreute Ordnung. Differenzierung in kurzzellreiche und kurz- zellarme (bis kurzzellfreie) Langzellreihen. Nur über Bast (Tafel D). Bei gewissen Arten sind die Streifen über Bast ebenfalls gleichmässig mit Kurzzellen übersät und die Paare oder wenigzelligen Gruppen derselben werden regelmässig durch Langzellen geschieden. Bei genauerem Zusehen ergiebt sich aber, dass sich zwischen die kurzzellhaltigen Reihen „leere* Reihen einschieben, welche Kurzzellen gar nicht oder nur in längeren Zwischenräumen enthalten (Tafel D. Eine kurzzellhaltige Reihe wird oft plötzlich oder allmählich zu einer „leeren“; dann ändern sich in der Regel die angrenzenden, kurzzellfreien Reihen im entgegengesetzten Sinne. Bisweilen rücken in den kurzellreichen Reihen die Kurzzellen streekenweise zu reinen Kurzzell- reihen zusammen (Übergang zum folgenden Typus III). oder es treten in bestimmten Bezirken des Streifens auch m den „leeren“ Reihen zwischen den Langzellen regelmässig Kurzzellen auf (Übergang in den Typus ]). Besonders rem ausgeprägt fand sich Typus Il bei Nardus-Exemplaren verschiedener Provenienz (allerdings nicht bei allen zur Untersuchung gelangten), stellenweise vicarisierend für Typus III bei zahl- reichen Arten. ; Typus III. Differenzierung in reine Lang- und reine Kurzzellreihen. Bloss übers Bast (Tafel Hi 247,26, 027 0 DV ala 53, LIE Ver 13, AED E98: Val, 29): VAR, aal)E Über Bast tritt von allen drei Typen dieser weitaus am häu figsten auf. .Je eine Kurz- zellreihe wechselt mit einer bis zwei Langzellreihen. Nicht selten erfahren solche Streifen stellenweise eine Art Auflockerung, indem die Kieselzellen vorübergehend nach Typus II oder I sich ordnen. In breiten Streifen der Blattfläche, welche Kieselzellen des Hanteltypus führen. bemerkt man häufig, dass von den beiden Streifenrändern aus nach der Streifenmitte hin die Reihendifferenzierung schärfer und die Kurzzellen länger werden. Bei Polytoca braeteata z. B. herrschen in den secundären Streifen über der ganzen Breite mit Korkzellen gepaarte Kieselkreuze, welche angeordnet sind nach Typus II, der bisweilen in Typus I übergeht. In den breiteren, primären Streifen verhalten sich die Ränder ähnlich wie die secundären Streifen; in der Mitte dagegen liegt eine (bis mehrere) von reinen Langzellreihen begleitete, Hantelzellen führende, reine Kurzzellreihe. Schon im allgemeinen Teil wurde darauf hingewiesen, dass Kurz- und Langzellreihen nicht eontinuierlich von der Blattbasis zur Blattspitze nebeneinander herlaufen, sondern bald in längeren, bald in kürzeren Zwischenräumen zu Lang-. bezw. Kurzzellreihen werden (Tafel V, 13; VII, 11a. b) oder sich auskeilen, oder in ungleiche Tochterreihen spalten. Es findet so von Strecke zu Strecke gleichsam eine Seitwärtsverschiebung derselben, bald nach rechts, bald nach links, statt. Die Reihendifferenzierung und die regelmässige Alternanz beider Reihensorten bleibt aber trotzdem erhalten. Zwei reine Langzellreihen stossen zwar nicht selten auf längere Strecken aneinander, Kurzzellreihen nur auf ganz kurze Distanz, im Bereich ihrer sich übereinander schiebenden Enden. Breite, nach Typus III gebaute Streifen haben oft die Tendenz, im Bereich ihres Mittelfeldes aller Kurzzellen sieh zu entledigen, sodass dann kurzzellarme bis leere, — 54 — längere oder kürzere Mittelfeldstrecken mit kurzzellhaltigen (in der Längsrichtung) alternieren (Erianthus japonieus I, Spodiopogon, Anthaenantia, Reis, KFestuca spadicea). In seltenen Fällen werden in Streifen, welche im übrigen nach Typus III gebaut sind, auch die Langzellreihen zu remen Kurzzellreihen, sodass bis sechs Reihen nebeneinander herlaufen, deren jede aus regelmässig alternierenden Kieselkurzzellen und Kork- bezw. Zwischenzellen besteht (Manisuris, Isachne arındinacea, Reis | Tafel V,13], Hygroryza). Dieser Anordnungsmodus herrscht aber immer nur sporadisch auf kurze Strecken innerhalb einzelner Streifen. Bei Hygroryza tritt er allerdings mit bemerkens- werter Häufigkeit auf. An solchen Stellen hat die Anreicherung an Kurzzellen und speciell an Kieselkurzzellen den höchsten Grad erreicht, der überhaupt beobachtet wurde. Mehrere Reihen breite, ausschliesslich aus Kork- oder ausschliesslich aus Kieselkurzzellen bestehende Epidermiscomplexe habe ich nirgends angetroffen. Man kann sich von der Entstehung dieser verschiedenen Ver- Typus. TynusII. teilungsmodi eine Vorstellung machen, wenn man annimmt, die gleich- mässig zerstreute Ordnung (Typus I) repräsentiere die ursprüngliche und älteste Anordnungsweise, und wenn man ferner berücksichtigt, dass nach Typus I gebaute Streifen pro Flächeneinheit viel weniger Kurzzellen enthalten als die nach Typus III zusammengesetzten. Erstere Annahme ist allerdings nicht zu beweisen, letzteres ergiebt sich aus einfachen, geometrischen Betrachtungen. (Vergl. die neben- B e 4 : : 6Kurzzellen 1Kasrsellen stehenden, schematischen Figuren.) Figur 4 stellt zugleich annähernd das Diehtigkeitsmaximum nach Typus I angeordneter Kurzzellen dar. Es erwies sich nun aus irgendwelchen Gründen (z. B. deshalb, weil die Kieselkurzzellen gegen feindliche Tiere einen wirksamen Schutz gewährten) die Anreicherung von Kurzzellen als vorteilhaft. In den Streifen über Parenchym und Blasenzellstreifen konnte dieselbe nicht gut Platz greifen, weil hier die freie Wassercirculation gehindert, dort die Spaltöffnungen verdrängt worden wären. Sie trat daher bloss über Bast auf. Hier wäre, wie man a priori annehmen muss, der höchste Grad der Entwickelung von Kurz- zellen dann erreicht, wenn alle Reihen in reme Kurzzellreihen sich umgewandelt hätten. Thatsächlieh ist aber diese Entwickelungsstufe nur äusserst selten innerhalb ganz kleiner Bezirke der Epidermis erreicht. Es würde offenbar eine allzu starke Schwächung der Festigkeit der Epidermis bedeuten, wenn die ‚über den Bastmassen liegenden Streifen in lauter kleine, teils vollkommen spröde (Kieselkurzzellen), teils ganz dünnwandige (Kork- und Zwischenzellen) Zellchen zerstückelt würden. Es ist daher nicht nur zwischen den einzelnen Zellen, sondern auch unter den Zellreihen Arbeitsteilung eingetreten. Die Hälfte der Reihen eines Streifens hat sich der mechanischen Function einseitig angepasst, sie hat sich aller Kurzzellen entledigt und ihre Zellen sind lang und schmal, bisweilen geradezu bastzellförmig geworden. Die andere Hälfte der Reihen hat sich in lauter Kurzzellen aufgelöst. Die regelmässige Alternanz von Lang- und Kurzzellreihen erscheint jetzt auch verständlich, denn mechanisch ist es offenbar am vorteilhaftesten, wenn jede Kurzzellreihe für sich zwischen zwei Langzellreihen eingebettet liegt. Da ferner die Kurzzellenzüge ab und zu Unterbrechungen zeigen (Tafel VII, 11a, b), ist die Wassereireulation (welche durch die Kurz- zellen jedenfalls wesentlich beeinträchtigt wird) in der Längs- und @uerrichtung des Streifens möglich. Vom mechanischen Gesichtspunkt aus erklärt sich auch einigermassen der Schwund der Kurzzellen im Mittelfeld breiter, nach dem dritten Typus gebauter Streifen, sowie das Fehlen reiner Kurzzellreihen im stomafreien Streifen oder Feldern über Parenchym. In zwei Fällen (Pharus und Leptaspis) kommen allerdings reine Kurzzellreihen reichlich in den Streifen über Parenchym auf der Unterseite vor. Sie werden aber (wie. bereits oben erwähnt wurde) stets begleitet von Epidermiszellen, welche vollständig Bastqualität angenommen haben und die durch die Kurzzellreihen bedingte mechanische Schwächung der Epidermis gewissermassen compensieren. 2. Übersicht über die nach Art und Verteilung der Kurzzellen verschiedenen Streifen und Felder. Bei der Charakterisierung eines Kurzzellen führenden Streifens müssen drei (Gesichtspunkte zugleich ins Auge gefasst werden: 1. Die Kurzzellspecies. Kommen bloss Kork- oder bloss Kieselzellen. oder beiderlei Zellen, oder Kiesel- und Zwischenzellen oder gar keine Kurzzellen vor ? 2. Form und Grösse der Kurzzellen. Kommen charakteristische Form- und Grössen- varlationen vor? 3. Verteilung der Kieselzellen. Nach welchem der drei Verteilungstypen sind die Kurz- zellen angeordnet? Kommt in ein- und demselben Streifen mehr als ein Verteilungstypus zur Herrschaft? Dies sind die Einteilungsprineipien für die folgende, kurze Übersicht über die wichtiesten Streiten- typen. In derselben sind die Blasenzellstreifen und die Stomastreifen und -Felder nicht enthalten. weil sie (seltene Ausnahmen abgerechnet) kurzzellfrei sind und ihre Zusammensetzung sich nach dem Früheren von selbst versteht. A. Einfache Streifen über Bast: einfache, stomafreie Streifen und Felder über Parenchym. I. Kork- und Kieselkurzzellen zugleich vorhanden: a. gemischte Paare (Gruppen) oder Reihen bildend: nach Typus I geordnete Paare: Streifen über Bast, Blattfläche: Andropogon @Gryllus, Rotboellia, Zizaniopsis, Spartina, Festuca punctoria. Medianstreifen der Mittelnerven (über Bast): Maydeen, Imperata, Stenotaphrum, Manisunis. Streifen über Bast, Blattrand: Zahlreiche Arten (siehe „Specielles* iiber diesen Streifen), Felder über Parenchym: Cor, Andropogon Gryllus, Arundinella anomala. Nach Typus II geordnete Paare: Nardus strieta (weniger scharf bei Lygeum, Imperata, Arundinella anomala). Nach Typus III geordnet: Streifen über Bast. Blattfläche: Zahlreiche Arten aus den verschiedensten Trihus (Amphicarpum, Tragus, Reis, Uniola, Phyllostachys). Medianstreifen der Mittelnerven (über Bast): Ichnanthus, Cenchrus, Olyra latifolia, Ehrharta panicea. 6 — Streifen über Bast, Blattrand (relativ selten): Digitaria, Anthephora. Streifen über Parenchym(!): Bloss bei Leptaspis. b. Ausser gemischten Paaren noch zahlreiche isolierte oder gepaarte Korkkurzzellen vorhanden: Streifen über Bast, Blattfläche: Zoysia, Unterseite. Felder über Parenchym: Zahlreiche Arten, z. B. Olyra latifolia (Tafel IX, 1). II. Bloss Korkkurzzellen : nach Typus I geordnet, isoliert oder gepaart oder in Gruppen: Streifen über Bast, Blattfläche (selten!): Fierochloa alpina (Tafel VII, 12), Themeda (Oberseite, Tafel II, 15). Medianstreifen der Mittelnerven (über Bast): Krianthus II Oberseite, Saccharum Oberseite (Tafel VII, 10), Zizaniopsis Unterseite. Streifen über Bast, Blattrand: Iseilema. Streifen oder Felder über Parenchym: a. Meist isoliert: auf beiden Blattseiten bei Themeda und Eriochlo«a, bloss oberseits bei Dimeria, Saccharum, Isachne arundinacea, bloss unterseits bei Elionurus und Stenotaphrum. (Vergl. auch Tatel VII, 14.) p. Meist gepaart oder in Gruppen: beiderseits bei Anthaenantia, bloss oberseits bei Spartina. nach Typus III geordnet: bloss über Bast bei Festuca spadicea (Tafel VII, 11). Ill. Bloss Kieselkurzzellen: nach Typus I geordnet: Streifen und Felder über Parenchym bei /chnanthus (Tatel VI, 29) und Aegopogon. nach Typus II geordnet: Streifen über Bast, Blattfläche: Pogonatherum (Tatel V1, 8). nach Typus III geordnet: Secundäre Streifen über Bast: /chnanthus (Tafel VI, 29). Streifen über Parenchym(!): Bloss bei Pharus (Tafel II, 24, 25). IV. Kurzzellen fehlen: Streifen und Felder über Parenchym: Pogonatherum (Tatel VI, 8), Chamaeraphis, Stenotaphrum, Hierochloa alpina (Tafel VII, 12). B. Zusammengesetzte Streifen über Bast. Blattfläche: Isachne arundinacea, Unterseite: Mittelfeld mit nach Typus III geordneten Kiesel- und Kork- zellen, Randfelder mit zerstreuten Korkzellen. Polytoca, Primärstreifen: Mittelfeld mit nach Typus Ill geordneten Kork- und Hantelzellen, Randfelder mit nach Typus II bis I verteilten, gemischten Paaren, deren Kieselzellen kreuzförmig oder quergestreckt sind. Blattrand: Zwei Felder, ein oberes, der Epidermis der Blattoberseite angehörend, und ein unteres, zur untern Epidermis gehörendes: Oberes nach Typus I, unteres nach Typus III gebaut: Perotis, (Vergl. auch Tafel I, Randstreifen über Bast bei Nardus.) Drei Felder: Tragus, Setaria, Cenchrus, Sesleria (Tafel VIL, 14). Fünf Felder: Mittelfeld mit Korkzellen nach Typus I, innere Seitenfelder mit Kork- und Kiesel- zellen nach Typus III, äussere Seitenfelder mit Korkzellen nach Typus 1. III I II I Ko Kı+tKo Ko Ki+tkKo Ko Medianstreifen der Mittelnerven (über Bast): Ischaemum. Schema: (Isachne arundinacea.) Regelmässig drei Felder: In allen drei Feldern Kiesel- und Korkkurzzellen, aber die Kieselzellen des Mittelfeldes mehr oder weniger verkümmert: Setaria, Reis, Leersia. Im Mittelfeld bloss Korkkurzzellen, in den Randfeldern Kiesel- und Beckera (Ober- und Unterseite), Erianthus, Phalaris (Unterseite). Mittelfeld ohne Kurzzellen, Randfelder mit Kork- und Kieselkurzzellen : Digitaria, Eriochloa (Tafel VI, 4), Luziola. Korkkurzzellen: 3. Specielles über die Streifen über Bast auf der Blattfläche. Bei der Mehrzahl der untersuchten Arten sind die Kurzzellen über Bast auf der Blattfläche nach Typus III angeordnet. Die Kurzzellreihen bestehen regelmässig (seltene, in der vorangehenden Über- sicht angeführte Fälle ausgenommen) aus Kork- und Kieselkurzzellen zugleich. Aus dem unten folgenden Verzeichnis von Arten, für welche dieser Verteilungstypus charakteristisch ist, geht die Verbreitung desselben in den verschiedensten Tribus klar hervor: Mais, Ve Court, Maydeen: Agrostideen: Aristida, Piptochaetium, Andropogoneen: Peetinaria, srachyelytrum, Trachypogon, Aveneen: Tristachya, Iseilema, Chlorideen: Oynodon, Zoysieen B Tı aqus, Schoenefeldia, Tristegineen: Beckera U.-S.*), Harpechloa, Paniceen: Anthaenantia, Chloris u. v. a. Amphiearpum, Festuceen: Schmidtia, Setaria, Centotheca, OÖryzeen: Luziola U.-S., Aeluropus, Reis \ statt Korkzellen Lamarckia, Leersia | Zwischenzellen, Hordeen: Oropetium, Phalarideen: Ehrharta panicea, Bambuseen: Phyllostachys, *) Unterseite. Bibliotheca botanica. Heft 36. Chusquea. a Aus dieser Übersicht geht auch deutlich hervor, dass dieser Typus III vorwiegend bei tropischen und subtropischen Gattungen scharf ausgeprägt ist. Typus II ist, wie bereits erwähnt wurde, selten für ganze Blätter charakteristisch (Nardus). Typus I ist seltener als Typus IH. Die Kurzzellen bilden in der Regel gemischte Paare oder (seltener) gemischte Gruppen. Bei den Panicoideen ist der Typus I seltener als bei den Poneoideen, doch kann dies lediglich eine zufällige Folge der willkürlichen Artenauswahl sein. Folgende Arten zeigten den ersten Typus scharf: Andropogoneen: Elionorus V.-S., Agrostideen: Stipa, Andropogon Gryllus U.-S.. Podophorus U.-8.. Foysieen: Zoysia U.-S.. Sporobolus, OÖryzeen: Zizamiopsis. Aveneen: Danthonia U.-S. Chlorideen: Spartina U.-S.. Tetrachne, Festuceen: Echinaria, Eragrostis, Distichlis, Seolochloa, Bromus, Hordeen: Lolium, Haynaldia, Bambuseen: Arthrostylidium. Bei den Arten. welche Kieselzellen des Hanteltypus führen, sind oft die Streifen über Bast auf der Ober- und Unterseite, oder auch die primären und secundären Streifen derselben Blatt- seite ungleich. Es lassen sich folgende Hauptfälle unterscheiden: (Um die Übersicht nicht zu sehr zu complieieren, wird nur auf die Streifen der Blattfläche Kück- sicht genommen und von dem Mittelnerv und Blattrand. die so wie so, auch bei Vertretern anderer Kieselzelltypen. oft einen abweichenden Bau besitzen, abgesehen.) I. Ober- und unterseits, in primären und secundären Streifen Kreuze: Olyra latifolia (der Mittelnerv führt ausserdem noch Hanteln). II. Zahlreiche Kreuze und Hanteln auf beiden Blattseiten. Erstere occupieren vor- zugsweise die secundären, letztere die primären Streifen. Doch können auch in primären Streifen Kreuze in reichlicher Anzahl (hauptsächlich über den Randfeldern) auftreten. Coix, Polytoca, Tripsacum, Rotboellia, Manisuris, Spinifex, Luziola. II. Hanteln dominieren in allen Streifen. Gelegentlich finden sich auch Kreuze oder Knotenzellen eingestreut. Dieser Fall ist am meisten verbreitet: Andropogoneen: Erianthus I, Pectinaria, Trachypogon, Arthraxon, Iseilema. Zoysieen: Anthephora, Latipes, Perotis. Paniceen: Eriochloa, Digitaria, Panicum, Reimaria, Chamaeraphis, Setaria. — 59 OÖryzeen: Pharus, Leptaspis. Phalarıdeen: Ehrharta Mierolaena. Agrostideen: Aristida, Brachyelytrum. Aveneen: Tristachya. Chlorideen: Otenium, Dinebra. Festuceen: Schmidtia, Gynerium, Molinia, Uniola. Bambuseen: Bambusa graeilis. IV. In bestimmten Streifen dominieren Hanteln, in andern Knotenzellen. a. Knotenzellen in allen Streifen der Oberseite, Hanteln in allen Streifen der Unterseite dominierend: Tricholaena (Laubtrieb). b. Knotenzellen in allen Streifen der Unterseite, Hanteln in denjenigen der Oberseite dominierend: Ischaemum, Saccharum, Spodiopogon. c. Knotenzellen herrschen bloss vor in den secundären Streifen der Unterseite, Hanteln dominieren in den primären Streifen der Unterseite, sowie in den seeundären und primären der Oberseite: Ichnanthus (Tafel III, 27; VI, 29). V. Knotenzellen zahlreich in allen Streifen. a. Sie dominieren in allen Streifen (primären und secundären): Tricholaena (Halmblatt). b. In den primären Streifen der Blattunterseite sind den Knotenzellen zahlreiche Hanteln bei- cemischt. Letztere können stellenweise vorherrschen : Oplismenus. 4. Specielles über die Streifen über Bast am Mittelnerv. (Bezieht sich bloss auf die Panicoideen.) Wenn der Mittelnerv sich durch Bau und Grösse nur wenig oder gar nicht von den stärksten Flächennerven unterscheidet (Tafel I, 2; II, 11), sind auch die zugehörigen Streifen über Bast identisch mit denjenigen der Blattfläche. Ist er dagegen deutlich ausgeprägt, dann weichen die Medianstreifen häufig, seltener auch die Seitenstreifen in ıhrem Bau von den Flächenstreifen ab. Es sind daher in erster Linie die Epidermisstreifen über den Bastbändern der Oberseite zu- sammengesetzter Mittelnerven und über dem starken, medianen Bastbündel auf der Unterseite zusammengesetzter und starker einfacher Mittelnerven, welche sich in Form und Verteilung der Kurzzellen von den Flächenstreifen unterscheiden. + He Folgende sind die wichtigsten Streifentypen über den Mittelnerven: a. Kieselzellen über der ganzen Breite des Streifens gleichmässig verteilt, gleich geformt und gleich gross: Gemischte Paare in allen Reihen (Verteilungstypus I). Bastbänder der Oberseite zusammengesetzter Mittelnerven: Maydeen, Imperata. Medianstreifen der Unterseite zusammengesetzter Mittelnerven: Euchlaena, Coir, Polytoca, Medianstreifen der Unterseite einfacher Mittelnerven: Manisuris. Reihendifferenzierung (Verteilungstypus III) (Langzellreihen und gemischte Kurz- zellreihen). Bastbänder der Oberseite zusammengesetzter Mittelnerven: — Medianstreifen der Unterseite zusammengesetzter Mittelnerven: Pennisetum, Medianstreifen der Unterseite einfacher Mittelnerven: Cenchrus. b. Kieselzellen über der ganzen Breite der Streifen, aber im Mittelfeld kleiner als am Streifenrande: Medianstreifen auf der Unterseite der Mittelnerven: Leersia, Reis I und Il: Am Streifenrand ächte Reiszellen, über der Mitte kleine, meist quergestreckte, unregelmässig geformte Kieselzellchen. Am Rande grosse, vollkommene, nach Typus III geordnete, über der Mitte kleinere, oft nur kümmerlich entwickelte, nach Typus I geordnete Hanteln. (Die Mächtigkeit der Kieselzellen und die Reihendifferenzierung wächst hier also gegen die Streifenränder, in den primären Streifen der Blattfläche bei Polytoca umgekehrt gegen die Streifen mitte.) c. Kieselzellen bloss in den Randfeldern der Streifen häufiger, über dem Mittelfeld Setaria: nur sporadisch auftretend. Bastbänder der Oberseite zusammengesetzter Mittelnerven: Rokboellia. en Se ae relen Erianthus I | Medianstreifen der Unterseite zusammengesetzter Mittelnerven: Erianthus I und II. Spodiopogon, Beckera, Phalaris, ee Medianstreifen der Unterseite einfacher Mittelnerven: Digitaria, Oplismenus, ' Mittelfeld kurzzelltrei. Eriochloa (Tafel VII. 4) ] d. Kieselzellen fehlen über der «anzen Breite oder treten nur ausnahmsweise sporadisch auf: Erianthus II, Saccharum (Tafel VII, 10), Spodiopogon, Ischaemum, Themeda. Dieser Typus ist für die Mehrzahl der Streifen über den Bastbändern der Oberseite der Mittelnerven charakteristisch. Alle diese Streifen der letztgenannten Arten führen zahlreiche, nach Typus I geordnete Kork- kurzzellen. Die Epidermisstreifen, welche die oben mehrfach erwähnten Bastbänder bedeeken, sind die breitesten und reihenreichsten (bis 100 Reihen breit), welche in der Gramineenepidermis vorkommen. Sie werden höchstens noch übertroffen von den Streifen, welche die ganze Unterseite der borstlichen Blätter gewisser Arten überziehen und durchweg über Stereom liegen (Festuca punetoria). Bei diesen breiten „Bastbandstreifen“ liess sich in einigen Fällen ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Bau der Epidermis und der Dieke der Bastunterlage constatieren. In der Regel sind die Streifen, der durchweg gleich dieken Bastunterlage entsprechend, über der ganzen Breite gleich gebaut, d. h. in allen Reihen wechseln Langzellen entweder mit einfachen oder gepaarten Korkzellen. oder dann mit gemischten Paaren. An den mir vorliegenden Blattstücken von Erianthus I und Rotboellia ist das Bastband an beiden Rändern zu blattemwärts vorspringenden Leisten verdiekt. Im Mittelfeld sind Korkkurzzellen gleichmässig über alle Reihen verstreut. In den Randfeldern dagegen, welche über den Bastleisten liegen, treten zn den Korkzellen noch zahlreiche Kieselzellen hinzu, welche zusammen mit den erstern nach Typus III sich anordnen. Die Bastzellen der Randleisten sind englumiger als diejenigen des Mittelstücks. Die mittleren Reihen der Medianstreifen auf der Unterseite der zusammengesetzten Mittelnerven sind nieht nur häufig schmaler-und von kleinerem (Querschnitt als die ein bis drei Randreihen jederseits (Tafel III, 20: IV, 4: V, 14), sondern oft auch englumiger und von beträchtlich kleinerem Querschnitt, als die entsprechend gelegenen heihen aller Streifen der Blattfläche (Mais, Beekera, Spodiopogon). Damit hängt vielleicht die kümmerliche Entwickelung oder das Fehlen der Kieselzellen in diesen Mittelfeldern zu- sammen. Eine constante, feste Beziehung in dieser Hinsicht besteht aber durchaus nicht. Die „Seitenstreifen“ der Unterseite der zusammengesetzten Mittelnerven stimmen entweder mit den Streifen der Fläche überein und differieren vom Medianstreifen (Reis I, II) oder sie stimmen im Bau mit dem letzteren überein und differieren von den Flächenstreifen (Beekera, Zizaniopsis). 5. Specielles über den Streifen über Bast am Blattrande. (Bezieht sich nur auf die Panicoideen.) Über dem Bastbündel des Blattrandes herrscht die Tendenz. die Kurzzellen (als gemischte Paare) nach Typus I anzuordnen. 6 S0 Procent der 40 daraufhin geprüften Arten zeigten diesen Verteilungsmodus mehr oder weniger rein ausgeprägt und bei 60 Procent stand dieser in scharfem Gegensatz zu den Flächenstreifen, wo die Kurzzellen nach Typus III geordnet waren. (Vergl. z. B. die Anordnung der Kurzzellen bei Amphi- carpum, Tatel VI, 4 und 5). \ Wenn die Ausbildung continuierlicher Kurzzellreihen emerseits eine mechanische Schwächung der Epidermis, anderseits ein wesentliches Hindernis für die Wassereireulation m der Epidermis in der Quer- richtung des Blattes bedeutet, erscheint die oben erwähnte Thatsache zweckmässig. Denn einerseits ist ‚ler Blattrand bekanntlich mechanisch stark in Anspruch genommen, anderseits liegt hier die Passage, durch welche der directe Wasserverkehr der oberen und unteren Epidermis vermittelt wird. (Verel. p. 54. > 6. Specielles über die Streifen über Parenchym. Nach der Verteilung der Kieselkurzzellen über Parenchym auf beiden Blattseiten lassen sich tolgende Hauptfälle unterscheiden: l. Kieselzellen oben und unten häufig oder doch nicht selten: Maydeen, Manisuris, Arundinella anomala, Ichnanthus, Olyra latifolia, Zizania. Von den drei standortsverschiedenen Reisblättern *) führte Nr. I ın den Streifen über Parenchym auf beiden Blattseiten Kieselzellen in mittlerer Häufigkeit, bei Nr. II und III fand ich keme. In diesen Streifen scheint also die Variation nach dem Standort mehr Platz zu greifen, als in den Baststreifen der Fläche, welche in allen drei Fällen denselben Bau besitzen. II. Kieselzellen bloss unten: Tricholaena vosea (Laubtrieb). III. Kieselzellen bloss oben (unten äusserst selten): Oplismenus. IV. Kieselzellen fehlen oben und unten: Pogonatherum, Elionurus, Tragus, Perotis, Beckera, Anthaenantia, Chamaeraphis, Ehrharta panicea. Die Kieselzellen sind in der Regel an eine (oder mehrere) Korkzellen gebunden. Wo sie ganz tehlen, werden sie meist durch Korkzellen ersetzt. Bei den Korkkurzzellen lassen sich nach der Verteilung nach Blattseiten folgende Fälle unter- scheiden: l. Korkzellen oben und unten zahlreich: Anthaenantia, Themeda, Eriochloa (Tafel IV, 4). Il. Korkzellen bloss oben zahlreich: Dimeria, Isachne (Tafel V, 21), Saccharun. III. Korkzellen bloss unten zahlreich: Elionurus, Stenotaphrum. In allen diesen Fällen fehlen Kieselzellen oder sind sehr selten. *), Siehe Artenverzeichnis und p. 66 unten. Zahlreiche, gemischte Kurzzellpaare und zahlreiche isolierte Korkzellen nebeneinander finden sich über Parenchym auf der Oberseite bei Olyra latifolia (Tatel IX, 1). Nach der Anordnung der nicht mit Kieselzellen verbundenen Korkzellen lassen sich folgende Typen unterscheiden: 1. Gewöhnlich isoliert (selten zu zwei bis drei): Themeda (Tafel II, 15), Dimeria, Isachne, Sacharum, Elionurus, Eriochloa, Stenotaphrum, Olyra latifolia (Tafel IX, 1). ID Meist gepaart (selten vereinzelt oder zu drei bis vier): Anthaenantia. 3. Paare und drei- bis vierzählige Gruppen vorherrschend: Oberseite von Spartina und Festuca spadicea (Tafel VII, 13). Vollständig kurzzellfrei waren die Streifen über Parenchym auf der Blattober- und -Unter- seite bei Pogonatherum (Tatel VI, 8), Chamaeraphis, Anthoxanthum Puelii, Hierochlo« alpina (Tafel VII, 12), sowie die gesamte Blattepidermis bei Mibora verna und Phippsia algida (Tafel II, 1-4). 7. Beziehungen der Grösse der Kieselkurzzellen zur Topographie. Vergleichende Messungen über die Grösse der Kurzzellen wurden nicht angestellt. Es ergaben sich trotzdem zwischen ungleichen Streifen oder ungleichen Blattseiten derselben Epidermis in der Grösse der Kıeselkurzzellen Ditferenzen, welche ohne weiteres in die Augen springen. Dieselben sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt und beziehen sich durchweg auf Kieselzellen über Bast. I. Variation nach Blattseiten. a. Oben kürzer als unten: Polytoca (Tafel Ill, 3), Isachne. b. Oben länger als unten: Olyra latifolia (Tafel III, 4), Zizaniopsis. II. Variation nach Streifen. 1. Differenzen zwischen primären und secundären Streifen der Fläche: Tricholaena vosea (Halmblatt): Die Knotenzellen der primären Streifen sind breiter als diejenigen der secundären. Fasst man Kreuze, Hanteln und Knotenzellen auf als principiell gleichgeformte, aber ungleich lange Kieselzellen, dann ergeben sich aus der früher geschilderten Topographie dieser Zellen (p. 58) zahlreiche „esetzmässige Grössenschwankungen, welche hier zu rubricieren wären. Messungen an emer beliebigen Stelle des Blattes von /chnanthus ergaben, dass die Hantelzellen, welche in den primären Streifen vorherrschen, ca. 10. breit und 20—25 u lang, die in den secundären Streifen vorherrschenden Knotenzellen dagegen durchschnittlich 7 u breit und 28-33 u lang waren. 64 — 3, Differenzen zwischen den Streifen der Fläche und des Randes: a. ohne Formveränderung: Tragus. Die primären und seeundären Streifen führen Zellen mittlerer Grösse (ca. Il lang und 134 breit). Am Blattrand sind sie merklich grösser, sodass sie in der Breite sich zu denjenigen der Fläche verhalten wie 4 bis 5 zu 3,5. Über ganz schmalen Bastfäden, welche in der Nähe des Randes und nur da vorkommen, sind sie auffallend klein, sodass ihre Breite sich zu derjenigen der Zellen der Flächen- streifen verhält wie 2 bis 2,5 zu 3,5. b. mit Formveränderung: Amphicarpum (Tafel VI, 4+—7). Die Zellen des Blattrandes über- treffen mehrmals diejenigen der Fläche an Masse. III. Variation nach Feldern innerhalb breiterer Streifen. 1. Die Kieselzellen nehmen gegen die Streifenmitte an Grösse zu: Polytoca. 2. Die Medianstreifen der Unterseite der Mittelnerven von Tragus (Tafel IV, 6), Setaria, Reis, Leersia (Tafel V, 14). IV. Variation nach Zellen innerhalb einer Reihe. srösseren Kieselzellen liegen an den Streifenrändern, die kleineren in der Mitte: c > 1. Zellen gleich breit, aber ungleich lang: a. Quergestreckte, isodiametrische und längsgestreckte Kieselzellen wechseln regellos: Andropogon Gryllus. b. Kieselzellen durchweg längsgestreckt: Suecharum, Tricholaena (Halmblatt). ce. Kieselzellen durchweg quergestreckt: Zizania (Tafel V, 16), Zizaniopsis (Tafel V. 17), Hygroryza. 2. Zellen ungleich breit und ‘ungleich lang: Pharus (Tafel II, 24—25). Die reinen Kiesel- zellreihen über Assimilationsgewebe zeigen ein charakteristisches An- und Ab- schwellen in der Grösse ihrer Elemente. Alle diese letztgenannten Arten zeichnen sich durch auffallend starke Grössenvariation innerhalb der einzelnen Reihen aus. Geringere Schwankungen, welche regelmässig vorkommen, wurden hier nicht berücksichtigt. Die Korkkurzzellen sind regelmässig so breit oder wenig breiter als die Langzellen derselben Reihe. Die Kieselkurzzellen sind in der Mehrzahl der Fälle so breit wie die Langzellen derselben Reihe, bisweilen aber auch durchweg schmaler als die Lang- und Korkzellen derselben Reihe (Tafel IV, 10, 13: VI, 31). Wie schon einmal angedeutet wurde, war eine constante Beziehung zwischen der Grösse der Kurz- zellen und der Configuration des Querschnittes der Bastunterlage nicht aufzufinden. Über die Verbreitung der Kurzzellen bei den übrigen Organen der Gräser habe ich nur einige vereinzelte Beobachtungen gemacht. Es fanden sich sowohl Kork- wie Kieselkurzzellen in den Blattscheiden von Nardus strieta und Alopeeurus pratensis, in der Halmepidermis von Nardus, Alopecurus, Sesleria eoerulea, in den Niederblättern und Spelzen von Nurdus und in der Rhizomepidermis von Agropyrum repens. (Nach Wiesser finden sich beide Kurzzellsorten auch in der Maislische und in der Epidermis des Zuckerrohrs.) Vollkommen kurzzellfrei waren die Laubblattspreiten und -Scheiden, sowie die Halme der Zwerg- gräser Phippsta algida und Mibora verna. — 1073) — Beziehungen der Kieselkurzzellen zum System und zu Klima und Standort. Die folgenden zwei Tabellen geben einerseits eine kurze Recapitulation der Verbreitung der ver- schiedenen Kieselzelltypen nach Tribus, andererseits eine vergleichende Übersicht der Kieselzellformen der- jenigen Gattungen, welche durch zwei oder mehr Arten vertreten sind. Der Typus ist jeweilen durch die Contur eines charakteristischen Flächenbildes angedeutet. Ausserdem sind die vorherrschenden Typen in der Tribusübersicht vorangestellt. Tribus: Arten derselben Gattung: Andropogon Gryllus | . Mavdeen X ! 1. M A) 8 2 Ischaemum | Ö Arundinella anomala 8 2. Andropogoneen 0 (I) j Sue ie u avenacen I 0! ae \ Isachne arundinacea [7 3. Zoysieen 0 &) Ei Tralie ee E : Olyra Tatifolia | 4. Tristegineen N I ROLOMEhT N 2 £ Leersia virginiea | Ba >. Paniceen 8 (8 0) n hexandıa j Ehrharta Mierolaena \ 6. Oryzeen DER B(o) e panicea | B “ 2 Hierochloa borealis 9 ‘. Phalarideen 7 Q oma en alpine Br Festueca arundinacea | S. Agrostideen & ® 00 = silratiea 0 A spadieea 9. Aveneen 8 oo u ‚punctoria =) E thalassica = 10. Chlorideen oO ß Hordeum jubatum \ “ marikimum j N 11. Festuceen Q 800 Elymus giganteus \ = arenarius f N 12. Hordeen 9 o(O) Bambusa vwertieillata l “) f Metake J 13. Bambuseen DR " graeilis Q Der Hanteltypus besitzt die allgemeinste Ve rbreitung. Er tritt in allen Tribus auf, die Hordeen ausgenommen. Bei den Panicoideen (speciell bei den fünf ersten Tribus) herrscht er durchaus vor, bei den Poaeoideen tritt er zu Gunsten der Tafelzellen (Typus V) zurück. Diese haben bei den Aveneen, Festuceen und Hordeen die Oberhand, bei den Asrostideen sind sie ebenso stark vertreten wie die Zellen des Typus I. Sattel- und Kreiszellen und ihre Derivate haben innerhalb der Abteilung der Poaeoideae ihre Hauptverbreitung. Bibliotheca botanica. Heft 36. — 66 Die Sattelzellen dominieren bei den Chlorideen und Bambuseen, die Reis- zellen bei den Oryzeen. Letztere Kurzzellsorte ist systematisch die interessanteste, denn sie kehrt nur bei der Panicee /sachne arundinacea wieder, und zwar in nicht ganz typischer Form. Folgende Tribus sind also durch das Vorherrschen bestimmter Formen charakterisiert: Alypus sl: Maydeen . . . 2.2... 2210080 Typus II: Oryzeen SE El Andropogoneen . . 2..2..2....9% Typus IV und. V: Ayeneen 7.1. 2. 5710 Panieeene Er 90 Po Eior.deen eu 70 Typus; IL: Chlorideen. . . . . ..2..226006 Bambnseen 2 3 01010 Aus der Übersicht der Kieselzellformen von Arten derselben Gattung ergiebt sich, dass der Typus {m} oO . eonstant bleiben kann (Hordeum, Festueca, Leersia), dass anderseits aber auch total verschiedene Gestalten innerhalb derselben Gattung sich vereinigt finden können (Isachne). Zieht man die Heimat der untersuchten Arten mit in Betracht, dann ist em gewisser Zusammen- hang zwischen derselben und der Gestalt der Kieselkurzzellen (über Bast) deutlich zu erkennen. Es zeigt sich dann, dass die charakteristischen Formen der drei ersten Haupttypen (sowie der Nebentypen) fast ausschliesslich tropischen und subtropischen Arten zukommen, dass dagegen die einfacheren Gestalten des vierten und fünften Haupttypus charakteristisch sind für die Arten der nördlichen gemässigten Zone, ausserdem allerdings auch auftreten bei zahlreichen subtropischen, aber nur bei ganz wenigen tropischen Arten (Distichlis distichophyllum, Eehinopogon «australis). Von 34 Arten der nördlichen gemässigten Zone zeigten 70° Typus IV und V(IV:V=1:3), zwei Arten (Molinia coerulea und Brachypodium silraticum) führten typische Hanteln und Knotenzellen, zwei Arten (Corynephorus canescens und Buchloe dactyloides) Sattelzellen, bei sechs Arten endlich fehlten über Bast die Kieselkurzzellen. & Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Kieselzellform der Kosmopoliten von Interesse: Cynodon Dactylon, Phragmites communis, Glyeeria fluitans, Nardus strieta. Da Sattelzellen unter den Arten der nördlichen gemässigten Zone nur beim „Buffalo-Gras“ der nordamerikanischen Prairieen auftreten und für die speeifisch tropischen Tribus der Chlorideen und Bambuseen charakteristisch sind, weisen die Kieselzellen von Cynodon und Phragmites auf südliche Ur- sprungsgebiete dieser Arten hin. Aus ähnlichen Gründen kann man die ursprüngliche Heimat von @/yceria und Nardus innerhalb der nördlichen gemässigten und subtropischen Zone vermuten. Da genauere Standortsangaben den Herbarexemplaren nur selten beigefügt waren, konnten in dieser Riehtung keine allgemeinen Schlüsse gezogen werden. Beim Reis und bei Nardus wurde an homo- logen Blättern von Exemplaren verschiedener Provenienz die Constanz des Kieselzelltypus geprüft: Oryza sativa 1 Nubien, Nardus strieta 1 Zürich, Il Piemont, Il St. Gallen, III Japan. Il Epmal, IV Bonn, V Corsica, VI Spanien, VII Olymp. VIII Guriel (Russland). ‚Jedes der drei standortsverschiedenen Reishlätter entstammte eimem fruchtreifen Halm und war das zweitoberste desselben. Bei Nardus wurde je das oberste, vollkommen entwickelte Blatt eines Laub- triebes zur Untersuchung verwendet. Es ergab sich, dass die Häufigkeit der Kieselzellen variieren kann, dass dagegen der Formentypus constant bleibt. Das Bonner Exemplar von Nardus wich allerdings von den übrigen Individuen insofern etwas ab, als neben den Kreiszellen zahlreiche Ellipsenzellen, ausserdem (den Kreis- und Ellipsenzellen gegenüber nur in Minderzahl) Hantelzellen auftraten. Letzteres ist ın Parallele zu setzen mit dem sporadischen Auf- treten von Hanteln zwischen Sattelzellen. Vergleicht man typische Steppengräser (Spinifex hirsutus, Aristida congesta, Stipa pennata, Ampelodesmos tenax, Ammochloa pungens) mit typischen Wassergräsern (meiste Oryzeen, z. B. Leersia hexundra, Zizania palustris, Hygroryza aristata |futend!|), dann ergiebt sich hinsichtlich der Kieselkurzzellen kein wesentlicher Unterschied. Alle oben erwähnten Steppen- und Wassergräser führen beiderseits zahl- reiche und wohlentwickelte Kieselkurzzellen. (Bei Ampelodesmos werden oberseits die Kieselzellen durch kleine, zahlreiche, durchweg solid verkieselte Stachelhaare ersetzt.) Ausserdem sind häufig noch andere Elemente der Epidermis inhaltsverkieselt. ZLeersia hexandra ist eine der kieselreichsten Arten. Bei den den Meeresstrand bewohnenden Salzgräsern Festuca thalassica und Spartina juncea, sowie bei Sporobolus pungens (Strand von Vorsica) fehlen Kieselkörper entweder ganz (Festuca) oder sind nur in Form kleiner, kümmerlich entwickelter Kieselkurzzellen vorhanden (Spartina, Sporobolus). Um weiteren Aufschluss über den Einfluss des Standortes auf die Entwickelung der Kieselzellen zu gewinnen, wurden Maispflanzen unter dreierlei verschiedenen Bedingungen erzogen: 1. In kieselfreier Nährlösung (1 Exemplar). 2. In stets feucht erhaltener Gartenerde (4 Exemplare). 3. In möglichst trocken erhaltener Gartenerde (4 Exemplare). Die Wassercultur wurde in einem böhmischen Glasgefäss vorgenommen. Kieselsäure konnte ın minimer Menge dem Culturgefäss, ausserdem den gläsernen Gefüssen entstammen, welche zur Herstellung und Aufbewahrung des zur Cultur verwendeten, destillierten Wassers benützt wurden. — Die feuchten Erdeulturen erhielten täglich, die trockenen Culturen je nach Bedürfnis alle 4-14 Tage 100200 cem Brunnenwasser. Die feuchten und trockenen Erdeulturen zeigten weder in der Form, noch in der Häufigkeit der reichlich vorhandenen Kieselkurzzellen (über Bast) wesentliche und durchgreifende Difterenzen. 9% Die Wassereultur wurde, nachdem sie acht Blätter entwickelt hatte, auf Kieselzellen unter- sucht. Alle Blätter waren sowohl absolut, wie auch im Vergleich zu den Erdeulturen kieselzellarm. Kieselkurzzellen fanden sich regelmässig am Blattrand und an der Blattspitze, aber auch, im Vergleich zu normalen Blättern, spärlich. In den Streifen über Bast auf der Blattfläche und am Mittelnerv fehlten sie vollständig oder waren äusserst selten. Trotzdem fanden sich in diesen Streifen zahlreiche reine Kurzzell- reihen. deren einzelne Elemente die Umrisse von Hantel- und Knotenzellen besassen und auf Zusatz von Chlorzinkjod sich in der Mehrzahl blau, zum kleinern Teil gelbbraun färbten. Vergleich der Kieselkurzzellen mit den Deck- und Kegelzellen. Sieht man sieh bei den übrigen Gefässpflanzen nach Bildungen um, welche mit den Kieselkurz- zellen der Gräser verglichen werden können, dann fallen in erster Linie in Betracht: l. Die „Kegelzellen“ der Cyperaceen. 2..Die „Stegmata” oder Deckzellen zahlreicher Monokotyledonen und Farne. Nach Kont zerfallen die monokotylen Kieselpflanzen in zwei Gruppen: a. Mit kieselkörperführenden Stegmata ausgestattet: Orchideen, Musaceen,. Marantaceen, (‚Juncaceen). Palmen. b. Ohne Stegmata: Gramineen, Uyperaceen. Es ist nun sehr bemerkenswert, dass bei den beiden letztgenannten Familien Zellen ‘vorkommen, welche sich in mehrfacher Beziehung mit den Deckzellen in Parallele setzen lassen. Bekanntlich sind diese letztern annähernd isodiametrische Zellen, welche charakteristisch geformte (nach der Species variierende), das Lumen zum grössten Teil ausfüllende Kieselkörper führen und in Längs- reihen im Mesophyll. unmittelbar über den Bastbelegen der Mestombündel liegen. Entweder reiht eine Deckzelle sich unmittelbar an die andere oder es alternieren in derselben Längsreihe Deckzellen mit ebenfalls kurzen, kieselkörperfreien Zellen. Die einzelnen Reihen können direct aneinander stossen oder getrennt verlaufen (Kont). Die Kieselkurzzellen der Gräser verhalten sich in mehrfacher Beziehung ähnlich. Sie sind zwar nicht ausschliesslich an Bast gebunden, doch sind sie, wie aus dem Früheren deutlich hervorgeht, über Bast immer viel besser und reichlicher entwickelt. als über Parenchym, über dem Bast ist ihr eigentlicher Bildungsherd. Hier bilden sie denn auch häufig Längsreihen, welche in der Regel nieht direet aneinander stossen und in welchen sie entweder dicht aneimander gereiht sind (selten) oder aber mit kiesel- körperfreien, gleichfalls kurzen Zellen alternieren (Itegel). Auch sie sind in verschiedenartiger, für die Art charakteristischer Weise gestaltet. Bei den Üyperaceen finden sich weder Deck- noch Kurzzellen. Dvvar-Jouve*), welcher eingehende Untersuchungen über die anatomische Struetur der Vegetationsorgane der Uyperaceen anstellte. hat in dieser Familie keine den Grammeen-Kurzzellen entsprechenden Zellen beobachtet. Ich habe selbst die *) Academie des sciences et des lettres de Montpellier. T. VIII. p. 227, 347. (u Blattspreite von Carer paludosa, Eriophorum vaginatum, Seirpus silwatieus, Schoemus nigrieans, sowie die Hoehblätter von Cyperus alternifolius in dieser Richtung geprüft, und zwar mit negativem Resultat.*) Dagegen finden sich hier jene eigentümlichen Kegelzellen, welche auf ihrer Innenwand eineı (selten mehrere) frei in das Lumen ragenden, verkieselten. kegelförmigen Vorsprung tragen. Sie kommen in ähnlicher Weise, wie die Kurzzellen der Gräser, an den verschiedensten Organen vor (Rhizom, Stengel, Blatt, Hochblatt, Fruchtschale). Dvvar-Jovve prüfte daraufhin 57 auf die verschiedensten Gattungen ent- fallende Cyperaceen und wies bei allen diese Elemente nach. Sie formieren nach diesem Forscher ein: bis zwei Längsreihen, welche jeweilen die Mitte eimes direct über Bast liegenden Epidermisstreifens ein- nehmen. Nach meinen Beobachtungen an den oben erwähnten Arten können es auch mehr solcher Reihen sein. Immer aber liegen diese Reihen sowohl, wie die Kegelzellen einer Reihe einander unmittelbar an. Diese Anordnungsweise ist bei den Gramineen-Kurzzellen äusserst selten. ist bei Aspidinm deltoideum die Epidermis auf der obern Seite der Nerven der Nach Merrexts Blattzipfel in Deckzellen umgewandelt. welche Concretionen von Kieselsäure enthalten. Bei der Podostemacee Terniola longipes kommen in der Epidermis ähnliche Formen von Kiesel- zellen vor, wie bei manchen Gramineen über Parenehym. (Vergl. Kon, Kalksalze und Kiesels äure MatrelaV, 45.51.) Winkelhaare. MRoreipxhro: F’orgaine: Zahlreiche Arten aus allen Tribus (exel. Hordeen), darunter 90° aller Panieoideen, besitzen jene eigenartigen, zweizelligen Trichome, welche bereits im allgemeimen Teil kurz charakterisiert wurden. Dvvar-Jouve sind sie vollständig entgangen. vos Hören hat sie (in semer Abhandlung über die Gramineenspelzen) für die Reisspelzen kurz erwähnt und auch abgebildet, ebenso Wirsser (Einleitung in die technische Mikroskopie. p. 124) für die Maisliesche. Turo. Horm (Botanical Gazette 1891) fand in der Blattspreite von Uwiola latifolia „stumpfe Haare“. Aus den Abbildungen ergiebt sich, dass das, was dieser Forscher für vollkommene Trichome ansah, der zarten Endzellen beraubte Basalzellen von Winkelhaaren waren. (Die Nachprüfung dieser Art bestätigte dies.) Auch Weiss (die Pflanzenhaare) erwähnt dieser eigenartigen Trichome mit keinem Worte. Er so wenig wie die übrigen Forscher haben constatiert oder auch nur vermutet, dass diese Triehomform bei den Gräsern allgemein verbreitet und für dieselben charakteristisch sei. Diese Haare sind immer dünnwandig, zweizellig (selten ein- bis dreizellig). im Niveau der äussern Epidermis rechtwinklig abgebogen. sodass der organisch obere, längere Schenkel der Epidermis auflieot, der kürzere dagegen als Haarfuss in die Epidermis eingefügt ist (Tafel VII, 2. 3. 12). ‘) Auch bei den Juncaceen scheinen Kurzzellen zu fehlen. Wenigstens suchte ich bei Jimens squarrosus, Luzula Tutea und L. spadice« vergeblich nach solchen. Soraver (Über die Spaltöffnungen der Liliaceen) in Kansınns botanischen Untersuchungen I will bei Liliaceen ähnliche kurze Zellen, wie sie die Gramineenkurzzellen darstellen. be obachtet haben. ‘*) Abh. d. math.-phys. Classe d. k. sächs. Ges. d. Wiss. Bd. VII, 1864, p. 419 u. #. — 70° — Im Hinblick auf diesen rechtwinkligen bis schwach stumpfwinkligen Verlauf möchte ich diese Trichome „Winkelhaare“ nennen. Es lassen sich drei Unterformen unterscheiden: 1. Cylindrische (Tafel VII 1—7). Basal- und Endzellen sind ungefähr gleich lang, oder die Endzelle ist etwas länger, selten mehrmals länger (Mais, Figur 18, in der Nähe der Blasenzellstreifen). Die Basalzelle ist derbwandiger als die Endzelle, der Haarfuss gleich breit wie der Haarkörper oder etwas verjüngt (Tafel VIII, 1—3) oder etwas erweitert (Tafel VIII, 4). Am obern Ende ist die Basalzelle oft mehr oder weniger stark verdickt (Tafel VIII, 2, 3, 4a). Es entsteht durch successive Anlagerung neuer Schichten auf die Querwand ein solider Zapfen, welcher das Lumen bis zur Hälfte oder bei Nardus noch weiter herab erfüllen kann. Bei Nardus enden sie häufig mit emem mehr oder weniger deutlichen Knöpfchen (Tafel VII, 2). Solche Zapfen fanden sich bei Nardus-Exemplaren, welche dem Versuchsfeld der eidgenössischen Samencontrol-Station in Zürich ent- stammten, bereits in den Winkelhaaren an der Spitze junger Blätter, welche eben erst aus den umhüllenden Scheiden hervortraten. Sie liessen sich bis gegen die Längenmitte der Blätter verfolgen und fehlten voll- ständig in den Basalzellen der Winkelhaare der untern Blatthälfte und der Scheide. Die Endzelle ist viel zartwandiger (Tafel VIII, 1. 2), die Spitze abgerundet (Bouteloua) oder etwas zugespitzt (Nardus), bei Nardus regelmässig solid (Tafel VIIL, 1). An ältern (getrockneten und frischen!) Blättern ist die Endzelle häufig collabiert oder bis auf angen (Tafel VI, Sw). Der horizontale Schenkel des Trichoms liegt an den noch nicht entfalteten Blättern von Nardus geringe, basale Reste zerstört oder vollständig verloren geg in eimer entsprechenden Einsenkung des äussern Epidermisniveaus. Dieselbe wird im Verlauf der weitern Entwicklung des Blattes wieder mehr oder weniger verstrichen. (Vergl. auch Polytoca, Tafel VIII, 7.) Die cylindrische Form ist die gewöhnliche. 2. Keulige. Der horizontale Schenkel ist gegen sein Ende keulenförmig verbreitert und doppelt bis mehrmals so lang wie breit (Tafel VIII. 10, 11). Die Endzelle besitzt nicht die zarte Consistenz der- jenigen der eylindrischen Winkelhaare und ist daher regelmässig auch an ältern Herbarexemplaren erhalten. Sie ist regelmässig kürzer, gewöhnlich mehrmals kürzer als die Basalzelle. Diese Form ist charakteristisch für zahlreiche Zoysieen (Aegopogon, Tragus, Latipes, Zoysia) und Chlorideen (OUynodon, Chloris, Willkommia, Melanocenchris), sowie für die Oryzee Lygeum Spartum. 3. Stachelhaarförmige. Bei Zoysia (Tafel VIII, 9) und Pappophorum (Tafel VIII, 8) kommen über Bast zweizellige Triehome vor, welche gleichsam Bastarde darstellen zwischen keuligen Winkelhaaren und kurzspitzigen Stachelhärchen. Frühe Entwickelungsstadien von Stachelhaaren (am Blattrand von Zea Mays) sind ganz ähnlieh gestaltet: würden diese, statt allmählich die stumpfe in eine scharfe Spitze umzubilden, durch eine Scheidewand dieht unter der stumpfen Spitze sich in zwei Tochterzellen spalten, so würde ein „Pappophorum-Haar“ entstehen. Die Entwickelungsgeschichte der Winkelhaare wurde bei Nardus verfolgt. Unmittelbar nachdem in dem noch aus lauter isodiametrischen Elementen bestehenden Derma- togen die erste Differenzierung in lange und kurze Zellen eingetreten ist, beginnt auch ein Teil der letzteren sich blasig auswärts und gegen die Blattspitze zu wölben (Tafel VII, 12, 13) und giebt sich dadurch als zukünftige Winkelhaare zu erkennen. BR == Diese wachsen nun gleich Pilzhyphen auf der Epidermis m der Längsrichtung des Blattes weiter, verschmälern sich mehr oder weniger gegen das Ende und schnüren sich oft an der Umbiegungsstelle etwas ein (Tafel VIII, 14). Die Kurzzellen sind inzwischen nicht merklich gewachsen, die Langzellen haben sich in die Länge gestreckt und zeigen die ersten Spurer von Wellung. Nachdem die Trichome eine gewisse Länge erreicht haben, teilen sie sich in eine zarte End- und eine derbere Basalzelle (Tafel VIII. 15). (Schon vor der Teilung kann man deutlich erkennen, dass die Membran gegen die Haarbasis allmählich derber wird.) Die Langzellen haben sich inzwischen noch mehr in die Länge gestreckt und die Wellung ist stärker geworden. Die Kurzzellen haben sich nicht wesentlich verändert. ‚Jede Tochterzelle wächst nun für sich noch weiter. Nachdem das Längenwachstum beendigt ist, kann, wie oben bereits angedeutet wurde, die untere Zelle ihre Querwand in ähnlicher Weise stark verdicken, wie die Langzellen ihre Aussenwände. Bei Tricholaena rosea (Tafel VIU, 16a-—-d) fand ich in der Epidermis des ausgewachsenen Blattes neben normalen Winkelhaaren Formen, welche als fixierte ‚Jugendstadien von Winkelhaaren aufgefasst werden können. Sie bieten zugleich eine Übergangsreihe zu den Korkkurzzellen dieses Blattes. von denen die in Figur a dargestellte Form sich nur durch den schwach vorgezogenen, vorderen, äusseren Querrand unterscheidet. Die chemischen Eigenschaften der Membran und des Inhaltes wurden oleichfalls bei Nardus genauer untersucht. Die einzelnen Trichome verhielten sich dem gleichen Reagens gegenüber oft etwas verschieden, was wahrscheinlich in erster Linie auf ungleichen Verkieselungsgraden beruht. Die Basalzelle verhält sieh quellenden Mitteln (Kali, Schwetelsäure, Kupferoxydammonik) gegen- über indifferent, oder die inneren Schichten des Haarfusses quellen, oder die ganze Zelle bläht sich auf und nimmt, indem sie der Länge nach aufreisst, die Form einer geplatzten Blase an. ‚Jodtinctur, Chlorzinkjod und ‚Jod und Schwefelsäure erzeugen höchstens eine schwache Bräunung. Phlorogluein und Salzsäure erzeugen keine Färbung. In Kupferoxydammoniak und dem Scnurze’schen Macerationsgemisch ist sie unlöslich. Nach Behandlung mit Flussäure bläuen sich die inneren Schichten. Durch Glühen erhält man auffallend selten Membranskelette. Die Membran ist also eutieularisiert und schwach verkieselt. Der accessorische Propf am oberen Ende der Basalzelle verhält sich quellenden Reagentien gegenüber entweder indifferent, oder er verlängert sich bis um ein Viertel seiner ursprünglichen Länge. Auf Schwefelsäurezusatz löst er sich oft los von der Basalzellmembran und verbleibt entweder im Zell- lumen oder tritt aus demselben heraus. Schon an frischen Zapfen ist häufig eine sehr zarte, quere Schichtung wahrzunehmen. Dieselbe wird nach längerem Liegen in Schwefelsäure (und Flussäure) sehr scharf, ja. es kann zu einer förmlichen, queren Zerklüftung kommen. Jod, Chlorzinkjod, Jod und Schwefelsäure und Phlorogluein und Salzsäure bringen keine specifischen Färbungen hervor. Nach vorheriger Behandlung mit Flussäure dagegen erfolgt in der Regel eine Blaufärbung. An Glühskeletten findet sich oft an seiner Stelle ein glänzender Kieselpfropf. Er besteht also aus Kieselsäure und Cellulose. Doch variiert jedenfalls der Verkieselungsgrad, da durchaus nicht alle Zapfen nach dem Glühen in der oben geschilderten Weise sich verhalten und weil das Lichtbrechunesvermögen innerhalb - derselben Epidermis stark variieren kann. Die zarte Endzelle widersteht bei vorsichtiger Behandlung der Einwirkung von Schwetelsäure oder Kalilauge (auch nach 24-stündigem Liegen in der ersteren). Die Füllung der soliden Spitze ver- schwindet allerdings oft, diese ist es auch, welche mit Jod und Schwefelsäure bisweilen sich blau färbt, während die übrige Membran farblos bleibt oder schwachgelb wird. Nach Behandlung wit Flussäure fürbt sich ie vanze Zelle auf Chlorzinkjodzusatz blau bis trübviolett mit Ausnahme eines Cuticularsaumes, der aller- > dings nur über der soliden Spitze deutlich wahrnehmbar ist. Beim Glühen verschwindet die ganze Zelle oder es erhalten sich Reste der Basis. Haare junger, noch nicht entfalteter Blätter führen in beiden Fellen reichliches Plasma. Färbt man dies, dann wird die ausserordentlich geringe Membrandicke der Endzelle besonders augenfällig. Die Basalzelle füllt sich später häufig vollständig oder unvollständig mit Kieselsäure. Die Kiesel- masse ist bald zum Teil porös und zum anderen Teil solid, bald durchweg solid und mit wenig verstreuten Poren ausgestattet, bald durchweg sandig-porös. Ist ein Verdickungspfropf vorhanden, dann schliesst der Kieselzapfen sich dicht an denselben an und erfüllt nach unten hin die Zelle vollständig oder unvollständig. Füct man zu solchen Zellen concentrierte Schwefelsäure, dann führt nicht selten der aus Verdickungspfropf und anschliessendem Kieselkörper bestehende, basal verjüngte Zapfen wie ein Projeetil aus der Basalzelle hervor, offenbar infolge des von den quellenden, inneren Schichten auf ihn ausgeübten Druckes. F l S Topographie. Die Winkelhaare sind in der Regel einzeln zwischen die Langzellen eingefügt (Tafel I, 1; VII. 1. 2. Hie und da sind sie auch mit Kurzzellen (Tafel VIII. 3), sehr selten unter sich oder mit einem Stachelhaar (Trieholaena, Spinifex) gepaart. Bei Pogonatherum erinitum sind merkwürdiger Weise fast alle Stachelhärchen (über Bast) mit Winkelhaaren gepaart und umgekehrt. In drei Reihenstücken aus der Region des Blattrandes, der Fläche und des Mittelnervs, je 15. 18 und 19 mm lang, wurden die Winkel- und Stachelhärchen gezählt. Von 265 darin enthaltenen Aculeoli waren 253 mit Winkelhaaren gepaart. Erstere liegen regelmässig vorn, letztere hinten (Tafel VI, 8). Die übrigen zwölf Stachelhaare waren mit ihreseleichen oder mit Kurzzellen gepaart. Ausserdem fanden sich innerhalb dieser drei Reihenstrecken noch vier isolierte Winkelhaare. Hinsichtlich der Verteilung nach Blattseiten lassen sich folgende Fälle unterscheiden: 1. Oben und unten: Die grosse Mehrzahl der Winkelhaare führenden Arten, z. B. Maus, Scccharum, Anthephora, Digitaria, Reis. 2. Bloss oben: Elionurus, Zoysia, Lygeum u. a. 3. Bloss unten: Olyra latifolia und O. mierantha, Zizania, Ehrharta panieea u. a. Je nach der Qualität der Epidermisstreifen, welche regelmässig Winkelhaare führen, ergeben sich folgende Modificationen: 1. Bloss in Streifen über Parenehym, und zwar in den stomafreien Feldern derselben: Die grosse Mehrzahl der Winkelhaare führenden Arten, z. B. die oben unter 1) erwähnten Species. 2. In Streifen über Bast und Parenchym: Pogonatherum (beiderseits über Bast, über Parenchym bloss unterseits), Peetinaria (beiderseits über Parenchyni, unterseits ausserdem in den Streifen über Bast in der Nähe des Blattrandes), Zatipes (beiderseits üher Parenchym, oberseits ausserdem über Bast) u. a. Sporadisch treten Winkelhaare auch über Bast auf bei zahlreichen Arten, wo sie sonst auf die Parenchynistreifen beschränkt sind: Mais, Rotboellia, Aegopogon, Amphicarpum, Isachne, Setaria, Olyra mierantha, Leersia hexandra, Reimaria. 3. Bloss über Bast: Zoysia (Oberseite, Tafel IV, 12). 4. In Streifen über Parenchym und in Blasenzellstreifen: Nardus stwieta (Tafel I. 1). (An dem der Figur 1, Tafel I, zu Grunde liegenden Blattstück haben sich Winkelhaare oberseits auch über dem Baststrang des Blattrandes auffallend zahlreich entwickelt.) Bei mehreren Arten (Themeda, Anthephora, Latipes, Oplismenus, Olyra latifolia, Reis u. a. waren die Winkelhaare über Parenchym auf der Unterseite auffallend häufiger als auf der Oberseite. Besonders häufig traten sie ferner auf in stomafreien, über Mestom liegenden Parenchymfeldern der Blattunterseite von Spodiopogon, Anthephora, Digitaria, sowie am Blattrande beim Mais, Isachne arundinacea, Nardus. Bei Tragus, Ehrharta Mierolaena, Hierochloa borealis fanden sie sich überhaupt nur am Blattrande emigermassen zahlreich und fehlten über der Blattfläche ganz oder waren doch sehr selten. Wenn schon von den Kurzzellen gesagt werden muss, dass sie m Stomareihen nur selten (an Stelle einer Spaltöffnung) auftreten, so gilt dies von den Winkelhaaren in noch höherem Masse. Aber so wie es Arten giebt, wo Kurzzellen (oder Paare) in allen Spaltöffnungsreihen reichlich ein- gestreut sind (Anthaenantia), so giebt es auch Species, wo Winkelhaare auffallend häufig in Stomareihen auftreten (Themeda, Oberseite). Ausnahmsweise fanden sich diese Triehome in den Stomareihen bei Mais, Iseilema, Amphicarpum, Oplismenus u. a. Bei Nardus strieta führten auch die Blattscheiden und die Niederblätter auf ihrer Aussenseite Winkelhaare. Wie bei den Laubblättern, so waren sie auch bei den Niederblättern an der Spitze besonders häufig. Auffallender Weise waren die Winkelhaare der Blattscheiden in der Mehrzahl gegen die Battbasis gerichtet. Oft war von zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Haaren das eine vor-, das andere rückwärts gerichtet. An den Niederblättern waren die Haare der Blattspitze alle aufwärts, die weiter abwärts liegenden teils aufwärts, teils abwärts gewendet. Im der Epidermis der Spreite wurde eine solche „Inversion“ bloss einmal im eimem Blasenzellstreifen beobachtet. Bei Stachel- härchen ist, wie unten noch näher nachgewiesen werden soll, verkehrte Riehtung in der Spreitenepidermis nicht selten. Beziehungen zum System und zu Klima und Standort. 112 Arten, d. h. alle Panicoideen, sowie 43 Poaeoideen wurden auf das Vorhandensein von Winkel- haaren geprüft. Es ergab sich, dass die keuligen Winkelhaare bei den Zoysieen und Öhlorideen und nur bei diesen, die eylindrischen dagegen bei allen übrigen Tribus (die Hordeen, wo überhaupt keine Winkelhaare beobachtet wurden, ausgenommen) vorherrschen. Bibliotheca botanica. Heft 36. 10 Das Vorhandensein oder Fehlen der Winkelhaare steht (wie die Form der Kieselkurzzellen) mit der geographischen Breite des Verbreitungsbezirkes der Species in Zusammenhang. Dies ergab sich zunächst aus der Verbreitung innerhalb der Gruppe der Panicoideae mit grosser Wahrschemlichkeit. Alle untersuchten Arten dieser Abteilung sind tropisch oder subtropisch, wenn man die Phalarideen Phalarıs, Anthoxanthum und Hierochloa ausnimmt. Dementsprechend geht denn auch bezüglich der Verbreitung der Winkelhaare eine scharfe Grenze mitten durch die Tribus der Phalarideen (zwischen Nr. 64 und 65 des Artenverzeichnisses) durch. Fast alle Arten oberhalb der Grenze (meist tropisch, seltener subtropisch) besitzen Winkelhaare*): von den fünf Arten unterhalb der Grenze (durchweg in der gemässigten und kalten Zone einheimisch) führt nur Hierochloa borealis solche am Blattrande. Dieselbe Erscheinung wiederholt sich innerhalb der Gruppe der Poaeoideen. Die folgende Tabelle giebt darüber näheren Aufschluss: Winkelhaare vorhanden. Wınkelhaare fehlen. } 1 ei 1 Y > 4 Ve) .. = Tropische und subtropische Zone: Gemässigte Zone: Agrostideen: Aristida congesta, Aerostideen: Garnotia ascendens. Br Strpa pennata, Aveneen: Phleum Michelti, Eriachne chinensis, Agrostis vulgaris, Achneria Eeklonit, Tristachya chrysothris. Chlorideen: Schoenefeldia graeilis, Ctenium eirrhosum, Culamagrostis laneceolata. Aveneen: Avena pratensis, Arrhenatherum elatius. Chloris petraca, Nillkommia anna, a - Festuceen: Boutelona nultiseta, e Melanoeenehris plumosa. Festuea spadieea, silvatica Festuceen : » n , thalassiea Pappophorum Arechavaletae, A Eragrostis bahiensis. Dactylis glomerata, Briza media. Bambuseen : Bambusa wigra, ; Hordeen: brundinaria macrosperma, Merostachys Kunthiana, Loliumn italieum, ,. tr 2. Yo “ 29 Chusquea pinifolia, Secale montanun, , ,, ng Y 2 ,, >» . Schtzostaehmn Bollingert. Elymus giganteus. *) Bei Pharus, Luziola, Zizaniopsis, Hygroryza wurden keine Winkelhaare aufgefunden. (id - Winkelhaare vorhanden. Wınkelhaare fehlen. (remässigte Zone: Subtropische (und tropische) Zone: Festuceen: Agrostideen: Uniola latifolia Pentapoygon Billardieri, Sporobolus pungens, n Triplachne nitens. Kosmopoliten: Aveneen: @ Jact . ER: ynodon Dactylon, Danthonia provincialis. Nardus strieta. Hordeen: Haynaldia villosa, Hordeum jubatum, Oropetium Thomaeum. Kosmopoliten : Phragmites communis, Glyeeria fnitans. Unter den Arten der gemässigten Zone führt nur Uniola latifolia Winkelhaare, den übrigen (meist Wald- und Wiesengräser der nördlichen, gemässigten Zone) fehlen sie. Umgekehrt ist die grosse Mehrzahl der tropischen und subtropischen Species mit Winkelhaaren ausgerüstet. Die Kosmopoliten verteilen sich auf beide Kategorien.) Über ihre Function lässt sich nichts bestimmtes aussagen. Am wahrscheinlichsten erscheint die Annahme, dass sie eine Rolle spielen bei der Aufnahme atmosphärischen Wassers. Dafür spricht schon die Unwahrscheinlichkeit irgend welcher Schutzfunction, dafür spricht ferner ihre Verbreitung bei süd- lichen Arten und ihre Localisierung auf die Streifen über Parenchym.**) Vielleicht funetionieren sie m dieser Weise bloss im Jugendalter des Blattes, sodass die nachträglich auftretenden Verdiekungszapfen als Schutzvorrichtungen aufzufassen sind, welche den Zugang zur Epidermis verschliessen zu emer Zeit, wo die Endzelle leicht zu Grunde geht. So ist z. B. den Keimschläuchen von Pilzsporen, welche ja gerade für die Blätter tropischer Gewächse eine stetige Gefahr bilden, und welche beim Durchmustern zahlreicher Epidermen nicht selten auf denselben festhaftend angetroffen werden, der Zutritt zum Mesophyll verwehrt. Dass unverdiekte Basalzellen thatsächlich einen locus mmoris resistentiae in der Epidermis darstellen, lehren Beobachtungen an abgestorbenen Blättern von Nardus strieta, wo dieselben nicht selten von Pilz- hyphen der Länge nach durchwachsen waren. *), Die Winkelhaare auf der Blattunterseite von Nardus sind auffallend constant. Sie traten hier in ziemlicher Häufigkeit bei allen acht Exemplaren verschiedener Provenienz (p. 66) auf. **) Den Blasenzellstreifen fehlen die Winkelhaare vielleicht deshalb, weil die Blasenzellen schon für sich, durch ihre Aussenwände, sollen Wasser aufnehmen können. 10* 76 Stachelhaare. Morphologie. Neben «den zweizellieen Winkelhaaren sind emzellige, kurzkegelförmige bis langeylindrische Triehome bei den Gräsern allgemein verbreitet. Trotzdem verschiedene Forscher diese einzelligen Trichome erwähnen. sind die in der Litteratur vorhandenen Abbildungen nur sehr spärlich und stark zerstreut. Es existieren alle Übereänge von kurzspitzigen Stachelhärchen (Tafel VII, 19, 20) zu langen Borstenhaaren (Tafel VIII 23, 24b), sowie von geraden, steifen Borstenhaaren (dureh Vermittelung leicht geschlängelter) zu schlängelichen Weichhaaren. Trotzdem kann man praktisch ganz gut zwischen kurz- und langspitzigen Stachelhaaren und zwischen kurzen und langen Borstenhaaren unterscheiden. Wie schon in der allgemeinen Übersicht der Epidermiselemente dargelegt wurde, lassen sich zwei Hauptformen von Stachelhärchen unterscheiden: a. Solehe mit längselliptischem Haarfuss und allmählich verjüngter, schief aufwärts gerichteter Spitze und g b. solehe mit kreisrundem Haarfuss und plötzlich verjüngter, angenähert horizontaler Spitze. Die ersteren sind für Streifen über Bast, die letzteren für Streifen über Parenchym charakteristisch. Oft ist die Spitze sichelförmig gekrümmt (Tafel VIII, 21), seltener fast senkrecht aufgerichtet (Tafel VII, 22), canz selten (Pharus und Leptaspis) hakenfö rmig gekrümmt (Tafel VIII, 25, 26). Bisweilen ist die äusserste Spitze als besondere, homogene Schicht von den innern scharf abgesetzt (Tafel VIII. 18). (Beim Mais sind letztere stärker und ist erstere schwächer brechend als concentriertes Phenol, wahrscheinlich infolge ungleich starker Verkieselung.) Während in homologen Streifen der Blattfläche die Grössenvariation nur gering ist, herrscht in der Randreihe des Blattes häufig ein unregelmässiger Weehsel grösserer und kleinerer Haare (Feimaria, Amphicarpum, Dimeria, Mais, Tafel VIIL 17). Die Randstachelhaare von Beekera nubica sind ausgezeichnet durch warzenförmige, stark verkieselte Höcker. welehe in wechselnder Anzahl der Innenseite der Membran aufsitzen (Tafel IXe2): Die Stachelhaare in den Blasenzellstreifen erreichen das innere Niveau der Epidermis nicht, sondern keilen sich. ähnlich wie die Winkelhaare, vorher schon zwischen den Blasenzellen aus (Tafel VII, 20; verel. auch Figur 6). Die Spitze ragt oft nur ganz wenig über die Fläche der Epidermis hervor und ist schief oder horizontal gerichtet. Schon bei den Winkelhaaren wurde an Scheiden und Niederblättern eine Umkehr der normalen Haarrichtung constatiert. Dasselbe wurde an den Stachelhaaren der Spreite zahlreicher Arten beobachtet. Es sind hier in erster Linie die „Parenchymstachelhärchen*, welche „Inversion“ (so möchte ich kurzweg die Thatsache der Rückwärtsriehtung der Haarspitze nennen) zeigen. Aber auch in Streifen über Bast kommt. wenn eleich seltener, Inversion vor (Tafel VII, 21). Bei Anthoranthum Puelii war von 55 aufeinanderfolgenden Haaren einer beliebig herausgegriffenen Reihenstreeke (über Bast) der vierte Teil invers. In der Randreihe des Blattes ist Inversion äusserst selten. Ich fand nur bei Cenehrus und Lygeum je ein verkehrt gerichtetes Randstachelhaar. Längs der Blasenzellstreifen sind die Aculeoli häufig (Mais) schief vorwärts und streifeneinwärts gerichtet. Die Inversion erscheint zweekmässig, wenn man anninımt, dass auf diese Weise sowohl basıpetal als acropetal kriechenden Schnecken scharfe Spitzen entgegen gestellt werden. Topographie. Die Stachelhaare sind bei den Gramineen beinahe ebenso allgemein verbreitet, wie die Kurzzellen. Sie unterliegen hinsichtlich ihrer topographischen Anordnung auch ganz denselben Gesetzen wie jene. In der Regel kommen sie nicht bloss am Blattrand vor, sondern sind auch über die Blattfläche verbreitet, bloss über Bast oder auch über Parenchym, bloss auf emer oder auf beiden Blattseiten, Sie sind a. isoliert (Arena pratensis, Tafel VII, I4d, Reihe r), b. mit Kurzzellen gepaart oder zu Gruppen veremigt (Tafel VIL, 13, 14 Reihe s: Garnotia, Corynephorus, Elymus arenarius), e. m Kurzzellreihen eingefügt (über Bast bei zahlreichen Arten, z. B. Tafel IV, 3). Wenn die Kurzzellen nach Typus I geordnet und mit Stachelhärchen verbunden sind, liegen letztere regelmässig zu vorderst in der Trichom-Kurzzellgruppe und vertreten gleichsam die Kieselkurzzellen, da die anschliessenden Kurzzellen gewöhnlich Korkkurzzellen sind. (Vergl. in Tafel VII, 14 die &e- mischten Kurzzellgruppen mit den Trichom-Kurzzellgruppen.) Wenn die Stachelhaare in reihig differenzierten Streifen über Bast vorkommen. liegen sie immer in den Kurzzellreihen und nur in diesen. Bei Tricholaena rosen liegen die (langspitzigen) Stachelhärchen sehr häufig zu zwei bis drei beisammen, hinter- und nebeneinander. Nicht selten findet eine Accumulierung derselben längs den Streifenrändern statt: Erianthus, Isachne arundinacea (unterseits über Bast), Olyra latifolia (Mittelnerv: oberseits über Bast), primäre Streifen über Bast von Tricholaena (Halmblatt) und Digitaria, Flanken der Blasenzellstreifen von Mais, Saccharum, Erianthus, Rotboelba, Arundinella anomala u. a. Bei Isachne arundinacea werden die kahlen Mittelfelder beiderseits begrenzt von einer dicht mit Stachelhaaren besetzten Reihe. Die den Rändern der Blasenzellstreifen entlang laufenden Haarreihen sind nie so dieht, trotzdem sind sie häufig sehr augenfällig, weil die Haarspitzen mehr oder weniger stark gegen die Streifenmitte gewendet sind. Sie bilden wahrscheinlich eine specielle Schutzwehr dieser dem Tierfrass am allermeisten ausgesetzten Streifen. Bei emigen Arten wurden auffallende Differenzen in der Verteilung der Haare innerhalb der ver- schiedenen Blattregionen beobachtet: 1. Olyra latifolia. Ganzes Blatt ca. 10 em lang und 4 em breit. Untersucht wurde ein der Längenmitte des Blattes entnommenes, vom Blattrand bis zum Mittelnerv reichendes. 2 em breites und 1.4 cm langes Blattstück. Auf der Oberseite liegen Stachelhärchen nur über den Flanken des Mittelnervs. Die übrige Blatt- fläche ist vollkommen kahl. Auf der Unterseite sind Aculeoli über die ganze Fläche zerstreut (über Bast und Assimilations- gewebe). Sie stehen aber innerhalb der äussern zwei Drittel der halben Blattbreite viel diehter als im innern, dem Mittelnerv angrenzenden Drittel. Es sind hier m erster Linie die stomafreien Mittelfelder der Streifen über Parenchym, welche sich ihrer Trichome entledigen. 2. Oplismenus undulatifolius. Ein ganzes, 7 mm breites und 22 mm langes Blatt wurde untersucht. Die Unterseite ist kahl. Auf der Oberseite schliessen zwei kahle Randzonen eme drei bis fünf behaarte Nerven umfassende Mittelzone ein, welche sich in der ganzen Länge des Blattes ausdehnt. Der Blattrand ist bloss bis zum Beginn des untersten Sechstels behaart. 3. Ichnanthus pallens. Ns wurde die eine Längshälfte eines 50 mm langen und 16 mm breiten Blattes untersucht. Oberseite: Stachelhärchen liegen bloss über den innersten und äussersten Nerven. Letztere ver- lieren ihre Trichome gegen die Blattbasis, die alleräussersten am spätesten. Unterseite: Stachelhaare (in nennenswerter Anzahl) finden sich bloss m der Nähe der Blattspitze bis 5 mm unterhalb derselben über dem Mittelnerv und über den ein bis zwei dem Blattrand zunächst- liegenden Flächennerven. Der Blattrand (im engeren Sinne) ist zwar in der Regel, aber durchaus nicht inmmer (wie Güntz vermutet) mit Stachelhaaren ausgestattet. Er war bei den Oryzeen Hygroryza aristata und Leptaspis eonchifera (in der Längenmitte des Blattes), ferner bei Phippsia (Tafel II, 3, 4) vollkommen wehrlos. Bei Hygroryza sind die Epidermiszellen an dieser Stelle besonders derb. Bei Leptaspis (ausserdem auch bei Pharus, wo der Blattrand nur äusserst spärliche Stachelhaare führt) finden sich (vielleicht zum Ersatz) in der Nähe des Blattrandes über Bast und Parenchym jene in Tafel VII, 25, 26 abgebildeten „Hakenhaare.“ Bei Leptaspis sind diese mit gewöhnlichen Stachelhärchen gemischt. Bei Koeleria eristata, wo die Stachelhaare relativ sehr zahlreich sind, wurde eine approximative Berechnung ihrer Anzahl pro Flächeneinheit vorgenommen. Es ergab sich, dass auf der Blattoberseite auf der Fläche von 1 qmm ca. 600 Stachelhärchen sitzen. Borstenhaare. Es lassen sich zwei ziemlich scharf getrennte Borstenhaarsorten unterscheiden : 1. Gewöhnliche Borstenhaare mit einem mehr oder weniger erweiterten Haarfuss (Tafel VIL, 23, 24b). 2. Polsterhaare mit einem gleichbreiten oder etwas verschmälerten, durch eine Einschnürung vom Haarkörper abgegrenzten Fuss (Tafel X, 58). Erstere beeinflussen in der Regel die angrenzenden Epidermiszellen in ihrer Entwickelung nicht wesentlich (Tafel VIIL, 24b). In einigen Fällen erheben sich allerdings die letzteren mehr oder weniger rings um den Haarfuss und bilden einen stützenden Wall. Sehr schwach ausgeprägt findet sich em solcher bei Bambusa vertieillata (Tafel VIII, 24a), sehr stark entwickelt, mehrere Zellenlagen dick und gegen die Haarspitze hn ganz fen ausgekeilt am Blattrande von Tragus racemosus (Tafel X, 56a). (Solche Trichome hat auch Dvvar-Jovve in der Histotaxie abgebildet.) Mittelstufen finden sich am Blatt- rand von Saeccharum, Latipes u. a. Bei Tragus finden sich am Rande alle Übergänge von grossen Borsten mit mehrschichtigem Wall zu kurzspitzigen, wallfreien Stachelhärchen. Der Haarkörper verläuft gerade (Tafel VII, 24b) oder in schwach sichelförmig gebogener Curve (Tafel VII, 23). Die „Polsterhaare verdienen ihren Namen deshalb, weil ihr Fuss regelmässig von einem ein- schichtigen, als sanfter Hügel vorspringenden Hof isodiametrischer bis palissadenförmiger (Blasenzellstreifen !) Zellen umgeben wird (Tafel VIII, 28: X. 58). Der Haarkörper ist gerade oder sanft geschlängelt. am oberen Ende stumpflich bis spitz. In der Epidermis von Panicum und Oplismenus kommen alle Übergänge vor von kurzen, geraden Haaren mit rudimentärem Fusspolster zu vielmal längeren, sanft geschlängelten, aber immer noch rigiden Borstenhaaren mit wohlentwickeltem Fusspolster. Bei Oplismenus färbten sich alle Haare mit Safranin schön rotviolett. am intensivsten die Basis. Bei Digitaria tingierten sich bloss die Haarbasen schwach. Die Polster blieben in beiden Fällen voll- ständig farblos. Sehr häufig ıst ein Teil der Polsterzellen (seltener alle, Tafel IX, 4) inhaltsverkieselt. Viel seltener verkieselt das Haarlumen, entweder vollständig, oder bloss im Bereich des Haarfusses. Im Glühskelett der Epidermis von Beekera nubica imponieren die verkieselten Reste dieser Polster als weiss glänzende Netze von rundlichem Umriss. Die gewöhnlichen Borstenhaare kommen vorzugsweise über Bast vor und sind nicht gerade häufig (Nardus, Bambusa, Aegopogon). Am Blattrande von Leersia virginiea und Anthoxanthum Puelii tritt von Strecke zu Strecke zwischen den Stachelhaaren der Randreihe ein (vielmal längeres) Borstenhaar auf. Ein besonderes Interesse beansprucht die Verbreitung der Polsterhaare. Dwvar-JovvE hat solche Triehome bereits beschrieben, aber über ihre Verbreitung nach Arten und Streifen keine genaueren Angaben gemacht. Dieselben finden sich in der Regel nur in Streifen über Parenchym und in Blasenzell- streifen, bisweilen aber auch über Bast. Besonders bemerkenswert ist ihre häufige Verbreitung über den blasenzellstreifen, da diesen sonst Trichome (und Kurzzellen) fehlen. Es legt dies die Vermutung nahe, dass sie die Function der Blasenzellstreifen m irgend welcher Weise (z. B. durch Zuleitung an der Haar- spitze hängender Regen- oder Tautropfen) unterstützen. Sie stehen nie so dicht, dass irgend eme Funetion von Haarfilzen in Betracht fallen könnte. Die folgende Tabelle giebt eine Übersicht über die Verbreitung dieser Trichome über die Blattflüche: fe} {>} oO a. Polsterhaare in den Blasenzellstreifen: Maydeen: Euchlaena, Mais, Polytoca, Coie. Andropogoneen: Dimeria, Andropogon Gryllus, A. Ischaemum. Tristeeineen: Arundinella anomala, Beckera. [m] ’ Paniceen: Oplismenus, Panieum, Pennisetum, Trieholaena (Halmblatt), Setaria, Spinifer. Ss. — Gewöhnlich treten die Polsterhaare auch in den angrenzenden Streifen über Parenchym auf (Oplismenus, Andropogon Gryllus, Beckera). b. Polsterhaare in den Streifen über Parenchym auf der Blattunterseite: Andropogoneen: Erianthus II, Spodiopogon, Rotboellia, Manisuris, Ischaemum, Arthraxon, Andropogon Gryllus, A. Ischaenum, hoysieen: Anthephora. Tristegineen: Arundinella anomala und A. avenacea, Melinis, Beckera. Endlich finden sich diese Triehome auch bei verschiedenen Arten am Blattrand mn Bereich des Streifens über dem Randbastbündel und der beiden anschliessenden Streifen über Parenchym: c. Polsterhaare am Blattrand: Andropogoneen: Dimeria, Rotboellia, Manisuris, - Irthraron: Tristegineen: Arundinella anomala. Paniceen: Amphicarpum, Ichnanthus, Spinifer. Die Verbreitung dieser Triehome in den verschiedenen Tribus zeigt die folgende Tabelle: Verzeichnis derjenigen Arten, welche Polsterhaare führen: Maydeen: Kuchlaena, Mais, Coiw, Tripsacum. Andropogoneen: Dimeria, Erianthus, Spodiopogon, Rotboellia, Manisuris, Ischaemum, Arthraxon, Andropogon Gryllus, A. Ischaemum. Zoysieen: Anthephora, Aegopogon, Perotis. Tristegineen: Arundinella anomala, A. avenacea, Becker«. Paniceen: Amphicarpum, Ichnanthus, Digitaria, Panicum, Tricholaena, Oplismenus, Setaria, Chamaeraphis, Spinifex, Olyra micrantha: Vryzeen: — Phalarıideen: — Agrostideen: Sporobolus, Garnotia. Avenaceen: Eriachne chinensis, Tristachya. Chlorideen: Cynodon, Willkommia, Bouteloua, Tripogon, Dactyloctenium. Festuceen: Pappophorum, Lophatherum, Schismus. Hordeen: Oropetiumn. Bambuseen: — Es ergiebt sich aus dieser Übersicht dieselbe Gesetzmässigkeit, wie sie in der Verbreitung der Winkelhaare innerhalb der Tribus zu erkennen war. Die Polsterhaare sind charakteristisch für südliche Arten, für Bewohner der tropischen und subtropischen Zone. Sie finden sich weder bei irgend einem unserer Wald- und Wiesengräser (Kosmopoliten, z. B. Digitaria sanyuinalis, ausgenommen) noch bei einer Ss der"üuntersuchten, nordischen Arten, zeigen also in dieser Beziehung eine noch schärfere Scheidung als die‘ Winkelhaare. Bemerkenswert ist, dass die Oryzeen und Bambuseen (aus je zehn, meist tropischen Arten bestehend) keine Polsterhaare führen. Weichhaare. Typische Weichhaare sind nach meinen Beobachtungen durchaus selten bei den Gräsern. Ich fand solche bei Elionurus candidus und Phragmites communis. Sie hatten in beiden Fällen ausgeprägt schlängelichen Verlauf und eine Einziehung über dem oft etwas erweiterten Fuss. Bei Elionurus waren sie derbwandig (Tafel X, 59), sassen vereinzelt zwischen den Langzellen und bildeten einen zusammen- hängenden Filz, der über den Bastrippen dichter war als über Assimilationsgewebe. Bei Phragmites waren sie dünnwandig, meist von ein bis zwei hinten sich anlagernden Korkkurzzellen begleitet und fanden sich nur in den Streifen über Parenchym. Papillen und Cuticularzäpfchen. (Panieoideen und einige Poaeoideen.) Die rundlichen Erhabenheiten, welche auf der Epidermis-Aussenfläche vorspringen, können dreierlei Art sein: 1. Blasıge Auftreibungen der Epidermis-Aussenwände (Tafel X, 13e). 2. Papillen (Tafel VIII, 29—32). 3. Cutieularwärzchen oder -Zäpfehen (Tatel VIII. 24b, 34). 1 und 3 oder 2 und 3 können zugleich über derselben Zelle auftreten (Tafel VIII, 33: X, 9). Hacker (Monographia Festucarum) fand bei Festuca-Arten und Güxtz bei Bambusen über den Längs- wänden der Langzellen stark vorspringende Cutieularleisten. Ich habe solche nicht beobachtet. Die Form der Papillen und Cutieulargebilde bietet meist keine bemerkenswerten Besonder- heiten. Die Papillen auf der Oberseite des Blattes von Nardus sind über dem Assimilationsgewebe oft in sich selbst zurückgestülpt (Tafel VII, 30, 31). Bei Spartina juncea kommen neben eimfachen auch ver- ästelte Papillen vor. Über den Bastrippen im Scheitel der Prismen der Blattoberseite von Glyceria fluitans kommen papillös vorgezogene Zellen vor, welche in der Form oft stark an Stachelhaare erinnern (Tafel VIII, 32). Die Anordnung der Papillen und Cuticularwärzchen auf der Einzelzelle ist häufig gesetzmässig. Bibliotheca botaniea. Hett 36. 11 Eine Zelle trägt gewöhnlich nur eine Papille (Tafel II, 5: VIII. 29, 30, 32, 35). seltener zwei (Tafel VIII, 31) bis mehrere (Tatel V1,8). Bei Chumeeraphis und Isachne arundinacea (Tafel U, 5) sitzt die in Einzahl vorhandene Papille regelmässig über der Mitte der Zelle, bei Zseilema, Glyeeria (Tafel VIII, 29), Festuca thalassica (Tafel VIII, 35) regelmässig an deren oberem Ende. Auf der gerillten Oberseite der Blätter von Nardus und Zoysia nehmen die Papillen von den Prismenköpfen gegen den Grund der Rillen an Höhe successive ab (Tafel I, 2; VIII, 30, 31). Die Cutieularzäpfehen und -Wärzchen liegen stets zu mehreren bis vielen über derselben Zelle. Hierbei sind sie unregelmässig zerstreut (Zizania, Hygroryza, Reis) oder in Längsreihen (Olyra latifolia, Bambusa Tafel VII, 24b, Zizania, Blasenzellstreifen, Tafel VII, 34) oder in Querreihen (Luziola, Tafel VIII, 33) geordnet. Die in letztgenannter Figur abgebildeten Zellen liegen über Bast und sind durch eine blasig vorgewölbte, kahle Mittelzone ausgezeichnet. Bei Olyra stehen die Wärzchen über schmalen Zellen in einfacher, über breiteren in doppelter Colonne. Bei den Oryzeen, speciell Hygyroryza, stehen sie äusserst dicht, sind aber auch verhältnismässig sehr klein. Bei den Oryzeen fällt überhaupt die reichliche Bildung warziger und papillöser Vorsprünge auf, Von den zehn untersuchten Arten führen sieben (Luziola, Zizaniopsis, Zizania, Reis, zwei Leersia - Arten, Hygroryza) Papillen und Cutieularzäpfehen zugleich. Papillen sind auf beiden oder bloss auf einer Blatt- seite meist in allen drei Streifenarten zugleich verbreitet. (Bei Zizanopsis fehlen sie über den Bastrippen.) Cutieularwärzehen treten vorwiegend über Parenchym auf der Blattunterseite auf und man findet dort oft auf derselben Zelle neben und übereinander Wärzchen und Papillen (Tafel X, 9, 11). Genaueres über die Topographie ergiebt sich aus den folgenden Tabellen: a. Blätter mit Papillen: oben und unten: Pogonatherum, Chamaeraphis, bloss unten: Dimeria, Erianthus, Spodiopogon, Andropogon Ischaemum, Iseilema, Isachne arundinacea, Lygeum, bloss oben: Traehypogon, Elionurus, Tragus, Zoysia, Nardus. b. Blätter mit Cutieularzäpfchen: oben und unten: Themeda, bloss unten: Ischaemum, Olyra latifolia und ©. mierantha, Bambusa vertieillata. ce. Blätter mit Cntieularzäpfehen und Papillen zugleich: Oryzeen: Luziola, Zizaniopsis, Zizania, Reis, Leersia, Hygyroryza. d. Blätter mit blasig nach aussen gewölbten Langzellen : Stenotaphrum, Pharus, Luziola, Glyceria. Spaltöffnungen. Im Bau der Spaltöffnungen *) habe ich keine wesentlichen Abweichungen beobachtet von dem Typus, welcher von Schwexpexer (II) genauer geschildert und für die Gramineen und einen erossen Teil der Cyperaceen als charakteristisch hingestellt wurde. Auf Tafel II, 16—20 ist der Bau der Spaltöffnungen auf der Oberseite der Spreite von Sesleria coerulea dargestellt. Derselbe ıst dadurch etwas complieiert, dass die Schliess- und Nebenzellen im Grunde einer seichten. schaligen Vertiefung liegen. Die Zellen, welche in ‚der Flächenansicht von aussen auf den ersten Blick als Nebenzellen imponieren (Figur 16A), sind in Wirklichkeit kurze, diekwandige Epidermiszellen, welche von beiden Seiten her sich über die ächten (gelb conturierten) Nebenzellen hinweg geschoben haben, sodass diese nur noch mit einem ganz geringen Bruchteil ihrer Peripherie an die äussere Atmosphäre grenzen (Figur 19). Die Schliesszellen weichen vom typischen Bau nur ab durch eine stark aufleuchtende, verdiekte Stelle in der Scheidewand der Enderweiterungen, nahe der Centralspalte (Figur 17 eo). Streng genommen bestehen die Spaltöffnungen von Sesleria eoerulea also nicht aus vier Zellen, wie gewöhnlich, sondern aus sechs, zwei Schliesszellen und vier Nebenzellen. Von letztern führen die zwei äussern, diekwandigen, jedenfalls keine wesentlichen Excursionen aus. Abnorm oder unvollständig entwickelte Spaltöffnungen habe ich hie und da angetroffen (Tafel II, 21. 22). Solche Bildungen sind schon von verschiedenen Autoren (z. B. für die Primärblätter des Mais) erwähnt worden. Es ist hierbei bemerkenswert, dass in Fällen, wo eine Spaltöffnung auf dem Stadium der >palt- öffnungs-Mutterzelle zurückgeblieben ist, sie im allgemeinen durchaus nicht die Gestalt einer Kork- oder Kieselkurzzelle annimmt, sondern eine Bildung sui generis repräsentiert (Tafel II, 22a b). Vielfach treten Papillen und Cutieulargebilde zu den Stomata in bestimmte Beziehung. a. Papillen: 1. Langzellen und Spaltöffnungen alternieren regelmässig. Am vordern Ende jeder Lang- zelle, unmittelbar hinter der Spaltöffnung erhebt sich eme Papille, welche die letztere mehr oder weniger überwölbt: Iseilema, Festuca thalassica (Tafel VIII, 35). 2. Die Spaltöflnung wird von Papillen rings umrahmt: Pogonatherum (Tatel VI, 8). b. Cutieulargebilde: 1. Die sonst gleichmässig zerstreuten Outieularzäpfehen treten am vordern und hintern Ende der Stomata zu Aggregaten (meist zwei- bis dreizähligen Gruppen) zusammen: Themeda, Zoysie. ge_en die Central- 2. Das vordere und hintere Ende der Spaltöffnung überragen je zwei geo spalte convergierende Cutieularläppchen: Zizaniopsis. *) Ich habe übrigens nur die Spaltöffnungen von Sesleria eoerulea genauer untersucht. 11* ER 3. Jede Spaltötfnung wird von beiden Seiten her von Cutieularleisten überragt, welche an ihren freien Rändern mit Cutieularzäpfehen besetzt sind: Reis II. c. Papillen und Cutieulargebilde. Bei Dimeria ornithopoda gruppieren sich auf der Blattoberseite um jede Spaltöffnung vier Cutieular- läppchen und vier Papillen. Erstere sind wie bei Zizaniopsis (siehe oben b. 2) orientiert. Letztere liegen in den Zwischen- räumen, je eine vom und hinten, sowie links und rechts und sind ebenfalls gegen die Centralspalte gerichtet. Ähnliche aus Papillen oder Cutieulargebilden bestehende Schutzapparate der Spaltöffnungen be- schreiben Horm und Vorkens für Arten Nordamerikas, sowie der ägyptisch-arabischen Wüste. Über eine- gleichzeitige Beteiligung von Papillen und Cutieulargebilden habe ich in der Litteratur (über Gramineen) keine Notizen gefunden. Oft sind die Enderweiterungen (Traehypogon, Anthaenantia, Chamaeraphis, Olyra latifolia, Reis, Ehrharta) oder eine Nebenzelle (/ehnanthus, Oplismenus, Reis), oder beide Nebenzellen (Pogonatherum, Ichnanthus, Reis) von Kieselsäure erfüllt. Selten füllen sich ausser den Enderweiterungen auch die Lumina der Mittelstücke (Ehrharta Mierolaena). Über die topographischen Verhältnisse wurde das Wichtigste bereits im allgemeinen Teil angeführt. Die Spaltöffnungen finden sich in der Regel nur über mestomfreien, von assimilierendem Gewebe erfüllten Blatträumen. Doch ist dies durchaus keim allgemein gültiges Gesetz. Digitaria sangyuinalis (Tafel I, 23) bildet einen charakteristischen Ausnahmefall. Auf der Unterseite herrscht zwar noch das allgemeine Gesetz: Spaltöffnungen liegen zwischen den Mestombündeln und fehlen über denselben: oberseits dagegen ist merkwürdiger Weise die Lagerung derselben gerade um- gekehrt. Den Schlüssel dafür geben die Blasenzellstreifen. Indem diese, in Anpassung an äussere Binflüsse jedenfalls, eine mächtige Entwickelung nahmen und zwischen den bastfreien Mestombündeln nach beiden Seiten hin Platz griffen, wurden die Stomata in die „Mestomfelder“ gedrängt. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle liegen Spaltöffnungen auf beiden Blattseiten und sind bei flachen Blättern unterseits zahlreicher als oben. Bloss oberseits finden sich Stomata bei Klionurus, Rotboellia, Hierochloa alpina, Sesleria, Nardus. Bekanntlich tritt dieser Verteilungsmodus bei Roll- und Falzblättern besonders häufig auf. Doch habe ich bei Sesleria und Nardus, deren Blätter in diese Kategorie gehören, ausnahmsweise auch auf der stoma- freien Unterseite vereinzelte Spaltöffnungen oder auch ganze Reihen solcher beobachtet, welche aufgefasst werden können als Rückschlagserscheinungen aus Zeiten, wo das Blatt noch keine Schliessbewegungen ausführte und deshalb die Stomata noch nicht auf die Oberseite allem localisiert waren. Bloss unterseits finden sich Spaltöffnungen bei Dimeria, Spodiopogon, Apluda, Arthraxon, Arundinella avenacen. Bei Isachne arundinacea liegen Stomata unterseits in allen, auf der Oberseite dagegen bloss in dem äussersten der Streifen über Parenchym. — 8 Bemerkungen über das Mesophyll. a. Assimilationsgewebe. Dvvar-Jouve, VoLkens, Güxız u. a. haben sieh damit eingehender beschäftigt. Ich möchte hier nur auf folgende drei Punkte aufmerksam machen: 1. Das assimilierende Gewebe von Nardus strieta besteht durchweg aus Zellen, wie sie von SCHWENDENER (Mech. Princip) für @Fynerium argenteum und Erianthus Ravennae beschrieben worden sind. 2. Bei Themeda gigante« schrumpft auf der Blattoberseite gegen die Blattbasis und den Mittelnerv hin das Chlorophyliparenehym auf kleine Portionen zusammen, welche blatteinwärts überall an Bast und farbloses, derbwandiges Parenchym grenzen und je nach ihrer Grösse mit einer oder mehreren Spalt- öffnungen ausgestattet sind (Tafel II, 15). 3. Schon Karerrscnxor hat auf verschiedene Eigentümlichkeiten im Bau der Bambusenblätter aufmerksam gemacht. Güxtz hat auf Grund eines grösseren Beobachtungsmaterials einen besonderen „Typus der Bambusenblätter* aufgestellt und unter demselben nur Bambusen subsummiert. Ich fand nun, dass die Panicee Olyra latifolia im Blattbau (namentlich in der Configuration des (uerschnittes) deutlich Bambusencharakter zeigt. Dieselben elliptischen Hohlräume, dieselben Armpalissaden, dieselben (in Längsreihen geordneten) Cuticularwärzchen, dieselben kleinen Stachelhärchen über Parenchym. Es schemen also diese anatomischen Charaktere weniger für die Bambusen speciell, als vielmehr für sehr breite Spreiten typisch zu sein. b. Mestom. In den borstlichen Laubtriebblättern von Anthaenantia lanata sind die Blatträume, welche zwischen den regulären Mestombündeln und Bastgurtungen liegen, förmlich durehwuchert von bastfreien Gefüss- bündeln der verschiedensten Grösse (Tafel II. 13, 14). Dwvar-Jovve erwähnt in seiner Histotaxie ver- schiedene Fälle, wo die Leitbündel stark gefurchter Blätter m mehrere Etagen geordnet sind. Ein dem oben angeführten analoges Beispiel habe ich in der Litteratur nirgends gefunden. Vorkens fand bei Gräsern der ägyptisch-arabischen Wüste am Blattrand auffallend weitlumige Getässe und Tracheiden („Speichertracheiden‘). Ich habe solche ebenfalls bei verschiedenen Arten (Trieholaena rosea, Digitaria sangwinalis. Olyra mierantha, Ehrharta panicea) beobachtet. c. Farbloses Parenchynm. Die Anordnung des farblosen Parenchyms ist von Duvar-Jouve, Vorkens, Horn, Güntz u. a. ein- gehend besprochen und durch Abbildungen erläutert worden. Ich habe zwei neue Anordnungsmodi auf- gefunden. 1. Farbloses, zartwandiges Parenchym bildet eine subepidermale (stellenweise durch Bast von der Epidermis getrennte) Schicht auf der Blattunterseite: Stenotaphrum ylabrum (Tafel IL, 12). 2. Chlorophylifreies Parenchym bildet einen cenfralen Strang im Innern der borstlichen Blätter von Ehrharta Mierolaena (Tafel II, 11). Dies erinnert an die zusammengesetzten Mittelnerven tropischer Gräser mit centralem Wassergewebe. Das Blatt von Ehrharta Mierolaena ist auch dadurch interessant, dass im Grunde der Längsrille Gelenkzellstreifen fehlen und an deren Stelle ein Bastbündel verläuft. Die Anpassung an Trockenheit ist hier durch Annahme der Öylindergestalt und geringe Entwickelung der Längsrille (vielleicht verbunden mit Schwund oder Reduction des Öffnungsmechanismus), sowie durch Entwickelung des centralen Wasser- gewebes weit fortgeschritten. Resultate. £ 1. Morphologie. In der Blattepidermis der Gramineen lassen sich folgende verschiedenartige Elemente unterscheiden (vergl. damit die Übersicht auf Tafel X): I. Epidermiszellen. le Langzellen („Epidermiszellen‘*, gewöhnliche E., lange E., Gekrösezellen). Umriss hexagonal, Seitenwände glatt oder schwachwellig (3, 4*) \ (Cmız) „ rectagonal, E gewellt (1, 2, 7—9) Mr: Aussenwand eben, wellig, oder auswärts gewölbt (13a, b, ec); kahl (13a) oder ausgestattet mit ein bis mehreren Papillen (5, 6). oder mit Cutieularleisten über den Längswänden (Hacker, Güntz), oder mit Cutieularwärzchen [in ein bis zwei Längsreihen (7), in Querreihen (10), in zer- streuter Ordnung (8). oder mit Papillen und Cutieularwärzchen zugleich (9, 11). Bastförmige Epidermiszellen. Über Bast und Assimilationsgewebe: Pharus, Leptaspis (13). Querzellen (12). Isachne arundinacea, Blattunterseite, Mittelfeld der Streifen über Parenchym. Blasenzellen (14), (cellules bulliformes, Fächerzellen, Gelenkzellen). Meist isodiametrisch, bisweilen längsgestreckt: in der Regel kahl, bisweilen Cutieular- wärzchen führend [Reis (16), Leersia, Hygroryza]. Kieselkurzzellen. (Gemeinsam mit den Korkkurzzellen auch als „Kieselzellen“, kurze Epidermis- zellen, Kurzzellen, Zwergzellen bezeichnet.) Die Kieselkurzzellen sind die einzigen Epidermiselemente, welche regelmässig solid verkieseln. Die Membran ist stets dünn. Im Kieselkörper liegen in der Regel einige wenige, punktförmige, isolierte Bläschenräume, oder Gruppen oder Schwärme von solchen. Sie sind häufig charakteristisch gestaltet (17—37) und mit regelmässig verteilten Riefen, Öhrchen und Spitzen versehen. Bei den meisten Arten sind sie nur über Bast gut entwickelt und zahlreich vor- handen (17—31). Hier sind am häufigsten: die Kreuz-, Hantel- und Knotenzellen (17, 18); die Sattelzellen (20, 21); die Reiszellen (23, 24): die Kreis- und Ellipsenzellen (27); die Stab- und Tafelzellen (30, 31). *) Die Zahlen in Parenthesen beziehen sich alle auf die Figuren der Tafel X. Über Assimilationsgewebe sind sie bei der Mehrzahl der Arten spärlich und mehr oder weniger krüppelhaft (mit Anklängen an die vollkommene Form über Bast!). Bisweilen sind sie 37) und häufig | /chnanthus (34), Olyra latifolia (35)]. Wahrschemlich sind sie ein mechanisches Schutzmittel gegen Tierfrass und spielen diese Rolle aber auch hier charakteristisch geformt (32 sowohl unversehrt als auch nach der Zertrümmerung in scharfkantige Splitter. Korkkurzzellen. Sie sind ebenfalls stets dünnwandig, in den äussern Partien stark cuticeularisiert, im Lumen nicht verkieselt und nicht, so mannigfaltig und regelmässig gestaltet wie die Kiesel- kurzzellen (38 — 45). Zwischenzellen. Sie sind zwischen die Reiszellen einiger Oryzeen (Reis, Leersia, Hygroryza) eingeschaltet, nicht besonders verkorkt, nicht inhaltsverkieselt, kürzer und dünnwandiger als die angrenzenden Langzellen. II. Trichome. 8. I: 10. Die 12. Stachelhaare. a) Basis längselliptisch, Spitze schief aufwärts gerichtet, gerade (52, 55) oder sicheltörmig gekrümmt (54). b) Basis kreisrund, Haarkörper plötzlich verjüngt in eine kurze, horizontale Spitze | Olyra Tlatifolia, Merostachys, Bambusa vertieillata (53), Kuchlaena« längs der Blasen- zellstreifen ]. Hackenhaare. ; Kurz kegelförmig, Spitze hackenförmig umgebogen, nur bei Pharus und Leptaspis (56). Borstenhaare. a) Gewöhnliche, mit verbreitertem, polsterfreiem Fuss (57). b) Polsterhaare, mit nieht verbreitertem Fuss, welcher sich durch eine Einschnürung vom Haarkörper absetzt und von einem einschichtigen, meist etwas vorspringenden Zellenhof umgeben wird (58). c) Borstenhaare des Blattrandes von Tragus racemosus, mit verbreitertem Fuss und einer mehrschichtigen, basalen Hülle (Duvar-Jouve, Histotaxie). Weichhaare. Haarfuss nicht verbreitert, vom Haarcylinder durch eine Einschnürung getrennt (59). Winkelhaare. Zweizellig, klein. Basalzelle im rechten Winkel gebogen (47). a) ÖCylindrische: Am obern Ende der Basalzelle bisweilen ein Verdiekungspfropf. End- zelle zart, mindestens so lang wie die Basalzelle (47, 48). Häufigste Form. b) Keulige: Endzelle derb, kürzer als die Basalzelle (49). ec) Stachelhaarförmige: Selten (Zoysia, Pappophorum 50). 13. Spaltöffnungen. a) Vierzellig: Regel. b) Sechszellig: Sesleria ceverulea (Tafel U, 16, 19). Besonders charakteristisch für die Gramineenepidermis sind die Langzellen, die Kiesel- kurzzellen, die Korkkurzzellen, die einzelligen Stachelhaare, die zweizelliven Winkel- haare und die vierzelligen, eigentümlich gebauten Spaltöffnungen. (Letztere sind allerdings zugleich auch für einen Teil der Uyperaceen typisch | Senwexpexer |.) Winkelhaare (Scheiden und Niederblätter von Nardus strieta) und Stachelhaare (Blattspreiten zahlreicher Arten) sind bisweilen in grösserer Anzahl verkehrt (d. h. gegen die Blattbasis) gerichtet (Inversion). Normal und verkehrt gerichtete, im übrigen aber vollkommen gleichwertige Stachelhaare können in derselben Reihe mit einander alternieren. Die verkehrt gerichteten Stachelhaare sind immer in der Minderzahl. Alle Elemente der Epidermis können Kieselkörper führen. Dieselben sind solid oder mehr oder weniger porös und bilden in der Regel einen vollständigen Ausguss des Lumens. Bei Borsten- und Weichhaaren ist häufig bloss das Lumen des Fusses verkieselt. Die Kiesel- körper sind in der Epidermis unregelmässig zerstreut (wenn man von den Kieselkurzzellen absieht), isoliert oder zu kleineren Gruppen oder zu grösseren Platten vereinigt. Der Blattrand (Leersia hexandra), die Blasenzellstreifen Nacher Blätter (Olyra latifolia, Reis) und die Streifen über Parenchym auf der Unterseite (Olyra Tatifolia, Leptaspis) sind bevorzugte Stellen der Plattenbildung. 2. Topographie. Die Blattepidermis zeichnet sich aus durch eine weitgediehene Differenzierung in parallele Streifen, Streifenfelder und Einzelreihen, welche gesetzmässig unter einander alternieren und sich durch die (Qualität und Anordnung ihrer Elemente unterscheiden. Die verschiedene Beschaffenheit der subepidermalen Gewebe gab dazu jedenfalls den ersten Anstoss. In den einzelnen über Bast oder Assimilationsgewebe liegenden Epidermisbändern ist dann die Differenzierung weiter fortgeschritten, beeinflusst von andern. nicht näher „bekannten Faetoren. Es existiren alle Übergänge von äusserst einfachen Typen. wo die Epidermis lediglich aus Lang- zellen (einerlei Qualität) und aus Spaltöffnungen besteht (Phippsia Tafel II. 1-4), bis zu hoch complicierten Formen, wie Reis, dessen Blattepidermis sich aufbaut aus Langzellen (von viererlei Qualität), Blasenzellen, Kieselkurzzellen (von dreierlei Qualität), Korkkurzzellen, Zwischenzellen, Stachelhaaren (von zweierlei Grösse), Borstenhaaren, Winkelhaaren und Spaltöffnungen. (Vergl. auch Tafel IX, 1 mit Tafel I. 1—4.) In der Mehrzahl der Fälle kommen auf demselben Blatt Lang- und Blasenzellen, Kork- eesellen sich noch fo} und Kieselkurzzellen, sowie Stachelhaare neben einander vor. Sehr häufig Winkelhaare (seltener auch Borstenhaare) hinzu. Kurzzellen, Stachel- und Winkelhaare und Spaltöffnungen kommen entweder isoliert vor oder bilden charakteristische Gruppen. Die erstgenannte Art des Vorkommens ist für die Stomata typisch, letztere für die Kurzzellen, in zweiter Linie auch für Stachel- und Winkelhaare. Bibliotheca botanfea. Heft 36. 12 — % Typische Paare oder Gruppen: A. Rein. Korkkurzzellpaare und -gruppen (Phragmites). B. Gemischt. 1. Kork- und Kieselkurzzellen.*) Meist Paare. Zuvorderst liegt stets eine Kiesel- kurzzelle (Tafel IX, 1b). 2. Stachelhaar-Winkelhaar-Paare. Vorn liegt jeweils das Stachelhaar. Bloss bei Pogonatherum erinitum (Tafel XIII, 9) ın grösserer Anzahl. o 3. Stachelhaarkurzzellpaare oder -gruppen. Zuvorderst liegt jeweils ein Stachelhaar (Tafel VII, 13). 4. Stomakurzzellpaare und -gruppen. Selten. Zuvorderst liegt jeweils die Spaltöffnung. Festuca punetoria (Tafel VII, 13). Die Spaltöffnungen der Stomakurzzellgruppen und die Aculeoli der Stachelhaarkurzzellgruppen vertreten also die vorderste Kieselkurzzelle der gemischten Kurzzellgruppen. Typische Reihen: 1. Reine Langzellreihen (Tafel VII, 11, 12). 2 = Kurzzellreihen. a) Kork- und Kieselkurzzellen alternieren (Tafel III, 26). b) Zwischenzellen und Kieselkurzzellen alternieren (Tafel V. 13). c) Lauter Kieselkurzzellen (Tafel VI, 29). d) a Korkkurzzellen (Tafel VII, 11). 3. Langzellkurzzellreihen. a) Langzellen alternieren mit gemischten Kurzzellpaaren (seltener -Gruppen). (Tafel V, 17.) b) Langzellen alternieren mit Korkkurzzellen (isoliert, Paare oder Gruppen). (Tafel VII, 10,12.) c) R & „ Kieselkurzzellen (regelmässig isoliert). (Tafel VI, 29.) 4. Stomareihen. a) Spaltöffnungen und Langzellen (Regel). b) Spaltöffnungen, Lang- und Kurzzellen. Anthaenantia, Phragmites, Festuea punetoria (Tatel VII, 13). 5. Langzellkurzzellwinkelhaarreihen. Stomafreie Felder der Streifen über Parenchym. Zahlreiche Arten (Tafel I, 1). Häufig treten in den erwähnten Reihen (excel. Nr. 1) noch Stachelhaare, seltener andere Trichom- formen auf. Typische Streifen: 1. Streifen über Bast (Summe aller Reihen über einer zusammenhängenden Bastmasse). a) Kurzzellen in zerstreuter Ordnung. a) Gemischte Paare in allen Reihen: Zizauniopsis (Tatel V, 17), Stipa. ß) Isolierte oder zu Paaren bis Gruppen vereinigte Korkkurzzellen in allen Reihen: Hierochloa alpina (Tafel VII, 12). *) Gesperrt sind relativ häufig wiederkehrende Typen. — 91 — b) Kurzzellen in reihig difterenzierter Ordnung. a) Langzellreihen wechseln mit gemischten Kurzzellreihen. Normal- fall. Trachypogon (Tafel IV, 3), Tragus (Tafel IV, 5) u. v. a f) Langzellreihen wechseln mit reinen Kieselkurzzellreihen: /ehnanthus, secundäre Baststreifen (Tafel III, 27). 7) Langzellreihen wechseln mit reinen Korkkurzzellreihen: Frstuea spadicea (Tafel MIST): c) Streifen in ungleiche Felder differenziert: Leersia hexandra, Mittelnerv (Tafel V. 14), Sesleria (Tafel VII, 14 e,d, e), Nardus (Tafel I, uno + su). Am Blattrand und an grossen, zusammengesetzten Mittelnerven weichen häufig die Streifen über Bast durch Verteilung und relative Häu figkeit, seltener auch in der Form der Kieselkurzzellen von den entsprechenden Streifen der Blattfliche ab. (Tafel VL, 4, 5.) 2. Streifen über Parenchym (Summe aller Reihen zwischen zwei Streifen über Bast oder zwischen einem Streifen über Bast und dem benachbarten Blasenzellstreifen). [Von den selten fehlenden ein bis drei stomafreien Randreihen dieser Streifen wird in der folgenden Übersicht abgesehen !] a) Spaltöffnungen in allen Reihen: Anthaenantia, Ober- und. Unterseite. b) Spaltöffnungen null in allen Reihen. a) Kurzzellen oder Trichome oder beiderlei Elemente vorhanden: Sesleria, Unterseite, Nardus, Unterseite (Tafel I, 1), u. v. a. #) Lauter reine Langzellreihen: FHierochloa alpina, Unterseite (Tafel VII. 12). c) Streifen dreifeldrig, über mestomfreien Blatträumen. auf der Blattunterseite: Ein mittleres, leeres (Phalaris) oder mit Kurzzellen und Triehomen ausgestattetes (Olyra, Bambusa vertieillata), stets stomafreies Feld scheidet zwei Stomafelder. (Tafel I, 6.) d) Streifen drei- bis vielfeld rig, auf der Ober- oder Unterseite oder beiderseits, Die Felderung wird durch bastfreie Mestombündel bedinet. Über diesen fehlen Spalt- öffnungen, zwischen denselben treten solche auf (Tafel VII 14 a,b). Mais, Tripsacum, Ischaemum, Setaria. 9. Blasenzellstreifen. a) Rein: Mehrzahl der Arten, z. B. Olyra latifolia (Tafel IX. }). b) Mit Polsterhaaren: Beckera u. v. a. e) Mit Winkelhaaren: Nardus (Tafel I, 1). 12* 92 3. Beziehungen zum System und zu Klima und Standort. a) System. 1. In bestimmten Tribus sind bestimmte Kieselzellformen vorherrschend, nämlich: Zellen des Hanteltypus (meist Hanteln. in zweiter Linie auch Kreuze und Knotenzellen) bei 100% der Maydeen (5 Speeies), bei 94° der Andropogoneen (17 von 18 Species) und bei 90% der Paniceen (17 von 19 Species). Sattelzellen bei 62% der Chlorideen (13 von 21 Species) und bei 80% der Bam- buseen (8 von 10 Species). Reiszellen bei 60° der Oryzeen (6 von 10 Species). Doch gehört keine dieser Kieselzellformen einer dieser Tribus ausschliesslich an. Sattel- und Hantelzellen treten ausserdem noch in zahlreichen andern Tribus auf. Reiszellen ausserhalb der Oryzeen- gruppe nur noch bei der Panicee Isachne arundinacea atypisch. Systematisch ist die Gruppe der Reiszellen führenden Oryzeen noch dadurch interessant, dass sie aus lauter typischen, wasserliebenden, naheverwandten Oryzeenarten /Zizaniopsis, Zizania, Oryza, Leersia (2 Species), Hygroryza] besteht, welche ausserdem alle mit Papillen und äusserst reichlichen Cutieularzäpfchen ausgestattet sind. Alle übrigen, „reiszellfreien “ Oryzeen stehen entweder am Anfang (Pharus, Leptaspis, Luziola) oder am Ende (Lygeum) der Tribus. Verschiedene Arten derselben Gattung führen bald gleiche | Leersia virginica und L. hexandra (Tafel V, 2, 3)]. bald vollständig verschiedene Kieselkurzzellen | /sachne arundinacea (Tafel V, 19—21) und 7. australis (Tafel VI, 2, 3)]. 2. Keulige Winkelhaare sind für die Chlorideen und Zoysieen charakteristisch. Sie finden sich bei der Mehrzahl der winkelhaarführenden Arten dieser Tribus. ausserdem aber auch bei der Oryzee Lygeum Spartum. >. Verzeiehnis der Arten mit charakteristischen, anatomischen Merkmalen. Andropogoneen. Poyonatherum erinitum. Stachelhaare (über Bast) in der Regel mit Winkelhaaren gepaart (Tafel VI, 8). Einzige Art unter den Andropogoneen mit viereckigen Kieselzellen (Tafel VI, 8-10). Themeda gigantea (untere Partie der Spreite). Assimilationsgewebe an der Blattoberseite ın der Nühe des Mittelnervs auf kleine, subepidermale Nester eingeengt. Spaltöffnungen nur über diesen (Tatel II, 15). boysieen. Aegopogon pusillus. Stachlige Kieselkurzzellen in den Blasenzellstreifen (!) der Ober- seite (Tafel VI. 37). Tragus racemosus. Die grösseren Randstachelhaare sind unten von einer zu unterst mehr- schiehtigen Zellscheide umhüllt. (Sattelzellen.*) (Tafel X, 56a, Tafel IV, 5.) Zoysia pungens. Winkelhaare mit stark erweitertem Fuss und kurzer, hütchenförmiger End- zelle. (Sattelzellen.) (Tafel VIII 9.) (Vergl. unten Pappophorum.) *) Die eingeklammerten Merkmale sind bloss relativ, gemeinsam mit den übrigen, charakteristisch. Tristegineen. Arundinella arenacea. Quadratische bis rechteckig-lingsgestreckte Kieselkurzzellen mit spitzen Ecken auf der Blattunterseite, mit gerundeten auf der Blattoberseite (Tafel VI, 13, 14), Ohne Stachel- Winkelhaarpaare (gegen Pogonatherum!). Beckera nubieca. Randstachelhaare mit stark verkieselten. frei ins Lumen vorspringenden, warzigen Höckern (Tafel XXIV, 15). (Immer?) Paniceen. Anthaenantia lanata. Die Blatträume zwischen den I-Trägern werden von zahlreichen stereomfreien Mestombündeln verschiedenster Mächtigkeit durchwuchert (Tafel II, 13. 14). In allen Stoma- reihen treten Kurzzellen charakteristisch häufig auf. Amphicarpum Purshii. Die Kieselkurzzellen der Streifen über Bast auf der Blattfläche sind hantelförmig und mit Korkkurzzellen zusammen nach Typus III geordnet. Die Kieselkurzzellen über dem Baststrang des Blattrandes sind bedeutend grösser, haben die Form abgestumpfter Pyramiden (für die Art charakteristisch!), sind nach Typus I geordnet und isoliert oder mit Korkzellen gepaart (Tafel VI, 4-7). Isachne arundinacea. „wWuerzellen* im Mittelfeld der Streifen über Parenchym auf der Blatt- unterseite (Tafel II. 5). Einzige Art mit reiszellenähnlichen Kieselzellen (Tafel V, 21) ausserhalb der Tribus der Oryzeen. Isachne australis. Einzige Art mit Sattelzellen, deren Einsattelung quer (zur Längsaxe des Blattes) verläuft (Tafel VI, 2, 3). Ichnanthus pallens. Die primären und secundären Streifen über Bast auf der Blattunterseite sind ungleich gebaut. Beide enthalten reine Kurzzellreihen: diejenigen der ersteren bestehen aus breiten Hantelzellen und Korkkurzzellen, die der letztern aus lauter schmalen, meist dreiknopfigen Kieselkurzzellen. Die Parenchymstreifen beider Blattseiten führen charakteristisch geformte, meist isolierte, kreuz- förmige Kieselkurzzellen (Tafel VI 27—29). Tricholaena rosea. Die kegelförmigen Stachelhärchen stehen nicht selten zu zwei bis drei beisammen. Stenotaphrum glabrum. Unter der untern Epidermis liegt eine continuierliche, mehrschichtige Lage Wassergewebe (Tafel II, 12). Olyra latifolia. In den Streifen über Parenchym liegen zahlreiche quergestreckte, relativ grosse, regelmässig mit Korkzellen gepaarte Kieselzellen (Tafel VI. 35: IN, 1). Olsyizierem: Pharus seaber (Tatel III, 24, 25) und Leptaspis conchifera (Tafel IV, 1). In den Streifen über Parenchym auf der Blattunterseite liegen zwischen den gewöhnlichen, reetagonalen Langzellen zahlreiche bastförmige Epidermiszellen, welche Kurzzellreihen zwischen sich fassen, die bei Pharus ausschliesslich aus Kieselzellen. bei Leptaspis aus Kiesel- und Korkzellen bestehen. Die Streifen über Bast bestehen bei beiden Arten ausschliesslieh aus Kurzzellen und bastförmigen Epidermiszellen. Beide Arten führen oberseits gegen den Blattrand hin „Hackenhaare* (Tafel VII. 25, 26). » m 94° — Luziola peruriana. In den Streifen über Bast auf der Oberseite kommen Langzellen vor mit Gutieularzäpfehen, welche den Scheitel der auswärts gewölbten Aussenwand freilassen (Tafel VIII, 33). Zizaniopsis Arecharaletae. Obere und untere Epidermis über Bast und Assimilationsgewebe sehr eleichförmig gebaut (abgesehen von den Spaltöffnungen). Langzellen über Bast und Parenchym ungefähr gleich hoch und breit! (Tafel II, 6.) Hygroryza aristata. Dicht mit Cntieularwärzehen besetzte Papillen (Tafel X, 11). | Typische Reiszellen mit schmalem Mittelstück (Tafel V, 8).] Lygeum Spartum. Auffallend grosse, 90-100 u lange, keulentörmige Winkelhaare. |Zapten- förmige Kieselzellen auf der Unterseite, mehr viereckig plattenförmige oberseits (Tafel V, 22—24, 30,31). ] Phalarıdeen. Hierochloa alpina. Ohne Kieselkurzzellen. In den Streifen über Bast auf der Blattunterseite grosse, längselliptische, isolierte oder gepaarte Korkkurzzellen. Reine Langzellstreifen über Parenchym, Unterseite (Tafel VII, #, 12). Agrostideae. Phleum Michelii. In den Streifen über Bast beider Blattseiten zahlreiche Kieselkurzzellen, welche in der Mitte stets eine Papille führen (Tafel VI, 15). Aveneae. Eriachne ehinensis. Über Bast alternieren grosse Korkkurzzellen mit charakteristisch geformten, quergestreekten, kleineren Kieselkurzzellen (Tafel VI, 16). Chlorideen. Spartina juncea. Oberseite mit zahlreichen, einfachen und verästelten Papillen über Langzellen und Korkzellen. Festuceen. Pappophorum Arecharaletae. Stachelhaarförmige Winkelhaare (Tafel XIX, 12). (Sattelzellen.) Sesleria eoerulea. Spaltöffnungen sechszellig (Tafel RX Tees): Phragmites communis. Sattelzellen! (Einzige Art unter den einheimischen Gräsern.) Weich- haare mit Korkkurzzellen gepaart. Molinia eoerulea. Einzige unter den einheimischen Arten mit typischen (grossen!) Hantelzellen. Glyceria fluitans. Stachelhaarartig papillöse Zellen auf dem Scheitel der Blattprismen (Tafel XXI, 5). Festuca punetoria. Auf der Blattunterseite ein continuierlicher Bastbeleg. Blattoberseite bast- frei. Spaltöffnungen und Stachelhaare der oberen Epidermis meist mit em bis zwei Korkzellen gepaart (Tatel XVII, 4). Festuca thalassica. Spaltöffnungen der Blattoberseite in eine taschenförmige, aufwärts offene Vertiefung eingesenkt (Tafel VIH, 35). Blätter fleischig! — 957 — Hordeen. Oropetium Thomaeum. Einzige Art unter den Hordeen mit stark quergestreckten Sattelzellen. Bambusen. Bambusa graeilis. Einzige Bambuse mit Hantelzellen. (Übrige mit Sattelzellen)) Merostachys Kunthiana. Einzige Bambuse ohne Kieselkurzzellen. Y Fs b) Klima und Standort. 1. Die Gräser der tropischen und subtropischen Zone zeichnen sich aus vor denjenigen der gemässigten und kalten Zone durch einen grösseren Reichtum an Kieselkörpern m der Blatt- epidermis, speciell durch zahlreichere, charakteristischer gestaltete Kieselkurzzellen (haupt- sächlich Kreuz-, Hantel-, Sattel- und Reiszellen). Die Kieselzellen der Arten der kälteren Zonen sind meist rundlich, elliptisch oder viereckig. Frappante Ausnahmen sind Molinia coerulea und Buchloe daetyloides. Exstere führt zahlreiche. typische Hantelzellen, letztere reichlich Sattelzellen. Unsere nördlichen Wald- und Wiesengräser führen regelmässig Kieselkurzzellen. bald spärlich, bald reichlicher. f Kieselkörperfrei (inclusive Kieselkurzzellen) erwiesen sich verschiedene nordische Arten ( Hieroehlou alpina, Festuca thalassica, Phippsia, Trisetum, Colpodium), ferner die Zwerggräser Mibora, Coleanthus, Chaeturus und die tropischen Gattungen Garnotia und Merostachys. Die Feuchtigkeit des Standortes scheint keinen hervorragenden Einfluss auf die relative Häufigkeit der Kieselkörper in der Epidermis auszuüben. Dafür sprechen vergleichende, nasse und trockene Mais- eulturen, sowie die Thatsache, dass nicht nur die Mehrzahl der trockenes Land bewohnenden. südlichen Arten, sondern auch die auf sumpfigem Substrat vegetierenden Oryzeen (Reis, Zizaunia, Leersia, Hygroryza flutend!) reichlich mit Kieselkurzzellen ausgestattet sind. 2. Winkelhaare finden sich in der Regel bei tropischen Gräsern und fehlen in der Regel den Arten der kälteren Zonen. [ Hierochloa borealis (Standort: Zürich) führt auffallenderweise Winkelhaare, allerdings nur spärlich. ] 3. Dasselbe gilt für die Polsterhaare. Neu für die Gramineen ist unter den aufgeführten Resultaten Folgendes: Morphologie. 1. Langzellen mit gewölbter, partiell mit Cutieularwärzchen besetzter Aussenwand. Luziola peruriana. 2. Langzellen, welche Papillen und Cutieularzäpfchen zugleich tragen, und zwar neben einander (Reis) oder über einander (Hygroryza aristata), sowie Lang- und Korkzellen mit verästelten Papillen (Oberseite von Spartina juncea). —- 96 .— 3. Bastförmige Epidermiszellen, welche direet über Assımilationsgewebe liegen und mit den Enden sich zwischen gewöhnliche Langzellen einkeilen (Pharus scaber, Leptaspis conchifera). 4. „Querzellen‘“, d.h. quergestreckte Zellen, welche nicht den Charakter von Kurzzellen haben, sondern für sich allein (an Stelle von Langzellen) auf der Unterseite von /sachne arundinacea breite Felder über Parenchym bilden. 5. Die morphologische und chemische Charakteristik der Kork- und Kieselkurzzellen. . Die „Hackenhaare* von Pharus und Leptaspis. 7. Nachweis zweizelliger „Winkelhaare* bei den Blättern der Gramineen und Charakteristik der drei Unterformen (cylindrische, keulige, stachelhaarförmige). 8. Verkehrte Richtung zahlreicher Stachelhaare der Blattfläche verschiedener Arten und vieler Winkelhaare der Niederblätter von Nardus strieta. 9. Sechszellige Spaltöffnungen. Sesleria coerulea. 10. Intracelluläre Kieselkörper in der Epidermis der meisten Gräser. (Intra- und intercelluläre ‚Kieselkörper im Mesophyll verschiedener Arten.) Topographie. 1. Langzellen von über Bast und Parenchym gleichem (Querschnitt bei Zizaniopsis Arechavaletae (ganzes Blatt) und bei Amphicarpum Purshii (Blattrand). 2. Charakteristische, in bestimmten Epidermisstreifen häufig wiederkehrende Gruppen, gebildet von Kurzzellen allein [lauter Korkkurzzellen oder häufiger (bereits von Dr Barry angedeutet) Kiesel- und Korkkurzzellen zugleich ], oder von Kurzzellen und Triehomen (vorn Stachel-, Borsten-, Weich- und Winkelhaare, hinten meist Korkkurzzellen), oder von Kurzzellen und Spalt- öffnungen (diese vorn, Korkkurzzellen hinten), oder von Triehomen allein (Stachelhaare allein oder Stachel- und Winkelhaare zugleich, letztere hinten). 3. Nachweis der allgememen Verbreitung der Kurzzellen in den Streifen über Bast und Parenchym zahlreicher Arten (gegen Duvar-JouvE). 4. Nachweis zweier Haupttypen der Anordnung der Kurzzellen über Bast: a) „Gemischte Paare“ zerstreut in allen Reihen. b) Differenzierung der Reihen in reme (trichom- und kurzzellfreie) Langzellreihen und ın reine oder Trichome führende Kurzzellreihen. Die Langzellen sind regelmässig stark längsgestreckt. In den Kurzzellreihen wechseln in der Regel ziemlich regelmässig Kork- und Kieselkurzzellen. Selten bestehen dieselben aus lauter Kork- oder aus lauter Kiesel- kurzzellen. In breiten Streifen über Bast (besonders der Mittelnerven) verkümmern oder schwinden oft alle Kurzzellen oder wenigstens die Kieselzellen, speciell in der Breitenmitte der Streifen. 5. In den Streifen über Parenchym liegen die Kurzzellen meist einzeln oder zu zweien, selten zu mehreren zwischen den Langzellen. Einzige Ausnahmen: Pharus scaber und Leptaspis conchifera mit remen, von bastförmigen Epidermiszellen begleiteten (!) Kurzzellreihen über Assimilationsgewebe, beiderseits oder bloss unterseits. 6. Bei Digitaria sanguinalis liegen oberseits über (!) den bastfreien Mestombündeln regelmässig Spaltöffnungen. 7. Die Blasenzellstreifen von Nardus strieta führen zahlreiche Winkelhaare in der Mitte, die von Bambusa vertieillata« am Rande. System. 1. Gewisse Kieselzellformen treten in gewissen Tribus auffallend häufig auf, nämlich die Hantel- zellen bei den Maydeen, Andropogoneen und Paniceen, die Reiszellen bei den Oryzeen, die Sattel- zellen bei den Chlorideen und Bambuseen. Die Form der Kieselzellen bei verschiedenen Arten derselben Gattung ist bald gleich oder ähnlich (Leersia hexandra, L. virginica), bald total verschieden (Isachne arundinacea, I. australis). 2. Keulige Winkelhaare treten vorwiegend, aber nicht ausschliesslich bei den Zoysieen und Chlorideen auf. Klima und Standort. 1. Die Anatomie der Epidermis zeigt deutliche Beziehungen zur geographischen Breite der Arten- heimat. Es lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden: a) Gräser der Tropen und Subtropen. Die Mehrzahl zeichnet sich aus durch verhältnismässig zahlreiche Kieselkörper, speciell Kieselkurzzellen von der Form der Kreuz-, Hantel-, Sattel- und Reiszellen, sowie durch den Besitz von Winkelhaaren. Zahlreiche Arten führen Polsterhaare. b) Gräser der nördlichen, gemässigten und kalten Zonen. Sie sind viel ärmer an Kieselkörpern und entbehren meist der Winkel- und Polsterhaare. 2. Die Feuchtigkeit des Standortes scheint keinen wesentlichen Einfluss auf die Massenentwicklung der Kieselkörper in der Epidermis auszuüben. Die vorliegenden Untersuchungen wurden im botanischen Institut des eidgenössischen Polytechnikums in Zürich ausgeführt. Es sei mir gestattet, meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Cart Schröter, an dieser Stelle meinen besten Dank auszusprechen für die Unterstützung und das Interesse, deren ich mich während der Abfassung dieser Arbeit stets zu erfreuen hatte. Auch den Herren Professor Dr. ©. Uramer, Vorstand des botanischen Instituts, Professor J. Jissı F und Dr. Sresrer, Vorstand der eidgenössischen Samencontrollstation in Zürich, bin ich für Ratschläge und freundliche Überlassung des Untersuchungs- materials zu vielem Danke verpflichtet. Bibliotheca botanica. Heft 36. 13 Litteraturverzeichnis. Blatt. 1. Amproxs, H., Über Poren in den Aussenwänden der Epidermiszellen. Prrxesueıms Jahrb. XIV. 1884. 2. Arescnove, Der Einfluss des Klimas auf die Organisation der Pflanzen, insbesondere auf die anatomische Structur der Blattorgane. Exevers Jahrbücher für Systematik ete. II. Bd. 1882. 3. Dr Barv, A., Über die Wachsüberzüge der Epidermis. Bot. Zeitg. 1871. (Speeiell p. 149.) 4. I. Dwvar-Jovve, Etude anatomique de quelques Graminees et en partieulier des Agropyrum ete. Mem. de l’Acad. d. sc. et d. lett. de Montpellier. T. VII. 1869. 5. I. — -—., Bull. de la soc. bot. de France. T. XVII. 6. IH. — —, Histotaxie des feuilles de Graminees Ann. des sc. nat. 6° serie. T. I. 1875. 7. Güntz, H. E. M., Die anatomische Structur der Gramineenblätter in ihren Beziehungen zu Klima und Standort. Dissertation. Leipzig 1886. 8. I. Hacker, E, Vierteljahrsschrift des ungarischen Nationalmuseums. October 1878. 9. II. — —, Die Lebenserscheinungen unserer Gräser. 15. ‚Jahresber. der niederösterr. Landesoberrealschule ete. in St. Pölten. 1878. 10. IIL — —, Monographia Festuearum. Kassel 1882. 11. IV. — —, Gramineae. Excier u. Prantr, Nat. Pflanzen-Fam. I. Teil. 2. Abteilung. 1887. 12. V. — —, Andropogoneae. Dr Caxporze. Prodromus. Vol. VI. Paris. 13. 1. Hasertanpt, G., Entwicklungsgeschichte des mechanischen Gewebesystems. Leipzig 1879. 14. II. — —, Vergleichende Anatomie des assimilatorischen Gewebesystems. Prıxesueims Jahrb. XIII. 1882. 15. Horm, Tueo, A study of some anatomical characters of North American Gramineae. (Uniola, Distichlis, Pleuropogon.) Botanical Gazette. Vol. XVI. 1891. . Karerrscuikorr, Bull. de la soc. imperiale des naturalistes de Moscou. 1866. (Armpalissaden von Bambusa.) . Kerser, A. von, Pflanzenleben. . I. Kyyv, Über einige Abweichungen im Bau der Leitbündel der Monoeotylen. Verhandl. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. XXI. 1881. . Kost, F. 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SchwEnDENER, S., Das mechanische Prineip im anatomischen Bau der Monoeotylen. Leipzig 1874. II. — —, Die Spaltöffnungen der Gramineen und Cyperaceen. Sitzungsber. d. königl. preuss. Acad. d. Wiss. zu Berlin. 1889. VI. IH. — —, Die Mestomscheiden der Gramineenblätter. Sitzungsber. d. königl. preuss. Acad. d. Wiss. zu Berlin. 1890. XXI. S. Stanz, Pflanzen und. Schnecken. Jena 1888. n STEBLER u. SCHRÖTER, Die besten Futterpflanzen. 3 Bände. Zürich 1883 —89. (Blattquerschnitte.) . SrtrassBuRGER, En., Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen in den Pflanzen. ‚Jena 1891. I. Tscnuircn, Beziehungen des anatomischen Baues der Assimilationsorgane zu Klima und Standort ete. Linnaea. IX. p 176. II. — —, Beiträge zur Anatomie und dem Einrollungsmechanismus einiger Grasblätter. Prixeshems Jahrb. XIII. 1882. Vorkens, Flora der ägyptisch-arabischen Wüste. Berlin 1887. I. WESTERMAIER, Untersuchungen über den Bau und die Function des pflanzlichen Hautgewebes. Sitzungsber. d. königl. preuss. Acad. d. 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XX. — —, Comptes rendus. 1872. 1. Avr. — —, Etude histotaxique des Cyperus de France. Mem. de l’Acad. d. se. et d. lett. de Montpellier T. VIH. 1875. p. 227. Verzeichnis der untersuchten Arten. Zeichenerklärung. H = Blatt eines blühenden oder fructificierenden Halmes. L = Blatt eines (sterilen) Laubtriebes. V.-F. d. eidg. 8.-C.-St. — Versuchsfeld der eidgenössischen Sameneontroll-Station in Zürich. Die eingeklammerten Zahlen geben die Anzahl der untersuchten Arten der betreffenden Tribus. Euchlaena mexicana ScHRAD. Zea Mays L. . Tripsacum dactyloides L. . Polytoca bracteata R. Br. Coww Laeryma L. . Dimeria ornithopoda Trıx. . Imperata eylindrica L. Saccharum aegyptiacum Wirte. . Erianthus japonicus Bravv. 1. 7 R v. zebrina 11. . Spodiopogon sibirieus Trıx. . Pogonatherum erinitum Trıx. 2. Rottboellia hirsuta V anı Manisuris granularis Sw. . Ischaemum petiolare Hack. . Pectinaria ophiuroides Hack. . Apluda aristata L. . Trachypogon ligulare Ners ab E. . Elionurus eandidus Hack. . Arthraxon lanceolatus Hocusr. . Andropogon Gryllus L. II. I. Maydeae (5). Figuren. H Hort. Goettine. L uH Zürich VI, 23a b; IX, 29-7 VIE 15—18, 2; VII, 17-18 H Hort. Goetting. Ve 243: 2V2H]. 26020898 H Tonkin IU, 1-3; VI, 21; VINL 7 H ıi. Mte. Nilghiri (Ind. or.) 11,9; II, 20,22: 9120,25 Andropogoneae (15). H 1.Mte. Khasia Reg. trop. (Asien) L Cypern H Eeypten VIEL SOHTR 28 H i. Mte. Khasia Reg. temp. L Hort. Turie. H Ussuri (Amurland) DIT VITA L ı. Mte. Khasia Reg. trop. VI, 8—12 H Heluan (Egypten) H Abyssinien H i. Mte. Khasia IT, 46 L Tonkin Varel H Malabar H Veracruz 1159:21V,3 L Montevideo 111,91 L Tonkin L Hort. Turie. VI 26 oa u» DDR DB DES q De . Andropogon Ischaemum L. . Themeda gigantea Hack. . Iseilema Weightii ANDERS. . Anthephora elegans SCHRER. . Aegopogon pusillus Beauv. . Tragus racemosus D£sr. . Latipes senegalensis Ka. . Perotis latifolia Aın. . Zoysia pungens WıuıD. . Arundinella anomala SreuD. avenacea Munro ” 2. Melinis minutiflora Beauv. 3, Beckera nubica Hocasr. 34. Reimaria purpurascens L. 35. Anthaenantia lanata Braun. 36. Amphicarpum Purshüi MErr. 37. Isachne arundinacea (FfRIES. 38. r australis R. Br. 39. Eriochloa annulata Kr. 40. Digitaria sanguinalis L. 41. Panicum erueiforme Steun. 42. Ichnanthus pallens Muxro 43. Tricholaena rosea Ners ab E. 44. Oplismenus undulatifolius R. et >. 45. Setaria viridis Beauv 1. n 2 I. 46. Cenchrus tribuloides L. 47. Pennisetum villosum Brown = P. longi- stylum hort. 48. Chamaeraphis spinescens Munro 49. Stenotaphrum glabrum Trın. 50. Spinifex hirsutus La». 51. Olyra latifolia L. 52. „ micrantha H. B. et K. H Tonkın H Panjab Reg. trop. (Ind. or.) III. Zoysieae (6). L Hort. Bonn. H Bogotä (S.-Am.) L Bozen L Afrika L Tonkin L u. H Tosa (Japan) /. Tristegineae (4). Hr Tossa L i. Mte. Khasia Reg. trop. H Brasilien H Aethiopien V. Paniceae (19). H Hort. @oetting. L Montevideo New-Jersey H Portorico Tonkin L Uruguay V.-F. d. eidg. S.-C.-St. L SNIeH® 5 n L Portorico H: Hort. Turie. L: Ostafrika L V.-F. d. eidg. 8.-C.-St. L XNimes (Frankreich) H V.-F.d. eidg. S.-C.-St. L Uruguay L V.-F.d. eidg. 8.-C.-St. L Tonkin L Montevideo H Adelaide (Australien) 102 V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. Portorico Rio de ‚Janeiro Ina la al) rl VI, 37, 38 IV, 5—8; X, 56a VIII, 10 III, 10 DV. .10% 9701355111129 vo IX, 21 IST Ta va 1 9,05,15,; Vale ARegs vL2,3 III, 26; VL, 22; VIL 5 117 23:16 =8 IT, O7 VE 29V VII, 16; IX, 22, 27 III, 15 ‚27,28 IT, 10;0V11, 19720 II, 12 VEA35:IX. 1,1015, 17 II, 5 — 13 — VI. Oryzeae (10). 3. Pharus scaber H. B. et K. Surinam III, 23—25 54. Leptaspis conchifera Hack. H Goldküste (Westafrika) IV, 1, 2; VIII, 26 . Luziola peruviana Juss. L Montevideo vIS 32:71 3351879 . Zizaniopsis Arechavaletae Hack. H Uruguay ESTATE . Zizania aquatica L. H Nordamerika V, 16; VII, 34 . Oryza sativa L. 1. [ Nubien r s 18 DSSEN | Piemont Ve R Mr Il. | Japan ) . Leersia virginica Wırın. H Minnesota IR 7.8, 19 „ hexandra Sw. H Montevideo V, 1—4; V, 14; IX, 30 . Hygroryza aristata Renz. Untere Gangesebene (Ind. or.) V, 8; VI, 36 2. Lygeum Spartum L. L Algier V, 22—24, 30, 31; VI 30; VIH, 11 VII. Phalarideae (7). 3. Ehrharta Microlaena Ners ab E. L Cap 1717 n panicea Smith H Hort. Petrop. 5. Phalaris arundinacea L. gen. L Hort. Turie. 2829 SV, 15V 32 R ' var. pieta IN dr erde S-0.-St: 33x18 5. Anthoxanthum odoratum L. Zürich “ Puelii Lec. et Lan. L .V.-F. d. eidg. S.-0.-St. Valık le 1D, Bet . Hierochloa borealis R. et 8. L Er - 5 alpina R. et S. Arct. Norwegen VI, 3, 4, 12 VIII. Agrostideae (353). 0. Aristida congesta R. et 8. L Gross-Nama-Land (Afrika) 1. Stipa pennata L. L Wallis (Schweiz) 2. Lasiagrostis Calamagrostis Lisk. L Graubündten (Schweiz) 3. Piptatherum paradoxum Rene. L Pola (Istrien) (Oryzopsis Micnx.) . Nassella trichotoma Hack. L Montevideo . Piptochaetiwm bicolor Desv. L ; . Milium effusum L. H V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. . Muehlenbergia mexicana Trix. L Vermont (N.-Am.) 8. Brachyelytrum aristatum Beauv. H Virgimien . Podophorus bromoides Pni. H Juan Fernandez (Chili) . Cornucopiae cueullatum L. H Smyrna . Orypsis aculeata Aır. H Sarepta (Kaukasus) 2. Phleum Michelüi Aız. H V.-F. d. eidg. S.-C.-St. VL. 19 3. Echinopogon ovatus Brauv. . Alopecurus pratensis L. 5. Mibora verna Avans. 3. Coleanthus subtilis Sei. Phippsia algida Brown Sporobolus pungens Krr. Chaeturus fascieulatus Lisk. Polypogon monopeliensis Desr. . Garnotia (Berghausia) adscendens Musro 2. Cinna pendula Trix. . Agrostis vulgaris L. . Gastridium lendigerum Guss. Triplachne nitens Lisk. Calamagrostis tenella Host. phragmitoides Harrm. „ . Ammophila arundinacea Host. . Jpera Spica venti Beavv. . Dichelachne stipoides Hr. . Pentapogon Billardieri Brown . Lagurus ovatus L. . Holeus lanatus L. . Eriachne chinensis Haxcz 5. Aüropsis globosa Desv. . dira caryophyllea L. . Antinoria agrostidea PArL. . Molineria minuta Par. . Eriachne Eklonii Ners ab E. (Achneria Muxro) . Corynephorus canescens Beavv. . Deschampsia eaespitosa Beavv. . Trisetum distichophyllum Beauv. Ventenata avenacea Koeı. . Avena pratensis L. . Arrhenatherum elatius M. K. . Gaudinia fragilis Beauv. . Tristachya chrysothriv Ners ab E. . Danthonia provineialis DC. H EErksretEtrssetethheErh -_ „ Bere ce FHrsrteErHrrn 104 Tasmanien V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. u.H V.-F.d. eidg. S.-C.-St. Böhmen Grönland IH, 1—4 Corsica (Strand.) Hort. Bonn. Derbent (Kaukasus) i. Mte. Khasia Reg. temp. Helsingland Zürich Hort. Goetting. Unteregypten Cresta (Schweiz) V.-F. d. eidg. S.-C.-St. ” ” ” ” ” ” ” - Tasmanien ” Alexandria . Aveneae (16). Schweiz Tonkin Florenz Isola bella (Italien) Sierra Estrella (Portugal) Escorial (Spanien) VI, 16 Cap Nürnberg V.-F. d. eidg. S.-C.-St. Oresta Brünn Hort. Turic. Schweiz Spanien Nimes Uruguay III, 26 V.-F. d. eidg. S.-0.-St. 9, Microchloa setacea R. Br. 0. Cynodon Daetylon L. . Spartina juncea Wırın. . Schoenefeldia graeilis Kr. . Harpechloa capensis Kr. . Otenium eirrhosum Kr. 5. Chloris petraea Tuunse. . Gymnopogon racemosus Brauv. . Schedonnardus teranus STEUDEL Willkommia annua Hack. . Bouteloua multiseta Ners ab E. . Melanocenchris plumosa J. et Sr. . Tripogon filiformis Ners ab E. . Tetrachne Dreyeri Ners ab E. 3. Dinebra arabica Jaca. . Beckmannia erueiformis Host. 5. Eleusine oligostachya Link. . Dactyloctenium mueronatum W. . Coelachyrum brevifolium Nexs ab E. . Leptochloa mueronata Ka. . Buchloe dactyloides Exseın. S' . Pappophorum Arechavaletae Hack. . Schmidtia quinquesecta Bexrn. . Echinaria capitata Desr. . Ammochloa pungens Boıss. . Sesleria coerulea Ann. . Fingerhuthia eiliata Nees ab E. 5. Gynerium argenteum Ners ab E. . Ampelodesmos tenax Lisk. . Phragmites communis Tri. . Triodia irritans Brown . Molinia coerulea Mönch . Eragrostis bahiensis Schuut. . Arvellinia maeilenta DC. . Koeleria eristata Pers. . Cutandia maritima Besen. et Hook. . Melica glauca F. Scaurtz. Bibliotheca botanica. Heft 36. 105 X. Chlorideae (21). L Serengeti XI Seele ErHsbiH Brasilien IV, V.-F. d. eide. S.-C.-St. New-Jersey Nubien Austro-Afrıka Brasilien IV, 13; VI, 9 Montevideo Washington Texas VI, Amboland (Südwest-Afrika) Montevideo Abyssinien 1. Mte. Khasıa VE Cap Marseille Amur Herault Amboland Dschidda (Arabien) lo) JR all Portorico Nordamerika . Festuceae (45). Montevideo VENEN ES Amboland Nimes Oran (Algier) V.-F. d. eidg. S.-0.-St. Cap Montevideo Alsier I, 16— 20; Schweiz Adelaide Schweiz Uruguay Almeria (Spanien) Hort. Turic. Elba V.-F. d. eidg. S.-0.-St. 14 Me, 14 185. . Diarrhena japoniea Fraxcher SAY. . Centotheca lappacea Bravv. . Lophaterum gracile Brocn. . Uniola latifolia L. . Distichlis distichophylla La. . Briza elegans Dörr. . Wangenheimia disticha Möxch . Aeluropus littoralis Wıuıo. . Dactylis glomerata L. 5. Oynosurus echinatus L. . Lamarckia aurea Mönch . Selerochloa dura Bsavv. 8. Schismus marginatus BEavv. . Poa pratensis L. . Colpodium altaicum Trix. . Scolochloa festucacea Lisk. . Graphephorum melicoides Desv. . Glyceria fluitans Brown . Festuca arundinacea SCHREB. A silvatica VıLı. spadicea I E punetoria Sıera. et Sa. Bi thalassica Kurth . Nardurus Lachenalii SPEnn. . Catapodium loliaceum Lisk. . Bromus erectus Huns. . Boissiera bromoides Hocast. . Megalachne berteroniana STEUD. . Brachypodium silraticum Beavv. Nardus strieta L. 1. 5 R II. » 7 IH. 5 5 IB 2 2 1% 5 n VI. 7 3 Val: » > VIET, D ze seen Be ereeiEe ee EEIO FE BEI SEE EEE — 106 — Japan Tonkın u. L Hort. Turic. Tasmanien Montevideo Aranjuez (Spanien) Sarepta V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. Bouzardah (Algier) Sitten (Schweiz) Spanien V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. Altai Berlin Nordamerika V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. ” ” ” ” n n n ” ” ” b) » Hort. Turie. Schleswig-Holstein Westeuropa Norfolk Hort. Turic. Sinai Juan Fernandez Schweiz XII. Hordeae (15). L V.-F. d. eidg. 8.-0.-St. St. Gallen (Schweiz) Epinal (Vosges) Bonn Corsica Spanien Olymp Guriel (Russland) III, 12 IX, 13a VII, 8 VII, 29, 32 aus bl V, 33;2V11,, 15 VIII, 35 7, 125; VIUSL 2R2 15: 30, 31; IX, 20 — 17 — 186. Lolium italicum A. Bar. L VW.-F.d. eide. S.-C.-St. 187. Oropetium Thomaeum Trix. L 1.Mte. Nilghiri Reg. trop. (Ind. or.) 188. Lepturus eylindrieus Trın. H Spanien 189. Psilurus nardoides Trıx. L Istrien 190. Agropyrum maritimum Beavv. L V.-F. d. eidg. S.-C.-St. 191. Haynaldia villosa Schur H Pest VII, 23 192. Secale montanum Guss. H Hort. Turie. 193. Tritieum vulgare Vırı. L Keimpflanzen 194. Aegilops ovata L. H Aosta (Italien) 195. Heteranthelium piliferum Hocasn. H Syrien 196. Hordeum jubatum L. H V.-F. d. eidg. S.-C.-St. 197. ne maritimum L. L Livorno 198. Elymus arenarius L. L V.-F. d. eidg. 8.-C.-St. 199. „. giganteus V AHL L SD 102 7a 8 XIII. Bambuseae (10). 200. Arundinaria macrosperma Micnx. L Texas 201. Arthrostylidium spec. det. Hack. L Portorico 202. Phyllostachys nigra Muxro H Tosa (Japan) 203. Merostachys Kunthiana Rurr. H Rio de ‚Janeiro 204. Chusquea pinifolia Tri. ae BE ’ 205. Bambusa gracilis hort. L Hort. Turie. 206. R Metake SıE2. L A % 207. a verticillata Wıirto. L 2 s IR VIER 37 19822 208. Schizostachyum Zollingeri Srrun. H Japan 209. Bonia tonkinensis Banansa H Tonkin 14* Figurenerklärung. Die Figuren sind (mit wenigen Ausnahmen) mit dem Zeichenprisma entworfen. Die Flächenansichten der Epidermis sind entweder nach macerierten Epidermisstücken oder nach Blatt- stücken gezeichnet, welche in Phenol oder Harzen aufgehellt wurden. In ersterem Falle sind die Helligkeitsunterschiede zwischen Langzellen, Kork- und Kieselkurzzellen ungefähr so wie in Figur 1, Tafel XV. Die Korkkurzzellen sind daher in den Flächenbildern macerierter Epidermen dunkel gezeichnet, und die Kieselkurzzellen, welche ohnehin durch ihre charakteristischen Umrisse und die punktförmigen Bläschen imponieren, weiss gelassen.“) In den Querschnittsbildern sind die Kieselkurzzellen dunkel gezeichnet, weil dieselben in stark lichtbrechenden Medien allein scharf hervortreten und zwar als dunkle Massen. Oft sind nur die Kieselkurzzellen scharf gezeichnet und die Conturen der anstossenden Zellen bloss angedeutet. Letztere waren eben in den angewendeten, stark brechenden Medien undeutlich. Wo nichts besonderes bemerkt ist, beziehen sich die Figuren auf die Blattspreite und zwar ungefähr auf das mittlere Längendrittel derselben. Die ausgezogenen und punktierten Linien am Rande der Flächenbilder deuten Beschaffenheit und Ausdehnung der subepidermalen Gewebesorten an. Punktiert bedeutet Stereom, ausgezogen Parenchym (gewöhnlich Assimilationsgewebe). Ferner ist L.-S. —= Längsschnitt ! = Langzelle Q.-S. = Querschnitt si —= Intracellularer Kieselkörper O0.-S. = Blattoberseite ” == Randreihe U.-S. — Blattunterseite p = Papille H.-B. —= Blatt eines (fertilen) Halmes as — Aussenseite der Kieselkurzzellen Br „ (sterilen) Laubtriebes is = Imnenseite „ . ko — Korkkurzzelle gs — Querseite = a hi — Kieselkurzzelle Is = Längsseite „ a *) Bisweilen sind allerdings auch in Flächenbildern Kieselzellen und Kieselkörper anderer Elemente dunkel gezeichnet (z. B. Tafel XI, 1), so wie sie in stark brechenden Medien erscheinen. Dies ist, wenn nötig, in der Figuren- erklärung besonders bemerkt. Figur on Figur » n lz u SEC — 109 — Tafel 1. Nardus strieta. Schema der Epidermis eines Laubtriebblattes eines üppigen, unterseits relativ stark behaarten Exemplars. (Vergleiche in der Folge jeweilen auch Figur 2 dieser Tafel.) ab halbe Breite der Oberseite, be halbe Breite der Unterseite. r (= b Figur 2) Randreihe des Blattes. 1, 3, 4, 6, 7—10 Streifen über Parenchym (d. h. Assimilationsgewebe). sf Stomafeld, rf spaltöffnungsfreies Randfeld eines Streifens über Parenchym. 2, 5 Blasenzellstreifen (Gelenk- zellstreifen). I—V Streifen über Bast. / gemischtes Kurzzellpaar, links (apical) eine durch einen Punkt gekennzeichnete Kieselkurzzelle, rechts (basal) eine (gewöhnlich kürzere) Korkkurzzelle: zahl- reich über Bast auf der Unterseite. %o isolierte Korkkurzzelle, zahlreich über Assimilations- gewebe auf der Unterseite. Sehr spärlich finden sich Kurzzellen auch auf der Oberseite, s? Stachel- haar, über Bast auf der Oberseite, besonders kräftig in der Randreihe r. bo Insertionsstelle eines Borstenhaares, über Assimilationsgewebe auf der Unterseite, spärlich und klein im Randstreifen über Bast auf der Oberseite (IIlo). w Winkelhaar, relativ zahlreich über Assimilationsgewebe auf der Unterseite, über Bast auf der Oberseite des Blattrandes (IIIo), in den Randfeldern der Streifen über Parenchym auf der Oberseite, in der Mitte der Gelenkzellstreifen, vereinzelt in den Rändern der Streifen über Bast auf der Ober- und Unterseite. p Papillen, über Bast und Assimilationsgewebe auf der Oberseite, die Blasenzellstreifen und der Randstreifen über Bast (Illo) ausgenommen. sp Spaltöffnungen, bloss oberseits. Id., aber unterseits kahl. Q-S. 104/1. Buchstaben und Zahlen gleichbedeutend wie in Figur 1. Id., Partie aus Streifen 6 der Figur 1. 425/1. n 3 5 5 er 205 425: PO - ee 18 Bambusa verticillata. Q.-S. «a Randfeld, b Stomafeld, e stomafreies Mittelfeld eines Streifens über Parenchym auf der Unterseite. Tafel 1. Phippsia algida. Sehr einfacher Typus. @.-S. «a stomafreies Feld („Mestomfeld*), 5 Stomafeld. Id. U.-S. Partie der Epidermis über Bast und Parenehym. 104/1. Id. Epidermis des Blattrandes, flach ausgebreitet. 104/1. Id. Dasselbe von einer anderen Stelle desselben Blattrandes. Isachne arundinacea. U.-S. Quergestreckte Zellen an Stelle der Langzellen! 380/1. . Id. Eine solche Zelle von der Querseite gesehen, inhaltsverkieselt. 380/1. Zizaniopsis Arechavaletae. Q.-S. Zellen über Bast und Parenchym von annähernd gleichem Quer- schnitt. 660/1. Coiw Laeryma. Querschnitt durch einen von Stachelhaaren flankirten Blasenzellstreifen. Amphicarpum Purshü. Q.-S. 104/1. Coix Laeryma. Querschnitt durch die Epidermis der Unterseite. 400/1. Cenchrus tribuloides. Querschnitt durch die Epidermis der Oberseite, nahe dem Blattrand. 760/1. Ehrharta Mierolaena. Q.-S. «a Stomafeld, D stomafreies Mittelfeld. 50/1. Stenotaphrum glabrum. Q.-8. Über der Epidermis der Unterseite liegt eine mehrschichtige Lage Wassergewebe. 104/1. td & DD m [SW] DD D HH —eraNtejäffs o) D . oe Anthaenantia lanata. Q.-S. a Stomafelder. Das Assimilationsgewebe ist von zahlreichen Gefässbündeln durcehwuchert. 831. Id. 19/1. Themeda gigantea. Epidermis der Oberseite, unteres Längendrittel der Spreite, Stelle « des bei- stehenden Querschnittes. Assimilationsgewebe auf Nester unter den Spaltöffnungen reduciert. Das an seiner Stelle unter und zwischen diesen Nestern sich entfaltende, derbwandige, farblose Parenchym durchschimmernd gezeichnet. 182/1. Sesleria eoerulea. Q.-S. Spaltöffnungen von aussen. Schliesszellen in eine schalige Vertiefung ein- gesenkt. 2 anstossende Langzelle, A äussere Nebenzelle (für Sesleria charakteristisch), J innere Nebenzelle, durchschimmernd (der Nebenzelle der übrigen Gräser entsprechend). Ca. 1600/1. Id. Spaltöffnung von innen. Die linke, innere Nebenzelle ist entfernt. y verdickte, glänzende Stelle in der Scheidewand der Enderweiterungen. Id. Längsschnitt in der Richtung ef der Figur 19. Id. Querschnitt „ , = aber & 16. Id. E Sen = CORE ” 16. Uniola latifolia. Abnorme Spaltöffnung. Erstes Blatt einer 12 cm langen Keimpflanze. Olyra latifolia. Auf einer frühen Entwicklungsstufe stehengebliebene, von der Wellung mitergriffene Spaltöffnungen eines ausgewachsenen Blattes. Digitaria sanguinalis. Q.-S. Auf der Unterseite liegen die Spaltöffnungen normal, auf der Oberseite gegen die Regel über den Gefässbündeln. Tafel Il. Kieselkurzzellen über Bast. Typus I: Kreuz-, Hantel- und Knotenzellen. Polytoca bracteata. U.-S. Kreuzzelle von aussen. Contur der Innenseite (@) durchschimmernd. 380/1. Td. 0:2. Id. Grössendifferenz der Kieselkurzzellen secundärer Streifen über Bast auf der Ober- und Unterseite, beobachtet bei Einstellung auf die obere und untere Epidermis derselben Blattstelle. 380/1. Olyra latifolia. A Kreuzzellen der Unterseite, B der Oberseite. 380/1. Olyra mierantha. Kreuzzellen der Unterseite, blatteinwärts stark verbreitert. 80/1. Digitaria sanguinalis. U.-S. Hantelzellen. 660/1. Id. L.-S. 660/1. Id. @-8. 660/1. Trachypogon ligulare. U.-S. Hantelzellen. 650/1. Perotis latifolia. Hantelzellen. «a, b Längsschnitte, e—g durch Maceration isolierte Zellen. ce von der Längsseite, d und f schief von aussen und von der Längsseite, e von aussen, g schief von der Querseite. oe Oehrchen. (Übrige Buchstaben siehe den Kopf der Figurenerklärung.) 660/1. Elionurus candidus. U.-S. Hantelzelle mit breitem Mittelstück. 660/1. Diarrhena japonica. Hantelzellen. Andropogon Ischaemum. O.-S. Hantelzellen, « mit schmalem Mittelstück, D und ce unregelmässige Formen. 380/1. Beckera nubica. U.-S. «a Hantelzellen, b Knotenzelle 660/1. / Oplismenus undulatifolius. O.-S. Ungleiche Hantelzellen. 660/1. Figur 16. ll ls. „r 19: E90: paile 99 122. 98 " zo. m 24, Dh: — SE Ischaemum petiolare. Kieselkurzzelle, anstossend an eine inhaltsverkieselte Langzelle si. 660/1. Reimaria purpurascens. Hantelzellen mit langem, breitem Mittelstück und schief abfallenden Quer- seiten, « von aussen, b im Längsschnitt. 660/1. Oplismenus undulatifolius. O.-S. a dreiknöpfige, b geschlängelte Knotenzellen. 380/1. Andropogon Ischaemum. si inhaltsverkieselte Langzelle. 380/1. Coix Laeryma. U.-S. Querschnitt durch das mediane Bastbündel und den zugehörigen Epidermis- streifen des Mittelnervs. 182/1. Spodiopogon sibirieus. U.-S. Querschnitt durch Hantelzellen. » Mestomscheide. 7601. Coixw Laeryma. Q-S. 38071. Pharus scaber. _Kieselkurzzellen zwischen bastförmigen Epidermiszellen der Unterseite, über As- similationsgewebe, dureh Macerieren isoliert. «, b, e von der Längsseite, d von der Innenseite, e von der Querseite. 660/1. Id. U.-S. Partie einer reinen Kieselkurzzellreihe (über Assimilationsgewebe, zwischen bastförmigen Epidermiszellen). Die aufeinander folgenden Kieselzellen werden abwechselnd grösser und kleiner. 182/1. Id. be bastförmige Epidermiszelle. « weiss durchschimmernde Innenseite der Kieselkurzzelle. (Vergl. Figur 23d.) Die Summe aller dieser Innenseiten einer Längsreihe von Kurzzellen bildet einen charakteristischen, geraden weissen Streifen. 660/1. (Topographie genau wie in Figur 1, Tafel IV, nur bestehen die Kurzzellreihen hier aus lauter Kieselkurzzellen.) Tristachya chrysothrix. U.-8S. Von zwei Langzellreihen begleitete Kurzzellreihe. 380/1. Ichnanthus pallens. U.-S. I Partie eines primären, II eines seeundären Streifens über Bast. 330/1. (Vergl. auch Tafel VI, Figur 29.) Tafel IV. Kieselkurzzellen über Bast. Figuren 1—4 Fortsetzung des Typus 1. Übrige Figuren Typus II: Sattelzellen. Figur 1. 5 2. , 3. n 4. s 3. n 6. , Ue s 8. 5 g: 4, > Leptaspis conchifera. U.-S. Partie eines Streifens über Parenchym. 1 gewöhnliche Langzellen (z. T. inhaltsverkieselt), be bastförmige Epidermiszellen, #0 Kork- und %i Kieselkurzzellen (in Längsreihen zwischen be), spärliche Spaltöffnungen. 182/1. Id. U.-S. Q.-8. sö gewöhnliche, inhaltsverkieselte Langzelle. ki Kieselkurzzelle, zwischen concentrisch verdiekten, bastförmigen Epidermiszellen eingeklemmt. 380/1. —. Trachypogon ligulare. U.-8. Epidermis über einem Nerven der Blattfläche. «a Hemmungsbildung, b verkrüppelte Kieselkurzzelle des Streifenrandes. »r Basalzelle eines Winkelhaars, cı dasselbe solid verkieselt, quer gebrochen. 380/1. Eriochloa annulata. U.-S. mn Mittelnerv. 380/1. Tragus racemosus. U.-S. Epidermis eines Nervs der Blattfläche. Reihen aus Kork- und Sattelzellen (k ;) alternieren mit reinen Langzellreihen. 380,1. Id. U.-S. Sattelzellen des Mittelnervs, « der mittleren, b der äusseren Reihen. 660/1. Id. Durch Macerieren isolierte Sattelzellen vom Blattrand, « von der Querseite, 5 von aussen und von der Längsseite. 660/1. ld. U.-S. Q.-S. Epidermis des Mittelnervs. 380/1. Zoysia pungens. L.-B. 0.-8. 660/1. Id. L.-B. U.-S. 660/1. = 12 = 15 = let. a 19. E 16 Ilrre 18. Id. L-B. 0.-8. Ansnahmsweise an Stelle von Sattelzellen auftretende Kreuzzellen. 380/1. Id. H.-B. O.-8. Sattelzellen relativ kümmerlich entwickelt. 660/1. Spartina juncea. 380/1. Dactyloetenium mueronatum. U.-S. Bleusine oligostachya. Mieroehloa setacea. «a Sattelzelle von aussen, b von innen, e im Querschnitt. Pappophorum Arechavaletae. 0.-S. Kieselkurzzellen der Streifen über Bast auf der Oberseite, U.-S. dasselbe auf der Unterseite. Tripogon filiformis. 0.-8. Kieselkurzzellen der Streifen über Bast auf der Oberseite (vorherrschende Form), U.-8. Stück einer Reihe des Randstreifens über Bast auf der Unterseite, e auf der ganzen Unterseite über Bast vorherrschende Form, D nur ausnahmsweise auftretende Formen, «@ zahlreich nur über der Mitte des Mittelnervs auf der Unterseite. Tafel V. Kieselkurzzellen über Bast. Figuren 1—21 Typus Ill: Reiszellen. Figuren 22—27 Typus IV: Kreis- und Ellipsenzellen. Fieur 1. ) 5 3. n 4. 8 5 n 6. > m: ; S. & 9% 2 u = 1alk 5 12 le: lt Jule Figuren 28—31 Typus V: Stäbehen- und Plättchenzellen. Leersia hexandra. U.-8. Längsschnitt einer Reiszelle, «5 bei Einstellung auf die Ebene ab der Figur 3, cd bei Einstellung auf ed in Figur 3. Bastzellen des angrenzenden Bündels in der Mehrzahl inhaltsverkieselt. 1200/1. Id. U.-S. Reiszelle von aussen. 1200/1. Id. U.-S. Dasselbe, mehr quergestreckt. 1200/1. Id. Stück eimer Kurzzellreihe, (in conc. Phenol) von aussen und von der Längsseite gesehen. « zu- gekehrte Längsseite einer Reiszelle, b abgekehrte, bei tieferer Einstellung sichtbare Längsseite eben- derselben Zelle. Punktierte Linien im Präparat unsichtbar, sie vervollständigen schematisch die Zellgrenzen. Zu äusserst rechts sind die Conturen im Bereich einer Reiszelle ausgezogen. bl bläschenförmiger Raum. 1200/1. Oryza sativa (Nubien). U.-S. Reiszelle von aussen. 660/1. Id. Q.-S. 660/1. Id. Reiszelle durch Maceration isoliert, von aussen und von der Querseite. Hygroryza aristata. ki stark eingeschnürte, blatteinwärts verbreiterte Reiszelle. 2 Zwischenzelle, mit Cutieularwärzchen besetzt. 660/1. Id. Mit Flussäure entkieselte Kieselkurzzelle, « von der Fläche, D von der Längsseite. Oryza sativa (Piemont). Abnorme Formen und Gruppierungen von Reiszellen. Id. Festuca spadieea. U.-8S. Korkkurzzelle durch eine Längswand geteilt, einer Spaltöffnung hinten anliegend. Oryza sativa (Piemont). O.-S. Zweitäusserster Nerv der Blattfläche. 660/1. Leersia hexandra. U.-S. Epidermis über dem Mittelnerv (m). mf Mittelfeld, besteht aus papillen- tragenden Langzellen (z. T. inhaltsverkieselt, schärfer eonturiert), gemischten Kurzzellpaaren und spärlichen Winkelhaaren. rf Randfeld, besteht aus reinen Kurz- und reinen Langzellreihen. 380/1. Oryza sativa (Nubien). U.-S. «a inhaltsverkieselte, 5 gewöhnliche Zwischenzelle, ce Reiszelle, an ein Stachelhaar (st) stossend, daher unvollkommen. 660/1. Figur 16. L] 1 1 ‘i. 8. Figuren Bibliotheca botanica. Heft 36. 15 — 13 — Zizania palustris. O.-8. Flächennerv. 660/1. Zizaniopsis Arechavaletae. U.-S. Nur die Zelle @ zeigt deutlich den Reiszellentypus. 660/1. Id. 0.-S. Kieselkurzzelle etwas schief von aussen. 660/1. Isachne arundinacea. O.-S. (Terpentinpräparat.) Id. o Querschnitt einer Kieselkurzzelle der Oberseite, « eben ein solcher der Unterseite. Ausgezogene Contur: Querebene durch die Öhrehen (oe); punktierte Contur: Querebene durch die Mitte der Zelle. Die scharf ausgeprägten Öhrchen (oe Figur 19) erscheinen im Querschnittsbild in charakteri- stischer Weise als zwei zarte, dem Zellkörper aussen aufgesetzte Säume. 660/1. Id. 0.5. a Streifen über Parenchym (Lang- und Korkkurzzellen, spärliche inhaltsverkieselte Kurz- zellen. 5b + c halber Blasenzellstreifen. db Übergangszone aus längsgestreckten Zellen, ohne Kurzzellen. d inhaltsverkieselte Korkzelle. 380/1. Lygeum Spartum. U.-S. a—d Kieselkurzzellen von aussen und von der Längsseite, e und f optische Längsschnitte. 660/1. Id. U.-8. Die Kieselkurzzellen sind so gezeichnet, wie sie in Phenol oder Harzen erscheinen. Die dunklen Ringe in denselben sind bedingt durch die Lichtbrechung. In der Kieselzelle rechts ist der Umriss der Innenseite punktiert eingezeichnet. 660/1. Id. U.-S. Grosse Kieselzelle von aussen. Dnnkel sind die sichelförmigen Säume, in welche der walzige Kieselkörper vorn und hinten an seiner äussern Abstutzungsfläche ausläuft. 660/1. Nardus strieta. U.-S. Stück einer Zellreihe über Bast von einer frischen, in Wasser beobachteten Epidermis. +425/1. Id. L.-S. Kieselkurzzelle zwischen zwei Langzellen. Glühskelett. Id. Kieselkurzzelle, auf Zusatz von Kalilauge unter Abhebung der Cuticula über das Niveau der Epidermis hinausgetreten. Phalaris arundinacea var. pieta. U.-8. Alle Kieselkörper (Kieselkurzzellen, Langzellen, Stachelhaare) sind dunkel. 380/1. Id. U.-S. Längsschnitt durch zwei Kieselkurzzellen und eine Korkkurzzelle. 660/1. a. Id. Kieselkurzzelle von aussen und von der Längsseite. 380/1. Lygeum Spartum. 0.8. Id. 0.-S. «a--c Kieselkurzzellen von aussen, d im Längsschnitt. 660/1. Tafel VI. 2—19 Kieselkurzzellen üher Bast, Nebentypen. Figuren 20—38 Kieselkurzzellen über Assimilationsgewebe. Phalaris arundinacea genuina. O.-8. Mittelnerv, über Bast. 380/1. Isachne australis. Id. Kieselkurzzellen durch Maceration isoliert, @ von aussen, b von der Längsseite und von aussen, e von der Querseite. d optischer Längsschnitt durch die Zellmitte. Amphiecarpum Purshü. Blattrand. 380/1. Id. Stück eines Streifens über einem Flächennerven desselben Blattes. 380/1. Id. Querschnitt einer Kieselkurzzelle der Figur 4. 660/1. Id. a " 5 5 ” 50.6601. Figur 8. 39. 34. — 114 — Pogonatherum erinitum. U.-8. Die Streifen über Bast enthalten Langzellen, viereckige Kieselkurzzellen, Stachel- und Winkelhaare. Letztere beide fast stets gepaart, das Stachelhaar vorn, das Winkelhaar hinten. Von letzteren sind nur die Basalzellen (in ihrem unteren Teil) erhalten. (Präparat nicht maceriert!) ırı Kieselkörper im Fussteil der Basalzelle. Der Streifen über Assimilationsgewebe besteht aus Papillen tragenden Langzellen und von den Papillen rings überwölbten Spaltöffnungen. 182/1. Id. Kieselkurzzelle von aussen (und etwas von der Längsseite). 1050/1. Id. Zwei Kieselkurzzellen von der Längsseite und von aussen. 6601. Id. U.-S. Q.-S. 660/1. Id. 2 e 660,1. Arundinella avenacea. U.-S. 380/1. Id. 0.8. 38071. Id. L.-S. 380/1. Eriachne chinensis. U.-S. Schedonnardus texanus. U.-S. Habitusbild der Epidermis über Bast. O.-8. Id. Zwei Kieselkurzzellen des Blattrandes, Blattunterseite. Phleum Michelii. Kieselkurzzellen mit Papillen. Coixs Laeryma. Kieselkurzzelle über Parenchym, von aussen, blatteinwärts keilförmig zugeschärft. Die auf eine quere Linie reducierte Zellinnenseite ist durchschimmernd gezeichnet. 380/1. Polytoca bracteata. U.-S. Kieselkurzzellen über Parenchym. «a--e von aussen, d von aussen und von der Querseite. In @ schimmert die Innenseite als dreistrahliger Stern durch. 380/1. Eriochloa annulata. 0.8. Kieselkurzzelle über Parenchym, von aussen und von der Seite. 660/1. Zea Mays. Kieselkurzzellen über Parenchym. «@ von aussen, Contur der schmalen Innenseite durch- schimmernd. 5b Längsschnitt. 660/1. Tripsaeum daetyloides. O.-S. Gemischtes Kurzzellpaar über Parenchym im Längsschnitt. 660/1. Coix Laeryma. U.-S. Querschnitt durch eine Kieselkurzzelle und anstossende Langzellen über Parenchym. 330/1. Andropogon Gryllus. U.-S. Querschnitt durch die Epidermis über Parenchym. 660/1. Id. Eine Kieselkurzzelle der Figur 26 von aussen. Ichnanthus pallens. Kieselkurzzelle über Parenchym, « bei Einstellung auf das äussere Niveau der Epidermis, d bei tieferer Einstellung. 660/1. Id 0:8: Id. 0.-8. Ein Streifen über Bast und ein Teil der angrenzenden Streifen über Parenchym. 220/1. Lygeum Spartum. U.-S. Kieselkurzzelle über Parenchym, « von aussen (Contur der Innenseite durch- schimmernd), 5 Längsschnitt. 660/1. Peetinaria ophiuroides. U.-S. Partie einer mit dem Scuurze'schen Gemisch losgetrennten Epidermis zur Veranschaulichung der hierbei auftretenden Helligkeitsunterschiede der Langzellen, Kiesel- und Korkkurzzellen. 380/1. Phalaris arundinacea var. pieta. O.-8. Kieselkurzzelle über Parenchym. Punktiert ist der Rand der Innenseite, soweit diese mit den Seitenflächen eine deutliche Kante bildet. 30/1. Id. Dasselbe von aussen und von der Längsseite. Luziola peruwiana. Dasselbe, « von aussen, b im Querschnitt, c etwas schief von innen, f blatt- einwärts gerichteter, zwischen die angrenzenden Mesophylizellen sich bettender Fortsatz. Figur [S} 189) w 19 OT 10. ul, Su — los — Olyra latifolia. Dasselbe, « von aussen, b von aussen und von der Querseite, ce von der Querseite, f Fortsatz nach innen (analog dem in Figur 34). Derselbe ist meist eine vierkantige, zwischen vier Mesophyllzellen eingekeilte Pyramide, welche bei Betrachtung der Zelle von aussen oder innen als charakteristisches, rhombisches Feld (in Figur «a punktiert eingezeichnet) erscheint. 380/1. (Vergl. auch Tafel IX, Figur 1.) Hygroryza aristata. Dasselbe. a—-c schiefe Ansichten, d Querschnitt, f Fortsatz blatteinwärts (analog f in Figur 34 und 35). Jegopogon pusillus. O.-S. Stück eines Blasenzellstreifens. Die inhaltsverkieselten Elemente sind körperlich gezeichnet. 1200/1. Id. Kieselkurzzellen aus Blasenzellstreifen, @« von aussen (Terpentin), 5 durch Maceration isoliert ’ unbestimmt orientiert. 1200/1. Tafel VI. Korkkurzzellen. Spodiopogon sibirieus. O.-8. Längsschnitt durch eine Korkkurzzelle (und die angrenzenden Langzellen) über dem Bastband des Mittelnervs. 660/1. Zea Mays. U.-S. Querschnitt durch eine Korkkurzzelle und die angrenzenden Lang- und Bastzellen. 380/1. Hierochloa alpina. U.-S. Dasselbe, mit Chromsäure behandelt. Die Korkkurzzelle ist unverändert, die Lang- und Bastzellen sind stark gequollen in den inneren Schichten. In ersteren ist das Lumen im ungequollenen Zustand punktiert eingezeichnet. 660/1. Id. U.-S. Korkkurzzellpaar über Bast, von aussen. « die aneinander stossenden Querwände der Korkkurzzellen. (Sehr dünn, so wie auch die anderen zwei Quer- und die Längswände.) D Membran der anstossenden Langzelle. 660/1. Eriochloa annulata. Korkkurzzelle über Parenchym, von aussen. (Maceriert.) 660/1. Zizaniopsis Arechavaletae. U.-S. Epidermis über Bast. 660/1. Sesleria ceoerulea. U.-S. Längsschnitt durch zwei Korkkurzzellen (eine mit festem Inhalt) und die zwischenliegende Langzelle, über Parenchym. (Dasselbe in Streifen f der Figur 14 von aussen.) 580/1. 4eluropus littoralis. U.-S. Partie der Epidermis über Parenchym, zeigt zwei gemischte Kurzzellpaare. Korkkurzzellen eine Papille tragend (also umgekehrt wie in Figur 19, Tafel VI), die eine von beiden (die dunkle) inhaltsverkieselt. « unterer Teil einer Basalzelle eines Winkelhaars. (Terpentin- präparat.) Spartina juncea. 0.-S. Lang- und Korkkurzzellen mit einfachen und ästigen Papillen. Saccharum aegyptiacum. ©0.-S. Epidermis über dem Bastband des Mittelnervs, circa ein Viertel der ganzen Breite desselben repräsentierend. 104/1. Festuca spadicea. U.-S. Epidermis über einem Flächennerv. Reine Korkkurzzellreihen wechseln mit reinen Langzellreihen. 180/1. Hierochloa alpina. U.-S. Epidermis über Bast (Lang- und Korkkurzzellen) und über Parenchym (lauter Langzellen). 61/1. Festuca punctoria. 0.8. Die Trichome und Spaltöffnungen liegen jeweilen apical, die anliegenden Korkkurzzellen basal. 104/1. 15* Figur Figur — 116 — 14. Sesleria coerulea. Epidermis des Blattrandes, flach ausgebreitet. r Randreihe mit den Randstachel- haaren. d kurzzellfreies Mittelfeld, ce und e Kurzzellen führende Randfelder des Randstreifens über Bast. «a Mestomfeld, b Stomafeld des äussersten Streifens über Parenchym auf der Oberseite. f Partie des äussersten Streifens über Parenchym. 196/1. 15—18. Zea Mays. Gemischte Gruppen. Jeweilen das oberste Element ist am meisten apical gelegen. 19. Cenehrus tribuloides. a Stück einer später Kurzzellen führenden Reihe über Bast aus der Region eines jungen Blattes, wo die Spaltöffnungen das Entwickelungsstadium Db erreicht haben. 20. Id. a Stück einer entsprechenden Reihe, dem Entwickelungsstadium der darunter stehenden Spalt- öffnung b entsprechend. Tafel VI. Trichome. 1. Nardus strieta. U.-8. Winkelhaar von aussen. «a Basalzelle, b Endzelle mit solider Spitze. 425/1. Id. U.-8. Dasselbe. Das obere Ende der Basalzelle bildet einen soliden, mit einer knopfförmigen Anschwellung endenden Zapfen. 425,1. [5 gegen das Zellumen hin 3. Bambusa vertieillata. U.-8. Längsschnitt durch die Epidermis über Parenchym. Dem Winkelhaar (mit apieal verdiekter Basalzelle) liegt hinten eine Korkkurzzelle an. 425/1. 4. Zea Mays. Winkelhaar eines Streifens über Parenchym von aussen. Basalzelle inhaltsverkieselt, am Grunde stark verbreitert. 4a. Id. Winkelhaar eines Blasenzellstreifens mit ungewöhnlich langer Endzelle. 5. Id. Winkelhaarfuss im Längsschnitt. 6. Tripsacum daetyloides. ©.-8. Längssebnitt eines zwischen Blasenzellen steckenden Winkelhaars. 380/1. 7. Polytoca bracteata. Winkelhaar eines Streifens über Parenchym im Längsschnitt. 660/1. 8. Pappophorum Arechavaletae. Stachelhaarförmiges Winkelhaar von der Längsseite. 380/1. 9. Zoysia pungens. H.-B. O.-8. Stachelhaarförmiges Winkelhaar von aussen, über Bast. 30/1. 10. Latipes senegalensis. Keulenförmiges Winkelhaar von aussen. 350/1. 11. Lygeum Spartum. 0.8. Dasselbe. 380/1. 12—15. Nardus strieta. Entwickelungsgeschichte der Winkelhaare. Figur 12 erste Anlagen im Längs- schnitt, Figur 13 dasselbe von aussen, Figur 14 weiter entwickelte, aber noch einzellige Winkel- haare, Figur 15 ebensolche zweizellig geworden. 380/1. 16. Triecholaena rosea. 0.8. a—d Übergangsformen von der Korkkurzzelle zum Winkelhaar, in ders elben Zellreihe eines ausgewachsenen Blattes beobachtet, in ce mit einer Kieselkurzzelle gepaart. 760/1. 17. Zea Mays. Eine Gruppe Randstachelhaare von der Längsseite. 18. Id. Oberes Ende eines Randstachelhaars mit homogener, stark glänzender, äusserster Spitze. 19. Bambusa vertieillata. U.-8. Stachelhärchen der Streifen über Parenehym, a im Längsschnitt, b von aussen. 425/1. 20. Tripsacum dactyloides. Stachelhärchen zwischen Blasenzellen, im Längsschnitt. 380/1. 21. Anthoxanthum Puelü. O.-8. Stück einer Reihe über Bast, im Längsschnitt. Zwischen den zum kleineren Teil verkehrt gerichteten Stachelhaaren liegen lauter inhaltsverkieselte Epidermiszellen. 104/1. 22. Ammophila arundinacea. 0.8. Kurzes, abstehendes Borstenhaar im Querschnitt. 23. Haynaldia villosa. Borstenhaar. Figur 24. or Brose 9£ „26. -, al. 28: 29 n 6 1 Ball: Or a2, 209 EO oO: „ >34 HRS: Fieur 1. 6) u 2. [2 } ui oO. £ 3a. ö 4. n >. R 6. 2 . a 8. n % u ale Bambusa vertieillata. U.-S. Borstenhaar über Bast, « von der Längsseite (Basis), b von oben. 425/1. Leptaspis conchifera. Haare über Bast, durch Macerieren isoliert. Spitze sanft geschweift bis deutlich hackenförmig. 380/1. Id. Dasselbe in situ, seitlich und hinten an bastförmige Epidermiszellen (be), vorn an eine Kurz- zellreihe grenzend. 380/1. Calamagrostis phragmitoides. U.-8. In der Figur sind die Stachelhaare der Streifen über Bast alle normal, diejenigen des Streifens über Parenchym zu 30 % verkehrt gerichtet. 104/1. Tripsacum dactyloides. Basis eines Polsterhaars samt Polster, von aussen. Blasenzellstreifen. 360/1. @lyceria fluitans. 0.8. Epidermis über Parenchym (Prismenböschung). Jede Zelle trägt vorn eine Papille p. Die einfache, discontinuierliche Schicht der assimilierenden Zellen durchschimmernd gezeichnet. 140/1. Nardus strieta. 0.8. Epidermis über Parenchym im Längsschnitt. (Vergl. Tafel IL.) 425/1. IdzgC Dasselbe über Bast. Tüpfel in den Papillen! 425/1. @lyceria fluitans. O.-S. Epidermis über Bast (Prismenscheitel), « von.aussen, b im Längsschnitt. 265/1. Luziola peruviana. ©.-S. Epidermis über Bast, mit Cutieularwärzchen. 380/1. Zizania palustris. Blasenzellen von aussen, mit Cutieularwärzchen. Festuca thalassica. O.-8. Epidermis über Parenchym, a von aussen, b im Längsschnitt. Die Spalt- öffnungen werden jeweilen hinten von der anstossenden Langzelle überwölbt. 250/1. Tafel IX. Kieselkörper. Olyra latifolia. 0.8. Alle im Lumen verkieselten Zellen oder Zellgruppen besitzen dunklere Conturen als die übrigen Elemente. Die gelben Linien sind die Grenzen der (an dieser Stelle des Blattes) schmalen subepidermalen Bastbündel, bezeichnen also auch die Ränder der Streifen über Bast. Zwischen diesen Streifen und den Blasenzellstreifen liegen die Streifen über Parenchym, durch die relativ grossen, quergestreckten Kieselkurzzellen gekennzeichnet. — Die Streifen über Bast bestehen aus Lang-, Kork- und Kieselkurzzellen, letztere meist kreuz-, selten (N) hantelförmig. Die Kurzzellen bilden meist gemischte Paare, seltener rücken sie zu kurzen, reinen Reihen zu- sammen (r) oder die Kieselkurzzellen treten isoliert auf (kis). — Die Streifen über Parenchym bestehen aus Langzellen, gemischten Kurzzellpaaren, isolierten (ganz selten gepaarten %o4) Kork- kurzzellen und spärlichen, auf bestimmte Reihen beschränkten Spaltöffnungen. 182/1. Saeccharum aegyptiacum. U.-S. Langzelle über Bast, teils sandig-porös, teils homogen inhaltsverkieselt. 380/1. Id. U.-S. Dasselbe 280/1. Anthoxanthum Puelü. U.-S. Zellen inhaltsverkieselt. 660/1. Spodiopogon sibirieus. O.-8. Porös inhaltsverkieseltes Fusspolster eines Polsterhaars. 104/1. Isachne arundinacea. Unvollständig verkieselte Kurzzellen vom Blattrand. Id. U.-S. Gruppe im Lumen verkieselter Elemente; Lang-, Kork- und Kieselkurzzellen, Fuss einer Winkelhaarbasalzelle. 104/1. Leersia virginica. @.-8. Kieselkörper, a eines Stachelhaars, b von Bastzellen, ce einer Langzelle. Id. Inhaltsverkieselte Blasenzelle, Outieularwärzehen tragende Blasenzelle von aussen. 380/1. Luziola peruviana. Perspectivische Ansicht einer im Lumen verkieselten Blasenzelle von der Querseite. Die beiderseits angrenzenden, nicht inhaltsverkieselten Zellen gleicher Art punktiert gezeichnet. 300/1. — 18T — Figur 10. Olyra latifolia. Kieselskelett einer Partie eines Blasenzellstreifens, intensiv geglüht; A im durch- fallenden, B im auffallenden Licht. 104/1. .„ 11. Id. Gruppe intensiv geglühter, inhaltsverkieselter Blasenzellen von der Seite, A im durchfallenden, B im auffallenden Licht. 104/1. „ 12. Id. Blasenzellen inhaltsverkieselt. A eine von innen, B mehrere von aussen. In B sind die Riefen der Innenfläche »i durehschimmernd, in A die Contur der Aussenseite punktiert. 660/1. . 13. Id. Blasenzelle, inhaltsverkieselt, durch Macerieren isoliert, von der Seite. 380/1. _ 13a. Uniola latifolia. Kieselkurzzellen des ersten Blattes einer 12 cm langen Keimpflanze, geglüht, im durchfallenden Licht glashell (a) oder bräunlich (b). 380/1. „ 14. Olyra latifolia. Langzellkieselkörper, in 50 procentigem Kali gekocht. „ 15. Id. Kieselkurzzellen über Parenchym (a) und Bast (b—d), nach mehrstündigem Liegen in 50 procentigem Kali. . 16. Anthaenantia lanata. Kieselkurzzellen, senkrecht zur Papierebene bis zum Zerspringen gepresst. „ 17. Olyra latifolia. Bruchstück einer zersprengten, inhaltsverkieselten Blasenzelle. „ 18. Phalaris arundinacea. a im Lumen verkieselte, b nicht verkieselte Assimilationszelle, ce Bastzelle. 380/1. „ 19. Leersia virginiea. Querschnitt durch inhaltsverkieselte Bastzellen und die angrenzende Epidermis. a Bruchstück der Kieselfüllung einer Bastzelle. 660/1. „20. Nardus strieta. Kieselskelette. Ausgüsse der Intercellularen des Assimilationsgewebes, am häufigsten in der Nähe der Spaltöffnungen. In b schimmert eine solche durch. „ 21. Beekera nubica. Randstachelhaare mit ins Lumen ragenden, warzigen Aufsätzen der Wandung, geglüht. „ 22. Tricholaena rosea. Querschnitt durch einen Blasenzellstreifen, so wie er ın Harzen erscheint. Die stärker verkieselten Membranpartien sind dunkler. 660/1. „ 23-30. Kieselkurzzellen mit regelmässig verteilten Bläschen. „23. Pogonatherum erinitum. 0 Oberseite, # Unterseite. 380/1. „ 24. Tripsacum dactyloides. Längsschnitt. „25. (ois Laeryma. Querschnitt. „26. Polytoca bracteata. Kieselkurzzelle von aussen, mit Spuren von Schichtung um die Bläschen. „27. Tricholaena rosea. H.-B. 380/1. „28. Spodiopogon sibirieus. „29. Zea Mays. U.-S. 380/1. 30. Leersia hexandra. 0.8. 660/1. Tafel X. Übersicht über sämtliche Elemente der Epidermis. Alle Figuren sind 380mal vergrössert. Alle Lang-, Blasen- und Kurzzellen sind gleich orientiert: links und rechts liegen überall die Längskanten, oben und unten die Querkanten. Langzellen: 1. Nardus strieta, U.-S., Parenchym. 6. Pogonatherum erinitum, U.-S., Parenchym. 2. = E „ Bast. Kurzzellfreie Reihe. 7. Bambusa vertieillata, Parenchym. 3. Festuca spadicea, O.-S., Parenchym. 8. Oryza sativa, Parenchym. 4. Phalaris arundinacea, U.-S., Parenchym. Stoma- SR „ U.-S., Parenchym. Stomafreies Mittel- freie Reihe. feld. 5. Nardus strieta, O.-S., Bast. 10. Luziola peruviana, O.-S., Bast. DD HH oO © © m D $0) DDD DD tt Pa og: 1.09 52a. b. . Hygroryza aristata, Parenchym. Isachne arundinacea, U.-S., Parenchym. Stoma- freies Mittelfeld. . Leptaspis conchifera, U.-S., Parenchym. Blasen Olyra latifolia. . Jegopogon pusillus. Kieselku Über Bast. 7. Zea Mays. Trachypogon ligulare. Tricholaena rosea. Zoysia pungens. Tragus racemosus. Isachne australis. Hygroryza aristata. Oryza sativa. Amphicarpum Purshü (Blattrand). . Pogonatherum erinitum. . Lygeum Spartum. 13a. Sesleria coerulea, Längsschnitt, U.-S 136. e : ®,8: 13c. Glyceria fluitans, e r zellen: 16. Oryza sativa. rzzellen: Schedonnardus texanus. Phleum Michelii. Phalaris arundinacea. 28. 29. Cornucopiae eueullatum. Uber Assimilationsgewebe. Pectinaria ophiuroides. Zea Mays. . Ichnanthus pallens. Olyra latifolia. . Aegopogon pusillus. 7. Hygroryza aristata. Korkkurzzellen: Zizaniopsis Arechavaletar, Bast. . Zoysia pungens, Bast. . Sesleria eoerulea, U.-S., Parenchym. . Pectinaria ophiuroides, Parenchym. 2. Eriochloa annulata, Parenchym. 453. Saecharum aegyptiaeum, Mittelnerv, Bastband. 44. 45. Hierochloa alpina, Bast. 46. Tragus racemosus, Bast. Oryza sativa, Zwischenzelle. Triehome: Winkelhaare, Tripsacum dactyloides. Nardus strieta. Lygeum Spartum. Zoysia pungens, Flächenansicht. . Pappophorum Arechavaletae, Seitenansicht. Glyceria fluitans, O.-S., Prismenköpfe. Stachel- haarförmige Papillenzelle. Andropogon foveolatus. (Copie nach VOoLKkEns. Vergrössert.) Stachelhaare. Trachypogon ligqulare, Bast, Blattfläche. Blattrand. n ” 53. Bambusa vertieillata, Parenehym, U.-S. 54. Anthoxanthum Puelii, Bast. 55. Eriachne Eeklonü. 56. Leptaspis conchifera. 56a. Tragus racemosus. Borstenhaare. 57. Haynaldia villosa. 58. Tripsacum dactyloides. Weichhaare. 59. Elionurus candidus. zu Seite 1-86 und 92-95 (Arten mit charakteristischen Achneria (= Eriachne) 74. Aegopogon pusillus 23, 34, 35, 48, 56, 70, 73, 79, 80, 92. Aeluropus littoralis 47, 57. Ayropyrum repens 64. Agrostideae 45, 69. Agrostis vulgaris 45, 46, 74. Alopecurus pratensis 64. Ammochloa pungens 67. Ampelodesmos tenax 30, 52, 67. Amphicarpum Purshii 24, 27, 30, 35, 46, 55, 57, 64, 73, 76, 80, 93. Andropogon foveolatus 5 (T. X, 5la). - Gryllus 30, 39, 48, 55, 58, 64, 65, 79, 80. s Ischaemum 30, 65, 79, 80, 32. Andropogoneae 5, 10, 41, 65. Anthaenantia lanata 24, 25, 27, 39, 50, 54, 56, 57, 62, 63, 73, 84, 85, 93. Anthephora elegans 33, 56, 58, 72, 73, 80. Anthoxanthum Puelii 63, 76, 79. Antinoria agrostidea 45. Apluda aristata 33, 41, 50, 52, 84. Aristida eiliata 9. congesta 30, 39, 59, 67, 74. pungens T, DT. „ Arrhenatherum elatius 74. Arthraxon lanceolatus 33, 50, 58, 80, 84. Arthrostylidium 41, 58. Arundinaria macrosperma 74. Arundinella anomala 42, 48, 55, 62, 65, 21, 79,.:80. 4 avenacea 46, 65, 80, 84, 93. Register Arundo Donazx 1. Avellinia macilenta 36. Avena orientalis 5. „ pratensis 45, 74, 77, „ sterilis 13. Aveneae 45, 69. Bambusa gracilis 59, 65, 95. n Metake 65. ” nigra 74. Bambuseae 42, 65, 81. Beckera nubica 26, 57, 60—62, 76, 79, 80, 93. Bonia tonkinensis 41. Bouteloua multiseta 70, 74, 80. Brachyelytrum aristatum 57, 59. Brachypodium silvaticum 66. Briza elegans 74. Bromus Schraderi 5. R erectus 58. Buchloe dactyloides 41, 66. Calamagrostis lanceolata 74. Catapodium loliaceum 44, 47. Cenchrus tribuloides 26, 27, 35, 38, 39. 59, 97, 60, 76. Centotheca lappacea 35, 39, 40, 57. Chamaeraphis spinescens 26, 56, 58, 62, 63, 80, 82, 84. Chaeturus faseieulatus 95. Chlorideae 5, 42, 65, 73. Chloris petraea 41, 57, 70, 74. Chusquea pinifolia 41, 57, 74. Coix Laeryma 3, 31, 33, 40, 48, 55, 58, 60, 79, 80. Merkmalen). Coleanthus subtilis 95. 'olpodium altaicum 95. Cornucopiae eueullatum 45. Corynephorus canescens 66, 77. Ctenium eirrhosum 59, 74. Cynodon Dactylon 1, 10, 57, 66, 70, 75, 50. Cynosurus echinatus 35, 4. Daetylis glomerata 1, 8, 74. Dacetyloctenium mucronatnm 41, 42, S0. Danthonia provincialis 58, 75. Diarrhena japonica 40. Dichelachne stipoides 51. Digitaria sanguinalis 26, 40, 56—58, 61, 72, 73, 77, 79, 30, 84, 85. Dimeria ornithopoda 39, 56, 63, 76, 79, 80, 82, 84. Dinebra arabica 59. Distichlis distichophylla 11, 12, 58, 66. Echinaria capitata 58. Echinopogon ovatus 66. Ehrharta Microlaena 34, 59, 65, 73, 84, 85, 86. panicea 35, 55, 57, 62, 65, 72, 85. Eleusine oligostachya 41, 42. Elionurus candidus 24, 39, 56, 58, 62, 63, 72, 81, 82, 84. Elymus arenarius 52, 65, 77. »„. giganteus 65, 74. Eragrostis bahiensis 42, 58, 74. Eremochloa (= Peetinaria) 50. Eriachne chinensis 43, 47, 74, 80, 94. Ecklonii 74. ” » Erianthus japonicus 27, 50,52,54,56 58, 60, 61.-77, 80,.82. P Ravennae 3, 4. Eriochloa annulata 39,50,56—58, 61—69. Euchlaena mexicana 60,.79, 80. Eulalia japonica 3. Festuca 6. Festuca urundinacea 5, 69. » punctoria 45, 48, 52, 55, 61, 65, 94. silvatica 65, 74. = spadicea 32, 43, 52, 54, 56, 63, "65,74. » thalassica 33, 65, 67, 74, 82, 83, 94, 95. Festuceae 45, 69. Garnotia adscendens 74, 77, 80, 95. Gastridium lendigerum 45, 52. Glyceria aquatica 1. „ fluitans 1,7,13, 66, 75, 81, 32, 94. Gramineae 11, 65, 66, 68. Gynerium argenteum 40, 59. Harpechloa capensis 517. Haynaldia villosa 58, 75. Hierochloa alpina 23—26, 33, 49, 50, 56, 63, 65, 84, 94, 95. = borealis 8, 65, 73, 74. Holeus lanatus 8. Hordeae 45, 69. Hordeum jubatum 65. 5 maritimum 69. 5 culgare 5, 75. Hygroryza aristata 33, 54, 64, 67, 78, 82, 94. Ichnanthus pallens 24, 37, 39, 48, 52, 59, 56. 59, 62, 63, 78, 80, 84, 93. Imperata eylindrica 39, 55, 60. Isachne arundinacea 18, 23, 24, 23—31, 36, 37, 43, 54, 56, 57, 62, 63, 65, 73, 77, 82, 84, 9. = australis 46, 65, 93. Ischaemum petiolare 30, 57,59, 61, 80, 82. Iseilema Weightii 30, 40, 56—58, 73, 82, 83. Juneus squarrosus 69. 37, 43, 48, 51, Koeleria eristata 78. Lamarckia aurea 57. Bibliotheca botaniea. Heft 36. Pre Latipes senegalensis 58, 70, 73, 79. Leersia (virginica et hexandra) 27, 34, 43, 157, 60, 64, 65, 82, „ hexcandra. 28, 29, 67, 73. „. .oryzoides 4—6. „ virginieca 17,151, 79, Leptaspis conchifera 18, 27, 30, 32, 38, 40, 43, 49, 55, 56, 59, 76, 78, 93. Lolium italicum 5,58, 74. Lophatherum gracile 48, 80. Luziola peruviana 43, 48,57, 58, 82, 94. " Luzula Iutea et spadicea 69. Lygeum Spartum 43, 44, 45, 50, 55, 70, 72, 76, 82, 94. Manisuris granularis 52, 54, 55, 58, 60, 62, 80. Maydeae 10, 39, 41, 55, 60, 62, 69. Melanocenchris plumosa 70, 74. Melinis minutiflora 80. Merostachys Kunthiana 74, 94, 95. Mibora verna 63, 64, 95. Microchloa setacea 41, 42. Molinia coerulea 59, 66, 94. Muehlenbergia mexicana 30. Nardurus Lachenalü 51. Nardus strieta 13, 20, 23—27, 3%, 33—35, 44, 45, 49, 53, 55, 57, 64, 66, 70, 71, 73, 75, 79, 81, 82, 84, 85. Olyra Tlatifolia 23, 26, 28, 30, 35, 39, 48, 55, 56, 58, 62, 63, 65, 72, 73, 77, 82, 84, 85, 93. mierantha 35, 37, 39, 65, 72, 73, 80, 82, 85. Oplismenus undulatifolius 35, 52, 59, 61, 62, 73, 78, 79, 80, 84. Oropetium Thomaeum 42, 57, 75, 80, 95. Oryza sativa 6, 12, 17, 27, 34, 35, 43, 51, 54, 55, 57, 62, 64, 67, 72, 73, 82, 84. Oryzeae 42, 43, 65, 67, 81, 82. Paniceae 5, 10, 26, 41, 65. Panicum cerueiforme 26, 27, 58, 79, &0. Crusgalli 1. ” r miliaceum 5. " turgidum 3. Pappophorum Arechavaletae 20, 42, 70, 74, 80, 94. Pectinaria ophiuroides 50, 57, 58, 73. ' Pennisetum villosum 26, 60, 79. Pentapogon Billardieri 75. Perotis latifolia 30, 40, 57, 58, 62, 80. Phalarideae 45, 65. ı Phalaris arundinacea 5, 27, 33, 35—37.; 57,60. e canariensis 5. „ minor 12, 13. Fharus scaber 18, 30, 32, 33, 40, 43, 49, 52, 55, 99, 64, 76, .78, 82, :93. Phippsia algida 63, 64, 78, 95. Phleum Michelii 18, 47, 74, 94. Phragmites communis 1,11, 66, 75, 81, 94. Phyllostachys nigra 55, 57. Piptochaetium bicolor 57. Pleuropogon 11. Poa pratensis 23. Podophorus bromoides 58. Pogonatherum erinitum 21, 23, 28, 29, 37, 46, 50, 56, 62, 63, 72, 73, 82—84, 92. Polytoca bracteata 39, 40, 48 52, 583, 56, 38, 63, 64, 79. Psamma arenaria 1. Reimariu purpurascens 50, 58, 73, 76. Rottboellia hirsuta 29, 18, 1, 80) 81. Saccharum aegyptiacum 27, 50, 56, 59, 61—64, 72, 77, 79. s offieinarum 1—3. 27, 30, 39, 40, 55, 58, 60, 61, Schedonnardus texanus 47. Schismus marginatus 9, 80. Schizostachyum Zollingeri 74. Sehmidtia quinquesecta 57, 59. Schoenefeldia graecilis 42, 57, 74. Seolochloa festucacea 58. Secale cereale 5. „ montanum 8, 74. Sesleria coerulea 13, 35, 50, 57, 64, 83, 84, 94. Setaria germanica 5. glauca 1. viridis 26, 57, 58, 60, 64, 73, 79, 80. Sorghum bicolor 3. ” ” halepense 1, 3. ” Spartina cynosuroides 2. 16 Spartina juncewu 4, 48, 50, 55, 56, 58, 63, 67, SI, 94, 5 versicolor 1. Spinifex hirsutus 26, 27, 58, 67, 72, 79, 30: Spodiopogon sibirieus 24, 27, 30, 50, 52, 54, 59, 60, 61, 73, 30, 82, 84. Sporobolus pungens 58, 67, 75, 80. Stenotaphrum glabrum 22, 26, 50, 55, 56, 62%, 63, 852, 85, 9. Stipa pennata 58, 67, T# „ tortilis 9. Tetrachne Dreyeri. 55 Themeda: gigantea. 27, 30, 50, 56, 61—63, 73, 82, 83, 85, M. nm nn m Trachypogon ligulare 35, 37, #0, 50, 57, 58, 32, 34 Trayus racemosus 5, 41, 42, 51, 55, 57, 62, 64, 70, 73, 79, 82, 92. Tricholaena rosea 27, 37, 50, 59, 62—64, 71, 72, 77,79, 80, 35, Wi Triplachne: nitens 75. Tripogon filiformis 41, $7, SO. Tripsacum dactyloides 58, 30. Trisetum distichophyllum 95. Tristachya chrysothmax 39, 50, 57, 59, 74, 80. Tiristegineae 65. Triticum Spelta 5. Druckfebler-Berichtigung. .‚ 39, 40 und 48 lies: Polytoca statt Polytocca. » 14, 41, 42 und 45 lies Tristegineen statt Trigestineen. . 45 lies Antinoria statt Antimoria. . 29 u. fi les. Rottboellia statt Rotboellia: . 66 lies: Behinopogen owatus statt E. australis. Tritieum vulgare 12. Uniola latifoia 11—1l3, 37, 55, 59, 69, 75. Ventenata avenacea 44. Willkommia annua 70, T&, 80. Zea Mays 1, 27, 30, 33—35, 38, 39, 57, 61, 67, 70, 72, 73, 76, 77, 79, 80; 88: Zizania aquatica 34, #3, 48, 62, 64, 67, 72,. 82. Zizaniopsis Arechavaletae 13, 21, 27, 33, 43, 48, 55, 56, 58, 61, 63, 64, 32—84, 94. Zöoysia pungens 20, 23, 28, 41, 42, 51, 56, 58, 70, 72, 73, 82, 83, 92. Zoysieae 65, 73. Inhaltsverzeichnis. Allgemeiner Teil. Historisches ee huneermethiodh Übersicht über die Epidermis Verkieselung Specieller Teil. Langzellen Blasenzellen . Kurzzellen. Morphologie. Kieselkurzzellen Korkkurzzellen Zwischenzellen Topographie. Allgemeines 3 Übersicht über die Eoidermisstreifen : : Specielles über die Streifen über Bast auf der Blattfläche : „ » „ „ 2 „ am Mittelnerv „ den Streifen über Bast am Blattrande es „ die Streifen über 5 = a Grössenverhältnisse . Beziehungen der Kegelinezellen zum Syatem, ud, zu Rlıma and Standort © Vergleich der Kieselkurzzellen mit den Deck- und Kegelzellen Winkelhaare. Morphologie . Topographie . Beziehungen zum Sy stem And zu Rinne And Sa Stachelhaare. Morphologie . Topographie . Borstenhaare Weichhaare Papillen und Cokonlargsbilde, Spaltöffnungen . : Bemerkungen über das Mereni Mi 6 Resultate ee Litteraturverzeichnis EN ER Verzeichnis der untersuchten Arten Figurenerklärung Register. Tafeln I—X. — B z er n Haahe el Pa ah ig m f De: " Dr I “ re De Teer. ch r iu) Ir. bar: . u) u B- a en ee au) Br ati: Ey u: AN: al len Nass > ae en ee an ch, ee en 7 [3 = - - Eu 0} se 4 8 0 Tl 2 =o =: ö Su 18 ee Ka « a ‚cha “. . 2 Bibliotheca Botanica XXXVI. Taken 1 ST —ı > Tr a Sn DE DD m (1 ent a an DE DE m m en 1 en 1 m 1 rn 0 rn 11 nn Vv a nn a ns x LH U k-... IE 4 I m m DD En DR O1 Eee 1 a: eg na O1 ED en 1 1 en era rn ME a en ar a en I De z— | = 21 SI GETeeN 0 ERREIEEEN ES 0 EEE 0 DR ZI ei: D Z _ 2 ——n er | | | | | k "Werner & Winter, Frankfürt?M. A.Grob del Verlag vonErwin Nagele, Stuttgart Taf. Bibliotheca Botanica XXXVI. r | = > Se L N S [Bene PEN. | | furt#M. Frank, Lith. Anst.v. Werner AWinter, D del ar Pyrn AL on Taf. - Bibliotheca Botanica XXXVI. 9 ae, Anmnurn ILNAAMNITINL.MAA ITS ImmaTNrm wWinNnnum mnn US - CCECHE ICH EC EIER) z — no _—_— ne ee LS ‚Iitk, Anst.v. Werner &Winter, Frankfart®=M. Nagelz, Stuttgart Verlag von Erwin A.6rob del. Taf. I. - Bibliotheca Botanica XXXVI. SQ Te nenn nn nm ann Eee ArAnIN = en Er: Anna Eee ER EGE RSS mn rn. = gl 10. ee Se Te > 7 } P} N are [ $ z ner Winter FrankfurbM. Zith. Arstu.Wer c Tafv. ARDRIE 5 AITBER! | re a N) | OA jan ‚WB naar TIER ver, h Yy | Suah we ey ol 19 5 J v rn ar ) = = Ir a I nn 3 SE TEILTE AnANruRGs Msn " Se Gr VUN U nma‘? App mn Sa A ya Mi LÄrE } ANITIN an NMY- Es an AM } | er N NYSE ALT es ee Ir; EHEN er . nr EN VOÄRTaRA ; GLIED Bibhotheca Botanica XXXVI. CI: IR S Erwin Nagelz, Staltgart. Verlag vor A.Grob del. Taf. vi. Bibliotheca Botanica XXXV. N | er re Br a a DE} —h z ern EI ET> ze I ne ee BE & U 553 8 a ie a = — - E eh 7 - IS Si mn. ee SL ( 3 2% Sn RE nm 'S el | 5 NN m NS INT _ rn Anm SISDSFIISESSEITIICAIIISH TI rnnnnR | ZüchAnse £, Staltgart, Verlag von Erwin Nanel N ga a we nn } | = - at _ m , es © a BER re | N KL -—{4 m ee en FE nn a A.Grob del. Bibliotheca Botanica XXXVI. Taf. 1. ‚ko a” = —_—— EEE EEE EELABTEGTE EEE BIT ZI ETTERESIOHBER? en EEE ET —————— WESEL SEIEEHN TE . TEIEEIERDEUNEE FINE TRE rn em De ee 16. —L- SERIEN —. > FERIEN IFEIITEDIEET TEEN TEN FETTE ET ESEESDIT EEE AI SEITE , ESSSNGEE ji | BaRı Zee ER, er —m RE m N - FE me ___ BE EBEN BREITEN u —e BT wen ran SI Bas ee SI Ben SI ec en = | — 6 ei — ze sa Taf.vm. Bibliotheca Botanıca XXXVI. j Iith. AnstrWerrer Winter, Frankfarg®M Verlag von. Erwin Nagele, Stultgarb. A:Grob del, al Bibliotheca Botanıca XXXV. Ns er THEsVanineats at \ SENT E r / AN r Gi Y are 4 % \ DEN Sp = m — } @ Va Fre sd < N U 2 ru N a ER ae S% a E N En rer Ä rk ig e; RB : open na int: Ban x An ir 3 & SS. IR II OR u“ En UunLnnnnNnr- 70: ET De Da una N 5 nn N | „Ban 32 a |: ! we Anand kt AN AU UrE LONETEER BR 2 - : —E Ar . s \r AIINETUT 1 ST = ER u DIES {> er au Wannn & ch Et r € ne 5 NEU 4 2 S BUN TI . \ . EEE NN, 12158 U uB4P; v &® KIN; Me N EEE NETTER N b % HER x NENAENg ns Zi N N Tara: 11 90a u Tu Een ner & & 5 n S i EN 5 SUN RER > RAN Ber FIR VE! Borg, nn er 4 - NEL SIEH AU 30a V, d> N ae | < iR Bu EL, V ERR in = Da N Kann \ En Änst.y. Werner aWinter, Frankfurt #M. TE/B ZUR, Nagele, Stuttgart erlag von Erwin 7 v Al6rob del, Bibliotheca Botanica XXI. NS N Der ] © L7ENG c®\ AaNnanAmmNNeN YO © NUSVIUS en) TIL & c Ü 47, al 48. 50 (2 ee 2 > Ni 49 A © eg nt) =: 572 A. Grob del. ee Verlag von Er Al LE A U nn LULZ Al u a" Le Zt LU UL ULLA un a UL LU a e@) jele, Stuttgart, Iilh.Anst.v Werner &Winter, Frankfurt. i TERN } J j' ; } N { | ) LEN \ i | ! 1 Du | ” il f { I u j Eur t { ur Man a 1. he } r ! u j Ka j ji } } | \y Ä I) alt j { | aD [ Sr 4 f De .h > \ EAU B u Nuss, Ü HE In r y I { N f i \ | l N) ul ge f u h DER IM \ Aut 1 ] { | A | i N j 1 IL a Au { | i IN 1 ( y ni) h {I} 'ı Y . ü I ( Di a ar Hr LEE 1 N ANDREA IRRE DM | Be; Ey ah PbEh j J AN RN | BI du 0 {N Ib » } 4‘ uw 0 a . e h EN BR N x AN A 16. 32, 35, Die „Bibliotheca botanica“ erscheint in Quartformat in zwanglosen Heften mit zahlreichen, zum grossen Theil farbigen . Dietz, Dr. Sändor, Ueber die Entwickelung der Blüthe und Frucht von Sparganiam Tourn. und Ey pha sun | . Schenk, Dr. H., Fossile Pflanzen aus der lose: Mit 9 Tafeln. Preis 8 Mark. . Wigand, Dr. A., Nelumbium -speciosum. — Nach des Verfassers Tode herausgegeben von Dr . „Mit 6 Tafeln. Ps 12 Mark. RR: ar h Stenzel, Dr. G., Die Gattung Tubicaulis Cotta. Mit 7 Tafeln. Preis, 20 Make RR ie; 4 SE 5 Oltmanns, Dr. Fr iedrich, Beiträge zur Kenntniss‘der Fucaceen. Mit 15 Tafeln. ‘ Preis 32 Mark, 0 . Schumann, Dr. C. R. 6. Anatomische Studien über die Knospenschuppen von ‚Coniferen und dieoyien . Schulz, August, Beiträge zur Kenntniss der Bestäubungseinrichtungen und ‚Geschlechtsvertheilung ‚bei ' den ei si . Walter, Dr, Georg, Ueber die braunwandigen, Akterehachen REN > ‚der ‚Farne, m mit Vesonderer Ber >. . Beck von Mannagetta, Dr. Günther Ritter, Monographie der Gattung Orobanche; mit 4 farb. Tafel f = . Rostowzew, J., Die Entwickelung der Blüthe und des Blüthenstandes bei einigen Arten der Gruppe Ambrositas ; . Stenzel, Prof. Dr. G., Blüthenbildungen beim Schneeglöckehen (Galanthus niyalis) und Samenformen bei. der “ . Karsten, @., Ueber die Mangrove-Vegetation, im Malayischen Archipel. ‘Mit 11 Tafeln. Pe Pre Markt : . Reinke, J., Hokkrage zur vergleichenden Anatomie und Morphologie der Sphäcelariaceen. BER 13 Tafel , Berckholtz, W., Beiträge zur Kenntniss der a und Anatomie, von Gunnera. terre Linden, er . Mit 9 Tafeln. Preis 20 Mark. a EN RRE . Kriek, Fr., Ueber die Rindenknollen der Rothbuche. Mit 2 Tafeln. Preis B.Märk.. Sr 3 Wettstein, Dr: R. von, Beitrag zur Flora Albaniens. Mit 5 Tafeln. Preis 24- Mark. Re EEE . Buchenau, Prof. Dr. Fr., Ueber den Aufbau des Palmiet-Schilfes aus gap Caplande. Bone, serratum. . Luerssen, Prof. Dr. Chr., Beiträge zur Kenntniss der Flora West- und | Ostproussens. 1 Un, ai, Ei Taten, ‚Pohl, Dr. Jul., Botanische Mitteilung über Hydrastis canadensis, Mit '4 Tafeln. Preis 8 Mark. . Elteit, Dr, Th., Ueber die Auflösungsweise der secundären Zellmembranen der Samen’ bei ihrer Keimung. er . Groppler, Dr. Rob., Vergleichende Anateiiie des Holzes der Magnoliaceen. Mit 4 Tafeln. Pro 12 Mär“ . Mäule, €C., Der Faserverlauf im Wundholz. Eine anatomische: Untersuchung. Mit 2 Tafeln. 1895. Br 8 Mark. . Jarius, Untersuchungen über Ascochyta Pisi bei parasitischer und saprophyter ern Mit. 5 Tafel. 1896. Bibliotheca botanica.. -Orisinal-Abhandlungen aus dem Gesammigebiete der Botanik, / herausgegeben von Prof. Dr. Chr, Luerssen und Prof. Dr. B. Frank a Königsberg i./Pr. % Berlin. Inhalt der einzelnen Hefte: ah j Re 25 S { Schenek, Dr. H., Vergleichende Anatomie der submersen Gewächse, Mit 10 Tafeln. Preis 32 Mark. ee ; Zopf, Br. W., Botanische Untersuchungen’ über die Gerbstofi- und Anthocyan- -Behälter der Fumariaoeen.. Mit? SF 3 farbigen Doppeltafäin. - «Preis 30 Mark. wi Schiffner, Dr. V., Ueber Verbaseum-Hybriden und SRP neue Bastarde Be Verbiaseum Dyramidatum. Mit 2 Tafeln. "Preis 4 Mark. 0 Vöchting, Dr. H., Ueber die Bildung der Knollen. — Mit 5 Tafeln und 5 Figuren im ek. Preis‘ 8. Mark, _ Mit 3 Tafeln. Preis 8 Mark. Rees, Dr. Max u. Dr. C. Fisch, Untersuchungen über Bau und Lebensgeschichte Sr Hirschtr a, Bla SRoniedes — Mit 1 Tafel und 1' Holzsehnitt.‘ Preis.5 Mark. { Bucehtien, Dr. 0., Entwiekelungsgeschiehte des Prothallium von Equisetum. "Mit 6 Taleln: Preis 10 Marl Huth, Dr. E., Die Klettpflanzen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verbreitung durch ‚Hlere..; —: Mit 78 Holzschnitten.. Preis 4 Mark. Schulz, Aug., Beiträge zur Kenntniss.'der Bestäubungseinrichtungen und der Geschlechtsvertheilung Mi den Pflanzen. I. Theil. Mit 1 Tafel. Preis 8 Mark. 5 Geheeb, Adelbert, Neue Beiträge zur Moosflora von Neu-Guinea. “Mit 8 Tafeln. Preis 10 Mark. Holzgewächsen,. Mit 5 Tafeln. Preis 10 Mark. ee Bucherer, Dr. Emil, Beiträge zur Morphologie und Änatomie.der NE Mit 5 5 Tafeln. Brite i0 Mark, E% Pflanzen. 11. Theil. Preis? 27 Mark. H rs rücksichtigung der sog. ’ ‚Stützbündel“ Russow’s. Mit 3 farb. Tafeln. Preis 6 Mark. und 3 Karten. Preis 64 Mark. und Stellung der letzteren im System. “Mit 7 Tafeln, Preis 10 Mark. Eiche (Quereus pedimculata). Mit 6 Tafeln... Preis 20 Mark. > . Preis 2 % Mark, 3 Dröge.) Mit 3 teilweise colorierten Tafeln. Preis 18 Mark. Preis 65 Mark. Mit 2 Tafeln. Preis 8 Mark. Jungner, J. R., Wie ie träufelndes und fliessendes Wasser auf.die Gestaltung des Blattes? Einige SURIBEIeRN e Experimente und Beohachbunsen: Mit 3 Tafeln. Preis 10 Mark. Preis 7 Mark. Schlickum, A., Morphologischer und .anatomischer Vergleich der Kotyledonen und ersten. Laubblätter der. Keimpflanzen der Monokotylen. Mit 5 Tafeln. 1896. Preis 24 Mark. RER Tafeln. — Jedes Heft wird ‚einzeln "abgegeben und einzeln. berechnet, 2 PR 5 Original -Abhandlungen aus dem Gesammtgebiste nn Botanik Herausgegeben ‚von ‚Prof. Dr. Chr. Luerssen “ Prof. Dr. B. Frank in Königsberg i./Pr. nn in Berlin. Heft 37. Di Yilchsafthaare der Cichoriaceen von aa Dr. Richard Zander. Mit 2 Tafeln. R a EN ER STUTTGART. ‚Verlag von Erwin Nägele .. 1896. er a Er ve BIBLIOTHECA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen n Prof. Dr. B. Frank une in Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft 37. Die Milchsafthaare der Cichoriaceen Dr. Richard Zander. Mit 2 Tafeln. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. Die Milchsaithaare der Cichoriaceen. Eine anatomisch-physiologische Studie von Dr. Richard Zander. Mit 2 Tafeln. — — >> _—— STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. ss. Alle Rechte vorbehalten. » else ie 66 a os] do. | _ | Zander D)ELITCH 2) Wo sich in dieser Spalte zwei Namen finden, soll angedeutet werden, dass die Beobachtung des voranstehenden Autors durch die des zweiten erweitert worden ist; es betrifit dies meistens das Vorkommen auf den Stützblättern. Name der Pflanzen —ı 38 Die Teile, auf denen Tropfen- ausscheidung erfolgt Name des Beobachters. Mulgedium macrophyllum DC. Involuerum ; Stützblätter Kny B Plumieri DC. . do. | do. Kny 3 tataricum L do. | do. Zander = prenanthoides . do. == Zander Prenanthes purpurea L. do. do. Kny Pieris hieracioides L. do. _ Kny Lampsana communis L. do. (?) _ Kny Siphocampylus manettiaeflorus Treeul Ausser den aufgezählten Arten aus der Gruppe der Cichoriaceen ist ein Hervortreten der Milchsaftgefässe über die Epidermis nur noch bei einer einzigen Lobeliacee, Siphocampylus manettiae- florus, nach Tr&euls') Beobachtungen vorhanden. Weleher Art dieselben jedoch sind, ob sie mit den Milchsafthaaren der Cichoriaceen überhaupt vergleichbar sind, ist aus den Angaben des genannten Forschers nicht zu entnehmen, und da, trotz vielfacher Bemühungen, Material von dieser Pflanze nicht zu bekommen war, so kann ich über diesen Punkt nichts Thatsächliches mitteilen. Der Um- stand, dass sich diese Organe nur auf dem Involuerum der Blütenköpfehen und auf den Stützblättern und Bracteen vorfinden, d. h. entweder auf den reproduktiven Organen oder in unmittelbarer Nähe derselben, den vegetativen dagegen, d. h. in der Region der Laubblätter, völlig fehlen, ist sicherlich sehr bemerkenswert und führt uns zur Bedeutung der Milchsafthaare im Haushalte der Pflanze. Zur Würdigung der Rolle dieser Organe mag hier noch Folgendes Erwähnung finden, was die Zeit des Auftretens der ersten Milchsafthaare betrifft. In dem Abschnitt, welcher über die Entwicklungsgeschichte der Milchsafthaare handelt, ist schon darauf hingewiesen worden, dass diese Organe in einer verhältnismässig sehr frühen Zeit an den Blütenköpfchen sich vorfinden. Es sind ja bei weitem nicht alle schon voll entwickelt, aber die- jenigen, welche an dem Scheitel und den Aussenpartien der Involucralschuppen sitzen, sind bereits funktionsfähig, wenn der Blütenstand erst als gedrängte Knospenmasse vorhanden ist und die Streekung der Internodien gerade im Begriff ist einzutreten. Zu dieser Zeit ist er gewöhnlich nicht mehr von den letzten Blättern, welche auf der Grenze zwischen Laub- und Hochblättern stehen, eingehüllt. So lange letzteres jedoch der Fall ist, und die Anlage des Blütenstandes noch von diesen Blättern umschlossen ist, findet man an der morphologischen Unterseite dieser Hüllblätter sehr zahlreiche Dies gilt für die Pflanzen, deren Milchsafthaare nach dem Lactuca-Typus gebaut sind, im allgemeinen. Bei Milchsafthaare ausgebildet, und bei der geringsten Berührung spritzt der Milchsaft heraus. Laetuca virosa machte ich nun folgende, interessante Beobachtung. Während in dem soeben beschrie- benen Zustande der Blütenstand ungefähr noch von den letzten Blättern umhüllt ist, finden sich auf deren Unterseite Milchsafthaare in reichlicher Menge vor. Mit zunehmender Streckung der Internodien treten mehr und mehr seitliche Knospengruppen aus dieser sich jetzt nach unten zurückschlagenden 21°C, Pag. 70. — a Hülle heraus. Schliesslich, wenn der Blütenstand seine volle Grösse ziemlich erreicht hat, ist in den Achseln dieser ursprünglichen Hüllblätter noch eine Knospe vorhanden, die sich später zu einem Seitentriebe entwiekeln kann. Das Blatt selbst ist grösser geworden, hat allmählich den vollkommenen Charakter der Laubblätter angenommen und ist von den übrigen nieht mehr zu unterscheiden. Während dieser Zeit ist nun auch in Bezug auf die Milchsafthaare eine bemerkenswerte Veränderung vor sich gegangen. Sie sind verschwunden. Wie erklärt sich dies? So lange das Blatt die jungen Teile des Blütenstandes umhüllte, war es mit einer grösseren Zahl von Milchsafthaaren besetzt. Im Laufe der Zeit sind dieselben durch äussere Insulte abgebrochen worden. Je mehr nun der Blütenstand an Kraft und Resistenz zunahm. und je mehr die zarten Knospenanlagen aus dem Bereiche des schützen- den Hüllblattes sich entfernten, um so weniger war es von Nutzen für die Pflanze, neue Milchsaft- haare an demselben auszubilden. Da die Stengelteile sich selbst zu schützen imstande waren, be- durften sie keines anderweitigen Schutzes von seiten des Blattes mehr und die Neubildung von Milch- safthaaren unterblieb. In der That ein eklatantes Beispiel zur Erläuterung der Beziehungen der Pflanze zur Aussenwelt und der Funktion der Milchsafthaare; andererseits aber auch dafür, dass das Aufhören der Schutzbedürftigkeit den Fortfall von Schutzeinrichtungen zur Folge hat. Die morphologischen Verschiedenheiten des Blütenstandes der Sonchus-Arten erklären die Ab- weichungen, die bei dieser Gattung vorhanden sind, auf einfache Weise. Bei den Sonchus-Arten finden wir überhaupt keine Hochblätter in der Art ausgebildet, wie bei denen der Gattung Lactuca, Die Köpfehenanlagen sitzen dicht gedrängt um die oberen Stengelpartien in der Achsel eines Laub- blattes. Auf diesem findet man nie Milchsafthaare. Dagegen sind die flach tellerförmigen Köpf- chen, noch ehe sie den zehnten Teil ihrer endgiltigen Grösse erreicht haben, an der äusseren, vom Stengel abgewandten flachen Seite massenhaft mit Milchsafthaaren auf den Spitzen der Involucral- schuppen besetzt, welche zu dieser Zeit schon vollkommen funktionsfähig sind. Es ist bezeichnend, dass einesteils die Milchsafthaare auf dem Hüllblatte nur so lange vor- handen sind, als die Blütenstandsanlage der Zerstörung durch äussere Angriffe besonders ausgesetzt ist, andererseits, dass, wo Hüllblätter nicht vorhanden sind, die nach aussen gekehrten Partien der Köpfehenanlagen schon reichlich mit solchen versehen sind. Es kann dies nicht anders erklärt werden, als dass die Milchsafthaare spezifische Organe darstellen, welche diese Angriffe verhindern sollen, d. h. dass sie als Schutzvorrichtung gegen dieselben aufzufassen sind. Ein anderer Punkt, der hier Erwähnung verdient, ist die Wechselbeziehung zwischen dem Vorhandensein von Milchsafthaaren und Triehomen anderer Art auf demselben Involucralblatt. Wie schon in einem früheren Abschnitt erwähnt wurde, finden sich neben den Milchsafthaaren auch andere Triehomgebilde auf demselben Hüllblatt vor, und zwar grosse, langgestielte Drüsenhaare bei Mal- gedium macrophyllum D.C. und Sonchus arvensis L., sowie eigenartige, haken- oder ankerförmig an den Spitzen umgebogenen Krallenhaare bei Pieris hierarioides L. Fasst man die gegenseitige Lage- rung beziehungsweise Anordnung dieser Triehomgebilde und der Milchsafthaare ins Auge, so findet man stets, dass die langen, vielzelligen Trichome eine unverkennbare Neigung haben, von der Mittel- rippe und den unmittelbar angrenzenden Teilen der Spreite auszugehen, die Milchsafthaare dagegen die lateralen und Randpartien bevorzugen Je mehr von der Fläche einer Hüllschuppe durch eine andere gedeckt wird, um so weniger zahlreich sind im allgemeinen die vielzelligen Haare, und auf den innersten, die Blüten unmittelbar umgebenden Schuppen finden sie sich nur vereinzelt und teil- weise gar nicht mehr, während die Milchsafthaare hier auf den aeroscopen Partien noch in stattlicher Menge vorhanden sind. — 40 — In Anbetracht des Umstandes, dass die Milchsafthaare überhaupt im grossen und ganzen nur an solchen Stellen sich vorfinden, welche gegen die äussere Umgebung nicht anderweitig geschützt sind, kann man unter Berücksichtigung ihres Mechanismus von vornherein sehon auf den Gedanken kommen, dass sie dem Schutze der von ihnen besetzten Teile und Organe dienen. Es ist wohl zweifel- los, dass es sich hier nur um Schutzvorrichtungen gegen Angriffe seitens der Tierwelt handeln kann, was von den älteren Autoren auch schon zum Teil berücksichtigt worden ist. Eine einigermaassen umfassende Darstellung über die Beziehungen der Pflanze zur Tierwelt und der von derselben aus- gebildeten Einrichtungen gegen tierische Angriffe und Beschädigungen, besonders gegen Schnecken- frass, ist von Stahl in seiner vielgenannten Schrift „Pflanzen und Schnecken“ gegeben worden, und es lässt sich nicht leugnen, dass die Milchsafthaare Schutzvorrichtungen in diesem Sinne sind. Nach seinen Untersuchungen werden Teile von Blättern, welche Gerbstoffe enthalten, von den Schnecken nicht gefressen und auch auf künstliche Weise mit solehen imprägnirte Möhrenscheiben nieht berührt. Dies stimmt mit den Verhältnissen, wie sie bei den vorliegenden Pflanzen sich finden, wohl überein. In den Epidermiszellen einiger Arten sowie in den Haaren finden sich Gerbstoffvakuolen, und bei Pieris hieracioides sind die Zellen des Haarapparates durch das Vorhandensein der letzteren vor den übrigen Epidermiszellen besonders ausgezeichnet. Doch nicht gegen Schneckenfrass allein können die Milchsafthaare einen wirksamen Schutz bieten, sondern wie einige Beobachtungen zeigen, auch gegen Beschädigung durch andere Tiere, besonders durch Insekten. Häufig habe ich beobachtet, dass Fliegen und wespenartige Tiere sich auf den Involucral- schuppen niederliessen, aber sofort wieder davonflogen, weil sie ein Milchsafthaar verletzt hatten. Es ist nieht von der Hand zu weisen, dass sie durch den ausgetreteaen Milchsafttropfen und die ihnen unangenehmen Eigenschaften dieser Flüssigkeit vertrieben worden sind. Da bekanntlich die Insekten an warmen Tagen viel ausgiebiger schwärmen als an kühlen, so hängt damit vielleicht auch der früher erwähnte Umstand zusammen, dass die Intensität des Tröpfchenausflusses bei höherer "Temperatur grösser ist. Ausserdem steht hiermit auch noch etwas anderes in Zusammenhang; an den mit Mileh- safthaaren ausgestatteten Pflanzen ist es mir bisher niemals vorgekommen, dass die bereits Samen ansetzenden Köpfchen von Insektenlarven heimgesucht waren, welche dieselbe ausgefressen hätten. Dagegen beobachtet man bei Taraxacum offieinale und Tragopogon spec. sehr häufig, dass in den Samen bildenden Köpfehen Larven leben, welche die Samenanlagen ausfressen und dadurch die Bil- dung einer neuen Pflanzengeneration verhindern. Diese Beispiele führe ich deshalb an, da aus ihnen hervorgeht, dass das Vorhandensein von Milchsaft in der Pllanze durchaus noch kein direkter Beweis dafür ist, dass dieselbe von Tierfrass verschont bleiben muss, d. h. dass die Funktion dieser Gefässe nicht absolut als die einer Schutzvorrichtung angesehen werden kann. Das Versehontbleiben von Insektenlarven stimmt offenbar mit den oben erwähnten Thatsachen überein, dass die Insekten durch den Milchsaftausfluss am Ablegen ihrer Eier gehindert werden, was natürlich zur Folge hat, dass sich auch keine Larven in den Fruchtköpfehen entwickeln können. Es findet nun auch das Nebeneinandervorkommen von Milehsafthaaren und anderen Trichomen seine Erklärung, wenn man mit Stahl ein Vikariiren von verschiedenen Schutzmitteln chemischer Natur sowohl als auch mechanischer Art annimmt, eine Ansicht, der ja nichts im Wege steht. Alles in allem genommen zeigt sich zur Evidenz, dass die Milchsafthaare ein äusserst wirk- sames Schutzmittel der Pflanze gegen Angriffe und Verletzungen von seiten der Tiere bilden. Be- sonders hervorzuheben ist meiner Überzeugung nach der Umstand, dass diese spezifischen Schutzein- richtungen bei den untersuchten Arten an und in unmittelbarer Nähe der reproduktiven Organe auf- Zen treten, während die vegetativen Teile derselben völlig entbehren. Es beweist das wiederum, dass die Erhaltung der Art im Vordergrunde der Bestrebungen der Natur steht, und dass durch besondere Einriehtungen dieses Prinzip in jeder Weise gefördert und unterstützt wird. Zum Beweise dafür, dass in der That im Kampfe ums Dasein der Stärkere im Recht ist, erinnere ich nur an das Verbreitungs- gebiet einiger der genannten Arten, z.B. Lactuca Scariola und Sonchus arvensis. Sie haben sich von den Ländern der alten Welt auch auf die der neuen ausgedehnt und bilden überall ein lästiges, un- ausrottbares Unkraut. Das hängt offenbar mit der oben angeführten Thatsache zusammen, dass ihre Samen nieht schon auf der Mutterpflanze durch Feinde aus der Tierwelt teilweise zerstört werden, sondern dass sie sich in voller Zahl entwickeln und reifen können und somit den Ausgangspunkt zu einer neuen, zahlreichen Generation abgeben. Bibliotheca botanica. Heft 37. Erklärung der Tafeln. Die Figuren der Tafel II geben einige Photographien wieder, welche der Erläuterung des Gefissbündelverlaufes in den verschiedenen Involueralschuppen eines Köpfchens und der durch den- selben bedingten Verteilung der Milchsafthaare dienen sollen. Die Photographien sind mit der von Zeiss konstruirten Camera nach Francotte hergestellt unter Benutzung der Objektive I und II von Himmler oder O von Seibert. Die Aufnahmen wurden teils mit teils ohne Oecular bei Gaslicht nach in Glyceringelatine liegenden Präparaten ausgeführt. Die Natur der Objekte brachte es mit sich, dass sich eine absolut gleichmässige Schärfe in allen Teilen der Bilder nieht erzielen liess. Die Vergrösserung ist nicht bei allen Figuren dieser Tafel genau bestimmt und schwankt zwischen 10—25mal. Die Figuren der ersten Tafel sind sämtlich mit der Camera lucida nach Oberhäuser gezeichnet, mit Ausnahme der Fig. 7, welche der Kny’schen Arbeit entlehnt ist. In allen Figuren kehren folgende Abkürzungen wieder: h — Haarzelle, p — Postamentzelle, m — Milchsaftgefäss, 0 E — Epidermis der Oberseite, u E — Epidermis der Unterseite. Tafel TI: Figg. 1-6. Lactuca virosa L. Fig. 1. Oberflächenansicht eines Milchsafthaares mit seinen Postamentzellen (470 : 1). rZ = DD Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer halberwachsenen Involueralschuppe. Die pericline Wand der Haarzelle und Postamentzelle zeigt noch keine Perforation (940 : 1). Fig. 3. Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer noch jugendlichen Involucralschuppe. Das Milch- saftgefäss bei « im Entstehen begriffen, b eine Perforation; sonst wie Fig. 2 (940 : 1). Fig. 4. Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer sehr jungen Involueralschuppe. «a die eine Zelle der jugendlichen Haaranlage (s. Text p. 13) (940 : 1). Fig. 5. Wie Fig. 4. a die beiden in einer Ebene liegenden Zellen einer jungen Haaranlage (s. Text p. 13) (940 :1). Fig. 6. Schnitt parallel zur Oberfläche einer jungen Involueralschuppe. Der Haarapparat ist soeben durch Teilung aus einer Epidermiszelle hervorgegangen (940 : 1). Fig. ze 43 Pa Figg. 7—9. Lactuca Scariola L. Wiedergabe der Kny’schen Figur. Beide Postamentzellen sind getroffen. Die Fortsetzung der Haarzelle bei « entspricht der antielinen Wand der auf den Beschauer zu liegenden Epidermiszelle (640 : 1). Sa und b. Zwei unmittelbar auf einander folgende Tangentialschnitte eines und desselben Ne} 18), Haarapparates (s. Text p. 16) (940 : 1). Tangentialansicht des Haarapparates. Der innere Contour « entspricht der Erhebung der Haar- und Postamentzellen über das Niveau der übrigen Epidermiszellen (940 : 1). Figg. 10—14. Lactuca sativa L. Oberflächenansicht zweier Haarapparate (470 :1). Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer jungen Involueralschuppe. «a: zwei in einer Ebene liegende Zellen des Haarapparates (940 : 1). Wie Fig. 11. Die Haarzelle hat sich etwas über das Niveau der übrigen erhoben (940 : 1). und 14. Weiter vorgeschrittene Stadien (940 : 1) Figg. 15—16. Mulgedium macrophyllum D.C. Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer Involueralschuppe Ein ausgewachsenes Milch- safthaar «: Perforation der periclinen Wand der Postamentzelle, b: Perforation der antielinen Wand zwischen Postament- und Haarzelle (940 : 1) Wie Fig. 15. Ziemlich erwachsenes Milchsafthaar; die Perforationen sind jedoch noch nicht eingetreten (940 : ]). Figg. 17—19. Mulgedium Plumieri D.C. Oberflächenansicht eines Haarapparates (470 : 1). Oberflächenansieht eines Haarapparates; zwei Haarzellen unmittelbar neben einander h und h’ (470 :1). Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer Involucralschuppe; die Haarzelle ist im Wachs- tum begriffen (940 : 1). Prenanthes purpurea L. Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche durch die Randpartie einer Hüllschuppe. Das Milch- safthaar ist vollständig erwachsen. «: Perforation der perielinen Wand der Postament- zelle (940 : 1). Figg. 21—27. Sonchus asper Vill. Längsschnitt durch ein erwachsenes Milchsafthaar «: die Perforation seiner perielinen Wand (940 : 1). Oberflächenansicht eines Milchsafthaares ohne Postamentzellen (470 : 1). Obertlächenansicht einer jungen Haaranlage (940 : 1). Längsschnitt senkrecht zur Oberfläche einer jungen Involucralschuppe. Erste Anlage eines Milchsafthaares (1300 : 1). Wie Fig. 24. Etwas älteres Stadium. In der subepidermalen Schicht beginnt die Bildung eines Milchsaftgefässes (940 : 1). Fig. 26. Fig. 27 Fig. 28. Fig. 29. ka, alle Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Bio. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Weiter entwickeltes Stadium als Fig. 25 (040 : 1). Junges Milchsafthaar aus der basalen Wachstumszone einer fast erwachsenen Involucral- schuppe im Längsschnitt. «: die bereits eingetretene Perforation der perielinen Wand (1300: 1). Sonchus oleraceus L. Öberflächenansicht der Ansatzstelle eines Milchsafthaares (470 : ]). Picris hieracioides L. Öberflächenansicht eines Milchsafthaares (470 : 1). Tafel] Figg. 1-3. Lactuca virosa L. Involueralschuppe des äusseren Kreises (s. Text p. Of.) (25:1). 2 „ mittleren %„ n „ Innersten Figg. 4—5. Lactuca sativa L. Involueralschuppe des äusseren Kreises. n „ Innersten 5 Fig. 6. Lactuca perennis L. Involueralschuppe des äusseren Kreises (25: 1). Figg. 7—9. Mulgedium Plumieri D.C. Involueralschuppe des äusseren Kreises. 5 „ mittleren ” > „ Inneren „ Figg. 10—12. Sonchus oleraceus L. Involueralschuppe des äusseren Kreises (12:1). > „ mittleren „ 5 „ Inneren R Figg. 13—14. Prenanthes purpurea L. Involuceralschuppe des äusseren Kreises. 5 „ inneren S Picris hieracioides. Eine Involueralschuppe mit Ankerhaaren. Dieselben sind auf der Mittelrippe und den un- mittelbar angrenzenden Teilen inserirt, während die lateralen Partien der Spreite frei bleiben. Bibliotheca Botanica Heft 3T A Eckstein & Stähle; LitlwAnst, Stuttgart. Taf Bibliotheca Botanica Heft XXXVIL. Stuttgart. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Co. R, Zander phot. ‚ Stuttgart. Verlag von Erwin Nägele Die „Bibliotheca botaniea“ erscheint in Quartformat in zwanglosen Heften mit zahlreichen, zum grossen Theil ee . Schenck, Dr. H., Vergleichende Anatomie der submersen Gewächse. 'Mit 10 Tafeln. Preis Pe Mark. . Zopf, Dr. W., Botanische Untersuchungen über die Gerbstoff- und. Anthoeyan-Behälter der Fumariaceen. Mit . Schenk, Dr. H., Fossile Pflanzen aus der Albourskette. 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Emil, Beiträge zur Morphologie und Anatomie der Dioseoreaceen. Mit 5 Tafeln. Preis 10. Mark, 17. Schulz, August, Beiträge zur Kenntniss der Bestäubungseinrichtungen und Geschlechtsvertheilung bei den Pflanzen. II. Theil. Preis 27 Mark. _ 18. Walter, Dr. Georg, Ueber die braunwandigen, sklerotischen a aRentenente der Farne, mit besonderer Be- Y rücksichtigung der sog. „Stützbündel“ Russow’s. Mit 3 fürb. Tafeln. Preis 6 Mark, ° .$ 19. Beck von Mannagetta, Dr. Günther Auun Monographie der Base Orobanche. "Mit 4 farb. Tafeln i ‘und 3 Karten. Preis 64- Mark. ‚20. Rostowzew, J., Die Entwickelung der Blüthe und Eee Blüthenstandes bei einigen Arten der Gruppe Ambrosiene und Stellung der letzteren im System. Mit 7 Tafeln, Preis 10 Mark. 5 Rt rid,, 21. Stenzel, Prof. Dr. G., Blüthenbildungen beim’ 'Schneeglöckehen (Galanthus mivalis) und Samenformen bei dert Ey Eiche (Quereus peduncnlata). Mit 6 Tafeln. Preis 20 Mark. a 99. Karsten, @., Ueber die Mangrove-Vegetation im Malayischen Archipel. Mit 11 Tafeln. Preis 24 Mark. R 23. Reinke, J., Beiträge zur vergleichenden Anatomie uhd Morphologie der Sphacelariaceen. Mit 13 Tafeln. var Preis 24 "Mark. Kan 24. Berekholtz, W., Beiträge zur Kenntniss der Morphologie und. Anatomie von Gunnera manicata Linden, BR Mit 9 Tafeln. Preis 20 Mark. | 1 25. Krick, Fr., Ueber die Kindenknollen de Rothbuche. Mit 2 "Tafeln. Preis 8 Mark. j 26. Wettstein, Dr. R. von, Beitrag zur Flora Albaniens. Mit 5 Tafeln. Preis 24 Mark. 3 ERSTEN 27. Buchenau, Prof. Dr. Fr., Ueber den Aufbau des Palmiet-Schilfes aus dem Caplande. a serratum h Dröge.) Mit 3 teilweise colorierten Tafeln. Preis 18 Mark. 28. Luerssen, Prof. Dr. Chr., Beiträge zur Kenntniss der Flora West- und Ostpreussens. L—I, Mit 23 Tafeln Preis 65 Mark. ARE 29. Pohl, Dr. Jul, Botanische Mitteilung über Hydrastis canadensis, Mit 4 Tafeln. Preis 8 ER 30. Elfert, Dr. Th., Ueber die Auflösungsweise der secundären Zellmembranen der Samen bei Ahter Keimung \ Mit 2 „Tafeln. Preis 8 Mark. 31. Groppler, Dr. Rob., Vergleichende Anatomie des Holzes der Mina Mit 4 Tafeln. Preis 12 Mark. 32. Jungner, J: R., Wie wirkt träufelndes und fliessendes Wasser auf die Gestaltung des Blattes? Be biologische ee und Beobachtungen. Mit 3 Tafeln. Preis 10 Mark. 33. Mäule, C., Der Faserverlauf im Wundholz. Eine anatomische Untersuchung. Mit 2 Tafeln. 1895. Preis 8 Mark.“ 34. Jarius, ee über Ascochyta Pisi bei parasitischer und saprophyter ErnEBENRE: At 1 Tafel. 1896. Preis 7 Mark. 35. Schlickum, A., Morphologischer und anatomischer Vergleich der Kotyledonen und Bes: Laubblätter der a BIBLIOTHECA BOTANICA u Original-Abhandlungen aus | dem Gesammtgebiete der Botanik. > Herausgegeben Y 7 E KIHLEN - 2 von \ = Prof. Dr. Chr. Luerssen i Prof. Dr. B. Frank Rz: Y H Ya 1 . . ‘ in Königsberg i./Pr. Zu in Berlin. Heft 38. Uber Aufbau und Entwickelung einiger Fucaceen z von Daurd Gruber. Mit 7 Tafeln. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele, 1896. Ti a Fl EAN N DR ar ra RE N BIBLIOTHECA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen ; Prof. Dr. B. Frank in Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft 88. Über Aufbau und Entwickelung einiger Fucaceen von BKduara Gruber: STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. Über Aufbau und Entwickelung einiger Fucaceen Eduard Gruber. MAT Reteln: — — a STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. Binleitunge. Schon eine grosse Zahl von Forschern hat sich mit der systematischen Beschreibung der in vielen Beziehungen so interessanten Algenfamilie der Fucaceen beschäftigt, die entwicklungs- geschichtlichen Untersuchungen erstreckten sich jedoch fast nur auf die in enropäischen Gewässern heimischen Arten, da es für die genauere Bearbeitung der ausländischen Formen meist an ge- eignetem Alkoholmaterial fehlte. Auch Letztere zu studieren, bot sich mir Gelegenheit durch Alkoholmaterial, welches Herr Prof. Schmitz von Herrn Baron F. v. Müller erhielt und weiterhin Herrn Prof. Oltmanns zur Verfügung stellte, welcher es dann mir zur Untersuchung übergab. Weiteres Material erhielt ich auf meine Bitte noch direkt von Herrn Baron v. Müller und ausserdem sandte mir Mr. Trow in Cardiff noch eine grössere Menge Bifurcaria. Die botanischen Institute zu Strassburg und Hamburg lieferten in bereitwilligster Weise Herbarmaterial, welches aber nur in geringerem Masse herangezogen wurde, da die Gewebe durch das Trocknen so stark schrumpfen und die weichen Teile gequetscht werden, dass Genaues nicht zu sehen ist. Schliesslich stellte mir noch Herr Major Reinbold in Itzehoe einige getrocknete Exemplare von Landsburgia, Myriodesma und Coccophora zur Verfügung. Obengenannten Instituten undallen denjenigen, welehe mich durch Übersendung von Material in meiner Arbeit unterstützten, vor allem aber Herrn Prof. Oltmanns, der mir jederzeit mit seinem Rate zur Seite stand, gestatte ich mir an dieser Stelle meinen wärmsten Dank auszusprechen. Zum Zweck der mikroskopischen Untersuchung wurden einzelne Teile der mir zur Ver- fügung stehenden Exemplare in verdünnten Alkohol eingelegt, dann im Dialysator entwässert, aus dem absoluten Alkohol in Xylol gebracht und schliesslich in Paraffin eingebettet. Aus den eingebetteten Objekten wurden mittelst Mikrotoms Serien von 10 u Dicke ge- schnitten. Versuche, auch Schnitte von 5 x» zu erhalten, scheiterten meist an dem Umstand, dass der von den meisten der untersuchten Arten, hauptsächlich in der Scheitelgrube ausgeschiedene Schleim, durch das Alkoholverfahren sehr stark erhärtet wurde und beim Schneiden die zarten (ewebe, wie sie sich besonders an den Scheitelpartien befinden, zerriss. Jedoch gaben auch dieckere Schnitte ausreichend klare Bilder. Die Schnitte wurden mit Agar-Agar aufgeklebt und in Alkohol untersucht, um erst später gefärbt zu werden. Bibliotheca botanica. Heft 38. 1 Was die Litteratur über die Fucaceen anbelangt, so sehe ich davon ab, eine vollständige Übersicht über dieselbe zu geben. Für meine Untersuchungen kamen hauptsächlich die Arbeiten von Oltmanns ), E. S. Barton ?), M. ©. Mitchell ®), F. @. Whitting *) und A. Lorrain Smith °) in Betracht, ausserdem die Systematik von J. G. Agardh ©) und Kjellmann '), und die Abbildungen von Kützing ®) und Harvey ). Einzelheiten daraus, sowie die übrige einschlägige Litteratur sollen bei den einzelnen Kapiteln besprochen werden. !) Beiträge zur Kenntnis der Fucaceen, Bibl. botanica, Heft 14. 1889. 2) Xiphophora, Murray’s Phycological Memoirs, Part II, Nr. VI. 1893. 3) Splachnidium, ebend. Part I. Nr. 1, Notheia, ebend. Part II, Nr. VI. *) Splachnidium, ebend. Sarcophycus, ebend. Part II, Nr. VI. >) Seirococus, Coccophora, ebend. Part II, Nr. VI. 6) Species, genera et ordines Algarum, vol. 1. 1848. ?) Fucaceae, Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien, I. Teil, 2. Abt. 1895. 5) Tabulae Phycologieae, Bd. 10—11, Nordhausen, 1860 —61. >) Phycologia australica, 1858—63. I. Durvilleae. Bevor ich an die Beschreibung der von mir untersuchten Gattungen gehe, möchte ich, der Vollständigkeit halber, einige Worte über die unter den Fucaceen wohl den phylogenetisch tiefsten Platz einnehmenden Formen, Durvillaea, Sarcophycus, Eeklonia und Splachnidium, vor- ausschicken. Die erstere wurde von Grabendörfer') genauer untersucht. Sie besteht aus grossen, unterhalb stammähnlichen, stielrunden, oberhalb flach handförmig geteilten, in lange peitschen- förmige Zipfel auslaufenden Sprossen. Ein Vegetationspunkt ist nicht zu erkennen. Die Conceptakeln sind über den ganzen Spross zerstreut. Die Oogonien enthalten 4 Eier. Zu Durvillaea werden meist die mit ihr Ähnlichkeit zeigenden Gattungen Sarcophycus und Eecklonia gerechnet. Ersterer wurde von F. @. Whitting?) untersucht und beschrieben und die von diesem gefundene Thatsache, dass die 4 Eier enthaltenden Oogonien zum Teil auf verzweigten haar- ähnlichen Organen sitzen, was noch bei keiner andern Fucacee beobachtet wurde, spricht auch dafür, dass diese Gattung als eine entwicklungsgeschichtlich niedrige Fucaceenform anzusehen ist. Die drei Gattungen zeigen im Aussehen grosse Ähnlichkeit mit den Laminarien, weshalb sie auch von Oltmanns Laminariaeformes?) genannt werden. Nach diesem Autor stellen sie die älteste Gruppe dar, einen schon früh abgezweigten Nebenast des Hauptstammbaumes, dessen An- schluss an die andern Formen vorläufig nicht sicher zu ermitteln ist. Was nun die Gattung Splachnidium anbelangt, so scheint es mir nach den von M. 0. Mitchell und F. G. Whitting‘) gemachten Angaben wahrscheinlich, dass dieselbe gar nicht zu den Fucaceen zu rechnen ist, sondern eine Zwischenstellung zwischen diesen und den Laminariaceen einnimmt. Doch lässt sich hierüber nichts Bestimmtes sagen, ehe nicht weitere Untersuchungen Klarheit in die höchst eigentümlichen Bau- und Wachstumsverhältnisse dieser Pflanze gebracht haben. !) Beiträge zur Kenntnis d. Tange. Bot. Ztg. 1885, ?) Murray's Phycological Memoirs, Part II, Nr. VI. 1893, Elrogp de 4) Murray’s Phyc. M. Part I, Nr. I. 1892. Il. Hormosiragruppe. a. Hormosira. Die Pflanze besteht, wie bekannt, aus meist gabelig, zuweilen auch allseitig verzweigten Sprossen, an welchen kugelige, hohle, je nach der Varietät mehr oder weniger aufgetriebene Ab- schnitte mit massiven, rel. kurzen abwechseln. Die Sprosse erhalten dadurch das Aussehen eines Rosenkranzes. In Fig. 1, Taf. I ist ein Habitusbild eines Stückes von Hormosira Banksü var. Labillardieri gegeben. Wir sehen darauf, dass die Gabelung nicht nur in einer, sondern abwechselnd in zwei auf einander senkrechten Ebenen erfolgt. Über die aufgetriebenen Abschnitte des Sprosses sind in unregelmässiger Anordnung Conceptakeln und Haargruben verteilt, was Fig. 2, Taf. I auf einem halbschematischen Längsschnitt durch den obersten Teil eines Sprosses zeigt. Auf der gleichen Figur bemerken wir am Scheitel eine flache Grube, in deren Grund, wie wir im folgenden sehen werden, nicht nur eine, sondern mehrere Scheitelzellen liegen. Der jüngste in der Figur gezeichnete Sprossabschnitt ist schon ziemlich stark aufgetrieben, die zentrale Gewebeschicht auseinandergerissen, jedoch sieht man durch den Hohlraum noch Zell- fäden sich hindurchziehen. Der Hohlraum ist begrenzt von einem grosszelligen von Hyphen durchwachsenen Gewebe, an welches sich gegen die Peripherie zu ein mehrschichtiges Rinden- gewebe anschliesst. Auf Querschnitten finden wir, dass der zentrale Hohlraum gegen die Basis und gegen den Scheitel der kugeligen Sprosse zu in drei, bezw. vier Buchten ausläuft (Fig. 9 u. 10, Taf. J). Betrachten wir jetzt Querschnitte durch den Scheitel, so liefert eine grosse Zahl über- einstimmend Bilder, wie die in Fig. 3u. 4, Taf. I wiedergegebenen. Fig 3 stellt den am häufigsten vorkommenden Fali dar. Von der Mittelachse des Sprosses, bezw. von dem Mittelpunkt der Scheitel- grube, strahlen ungefähr unter rechtem Winkel vier ziemlich stark verdickte Membranen aus. Dieselben sind im Gewebe bis ziemlich weit vom Scheitelpunkt, sowohl gegen die Peripherie zu, als auch basalwärts zu erkennen. Verfolgt man sie in letzterer Richtung auf Schnittserien weiter, so findet man, dass eine jede von ihnen schliesslich am Rande eines der oben genannten Hohl- räume endet, wie auf Fig. 9, Taf. I abgebildet. Diese vier Hohlräume erweitern sich beim Heranwachsen der Pflanze und gehen schliesslich ineinander über, auf diese Weise den grossen zentralen Hohlraum bildend. Fahren wir nun in der Betrachtung von Fig. 3 Taf. I fort, so finden wir zwischen den vier Membranen vier Zellen, (sie sind mit Sı-a bezeichnet) welche sich durch ihre Grösse und reichlichen protoplasmatischen Inhalt vor ihrer Umgebung auszeichnen. Fig. 5, Taf. I giebt einen Längschnitt wieder, auf welchem zwei der genannten Zellen getroffen sind. Über denselben sieht man einen von der Scheitelregion ausgeschiedenen Schleimpfropfen. Dass wir es im vorliegenden Fall mit einer Gruppe von vier Scheitelzellen zu thun haben, welche gleichzeitig und gleichmässig wachsen, geht wohl am besten aus der Art ihrer Segmen- tierung und aus den Vorgängen bei der Gabelung des Sprosses hervor. Die vier Zellen bilden im Querschnitt zusammen gewissermassen eine in vier gleiche Ab- schnitte geteilte Halbkugel, deren Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt der Scheitelgrube zusammenfällt. Die Segmentierung der vier Zellen lässt sich wohl am besten an der Hand der Fig. 3 und 4, Taf. I verfolgen. Darnach scheint der Vorgang in der Regel wie folgt vor sich zu gehen. Nehmen wir an, die Zelle OAB in Fig 3 sei eine der vier Scheitelzellen gewesen, so wurde zuerst die der Seite AD, bezw. der Peripherie der Halbkugel parallele Wand «a angelegt. Das durch dieselbe abgeschnittene Stück wurde hierauf durch Wände in radiärer Richtung 5 und Basalwände c (Fig. 5) weiter zerlegt, worauf in den so neu gebildeten Zellen wiederum periphere Wände d angelegt wurden. Die vier Scheitelzellen ändern während des Teilungsvorgangs ihre Lage um den Mittel- punkt nicht. Auch wenn nur drei Scheitelzellen vorhanden sind, scheint die Segmentierung der eben beschriebenen analog zu verlaufen, wie sich aus Fig. 4, Taf. I ersehen lässt. In Zelle OAB ist a ebenfalls die erste, d die zweite periphere Wand, während die radiären Wände mit 5 be- zeichnet sind. Befinden sich nur drei Scheitelzellen am Scheitel, so sind auch nur drei verdickte Mem- branen und drei Hohlräume vorhanden, wie Fig. 10, Taf. I zeigt. Fragen wir uns nun, wie die Gabelung des Sprosses vor sich geht, so ist der Vorgang aus den Figuren 6, 7, und 8, Taf. I einigermassen zu verstehen, wenn auch volle Sicherheit nicht vorhanden ist. Aus Bildern wie Fig. 6 lässt sich schliessen, dass die Scheitelzellen S> und Sı durch radiäre Wände zunächst halbiert werden. So entsteht eine Gruppe teilungsfähiger Zellen, welche die Scheitelzellen Sı und S3 von einander trennt. Im weiteren Verlauf müssen dann Sı und Ss zu einer normalen Gruppe von vier resp. drei Scheitelzellen ergänzt werden. Diese Ergänzung dürfte durch weitere Teilung von S2 und Ss erfolgen, während Sı und S3 daran keinen Anteil haben. Ich schliesse das aus Fig. 7, welche wohl eine etwas ältere Stufe als Fig. 6 darstellt. Zwar sind die Segmentierungen hier etwas anders erfolgt und zeigen, dass nicht immer alles nach bestimmten Schema verläuft, aber man sieht doch bereits, dass sich links eine Gruppe von vier Scheitelzellen zu differenzieren beginnt. Dass die Zeichnungen thatsächlich beginnende Verzweigungen wiedergeben, schliesse ich auch daraus, dass die Scheitelgruben etwas in der Querrichtung gestreckt erscheinen. Die nächst ältere Stufe, welche aufgefunden wurde, zeigt Fig. 8, Taf. I. Aus ihr ergiebt sich, dass die Scheitelzellgruppen nach ihrer Konstituierung auseinanderrücken, wobei die Sı und S; verbindende verdiekte Membran noch längere Zeit deutlich wahrnehmbar bleibt. Erfolgt nun die nächste Gabelung in einer zu der eben beschriebenen senkrechten Rich- tung, so müssen Sı und Ss und die ihnen gegenüberliegenden neuen Scheitelzellen geteilt werden, während die den Zellen S» und Sı in Fig. 3 entsprechenden Zellen auseinanderrücken. Wie sich der Vorgang der Verzweigung bei drei Scheitelzellen abspielt, konnte ich leider nieht verfolgen, da ich nicht die geeigneten Stadien fand, obgleich eine grosse Zahl von Schnitt- serien durch Vegetationspunkte angefertigt wurden; doch wäre es nicht ganz undenkbar, dass ae die drei Zellen nach drei Richtungen auseinanderrückten und auf diese Weise die manchmal beobachtete Dreiteilung der Sprosse zustande käme. Mögen auch die Modalitäten der Verzweigung nicht in allen Einzelheiten klar sein, soviel ist nach dem im Vorstehenden Mitgeteilten sicher, dass wir es bei Hormosira mit einer Gruppe von Scheitelzellen zu thun haben. Den Entwicklungsgang von Hormosira konnte ich leider nicht von Anfang an verfolgen, da sich bei dem mir zur Verfügung stehenden Alkoholmaterial keine Keimlinge befanden, doch wäre es nicht unmöglich, dass derselbe analog demjenigen von Fucus verläuft, wie ihn Oltmanns') beschreibt, und es liesse sich dann die Anwesenheit von vier Scheitelzellen darauf zurückführen, dass Hormosira zeitlebens auf derjenigen Stufe bleibt, in welcher sich bei Fucus ebenfalls mehrere Zellen am Scheitel befinden. ?) Was die eigentümliche Gestalt der Pflanze anbelangt, so dürfte dieselbe wohl dadurch zustande kommen, dass erst die Scheitelregion gegen ihre Umgebung im Wachstum zurück bleibt und der Spross dadurch kugelförmig aufgetrieben wird, während die Scheitelzellen in eine Grube zu liegen kommen, nach einiger Zeit jedoch der umgekehrte Fall eintritt, dass nämlich die Scheitel- region rascher wächst, als ihre Umgebung, dadurch aus der Grube emporgehoben wird, und auf diese Weise der kurze stielförmige Sprossabschnitt entsteht, worauf dann der erste Vorgang sich wiederholt und eine zweite Kugel sich bildet. Jenach der Varietät ist der Unterschied zwischen der Intensität des Wachstums am Scheitel und in den übrigen Teilen des Sprosses grösser oder geringer und dadurch auch der Unterschied zwischen aufgetriebenen und nicht aufgetriebenen Sprossabschnitten. Die Sexualorgane zeigen keine von der gewöhnlichen Fucaceenform abweichende Gestalt. Die Coneeptakeln bezw. Haargruben werden schon sehr nahe am Scheitel angelegt, wie in Fig. 2, Taf. I. angedeutet. Die Pflanze ist diveeisch. Im Oogonium befinden sich vier Eier. ?) Bevor nun der Versuch gemacht werden soll, die verwandtschaftliche Stellung von Hormosira klarzulegen, wollen wir uns die mit ihr in manchen Punkten Ähnlichkeit zeigende Gattung Notheia etwas näher ansehen. b. Notheia anomala. Diese kleine, auf Hormosira und Xiphophora epiphytische (oder schmarotzende?) Alge wurde erst von M. ©. Mitchell *) genauer beschrieben und dürfte bis jetzt weniger bekannt sein; ich gebe desshalb auf Taf. II, Fig. 1. ein Habitusbild. Notheia besteht aus wenigen Zentimeter langen, massiven fadenförmigen, radiär, zuweilen wie es scheint, daneben auch dichotomisch verzweigten Sprossen, deren ganze Oberfläche mit Conceptakeln bedeckt ist. Die Pflanzen wurzeln nicht nur, wie Kjellmann angiebt°), in älteren Conceptakeln ihrer Wirte, sondern an beliebigen Stellen der Oberfläche, wo eben günstige Keimungs- verhältnisse für die Oosporen vorhanden sind. So zeigt uns die halbschematische Fig. 2, Taf. 11. Dach pe9ku.t. ?2) Vergl. bei Oltmanns, 1. c. die Abbildgn. auf Taf. III. 3) Vergl. Abbildg. Kützing, Tab. phyc. X. Taf. 3. #) Murray’s Phycological Memoirs Part II, Nr. VI. 1893, >) Engler u. Prantl, 1. c. eine junge Notheiapflanze, welche direkt neben dem Eingang eines Conceptaculums von Hormo- sira wurzelt. Bine ganz auffallende, auch von M. ©. Mitchell richtig erkannte Erscheinung ist nun die- jenige, dass die Seitensprosse dem Grund der Conceptakeln entspringen, welche neben diesen Sprossen auch noch Sexualorgane enthalten. Fig. 3, Taf. Il. giebt hiervon eine halbschematische Abbildung. Ich werde im Folgenden noch genauer auf diese Erscheinung zu sprechen kommen. Betrachten wir zunächst einen Querschnitt durch den Vegetationspunkt der Pflanze, wie er in Fig. 4, Taf. II. wiedergegeben ist, so fällt uns sofort eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vegetationspunkt von Hormosira auf. Wir haben auch hier eine Gruppe von Scheitelzellen und zwar stets drei. Diese heben sich wie bei Hormosira durch Grösse und reichlichen protoplas- matischen Inhalt von ihrer Umgebung ab, wenn sie auch im Vergleich zu den Scheitelzellen der übrigen Fucaceen sehr klein sind. Der Vegetationspunkt liegt nicht im einer Scheitelgrube, sondern wie wir uns an einem in Fig. 5, Taf. II. abgebildeten Längsschnitt überzeugen können, ragen die drei Scheitelzellen eher noch etwas über ihre Umgebung empor, so dass der erste Schnitt einer genau senkrecht zur Längsachse des Sprosses geführten Querschnittserie immer nur die drei Scheitelzellen trifft. In Fig. 4, Taf. II. wurde der zweite Schnitt einer solchen Serie von 10 x Dicke abge- bildet, welcher ausser den drei Scheitelzellen Sı, S2, und Ss auch deren erste Segmente zeigt. Der Schnitt ist nicht vollständig rechtwinklig!) zur Längsachse geführt, infolge dessen sind auf der einen Seite etwas mehr Segmente getroffen als auf der andern, was jedoch nicht hindert, deren Zugehörigkeit zu den entsprechenden Scheitelzellen zu erkennen. Wir können auch hier, wie bei Hormosira die Scheitelzellen als Ausschnitte einer Halb- kugel ansehen. Dann erfolgt die Segmentierung derart, dass zuerst durch periphere Wände (Fig. 4, Taf. II. a) Segmente abgegliedert werden, welche dann durch radiäre Wände (b) und Basalwände (Fig. 5, Taf. II. c) geteilt werden. Die von den lezteren abgeschnittenen Segmente strecken sich, wie wir in Fig. 5, Taf. II. verfolgen können, im weiteren Verlauf des Wachs- tums in der Längsrichtung, während die nächsten Segmente eine annähernd isodiametrische Ge- stalt erhalten. Auf diese folgen dann die in radiärer Richtung gestreekten Rindenzellen. Ich richtete nun meine Untersuchungen vor allem auf die eigentümliche Art der Ver- zweigung und begann damit, die Anlage der Conceptakeln möglichst genau zu verfolgen. Wie sich dabei herausstellte, spielt sich der letztere Vorgang ziemlich ähnlich ab, wie bei Halidrys und Seirococcus und zeigt keinerlei Besonderheiten. Schon nahe dem Scheitel, so in Fig. 6, Taf. II. bei i, bleibt eine Rindenzelle, welche ich nach dem Vorgang Bowers *) Initiale nennen will, im Wachstum zurück, während die Nachbar- zellen sich stärker teilen. Erstere kommt dadurch in eine Grube zu liegen, beginnt aber bald sich durch Querwände zu teilen (Fig. 7, Taf. II.) und zum Haar auszuwachsen. Dabei löst sie sich von ihren Nebenzellen ab. Dieses Stadium sehen wir in Fig. 6, Taf. II. bei i wiedergegeben. Eine weiter vorgeschrittene Stufe zeigt uns Fig. 8, Taf. II. Das Coneeptaculum hat sich 1) Absolut genane Qnerschnitte sind, wegen der fast immer vorhandenen schwachen Krümmung der Spitze, kaum zu erlangen. 2) Quart. Journ. of mierose, science, Vol. XX. 1880, } eg se durch auseinanderrücken der die Initiale begrenzenden Zellen erweitert; seiner Wandung ent- sprossen weitere Haare, die sich aber durch nichts von dem Initialhaar unterscheiden lassen. Der obere Teil der Haare wird nun, wie wir aus Fig. 9, Taf. II ersehen, abgeworfen, während die schon vorher durch reichen Protoplasmainhalt auffallenden Basalglieder als flaschen- förmige Zellen übrig bleiben und durch ihren dunklen Inhalt scharf hervortreten. Aus einer (Fig. 3. Taf. II), oder mehreren (Fig. 10, Taf. II) dieser Zellen gehen sehr wahrscheinlich späterhin an der Basis des Conceptaeulums Seitensprosse hervor. Bei der Durchmusterung der durch junge Conceptakeln geführten Schnittserien fand ich den in Fig. 11, Taf. II wiedergegebenen Schnitt. Wir sehen darauf bei J eine der obengenann- ten flaschenförmigen Zellen durch eine Längswand in zwei gleiche Segmente geteilt, welche, wie es den Anschein hat, durch Querwände bereits je ein Basalsegment abgegliedert haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben wir hier einen ganz jungen Seitenspross, mit den ersten Teilungs- stadien vor uns. Ob in diesem Falle die ursprüngliche faschenförmige Zelle nur in zwei gleiche Teile geteilt war, oder ob schon drei, die künftigen Scheitelzellen repräsentierende Segmente vorhanden waren, liess sich nicht mit Sicherheit konstatieren, doch fand ich verschiedene Schnitte, in welchen ganz junge Seitensprosse quer getroffen waren; diese zeigten übereinstimmend die drei Scheitelzellen, wie wir sie in Fig. 4. Taf. II kennen lernten. Ein etwas älteres Stadium sehen wir in Fig. 12, Taf. II. Hier kann kein Zweifel mehr darüber sein, dass wir es mit einem jungen Seitenspross zu thun haben. Wir sehen hier schon deutlich die Scheitelzellen und ihre Segmente, wie wir sie am Vegetationspunkt älterer Sprosse kennen lernten. Der in Fig. 13, Taf. II abgebildete Spross repräsentiert eine noch etwas ältere Stufe; hier haben sich von den ersten Segmenten der Scheitelzellen bereits Basalsegmente abgegliedert. Neben dem jungen Seitenspross sehen wir eine Anzahl sich durch ihren Inhalt deutlich hervor- hebender Zellen, wie sie schon oben beschrieben wurden. Links neben dem Spross, trägt eine derselben noch ein kurzes Haar. Diese flaschenförmigen Zellen sind nun wahrscheinlich die Initialen der Oogonien, denn es finden sich zwischen ersteren und den deutlich erkennbaren jungen Oogonien Übergänge. In Fig. 14, Taf. II ist ein Conceptaeulum halbschematisch abgebildet, aus dessen Grund ein junger Seitenspross, wie ihn Fig. 13, Taf. II wiedergiebt, entspringt. Zu beiden Seiten desselben sehen wir junge Oogonien. Ein Längsschnitt durch ein Conceptaculum mit dem Basalteil eines älteren Seitensprosses und reifen Oogonien zeigt uns die halbschematische Fig. 3, Mar IH. Werden mehrere Seitensprosse in demselben Conceptaculum angelegt, wie in Fig. 10, Taf II abgebildet, so wächst offenbar immer nur einer von ihnen vollständig aus, während die andern nach kurzer Zeit ihr Wachstum einstellen, denn ich fand immer nur einen ausgewachsenen Seitenspross im Conceptaculum. Durch die im Vorhergehenden beschriebene Anlage der Seitensprosse in den Conceptakeln unterscheidet sich Notheia von allen übrigen Gattungen. Bei der Bildung der Conceptakeln scheint nach dem darüber Gesagten nichts vor sich zu gehen, was nicht auch schon bei andern Fucaceen beobachtet worden wäre. Was die Lage der Vegetationspunkte der Seitensprosse an der Basis von Haaren betrifft, so finden wir diese Erscheinung bei vielen Phaeosporeen. Bei Notheia gehen, wie wir sahen, sowohl Seitensprosse, als Oogonien aus den Basalzellen von Haaren hervor, deren ee oberer Teil abgeworfen wurde und die sich durch keine wahrnehmbaren Merkmale von einander unterscheiden. Die Eingangs erwähnte scheinbare Dichotomie konnte leider nie am Vegetationspunkt, oder an jungen Sprossteilen beobachtet werden. Dagegen liessen Längsschnitte durch die an älteren Sprossteilen auf eine Diehotomie deutenden Stellen, die Annahme einer solchen als berechtigt erschemen, da von einem Conceptaculum, aus welchem der eine Gabelast hätte hervorgewachsen sein können, auch nicht die Spur zu erkennen war, und die beiden Gabeläste an ihrer Basis an- nähernd gleich stark waren. Es war im Vorhergehenden nur von Oogonien die Rede, denn merkwürdiger Weise fand auch ich, wie M. O. Mitchell,') bei allen mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren von Notheia, nur weibliche Sexualorgane. Auch fand ich in der Litteratur keine Angaben über An- theridien. Kjellmann ?) giebt nur an, dass die Conceptakeln eingeschlechtlich seien. Wahrschein- lich ist die Pflanze zweihäusig, wenn man es überhaupt mit einer normalen Fucacee zu thun hat. Im Oogonium sind, wie Mitchell richtig angiebt, 8 Eier, welche, wie alle Teile bei Nofheia. verhältnissmässig sehr klein sind. Das Diekenwachstum ist sehr gering, und die Sprosse haben nie mehr als 1—2 mm im Durchmesser. Fassen wir das über die Gattungen Hormosira und Notheia Gesagte zusammen, so finden wir Über einstimmung darin, dass beide Gattungen sehr wenig differenzierte Sprosse besitzen. Bei Hormosira sind dieselben aufgetrieben und die dadurch entstandenen Hohlräume durch lockeres Gewebe mehr oder weniger ausgefüllt. Die Sprosse sind durch Einschnürungen in kugelförmige Abschnitte geteilt. Keine der beiden Gattungen besitzt die typische Scheitelzelle der Fucaceen. Die Conceptakeln sind unregelmässig über den ganzen Spross verteilt. Beide haben eine Mehr- zahl von Eiern im Oogonium nämlich vier und acht. Vorausgesetzt, dass Notheia überhaupt zu den Fucaceen zu rechnen ist, dürften die eben genannten Merkmale wohl dafür sprechen, dass die beiden Gattungen zu den phylogenetisch am tiefsten stehenden Fucaceen zu stellen sind, und ich bringe sie deshalb gleich nach Darvillaea. In wieweit die bei Notheia zu Tage tretenden Eigentümlichkeiten dem eventuell parasi- tären Charakter derselben zuzuschreiben sind, konnte natürlich nicht festgestellt werden. Das Auftreten von vier, resp. drei Scheitelzellen bei Hormosira und Notheia bietet nun einiges Interesse, wegen der von Schwendener,’) Ludwig Koch) und Karsten) bei verschiedenen Gefässkryptogamen und Gymnospermen über Scheitelwachstum gemachten Beobachtungen. Schwendener fand an den Vegetationspunkten von Marattiaceenwurzeln und Gymnosper- mensprossen, speziell bei Araucaria, Gruppen von vier Zellen, welche seiner Überzeugung nach als Scheitelzellen aufzufassen sind. Auch Ludwig Koch beobachtete solche Zellgruppen bei der zu den Marattiaceen gehörenden Angiopteris evecta Hoffm., bezweifelt jedoch, im Gegensatz zu Schwen- dener den echten Scheitelzellcharakter der vier Zellen. Während nämlich Schwendener die be- treffenden Zellen als echte Scheitelzellen ansieht, selbst wenn die Dauer ihrer Gruppierung um den Scheitelmittelpunkt nicht unbegrenzt wäre, verlieren nach Koch’s Ansicht die vier Zellen, DR le c. eng u. Prantl. 3) Über Scheitelwachstum und Blattstellung. Sitzgber. der K. Akad, d. W., Berlin 1885. *) Pringsheim’s Jahrbücher, Bd, 27, Heft 3 pag. 390. Berlin 1895. °) Über Anlage seitlicher Organe bei Pflanzen. Leipzig 1886. Bibliotheca botanica. Heft 38. [50 — 1 — eben durch letzteren Umstand, den er infolge seiner Untersuchungen als erwiesen erachtet, ihre Bedeutung als Scheitelzellen. An der Hand einer grossen Anzahl von Schnittserien weist Koch nach, dass gewisse Ent- wieklungsstadien scheinbar eine, andere wieder vier Scheitelzellen zeigen, dass aber im Verlauf des Wachstums fortwährend Verschiebungen in den am Scheitel gelegenen Zellkomplexen statt- finden, so dass immer wieder andere Zellen an den Scheitel zu liegen kommen. Wenn nun auch in den eben angeführten Fällen, trotz der von Schwendener so bestimmt geäusserten Ansicht, daran gezweifelt werden kann, ob man es mit richtigen Scheitelzellen zu thun hat, da eine Persistenz der betreffenden Zellen nicht erwiesen ist, so haben wir dagegen bei Hormosira und Notheia ohne Zweifel echte Scheitelzellen vor uns. Ihre Dauer scheint un- begrenzt zu sein, denn die Untersuchung einer grossen Zahl von Vegetationspunkten, welche sich in den verschiedensten Altersstadien befanden, förderte immer Bilder zu Tage, wie wir sie im Vorhergehenden kennen gelernt haben (Taf. I, Fig. 3 u. 4, Taf. II, Fig. 4). Die Scheitelzell- gruppen dauern nicht nur unbegrenzt, sondern die einzelnen Zellen ändern auch ihre Lage um den Mittelpunkt nicht, selbst bei der Verzweigung, wie wir bei Hormosira sahen. Ebenso spricht der reichliche Protoplasmainhalt und die Art der Segmentierung für wahre Scheitelzellen. Grosse Ähnlichkeit besteht zwischen den von Schwendener gegebenen Abbildungen des Scheitels von Arauearia exwcelsa und unserer Fig. 3, Taf. I. Weniger in der Segmentierung der Scheitelzellen, als in der Lage derselben um den Mittelpunkt des Scheitels und den die Qua- dranten begrenzenden stärkeren Wänden, die allerdings bei Arazucaria nieht in natura vorhanden sein dürften. Ähnliche Erscheinungen, speziell Gruppen von vier Scheitelzellen, fand Karsten bei Lyco- podiaceen und Abietineen. So beschreibt er bei Zycopodium ') vier grosse in der Mitte des Vege- tationskegels gelegene Zellen, auf welche die übrigen sämtlich zurückführbar sind. Ähnlich liegen seiner Beobachtung nach auch die Verhältnisse bei den Abietineen?). Es besteht jedoch in sofern ein Unterschied zwischen den von Karsten untersuchten Fällen und Hormosira, bezw. Notheia, als die Scheitelzellen bei den ersteren sich nicht durch ihren Inhalt von den Nachbarzellen unterscheiden. Die Art der Segmentierung und das Verhalten der Scheitelzellengruppen bei der Ver- zweigung, scheinen mir nun entschieden dafür zu sprechen, dass wir es bei Hormosira und Notheia auch wirklich mit einer richtigen Gruppe von Scheitelzellen zu thun haben, nicht etwa mit den einzelnen Scheitelzellen verwachsener Zellfäden, wie sie Schwendener ?) für die von Graf Solms ®) beschriebene Chylocladia annimmt. Dies ist dagegen z. B. der Fall bei der im Längsschnitt auf den ersten Blick grosse Ähnlichkeit mit Notheia zeigenden, von Reinke ) beschriebenen und abgebildeten Stilophora rhizodes Ehrh. elzcap.eld: nlycepelz: S)2l..0..p2927. *) Annales du jardin bot. de Buitenzorg. Vol. IV. p. 153. °) Flora der westl. Ostsee deutschen Anteils, Berlin 1889. Atlas deutscher Meeresalgen, Berlin 1892. III. Fuceae. a. Seirococcus axillaris (Rt. Br.) Grev. Diese Fucacee ist schon zu wiederholtenmalen beschrieben und abgebildet worden, so unter anderem von Kützing '), Harvey °), Oltmanns ?) und A. Lorrain Smith. *) Sie besteht aus flachen, im älteren Zustande stielrunden, bilateral verzweigten, vegeta- tiven Sprossen, und kleinen rosenkranzförmigen, einfachen oder verzweigten Sexnalsprossen. Wenn ich auf Taf. IV. Fig. 1 nochmals ein Habitusbild der Pflanze beifüge, so geschieht dies desshalb, weil mir die von obengenannten Autoren veröffentlichten Abbildungen die eigen- artige Gestalt von Seirococeus nicht ganz charakteristisch wiederzugeben scheinen. Ich habe mich nun bemüht, einen Ast einer mir von Herrn Baron von Müller in Alkohol zugesandten und hier wieder aufgeweichten Pflanze mit allen Einzelheiten möglichst genau abzu- bilden. Nur von den Fruchtsprossen zeichnete ich eine geringere Anzahl, als wirklich vorhanden, um die Klarheit des Bildes nicht zu beeinträchtigen. Betrachten wir das Bild auf Taf. IV etwas genauer, so unterscheiden wir einen Haupt- stamm, oder Langtrieb, dem in regelmässiger Anordnung seitlich bandartige Aussprossungen mit breiter Basis aufsitzen. In den Achseln dieser Aussprossungen, wir wollen sie Blätter nennen, stehen die Sexualsprosse. Letztere werden, in mehr oder weniger grosser Anzahl, in einer Reihe, dicht neben einander ausgebildet, und zwar sowohl auf der Kante der Seitensprosse, als auch auf derjenigen des Hauptstammes, an letzterem jedoch nicht weiter scheitelwärts, als bis zur Basis des nächsten Blattes. Der Kante des Hauptstammes entsprosst mehr oder weniger häufig statt der Sexualsprosse ein, in seltenen Fällen zwei bis mehrere ’) Seitenäste. Ausserdem sind manchmal noch einige Sexualsprosse neben den Seitenästen ausgebildet. Oft sind die Seitenäste nur in der Anlage zu sehen und stellen dann kleine Höckerchen dar. Die Seitenäste verhalten sich ganz wie der Haupt- stamm, indem sie ihrerseits wieder Blätter, Sexualsprosse und Seitenäste ausbilden. Eine kräftig gewachsene Seirococceuspflanze kann auf diese Weise eine nicht unbeträchtliche Grösse erreichen. Blasen fehlen vollständig. Das vorstehend beschriebene Bild ergiebt sich aus der Betrachtung der Pflanze mit blossem !) Tabulae phycologicae, X. Taf. 25. ®) Phycologia australica. 1858 —63. ») Beiträge zur Kenntnis d. Fucaceen. Bibl. bot. Heft 14, Taf. XII. #) Murray’s phycological Memoirs Part II, Nr. VI. 1893. 5) Ein Exemplar mit mehreren Seitenästen neben einander, das mir zur Beobachtung vorlag, befindet sich im Herbar des botan. Museums zu Hamburg. Auge. Es kam mirnun aber vor allem darauf.an, festzustellen, ob die von Oltmanns') ausgesprochenen Vermutungen über den Aufbau und die Entwicklung von Seirococeus sich bei näherer Betrachtung als richtig erweisen würden, oder ob die Verhältnisse anders liegen. Wir werden sehen, dass das letztere der Fall ist. Betrachten wir zunächst bei schwächerer Vergrösserung den Vegetationspunkt, wie ihn uns Fig. 1, Taf. III halbschematisch in einem parallel zur Verzweigungsebene geführten Längs- schnitt zeigt, so finden wir am Scheitel eine Einbuchtung, welebe durch die sich sichelförmig gegen die Achse des Hauptstammes krümmenden Blätter (Fig. 1. e, d, e) überragt wird. Am Grunde dieser Einbuchtung befindet sich, was auf Querschnitten leicht festzustellen ist, eine schleimerfüllte, den Scheitelspalten von Fucus und Ascophyllum analoge und völlig gleichgebaute Grube. Am Grunde dieser liegt eine vierseitige Scheitelzelle (S. in Fig. 1, Taf. III). Fig. 2, Taf. III zeigt uns eine solche bei stärkerer Vergrösserung im Längsschnitt, Fig. 3, Taf, III im Querschnitt. Wie sich aus der Untersuchung einer grösseren Anzahl von Schnittserien durch Scheitel- zellen ergab, erfolet die Segmentierung der letzteren analog derjenigen von Freus und Pelvetia wie sie Oltmanns?) für erstere, Kny ') für letztere Gattung beschrieben haben. Wir wollen nun zunächst die durch die Blätter gebildeten Buchten, oder Blattachseln, wie wir sie auf Fig. 1, Taf. III bei 3-7 erkennen, etwas näher ins Auge fassen. Bei S. Fig. 1, Taf. III liegt, wie wir schon sahen, der Hauptscheitelpunkt der Pflanze. Ein Längsschnitt durch die Bucht 3, welche zwischen den Blättern e und e liegt, ist in Fig. 4, Taf. III wiedergegeben. Betrachten wir den Schnitt genauer, so fallen uns zwei Zellen auf, welche durch ihre Grösse und auch durch ihren reichlicheren Inhalt von ihrer Umgebung ab- stechen. Sie sind in der Figur mit bezeichnet. Ein Schnitt durch eine ältere Bucht, wie er in Fig. 5, Taf. III abgebildet ist, lässt uns schon eine grössere Anzahl solcher Zellen e.kennen. Die am deutlichsten sichtbaren sind eben- falls mit ö bezeichnet. Verfolgen wir nun die Zellen in weiter basalwärts gelegenen Blattachseln weiter, so zeigt es sich, dass wir in denselben die Initialen oder Scheitelzellen von künftigen Fruchtsprossen bezw. Seitenästen vor uns haben. Die folgenden Figuren sollen zur Erläuterung dienen. Fig. 6, Taf. III, welche der Bucht 5 des Schemas entspricht, zeigt uns wiederum bei i die erwähnten Zellen, doch fällt uns hier sofort ein erheblicher Unterschied gegen das vorher- gehende Stadium (Fig. 5, Taf. III) auf. Die genannten Initialen liegen nicht mehr in gleicher Höhe mit den sie umgebenden Rindenzellen, sondern in mehr oder weniger tiefen Gruben. Wir haben uns das Zustandekommen dieser Erscheinung dadurch zu erklären, dass die Umgebung der Initialen rascher wächst als letztere. Diese beginnen jedoch nach kürzerer oder längerer Zeit sich lebhaft zu teilen, indem sie in der für die Scheitelzellen beschriebenen Weise Zellen abgliedern. Sie werden dadurch aus den Gruben emporgehoben und bilden so die Fruchtsprosse (Buchten 6 und 7 des Schemas). Fig. 7, Taf. III zeigt uns solche im Auswachsen begriffene Initialen. Sie tragen schon ®) Bot. Zeitung 1875, p. 450. deutlichen Scheitelzellcharakter und die Segmentierung lässt sich besonders bei der mittleren der drei mit ö bezeichneten Zellen gut erkennen. Wie die Verhältnisse in dem eingangs erwähnten Falle, dass auf der Stammseite ein. oder mehrere Seitenäste gebildet werden, liegen, konnte nicht sicher ermittelt werden; doch dürfte die Anzahl der durch Teilung aus der ursprünglich in der Blattachsel gelegenen Scheitelzelle, hervor- gegangenen Initialen, eine geringere sein als in den Fällen, wo nur Fruchtsprosse eebildet werden; dann wäre es nicht undenkbar, dass einige derselben latent bleiben und erst durch eventuelle äussere Ursachen wie z. B. durch den Verlust des Hauptvegetationspunktes, zum auswachsen an- geregt werden. Fig. 10, Taf. III zeigt uns zwei noch ziemlich junge Fruchtsprosse mit Scheitelzellen bei S und zwar naturgetreu im Längsschnitt, während Fig. 2 auf Taf. IV einen halbschematischen Längsschnitt durch zwei vollständig ausgewachsene Fruchtsprosse darstellt. An der Basis der letzteren sehen wir einige noch ganz junge Sprosse, ein Beweis dafür, dass die Initialen nicht alle zu gleicher Zeit auszuwachsen beginnen. Die scheinbare Verzweigung der Sexualsprosse kommt dadurch zustande, dass zwei oder mehr dicht nebeneinander liegende Initialen zu gleicher Zeit auswachsen und die Sprosse dadurch die gleichen Basalteile erhalten. Fragen wir uns nun, wie die Fruchtspross- bezw. Seitensprossinitialen in die Blattachseln gelangen, so müssen wir zur Beantwortung dieser Frage wieder zur Hauptscheitelzelle des Sprosses zurückkehren. Bei der Untersuchung einer grossen Zahl von Längsschnitten durch den Vegetationspunkt parallel zur Verzweigungsebene, fanden sich wiederholt Entwicklungsstadien, wie das in Fig. S, Taf. III abgebildete. Wir sehen hier die Scheitelzelle mit verschiedenen grossen Segmenten, welche sich kaum weder von der Scheitelzelle noch von einander unterscheiden. Allem Anschein nach behalten nun einzelne dieser Segmente von Anfang an ihren Scheitelzellencharakter, während die andern sich stärker teilen und zu Aussenrindenzellen werden. Die ersteren werden durch die letzteren von der Hauptscheitelzelle fortgeschoben. In Fig. 8, Taf III lässt sich noch nicht feststellen, welche der Zellen zu Aussenrindenzellen werden. Betrachten wir dagegen Fig. ®, Taf. III, welche ebenfalls einen Längsschnitt durch den Sprossscheitel wiedergiebt, so sehen wir in einiger Entfernung von der Hauptscheitelzelle S zwei Zellen Sı und Se, welche durch Grösse und Inhalt sich etwas von ihrer Umgebung abheben. In diesen haben wir nun ohne Zweifel die jüngste und zweitjüngste Tochterscheitelzelle vor uns. Die drittjüngste bei Ss er- scheint schon weiter fortgeschoben und liegt bereits in der ersten in Bildung begriffenen Blattachsel. Entsprechend der Abgliederung von Scheitelzellen von der Hauptscheitelzelle, spielt sich wohl auch der Vorgang bei der Segmentierung der Tochterscheitelzellen in den Blattachseln ab, wobei dann Bilder, wie das in Fig. 4. Taf. III wiedergegebene zustande kommen. Wie werden nun aber die Blätter gebildet? Die vorhin erwähnten zwischen S und Sı gelegenen Zellen, welche sich anfangs nicht wesentlich von den Scheitelzellen unterscheiden, beginnen bald in lebhafte Teilung zu treten und nehmen dann deutlich die Gestalt von Aussenrindenzellen an. Der ganze Komplex fängt an leb- haft zu wachsen, wobei dann die zu beiden Seiten gelegenen Scheitelzellen, welche im Wachstum zurückbleiben, in Buchten zu liegen kommen. Wie gesagt, werden sämtliche zwischen S und Sı gelegenen Zellen zu Aussenrindenzellen, keine von ihnen behält Scheitelzellencharakter, oder differenziert sich nach einiger Zeit wieder zur Scheitelzelle. Es wurde dies durch genaue Unter- a suchung der verschiedensten Entwickelungsstufen der Blätter festgestellt, und es ist also ausser allem Zweifel, dass die letzteren ohne Scheitelzelle auswachsen. Sie sind gewissermassen nur Verbreiterungen des Hauptstammes, was auch besonders deutlich bei Keimlingen, wie einer von Oltmanns') abgebildet wurde, in die Augen fällt. Sehen wir uns das Schema Fig. 1, Taf. III nochmals an, so haben wir uns also bei «a und b Blätter in der Anlage vorhanden zu denken. Zwischen Sı und Ss bei ce wird ein Blatt als kleiner Höcker sichtbar und im weiteren Verlauf des Wachstums kommt dann die bandartige Gestalt zustande, bei d, e, f u. s. w. Was nun die Bildung der Conceptakeln anbelangt, so scheint dieselbe ähnlich der von Oltmanns?) für Halidrys beschriebenen zu verlaufen. Schon nahe dem Scheitel des Sexualsprosses bleibt eine Aussenrindenzelle im Wachstum zurück, die Initiale Bowers.°) Sie kommt in eine Grube zu liegen, teilt sich aber bald durch Querwände und wächst zum Haar aus. Die Grube erweitert sich und die Wandzellen wachsen ebenfalls zu Haaren, bezw. Oogouien und Antheri- dien aus. Männliche und weibliche Sexualorgane werden entweder in getrennten Conceptakeln, oder was seltener der Fall ist, in ein und demselben Conceptaculum, aber stets auf demselben Frucht- spross ausgebildet. Die Oogonien enthalten 1 Ei. Bei jüngeren Stadien sind öfters mehrere Kerne im Oogonium sichtbar, von denen aber nur einer erhalten bleibt, als Eikern, während die andern zu Grunde gehen dürften. Dass der Vorgang ähnlich verläuft, wie bei Halidrys, Himanthalia ete., ist wohl kaum zu bezweifeln. Das Dickenwachstum erfolgt analog demjenigen von Fucus.*) Fassen wir nun die durch die Untersuchung von Seirococeus erhaltenen Resultate zu- sammen, so ergiebt sich eine grosse Ähnlichkeit im Aufbau dieser Pflanze, mit dem monopodialen Aufbau von Ascophyllum. Denken wir uns an unserem Schema Fig. 1, Taf. III die Blätter ab- geschnitten und die Buchten am Scheitel etwas abgetlacht, so haben wir ein Gebilde vor uns, das dem Scheitel von Ascophyllam auffallend ähnlich sieht.) Die den Blättern von Seirococeus entsprechenden Teile sind eben bei Ascophyllum fast gar nicht, oder in sehr viel geringerem Masse entwickelt und treten dann nur als kleine Höcker am Rande der seitlichen Spalten in die Erscheinung. In den Achseln dieser Höcker, d. h. in den ebengenannten Spalten, welche den Achselgruben von Seirococeus entsprechen, sitzen ebenfalls sexuelle Kurztriebe, bezw. seitliche vegetative Langtriebe. In Gestalt und Segmentierung der Scheitelzelle, sowie in der Art des Diekenwachstums schliesst sich Seirococeus, wie schon erwähnt, ebenfalls eng an Ascophyllum an. Merkwürdiger- weise scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein bei der Bildung der Conceptakeln, da diese mehr Ähnlichkeit mit der bei Halidrys beobachteten zeigt. Nach allem, was oben geschildert wurde, kann demnach Seirococeus den Platz nicht be- halten, welcher ihm von den meisten Autoren in der Nähe von Anthophyeus, Sargassum u. Ss. W. 1121,16, TaRExıl. Big..8. 2112 capaid: ®) Quart. Journ. of microse. science, XX, 1880, p. 36. #) Vergl. Oltmanns, 1. c. p. 17 u. £. >) Vergl. Oltmanns 1. e. Taf. X. Fig. 2. zugewiesen wurde, denn er besitzt weder eine dreiseitige Scheitelzelle, noch sind die seitlichen Aussprossungen, (die Blätter, wie wir sie nannten) modifizierte, mit den andern gleichwertige Sprosse, sondern event. rudimentäre Blätter, die ohne Mitwirkung einer Scheitelzelle entstehen und wachsen. Ganz einfach und natürlich dagegen reiht sich Seirocoeeus an Ascophyllum an und stellt so eines der höchst entwickelten Glieder in derjenigen Reihe dar, welehe mit Fucus oder fuens- ähnlichen Formen beginnt. Sehr einfach verständlich ist es dann auch, dass die niederen Glieder 8, die höchsten nur 1 Ei im Oogonium führen. b. Scytothalia dorycarpa (Turn.) Grev. Diese Pflanze unterscheidet sich, wie ein Blick auf das in Fig. 3, Taf. IV beigegebene Habitusbild zeigt, äusserlich nur dadurch von Seirococeus dass die Blätter nicht so lang und die Fruchtsprosse breiter, grösser und weniger zahlreich sind. Ausserdem stehen letztere fast nur auf der Kante des Hauptsprosses und nur in seltenen Fällen findet man einzelne auf der Innen- kante der Blätter, aber dann ganz an der Basis. Blasen, welche die Pflanze, wie angegeben wird, besitzen soll, scheinen sehr selten zu sein, wenigstens waren an den mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren keine zu finden. Im übrigen ist der Aufbau demjenigen von Seirococeus, wie die mikroskopische Unter- suchung zeigte, ganz analog, und schon ein Blick durch die Lupe, auf den Scheitel der Pflanze genügt, um uns davon zu überzeugen, dass die Verhältnisse hier ganz gleich liegen wie bei Sei- rococeus. Die Vegetationspunkte beider Pflanzen sind fast nicht von einander zu unterscheiden. Was das fast regelmässige Fehlen der Fruchtsprosse auf den Kanten der Blätter betrifft, so ist dasselbe nur durch geringe Wachstumsmodifikationen bedingt. Man braucht sich nur vor- zustellen, dass die in den Blattachseln liegenden Scheitelzellen sich erst dann zu teilen beginnen, wenn die Blätter an ihrer Basis nicht mehr in die Länge wachsen, der Hauptspross dagegen sich zu strecken beginnt, dann nimmt letzterer die Scheitelzellen nebst ihren Teilungsprodukten mit in die Höhe, und Sexualsprosse, sowie Seitenäste, kommen auf diese Weise auf die Stammkante zu stehen. Wächst die Blattbasis noch, wenn die Scheitelzelle schon Segmente abgegliedert hat, dann ist es möglich, dass ein solches Segment auf die Blattkante gelangt. Auch darin, dass im Oogonium nur 1 Ei enthalten ist, stimmen die beiden Gattungen überein. ‚Jedoch scheinen Oogonien und Antheridien, wenn auch auf demselben Fruchtspross, so doch stets in getrennten Conceptakeln entwickelt zu sein. c. Phyliospora. Von den vorigen Gattungen im Aussehen ganz verschieden ist Phyllospora, von der ich auf Taf. V ein Habitusbild beifüge, da die von Kützing'!) und Harvey?) veröffentlichten Ab- bildungen das Charakteristische an der Pflanze nicht genügend wiedergeben. Dass, wie Oltmanns°) richtig vermutete, trotz der scheinbaren Verschiedenheit, der Auf- !) Tabulae phycologicae X. Taf. 24. ?) Phycologia australica. 2). cp. 64, - 1 — bau von Phyllospora demjenigen von Seirococeus ete. ganz analog ist, leuchtet sofort ein, wenn man den Scheitel der Pflanze betrachtet. Wir sehen da die charakteristische Einbuchtung mit den sich überwölbenden jüngsten Blättern. Die vierseitige Scheitelzelle am Grunde der Scheitel- spalte, sowie die Thatsache, dass die Blätter ohne Scheitelzelle auswachsen, lassen sich an Schnitt- serien leicht nachweisen. Setzen wir die Betrachtung des Bildes auf Taf. V weiter basalwärts fort, so sehen wir, dass die Blätter rasch zu beträchtlicher Länge auswachsen. Ihre Gestalt ist wie bei den vorigen Gattungen bandförmig, jedoch sind die Ränder gezähnt und ist die Basis, mit der sie dem Haupt- spross aufsitzen, schmäler, ein Umstand, der die Unterscheidung von den ihnen im ausgewachsenen Zustand ausserordentlich ähnlichen Fruchtsprossen, bei oberflächlicher Betrachtung sehr erschwert. Bei näherem Zusehen lassen sie sich freilich durch die Art, wie sie mit dem Hauptspross ver- wachsen sind und durch das Fehlen der Conceptakeln leicht als Blätter erkennen. Die Fruchtsprosse entspringen dem Hauptspross oberhalb der Battachseln in grosser An- zahl'). Ob es bei Phyllospora, wie bei der vorigen Gattung zuweilen vorkommt, dass Frucht- sprosse auch auf der Kante der Blätter stehen, muss dahin gestellt bleiben, jedenfalls habe ich den Fall bei keinem der von mir untersuchten Exemplare gefunden. Die Fruchtsprosse wachsen wie bei den vorigen Gattungen mit einer vierseitigen Scheitel- zelle. An dem in Fig. 4, Taf. IV abgebildeten jugendlichen Spross ist deutlich die Scheitelgrube zu erkennen. Die Sexualsprossinitialen wachsen sehr ungleichmässig aus, weshalb man dicht neben- einander alle Altersstadien findet. Im ausgewachsenen Zustand sind die Fruchtsprosse, wie schon erwähnt, durch ihre lange bandartige Gestalt den Blättern sehr ähnlich. Im Basalteil der Fruchtsprosse entwickeln sich ziemlich häufig grosse birnförmige Blasen. Verzweigung des Hauptstammes scheint nicht sehr oft einzutreten, die einzelnen Äste werden aber sehr lang, und die Pflanze erreicht eine bedeutende Grösse. Die Conceptakeln sind auf der Breitseite der Fruchtsprosse in unregelmässiger Anord- nung verteilt, bedecken aber bei ausgewachsenen Sprossen meist nur die Hälfte bis ?/s derselben, von der Basis an gerechnet, während die obere Hälfte frei von Conceptakeln bleibt und so den vegetativen Blättern völlig gleich gestaltet ist. Antheridien und Oogonien sind auf demselben Fruchtspross entwickelt, scheinen aber, wie bei Seytothalia stets in getrennten Conceptakeln zu stehen. Die Oogonien enthalten ein Ei. d. Marginaria. Diese Gattung wurde wohl von allen Fucaceenforschern in die Verwandtschaft von Seirococeus und Seytothalia gestellt. Ob dies mit Recht geschah, konnte leider nicht vollständig nachgewiesen werden, da mir kein Alkoholmaterial, sondern nur getrocknete Fragmente der Pflanze zur Untersuchung vorlagen. Dieselben entsprachen der von Kjellmann ?) veröffentlichten Abbildung, welche seiner Beschreibung nach eine dem Rande des Hauptsprosses entspringende stengelförmige Aussprossung darstellt. In diesen Aussprossungen haben wir nun, wie mir scheint, ') Auf dem Habitusbild Taf. V. sind, der Übersichtlichkeit halber, eine geringere Anzahl gezeichnet worden. ®) Engler u. Prantl, 1. c. p. 285. ein Analogon zu den Blättern von Seirococeus u.s. w. vor uns. Wir brauchen uns nur vorzustellen, dass z. B. ein Blatt von Phyllospora sich ähnlich einer Schraubel geteilt hätte, wobei die innere Seite der Schraubel dem Hauptspross zugekehrt wäre, um einen Spross, wie den von Kjellmann abgebildeten zu erhalten. Dem inneren Rand des Sprosses sitzen die Fruchtsprosse und als ge- sonderte Organe die Blasen auf. Ob am Hauptspross keinerlei derartige Organe auftreten und wie die Verzweigung erfolgt, konnte ich leider nicht feststellen, da mir keine Teile des Haupt- sprosses und desshalb auch kein Vegetationspunkt zur Verfügung standen. e. Axillaria constricta. Zu den im Vorhergehenden besprochenen, mit Ascophyllum nahe verwandten Gattungen rechne ich nun noch eine Art, die ich mit obigem Namen bezeichnen möchte, nämlich Carpoglossum constriehım Kütz. Agardh') führt die Pflanze unter Frcus constrietus, bezw. Ozothallia (Ascophyllum) constrieta an, Kützing ?) bringt ihre Abbildung direkt vor Ozothallia, und Reinke ®) hat sie ebenfalls in unmittelbare Verwandtschaft von Ascophyllum gebracht. Ich glaube, dass dies mit Recht geschah. Wenn mir auch leider kein Alkoholmaterial zur Verfügung stand, so ermöglichte mir doch der gute Zustand des im Hamburger Herbar befindlichen Exemplars, eine grosse Ähnlich- keit zwischen dieser Pflanze und den letztbesprochenen festzustellen. Dies zeigt auch schon das Habitusbild Fig. 5, Taf. IV. Am Scheitel befindet sich eine von höckerartigen Auswüchsen begrenzte Einkerbung (Fig. 6, Taf. IV). Diese Auswüchse entsprechen doch wohl den Blättern von Seytothalia u. s. w. In ihren Achseln stehen die Seitensprosse und Fruchtsprosse, letztere zu einem oder auch mehreren. Besonders dieser letztere Umstand spricht sehr für die Homologie mit Ascophyllum u. s. w. Auch darin, dass die Seitensprosse und Fruchtsprosse aus langgestreckten, der Thallusfläche parallelen Spalten entspringen, haben wir eine Übereinstimmung mit Ascophyllum. Die Oogonien enthalten wie bei den zuletzt beschriebenen Gattungen nur ein Ei. Was nun die Ähnlichkeit von Azillaria mit den andern unter dem’ (Gattungsnamen Carpo- glossum zusammengefassten Arten anbelangt, so ist dieselbe sehr gering. Zwischen den Scheitel- partien von Carpoglossum confluens und Azillaria besteht eine scheinbare Übereinstimmung, wie eine Vergleichung der Fig. 6, Taf. IV und 2. Taf. VI zeigt. Wie sich aber bei genauer Unter- suchung herausstellte, zeigt das Scheitelwachstum von Azillaria grosse Ähnlichkeit mit demjenigen von Seytothalia, bezw. Ascophyllum, während dasjenige von Carpoglossum confluens mit dem von Halidrys übereinstimmt. Letzteres soll auch deshalb mit den ihm nächst verwandten Arten erst bei den Cystosireen näher besprochen werden. Asillaria dagegen dürfte, wie aus dem eben Be- sprochenen hervorgeht, in die Fuceengruppe und zwar in die nächste Verwandtschaft von Asecophyllum zu stellen sein. !) Species, genera et ordines Algarum, vol, 1. 1848. ?2) Tabulae phycologicae X. Taf, 19. ®) Pringsh. Jahrb. X. p. 349, Bibliotheca botanica. Heft 38. 3 er f. Xiphophora Mont. Diese Gattung rechne ich in direkte Verwandtschaft von Fucus, wie dies auch von Agardh !) und Kjellmann ?) gethan wurde, während Kützing ?) die Abbildung von Xiphophora direkt neben derjenigen von Himanthalia bringt und auch Oltmanns *), der jedoch die Pflanze, wie er angiebt, nur der Kützingschen Abbildung und Beschreibung nach kannte, geneigt ist, letztere beiden Gattungen als nächstverwandt anzusehen. Genauere Untersuchung des vorliegenden Materials liessen nun aber keinen Zweifel mehr darüber, dass Xiphophora einerseits von manchen Fucusarten nur sehr wenig verschieden ist und andrerseits auch mit Ascophylium eine Eigentümlichkeit gemein hat, nämlich die von Oltmanns °) genau beschriebenen und abgebildeten Basalsprosse. Dieselben entspringen der Basis des Hauptsprosses in scheinbar unregelmässiger An- ordnung, dürften aber wie bei Ascophyllum auf eine monopodiale Verzweigung zurückzuführen sein. Genauer liessen sich die Verhältnisse an dem einzigen vollständig erhaltenen, schon älteren Exemplar, das mir zur Verfügung stand, leider nicht feststellen, jedoch war soviel sicher zu sehen, dass es sich in dem eben erwähnten Fall nicht etwa um Adventivsprosse handeln konnte. Da die Hauptsprosse von Xiphophora wie diejenigen von Ascophyllum gabelig verzweigt sind, so haben wir also wahrscheinlich auch hier eine Vereinigung des monopodialen und dicho- tomischen Verzweigungssystems. Die mikroskopische Untersuchung des Scheitels liess eine vierseitige Scheitelzelle am Grunde einer zur Thallusfläche parallel verlaufenden Scheitelspalte erkennen, was eine weitere Übereinstimmung mit Frrecus bildet. Die Conceptakeln sind wie bekannt entweder über den ganzen Spross, oder in den kaum veränderten oberen Abschnitten unregelmässig angeordnet. Die Oogonien enthalten, wie angegeben wird, 4 Eier; ich konnte dies an dem von mir untersuchten Material leider nicht feststellen, da nur wenige und schlecht erhaltene Oogonien zu finden waren. Fassen wir das im Vorhergehenden wiedergegebene mit dem schon früher über die Fuceen bekannten zusammen zu einer kurzen Übersicht über die Gruppe, so kann man dieselbe wie folgt charakterisieren. Fuceae: Keimpflanzen, soweit bekannt, anfangs radiär, dann in bilaterale oder dorsiven- trale, mehr oder weniger flache Sprosse, mit vierseitiger Scheitelzelle übergehend. Verzweigung gabelig oder monopodial, oder beides vereint. Conceptakeln auf den wenig veränderten Haupt- und Nebensprossspitzen oder auf besonderen Sexualsprossen. Im Oogonium 1—8 Eier. Zu den Fuceen rechnen wir folgende Gattungen: Fucus. Sehr formenreiche Gattung. Spross regelmässig gabelig verzweigt. Concep- takeln in den mehr oder weniger umgewandelten Sprossenden entwickelt. Im Oogonium acht Eier. Dale: 2) l. ce. pag. 231. LEER TAr. 7. #21. c. pag. 69. 1. C.p. 2%. Taf. VI. Fig. 6-9. Pelvetia. Kleine Pflanzen. Verzweigung dichotomisch. Conceptakeln in den um- sewandelten Sprossenden. Oogonien zweieiig. Xiphophora. Dichotomische und seitliche Verzweigung. Conceptakeln fast über den ganzen Spross zerstreut, am häufigsten in den oberen Teilen. Im Oogonium vier Eier (?) Ascophyllum. Verzweigung teils gabelig, teils monopodial. Conceptakeln in den um- gewandelten Enden seitlicher Kurztriebe, welche einzeln oder zu mehreren randständigen Gruben entspringen. Vier Eier im Oogonium. Axillaria. Verzweigung monopodial. Conceptakeln auf kurzen Sexualsprossen, welche einzeln, oder zu mehreren randständigen Gruben entspringen, die in den Achseln kleiner Höcker, rudimentärer Blätter, liegen. Im Oogonium ein Ei. Seirococcus. Wie vorige, nur an Stelle der Höcker, lange bandartige Blätter. Sexual- sprosse kleiner, rosenkranzförmig und regelmässig sowohl der Kante des Hauptsprosses, als auch der Innenkante der Blätter entspringend. Scytothalia. Wie vorige, nur Blätter kürzer. Sexualsprosse grösser, breit, meist der Kante des Hauptsprosses, selten einzelne auch der inneren Blattkante entspringend. Phyllospora. Wie vorige, nur Blätter lang, gezähnt. Sexualsprosse gross, den Blättern sehr ähnlich, nur der Kante des Hauptsprosses entspringend. Marginaria. Blätter schraubelartig geteilt, Sexualsprosse dünn schotenförmig, der Innen- kante der Blätter (ob auch der Kante des Hauptsprosses?) entspringend. Im Oogonium ein Ei (?) IV. Loriformes. Oltmanns ') rechnet zu dieser Gruppe Himanthalia und Xiphophora. Letztere haben wir bereits bei den Fuceen besprochen, zu welchen sie, wie wir sahen, in naher verwandtschaftlicher Beziehung zu stehen scheint. Himanthali« dagegen schliesst sich keiner der Fucaceengruppen an. Wenn sie auch durch ihren anfangs radiären, später bilateralen Bau und die gabelige Verzweigung viel Ähnlichkeit mit den Fuceen zeigt, so weicht sie doch dadurch von dieser Gruppe ab, dass sie zeitlebens mit einer dreiseitigen Scheitelzelle wächst, welche, ähnlich wie bei Halidrys, am Grunde ‚einer senkrecht zur Verzweigungsebene verlaufenden Spalte liegt. Ich stelle daher Himan- thalia, nach dem Vorgang von Oltmanns, in eine besondere Gruppe, welche ich zwischen die beiden mit ihr am meisten Ähnlichkeit zeigenden Gruppen, die Fuceen und Cystosireen einreihe, ohne aber damit andeuten zu wollen, dass ich Himanthalia etwa für eine Übergangsform zwischen ge- nannten Gruppen halte. Was die Schüssel von Himanthalia anbelangt, so hält Oltmanns dieselbe für eine spezielle Anpassungserscheinung und daher ohne Bedeutung als Gruppenmerkmal. )1.c. p. 65 fl. V. Cystosireen. Es erscheint mir vorteilhaft diese Gruppe in zwei Unterabteilungen, bilaterale und radiäre Cystosireen zu zerlegen, und zwar rechne ich zu der ersteren die bilateral verzweigten Gattungen : Halidrys, Difurcaria, Carpoglossum, Platythalia und Platylobium, während ich in die zweite Unter- abteilung die meist radiär verzweigten Gattungen: Cystosira, Cystophyllum, Hormophysa, Coccophora 2, Scaberia?, Cystophora und Landsburgia stelle. A. Bilaterale Cystosireen. a. Halidrys. Diese Gattung ist durch die Untersuchungen von Oltmanns') zur Genüge bekannt, ich möchte aber doch eine kurze Beschreibung hier beifügen, weil dadurch die folgenden Gattungen leichter verständlich sein dürften. Die Pflanze besteht aus monopodial in einer Ebene verzweigten mehr oder weniger flachen Sprossen, welche in Lang- und Kurztriebe gesondert sind. Wir unterscheiden einen Hauptspross, welchem ohne Regel, bald ihm gleichgestaltete Langtriebe, bald Kurztriebe entspringen. Letztere bestehen aus Sexualsprossen, schotenförmigen Blasen, kurzen, zahnartigen, vegetativen Sprossen, die wohl rudimentäre Langtriebe vorstellen. Am Scheitel befindet sich am Grunde einer zur Verzweigungsebene senkrechten Spalte eine dreiseitige Scheitelzelle. b. Bifurcaria. (Pyenophycus tuberculatus Kütz.) Diese Pflanze zeigt im Aufbau mit der vorigen Gattung ziemlich viel Ähnlichkeit. Die Verzweigung der verticalen Sprosse ist nicht, wie Agardh ?) und Kjellmann ®) angeben, gabelig, sondern erfolgt nach dem monopodialen System. Das Wachstum der Sprosse geht von einer drei- seitigen Scheitelzelle aus. Durch einen Umstand unterscheidet sich Difurcari«a jedoch auf den ersten Blick von Halidrys, nämlich dadurch, dass die Sprosse scheinbar einem rhizomartigen Körper von knorrigem Aussehen entspringen. oe Dieser besteht aus einem reichverzweigten System von Sprossen, welche in scheinbar ganz unregelmässiger Weise zum Teil horizontal, zum Teil vertieal auswachsen, zum Teil als kleine rundliche Höcker, nur in der Anlage vorhanden zu sein scheinen. Wo die Horizontalsprosse mit dem Substrat in Berührung kommen, bilden sie Haftscheiben aus. Auf die Untersuchung dieses Horizontalsprosssystems kam es mir nun vor allen Dingen an, und wenn mir auch leider keine Keimlinge oder junge Pflanzen vorlagen, so liess sich doch an älteren Exemplaren feststellen, dass wir die Horizontaltriebe als erste Seitentriebe einer Pflanze anzusehen haben. (Ob vielleicht auch der Hauptspross horizontal wächst, liess sich an den älteren Exemplaren nicht ermitteln.) Die Seitentriebe verzweigen sich reichlich und zwar wie die ver- ticalen Sprosse bilateral nach dem monopodialen System. Ich will nun versuchen die Vorgänge bei der Verzweigung der Horizontalsprosse an der Hand der beigegebenen Figuren etwas zu erläutern. Fig. 11, Taf. I giebt uns ein Habitusbild eines Stückes des Horizontalsprosssystems in etwa dreifacher Vergrösserung. Bei HY ist die Hauptachse durchschnitten, das Sprossende legt vor dem Beschauer. Es verzweigt sich in horizontaler und verticaler Richtung in scheinbar ganz unregelmässiger Weise. Bei Y erhebt sich ein älterer, oben abgeschnittener, bei Vı ein jüngerer Verticalspross. An verschiedenen Stellen sehen wir ganz junge Sprossanlagen als wulstige Er- hebungen, an deren Scheitel Gruben zu erkennen sind. Bei $ befindet sich eine Haftscheibe. Die Sprossenden zeigen fast immer das Bestreben, sich aufzurichten, so bei A und DB in der Fig. 11, Taf. I und die Scheitelgruben kommen dadurch nach oben zu liegen. Intolge dieser Lage erhalten wir mit Schnitten, welche ungefähr parallel der Verzweigungsebene und dem Substrat geführt werden, nicht wie bei den Verticalsprossen Längs-, sondern Querschnitte durch die Scheitelgruben und Scheitelzellen. j An Serien solcher Schnitte liess sich nun feststellen, dass die Verzweigung der Horizontal- sprosse, wie schon oben erwähnt, analog derjenigen der Verticalsprosse vor sich geht. Fig. 12, Taf. I giebt in einem Schema die Lage der Scheitelzellen an einem Sprossende wieder. Der Ver- zweigungsvorgang spielt sich aller Wahrscheinlichkeit nach folgendermassen ab: Bei S liegt die Hauptscheitelzelle, bei « und «aı die von ihr abgegliederten Scheitelzellen der jüngsten Sprossanlagen. S$ und Sı sind die Scheitelzellen der nächstälteren Seitensprosse, sie haben sich bereits wieder verzweigt, nach b und bı, bezw. e und cı. Die Reihenfolge der Verzweigung ist auch durch Striche zwischen den einzelnen Scheitelzellen angedeutet. Ein Längs- schnitt durch eine Scheitelgrube, welche ungefähr derjenigen bei S im Schema entspricht, ist in Fig. 13, Taf. I wiedergegeben. Die Hauptscheitelzelle ist auch hier mit S, die beiden jüngsten sind mit a und «aı be- zeichnet. Dieser Schnitt zeigt deutlich die Übereinstimmung mit der Scheitelpartie der Vertical- sprosse, welche ihrerseits wieder derjenigen von Halidrys, wie sie von Oltmanns ') abgebildet wurde, gleich gebaut ist. Den weiteren Verlauf des Wachstums haben wir uns so vorzustellen, dass sich die Haupt- scheitelzelle S zwischen « und «ı nach vorwärts durchschiebt, während letztere auseinanderrücken und sich ebenfalls teilen, worauf sich derselbe Vorgang wie bei der Hauptscheitelzelle wiederholt. Dadurch dass das Längenwachstum der einzelnen Horizontalsprosse sehr gering ist und die Spross- Zynloic. Dat X. Rig.26. ee scheitel das Bestreben zeigen, sich nach oben zu richten, kommen die einzelnen Scheitelgruben oft sehr nahe aneinander zu liegen, so dass sich scheinbar am Scheitel eines einzigen Sprosses eine grössere Anzahl Scheitelgruben befinden. Die verschiedenen Scheitelzellen wachsen nun zum Teil zu Horizontal- zum Teil zu Vertical- sprossen aus, während ein anderer Teil wohl latent bleiben dürfte, ein Umstand, welcher haupt- sächlich zu dem unregelmässigen Aussehen des ganzen Sprosssystems beiträgt. Ganz ähnliche Verhältnisse, wie wir sie im Vorstehenden für Bifurcaria kennen gelernt haben, nämlich die Bildung von Horizontalsprossen, welche durch Haftscheiben mit dem Substrat verbunden sind, beschreibt Valiante ') für Oystosira erinita. Was den anatomischen Bau von Bifurcaria betrifft, so ist zu bemerken, dass das Hyphen- gewebe fehlt. Die Conceptakeln sind in den Sprossenden letzter Ordnung entwickelt und enthalten zu- gleich Autheridien und Oogonien. In letzteren befindet sich ein Ei. c. Carpoglossum. Kützing?) rechnet hiezu zwei Arten (. constrietum und confluens, während Agardh*) unter derselben Gattung drei Arten beschreibt, nämlich ©. quereifolium , angustifolium und confluens. Kjellmann *) endlich giebt an, dass drei Arten zu Carpoglossum gerechnet werden, darunter nennt er mit Namen (. quereifolium. Carpoglossum eonstrietum haben wir bereits unter dem Namen Azillaria in der Gruppe der Fuceen kennen gelernt und ich habe nachzuweisen versucht, dass dasselbe aller Wahrscheinlich- keit nach sehr nahe mit Ascophyllum verwandt ist. Es erübrigt also hier nur noch, die drei andern obengenannten Arten zu besprechen. Im Laufe der Untersuchung der mir in sehr schön erhaltenen Herbarexemplaren vor- liegenden Pflanzen, kam ich nun zu der Überzeugung, dass diese drei Arten nicht alle zu der- selben Gattung gerechnet werden dürfen. Nur Carpoglossum quereifolium und angustifolium zeigen hiefür genug übereinstimmende Merkmale. Carpoglossum confluens hat zwar auch ziemlich viel Ähnlichkeit mit den vorigen, ist aber ent- schieden näher mit Halidrys und Bifurcaria verwandt, als erstere, welche mehr Platylobium zuneigen. Ich rechne daher zu der Gattung Carpoglossum nur O. confluens, während ich die beiden andern unter dem Gattungsnamen Platythalia weiter unten kurz beschreiben werde. Carpoglossum confluens besteht, wie das Habitusbild Fig. 1, Taf. VI zeigt, aus langen, breit bandförmigen, an der Basis verschmälerten Sprossen, welche an manchen Stellen Ein- schnürungen zeigen. Die Verzweigung erfolgt nach dem monopodialen System und zwar analog derjenigen von Halidrys, wie schon ein Blick auf die in Fig. 2, Taf. VI abgebildete Scheitelpartie zeigt. Dieselbe gleicht derjenigen von Halidrys auffallend.’) Ob das Wachstum von einer drei- seitigen Scheitelzelle ausgeht, konnte an dem Herbarmaterial nicht festgestellt werden, doch liess die Anordnung der Zellen am Grunde der Scheitelgrube auf eine solche schliessen. Dalycspals: 2) Tab. phye. X. Taf. 18, 19. 3) Spec. gen. et ord. Alg. *) Engler u. Prantl 1. c. 5) Vergl. Oltmanns 1. ce. Taf. XT. Fig. 6. Auch im anatomischen Bau zeigt Carpoglossum confluens, wie schon Oltmanns hervorhob, Übereinstimmung mit Halidrys. Die Conceptakeln sind in den wenig veränderten Zweigen letzter Ordnung entwickelt. Antheridien und Oogonien befinden sich in demselben Conceptaculum. Das Oogonium enthält ein Ei. Wie die zuweilen, nicht immer, vorkommenden Einschnürungen zustande kommen, wird sich wohl nur an frischem Material und an Keimlingen feststellen lassen. Nach dem oben über Carpoglossum confluens Mitgeteilten, glaube ich, dass wir diese Pflanze mit Recht zu den Cystosireen und zwar in die nächste Verwandtschaft von Halidrys rechnen dürfen. d. Platythalia. Wie wir auf der Abbildung Fig. 4, Taf. VII sehen, hat die kleinere Art, Platythalia angustifolia, flache monopodial verzweigte Sprosse. Dem Hauptspross entspringen mit breiter Basis, ihm gleichgestaltete vegetative Langtriebe und wenig verzweigte sexuelle Kurztriebe, die sich kaum von den vegetativen Sprossen unterscheiden. Die Conceptakeln stehen, über die ganzen Kurztriebe verteilt, in regelmässigen Reihen zu beiden Seiten der Mittellinie. Bei Platythalia quereifolia (Fig. 6, Taf. VII) finden wir diekere Langtriebe und diesen mit verschmälerter Basis entspringende, eichenblattähnliche, unverzweigte Kurztriebe, welche dem Anschein nach teils vegetativer, teils sexueller Natur sind. Letztere scheinen etwas schmäler und regelmässiger gezähnt zu sein. Im Scheitelwachstum stimmen die beiden Arten Platythalia angustifolia und quereifolia, So- wohl unter sich, als mit Halidrys u. s. w. überein, wie schon die in Fig. 5 und 7, Taf. VII ab- gebildeten Scheitelpartien zeigen. (Grenaueres über Scheitelzellen, Anzahl der Eier u. s. w. liess sich an dem Herbarmaterial nicht feststellen, doch ist die Gattung jedenfalls zu den Cystosireen zu rechnen und dürfte Platythalia quereifolia mit der im folgenden zu besprechenden Gattung Platylobium nahe verwandt sein. Im Habitus und in dem Umstand, dass die Kurztriebe anscheinend in vegetative und sexuelle gesondert sind, zeigt Platythalia quereifolia, wie wir sehen werden, sehr viel Ähnlichkeit mit Landsburgia quereifolia und diese Ähnlichkeit wird noch gesteigert dadurch, dass der bilaterale Aufbau durch nachträgliche Drehungen zu einem scheinbar radiären wird. Ob die beiden Arten sich wirklich verwandtschaftlich so nahe stehen, wie es den An- schein hat, liess sich an den wenigen getrockneten Exemplaren, die zur Untersuchung gelangten, nicht feststellen. e. Platylobium. Wie Öltmanns ') bereits hervorhob, zeigt Platylobium schon bei makroskopischer Be- trachtung sehr viel Ähnlichkeit mit Halidrys und den ihr nächstverwandten Gattungen. Dass Platylobium auch wirklich hierher zu rechnen ist, zeigte die mikroskopische Untersuchung. Die Pflanze ist, wie wir auf dem Habitusbild Fig. 3, Taf. VI sehen, regelmässig mono- DL CEp 00: podial in einer Ebene aufgebaut. Dem nicht sehr breiten Hauptspross entspringen Seitensprosse, welche in Lang- und Kurztriebe zerfallen. Erstere sind dem Hauptspross gleichgestaltet, letztere breit blattförmig mit verschmälerter, stielartiger Basis. Ihrem Rande entspringen die ihnen sehr ähnlich gebauten Fruchtsprosse. An Stelle der Fruchtsprosse oder der ganzen Kurztriebe finden sich öfters kugelige Blasen. Am Scheitel liegt wie bei Halidrys in einer trichterförmigen Vertiefung eine dreiseitige Scheitelzelle, überhaupt ist die ganze Scheitelpartie derjenigen von Halidrys analog, wie sich aus parallel zur Verzweigungsebene geführten Längsschnitten durch den Vegetationspunkt sowohl der Lang- als der Kurztriebe, erkennen lässt. In Fig. 4, Taf. VI ist ein solcher Längsschnitt abgebildet. Eigenartig ist die Anordnung der Conceptakeln in den Fruchtsprossen. Sie sind kanten- ständig, während die aller übrigen Fucaceen flächenständig sind. Antheridien und Oogonien befinden sich in denselben Conceptaken. Das Oogonium ent- hält ein Eı. Aus dem Gesagten geht hervor, dass sich Platylobium von der vorigen Gattung eigentlich nur dadurch unterscheidet, dass bei ihm die blattartigen Fruchtsprosse nicht direkt dem Hauptspross entspringen, sondern einem ebenfalls blattartigen Kurztrieb, und dass die Con- ceptakeln kantenständig sind. f. Myriodesma. Diese bis jetzt noch nicht genauer untersuchte Gattung, dürfte, soweit sich an einigen gut konservierten Exemplaren von Myriodesma integrifolia aus dem Herbar des Herrn Major Rein- bold in Itzehoe feststellen liess, sehr nahe mit Oarpoglossum eonfluens verwandt sein, und also zu den bilateralen Cystosireen, nicht, wie es bisher meist geschah, zu den Fuceen zu rechnen sein. Doch müssen hierüber genauere Untersuchungen erst entscheiden. Die Pflanzen bestehen aus flachen, bandförmigen, je nach der Art mehr oder weniger gezähnten, monopodial in einer Ebene verzweigten Sprossen. Die Conceptakeln sind zu beiden Seiten der Mittellinie fast über alle Sprossteile zer- streut. Im Oogonium ist ein Ei. B. Radiäre Cystosireen. a. Cystosira. Diese artenreiche Gattung ist von Valiante') genau untersucht und beschrieben worden, wenigstens was die im Golf von Neapel vorkommenden Arten betrifft. Sie zeichnen sich meistens durch ihre eigentümliche Gestalt und die Verschiedenheit zwischen dem kurzen stammartigen Hauptspross und den diesem entspringenden Seitensprossen aus. Das Wachstum erfolgt mit einer dreiseitigen Scheitelzelle. Die Verzweigung ist radiär, monopodial und die Seitensprosse stehen wenigstens an älteren Sprossen in ?/s Stellung. ') Fauna und Flora des Golfs von Neapel. Bd. 7. 1883. Bibliotheca botanica. Heft 38. 4 Zu Cystosira werden meist eine grössere Anzahl unter verschiedenen Gattungsnamen be- kannter Formen gerechnet, wie Treptacantha, Halerica, Phyllacantha , Sirophysalis , Stephanocystis, Carpodesmia. Ob dies mit Recht geschieht, oder ob dieselben, wenigstens zum Teil eigene Gattungen repräsentieren, müssen eingehende Untersuchungen dieser Gruppe lehren. Dass sie mit Oystosira sehr nahe verwandt sind, ist aber nicht zweifelhaft. b. Cystophyllium. Unter dieser Gattung beschreibt Agardh') eine Anzahl Arten, welche zum Teil sicher zu den mit Cystosira vereinigten Gattungen zu rechnen sind. Cystophyllum soll sich nach Kjell- mann?) hauptsächlich dadurch von Uystosira unterscheiden, dass die blasenförmigen Auftreibungen und Conceptakeln auf die Endzweige beschränkt sind, im übrigen scheinen beide Gattungen so ziemlich übereinzustimmen. Die Seitensprosse von Oystophyllum muricatum sind von verschiedenartigster (Gestalt, teils blattartig, teils stielrund. Die Conceptakeln tragenden Endzweige sind meist aufgeblasen und von rosenkranzartigem Aussehen, c. Hormophysa. Diese eigentümliche Gattung mit ihren dreiseitig geflügelten Sprossen, wird von Agardh und Kjellmann ebenfalls zu Cystosira gerechnet, doch glaube ich, dass man berechtigt ist, sie als selbständige Gattung, wenn auch in nächster Nähe von Cystosira aufzustellen. Genauere Unter- suchungen müssen hierüber noch Aufschluss geben. d. Goccophora. Coccophora wurde von Kützing?) in die Verwandtschaft von Sargassum gerechnet, während Kjellmann *) sie neben Ascophyllum stellt. Warum letzteres geschah, ist mir nicht ersichtlich, da wir es hier doch offenbar mit einer den vorigen Gattungen sehr nahestehenden Form zu thun haben. Agardh°) rechnet sie auch zur Gattung Üystosira und Miss A. L. Smith %,) welche die Pflanze genauer untersucht hat, giebt ihr einen Platz zwischen Oystophora und Scaberia, also auch in nächster Nähe von (Cystosira. Coccophora besteht aus einem Hauptspross, welchem in radiärer Anordnung teils ihm gleichgestaltete Langtriebe, teils Kurztriebe entspringen. Letztere sind von verschiedener Gestalt und zwar finden wir mehr oder weniger flache vegetative Triebe, welche gegen das Ende der Hauptsprosse zu in Fruchtsprosse übergehen. Sie sind dann an ihren Enden kugelig aufgetrieben und tragen in den Wänden der so gebildeten Blasen die Conceptakeln. 1. c. SBllzc. 291.20... Bd.IXT, Tat. 48. alsc pr 281. E)2lssc: 6) Murray’s phycological Memoirs Part II Nr. VI. Wir haben solehe Übergänge von vegetativen Kurztrieben zu Fruchtsprossen auch bei Oystophyllum muricatum gesehen. Ich glaube daher, dass man Coccophora zwischen Cystophyllum und die im Folgenden noch zu beschreibende Cystophora zu stellen hat. e. Scaberia. Leider stand mir von dieser äusserst merkwürdigen, in ihrem Aufbau schwer zu ent- rätselnden Alge kein Alkoholmaterial zur Verfügung und wenn ich auch von aufgeweichtem Material verschiedene Vegetationspunkte nach bekanntem Verfahren in Paraffin einbettete und auf Mikrotomschnitten untersuchte, so reichten die Untersuchungen doch nicht viel weiter, als um schon Bekanntes zu bestätigen. Doch scheint mir soviel sicher, das Scaberia an den Platz, den ihr Kjellmann!) anweist, nämlich zwischen Phyllospora und Bifwrcaria, nicht hingehört. Agardh bringt sie ebenfalls neben Phyllospora, aber andererseits auch neben Coccophora, was mir mehr Berechtigung zu haben scheint, denn ich glaube, man darf Scaberia, wenn auch bis auf weiteres mit Fragezeichen, zu den Cysto- sireen rechnen. Auch Kützing') bringt die Abbildung neben derjenigen von Üoccophora. Scaberia besteht aus stielartigen, scheinbar unregelmässig radiär verzweigten Hauptsprossen, welche dicht bedeckt sind von schildförmigen Kurztrieben, die auf ihrer Aussenseite warzige, mit stachligen, borstenartigen Haaren besetzte Höcker tragen. Derartige Haare sind, soviel mir be- kannt, noch bei keiner andern Fucacee beobachtet worden. In den, zum Teil zu Blasen aufgetriebenen, Kurztrieben sind die Conceptakeln entwickelt. Dieselben enthalten zugleich Antheridien und Oogonien. Im Oogonium befindet sich ein Ei. Am Scheitel von Scaberia sieht man eine flache Grube, um welche die jüngsten Seiten- sprosse stehen, ob in ?/s Stellung, konnte nicht ermittelt werden, ebensowenig war weder für den Hauptspross, noch für die Seitentriebe, eine Scheitelzelle nachzuweisen, ich zweifle aber nicht, dass bei gutem Material eine solche zu finden sein wird. f. Cystophora. Wie bei COystosira haben wir auch in Oystophora eine sehr formenreiche Gattung vor uns, unter welcher, wohl mit Recht, verschiedene andere Gattungen, wie Blossevillea u. s. w. vereinigt werden. Dass Platylobium, welches Kjellmann ebenfalls zu Cystophora rechnet, nicht hierher, son- dern in die Verwandtschaft von Halidrys gehört, haben wir bereits weiter oben gesehen, - Die verschiedenen, unter dem Gattungsnamen Cystophora vereinigten Arten zeigen einen ziemlich verschiedenen Habitus. Sie sind meist radiär, zum Teil auch bilateral verzweigt; manch- mal sind auch beide Verzweigungsmodi vereint und zwar so, dass die vegetativen Sprosse bilateral, die Fruchtsprosse radiär verzweigt sind. Der Aufbau ist stets monopodial und die Verzweigung erfolgt analog derjenigen von Oystosira bezw. von Halidrys. Das Scheitelwachstum geht von einer dreiseitigen Scheitelzelle aus. Blasen treten an Stelle der ganzen Fruchtsprosse, oder an Stelle eines Endzweiges auf. Manche Arten sind von den Seiten stark zusammengedrückt, die nach abwärts gebogene Basis der Seitentriebe ist manchmal stark verbreitert und sitzt schuppenartig dem Hauptspross auf. Die Seitentriebe werden bei vielen Arten sehr bald abgeworfen, und zwar brechen sie nie ganz dicht am Hauptspross ab, sondern es bleibt immer das schuppenförmige Stück der Basis erhalten, das rechtwinklig oder in einem spitzen Winkel nach unten vom Hauptspross, bezw. der Hauptachse der Seitensprosse absteht. Die Pflanzen erhalten dadurch oft ein ganz eigentümliches filigranartiges Aussehen. Das Abbrechen der Seitentriebe erfolgt immer an eimer bestimmten Stelle, ich konnte aber an derselben keinen Unterschied im Gewebe gegenüber demjenigen in den übrigen Teilen der Sprosse finden. g. Landsburgia. Diese offenbar ziemlich seltene Fucacee, scheint mir unter den Cystosireen die höchst entwickelte zu sein. Da die von Harvey ') veröffentlichte Abbildung der Wirklichkeit nicht vollständig ent- spricht, füge ich in Fig. 1 und 2, Taf. VII zwei Habitusbilder bei, welche sich gegenseitig er- gänzen. Das in Fig. 1, Taf. VII abgebildete Exemplar befindet sich im Herbar der Universität Strassburg, während Fig. 2, Taf. VII eine dem Herrn Major Reinbold in Itzehoe gehörige Pflanze wiedergiebt. An diesen Abbildungen sehen wir nun, dass einem annähernd stielrunden Hauptspross allseitig Seitensprosse entspringen, und zwar bestehen dieselben teils aus dem Hauptspross gleich gestalteten Langtrieben, teils aus blattartigen, vegetativen und etwas kleineren, sonst aber letzteren sehr ähnlichen sexuellen Kurztrieben. Nach der Harvey’schen Abbildung hat es den Anschein, als ob wir hier den Sargasseen ganz analoge Verhältnisse hätten. Darnach würden die vegetativen Kurztriebe dem für die Sargasseen charakteristischen, an der Basis der Äste höherer Ordnung auftretenden Flach- sprossen, die Fruchtsprosse dagegen dem andern Teil der betreffenden Äste entsprechen.?2) Dem ist aber nicht so, sondern wie die Untersuchung ergab und wie auch auf unsern Abbildungen deutlich zu sehen entspringen beiderlei Sprosse einzeln dem Hauptspross, in gleicher Anordnung wie die Seitentriebe von Cystophora und CUystosira?). An einer in Fig. 3, Taf. VII wiedergegebenen Oberflächenansicht des Scheitels von Zands- burgia können wir auch dessen Übereinstimmung mit demjenigen von Cystosira feststellen. Das Bild gleicht dem von Valiante für Letztere gegebenen auffallend. Wir können daran auch fest- stellen, dass die Seitensprosse in ?/s Stellung angeordnet sind. Vegetative Sprosse und Fruchtsprosse wechseln mit einander ab und zwar so, dass zuerst eine Zeit lang nur vegetative Sprosse gebildet werden, dann nur sexuelle, hierauf wieder vege- tative u. =. £. Die ausgewachsenen Sprosse werden bald abgeworfen, und der Hauptstamm erhält da- durch das Aussehen eines mit Blattnarben bedeckten Astes einer kleinblättrigen Eiche. 1) Phyeologia australis. 2) Vergl. Oltmanns, 1. c. pag. 56. Taf. XII, Fig. 4. ) Vergl. Valiante, 1. c. Taf. 2, Leider stand mir von Landsburgia kein Alkoholmaterial zur Verfügung, und ich musste mich mit der mikroskopischen Untersuchung aufgeweichter Teile begnügen. Am Scheitel eines jeden Sprosses liest in einer trichterförmigen Grube eine Scheitelzelle. Von welcher Gestalt dieselbe ist, konnte nicht festgestellt werden. Der anatomische Bau zeigt keinerlei Besonderheiten. Die Conceptakeln sind höchst wahrscheinlich eingeschlechtig und im Oogonium befindet sich nur ein Eı. Eine kurze Übersicht über die im Vorhergehenden besprochene Gruppe der Cystosireen, soll uns die charakteristischen Eigenschaften derselben, sowie der einzelnen Gattungen nochmals vor Augen führen. Cystosireae. Sie wachsen alle, wenigstens in älteren Stadien (für die Keimlinge wurde dies bisher nur bei CUystosira nachgewiesen), mit einer dreiseitigen Scheitelzelle. Verzweigung stets monopodial, radıär oder bilateral, oder beides vereint. Conceptakeln entweder in den oberen Enden der Langtriebe oder in besonderen Kurztrieben. Im Oogonium ein Ei. Bilaterale Cystosireen. Halidrys. Spross mehr oder weniger zusammengedrückt, in Lang- und Kurztriebe ge- sondert. Letztere aus Sexualsprossen und schotenförmigen, gekammerten Blasen bestehend. Bifurcaria. Pflanze aus stielrunden, zum Teil rhizomartig auf dem Substrat kriechenden und demselben mit Haftscheiben aufsitzenden, zum Teil aufrechten, dem scheinbaren Rhizom ent- springenden Sprossen Conceptakeln in den etwas angeschwollenen Sprossenden. Carpoglossum. Sprosse flach, bandförmig, an der Basis verschmälert. Conceptakeln in den wenig veränderten Sprossenden letzter Ordnung. Sprosse zuweilen unregelmässig eingeschnürt. ? Myriodesma. Sprosse flach, bandförmig, mehr oder weniger gezähnt. Conceptakeln zu beiden Seiten der Mittellinie fast über den ganzen Spross zerstreut. Platythalia. Spross flach, in Lang- und Kurztriebe gesondert. Letztere entweder ve- getativer oder sexueller Natur, teils dem Hauptspross gleich gestaltet, teils eichenblattartig. Platylobium. Spross flach, in Lang- und Kurztriebe gesondert. Letztere tragen auf den Kanten kurze breite Sexualsprosse. Conceptakeln in regelmässiger Anordnung kantenständig. An Stelle der ganzen Kurztriebe oder der Sexualsprosse öfters kugelige Blasen. Radiäre Cystosireen. Cystosira. Sehr artenreiche Gattung von verschiedenartigster Gestalt. Meist ein kurzer, stammförmiger Hauptspross mit langen Seitensprossen. Sprosse mit vereinzelt, oder kettenförmig auftretenden blasigen Auftreibungen. Conceptakeln meist in den mehr oder weniger umgewan- delten Sprossenden. Cystophyllum. Der vorigen sehr ähnlich, aber blasenförmige Auftreibungen und Con- ceptakeln auf die Endzweige beschränkt. — 830 — Hormophysa. Sprosse stielrund, teilweise blasig aufgetrieben, dreiseitig geflügelt. Flügel gezähnt. Conceptakeln über den ganzen Spross zerstreut. Coccophora. Sprosse stielrund mit seitlichen Lang- und Kurztrieben. Letztere klein stielrund oder blattartig, gegen das Ende der Hauptsprosse in Sexualsprosse übergehend. Diese an den Spitzen blasig aufgetrieben. ? Scaberia. Stielrunder Hauptspross mit schuppenförmigen, warzigen Seitensprossen. Letztere die Conceptakeln tragend, zum Teil blasig aufgetrieben. Cystophora. Sehr formen- und artenreiche Gattung. Meist radiär, zuweilen auch bilateral verzweigt; manchmal beide Verzweigungsmodi in derselben Pflanze vereinigt. Seiten- triebe oft nach unten gebogen, bei vielen Arten bald an der Basis abbrechend, wobei immer ein schuppenförmiges Basalstück am Hauptspross erhalten bleibt. Conceptakeln in oft blasig auf- getriebenen Sexualsprossen. Landsburgia. Annähernd stielrunder Hauptspross mit Seitensprossen, welche teils aus ihm gleichgestalteten Langtrieben, teils aus blattartigen vegetativen und wenig von diesen ver- schiedenen sexuellen Kurztrieben bestehen. VI. Sargasseen. Diese formenreiche Gruppe zeigt in vielen Punkten Übereinstimmung mit der vorigen, und es lassen sich manche Übergänge zwischen beiden feststellen. Durch ein charakteristisches Merkmal unterscheiden sich jedoch alle in der Gruppe der Sargasseen zusammengefassten Gattungen von den übrigen. Sie tragen nämlich an der Basis der Äste höherer Ordnung, einen oder zwei, sich durch ihre Gestalt und Grösse von den übrigen Sprossen unterscheidende Flachsprosse, in deren Achseln scheinbar die betreffenden Äste sitzen. Zwei Habitusbilder von Carpophyllum Phyllanthus sollen zur Erläuterung dienen. Fig. 5, Taf. VI stellt einen fruktifizierenden, Fig. 6, Taf. VI einen sterilen Zweig obiger Pflanze dar. Der Aufbau der Sargasseen ist bilateral oder radiär, mit Übergängen zwischen beiden Arten. Die Verzweigung scheint stets monopodial zu sein. Das Wachstum geht von einer drei- seitigen Scheitelzelle aus. Im Oogonium scheint immer nur ein Ei enthalten zu sein. Meine Untersuchungen erstreckten sich nur auf Herbarmaterial und lieferten nichts Neues, ich werde mich daher damit begnügen der Vollständigkeit halber eine kurze Übersicht über die Hauptgattungen beizufügen. ' Anthophycus. An der Basis der Äste höherer Ordnung immer zwei (manchmal auch mehr?) Flachsprosse, von denen der erste oft lang bandartig, der zweite meist zur Blase umge- wandelt ist. Sprosse teils flach, teils gerundet. Aufbau monopodial in einer Ebene. Carpophyllum. Alle Sprosse mit Ausnahme der sexuellen Kurztriebe flach. Aufbau und Verzweigung wie vorige. Häufig nur ein Flachspross an der Basis der Seitenäste. Contarinia. Sprosse flach, bilateral verzweigt. Seitensprosse breit, an der Basis ver- schmälert, scheinbar genau achselständige flache Aste mit Sexualsprossen tragend. Letztere in Gruppen auf den Kanten der Äste vorhergehender Ordnung. Pterocaulon. Breiter, monopodial in einer Ebene verzweigter Spross mit breiten unge- teilten Seitensprossen, welche den ersten Ast des scheinbar in ihren Achseln stehenden Systems von Sexualsprossen bilden. Sargassum. Sehr artenreiche Gattung, teils radiär, teils bilateral verzweigt. Erster Basalspross der Äste höherer Ordnung immer blattförmig, meist erheblich grösser als die übrigen. Turbinaria. Aufbau radiär, Erster Basalspross der seitlichen Kurztriebe kreisel- förmig hohl. Zum Schlusse sei hier noch eine kurze Übersicht über die ganze Familie der Fucaceen beieefiiot. in der Anordnung der Gruppen und Gattungen, wie sie sich aus vorstehenden Unter- oO oa, to} | ] oO suchungen ergeben hat. Fucaceen. I. Durvilleen. Durvillaea (inel. Sarcophyeus und Ecklonia), Splachnidium ? II. Hormosireen. Hormosira, Notheia. III. Fuceen. Fıreus, Pelvetia, XNiphophora, Ascophyllum, Asillaria, Seirococeus, Scytothalia, Phyllospora, Marginarta. IV. Loriformes. Himanthalia. V. Cystosireen. A. Bilaterale Cystosireen. Halidrys, Bifurcaria; Carpoglossum, Myriodesma?, Platythalia, Platylobium. B. Radiäre Cystosireen. Oystosira (inel. Halerica ete.), Cystophyllum, Hormophysa, Coccophora, Seaberia?, Cystophora (inel. Blossevillea ete.), Landsburgia. VI. Sargasseen. Anthophyeus, Carpophyllum, Contarinia, Pterocaulon, Sargassum (mel. Halochloa ete.), Zurbinaria. ee — jr Erklärung der Abbildungen. Tafel I. 1. Habitusbild von Hormosira Labillardieri. Natürliche Grösse. 2. Längsschnitt durch Hormosira Labillardıeri. 10:1 (halbschematisch). 3. Hormosira, Querschnitt durch Scheitelzellen (4). 300 :1. 4. r % 2 R (3). 300 :1. 5. 5 Längsschnitt durch Scheitelzellen. 300: 1. Ö. > Querschnitt durch den Vegetationspunkt, Beginn der Verzweigung. 300 :1. 7. ; 5 n = B 2 n R R 8. n Querschnitt durch den Vegetationspunkt nach der Verzweigung. 100: 1. Bi N 5 Querschnitt durch den Spross, Hohlräume. 20:1. 1. Bifurcaria, Horizontalsprosssystem. 3:1. 12. " Querschnitt durch den Vegetationspunkt eines Horizontalsprosses (Schema). 183: a Längsschnitt „ n, - > 2 E Tafel 1. 1. XNotheia anomala, Habitusbild. Natürliche Grösse. 2 s junge Pflanze auf Hormosira. 10:1 (halbschematisch). 3. 5 Conceptaculum mit Seitensprossen und Oogonien. 50:1. 4 a Querschnitt durch den Vegetationspunkt, drei Scheitelzellen. 500: 1. 5 5 Längsschnitt durch den Vegetationspunkt. 300 :1. 6. s 5 nr: a Bildung des Conceptaculums. 300 :1. 7 " “ „ ein Initialhaar. Bildung des Conceptaculums. 300 :1. 8. 5 5 » » Junges Conceptaculum. 300 :1. 9 5 5 er a r a ig. 10. 5 Querschnitt mit Conceptaculum und zwei Seitensprossen. 20:1 (halbschemat.). Ye, ll 5 Längsschnitt der Seitensprossanlage. 480 :1. ig. 13. ; 5 durch einen jungen Seitenspross. 300 :1. ig. 14. e n eines Conceptaculums mit jungem Seitenspross. 40:1 (halbschem.). Tafel III. 1. Seirococeus, Längsschnitt durch den Vegetationspunkt (Schema). 2. ” ” ” ” » 480 : 1. 3 Querschnitt durch den Vegetationspunkt. 300 :1. e2 RR DR a an a a Fig. mp a5 m u Sr pn mon Seirococeus, Längsschnitte durch die Fruchtsprossinitialen. 230: 1. | Längsschnitt durch die Scheitelzelle mit Segmenten. 300 :1. e 5 rn x „ Tochter-Scheitelzellen. 230 : durch junge Fruchtsprosse. 150 :1. Tafel IV. Seiroeoceus azxillaris, Habitusbild. Natürliche Grösse. 5 x Fruchtsprosse. 20:1 (halbschematisch). Seytothalia dorycarpa, Habitusbild. Natürliche Grösse. Phyllospora comosa, junger Fruchtspross. 20:1. Azillaria eonstrieta, Habitusbild. Natürliche (rösse. Scheitelpartie. 2:1. Tafel V. Phyllospora comosa, Habitusbild. Natürliche Grösse. Tafel VI. Carpoglossum confluens, Habitusbild. Natürliche Grösse. 5 5 Scheitelpartie. 2:1. Platylobium, Habitusbild. Natürliche Grösse. 2 Scheitelpartie. 10:1. Carpophyllum Phyllanthus, fertiler Ast \ Habitusbild. Natürliche Grösse. steriler Ast J Tafel VO. Landsburgia quereifolia, Habitusbild. Natürliche Grösse. b) ; ” ” n y : Scheitelpartie, von oben. 10:1. Platythalia elifoln Habitusbild. Natürliche Grösse. 5 » Scheitelpartie. 2:1. Platythalia quereifolia, Habitusbild. Natürliche Grösse. 5 Scheitelpartie. 2:1. Bibliotheca Botanica XXXVII. ee ale Bibliotheca Botanica XXX. rn Tarzım Bibliotheca Botanica XXI. SE £\] Duo e & oa I a ıstalt v Martin.Rommel£ (9, Stuttgart, Lichtdruck d.Hofkunstan von. Erwin Nögele, Stuttgare = Luchtäruck d Hofkunstanstalt v. MaramRornmels 09 Statigorb. Bibliotheca Botanica XXXVIH. Tary® F I ze Verlag von Erwin Nägele, Stuttgart Lichtdruck d. Hofkunstanstalt v MaranRommel£ 09 Stuttgart, Bibliotheca Botanica XXI. f i _ Taf.v1l. nv Ds te ee m 03] 157 =} 30. . Karsten, @., Ueber die Mangrove-Vegetation im Malayischen Archipel. Mit 11 Tafeln. Preis 24 Mark. ge . Reinke, J., Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Morphologie ‚der Sphacelariaceen. Mit 13 Tafeln. Bibliotheca botanica. Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik, herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen und Prof. Dr. B. Frank Königsberg i./Pr. Berlin. Inhalt der einzelnen Hefte: . Schenck, Dr. H., Vergleichende Anatomie der submersen Gewächse. Mit 10 Tafeln. Preis 32 Mark. A Aal . Zopf, Dr. W,, Hotanisohe Untersuchungen über die Gerbstoff- und Anthocyan-Behälter der Fumariaceen. Mit. se ! 3 farbigen Doppeltäfeln. Preis 30 Mark. . Schiffner, Dr. V., Ueber Verbascum-Hybriden und einige neue Bastarde des Verbaseum _ pyramidatam, Mit 2 Tafeln. Preis 4 Mark. . Vöchting, Dr. H., Ueber die Bildung der Knollen. — Mit 5 Tafeln und 5 Figuren im Text. Preis 8 Mark, . Dietz, Dr. Sändor, Ueber die Entwickelung der Blüthe und Frucht von Sparganium Tourn. und Typha ae, j Mit 3 Tafeln. Preis 8 Mark . Schenk, Dr. H., Fossile Pflanzen aus der Albourskette. Mit 9. Tafeln. Preis 8 Mark. gr 3 Far . hiees, Dr. Max u. Dr. C. Fisch, Untersuchungen über Bau und Lebensgeschichte der Wirschtrüffel, Ela phomyces. — Mit 1 Tafel und 1 Holzschnitt. Preis 5 Mark. r Buchtien, 21.:0% Entwiekelungsgesehichte des Prothallium von Equisetum, Mit 6 Tafeln. ‚ Preis 10. Mark . Huth, Dr. E., Die Klettpflanzen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verbreitung durch a! MD 78 Holssähmitlen. Preis 4 Mark. . Schulz,- Aug., Beiträge zur Kenntniss der Bestäubungseinriehtungen und der Geschlechtävertbefiung bei den % h Pflanzen, I. Theil. Mit 1 Tafel. Preis 8 Mark. . Wigand, Dr. A., Nelumbium speeiosum. — Nach des Verse Tode herausgegeben von Dr. E. Dennert. Ken Mit 6 Tafeln. Preis 12 Mark. ae 2, Stenzel, Dr. G., Die Gattung Tubieaulis Cotta. Mit 7 Tafeln. Preis 20 Mark. e - . Geheeb, Adelbert, Neue Beiträge zur Moosflora von Neu-Guinea. Mit 8 Tafeln. Preis 10 Mark: A 3 Oltmanns, Dr. Friedrich, Beiträge zur Kenutniss der Fucaceen. Mit 15 Tafeln. Preis 32 Mark. . Schumann, Dr. €. R. 6 Anatomische Studien über die Knospenschuppen von EEUONEE und dicotylen Holzgewächsen. Mit 5 Tafeln. Preis 10 Mark, . Bucherer, Dr. Emil, Beiträge zur Morphologie und Anatomie der Dioscoreaceen. Mit 5 Tafeln. Preis 10 Mark, N . Schulz, August, Böiträge zur Kenntniss der Bestäubungseinriehtungen und Geschleektevertheilang., nA den Pflanzen. IL Theil. Preis 27 Mark. : Walter, Dr. Georg, Ueber die braunwandigen, sklerotischen IE Farne, mit besbader Be- rücksichtigung der sog. „Stützbündel“ Russow’s. Mit 3 farb. Tafeln. 'Preis’6 Mark. . Beck von Mannagetta, Dr. Günther Ritter, Monographie der Gattung Orobanche. Mit 4 Farb. Tafeln und 3 Karten. Preis 64 Mark. ! . Rostowzew, J., Die Entwiekelung der Blüthe und des Blüthensfandes’ bei einigen Arten der Su Ambrosiene $ und Stellung der letzteren im System. Mit 7 Tafeln. Preis 10 Mark. “ . Stenzel, Prof. Dr. @., Blüthenbildungen beim Schneeglöckeben (Galanthus Ba), En Samenformen bei der Bu Eiche (Quercus pedunculata). Mit 6 Tafeln. Preis 20 Mark. Preis 24 "Mark. . Berekholtz, W., ‚Beiträge zur Kenntniss der Morpholovie und Anatomie von ne manicata. Linden. Mit 9 Tafeln. Preis 20 Mark. . Krick, Fr., Ueber die lindenknollen de Rothbuche. Mit 2 Tafeln. Preis 8 Mark. h Wettstein, Dr. R. von, Beitrag zur Flora Albaniens. Mit 5 Tafeln. Preis 24 Mark. 2 . Buchenau, Prof. Dr. Fr., Ueber den Aufbau des Palmiet-Schilfes aus dem Caplande. (Prionium serratum . Drege.) Mit 3 teilweise colorierten Tafeln. : Preis 18 Mark. . Luerssen, Prof. Dr. Chr., Beiträge zur Kenntniss der Flora West- und Ostpreussens. L—II. Mit 23 Tafeln Preis 65 Mark. . Pohl, Dr. Jul, Botanische Mitteilung über Hydrastis canadensis. Mit 4 Tafeln, Preis 8 Mark. GE Eltert, Dr. Th-, Ueber die Auflösungsweise der secundären Zellmembranen der Samen bei. ihrer Keimung x Mit 2 Tafeln. Preis 8 Mark. . Groppler, Dr. Rob., Vergleichende Anatomie Hase Holzes der nen Mit 4 Tafeln. »Preis 12 "Mark. 2. Jungner, J. R., Wie wirkt Lraitelaes und Hiessöndes Wasser auf die Gestaltung des Blattes? Einige biologische Experimente und Beobachtungen. Mit 3 Tafel. Preis 10 Mark, . Mäule, €., Der Faserverlauf im \Wundholz. Eine anatomische Untersuchung. Mit 2 Tafeln. 1895. Preis 8 Mark. . Jarius, Untersuchungen über Ascochyta-Pisi bei parasitischer und saprophyter Ernährung. ie Tafel. 1896. Preis 7 Mark. ‚ Schlickum, A., Morphologischer und anatomischer Vergleich der Kotyledonen und ‚ersten "Laubblätter der Keimpflanzen der Monokotylen. Mit 5 Tafeln. 1896. Preis 24 Mark: Die „Bibliotheca botanica“ erscheint in Quartformat in zwanglosen. Heften mit zahlreichen, zum grossen Theil farbigen Tafeln. — Jedes Heft wird einzelu “abgegeben und einzeln berechnet. - ”. BIBLIOTHECA BOTANICA m — | — Original -Abhandlungen aus 4 en Gesammtg ebiete der Botanik. Herausgegeben von En Prof. Dr. Chr. Luerssen Prof. Dr. B. Frank RER ER eh R | und 2 “4 en 0... in Königsberg i./Pr. i in Berlin. Heft 39. ' e; Über Lösung und Bildung der aus Hemicellulose bestehenden Zellwände Ä - .. umd ihre Beziehung zur Gummosis' von Dr. J. Grüss. Mit 1 Tafel. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. x 1896. A Ye FE Y ee r 4 d Du £ } 4 ‘ IR 2 Y 4 Fir de A ER | W N ee rg | nr a IN ur 9 AR y a N N ” 4 “ x OR a ET r. i F PR e we ae" av ch. 4 ; ar < Lehe { R ! M or P .# } % In i * nn 2 r 4 [ Y r “ Pan he N ni f y N {! = j' € u { A 1 K ft " 4 % ” in ki ! r : k; pie vi j Y j E y . IA Fo k ) R j Zr " bh ur j j h rn f 1 ® a Val re n 6 N f { 5 r { ar iD ' “ w Er * din 4 . Ä f BIBLIOTHECA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen Prof. Dr. B. Frank j und i { in Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft 89. Dr-J. Grüss: Über Lösung und Bildung der aus Hemicellulose bestehenden Zellwände und ihre Beziehung zur Gummosis. Mit 1 Tafel. STUTTGART: Verlag von Erwin Nägele. 1896. Über Lösung und Bildung der Hemicellulose bestehenden Zellwände und ihre Beziehung zur Gummosis. Von DrrJ: Grüss Mitte Tarfel. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1896. "se Alle Rechte vorbehalten. Aue, De e. Set Iniee . U an 05 Rn 23 ale unsth } RN Fa ur ae Is Ablfe un % R- H ıE ; TO RE a ee Sen u \ - : Br j . B . 5 mr Er ni Y & DER, a 5 Biz 13 E E ne u 3 „e 2. mean SIR nt En} run Dun ver Sum I Sigi B . j i Br es ‘ e- 2 nn En 3 5 . D j Be + j | . Di E% Eu Im ZZ . > B F u “ j j ap 5 . > . . . Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Eie, 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11 Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. IRlroillde Fig. 18. Fig. 19. Tafelerklärung. Erste Anlage der Reservecellulose in dem jungen Dattelkern. Die primären Membranen p werden durch Kongorot intensiv gefärbt, was hier durch die violette Färbung angedentet ist. Ein Schnitt durch die erste Anlage der Reservecellulose mit Fehlingscher Lösung behandelt. Die Ausscheidung von Kupferoxydul wird durch die Schattierung sowie durch die dunklen Punkte angegeben. Ein Schnitt von einem jungen Dattelkern, welcher die Einlagerung des Galactins in die aus Mannan bestehende verdickte Zellwand vom Lumen her zeigt. Eine Zelle, in deren Wand das Galactin eingelagert wird, im Querschnitt. Verdiekte Zellwände eines jungen Dattelkerns mit Fehlingscher Lösung behandelt. Die Körnchen bestehen aus Kupferoxydul. Zellen mit verdiekter Wandung, welche die fraktionierte Lösung zeigt, aus dem keimenden Samen von Tropaeolum. Alkali-Alizarin-Färbung. Die intensiv gefärbten Stellen sind in- takte Wandmasse; in den schwach gefärbten Stellen ist das Ferment durch die Guajak- Wasserstoffsuperoxyd-Reaktion nachzuweisen, Zellen mit verdickter Wandung aus der Nähe des Scutellums in der keimenden Dattel. Alkali-Alizarin-Färbung. Die Zellwand wird, wie vorher, fraktioniert gelöst. In der helleren Zone ist das Ferment durch die Guajak-Wasserstoffsuperoxyd-Reaktion sichtbar zu machen. Ein Schnitt durch das Holz eines ruhenden Astes der Acacia arabica. In den Libriform- zellen ist die aus Araban-Galactan bestehende Verdickungsschicht — die Reservecellulose — schwach gefärbt. Bei der Färbung des Gewebes mit Fuchsin bleibt dieselbe ungefärbt. In den farblosen Zellen sind Stärkekörner. In den Gefässen ist das Arabin-Galactin in- tensiv gefärbt. Ein Schnitt durch das Holz eines austreibenden Astes. Die Lösung der Reservecellulose erfolgt hier vom Lumen aus. Die Markstrahlen sind mit den Inversionsprodukten Arabin- Galactin gefüllt. Stärkere Vergrösserung. Wie vorher. Lösung der Reservecellulose bei den unteren Zellen von innen, bei den oberen von aussen und von innen. Das Ferment dringt dabei in die Masse ein. u. b. Schnitt durch die ruhende Wurzel von Astragalus glyeyphylloides mit Alkali-Alizarin behandelt. In den Markstrahlzellen intensiv gefärbte Massen von Arabin-Galaetin; in den Gefässbündeln Zellen mit schwach gefärbter Reservecellulose, die aus Araban-Galaetan be- steht. a Rinde, b Xylem. Sehnitt durch die austreibende Wurzel von Astragalus glyeyphylloides. Die Verdiekungs- schichten sind in Lösung begriffen; aus den Markstrahlzellen schwinden die Reservecellulose- gummis Arabin-Galactin. Ein Schnitt durch das Kotyledonengewebe des ruhenden Samens von Astragalus hamosus mit Alkali-Alizarin behandelt, wodurch in den Zellen das Arabin-Galaetin intensiv gefärbt wird. Dasselbe von dem ruhenden Samen der Acacia subulata. Die in der gefärbten Masse liegenden Körner sind Aleuronkörner. Zellen aus der Rinde der austreibenden Wurzel von Astragalus glyeyphylloides. Die Zelle a enthielt ursprünglich vier Zellen mit verdiekten Wandungen, von denen nur noch die Überreste vorhanden sind. \ Schnitt durch das Kotyledonengewebe eines ruhenden Samens von Zupinus luteus mit Alkali- Alizarin behandelt. Die primäre Membran bleibt farblos. Schnitt durch das Holz des zweiten Jahrrings eines zweijährigen Astes von Prunus cerasus mit Fuchsin gefärbt. Die violette Färbung ist durch eine rote ersetzt zu denken. Die Reservecellulose bleibt farblos; die primäre Membran wird am intensivsten gefärbt. Schnitt durch Phloem und Xylem eines kutzen ruhenden einjährigen Astes von Prunus avium mit Alkali-Alizarin behandelt. Die Markstrahlen enthalten Gummi; in m ist Stärke vorhanden, wodurch die Zellen gelbrot werden. Schnitt durch einen jungen Dattelkern mit essigsaurem Phenylhydrazin behandelt. k sind die Mannosazon-Kryställchen. N ——— nn Bd — — En 2. D ı We IR BE NIIT ER EN a P un rar N ws 2 a A I ee A ie HI BSR LE = j Sl Dei ray sr . a Ta Nee . BT FM nöKn fe { ic keb Sat vn ee Ki Mi rege) g7 2 er Ah) = 33, u il area) far) ) > Ba; Ye ; er i ha IE De Li ıı HG ADLE mar ae 0) KITCHEN PNERETN EO TEN h re HE TEN. E te ee Be Mn zh PTR ee ia AR ee RR Zu Ki: Kor Bi ws SS Tal“ Aa ae ana 3 dee 1 ee eM Ha ER Re) Tre 0 TE an re 1a ae ud il Fa f AT Fi INA TRDEE NE } Kir a RR re ne oe Fe ee a Mo ei" ee et et Tre A Er LE h J e { - DOeUaNe VEREe Tee. IL em ARE FR ORT Tl, a u ah vu ws EL, BR er GE (de DE Aick RA HUNTER ER: alt Ne en N Be BNP u De En en 79 % Pe De ae ar ie een AR: POLE 1 10 > i eri0 rl A Fe drh er bu be en He FR Mr ut ERRAN.E #9 ar AR a Pa Or Hut Br. e* En dpa sı, Ui IT Re BRAIN an N vu lu. Te WU wu Dr ih al reis Aula ih: ZN Due) E77 | | ; ae. | rg re BIO IE HAIE LEN Ba ih Schlau A ehr „nl Se a ee ae ae 2. a a ar mer re El ET en ange a Te Kr re FU BY fa 0 a re re een NE Re = RAENFET NS" ea ATI EE HERT SE SE TE en he a ur " uhr) Sur we ei feat Vier en Be. [7 ie « I a N Ar LET A Fuu han zo 143) ee =; Kar 7 nlhienfe Es HN ng! Be a ae ea % BT Du 2 aan al en RI Eau Draltene HMI a REN A Ta A ET Te i j Zr VanGLIEnE rs WERT: ri Pe “il, BZ Paare Fur ap ‚ie Krh.kat um R REN. Ay Re ika BETT ah j POLEN aa men A) W.8 ee N on Ani $ ie ash Ale Es - ü er Ah ler f u j ö EN Pr PR ale IT BE EAN IR A er ur N NE Le HIER En eye ar N 1 ar N yon warn kt vr As ih: zum ae Nee darlenn re et Keen nl He nn ZT Er Bl rt ee ICE ea wii Ku n Mer ’ er ” if BR N = . Kae Be re E K FARM, elae N. PMtE: u, = { A \ Fersen RANG." ra Ike IE SIRERE ale Bibliotheca Botanica XXXN. DIIAITE ELITONS EEE 122) 53 a) AW SEE a Sp Do ©“. ser 88 | DIE SS EN) N n) I SITOD\DOI vera), 14 I N, ZIDS Bl M u SO Nee Pa € © Jılh. Anst. “Werner &Wönter, Frankfurt#M. Verlag von Erwin Nögele, Stuttgart. - - — Nm 9. Zopf, Dr. W., Botanische Untersuehungen über die Gerbstoff- und Anthocyan- „Behälter (der Fumariaceen. Mit . Vöchting, Dr. H., Ueber die Bildüng der Knollen.. — Mit 5 Tafeln und 5 Figuren im Text. Preis 8 ‚Mark, . Dietz, Dr. Sändor, Ueber die Entwickelung der Blüthe und Frucht von Sparganium Tourn. und RR Tourn. . Wigand, Dr. A., Nelumbium speciosum. — Nach des Verfassers ‚Tode herausgegeben von ‚Dr: E. Dane : Oltmanns, Dr. Friedrich, Beiträge zur Kenntniss der Fucaceen. Mit 15 Tafeln. Preis 32 Mark. . Schumann, Dr. €. R. 6., Anatomische Studien über die Knospenschuppen von Coniferen und icotylen 5 E Bucherer, Dr. Emil, Beiträge zur Morphologie und Anatomie der Dioscoreaceen. Mit 5 Tafeln. Preis 10 Mark, j . Schulz, August, Balean zur Kenntniss der Bestäubungseinrichtungen und Geschlechtsvertheilung ‚bei den. . Walter, Dr. Georg, Ueber die braunwandigen, sklerotischen Gewebeelemente der Farne, mit besonderer Ber al . Beek von Mannagetta, Dr. Günther Ritter, Monographie der Gattung Orobanche. Mit 4 farb. Tafeln . Rostowzew, J., Die Entwiekelung der Blürhe und des Blüthenstandes bei einigen Arten der Gruppe Ambrosieae . Stenzel, Prof. Dr. 6., Blüthenbildungen beim Schneeglöckehen (Galanthus mivalis) und Samenformen bei der... . Reinke, J., REN zur vergleichenden Anatomie und Morphologie der 'Sphacelariaceen. a 13° Tafeln. Be | . Berckholtz, ‘W., Beiträge zur Kenntniss der Morphologie und Anatomie von Gunnera ce Linden. e . Kriek, Fr., Ueber die liindenknollen der Rothbuche. Mit 2 Tafeln. Preis 8 Mark. j { Wettstein, Dr. R. von, Beitrag zur Flora Albaniens. Mit 5 Tafeln. Preis 24 Mark. ’ 2 . Buchenau, Prof. Dr. Fr., Ueler den Aufbau des Palmiet-Schilfes aus dem Caplande. (Prionium serratum . Pohl, Dr. Jul., Botanische Mitteilung über Hydrastis canadensis. Mit 4 Tafeln. "Preis 8 Mark. i Elfert, Dr, Th., Ueber die Auflösungsweise der secundären Zellmembranen der Samen bei ihrer Keimung ..Groppler, Dr. Rob., Vergleichende Anatomie des Holzes der Magnoliaceen. Mit 4 Tafeln. Preis. 12 EnEeR 2. Jungner, J. R., Wie Si träufelndes und fliessendes Wasser auf die Gestaltung des Blattes? Einige biologische 3. Mäule, C., Der Faserverlauf im Wundholz. Eine anatomische Untersuchung. Mit 2 Tafeln. 1895. Preis 8 Mark. 34. Jarius, Untersuchungen über Ascochyta Pisi bei en und saprophyter ‚Ernährung. Mit 1 Tafel. ‚1896. 35. Schliekum. A., Morphologischer und anatomischer Vergleich der Kotyldankn und ersten Laubblätter der Die „Bibliotheca botanica“ erscheint in Quartformat in zwanglosen Heften mit zahlreichen, zum | grossen Theil farbigen Bibliotheca botanica. Orisinal-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der HAIE, herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen una Prof. Dr. B. Frank Königsberg i./Pr. > Berlin. Inhalt der einzelnen Hefte: Schenck, Dr. H:, Ver eleichende Anatomie der’ submersen Gewächse. Mit 10 Tafeln. Preis 32 Mark. 3 farbigen Döpnetskiin, Preis 30 Mark. Sehiffner, Dr. V., Ueber Verbascum-Hybriden und einige neue Bastarde des ver bauokk pyramidatum, Mit 2 Tafeln. Preis 4 Mark. Mit 3 Tafeln, Preis 8 Afark, Schenk, Dr. H., Fossile Pflanzen aus der Albourskette. Mit 9 Tafeln. Preis 8 Mark. Rees, Dr. Max u. Dr. ©. Fisch, Untersuchungen über Bau und Lebensgeschichte ‚der Mirschtrüfe, Ela- phomyces. — Mit 1 Tafel und 1 Holzschnitt. Preis 5 Mark. Buchtien, Dr. 0., Entwickelungsgeschichte ‚des Prothallium von Equisetum, Mit 6 Tafeln. Preis 10 Mark. Huth, Dr. E., Die Klettpflanzen mit besonderer. Berücksichtigung ihrer Verbreitung durch: ‚Thiere. — ‚Mit 78 Hacken Preis 4 Mark. - \ Schulz, Aug., Beiträge zur Kenntniss der Bestäubungseinrichtungen und der Geschlechtsvertheilung bei den Pflanzen. I. Theil. Mit 1 Tafel, Preis 8 Mark. \ Mit 6 Tafeln. Pier 12 Mark. Stenzel, Dr. G., Die Gattung Tubicaulis Cotta. Mit 7 Tafeln. Preis 20 Mark, Geheeb, Adelbert, Neue Beiträge zur Moosflora von Neu-Guinea. Mit 8 Tafeln. Preis 10 Mark. Holzgewächsen. Mit 5 Tafeln. Preis 10 Mark. Pflanzen. II. Theil. Preis 27 Mark, rücksichtigung der sog. „Stützbündel“ Russo w’s. Mit 3 farb. Tafeln. Preis 6 Mark. und 3 Karten. Preis 64 Mark. und Stellung der letzteren im System. Mit 7 Tafeln. Preis 10 Mark. Eiche (Quereus pedunculata). Mit 6 Tafeln. Preis 20 Mark. Karsten, 6, Ueber die Mangrove-Vegcetation im: Malayischen Archipel, Mit 11 Tafeln. Preis 24 Mark. Preis 24 "Mark, Mit 9 Tafeln. Preis 20 Mark. Dröge.) Mit 3 teilweise colorierten Tafeln. Preis 18 Mark. . Luerssen, Prof. Dr. Chr., Beiträge zur Kenntniss der Flora West- nd OÖstpreussens. 1. II: Mit 23,Tafelı eh ’ P - Preis 65 Mark. Mit 2 Tafeln. Preis 8 Mark. ac und Bei; achtungen. Mit 3 Tafeln. Preis 10 Mark. Preis 7 Mark. Keimpflanzen der Monokotylen. Mit 5 Tafeln. 1896. Preis 24 Mark. Tafeln. — Jedes Heft wird einzeln abgegeben und einzeln berechnet. Original -Abhandlungen || dem Gesammtgebiete der Botanik. Ei Herausgegeben Prof. Dr. Chr. Luerssen 5 a Prof. Dr. B. Frank in Königsberg i./Pr._ in Berlin. Heft Re ni Vergleichende eg über den. ee Bau der Sick Früchte und Samen s : von . Dr. Carl von: Wahl. „Mit 5 Tafeln. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1897,77 a " Te = r Pr. ni 8 Ba Zur » # D 6 Ele 6 w) za F a» 2 er ne > D - De Be! n i ee PR “TE m a ae ee --. BIBLIOTHEGA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen : Prof. Dr. B. Frank und in Königsberg i./Pr. in Berlin. Heft 40. Vergleichende Untersuchungen über den anatomischen Bau der geflügelten Früchte und Samen von Dr. Carl von Wahl. STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele. 1897. Vergleichende Untersuchungen über den anatomischen Bau seflügelten Früchte und Samen Dr. Carl von Wahl. [0 ® — +5 Zi >—— le STUTTGART. Vremmlareı vorn Erwin .NägTerle: 1897. Bug: Rechte vorbehalten. <— Druck von A. Bonz’ Erben in Stuttgart. Einleitung. Die Verbreitungsmittel, welche es den Pflanzen ermöglichen, gleich den Tieren ihrer Nachkommenschaft weitere Bezirke zu eröffnen und ein Wandern in entferntere Gebiete zu ge- statten, haben schon seit längerer Zeit das Interesse des Naturforschers erregt. Wir sehen, in der botanischen Litteratur zurückgreifend, schon de Candolle und Darwin, wie auch einige frühere Forscher, dies Gebiet berühren, worauf dann Hildebrand zum ersten- mal das reichhaltige Material ordnete und in seiner Abhandlung „Über die Verbreitungsmittel der Pflanzen“ ') ausführlich bearbeitete. In derselben führt er in übersichtlicher Darstellung alle Vorkehrungen auf, welche die Natur getroffen hat, um eine möglichst ergiebige Verbreitung der Früchte und Samen zu ermöglichen, sei es durch Wasser, durch Wind, durch Tiere oder auf sonst eine Weise. In allen diesen Einrichtungen sehen wir das Zweckmässigkeitsprinzip obwalten. Auch Nägeli, Sachs, Ascherson und Kerner von Marilaun haben durch Anmerkungen und kurze Mitteilungen Beiträge hiezu geliefert. Als letzte Abhandlung über dieses Thema erschien vor zwei Jahren eine reichhaltige Arbeit von Buchwald mit dem Titel „Die Verbreitungsmittel der Leguminosen“. ?) Ein besonderes Interesse und vielseitige Anregung boten namentlich für diese Arbeit die Schrift von Dingler: „Über die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane,“®) welcher eine Vor- arbeit „Über die nach dem Prinzip des Schraubenfliegers eingerichteten Früchte“ ?) vorausging. Dingler behandelt in diesen Schriften besonders ausführlich die Form der Flugbahnen der Samen und Früchte und die Verzögerung ihres Fallens durch zweekentsprechenden Bau und zweck- entsprechende Bewegung. Es leuchtet ein, dass selbst ein schwacher Wind einen langsam zur Erde sinkenden Samen leichter in der Umgebung verbreiten kann, als wenn der Fall schnell senk- recht nach unten erfolgt. Trotz der vielen Untersuchungen, welche über geflügelte Samen und Früchte angestellt wurden, hat bis jetzt die Anatomie derselben noch keinen Bearbeiter gefunden, obwohl von vorn- herein zu erwarten steht, dass die Zweckmässigkeit auch im inneren Bau sich geltend machen wird. 1) Hildebrand. Über die Verbreitungsmittel der Pflanzen. *) J. Buchwald. Die Verbreitungsmittel der Leguminosen, — Inangural-Dissertation 1894, °®) Dingler, Über die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane. 4) Dingler. Über die nach dem Prinzip des Schraubenfliegers eingerichteten Früchte. Bibliotheca botanica. Heft 40. 1 Zuerst leuchtet ohne weiteres ein, dass ein grosser Flügel eines Samens oder einer Frucht zu- gleich leicht und fest sein muss, leicht, um ein schnelles Fallen zu verhindern, fest, um einem Zerreissen durch den Wind vorzubeugen. Da nun die Flügel der Samen ganz anderen morpho- logischen Ursprungs sind, als die der Früchte, indem sie im ersten Falle aus Integumenten, im zweiten aus Carpellen oder aus Hochblättern hervorgehen, entstand die weitere Frage, mit welchen Mitteln in beiden Fällen die Leichtigkeit und die Festigkeit hergestellt werden. Bekanntlich besitzen die Integumente keine Gefässbündel, während dieselben bei Carpellen stets vorhanden sind; also muss das Baumaterial, aus dem die Flügel bestehen, sehr ungleicher Natur sein, und doch wird derselbe physiologische Zweck angestrebt, und ausserdem die Hauptbedingung, dass die Konstruktion der Flügel vor allem rationell sei, erfüllt. Es schien also von vornherein loh- nend, von diesen Gesichtspunkten geleitet eine Untersuchung der Flügelfrüchte und Flügelsamen zu beginnen und dieselbe vergleichend auf alle Typen auszudehnen, die schon Dingler') aufge- stellt hat und die in jeder einzelnen Gruppe Formen vereinigen, welche, vermöge ihrer überein- stimmenden Konstruktion, auch beim Fallen ähnliche Bewegungen vollführen. Da zumal me- chanische Zellen in fast allen Flügeln reichlich vorhanden sind, war ein gutes Mittel geboten, an deren Lagerung die Zweckmässigkeit des Baues nach mechanischen Prinzipien zu erkennen. So verschiedenartig auch die einzelnen Einrichtungen sind, kann man im allgemeinen doch stets folgende Faktoren als wirksam bezeichnen. Die oft grossen und zarten Flügel müssen beim Fallen dem vorhandenen Luftdruck genügenden Widerstand bieten können. Da nun der Luft- druck bei den verschiedenen Formen der Bewegung seine Angriffspunkte ändert, so werden wir in jedem einzelnen Falle die für die Inanspruchnahme getorderte zweckmässige Anordnung der Skelettelemente erwarten dürfen. Wir stellen uns demnach die Aufgabe, einen inneren Zusammen- hang zwischen der Art der Bewegung und der Anordnung der Skelettelemente, also eine Be- ziehung zwischen Bau und Funktion nachzuweisen. Da diese Übereinstimmung vorhanden ist, möchte ich schon deshalb in der systematischen Einteilung mich den Dinglerschen Typen an- schliessen und so in deren Rahmen den Zusammenhang zwischen Inanspruchnahme und zweck- mässiger, mechanischer Konstruktion darthun. Je rationeller die Konstruktionen durchgeführt sind, umso vollkommener wird auch die Leistungsfähigkeit der geflügelten Früchte und Samen sein. Umgekehrt wird man aus der Vollkommenheit der Bewegung auf die Zweckmässigkeit des innern Banes schliessen können. Für die Festigkeit bei möglichst geringem Materialaufwand ist bei denjenigen Flügeln, welche auf Biegung in Anspruch genommen wer den, das /J, Trägerprinzip als zweckmässig angezeigt, und daher sehen wir es nach Möglie ‘hkeit bei fast allen Flügelarten, sofern die Dieke des Gebildes es zulässt, durchgeführt, bei den Früchten sowohl als auch bei den Samen. Allerdings geschieht dieses in den verschiedensten Formen. Während die Frucht- flügel bald Gefässbündel mit Bast, bald nur Skelettstränge als Gurtungen verwenden, finden wir bei den Samen andere Einrichtungen wegen des Mangels an Gefässbündeln. Bei vorherrschendem Zug in den Flügeln treten die mechanisch wirksamen Zellen in die Mitte, weil eine solche Lage- rung derselben, wie Schwendener bekamntlich dargethan hat, am zweckmässigsten ist. Auch die Einrichtungen gegen Einreissen sehen wir überall da, wo eine Kraft in diesem Sinne einwirkt, vertreten; in den meisten Fällen treten zu dem Zweck zahlreiche Anastomosen der Gefässbündel auf. Dazu kommen noch bei einigen Frucht- und namentlich bei den Samenflügeln verschiedene später aufzuführende Einriehtungen. e) Dingler. Über die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane. Seite 1. Die Arbeit wurde im botanischen Institut der Universität zu Berlin ausgeführt. Es ist mir eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Schwendener für die vielfachen Anregungen und Belehrungen meinen ergebensten Dank abzustatten. Auch Herrn Professer Dr. Engler möchte ich für die Bereitwilligkeit, mit der er mir Untersuchungsmaterial aus dem hiesigen Museum überliess, an dieser Stelle nochmals bestens danken. Spezieller Teil. I. Der Acer-Typus. So verschieden auch die Formen der Flügel im Allgemeinen sind, so sehen wir doch einige derselben besonders häufig in den verschiedensten Familien mit überraschend gleichem anatomischem Bau wiederkehren. Dies gilt ganz besonders vom Typus Acer. Von allen Früchten und Samen, die unter stark beschleunigter Drehung fallen, scheint dieser die vollkommenste Konstruktion zu repräsentieren: denn nicht nur die Bewegungsvorgänge gelangen zu einer grossen Vollkommen- heit und Kompliziertheit, die Leistungsfähigkeit steigt bei denselben nach Dingler bis 2,33, während sie bei andern, wie zum Beispiel bei Frazinus, nur den Grad von 1,38 erreicht,') sondern auch die mechanischen Konstruktionen zeigen eine hohe Stufe der Vollkommenheit und Zweck- mässigkeit. Es kann uns deshalb nicht wundern, dass die Verbreitung der getlügelten Samen und Früchte dieses Typus sich schnell über weite Bezirke erstreckt. So kann ein einzelner Baum eines Parkes oft einen grossen Teil desselben mit seiner Nachkommenschaft besiedeln. Die An- ordnung der Skelettelemente bei Acer erinnert uns gleich auf den ersten Blick an die zweck- entsprechenden Einrichtungen bei den Flügeln der Insekten und den kräftigeren, praktisch er- probten Konstruktionen der Windmühlenflügel. Im letzteren Fall ganz besonders ist auch die Inanspruchnahme auf Festigkeit eine ganz ähnliche wie beim Acertypus. Wir haben als Kraft den Wind, der auf die Fläche der Flügel wirkt und dieselben, da sie sich zur Angriftsrichtung in schiefer Einstellung befinden, zur Drehung bringt. Auch hier ist die eine Flügelkante gegen- über der andern erheblich stärker, weil sie beim Rotieren dem Luftdruck den meisten Wider- stand entgegenzusetzen hat. Diese Flanke giebt dem ganzen Flügel Halt in der Längsrichtung, während der übrige Teil nur schwache Versteifungen besitzt. Der Vergleich mit Acer ist gerechtfertigt, denn im selben Sinne, wie der Wind auf den Mühlenflügel wirkt, wirkt bei den Vertretern des Acertypus der Luftwiderstand, welcher der Frucht oder dem Samen beim Fall entgegensteht. Eigentlich wäre es richtiger umgekehrt zu sagen, die Frucht oder der Samen drücke vermöge des Eigengewichtes auf die Luft, indessen ist auch die obige Ausdrucksweise gestattet, da Druck und Gegendruck immer gleich sind. Die Luft wirkt aktiv auf das fallende Gebilde in den Fällen, wo ein aufsteigender Luftstrom vorhanden ist. Dass ein solcher vorkommt, zeigt uns schon eine flüchtige Beobachtung. Die Bäume, die !) Die Leistungsfähigkeit wird berechnet aus dem Verhältnis der thatsächlichen Fallgeschwindigkeit zur beobachteten, En im Herbst durch die Hitze der Sonne eine gewisse Menge von Wärme in sich aufgespeichert haben, zeigen besonders am Abend darin einen Unterschied gegen die sie umgebende Luft, die oft um ein erhebliches kühler ist. Tritt man zum Beispiel im Herbst von einer freien Fläche herkommend an eme Nadelholzwaldung, so spürt man ganz deutlich den Temperaturunterschied, da einem ein warmer Hauch entgegenschlägt. Ich habe die Beobachtung machen können, dass leichte Gegenstände, wie z. B. Staub oder Stückehen von Blättern auch bei windstillem Wetter durch diesen Luftstrom in die Höhe getragen wurden. Eine ähnliche Erscheinung kann man in der Stadt im Winter beobachten. Bei windstillem Wetter, wenn es schneit, sieht man die Schnee- flocken an den Häusern emporwirbeln, während andere in einiger Entfernung vom Hause ruhig nach unten fallen. Es rührt diese Verschiedenheit von dem starken aufsteigenden Luftstrom her, der sich an den im Vergleich zur Luft wärmeren Wänden bildet. Ein Auftrieb ensteht auch, falls der Wind an einen Waldbestand oder eine Baumgruppe anprallt. Die Flügelfrüchte oder Samen des Acertypus sind so gebaut, dass sie beim Fallen durch die Rotation sich fast horizontal einstellen, wodurch dem Luftdruck ein möglichst grosser Widerstand entgegengesetzt wird. Im folgenden Abschnitt sollen die auch von Dingler zum Teil gebrauchten Bezeichnungen angewandt werden, und zwar für die Seite mit der verdiekten Leiste: Schwerkante oder Rücken- kante (Fig. 1 R), für die unbelastete: Schmalkante oder Schneide (Fig. 1 8). Als Beispiel aus der Gattung Acer möge die bei uns häufige Art Acer platanoides dienen (Fig. la). Hier entstehen am Fruchtknoten an zwei gegenüberliegenden Seiten kleine Erhebungen als die ersten Anfänge der jungen Flügel. Ihr Gewebe ist zuerst vollständig gleichmässig meriste- matisch; bei fortschreitender Entwiekelung, etwa bei einer Länge der Flügel von 1 mm, beginnen von der Fruchtknotenwand her in dem Grundgewebe die Gefässbündel sich zu differenzieren. Schon in diesen ersten Anfängen erkennen wir die Zweckmässigkeit der Anordnung im Verlauf der Bündel, nämlich das Parallellaufen an der Rückenkante (Fig. la S in der Richtung ab) und das senkrechte Auslaufen auf den Rand (Fig. la R in der Richtung ed); auch die an letzterem auftretenden Queranastomosen sind schon angedeutet, so dass die Flügel nur auszuwachsen und in Dauergewebe überzugehen brauchen, um für das Fliegen zweckentsprechend gebaut zu sein. Dass der senkrechte Verlauf der Bündel, wie er eben erwähnt wurde, der einzig zweckent- sprechende ist, ist daraus leicht zu ersehen, dass die Skelettelemente bei dieser ihrer Richtung der Krümmung um eine Längsachse am besten widerstehen, denn im ersteren Falle, beim Parallel- laufen mit der Rückenkante, stehen sie senkrecht auf der Krümmungsachse ed (Fig. la), im zweiten, beim Auslaufen auf die Schmalkante, senkrecht auf der Krümmungsachse ab (Fig. 1a). Führen wir durch die Rückenkante eines Acerflügels im Reifezustande einen Querschnitt, so sehen wir die für die Biegungsfestigkeit nötige Anordnung der Träger. In das lockere Grund- gewebe, fast unmittelbar unter der Epidermis eingelagert, liegen die Gefässbündel in einem Kreis angeordnet. Dieselben bilden einen hohlen Träger. Die Gefässbündel besitzen nach aussen wie nach innen einen Bastbelag, von denen der äussere stärker entwickelt ist. Dieselben bilden die festen Pfosten und fungieren im Verein mit den gegenüberliegenden als biegungsfestes System (Fig. 1b a—a‘, b-b‘, e—c‘). Dieselben sind durch ein leichtes, zartes Parenchym verbunden, das um die Gefässbündel herum verdickte Wände zeigt. Von der Stelle an, wo die Gefässbündel senkrecht zum Rande der Schneide ausbiegen, legen sich dieselben, die zuerst in der Rückenkante zu einem Hohleylinder geordnet waren, in eine Ebene. Die Bastbündel umgeben hier in der Schneide die Mestombündel gleichmässig von allen Seiten und das Grundgewebe besteht aus Schwammparenchym. Das Skelettgewebe besteht im ganzen Flügel aus echten Bastzellen mit linksschiefen Poren, starker Wandverdickung, zugespitzten Enden und von bedeutender Länge. Wir sahen, dass die am meisten in Anspruch genommene Rückenkante nach dem Prinzip eines auf Biegung eingerichteten Trägers gebaut ist, während in der Schneide die Gefässbündel wegen der geringeren Inanspruchnahme in einer Ebene gelagert sind. Ähnlich wie Acer platanoides verhalten sich die übrigen Arten der Gattung; ich unter- suchte von diesen Acer pseudoplatanus, Acer Thomsoni, Acer sacharinum und Acer hyrcanım. Nur die Stärke der Skelettelemente und der schwerere oder leichtere Bau des Parenchyms wechselt, je nach der Grösse der Früchte. Ganz denselben inneren und merkwürdigerweise auch äusseren Bau wie Acer zeigt eine in der Verwandtschaft entfernt stehende, die zu der Familie der Polygalaceae gehörige Gattung Seeuridaca. Wir finden, dass hier durch zartere Entwickelung des Parenehyms, das durchweg aus Schwammgewebe besteht, noch mehr für die Leichtigkeit gesorgt ist. Etwas neues bildet nur die Behaarung, die bei geflügelten Früchten selten ist und bei geflügelten Samen wohl gar nicht vorkommt. (Die später zu erwähnenden Angehörigen der Dipterocarpaceen entwickeln oft reichlich Haare). Viele Vertreter findet der Acertypus in der Familie der Malpighiaceae, die überhaupt einen grossen Reichtum an geflügelten Früchten und zwar aus den verschiedensten Typen auf- zuweisen hat. Ich untersuchte von den acer-ähnlichen Früchten Schwannia, Jamusia, Banisteria, Aecridocarpus, Stigmatophyllum und Heteropteris, alle sehen sich in der Form und der Anatomie ähnlich. Vom äusseren Bau der Früchte wäre hier die Eigentümlichkeit zu erwähnen, dass die Bildung der Rückenkante bei den verschiedenen Arten auf morphologisch ganz entgegengesetzten Seiten auftritt. Bei einem ist es die dem Fruchtstiel abgewandte Seite, die verdickt ist, dann wieder Acer entsprechend die zugewandte. Erstere Eigentümlichkeit finden wir bei Banisteria, Acridocarpus, Stigmatophyllum, Schwannia und Janusia, letztere bei Heteropteris vor. Die mechanischen Konstruktionen weichen auch nur wenig vom Typus Acer ab. Wir finden hier in der Rückenkante dieselbe praktische Anordnung der Gurtungen. Nur zeigt sich, dass die Skelettbelege auf der Aussenseite der Gefässbündel viel schwächer entwickelt sind als auf der Innenseite. Sie können aussen mit nur wenigen Zellen angedeutet sein. Die inneren Skelettzellen sind langgestreckt, nicht sehr stark verdickt und besitzen ziemlich schräg gestellte Querwände. An dieser Stelle sei auch die Malpighiacee Tetrapteris inaequalis erwähnt, die unter keinen der später aufzuführenden Typen untergebracht werden kann. Die Frucht von Tetrapteris bildet eine einsamige Nuss, die mit vier Seitenflügeln ausgestattet ist, zwei grösseren nebenbeinander- liegenden und zwei kleineren denselben gegenüber; letztere sind ein wenig aufwärts gekehrt und etwas schräg gestellt, wodurch das Gebilde beim Fallen in drehende Bewegung versetzt wird (Fig. 2a). Die Verzögerung ist nicht unbedeutend, denn die Geschwindigkeit beträgt bei ruhigem Fall 3 m in 2 Sekunden, wobei die Frucht sehr schnell rotiert. Die Bewegungen stimmen mit denen von Acer überein. Während es jedoch beim ganzen Acertypus gleichgültig ist, welche der beiden Flächen der durch das Rotieren horizontal gestellten Frucht nach unten gewandt ist, ist dies bei Tetrapteris nicht der Fall. Eine ganz bestimmte, an der Anheftestelle des Stieles ge- legene Seite ist beim Fallen dem Boden zugewandt, und so sehen wir, dass das Unten und Oben verschieden in Anspruch genommen wird, die untere Seite mehr auf Zug, die obere mehr auf Fee Druck. Dies drückt sich auch im anatomischen Bau aus und zwar am ausgeprägtesten ungefähr zwischen dem Samen und den Flügelspitzen. Ein Querschnitt an dieser Stelle (Fig. 2b) zeigt uns auf der Druckseite verhältnismässig kleine Gefässbündel, die bald mehr nach der Epidernus, dann wieder mehr nach der Mitte zu liegen. Die Bastzellen, die den Mestomstrang begleiten, besitzen ein sehr kleines Lumen; sie umgeben letzteren von allen Seiten in nicht. zu grosser An- zahl (Fig. 28). In viel grösserem Masse ist für die Festigkeit auf der andern, also der Zugseite, gesorgt. Hier sind ausser den Bastzellen. die das Mestom umgeben, nach innen und zwischen die Gefässbündel noch verdiekte und ein wenig verlängerte Zellen getreten (Fig. 28). Das Grund- gewebe ist von zartem Schwammparenchym g gebildet, um dem Flügel die nötige Leichtigkeit zu geben. Queranastomosen sind nur in geringer Zahl am Rand vorhanden. Auch die Familie der Leguminosen liefert dem Ahorntypus einige Vertreter. en einigen Fällen entstehen die Flügel als Auswüchse der Hülse, wie bei Pferolobium Kantuffa (Fig. 4) und Pterolobium lacerans, in andern, wie bei Myrosylon perniferum, geht dieselbe vollständig so in den Flügel über, dass nur der vom Stiel am weitesten entfernte Same sich entwickelt und der übrige verkimmerte Teil der Hülse die Rückenkante bildet (Fig. 3). Der Flügel entsteht bei Myroxylon durch Auswachsen der Hülse nach beiden Seiten, wenig nach der einen, mehr nach derjenigen, die die Schneide bildet. Myroxylon bildet so durch seine Form einen Übergang zum Fraxinus- Typus (vergl. Fig. 13a). Ein Querschnitt durch die Rickenkante zeigt in der Mitte einen mit Balsam gefüllten Hohlraum, der von der Hülse herrührt, und um diesen herum die Skelettele- mente in der von Acer her bekannten Anordnung. In der Schneide ist eine mittlere Skelett- lamelle ohne Gefässbündel vorhanden, in der Art, wie sie bei Pterolobium Kantuffa bisweilen be- schrieben werden sollen. Balsamkanäle durchziehen die ganze Frucht. Leider waren bei dem mir zu Gebote stehenden Exemplar die Gewebe durch Umwandlung in Balsam und Eintrocknen vielfach zerstört, so dass nur der Verlauf der Skelettelemente gut zu erkennen war. Zei Pferolobium Kantuffa (Fig. 4) ist der ganze Flügel als Auswuchs der Hülse zu be- trachten, in welcher nur ein Same entwickelt ist. Die Einsamigkeit der Flügelfrüchte kann überhaupt als Regel betrachtet werden, was ja von hohem Wert für die Leichtigkeit ist und nach dem Nützlichkeitsprinzip gefordert werden muss. Die Konstruktion ist bei Pterolobium wieder sehr günstig und Acer ganz ähnlich. Wir haben eine Rückenkante, in der die Gurtungen zum Kreis geschlossen sind, sie sind jedoch nicht mit Mestomsträngen verbunden, sondern umgeben dieselben, die geschützt in der Mitte im Parenehym angeordnet sind. Der Skelettverlauf ist wieder wie bei Acer (Fig. la ab) im Rücken demselben parallel gerichtet und nach der Mitte zu (in der Richtung ed) auf dieselbe senkrecht. In der Nähe der Schmalkante jedoch wird der senkrechte Verlauf der Skelettelemente auf dieselbe gestört, indem die Bastzellen, welche in der Schneide in einer Platte angeordnet und nicht von Mestombindeln begleitet sind, sich vielfach bündelweise kreuzen und am äussersten Rande der Schmalkante ausbiegen und demselben parallel verlaufen. Hierdurch wird eine Festigkeit gegen Einreissen erreicht, wie sie bei Textilgeweben zu finden ist, und die sonst beim Acertypus meist durch die Queranastomosen der Gefässbündel zustande ge- bracht wird. Die Skelettelemente bestehen aus echten Bastzellen. Pterolobium lacerans, eine nahe verwandte Art, besitzt einen Flügel, der zu seiner Festigung auch die mit starken äusseren Bastbelegen versehenen Gefässbündel gebraucht, welche im Rücken die von Acer her bekannte Anordnung haben. Es tritt jedoch noch eine Verdickung des inneren Füllgewebes auf, das aus gestrickten Zellen besteht. Diese innere Zellschieht spielt in der I] Schneidenpartie die Hauptrolle in der Befestigung, denn die Bastbelege, die die Gefässbündel begleiten, sind sehr schwach entwickelt und bilden nur wenige Anastomosen. Auch biegen diese Gefässbündel, die zu beiden Seiten der mittleren Skelettlamelle liegen, nicht senkrecht zum Schneidenrand aus, wie es in den Fällen des Acertypus stattfindet, wo dieselben stark in An- spruch genommen werden. Hier hat also, und namentlich am äussersten Schneidenrande, die mittlere Skelettschicht ganz die Festigungsrolle übernommen, während in der Rückenkante (die (refässbündel einen starken Hohlträger bilden. Ähnliche Verhältnisse wie die letztgenannten finden wir bei Serjania Tueida (Sapindaceae) (Fig. 5) und Hymenocardia (Euphorbiaceae) (Fig. 6a) wieder. Die Schwerkante wird bei den Früchten beider durch die Stelle gebildet, wo die 3 bezw. 2 Samenfächer der Früchte verwachsen sind (Fig. 5 u. 6). Bei der Reife trennen sie sich an diesen Verwachsungsstellen von einander. Bei Serjania entfällt von dieser Anheftungsnaht !/ı (also ungefähr 5—7 mm) auf den Samen, ®Ja (ca. 14—15 mm) auf den Flügel, während bei Hymenocardia die ganze Schwerkante von dem etwas verlängerten Samenfach allein gebildet wird (Fig. 6a). Bei Serjania finden wir auf dem Querschnitt durch den Rücken rechts und links unter der Epidermis mächtige Gruppen von Bastzellen, an deren Innenseite einige Mestomstränge liegen. In der Mitte des Flügels, vom Rücken bis zur Schneide, zieht sich wie bei Pferolobium lacerans eine Lamelle verdickter Zellen hin, zu deren beiden Seiten die mit wenig äusserem Bast belegten Mestombündel liegen. Auch hier ist wieder wie bei der letztgenannten Frucht diese mittlere Gewebeschicht diejenige, die zur Festigkeit, und zwar beim Biegen (in der Richtung ce d) am meisten beiträgt (Fig. la.) Die Zellen dieser Schicht sind langgestreckt, jedoch nicht so stark, wie es bei Bastzellen der Fall ist. Hin und wieder treten links schiefe Poren auf. Im Rücken sind diese Zellen der zentralen Lamelle kürzer als in der Schneide. Am Schneidenrand bilden wiederum die Gefässbündel Queranastomosen. Bei Hymenocardia tritt die in der Mitte liegende Verstärkungslamelle ganz besonders her- vor. Dieselbe ist von echten, stark verdickten Bastzellen gebildet. Rechts und links an diese Schicht legen sich, wie bei Serjania, die Mestombündel an, die hier sehr klein sind und nicht bis zur Schmalkante reichen, daher auch keine Anastomosen bilden (Fig. 6b). Die Mestombündel sind kaum mit einem Schutzbelag nach aussen versehen und nur von einem dreischichtigen Pa- renchymgewebe überdeckt, welches vielleicht eine dreischichtige Epidermis bedeutet. Am äusseren Schneidenrande kreuzen sich die Bastzellen der Mittelschicht in Strängen, wie bei Pferolobium Kantuffa, und biegen am Rande aus, indem sie demselben parallel laufen und so das Einreissen verhüten; eine Einrichtung, die gewöhnlich auftritt, falls keine Queranastomosen bietende Gefäss- bündel vorhanden sind. Die Rückenkante wird, wie bereits hervorgehoben, von einem Teil der Samenkapselwand gebildet. Die Monocotylen haben im Verhältnis zu den Dieotylen wenige Vertreter mit geflügelten Früchten aufzuweisen. Zu diesen wenigen gehört Rajania cordata aus der Familie der Dioscoreaceen. Rajania, welche zu den Schlingpflanzen zählt, steht in der Bildung der geflügelten Frucht auch in der Familie vereinzelt da, denn ihre übrigen Verwandten bilden Flügel an ihren Samen aus, oder erzielen eine ausgiebigere Verbreitung durch die Kleinheit und Leichtigkeit der Samen. vajania bildet ihre Flügelfrucht durch Umwandlung der Kapsel. Zwei Fächer derselben ver- kümmern, während die Wand des dritten zum Flügel auswächst, wieder ein Beispiel, dass die Einsamigkeit vom Nützlichkeitsprinzip aus verlangt wird. Br Der Flügel, der eigentlich eine Umwandlung eines ganzen Kapselfaches ist, zeigt eine Verdiekung aller Teile mit Ausnahme der Epidermis. Im verbreiterten Rücken, mitten im Skelett- gewebe, befinden sich zwei oder drei Mestomstränge. Unter diesem läuft ein Hohlraum bis zum Samen hinab und auch in der Schneide treten diese Hohlräume in der Mitte auf, nur sind sie kleiner. Es sind diese Hohlräume offenbar Überbleibsel des Kapselfaches, durch dieselben wird dem sonst schweren Gebilde etwas mehr Leichtigkeit gegeben. Noch verbreiteter als unter den Früchten sind die Angehörigen des Ahorntypus unter den Samen zu finden, wenn sie sich auch auf weniger Familien beschränken. Besonders häufig finden wir sie in der Familie der Abietaceae. Diese Samenflügel nehmen nach der bisherigen Anschauung unter der Zahl der Flugapparate eine besondere Stellung ein, denn schon von Strasburger und Eichler ist darauf hingewiesen worden, dass hier der flügelartige Anhang des Samens, nicht wie es bei anderen ähnlichen Bildungen der Fall ist, ein Auswuchs der Testa, des Integuments, sei, sondern eine sich von der F ruchtschuppe loslösende „Der Same reift im Oktober. Er löst sich dann mitsamt dem Flügel leicht von der Fruchtschuppe Zellschicht. Strasburger sagt über den Flügel in ‘seinem Praetieum folgendes'): ab. Der Flügel setzt sich auf der Innenseite des Samens zwischen diesem und der Fruchtschuppe fort; der Same fällt später leicht vom Flügel ab, eine entsprechende Höhlung an demselben zurücklassend.*“ Die Untersuchungen, die ich an den Samen einiger Coniferen, wie Pinus, Picea und Larix anstellte, brachten mich jedoch zu einem andern Ergebnis. Erstens fand ich, dass die Angabe Strasburgers in betreff der Lage des Flügels beim Reifezustande nicht den Thatsachen ent- sprach, denn der untere Teil des Flügels liegt nicht zwischen Same und Fruchtschuppe, sondern überdeckt ersteren und umgreift ihn sogar in einigen Fällen. Immer liegt also der Same zwischen Flügel und Fruchtschuppe und nicht der Flügel zwischen Fruchtschuppe und Same. Ich ging daher, da ich nach der bisherigen Anschauung über die Lage des Samens, eine Überwallung des- selben von der Fruchtschuppe oder ein Wachsen des Samens unter den Flügel oder schliesslich ein Eingebettetsein des Samens in das Gewebe der Fruchtschuppe erwartete, bis auf die jüngsten Entwickelungszustände der Samenknospe kurz vor der Befruchtung zurück und fand, dass keine dieser drei Annahmen zutrifft. Vielmehr geht der Flügel, der schon in den jüngsten Stadien sich deutlich von der Fruchtschuppe abhebt, ohne durch Lichtbreehungsvermögen, oder durch Ver- schiedenheit der Zellen unterschieden zu sein, in das Integument über, wie dies auf dem Längs- schnitte leicht zu erkennen ist (Fig. 7a «—8). In den Jugendstadien der Samenknospe, gleich nach der Befruchtung, wenn das Integument sich noch nieht zur Bildung der harten Samenschale verdickt hat, sieht man auf dem Querschnitt durch dieselbe einen Teil der Testa, an der Stelle, wo der spätere Flügel am Samen sitzt, auf der zur Achse gekehrten Seite (Fig. 7a), durch eine schwache Verdiekung der Zellen differenziert. Es ist dieses das erste Stadium, in dem der Flügel sich vom Samen unterscheiden lässt. Der Flügel, wie er sich in seiner späteren Ausdehnung darstellt, kann so entstanden gedacht werden, dass der zur Spitze der Fruchtschuppe gewandte Teil des Integuments, der in den ersten Stadien nur eine geringe Länge zeigt (Fig. Tao), durch nachträgliches Wachstum zusammen mit der Fruchtschuppe die spätere Länge a—P er- reicht. Ob die Trennungsschicht im Teil «—ß gerade auf der Grenze zwischen Integument und !) „Das botanische Practicum“. Dr. E. Strasburger, 2. Auflage. Seite 485, Fruchtschuppe stattfindet, mag hier unentschieden bleiben. Das Loslösen des Samens von dem Flügel kommt durch nachträglich eintretendes Verharzen der Zellen der Trennungsschicht zu stande. Durch Austrocknen zur Zeit der Reife verliert das Harz die Klebfähigkeit. Die Stärke der sich ablösenden Zellschicht des Flügels hängt von der Länge desselben ab, und zwar nimmt sie mit seiner Ausdehnung und der Schwere des Samens zu. Bei den bis 34 mm langen Flügeln von Pinus pinaster beträgt die Anzahl der Zellen auf dem Querschnitt 7—8, die grösste Zahl, die ich beobachtet habe, während die Samen von Larix, deren Flügel nicht 12 mm überschreiten, 1—3 Zellen auf dem Querschnitt besitzen. Das Merkmal, dessentwegen die Abictineen-Samen- flügel zum Acertypus gestellt werden, besteht in dem flachen Flügel mit einer Schwerkante. Diese letztere kommt dadurch zustande, dass sich die Zelllagen nicht mit gleichmässiger Mächtigkeit von der Fruchtschuppe ablösen, sondern vom Rücken zur Schneide zu abnehmen, so dass an der Schneide der Flügel gewöhnlich in eine Zellfläche übergeht. Auch hat die Rückenkante mehr verdickte Zellen an ihrer Trennungsschicht aufzuweisen, als die iibrigen Teile der letzteren (Fig. Sb). Eine Einrichtung, die besonders zur Festigung der Rückenkante beiträgt, kommt bei einigen da- durch zustande, dass dieselbe sich der Länge nach faltet. Diese Falte entsteht erst beim Ab- lösen des Samens während seines Austrocknens. Durch diese Faltung kommt eine Festigung zu- stande, wie wir sie bei den reitenden Blättern von Phormium und Iris finden. Diese Falte findet sich jedoch, soweit ich die Samen untersucht habe, nur bei Picea excelsa, Larix und Pinus austriaca vor, bei den übrigen wird die Rückenkante nur durch die diekeren Zelllagen gebildet. Die Zellen, die hier allgemein zur Festigung des ganzen Flügels verwandt werden, sind gestreckt und ver- diekt. An der Trennungsschieht finden sich bei einigen Arten besonders stark verdickte Zellen, die den typischen Bastzellen gleichen, da oft noch links schiefe Poren hinzutreten. Bei Pinus pinaster, der durch ihre grossen Flügel ausgezeichneten Art, sind die Wände der grösseren inneren Zellen gewellt. Als spezielles Beispiel mag Picea excelsa (Fig. Sa) folgen. Der Flügel von Picea excelsa hat durchschnittlich eine Länge von 15 mm. Er überdeckt den Samen und umgreift ihn ein wenig. Der Same liegt zwischen Fruchtschuppe und Flügel. Die Epidermiszellen sind nur wenig gestreckt und verdickt (Fig. 8b). In viel höherem Masse zeigen Verdiekungen die Zellen der Trennungsschicht, die, wie zuerst bemerkt, den Bastzellen gleichkommen. Doch nicht überall finden wir, dass die Zellen der Trennungsschicht besonders verdickt sind. Diese Thatsache wäre noch zu erwähnen von Pinus pinaster und Pinus austriaca. Im wesentlichen ebenso, wie Picea ge- baut sind fast alle Abietineenflügel, die ich untersuchte. Eine Einrichtung, die an die Vorkommnisse bei den Früchten erinnert, findet sich bei Pinus princeps und Cedrus (Fig. 9). Beide besitzen grosse und breite Flügel, die am Rücken aus 7—8 Zellschichten gebildet sind; bei diesen ist der Verlauf der Festigkeitselemente (Fig. 9) am Rücken ein diesem paralleler, worauf sie aber zum Schneidenrande senkrecht ausbiegen. Echte Bastzellen kommen hier, wie bereits erwähnt, nicht vor. Zu den geflügelten Samen, und zwar zu denen, die den Flügel ohne Zweifel aus den Integumenten hervorgehen lassen, gehört Hippoeratea (Fig. 10) aus der Familie der Hippoera- teaceae. Hippocratea steht mit den noch zu besprechenden (Cedrelaceen darin vereinzelt unter den Gattungen mit geflügelten Samen da, dass sie zur Versteifung Gefässbündel verwendet. Zu vermuten steht jedoch, was bei Hippocratea bewiesen ist, dass auch bei den Cedrelaceen die Gefässbündel zum Bündel des Funiculus in Beziehung stehen. Die Flügelentstehung bei Bibliotheca botanica. Heft 40. 2 0 Hippoeratea erklärt leicht das Vorkommen derselben. Ich will hier die Beschreibung Löseners !) darüber folgen lassen: „Nach der Befruchtung, sagt Lösener, entsteht auf der Dorsalseite jedes Faches (des Fruchtknotens) eine transversale Falte (nach aussen), die sich äusserst schnell vergrössert und zu den eigentümlichen flügelartigen Gebilden auswächst. Dieselbe ist von Anfang an hohl, ihr Lumen kommuniziert mit dem Fache des Fruchtknotens. Die Samenanlagen bleiben zunächst noch längere Zeit in dem Fache selbst und lassen die Falte bezw. den Flügel leer bis kurze Zeit vor der Reife. Dann beginnt der Funiculus sich schnell zu verlängern und zu dem flügelartigen Anhängsel auszuwachsen, wodurch die Samen selbst in das Lumen des aus der Falte hervorge- gangenen Flügels herausgedrängt werden.“ Die anatomischen Befunde stimmen mit diesem Ent- stehen überein; gleichzeitig findet jedoch auch ein Längenwachstum des Ovulums in der Art statt, dass die Mieropyle zu einem langen Kanal wird, der als solcher die Rückenkante durchläuft (Fig. 10). Die Zellen des Rückens sind nur wenig gestreckt und tragen nicht viel zur Festigung bei, wenn sie auch ziemlich stark verdickt sind. In der Mitte des Samenflügels verläuft das Mestombindel des Funiculus, welches mit dem Rücken zusammen das sonst oft nur aus einer Zellreihe bestehende, übrige, zarte Gewebe ausgebreitet erhält. In der Familie der Meliaceen sind es Stwietenia und Cedrela, die zur Versteifung der Flügel Gefässbündel benutzen. Siwietenia (Cedrela), Mahagoni (Fig. 11) besitzt einen grossen, 40)—50 mm langen Flügel von lockerem Gewebe, durch dessen Mitte das einzige Gefässbündel vom eigent- lichen Samen ausgehend bis zur Flügelspitze zieht. Die Epidermis besteht aus Zellen, die etwas verdickt sind, während das innere im ganzen Flügel homogene Gewebe lufthaltigem Schwammgewebe gleicht, nur dass diese Zellen hier bei Swietenia im Gegensatz zum Schwammparenchym in Blättern durch Netzverdickungen ausgezeichnet sind. Diese verdickten Zellen bilden im Rücken mehrere Schichten, sind demselben parallel ge- streckt und mit kleineren Intercellularen versehen, während sie dem Rande zu eine einzellige Schicht bilden und nach diesem hin mehr gestreckt sind. Über diese grossen schwammigen Zellen ist die einschichtige Epidermis wie ein dünnes Tuch gespannt. Die meisten Einrichtungen scheinen hier auf die Leichtigkeit abzuzielen, denn der Same wird beim geringsten Luftzug durch den- selben davongetragen. Gegen Zerreissen setzen die netzförmig verdickten Zellen einigen Wider- stand entgegen. Bei Cedrela sind die Verstärkungseinrichtungen bei weitem geringer. Der Flügel ist bis 15 mm lang und sehr brüchig; wir sehen auch das ganze Gewebe fast unverdickt, mit Ausnahme der ein wenig verstärkten Epidermiszellen. Im Rücken sowohl wie in der Flügelfläche schieben sich jedoch einige Mestombündel vor, im Rücken beinahe bis zur Spitze, im übrigen Flügel nicht einmal bis zur Hälfte; dort ist es ein einziges Mestombündel, hier sind es gewöhnlich zwei bis drei vereinzelt den Flügel durchziehende Gefässe oder, richtiger gesagt, Tracheiden. Jedoch auch diese tragen nicht viel zur Festigkeit bei. Am Rücken ist das Gewebe vielschichtig, während es dem Rande zu einreihig wird. Ausser den hier genannten Samen gehören zum Acertypus noch eine grosse Anzahl, die ohne Hilfe von Gefässbündeln ihre Versteifungen herstellen, wie das Angehörige der Proteaceen, Büttneriaceen, Caesalpiniaceen, Stereuliaceen und viele andere zeigen. Hier sei noch aus der Familie !) Engler-Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien. Loesener, Hippocrateaceae. Seite 225. ee der Apocyneen Plumeria alba genannt. Plumeria besitzt einen Flügel, dessen Breite 6—7 mm (Fig. 12a) und dessen Länge 14—15 mm beträgt. Die Flugbewegung dieses Samens kommt dem des Acertypus gleich, obschon er keine typische Rückenkante besitzt. Die eine Seite ist nur da- durch mit der Rückenkante zu identifizieren, dass der längliche Same etwas nach dieser Kante hin gerückt ist. Die Oberfläche ist aus etwas gestreckten Zellen von verschiedener Gestalt (Fig. 12b u. c) gebildet, die grosslumig sind und deren Aussenwände starke Netzverdickungen aufweisen. Die inneren wie die radialen Wände sind gleichmässig stark verdickt. In der Mitte zwischen diesen beiderseitigen Zellreihen liest ein zarteres (rewebe, dessen Zellen stark collabiert waren. In betreff der Oberflächenzellen des reifen Samens bin ich mir nicht ganz klar geworden, ob dieselben nicht einer tieferen Schicht angehören und die eigentlichen Epidermiszellen durch Abreissen fehlen? (Querschnitt Fig. 12d.) II. Fraxinus-Typus. Ein Typus, der nur eine geringe Verbreitung gefunden hat, ist derjenige, dem Frawinus excelsior angehört, und dessen Flügelfrüchte von Dingler zu den „länglich plattenförmigen Or- ganen mit einer belasteten Kurzkante“ gezählt werden. Als belastete Kurzkante bezeichnet Dingler die Seite, an der der Same gelegen ist (Fig. 13a). Ausser bei Frawinus finden wir ähnliche Formen und Flugbewegungen noch bei Liriodendron, dem Tulpenbaum (Magnoliaceae) (Fig. 15a), Ventilago (Rhamnaceae), Isatis (Crueiferae) (Fig. 16) und Plenckia (Celastrineae). Auch die Leistungsfähigkeit, die diesem Typus zukommt, ist im Verhältnis zu Acer eine geringe und erreicht bei Liriodendron mit 1.35 die höchste Stufe. Einige Samen von Frawinus excelsior, be- sonders var. pedimeulata, fallen sogar zu Boden ohne jegliche Verzögerung und ohne zum Rotieren zu gelangen. Fraxinus oxyocarpa (Fig. 14), Fr. excelsior und schliesslich Fr. eweelsior var. pedun- culata verhalten sich demgemäss in ihrer Leistungsfähigkeit sehr verschieden. Bei Fraxinus oxyocarpa finden wir eine erhebliche Fallverzögerung, während sie bei der var. pedunculata kaum eintritt. Die Festigungseinrichtungen sind dementsprechend verschieden. Bei Fraxinus excelsior und var. pedimeulata ist das ganze Skelettmaterial in der Mitte in Form einer Platte angeordnet, zu deren beiden Seiten die Gefässbündel liegen. Die letzteren besitzen kaum Bastelemente; dieselben sind bei Fr. excelsior in noch etwas stärkerem Masse vorhanden als bei var. pedunculata. Ziehen wir von der Spitze des Flügels bis zum Samen eine Linie («—$), so finden wir, dass in dieser Zone, die ich die Mittelebene nennen will, beim ganzen Typus die grössten Verstärkungen vertreten sind. Bei Fraxinus excelsior liegen in dieser Mittelebene zu beiden Seiten der inneren Skelettlamelle stärkere Gefässbündel, als sie in der Schneide vorhanden sind. Auch weicht an dieser Region die zentrale Skelettlamelle in zwei aus- einander und umschliesst einen zentralen Hohlraum, der bis zum Samenfach hinabläuft. Entsprechend ihrer grösseren Leistungsfähigkeit ist Fraxinus oxyocarpa anders gebaut; hier ist der Same leicht und seine Länge fast ebenso gross, wie die des Flügels (23—30 mm), während bei Frasinus excelsior var. peduneulat« das Verhältnis der Flügellänge zu der des Samens 8:25 mm beträgt. Die Rotationsgrösse ist daher bedeutend gestiegen und deshalb auch die Zweckmässigkeit der Einrichtung in Bezug auf Leichtigkeit und zugleich Festigkeit; die bei Fraxinus excelsior zu Tage tretende Verschwendung an Skelettmaterial in der mittleren Festigungs- lamelle ist durch eine praktischere Anordnung ersetzt. Das Grundgewebe des Flügels ist zart gebaut, mit Intercellularräumen, während bei Fraxinus ewcelsior peduneuluta die starke zentrale Festigungslamelle vorhanden war. Unter der Epidermis angeordnet, einander gegenüber, liegen die Gefässbündel (Fig. 14b), die hier einzig und allein der Festigung dienen. Zur Mittelebene hin nimmt jedoch auch hier die Verstärkung zu, indem die Gefässbündel stärkere Bastbelege er- halten, jedoch wird auch die Leichtigkeit durch die peripherische Anordnung der Skelettelemente sowie durch das zarte Parenchym nicht ausser Acht gelassen. In der Mittelebene tritt zwischen die beiden einander gegenüberstehenden Gefässbündel, ins Parenchym eingebettet, noch ein drittes, das auf allen Seiten einen gleichmässigen Bastbelag zeigt. Die Gefahr des Einreissens ist hier nicht vorhanden, da die Bündel nicht senkrecht auf den Rand ausstrahlen, sondern demselben fast parallel laufen. Einige Besonderheiten zeigt der Flügel von Liriodendron talipifera (Fig. 15), obgleich im Prinzip die Festigkeitseinrichtungen dieselben sind. Wie bei Fraxinus ist die Mittelebene am meisten verstärkt, ausserdem sind die beiden Schneiden der Flügel fester gebaut, eine Einrich- tung, die gegen Einreissen, besonders beim Rotieren, Widerstand leistet. Die zur Achse des Fruchtstandes gewandte Seite ist konkav, während die äussere konvex ist; die letztere ist beim Fall die nach unten gekehrte, also die, welche mehr in Zugspannung sich befindet. Eine Ver- schiedenheit der Seiten, die bei Fraxinus nicht vorhanden war, tritt also auf. In der Mittelebene, die hier besonders verstärkt ist, finden wir folgende Festigkeitsein- richtungen. Von der Konvex- zur Konkavseite fortschreitend begegnen wir folgenden Verhält- nissen: Zuerst eine stärkere Epidermis mit dieker Cutieula, worauf ein Gefässbündel folgt, das einen starken nach der konkaven Seite gekehrten Bastbelag besitzt (Fig. 15b). Das Mestom grenzt der Mitte zu an einen grösseren Hohlraum, der von einer Scheide verdickter Zellen um- geben ist und nach unten mit der Fruchtknotenhöhlung kommuniziert. Eine Reihe zarter Zellen beginnt von diesem Hohlraum und reicht bis zur Konkavseite. Zu beiden Seiten dieser zarten Zellen, als Gegengurtung zum vorher angeführten Gefässbündel, stehen zwei Gruppen von Bast- zellen. In den beiden Schneiden liegen die Gefässbündel nicht in Gurtungen einander gegenüber, sondern in der Mitte. An den Kanten treten zu den längs verlaufenden Gefässbündeln noch Verdickungen der Parenchymzellen hinzu, die hin und wieder unter der Epidermis Selerenchym- zellen ähneln. Durch alle diese Versteifungen erhält der Flügel von Liriodendron eine recht an- sehnliche Steifigkeit. Ventilago besitzt eine rundliche Frucht, an welcher der 12—15 mm lange Flügel anhaftet. Der Bau ist ein ähnlicher wie bei Fraximıs oxyocarpa. Die Gefässbündel stehen beiderseits unter der Epidermis einander gegenüber, nehmen zur Mittelebene an Stärke zu und sind in derselben am grössten, einen ansehnlichen Mittelnerv bildend. Das Innere des Flügels wird durch ein zartes Gewebe gebildet, mit Ausnahme der Mittelebene, wo auch die Parenchym- und Epidermis- zellen verdickt sind. Zum Rande zu sind zur Verhinderung des Einreissens wiederum Anasto- mosen der Gefässbündel vorhanden; ausserdem befindet sich in der Schneide ein stärkeres Bündel. Zum Fraxinustypus wäre vielleicht noch die Schliessfrucht von IZsatis indigofera (Fig. 16 a) ihrer Form und des Baues wegen zu rechnen. In den meisten Fällen wird in derselben nur ein Same entwickelt und zwar an der der Befestigungsstelle gegenüberliegenden Seite, also in der Spitze der Frucht, Da die letztere stets flach ist und nicht aufspringt, so gleicht dieselbe einer Flügel- frucht. Auf dem Querschnitt zeigt sich wiederum in der Mittellinie die grösste Festigkeit. Zwischen den hier am stärksten ausgebildeten, unter der Epidermis gelegenen Gefässbündeln be- er findet sich ein Hohlraum, das Fach der Frucht, welches sich zum Samen zu mehr und mehr ver- breitert. In seiner unmittelbaren Umgebung bilden die Zellen eine einschichtige Scheide von ver- diekten Elementen, die nicht gestreckt sind, und ein sehr kleines Lumen aufweisen. An zwei einander gegenüberliegenden Stellen ist diese Scheide unterbrochen (Fig. 16b a u. B), vielleicht ein Überbleibsel aus früheren Zeiten, wo sich die Kapsel noch an diesen Stellen öffnete. Der Hohlraum wird, und dieses ist besonders zum Stiel zu der Fall, oft von einem lockeren Gewebe zarter Zellen erfüllt. In den übrigen Teilen des Flügels stehen die Gefässbündel ebenfalls als Gurtungen einander gegenüber, getrennt durch zartes Parenchym; an den Kanten ist auch hier das Gefässbündel ein wenig stärker. Wir haben hiermit den Fazxinus-Typus beendet. Wir sahen, wie namentlich die bezeich- nete Mittelebene auffallend stark versteift ist und somit die Hauptstütze für die ganze Frucht bildet. Ausserdem ist dieselbe in ihren andern Teilen bei den günstig gebauten Arten durch doppelt T-förmige Träger hinlänglich gefestigt. Das Einreissen wird hauptsächlich durch das Parallellaufen der Bündel mit der Kante verhindert. III. Dipterocarpus-Typus. Eine Flügelbildung, die bezüglich ihrer Funktion noch wenig beschrieben und besonders durch ihre Eigenart auffallend ist, hat in der Familie der Dipterocarpaceae eine fast durchgehende Verbreitung gefunden. Die Konstruktion ähnelt der eines Federballes. Die Frucht ist eine schwere, im Durchmesser bis über 22 mm grosse Nuss, von der 2—5 lange Flügel nach einer Richtung abgehen (Fig. 17a). Dieselben sind aus den verlängerten Kelchblättern gebildet, die eine Grösse bis zu 20 cm erreichen können, im ganzen etwas gedreht, nach der Spitze zu ein wenig breiter und nach aussen umgebogen sind. Durch die gedrehte Lage wird die Frucht während des Falles in eine rotierende Bewegung versetzt. Durch diese Rotation, die oft eine erhebliche Geschwindigkeit annehmen kann, wird der Fall der Frucht, die sich im übrigen senkrecht zu Boden bewegt, nicht unerheblich verzögert. In 20 Sekunden werden ca. 20 m beim Fall zurück- gelegt. Der Fall der Frucht ist, wie eben erwähnt, ein senkrechter. Es ist damit gemeint, dass die Frucht nicht, wie beim Acer-Typus, ausser der Rotationsbewegung noch eine Kreisbe- wegung vollführt. Da die Dipterocarpaceen-Bäume von grosser Höhe sind, sollte man meinen, die Früchte würden durch ihr verlangsamtes Herabfallen dem Wind genügend (Gelegenheit bieten, die Samen weiter zu verbreiten. Dieses soll jedoch nach Beobachtungen von Brandis nicht der Fall sein. Denn die in grosser Menge produzierten Früchte fallen dieht um den Baum hin, wo sie auch gleich keimen und Wurzel fassen, so dass unter dem alten Stamm ein dichtes Gestrüpp junger Schösslinge entsteht. Beobachten wir beim Fallen der Früchte die Flügel, so werden wir sehen, dass dieselben beim Rotieren stark dem Einreissen ausgesetzt sind. Deshalb treten am ganzen Gebilde häufig Queranastomosen auf. Im übrigen ist der Flügel, seinem Ursprung ge- mäss, ähnlich gebaut, wie für gewöhnlich die grünen Kelchblätter, und zeigt keine wesentliche Umänderung des inneren Baues zu Gunsten seiner Eigenschaft als Flügel. Die beiden Seiten, die Oberseite und die Unterseite, sind oft ein wenig verschieden gebaut, was ja gewöhnlich auch bei anderen Blättern der Fall ist. Vielleicht beruht jedoch diese Verschiedenheit zum Teil auch auf der verschiedenen Inanspruchnahme der beiden Flächen, und zwar der Oberseite mehr auf Druck, der unteren mehr auf Zug. Dipterocarpus trinervis besitzt grosse und schwere Früchte, deren Flügel eine Länge von 25 cm erreichen und eine derbe, lederartige Konsistenz besitzen. Nur drei Kelchblätter bleiben kurz, während die andern zu den mächtigen Flügeln heranwachsen. Den Flügel durchziehen drei Hauptnerven der ganzen Länge nach, zum Rande Ausläufer mit vielen Queranastomosen ent- sendend. Auf der äusseren Seite, die der Unterseite der Kelchblätter entspricht, treten die Nerven scharf hervor; auf der Oberseite dagegen sind sie breiter und flach. Ein Querschnitt zeigt uns folgende Anordnung. Das Parenchym ist nicht auffallend zart und von etwas gestreckten Zellen gebildet, durch deren Mitte die Gefässbindel ziehen. Nach eben dieser Seite hin ist das Gefässbündel verbreitert, während es zur Unterseite ein wenig ver- schmälert ist. Im Bast eingebettet verlaufen zwei Kanäle, von denen der der Oberseite ge- näherte vom Mestoın herrührt. Vielleicht hat der andere den gleichen Ursprung. Ich konnte jedoch denselben wegen Mangel an Material nicht entwicklungsgeschichtlich untersuchen. Die Skelettzellen, die den Hohlraum umgeben, sind typische Bastelemente mit starker Verdickung. Bei Dryobalanops camphora, ebenfalls einer Dipterocapace, finden wir fast dieselben Ver- hältnisse wieder. Die Flügel sind hier nicht so gross; sie erreichen eine Länge von 30—60 mm. Die länglich zugespitzte Nuss ist noch grösser und schwerer. Die anatomischen Merkmale er- innern ebenfalls sehr an Dipterocarpus. Das Mestom ist allseitig von Bast umgeben. An der Unterseite desselben liegt ein grosser Harzkanal. Das Gefässbündel ist nach der Oberseite hin ebenfalls verbreitert, und das Skelettmaterial besteht aus echten Bastzellen. Anastomosen der Gefässbündel sind auch hier reichlich vorhanden. So wie die aufgeführten Vertreter sind fast alle Dipterocarpaceen gebaut, fast immer finden wir einen Unterschied zwischen Ober- und Unterseite wieder. Etwas abweichend verhält sich Monotes (Dipterocarpaceen). Der Fruchtknoten ist hier oberständig und wird von den Flügeln um- fasst, die eine mehr ausgebreitete Lage haben, als die vorigen. Die Verzögerung ist daher eine noch grössere. Der innere Bau ist jedoch im wesentlichen von den vorigen kaum abweichend. Ebenso verhalten sich die zur selben Familie gehörigen Früchte Hopea selanica (Fig. 17) und Vatica lancanc, die im übrigen noch mehr sich Dryobalanops anschliessen. Ausser diesen interessanten Früchten der Dipterocarpaceen existieren noch aus anderen Familien ganz ähnliche Flügelbildungen. So weisen die Polygonaceen zwei Vertreter auf: Caly- copteris floribunda (Fig. 18) und Triplaris Poeppigniana. Diese Arten sind im Äusseren den vorher- gehenden sehr ähnlich. Sie besitzen drei Flügel, die jetoch aus der Blütenhülle entwickelt werden. Die Früchte sind sehr leicht gebaut und mit vielen, oft langen Haaren besetzt. Calycopteris legt 3m in 3 Sekunden zurück, nicht selten jedoch ist die Verzögerung eine noch grössere. Ihre Frucht ist auch sehr klein, die Flügellänge beträgt 20 mm. Hier haben die Aussen- und Innen- seite nur geringe Verschiedenheiten, die Gefässbündel, die in der Mitte des Gewebes angeordnet sind, zeigen auf der Aussenseite einen etwas stärkeren Bastbeleg. Hin und wieder sind die Zellen des Parenchyms um das Gefässbündel ebenfalls etwas verstärkt. Das übrige Parenchym ist ausserordentlich zart und lufthaltig gebaut, wodurch sich die grosse Leichtigkeit der Frucht erklärt. Ganz denselben inneren Bau wie Calycopteris besitzt Triplaris. Die Frucht ist nur um einiges grösser; die Flügel erreichen die Länge von 50 mm. Zu dieser Art der Flügelbildung gehört ferner noch eine Öombretacee, Gyrocarpus (Fig. 19). Die Flügel derselben, zwei an der Zahl, sind über 50 mm lang und verbreitern sich nach der Spitze zu; auch sind sie, um mehr Widerstand der Luft entgegenzusetzen, wie die Flügel der Dipterocarpaceen, etwas nach aussen gebogen. Hierdurch, wie durch eine etwas gedrehte Lage (Fig. 19), gerät das Gebild beim Fallen in schnelle Rotation, die den schweren und sehr grossen Samen in seinem Fall wesentlich hemmt. Die Flügel werden von parallel laufenden Gefässbündeln durchzogen, die zugleich dem Rande parallel ziehen und daher Anastomosen unnütz machen; dieselben treten daher auch nicht auf. Aussen- und Innenseite sind in Bezug auf ihre Anatomie nicht oder kaum verschieden. Die Ge- fässbündel, die allseitig von Bast umlagert sind, liegen in der Mitte des Flügelgewebes. Eine Eigentümlichkeit, die sich besonders hier bemerkbar macht, aber auch bei den Dipterocarpaceen vertreten ist, kommt dadurch zustande, dass die Flügel zur Spitze verbreitert und infolgedessen schwerer sind als an der Basis. Letzteres ist besonders auffallend bei Gyrocarpus asiatieus. Wird nun durch die schiefe Einstellung der Flügel eine Rotation eingeleitet, so breiten sich durch die Zentrifugalkraft die an den Enden schweren Gebilde auseinander, wodurch sie der von unten wirkenden Luft eine viel grössere Angriffsfläche darbieten. Das Divergieren der Flügel bei starker Rotation beträgt ca. 120 — 140°. IV. Halesia-Typus. Zu den Früchten, deren Fallbewegung nach Dingler unter beschleunigter Drehung er- folgt, gehört noch der 8. Typus dieses Autors mit den Vertretern Halesia (Fig. 20) und Com- bretum. Ihre Leistungsfähigkeit ist keine grosse und bei einigen Früchten und Arten von Halesia, speziell tetraptera, fällt die Frucht ohne Verzögerung zu Boden. Die Form der Gebilde zeigt je nach der Art auf dem Querschnitt einen 3-, 4- oder 5strahligen Stern, dessen Arme von den Flügeln gebildet werden, die, wie die Figur zeigt, radial von der Frucht abstehen. Beim Fall wirkt der Luftdruck auf die nach unten gekehrte Hälfte der Frucht, dabei also auf die Schneiden _ der Flügel, während durch das gleichzeitige Rotieren die Luft senkrecht auf die Fläche der Flügel drückt. Diesen beiden Druckrichtungen mussten sich also die Festigkeitseinrichtungen anpassen. Bei Combretum finden wir folgende Thatsachen. Führen wir einen Schnitt, der den Flügel tangential trifft (Fig. 2laa—Bß), so stellt sich uns das Gewebe so dar (Fig. 21b), dass wir beider- seits eine etwas verdickte Epidermis vor uns haben, während das Parenchym von lockerer Be- schaffenheit ist. In dieses eingelagert finden wir nur Bastzellen; Gefässbündel fehlen vollständig in den Flügeln. Die Bastzellen liegen nahe der Epidermis in Schichten geordnet, dieselben durch- setzen in der Flächenansicht den Flügel von der Ansatzstelle bis zum Rande. Diese einander gegenüberliegenden Platten bieten den erforderlichen Widerstand gegen den auf die Fläche des Flügels wirkenden Druck, der bei Combretum vorzugsweise in Betracht kommt. Ausser diesen am Rande, nahe der Epidermis, angeordneten Platten durchziehen das Parenchym noch Stränge von Bastzellen in derselben Richtung wie die ersteren (Fig. 21b). Wie dieselben unter den ge- gebenen Umständen beansprucht werden, will ich dahingestellt sein lassen. Besondere Schutz- einrichtungen gegen Zerreissen kommen bei Combretum nicht vor. Die Skelettmaterialien bestehen aus echten Bastzellen, während das Parenchym leicht gebaut ist. Mit viel geringeren, nicht so weit abstehenden Flügeln sind Halesia tetraptera und Halesia stenocarpa ausgestattet, auch sind ihre Samen gross und schwer. Daher durchfliegen einige Früchte derselben 3,3 m in der Se- kunde, während sie bei Oombretum viel längere Zeit hierzu gebrauchten. Das Fallen ist also bei Halesia noch schneller und der Druck auf die Fläche des Flügels ist wegen der fast mangelnden Rotation kaum vorhanden. Halesia ist daher wegen seiner wenig typischen Flugbewegung zum Studium nicht sehr geeignet. Das Gewebe des Flügels besteht aus nicht sehr zartem Parenchym. Längs dem Rande zieht sich vom Stiel bis zur Spitze der Frucht ein einziges Gefässbündel, welches allseitig von Bast umgeben ist. Dasselbe bildet einen guten Schutz gegen Einreissen ; vielleicht auch bietet es dem Flügel einigen Halt gegen den von unten her wirkenden Luftdruck. V. Ulmus-Typus. Die folgenden Früchte werden von Dingler zu einer besonderen Abteilung gezählt, da sie nicht wie die vorhergenannten und noch zu nennenden Angehörigen des IV. und X. Typus beim Fall rotieren. Es ist dies der Typus der scheibenförmigen Flugorgane mit bikonvexem Samen in der Mitte. Derselbe hat nicht gerade viele Vertreter, da ihre Fallbewegung keine sehr ausgebildete ist, sondern sehr unregelmässig verläuft. Trotzdem befinden sich in den Flügeln viele Verstärkungen in Form von Gefässbündeln, die das Gebilde versteifen, besonders fallen die vielen Queranastomosen auf. Es scheint also wiederum eine besondere Festigung gegen Einreissen nötig zu sein. Verfolgen wir nun das Fallen der Früchte, so werden wir finden, dass sie nicht ruhig ihre Bahn beschreiben, sondern unregelmässig hin und herflattern. Einige Anforderung wird damit gewiss an die Festigkeit gegen Einreissen gestellt. Ich will jedoch hiermit nicht behaupten, dass die öfters sehr starken Anastomosen allein den genannten Zweck hätten. Ich untersuchte aus diesem Typus Pterocarpus, Pielea (Fig. 23) und Ulmus. Als Beispiel möge hier Pierocarpus abyssinicus (Fig. 22a), eine Leguminose dienen. Plerocarpus abyssinicus hat eine 28 mm lange und eine etwa ebenso breite Frucht, die flach gedrückt ist, der Flügel bildet einen Rand von 7—8 mm. Es fällt die vorher erwähnte grosse Anzahl der Queranastomosen auf, die jedoch bei Ulmus und Ptelea in noch höherem Masse entwickelt werden. Führt man einen Querschnitt in der Nähe des Samens, so findet man hier die bekannte Anordnung für Biegungsfestigkeit. Die Gurtungen, die aus Bündeln mit stärkerem äusseren Bastbelag bestehen, liegen einander gegen- über (Fig. 22b). Die Mitte wird durch etwas verdicktes Schwammgewebe angefüllt, das zwischen den Gurtungen eine Verbindung bildet. Über den Gefässbündeln ist die Epidermis zweireihig. Zum Rande zu legen sich die Bündel in eine Ebene. Etwas anders als die vorhergenannten vollführt Paliurus seine Flugbewegung. Das ganze Gebilde ist sehr leicht gebaut und zeigt mehr ruhige Bewegungen, indem es sich etwas dreht. Wir sehen daher die Queranastomosen sehr zurücktreten. Zum Teil sind dieselben auch deshalb nicht so notwendig, weil die Frucht nicht so dünne Flügel besitzt, wie zum Beispiel Ulmus oder Pielea. Die Gefässbündel strahlen allseitig vom Samen senkrecht auf den Rand aus, der ein wenig auf und abgewellt ist, eine Erscheinung, die wohl auf die Drehung ihren Einfluss hat. Die Ge- fässbündel sind auch hier in der Nähe des Samens in Trägerform angeordnet. Zunächst dem Rande legen sie sich wieder in eine Ebene. VI. Bignoniaceen-T'ypus. Der V., IX. und XI. Typus nach Dingler, die länglich platten- und scheibenförmigen Organe, erheben einen besonderen Anspruch auf Interesse, da ihre Vertreter hauptsächlich aus grossgeflügelten Samen bestehen, die bei der Herstellung ihrer Festigkeit ohne Gefässbündel Ne und für gewöhnlich auch ohne eigentliche Bastzellen operieren und daher andere Konstruktionen erstreben müssen. Am meisten finden wir unter den hierher gehörigen Samen solche von Big- noniaceen, die durch die Grösse und Zartheit ihrer Flügel auffallen. Bei den grösseren Formen der Bigynoniaceen-Samen, wie Pitheeium und Calosanthes, die zu den scheibenförmigen Flugorganen gehören, finden wir überaus ruhige Bewegungen. Die Samen durchziehen in grossen Kreisen, Raubvögeln vergleichbar, die Luft. Es ist stets die eine Breitseite, zu der der eigentliche Same ein wenig hingerückt ist, beim Fluge nach unten gekehrt. Die kleineren Samen von länglicher Gestalt, wie zum Beispiel diejenigen von Bignonia, Catalpa und Tecoma, senken sich schnell ro- tierend langsam zu Boden, indem sie ausser der Rotationsbewegung, ähnlich wie acer, noch kleine Kreisbewegungen vollführen. Die Verstärkungseinrichtungen müssen so beschaffen sein, dass sie vor allem der Wirkung zweier Kräfte Widerstand leisten, dem von unten wirkenden Druck, der den Flügel auf Biegungs- festigkeit in Anspruch nimmt, und anderseits der das Zerreissen der zarten, am Rande nur ein- zelligen Gebilde anstrebenden Kraft. Am einfachsten sind die Verhältnisse bei Dignonia discolor, Distictes und Anemopaegma. Bignonia discolor (Fig. 24a) besitzt einen länglich plattenförmigen Flügel mit in der Mitte gelegenem Samen. Die Untersuchung zeigt uns eine grosse Länge der Zellen, die verdickt er- scheinen, aber breite Endigungen besitzen (Fig. 24c). Mehr dem Samen zu ist die anfangs ein- zellige Schicht doppelt; dann tritt weiterhin ein zartes Flügelgewebe dazwischen, dessen Zellen einen anderen Verlauf besitzen, als die Reihen der Oberhautzellen, die sie gewöhnlich kreuzen. Diese Einrichtung, sowie das Ausbiegen der Zellen am Rande, bildet die nötige Festigung gegen Einreissen. In der Nähe des Samens sind diese Verstärkungen zum Schutz des Nucellus in noch höherem Masse vorhanden. Die Zellzüge beschreiben hier die verschiedensten Wege und verlaufen am Rande denselben parallel. Die Einrichtungen für die Biegungsfestigkeit wird man genauer erst auf dem Querschnitt gewahr. Schneidet man ungefähr in der Mitte zwischen Samen und Flügelrand senkrecht zum Verlauf der Oberhautzellen, so hat man im Zentrum eine Lage von zarten Zellen, zu beiden Seiten begrenzt von einer Lage stärkerer, die den mechanisch wirksamen Teil ausmachen; es sind nämlich sämtliche zur Oberfläche senkrechten Wände stark verdickt (Fig. 24b). Oft zeigen diese Radialwände im Querschnitt die Form eines Herzens oder einer Spindel. Diese Radialverdickungen stellen die Gurtungen dar, die sich mit den gegenüberliegen- den zu den notwendigen, doppelt T-förmigen Trägern kombinieren. Hierdurch kommt eine Ein- richtung zustande, die trotz grosser Leichtigkeit doch den mechanischen Anforderungen genügt. Dieselbe sehen wir daher häufig wiederkehren, nicht nur in der Familie der Biynoniaceen, sondern in ähnlicher Weise auch bei einer Apocynee, Aspidosperma (Seite 18). Ganz ebenso wie Bignonia discolor sind, wie erwähnt, Distietes (Fig. 25a), Anemopaegma und Pitheeium (Fig. 27) eingerichtet, etwas abweichend verhält sich dagegen Tecoma ochracea (Fig. 28). Gehen wir bei letzterer vom Rande des Flügels zum Samen, so finden wir zuerst nur eine Lage langgestreckter Zellen, die stellenweise nach dem Lumen vorspringende, oft netzig verbundene Leisten zeigen. Diese Leisten treten besonders an den Enden der Zellen auf. In der Mitte zwischen Samen und Rand er- scheint die zweite Lage, die sich mit sehr verbreiterten Enden auflegt; hier beginnen auch die Leistenverdickungen allen Zellen eigen zu sein. Weiter zum Samen hin tritt zwischen den beiden Schichten wiederum eine dritte auf, welche ebenfalls die erwähnten Verstärkungen, die hier Netzverdickungen gleichen, besitzt, und deren Zellen ausserdem in anderer Richtung verlaufen. Bibliotheca botanica. Heft 40. 3 Ahnlich wie Tecoma ochracea ist auch Tecoma stans eingerichtet; auch kann Jacaranda obovata hier- hergestellt werden. Einige Abweichungen von den vorigen zeigt noch Bignonia unguis. Der Flügelrand, so- weit er einzellig ist, weist dieselben Verhältnisse auf wie Bignonia diseolor. Die Zellen sind hier langgestreckt, besitzen mehr verdiekte Radialwände und biegen am Rande ein wenig seitlich aus. Mehr dem Samen zu, wo schon zwei Zellschichten aufgetreten sind, nehmen einige der Oberhaut- zellen einen bastähnlichen Charakter an. Sie zeigen eine starke, allseitige Verdickung, weisen linksschiefe Poren auf und sind an ihren Enden zugespitzt. Zum Samen hin verschwinden die Zellen, die nur Radialverdickungen zeigen, und an deren Stelle treten die Bastzellen häufiger auf, bis sie in der Umgebung des Nucellus vollständig das Gewebe der Oberhaut bilden. Bei Catalpa (Fig. 29) finden wir nicht nur die oberste Zellschicht mit verdiekten Radial- wänden versehen, sondern auch die 2-3 darunter liegenden. Ausserdem sind hier und da auch die zur Oberfläche parallelen Wände in derselben Weise verdickt. Ähnliche Radialverdiekungen, die sich in mehreren Reihen finden (Fig. 30c), begegnen uns auch bei Calosanthes indica (Fig. 301— 9), einer sehr gross geflügelten Bignoniacee. Ihr Samenflügel zeichnet sich durch eine andere Eigen- tümlichkeit aus. Stellenweise sehen wir die Wände der langgestreckten Zellen der Mittellamelle auseinanderweichen (Fig. 30), so dass sie lange Ketten von linsenförmigen Hohlräumen bilden, und uns das Gewebe, von der Fläche gesehen, wie ein Sieb durchlöchert erscheint. Die Hohl- räume der einen Wand wechseln mit den der ihr gegenüberliegenden ab; durch dieselben wird die zuerst im Querschnitt runde Zelle seitlich komprimiert, wodurch die Radialwände verlängert werden. Ausser den Radialverdickungen besitzt Calosanthes noch Spiral- und Netzversteifungen (Fig. 30d). Wie schon vorher erwähnt, finden sich bei Aspidosperma (Fig. 32a), einer Apocinee mit ebenfalls scheibenförmigem Flugorgane, einige ähnliche Verhältnisse Der Samen ist 24—25 mm gross und vollständig plattgedrückt; er besitzt allseitig einen 14—15 mm breiten Flügel, in dessen Mitte sich der grosse Funieulus befindet. Schon makroskopisch ist zu ersehen, dass die me- chanischen Zellen radial angeordnet sind, d. h. in ihrem Verlauf allseitig vom Samen senkrecht zum Rande ausstrahlen. Vorrichtungen gegen Einreissen sind hier nicht vorhanden, weshalb der Flügel sich leicht einschlitzen lässt, was jedoch die Bewegung nicht hindert. Untersuchen wir den Flügel mikroskopisch, so sehen wir auf der Flächenansicht grosse, fast viereckige Zellen vor uns. Dieselben sind jedoch in Reihen angeordnet (Fig. 32c), deren Verlauf vom Samen senkrecht auf den Rand gerichtet ist. Es handelt sich hier offenbar um langgestreckte Mutterzellen, die erst später durch Teilung zu den viereckigen Tochterzellen wurden. Leider war es mir jedoch nicht möglich, dieselben im Entstehen zu verfolgen. Die Mutterzellen, wenn man eine Zellreihe als solche betrachtet, haben zugespitzte Enden. Die Tochterzellen für sich besitzen eigentümliche Gestalt, über die ich mir nicht ganz klar geworden bin. Sie haben sehr zarte Aussen- und Radialwände und stark verdiekte Innenwände, die von grossen Poren durchsetzt sind (Fig. 32b). Ein Querschnitt durch diese hintere Wand ruft den Eindruck hervor, als ob auf derselben eine Unzahl kleiner Säulchen stünde, die eine ähnliche Form haben wie die Radialwände der Big- noniaceen. Der Tangentialschnitt bietet dasselbe Bild. Unter dieser Zellschicht mit verdickter Rückenwand folgen ein oder zwei Reihen von langgestreckten Zellen, welche Netzverdickungen aufweisen und viel engere Lumina besitzen. Das Mittelgewebe ist zart und reisst deshalb leicht ringsum auf, so dass der Nucellus wie zwischen zwei aufeinandergelegten Tellern herausfällt. Ob dieser Vorgang auch in der Natur von statten geht, hat von mir nicht untersucht werden können. Zu den Flugapparaten von länglich plattenförmiger Gestalt mit einer belasteten Längs- kante, zu denen auch die Samen von Calosanthes indica und Pithecium gehören, zählt auch die Oucurbitacee Zannonia javonica (Fig. 31). Dieselbe besitzt einen überaus zarten und sehr grossen Flügel, so dass das ganze Gebilde 110 mm misst. Trotzdem tritt hier gerade der merkwürdige Fall ein, dass, ungeachtet der enormen Grösse des Flügels, durchaus keine auffallenden Ver- stärkungen vorhanden sind, vielmehr Zellen, die nach der Mitte hin zwar gestreckt sind (Fig. 31a), aber ein grosses Lumen und dünne Wände aufweisen. Zum Rande hin sind die Zellen nicht ge- streckt und fast noch zarter. Allerdings ist der Flügel sehr zerreissbar und der untere, am Nucellus gelegene Teil, der bei Trockenheit dem Druck einigen Widerstand entgegensetzt, ver- liert bei Feuchtigeit sofort jeden Halt. Taucht man den ganzen Samen in Wasser, so sinkt der Flügel gleich zusammen, wie dies zum Beispiel bei einer befeuchteten Oblate der Fall ist. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Flügel, trotz seiner geringen Verdickung, seinem Zweck entspricht, mag darin legen, dass der Same gleich dem von Calosanthes sehr ruhige kreisende Bewegungen vollführt. Hier mag die von Dingler nicht erwähnte Frucht Welwitschia mirabilis beschrieben werden, die ihrer Form nach am besten zu den letztgenannten Typen passt (Fig. 35). Welwitschia mi- rabilis ist ebenso, wie im Bau des Stammes und der Blätter, auch in der Bildung des Frucht- flügels eine merkwürdige Pflanze. Untersuchungen über die Anatomie sind am ausführlichsten von de Bary gemacht worden, der die Verhältnisse im Stamm genau beschrieben hat. Wie die Verbreitung der geflügelten Frucht durch die Luft von statten geht, scheint bisher nirgends be- schrieben zu sein. Da mir nur Herbarmaterial zu Gebote stand und ich des Reifestadiums nicht sicher war, so konnte ich nicht entscheiden, ob die Frucht mit der Hüllschuppe (Fig. 33b) in Verbindung bleibt und mit derselben zusammen einen komplizierten Fallapparat bildet, oder ob der Flügel allein seine Dienste leistet. An den mir zu Gebote stehenden Exemplaren hingen Frucht und Hüllschuppe fest durch Gefässbündel zusammen, obgleich der Same reif zu sein schien. Auch könnte die Zartheit der Hüllschuppe, die sehr leicht und an einigen Stellen durchsichtig ist und hier im Bau dem Samenflügel gleicht, mich leicht zur Überzeugung bringen, dass dieselbe als Flugapparat der Frucht behilflich ist. Im übrigen ist der Flügel der Frucht allein auch genügend, um zur Verbreitung beizutragen, da die Pflanze in baumloser Gegend lebt, wo die Winde nicht gebrochen werden, und somit unbehindert den Samen forttragen können. Der Fruchtflügel wird nach der gegenwärtigen Meinung der Autoren aus zwei verwach- senen Blütenhüllblättern gebildet, die in ihrer Mitte die Frucht mit einem einzigen länglich runden Samen einschliessen. Das für die Festigkeit des Flugapparats wichtige Gewebe zeigt beim ersten Anblick ein wirres Durcheinander von stark verdiekten porenlosen Zellen (Fig. 33 e), die besonders durch ihre Länge auffallen. Ich habe im Flügel keine Enden dieser Zellen finden können. Sie wachsen in ihrer Richtung senkrecht zum Rande, wenn sie jedoch ein Hindernis erfahren, so biegen sich die Enden um, wachsen ein Stück zurück, um dann wieder zur Peripherie umzukehren. Am Rande nehmen sie eine demselben parallele Richtung ein, indem sie sich dicht aneinanderlegen und verwachsen, wobei die Zellen kaum ihre Individualität bewahren. Bei näherer Beobachtung entdeckt man ausser diesem Gewebe zartwandiges Parenchym, in welches die vorher genannten Zellen eingelagert zu sein scheinen, Das Gewebe war jedoch zum Teil durch Aus- = 5, = trocknen und wegen seiner Zartheit zerstört, so dass es sich der genaueren Untersuchung entzog. Im Gewebe der Hüllschuppe, wo die langgestreckten Zellen in geringerer Zahl vorhanden sind, tritt das Parenchym wieder zu Tage (Fig. 33d). Auch die Epidermiszellen im Flügel sind kaum sichtbar. Im trocknen Zustande sind die langen verdieckten Zellen, welche die Hauptmasse des Flügelgewebes ausmachen und von de Bary Scelerenchymfasern genannt werden, gegen Zug ausserordentlich widerstandsfähig. De Bary hat die betreffenden Zellen im Stamm untersucht, wo sie in derselben Form vorkommen. Bei Hinzutritt von Feuchtigkeit quellen die Zellen fast bis zum Verschwinden ihres Lumens und büssen ein wenig an Widerstandskraft gegen Zug ein. Oft habe ich bei den betreffenden Zellen seitliche Auswüchse beobachtet, die bis 5 u lang werden. Führt man einen Querschnitt durch den Flügel, so findet man hier wieder die bekannte Anordnung. Die Schicht unter der Epidermis wird beiderseits durch ein inniges Geflecht von den vorhin bezeichneten langgestreckten Zellen gebildet. Nach der Mitte zu ist das Gewebe viel lockerer, die Zellen sind grösser und haben ein weiteres Lumen. Gegen Einreissen schützt die Einrichtung, die vorher erwähnt wurde, dass nämlich die Zellen am Rande ausbiegen und den- selben parallel laufen, ausserdem dicht gelagert sind. Hier sollen nachträglich zwei geflügelte Früchte beschrieben werden, die auch zum Typus der länglich plattenförmigen Organe gehören. Entada abyssinica (Fig. 34) und Terminalia modesta (Fig. 35). Entada abyssinica gehört zu den Leguminosen und hat daher eine Hülse. Es wird jedoch hier nicht die ganze Frucht zur Bildung des Flügels verwandt, auch wächst nicht ein Teil des- selben zu einem Anhangsgebilde aus, sondern der Same löst sich mit dem Endocarp von der Hülse los, indem von letzterem ein derber, länglich viereckiger Flügel gebildet wird. In der Mitte der Frucht liegt der rundliche Same, zu dem von der einen Schmalseite her das ernährende Gefäss- bündel führt. Wegen der Schwere des Samens wie auch des Flügels ist die Leistungsfähigkeit von Entada eine sehr geringe und wird die Dauer des Falls von Dingler bei 3 m Höhe auf 1,9 Sekunden angegeben. Der Flügel von Entada ist sehr starr, alle Zellen sind starr verdickt mit Ausnahme der ursprünglichen Epidermiszellen der Innenseite der Hülse, die die Verwachsungs- naht beider Endocarphälften bilden, und die nach vollendeter Flugleistung des Gebildes ausein- anderweichen und den Samen aus seinem Gehäuse entlassen. Bei Entada abyssinica ist besonders die äussere Zellage des Endocarps verdickt (Fig. 34b) und läuft der Flügelrichtung parallel. Die Länge der Zellen erreicht fast die von Bastzellen, sie weisen nur selten und dann nur wenig schief gestellte Poren auf. Jedesmal an den Stellen, unter welchen sich der Same befindet, sind die langgestreckten Zellen gefächert, und wir sehen, vielleicht als Schutzmittel für den Samen, Kalkkristalle auftreten. Hierdurch wird eine harte Kapsel um den Samen gebildet. Die nach innen zu gelegenen Zellzüge kreuzen die äusseren, wodurch eine gewisse Zugfestigkeit nach ver- schiedenen Richtungen hergestellt wird. Entada Sundaica, deren Same noch grösser ist, als der der vorhergehenden Art, weist dieselbe Starrheit des Flügels auf. Die Leistungsfähigkeit ist jedoch eine noch geringere. Terminalia modesta (Fig. 35), zu den Combretaceen gehörig, hat eine 44 mm lange und 18 bis 21 mm breite Flügelfrucht. Der etwas längliche Same ist zentral gelegen. Das Gewebe wird auch hier hauptsächlich auf Biegungsfestigkeit in Anspruch genommen. Als mechanisch wirksame Elemente sind zwei Platten vorhanden, bestehend aus langgestreckten echten Bastzellen, zwischen denen sich lockeres Parenchym befindet. Von innen angelegt an die Bastplatten befinden sich =. = die Gefässbündel (Fig. 35b) und über dem genannten Gewebe zieht sich eine grosszellige mehr- reihige Epidermis hin. Zum Schluss seien hier noch einige Einrichtungen für die Verbreitung durch den Wind angeführt, die es auf zwei Arten dem Samen ermöglichen, den Standort seiner Mutterpflanze zu verlassen und daher Erwähnung verdienen. Hierher gehören Lamaria rediviva (Orueiferae), Dios- corea japonica, wie Testudinaria silvatica (Dioscoreae) und Anchictea salutaris (Violacaceae). Bei den eben genannten Pflanzen bilden sich die Früchte oder Teile derselben so aus, dass sie gute An- griffsflächen dem Winde bieten. Trocknet nun beim Reifen der Kapsel oder Schote dieselbe, wie auch der Fruchtstiel aus, wodurch sie an Dehnbarkeiv verlieren, so erhalten die Gebilde eine grosse Starrheit. Durch den Wind werden diese Organe, die verschiedene Formen annehmen können, hin und her bewegt. Durch diese Schleuderbewegung werden die Samen aus den Kapseln oder, wie bei Zanaria, von der Scheidewand, an der sie haften, abgeworfen. Nun tritt die zweite Einrichtung, die Beflügelung der Samen, in Funktion. Dieselbe ist oft nicht sehr bedeutend, denn es wird nur ein schmaler, 1—3 mm breiter Rand gebildet; er genügt jedoch, um für die in die Luft geschleuderten, flachen und leiehten Samen einen langsameren Fall und ein Forttragen durch den Wind zu bewirken. Die erste Einrichtung des Schleuderns kommt auch dadurch zustande, dass Tiere die starren Pflanzen streifen und in die nötige Bewegung versetzen. Bei Lunaria (Fig. 36) ist die Frucht eine Schote, die beiden Klappen derselben lösen sich ab und es bleibt die seidenhelle Scheidewand übrig, an deren Fläche die Samen angeheftet sind. die bei den verschiedenen Arten verschieden grosse Flügel besitzen. Der Hauptverbreitungsapparat ist hier die Scheidewand, die einen guten Fangschirm für Winde und einen guten Schleuder- apparat im Verein mit der starren Pflanze bildet. Dieselbe ist auch durch grosse Festigkeit ausgezeichnet, da sie hauptsächlich aus einem Gewebe von Bastzellen besteht und gegen Einreissen durch die randläufigen Gefässbündel reichlich geschützt ist. Die Flügel der plattgedrückten Samen zeigen nur geringe Verdickung der länglichen Zellen. Ähnlich als Windfang eingerichtet ist die Kapsel mancher Dioscoreen (Fig. 37 u. 38). Die einzelnen Fächer ragen, wie die Flügel von Halesia und Combretum, in die Luft hinein. Öffnet sich die Kapsel bei Wind, so entlässt sie in derselben Weise wie Lunaria den mehr oder weniger beflügelten Samen. Hier haben die Flügelapparate allerdings eine schon höhere Vollkommenheit erlangt. So erreicht z. B. bei Testudinaria sylvatica (Fig. 37b) das Gebilde eine Länge von 15 mm, indem es eine an den Acertypus erinnernde Form annimmt. Die Zellen sind langgestreckt und genügen so dem Anspruch auf Festigkeit bei dem grösseren Luftwiderstand. Dioscorea japonica (Fig. 38) besitzt eine ähnliche, aus drei Fächern gebildete Kapsel; der Same ist jedoch nur wenig und ringsum gleich breit geflügelt. Die Zellen des Flügels sind nur wenig gestreckt. Ein Rückblick auf die Skelettanordnung in den angeführten Flugapparaten zeigt, dass auch im Reich der geflügelten Samen und Früchte die Festigkeitsgesetze, wie sie zuerst im „me- chanischen Prinzip“ von Schwendener aufgestellt und entwickelt wurden, in vollem Masse zur Geltung kommen. Wo eine bemerkenswerte Kraft an den Flügel herantritt, sei es Zug, Druck oder die das Einreissen bewirkende, überall wird derselben Genüge geleistet, indem die nötigen Festigungen auftreten. Man muss sich natürlich hierbei an die typischen Flügel halten, in Fällen, wo, wie bei Halesia tetraptera, die Leistungsfähigkeit beim Fluge eine geringe ist, tritt auch die Zweckmässigkeit der Konstruktion nicht so augenscheinlich hervor. In allen Fällen der Inan- spruchnahme haben wir die Kräfte, die eine biegungsfeste Konstruktion verlangen, wirken sehn. Daher trat auch die hiefür zweckmässigste Anordnung der festen Stränge, die der doppelt T-för- migen Träger, am häufigsten auf. Hier ist besonders zu bemerken, dass sowohl Früchte wie Samen diese zweckmässigen Konstruktionen benutzen, wenn auch mit verschiedenen Mitteln. Bei den Früchten sehen wir in den meisten Fällen, dass zur Festigung Gefässbündel verwendet wer- den, die kräftige Gurtungen bilden. Hin und wieder, wie bei Pferolobium und Rajania, treten bloss Gruppen und Platten von Bastzellen als Festigungen auf. Bei den Samen finden wir keine oder nur in Ausnahmefällen, wo der Funiculus bei der Bildung des Flügels beteiligt erscheint, Gefässbündel, dagegen werden Oberhautzellen in geeigneter Form, sei es durch Verdiekung der Radialwände oder durch Netzverstärkungen und Leisten, umgeändert, um auch hier das Prinzip der doppelt T-förmigen Träger zur Geltung zu bringen. Die Konstruktionen der Früchte sind infolge der Verwendung von Gefässbündeln natürlich viel fester, jedoch immer entsprechend der Leistungsfähigkeit auch leicht gebaut. Die Anord- nung der doppelt T-förmigen Träger ist in den typischen Fällen stets von der Inanspruchnahme abhängig. Bald ordnen sich die Gurtungen in einen Kreis, wie dies bei der Rückenkante des Acertypus der Fall war, da dieselben von mehreren Seiten in Anspruch genommen werden, oder sie stellen, wenn der Druck von unten oder oben wirkt, sich in zwei Reihen, die sich gegenüber- liegen, wie dies in den plattenförmigen Organen der Fall ist, Beispiele: Frazxinus oxyocarpa, Ptelea Pterocarpus und die Samen der Bignoniaceen. -Wenn jedoch die verschiedenen Seiten ungleich in Anspruch genommen werden, wie dies bei Zetrapteris inaequalis der Fall war, die eine Seite mehr auf Zug, die andre mehr auf Druck, je nachdem dieselben beim Fall stets nach unten oder stets nach oben gewandt sind, so ist auch die Anordnung der Gewebe eine verschiedene. Wir sahen in solchen Fällen die Skelettteile verschieden angeordnet und in verschiedener Stärke auf den beiden Seiten auftreten. Der Längsverlauf der Träger ist immer senkrecht auf den Rand und die Biegungsachse gestellt. So sahen wir im Acertypus, wie die Gefässbündel, aus dem Rücken kommend, in der Schneide rechtwinklig zum Rande umbogen. Auch bei allen andern Früchten gilt das senkrechte Ausstrahlen der festigenden Elemente nach dem Rande und rechtwinklig zur Biegungsachse als Regel. Beispiele sind alle Bignoniaceen, Aspidosperma und Welwitschia. Bei den langgestreckten Flügeln von Fraxinıs und Liriodendron kreuzt die Krümmungsachse die Längs- richtung der Frucht. Wir finden daher auch die Skelettelemente senkrecht zur ersteren gerichtet. Die zentrale Anordnung der Gefässbündel, wie wir sie beim Dipterocarpustypus vorfanden, mag zum Teil vom vorherrschenden Zug herrühren, dem die Flügel beim Fall ausgesetzt sind, wozu bei Gyrocarpas noch der merkliche Zug durch die Zentrifugalkraft hinzukommt. Bei Fraxinus excelsior var. peduneulata, wo der Fall ein sehr schneller war und der Flügel seinen Zweck ver- fehlte, rückte das mechanische Gewebe in die Mitte, während beim Flügel von Fraxinus owyocarpa, deren Frucht unter lebhafter Rotation und daher langsamer zu Boden fällt, die Gefässbündel in gegenüberliegenden Gurtungen angeordnet sind. Hier sieht man, wie sehr die äusseren Kräfte auf die Anordnung der Skelettteile einwirken. Gegen Einreissen treten die verschiedensten Einrichtungen auf. Am häufigsten kamen bei den Früchten Gefässbündel in Anwendung, die dann durch mehr oder weniger reichliche Queranas- u oe tomosen die erforderlichen Verstärkungen bildeten. Diese Einrichtungen trafen wir am häufigsten um Acertypus an, wo die ganze Schmalkante in den meisten Fällen auf diese Weise gefestigt war. Der Typus. den Pfelea und Ulmus vertreten, war ebenfalls durch reichliche Anastomosenbildung aus- gezeichnet. Auch durch das Parallellaufen der Gefässbündel mit dem Rande wird ein Schutz gegen Einreissen geboten, eine Einrichtung, die wir beim Fraxinas- und Dipterocarpustypus allge- mein vorfinden. In andern Fällen waren es nur Skelettzellen, die den nötigen Schutz boten; so sahen wir bei Pferolobium Kantuffa die an den Rand tretenden Bastzellen sich in Zügen krenzen und schliesslich ausbiegend demselben parallel laufen, wodurch ein grosser Widerstand gegen Einreissen hergestellt wird. Auch die Pignoniaceen bilden dadurch ihre Festigkeit gegen Finreissen, dass ihre Zellen am Rande ausbiegen. In der Nähe des Samens, wo das Gewebe mehrschichtig ist, wird noch ein Schutz geboten durch den geschlängelten Verlauf der Zellenzüge, die oft dem Rande parallel laufen und erst nach der Peripherie zu die senkrechte Richtung zum Rand ein- schlagen. Häufig kommt, wie bemerkt, ein abweichender Verlauf der innern Zellenzüge im Ver- gleich zu den äussern hinzu. Welwitschia mirabilis lässt ihre langen mechanisch wirksamen Zellen auch am Rande demselben parallellaufen. Die Elemente, die zur Festigung der Flügel dienen, sind bei den Früchten grösstenteils, wie schon vorher erwähnt, Gefässbündel mit echten Bastzellen; es kommen jedoch zur Festigung auch vielfach Zellen zur Verwendung, die nicht zum Bast zu zählen sind, jedoch durch ihre Länge und Festigkeit doch zur Versteifung beitragen. Solche Zellen finden wir in der Skelett- lamelle von Fraxinus excelsior var. pedunculata. Bei den Bignoniaceen werden die verschiedensten Zellen verwandt, deren mannigfache Formen schon oben beschrieben wurden. Einzig in ihrer Art und mit einem besonderen Namen zu belegen sind die eigentümlichen Zellen von Welwitschia, welche die Samenflügel versteifen. Um nun bei den genannten Versteifungseinrichtungen, die doch zugleich eine Erhöhung des Eigengewichtes mit sich bringen, auch der Leichtigkeit Geltung zu verschaffen, ist in den meisten Fällen das Parenchym äusserst zart und locker, aus grossmaschigem, luftreichem Schwamm- gewebe gebildet. Die Konstruktion der doppeltT-förmigen Träger ist jedenfalls bei ihrer grossen Festigkeit zugleich eine äusserst praktische Einrichtung, schon wegen der Materialersparniss und der dadurch erzielten Leichtigkeit, indem die Verbindungen der Gurtungen sehr wohl aus zartem Gewebe gebildet sein können. Auch treten in manchen Fällen grössere Lufträume auf, wie bei Rajania cordata, Isatis indigofera, Fraxinus excelsior und Liriodendron tulipifera, zum Teil Hohlräume, die aus den Fächern der Kapseln und Schoten hervorgingen und hier praktisch ver- wandt sind. Jedenfalls geht in allen Fällen Leistungsfähigkeit mit zweckmässiger Konstruktion des mechanischen Systems und der Leichtigkeit Hand in Hand, indem beide in allen Punkten einer strengen Gesetzmässigkeit unterliegen. 2122. 13a. 14a. 15a. 16a. 17a. 18. 19. Tatel Flügelfrucht von Acer platanoides. b. Querschnitt durch den Rücken derselben. Tetrapteris inaequalis. b. Querschnitt durch den Flügel. Myrosylon perniferum. Pterolobium Kantuffa. Serjania lucida. Hymenocordia. b. Querschnitt durch den Flügel. Längsschnitt durch ein junges Fruchtblatt mit Sa. von Pinus. Region «—ß am stärksten im Wachstum begriffen. Querschnitt durch d. junge Fruchtblatt. (7a u. b. schematisch.) Same von Picea excelsa. b. Querschnitt durch den Flügel. Same von Üedrus. Same von Hippocratea. Swietenia Mahagoni. Tafel LU. Plumeria alba. b. u. ec. Flächenansicht. d. Querschnitt. Frucht von Fraxinus excelsior (var. peduneulata). b. Querschnitt durch den Flügel. Frucht von Fraxinus oxyocarpa. b. Querschnitt durch deren Flügel (schematisch). Frucht von Liriodendron tulipifera. b. Querschnitt durch den Flügel (schematisch). Frucht von Isatis indigofera. b. Querschnitt durch den Flügel (schematisch). Hopea selanica. b. Querschnitt durch den Flügel (schematisch). Calycopteris floribunda. Gyrocarpus. Tafel II. Halesia tetraptera. . Combretum. b. Querschnitt durch den Flügel. . Pterocarpus abyssinieus. b. Querschnitt durch den Flügel. Ptelea trifoliota. a. Bignonia discolor, Same. b. Querschnitt durch den Flügel. ce. Flächenansicht desselben. 5a. Distictes, Same. b. Querschnitt durch den Flügel. a. Anemopaegma. b. Flächenansicht des Flügels. ec. Querschnitt durch denselben. Sn DD D > Tafel IV. Pithecium, Same. Tecoma ochracea. Catalpa. Calosanthes indica. b. Flächenansicht am Rande. c. Querschnitt durch den Flügel. d. Flächenansicht zum Nucellus hin. Zannonia javonica, Same. b. Flächenansicht, a. in feuchtem, £. in trockenem Zustande. Aspidosperma, Same. b. Querschnitt durch den Flügel (nur die eine Seite ist gezeichnet). c. Flächenansicht. Tafel V. Welwitschia mirabilis, Frucht. b. Hüllschuppe. c. Flächenansicht des Flügels. d. Quer- schnitt durch die Hüllschuppe. a. Entada abyssinica, Frucht. b. Querschnitt des Flügels. Ferminalia modesta, Frucht. b. Querschnitt des Flügels. Lunaria. Testudinaria silvatica, Kapsel. b. Same. 38a u. b. Dioscorea japonica, Kapsel. ce. Same. m—e—i A [. @ aaema —— We =) Le Stuttgart. Lith. vo. Carl Ebner C.von Wahl ad.nal del Verlag von Erwin Naaele StıutHterart N TED SAUDN-< AL ET >= > l n I Sa = — Je 5 NIT Bere \ S NY R N 2 >= y N N \ —\ > T OL II = N > „ SEI Ka In ae \ > namen Y N r N N A; Bibliotheca Botanica. Heft 40. Zith. v. Carl Ebne, Stuttgart. Verlag von Erwin Nägele, Stuttgart. C. von Wahl ad. nat del Tafel II. - Bibliotheca Botanica. Heft 40. ch) \ a ag. Du: Zr Hin, Sürttg, (art Lith. v. C.von Wahl ad.nal. del rwin Nägele, Stuttgart. Verlag von & Tafel W. Gz a TeoN fa = = Oo) Ye Ze St IN SS ( Nasa O) N IJO0 E ‚O0 is (@) a SSR RR 2 VoogjloC IS Se SS a x > i®) c=sVy SOlE =H SE cl St . N y& \ Se) a = En See a De En . > ee BE ATRERZ, Gun un Y ne Aa Te ° .. * v u. i Herausgegeben von Zar u Prof. Dr. Chr. Luerssen Prof. Dr. B. Frank BR Re i und „in Königsberg i. Pr. _ in Berlin. u + na —ıG su Ya ar ++ x u—” aa I; Neue Kalkalgen von Deuisch-Neu-Guinea (Kaiser Wilhelms-Land) Ir u + % . m von NS m. mer Y F. Heydrich. Es X DR X u. Mit 1 Tafel und 1 Textfigur. a ae STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele E BIBLIOTHECA BOTANICA, Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Luerssen Prof. Dr. B. Frank und in Königsberg i. Pr. in Berlin. Heft 41. Neue Kalkalgen von Deutsch-Neu-Guinea (Kaiser Wilhelms-Land) E. Heydrich. Mit 1 Tafel und 1 Textfigur. ee ————— STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele 1897. Neue Kalkalgen Meutser Neu Gulmea (Kaiser Wilhelms-Land) von F. Heydrich. Mit 1 Tafel und 1 Textfigur. — es STUTTGART. Verlag von Erwin Nägele 1897. 13 b., T h; n hi: N 2 ei) iR AasDitet I Dan Tal Rz ES rlura - { r y K gt s » “ = 4 5 Das in Deutschland immer reger werdende Interesse für seine Kolonien hatte mich veranlasst, Freunde der Naturwissenschaft in jenen fernen Ländern zu suchen, die meine Sammlungen vervollständigen sollten. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Missionar Bamler auf den Tami-Inseln (auf älteren Karten Cretin-Inseln) im Huon-Golf erhielt ich bereits im März 1892 fünf Proben, aber zugleich eine Mitteilung der dortigen Postanstalt, dass durch das Warten der Packetchen auf den Abgang des nächsten Dampfers dieselben von Ratten zerfressen seien. Leider bestätigte sich die Sache, es war nichts mehr brauchbar, jedoch die Ueberreste liessen auf interessante Dinge schliessen; so bat ich den Herrn um eine grössere Sendung, die ich im Dezember 1894 erhielt. Neben verschiedenen bekannten und bereits früher veröffentlichten, enthielt die Sendung eine grosse Menge der verschiedenen Species von Corallen und Kalkalgen. Sämtliche Exem- plare wurden durch Tauchen von Eingeborenen gesammelt und scheinen mithin in einer Tiefe von 1-3 m zu wachsen. Lithothamnion Tamiense sp. nov. (Taf. I, Fig. 4—7.) Thallus meist rundliche bis faustgrosse, an Corallen wachsende, ästige Knollen bildend, aus unregelmässig dichotomen, ungleich hohen, stellenweise aneinander gewachsenen Aesten mit freien Spitzen bestehend. Mittelständige Aeste meist rundlich zusammengedrückt, 6—12 mm. dick, gegen die Spitzen dichotom fächerförmig verbreitert oder stielrund und dann kurz scharf spitzig, 3—6 mm. dick. Conceptakel über den ganzen Thallus zerstreut, einzelne flache, mit scharf erhobenem Porus versehene, 600—800 u im Durchmesser messende Wärzchen bildend. Vorkommen: Von den Tami-Inseln in Deutsch-Neu-Guinea. f. typica f. nov. (Taf. I, Fig. 5—7.) Aeste im Querschnitt immer rund oder zusammengedrückt, dichotom - fächerförmig, Spitzen verbreitert oder zugespitzt. f. unispinosa f. nov. (Taf. T, Fig 4.) Aeste im Querschnitt rund, dichotom oder einseitig verzweigt, Spitzen nicht ver- breitert, sondern immer lang zugespitzt und weniger verwachsen. Beschreibung der f. fypica. Die äussere Form des Thallus erscheint als eine un- regelmässige verästelte rundliche Knolle von ungefähr 10—15 em im Durchmesser, 6—10 cm in der Höhe und von zart rosa Färbung. Ich erhielt drei grössere und mehrere kleine Stücke; Bibliotheca Botanica, Heft 41. >, Fo die ersteren zeigten deutlich die Bruchstellen zwischen Haftorgan und Thallus, die letzteren die Haftscheibe; sie überzieht als basale eoaxiläre ?/, mm dicke Schicht die Corallenzweige, in grosser Menge bereits Conceptakel hervorbringend. Unmittelbar hieraus brechen kleine Erhabenheiten hervor, die, sobald sie nur einen halben Centimeter Länge erreicht haben, bereits eine Dicke von 2!/, bis 4mm besitzen, vor allen aber sofort die spitze Form, und die geweihförmige Ver- zweigung der freiwachsenden Endsegmente des älteren Thallus zeigen. Das Verzweigungs- system ist eine ausgesprochene Dichotomie, verbunden mit fächerförmiger Verbreiterung, die von einer Basis meist drei Aussprossungen senden. Die Wachstumsrichtung ist entgegen anderen Species eine vom Zentrum auffallend nach oben strebende; die mittleren Aeste sind scharf zugespitzt, die nach aussen stehenden zeigen dagegen die vorher erwähnte fächertörmige Ver- breiterung, 2—3 mm dick und bis 15 mm lang; Zweigachseln gebogen. Im Innern der Knolle wachsen die Verzweigungen nur an einzelnen Stellen zusammen, wodurch der verhältnismässig elegante Habitus der ganzen Alge entsteht. Beschreibung der f. unispinosa. Im allgemeinen ist diese Form mit der ersteren übereinstimmend, jedoch bildet sie ihre Verzweigungen etwas anders aus. Während die erstere einer wiederholten Dichotomie und fächerförmigen Verbreiterung zuneigt, finden sich bei der letzteren eine geringere Dichotomie und keine fächerförmigen Verbreiterungen, da- gegen häufig bis 22 mm lange gerade Zweige, welche entweder keine oder einseitig kurze rechtwinklige Sprosse entwickeln, wie dies in Taf. I, Fig. 4 dargestellt ist. Ueberhaupt sind die Spitzen dieser Form bedeutend länger, wachsen völlig frei, sodass ich bei einigen elegante lange unverzweigte Sprosse bis 22 mm Länge und 5—4 mm Dicke beobachten konnte, Ein Exemplar dieser Form war vollständig durch eine Schwammspeeies überwachsen. Eine Symbiose hieraus zu erkennen, würde wohl ein gewagtes Unternehmen sein; dagegen scheint mir dies ein Beweis dafür zu sein, dass die Alge niemals frei auf dem Meeresboden liest, sondern während ihrer Lebensdauer an Corallen festgewachsen ist. Thallus-Struktur. Der Thallus hat im Vergleich mit den Species anderer geogra- phischer Breiten, besonders der Norwegens und des Mittelmeeres einen weniger festen Charakter, man möchte sagen poröseren, denn verhältnismässig leicht lassen sich kleinere Stücke mit dem Messer direkt schneiden. Dies scheint ein charakteristisches Merkmal sämtlicher tropischer Lithothamnien zu sein. Das Innere erscheint an den zerbrochenen Stellen zart rosa; ein medianer Längsschliff zeigt zunächst eine zentrale Schicht von rundlich-eckigen Zellen, an die sich die mittleren Schichten fächerförmig-strahlig anreihen und zwar bestehen sie aus zweierlei Zellreihen: die unteren länglich, 10 ı« lang, 3 u breit, die oberen dagegen fast quadratisch von 3 u Durchmesser, sodass durch die kleineren die scharfe Begrenzung der Schicht bewirkt wird. Nach der Peri- pherie zu fällt dieser scharfe Unterschied fort, die Zellgrösse ist gleich. Conceptakel. Dieselben erscheinen an den Spitzen am meisten, jedoch sind sie teil- weise auch an den unteren Partien zu erkennen, so dass sie über den ganzen Thallus, stellen- weise ziemlich dicht, verteilt sind. Tetrasporangien und Antheridien konnte ich nicht beobachten, dagegen Cystocarp-Anlagen. Die Grösse derselben variiert zwischen 600—800 «u im Durchmesser, Aeusserlich bilden sie flache und konzentrisch gezeichnete, eirca 500 « über die Oberfläche sich erhebende Wärzchen, ee in deren Mitte ein scharf erhobener Porus hervortritt. Sie sind immer auf der Oberfläche, niemals innerlich und werden, wenn entleert, von neuen Schichten gänzlich überwachsen, wes- halb man im Innern keine mehr antrifft. Die Conceptakeldecke ist sehr dünn, kaum aus 5 bis 6 Lagen viereckiger Zellen bestehend. Diese Art gehört also unzweifelhaft in die Gruppe der Evanidae. Bemerkungen über verwandte Species. Von den norwegischen Lithothamnien steht thophiforme f. squarrosa Fos. der vorliegenden ziemlich nahe. ‚Jedoch ist der Habitus viel lockerer und die Zweige lassen hier grosse 1—2 cm freie Zwischenräume, besonders zwischen den einzelnen Segment-Gruppen, frei; hervorzuheben ist noch, dass die inneren Thallussegmente meist rundlichen Durchschnitt haben, was bei der Neu-Guineaform nie der Fall ist, da hier breite Ueberwachsungen stattfinden. Die Spitzen der Segmente von tophiforme sind flach ab- gerundet, dagegen die der tropischen Alge sämtlich spitz, nur die wenigen unteren flach. L. tophiforme, f. typica, L. soriferum und L. aleicorne haben geringe Annäherung. L. flabellatum Ros., f. Granii Fos. zeigt zwar einen verwandschaftlichen Charakter durch die dichotomen Ver- zweigungs-Systeme, jedoch niemals die von Foslie „Lithothamion“ Pag. 70 erwähnte „apieibus plerumgque rotundatis“. Gerade die Verzweigung dieser Alge in ihrer unregelmässigen Dichotomie ist ausserordentlich charakteristisch. L. uncinatum Fos. hat zu unregelmässige Verzweigung ; dasselbe gilt von den verwandten Species wie divergens, fascieulatum, fruticulosum ete. Esper in „Pflanzentiere I. T*., führt p. 215 Millepora polymorpha var. ramosa an und giebt p. 217 eine genaue Beschreibung dieser aus Ostindien stammenden Alge. Pag. 215 sagt er wörtlich: „Ueberdies sind an ersterwähnter Coralle die Aeste allezeit gerundet und sind nie flächenförmig gestaltet oder breitgedrückt.“ Dies letztere unterscheidet sie so auffallend von der unseren, dass trotz der scheinbaren Verwandtschaft dieselben nicht als eine Species gelten können. Lithothamnion pygmaeum sp. nov. Taf. I, Fig. 3—10. Thallus festgewachsen, später freiliegende lockere bis 2!/s em grosse rundliche ver- zweigte Knöllchen bildend, aus wenigen unregelmässig geraden, 6-10 mm langen, verzweigten Hauptästen bestehend, welche unregelmässig rings um den Stamm kleine freistehende 1—2 mm lange Aestchen fast wagerecht entsenden. Spitzen sämtlicher Verzweigungen scharf zugespitzt. Conceptakel an den Spitzen der Zweige äusserlich, 300 « im Durchmesser. Farbe zart rosa bis weinrosa. Vorkommen: An Corallen und freiliegend auf dem Meeresgrund, von den Tami- Inseln, Deutsch-Neu-Guinea. Beschreibung des Habitus: Die Pflanze fand sich in mehreren Exemplaren unter der Sammlung. Zwei davon waren freiliegend gefunden worden, denn man konnte nirgends eine Bruchstelle nachweisen. Die übrigen wuchsen an Corallenstückchen. Jüngere Exemplare sind meist mit 2—3 kurzen Aestchen von 2—3 mm Länge und 1—1!/;, mm Dicke sowie 2—5 kleinen fast wagerecht abstehenden Aestchen besetzt. Die grösseren Exemplare, welche 2!/s cm im Durchmesser haben, besitzen Aeste von 2!/; mm Stärke und 6—10 mm Länge, die aber bis 18 scharfe senkrecht abstehende Spitzen haben können. Da nur 5—4 grössere Verzweigungen vorhanden sind, so bildet die Alge ein sehr lockeres verästeltes Knöllchen. Die Spitzen sind gerade und scharf zugespitzt, ed, = Struktur des Innern. Der Thallus-Bruch zeigt auch hier in der Mitte ein dichtes solides Zentrum von 5—beckigen Zellen; hierauf folgen konzentrisch viele sehr dicht gelagerte Schichten von länglichen Zellen; die peripherische Zone besteht aus einigen Reihen rundlicher Zellen, welche schön rosa gefärbt sind. Nimmt man eine junge Thallusspitze, entkalkt sie einige Stunden vorsichtig, was am besten durch abwechselndes Entwässern und Entkalken geschieht und stellt vorsichtig Längs- schnitte her (durch Zwischenstellen kleiner Hollundermarkstückchen zwischen die grossen, damit man die weich gewordene Alge nicht verletzt), so erblickt man einen grossen Fächer, dessen Mitte jenes solide Zentrum ausmacht, rechts und links im Bogen die konzentrischen Schichten ; dieselben kommen durch Aufeinanderfolge einer langen und einer kurzen Zelle zu Stande. Die Zellreihen verzweigen sich diehotom und zwar nach jeder vierten Zelle eine Teilung. Dies ist wichtig für die eigentümlichen Schichtungsverhält- nisse der Lithothamnien. Die letzten zehn peripherischen Reihen etwa bestehen aus rundlichen, mit 3—4 Tüpfeln versehenen, schön rosa gefärbten Zellen; die der vorletzten Reihe sind dagegen birnförmig und tragen als flaches Plättchen die fast sechseckige Deckzelle auf ihrer breiteren Seite. Fig. 1. Fortpflanzungsorgane. (ystocarp- und Antheridien- Anlagen konnte ich nicht beobachten, dagegen Tetrasporangien-Conceptakel; dieselben nehmen meist die Spitze der grösseren Zweige ein. Sie erscheinen auf der Oberfläche als eine gleichmässig flache Erhöhung von 300 « Durchmesser. Im Bruch bilden sie eine flache Höhle von eirca 250 u. Die Tetrasporangien sind zonenförmig, die Decke ziemlich dick und mit einem Porus von 22—25 u Durchmesser versehen. Bemerkungen in Bezug auf andere Species. Durch das mit L. Tamiense ähnliche Innere veranlasst glaubte ich anfangs annehmen zu dürfen, dass L. pygmaeum die Jugendform von ersterem sei; aber zunächst sind die Zelllagen des letzteren viel regelmässiger, dann aber auch viel länger. Am grössten zeigt sich der Unterschied in der Stärke der Verzweigungen; die eigentümlichen fast quirlständigen Aeste sind bei L. Tamiense nicht vorhanden, auch liegt letzteres nie völlig frei lebend und ohne Bruchstellen auf dem Meeresgrunde. : 40 . ee x 2 e Q 0 Fig.l. Am meisten Annäherung besitzt noch L. uneinatum, jedoch sind die Aest- chen nie rings um den Zweig gestellt, auch nicht so gerade, sondern meist gebogen. Aehnliches liesse sich von L. coralloides sagen. Lithothamnion Bamleri sp. nov. Taf. I, Fig. 1—3. Thallus anfangs an Corallen festgewachsen, später freie rundliche bis zu halber Faust- grösse ästige Knollen bildend, aus unregelmässigen meist wiederholt fächerförmig ausgebreiteten locker aneinander verwachsenen Zweigen bestehend. Aeste an der Basis meist stielrund, 2 mm dick, 3—4 mm lang und dann unregelmässig fächerförmig 3—6 mm verbreitert und gelappt. Spitzen stumpf oder verbreitert flach. Die platten Verzweigungen der Unterseite 1!/, mm dick sowie 10—25 mm breit und ebenso lang. Conceptakel 600—700 u, oberflächlich, wenig erhabene Wärzchen nur auf der Rückseite der Verzweigungen bildend. Vorkommen, Von den Tami-Inseln im Huon-Golf, Deutsch-Neu-Guinea, Beschreibung des Habitus. Der jüngere Thallus ist unzweifelhaft an Corallen- zweigen festgewachsen. Ich erhielt Exemplare, die unter andern einzelne Verzweigungen von 1!/, em Länge besassen, welche mit einer kaum 1 mm dicken kleinen Basalkruste an dem Substrat festgewachsen waren. Die Sprossung dieser jüngsten Exemplare zeigte scharf den Aufbau der Aeste, unterhalb stielrund mit einer fächerförmigen Verbreiterung von meist 3 mm. Ob der ältere Thallus später noch festgewachsen ist oder frei auf dem Meeresboden liegt, liess sich nicht genau feststellen. Ich neige jedoch der ersteren Annahme aus dem Grunde hin, weil an den grösseren Exemplaren stets eine, wenn auch kleine, doch frische Bruchstelle zu beob- achten war. Einen besonderen Unterschied bildet der ungemein variable Thallus. Aeltere Exemplare, etwa von halber Faustgrösse, zeigen eine scharf begrenzte Vorder- und Rückseite. Letztere besteht aus 10—25 mm breiten und 1!/; mm dicken Flachsprossen, die den renntiergeweihförmigen Verzweigungen der Vorderseite als Halt oder Unterlage dienen. Diese letzten sind am Grunde stielrund, 2 mm dick, oberhalb diehotom verzweigt und an den Spitzen entweder mit fächerförmigen Verbreiterungen versehen oder stumpfspitzig. Die grösseren Verzweigungen sind locker aneinandergewachsen. Eine dieser Species anhaftende Eigentümlichkeit ist das Ueberwachsen der unteren Flachsprosse mit einer jungen rot gefärbten Schicht, welche in grossen Mengen Conceptakel führt. Dieser Vorgang erscheint auf den ersten Blick fast so, als wenn man eine besondere Species daraus ableiten könnte, etwa wie L. ocellatum Fosl., aber das Innere und die Früchte lassen keinen Zweifel aufkommen, dass man es hier mit einer neuen Basalschicht zu thun hat. Struktur des Thallus. Diese Alge ist in ihrer morphologischen Beschaffenheit noch zerbrechlicher und leichter gebaut als L. Tamiense. Auch hier erschienen im Querschliff so- wohl als im Bruch die centralen Zellen als eine feste Masse von rundlicheckigen Zellen mit besonders dieken Wandungen und nach aussen strahlig verlaufenden gleichfalls rundlichen Zellen. Jedoch im Längsschnitt ändert sich die Sache. Die zentralen Zellen bilden nicht, wie bei der vorigen Species, eine lange und eine kurze Reihe, sondern meist zwei lange Reihen von 1 Breite und sehr verschiedenen Längen, meist 4—6 u, und eine Reihe quadratischer Zellen von nur 1 Grösse. Die Schichtungen kommen also hier durch die Aufeinanderfolge von 2 längeren und einer kurzen Zellreihe zu Stande. Die peripherischen Reihen bestehen aus rundlichen I—1!/s u im Durchmesser fassenden Zellen mit dichtem Zellinhalt. Fortpflanzungsorgane. Conceptakel mit Tetrasporangien habe ich nicht gefunden. Die Cystocarp-Conceptakel bilden äusserlich flache meist 1 mm im Durchmesser fassende Er- habenheiten mit wenig erhabener Entleerungsöffnung. Die Höhle ist meist 300 a lang, 50 u hoch. Carposporen oval. Die Conceptakel selbst nehmen nur die Rückseite der fächerförmig ausgebreiteten Verzweigungen ein. Bemerkungen über verwandte Species. Meines Wissens ist in der Litteratur nicht annähernd ein ähnliches Lithothamnion beschrieben; will man aber verwandte Species an- führen, so steht das unsere dem L. dentatum Aresch. am nächsten, jedoch sind die verbreiterten Segmente bei letzteren niemals gestielt, auch die Spitzen viel regelmässiger und glatter. Das noch weiter abstehende L. flabellatum Ros. zeigt in seinen Sprossungen einen meist runden Querschnitt und eine viel zu regelmässige Verzweigung, auch ist die Verbreiterung der Spitzen sehr gering. Be Dagegen zeigt Esper’s Millepora polymorpha var. 8. ramosa in „die Pflanzentiere* .218.. Taf. 14, Fie.2 und 3 wieder mehr Verwandtschaft; jedoch die Worte „die äussersten } ’ je} Jul Zweiee nehmen eine einwärtsgehende. oder horizontale Richtung ein“ — und die stum rkegel- 8 5 5 8 förmigen Spitzen in Fig. 3 lassen wohl auf eine besondere Species schliessen. Lithothamnion onkodes sp. nov. Taf. I, Fig. 11a und b. Thallus knollige unbestimmt ausgebreitete, mit der ganzen Unterseite an Corallen auf- gewachsene wellige mehr oder weniger glatte 1-5 mm dicke Krusten bildend, deren Ränder häufig übereinander wachsen, anfangs eine Seite, später den ganzen Corallenzweig rings über- ziehen. Tetrasporangien-Conceptakel kleine, wenig erhabene, am Scheitel durchbohrte Wärzchen bildend, welehe mit Ausnahme des Randes fast über die ganze Thallusfläche dicht ausgesäet sind. Cystocarp-Conceptakel, sehr gross, ganz vereinzelt. Vorkommen. An Corallen vor den Tami-Inseln im Huon-Golt, Deutsch-Neu-Guinea. Beschreibung des Habitus. Die Pflanze bildet anfangs unregelmässige aber ziem- lich glatte Krusten von kaum "/; mm Dicke, die sich dem Substrat völlig anpassen. Durch wiederholtes Ueberwachsen neuer Schichten, auch Generationen, kann die Dicke sich bis 6 mm verstärken, und war die Coralle einigermassen breit, so entsteht eine ziemlich glatte Oberfläche. Auffallend und im Gegensatz zu L. compaetum erscheint die Oberfläche nie- mals wie poliert-glänzend, sondern ganz stumpf und grünlich bis weinrot. Nach und nach wird das Substrat ringsum überwachsen, so dass die Pflanze wie Peyssonnelia polymorpha eine unregelmässige 6—8 em breite und ebenso lange, aber meist nur 2!/, em dicke Knolle bildet, deren Inneres aus häufig mürben Corallenstücken besteht. Der Bruch des jüngeren Thallus erscheint grün oder rötlich, der des älteren völlig weiss. Struktur des Inneren. Das Innere besteht aus recht unregelmässig viereckigen Zellen von ganz verschiedenen Grössen. Zunächst bildet die basale Schicht jenes bereits oft erwähnte eoaxiläre Zellsystem, allerdings im recht wenig ausgeprägter Weise; die bogig ge- stellten Reihen, deren Zellen !/;—3mal so lang als breit sind, erreichen daher in einem langen Bogen das Substrat. Die übrige grosse Thallussubstanz wird von keinen bemerkenswerten Schichtungen durchzogen, weshalb man von irgend einer bestimmten Aufeinanderfolge derselben nicht reden kann; ab und zu erscheinen grössere oder kleinere zerstreute Zellen, die aber dem Inneren ein noch unregelmässigeres, aber sehr charakteristisches Gepräge verleihen. "Die grösseren Zellen sind etwa 8 a, die kleineren 5 u im Durchmesser. Vertikale Reihen lassen sich einigermassen verfolgen, horizontale nicht. Auf den Rhizomen von Zostera befanden sich mehrere junge Melobesia-ähnliche Algen von 1 cm Durchmesser und geringer Stärke; äussere Farbe, Zellgrösse und Tetrasporangien stimmten mit den vorliegenden völlig überein, sodass ich annehme, dass dies Jugendformen von L. onkodes sind. Aehnliche Gebilde kommen auch auf zarteren Corallen vor. Conceptakel. Die Conceptakel kommen besonders auf den jüngeren und dünneren Thallomen sehr viel vor. Die Tetrasporangien-Conceptakel bedecken fast den ganzen Thallus und sind 230 « im Durchmesser. Innerlich liegen dieselben in einer Ebene, untersucht man daher eine beliebige Bruchstelle eines älteren und dickeren Thallus, so hat man Gelegenheit, 2-5 Reihen übereinander zu beobachten. In der jüngsten und obersten Schicht haben die Höhlen eine kurz ovale Gestalt von 190 a Durchmesser; nachdem der Thallus sich aber durch Er wiederholtes Ueberwachsen verdickt hat, scheinen die Conceptakel-Höhlen auch mit zu ver- wachsen, denn sie sind dann viel flacher und wie breitgedrückt. Die Decke ist 60 u dick, die Entleerungsöffnung 12 u gross. Die Tetrasporen sind zonenförmig geteilt, 28 « breit, 60 u lang, meist etwas gebogen und werden von einem bis 20 u langen Stiel getragen. Sobald die Sporen sich entleert haben, zerfällt häufig die Conceptakeldecke und es zeigt sich die halbe Höhle als eine flache Vertiefung auf der Thallusfläche; doch geschieht dies nicht immer und scheint mehr äusseren Einflüssen zu unterliegen. Die Oystocarp-Conceptakel sind äusserst selten und bilden auf besonderen Individuen grosse flache und einzelne Erhabenheiten, welche 2!/, mm im Durchmesser sind; die Oeffnung ist 125 —140 u gross. Bemerkungen über ähnliche Species. Es erscheint ein gewagtes Unternehmen zu den Lithothamnien mit schalenförmigem Thallus noch ein neues hinzuzufügen. Ich wandte mich daher an unseren besten Kenner dieser Algengattung, Herrn Foslie, worauf mir in bereitwilligster Weise insofern Bescheid wurde, dass Nr. 97 (die laufende Numerierung der Kollektion) schwer zu bestimmen sei, da die Conceptakel wenig entwickelt seien; als nahe ver- wandt bezeichnete er L. inerustans und L. compactum. Was zunächst L. inerustans (Phil.) Fosl. an- betrifft, ist dieses ungemein ähnlich, besonders die glatten Exemplare, welche Foslie in „Lithothamnion“ p. 94, Taf. 18, Fg. 10—11 mit inerustans f. depressa bezeichnet, jedoch die Worte p- 96 „partly irregular ete.“ geben die unregelmässige Oberfläche an, welche besonders stark bei den Figuren 10 und 11 auftritt. Ueberhaupt steht inerustans dem L. polymorphum Aresch. viel zu nahe, als dass es mit dem von den Tami-Inseln in Vergleich treten könnte. Die Con- ceptakel kommen hier nicht in Betracht. L. inerustans f. Harveyi Fosl. kann hier wegen der grösseren Flächenerhebung nicht in Rücksicht gezogen werden. Jedoch ist es bei L. compactum Kjellm. eine andere Sache; der Thallus ist im Habitus äusserst ähnlich, nicht aber die bis 2 cm erreichende Stärke der Thallome. Kjellmann teilt in „The Arctic sea“ p. 101 z. B. mit „it forms an almost eireular erust ete“; dies ist bei dem unserigen nie der Fall. Aehnliches gilt von den Worten: „When yong and steril the erust appears as if it were polished* — onkodes dagegen ganz stumpf. Wichtig erscheint ein Vergleich der „Organs of propagation. The eonceptakels of the sporangia are always immersed, never rising above the surface.“ Um noch die Struktur des Thallus zu berühren, so bestehen die Reihen regelmässig aus rundlich-rechteckigen Zellen, wie Tafel 6, Fig. 10 und 11 bei Kjell- mann darstellt, dagegen die von L. onkodes aus unregelmässig oval-rundlichen Zellen, die ent- kalkt kettenförmig erscheinen. L. flavescens, foecundum, testaceum, laevigatum, coalescens, evanescens und scabriusculum sind wohl kaum hier in Betracht zu ziehen. Vorkommmen. An Corallenriffen von den Tami-Inseln, nordwestliche Ecke des Huon-Golfes, Deutsch-Neu-Guinea. Diese Species scheint in grossen Mengen vorzukommen. Lithothamnion sp. I. Wegen des geringen Materials ist es zweifelhaft, ob hier eine noch nicht bekannte Species vorliegt. Ich erhielt wenige bewachsene Gorgonien- und Corallenzweige; der Thallus ist 1 cm gross und besteht aus 3—6 fächerförmigen Sprossen von 6—7 mm Dicke; einige bleiben fächer- förmig geschlossen, andere verzweigen sich fächerartig diehotom. ug Allem Anschein nach sind diese Exemplare noch Jugendformen, jedenfalls aber keine der vorher beschriebenen Species, da jene in den jüngsten Entwicklungen bereits viel diekere Sprosse hervorbringen. Vorkommen. Von den Tami-Inseln, Deutsch-Neu-Guinea. Lithothamnion sp. II. Dieses L. kann man als zwischen L. intermedium und L. mamillosum stehend betrachten, jedoch um eine besondere Species aufzustellen ist das Material zu gering. Der Thallus ist etwa 5 em lang und 2 cm dick und scheint frei auf dem Meeresgrunde zu liegen. Tetrasporangien-Conceptakel auf den Spitzen der 2—3 mm hohen Auswüchse, etwa 400 «u im Durchmesser, nicht immer völlig kreisrund, flachgedrückt, ohne Hauptöffnung, Decke siebartig durchlöchert. In Bezug auf die oben erwähnten Species sind die Erhebungen von L. intermedium zu lang, die von L. mamillosum zu kurz. Vorkommen. Bei Hatzfeldhafen, Deutsch-Neu-Guinea. Lithophyllum fibulatum sp. nov. Thallus bildet 1-2 em grosse rundliche Knöllchen, welche mehrfach aus horizontal übereinandergewachsenen, selten proliferierenden, 160 « dünnen, stark verkalkten und sehr zerbrechlichen Plättehen bestehen. Oberfläche glatt, mit vielen 1 mm grossen, kuppelförmigen Conceptakeln besetzt. Vorkommen. Von den Tami-Inseln im Huon-Golf, Deutsch-Neu-Guinea. Beschreibung des Thallus. ‚Jüngere Exemplare überwachsen anfangs meist kleinere zusammengeballte Algen mit einer 160 « dünnen Kruste, nach und nach das Substrat ganz umschliessend; diese primäre Kruste, welche an der Unterseite zarte konzentrische Streifen zeigt, wird später von 2 3 weiteren Lagen überwachsen, wie dies häufig bei Zithophyllum ge- schieht, so dass die oben erwähnte rundliche 1—2 cm grosse Knolle entsteht. Der Rand ist glatt und schliesst sich locker an das Substrat an. Inneres. Nachdem in meiner früheren Arbeit die Reihe der Melobesieae näher beleuchtet wurde, fällt es nicht schwer, durch die Struktur des Inneren, die neue Alge in das System einzureihen. Durch den ausserordentlich dünnen Thallus wäre man früher geneigt, dieselbe zu Melobesia zu zählen, wenn nicht die Rhizoidenschicht, die lockere Anheftung, die geraden Zellen und das aus vielen Zellfolgen bestehende übrige Thallusgewebe bestände. Zunächst sind die entkalkten Zellen der Rhizoidenschicht viereckig rechtwinklich, mit schrägen Zwischenwänden versehen, kaum 4 u dick, 2mal länger als der Durchmesser und laufen parallel oder im Bogen (aber ganz locker) mit dem Substrat. Gegenüber anderen Species ver- läuft diese Schicht völlig gleichmässig, ohne jede wurzelförmige Verlängerung, wodurch sie von unten gesehen als geschlossene Zellhaut erscheint. Die weitere Thallusmasse wird von 3 « dieken, rundlichen, in diehotomen Reihen geordneten Zellen, zuletzt von kaum 1—2 u Durch- messer, gebildet. Die vorletzte Reihe derselben ist 3 u lang und 1 x breit, von länglicher Form und trägt an ihrer Spitze eine ganz flache kaum !/s « dieke und 1 u im Durchmesser fassende plattenähnliche Zelle, durch welche das Innere abgeschlossen wird, euere Conceptakel. Von den Befruchtungsorganen konnte ich bis jetzt nur Cystocarpien beobachten. Dieselben bedecken die ganze Oberfläche meist einzeln, !/;—3 mm weite Zwischen- räume um sich herum freilassend.. Ab und zu stehen 2 selten 3 genähert dicht aneinander. Die Conceptakel sind sehr gross, bilden eine kuppelähnliche Erhebung von 1—1!/; mm Durch- messer, deren scharf zugespitzter Porus eine Oeffnung von 50 « Durchmesser besitzt und fast 300 « sich über der eigentlichen Conceptakel-Wölbung erhebt. Die meisten Conceptakel haben an ihrer Basis eine gewisse Einschnürung (daher auch L. fibulatum), sodass das Ganze wie von der 'Thallustläche abgeschnürt erscheint. Solche grosse ähnliche Conceptakel kommen nur bei der Gattung Mastophora vor. Das Innere der Conceptakelwandung ist meist 400 « im Durchmesser und 80 u hoch, die Decke 160—200 dick, fast stärker als der Thallus selbst. Carposporen waren nicht voll- kommen entwickelt. Verwandtschafts-Verhältnisse. Am nächsten stehen ZL, Cystosirae und liche- noides. Ersteres besitzt kleinere Conceptakel, eine diekere Kruste und grössere Zellen. Letz- teres ist besonders durch den freiwachsenden Rand des Thallus, konzentrisch gezeichnete Oberfläche und kugelförmige Conceptakel gekennzeichnet. Im System muss es einen Platz unter Tribus Eu-Lithophyllum und hinter L. Cystosirae erhalten, da die Sprosse nicht eoaxilär und die geringen Erhebungen hohl gebaut sind. Peyssonnelia Tamiense sp. nov. Taf. I, Fig. 12. Thallus anfangs nierenförmig, 5—6 mm gross und kaum !/, mm dünne stark verkalkte, leicht zerbrechliche, wellige Krusten bildend, welche sich durch Uebereinanderwachsen zu einem lockeren, sehr zerbrechlichen Lager von 6—8 cm Länge und 2—2!/, em Dicke vereinigen. Oberfläche uneben mit konzentrischen Zonen. Nemethecien sehr flache Erhabenheiten von ver- schiedener Grösse, Glieder der Nemethecienfäden 3—4mal länger als breit. Tetrasporangien eiförmig, zonenförmig geteilt. Farbe hellweinrot. Habitus eines zarten Lithophyllum. Vorkommen. An Felsen von den Tami-Inseln im Huon-Golf, Deutsch-Neu-Guinea. Beschreibung des Habitus. Der jüngere Thallus wächst in einzelnen Individuen auf Steinen oder Corallen und zwar meist in einer Grösse von D—10 mm, wie Peyssonnelia rubra mit freiem Rande. Der übrige Teil ist festgewachsen, indessen so locker und mit so ge- ringem Haftvermögen, dass er sich leicht vom Substrat loslösen lässt. Die Gestalt ist die einer kleinen Peyssonnelia rubra, in nierenförmige grössere oder kleinere Segmente sich teilend, auf der welligen Oberfläche concentrische Zonen hervorrufend. Im Centrum der Thallome, allem Anschein nach aber nieht durch sekundäres Wachstum, sondern durch Keimen der Sporen hervorgerufen, bilden sich neue kleine und überwachsen nach allen Richtungen das untere Individuum; da dieselben aber nur zum ganz geringen Teil (meist im Centrum) festgewachsen sind, so überwallen die neuen Individuen in einer Höhe von 1—2 mm wagerecht den älteren Thallus, wodurch der locker übereinander gelagerte grössere Thallus-Complex, wie die Abbildung auf Taf. I, Fig. 12 zeigt, entsteht. Es ist eine interessante Erscheinung, dass dieser Thallus aus 50 bis 100 Individuen zusammengesetzt ist, die in den unteren Lagen nicht mehr zu definieren sind. Die Zahl der übereinander gelagerten Thallome beträgt 6—8, doch entstehen auch hier wie überall Variationen, sodass die Abstände und Richtung der einzelnen Plättehen von einer gewissen Unregelmässigkeit be- er herrscht werden können. Die Stärke des einzelnen Individuums ändert sich nicht, vielmehr bleiben auch die älteren nur !/); mm dünn; durch diese geringe Stärke, das lockere Wachstum und die sehr bedeutende Einlagerung von kohlensaurem Kalk ist der Thallus sehr zer- brechlich. Thallusbau. Anfangs glaubte ich ein Neues Lithophyllum vor mir zu haben, ein ge- ringer Einblick in das Innere belehrte mich aber eines andern. Das Innere entspricht etwa dem von P. sguamaria, wie Thuret in Anth. des Alg. Ann. se. nat. 4 ser. T. IH, p. 23, pl. 4 wiedergiebt. Jedoch eine solche Untersuchung war mit kleinen Schwierigkeiten ver- knüpft, weil abgesprengte Stücke sich nicht beobachten lassen, Schliffe wegen der Zartheit des Thallus sofort zerbrechen; es blieb also nur entkalken und schneiden übrig. Da die Zellen aber ungemein lockere Verbindung besitzen, wird schon durch die Säure häufig das ganze Thallusstück zerstört, sodass man die Zusammengehörigkeit nicht mehr beobachten kann. Was ich ermitteln konnte war folgendes: Der Thallus besteht aus 6—8 Zelllagen; die unterste sendet wenige kurze Wurzelfäden nach dem Substrat, welche aus ungefähr 40 u langen und 12 « breiten Zellen bestehen, an welche sich 4—5 dichotom geteilte, rundliche Zellen von 4—6 u Durchmesser anschliessen. Vermehrungs-Organe. Antheridien und Oystocarpien habe ich nicht gefunden, da- gegen Tetrasporangien. Die Nemathecien bilden flache, warzenförmige Erhabenheiten von 1/; mn meist innerhalb der älteren wenig entwickelten, concentrischen Zonen. Glieder der Nemathecien- Fäden 3—4mal länger als breit, entkalkt sehr zart. Tetrasporangien zonenförmig geteilt, ei- törmig, 52 u lang und 32 « breit. Die Nematheeien sind im trockenen Zustande kaum von dem übrigen Thallus zu unterscheiden. Peyssonnelia calcea sp. nov. Thallus krustenartig, stark verkalkt, steinhart und brüchig, dem Substrat fest anhaftend, 300—500 u diek, anfangs rundlich, mit glattem festgewachsenem Rande, später 5—10 em im Durchmesser , niemals innen hohl und keine einzelne Knollen bildend, sondern zeitlebens am Substrat haftend; Oberfläche sehr höckerig, am Rande glatter, mit zahlreichen Wurzelfasern versehen. Farbe hellbraun. Vorkommen. Auf Rhizomen von Zostera und grösseren Algen von den Tami-Inseln, Huon-Golf, Deutsch-Neu-Guinea. Beschreibung des Thallus. Jüngere Exemplare wachsen zuweilen auf den unteren festeren Sprossen von Halimeda polydactylis J. Ag. Die älteren überziehen fest anschliessend in 10—15 em Länge und 3—6 cm Breite die Rhizome von grösseren Algen und Zostera. Der Thallus ist überall, mit Ausnahme der Randpartie, wie mit kleinen 1—1!/; mm hohen Wellen - überstreut. Inneres. Das Innere besteht aus ungefähr 350 u langen Fäden, deren unterste Zellen viereckig sind und 40 «, die peripherischen Zellen dagegen 16 u im Durchmesser haben. Die Rhizoiden sind bis 220 ı lang, meist einzellig. Fortpflanzungs-Organe bisher nicht aufgefunden. Verwandte Species kommen ausser Peyssonnelia polymorpha (Schmitz) nicht in Be- tracht. Kleine Exemplare beider lassen sich schwer trennen, grössere und ausgebildete da- ee gegen besitzen so viele Abweichungen, dass eine Verschmelzung nicht angeht. Zunächst be- sitzt P. polymorpha eine viel glattere Oberfläche, dagegen ist der Rand auffallend eingebuchtet; das Substrat wird nicht fest umklammert, sondern der Thallus ist nur angeschmiegt, innen meist hohl und locker angewachsen. Alles dies ist bei der Neu-Guinea-Alge nicht der Fall; die Ober- fläche ist höckeriger, der Rand ganzrandig und sich dem Substrat völlig anschmiegend, niemals innen hohl und sehr fest angewachsen. Die auffallende konzentrische Streifung besitzt P. cal- cea sp. nov. nicht; die Farbe ist nicht, wie bei der Europäischen, rosa oder gelb, sondern ein regelmässiges Braun; zuletzt bildet das Substrat von P. polymorpha meist Steine, die neue Species haftet dagegen an Zostera- oder Algen-Rhizomen. Langensalza, Februar 1897. Erklärung der Figuren. Tafel I. Sämmtliche Figuren in natürlicher Grösse photographiert. Fig. I. Lithothamnion Bamleri sp. nov. Flacher Spross von der Rückseite des Thallus mit Conceptakel. Fig. 2—3. Lithothamnion Bamleri sp. nov. Die flachen Sprossen treten deutlich an der Unterseite der 'Thallomne hervor. Fig. 4. Lithothamnion Tamiense sp. nov. f. unispinosa f.nov. Kinzelner abgetrennter Spross. Fig. 5—6. Lithothamnion Tamiense sp. nov. f. typica f. nov. Grössere Thallome mit her- vortretenden Conceptakeln. Fig. 7. Lithothamnion Tamiense sp. nov. f. typica f. nov. Stück eines abgetrennten, fast diehotom verzweigten Sprosses. Fig. 8. Lithothamnion pygmaeum sp. nov. Fig. 9. Lithothamnion pygmaeum sp. nov. Einzelner abgetrennter Spross. Fig. 10. Lithothamnion pygmaeum sp. nov. Drei Exemplare in verschiedenen Entwicklungs- stadien auf einer Coralle. Fig. Il a und b. Lithothamnion onkodes sp. nov. Grösserer Thallus auf einer Coralle in zwei Teile zerbrochen. Fig. 12. Peyssonnelia Tamiense sp. nov. Ein vom Felsen gesprengtes Stück mit vielen übereinanderwachsenden Thallomen. a —— PouE CE se. a las ihren er} 1 Ba NEAR lade era u a a ehe 2 IHN No A a Er Kor Enter Yu , RT Alu STE Le id are, ar er un Een alhh Meer N FRE ae else rl, IrTledns Da er 2 use 7 ©, Be Be RE Diesen] er 7 Re KR, j Widlkine Hlez- ale a elek - Be ANE: PerH. h va ach ih u Be ER ie ü ze ER 3 Da R Re > x 6 » RE a BT: ar. ee ee? r RT arg or DE Be Kopie Br ne a Si | fiir ss ur a De Ei 7 x a N a 2: ; <, + Er Se La ae >s nr R at u? 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