HARVARD UNIVERSITY. EIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 17 ar ra = Schriftleitung : Bruno Dürigen. Erfler Band. Magdeburg. Ereuß’jche Derlagsbuchhandlung (R. & MM. Kretfhnann). 1890. Ares a aalıt lie Hüineltne. nbalt des 1. I. Aufläte. 1. Reptilien und Amphibien. Dahl, Hans: Aufzucht von Blindichleichen ©. 171. | Dürigen, B.: Die vierzehige Fußichleiche (Seps mionecton) ©. 13. — Amphibien u. Reptilieni. März . . . ©. 27. FE "„ 2 m n April . . ©. 56. — 5 nn SET, 4: — - ” „ „» grühfommer ©. 124. — er 1 „ „nRadjommer und Borherbit 171. — Der Fiihfang umferer Teihihildfröte 43. — Ernährung der Amphibien-tarven 61. — Larven der Knoblauchsfröte (Pelob. fuscus) 152. — Neu oder jelten eingeführte Amphibien md Reptilien (mit Abbild.) 160. — Das Terrarium im Winter 194. — Die Hufeifennatter (mit Abbild.) 211. -Fifher-Sigwart, H.: Berleidechje Scheltopufif (m. Abbild.) 41. 52. Geijenheyner, %: Noh 3 „heimijche” Schlangen (m. Abbild.) 72. 86. Hinderer, ®.: Zur Ernährung der Larven von Frojhlurhen 123. Huntington, ©. ©.: Eine Züchtung des Landjalumanders im Winter (m. Abbild.) 224. 233. Sung,Baul: Unjereheimifchen Schlangen 11.25. Semper, %rof. Dr. &.: Taricha torosa 169. Tiesler, W.: Ueber die Aesfulap-Natter 139. Zeller, Dr. ©: Die Befruchtung bei den Erdfalamandern 100. — Paarung und Befruchtung des Arolotl 133. D.: Die Kabenjchlange 151. 2, File. Bland, Dr. med. 4: Die Goldjchleihe in Medlenburg 172. Braun, Prof. Dr. M.: Neftbau und Brut- pflege des Dreijtach. Stihlings 59. Franf, X: Die Steinjhmerle (Cobitis taenia) 122 Schmidt, Sahrganges. ' Hartwig, W.: Der Kampffiid) (Betta pugnax) 79. — Drei empfehlenswerthe Fijche f. Zuchtverfuche in größeren Zinmer-Aquarien (Stein und Kalifobarid und Zmergmels) 199. Knauthe, Karl: Beobachtungen über das Fort- pflanzungsgejchäft dev Schmerle (Nemach. barbatulus) 159. ' Brof.Dr. 9. Landois’ Beobachtungen über den Neitbau des Zwergjtihlings (m. Abbild.) 39. Matte, Raul: Aufzucht von Blaufelhen 10. Meller, Baul: Gefräßigfeit eines Goldfifches 126. Brof. Dr. 8. Möbius’ Hinteihgnndiee über die Schleimfäden des Geeftichling = Neftes (m. Abbild.) 9. 23. Nitfhde, B.: Einbringen und ‘Pflege der Aquarienthiere 36. 55. 64. 70, 83. 3. Wirbellvje Thiere. - | Auguftin, Dr. £.W.: Wafjerfäfer im Aquarium und 129. Bau, X.: Ueber die Lebensweije und Zucht der Raupen einiger Schilffolben-Eulen (Nona- gria) 170. Brauer, Prof. Dr. Fr.: Züchtung des Kleinen Blattfuß (Lep. productus) 35. Prof. Dr. 8. Chun’s Vortrag über die pe- lagijche Thiermwelt in großen Tiefen (Referat) 177. Fifher-Sigmwart: Kortpflanzung des Wajjer- fafers (Hydroph. piceus) 144. | Hartwig, W.: Der fleine Blattfuß (Lepid. productus) im Zimmer-Aquarium gezüchtet (m. Abbild.) 7 -— Der fleine Blattfuß (Lep. prod.) 50. ı Heß, Brof. Dr. W.: Die Seenelfe (m. Abbild.) 182. 192. 202. Naumerf, A: rium 149. Weltner, Dr. ®.: Wicbelloje Süßwafferthiere im Berliner Aquarium 109. E.: Berfuche, Wajjerthiere in mit Eis gefühlten Aquarien zu halten 150. Wafjerjchreitwanzen im Aqua= IV 4. Aguarien= und Terravien-Pflanzen. Berein „Aquarium“ in Gotha: Beliebte Wajjerpflanzen 6. — Wajjerpflanzen-Kultur 189. Dammer, Dr. U.: Bilanzen-Aquarien, I. Bes deutung 33. — Pflanzen-Aquarien, II. Aımleuchter-Gewächje 49. 63. — Wilanzen-Aquarien, III. Leben der Arme leuchter 69. 80 (mit Abbild.). -— Pflanzen-Aquarien, IV. Sommer-Aquarien 102. 103. 119. — S$mmergrüne Aquarien (m. Abb.) 209. 219. Heinemanı, %. ©: Sumpf und Wafjer- pflanzen fie Teiche, Baflins u. a. 180. Hinderer, W.: Perennivende Sumpfpflanzen int Winter 232. Lufft, 8.: Erfahrungen ‚mit dent amerifan. Zaufendblatt (Myriophyllum proserpin.) 221 (m. Abb.) Dltmanns, Dr.: Weber die Kultur md die Lebensbedingungen dev Meeves-Algen 111. Weigel, U: Amfektenfvejjende Pflanzen im Terrarium (m. Abb.) 229. 5. Behälter, Apparate ır. Braun, Prof. Dr. M.: Seewafjer-Aquarium im Kleinen 99. Dürigen, B.: Das Terrarium (m. Abb.) 89. 105. 131. 142. — Das Bivariumim Humboldthain zu Berlin 99, Egger, U: Berbeijertes Aquarium 32, Geyer, W.: Wünfdhe und Ziele der Aqurarien- Liebhaberei 3. 21. 31. Hartwig, ®.: DVerbejjertes Aquarium 4. Heintici, 2: Verbejjertes Aquarium (m. U.) 88. Nitjche, Baul: Springbrunmnen fir Aquarien (m. Abb.) 214. 234. Ruppredt, 8.: Herftellung von Aquarien 222. Schmidt, E: DVerfuche, Wafferthieve in mit Eis gefühlten Aquarien zu halten 150. Abonnent in Nemjcheiv: Glasgefähe als Aqua= vien 22, II. Kleine Mittheilungen. Lebensdauer dev Reptilien umd Fijche in Ge- fangenjchaft 16. — Schaufammlung des Könige. Mujeum für Naturkunde zu Berlin 45. — Aus dem Berliner Aquarium: 16. 45. 94. 145. 167. 197. 207. 237. — Berfärbung von Filchen 57. — Fortpflanzung der Niejen- ihlangen 57. — Nothe Wafjerblüte 76. — Zoologijche Station zu Plön 76. 137; auf Helgoland 137; zu Neapel 145; zu Sebafto- pol 187. — NRaubluft der Fiihe (A. ». Werther) 93. — Unfen in Gefangenjchaft - (U. Frank) 115. — Unterfuchungsteife nad) der Novdjee 175. — Victoria regia 175. — Epidemie unter den Fiihen in Luremburg 187. — Protopterus anneetens 197. 207. — Mafropoden- Zucht 217. — Filchfutter 217. III. Bereins:Nahridten. Berein der Aquarien» und Terrarien-Liebhaber zu Berlin 15. 29. 47. 66. 77. 96. 115. 146 (Xal). 155 u. 163 (Ausftellungsbericht). 185. 197. 205. 226. Zandesausjtelung zu Graz: Filche, 184. — Allgem. Deutfche Drnitholog. Gefellichaft 67. IY. Fragefaiten. Aquarien-Jiühe ©. 76. 107; -Kitt 157. 186. -Bflanzen 17. 28. 45. 46. 106. 237; -Wafjer 46. — Arolotl 46. 157. — Blattfußfvebs 46. — Durdlüfting 46. — Eidechjen 46. 76. Sachjchriften 207. — Filchfutter 157. — Siftiehlangen. 46. — Glattnatter 186, — Lak 157. — Matvopoden 76. — Mehl- wurmbhede 207. — Neotenie 17. — Quell- 003 28. — Salamander 46. 57. 107. — Schlangen 66. 126. 186. 217. — Schilv- tröten 217. — Schleierfchmänge 28. 157. - - Schneden 94. — Seewaljer-Aquarien 17. — Telejkopfifche 28. 157. — Unte 76. — Rajjerfilter 197. Vv. Büdertiich. Dürigen, Deutfchlands Amphibien und Nep- tilien, ©. 17. Filher-Sigmart, vium, 95. Geijenheyner, Wirbelthierfaunav. Kreuznac) 12.95. Heinemann, Aquarium, Terrarium u. Zimmer= gewächshäuschen, 186. Heß, Bilder aus dem Aquarium, 206. Leunis-Ludmwig, Synopfis, 1. Theil: Zoolo- gie, 2. Band, 9. Koll, Der Zoologijche Garten, 187. MWejthoff, Beiträge zur Meptilien- umd Am phibienszauna Wejtfalens, 147. Zeller, Befruchtung bei den Urodelen, 107. VI Brieffaiten. Thierleben im Terra- ©, 17. 28.46. 57. 66.) 76. 937210721872 217. 227. 237. VII. Anzeigen. &. 18. 30. 48. 58. 68. 78. 98. 108. 118. 128. 138, 148, 158. 168. 176. 188. 198. 208. 218. 228, Beftellungen durd) jede Buhhand- herausgegeben von der Anzeigen fung fowie jede Fofanflalt. werden die gefpaltene Yonpareile- Eee HER @reut [hen Derlagsuhendlung ; zeile mit 15 Pf. berechnet and Auf- träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Wummern, Magdeburg. gegengenommen, ae en ea area aa een ea Dann man m DIET UN EERESÄRGURT ER RIHRTERTEHRUN LTSANE TUN NEIN TE TTTERITTHE TE Tann ET Imre ee Te Te ee TITEISEETTERTERTTTETDRRTERERTDNTEDDERDTTERNERETUERDERNPLENEDRDERNENENNDEREREREENENUNENVERNENERRENENDERNDERULDEUELRRREREDBERERRNERENDERENEERNURERENDDERRDERKERNERDDERERNORURDEETERDERFERNDERRDDERKDERTERDDULERTELDENLE N 11u.2, Scriftletung: Bruno Dürigen in Berlin S.W., Friefenftr. 25. me ‚Band. [IND ERTETONERERRRTREUDRENDRENNTERNEREURUNGEREUNNDERKRUHEUNENENNNEUNHUNNENENERENNENGUN NE NUN ERNHURUNRNNENRTARERNEEEUN UNE EN DENN ANNETEUN UNSER NUN EN ENUNNUEN EEE RENN EEE ENENERHUWENBENEONERENENN ENT] AUT HARRIET m nn, Snhalt: An die Lefer! — MW. Geyer: Wünfche und Ziele der Aquarien=Liebhaberei. — MW. Hartwig: DVerbeffertes Aquarium. — Beliebte Wafferpflanzen. — W. Hartwig: Züchtung des Kleinen Blattfuß, Lep. productus (mit Abbildung). — Die Schleimfäden des Geeftichling- Nejtes; nach Vrof. 8. Möbius’ Unterfuhungen (mit Abbildung). — PB. Matte: Aufzucht von Blaufelden. — PB. Jung: Unjere Schlangen. — B. Dürigen: Die vierzehige Fußfchleiche (Seps mionecton). — PVereins- Nachrichten. — Ausftellung von Aquarien und Terrarien. — Kleine Mittheilungen. — Fragefaften. — Bitte. — Anzeigen. An die Kefer! Mit Schlus des Jahres 1889 hat die Wochenschrift „Sits“, welche ihrer Beitimmung gemäß in ihren Spalten auch der Aquarien- und Terrarien-Lieb- haberei Haum geben jollte, aufgehört zu erfcheinen. Da num aber jene Liebhaberei während der lebten Jahrzehnte einen jolchen Aufihwung genommen, daß jogar eigene Vereine fich gebildet haben, jo fakte die mitunterzeichnete Berlagshandlung den Plan, eine Zeitfchrift ins Leben zu rufen, welche ausjchlieglich den Zweden der Aguarien= und DTerrarien= Freunde dienen, ihnen Fingerzeige für: die Ein- richtung und Injtandhaltung von Sühwaffer- und Seewaffer - Aquarien und Terrarien geben, jie beit Erwerb, Pflege und Züchtung der tr denfelben zu beherbergenden TIhiere und Pflanzen dur) Winfe und Unterweifungen wiffen- Ichaftlicher und praftijcher Art unterjtügen jollte. Nachdem auch das inzwischen unter dem Titel „Aquarium und Terrarium” entitandene Organ des Bereins für Aquarien» und Terrarien-Liebhaber zu Berlin in ihren Verlag übergegangen, legt jie hiermit die 1. Nummer des neuen Dlattes, dejjen Leitung der mitunterzeichnete B. Dürigen übernommen, den Lejern vor. Der Zweck unferer „Blätter“ ift jchon oben im wenigen Striche gefenn- zeichnet. Sie jehen ihre Aufgabe darin, den Liebhabern von ZimmersAgitarien und -Terrarien, den Pflegern empfehleng- und begehrenswerther Wajjer- umd Glashaus- Pflanzen, den Freunden der jo ungemein anztehenden und jo uns erfchöpflichen Stoff zur Unterhaltung und Belehrung bietenden, leider aber erit a jo wenig gefannten, dagegen vielfach verfannten und verleumdeten faltblütigen Thierwelt nad) jeder Richtung amregend, helfend und fürdernd zur Seite zu ftehen. Sie werden deshalb in gemeinverftändlichen Abhandlungen alle einschlägigen Fragen nad) dem neueften Standpunkt der Wiffenfhaft und Prazis erörtern, zur Pflege und Züchtung von Amphibien und Reptilien, Zierfiichen, Krebsthieren, Wafjersönjelten, überhaupt aller in Süßwafjer- und Seewajjer- Aquarien und Terrarien zu haltenden Thiere wie au) der Pflanzen Anleitung geben, über diesbezügliche Erfolge berichten, neu eingeführte Thiere und Pflanzen - beiprechen, auf Berbefjerungen aufmerffam machen u. f. w. Die Aquarien und Terrarien follen eben ihren Bejitern eine Duelle reiner Freude, eine Stätte anregender Unterhaltung, für Schule und Haus ein Bildungsmittel edeljter Art, und dem Weiterftrebenden ein Anlaß zu wiffenjchaftlichen Beobachtungen, Unterfuchungen und Zorfchungen fein und werden! Wieviele Aufgaben jedoch ed noch giebt, die nur durch fortgejeßtes gemaues Verfolgen des Gegenjtandes in der Häuslichfeit gelöft zu werden vermögen, das fünnen wir an diejer Stelle nur andenten; jie werden nach und nach zur Beiprechung gelangen. Um dazıı auf ihrem ©ebiet noch ein weiteres Theil beizutragen und um namentlid das unfere heimische Natur umfpannende Willen immer mehr auszugejtalten, follen die „Blätter” auch) daS FSreileben der Thierwelt berüdjichtigen, zumal man ja nur bei Kenntnig des lebteren die Jimmerbewohner richtig, d. h. naturgemäß zu behandeln im Stande ift. hi Damit der Leer aber weiß, wie, wo und wanı er diefe oder jene Thiere im Freien beobachten und fammeln fann, werden wir auch in kleineren Mitteilungen Winfe geben und dabei der Zangmethoden, der Berjendung ıc. gedenteıt. Ferner werden die „Blätter” aus Aquarien und ähnlichen öffentlichen Anftalten Mittheilungen über neue Erwerbungen und Einführungen, auch ein- Ichlägige Notizen aus Mufeen bringen und auf die Bejtrebungen der Vereine ihr bejonderes Augenmerk richten. Zmweds Cinholung nöthigen Rathes in zweifelhaften Dingen jteht den Lejern der Sragefaften jederzeit zur BVer- fügung, und ein Anzeigentheil enolich foll ven Kauf und Taufchverfegr zu vermitteln und zu regeln fuchen. Sndem wir hoffen, daß ein Blik in Ddiefe Nummer fchon erkennen Lafjen wird, wie die „Blätter“ das Ziel zu erreichen trachten, bitten wir, ung im unjerem Streben dur) Einjendung von Mittheilungen und dur Abonnement freundlichit unterftügen zu wollen. Der Jahrgang — auch der jegt beginnende — umfapt 24 Nummern zu je 10 Seiten. Monatlich erfcheinen 2 Nummern, möglichit mit Abbildung. Die Schhriftleitung: Die Gejchäftsjtelle: Bruno Dürigen. Greuß’sche Berlagshandlung. Ren, — Wünfche und Ziele der Aquarien-Fiebhaberei ”). Bon Wild. Geyer, Regensburg. Die in dem deutjchen Gemüth tief wurzelnde Liebe zur Natur findet namentlich in der immer mehr fich ausbreitenden Pflege naturwiljenjchaftlicher Liebhabereien ihren Ausdrud. Der wejentlichite Antrieb für deren Erhaltung und Vertiefung ift das Streben nad) Vervollfommnung einerjeits, jowie nad) Vermehrung und Bereicherung andrerjeitt. Diefen Sab werden forwohl die Liebhaber und Pfleger der Bogelwelt, wie die Sünger de3 Aguarien- und Terrarienfport3 alS richtig anerfennen. Jedem, der einer Liebhaberei Diejer NKichtung vder auch mehreren gleichzeitig huldigt, wird erinnerlich jein, daß jeine eriten Schritte auf dem Gebiet der Liebhaberei fich, anfangs im bejcheidenen Grenzen bewegten und dag namentlich erjt unter dem Einfluß von Erfolg und Miherfolg und dadurch gewonnener Erfahrung das Streben nad) Vervollfomm- nung feiner Einrichtungen, nad) Vermehrung und Mannigfaltigfeit feiner Pfleglinge gewedt wurde. Und nicht dies allein. Wer fo recht mit voller Hingabe jeiner Tiebhaberei Huldigt, dem genügt der Befib des leicht Erlangbaren und All sefannten nicht für lange Dauer; — joweit feine Verhältniffe dies geftatten, wird er bald feine Wünfche nach) dem Selteneren und Schöneren richten, wird beftrebt jein, die aus der Pflege der heimischen und befannteren Thierwelt ge wonnenen Kenntniffe und Erfahrungen auch an den Bewohnern ferner Yänder zu erproben und zu erweitern und überhaupt juchen, den von ihm gepflegten Liebhabereizweig jo wweal als möglich zu geftalten. Diejer alle Liebhabereigebiete durchdringende ideale Zug, welcher Begehr und Nachfrage nie aufhören läßt, ift ein mächtiger Impul® für den Handels- verkehr geworden. Den Pflanzen- und Blumenfreunden bringen die gärtnerijchen - Kataloge in jedem Jahre Maffen von Neuheiten; den Bogelliebhabern werden beftändig aus allen Zonen ihre gefiederten Lieblinge in Hunderten von Arten und vielen Taufenden von Köpfen zugeführt; den Aquarien und Terrarien- tiebhabern — — — ja da ftoct’s! — für diefe ift die Welt vorläufig weg- gegeben, und für fie giebt e8 nur wenig mehr al das Längitbefannte und daS Herz voll Wünfdhe. Am günftigften von den Beiden jind noc) die Terrartenliebhaber draır; ihnen jteht ein ziemlich weites Feld der Abwechslung offen durch die anjehnliche Artenzahl von Reptilien und Amphibien, welche ihnen jelbit aus fernen Ländern zu mäßigen Preijen zugeführt werden. Die Aquarienliebhaber jedoch find, mit ganz wenigen Ausnahmen, nur auf das angewiefen, was die engere oder weitere Heimat ihnen bietet oder was durch Züchtung ihnen zugängig geworden it. Dank den erfolgreichen Bejtrebungen in diefer Hinficht find die noch vor einem Jahrzehnt zu den theueren Seltenheiten zählenden, aus dem Orient ftammenden Mafropoden, Telejfopfifche und deren Verwandte jeßt zu recht billigen Breifen zu haben, werden fogar von Liebhabern jchon vielfach felbit gezogen. Allein der an intereffantem Kleingethier jo reiche Orient ift feit langen Sahren der *) Nahdrud ohne Bewilligung der Herausgeber und des Autors nicht geftattet. en Liebhaberei verjchlojfen. Die für kurze Heit. auf der Bildfläche erjchienenen, fo jchönen Gurami (Osphromenus olfax) find leider jammt der durch einige glückliche Züchter (Carbonnier, Zeller, Matte) erzielten Nachzucht vollfommen aus dem Verkehr verjchwunden und nicht wieder eingeführt worden. Wohl ift der aus Mexiko ftammende Arolot! (Amblystoma mexicanum) jest zu einem allgemein befannten und für jehr niedrigen Preis fäuflichen Aquartenthier von zweifelhafter Beliebtheit geworden, und wohl haben die lebten Jahre einige - Bereicherung durch Einführung nordamerttaniicher Fiicharten gebracht, z.B. den Schwarzbarjch und den Korellenbarjc) (Grystes nigricans und Grystes salmonoides, Günth.), die Regenbogenforelle (Salmo iridioides), den Silberbarjch (Promoxis sphaeroides), den Steinbarjch (Ambloplites rupestris), jowie einen nienlichen, zwerghaften agenwel3”*) (Amiurus ne- bulosus), welche auch faft jänmtlich bereitS mit Glüd gezüchtet wurden. Wenn _ auch die erftgenannten drei Arten zumeift für Speifezwece gezogen werden und nur in ihrer Jugendform für Aquarien verwendbar find, jo dürfen wir doch die leßteren drei Arten als recht werthvolle Bereicherung der Aquarienfauna bezeichnen. (Fortjebung folgt). Derbefjertes Aquarium. Bon W. Hartwig. Dft Ichon Habe ich gefprächsweife ftrebfamen Liebhabern gegenüber darauf hingewiejen, daß unjere Aquarien recht jehr der Verbejjerung bevürftig jind. E3 müßte nämlich möglichjt vermieden werden, daß das Waffer direft oder in- direft mit den Metalltheilen und mit dem meist ölhaltigen Kitt der Behälter in Berührung füme. Um dies zu erreichen, ift vielleicht Folgendes zu empfehlen: 1) Man läßt fich feine Aquarien aus Steingut over ähnlichem Mta= terial fertigen. Doch fann man dann jeine Wafferthiere und Wafjerpflanzen nur von oben herab beobachten; der Seitenblid fehlt ganz. Strenge Natura- liiten unter den Liebhabern werden freilich jagen: Das ift das einzig Richtige, da dies in der Natur ja ebenfo ift; dem läßt fich nichts entgegnen. 2) Man nimmt nur noch Glasgefäße Dieje haben den Bortheil, daß fie Thieren und Pflanzen von allen bis jeßt gebräuchlichen Gefäßen das meijte Licht zufommen laffen. Doch, jagt der Vorfichtige und Aengftliche, das it nicht rathjam, da Glasgefähße häufig jpringen. Hierauf bemerfe ich, daß die Gefahr de3 Springens doch meiit überfchägßt wird. Giebt man den Gefäßen eine etwa daumftarke FSilzunterlage und forgt dafür, daß das Glas und das hineinzufüllende Wafjer etwa gleiche Temperatur haben, jo tft wenig zu fürchten **). Sch Habe in den legten drei Jahren mit meinen Glasgefäßen weniger Unglüds- fälle gehabt, als mancher andere Liebhaber mit den gewöhnlichen Behältern. *) Die Amerikaner bezeichnen jeden Fiich mit Bartfüden, gleichviel ob Klein oder groß, jöhlechiweg mit dem Namen Uat-fish, Kabenfiich. D. ©. **), Die meijten Släfer jpringen beim Füllen oder kurz nachher, nah Wochen jelten noch eins. D. Berf. u 3) Den Gegnern der beiden eben genannten Arten von Aquarien, welche jedod) mit den Kit een wie fie gegenwärtig bei uns faft nur im ®e- draud) find, , möchte ic) empfehlen, diefelben etwa in folgender WWeife einmal heritellen zu lafjen: | Das Gerippe, wie bisher, aus Metall fertigen lajfen. Die Scheiben müffen in den Pfeilern rechtwinfelig oder auch jchräg — dann müßten die zu- jammenftoßenden Flächen freilich gejchliffen jein, was fojtipielig jein würde —, jedoch möglichht genau, zufammenftoßen. Die Kanten jollen mit feinem und un- gefärbtem Filz als Dichtungsmafje umgeben - werden. Diejen Filz fann man . zum Ueberfluß noch mit Baraffıin tränfen (Baraffın it im Waffer unlöslich !). Selbftverftändfih muß der Silz durch den Metallpfeiler feit an das Glas ge- drückt werden. Die äußeren Hohlräume zwijchen Glas und Metall find dann noch mit gutem Kitt zur verjchmieren. Auf den Metallboven des Aguarium ut eine möglichit gut paffende dünne Mineralplatte zu legen, etwa Schiefer, Marmor, oder ıoch bejfer wohl Serpentin. Die Fugen ringsherum find vielleicht mit Gement zur dichten. ES fommt mir hier nur darauf an, Anregungen zu geben; über die Einzelgeiten der Ausführung nachzudenfen und diefe jelber, ift Sache der Fa- drifanten. Die Hauptjache bei der Ausführung bleibt die, dag zunächit unfer bisheriger Fehler — der darin befteht, daß das Wafjer mit dem Metall nur allzureichlich in Berührung fommt — vermieden werde, dag es aber auch ferner fat zur Unmöglichfett werde, daß das Waller den Kitt unmittelbar bejpüle. Die gebräuchlichen Metalle werden bei Berührung mit Wafjer allmählich, wen auch noch jo wenig, zevjebt, und dafjelbe gejchieht mit jedem bis jebt verwerte deten Kitt. Dadurch wird das Waffer mit der Beit jchlecht, wenngleih man dies den Mafropoden, Goldfifchen, Weljen, Steinbarfchen u. a. Stichen, jowie jammtlichen ausgebildeten Amphibien, nicht leicht anmerft. Wer aber jemals mit jehr empfindlichen Watjerthieren und Pflanzen oder gar mit der Ent- wiclung der Eier der erjteren andauernd fich bejchäftigt hat, wird mir nicht leicht Unrecht geben. Die von mir eben beiprochenen Saften-Aguarteır müßten jehr eigen gear- beitet werden, ihr Preis witrde fich dementjprechend auch wohl anfänglich Hoch itellen. Sicher läßt fich das Gerippe des Aquarium aud) ganz aus Gejftein (Serpentin, Marmor) Herftellen, nur würde fich der Preis defjelben dadurc noch mehr erhöhen. Doch der wahre Liebhaber befitt auch jtets die Mittel zu jeiner Liebhaberet. Die Engländer bauen befanntlich Aquarien, welche oft zum größten Theile aus Schiefer hergeftellt find, und Herr Prof. Landois in Münfter hat uns gezeigt (S. „Zool. Garten 1888"), daß fi) Filz vorzüglich zum Dichten derjelben verwenden läßt; benugen wir nun in Zukunft beide Vortheile, um ein möglichit vollfommenes Aquarium herzuftellen ! | u. Beliebte Wafjerpflanzen. Der Berein „Aquarium“ zu Gotha verjendet von feiner neuejten Ernte verjchiedene Wafjerpflanzen, bezw. Keime und Zweige derjelben, welche, zufolge vieljähriger Berfuche, geeignet find, das Aquarium bei gewöhnlicher Zimmer- temperatur zu jchmüden. Hinfichtlich der. Behandlung giebt der Verein eu Grund feiner Erfahrungen folgende Winfe. Taufendblatt (Myriophyllum verticillatum). Die Knospen werden einfach in das Waffer gelegt, wonach das Aufrihten, Streden und Wurzel> treiben nicht lange auf fi) warten läßt. Schlieglich verankert man die jungen Pflanzen, oder giebt ihnen Nude und Gelegenheit, die Haftwurzeln während ihres erjten Wachstums in Sand oder Erde einzutreiben. Myriophyllum gedeiht unter Waffer und benöthigt zur Ernährung feinen Boden. Die Pflanze ähnelt in ihrer Tracht einem Fichtenzwveig: Bfeilfraut (Sagittaria). Die Keime der Senollen Yafje man bei Raum- mangel in einem befonderen Gefäße in ihrer Entwidlung joweit vorjchreiten, bis fi an ihnen die Wurzeln zeigen; danır werden fie im niedrige Töpfe ver> pflanzt, die unter dem Waffer anzubringen find. Manche Knollen treiben früher; mande verharren etwas länger in der Winterruhe; aber pätejtens bi Ende Januar find alle angetrieben. Die Tracht der Nagittaria ijt für's erste grasartig; jpätere Blätter erjt zeigen die Pfeilfornt. Nebendolde (Oenanthe fistulosa) ijt eine Sumpfpflanze, die felbjt Stoft verträgt. Die Knölldden werden, zweds Maffenwirfung, am beiten dicht zufammen gepflanzt. Oenanthe gedeiht bei jedem Wafjerjtande de3 Aquarium. Die gefiederten Wurzelblätter jehen reizend aus. Die im Frühjahre über das Wafjer treibenden Stengel müfjen ihrer Weichheit wegen gejtüßt werden. Diejes im Bergleihe mit anderen Wafferpflanzen unverwüftliche Gewächs Kann im Sommer leicht zum Blühen gebracht werden. Dur) Zurücjchneiden wird Oenanthe verbejjert. Wafjerfeder (Hottonia) liefern wir in fräftigen Zweigen, deren Dauer auf 2), Monate zu berechnen it. Man Klemmt das Stengelende in eimeı jchweren Gegenjtand und verankert jo den Zweig. Die Stredung bis unter die Wafjeroberfläche erfolgt jehr bald. Die Tracht der Pflanze erklärt ihren Namen. Wir pflegen Hottonia mit Vorliebe. Bergeffen darf man freilich nicht, daß e3 unmöglich ift, den Pflanzen in Zunmer = Aquarium die Lebensbedingungen in dem Maße zu Schaffen, wie jie ihnen von der Natur draußen an natürlichen Standorten geboten werden. Daher das hier und da zu beobachtende Zurücbleiben der Gewächje Hinter der gewöhnlichen Größe und die Nothwendigfeit der zeitweiligen Erneuerung der Begetation im Aquarium. Das fröhliche Wachsthum der Pflanzen Hält nur jo lange vor, als die Rejerveftoffe der Knospen, Knollen 2c. reichen. Der Peine Blattfuß (Lepidurus productus) Im Bimmer- Aquarium gezüchtet. (Mit Abbildung). | Bon ®. Hartwig. Während der große Blattfuß (Apus cancriformis) jchon mehrfach im Zimmer gezüchtet wurde, jogar durd mehrere Generationen hindurch, wollte die mit dem Fleinen bi3 heute nicht glüden. Freilich wurde diejer leßtere jchon im Aquarium zur Entwidlung gebracht (Dr. Brauer, Wien 1877), aber doc nur aus Eiern, welche man fich im Frühjahr von feinen natürlichen Zunditellen verfchaffte, indem man von dort Erde in ein Zimmer-Agquarium übertrug. Sm Frühjahr 1888 übertrug ich den Kleinen Blattfuß in vielen Stüden in mit Bodengrund und Pflanzenwuchs verjehene VBerfuchsgefäße (Weikbiergläfer und größere Einmachegläfer). Nach dem Tode der Thiere lieg ich das Waffer allmählich verdunften und ftellte die Oläfer während des Sommers und Herbites auf ein Fenfterbrett, Hin und wieder den Bodengrund mit Leitungswaffer etiwas anfeuchtend. Nachdem im Winter 1888/89 der Suhalt der Gläfer tüchtig durd- froren war, goß ich im Frühjahr 1889 Waffer darauf; aber Fein Ei fam zur Entwillung. Wahrjcheinlich hatte ich die Erde in den Gläfern Häufiger zu troden werden Laffen. Sm Frühjahr 1889 feßte ich wieder viele Thiere in meine Verjuchg- Aquarien, ließ aber nach dem Abfterben der Mutterthiere und dem VBerdumften de8 Wafjers nie den Boden zu troden werden, etwa jo, daß er jtäubte. Nach- dem bi3 Mitte Januar d. 3. der Bodengrund der Gläjer mehrmals gefroren und wieder aufgethaut war, füllte ich das erfte am 16. Januar mit Lertungs- waffer, und jhon am folgenden Tage, aljo nad) 24 Stunden, bemerkte ich mehrere Dubend Xarven (Nauplius) von Lepidurus productus. Schon nad) etwa 5 Tagen fonnte man diefe von den Larven des großen Blattfußes mit gewöhnlicher Lupe unterjcheiden. Am 23. Januar füllte ich das zweite Berfuchg- Aquarium mit Waffer. In diefem Glafe bemerkte ich mit der Lupe die erite Larve Schon nad) 15 Stunden, die zweite nach 22 Stunden. Die Entwidlung der Eier von Lepidurus productus ift alfo eine jehr jchnelle. Die weiteren Entwiellungsitufen jind befannt und brauche ich mich hier darauf nicht einzu= laffen. — So wie ich früher Die erwachjenen Blattfühe er Kaul- quappen und zerdrüdten Wafferfchneden fütterte, fütterte ich auch jet Die Larven derjelben mit zergquetichten Schneden. Dr. Brauer in Wien fütterte jeiner Zeit die Blattfüße mit jehr Eleinen Stitchen rohen Rinderherzens. E3 führen eben viele Wege nad) Rom. Der Heine Blattfuß tritt nicht überall in jedem Jahre auf. Er eır- f'heint nur dann, wenn die Lacdjen und Gräben, welche feine Wohnjtätten find, im Frühjahr von Waffer gefüllt werden, fei e& durch die Schneejchmelze, jei es durch Ueberfchwemmung. Die lebtere Urfache ift e8 auch, weldhe die Berliner Sungs veranlaßte, dem Thiere einen recht bezeichnenden Namen zu geben; jie nennen es nämlich) „Ueberfchwenmungsfäfer‘. Thatfächlich treten die Thiere 2 et in den meisten. Pfügen und Gräben bei Berlin herum nur während oder nach Ueberfehwemmungen auf, da in trodenen Frühjahren durch die örtliche Schnee- Ichmelze ihre Wohnftätten nicht mit Waffer angefüllt werden. Die Blattfühe bleiben daher oft viele Sahre aus, um dann wieder mehrere Jahre Hinter ein- ander in jteigender Anzahl zu erfcheinen. Bei Berlin fand ich in den leßten Sahren ven fleinen Blattfuß u. X. bei Charlottenburg, im Grunewald, im Pfefferluch, bei Treptow, bei Schmödwis und bei Finfenfrug. Bejonders häufig fand ich ihn im der erften Hälfte des Mat 1888 an verjchiedenen Orten des Dperbruches, dort nur in Gräben, welche durch das Hochwaffer gefüllt worden waren. Schon vor 30—32 Jahren fing ich als Knabe bei Neu-Trebbin im Dderbruch diefe intereffanten Krebje. Sch erinnere mich aber wicht, daß wir Jungs einen eigenthümlichen Namen dafür bejagen. Sig. 1. Bleiner Blattfuß, Lep. productus (nat. Gr.). Apus cancriformis, der große Blattfuß, tritt oft mitten im Sommer nach jtarfen Gewitterregen auf. Er fommt nur fehr zerftreut in Deutjchland vor. Dieje Art fann mit Leichtigkeit zu jeder Jahreszeit gezüchtet werden. Seine Eier bedürfen des Durchfrierens nicht. Während Apus cancriformis mehr Lehmboden liebt, fommt Lepidurus produetus hauptjächlich auf Moorboden vor. ES giebt jedoch auch Dertlichkeiten in Deutjchland, wo beide Arten zufammen vorkommen, doch jelten in derjelben Pfübe. — Da von Anfang April ab das Erjcheinen der „Ueberfchwenmmungs- fäfer” zu erwarten ift, jo möchte ich die betreffenden Liebhaber jchon heute auf die Hübjchen und Höchft intereffanten Thiere Hinmweifen und fie ihnen auf's Wärmjte empfehlen. Et . Mittheilungen über den eftbau der Stichlinge. I. Neber die Schleimfäden des Seeftihling-Neftes. (Mit Abbildung). Das Seejtichlings-Neit, welches in Fig. 2 in natürlicher Größe dargeitell it, wurde am 7. Suni 1880 an einer Landungsbrüde des Kieler Hafens auf- gefunden. Herr Geh. Rath Prof. Dr. KH. Möbius in Berlin, damals Pro- tejfor in Kiel, ließ dafjelbe zweds Verwendung in einer wifjenjchaftlichen Arbeit „Ueber die Eigenjchaften und den Urfprung der Schleimfäden des Seeftichling- Nejtes" Archiv für mikroffop. Anatomie, Bonn 1885) zeichnen und, Hatte die Güte, die betreffende Abbildung auch uns zugänglic) zu machen, jovdaß wir Die le&tere Hier iu getreuer Copie wiedergeben fünnen. Das Net wurde an dem gedachten Tage von dem Fundort weggenommen und mit dem an ver gleichen Stelle jich aufhaltenden Männchen in ein Aquarium gejegt, wo man e8 (um es zwiichen der Oberfläche und dem Grunde jchwebend zu erhalten) an einen Zweig band und diefen an eimer hohlen Slasfugel auffing. E83 enthielt, wie Die Abbildung veranschaulicht, drei Eierflumpen, deren oberfter frei auf den Pflanzen lag. Leider war das Männchen zwei Tage nad) | dem Einjegen, am Miorgen des 9. Juni todt. Fig. 2. Heft des Seeflihlings (nat. Gr.), Während des zweitägigen Aufenthalts im beobazhtet von Prof. 8: Möbius. Aguarium hatte e3 aber noch den oberften Eierflumpen überfponnen und aud) noch um den Zweig Fäven gezogen. Aus der Definung feiner Harnblaje ragte Neitfadenfchleim hervor. Indem wir gleich hier noch bemerfen, daß e3 Das Berdienft des Herren Prof. K. Möbius it, durch feine Unterfuchungen das Wejen und den Urfprung diefes Schleims bezw. der Nejtfäden erfannt zu haben, geben wir, unter Anlehnung an die von dem Autor freundlichft uns zur Ver fügung gejtellten Arbeit, im Folgenden einige Mittheilungen über die gejchicht- liche Entwidlung und den jebigen Standpunkt der Kenntnig von dem Nejtbau des Seeftichlings. E83 dürfte dies um fo mehr interefjiren, al3 der Seejtichling fich auch in diefer Beziehung mehrfach von feinen, die Gewäfjer des Binnen- landes beivohnenden Verwandten unterjcheidet. Der Geejtichling (Gasterosteus spinachia, Z. —= Spinachia vulgarıs, Flem.), der Fifteen-spined Stickleback der Engländer, bewohnt befanntlich die Wejtküfte Europas (Nordfee) und die Dftfee und Iebt fomit auch an der ganzen Oftfüfte von Schleswig-Holften. Im Winter hält er fich Hier in tieferem Waffer auf als vom Frühjahr bis zum Herbit. Das Neft legt er an in der Region des Seegrajes, nur wenige Fuß unter dem Wafjerjpiegel. Zu dem Bau verivendet er verfchiedene dajelbft wachjende Pflanzen: Seegras (Zostera un —_ marina), Tang (Fucus vesiculosus), Enteromorpha intestinalis, Conferver u. a., zuweilen aud) Blätter von Landpflanzen, weldje in3 Waffer gefallen find. Aus diefen Stoffen bildet er einen rundlichen Ballen von ungefähr 5—8 cm Durchmeffer, indem er fie in den verjchiedenften Richtungen mit weißen, feiden- _ glänzenden Fäden umfpinnt. Die Nefter liegen niemal® am Grunde, fondern find zwifchen dem Wafferjpiegel und dem Grunde an aufftrebenden Pflanzen feftgefponnen, oder fie hängen an dem Holgwerf des Ufers und den Landungs- brüden. Im Kieler Hafen findet man GSeeftichlings-Nefter von Anfang Mai bi8 in die zweite Hälfte des Juni. Das Weibchen legt feine Eier in Klumpen von 150 bi 200 Stüd, welche miteinander verfleben, zwifchen die Pflanzen- maffen des Neites. Das Männchen fährt dann noch fort, Fäden um das Neft zu ziehen und überfpinnt daher auch noch die Eierflumpen. (Schuß folgt). Aufzucht von Blaufelchen. Bon Baul Matte, Dbgleich ich mich fpeziell mit der Aufzucht fremdländifcher Zierfiiche befaffe, veranlaßte mich Doc ein Artikel in den Circularen des deutjchen Fiicherei= Bereind, einen VBerfuch mit der Aufzucht von Salmoniden zu machen. In diefem Auffab theilt Herr Ober- Ingenieur ©. Deften mit, daß er im Winter 1887/88 Eier eines Salmoniden oder Lachsfisches, nämlich des die auf der Nordfeite der Alpen und der Voralpen liegenden größeren Seen be= wohnenden Blaufeldhens (Coregonus Wartmamni), aus der Filchzucht- Anftalt Hüningen erhielt und dann Verfuche anftellte, die Brut mit „Provenzeröl” aufzuziehen ; die Fifche wurden, nachdem fie mit diefer Nahrung allerdings nur „bingehalten“ worden, dann im Frühjahr in offene Gewäfjer gejeßt. Darauf Hin machte ich meinen Berfuch, diefelbe Fiichart aufzuziehen. Mein FZiihbruthaus, welches vollitändig mit Glas bevedt ift und im Sommer eine Temperatur erzeugt „wie in den Tropen”, eignet fich allerdings nicht dazu, folche Verjuche mit Gewalt durchzufegen, da man immer mit einer Waffer- Temperatur von 20 bi8 24 Grad zu rechnen Hat! Sch jtrebte deshalb auch nur, die Frage zu ergründen, ob nicht troßdem diefe Seenbetwohner, fall man eben nur die naturgemäßen Ernährungs =Verhältniffe beachtete, gleich anderen Sıfchen aufzuziehen jeien. Ich befchaffte mir von Herrn Deften etwa 400 Stücd Suchbrut der genannten Art, welche nocd) den Dotterfad hatten, und jeßte fie in einen meiner großen Behälter, deren ich 24 befie. Diefe Behälter find je 4,30 m lang, 1,60 m breit und 0,50 m hoch. Der Bodengrund, welcher aus Zehmerde bejtand, wurde mit einigen Waffergewächfen bepflanzt und der Wafjer: ftand nur auf 10—12 cm Höhe gehalten; (befanntlich jollen namentlich Felchen nur in Gewäffern gedeihen und Ieben, welche Fiefigen Grund und eine Tiefe von etwa 80 Fuß Haben). Einen faum nennenswerthen Wafferwechjel erzielte ic dadurch), daß ich ein Feines Nefervoir aufftellte, welches ungefähr 4 Eimer Waffer fakte und alle zwei Tage wieder gefüllt; wurde. Als Ausflußrohr diefes er FR Refervoirg. benugte ich ein 6i8 zur feinften. Spike ausgezogenes usrin, 1 ‘wurde hierdurd) ein ganz Ihwacger Strom erzeugt. Unter diefen BVerhältniffen befanden fich die Fifchhen vortrefflich, in etw 4 Tagen verloren fie den Dotterfad und nun fingen fie an, die ihnen gereichte lebende Nahrung, welche hHauptjächlich aus Kleinen Krebsthierchen bezw. Waffer- flöhen (Cyclops, Daphnia) und deren Brut beftand, anzunehmen. Bei folch’ günftiger Nahrung und einer Temperatur von 10 bis 16 Grad Wärme gedieheit die Zischchen jo, daß fie, al® ich diefelben ungefähr jechd Wochen gepflegt, eine Länge von 5—7 cm hatten. ‚Ein Kleiner Theil fam hiervon auf die 1889er Ausstellungen zu Köln a. Rh. und Kafjel, und foeben erfahre ich durch Herrn G. Ebreht, daß die Fiiche fich jehr gut in der Ausitellung gehalten Haben. Nachdem find fie in den Bejit des Herin Rittergutsbejigers Hahn übergegangen. E3 erübrigt nun noch die Frage: ift e8 möglih, dap bei forgfältiger Pflege auch andere Salmoniden in ähnlichen Beden gezüchtet bezw. aufgezogen, oder in Zimmer-Aquarien aufgezogen und gehalten werden fünnen? Von meinem Standpunkt als Fiichzüchter kann ich Ddiejelbe mit „Sa beantworten. Allerdings müfjen jolhe Fichhrut-Aquarien, mit Durchlüftung verjehen, in der erjten Zeit nur für diefe Zwecke verwendet werden, bis die Fiiche fih an eine höhere Temperatur gewöhnt haben. Daher fann ich jedem Liebhaber ratheır, derartige Berjuche für die Ziwvede der Liebhaberei anzuftellen. Sie werden Demjenigen leiht fallen, welcher über eine Wafferleitung zu verfügen hat; eine gute Durhlüftung genügt auch chen, nur darf auch hier feine Uebervölferung von Brut ftattfinden. Unfere heimifchen Schlangen. Nah eigenen Beobachtungen. Bon Baul Jung, Zittau. Unfer engeres Vaterland beherbergt befanntlih drei Arten Schlangen, zwei ungiftige Nattern und die giftige Kreuzotter. Alle drei habe ich feit langen Sahren im Freien und in der Öefangenjchaft aufmerfjam beobachtet und daher darf ich wohl auf Grund meiner Erfahrungen einige Bemerkungen itber ee und Xebenzweije diefer Reptilien hier veröffentlichen. 1) Die Kreugotter, Hafel-, Kupfer, Feuerotter (Vipera a) üt in ihrer Grundfarbe jehr verjchieden, doch trogdem nicht jchwer zu erkennen. Der Kopf ijt bis zum Scheitel mit fleinen Schildern bededt, Hinten jehr breit und mit einer eigenthünilichen, helmartigen Zeichnung verjehen. Das Männchen ist frisch gehäutet filbergrau, gelbgrau, vor der Häutung bräunlid. An die Kopfzeihnung fchließt fich ein Schwarzes Zidzadband an, welches über den Rüden bis zum After Hinläuft, wo e3 fich dann mit den Seitenfleden zu uns regelmäßigen Streifen vereinigt. Von den Augen aus — nicht ducdh’S Auge, wie bei der Schlingnatter — zieht fi) an der Seite des Kopfes ein jehwarzer Strich hin, dem jchwarze Fleden folgen und zwar jo, daß immer ein folcher Tled in einen Winkel des Zidzadbandes zu ftehen fommt. Die Unterjeite it schwarz, auch bläulich, das Auge roth.. — Das Weibchen ift friich gehäutet graubraun, braun, rothhraun und roth, vor der Häutung dunkler mit: undeut- licher Zeichnung. Das Zidzadband it je nad) der Grundfarbe braun bis Schwarz, der Bauch braungeld. Die Länge der Krenzotter ift ungefähr die der Schlingnatter; doc) jind die Weibchen verhältnigmäßig dider. Ein Kennzeichen der Kreuzotter bejteht auch darin, dak man jie bi8 auf die Schwanzipike ab- häuten fann, was bei anderen Nattern nur bi$ zum After möglich ift. Sn unferer Gegend bewohnt die Kreuzotter den ganzen Höhenzug von der Böhmischen Schweiz bis zum Niejengebirge. Man findet fie auf Bergen (z.B. auf der Laufche in dem Steingeröll dicht unter dem Neftaurant) ebenjo als im Thale. Auf den den Wald begrenzenden Feldern und Wiefen. wird fie beim Mähen und Ernten jehr häufig beobachtet. In den vom Hauptlamm anjerer Gegend entfernt liegenden Bergen und Wäldern fommt die Kreuzotter nicht vor, an deren Stelle tritt dort die Schlingnatter. Doch Habe ich auf Dem tjolirt fich erhebenden Gicelsberge Kreuzottern mit Schlingnattern zufammen gefangen. In Folgenden gebe ich einige Fangnotizen. Sch erbeutete im Sahre 1876: 10 Weibchen und 6 Männchen | 1883: 20 Weibchen und 30 Männchen 1877: 10°, ‚2 es a 1878: 16 E „ 5 Männchen | 1885: 22 f iii s 187 Ha az f 1886: 3 , „a 1880: 6 , Fels ; 1887: 25 , ‚ee a Re „16 \ 1888: 28, ae Vac 1882: 34 n „ 26 ‚1889: 36 28 # zujammen aljo in den 14 Sahten 352 Weibchen und 999 N a d. b. im Ganzen 581 Stück. Das Erjeheinen diefer Diter nach dem Winterfchlafe und ihr Der Ichwinden im Herbit richtet fich jehr nach der Witterung, doch it je, neben der Berg-Eidechje (Lacerta vivipara), im Frühling ftets die erjte von allen Reptilien, wie man aus den folgenden Aufzeiänungen erjehen wird. Diejelben geben don jedem Jahre feit 1876 die Tage an, an denen ich die erjten bezw. die leßten Kreuzottern gefangen habe. 1876: 9. April und 24. September; 1877: 8. April und 9. Septbr.; 1878: 22. April und 22. Septbr.; 1879: 31. März und 28. Septbr.; 1880: 7. März und 12. Septbr.; 1881: 21. März und 18. Septbr.; 1882: 2. März und 8. October; 1883: 25. Februar und 24. Septbr.; 1884: 16. März und 18. Septbr.; 1885: 3. April umd 16. October; 1886: 26. März und 26. Septbr.; 1887: 10. April und 25. Septbr. ; 1888: 30. März und 14. Detober ; 1889: 31. März und 22. Septbr. (Schluß folgt). Er Bemerkungen tiber die vierzehige Sußjchleiche (Seps mionecton, | Döttger). Bon Bruno Dürigen. Unter den lebenden Reptilien, welche ich vor längerer Heit durch die Güte des befannten Maroffo-Reifenden, Herrn Bremter-Lieutnant M. Duedenfeldt, erhielt, befanden fi) zwei Cremplare einer Schuppen-Echje oder Fußjchleiche, die mir noch nicht zur Geficht gefommen. Ste war überhaupt erjt verhältnig- mäßig furze geit vorher entdedt und wiljenjchaftlich bejchrieben worden. Und da fie in unseren Handbiüchern noch feine Berüdjichtigung erfahren, jo erlaube ich mir hier einige Bemerkungen über Hußeres und Lebensweife der reizenden Echje. zu’ machen. er AS die Herren Dr. &. von Zritfh umd Dr. 3. 3. Nein t. 3. 1872 Marofto durhforjchten, jammelten jte auf dem Blateau von Schtiodma drei Exemplare jener Schleiche, in der Größe von 10,6 bis 14,4 cm. Serr Dr. DSfar Böttger in Frankfurt a. M., welchem die gejfammelten Reptilien zur Bearbeitung übergeben wurden, erfannte in der Echje eine neue Art, welche ihrem Meußeren nach zwifchen zwei längjt befannte und [chend oft eingeführte Fußichleichen zu jtellen ift: den fünfzehigen Tiligugu over die Walzen-Echie (Gongylus |Seps] ocellatus, Forskal 1775) und die gleichfalls mittelmeer- ländifche dreizehige Erzjchleiche (Seps chalcydes, 2. 1758), und daher auch als Vertreterin einer bejonderen Untergattung, Gongyloseps, angejehen werden fann. D. Böttger gab ihr”) den Artnamen mionecton, um anzudeutenn,, daß fie weniger al® 5 Zehen befite. Anfang der 80er Jahre wurde fie danır mehrmals von M. Diredenfeldt (bei Cafablanca und auf dem Wege zwifchen Mogador und Maroffo) und 5. Kobelt (bei Tanger) gefammelt. | Sm Allgemeinen fann man, um einen Bergleih mit der befanntejten ihrer VBerwandteir anzujtellen, fagen, daß fie den Eindrucd einer bveitgedrücten, Furzihwänzigen Blindfchleiche, dereir Körper ohne auffallende Verihmälerung in den vorn jtarf zugejpisten pyramidalen Kopf. liber- geht, mat. Nur ijt fie Kleiner, höchitens 16 cm lang, und vierfüßig. Die Hinterbeine find faft doppelt jo lang al3 die vorderen und gleich diefen vierzehig, Der Schwanz ift drehrund und etwa °/s jo lang als der Körper. Die Schuppen, breit und glatt, ftehen in 24 Längsreiheı.. Die Färbung ift oberjeit3 graubramı oder vöthli) olivenbraun; vehts und Iinfs von Der Rüdgratslinie zieht ein breites ijabellgeibes, hellgraues oder hell braungraues Längsband hin; außerdem finden jich bei vielen Stüden auf dem dunfeln Grunde Fleine, weiße, jeitlich jchwarz. eingefaßte und in Längsreihen geftellte Augenflede (Deellen), wie fie auch bei anderen Schuppen= Echjen auftreten. Der Bau) ift immer einfarbig gelblichweiß. Die beiden Stücde, welche ich zur Sommerzeit befam, wareır bei Caja= blanca gejammelt worden und 5 Wochen lang ohne Futter und Waffer ge wejen; troßvdem jahen jie jehr wohl aus. Da Diefer Seps in der Heimat auf und in nicht zu feitem Eroboden lebt, jo. brachte ich fie in einen Behälter, deffen Boden mit einer 10 cm hohen Schicht reinen, trodnen Sandes und aır- einer Stelle mit Moosballen bevedt war. Die Temperatur des Terrarium bes trug durhichnittlihd 22 Grad R., Nachts fiel fie auf 18 Grad. Während der- eriten beiden Tage hielten fie ji) bejtändig im Sande verftedt. Alm dritter *) Reptilien von Maroffo I in: Abhandlgn. d. Sendenberg. natırf. Sef., Bd. IX, 1874._ BAR: 1,0 Tage, bei 4 21 Grad, zeigten jie den Kopf über der Sandfläche und machten dicht unter der leßteren Hin fchlängelnde Bewegungen; am 5. Tage nahm jedes Exemplar einen Mehlwurm, auch Wafjer zu fi. Allmählich wurden fie leb- hafter und zutraulicher und fühlten ji in ihrer Behaujung bald heimijch. Damit Lebteres gefchehe, muß das Terrarium warm und jonnig, troden und mit ftarfer Sandfchicht verfehen jein. Die vierzehigen Schleichen find Tag- und Sonnenthiere im ausgeprägteften Maaße. In den Vormittag ftunden, fobald die Sonnenftrahlen den Käfig. beitreichen, fangen fie an jih zu regen; in der Mittagsjonne find fie am munterjten. Entweder lagern jie mit dem ganzen Körper oder nur mit dem Vordertheil (die Hintere Partie im Sande verftedt) auf der Sandfläche, oder fie trippeln auf der leteren umher, oder fie jchlängeln dicht unterhalb derjelben hin. Beim Trippeln oder Laufen entwideln jie, wie überhaupt in ihren Bewegungen, eine umgemeine Bier fichfeit. Gern friechen fie auch) im Moos herum, namentlich bei freudigem- Sonnenfchein; jie bohren dann auch gern mit der janft gerundeten Schnauze in den dem Moos anhängenden Erdballden. Aus Slettern jcheinen jie jich nicht? zu machen, und nur felten einmal gehen fie über em Tropfiteinftüd hinweg. Die Beivegungen unter der Oberfläche gejchehen ziemlich raich, jie fteden dabei zuweilen den Kopf hervor, jehen fich neugierig um und verjchwinden dan wieder — fodaß fie mich immer an die im Waffer jpielenden Fijchottern (Lutra vulgaris) erinnerten. Wie erwähnt, wühlen fie gern dicht unter der Sandoberfläche entlang, jodag man dieje fchlängelnden Bewegungen, obgleich die Thierchen jelbft nicht zu jehen find, genau verfolgen fann. Mit: dem Schwinden der belebenden Strahlen oder bei Störungen vergraben fie ji: erjt bohren jie mit der Schnauze in den Sand, helfen mit den Vorderfüßen grabend nad), und ift der Vorderförper unter Sand gebracht, jo arbeiten fie mit den leßteren unter diefem weiter, um binnen weniger Augenblide, Die Hinterbeine jhlaff nach hinten an die Schwanzwurzel gelegt, gänzlich zu ver- Ichiwinden. reift man eine der Schleichen, jo drüdt fie, indem fie jich Halb- mondfürmig zufammenbiegt, ftemmend gegen die Hand, um fich freizumachen ; ein Züngeln oder gar Bifchen habe ich dabei nicht bemerft. Mit Borliebe nehmen fie Mehlwürmer. Warf ich, während fie noch unterm Sande waren, einen Mehlwurm Hin, jo ftedten fie den Kopf Hervor, padten ven Wurm, wie und wo fie ihn gerade erwifchten, drehten ihn dann aber jo lange, bis das eine Ende in den NKacdjen fam, und fraßen ihn mu hinunter. Sie trinken, indem fie mit der Zunge langjam aus dem Waffernapf lappen oder einzelne, an Moos hängende Tropfen aufleden. Die Häutung ging bei den von mir gepflegten Thieren unterm Sande vor ih; etwa 8 Tage hielten fie fich dabei verftekt. Die Häutung fcheint an den Kopfjeiten zu beginnen, dann auf. die Unterfeite des Körpers, dann auf die Oberfeite deffelben und den Schwanz und fchlieglih auf den Oberkopf fich fortzufegen. Die Schuppen löfen fich in Heinen Partien ab, nur die Schwanz- haut jcheint immer in einem zufammenhängenden Stüd fi abzuftreifen. Be Ob aud die Baarung unterm Sande vor jich geht, will ich nicht be- Yaupten; doch habe ich eine folhe auf dem Sandgrunde nicht bemerft. Daher war ich nicht wenig verwundert, bei einer Unterjuchung der Bodenjchicht im Sande zwei Junge zu finden, die ich leider nicht großzubringen vermochte. Die Jungen find bei der Geburt etwa ein Drittel jo lang als die Alten (42 mm; Me: 118 mm) und in der Färbung den lebteren gleich. Dereins-TTachrichten. Verein, der Aquarien- und ZTerrarien-Liebhaber zu Berlin. Su der Sikung, am Freitag, den 7. „Februar, wurden als Mitglieder angemeldet die Herren: Bruno Dürigen, Berlin, Friefenftraße 25, U. Piehl, Berlin, Prinzeffinnenftrage 19, Emil Pöjd- mann, Elberfeld. Der Kafjenführer berichtet, daß die Koften, welche durch Herftellung der allen Mitgliedern zugejandten erften Nummer unferes Vereinsorgans „Aquarium und Terrarium” ent- ftanden, nicht der Vereinskaffe zur Laft fallen, jondern daß der Mehrbetrag gegen die bisher benußten Einladungen und Berichte bis auf Weiteres von den Vorjtandsmitgliedern übernommen wurde. Der Vorfitende dankt Herrn Marquardt, der an der Herftellung der erften Nummer ganz bejonders mitgewirkt hat, im Namen des Vereins für deffen Mühe und theilt mit, daß die Greuß’sche Verlagsbudhhandlung zum März eine Fachzeitfchrift (die vorliegende) herausgeben und dem DVerein, laut beigefügtem Kontraft, bejondere Vortheile einräumen werde. Nach Verlefung des Kontraktes wird der Vorfißende und der Gejhäftsführer einftimmig ermädtigt, denfelben im Namen des Vereins zu unterzeichnen und bejchließt die Verfammlung auf Antrag des Heren Nitfhe, dies Blatt allen Mitgliedern Eoftenlos zuzufenden. Einladungen zu den Sikungen u. f. mw. werben nicht mehr verfandt, ale derartigen Mittheilungen an die Mitglieder erfcheinen von jest an nur in diefem unfern Vereinsorgan, ebenfo werden Anfragen ausmärtiger Mitglieder. hier beantwortet und nur in bejonders dringenden Fällen ftehen wir mit direkter Beantwortung zu Dienften, fofern folhen Anfragen Rücporto beigefügt if. Aus dem erwähnten Kontrakt ift für die Mitglieder $ 6 hervorzuheben: „Die Creuß’fche Verlagsbuchhandlung ftellt dem Verein für jede Nummer der Blätter einen Raum von je LO Nonpareille-Zeilen (einmal gejpalten) für den Taufchverkehr Koftenlos zur Verfügung. In diefem finden jedoh nur Taufhangebote und aud) nur folche Aufnahme, welche Seitens des Vereins unterzeichnet find“. Diesbezügliche Anträge wollen die Mitglieder an den Schriftführer richten. Auf den Antrag des Heren Marquardt, in diefem Jahre in Berlin eine Ausftellung von Aquarien und Terrarien mit allen anderen in diefes Gebiet einfchlagenden Artifeln zu veranftalten, wird bejchloffen, den Vorftand mit den Vorarbeiten Hierzu zu beauftragen und derjelbe erjucht, demnächft weitere Mittheilungen is diefer Sache zu machen (vergl. den Sonderbericht über die geplante Ausftellung). Ber Bücherei=VBerwalter, Herr Charles Violet, Bärmwaldftraße 9, bittet um umgehende Rüdgabe de3 Buches „Die Wunder des Meeresbodens”. Der angefette Vortrag mußte wegen Zeitmangels ausfallen. — Zum Punkt 3, Borzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen, zeigt Herr Fihzüchter Matte einen Arolotl (Amblystoma mexicanum), welder an der Wafjerfucht leidet, vor. Diefes Thier ift jo ftarf angejhmwollen, daß es fat durchicheinend geworden. Das Gejchlecht ift in Folge der Auffchwellung nicht mehr zu unterfheiden. Herr Matte bemerkt hierzu, daß ein Heilmittel gegen diefe Krankheit bei Fiichen und Amphibien nicht befannt fei. Ein Auf- fiechen der gejhmollenen Körpertheile helfe nur vorübergehend. — Alsdann ftellt Herr Nitfche den ihm jeinerzeit von dem Mitgliede Herrn Schük in Pflege gegebenen Teleftopfifh zur Befihtigung (fiehe Januar= Bericht). Herr Nitfche theilt hierüber mit, daß ihm das genannte Tihier voı Herrn Schüg, als volllommen dem Tode verfallen, übergeben fei. Seiner Ueberzeugung nad hätte da3 Thier in Folge unnatürliher Ernährung an PVerftopfung gelitten und habe er ben Zifch demgemäß behandelt, und dann dur) angemefjene Nahrung (Iebende Wafjerinfekten, Daphnien, Cyelop3 2c.) völlig wmiederhergeftelt. Näheres hierüber noch, fobald erfolgreiche Verfuche aut mindeftens zehn weiteren Fällen gemacht find. Hierauf fommt Herr Nitfhe nochmals anf die ae „wirkliche: Waiferpeft“ in dem Auffaß des. Herrn Radon zurück, und bemerkt hierzu, dap feine Ausdrudsweife im Bericht in Nr. L:unferes Vereinsblattes doch wohl eine ganz berechtigte. war (fiehe Fußnote des Vorfigenden), denn menn Herr Radom bei dem geringften Erfeinen der Alge die mit derfelben behaftete Pflanze, ja jelbft noch alle in der Nähe befindlichen entfernt baben will, jo muß fie immerhin einen „Schreden‘ für ihn gehabt haben. Auch für Herem Radomw babe fte früher diejen „Schreden" bejeffen, denn fie Habe einntal ein Fleines Aquariun dermaßen ausgefüllt, daß einige darin befindliche Fifche in Folge defjen in ihren Bewegungen behindert wurden und verhungerten. Dies fünne aber freilich nur bei Unachtiamkeit oder Unfenntniß vor- fommen. Seiner Erfahrung gemäß helfe eine Bewegung des Wafjers abjolut ficher ‘gegen ein zu großes Weberhandnehmen diejev Pflanzen. Ym botanischen Garten zu Berlin jeien in früheren Sahren die Behälter fir Wafjerpflanzen im Sommer auch ganz mit diefen Pflanzen angefüllt gemwejen, jeit man aber dort das Waffer in Bewegung erhalte, fei diejer Hebeljtand bejeitigt. Herr p) artmi ig bemerft hierzu, daß die fragliche Pflanze jedenfatls eine ge, jondern ein Hydrodictyoit jei. (Schluß folat). Brdere Tagesordnung für die Sibung am Freitag, deu 7. März 1890 im Bierhaus „Aminhallen”, Kommandantenitvage Nr. 20, pünktlich) Abends 8'/. Uhr. Bunft 1: Berkejung des Berichts der lebten Situng. Punkt 2: Anmeldung neuer Mitglieder. Punkt 3: Vorzeigung interejjanter Thiere und Pflanzen. Punkt 4: Gejchäftliche und Vereins-Angelegenheiten (Berathung über Die zu veranjtaltende Ausftellung; Wahl der AusftellungssKommiffion),. Punkt 5: Fragefaiten. Ausftellung von Aquarien und Terrarien ıc. Der Berein der Aquarien- und Terrarien-Liebhaber zu Berlin beabjichtigt dajelbjt Ende Auguft bezw. in der eriten Hälfte des September d. I. eine Ausjtelung zu ver- anftalten, welche umfafjen fol: vollitandig eingerichtete Süßmafjer- und Seewaljer-Aguarien und Terrarien, Behälter und Ständer, Aquarien und Terrarien-Thiere einfchliegli) des Fleinen, auch als Futter dienenden Thierlebens (Wafjer-nfeften, Krebsthiere u. a.), ferner Wafjer- und Schmud- pflanzen für Aquarien und Terrarien, Mujcheln, Korallen und aus diejen gefertigte Gegenftände, Grotten, Anlagen für Zimmer - Springbrunnen und Wafjerdurhlüftungen und allen Zubehör, endlich auch Lehrmittel und Objekte, welche fi auf das Wifjfen von der Faltblütigen IThierwelt etjtreden und die Zucht und Pflege der. letsteren fordern helfen, jo Spiritus-PBräparate, Literatur, Abbildungen, Mifroffope und Lupen. Den Preisrichtern werden eine Anzahl filberner und bronzener Medaillen, jowie Diplome zur Verfügung geftelt. Auch ift eine Verloofung, deren Gegenjtände nur aus Thieren u. a. Dbjeften der Austellung befiehen und auf diefer angefauft werden jollen, in Ausfiht genommen. Nähere Auskunft ertheilt Herr Ingenieur W. Hefje in Berlin S., Merandrinenftraße 95, von weldhem f. 3. auch Programm nebft Anmeldebogen zu beziehen jind. Möge das Unternehmen, welches die Ausbreitung umd Förderung der Aquarien und Terrarien- kunde jih zum Ziel gejeßt hat umd jener verhaltnigmäßig wenig gefannten, vielmehr oft ver- fannten und verleumbdeten Thiermelt neue Freunde gewinnen will, reihe Unterftükung finden! Kleine Mittheilungen. Lebensdauer der Reptilien, Fiihe und Amphibien in Gefangenjdhaft. Das Berliner Aquarium bewohnen, nach freundlicher Mittheilung des Hern Direktor Dr. Hermes, eine Mofaffinfchlange (Trigonocephalus piscivorus) und ein Alligator jeit der Begründung des Snftituts, alfo jeit 21 Jahren, mehrere Riejenfchlangen (Python regius) 15, ein nordamerifanijcher Surchenmold) (Menobranchus lateralis) 10 Jahre. Eine Anafonda (Boa murina) lebte dajelbjt 7, ein Katenhai 11 und eine Gefellichaft Goldjtrich-Brafjen (Sparsus auratus) aus dem Mittelmeer 18 Jahre. D. Dlage r „Blätter fir Ayunrion ı. Cerrarienfemme". I. Bo. Magdeburg, den 1. März 1890. N1u?. Stagefaften. 1. grau W. in Efjen: Für die Bepflanzung des Aquariumfeljens fteht Ihnen außer Bapyrus eine ziemlich große Auswahl offen. ALS bejonders jhöne Hauptpflanze Fanıı ich Shnen eine Zwerg- palme, Chamaerops humilis oder Ch. excelsa, empfehlen. Beide Arten vertragen Wurzelbewäfferung jehr gut (ich halte jolche mit dem Topf fajt ganz im Waljer ftehend), jind überhaupt hart und ausdauernd. Auc Dracaenen, von denen es jest hübjche, buntblätterige Arten giebt, vertragen Wunzelfeuchtigfeit jehr gut. It der Raum im Feljen groß. gemug, jo macht fi als Nebenpflanze eine folche mit jchmalen, jhilfartigen Blättern jehr gut, 5. B. die gartnerifch Fultivirten Carex- Arten: ©. japonica, C. follieularis und Fraserii. Das jo zierliche, wenn auch gewöhnliche Haargras (Isolepis gracilis oder pygmaea) jollten Sie doch nicht fehlen Yafjen. Ein Ableger des hinefiihen Zmerg-Kalmusz (Acorus eramineus), mit etwas Schlammerde und Moos in irgend eine Höhlung des Feljens gedrückt, wird Ihnen überall fortwachjen, wo er Feuchtigkeit findet, ebenjo die Ranfe irgend einer -hübjchen Art von Tradescantia. Das Bewachjjen des Fellens mit Moos ift Sache der Zeit; zur vajenartigen Bekleidung empfiehlt fidh Nertera depressa. W. ©., Rgsbg. 2. Herin 2. U. in Dresden: Für den Liebhaber, welcher fi) das erifte Mal ein See- wajjer- Aquarium einrichtet, alfo noch feine Erfahrungen befist, it es durchaus nicht angebradht, gleih JHwimmende Thiere zur Bejiedelung zu verwenden; nur Garneelen wären zu empfehlen. Der Anfänger beginne vielmehr mit jeßhaften Thieren, alfo in erfter Linie mit Seerojen und Seenelfen und mit Schmwämmen; von den letzteren feien nur der gelbe Korkfehmamm (Suberites domuneula) und der purpurrothe Korallenihdwamm (Olathria coralloides) namhaft gemacht, von den Seerojen empfehlen jich alle Arten. Schmieriger zu halten ift fchon die Schrauben- Sabelle (Spirographis Spallanzanii). Ausführliche Mittheilungen folgen jpäter. —ti—. 3. Heren Ref. M.: Unter Neotenie veriteht man die Erfhheinung, daß Amphibien ihre jugendlie Form, aljo die Larven- oder Duappenform, fefthalten. So kommt es vor, daß Tritonen auf der Stufe der Kiemenathmung ftehen bleiben, auch beim Arolotl ift dies der Tal und Entjprechendes begegnet uns bei den Frojch- Amphibien. Ueber dahin gehende Falle berichten wir jpäter. D. Bitte. Auf meinen Fragebogen, ven ich j. 3. an Kenner umd Freunde der Ddeutjhen Kried- thiermwelt ausfchiete mit der Bitte, über die Verbreitung und die Art des VBorfommens der in den einzelnen Beobahtungs= Gebieten heimifchen Keptilien und Amphibien, ebenjo auch über Lebensmweile und Fortpflanzung der einzelnen Spezies freundlichjt mir Mittheilung machen zu wollen, ift mir von nahezu Hundert Zahmannern und jorgjamen Beobadhtern aus Deutjchland und angrenzenden Rändern joviel jchönes und originales Material zugegangen, daß ich gern dent Drängen herpetologijcher Freunde, von Schulmännern u. IX. nachgab, dafjelbe jammt meinen eigenen Aufzeihnungen und den in der Literatur bereits vorliegenden authentifchen Angaben zu einer umfafjenden Monographie der Deutihen Neptilien und Amphibien auszugeftalten. Ob- wohl zu wiederholten Malen in der Fertigjtellung gehindert, Tiegt die umfangreiche Arbeit im großen Ganzen nun abgejchlojjen vor. Indem ich den Herren, welche durch ihre werthvollen Einfendungen mich gütigft unterftüßten, vielen Dank jage, richte ih nochmals an alle Beobachter und Kenner der Ddeutfchen Natur und insbejondere der Kriechthiere die ergebene Bitte, etwaige intereffante Notizen mir gefl. noch zufchiden zu wollen, um diefelben noch einzufügen. Sit es doch bei der Schwierigfeit des Stoffes durchaus unmögfih, allein etwas Befriedigendes und Bollftändiges Schaffen zu Eünnen! Berlin SW., Friefenftraße 25. Bruno Dürigen. 18 F. €. Heinemann’s General-Katalog für 1890 ift joeben Derjelbe enthält auf allen des Samenhandel® und en (Zimmergärtierei, geräthe 2c.) das Beite und furter Plab bietet. Nie: in diefen Artikeln deden, genommen N N = IN Al erjchienen. Gebieten der Gärtnerei, ihrer einjchlagenden Bran- Blumenbinderei, Garten Gediegenfte, was der Er- mand jollte jeinen Bedarf ohne Einficht in Denfelben zur haben. Gleichzeitig empfehle die gangbarften und beiten Wafjerpflanzen jür Aquarium (©. Abb.): a) Trianea bogotensis A Std. 40 Pf., 10 Std. 3 ME. bp) Vallisneria spiralis & Std. 60 Pf., 10 Std. 5 ME. ce) Aponogeton distachyon .A Std. 1.20 ME. d) Isolepis gracilis & Std. 50 Bf. e) Cyperus papyrus A Gt. 75 Bf. bis 2 ME. f) Cyperus alternifolius A Std. 50 Bf. g) Cyperus laxus & Std. 50 Pf. Aquarien in jolider, prachtvoller Ausführung. a) DVieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Yöwenfüßen, Blumenftofhaltern an ven Eden und Hahn zum Majjerablaijeı, leer & Stüf 12 ME., bepflanzt 15 ME. b) Sehsedig, 33 cm lang und 33 cm breit, mit Lömenfüßen und Hahn zum Wajjerablajien, leer & Std, 61 ME, bepflanzt & Std. 9 ME. F. €. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt. ®o ® Schweizeralpenthiere, namentlih Wägel der feltenften Arten, Liefert auf Beitellung jomohl Yebend, wie friih im Sleifh, als Balg oder (vor- zuglih) geftopft. E. H. Zollikofer, Präparator, St. Gallen. 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Königer, Berlin, Große Frankfurterftr. Nr. 70, Greuß’ihe DVerlagsbuchhandlg. in Magdeburg. Katechismus für Agnarienliebhaber in Fragen und Antworten po Wilhelm Geher. Mit vielen en CRESEESERT Preis: Ne 1.— = fl. —.62 8. W. Das Verrarium, feine Einridjtung, Bepflanzung u. Bevölkerung. Vor Hermann Lachmann. Mit 5 Bildertafeln und 87 Holgjinitten. Preis: Aa 3.— = fl. 1.86; geb. Ak 3.60 — fl. 2.23 5.W. Die Biftfhlangen Europas und in ihrer gejchildert von | 8. Lahmann. bejchrieben Lebensweile Rit 9 in den Tert gedruckten Holzignitten. ME. 1.50 = fl. —.93 5. W eis: Seemafer- Anunrien“ im 1 Biunmet vo Reinhold ©. Hoffmann. Für den Driud bearbeitet und hevausgegeben von Dr. Karl Rup. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis; Bu bezieden durch alle Bud: Bbandlungen. ME. 3.— — fl. 1.86 5. ©. li Ar Spirit. Prüp., die meift. ! Reptilien und Amphibien! ankontawieite frenar. Arten gebe billigft ab. Bei Anfragen Netourmarfe erbeten. Herm. Lachmann, Bunzlau i./Sdjl. Berlag bon DB. 3. Voigt in Weimar. 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Hierzu ein Projpelt von der VBerlagsbuhhandlung. de nie Boftellungen durd) jede Buhhand- Herausaeaeben von der Anzeigen lung fowie jede Poltanfaft. > 309 werden die gefpaltene Wonpareille- Preis jührlid Mark 3.—, ‚Creuf, fäjen Derlansbudpandlung seite mie 3 9%, bereit uud Auf träge in der Verlagshandlung ent- ai I Aummern, ie Beenden N 3 Sopeifleitung: Bruno Diigen i in Bertin sw. Seifen, 3 I Band. Sndbalt: WB. Geyer: Wünfhe und Ziele der Aquarien-Liebhaberei (Fortfegung). — Glasgef äße als Aquarien. — Die Schleimfävden des Seeftichling-Neftes (Schluß). — PB. Jung: Unfere heimifchen Schlangen (Schluß). — B. Dürigen: Amphibien und Reptilien im März. — Frage: faften, — Brieffaften. — Bereins-Nahrichten (Schluß). — Anzeigen. Münfche und Ziele der Alquarien-Liebhaberei. Bon Wilh. Geyer, NRegensburg. (Fortfegung). Allein was wollen diejfe wenigen fremwden Arten bejagen gegenüber der Fülle, welche den Liebhabern der Vögel aus der Ferne zugeführt wird umo gegenüber den Schäben von Filchen und Waiferthieren, welche über alle Ero- theile zerftreut noch unerhoben vorhanden und faum dem Namen nach befannt find? Beifpielsweife bietet die Samilie der Stiluriden oder Welje, die in Europa nım ducch den befannten Fluß» oder Donaumwels (Silurus glanis) vertreten ift, eine ungemein große Anzahl von Arten, welche Hinfichtlich ihres Aufenthalts md ihrer Lebensweife fich ganz vorzüglih als Agquarienbewohner eignen würden. Zühlt doch die Hierzu gehörige Gattung Amiurus allein in Nordamerifa über 12 Arten, dabei den oben erwähnten, bereits eingeführten Amiurus nebulosus, welche faft jämmtlich in flachen, ruhigen Wafjer, zwifchen Wafjerpflanzengewirr und in Schlammtümpeln Haufen; dann die zur gleichen Familie gehörige Gattung Doras mit ca. 25 Arten im tropifchen Amerika, welche nah Hancocd paarweie in den Uferfchlamm und zwifchen Wafferpflanzen ihre Nefter bauen und eine forgfältige Brutpflege an den Tag legen, augerdem die merfwirdige Eigenschaft befigen, weite Wanderungen über trodnes Land zurüczulegen, wenn das Austrocnen ihrer Aufenthaltsgewäfjer te dazu nöthigt. Nicht minder intereffant find die im Amazonenftrom und in anderen Flüfjen des tropischen Amerika lebenden, abentenerlich geftalteten und mit Banzerplatten ftatt Schuppen betleideten Siluriden-Gattungen Callichthys mit 12, Hypoptopoma und Loricaria mit gegen 30 Arten, zum Theil ebenfalls mit jeher merfwürdiger Bu So Brutpflege. Es ift ganz unthunlich, hier noch weitere Beijpiele aus der großen Zahl der zum Welsgejchlecht zählenden Gattungen, welche in Amerika, Aften, Afrika und Australien noch zu Haufe’ find, anzuführen, nur fur; erwähnt jeten noc) der mit einem. ganz merkwürdig Kleinen Kopf und jonderbar gebogenen Bartfäden ausgeftattete Cnidoglanis mierocephalus in den Flüffen und Brad- wäfjern Australiens und die Eleinften aller Welfe, die Gattungen Stegophilus und Vandellia mit jehr dünnen, langgejtredten Körper, welche in den Flüfjen Brasiliens leben und fogar in den Siemenhöhlen größerer Fische Ichmarogend gefunden werden. Die nordamerifaniichen Gewäfjer beherbergen in ungeheneren Mengen nd in jehr großer Artenzahl Eleine, zu der Familie der Barjche zählende Fiiche, meist von fehöner Färbung und flachgedrüctem, elliptiichem, oft falt jcheiben- fürmigem Körperbau, von denen viele auch behufs ihrer Brutpflege Nefter bauen. Man bezeichnet fie in Amerika jämmtlich mit dem allgemeinen Namen „Sun- fishes“, Sonnenfifche, und Hält fie dort vielfach in Aquarien, wozu fie jich auch infolge ihrer Lebensweife in flachen, ruhigen Öewäfjern, jowie wegen ihrer Verträglichkeit mit anderen Fischen vorzüglich eignen. Bon den Hunderten hierher gehörigen Arten Haben bisher nur die bereit3 oben erwähnten Stlber- barjche und Steinbarjche den Weg zu uns gefunden. Eine andre Fiichfamilie, die der Zahnfarpfen (Cyprinodonten), deren Ölieder namentlich in bradifchen und ftehenden Gewäfjern leben, it in Der neuen Welt ebenfalls in ungeheueren Mengen vertreten. Von der hierzu zählenden Gattung Fundulus find dort beiläufig 20 Arten befannt und dort jammtlich mit dem allgemeinen Namen „Killi-fishes“ bezeichnet. Die Weibchen diefer jehr kleinen Fiiche heften ihre ziemlich großen Eier einzeln, an Wafferpflanzen, Steine u. dergl. an. Auch Europa befist einen Vertreter diefer Gattung in dem in Spanien lebenden Fundulus (Cyprinodon) hispanicus, leider uns bei- nahe jo fremd, als Haufe er jenjeitS des Deeans. Im tropischen Amerifa Leben verivandte Gattungen (Poecilia und Mollienesia) mit ca. 20 Arten, deren Männchen fich durch Farbenpracht und durch jtarf verlängerte, zu Begattungs- organen umgewanpelte Aiterfloffen auszeichnen. — Mit dem allgemeinen Namen „Minnows“ bezeichnen die Nordamerifaner Heine, den Kärpflingen angehörige oder nahejtehende Süßwafferfifche, welche in großen Mengen und in noch nicht fejtgeftelltev großer Gattungen» und Artenzahl die dortigen Gewäffer beleben und vielfach in Aquarien gehalten werden. E3 ift unmöglich, auf diefe hier näher einzugehen. Erwähnt jei nur noch der dort unter dem Namen Rainbow- darter, Regenbogenfifch (Poeeilichthys coeruleus), vielfach beliebte Eleine Aquarien- filch, der durch feine prächtige Färbung und abjonvderlichen Bewegungen Die allgemeine Gunft in der That verdient. (Schluß folgt). Blasgefäße als Aquarien. Herr Hartwig jchreibt in feinem Artikel „VBerbeffertes Aquarium“ (Seite 5): „Doch der wahre Liebhaber befigt auch jtets die Mittel zu feiner Liebhaberei.” a Mit dem Zutreffenden oder Nichtzutreffenden diejes Sabes möchte ich mich nicht bejehäftigen; vielmehr fommt e8 mir darauf an, auch dem Lnbemittelten oder dem Anfänger einen Weg zu zeigen, wie er. mit ganz geringen Mitteln zur einem jchönen und für Pflanzen und Thiere geeigneten Aquarium gelangen fanır. Metall und Fett find die größten Feinde des Aquarium; wie jte ferır- gehalten werden müfjen, jo darf auch ein anderer Uebeljtand, das Ninnen oder Lecten der Gefäße, nicht Blab greifen. Schon als Siuabe hatte ich mein Aquarium im Wohnzimmer, mußte e8 aber jchlieglich fortbringen, weil es immer undicht war. Eine theuere, große Slasglode anzuschaffen, dazu reichten meine Mittel nicht, da erhielt ich von einem Bekannten eine fchöne, große Süäureflafche (heutiger Werth 1 ME.) und ‚mein Wunfch war erfüllt. Die Slafche zerlegte ich auf folgende Weife im zivei Hälften: Nachdem ich das Glas von innen und außen gereinigt und forgfältig getrodnet, band ih um die Mitte ganz lofe einen Faden °/, Stridbaumwolle ohne Knoten, den Faden tränfte ich mit Terpentin, wobet ich darauf achtete, daß feine Spur der Flüffigfeit an den Seiten herunterlaufen konnte, und fteckte dann, nachdem das Glas von mir au der einen und von einem Bekannten an der anderen Oeite erfaßt worden war, den mit Terpentin getränkten Faden an verschiedenen Stellen in Brand. Nach Verlöfchen der gleichmäßig überall bren- nenden Flamme, im Augenbli des Erfaltens der Branpdfläche, flog die Flache, wie mit dem Mefjer gejchnitten, in zwei Theile. Die Hälfte mit dem Flafchenhals benubte ich zu meinem Aquarium. Um den oberen glatten Rand Flebte ich Leinwand und verjah die leßtere, welche mit dem Waffer nicht in Berührung kommt, mit einem Delanftrih. Ein Spund mit Werg umwidelt und in Bech getränft, verjchloß die Halsöffnung. Durch den Spund führte ich gläjerne Springbrumnen- und Abflußrohre und verdichtete dann den Boden mit einer jtarfen Cementfchicht. Dechenhöhle ud Flüffe geben mir Örottenjteine, und einen jchönen Fuß bietet ein alter Baumftumpf (Forfke) aus dem Walde. Das Einlegen des Sumpfbodens bedarf großer Borfiht. It aber Alles forgfältig hergerichtet, jo entwiceln fich Bilanzen und Thiere in meinem Aquarium wie im Freten. Abonnent in Nemjcheid. Anmerfung der Schriftleitung: Dur) ein VBerfehen find in dem oben angeführten Artifel des Herin W. Hartwig, und zwar auf Seite 5, Zeile 3 hinter „Jind” die Worte „auch nicht zufrieden find,“ fortgeblieben, worauf hiermit hingemiefen fein möge. Mittheilungen über den Yeftbau der Stichlinge. I. lieber die Schleimfüden des Seejtihling-Neites. (SHhuß). Das Gebahren des Seeftichlings, für feine Eier und Jungen ein Nejt zu bauen, wurde dich David Milne zuerft (1829) wifjenjchaftlich bekannt. Dann folgten mehrere diesbezügliche Mittheilungen anderer britifcher Beobachter, deren eine — t. 3. 1840 in Annals and Mag. of natural history Vol. V p. 148 aus den Transactions of the Berkwikshire Naturalists Olub abge- Bu druckt — bejagt, dal der Spinnfaden von großer Länge fe, iwie ein Setden- faden, zühe und etwas elaftifch, weißlich „and formed of some albuminous secretion*. Wie dann EC. TH. v. SieboL[d in feinen „Süßwafjerfiichen Mittel- europas“ ©. 70 angiebt, fand der Engländer N. Du. Couch (1844) das Neit des Seeftichlings aus feitgewachjenen Tanggewächjen beitehend, deren Veite durch einen glasartigen, elaftiichen Faden zu einem Büchel zujammengehalten werden. Nachdem auch Sonath. Couch in feiner Naturgefchichte der britischen FSijche der Spinnfüden des GSeejtichlings gedacht und fein Landsmann Francis Day (Journ. Lin. Soc. Zool. XV, 1881, p. 37) birnförmige, in der Größe einer Mannesfauft zu vergleichende, aus grünen und rothen Tangen und Corallinen gebildete Nefter bejchrieben und von dem diejelben zufammenhaltenden elaftijchen, feidenähnlichen Faden gejagt, daß er bei Betrahtung unter dem Vergrößerungs- glas zu bejtehen jcheine aus einzelnen Strängen, die zufammen eine Xleberige, im Waffer erhärtende Subftanz bildeten — fonnte F. Heinde (ir der von PH. 2. Martin heransgeg. Slufte. Naturg. d. Thiere, II. B2., 1. Abth. ©. 400) mittheilen, dag Männchen und Weibchen gemeinjam das NKejt bauen”) und dag die die Nejtjtoffe zufammenhaltenden zarten Fäden aus einer dom Männchen abgegebenen „weißen, jchleimigen, wahricheinlich won der Harnblaje abgejchiedenen Maffe" beitehen. Hier nun jebten die Unterfuchungen des Herren Prof. Mobius ein. Sie ergaben zumächit, daß die Neitfäden meitentheils einen Durchmefjer von 0,12—0,13 mm haben und, wie die Betrachtung mitteljt des Mifroffops Ddar- thut, aus aneinander geflebten Strängen beitehen, welche wiederum aus jehr feinen, parallellaufenden Fäden zujfammengejegt find. Bringt man Männchen, welche Spinnftoff bei fich haben, ohne ihr Keit in Aquarien, jo entledigen fie fich dejjelben in der Form Fleiner fugel- oder birnfürmiger Maffen, die tn einen Zaden auslaufen wie Die jogenannten Bolognejer Glastropfen und von Dei TIhierchen an Steine und Pflanzen angeflebt zu werden pflegen. Diejer Schleim, dejjen chemische Eigenschaften von Prof. K. Möbins näher dargelegt werden, ift unlöslich in altem See- und Süßwalfer (in fiedendem Waffer und fiedendem Alkohol Löft er fich auch nicht und wird undurchjichtig weiß). Er wird gebildet in den Nieren des Mämnchens, und zwar in den Cpithelzellen der Harı- fanälchen, welche aber nur zur Fortpflanzumgszeit diefe Thätigkeit ausüben. Aus den Nieren, die namentlich an ihrem Hintertheil bet jchleimträchtigen Männchen auffallend größer als bei Weibchen find, gelangt der Schleim (das Muein) durch die Harnleiter in die Harnblafe, welche dadurch zu einer großen birnförmigen Blaje aufgetrieben wird; und aus der Deffnung der letteren endlich tritt der Schleim al3 weiße, fadenziehende Mafje hervor, um nun au den von ihm berührten Gegenftänden feitzufleben. Bewegt fich alfo ein folches Männchen um das Neft herum, jo umfpinmen die ich bildenden Fäden ganz von jelbjt die Materialien dejjelben und die auf bezw. im Ddiefen lagernden Eierflumpen. *) Die gemeinfame Bauthätigfeit ift umter amderen in den Aquarien zu Hamburg und Frankfurt a, M. beobachtet worden. D. Ref. Infere heimifchen Schlangen. Nad eigenen Beobachtungen. Bon Baul Jung, Zittau. (Schlup). Se nach der Witterung, Ende März oder Anfang April, beginnt Die Baarungszeit, und danı fann man frisch gehäutete Männchen auf trocdener Hatdegegend oder auf Waldiwegen antreffen, wo fte fich jehr gut fangen Lafjen, da fie zu Diefer HYeit nicht jo jchüchtern find. Sch habe zu diejer Zeit einmal in einer Stunde 7 Stüd gefangen. Bis jebt habe ich Höchftens 3 Stüc bei einander gefunden, doch mir befannte, aufmerffame Waldarbeiter haben jchon ganze Klumpen beobachtet. Ende Auguft oder Anfang September legt das Weibehen Eier, aus denen jofort die Jungen hervorichlüpfen. Die Zahl der- jelben Schwanft zwijchen 8 und 16 Stüd. Am 15. Auguft 1886 fand ich ein ganz Frisch erjchlagenes Weibchen, ich fecirte dafjelbe und fand nach) dem Ylb- häuten auf jeder Seite einen Schlauch mit je at, aljo im Oanzen 16 aus- gebildeten, aber todten Jungen. Sperrt man tragende Weibchen ein, jo hedken fie auch im der Öefangenjchaft. Die Hübjch ausjehenden, 13 cm langen Jungen fud gerade jo bijjig als die Alten und jofort auch giftig. Die Nahrung der Kreuzotter beiteht Hauptjächli aus Mäufen, damı aus niedrig niltenden Vögeln, wie Goldammern; auch Frösche, Blindfchleichen, Eidechjen verfchmäht fie niht. IH fing einmal eine Fleine Otter, die gerade ven Schwanz einer Blimdjchleiche Hinabwürgte und deshalb nicht beigen fonnte, da fie vollauf mit dem Würgen zu tun hatte. Sch that fie in ein Säckhen, und nach einiger HYeit Hatte die Otter eine Blindjchleiche ausgefpieen, die noch) einmal jo lang als die Otter war. Im der Gefangenschaft geht die Sireuzotter jelten an das Sutter, doch habe ich Fchon einige gehabt, die junge Sperlinge und Mäufe angenonmen haben. Bögel nehmen fie lebend, größere Mäufe beigen fie zuvor und verjchlingen te erjt, wenn fie todt find. Ueber die Gefährlichkeit des Bijjces der Streuzotter habe ich verschiedene Erfahrungen gejammelt, die ich zum Theil an mir jelbjt gemacht habe. Alus- jaugen und Unterbinden der Bißftelle und ungezählte Gläschen Cognac oder Kordhänfer und dazu Kaltblütigkeit Helfen unfehlbar. Bet mir war der Finger, in den mich eine Kreuzotter gebifjen hatte, in 12 Tagen heil; die Hand war allerdings eine Zeit lang gejchwollen und der Arm zeigte dort, wo die Ader entlang geht, einen grüngelben Streifen, Doch, wie jchon gejagt, in 12 Tagen war nichts mehr davon zu jehen; einen Arzt habe ich nicht gebraucht. Ein Soldat, der in den Schiepitänden gebiffen wurde, hat 6 Wochen franf gelegen. Ein Zimmermann aus Hartau, der eine Sreuzotter fangen wollte, wurde von ihe in die Hand gebiffen, und che er nach Grottau zum nächjten Arzt Tan, blieb er mehrere Male unterwegs liegen und Erbrechen und Durchfall ftellten ih ein; er lag dann noch mehrere Wochen Franf. 2) Die Schling- oder glatte Natter (Coronella laevis) ift auf den erjten Blick der Sreuzotter jehr ähnlich. Ihre Farbe varitrt zwijchen Grau und Braun. Durch die Augen geht bei beiden Gefchlechtern ein brauner Strich; I a am Naden beginnt ein brauner Fleck, welcher fich nach Hinten in Streifen fort- jeßt, dem dann Kleinere Flecken folgen. Die Zarbe des Nücdens ist beim Männchen grau, Die Nacden- und Nücdenflede erjcheinen rojtbraun; beim Weibchen ift die Nirkenfarbe bräunlich und die Zledung braun, oft röthlih. Die Schlingnatter wird nicht jo lang al3 die Ningelnatter; die längjten, die ich gefangen, waren etwa 75 cm lang. Sie bewohnt alle Berge umferer Umgebung mit Ausnahme der Laufche und des Sejchken- Gebirge. Auf diefen Höhenzügen jcheint es ihr zu rau) zu fein. Ich habe jte angetroffen auf dem Breiteberg, der Kritjche, auf den Hörniter Bergen, dem Warnsdorfer und Dderwiber Spibberge, auf dem Sottmar, dem Löbauer Berge, dem Königsholze im Wittgendorfer Walde, an den Nändern des Neikethales, auf dem Gidelsberge u. a. Mit der Kreuz- otter zufammen Habe ich fie nur auf dem GidelSberge gefunden. Die Schlingnatter it nicht jo häufig als die Ringelnatter, fie fommt auch jpäter zum VBorjchein und ift verhältnigmäßig jchwerer zu fangen als die leßtere. Sie beißt beim Ergreifen jofort in die Singer oder hängt fich mit ihren fleinen Zähnchen an Rod oder Weite an; doch fchavdet der Biß durchaus nichts. Sie nährt fi von Blindfchleichen, Eivechjen und vertilgt auch junge Mäufe AS ich einmal meine Aesfulapnattern mit Neftmäufen fütterte, jah ich, daß fi auch Schlingnattern an dem Mahle beteiligten. — Die Baarung erfolgt im Mat, und Ende Auguft oder Anfang September legt das Weibchen etwa 15 Eier, denen jofort die Jungen entjchlüpfen, niedliche Thierchen, die fich bald an junge DBergeidechjfen (Lacerta vivipara) oder Blindichleichen, welche um diejelbe Zeit zum Borjchein fommen, machen und fie verichlingen. Su der Gefangenschaft Halten fie ji gut und werden jo zahım, daß fie aus der Hand frejjen. Ste wollen aber im Winter warm gehalten werden, da jie jehr leicht die Mımdfäule befommen. 3) Die Ningelnatter (Tropidonotus natrix) erreicht hier eine Länge bi8 zu 115 cm. Ihre Kennzeichen bilden zwei weißgelbe Halbmondfleden Hinter den Schläfen. Der Rüden tft meiftens graublau mit Kleinen jchwarzen Fleden, die Seiten erjcheinen Fchwarz und weiß gebändert, ähnlich wie bei dem Maikäfer, der Bauch jchwarz. Man findet die Ningelnatter in allen unjeren Wäldern, ‘auf Bergen fo gut wie im Thale; an Bächen, Teichen und auf Wiejen, die nicht zu weit von dem Walde entfernt find, fommt fte überall vor. Im heißen, trodenen Sommern it fie meiftens auf den an den Wald grenzenden Wiejen und Feldern zu finden, jedoch auf trodenen Stellen jeltener, weil fie da ihre Nahrung nicht Findet. Sie nährt fich von Fröfchen, Tritonen, doch auch Fijche verjchmäht fte nicht, und ich fing einmal in der Mandau bei Tethau ein mittleres Eremplar, welches ein ziemlich großes Nothauge (Scardinius erythrophthalmus) im Nachen hatte. sm Frühjahr erjcheinen die Ningelnattern je nach der Witterung eher oder jpäter, doch Hauptjächlich in der eriten Hälfte des April. Ste häuten fich und alsbald beginnt die Paarung. Zu diefer Heit fanır man die hübjchen Thiere am beiten beobachten und fangen, weil fie nicht jchen find, wie jpäter. Am 27. April 1883 bemerkte ich auf einer Waldblöße einen Knäuel Ringel 200,97 08 nattern umd jchlich mich jo weit heran, daß mir nur noch einige fleine Bäume den Durchgang verwehrten. Ih fonnte beobachten, daß fich einzelne Thiere von dem Knäuel entfernten, um mich herumliefen und wieder zu den anderen zurücdfehrten. Ein feines Männchen fchien mich bemerft zu haben: e3 fuhr ein Stüd auf mich zu und jah mic) mit emporgehaltenen Kopfe unverwandt au; ich rührte mich nicht. Neum gewahrte ich, daß ji) ein Hübjches großes aaa dem Knäuel näherte, ich fprang zu und hatte 5 Stüd gefangen. Kurz vorher, am 24. April, hatte ich an derfelben Stelle mehrere Ningelnattern erbeutet, im Eifer auch eine Kreuzotter mit ergriffen, diefe aber noch rechtzeitig erfannt. Sie legt im Juni Eier, bis zu 30 Stüd, aus denen nach mehreren Wochen die Jungen jchlüpfen. In Iohnsdorf wurden in einem Düngerhaufen viele hundert Ningelnatter- Eier gefunden, auch unter Laubhaufen fanın man der= gleichen finden. Die Ningelnatter ift ein durchaus Harmlofes Thier. Beim Fangen fommt e3 allerdings häufig vor, daß fie vor Schred, den Aachen weit aufgejperrt, mit dem Kopfe jchnelle Bewegungen macht, jodaß ein Furchtfamer denkt, jie beißt. Doch ift dem nicht jo; ich Habe fehon viele gefangen, ohne daf eine gebiffen Hat. In der Gefangenschaft Hält fie fich ganz gut und nimmt jtets Nahrung an. Im vorigen Jahre Habe ich die Hellgeftreifte Spielart (Tropidonotus persa) hier ausgejeßt, um zu jehen, ob fie fich diefes Sahr mit der hiejigen Form Paaren werde. Amphibien und Reptilien im März. Snfolge des derben Froftes eines nach den Frühlingsgelüften des Yanıtar um jo empfinolicheren Nachwinters liegt die Sriechthierwelt gegenwärtig noch in tiefer Ruhe, während man bei günftiger Witterung bezw. zeitigen Lenz Amphibien bereits im Februar außerhalb der Winterherberge und im März Ion in Baarımg begriffen findet. Immerhin können auch in diefem Jahre, wenn die eingetretene mildere Witterung andauert, gegen Ende des März Tri- tonen und einige Frofchlurche Gräben und Teiche beleben. Unter normalen Verhältniffen lafjen ich von Anfang März ab regelmäkig Kammmolche (Triton eristatus) im Hochzeitsfleid, deffen auffallendftes Meerfmal der gezadte Haut- famm des Nüdens bildet, beobachten, wohl auch der durch Schwanzfaden und vollftändige Schwinmmhäute der Hinterfüße ausgezeichnete Fadenmolc) (T. para- doxus s. helveticus, Raz.), und etivas fpäter gewöhnlich) bemerft man auc) die anderen beiden Arten, den feuerbauchigen Bergmolch (T. alpestris) und den fleinen Streifenmold) (T. vulgaris, L.). Bei warmen Wetter fehreitet der braune Gragfrojeh (Rana fusca, Rösel), deifen Männchen dann eine blaue Stehle und einen über den Körper ich verbreitenden blauen Schimmer (Reif) zeigen, ihon Mitte März zur VBaarung, um gegen Ende d. M., wenn die Erdfröte (Bufo vulgaris) und darauf auch die Anoblauchkröte (Pelobates fuscus) in den Gewäfjern fich einftellen, in Gräben, Teichen und Weihern die befannten Laich- Elumpen abzufegen. Der grüne Wafferfrofeh (Rana esculenta), der Taubfrofch (Hyla viridis) und die grüne oder Wechfelröte (Bufo viridis) lafjen jich Ende März zwar auch Schon jeden, doch gehen fie erft jpäter an das Zortpflanzungs- EN ee . gejchäft, und die Strenzkröte (Bufo calamita) nebjt der Unfe (Bombinator) und dem Fener- Salamander erfcheinen überhaupt erft im April. Dagegen läßt die im weitlichen Deutjchland auftretende Geburtshelferfröte (Alytes) bet günjtiger Witterung bereits in der zweiten Hälfte des März ihre Oldcchenitimme er- Schallen. — Die Neptilien fommen fpäter hervor als die Amphibten. Bon den Eidechjen eröffnet den Neigen die Berg oder Wald-Eidechje (Lacerta vivi- para), von den Schlangen die giftige Streuzotter (Vipera berus): je nach ver Temperatur um Mitte oder Ende März, zuweilen noch früher; etwas. jpäter erwachen Blindjchleiche (Anguis fragilis) und Zammeivechje (Lac. agilis), noc) jpäter Schling und Ningelnatter (im April) und fehlieglich die Teihjchildfröte. Sragefaften. | 4. Hein E Haufer: Die Pflanzen gingen nach Leberfiedelung des Aquarium in ein nad Norden zu gelegenes Zimmer zurüc, weil fie an die Sonne, die ihnen num entzogen wurde, gewöhnt waren. Da das jebige Zimmer jedoc volles Licht (wenngleich Feine Sonne) hat, fo werden die Pflanzen, die jung bier eingefebt oder bier zur Entwiclung gebracht find, auch wachjen und gedeihen; fie gewöhnen fich auch an folche Verhältniffe Warten Sie aljo vielleicht noch einige Wochen und bejhaffen Sie fi dann von einer der Shnen aus dem Anzeigentheil befannten Firmen junge Pflänzchen oder Keimlinge derjenigen Arten, die Shnen bisher am beiten gefallen haben. Zu weiterer Auzfunft find wir gewn bereit. Herrn Geh. Dber-Bergrath E. D.: Da Ihre Fragen weitere Kreife interefjiven, jo jeien fie auch bier beantwortet: 5. Die Zucht der Schleierichwanz- Goldfifhe und der Telejfopfijche fann ic) Jedermann empfehlen; fie bietet viel Anvegendes, namentlic) wenn man die Fiiche im Aquarium züchte. Daß nicht gleich beim erjten Verjuch Alles ganz glatt verläuft, braucht wohl nicht bejonders betont zu werden. Sehr anzurathen ift es aber, die nöthigen Zuchtfiiche jelbjt heranzuzüchten bezw. aufzuziehen, Damit fie fich gleich in die bejchrankten ARaumverhältnifje ein- leben. — 6. Das geübte Auge unterfcheidet auf den erften Bi Männchen und Weibchen, jeldft im erjten Lebensjahre jchon vermag man die Gefhlechter zu erkennen: Der Milchner oder das Männchen zeigt an der Gefchlechtsöffnung eine Vertiefung oder Fonfave Stelle, das Weibchen hingegen einen VBorfprung, die Xegeröhre. — 7. Das Laichen beginnt bei einer Temperatur von 14 bis 20 Grad R. im Juni und wiederholt fi) je nach den Verhältniffen der Jahreszeit. — 8 Will man die Zucht der Fifche im Aquarium betreiben, jo ift für dafjelbe ein jonniger Standort fat Bedingung, mindeftens aber vorzuziehen; in einem zu jtark bejchatteten Behälter entwideln fi) die Eier ungleihmäßig. Enthält das Aquarium veichlichen Pflanzenwuchs, an dem die Fiiche ihre Eier anfleben, fo ift eine jehwacdhe Wafjerbewegung nicht nöthig, wohl aber bei Benußung von Aquarien, welche wenig PVflanzen und wenig Sonne haben, — 9. Die Kleine Brut wird mit lebenden Gethier, alfo mit den im Wafjer Haufenden ganz Eleinen Krebsthierchen u. dergl., auch mit feinem Fleifchmehl gefüttert; find die Fifchchen etwa 3 cm Yang, jo frefjen fie Alles, was fie bewältigen können. PB. Matte. 10. Herin E. BPöfhmann: Die überfandte Wafferpflanze it das Quellmoos (Fontinalis antipyretica). Da e5 gerade im Winter ein frifches, jaftiges Grün zeigt, Jo eignet es fi) jehr zur Winterbepflanzung der Aquariaı. Srieffaften. Herin ? in Herzogenrath bei Aachen: Sie haben vergeffen, Ihrem Schreiben an mich vom 8. März Ihre Unterfchrift oder fonftige Namensbezeichwung beizufügen. Bitte nachzuholen; gewünschte Nachricht geht Ihnen dann fofovt zu. Wild. Geyer, Negensburg. Herren E& Gogarten, ®. Hartwig, 8. Heinrici, E Pöijhmann: Beiten Dank] — Herin U Egger: Beften Dank! Weiteres erwünjcht. — Harn W. German: Brieflih, — Heren AU. Carl: Erhalten. Ihre Wünfche werden erfüllt. Arilage a1 „Blätter fir Agnarien- u, Texranienftenme”, I. BD. Magdeburg, den 18. März 1890. Ne g, Dereins-Tlachrichten. Verein der Aquarien= und ZTerrarien= Liebhaber zu Berlin. (Schluß). Herr Nitjehe berichtet dann noch über eine VBerbejjerung, die er an jeinem in Nr. 51 der „Afis“ 1889 befchriebenen Springbrunnen- Apparat (ohne Wafjerwechjel und ohıe Betriebs- foften, Standhöhe event. noch unter der Wafferoberflähe, anzubringen an jedem Behälter auch ohne Strahl- und Ablaufrohr durch den Liebhaber jelbjt) angebracht hat. Bei den einfachen Zinkballons jei es, jeldjt wenn diejelben aus ganz jtarfem Blech gearbeitet werden, garnicht zu verhindern, daß diejelben mit der Zeit umdicht werden. Er habe daher Glasflafhen mit zweimal duchbohrtem Gummijtöpfel gejchlofjen und durch diefe Glasröhren in den entjprechenden Längen geführt. Der Gummipfropfen wird fejt nad) unten gebunden. Um nun ein Zerjchlagen der -Slajchen zu verhindern, Habe er jich entjprechende Zink-Cylinder machen lafjen, die um 6 mm weiter als die Flajchen ausfallen, welcher Zmwifchenraum mit Sägejpänen ausgejtopft wird. Unten in den Cylinder fommt eine Filzplatte. Der Zinfdedel, der ein entjprechend weites Loch für den Hals der Slajche hat, wird erjt aufgelöthet, nachden oben die Jlajche rund herum mit Matte did bededt ift, jo daß der Dedel mit einiger Gewalt aufgedrüdt werden muß; er wird aljo jelbftredend erjt ar zwei oder drei Stellen provijoriich an den Gylinder fejtgelöthet, ehe die eigentliche Löthung rund herum erfolgt. Mit einer oben jo weit gejchlojjenen fleinen Blechfapiel, dag nur die Glasröhren durchgehen, wird auch der Hals der Flajche mittelit Stabnutenverjchluß vor dem Zerbrechen geihüst. Die Eimerbügel zum Aufhängen werden genau wie in Wr. 51 der „Is“ 1889 bejchrieben, angebradt. Will man den Apparat ohne Kraftübertragung aufziehen, jo wähle man die Flajchen nicht zu groß (12 Liter), der Apparat wird jonft zu jchmwer; joll der= jelbe aber vecht lange arbeiten, jo ijt ein geeigneter Flajchenzug nöthig, man fanı dann Zwanzig- Liter-Flajhen wählen, wenn ein jehwahes Mädchen den Apparat bedienen jol. Bei jo großen Slajcher hat man natürlich auf gute Befeftigung der Eimerbügel zu achten; auch it e8 ficherer, wenn man über den Zinfboden ein Kreuz aus verzinftem Bandeijen in dejjen ganzer Länge an beiden Seiten des Cijens anldthen läßt, dejjen Enden noch ca. 10 [_Jem an den Wänden des Sylinders hinaufreichen. Sch empfehle den ganzen Apparat im Nebenzimmer aufzuhäangen (ev ijt 3. DB. bei mir zwifhen Wand und Schrank gar nicht zu jehen) und durch die Durchbohrte Wand zwei ganz dünne Bleirohrenden zu führen, welche feitzugypjen find. Hieran werden dann die Summijchläuche befejtigt; der Kreuzhahn Fommt am beiten immer dahin, wo die Ballons hangen. Mein Lieferant, der Klempnermeifter Königer, Große Frankfurteritvaße Nr. 70, it auch mit diejer Neuerung vertraut und liefert den Apparat ganz complet fertig. Der lebte Punkt der Tagesordnung: Kragefaften, bringt zwei Anfragen: 1) Sind Sijche, Die mit Pilzen behaftet find, zu heilen und eventuell wie? (NB. Carbolabwaihung hat nit genußt). Der Schriftführer verweift auf die im früheren Situngen gegebenen Kathjchläge und Heilmittel. Diejelben find in den Situngsberichten wiedergegeben. Herr Seeger bemerft, dap jeinen Erfahrungen nah ein Einjegen der Filhe in temperirtes Leitungsmwajjer nüße. Leitungsmwafler jet mit Sauerjtoff überjättigt und jei, wie befannt, Sauerjtoff der ärgjte Feind diejer Pilzbildungen. — 2) Wodurch entfteht das fogenannte Blühen des Wajjers? Herr Nitjche erklärt, daß Algen dieje Erfcheinung hevoorriefen. Sm übrigen jchlägt er ein nochmaliges Stellen diejer Frage bei Anmwefenheit des Herin Hartwig vor. Berihtigung. Am Schluß des Vereinsbericht3 in voriger Nummer, Seite 16, Zeile 13, muß es jtatt „jedenfalls Feine Alge” heißen: „wahrjheinlich feine Conferve,” da ja Hydrodietyon ebenfalls eine Alge if. UWebrigens ift die Sache dadurch vollftändig erledigt, daß Herr E Radow mir gegenüber zugab, feine „Wafferpeit” jei wohl ein Wafjernes (Hydrodictyon) gemwejerr. — Vielleicht ift e8 manchem Liebhaber nicht unerwünjht, einmal etwas Ausführlicheres über die Algen zu vernehmen, melde uns in den Zimmer-Aquarien manchmal etwas läftig werden. Sch werde daher, falls es von der Schriftleitung der „Blätter“ gewünjcht werden jollte, jpäter einmal einen Fleinen Aufjfat über ein volles Dusend diejer jehönen Unholde jchreibenr. (Wir bitten darum! D. Schr.). Für den Liebhaber jedoch, der fein Aquarium rationell zu be- handeln verfteht, wird faum eine fich als ein „Schreden” für das Aquarium entpuppen, ficher aber wird dies Feine echte Conferve fein. W. Hartwig. F. C. Heinemann’s General- Katalog für it joeben Derjelbe enthält auf allen des Samenhandels und den (Zimmergärtnerei, geräthe 2c.) das Beite und furter Bla bietet. Nie: in diefen Artikeln deden, genommen li? 30 1590 er] hienen. Gebieten der Gärtnerei, ihrer einjchlagender Bran- Blumenbinderei, Garten- Sediegenfte, was der Er=- mand jollte jeinen Bedarf ohne Einficht in Denjelben zu Haben. Gleichzeitig empfehle die gangbarften und beften Wafjferpflanzen für EN (S. A6b.): 0 RB. a) Trianea bogotensis Aa Stk. 40 PBf., 10 Stk. 3 ME. b) Vallisneria spiralis a Ste. 60 Pf, 10 Std. 5 ME. c) Aponogeton distachyon a Std. 1.20 ME, | d) Isolepis gracilis A Std. e) Cyperus papyrus & Ste. " Pf. bis 2 ME. | 9 Cyperus alternifolius A St. 50 Vf. g) Cyperus laxus & Std. 50 Pf. 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Nicht minder werthvoll für die Lrebgaberet jowohl wie für die Wifjenjchaft wäre die Einführung jo mancher imdischer und polynefifcher Stiche, welche wir nur aus der Beichreibung fennen und deren Lebensgewohnheiten ihre Nusdauer in Europa bet geeigneter Haltıng und Bflege tn fichere Ausjicht jtellen. Der im vorigen Jahre in den Fenilletons deuticher Jeitungen vielgenannte Schüßen- fiichd (Toxotes jaculator) wird in jeiner Heimat Indien und Bolynefte feiner beluftigenden Schiegübungen wegen {chon vielfach im gezähmten Jujtande gehalten und würde wohl auch bei uns in geeigneter Waffertemperatur au2- dauern. Indien und die benachbarten Infelländer bilden auch die Heimat der jogenannten Labyrinthfiiche, deren eigentgimliche, vielfach gewundenen Kiemenorgane jie befähigen, Fürzere oder längere Zeit außerhalb des Wafjers zuzubringen. Die bei uns bereit3 eingebürgerten Mafropoden, Orof- jlojjer voer Baradiesfifche (Macropodus viridi-auratus) jind ein Olted diejer Jamilie, ebenjo die vielbegehrten Gurami en olfax), welch’ le&tere in ihrer Heimat, den Injeln des indischen Archipels, fowie auf Benang, Mauritius, Malaffa und in Cayenne, wohin fie eingeführt wurden, zu Speije wecken gezlichtet werden. Noch begehrenswerther, weil fleiner und viel farben- prächtiger, ift eine zweite Gurami-Art, Osphromenus trichopterus, welche ihrer e ee herrlich trifirenden Färbung wegen auch in ihrer Heimat in Gefäßen gehalten und gezüchtet wird. Wie die Mafropoden, gehören auch die Guramt zu den nejtbauenden Fiichen. Die chon an den erfteren zu Tage tretende, den Labyrinth- fiichen eigenthimliche Kampfluft findet ihren noch entjchiedeneren Ausorud in der Gattung Betta, welche in ihrer Heimat Siam zum HZwed fürmlicher Kampf- ipiele gezüchtet wird”). Der über die ganze indische Negion verbreitete und auc) in Arifa durch zwei verwandte Arten vertretene letterfijch (Anabas scan- dens), welcher vermöge feiner fteifen Bruftflofjen fi) auf trodnem Land zu bewegen vermag, ferner die artenreihe Gattung Ophiocephalus, deren in der indiichen Negion wie auch in Afrika heimische lieder die Zeit der Dürre in Halbflüjfigem Schlamm oder jogar unter erhärteter Schlammkrujte zur über- dauern vermögen, wären ficher für ung höchit lehrreiche und werthoolle Beob- achtungsobjefte. Aus den bisherigen Andeutungen dürfte zur Gemüge erfichtlich fein, welch’ reiches und weites Feld der Liebhaberet noch offen fteht, wenn e8 gelänge, auc) nur die leicht erlangbariten Schäße der Ferne ihr zuzuführen. Wir haben bisher nur von Filchen gejprochen und alles andere Gethier außer Berüdfichtigung gelaffen, das jonft noch in Gewäffern, Sümpfen und Moräften außereuropätfcher Länder ein „feuchtfröhliches" Dajein führt. Und dejfen Zahl ijt nicht gering. Die Fifdmolche Nordamerifas (Menopoma, Amphiuma, Siren) jind uns noch fat ganz unbefannt. Der bei uns fchon feit Jahren eingeführte merifantiche Axolot! (Amblystoma mexicanum) zählt in Nordamerifa noch ca. 19 uns noch gänzlich Fremde Artverwandte, und ungemein zahle und artenreich ijt Die Schaar der gefhwänzten und ungefchwänzten Zurche, welche dem Deutjchen Naturfreund md Liebhaber ein reiches Beobachtungs- und Pflegematerial bieten fönnten. Aus diefen Crörterungen wird zım Oenüge hervorgehen, daß das Feld der „Wünjche” für die Aquartenliebhaber noch ein jehr weites und großes iit. Ueber die Wege und Htele, diefe Wiünfche wenigitens theilweife ver Erfüllung nahe zu bringen, foll in eimem nächjten Artifel die Nede jein. Derbefjertes Aquarium. Bemerkungen zu dem gleihnamigen Aufjag in Nr. 1. Bon Anton Egger. Mit der von Herrn W. Hartwig gebrachten Mittheilung, nur mehr Aquarien aus Steingut zu verwenden, bin ich nicht ganz eimverjtanden ; denn warum halten wir denn die Thiere? Um jelbe beobachten zu fönnen. Darin befteht ja eigentlich die ganze Liebhaberei. Habe ich nun ein Aquarium aus Steingut, jo entgeht mir die Gelegenheit zu Beobachtungen, ich kann die Ihiere nur mehr von oben betrachten, auch fehlt das dazır nöthige Licht, jodaß eine nähere Beobachtung gänzlich unmöglich gemacht wird. *), Ein Auffaß über diefen Kampffiich folgt in einer der nächiten Nummern. D. Peeay GR Ein Steingut-Aguarium ift auch nicht naturgemäß. Denn wo finden ich Ihiere in einem 20 bis 30 Liter Waffer haltenden Tümpel? Wohl nirgende. Diefe TIhiere find erjt in größeren Wäffern, in Teichen und Scen zu finden, wo fie nicht als eingejchloffen zu betrachten find, jondern Sonne, Licht und Luft zur Genüge haben. Dies fehlt jedoch beim Steingut- Aquarium. Auch das Wafjer würde fich im jolchem nicht bejonders Halten; man rieche nur ein- mal in einen leeren Krug aus Steingut, der früher Wafjer enthielt, und man wird jofort einen dumpfigen Geruch wahrnehmen. Auch läßt ich ein Steingut- Aguartum jehr jchwer reinigen, da die Mafje dem Auge faum jichtbare Poren enthält, wo Jich der Schmug und die Unreinlichfeiten der Thiere zur Oenüge fejtjegen fünnen, was dem Waffer natürlich auch nicht zuträglih if. Nach) meiner Anficht jind SteingutsAgquarien nur für jene großen Züchter verwendbar, die die TIhrere nicht mehr beobachten wollen, jondern fi) mit der einfachen Züchtung begnügen. Für einen Liebhaber, welcher die Thiere beobachten und tudiren will, jind die Steingut-Agquarien woHl nicht geeignet. Es it wohl Schon jo Manches über die Korm der Aquarien gejchrieben worden, ohne daß irgendivie ein endgiltiges Ziel erreicht worden wäre. Als langjähriger Liebhaber fenne ich fein bejferes Agquartum, al® das Kaften- Aquarium; e8 gehört unftreitig unter die naturgemäßeiten Behälter. Die jechs- oder achtedigen Aquarien find entjchteden zu verwerfen, da diejelben niemals eine jolhe Beobachtung erlauben, wie ein Kaften-Aguarium, und jich auch nicht jo rein halten lafjen. Was die Anfertigung diefer Aquarien anbelangt, jo braucht man als Dihtungsmaterial feinen Filz 2c., jondern der einzig richtige Kitt ift und bleibt nach meiner jahrelangen Erfahrung der „Miniumkitt”". Die vier Edjäulen des Aguartum jollen vier Metallrögren bilden, die joweit der Länge nach ausge ichnitten werden, dag das Glas hinein geichoben werden fann. Si diefe Röhren wird nun foviel Mintum gegeben, bis jie voll find und dann werden die Öläfer einfah von oben hinein gejchoben. Dies tft meine Herjtellungsweile, und ich habe mich noch nie zu beflagen gehabt. Was nah Ausipruch des Herrn Hartwig die Berührung des Wafjers mit dem Metall und dejjen Zerjegung anbelangt, jo giebt es eim einfaches Mittel, die Sache hintanzuhalten. Man jtreicht nämlich die Metalltheile mit dem jest überall zur erlangenden japanejtschen Lad, mit dem man ja auch die Meifingfäfige gegen Grünfpan verfichert. _ Diefer Lad it geruch- und farblos und fo dicht und feft, daß er weder dem Wafjer noch irgend einem Thiere jchadet. Sch habe denjelben probirt umd als ausgezeichnet befunden. Pflanzen- Aquarien. Bon Dr. Udo Dammer. I. Der Begriff Aquarium, wie er bei uns im Deutjchen gang und gäbe ift, umfaßt Vorrichtungen, welche der Pflege der Wafjerthiere gewidmet find. Zum Wohlbefinden der lebteren jet man auch wohl in die Wafjerbehälter Pflanzen, welche aber ftets nur Mittel zum Zwed, nicht Endzwed jelbit find. Nur iı äußerst jeltenen Fällen begegnet man Liebhabern, welchen die Wafferpflanzen die Hauptjache, die Thiere dagegen die Nebenjache find. Der Hauptgrund für diefe gewiß auffallende Thatfache tft wohl der, dag man die Kultur der Bflanzen meift der Blüten wegen betreibt, daß eS aber gerade unter den Wafjer- pflanzen verhältnigmäßig nur jehr wenige giebt, welche auffallend Schöne Blumen tragen. Diejenigen Wafferpflanzen indeß, die fich durch jolche bunte Bhurmer auszeichnen, find zum allergrößten Theile folche Niefen, daß fich ihre Kultur im Zimmer von jelbit verbietet. Num ijt aber die Liebhaberet in den lebteıt Sahren feinfiüihliger, - wenn man jo jagen darf, geworden. Man begnügt jich nicht mehr mit den jinnlichen äußeren Neiz, man vertieft vielmehr feine Lieb- habereien. In der Zoologie ijt dies bereits jeit längerer Zeit gejchehen. Der Liebhaber findet nicht mehr Befriedigung in dem Beiwußtfein, die$ oder jenes Thier zu bejigen und fi) an dem Befiße zu erfreuen, er jucht und findet viel- mehr eine größere Freude darin, die Lebensgewohnheiten, die Entwicklung vom Ei bis zum ausgewachjenen Zujtande, mit einem Worte, die Biologie des Thieres fennen zu lernen. Auch unter den Pflanzenliebhabern macht fich diejes Streben neuerdings bemerkbar, und diefem Uinftande ift e3 zuzuschreiben, daß jebt auch Aguarien für Bilanzen mehr Aufnahme finden. Hmwar möchte e8 nad) der oben angeführten Ihatjache, das jich nur wenige Wafjerpflanzen zur Kultur im Aquarium eignen, jcheinen, daß Bflanzen- Aquarien nur wenig Stoff zu Beobachtungen liefern. Dem iit aber feinesiwegs fo. Denn während derjenige Aquarienbefiger, welcher die Pflanzen nur neben den Thieren hält, dem aljo lebtere die Hauptjache, erjtere Dagegen die Neben- fache find, falt ganz auf Höher organtfirte Pflanzen, auf die Bhanerogamen oder Blütenpflanzen, angewiejen it — daß fich aber auch unter dem niederen Pflanzen, den Kryptogamen, wie Algen, Nioofe, Zarıre, fir diefe Ywerfe geeignete Arten befinden, werden wir jpäter zeigen —, stehen dem Blanzenliebhaber für fein Aquarium, in welchem die Pflanzen die Hauptjache find, neben den immerhin nicht wenigen einheimischen Waffer- Bhanerogamen die unzähligen im Waffer gedeihenden niederen Bflanzen, vor allen die Algen, zur Verfügung. Dieje bieten num jo unendlich viel Anregendes, gejtatten andererjeits in Folge ihres verhältnigmäßig einfachen Banes eine jo leichte Beobachtung felbjt der Fom=- plizirteften Lebensverhältniffe, daß ihre Kultur dem Liebhaber aufs dringendjte empfohlen werden fan. Die Kulturbedingungen find von der Ddenfbar ein- fachiten Art. Es find feine großen Öefähe nöthig, im Öegentheil genügen in ven allermeiiten Fällen Waffergläfer, in welche man das Wajjer aus dem Bach, Teich oder Sce füllt, in welchen die Algen vorfommen. Nur vor einem hat man diefe Aquarien zu Schügen: vor den diveften Sonnenstrahlen. Die Algen brauchen Licht, ja oft fogar jehr viel Licht, aber ich bin nach mehrjährigen Kulturen zu der Ueberzeugung gelangt, dal direktes Sonnenlicht auf die Algen meift todtbringend einwirft. Man gebe alfo jeinen Wafjerbehältern einen Stand an einem Siüpdfenfter, jchüge fie aber durch vorgeitellte weiße Papierblätter, we oder noch bejjer durch vorgefpannte weiße Leinwand vor der direkten Sonne! serner it eS nothwendig, daß man die Gefäße duch aufgelegte Glasscheiben vor Staub Fchüßt. Will man volle Freude an feinen Algen-Aguarien haben, fo ift e3 nöthig, daß man fi) ein mäßig ftarf vergrößerndes Mifroffop (ca. 300 malige Ver- größgerung genügt für Die meisten Fälle) zulegt. Man beziehe dafjelbe von einer alt-bewährten Firma, von Zeig in Sena, Hartnad in Potsdam, Schmidt & Haenjh in Berlin, Schied in Berlin ce. Der Anfchaffungspreis ift ein mäßiger und wird durch die vielen genufreichen Stunden, welche man fich durch ein jolches verjchafft, reichlich aufgewogen. Warnen möchten wir vor der An= Ichaffung billiger ISnjtrumente, da dtejelben faum mehr Werth Haben ala das Metall des Geitelles Xoftet. Die Objekte, d. H. die Algen jelbit, bietet uns num jedes Gewäfjer im Freien, vornehmlich aber Gräben, Bäche und Wajjer- löcher in Wäldern und Siümpfen, welche auch jonft reichlich Pflanzenwuchs zeigen. Ein Blatt einer Wafferfcheere (Stratiotes) beherbergt Taunjende von Algen. Ieder grünfchleimige Ueberzug auf Blättern im Waffer, auf Schneden- häujern u. |. w., wird von Algen gebildet. Die langfluthenden, grünen, fädigen Büchel von vjt gewaltigen Dimenfionen auf Steinen in Flüffen und Bächen find Algenfolonien, in denen zahlreiche andere Gemwächfe diefer Gruppe auf's Herrlichite gedeihen. Diefe wenigen Andeutungen mögen für heute genügen. Cinzelne Punfte beabjichtigen wir demnächht ausführlicher zu bejprechen. Süchtung des Kleinen Blattfuj (Lepidurus productus). Bon Profeffjor Dr. Frieder. Brauer. Sch Habe über Lepidurus productus, Bose. zwei Arbeiten in den Sibungs- berichten der K. Afademie der Wiffenjchaften, I. AbtH. 1874, 26. März und 1877, 7. Mat veröffentliht, aus welchen Kar zu erfehen ift, daß ich diejen VHyllopoden aus Eiern, welche im Aquarium gelegt wurden, erzogen habe, daß Die Eier ein Jahr in Moorerde liegen miüffen und nicht ganz getrodnet werden dürfen, daß diejelben im Winter einfrieren müfjen und erjt nach diejer Procedur fich entwideln. Ferner habe ich nachgewiejen, daß die Eisfälte bei einer Neihe von Bhyllopoden in Anwendung fommen müffen, wenn man aus deren Ciern den Nauplius erhalten will. Dieje Beobachtungen jind bereit3 von Brof. Semper in feinem Werfe über die natürlichen Exriftenzbedingungen der Thiere und in Öerftäder’s Fortjegung von Bronn’s Sllafjen und Drd- nungen des IThierreichs aufgenommen und tn leßterem find meine Zeichnungen de3 Jugenditadium von Lepidurus wiedergegeben. Es ift jomit volljtändig unrihtig, wenn Herr W. Hartwig behauptet, ich hätte die Gier mit Erde von den Fundftellen des Thieres erhalten und er hätte erjt ge junden, daß die Eier der Eisfälte ausgefegt werden müfjen, um zur Entwidlung zu gelangen. en Einbringen und Pflege der Uquarien-Chiere. Bon Baul Nitidhe, Zuerjt möchte ich auf einen Sehler aufmerffam machen, der durchaus zur vermeiden it und doch don Anfängern und von fehr vielen älteren Liebhabern oft begangen wird: Man geht hin, fängt oder kauft fich die Thiere und Ächüttet, zu Haufe angefommen, den Suhalt des Glajes in das Aquarium. Keinem Agquarienthter it ein fo plöglicher Waflerwechjel angenehm, im den meilten Fällen wirft er fogar verderblih. Hierin wird auch viel von den Herren Händlern gefehlt und gar oft nur joweit Rücdjicht genommen, als der eigene Nachtheil eS gebietet. Wenn ich ausgehe, um Fijche einzukaufen, Die jich im geheizten Raum befunden, lafje ich das für den Transport beitimmte Waffer dem Beren entnehmen, welches die Thiere enthält, die ich faufen will. Man pfropfe in ein folches Transportgefäß nicht mehr Thiere, als darin ohne Nach- theil Die erforderliche HJeit leben fünnen: bei einem Kannendurchmeijer vor 25 cm etwa 8 mittelgroße Golofische bei einer Transportdauer von 24 Stunden im Sommer; zur Winterzeit und bei fürzerer Transportdauer entiprechend mehr. Handelt e8 fih um Thiere, die viel Saueritoff verbrauchen, danıt natürlich) noch weniger. Zu Haufe angefommen, jchütte ich den Inhalt in eine flahhe Wanne und fülle aus dem zur Aufnahme bejtimmten Aquarium jo viel Waffer in die Wanne, als etwa /, deS zum Transport benußten Waffers beträgt. Sodann wird die Wanne mit einem durchfichtigen Stoff gut zugebunden (Stüd alte Gardine), damit ein Herausfpringen der Fiiche verhindert wird. orellen, Orfen, Ellriten, Mafropoden u. a. m. überwinden in Ddiefer Beziehung beträchtliche Bordhöhen. Nach je 12 Stunden wiederholt man das Zufüllen des Waffers in derjelben Weife 3-4 Mal. Auf dieje Weife erreicht das die Neulinge enthaltende Waffer nicht nur allmählich die Temperatur des im Aquarium befindlichen Waflers, fondern die Neulinge gewöhnen ji) auch ganz allmähli an das in den meiften Fällen alte Wafjer de8 Aquarium, und Diefer leßtere Umstand it ja nicht 1nbes rücjichtigt zu laffen, wenn man fi vor DVerluften jchüsen will. Nach dem Einbringen hat man aufzupafjen, wie die Thiere jich benehmen; eS gejchieht dies Daher immer am beiten im Laufe des Vormittags. Halten jich, wie früher erwähnt, Grundfiihe am Boden auf, vertheilen fich die amderen Suche in alle Schichten des Waffers, jo it den Thieren der neue Auf enthalt angenehm. Nach wenig Stunden fan ich freili) das Bild ändern, die Thiere ziehen beinah im Oänfemarjh an den Glasjcheiben oder jonjtwo an der Oberfläche des Waffers entlang, jpäterhin fogar das Maul halb über die Wafferoberfläche bringend. Es ijt dies der ficherjte Beweis, daß das Aguarium in feiner gegenwärtigen Berfaffung zu viel Thiere beherbergt und 8 muß für Schleunige AbHülfe geforgt werden. In ein flaches Gefäß, Aguarium, Wanne oder dergl., bringe man aus dem Behälter etwa drei Finger hoch Wafjer, das fich bei diefer Vornahme hinreichend mit Sauerjtoff wieder verforgt, und jege hier hinein alle die Fijche, die ein befonders jauerjtoffhaltiges Peso (BE Wafler verlangen, als Forellen, Barjcehe, Drfen, Ellrigen u. j. w., lafje damır die Durhlüftungsporrichtung im Aguartum ftärfer arbeiten und Volk mehrere Stunden jpäter, al3 die im Aquarium verbliebenen Fiiche wieder die richtige Lage einnehmen, die in der Wanne befindlichen Fische hinein. Während der Zeit vergeffe man nicht, die Wanne zu Überdeden bezw. zuzubinden. Heigt ih troß ftark arbeitender Durchlüftung und Springbrunnen der Uebelitand wieder, jo muß man natürlich einige Fiihe ganz entfernen. Es ift mir Dies in jüngjter Heit allerdings nie vorgefommen, denn bei ven früher tm der „Sits“ bejchriebenen Apparaten fanın man ein Aquarium bis zur Unhiinpelt mit Ihieren vollpfropfen, ohne daß diejelben je Mangel an Luft Haben wirrden. Was nın das Füttern der Thiere anbetrifit, jo it eS faum glaublich, welche Märchen darüber bei den Leuten Verbreitung finden: man joll nur mit DOblaten füttern, ab und zu etwas alte Semmel; Sletsch jchaffe den Threrei Eingeweidewürmer und was derartiger naturwiffenschaftlicher Blödfinn mehr it, ja, eine angejehene Zeitung in Berlin räth ihren Lefern, die Fiiche in dein Wintermonaten gr nicht zu füttern, da font die TIhiere an Berftopfung zu Grunde gingen. In eriter Linie tft zu berücfichtigen, daß die Stiche jammt und jonders Fleijchfreifer find, nur wenige un nehmen auch etwas pflanzliche Kahrungsitoffe zu Hülfe. Die zweite Hauptjache beim Füttern ift die, daß man nie mehr Sutter auf einmal reicht, als die IThiere anjcheinend innerhalb zwei Stunden auf frejien, und für's dritte reiche man ihnen täglich ihre Gaben. Nehmen wir nun aljo an, das Aquarium it fertig eingerichtet, die Thiere find tr richtiger Weije eingebracht und befinden fich anscheinend wohl, jo füttere man am eriten Tag gar nicht. Haben fich jehr viel Insekten entwicelt, jo braucht man natürlich jo lange nicht zu füttern, als bis alles aufgezehrt ift, denn ein wohlichmecden- deres und gefunderes Futter fann man den Thieren ja überhaupt nicht bieten. Für Naubfiiche werden von vornherein einige Kleine Futterfifche mit eingebracht, fie gewöhnen jtch allmählich ganz von jelbft auch an das todte Futter. Vom zweiten oder dritten Tage an beginnen wir mit dem Jutterreichen und zwar thunlichjt immer zu ein und derjelben Zeit und an eim und derjelben Stelle ve8 Behälters. Bor jeder Fütterung rufen wir die Ihiere durch Klopfen aıt den Rand des Behälters, fie gewöhnen ich jehr bald an diefen Auf, erjcheinen indeß jpäter immer fofort auch ohne denjelben an der Futterftelle, jobald man jich zur Fütterungszeit an das Aquarium ftelt. Nun werfe man r die Dber- fläche für den Kopf (Naubfische laffe man unberücfichtigt) 2 Ametjenpuppen und lajje eine halbe Stunde jpäter ganz fein gejchabtes, mageres, Frisches Rindfleisch (für den Kopf wie eine Linje groß) vor den Augen der Fijche im vas Wafjer gleiten. Man füttere alfo im Anfang immer lieber zu wenig als zu viel und entferne in den erjten 8 Tagen vermittelft Stechhebers alles, was nad) 2 Stunden noch nicht anfgezehrt ift; ein wenig wird natürlich am Boden liegen bleiben und bis zur nächiten Fütterung von den TIhieren aufgefucht werden. Am dritten und vierten Tage füttere man nur Ameifenpuppen — friiche find den getroefneten vorzuziehen —, und ich füttere, wenn erjtere vorhanden, alle Bi os Wochen nur einmal NRindfleifch, während ich dies Iegtere Futter im Winter wöchentlich etwa dreimal reiche; am fünften Tage gebe man wieder nur Nind- fleifch und jo fortfahrend, jich dabei die Thiere, wie oben erwähnt, nach und nach) an eime beftimmte AFutterftelle (tieffte Stelle des Aquarium, wo feine Miicherde) gewöhnen. Naubfiische befommen pro Kopf alle 2 bi8 3 Tage einen Futterfiich, nach 3 bis 4 Wochen mache man die Paujen immer länger, bis fie jchlieglic) das Nindfleifch nehmen. Im Sommer fann man durch Wafferinfeften, Negenwürmer, ‚unbehaarte Raupen, Käfer und Dbjt-Maden noch mehr Abwechslung jchaffen. Negenwürmer wasche man gut ab, damit der bisweilen anhaftende Schleim ab- geht, dann werden fie fein gehadt oder gewiegt. Der jo entjtandene Brei tft in einem ganz feinen Drahtfieb (Fleischbrühe- oder Theefteb) gut auszumachen, am beguemjten, indem man das Wafjer der Wafjerleitung durch das Sieb laufen läßt. Nach dem eriten Wajchen wird ein nochmaliges Herfleinern und ein zweites Wafchen nothwendig fein. Man hitte fich, den Thieven die Nahrung in zu großen Stücden zu reichen, an zu großen Zutterjtücden ift mir jchon manches jchöne Thter erjticdt. Bejonders gefährlich in Diejer Beziehung jind jogenannte „große“ Ameifenpuppen, diefe müjjen am beiten mit einer Kleinen Scheere durchichnitten werden. ie laffe man im Sommer Nindfleifih und ITrodenfutter ganz weg, weil man ja bejjeres Futter in Menge hat; im Winter find Infekten, Negenwürmer, friiche Ameifenpuppen, Zutterfifche u. f. w. gar nicht bezw. nur jehr unregel- ‚ mäßig zu haben und man fann dann mit dem Eingewöhnen wieder von vorn anfangen. Ein gutes Winterfutter it auch vorher eingeweichter Weißwurm und ich verweife noch auf das in Nr. 48/88 der „Ifis“ bejchriebene Mifchfutter, für ganz Eleine Fische befonders geeignet; auch die Sikungsberichte unferes DBereins vom Vereinzjahr 88/89 brachten jehr viel Belchrendes in Diefer Nich- tung. Nach furzer Yeit wird man genau wifjfen, welche Menge Futter man täglich zu reichen Hat und fommt c8 bei einem bewanderten Liebhaber auch gar nicht darauf an, wenn er einmal einen, ja jelbft mehrere Tage Futter zu reichen nicht im Stande ift; er füttert eben vorher und nachher etwas mehr. Der Anfänger aber hüte fich, dies zu thun, er füttere dann im Nothfalle Lieber einige Tage gar nicht oder noch beffer, er bringe vorher eine Anzahl lebender Sutter-Thiere in das Aquarium, alg Müdkenlarven, Eyclops, Daphnien u. qa., und recht Kleine Zutterfifche; Lebtere werden auch von jedem Nichtraubfiich, theilweife ganz gern, theilweife al Nothmittel gegen allzugroßen Hunger ge- nommen. Auch mit dem lebenden Futter jet man, wie früher gejagt, jehr vor- fichtig, bejonders Daphnien in zu großer Zahl machen gar bald das Wajjer für jich jelbft und andere Thiere ıumathembar. Nie aber wird diejer lettere Fall eintreten, wenn die Durchlüftungs-Apparate vorjehriftsmäßig arbeiten, nur hat man gerade bei Daphnien (Daphnia pulex und D. magna) aufzupajfen, daß jich die Glagröhren im Aquarium nicht verstopfen, event. hebe man Lieber die beiven Nöhren auseinander, lafje alfo die Luft direft durch das Wajfer gehen. (Fortfeßung folgt). eo FR Mittheilungen über den Yeftbau, der Stichlinge. II. Das Nejt des Zwergftihlings. (Mit Abbildung). Dbzwar jchon vor 150 Jahren und dann befonders im vierten und fünften Sahrzehnt unferes Jahrhunderts Nachrichten über den Neftbau und die Fort- pflanzungsweije der Stichlinge veröffentlicht wurden, jo beziehen jich doch alle jene Angaben auf den Seeftichling (Gasterosteus spinachia, Z.) und den ge- wöhnlichen dreijtacheligen Stihling (G. aculeatus, Z.), folche über den durch 9 bis 11 Rüdenftacheln ausgezeichneten Ziwergftichling (G. pungitius, ZL.), deffen Verbreitung und Borfonmen übrigens auch erjt Lüdenhaft bekannt find, fehlten. Im Mat 1870 nun hatte Herr Prof. Dr. 9. Landois in Münfter i. W. ©e- legenheit, auch Ddieje Stihlingsart in ihrer Kunftfertigfeitt zu beobachten und dabei feitzuftellen, daß der fleine Stichling bei der Anlage feines Neftes in mancher Hinficht von feinen genannten Gattungsverwandten abweicht (vergl. „Hoolog. Öarten” Bd. XIL, ©. 9). Der mergelige Boden des Teiches, in welchem der Beobachter vier oder fünf Nejter auffand, bejist ziemlich Flach anfteigende Ufer, ift mit der Wafjer- feder oder Sumpfprimel (Hottonia palustris, Z.) und einigen Örasarten bes wadhjen und hat gegen 15 Schritt im Durchmeifer. Das in der Heichnung (Fig. 3) Dargeftellte Neit befand jich etwa 45 cm vom Ufer entfernt in einer Tiefe von 25 cm; die Höhe vom Boden betrug etwa 7 cm*). Zum Stübpunft de3 Nejtes hatte der Fiich ein Blatt der Sumpfprimel und außerdem einige Halme einer benachbarten Oraspflanze, Agrostis alba, Schrad., gewählt. Als Keftmaterial waren viele vergilbte Grashalmftüde verwendet, welche zwijchen feinem Wurzelwerf verwebt lagen. Das Neft jelbft bejist die Gejtalt eines walzenförmigen Vogeleies, das in der Länge 6cm und in der Breite 3 cm mißt. „Nicht immer jtehen die Nejter in der angegebenen Höhe über dem Boden des Gewäjfers, jondern werden meift eben über dem Grunde, jedoch jtets frei- stehend und nie (wie e3 beim dreiltacheligen Stihling der Fall) im Boden jelbit angebracht". Einige Nefter fand Herr Prof. Landois nur aus Öras- blattjtüdchen, Hälmchen und Wurzelfafern mit Ausschluß noch vegetirender Pflanzentheile aufgebaut. Das Neit wird vom Männchen allein hergerichtet und erjt jpäter vom Weibchen mit Eiern belegt. Um Größe und Anzahl der Eier fejtzuftellen, wurden zwei Nefter jorgfältig geöffnet. Die in denjelben befindlichen Eier, welche fugelig find und einen Durchmeffer von 1 mm haben, fleben jämmtlich su einem Ballen aneinander, und eben daher kommt cs, daß fie, wenn auch die Neitwände an der eimen oder der anderen Stelle weniger fejt verfilzt jind, nicht aus dem Net heranzfallen. Die Anzahl der Eier beträgt durchjchnittlich gegen 700. Herr Prof. Landois hat auf feiner Zeichnung gleichzeitig veranschaulicht, ivie das Männchen (unten vechts), um das Weibchen von räuberischen Angriffen auf Eier und junge Brut abzuhalten, den Eingang des Nejtes bewacht. *) Der Zwergitichling baut aljo, gleich dem Seeftichling, ein Hängendes Neft, während ihr dreiftacheliger Verwandter wohl ausnahmslos am Boden niftet. D. RN N NS ors au nal.del, Big. 3. Aefl des Zwergftid) lings (nat, Br.), beobachtet von Prof, Dr. 9. Landois in Müniter. See Derleidechje und Scheltopufif im Terrarium. Bon 9. Fiiher-Sigmwart. (Mit Abbildung). Eben jo wie es groge, alte Exemplare der Zauneidechje giebt, welche vor Nichtfennern von der grünen Eidechje nicht oder faum unterfchieden werden können, eben jo leicht kann diefe mit der Werleidechfe (Lacerta ocellata) ver- wechjelt werden. Diefe wird nämlich nicht viel größer als große Exemplare der eriteren, hat aber eine viel gedrungenere und robuftere Geftalt und bietet daher mehr ein Bild der Kraft als der Gejchmeidigfeit (vergl. Abbildung 4). ZA GERN er VD“ G 7 Su en TE —=) = Vig. 4. Perleidedjfe (Lacerta ocellata). An jeder Seite des Körpers finden fich bei den eriwachjenen Männchen erbjen- große Stahlblaue Fleden, die aber bei jungen Männchen und bei ven Weibchen fehlen. Die jtahlblaue Kehle während der Brunftzeit Haben die Männchen mit denen der grünen Eidechjfe gemein. Der Schwanz ijt nur etwa 1/,; mal jo lang al3 der Körper. Ein ficheres Unterfcheidungszeichen ift die Färbung der Unter- jeite des Schwanzes, denn diefer ift, namentlich etwa im eriten Viertheil, unten weiglich, aber einzelne zeritreute Schuppen find dunkel gefärbt, jodaß er uns regelmäßig punktirt erjcheint. Im Terrarium konnte durch diefe Punkte jicher eine Berleidechje von einer Smaragd-Eidechfe unterfchieden werden, wenn auch nur ein Theil des Schwanzes fichtbar war. Am 23. Sunt 1883 famen mit einer Sendung lebender Thiere aus Tunis auch jechs Perleidechjen an, prächtige, kräftige Geftalten, von denen die größte 55 cm maß. Diejelben hatten jich bald im Terrarium eingewöhnt, wober «8 fich aber zeigte, daß fie ihre Wildheit nicht jo leicht ablegten wie die grimen Eivechjen. Troß aller Bemühungen blieben fie im erjten Jahre jehr jcheu und furhtfam, zeigten aber eine trefjliche Ortsfenntnig. Wenn fie jich auch fern von ihren Schlupfwinfeln, jelbit angelegten Höhlen, jonnten, jo eilten fie, falls „semand das Terrarium betrat, doch in geradejter Linie auf diefelben zu, nur ihnen etwa wohlbefannte Hinderniffe umgehend. Nie wichen fie aber bei diejen Stuchtverfuchen dem Waffer aus, fondern duchjchwammen auch die weitejten Wafjerbegälter*) auf der fürzeften Linie und zwar mit großer Nafchheit. Im *) Das Terrarium des Verfalfers, 45 qm umfafjend, enthält jechs größere und Fleinere Balfins, deren größtes 2 qm Wafjerfläche Hat. 2 Yo zweiten Sahre fragen fie hie und da eimige Stückchen Kalbfleifeh oder frifche Ameifenpuppen, die ihnen, an eine Nadel gejpießt, welche jelbjt mit einem Storfe an einer Ölasröhre befejtigt war, gereicht wurden, kamen aber nie näher md fonnten auch nicht daran gewöhnt werden, aus der Hand zu frejfen. Mie alle Eidechjen verlangen fie in der Nahrung häufig Abwechjelung. Wenn man auch einmal glaubt, man habe eine Art Nahrung ausfindig ge- macht, die ihnen jehr gut munde, jo hört dennoch bald die Freßluft wieder auf, was jtet3 ein Zeichen ift, daß man ihnen wieder etwas anderes bieten müjje. Dieje Eigenjchaft der Eidechjen verurjacht viele Mühe und ift Häufig die Urjache, daß fie nicht wohlgenährt erhalten werden fünnen. Sie hängt wohl damit zu= fammen, daß im der Freiheit naturgemäß. mit der vorriücdenden Jahreszeit De- ftändig andere Kerbthierarten und überhaupt andere folche Thiere erjcheinen, die ihnen zur Beute werden. Im Terrarium wurde für die Berleidechjen folgende Neihenfolge feitgefeßt: Früh im Frühling, beim Hervorfommen aus dem Winter- Ichlafe, wurde ihnen rohes Kalbfletich, in Fleine Stücdchen gejchnitten, an Der Kapdel gereicht. Etwas fpäter, wenn die Gartenarbeiten begannen, famen Die Negenwürmer an die Weihe. Wenn diefe nicht mehr beliebten, jo bildeten fette Engerlinge willtommene Mahlzeiten, und jpäter die Maifäfer, die fie gern nahmen. Dann, etwa im Juni, folgten die Gehäufejchneden, von denen namentlich Helix arbustorum (Schnirfelfchnede) mundete, die eine nicht jehr harte Schale befißt umd wie eine Nuß aufgefnadt wurde (Den grünen Eidechjen mußte jie ftet8 aufgeflopft und von der Schale forgfältig befreit werden). Anfangs Suli wirden viele Grillen eingefebt, auf die fie zwar einige Zeit eifrig Sago machten, die ihnen aber doch jehr bald verleideten. Zu Hajelnußgroßen Klumpen zufammen- geballte frifche Ametfenpuppen dienten ihnen mn zur Nahrung, und zwar gefiel ihnen Dieje jehr lange, auch wenn ihnen täglich eine große Zahl folcher Klumpen, auf einem Bleche vertheilt, dargereiht wurden. Enplich erjchten der Auguft, wo fiir den TerrartumsBefiber eigentliche Ferien begannen. Denn nun erjchienen in Hille und Fülle die Henjchreden, die für alle Eidechfen und einen großen Theil der anderen Terrarium-Bewohner die belichtefte natürliche Nahrung bilden und von denen täglich eine Menge im Terrarium freigelaffen wurden, wobei man nicht ängftlich aufpaffen mußte, daß jede Eidechje ihre Portion befam, wie 5 bei anderer Nahrung war; denn jobald fie das durch das Hüpfen der Heu- jchredten verurfachte Geräufch hörten, erjchienen die Jäger überall her und be- gannen eifrige Sagd zu machen. Diefe Nahrungsart mußte dann aushalten bis zum Winteranfang. Ende April begann im Terrarium die Annäherung der Gejchlechter. Die Männchen verfolgten bei schönem Wetter und hoher Temperatur oft die Weibchen. Ende April 1885 fonnte zum erjten Male die Begattung beobachtet werden und jpäter öfters, bis in den Juni hinein. Dieje geht ganz wie bei den Yaun- eivechjen vor fich. Mitte Juni waren die Weibchen trächtig, und am 5. Auguft fanden jich einige Eier, die 15 mm lang und 12 mm breit waren, leider aber nicht zur Entiwiclung gelangten. es Ein Werbehen jtarb im Suli an Legenoth. Auch litten mehrere Berk eivechjen in diejer Zeit am eigenthümlichen Gefhwürbildungen, namentlich an den Zehen und am Kopfe, an denen nach und nach alle zu Grunde gingen bis auf ein Werbeden, das heute noch gefund und Fräftig tft. Da dafjelbe gerade das wildelte Eremplar der ganzen Kolonie war, das nie eine ihm angebotene Nahrung annahın, jo mu$ daraus gejchlojjen werden, daß die Gejchwirbildung eine Folge von unzwecmäßiger Ernährung war, und endlich konnte ziemlich jicher ausfindig gemacht werden, daß gewiffe Gehäufefchneden Dieje Krankheit, an der auch die grünen Eidechjen hie und da litten, verurjachten. Das legte Exemplar der Berleidvechjfen tft heute noch jo wild und unbändig wie am Tage feiner Ankunft. (Fortfeßung folgt). Der Sifchfang unferer Teichjchilöfröte. Bon Bruno Dürigen. Es muß auffallen, daß die älteren Autoren Hinjichtlich der Ernährung unferer Sumpf oder Teichjchtldfröte (Cistudo lutaria, Gesn.) recht im Unflaren find. So jagt noch Wolf in Sturm’s „Fauna“ (Amphibien, 3. Heft) i. 2. 1802: „Ihre Nahrung bejteht, wenn fie in Sreiheit lebt, aus Waiferinfeften, Schneden, Fischen, Wafferpflanzen; in der Gefangenfchaft frißt fie allerhand Küchengewächje 3. B. Salat, Haberjchößlinge 2c., auch Sllete, Mehl, Brod und Steifch, auch fogar bloßes Heu.” Derartige Angaben können nur auf mangel- after Kenntnig der Lebensweije einerjeitS und auf ungenauer Beobachtung des Thieres andrerjeits beruhen; denn die Kot der lutaria ift eine vein animalische. Vie eingewurzelt aber jene wrthümlichen Anschauungen waren, das bezeugt noch Brof. %. ©. Voigt, welcher in jeinem Lehrbuch der Zoologie (Stutt- gart 1835 —40), 3. Band, ©. 87, ftch von derjelben nicht frei machen fann und die Mittheilungen Anderer über das VBerzehren von Küchengewächien, Salat, Heu, Brot und Mehl wiederholt, troßdem ihn jeine eigenen Erfahrungen das Nichtige lehrten; und nur in einer Alnmerfung wagt er die legteren zu be= rühren: „Bon den vielen Slußfchilofröten (auch nordamerifantjchen), die ich lebendig gehabt, Hat bet mir nie eine Vegetabilien genteßen wollen. Einft brachte ich zufällig einige Wafferfalamander in ihren Behälter, und da wurden te jehr lebhaft und zerbiffen fie. Bon nun an verfchmähten fie weder Negenwirrmer noch Vogelgedärme u. dgl. m." Die Nahrung der lutaria wie aller Sumpf Ichildfröten ift eben eine rein animalische: fie frißt lebende Thiere, Würmer, Wafjerkerfe, Schnedei, Ftiche, ferner Fröfche und Meolche und deren Xarven, daneben aber auch andere thieriiche Stoffe (Nas). Am liebjten von alle dem fcheint fie Fifche zu verzehren. Dies -bemerfte bereits der alte Marcgraf, welcher weiter beobachtete, daß die Schilöfröten beim Fiichfang zunächit einige Bilfe in die weichen Theile des Unterleibes thaten, bis der geihwächte Fi auf den Rüden fiel und jich nicht mehr bewegte, worauf fie ihn unter das Waffer zogen und ihn bis auf die Gräten und „einige fnorplige Theile des Kopfes“ auffraßen; und da dabei oft die Schwimmblafe des Fisches bis zur Wafferfläche emporfam, jo giebt Maregraf das Umhertreiben einiger Filchhlafen auf einem Teich oder anderen Gemwäljer als ein jicheres Kennzeichen dafür an, daß das Ie&tere von Schilöfröten bewohnt jei. Sie weiß unter den Fiichen, troßdem fie viel plumper erjcheint als dieje, recht aufzuräumen und auch ziemlich große Stüce zu erbeuten. So hatte ich im Frühling 1876 in ein Oartenbaffin außer anderen Thieren 12 Schlammbeißer (Cobitis fossilis, Z.), jtattlihe Exemplare von 15 bis 22 cm Länge, gejebt, welchen man während meiner Abwefenheit im Juli eine ausgewachjene, fonft im Garten herumlaufende Teichjchildfröte beigefellt Hatte. Am Bormittag nad) meiner Rid- funft traf ich Diefelbe eben an, wie fie einen der Stiche verzehrte, indem fie, auf einem flachen Stein fißend, unter Zuhilfenahme der Vorderbeine im Wafjer mit ihrem Maul Stüde Fleisch herausrig und verjhhlang. Als Nejt von dem ganzen Dubend fand ich nur nun zwei lebende Stiche und eine Menge Gräten 2. dor. Vie ich weiterhin beobachtete, verfuhr jte bei ihrem Siihfang auf zweifache Art: entweder verhielt jte fich unter Waffer ganz ruhig und faßte den ütber ihr dahinschwimmenden Filch mit den Kiefern am Unterleib, um ihn fogleich in die Tiefe zu zichen oder, fall® eS ein jtarfes Exemplar war, ihn zunächit durch beigebrachte Biffe zu entfräften und danı zu bewältigen, — oder aber fie ja auf einem flachen Stein und faßte den umter ihm hervor- lugenden bezw. an ihm entlang ziehenden Fifch von oben, hielt ihn feit und verzehrte ihn im der angegebenen Weile. Das lebtere Verfahren des Fijch- fanges, welches ich noch mehrmals beobachten fonnte, war mir neu, ich finde es auch jeßt no) nicht im einem umjerer Handbücher erwähnt, weshalb ich hier darauf binweifen möchte. Stöfhen macht fie gewöhnlich in der Weife Den Snreia) daß jie Die- jelben, während fie an der Oberfläche des Waffers fich jonnen oder auf Beute lauern, plöglich von unten rejp. von der Seite her an einem Hinterfuß pact, in die Tiefe hinabzieht, Hier das Bein weiter umd weiter verjchlingt, um es endlich mit Unterjtügung der Vorderbeine ganz vom Aumpf abzutrennen umd dann auch die übrigen Theile des Körpers und Stücde dejjelben ab- und heraus- auveigen und zur verzehren, bi8 schließlich nur das Sinochengerüft noch vorhanden ijt. Molche, Kaulguappen, Würmer, Schneden, Wafferterfe verurfachen ihr teine jolchen Umstände. Die wirbellofen Thiere werden gewöhnlich von oben gepact, und zwar auch auf dem Lande, wo fie fich übrigens an Wirbelthieren Höchit jelten einmal und dann auch nur an Kleinen (Molchen) vergreift, weil fie ihre Beute nicht auf dem Trocdnen, fondern nır unter Wafjer ver- Ichlingen fann und demnach diefelde erft nach dem Waffer tragen muf. MN Kleine Mittheilungen. Aus der Shaufammlung des Königl. Mufeum für Natur- tunde zu Berlin. Wie Schon durch die Tageszeitungen befannt geworden, ijt in dem neuen Mufeum für Naturkunde zu Berlin (Smvalidenftrage 43) für alle Abtheilungen: Ihier-, Gefteins- und Verfteinerungs-Slunde, neben der ftreng wijfenihaftlihen Sammlung eine dem großen Bublifum zugängliche Schaujammlung eingerihtet. Aus der zoologijchen Abthetlung, dem Herru Geh. Rath Prof. Dr. Möbius unterjtellt, interefiren uns hier inSbejonvere die Gruppen der Fiiche, Amphibien umd Keptilien. Der SKuftos der Ftich- Summlung, Herr Dr. 5. Hilgendorf, hat bei Ordnung der Schaufammlung den Grundgedanken verfolgt, außer einer allgemeinen jylitematischen Sammlung, welche verjchtedene Driginal-Eremplare (4.B. aus der alten Bloch’fchen Sammlırıg) und Daritellungen aus der Entwiklungsgeihichte enthält und eine Weberficht de3 ganzen Syitems mit Hervorhebung bezw. Berücjichtigung aller Yamilien und der hervorragendften Gattungen bieten joll, drei von derjelben getrennte Tauniftiihe AbtHetilungen zu fchaffen, nämlich die der Mittelmeer, der Nord» und Dftjees und der deutjchen Süfmwafjer-Fiiche. Die legtere foll auch die bet ung eingebürgerten ausländischen Spezies (Goldfifch, nordamerifanifche Barjche u. a.), ferner etwa vorkommende Varietäten und die Sfelette der ein= zelnen Arten aufweijen und namentlich auch Lebens und Fortpflanzıngsweije, Entwicklung und fonjtige biologische Punkte veranjchaulichen. Dafjelbe wird bei der Sammlung der deutichen Amphibien und Reptilien — Suftos: Dr. Anton Reiherow — ins Werf gejeßt. Da es aber in diefer Beziehung der Hauptjammlung des Zoologtschen Meujeum faft an Allem fehlte und die nöthigen Objekte durch) Handlungen und Händler auch Schwerer zu erlangen find als Die entwidelten Thiere, jo feien Sammler, Naturfreunde und Liebhaber hiermit angeregt, Eier, Entwicdlungsitufen (Larven), Varietäten 2c., dem Murfeum zur Verfügung zu Stellen. D. * Das Berliner Aquarium, welches früher feine Mittelmeer - Thiere aus Trieft bezog, hat feit einiger Zeit cine eigene Fangjtation zu Novigmo an der Adria eingerichtet. Diejelbe ift dem Aquarium jchon von erheblichem Bortheil gewefen. Um te mın aber nocd) zu vervollfonmmen, geht Direktor Dr. D. Hermes Anfang April auf einige Wochen felbjt nach Novigno. Bon neuen Grwerbungen des Aquarium feien eine Anzahl lebender Heringe (aus Stralfund) und eine Sendung Aalbrut erwähnt. Stagefaften. 11. Seren 9. 2. in Magdeburg: Die überfandte Pflanze, welche in Ihrem Aquarium fo munter gedeiht, ijt eine Zaichfraut-Art, nämlich das fadenblättrige Kaichfraut (Potamogeton pectinatum, L.) und zwar die breitblättrige Form (var. latifolium) defjelben. Da diefe Form dem jalzhaltigen und bradigen Maffer angehört, jo wäre e3 un interefjant zu willen, ob das Gewäffer, dem Sie die Pflanze entnahmen, diefe Eigenjchaft beiibt. Uebrigeng jei ne äfnt, daß au andere Laichfräuter fich gut flv Aquarien eignen. En WED“ 12. Herın Kapitan B. in Titel, Ungarn: Die „grüne Farbeir de. Wajjers in Khrem Aquarium wird durch Algen veranlaft, welche unter dem Einfluß zeichen Lichtes, das Shr Aquarium genießt, luftig gedeihen und das Wafjer durchjegen. Wollen Sie das Tettere hell und. ar haben, jo werden Sie für Durhlüftung des Aquarium jorgen müjjen. Wegen eines Durchlüfters wenden Sie fih, falls Ihnen Feine anderen Bezugäquellen befannt jind, an die Firma Warmbrunn, Duilik & Co. in Berlin C., Rojenthaler Straße 40, die sonen auf Ver- langen eine jpezielle Preislifte zufendet. 13. Hein W. ©. in Scwäb.-Hall: Der Blattfußfrebs (Apus et Lepidurus) greift die Fifche nicht an. Das Wafjer des Aquarium würde er beim Tode nur „verpeiten“, wenn er plöglich in großer Anzahl zu Grunde gehen und nicht Acht darauf gegeben würde. Einzelne abiterbende Blattfüße werden von den anderen fleijchfveffenden Bewohnern des Behälters jchon unjhadlich gemacht. 14. Herin U. K. in Graz: Wenn die Arolotl die verzehrten Streifen Rindfleijch nach. zwei oder drei Tagen wieder ausgewürgt haben — denn auf dieje Weije geben fie diejelben wieder von fih —, fo darf dies als ein Zeichen dafliv betrachtet werden, daß die Drgane der Thiere das Fleisch, das ihmen vielleicht in zu ftarfen oder zähen Schnitten geboten wird, nicht verdauen können. Füttern Sie doch zunächft einmal Negenwürmer, die jest ja überall leicht zu erlangen find und geben Sie uns jpäter gefl. wieder Bejcheid. Herrn A.v. W. in Graz: 15. Die Heinen Fiihe, weldhe Sie in Wien gejehen haben, find nicht „japanifche Zmwergarten”, wie der Händler gemeint Hat, jondern nordamerifanijche Fifche, der Zwergmels und der Steinbarfch, welche auf Seite 4 d. BI. erwähnt wurden. Welche größte Länge diefe Fiiche erreichen, Ffünnen wir Ihnen aus eigener Anjhauung nicht berichten. Der Banzermels ift jehon eingeführt worden, jteht aber jehr Hoch im Preife (8090 ME. pro. Paar). — 16. Aponogeten distachyon blüht allerdings „beinahe das ganze Jahr“, nur darf man dieje Angabe nicht jo verjtehen, als ob fie fortgeje&t blühe; fie macht jelbjtverjtandlich auch Ruhepaufen, aber jobald jtie Winters im geheizten Raum jteht, blüht fie auch danıı und fomit „Sommer und Winter“. — 17. Bilder ji) eine Staubjhiht auf der Wajjerfläche des Aquarium, dann empfiehlt jih die Einrichtung eines Springbrunnens au für „Sumpf- Aquarien” — 18. Siftzähne fann man den Schlangen ausreißen, ohne daß es der Gejundheit der Seßteren von Nachtheil if. Aber die Giftiehlangen haben Kejervezähne, die an die Stelle der ausgerifjenen treten und oft jchon nach drei Tagen ausgebildet find. Herin R. Nemik in Köln: 19. Die betreffende Eidechje Fan nicht anders verpflegt umd behandelt werden, al3 Sie e8 bereits gethan. Dak Ihr Verfahren richtig ift, beweilt Ihnen das. Wohlfein des Weibchens; vielleicht war das Männchen, früher jchon nicht recht gejfund und Fräftig, und es hat jich nun vollends erihöpft. — 20. Männchen und Weibchen des Feuer-Salamanders (Salamandra maculosa) unterjcheiden fich in der Färbung nicht. Dagegen Fennzeichnet jich das. Männchen durch die beiderfeits der Afterfpafte erheblich gef hmwollene, das Weibchen durch, flache Kloafengegend. D. Brieffaften. Harn Prof. Dr. Fr. Brauer in Wien: Sendung mit vielem Dank erhalten. — Herrn R. 3. in Negihfau: Das Abonnement auf die „Blätter“ it ganzjährig und beträgt 3 Mark; bitte die Beitellung, weil für Sie am billigiten, bei Ihrer dortigen Poftanftalt oder Buchhandlung aufzugebeıt. Beilage au „Blätter fir Aqnriar u, Cexardtenfteumde”, I. 80. Magdeburg, den 1. April 1890. N 4u.d,. Dereins-Ilachrichten. Verein der Aquarien= und Terrarien-Liebhaber zu Berlin. Situng am 7. März 1890. Um 83%, Uhr wurde die Sikung eröffnet. Zu Punkt 1 der Tagesordnung wurde auf Beihlug der Verfammfung von der Vorlefung des Testen Situngsberichtes, weil jelbiger in dem Vereing-Organ „Blätter für Aguariene und Terrarienfunde” abgedrudt ift, abgejehen. — Zu Punkt 2 wurde Herr Mufitdiveftor Veit, Luifenufer- 32, als Mitglied angemeldet, — Zu Bunkt 3 zeigt Herr Unger eine feinem Aquarium entnommene Alge vor, die in dem Maaße wuchert, »daß fie jhon das ganze Aquarium durhwachjen und die Pflanzen mit einer dichten Mafje bezügl. einem Ne überzogen hat. Die eingejhlojjenen Pflanzen gehen natürlich zurüc und schließlich zu Grunde, das Wafjer wird grim und undurhfichtig. Zwar jegen die Algeı veichlich Sauerjtoff ab, jehen aber nach Anficht des Borzeigers in einem Aquarium, welches doc) dei meijten Liebhabern neben den interefjanten Beobachtungen an Thieren ıumd Pflanzen auch eine Zimmerzierde bieten jol, nichts weniger als jhön aus. Herr Nitjche verweilt den Herun Rorzeiger auf den Janıar= und Februarbericht. Herr Hefjje bemerkt, daß eine genügende Anzahl von Schneden und Kaulquappen für die Vertilgung dieferv Algen im Aquarium jorgen dürften. — Zu Runft 4 berichtet Herr Marquardt Über die Vorbereitung zur Austellung und macht zunächit die erfreuliche Mittheilung, daß von einigen Mitgliedern bereits eine namhafte Summe für den Garantiefond gezeichnet und die Ausitellung- jomit gejichert ift. Bei der hierauf folgenden Girkulation der diesbezüglichen Xijte werden meitere Beiträge gezeihnet. Auch an die auS= mwärtigen Mitglieder ergeht die Bitte, möglichit reiche Zufhüffe zum Ausjtellungsfond zeichnen zu wollen. Die Beträge Jind im Juli d. S. zu zahlen und werden nah Schluß der Ausitellung zurüderftattet. Sehr erwünjcdht wäre e8, wenn hiefige wie auswärtige Mitglieder Chrenpreife ftiften würden. Hierauf wird zur Wahl der Ausfielungsdirigenten gejchritten und werden ein= jftimmig gewählt: Herr Ingenieur Willy Hefje, Alerandrinenftr. 95 und Herr Kaufmann Erich Marquardt, Plan-Ufer 35; beide Herren nehmen die Wahl an. Dann werden die Mitglieder der einzelnen Kommiffionen der Austellung gewählt. Die bereitwillige Annahme der einzelnen Aemter bemeift das große Anterejje, welches die Mitglieder für die Ausftellung haben, und iit es nur erwünjcht, daß auch die auswärtigen Mitglieder fich recht rege je nach Kräften betheiligen mögen. Der von Herın Marquardt ausgearbeitete Brojpeft zur Ausftelung wird in eingehender Beratung mit wenigen Aenderungen genehmigt umd nach feinem Erjcheinen in Druck jedem Mitgliede und Sntereffenten zugejandt werden. Auf Antrag des Herrn Hothorn wird bejchlofjen, daß zum DVerfandt der Profpefte CouvertS mit der in die Augen fallenden Aufjchrift „„Aus= jtellung des Vereins der Aquarien und Terrarien=-Liebhaber zu Berlin” ver- wendet werden jollen. Ferner wird bejchlojjen, giftige Thiere zu der Ausjtelung nicht zuzu= lajjen. Schluß der Situng 11 Uhr. Tagesordnung für die Situng am Freitag, den 11. April 1890 im Bierhaus Arminhallen, Kommandantenjtv. Nr. 20, pünftlic) Abends 8'/s Uhr. Punkt 1: VBerlefung des Berichts der legten Situng. Punkt 2: Anmeldung neuer Mitglieder. Punkt 3: Vortrag des Herin Nitihe „Einrihtung und Pflege des Süßmwafjer-Aquarium nad) eigenen Erfahrungen” (Abth.: Die Thiere),. Punkt 4: Gejchäftlihes und Vereins - Angelegenheiten. PBunft 5: Tragefaftent. Wilh. Schlüter in Halle a.S. Katurnlien- und Lehrmittel-Handlung. Keichhaltiges Lager aller naturhiftorifhen Gegenflände jomwie jammtlicher Fang- und Präparierwerkzeuge, künftlier Chier- und Bogelaugen, Snfekten- Hadeln und Borfplatten. Kataloge gratis und franko. Pllanzenpressen .. von Rich. Hennig, Srlangen. Anerfannt und prämiirt al3 nur praftiich und dauerhaft. Jlufte. Beichreibung Foitenlos. 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Nitfhe; Einbringen und Pflege der Aquarien- Thiere (Fortfesung). — B. Dürigen: Amphibien und Reptilien im April. — Kleine Mittheilungen. — Sragefaften. — Brieffaften. — Anzeigen. Dflanzen- Aquarien. Bon Dr. Udo Dammer. II. Armleuhter-Öewädhje. Zu. den Niefen unferer Heimifchen Süßwafjer-Algen gehören die Arm= leuchter-©ewächje oder Characeen, welche fich für ein Bflanzen-Aguartum ganz bejonders eignen. Site bewohnen nicht zu tiefe, jtehende oder fehr lang- jam fliegende Gewäffer mit Schlammgrumd. Wir finden fte demnach in Wafjer- tümpeln von einigen Fuß Tiefe, die auf Simpfen Hin und wieder auftreten, in Waldgräben 2. Hier bilden fie dichte, 6i3 über einen Fuß hohe Najen. Shr deutjcher Name, Armleuchter- Gewächje, Fennzeichnet ihr Ausjehen am beiten. An dünnen Stielen figen in 2—3 em Entfernung von einander Qurrle feiner Fäden, die ihrerjeitS wiederum wie der Hauptjtamm mit etagenfürmig übereinander jtehenden Duirlen bejegt fein fünmen. Wurzeln gehen dem Chara- ceen, wie allen Algen ab; ftatt ihrer tft die Pflanze mit wurzelähnlichen Gebilden, den Rhizoiden, im Schlamm befeftigt. Um die Pflanzen zu Haufe zu fultiviren, faffen wir einen größeren Bujch möglichit tief unter der Wafjerfläche und ziehen ihır jehr langjam aus den Schlamm heraus. Bei einem jchnellen Nud würde die zerbrechliche Pflanze zerreißen. Wir jchwenfen dann den Busch einige Male im Wafjer hin und her, damit die Hauptmaffe des Schlammes abgefpült wird, legen ihn dan auf einen -mitgebrachten, zuvor vollitändig na gemachten Bogen PBergamentpapier, biegen, fall3 dies nöthig fein follte, die Pflanze auf ihre halbe Länge vorfich- tig zufammen und wideln fie feit, aber ohne fie zu drücden, tm den nafjen — A) Bogen em. Dben und unten fneifen wir Die Bapierränder um und fchlagen dann unfer PBadet in einen trodenen PBergamentpapierbogen ein. Sp fünnen wir die Pflanzen ohne Schaden nach Haufe tragen. Nicht zu empfehlen ift e8, die Pflanzen in einer Botanifirbüchje oder in einer gejchloffenen Wafjer- flafche zu transportiren. Ich habe gefunden, daß fie dann faft ftet3 in fürze- jter Zeit zu Grunde gehen. Cine große offene weithalfige Slajche it aber jehwer fortzubringen. Jedenfalls dürfen in le&terer die Pflanzen nicht ein- gepreßt jein. | Bu Haufe bringt man die Beute zunächit in eine große Schüfjel mit reinem Waffer, in der man die Pflanzen durch jehr vorfichtiges Schwenfen möglihjt von Schlamm reinigt. Das Fchmusige Waffer giegt man vorjichtig ab, gießt aber gleichzeitig reines Waffer zu, jo daß die Pflanzen jtets unter Wäffer bleiben. Bortheilhaft it .e3, wenn man eine größere Wanne oder Schüffel zum Wafchen benugt, in welcher die Pflanze vollitändig ausgejtrecdt liegen kann. Das Waffer habe Zimmertemperatur. Sit die Pflanze joweit rein, daß das Wafjer nicht mehr jeymugig wird, fo überträgt man fie in das Aquarium Am beiten eignet fi) hierzu ein großes Einmacjegefüß von 30—40 cm Höhe und 18—20 cm Weite. Dies Gefäß wird mit filtrirtem Slußwaffer gefüllt. In Wafferleitungswafjer gedeihen die Pilanzen weniger gut. Das Waffer muß ebenfall® Zimmertemperatur haben. Man läßt es deshalb am beiten erit einen Tag in der Stube jtehen, ehe man die Pflanzen einjeßt. Erde oder Schlamm fommen nicht in das Glas. — Das Weber- tragen gejchieht übrigens in der Weife, daß man die Pflanze, welche man durc Schwenfen der Schüffel ausgebreitet hat, derart am oberen Ende faßt, daß alle Zweige gejtredt find, dann die Pflanze aus der Schüfjel hebt und all- mählich in das neben der Schüffel ftehende Gefäß einfenkt. Dies Einjenfen muß jehr langjam' vor fich gehen. Sit die Pflanze ganz im Gefäß, jo muß fie jenfrecht im Wafjer jtehen und die Enden der Zweige müfjen fic) noch etwa einen Gentimeter unter der Wafferoberfläche befinden. (Schluß folgt). Der Beine Blattfuf (Lepidurus productus). Don W. Hartwig, ord. Lehrer a. d. Sophienfchule zu Berlin. Zu meinem Auffage über die Jüchtung des Fleinen Blattfußes in Nr. 1 und 2 der „Blätter“ bringt Herr Prof. Dr. Friedr. Brauer in Wien eine Iheinbare Berichtigung (Seite 35). Wenn die Schlußfäße diefer jogenannten Berichtigung in der Form nicht verlegend und dazu nicht noch unriähtig wären, wirde ich darauf weiter nichts zu erwidern haben al® Dank; denn für jede wirkliche Berichtigung bin ich dankbar. Sp aber muß ich mich theils vertheidigen, theil® aber auch Herrn Prof. Brauers „Berichtigung“ berichtigen. Herr Prof. Brauer fagt von mir, ich hätte behauptet, daß ich „erjt Hätte gefunden, daß die Eier der Eisfälte ausgejett werden müfjen, um ....“ Herr Prof. Brauer hat ficher meinen Aufjfab fehr flüchtig gelefen, wenn er mir diefe Behauptung unterjchiebt. Wie fich die geehrten LXejer der „Blätter“ Ze leicht durch Augenfchein überzeugen fünren, Habe ich mur einfach mitgetHeilt, daß ich den Bodengrumd Durdhfrieren ließ. Ob ich der erfte oder zweite war, der diefes Verfahren einfchlug, darüber fteht in meinem Auffabe Fein Wort. Daß ich aber nicht abjichtlich diefes Verfahren als ein von mir gefundenes hinstellen wollte, geht daraus hervor, daß ih in dem kurzen Auffabe zweimal auf die Brauer’sche Arbeit Hinwies. Nebenbei will ich hier auch noch bemerken, daß ich in meinem Vortrage, welchen ich‘ 1889 im „Verein der Aquarien- und Terrarienliebhaber“ hielt, mehrmals auf das Verfahren alS das des Herrn Dr. Brauer in Wien Hinwies. Sch bat dabei auch die anmwejenden Herren, Dies Berfahren dahin abzuändern, daß das Berfuchsglas mehrere Tage in eine „KRältemifhung“ gejtellt würde, um die Eier tüchtig durchfrieren zu laffen. Noch Heute bin ich der Meinung, daß auf diefe Weife die Eier auch im Sommer zur Entwiclung zu bringen wären, obwohl Herr Prof. Dr. Friedr. Brauer: in Wien behauptet, jie müjjen ein Jahr in Moorerde liegen (Sand thut’s auch, wie ich durch Berjuch feitgeitellt Habe!). Diefe Verfuhe, mittels Kälte mijchungen die Eier zur Entwidlung zu bringen, jind erjt noch gründlich und ausdauernd von geubter Hand anzuftellen! — Herr Prof. Dr. Friedr. Brauer jagt ferner: „ES tft jomit vollitändig untihtig, wenn Herr W. Hartwig behauptet, ich hätte die Eier mit Erde von den FSundfstellen des Thieres erhalten”. Hierzu geftatte ic) mir aus jeiner von ihm felber und von mir angezogenen Abhandlung „Beiträge zur Kenntuiß der Phyllopoden“ vom Jahre 1877 (7. Mai) einige Säbe wörtlich anzuführen. Gleich der erite Sab lautet: „Die nachitehend aufgeführten und bejchriebenen Orustaceen erhielt ich größtentheil® aus Aufgüffen verjchiedener Erden, welche dem Boden von Negenlachen entnommen und mir troden über- „endet worden waren”. Seite 4 derjelben Abhandlung jagt der Autor: „Die Eier von Lepidurus productus, Bse., welche mit Erde getrodnet wurden, famen ne sur Entwidhmg”, 22. „Eine zweite Bartie Eier, welche in feuchter Erde in einer öfter gelüfteten Dunftfanmer, vom April bi3 December aufbewahrt und dann dem Gefrieren durch 14 Tage ausgejeßt wurde, lieferte ..... ca. 200 Nauplius“. Sit etwa, frage ich die geehrten Lefer, aus folchen Säben „tlar zu erjehen“, daß Dr. Brauer „diefen Phylopoden aus Eiern, welche im Aquarium gelegt wurden“, erzogen Hat? Sch wenigiteng erfah daraus das Gegentheil, jonft hätte ich nicht gejchrieben: „Freilic) wurde diejer Yeßtere (nämlich Lepid. productus) jehon im Aquarium zur Entwidlung gebracht (Dr. Brauer, Wien 1877), aber doch nur aus Eiern, welche man fie) im Frühjahr von feinen natürlichen Fundftellen verjchaffte”. IR Wenn Herr Prof. Dr. Brauer. feine Wrbeit vom 7. Mai 1877 anzieht und von diejer behauptet, daß auch aus ihr „Elar zu erjehen tjt”, dag er Lepid. prod. aus im Aquarium von den, Mutterthieren abgelegten Eiern ge- zogen hat, jo zeigt er, daß er diefe feine eigene Arbeit vor dem Niederjchreiben jeiner-jog. Berichtigung mit: derjelben Aufmerffamkeit gelejen Hat, iwie die, meinige ; denn aus jeiner Arbeit vom 7. Mat 1877 ijt gerade zu erjehen — das Gegentheil. Anger der eben angezogenen Arbeit Dr. Brauer’ führt Herr Brof. Brauer in der „Berichtigung“ noch eine vom 26. März 1874 an; dieje fenne ich nicht. Diejelbe brauchte ich auch beim Niederfchreiben meines Auffabes nicht zu fennen, da jie älteren Datums ift und nach den eigenen Worten des Herrn Bro. Brauer denjelben Gegenitand behandelt. Sollte darin mit nicht mißzuverftehenden Worten gejagt fein, daß Herr Dr. Brauer Lep. productus in gleicher Weije gezüchtet hat, wie ich, jo will ich ihm gern die Briorität bezüglich diefer Züchtung einräumen, Zweidentigfeiten im Ausdrude aber nimmermehr beweifende Kraft einräumen; ich erwarte aljo in diefen „Blättern” diesbezügliche wörtliche Mittheilungen aus der Arbeit von 1874. Was nım die Entwicdlung des Nauplius von Lep. produetus und Die betreffenden Zeichnungen anbelangt, jo war ich auch damit aus der Litteratur vor meinen eigenen Beobachtungen don durchaus nicht unbefannt, das geht doch wohl aus meinen Worten hervor: „Die weiteren Entwidlungsftufen find befannt, und brauche ich mich hier darauf nicht einzulaffen“. In mehreren Generationen züchtete Herr Prof. Dr. Brauer Apus cancriformis, Z. Die ausführlichere Befchreibung Ddiefer Beobachtungen finden die geehrten Lejer in der Arbeit Dr. Brauer’s vom 31. Mai 1872. Sie regte mic) vor Sahren bejonders an, ähnliche Beobachtungen anzustellen. Sp werthooll die Brauer’iche Arbeit über Bhyllopoden von 1877 im allgemeinen auch ift, fo findet fich darin doch auch mancher Benbachtungsfehler und manche faljche Mittheilung. Schon im „Humboldt“ von 1888, p. 407, wies ich einmal darauf Hin. Vielleicht fomme ich jpäter einmal, wenn ich jehe, daß ich mehrere Liebhaber mit der Jüchtung von Lepid. productus zu bejhäftigen fuchen, darauf zurid. Derleidechje und Scheltopufif im Terrarium. Bon 9. Fiiher-Sigmwart, (FZortfeßung und Schluß; mit Abbildung). sm Frühling 1881 famen drei Exemplare des Scheltopufif in meinen Befiß, wovon aber eins bald umfam. Heute lebt noch eins, das inzwifchen eine Yänge don. nahezu einem Meter erlangt hat. Außer durch die Hautfalte, Die 6—8 mm tief ift, fällt feine Geftalt durch die hornartige, in Längsfelder abgetheilte Oberfläche auf. Der Durchmeffer des Körpers bildet deshalb ein Volyeder von 28 Seiten, denn über den Seiten- falten, auf dem Rüden, befinden fich dreizehn folcher Längsfelder und am Bauche ebenfalls dreizehn. Die Farbe ift gleichmäßig braun, am Bauche und an der Kehle aber Heller. Daß der Scheltopufif feine Schlange ift, zeigt er fchon durch die Art der Nahrung, denn er frißt allerlei Kerbthiere, außerdem auch Wirbelthiere, fchlingt fie aber nicht, wie die Schlangen, hinunter, fondern mit fauender Bewegung, ähnlich wie die Eidechfen. sm Anfange wurde das Eremplar des Terrarium mit Mehlwürmern und NRegeniürmern gefüttert, wovon e3 die erfteren bald aus der Hand nahın, Bald reg Ben zeigte jich aber, daß ihm Dieje geringen Biffen nicht genügten. Da und dort erfchien eine Eidechje, welcher der Schwanz fehlte; die länglichen, ovalen Ex= fremente des Scheltopufifs, welche die Windungen des Darmfanals jehr fchön zeigen, waren ftarf vermifcht mit den Schuppen diejer Schwänze und verriethen den Mifjethäter. Kun würden ihm Schneden gereicht, von denen das Gehäufe entfernt war. Dieje fraß er aber nur jehr ungern, wenn er Hunger hatte, und wieder verübte er ein Attentat auf eine grüne Cidechje, wobei er beobachtet werden fonnte. 3 war ein mageres, franfes Eremplar von etwa 25 cm Länge, das er am Schwanze gepackt und Schon bis zu den hinteren Beinen Hinumntergefchluct hatte. Nun drehte er fich beitändig um feine Längsare herum im der Abficht, der Gidechje jo den Schwanz abzudrehen, was ihm aber bei Diejer jchwachen nicht gelang, indem fie durchaus feinen Widerftand leiftete, alfo mitgedreht wurde. Als das nicht half, würgte er die ganze Eidechle hinunter, was ihm zwar viele Mühe verurfachte, aber zulebt doc) gelang, denn.er befit ein weit- gejpaltenes Maul und einen weiten Schlund. 7 Ro Fig. 5. Scheltopufik (Pseudopus apus). Ein andermal wurde er ertappt, als er eine Blindjchleiche, alfo eine nahe Verwandte, mitten entzwei bi und dann die beiden Hälften verjpeilte. Dann wieder zeigte e3 fich, daß er die in einer großen, mit Erde gefüllten Schüfjel gehaltenen Regenwirmer entdect hatte, die den Beivohnern de Terrarium ala Nahrung dienen follten. Er wurde dort mehrmals dabei betroffen, wie er mit dem Kopfe Löcher in die Erde bohrte und NRegenwürmer herausholte. Dies alles deutete darauf hin, da er immer noch nicht genügend Nahrung erhielt, objihon ihm viel Negenwürmer gereicht wurden, jo lange man fich deren be- Ihaffen fonnte, auch hie und da Ameifeneier, ja fchließlich todte Mäufe, die in Fallen gefangen worden waren. Al einmal ein Neft mit 12 jungen Mäufen zum Borfchein fam, wurden fie ihm vorgejegt, und er jchien fie al3 große Ledferbiffen zu betrachten, denn er fraß auf einmal alle nacheinander. Wenn man alfo verhüten wollte, daß er die Eidechjen und Blindfchleichen beitändig jhädigte und tödtete, jo mußte unbedingt ein Nahrungsmittel aus- findig gemacht werden, das zu jeder Zeit in genügender Menge erhältlich war. Dies fand ich jchlieglich im rohen Kalbfleifch. Als ihm zum erften Mal jolches in mumdgerechten, etwa bohnengrogen Stüdchen gereicht wurde, jraß er etwa 100 Gramm auf einmal. Seither ift rohes Kalbfleifch feine Hauptnahrung, und alles andere nur Zubehör oder Deffert, und er gedeiht vortrefflich dabei. — Br > see Im Herbit begiebt er fi jhon Anfang Oftober zum Winterfhlaf, indem er in die Erde eine Höhlung. bohrt, in der er fich, bejtändig aufhält. Wenn die Sonne fcheint, Fommt er zwar im Dftober noch zum Borichein, im November aber verjchiwindet er ganz, indem er fich num vollftändig in die Erde vergräbt. Al einmal im Winter wegen Reparatur Erde weggeräumt werden mußte, fand er fi) über 20 cm tief unter derjelben. Im Frühling verläßt er jein Winterquartier im März oder bei ungünjtigem Frühling im April und Häutet fich zugleich zum eriten Male. Seine braune und an der Kehle ijabellgelbe Farbe erjcheint dann nad) der Häutung viel frifcher und das ganze Thier wie polirt. Eine zweite Häutung findet im Sunt Itatt, eine dritte Mitte Juli, eine vierte Ende August, und. die fünfte und lebte furz bevor er fih zum Winterfchlaf anjchidt. Bei der Häutung wird die alte Haut vom SKopfe nach) Hinten zufammen gejtogen und findet fi) dann häufig al3 zufanmengetrodneter Ring, deifen Deffnung dem größten Umfange des Leibes entjpricht, oft aber auch nur in einzelnen Stüden vor. Während der Juli» Häutung und einige Zeit nachher verjchwindet er im Terrarium regelmäßig auf etwa 14 Tage, jodaß man einmal glaubte, er jet entwijcht. Aber er erjchten dann wieder mit der neuen Politur nad) der Hautung. &3 muß dies als furzer Sommerfchlaf betrachtet werden, der im Terrarium bei vielen Neptilten und Yurchen während der heißeiten Sahreszeit beobachtet werden fonnte. 1 : Die Lebensweije des Scheltopufit ift jonft eine ziemlich einfürmige. Er jonnt fi gern, wie alle Reptilien, und um ein recht jonniges Pläschen zu erlangen, nimmt er jogar für ihn ziemlich fchwierige Mletterubungen vor. So war im Sabre 1881 die Krone eines Lorbeerbaumes fein Vieblingsplägchen. Auch ins Wafjer begiebt er fich im Sommer bei allzu großer Hie gern und verweilt Hier dann längere Zeit. Um fich darin zu verbergen, hält er jich oft. lange Zeit unter Waffer auf, und auch dann, wenn er fich unbeobachtet glaubt, jtredt er nur den Kopf aus dem Waffer hervor. Hie und da, jedoch im Oanzen ziemlich jelten, läßt er eine Stimme hören, ein leifes Knurren, 3. B. wenn er Hunger hat und ihn dann der Anblic einer Eidechje in Aufregung verfeßt. Wahrfcheinlich ift dies auch fein Baarungsruf. Sonjt kann man nicht jagen, daß er ein bejonders intelligenter Burjche jet. Seine Zähmungsfähigfeit ift feine große, und was er bi8 zum Herbjt gelernt hat, 3. B. aus der Hand frefjen, ift regelmäßig bis zum Frühling wieder ver- Ichlafen. Nur fennt er feinen Herrn wohl, was er dadurch beweilt, daß er, wern er Hunger hat, den Kopf irgendwo hervorftredt und ihn anfieht, jobald er erfcheint. Und auch, wenn ihn derjelbe erfaßt, um ihn Jemanden vorzuweifen, jo dreht er fich zwar in der ihn fefthaltenden Hand unzählige Male um fich jelbjt herum, exfrementirt ihn aber dabei nicht an, wie es ein frisch erlangter, noch „unfultivivter” etwa im Brauch hat. Wie alle Amphibien und Reptilien ift der Scheltopufif Außerjt empfindlich gegen Tabak und Nikotin, was dem zweiten der drei, die urjprünglich im Ter- varium waren, das Leben Fojtete, Diefer war jeden Frühling etwas matt, und .„—- 5 — fränflich und wurde deshalb mit befonderer Sorgfalt behandelt. Im März 1883 war er wieder jo und follte num in ein jonniges Logis, ein Schaufenster, ge bracht werden zu einer befonderen Behandlung. Zu diefem Behufe beförderte ihn jein Herr in eine Tafche feines Nodes, worin er etiva 10 Minuten verblieb. Sn der gleichen Tajche befand fich aber auch eine jchon längere Zeit gebrauchte Cigarrenjpige aus Weichjelholz, die aljo mit Tabafjaft jtark imprägnirt war. Dies genügte, um den armen Burjchen jo zuzurichten, daß er beim Heraus- nehmen aus der Tajye jchon ganz gelähmt, kaum mehr einer Bewegung fühig und das Auge gebrochen war. Troß allem Baden, Reinigen des Mumndes mit Wafjer und anderer Behandlung erholte er fich nicht mehr. Er ließ eine dunfle Flüffigkeit aus dem haldgeöffneten Maul laufen und war anderen Tages todt, fodaß jeitdem jein Gefährte ein Einfiedlerleben führen muß, mit dem er aber ganz zufrieden zu fein fcheint. Einbringen und Pflege der Aquarien-Chiere. Bon Baul Nitjehe. (Fortjeßung). Die Kleinen Futterfifche halten ficy) am beiten in flachen Gefäßen mit niedrigem Wafferitande. Sch faufe mir nie mehr al® 100 Stüd auf einmal und Halte fie in einem Einmacheglas von 25 em Durchmeffer mit einer Wafjer- höhe von 6—8 cm. Alle Wochen füttere ich Diejelben zweimal mit je einer Mefferjpibe des vorhin erwähnten Meijchfuttere. Pflanzen und Bodengrund gebe ich Hier nicht, weil ich das Glas unter dem Tiih des Aquarium hängen Habe, und erneuere alle Wochen das Waffer durch neues, abgejtandenes. Negen- würmer beherberge ich in einem mittelgroßen Blumentopf mit Yauberde gefüllt, die nie ganz troden, aber auch nie fumpfig it. Die Wirrmer werden oben auf die Erde gelegt, e3 graben fich die gejunden Stüde jofort jelbit ihre Woh- nungen, während todte oder ftarf bejchädigte Stüde oben Liegen bleiben; Die le&teren werden fofort verfüttert, erjtere find fortzuwerfen. Den die Würmer beherbergenden Topf jtelle man an einen dunklen Ort (am Fenjter auf den Fußboden, von der Gardine bededt). Porzellan oder glafirte Gefäße eiguen fich nach, meinen Erfahrungen nicht für die Aufbewahrung der Negenwiürmer. Ameifenpuppen müfjen im frifchen, wie im trodenen Zuftande eine weiße Sarbe zeigen, blau beziw. jchwarz erjcheinende find nicht mehr zu verfüttern; die frifchen halten ji) am beiten an falten, trodenen, dunklen Orten (Keller, Eisjpind), in recht dimner Schicht ausgebreitet. Je weniger frische Ameijen- puppen an einander ballen, je bejjer find fie. ITrodene Ameijenpuppen, Weih- wurm, Oarnelenfchrot, überhaupt alles trodene Futter bewahrt man am beiten tm Öazebenteln an hellen, trodenen Ortenvauf, womöglich den Sonnenjtrahlen ausgejeßt; in diefem Falle behalten die Ameifenpuppen ihre jchön weiße Farbe, während jte jonjt ein graues Ausfehen befommen. Mafropoden, Stichlinge und Aale halte man mit anderen Fischen nicht zufammen, fie greifen Genofjen an, die größer als fie jelbft find, zum mindeften diejelben an Floffen und Augen ftarf befchädigend. Alle anderen mir befannten Naubfifche, und das find alle die, welche in den lebten 15 Jahren in den Handel ei gekommen, faffen nur Kleine Stiche, Die fie ganz verfchlucden fünnen. Nie aber bringe man zu Naubfifchen, die jchon längere Zeit im Bedken gehalten find, Schleierfhwänze oder Telejlopfiihe; Schwänze und Augen derfelben jcheinen von den Naubfifchen für befondere Lebewejen gehalten zu werden und‘ werden ab=, bezw. herausgeriffen. Will mar diefe Thiere zufammen halten, jo Taufe man die Naubfische vecht Klein, die Teleffopfifche und Schleierichwänze größer, bringe fie zu gleicher Zeit in das Aquarium und jorge in der eriten Zeit für reichliche Nahrung für die Naubfische, dann werden jpäter diefe den anderen nichts zu Leide thun. Mafropoden und Telejfopfische aber bringe man nie in ein und dafjelbe Beden. Bom Schlammbeißer wolle man in einem mit Mäjcherde verfehenen Aquarium ganz abjehen, da er leicht veranlafjen könnte, daß die Mijcherde durch die Sandjchicht tritt und jo das Wafjer trübt. (if. f). Amphibien und Neptilien im April. Die andauernd warme Witterung, welche man bei der ftrengen Kälte und dem winterlichen Charakter, mit denen der März feine Herrjchaft begann, gar nicht jo bald zu erwarten wagte, hat auch in der faltblütigen Thierwelt reges Leben hervorgerufen. Und wenn ich Mitte März, nachdem jenes überrajchend Iimde Wetter angehoben, jchrieb: „Immerhin fünnen auch in Diefem Sahre, wenn die eingetretene milde Witterung andauert, gegen Ende des März Trito- nen und einige Srofchlurche Gräben und Teiche beleben“, jo ijt die Erwartung bei weitem übertroffen worden; denn Ende März hatten der braune Grasfrojch (Rana fusca) bereit$ abgelaicht und die Tritonen das alte mißfarbige Kleid mit dem farbenfrifchen Frühjahrsgewand vertauscht. So haben denn die Eleinen iwarzen Larven des Grasfrofches die Gallerthüllen jehon in den erften Tagen de3 April verlaffen und tummeln fich, jegt an den fonnigen Ranpitellen ihrer Wohngewäfjer, Weiher, Wiejengräben, Teiche. Man fann fie leicht jchöpfen und an ihnen zu Haufe die fortjchreitende Entwidlung beobachten. Im ruhigen Veihern und Teichen jeßt auch die Erdfröte ihre beiden Laichjchnüre, welche 3 over 4 mm Did find umd einige Hundert fleine (noch nicht 1 mm im Durd)- mejjer haltende) Eier enthalten, ab; man findet jie um Wafjerpflanzen, Neijer, Holzitüde 2c. gewidelt vor. Die Kıuoblauchsfröte, deren einfache, furze umd dide, etwa 30 bi$ 45 cm lange und 10 bi 12 mm dide Laihichnur jowonl gegenüber den langen dünnen Doppeljchnüren der Kröten wie gegenüber den Zaichklumpen der Fröfche leicht zu erfennen ift, hat gleichfalls ihr Fortpflan- zungsgejchäft, und zwar in feichten Tümpeln und Lachen, Gräben und Weihern auf Feld und Flur vollendet. Die grünen oder Wechjelfröten (Bufo viridis) machen Anftalt dazu; das Gleiche gilt von der GeburtShelferfröte. Der Feuer: jalamander ift bereit$ erwacht, hat auch bereits, wenigjtens find mir einige Fälle befannt, Junge abgejeßt. Die Tritonen, deren zierliche Baarungsipiele im März begannen, haben ihre Eier theils jchon abgelegt, theils find fie mod) damit befchäftigt. Die Reptilien find faft alle -erwacht/:dsenbeiden gewöhn- lichen Arten Eidechjen wurden hier jeit dem Br Drittel; Blindcleichen feit Ende des März beobachtet. warmen) | Heilage zu „Blätter Fir Aquarien: 1. Cerrarienfrenme”. F. 8. Magdeburg, den 15. April 1890. N 6. Kleine Mittheilungen. Berfärbung von Stjchen. Sch befite eine größere Anzahl Bart- grundeln. Von diefen war ein Exemplar während des Winters ganz weiß geworden, der Körper nahezu durchjichtig. Dett beginnen wieder ganz feine ichwarze Vünktchen auf dem Nüden fräftiger zu erjcheinen, die nahezu gänzlich verschwunden gewejen waren; die größeren dunklen Slede jind- jedoch noch nicht mwiedergefommen. Der Stich tft munter. Wodurch mag wohl diefe Berfärbung verurjacht worden jein ? Wild. German. * Zur Sortpflanzungsgejhichte der Niefenfhlangen Soweit jet einjchlägige Beobachtungen vorliegen, darf man jagen, da im Allgemeinen die altweltlichen (ajtatiichen und afrifanischen) Niefenjchlangen, aljo die der Gattung Python angehörigen Arten, Eier legen, in welchen exit nach dem Yb- (egen die Jungen während eines mehrmonatlichen Zeitraumes („Brut“) ji) entwiceln, während die zu den amerikanischen Oattungen Boa, Eunectes, Epi- erates zählenden Arten lebendig-gebärend find, d. h. die Seimlinge bilden ich) ummerhalb des Meutterleibes in der Eihaut vollftändig aus, jodaß jte nach dem Abjegen die legtere jofort fprengen und die Lebenswetje der Alten be= ginnen. Don der Abgottjchlange (Boa constrietor) und der Anafonda ift dies Ichon jeit Zängerem befannt. Als im Winter vor drei Jahren in der damals hier in Berlin zur Schau gejtellten Deermann’schen Reptilienfammlung eine furbanijche Niefenfchlange (Epicrates angulifer, Dum. Bibr.) jtarb — eine Spezies, die in Aquarien, zoologiichen Gärten und Menagerien jelten zu jehen it —, fand man, daß fie eine Anzahl entwicelter Keimlinge bei fi trug. Ein von mir im SKöntgl. Mufeum für Naturfunde zu Berlin, in dejien Bejtt das alte Weib- chen umd vier Eier Übergingen, gemefjener Fotus hatte eine Gejfammtlänge voır 45 cm, wovon auf den Schwanz 5,5 cm entfielen; ein Er war 10 cm lang ud 5 cm breit. D. Sragefaften. 21. 9. v. ©. in Schlawe: Die jungen Salamandersfarven nähren jich von ganz fleinem Waffergethier, Flohfrebschen u. dergl., jpäter nehmen fie Fleine Würmer, ganz fleine Frofch-Kaul- quappen, Maden und Larven von Müden u. a. Brieffaften. Herrn Markwart Baron Schönberger: Ihre Wünfche werden erfüllt. Betreff Verfaufs der Zeitfchrift wollen Sie eine Anzeige für die „Blätter“ an die Creuß’jche Verlagsbuhhandlung ichiden. Reptilien jeder Art in tadellojen ru liefert billigit Ant. Mulser, Sozen (Tirol), [46] Kteptilienhandlung. H. Raab. Zeitz. 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Nejtbau und Brutpflege des Ddreiftaheligen Stidlings. Bon Prof. Dr. M. Brauı. Sn dem Folgenden follen einige eigene Beobachtungen über den Nejtbau und die Brutpflege unferes gewöhnlichen Stichlings (Gasterosteus aculeatus, L.) mitgetheilt werden, die im HYimmer, im Aquarium angejtellt wurden. Ich hatte eine ziemliche Anzahl Stichlinge in ein jehr großes, mit fliegenden Wafjer verjehenes Aquarium gejeßt, um ihre Lebensweife fennen zu lernen. Bekanntlich unterscheiden fich jchon außerhalb der Laichzeit die Männchen im Farbenkleivde von dem Weibchen, während derjelben werden fte jedoch wirklich prächtig: Der Bauch und die Seiten des Körpers bis etwa zur Mittellinie find tiefroth, der ganze Nüden und die Augen glänzend blaugrün. Ich bemerfte bald, daß der grogen Anzahl der Thiere und ihrer fortwährenden Kampfluft wegen ein uı= geitörtes Entfalten des Kunfttriebes nicht eintreten wide, weshalb ich in mehreren durchlüfteten Aquarien immer ein Männchen im Hochzeitsfleide mit drei bi vier trächtigen Weibchen unterbrachte. Denn jchon zwer Männchen in einem Behälter befehden ji im Frühjahr fortwährend, und jelbjt nachden fie fich ein bejtimmtes Gebiet erobert Haben, reizt das Annähern des einen jofort den Eigenthümer und diefer. jchteßt blisjchnell auf den Eindringling los, um ihn mit den Stacheln zu verwunden; folche Kampfhähne trennte ich durch eine Glasscheibe. Bald begannen nun auch die Männchen abgeriffene Planzentheile, Wurzelfafern u. dergl., die in genügender Weife vorhanden waren, zujanmen- zutragen und mit dem Maule in dem jandigen Boden zır befejtigen. Während dDiefer Arbeit neden fie aber fortwährend die Weibchen, fahren mit nievergelegten ! Be ae Staheln auf fie zu, jchnellen an ihnen vorbei oder jagen fie herum. Im 12 bis 18 Stunden haben fie ein fajt handtellergroßes Neft bereitet, dag einen fingerdiefen Eingang zeigt und an dem das funftfertige Männchen noch allerlei verbefiert; e3 geht oft bis über halbe Lerbeslänge in dafjelbe hinein, ordnet auch innen Alles und bringt nicht hinein Gehöriges mit dem Meaule Heraus. Nie wurde gejehen, daß die Weibchen am Bau theilnchmen ; diejelben Shwammen vielmehr, durch die prallgefüllten Eierftöde ganz unbeholfen geworden, an der Oberfläche des Waffers. Da auf einmal beginnt das Liebesfpiel und mach wenigen Minuten des Herumjagens bohrt fi) das Männchen in das Neit ganz ein, berührt wuter aitterndem Schwingen des Schwanzes den Boden des Vejtes und tritt bald durch ein neues Loch auf der anderen Seite heraus; dann jchwimmt e8 zum Werbehen, jtößt einige Male nach diefem, feheint es wirklich mit dem Maule zu fallen und rücwärts vor ihm Ichwimmend (fajt möchte man jagen „tänzelnd“), locdt e3 dajjelbe zum Nefte; furz vor demfelben Fchwimmt es zur Seite, jenes dringt durch die Eingangsöffnung ein und legt einen etwa fingergliedlangen Shumpen von Ciern. Auf der anderen Seite verläßt e3 wiederum den Bau und nun dringt das Männchen zum zweiten Male ein und ftreicht unter ftarf zitternder Bewegung des Schwanzes Hindurch;; ich glaube, daß hierbei die Eier befruchtet werden. Dann wird wieder am Nejte ausgebejjert und bald ein zweites, drittes, felbit noch ein viertes Weibchen herbeigelodt, welche alle in dafjelbe Net Legen. Hierüber vergeht ein halber Tag und jest beginnt für das Männchen die Zeit der Brutpflege. Der Ausgang de3 Neftes wird völlig wieder zugedeckt, nur der Eingang bleibt offen, etwas nach oben gerichtet. Faft ununterbrochen ftceht nun das Männchen vor der Deffnung und treibt jehr oft mit den Vorderflojjen, viel- leicht auch mit dem Male einen Wafferitrom durch das Neft, der jo jtark ift, daß er die Deffnung fichtlich aufbläht. Iedes fich dem Nefte nähernde Weibchen wird entjchieden zurücdgewiejen, jeder herabfallende Bflanzentheil auf das jorg- fältigite entfernt. Dieje Zeit dauert faft drei Wochen, bis endlich die Jungen ausschlüpfen, welche anfangs von dem Männchen mit dem Maule aufgenommen und ins Nejt zurücgebracht werden. In den erften Tagen, jo lange nämlih der Dotter noch nicht aufgezehrt ift, bleiben die Jungen in dem Nejte, nur einige fühne verjurchen fleine Ausflüge zu machen, bis bald Alles ausjchwärmt, um den beginnenden erjten Hunger zu Stillen. Anfangs war ich wegen des zu reichenden Futters jehr in Berlegenheit: das kalte Frühjahr Hatte die Entwiclung von Daphnivden in den Lachen fajt völlig gehemmt, auch kleine Würmer waren nicht zu haben, und jo fam ich auf den Gedanken, die Eier unjerer Süßwajjer muscheln als Futter zu verwenden, welche ich direft dem Eierftod — im Fuß gelegen — entnahm und ins Wafler warf; jehr bald ficht man, namentlic) wenn man die rothen Eier von der batavischen Flußmujchel (Unio batavus) verwendet hat, diejelben im Bauche der jungen Stichlinge durchjchimmern. Bei diefer Fütterung gedeihen die Thierchen ganz vortrefflich, ein todtes habe ich Be zu Diefer Zeit in dem gut ducchlüfteten Waffer und bei der Abwejenheit jeg- licher Berfolger nicht gefunden. | Die Eier der Süßwafjermufcheln als Futter möchten übrigens auch für andere Bruten jehr zu empfehlen fein, falls das gewöhnliche Futter ausgeht oder fchwer zu haben tft; jedenfalls find Berfuche damit zu machen. Nicht zu gebrauchen find jedoch, wenigstens für frijch ausgejchlüpfte Fiiche, die in den Kiemen jich entwicelnden Eier der Mufcheln; fte Hängen nämlich in beitimmter Form zujammen, find von einer Stalkichale umgeben und zu jchwer verdaulich. — Die Stichlinge jelbjt Freiien jedes Fleisch, nur muR es ihmen recht Flein gehact werden; gewöhnlich befommen auch fie bei mir Mufchel-, feltener FSrofchfleiich und als Leeerbijjen Negenwirmer, welche leßteren, um e3 hier gleich nebenbei zu erwähnen, der Dim (Proteus anguineus) auch jehr gern verzehrt. Die Nejter der Stichlinge find im Freien nicht jchwer zu finden. Wenn man im flachen, wenig fliegenden Wafjer aufmerffam den Boden muftert, jo werden einem, fall Stichlinge überhaupt dort vorfommen, fehr bald die vor dem Kahne nicht fliehenden Männchen auffallen, welche wenige Yoll über dem Boden ftill Halten ; in der allernächiten Umgebung (gewöhnlich fteht das Männchen unmittelbar davor) gewahrt man dann auch die Deffnung des Neftes. Beim Kähern mit einem Stabe oder der Hand jucht das eritere zu beißen und mag wohl durch feine entjchloffene Bertheidigung Angreifer, wenn es nicht fammelnde Menjchen find, Leicht verfcheuchen Fünnen. Da ich die Erfahrung gemacht hatte, daß aus dem Nejte genommene oder in diefem noch befindliche Eier — jedoch ohne Männchen — jelbit bei fließendem und durchlüftetem Waffer fich jchlecht entwiceln, jo fing ich zu jedem Nejte das zugehörige Männchen, welches dann im Aquarium feine Brutpflege fortjegte. Die Berichte der Autoren geben zum Theil an, daß der Stichling im Keite brütet; das ijt jedoch vollitändig unrichtig und auch ich habe nie der- gleichen gejehen. Ein Neft, welches zwijchen Grashalmen aufgeitellt war, wie es in manchen Naturgejchichten abgebildet it, fonnte ich nie finden; wahrjchein- lich verlangt ein jolches etwas tieferes Waller. Ernährung der Almphibien-Larven. Bon Bruno Dürigen. Da gegenwärtig der Laich von gejchwänzten und ungejhiwänzten Lurrchen in Entwicklung fich befindet und von manchen Arten die Zarven bereits aus- geichlüpft und in fortichreitendem Wachstyum begriffen find, jo nehme ich gern Beranlafjung, in Beantwortung verfchiedener Anfragen die Ernährung Der AmphibiensLarven hier zu befprechen. Obgleich Leydig und andere Forjcher und auch ich früher jchon darauf hingewiejen haben, daß die Larven der Schwanzlofen Zurche, aljo der Zröfche und Kröten, durchaus nicht Vflanzenfreffer feien, wie man früher allgemein glaubte, jo wird doch die irrthümliche Meinung noch in neueren und neueften Se naturgefchichtlihen Schriften und Werfen mit mehr oder weniger Entjchiedenheit feftgehalten ; jo 5. B. in dem werthvollen, 1880 erjchienenen „Seinen Lehrbuch der Hoologie" (Seite 733) und in der einige Sahre jpäter herausgegebenen 2. Auflage des „Lehrbuch® der Yoologie” von Brof. Dr. E. Claus (E. 701): „Die Nahrung (der Amphibien) beiteht fat durchweg aus ISnjekten und Würmern, im Zarvenleben jedoch vorwiegend aus pflanzlichen Stoffen”. Ich möchte diefem Sabe die entgegengejebte Fafjung geben: Die Larven ernähren jich vorwiegend, wenn nicht ausschließlich, von threriichen Stoffen. Die Larven unferer heimischen Tritonen und Salamander leben durchweg von Eleinen Wafferthierche ; die Kaulquappen unferer Frofchlucche benagen zuweilen zwar Pflanzen, nehmen aber doch auch in erjter Linie Fleijchkoft, namentlich jobald fie größer werden. Der Laie umnferer Lurche tft nicht fchwer zu bejchaffen, indeg er will dann doch abgewartet fein, und in gleicher Weife Hat man den kleinen Larven Blege zuzinvenden. ES empfiehlt jich immer, die Glasgefäge und Borzellan- näpfe, welche Laich und Larven aufnehmen follen, zum größten Theil mit Waffer aus Wiejengräben, Tiimpeln, Yachen und Teichen, in denen reichlicher Vflanzen- wirch® fich findet, zu füllen. && werden dadurch viele mifcoffopifch fleine the tische Wefen mit in die Gefäße gebracht, welche dann den jungen Larven bier zur Nahrung dienen; auch eine dünne Schicht Schlammerde aus jolchen Wäffern fann auf den Boden der Behälter fommen. Wer die Ichteren mit Brunnen- waijer füllt, braucht aus den erwähnten Gewäljern nur etwas Pflanzengewirr (Wafferlinjen, Horn- und Taufendblatt 2c.) zu holen und dafjelbe in dem Ölafe abzufpitlen; e3 gelangen dadurch viele Flohfrebje u. a. in das Wafler. Man fan jich Derartige Wefen aber auch im Haufe verjchaffen, indem man große Einmachegläjer mit Waffer füllt und in Ddiejes eine Handvoll Heu, abgejchnittene Pilanzenblätter u. dergl. giebt; bald wird fich etı reiches Leben an thierifchen Stleinwefen einftellen. Meittelft eines feinen Mullneschens oder eines Leinwand- (appens, den man durch das Glas zieht und danı in den Behälter der Kaul- quappen abjpült, holt man fich den nöthigen Bedarf an jenen Futterthierchen aus dem Einmacheglas heraus. Die verbrauchte Menge der Organismen ergänzt fich bald wieder; verdunftetes Waffer muß man felbjtverftändlich erjegen. Die Larven der Tritonen uno Salamander, in Ddiefer Beziehung anfpruchsvoller als die Dirappen der Frojchlurche, verlangen hauptjächlich lebendes Gethier zur Nahrung. Im der eriten Zeit hat man für fie die allen Aquarien- befißern befannten fleinen Krebsthierchen, Flohfrebfe (Daphnia, Cyelops ıt.), welche man oft, aber Fäljchlich al8 „Waffer-Infekten” bezeichnet, zu bejchaffen, jpäter Eleine Würmer (Nothwürmer), ganz Xleine Kaulguappen von Fröjchen und Sröten, auch Mücenlarven und Maden 2c. Fliegenmaden findet man in Ställen unter Pferdedung; man gewinnt fie auch, indem man ein Stückchen feuchtes Fleisch, einen geftorbenen Vogel u. vergl. in einen offenen Napf oder Topf legt, und Ddiejen ins Freie ftellt, wo bald die Fliegen kommen werden, um an dem Fleifch die Eier abzufegen, aus denen jich in furzer Zeit Mapden entwicdeln. Im Ermangelung von Lebender Nahrung muß man die jungen Yarven, wie man e3 ja auch bei der Zucht von Axolotln macht, an frisches, Be mageres Sleifch zu gewöhnen juchen. Daijelbe wird fein gefchabt oder zerrieben und in Wafjer zerrührt gegeben. Neltere Larven gehen gewöhnlich ohne große Umftände an wurmfürmig gejcehnittene Stücdchen rohen Wleifches, die man nöthigenfalls zunächit an die Futternadel ftedt und mit diefer dor den Larven hin- und berbewegt. Doch wird man zu der Zeit, wenn man derartige Larven hat, Kleine Würmer unfchwer beforgen und daher von Fleisch abjehen können. Bu beachten ift, daß man verjchieden große Zarven von Molchen und Salamandern nicht in einem und demfelben Gefäße halten darf, denn die größeren machen fich nur zu oft über die fleineren her und verzehren fie oder freffen ihnen wenigjtens Kiemen, Schwanz, Füße ab. Die Ernährung der Frofch- und Kröten-Larven verurfacht geringere Schhiierigfeiten. Nach dem Ausschlüpfen nagen die „Würmchen“ mit ihrem Hornjchnabel an den Neften der Eihülle und an abgeftorbenen Pflanzentheilen, verzehren auch gern, der in ihr befindlichen Kleinften Thierwejen wegen, Schlamm erde, ebenfo fallen fie, Hungerigen Hunden gleich, gierig Über die ins Wafjer geworfenen Stüdchen rohen und gefochten Fleifhes, Blut» und Leberwurft, hartgefochter Eier, über todte Kaulguappen und Negenwürmer und ühnliche Stoffe her, welche fie befnappern; daher benagen fie auch ins Wafjer gelegte Knochen, denen noch Fleifchtheile anhaften. Die Frefluft fteigert fi) mit dem Wachstum, und jpäter machen ‚fich, falls man nicht eine Sonderung vor= genommen, die größeren über die Kleineren Zarven her, um fie zu verzehren. Die jungen Thiere nach beendeter Verwandlung nehmen gleich den Alten lebende ‚liegen, Gewirrm u. dergl. Pflanzen- Aquarien. Bon Dr. Udo Dammer. (Schluß). II Armleuhter-Öewächje. An das Aquarium Fflebt man dann einen Zettel, auf welchen man den Tag des Einfammelns und den Fundort jchreibt. Dann Stellt man das Gefäß aufs Tenjterbrett, deckt e3 mit einer Glasjcheibe zu und forgt nur dafür, daß e& feine direften Soimenftrahlen treffen. Nach jpäteftens zwet Tagen erneuert man das Vaffer. Mai teckt zu dem Zwede einen Gummijchlauch von einem Meter Länge mit einem Ende in das Gefäß, jaugt am anderen Ende jo lange, bis der Schlauch voll Wafjer it, drückt dann den Schlauch mit den Fingern feit zu, biegt das gejchloffene Ende nach unten und läßt nun, indem man die Singer öffnet, das Waljer in einen bereit ftehenden Eimer fließen. Wem das Anfaugen nicht behagt, der fanın auch in der Weile verfahren, daß er den Schlauch ganz in das Gefäß tet, wober aber Siniefungen vermieden werden müjfen, dann eim Ende durch Fingerdruc Fchließt umd- diefes nun aus dem Wafjer nimmt, nach unten biegt und öffnet. Das Ernenern des Wafjers muß in der erjten Woche zwei bis dreimal, in der zweiten biswetlen noch einmal erfolgen, da es jonjt „fault“. Man erfennt dies Berderben des Wafjers am Geruch und an einem feinen, die Oberfläche überziehenden, fchillernden Häutchen. et Kac drei bis viermaliger Erneuerung bleibt das Wafjer meiit rein und braucht num bi8 zum nächjten Jahre nicht mehr erneuert zu werden. Man hat nur durch vorjichtiges Nachfüllen dafür zu jorgen, daf die Spiten der Pflanze nie aus dem Waffer ragen. Da die Characeen fehr lichtempfindlich find, fo ftreden fie ji) in furzer Beit nach) der Senfterjeite. Dem fann man dadurch vorbeugen, daß man Hinter das Glas in etwa 30 cm Entfernung einen Spiegel ftellt, jodaß die Bilanzen auch von Hinten beleuchtet werden. Ein Drehen des Gefähes ift unbedingt zu verwerfen. 3 behalte jtet3 die Lage, die e8 anfänglich Hatte, was fich leicht bemerfen läßt, wenn man das Ctifett genau in der Mitte der hinteren Hälfte anflebt. Die beite Zeit zum Einfammeln der Characeen ift das Frühjahr. Weber die Lebenserjcheinungen, die Unterfchiede der beiden zu ihnen gehörenden Öat- tungen Chara und Nitella und ihrer Arten nächitens mehr. Einbringen und Pflege der Aquarien-Chiere. Bon Baul Nitjche. (Fortfebung). Der Anfänger und befonders Derjenige, welcher über ein größeres Aqutas rium verfügt, begeht falt immer den Fehler, daß er von jeder Art der zu erwerbenden Fiiche je ein Stitel mindeitens befigen zu müfjen glaubt; hiervon möchte ich auch abrathen. Der Anfänger bejchränfe fich im erjten halben Jahre darauf, Mafropoden, Hundsfiiche, Welfe, Goldfiiche, Karpfen, Orfen, Ellrigen, Steinbeiger, pflegen zu lernen; it ihm dies erjt gelungen, jo wird er mit ven jehwerer zu haltenden Fischen, als Forelle, Hecht, Flußbarfch, Gründling, Bleie u. a. m., auch fertig werden. Im welcher Größe wir die Fische wählen, das wird fich natürlich immer nach der Größe der Behälter richten, jelbit bei großen Aguarien aber rathe ich, nicht über eine Orfe von 10 em hinaus zu gehen. Stiche, Die jehr Schwer zu halten find, wähle man dagegen nicht zu Klein, jo it beispielsweife eine Forelle von weniger al 8 cm ganz bejonders hinfällig. Den Silberbarfch aus Kanada, weil ganz befonders zählebig, empfehle ich allen Liebhabern; den meinigen habe ich mir von Herrn Wild. Öcedyer in Negens- burg jchiefen laffen umd ftelle dies Thier Hinfichtlich feiner Zählebigfeit dem Mafropoden gleich. Bet paffender Gelegenheit beabfichtige ich eingehend über meine Beobachtungen an diefem Fiich hier zu berichten. Nicht ganz jo farben- prächtig und daher erheblich billiger, aber ebenjo zählebig it der Steimbarjch aus Nord-Amerifa. Für gewöhnlich fürchtet fich jelbjt der bemittelte Liebhaber als Anfänger theuere Fische zu faufen, und doch werden ihm der Mafropode (2 bis 5 ME), Hundsfifch (1—2 ME), Wels L ME), und ähnliche zählebige Silche ganz bedeutend billiger, als wenn er Weihfifche, Schmerlen u. a. für wenige Pfennige erwirbt, um fie nach einigen Tagen durch andere zu ergänzen, abgejehen von dem peinlichen Eindrud, den auf jeden Liebhaber das fortwährende Bugrumdegehen feiner Pfleglinge macht. oe — Sch rathe dem Anfänger entfchteden ab, in einem mit Fiichen befegten BZier-Aguarium größere Wafferinjetten, Tritonen, Schilöfröten, Echjen (Alligator) oder gar Wafferjpigmäufe Halten zu wollen; allenfalls wäre der Grottenoln und der Arolotl, leßterer auch nur, wenn micht über 10—12 cm lang, hiervon auszuschliegen. Arolotl von 4—6 em Größe werden von den Fischen und bejonders von den Mafropoden binnen ganz kurzer Zeit tödtlich verjtünmelt, und fo verfahren die Fische auch mit allen anderen Molchen, jelbit größere Stiüfe werden von ihnen arg bejtürmt, während ein ausgewachjener Axrolotl wiederum als Nahrung auch einen Eleineren Telejfopfiich oder Schleierichwanz fie 5—10 ME. nicht verfchmäht. — Ber den Wafferinfeften wird der Anfänger die unfchädlichen von den Fiichfeinden bezw. den Pflanzenzerjtörern nicht jo schnell unterjcheiden fünnen, und die anderen vorhin erwähnten Thiere greifen alles an, dejjen fie Habdaft werden fünnen oder fie gehören nach meiner un- maßgeblichen Anficht nicht in ein Zimmer-Fieraquartum. Bon vielen Seiten wird gerathen, eine Anzahl Schneden in das Aqua= vium zu bringen, fie jollen die an den Scheiben fich bildende Algenfchicht ab- weiden und dadurch, daß jte auch verwejende Stoffe aufzehren, auf die. Oüte des Waffers vortheilhaft einwirken. Zu beiden Anfichten kann ich mich nicht befehren; was fie wirklich in den vorerwähnten Eigenjchaften leisten, ijt gleich Null. ES wird jelbit eine große Anzahl Schneden nicht im Stande fein, Die Algen gänzlich oder auch nur jo weit von den Scheiben zu entfernen, daß ein freier Einblid möglich tft und eben jo wenig wird man durch Einbringen von Schneden ein aus irgend welchen Urjachen hervorgerufenes DBerderben des Waffers aufpalten fünnen. Ganz befonders aber Hüte man fich vor der mit ipiralfürmigem Gehäufe verjehenen Teichjchnede (Limnaea stagnalis), jie ver- wüjtet den Pflanzenwuchs in faum glaublicher Weife. Boithorn (Planorbis corneus) und Dedelfchneden, jo 5. B. Paludina vivipara, jowie eine große Anzahl der Keineren Arten Wafferfchneden halte ich tet in meinen Behältern, ohne denjelben aber mehr gute Eigenschaften zuzujchreiben, als daß fie ihren Laich abjegen und Ddiefer ein guter Lederbifjen für die Fiiche tt. Bei diefer Gelegenheit mache ich auf noch einen PBflanzenzerjtörer auf- merfjam; e3 find dies die in Hülfen, aus PBflanzenitoffen, Eleinen Schnecen- häuschen oder Steinchen jelbitgebaut, lebenden Larven der Köcherfliege, von Anglern als Fiichköder unter dem Namen „Wafjermaden“ gern benugt. Aus der Hülfe herausgezogen, wird das Thter von den Fischen jofort verzehrt, aber andernfalls genügen wenige Stüde, um in dem Pflanzenbeitand arge Verwüitungen anzurichten. Ueber die Behandlung von erfranften Fichen brachten die Berichte unjeres Vereins („Sii3“ 1888/89) jo eingehende Belehrungen, daß ich wohl nichtS weiteres über Ddiefen Punkt jagen fünnte. Seitdem ich mein großes Aguartum, wie vorjtehend bejchrieben, eingerichtet Habe, ift mir von den in demjelben untergebrachten Thieren noch nihtS gejtorben*). (Fortjesung folgt). *) Sch bin gern bereit, Mitgliedern des Vereins den vollftändigen Auffat Foftenlos Teih- meije zuzujenden. , Sragefaften. 22. Harn W. K. in Leipzig: Mlerdings find die Schling: und Ningelnatter nebft der giftigen Kreugotter, die hier fchon bejprochen wurden, die eigentlichen. Schlangen Deutjchlandz, d. 5. die über das große Gebiet verbreiteten Arten; indeß es Fommen in den mittleren bezw. jüdlichen Theilen Weftdeutfchlands noch drei andere Arten, mwennjchon nur ftellenmeije, vor, name li) die Wiürfelmatter (Tropidonotus tessellatus) an Rhein und Nahe, die gelbliche Aesfulap- Natter (Coluber Aesculapii) bei Schlangenbad und neuerdings ijt die giftige Aspis-Viper am jüdlihen Schwarzwald in Baden unzweifelhaft nachgewiejen worden, fodag wir mithin in Alt deutjchland jehS Arten Schlangen bejisen. Nähere Mittheilungen dariiber folgen. Srieflaften. Hein 9. Filder-Sigmwart: Jr nächfter Nummer. — Hern Hauptmann Brauvais: Gewünjihte Auskunft werden Sie erhalten haben. Vielen Dank für Ihr Intereffe an der un — Herin A. KR. in Arbon (Schweiz): Brief u: Borläufig Dank! Dereins-Llachrichten. Berein der Aguarien=- und Terrarien-Liebhaber zu Berlin. Situngsbericht vom 11. April 1890. Nach Verlefung des Protofoll3 der lebten Sikung wird fofort zum PBunft 3 der Tagesordnung: „Vortrag des Herin Nitjche über Einrihtung und Pflege des Süßmaffer- Agquarium nad eigenen Erfahrungen (Abtheilung: Thiere)” gejchritten. Herr Nitjehe fchildert in eingehendfter Weife die Behandlung der Fiihe im Aquarium md giebt eine erjchöpfende Veberficht aller für die zwedmäßige Ernährung derjelben geeigneten Futterarten und Thiere, fomwie einige jehr beachtenswerthe Winfe für den Betrieb umd die Erhaltung der Aquarien. (Der Bortrag erjcheint ausführlich in dem Vereinsblatt). Schon während des Vortrages entipann jich bei den einzelnen Abfaten defjelben ein jehr reger Austaufch der verjchiedenen zumeift beijtimmenden Anfichten der anmejenden Mitglieder, und bat daher der Nedner, feinen Vortrag in einer der nächjten gefchäftlihen Situng zur eingehenden Beiprehung zu jtellen. Diefer Vorichlag wurde allgemein mit Freuden begrüßt und joll derfelbe demgemäß baldigjt ausgeführt werden. — Nachdem der DVorfigende Herin Nitjche den Dank des Vereins für jeinen Vortrag ausgedrücdt hat, geht die Verfammlung zum Bunkt 4 der Tagesordnung: Gefhäftlihes und Vereinz- Angelegenheiten, über und macht zunachft der Vorfibende die Mittheilung, daß Herr Nitjche infolge eingetvetener Meberhaufung mit Privatangelegenheiten gezwungen fei, jein Amt als eviter Schriftführer niederzulegen und fordert die Verfammlung auf, an Stelle des Ausfcheidenden gleich einen neuen erften Schriftführer zu wählen. Sämmtlihe Stimmen vereinigen fich auf den bisherigen Beifiter, Herin Hefje, und erflärt derjelbe, das Amt annehmen zu wollen. An Stelle des Herin Hefe wählt die Verfammlung Herin Schmiedede zum Beifiker. Lebterer erklärt fich ebenfalls zur Annahme des Amtes bereit. Alsdann erjtattet Herr Hejje einen Furzen Bericht Uber den am Charfreitag d. $. unternommenen Ausflug nad der Jungfernhaide md wird im Anfchluß an diesbezügliche Wünfche aus dem Kreife der Betheiligten bejchlojfen, im Sommer allmonatlih joldhe Ausflüge event. mit Damen zu unternehmen. Gbenjo jtimmt die Berfammlung dem Antrage des Herin Simon, zwei gefhäftlide Sikungen in jedem Monat ftattfinden zu Taffen, bei. Die Situngen werden jeden 1. und 3. Freitag jeden Monats abgehalten werden. Herr Hefje macht die Mittheilung, daß im Borftand der Wunjch aufgetaucht jei, einen Wechfel des Vereinslofales ftattfinden zu Laffen und fchlägt, da diefer Wunjh allgemein getheilt wird, das Lokal „Zum eifernen Kanzler”, Alte Jafobftraße Nr. 64, vor. Dem wird beigeftimmt und fol! jhon die nächjte Sikung dafelbjt tagen. Sämmtliche Mitglieder jollen von diejen beiden Entjchlüffen durch Zirfulare in Kenntnif gejeßt werden. 65 folgt Bunft 5 der Tagesordnung: Fragefaften. Herr Unger berichtet in Gemein: Ihaft mit Herrn Nitjche über eine ihm bisher unbekannte Art Laich, welche fie am Charfreitag in Halenfee gefunden haben md bittet um Aufflävung darüber. Herr Hartwig glaubt nad) der Bejchreibung den Laich als von Rana temporaria (be3w. Rana fusca und arvalis) her: Beilage zu „Blätter für Aquarien a. Cortarienfteinde”, I. B. Magdeburg, den 29. April 1890. NT, ftammend zu erkennen, erflärt jedoch, ohne denfelben gejehen zu haben, fein Uxtheil abgeben zu fönnen, und bittet daher die betreffenden Herren, ihm einen Theil des Laiches zuzufjenden. Als- dann Fommt Herr. Hartwig noch auf die in der Testen Situng aufgeworfene Frage: woher ftammt das fogenannte Blühen des Wafjers? zurüd und erklärt, daß diefe Erjcheinung von dem mafjenhaften Auftreten niedriger pflanzlicher Organismen hervorgerufen werde. Man Fenne bis jeßt etwa /a Dutend derjelben genau und zwar: Cylindrospermia eircinalis, 1 Limnochlide flos aquae (jehr haufig), Anabaena flos aquae, Polyeystis ichthyoblabe, Clotthrieystis aerugi- Ion 2 nosa, Bessiatoa roseopersicina (töthlih). Diefelben träten plößlih in ungeheueren Diengeni| das auf, um nach einiger Zeit wieder zu verjchwinden; fie jeien jomwohl im Freien als au im "Zimmer beobachtet worden. D. Tagesordnung für die Gefhäftlihe Situng am 2. Mai 1890. Punkt 1: DVor- Yefung des Protofols der Tekten Situng. Punkt 2: Anmeldung neuer Mitglieder. Punkt 3: Beiprehung des PVortrages des Herin Nitihe Über Einrichtung und Pflege des Süßmalfer- Aquarium nach eigenen Erfahrungen. Tagesordnung für die Gefhäftlihe Situng am 16. Mai 1890. Bunft 1: Bor- Yefung des Protofolls der letten Sikung. Punkt 2: Anmeldung neuer Mitglieder. Punkt 3: Gejchäftliches und Vereinsangelegenheiten. Punkt 4; Vorzeigung interejjanter Thiere und NE, Punkt 5: FTragefajten. Sn Ausfiht genommen: Am Sonntag, den 11. Mai d. $. Ausflug mit Damen nad) dem Liepniß-See bei Bernau. Näheres wird in den Einladungen befannt gemacht werden. Einladung zur Jahres-Berfammlung der Allgemeinen Deutihen Ornitho- Iogiihen Gejelihaft zu Berlin. Die ftatutenmäßige Jahres-DVerfammlung der Gejellichaft findet in diefem Jahre in Berlin in den Tagen von 9. bis 12. Mai 1890 ftatt, mit folgendem Programm. Freitag, den 9. Mai, Abends 7 Uhr: Berfammlung im fleinen Saale des Architeftenhaufes, Wilhelmftrage 92: 1) Eröffnung der Jahres-Verfammlung. 2) Vorträge: a. Dr. Carl Bolle: Im Schatten des Pifs von Teneriffa. b. Profejjor Dr. Altum: Die forjtlich nüßlichen Vögel. c. Dr. NReichenow: Das PVogelleben in Kamerun. — Sonnabend, den 10. Mai, Vormittags 10 Uhr: Verfammlung im Reftaurant des Zoologijchen Gartens. Rund: gang dur) den Garten unter Führung des Direktors Dr. Hef. Nachmittags 3 Uhr: Feftejjen dajelbft. Nach dem Efjen: Fahrt per Dampfbahıı nad) St. Hubertus im Grunewald. — Sonn-= tag, den 11. Mai, Vormittags I Uhr: Berfammlung im Königl. Mujeum für Natur- funde, Snvalidenjtraße 43, Eingang durch die KHauptpforte 1) Gejchäftlihe Situng der Mitglieder. a. Kafjenbericht und -Kevifion. b. Wahl des Vorftandes und Ausfchuffes. c. Feit- ftellung von Drt und Zeit der näachiten Sahres-Verfammlung. d. Bejchlußfafjung über den Drud des 12. Jahres Berichtes des „Ausschufjes für Beobadhtungs-Stationen”. e. Beichlußfafjung über beantragte Neugejtaltung des „Ausjhufjes für Beobadtungs-Stationen”. 2) Um 12 Uhr: Runde ‚gang durch) die Zoologijhde Sammlung. (Nichtmitglieder werden gebeten, jihd um 12 Uhr im Mufeunm einzufinden). 3) Wiljenfhaftlihe Sikung: a. Beiprehung über Negelung der miljen- Ihaftlihen Nomenclatur. — Referenten: Freiherr ©. Berlepjh und Dr. Neichenow. b. Prof. Dr. ®. Blafius: Weber Vögel der Philippinen. c. H. Schalow: Unfere Kenntniß des Atlas- Gebietes. d. Dr. Keichenow: DVorlegung und Beiprehung neuer Ermwerbungen der Königl. Zoologifhen Sammlung. (Weitere Vorträge find vorbehalten). Nachmittags 5 Uhr: Gemein james Mittagefjen. Abends 8 Uhr: Vereinigung im Leipziger Garten, Leipzigerftraße Nr. 132. — Montag, den 12. Mai, Vormittags 10 Uhr: Wiffenihaftliche Situng im Königl. Mujeum für Naturkunde. Schluß der Sahres-Verfammlung. Die Herren Mitglieder unjerer Gejellihaft, fowie alle Freunde der Ornithologie werden hiermit zur Theilnahme an der Jahres:Berfammlung freundlichft eingeladen. Der Vorftand: Prof. Dr. Cabanis, General-Sefretär. Dr. KReichenom, ftellvertr. Sefretär. Die Feftordner: H. Bünger. PB. Matjchie. Aguarien und Terrarien. Luigi Gazzolo Einjfüse aus ZTuffjtein, Aquarien, Tuff- Berlin, Lindenstrasse 20/21. jtein in Gentnern und Ladungen, Grottenbauten. Agnarienfifhe, Aquarien, Terrarien, PBreis-Gourant frei. Dlumentifche, Tuffkeingroiten und Mufceln. C. A. Dietrich, En gros & en detail. [ Clingen bei Greußen. 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BEE Sperlingdeier EU fowie auch Cier von Naubvdgeln, SKrähen, Dohlen, event. au) Staaren 2c., jedoch nur frisch und unbebrütet, werden gefauft von dem Naturhistorischen Museum in Bremen. [59] Wilh. Schlüter in Halle a. 8. Katuralien- und Lehrmittel-Handlung. Keichhaltiges Lager aller naturhiftorifhen Gegenflände jomwie fammtlicher Die Giltihlangen Europas beichrieben und in ihrer Lebensmeije gejchildert von . Lahmanı. Mit 9 in den Tert gedrudten Holzjänitten. Preis: ME. 1.50 = fl. —.93 d. W. Herwafer-Aguarien im Zimmer h) Reinhold ©. Hoffmann. Für den Drud bearbeitet und herausgegeben von Dr. Karl Ruf. Mit vielen Abbildungen im Tert. Fang- und Präparierwerkzeuge, per ME Sr künftliger Thier- und Bogelaugen,- Infekten- urb all Handeln und Torfplatten. en en ee &ataloge gratis und franko. [60] > » 4% Zeitjchrift für Do elliebhaber, Züchter und „Die gefiederte Welt $ en, . von Dr. Carl Ruf. (Magdeburg, Creuß’iche Berlagsbuhhandlung). Ein Blatt, meldes jeit nahezu zwetr Jahrzehnten beiteht und vielen Taufenden harmloje Freuden und Vergnügen, aud) ernjte Anregung und Belehrung, jelbjt Anleitung zum materiellen Erwerb geboten, ift wohl werth, daß wir jet die allgemeine Aufmerffamfeit darauf lenken. „Die gefiederte Delt“ erjcheint als Wochenichrift im 19. Jahrgang und bringt Anleitung zur Haltung, Pflege und Züchtung aller Stubenvögel, Nachrichten vom Bogelmarft, Mittheilungen der Züchter und erfahrenjten ‘fleger; außerdent ertheilt der Herausgeber Auskunft und Rath: fchläge auf allen diejen Gebieten; im Angeigentheil find die beltebtejten a Auch die gefammten Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und Zucht, Käfige, Sümereien u. a. Suttermittel, jowie Alles, dejjen die VBogelliebhaberei überhaupt bedarf, üt einerjeits ftetS in den praftiichen neuen Dingen befchrieben und amdererfeitS zum Verkauf aus- geboten. Greug’jhe Verlagsbuhhandlung (NR. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von A. Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Buhhand- Herausaeaeben der Anzeigen fung fowie ine? Toftanflalt. > san IE erden Die gefpaltene Wonpareille- Freut, Ijen Verl NEN ug ji mit 15 2. beredinet und Auf- Preis jührlic y Mark I.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlid 2 Aummern. Er Sr gegengenommen. Ne 8, Schriftleitung: Bruno Dürigen i in ı Berlin s.w. 29, Deiefenfte, 8 ; Be: Band. Snbalt: Dr. Udo Dammer: Pflanzen-Aquarien III. — Baul Kitjhe: Einbringen amd Bilege der Aquarien=-Thiere (Fortfebung). — 8%. Geijenheyner: Noch drei „heimijche” Schlangen (mit Abbildung). — B. Dürigen: Amphibien und Reptilien im Mai, — Kleine Mittheilungen. — Brieffaften. — Fragefaften. — Vereins-Nachrichten. — Anzeigen. Dflanzen-2lquarien. Bon Dr. Udo Dammer. III. Bau und Leben der Armleuhter-Öcwädhje. Wir hatten in den beiden legten Nummern diefer „Blätter die Kultur der Armleuchter-Oewächje bejprochen und wollen uns nunmehr ihrem Leben etwas näher zuwenden. Wir jchneiden mit einer Scheere einen Seitenzweig von etwa 1 cm Länge, den wir dicht an der Basis mit einer Pinzette feithalten, ab umd bringen ihn jofort in einen beveitgehaltenen großen Tropfen reinen Wafjers auf einem Objektträger. Dabet achten wir darauf, daß die Spibe des Zweiges nicht zuerft das Glas berührt, damit fie ganz unverleßt bleibt. Nun legen wir recht vorfichtig auf den Tropfen ein Dedgläschen, welches das Objekt vollitändig bedect. Lehteres haben wir jo gelegt, daß e3 parallel zu der Längs- achje des Objeftträgers liegt. Sollte der Waffertropfen jo groß jein, daß das Dedglas |hwimmt, jo entfernen wir mit einem Stücchen Fließpapier, welches wir an den Nand des Derkglajes Halten, jopviel Waffer, daß einerjeits das Deefglas Teitliegt, anvderjeitS das Objekt nicht durch dafjelbe gededt wird. In furzer Heit werden wir joviel Uebung haben, um den Tropfen mur fo groß zu machen, daß fein Wafjer abgejaugt zu werden brauddt. Sollte der Tropfen von vornherein: zu Elein fein, jodaß unter dem Dedglafe Luft bleibt, jo bringen wir einen Tropfen an den Dedglasrand. Dann wird fich das Waffer jofort unter dem Dedglaje ausbreiten. | Unfer Objeft legen wir num unter das Mikroftop, zunächit bei fchwächerer DBergrößerung, bei der wir e3 ganz oder doch zum größten Theile überjehen I können. Wir fuchen zunächft feitzuftellen, ob wir eS mit einer Chara vder einer Nitella zu thun haben. Während ber der leßteren fich einfach Zelle an Belle reiht, find bei Chara die älteren Zellen von einem Mantel dünner, eng. aneinander Tiegender „Nindenzellen” umgeben. Diejelben find für Die jyitematifche Eintheilung von Wichtigkeit. Uns intereffiren fie hier nur info- fern, als fie, wie wir ums an ganz jungen Zweigen der Sinospen unfchwer überzeugen fünnen, don ihrer Urjprungsftelle theils aufwärts, theils- abwärts wachjen. Alle Zellen find grün. Bei ftärferer Vergrößerung, welche wir jest an= wenden, erfennen wir, daß jümmtliche Hellen mit einem Mantel eng aneinander liegender, ziemlich regelmäßiger grümer Körnchen ausgekleivet find. Diejer Mantel Liegt til. Innerhalb veffelben aber bemerken wir deutliche Spuren von Leben, wir erfennen eine rotirende Bewegung don mehr oder minder jtarfer Lebhaftigfeit. Zu unjeren weiteren Beobachtungen wählen wir eine der „nadten”, unberindeten Endzellen. Stellen wir das Mifroffop auf die Mittelachje der Zelle ein, jo finden wir bald, daß ein farblofer Schlau, Hin und wieder etwas angejchiwollen, in jtändiger Bewegung ift. (Fortfeßung folgt). Einbringen und Pflege der Aquarien-Chiere. Bon Baul Nitjdhe. (Fortjebung). Allgemeines über die Instandhaltung. Wennschon ich darnach hinftrebe, das Vergehen und Beftehen der Natur auch im Jimmer-Aguarium walten zu laffen, jo bin ich doch bis heute immer noch der Meinung, daß jelbft das bejtgedeihende Aquarium nicht auf Jahre hinaus ich jelbft itberlaffen bleiben darf, jondern es muß alle Frühjahr eine Erneuerung bezw. Ergänzung der Pflanzen und grimdliche Neimigung vorge nommen werden. Der befte Monat Hierzu ift der April und Mat; früher findet man im Freien zu wenig Pflanzen und jpäter find diefelben meist jchon zu groß, um sich den Berhältniffen des Zimmer» Aquarium richtig anzupaffen. Man wähle alfo befjer gejagt den Zeitpunkt, an welchem die Pflanzen im Freien au treiben beginnen, was fich ja lediglich nach den Witterungsverhältnijien richtet. Den Bodengrund entferne ich hierbei nicht, jondern jorge nur für eine geimpliche Entfernung des darauf befindlichen Schmußes. Man kann auch im Laufe des Jahres einige Male eine derartige Reinigung vornehmen, ohne an Bodengrund und Pflanzen zu rühren. Man benube hierzu nie einen Schlauch, der jo weit ift, daß Fiiche mit in denfelben hineingeriffen werden Fünnen; fie werden dabei meist arg verlegt und felbft eine geiibte Hand fann dies faum vergüten. Gefunde Pflanzen werden nicht entfernt, aber von allen KEranfen Theilen befreit; eingewurzelte Stengelpflanzen, twie Heteranthera zosterifolia, ichneide man etwa 5 cm über dem Erdboden ab, damit fie neu austreiben. Die Spiben werden in entjprechender Yänge wieder zur Neubepflanzung benußt; Br "CR bet diefer Arbeit denfe man wieder an die große Herbrechlichfeit der Wafler- pflanzen außerhalb des Wafjers. Sind Neupflanzungen vorgenommen worden, bei denen ein Herausreigen durch die Thiere zu befürchten ift, jo dürfen Diefe erit eingebracht werden, nachdem das Amvurzeln der Pflanzen erfolgt ift. Eine Schlimme Sache ift nun die Unterbringung der Thiere während diefer 3 Wochen. Ein geeignetes anderes Aquarium fteht mir nicht zur Verfügung und jo benuße ich alle möglichen Küchengefähe, al Wannen, Schüffeln ıı. a. m. hierzu. Im ein jolches Gefäüh bringe man möglichft wenige Thiere und dabei niemals jolche zujammen, die fich gegenfeitig Schaden thun fünnen; man berüc- Jichtige eben, dag ihnen hier Schlupfwintel fehlen. Auch halte man auf möglichit niedrigen Wafjerjtand (das Wafjer ift vorher dem Aquarium entnommen) und derjäume nicht, die Gefäße, wie oben gejagt, zur überbinden. lle zwei Tage it ein Drittel des Waffers zu entfernen und durch abgejtandenes, friiches zu ergänzen. Sir diefer ganzen Zeit füttere man recht fnapp, auch bet lebender Kahrung. Waren Neupflanzungen nicht nöthig, jo benuße man das vorher abgezogene Waffer wieder zur Füllung, nachdem man es vielleicht noch filtrirte (Silzbeutel); man hat dann die Annehmlichkeit, die Thiere gleich wieder einjegen zu fönnen. | Sehr oft Habe ich gefunden, daß der Liebhaber von feinem Wafjergarten mehr verlangt, als die Natur zu bieten im Stande tft. Die Bilanzen, Die er als 10—15 cm große, aus Samen gezogene Stüce gefauft hat, waren beim Empfang von unten biS oben belaubt und fahen nach mehreren Wochen im unteren Theil fahl aus. Solche Pflanzen zu entfernen, wäre ein Sehler; denn wenn wir jelbjt aus der freien Natur eine jchon größer gewordene Walfer- pflanze holen, jo fieht fie in ihrem unteren Theil nichts weniger als jchön aus, trogdem fie uns, von obei gefehen, als im üppigften Wachsthum jtehend erjchien. Sobald aljo die Pflanze überhaupt noch Wahsthum zeigt, Itöre man ıicht. 3 giebt ja auch eine ganze Anzahl Pflanzen, die im Herbjt vollitändig ab- jterben, um im Februar— März, wenn draußen noch Eis und Schnee die Wafjer- oberfläche bedeckt, fich im Zimmer wieder herrlich zu entwideln, jo 3. BD. Frojch- Löffel, Pfeilfraut u. a. m. Cbenfo ift e8 mir vorgefommen, daß eine vom Händler im beiten Zuftande erhaltene Nymphaea jchon im Laufe des Sommers vollitändig einzog, jodaß ich fie für todt hielt, und im fommenden Zrühjahr erjchten eine recht üppige Pflanze aus dem durchwinterten Wurzeljtod. sn einem Zieraquarium auch Schwimmpflanzen, die im Herbit bis auf winzige Knöllchen oder Samen vergehen, im Frühjahr wieder frisch erjtehen zu jehen, wird man vergeblich erwarten, man müßte dann jede Entfernung des Schmußes unterlaffen; es ift daher befjer, die Schwimmpflangen zu entfernen, jobald fie anfangen, im Herbft zu vergehen. Ich fenne nur eine Schwimms pflanze, die in voller Fische iberwintert, ja im Winter auch fich vermehrt, das ift Riccia fluitans. Hält man in einem Aquarium Karpfenfiiche, zu denen ja auch unfere Goldfische gehören, jo tft auf ein Gedeihen von zarteren Schwimms- pflanzen, al3 Azolla, Salvinie u. a. m. nicht zu rechnen. Ebenjo werden dann nie untergetauchte Wafferpflanzen mit zarter Belaubung, 3. B. Heteranthera Be 7 zosterifolia, ein jehönes Ausjehen behalten, da die pflanzenfrejjenden Fijche an Hlättern bezw. Wurzeln hHerumbeißen und viejelben befchädigen; aus Diefem Grunde war ich bisher ein bejonderer Freund der Naubfische. Selbftrevend braucht man deshalb durchaus nicht auf Schleierfchwanzgoldfifche und Teleftop- fiiche zu verzichten, ganz im Oegentheil bin ich der Anficht, daß gerade fie in das Zieraguariıuım unbedingt gehören, nır muß man dann den Behälter mit härteren Pflanzen als Vallisneria spiralis, Pfeilfräuter (Sagittaria natans und S. sagittifolia), Limnocharis Humboldii, Nymphaeen, Taufendblatt (Myriophyllum) und Hornfraut (Ceratophyllum) und ähnlichen Pflanzen aus- jtatten. (Fortfegung folgt). Ytoch drei „heimifche”‘ Schlangen. Bon Gymnafiallehrer & Geijenheyner, Kreuznad). (Mit Abbildungen). Sn dem Aufjag von B. Jung über unjere heimiichen Schlangen (Nr. 1—-3 der „Dlätter”) it der Begriff der Heimat wohl etwas eng gefaßt md infolge davon find Drei Vertreter der deutjchen Schlangenfauna in demjelben nicht be= rücjichtigt worden. Einen jo großen Verbreitungsbezirf in den deutschen Landen wie die dort aufgezählten Arten haben die fehlenden allerdings nicht, nur in MWejtveutichland find fie anzutreffen. Da fie aber hier in Gegenden vorfommen, die jo oft das erjehnte Ziel manches Neifenden find, nämlich in den Nhein- landen, und da die eine von ihnen Hier ftellenweife gar nicht jelten zu finden ift, jo dürfte es nicht überflüfftg jein, auch über viefe ein paar Worte‘ mit- zuthetlei. Unfere Betrachtung fei zuerst der verbreitetiten unter ihnen, der MWirfel- natter (Tropidonotus tessellatus, Zaur.) zugewendet. Bon der Ningelnatter it fie auf dem eriten Blief durch den gänzlichen Mangel der gelben Nacenflecde und durch einen vielmehr in die Länge gezogenen Kopf zu unterscheiden, gemein- jam mit ihr hat fie die geftelten Schuppen. Da bet ihr aber die Kiele viel ichärfer fich marfiven als bet der Ningelnatter, jo treten fie auf dem Rüden (an den Seiten etwas weniger) deutlich als erhabene Tängslinien hervor, wo- durch das Ihrer etwas eigenthümlich geftreift ausficht. Ihren Namen Hat dieje Schlange wohl von dem Ausjehen der jungen und der mitteljtarfen Thiere. Dieje zeigen eine Außerit jcharfe, Shachbrettähnliche Zeichnung in Dunfelbraun- gran auf dem Nücden, und bei den erjteren find auch die Bauchjchilder mehr oder weniger quadratisch Fchwarzsweiß. tt dunkler fich nach hinten öffnender, jpiger Winfel auf dem Hinterfopfe ift oft jehr deutlich zu jehen; er verläuft nach den Seiten zu zuerjt in Nechteden, dann in Quadraten. Bei älteren TIhieren verwischt ich die Zeichnung; die Ddinnkelen Slede werden matter, Die graue Grundfarbe dunkler, jodaß ganz alte, oft über 1 m lange Stücde, bis- weilen faum noch eine Spur von Feichnung erfennen laffen. Die Unterfeite bleibt aber immer jcharf gezeichnet. a Mit der Ningelnatter hat die Wiürfelnatter auch den Aufenthaltsort überein; jte tft die andere deutsche Wafjerfchlange, ja, te ift eigentlich noch vielmehr Wafjerthier als die erfte, indem. fie nicht nur vorzüglich Ichrwimmt, jondern fich auch gern und oft jeher lange in dem nafjen Element aufpält. hr Verbreitungsgebtet wird durch Nahe, Nhein von Bingen big Coblenz, Miofel und unterfte Lahn bezeichnet; ihr Vorkommen im Nhein und in der Mofel ift aber ein mehr vereinzeltes, während fie nur an zwei Stellen Häufig zu finden it: in der Lahn bei Ems und in der Nahe bei Kreuznach. An erfterem Drte durch den Senator Heyden aus Frankfurt a. M. chen 1819 aufgefunden, wurde ihr Dortiges Vorkommen nicht befannt, oder doch fajt vergefjen; auch) Lenz erwähnt es in feiner Schlangenfunde (1870) nur beiläufig bei Beichreibung der Bipernatter. Hier bei Sireuznac) war e3 mir vorbehalten, fie zu entdeden, und noch heute fanır ich faum begreifen, wie fie bei ihrer großen Häufigkeit bis dahin (1873) hier unbekannt bleiben konnte. Ich fchreibe eS meift der großen Schlangenfurcht Fig. 6. MWürfelnatter (Tropidonotus tessellatus). zu, die beim Anblic des verhaßten Thieres nur zur Flucht oder zum Erjchlagen dejjelben treibt und ein genaueres Betrachten dadurch natürlich ausschließt. — St der Gegend der warmen Uutellen in der Nabe, vorzüglich der Eltfabethquelle, it die Würfelnatter bei warmen, noch befjer bei heißem Wetter von 10 Uhr Vormittags bis Nachmittag 3 oder 4 Uhr ficher zu finden, theils unter dem Waller liegend, meilt halb aufgerollt, theils in den Fugen der Gefteine, Die ze Uferbefejtigung aufeinander gelegt find. DVBom Juli an findet man Die sungen tn Siuäneln bis zu 10 Stüd unter den großen Steinen des Ufers, oft noch neben den Eihüllen. £ Shre Nahrung beiteht fait nır aus FStichen, die fie gewöhnlich in der Mitte des Bauches fat. Danıı Schwimmt fie dem Ufer zur, legt Jich mit dem vorderen Theile des Körpers aufs Land md wirft den Fiich Solange jeitwärts, bis fie ihn am Kopfe paden fann, Nun erit beginnt das BVerfchlingen. Wird fie dabei oder furz nachher abagefaßt, jo jpeit fie ven Naub ziemlich Fchnell wieder aus und man muß oft jtaunen, wenn man fteht, an wie große Stiche fich ver- hältnigmäßig Eleine Thiere gemacht Haben. In jpäteren Nachmittagsitunden habe ich die Würfelnatter aber auch anders verfahren jehen, um ihre Beute zu erhalten; fie war dann nicht auf dem Aırftande, jondern ging auf die Suche. A RE Ganz langjam und vorfihtig ftedt fie dann ihren Kopf unter einen Stein nad) dem. andern, jchwimmt eine Strede weiter, hält plöglic) ein und bleibt wie verfteinert in der Stellung, die fie gerade beim Schwimmen hatte — fie jcheint zu horhen! — fährt dann mit dem Suchen unter den Steinen fort, bis jie einen von den darunter fich aufhaltenden Fiichen, 3. B. Orundeln oder Kaul- föpfen, erbeutet Hat. Ich habe diefe Art des Fiichens mehrmals am Fuße des Nheingrafenftein gefehen. 5 Was ihren Charakter anbetrifft, jo muß man zu ihrem Lobe jagen, daß er durchaus gutartig it. Wenn fie, frisch gefangen, auch gehörig zicht und nach der Hand zufährt, beigen thut fie nicht. Mer wenigftens ift dies noc) nie pajjiert und doch habe ich mehrere Hunderte in Händen gehabt. Dur Koth- ausjprigen jucht fie fich natürlich auch zu wehren, und derjelbe riecht falt noch abjchenlicher wie der der Ningelnatter. Meist ergiebt fie fich aber bald in ihr Schidfal. Stundenlang habe ich jchon frifch gefangene Thiere in Ermangelung eines befjeren Aufenthaltsortes in der Rod> oder Hofentafche mit mir herum- getragen, ohne fie noch in befonderen Gewahrfam zu nehmen, und fie machten nicht den leifeften Verfuch zu entrinnen. Für Aquarien find Fleine TIhiere zu empfehlen, befjer noch für Terrarien. Größere Stüde beanfpruchen aber große Wafjerbeden darin, denn jonft freffen fie in der Gefangenfchaft nicht. Db fie leicht oder fchwer durch den Winter gebracht werden fan, weiß ich nicht; ich habe nie den Berfuch gemacht. Da ich ftet2 in der Lage bin, im Frühjahr Exemplare in ausreichender Menge zu erhalten, jo habe ich die Thiere immer, jall3 ich feine andere Verwendung dafür hatte, im Herbft laufen lafjen. Doch glaube ich, daß es nicht zu jchwer fein wird, da ich von Leuten, denen ich welche gefandt hatte, weiß, daß fie fie mehrere Jahre lang gehalten haben *). (Fortfeßung folgt). Amphibien und Reptilien im Mat. Haben die Tritonem im April ihre Eier an Wafferpflanzen geklebt, jo Ichlüpfen unter günftigen Verhältniffen fehon am 12. oder 13., öfter aber erit am 15. oder 18. Tage oder erft drei Wochen darnac) die Fleinen, durch- Ihnittlih 1 cm langen, mehr an junge Fiihchen als an fleine Frojch -Kaul- guappen erimmernden goldäugigen Larven aus. Doch machen fie fich im Meat noch wenig bemerflich, da fie eben Klein und zierlich find und während der erjten Heit des Freilebens ruhig an Pflanzentheilen oder am Grunde fich aufhalten. llebrigens werden auch im Mat noch Tritonen-Cier abgelegt. Im bergigen und hügeligen Gegenden zeigt fich der Fenerjalamander oft und Häufig, befonders gern gegen Abend nach einem warmen Negen, außerhalb jeines feuchten Unter: Ihlupfes; ev fährt in feinem Fortpflanzungsgejchäft noch fort, indem er in riihes Waffer die ihre Eihülle fogleich verlaffenden, etwa 25 mm langen, breitföpfigen und zunächft noch mattfarbigen, gelb» und graubräunlichen Larven abjeßt. Aus der Reihe der Frofhlurche Haben die braumen Fröfche, die *) Dafjelbe it bei mir — und zu meinen Lieblingen hat die Würfelnatter immer gehört — der Fall gemefen; Winters habe ich fie jchlafen Iafjen. D. a > Knoblauche- und gramen Kröten das Wafferlebeit, da die fie an das ttaffe Element feffelnde Fortpflanzung jchon im April beendet, zum Theil feit Wochen Ihon aufgegeben und Wieje und Feld, Wald und Garten und jonft ihnen zu- jagende Dertlichfeiten bezogen; die jchwärzlichen Staulquappen des Ihaufrofches zeigen bereits eine Länge von 15 bi8 25 mm und Andeutungen der Hinterbeine, die gleichfalls dDunkfelen Larven der Erdfröte, welche fich jebt zu Hunderten und Taujenden gejellig in Weihern, Teichen, Gräben tummeln, bleiben fleiner, wäh- vend die der Kuoblauchsfröte etwa doppelt jo lang find und einen ing Dliven- braune jpielenden FZarbenton angenommen haben. Die Männchen der Geburts- helferfröte tragen den traubenförmigen Cierflumpen, dem jie in der zweite Hälfte des April, als das Weibrhen Taichte, Sofort um die Oberfchenfel fich -geiwickelt Haben, noch mit fich Herum; doch zeigen im Sumnern der Gier, welche nun ein dumnfleres Ausfehen erlangt haben, die fich entwicelnden Larven Fchon lebhafte Bewegungen, und bald werden mın die Männchen ihrer „Jüren Laft“ im Waffer jich entledigen; im Waffer finden fie) auch noch die vorjährigen Kaulquappen, welche als jolche überwintert und jeßt ihre größte Länge (5 bis 9 cm) erreicht, außer den Hinterbeinen auch die VBorderglieder befommen, haben. Die übrigen Frojchlurche find jest in die Baarungs- und Laichzeit ein- getreten. Zwar haben die erjten Baare der grünen Ströte bereit3 in der eriten Hälfte des April Baarung und Eierabgabe vollzogen, indeg da die Eremplare diefer Spezies in ein und demjelben Jahre zu abweichender HYeit hervorfommen und das Wafjer aufjuchen, jo fanın es gejchehen, dab die Laichzeit der lebten in die Mitte und den Schluß des Mai fällt, alfo in die der Sireuzfröte, des Zaub- und Wafjerfrojches hHineingreift; die Laichpläße bilden Wafjertümpel md Bfüsen, Schilfgräben und Weiher, die Eleinen braunjchwarzen Eier liegen zivei- zeilig angeordnet in zwei langen, zähen Sallertfchniüren von etwa 3 mm Durch» mejjer, faum von denen der Erdfröte zu unterjcheiden. Die drei Veranftalter von Mafjenfonzerten geben jich ihrer „lodenden”" Thätigfeit voll Hin. Der erite von ihnen, die Kreuzfröte, Hat damit bereits in der zweiten Hälfte des April begonnen und Beranlafjung geboten, von „Srojchgejchrei" zu jprechen, aber die grünen Waffer- und Laubfröjche fangen damit erjt im Mat am, wenn die Kreuzfröte etiva die Laichichnüre in Waffergruben, Tümpeln, Lachen, Weiher auf Wiefe umd Feld abjeßt. Der Laubfrojch entledigt fich der fleinen Laich- £lumpen von jeßt ab 6bi8 in den Juni hineim in mit Rohr und Bufchwerk um- Itandenen Gewäfjern, während man die Latrchmafjen der grünen Wafferfröjche Ende Mai und erjte Hälfte Sunt am Grumde von Simpfen, Teichen, breiten MWiejengräben, und zwar gewöhnlich entfernt vom Ufer, finden fan. Die Unken endlich, Die eigentlichen Wafjerbewohner unter den Srojchlurchen, paaren fi) umd legen auch erft im Mat und dehnen die Laichzeit 6i3 in den Juni hinein aus; gern Kleben jte die Eiertrauben an Stengel von Wafjerpflanzen, jodaß diejelben unter der Wafjerfläche gehalten werdent. Die Reptilien find nun alle erwacht; auch die Teichjchildfröte macht fi) bemerflich und legt vielfach gegen Ende des Monats die taubeneiähnlichen Eier. Die Eidehjen prangen in ihrem Hochzeitfleid und paaren jich fort- mn gefebt; die erjte Begattung von Zaumeidechjen beobachtete ich in Diefem Sahre ichon am 15. April. Auch die Blimdfchleiche Hat fich gehäutet und paart fich jeßt in der Weife ihrer Drdinings= Verwandten. Bon den Schlangen hat die giftige Kreuzotter die Baarungszeit bereits Hinter jich, auch Die Ningelnatter, welche man jeßt namentlich Bormittags auf thauigen Wiefen mit der Jagd auf braune Fröjche bejchäftigt findet, hat diejelbe abgejchloffen, während Die fonneliebende Schlingnatter noch tır derjelben steht. BD. Kleine Mittheilungen. Notge Wafferblüte Im Anihlug an die auf Seite 67 der „Blätter“ gegebene Aufklärung über die Frage, wodurd) das jogenannte Bliihen des Waffers hervorgerufen werde, jet hervorgehoben, daß außer den dort genannten Algen und Spaltpilzen auch Feine thierifche Wejen die Urfache der Waljer- blüte jein fünnen. Häufig färben das grüne und das rothe „Schönauge“ (Euglena viridis und E. sanguinea), mifrojfopifche, zu den Geißelthierchen gehörige Organismen, infolge mafjenhaften Auftretens die Oberfläche von Teichen und Gruben grim bezw. roth. Aber auch Sirebsthierchen treten als Urfache auf. Sp wurde in den erjten Tagen des vorjährigen Mat, wie Prof. Dr. 3. Ludwig- Greiz im „Humboldt“ berichtete, in einer durch Ueberfchiwemmung entjtandenen größeren Wafferlache in Nothenthal bei Greiz eine lebhaft und intensiv zinnoberrothe Färbung des Waffers beobachtet, welche von eimem im ungeheueren Mengen vorhandenen Büjchelfrebs, dem Oyclops rubens, Jurine, herrührte. Das Waffer fchien in „fochender Bewegung“ zu jein. Die Eleinen Cyelopiden erinnerten durch die ungewöhnliche Häufigkeit lebhaft an die mäch- tigen Schaummafjen der Artemia (eit dem Branchipus nächjtverwandter Sliemen- fußfrebs), „welche auf Baphos als Dungmittel verwendet werden und zur Entjtehung der Aphrodite die Beranlaffung gegeben haben follen“. D. = Eine Hoologtifhe Station wird befanntlich zu Blön in Oftholftein eingerichtet. Sie joll Herrn Dr. D, Zacharias unterstellt werden und der Er- forschung des großen Blöner Sees, jpeziell aber zu ausgedehnten Studien über die Sühwafjerszauna, dienen. Schon daraus ift zu erjehen, daß das Snftitut fich in weit engeren Orenzen halten, viel bejcheivener eingerichtet fein wird als die großartige Zoologiiche Station zu Neapel. Zunächit Hat während Der zweiten Hälfte des April Herr Dr. M. Ule aus Halle a. ©. den See aus- gelothet und daber gefunden, daß der füdliche Theil dejjelben mehr als 60 m tief ift. Brieffaften. Herin &, H. in Heilbronn: Bei Einfendung einer Frage, die wir ja jehr gern beantworten, wird um Angabe des Namens gebeten. Delage Au „glätten fir Aquarien ı. Terrarienfrenmde”. I. B0. Magdeburg, den 13. Mai 1890. NS. Stagefaften. 23. Mars: Unter dem „Schneider“ verjteht man einen Kleinen Weipfijch, den Alburnus bipunetatus, Z:, welcher ji) auch in unferen deutjchen Flüfjen häufig vorfindet. Er erreicht nicht ganz die Känge jeines nächiten Verwandten, des allbefannten Udelei (A. lucidus), ijt aud) gedrungener gebaut als diejer und von demjelben jchon im der Jarbung, namentlich durch die dunkle, einer Naht („Schneider“) ähnelnden jhmalen Säumung der jog. Oeitenlinie ohne Mühe zu unterfcheiden. Er wird im Aquarium behandelt wie der-delei, den Sie ja, wie Sie jchreiben, jahrelang gehalten haben. 24. Herin v. ©., Pommern: Der Anficht des engliihen Fiichfundigen Günther, daß der Mafropode oder VBaradiesfii (Macropodus venustus, (uwv. — viridi-auratus, Lacep.) eine dur Züchtung entjtandene Form der Gattung Polyacanthus jei, it beizupflichten, da man den Fl in China, wo er doch gejhäßt und gepflegt wird, eben mur als Zierfiih, nicht aber als freilebende Art fennt. Von der Gattung Polyacanthus giebt e3 eine Anzahl im füdlichen umd jüdöftligden Ajten heimatende Arten. 25. Herin stud. phil. &.: Die Behauptung Ahres Freundes, daß die Unfe (Bombinator) jchwer zu halten jei, entbehrt nach meiner Erfahrung jeglicher Begründung, und ich weiß nicht, wer und was Brehm veranlagt hat, in der 2. Auflage jeines „Ihierlebens” zu jchreiben, daß man nit im Stande fei, der Unfe zufagende Nahrung zu verjchaffen. Ueberhaupt jind Die Bemerfungen Brehm’3 bezüglich der Gefangenjchaft Diejes Krötenfrojches verfehlt. Ich halte die Unfe in jedem Terrarium, die HSauptjache bleibt ein mit Sumpfpflanzen und Moos aufs Reich- lichite verjehener Waijernapf, der ihr aljo Berjteplage in Fülle bietet und ihr gejtattet, mit dem Kopfe daraus Hervorzulugen; der Napf braucht nicht tief zu jein, jte jcheint im Gegentheil nie- drigen Wafjerftand zu lieben und vom Aufenthalt im eigentlichen Aquarium (außer der Baarungszeit) überhaupt nichts wiljen zu wollen. Zappelnde Kegen- und Mehlwürmer nimmt fie von der Erde auf und jelbjt von der Jutternadel. 26. Herrn B. S. in Zittau: Indem ich Ihnen für Ihre Mittheilung über eine gabel- bezw. doppelihmwänzige Smaragd-Eidechje danke, bemerfe ich, dag derartige Fälle von Abnormität jhon mehrfach beobachtet worden find; ich jelbit Habe augenblicklich eine gabelihwänzige Zauı= eidechje vor mir. Shre Erflarung der Erjcheinung, daß nämlich der Schwanz einmal angebrochen worden, der Spitentheil jedoch nicht abgefallen jei und dann infolge der Peproduftionsfraft feitlicd aus der Wunde noch eine Schwanzjpiße fic) ausgebildet habe, ift offenbar richtig. Ermwahnt möge hierbei jein, daß man auch, wenngleich weit jeltener, zweiföpfige Eidechjen und Schlangen beobachtet und gejammelt hat; doch handelt e3 jih da um Mißgeburten und man wird diefe für Doppelmwejen, zujammengewachjen aus zwei Keimen, halten müjjen. Sin MHebrigen bitte ich, falls Sie jene Eidechje abgeben wollen, um Weberjendung Derjelben für das hiefige Kal. Mujeum für Naturfunde. D. Dereins-Lachrichten. Verein der Aqunrien- und Terrarien=-Liebhaber zu Berlin. Tagesordnung für die Gejhäftlide Sigung am 16. Mai: 1) Verlefung des Vrotofolls der letten Situng. 2) Anmeldung neuer Mitglieder. 3) Gefchaftliches und Vereins-Angelegenheiten. 4) Borzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen. 5) Fragefaiten. - Tagesordnung für die Sißung am 6. Juni: 1) Verlefung des Protofolls, der legten Situng. 2) Anmeldung neuer Mitglieder. 3) Vortrag des Herrn E. Marquardt: Die Edelforalle. ge Schmetterlinge, Beptilien a en ck | jeder Art in tabellojen Epemplaren 200 Mark, verfauft Brivatmann H. Lemcke, liefert billigit Berlin, Auguftftraße 93, von 12—4 Uhr. [3] Ant Muls er, Bozen (Tirol) EEE nennen = 3 ’ Ereutß’ihe Verlagsbuhhandlg. | | vu Reptilienhandlung. I Seeneieen: Ah u Sperlingsen ir Katechismus für Agnarienliebhaber jowie au Wie mau Non u Dohlen, event. auch) Staaren 2c., jedoch nur in Itragen und Antworten friih und unbebrütet, werden gefauft von dem Wilhelm Geyer. ' Naturhistorischen Museum m Mit vielen ae Bere, in Bremen 65] Preis: Mt. 1.— = fl. —.62 5, ©. 2 | RIEF TE OR TIR FEN ; Wilh. 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Ein Blatt, welches jeit nahezu zwei Sahrzehnten bejteht und vielen Taufenden harmloje Freuden und Vergnügen, aud) ernite Anregung und Belehrung, felbft Anleitung zum materiellen Erwerb geboten, ift wohl mwerth, daß wir jebt die allgemeine Aufmerkjamkeit darauf Ienken. „Die gefieverte Welt“ erjcheint al Wochenjhrift im 19, Jahrgang und bringt Anleitung zur Haltung, Pflege und Züchtung aller Stubenvögel, Nachrichten vom Vogelmarkt, Mittheilungen der Züchter und erfahrenjten Pfleger; außerdem ertheilt der Herausgeber Auskunft und Rath- ihläge auf allen diejen Gebieten; im Anzeigentheil find die beliebtejten Vögel angekündigt. Auch die gefammten Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und Zucht, Käfige, Süämereien u. a. Futtermittel, jorwie Alles, dejjen die Bogelliebhaberei überhaupt bedarf, it einerfeits ftet8 in den praftifchen neuen Dingen bejchrieben und amdererfeits zum Verkauf aus- geboten. Greuß’ihe Verlagsbuhhandlung (NR. & mM. Kretfhmann) in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer in Burg, a er yon Be: werden Die en Vonpareille ; s Freut [hen Verlagsiudandlung zeile mit 15 Df. beredinet und Auf- Preis jährlid” Mark 3.—, = träge in der Verlagshandlung ent- nonatlid, 2 Mummern, Magdeburg. gegengenommen. TILNDRUNNDRRNEENE UIDNDNENUNEEUNNN NYu.LO, SHriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S:W. 29, Friefenftr. 8 IL. Band, Sunbalt: BW. Hartwig: Der Kampffiih. — Dr. Udo Dammer: Pflanzen-Aquarien III. (Schluß; mit Abbildung). — Baul Kitjche: Einbringen umd Pflege der Aquarieı= Thiere (Kortjebung und Schluß). — 2. Heinrici: Berbejjertes Aquarium (mit Abbildung). — % Geijenheyner: Noch drei „heimijche” Schlangen (Fortjfebung und Schluß, mit Abbildung). — B. Dürigen: Das Terrariuın (mit Abbildungen). -— Das Vivarium im Humboldthain zu Berlin. — Kleine Mittheilungen. — Sragefajten, — Brieffajten. — Bom Bücertiih. — Vereinz-Nachrichten. — Anzeigen. Der Kampfftfch (Betta pugnax). Bon W. Hartwig. Der Kampffiich (Betta pugnax, Günth.) heit in der Sprache der Stamejen „Pla-kat“, was gleichbedeutend mit dem von mir gewählten Deutjchen Namen it. Er ift dem Gurami (Osphromenus olfax) fjehr nahe verwandt, gehört alfo auch, tie Ddiejer, zu den Labyrinthfiichen. Er fommt häufig tır den fleineren Slüffen am Fuße der Benang- Hügel in Hinterindien vor. Bon diefem in der Freiheit lebenden Kampffische haben die Stamefen eine Abart gezüchtet, welche zum Zweck der Siichfänpfe im Zimmer gehalten wird, gleich wie man andersivo Hähne zweds der Hahnenfämpfe zieht. Daß man jchon eine Abart züchtete, it ein Beweis, daß der Sich Schon lange als Hausthier gehalten wird. sm Nachfolgenden gebe ich eine Neberfegung aus dem berühmten engliichen Silchwerfe von Günther, betitelt „An Introduction to the Study of Fishes“ by Albert ©. L.G. Günther. Günther theilt auf Seite 518 feines Buches, indem er Gantor citirt, Folgendes (ich überjege fait wörtlich) mit: „Wenn dDiejer Sich Sich im Zuftande der Ruhe befindet, zeigen feine dunklen Sarben nichts bemerfenswerthes; aber wenn man zwei davon zufammenbringt, oder wenn einer fein eigenes Bild in einem Spiegel fieht, wird das Fleine Wefen plöglic erregt, die aufgerichteten Floffen und der ganze Körper leuchten in metallifchen Sarben von blendender Schönheit, während die vorfpringende SKliemenhaut, wie eine jchwarze Halsfraufe rings um die Stchle fich abhebend, etwas Wıurnderliches I zu jeiner allgemeinen Erjcheinung hinzufügt. I diefem Zujtande macht er wiederholt Angriffe auf feinen wirklichen oder bildlichen Gegner. Beide jedoch werden augenbliclich ruhig, wenn man jte ihres gegenseitigen Anblickes entzieht. Diefe Bejchreibung wurde abgefaßt im Jahre 1840 zu Singapore von einent Herren, welcher mit mehreren diejer Ziche vom Könige von Siam bejchentt worden war. Ste wurden in Waflergläjfern gehalten und mit Meücdenlarven gefüttert. So hatten fie jchon feit vielen Monaten gelebt. Die Siamejen find jo eingenommen von den Kämpfen diejes Filches, wie die Malayen e8 von ihren Hahnfampfen find. Sie feßten auf den Ausgang des Kampfes beträchtliche Summen, ja manchmal ihre eigene Berfon und Zamilie. Die Erlaubnik, Filch- fümpfe zu veranstalten, 1jt verpachtet und bringt dem Könige von Siam eine nicht unbedeutende jährliche Einnahme". Soweit Günther. Da alle Labyrinthfiiche, möchte ich dem Borjtehenden hinzufügen, leicht, felbit unter den ungünftigjten Berhältniffen, fich halten laffen, jo wird es ficher nicht allzujchiwierig jein, Ddiefen Höchlt intereffanten Sich bei uns einzuführen. Möchte die Zeit, in der wahre Liebhaber fich auch bei uns an feinen Kämpfen und an feiner Sarbenpracht ergögen, nicht mehr fern jein! — In Oftindien wird auch noch ein anderer Zabyrinthfijch in Gefäßen ge- Halten, und zwar jeiner ausgezeichneten Schönheit und jeiner wechjelnden jchil- lernden Metallfarben wegen; es it dies eine Art Ouramt, nämlich Osphro- menus trichopterus. Diejer farbenprächtige Filch ijt Fleiner als der Gurami und ebenfalls jehr kampfluftig. Auch er wirrde fich für die Einführung und für unfere ZimmerIlguarien jchr eignen. Mögen unjere Großzüchter auf Dieje beiden Fiiche für die nächjte Zukunft ganz befonders ihr Augenmerf richten. Pflanzen- Aquarien. Ton Dr. Udo Dammer. Ill. Bau und Leben der Armleudter-Öewädje. (Schluß). War die Zelle etwas durch das Uebertragen aus dem Aquarium auf den Objektträger berührt, jo tjt diefe Bewegung anfangs noch träge. Sorgen wir aber dafür, daß der Waffertropfen genügend groß ift, damit das Dedfglas nicht drückt, und beleuchten wir die Zelle mit dem Spiegel, womöglich mit direftem Sonnenlicht, jo wird die Notation in furzer Zeit jehr lebhaft werden. (E3 fei bemerkt, dal die Zahl der nadten Zellen bei Chara jchwanft. Mair wähle zu den folgenden Erperimenten Zweige mit zwei bis vier nadten Zellen und Laffe bei den Beobachtungen die Endzelle unbeachtet. Die Abbildung 7 zeigt una den Habitus einer Chara (a) und einer Nitella (b), wie in voriger Nummer der „Blätter“ bejchrieben. ec ftellt eine von Nindenzellen umfleidete Belle dar; diefe find in der Nichtung der Pfeile über diejelbe geiwachjen, bis ie jich etwa in der Mitte berührten; durch Bunktirung find die grünen Körnchen in den Zellen angedeutet und durch d und e nacte Endzellen veranschaulicht). Be Wir woller num mit unjerer Chara einen fleinen Berjirch anftellen, der uns die Neizbarfeit des Plasmas zeigen fol. Wir bereiten uns zumächft eine Dakterien-Neinkultur auf folgende Weife: Eine gefochte, Falte Kartoffel reiben wir zu Brei, füllen diefen in eine fleine weithalfige Jlafche, jodaß diefelbe etwa bis zur Hälfte gefüllt it und gießen darauf gewöhnliches Wafjerleitungs- wafjer. Durch einen leichten Wattepfropf jchügen wir das Wafjer vor dem Verftauben. Nach zwei Tagen wird das Wafjer trübe geworden jein. Num machen wir uns eine Fleijchhrühe aus etwa 0,5 gr (eine Kleine Mefferspige voll, von der Größe etwa eines Hafelnupfernes) Liebig’jchem Fleijchertraft in 200 gr dejtillivtem Waffer, welches längere Zeit gefocht hat. Bon diejer Fleifchbrühe füllen wir einige msn, von etwa 1,5 em Durchmefjfer und 20 cm gänge bis dreiviertel voll. Während die Fleijchbrühe erfaltet, bringen wir in 200 gr ebenfall® längere Heit ausgefochtes dejtillirtes Wafjer, das auf etwa 25 Grad R. abgekühlt ift, einen halben Siubifcentimeter des über dem Sartoffel- brei jtehenden trüben Wafjers. Wir achten dabei darauf, dag wir das Wajfer möglichjt von der Oberfläche in der Flajche erhalten. Dann rühren wir mehr- mals mit einem durchaus jauberen Ölas- itabe das inficirte Waffer um, laffen etwas jtehen und bringen nun don diefem infieirten Waffer, wieder möglichjt von der Oberfläche, je einen halben Subif- centimeter im jedes der mit Sleifchbrühe gefüllten Neagenzgläfer. Dieje jchliegen wir mit einem Dichten Wattepfropfen und jtellen jie, vor Sonne gefhügt, an einen nicht zu falten Ort im Bimmer. Schon am nächiten Tage werden wir eine Beränderung der Fleiichbrühre erfennen fünnen. Während fie unten im Najen noch ihre normale Farbe hat, zeigt jie oben einen mehr over minder breiten entfärbten, gelblich weißen Streifen. Sit diefer etwa 3—4 cm breit, jo fünnen wir zu umferem VBerjuch übergehen. Wir wählen uns zwei möglichit gleiche Charenzweige aus, bei denen namentlich die Endzellen in gleicher Zahl und annähernd gleicher Größe vor- handen find. Mit lanzettförmiger Nadel fchneiden wir, natürlich jtet$ unter Wafjer, von jedem joviel ab, daß er nur noch etwa 0,5—0,8 cm lang it. Beide bringen wir num zunächit in einen großen Tropfen deitillirten Waffers. Dann bringen wir den einen in einen großen Tropfen der entfärbten Fleiich- brühe, laffen ihn bier furze Zeit liegen und übertragen ihn darauf in einen anderen Tropfen eutfärbter Fleifchbrühe, Ddeden ein Dedglas möglichit Fchrell, aber dabei doch recht behutjam auf, entfernen, falls nöthig, die überflüffige Sleijchhrühe mit FSließpapier (man fuche aber den Tropfen gerade jo groß zu machen, daß dies nicht nöthig ist) und verftreichen danı die Dedglasränder mit Bafeline, jodaß die Fleifchbrühe von der Luft abgeiperrt iit. Das Objekt bringen wir auf das Mifroffop, dem wir die fleinfte Blende gegeben haben, jtellen eine der nadten Zellen ein und bedeefen num dem Ohjekttifch mit zwei gefehwärzten dig. 7. Bau von Chara (a) und Nitella (b). BD Schachteln derart, daß nur noch Licht durch die Blende vom Spiegel her auf die HYelle fallen fann. Wir überzeugen uns, daß die Notation in der Zelle gut und normal ift. Sonft fällt uns nichts auf. Den zweiten Zweig, welcher immer noch in Deitillirtem Wafjer liegt, bringen wir nun in eimen Tropfen vejtillirten Waffers, dedfen mit einem Deckglafe und verfleben mit Bafeline. Wir Hatten uns zuvor ebenfalls von der normalen Rotation des Plasmas überzeugt. Luftblafen Dürfen nicht im Tropfen fein, worauf wir vor dem Berfleben achten. Um vom Sonnenlicht unabhängig zu fein, ftellen wir vor das Mifrojfop eine hellbrennende Küchenlampe, welche frisch gefült ift. Sie muß viele Stunden brennen. Sind wir mit dem zweiten Präparat fertig, jo legen wir dafjelbe auf eine helle Stelle in der Nähe des Senters und bededen es, um es vor Staub zu Schüßen, mit einer Glasglode. Nım fehren wir zu unferem erjten Präparat zurüd. War alles jauber und affurat gemacht, jo zeigt fich meiit chen ein anderes Bild. Um die Helle herum wirbeln und tanzen fleine, tar Licht brechende ellipfoidifche Körperchen, die Bakterien. Von allen Seiten fehiegen jte herbei, verweilen einen Aırgenblic bei der Helle, entfernen fich ein Stücdchen nd kehren dann in bejchleunigtem Tempo zurück. Immer lebhafter wird das Sewirhl, das Getreibe, immer neue Maffen jtürgen herber und jchlieglich, nach fürzerer oder längerer Yeit meilt Schon (bet wärmerem Wetter, Fräftigem Plasına und gut infieirter Sleijchhrühe, fowie durchaus dichtem Bafelin-Berfchlug) lagert um die HYelle ein mehr oder minder breiter Streifen im wildelten Taumel be findlicher Bakterien. Dieje eigenartige Ericheinung Hält num je nach der Menge des Plasmas verschieden lange Zeit an. Das Plasma jelbit aber wird in jenen Bewegungen allmählich träger, bis c3 jchlieglich zur Ruhe fommt. Zu etwa Dderjelben Zeit fommen auch die Bakterien zur Nıurhe. Wenn beides eingetreten tft, nehmen wir unjer Bräparat vom Nikrojtop fort. Wir überzeugen uns num zunächit, daß unter dem Dedglaje abjolut feine Blafe zur jehen it. Dann heben wir vorfichtig das Dedglas ab, übertragen das Präparat in einen Tropfen reinen, friichen Wafjers, decden mit einem Deck glafe und bringen das Präparat jofort wieder unter das Mifrojfop. Dit alles glatt gegangen, jo werden wir bereits cine Notation des Plasmas, von dejfen abjoluter Nuhe wir ms doch vorher überzeugt hatten, fonjtattren können. Diefe Rotation nimmt Schnell zu und erreicht in fürzefter Zeit ihre normale Schnelligkeit. Hauptbedingung zum Gelingen des legten Erperiments ist, daß das PBräparat furze Zeit, d.h. etwa 2—3 Minuten, nachdem das Plasma zur Ruhe gekommen it, in frisches Waffer übertragen wird. Sit alles gut gegangen, fo tft diefer Theil des Experiments abgejchlojjen. Es erübrigt noch, das zweite Präparat zu beobachten. Schon mit bloßem Auge föünnen wir eine Anzahl Blafen unter dem Deckglaje erkennen. Ste find aljo erjt nachträglich, d. H. nach dem Berjchluffe des PBräparats aufgetreten, müfjen alfo entweder aus dem Wafjer oder aus der Chara jtammen. Für lebteres jpricht der Umstand, daß fie dicht an der Chara liegen. Sehen wir dieje leßtere Prnıgs num unter dem Mifroffop au, jo fünnen wir mit Leichtigkeit noch gute Notation in den Hellen fonftatiren. Was lehrt mu unfer Verjuch? VBergegenwärtigen wir uns noch einmal alles. In dem eriten Falle (A) hatten wir eim lebensträftiges, gut afjimilirendes Stücf Chara in einen fo gut wie jauerftofffreien Tropfen eingebettet und leßteren von der Aufenluft abgeichloffen. Die in dem Tropfen befindlichen Bakterien find Sauerftoffbafterien, d. h. jte brauchen zu ihrem Leben Saueritoff. Da derjelbe in dem Tropfen fehlte, jo gingen fie zu der beleuchteten Charazelle, welche ftarf afjimilirte, d. h. Kohlenfäure zerjegte und dabei Sauerjtoff aus- ichied. (Höhepunkt des Bakterien-Bhänomens). Aırh die Chara braucht zum Leben Saueritoff. Da diefer aber von den Bakterien fofort verzehrt wird, wird jte ohnmächtig, eS tritt ISnanition ein. (Ruhe des Wlasmas). FZührt man num Schnell Friichen Saueritoff zu (Mebertragen im friiches Wafjer), jo lebt die Chara wieder auf. Da mm aber die Chara zur ISnanitton gelangt, jo iit man zu dem Schluß gezwungen, daß bet der Affimtlation nicht direft Sauerftoff frei wird, oder doch wenigjtens nicht Saueritoff in der sorm, wie ihn die Helle zum Leben gebraucht, jondern im Körper, welcher erjt durch die Zellhaut dif- fundirt und dort „altiven Saueritoff“ abgiebt. Diejer wird. aber jofort von den Bakterien verzehrt, fan alfo nicht mehr der Helle zu gute fommen. Im salle B dagegen, wo er nicht von Bakterien verzehrt wird, hält er die Belle am Zeben. Näheres findet der Zefer in Bringsheim’S Arbeit über „die Snanttion der Helle” in den Berichten der Deutjchen Botanischen Gefellichaft, 1888. Einbringen und Pflege der Aquarien-Chiere. Bon Baul Nitiche. (Fortfeßung und Schluß). Iroßdem ich im vorigen Frühjahr glaubte, daß ich bei meinen Anjprüchen in der VBilege des Sühmwafler-Mguarium beinahe ausgelernt hätte, tt mir doc ein Unfall zugejtoßen, den ich zum Nußen der Lejer Hier noch mittheilen will. Ich hatte ein großes Aquarium einer Reparatur wegen gänzlich neu einrichten müffen und alles iwie vorjtehend behandelt. Da wurde durch einen unglüclichen Zufall am Felfen ei Zuß abgebrochen, und da ich Doch einmal fitten mußte, machte ich mich dabet, ven ganzen Felfen zu zerichlagen, um ihm eimmal eine andere Form zu geben und einige Verbejjerungen an demfelben vorzunehmen. Das Aguartum wurde bepflanzt, gefüllt und nach drei Wochen mit Thierem bevölfert, die jich auc außerordentlich wohl befanden. Drei Wochen, nachdem ich die Ihiere einge- jest, war der Felfen zum Einstellen fertig, alfo genügend gewäflert und be= pflanzt und brachte ich ihır demzufolge gegen Mittag in das Aguartum. Am anderen Morgen waren etwa 20 Fijche, darunter theuere Japanefen und Thiere, deren Eingewöhnung mir viel Mühe gemacht hatte (Forellen, DBleie, Barjch) todt. Berfchievene VBerfuche, die ich gleich darauf anftellte, bejtätigten meine Anjiht, daß allein das ziemlich große Duantıum Erde Schuld Hatte, das in den Blumentöpfen des Feljens aufgejpeichert war. Das Waller hatte die ur derjelben enthaltene Humusfäure und andere den Fiichen jchädliche Stoffe aus= gelaugt, ohne daß Pflanzen und Durhhlüftung Gelegenheit fanden, diefelben zur verbrauchen bezw. zur vertreiben. Diejfe Urjache allein veranlagte das plößliche und mafjige Abiterben, welches vermieden worden wäre, wenn ich erit einige Wochen nach dem Einbringen des Selfens die Ihiere eingejeßt hätte. Seitdem habe ich eS mir zur Negel gemacht, in allen den Fällen, wenır ich in et Aquarium neuen Bodengrund, neuen Felfen, Frifches Waller, bezw. auch mir eins von Ddiejen dreien eingebracht habe, immer erjt einen Zilch ver= jchsweife auf einige Tage einzufeßen und zwar wähle ich dazu jolche Fiiche, Die jtch weniger leicht im Aquarium halten, als Dleie, DOrfe, Barth u.a. SG nchme fajt immer die Orfe als Terram-Aufklärer,; Hält fich Diefe gut, jo tt für die anderen Fische Hinfichtlich des eben erwähnten Grumdes auch nichts zu befürchten. Das weitere Einbringen der Thiere mache ich dann auch immer partienweife, befürdere alfo nicht alle Thiere an einem Tage in das Aquarium. Wenn irgend angängig, fo it das Aquarium täglich einer Brüfung zu unterwerfen, ob auch alles in Ordnung ift, und wenn em todtes Thier auc) nicht gerade Fchädlich wirft, jo wird es der aufmerffame Liebhaber doch immer jofort entfernen; überhaupt muß der rechte Agquarienwirtd täglich jeden jener PBfleglinge gejehen haben, aljo auch das Versteck oder Standplab eines jeden einzelnen Thieres im Behälter kennen. Bezugsquellen. Die befte Bezugsquelle für unfere Liebhaberei üt unftreitig ein Ausflug in’S Freie; was alles man in einem Sumpf, einem Witejen- graben, ja felbit einem pflanzenlofen Tümpel findet, ift ganz erftaunlich, und natürlich macht das Selbftgeholte auch das meiste Vergnügen. Im welcher Veije eine derartige Jagd zu veranftalten ist, bejchreibt ung Noßmäßler in jeiner Schrift „Das Sühwaffer-Aguarium ımd feine Bewohner“ recht anihaulich. Bei Rücfehr von der Jagd nach Futterthieren, wird man meistens eine Anzahl derjelben (befonders Daphnien) todt vorfinden, die am Boden des Behälters liegen bleiben, wenn die lebenden vorfichtig abgegoffen werden. Nie lafje man jich ‚verjuchen, von diejen todten Thieren eine Bartie in das Aquarium zu geben; was nicht innerhalb weniger Minuten aufgefrejien wird, geht in Verwejung iiber und eine größere VBartie davon verderben das Wafjer derartig, das nicht nur die Fische ı. |. w., fondern jogar die Pflanzen zu Grunde gehen fünnen. — Nicht Jeder aber hat die nöthige Zeit zur „Jagd“, und faum Einer wird auf Pflanzen und Thiere aus fremden Ländern verzichten wollen, und darum möge er jich dann an eine als reell befannte Züchtungsanftalt oder Handlung wenden, worüber auch der Katalog unferer für Auguft d. 3. geplanten Ausftellung Auskunft bieten wird. Zum Schluß dürfte c3 für manchen der Lefer von Intereffe jein, wie ungeführ das Aquarium ausficht, an welchem ich meine Erfahrungen gefammelt habe, und deshalb laffe ich im Nachitehenden eine kurze Bejchreibung folgen. Niedergejchrieben Habe ich im VBorftehenden nur das Nefultat meiner Erfahrungen, N gn denn wollte ich dieje jelbit hier alle mitteilen, ich fünnte beinahe noch einmal fo viel erzählen; traurige Erfahrungen habe ich eben auch genug gemacht und fie im befonderen waren e8, Die. mich zu der ganzen Arbeit veranlaßten, um jo Anfänger vor Schaden, Mühe und Herger zu bewahren. Der in Nede ftehende Behälter ift 75 cm lang, 60 cm breit und 55 cm hoch, hat links au der Lichtjeite 22 em Hohen Bodengrund, der nach rechts der Lichtjeite umd (inf3 der der Stube zugefehrten Scheibe auf 18 cm und nach der rechten Eee der der Stube zugefehrten Seite auf 7 cm abfällt. In der Mitte Steht ein leichter Seljenbau, in dejfen zwei Blumentöpfen (oberer Rand derjelben mit der Wafferoberfläche gerade abjchneidend) je em Saururus lucidus ganz herrlich gedeihen. Su der Iinfen Eee nach dem enter zu ragen Acorus calamus (Kalmus) und Scirpus lacustris (Teichbinje) beinahe 1 m über die Waifer- oberfläche, auch Iris pseudacorus (Schwertlilie), Hippuris vulgaris (Tammen= wedel) und Isoetes lacustris (Brachjenfraut) jtehen hier ganz gut. Nechts an der Lichtjeite it eine Gruppe über Waffer ragender Pflanzen aus Sagittaria sagittifolia (Bfeilfraut), Glyceria aquatica (Schwaden) u. a. m. gebildet. Die Wafjeroberfläche it bedecdt mit Schwimmblättern von weißer Seerofe (Nymphaea alba var. rosea), Lymnocharis Humboldü, und mit aus Früchten gezogenen Nofetten von Trapa natans (Waffernuß), alles in üppigfter Vegetation (Junt, Juli, Murgujt 1889); jo macht 3. DB. Limnocharis Blätter von 8 x 51], em. Aır untergetauchten Wafjerpflanzen Halte ich in Ddiefem Behälter noch männliche und weibliche Vallisneria spiralis, ferner Heteranthera zosteritolia, ein feil- fraut (Sagittaria natans), Hornfraut (Öeratophyllum), Taujendblatt (Myrio- phyllum) ımd cine junge Pflanze der gelben Nirblume (Nuphar luteum). Riceia fluitans wurchert als Trodenpflanze auf den feuchten Theilen des Feljens und vermehrt fich in unglaublicher Menge al8 Schwimm- und untergetauchte Wajlerpflanze. Der Behälter ift bejegt mit 30 his 35 Teleffopfischen und Schleierfchwänzen und deren Spielarten, 1 Silberbarfch und 1 Steindbarsh. Der Kater tft grün geftrichen und mit Goldbronce abgejest, cbenfo der Tifch, welch’ Tehterer mit einer Anzahl PBlectogynen und anderen harten Blattpflanzen umgeben ift. Auf jeder Ede tet an Stelle der üblichen fliegenden Adler cin Blumentopfunterjat aus Zinfblech, beftellt mit je 1 Stitc Plectogyne, Phönix, Kentia und Rhaphis. Hum Frühjahr beabfichtige ich den Bodengrund noch Höher zu machen und ar die feichtefte Stelle eine fehon 1889 in einem fleineren Aquarium fir diefen Zwed präparirte PBflanzengruppe aus Cyperus alternifolius und laxus, Glyceria aquatica u. a. m. zur bringen. Zu ivgend welchen bejonderen Ausfünften in allen die Liebhaberet be- treffenden Ingelegenheiten bin ich, foweit meine Erfahrungen reichen, in den Sisungen des Vereins ftet3 gern bereit, kann alfo Anfragen auswärtiger Müt- glieder auch nur durch den Fragefaften des Vereins bezw. durch den Bericht in diejen- Blättern erledigen. Necht jehr freuen würde ich mich, wenn Liebhaber, die betreffS meiner Hier niedergefchriebenen Anfichten abweichender Meinung jind, diefe dem Verein mittheilen oder in den „Blättern“ veröffentlichen und amderer- ze. jeit3 auch Diejenigen, welche nach dem vorher Öejagten gearbeitet haben, ihre mehr oder weniger günftigen Erfolge dem Beretn befannt geben wollten. Yioch drei „heimifche” Schlangen. Bon Gymnafiallehrer &. Geijenheyner, Kreuznad). (Fortfesung und Schhuß). Die zweite der von mir zu bejprechenden Schlangen tit die Mesfulap- Matter (Fig. S) oder die gelbe Natter (Ooluber Aesculapii). Ueber idr Vorkommen in Deutichland find viele Falfche Nachrichten verbreitet, die auf Verwechjelungen mit anderen Arten beruhen und leider aus einem Werfe fritiflos in das andere übergehen. Wenn 3. B. tn Brehm’s Thierleben und in Schreiber’s Herpetologia Europaea gejagt wird, jie fomme bet Ems vor, jo it das einfach nicht wahr. Die Emjer Schlange it, wie oben gejagt, die Würfelnatter. Und went das eritere Werk fie auch als im Harz umd in Thüringen vorfommend angiebt, jo beruht diefe Angabe auf dem Irrthum des Brof. Gtebel, ver Coronella austriaca für die Aesfulapjchlange gehalten hat. Daß dem jo tit, hat befannt- fh D. Böttger an den im Halle'fchen Miufenm befindlichen Giebel’ichen Driginal-Cremplaren nachgewiejen. Die einzige Stelle, wo fie nördlich von der Donau in Deutjchland mit Sicherheit gefunden werden fann, it wohl der nac) ihr benannte Badeort Schlangenbad im Taunus”). Hier aber, in dem herrlichen Walde, der Diefen reizenden Ort umgtebt, tjt jte viel zu finden und bet mehreren Einwohnern dort fann man den ganzen Sommer über Exemplare jehen und faufen. Werden fie diefelben nicht (os, fo laffen fie fie im Herbite wieder laufen, damit jte jich ordentlich Jatt frejjen fünmen. Man hört dort nämlich immer behaupten, jie fräße in der Gefangenschaft nicht, was natürlich daher fonımt, daß das Thier zu wenig feiner Natur ent- jprechend gehalten wird. Wir wijjen jeit lange, daß gerade die Aesfulapnatter in der Sefangenjchaft die bei weitem angenehmite Schlange it. Anfangs tft fie zwar jehr bijfig; jolch ein wüthender Bi hätte meinem Sohne vor Jahren leicht ein Auge foften fünnen. Sehr bald aber lernt te ihren Wärter oder Herrn fennen und tft dann ganz zutraulich; das unangenehme Bejprigen mit SKothd habe ich bei ihr viel weniger bemerft, al3 bei anderen Arten. Einer meiner Freunde hatte vor Jahren lange Zeit ein Baar prächtige Stücfe frei in jeinem Arbeitszimmer. Meift lagen jie verjtekt in irgend einer der vielen Een, gern aber jonnten jie fich. Befand jich nun mein Freund im Zimmer, jo famen jte aus ihren Schlupfwinfeln hervor, Eletterten an den Beinen jeines Stuhles oder an feinen eigenen empor uud frochen auf und um ihn herum Ipazieren, während er bei jeiner Arbeit ja. Und von folch zutraulichen Wejen *) Line nennt fie „Schwalbacher Natter”. Bei der geringen Entfernung beider Bäder (faum eine Stunde) jollte man meinen, daß fie auch dort vorfüme Meine Erkfundigungen dar= nach aber haben bis jett mu eim negatives Nefultat gehabt, weshalb Links Namen umrichtig it. | & SQ | (7 DER ER, Mn ae wi; dig. 8. Dben: Aeskulap=Hatter (Coluber Aesculapii); unten: Glatte Astter (Coronella austriaca). eg Ne diejes hübfchen TIhieres wifjen viele zu erzählen, die fich längere HYeit mit ihm abgeben. Die Aspispiper (Vipera aspis). Dieje der Sreuzotter fo nahe ver- wandte Öiftichlange, daß man beide jogar Jchon als VBartetäten einer und Ders felben Art angejehen hat, dürfte feit 1871 auch den Anjpruch auf den Namen einer Ddeutichen Schlange erheben. Sie fonımt bet Mech vor und es ijt mir wicht befannt geworden, daß jte „optirt” Hätte! Wentigjtens jtammt das präd- tige Exemplar, das ich für das narurhiftortische Kabinet unjeres Gymnaftums erhielt, von dort her. Wenn Brehm Ste auch für die Pfalz und das jünliche Bayern angiebt, jo ilt die erjtere Angabe ficherlich nicht richtig; in der Pfalz giebt cS feine Giftichlange, nicht einmal die Streugotter tft Dort nachgewiesen, wie aus dem Werfe von I. Blum, die Nreuzotter und ihre Verbreitung in Deutfchland, hervorgeht, was auch Durch alle meine diesbezüglichen Beobachtungen und Erfumdigungen beftätigt wird. Seit emer Neihe von Jahren tt fie auch im füplichjten Theile des Schwarzwaldes durch verfchtedene Fänge nachgewiejen, wie durch Dr. 3. Müller in Bafel angezeigt worden it. Blum bezweifelt jedoch diefe Ihatfache (Hoologifcher Garten 1890 Nr. 1) jehr jtarf und will die durch Apoigefer Saul in Thiengen an verjchtedene Anftalten als Belcg= Exemplare gejfandten Stüde als folche nicht anerkennen, indem cr vermuthet, daß Die Arbeiter, die jte ihm gebracht, fich durch die gute Belohnung veranlaht gejehen haben, fich Thiere aus dem Jura zu verjchaffen. Mär will das nicht fcheinen, wenn ich auch weiß, daß in Met derartiges gejchehen tft und daß die Bipern dort jchließlich in folder Menge zum Empfang der Brämie herbeigejchafft wurden, daß diefe von 3 ME. auf ME. 1,50 heruntergejegt wurde. In und bei TIhiengen ijt aber fein Inoujtriezweig daraus entitanden, dazu find der Dort gefangenen Thiere zu wenige. Umd wenn mir’3 auch fcheint, daß eine Giit- Ichlange für Deutjchland genug tit, jo will nur doch Blum’s „Nachweis" für 005 Nichtvorfommen in der Südwejtede nicht genügend erfcheinen. Derbejjertes Aquarium. Bemerfungen zu dem gleichnamigen Artikel auf Seite 4 d. Dt. Der Artikel „VBerbefjertes Aquarium“ von W. Hartwig ift mir deshalb interejfant, weil ich im der Lage bin, einige Erläuterungen zu zwei in demfelben bejprochenen Bunkten zu geben. VBorausfchicden will ich, daß ich mich jeit 10 Jahren mit dem Vertrieb von Aquarien befaffe und meine Fabrik die einzige auf dem Kontinent ift, die jahraus jahren nichtS weiter fertigt als nur Aquarien umd dazur paffende Triebwerke, ich und mein Berfonal alfo Erfahrung in diefer Branche haben. sn früheren Jahren habe ich zu Aquarien Glasgefäße aus einem Stüc (Sig. 9), in deren Boden zweds Aufnahme des Strahlrohres — dajjelbe, nach meiner Konftruftion, braucht nur ein Loch zum Zus und Abflug — ein Loch eingejchliffen wurde, viel verwendet; der Durchmeffer der Gefäße betrug 42 cm, die Höhe 21 cm. Ich bin aber davon abgefommen, weil ich die Erfahrung machte, daß jolche Gläfer ohne äußere Einwirfung plöglich jprangen, und das nicht nur in den erften Tagen, jondern oft nach Wochen und Wlonaten. Der Grund hierfür fan nur in mangelhafter Kühlung zu juchen fein. Nam ijt cs aber einem folchen Glaje nicht anzufeher, ob es gut oder schlecht gefühlt it, und daher Fanın ich Niemandem rathen, ein Ölasgefäh von diefen Dimenfionen zu nehmen. Slleinere Oläfer, 3. ®. 35 x 16 cm oder 26 > 16 cm, find nicht jo empfinolich und hörte ich darüber feine Klagen. Die Aufftellung gejchieht in der Weife, daß man das Strahlrohr in dem im Boden des Gefäßes befindlichen Loch feitichraubt und dann die Tuffiteingrotte hinein- bringt, den Boden mit Sand oder anderem Grund verficht und Waffergewächje, wie jte ja jedem Liebhaber befannt jind (Taujendblatt, Vallisnerie, Frofchlöffel 2c.) einpflanzt oder ein- feßt, auch den Felfen mit Farı, Gräjern = = u. Dergl. ausjtattet. Zur Herftellung eines #ig. 9. Glasgefäß als Aquarium. Springbrunnens bedarf cs nur einiger Meter Gummischlauch und eines Hoc- gejtellten Nefervoirs, wenn man feine Wafferleitung im Haufe Hat, mit welcher man das Aquartum in Verbindung bringen würde. Kalten Aquarien werden am jolieiten aus jtarfem Zink gefertigt, die Scheiben mit Ölaferfitt, dem etwas Stolophonium zugejeßt wird, gut ver- fittet md dann das Innere mit Delfarbe grumdirt, nach dem Trodnen ladırt und jodanın mit eimem Weberzuge von aufgelöiten Schellad verjehen. Der Schelladanftrich bildet eine Solirichicht zwifchen Water und Delfarbe bezw. Metall, und in einem jo behandelten Aquarium erhalten jich die Thiere am beiten, e8 tropft nie, tft haltbar und dabei elegant. Louis Heinrtici, Hontainenssabrif in Zwidau t. ©. Das Terrarium. Bemerfungen für Anfänger. Bon Bruno Dürigen. Wenn ich jchon vor zehn Jahren in der „Sfis“ und anderwärts meiner Srende über die Erfcheinung, dag die Terrarien jich mehr und mehr einbürgern, Ausdruck geben fonnte, fo wird man dies Heute in vermehrtem Grade thıı dürfen. Die Urfache diefer Erfcheinung liegt einerfeits, und zwar ven Aquarien gegenüber, in der reicheren Abwechfelung, in der Mannichfaltigfeit der Thiere, welche uns zwedS Bejegung derartiger Zwinger zur Verfügung stehen und im der einfacheren Herjtellung md beguemeren Behandlung der Behältniffe, andrer- feit3 in dem Umstande, das das Streben, über die zum Theil in üblem Nufe stehende faltblütige Striechthterwelt fich wirkliche Kenntnig zu verjchaffen, Tich verallgemeinert hat. Um nun diefen Jug zu unterjtügen, um auch den Anfängern an die Hand zu gehen, will ich verfuchen, für die Herrichtung von Terrarien einige Winfe zu geben; wäre mir doch jelbit, als ich vor 18 Jahren die erjten fchüchternen Verjuche in der Pflege und Erhaltung von Reptilien und Amphibien anftellte, jeder Singerzeig willfommen gewejen! Ich bemerfe von vornherein, daß ich zumächit nur ungeheizte Terrarien im Auge habe ımd auch eingehende Schilderungen ausschliege, da dazu fich noch oft Gelegenheit bieten wird. I. Die Behälter Ein Terrarium fann fih Iever, der nicht gerade auf prächtige Ausstattung Gewicht legt, mit wenigen Sloften allen oder mit Hilfe eines Handwerfers Leicht herjtellen, während dies betreffs eines Aquarium nicht Sedermann bezw. nicht fo bald und auf jo billige Weije gelingt, ganz abgejehen davon, daß Terrarien auch für geringe Summen in den befannten Handlungen zu erwerben find. Immerhin aber muß man jich bei der Ylnferti- gung bezw. dem Anfauf und der Emrichtung eines Terrartum darüber Elar jet, welchen Ihieren dafjelbe Hauptjächlih als Aufentgalt dienen joll, und je nac)- dem die legteren lieber Flettern al3 umherfriechen, im Waffer ji wohler fühlen als auf trocdnem Sande oder auf und im Moos, wird man jowohl in Bezug auf Höhe, Breite und Länge als auch Hinfichtlich der inneren Einrichtungen einige Abänderungen treffen; immer aber fieht der wirkliche Ihierfreund md Ihierpfleger mehr auf ziwecentfprechende, praftifche, wenngleich einfache Einrichtung als auf prumfende, überflüfjige äußere und innere Anhängjel. Schon in der Korm der Behälter prägt jich dies aus. Am empfehlens- werthejten it die des Aehteds, alfo Kaftenform mit zwei längeren und zivet kürzeren Seiten (Fig. 10). ALS ich allerdings feiner Zeit die erjten Molche und Eivechjen und thalergroßen Schilöfrötchen unterbringen wollte, da griff ich nicht zu Kiften und Kaften, jondern zır jenen runden, glodenfürmigen Öläjern, welche ich in ihrer Verwendung als Goldfifchgläfer fennen gelernt hatte. Zwei Stäjeglocen größter Nummer, denen ich nach einem beutereichen Sammelausflug in der Angjt meines Herzens wenigjtens vorläufig eine geräumige Terrine aus der Küche der Wirthin und zur Unterbringung von Frojchlaich einige ganz groge Einmachegläfer Hinzufügen mußte, bildeten den Grumditocd der Thier- quartiere. Die Terrine wurde felbjtverjtändlich baldigjt wieder ihrer natur- gemäßen Beitimmung übergeben, die Gloden und Gläfer indeg habe ich noch jahrelang gebraucht, obzwar fie nach Einrichtung von Kaften= Terrarien mehr in den Hintergrund traten; und felbit dann, als jie den Weg alles Srdtjchen gingen, wurden wenigiteng Einmachegläfer aufs neue angejchafft, denn der Natur- freund, der auch züchten, der die Entwicklung thierifcher und pflanzlicher Wejen verfolgen will, fan ihrer nie entrathen. Die zum Zwecke derartiger Hüchtungen zu treffenden Einrichtungen follen hier vorläufig übergangen, wohl aber einige Demerfungen über jene Glocen noch eingejchaltet werden. Die befanntlic) oben mit einem gläfernen Nnopf verjehene Käjeglode, 1] IT 11° Pat IT nn Im] — mn oe zZ 5 4 MM I m$ lit! \ ı & hl N l toi IR | I H Am nn ' | | Ir {1 H | | N I" ! An IBaT I I it a il sujlı Il sl h ill | | N | ‚| | Ill I I {I I 1] | f | III Sig. 10. Aedjtekkiger Giaskaften als Terrarium und Aquarium. deren Jsorm Sigur 11 veranfchaulicht, wird umgefehrt und mit dem Kuopr entweder in einen hölzernen Fuß (ausgehöhlten Baumjtumpf) oder in einem dig. 11. Glasgloke als Terrarium. fejtitehenden jandgefüllten eifernen bezw. irdenen Napf eingelaffen oder auf einem eifernen Gejtell untergebracht. In gleicher Weife verfährt man mit dem oberen Theil von hellen Schwefelfäureballons, welcher nach der auf Seite 23 der „Blätter“ verzeichneten Methode gewonnen umd vorgerichtet wird und imfofern den Vorzug vor Küäfegloden verdient, al3 man durch feinen Hals den Abfluß de8 auf dem Boden des Behälters fich anfammelnden Waffers bewerfitelligen und auch Zur und Abflufrohre für einen etwa auf einem Meintaturfelfen an zubringenden Springbrunnen und Wafferfall leiten fann; will man den Hals nicht mitteljt Spund, wie Seite 23 angegeben, verjchliegen, jo lege man innen auf die Deffnung (Fig. 11, A) ein Drahtneh oder ein Zinkfieb, auf diefes bringe man eine Schicht Scherben (B) und eine Lage groben Kies (CO) und dann noch weitere Füllungen, welche fich nach der im Ausficht genommenen thierijchen Bevölkerung richten: Soll das Gefäß trocnes Gelände bemohnende Thiere, 3. D. Echjen, Landfchildkröten, Schleichen, aufnehmen, jo giebt man noch eine Schicht feinen Kies (D) und eine ftärfere Lage Sand oder Haideerde und Moos (E) hinein und jeßt in diefen, im Ganzen etwa 15 cm hohen Bodengrund einige in ihren Töpfen bleibende Pflanzen; it dagegen der Behälter für Sumpf ımd- feııchtes Terrain Liebende Lurche, wie Salamander, Molche, Unfen, bejtimmt, jo Schichtet man auf den groben Kies Moor-, Torf oder Haideerde nebjit Torf- moo3 und bepflanzt Ddiejelbe mit Sonnenthau (Drosera), Yarnfräutern u. a. Ein Waffernapf, und wenn c3 auch mur der Unterfaß eine8 Dlumentopfes ift, darf nie fehlen; und um einem etwaigen Entweichen von Thieren vorzubeugen, ichließt man das Gefäß oben durch eine Glode aus Drahtgaze, wie man jte über Wurft und Fleifch zum Schuße gegen die Fliegen jtülpt, oder durch einen aus gleichem Stoff bezw. Tüll und Neifen hergeftellten Dedel. Gerade wenn man derartige Thierzivinger allein th hergeitellt Hat, er man fich ungemein, daß die Injafjen bei geeigneter (jpäter zu bejprechender) Behandlung wohl gedeihen, und die Sreude it Doppelt, wenn man jogar gewijje Züchtungserfolge vor fich fieht, indem z. B. Feuerjalamander in dem einfachen afjernapf Sunge abjegen u. f. w. (Fortfegung folgt). Das Divarium im Bumboldthain zu Berlin. Draußen im Norden Berlins breitet jich der Humboldthatn — in dem grauen Einerlei der Straßenzüge und Fabrifanlagen jenes reichbevölferten Stadt- theils eine wahre Daje mit ihren faftiggrünen Matten und den nach geogra= phricher Hinficht geordneten, von Vogelfang durchflungenen Gehößgruppen und Baumreihen, dem eigenartigen Humboldtiten, dem Schulgarten mit jeinen Kulturen und feinem Alpengärtlein und Terrarium; Alles mit Hingebung gehegt und gepflegt von der jtäotischen Verwaltung, die jtetig auf Vermehrung und Vervollfommnung der Anlagen bedacht ift. Um über einige Punkte jich zu äußern, waren denn auch am 5.2 M. auf Einladung des Vorjigenden der Barf-Deputation, Herrn Stadtrath Friedel, eine Anzahl Sachverjtändiger an Bivartıım zufammengetreten, die Herren: Stadtverordnete Dierfch und Weit, Sarten-Direftor Mächtig und Oarten-Injpeftor Nönnefamp, Dr. Zache, vom Borjtand des Vereins für Aquarien» und Terrarien-Liebhaber die Herren W. Hartwig, W. Heffe, BP. Nitjche, Neichelt und Simon, und der Schreiber Dicjes. Das PVivartum, welches feine Entjtehung einer Anregung des Herru Stadtverordneten Weiß verdankt, ift ein Freiland- Terrarium, völlig unter freiem Himmel gelegen, freisrund mit einem Durchmejfer von etwa 5 m, durch eine ungefähr 2 m tiefe Ausschachtung gewonnen und von einer Mauer umzogen, mit deren oberer Kante aufen ringsherum cine janft anfteigende Böfchung abjchneidet, jodag der Draufenftehende Alles bequem überjchauen fann ohne, da auf der Mauer ringsum ein hohes Drabtgeflecht angebracht it, das Hmeinfallen von Kindern befürchten zu müfjen. Inmitten der Ausschachtung erhebt jich ein aus Tuff und Felsfteinen gefchaffener, einige Meter hoher Felz- fegel, bepflanzt mit Berge und Alpengewächien, am Fu begrenzt von fleinen Rajenplägen und moojigen Steinblöcden und dann umfpült von einem mehrere ‚zug breiten, flachen, hier und da aber lachenartig ich erweiternden Graben, der feine Füllung von einem auf der Stuppe hervorguellenden und als Nintatur- Wafferfall Herabplätfchernden Wäfferlein empfängt und von Fleinen Starpfen- fiichen und von Wafferfchilofröten, Tritonen und Srojchlurchen bevölfert ift. Zwifchen diefem Graben und der Umfaffungsmauer läuft noch ein berajter und von Beitwirz (Tussilago) und anderen Pflanzen übergrünter Landftreifen Hin. Damit aber die Hletternde Bevölkerung nicht an der Wand hinauffteigen und entwijchen fann, ift die leßtere in einer Höhe von I m mit Zinfblech bekleidet. Die Anlage erfüllt jomit alle Wünfche, welche unjere Neptilien und Amphibien an ihren Aufenthalt jtellen. Auch Für geeignete Durchwinterung it geforgt, indem im Sunern des Felsbaues mit Laub, Moos und Spreu gefüllte Käften eingefügt jind, zu denen von augen her etwa 4 cm weite Röhren führen; und in der That Haben denn auch die Kriechthiere fchon einige Winter Hier durchgemacht. Nıir fehlte für Die eigentlichen Bewohner von Sumpf und Weiher, vornehmlich die Unfen, etır naturgemäßer Sommer-Auf- enthalt. Diefer wird num gefchaffen durch Heritellung eines wirklichen „Sumpfes“ an der weitlichen Seite des Terrarium: der Graben wird hier erheblich ver- breitert und vertieft, mit torfigem Bodengrund verjehen und mit ächter Sumpf ‚Slora ausgejtattet und dadurch auch me ii in die bis jebt ziemlich ein- any Wafferfläche gebracht. Bevölfert it das Bivartum jebt mit al! unferen deutjchen Reptilien und mit einigen Arten Amphibien in verjchtedener Stüczahl; eingefeßt werden jollen auch dalmatinische Nattern, unter allen Umständen jedoch bleiben unter den jesigen Berhältniffen Giftichlangen ausgejchloifen. Der vobengenannte Verein, jpeziell eine aus den im Norden wohnenden Herren Neichelt und Simon be= jtehende Kommifjion, hat die a nllcaang der Ihierwelt itbernommen. Seine Mitglieder Haben daher gegen VBorzeigung ihrer Karte jederzeit Zutritt, während für das Bublifunm das VBivartıım wie überhaupt der Ddafjelbe bergende Schul- garten nur an gewiffen Tagen, natürlich Foitenlos, geöffnet ift. BD. Kleine Mittheilungen. su Anfchluß an die auf Seite 55 der „Blätter“ enthaltene Bemerfung, dag Mafropode, Stichling und Aal gleihgroßen oder größeren Fiichen gefährlich werden, was ich bezüglich der beiden erjteren aus Erfahrung weiß, erlaube ich mir zu erwähnen, daß ein in meinem Befiß gewejener Hecht einen größeren Such als er jelbjt war mit Wuth feitlih am Kopfe erfaßte und fo fonfequent feithielt, daß ich es für gut fand, einzufchreiten. Meine Stichlinge verfchonten in der Kegel die Flojjen der oldfifche, andere hingegen wurden ftarf attafirt. — Ein Kaulbarjch hatte meine Aufmerkfamfeit durch einen länglichen Öegens jtand erregt, der ihm aus dem Munde hing. Ich dachte anfangs an ein zus fällig hängengebliebenes Stück VBallisnerie; doch jchien mir die Sache unwadr- Iheinlich, ich fing den Fijch daher mit dem Nebe heraus und entdecte ftatt der Ballisnerie einen Nalfchwanz; num z0g ich vorfichtig und fürderte dadurch meinen Aal zu Tage. Dem Kaulbarich hat diefe „Extraftion” nicht im Minz- Dejten gejchadet. U. nee ZN gR 7 Im Berliner Aguartum find gegenwärtig die Seebeden glänzend befeßt, da die auf Seite 45 der „Blätter“ erwähnte neue Fangftatton 3. Novigno, welche im April auch von dem Berliner Zoologen Brof. Dr. Eildard Schulze befucht wırrde, jehr gut geliefert Hat; Einzelheiten follen daher nächitens erwähnt werden. Die Neptilien- Sammlung hat in emer 1 Centner jchweren Anafonda aus PBrafilien ein neues jtattliches Schauftüdk erhalten. Stagefaften. 27. Herin HLGrümert: Lai) von Teichiäneden (Limnaea) entwidelt ih im Aquarium, fallz ex hier nicht durch Fische 2c. zerjtört wird, oder in Einmachegläjern ganz von jelbit, ohne bejondere Borkehrungen. Man findet die eis oder wurmfdrmigen Laiche in jegiger Zeit in Teichen, Gräben, Seen an der Unterfeite jhwimmender Wafferpflanzen, doch auch an den unter Waffer befindlichen Theilen von Kalmusftengeln u. dergl. und an diefen zumeilen mwendeltreppenartig hHerumgemwunden.. Dieje Pflanzentheile find in Waller ins Aquarium überzuführen. Die ungen finden in dem Pflanzen zufagende Nahrung. Brieffaften. Herin Dr. E. Zeller: Sendung mit vielem Dank erhalten. — Herin K.: Ueber Kon- jerviren von Amphibien folgen jpäter Mittheilungen. Dom Büchertifch. Dr. Johannes Leunis’ EHYnopfis der drei Naturreide. Ein Handbuch für höhere Lehranftalten ıumd für Alle, melde jich wiljenjchaftlich mit Naturgefhichte bejchäftigen und fich- zugleich auf die zwecmäßigfte Weile das Selbjtbeftimmen der Naturkörper erleichtern wollen. Erfter Theil: Zoologie; dritte, gänzlich umgearbeitete Auflage von Brof. Dr. Hubert Ludwig. Zweiter Band. (Hannover, Hahn’iche Buchhandlung. Preis 18 Mf.). Unter den umfang- veicheren naturfundlichen bezw. zoologijchen Werfen jind die von Brehm und Leunis am ver breitetften. Aber während Brehm und feine Mitarbeiter D. Schmidt und E. 8. Tajchenberg ihre Aufgabe darin finden, ein umfajjendes Bild des Thierlebens zu geben, bejteht Zwek und Ziel der Leumis’fchen zoologijchen Blcher vornehmlich darin, den Lernenden, den Belehrung Suchenden auf fürzeftem, praftiichem Wege in die Kenntnig der thierifchen Formen, der Klajjen, Ordnungen, Jamilien, Gattungen und Arten des Thierreihs, einzuführen. Brehm bietet breit angelegte, ammuthige und anregende Schilderung und tft daher gezwungen da, wo ihm das nöthige Material fehlt, Gruppen und Formen nebenjächlich nur zu berickfichtigen vejp. ganz zu übergehen; Leunis- gilt es, alle Abtheilungen des TIhierreichs im thunlichjter Kürze zu Fenmzeichnen und das Teitere bis auf die Arten herunter zu gliedern; Brehm faßt zufammen, Leunis analyfirt; Brehm fragt weniger darnac), ob nach der von ihm entworfenen SKoörper=Bejchreibung eines Thieres Diejes verwandten Spezies gegenüber leicht zu erfennen md zu unterjcheiden ijt, Lennis jucht Durch zahl- reiche analytiiche, bis zu den Gattungen md Arten hevabführende Weberfichten (Tabellen) und durch Fnappe, charakteriftiiche Bejchreibungen die jichere Bejtimmung der aufgeführten Arten zu erleichtern und zu ermöglichen. Auf diefe Weife ergänzen fich die Schriften Brehms und Leunis, obgleich fie vollftändig umabhängig von einander gearbeitet wurden: Brehm entrollt das Bild eines Thieres oder einer Thiergruppe, Leumis bietet gewiljermaßen den Nahmen dazu. Daher vereinigt der Thierfreund, der Weiterjtrebende und der Fachmanı — abgejehen von dem feinen Spezialftudium dienenden Schriften — die Werke Beider in feiner Bücherfammlung. Bei den höheren Thievem, den Wirbelthieren, wird Brehm nöthigenfalls allein genügen; wer jedoch über die niederen Thiere einen Ueberblid gewinnen und erhalten, in das Studium derjelben fich ein- führen, fich mit den hauptjächlichen der ihm bier begegnenden Formen und ihren Verwandten: Beilage au „Blätter für Aquorien u, Corrartenfrenme”, 1.8. Magdeburg, den 27. Mat 1890. N 91.10. ichnell befannt machen will, der Fan ohne ein anderes Handbuch nicht ausfommen und darum ift ihm gerade der zweite Band der Leunis’jchen Zoologie willfommen, umjomehr auch als der Bearbeiter der dritten Auflage, Prof. H. Ludwig, gerade auf diefem Gebiete Fachmann ift. Die neue Auflage hat mit der alten jaft mr die Art der Darjtellung gemein, denn der Inhalt, der gefammte Stoff it durchaus neu gearbeitet. Und wenn im dem zmweibändigen Werfe etwa 7300 Thierjpezies bejchrieben find, jo füllt der Hauptantheil auf den 2. Band, welcher uns von den 9 Thierfreifen jechs vorführt: die Mollustoiden mit den Klafjen der Bradhiopoden und Moosthierchen, die Gliederfüger (Anjekten, Taufendfüger, Spinnen, Srebsthiere), die Würmer mit 5 Klafjen, die Stachelhäuter (Seewalzen, Seeigel, Schlangen:, See- und Haarjterne, Seeäpfel - und Knospenftrahler), die Cölenteraten (Rippenquallen, Medujen, Volypen, Schwämme) md die Urthiere (Iufuforien, Geißel-, Sporen und Sarfodethierhen). Bei der Auswahl der aufzus zählenden Arten wurde einerjeits Rücjiht auf ihre Bedeutung für das Syjtem, amnderfeits und vor Allem auf die einheimifche Thierwelt genommen und bei den Meevesthieren außer den haufigeren Arten unferer Nord- und Dftfee auch die Fauna des Mittelmeeres, insbejondere der Adria und des Golfes von Neapel ins Auge gefaßt. Den größeren Abjcehnitten voraus gehen allgemeine Kapitel über Körperbau, Lebensweife, VBorfonmen 2c. der betreffenden Abtheilung. 1160 Holz- jehnitte, meift neu angefertigt, erläutern den Text des jtattlichen, 77 Bogen oder 1232 GOeiten umfajjenden, mit bejonderem Kegifter verjehenen Bandes, welcher fich dem erjten wilrdig anjchließt und mit diefem ein von wiljenihaftlihen und praftiichen Gejichtspunften aus gleich werthvolles Handbuch bildet, umentbehrlich nicht nur für „Lehrer, Yorftleute, Landmwirthe, Aerzte, Apotheker und für Alle, welche ich wilfenjchaftlich mit bejchreibender Naturgejchichte bejchäftigen wollen”, jondern auch für alle Diejenigen, die fich, ohne eingehende Kahbildung zu bejiten, über die ihnen in Beruf, im alltäglichen Xeben, beim Sammeln und Nflegen von Thieren begegnenden Formen und Erfcheinungen jchnell belehren möchten. Darum werden auch wir hier oft Gelegenheit nehmen, auf die Synopfis zu verweilen und der dort befolgten Eintheilung und Namengebung uns gern anjchliegen. 9. Bildher-Sigmart, „Das Thierleden im Terrarium”. Der Berfajjer ift, nad- dem er vorher Durch vieljährige Verjuche im Kleinen zahlreiche Erfahrungen jchon gejammelt, jeit dent Sahre 1880 in der glücklichen Lage, iı jeinem Haufe ein Terrarium von 45 qm Bodenfläche zu bejiten, welches ihm gejtattet, Amphibien und Reptilien in völlig natürlihen Berhältnifjen unterzubringen, zujammenleben zu lafjjen und daher Shäßbare Beobachtungen an ihnen anzustellen. &3 fonnte deshalb nicht ausbleiben, daß ev wiederholt aufgefordert wurde, liber jeine Beobach- - tungen und Erfahrungen zır berichten, ud jo hielt ev demm auch in mehreren Drten jeines heimat- lihen Kantons YNargau Borträge Über das Thierleben im Terrarium, die er danı vereinigt md erweitert in den MeittHeilungen der Naturforichenden Gejellihaft zu Aarau veröffentlichte. Zu unferev Jreude jind jie num aber auch als Separat=Abdruf in Jorm eines handlichen, Hibjch ausgejtatteten Büchleins von 178 Dftavfeiten in der Sauerlander’ihen Buchhandlung zu Yarau erjchtenen, und wir nehmen gern Gelegenheit, die Schrift allen Befitern, Pflegern und Liebhabern von Amphibien und Reptilien angelegentlichjt zu empfehlen. Der Inhalt erftvedt ji), wie der Titel bejagt, auf das Thierleben im Terrarium, insbejondere auf die heimijchen Kriechthiere und Lurche, außerdem werden einige Arten dev mittelmeerländiichen Kauna (Berleivechje, Schelto- pufif, Tiligugu, Chamäleon, Geffo und griehiiche Schildkröte) und die heimiichen Imjekten umd Würmer, welche entweder mit ins Terrarium gejest wurden, oder aber jich von jelbit einfanden, behandelt. Aus jeder Zeile jpricht eigene Beobachtung und Erfahrung, und in welche anjprechende Form der DVerfafer die zwanglos fie) aneinander veihenden Sfizzen und Schilderungen, die jo vieles Neue bieten, zu fleivden weiß, das dürfte der Lejer aus den auf Seite Al und 52 der „Blätter wiedergegebenen Abhandlungen erjehen haben. ®. Geijenheyner, „Wirbelthierfaunn bon Krenznadh unter Berüdjihtigung des ganzen Nahegebietes. I. Theil, Fifhe, Amphibien, Reptilien“, Borjtehende Abhandlung, ge welche zuerft als wifjenjchaftliche Beilage zum Ofter- Programm 1888 des Kal. Gymnafium zu Kreuznach veröffentlicht wurde, jett aber als bejondere Schrift (zweiter Abdrud) vorliegt und von der Schmithals’ihen Buchhandlung dort zu beziehen ijt,. führt auf 72 Seiten 56 £altblütige Wirbelthiere, und zwar 33 Arten Fiiche, 14 Amphibien und 9 Reptilien, als Bewohner des engeren und weiteren Gebietes von Kreuznad) vor. Allein es ijt Feine trodfene Aufzählung der Arten, jondern bet jeder der Teßteren finden fich interefjante, wifjenswertde Bemerkungen und Aufzeihnungen, in denen der Berfafjer jeine Jahre hindurch angejtellten Beobadjtungen und Unter- fuhungen über Borfommen, Xebensmeije, Eigenheiten der Thiere furz mwiedergiebt. Stets jedoch find nur folche Beobachtungen berücdfichtigt, welche entweder völlig Neues bieten, oder Die von Anderen veröffentlichten abweichen oder aber jeltener gemachte betätigen. Dadurch erlangt Die Schrift ein dimchaus jelbjtandiges, originales Gepräge; und wenn überhaupt jchon Derartige fauniftifche Arbeiten Beahhtung verdienen, jo erhält die vorliegende durch eine Fülle erafter Aır- gaben jomwohl als ein Beitrag zur deutjchen Landeskunde wie aud) al3 Ergänzung zu umfang- reicheren Werfen über Filhfunde und Herpetologie ganz bejondere Bedeutung. Im lebterer Be- ziehung fei nur an die Schönen Mittheilungen über die durch den Berfafer im der Nahe entdeckte Würfelnatter, liber die Varietäten der Blindjchleiche, über Smaragd-Eidechje, grüne und braune Tröjche, Abnahme des FiichreihthHums der Nahe erinnert. Zweds Unterfheidung der Arten find Beftimmungstabellen eingefügt und den dort üblichen Benennungen ijt bejondere Aufmerffamfeit zugemwendet worden. Somit erfüllen mir eine Doppelt angenehme Pflicht, wenn wir auf die Schrift nahdrüdliihft aufmerffam machen. B.D. Dereins-[achrichten. Berein der Aqunrien- und Terrarien-Liebhaber zu Berlin. Beriht über die gefhäftlide Sitkung vom 18. April 1890. Nachdem der anmejende Gaft, Herr Schöning, feitens des Borfitenden begrüßt, läßt lebterer das Protofoll der lekten Situng vor- Yefen und in der Folge genehmigen. Zu Punkt III der Tagesordnung bittet Herr Hefe, Vor- ihläge für den mächften, jeiten® des Vereins zu unternehmenden Ausflug zu machen, und wird nach längerer Debatte dev Liepnit- See bei Bernau gewählt. Behufs Anbahnung der weiteren Schritte ernennt die Berfammlung eine Kommilfion, beitehend aus den Herren Hejje, Reichelt und Unger. Alsdann fommt Herr Nitfche auf das Freiland-Terrarium im Humboldthain zu Iprehen und drücdt den Wunjh aus, der Verein möge fich auch in diejem Jahr, wie in dem vergangenen, für dieje Naturanjtalt interejjiven und diejelbe mit Futter- und anderen Thieren befhicen. Diefem Wunjche wird durch einen diesbezüglichen Beichluß jeitens der Verfammlung entjprochen und zwei Herren, Herr Reichelt und Herr Simon erwählt, welche die Angelegenheit in die Hand nehmen follen. — Bei Bunft IV der Tagesordnung zeigt Herr Hejje jeinen Aguarien entnommene, dort mwuchernde pflanzliche Drganismen vor und bittet nach näherer Angabe Heren Hartwig, Diejelben zur bejtimmen. Herr Hartwig erklärt, dag die fraglichen Pflanzen ein Hydrodictyon, eine Rivularia ımd eine Conferva jeien. Die Artennamen könne ev ohne mifro- jfopifche Unterjuchung nicht angeben. Alsdanı jtellt Herr Hartwig einen Silberbarjch zur Anficht, der einen halbwüchligen Mafropoden zu verfchlingen verfucht hat und dabei zugleich mit jeinem Dpfer erftit it. — Im Fragefaften finden fih folgende Anfragen. 1. Wie erhält und pflegt man Seerojen im Zimmer: Aquarium? Herr Hartwig empfiehlt, fich die Pflängchen aus Samen zu ziehen, oder aber im Frühjahr junge und noch wenig entwicelte Eremplare diejer Pflanze im Freien auszuheben und in das Zimmeraquarium zu verjegen. — 2. „Vor ungefähr 8 Tagen bemerkte ich an dem Ölaje eines meiner Kleinen Aquarien einen genau herzförmigen led, der ca. 50 runde Punkte enthielt. Bis heute haben fich diefe Punkte, welche von Anfang an einen Durchmefjer von 1 mm hatten, injofern geändert, als jie jich volljtändig zu Eiern umgewandelt haben, in denen innen ein Efleines weißes Pünktchen zu jehen it. Ich möchte gern willen, was für eine Art fi daraus entwickeln mag? Der bräunlich fcheinende herzförmige Fleck ijt ungefähr 1°; cm breit und 2!/; cm 5od“. Herr Hartwig erjucht den Fragelteller, ihm eine Probe der fraglichen Subjtanz zuzujenden, da er jo feine genaue Auskunft ertheilen Fünne. Zugleich theilt Herr Hartwig der Verfammlung mit, daß aus dem in der vorigen Sikung erwähnten Laich fich junge Barfche entwicelt hätten. Leider wären ihm diejelben von anderen Fischen aufgefrejjen. — 3. Bitte um Nennung lebhafter Fijche für das Aquarium. CS werden genannt: Schmerle, Steinbeifer, Koppe, Elvite, Goldorfe, Soldfifh, Weißfifch, Bitterling, Blei. Gejhäftlide Sikung vom 2. Mai 1890. Nachdem der Vorfigende Herrin Bönifc als neu aufgenommenes Mitglied begrüßt hat, evtheilt er Herin Hefe für feinen Vortrag: „Allgemeines über die Einrichtung von Naturanftalten in der Häußslichfeit auf dem Gebiete der See= und- Sifmafjeraquarien und Terrarien”, das Wort. Der Bortragende gibt Kathichläge für die eriten VBerjuche mit obigen Anlagen, jowie die weitere Pflege derjelben. Nach Beendigung Diejes DVortrages entjpinnt ji eine jehr lebhafte und interejfante Disfujfion über Ddenjelben. Speziell fommt Herr Marquardt auf die Anlage und Pflege von Seewafjer-Aquarien zu jprechen - und jchildert in eingehenpdfter Weife jeine Verfuche und Erfolge mit diejen Naturanftalten. Auch hieran fmüpft fich) eine eingehende Disfuffion. — Alsdann theilt Herr Hartwig mit, daß es Herrn Mauff in Berlin, Wienerjtrage Ver. 44, gelungen jei, in einem fleinen Aquarium im Zimmer Shleierfhmwangzgoldfijhe zu züuühten. Außerdem zeigt Herr Nitjche eine neue, ihm von Herren Geyer in Regensburg eingefandte Pflanze Acorus gramineus vor; Diejelbe jol für Zimmer-Aquarien fehr zu empfehlen fein. Tagesordnung für die gefhäftlihe Sikung am 6. Juni er. Punkt 1. Ver Tefung des Mrotofoll3 der legten Situng. 2. Anmeldung neuer Mitglieder. 3. Vortrag des Herin Marquardt: Die Edelforalle. 4. Disfuffion. Tagesordnung für die gejhäftlide Situng am 20. Juni cr. Wunft 1. Ver- fefung des Protofoll3 der Iekten Situng. 2. Anmeldung neuer Mitglieder. 3. Gejchäftliches und DVereins-Angelegenheiten. 4. Vorzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen. 5. Fragefaften. Bereinslofal Keitaurant „Zum eijernen Kanzler“, Alte Sakobitrage Nr. 64. = z 6 Zeitfchrift für Vogelliebhaber, -ZUüchter und „Die gefiederte delt 9 Händler, herausgegeben von Dr. Carl Ruß. Magdeburg, Creuß’iche Verlagsbuchhandlung). Ein Blatt, welches jeit nahezu zwei Sahrzehnten befteht und vielen Taujenden harmloje Freuden und Vergnügen, aud) ernjte Anvegung und Belehrung, jelbit Anleitung zum materiellen Erwerb geboten, tjt wohl werth, daß wir jebt die allgemeine Aufmerkfamfeit darauf lenken. „Die gefieverte Welt” erfcheint als Wochenihrift im 19. Sahrgang und bringt Anleitung zur Haltung, Pflege und Züchtung aller Stubenvögel, Nachrichten vom Vogelmarkt, Mittheilungen der Züchter und erfahreniten Pfleger; außerdem ertheilt der Herausgeber Auskunft und Rath- ihläge auf allen diejen Gebieten; im Anzeigentheil find die beliebteiten Bögel angekündigt. Auch die gefammten Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und Zucht, Käfige, Sämereten u. a. Quttermittel, jowie Alles, dejjen die Vogelliebhaberei überhaupt bebarf, tijt eimerjeits jtet3 in den praktiichen neuen Dingen bejchrieben und andererjeits zum DBerfauf aus- geboten. Anzeigen. 3 Ugunarien, hiervon 2 mit .n Itlerifcher Nusftattung, verfäuflich. Rhätogrophie zur Anficht. %. Bindewald, Ingenieur, Kaiferslautern. Dajelbit Sagittaria natans, per Stücd 20 Pf. Ss Beptlien jeder Art in tavellofen Eremplaren liefert billigit Ant. Mulser, So;en (Tirol), Jreptilienhandlung. Wilh. Schlüter in Halle a. 8. Katuralien- und Lehrmittel-Hanpdfung. Keichhaltiges Lager aller naturhifterifchen Gegenflände jomwie jammtlicher Fang- und Präparirwerkzeuge, künflider Chier- und Bogelaugen, Unfekten= Madeln und Sorfplatten. sataloge gratis und franko. [72] — histeie, Grotteusteis, Aquarieneinsälze, — 0. Zimmermann, Hofl. Grenfen %./Zh. [73] mE Rreisliften frei; weitere Auskunft bereitwilligft. — Aquarien und Terrarien. Einjüge aus Tuffjtein, Aquarien, Tuff- jtein in Gentnevn und le Grottenbauten. Rreis-Gourant frei. ‚. A. Dietrich, VE EEE E Ktiigeh bet Greußen. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifde, Aquarien, Terrarien, Dlumentifche, Tuffkeingrolten und Mufdeln. En gros & en detail. 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ELIELLL [EDEN {akt EELDEEDEEEEEEERERLULLERELENEN Zu) EENDDLERERELENEEREDELERREDERERLDELREEIT [ENNERKUNNEN] „AHLLTEILITLLINIERRILUIN Inhalt: Prof. Dr. M. Braun: Seewaifer- Aquarien im Kleinen. — Dr. Ernft Zeller: Ueber die Befruchtung bei den Erdfalamandern. — Dr. Udo Dammer: Pflanzen= Aquarien. IV. Sommer:Aquarien. — B. Dürigen: Das Terrariuın (Kortjeßung). — Yragekajten, — Bom Büchertiih. — Brieffaften. — Anzeigeıt. Seemwafjer- Aquarien im Kleinen. Bon Prof. Dr. M. Braun. Sp mancher der Lefer Hat am Meeresitrand geweilt oder hat Gelegenheit, von dort Etwas zu erhalten, mußte aber auf die Herrlichfeiten verzichten, indem ihm fein Sce- Aquarium zu Oebote jtand. Es herrfcht eben immer noch eine geivilfe Scheu vor See-Aquarien, jedoch nicht ganz mit 0 denn verschiedene Ihiere halten jih, jelbft wenn es an Bewegung des Wafjers fehlt, lange in ihnen lebend. Sreilich) Hat der Transport großer Gefäße mit Seethieren und Pflanzen immerhin feine Schwierigkeit, jodag er wohl meift als die Urjache Jich ergiebt, daß die Liebhaberet für Scethiere noch jo wenig verbreitet ift. Deshalb woller wir hier auf eine Art des Transports und des Haltens von Seethieren aufmerffam machen, welche Sedem gejtattet, jich Sce= Aquarien aus zulegen — nur darf man feine großen Anfprüche machen. Es it nämlich möglich, Seethiere und Pflanzen in Luftoicht verjchlofjenen Släjern jahrelang lebend zu erhalten. Zu dem Zwede bringe man in vein gewaschene Gläfer mit weiter Deffnung foviel Seewaffer, daß etwa noch drei Singer breit Luft über ihm ftehen bleibt; in das Waffer verfeßt man einige breite grüne Algen, fleine Steinchen, Bolypen (Gedoch nur fleine Arten), Kleine Schneden, einzelne Mufcheln, Würmer, Mantelthiere u. a. m. und immer em bis drei Einfiedlerfrebje, welch’ (eßtere die Stelle der füubernden Bolizei ver- treten. Das Ganze verfchliege man mit Kork oder Olasitöpfel, Dinde eine Dlafe um den Stopfen — und das Aquarium it fertig. Es ftellt jich nun jehr bald eine Art von Gleichgewwicht Her, indem fowohl von den Pflanzen als auch von den Threren Dasjenige abitirbt, was zu viel it und dan jovicle — 100. — Pflanzen übrig bleiben, wie zur Erzeugung einer genügenden Menge Saueritoffes für die lebenden Thiere nöthig find; amderjeitS werden fie aber auch von diefen hinreichend Kohlenfäure erhalten. Wenn man dann das Glas vor der direkten Einwirkung der Sonnenstrahlen Shüst und vor zudiel Wärme bewahrt, jo wird man bald aller Orten neues Leben hervorfeimen jehen; es it freilich” nur eine fleine Welt, die fich uns bietet, aber immerhin hHochintereffant und formenreich : den ganzen Entwicdlungschklus von PBolypen mit Knospen und Qurallenbildung fan man z.B. verfolgen, Schnedenlaich fich entwideln fehen u. |. w. Rathjam üt eS, cher zu wenig Pflanzen und Thiere als zu viele zu nehmen, man ver- theile jie lieber auf mehrere Oläfer und laffe es jtch nicht verdriegen, wenn man Manches völlig verderben fieht; das Meeiite hält ich doch gut. Die bequeme Art des Transports in der Nodtafhe, im Handkoffer, in der Hand oder mit der Boit empfichlt diefe Mintatur-Aquarien wohl am meisten. Uchrigens fann man auch Süßwaffer-Thiere und Pflanzen in diefer Werfe auf- jtellen, doch jind hier Wißerfolge häufiger und VBerjuche noch jehr nöthig. Und alle Thiere in der Öefangenfchaft zur erhalten, geht jelbft in den bejtverjorgten Aquarien nicht, man muß fich eben immer Einfchränfungen auferlegen, welche jedoch fein Grund fein jollten, ganz von jenen Eimrichtungen abzuftehen; cs heigt auch hier: „Probiren geht über Stwdiren” — der Erfolg bleibt bei Sorgfalt nicht aus. Ueber die Befruchtung bei den Erdjalamandern. Bon Dr. Ernit Zeller. Sür Salamandra maculosa, den Seuer- Salamander, herrjchte bis dahin noch immer völlige Ungewißheit nicht nur in Betreff der Frage, wie die Befruchtung gejchehe und wo, ob auf dem Lande oder im Wafjer, jondern auch über die Zeit, in welche fie zu verlegen jet. Es wird deshalb jede Beobachtung willfommen jein, welche dazır beitragen fann, das Dunkel zu lichten. Entgegen der Annahme, welche wohl bis jeßt die verbreitetite gewejen jein mag, daß das Fortpflanzungsgefchäft im Sommer ftattfinden werde”), und davon ausgehend, daß eine unmittelbar auf das Abfegen der Jungen, welches bet uns bald im Frühjahr zu gejchehen pflegt, folgende Befruchtung feineswegs fo undenkbar jei, wie Nusconi”*) meint, im Öegentheil viele Wahrjcheinlichkeit für fich Habe, nahm ich mir vor, im legten Frühjahr mein befonderes Augenmerk Hierauf zu richten. Der Winter war lang und jo Fonnte ich erft am 23. April eine Anzapl frisch gefangener Fenermolche erhalten. Zehn von ihnen — fünf Männchen und fünf Weibchen — wurden in einem mit Moos und Steinen belegten und mit einem flachen Wafferbehälter ver- jehenen Terrarium untergebracht, und jehon am Morgen des 27. April fanden *) DVergl. Z. M. Bechftein im feiner Meberfeßung von Lacepede, Hist. nat. des quadrup. ovip. et des serpents. Bd. IT., p. 211. Anm. (Weimar 1800) und M. Nusconi, Hist. nat, etc. de la Salamandre terr., p. 10. 77)NR. 91, 0, 9, 108 — 101 — ih in dem Watjer jenes Behälters außer acht Larven und zwei dunfelfarbigen Ballen, welche jich leicht aus einander wickeln und als die abgeworfenen Häute zweier Salamander erfennen liegar, jechs Spermatophoren vor, von welchen zwei noch ein Frijches Ausfchen zeigten, die anderen aber Schon im HYerfall be ariffen waren. Aehnlich am 28. und am 30. April. Der einzelne Spermatophor beitand aus einer fugeligen Samenmafje und einem verhältnigmäßig nur wenig anfehnlichen Gallertfegel, von welchen jene getragen wurde, beide innig mit einander verklebt. Die Samenfäven der frischen Spermatophoren wurden noc) lebend angetroffen und e3 fonnte an ihnen ganz befonders jchön die lebhaft flatternde Seitenmembran, welche an der Spibe des Fadens nicht endet, fondern hier in einen jehr feinen Anhang jich fortjegt, gejehen werden. Die Gallert- - male zeigte jich jold, nicht in einer Hohlform, wie wir fie bet Den Tritonen fennen gelernt haben. ES fehlt ja aber auch, wie befannt, dem männlichen Salamander die „pilzförmige Bapille”. — Su den Werbehen fand ich Das Receptaculum seminis (Samentajche) mit Sperma gefüllt, die Blindfchläuche von milchweiger Sarbe und ihre wabenförmig geftellten Mündungen jchon bei einer Schwachen Lurpenvergrößerung auf das deutlichite zu erfenneı. - Mehr gelang mir nicht fejtzuitellen. ES dürfte aber einer verschärften Anfmerkfamkeit nicht mehr zu jchwer werden, auch das Weitere zu ermitteln, nachdem Durch die gemachte Beobachtung wohl zweifellos bewiejen ift, daß Die Befruchtung um diejelbe Zeit jtattfindet, in welcher die Larven geboren werden — bei uns alfo im erften Frühjahr — und eben fo die Annahme begründet, daß fie in der gleichen Weife vor fich gehe, wie bei den Tritonen, aljo durch Abjesen der Spermatophoren nach außen von Seite der Männchen und durch aktive Aufnahme der Samenmafje von Seite der Weibchen. Unter Umständen, vielleicht abhängig von der Temperatur oder don der Verjchiedenartigkeit de Wohnortes oder von anderweitigen Bedingungen, mag übrigens die Befruchtung auch erjt fpäter im Jahre gejchehen. So berichtet uns ja Bechitetn in der oben fihon citirten Anmerkung, in welcher er von den Erdjalamanderın des Thüringer Waldes jpricht: „Sch habe auch jelbit dieje ungefledten Varietäten mit den gefledten zur Zeit der Fortpflanzung im Sunt in den Bfüben und Quellen, auf runden Bergen und in Thälern zufammen herumfriechen und die tölpifchen Bewegungen, wodurch jich beide Gejchlechter zur Begattung zur reizen juchen, machen fehen“. Wir dürfen wohl annehmen, daß Bechitein hier das der Befruchtung dorausgehende Borfpiel zur fehen bes fommen und gejchildert Hat, müffen uns aber des Weiteren auch der hierher gehörigen Mittheilung von Schreibers’*) erinnern, im welcher diefer aus- einanderjeßt, daß bei den Tritonen und den Landjalamandern die Befruchtung eine innere jei, daß jedoch bei beiden eine Begattung nicht jtattfinde, wohl aber bei ven legteren ein Amplexus (eine Umarmung), von dem er jagt, daß er ihn namentlich beim | hHwarzen Salamander (Salamandra atra), jelbjt in der *) Weber die jpezifiiche Verfchiedenheit des gefleckten und des jchwarzen Erdjalamanders ıc. in: Dfen’s is. Jahrg. 1833, p. 532, Anm. — Sefangenfchaft, oft beobachtet Habe und den er dann folgendermaßen bejchreibt: „Das Männchen umfaßt gleich dem Fröjchen das Weibehen vom Nücen mit den Boroerrliken feit um die Bruft, und das Werbehen Fihlägt (was bei den Fröjchen nicht gefchieht) feine Borderfühe über jene des Männchens von Hinten nach vorn und jo friechen fie oder vielmehr schleppen fie fich gemeinfchaftlih vom Lande, wo der Uft jtets begann, ins Waffer, wo fie oft Stunden lang verblieben, theils vuhend, theils ehwimmend, ohne day weiter etwas bemerkt werden konnte, als bisweilen eine Schwache Trübung der Ihre Körper nächlt umgebenden Waffer- mafje". — Noch darf nicht imerwähnt bleiben, daß man in Weibchen von Salamandra maculosa, welche im Spätherbit, furz che die Thiere in ihre Winterverftee fich zurüczichen, gefangen werden, auch wen fie, wie dies ja befanntlich die Regel ist, mit jcehon jchr entwickelten Zarven trächtig find, daS Receptaculum seminis gewöhnlich noch mit großen Mengen von lebendem Sperma (Samen) gefüllt findet. Es wird deshalb bei ihnen noch mehr als bei den Tritonen an Die Möglichkeit gedacht werden müfjen, daß auch ohne erneute Samenaufnahme im folgenden Jahre eine Befruchtung von Eiern jtattfinden fünne. Ia, eS ijt dafür der thatjächliche Beweis durch die [chon zum öftern gemachte Beobachtung er= bracht, daß tolirt gehaltene Werbehen nach ein= und jogar nad) zweijähriger Gefangenschaft eine Eleine Anzahl von Larven geboren haben. — Für Salamandra atra aber haben 3. 3. Ezermaf*) und von Siebold**) gezeigt, daß die Werbehen nach einer einmaligen Befruchtung im Laufe eines Jahres mehrmals trächtig werden und gebären. Pflanzen- Aquarien. Bon Dr. Udo Dammer. IV. Sommer-Aquarien. Wenn wir. auch Hier wieder Aquarien größeren und fleineren Umfangs ins Arge faffen, die in erjter Linie der Kultur diefer oder jener Wafjerpflanzen dienen, jo verjteht es fich von jelbit, daß wir von einer Bejebung der Gefäße mit allerhand Gethier abjehen müfjen; allenfalls bringen wir einige ruhige, jtilles Waffer liebende Fische hinein. Sodann muß der Beliger Far darüber jet, od er immergrüne Aquarien im warmen Zimmer, oder immergrüne Aquarien im temperirten Zimmer, oder endlich fogenannte SommersAguarien haben will, da jich Danach die Auswahl der Bflanzen richtet. Die erjteren, welche während des Winters im geheizten Zimmer bleiben, haben eine Wafjertemperatur von 13 bis 15 Grad N. und dienen Hauptjächlich der Kultur immergrüner Pflanzen ; die Aguarien fir das temperirte Zimmer, in welchem auch vorzugsweile immer- grüne Pflanzen gezogen werden, find fühler, da jie im Winter, zu welcher Zeit *) Beiträge zur Anat. u. Phyjiol. des jchwarzen Salamanders, in den med. Nahıb. des öfterr. Staates. Bd. XLV. Wien 1843, p. 8. ”") Zeitjchr. f. wifjenjch. Zoologie, Bd, IX: (1858), p, 472. —. 19 — fie Aufftellung in fühler, froitfreier Stube erhalten, mir eine Waffertemperatur von 4 bis 8 Grad N. haben; das Sommer-Aguarium entgält falt nur Pflanzen, die während des Winters bis auf die Wurzel abjterben, e8 wird im Winter in ein froitfreies Zimmer gejtellt, das Waffer bi8 auf wenige Holl entfernt und erit zum Frühjahr wieder frifch eingefütllt, "wogegen e3 während des Sommers einen Halbjonnigen Standort auf dem Fenfterbrett oder doch nahe dem Fenfter mit möglichit vollem Dberlicht und ungehindertem Luftzutritt erhält. Auf den Boden des Behälters bringen wir zuerit eine mehrere Holl hohe Schicht von Teichichlamm bezw. einem Gemisch aus Lauberde, Torfgrus und Sand, doch läßt fich auch Moorerde recht gut verwenden. Ju diefe Schicht werden die wurzelmden Gewächje eingepflanzt und danır auf Ddiejelbe eine Yage recht jauberen Flußfandes gefchüttet, der vorher tichtig gejchlänunt oder gewaschen it. Lebteres gejchieht folgendermaßen. Man füllt einen Cimer 10 bis 15 cm hoch mit dem zır wajchenden Sande, giegt darüber Waller, jodag der Eimer etwa Dreiviertel gefüllt ift, und rührt nun mitteljt einer Holzfelle oder vergl. das Oanze gehörig um. Dadurch wird Staub, Thon ze. abgejondert, während der reinere Sand nach Aufhören des Nührens fich zu Boden jeßt. Das trübe Waffer wird abgegofjen und durch frifches erfeßt und die ganze Arbeit jo oft wiederholt, bis fich das Wafjer nicht mehr trübt. Den gewafchenen Sand bringt man in einer 2—3 cm hohen Schihht auf dei cer- wähnten Bodengrund umd bededt ihn wohl noch mit gröberem, gleichfalls reinem SKies, Nun erit füllt man Waffer ein, indem man e$ entweder an Der Slaswand Hinablaufen läßt oder, und dies ift noch beijer, indem man auf den Sand einen größeren Stein legt und auf diefen einen feinen Wafferjtrahl leitet. Für diejenigen Pflanzen, deren Wurzeln im Sumpf fteeen, die tm Webrigen aber in der Luft wachjen, mu man einen Felfen ins Aquarium jegen, welcher ie aufnimmt. Die Vflanzen, welche fich für unfere Zwede darbieten, Fcheiden jtch im drei Gruppen: 1) Schwimmpflanzen, welde frei im Waffer herum- ihiwimmen, aljo gar nicht wurzeln; 2) echte Wafferpflangen, die im Doden wurzeln und mit ihren Stengeln und Blättern fich im bezw. auf dem Waffer befinden; 3) hoch- und tiefftehende Sumpfpflangen, welche nur mit den Wurzeln oder höchitens noch mit den unteren Stengeltheilen in Schlamm und Wafjer, im Uebrigen jedoch in der Luft ftchen. Es fei num, inden aus- führlichere Müttheilungen über diefe oder jene Pflanzen vorbehalten bleiben, zunächit eine Anzahl Oewächje jeder der drei Gruppen hier aufgeführt. 1) Shwimmpflanzen. Die hierher zählenden Pflanzen verurjachen feine Mühe, da man fie nur ins Waffer zu werfen braucht, wo fie weiter grünen. Wer fie jelbit jammelt, wird fie im Wafferglafe nach Haufe tragen. Wajferlinfen (Lemna, ZL.), auch Cntengrügße genannt, da die Pflänzchen mit den fchwimmenden „Linfen“ von den Enten gern gefrejien werden. Bon den fünf heimischen Arten finden fich die mit Wurzeln verfehenen Spezies allenthalben in ftehenden Gewäfjern durch ganz Deutjchland, die eine hier, die andere dort häufiger, während die fünfte, wurzellofe Art (Lemna — 14 — arrhiza, Z.) nur jelten und zerjtreut vorfommt. Sie ijt jehr zierlich, wogegen die dvielwurzelige Wafferlinfe (L. polyrrhiza) große, rundlich-eeiförmige Stämmchen mit büjchelfürmigen Wurzelfafern treibt und fich im Aquarium jehr Hübjch aus- nimmt. Dieje nebft der dreifurchigen W. (L. trisulca) empfehlen fich daher mehr als die gemeine, üppig wuchernde Art (L. minor). Sollten fie zu jehr überhand nehmen, jo braucht man nur einen Theil herauszunehmen und ihn einem mit pflanzenfrefjenden TIhieren bejegten Aquarium zu überweifen. Sm Herbit gehen die Wafjerlinfen ein, um, als ausdauernde Pflanzen, zum Frühjahr wieder zur erjcheinen und fich dann fchnell zu vermehren. Der Srofchbiß (Hydrocharis morsus ranae, Z.) ijt namentlich zur Blütezeit im Juli und August eine ganz reizende Walferpflanze mit zarten, langgeftielten, dreiblättrigen weißen Blüten und den gleichfalls Tanggeitielten jaftiggrünen, vundlichen oder nierenförmigen, jchwimmenden Blättern, welche der dünne Wurzelftod in Sträußen oder Nofetten treibt. Im Freien wie im Slafe geht die Pflanze zum Herbft ein. Und will man fie im Frühjahr, wenn die jungen Pflänzchen (März, April) auf der Oberfläche jtehender Oewäffer Ihwimmen, nicht wieder frisch bejchaffen, jo jammelt man im Herbft die an ven Enden der Ausläufer erfchienenen „fapernähnlichen” Brutfnospen und bewahrt ie unter Wafjer im Schlamm bezw. Bodengrund auf; je nach der Gonnen- wärme umd dem Lichte, unter deren Einfluß der Behälter fteht, entwickeln ich früher oder jpäter im Frühjahr die reizenden jungen Pflanzen. Der große Wafferfhlauch (Utrieularia vulgaris, Z.), eine jehr eigenartige Pflanze aus der Tamilie, der Lentibularien, gehört zu den injeften- freffenden Oewächjen und ift daher für jeden Beobachter von größtem Intereffe: an ven fein gejchligten, aus dünnen Wurzeljtöcden entjpringenden Blättern be findet fich eine Anzahl fleiner hellgrüner, mit Luft gefüllter Blafen, welche Sufeftenfallen bilden, indem fleine Kerbthiere, die in die Blafen gelangen, nicht wieder heraus fünnen. Im Frühjahr bräunlich ausfchend, fangen die Plänzchen, in cin helles, dem Luftzutritt ausgejegtes Mguarium gebracht, bald Frijches Orim zu treiben an, wachjen verhältnigmäßig jehnell und fchwimmen dabet an der Oberfläche, zuweilen auch erjcheinen im Sommer jchöne, große, gelbe Blumen an einem ziemlich Hohen Schaft über Waffer; im Herbit entwicehr jich an den Ausläufern Zwiebelfnospen, welche in der Weife wie die des Frojchbig den Winter überdauern, während die verzweigten Wurzelitöcde im Spätjahr auf ven Boden finfen. Außer dem großen fommt der fleine Wafjerjchlauch (U. minor, L.) auf Sümpfen, in Torfftichen und Timpeln und Gräben durch Deutjchland zerjtreut vor; feltener find der mittlere und der „überjehene” W. (U. inter- media, Hayne und U. neglecta, Zehm.); alle aber gleichen jich in ihrer Lebens- weise. (Fortjegung folgt). — 15 — Das Terrarium. Bemerkungen für Anfänger. Bon Bruno Dirrigen. (Fortjeßung). Mas nun die vehtedigen Terrarien anbelangt, jo unterjcheivet man Kiiten-, Gaze- und Ölas-Terrarien. 1) Das Kiften- Terrarium wird als das einfachjte gelten dürfen. Man jtellt eS fich ohne große Mühe jelbjt her, indem man von einer decellojen Kifte Die Vorderjeite wegnimmt und die oberen Bordereden durch zwei pajjend ‚ lange Leiten oder LZatten verbindet. Die lebteren laufen jo dicht neben ein- ander her, daß fie nur eime enge Fuge zwifchen jich lafjen, durch welche eine gut jchließende, die Vorderfeite erfeßende Glasfcheibe jenfrecht eingeführt wird. Um der Scheibe auch unten einen Halt zu jihern, zieht man an der Border- fante des Holzbodens Hin eine Ninne. Der Boden wird mit Yinfblech, welches man an den Seiten auffantet, benagelt, der Dedel aus Drahtgaze, welche man über einen Holzrahmen jpannt, gebildet und zum Abnehmen eingerichtet. Diefer Ichmucklofe Behälter, deffen ebenjo einfache Einrihtung in Erdjchicht, Wafjernapf und etwas PBflanzengrün (vergl. jpäter) bejteht, eignet ich zur Aufnahme von Kröten, Yandfröjchen, Knoblauchs- und Geburtshelfersströten, Erdmolchen ; giebt man ihm einen jonnigen Wlab und ändert man die innere Einrichtung etwas ab, jo halten fich auch Eidechjen und Landnattern ganz gut in ihm. Wer ein derartiges Terrarium im größeren Maßitabe (vielleicht 2 m lang und entjprechend hoch und breit) anfertigen und vielleicht im arten aufftellen will, hat die Wände an ihrem Yufammenstoß mit ftarfen Eijenbinden zu ver- jehen, damit fie feit zujammenhalten und ein Berbiegen einzelner Brettertheile nicht vorfommen fann. Sun jolchen geräumigen, mit Erdichicht oder Sanpdfläche, mit Felspartien, Aitwerf und Schlingpflanzen und einem fleinen HYinkbajjin ausgerüfteten Zwingern fünnen Eidechjen und Schleichen, Sceltopufifs und Landnattern und Landjchildfröten untergebracht werden. 2) A8 Saze-Terrarien fanı man diejenigen Behälter bezeichnen, deren Gejtell, in rechtecfiger oder quadratifcher Form, entweder aus Holz oder aus Holz; und Metall bejteht umd als Seitenwände Drahtgaze, nach Art der jogenannten Fliegenfenfter, trägt. Der Boden wird wie der des Sliiten-Terra- rium hergerichtet; die Edjäulen find, wenn aus Holz, oben durch Fräftige Holzleijten zu verbinden und an diefen die Gaze anzunageln, während in dem Jalle, dag das Gejitell (Säulen und Rahmen) aus jtarfem Zinfblech bejtcht, die Öazeiwände Durch verjchtevdene an der Innenjeite des Gejtells angelöthete und zum Andrücen oder Einbiegen eingerichtete Blechfedern oder Metallzungen befeftigt werden. Den Dedel bildet in dem emen wie dem anderen Falle ein abnehmbarer Gazerahmen. Da derartige Behälter, die auch in den Hanpel fommen, der engmajchigen Dradtgaze wegen ihren Bewohnern abgejchwächtes, mattes Sonnenlicht bieten, überhaupt dunkler find als fonftige Terrarien, jo eignen jte jih nur für nächtliche over lichtjcheue, Dunkelheit und jchattenliebende — 16 — Zurche, 3. B. Ocburtshelfer- und Kınoblauchs-Kröten, Erdfalamander, doc auch) Gedonen. Im Allgemeinen werden die reinen aze-Terrarien wenig verwendet, gewöhnlich bringt man fie in Verbindung mit dem folgenden. Und eine Solche Bereinigung von Gaze und Glas empfichlt fich anderjeits auch wenigitens für die Ziwede des Anfänger mehr als E 3) das eigentliche Glas-Terrarium mit vier Glasfcheiben. Den der Anfänger pflegt vorerft Heimifche Reptilien und Amphibien, ımd für Auf- nahme jolcher find ja die Terrarien ohne Heizung hauptjächlich beitimmt. Heimifche Kriechthiere und Lureche fühlen jich aber in einen vollitändig abge- ichlofienen Oefänguiß nicht jo wohl als in einem luftigeren Behälter, und zudem gleicht ich, wenn man die Thiere in dem Terrarium im geheizten Zimmer durchwintern will, die Wärme des Kaftens ganz von felbjt mit der der Stube aus, jobald eine over zwetr Seiten de3 HYiwinger® aus Drahtgaze beitehen. Allerdings wird man, fall nicht bejondere Zwedfe verfolgt werden jollen, immer beffer daran thun, die Thiere wirklichen Winterfchlaf Halten zu lafjen, d. bh. fie zu Beginn der falten Jahreszeit in andere, mit Moos, Laub, Sägejpäne u. dergl. ausgeitattete Behälter zu bringen umd diefe in ungeheizte, froftfreie Näume (Keller, Kammer) zu Stellen; jedenfalls erzielt man, wie jpäter noc) zu zeigen jein wird, damit günfttgere Ergebniffe als wenn man die Reptilien in ihren Sommer=-Aufenthalt beläßt, da jie hier bei ven Schwankungen der Zimmer- temperatur während des Winters doch nicht rechtes Leben zeigen. Das Geftell des Glasterrartum fanır zwar ebenjo iwie das der vorigen aus Holz oder aus Metall beitehen, doch ift Eijen bezw. jtarfes Zinfblech dem Holz vorzuziehen. . Säimmtliche Theile des Geftells erhalten einen drei bis viermaligen, dauerhaften Delfarbenanftrih in Helle over Dunfelgrün. Die beiven längeren Seiten des Behälters werden aus gewöhnlichen Glasscheiben, welche aljo feinenfalls die Stärke von Aquarienjchetben zu Haben brauchen, gebildet und Ddieje entweder feft eingefittet oder aber mittelft Metallzungen befejtigt bezw. in Falze eingefchoben. Bewegliche, entweder feitwärts oder von unten nach oben verjchiebbare Scheiben laffen fich gleichzeitig als Ihürem be- nußen, und beim Deffnen einer folchen Schiebethür vermögen die Thiere nicht jo leicht zu entwifchen als durch eine Klappthür; freilich Hat auch die Lebtere, namentlich bei großen Terrarien, ihre Vorzüge, und jedenfall® muß auch bei Schiebethüren Borjorge getroffen werden, daß fie nicht durch die Thiere oder durch ZYufülligkeiten aufgefchoben werden. DBeitchen die beiden kürzeren Wände de5 Behälters und dazu auch noch der Dedel aus Drahtgaze, jo machen fich hinfichtlich der Lüftung derartiger Thierzwinger, die jich ja von jelbjt verjteht, feine befonderen Vorrichtungen nöthig; wohl aber ift darauf Bedacht zu nehmen bei Terrarien mit lauter Glasjcheiben und mit Slasdedel. (Fortfeßung folgt). Sragefaften. Herin %. ©. in Leipzig: 28. Was die IUrjache des Abfaulens Ahrevr Aquarienpflanzen it, laßt jich, da Sie feine Angaben über den Stand des Aquarium machen, nicht ohne Weiteres angeben. Dft machen Beier von Aquarien den Fehler, daß jie Die letteren in zu großer Ent- arlage an „Blätter fü An ie. Cerarienftenmde”. I. 8. Magdeburg, den 1C 10. Sunt 1890. NE 11, fernung vom Fenfter aufitellen. Dadurch geht den Pflanzen nicht nur die Sonne, jondern auch, und dies ift noch jehlimmer, das Dberlicht verloren; es wird aljo den durch das Yenfter fallenden Strahlen unmöglich gemacht, auf die Oberfläche des Wafjers zu gelangen bezw, die Pflanzen von oben hev zu treffen. Die Folge ift, daß die lekteren an den Wurzeln wegfaulen und fich voll- ftändig auflöjen.” Man bringe daher das Aquarium auf das verbreiterte und geftütte Fenfterbrett oder doch dicht an dafjelbe heran; im weiter abjtehenden Behältern gedeihen mur einzelne Gewächfe, wie Taufendblatt und Hornblatt und VBallisnerie. Bei jehr Hohen Fenftern macht fich allerdings der erwähnte Mifftand weniger bemerklich alS bei niedrigen. Wie man abgeftorbene Thiere, Sleifchrefte u. dergl. zu entfenen bat, damit jie nicht duch Faulnig das Wafjer verpeiten, jo müjjen PBilanzentheile gleichfall3 bejeitigt werden, jobald fie Anfänge von Verwejung zeigen. Bon Pllanzen mit jehadhaften Wurzeln oder Blätterır, gefnicten Aejten, gequetichten Stengel oder Zweigen find jomit dieje Theile, welche doch abfaulen und unter Umftänden die ganze Arbeit im Frage ftelen würden, vor dem Einjegen mitteljt jcharfen Mejjer3 zu bejeitigen. UWeberhaupt- achte man darauf, durchaus gefunde md möglichit junge Eremplarve zu verwenden, welche jich im der Zeit von März bi8 Mai, der beiten Bepflanzungszeit, dem Liebhaber und Sammler im rteien - am erjten bieten. Dbmohl die wurzelnden Pflanzen, wie Sie aus den Abhandlungen über Pflanzen- Aquarien erjehen werden, nicht alle in völlig gleicher Weile behandelt jein wollen, jo wird man doch als allgemeine Kegel fejtzuhalten haben, die Gewäcdje nicht zu dicht umd jede einzeln zu jeten und die Wurzeln beim Cinbetten gerade zu legen md etwas auseinander zu ziehen, jelbit- veritandlich ohne fie zu bejchädigen. — 29. Ueber -Frojhbiß (Hydrocharis morsus ranae) finden Sie auf Seite 104 der heutigen Nummer eine Mittheilung. Verwenden Sie aljo auch) bier junge, erjt gering bewurzelte Stüde, denn alte Pflanzen mit langen Wurzeln wollen nicht in gleichem Grade gedeihen. — Wanır bezw. bei welcher Größe Imergmwelje laihfähig find, wiljen wir Shen augenblilich nicht anzugeben, da unjere eigenen Beobachtungen in diefer Beziehung nicht ausreichen. 30. Heren BP. ©. in Zittau: Füttern Sie doc Ihre Molche mit Ktegen- bezw. Kothmwiirmern, große Arten nehmen auh Schneden u. a. Solcdes Gethier verzehren fie auch im reileben, die Fütterung damit ift ihnen aljo naturgemäß und daher zuträglich), während das betrefjs Der- von Shnen verjuchten Ernährung nicht gerade behauptet werden fann. Dom Büchertiich. Dr. Ernjt Zeller (WinnentHal): „Ueber die Befruhtung bei den Urodelen“. (Sep. Ubdrud aus dev Zeitjchrift fiir mwifjenfchaftliche Zoologie, Bd. XLIX, 4. Leipzig 1890). Im diefer, 18 Seiten einnehmenden und mit drei Holzichnitten ausgejtatteten Abhandlung legt der als jorgjamer Beobachter und gemijenhafter Forjcher befaunte Verfaljer, nachdem er im der Einleitung einen gejchichtlichen Rüdblid auf die Anfichten und Forfhungen früherer Zoologen (von Spallanzani an) geworfen, die Ergebnijje jeiner Unterfuhungen und Beobadhtungen dar, welche theilweife jhon vor achtzehn begommen wurden und einerjeit3 Befanntes bejtätigen umd Meandes vervollftändigen, anderjeits aber auch vollig Neues Hinfichtlih der Fortpflanzung der geihmwänzten Amphibien bieten. Die Studien erjtredten fi) auf unfere heimifchen Tritonen — der mwichtigite Theil der Arbeit — und den nordamerifanifchen Triton viridescens, die Grd- jalamander, den Rippenmolch und den Arolotl. Indem wir die Mittheilung der die Evd- jalamander zweds Anregung vorn wiedergeben und uns einen zufammenfaffenden Bericht über die anderen Korichungsrejultate vorbehalten, wollen wir für jegt nur Das anführen, was Herr Dr. Zeller bei allen Gattungen und Arten al® das übereinftimmende Moment gefunden. Dies. ift die Art der Uebertragung des Samens: fie gejchieht nicht unmittelbar, nicht durch eine Be- gattung der Thiere, jondern jo, daß das Männchen feine Spermatophoren nah außen abgiebt und das Weibchen in aftiver Weife die Samenmafje der Ietteren in feine Kloafe bringt. Brieffaften. Herren Prof. Dr. B. und Gerihtsjchreiber W. H.: Für Zufendungen beiten Danf. — Herin 9.2. in Magdeburg: E3 freut uns, durch Ihre Mittheilung, die wir nächftens verwerthen, die hinfihtlich des fadenblättrigen Laichfrauts auf Seite 45 gemachte Angabe betätigt zu finden. — 18 — Anzeigen. Bu In Ud, Foerjter’S Buchhandlung in Staßfurt erihien: Der Laubfrofd) und feine Kunftflürke fomwie jeine Behandlung im Winter. — Preis 50 Pf. — [80] BE Soeben in guten, Tebensfräftigen Gremplaren eingetroffen und abzugeben in der Natnralienhandlung: von J. F. G. Umlauf, Samburg, Spielbudenpla 8. Emyseuropaea,&urop.Sumpfichildfröte a 90,50 Emys pieta, Zierfchildfr., Nord-Amerifa „ 1,00 Emys punctata, Gefl. Schildft., „ „ 09,80 Cinieyx spec., Afrifa, 25 cm, jelten „10,00 Clemmysirrieata, Bfauenaugenjchildfr., 4 cm n 2,50 Testudo graeca, Griech. Landjhildfrdte, bis 16 cm 5 16—25 em 1,00, 23>—40 cm 2—4,00 Terrapene, Dojenjhildfr., Sem, Miljtjippi, 20cm, Afrifa ,„, 4,00 0,50 2,00 n "” Alligator lucius, Kaiman, 25 cm „ 6,00 Crocodilus palpebrosus, jelten, 38 cm „25,00 Phrynosoma cornutum, Gehörnte Eidechje a A 5—6,00 Wiüftenerhje, jebr jelten, 12 cm, Afrifa „15,00 Rana mugiens, Ddhjenfrojd, Yoordamerifa , 10,00 Außerdem fait fammtliche inländiiden Nep- tilien und Amphibien, als Ningelnattern, Salamander, Eidechfen 2c. 2c. billigft. Berfandt gegen Nachnahme, nad) dem Aus= lande nur gegen vorherige Anzahlung. [81] Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifhe, Aquarien, Terrarien, Blumentifde, ua und Mufheln. En gros & en detail. Sluftrirte Kataloge gratid und franco. [82] Aquarien und Terrarien. Einjäße aus ZTuffitein, Aquarien, Tuff: ftein in Eentnern und Ladungen, Srottenbauten. Preis-Courant frei. €. A. Dietrich, [83] Ehingen bei Greußen. — Tıfsteine, Grottensteing, Aquarimeinsätze, — O0. 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Weltner: Wirbellofe Süßmafjertdiere im Berliner Aquarium. — Dr. Olt: manns: Ueber die Kultur und die Lebensbedingungen dev Meeres- Algen. — Dr. 11do Dammer: Pflanzen-Aquarien. IV. Sommer-Aquarien (Fortfebung). — Kleine Mittheilungen. — Vereins Nahrichten. — Ausftelung. — Anzeigen. Wirbellofe Süßmwaljerthiere im Berliner Aquarium, Von Dr. ®. Weltner., Dft jehon, wenn ich die Räume des Berliner Aquarium dirrchiwanderte und dabet die große Anzahl der reich und bunt bevölferten Scewafjerbecden mit den wenigen und nur don Fiichen bejegten Süfßwafferbehältern verglich, legte ich mir die Frage vor: Bieten die in unjeren Teichen, Seen und Flüffen lebenden ntedezen Thiere weniger Lehrreiches als die wirbellofen Bewohner des offenen Meeres, fennen wir wirflich jcehon diefe Stlemthierwelt zur Öenüge, und wäre e3 nicht angemeffen, dem weiten Bublifinm Oelegenheit zu bieten, jene niederen Gejhöpfe bei einander in ihrem Thun und Treiben beobachten zu fünnen ? Diefe Erwägungen febten fich im Wirklichfeit um, indem die Direftion des Aguarium gern ein Becken mir zur Verfügung ftellte. Im diefem, unweit des Schimpanjenfäfigs im oberen Beekengang gelegenen Bafftn vermochte ich iwenig- jtens einige Vertreter aus allen größeren Abtheilungen der wirbellofen latujtrischen Jauna zu vereinigen, während anderen vielleicht jpäter ein zweiter Behälter eingerichtet werden joll. Alle die jebt vorgeführten Threre jtammen aus der nächjten, für die niedere Wafferthierwelt jo ütberaus reichen Umgebung Berlins. Um ein leichteres Kennenlernen zu ermöglichen, find diejenigen Bfleglinge, welche am chejten Intereffe beanfpruchen, noch durch Abbildungen veranjchaulicht. An der Hand derjelben wird man die dauernd Feitjibenden Thiere (Schwänme, Moosthiere und Miesmuscheln) jowie die langjam dahingleitenden Schneden am leichteiten auffinden; mehr Aufmerffamfeit erfordert jchon die Erfennung der freiichwimmenden Fleinen Srebschen, und nicht immer wird es möglich jein, = MO = einen der Würmer oder der in dem Berfen zerftrenten, wenig in die Augen ipringenden SüßwaffersBolypen zu Geficht zu befommen. Im Webrigen dürfen wir, da die Sühwaffer- Fauna im Großen und Ganzen einfacher und mehr urfprünglicher it als die Meeresfauna, von vornherein nicht erwarten, in unferem Siüßwafjersdedfen einen Formenreichthum zu finden, wie wir iu in dem benachbarten falzigen Waffer bewundern. Nur die niedrigft jtehenden Thiere, die der Ürthiere, find auch im fügen Waffer Höchit zahlreich vertreten. Aber die allermeisten entziehen fich durch ihre Kleindeit unferen Dliden und mur Die zu großen Kolonien anwachjenden Arten können fir unjere SZiveefe veriwendet werden, wie das Olocenthierchen (Vorticella), welches als jchmußig-weißer Zlaum an Pflanzenstengeln fißt, und das „Augenbrauenthierchen“ (Ophrydium versatile, Ehrbg.9 cin hafelnuß- bis über fauftgroger grüner Gallertflumpen, der Steh befonders häufig im Frühling in großen Mafjen im unferen Seen, Teichen und Torflöhern an Pflanzen findet oder frei im Waffer flottirt. Schon die nächite größere TIhrerabtheilung, die ver Shwämme, it im füßen Waller nur durch wenige Arten vertreten, von denen einige itber Die ganze Erde verbreitet jind. Wir finden davon im Aquarium eine verzweigte und eine umderzweigte Art (Spongilla lacustris ıd Huviatilis), beide gerade | bei uns jehr gemein. Sie überzichen als grüne Sruften, wenn am Lichte ; wachjend, oder als farblofe Maffen, wenn im Schatten lebend, jeden feiten | | | Gegenjtand in der Spree durch ganz Berlin. Bereits von fern erfennt man jie von den Brüden aus an den PBfeilern und Mauern, und man mag Jich einen Begriff von ihrer Hänfigfett machen, wenn man erwägt, daß jich in Den Sommermonaten faum ein Eimer Waller aus der Spree entnehmen läßt, ohne daß man wenigitens einige ihrer freifchwimmenden Jungen mitgefchöpft hat. E3 ijt nicht nur der große NReichtgum an Schwamm=Eremplaren, der uns in der Spree auffällt, jondern es find hier auch die Sämmtlichen bisher in Deutjch- land gefundenen Arten von Sühwaflerfhwänmen vereinigt, und Darin wird unfere Spree nur noch don einigen Slüffen Nordamerifas, des Landes der Süf- wafler-Spongten, übertroffen. Aus dem folgenden Thierftamme, dem der Eoelenteraten (Korallen, Umallenpolypen und Uuallen), find noch weniger bekannt. Wir fünnen nur den wohl über die ganze Erde verbreiteten Süßwaffer-Bolypen (Hydra) vor- führen, ein etwa einen HSentimeter langes jchlauchförmiges Thiercehen, Deijen Sangarme oft vielmal länger als der Körper ausgejtreckt werden und der jeine Beute mit ebeim denfelben Neffelorganen betäubt, welche gewilje Quallen in der Kordfee gegen den Bavenden abjchiegen und ihm dadurch ein unangenchmes Itumdenlanges Brennen verurjachen. Veit bejfer als mit den zuleßt genannten Thterfreifen wide es für unfere Zwede mit den Würmer ftehen; allen viele derjelben find zu Ele, als dal man fie dem bloßen Auge zugänglich machen könnte, und die größeren Würmer haben die unangenehme Eigenthüntlichkeit, jich entweder in die Riten zwifchen Steine zu verfriechen oder unter die Blätter zu verbergen. Dennoch ind auch aus diefer TIhrerabtheilung einige Bertreter dem Aquarium eimverleibt Wlan u — 111 — in der Hoffnung, daß jich dann und wanır einer derfelben zum Vorschein wagt. Wir erwähnen einige Egel, welche den Gattırmgen Nephelis, Aulastomum und Olepsine angehören. Aus dem großen Streife der Oliederthiere mußten die im jühen Waffer lebenden Spinnenthiere und Sufekten nebft ihren intereffanten Larven in diefem DBecden unberücjichtigt bletben. Sie find die Näuber unter den niederen Wafferbewohnern und würden umter den tr unjer Beden eingejeßten Krebschen erbarmungslos aufräumen. Bon den lebtgenannten findet man hier eine ganze Eleine Welt. Im freien Waffer und zwijchen den Pflanzen tummeln ih Wajferflöhe (Cladoceren), Miufchelfrebfe (Cypriden) und Büfchelfüßer (Copepoden), während die Wafjerafieln (Asellus) und die Slohfrebjfe (Gammarus) auf dem Boden thre Nahrung Juchen. Weit leichter als unter allen bisher genannten Thieren wird fich der Befucher unter den Mollusfen zurechtfinden. Es find lauter alte Bekannte, die wir hier treffen. Bon den Mufchelr ift Dreissena polymorpha als nächjter Verwandter der allbefannten Meiesmufchel gewählt; wie dieje fit jene folonien- weile auf Holz, Steinen und felbit auf lebenden größeren Weufcheln beifammen. Bon der Klaffe der Schneden find nur einige Borderfiemer und Lungenschneden auch Süßwafjerbewohner. Sie find umjeren Aquarium jeher willfommene Säfte, denn unaufhaltiam friechen fte an der Glaswand und an den Steinen imher und jänbern Diefe von etwa ftch entwicelnden Algenüberzügen. Wir nennen als folche die lebendig gebärende Sumpfichnede (Paludina vivipara), die Schlamm jchneefe (Limnaea) und die Teller- over Scheibenfchnece (Planorbis), die beiden (egteren durch Lungen athmend umd deshalb genöthigt, von Zeit zu Zeit an die Oberfläche des Waflers zu fteigen. Weniger befannt als diefe find die Moosthiere (Bryozoen) unjerer einheimischen Gewäffer. Zu Humderten und Taufenden tm jelbjtgefertigten röhrenfürmigen Oehäufen bet einander jigend, bilden fie anfehnliche, feit an Steinen oder Bilanzen haftende Solonten (Plumatella, der Federbuschpolyp) oder |tellen weißliche wurmförmige Naflen (Oristatella) dar, die Außerit langjam an im Wafjer befindlichen Gegenständen fich Hinbewegen. Wie ein Schleier überziehen die lebhaft flimmernden Arme der Einzelthiere die ganze Oberfläche jeder Stolonte und ftruveln die zur Erhaltung nothivendige Nahrung herbet, Dieje wenigen Bemerkungen mögen für heute genügen. Heber die Kultur und die Lebensbedingungen der Meeres-Algen. Nach einem Bortrage von Dr. DYftmann3. Sn der am 19. Mat jtattgehabten Sitzung der Naturforschenden Gefellfchaft zu Noftock Hielt Herr Dozent Dr. Dltmanns einen Vortrag Über die Kultur und die Lebensbedingungen der Meeres- Algen, Ddejfen wejentlichen Inhalt wir mit Genehmigung des Yırtors im Nachfolgenden wiedergeben. Wenn die rationelle Züchtung der niederen Organismen der Schlürffel fir ihre Erfenntniß ift, jo mußte es lebhaft bedauert werden, daß es bisher — 112 — nicht gelingen wollte, die Algen, insbejondere die Des Meeres, in - einfacher Weife zu fultiviven, denn fte gingen fajt immer nach furzer Zeit zu Grunde. Seht jedoch ift es dem Vortragenden gelungen, Algen in Eleinen Oefäßen zu normalem Wachsthum zu bringen. Smodeflen gilt cS dabei doch, verjchtedene Bunfte zu beachten. . Zunächft hat man bet Dejorgung des Matertals fich daran zu er- innern, daß viele von den Algen, da fie ja im Meere nur verhältnißmäßig geringe Temperatur» Schwankungen erleiden, jehr empfindlich find gegen eine vafche Steigerung der Wärme, und daß es daher Schwierigkeiten macht, fie im Sommer aus der See lebendig nach) Haufe zu bringen, weil fie jich eben in den verhältuißmäßig Fleinen Transportgefäßen zu ftarf erwärmen. Empfichlt c3 fich jomit einerjeit!, das erwinfchte Material fich im Herbit und Winter zu verschaffen — und dies hält nicht jchwer, da auch mitten im Winter der Boden der Ditfee von einer üppigen Vegetation bedecdt ift —, fo erfordert anderfeits die Empfimpdlichfeit gegen Wärme eine befondere Behandlung Deffelben zur Sommerzeit. Dieje befteht in einer Abkühlung der Kulturgefüße, welche man erreicht, indem man fie von Eiswafjer umfliehen läßt. Cin vom VBortragenden fonftrnieter Negulator regelt den Zufluß des Eiswahfers und geftattet, on niedrige Temperaturen in den Sulturgefüßen zu erzeugen. Während bekanntlich There bet langjamer Durcchlüftung fich in Se befjer halten, darf man durch Algen-Aquarien feinen Luftjteom führen, weil ver lebtere die im Waller enthaltene Kohlenjäure austreibt. Sodann gilt eS ehr dvorfichtig zu fein beim Yufegen von frifchem Waffer, was fich Häufig nöthig macht, wennjchon die in reinem Yuftande in reines Wafjer gebrachten Pflanzen Hier ?/, bis ?/, Jahr ungeftört weiter wachjen. Die Aufmerffamkeit beim Zufüllen macht fich nöthig, weil die Konzentration des Meeerwaffers oft erheblich wechjelt; bringt man aljo ohne Rücdjicht auf diefen Bunft, bezw. auf die Empfindlichkeit der Algen gegen plößlichen Wechjel de3 Sulzgehalts Frijches Waffer in die Kulturen, jo werden die Pflanzen in ihrem Wachsthum bedenklich gehemmt oder gar getödtet. Man muß mithin entiweder Frifches Waller von der gleichen Konzentration zujeßen oder jolches von abweichenden Salzgehalt in ganz langjamem Strom zufließen laffen; leb- teres entjpricht den natürlichen Berhältnifien. Das Wejentlichite aber fir das Gelingen der Algen = Kulturen it Die genaue Negulirung der Lichtitärfe Denn die Verfuche haben gelehrt, daß jede einzelne Art eine ziemlich eng begrenzte Lichtmenge verlangt, und nur wenn der Pflanze Ddiejes erforderliche Lichtquantum geboten wird, wächlt fie normal. Biel gewonnen wäre ja, wenn man die Helligkeit, welche an dem Standort der einzelnen Arten herrjcht, einfach und Leicht direkt bejtimmen fönnte, um jodanı den ulturen die genau übereinftimmende Lichtmenge zuzu= führen. Da eine folche Beftimmung indeh große Schwierigkeiten bietet, jo mußte verjucht werden, die für jede Algenart erforderliche Lichtmenge durch Ausproben zu finden. Und dies führte dem auch zumächit Hinfichtlich einiger nahe der Oberfläche des Meeres wachjenden Formen zu einem Ergebniß, denn fie famen — 13 — zur vollen Entwielung. Slemere Algen-Arten erleichtern die Arbeit, wenn man ihre Keime in gleichmäßiger Bertheilung (auf Olasplatten) in flache Gefäße bringt und dieje mit befonderen Dedeln verficht. Die lehteren beitchen nämlich aus zwei feilfürmig mit emander verbundenen Ölasplatten, zwijchen welche Slyzeringelatine, in der wiederum Tujche gleichmäßig fein vertheilt ift, gegoffen wird. Man erhält dadurch in dem Kulturgefäß eine gleichmäßige Abitufung der Beleuchtung und fann nım die Stelle leicht ausfindig machen, wo die ver- Ihiedenen Arten am beiten gedeihen. Bezüglich der in der Tiefe des Meeres aber wachjenden Arten mußte die Srage entitehen, ob die Farbe des Waffers für ihr Gedeihen von Bedeutung ift. Zu dem Zive wurde das Waffer der Ditfee, Nordfee und der Warnow fpeftroffopifch unterfucht, indem man es in 3—4 cm weite, bi8 17 m lange Nöhren füllte. Dabei zeigte es fich, day die rothe Seite des Spektrum in allen Wäffern gleichmäßig abjorbirt wurde, daß jedoch Blau und Violett vom Warnow-Waffer am meiften, vom DOftfeeWaifer am wenigjten ausgelöfcht werden; und wenn die Farbe des reinen Wafjers blau it, jo wird fie grün bis gelb, wenn aus den Slüffen gelöfte Humusftoffe in dafjelbe eingeführt werden, doch bleibt fie immer unabhängig vom Salzgebalt. Als dann bei weiteren VBerjuchen die Kırlturgefäße mit einem Mantel grüner Slüfligfeit, deren Spektrum dem des Meeres entiprach, umgeben wurden, ergab ih als Nefultat, daß die Algen in Grün fich genau jo entiwicelten wie die Pflanzen im Meere; in daneben ftehenden, nicht farbigen Oläjern, die befchattet waren, reiften die Algen auch ihre Fortpflanzungs-Organe, aber das Neuere war etwas abnorm. Daraus geht hervor, daß die Tiefenformen auch ohne grünes Licht bis zu einem gewiffen Grade gedeihen fünnen, dag fie die im Waffer abforbirten Strahlen entbehren fönnen, aber nicht entbehren müjfen. Allerdings bleibt eS fraglich, wie fich die Sache bei mehrjähriger Kultur ge Italten wird, wie denn Die Unterfuchungen und Berfuche noch wefentlich erweitert werden müfjen, che es gelingen dürfte, einen völlig befriedigenden Eimblic in die Lebensbedingungen der Algen zu gewinnen; eins aber zeigen die gewonnenen Berjuchsrefultate Schon jeßt ganz klar: die Wege, auf welchen wetter gearbeitet werden fan. Dflanzen- Aquarien. Bon Dr. Udo Dammer. IV. Sopmmer-Agquartien. (Fortfegung). Den vorgenannten Schwimmpflanzen reihen wir noch die Shwinmende Salvinie (Salvinia natans, AU.) an, ein recht zierliches Bflängchen aus der Fzamtlie der Wafjerfarne, mit Eurzgeftielten, elliptifchen, paarweife ftchenden und jternfürmig behaarten Luftblättern und fadenartig verzweigten, wiurrzel- ähnlichen, don dem zarten jchwimmenden Stengel nach abwärts gehenden „Wafjerblättern”. Sie findet fich vieler Orten in Deutfchland wild, verhält- mimäßig Häufig uuch im Havel und Spreegebiet auf langjam fliegenden und — 114 — jtehenden Gewäffern und bildet Hier im Spätjommer und -Herbit Herrlich jmaragdgrüne Sufelchen und im Zimmer eine Hterde des Aquarium. Wen die Aguarienpflanzen überhaupt frische, reine Luft wünschen, jo die Salvinie ganz befonders, man plabire ihren Behälter alfo an einem oft geöffneten Fenfter. Gegen den Winter Stirbt der vegetative Theil ab und die Fruchtfapjeln (Con- ceptacula) jinfen auf den Grund. Im Frühjahr entwiedeln fich dan Pro- thallten, welche die jungen Bilanzen liefern. i 2) Ehte, eingewurzelte Wafferpflanzen. Aus der Öattung Waffjerftern (Callitriche) heimaten in Deutjchland vier Arten, von denen der Frühlings und der SumpfWafferftern (C. vernalis, Kütz. und C. stagnalis, Scop.) vielleicht die häufigiten find. Sie wuchern in Wald- und Wiefengräben, Torfmooren, Pfüsen u. a. und gleichen fich mehr oder minder Hinfichtlich des DBlattwerfs, welches jih am oberen Ende des Stengel® auf dem Wafjerfpiegel fopffürmig zujammenprängt und jternartige Nofetten bildet, während die Blätter des Herbit-W. (C. autumnalis, Z.) jänmmtlich Fchmal, Linealifch bleiben umd an der Oberfläche nicht zur Nofetten- biloung kommen. Je nach der Tiefe des Waffers find die fadendünnen Stengel entweder furrz, Fam fingerlang oder aber bis meterlang, ja wohl noch länger, denn fie juchen auf alle Fälle ven Wafjerjpiegel zu erreichen, um hier die umn- Icheinbaren Blütchen treiben zu fünnen. Der Frühlings-Wafferitern, der Ichönfte von allen, gehört auch zu den erjten im Frühjahr aus dem Winterfihlafe er- wachenden Pflanzen, und im Februar vermag man oft fchon große Büjche von ihm zu jammeln, deren durcheinander gewachjene Slieder zu Haufe in einer mit Wajjer gefüllten Schüffel mühelos auseinander zu bringen find. Da ver Wurzelftod ausdauernd tt, jo erhalten fich auch die Wafferfterne unter zus jagenden Verhältniffen jahrelang im Aquarium. Hier zeigen die zarten hell griimen Pflänzchen nur die eine unangenehme Eigenschaft, daß fie zu jehr wirchern, weshalb fie oft verringert werden müfjen; doch Fällt diefer Umftand bei einem Pflanzen - Aquarium wenig ins Gewicht, wogegen der Beliter von Stich - Aquarien nicht jelten darüber klagt, daß die Fiche die dünnen Stengel durcheinander wirren oder fie Heraus reiken. Hornfraut (Ceratophyllum). Unfere drei deutjchen Arten, das glatte, das jpigfrüchtige und das breitftachelige Hornblatt (©. submersum, L., C. demersum, 2. ımd ©. platyacanthum, Cham.), jind drei Außerjt zierliche Dewohner der Teiche, Gräben, Weiher ıc. und follten in feinem Spommer- Aguartum Fehlen; da jie im Winter nicht wirklich eingehen, jondern mim dunkel und umjcheinbarer werden, jo fünnen fie auch in andere Aquarien gejeßt werden. Bekanntlich wachjen die Hornfräuter, deren Kleinfte, biegjamfte und daher am meiften ftch empfehlende Art das glatte 9. ift, im Aguartım auch lujtig weiter, wenn fie einfach ins Wafjer geivorfen beziw. durch ein Dleiftüc verankert werden; doch faulen fie danıı, jobald die Spibe den Wafjerjpiegel erreicht hat, gern unten ab. Deshalb pflanzt man fie bejfer ein; bewurzelter Stücke bedarf 8 dabei nicht, jondern man jchneidet mittelft jcharfen Mejjers oder Scheere am | 1 | | a Dt Br —- 15 — interen Theil des Stengels joviel ad, das man die gewünschte Länge erhält, und jeßt nun die Pflanze ein vpder zwei Glied tief in die Bodenfüllung. Der Stengel veräftelt ich reichlich und trägt eine Menge feiner, quirlitändig geitellter Blätter, die außer Wafjer zwar zufammenfallen, unter Waffer aber fofort fich wieder ausbreiten; am dichtejten jtchen die Qutrle bei der breitftacheligen Art. Die ganz unscheinbaren Blitten ftben ungeftielt und ohne eigentliche Blütenhitlle in den Dlattachjeli. (Schluß folgt). Kleine Mittheilungen. Zu Frage 35) auf Seite 77 der „Blätter”, betreffend die Ernährung der Anfen in Sefangenjhaft, gebe auch ich Furz meine Beobachtungen, die das dort bereits Mitgetheilte vollauf beftätigen, hier wieder. An meinem Aquarium halte ich zwei Unfen, die fich weniger gern in der Höhlung des Felfens aufhalten; mit Vorliebe jißen fie auf den Blättern oder haften an den Stengeln der Wafferpflanzen, jodaß nur der obere Theil des Kopfes mit den glänzenden, großen Augen hervorragt. Das eine, etwas größere Thier nimmt mit gieriger Haft vorgehaltene Negenwürmer, wogegen das fleinere jolche jeltener, weit öfter aber liegen verzehrt. Diejelben werden auf das Wafjer geworfen und von den Unfen mit einem einzigen Gabe erfaßt; nur jelten verfehlen fie ihr Ziel. SIft die Fliege zu weit entfernt, jo vudern jie in deren Nähe, und dann wird fie gewiß ihre Beute. Das Verjchlucfen derjelben unterjtüßen fie zumeilen noch mit ihren VBorderfüßen, mit denen fie fi) abwechjelnd um den Rachen fahren, Wiederholt Tajjen fie auch ihren Yeifen Nuf ertönen, bejonders zeitig friih oder gegen Abend. Sodann möchte ich erfahrenen Aquarienbefisern die Trage zur Erörterung vorlegen, ob e3 wirklich) nothwendig ift, den Boden der Aquarien, mwenigjtens der fleineren, mit Erde und Sand zu bededen. Früher habe ich e3 jo gethan, jett aber bedede ich den Boden des mäßig großen Aquarium ganz dicht mit rundlichen und flachen Steinen, jege die Pflanzen nad) dem VBorgange von W. Geyer in Negensburg in Mufcheln und — dDieje jammt den Sijchen gedeihen ganz vor: trefflih. Die Reinigung, welche dur Schlauch nebit Glasrohr erfolgt, ift jomit außerordentlich erleichtert. A. Trank, Dereins-Ilachrichten. Berein Der Aqunrien= und Terrarien-Liehhaber zu Berlin. Die allgemeinen Bedingungen für die von dem Verein in der Zeit vom 13. bis einjchlieglicd 26. Auguft 1890 zu Berlin im Grand Hötel „Aleranderplaß” geplante Ausitellung find folgende: 1) Zur Austellung jollen gelangen: Vollftändig eingerichtete Süf- und Seewafjer-Aquarien und Terrarien, jowie leere Behälter und Ständer für diefelben; Terrarien und Wafjerthiere aller Art, joweit fie im Zimmer zu halten find (ausgejchloffen bleiben alle giftigen Thiere); Wafjer- und Deforationspflanzen; Korallen und aus diejen gefertigte Schmudgegenjtände; Mineralien, Mujheln und Grotten zur Deforation der Behälter; Anlagen für Zimmerfpringbrunnen und Einrichtungen für Wafjerdurchlüftungen, nebjt deren Zubehör; Spirituspräparate, jowie fonftig präparirte Anjchauungsmittel auf dem Gebiete der Aquarien und Terrarienfunde; Litteratur ; Abbildungen; Mikcojfope, jorwie deren Zubehör; Kıupenz Glasbehälter; Fangapparate; Transport: gefäße; Bräparatengläfer; Nöhren; Schläuche; Diehtungsmittel; Heber; Hähne; Futterftoffe, jomon! lebende wie todte, und fchlieglich jolhe Hülfsmittel, welche die Pflege und Zucht der Faltblütigen Thierwelt und Wafferpflanzen, fowie die Diesbeziigliche Wifjenfchaft betreffen und fördern helfen. — 2) Starfgebaute und deforirte, 60 cm breite Stellagen für gefüllte Beden oder jonftige Aus- tellungsgegenftände werden den Ausjtellern in den Ausjtellungsraumen zur Verfügung geftellt werden, wofür ein Standgeld von 5 Mark pro laufendes Meter, 4 Mark pro [Meter Boden- fläche, Wandfläche nach befonderer Vereinbarung, erhoben wird. — 3) Die Ausfteller haben ihre Ausftellungsobjefte vom 9. bis 11. Auguft d. 3. foftenfrei einzufenden und zwar unter der — 16 — Adrejje; „Ausftellung dev Aquarien: und Terrarienliebhaber zu Berlin, Grand Hötel Aleranderplak”. Ar den Behältern der eingefandten Gegenjtände muß die Adreffe des Abjenders, jowie Stiidzahl und genaue Angabe des JuhaltS verzeichnet fein. — 4) Gegen Feuerfchaden wird die Augftellung verfichert. Für etwaige andere Unglücsfälle auf dem Transport oder während der Dauer der Ausftelung, jowie für etwa abhandenfommende Ausjtellungsobjefte fanıı der Ausfteller Feine Entihädigung beanjpruchen. Am Tage wird in der Ausftellung für umfichtige Aufjeher und nahts für zuverläffige Wache gejorgt werden. — 5) Vor Schluß der Ausftelliug dürfen ohne Genehmigung der Dirigenten der Ausftellung feine Ausftellungsobjekte entfernt werden. — 6) Die Thiere und Pflanzen werden während der Ausftellung fachgemäß gepflegt, Die Wafjerbehälter in genüigendem Maße durchlüftet werden. Den auswärtigen Ausftellern werden auf Wiunfch Leere Behälter, aber nicht über 20 Liter fafjend, zur foftenlofen Verfügung geftellt werden. Kanır der auswärtige Ausfteller größere Behälter der weiteren Entfernung oder anderer Gründe wegen nicht einjenden, jo ift dev Verein bereit, pafjende Behälter auf Koften des Ausftellers zu beichaffen ; diesbezügliche Wünfche find auf dem angebogenen Meldebogen auszudrüden. — 7) Der Verein erhebt von den Ausftelern für Die auf der Austellung verfauften Ausftellungsgegenftände 100%) PBrovifion, welche gegen Paflirichein an die Ausftelungskaffe abzuführen find. — 8) Das Breis- vichterfollegium befteht aus 9 Herren für folgende drei Abtheilungen: A. Süß- und Seemwaffer und deren Bewohner; B. Terrarien und die dazu gehörige Bevölferung; C. Waffer-, Sumpf- und Deforationspflanzen. Meber Hülfsmittel, Präparate, Litteratur und jonftige Ausftellungs- objefte entjcheidet das gejammte Preisrichter-Kollegium, der Vorfißende des Vereins und die Ausftellungs = Dirigenten. Goldene, filberne umd bronzene Medaillen jomie Diplome ftehen der Preis-Jury zur Verfügung. — 9) Meldungen zur Ausftellung mit genauer Angabe der Aus- ftellungsobjefte und des gewünjchten Raumes müfjen bis zum 13. Juli d. 3. bei dem Vorfitenden des Vereins, Herin W. Hartwig, Berlin N. 37, Lottumftraße 14, erfolgen. Spätere Meldungen fünnen nur berückjichtigt werden, joweit e8 der Ausftellungsraum geftattet. Ueber Zulaffung der angemeldeten Dbjefte entjcheiden die Ausftelungs=- Dirigenten. — 10) Die Aus- jtellung ift von morgen? I Uhr bis abends 8 Uhr gedfinet. — 11) Leere Transportgefäße werden, wenn es nicht ausdrücklich) gemünfcht wird, nicht zurückgejendet; dagegen werden nichtoerfaufte Ausftelungsobjefte jorgfältig verpadt auf Koften des betreffenden Ausftellers zurücbefördert. — 12) Alle bi8 zum 28. Auguji d. $., abends 6 Uhr von hiefigen Ausftelern nicht abgeholten Ausitelungs-Gegenftände verfallen zu Gunften des Bereins. * Die Direktion des NRuffiichen Fijchereivereins Hat den DVorftand von ihrem Beihluß im Kenntniß gejeßt, eine goldene Medaille im Werth von ca. 150 Marf als Ehrenpreis für die von Berein der Aquarien= und Terrarienliebhaber zu Berlin geplante Ausftelung, für ein Baar Teleffopfifche reiner NRafje auszujfegen. Die Bedingungen jind folgende: 1) Die Fijche müfjen reiner, fehlerfreier Nafje jein. 2) Das Paar der Telejkopfiihe muß ne Milchner und Nogener jein, von einem Alter, daß das Gefchlecht ohne Zweifel bejtimmt fein Fönnte, 3) Die Fiche müfjen roth oder golden gefärbt jein, jilberne lecen können vorhanden jet. 4) Die Geftalt de3 Körpers muß Furz und eiförmig fein. 5) Der Schwanz muß lang und doppelt fein md al3 reicher Schleier niederfallen. 6) Die Augen müfjen groß und jtarf hevvor- ragend fein. 7) Alle Flofjen müfjen eine volljtändige, vegelmäßige, entwicelte Korm haben. 8) Die Filche, denen die obengenannte goldene Medaille zuerfannt fein wird, müljen al Eigen- thum des Nuffiichen Fifchereivereins betrachtet werden und dem Bevollmächtigten derjelben nad) Schluß der Ausjtellung, ohne weitere Vergütung, übergeben werden. 9) Der Löbliche Berein der Aquarien= und Terrvarienliedhaber zu Berlin ernennt die Preisrichter jelbjt. — Der Vorjtand hat fich mit Diefen Bedingungen eimverftanden erklärt und bittet alle Interefjenten, jich vecht Teb- haft an diejer Preisbewerbung zu betheiligen. Verein der Aguarien= und Terrarien Liebhaber zu Berlin. Bericht über die geihäftlihe Sikung vom 17. Mai 1890. Nach VBerlefung umd Genehmigung des Proto- foll3 der legten Situng, macht Harv Holborn einige auf die Ausjtellung bezügliche Mittheilungen. Die Berfammlung bejchlieft alsdann in Bezug auf den Berfandt dev Aırmeldebogen für die biesjährige Ausjtellung, daß jämmtlichen Meitgliedern des Vereins je ein Eremplar derjelben mit I» Drilage u „Blätter für Aquarien ir, Texuadienftenme”, I. 9. Magdeburg, den 2 24. Sunt 1890. Ne 12, der nächiten Nummer des Vereinsblattes zugejandt werden jol, jener aber joll mit noc, einigen namhaften Fachzeitihriften, behufs Beilegen des Girkulars in der mächiten Nummer, in DVer- Handlung getreten werden und wird der Vorjtand ermächtigt, diesbezügliche Abmachungen zu treffen. — Herr Matte ftellt verjchiedene jehr jhöne Sumpf und Wafjerpflanzen in Töpfen zur Anficht und zum Verkauf und findet mwillige Abnehmer. — Im Sragefaften liegen folgende Anfragen: 1) St Wafjerfhierling im Aquarium zweifellos jhadlih und gefährliih für die Bewohner dejjelben? Die Frage wird allgemein verneint. 2) It die Wafjerjpinne im Aquarium jhädlih? Herr Reichelt bemerit, daß Die Wafjerfpinnen Fleinere Aquarien und Tiichgläfer mitunter vollfommen mit ihren Negen durchweben und jo die Mitbewohner in ihren Bewegungen behindern. Im Fiichzucht-Aquarien dürfte fie jedenfalls wohl nicht geduldet werden. Hierauf mat no) Herr Schmiedede die Mitteilung, daß ji) bei ihm Asellus aquaticus, die Wafjer-Affel, als arger Zerftörer der Pflanzen gezeigt habe. Herr Hejje mwiderjpricht dem und ift dev Anficht, daß diefe Beobadhtung auf einem Srrthum beruhe. Nach feinen Beobachtungen und Erfahrungen gingen die Wafjeraffeln nur bereits im NAbjterben begriffene oder faulende Pflanzenftoffe an, die fie allerdings vollfommen vernichteten, aber gerade dadurd nütlich für das Aquarium wirkten. — E35 folgen alsdann noch einige Furze Beiprechungen von Ausitellungs= angelegeitheiten. Tagesordnung für die gejhäftlihe Situng am 4. Juli im DVereinslofal Reftau- vant „Zum eifernen Kanzler”, Alte Safobitr. 64): Punkt 1) Verlefung des Protofolls der Letten Situng. 2) Anmeldung neuer Mitglieder. 3) Vortrag. 4) Disfuffion. — Gäjte willfommen. Gefhäftlihe Sikung vom 6. Juni 1890. Nach) Begrüßung der anmejenden Gäjte duch den DVorjitenden wird das Protofoll der Testen Situng verlefen und genehmigt. Zur Aufnahme in den Verein Haben fich angemeldet: 1) Herr Dberlehrer Karl Benda in Leipzig, 2) Herr Rylograph Mar Tiede in Berlin. Hierauf erhält Herr Marquardt für jeinen VBorz trag: „Die Edelforalle” das Wort. Der Vortragende jchildert in eingehenditer Weife das Wejen diejes Meeres-Bolypen und giebt eine genaue Bejchreibung der Gewinnung und Der Verarbeitung, der Koralle. Der Vortrag, welcher noch von einer Vorzeigung roher Korallen, jomwie aus diefent gefertigter Gegenjtände begleitet ijt, findet allgemeinen Beifall und wird Herrn Marquardt diejes jeitens der Anmwejenden durch Erheben von den Siten beftätigt. (Der Vortrag wird demnäcdit ausführlich im Ddiejen Blättern zum Abdrudf fommen). — Alsdanıı jehreitet die Verfammlung zur Wahl der Breisrihhter und wählt diejelbe im ganzen 12 Herren, deren Namen nach erfolgter Annahme hier befannt gegeben werden, fiir diejes Amt. Gleichzeitig wird beftimmt, daß die Herren Hefje und Marquardt die nöthigen Schritte zur Verftändigung mit den Herren unternehmen jollen. Herr Hartwig erbietet fi), den Ausjtellungsfatalog zufammenzujtellen und nimmt die VBerfamnt- lung diejes Anerbieten mit großer Freude an. — Nach Erledigung der Tagesordnung zeigt ein Mitglied, Herr Mufif-Diveftor Beit, einige Exemplare Zarven von Ambystoma mexicanum vor, welche er im diefem Fahre gezogen hat. Genannter Herr bemerkt, daß es ihm gelungen jei, im ganzen ca. 180 Stüd Arolotl-Larven durchzubringen, daß ihm aber die Beichaffung des hierzu nöthigen Tebenden Tutters jehr jehwierig gewejen jei. Ferner legt Herr Nitjche ein feinem Aquarium entnommenes Blatt von Alisma plantago, dem Frojchlöffel, vor. Die Fläche dejjelben ift reihlih 2 | Jdem groß und hat der Stiel die rejpeftable Länge von ca. 45 cm. Sm Anflug hieran theilt der Borzeiger mit, daß er auf feiner fürzlich unternommenen Gejchäfts- teife in Mecklenburg unter anjcheinend vollfommen gleichen Verhältniffen in Bezug auf Licht, Luft und Boden, zwei Stauden des Frofchlöffels gefunden, davon eine Blätter von mindeftens der gleichen Größe wie das vorgelegte, Die andere dagegen faum halb jo große Blätter hervor- gebracht habe. Dies jei um fo beachtenswerther, alS gerade die Iettere Staude, wie aus dem noch vorhandenen vorjährigen Blütenftengel erfichtlich war, fehr alt umd Fräftig gewefen jei. 3 entwicelt ji) eine Yängere Beiprehung über die Urfache diefer eigenthümlichen Erjdjeinung, ohne eine genügende Erklärung derjelben herbeiführen zu fünnen. Tagesordnung der gejhäftliden Sigung vom 18. Auli 1890. Punkt 1. DBerlefung des Protofolls der Ietten Situng. 2. Anmeldung neuer Mitglieder. 3. Gejchäftliches und Bereinsangelegenheiten. 4. Vorzeigung intereffanter Thieve und Pflanzen. 5. Fragefaften. — Säfte itets willfommen ! — 118 — Anzeigen. SENT TENTERTEETERENT BEE EETEETEN Anenchme Ylmein Angenehme Aension finden zwei Herren in einen fleinen Xand- haufe mit Garten 30 Minuten vor Wies- [erden Herrliche freie Lage. A Drei Zimmer. Adrefje: M. Goetz, Schulbere 4 II, Bom 1. Dftober 1890 ab: [89] „Haus Frieda“, Dotzheim n./wiespaden. zu Macropoden, SS 3 zuchtfähig, per Paar 5 Mat. i Litorella lacustris, Strandling, Isoetes lacustris, Bradhjenfraut, beide aus Norwegen, a Stüd 40 If, ® ® Salvinia natans, a Stüd 0,25, inkl. u und Emballage 0,50, giebt ab Paul Matte, Launtiwig-Südende, Berlin-Anfalter Bahn. Anerkanut größte Specialzüc)terei fremdländifder ae Breislij ten gratis und franfo. 90] BE Soeben erjchienen: Die Reptilien und Amphibien Deutschlands in Wort as Bild. 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C.), die jedoch in ihrer Größe erheblich Hinter der eriten Art, von welcher in tiefen Gewäffern 1 bi8 2 m lange Exemplare gefunden werden, zurüchleiben. Da namentlich das ährenblütige T. faft überall in stehenden Gewäffern, Torflöchern, Gräben zu finden tft (während das Fleine wechjelblütige I. leider nur hier und da vorkommt), jo follte cS in feinem Spommer-Aguarium fehlen, ja überhaupt in feinem Aquarium, da es fich u dann längere Yeit hält, went man e3 wur ohne einzupflanzen fo in den Be hälter bringt. Mechr aber noch als bei Hornfrant tft e$ bei Myriophyllum rathjam, die Pflanzen in den Boden einzubetten. Leßteres gejchieht, indem man im Frühjahr die ihrem Standort entnommenen und im Waffergefüß nach Hanje gebrachten Prlänzchen mit ihren Wurzeln etiwa zweigliedlang in die Erde einjebt. Doch fan man im Frühling junge Bilanzen auch aus den Endfnospen gewinnen. Diejfe bilden jich nämlich im Herbft an den Zweigen, welche nicht geblüht haben, und liefern dann von fjelbjt die frischen PBflänzchen. Wer Die ırospen im befonderen Gefäß antreiben will, braucht fie mw im ein mit Waffer gefülltes, auf das Fenfterbrett des warmen Zimmers zu jtellendes Ein- macheglas zu werfen: jte jenfen fich von jelbjt auf den Grund, binnen wenig Tagen find fie DIS zur Fingerlänge ausgetrieben, die Blattquirle entfalten fich und die VBilänzchen befonmen Wurzeln, worauf man jte in die Bodenfüllung de5 Aguartun verjeßt. Ste wachjen ziemlich jchnell und entwiceln nicht felten die zwar Eleinen, aber doch über die Wafjerfläche ragenden Blüten. " Die Hottonie vvder Wafferfeder (Hottonia palustris, Z.), eine Brimulacee, eignet fich FowoHl für kleine wie für umfangreichere Aquarien md it namentlich in legteren und in Gartenbeden bezw. Barkteichen wegen ihrer großen Blüten- jtände mit rojenrothen, quirlig geitellten, den Brimelblumen ähnlichen Blüten jchr werthvoll. Die Blätter ftehen gleich den der vorigen Arten in Quirlen und find bi8 auf die Mitte in viele: jchmale Streifen zerihlißt. Die Blanze treibt zahlreiche Ausläufer, an denen fich neue Zweigrofetten bilden. Su Simpfen, Tümpeln, Gräben, in deren jchlammigenm, torfigem Boden der mehr- fach gegliederte Wurzelftock friecht, fommt die Wafjerfeder gern vor. Hier hebt man fie tm zeitigen Zrühjahr behutjam aus, trägt te in Waffer nach Haufe und bettet den bewurzelten Wurzelitod in wagerechter Lage jeicht ir die lockere Dodenfüllung des Agquartım. Auch kann man fie anpflanzen, indem man einen oder mehrere der von der Spibe des Hauptitengels (an der Urfprumgsitelle des Hlütenfchaftes) ausgehenden Aelte als Stekling einjeßt”). Gut eingewurzelte Exemplare jenden dann im Mat einen Blütenjchaft über das Waffer empor, welcher eine ganze Anzahl der anjehnlichen Blüten zeitigt, um jedoch nach dem Berblühen wieder unter Waffer zu jinfen. Da wir hier nur Pflanzen, aljo Kultur-Aquarien im Auge Haben, jo jehen wir von den Berjuchen der Beliger von Filch- Aquarien, die Hottonie ohne Einwurzelung — alfo nur durch Ver anferung von Zweigen mittelft Blei 2. — zu halten, gänzlich ab; wirkliche Sreude hat man nicht dabei, dem diefe Stitdfe dauern doch nur er oder wenige Wionate aus. Das gewöhnliche FSrojhfraut vver der Wajier-Hahnfur (Batra- chium aquatile, Z. Meyer) ijt eine allbefannte Pflanze, die im Junt oder Sult etwa ganze Streden unferer ftehenden, 3. TH. auch langjam fliegenden Gewäfjer . mit eier weißen Blütendeee und jchwimmenden Geblätter überzieht. Die untergetauchten Blätter ind wie die obengenannten Arten haarfein zerjpalten, während die auf dem Wafjerfpiegel Fchiwimmenden feite nierenförmige, gelappte Slächen bilden. Im mehr oder minder ähnlich ind das im wejtlichen md nordweftlichen Deutfchland zu findende cpheublättrige Frojchfraut (B. hedera- ceum, E. M.) mit lauter nierenförmigen Blättern und das jparrige und das flutende Frofchfraut (B. divaricatum, Wenm. und B. fluitans, Wimm.), leßtere beiden mit durchweg borftlichevielipaltigen Blättern. Schon im erjten Frühjahr bemerkt man im Freien die auffallenden Pflänzchen an den auf dem Wajjer- Ipiegel erjcheinenden Spigen der Blätter. Zu diefer Zeit, gegen Ende März 9) Mer im Spätfommer den Samen der Hottonie erlangen Fan, wird auc, indem er ihn i13 Aquarium jtveut, aus diefem junge Pflänzchen gewinnen, D. Sdır. — 121 — oder Anfang April, empfichlt eS ich, die zarten Gewächje auszuheben. Doc muß das jehr vorfichtig und behutfam gejchehen und ebenfo das Transportiren und Einpflanzen, da gedrücte over fonitwie bejchädigte Stücke im Aquarium nur zu leicht faulen, wogegen gefunde Exemplare im jonnigen Behälter zur Freude de8 Befigers überrafchend jchnell wachen. Die größte Art ift das leßtgenannte. | Die Wafiernuß (Trapa natans, Z.) verlangt ziemlich tiefes Waffer und eignet jich deshalb in eriter Linie für größere Aquarien und für Balfins. sn hohem Mafe der Beachtung werth ift die Kleimung, die man zu beobachten nicht verfäumen möge Im Herbit zeitigt nämlich die Bflanze eine Anzahl eigenthümlich geformter, vierdorniger, wohljchmeeender, im reifen Yuftande Ichwärzlicher Früchte, welche auf dem Waller jehwimmen und daher leicht ein- gejammelt und zur Anzucht junger Bflänzchen verwendet werden fünnen. Eine Keuanpflanzung in jedem Frühjahr macht fi im Aquarium ohnehin moth- wendig, da die Wafjernußg nur einjährig it. Die Samen läßt man im der früher angegebenen Erdmifchung feimen (vielleicht in bejonderen kleinen Gefäßen). Der erjcheinende Stengel bringt dann zweierlei Blätter: feingeficderte Unter- getauchte und rautenförmige Shwimmende; die lehteren bilden eine Aofette. Die vierblättrige weiße Blüte zeigt fih im Juni und Yult. Bon den Laihfraut-Arten (Potamogeton) find jehr viele für das Aquarium zu gebrauchen. Sie verdienen cs, jpäter in einem befonderen Artikel behandelt zu werden. -3) Tiefftehende Sumpfpflanzen. Der Srojchlöffel (Alisma Plantago, Z.) it eine, wenn auch gemeine, jo doch immerhin jchöne Sumpfpflanze unferer Gräben, die namentlich zur Blütezeit wegen ihres mit zahlreichen rojenrothen Blümchen bejebten Blüten- ihaftes dem Aquarium zum größten Schmid gereicht. Im zeitigen Frühjahr jhon treibt der überwinterte, aufrecht im Boden der Gewälfer jtehende Wurzel- tod unterm Waffer; im tiefen Wafjer find die Blätter Schmal, Lanzettlich, tim Sumpf breit, fait eiförmig. Im Aguartım erweist fich die Pflanze recht dankbar. — Die Wafjerviole oder Blumenbinfe (Butomus umbellatus, Z.) paßt allerdings mehr für geräumige als für Kleine Aquarien, da fie bis 1 m lange grumdjtändige Blätter und einen 1 bis 1,25 m hohen blattlofen Schaft treibt, welcher eine reiche Dolde rofenrother Blüten trägt. Im Teichen, Seen, Gräben zc. durch ganz Deutfchland verbreitet, blüht fie vom Juni bis im den September. Sit der Behälter nicht jonderlich groß, jo jeßt man nur ein Stüd, und zwar in die Mitte defjelben, ein, indem man den fingerdicen Wurzelftod im zeitigen Frühjahr drauken aushebt und in den Boden bettet. Die Sumpf-Calla (Calla palustris, Z.) Hingegen ift jchon in mäßig großen Aquarien ganz gut zu verwerthen und erfreut jowohl durch die üppig grüne Belaubung (aus den Enden des Wurzelitocs erheben fich Herzfürmige Blätter von hellgrüner Zarbe) wie im Frühjahr durch den aus der Mitte der Blätter: — 12 — büfchel in die Höhe ftrebenden eigenthümlichen langgeftielten Blütenfolben und die an der Außenfeite grüne, innen zart weiße Blütenfcheide. Diejer Eigenjchaften und der Ausdauer wegen gilt die Calla als eine der empfehlenswerthejten Aguarienpflanzen. Der Wurzelftocd ift ziemlich Fingerdic, Friecht im Sumpf boden fort und jendet nach unten, befonders von den Öliederfnuoten aus, favden- fürmige Wurzeln. Das Blutauge (Comarum palustre, Z.) ijt eine nicht Jeltene Bflanze unferer Siümpfe, Moore, Torfitiche mit jcehönen, großen, tief braunrother Blumen, die fi) vom Mat bis in den Juli erfchliegen. Much der friechende Wurzelftod ijt rotgbraun md der zuweilen eine Yänge von 1 m erreichende Stengel oft jchön purpurrotd, während die Ftedern der fünfzähligen Blätter oberfeits dimfelgrün, unterfeits bläulich weißgrün find. Sm Frühjahr ins Agquartum übertragen, wächlt die Pflanze munter weiter und Schlägt hier aud im nächjten Frühling, nachdem fie im Herbft bis auf den Wurzelftod einge gangen, Frifch wieder aus. Bon ganz anderem Aussehen tt der Tannenwedel (Hippuris vulgaris, L.). Denn aus dem alıs- dauernden Wurzelitoc Itrebt ein hohler, mit $ Sen linealiicher, 2 bis 3 cm langer Blätter befeßter Stengel bis zu 1"), m Höhe empor. In den Winkeln ver Dlattquirle jigen die unfcheinbaren Blütchen. Das Ausheben und Einjegen der Bflanze erfordert VBorficht, da der Stengel Hohl it und Deshalb Leicht gefnict wird. Nichtig eingejeßt, wächt fie ohne weiteres Jutdun fort und zum Srühjahr treibt der Wurzelitod neue Stengel. Die Wafjertiefe betrage 10 bis 20 cm, obwohl der Tannenwedel auch mit 4 oder 5 cm Wafferftand zufrieden it, wobet er aber jelbjtverjtändlich Flein bleibt. Die Wafjferminze (Mentha aquatica, Z.) verlangt gleichfalls flachen Vafjerjtand. Ste entwicelt aber dann Fchon im a Srühjahr frifche Triebe und gedeiht dann überhaupt prächtig. Der Wurzelitod it Fräftig und anspauernd umd treibt einen 1 bis 2 Fuß hohen jteifen Stengel empor. Alır- gencehm find die duftenden Blüten, welche ich während des Sommers entwideln. Bwei anderer Sumpfpflanzen, des Nfeilfrauts und der Nebendolde, wurde bereits auf Seite 6 der „Dlätter” gedacht. Die Steinjchmerle oder Thongrundel (Cobitis taenia). Ein in unferen langjam fließenden Oewäfjern vorkommender Saft ijt Die Steinjchmerle oder Thongrumdel (auch Steinbeißer genannt), die nicht gerade häufig anzutreffen it. Im Aquarium zeigt diefer Fifch fait Diejelbe Ausdauer und Genügjamfeit wie jein Berwandter, der allgemein befannte Schlammbeiher oder Wetterfifch (C. fossilis). Im Vergleich zu diefem bejigt die Steinjchmerle, die eine Länge von etwa 10 cm erreicht, eine jeher gefällige Zeichnung, in Deren Heichreibung ich mich den Worten Brebm’s anjchließe. „Auf vrangegelbem HGrunde ftehen in Neihen geordnet vundliche Flecken von jchiwarzer Färbung ; eine aus größeren Flecten beftehende Neide verläuft in halber Körperhöbe, eine — 123 — zweite fleinere zwischen ihr und der Nitckenmitte; außerdem zieren £letne inregel- mäßige Flecken und Punkte die Seiten und den Schwanz; Stehle, Brut und Bauch find ungefleet; über dem Auge gegen die Oberlippe zieht fich eine braun- ihiwarze Linie, welche nach hinten hin zur Spibe des Stiemendeckels fich fortjebt, eine andere mit der erften gleichlaufende geht Über die Wangen weg. Bet dei meisten Stücen ift ein dunkler, feharf abgegrenzter Fleden an der Wirzel des oberen Theiles der Schwanzfloife vorhanden. Ueber die Niteenfloffe verlaufen in Zängsreihen geordnete, über die Schwanzfloffe in Uuerreigen ftehende, duntele Bunkte; Brust, Bauch und Aiterfloffe jehen blaßgelb aus“. Der Steinbeißer lädt jich wegen feiner Oenitgjamfeit auch tn einen Eleinen Aguarium außerordentlich lange erhalten durch recht Klein gefchnittene Negen- wiürmer, Weißbrot oder gejchabtes, rodes Fleifch. Soweit meine Beobachtungen reichen, bejißt Ddiefe Schmerle ebenfowenig die Gefräßigfeit der Bartgrundeln (©. barbatula), twie die üble Gewohnheit der Wetterfifche, tn wilder Haft den Hoden aufzuwwühlen oder die Steinchen durcheinander zu werfen. Sie pflegt vielmehr gewöhnlich am Tage ruhig und an offenen Stellen auf dem Grimme zur liegen mit etwas emporgehobenem VBorderförper, wobei jte mit Kopf und Kiemen ununterbrochen Bewegungen macht, welche an diejenigen eines freffenvden Kaninchens oder Hafen erinnern, wie auch der Stopf in feiner Zeichnung eine entfernte Achnlichkertt mit dem des leßteren Thieres, went eS gedudt dalibt, aufweilt. Seltener am Tage, fait immer aber gegen Abend, wird vieler ZUc recht lebhaft und erfreut dann das Auge des Beobachter durch feine zierlichen, Ichlangenartigen Beivegungen, die er gewöhnlich an einer Yangjeite des Aquarium vornimmt. Hierbei fommt die Hübjche Zeichnung, befonders aber der mattfilber- glänzende Unterleib fo recht zur Oeltung. Diefen FÜ, den ich hiermit Aguarienliebhabern zur Aufnahme unter ihre bisherigen Lieblinge empfehle, habe ich in Schlefien und Bofen gefunden. U. Srant. gur Ernährung der Sarven von Srofchlurchen. Bon W. Hinderer in Spaichingen. Sm meinem mit Bilanzen etwas dicht bejeßten Sumpfaquartum, deffen Wafjer feine Bewegung durch Springbrunnen oder Aehnliches Hat, Hatte fich am den dem Lichte zugefehrten Innenfeiten eine dicke Schicht Algen angejcht, auch hatte jich von abgejtorbenen Pflanzentheilen, Wurzeln u. }. w. ein fajt undurcchdringliches Gewirr gebildet. Im Frühjahr Habe ich eine Anzahl kaum dem Ei entjchlüpfter Krötenlarven, die nach und nach meinen Tritonen gefüttert werden, in Aquarium verbracht, um fie immer bei der Hand zur haben ud zu fonjerviren. Troßdem ich diefen Larven keinerlei thierifche Nahrung reiche, befinden jte fich augenjcheinlich wohl und gedeihen fie vortrefflich, mein Agquartım it jeßt aber auch jo fauber, wie ich es jeloft bet einer gründlichen Neinigung nie fertig gebracht hätte, und das Wafjer, das fich fehon wochenweife der Sonne ausgejeht im Aquarium befindet, ist fo flar, twie wenn e3 frisch eingefüllt worden — 124 — wäre. Die Strötenlarven haben nämlich alle abgeftandenen Pflanzentheile aufs gezehrt, und von Algen findet fich, außer auf dem das Waffer überragenden Theil des Feljens, feine Spur mehr. Ich bemerfe, daß ich nicht eine einzige Schnede im Aquarium habe; Schneden Habe ich Früher gehalten, fte haben aber in der-Bertilgung von Algen nicht viel geleijtet, dagegen den zarteren Bflanzen gejchadet. Einen Theil der Larven habe ich auch in einem las untergebracht, in welchem ich eine größere Anzahl rother Spinnchen unterhalte Hier finden die Larven feine Algen und wenig Pflanzenabfälle, dagegen erhalten fte ab und zu ‚Ssttegeneter, f£leine Würmchen und anderes; dennoch glaube ich Feititellen zu fünnen, daß fich die Zarven im Aquarium bejfer entwicelt, als diejenigen im Spinmnenglas, was aber auch darin feinen Grund haben mag, da die Larven im gnarium überhaupt reichlicher Nahrung finden, als diejenigen im Spinnen- glas, bei denen e8 freilich manchmal fnapp hergeht. Den Spinnen felbjt haben die Larven nichts an; c3 fommt vor, daß eins der bei Sonnenschein flott im Waffer herumrudernden Thierchen einer nach Nahrung juchenden Larve ins Maul geräth, eS wird aber, auch wenn die Larve längere Zeit ohne Nahrung war, jchleunigjt wieder — wie ich eS auch Schon von meinen Fiichen gejehen habe — ausgeipien und fchwimmt fuftig weiter. Am jchlimmiten ergeht eS der Frosch oder Krötenlarve unter erwachjenen Meolchen; Hier Hat fie nicht lange Zeit, zwifchen animalifcher und vegetabtlifcher Nahrung zu wählen: ein Schnappen, ein Drud, und fie ift felbit zur Nahrung geivorden! Damit hat jte bei mir ihren HYwed erfüllt. Amphibien und Reptilien im Srühfommer. Wennjchon die Monate April und Mai als die eigentliche Latchzeit der Tritonen betrachtet werden müfjen, jo fommt c$ doch zuweilen vor, daß einzehte Weibchen noch im Juni Eier abjegen. Dies ift 5. B. der Fall, wenn ungewöhnliche Kälte im Mai das Fortpflanzungsgefchäft, die Baarungsjpiele und das Laichen, unterbrach und im Juni dann plölich wieder Hohe Wärme eintritt. Derartige Beifpiele find mir jowohl von freilebenden als auch von aquarium=bewohnenden Molchen bekannt, doch hat man fie immerhin nur als Ausnahmen von der Regel anzufehen. In der Hauptjache ift das Wajjerleben der alten Tritonen abgefchloffen, die meisten haben Anfang oder Mitte Juli daS Waffer verlaffen und demzufolge auch das Hochzeitkleid abgelegt, und Die num des Kammes und anderer Auszeichnungen verluftig gegangenen Thiere, deren Schwanz rumdlich und deren Haut rauber bezw. geförnelt, warziger md in weit einfacheren Farben erjcheint, beziehen während des Sunt, mehr aber noch im Sult ihren Sommeraufentgalt, nämlich feuchte, jchattige Pläge am oder entfernt vom Waffer unter Moos, Laub, Gebüfch, in Gartenerde, unter Baum Ttumpfen am Ufer u. dergl. Die aus dem Laich gejchlüpften Yarven aber er- reichen bis Mitte oder Ende Juli etwa die Hälfte ihrer Größe und lafjen num, a re — 15 — - da im der Negel auch die vier Beine ausgebildet find, die Geftalt der Alten deutlich erkennen, obgleich fie noch die Augeren Stiemen bejigen und im llebrigen auch die Färbung eine eintönigere it. Der Feuerjalamander weicht in feiner Lebensweise nicht von der früher angegebenen ab; die im April geborenen Larven find um Mitte Sunt bereits 40 bis 50 mm lang und mit gelben Flecken mehr oder minder deutlich gezeichnet, zu Beginn des Sult indeß it das Gelb vom Schwarz Fräftiger gejondert, der Zlojfenfaum des Schwanzes fängt an ich zu verlieren und auch die Stiemen gehen im Sult zurüd. Was die Srofhlurche anbetrifft, jo haben die Xarven einiger Arten, nämlich die der braunen Frösche, ver Sinoblauche und der grauen Sröte, ihre Entwiclung vollendet und zum Theil bereits im lebten Drittel des Juni in der Geftalt und Färbung der Alten das Waffer verlafjen. Sie führen nun im Allgemeinen die Lebensweife der größeren Artgenofjen; 8 bis 15 mm lange, dunfel graubraune und Shwarzgraue Erdfrötchen treiben jich an warmen Abenden und bei regnerifcher Witterung auch am Tage auf Grasflächen, unter Gebüfch, in Barfs 2c. umher, die ir der Regel etwas größeren, 10 bi$ 18 mm langeı Srasfröfchehen leisten nun den Alten, ohne fich allerdings um dieje zu fümmern, auf Wiejen und Ueekern, in lichten feuchten Gebüfchen und Waldungen Gejellfchaft, und die aus den befannten großen DUuappen (deren ich in diefem Jahre viele 10 bis 11,5 cm lange Stüde befaß) der Kıoblauchsfröte entwicelten jungen Ihiere, welche nach beenveter Metamorphofe bereits die halbe Größe (etwa 30 mm) gejchlechtsreifer und erwachjener Thiere aufweifen, halten fich gleich den Alten am liebiten auf jandigen Aecdern auf, wo fie Tags über in jelbft- gegrabene Höhlungen fich zurücdziehen. Aus dem von den Männchen der Geburte- helferfröte im Waffer abgeftreiften Laich (vergl. ©. 75) find die Kaulquappen gefchlüpft, welche zu Anfang Suli eine Länge von 30 bis 35 mm befiten, während die vorjährigen Zarven jebt ihre Verwandlung beendet habeır. Auch von den übrigen Srofchlurchen tft zur Beginn des Juli feiner mehr mit dem Laichgefchäft im Nücjtande, da felbit die grünen Wafferfröfche, die den Schluß machen, damit feit einigen Wochen fertig find. Ste alle Haben ich, abgejehen von den die ganze jchöne Jahreszeit im und am Waller wohnenden Unfen und grünen Sröfchen, aus den Tiimpeln, Weihern, Gräben, Simpfen, wo jie für Fortpflanzung forgten, zurücgezogen — die Kröten auf Felder, Hecker, in Gärten md Gartenhäufer 2c., der Xaubfrofch in fein luftiges Revier, das Blätterwerf der Bäume und Hohen Sträucher, wo er, mit Infeftenjagd bejchäftigt, die Sommermonate verbringt. Seme gelblichweißen Staulquappen, die aus den im Mat gezeitigten Eiern jchlüpften, Haben Anfang Sult Schon die Hinterfüße Hervorgefchoben, das Gleiche gilt im Allgemeinen auch von denen der Kreuzfröte, während die der grünen Strdte fchon weiter vorgejchritten find, ja zum Theil gegen Mitte Juli ihre Verwandlung beenden. Die Larven der Unten verlafjen Ende Mat, meist jedoch erit im Sunt die Eihüllen, befinden ih alfo nebit denen der grünen Wafferfröfche, welche durchweg erit im Junt ihlüpfen, zu Beginm des Juli noch in den erjten Stadien des Freilebens. — 16 — Die Neptilien führen noch die Lebensweife wie in den Frühlings- monaten... Die Teichichildfröte legte zwar hier und da Ichon im Mat ihre Eier, viele Stücde tHun dies indeh erft im Jumt. "Das Hochzeitlleid der männlichen Eidechfen beginnt nun fehon zu verblaffen. Obzwar die Zaumeidechjen im April ud Mat Schon fich paarten, jo kommen einzelne Baarungen Doch auch, im Sm noch vor; im die zweite Hälfte diefes Monats füllt die Legezeit, welche bis Anfang Iuli andauert, die 6 bi8 10 Eier werden in Moos, Sand 2. abgelegt. Bei der Maner-Eidechje jcheint c3 immer etwas früher zu gejcehehen, während die Waldeidechje ihre Sungen evjt gegen Ende Juli zur Welt bringt. Ber der Blindjchleiche, der Sireugotter und der Ölattnatter gejchieht dies noch fpäter. Die Ningelnatter paart fich vereinzelt noc) im Sumt und legt von Mitte Sult ab ihre Eier. Die verwandte Würfelmatter Scheint im Allgemeinen” cher zur Baarung und Eiabgabe zu jchreiten. "Ueberhaupt aber muß man im Gedächtnig behalten, daß die Entwiclung der Eier ımd Jungen der Reptilien an ganz andere Bedingungen gebunden tft alS die der erjteren und daß, wenn diefe Envde Mat oder Anfang Juni ihre Fortpflanzung Schon beendet haben, die Reptilien dann erjt das Gejchäft beginnen. BD. Ueber die Gefräfigkeit eines Goldfifches. Daß auch gewiife Goldfische für's Aguarium Fchädlich fein können, beweist folgendes Borfommniß. ln 24. Mat d. 3. fehte ich gegen 100 Stiüd Kleine Fische 2 —3 em lang) in mein Aquarium, in welchem fich außer drei Fleineren Goldfifchen auch noch ein größerer von 7 cm Länge befand. Den Kleinen Stichen war c8 jehr wohlig in ihrer neuen Heimat; doch bemerfte ich bald zu meinem Eritaumen, daß der große Golfisch auf die fleinen Dinger Jagd machte. Mit geringer Mühe fchnappte er einen Sch ud würgte ihn hinunter. So trieb er jein Spiel ungefähr drei Wochen lang, bis er fie alle vertilgt hatte. Mehreremale mußte ich jedoch den Goldfifch Herausnehmen, um ihn vor dem Erjtiungstode zu bewahren, denn mancher Fisch blieb ihm im Halfe stecken. Seht, da er alle die Eleinen Ftiche verzehrt hat, Fchleicht er ganz traurig durch jeinen Behälter md wird fir’s erite noch lange auf eine neue Filchkoft warten müfjen. Bautl Meller. Sragefaften. 31. Hein R. H. in Kreuznach: Ihrer Heinen Wirfehnatter bieten Sie als Yutter Heine Kaulgquappen von Fröjchen, Krdten, Molchen und ganz Kleine Fijche, felbjtverjtiandlich Alles Tebendig und im einem geräumigen gläfernen oder flachen Wafferbehälter, jodap die Natter fiichen Fanır. 32. Herin 9. B. im Hannover: EI ift wicht väthlich, die Aeskfulap:Natter in einem Terra: rim mit feuchtem Grunde zu halten, fie Tiebt, obwohl fie ab und zu ein Bad nimmt, trodıen, mit Sand, Moos, Steinjtücken belegten Boden, Überhaupt fonnige, mit Gelegenheiten zum SKTettern ausgerüftete Behälter. AlS Nahrung verlangt fie Eidechfen und Mäufe, mande Stiücde ziehen Dieje, andere jene vor. Geben Sie aljo einmal eine Anzahl Eidechfen in den Käfig, m Die Neigung Ihres Sremplars zu erfennen. Brannme umd fonjtige Fröfche frißt fie ebenjowenig als die glatte Natterz lettere nimmt Eidechjen und Blindfchleichen, unter Umftänden aud) junge Mäufe, rilane al ‚glätten! fir Agrar a. Corrarienfrenme”, I. 8. Magdeburg, den € 8. Juli 1890. Ne 13. 33. Derjchiedene Fragejteller: Da auffallender Weife von mehreren Seiten Auskunft iiber die Senjen’shen Wafjerfilter verlangt wurde, jo theilen wir einiges über diejelben aus einem Bortrage mit, welchen der Vertreter der Yabrif, Herr D3tar Joel, in der Sikung der Roly- technijchen Gejellihaft zu Berlin am 8. Mai d. 3. hielt, und vermeifen im Webrigen auf jene Verhandlungen. Die Herren Frageiteller an aus ihnen erfeimen, ob Die Filter für ihre Zwede zu verwenden jind. .... „Die Jenjen’shen Filter zeigen ihre Anwendbarkeit in praftifcher und Hfonomijcher Weije, entweder als Feinfilter für außerordentliche Neinigung oder als Groffilter für jchnelle Beihaffung großer Wafjermengen. Das zur Anwendung fommende Material, fein gemahlener reiner Asbeft, wird nur in ganz geringen Quantitäten gebraucht, da fih die filteirenden Schichten im Apparat in Rapierjtärfe in außerordentlicher Dichtigkeit jelbit- thätig bilden. Asbeit ift anerfannt das bejte Filtermaterial, da er, am fich indifferent gegen alle Flüffigkeiten, den Bakterien feinen Nahrungsitoff bietet und vermöge jeiner phyitfalifchen Be- Ichaffenheit im Stande ijt, auch die feinfteı Niederjchläge zurüczuhalten. Da Asbeit jedoh nur in ganz feinen Schichten durhläffig tjt, jo war man bisher nicht in der Lage, den veinen Asbeit in praftifcher Weife als Filtermaterial zu verwenden, und erft durch die eigenartige Konftruftion der Senfen’schen Apparate ijt die Alleinbenusgung defjelben ermöglicht worden. Die Filtrirapparate beitehen aus cylindrijchen Gefägen, in welchen eine Hohle Welle wagerecht gelagert ijt; auf der- jelben jind Hohle Trommeln von ca. 1 cm Höhe befeftigt. Dieje letteren, welche mit dev Hohl- welle vermittelt Kanälen in Verbindung ftehen, find auf beiden Seiten mit feinen Drahtgeweben überjpannt. Die Filtrivmalje wird in angerührtem Zuftande tıı das cylindrijche Gefäß gegojjen, welches alsdann mit der aus einem höher gelegenen Kejervoir zufliegenden Flüffigkeit gefiillt wird. Sobald der Ausflug aus dem Gefag durch die Drahtgewebe und durch die hohle Welle beginnt, wird das der Flüjjigfeit beigemengte Filtrirmaterial auf dem Siebtrommmelflächen zurüdgehalten, und jomit werden jelbitthätig dünne, dihte Schichten gebildet. Mit diejer Erzeugung der Filtrir- ichichten beginnt der Apparat zu arbeiten, und die ducchfliegende Flüffigkeit lagert, während jie die Filtrirfhichten Durhdringen muß, um durch die hohle Welle zum Abflug zu gelangen, auf eriteren jammtliche VBerumreinigungen ab. Die Filtration ift nummehr eine durchaus zuverläjlige und dauert jo lange, bis die dichten Filtririchichten durch die Hoch aufiagernden Schmußbejtand- teile für die Flüfjigfeit undurchdringlih geworden find. Die quantitative Leiftung des Filters nimmt jomit allmälig ab und hört, der umreinen Beichaffenheit der zu filtrivenden Flüffigfeit ent- Iprechend, jhlieglih gänzlich auf, ohne daß während der Betriebsdauer das Filtrat unveiner werden fann. Zur Wiederinbetriebfeßung wird nun vermittelit Kurbelmehanismus bezw. Niemenantriebes ein Spülapparat in Bewegung gejeßt, deijen Flügel zwilhen den Trommeln fi um die hohle Welle drehen, die Filtririchicht von den Siebtrommeln abwajhen und gleichzeitig das nnere des Gefäßes reinigen, jodag das verihmußte Filtrivmaterial mit dem Spülmajjer aus dem Filter ab- gelajjeı werden md eine neue Züllung mit friihem Material in dem geveinigten Gefäße erfolgen fan. Die für das Keinigen, Ablafjen, Füllen und Wiederingangfesen des Filters nothiwendige Zeitdauer beträgt wenige Minuten ohne weitere Unkoften für Bedienung. Die Filterapparate werden, je nach den Anforderungen an qualitative und quantitative Leiftungen, mit einer ent- jprechenden Anzahl von Itommeln verjehen und mit gröberem oder feinerem Filtvirmaterial be- Ihict, jodag jede einzelne Größe der Apparate für größere Flüffigfeitsmengen oder einen Höheren Grad eingerichtet werden fann. Während Fleinere Filter zum Gebrauch) in Kellereien 2c. trans= portabel find, werden bei Großfilteranlagen die Filterfejjel auf einem Fundament wagerecht neben einander gelagert und bemirft hier ein Motor dur) eine querliegende Transmifjion die fiir die Reinigung und Imbetriebjegung nothwendige Bewegung des Spülapparates“. — 123 — Anzeigen. Beptilien jeder Art in tadellojen Eremplaren liefert billigit Ant. Mulser, so;5en (Tirol), nn Jreptilienhandlung. 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Greuk che Verlags sbuhhandlung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von A. Hopfer in Burg. N Beftellungen durd) jede Buhhand- Herausgegeben von der Anzeigen fung [owie jede Poftanflaft. ‘ werden die gefpaltene Aonpareille- eile mit 15.Pf. beredinet und Auf- Preis jührlid) Mark 3.—, Creut, nen Derlagsbucphandlung trüge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Wunmert, Maadeburg. gegengenomnıen, Ne 14, Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Triefenfte. 8 I. Band, UNELLELELDTTLDLILDRLTLRELEDTLEEERTLERDERKLERUELERDELDELELDDERKERPUD ER RERDL ELBE REED RRERRLDERERERERBEDEEEEI LELRERDERERDRERLEOEDEODEDEOREREREE NEBEN Un — VULDEEERIERERERDEDEEKEBEEOLRLLI LE Snhbalt: Dr. 8. ®. Auguftin: Wafjerfäfer im Aquartum. — 2. Dürigen: Das Terrarium (Fortfeßung; mit Abbildungen). — Dr. Ernft Zeller: Baarung und Befruchtung des Arolotl. — Kleinere Mittheilungen. — Anzeigeit. Moafjerfäfer im Aquarium. Bon Dr. 8. ®. Auguftin. Wem auch der Liebhaber darnach ftrebt, von allen geeigneten Thieren ein oder mehrere Exemplare in jeinem lquarium zu Haben und ihnen allen ein gleich warmes Herz entgegen bringt, jo verftehen eS3 doch gewilfe Arten, durch) ein angenehmes Nenkeres und durch Liebenswitrdige Charaftereigenfchaften jtch jeine Zuneigung und fein Sutereffe in ganz bejonderem Grade zur erwerben. Unter den Käfern möchte ich im diefer Beziehung, von Eleineren Arten abge- jehen, die Oattunngen Hydrophilus (eigentliche Wafjerfäfer) und Acilius (Öraben- ihwinmfäfer) nennen. Denn während die großen der Gattung Dytiscus au- gehörigen Schwimm- oder Tauchfäfer amı Tage jich verftect Halten und nur im Dunkeln ihr Wefen treiben, find die oben genannten den ganzen Tag über lebendig und ergößen den Beobachter durch ihr munnteres Wefen ungemein. Der Graben- jchiwinmtäfer (Acilius suleatus, Z.) ift wohl überall, wo es ftehende Gewäfler giebt, leicht aufzutreiben; nicht jo allgemein verbreitet find der pechjchwarze Kolbenwafjerfäfer (Hydrophilus piceus, Z.) und noch weniger der jchwarze Kolbenwaiferfüfer (Hydrophilus aterrimus, Eschsch.)., Als ich im Sommer 1879 nach erjterem die Gewäffer der Umgegend durchjuchte, fand ich feinen einzigen Käfer, wohl aber mehrere Halbwüchfige Larven des (wie fich jpäter herausjtellte) Hydr. aterrimus. Ih nahm Ddiefelben mit nach Haufe in der Adjicht, mir aus denjelben die gewünschten Käfer für mein Aquarium zu ziehen. Sch füllte zur diefem Zwecke eine geräumige Holzfifte etwa 20 cm hoch mit Erde und verjenfte eine entjprechend große irdene Schüffel jo tief in diejelbe, dag Ihr Rand wicht über der Erde hervorragte. In diefen mit Waffer und — 130° — Wafferpflanzen gefüllten Behälter jeßte ich jechS der erwähnten. Larven, welche einen beveutenden Appetit entwidelten, jodaß die Pflanzen fowohl, wie auc) allerhand Wafferinjeften oft erneuert werden mußten. Daß fie den einen bor den anderen den Vorzug gaben, fonnte ich nicht bemerken; fie fchienen thieriiche und pflanzliche Koft gleich gern zu frejfen. Um die Erneuerung des Wafjers machte ich mir wenig Sorge; ich goß einfach jo viel frifches Hinzu, wie von dem alten verdumftet war. Um die Mitte des Auguft verließen meine Larven das Wafferbaffin, um fich in der feuchten Erde zu verpuppen. Als ich Ende September noch fein Lebenszeichen wieder von ihnen bemerft hatte, befürchtete ich, jie möchten alle zu Grunde gegangen fein und hob das Gefäß vorfichtig heraus. Zu meiner Srende jah ich dadurch ein Puppenlager bloßgelegt und in diefem emen volljtändig ausgefärbten Käfer. Ich jebte die Schüffel jofort wieder an Ort und Stelle, um ihn, nicht weiter zu jtören. Nach und nad) famen alle jechs Käfer zum PVorfchein; bei genauerer Befichtigung ergab ich, daß es nicht Hydrophilus piceus, wie ich erwartet hatte, jondern Hydrophilus aterrimus war. Da Sich nur ein Weibchen unter ihnen befand, jo brachte ich diejes mit einem Männchen in mein Aquarium, während ich die übrigen vier Männchen tödtete und an die Nadel jtedte. Das Pärchen befand ich ganz wohl und tft auch auf Fortpflanzung bedacht gewejen, indem das Weibehen ein Eigehäufe angefertigt hat, wie es Brofeffor Tafchenberg genau bejchreibt. Da ich zur Zeit mit anderen Zuchtverjuchen bejchäftigt war, jo hatte ich daffelbe nicht aus dem Aguartum entfernt, und die ausgejchlüpften Lärvchen find jedenfalls den übrigen Bewohnern des leßtern zum Dpfer geworden. ES dürfte hier am Plage fein, für die Wafjerfäfer al® Aquariumbewohner im allgemeinen eine Lanze zu brechen; denn in den meisten Anleitungen zur Bevölkerung eines Aquarium wird vor denjelben als bösartigen Räuber, die das Leben aller übrigen Infaffen, namentlich der Fische, gefährden jollen, ein- pringlich gewarnt. Ich glaube, fie find nicht jo jcehlimm, wie ihr Ruf; man hat jedenfalls in der Beobachtung derjelben einen Srrthum begangen, indem man ihnen den Tod eines Fifches ı. j. w. zujchreibt, weil man fie an einem jolchen fißend und eifrig freffend fand. Ich habe Jahre hindurch ftets eine bedeutende Anzahl von Käfern in meinem Aquarium gehalten, aber doch nie bemerkt, daß jie einen gefunden Fisch angegriffen hätten. Freilich, was franf oder gar todt ift, halten fie fich für berufen zu verzehren, und das fanı ja aus janitätspolizeilichen Nücjichten nur erwünscht fein. Für gewöhnlich be- gnügen fie fich mit derfelben Koft, die man den Filchen und Lurchen reicht, follte diefe auch nur aus Ameifenpuppen bejtehen. Wer aber doch zu ängjtlich it, feine theueren Goldfifche: mit den verrufenen Käfern in einem Naume zu halten, fann ganz ohne Sorge mit der oben bejprochenen Gattung Hydro- philus einen Verjuch wagen, wenn er nur gleichzeitig reichlich Pflanzen im Aquarium hält. Denn der innere Organismus diefer Käfer, welcher dem der pflanzenfreffenden Blätterhörner gleicht, weit, wie Tafchenberg jagt, entjchieden auf Bflanzenkoft hin. Das zeigte fich auch gleich, als ich mein Hydrophilus- Pärchen ins Aquarium jebte. Sch Hatte an Pflanzen damals nur eine Menge — 1511 — Hornblatt (Ceratophyllum demersum, Z.) in demfelben, welches ich Dadurch befonders für Aquarien empfiehlt, daß es Iuftig fortwächit, jelbft wenn es gar nicht eingepflanzt wird. Außerdem tft es jo hart, daß eS von den Ftichen nicht benagt wird. Yu meiner Weberrafchung verfchwand es aber nach Etn- jeßung der beiden Käfer im jehr Furzer Zeit und zwar, wie ich mich überzeugt habe, nur in Folge der Freßluft diefer beiden Thiere. Das Terrarium. Bemerkungen für Anfänger. Bon Bruno Dürigen. (Fortjebung). Menn in dem Gejagten immer auf einfache, mit möglichit wenig often herzuftellende Behälter Bezug genommen wurde, jo joll damit nicht gejagt fein, als ob nicht auch wirkliche „Salon - Terrarien“ hergerichtet werden fönnten. Wer die Mittel zur Verfügung hat, mag dies immerhin tun; Schloffer und Holzbildhauer werden ihm feine Winfche gern verwirklichen helfen und injonder- heit für ein reich verziertes, vergoldetes oder funftvoll gefchnißtes Untergeftell etwa nach dem Mufter der Abbildung 12, welche ein mit fremdlänpifchen Vflanzen 2. bejeßtes Terra- zn rim dergegenwärtigt, jorgen, IN, jodaß dadurch ein prächtiges Ausjtattungsitüd für Salon und „gute Stube” gefchaffen ©! wird. Hauptjache aber bleibt = auch bei ihnen, dak das eigentliche Glashaus prattiih & eingerichtet jet und daß den vem PBflanzen- und Thier- _ veich angehörenden Bewoh- — nern verjtändnigvolle Be ° handlung zu theil werde. — Pruntvolle Ausjtattung it = dem Thierpfleger Nebenjache, Fig. 12. Terrarium in prunkvoller Auslattung. und deshalb werden wir auch im Folgenden fein Gewicht auf diefelbe legen. II Einrihtung und Behandlung der Terrarien. Um die Glas-Terrarien, d. 5. die Terrarien mit Glasdedel und Glasscheiben, lüften zur können, miüfjen entweder einige Theile des jargdedel- veip. zeltartigen Dedels oder ein oder zwei Seitenwände zum Nufflappen bezw. Aufjchieben eingerichtet jein. Bet großen Behältern macht fich die Beweglichkeit ziweter Seitenwände auch aus anderen Gründen erwünjcht. Werden diefelben für einige Zeit geöffnet, jo muß man in die Deffnungen Draht oder Fliegenfenfter, alfo mit feiner — 132 — Drahtgaze oder Futtergaze überjpannte Holz oder Eifenrahmen, einfeßen, um ein Entweichen der Thiere zu verhindern. Derartige VBorfehrungen find inve beim Deffnen der Dedelklappen (j. Sig. 12) nicht nöthig, wenn man feine Schlangen md Echjen, aljo Fletternde Reptilien, ti dem Terrarium hat. Bejigt das Terrarium einen völlig abhebbaren Dedel, jo nimmt man diefen für die nöthige Zeit weg und legt einen Sazevdedel auf. Frifche, reine Luft verlangen nicht mu Die thterifchen Beivohner des Behälters, jondern auch und insbefonvdere die in demfelben jtehenden Pflanzen, und daher ventilive man täglich wenigitens ein oder zwei Stunden, an. trüben Tagen womöglich dauernd. Nachts Hin- gegen Schließe man alle Schieber und Klappen: einerjeits um dem Entweichen der Wärme vorzubengen — was allerdings beim Halten einheimischer Thiere weniger als bei der Bflege jülicher Neptilien im Betracht fommt —, andrer= jeits um fogenannten künstlichen Thau hervorzurufen, welcher namentlich den Lurchen und gewiljen Oewächjen erwinjcht, ihrem Gedeihen förderlich it. Hat nämlich am Tage die Sonne das gefchlojfene Terrarium bejchienen, jo haben fi) im Imnern Ddeffelben infolge Verdunstung von Waffer Dämpfe gebildet, die dann Nachts beim Sinfen der Wärme fich verdichten und jowohl als Thau Nioos und fonjtiges Grin befeuchten als auch in Geftalt von Tropfen Die Scheiben herablaufen (diefe „Ichwisen”). Auch am Tage bejchlagen die Scheiben, wenn die Sonmenftrablen den Behälter dauernd treffen. Obgleich die feucht- warmen Dünfte, wie erwähnt, verfchiedenen Bewohnern dienlich find, jo kanıı das Schwiten der Scheiben doch auch Läftig werden; doch Schwindet der Bejchlag jehr vafch, wenn man die Derkelklappen öffnet und durch diefe die Wafferdämpfe entweichen läßt. Da die herablaufenden Tropfen mit der Zeit das Material des Geftells, Holz oder Eifen, angreifen, falls cS nicht gut und dauerhaft geitrichen ift (. ©. 106) und da auch der mit den Tropfen etwa auf die Vflanzenblätter gelangende Eifenroft den leßteren nachtheilig werden fünnte, jo hat man den Anftrih bei Schadhaftwerdung zu erneuern bezw. ihm nach- zubelfen. Bei Kiften- umd Gaze- Terrarien hat man mit derartiger Feuchtigkeit nichts zu thun, da ja ihr Suneres nicht abgejchloffen ift. Hält man in ihnen Amphibien und Pflanzen, fo muß mittelft Serjtäuber (Drojophor) und Gich- S En Rn die nöthige Feuchtigkeit gejchaffen werden. " Befprengen und Gießen gejchieht am beiten Morgens, ehe die Sonne den Behälter trifft, und Abends oder im Laufe des Nach- mittags, wenn die Sonne fie) vom Terrarium verabjchiedet hat; verwendet wird nicht eis- faltes Wajjer, jondern folches, dejjen Tem peratur der Luftwärme des Behälters gleicht oder nahefommt.. In jogenannten trockenen Terrarien, welche Bewohner trocdner, jfandiger IN Gelände (Echien, Erdjchlangen) beherbergen, Fig. 13. Berfäuber, braucht man nur die Pflanzen, nicht aber die — 133 — Bodenfläche zu befeuchten. ine praktische, mit langer Ausflußröhre md mit feinlöcheriger Braufe verjehene fleine Giepfanne wird man allenthalben faufen fünnen; ein Herjtäuber läft fich auf folgende Weife beichaffen. Wlan jchneidet den pafjenden Korfpfropfen a einer weithalfigen Slafche b (Fig. 13) in feiner oberen Hälfte rechtwinklig aus, wie es die Abbildung verans Ichaulicht, tet dann durch Ddenjelben eine gleichweite, oben in einer Spibe endigende Röhre A, welche ziemlich den Boden der Flajche erreichen muß, jenfrecht durch den Kork und ein zweites, etwa 15 cm langes, am ftarfen Ende 15 mm weites, am anderen Ende in eine Spibe auslaufendes Rohr B wagerecht durd) den- jelben, jodaß ich die Spiben beider Röhren innerhalb des Ausjchnittes recht- winfelig treffen. Bläft man in das Rohr B hinein, jo fteigt das Wafjer der Slafche in der Röhre A auf und wird als Wafjerjtaub fortgetrieben. Bet fleinen Zerjtäubern genügen als Nöhren Tederfiele. (Schluß folgt). Paarung und Befruchtung des Arolotl. Bon Dr. Ernit Zeller. Bei dem font jo ganz befonders trägen Arolotl zeigt fich die Brünftig- feit und das Vorfpiel, das der Befruchtung vorausgeht, in der Art, daß nach- dem beide Geschlechter fchon während einiger Nächte etwas mehr Lebhaftigkeit gezeigt haben, das Männchen im einer folgenden Nacht in auffälliger Were untuhig zu werden beginnt und dann bald in großer Erregung”) und mit plumpem Ungeftüm Hin und her Schwimmt oder auch) am Boden des Behälters auf umd abrennt, öfter unter dem Weibchen jich Durchgwängt und, indem es jeine Schnauze gegen den After und die Unterbauchgegend dejjelben anprüct, es vor ich Her jchiebt oder auch in die Höhe hebt und fo jelbit eine Strede weit vor fich Herträgt. Häufig fommt auch das Männchen an die Oberfläche de3 Wafjers, um Luft in großer Menge zu holen und jprudelmd wieder aut3- zuftoßen. Nachdem dies Alles eine längere oder Fürzere Zeit gedauert hat, fieht man, wie dag Männchen ven Sloafeniwulit weit aus einander fpreizend- um dejjen dunfelgeröthete Sunenfläche breit hervortreibend, dabei mit feinem Schwanze bejtändig wedelnde Bewegungen ausführend, feine Spermatophoren, meist drei bis vier rajch nach einander und nur wenige Centimeter von einander entfernt abjegt und feitklebt. Hierbei folgt das Weibchen dem Männchen, indem es, wenn das Iehtere ih zum Abjegen der Samenfegel anjchidt, die Schnauze gegen dejjen aufge iperrten Sloafenwulft andrüdt, e8 mitunter auch fachte etwas vor fich weg- ichtebt, und fängt, wenn ein oder mehrere Samenfegel abgejegt find, alsbald *) Beim Albino laßt fi) dabei beobachten, wie ein ftarfer Blutzufluß nad) der Körper: oberfläche ftattfindet und in Folge davon bejonders die Kiemenbüfchel, wie dev Schwanz und der ftark angejchwollene Kloafenwulft fich bis zum Dunfelvothen färben, aber auch die vorderen und die hinteren Gliedmaßen, wie der Flojjenfaum fich merklich vöthen. — Auch beim brünftigen Weibchen zeigt jich, Doch weniger ausgejprochen, diefelbe Erjcheinung. — 134 — an, die Samenmasfe von Ddenjelben abzulejen. ES fehreitet dabet über den feit- geflebten Spermatophoren, nachdem «3 diefen zuerjt mit der Schnauze berührt hat, langfam weg und hält, jobald e8 mit dem einen oder dem anderen Hinter- bein ihn ftreift, an, um fich auf den gegen den Boden angeftemmten Hinter- beinen Hin md her wiegend, fich zu dem Spermatophoren hinzutaften und als= dann nur noch furze Bewegungen mit jenem Schwanze ausführend, durch die geöffnete Stloafenfpalte die Samenmafjfe von dem allertfegel wegzunehmen un in die loafe hineinzubringen, wobei cS Hin und wieder gejchieht, daß man die jtarf geröthete Innenfläche der leßteren zu jehen befommt*). Das Männchen Tehrt meilt, nachdem cs drei oder vier Spermatophoren abgejeßt Hat, zu dem Werbehen zuriid und fängt von neuem an, dafjelbe eine furze Heit lang vor fich her zu fchieben oder zu tragen. — Sm Oanzen aber giebt eS gewöhnlich 8 bis 10, nicht jelten 12 bis 16 Spermatophoren ab. Ya ausnahmsweise fan die Zahl der leßteren noch bedeutend größer werden. So Jah ich einmal ein Männchen innerhalb einer Zeit von 12 Stunden 24, und in den folgenden 12 Stunden noch einmal 6 Spermatophoren abgeben. Ein anderes Mal jah ich, wie ein anderes Männchen jchon eine halbe Stunde, nach- dem eS zur feinem Weibchen gebracht worden war, mit dem Abjegen der Sper- matophoren begann, innerhalb der folgenden halben Stunde acht und in einer weiteren Stunde noch einmal zwölf Spermatophoren abjebte. Die Samenmaffe fißt dem Gallertfegel feit auf und es wird nie die ganze Menge, jondern immer nur ein größerer oder Fleinerer Theil von dem Wetbehen aufgenommen, bald nur von wenigen, bald aber auch von mehreren, von fünf bis fechs Spermatophoren. | Mit dem Eierlegen beginnt das Weibchen früheftens in der nächjten Nacht, meist erit 36 bis 40 Stunden nachdem die Befruchtung jtattgefunden bat, und führt dann für gewöhnlich damit fort während zweier oder dreier Tage, in welcher Zeit e8 300 bis 400, nicht jelten bis zu 500 und 600, in einzelnen Füllen auch bis zu 800, 1000 und mehr Eier legen fanı. Werden die Thiere in einem nicht zu falten Zimmer gehalten, jo fallt nach meinen jehr zahlreichen Beobachtungen ihre Fortpflanzung meift in die Zeit von Ende December bis März und nur ausnahmsweile habe ich auch das eine oder andere Weibchen erit im Sommer, jogar erjt im Herbit laichen jehen. — 3m Freien, d. 5. in einem Gartenbaffin, in welchem die Thiere auch Durch den Winter geblieben waren, erfolgte die Fortpflanzung für gewöhnlich nicht vor dem April und nur einmal fand ich abgejegten Axolotl-Laich jchon am 15. März. Es war dies im Jahre 1884, in welchem jener Monat außer: gewöhnlich warm gewejen war. *) Sasco giebt an (Zool. Anz. IV ©. 330, 331), daf das Weibchen mit Hilfe der Pfoten jeiner beiden Hinterbeine die Spermatophoren feithalte und die Samenmafje in die Kloafe hinein- prejle. Auch ich glaubte dies bei meinen eviten Beobachtungen jo gejehen zu Haben, Eommte mich aber jpäter nie mehr mit Bejtimmtheit davon überzeugen. — 1355 — Daß im gleichen Jahre ein Weibchen wiederholt zum Laichen kommen kann, ift jehon von früheren Beobachtern feitgeftellt worden, fo von Stieda*) u. U., ich darf aber doch vielleicht von eigenen Erfahrungen anführen, daß ein Weibchen, welches im Jahre 1880 von der Nacht des 23/24. bis zum Abend de3 25. Februar 500 Eier abgejeßt hatte, vom 6. bi8 zum 7. Juli wieder 320 Eier ablegte, und daß dafjelbe Werbchen im darauffolgenden Jahre 1881 wiederum zweimal latchte und von der Nacht des 10/11. bis zur Nacht des 12/13. März mehr al® 800 und beim zweiten Mal vom 13. bis zum 15. Mai 350 Eier abgegeben hat. Ein anderes Mal jah ich im Sabre 1882, wie ein Weibchen, das vom 6. bis zum 9. Februar gelaicht hatte, am 23. Mär, — alfo jchon nac) 45 Tagen — ein zweites Mal Eier legte. — Zu bemerken it hierbei, daß dem wiederholten Cierablegen jedes Mal eine erneute Befruchtung voransgeht. Es ift nicht unwahrjcheinlich, daß auch bei den im Freien gehaltenen Thieren in demjelben Jahre ein mehrmaliges Laichen vorfommen könne, Doc fehlen mir hieritber ftchere Nachweije. — Sch muß beinahe fürchten, Schon tn dem vorstehenden Mitteilungen tiber den Arolotl etwas zu ausführlich geworden zu fein, fanır aber doch nicht um- hin, zum Schluffe noch Hervorzuheben, wie fehr eben gerade der Axolotl fich dazu eignet, die Vorgänge bei der Befruchtung ftudiren zu laffen, und zwar nicht bloß wegen der Leichtigkeit, mit der im Allgemeinen an den verhältnig- mäßig großen Ihieren die betreffenden Beobachtungen zu machen find, fondern noch im DBejonderen mit Nücficht darauf, daß wir es fajt in der Hand habeır, die Zeit zu bejtimmen, im welcher die Fortpflanzung geichehen fol. Wir brauchen nur vom Herbit an die Thiere nach Seichlechtern getrennt zu halten und fünnen danıı vom Februar an — wohl auch Fchon früher — bei- nahe mit Sicherheit darauf rechnen, daß, wenn num Die pafjenden Baare**), Niännchen mit recht entwideltem Sloafenwulft und recht dickleibige Weibehen aujammengebracht werden, nicht jelten jchon im der nächiten oder Doch einer der folgenden Nächte das oben gejchilderte Treiben beginnt, die Männchen ihre Spermatophoren abjegen und die Weibchen den Samen aufnehmen, um danır in der nächiten oder der übernächiten Nacht mit dem Eierlegen zu beginnen. — Mitunter fonınt es dabei, wie aber auch jonft, vor, daß die beiden Ge- ishlechter zwar in Erregung gerathen, die Männchen ihre Spermatophoren ab- geben und die Weibchen nachweisbar auch den Samen aufgenommen Haben ***) und daß doch fein Eierlegen erfolgt. Ich Habe aber im folchen Fällen twieder- holt beobachten fünnen, wie das leßtere dann in fürzefter HYeit doch beganı, wenn ich die Thiere aus dem engen Zimmeraquarium in das weite Gartenbaflin verfeßte. *) Bgl. Situngsber. der Dorpater Naturf. Gef. IV, 1, 1875. ©. 43. =") Am beften eigmen fich zmwei- bis dreijährige fräftige und gut genährte Thieve. =="), 63 gelingt, zur vechten Zeit vorgenommen, ohne alle Schwierigfeit, durch leichtes Aus- einanderziehen der Afterfpalte das in die Kloafe gejchaffte Sperma, fogar no in den einzelnen Klümpchen, aufzufinden. — 136 — E3 ift aber auch möglih und gar nicht fchwierig, die Thiere dazu zu bringen, dat fie die Befruchtung am Tage volßichen, und fie) damit die Beobachtung bedeutend leichter und angenehmer zu machen — einfach dadurd), daß man die Paare nur über Tag beifammen läßt, fie am Abend trennt und am anderen Morgen wieder vereinigt umd in diejer Weife fortfährt, fo lange e3 eben nothwendig it. Srüher oder jpäter werden die Threre Hinreichend brünftig geworden fein”) und man wird dann bei einem erneuten. Zufammen- bringen der Baare fehr bald aus ihrem Gebahren erkennen, daß die Befruchtung zu erwarten if. Man jieht hierbei, wie ec die Weibchen find, welche die Männchen auffuchen umd dieje durch Betaften und Teifes Anftoßen anreizen, wie die Männchen dann nach furzer Zeit in große Erregung gerathen und das oben gejchilderte Treiben und vielleicht jchon nach einer Halben Stunde mit dem Abjegen der Spermatophoren beginnen, worauf jofort auch die Aufnahme der Samenmaffe durch die Werbehen zu gejchehen pflegt. (Nachdem wir uns erlaubt haben, durch den Abdrucd der vorjtehenden und der in Nr. 11 enthaltenen Abhandlung auf die Zeller’schen Beobachtungen und Studien (j. Seite 107 der „Blätter”) aufmerfjam zu machen, jei es uns noch gejtattet, mit einigen Worten die weiteren Nefultate derjelben zu berühren. Sie betreffen in der Hauptfache die heimischen Tritonen. Obzwar jchon Spallanzani vor mehr als hundert Jahren die Fortpflanzungsgeichichte der Wafferfalamander eifrig jtudirt und als jicher nachgewiejen, daß bei ihnen feine Begattung (Umarmung) und doch eine innere Befruchtung jtattfinde, erkannte doch weder er noch fpätere Beobachter: Auscont u. A., auf welche Weife der Samen in die Klonfe des Weibehens gebracht wird. Und während er und Nusconi (1821) iwrrthümlich annahmen, daß der vom Männchen nach) außen abgegebene Samen jich mit dem Waffer mifche und mit diefem an den After und von da ins Innere des Weibchen gelange, während ferner Nuscont neben der inneren noch eine äußere Befruchtung (entjprechend der der Frofchlurche) annahm, erklärte i. 3. 1858 v. Stebold, der Entdeder der Samentajche (des Receptaculum seminis) in der Sloafenwand der weiblichen Salamander und Tritonen, jene alte Anficht mit vollem Necht fir unhaltbar, um jedoch jelbit wieder zur einer faljchen Annahme zu gelangen, nämlich zu dem Schluß, da eine Füllung der Samentafchen auf feinem anderen Wege denkbar fei als durd) eine Begattung der Thiere, obgleich eine jolche er ebenjowenig als Spallanzanı und Nuscont beobachtet hatte. Dieje irrthümliche Anfchauung v. Siebold’s hat fich, troßdem ihr 1880/81 5. Öasco durch die Mittheilung jeiner Forjchungs- Ergebniffe — der vom männlichen Triton alpestris und Arolotl nad) außen abgejegte Samen wird von den betreffenden Weibchen in aktiver Weije in die Soafe aufgenommen — entgegentrat, jelbjt noch in den menejten deutjchen Lehrbüchern der Yoologie zu erhalten gewußt, jodaß eS ganz gerechtfertigt *) Zwedmäßig verwendet man zu diefen DVerfuchen Albinos, deren Brünftigwerden ich Ion frühzeitig durch die jtärfere Nöthung dev Körperoberfläche verräth. Beilage zu „Blätter für Aquarien u. Terrarienftenne”, I. B. Magdeburg, den 2 22. Juli 1890. Ne 14. ericheint, wenn E. Zeller die Nefultate feiner langjährigen Unterjuchungen veröffentlicht. Aus diefen jet nur ein Punkt, der wichtigfte, hervorgehoben, nämlich wie das Weibchen en männlichen Samen in ich aufnimmt. Hat das Männchen nach) andauernden Baarungsjpiel, welches Zeller genau bejchreibt, in höchiter Erregung einen Spermatophoren herausgepreßt, jo friecht e3 weiter, wie bisher von dem Weibchen gefolgt; das leßtere jchreitet daber über den abgelegten Spermatophoren hinweg, um dann (wie Heller nachträglich berichtigen in Nr. 338 des Bool. Anzeigers mittheilt) Durch einige firrze jeitliche Bes wegungen Die Ätiftfürmige Samenmafje aus der Diejelbe umgebenden glocen- fürmigen Gallerthülle, welche der Aırtor genau bejchreibt und abbildet, Heraus- zuheben und in der Rinne der feitgejchlofjenen Sloafenjpalte fich anhängen zu (affen. Das Eindringen des Samens von hier in die Stloafe jelbjt tit Sache der Spermatozoen, ebenjo wie das Eindringen in die Schläuche der Samentafche, wo fich die Samenfäden einniften, um von hier aus nach fürzerer oder längerer Zeit zur Verwendung zu fommen). D. Kleinere Mittheilungen. Deutjhe Zoologijche (biologiijhe) Stationen. Die auf Seite 76 der „Blätter“ erwähnte Zoologie Station zu Plön in Holjtein wird Anfang April 1891 eröffnet werden. Sie ift die erjte ihrer Art in Deutjchland. Wie die Station in Neapel wird auch diejenige zu Plön auf privaten Antrieb, aber mit Unterftüsung von Staat und Gemeinde und von Freunden der Naturforfhung begründet. Boden. und Baulichkeiten hat die Stadt Blön hevgegeben, die Ausrüftung bejorgt ein Dptifer und für die DBejtreitung der Betriebsfoften hat die preußifche Regierung einen jährlichen Zufhuß bewilligt. WBorläufig wird die Station jo hergerichtet, daß außer dem Xeiter, Dr. Dtto Zacharias aus Hirihberg in Schlefien, vier oder fünf Zoologen und Botaniker dort werden arbeiten fünnen. „Beabjichtigt wird, einmal die Fauna des Plöner Sees genau auszufunden und jodann zu vergleichen, wie fich die dort aufgefundenen Arten zu den gleichen der benachbarten Gemwäljer verhalten. Man hofft durch diefe VBergleihung der Erfenntnig näher zu fommen, wie im Einzelnen durch Aufere Verhältniffe die Speziesbildung gefördert wird. Nicht Hintangejebt werden jol Hinter diefen mifjenjchaftlichen Forihungen das Studium von ein- IHlägigen Fragen, welche für die praftifche Fiicherei bedeutfam find“. — Auch den Gedanken, auf der jest zur Deutjchland gefommenen Injel Helgoland eine zoologijche Station zu be= gründen, möchten die deutichen Naturforjcher gern verwirklicht jehen. Zwar ift ein foldher Plan feüher jehon miederholt aufgetaucht, aber bisher war das Anterejje der Deutjchen daran nicht jo allgemein; anders jett, mo die deutjche Staatsregierung eher dazu bereit fein wird, die Einrichtung einer Station zu fordern. Und die Errichtung einer biologischen Station ift nöthig, um die Borzüge, welche Helgoland matunrmiljenjchaftlicher Forfhung bietet, ganz ausnusen zu fünnen. Unter den Erjheinungen und Problemen, welche fi auf der Anjel ausgiebig und genau verfolgen lajjen, itehen in erjter Reihe die der niederen Drganismen, der Kleinlebewejen der See; näachjtvem werden die Vogelfunde und auch andere Zweige der Zoologie noch Vieles gewinnen fönnen. ee Angenehme Mension finden zwei Herren in einem fleinen Yand- haufe mit Garten 30 Minuten vor Wies- baden. Herrliche freie Lage. mau. Drei Zimmer. Adrejje: M. Goetz, Schulbers 4, II. Bom 1. Dftober 1890 ab: [106] „Haus Frieda“, Dotzheim n./wiesvaden. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifhe, Aquarien, Terrarien, Blumentifde, Quffkeingrotten und Mufgeln. En gros & en detail. Sluftrirte Kataloge gratid und france. [107] | Von H. Wagner’s Herbarien nebjt zugehörigen Terten find erichienen: Grasherbariun, 10 Lan. mit Tert 18 ME. Krypto- gamenherbarium, 9 Yfgn. mit Tert 12 ME. PBhanes togamenherbarium, 3 Xign. mit Xert 18,50 ME. Arznei= und Giftgewädje, + Lfgn. 7 WE. 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Urtheil über von Wagner's Pflanzenwelt: „Bir fennen fein Bud, das bei gleichem IUnfange und bei gleiher Behandlung jo zahlreihen und wirkliden interejjanten Stoff bietet”. („Scılej. Schulzeit.“). Sn die Natur! Biographien aus vem Naturleben für dieQugend und ihre freunde. Von Herm. Wagner. Mit Sluftvationen von © Süß. Z. u. II. Sammlung & 1,20 ME., III. Sammlung 1,50 ME. „Das friih und anvegend gejchriebene Buch bedarf Faum nod) der Empfehlung, nahdem dajjelbe bereits die 6. Aufl. erlebt. Wie alle Echriften des jinnigen Verfaljers zeichnet fih auch dieje Jugendjchrift durch lebendige Darjtellung und pädagogiiches Gejhic vortheilhaft aus und Fann dazu dienen bei der Jugend „die Liebe zur Natur zu mweden und zum Sammeln, Schauen und Xernen zu begeijtern‘. („Sornelia‘). Zu beziehen duch alle Buchhandlungen und U. Selmidy’s Verlag in Bielefeld. [108] F. GC. 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[113] — Tıfsteins, Grottensteine, Aquarieneinsätze, = ®. Zimmermann, Hofl. Greufen i./Th.[118] — Wreislijten frei; weitere Ausfunft bereitwilligit. — Greuß ide Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer in Burg. i | | Beftellungen durd) jede Huhhand- Herausaeaebe 1 der Anzeigen fung fowie jede Foftanftalt. D ges werden die gefpaltene Yonpareille- reutz [hen Derlagsbuchhandlung zeile mit 15 Pf. beredinet und Auf- Preis jührlid” Alark 3.— = a träge in der Verlagshandlung ent- monatlid 2 Uummern. ; Magdeburg. gegengenommen. N 15. . I Ban, Shall Willy Ziesler: Einiges über die Uesfulapnatter (Coluber Aeseulapii). — B. Dürigen: Das Terrarium (Schluß; mit Abbildung). — H. FJifher-Sigmwart: Fortpflanzung des pech- Ihwarzen Wafferfäfers (Hydrophilus piceus). — Kleine Mittheilungen. — Bereins:Nachrichten, — Vom Büchertiih. — Anzeigen. Einiges über die Aeskulapnatter (Coluber Aesculapiüi). Bon Willy Tiesler, cand. rer. nat., Berlünt, Anjchliegend an die Aufjäge der Herren B. Jung und %. Getfenheyner (in Krır. 1—3 und 8—10 diefer „Blätter”) möchte ich, geftüßt auf längere Erfahrung und eingehende Beobachtung unferer Neptilien im Freien, am Diejer Stelle einige ergänzende Notizen folgen lajjfen. Von den felteneren dret „heimischen“ Schlangen, mit denen ung Herr 2%. Geifenheyner durch eine Furze, treffende Charafteriftif befannt gemacht hat, möchte ich vorerjt die Aesfulapnatter zur Beiprechung herausgreifen, da ich gerade in jüngiter Zeit Oelegenheit hatte, dieje Schöne und anziehende Natter am Orte ihres VBorfommens genauer zu beobachten. Zunächit jchliege ich mich vollfommen der Anficht des Herrn Geifenheyner an, indem ich den Badeort Schlangenbad im Taunus als den einzigen, ficher nachgewiefenen Fundort unferer Schlange in Deutjchland bezeichne. Wenn Brehm und Andere als weitere Fundorte Ems, Wildbad, Thüringen umd den Harz angeben, jo haben jte einfach jaljche Nachrichten erhalten, denn an feinem der genannten Orte it das Vorkommen der Aesfulapnatter, von zuverläffiger Seite, beobachtet worden. Wie ungenau fpeziell Brehm über den Aufenthalt unjerer Schlange in Deutjchland unterrichtet war, zeigt feine Angabe, dab bejagte Natter die Oemäuer der verfallenen Burgen bei Schlangenbad bewohnen jolle — eine durchaus faljche Angabe, da weder Schlangenbad jelbft noch feine Umgebung auch nur eine einzige Nuine aufzuweifen haben. Der von ihm gebrauchte Ausdrud „Schwalbacher Natter” it gleichfalls hinfällig, da die — 140° — Schlange an diefem Drte nicht mehr vorfommt, fondern jich num in engen Grenzen um Schlangenbad herum aufhält. Die Hauptfundorte unferer Natter ind der in unmittelbarer Nähe des reizenden Taunusdadeortes gelegene Bär- jtädter Kopf und die Georgenborner Wand. Die Schlange wird jedoch Häufig im Thale jelbjt und an allen der Sonne ausgejehten Bergabhängen beobachtet. Der jüplichjte Fundort bei Schlangendad tft an der jog. Schulzer’ichen Mühle. Anperhalb Schlangenbads wird jte nur noch auf dem Öebiete der benachbarten DOrtfchaften Wambach und Oeorgenborn gefumpen. Sn ihrer Zäarbung unterjcheidet fich die Schlangenbader Natter nicht von ihren jüplichen Oenofjen. Die DOberfeite des Kopfes und Leibes ijt dunfel, gewöhnlich graubraun gefärbt, doch fommen hellere wie dunflere, Hin und wieder falt jchwarze, Zärbungen vor. Die Unterfeite vartirt zwijchen weiß und orange, ein Uınitand, der in Schlangenbad zur. Unterfcheivung von jogenannten Silber- und Goldjchlangen geführt hat und auf den ich weiter unten noch näher ein- gehen werde. Am Hinterkopf jteht ähnlich wie bet der Ningelnatter, nur nicht jo jcharf ausgeprägt, ein gelber, halbnwndfürmiger Sleden und auf dem Nücen und an den Seiten bemerft man fleine weiße Tüpfel. Diefe Tüpfel, unregel- mäßig über den Körper verbreitet, treten ungefähr in der Mitte dejjelben am zahlreichjten auf, und zeigen verjchtedene HYeichnungen. Auf der dem Auffabe des Herren Oeijenheyner beigegebenen Tafel zeigt die Aesfulapnatter an den Seiten große, regelmäßig geordnete Tüpfel und zwar bilden diefe gewilfermaßen Endfleefe der Bauchjchtlver. Dieje Yeichnung it nicht durchgängig richtig, denn zunächit find Die hellen Fleefe nicht regel- mäßig angeordnet, wie Schon erwähnt, jondern das Thier it damit unregelmäßig gefprentelt, die Form ift eine wefentlich verjchiedene und die Tüpfel reichen nicht jo tief wie hier bis an, rvefp. auf die Bauchjchilder herab. Was die Länge anbetrifit, jo jcheinen die deutschen Stücde den im Süden lebenden wenig nachzuftehen. Wenn Brehm angtebt, daß legtere, aber auch nur diefe, eine Länge von 1,5 m erreichen, fo widerjpricht diefes meinen Meffungen, die ih an in Schlangenbad gefangenen Exemplaren gemacht habe. Nattern von 1,5 m Länge find dort durchaus feine Seltenheiten, ich hatte Gelegenheit ein Eremplar von 1,6 m zur meffen umd erhielt vor einigen Tagen wieder eine Natter von 1,56 m Länge aus Schlangenbad zugejandt. Bevorzugte Aufenthaltsorte jind bejtandene, trodene und jteinige Berg- abhänge. Hr Winterquartier jchlägt unfere Natter häufig unter Mifthaufen auf und wird im Frühjahr nicht jelten in Ställen aufgefunden. Das Wajjer jcheint fie im Allgemeinen zu fcheuen, wenngleich jie im Nothfalle rajch umd geichieft zu jchwimmen verfteht. Im Klettern it fie geradezu Meifterin und übertrifft hierin alle anderen deutfchen Schlangen, ein Umftand, der fie Tpeziell als Bewohnerin von Terrarien ganz bejfonders empfiehlt. Es ijt von mehreren Seiten behauptet worden, daß die Aestulapnatter Ihwer ans Futter ginge, ja jogar jede Nahrungsaufnahme verweigere und in Schlangenbad, wo mit diefen Thieren ein Fleiner Handel getrieben wird, ift man allgemein leßterer Anficht. Es ift diefes jedoch jehr erflärlich, wenn man jicht, — U — auf welche Werfe dort unfere Schlange behandelt und gehalten wird. Zunächit veißt man ihr, um jich vor ihren Bifjen zur jchügen, vielfach die Zähne aus, jtecft fie dann zujanmen mit ein wenig Gras in eine enge Cigarrenfifte, und jollte man ihr wirklich anfänglich Nahrung anbieten, jo it das Thier der ge nammten Berleßung wegen gar nicht im Stande, die Beute zu ergreifen oder feitzuhalten, ganz abgejehen davon, daß ihr meist ganz unpafjendes Jutter vor- geworfen wird und Die geringe Näunmigfeit des Käfigs die Schlange an jeder Bewegung hindert. Der erjte fchlgefchlagene Berjuch entjcheidet, und in Yufunft unterläßt man jegliche Fütterung. Die Thiere werden den Sommer Hindurc) in ihrem engen Behälter gelaffen und falls jich fein Käufer findet, jchenft man ihnen zum Herbit die Freigeit, um fie im nächiten Jahre womöglich wieder einzufangen. Sn einen pafjenven Behälter gebracht, geht die unverlehte Aesfulapnatter fajt ohne Ausnahme in kurzer Zeit ans Sutter; felbit in Eleineren Terrarten nahme meine Nattern binnen wenig Tagen Nahrung an. Dieje beiteht vor- zugsweife aus warmblütigen Thieren, vor allem aus Meäufen. Außer lebteren, von denen bejonders die Albinoform gern angenommen wurde, gingen ste, auch an Spigmäufe und junge Vögel. An Exemplaren, die ich aus Tirol bezogen hatte, beobachtete ich, daß jie merfwürdigerweife eine ausgefprochen größere Vorliebe für Eidechfen zeigten und nur fehr felten Mäuje zur Nahrung wählten. Die Beute wird durch einen jchnellen Boritoß ergriffen, blißjchnell mit dem Leibe umringelt und durch Erdrüden getödtet. Bald nach) den legten Zudungen macht jich die Schlange an das Berjchlingen ihres Opfers. Die Aesfulapnatter fommt an warmen Tagen im Monat Mai aus ihren Winterquartieren, um ich Ihon Ende Auguft wieder in diefelben zurücdzuzicehen. Aeltere Exemplare jcheinen ziemlich weite Wanderungen zu unternehmen, da ich an der WBeripherie des Berbreitungsgebietes nur vereinzelte größere Thiere antraf. Was nun die Aesfulapnatter als Bewohnerin unferer Terrarien am betrifft, jo iit fie jedem Liebhaber warm zu empfehlen. Neu eingefangene Exemplare jind zwar anfänglich äußerft biffig, legen aber meijt diefe Eigenjchaft vecht bald ab und lafjen fich bis zu einem gewiljen Grade zähmen. Ihre angenehme Färbung, verbunden mit ihrer Beweglichkeit und vor allem ihre Fertigkeit im Klettern fihern ihr bald die Gunst jedes Neptilienfreundes. Ans Sutter geht fie, wie gejagt, bei einigermaßen entiprechendem Käfige ohne weitere Umjtände Am geeignetiten für die Gefangenschaft find mittelgroße Exemplare. sch erwähnte gelegentlich die landläufige Unterfchetvung von fogenannten Gold- und Silberichlangen für Nattern mit dunflerer und hellerer Bauchfärbung. Obgleich auf derartige populäre Unterfcheivungen meistens fein befonderer Werth zu legen ift, fo fiel mir doch auf, daß die unter dem Namen „Silberjchlange“ mir eingelteferten Stüde ausnahmslos ältere Weibchen waren. Es wäre wohl intereffant fejtzuftellen, ob die Verschiedenheit in der Bauchfürbung auf Alterg- oder Gefchlechtsverjchiedenheit zurüczuführen jei, und möchte ich hiermit mur auf den angedeuteten Umftand hHingewiejen haben. Das einzige mir bisher befannte zuverläffige Unterjcheivungsmerfmal der Gejchlechter unferer Natter — 142 — it in der relativen Yänge de3 Schwanges zu finden. Im allgemeinen übertrifft bet unferen deutjchen Schlangen überhaupt die Schwanzlänge des Männchen wejentlich die des Weibchens, und bei ver Aesfulapnatter insbejondere ftellt fich das Berpältniß ungefähr beim Männchen wie 1:4, beim Weibchen wie 1:5, dv. h. der Schwanz bilvet "/, bezw. '/, der ganzen Störperlänge. Das Terrarium. Bemerkungen für Anfänger. Bon Bruno Dürigen. (Schluß). Ueber den Standort des Terrarium ijt wenig zu jagen; man Hat fich dabet nach den Bepürfniffen der Ddafjelbe beivohnenden Thiere und Pflanzen zu richten: Neptilien verlangen in der Negel viel Sonne, Amphibien find darin genügjamer. Fat immer wird man den Behälter im over am Senjter aufjtellen, namentlich wenn er viel Pflanzemwuchs birgt. Doch ftehe er immer jo, daß er wenigftens Miorgen- oder Bormittagjonne erhält und man anderjeits ohne Mühe die Sonnenftrahlen dämpfen oder den einen Theil des HYivingers beichatten kann, was am einfachiten durch die Oardinen md Borhänge (befonders farbige) des Fensters oder auch durch dVorgehängte Stüde farbiger, blauer oder grüner Gaze, Tüll, grauen Segeltuches u. dergl. bewerfitelligt wird. Das Befchatten des einen Theil® macht ji infonderheit dann nöthig, wenn der Behälter von einer gemifchten Gefellfchaft bewohnt ist: Eidechjen oder Schlangen oder Schtlöfröten und Lurche. Webrigens find z.B. auch den licht und jonne- Liebenden Eidechjen Tpeziell während der heißen Sahreszeit die direften, auf die Scheiben brennenden Sonnenstrahlen nicht erwünscht und dienlich, denn ich Habe mich erit im vergangenen Mat wieder davon überzeugen fünnen, daß fie danı eine Art Sonnenftich befommen und entweder hinftürzen oder plößlich wie toll im Streife herumrenmen, um bald erjchöpft Liegen zu bleiben; jte erholen ich zwar zuweilen wieder, jobald man fie gleich platt in eimen flachen, mit kaltem Waller verfehenen Napf oder auf wafjerdurchtränftes Moos legt, jedoch nicht immer oder nicht auf die Dauer. Daß Schließlich auch die Gewächje unter der Eimwirfung jengender, den Scheiben prall aufliegender Sonnenjtrahlen ver- fümmern, hat wohl Mancher Schon erfahren; Licht Hingegen wollen fie alle, die eine Pflanze mehr, die andere weniger. Da die Terrarien, von denen bier die Nede ift, ohne Heizung find und im Zimmer, dejfen Temperatur jie zeigen, jteden, jo werden befondere Vorrichtungen zur Negelung der Innemvärme von jeloft überflüfftig — ein einfacher Thermometer belehrt uns. etwaigenfalls über die leßtere. Endlich möge daran erinnert fein, daß Terrarien, namentlich große und schwere, auf ficherer Unterlage (Tiich oder feite Holzböce) ruhen müfjen und zwar in eimer jolchen Höhe, daß der Boden des Ziwingers etwa mit Der läche des Fenfterbretts in einer Ebene liegt. Was man im Winter zu beachten — 13 — hat, wurde bereits auf Seite 106 angedeutet und wird uns, wenn wir von den Bewohnern des Terrarium |prechen, noch einmal bejchäftigen. Sn Bezug auf die innere Einrihtung des Behälters ftellen die ver- Ichtedenen Amphibien und Reptilien nicht die gleichen Forderungen, und daher lafjen jich nur einige kurze Hinweife hier geben. Der Boden des Terrarium muß mit einer Schicht Sand bezw. Erde bedecdt fein, über welche einzelne Steine (Tropfftein, Schlade) verjtreut find, zum Theil auch ein Mioos= over Selaginellen- Teppich Jich ausbreitet. Ein größerer, aus einem Stücd gemeißelter oder mit Hilfe von Cement aus mehreren Stücden aufgebauter und mit Höhlungen ver- jehener Felfen darf in der Regel nicht fehlen. Selbitverjtändlich muß Futter und Wafjernapf vorhanden jein. Nicht eigentlich nöthig tt ein Springbrunnen. Dagegen wird cs falt in allen Fällen nothwendig, die Behälter mit lebenden Bilanzen zu verjehen, nicht nur um den Terrarien einen Schmud zu verleihen, fondern auch um den Oefangenen den natürlichen Aufenthalt mehr zu erjegen und ihnen Gelegenheit zum Klettern und BVerftecke zu bieten; jchließ- lich beitceht ein großer VBortheil, den die Bilanzen namentlich gejchlofjenen Terrarien bringen, in der DVerbefferung der Luft. Immer aber treffe man, will man ein Terrarium ziwedmäßig bepflanzen, unter den vielen zu Gebote Itehenden Gewächjen eine paffende Auswahl und zwar jolcher, welche Billigkeit und Haltbarkeit vereinen und gefälliges Wachsthum zeigen. Die Gewächfe, vielleicht mit Ausnahme der für den Felfen beftimmten, pflanzt man nicht in die den Boden bededende Sand» oder Erdjchicht ein, jonvdern beläßt fie in den ZTöpfen. Dies hat jeine Borzüge: die Pflanzen werden durch grabende umd wühlende Echjen, Sinoblauchsfröten 2c. nicht unterminirt, aljo weder gelocert noch verlegt und in ihrer Wurzelthätigfeit geftört; bet etivaigem Umordnen des Ganzen hat man leichtes Arbeiten, indem man die Töpfe nur herauszuheben und umzustellen braucht u. j. f. ber da die Töpfe unbekleivet einen Fchlechten Eindruck machen, jo entzieht man fie den Blicken durch theilweifes Einfenfen (bi auf 3 bis 5 cm vom oberen Nande) in die Bodenschicht und durch Wer: decken mit Steinen, Baumrinde, Zterforfholz oder Moos. Die zur Verwendung fommenden Bflanzen dienen auf diefe oder jene Art unferen Sweden. Sriechende, jtauden- und ftrauchartige bededfen den Bodcıt ; Schlinggewächje leiten wir an den Wänden empor, und bei hohen Terrarien leistet eine von oben herabhängende mit den geeigneten Öewächfen bepflanzte „mpel“ injofern Dienfte, ala manche Eidechfen und Nattern diefelbe gern auf juchen. Die Wahl der Pflanzen richtet fich nach der Art des Terrarium, ob dajjelbe Feucht oder troden gehalten, fonnig oder fihattig it. Für Sommer- Terrarien, d. h. jolche, welche nur während der wärmeren Jahreszeit im Gebrauc Jind, reicht man jchlieglich mit unferer heimischen Flora aus, deren Kinder auf Spaziergängen in Wald und Flur ausgegraben und dann zu Haufe mit dem anhängenden Ballen in Töpfe gejeht werden; für andere Behälter greift man zu immergrünen Bilanzen, welche man durch die Handelsgärtnereien, vor Allem dureh die befannten großen Erfurter Handlungen (3. DB. Hoflieferant 3. ©. Heinemann) befommen fan. Mit folcden Pflanzen fünnen die Glasfäften in —_— 14M1— gar verjchtedener Form ausgeftattet und, wenn man jtch vor zur reicher Bevdl- ferung hütet, zur fleinen Bflanzengärten umgewandelt werden, wie es beiftehende Abbildung 14 veranschaulicht. Das abgebildete Haus it ein Slasfaften mit ver- Ichtebbarem Olaspdeckel. Das FZundament beiteht aus einem 6—8 cm hohen Binfblechfaften, das ein- gejebte Geftell aus Eifen : oder ftarfem Zinfblech ; alle Metallthetle mehrfach mit no dunfelgrüner Delfarbe ge dig. 14. Pflanzen- und Lurdhaus. fteichen. Ms Bodenjchicht it ein Gemisch von Moore oder Walderde mit Sand verwendet. Farne, Selaginellen, Calla u. a. Pflanzen find eingejebt, eine Fleine Tuffiteingrotte unterbricht den gleichfürmigen Bodengrund. Die „teodenen” und Die „feuchten” Terrarien find nun gejonvert zu bejprechen. m in a Sortpflanzung des pechjchwarzen Wajferfäfers (EHydrophilus piceus *). Bon 9. Fiiher-Sigwart, Berfafjer des „Ihierleben im Terrarium“. sm Frühlinge 1885 befand jich in meinem großen Terrarium (j. ©. 95) eine Anzahl in einem ihnen bejonders zujagenden Wajjerbehälter mit vielen Sumpfpflangen und nicht tiefem Wafferftande, wo fie mit Brot genährt wurden, das man ihnen ins Waller warf umd das jie lebHaft benagten. Es ging gar nicht lange, jo jchritten jie hier zur Fortpflanzung. Ende Nat Tpannen die Weibchen für die Eier, die fie zu legen gedachten, fürmliche Boote, die aber oben gejchloffen waren. Der Käfer it alfo nicht nur felbjt einem Schiffe ahnlich, jondern er it außerdem noch Schiffsbaumeifter. Am hinterjten Ende jeines Körpers fan, als er fich zur Anlage diefer Kofons anfchiekte, ein Apparat zum Spinnen zum Borjchein, beitehend aus einer zweizinfigen, etwa 6 mm langen Gabel auf einem beweglichen und jehr dehnbaren Boliter, vermittelft dejfen die Gabel beliebige Bewegungen ausführen konnte. Aus jedem der zivei Zinfen jpanın fich beftändig ein feiner Faden ab, den das Weibchen abwechjelnd oben oder unten, LinfS oder rechts fejtklebte. Sp wurde das Gejpinnjt mit dem Hinterförper Höchit fünftlich angefertigt, während der Vorderförper mit dem SKopfe in Wafferpflanzen verjteett war. Der Käfer jah alfo abjolut nichts zu feiner Arbeit. Er jpanın zuerjt, auf dem Nücen liegend, die Derke des Stofons, dann, auf dem Bauche liegend, die untere Seite und lieg nur auf Der vordern Seite ein dreiecfiges Loch, in das fein Hinterförper genau pahte. *) Zur Ergänzung des Artikels auf Seite 129 der „Blätter“, — 15° — Dahinein legte er mun etwa 60—70 5 mm lange und 1 mm Dice, jäulen- fürmige Eier, die, aufrecht neben einander ftehend, zu einem Suchen zufammenz= geklebt wurden. Dann wurde Durch einen Höchlt miyitertöfen Borgaug der Kofon von Waller entleert, mit Luft gefüllt und gefchlojjen. YZulegt wırrde auf der Seite, wo vorher das Loch jich befand, noch ein aufrechtitcehender Neaft angebaut, wobei man bejonders genau beobachten fonnte, wie das Spinnen vor jih ging. Bejtändig bewegte jich die Gabel auf und abwärts, zog Fäden umd flebte fie an, in der Minute 150 folche „Stiche" ausführend. Der fertige Kofon war oval, etwa 2—2'/, em im Durchmefjer, oben etwas abgeflacht und gewöhnlich mit einigen angeklebten Grashälmchen maskirt, unten im Oegentbeil bauchig gewölbt. Der aus dem Wafjer hervorragende, etwas nach Hinten ge bogene, oben jpitige Malt war 2—3 cm God. Der Käfer brauchte zur Anfertigung 12 Stunden, wobei das Legen der Eier inbegriffen war, das aber nicht viele Zeit in Anfpruch nahm. Nimmt man an, er habe hierzu eine Stunde gebraucht und während 11 Stunden beitändig geiponnen, jo mußte er mit jeiner Kadel nahezu 100,000 Bewegungen ausführen, big jein Werk vollendet war. Die Eier entwicelten fich ir diefem SKofon innerhalb 14 Tagen zu ‚etwa 10 mm langen Larven, die vorn, wtter dem Mate, da, wo er mit einer dünnen Gejpinnitwand verfchlojjen ift, Fich durchbohrten und ins Waffer entwichen. Sie wuchjen hier zu einer etwa 5 cm langen Larve heran, die vorn am Klopfe mit ziver ftarfen Zangen bewaffnet war. Am Hintern Leibesende befanden jich zwei fiemenartige Anhängjel, durch welche die Atymung vermittelt wurde, wenn die Zarve, mit dem Sopfe nach unten, an der Oberfläche des Wafjers Ding. Leider gelang die Weiterentwiclung nicht, demm diefe Larven gingen im Slampfe ums Dajein, der auch in dem fleinen Neiche, dem Terrarium, beitändig wüthet, unter. Kleine Mittheilungen. Dem Schöpfer und Leiter der in TYebter Nummer der „Blätter“ wieder erwähnten 300- logijhen Station zu Neapel, jener der biologijchen Korfehung dienenden Anftalt, welche e5 den Naturforfhern ermöglicht, die Pflanzen und Thiere des Meeres (insbejondere die fleineren, niedriger ftehenden Drganismen) in ihren natürlichen Lebensbedingungen zu beobachten umd zu Hudiren, fie zu fammeln und zu unterfuchen, ift der Charakter als Geheimer Negierungsrath verliehen worden. Somit hat das Verdienft, welches fi) Vrof. Dr. Anton Dohrn durd) die Begründung der Station (1870) und durch die Hingabe, welche er ihren Zwecen und Zielen und damit denen der biologijchen Wilfenfchaft widmete, erworben, eine neue Anerkennung jeitens der Regierung feines Heimatlandes — A. Dohrn ftammt befanntlic) aus Stettin — gefunden, * Zu dem eigenen Heim der Kangftation des Berliner Aquarium in Rovigno it am 21. Juli der Grumdftein gelegt worden. Die Fangjtation befindet fie) bis jekt noch in einem Miethshaufe Der Grumdfteinlegung folgte ein efteffen, zu welchem der Vertreter des Aquarium den Hafenfapitän, den Bürgermeifter und andere hervorragende Perjönlichkeiten des Drtes geladen hatte, — AB Dereins- Nachrichten. Verein der Agı 'en= und Terrarien- Liebhaber zu Berlin. Bericht über die ordentlidhe Sikung «.n 4 Juli 1890. Die Sikung wird um 8" Uhr durch den Vor- fitenden eröffnet. ALS ne..3 Mitglied wird Herr Karl Heffe angemeldet. Eine Frage über die Fortpflanzung des Aales beantwortet Herr W. Hartwig ausführlicher, indem er anführt: Ariftoteles läßt die Nale aus Negenmwürmern und diefe aus Schlamm und feuchter Erde entjtehen. Plinius laßt die Aale aus einer fchleimigen Mafje hervorgehen, melche fich Durch das Neiben der Aale an einander bildet. Viele Fifcher und auch andere Leute hielten die Aale für Abfümmlinge von der Aalmutter, mas jelbft heute noch von Einzelnen geglaubt wird. Entdeder der weiblichen Gejchlehtsorgane des Aales ijt Brof. Carlo Mondini in Bologna gemwejen. Sm Jahre 1777 Tas derjelbe feine Abhandlungen darüber vor der Afademie zu Paduc. Da diefe Abhandlung jedoch erft 1783 gedruckt wide, jo nahm man jalfhlih an, daß Prof. D. 5. Müller der eigentliche Entdeder fei. Lebterer endedte- fie jedoch erit im Sahre 1780. Ausführlicher bejchrieb Prof. Rathfe im Jahre 1824 die Gejchlehtsorgane der weiblichen Aale und zwar als manjchetten=- oder halsfraufenförmig, was Herr Hartwig durch ähnliche Kuiffung eines Bapierfteifens zu veranjchaulichen jucht. Meber die männlichen Aale fchrieb Prof. Syrsfi im Jahre 1874 und zwar ftellte er die Hoden al3 Tappenfürmige Organe dar. Am 20. Juni 1880 fand Dr. D. Hermes bei dem Seeaal reifen Samen, wohingegen nod bis zum heutigen Tage Samen in den Hoden des Flußaales nicht gefunden worden ift. Inter dent Aalen in den Flüffen des Binnenlandes werden männliche nur felten gefunden. e näher die Flüffe jedoch dem Meere fommen, um jo häufiger treten männliche Xale darin auf. Männliche Wale find bisher nicht länger als 47—4A8 cm gefunden worden. E83 ift feitgejtellt, daß die Male in’5 Meer wandern, um dort zu Taichen. Die jungen Aale wandern jpäter jtromaufwärts bis in die entlegenften Seen und Flüffe, während welcher Wanderung jie oft die größten Hindernijje überwinden. Sp 3. B. erflimmen fie jelbft die glatten Zeljen des Aheinfallıs, da das VBorfommen großer Yale im Bodenfee feftgeftellt worden ift. Auch den Nhonefal überwinden fie, da im Genfer See hin und wieder erwachfene Male gefangen werden. Die männlichen Aale bleiben zum allergrößten Theile in den Slugmündungen zurüd. — Was wird nun aber aus den erwadhjenen weiblihen Aalen? Nie fehren fie nach beendeten Laichgejchäft in die Flüffe zurüd, Auguft Müller beobachtete an den weiblichen Neunaugen der Banfe bei Berlin, daß Ddiejelben nach dem Laichen ftarben und nimmt man daher an, daß bei den weiblichen Aalen dafjelbe der Fall jei. Berfchiedene Erfcheinungen deuten darauf hin, doch fehlt die Gewißheit noch. Herr Koralemwsfi führt dazu an, daß man am Meeresitrande haufig erwachjene todte Aale in großen Mengen findet, die durch die Fluth herausgejpült wurden. Ar welch’ auffallenden Dertlichfeiten der Aal manchmal gefunden wird, zeigt ein Fal, den Prof. Benede erzählt. Demnad) fand man im Wehr einer Wafjermühle, zwifchen zwei auf einanderliegenden Bohlenlagen viele fingerdicfe Aale, deren Leiber im engen Raum ganz breit gedrüct erfchienen. Die Thiere befanden fi) aber dabei wohl und munter. Die Erzählungen, daß man Aale auf Exbjenfeldern in der Nähe von Waller antrifft, um fi in Exrbfen und Schneden 2c. jatt zu freffen, erflärt Herr Hartwig einfach fiir Fabeln. Da der Aal in der Regel nur bei Nacht auf Raub geht, trifft man ihn am Tage felten an, weil er während des Tages im Sande oder Schlamm auf dem Grunde des Waffers verftect Tiegt, und nur den Kopf aus demjelben Hervorjteckt, um zu athmen, was man übrigens im Aquarium am beften beobachten Fanın. Herr Koralewsfi bemerft noch, daß man im Monat Auguft auch am Tage den Aal im Wafjer fehr Tebendig Haumfjchwimmend antrifft, wahrjcheinlich aus dem Grunde, weil er während diefes Monats auf dev Wanderung nad dem Meere begriffen ift. VBerjchiedene Herven betheiligen fi noch an der Disfuffion über diefe Frage. Hierauf übernimmt Herr Direktor Dr. Hed den Vorfig, weil Herr Hartwig behindert ift, der Derfammlung bis zum Schluffe beizumohnen. Sm Bezug auf die bevorjtehende Austellung wird bejchlojjen, den Verkäufern von Lotterie loojen zur Ausjtelung von 20 Loojen ab 5% Rabatt zu gewähren. Ein Antrag Reichelt, ein einmaliges großes, auf die Ausftelung bezügliches Anjerat in fünf Berliner Tageszeitungen Boilage zu „Blätter für Aquarien u. Terrmienfennde‘, I. ©. Magdeburg, den 5. Auguft 1890, Ne 15. u — — — ———Zs Z—— zu erlaffen, wird angenommen, und erklären jich die Herren Unge und Schmiedede bereit, die Summe von 168 Mf. 50 Pf. einjtweilen dafür auszulegen. Hierauf werden noch verfchiedere Ausftellungs-Angelegenheiten bejprochen und erledigt. — Schluß der Situng 12 Uhr. Tagesordnung für die Situng am 1. Auguft im „Srand-Reftaurant, Alerander- plas“ am Aleranderplat. 1) DVerlejung des Protofolls. 2) Anmeldung neuer Mitglieder. 3) Bericht über den Stand der Ausftellungs-Angelegenheiten. 4) Berjehiedenes. Anfang: "/.9 Uhr. Säfte ftets willfommen! Dom Büchertifch. Dr. Fr. Weithoff, „Beiträge zur Reptilien- und Amphibienfauna Wef- falens“. (Sep. aus dem Jahresbericht 1889/90 des Weitfal. Brov.-VBereins für Wiljenihaft und Kunft, ©. 48—85). Nachdem in der neueren und neueiten Zeit die Reptilien und Amphibien verjchiedener deutjchen Gebiete bereits zum Gegenftand faunijtijcher Arbeiten gemacht wurden — jo die der Provinzen Sadhjen und Weftpreußen von W. Woltersdorff, des Königreich Sachjens von €. Haaje, der Umgegend Elberfeld’3 von Behrens, der Umgegend von Kreuznach von 2. Geijenheyner (j. ©. 95 der „Blätter”) u. a. —, hat nun Herr Dr. Fr. Wefthoff in Münfter e3 unternommen, das Hinfichtlich der Keptilien und Amphibien Wejtfalens vorhandene und verfügbare Material zu fichten, zu ordnen und zufammenzuftellen, um jo ein vollftändiges Gejammts bild der beregten Momente ımd Verhältnifje zu fchaffen. Das bevüdfichtigte, in jeiner Fauna den Webergang vom Gebirge zur Tiefebene Norddeutjchlands vermittelnde Gebiet umjpannt außer der Brovinz Weitfalen die fih an diefe anlehnenden und in fie einfchiebenden Länder und Landes- theile: Walde, die beiden Lippe, der jüdliche Theil des Dsnabrüder Landes, die Gegend von Hameln (Süntel) und im Südmweiten die Ausläufer des Bergijchen KHügellandes. Für Diejes Gebiet fonnte der Autor 6 Arten Reptilien und 15 Arten Amphibien ficher nachweijen. An Reptilien find Lacerta agilis und vivipara, die Blindjchleiche und die drei durch Deutjchland verbreiteten Schlangen: Ningele und Glattnatter und Kreuzotter heimisch; die Angaben über legtere find jehr interefjant. Von den 18 deutjchen Amphibien fehlen dem Gebiet nur drei Arten: der Schwarze Alpen- Salamander, der Springfrojh (R. agilis) und die norddeutjche rothhauchige Unfe (Bomb. bombinus, L.—= Bomb. igneus, Laur.). Beachtenswerth ift, daß in dem ebenen Theil des Gebietes bis jest überhaupt noch Fein Bombinator gefunden wurde, während in deır gebirgigen Theilen die gelbbauchige Unfe (Bomb. pachypus, Fitz.) vertreten ift. Indem mir e3 uns heute verfagen müfjen, auf die wilfenswerthen Aufzeichnungen über Vorkommen und Zebensweije der betreffenden Arten einzugehen, jei aber wenigjtens noch furz hervorgehoben, daß der Autor, um die Sammler und Fachgenofjen in den Stand zu feßen, das aufgefundene Material fofort jelbjt bejtimmen und jo iiber die einzelnen Kormen jich unterrichten zu fönnen, den fauniftijchen Angaben Furze Diagnojen der Gattungen, Arten und Varietäten und zweds mwiljenfchaftlicher Veberficht auch jolche der zugehörigen Kamilien, Ordnungen und Klajjen hinzufügtz und diejenigen Spezies, deren Borfommen noch nicht feitgejtellt, jedoch vielleicht zu erwarten ift, find mit ihren Diagnojen in Fleinerem Druf angefchloffen. Sonach begrüßen wir auch diejen Beitrag zur deutihen Natur= und Landeskunde aufs Wärmite und freuen ung, damit den Foridhern und Sammlern wie allen Freunden der Kriechthierwelt ein ıeues, ihre Thätigfeit fürderndes Hilfsmittel empfehlen zu fünnen. D. — 1483 — Anzeigen. F. C. Heinemann, Hoflieferaut, Erfurt, Samen: uud lan enhannanae offerivt zu billigjten Preijen 3 Aquarien in jolt= der, prachtvoller Ausführung: a) Vieredig, 33 cm Yang und 23 cm breit, mit Zömwenz füßen, Blumen ftochaltern an den Eden und Hahn zumWaffers ablafjjen,. leer & Std. 12 ME.; bepflanzt 15 ME. b) Sedhsedig, 33 cm breit, mit Kömwen= füßen und Hahn zum Majjerab- Yajien, leer & Ste, 61 ME.; bepflanzt 9 ME. 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Lurß leje ich über Wafjerfihreitwanzen, gewöhnlich Wafferfpinnen genannt: „Im Aquarium können diefe Wanzen nur kurze Zeit gehalten werden. Der zur Berfügung itehende Raum it zu Klein, al3 daß fie ji) in demjelben heimisch fühlen könnten. Werden fie aber durch den Springbrumnen einmal naß, jo find fie unbeholfene Ihierchen, die jich kaum mehr fortzubringen vermögen“. Das hier Oefagte jteht in vollem Widerjpruch zu meinen Erfahrungen. As ih im April d. 3. mein Aquarium in Stand gejegt hatte, entdecdte ich bald eim winziges, jpinnenartiges TIhierchen, dejfen Körper (Numpf) kaum die Größe eines Kleinen Stecnadelfnopfes hatte. Das Thierchen wuchs heran und bald erfannte ich in demjelben eine Wafjerfchreitwanze, nur gejtatteten mir meine mangelhaften Kenntnijje nicht zu unterscheiden, welcher Spezies diejelbe angehörte. Das Thier 1ft längjt ausgewachjen und erfreut mich durch fein mumnteres Wejen. Der Springbrunnen thut ihm nichts, allerdings Habe ich, den Mittheilungen des Herrn Baul Nitjche folgend, den Strahl mittelft Glas- jpige zu einem äußert feinen geftaltet, ein Berfahren, das ich jedem Liebhaber, der mit Meffingjpise arbeitet, nur empfehlen fan. SH habe in meinem Aquarium ferner zwei in ausgewachjenem Zuftande eingebrachte Exemplare der genannten Wanze, welche fich’S feit mehreren Wochen in demjelben wohl fein lafjen. Dabei hatte ich Gelegenheit zu beobachten, wie eine derjelben einen QTaumelfäfer (Gyrinus natator) erbeutet hatte, um aus N — 150 — demjelben Nahrung zu jangen. Das TIhierchen hatte den Käfer zwischen den Borderbeinen, bewegte denjelben auf und nieder und furchte feinen Rüffel in den Körper dejfelben einzubohren, was ihm anscheinend auch gelang. Weberrafchend war für mich die Leichtigkeit, die Kraft, mit welcher die Wange den viel Schwereren Körper des Käfers bewegte. Die TIhiere halten überhaupt viel mehr aus, als gemeinhin angenommen wird. sch Habe Diejelben wiederholt jtundenlang im Waffer einer Dlechkanne transportirt und meiltens munter nach Haufe gebracht. Im Aquarium thuen ihnen die Fiiche nichts und vor den Taumelfäfern haben fie die Seßhaftigkeit voraus, während ich jene nie länger als acht Tage habe halten fünnen. Sch mache hiermit jeden Liebhaber auf die Wafjerjchreitwanze aufmerkjan. €, Schmidt’s Derfuche, Wafjerthiere in mit Eis gefühlten Aquarien zu halten. sn der SuntSikung der Oefellichaft naturforjchender Freunde zu Berlin berichtete Harr E. Schmidt aus Schwedt furz über jeine Verjuche, Waller: thiere, welche in gewöhnlichen Zimmer-Aguarien jchnell wegjterben, in Aquarien, die mit Eis gefühlt wurden, zu halten. | „Anregung dazır gab eine Notiz über den günftigen Erfolg, den Brofejjor Reinte (Kiel) in der Zucht mancher Meeresalgen mit einem derartigen Ver- fahren erzielt hatte. Die Einrichtung zur Kühlung, welche ich bei Ddiejen eriten Berfuchen benußte, war eine recht einfache. Ein fleineres rechtediges Aquarium, ganz don Glas, 30 cm lang, 16 cm breit, 12 cm hoch, wurde in eine dicht anschließende, innen mit Jinf ausgejchlagene Site gelajjen, jo, daß unter dem Agquartum ein Raum von 12 cm Höhe für die Eisitüce blieb. Diejfe Kifte wurde num im eine größere gejeßt, deren Wände überall ungefähr 5 cm weit von denen der anderen abftanden, und der Zrotichenraum mit Sägejpänen aus- gefüllt. — Die Eisjtücde wurden jeden Morgen erneuert. Bei einiger Auf merffamfeit it eS nicht jchiwer, die Temperatur des Waffers auf 6 bis 9 Grad Celf. zu halten. Das Ergebniß Diejer Berfuche war ein gimftiges. Als Thiere aus jtrömendem Waffer, 3. B, gewiije un und EphemeridensLarven (Köcher- und Eintagsfliegen), teils in gewöhnliche Zimmer-Aquarien mit 12 bis 15 Grad Gelf., theil3 in das eisgefühlte Aquarium gejeßt wurden, ftarben die Thiere in ersteren binnen wenig QTagen ab, die anderen lebten mehrere Wochen. Zur rechten Weiterentwiclung habe ich die Yarven noch nicht befommen, Doch ijt es jeher wohl möglich, daß der Mangel an geeigneter Nahrung, um die ich mich wenig Habe bemühen fünnen, jcehuld daran ift. Bemerfenswerth it ferner, daß auch bei längerem Liegenlafjen einzelner Ihieve nach dem Abjterben nicht ein Berderben des Waflers durch Bakterien = Entwiclung eintrat, wie das jonjt in gleichem Falle die Negel tft.“ — 151 — Die Katenfchlange. Eine Schlange, die von Sid-Europa aus dann umd warn angeboten wird, it die abenfchlange (Tarbophis vivax, Dum.). Man erhält namentlich Exemplare aus Dalmatien und Sftrien, doch ift fie auch über Albanien, Griechen- land und die Türkei, ebenjo Borderafien und Nordafrifa verbreitet. Merfwiürdig erjcheint 8, das die Schlange mehrfachen VBerwechjelungen ausgejegt tft. So wird fie in Dalmatien häufig für die Biper angejehen, weshalb man fie dort eifrig verfolgt md tödtet md ihre Zahl Somit ungemein verringert. Sm Hanpel verwechjelt man jte zuwetlen mit der Würfelnatter (Tropidonotus tesselatus, Wagl.), daher tft es mir jelbit Schon jo ergangen, dag ich ftatt Würfelmattern Kagenschlangen erhalten habe, und umgekehrt; ebenjo fchiefte mir ein Liebhaber eine Schlange zu, die ihm al Würfelnatter verfauft war, die aber doch feine von den Eigenschaften der leßtern zeigte, auch das Futter derfelben nicht an- nahm — 8 war ebenfalls eine Kabenjchlange. Wenn e8 num auch richtig ist, daß die Unterfcheivung der Schlangen von einanver im Allgemeinen jelbjt für den Geübten jchwierig ericheint, jo pürfte doch eine Verwwechjelung der Kabenschlange mit anderen Nattern kaum möglich jein: ihre Fleinen Augen befißen einen jchlißfürmigen, jenfrechten Augenftern, wie ihn feine andere europäische Schlange aufzuwetjen Hat. Die Färbung um Zeichnung der Schlange ift ziemlich beitändig. Die Grundfarbe der Oberfeite it gewöhnlich ein helleres Grau (Graublau), das aber nicht als folches, fondern vielfach ziemlich unrein erfcheint, weil _jede Schuppe mit (allerdings nur wenig hervortretenden) Schwarzen VBinktchen gefprenfelt ift. Die SKopffchilder zeigen unbeitimmte, faftantenbraune Wolkenfleden; vom Hinterrande der Augen zieht ih gegen die Mundwinfel ein dunkler Streifen oder Fleck; der Nacken ift mit einem großen, jette ganze Breite einnehmenden, heller oder dunkler braunen Sled verjehen, von dem aus über die Mitte des Nücens hin eine Nethe großer, entweder fait freisrumder oder breiterer und fchtef gejtellter, dunfelbrauner oder Ihwarzer Sleden verläuft, die nach hinten zu weniger jcharf und deutlich werden und am Schwanze meilt ganz verichiwinden ; abwechjelnd mit diejen zieht fich an jeder Körperjeite eine Neihe viel Fleinerer und weniger deutlicher, ziemlich jenf- recht geitellter Sleden hin. Die Unterjeite ift weißgelb oder Hellgrau, oft jehwarz gejprenfelt, zumeilen auch mit vieredigen, jchiwarzen, wolfigen lecken verjehen. Die Länge Schwankt zwifchen 60 und 80 cm. Sir ihrer Heimat lebt die Schlange vorzugsweife in fteinigen Oegenden, in und an Felswänden, altem Gemäuer, unter Geröll ır. dergl. Darauf möge man bei Einrichtung ihres Behältnifjes achten. Ich Habe daher immer entweder in einer Eee oder in der Mitte deS Terrarium einen recht zerflüfteten Feljen aus Tuffftein oder Schlade errichtet; auch mag man ein etwas verzweigtes At oder Stammftüd von einem Baume in den Käfig geben. Die Schlange flettert gern und mit ungemeiner Geschicklichkeit, weshalb der Behälter oben auch gut zu verjchließen ift. Sie weiß fich durch Spalten und Deffnungen hindurchzuzwängen, wo dies faum möglich erfcheint. Mir find mehrere entwifcht. — 1532 — Die eine fand ich in einer Zimmeredfe unter dort Liegendem Zuff- und Sand- jtein; eine andere fonnte ich nicht finden, jo jehr ich auch juchte und aufpaßte. Exit als ich einmal abends bet bereits eingebrochener Dunfelgeit in das be treffende HYtmmer. fam, bemerkte ich jie herumfriechen. Sie erwies fich dadurch als Dämmerungs- umd Nachtthier, und ein folches tt die Klabenjchlange; mit beginnender Dunkelheit regt fie fih, am hellen Tage Hält fte fich verjteckt. Man Spricht und fchreibt vielfach von ihrer Bilfigfeit; ich Habe noch nichts davon bemerft; fie umschlingt zwar den Arm der fie ergreifenden ‘Berjon und in der Negel auch jeher Felt, aber noch feine hat mich gebiffen oder auch nr Miene gemacht, Dies zu thun. Meiner Erfahrung zufolge ift te weniger bijfig als die Olattuatter (Öoronella austriaca), der fie im Betragen vielfach ähnelt. — Ihre Beute, die in erjter Linie aus Eidechjen und Berwandten, in weiter Linie erit aus Mäufen befteht. und nicht ungejtün erjagt, fondern licher erfchlichen wird, töntet fie durch Umschlingen wie die Olattnatter; indeß nicht immer, denn fleinere Eidechfen Hält fie oft, ohne fie zu umschlingen, im den Stiefern feit bis fie ermatten oder Iterben, um fte danır zu verjchlingen ; zuweilen auch verjchlingt Ste diefelben jogleich nach dem Ergreifen. Sie ift jomit, was die Nahrung anbelangt, leicht zu erhalten; auch verträgt fie fonjt die Gefangen- haft ganz gut, gewöhnt fich bald umd leicht an den Pfleger und fanır denmach wohl als Zimmergenofjin empfohlen werden. | St Bezug auf Armahme der Nahrung und auf Häutung fan man bet verjchtedenen Exemplaren Abweichendes beobachten; erjt ein Stück habe ich be- jellen, das bis Anfang Sult noch nichts gefrejfen hatte und dam ftarb; von Krankheit konnte ich inde nichts bemerken. Die Häutung geht während des Sommers gewöhnlich zwels, auch Dreimal — in Baufen von etwa 6 Wochen — vor Sich. Sollte Jemand in Ddiejer Beziehung andere Beobachtungen gemacht haben, jo bitte ich ihn, jte der Schriftleitung der „Blätter“ mitzuthetlen. D. Karven der Knoblauchsfröte (Pelobates fuscus). Bon Bruno Dürigen. Herr Dr. DB. Weltner-Berlin hatte die Freundlichkeit, im Juni d. 9. ans einer Anzahl von Kuoblauchskröten-Larven, welche er am 15. genannten Nionats in einer Sumpflache zwifchen Halenjee und Humdefehle im Grunewald bei Berlin gefangen hatte, drei Stitt mir zu übermitteln. Sie hatten alle ihr Tängemwachsthum abgejchloffen, bejagen bereit lange Hintergliedmaßen und zeigten eine Xänge von durchjchnittlich 11 cm; das größte Stücd (jeßt der Schaufammlung des Sönigl. Mufeum für Naturkunde eingereigt) maß fogar 11,9 em in der Yänge umd 10 cm im Körperumfang. UV die gefundenen Maafe gehen merklich über die für die Kaulquappen der Nnoblauchsfröte, die größten aller einheimischen Batrachier-Larven, geltenden Durchjchnittsmaage hinaus, wennjchon jie nicht die einer von Herrn Prof. E, v. Martens dem genannten — 153 — [@ Mufjeum überwiejenen, i. S. 1867 bei Berlin erbeuteten Larve erreichen, dent diejelbe hat eine Länge von 17,5 cm! Im Allgemeinen jehreitet das Längen und Dicen-Wachsthum der Larven bei reichlich vorhandenem und zufagendem Futter, als welches fie thierifche Stoffe, 3. B. das im Schlamm vorhandene winzige Tleingethier, verwejende Zleifch- theile und jelbft thierifche und menjchliche Exfremente, im Zimmer gefochtes Ei, ‚Sleifch- und Leberftückkhen 2c. mit Hilfe der hornartig harten Lippenränder ver- jpeifen, rajch vorwärts, fodaß die Duappen 8 oder 9 Wochen nach dem Aug- \hlüpfen — wenn die Hinterbeine durchbrechen, womit das Wachsthum in der Kegel aufhört — eine Gefammtlänge von durchfehnittlich 8 bis 10 cm (bei einer Körperlänge von 3 bi8 4 cm) erreicht haben ; zuweilen begegnet man aber auch 10 bis 13, ausnahmsweife jogar 15 bi8 17 cm langen Exemplaren, (eßteres natürlich nur unter jehr günftigen Orts-, Witterungs- und Nahrungs-Berhältniffen, während bei Nahrungsmangel und befchränften Räumlichkeiten (im Zimmer) die Larven nicht nur hinter jener durcchjchnittlichen Länge, jondern felbft hinter den unter normalen Verhältniffen merklich Eleineren Kaulquappen des Teichfrojches zurückbleiben. Außerdem muß Hier ein Bunft, der unter gewifjen Bedingungen allerdings auch fir die übrigen Batrachier Geltung hat, noch befonders betont werden, nämlich die verjchievene Länge und Entwiclungsitufe der unter ganz gleichen Berhältniffen aufwachfenden Larven einer Brut: man findet Bruten, in denen manche Quappen nicht blos ein Drittel oder halb, jondern doppelt jo groß und ftarf find als andere, fodaß man fich hüten muß, derartig ab- weichend große Larven verfchiedenen, aufeinander folgenden, ungleich alten Briten zuzuschreiben, wozu man namentlich friiher gern geneigt war. Die erwachjenen, d. h. die etwa 8 oder’I9 Wochen alten Larven zeichnen ji) vor den Kaulquappen aller anderen deutjchen Batradhier alfo eritens durch die außerordentliche Größe, zweitens durch den ftumpfen Kopf und dann vor Allem diech den ungewöhnlich fleifchigen, ftarfen, von einem verhältnigmäßig Ihmalen Hautfaum bejeßten Ruderfchwanz aus, deifen musfulöfer Mittelftrang an der Wurzel ebenfo Hoch ijt als das Hintertheil des Numpfes. Diefer Ddid- fleifchige Schwanz unterfcheidet die Xarven de8 Pelobates auch leicht von den, unter jehr günftigen Berhältnifjen vereinzelt die gleiche Länge (7 biS 8 cm) erreichenden Qutappen des grünen Teichfrojches; denn der Schwanz der legteren hat einen jchmäleren (niedrigeren), dünneren Fleifchftrang, dafiir aber einen höheren, dabei feineren, durchjichtigeren Hautjaum, jodaf er bei durrchfallendem Licht im Ganzen weit tranjparenter erfcheint als der Schwanz; des Pelobates. Auch Halberwachjene und noch £leinere Larven der noblauchsfröte zeigen |chon diefes Charafteriftifum der Spezies, während e3 bei den in den erjten Entwiclungs- Itufen befindlichen Larven noch nicht auffällt. Was die Färbung der Larven anbelangt, jo ijt diefelbe während der eriten Tage ein eintöniges Bräunlichjchwarz oder Braungrau, gegen welches das Schwarz der Augenpunfte und das durchicheinende Hellgrau des Flojjen- jaums merklich abftiht. Aber jhon in der zweiten Lebenswoche Hellt jich der Fzarbenton der nunmehr 12 bi8 15 mm langen und die Siemen verlierenden — 114 — dierumpfigen Quappen zu eimem Dlivenbraun — mit bräunlichgrauem oder grauem Bauch — auf, und Ddiejes bleibt denn nun der Hauptjache nach die ‚Farbe der Dberjeite bi8 nach Beginn der Verwandlung, nur daß der fleifchige Schwanz immer vorherrjchend braungelb tft. Während der dritten Lebensiwoche tritt an den Numpfjeiten und den Bauch, Spurweife auch auf der Nücdenpartie (am Schwanzanfab) ein Fchöner, bald mehr in Gold $pielender Bronzeglanz auf”), und zur jelben Zeit erhält auch die Sris der jchwarz umränderten” und mit Ihwarzer (jet wie ein feiner fchwarzer Napelftich fich ausnchmender) Bupille verjehenen Augen ihre bleibende Färbung, ein fräftiges Bronzegelb; die Horn- lippen find md bleiben jchwarz. Nachdem die Beine durchgebrochen und der Schwanz in der Nücdbildung begriffen, treten an Dber- und Unterfeite ver- Ichiedene Abfchattirungen der Sarbe jchon merklich hervor. Die folgenden Notizen, an einer 109.mm langen, noch mit einem 76 mm langen, au der Wurzel gleich dem Körper 19 mm, in der Mütte (einjchl. Zloffenfaum) 24 .mm hohen Auderjchivanz, mit 17 mm langen Border- und 39 mm langen Hinter-Glied- maßen verjehenen Larve genommen, mögen dies erläutern: Nickenpartie dunkel olivenbraun mit fehwärzlichen Flecken, Körperfeiten dunfelgelb und jchwarz marmorirt, Bruft und Bauch vorherrichend gelb mit matten, Durchjcheinenden Ihwarzen Sleden, Kehle jeitlich jchwarz und gelb marmorirt, in der Mitte mehr glänzendgelb, VBorderbeine gelblich, oberjeitS mit einzelnen Kleinen jchwärzlichen Slteden, Hinterbeine ähnlich, Schwanz graugelb mit mehreren Nerhen Ichwärzlicher lecken und dunflen Adern. Da auch die den erwachjenen Sröten eigenen mennigrothen Punkte umo Tüpfel bet den im lebten Stadium der Verwandlung befindlichen Larven auf den Hinterfchenfeln und den Numpffeiten bereits erfcheinen, jo it mithin in FSärbung und Heichnung jolcher vierbeinigen Quappen die der fertigen jungen Kröten im Wefentlichen jehon gegeben, nur daß bet diefen die charakteriftifche sledenzeichnung fich noch jchärfer marfirt und auch der lebte Net des Gold- glanzes noch verschwindet. Die Färbung der jungen entjpricht aber wiederum der der alten Kröten. Die jungen Dinger find nach foveben beendeter Metamorphoje, beim Ber- laffen des Wafjers, gewöhnlich 30 oder einige 30 mm (unter ungünftigen Ent- wickhungs-Verhältniffen allerdings mitunter nıır 25 bis 28 mm), durchjchnittlich 31 oder 32 mm lang, alfo gut um die Hälfte größer als ein junger Teichfrojch oder dreimal bezw. nahezu viermal fo lang wie eine junge Erdfröte bezw. ein junger Orasfrofch. Bis zum Beziehen des Winterguartiers wachjen fie nur wenig noch, überhaupt ift das Wachstdum ein verhältuigmäßig langjameres als *) Neben diefem Bronzeglanz und jelbjtverftändlich unabhängig von demfelben zeigt die lebende Larve bei jchräger Beleuchtung im Waffer über den Leib hin einen — auf der Sturm’fchen Abbildung 3. B. fchon angegebenen — „chönen bläulichen Schimmer”, welcher auf Interferenz (verfchiedener Brehung) der Lichtjtvahlen beruht, die wiederum auf die „bindegewebigen, lodig ge= Ihmwungenen und im feinfte Faferchen ausfplitternden Theile der Lederhaut” zurückzuführen ijt; der von dev letteren ausgehende blaue Schiller durchjegt oder durchdringt alfo die zarte helle Ober: haut und wird fomit unferem Auge wahrnehmbar (vergl. Leydig, Zool. Anzeiger 1885, ©. 758). — 15 — bei den leßtgenannten Batrachiern, denn erft im vierten Frühjahr habe Die dann geichlechtsreifen Ihiere eine Länge von 50 bis 55 (60) mm erreicht. Dagegen fei nochmals betont, daß bei feinem anderen unferer deutschen Batrachier weder die Larven noch die friich metamorphofirten Jungen — ungewöhnliche Ausnahmen abgerechnet — eine derartige bedeutende Größe aufweisen fünnnen. Ueber die Umwandlung habe ich im Sahrgang 1880 der „Sfis" Weit theilungen gemacht. Die oben erwähnten diesjährigen Larven hatten Ddiejelbe bei mir Anfang Sult vollendet. Ausftellung des Dereins der Aquarien- und Terrarien- Liebhaber zu Berlin. I. Brüämiirungsliite. Das Preisrichter-Kollegium, welches fih aus Nicht: Mitgliedern des Bereins zujammen- jeßte — und zwar aus den Herren Hauptlehrer F. Junges Kiel und Dr. W. Weltner-Berlin für Aquarien und Aquarienthiere, Stadtverordneter D. Weiß - Berlin und Paul Jung - Zittau für Terrarien und Terrarienthiere, Dr. UM. Dammer und Dr. $. Gnenbtjch = Berlin für Pflanzen (für Literatur u. a. Hilfsmittel das gefammte Kollegium) — hat bei der Prämiirung am 12. Auguft Solgende3 bejchlojjen bezw. den nachitehenden Herren folgende Auszeichnungen zuerkannt: A. Goldene Medaillen. Die beiden goldenen Medaillen, welche zur Verfügung der Vreisrichter jtanden, wurden nicht vertheilt. Die eine derjelben war gejtiftet vom Nuffiichen Fifcherei- Verein zu Mosfau „fir ein wirkliches Baar Telejfopfiiche reiner Nafje”, welches dann Cigenthum des Vereins werden jollte. Da die Beitimmungen jedoch unklar ausgedrückt waren, mamentlic) der Begriff „reine Kaffe” nicht feitgeftellt und erläutert war, jo verzichtete die Jury auf Vertheilung der Medaille, Die zweite goldene Medaille, gejtiftet von den Mitgliedern Herren Emil Hothorn und Paul Nitihe zu Berlin „für das bejteingerichtele Süßwaljer - Zimmer - Zieraquarium von mindejtens 100 Liter Inhalt” fand feine genügende Bewerbung. Dagegen wurde bejchlofjen, Die Seewafjer- Aquarien Nr. 50 und 51 des Herin Erih Marquardt- Berlin mit einer goldenen Medaille auszuzeichnen; leider mußte von einer wirklichen Verleihung Abftand genommen werden, da eine goldene Medaille für diefen Zmwed nicht zur Verfügung ftand. B. Ehrenpreis mit Zuerfennung der jilbernen Medaille. . Baul Matte, Lanfwib-Südende: Gezüchtete Teleffop-Schleierichwanz-Goldfiiche. . Emil Hothorn, Berlin: Importirte Japaniide Schleierihwanz-Soldfiiche. . Derein „Aquarium” in Gotha: Pflanzen für Aquarien. . R. Simon, Berlin: Gejammtleijtung auf dem Gebiete neuer Durhlüftungs- Apparate und phyfifaliiher Sufjtrumente, C. Silberne Medaillen. . Ernft Bonifch, Berlin: Gezüchtete Stichlinge. . Baul Nitihe, Berlin: je 1 für Süßmwafjer-Aquarien (Gejanmtleiftung) und Pflanzen zur Aufnahme in Zimmer-Aquarien. . Dr. 8. Snengjd, Berlin: Süßwafjer-Aquarien, d: Mauff, Berlin: Gezüchtete Schleierihmanz-Goldfiiche. R. Krafft, Berlin: Seewafjer-Aquarien. .W. Hefje, Berlin: Desgl. . Emil Hothorn, Berlin: Terrarium mit reicher Bejebung. om — DH In Up w — 156 — .W. Geyer, Regensburg: Telejfopfiiche. .Baul Matte, Lankwit: je 1 Medaille für Japanische Schleierihwanz-Goldfifhe, Gezüchtete Zander, Amiurus splendidus, Zelejfopfijche, Jurchenmolche, Arolotl (Amblystoma ma- vortium), Nordamerifaniiche Yaubfröihe (Hyla versicolor). . M. Bahl, Berlin: Kreuzung zwifchen Bitterling und Schleierfchwanz. . Georg Marquardt, Charlottenburg: Isolepis gracilis in Hochtammforn. . Walter Siehe, Stegliß: Cinheimifhe und fremdländifhe Sumpfpflanzen. . U. Eajtner Nacdf., Berlin: Gejammtleiftung (Baljin mit Venus und ausländifchen Nymphäen 2c.). . Direftor Dr. Rihter, PBanfow: Käferfammlung. . Karl Shüß, Berlin: Süßmafjer-Aquarium mit Springbrunnen. . 9. Lahmann, Berlin: Terrarium. D. Bronzene Medaillen. NR. Rieklefs, Berlin: Süßmajjer-Aquarium. . € Zange, Berlin: Desgl. . 3. Reichelt, Berlin: Desgl. .@. Hefe, Berlin: je 1 für Amerifanifhe Laubfröfche und Terrarium. R. Wilhelm, Berlin: Landjhafts-Terrarium. WB. Geyer, Regensburg: je 1 fir Kanadijhe Silberbarfche, fremde und einheimijche Wafjer- pflanzen. . Direktor Veit, Berlin: Gezüchtete Arolotl. . Baul Matte, Laufwis: Silberbarjche. . Luigi Gaz30lo, Berlin: Gejfammtleiftung. . Walter Siehe, Stegliß: Fremde und einheimijche Waijerpflanzen. . & Bogtherr, Berlin: Schmiedeeiferne Ständer. . Warmbrunn, Duiliß & Eo., Berlin: Gefammtleiftung. . Otto Wohlberedt, Berlin: Kondhylien dev Mark Brandenburg. . Ereugß’fhe Verlagsbuhhandlung, Magdeburg: Literatur. . D. Thiele, Steglis: Geprefte Pflanzen. . Baul Nitjche, Berlin: Filchfutter. E. Diplome. . B. Britfhow, Berlin: Süßmaljer-Aquarium. N. Ridlefs, Berlin: Aquarienpflanzen. . E&. Lange, Berlin: Desgl. S. NReihelt, Berlin: Wafferfäfer. R. Simon, Berlin: Aquarienpflanzen. . Georg Marquardt, Charlottenburg: je 1 fliv vanfende Erdbeeren und für Chlorophytum (Nr. 127). . M. Gödede, Berlin: Zerlegbarer Käfcher. . Baroıı v. Malban, Berlin: Sammlung von Landfchneden. . Heinrich), Berlin: Ausgejtopfter Hummer. RR. Krafft, Berlin: Kreuzhahn aus Metall. . B. Thomas, Berlin: Patent-Blumentöpfe. . &h. Violet, Berlin: Krdten. . Unger, Berlin: Süßmwalfer-Aquarium. eig Heilnge zu „Blätter für Ayınrien- u. Ceurarienfiennde”. I. 9. Magdeburg, den 19) Auguit 1890. Ne 16. Stagefaften. Herin R. in Erfurt: 84. Japanefiichen Lad werden Sie in größeren Chemikalien Handlungen und ähnlichen Gejchäften, hier in Berlin 5. ®. von Dr. Graf & &o., Chemijcdhe Tabrit, Brandenburgitraße 23, befommen fönnen. Miniums oder Mennigefitt wird doc au) in Erfurt zu haben fein? Eine ausgezeichnete Dihtungsmafje für Aquarien ijt übrigens die von Herrn Gürtlermeifter B. Krafft in Berlin auf der jebigen Ausstellung gezeigte und nach folgendem Nezept bereitete: 60 Theile Asphalt, 30 Theile Erdmachs, 5 Theile Kolophonium und 5 Theile Reindl werden in einem eifernen Topf in Kohlenfeuer warn gemacht und durcheinander gerührt; man erhält dann eine gleichförmige, zähe Mafje, die am beiten in handliche Tafeln geformt wird; will man fie jpäter verwenden, braucht man fie nur zu erwärmen, um fie zum Ausfchmieren der Aquarien geeignet zu mahen; Wafjer und Säure wirft nicht auf fie ein. — 35. KRegenbogen- forellen, in Bafjins gezüchtet (mie eS bei den von Herin PB. Matte gezüchteten der Tall ift), halten in Aquarien mit wenig bemegtem Wafjer jehr wohl aus; andere werden Ihnen mehr Schwierigkeiten bereiten. 36. Hein A. 8. in Wien: Die jhaufelnden, unnatürlihen Bewegungen Ihrer Fijche deuten auf jchlechtes, verdorbenes Waljer. Beachten Sie das und ftellen Ste jomit die Urjache ab. Heren B. H. in Münden: 37. E&3 wird Ihnen nicht jobald gelingen, Daphnien in Hin= veichender Menge als Filchfutter im Zimmer zu züchten; aber jeder pflanzenbejiandene Tümpel, Weiher, Graben mit Altwafjer Liefert Ihnen ja jolhe zur Genüge. — 38. Wenn Shre Arolotl nichts mehr freffen wollen und alles Erfaßte jofort wieder ausmerfen, jo Fann dies entweder die in Frage 14 (Seite 46) behandelte Urfache haben oder, und das ift in diefem Falle das Wahr- ieinliche, in Widerwillen gegen das gereichte YJutter begründet liegen. Wechjeln Sie aljo einmal mit der Nahrung; geben Sie den Thieren z. B., wenn fie bis jest Sleijc) oder Negenwürmer befamen, Feine Filchchen (oder umgekehrt). Wir bitten danı um weiteren Bejcheid. 39. Heren E&. Sch. in Mainz: ES wird fich doch empfehlen, zunächit einmal den Fifch- beitand Ihres Aquarium zu verringern, und zwar bis auf 15 oder 20 Stüd. Das Befinden derjelben wird Ihnen dann den Fingerzeig geben, ob noch etwas Anderes in Spiele ift. 40. Herrn %. ©. in Leipzig: Das Ausfäarben junger Gold=, Telejfopfiihe und Schleier- jhmwänze laßt fich nicht bejchleunigen und erzwingen; man muß der Natur freien Lauf lajjen. B. M. . > 4 Zeitichrift für Vogelliebhaber, - Züchter und „Die gefiederte Welt”, Händler, herausgegeben von Dr. Carl Ruf. Magdeburg, Creuß’ihe Berlagsbuchhandlung). Ein Blatt, welches jeit nahezu zwei Jahrzehnten befteht und vielen Taujenden harmloje Freuden und Vergnügen, auc) ernite Anregung und Belehrung, jelbjt Anleitung zum materiellen Erwerb geboten, ift wohl werth, daß wir jest die allgemeine Nufmerkfamfeit darauf Ienfen. „Die geftederte Welt“ ericheint als Wochenfchrift im 19. Jahrgang und bringt Anleitung zur Haltung, Pflege und Züchtung aller Stubenvögel, Nachrichten vom Vogelmarkt, Mittheilungen der Züchter und erfahreniten Pfleger; außerdem ertheilt der Herausgeber Auskunft und Rath: Ihläge auf allen diejen Gebieten; im Anzeigentheil find die beliebteiten Vögel angekündigt. Auch die gefammten Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und -Zudht, Käfige, Sümereien u. a. Quttermittel, jowie Alles, dejjen die Vogelliebhaberei überhaupt bedarf, ijt einerfeits jets in den praftifchen neuen Dingen bejchrieben und amdererjeitS zum Verkauf aus- geboten. — 153 — Anzeigen. F. C. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt, Samen- und menhonshg, offerirt zu bilfigjten Preijen ® S Aquarien in joli= der, prachtooller Ausführung: a) Vieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Qöwen= füßen, Blumen= ito@halterın ar den Eden umd Hahn zum Wajfer- ablajjen, leer & Stk. 12 ME.; bepflanzt 15 ME. lang und 33 cm breit, mit Xömenz= füßen und Hahn zum Wajjerab- Kalle leer a Std. ME. ; I ME. Gleichzeitig em piehle die gangbar= ften und beiten \ Wajjerpflanzen für er Aquarien: a) Trianea bogotensis, A St. 40 Pf., 10 St. 3 ME. p) Vallisneria spiralis, & Ste. 60 Nf., 10 Std. 5 ME. c) Aponogeton distachyon, a Stk. 1 ME 20 N. ad) Isolepis gracilis, A Std. 50 Bf. e) Cyperus papyrus, a Ste. 75 Pf. bis 2 ME. Ferner Golafischglas mit Isolepis - Kultur, will fommenes und itberrajchendes Gejhent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. Sid. 4 WE. Preisverzeichnilje jtehen Eoftenfrei zu Dienjten. [125] Aguarien und Terrarien. Einjäge aus Tuffitein, Aquarien, Tuff- fein im Gentnern und Ladungen, Srottendauten. Preis-Courant frei. €. A. Dietrich, [126] Shingen bei Greußen. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifche, Aquarien, Terrarien, Blumentifhe, Qufffieingrotten und Mufgeln. En gros & en detail. Shuftrirte Kataloge gratis und france. [127] Wilhelm Schlüter Naturalien- und Tehrmittel-Handlung in Salle a. 9. NReihhaltiges Lager aller nafurhiftorifher Gegenftände, bejonders von Sängethier- und Bogelbälgen, Eiern, Amphibien, Reptilien, Eondiylien und In- fekten, jowie jämmtlicher Fang- und Präparir- werkzenge, künftlider Thier- und Bogel- augen, Infekfennadeln und Torfplatten. Befonderer Katalog für den naturgefhidtliden Anterricht. 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Binnen Kurzem erjcheint: Dutfchlands Amphibien um Aeptilien von Bruno Dürigen. Mit 12 prächtigen Farbentafeln in 12 Lief., a A 1,25. ULEB IE Derlagsbuchhandig., Magdeburg. EREETTENT RRERELNR Gi Jerla gabuchhandlung (R. & M. Kr -etichmann) in Magdeburg. _ Drud von U. do ypfer in Burg. as run at werden. die chen Honpnreille- e zeile niit 15 Pf, beredinet und Auf- Preis jührliy Alark. 3.— Creuf jan Del agsbuchand ug träge in der Verlagshandlung ent- Re Dr 2 Aummern. tagdebuxg: ah N 1%. Soeiftleitung: Bruno Düirigen in Berlin S.W. 29, Briefen. 8. L Band. önbalt: Karl Knauthe: Beobachtungen über das Fortpflanzungsgejhäft der Schmerle. — Bruno Dürigen: Neu oder jelten eingeführte Amphibien und Reptilien, — Bereins = Nach: richten. — Kleine Mittheilungen. — Anzeigen. Beobachtungen über das Sortpflanzungsgefchäft der Schmerle (Nemachilus barbatulus, Günther). Bon Karl Knauthe, Während die älteren Zaunijten, wie Bloch „Defonomijche Naturgejchichte der Filche Deutjchlands” I, 9. 226, Sloger „Schlefiens Wirbelthierfauna“ p. 76, Günther „Siiche des Nedar” ». 330, Xeiblein „Verjuch einer Aufzählung der Fiiche des Maingebietes” p. 118, von Rapp „Filche des Bodenfees“ p. 11, Heel und Kıuer „Süßwaflerfifche” p. 302 u. U. jehr richtig angeben, daß Die Schmerle (Nemachilus barbatulus, Günther [Catalogue of Fishes VII, p. 354]; Cobitis barbatula, 2.) ihren feinen Laich auf Steine abjebe, berichtet Leunis und nach ihm der Compilator Brehm im „Ihierleben”, Fifche Seite 302, und auch Benede in „Fische, Fijcheret und FSiichzucht in Dit und Wejtpreußen“ p. 146, daß das Männchen ein Zoch in ven Sand grabe, in welches das Weibchen die Eier ablege, daß e3 dieje dann befruchte und bis zum Ausfchlüpfen der Sungen am Neite Wache Halte. Dieje Notiz it, wie wir gejehen Haben, jelbit von einem gewiljenhaften Schthyologen übernommen, von jeinen Nachfolgern aber bald fallen gelaffen worden, wenigitens finde ich in dem Lejenswerthen Büchlein „Kurze Belehrung über die Nubfiihe in Weltpreufen” Seite 9 Die Angabe: „Laicht im März bis Sunt auf Steinen.“ Im Folgenden erlaube ich mir nun furz eine eigentHümliche Beobachtung über das Fortpflanzungsgejchäft der Schmerle dem geneigten Lejer vorzutragen, welche ich jeit dem April 1887 wiederholentlich gemacht habe und von deren Nichtigkeit ich mithin überzeugt bin (vergl. auch „Dahresberichte der Gejellfchaft von Freunden der Natur= wiljenfchaften Gera“, 1884—1888, p. 228). Lt As ih im April 1887 die Ufer eines Haren, reißenden Sebirgsbaches des Vater Yobten entlang pilgerte, bemerkte ich in einem tiefen, vom Wajfer ausgefpülten Zoche eine Anzahl Schmerlen beftändig am Nande Hinfchwimmeır, jo, daß den jtärferen Nognern immer die beträchtlich jchwächeren, fleineren Milchner folgten. Nachvent der Streis mehrere Mal durchmeiien war, Shwanmen fänmtliche Fische, etwa zwölf au der Zahl, dem ins Waffer ragenden Wurzel- tod eimer alten Weide zu. Hier zwängte fich zuerst ein Werbehen Durch eine, von drei Wurzeln gebildete, etwa fingerdide Deffuung Hiunducch, ihm folgten fofort ein oder mehrere Männchen. Ber ähnlichen Deffnungen — Sie lagen janmtlich dicht unter der Oberfläche des Waffers — thaten die übrigen Schmerlen daffelbe. In Folge der beträchtlichen Reizung des Bauches ließen die Weibchen die Eier, Die Männchen den Samen fallen. | Die im Eingange diejes Artifel3 erwähnten Sauniften jcheinen der Anficht zu huldigen, daß Nemachilus barbatulus feinen Laich nur in schnellfließenven Büchen oder in Gräben, die jtetig von Oebirgswafler durchjtrömt find, abjebe; aber auch dies it irrig. Die Schmerle Hat bei mir Schon fehr oft in alten, abgebauten Lehm- oder Thongruben gelaicht, welche nır Zuflüffe vom Negen- waffer erhielten*) und ihre Brut jehr gut ausgebracht. Die Eier wurden dann auf Steinen, nicht felten jogar ganz nach Art vieler Coprinoiden an Wafferpflanzen, bejonder$ Alisma Plantago, 2. (Frofchlöffel) oder Glyceria fluitans, R. Br. (Schwaden) abgefeßt, indem fich beide Gefchlechter auf die Seite neigten, jo daß der Bauch des Männchens nahe an dem des Weibehens ruht. Schließlich möchte ich an diefer Stelle auch noch darauf Hinweijen, das Nemachilus barbatulus zur Laichzeit auf den Strahlen der Bruftflofjen auf der Simenjette fünf Neihen große Epithelialpapillen führt, und das um jo eher, weil Fein Schthyologe bis jeßt auf diefe Thatfache hHingewiejen hat, Ten oder felten eingeführte Amphibien und Reptilien. Bon Bruno Dürigen. sm Laufe ver lebten Wochen find einige Frofch- und Schwanzlurche aus Kord-Amerifa in Deutjchland eingeführt worden, die zu uns entweder erft ganz vereinzelt und felten over überhaupt noch nicht im lebenden Zustande gefommen ind. Die joeben gejchlofjene Ausstellung des Vereins der Aquarien und Ter- rarien-Liebhaber zu Berlin aber hat Taufenden von Fachmännern und Liebhabern auf diefem Gebiete Gelegenheit geboten, fie in Augenfchein zu nehmen, Herr Baul Matte in Lanhvig- Südende, welcher befanntlich in feiner Huchtanftalt Fremdländischer Hierfifche auch jeit Anfang an den merifanichen Arolotl (Amblystoma mexicanum, Hope) in der Stammfärbung und in Weif *) Vergl. auch „Iahresberichte dev Gefellihaft von Freunden der Naturwifjenfchaften“, Gera 1888, p. 228, — 161 — zlichtet, importirte einen nordamerifanischen Laubfrojch, ferner den nordameri- fantjchen Axolotl und den Furchenmoldh. Es muß auffallen, daß, während auftraliiche Laubfröfche jet Sahren ihren Einzug in unfere Terrarien gehalten haben, und im Bivartım des Londoner HYoologiichen Gartens etwa ein halb Dugend Arten von Laubfröfchen aus dem füpöftlichen Australien bezw. Neu- Sid-Wales (Hyla coerulea, White; H. phyllochroa, Günther; H. Peronii, D. B.; H. Kreffti, Günther; H. Ewingii, D. B.; H. citropus, D. B.) jchon gewwejen find, der buntfarbige Laubfrofch aus dem jüdöftlichen Nord» Amerifa (Hyla versicolor, Le Conte) cexvit jeßt zu ung gelangt. Herr Matte hat ihn in einer Fleinen Anzahl erhalten, und einige find bereits in die Hände von Amphibten-PBflegern übergegangen; der Verkaufspreis für das Stitd beträgt 10 NE Im der Länge, etwa 5 em, übertrifft der Amerifaner unferen deutfchen Laubfrofch, ebenjo in der HYeichnung; denm während bei dem Iebteren die Ober: jeite im Allgemeinen einfarbig und zwar gewöhnlich blattgrün erfcheint, it fie bet H. versicolor auf grauen, graugrünem oder ähnlichem Grunde mit faftanien- oder Schwarzbraunen Marmorfleeen gezeichnet. Aber in einer Hnficht gleichen jich beide: tm der Beränderlichfeitt der Farbe je nach den äußeren und inneren Einflüffen, in der Anpafjung an die Umgebung, und nicht umjonft nennen ihn Engländer und Iordamerifaner „Ohangeable Tree-Frog* (veränderlicher Baum- frojeh). Er it mühelos im ungeheizten Terrarium mit Fliegen und NPilehl- würmern zu erhalten. Während der mertfanifche Arolotl (Amblystoma mexicanum) fett Jahren . allbefannt it und in Aquarien gezüchtet wird, findet fein nordamerifanischer, im Como-Sce des seljengebirges Lebender Gattungsverwandter, der fchwarz> grün marmorirte Axrolotl (Amblystoma mavortium, Baird), jelten jenen Weg zu ung. Ende der 70er Jahre famen einige Larven”) in dag Berliner Aguarium und hier dann auch zur Verwandlung in die Salamander- oder Land» form. Leßterer gehören auch die von Herrn B. Matte importirten vier Exemplare, welche mit 50 ME. pro Stüd verfauft werden, ar. Sie find etwa 23 cm lang, aljo anjcheinend ausgewachfen, und auf graugrünem Grunde mit jchwarzen Diter- und Marmorflecen gezeichnet. Obgleich fiemenlos, verweilen fie doch vorzugsweile im Wafler ihres Behälters, eines geräumigen Aquarium, md nur ab umd zu lagert fich) der eine oder der andere auf der Pflanzen-Injel. 3 wäre jehr zu wünfchen, daß jeitens der Liebhaber auch mit diefer Art Zucht- verfucche angejtellt würden, denn wenigjtens die Landform fieht hübjcher aus als der mexikanische Arolotl md erinnert Hinsichtlich der Zärbung in gewiljem Grade an den marmorirten Triton Südenropas. Ernährung und Verpflegung wie beim gewöhnlichen Arolotl. Ein weiterer Import B. Mattes beiteht in vier Furhenmolden (Menobranchus lateralis, Say) aus dem Miffilfippi-Öebiet. Die Thiere, 20 bis 28 cm lang, oberfeits auf gelbgrauem Grunde jchwarz getüpfelt und gefleckt, *) Die mächtigen Kiemenbüfchel der Larven veranlaßten wohl den Koriher Baird, diejer Urolotl-Spezies die Bezeichnung „mavortium“ (martialijch, Friegerijch, ftolz) beizulegen. — 12 — jehen mit ihren rothhraunen Stiemenbüjcheln recht jtattlic) aus. Ihr Gchahren im Aquarium entjpricht dem des Dim und des Arolotl. Daß fie fchr aus- dauernd und jomit danfbare Zimmergenofjen find, beweilt 3. B. die Thatfache, daß im Berliner Aguarium ein FZurchenmolch, welcher fon auf der großen Fischerei Ausftellung im Sahre 1880 gezeigt wurde, heute noch lebt. Onllte e8 nicht gelingen, Ddiejen Siichmolch einmal zur Umwandlung — denn man wird ihn doch wohl auch wie den fiementragenden Arolotl für die Xarvenform eines Schwanzlucches betrachten el — und zur Fortpflanzung jehreiten zu fehen ? S N SEI Herr Wilhelm Geyer N IS — in Regensburg erhielt vor einigen Tagen in einer ägyptischen Sendung acht Sfinfe, und zwar den echten Apotheker - Skint (Sceincus officinalis, Laur.), was ich bejonders betone, da vielfach andere Echjen als Sfinfe ange dig. 15. Skink (Seineus offieinalis). boten werden. Die jand- gelblichen, mit braunen Querbinden gejchmücdten Sandechjen nehmen Mehl wiürmer recht gern. Verkaufspreis je nach Größe 6—8 Mt, Der niedlihe rothgetüpfelte Triton (Triton viridescens, Aajın.) aus Kord-Amerifa fehlt leider im Handel ganz und gar, umd auch die von Herrn Wildelm Geyer auf der Austellung jebt gezeigten drei Eremplare, ein Männchen und zwei Weibehen, waren unverfäuflich. Der Liebhaber bedauert dies umfomehr, als dieje Molche wirklich reizend ausjehen — Männchen vober- jeits bräunlichgeld, Weibchen olivenbraun (unterjeits Hellgelb init fteelnadelfnopf- großen Ihwarzen Tüpfeln) und beide Öefchlechter mit rothen, jchwarz umfäumten Tüpfeln, das Männchen dazu ober und umnterjeitsS mit feinen jchwarzen Bunften — umd ihr Paarungsspiel ein ganz eigenartiges it: das Männchen fpringt, wie Dr. &. Zeller beobachtete, dem Weibchen auf den Naden, umflammert mittelit jeiner Hinterbeine die Stehle dejjelben frampfhaft, wendet fich dann nach der rechten oder der linfen Seite zufammenfrümmend gegen das Weibchen um und Hält diefes in jolcher Stellung, indem es daber mit feinem Schwanze ähn- lich wie unjere Tritonen wedelnde Bewegungen ausführt oder auch das Weibchen kräftig Hin und her jchwenft ud I ER eine halbe Stunde oder noch länger feit, worauf endlich der Laich- und Befruchtungsvorgang wie bei den BeRSHaRn Mioichen jich abjpielt. Da jedoch in Ddiefem Jahre eine größere Anzahl Larven fchon erzielt worden, jo fteht zu hoffen, daß der Tüpfelmolch, der im Winter 1877/78 durch Brof. Semper- Würzburg zum erjten Mal nach Deutjchland fam, auch bald den Liebhabern zugänglich gemacht wird. es Dereins-LTachrichten. Die Ausjtellung des Vereins der Aquarien- und Terrarien-Liebhaber zu Berlin ift vom 13. bis 26. Auguft abgehalten worden und hat, wie jchon der Bejuch (7000 Berfonen) bewies, das Suteveife aller Kreife der Bevölkerung Berlins erregt. Auch die Prefje hat fich in jeder Hinficht diefer für Berlin und Deutfchland durchaus neuen Schau warn angenommen. E3 jei deshalb — unbefhadet umferer eigenen Berichte — geftattet, einige diefer Zeitungsftimmen, da fie ja gewifjermmaßen die Anfchauungen des unbetheiligten weiten Bublifum vertreten, hiev wiederzugeben. Das Berliner Tageblatt vom 13. Auguft (Nr. 405) jchreibt: „Die erite große Ausftellung, welche der thätige Verein der Aquarien- und Terrarien-Liebhaber heute im „Grand Hötel Alexander: plag“ eröffnet, wurde geftern einem Kreis geladener Herren vorgeführt. Die Ausftellung, welche den großen Lichthof, den blauen Saal und die angrenzenden Räume umfaßt, überrajcht durch die Fülle der Objekte, nicht minder aber auch durch den Gefchmad des Arrangements, um das fich außer den Leitern der Ausftelung, Ingenieur Heffe und Kaufmann Marquardt, vor Allem Gärtner Siehe-Steglis und die Firma A. Caftner- Berlin, die Lieferantin dev Grotten und Statuetten, verdient gemacht haben. Snsgefanmt ift die intereffante Schau von 61 Ausjtellern beijchiet, darunter auch von dem Präfivium der Schthyologifhen Abtheilung der rufjiihen Affli- mationsgejelfchaft zu Mosfau und vom Verein „Aquarium“ in Gotha. Auch aus Dejterreich, aus Baiern, Sadhjen, und vor Allem aus Thüringen find Auzfteller erfchienen. Der Zmwed diejer eriten Austellung der Art fol fein, die Faltblütigen Land- und Wafjerthiere und ihre Zucht vor= zuführen, das DVerftändnig für die zur Zimmerfultur geeigneten Wafjer- und Sumpfpflanzen zu erichliegen umd einen Wettbewerb bezüglich der technifchen Hilfsmittel der Liebdaberei zu veran- Vafjen. Dieje Zmede erfüllt die Schau in vollften Maße. Daneben enthält fie aber auch für den Kenner eine feltene Menge des Antereffanten und Neuen. Eine hochinterefjante Kollektion hat vor Allem Paul Matte-Siüpdende ausgeftellt. Leider find mehrere der angemeldeten Filche, jo die ojtindijchen Guramis, die afrikanischen Schlammfifche, die fir Berlin als Neuheit zu betrach- tenden Schmetterlingsfiihe von der Weftküfte Afuifas, die füdoftafiatifchen Schübenfijche u. a. bis zum Beginn der Schau nicht eingegangen, immerhin aber Hat Matte noch eine erftaunliche Fülle von Hohinterefjanten Objekten de3 Import und der Zucht zufammengebradht. ine Neuheit für den deutjchen Filchliebhaber find die fiamefifchen Kampfftiche. Die aus Nordamerika ftamnmenden Killifische erfcheinen überhaupt zum exften Mal lebend in Europa, ebenjo die Amiuri splendidi. Aus dem Miffiffippigebiet ftamımen vier feltene Furchenmolche, aus dem Comofee im Feljengebirge Nordamerikas Arolotl in Salamanderform. Unter den Zuchtrefultaten fei vor Allenı der Störbrut gedacht, welche Matte aus Eiern felbft gezüchtet hat, es ift dieg der erfte praftifche Verfuch diefer Art. Ein gemwifjes Sntereffe beanfpruchen auch jene Zander, die Matte in Fleinen Behälter ges züchtet hat. Auch amerifanifche Negenbogenforellen Hat der Züchter aus Eiern hervorgebracht. Durch Ihöne Mafropoden zeichnet fich die Kollektion von Geyer-Negensburg aus. echt theuer it Herin Emil Hothorn = Berlin der in einem Aquarium der Firma Warmbrunn, Quilig & Co. auögeftellte japanijche Schleierichwanz- Goldfifh geworden. Bon 64 Stüd, die aus Japan ab- gejehiet wurden, find nur 15 Iebend hier angefommen, Herr Bönifch- Berlin führt 12 in der Gefangenjchaft gezogene Stichlinge vor, auch ein recht beachtenswertdes Zuchtrefultat. Paul Nitihe= Berlin zeigt fich als Auzfieller von Schleierfchwänzen, die fich in der Pflege des Herrn bejonder3 gut gehalten haben. Mauff- Berlin hat 20 junge Schleirfhwänze zur Schau geftellt, welche er in diefem Frühjahr in einem fleinen Zimmer-Aquarium gezüchtet hat, ein fchöner erfter Erfolg der Art. — Seewafsjer- Aquarien, reich bejeßt mit Seefternen, Seerofen und Ojftjee- quallen (in £leinen Behältern bisher noch nie ausgeftellt), führt in den hohen Fenfternijchen des blauen Saales Herr Erich Marquardt-Berlin vor. AS Augfteller Schöner Wafferpflanzen zeichnen ich Baul Nitfcde-Berlin, Siehe-Steglit, Georg Marquardt aus Charlottenburg, jowie vor Allen auch der Verein „Aquarium“ in Gotha aus. Sengen-Erfurt ift mit einer fchönen Gruppe fleijch- jvellender Pflanzen erfchienen. — In den Terrarien fanden wir als Neuheit für die Liebhaberei verjhiedenfarbige Laubfröfche aus Nordamerika, von Hefje: Berlin ausgejtelt. In einem von Hothorn= Berlin ausgeftellten Terrarium befanden fih u. A. auch eine gezähimte Geburtshelfer- Kröte und vier Waffermolche, die an xohes Kindfleifch gewöhnt worden find. Unter den technifchen — 164 — Hilfsmitteln feien vor Allem die Durchlüftungs- Apparate erwähnt. Im blauen Saal hat u. U. auch noch eine Käferfammlung Plat gefunden, die von Dr. NRichter-PBanfomw aus den hevvor- ragenditen Vertretern der Küferwelt aller Erdtheile zufammengeftellt ift. Die intereffante Schau, die Iebhaften Bejuch wohl verdient, wird bis zum 26. Auguft geöffnet bleiben.” Die Voffische Zeitung macht zunächit in ihrer Nr. 373 vom 13. Auguft mit folgenden treffenden Worten auf das Unternehmen aufmerffam: „Wenn der Dichter das idylliiche Gemach einer jinnigen, anmuthigen Dame jchildert, jo legt er den höchiten Werth auf die wohlgepflegten Blumen und das Bauer mit dem fröhlich fehmetternden Kararienvogel, melde in irgend einer trauten Ede des Raumes PBiab gefunden. Die Bewohnerin eines fo belebten und gejchmidten Gemaches erjcheint entfchieden Tiebensmwürdiger und gemüthooller, als wenn die Blumen und der Bogel fehlen und das Zimmer nur in vergoldeten, feidenbezogenen Möbeln prangt. Es ift merf- würdig, daß der Dichter nie von Aquarien und Terrarien als anheimelndem Schmud des Raumes ımd al3 einem charakteriftifchen Zeichen für das häusliche, warn fühlende Gemüth der Ihönen Bewohnerin redet. Filh, Salamander und Laubfrojch fheinen für die poetifche Verklärung eines fchönen Gretchens nicht jo recht geeignet — im Gegentheil, ein gelindes Graufen würde jeden liberriefeln, wenn er die Dame feines Herzens in folcher Faltblütigen Gejellihaft finden würde. Co dürfte e8 denn dem Verein der Aquarien und Terrarien-Liebhaber in Berlin etwas Ihmwer halten, neben dem Bauer mit dem piepfenden, trillernden und jchmetternden Vogel und den duftenden Kindern Floras auch dem Moorfarpfen, der Schleie, dem gemeinen Stihling, dei Sumpfelvigen, dem Gründling, und wie alle diefe Yieblichen Bewohner des Wafjers heißen, Eingang in die Zimmer der höheren Töchter zu verfchaffen. Dder jollte der Realismus dev modernen Zeit auch jener Faltblütigen Thierwelt foldhen Gejchmadk abgewinnen, daß jogar Aquarien und Terrarien im Boudoir erfcheinen? Nun, in der vom Verein im Lichthofe und einigen angrenzenden Sälen des Grand Hotel Aleranderpla veranftalteten exjten Ausftelling werden jene mwaljer-, pflanzen- und thierreichen Behälter in fo verführerifcher, fchöner und intereffanter Weife vorgeführt, daß man nicht umhin Fann, ihnen von nun an eine Zukunft in den Salons zu prophezeien. Und um jo mehr noch, al3 der Verein fi angelegen fein läßt, das Verftändniß für Zucht und Pflege der meift ftummen, Eleinen, Ealtblütigen Lebemelt zu fördern und jomit durch deren Wachsthum und Gedeihen Iebhafte Freude bei dem Beier zu erregen. Eine folche Aufklärung und Anleitung auf dem einfchläglichen Gebiete, wie fie bier in diefer Ausftellung geboten wird, it entjchieden nothwendig fchon in Nückficht auf die Humanität. Wer hin und wieder in Yamilien, welche ji) wenigjtens zu einer Glasurne mit etlichen Goldfiichen aufgefehwungen haben, fieht, wie die Urne nicht den mindeften Wflanzenwuchg enthält, wie die armen Fifchlein verzweifelt einherjchwinmen und frampfhaft nad) Kuft fchnappen, bis ihr Lebenzlicht erlifcht und fie tvoß aller reichlichen Spenden von Ameijeneiern fich fterbend auf den Nicen Legen, der muß fagen: bier wird in optima forma Thierquälerei geübt. Da fehe fi nur jeder die Aquarien und Terrarien im der Ausftelung arm. Was zum Gedeihen des gemeinen Goldfihes und defjen zahlreichen Nafjen, wie des Teleffopfiiches, des Schleierfchwanzes, des ungejchuppten Teleffop-Schleierichmanz-Golofijches und all’ des anderen Faltblütigen Gethieres unumgänglich nothmwendig ift, tritt hiev Far vor Augen. Zierliche, feine Pflänzcehen haben unten im Waffer an den Grotten fejten Fuß gefaßt und jind Yuftig zur Höhe emporgewachlen, einen Wald en miniature bildend, welcher dem Fijchlein den zum Leben nothwendigen Sauerftoff zuführt, und in welchem es jich wohlig ergehen, vor neuz gievigen Augen verbergen und laihen Fan. In foldem Aquarium lebt der Fiih naturgemäß und gewährt dem Befiger auch diejenige Freude, welche im entgegengejesten Falle verloren gehen muß. Der Inhalt der bis zum 26. Auguft geöffneten Ausftellung ift ungewöhnlich reich an Neu: heiten erften Ranges, auf welche eingehender zuriczufomnten, wir uns vorbehalten.“ Und diejen Bericht aus der farbenfrifchen, freundlichen Feder ihres Mitarbeiters ©. B. Täpt num die Volfiiche Zeitung in Nr. 375 vom 14. d. M. folgen: „Die Aquarien und Terrarien-Ausftellung im Grand Hotel Ulerander- plab. 68 ift die erfte Ausftellung, welche dev Verein der Aquarien und Terrarienstiebhaber in Berlin veranftaltet hat. Aber gleich diefer evfte Verfuch tritt in jo anmuthigem Gewande md mit einem folchen Neichtgum auf, daß er ficherlich die Aufmerkfamkeit weiterer Kreife erregen und dem Verein neue Liebhaber in Menge zuführen wird. Plätjhernde Springbrumnen, weite Wafjer- a been mit Grotten, jaftigem Pflanzenwuchs und einer Faltblütigen TIhierwelt, die jich) in ihrem feuchten Clement durch die Krijtalljcheiben bequem beobachten Täpt, hübfche gärtneriiche Defo- vationen, welche vom Landjchaftsgärtnereibejiger Walter Siehe zu Stegliß geihmadvoll an- geordnet find, etliche Kunftwerke, unter ihnen al3 beherrichender Mittelpunkt des Oberlichthofes die von X. Cajtner Nachf. Martin & Bilting zu Berlin aufgeftellte Brunmenfigur einer von PRutten umjfpielten, graziöjen, von Profejjor Wieje modellirten Venus Aphrodite, vereinigen fich zu einem Eindruc gefälligfter, wohlthuendfter Art. Nicht weniger als 45 Süfßwaffer-Aquarien mit Inhalt find vorhanden. Etliche Meerwafjer-Aquarien mit Suhalt folgen, dem Beweis Yiefernd, daß felbft das jchwierige Problem, Kauna und Flora des Meeres in dem Fleinen Umfange und mit den verhältnigmäßig bejcheidenen Mitteln der Privatliebhaberei in fröhlihem Gedeihen zu erhalten, bejtens gelöft ift. Ein halbes Dußend Terrarien mit Inhalt, eine veich mit Reptilien, Amphibien und Fiihen bejchickte Abtheilung, eine größere Anzahl von Wafjer:, Sumpf- und Deforations- pflanzen, zweckmäßig geformte leere Behälter und Unterjäge, technifche Hilfsmittel der Liebhaberei, wie Miftojfope, Lupen, Durchlüftungs- und Yangapparate, zahlreiche Spiritus und Troden- apparate, empfehlenswerthe Werke der einjchläglichen Literatur und viele andere bemerfensmerthe Dinge jchließen fich in überjichtlicher Anordnung aıt. Der eigentlihe Schwerpunft der Ausjtellung liegt in ven Süßmwafjer- Aquarien, in den Züchtungsverfuchen und in dem erfreulichen Nejultaten, welche dieje Ietsteren ergeben haben. Dem gemeinen Goldfifch, ein Geichenf Chinas, welcher im Sahre 1611 aus dem „Reich der Mitte” nad) Bortugal eingeführt und im Sahre 1691 zum erjten Male nad) England gebracht wurde, um ji) alsdanır al3 beliebter Bewohner der Teiche, Baljins und Zimmer-Aquarien über die ganze zivilifirte Erde zu verbreiten, ift in den lebten zwanzig Jahren ein gewichtiger Konfurrent in Geftalt de3 erjt im Jahre 1869 ebenfalls aus China eingeführten Baradiesfiiches oder Großflofjers erwachfen. Der neue Fildh) macht jeinem Namen alle Ehre, denn er ift pradtig in Form und Farbe und ungemein flug — eine Eigenjchaft, welche dem Goldfifh nicht nachzurühmen ift. Der gemeine Soldfifch wird denn auch in der Ausftellung als ein zu gemwöhnliches Individuum kaum vor= geführt — er erfcheint nur in den feineren Varietäten, wie Telefkopfiih, Schleierichmwanz u. f. w., in deren Züchtung es bejonders Chinejen und Franzofen zu den bemerfenswertheiten Ptefultaten und zu einem erjtaunlichen Keichthum gebracht Haben. Meberhaupt ijt hervorzuheben, daß China und Sapan wie auf dem Gebiete der Fiihzuht im Allgemeinen, jo auc, insbejondere auf den engeren Gebiete der Zierfiichzucht unerreicht daftehen. Die Liebe der Dftaftaten für den ftummen, feucht glänzenden Wafjerbewohner prägt jih ja auch in ihrer naturaliftiihen Deforationsmeife, bei welcher der Kijch eine Hervorragende Rolle fpielt, in anmuthiger Weife aus. Unter dem euro= päilchen Staaten tritt Deutjchland in der Züchtung von Zierfiihen am weitejten zurüc, jedenfalls in Folge der Thatjache, daß nicht, wie in Frankreich, England oder Rußland für gelungene Er= gebnifje Preife von Behörden umd öffentlichen Körperichaften ausgejeßt werden. So fehlt bei ms der richtige Anjporn, der aber vorhanden fein muß, wen die Züchtungsverfudhe ımd das Anterefje in den weiteiten Kreifen des Publifums an Ausdehnung gewinnen jollen. Wenn nichtsdejtomeniger in der Ausftellung Seltenheiten eriten Ranges anzutreffen find, jo beweift das die jelbjtloje Hin- gabe, mit welcher einzelne Züchter das einmal geftete Ziel troß aller Schwierigkeiten zu erreichen fuchen. Bezeichnend fir diefe Schwierigkeiten ift, daß beijpielsweife ein von Heren Emil Hothorn ausgeftelltev Echleierihwang-Goldfiih von 64 fürzlich aus Japan bezogenen Gremplaren das einzig am Leben gebliebene ift; alle anderen waren den Anftrengungen der Keife nicht gewachjen und ftarbeır unterwegs oder hier in Berlin. Um fo mehr muß befriedigen, wer unter diejen fchmierigen Berhältniffen Erfolge erreicht werden. Einen folchen hat Herr Franz Mauff mit der Züchtung von 20 jungen Schleierfifchen in einem Zimmer Aquarium aufzumeifen. Die jungen, Faun zentimetergroßen Thierchen, denen vorn noch die Dotterfächen herabhängen, fchwimmen Yuftig und munter in ihrem feuchten Element umher. Im gleicher Weife find die VBerjuche des Herrin Ernft Bönifch geglüdt. Sein vierediges, durch eine Glaswand in zwei Räume getheiltes Kaftenaquarinm enthält in dem einen Raum gemeine Stichlinge, welche am 19. Mat d. 3. im Aquarium dem Ei entjehlüpft find. Der Paterfamilias, welder am 4. April d. 3. gefangen wurde, befindet fich in den Nebenraum und Fann die gejchiekten, fräftigen Bewegungen jeiner Sprößlinge bejtens ver- folgen. Einem anderen Auzfteller, Herin Raul Matte, ift es gar gelungen, zum eriten Male — 166 — amerifanifche Regenbogen-Forellen, Zander ımd Störe aus Giern in fleinen Behälterin zu zlichten, Ebenderjelbe hat zwei prächtige, jelbit gezogene Teleffop-Schleierichwanz-Goldfifche, welche Feine Schuppen befigen, ausgeftellt. Als Neuheiten führt ev aus Siam den bejonders farbenprächtigen und fampfluftigen Kampffijh (Betta pugnax, Günth.), aus Nordamerifa die zum. erjten Male lebend nad) Europa eingeführten „Kilififhes“ und „Amiuri splendidi“ vor. Auf folche Refultate fann der Ausfteller, der zudem noch glänzende Rejultate in der Züchtung von verjchiedenen japanischen Goldfischen, Paradiesfiichen, Zelejfopftihen und jchwarzen und weißen ArolotIn auf- zumeifen vermag, ftolz fein. — In zahlreichen großen und fleineren Aquarien und Gläfern, welche von den Herren Soh. Seppifon, Baul Britfhom, Exrnjt Riclefs, B. Krafit, F. C, Heinemann, Paul Nitjche, R. Wilhelm, Dr. $. Gnenbfch, Hermann Faber, Emil Lange, Julius Reichelt und DO. Schmiedede auggeftellt find, wimmelt e8 noch von jungen und alten Mafropoden, Schleierfchwänzen, fanadifchen Silberbarichen, Welfen, Goldjchleien, Karaujchen, Ellriten, Spiegelfarpfen und anderen Kaltblütern. Bejonders Hervorzuheben find die beiden Kiclefs’schen Aquarien, in welchen auch der Pflanzen- beftand zur reichiten Entfaltung gefommen und das amerifanifche Taufendblatt, das ahrenblüthige Taufendblatt, das Duellmoos, das jchwimmende Pfeilfraut, Kalmıus, die fnäuelblütige Binfe, die Seebinfe, die Echwanenblume, der Frochbiß, das Ihmwimmende und das ducchwachfenblätterige Laichfraut, Bitterflee, Blutauge und manche andere jener zierlih und fein gezeichneten, unter- getauchten, jchrwimmenden oder emportauchenden Pflanzen und Pllänzchen, welche den Aquarien im Verein mit dem Grottengeftein den malerischjten Charakter verleihen und dem Fifchlein den zum Leben und zum Gedeihen nothwendigen Sauerftoff zuführen, zu fchauen find. Nach Diejer Richtung Hin weifen auch der Verein „Aquarium” zu Gotha und Herr Handelsgärtner Marquardt in Charlottenburg jehr heroorragende und umfangreihe Sammlungen gut eingemwurzelter und in ZTöpfen ftehender einheimifcher und frender Waller, Sumpf» und Deforationspflanzen auf. Shnen ihliegen fih noch mit Wafferpflanzen, welche in Aquarien, Mufcheln und Gläfer gepflanzt find, die Herren Paul Nitjche, Wild. Geyer, 3. NR. Jensen und Walter Siehe an. — Hohes Sntereffe werden aber vor Allem die von Herin Emil Hothorn ausgeftellten infeftenfreffenden Pflanzen er- vegen. DVorgeführt ift Aldrovandia vesiculosa, welche der Ausjteller bisher nur im PBaarjteiner See bei Chorin gefunden hat. ZTaufende von Fleinen Wafjerinfeften, jedes in der Größe eines Stednadelfnopfes, umfhwimmen in wilden Spiel unaufhörlih die Pflanze, und diefe reißt von Zeit zu Zeit mit ihren furzen Fangarmen einen allzu fühnen Schwimmer an fih, um ihn zu verzehren. Derfelbe Ausiteller Leitet in jchoniter Weile zu den Terrarien über. Eine von ihm gezeigte Geburtähelferfröte (Alytes obstetricans, Wagl.) ijt derart gezäahmt, daß jie vohes Rind» fleifch, ihre tägliche Nahrung, aus der Hand frißt. Das fleine, zahme Scheufal theilt in brüder- licher Nahbarfchaft das Terrarium mit ebenfalls gezähmten und am vohes Rimdfleilch ges wöhnten Wafjermolchen. In einem zweiten größeren Terrarium find ein Alligator und verjchiedene Arten von Schildfröten, Eidehjen und Nattern vereinigt. Als Neuheit mögen die von Herrn Willy Heeje ausgeftellten verfchiedenfarbigen, recht munteren und niedlichen Laubfröjche aus Nord- amerifa beachtet werden. An fonftigen bemerfenswerthen Dingen find noch das große, mit Rep: tilien und Pflanzen reich bejetßte Landichafts-Terrarium von N. Wilhelm und jenes mit Wafjer- behältern von Charles Violet, in welchem Fener-Salamander, Wafjermolche, griine Waflerfröfche, Zaumeidechfen und Blindjchleichen ein echtes Genußleben führen, Hervorzuhebeır. Unter den Sammlungen der Epiritug und Trodenpräparate ftehen in Bezug auf Reiche baltigfeit und Schönheit die Konchylien-Sammlungen von Dtto Wohlberedt und die Sammlung ausgeftopfter Waffervögel von Th. Schmidt, Nadhf. &. Schittel, obenan, Wohlberedt hat 75 Arten der im unferer Provinz vorfommenden Konchylien, ferner 13 jolcher Arten, welche mit Wachholderbeeren aus Sizilien und 28 Arten, welche mit Garraghen- Moos eingejchleppt wurden, zufammengeftellt. Den Neichthum des Tegeler Sees an Schlammjchnecden illuftrirt devjelbe Aus: fteller in ihren verjchiedenen Formen in einer Sammlung von vierzig Stüd. An fünfundvierzig im Müggelfee gefundenen Schnedengehäufen von Limnaea auricularia und Limnaea ampla bringt er den Webergang von dev einen Form in die andere zur anjchaulichiten Darftellung. Daß der Thiergarten an Schneden ungemein veich ift, bezeugt Herr von Malkahn in einer Sammlung von Landjchneden-Gehäufen (Helix memoralis, Zin.). Zum Schluß möge auf die großartige, einzig in ihrer Art daftehende Käferfanmlung, welche Herr Direftor Dr. Richter aus den hevvor- lage a Blätter Fir Aquoriee u. Terrarienftenme”, I. BD. Magdeburg, den 2. September 1890. NE 17. vagenden Vertretern der Käferwelt aller Erdtheile zufammengeftellt hat, aufmerkfjam gemacht werden. Diejelbe ftellt einen materiellen Werth von über 20,000 Mark dar. Was von ihr ausgeftellt ift, bildet nur einen Fleinen Theil des ReichtHums, deren fie jtch riihmen fan. — AS Bezugsquellen für alle einfchläglichen technifhen Hilfsmittel, fomie für Teere Aquarien und ZTerrarienbehälter und Ständer empfehlen fich durch bezügliche Proben nicht weniger als zwanzig Firmen. Die Berliner Firma Warındrunn, Quilit & Comp. bietet jo ziemlich Alles, was der Aquarien- und Terrarienliebhaber an technifchen Hilfsmitteln, wie Mifrojfope, Lupen, Pflanzenjpatel, Filcheier: Ausleje-Apparate, Schulze’iche Verfandtgefäße, Thermometer, Aräometer für Seemwafjer und Glas- theile für den Durchlüftungsapparat bedarf. Lebteren führt Herr Rudolf Simon bierfelbft mit verschiedenen finnreichen Vorrichtungen, welche verhindern, daß das Wafjer nicht in die Leitung, dur welche die Luft nad) dem Apparate geführt werden, treten, und daß fein Wafjer in die Luftleitung, melde in das Aquarium führt, fteigen Fann, im verfhiedenen Eremplaren für Hoch- drucmwalferleitung vor. —- Unter dem Uebrigen darf eine praftifch eingerichtete Erfurfionstajche . für Reptilien und Snjektenfanmler des Buchbinders Fr. Liebesfind in Apolda ebenjo wenig ver- gejjen werden, wie die reichhaltige und gejchmadvolle Auswahl von leeren Terrarienbehältern des Herin Herm. Lahmann und jene von leeren Aquarienbehältern des Herrn Filchzlichteveibefiters Matte in Lanfwit-Südende, fomie der Firma Luigi Gazzolo und des Herrn Klempnermeiters Prafhma in Berlin, denen fih mit Hübfchen, Funfljchmiedeeifernen Ständern, welche vergoldet, mattihwarz und verfupfert find, E. VBogtherr hierjelbft anjchließt. Werden noch die niedlichen Tuffs fteingrotten mit Fontainen von H. Wagenfnecht, die Patentdlumentöpfe von Bernd. Thomas, bei welchen der Luftzutritt und die Selbftbemäfjerung von unten duch Schwänmme jtattfinden, die anmuthig und farbenfroh mit getrodneten Blumen und Gräfern deforirten Lichtitänder, Lampen- fchleier und Lampenjhirme von Döfar Thiele und die Fijchfutter- und Erdproben von Raul Nitihe in Berlin erwähnt, jo wäre des Wejentlichiten in der Ausftellung gedacht worden. Mögen die Hoffnungen, welche jih an diefes Unternehmen fmüpfen: der Faltblütigen Lebewelt neue Freunde zuzuführen und diejer jeldjt in der Gefangenfchaft eine möglichjt naturgemäaße Eriftenz zu verjchaffen, im reichten Maße in Erfüllung gehen.” — Dies it allen Anzeichen nach) gejhehen. Insgefammt bejuchten 7000 PBerfonen die Schau, und die Ausfteller haben viel verfauft, einzelne allerdings zu Beginn diejes umd jenes werthonlle TIhier verloren. Bei der Ziehung der mit der Schau verbundenen Lotterie hat der Verein den eriten reis, das große Aquarium, auf Wr. 589 jelbft gewonnen. Die Schale auf getriebenem Bronzeftänder fiel auf Nr. 1191, die funftvollen Fenfternorjeger auf Nr. 808, der große eijerne Blumentifh) auf Nr. 2484. Bejebte Aquarien erhielten die Suhaber der Looje Nr. 167, 1604, 1945 und 2415, ein Terrarium gewann das 2005 Nr. 1910. Weitere höhere Gewinne fielen auf die Nummern 2630, 1823, 749, 2834 und 2840. Inägefammt wurden 300 Geminne gezogen. Kleine Mitiheilungen. Berliner Aquarium. Der Neubau des Vorderhaufes ift jebt jomweit vorgefjchritten, daß der neue in der Schadomitraße belegene Eingang zum Aquarium vom 1. September ab benu&t werden fan. Sn gerader Richtung gelangt man von diefem aus in den Schlangengang. Die heiße Jahreszeit hat in diefem Sommer weniger nadhtheilig als font auf den Beltand der Seethiere eingewirkt, welcher Umjtand zum Theil auf die Art ihres Transports, zum Theil auf das reinere Meerwafjer bei Rovigno gegenüber dem jchlechteren Seewajjer des Triefter Hafens zurüczuführen if. Die öfterreihiihe Südbahn = Gejelihaft hat neuerdings die Benubung der Schnelgüge für die Seethiertransporte des Berliner Aquarium gejtattet. Augenblilich erregen zählveihe HSaifijcheier das bejondere Sinterefje des Befchauers. Diefelben jtammen von Kaben- baien, welche jeit Jahren im Aquarium leben. Mehr als ein Dusend junger Haiftiche find übrigens jchon ausgejchlüpft. 168 Anzeigen. F. C. 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Bland: Die Goldfchleihe (Tinca aurata) in Mecdlenburg. — Kleine Mittheilungen. — Anzeigen, „ten oder jelten eingeführte Amphibien und Aeptilien. (Brieflihe Mittheilung zu diefem Aufjag in Nr. 1. Aus der lebten Nummer der „Blätter für Aquarien Freunde” erjehe ich, daß Sie erfahren haben, daß ich vor nunmehr 13 Jahren von meiner Reife in Amerika lebende Tritonen, den Triton viridescens 3. B., mitgebracht habe. Unbefannt aber jcheint geblieben zu fein, daß ich gleichzeitig von San Francisco Exemplare eines anderen Molches, der reizenden Taricha torosa, mitgebracht habe, von denen jet noch ein Värchen ganz munter lebt, auch im vergangenen Stühjahr gelaicht Hat und daß aus 27 Eiern Junge ausgejchlüpft find, die jchr munter find, gut Nahrung, zuerjt Daphnien jet Mücdenlarven, frejfen und jo frifch und munter aussehen, daß ich zu Hoffen anfange, diefelben großziehen zu fünnen. Das würde mich jehr freuen, denn ces tft Ddiefer Triton gewiß einer der Ichönften und am leichteften zu ziehenden Aquarienthiere, und ich werde e3 mir angelegen jein laffen und feine Mühe fcheuen, diefen Kalifornier hier zu afflimatifiven. Ich glaube jogar, daß er auch für umfere einheimische Zauna gewonnen werden könnte; allerdings joll die Probe erit gemacht werden, od er unjere langen Winter im Freien überdauert...... Wirzburg. Prof. Dr. &. Semper. — 170 — Neber die Kebensweife und Zucht der Raupen einiger Schilffolben- Eulen (Nonagria). Bon Alerander Bau. Die in den Stengeln der Schilffolbe (Typha latifolia) lebenden Ionagrien- Raupen finden jich faft überall, wo diefe Wafferpflanze vorfommt. Von Ende Suli an find die Naupen durch das an den Pflanzenitengeln etwa, handhoch über dem Wafferspiegel befindliche Bohrloch, aus welchem gewöhnlich SKoth- lümpchen hervorragen, leicht aufzufinden. Mean jchneidet den Stengel ein Stid unter dem Wafferjpiegel ab und fpaltet idn, um jo zu unterfuchen, ob fich eine Naupe oder Buppe darin befindet. Dft wird man nur den mit Koth angefüllten Naupengang in dem Stengel vorfinden, bejonders dann, wenn das Bohrloch nur Klein it und Hoch über dem Wafjerspiegel liegt. Da die Xleine Pflanze gewöhnlich jchr feit Iteht, jo läßt fich der Fraß der Raupe nach unten hin nur Schiver verfolgen. Im Sommer 1887 fand ich in einem Sce mit fehr weichen, jumpfigen Boden die Schilffolben, welche von zahlreichen Raupen angebohrt waren. Bei dem VBerfuch, das Boot mit Hilfe der Stengel an diefe jelbjt Heran- zuziehen, riffen diefe mit den Wurzeln aus und gaben mir fo eine treffliche Gelegenheit, den Verlauf des Fraßes der Raupen genau verfolgen zu fünnen. Das Ergebniß meiner Unterfuchungen ift folgendes: Die Eier werden von den Schmetterlingen ar die Stengel gelegt, was Mitte Auguft bis September gejchiceht. Die ausfriechenden Näupchen bohren fie) in den Stengel ein und frejfen in demjelben einen Gang abwärts nad) der Wurzel. Oberhalb derjelben verlaffen je den Stengel, was im Mat gejchehen dürfte, und friechen auf dem Grunde des Waflers entlang bi$ zu einem neuen Stengel, dann an diefem hinauf bis über die Oberfläche des Waffers. Hier bohren ste fich aufs neue ein und freffen num wiederum nach abwärts. Da inzwijchen der Stengel in die Höhe wächlt, jo wird das Bohrloch mit erhoben und liegt oft 60 bis 70 cm über dem Wafjerfptegel. Bon dem Bohrloch führt ein anfangs jchmaler, dann fich Durch das zunchmende Wachsthum der Raupe jtetS erweitern- der Gang nach unten. Erreicht die Naupe ihre vollfonmene Größe, wenn fie den Stengel nur bis zu eimer furzen Strede unterhalb des Wafjerfpiegels aus- gefrejjen Hat, jo friecht fie wieder in die Höhe, nagt über dem Waffer ein durch das Außere, dünne Bflanzenhäutchen bedectes Ausjchlüpfloch und verpuppt Jich oberhalb Ddejjelben, mit dem Kopf nach unten gerichtet. Hat fie jedoch einen zu Ditnnen Stengel getroffen, der ihr nicht genügende Nahrung bot, jo frißt jie wiederum bis zur Wurzel, verläßt hier den Stengel, friecht an einem neuen Stamm bis über die Wafjerhöhe empor und bohrt fich Hier aufs neue ein. Diefe Gänge find gewöhnlich nur 10 bi8 20 cm lang und an dem jehr großen Bohrloch Leicht Fenntlich. Ste enthalten ftetS die ausgewachjene Naupe oder die PBıurppe. Sur Zucht jchneidet man den Stengel handlang über und unter dem Ausschlüpfloch ab, jtellt ihn in nafjen Sand und beiprigt ihn täglich zweimal mit Wafjer, damit er nicht eintrocne und fo die Buppe am Ausfchlüpfen verhindere, — 1711 — Aufzucht von Blindfchleichen. Bon Hans Dahl. Am 3. September hat in meinem Terrarium eine aus Böhmen mitgebrachte weibliche Blinpfchleiche acht Zunge geboren, und am 5. d. M. folgte ihr eine zweite, jodaß. 19 Stück der reizenden hell graugelbden, mit dunkler Nücgrats- inte und dunklen Sopftüpfeln gezeichneten, 8 oder 9 cm langen lebhaften Dingerchen in dem Behälter fich tummeln. Dies ift num allerdings weder an und fir fich noch für mich etwas Neues und Bejondereg — denn bei mir ift die Geburt von Blindfchleichen jchon wiederholt vorgefommen —, indeß begegne ich vielleicht den Winfchen von Anfängern in der Reptilienpflege, wen ich hier darauf Hinwetfe, daß die Anfzucht der £leinen Schleichen feine erheblichen, ja für mich überhaupt feine Mühen und Sorgen bereitet. Man lafje die jumgen Eihjen einfach in ihrem Behälter, dejjen Boden man zum Theil mit einer feucht zu haltenven Moosfchicht bekleidet und mit Borfen- und Tufffteinitücen verficht, und jege ihn ans Fenster; jelbftverftändlich muß man alle das Terrarium etwa beivohnenden natürlichen Seide der Slleinen (große Eidechien und Fröfche ır. a.) entfernen und aus Ddiefem Orumnde nöthigenfall® eine Umguartierung vornehmen. Zu jorgen hat man für ganz Fleine Negenwürmer, denn nur mit folcher lebenden Kahrung habe ich die jungen Schleichen, dann allerdings mühelos, großbefommen, obwohl ich bei einem Bekannten junge und alte Blindfihleichen fein- und lang- gejchnittenes rohes Fleisch von der hin= und herbewegten Drahtnadel freifen jah. Kann man jedoch ganz Feine Negenwürmer dauernd bejchaffen, jo verurjacht, wie gejagt, die Aufzucht feine Schwierigkeiten. Amphibien und Reptilien im Nachjfommer und Dorherbft. Ft der Sumt ins Land gegangen, jo haben die Amphibien die Haupt- aufgabe ihres Sommerlebens, indem fte das Fortpflanzungsgeichäft beendigten, erledigt; und neigt jich der Hochjommer jenem Ende zu, jo haben die alten Lurche mit nur wenigen Ausnahmen alle vom Wafjer fich zuriidgezogen md diejes den Kaulquappen überlafjen; tritt aber der September in Herrjchaft, jo wird auch die Zahl der leßteren immer fleiner, jie beeilen fi ihre Berwandlung abzufchließen und in neuer Geitalt das Landleben zu beginnen. Die alten TIritonen bezogen Schon im Juni und Sult ihren Sommeraufenthalt (jtehe ©. 124), nur daß vielleicht die Bergmolche (Triton alpestris) fich hier und da länger im Waffer gefielen und von den Larven eigener oder verwandter Art fich nährten. Ihre Larven gehen dem Abjchluß ihrer Metamorphofe entgegen, die Beine find entiwicelt, die Kiemen gehen zurück und im September, jpätejtens im Dftober, vertaufchen die jungen „Vierbeine” das Waffer mit bebufchtem arten, mit einem Park ır. dergl., unter defjen Zaubdece, Oewwurzel und-Loceren Erdboden fie fich, oft gefelichaftlich, zur Winterruhe zurücziehen ; nur einzelne verbleiben, unter Beibehaltung der Kiemen, im froftfreien Waffer bis zum —- 12 — nächjten Jahr. Der FZerer-Salamander führt noch jein jtillbefchauliches Leben im feuchten Hügel und Berggelände; die im April geborenen Larven find Witte Auguft 50 bis 60 mm lang und zu Landbewohnern, die das Kleid der Alten tragen, geworden, und nur |päter geborene Stüde findet man num noch als fiementragende Larven im frifchen Bach und Ninnjal. Die Konzertgeber unter den Srofhlurdhen verjtummen mehr und mehr. Anfangs September läßt fich noch der Laubfrojch vom Baum herab Hören, auch eine Kröte fchrillt noch hier und da im Stoppelfeld, indek die fröhlichen Chöre des Frühlings und Borfommers erfüllen nicht mehr die Abendluft, und gegen Mitte oder Ende September herrjcht allgemeine Stille. Die Kaulquappen auch der zuleßt laichenden Arten, der grünen Wafjerfröfche und Unfen, beendigen bis Mitte oder Enpe August ihre Umwandlung, und die Jungen treiben fich dann wie die Alten im und am Waller umher; das Larvenleben des Laubfrofches fann ich auch bis weit in den Auguft hinein ausdehnen, in Ddiefem Jahre jedoch fing ich in der Kähe Berlins bereits im lebten Drittel des Sult ungemein viel entwidelte Junge auf den Zweigen des einen Wiefengraben befüumenden Bufchwerfs. Die Neptilien forgen im Bor: und Hoch» und Nachjommer für Nach- fommenschaft. Hat die Zauneidechje von Mitte Juni bis Anfang Sult (Die Maner-Eivechje eher etwas früher noch) ihre 6 bis 10 Eier abgefeßt, jo begegnet man den niedlichen, joeben dem Ei entjchlüpften Jungen von Mitte Augujt ab an dem fonnigen Aufenthalt der Alten. Gegen Ende Juli jeßt die Bergetvdechje (Lac. vivipara) acht bis zehn zarte Zunge ab, und die Blindjchleiche, welche ih im Mat und Junt nad) Art der Eivechjen paart, bringt erit Ende Auguft und Anfang September 5 bis 12 veizende, bei der Geburt noch von einer Eihaut umfchlojfene Junge zur Welt. Im diefer Weife werden auch die Jungen der Slattnatter md der Streuzotter, und zwar in der Zeit von Mitte Auguft bis Mitte September, gezeitigt, während Ningel- und Würfelnatter, welche im Mat oder auch noch im Sumt ji paarten, etwa von Mitte Jult ab in Meit- beete, Lohes und Dunghaufen, unter Laubjchichten 2c. ihre weichichaligen Eier legen, Die einer mehrwöchentlichen Nachreife bedürfen und im Auguft und September die Jungen geben. Die alten Ihiere genießen noch die jonnigen Tage des „Altwerberfommers”, aber mit zunehmender nächtlicher Kühle ziehen fie fich a in ihre Winterherberge a und ähnliche Erdlöcher, unter Gewurzel, Baumjtumpfe u. dergl.) zurüd. BD. Die Boldfchleihe (Tinca aurata, Cuw.). I. leber das Borfommen der Tinca aurata (Goldjhleige) in Medlenburg. *) Bon DOberftabsarzt a. D. Dr. med. WU. Bland zu Schwerin. Seit längerer Yeit mit Erforfchung der in den Mecklenburgischen Gewäjjern vorkommenden Fische befchäftigt, unterließ ich nicht, ältere ichthyologische Werke durchzufchen, die für meine Zwecke manches Interejjante boten. *) ©iehe „Die Fijche der Seen und Flüffe Meclenburgs” des Berfaffers (Schwerin 1881, U. Schmiedefampf). — 153 — Angeregt durch eine Stelle in tonrad Öesuner’s Historiae animalum liber IV qui est de piscium et aquatilium natura. Editio secunda. Franco- furti 1604, pag. 318, welche wörtlich (lautet: „G@oldame dietus Germanice piscis ab auro (aureo forte colore) similis est prasinorum nondum adulto, quod ad formam, sapore enim plurimum differt. hyeme capitur sub glacie in lacu Suerinensi. Est et Goldammer passeris avis genus, a colore dietum. Non dissimilis etiam apud Anglos prasino est, latior tamen (ut audio) et colore tincae, quem Doree vocitant, aliıı Dare, alii Dorry seribunt, aliqui duroy, vocabulo Gallico, quod regium significat. piscem enim lautissimum ajunt“ wurde ich im höchiten Grade begierig, zu erfahren, ob von dem bei 8. Gesner unter dem Namen Goldame aufgeführten Fisch gegenwärtig noch Vachkonmen im Schweriner Sce wwriltiren. Ich forderte daher die hiefigen Sicher, welche über den genannten Stich keine Auskunft zu geben vermochten, auf, ihre befondere Aufmerffamfeit auf jolhe Fische zu richten, welche fich durch gelbes oder goldgelbes Ausjehen marfiren, fie zu fangen und mir zu bringen. Sehr erfreut war ich, als ich vom Fisher Herrn Benthin am 14. Juni 1879 zwei gelbgefärbte Sarpfenfische erhielt, welche im Schweriner See in der Nähe des Kalfwerders früh Morgens gefangen wareır. Bei der fofort angeftellten Unterfuchung wurden fie ala Tinca vulgaris, Cww. var. aurata bejtimmt. Das Eleinere 27 cm lange, 280 gr jchwere weib- liche Exemplar war zitronengelb, das größere 28 cm lange, 320 gr wiegende männliche jchön orangegelb gefürbt. Bet beiden zeigte die Iris eine vranges gelbe Färbung, beide waren vorzugsweise oberhalb der Seitenlinte und ins- befondere am Nüden entlang jehwarz gefledt, während unterhalb der lehteren die Schwarzen Flede im geringerem Maße auftraten. Bemerfenswerth erjchienen bei beiden Fijchen die Floffen, welche ein Hellgraues bis fchiefergraues geitreiftes, falt marmorirtes Aussehen hatten, während Hin md wieder die jchwachgelbe Färbung durchfchimmerte. Bon diefer überaus Schönen männlichen Golvjchleihe befige ich ette gute folorirte Abbildung in natürlicher Größe, die der hiefige Bortrattmaler Herr Kenbler angefertigt hat. Bergleicht man meine Exemplare mit dem bei Me. E. Bloch”) abgebildeten, jo fällt bei den letteren vor allem das geringe, ja jpärliche Vorhandenjein ver Ihwarzen Flede, bejonvders am Kopf und Rüden auf, ferner die gelbliche Färbung aller Flofien, in welchen fich nur wenig Schwarze Fleden vorfinden. Arch Die- jenigen Exemplare der Goldjchleihe, welche ich auf der internationalen Fiicheret- Ausstellung zu Berlin Ende April 1880 jah, und welche aus der Fischzucht: anitalt des Herrn NR. Edardt zu Lübbinchen bet Guben u. A. jtammten, waren nicht fo intenfiv gefärbt, iwie die meinigen. Kıcht ohne Grund dürfen wir daher annehmen, daß der Gesner’sche Stich Goldame des Schweriner See’3 die Tinca aurata gewejen jet, Ddeifen Damals üblicher Name, da diejfe Bartetät jpäter vielleicht feltener geworden, im Laufe *) Defonomifche Naturgefchichte der Fiche Deutfchlands. Berlin 1783, Band I. Tafel 15. RE der Jeit in Bergeffenheit gerathen tft, während jich. doch gerade von den Fijchen noch jo viele alte Itamen b18 auf den heutigen Tag erhalten haben. ie die hiefigen Zicher mir verfichern, wird die Ooldfchleige im Schweriner See hin und wieder gefangen, jedoch ftets in Neujen (Körben), nie mit Zug negen. Yırch im Sommer 1878 ward im Burgjee, der mit dem Schweriner Sce zufammenhängt, ein etwa 1 Fuß langes Exemplar gefangen, das — wie ich nachträglich erfahren habe — in den Beiit des Herrn Ingentenr Brüjfow hierfelbft gelangt ift. Schon zu Gesner’s Zeiten cheint das Vorkommen der Goldame des Schweriner See’S nicht jehr befannt gewejen zu jein. Sein Heitgenojje Simon Banli (geft. am 17. Sult 1591 als Superintendent des Noftof’fchen Kreifes) rühmt in der von ihm als Student zu NRoftod i. 3. 1555 gehaltenen Zobrede *) auf feine Baterftadt Schwerin zwar den großen Neichtyum des Schweriner Sees an Fischen und führt auch 24 in demjelben befindliche Fifchipezies auf, wobet er eine jehr faßliche Diagnoje der Maränen giebt; aber jene überaus Ichöne, durch ihre Farbenpracht jehr in die Augen fallende VBarietät der Tinca vulgaris erwähnt er mit feiner Silbe. Auch in den Arbeiten von Siemßen und E Boll finden wir die Goldjchleige nicht verzeichnet. Wir haben e3 nicht unterlaffen fünnen, über das Vorkommen der Tinca aurata in den anderen Gewäflern Meclenburgs umfaffende Nachforfchungen anzustellen, find jedoch zu dem Nefultate gelangt, dag diejelbe hier zu Lande bis jegt fich nur im Schweriner Sce findet. Heltere und neuere Schthyologen ftimmen darin überein, daß das VBer- breitungsgebiet der Goldjchleide nur ein fleines it. Bloch”) giebt an, daß fie nur in Schlefien und Böhmen angetroffen werde. E. Th. E. v. Stiebold ***) traf die Goldfchleipe als Kultır- und Schmuckfifch in Oberjchlefien, aber noch niemals auf dem außerordentlich reich und mannigfach ausgejtatteten Mitnchener Stöchmarftt an. Nah Hedely) fol fie in den stehenden Gewäjjern ver Salzach vorfommen, was indeß dv. Stebold bezweifelt. Nach den Erhebungen, die das Bureau des deutschen FiichereisBereins über die Verbreitung der Stiche in Deutjchland 2c. anftellen lic und die im Auftrage jenes Vereins L. Witt- mad unter dem Titel „Beiträge zur Siicherei-Statiftif des Deutjchen Reichs jowie eines Theiles von Defterreichiich-Ungarn und der Schweiz, Berlin 1875“ (Seite 47) veröffentlicht Hat, findet fich die Goldjchleihe, die bisher nur in Böhmen und Schlefien beobachtet wurde, nach den eingegangenen Lijten auch bet Siono, Streis Schroda, Bofen. Db die Goldfchleige jehon im jugendlichen Zuftande die gelbe Färbung hat oder diefe erjt in einem gewilfen Alter event. in der Laichzeit annimmt, 9) 8. Heberidh’s Schwerin’schen Chronica, Nojtod 1598 voraufgedrudt, D. Chrytraei orationes. Hanoviae 1614. ©. 560. ++) 0.0. DIS: DIET: "+, Die Süßmwaflerfiiche von Mitteleuropa. Leipzig 1863. ©. 107. +) Fische der Salzach 2c., in den Verhandlungen des zoologifch-botanijchen Vereins. Bd. 4, Wien 1854. ©, 189, — 15 — ift Dis jeßt, jo viel uns befannt, nicht ficher Feitgeftellt. Beachtenswerth ist jedenfalls die bei Wittmad a. a. D. ©. 47 verzeichnete Mittheilung des Herrn Schiemang in Bunzlaı am DBober, in welchen die Goldjchleige einheimisch, jedoch jelten ift, nach welcher die Sungen die goldgelbe Farbe noch nicht zeigen. Auch dürften die Ausjagen der Hiefigen Fischer nicht ohne Intereffe fein, denen zufolge im Schweriner See jtet3 nur größere Eremplare, aber niemals ganz £leine Stücde diefer Varietät gejehen und gefangen, dagegen ganz fleine Exemplare der Tinca vulgaris jehr oft angetroffen wurden. Eine endgültige Entjcheidung hierüber jowie über die Trage, ob die Gold- ichleige auch von nicht jo gefärbten eltern erzeugt werde, können wohl nur Diejenigen treffen, welche Öelegenheit haben, die Tinca vulgaris und ihre VBarietät abgefondert in Aquarien, Keinen Teichen u. j. w. vom früheiten Alter an zu beobachten. Wie bereits oben bemerkt, war von meinen beiden Cyemplaren der Tinca aurata das zitronengelbe weiblich, das jchön orangegelbe männlich. YAukerdem nahmen bei dem erjteren die mit Eiern jtart angefüllten Eierjtöcde einen fehr grogen Raum in der DBauchhöhle ein, während Herr Sch. Medizinalrath Dr. Mettenheimer bet dem Männchen in dem ftarf vergrößerten Hoden bei der jpäter angejtellten mifroffopischen Unterfuchung eine fürnige Subjtanz fand, die derjelbe für zerjeßten Samen hielt. Da nun die Tinca vulgaris hier zu Lande im Monat Sunt lacht und die Gejchlechtsorgane unferer beiden am 14. Sunt 1879 gefangenen Exemplare der Tinca aurata in einem folchen Zus ftande angetroffen wurden, wie er fich während der Begattungszeit offenbart, jo dürfte die Frage an uns herantreten, ob die männliche Oolofchleihe Die ihöne vorangegelbe Färbung, wenn jte diejelbe nicht von Haufe aus bejikt, nicht zur LZaichzeit erhält, wie eine folche Farbenveränderung zu jener Zeit beim männlichen Bitterling (Rhodeus amarus) und anderen Fijchen beobachtet wird. Kleine Mittheilungen. Unterfuhungsreife nad der Nordfee. Ende Auguft ging eine von der Sektion für Küften- und Hochfeefifherei ausgerüftete Expedition auf dem Fijchereidampfer „Auguft Bröhun‘ nach der Nordfee ab mit der Aufgabe, etwa bis zum 24. September hin das Thierleben dev Nordjee zu unterfuchen, insbejondere aber die Aufenthaltsorte dev Heringsihmwärnte dort feitzuftellen und danach zu forjchen, ob Laichpläße des fjogen. [hmwedifchen Herbftherings an unferen Küften zur finden find. Außer dem Leiter der Expedition, Dr. Fr. Heinde aus Oldenburg, nehmen daran Theil Dr. Ehrenbohm, Dr. Rombler, der fünigl. Fichmeifter Hinfelmann aus Kiel und einige Filcher. $ . 3 Die zweite Kıospe der Victoria regia im Berliner Botanischen Garten Hat ji) anı 8. d. M. Abends gegen 6 Uhr zu vollendeter Pracht entmwicelt. Die jonnenliebende Pflanze ijt in diefem Jahre in Folge der Falten Witterung leider jchr zurücgeblieben und auch die Blätter find bedeutend fleiner als fonft. Diefelbe Wahrnehmung ift von Fachleuten auch in den Botanijchen Gärten von Hamburg, Karlsruhe, Kiel und Magdeburg gemacht worden. — 176 — Fr C. Heinemann, Hoflieferaut, Erfurt, Samen= und riaienneskorung) offerivt zu bilfigften Preijen 2 Aquarien in joli- der, prachtvoller Ausführung: a) Vieredig, 33 em lang und 23 em breit, mit Xömenz füßen, Blumenz ftohaltern an den een und Hahn zumWajjer- ablajjen, leer & Ste. 12 ME; bepflanzt 15 ME. b) Sehsedig, 33cm lang und 33 cm breit, mit Xömwenz füßen und Hahn zum Wajjerab- Lajjen, leeva Std, 61, ME; bepflanzt 9 ME. Gleichzeitig em- piehle die gangbar- ften und beiten MWajjerpflanzen für Aquarien: a) Trianea bogotensis, a Ste. 40 Pf., 10 Std. 3 ME. h) Vallisneria spiralis, & Ste. 60 Pf., 10 St, 5 ME. €) Aponogeton distachyoun, a Std. 1 ME. 20 Bf. d) Isolepis graeilis, a Std. 50 Vf. e) Cyperus papyrus, & Std. 75 Fr bis 2 ME. Terner Goldfischglas mit Isolepis- -Kultur, wills fommenes und überrafchendes Gejhent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. St. 4 ME. Rreisverzeichnijje ftehen Foftenfrei zu Dieniten. [142] Ayuarien und Terrarien. Einjäge aus ZTuffitein, Aquarien, Tuff: jtein in Centnern und Ladungen, Grottenbantent, Preis-Courant frei. €. A. Dietrich, Elingen bei Greußen, er Soeben erjchienen : N Die Reptilien und Amphibien Deutschlands in Wort une Bild. Eine fyflematifcje und, biologifhe Bearbeitung der bisher in Deutjchland aufgefundenen Kriechthiere umd Luvche von Hermann Lahmanı, Berfaffer von: „Die Giftfhlangen Europas‘, „Das Terrarium‘, „Dentfhlands Schlangen‘. Dt VI Tafeln und 57 Abbildungen im El. == Preis: 240 Seiten gr, 8° ME. 4,50; = eleg. geb, ME. 5,50. Durch jede Buchhandlung zu beziehen! Berlin SW. I, Paul Hüttig, Anhalt: Straße 6. Verlagsbuchhandlung. [143] [144] — Tufstein, Grottensteine, Aquarieneinsätze. — 0. Zimmermann, Soft, Greugen i./Zh. [145] — Preisliften frei; weitere Auskunft bereitwilligft. — GEreuß ice Berlagäbuchhandlung (NR. & M. 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Heß: Die Seenelfe (mit Abbildung). — Die Tiihe auf der Landes-Ausftelung in Graz. — Bereins=: Nahrichten. — sragefajten. — Vom Büchertifch. — Kleine Mittheilungen. — Briefkaften. — Anzeigen. Die pelagijche (freifchwimmende) Chierwelt in großen Tiefen. Nach einem Bortrage von Prof. Karl Chun: Königsberg. Den lebten Vortrag in der erjten allgemeinen Sikung der dreiunpdjechzigiten Berfammlung der Gefelljchaft deutjcher Naturforjcher und Aerzte zu Bremen hielt Herr Prof. Karl CHum-Königsberg über die pelagifche Thierwelt in großen Tiefen. Den Inhalt defjelben erlauben wir uns nad) dem Sonder- bericht der Vojfiihen Zeitung im Auszuge hier wiederzugeben. Die Tiefleeforfhung nimmt in neuerer Zeit, nachdem man erkannt bat, daß der Meeresgrund nicht, wie vordem wohl angenommen wurde, mit Eis bedeckt tft, und daß er ein ftellenweije fogar reiches organifches Leben birgt, die Anfmerffamfeit der Wiffenschaft ftark in Anspruch, weil fie Auffchluß zu bringen verjpricht über mancherlet NRäthjel der Meeresfauna, ja jogar über geologische, geographijche und phyfifalifche Fragen, die Hier wie anderwärts Hand in Hand gehen mit Denen der Boologte. Sp fpärlich im Ganzen Die Ergebniffe. der Tieffeeforfchung auch noch find, jo enthalten fie Doch bereits vieles Bemerfenswerthe, ımd es ift zu wünjchen, dag — namentlich auch von Deutfchland — fünftig reichere Mittel als bisher verfügbar gemacht werden, um den Schleier weiter zu lüften, der über dein Geheimniffen der graufen Mieeres- tiefen ruht. Wenn man in großen Tiefen Glasfhwämme und Seelilien ge= funden hat, deren Formen man bisher nur aus den Schalenreften paläozoifcher Berwandter kannte und die man für längjt ausgeitorbene Arten hielt; wenn fi) erwies, daß große Gebiete des Meeresbodens bedecdt find mit mächtigen Schichten von Kiejeljfeletten fleiner, noch lebender Seethiere, die aljo auch heute re noch wejentlich beim Aufbau der feiten Erdrinde mitwirken, fo fpringt fchon hieraus die Bedeutung der Tiefjeeforihung ins Auge. Es ift früher, namentlich gelegentlich der Blanfton-Expedition, berichtet worden über den Gehalt der Meere an organischen Wefen, und nım erheben fich die Fragen nach der Ernährung und Fortpflanzung der Gejchöpfe, die in den eiwiger Nacht’verfallenen, eijigen Wafferitredfen der Tiefe, unter einem Drude von Hunderten von Atmofphären ihr Dafein friften. Daß manche diefer Thiere feine oder doch völlig verfiimmerte Augen. befiten, verfteht fich eigentlich nach den anderwärt3 gemachten mor- phologiichen und biologifchen Beobachtungen von jelbft. Intereffant ift nun aber zır fehen, welchen Erjab die Natur ihnen für das fehlende Sehvermögen verliehen hat. Diejer Erfat bejteht in einem ungemein entwidelten Spürapparat aus Fühlern und Taftwerfzeugen, die gelegentlich die zchnfache Länge des Numpfes erreichen und vermuthlich zugleich als Niechapparate, jedenfalls aber zum Auffinden und Auffaugen der Nahrung dienen. Redner Iegte Abbildungen bon Sergejtiven (Hehnfühern) und Schizopoden (Spaltfüßern) vor, an denen derartige geradezu ungehenerliche Spürapparate beobachtet worden find. Nicht minder interefjant ift aber die Thatjache, daß andere Tiefjeebervohner gerade mit jehr großen und äußerit fein organifirten. Augen ausgerüftet find. Man ift einen Augenblid in VBerlegenheit, den Zwed diefer Organe zu deuten. ‚Schon bei etwa 500 m Tiefe ift das Licht im Meerwaffer jo jhwach, daß es jelbit von den empfindlichiten photographifchen Platten bei jtundenlanger Einwirkung nicht mehr angezeigt wird. Was follen alfo jene Thiere mit Augen? Die Bermuthung, e3 Drängen ultraviolette oder grüne Strahlen, die unjer Auge nicht wahrnimmt, in die Tiefe, war durch phyfifaliiche Methoden bislang nicht zu beftätigen, und fo muß man alfo annehmen, daß das Licht im der Tiefe jelbft und zwar von deren Bewohnern erzeugt wird. Ihatfächlich ift die über- wiegende Mehrzahl der lebteren mit Leuchtorganen ausgeftattet. Bald pHoSphoreszirt der ganze Organismus jchwach bläulich oder grünlich, bald itrahlen unregelmäßig über den Körper verbreitete Drüjen in jtarfes Licht aus, bald treten Symmetrifch vertheilte Leuchtorgane mit Hohlipiegeln und Pigment- bechern auf. Manche Arten von Tiefjeefifchen und jpaltfüßigen Strebjen tragen unter den Augen fürmliche Blendlaternen. Die von diefen Leuchtförpern aus- gehende Bhosphoreszenz it wundervoll und magisch der Anblic eines bei nächt- ichem Zange der Oberfläche des Waffers fich nähernden, einem glühenden Ballon gleichenden Tieffeeneßes. Unter folchen Umftänden muß allerdings ein befonders feines Sehvermögen für den Tieffeebewohner von hohem Werthe fein. Kum trifft man aber, und das ift eine jehr bemerfenswerthe Ermittelung, dort unten nicht nur die eigentlichen, jtändig in der Tiefe haufenden Wefen an, jondern auch Wanderthiere, die bald nahe der Oberfläche, bald weit von derfelben entfernt fich aufhalten. Jeder, der längere Zeit die pelagijche (frei- Ichiwimmende) Thierwelt beobachtet Hat, wei aus eigener Erfahrung, daß nur wenige Arten das ganze Jahr hindurch bejtändig die Oberfläche bevölfern. Die meiften Formen treten mit auffälliger Negelmäßigfeit während gewifjer Monate auf, um dann ebenfo vajch wie fie kamen, wieder zu verjchtwinden. — 179 — Während. des Hochjommers ijt die Oberfläche jehr arm an Arten, reicher im Herbit und Winter, zu Beginn des Frühjahres am reichten. Zur diefer Heit wimmeln oft die Strömungen, die Birchten der Küften von den herrlichen glas- hellen oder in leuchtenden Zarben eritrahlenden Raviolarien, Medufen, Schwimme polypen, Salpen und allen den Wejen, die für den Soologen gleichwie für den Vhyfiologen eine jo unerfchöpfliche Fundgrube für die Vertiefung unferes Wiljens bilden. Mit Sommeranfang verichivindet dann alle diefe Pracht, und nur einige wenige Arten finden in den jonnendurhhitrahlten Schichten üppiges Ge- deihen. Wohin find nun jene anderen gefommen? Früher nahm man an, Strömungen oder Winde hätten fie in$ freie Meer hinausgetrieben, oder aber fie jeten nach einer Beriode reger Vermehrung abgejtorben. Heute weiß man, daß fie in die Tiefe verfunfen find und daß man fie von daher wieder an’s Tageslicht fördern fan, wenn man fich die Mühe geben und nicht warten will, bis fie während des Winters oder Frühjahres von jelbjt wieder zur Oberfläche auffteigen. In der Tiefe verharren fte theils im ‚ausgebildeten ZYuftande, theils al® Larven. ES jcheinen thatfächlich zahlreiche Dberflächenformen jährlich) abzufterben, während gleichzeitig ihre Larven in die Tiefe finfen, dort den größten Theil des Jahres verharren, um dann weiter entwidelt für wenige Monate aufzufteigen und im Bollgenuß des Sonnenlichtes, der erhöhten Ober- flächentemperatur und der überreich gebotenen Nahrung zu gejchlechtsreifen Thieren heranzuwachjfen. Erjt dur) Anwendung des Tiefjeeneßes gelang es, über die poftembryonale Entwicklung häufiger Oberflächenformen — 3. ®. Schwimmpolypen und Feerwalzen — Auffchluß zu erhalten. Wenn aber Dberflächenthiere zeitweilig fi) nach unten begeben, fo jteht dem gegenüber der Zall, daß eigentliche Tieffeethiere gelegentlich nach oben gelangen, jo 3. DB. mit wirbelnden Strömungen, die während des Vollmondes in manchen Theilen des Golfiteomes, an den fanarischen Infeln u. a. D., aus der Tiefe nad) der Ober- fläche jteigen und alles mit fich reißen, was von pelagischen Thieren in ihren Bereich gelangt. Was das DVorfommen derjelben Thierart in verjchtedenen Meeresichichten verjchiedener geographiicher Gebiete betrifft — man findet oft eine Art maffenhaft an der Oberfläche arktiicher Mecere, die zu derjelben Heit in wärmeren Gegenden hunderte oder taufende von Metern tief lebt —, jo erklärt fich dies, eben jo wie das Auf und Niederfteigen einer Art an derjelben Stelle de Meeres, aus der Empfinplichfeit des Thieres gegen das Licht oder gegen die Wärme. Mehnliche Beobachtungen macht man ja jhon bei Süß- wafjerbeivohnern, und außerdem tjt nicht anzunehmen, daß das Nahrımngs- bedürfniß fie in die Tiefe treibt. Denn dort unten tft zweifellos eher Nahrungs- mangel und außerdem droht den Einwanderern dort unaufgörliche Gefahr von jeiten der echten Tiefjeeberwohner, die in ihrem eigenften Gebiete den Anfümme lingen überlegen find und fie jedenfalls als willfommene Beute begrüßen. D.C. “ — 190 °— Die Sumpf- und Wafferpflanzen zur Bepflanzung von Teichen, Baffins, Springbrunnen in Parkanlagen u. a.*) Bon F. E. Heinemann, Erfurt. Die Verwendung der Sumpf und Wafferpflanzen für Seen, Teiche, Baffins, Springbrunnen u. |. w. in Öärten und Barfanlagen, joiwie für Auz- Ihmücdung von größeren und fleineren Aquarien in den Salons und Winter- gärten war bisher noch wenig befannt und verbreitet, aber dennoch verdienen diefe von ihren Schweitern des Feitlandes jo jehr verjchiedenen, eigenthümlichen Gewächje mehr eingebürgert zu werden. Sie bieten in ihren jonderbaren Formen und mit ihrem eigenartigen Blumenflor jo viel des Interejjanten, daß ihre Kultur und Verwendung dem Bflanzenfreunde dringend empfohlen werden muß. Für die Ausschmüdung unferer natürlichen und finftlihen Oewäfler in Garten- und PBarfanlagen fpielen fte eine wichtige Nolle; wie dde und leer würde 3. D. die unumnterbrochene, ebene Wafferfläche eines Sees oder Teiches erjcheinen, wenn fie nicht von dem jaftigen Grün der Wafjerpflanzen fir das Auge wohlthuend unterbrochen würde. Wie föftlich und labend ift nach des Tages Mühen und Sorgen die Nihe an einem See, dejjen malerische Neize durch eine üppige Begetation und durch die Schatten der am Ufer ftehenden Bappeln, Weiden u. j. w. noch erhöht werden. Wer Gelegenheit hatte, in ftiller Waldeinfamfeit, im fühlen Schatten mächtiger Bäume, umgeben von wunderbaren PBflanzen- formen, Sarnfräutern aller Arten, dem Abendgefange der Bügel zu laufchen und an dem leichten Wellenjchlage der von den feltenjten Gewächjen malerijch unterbrochenen Wafferfläche fein mitdes Auge zu laben und jeinen Geilt zu beleben, der wird die Kunft des Gärtners, welche folche angenehme Ruheplätchen einem jeden Naturfreunde im Garten und Barfe zu Schaffen vermag, mit Freuden begrüßen. Denjenigen, welche über Garten-Anlagen mit Seen oder Teichen nicht verfügen, bieten die beliebten größeren und Eleineren Aquarien für Zimmer, Salon und Wintergarten Erjab. Wenngleich Ddiefelben niemals die großartigen Wirkungen der Natur- Ihöpfungen hervorzurufen vermögen, jo find fte dennoch geeignet, dem Befißer ein Bild von dem Neichthum und der Ueppigfeit der Wafjerbeivohner zu ent- werfen. Außerdem bilden fie einen unübertroffenen Zimmerfchmud und fünnen ihon deshalb jedem Pflanzenfreunde angelegentlichjt empfohlen werden. a. Seen und Teiche in den Garten= und Parkanlagen. Solche Gewäfjer, deren Waiferfpiegel Klar und ruhig ift, deren Unter- grund aus nahrhaftem Boden befteht, und deren Ufer jich Flach in das Wajfer erjtreden, eignen fich vorzüglich zum Bepflanzen mit Sumpf und Wafjergewächjen. Wir unterfcheiden: 1) Oferpflanzen, deren Stengel und Blätter fich über die Oberfläche de8 Wafjers erheben ; *) Bergl. „Vom Büchertiih”, Seite 187. — 1831 — 2) Untergetauchte Pflanzen, deren jämmtliche Organe fich unter Wafjer befinden oder deren Blätter und Blüthen flach auf dem Waffer liegen (Nymphaea) ; : 3) Schwimmende Bflanzen, welche fret auf dem Waiferspiegel Ihiwimmen, und deren Wurzeln den Grund nicht erreichen, jondern ihre Nahrung dem Wafjer entnehmen; 4) Sumpfpflanzen, welche nicht einen tiefen Wafjeritand, aber einen naffen und jumpfigen Untergrund verlangen. Einige von ihnen werden auch als Uferpflanzen benußt. Am meisten vertreten in unferen heimatlichen Seen find die Uferpflanzen, die fich daher auch in den Teich- und See-Anlagen unserer Gärten gewiljermagen als Fortjeßung der bis an das Ufer reichenden Gehölz- pflanzungen vortheilhaft verwenden lajjen. Die jchönften und deforativften Bertreter diejer Abtheilung find: Acorus calamus und deffen buntblätterige Bartetät, Alisma, Arundo, Butomus, Calla palustris, Glyceria aquatica, Hippuris vulgaris, Leersia oryzoides, Menyanthes trifoliata, Polygonum amphibium, Ranunculus, Sagittaria, Sparganium simplex, Scirpus maritimus, Typha angustifolia 2c.*). | Bon umtergetauchten Pflanzen ift Nymphaea (Seerofe) in ihren ver- jchiedenen Varietäten die werthvollite und deforativjte für Seen und Teiche. Außer diefer find noch Limnanthemum nymphaeoides (Seefanne) und Nuphar luteum (gelbe Seeroje) zu empfehlen. Schwimmende Pflanzen find in der europäischen Flora nur in minder- werthen, umbedentenden Arten vertreten, in den tropischen Seen und Flüffen dagegen in großer Mannigfaltigkeit anzutreffen. Auch diefe Laffen ftch zur Dekoration unferer Seen und Teiche recht gut benugen, und gewähren, bejonders wenn fie in größeren oder Kleineren Trupps zufammen auf dem Waffer jchrwimmen, einen eigenartigen, reizvollen Anblid. Bald hier, bald dort vor den Blicen auftauchend, erjcheinen fie als jchioimmende Snfeln. Um das Zerftreiuen der einzelnen Pflanzen zu verhiten, verfertigt man aus Naturholz einen möglichft unregelmäßigen Rahmen und jeßt in diefen die Pflanzen hinein. Die gejchmadvolle Bepflanzung eines großen Sees erfordert nicht minder eine Künftlerhand wie die Anlage eines Hiergartens oder Barfes. Jede Negel- mäßigfeit und jede die Natur beleidigende Künftelet ift zu vermeiden. Die Anlage de3 Sees muß mit der ihn umgebenden Scenerte harmonifch zujammen- wirfen. Da, wo Gehölßgpflanzungen bis dicht an das Ufer reichen, mitljen höhere Uferpflanzen gleichjam als Fortjesung derjelben in Anwendung fommen. Die Uferbepflanzung muß nach Möglichkeit eine unregelmäßige jein und darf niemals den freien Bli auf die größere Mittelfläche des Waffers beeinträchtigen. Lebtere darf nicht in unnatürlicher Weife mit Pflanzen überfüllt werden; größere freie Wafferflächen müfjen mit fleineren Trupps von Pflanzen in der unregelmäßigiten Weife abwechfeln. Für die größere Mittelfläche des Sees *) Deutje Namen für diefe Pflanzen: Kalmus, Frofhlöffel, Rohrihilf, Wafjerviole, Schlangenfraut, Schwaden, Tannenwedel, Reisgras, Dreiblatt, Wafjerfnöterich, Hahnıfup, PVfeilfraut, Sgelsfolbe, Meerfimfe, Kohrfolbe. 2 oder Teiches find Nymphaeen mit ihren jchwimmenden Blättern- und weißen, gelben und rojafarbigen Blumen, unterbrochen von Potamogeton natans (Vaich- fraut), Hippuris vulgaris, Limnanthemum nymphaeoides, Menyanthes trifoliata, Ranunculus aquatilis, Sagittaria u. f. w. von großartiger Wirkung. Ein See oder größerer Teich follte möglichlt von der geräufchvollen Außenwelt abgejchlojfen fein; inmitten des dicht bewaldeten Barfes, mit einer freien Ausfiht auf die fern gelegene Landfchaft und von dem faftigen Grün üppiger Waldiviefen umgeben, ruft er die größte Wirkung hervor. Die Ufer des Sees mitffen mit einzelnen deforativen Bäumen, wie Bappeln, Weiden ır. |. w. bejeßt fein. DQirauerweiven, deren prachtoolle Aelte und Zweige weit über das Ufer Hinaus bis auf den Wafferfpiegel herabhängen, ind von vorzüglicher Wirkung. Unter den jchattenwerfenden Bäumen follten die Shönften Arten der Zarnfräuter, wie Pteris, Asplenium, Polypodium, Struthiopteris und andere angepflanzt werden, indem fie wefentlich zur Vollendung der ganzen Anlage beitragen. b. Die Bepflanzung von Bajjins, Springbrunnen u. a. Gemauerte Baffins, Springbrunnenbeden u. dergl. werden am vortheil- haftejten mit exotischen, Ihwimmenden Pflanzen, iwie Eichhornia, Pistia, Azolla u.a. m. bejeßt, die in Wafjerfübeln oder Aquarien im Zimmer oder Gewächs- haufe überwintert werden. Außer diefen kann man auch) befonders zierliche, wurzelnde ©ewächje, wie Aponogeton, Menyanthes, Juncus, Hippuris, Myrio- phyllum, Limnanthemum u. . w. in der Weife verwenden, daß man diejelben in Töpfe oder Weidenförbehen in gute Schlamm und Yauberde pflanzt und auf den Boden des Baffins verfenkt. Solche Pflanzen werden im Herbjt mit ven Gefäßen herausgehoben und an einem froitfreien Ort bei bejtändiger Feuch- tigfeit überwintert. Ein Baffin, in welchem man Fische unterhält, jollte man jtets mit Wafferpflanzen bejegen. Diefe dienen den Fifchen nicht nur al8 Schlupf- winfel und als Ablagerungsort des Laiches, jondern auch als unentbehrliche vegetabilifche Nahrung. Die Erfahrung hat gelehrt, daß für das gejunde Ge- deihen der Fische eine üppige Vegetation im Waffer unbedingt erforderlich ift. Ssi.den Boden eingemauerte Baffins faßt man fehr zwecmäßig mit Tuff- jteinen ein, füllt die Zwifchenräume derfelben mit Erde und bepflanzt fie mit Sedum (Manerpfeffer), Sempervivum (Hauslauch), Ephen u. dergl. Die Seenelfe. Bon Prof. Dr. W. Hef. Wunderbar jchön it die Flora des Meeres mit ihren mannigfaltig wechjelnden Formen. Demm die „erntelofe Salzfluth” mit ihren unzähligen Huflüffen ift nicht todt und öde an vegetabilifchem Leben, wie man das früher glaubte. Während noch in der Meitte des vorigen Jahrhunderts der berühmte inne den Ausspruch that: „Auf dem Grunde de3 Meeres giebt e& Feine — 13 — Pflanzen, da fie zu ihrem Leben mehr Licht, mehr Wärme, mehr Luft und Bewegung bedürfen als jie dort finden“, fo wifjfen wir jebt, daß auf den fub- marinen Bergen und Thälern eine üppigere Vegetation herrfcht, alS auf dem jonnigen Boden der Erde. Der Grund des Meeres hat feine grünenden Wiejen und jeine wogenden Brärien, er hat auch jeine üppigen Urwälder mit ihren Schlingpflanzen und ihrer FSarbenpradt. Wie auf der Erde die Blätter umd Zweige der Wälder fich wiegen und jchaufelr auf den elaftiichen Wellen der En oder Ächzend und jtöhnend gegen die Wucht des heulenden Sturmes anfämpfen, jo wiegen und jchaufeln fich Aelte und Blätter der langgeitredten Tange auf den fanft da= hinglettenden Wogen, oder kämpfen gegen die jtürmifch branfenden, fchaumbededkten Wellen. Wie die Ober- fläche des Süßwaffer-Teiches fich bededt mit dem zarten Grün des Entenflotts, jo finden wir auf dem Meere die enplofen jchwimmenden Wiefen der Sargajfen, die langjam dahingleitenden Bauminjeln, den Vögeln einen erjehnten Nuhepunft gewährend und die Thiere des Meeres einladend, jich zu jonnen an den Strahlen der Slönigin des Tages. Vie oft Haben wir uns an den prächtigen Farben und zierlichen Formen diefer jubmarinen Vegetation er- göbt, wenn wir im Fleinen Boote über das Ddurrch- fihtige Eare Wafjer die Küfte entlang fuhren. Da wechjelten die faftig grünen gefräufelten Blätter der Wlvaceen mit den vofenrothen uud purpurnen fadenförmigen, wiederholt gabeläftigen oder zart gefiederten Ceramieen und den prachtvol! farminrothen blattartigen Deleffarien; während aus den gewaltigen Büjcheln der dunfeln Yaminarien gezadte Blafentange hervorjahen. Schönfarbige Blüthen haben zwar die jubmarinen Pflanzen nicht aufzuweifen; aber dennoch finden wir auf dem Meeresboden Flächen, die völlig mit Blumen bedect find. E3 find dies Thiere — MVilanzenthiere oder Bolypen — umd Ddieje Thiere zeigen im Meere jolche Zarben und Oeftalten, wie wir fie auf dem Yeitlande nur an Pflanzen zu fehen gewohnt find. Während wir von den Meerespflangen nur wenige und zwar nicht die Schönften im Aquarium halten fünnen, gelingt uns die bei derjenigen Abtheilung der PBflanzenthiere, welche man die See- anemone, Actinia, genannt hat, ohne große Mühe. „Oleich farbenpräctigen, jtengellojen Blumen”, jagt Hacdel, „Jigen die Aetinten jtill und regungslos auf den Steinen de3 Aquarium, wie in ihrer fühlen Heimat auf den Teljen und in den jtillen Orotten der Meeresküfte. Bald fehen wir fie einzeln, bald in fleineren oder größeren Gruppen beifammen. Die einen gleichen mehr einer gefüllten Rofe, einer üppigen Georgine oder einer prächtigen Cactusblüthe; die anderen haben mehr Aehnlichfeit mit einer gefüllten Nelfe, einer bunten Tulpe oder einer zarten Anemone.“ Unter ihnen. müffen wir der Seenelfe (Actinoloba dianthus, Dlainv. ; dig. 16), den Preis der Schönheit zujchreiben. Graziös fteigt der fchlanfe Fig. 16. Seenelke (Actinoloba dianthus). — i4 — Körper wie eine Säule gegen 17 cm hod) empor. Mit breiter Bafis ift er auf Mujcheln, Steinen und dergl. feitgeheftet. Sein oberer Theil ift von einem Ringe umgeben, und oberhalb defjelben befindet fich die Mundfcheibe, in Deren Mitte die Munddffnung liegt, während ihr fünflappiger Nand die zahlreichen, furzen Fühlfävden trägt, welche beitändig Hin- und herwogen. Die Farbe ift jehr verjchteden: braun, gelb, fleischfarben oder rein weiß. Nehmen wir die Ihiere aus dem Waffer, jo ziehen fie fich zufammen, und ftatt der zierlichen Form fehen wir eine Oallertfugel vor uns, an der eine Vertiefung die: Stelle anzeigt, wo die Mundjcheibe jammt ihren Fühlfäden eingezogen ift. (Schluß folgt). Die Sijche in der Sandesausftellung zu Graz. Drei Biertheile der Ausftellungszeit find vorüber und das muntere Volf der Filche, welches jonft feine Grenzen zu achten gewohnt ift, hat fich in den Menageriezellen der Ausjtellung ziemlich zurecht gefunden. Die Möglichkeit, die in ihrer Widerftandsfähigfeit jo jehr verfchiedenen Filch- gattungen durch zwei Monate bei der argften Sommerhite am Leben zu’ erhalten, bildete Tange die Sorge de3 diejen Ausftellungszweig bejorgenden Steiermärfifchen Fijchereivereins, Ein Um- ftand war es bejonders, der diefe Sorge jo fehr erhöhte, und faft hat es den Anjchein, als hatte gerade der jo fehr beforgte Umftand zum Guten geführt. Das Auzftellungsgebäude fir die Filcherei beißt zur Wegjchaffung der nöthigen Wafjermaljen feinen Abfuhrfanal; e3 wurden Daher zur Be- hebung diefes Mebelitandes zwei Sicfergruben angelegt, die das abfließende Wafjer aufnehmen und dem auffangenden Schottergrumde zuführen jollten. Um diefe Auffaugung dauernd zu erhalten, durfte den Gruben nicht viel Waffer übermittelt werden und doc) benöthigte man des Wajjer- wechjels, um die zum Leben genügende Menge Luft den Filhen bieten zu Fonnen. Um beide Zwede zu erreichen, geringen Wafferverbrauch und doch viel Luft für die Filche, wurde für jedes Aquarium abgejondert eine Luft: und Wafferleitung hHergeftellt. Durch diefe Vorrichtung, welche Herr Wendl, Laborant am phyfitalifchen Inftitut der Univerfität, mit großer Genauigkeit ver- fertigte, wurde die heftige Beunruhigung der Fifche vermieden, welche durch einen direkten Waljer- ftrahl im Aquarium hervorgerufen wird; die Fiiche befinden fich bisher fehr wohl, die Sterblid)- feit hat bald nach den erjten Afflimatifationstagen gänzlich aufgehört. Mean Fonnte Feine befjere Prüfung für die Güte der Aquarien-Einrihtung befommen als die, daß e3 gelungen ift, die Madü- Maräne durch acht Tage zur Schauftellung zur bringen. ES dürfte der erjte Fall in Defterreich fein, diefen edlen, aber überaus heiffen Fifch in eine Ausftelung zu bringen. Das Berdienjt hie für gebührt dem Steiermärfifchen Fijchereiverein für die Einrichtung der Aquarien, gebührt aber in viel höherem Maße dem Ausfteller Herrn Mar Freiheren von Washington. Diefem Neftor und erften Pionier der Fünftlichen Filcgzucht in Steievmarf und in der gefammten Monarchie ift 3 gelungen, die Madii-Maräne, deren Heimat der Madü-See in Pommern ift und von der es hieß, daß ihre Einbürgerung eines Sees von mindeftens 100 Fuß Tiefe benöthige, in Pols (und von da in anderen Theilen der Monarchie) einzubürgern, in einem Teiche, defjen größte Tiefe etwa 36 Fuß erveiht. Die Madi-Maräne ift freilich mittlerweile aus, der Ausftellung verfchmunden, aber noch leben zahlreiche andere Fifchgattungen, welche der Anftalt für Fünftliche Fifchzucht des Freiheren von Wafhington auf Schloß Pols alle Ehre machen. ES werden zur Anjhauung ges bracht die aus Kalifornien eingeführten Bachfaiblinge, die Negenbogenforelle, zwei Fifehgattungen, welche fich befonders für unfere jubalpinen Gewäffer eignen, in welchen die heimijche Forelle nicht mehr ihren Aufenthalt nimmt, und die fich durch ein jehr. bedeutendes Wachsthum auszeichnen. Wie Häglih nimmt fich dagegen der in zwei: Jahrgängen ausgejtellte heinrifche Saibling aus; doch um nicht ungerecht geziehen zu werden, müfjen wir befennen, daß feine heimatlihen Fluthen in viel höheren Bodenerhebungen bei geringerer Temperatur ihr Bett haben. Auch die Feider nur in Exemplaren heuriger Brut ausgeftellten fchottiihen Hodhlandsforellen Iicheinen jehr vielverjprechend zu jein, denn fie haben die Furze Spanne Zeit ii’der Austellung UNE Bilane au „Blätter für Anunden-, Terenrienftenme, I. BD. Magdeburg, der 30. ). September 1890. Ne 19, für ihr Wahsthum tühtig ausgenübt. Wie jehr muß aber erft das Herz des Züchters erfreut werden über den Anblid der amerifaniihen Kovellenbarjche. Fifche im zweiten Lebensjahre von jo bedeutender Größe, dabei von einer anerfennensmwerthen Zähigfeit im Ertragen von filh- Yihen Unbilden und von einer Freßgier, mit der e3 Fein Haififh aufnehmen Fann, wird man fchmwerlih finden. Etwas abjeitS von diefen Gattungen mußte aus technischen Gründen das Aguarium mit den Aalen gejtellt werden. Lange ehe das dfterreichiiche Minifterium, ehe der Dejterreichiiche Fiichereiverein in Verbindung mit dem Deutjchen Fijchereiverein fein Sntereffe fiir die Einführung des Aales in das Donaugebiet befundete, hatte Freiherr von Wafhington Yale nad) Steiermark verpflanzt, freilich mit der traurigen Ausfiht, auf Nahmwuchs verzichten zu müjfen, indem das Aalpaar getrennt von Tifeh und Bett durch mehrere Jahre lebt. Die in Form und Größe von Regenwürmern bezogenen nnd ausgejebten Male erfreuen jich in Steiermark eines grogen Wahsthums, wie uns die ausgeftellten Cremplare bemeijen. Werfen wir auch einen Blick auf die Goldorfen, einen genießbaren Fifch, der fi im mwärmeren Wäfjern aufhält und ein gutes Wahsthum hat, und betrachten wir uns danıı das Aquarium mit den Soldfchleihen. Gar mancher Beobachter wird fich die Krage gejtellt haben, warum aus diejem Aquarium die „todten“ Filhe nicht entfernt werden; zeitweife liegen ganze Haufen diejer Filhe in einer Ecke, jtefen vegungslos in den Pflanzen, liegen auf der Seite, auf dem Rüden, furz, benehmen fich nur nicht wie der Filh im Wafjer; infolge dejjen jagt man ihnen nad, daß fie jchlafen; ob ihnen damit eine Ehre angethan wird oder vielleicht ein Unrecht gejchteht, dariiber wollen wir hier nicht forfchen. Ehe wir dieje Fiichzuchtanftalt verlafjen, müffen wir noch eines Kunftproduftes derfelben erwähnen, nämlich des Maulthieres unter den Fijchen, des Baftards aus Forelle und Saibling, eines Fijches, der wohl das Ichmadhafte edle Fleijch jeiner Ahnen erzeugt, der aber ihre fonftigen Eigenjhaften nicht everbt zu haben jcheint, denn er pflegt ein bejhauliches Dafein. — Eine mirdige Tochter diefer Filchzucht= Anftalt ift jene des Grafen Viktor Wimpffen auf Kainberg, die mit großem Eifer und ohne bedeutende Koften zu jcheuen, bejtrebt ift, ebenfalls neue, für Steiermarfs Sewäfjer pafjende Fifchgattungen zu züchten und jomohl in die eigenen, wie im öffentliche Ge- wäljer auszufesen. PBrächtige Eremplare des amerifaniihen Badhjaiblings und der Regenbogen= Borelle werden ung zu Geficht gebracht und wir fünnen nur lebhaft bedauern, daß die von diefer Anftalt gezüchteten Shmwarzbarjche einem tüctijchen AUnmetter zum Dpfer fielen und in Folge dejjen der Austellung entzogen wurden. Aber auch für den großen Marftfiich, den Karpfen, jorgt dieje Anftalt in hervorragender Weife, denn prächtige Spiegel- und Xederfarpfen reizen Freitags den lüfternen Gaumen. Graf Wimpffen hat auch die Pläne feiner Fifhzucht-Anftalt und deren Apparate zur Ausftellung gebradit. Die Sammlung verjchievener Brutiyfteme in der Anftalt des . Grafen Mimpffen wird vervollftändigt durch die Apparate aus der Freiheren v. Arnim’ichen und der Freiherrn von Wafhingtonihen Fiihzuht-Anftalt und durd) die Apparate des Steier- märfiihen Fifchereivereines. Mit Stolz kann Steiermark auf den fehr praftiichen Apparat feines leider viel zu friih verftorbenen Landesjohnes Brunnlehner Hinweifen. Zur Veranfhaulidung der fünftliden Zucht hat der Steiermärfifche Filchereiverein die Karte des Profefjors Nitjche ausgeftelt, um durch diejelbe zu bemeifen, wie leicht die Bevölferung unferer Wäafjer durchgeführt werden fünnte, wenn unfere Fijchereirecht3-Befiter und bejonders die Wald-Großgrundbejiter ihr Perfonal zu diefen Maßnahmen mehr hevanziehen würden. Graz, 19. Septbr. 1890. Dereins-LTachrichten. Verein der Aguarien= und Terrarien- Liebhaber zu Berlin. Vorbemerkung: Ueber die Situngen in der Zeit von Ende Juli bis 5. September d. $. werden feine Berichte veröffentlicht werden, da in denjelben ausjchlieglich Ausftellungs-Angelegenheiten bejprochen wurden, und diejelben daher für die nicht zugegen Gemejenen fein Anterefje bieteıt. Drdentlide Sigung vom 5. September 1890 im Rejtaurant „Zum eijernen Kanzler”. Beginn 81 Uhr. Herr Hefie theilt zunachjt mit, daß Der bisherige Vorfigende, Herr Lehrer — 156 — W. Hartwig, fid) aus Gejumdheitsrücjichten gezwungen jah, fein Amt im Verein niederzulegen, und fordert die VBerfammlung auf, für die Zeit bis zum 3. Dftober, dem Wahltage des meuen Borjtandes, einen provijoriichen Borfibenden zu wählen. Die VBerfammlung entjpricht diefem Wunde dur Wahl des Herin Violet, und erflärt fich diefer Herr mit der auf ihr gefallenen Wahl einverftanden. — Im Berlauf der Situng werden alsdann folgende Anträge gejtellt und genehmigt. Antrag Violet: 3 fol auf den 26. September d. $. eine außerordentliche Generalverfammlung berufen werden mit folgender Tagesordnung: Verlegung des Schlufjes des Gtatsjahres vom 1. Dftober auf den 31. Dezember jeden Sahres. — Antrag Hefe: ES fol eine Kommiffion, bejtehend aus 7 Mitgliedern, zur NRevifion der Sabungen niedergejetst werden. Sn diefe Kommiljion werden folgende Herren gewählt: Nitfhe, Hejje, Hothorn, Violet, Unger, Marquardt, Schmiedede Mddanı theilt Herr Violet mit, daß in den Verein als neue Mitglieder aufgenommen find: 1) Herr Eijenbahnjefretaivr PB. EC hröter, Berlin; 2) Herr Direftov Dr. med. Richter, Pankow b. Berlin. Im ferneren Verlauf der Situng wird bejchlofjjen, für das Bereinshlatt einen genauen Bericht über die diesjährige Ausftellung zu erlaffen und jtellen fich verjchiedene Herren fiir Diefe Arbeit beveitwilligjt zur Verfügung. Herr Nitfehe übernimmt Süßmwafjer- Aquarien, Herr Helje Seewafjer- Aquarien und Terrarien, Herr Siehe Pflanzen und Pflanzendeforationen, Herr Simon Apparate. Sämmtliche auswärtige Mitglieder jollen je ein Eremplar des Ausitellungs- fataloges jomwie je einen Ausftellungsfalender Eoftenlos zugejandt erhalten. Schluß 11 Uhr. Sreitag, den 26. September d. G. Außerordentlihe Generalverfammlung im Grand Reftaurant Aleranderplat. Beginn 81/ Uhr. Tagesordnung: 1) Berathung und Adftimmung über den Antrag auf Verlängerung des Vereinsjahres bis zum 31. Dezember v 2) Bericht der für die Umänderung der VBereinsjabungen gewählten Kommilfion. Vreitag, den 3. Dftober d. %. Hauptverfammlung im Grand Reftaurant AUleranderplab. Beginn 8, Uhr. DVorausjichtliche Tagesordnung: 1) Berlefung und Geneh- migung des Protofoll3 der letten Situng. 2) Wahl des Vorjtandes. 3) Rechnungslegung des Kaflirers. 4) Vereinsangelegenheiten (vergl. $ 5 der Satungen). Die auswärtigen Mitglieder merden höflichit auf $ 3 und 5 Hingemiefen. Stagefaften. 41. Herin F. ©. in Berlin: Die betreffenden Rezepte, welche Ihnen von dem Lejen der „Sartenlaube” her vorjchweben, lauten: „Beihädigte Stellen an Aquarien Fanı man mie folgt leicht vepariven. Man mifcht gleiche Theile Drange- Schelaf und feinjt pulverifirten Bimsjtein innig zufammen und trägt das gejchinolzene Gemifch in warmen Zuftande auf die jchadhaften Stellen. — Eine gute Kittmafje für Aquarien erhält man auch dur Zufammenjchmelzen von Schmwefelblumen und feinft gepulvertem Bimsftein. Beide Majjen Fitten Glas, Holz und Metall”, Damit wäre Ihnen denn das „Verjuchsfeld‘ gegeben. 42. Herin E. Lampredht: Ihre Anfrage bejtätigt auf’S neue, daß die zuerit von der „Zäglichen Rundfehau” gebrachte und dann in andere Zeitungen übergegangene Mittheilung über die Auffindung der „öfterreihijchen Natter (Coronella austriaca)” zwijchen Müllvoje und Beesfom in der Mark Brandenburg vielfach die Meinung erwedt hat, als handele es fich um eine wirklich Öfterreichifche, im Deutschen Reich nicht heimifche Art. Dem gegenüber fei betont, daß jene Natter nicht nur in Defterreich zu Haufe, fjondern über ganz Deutjchland verbreitet ift, ja im einzelmen Gebieten, 3. B. in der Pfalz und in Thüringen, jehr häufig auftritt, weshalb fie Bechitein 1800 geradezu Coluber thuringiacus (thüringjhe Natter) nannte. Die Bezeichnung „austriaca“ oder Öfterreichifch ftammt von dem Wiener Foriher Laurenti her, welcher die Natter, als er fie zuerjt (1768) bejchrieb, damals eben nur aus feiner Heimat fannte. Da aber weder die Laurenti'jche noch die Bechjtein’fche Bezeichnung zutreffend war, jo legte der Berliner Zoologe Merrem 1820 der Natter den Artnamen laevis (glatt) bei, weil fie fich durch vollfommen glatte Schuppen auszeichnet. Dom Büchertijch. Agquarium, Terrarium und Zimmergewähshäuschen, ihre Verwendung, Bepflanzung 2c. von F. E. Heinemann in Erfurt. (Leipzig 1890, Hugo Voigt’S Buchhandlung für Landwirth- Pe — 157 — Thaft und Gartenbau.) Die „Garten-Bibliothef”, welche der Inhaber der befannten Erfurter Kunft- und Handelsgärtnerei, F. E. Heinemann, erjcheinen läßt, it um ein neues Heft, Wr. 16, vermehrt worden. Dajjelbe verfolgt zwei Ziele: einmal, den Naturfreund zur Einrichtung von Aquarien, Terrarien und Keinen Gewähshäufern für Zimmer anzuregen und ihm durch Kunze Anleitungen zur Bepflanzung und Sujtandhaltung dabei zu unterftügen, und das anderemal, die für diefen oder jenen Zwec geeigneten Pflanzen, in Abtheilungen gruppirt, unter Angabe der Verwendung und des Preifes dem Leer vorzuführen, jodak der Liebhaber bei Bedarf gleich Die nöthigen Winfe erhält. Die Schrift, deren Inhalt duch eine Anzahl Hübjcher Abbildungen an- Ihaulicher gemacht wird, umfaßt 40 Geiten umd gliedert den Stoff folgendermaßen: Die Sumpf: und Waljerpflanzen in ihrer Verwendung a) für Seen und Teiche in Garten- und Parkanlagen, b) für Bajfins und Springbrunnen umd c) für Zimmer-Aquarien; ds3 Terrarium und Miniatur= Gewahshaus und die für diejelben empfehlenswerthen Pflanzen; ASmjektenfvejlende Pflanzen. In welcher Weije die Bedeutung und Verwendung der Sumpf» und Wafjerpflanzen gejchildert wird, mögen die Lejer aus dem im vorliegender Nr. der „Blätter“ wmitgetheiten Artikel des Berfafjers der Schrift erfehen, Indem wir noch erwähnen, dag 75 verjchiedene in- und ausländijche Sumpf- und Wajjerpflanzen und 22 Terrarium-Gewächje aufgezählt und furz charakterifirt werden, verfehlen - wir nicht, auf die Hübjc ausgeitattete und vecht praftiiche Schrift aufmerffam zu machen. Die Zeitihrift: „Der Zoologiihe Garten“, rvedigivrt von Dberlehrer Brof. Dr. F. €. Noll, Verlag von Mahlau & Waldfehnidt in Frankfurt a M. (Preis jährlih 8 ME.) enthält in Nr. 7 und 8 des XXXT. Sahrgangs: Zucht von Wildfagen im der Gefangenjchaft; von Goffart, Iufpeftor des zoologishen Gartens in Düffeldorf. — Die Borfenratte der Philippinen, Phloemys Cumingi, Waterh., lebend im Dresdener zoologijchen Garten; von A. B. Meyer. — Spradmijjenfhaft und Naturmiljenichaft; von Dr. med. Wilhelm Strider. — Bericht des Berwaltungsrathg der Neuen Zoolog. Gejellichaft zu Frankfurt a. M. vom 26. Juni 1890. — Srühjahrsberiht aus Moskau; von EC. Greve. — 300-Biologijhes aus Paris; von Ernit Triedel in Berlin. -— Das Aquarium der Flora zu Kölı; von Ernjt Friedel. — Der Zeilig; von Eduard Rüdiger. — Drei Gedenftage zoologijcher Gärten; von dem Herausgeber. — Ueber einige jeltene Thiere des Berliner zoologiihen Gartens; von Dr. Ernjt Schäff, Berlin. Mit 1 Abbildung. — Die Lummen auf Helgoland; von dem Herausgeber. — Bemerfungen über die Lebensmweife der Dorneule, Agrotis spina; von R. v. Xendenfeld. — Die Raub- fäugethiere des Teutoburger Waldes; von Heinrih Schadt. — Erklärung. — Korrejpondenzen. — Kleinere Mittheilungen. — Litteratur. — Nefrolog. — PBerjonalverämderung. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitjchriften. Kleine Mittheilungen. Zo0ologijhe Stationen. Herr Prof. U. Komwalewsfy aus Ddefja fam vor einigen Wochen nah Sebajtopol, um dajelbjt die Vorbereitungen zur Einrihtung einer biologijgen Station am Strande zu leiten. Die Station wird fi in einem dreiftödigen Gebäude befinden. Sm erjten Stockwerk werden das Aquarium und die Becfen aufgejtellt, im zweiten Stod werden das Laboratorium, die Arbeits-fabinette mit Aquarien nah) Neapolitaniichem Syitem untergebradit, und im dritten die Bibliothek, das Mufeum, die Diveftor-Wohnung 2c. Als Hauptfond für die neue Anjtalt dient die von einem Kern Bodisfo gejtiftete Summe von 5000 Rubeln, die übrigen Unfoften der Anlage jollen durch eine Sammlung gededt werden. B. 3. Eme Epidemie unter den Fifchen herrjchte im Luremburgifchen, wie aus Brüfjel unterın 26. Augujt berichtet wurde, jchon jeit längerer Zeit. Tag für Tag bemerkte man längs der Fluk- ufer todte Barben, Schleie und Barjche, der Krankheit erlegen. Alle die Filche hatten dicht bei den Kiemen große Eiterbeulen, an denen fie erjtidt waren. Troß zahlreicher Unterfuhungen hat man dem Urjprung diejer Epidemie nicht aufklären Fonnen. BSrieffaften. Heren A. v. W., Graz: Vielen Danf für die Sendung! Fragen im nächiter Nummer. — „Dixi“: Shre Anregung bietet viel Auterejfe. Sie wird aber amı beiten mit Beginn des neuen Sahrganges verwirklicht. — 188 — F. C. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt, Die Naturalien=Handlung Samen: und Blamenhanohing, i " ü oe su Biligfen ein | Hol WIN, nehlüter in Halle a. d. Saale eg empfiehlt ihre Prüparationswerkjtätte für a) Vieredig, 33cm | Ausjtopfen bon Säugethieren und Vögeln, fang und 23 cm | bejonders von Hirfh= und Nehföpfen. Bei a folider Arbeit mäßige Preife und jtodhaltern an prompte Bedienun g. [155] den Geden und - Hahn zumWafjerz ablajjen, leer & Std. 12 ME; bepflanzt 15 ME. Sehsedig, 33 cm lang und 33 cm breit, mit Löwen füßen und Hahn zum MWajjerab- \ Laijen, leer a Ste. 62, ME; Binnen Kurzem erjcheint: Autlihlams Anplihien um Areptilien von Sleikgeitig em j „eo piehle die gangbar- Hruno Dürigen. iten und beiten Waflerpflanzen für Mit 12 pradtigen Sarbentafeln Aquarien; a) Trianea bogotensis, a Std. 40 Pf., 10 Std. 3 an in 12 Lief., a A 1,25. b) Vallisneria spiralis, a Ste. 60 ®f., 10 Std. 5 ME. J c) Aponogeton distachyon, a Std. ı Mit. 20 W. ULEB’ Irde Derlagsbuchyandig., Magdehurg. d) Isolepis gracilis, a Std. 50 Bf. e) Cyperus papyrus, a Std. 75 %f. bis 2 ME. BIZIFIDTETERNGH Ferner Goldfischglas nie Isolepis- Kultur, will = fommtenes und itberrajdhendes Gejhenf zu jeder Gelegenheit » ee Inn. 5 Greutß je Berlagsbuchhandlg. Preisverzeichnijje jtehen Eojtenfvei zu Dienftern. [151] in Magvenurg. BE Soeben erjchienen: - nn — Die Reptilien und Amphibien Katechismus für Aqnarienliebhaber in Fragen und Antworten Deutschlands ee n I Mit vielen Abbildungen. ir a2 und Bild. Preis: M.1— fi. — AM. Eine fyflematifde N ns; Bearbeitung in Deutjchland Euafnnbenen Kriehthiere as Cerrarium, und Lurche feine Einrichtung, Bepflanzung u. Bevölkerung. von Von Hermanı Ladhımanıt. Hermann Lahmann, Mit 5 Bildertafeln und 87 Holzjhuitten. Verfafler von: Preis: AM 3.— = fl. 1.86; geb. AM 3.60 — fl. 2.235. W, „odte Giftfdilangen Europas‘, „Das Serrerium „Dentfhlands Schlangen‘ Mit VI Tafeln und 57 Abbildungen im Text. = Preis: 240 Seiten gr. SI ME. 4,50; = eleg. geb. ME. 5,50. Dur) jede Buchhandlung zu beziehen! [152] Berlin S.W. 11, Paul Hüttig, Anhalt-Strage 6. DVerlagsbuchhandlung. — Tufsteine, Grottensteine, Aquarieneinsätze, — 0. Zimmermann, Hol. Greußen 1./Zh. [153] — Preiölijten frei; meitere Auskunft beveitwilligft. — Aquarien und Terrarien. 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Hierzu eine Beilage des Bibliographifden Inftituts in Leipzig, das Erfheinen der neuen, dritten Auflage von SBrehms Cier- leben ankündigend, die wir hiermit befonderer Benhtung empfehlen, a Beftellungen durd) jede Buhhand- erausaeaeben von der Anzeigen fung [owie jede Poftanftalt. > 3°9 werden die gefpaltene Yonpareille- reut; [hen Verlagsbudijandlung geile mit 15 Pf. beredinet und Auf- Preis jührlid” Mark 3.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Unmmern. Magdeburg. gegengenommen. N TINO ROTEN trrinen PEELIDPUENERTENERDERLERENEUERDUUKENENDDDERENUDDERDUENDNDENDENODERENNOEERDERDERDENEUDEERNEREENDDETENEENODEOINENERENENENEUNNNDUNDERERTENNDEREERNNDDREREENEDEREREUDENDDEENUENENEUNDERRERDERENDERENDERERERDONVORDERE NE 20, Schriftleitung: Brung Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8 TI. Band. Snbaflt: Bericht des Vereins „Aquarium“ zu Gotha über Waijerpflanzen-stultur. — Brof. Dr. ®. Heß: Die Seenelfe (Ftjebg.). — B. Dürigen: Das Terrarium im Winter. — PVereinz-Nach- richten. — Kleine Mittheilungen. — Anzeigen. Wafjerpflanzen - Kultur. Kr noch furze Zeit, und die einheimifchen Wafjergewächfe in den Zimmer: Aguarien werden niedergehen. Wir find genöthigt, uns nach Erfas umzufehen. Da ift die Auswahl gering. Unfer Verein machte Schon im Nr. 1 und 2 Ddiejer Blätter auf geeignetes Material aufmerfjam und nennt zu den dort erwähnten Arten hier eine weitere, deren Zucht im Zimmer-Nguarium während des Winters als eine danfbare bezeichnet werden faın. ES tft die als „‚fleischreiiend”‘ befannte Utrieularia vulgaris, ver Wafjerijhlauch, eine Schwimmpflanze ohne Wurzeln. - Man benubt von Dderjelben die Winterfnojpen, da die Mutterpflanze bereits ab= gejtorben over im Abjterben begriffen ift. Die Siuojpen Haben die Geftalt von größeren over Kleineren Schrotförnern. Der zufünftige Stengel und Dejjen Dlattgerüft jind darin vorgebildet und auf engem Naume bewunderungsiwürdig zujfammengelegt. Die Knofpe ist nach furzer Winterruhe zum Erwachen zu bringen. Man jtellt jie zur diefem Zivecke, in ein Wafjergefäß gethan, in einem angewärmten Naum, etwa der Wohnitube, auf. Im nicht langer Zeit beginnt jich das Sinojpenfnäuel am runde aufzuwideln, indem fich hier die Stengel- anlage jtredt. Es ijt zwecmäßig, die junge Pflanze erft dann in das Aquarium überzuführen, wenn jie fingerlang angetrieben ift. ES wird dann dem Filchen nicht mehr jo leicht, mit dem Nejte der Sinojpe, welcher wie eine Haube auf dem vorderen Ende des Stengels jigt, ihr böfes Spiel zu treiben. Um mit dem Gewächje Wirfung für das Auge zu erzielen, legt man die jungen Bflänzchen in Zorm einer Rofette auf die Wafferfläche des Aquarium. I jolcher Anord- nung machen die Pflanzen den Einprucd eines feinen Spitengewebes. Da ich Utrieularia nicht in die Tiefe jenft, fondern dicht unter der Wafjeroberfläche Ihrwimmt, die Adyäfionsichicht auf diefer aber das jehöne Bild beeinträchtigt, jo — 1% — it e8 gut, für das Agquariım einen jtaubfreien Naum zur Berfügung zu haben, beffer, eg mit einer Ölasplatte zu überdeden, eine Einrichtung, die das Gedeihen der Wafferpflangen außerorventlich fürdert. — Zum Blühen haben wir Utrieu- laria im Himmer-Aguarium noch nicht gebracht. pnlich der Utricularia vulgaris vermehrt fich auch Hydrocharis morsus ranae, der Srojchbig, duch Winterfnofpen, welche ich für gewöhnlich etwas Ipäter im Yimmer-Aquarium entwiceln als diejenigen jener; doch laffen fie jich durch anfüngliches Warmitellen in einem bejonderen Gefüge früher zum Leben wecen. Bevor die junge Bflanze alsdann in das Aquarium eingebracht wird, muß ste allmählich abgehärtet werden. Die Blätter unjeres Gewächjes gleichen Wafferrojenblättern im verfleinerten Meaßftabe und jchwimmen auf der Ober- fläche des Wafjers. Der Stengel it jeher furz. Die Saugwurzeln hängen in das Waffer hinab. Wenn die Filche. diefe auc abzunpfen follten, die Weiter- bildung der Pflanzen wird dadurch nicht wejentlich gejtört. Die in der Sinojpe aufgejpeicherten Stoffe liefern vorerit die Nahrung. Boden it zum Gedeihen des Frojchhifjes nicht notwendig. Zuviel, zumal Direftes Sonnenlicht (übt Die Blätter leicht verfümmern, vergilben, fich einvollen. Auch hier tHut das Über decken des Aquarium mittels einer lasplatte gute Dienfte: das Licht wird gemildert; die Wärme des Waffers umd der Luft darüber bleibt eine gleichmäßige; die Luft zwifchen dem Wafler und der Olasplatte nimmt den für die Schiwinm- pflanzen und emportauchenden Gewächje zuträglichen Feuchtigteitsgehalt an; die falte Zugluft, die trocdene Stubenluft, Die jengende Wärme des Dfens, welche oft ichon Durch das Bewegen eimer Tıär in einem Schwalle in das Aquarium gedritckt wird, bleibt ohne ftörenden Einfluß auf dasselbe. —_ Eine Pflanze, deren Zucht im Zimmer - Aquarium während des Winters uns jahrelang vergebliche Mühe verurjacht hat, it Myriophyllum proserpinacoides, daS „Herpestes“ der Gärtner, das „amerifanijhe T ee der Berliner. Der wachsthumsfräftige Theil der Bflanze ift emportauchend. In dem Make er ich verlängert, finft der geftrecdte, für jeine Länge jchwere Stengel rüchvärts unter das Wafjer, um jo, durch die Tragkraft des Wafjers verftärft, Das vordere Ende der Pflanze über der Oberfläche zu halten. Unter allen Wafferpflanzen ift Myr. pros. in der Tracht dem ährigen Taujendblatt, Myrio- an spicatum, am ähnlichiten. Um eimem etwaigen Liebhaber Ddiefer Pflanze zu einem YZuchterfolge zu verhelfen, wird es am Blaße fein, unjere Erfahrungen mit ihr befannt zur geben. Er wird danı jeine Maßnahmen danach treffen können: Wir erzielen in unjerem Teich-Aquarium, bejonders während des Herbites, au Myr. pros., obwohl e3 das Sind einer würmeren Gegend it, fevderkieldicke Stengel von oft ungewöhnlicher Zänge, fümen es jedoch, der Temperatur unferer Höhenlage zufolge, im Freien nicht überwintern. Da die Pflanze reichlich mit Nejerveitoffen beladen ift, war die Hoffnung vorhanden, jie gut durch den Winter zu bringen. An Meitglieder unjeres Vereins vertheilt, wurden jte im Kalthaufe der Gärtner umd in Aquarien unter den verschiedensten Licht- und Temperatur- Berhältniffen während der falten Jahreszeit gepflegt und beobachtet. Der Erfolg “v — 191 — war fein zufriedenstellender: Die älteren Iheile des Stengels faulten unverhältnis- mäßig jchnell an; die Seitentriebe wurden fitmmerlich; dag vordere Ende Der Vflanze jpindelte, franfte. Nur in Einzelnfulturen, vorgenommen in jogenannten Einmachegläfern, überwinterte fie leivlich, und lieferte jte Schmächtige Triebe zur Nachzucht fir den Teich und zu ferneren Verfuchen. Auch in dem Verfuchs- Aquarium des Vereins, welches in einem hellen Naume, der jonft noch als Naturalienfabinett benugt wird, aufgeftellt it, blieb das Nejultat der Bemühungen hinter allen Erwartungen zurücd. Hier waren e& befonders zwei Übelftände, die jHädigend einwirkten: ein oft überheizter Ofen und die Bentilationsflappe itber dem Aquarium. Die feinen Blätter de8 Myr. pros. erjchienen häufig vie ver= jengt und vermochten jich dann nicht wieder zu erholen. Iroß der wahrlich für Bilzbildung ungünstigen Verhältniffe wurden die Spiben der WBflanze von „Schimmel“ befallen, und die Hälfte des Beitandes war in furzer Zeit rummirt. — Da griff Schreiber Ddiefer Zeilen zu dem Mittel, das acer durch Olas- tafeln von oben her abzujchliegen. Die Wiedergabe des Gedanfenganges, Der ihn hierbei leitete, ift ohne Zwec; genug — er erwies jich als richtig. Die Bilanzen gejundeten. Alle vom Bilze befallenen Spiten trocneten binnen einer Woche ab; weiter unten blieben die Stengelitumpfe lebenzfräftig und trieben nac) und nad) Zweige. Die noch nicht vom Bilze befallenen Stengel begannen in der Folge zu wachjen. Dabei zeigten jich die Stengelglieder gedrungen, Die Blattgquirle dicht; ihre Abjtände waren normal. Die Bflanze erjchten Durc)- aus nicht gejpinvelt. Auch die anderen Pflanzen im Aquarium erwachten zu neuem Lebeıt. Nach einigen Wochen bildeten die itber das Waffer Hinausitehenden Stengel- und Zweigenven von Myr. pros. in ihrer Gefammtheit einen Anblid, wie er veizender nicht gedacht werden fan. Der Superlativ des Ausdrucds it hier voll gerechtfertigt. Wie in einem dichten Nadelholzbeftande, einer Tanmentwedel- fultur erhob fich Stämmcehen an Stämmechen (Stengel an Stengel) jenfrecht in die Luft, in ganzer Höhe mit zartem, regelrecht durchbrochenem Blattwerfe von blaugriimer FZärbung bejeßt, luftig und duftig! Noch mehr: Jedes diejer Pflanzen- gebilve war die meiste Zeit des Tages überjüet mit £laren Waffertröpfchen, oft mehrere an einem „ieverblättchen. Bei günstiger Beleuchtung zumal bot das einen wundervollen Anblid. Einen Märchenwald nannte e3 bezeichnend ein Beichauer. — Die Wafjertröpfchen find nicht Ihautropfen, jondern entftehen durch Wafjerausjcheivung an den Spißen der Blätter. ES ift diefelbe Erjcheinung, wie wir jie an den Blattipiben des feimenden Getreides beobachten können, umd fie wird durch diefelben Urjachen hervorgerufen. Auch die fich bereit iiber das Waffer emporhebenvden Blätter von Ranun- culus lingua, Oenanthe fistulosa, Hydrocotyle vulgaris bedeckten fich, wenngleich Iparjamer, mit Wafferperlen. Meine Befürchtung, daß gerade diefe Wafjerausfcheivung, durch Wurzel druct bewirkt, von nachtheiligem Einfluffe auf die weitere Entwidelung des Myr. pros. fein witrde, erwies ich al3 grundlos. Im Mat Hatte ich vielmehr einen neuen Erfolg zu verzeichnen, der ganz befonders hervorgehoben zu werden — 192 — verdient: Myr. pros. blühte; e$ drängten jich in den Blattquirlen Fcheinbar normale Blüten hervor, reichlicher als ich fie eine8 Sommers an der Pflanze draußen am natürlichen Standorte gejehen zu haben glaube. Beim Überführen des Myr. pros. aus dem übervdecten Zimmer-Mquarium in das Teich-IAgquarium, was ohne bejondere Vorbereitungen zweds Abhärtung des Gewächjes geichab, zeigten die untergetauchten Stengeltheile, die ehemals bei anderer Behamplung total abgefault waren, fingerlange, frijche Saugwurzelt. Ciner Erholung be- durften die Seßlinge nicht, und der Yuchterfolg im Freien it in diefem Sabre ein aukerorvdentlich günftiger. Durch Eintopfen des Myr. pros. bringen wir diesmal zum Winter gut eingewwitrzelte Exemplare in das Yımmer-Agquarium. Die Erfahrung wird lehren, ob die Pflanze dadurch für diejes noch nugbarer gemacht werden fann. Gotha, Anfang Dftober. Berein „Aquarium”. Die Seenelfe. Bon Brof. Dr. W. Hef. (Fortjekung.) Sn unjerm Aquarium zeigen fich uns die Thiere in ihrer vollen Pracht. Man hat behauptet, daß die Secnelfe mit ihrer Fußjcheibe feitgeheftet fer um ih nicht von der Stelle bewegen fünne Wir beobachten hier jedoch leicht, daß. fie fich zwar langjam, aber stetig fortjchieben fünnen. Hier Hat jogar ein Thier den Boden des Baffins verlajien und it an der Glasjcheibe emporgefrochen, jodaß wir die Fußicheibe und deren Bewegung beobachten fünnen. Die Fuß: jeheibe Hat, wie oben gejagt, einen beveutenderen Durchmefjer al3 die Körperfäule. Der überftehende äußere Nand zeichnet fich Durch eine dunklere Barbe und größere Undurchjichtigfett von dem mittlern Theile aus. Die Scheibe liegt vollfommen auf der Glasjcheibe auf und faugt fich feit. Will das Thier feinen Drt verlaffen, jo löft e8 einen Theil los, Fchiebt ihn vorwärts, jaugt fich mit demjelben wieder an umd zieht den übrigen Theil nach. So bewegt fich das Ihrer ähnlich wie eine Schnede vorwärts, übertrifft dieje jedoch noch ganz bedeutend an Langjamkeit; denn cs gebraucht Wochen, um von der einen Seite der Glasjcheibe bis zur entgegengefegten zu gelangen. Betrachten wir die FZußjcheibe einmal genauer, fo bemerken wir, daß von dem dunfleren Rande undurchfichtige, weiße Linien nach der Mitte zulaufen. Ein Theil erreicht diejelbe, ein anderer it fürzer. Wenn wir die Körperfäule: an irgend einer Stelle durchjchneivden, jo zeigen fich uns diefelben Linien. Cs geht daraus hervor, daß Dieje Linien auf der Fußjcheibe die Ränder von vertifalen Platten find, welche die Körperhöhle in ein Syftem von jenfrechten Tafchen zerlegt. Bei den Aetinien bleiben diefe Scheidewände, welche Mefenterial- falten genannt werden, weich und häutig;, bei den Storallen verfalfen fie umd bilden ein fejtes Sfelet. Wenn die Seenelfe fi in ihrer vollen Größe entfaltet hat, it ihr Körper durch das aufgenommene Wafler fo ausgedehnt, dal die Haut umd die Gewebe durchicheinend, ja theilweife jogar durchfichtig geworden find, Wir ine re — 193 — fünnen alsdanı die inneren Organe jehr bequem betrachten, wenn wir das Ihier jo jtellen, daß das Licht durch jeinen Körper Hindurchicheint, aljo. vor ein Senfter, oder eine Kerze dahinterftellen. Die Leibesjänle tit ein Eylinvder von Meusfelgewebe, von denen das Äußere von Duters, das ummere von Längsfafern gebildet ift. Sie werden von emer Außern, feiteren Hautjchicht bedeckt und vermitteln die Zufammenztehung und Entfaltung des Ihieres. Der innere Leibesraum wird von den obenerwähnten Mejentertalfalten ti zahlreiche Fächer getbeilt, welche unter einander communteiren und durch Fanalartige Räume in die den Mumd umgrenzenden Tentatelhn einmünden. HBwijchen die Meejenterial- ‚ falten hängt das Magenrodr herab, in welches von oben die Mundöffnung direft einführt, während fi am untern Ende eine verfchließbare Deffnung befindet, Durch welche fein Inhalt mit dem der SKörperhöhle in Werbindung jteht. Diefe Deffnung dient jedoch nicht dazu, die unverdauten Speijerefte aus dem Körper zu entfernen; die vordere Deffnung im Centrum der Weundfcheibe, der Mund, jtellt vielmehr zugleich die Auswurfsöffnung dar. Während das Magenrohr vornehmlich die Verdauung der aufgenommenen Speife bejorgt, haben die Fächer der Meefenterialfalten und die Höhlungen des Leibesraums die Aufgabe, die Ernährungsflüffigfeit durch den Körper zu treiben; denn ein Gefähfyftem fehlt den Seenelfen. Zu Ddiefen Zwecke tft die ganze innere Dber- fläche mit zarten Wimpern bejeßt, welche fich ti beftänpiger Bewegung nad) oben befinden, jo daß die Ernährungsflüfligfeit an den Wänden in die Höhe, Durch den ganzen Körper bis in die Tentafeln getrieben wird und in der Mitte wieder herunterfällt. Blut fehlt den Scenelfen. Das Meerwalfer muß feine Stelle vertreten. Im großer Menge aufgenommen, führt es die Nahrungsftoffe auf die joeben bejchriebene Weife durch den ganzen Körper. Die Verdauung jcheint, wenn die Seenelfen im Aquarium mit dem Sleijche höherer Ihiere gefüttert werden, vorzugsweife im Auspreffen der Nahrung zu bejtehen. Couch Hat darüber folgende Verfuche angeftellt: Um zu jehen, ob irgend ein zerjeßender Magenjaft vorhanden fei, widelte er Stückchen vom Weihfifch in Schnißel von Neagenspapier und gab jte einigen Aetinien. Nach zwölf Stunden war das Ganze wieder ausgeworfen, ohne daß die Bapieritreifen zerrifien wären over die Farbe gewechjelt Hätten. Couch widelte darauf Neafrelenjchnitte in Gutta-Bercha-Seide, und der Erfolg war der nämliche. Cr wählte dann andere Thiere, die cr vierzehn Tage fasten ließ, und gab jedem ein Stüdf von den jilberfarbenen Bauchtheilen der Mlafrele, deifen Länge er gemeffen und vejfen Gewicht er mittelit einer feinen Wage bejtimmt hatte. Su einem Falle wırrde der Fisch nach) 23 Stunden, in einem zweiten nach 32, ud in verjchtedenen anderen nach 18 und 20 Stunden ivieder ausgeworfen. Die Schnittchen waren zufammengefaltet und in ovale Mafjen gepreßt, die man mit einer Federjpibe leicht wieder aus einander legen konnte. Die Länge war genau diejelbe geblieben, daS Gewicht jedoch verändert; ein Stüd von I Gran wog 5'/,, eind von 8 wog 5, eins von 11 gleichfalls 5, eins von 7 nur noch 3 Gran. Bei einem Stückchen, wo er foviel wie möglich alle Flüffigfeit ausgedrückt Hatte, war die Abnahme gering, und c3 wurde jehr bald ausgeworfen. Allein in allen — 194 — Fällen war die zarte Haut der Bauchtheile der Mafrelen und der Weihfische unverleßt. Der jchöne Metallglanz war nicht getrübt, das Gewebe nicht zerriffen, — ein Beweis, daß die Berdauung hier nicht in der Aneignung der Speife jelbft, fondern nur im Ausprejfen des Saftes befteht. Das zartere leifch niederer Seethiere, auf welche die Actinien vorzugsweise angewiejen find, wird jedoch vollftändig verdaut. Die Seenelfe pflanzt fich vorzugsweife durch Theilung fort. Wenn fie jich von der Stelle fortbewegen will, jo Elebt ihr Fuß jo fejt an der Unterlage, daß te ihn nur mit Verluft einiger Meustelfegen löfen fann. So jehen wir verschiedene unregelmäßige Stücchen den Weg bezeichnen, welchen die Seenelfe nimmt. Beobachten wir Ddiefe Fragmente, fo bemerfen wir, dag jie fi nach) einiger Zeit zufammenziehen, eine glatte Oberfläche befommen und Fugelige oder ovale Geftalt annehmen. Nach Berlauf von faum acht Tagen bildet jich auf der Oberfläche eine Eleine Einfenfung, um welche bald cin Kranz von feinen Zentafeln fichtbar wird; die ganze Geftalt wird höher, und wir haben ein winzig Fleines Exemplar der Seenelfe vor uns. HBumeilen fommt c$ vor, daß jih bei einem ganz unregelmäßigen Sragmente zwer oder mehr Centren bilden, von Denen jedes zu einem jungen Ihier auswächlt, während die Berbindungs- fäden zwijchen ihnen allmählich aufgezogen werden. Auch eine Fortpflanzung durch Knofpung findet Statt, wenn auch nur in jelteneren Fällen. Sp erhielt Gofje eine Seenelfe, welche in mittlerer Höhe des Stammes an jeder Seite je ein junges Individuum trug — ein unzweifelhaftes Beispiel von feitlicher Knofpung. Das Thier lebt ein Jahr lang im Aquarium, ohne daß fich Die jungen Thiere von dem alten getrennt Hätten. Im Hannoverjchen Aquarium befand fich eine Anemone, welche in ihrem obern Theile in zwei vollitändige TIhiere zerfallen war, während der Fuß und der untere Theil der Leibeshöhle noch beiden gemeimjam blieb. Ueber die Lebensweife der Seenelfe ift nicht viel zu jagen. „Die äußere, Schönheit und Farbenpracht, das ftille Weien, die blumenhafte Bejcheivenheit‘ verbergen eine gewaltige Gefräßigfeit. Was immer in den Bereich ihrer Zang- arme fommt, wird von diefen ergriffen und in die Magenhöhle befördert, welche da8 Mnverdauliche nach furzer Zeit wieder ausftößt. „Out gefütterte Aetinten‘‘, ichreibt Möbius, „Häuten fich oft, ficherlich desgalb, weil fie bei reichlicher Nahrung jehnell wachlen. Während der Häutung halten fie ich niedrig zufammengezogen; dehnen fie fich, nachdem diefe vollbracht it, wieder aus, jo umgiebt die abgeftogene Haut die Bafis ihres Fußes als ein locerer, Tchmußiger Gürtel“. (Schluß folgt.) Das Terrarium im Winter. Seder Befiter von Terrarien, jeder Liebhaber von Amphibien und Neptilien wird bald die Erfahrung machen, daß Ddiefe Ihiere gegen Kälte mehr oder weniger empfindlich jind und day namentlich plößlicher Temperaturwechjel jchädlich, zum mindeften höchjt unvortheilhaft für fie ift. Aus Ddiefer Urjache it es zumächjt a ee — 195 — geboten, die Behälter fire diefelben auch im Sommer an jolche Orte zu ftellen, an welchen fie der Eimwirfung der Sponmenftrahlen, alfo. des Lichts und der Wiürme, hinreichend ausgejeßt find. InSsbefondere hat man diefen Wink fiir die eigentlichen Ierrariumtbiere, für Schlangen, Eivechjen (im weitelten Sinne), Schildfröten zu beachten; die Amphibien oder Lurrche (Fröjche, Meolche) Find einerjeits im allgemeinen nicht jo empfindlich und anvderjeits werden jie meistens in feuchten Behältern gehalten, jodaß fie bier weniger in Betracht kommen. Bernachläjfigt man jene Negel wicht, vermeidet man aljo, die Behälter für Trockenheit und Sonne liebende Neptilten an dunkle falte Bläße zu bringen oder — wie e& noch jo oft gejchieyt — den Ihieren finitere, napfalte Räumlichkeiten zu ihrer Wohnung amzumeifen, jo wird man gewiß nicht Urjache Haben, über das dumpfe, ftarre Hinbrüten jeiner Gefangenen verdrießlich zu jet. - Sobald draufgen die jchöne Sahreszeit jchivinvet und die falten Tage mehr und mehr jich Fühlbar zu machen begimmen, jo tritt auch bei jenen Yinmer- genofjen eine Veränderung ein: fie ziehen jth in Schlupfwinfel zurücd, um Winterjchlaf zu halten, d. 5. um bet fchwacher Athmung und äuperft verlang- jamtem Blutkreislauf und ohne Nahrung zu fich zu nehmen, jcheinbar (eblos zu liegen. Wenn es nicht möglich it, den Thieren auch im Winter eine gleich- mäßige Wärme zu gewähren, jo it es am beften, man läßt fie den Winterjchlaf halten und bietet ihnen Moos, Erde, Sand, Heu, kleine Holzjpähne u. dral., damit fie fich in Denfjelben verfriechen fünnen und auf diefe Weife den Ei- wirkungen der Kälte nicht preisgegeben find. Die zur Aufnahme der TIhrere bejtimmten Behälter (Stifte u. |. w.) bringt man in einem ungeheizten Jummer unter. Die Eidehhfen, welche befanntlich die Sonnenftrahlen über alles lieben, ind gegen Kälte jehr empfindlich und riften jich am erjten zur langen Ruhe. Man reiche ihnen von den angeführten Stoffen genug, damit jie warm umd jicher gebettet find. Sie geyören zu demjenigen Striechthieren, welche am jpäteiten im Frühjahr wieder erwachen und jelbft danıı noch in trüben Tagen ruhig da- liegen. SH fing 3. DB. am 12. April eine der gemeinen Eidechjen, welche fich fogleich äuferft wohl in ihrem Käftg befand; als jedoch Ende April einige falte Tage famen, lag das TIhierchen während verjelben wie erjtarrt da, bis wieder heller Sonnenschein jte zu neuem Leben weckte. — Es braucht wol faum erwähnt zu werden, daß die Eidechjen nur in gut geheizten Zimmern wirklich wach und munter bleiben. Dafjelbe gilt von umferen Schildfröten. Auch ihnen ıft Kälte nicht zuträglich, obgleich ich z.B. an einer ausgewachjenen Sumpffchildfröte beobachtete, daß ie anfangs November in einem freien Bafiin-Aquarium mehrere Nächte hintereinander eingefroren war umd fich doch ganz munter zu fühlen jchten, jo- bald jie aus ihrem Eisgefängmi erlöft wurde. Als Winterheim bietet man jo- wohl den Land- als auch den Sühwafler- (Sumpf) Schildfröten größere Kiften oder Fäffer. Ich habe diefelben mit Heu oder Moos oder auch mit Sand ge- füllt. Als ich bei der eriten Durcchwinterung eime große griechische Land- und eine unjerer Sumpfjchildfeöten (Testudo graeca, L. und Emys europaea, Wagl.) in eine Kijte brachte, deren Boden ich verjuchsweife zur Hälfte mit Sand und >| — 16 — Moos und zur andern Hälfte mit Holzjpähnen (Hobel und Sägefpähnen), und zwar 35 bis 40 cm hoch, bevect hatte, wühlten fich beiwe in die (eßteren ei. Manche Liebhaber hüllen ihre Ihiere in Deren ein ımd legen fie jo in Kiften. Dies finde ich unpraftijch und fir die TIhiere jchädlich, weil unmatürlich. Ich habe es auch verjucht, aber immer beobachtet, daß fie jolange fraßten und arbeiteten, iS fie die Dede wenigitens als Unterlage bejeitigt Hatten und fich in den Sand einpuddeln und jo — Kopf und Glieder eingezogen — liegen fonnten. AS Bededung mögen wollene Deden am Blabe fein, obgleich fie ich auch al folche vielfach überflüjfig erwetjen werden, wenn man den Schildkröten fieber ein natürliches, in oben angegebener Weije hergeitelltes Lager amweift. Sclbft die Fleineren Exemplare verfriechen jich wie die alten. Sp lieg ich das Waller eines Kelch-Agquarium, welches einige Sumpfichildfröten von Ihalergröße und dariiber mit bevölferten, nach und nach weniger werden, und als es faum den Grobjand noch bedecte, fingen die Thierchen (fo gut es mit ihrer Schwachen Kraft ging) an, jtch in denjelben einzumwiühlen. Tritt die Kälte nach und nach, alfo nicht durch plößlichen Umschlag ver Witterung ein, jo bleiben die Schlangen jehr lange wach. Ganz auffallend ist mir diefe Erjcheinung bei der Würfelmatter, in zweiter Neihe auch bei der Ningel- matter vorgefommen. Einmal blieben bis Ausgangs November zwei Würfelnattern im völlig ungebeizten Naum mutter, während jonft dirrchgehends Nuhe ein- a war. AS Winterbett möge man ihnen wie den anderen Schlangen — welche niedrige Temperatur micht ertragen fünnen — auf einer Samdunter- lage Moo8 u. drgl. bieten. Sind die Zimmer nur mäßig geheizt, jo erhält man Sröjche, Kröten und Salamander den ganzen Winter hindurch wach. Um jte in Winter- Ichlaf fallen zu laffen, braucht man ihre Behälter nur in falte Räumlichkeiten zu bringen und ihnen die Oelegenheit zu bieten, fich in die Erde ver en Steine verfriechen zu können. Uebrigens fann man auch alle diefe zu überwinternden Thiere in eine mit Erde, Wioos u. drgl. gefüllte Stifte verjegen, welche oben mit einem Drabt- neb verjchloffen, dann in die Erde eingegraben und jchlieglich — um die Wärme zu erhalten — mit einer Lage Pferdedünger bedect wird. Befißt man viele derartige Terrarienbewohner, jo bringt man fie gruppenweife zufammen in ver- jchiedene Säften. Sobald der Frühling einrüct, gräbt man die Kiften aus und trägt je in geheizte Yimmer, worauf die Schläfer bald erivachen werden. Wer jedoch feine Thiere den Winter hindurch wach erhalten will, muß eben in dem betreffenden Zimmer fir regelmäßige Wärme und natürlich auch für Futter forgen. Zu beachten ift, daß das Terrarium micht zu nahe an den Ofen gejtellt, aljo nicht zu großer Hite ausgejeßt werden darf. YFuttervorrätbe find auch leicht zu bejchaffen, wern man im Sommer bei Zeiten dafür forgt. Die zum Futter für Schlangen bejtinmten Eidechjen erhält man auf die an- gegebene Weife wach; Meäufe jind jederzeit zu erlangen; Fröjche füngt man jtch im Sommer eine reichliche Anzahl und jeßt fie in größere, mit Erde gefüllte Blage zu „Blätter fir Aqumien- 1. Terrarienfteume”, I. 8. Magdeburg, ven 13. Oftober 1890. NE 20. und mit paffenden Waflergefäßen verjehene Kıiften. Für dieje Zutterthiere (und cbenfo für die Salamander) wiederum muß man als Nahrung Mechl- und Regen- witrmer beforgen. Die Einrichtung eines Mehlwurmtopfes fennt wol Jedermanır. (Sollten Zejer e3 winnjchen, jo geben wir gelegentlich gern Anleitung für Diejelbe). Regenwürmer fängt man in I wärmern Jahreszeit jovtele als man beherbergen fann und hält fie entweder in Blumentöpfen vorräthtig oder man bringt jte in mit Gartenerde gefüllte Kiften, deren Füllung man durch Zugiegen von Waffer feucht erhält und auch von Zeit zu Zeit mit Bflanzenüberreiten vermijcht. — Die anderen Thiere werden ganz, wie im Sommer gefüttert. 23,9, Dereins-ITachrichten. Verein der Agunrien- und Terrarien-2iebhaber zu Berlin. Außerordentliche Generalverfammlung vom 26. September 1890 im Grand Reftaurant Alerander-Plat. Anfang 79 Uhr. Tagesordnung: 1. Berathung und Abitimmung über den Antrag auf Verlängerung des Vereinzjahres bis zum 31. Dezember 1890. 2. Bericht der für Die Umänderung der Vereinsgejebe gewählten Kommilftont. Herr Violet begründet zunädhit den von ihm eingebrachten Antrag auf Verlängerung des DVereinsjahres und empfiehlt dejjen Annahme unter Hinmeis auf folgende Sauptpunfte: 1. jind die die Ausftellung betreffenden Angelegenheiten nicht bis zum 3. Dftober d. S. zu regeln, und miürde bei einer am genannten Tage etwa eintretenden Neumahl des Vorftandes die Ab- widelung diefer Gejchäfte jehr erjchwert werden. 2. erjcheint die 1. Nr. des Vereinsblattes am 1. Sanuar eines jeden Jahres und ift der Verein daher in der üblen Lage, am 1. Dftober neu eintretenden Mitgliedern die Nummern 1—18 der fraglichen Zeitfchrift unentgeltlich nachliefern zu müffen. Der Antrag wird ohne Debatte einftimmig angenommen. Herr Heffe jtelt hierzu einen weiteren Antrag: Für das Vierteljahr vom 1. Dftober — 31. Dezember 1890 joll von den Mitgliedern ein Beitrag von Mark 2,00 zur Dedung der laufenden Unfoften erhoben werden. Diejer Antrag wird ebenfalls einjlimmig angenommen. Hierauf werden die neu außgearbeiteter Satungen verlejen und erhalten diejelben in Wejentlichen die Zuftimmung der Anmwefenden. Bean ftandet wird nur $ 7, den Jahresbeitrag betreffend. ES wird bejchloffen, den Entwurf für die Satungen druden zu lafjen und allen Mitgliedern im Laufe des Dftober zuzufenden, damit legtere fih bis zur Abjtimmung über Diejelben in der Hauptverfammlung im Januar 1891 außern fünnen. Schluß 10 Uhr. Kleine Mittheilungen. Das Berliner Aquarium ft in den Beliß intereffanter Fiihe gelangt, nämlich Schlamm= oder Molchfijche (Protopterus annectens),. Indem wir uns weitere Mitheilungen darüber vorbehalten, jei für jest erwähnt, daß fie aus Senegambien ftammen und von den Kauf- mann Sezler in Bathurft an Herrn Dr. Burkhardt, Affiitent des Profeffors Dr. Hertwig hierfelbft, geihit wurden. Die angefommenen File find etwa 30 Cmtr. lang; im ausgemachfenen Zujlande erreichen fie die Länge von 1 Mir. Die Männchen find erheblich Eleiner al3 die Weibchen. Die neuen Fifhe beiinben, ih in einem Beden neben der Voliere bei einer Temperatur ‚von = &r. €. Ma F. GC. Heinemann, Hofliefrant, Erfurt, Samen und Bilanzenhandlung, EDER zu dilfigften Breijen - Aquarien in joli= der, prachtvoller Ausführung 8 a) DVieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Lömen= füßen, Blumen ftodhaltern an den Eden umd Hahn zumWajjer= ablajjen, leer & Stk. 12 ME.; bepflanzt 15 ME. b) Sedhsedig, 33 cm lang und 33 em breit, mit Xömwen= füßen und Hahn zum Majjerab- lajjen, leer a Std. 61 ME; bepflanzt 9 ME. pfehle die gangbarz ften und beiten MWajjerpflanzen firt u \, > Aquarien; a) Trianea bogotensis, a Ste. 40 Pf, 10 St. 3 ME. b) Vallisneria spiralis, & Ste. 60 P., 10 Stk. 5 ME. c) Aponogeton distachyon, a Std. 1 DE. 20 N. d) Isolepis graeilis, a Std. 50 Pf. e) Cyperus Papyrus, A Std. 75 Wf. bis 2 ME. Yerner Golafischglas mit Isolepis- Kultur, will fommenes und überrajchendes Gejhent zu jeder Gelegenheit (j. 2bb.), pr. Stk. 4 ME. Preisverzeihnilje jtehen Eoftenfrei zu Dienften. [156] Se Öelegenheitskauf für Liebhaber. Mein großes, vorzüglich eingerichtetes Würten-Terrariuın bin ih, Willens wegen Raummangel billig zu verkaufen. Das= jelbe ift mit WarnwaljersHeizungs-Borrihtung verjehen, bildet einen hervorragenden Zimmerjhmud und wurde auf jüngjter ' Ausftelung mit der jilbernen Medaille prämiirt. Alle nähere Auskunft auf brieflihe Anfragen extheilt der Bejiser - Emil Hothorn, [157] Berlin C., Neuer Markt 13/15. Beptlien jeder Art in tadellojen Exemplaren Yiefert billigit Ant. Mulser, 803en (Tirol), Bes] Neptilienhandlung. HL Daimer. Berlin, Kochstrasse 5; verfauft 20 Uanarienfiihe in 10 verjchtedenen Sorten franfo für 5 ME. gegen Nachnahme in Deutjchland. Lıso] — Tufsteine, Grottensteine, Aquarieneinsätze, — 0, Zimmermann, Hofl. Greußen 1./Zh. [160] — Breisliften frei; meitere Auskunft bereitwilligit. — Ein Ceju (Salvator Merianae) gejundes, gut N Thier, welches vohes Vleiih aus der Hand frißt, zu verkaufen oder gegen andere erotijche Echjen zu vertaujchen, fı61] Dffert. an die Erped. der „Blätter erbeten. Gleichzeitig em= Schweizeralpenthiere, - namentlih Vögel der jeltenften Arten, Liefert auf Beftellung jomohl lebend, wie friih im Yleifh), als Balg oder (vor- züglih) geftopft, E, H. Zollikofer, Bräparator, St. Gallen. Gegenwärtig abzugeben; Lebend: lpenhaje (UL. varia- bilis), Murmelthier, Sperlingseule (St. passerina), Zwerg- ohreule, Uhu, Wanderfalt, Alpenmauerläufer. Bülge rein. Häute vom Alpenfteinbod (Capra ibex), (aud) einzelne ©e Bin: dejjelben) 2c. Geftopft: Diverfe Species, laut jpeciellem erzeichniß. D. 2. Für Schulen u. $Siebhaber. 1 Kreuzotter Männden hellgrau a Stud 3 Mark 1 dito Weibhen Fupferbraun & Stüf 3 Marf 1 Tropidonotus natrix Ningelnatter a Stüd 2 Mark 1 tesselatus Würfelnatter& Stüd 2 Mart 1 Culuber laevis Glattnatter a Stüd 2 Mark 1 Anguis fragilis Blindihleiche a Stüf 1 Mark Sümmtliche Exemplare mit offenen Mäulern, jind jhön eonjervirt in hohen Cylindergläfern und luftvichtem Ber- hluß. Gfläfer u. Spiritus foften meift diejes Geld. Reinhold Tenner in Wallendorf (S,.:M.) im Thüringer Wald. ! Spirit,-Präp., die meilt. ! Reptilien und Amphibien! See Kent Arten gebe bilfigft ab. Bei Anfragen Netourmarfe erbeten, Herm. Lachmann, Bunzlau i./Scl. 2 Bouvardien, Chamaerops, Lan- tanien und Phoenix in jungen Planzen und jtärfere, Dracaena indivisa, Epheu a. d. Lande, in ZTöpfen, Eucharis, Myrthen, fleindl., Pandanus, Primula obe., Rhododendron jehr ftarf, Rosen aus Wurzel- hol; und Monatrosen in Töpfen, Yucca pend. und filamentosa, jowie diverfje Pereuen in Ihönjten Sorten, russ. Veilchen,- hodit. Obstbäume, 1. Wahl und beiten Gorten, vegelm. Form und verpfl. Spaliere und Py- ramiden, Beerenobst :c. 2c. empfiehlt billigit Ravensong. W. Binter, Sandelsgärtner. Berlag bon DB. %. Boigt in Weimar. ANINNNNIANAnnInnAnnIInnahnTuRnnnnen If Die Praxis der “ eo | N aturgeschichte. Ein vollständiges Lehrbuch über das Sammeln | lebender und toter Naturkörper; deren Beobach- tung, Erhaltung und ‚Pflege im freien und ge- | fangenen Zustand; Konservation, Präparation und | Aufstellung in Sammlungen etc. Nach den neuesten Erfahrungen bearbeitet von Phil. Leop. Martin. In drei Teilen. "Dritter Teil: 2 u Naturstudien Die botanischen, zoologischen und Akklimati- sationsgärten, Menagerien, Aquarien und Terrarien in ihrer gegenwärtigen Entwickelung. — Allge- meiner Naturschutz; Einbürgerung fremder Tiere und Gesundheitspflege gefangener Säugetiere und Vögel. 2 Bände, mit Atlas von 12 Tafeln. Geh, 12 Mark 50 Pfge. Preis des kompletten W Sen 26 Mrk. Borräthig in allen Buchhandlungen. EEE TREE ITRDTETEZEEE E TREB: gr. 8 Greuk’ihe Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) i in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer in Burg, Seftellungen durd) jede Buhhand- erausaeaeben von der Anzeigen lung [owie jede Poftanfalt. 9 N werden die gefpaltene Wonpareille- ee Ereut [hen Verlagsbudjjandlung site mit 15 Dr verennet um Auf träge in der Verlagshandlung ent- monatlid 2 Uummern. Magdeburg. gegengenommen. mm ers sr. ll size nn nn m — nn EITILTERTENEREDEBEREREERDDRDLERDERTRELDUEITEDERLORRERDETDNDDERREEDEREOERENEOTRERTETERBDURDEREERTTDUEDRUERDERNDERLENDDRRRDEIDPRRDERDUERDELTLUNTERDERERRUNDORDDRRERDERDERERTUNDUREDEREDRRERRRELTRLUDDEDERKERNERETENENDDEN [USTEWENUNUEETTEUREEDONEHEUENEUERUEHDUNDHENNUEERENDEONRURNUUHNUUNNUNENEUUUNUERUENNUNNRENNENNNHUREUNUNHURNERUNHNUNRHUNERUNNUNHENNENNNERUENUUNERNUNERUENEUNEREENNEERREUNENDANKUNRENNENERNUNENUNKUNUNENEHNUNHUEREUNKENUNNNN! er en Snbaflt: W. Hartwig: Drei empfehlensmwerthe Fiche für Zuchtverfuche in größeren Zimmer- Aquarien. — Prof. Dr. ®. Heß: Die Seenelfe (Schluß). — BereinsNahrichten. — Bom Bücher- tiih. — Fragefaften. — Kleine Mittheilungen. — Anzeigen. | Drei empfehlenswerthe Sifche für Zuchtverfuche in größeren Jimmer-2lquarien. Bon W. Hartwig. Sn den lebten fünf Sahren find aus den vereinigten Staaten Nordamerifas drei Fiiche eingeführt worden, welche im Laufe des nächiten Sahrzehnts vielleicht in paffenden heimifchen Gewäffern durch die Bemühungen des deutjchen Fijcher- vereines fich jo vermehrt haben werden, daß jte als Spetfeftfche auf den Markt gebracht werden fünnen. Diefer Fische Hat fi) num auch die Liebhaberei be- mächtigt. Sie werden gegenwärtig jchon recht Häufig in Zimmer-Aguarien gehalten. Da alle drei fehr widerftandsfähig gegen ungünftige äußere Einflüfje find, jo ift der Erwerb derfelben jedem Liebhaber nur anzurathen, zumal fie billig find und zwei von ihnen auch an Farbenpracht es mit jedem amderen bis jegt von uns als Süßwafferbewohner im Zimmer gepflegten Hausgenoffen auf nehmen fünnen. Die drei Fiiche find der Zwergwels, der Steinbarich umd der Kalikobarjch. Der legtere wird von unjeren Händlern fat allgemein „Silber- barich” genannt, da er über Franfreih zu uns fam, von den franzöfischen Händlern refp. Züchtern aber al$ Perche argentee ‘auf den Markt gebracht wurde. = » 6&3 ift meine Meinung, daß die drei Filche, befonders die beiden jchönen Barfıhe, fie) bei naturgemäßer Behandlung unfchwer in größeren Bimmer- Aquarien züchten laffen müffer. Wenn e8 aber im Zimmer. durchaus nicht glüden jollte, danır wird es ficher in Fleineren natürlichen Wafferbeden des Treilandes, alfo etwa im Garten, gelingen. Wer in der. bevorzugten Lage fich befindet, folche Freiland-Wafferbeden zu befigen, follte etwa im nächjten Srüh- — 200 — jahre mit Zuchtverfuchen beginnen. Im diefem Falle mitßten- Die Fifche Fchon Anfang März in die Zuchtbehälter gethan werden. Allen Liebhabern möchte ich zuvor ausdrüdlich bemerfen, dak nicht die Größe inbezug auf Fortpflanzungsfähigfeit entjcheivet, jondern das Alter. Handlange Karpfen pflanzen fich fort, fingerlange Slaranjchen jchreiten zur Er- zeugung ihrer Art, wenn fie — im fleinen, nahrungsarmen Gewäfjer gehalten — das zeugungsfähige Alter erreicht haben; ebenfo verhält es fich mit den in Nede ftehenden drei Siicharten. Solche im Wachsthum zurücgebliebenen Fiiche nennt man Kümmerer. Größere Fiicharten, welche man im Bimmer-Agquartum hält, bleiben ftet3 mehr oder weniger ausgeprägte Kimmerer. Se Kleiner das Aquarium tft, in welchem fie gehalten werden, dejto aus- geprägtere Kiüimmerer, d. ., deito fleiner werden fie bleiben. Aehnlich verhält e3 fich ja auch mit den Pflanzen. Etwa im dritten Jahre dürften die genannten Sifche laichreif fein; man verschaffe jich alfo Zuchtfiiche von diefem Alter. Da das Gejchleht am lebenden Fiich der genannten drei Arten fchwer — wenn überhaupt — zu erfennen tft, fo rathe ich für die Befegung der Frei- landbeden je eine größere Anzahl, etwa ein halb Dubend zu wählen. Für die Auswahl für Zimmerzucht möchte ich folgende Fingerzeige geben: Man verfchaffe fich won jeder Art etwa 5—6 Stüd laichreife Fische, welche ja gegenwärtig dad Stüd für wenige Marf vom Züchter zu erlangen find. Dieje Fiiche beobachte man in einem größeren Aquarium genau auf Körper- umfang, Größe und Betragen. Wird cin größerer Fisch während der Laichzeit hartnädig von mehreren fleineren verfolgt, jo fanın man leicht annehmen, daß der größere ein Weibchen tft. Darwin jpricht die Behauptung aus (Mbjtammung des Menfchen II, 5), „daß bei fat allen Fiichen das Weibehen größer tjt als da8 Männchen“. Selbit beim Aal lernt der aufmerfjame Beobachter die Geschlechter unterjcheiden, wenn er auker anderen Eigenthümlichteiten bejonders auch auf die Größe der Fische achtet. Wenn man fehr zart mit Fichen umzugehen verfteht, kann man fich Gewißheit über das Gejchlecht des laichreifen Fiiches in folgender Weife ver- Ichaffen: Man nimmt den ZUuh zwischen die Finger und jtreicht unter jehr gelindem Drude den Bauch Defjelben vom Stopfende nach dem Schwanze zu. se nachdem nım Nogen oder Milch aus der Gejchlechtsöffnung (bezüglich After) tritt, hat man ein Weibchen oder ein Männchen in der Hand. So fann man die Stiche paarweife in die Zuchtaquarien jeßen. Tritt fein Nogen oder feine Milch — nochmals bemerfe ich: Dei jehr gelindem Drude! — aus der Deffnung, jo find die Fifche noch nicht Laichreif, und man wiederholt das Verfahren nach einige, Tagsg, bi8 man Erfolg hat. Weitere Anleitung über fünftliche Fischzucht Liegt außerhalb des Rahmens meines Aufjages; doch famı ich mich gewünjchten Falles jpäter einmal darüber ausführlich verbreiten. Ich gehe daher zur Befchreibung der Fiiche und zur Schilderung ihrer Lebensweije über. u... — 201 — 1. Der Steinbarjch (Ambloplites rupestris, Rafın.). Cuvier nannte den Stich Centrarchus aeneus, die Amerifaner nannten ihn Rock-Bass, d. i. Steinbarfh. Diejer Ichöne Such kommt in Nordamerika öftli) vom Felfen- gebirge in fat allen Seeen und Flüffen des nördlichen Mifilfippi-Gchieges vor. Wo er auftritt, lebt er gejellig in Eleinen Familien, wie unfer Barih.. Er liebt klares, ruhiges und Seichtes Waller mit jandigem Grunde. Befonders bevor- zugt er die Stellen, wo fich größere Steine, Wurzelftöde und dgl. im Waffer befinden. Demgemäß behandle man ihn im Zuchtagquarium und gebe ihm eine Wafjertiefe von nicht über 20 cm. Er gehört zu den zählebigen Fiichen, ift intelligent, aber jcheu. Er wird etwa 7,—1 Bfd. jchwer, felten darüber. Sein Sleisch it jehr wohlichmedend, daher wird er auch in Nordamerifa vielfach in Teichen fünstlich gezüchtet. Er wurde 1887 zuerjt nach Europa eingeführt. So erhielt 5. B. aud) Mar von dem Borne am 13. März 1887 aus Nordamerifa 20 Steinbarfche von 2°/,—3 em Länge zugefchiet. Diejelben laichten im Mat und Sun 1889 und erzeugten eine jehr zahlreiche Nachfommenschaft. Da Steinbarjch und Silberbarfch (Kakifobarfch) Häufig verwechjelt werben, will ich die Haupterfennungszeichen beider genau mittheilen. Bekanntlich unterfcheidet man im den Floffen der Zifche zwei Arten von Strahlen, nämlich Stacdelitrahlen und Gliederftrahlen; die Stachelftrahlen bejtehen aus einem fnochigen Stachel, die Oltederstrahlen aber aus vielen Kinochen- jtücchen. Der Steinbarich hat nun in der Nüdenfloffe zunächjt 10—11 Stadhelftrahlen und dahinter ebenfalls 10—11 Gliederftrahlen. In der After: flojje — die Floffe zwifchen den beiden Bauchfloffen und der Schwanzfloffe — zählt man bei iym 5—6 Stacheljtrahlen und dahinter LO—11 Öliederitrahlen. Die Farbe ist allen Liebhabern befannt und fann außerdem fein wejent- liches Unterjcheidungsmerfmal abgeben; daher übergehe ich fie bier. 2. Der Kaltifobarjch (Pomotis sparoides, Zacep.). Der Kalifobarich _ wird, wie fchon bemerkt, von unjeren Händlern meift Stlberbarjch genannt; in Amerifa heist er Calico-Bass, d. i. Kalikobarich. In Deutichland wärde er meines Willens bi jeßt nicht gezüchtet. Er wurde, wie Mar dv. d. Borne berichtet, im Frühjahre 1887 durch DBerthoitle in 23 Stüden nach Frankreich eingeführt und noch im jelben Jahre von Bertrand bei Verjaille in 500 Stücen, 1888 aber jcehon zu vielen Taufenden gezüchtet. Der farbenprächtige Kaltkobarfch gehört zu den nefterbauenden Fischen und üt daher Doppelt intereffant für den Liebhaber. Er liebt tiefes, ruhiges Wajfer mit jandigem Grunde und reichlihem Bflanzenwuchs; er follte daher auch im Zimmer behufs Vermehrung in nicht unter 30—35 cm tiefem Waffer gehalten werden. Er ijt jehr zählebig und verträgt ziemlich umnreimes Wafler. Seine Heimat ift etwa diefelbe, wie die des Steinbarjches, alfo der Diten der vereinigten Staaten Nordamerifas. Sein Fleisch it jehr wohlfchmecdenn, und da er jehr Häufig it, jo ist er jo recht ein Fijch für die großen Meafjen 0e8 DBolfes. Cr wird felten über 1 Bund jchwer. Der Kalikobarjch Hat in der Nückenflofje —8 Staceljtrahlen und Dahinter — 202 — 15—16 Öliederjtrahlen ; jeine Afterflojfe bejist 6 Stacheltrahlen und 17—18 Gliederitrahlen. Wer fich diefe Flojjen genau anfieht, wird leicht den Kaliko- barfch vom Steinbarfch unterjcheiven lernen. Die Gejtalt des erjteren ift etwas gedrungener als die des Iebteren. Für die Deitimmung it auch bei ihm die Tarbe unmwejentlich. 3. Der Awergwels3 (Amiurus nebulosus, Günther). Cr heißt in Amerifa Small Cat-Fisch, d. t. feiner Kabenfish. Schon Linne war der FUc) befannt; er nannte ihn 1758: Silurus catus, Sagenfiih. Nordamerifa, die Heimat des Zwergmweljes, ijt überhaupt reich an Artverwandten, denn es beher- bergt mehr al$ 2 Dusgend Welfe. Der Zwergwels bewohnt häufig Die Seeen und langjamfliegenden Gewäfjer mit jchlammigem Grunde im Dften des Teljen- gebirges und zwar von Kanada bi Meritv. Er jucht gern den Schatten auf, wie jeder, ihn haltende Liebhaber ficher fchon häufig beobachtete. Das Weibehen fol ein Neft graben und die Brut bewachen. Er ift einer der zählebigften Filche Nordamerifas. Sein vrangefarbenes leiich wird von einigen jehr gelobt, von anderen nicht; manche Amerifaner ziehen eS Dem Der Forelle vor. Mit 3 Jahren jcheint er die Laichreife zu erlangen. Cr wird fait 1, m lang und manchmal 3 Pfund und darüber jchwer, meist aber erreicht er nur die Hälfte diejes Gewichtes. Sm Sahre 1885 wurde er das erite Mal nach Europa eingeführt. So erhielt auch u. a. Max v. d. Borne in dem Jahre 50 Stücd, welche fi) in 2 m tiefen Teichen bei ihm jehr vermehrten und durch ihn Ddanı weiter verbreitet wurden. Der Zivergwels hat in der Nitdenfloffe einen Stachel- und 6 Öliederitrahlen ; die Bauchfloffen befiten 8 Olieverjtrahlen und die Afterflojje deren 21—22; Die Länge der Afterflofje beträgt etwa /, der ganzen Körperlänge. - Ueber die Sarbe, als unwesentlich für die Beitimmung, bemerfe ich nichts. Bartfäden find oben vier und unten vier vorhanden. Schließlich weise ich noch darauf Hin, daß die drei vorjtehend befprochenen Stiche ganz für unjer Klima pafjen, alfo im Freien feinerlei Schußvorrichtung für den Winter bedürfen, außer, daß man Luftlöcher in das Eis jchlägt. Wer noch weitere Belehrung über diejelben jucht, dem empfehle ich folgenpde drei fleine Werfchen von Max von dem Borne: 1. „Der amerif. Steinbarjch” ; 2. „Der amerif. Kalifobarjch” und 3. „Der amerif. Zwergwels". Die Seenelfe. Bon Prof. Dr. W. Heh. (Schlup.) AS wirffame Waffen zum Fangen der Beute dienen den Anemonen ihre eigenthümlichen Nefjelorgane. Mit ihrer Hülfe fallen ihnen ziemlich Eräftige Thiere, Eleine Fische, Schneden, SKrebfe und dergl. zum Opfer. Um dieje mifroffopifchen Organe fennen zu lernen, jchneiden wir einige Spiten von den Fangarmen einer Anemone ab und bringen fie unter das Mifrojfop. Sobald wir jie durch einen gelinden Druck platt drücen, erfennen wir, daß der Zangarın — 20 — aus eimer ziemlich diden, gelatinöfen Wandung bejteht, welche eine innere Höhlung umgtebt. Dieje Wandung ift mit einer großen Menge von ungemein Heinen Körnchen von fugeliger Form ‚durchjeßt. Bei ftärferem Drud treten Taufende folher Körper durch eine Deffnung an der Spiße der Fangarme, welche font durch Muskeln verfchlofjen gehalten wird, aus. Diejfe Hörnchen ind die Neffelfapfeln. Ueben wir einen Drud darauf aus, jo öffnen fie fich, und ein feiner, elaftifcher Faden von bedeutender Länge, welcher aufgewicelt darin gelegen hatte, jpringt daraus hervor, ähnlich wie eine zufammengedritdte Spiralfeder auseinanderschnellt, jobald fie nicht mehr feitgehalten wird. Wenn ein Thier die Fangfüden der Anemone berührt, fo fahren die Fäven aus den Kapjeln hervor und hängen ji) an dafjelde an. Sie verwunden es nicht, wie man wohl geglaubt hat, fondern fie vergiften e3 durch dei Flebrigen Giftjchleim, mit dem fie bedeckt find. Ber fleineren Thieren jieht es oft aus, als wenn fie bei der Berührung der Fühlfäden plößlich gelähmt wirrden, indem jede Bewegung jofort aufhört. Größere Thiere verjuchen ih loSszureigen, aber wenn jie nicht bedeutend ftärfer find, fo gelingt es ihnen felten; denn immer mehr Nejjelfäven werden auf die nmitriette Beute abgefchoifen, während fie tır den Mund Hineingezogen wird. Wenn wir die Fühler der Anemone mit dem Finger berühren, jo erfcheinen fie uns nur Elebrig, denn die Haut ift jo did, daß fie den Giftftoff nicht durch- dringen läßt; halten wir jedoch unfere Zunge daran, jo empfinden wir ein heftiges Brennen, welches lange Zeit anhält. Der Vorrath von Wefjelfapfeln, den die Anemonen befisen, ilt jehr bedeuten, jodag an eine Erfchöpfung nicht gedacht werden fann. Möbius macht darüber folgende Angabe: „Die in der Wordjee gemeine rothe Scerofe (Actinia mesem- bryanthemum, 21.) hat in einem Fangarme von mittlerer Größe mehr als 4 Milltonen reifer Neffelfapfeln und in allen Fangarmen zujfammen wenigjtens 500 Millionen. Ein Sangarın der prachtvollen fammetgrünen Seerofe (Anthea cereus, El.) enthält über 43 Millionen Neffelfapfeln; aljo bejigt ein Ihrer mit 150 Fangarmen den ungehenren Borrath von 6450 Millionen. Und unter den reifen, zum Zange bereit liegenden tjt überall ein junger Nachwuchs vor- handen, der die verbrauchten Kapjeln jchrefl wieder erjegen kann.” Wegen ihrer Lebenzzähigkeit eignen fich die Anemonen vorzugsweife für das Aquarium, dem fie durch ihre prachtvolle Färbung und hübfche Form zur größten Zierde gereichen. Dalyell erhielt eine Aetinie in feinem Aguartımm jehs Sahre lang und erzog von ihr 276 Junge Zwei vdiefer jelbitgezogenen TIhiere blieben fünf Jahre am Leben, legten im Alter von zehn Monaten Eier, aus denen nach zwei Monaten die jungen, beiwimperten, infuforienartigen Larven famen, die nach) acht Tagen ihre Wimpern, mit deren Hiülfe fie fi) chwimmend im Wafjer bewegten, verloren, fich feitfeßten und die Tentafeln entwidelten. Bieler Wartung bedürfen die Actinien im Aquarium nicht. Troß ihrer großen Gefräßigfeit fünnen jie lange Hungern, wenn fie nur genügend friiches See- wafjer haben. Berlegungen ertragen fie leicht und befigen eine ungemeine Neproduftions- — 204 — Eraft. Mbgefcehnittene Fangfäden werden in unglaublich Kurzer Zeit wieder erfebt. Sa, wenn wir die Operation zweis, dreimal wiederholen, immer fproßt nach. furzer Heit ein neuer Tentafelfranz hervor. Schneidet nıan “ein Thier quer durch, jo producirt der obere Theil einen neuen Fuß, der untere einen Tentafel- franz; aus dem einen Thiere find zwei entftanden. : Schneidet man fie jenfrecht durch, So fügen fich die Hälften wieder an einander und ergänzen ich zu voll- fommenen Thieren. Sohnfon erzählt in feinen „British Zoophites“ fogar einen Fall, wo ein jolcher amputirter Oberförper, jtatt an der Bafis zujammen- zuheilen, dort einen neien Mund mit Sangarmen bildete, jo daß auf Dieje Wetje ein wahrhaft beglücter Doppelfreffer entitand, der an beiden Enden zugleich eine Beute fangen und verichlingen fonnte. Cbenfo erzählt derjelbe Natur- forjcher, daß er einft eine Aetinie (Tealia erassicornis, Gosse) fand, welche eine große Schale einer Iafobsmuschel verfchlungen hatte, die feit eingeflemmt den Magen in eine untere und obere Hälfte theilte. Der Körper, aufs Aenperjte ausgedehnt, war fait durchlichtig geworden. Fiir die untere Magenhälfte hatte fich aber jeitlih ein neuer Mund mit zwei Tentafelfränzen gebildet, und Die Actinte hatte jo ebenfalls ihre Oenupßfähigfeit verdoppelt. Iroß Diefer Lebenszähigfeit find die Actinien gegen Süßwafjer äußert empfinolich und fterben augenblicklich, wenn fie darin getaucht werden. Keben den Aetinien finden wir oft in Ddemfelben Behälter verjchiedene Korallenftöce, theils lebend, theils abgeftorben, und wohl die meiften der Be- jehauer venfen nicht daran, daß die Erbauer diefer SKorallenbäume den Actinien nahe verwandt find. Während der Körper der Aetinien wei) und fleifchig tft, jondert fich in der fleifchigen Körperwandung der Korallenthiere fohlenjaurer Kalk ab, der entweder als EFleine Plättchen, Nadeln, Sterne oder Streuze unverbunden bleibt, twie bei den Korf- und Lederforallen unferer nordischen Meere, oder fich zu größeren Blatten vereinigt und oft jogar den größten Theil des ganzen Körpers in eine feite alfmaffe verwandelt, jo daß das Thier einen Steinfern darftellt, der von einem ganz dünnen, hHäutigen Wleberzuge — dem nicht verfalften Theile — überzogen ift. Viele Diefer Korallenthiere leben aber nicht wie die Aetinien einzeln, jondern gejellig zu jogenannten Thierjtöcen vereinigt. Dieje mannigfaltig geftalteten Stöce, die oft als vielfach verzweigte Sträucher oder veräftelte Bäumchen, als windende Nanfen oder fompafte Maffen erfcheinen, entitehen dadurch, dab das urjprünglich einfache Thier durch Knospung neue Thiere hervorbringt, welche mit ihm vereinigt bleiben und wiederum durch SKuospung Junge erzeugen. Wie die einzelne Blüte zur ganzen Pflanze, jo verhält jich das einzelne Thier zum Ihierjtock. Der prächtig rothe Schmudgegenftand, den wir im gewöhnlichen Leben mit dem Namen Sioralle bezeichnen, ift das polirte Axenffelet eines jolchen Thieres, der Edelforalle, Corallium rubrum, Zamour, welches im Leben von einer weichen, orangerothen Rinde überzogen ist, im der die Fleinen Cinzel- wejen jteden. Solche fteinbildende Korallen kommen in unferen nördlichen Meeren nicht vor, während. fie fich in, den Tropen zur böchiten Blüte entfalten. „Wie die — 205 — Urwälder der Tropenländer”, jehreibt Hacdel, „eine Ueppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchjes entfalten, die weitaus die Vegetation der gemäßigten und falten Zone übertrifft, jo glänzen auch die untermeerischen Kiorallenwälder. und Korallenbänfe zwischen den Wendefreifen durch eine Fülle von prächtigen Formen und Farben, von welchen die Kleinen und dürftigen Korallenthiere der fälteren Mecre keine Vorftellung geben können. Die Berichte älterer und neuerer Reifenden bemühen fich vergeblich, die mannigfaltige Kormenjchönheit, die bunte Farbenpracht und den bezaubernden Glanz jener wunderbaren Storallengärten zu jchildern, Die in feichten Buchten des indischen und pacifiichen Dceans den Meeresboden bedecen. “ Dereins- ITachrichten. Verein Der Agqunrien- und Terrarien-Liebhaber zu Berlin. Drdentlide Sißung vom 19. September 1890. Beginn 8 Uhr. Das Brotofoll der Yetten Situng wird verlefen und genehmigt. Wsdann theilt Herr Heffe mit, daß die Hlitig’sche Verlagsbuchhandlung der Bereins-Bibliothef ein Eremplar der in ihrem Verlage erfchienenen Schrift: „Lahmanı, die Rep- tilien und Amphibien Deutjchlands in Wort und Bild“ zum Gejchenf gemacht und er genannter Firma den Dank des Vereins mündlich) ausgejprochen habe. Auf Anregung einiger Mitglieder hin wird bejchlofjen, zu jeder Situng Einladungen mit Angabe der Tagesordnung ergehen zu lafjen. — Alsdann erbittet Herr Matte das Wort und Hält unter gleichzeitiger Vorzeigung junger Telejfopfiiche einen furzen Vortrag über das Laichgefchäft diefer und verwandter Fijche. (Der Vortrag ift unten wörtlich angefügt). Im Anfchluß hieran bemerkt noch Herr Matte, daß er vor Jahren in einem, in feinem Garten befindlichen Baffin, welches mit altem Laub und Regenwafjer angefüllt war, Schmerlen gehalten habe, und fich dieje unter jolchen Berhältiifjer nicht allein jehr wohl gefühlt hätten, fondern fogar zur Fortpflanzung gejchritten jeien. Er führe dies nur an, um zu zeigen, wie leicht fih unter Umftänden felbft zarte Fiiche halten und ver- mehren ließen. Auf eine Anfrage des Herin Unger, ob Jemand Erfahrungen mit Steinbeißern im Aquarium gemacht habe und ob diefer Filch zu empfehlen ei, äußern fich verjchiedene Herren dahin, daß die GSteinbeißer einestheils ein aufßerft langmeiliges Gebahren zur Schau trügen, andererjeit3 durch Aufmühlen des Bodens im Aquarium ftörend wirkten. Alsdann theilt Herr Matte im Anfchluß an einige diesbezügliche, früher gejchehene Anfragen und Aeußerungen mit, daß feiner Meberzeugung nach ein Einfegen der Wafjerpflanzen im Bodengrund, wenigjtens im Aquarium, unnöthig fei. Seiner Meinung gemäß genüge hier reiner Flußjfand vollauf und gediehen bei ihm jomohl Wafjer: ald Sumpfpflanzen hierin ausgezeichnet. Herr Hothorn jtimmt dem bei, während Herr Helje der Anficht ift, daß zum guten Gedeihen der Pflanzen im Aquarium Bodengrund umerläßlich fei. Wenn man allerdings wie Herr Matte alle Jahre eine Erneuerung der Pflanzen vornehme, möge ja Sand genügen, wolle man aber diejelben ‘Pflanzen jahrelang im Aquarium ungeftört gedeihen fjehen, jo reiche Saud allein wohl nicht aus. Herr Hefje weilt hier- bei auch auf die Berfuche des Vereins Aquarium in Gotha Hin, welcher Verein alle feine Pflanzen in Erde fultivive, hierbei erzielte Erfolge hätten auf der diesjährigen Auzftelung alle Kenner in Erjftaunen verjeßt. Herr Unger bemerft hierzu, daß er auf den Kath des Herin Dberlehrer Schaeffer, Vorfibenden des vorbemerften Vereins Hin, die Seiten feines Zimmer-Aquarium verdunfelt und die in demjelben wachjenden Pflanzen auf das Dberlicht allein angemwiejen habe. Der Erfolg fei ein derartiger, daß er Diefe Maßnahıne jedem Befißer eines Zimmer-Aquarium, vorausgejegt, daß derjelbe iiber genügendes Dberlicht (durch hohe Fenfter 2c.) verfüge, nur enı= pfehlen fönne. Herr Hefje pflichtet dem auf Grumd eigener VBerfuhe und Erfahrungen bei und erwähnt noch, daß Trapa natans, die Wafjernuß, feiner Meinung nach bei Oberlicht allein befjer gedeihe und. größere und dunflere Blätter hervorbringe, als bei Seiten- und Dberliht. Schluß 10 Uhr. Willy Hejfe, I. Schriftführer, — 206 — . Bortrag des Herrn B. Matte, gehalten in der Sikung vom 19. September 1890. Die Worte: „Vorzeigung interefjanter Threve und Wafjerpflanzen” Elingen. für mich zu Hoch, und bin ich nicht in der Lage diefelben vol auszufüllen. Mir liegt daran, Shnen zu zeigen, daß gemifje Arten unferer Zierfiiche, welche zar FYamilie der Cyprinodei gehören, fi) unter ge- mwiffen Berhältniffen zu jeder Jahreszeit züchten Tafjen; diefe winzigen Fleinen Fifche, welche ich Ihnen hier mitgebracht habe, jfammen vom fchuppenlofen Telejfopfiich mit Schleierfhwanz- Weibchen ; da3 Männchen, welches die Eier befruchtel, war der Shnen von der Ausftelung her. befannte Ihmwarze Telejfopfiih. Es ijt befannt, daß diejenigen Fijche, welche zur Carrassius-Art gehören, mehreremal im Sahre laichen fünnen, und jo fommt e3 häufig vor, daß der Nahmuchs jehr ver- jchieden ift, aber ebenjo auch unter fich; die Eltern diejer Fleinen Lebewejen haben im diejem Nahre jhon zweimal vor der Ausitelung, alfo von Anfang Suni bis Ende Juli, und zum deittennial am 8. September ihren Laich abgelegt. Lebteres Fann allerdings nur dam gejchehen, wenn der Raich veif iftz; werden nun Filhe in diejem Augenblicke mit Neben oder mit der Hand gefangen, abfichtlih oder zufällig, dann haften erflärlichermeije diejelben an Net und Händen feit. Diefe Erfheinungen find übrigens jhon mehr denn Hundert Jahre befannt und Flingen nur für den neu, der noch pfadfüihlend umhertappt und mit dev vorhandenen Litteratur und der Praris wenig vertraut ift. Zuchtverfuche, ob abfichtlih oder zufällig, find fchon vor vielen Jahren gemacht worden und haben darin ganz Hervorragendes geleiftet: Carbonnier-Baris, Freemiann, v. Depp u. a., ©t. Beters- burg; die Veröffentlihung ihrer Refultate it jeitens diefer Herren jtetS in ihrer Heimat gejchehen. Auch Haben wir in Deutfchland viele Aquarien-Liebhaber, melde jchon Telefkopfiiche und SchleierfhwanzeGoldfijche gezüchtet haben, 3. B. in Schlefien, Sachfen, Württemberg, Bayern, Elfaß-Lothringen 2c. Wie jhon gejagt, neu find alle die Thatjachen, welche ich mittheilte, nicht, obgleich jo mancher Liebhaber glaubt, daß foldhes Borkommniß in feiner Häuslichkeit eine neue Entdekung ift. Schlieglich möchte ich noch den Wunjch Ausdrud geben, daß die Liebhaber jich vecht vege bei den Zudtverfuchen betheiligen, ihre Erfahrungen austaufhen und jo ein Ganzes in die Deffentlich- feit bringen, als „neu und interejjant“. ‚(Bemerfung: Diefer Vortrag ift dem DVorftand jeitens des VBerfajjers im Driginal zu= gegangen und hat 2eßterer daher die Verantwortung für Inhalt 2c. allein zu übernehmen. Der Borftand). Dom Büchertifch. Bilder aus dem Aguarium. Bon Dr. W. Heß, Brofeffor der Zoologie am Königl. Polytehnitum zu Hannover. 2 Bände. Zmeite Ausgabe. (Halle a. ©., Gefenius Verlag.) Der Umftand, daß die große Mehrheit der unfere öffentlichen Schau-Aquarien duchmwandernden Befucher die Menge und Mannigfaltigfeit der ausgeftellten Thierformen zwar anftaunt, aber nicht weiß, was hauptjächlich und mie fie beobachten follen, veranlaßte vor anderthalb Jahrzehnt den Berfafler des oben angeführten Werkes und des im umferer heutigen Nummer abjchliegenden Artifels „Die Gee- nelfe”, für verfchiedene Zeitfchriften md Zeitungen Abhandlungen und Sfizzen zu fchreiben über eine Anzahl von wirbellofen Meerthieren, die durch die Aquarien uns vor Augen geführt werden. Die Aufjäge wurden gefammelt, durch eine Reihe neuer ergänzt und als vierzig „Bilder“ in Buc)- form dem Naturfreunde dargeboten. Die freundliche Aufnahme, welche das Buch fand, veranlapte den DBerfaffer, in einem zweiten Bande (1878) die Hauptvertreter der wirbellojen Süßmwafjer- bewohner in gleicher Weife zu jchildern, fodaß der Lefer, dev Befiger beider Bände eine Heberficht über jene niedere Thierwelt des Waffers gewinnt. Eine getveue und dabei — wie der Aufjak „Die Seenelfe” bezeugen wird -- anregende und fejfelnde Befchreibung dev Thiere, ihrer Lebens- verrichtungen und Verwandlungen, eine allgemeinverftändliche Darjtellung des von Berfaffer Beob- achteten zeichnen das Werk vor manchen anderen ähnlichen Erzeugniß der naturwiffenjchaftlichen Litteratur aus. Daher jei das Werf, das inzwifchen in anderen Verlag übergegangen ift und in zweiter Ausgabe vor uns liegt, jedem Naturfveund, mag er Fahmanı oder Laie jein, empfohlen, zumal die Schilderungen von zahlveichen und guten Holzjchnitt-Abbildungen begleitet find, —n. Beilage au „Blätter fir Aquarien ı, Cerrmienfremde”, I. 8. Magdeburg, den 28. Dftober 1890. N 2. Stagefaften. 43. Herin €. H., Heilbronn: Shre Frage betvejfs Weberwinterung Ihrer Schildfröte er= Iedigt fi) wohl durch den bezüglichen Artikel in Nr. 20 der „Blätter“. Sollten Sie noch) jpezielle Wüniche haben, bitten wir um Mittheilung. 44. Hein 8. ©., Berlin: Ueber Einrichtung, Bejegung und Pflege der Terrarien find bis jett zwei Schriften erjchienen: „Das Terrarium” von Johann v. Fiiher und „Das Terrarium” von H. Lachmann. Das Yettere wird Ihnen gemügen, zumal ja das Buch nicht zu hohen Preis haben joll; es foftet gebunden 3,60 Mf., ungebunden 3 ME, it mit 5 Tafeln und 87 Tert- Holzihnitien ausgeftattet und in der Creuß’schen Verlagsbuchhandlung zu Magdeburg 1888 er- jhienen. In frifhen Zügen jchildert H. Fiiher-Sigwart die Bewohner des Terrarium in einer - Schrift „Das Thierleben im Terrarium”, melde 1889 in der Sauerländer/ihen Buchhandlung zu Aarau (Schweiz) erfchienen und auf Geite 95 der „Blätter“ bejprochen wurde. Bereits vor dem Erjheinen diefer drei Bücher hatte ich (1882) „Das Terrarium und die Pflege gefangener Reptilien und Amphibien” in zufammenfajjender Weife behandelt; die Arbeit findet fich in Martius „PBraris der Naturgefchichte”, III. Theil, 2. Band ©. 145 bis 206, Fanıı aber in Sonder-Ausgabe nicht bezogen werden. 45. Herren U. K., Stallupönen: Die Eimrihtung einer jogenannten Mehlmurmbhece erfordert Feine großen Vorkehrungen. Man nimmt, wie ich jhon in der joeben erwähnten Arbeit bemerkt, einen möglihft umfangreichen, innen glajirten Topf (oder eine fleine, mit Blech aus- gefchlagene Kifte), füllt ihm bis ziemlich) weit oben mit trodener Weizenfleie, legt auf fie hart- getrod'nete Brotrinden, Semmeln, Weiß: oder Graubrötchen und ftreut zwijchen diefe noch Mehl; manche Züchter legen auf das Brot alte wollene Strumpfjtüde und Lappen, welche den Mehl- fäfern zur Brutftätte dienen follen, doch Fann fich in denjelben ur zu leiht auch unmwillfoınmenes Geziefer, wie Motten 2c., einniften. In den nun fertig eingerichteten Topf bringt man einige Hände voll großer Mehlwürmer oder die Käfer jelbft und üiberläßt diefelben dann einige Monate ruhig ihrem Thun und Treiben. Als Futter reiht man geriebene, gut ausgedrüdte Mohrrübe (Möhre), indem man diefe auf eine mit ftarfer Nadel durchftocyene Kage Köfchpapier, welche auf die Füllung des Topfes gebreitet wurde, fehüttet; in den Weiß- und Schwarzbrot finden die Käfer und ihre Brut gleichfalls Nahrung, ebenjo in dem Mark ıc. von Knochen, Doc) gebe man nicht etwa faules Fleifeh und verendete Vögel in den Topf. Selbitverjtandlich wird der lebtere mittelit Gaze oder Bapier zugebunden, auch an einen warmen Pla& gejtellt. Nach einigen Monaten, wie erwähnt, fann man dem Topf dein Bedarf entnehmen; am beiten ift es, man hat zwei oder mehrere Töpfe, um in diejer Beziehung wechjeln zu fünnen. Kleine Mittheilungen. | Im Berliner Aquarium zeigte am 11. d. M. Herr Diveftor Dr. Hermes einem Kreije geladener Herren, unter denen ji) die Minifter von Bötticher, von Goßler und Herrfurth, die Profejjoren Dubois-Neymond, Friti, Hertwig u. U. befanden, die Ermedung einiger Scählammfijche (Protopterus) aus achtmonatlichem Schlaf. Die etwa 20 Pfund fehmweren Lehmftüde, welche die eingefapfelten Fifche enthielten, wurden zum Theil in Waffer gelegt, zum Theil zerichlagen, die eingefapfelten Thiere aus ihrer Höhlung genommen, von der Schleimhülle befreit und ins Wajjer gejeßt. Binnen furzer Zeit fingen die Fifche an lebendig zu werden und Ihwammen nad einigen Minuten davon. Bei den in Waffer gelegten Lehmftüden nahm das Erwachen längere Zeit in Anfprud, do fam aud hier der Protopterus, weldher acht Monate jein Dajein als Amphibium gefriftet, munter als Til) zum Vorfchein. Bis jebt find jehs Stüd aus ihren Schlammneftern befreit, tummeln fi) Tuftig im Waffer und nähren fi) von Regen- mwürmern. Eine fernere Anzahl jchlaft noch. i F. C. Heinemann, Hoflisferaut, Erfurt, Samen: und rlansenhendlung, offerirt zu billigiten Preijen - Aquarien in joli- der, Ausführung: a) Bieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Xömwen= fto@haltern ar den Eden und ablajjen, leer & Ste. 12.ME.; bepflanzt 15 ME. b) Sehsedig, 33 cm lang und 33 cm breit, mit Xömenz füßen und Hahn zum Majjerab- allen leerä Std. ME; Bean I ME. pfehle die gangbars jten - und beiten Wajjerpflanzen fiir Fr Aquarien: a) Trianea bogotensis, 3 Ste. 40 Pf., 10 Std. 3 ME. b) Vallisneria spiralis, & Std. 60 Pf, 10 Stk. 5 ME. c) Aponogeton distachyon, A Std. 1 DE. 20 Rf. d) Isolepis sracilis, & Std. 50 Pf. : e) Cyperus papyrus, & Std. 75 If. bis 2 ME. Verner Goldfischglas mit Isolepis- Kultur, will fommenes und überrajchendes Gejchent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. St. 4 ME. Preisverzeichnilje jtehen Eoftenfrei zır Dienjten. Hl. 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Kachdem wir in den Nummern 11 bi8 13 der „Blätter“ die jogenannten Sommer- Aquarien, in welchen wir heimifche Gewächje Fultiviven, bejprochen, dürfte e3 jeßt, da die leßteren für dies Jahr Abjchied genommen, am der Zeit fein, den immergrünen Aquarien das Augenmerk zuzumenden, d. HD. den- jenigen Aquarien, welche Winters im geheizten Zimmer ftehen und in erjter Neihe immergrüne Vflanzen beherbergen. Inven diefe Aguarien in der Ein- richtung von der der Sommer- Aquarien nicht abweichen und gleich jenen mit Schwinns, mit Wafjer- und mit hoch und tiefftehenden Sumpfpflanzen bejtellt werden fünnen, haben wir nur nöthig, auf das über diefe Bunfte auf Seite 102 ff. Gefagte zu verweilen, um fogleich einige der hierher zählenden Gewächfe anzuführeıt. 1. Hocbhjtehende Sum bipffa nzen. Hier feien zunächit einige Aufßerjt zierliche und einander fehr ähnliche Ehpergeiier erwähnt, die, wenn jte mit den Wurzeln im Wafjer ftehen und mit ihren Stielen über den selfen over dic Erfen des Aquarium hängen, einen prächtigen Hunmerfchmucd bilden. Es find dies die aus dem füdlichen Europa und nördlichen Mfrifa Stammenden STolcpis= oder Haargras=Arten, Isolepis pygmaca, Kth,, und I. Savania, Schult. Das befannte Isolepis eh it in Sig. 17 d vergegenwärtigt. Die Hinefifhe Schwertlilie (Iris chinensis, Curt.), eine jchöne Iridee Chinas mit blaßhimmelblau ımd gelb gezeichneten Blumen, deren äußere Bütenblätter Start wellig und am Nande fein geferbt erjcheinen, während Die — 210 — inneren franfenförmig gefchlist find, gedeiht im Aquarium gut und ift während des Sommers leicht zur Blüte zu bringen. Die Vermehrung gejchieht Durch Iherlung. Fig. 17. Aguarium mit ausländifhen Sumpf: u. Waferpflanzen. Der zweifarbige NRolljchwertel (Moraea bicolor, Zind.), eine Srivee des tropischen Neuhollands, mit großen, in Nispen ftchenden gelben, dunfelpurpur geflecten Blüten. Auch jte blüht unschwer umd findet die gleiche Verwendung twie die vorige. Daffelbe gilt von den brafifianishen Martfa-Arten, jo von der blauen Marifa (M. coerulea, Ker.), die bi$ 10 cm große, außen bimmelblaue, am Grunde braun und gelb gezeichnete Blumen trägt. Eine andere Art (M. Northiana, Ker.) mit halb jo großen und helleren Blumen und jehlieglich die Swerg-Warifa (M. humilis, Zerb.) mit noch kleineren, weißsgelben äußeren und blausgelb-weißgen inneren Blumenblättern find ebenfalls zu berücjichtigen. 2. Tiefitehende Sumpfpflanzen. Das in Fig. 17 f veranfchaulichte wechjelblättrige Eypergras (Öyperus alternifolius, Z.), ijt ein präch- tiges Niedgras aus Madagaskar, das bei einiger Pflege Fich zu herrlichen Büjchen ausbildet. Die Blätter ftehen jchiemfürmig am Ende des dinnen ichlanfen Schaftes und erreichen wicht jelten eine Länge von 30 em und mehr, jodaß ein ganzer Schirm bis über "/; m Durchmeffer Hat. In den Blattwinfeln — 211 — erjcheinen die zierlichen Blütenftände, welche auch reichlich Samen tragen. Will man die Pflanze aus Samen heranziehen, jo füllt man einen Topf oder eine Schale mit recht poröfer jandiger Erde, jtreut den Samen nicht zu dicht aus, itberdeckt ihn mit einer dinnen Schicht Sand, drückt feit und stellt das Ganze num jo in Waffer, daß der Spiegel deffelben einige Millimeter über dem Sande Iteht. Nach nicht langer Zeit gehen die feinen Samen auf, und dann hat man nur nöthig, die Bflänzchen, wenn fie etwas eritarft find, in Büfcheln zu ver- pflanzen. Cine wett bequemere Bermehrung bejteht darin, daß man ein altes, aber recht gefundes Blatt mit dem Schaft abjchneidet, die Blättchen bis auf 1 over 2 cm verfürzt, cbenfo den Schaft nur etiva 2 cm laug läßt und danı va Ganze in’S Aquarium wirft. ES bilden fich dann nach nicht allzulanger Beit Sprofjen in den Blattwinfeln, die man einpflanzt und wie alte Blanzen behandelt. Endlich fann man die alten Pflanzen auch noch durch Theilung vermehren. (SHluß folgt.) Die Hufeifennatter. Mit Abbildung.) Als vor einem Sahrzehnt das Saffe'iche Aquarium zu Berlin aufgelöft wurde, erwarb ich aus dem vorhandenen Ihierbeitand eine prächtige Hufeifen- natter (Periops hippocrepis, Wagler), welche feiner Yeit aus Tunis importirt worden war, zum WBreife von 12 Mf. Da fie fih im guten Ernährungszuftand befand, jo jah fie bei ihrer ungewöhnlichen Zänge doppelt ftattlic) aus. Wenn ich die Länge diejes Eremplarcs eine „ungewöhnliche” nenne, jo. glaube ich nicht zuviel gejagt zur haben, denn diejelbe betrug insgefammt, von der Schnauze bis zur Schwanzjpite, 1 m 44 cm, umd eS ijt mir weder vordem noch nachher ein größeres Stüc zu Geficht gekommen; auch giebt E. Schreiber 1874 auf Grund jeiner Meffungen die Länge der Hufeifennatter mit 95 bis 126 cm, de Beta 1874 die der italienischen Exemplare ducchfchnittlich zu 70 biß 80 cm an, ob» gleich fie auch einen Meter übertreffen fan („Questo serpe & lungo ordinariamente da 70 ad 80 centimetri, ma puö anche sorpassare la lunghezza di 1 metro“), und das längjte der von Dr. D. Böttger 1874 bejchriebenen Exemplare aus Maroffo maß 1 m 37, cm, die nächitgrößten lm 35 cm bezw. 1 m 33,: cm. St man im Allgemeinen auch anzunehmen berechtigt, daß die nordafrifanijchen Ihtere größer und ftärfer find al3 die jüdeuropätfchen, jo wird man doch ander- jeitS ebenjo berechtigt fein, Hinter die in S. d. Sticher’3 „LTerrarium" verzeich- nete Angabe: „Totallänge 1 m 66 em“ cin Fragezeichen machen zu Dürfen; denn Ddieje Angabe foll die dDurechfchnittliche Länge der Hufeifennatter vermerken, fie geht jedoch weit darüber hinaus, ja, eine folche Größe dürfte überhaupt nırr ausnahmsweije vorkommen. Mein großes Terrarium bewohnten damals eine 131 cm lange, durch A. Neurlfer-Bozen erhaltene Köhler-Natter (Zamenis viridiflavus var. carbonarius), eine 132 cm mejjende Vierjtreifen-Natter (Elaphis quaterradiatus) und eine ‚prachtvolle dalmatinische, 48 cm lange Smaragd-Eidechje, welche nebit der leßterent mir don Baul Sung- Hlttauzugegangenwar, umd Diejer, die Niefen meiner damaligen Me- nagerie umfaljenden faltblüttigen Öejellichaft neue Ankfömmling zu= getheilt, welcher dur) fein farbenreiches Kleid — DOberjeite Schön matt- gelb mit einem Stich Fig. 18. Hufeifen-Natter (Periops hippocrepis). ing Sletschrotge, Nacden und Halsjeiten rothgelb und rothbraun, längs der Nitckenmitte einige vierzig feptabraune, am Nande dunflere, von weißgelben Linien umfjäumte fahn und eiförmige und Hufeifenartig gebogene leden und rechts und linf® von Denfelben in den Winfeln Xleinere Fleden von gleicher Farbe, Bauch gelb mit rofarotdem Anflug und jeitlic) mit jchwarzen leden, Unterjeite des Schwanzes auf röthlichgelbem Grunde mit graulichen Zeichnungen — eine angenehme Abwechfelung in die olivengrauen, jchiwarzen und grünen Töne der Oenoffen brachte. Nach dem üblichen Bezüngelir der Mitbewohner und nach vVorgenommener- Unterfuchung der Behaufung lagerte fie fi) vor dem Felfen in den Strahlen der Nachmittagsfonne. Dies blieb auch für die Folge ihr Lieblingsplab, 2. D. jo lange jte im Käfig war, und von diefem aus rückte fie der Sonne nach oder entgegen, wie e3 die Tageszeit und die Neigung zum Sonnenbad erheifchten. Sm Uebrigen fletterte jte gern md viel, ftteg in das Geäft eines Lebensbaumes (Thuja) oder in den Eden des Behälters in die Höhe, um die „oberen Regionen“ auf einen Ausiveg hin zu prüfen und um fich auf die obere Kante der jent- rechten Käfigwände, da wo auf diefe die jchrägen Iheile des zeltförmigen Dedels itießen, zu legen; hierbei wußte fie mit ihren Rippen und ihrem Schwanze jeden Winfel und Borjprung, und mochte derjelbe noch jo gering exjcheinen, anszunugen, um fich vorm Herabfallen zur bewahren, troßdem erichien e$ manch- mal geradezu wunderbar, wie die ftarfe Natter auf einer fo jehmalen, winzigen Unterlage jich- Halten fonnte. Alle ihre Bewegungen drücten zugleich Kraft und Oewandtheit, Gejchmeidigfeit aus. In den elegantejten Windungen glitt fie über Sand und Geitein, durch Oezweig und Gewurzel; nur auf dem glatten Fußboden der Stube erging e3 ihr wie anderen Schlangen: die Reibung, der Anhalt fehlte und die Bewegungen nahmen fich daher gezwungen, unbeholfen aus und wollten nicht nach) Wunfch fürdern; um jo lieber war es ihr dann, wenn fie hier den Teppich oder aber den gedrehten Fuß des Tisches, das Sopha und namentlich einen Rohrjtuhl erreicht hatte, denn an diefen Gegenjtänden jtieg jte num in die Höhe bis auf die Platte des Tijches, des Spindes u. j. w., oder je 309 zterliche Schlingen durch die weitmafchige Nohrituhllehne. Gar manchen Befucher hat das anderthalb Meter lange, Einderarmdice Thier in wurde denn ‚auch der Schreefen verjeßt, wenn 8, leife dom Spind fich Herablafjend, züngelnd die Sophalehne entlang Froch oder auf dem Stuhljit, wo es fich gelagert, Die Ihönen Spiralen löite, um aufwärts Hinter den Spiegel oder feitiwärts Hinter den Dfen zu Schlüpfen — doch gefchah Legteres nicht in wilder Flucht, Jondern in gemejjener Nude, da die Schlange jich vermöge ihrer Kraft und vermöge ihrer Bekanntschaft mit mir ficher fühlte. Der Iebtere Umjtand erlaubte c8 mir auch, die Natter, wenn fie fich im Terrarium oder außerhalb deijelben auf dem Nohritugl 2c. jonnte, oder wenn fie über die Diele und Möbel glitt, ums erwartet in der Mitte des Leibes, am Kopf vder-am Schwanz zu erfallen und aufzunehmen, ohne daß fie jelbjt in jolchen Aurgenblicen bezw. bet derartigen Unterbrechungen ihres Bchagens gebiffen hätte, während man fich vdejjen bet den Schlinge und AesfulapNattern u. a., die doch Eleiner find, immer ver= jehen muß. Und Hatte ich fie ergriffen, jo 309 jie ihre Windungen unter ge- (indem Drud um Arm und Bruft und fühlte fich Hier ebenfo geborgen wie in einem ihrer Schlupfwinfel, jodaß te auch blieb oder nur gemächlich jtch Hinab- ließ, wenn die Hände fie frei gaben. Sp trieb fie 8 Woche um Woche, Monat um Monat. Ilm Tage, nach- dem das Zimmer gejfäubert und gelüftet, durfte jie das Terrarium, in welchem fie ihre Nahrung, weiße und graue Mäufe, verzehrte, von den Pflanzen Warjer- tropfen leckte und zuweilen auch auf furze Zeit ein Bad nahm, verlaffen und Jich nach Belieben in der Stube ergehen. ines Tages aber — es war Dftober und die Kühle des Herbites machte fih auch in der Wohnung fühlbar — hatte fie Jich zwischen Wand und Spind, in halber Höhe des Leßteren, feitgejeßt nd mochte diefen Plab auch bei dem umfererfeits erfolgten Nöthigen nicht aufgeben. Wir liegen fie gewähren und jie verblieb dort an zwei Wochen lang ganz ruhig. AS ich fie dann jedoch aus mehrfacher Urjache in das warme Terrartım bringen wollte, warf te, indem ste jich feit gegen das Spind itemmte, in unge fannter Schnelligkeit den Kopf herum umd fuhr mit aufgejperrtem Nachen nach meiner Hand — 8 war ihr erjter DVerfuch zur beiken. Nun wurde das Spind abgerücdt und damit unjer Zivecd bald erreicht. Bon jegt ab war es „mit umnferer Freundfchaft zu Ende’. Langte ic) nach der Natter, fo juchte fie, obzwar te nicht bik, jo rafch als möglich aus dem Bereich meines Armes zu fommen, fie mochte fi) weder mehr jtreicheln noch anfaffen laffen und — was mir vor Allem auffiel und mich mit Bejorgnif erfüllte — jte verfchmähte fernerhin die Nahrung. Ich fonnte nichts weiter ausrichten und mußte zujchen, wie fie mehr und mehr abmagerte; am 3. es bruar lag jte langausgejtredt im Behälter, während der Nacht verendet. Selten habe ich den Verluft eines Ihieres jo bedauert wie den diefes Zimmergenoffen. Später habe ich noch einige, Kleinere Exemplare gleicher Art gehalten, aber mit feinem vermochte ich mich jo zu befreunden, objchon fie den anfänglich gezeigten Sähzorn, die Scheu und Biffigfeit — Eigenjchaften, die ich an dem großen Stück kaum bemerkt Hatte, denn e8 war ja vorher jchon einige Zeitlang in Öefangenfchaft geivefen — bald ablegten umd jich in ihrem warmen, jonnigen und trodnen Terrarium wohl einlebten. DB. D. — 214 — Springbrunnen und Durchlüfter für Aquarien“) von Baul Nitjdhe. Der Springbrunnen dient nicht allein zur Zimmerzierde und Neigung der Zimmerluft, Sondern er wirft, wenn er vom Aquariumwafjer gejpeiit wird, auch günftig auf'das Wohlbefinden der TIhiere,; und er follte aus Ddiejen drei Urjachen in feinem Aquarium fehlen. Nur dem Mafropoden jcheint Spring- brunnen und Durchlüftung nicht zu behagen, und ich glaube wohl eine Erfranfung meiner Mafropoden, worauf ich vielleicht einmal bejonvders zurückomme, diejen Apparaten zufchreiben zu müflen. Anzubringen it ein Springbrumnen in jedem Behälter, auch wo eine Ein- richtung hierzu nicht vorhanden. Für den lebtern Kal lefe man nach im „Katechismus für Aguartum-Liebhaber” von Wilh. Geyer in Negensburg (Seite 11); jelbft im gewöhnlichen Cinmache- oder Fichglas it ein Springbrunnen ohne große Mide anzubringen. sch Jelbft Habe eg mir zur Aufgabe gejtellt, eine praftiiche Springbrunnen- einrichtung zu jchaffen, Die fich ebenfalls itberall anbringen läßt, ohne daß ver Boden des Aquarium Dducchbohrt zu werden braucht, und ohne daß es nöthig it, das Wajfer aus dem Ablaufeimer wieder nach dem hochhängenden Behälter zu Schaffen oder einen mit Wafjer gefüllten Behälter an der Dede hängen zu haben. Ber allen derartigen Apparaten it ein DVerfchütten des Waffers kaum zu vermeiden; die ganze Anlage macht viel Arbeit, und jchlieglich kommt e8 auch einmal vor, daß jolch Hoch hängender Behälter herunterfällt, bisweilen unerjeß- lichen Schaden anrichtend. Auch den Betrieb des Springbrunnens durch einen Dampf oder Heihluftmotor habe ich als unpraftisch befunden. An der von mir zujfammengeftellten Vorrichtung fallen alle Ddiefe Uebel- jtände fort; bei geeignet feiner Strahlipiße, die man jtch aus einer dünnen Slasröhre über einer Spivitusflamme auszieht und vermittelft eines Enochen Gummischlauches mit dem Strahlrohr verbindet, arbeitet fie acht bis zehn Stumden in einem '/, biS 1 m hohem Wafferftragl. Mein Apparat erfordert feinerlei Betriebsfojten, fein Umfüllen des Wafjers ımd fann Jogar unter ver Wafferoberfläche des Aquarium hängen. Sch Laffe mun vorerft noch einige allgemeine Bemerlungen über die Ar lage des Springbrunnens folgen. Die Glasfpise (Strahlipige) breche man einfach durch, ohne fie nachzute feilen oder abzujchmelzen. Se ungleichmäßiger diefer Bruch, in um jo mehr und jeinere Strahlen zertheilt fich das in die Höhe getriebene Wafjer, je mehr aljo tritt eS mit der atmosphärischen Luft in Verbindung und verjorgt ich wieder mit dem ihm fehlenden, von den Ihieren verbrauchten Saueritoff. Man giebt viejer Glas jpiße eine derartige Richtung, dak der Strahl entweder auf den Seljen *) Nad) ber ftattgehabten Aquarien-Ausftellung zu Berlin find bei uns wegen der Spring- brummen- und Durchlüftungs = Anlagen für Zimmer: Aquarien fo zahlreiche Anfragen von Lieb: habern eingelaufen, daß wir uns erlauben, aus dem von Herin Paul Nitjche früher gehaltenen Vortrage die die diesbezüglichen Ginrichtungen des PVortragenden betreffenden Mitteilungen wiederzugeben. D. ©. kn — 215 — oder doch in eine dem Ablaufrohr entgegengejehte Exte fällt, damit der Warjer- wechjel recht jtark ift, vermeide e3 aber, den Strahl auf Schwimmblätter Fallen zu lafjen. Hat das Aguarium jchon Ab und Yuflußrohr zur Anlage des Spring- brunnens, jo beachte man folgende Bunte: Am Zuflußeohr mu die Strahlipige abzujchrauben fein, Damit auch) andere Aufjagftüce verwendet werden fünnen und eine Neinigung der legteren möglich ft. Der Abflug mug mit dem Boden des Behälters abjchneiden und it einen genau gearbeiteten Konus auslaufen. Hier hinein wird das Ablaufrogr, das unten mit einem ebenjolchen Konus verjehen tt, gejtedt. Dben auf das Ablauf rohr jebt man ein Kleines Sieb mit abnehmbarem Dedel, das, in Irommelform, unten mit einem in das Ablaufrohr pafjenden Röhrchen verjehen ist. Die Löcher müjjen jo fein fein, daß Chflops nicht hindurch fünnen. Um feinere Schmuß- theilchen auf en, wird in das Sieb eine Zage ungeleimter Watte gelegt, die ab umd zu zu ermenern it. Wenn mn auch die beiden Konus das Ablaufrodr ziemlich dicht Schliegei, jo wird eine geringe Wafjermenge doch auch hier unten nach dem Abflup treteı. Hierdurch) und dadurch, dag man die Glasröhren des jpäter zu befchreibenden Durchlüftungs- bal. Wafferhebes und Filtrir-Apparats in die Nähe des Abflufjes bringt, wird hemirtt, daß sich aller Schmub nach Diejer tiefiten Stelle des Aguarium zieht, da hierher die eingebrachte Erd» und Sandjchicht, zuleßt nur Sandjchicht Shräg abfällt. Dies erleichtert das Neinhalten des Aquarium ganz bedeutend. Aır die außerhalb des Aquarinm miündenvden Röhren des Ab» und Bufluffes werden 13 mm ftarfe Bleirohrenden angelöthet, damit man fie nach beliebiger Richtung hin drehen kann. Se nachdem, arm welcher Seite man den eigentlichen Apparat aufhängen will, verlängert man das DBleirohr des Ab- oder Zufluffes bis zur Mündung des andern; beide Münpungen aljo müffen von der Wand, an welcher der Apparat hängen jol, ungefähr gleich weit ent- fernt jein. Es wirrde Schwierigkeiten machen, auf dieje jtarfen Bletröhren die Diinnen SGummischläuche zu ftreifen; man hilft jich Durch ein fontsches Berbindungsitüc (auf einer Seite ausgezogene Glasröhre), das man am feinem jtarfen Ende durch ein entjprechend weites Stückchen Gummijchlauch mit dem Bletrohr verbindet. An den Zur und Abflug ein gleich genügend jchtwaches Bletrohr anzulöthen, it nicht rathjam, weil fich Diefes gar zu leicht verbiegt, alfo die gewünschte Richtung nicht behält. Alle Theile, die in den Gummischlauch Hinein jollen, werden vorher ange feuchtet, der Gummi jtreift jich jo leichter auf und jaugt fich dann doch voll- itändig feit, wenn er mur eimigermaßen fjtramm jißt. Geht der Schlauch anfcheinend etwas (oje auf das PVerbindungsitüd, jo it c8 möthig, Die Verbindungsitelle recht ftramm mit ftarfem Zwirn zu umiicelr. Die fi auf der Dberfläche des Waifers bildende Staubjchicht ver- nichtet man binnen wenig Stunden, fobald ein Wafferjtrahl von %, bis 1 mm Stärfe jchräg gegen die Wafferoberfläche wirft (ungefähr im Winkel von — 216 — 45 Grad). Die hierzu nöthige Vorrichtung Schaffen wir ms wieder aus einem Endchen Glasrohr, das Über der Spiritusflamme gebogen und ausgezogen und dann vermittelit eines Endchen Gummifchlauches mit der Strahlipige verbunden wird. Dieje Vorrichtung reist Taufende ganz feiner Luftperlen in das Waffer hinein, wenn Die Spige jo gejtellt wird, daß fie nur wenige mm über der Wafjeroberfläche fteht. Wie groß Ddiefe Entfernung fein muß, findet man jehr leicht. Der eigentliche Apparat beiteht aus zwei genau gleichmäßig gearbeiteten Dlechzylindern I und II, welche aus befonders jtarfem Zintbleh (mindefteng 12-er) gefertigt, 32 cm hoch jind und 25 cm Durchmeffer haben (fiehe Ab- bildung 19). Gut ift cs, went unten herum ein Ning von ftarfem verzinntem Bandeijen gelöthet wird, der 1 bis 1'/, cm überfteht, damit das mit Waffer gefüllte Gefäß nicht unmittelbar auf feinem Blechboden zu ruhen braucht; es wird jo jeltener undicht. Ich will hier gleich bemerken, daß man bei allen durch Luftorud arbeitenden Apparaten ganz befonders darauf zu achten hat, dah nirgends eine umdichte Stelle vorhanden ift; die Luft entweicht, und wenn die Stelle noch jo Klein, Lieber am diefer, als daß fie den 3. B. bei großen Aquarien ziemlich jtarfen Wafjerdruc überwindet, bzw. hier das Waffer durch die enge Strahlipige treibt. Um zu erfahren, ob, bzw. wo eine undichte Stelle vorhanden, beftreicht man alle Zöth- und Berbindungsftellen mit einer ftarfen Seifenlöfung und pret dann in den zu prüfenden Raum die Luft vermittelft eines ftarfen Summigebläfes (die gewöhnlichen Gummigebläfe genügen nicht), das man bei Heinr. Lehmann u. Co., Berlin, Große Frankfurterftr. 67, zu kaufen befonmt, jo ftart zufammen, als 3 das Gebläfe mur irgend zuläßt. Da, wo jich die erfte Dlafe zeigt, begimmen wir mit dem Berdichten und machen dann weitere Verfuche. Noch genaner finden wir die undich- ten Stellen, wenn wir das zu prüfende Gefüß unter Waffer drücken und das Gebläfe ar- beiten laffen. Welche Form diefe Blech- zylinder im Onerjchnitt zeigen, vb rıumd, Halbrund, dreiecig oder vdieredfig, ift Durchaus nicht gleichgiltig, wie man vielleicht glauben fönnte. Man wähle immer nur die rumde Sorm, alle anderen halten den Luftdrud nicht aus, Man halte fich möglichjt an die von dig. 19. Springbrunnen-Anlage, mir angegebenen "Größenver- hältniffe, mehr wird zu fcehwer, weniger hält nicht über Nacht vor. Sellane ar „Blätter fir Ayrarine 11. Terrarienfrenme”, I. 8. Magdeburg, den 11. November 1890. Ne 22. Seder Zylinder ijt mit einem die Lat jicher tragenden Eimerbügel aus 6 cm Itarfem Aundeifen verfehen, der gerade jo groß jein muß, als der halbe Streis dc3 Zylinders beträgt und umlegbar iit. In der Mitte eines jeden Zylinders wird ein 4 bis 6 mm ftarfes Steigerobr ab aus Hinkblech jo eingelöthet, daB 8 3 bi8 5 mm dom Boden abbleibt und 3 cm über die Oberfläche des Behälters ragt. Eine handbreit vom Steigerodr entfernt wird ein Loch in den Dedelboden eines jeden Zylinders gemacht und darauf ein 3 cm langes, 4 bi5 6 mm jtarfes Luftrohr c aus Zinktblech gelöthet. Seht befeftige man durch furze Oummifchlauchendchen den Hahn d an einer Seite mit Zus und Abfluf. (Fortjegung folgt.) Kleine Mittheilungen. . . Vielleicht interefjirt eS Sie, zu hören, daß ich in vergangenem Jahre eine Zucht Mafropoden mit 25 Jungen und diefes Jahr zwei mit 22 Jungen in cigarrenfiftengroßen Aquarien aufzog; ich fütterte die erften 14 Tage gar nit und dann mit Fleinften rothen Wajler- flöhen. Die vorjährigen Thiere find jo groß und jchon wie die alteı. Dtto Schneider. Silhfutter. Zu EiHof in Bayern werden die Karpfen mit Malzfeimen gefüttert, die eingebrüht find. Die Fijche freffen dies Yutter jehr gern und wachjen gut dabei. In Hüningen werden, nad Mittheilungen des Herrn Rahmer, in einen Kleinen Teich einige Schaufeln Bad)- ihlamnı und etwas Mift geworfen, damı entwideln jich Kruftazeen in großer Menge. In Dorn- bin nimmt die Brut der Regenbogen=zorelle jehr gut Magerfäfe an. (Schw.) Stagefaften. Herin D. ©. in M. bei Hamburg: 46. Die Mundfäule der Schlangen erfennt man gewöhnlich exit dann, wenn fie fchon weit vorgefchritten ijt; die Franken Ihiere Yiegen matt da, freijen nicht und lafjen den Unterkiefer gewöhnlich jchlaff herabhängen (menigitens nach meinen Beobachtungen), und nach verhältnigmäßig Furzer Zeit find fie todt. Ueber die Entftehung, die Urfachen der Krankheit bin ich noch nicht ins Klare gefommten, auch habe ich bis jekt noch Fein wirkliches Mittel dagegen gefunden, während ein erfahrener Reptilienpfleger Erfolge gejehen haben will, wenn er beim Erkennen der erjten Anzeichen der Krankheit die betreffenden Theile mit Höllen- itein (Stängelchen) befirih. — 47. Wenn Sie die amerifanifhen Sumpfjhildfröten im geheizten Zimmer durchwintern wollen, jo darf die Temperatur des Behälters nicht großen Schwanfungen unterworfen fein, fie muß etwa 20° R. betragen, und diefe Wärme werden Gie den Thieren, falls fie ein Terrarium ohne eigene Heizung bewohnen, im Zimmer nicht bejchaffen fünnen. Dermögen Sie das Terrarium nicht zu heizen? Sonne it gleichfalls nothmwendig zum Wohlbefinden der TIhiere. Für Ringelnatter und Eidechfen reicht die Stubenwärme aus; über ihre Durchmwinterung finden Sie in Nr. 20 der „Blätter“ einfchlägige Mitteilungen. Für Ihre Zeilen im Uebrigen beiten Dan. Brieffaften. Herrn E Sch. in Gotha: Wir Hoffen Ihrem Wunfche nachgekommen zu jein. Beten Dank! — Herrn Lehrer A. 8. in St.: Ahr erfter Wunfc) wurde in der vor. Nr. erfüllt, Shrem zweiten werden Sie in der vorliegenden und der näachjten erledigt fehen. Ihre Erfolge freuen uns jehr. F. C. Heinemann, Hoflieferaut, Erfurt, Samen und Bilanzenhandlung, offerirt zu bilfigften Preijen NYUz Aquarien in joli- der, prachtuoller Ausführung: a) Vieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Xömen= füßen, Blumen ftofhalteın an den Eden und Hahn zumWBajjer- ablafjen, leer & Std. 12 ME.; bepflanzt 15 ME. b) Sehsedig, 33cm Yang und 33 em breit, mit Zömen= füßen und Hahn zum Wajjerab- 6, ME; Gleichzeitig em- il pfehle die gangbar= = i ften und beiten ih N Wajlerpflanzen fir BÄ..S e—— z ne 9 0 Aquarien: a) Trianea bogotensis, A Std. 40 Pf., 10 Std. 3 ME. »b) Vallisneria spiralis, & St. 60 Pf, 10 Std. 5 ME. c) Aponogeton distachyon, A Std. 1 Mf. 20 Pf. d) Isolepis gracilis, & Std. 50 Pf. e) Cyperus papyrus, & Std. 75 Bf. bis 2 ME. verner Goldfischglas mit Isolepis- Kultur, will fommenes und überrajchendes Gejchent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. Std. 4 ME. Preisperzeihnilje ftehen Foftenfrei zu Dienften. H. 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Zwet weitere, gleichfalls in der vorigen Nummer abgebildete Cypergras- arten können hier noch erwähnt werden: das breitblätterige Cypergras (Cyperus laxus; Sig. 17 8), von kräftiger Bauart, und das zierlichere Bapier-Cypergras (Oyp. Papyrus; Sig. 17 e), vom oberen Nil; namentlich das legtere bringt ehr hübjche Abwechjelung in die Agquarium-Flora. Die hHerzblätterige Bontederie (Pontederia cordata, L.), eine ichöne mexikanische Sumpfpflanze mit Länglichen, am Grunde herzförmigen Blättern und einer über 10 cm langen Achre jchön blauer Blumen, muß im Winter eine Ruhezeit Durchmachen umd wird deshalb am beiten aus dem Aquarium herauz- genommen und nur bis zur Hälfte des Topfes in Waffer geftellt. Die Ver- mehrung gejchteht Durch Theilung und Samen. Die gewöhnliche alla (Richardia [Calla] aethiopica, L.) aus Süd- Afrika ift, da fie vielfach im Zimmer in Töpfen gezogen wird, jo befannt, daß wir hier nur auf fie hinzuweisen brauchen. Weniger befannt und jedenfalls -_ 20 — viel zierlicher ift die fünafrifanische weißgefledte Kalla (Rich. albomaculata, Hooker) mit bedeutend Fleineren, aber weit welligeren und über und über von jchneeweißen lecken befäeten Blättern; die Blüten erjcheinen bei ihr wie bei jener leicht, find immer fihneeweis, außen grün und jeßen unjchwer Früchte an, welche zur Vermehrung dienen, obgleich diefe auch leicht duch Sprofjen gejchieht. 3. Ehte Waffjerpflanzen. Hier ijt zunächt einer Art zu gevenfen, welche ihrer Blätter wegen zu den intereffanteiten ewächjen gehört: Die Öitterpflanze (Ouvirandra fenestralis, Poir.) von Madagaskar, deren läng- ihen Blättern, welche 16 bi8 18 cm lang werden, alle Blattjubitanz fehlt, jodaß fie fait ausfehen wie das Skelett eines alten Blattes. Man räumt ihr am beiten einen eigenen, heizbaren (mitteljt eines untergejtellten Nachtlichts 7. DB.) Behälter ein und ftellt die Pflanze mit ihrem Topf oder ihrem flachen Gefäß jo tief in das Waffer des Behälters, dat die Blätter gerade unter Waffer jtehen. Giebt man dann dem legteren eine Temperatur von etwa 18° R., erneuert man e3 recht häufig durch frifches, weiches (Fluf-, Negen- over vejtillirtes) Wafjer und weist man dem Aquarium einen halbjchattigen Standort am senjter aı, jo wird die Gitterpflanze wohl gedeihen. Humboldts Limmochari3 (Limnocharis Humboldti, Kth.), ee Butomme oder Wafjerliefch- Pflanze des tropischen Südamerifa, findet man noch immer nicht jo Häufig in Aquarien, als fie dies ihrer jchönen gelben Blumen und herzeiförmigen Blätter wegen beanfpruchen darf; allerdings verliert jie während des Winters einen Theil der letteren, während fie andererjeits im Winter auch zur Blüte gebracht werden kann. Der Ballisnerie (Fig. 17b), welche auch in anderen Aquarien nicht fehlen jollte, ift fchon mehrfach in den Blättern gedacht worden. Das Apo- nogeton (Aponogeton distachyon, Thbg.), in Fig. 17 veranjchaulicht, wird uns jpüter wieder begegnen. 4. Shwimmpflangen. Die Trianea (Trianea bogotensis; Sig. 17a) ift eine £leine vojettenförmige Tropenbewohnerin aus Südamerifa, mit länglic) runden, furzgeitielten Blättern und langen, fein veräftelten, in’ Waller hinab- hängenden Wurzeln, welche wenig Mühe beansprucht. Auch die vidfüßige Bondeterie (Pondeteria crassipes, Mart. oder Eichhornia speciosa, Kth.) Brafiliens bildet Hübjche Nojetten eigenthümlic) geformter Blätter. Der Blattitiel ift nämlich blafenartig aufgejchwollen (erassipes) und trägt an feinem Ende die chombijchen Blätter. Die Vermehrung ijt jehr leicht Durch Sprojjen auszuführen, die anı Grunde der Mutterpflanze entjtehen und an ihrem Ende Nofetten tragen. Die Bitten (Pistia Stratiotes, Hook. und P. texensis, Äl.) find zwei veizende Pflanzen aus der Samilie der Aroideen. Auch fie bilden hübjche Nojetten, - die jich Durch Sprofjen leicht vermehren lajfen. Zur Ueberwinterung wähle man ganz junge Nofetten, da die älteren zu Grunde gehen, belafje fie aber im Wafjer in demfelben Gefäß. (Durch den vorjtehenden Artikel werden die Zejer auf eine Anzahl der für den beregten Zwec geeignetjten ausländischen Bilanzen aufmerffam geworden — 221 — jein. Ausführlichere, von Abbildungen begleitete Schilderungen der einzelnen Arten wird der neue Jahrgang umferer „Blätter bringen. D. Schr.) Erfahrungen mit dem amerifan. Taufendblatt im Simmer-Alquarium. In Nr. 20 diefer „Blätter“ veröffentlicht der Verein „Aquarium“ in Ootha die Erfahrungen, a er mit Myriophyllum proserpinacoides gemacht hat. Da e3 Stich Hier jedenfall3 um die mir als Herpestes reflexa befannte Bflanze handelt, jo darf ich Ihnen wohl mittheilen, daß meine eigenen Beobachtungen ven vom Bereit „quartum“ berichteten nicht ganz ent|prechen. Sch halte Herpestes jeit Jahren in Figur 20. Amerifan. Taufendblatt. meinen verjchiedenen Zimmer» Aquarien umd bringe fie gleich gut fort im Sommer wie im Winter, im geheizten wie im ungeheizten, im bededten wie im unbedecdten Aquarium, ohne daß ich irgend welche befondere Aufmerffamfeit der Pflanze fchenfe oder bejondere Einrichtungen für fie treffe. Nur einen Anspruch fcheint mir Ddiefe Hübfche Pflanze zu machen und der ift, daß man fie möglichit in Nuhe laffen fol. Ein abgebrochener Zweig von beliebiger Länge aufs Wafjer gelegt, (nicht blos mit dem abgebrochenen Ende in’3 Wafler getaucht), richtet fih bald auf und wächlt ziemlich langjam weiter. Crfjt nach geraumer Zeit bilden fich aus dem in’S Wafjer getauchten Theil lange Saugwurzeln, die fic) in den Sand eingraben. Erjt dann fommt die Bflanze zu voller Entwiclung; an unzähligen Stellen bilden jich Seitentriebe, und bald iit das Aquarium mit der fchöniten Hängpflanze geziert. Löft man aber eine folhe PVflanze von ihrem Standort weg und verjeßt fie in einen andern Behälter, fo geht fie zuric, die Blatt- quirle, die den Wurzeln näher liegen, verdorren und es bedarf wieder langer Zeit, bis neue Triebe fich entwiceln und die Pflanze ihre frühere Fülle wieder erreicht Hat. Alfo mit der Verpflanzung vom Teich ins Himmer - Aquarium erkläre ich mir das vom DVerein „Aquarium“ erwähnte Abfterben des größten Theiles der Bflanze, wozu noch die erwähnte Ventilationsflappe das Shrige dazu beigetragen haben mag. Koch will ich erwähnen, daß ich, Jonftiger Gewohnheit entgegen, im lebten Sommer ein jo bedeutendes Zurücgehen meiner Herpestes zur verzeichnen hatte, daß mir faum noch einige lebensfähige Triebe übrig blieben. Welche Urfache in diefem alle das Zurücgehen, bezw. Abiterben der Pflanze hatte, konnte ich nicht finden, da fie in früheren Jahren umter ganz gleichen Bedingumgen herr= ich gedieh. Die wenigen Nefte, die mir verblieben, find nun aber jowohl in einem geheizten, wie in einem ungeheizten Zimmer zu neuem Leben erwacht und zieren jchon wieder mit ihrem duftigen Grün theils TFeniter, theils Wände. I nee —_— 22 — Berftellung von Aquarien. Bon F. Ruppredt. Borweg muß ich betonen, daß ich zunächit nur jogenannte jeichte oder Berden-Aquarien, 3. B. gleichjeitige jechsecdige, im Auge Habe. Berjchtedene Um- ftände brachten mich auf die Idee, die entbehrlichiten Metalltheile, alfo in diejem Falle die jechs fenfrechten Pfeiler ganz wegzulafjen und, um nichts an Feitig- feit einzubüßen, Itärferes Glas zu verwenden — was jtch nach meinen Cr- fahrungen denn auch als ausführbar und zwecdmäßig eriwiejen hat, und dabei nimmt fich das Aquarium, troß äußert einfacher Ausitattung, leichter und (wie ich jagen möchte) freundlicher aus als die Form mit Eedpfeilern. Für Liebhaber nun, die jth, nöthigenfalls mit Hilfe eines Fachmannes, ein jolches Aquarium jelbit herjtellen möchten, lafjje ich hier. eine Schilderung der Art und a der Anfertigung folgen. Die Seiten meiner Aquarien bejtehen aljfo ganz aus Glas und jind nur oben am Nande mit einem °/, em breiten Nande von Metall eingefangen; ver Bodentheil ift ebenfalls aus Metall und das Ganze wird vor der Füllung auf eine chnureben gejchliffne Hirn-Blatte von VBappelholz gejtellt — das jicherjte Mittel gegen etwaiges Berziehen oder Dehnen des Metallbodens. Zu dem metallenen Boden- und Nandtheil wird das alleritärfite Weigblech (verzinntes Eijenblech) verwendet, da es vor dem BZinfblech den Vorzug größerer Steifheit und Feitigfeit bejtgt, während lebteres unter ftärferem Druck fich leicht dehnt. Zu den jechs Seitentheilen muf das Glas mindejtens 7 mm Stärfe haben; ijt e8 noch ftärfer, Ddejto beffer. DVBollfommen genügend ift die Olasjorte, welche von Kaufleuten in den Schaufenitern zum Ausftellen von Schmucjachen u. vrgl. benußt wird. Bet der Auswahl der Scheiben jehe man darauf, feine verzogenen oder windichiefen zu erhalten und laffe fich etwaigenfalls die erforderliche Anzahl Theile aus verjchiedenen Stellen der Scheibe fihneiden, und zwar gleich in der nöthigen Höhe, jedoch etwa 3 bi8 4 mm länger, als urjprünglich nöthig, um gegen alle Unfälle beim Yufammenschleifen der Scheiben gerüftet zu jet. Boden- und Nandtheile erhalten Nuten zur Aufnahme des Glafes, erjtere von 3, leßtere von 1 cm Lichter Tiefe, und beide gerade jo weit, daß nad) dem Einjegen der Scheiben etwa noch 1 mm oder etwas mehr leerer Raum zur Aufnahme von Kitt bleibt. Die Hauptjache (weil davon das Gelingen der ganzen Anlage abhängig) it, daß Boden- und Nandtheil jowohl den Seiten al3 auch den Winfeln nach aufs genauejte mit einander übereinftimmen. Die erwähnten Nuten müffen natürlich auch an den Kanten von gleicher Höhe und Reinheit jein, wie an den Seiten umd dürfen nicht durch Lothtropfen oder jonjtwie unterbrochen over umeben fein. Sind die Metalltheile fertig — Lad und Berzierung wird erjt ganz zuleßt angebraht — jo geht man an da8 HZujammenfchleifen der Scheiben; dies gejchieht Telbjtverjtändlich unter dem Winkel, wie ihn die vom Flajchner gefertigten Metalltheile vorjchreiben, und zwar entiveder mit der Ölasfeile und hernach noch auf einem größeren, ebenen Steine, oder was noch bejjer ift, auf einer recht groben Schmirgel- jcheibe, die jich aber langjam drehen muß, da fie im Gegenfalle leicht Mufcheln in das Glas reist. Man benußt in neuerer Zeit folche größeren Schmirgeljcheiben in Mafchinenfabriken zum Schärfen größerer Werkzeuge. Hat man einen Optifer oder auch nur einen Glasschleifer bei der Hand, jo it es natürlich noch bequemer. Doch genügt vorheriges Yurichten mit der Feile und Befeitigung der Nauheit auf einem harten Sanpjteine vollfommen. Bejondere Sorgfalt tft darauf zu verwenden, daß beide Slastheile nicht unter unrichtigem Winkel zufammenftoßen. Um es bejtimmt auszudrücden: der zwischen den PBlatten zu laffende leere Raum von 1, höchften® 2 mm Breite, darf unter feinen Umftänden, von oben gejehen, nach dem Innern des Bedens zur jich erweitern; warum, wird aus dem Folgenden hervorgehen. Sind die jechs Ölasplatten in der erwähnten Weife zugerichtet, jo fanır deren Einfitten erfolgen. Am beiten dient hierzu der altbefannte Kitt aus Duarf und umgelöjchtem Kalk, nur mache ich ihn ausnahmsweife zühe und gebe joviel außerit fein geriebenes Bleiweiß umter den Kalkitaub, daß diejer eine weiße Farbe erhält, und zwar lediglich des bejjeren Ausfehens wegen, weıl der Stitt durch das Glas Hinducch fihtbar it. Selbitverftändlich it derjelbe nicht cher anzu= machen, als bi3 alles zur jofortigen Verwendung deffelben bereit gelegt it. Koch vor dem Anmachen des Kittes jchneidet man fich aus gewöhnlichen Slajchnerloth (aber nicht Hartloth) feine Keilchen, welche nach dem Cinftellen der Tafeln mit einem jtumpfen Holze oder jonitigem Oegenftande zwischen Die vorhin erwähnten Räume gewaltfam und möglichjt tief und feit eingedrückt werden; die augen oder innen hervorragenden Enden derjelben werden danır mit einem scharfen Mefjer dem Glaje gleich abgejchnitten. Sit diejes alles vorge- richtet, jo werden Bodentheil und NRandtheil Fejt mit Sitt ausgeftrichen, die Tafeln in den Bodentheil eingeitellt und viclleicht unter Beihilfe einer zweiten WBerjon wird der Nandtheil möglichit feit und gewaltfam aufgedrücdt; leßteres darf jo fräftig als nur möglich, aber in jenkrechter Richtung und unter VBermetdung jedes Hin- und Heriwiegens gejchehen. Hierauf werden die Hinnfetlchen etıt- gedritct, zuerft an den Kanten, etwa ziwer auf einen Decimeter Länge, dann auc) einige auf der Innenjeite der Seitenwände oben und unten zwifchen Glas und Blech) — und num wird der Kitt durchaus noch einmal nach» und über die Keilchen gejtrichen. Sit diejes geichegen, jo wird das Behältnik unter großer VBorficht an einem luftigen Orte zum Trocdnen aufgejtelt. Das Gewicht, welches ich oben auf die Korm der Fugen zwijchen ven einzelnen Wlatten legte, wird man jest erflärlich finden, wenn man bedentt, daß die Lothfeilchen, wenn jich Die Fuge nach innen verweitert, in diejer nicht mehr ‚ziehen‘ und dadurch oft nur allzujchwer die gegenjeitige, unbedingt nothwendige Spannung der Ölasplatten erzielt wird. DBisweilen leiftet e8 auch gute Dienste, die Kteilchen jo lang zu jchneiden, daß fie auf der Außenfcite 2 cm weit herausschauen und an diejem Ende mit der Flachzange von augen Hinducchgezogen werden fünnen, anftatt jte von immen durchzutreiben. Nach acht Tagen trodner Witterung nehme ich den Behälter wieder hervor und gebe ihm auf der ganzen Sumenfeite einschließlich de Bodens einen — 224 — dreimaligen Anftric) von Cement mit Waflerglas und führe diefen Anftrich aud) in der Dreite des Slittes an den jechs Ölasfanten in die Höhe; nach drei bis vier Tagen find Ddieje drei Anftriche erhärtet und nun fann die Wafferprobe vorgenommen werden. Gelingt diefe, jo ilt das Aquarium fertig, und alles, was ihm dann noch fehlt, it Sache des Gejchmads des Belibert. Das meinige erhält über den ganzen Cementanjtrich mit Ausnahme des Bodens noch einen Delanftrich mit Hinfweiß und augen einen braunen Zacüberzug mit Kupferbronge. Eine Züchtung des Sandfalamanders im Winter. Bon G. © Huntington. Die Kortpflanzung des Erdfalamanders, wie überhaupt aller Sala- mander findet im Waffer ftatt. Bis jebt hat man die Baarıng noch nicht beobachtet, und e3 herrjchen über ihren Berlauf verjchiedene Anfichten. Wie dem auch jet, joviel tft gewiß, daß die Weibchen auch geraume Zeit nach der Baarung zum Wafjer zurückehren, um hier ihre Jungen, die fich unterdejjen in ihrem Leibe entwidelt Haben, abzufegen. Die Zahl Dderjelben ift beträchtlich. Man hat in einem Ihier Schon gegen 100 gefunden. Gewöhnlich werden 30—50 Stück entweder gleichzeitig oder innerhalb zwei bis höchitens drei Tagen geboren. su Folgenden will ich meine Beobachtungen über die Sugendzuftände des TIhiered geben. Ich erhielt am 13. Dezember Vormittags von einem auffallend großen Salamanderweibchen 29 Junge. Am Morgen bemerkte ich beim Reinigen de3 flachen Baffins meines Terrarium, in dem fich das Thier mit mehreren jeiner Oattung befand, drei faulquappenartige Thierchen, die jehr viel Aehnlichkeit mit einer weitentwidelten Frojchlarve befagen. Ich verfeßte fie in ein tieferes Gefäß mit falten Waffer, in dem fie fich ruhig am Grunde aufhielten. Nır wurde das Salamanderweibchen abgejondert und in ein größeres, mit Falten N; a 2 IR IN) DE Dr = III Sig. 21. Feuer= oder Landjalamander, Waller gut gefülltes Baffin gejeßt. Dies fchien ihm angenehm zu fein und e8 trieb ruhig auf der Oberfläche hin und her. Nach einiger Heit z0g e8 die ge- Itredften Hinterbeine an und legte jich etwas auf eine Seite, worauf ein Junges hervorjchlüpfte und jofort Iuftig umberichwanm. Das jebt folgende Gebären yo ee se dauerte mehrere Stunden. HYum Theil erfchienen die Larven von einem äußerft dünnen, feinen Häuschen umgeben und jo gekrimmt, dag der Schwanz fich über den Kopf legte. Nach furzer Zeit wurde das Häutchen durch eine Bewegung des Schwanzes gejprengt, das Zunge ftredte ji) aus und Ihwamm umber. Diefe Geburten gingen mühjam vonstatten und die Mutter mußte durch heftige Dewegungen nachhelfen.: Zum Ihetl jedoch jchlüpften die Jungen bereits von dem Häutchen befreit und ohne Anftrengung jelbjt Heraus und bezeigten jogleich große Lebhaftigkeit. Das Weibehen hielt ich die ganze Zeit über auf ver Dberfläche des Waffers, ohne einmal unterzufinten. ach der 29. Geburt zeigte es fein Verlangen mehr, in dem großen Ges füße zu bleiben und ich verjeßte eS wieder in das Terrarium; bier verfroch es Sich in eine Tuffiteinhöhle, in welcher es, augenjcheinlich jehr erjchöpft, mehrere Tage unbeweglich liegen blieb. Die Jungen brachte ich in ein Aquarium mit faltem Brunnenwafjer, deifen Boden mit Zlußjand bedeckt war. Su der Mitte de8 Gefühes gewährten einige große Kiefeliteine Höhlen und Schlupfwintfel für die Ihierchen. Das Aquarium hatte jeinen Standort am Fenjter eines gut und gleichmäßig geheizten Zimmers, das nach Norden lag. Da wegen der vor= gerückten Jahreszeit feine Wafjerpflanzen mehr zur bejchaffen waren, jo jah ic) mich genöthigt, das Gefäß jeden zweiten oder dritten Tag frisch zu füllen; als- danı zeigten ich die Jungen am lebendigjten und fraßen auch am meiften. War das Wafjer etwas trübe, jo famen fie an die Oberfläche und trieben hier langjam Hin und her. Sch ftreute nun etwas zerriebene weiße Oblate in das Gefäß. Nachdem die Bröcdkhen auf den Boden gefunfen waren, wurden fie don den TIhierchen gern und ziemlich gierig verfchlungen. Sie padten ein Stückchen, bijjen etwas davon ab und ftießen das Llebrige in einem fleinen Strudel von ih. Die Kau- und Schludbewegungen waren dabet Deutlich zu bemerfen. Später gab ic) ihnen aufgebrühte Ameifeneier, welche jedoch zuerit nır jehr jelten verzehrt wirrden; allein nach einiger Zeit fchenkten fie den Ameifeneiern mehr Aufmertfam- feit, und von da an fütterte ich vorzugsweife mit diefen. est erjt betrachtete ich meine Kleinen vierbeinigen, mit Kiemenbüfcheln versehenen Pfleglinge genauer. Ihre Durchfchnittsgröße betrug 2 em; einige Eremplare waren jedoch auffallend Elein und blieben auch in der Folge (was die Größe anbetraf) bedeutend Hinter den Übrigen zuräd. Die Färbung war oberhalb ein helles Dlivengrün mit Schwarzer Marmortrung; am Bauche ging e3 in’3 Weiße über. Nach Verlauf von ungefähr zwei Wochen wurde die Grund» farbe bet den meiften Exemplaren dimfler;, num bei einigen hat fich die helle bis jeßt erhalten. Die jhwarze Fleckenzeichnung wurde auf diefem dunklen Unter grumde viel undentlicher und verjchwand bet einigen faft vollftändig. Dex breite, flache Kopf zeigte eine feine feöwarze Punktirung; auffallend waren die großen jhwarzen Augen”). *) Die Jungen verfchiedener Entwiklungsftufen in naturtrener Färbung und natürlicher Größe find auf Tafel V des Werfes „Deutichlands Amphibien und Reptilien“ von B. Dürigen, dejjen erjte Lieferung erjchienen ift, dargeftellt. —_— 226 — Am erjten Tage jchwammen die Threrchen mit einer rudernven feitlichen Bewegung ihres breiten Schwanzes ein wenig vom Boden entfernt fchnell eine Strede Hin und Liegen jtch dann langjam wieder herabjinfen; jeltner frochen fie mit ihren dünnen Schwachen Füßen auf dem Sandgrunde umher; in Zwifchen- räumen famen fie nad) Art der. Tritonen an die Oberfläche des Wafjers, um Luft zu wechjeln. Ihre Zahl wurde durch ein weiteres Junges, das ich am 14. Mittags im Balfin des Terrarium fand, auf dreißig gebracht. (Schluß folgt). Dereins-Lachrichten. Verein der Agnarien- und Terrarien = Liebhaber zu Berlin. Drdentlide Sibung vom 17. Dftober 1890 im Reftaurant „Zum eijernen Kanzler”. Das Puotofoll der Testen Sikung wird verlefen und genehmigt. Herr Violet begrüßt zumächt die anmejenden Gäfte und theilt alsdanıı mit, daß die Herren Strafa und Behm, beide in Berlin anfällig, als Mitglieder aufgenommen find. Hierauf erhält Dr. Gnentjh das Wort für feinen Bortrag: „Ueber den anatomijchen und morphologiihen Bau der Pflanzen, mit bejonderer Berüklihtigung der Wafjerpflanzen”. Der Bortragende fchildert in eingehendfter Weife den Bau fomwie die allgemeinen Lebensäußerungen der Pflanzen und begleitet diejen interejjanten Vortrag mit erläuternden Skizzen. Nac Beendigung diefes Vortrages, an welchen fich eine furze, aber eingehende Disfuffion anjchließt, jpricht der Vorfißende dem Herin Dr. Gnentih im Namen des Vereins feinen Dank aus. &3 wird zum Punft 2 der Tagesordnung übergegangen und zeigt Herr Dr. Gnentjch eine Anzahl präparirter, den Fiichen jhädliher Wafferfäfer vor, unter denen zu erwähnen find: Dytiscus latissimus et marginalis (nebft 2arve), Acilius sulcatus, Hydrous spec?, Hydrophilus ficeus u. a. m. Herr Violet bringt eine Anzahl eimheimiihe Kröten in theilmeife recht ftattlichen Crem= plaren zur Anficht und zwar: Bufo vulgaris, B. calamita und B. variabilis, Alytes obstetricans, Pelobates fuscus. Bon den beiden erjteren Arten Hat auch Herr Hothorn je 1 Exemplar mitgebradt und ift hier bejonders auf den Bufo vulgaris hinzumeifen, welcher fih durch eine abweichende Färbung auszeichnet und deshalb jchon mehrmals mit Alytes obste- tricans verwechjelt worden ift. Sehr interejjant ift ein von Herın Schmiedede vorgelegter vollentwidelter Blüten- ftengel des Aponogeton (Aponogeton dystachium). Leßtere Pflanze befindet fih jchon feit dem Juni in einer Glasjchale bei genanntem Herrn, ift aber erft jeßt zur Blüte gelangt. Die hier vorgelegte Blüte ift die vierte Die fragliche Pflanze fteht Feineswegs jehr Hell, ift vielmehr Hinter anderen Pflanzen verborgen, hat aber genügenden Plat auf der Oberfläche des Wafjers, um ihre Blätter und Blüten auszubreiten. AS Bodengrund hat fie Torf erhalten, vermiiht mit Lehm und Sand. Herr Direktor Veit hat getrodnete Seepflanzen aus Kamerun erhalten und legt diefelben vor, indem er gleichzeitig bittet, ihm die Namen, wenn etwa befannt, mitzutheilen. Dies ift nicht der Fall, jedoch verfpricht Herr Marquardt, fich dieferhalb zu bemühen. Herr Nitjche zeigt befruchtete Gier von Telejfop-Schleierfchwänzen vor, die er auf fünjt- lihem Wege erlangt hat. Cr habe beobachtet, daß einige feiner etwa 1 Jahr alten Thiere Taichen wollten und da ihm aus befonderen Gründen der einfachite Weg, die Thiere im Aquarium ablaichen zu lajjen und dann die Alten zu entfernen, benommen war, jo fam er, um feine eigenen Worte zu gebrauchen, auf den Gedanken, das wohl allbefannte Verfahren der Fünftlichen Filchzucht, Ab- jtreifen des Laiches und der Mil (Samen), wie folches bei bejtinmten Arten von Speifefiichen in den Zuchtanftalten jchon jeit vielen Jahren gehandhabt wird, auch. bei feinen werthvollen Zier- fiichen im Anwendung bringen. An den vorgezeigten Laich, der 6 Tage alt, waren die jungen Ihiere, die, wie gleich hier bemerkt werden joll, am 10. Tage ausjchlüpften, ganz deutlich zu erfennen. 3 dürfte dies das erite Mal fein, dak ein Privatliebhaber mit jo wevrthvollen Thieven Er Beilage zu „Blätter Für Aquarien a. Cerrarienfreunde”, I. BD. - Magdeburg, den 25. November 1890. Ne 23. derartige, von Erfolg gefrönte Verfuhe macht, die jicher in jolchen Fällen, wo, wie bier, ein Entfernen der alten File oder des Laiches aus irgend welchen Gründen nicht durchführbar ift, für die Liebhaberei von Werth fein dürften. Herr Nitfehe verfpricht, Näheres iiber die Art feines Berfahrens zu bringen, jobald er jelbjt noch mehr diesbezügliche Kenntniffe durch weitere Verjuche gejammelt habe. Hierzu bemerft Herr Matte, daß die Fiichzüchter jet von einer Finftlichen Befruchtung de3 Laiches der Karpfen umd feiner Verwandten ganz abgefommen jeien. Sedoch wurde Dieje Manipulation bei den Salmoniden (Ladhsfiihen, Forellen) angewandt, und zwar in fol- gender Weije: Beim Winterlaich wurde über den ausgeprepten Laich die ebenfo Durch Abftveichen gewonnene Milch ausgejprist und dann unter fortwährendem Durchrühren Wafjer zugejett. Beim Sommerlaidh wurden der Roggen jomwie die Milch über Keifer ausgeftrihen und dieje dann im das Wajjer gelegt. Herr Hefje verlieft einen Brief des Generals Herrn N. de Depp in St. Petersburg, betreffend die vom NRuffiischen FilchereisVerein gejtiftete Medaille, jowie die von ihm hierauf abgejandte Antwort. Sm Fragefaften befinden jich folgende Fragen: „I. Kann man nicht etwas Näheres über die Iebendiggebärende Sumpfjhnede, z.B. wie vefp. wodurch die männlichen und weib- lihen Eremplare zu umterjcheiden find, erfahren? DVermehren jie ji nur zu einer beftimmten Zeit im Sahre und wanı ijt dies?“ — Herr Dr. Gnentjch jagt hierzu, daß die lebendig gebärende Sumpfjchnede (Paludina vivipara) getrenntsgefchlechtig jei, und daher eine gegenfeitige Befruchtung ftattfinde. Ein wahrnehmbarer, äußerer Unterfchied der Gejchlechter jei nicht vorhanden. Befruch- tung jowie Vermehrung fände zu jeder Jahreszeit jtatt. Die 2. Frage: „Sit ver Ufeler im Aquarium zu züchten? Woran erfennt man Männchen und Weibchen ?“ bleibt vorläufig unbeantwortet. Die 3. Frage: „Su %. &. Heinemann’s Garten-Bibliothef (Nr. 16), aljo in dem Fleinen Büchlein, das vor furzem wohl allen Mitgliedern zugejchieft worden ift, ift auch Eichhornia azurea (Pontederia) aufgeführt. Sit denn diefe Pflanze zu dem untergetauchten oder zu den abjolut Shwimmenden zu vechnen? Heinemann führt fie al8 Schwimmpflanze auf. Mir fommt fie aber ihrem Bau nach, jpeziell des Friechenden Stammes und der ftarfen Wurzeln wegen, gar nicht wie eine Schwimmpflanze vor‘ — wird dahin beantwortet, daß Eichhornia oder Pontederia azurea eine Schwimmpflanze und demgemäß zu halten jei, jedoch am beiten in Töpfen eingepflanzt überwintert werde. Bemerft wird noch, daß Herr Walther Siehe dieje Pflanze und zwar bfihend auf der Ausftellung gehabt habe. Stage 4 lautet: „Sit die Malermujchel in einem Aquarium ohne Duchlüftung zu halten? Wie groß muß diefe Mufchel event. fein, damit der Bitterling (Rhodeus amarus) fie als Ablegeort jeines Laiches benuten fann? Wann und wo ift diefe Mufchel zu haben?” CS werden hierauf zumächft mehrere bei Berlin gelegene Fundftellen genannt (Haveljee, Grunewald u. ‘a. m.), fowie bemerkt, daß fich diefe Mufchel jehr gut im Aquarium ohne Durchlüftung halte, jedoch duch Aufmühlen des Bodengrundes fchade. Wie groß die Mufchel jein müffe, um ald Ablegeort des Laiches des Bitterlings zu dienen, fonnte nicht angegeben merden. Zum Schluß ftellt Herr Violet auf Anregung des Herin Hothorn einen Antrag, dahin lautend: Die Lotterie-Kommiffion fol baldmöglichft ihre Abrechnung an Heren Hothorn einreichen, damit eine endgiltige Bilanz der Ausjtellung vorgelegt werden fann. Wird angenommen. — Schluß 11? Uhr. Brieffaften. Herin Lehrer K. D. in E.: Erhalten. Im nähiter Nummer — Herin & in ERl: Beiten Dank für Mittheilung dev hübjchen Beobachtungen ! — 223 — F. GC. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt, Samen: und Pilanzenhandlung, a zu bilfigften ‘Preijen = Aquarien in joli- der, prachtooller Ausführung: a) Vieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Lömen= füßen, Blumen ftodhaltern an den Eden und Hahn zumWajler- ablafjen, leer & Std. 12 ME.; bepflangt 15 ME. b) Sehsedig, 33 cm lang und 33 cm breit, mit Xömwen= füßen und Hahn zum Wajjerab- ln leer a Std. 61 ME.; bepflanzt” I ME Gleichzeitig em= pfehle die gangbar= ften und beiten Majjerpflanzen für ne Se Aquarien: a) Trianea bogotensis, % StE. 40 Pf, 10 Stk. 3 ME. b) Vallisneria spiralis, & Ste. 60 Pf., 10 Std. 5 ME. c) Aponogeton distachyon, & Std. 1 ME. 20 Bf. d) Isolepis sracilis, a Std, 50 Pf. e) Cyperus papyrus, & St. 75 Pf. bis 2 ME. Verner Goldfischglas mit Isolepis- Kultur, will fommenes und überrajhendes Gejchent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. Std. 4 ME. Preisperzeichnijje ftehen Foftenfrei zu Dienjten. [173] H. 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Zimmermann, Hofl., Sreugen %./IH.[175] — BVeeisliften frei; weitere Auskunft bereitwilligft. — 3° wünjche Ihöne Gondhhlien, jomie einzelne Mineralien und VBeriteinerungen gegen Alterthümer, am liebiten prahiftoriiche (Stein- geräthe u. Bronzen) oder ethnographiiche Gegen- ftände zu vertanjchen. (176) C. Hartwich, Tangermünde. Binnen Surzem erjcheint: Aeutihlands Amplihien um Aeptilien bon Yruno Dürigen. Mit 12 prachtigen Farbentafeln in. 12, Lief,, a 6 123, ELEUB phe Derlagstunnandig., Magdenug. Bee] 2 Greuß’she Verlagsbuchhandlg. in Magdeburg. Katechismus für Aquarienliehhaher in Fragen und Anfworfen von Wilhelm Geher. I Mit vielen Abbildungen. Preis: Mi. 1.— = fl. —.62 di, W. Das Verrarium, feine Einrichtung, Beplanzunn u. Bevölkerung. PL, een tt. Mit 5 Bildertafeln und 87 Holzfänitten. Preis: AM 3.— = fl. 1.86; geb. AM 3.60 = fl. 2.23 5.W. 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LTELNTETOCIEIEELEIENCIODTEOEENSNOOETEDDEOGEOOOTOEOOEOOOTOODITODTITETITITITITTTTET,TEMmmTTTmm KEITETDENTERETERTETURERERUEEERERTERERTTENDETEEDERDERERDEREUTERDENEEREDREENERNEREERREDERLERRDERBEDEDEEDDERETIEERKERRDERERDDOREREREDERRDUERNERDENKERDEREREEDNEROKERDERTUEITDERDETERUDETTURENTRUERELN ADERTTELRITIERERTOEN Ne 24. „SHeiftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Sriefenftr. 8. I Band, LERTSURURDENENERRENTEEEREREERUENEREREUERHEUEENENEERTENN ER ESTER EERUERETDRTERTRIEDERDRERDETELDDTEITEREERETEREELORREETREERERTTEEIRERRERDERERDTEREERERSEIDEREERLLDEEDERDERDRLRREEN LINNEHENGET [UEHWERENDERREDER EN IIEEHEEEERILEREREEENEEGRG Snbalt: MH Weigel: Injektenfrefjende Pflanzen im Terrarium (mit Abbildungen). —W. Hinderer: Perennirende Sumpfpflanzen im Winter. — ©. ©. Huntington: Eine Züchtung des Land» jalamanders im Winter (Schluß). — Springbrunnen von PB. Nitjehe (Schluß). — Kleine Mittheilungen. — Fragefaften. — Brieffaften. — Anzeigen. Injektenfrefjende Pflanzen im Terrarium. Bon A. Weigel. Während die Befiter von Aquarien und Terrarien gar nicht jelten die euite. oder Die andere unjerer heimischen „injektenfrejjenden“ Bflanzen, vielleicht den Wafjerihlaud) (Utrieularia) oder den Sonnenthau (Drosera), zur Bejegung ihrer Behälter verwenden, begegnet man den ausländischen „Sleischfrejjern” aus dem Gewächsreiche weit feltener bei ihnen, obgleich doch auch fie unter ent- jprechender Behandlung im warmsfeuchten Terrarium oder PBflanzenhäuschen ganz wohl gedeihen. ES dürfte daher, indem ich weitere Miittheilungen über dieje Ausländer und gleicherweije über die heimischen Öenoffen mit Zuftimmung der Schriftleitung jpäter bringen möchte, gejtattet fein, zunächit mit furzen Worten auf jene interejjanten Kinder der Flora Amerifa’s und Afien’3 ıc. Hinzumetjen. Als Bewohner der Sümpfe warmer Gegenden und der feucht-heigen Niede- rungen ihrer Heimathländer verlangen fie im Zimmer bejtändig warme, mit Wafjerdunft gefehwängerte Luft. Die gewöhnliche Stubenluft ift ihnen Daher zu troden und zu jtaubig, ganz abgejehen davon, daß ihnen die Temperatur der Wohnräume infolge der zu niedrigen Grade und der Schwankungen nicht zufagen fann. PBflegt man nur eine einzelne diefer Pflanzen, 3. B. einen neu= holländischen Schlauchträger (Cephalotus), jo kann man wenigitens im Sommer mit einer Glasglode, unter welche man den Topf bezw. die Schale mit dem Pilegling bringt, um das Ganze an eine Helle, jonnige Stelle zu jegen, aus- fommen ; indeß anzuratden ift e8 auf jeden Fall, fich ein Eleines Glashaus mit Doppeltem Boden zu bejchaffen und demfelben die Pflanzen zu Übermweilen. Da — 130 ° — das Häuschen fein jolides Aquarium zu jein braucht, jondern ih al ein Terrarium darftellt, jo fann man fi dafjelbe mit Hilfe des Klempners und Slafers jelbft anfertigen, falls man nicht vorzieht, fi) eins der Hübjc) aus- jehenden, praftijchen, fir Warmwafferheizung eingerichteten „Miniatur-Öewächs- häufer“, wie ie in beiftehend abgebildeter Form (Fig. 22) von der Zirma 3. €. Heinemann in Erfurt jet geliefert werden*), jchiefen zu laffen. Wer fie in einfacher Weife Herrichten will, läßt jic) vom Klempner aus jtarfem Schwarze oder Weibhlech das Geftell machen, alfo einen flachen, 10—15 cm hohen Kaften und auf ihm vier, oben durch einen Metall- . rahmen verbundene Ecjäulen mit Zalzen : oder Metallzungen, welche die einzu- INT Schiebenden Glasicheiben halten; eine Il oder mehrere der Scheiben miürjjen be- ll) weglich, d. H. zu jeder Zeit verjchieb- Un bar fein, und Ddajjelbe gilt von dem dig. 22. Glasdedel; ferner muß eine Seite des Panzenhäuscen (feucht-zwarmes Terrarium). Blcchfaftens entweder völlig offen oder au NN doch mit einer durchlochten Schiebethür verjehen fein, damit die Spiritus oder Nachtlämpchen in den SKaften eingejchoben werden fünnen und den Flammen Nahrung (Luft) zuftröme. Die Größenverhältnifje des Behälters find in das Belieben des Einzelnen geitellt, z.B. 40 cm lang, 20—25 cm breit und 30 cm hoch oder 80x4A0x50 cm. Auf den oberen DBlechboden giebt man eine Lage eines Gemifches von Niooserde und Sand, und damit diejelbe Hübjch übergrünt erfcheint, läßt man in fte mehrere Fleine, mit Selaginellen (namentlich Selaginella apoda), Bärlapp (Lycopodium) und dergl. bejegte Töpfe ein, denn dieje Pflänz- chen wuchern bald aus den Töpfen heraus und verbreiten jich, eine frijchgrüne tafenartige Dede bildend, bald über die ganze Bodenfläche, bejonders danın, wenn man zudor eine ein oder zwei Finger die Schicht friiches Torf oder Sumpfmoos (Sphagnum) auf die Erdlage gebracht hatte. Die infektenfrefienden Pflanzen werden nun mit ihren QTöpfen in die Bodenjhicht eingelajfen. Doch empfiehlt es ich ftet3, jeden diejer Kleinen Töpfe vorher in einen zweiten, größeren Topf, dejjen Boden man mit einer finger- dien Shit von Sumpfmoos bededte, zu ftellen und den Raum zwifchen den Wänden der beiden Töpfe gleichfalls dicht mit Torfmoos auszufüllen, welches man außerdem noch auf die Erde des fleinen Topfes bringt und auf diefe Weije den unteren Theil der Pflanze mit demfelben umgichbt. Der Zwed diefer Maf- vegel wird klar, wenn man fich des Umftandes erinnert, dal die Kannenträger, *) Dieje „heizbaren Miniatur-Gewächshaufer”, auf welche wir gern anfmerffam machen, find 45 cm lang, 30 cm breit umd 48 cm hoch und foften fir und fertig (felbitverjtändlich aber ohne Pflanzen) 17,50 ME., joldhe ohne Heizung mır 10 ME, — 2331 — Sliegenfallen, Darlingtonien ıc. Sumpfgewächfe find; und daraus folgt aud) weiter, daß man das zwijchen beiden Töpfen befindliche Moos bejtändig naß zu halten hat, damit die Pflanze jtet3 von Feuchtigkeit umgeben ift und in feucht- warmer Luft jteht. An Stelle zweier oder dreier, in einander gejehter Töpfe verwendet man auch jogen. Kulturtöpfe. Ieder folcher Topf fest fich aus zwet, einen gemeinfchaftlichen Boden bejitenden Töpfen zujammen, deren Wände je nach den Größenverhältniffen 1 oder mehrere Centimeter von einander ent- fernt jind; aber während der gemeinjame Boden und die Wände des äußeren Zopfes glafirt jind und jomit fein Waller durchlaffen, beitehen die unglaftrten Wände des inneren Topfes aus recht pordfem, der Feuchtigkeit den Durchgang gewährenvden Thon, und zudem weijen jie einige vom Rande nach dem Boden in gerader Nihtung Hinabziehende, der Durchlüftung der in den inneren Topf gefüllten Erde dienende Luftfanäle auf; in den Raum zwiichen den Wänden wird entweder durchtränftes Moos oder warmes Waffer gebracht. Bei Befolgung de Gefagten habe ich jeher hübjche Nejultate gejehen. Do fann man auch einen Schritt weiter in der Erzielung feucht-warmer, die Planze umwebender Dünfte gehen, indem man in die Bodenschicht (Erde, Moos, Selaginellen) de8 Glashäuschens gläjerne oder irdene Schalen oder Unterjäße einbettet, Ddiejelben mit Wafjer füllt und nun entweder die Töpfe mit den Pflanzen in diefe oder auf diefe Schalen Stellt, nachdem man im leßteren Falle einige vierfantige Holzjtäbe oder ftarfe Drähte und dergl. oder einen Gitterroft auf die Unterjäbe gelegt Hat. Hält man Moosteppich und Moosfchichten immer feucht und die Tempe- ratur de3 Terrarium von merklihen Schwankungen fern und gewährt man außerdem den Pflanzen alle zwei oder drei Tage einen fünjtlihen Sprühregen (mit dem Herftäuber), jo werden die Wünfche der Pfleglinge erfüllt fein. Im Winter tft den meilten Arten eine nırr mäßige Feuchtigkeit genehm, da fie dann in eine Nuhezeit eintreten. Sndem ich nun einzelne „Snöcktenfrejfer“ anführe, bemerfe ich zuvor noch, dag meinen Wahrnehmungen zufolge die Sarrazenien in ihren Ansprüchen am bejcheideniten find: fie vertragen jehr wohl eine verhältuigmäßig niedrige Tem- peratur (12 bis 15° R im Durchfehnitt genügen), brauchen alfo im Winter nicht gerade warm gehalten und fünnen während des Sommers gleich unferem Sonnenthau (Drosera; j. Fig. 230) im Freien, in natürlichen oder Fünftlichen Sümpfen fultivirt werden. Die Sliegenfalle (Dionaea muscipula) tt, wenigjtend vom Hörenfagen, am längjten und am meisten befannt (ig. 23d). Vom Orumde gehen blatt- artig verbreiterte Dlattitiele aus, welche an der Spibe die Sangkflappe oder „Sliegenfalle”, nämlich die zweilappige, mit Neizborjten ausgerüftete, fleijchige Blattjcheibe tragen; werden die Reizborften durch eine Fliege berührt, jo jchlichen ih alsbald die Klappen des Blattes. 3. E. Heinemann in Erfiret Iiefert Die Pflanze zu 1,,, M. Die ducchjchnittliche Temperatur für diejes allen Beobachtern zu empfehlende farolinifche Sumpfgewächs betrage 18 bis 20° R. | Die Shon erwähnten Sarrazenien (Fig. 23h), deren man mehrere ae Arten fennt: Sarracenia rubra, flava, purpurea ı. a., ftammen gleichfalls aus Karolina bezw. aus benachbarten amerikanischen Gebieten. Cbenfo giebt man ihnen wie jener moorige, humus- reiche und mit verwejenden Miong- theilen vermifchte Erde; doch be- anfprırchen fie, wie bereits betont, feine jolh hohen Wärmegrade als die Fliegenfalle, nur Sarra- cenia Drummondi aus Georgien it zarter und empfindlicher. Sie zeichnen jtch alle Durch bauchig aufgetriebene, fchlauch-, Tannen- oder felchförmige Blätter, in deren Höhlung fich Die Snjekten fangen, aus. Preis ca. 6 M. das Stüd. Hu diefen Kannenträgern zählen auch die im indischen Archi= pel, in SHtuterindien 1. a. Heiz mathenden Nepenthes-Arten (Fig. 23a) und Die neuholländtiche Schlauchpflanze (Cephalotus fol- licularis) fowie die faltfornijche Darlingtonte (Darlingtonia cali- forniea). An empfindlichiten find die Nep'nthes, welche man nur bei einer gleichmäßigen, Hohen Temperatur von 20 oder 22° R umd beitändig feuchter Luft wirklich gedeihen und Schläuche von 5 cm umd darüber entwiceln fieht. Sie ftehen auch Hoch im Wretje, das Stüd 8 bis 30 ME, auch Cephalotus, weil jehr jelten, foftet 10 bis 20 M., während man Darlingtonien Schon für 4 und 5 M. befommt. Ueber die an einzelnen Arten gemachten Beobachtungen werde ich jpäter berichten. Fig. 23. Bnfektenfreffende Pflanzen. Perennirende Sumpfpflanzen im Winter. Bon W. Hinderer in Spaichingen. Wer von den LViebhabern auch im Winter gern etwas Grünes in jeinen Behältern fieht, ohme für immergrüne — oft nicht gerade billige — Pflanzen Geld ausgeben zu wollen, dem rathe ich, nächites Jahr einmal folgendes Ber- fahren, das einfach und billig ift, nachzuahmen. Sm Frühjahr und Sommer entnahm ich den in der Nähe befindlichen Sümpfen (insbefondere ein Torfitich) Pflanzen, die im Herbit zurücgehen (ein- ziehen), den Winter aber, fer es in ihren Wurzeln oder in ihren Stengeln, über- dauern. Dieje brachte ich mit der entjprechenden Erde in Töpfe, die feinen Wafjerabzug Haben, und stellte fie jo, imdem ich die Erde immer vecht fumpfig N an hielt, den ganzen Sommer über ins Freie. Nachdem die Pflanzen dort fich zur VBollfommenhett entwicelt, zum Theil auch geblüht hatten und dann abge- Itorben waren, wurden Die Töpfe noch einige Zeit dem inzwijchen eingetretenen rot — aber nicht zu jtrenger Kälte — auSgejeßt und dann brachte ich fie unmittelbar inZ-geheizte Zimmer, wo foviel Wafjer gegeben wird, daß die Erd- oberfläche immer unter Waffer fteht, oder wo die Pflanzen an feichten Stellen ing Aquarium gejegt werden. Hier num regt fich bald, jchon jeßt im Dezember, allenthalben neıes Leben und wachjen die Pflanzen rafch heran. Befonders jchön jproßt eine Veronika, deren erjte Triebe fich durch ihre rothe Farbe auszeichnen, hervor; auch die Caltha palustris (Sumpfdotterblume) entrollt ihre hübfchen, uns im Winter durch ihr fettes Grüm recht erfreuenden Blätter, welche bis da- hin Schon vorgebildet unter einer häutigen Hülle zufammengewidelt waren, und einige Arten Equisetum (Schachtelhalm), die Menyanthes trifoliata (Dreiblatt) u. a. entwiceln ji ganz gut. Sp hat man im Winter das prächtigite Pflanzenleben um fich, und wenn durch Dieje Behandlung — was man bei den Gärtnern und bei anderen Pflanzen „Treiben“ heist — die Pflanzen auch gejchwächt werden, oder vielleicht nach ihrem Winterfeben eingehen, fo ift ver Schaden nicht groß, weil fie ja nichts gefoftet haben und man jedes Jahr aus dem Öteien Erjab Schaffen kann. Eine Züchtung des Sandfalamanders im ler Bon ©. ©, Huntington. (ShhuBp). Am 15. zeigten te fich lebendiger und bewegten jich ziemlich lebhaft in der oben angegebenen Wetfe. Ihre Vorliebe für die Dunkelheit fiel mir auch) jeßt auf; fpäter verlor fie fi) oder nahm doch wenigitend ab. Wenn aber die Sonnenstrahlen das Aquarium trafen, waren fie offenbar bemüht, denjelben zu entfommen und drängten fich an die fchattigen Stellen zujfammen ”). Zuweilen entitand unter ihnen heftiger Streit, gewöhnlich um ein Oblaten- brödelchen, daS zwei zu gleicher Zeit erfaßt Hatten. Der eine padte den ander an einem Bein und nun wandten und drehten fie fich oft eine ganze Minute lang im Wafjer umher, bi3 e3 dem angegriffenen Theile gelang, feine Olied- mapßen den Sinnladen des Widerjachers zu entziehen; einige Male legten jogar mehrere Verwundete ein |prechendes Zeugnik von der Derbheit diefer Naufereien ab. So fand ich eines Morgens einen mit nur drei Beinen, während ein anderer ebenfalls ein Bein und zugleich faft den ganzen Schwanz eingebükt hatte. Die abgebiffenen Theile Haben fich nicht wieder erfeßt. Dak ein Thierchen, welches ic) am 14. Sanuar Morgens todt im Aquarium fand, von feinen liebenden Ge- ihwiftern umgebracht worden, ift nicht unwahrscheinlich: fie nagten wenigjtens luftig an ihm herum und hatten bereitS den Schwanz, jowie die VBorder- beine aufgezehrt."*) Anfangs Februar warf ich eine Handvoll Teichlinfen *) Diefe Beobachtungen habe ich auch vielfach an Kleinen Tritonenlarven gemadt. DB. D. *) Daraus erhellt, daß e3 den Larven an natirlichfter Nahrung (Fleiih bezw. le thierchen) fehlte. B. — 234 — (Lemna) in daS Gefäß. Die fleinen Salamander zerrten daran herum, fraßen aber nicht3 davon. Dagegen jchienen fie fich gern in dem Pflanzengewirr aufzuhalten. Am 19. Februar fiel mir beim Betrachten meiner fleinen Pfleglinge auf, daß bei einigen die drei gefiederten Siemenbüfchel etwas zufammengefchrumpft waren. Sch nahm eins der Thierchen Heraus und febte cS auf3 Trodne, Während die übrigen, die noch im vollen Befiße ihrer Kiemen waren, in diefem Falle fi) nach Leibesfräften zu wehren pflegten, blich diefes ganz ruhig und der Kehlfad hob und fentte fich; e3 verweilte, ohne exfichtliches Unbehagen, mehrere Minuten in diefer Lage, obgleich es fich doch wohler zu fühlen jchien, als ich eS feinem hHeimifchen Elemente wieder übergab. Sch habe auch jpäter nie bemerkt, daß irgendeins der Thierchen fich Freiwillig auf der Felfeninfel aufhielt. Am 23. Februar mußte ich eine Reife unternehmen, die mich vier Wochen vom Haufe entfernt hielt. Bei meiner Nücdkfehr merkte ich feine große Ver- änderung an den jungen Salamandert; nur die Siemen jchienen bei einigen etwas mehr eingejchrumpft zu fein. Zwei oder drei Thierchen jedoch, vie ich auf's ©eratheiwohl Herausnahın, zeigten durch ihre heftigen Bewegungen und Zueungen, daß fie den Aufenthalt auf dem Lande noch nicht ertragen fonnten. Mitte April bemerkte ich bei den meisten Exemplaren mehrere fleine gold- glänzende Flede an den Seiten und am Schwanze. Auperdem befand fich ein etwas größerer über jedem Yuge. Die Länge der größten Thiere betrug am 15. April 3,, cm. Bon num an habe ich feine weiteren VBeränderungen zu verzeichnen; nur die Größe nahm allmählich zu, die Kiemen fchrumpften mehr und mehr ein und die Golodfleden wurden deutlicher. Leider war e& mir unmöglich, meine Beobachtungen fortzujegen. Anfangs Sunt veränderte ich meinen Wohnort. Die fleinen Salamander überlebten die Unannehmlichfeit des Transport3 nit. Sie jtarben jämmtlich bereits am erjten Tage Am 9. Sunt, dem Todestage, betrug ihre Länge 4,, bi 5 cm. Shre ‚arbe hatte jich bis dahin nicht wejentlich verändert, nur die Goldfleden waren etwas größer umd heller geivorden. Springbrunnen für Aquarien von Baul Nitjche. (Sähuß.) Den einen Behälter jtellt man leer auf den Fußboden, der andere ijt gefüllt jo Hoc aufzuhängen, al® man e8 ohne bejondere Mühe kann; je höher, dejto befjer, doch it eg micht nöthig, ihn höher zu bringen, al in gleiche Linie mit dem oberjten Nand des Aquarium. E3 find num die beiden Luftröhrchen c mit einem entfprechend langen Gummijchlauch zu verbinden. Sch rathe, zu diefem md auch dem jpäter zu bejchreibenden Durchlüftungsapparat nur jehwarzen Gummifchlauch, wie man ihn an den Kinderjaugeflafchen findet, zu verwenden. 63 müfjen nun noch die Verbindungen durch gleich lange Gummischläuche her- gejtellt werden, von dem Ablauf e nach dem Steigerofr a b des unteren —_ 235 — Cylinders IL (der Griff des Hahns jteht mit diefem parallel) und vom Zufluß f nach) dem Steigerofr a b des oberen Cylinders I. Zwifchen dem Ablaufrohr und Hahır ift vorher ein Duetfchhahn eingejchaltet worden. Sobald man diefen num Öffnet, tritt das Waffer aus dem Aquarium in den unteren leeren Cylinder II, treibt die darin befindliche Luft durch das Luftrodr ce—c in den oberen gefüllten CHlinder I, drücdt jo das in demjelben befindliche Wafler durch defjen Steigeroft a b nach dem Strahlrogr, und der Springbrunnen arbeitet. sn derjelben Weife, wie jich mum der untere Cylinder füllt, leert fich auch der obere, und man hat dann nur nöthig, die Ballons zu wechjeln, dem Hahn eine halbe Wendung zu geben, um da8 Spiel von neuem beginnen zu lafjen. Früher brauchte ich zu dem Apparat jtatt drei, fünf Schläuche, ftatt des einen Kreuzhahnes vier Quetjchhähne. Unjer Vereinsmitglied Herr Orthmann vereinfachte die Sache auf drei Schläuche und drei Hähne, und Herr Krafft brachte die Leijtung der drei Hähne in den von ihm gefertigten Kreuzhahn. Der leßtere ift durch Herrn Krafft, Berlin NO., Yandsberger Allee 46, zu beziehen, auch habe ich jchon in Erfahrung gebracht, daß mehrere der befannten Aquarien- handlungen die von mir bejchriebenen Apparate zurjammengejtellt auf Lager halten. Da es nicht möglich it, die Cylinder immer ganz luftdicht zu erhalten, wird mit der Zeit der im oberen Behälter verbleibende Wafjerreit immer größer, die Solge davon ift, daß der Apparat immer fürzere Zeit arbeitet. Wenn dies nach jechs bis acht Wochen eingetreten, löjft man den Gummijchlaudh) am Luftrohr c des oberen Eylinders I und verjchließt ihn duch einen Duetfchhahn oder durch einen Sinoten, den man in den Gummischlauch Ichlingt. Vermittelft des Gummi- gebläjes, daS man auf das num offene Luftrogr c aufjeßt, treibt man den Wafferreft durch das Strahleohr, daber die Spibe entfernend, und bringt dann den Apparat in feine frühere Zujammenjtellung. Tritt diefe Nothiwendigfeit in furzen Siwijchenräumen ein, jo ift eine bejonders ımdichte Stelle vorhanden, die in Ordnung gebracht werden mup,. Meinen Apparat habe ich beim Klempnermeifter Königer, Berlin, Große Stanffurteritraße 70, anfertigen lafjen, der nach demjelben auch jchon für mehrere Befannte gleiche Apparate, ohne nähere Angaben zu gebrauchen, gear- beitet hat. Sit der Behälter nicht mit Zus und Abfluß verjehen, jo läßt man Dieje (au3 dünnem Blei oder Glasrohr gefertigt) einfach über den Rand des Aquarium gehen und verbindet fie dann in der vorhin bejchriebenen Weife mit dem Streuz- bahn. Das Abflugrohr wird am anderen Ende des Hahns angejaugt, jo daß das Waffer im fräftigen Strahl läuft, und durch den vorhin erwähnten Duetjch- bahn verjchloffen, um darauf die weiteren Verbindungen herzuftellen. Sobald der Duetihhahn geöffnet wird, arbeitet der Springbrunnen wenige Minuten jpäter. Der Duetjchhahn braucht beim Wechjeln der Cylinder nicht wieder gejchloffen werden, jondern dient nur zur Negelung der Strahlhöhe. Auch hier empfiehlt e3 fich, an den Ablauf ein Kleines Sieb anzubringen (Bor- binden eines Gazeläppchens, oder, noch befjer, man jeße den Heber u-fürmig —. 0 — nach oben. gebogen ein und jtede das Trommelfieb in oder auf benjelben), da fich jonft die feine Strahlipise gar zu leicht verjtopft. Erjt nachdem man jtch mehrere Tage hindurch überzeugt hat, daß alles (uftdicht ift, werden die Cylinder mit Zac- oder Delfarbe im Tone der. Stuben- wand überzogen. Es ift darauf zu achten, daß die Gummifchläuche nirgends im jcharfen ini hängen, man tlemmt fie, doch ohne jte ganz zujfammenzudrüden, an der Befejtigung der Eimerbügel jo ein, daß fie im allmählichen Bogen fich von der Verbindungzitelle entfernen. Das Sieb des Abflußrohres muß 3 bis 5 cm unter der Wafjeroberfläche bleiben, und ebenjo muß, wenn ein Abflup- rohr nicht vorhanden, der als Abfluß dienende Heber 3 bis 5 cm tief einhängen ; von einem tiefern Embringen rathe ich ab, bei zufälligem Zerreißen eines Gummi- jchlauchs läuft dann das ganze Aquarium leer. Sudem ich die Lejer num bitte, betreffs einer von mir getroffenen Ber: befferung der Einrichtung noch auf Seite 29 diefer „Blätter” nachlefen zu wollen, bemerfe ich dazır Folgendes: Fir diejen HYivecf geeigneter Flajchenzug tjt vor- räthig nicht zu Haben, ich habe mir einen folchen nach meinen Angaben zu- jammenftellen lajjen und bin gern bereit, Liebhabern Näheres direft mitzutheilen (der Slafchenzug Fojtet mich etwa 65 ME). Bei großen Slafchen ijt e3 noch) ficherer, Bügelöfen und Bodenfreuz nur aus zwei Stirden Bandeijfen machen und in der ganzen Länge anlöthen zu lafjen. Um einem Eindringen von irgend welchen Schmustheilen, aljo einem Ber: jtopfen der Strahljpige und des Sreuzhahns ganz und gar vorzubeugen, habe ih in ein etwa 30 mm weites Glasrohr, das unten mit ganz poröjfem Schwamm (ofe verftopft und jo in das Aquarium gejeßt ift, daß es '/, bi$ 1 cm im Sand fteht und etwas über die Wafferoberfläche ragt, das Ablaufrohr — ich Habe Ablauf und Zulauf durch den Boden der Behälter nicht als praftiich befunden und leite al3 Ablauf und Zulauf nur immer Glasröhren über den Nand der Aquarien — bi8 zur Hälfte in diefe weite Röhre hineingehen Lafjen. An einem Duetjhhahn am Oummifchlauch des Ablaufs ift der lebtere zu reguliren. ES darf nicht vorkommen, das die Mündung des in der weiten Slasröhre hängenden Ablaufs Luft mit nach dem Behälter reißt, alfo der Ablauf mehr Waffer zieht, als durch den Schwamm in die weite Glas- röhre nachdringen fan, es läuft dann der untere Behälter nicht voll und beim Wechjel arbeitet er alfo nicht lange genug. Cine Erneuerung des Schwammes tn der weiten Glasröhre hilft diefem Webeljtande jofort ab. (Ehe wir mit der Darftellung und Erläuterung der zufammengejeßteren Durhlüftungs-Apparate beginnen, fer in Kürze noch des auf Seite 214 bereits erwähnten Springbrunnens für Behälter ohne Zufluß- und Ablauf rohr gedacht, welchen W. Geyer Negensburg wie folgt bejchreibt. D. Schr.) Soll ein jolcher Springbrunnen an einem Saften- oder einem Kelch- Aquarium angebracht werden, jo muß das im Behälter befindliche jenkrechte Strahlrohr (j. Fig. 24) am unteren Ende wagerecht oder U-förmig jeitwärts gebogen fein. Hier erhält es das Wafjer aus dem in der Nähe des Aquarium an der Stubenwand in möglichiter Höhe aufgehängten Nejervoir und zwar Deilage au „Blätter für Ayuarien: 1. Terrmienfreume”, I. ®. Magdeburg, den 9. Dezember 1890. NI 24. mittelit ann. Durch einen Felfen oder eine jchwimmende Korkinfel fan die 2 ana verdedt werden. An Stelle des Ablaufrohres dient ein SR jelbjttgätiger Ablaufheber, der mit Hilfe von Drahttlammern jeitlih an Aquarium angebracht werden fanıı (j. Abbildg.). Diejer Heber befteht aus einem unten gejchlofje- nen, oben offenen, etwa 10—15 cm langen und 1'/, cm weiten Cylinder a, im welchen eine gebogene Glas- röhre b von etwas weiterem Durchmeifer, als der des Zulaufrohres, eingehängt wird; es muß jedoc) hin- reichend Spielraum zum leichten Eintritt des Waffers in den Cylinder a bleiben. Al den nach augen geheit- den Schenfel des Glasrohres b wird ein gemügend dig. 24. Springbrunnen und fanger, nad) unten in ein Sammelgefä, miündender jetbfithätiger Ablaufpeber. Gummischlauch c gefchoben, in welchen im. einiger Entfernung von der PVerbindungsjtelle ein kleines Loch gejchnitten it. Meaır bringt den Apparat in Ihätigfeit, wenn das Wafjer im Aquarium um etır Geringes über den oberen Nand des Cylinders a geittegen it, indem man den Gummifchlauch unterhalb c durch Fingerdrud fchließt und durch das Loch anfaugt. Das Wafjer wird durch den Heber abfliegen, jo lange der Drau des im &y- finder enthaltenen Waflers ausreicht, den Gegendrud der in den Schlauch ein- tretenden Luftjäule zu überwinden. Dann ruht der Heber für Augenblicke, um, jobald wieder Wajjer in den Cylinder eingefloffen, das Spiel von neuem zu beginnen und ohne weiteres ZJuthun fortzujegen, jo lange Wafferzufluß zum Aquarium Stattfindet. Kleine Mittheilungen. Sm Berliner Aquarium find „Berliner Riefelforellen” jest ausgeftellt. Diejelben flammen aus den Teichen der Riefelgüter Malchow und Wartenberg, weldhe nur mit Drainmaijer gejpeift werden. E3 jind ein- und zweijährige Forellen, jowie einjährige Blaufelchen, Zander und Karpfen. Die Probefendung umfaßt 6 Karpfen, 3 zweijährige Bachforellen, 6 einjährige Bach: forellen, 8 NRegenbogenforellen, 6 Zander und 8 Feldhen. Die Fiiche find für ihre Jugend über: rafchend groß und ungemein mwohlgenährt. Stagefaften. 48. Herrn & 9 in 9: Wenn Ihre Aquarien=Bflanzen (Vallisnerien) abfaulen, jo liegt dies an dem Standort des Aquarium; Sie jchreiben ja jelbit, daß Sonne nicht dorthin fommt, und außerdem fteht der Behälter zu weit von dem 1! m hohen Fenfter ab. Die Pflanzen ver- langen volles Licht (Dberlicht) und menigjtens etwas Sonne. Können Sie dem Behälter nicht einen günftigeren Standort anmeifen, d. h. nahe an einem Fenfter, durch das die Pflanzen jeden Tag wenigjten3 einige Sonnenftrahlen erhafdhen fünnen? Den Sumpfjäneden (Paludina) wird e5 deshalb in dem Aquarium nicht behagen, weil dajjelbe zu bewegtes Wafjer (Springbrunnen 2) bat; Sumpfjchneden find Bewohner ruhiger Gemäfjer mit Sand- und Schlammgrund. Briefkaften. Herren W. 9. in Sp.: Bellen Dank für die anvegenden Mittheilungen! — Herrn d % 8. in Wien: Ihr Wunfh wird afült. a Xummer ı des neuen Jahrgangs, welde unter Anderem enthält: Mioldifiiche (Pro- topterus); &Sander-Suht im Kleinen; Späte Srofchlarven; Durchlüftungs - Apparate für Aquarien; Eidechfen im Terrarium 2c., wird am 30. Dezember erjcheinen. Anzeigen. Soeben erjchieit : Ankh Amphibien um Aeptilien von Yruno Dürigen. 1. Pieferung, mit einer Farbentafel und mehreren Holzfchnitten. OYEUB Te Derlagsmunnpandig., Magvehung. RETTEN Einige große Echsen (Salvator u. Uromastix) giebt an Beliger großer, heizbarer Terrarien ab (m) Johannes Berg iı Lidenjdheid. — Tufsteine, Grottensteine, Aquarieneinsätze, — 0. Zimmermann, Hofl., Greußen 1./ZH. [175] — Mreisfiften frei; meitere Auskunft beveitwilligft. — 3° wünjche jhöne Gondhylien, jowie einzelne Mineralien und VBerfteinerungen gegen Alterthümer, am liebiten prähiftorifche (Stein- geräthe u. Bronzen) oder etinographifche Gegen- ftande zu vertanfden. (179) C. Hartwich, Tangermünde. Hl. Daimer, BETÜN, Kochstrasse 56 verfauft 20 Agnarienfiiche in 10 verjchtevdenen Sorten franfo für 5 ME. gegen Nachnahme in Deutjchland. iso] Greuß’ihe Berlagsbuchhandtg. | in Magdeburg. Geewaler-Aquarien im Zimmer von Reinhold Ed. Hoffmann. Aür den Druck bearbeitet und herausgegeben von Dr. Karl Ruß. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis: Me. 3.— = fl. 1.86 ö. W. Bu bezießen durch alle Buch: | Bandlungen j F. G, Heinemann, Hoflieferaut, Erfurt, Samen: und Bilanzenhandlung, -offerirt zu billigften Preijer SNZ== Aquarien in joli= Ausführung: a) Vieredig, 33 cm lang und 23 cm breit, mit Xömenz= füßen, Blumen: ftodhaltern an den Eden und Hahn zumWafjer- ablajjen, leer & Ste. 12 ME; bepflangt 15 ME. b) Sehsedig, 33 cm lang und 33 cm breit, mit Xömwen= füßen und Hahn zum Majjerab- Taffer, leer a Ste. 61% ME; bepflanzt 9 ME. Gleichzeitig enı= pfehle die gangbar= ftien und beiten Wajjerpflanzen für Aquarien: = a) Trianea bogotensis, A Std. 40 Pf., 10 Std. 3 ME. ») Vallisneria spiralis, & Ste. 60 Pf., 10 Std. 5 ME. ce) Aponogeton distachyon, A Std. 1 Mf. 20 Pf. d) Isolepis gracilis, a Std. 50 Bf. e) Cyperus papyrus, & Std. 75 Pf. bis 2 ME. Terner Goldfischglas mit Isolepis- Kultur, wil- Eommenes umd überrajhendes Gejhent zu jeder Gelegenheit (j. Abb.), pr. Ste. 4 ME. - Rreisverzeichnijje jtehen Foftenfrei zu Dienjten. [181] Verlag von B. 3. Voigt in Weimar. Die Praxis der | Naturgeschichte. Ein vollständiges Lehrbuch über das Sammeln lebender und toter Naturkörper; deren Beobach- tung, Erhaltung und Pflege im freien und ge- fangenen Zustand; Konservation, Präparation und | Aufstellung in Sammlungen etc. Nach den neuesten Erfahrungen bearbeitet von Phil. Leop. Martin. rnnnnnnAan ANAND Ann [I Naturstudien. Die botanischen, zoologischen und Akklimati- sationsgärten, Menagerien, Aquarien und Terrarien in ihrer gegenwärtigen Entwickelung. — Allge- meiner Naturschutz; Einbürgerung fremder Tiere und Gesundheitspflege gefangener und Vögel. 2 Bünde, mit Atlas von 12 Tafeln, Geh. 12 Mark 50 Pfge. Preis des kompletten Werkes 26 Mrk. Vorräthig in allen Buchhandlungen. | Säugetiere gr. 8. Greuß’she Berlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer im Burg. Sierzu ein Profpeht der Ereuk’fhen Berlagsduhhandlung in Magdeburg. der, prachtvoller ANANNIANNNN 3 2044 072 182 884